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BERICHT
ÜBER DIE
LEISTUNGEN UND FORTSCHRITTE
DER
AUGENHEILKUNDE
IM JAHRE 1897.
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FÜR KNAPP UND SCHWEIGGER’s ARCHIV FÜR AUGENHEILKUNDE
ERSTATTET VON
PRIVATDOCENT DR. ST. BERNHEIMER Pror. Dr. ©. HORSTMANN
IN WIEN IN BERLIN
PROFESSOR Dr. P. SILEX
IN BERLIN
UNTER MITWIRKUNG YON
De. S. M. BURNETT IN WASHINGTON, DR. DANTONE IN ROM, PROFESSOR DR. R. GREEFF UND
Dr. Deus ıy BERLIN, DR. HERRNHEISER IN PRAG, PROF. DR. HIRSCHMANN IN CHARKOW,
Dr P, von MITTELSTÄDT IN METZ, PROF. DR. DA GAMA PINTO ın LISSABON, DR. SULZER
"nm, DR. Schiötz unD De. OLE B. BULL IN CHRISTIANIA, DR. WERNER IN DUBLIN,
Dr. C. H. A. WESTHOFF IN AMSTERDAM U. A.
REDIGIRT YON
PROFESSOR DR. C. HORSTMANN
IN BERLIN.
WIESBADEN.
VERLAG VON J F. BERGMANN.
1898.
Das Recht der Üeberselzung bleibt vorbehalten.
INHALTS-VERZEICHNISS.
Abtheilung A.
Referent: Privatdocent Dr. St. Bernheimer.
Allgemeine ophthalmologische Litteratur .
Allgemeine Pathologie, Diagnostik und Therapie .
Heilmittel und Instrumente
Anatomie `
Physiologie
Abtheilung B.
Referent: Professor Dr. C. Horstmann.
Befractiong- u, Accommodations-Anomalien
Lider
Thränenapparat .
Muskeln u, Nerven .
Drun u. Nebenhöhlen
x , , D e Li e
Conjunctiva, Cornea, Selera, vordere Kammer
Abtheilung C.
Referent: Privatdocent Dr. P. Silex.
ris o,
Chorioidea |,
Glaucom
Srmpathische Ophthalmie
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Netzhaut- u, Funktionsstörungen e
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rungen bei Allgemeinleiden
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174.
176.
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191.
194.
195.
198.
199.
2053.
204.
211.
214.
216.
182. :
225
227
232
236
238
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Systematischer Bericht `
über die
Leistungen und Fortschritte der Augenheilkunde
-im ersten Quartal 1897. |
Erstattet von
Privatdocent Dr. St. Bernheimer in Wien, Professor Dr. 0. Horstmann
in Berlin, Privatäocent Dr. P. Silex in Berlin,
unter Mitwirkung von
Dr. 8. M. Burnett in Washington, Dr. Dantone in Rom, Dr. Herrnheiser in Prag,
Prof. Dr. Hirschmann in Charkow, Dr. P. von Mittelstaedt in Metz, Privatdocent
Dr. Sulzer in Genf, Dr. Werner in Dublin, Dr. C. H. A. Westhoff in Amsterdam
Dr. Schiötz und Dr. Ole B. Bull in Christiania, Privatdocent Dr. R. Greeff in
Berlin, Dr. Deus in Berlin, Prof. Dr. Da Gama Pinto in Lissabon etc.
Redacteur: C. H orstmann.
= —
TI mm DE DZ nn u a a E a E a e
Für Abschnitt I—V Referent Dr. St. Bernheimer.
I. Allgemeine ophthalmologische Literatur.
Lehrbücher, Monographien, Abhandlungen allgemeinen,
bibliographischen, historischen Inhalts. Statistische
Schriften. |
l. Adamück, E. V. Die Krankheiten des lichtemfinden-
den Apparates des Auges. Kasan 1897. 2 Bände. [Ein gediegenes
erk eignet sich nicht zu einem kurzen Referate].
5 2 Belilovsky, W. Bericht über meine augenärztliche
\ütigkeit vom 1. November 1895 bis 1. November 1896.
Njestn. Ophthalm. 1897, I.
3. Jastrebord, G. A. Bericht über die Thätigkeit der
ügenärztlichen vom Blinden-Curatorium der Kaiserin Maria
~iêexandrowna in den Alexin’schen Kreis des Gouvernement
Vlacommandirten Colonne, vom 20. Mai bis zum 20. August 1896.
Sujew, L. J. Ophthalmologische Beobachtungen an,
ei Prüfung unterworfener Rekruten, und einiges über
Se „gleichenden Werth der Vasoscopie, Skiascopie und
Ja rer Methoden der Refractionsbestimmung. Wojenno Medic.
arnal, 1897, II.
Br d Erismann und Ostroplasow. Zur Frage über die zweck-
. igste Lichtvertheilung bei künstlicher Beleuchtung der
Is | zimmer. Bote für öffentl. Hygiene, gerichtl. u. pract Medicin,
I
Lit
eraturbericht über das Jahr 1807 zum Archiv für Augenheilkunde. I
2 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
6. Massach, Charitable Eye and Ear Infrimary. 71. Jahres-
bericht, 1896.
7. New-Orleans. Augen-, Ohren-, Nasen- und Hals-
hospital. 6. Jahresbericht.
8. Dimmer. Ueber einige Hülfsmittel für den oculist-
ischen Unterricht. Arch. f. Augenheilk. Bd. XXXIV, S. 1.
9. Ohlemann, M. Die Farbenblindheit und ihre Diagnose
zum Gebrauche für Aerzte und Behörden. Braunschweig 1897,
H. Meier.
10. Pergens. Ed. Erste Sitzung der Societe Belge d’oph-
talmologie zu Brüssel am 20. December 189. Zehender's
klin. Monatsbl. f. Augenheilk., XXXIV, S. 27.
11. Cohn, H. Dreissig Jahre augenärztlicher und aka-
demischer Lehrthätigkeit. Breslau 1897.
12. Snellen, H. In memoriam, Prof. Dr. Dojer. Zehender’s
Klin. Monatsbl. f. Augenheilk., XXXIV, S. 65.
13. Stilling, J. Grundzüge der Augenheilkunde. Wien
und Leipzig 1897. Urban und Schwarzenberg.
14. Fuchs, E. Lehrbuch der Augenheilkunde. 6. ver-
mehrte Aufl. Wien und Leipzig 1896. Deuticke.
Belilowsky (2) behandelte im Jahre 1896 1083 Patienten mit
1656 Krankheiten. Darunter 21,7 Trachom, und vollführte 167 grössere
Operationen, wovon 58 Staarextractionen. 83 unheilbar Blinde (an beiden
Augen). Ein Fall von angeborener Thränenfistel bei einem zwei wöchent-
lichen Kinde. Hirschmann.
Jastrebow (3) behandelte 1362 Patienten darunter 286 operativ.
47 Staarextractionen; 83 waren unheilbar blind.
Sujew (4) würde eine Myopie bis 2,00 und eine Hypermetropie bis
2,50, ebenso eine geringere Sehschärfe als 0,5 zur Aufnahme zum Militär
für zulässig erachten. Die Vasoscopie hält S. bei der Rekruten-Prüfung für
zu zeitraubend, die Skiaskopie für nicht genügend genau; die Refractions-
bestimmung im aufrechten Bilde hält S. für die zuverlässigste objective
Methode. Hirschmann.
Erismann und Ostroplasow (5) überzeugten sich, dass bei An-
wesenheit der Schüler in der Klasse diffuse Beleuchtung (durch Contra-Abajoure)
überall viel gleichmässigere Helligkeit gab, als unmittelbare Beleuchtung, bei
der die dichten Schatten der Schüler, in vielen Stellen der Klasse, die
Helligkeit bedeutend abschwächten. Hirschmann.
Die Anzahl der neuen, am Massach Charitable Eye and Eat Infri-
mary während des Jahres 1896 behandelten Patienten betrug 15359; die
Zahl der Hospitalpatienten 912. Die Gesammtzahl der Operationen, ein-
schliesslich der kleineren betrug 1928. — 60 Enucleationen, 77 Muskeloperationen,
52 an der Iris und 275 an der Linse. Die Zahl der senilen Staarextractionen
II. Allgemeine Pathologie, Diagnose und Therapie. 3
betrug 176. von denen 45 Gräfe’sche ohne absolute Verluste und 1 Pro-
laps. 40 einfache ohne Verluste, 41 mit einem Knopfloch in der Iris mit
2 Verlusten. Ein sorgfältig vorbereitete Tabelle dieser Fälle ist wie ge-
wöhnlich beigefügt.
Burnett.
Der 6. Jahresbericht des Augen-, Ohren-, Nasen- und Halshospitals
za New-Orleans (7) unter der Leitung des Herrn Dr. H. D. Braun zeichnet
sich im ophthalmologischen Theil durch die vollständige Registrierung des
Alters, der Farbe, Beschäftigung zugleich mit der Behandlung, ihrer Dauer
und dem Zustande eines jeden Patienten bei der Entlassung aus. Die An-
zahl der Patienten betrug 2289. Es wurden 196 Operationen ausgeführt,
worunter sich 23 Extractionen von senilem Staar, 8 Enucleationen und 21
Strabotomien befanden. Burnett.
Stilling’s (13) Grundzüge der Augenheilkuude ist ein sehr gut
durchgearbeitetes Lehrbuch, klar und deutlich geschrieben und mit einer
Auswahl guter Abbildungen versehen. Besonders vollkommen sind die aus-
fürichen Capitel über Anatomie, physiologische und pathologische Optik,
Untersuchungsmethoden und Funktionsprüfungen, Anomalien der Refraction
und Motilitätsstörungen.
Die schon nach Ablauf von 1!/, Jahren erschienene 6. Auflage
des anerkannt vortrefflichen Lehrbuches von Fuchs (14) enthält neben den Fort-
schritten der Wissenschaften entsprechenden Ergänzungen eine grosse Reihe
neuer Abbildungen von denen besonders die hervorzuheben sind, welche die
Entwickelung des Auges betreffen.
II. Allgemeine Pathologie, Diagnose und Therapie.
15. Ewetzky. Cyclitis bei einem Affennach eingeimpftem
Typhus reccurrens Wijestn. Ophth. 1897, No. 1.
16. Bullot. Action des Inhalations de chlorure d'ethy-
lene snr la cornée. Soc. Belge d’ophth., 20. Dec. 1896. Ann. d’ocul
CXVII, p. 61.
17. Harlem, G. C. Die Pupillenreaction bei absoluter
Blindheit. Trans. Amer. Ophth. Soc. 1896.
18. Hijort. Aaben Staarbehandlung red Hienoperationen.
Nordisch med. Archiv, Festband 31. — Stockholm 1897.
19. Nieden. Ueber die Anwendung desEmmerich-Scholl'-
schen Krebsserums und des Formols bei inoperablen Augen-
geschwülsten. Bericht der ophthalm. Gesellschaft zu Heidelberg. 25. Ver-
sammlung, S. 32. J. F. Bergmann, Wiesbaden 1897.
20. Vossius. Ein Fall von Mikrophthalmus congenitus.
Bericht der ophthalm. Gesellschaft zu Heide!berg. 25. Versammlung, S. 294.
J.F. Bergmann, Wiesbaden 1897.
1*
4 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
21. Schloesser. Die Bedeutung der Gesichtsfeldmessung
für die Allgemeindiagnose. (Vortrag, geh. am 3. Juni 1896 im
ärztlichen Verein zu München). Münchener med. Wochenschr. 1897, No. 5,
S. 109.
22. Franke, E. Weitere Untersuchungen über Asepsis
und Antisepsis in der Augenchirurgie. v. Gräfe’s Archiv f.
Ophthalm., Bd. XLIII, 1, S. 111.
23. Bach, L. Antisepsis und Asepsis in ihrer Bedeutung
für das Auge. Samml. zwangl. Abhandl. a. d. Gebiete der Augenheilk.
Bd. I, Heft 7. Halle a. S. 1897.
Ewetzky (15) impfte einen Affen (Macacus nemestrinus) mit ein
Paar Tropfen Spirocheten enthaltenden Blutes von einem an Recurrens leiden-
den Menschen, am 14. März. Am 10. März sind Spirillen im Blute
nachweisbar. Am 18. März — T.=40,1; am 19. März sind die
Spirocheten, nach der Crisis, aus dem Blute verschwunden. Am 2. oder
3. April erkrankte das linke Auge und wurde von E. am 10. April unter-
sucht: mässige pericorneale Injection, halb transparentes Exsudat in der
‚Vorderkammer, stellenweise punktförmige, graubraune Präcipitate auf der
Membr. descemet.; keine Synechien; Pupille etwas erweitert, reagirt auf
Licht. Es wurde Atrop. mit Cocain instillirt. Am 13. April ist das Auge
gesund. Das rechte Auge blieb intact. Hirschmann.
Aethylenchorideinathmungen bringen beim Hunde eine porcellenartige
Trübung der Hornhaut, eine Vermehrung der Hornhautkrümmung und Peri-
cornealinjection hervor. Nach Bullot (16) häuft sich das Aethylenchlorid
in der vorderen Kammer an, zerstört das Hornhautendothel und dringt in
das Hornhautgewebe ein. Die Punction der Hornhaut verhindert das Ent-
stehen der Trübung, denn das Aethylenchlorid fliesst mit dem Kam.mer-
wasser ab. Sulzer.
Harlem (17) berichtet über 4 Fälle von absoluter Blindheit, in welchen
die Pupille gross und unbeweglich blieb, wenn sie gewöhnlichem Lichte durch
das Ophthalmoskop ausgesetzt wurde, dass sie sich jedoch nach Einwirkung
von starkem, namentlich Sonnenlicht zusammenzog. Burnett.
Hjort (15) hat seit 14. October 1896 seine Patienten ohne jeden
Verband nach den Augenoperationen liegen lassen und konnte in allen Fällen
die besten Heilungsresultate verzeichnen. Die alte Erfahrung, dass viele
Augen den Verband sehr schlecht vertragen, sowohl als die Annahme, dass
die Thränenflüssigkeit, die Thränenleitung und die freie Bewegung der Augen-
lider eine wichtige Rolle um die für das Auge schädliche Mikroorganismen
zu entfernen, spielen, hat den Verf. dazu geleitet, erst das Bandagiren auf
24 Stunden einzuschränken und dann jedweden Verband wegzulassen. Als
präparatorische Behandlung wird um die Lidränder ordentlich reinigen zu
können, immer die von Dr. Schiötz empfohlene Epilation der Cilien ange-
III. Heilmittel und Instrumente. 5
wendet. Während der Operation wird keine andere Antiseptik als Jrrigation
mit 2°;, Borsäurelösung gebraucht. Nach beendeter Operation geht der
Patient von 2 Gehülfen gestützt, zu seinem Bett. Das Zimmer ist nicht
dunkler als man darin lesen kann. Der Verf. meint, dass die Extractionen
ohne Iridectomie einen reactionsfreieren Verlauf als die mit Iridectomie gehabt
haben. Vom 14. October 1896 bis 2. Januar 1897 sind 39 Operationen
mit Eröffnung der Bulbus gemacht und alle mit glatter Wundheilung.
Schiötz.
[Staaroperirte ohne Verband zu behandeln, ist schon von Czermak
vor längerer Zeit vorgeschlagen worden, nur verwendet er dabei das Fuchs-’
sche Drahtnetz.] B.
Franke (22) hält für die beste Methode der keimfreien Herrichtung des
Bindehautsackes, die Vereinigungen der mechanischen Reinigung mit nachfolgen-
der Bespülung mittels eines antiseptischen Mittels. Als Antisepticum wähle man
nicht stärkere Sublimatlösungen als 1:5000 oder 1:10 000. — Versuche am
Menschen und an schräg erstarrtem Agar machen es wahrscheinlich, dass
man durch Desinfection oberflächlich im Bindehautsack sitzende Mikro-
organismen zum Theil tödten, zum Theil in ihrer Entwicklung hemmen kann.
Der 0—6°!, CINa-Lösung kommt eine gleiche Wirkung nicht zu. Es
empfiehlt sich somit entweder trocken zu operiren oder auch während der
Operation mässig antiseptische Mittel anzuwenden.
Bach (23) spricht sich bei den Augenoperationen für den Uebergang
von der Antisepsis zur Asepsis aus.
III. Heilmittel und Instrumente.
24. Briliantow, A. Ueber subconjunctivale Parachlor-
phenol-Einspritzungen. Diss. 1896. St. Petersburg. Referat im
Wjestn. Ophth. 1897, No. 1.
25. Reclus, P. Eucaine et cocaine. Acad. de médcine de Paris
lt. Januar 1897.
26. Randolph, R. L. Absoluter Alkohol als Desinfiziens
für Instrumente. Eine bakteriologische Studie. Trans. Amer.
Ophthalm. Soc. 1896.
27. Adler, H. Ueber Wechsel und Verwechselungsseh-
proben. Bericht der ophth. Gesellschaft zu Heidelberg, S. 325, 1896.
J. F. Bergmann, Wiesbaden, 1897.
28. Dimmer. Demonstration eines Skioptikon. Bericht
der ophthalm. Gesellschaft zu Heidelberg. 25. Versammlung, S. 320. J. F.
Bergmann, Wiesbaden, 1897.
29. Fischer, E Airol, ein neues Medicament. Centralbl.
f. prakt. Augenheilk., Bd. XXXIV, S. 366.
6 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
30. Uhthoff, W. Demonstration eines Keratoskops. Be-
richt der ophthalm. Gesellschaft zu Heidelberg. 25. Versammlung, S. 316.
J. F. Bergmann, Wiesbaden 1897.
31. Vamossy, Zoltan Ueber die Gefahren des Cocains
und über Tropacocain als Ersatzmittel des Cocains. Thera-
peutische Wochensch. No. 9, 1897.
32. Wüstefeld. Ueber die Verwendbarkeit des Eucains
in der Augenheilkunde. Münchener med. Wochenschr., 1896, No. 51,
S. 1251.
33. Bock, Emil. Vorschlag zur Verwendung von X-
Strahlen (Röntgen) bei einigen Formen von Blindheit. Memo-
rabilien. Jahrg. XL, H. 7, S. 397.
34. Dolganow, W. N. Ueber die Wirkung des Eucains
auf das Auge. Zehender’s klin. Monatsbl. f. Augenheilk., XXXIV. S. 51.
35. Pergeus. Ueber farbige und farblose Augengläser.
Zehender’s klin. Monatsbl. f. Augenheilk., XXXIV, S. 33.
36. Schmidt, H. Ein Doppelspatel für Lidoperationen
Zehender’s klin. Monatsbl. f. Augenheilk. XXXIV, S. 95.
37. Priestley-Smith. A new method of mounting Oph-
thalmic Specimens. Ophth. Review. Vol. XVI. S. 4.
38. van der Brugh, J. P. Zwei gewyzigde cilinderglazen
von Maddox. Nerderl. Oogh. Bydragen. 3. Afl. S. 53, 1897.
39. Faber, E. Teilbaarheid der Skiaskopie. Nederlandiche
Oogheelkundige Bydragen. 3. Afl. S. 32, 1897.
Wegen der unangenehmen Eigenschaft und Nebenwirkungen der Sublimat-
injectionen versuchte Briliantow (24) dieselben durch Injectionen von Para-
chlorphenol zu ersetzen, das bekanntlich energisch antiseptisch wirkt, weniger
reizt und mit den Geweben keine unlösliche Verbindung bildet. Die Ein-
spritzungen von 1—2 Theilungen einer 1°/,—2°/, Lösung verursachten ein
Gefühl von Brennen, das nach !/,—2 Minuten verging. Bei Hornhaut-
geschwüren mit Hypopyon war die Wirkung eine günstige: das Geschwür
wurde rein, das Hypopyon schwand, die Schmerzen liesen nach. 2 Ein-
spritzungen genügten. Auch bei Iritis plastica nahmen die Schmerzen ab
und das Atropin wirkte energischer. Bei Trachoma und Keratitis paren-
chymatosa blieben die Injectionen resultatlos. Hirschmann.
Durch eine genaue Vergleichung der Wirkung und der Toxicität des
Eucains und des Cocains ist Reclus (25) zu folgenden Schlussfolgerungen
gelangt: Das Eucain ist ein wirkliches Analgicum, dessen Energie der des
Cocains beinahe gleichkommt. In einem Öperationsfeld das halb mit Cocain,
halb mit Eucain anästhetisch gemacht ist, ist die Schmerzempfindlichkeit fast
vollständig aufgehoben, aber sie ist es weniger vollständig in dem eucainirten
Theil als in dem cocainirten; die Wirkung des Cocains dauert länger als
diejenige des Eucains, in dem Verhältniss von 1 zu 2.
IV. Anatomie. 7
Entgegen den Versicherungen von Liebreich, Veiscini und
Schleich ist das Eucain wenigstens ebenso giftig wie das Cocain. Pouchet
bat diese Thatsachen durch 48 Thierexperimente sicher gestellt. Was aber
das Eucaiu gefährlicher macht als das Cocain ist der Umstand, dass die
tödtlichen Vergiftungserscheinungen ohne Prodrome plötzlich eintreten.
Die subcutanen Eucaineinspritzungen sind schmerzhaft und bringen eine
Hyperämie der Gewebe hervor. Sulzer.
Als Ergebniss einer grossen Anzahl von Experimenten gelangte Ran-
dolph (26) zu folgenden Schlüssen: 1) Die Instrumente werden am
häufigsten dadurch infizirt, dass sie der Luft ausgesetzt werden. — 21 Unter
gewöhnlichen, uns umgebenden Umständen ist der Alkohol für Instrumente
ein werthvolles Desinficiens; aber der septische Zustand der Instrumente,
welche mit einer Reinkultur von Staphylococcus albus inficirt sind, wird nicht
geändert, wenn sie auch zwanzig Minuten lang der Wirkung absoluten Al-
kohols ausgesetzt werden. Burnett.
Priestley-Smith (37) härtet die Augen in Formalin und hebt sie
dann in 10°/, Lösung in einer Glasschale auf, wie in der Glycerin-Gelatin-
Methode, nur dass das Glasgefäss mit einer durchbrochenen Platte bedeckt
it, deren Oeffnung ein Glasstab verschliesst, welcher das Präparat trägt.
Das Wasser, mit welchem die Formalin-Solution hergestellt wird, muss gekocht
und abgekühlt werden. um Luftblasen zu vermeiden. Werner.
IV. Anatomie.
40. Elinsen, A. Ueber die vasomotorischen Nerven der
Retina. Kasau 1896. Referat im Wjestn. Ophth. 1897, No. 1.
41. Crzellitzer. Zonularspannung und Linsenform. Be-
richt der ophthalm. Gesellschaft zu Heidelberg. 25. Versammlung, S. 48.
J. F. Bergmann, Wiesbaden 1897.
42. Sattler H. Ueber die elastischen Fasern der Sclera.
Bericht der ophthalm. Gesellschaft zu Heidelberg. 25. Versammlung, S. 127.
J. F. Bergmann, Wiesbaden, 1897.
43. Schmidt-Rimpler. Zur Semidecussationsfrage und
Demonstation von Präparaten des Dr. Cramer. Bericht der
ophthalm. Gesellschaft zu Heidelberg. 25. Versammlung, S. 328. J. F. Berg-
mann, Wiesbaden, 1897.
44. Johnsohn, L. Observations of the Macula lutea.
HI. Theil. Archiv of Ophthalm., Vol. XXV, 4.
Die Untersuchungen Elinsen’s (40) an Katzen und Hunden ergaben,
dass die Vasomotoren der Netzhaut einen Theil der Fasern des Halssym-
paticus bilden, mit ihm das erste Halsganglion passiren, in die Schädelhöhle
ziehen, im Sin. cavernasus in drei verschieden dicke Bündel zerfallen. Das
8 Bericht über die Fortschritte.der Augenheilkunde.
dickere Bündel zieht mit dem Oculomotorius und seiner Radix brevis zum
Ganglion ciliare; das kleinere tritt zum Gangl. Gasser, um mit dem Ramus
ophthalmieus n. trigemini durch die radix longa zum Gangl. ciliare zu ziehen;
das dritte, mitteldicke, geht zum Ganglion ciliare durch die radix Sympathica.
Aus dem Ganglion ciliare ziehen die vasomotorischen Fasern zum Sehnerven,
treten hinein und gehen mit ihm zur Netzhaut, wo sie, scheinbar mit freien
Enden in die Gefässschicht auslaufen. Hirschmann.
Johnson (44) berichtet in seinem dritten Theil über den Bau der
Membrana limitans externa, der äusseren Körnerschicht und der äusseren
moleculären Schicht. Danach folgen Bemerkungen über den Bau der Macula
lutea. Er führt auch in diesem Theile aus, dass die Nervenfasern ununter-
brochen verlaufen bis in die Zone des Pigmentepithels. Er unterscheidet
zwei Arten von Nervenfasern. Die einen gehören zu den Zapfen, sie be-
stehen aus Scheiden, welche die Zapfenfibrillen enthalten, Letztere sind von
einer protoplasmischen Substanz, die Juhnson als eine Modification der
Schwan’schen Scheide auffast. Er betrachtet demnach die Zapfenfibrillen
als modificirte markhaltige Nervenfasern. Die Stäbchenfibrillen sind dagegen
marklos. Es sind noch viele derartige eigenthümliche Ansichten in der
Arbeit enthalten. Greeff.
V. Physiologie.
45. Laurenti, K. Zur Theorie der Bewegung skias-
kopischer Schatten. Wjestn. Ophthalm. 1897, No. 1.
46. Allen, Brysby, S. Die blendende Wirkung der Licht-
strahlen. New-York med. Journ., 10. October 1896.
47. Broca. Sur la persistance des impressions lumi-
neuses. Soc. de biologie de Paris, 23. Jan. 1897.
48. Pergens. Des choix des verres de couleur en ocu-
listique. Soc. Belge d’opht., 20. Dec. 1896. — Ann. d’ocul. T. CXVII.
p. 59.
49. Gatti. De l'influence de l'innervation et de la circu-
lation sur la résorption du sang dans le corps vitré. Rev.
genner. d’ophtalm., 1897, p. 97.
50. Mesmet. Role de l’epitheliome antérieur de la
cornèe dans l’exosmose oculaire. Soc. de biol., 9. Jan. 1897.
51. Hess, C. Ueber einige bisher nicht gekannte Orts-
veränderungen der menschlichen Linse während der Accom-
modation. Bericht der ophthalm. Gesellschaft zu Heidelberg. 25. Ver-
sammlung., p. 41. J. F. Bergmann, Wiesbaden, 1897. |
52. Ueberhorst, K. Eine neue Theorie der Gesichtswahr-
nehmung. (Vortrag gehalten auf dem III. internat. Congress für Psychiologie
in München, August 1896). — Zeitschr. f. Psychiol. u. Physiol. d. Sinnesorg.
Ba XIIL, H. 1 und 2, p. 54.
V. Physiologie. d
53. Vold, J. Mourly. Einige Experimente über Gesichts-
bilder im Traum. (Vortrag gehalten auf dem III. internat. Congress für
Psychiologie zu München, August 1896. Zeitschr. f. Psychiol. und Physiol.
der Sinnesorg. Bd. XIII, H. 1 u. 2, p. 66. |
54. Ulrich, R. Einiges zur Flüssigkeitsbewegung im
Auge. Bericht der ophthalm. Gesellschaft zu Heidelberg. 25. Versammlung,
p 279. J. F. Bergmann, Wiesbaden 1897.
55. Lohnstein, Th. Ueber den Brechnungsindex der
menschlichen Hornhaut. Arch. f. d. ges. Physiologie, Bd. 66, p. 210.
56. Bull, G. J. The visual effects of refractive error.
Trans. oph. Soc. U. K. Vol. XVI, p. 200.
57. Gradle, H. Zur Correction des Astigmatismus durch
unzleichmässige Anspannung des Ciliarmuskels. v. Graefe’s
Archiv, XVIII, 1, p. 252.
58. Hess, C. Ueber das Vorkommen partieller Ciliar-
muskelcontraction. v. Graefe’s Archiv, XLIII, 1, p. 257.
An einem eigens construirten Augenphantom, dessen durch Verschiebung
zu verändernde dioptrische Einstellung genau bestimmbar ist, und vor welchem
eine Hilfslinse von 10 cm Brennweite in 10 cm Entfernung anfgestellt war,
verglich Laurenti (45) die skiaskopisch bestimmte Refraction mit der
wirklichen, bei verschieden grosser Oeffnung des Spiegels (2 cm 6 mm Durch-
messer) und bei verschiedener Entfernung des untersuchenden Auges vom
Spiegel (1—6 mm). Verf. wählte zum Skiaskopiren Convexspiegel (von
200mm und 50 mm Brennweite). Die Schatten seien beim Convexspiegel
schärfer und wenn der Spiegel sich im Fernpunkte des untersuchten Auges
(neutral. Punkte) befindet, so ziehen von zwei entgegengesetzten Seiten der
Pupille gleichmässig leichte Schatten zur Mitte, die das ganze Bild leicht
umforen. Verf. fand, dass weder die Grösse der Oefinung des Spiegels,
noch die Entfernung des Spiegels vom untersuchenden Auge einen wesent-
lichen Einfluss auf die Genauigkeit der skiaskopischen Refractionsbestimmung
ausüben. Das Nähere über die Bedingungen der Schattenbewegung ist zum
Referiren nicht geignet. Hirschmann.
Allen (46) zeigt in dem Artikel durch Experiment und Beobachtung,
dass die gelben, rothen und violetten Strahlen die Augen reizen, während die
blauen, grünen und braunen sie besänftigen. Burnett.
Pergens (48) hat Fische während fünf Stunden der Wlrkung der
verschiedenen Theile des Spectrums ausgesetzt um die relative Intensität deren
Einwirkung auf die Pigmentmigration, die Contraction der Stäbchen und
Zepfen und die Verminderung des Nucleins festzustellen. Roth bewirkt die
schwächste Pigmentwanderung und die stärkste Verminderung des Chromatin.
Gelbgrün veranlasst geringen Nucleinverbrauch aber eine starke Zusammen-
zehung der Stäbchen und Zapfen. Blau bringt eine schwache Contraction
und geringen Chromatinverbrauch hervor; es versichert also am besten die
10 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Ruhe. der Netzhaut. Die im Handel befindlichen blauen und Rauchgläser
schliessen das Roth, die für die Retina am meisten schädliche Wellenlänge,
nicht genügend aus. Sulzer.
Gatti (49) hat unter aseptischen Cautelen Kaninchen je !/,, eines
Cubikcentimeters Blut durch die Sclera in den Glaskörper beider Augen ein-
gespritzt. Denselben Thieren wurde dann auf einer Seite die Carotis commu-
nis unterbunden, oder der Halssympathicus durchschnitten oder diese beiden
Operationen ausgeführt. Die klinische und die anatomische Untersuchung zeigte,
dass auf der Seite wo diese Operationen ausgeführt waren, »die Veränderungen
des eingespritzten Blutes und des Glaskörpers schwerere waren«. Sulzer.
Entgegen der seit den Veröffentlichungen Leber’s allgemein acceptirten
Ansicht, dass das Endothel der Descemet'schen Membran die Filtration des
Humor aqueus verhindere, glaubt Mermet (50) dass diese Rolle dem Horn-
hautepithel zukomme. Anatomisch ist das Endothel der Descem eschen
Membran wenig verschieden von dem Endothel der serösen Membranen die
der Diffusion keinen Widerstand entgegensetzen; diese Figenschaft kommt
allen vom Mesuderm herstammenden Geweben zu, während das hauptsächlichste
Schutzgewebe, das Epithelium der Haut vom Ectoderm abstammt, wie das
Epithelium der Hornhaut.
In klinischer Hinsicht weiss man, dass der das Glaucom zuweilen com-
plicirenden Keratitis bullosa eine Abhebung des vorderen Hornhautepitheliums
zu Grunde liegt. Die Spannungsvermehrung hat eine Inbibition der Horn-
haut zur Folge, denn die Barriere des intracularen Drucks ist an der Vorder-
seite der Hornhaut. Durch das Experiment kann nachgewiesen werden, dass
die der vorderen Epithelschicht beraubte Hornhaut für das Kammerwasser
durchgängig wird. Wenn man ein Eisensalz in die vordere Kammer ein-
spritzt und eine Ferrocyanidauflösung auf der Hornhaut ausbreitet, so er-
scheint die Blaureaction nur wenn eine Continuitätstrennung der vorderen
- Epithelschicht vorhanden ist; im Gegensatz zu der Behauptung Leber's,
ist eine Läsion der Epithelschicht zum Zustandekommen der Reaction nicht
nothwendig. Sulzer.
In einer sehr interessanten Arbeit von 47 Seiten beschreibt Bull (56)
die Verzerrungen, welche die Bilder von Probebuchstaben bei den verschiedenen
Refractionsanomalien erleiden. Er zeigt zuerst an der Hand von Photo-
graphien von Buchstaben, welche unter einem bestimmten optischen Fehler
aufgenommen sind, den wahrscheinlichen Effect eines solchen Fehlers auf das
Gesichtsbild und führt dann aus wie das wirkliche retinale Bild sich in
solchen Fällen von den photographischen Aufnahmen unterscheiden wird.
Das Auge sieht unter gleichen Fällen viel deutlicher als die photographische
Platte. Wenn bei der photographischen Aufnahme künstlich ein bestimmter
optischer Fehler eingeführt worden war, so fand sich, dass ein Auge mit dem-
VI. Refractions- und Accommodations-Anomalien. 11
selben Fehler auch Buchstaben gut unterscheiden konnte, welche auf der
Photographie undeutlich erschienen. Werner.
Gradle (57) glaubt entgegen den Behauptungen von Hess in seiner
im Americ. Journ. of Medical Sciences 1879. p. 109 gemachten Beobachtung,
der er nunmehr eine ähnliche beifügen kann, den Beweis erbracht zu haben,
das manche Astigmatiker im Stande sind, beim Lesen ihren Astigmatismus
durch ungleichmässige Anspannung des Ciliarmuskels zu verringern.
Hess (58) weist nach, dass die beiden von Gradle vorgebrachten
Beobachtungen nicht im geringsten geeignet sind, die von Hess geleugnete
partielle Ciliarmuskelcontraction irgendwie glaubwürdig zu machen; da es
sich in beiden Fällen um Patienten mit hochgradig herabgesetzter Sehschärfe
handelt.
Kapitel VI—-XI. Referent: Horstmann.
NL Refractions- und Accommodations-Anomalien.
59. März, T.J. Ueber den Einfluss der Refraction der
Augen auf die Fähigkeit zum Schiessen. Wojenno-Medic. Journ.
1897, No. 2.
60. Weinland, G. J. Zur Aetiologie der Myopie. Beiträge
Z. Augenheilk. XXVI, p. 1.
61. Widmark, J. Statistika studier rörande närsyn-
theden. Nord. med. Arkiv. Festband No. 15, Stockholm 1897.
62. Panas. Du traitement chirurgical de la myopie. Arch.
dopht. XVII, 2, p. 66.
63. Mooren, A. Die medicinische und operative Behand-
lung kurzsichtiger Störungen. Wiesbaden 1897. J. F. Bergmann.
64. Hirschberg, J. Ueber die Verminderung der Kurz-
sichtigkeit durch Beseitigung der Krystall-Linse. Centralbl.
f. prakt. Augenheilk. 1897, p. 65.
65. Otto, J. Beobachtungen über hochgradige Kurz-
sichtigkeit und ihre operative Behandlung. v. Graefe's Arch.
f. Ophth. XLIII, 2, p. 323.
66. Zimmermann, W. Die operative Heilung hochgradiger
Karzsichtigkeit durch Entfernung der Linse. Memorabilien
1897, Febr. 10.
€7. Salzmann. Die Brechungsverminderung durch Verlust
der Linse. Arch. f. Augenheilk. XXXIV, p. 152.
68. Fukala, V. Zur Verbesserung der Sehschärfe nach
Myopie-Operationen. v. Graefe’s Arch. f. Ophth. XLIII, 1, p. 206.
69. Leber, Th, Bemerkungen über die Sehschärfe hoch-
gradiger myopischer Augen. Ib. p. 218.
12 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
70. de Haas. Operative Behandlung der Myopie. Med.
Weekblad 1897, p. 489.
71. Aschheim, St. Ueber einen Fall von erworbenem
Nornhautastigmatismus von 32 Dioptrien. Zehenders klin.
Monatsbl. f. Augenheilk. XXXIV, p. 108.
72. Visser, B. P. Het accomoderen van astigmatic. Neder-
landsche Oogheelkundige Bydragen. Afi. 3, 1897.
Die Untersuchung der Augen von 400 Soldaten ergab nach März (59)
bei Emmetropie — 40°/, der grössten Schiessfertigkeit. Bei Myopie nimmt,
bei zunehmendem Grade, die Fähigkeit zum Schiessen schneller ab, als bei
entsprechenden Graden der Hypermetropie. M. möchte daher Myopie bis
höchstens 2,0 D., Hypermetropie bis 3,0 D. auf dem rechten Auge ins
Militär zulassen. Hirschmann.
Nach den Ausführungen von Weinland (60) scheint die Entstehung
der Myopie mit der Einwirkung des Lichtes auf das Auge zusammenzuhängen.
Hierfür spricht die Lichtscheu vieler Myopen, das häufige Vorkommen der
Myopie bei Augen mit chronischer Hemeralopie. Bekanntlich wird dieselbe
bei albinotischen Augen, sowie bei den an Retinapigment ärmeren Individuen
sehr oft beobachtet. Dadurch, dass das Licht auf den sogenannten Umsatz-
raum, d. i. der geschlossene Raum zwischen Glaslamella (Lamina vitrea)
und äusserer Grenzmembran (Limitans externa), wirkt, entstehen gewisse
functionelle Veränderungen in der Netzhaut. Wenn nun wenig Pigment vor-
handen ist, wird die Lichteinwirkung stärker sein, als wenn viel Pigment
vor dem Sehstoff gelagert ist. Bei Augen mit hochgradiger Myopie, wo ein
beträchtlicher Mangel des Retinapigments besteht, wird beim Gebrauch re-
lativ zu wenig Licht absorbirt und findet so schon beim gewöhnlichen Sehen
eine unverhältnissmässig grosse Wirkung im Umsatzraum statt. Es bilden
sich grosse Druckintensitäten und Schwankungen und durch den Druck und
Zug entsteht eine Ausbuchtung der hinteren Augenwand und eine Verziehung
der Lamina vitrea vom Opticus weg nach der Peripherie. Bei den Myopen
mittleren und niederen Grades muss man ebenfalls an einen weniger deut-
lichen Pigmentmangel und an Störungen in der Pigmentbewegung denken.
Bei raschem Bildwechsel und Beschränkung des Ausruhens des Auges leidet
die Pigmentregulirung des Auges und damit das Stabsystem. In der An-
strengung des Auges, besonders der Nahearbeit, ist das zu Myopie dis-
ponirende Moment zu suchen, da hierbei eine Störung im Umsatzraum,
übergrosse und häufige Druckschwankungen hervorgerufen werden.
Um im Allgemeinen die Häufigkeit der Kurzsichtigkeit relativ zwischen
Männer und Frauen zu bestimmen, hat Widmark (61) das Verhältniss in
dieser Beziehüng unter 4000 Privatpatienten und 10000 Poliklinikpatienten
untersucht. Unter den ersten hat er 663 männliche nnd 635 weibliche,
unter den letzteren 239 männliche und 233 weibliche Augen mit Myopie
.VI. Refractions- und Accommodations-Anomalien. 13
gefunden. Bei den niedrigen Graden von 1 bis 4 D. sind es viel mehr
Männer als Frauen gewesen, bei 5 D. war die Anzahl beider Geschlechter
nahezu gleich, von 6 D an und höher hinauf hat die Anzahl der weiblichen
Augen immer mehr und mehr die der männlichen überstiegen; die höheren
Grade von Kurzsichtigkeit wurden also durchgehends häufiger bei Frauen
als bei Männer gefunden. Verf. meint, dass diese Thatsache in der Schul-
Hygiene zu beachten ist. In Schweden ist der theoretische Schulunterricht
nahtzu derselbe für Mädchen und Knaben, die Mädchen haben aber noch
dazu andere feine Arbeiten, wie Nähen. Die nun gewöhnlich angenommene
Meinung, dass die höchsten Grade von Myopie häufiger unter den armen
Klassen vorkommen, kann der Verf. nicht theilen, nach seinen Untersuchungen
glaubt er, dass nicht bloss die gewöhnliche Myopie, sondern auch die höchsten
Grade häufiger unter den höheren Klassen auftreten, die schweren Compli-
cationen dagegen würden unter den Armen häufiger gefunden. Schiötz.
Panas (62) bespricht nach einem historischen Ueberblick über die
verschiedenen zur Beseitigung hochgradiger Myopie dienenden Bestrebungen
von dem Vorschage des Abbé Desmonceaux angefangen, die Behandlung
durcb Extraction der Linse und ihre Erfolge. Seine eigene Beobachtung
betrifft einen 16 jährigen, dessen Myopie auf dem rechten Auge 22, auf dem
linken 16 Diopt. betrug. Das erste Auge wurde nach vorausgeschickter
Iridectomie diseidirt und später die Extraction gemacht, das andere ohne
Irideetomie operirt. Hier war das Resultat besser. Trotzdem der Grad der
Myopie beider Augen verschieden war, bestand nach der Operation beiderseits
gleiche Hypermetropie 1,25 Diopt. mit geringem Astigmatismus. Die Operation
ist nach Verf.’s Ansicht um so eher angezeigt, je jünger das Individuum ist.
Hier kann ohne Iridectomie operirt werden. Bei älteren ist diese vorauszu-
schicken. Bedingung aber ist, dass das Sehvermögen für die auszuübende
Beschäftigung ausreichend ist und Macularaffectionen fehlen. Die Operation
in die Praxis eingeführt zu haben, sei allein das Verdienst von Fukala,
wenn auch schon Desm onceaux dieselbe vorgeschlagen, aber ebensowenig
wie Beer ausgeführt habe. v. Mittelstaedt.
Gestützt auf eine selten reiche Erfahrung, hat Mooren (63) unter-
Dommen in einer Monographie eine Darstellung des Entwicklungsganges der
Rurzsichtigkeit und ihrer Behandlung zu geben, die den Ansprüchen des
praktischen Arztes genügen soll und die auch Eltern und Erziehern ermög-
lichen soll, ein Verständniss für den bei unseren gesellschaftlicheu Zuständen
so überaus wichtigen Gegenstand zu gewinnen. Die wichtigste Schädlichkeit
für die Zunahme der Myopie sucht Mooren im Accommodationskrampf, ja
er macht diesen sogar für die Entstehung der Kurzsichtigkeit verantwortlich,
besonders dort, wo durch Convergenzanstrengung die Unterhaltung von Accomo-
dationskrampf begünstigt wird; diese beiden Schädlichkeiten können intra-
oculare Circulationsstörungen verschiedenster Art hervorrufen, Bildung des
14 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Scleralmeniscus bis zum Glaucom. Eine systematische Atropinbehandlung
kann den Grad der accommodativ beeinflussten Myopie vermindern, doch
kaum je dauernd, da sich die Patienten den Schädlichkeitseinflüssen bald
wieder aussetzen müssen. Körperliche Schwächezustände etwa bei Blutarmuth
sowie ungenügende Beleuchtung unterstützen nur die genannten schädlichen
Einflüsse. Mit der operativen Beseitigung der Linse wird der gefährliche
Einfluss der Accommodation dauernd beseitigt; es tritt eine fortschreitende
Verbesserung der centralen Sehschärfe ein (?) und eine Wiederherstellung
der aufgehobenen binoculären Sehfähigkeit wird wieder möglich gemacht.
Die pathologischen Störungen des Augeninneren werden, wenn der Process
nicht zu weit vorgeschritten ist, nach den bisherigen Erfahrungen (?) zum
Stillstand gebracht und damit auch indirect die Gefahr eines Eintritts von
Netzhautablösung vermindert. Wenn auf einem Auge Netzhautablösung ein-
getreten, ist die Weahrscheinlichkeit verschwindend klein, dass mit der
operativen Entfernung der Linse das zweite Auge von der Catastrophe ver-
schont bleibe. Die Operation ist eine durchaus gefahrlose, als Complication
könnte möglicherweise, wenn auch mit geringer Wahrscheinlichkeit, Netzhaut-
ablösung oder beim Anpressen der Ciliarfortsätze gegen die Iriswurzeln durch
den vordrängenden Glaskörper eine glaucomatöse, aber durch die Kunst noch
immer zu beherrschende Entzündungsform auftreten. Die Operation soll vor-
genommen werden, wenn die Myopie im 10. Lebensjahre 5 Dioptrien (?)
beträgt; höheres Lebensalter gibt keine Contraindication ab.
Nach den Ausführungen von Hirschberg (64) ist, je grösser die
ursprüngliche Kurzsichtigkeit war, desto grösser der Verlust an Wirksamkeit
der Sehaxenverlängerung im linsenlos gewordenen Auge, desto grösser also
der Unterschied zwischen dem Brechzustand vor und nach der Operation.
Hirschberg hat 8 Myopen zwischen 15 und 26 Dipt. discidirt Der
Refractionsunterschied betrug zwischen 18 und 23 Diopt. Die grösste Gefahr
für den Erfolg der Operation ist nachfolgende Netzhautablösung, die er auf
die zahlreichen Discisionen bis in den Glaskörper hinein zurückführt.
Nach einer historiscben Uebersicht über die operative Behandlung der
Kurzsichtigkeit und nach Beschreibung der Untersuchungsmethoden hochgradig
kurzsichtiger Augen gibt Otto (65) eine tabellarische Zusammenstellung von 85
in der Universitäts-Augenklinik zu Leipzig operativ behandelten Myopiefällen.
In 4 Fällen trat nach der Operation Netzhautablösung auf. Ob dieselben indessen
mit jener in causalem Zusammenhange steht, hält Verf. nicht für erwiesen.
Ob die frühere Myopie nach der Operation noch weiter fortschreitet, dafür
lässt sich bis jetzt noch kein Nachweis bringen. Bei Kindern unter 8 Jahren
empfiehlt es sich noch nicht zu operiren, auch ist das höhere Lebensalter
nicht als eine Contraindication zu bezeichnen. Das Operationsverfahren bce-
stand in Discision der Linse. Später wurde die Lincarextraction mit dem
gebogenen Lanzenmesser nachgeschickt. Der optische Werth der myopischen
VI. Refractions- und Accomodations-Anomalien. 15
Linse ist etwa derselbe, wie der der emmetropischen, die Differenzen sind
nur auf den Abstand des Glases vom Knotenpunkt zurückzuführen. Man
kann mit den besten Erwartungen alle die Myopen operiren, deren Myopie
durch concav 14.0 Diopt. und stärkere Concavgläser neutralisirt wird.
Nach Zimmermann (66) kann man nach dem 18. Lebensjahre
Mropen von mindestens 13,0 Diopt. und mehr operiren, bei solchen unter
10—12 Jahren beträgt die untere Grenze 10,0 Diopt.
Wie Salzmann (67) nachweist, fällt bei Verlust der Linse die
Brechungsverminderung des Auges desto grösser aus, je länger die optische
Achse ist. Je Geier die vordere Kammer vor der Operation war, um so
geringer wird die Brechungsverminderung. Die Veränderlichkeit der letzteren
kt in erster Linie auf die Verschiebung des Hauptpunktes, in zweiter Linie
ert auf die Axenlänge zurückzuführen, nicht aber auf die Veränderung der
Brennweiten.
Dass die Sehschärfe nach den Myopieoperationen eine bessere wird,
erklärt Fukala (68) aus dem Grösserwerden der Netzhautbilder, aus der
zünstigeren Lichtstärke derselben, daraus, dass der optische Apparat ver-
einfacht wird, da die Linsenreflexe wegfallen und dass in Folge erlangten
Fernsehens die Leistungsfähigkeit der Netzhaut erhöht wird.
Nach den Ausführungen von Leber (69) kann eine irgend erhebliche
Verbesserung der Sehschärfe nach operativer Beseitigung einer nicht mit
Trübung der Linse complicirter Myopie, welche nicht auf Vergrösserung der
Netzhautbilder durch die Wirkung der Correctionsgläser beruht, wohl kaum
auf eine Verbesserung der optischen Verhältnisse bezogen werden, sondern
kann nicht anders, als durch einen Einfluss auf die Retina erklärt werden.
Bei einem damals 23 Jahre alten myopischen Manne war, wie de Haas
(10) berichtet. vor 26 Jahren die Staaroperation ausgeführt worden. Danach
betrag die Sehschärfe DL, Doch zeigte in der Folge dennoch die Netzhaut
an der Macula fortschreitende myopische Veränderungen und die Sehschärfe
bm stetig ab. Westhoff.
In Folge einer stark cystoiden adhärenten Hornhautnarbe nahm, wie
Aschheim (71) berichtet, die Pupille bei einem 25jährigen Menschen das
Aussehen eines queren Spaltes an und die Hornhaut das eines Convexcylinders,
dessen Brechungsgrad im horizontalen Meridian 19 Diopt., im vertikalen
32 Diopt. betrug, also im Astigmatismus von 51 Diopt. bestand.
Aus den vielen Beobachtungen Visser’s (72) geht hervor, dass die
Mehrheit der Patienten mit myopischen und hypermetropischen Astigmatismus
beim Lesen für den Meridian accommodirt, welcher entweder emmetropisch ist
oder die geringste Refractionsahweichung zeigt. Westhoff.
16 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
VII. Lider.
73. Faber, G. Botryomycose der Oogleden. Nederlandsche
Oogheelkundige Bydragen. Abl. 3, p. 24, 1897.
74. Mowat, W. Lymphangiestasis of right eyelids. Trans.
Opht. Soc. of the Unit. Kingd. XIV, p. 42.
75. Ulcy. Epithelioma de la paupière supérieure, blé-
pharoplastie. Annal. d’ocul. CXVII, p. 137.
76. Snell,S. Alveolar careinoma ofeyelid. Trans. Ophthalm.
Soc. of the Unit. Kingd. XVI, p. 39.
77. Rumschewitsch, K. Zur Pathologie der Ectropion
sarcomatosum. Zehender’s klin. Monatsbl. f. Augenheilk. XXXIV, p. 1.
78. Mitwalsky. Beitrag znr Kenntniss der Pathologie
der Meibom’schen Drüsen. Centralbl. f. pract. Augenheilk. 1897,
p. 47 u. 73.
79. Hanke, V. Peritheliom der Lider bei Xeroderma
pigmentosum. Virchow’s Arch., Bd. 148, p. 428.
; 80. Machek, G Ein neues Verfahren zur Transplantation
des Cilienbodens, Plastik der Lidränder. Centralbl. f. pract.
Augenheilk. 1897, p. 39.
81. Kempner. Beitrag zur Ptosisoperation. Doppelseitige
Ptosis traumatischen Ursprungs. Ein Fall von Erblindung
und Ptosis beider Augen aus unbekannter Ursache und
Ausgang in Heilung. Zehender’s klin. Monatsbl. für Augenheilk. XXXIV,
p. 10.
82. Laudolt, G. Une modification de l'opération du
ptosis Arch. d’Ophtalm. XVII, 1, p. 4.
83. Van Duyse et Rutten. Colobome double des paupières,
bride oculo-palpebrale et anomalies iriennes du côte
gauche. Anomalie non décrite du canal lacrymal et fente
oblique incomplète de la face du même côté. Arch. d’Ophtalm.
XVII, 1, p. 4.
84. de Haas. Membrana palpebralis perseverans. Med.
Weekblad 1896, p. 489.
Im Juni 1896 meldelte sich bei Faber (73) ein 30jähriger Bauer.
Im Februar entwickelte sich eine kleine Geschwulst in der Mitte des oberen
Augenlidrandes. Die Verdickung war erst längere Zeit nachher, nachdem
sie durchbrochen war, verschwunden. Es hatten sich aber an verschiedenen
anderen Stellen neue Knoten entwickelt. Das Auge thränte, schleimte und
war etwas lichtscheu. Die Wand der Augenlieder ist hyperämisch, die Lider
sind unregelmässig verdickt. Cornea normal, Conjunctiva bulbi etwas
hyperämisch.
Nach Eetropionirung der Augenlider zeigt die Conj. palpebrarum eine
papilläre Schwellung, worin hie und da gelbgraue und dunkelgraue Stellen im
Durchmesser von 2—3 mm sich vorfinden. Die grösseren haben eine unregel-
VII. Lider. 17
mässige Form. Beim Palpiren fühlt man, dass es Knötchen sind, welche in
der Conjunctiva und Subconjunctiva und an einzelnen Stellen auch im Tarsus
sitzen. V. O. D. S= 1, E. |
Nach Behandlung mit Argent. nitr. vermindert sich die papilläre Schwellung
schnell und man sieht die Knötchen deutlicher. Die gelbgrauen erheben sich
über das Niveau der Conjunctiva und zeigen im Centrum eine kleine Oeffnung,
wodurch ein feines Stilet in eine unregelmässige Höhle unter der Conjunctiva
führt, bisweilen bis im Tarsus.
Die dunkelgrauen Stellen werden nach einiger Zeit gelb und es bildet
sich dann im Centrum eine kleine Oeffnung.
Aus den Höhlen kann man durch Druck oder mit dem scharfen Löffel
eine trübe Schleimige Masse entfernen.
Es wurde an Actinomycose gedacht. Bei der mikroskopischen Unter-
suchung wurden diese aber nicht gefunden. Es fanden sich aber Körperchen
ven Maulbeer- und Weintrauben-Form, sie bestehen aus einem Conglomerat
von Kugeln (15—30) von verschiedenen Grössen. Die grösste Kugel hat
einen Durchmesser von 34 micron. Die grösste Ausdehnung des Körperchens
it ungefähr 0.1 mm.
Es war dies ein Fall von Botryomycose, zur Zeit nur beim Pferd
beobachtet. Diese Botryomycose-Geschwülste entwickeln sich beim Pferde am
Funiculus spermaticus nach Castration und an der Brust nach Druckver-
wundungen. Sie können Haselnuss- bis Kindskopfgrösse haben. Dann und
wann findet man sie in der Lunge. Bollinger nahm 1869 zum ersten
Male Botryomycose in der Lunge des Pferdes wahr.
In den Kugeln finden sich Körner, welche Mikrococcen sind und
dem Staphylococcus pyogenes aureus sehr ähnlich sind. 2 Gramm Jodkali
gaben keine Verbesserung, wohl heilten die Knötchen schnell nach Auskratzen
und Einreiben von Jodoform. Westhoff.
Mowat’s (74) Patient war ein Knabe von 3 Jahren. Die Augen-
lider des rechten Auges waren weich und geschwollen. Wenn man das untere
Lid drückte, so schwoll das obere Lid noch mehr an. Bei Druck auf
beide Augenlieder entsand eine Schwellung hinter dem rechten Ohr. Der
Zustand bestand seit 3 Jahren. Werner.
Snell’s (76) Patient, eine 31 jährige Frau, bemerkte vor 2 Jahren
zuerst ein kleines Knötchen in der Mitte des unteren Lide:, dasselbe wuchs
bald. wurde sehr schmerzhaft und ulcerirte. Die Oberfläche war höckerig
und von gelber Farbe. Die Präauricular-Drüre war ge:chwollen, die Ge-
schwulst erwies sich als ein alveoläres Sarcom. Werner.
Bei Ectropium des unteren Lides besteht eine Schwellung der Binde-
bat. welche durch Wucherung des adenoiden Gewebes im Bereiche des
orbitalen Tarsusrandes und der Uebergang-falte bedingt ist. Die Erkrankung
der Krause’schen Drüsen spielt, wie Rumschewitsch (77) nachweist,
Literaturbericht über das Jahr 1597 zum Archiv für Augenheilkunde. II
18 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
widersprechend der Ansicht von Wolffring, keine allzugrosse Rolle bei
Entstehung der Ectropien der unteren Lider: weil diese Drüsen im unteren
Lid eine relativ unbedeutende Grösse besitzen und weil die Wucherung des
adenoiden Gewebes mit der Zelleninfiltration um die Ausführungsgänge der
Drüsen nichts gemein hat.
Mitwalsky (78) berichtet über 2 Fälle von Colloidperlen der Meibom-
schen Drüsen und deren Ausscheidung durch die Tarsalbindehaut und über
3 Fälle von Tarsitis necroticans. R
Bei einer 22 jährigen Person, welche 2 Jahre lang an Xeroderma pig-
mentosum behandelt worden war, entwickelte sich nach Hanke (79) in der
Mitte des rechten unteren Augenlides ein erbsengrosser Tumor, der sich vom
freien Lidrande nach abwärts erstreckte, halbkugelich über das Niveau der
atrophischen, mit Teleangiektasien und Pigmentringen besetzten Haut promimirte
und mit Blutborken bedeckt war. Nach Entfernung der letzteren zeigte der
Tumor eine feinhöckrige Oberfläche, die äusserst leicht blutete. Die Ge-
schwulst wurde exstirpirt und erwies sich wesentlich aus Gefässen und Zell-
massen aufgebaut, welch’ letztere aus grossen, den Gefässwänden direct auf-
sitzenden Elementen bestanden, mit geringer Entwickelung von Grund-
substanz und Fehlen eines bindegewebigen Gerüstes. Hanke bezeichnet
die Geschwulst nach Klebs als Perithelioma plexiforme cutis palpebrae.
Mackek (80) empfieht bei Trichiasis so zu operiren, dass eine Haut-
insel umschnitten wird, welche jedoch mit ihrer Basis am Grundgewebe des
Lides haftet. Dieselbe wird so verschoben, dass sie zwischen die innere
Lidkante und den Haarzwiebelboden zu stehen kommt und einen mehr oder
weniger breiten Lidrand bildet. Um dies zu ermöglichen wird der Haar-
zwiebelboden in einer Strecke brückenartig vom Lide abgehoben und die
Hautinsel unter der Brücke gegen den Lidrand geschoben. Einige Nähte
fixiren so die verschobenen Hautpartien.
Landolt (82) operirte die Ptosis in folgender Weise: 1. Incision 4 mm
vom Lidrande und demselben parallel; 2. Unterminirung der Haut bis zum
Orbitalrand, sodass das Lid in ein tiefes und ein oberflächliches Hautblatt
zerlegt ist; 3. Einführung von 3 mit je 2 Nadeln versehenen Fäden in den
Wundrand und Knorpel, Hinaufführen der Nadeln unter dem Hautblatt und
Ausstechen derselben überden Augenbrauen, wo die Fäden kravattenartig geknüpft
werden, um das tiefe Blatt je nach Bedürfniss in die Höhe zu ziehen. Die Lidhaut
hing daun über den unteren Lid.and herab und legte sich nach eingetretener
Schrumpfung meistens wieder in die alte Stelle. Zuweilen blieb dies aber
aus, wodurch der Erfolg unbefriedigend wurde. Landolt legt daher
jetzt auch in das Hautblatt in ganz analoger Weise 3 Nähte, jedoch
erst, wenn die Vernarbung des tieferen Blattes soweit fortgeschritten ist, dass
die Nähte derselben entfernt werden können. Durch diese Nähte der Lid-
haut lässt sich auch der Effect der Operation steigern oder veringern. Im
VIII. Thränenapparat. | 19
ersten Falle trennt man einen Streifen des Lappens ab, gleichzeitig können
dann. wenn nöthig, auch noch einmal die tiefen Nähte angelegt werden; im
zweiten Falle lockert man die das tiefe Blatt in die Höhe zi:hende Narbe
und bringt den angefrischten Lidhautrand an diese Stelle. Diese von
Landolt neuerdings eingeführte Modification bringt auch eine Faltenbildung
m Wege, sodass das Aussehen des Lides an Natürlichkeit gewinnt.
v. Mittelstaedt.
Aus der Arbeit von van Duyse und Rutten (83), welche sich zur
Wiedergabe in einem kurzen Auszuge nicht eignet, sei nur Folgendes her-
vorzuheben. Bei einem 10 monatlichen Knaben bestand ein Colobom der
Lider des linken Auges. Zu dem inneren Drittel des dort abgerundeten
unteren Lidrandes zieht sich ein vom unteren Abschnitt der Hornhaut auf
den Bulbus übergehender narbiger Gewebesstreifen. Die Fortsetzung desselben
bildet ein sich zum linken Winkel einer doppelten Hasenscharte erstreckender
Narbenzug, welcher der schrägen Gesichtsspalte entspricht. Der Orbitalrand
it im Gebiete dieses Narbenzuges eingedrückt, in noch höherem Grade auch
der Oberkieferknochen bis zum Alveolarrand. In dieser Vertiefung verläuft
der Thränenkanal, welcher oben mit dem Thränensack zusammenhängt und
unten an der Schleimhaut der Lippe ausmündet. Auf Druck entleert sich
Eiter aus den Thränenkanälchsn und der unteren Oeffnung. Auch an dem
harten Gaumen besteht due Knochenvertiefung. Die Pupille ist nach oben
aussen verlagert, die Iris auf der temporalen Seite mit mehreren von der
vorderen Fläche ausgehenden vorderen Synechien ähnlichen Gebilden besetzt,
von denen ein Theil sich einem Hornhautleucom inserirt. Die Linse war
klar und in normaler Lage, die Pupille normal. Verfasser geht auf die
einschlärige Literatur ein und schliesst sich bezüglich der Entstehung der
Missbildung den Ansichten von Morian und Nicolin an.
v. Mittelstaedt.
Bei einem 3 Monate alten Kind fand Haas (84) die Augenlider durch
einzelne dünne Häutchen verbunden, sodass das Auge nicht zu sehen war.
Die Häutchen sassen zwischen Cilien und Oeffnungen der Meibom’schen
Drüsen. Die Häutcher wurden durchschnitten. Die Augen waren normal.
Westhoff.
VIII. Thränenapparat.
85. Königshöfer, OÖ. Thränenschlaucherkrankung. Fest-
schrift d. Stuttgarter ärztl. Vereins 1897, p. 333.
86. Dianoux. Apropos d’un cas de dacryoadenite aigue.
Annal. d’ocul. CXVII, p. 175.
87. Jänisch, M. Ein Fallvon Dacryoadenitistuberculosa.
In.-Diss. Greifswald 1897.
II*
20 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
88. Süsskind, J. Klinischer und anatomischer Beitrag
zur Tuberculose der Thränendrüse. Arch. f. Augenheilk. XXXIV,
p. 221.
89. Alt, A. Another case of tumor of the palpebral
lachrymal gland; including some remarks on tumors of the
orbital lachrymal gland. Amer. Journ. of Ophth. XII, 3, p. 70.
90. Pnybernau. De l’extraction des glandes lacrymales.
These de Bordeaux 1897.
91. Ahlström, G. Zur Technik der Thränensackexstir-
pation. Centrabl. f. pract. Augenheilk. 1897, p. 97.
92. Baxter, W. M. Foreign body in the canaliculus.
Ophth. Ree. VI, No. 3. i
93. Taylor, L. N. Foreign body in the canaliculus.
Ib. VI, No. 1.
94. Silex. P. Die Anwendung der Dauersonden bei der
Behandlung der chronischen Thränensackerkrankungen. Der
ärztl. Praktiker X, No. 7.
95. Mantey, G. Ueber die malignen Tumoren der
Carunkelgegend. In.-Diss. Greifswald 1897.
Königshöfer (85) empfiehlt den Begriff Dacryocystoblennorrhoe
als Bezeichnung für die ganze Krankheitsgruppe über Bord zu werfen und
als Sammelname für alle entzündlichen Erkrankungen der thränenabführenden
Wege den Namen Dacryocystitis eine allgemeinere Bedeutung zu geben. Er
theilt nun die Thränenschlaucherkrankungen zunächst in zwei grosse Gruppen,
die reinen Schleimhauterkrankungen und die Erkrankungen mit Betheiligung
der Umgebung. Zu der ersteren gehört die Dacryocystitis acuta, die Dacryo-
eystitis chronica simplex und Dacryocystitis chronica atrophicans. Als nicht
selbständige Unterabtheilungen kommen hinzu die Dacryocystitis blennorrhoica
und die Dacryocystitis neonatorum. Zur zweiten Gruppe gehören die
Periostitis des Thränennasenkanals, die Caries derselben, der Lupus und das
tuberculöse Geschwür und die Peridacryocystitis plhlegmonosa.
Dianoux (86) hat bei einer 36jährigen Dame eine acute Thränen-
drüsenentzündung beobachtet, die zuerst die rechte Thränendrüse und zwei
Tage später auch die linke 'Thränendrüse betiel. Starke locale Schmerzen.
Kopfweh, Uebelkeit aber weder Fieber noch Schüttelfrost. Röthung und
Schwellung der Stirnhaut und der Augenlider. Keine Conjunctivitis. Die
Thränendrüse ist geschwollen und überragt den Orbitalrand um ungefähr
fünf Millimeter. Der Verlauf der Krankheit war identisch mit dem Verlauf
der acuten epidemischen Parotitis. Sulzer.
Jänisch (87) beobachtete bei einem 1 '/ jährigen Knaben, dessen Vater
an Tuberculose litt, die Entwickelung eines wallnussgrossen Tumors, der von
der rechten Thränendrüse ausging. Derselbe wurde exstirpirt und zeigte bei
der mikroskopischen Untersuchung einen tuberculösen Charakter. Ander-
IX. Muskeln und Nerven. 21
weitige Zeichen von Tuberculose konnten bei dem Knaben nicht constatirt
werden.
Der Fall von Süsskind (88) betraf ein 21 jähriges Dienstmädchen.
Seit 21/, Jahren entwickelte sich ein etwa mandelgrosser, gut verschiebbarer
und mit der bedeckenden Haut nicht verwachsener Tumor in der Gegend des
lateralen Theiles der linken oberen Orbita, Auch die Präauriculardrüse
ar stark infiltrirt. Beide wurden entfernt. Es handelte sich um eine
Tuberculose der Thränendrüse und der zugehörigen präauricularen Drüse,
wwie um einen Uebergang der Tuberculose von dieser auf die Parotis.
Der Patient, ein 27 jähriger Neger, welcher das von Alt (89) be-
schriebene Präparat lieferte, hatte vor 4 Jahren zuerst eine Schwellung an der
Anssenseite des linken Auges bemerkt. Es stellte sich als eine Geschwulst
der Neben-Thränendrüse heraus, wobei die orbitale Drüse nicht mitergriffen
war. Die Untersuchung ergab, dass sie aus einer Vereinigung von dreierlei
Röhrchen bestand. 1. Aus Resten von normalem Drüsengewebe; 2. aus
Röhrchen, welche fest und ohne centrale Lichtung erschienen; 3. aus Röhr-
chen mit weiter Lichtnng, welche zuweilen cystenartige Höhlen bildeten.
Alt hält sie für ein Adenom. Burnett.
Bei Exstirpation des Thränensackes macht Ahlström (91) einen 4 bis
ó mm langen Schnitt durch die vordere Wand und führt durch diesen den
& mm langen und 5 mm dicken o.alen Knopf eines kleinen Hammers hinein.
Vermittelst dieses eingelegten Hammers lässt sich der Thränensack nach
allen Richtungen drehen und so wird dessen Exstirpation in hohem Maasse
erleichtert.
In Taylor’s (93) Fall gerieth ein Fremdkörper in das Auge eines
erntenden Landmannes. Derselbe erwies sich schliesslich als der Bart einer
Weizenähre, welcher sich durch die obere Punktur in den Canaliculus einen
Weg gebahnt hatte und sich dort fast vollständig verbarg. Burnett.
Bei chronischen Thränensackerkrankungen führt Silex (94) zunächst
die Schlitzung aus, dann sondirt er und spült täglıch mit 1°/, Zinklösung.
Nach einigen Tagen führt er die Dauersonde nach Vulpius ein. Durch
eine Reihe von Krankengeschichten beweist er die Vortheile dieser Behandlung.
Mantey (95) zieht eine Zusammenstellung der bis jest veröffentlichten
Fälle von der Carunkelgegend ausgehenden Tumoren und fügt einen selbst
beobachteten Fall von Careinom bei einem 65jährigen Manne hinzu.
IX. Muskeln und Nerven.
96. Graefe, A. Das Sehen der Schielenden. Eine oph-
thalmologisch-physiologische Studie. Wiesbaden J F. Berg-
mann. 1895.
“7. Landolt, E De l’etiologie du Strabisme,. Arch. d
(ıphtalm., XVII, 2, p. 74.
22 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
98. Berlin, R. Ueber eine eigentliche Form von Strabis-
mus convergens bei Myopie und deren Behandlung durch
Concavgläser. Festschrift des Stuttgarter ärztl. Vereins, 1897, p. 320.
99. Zoth, O. Die Wirkungen der Augenmuskeln und die
Erscheinungen bei Lähmungen derselben. Leipzig und Wien.
Deuticke 1897.
100. Lechner, C. S. Ein Fall von angeborener einseiti-
ger Abductionsfähigkeit des Auges. Zehender’s klin. Monatsbl.
f. Augenheilk. XXXIV, p. 81.
101. Collins, Treacher, E. Paralysis of both internal
recti mucles. Trans. Ophth. Soc. of the Unit. Kingd. XVI, p. 30:1.
102. Spicer, Holmes and Ormerod, J. Recurrens para-
lysis of ocular nerves. Jb. p. 277.
103. Gullstrand, A. Ucber Lähmung desunterenschiefen
Augenmuskels. Nord. med. Arkiv, Festband No. 11, Stockholm 1897.
104. Schwarz, O. Ueber willkürliche einseitige Augen-
bewegungen. Centralbl. f. pract. Augenheilk. 1897, p. 107. S
105. Brixa, J. Mitbewegung der Oberlider bei Beweg-
ung des Augapfels. Beitr. z. Augenheilk. XXVI, p. 52.
106. Kunn, C. Casuistische Beiträge, zurLehre von den
angeborenen Beweglichkeitsdefecten des Auges. Jb. p. 57.
107. Straub, M. Aangeboren dubbelzydige verlamming
van de gydelinsche beweging der oogen. Geneeskundig Tydschrift
1897, p. 209 und Centralbl. f. pract. Augenheilk. 1897, p. 8.
108. Markow, J. E. Augenneuralgie. Wratsch 1897, No. 12.
Graefe (96), ein Gegner der J. Mülller’schen Lehre von der
Netzhautidentität und Anhänger der Projectionstheorie, giebt in dem Werke
»das Sehen der Schielenden« eine erschöpfende Darstellung seiner Anschau-
ungen; zunächst bespricht er die physiologischen Vorgänge des Sehens, welche
bei Localisirung des Gesichts objectiv bestimmend sind. Die Stelle die von
einem leuchtenden Punkte des auf der Netzhaut des Auges entworfenen Bild-
punktes ist konstructiv stets bestimmt durch die gradlinige Verbindung jenes
ersten mit dem Kreuzungspunkte der Richtungsstrahlen und der Verlängerung
dieser bis zur Retina, die Richtungslinie des Sehens. Die die Fovea
treffende Richtungslinie ist die Gesichtslinie, die gradlinige Verbindung
des central fixirten Objectpunktes des Blickpunktes, mit dem Drehpunkt des
Auges, die Blicklinie, Gesichts- und Blicklinie fallen sonst immer zu-
sammen. Umgekehrt wird nun ein erregter Netzhautpunkt unter normalen
Verhältnissen auch stets in der Verlängerung der Graden, welche durch die
von jenem durch den Kreuzungspunkt der Richtungsstrahlen gezogen wird,
nach aussen verlegt. Da nun die Richtung dieser Linie im ersten Fall von
aussen nach innen, im zweiten umgekehrt, von innen nach aussen geht, so
kann erstere als centripetale, letztere als centrifugale Richtungslinie be-
IX. Muskeln und Nerven. 23
zeichnet werden. Nicht immer fällt indessen die centrifugale Richtungslinie
mit der Wabrnehmung der Gesichtsobjecte der Localisirung des Gesichtsfeldes
zusammen. Die Localisirungsrichtung ist immer abhängig von dem Be-
werungsapparat der Augen. Zeigt dieser Abnormitäten, so fällt die Lage der
Gesichts- bezw. Blicklinie nicht mehr mit der Localisirungsrichtung zu-
sammen. Im zweitnn Kapitel bespricht er das Zustandekommen des musku-
liren Strabismus und die dabei zu erwartenden Störungen des Binocular-
schens. Die fehlerhafte Stellung des Auges wird durch eine abnorme Ver-
kürzung der die Schielrichtung vermittelnden Augenmuskeln oder eine Inner-
vationänderung bewirkt. Die durch den Strabismus herbeigeführte Umformung
des binocularen Sehens beruht darauf, dass die Gesichtsfelder beider Augen
verschoben sind, ibre Centren liegen nicht aufeinander, sondern neben ein-
ander. Statt eines binocularen Sammelbildes müssten nunmehr die beiden
Einzelbilder der Augen zur Wahrnehmung gelangen, was aber in der Regel
nicht der Fall ist. Das Einfachschsehen der Schielenden kommt durch
Exclusion zu Stande und zwar derart, dass die functionelle, physio-
logische Praevalenz der macularen Netzhauterregung des schielenden
Auges gegenüber der excentrischen des nicht schielenden sich bethätigt.
Die Exclusion erstreckt sich und ist beschränkt auf diejenigen Netzhaut-
regionen der beiden Augen, welche zufolge der bestimmten, immer gleich-
bleibenden Schielrichtung simultan auch in immer gleicher Weise engagirt
werden (regionäre Exclusion). Das Zustandekommen der Exclussionsvorgänge
wird keineswegs nur bei höheren Graden der Schwachsichtigkeit des schielen-
den Auges beobachtet, sondern auch bei gleicher Sehschärfe beider Augen.
Jenes anfängliche Exclusionsgebiet gewinnt immer mehr an Ausdehnung und
damit ist die frühere regionäre Exclusion eine absolute geworden. Das Ein-
fachsehen der Schielenden kann aber nicht allein durch Entwickelung und
Berhätieung der Excelussion zu Stande kommen, sondern es können sich auch
neue Identitätsverhältnisse der Netzhäute ausbilden. Dieselben sind indessen
keine präformirten, sondern acquirirte, also nicht die Ursache, sondern immer
nur die Folge des Schielens. Die schiefe Kopfhaltung der Schielenden, welche
inmer nach der Seite hin gerichtet ist, nach welcher das schielende Auge
abgelenkt ist, beruht auf dem Bequemlichbeitsgefühl. Die Amblyopie des
schielenden Auges ist eine angeborene. Die angeblichen Besserungen nach
Operationen erklären sich durch ungenaue Angaben bei den früheren Unter-
suchungen.
Landolt (97) sucht in seiner Arbeit eine einlieitliche Anschauung
über die Entstehung des Strabismus herbeizuführen und die wesentlichen von
den zweifelhaften und scheinbaren Ursachen zu trennen. Zu den ersteren
gehören vor allem Störungen des binocularen Sehens und Refractionsanomalien
während Störungen der centralen Innervation der symmetrischen Muskelbe-
wegungen weit seltenere Ursachen bilden, und die Muskeltheorie keine Be-
24 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
rechtigung hat, wenn auch Disharmonien zwischen Netzhaut und Muskel-
apparat, zu grosser Abstand der Drehungspunkte, abnorme Divergenz der
Orbitae, Grösse des Winkels « wohl die Entstehung des Schielens zu er-
leichtern vermögen. v. Mittelstaedt.
Berlin (98) berichtet über eine Reihe von Fällen von Strabismus
convergens bei Myopie. Es waren jüngere Leute beider Geschlechter von
17 bis 20 Jahren. Die Myopie betrug 5—6 Diopt. Die Patienten hatten
nie Concavgläser getragen, es bestanden gleichnamige Doppelbilder, die nur
in gewisser Entfernung bemerkt wurden. Bei Anwendung von Concavgläser
verschwanden sie sofort. Berlin führt diese Art des Schielens auf Ueber-
anstrengung durch Nahearbeit zurück. Dieselbe geschah ohne oder nur mit
ungenügenden Concavgläsern und erforderte deshalb eine ziemlich beträcht-
liche Convergenz. Durch passende Concavgläser wurde das Schielen geheilt.
Zoth (99) hat ein bewegliches Schema angegeben zur Ableitung der
Lagen der Doppelbilder bei Augenmuskellähmungen, das sich vorzüglich zum
Selbststudium, wie zu Demonstrations- und Lehrzwecken eignet.
Lehner (100) fand bei einem 15jährigen sonst gesunden Jungen
eine angeborene linksseitige Abducenslähmung.
Collin’s (101) Patient, ein Mann von 22 Jahren, litt an starken
Kopfschmerzen, Syphilis liess sich nicht nachweisen. Es fand sich eine
Lähmung beider recti interni. Nach Gebrauch von Jodkali trat innerhalb
einiger Monate vollständige Heilung ein.
Die Patienten von Spicer und Ormerod (102) waren alle jung, im
Alter von 2 bis 16 Jahren. Bei dreien war der dritte Nerv allein be-
troffen: bei allen stellte sich mehr oder weniger heftiges Kopfweh ein mit
Erbrechen anfallsweise. Bei einem stellte sich Sehnervenatrophie ein, bei
einem andern wurde das Gesichtsfeld eingeengt. Bei einem Patient war
Migraene in der Familie erblich. Niemals wurden während der Anfälle von
Kopfweh Scotome oder subjective Farbenempfindungen gesehen. Drei
Patienten zeigten nach der Section plastische Exsudationen an der Basis des
Gehirns, bei andern fand sich je ein Fibrochondrom des Nerven und eine
tuberkulüse Erkrankung des Nerven. Werner.
Gulstrand (103) theilt zwei neue Fälle von isolirter Lähmung des
unteren schiefen Augenmuskels mit. Der eine Fall, ein 10jähriger Knabe,
mit wegen Hornhautflecken sehr herabgesetztem Sehvermögen, zeigte eine
eigenthümliche Bewegungsstörung, welche sich bei Untersuchung nach der
von dem Verf. angegebenen objectiven Methode als eine rechtsseitige Lähmung des
Muse. obl. inferior herausstellte; die Eigenthümlichkeit rührte davon her, dass
oben nur das gelähmte Auge zum Schen angewendet werden konnte; keine
Diplopie.
IX. Muskeln und Nerven. 95
Bei dem anderen Fall, ein Gymnasiallehrer, bestand bei Blick nach
oben rechts verticale Diplopie mit dem Bild des linken Auges am höchsten,
also eine Lähmung des linken Musc. obl. inf.
Ausser diesen zwei sind nur drei von den in der Literatur referirten
Fällen als reine zu betrachten. Nur in einem einzigen Fall waren die
Doppelbilder lege artis gleichnamige.
In 3 von diesen 5 Fällen war ein Trauma in der Infraorbitalgegend
als Ursache sicher constatirt, weshalb der Verf. darauf aufmerksam macht,
das es wohl denkbar wäre, dass die Ursache der Bewegungseinschränkung
nicht von einer Lähmung, sondern von einem elastischen Widerstand durch
partielle Narbenbildung im lockeren, Bindegewebe unten aussen, wo die Gewalt
wahrscheinlich einwirkt, herrühre. Schiötz.
Briza (105) beobachtete bei einer 33jährigen Frau eine Parese sämmt-
licher vom Oculomotorius versorgten Muskeln des rechten Auges. Bei kräftiger
Innervation gelang es, das Auge etwas über die Miltellinie zu adduciren.
Dabei hob sich das Lid so, dass ein 1,5 mm breiter Scleralstreifen über
der Hornhaut sichtbar wurde. Bei einem 27jährigen Mann reicht das obere
Lid beiderseits gerade bis zum Rande der Hornhaut. Beim Blick nach rechts
oder links, besonders aber bei Convergenz hob sich das obere Lid bedeutend.
In diesem Falle handelt es sich wohl um eine angeborene Anomalie, im
letzteren aber um einen erworbenen krankhaften Zustand.
Kunn (106) berichtet über 8 weitere Fälle von angeborenen Beweg-
üchkeitsdefecten der Augen. In dem ersten Falle bestand neben Strabismus
divergens alternans ein Beweglichkeitsdefect im Sinne der Wirkung der
Brett mediales an beiden Augen. Im zweiten Falle handelt es sich um einen
Bererlichkeitsdefect im Sinne der Abduction an beiden Augen und ebenso
um Störungen im Sinne der Hebung, complicirt mit Nystagmus, congenitaler
Amblyopie und einem concomitirenden alternirenden Strabismus convergens
innerhalb des Beweglichkeitsdefectes. Beim dritten und vierten Falle bce-
standen Beweglichkeitsdefecte im Sinne der Abduction an beiden Augen.
Wenn ein Auge verdeckt wurde, war die Wirkung der Recti laterales un-
gleich. Ein Beweglichkeitsdefect des Heben des Auges und oberen Lider,
combinirt mit Strabismus concomitans convergens des linken Auges fand sich
im 5. Falle. Beim 6. Falle waren alle jenen Muskeln, welche bei der
Abduction des rechten Auges mitzuwirken hatten, gelähmt aber doch war
kein Strabismus convergens dieses Auges vorhanden, sondern binocularer Sch-
at. Beim Fall 7 bestand ein Beweglichkeitsdefect am rechten Auge im
Sinne der Adduction und Abduction, der Hebung und der Senkung endlich
ein geringer Defect bei der Hebung des Oberlides. Trotz der complicirten
wezlichkeitsdefecte bestand symmetrische Stellung der Augen und binocu-
larer Sehact. Im letzten Falle fanden sich Beweglichkeitsdefeete fast an
allen exterioren Augenmuskeln.
26 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Straub (107) beobachtete ein 2ödjähriges Fräulein, schon seit der
Jugend bestehend, dass die Augen ihren Stand nicht änderten; wenn gefragt
wurde, dem nach rechts oder links sich bewegenden Finger zu folgen, wenn
der Finger in der Medianlinie sich den Augen näherte, wurde convergirt,
entfernte sich der Finger, dann entstand Divergens. Der Ruhestand der
Augen ist etwas convergent. Wenn eine Kerze weiter als 1,75 Meter ent-
fernt wurde, entstanden gleichseitige Doppelbilder. An diesem Ort lag der
weiteste Punkt der Convergenz. Pupille contrahirt sich bei Convergenz und
reagirt stark auf Licht. Bewegung rechts, nach oben und unten ist gut. —
Wenn hier vollkommene Abducenslähmung bestand, müssten die Augen in
convergentem Stand bleiben und würde starker Strabismus convergens ent-
stehen. Dies ist der Fall nicht und die M. abducentes sind hier als Seiten-
wender und nicht als Divergentes gelähmt. Es sind seit 1858 (Foville) Fälle
bekannt von Ponsherden, woraus hervorgeht, dass der Abducenskern auch den
Internus der anderen Seite innervirt, insofern es die Innervation der seit-
lichen Bewegung gilt. Eine Abducenskernlähmung muss also die Bewegung
der Auger nach einer Seite unmöglich machen. — In oben mitgetheilten
Fall kann man darum von doppelseitiger Abducenskernlähmung sprechen.
Aber Abducenslähmung sagt zwar viel. Man kann, so lange der Gegensatz
nicht bewiesen ist, ebenso gut anuehmen, dass die noch vorhandene Diver-
genz durch die M. m. abducentes hervorgebracht wird, als die Convergenz von
der M. m. recti interni abhängig zu erklären. Ebenso wie die Interni noch
können convergiren, aber nicht mehr seitwärts wenden, ebenso können die
Externi sich nicht mehr seitwärts wenden, aber wohl divergiren. Diese Vor-
stellung fordert, dass die M. abducentes für die Divergenz durch ein anderes
Centrum innervirt werden als für die seitwärts Bewegung.
Westhoff.
Markow (108) unterscheidet die Neuralgie der Ciliarnerven, die des
N. supraorbitalis und die der N. infraorbitalis, wie auch combinirte Formen.
Sie können alle malarischen Ursprungs sein, und verlaufen dann meist inter.
mittent. Häufig sind sie rheumatischer Natur oder Folge von Infectionskrank-
heiten. Die rheumatischen Neuralgien befallen meist Leute, die den bessern,
mehr verwöhnten Ständen angehören. Die Behandlung ist eine, der Ursache
entsprechende, allgemeine. Bei der Ciliarneuralgie sah M. vom localen
Gebrauch, als schmerzstillende Mittel, einer 1°, neutralen Lösung von
Chinin-muriaticum oder einer !/,°/, Lösung von Kal. Cyanatum (beide von:
Refer. empfohlen), mehrere Tropfen ins Auge getröpfelt, grossen Nutzen. Bei
stärkeren Schmerzen ist eine Lösung von Chinin-muriaticum mit Morph.
muriaticum anzuwenden. Vor Cocain als schmerzstillendem localem Mitte!
warnt M. Hirschmann.
X. Orbita und Nebenhöhlen. 97
X. Orbita und Nebenhöhlen.
109. Sattler, R. Jvory exostosis of the orbit. Trans.
Amer. Ophth. Soc. 1896. > |
110. Stark, J. Ein Fall von Gliosarkoma orbitae dextrae.
Inaug.-Dissert. Greifswald 1897.
111. Cant, W. S. Cyst of the orbit. Trans. Ophth. Soc. of
the Unit. Kingd. XVI, p. 171.
112. Schreiber. Bericht über 3 mit Krönlein’scher
üsteoplastik operirte Fälle von Orbitaltumor. Schreiber’s
Augenheilanstalt in Magdeburg. Bericht über 1896, p. 22. Magdeburg 1897.
113. Oliver, C. A. Klinische Bemerkungen über einen
Fall von Verletzung mit Luxation des Augapfels in die Augen-
hohle als hervorragendstes Symptom (sogenannter trauma-
tischer Enophthalmos). Ophth. Rec. 1897, No. 1.
114. Neulen, W. Zur Pathogenese der Enophthalmus
traumaticus. Inaug.-Dissert. Greifswald 1897.
115. Park, J. W. Anophthalmus. Ophth. Rec. 1897, No. 1.
116. vanMoll. Behandelingder angiomata der oogleden
en der orbita van haematoma orbitae. Nederl. Oogheelk. Bydragen.
Að. 3, p. 46, 1897.
117. Yalude. Hematome orbito-palpebral à répétition
chez une hemophile. Annal. d’Ocul. CXVII, p. 190.
118. Piqué. Un casd’exophtalmos pulsatile. Soc. de chir.
de Paris 1897, Fevr. 10,
119. Schimanowski, A. Zur Frage des pulsirenden Ex-
ophthalmus. Wjest. Ophth. XIV, 1, p. 1.
120. Jilley, H. Remarkes on the operative treatment
ota case of doubl frontal sinus complicated by double antral
suppuration. Brit. med. Journ. 1897, Jan. 23, p. 197.
121. Holmes, C. R. The sphenoidal cavity and its re-
lation to the eye. Arch. of Ophthalm. XXV, p. 460.
122. Lejors. Un goitre exophthalmique. Soc. de chir. de
Paris 1897, Févr. 10.
123. Jonnesco. La resection totaleetbilaterale du sym-
pathigue cervical (traitement du goitre exophtalmique).
Annal. d’Ocul. CXVII, p. 161.
Sattler’s Fall (109) betraf einen gesunden 25 jährigen jungen Mann,
welcher drei Jahre, bevor er sich zur Behandlung gemeldet hatte, eine harte
knötire Hervorragung unter dem oberen und inneren Rande der Augenhöhle
bemerkt hatte. Bei der Untersuchung fand sich das Auge nach vorn, unten
und aussen verschoben. V gut. Es hatten keine Schmerzen oder andere
Symptome bestanden, welche auf eine Betheiligung der Nebenhöhlen hinwiesen,
und duch fanden sich nach Entfernung der Masse die Stirn- und Siebbein-
hen mit glasigem Schleim gefüllt. Die knöcherne Masse wog 15,8 Gramm.
Burnett.
38 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Cant's Patient (111), ein Mann von 24 Jahren, hatte seinen Zustand
seit Kindheit. Niemals bestanden Schmerzen. In der Fossa temporalis be-
fand sich eine Verdickung, welche sich elastisch anfühlte. Bei Druck auf
derselben wurde der Bulbus nach vorn und innen unten gedrängt. Hieraus
liess sich schliessen, dass die Cyste der Thränendrüse angehörte. Die Cyste
enthielt eine klare braune Flüssigkeit. Nach Incision, Drainage und Cauteri-
sation schloss sich die Cyste. Werner.
Schreiber (112) entfernte mittelst der Krönlein’schen ÖOsteoplastik
ein plexiformes Neurom der Orbita bei einem 7 jährigen Knaben, ein atypisches
Adenom mit Uebergang in Fibrom oder Fibrosarcom bei einem 54jährigen
Fräulein und ein Angioma cavernosum bei einem 1l3jährigen Knaben. In
allen Fällen erfolgte die Heilung per primam.
In Oliver’s (113) Falle erhielt ein 47 jähriger Mann mit einem Weber-
schiffchen einen Schlag gegen das linke Auge. Bei der vier Wochen später
angestellten Untersuchung zeigte sich, dass dieses Auge um 4—5 mm hinter
dem andern in die Augenhöhle zurückgewichen war. Die Pupille war grösser
als die des andern Auges, aber die Accommodation war gut. Die Palpebral-
spalte war 3 mm kürzer als auf der andern Seite. Vollständige Paralyse des
M. rect. super. und leichte Parese des M. obliq. infer. Ne", Es konnte
keine Fraktur der Augenhöhlenknochen festgestellt werden. Burnett.
Nach den Ausführungen von Neulen (114) ist der traumatische
Enophthalmus bedingt durch Frakturirung einer Orbitalwand. Die weiter
einwirkende Gewalt drängte einen Theil des orbitalen Fettgewebes aus der
Augenhöhle hinaus und gleichzeitig den Bulbus nach hinten, wo derselbe
stehen bleibt und zwar deshalb, weil keine Kraft da ist, ihn wiederum nach
vorn zu treiben; in einzelnen Fällen wird er dann durch adhärente Narben-
stränge an der Frakturstelle befestigt. |
Park (115) berichtet über einen Fall, in welchem er nach der sorg-
fältigsten Untersuchung eines zweiwöchentlichen Kindes auch nicht die ge-
ıingste Spur eines Augapfels in der Augenhöhle finden konnte. Die Augen-
lider waren am Rande so angewachsen, dass sie nur '/,” offen liessen: auch
die Canaliculi fehlten. Burnett.
Die beste Behandlung der Angiome nach Moll (116) ist die durch
bipoläre Electrolyse. Man braucht kein Chloroform zu geben, die Methode
ist einfach und gibt keine Narben. Ein Haematoma behandelt mit bipolärer
Flectrolyse von 5 Milliampere heilte in 14 Tagen vollkommen. Unipoläre
hatte kein Resultat gehabt. Westhoff.
Valude (117) hat bei einer 34jährigen Kranken, die verschiedene
Symptome der Hämophilie zeigt (starke Blutung der geringsten Verletzung,
Blutung, die ärztliche Hülfe verlangt, wenn die Haut mit einem rauhen Hand-
tuch gerieben wird. spontane Bildung einer submucösen Bluttasche des Gaumen-
segels etc.) und deren Blut erst 15 Minuten nach der Entleerung zu gerinnen
X. Orbita und Nebenhöhlen. 29
beginnt, die spontane Bildung einer Blutung in das subcutane Gewebe der
Lider und die Gewebsspalten der Augenhöhle beobachtet. Den 30. September
xigt sich eine Schwellung der beiden rechten Augenlider, die sich bald auf
de Wange und die Stirne ausbreitet. Zu gleicher Zeit empfindet die Patientin
lebhafte Schmerzen an der obern innern Ecke der Augenhöhle, wo zwei Tage
später eine Ecchymose erscheint, die sich bald auf das untere Augenlid aus-
breitet. Der Zustand hatte sich bedeutend verbessert, als den 9. October die
Schwellung unter starken Schmerzen und ausgebreiteter Ecchymosenbildung
einen bedeutenden Grad erreichte. Die zwei Tage später vorgenommene
Punction der Augenhöhle ergibt reines Blut. Den 28. October ist die Blu-
tung bis auf einen kleinen fibrösen Knoten resorbirt. Keine der beiden
Biutungen fällt mit der Menstruation zusammen, die nach der zweiten Blutung
in normaler Weise stattfindet. Den 20. November bildet sich zum dritten
Mal eine leichte Schwellung, die wie die vorhergehenden fluctuirt, aber nicht
Wlan, die blaue Verfärbung der Haut verschwindet schon denselben Abend.
Jede Blutung ist von einem Gefühl von Kranksein, von Uebelkeit und von
Örbitalschmerzen begleitet. Seitdem hat die Kranke öfters kleine Schwellungen
am obern innern Winkel der Augenhöhle beobachtet und neuerdings hat sich
ein kleiner Bluterguss unter dem Zahnfleisch gebildet. Sulzer.
Schimanowsky (119) beobachtete einen Fall von pulsirendem Ex-
ophthalmus bei einer 52jährigen Frau, die vor 3 Monaten bei einem Sturze
rücklings mit dem Hinterkopfe hart anstiess, wonach ihr das Blut aus Nase
und Mund floss (Schädelbasisbruch ?). Patientin klagt über lästige Geräusche
im Kopfe, die gleichzeitig mit dem Exophthalmus 6 Wochen nach dem Trauma
1 , 10
- a Vis = —.
20 15
Strabismus divergens; störende gekreuzte Doppelbilder; Exophthalmus des
linken Auges, das auch etwas nach aussen-unten verschoben ist. Nach oben
ud innen ist die Beweglichkeit des linken Auges etwas beschränkt. Die
Conjunctivalgefässe sind injieirt; die linke Cornea ist matt, linke Pupille
etwas erweitert. Lichtreaction normal. Das Auge pulsirt synchronisch mit
dem Herzschlag; die Vena angularis ist erweitert und pulsirt an ihrer Mün-
dung in die V. frontalis. Im obern innern Winkel der Orbita fühlt der
tntende Finger eine ovale, nachgiebige, ungefähr ein halbes Taubenei grosse
pulsirende und schwirrende Geschwulst durch, die nach vorn mittelst eines
:hwirrenden Stranges mit der Vena angularis verbunden ist. Beim Druck
auf die linke Carotis communis hören das Pulsiren und Schwirren in der
Vrbitalgeschwulst und in der V. angularis, wie auch die subjectiven Geränsche
im Kopfe auf. Sch. unterband die linke Carotis communis im Trigonum
caroticum. Unmittelbar nach der Unterbindung sind Exophthalmus und Ge-
fäsinjeetion geringer, die Pupille normal, die Pulsation ist geschwunden.
Nach einer Stunde ist im innern Orbitalwinkel (obere Orbitalvene) eine schwache
sich eingestellt haben sollen. In beiden Augen Hyp. =
30 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Pulsation vorhanden. Nach 2 Tagen keine Geräusche, fast kein Pulsiren,
kein Doppelsehen, fast kein Exophthalmus. Nach 6 Tagen wurde Patientin
fast genesen entlassen. In derselben Nacht aber traten plötzlich (vielleicht
nach einer Aufregung) die subjectiven Geräusche im Kopfe, der Exophthalmus
und das Pulsiren in fast stärkerem Maasse als vor der Operation wieder auf,
nahmen aber nach einigen Tagen wieder ab. 81 Tage nach der Uhnterbin-
dung schrieb Patientin: »ich gehe mit unverbundenem Auge: die Geräusche
im Kopfe kommen bisweilen vor, der Schwindel ist ganz fort; das Auge ist
etwas vorstehend und ein wenig geröthet.« Weitere Berichte fehlen. Verf.
möchte daher den Erfolg der Operation als einen nicht ganz vollkommenen
bezeichnen. Verf. unterwirft alle in der Literatur bekannten Fälle von pul-
sirendem Exophthalmus einer eingehenden Analyse. Den Symptomencomplex
des pulsir. Exophth., wie ihn Sattler und Lefort beschreiben, führt auch
Verf. ausschliesslich auf eine Ruptur (traumatische oder spontane) der Carotis in
den Sin. cavernosus zurück. Die anatomischen Verhältnisse (Austritt aus dem
knöchernen Canal) mögen diese Stelle der Carotis besonders zur Ruptur dis-
poniren. Die Unterbindung der Carotis führt beim pulsirenden Exophthalmus
viel seltener zu letalem Ausgange als in andern Fällen. wahrscheinlich weil
durch die lange vorher existirenden Verhältnisse gestörter Circulation ein
collateraler Kreislauf schon vorbereitet ist. Schimanowsky würde in künf-
tigen Fällen beim pulsir. Exophthalmus statt der Unterbindung der Carotis
die Unterbindung der obern Orbitalvene versuchen, die er für ausführbar er-
achtet. Hirschmann.
In einer gründlichen anatomischen und phatol.-anat. Studie erörtert
Holmes (121) zuerst die Fragen der Communication des Cavum sphenoidale
mit vorderem und hinterem Sinus ethmoidalis. Er kommt zu dem Schluss,
dass in normalen Fällen dieselben Communicationen weder mit dem vorderen
noch mit dem hinteren Sinus ethmoidalis vorkommen. Communicationen an
diesen Stellen sind nur durch krankhafte Processe gebildet. An 50 Präparaten
wurde die Ausdehnung und der Cubikinhalt der Nebenhöhlen der Nase und
der Orbita genau gemessen. Auch die Dicke des Knochens zwischen dem
Cavum sphenoidale und dem Foramen rotundum und opticum ist festgestellt.
Nach dem Foramen opticum fand sich zweimal ein Klaffen der Knochenwand.
Aus solchen Fällen lassen sich oft dunkele Fälle von retrobulbärer Neuritis,
welche in Erblindung endigen, erklären. Der primäre Herd liegt in dem
Cavum sphenoidale. Durch die seitlichen Wandungen der Höhle kann die
Entzündung alsdann auch diejenigen Nerven und Gefässe ergreifen, welche
durch die Fissura sphenoidalis durchtreten. Es entsteht dadurch eine Neu-
ralgie des ersten Astes des 5. Nerven. Der Arbeit sind 10 gute anatomische
Abbildungen auf Tafeln beigegeben. Greeff.
Lejors (122) referirt über einen Fall von Basedow’scher Krankheit
in welchem der Tod einige Stunden nach der Exstirpation des rechten Schild.
XI. Conjunctiva, Cornea, Sclera, vordere Kammer. 31
drüsenlappens eintrat. Es handelt sich um eine 18jährige Kranke, die seit
è? Monaten an wohlcharacterisirter Basedow’scher Krankheit leidet. Die
Operation und die Aethernarcose boten keine Complicationen dar. Die Au-
wpie ergibt keine Erklärung für den plötzlichen Tod. Aus der Discussion
geng, Tilloux, Poncet) geht hervor, dass die partielle Schilddrüsen-
rsstirpation in der Basedow’schen Krankheit gefährlich ist. Bis jetzt sind
29 letal verlaufende Fälle bekannt geworden und in den übrigen Fällen sind.
uit sehr beunruhigende Symptome im unmittelbaren Anschluss an die Operation
beobachtet worden. Sulzer.
Die guten aber unvollkommenen Resultate der theilweisen Resection
«ler der Durchschneidung des Halssympatliicus in der Graves’schen Krankheit
hen Jonnesco (123) bestimmt, die beidseitige Totalresection des Hals-
:smpathicus auszuführen. Ein Hautschnitt, der am Processus mastoideus be-
unt und längs des hintern Randes des Musculus sternocleidomastoideus
bs zur Clavicula geht, gibt durch den oberflächlichen Muskel Zugang zur
lozularis, die doppelt unterbunden und durchschnitten wird. Die Freilegung
des hintern Randes des Sternocleidomastoideus macht die Durchschneidung
der Aeste des Plexus cervicalis notliwendig. Der Stamm des Halssympathicus
zus in der Mitte des Operationsgebietes aufgesucht werden. Der isolirte
Nenenstamm leitet zur Auffindung des obern, mittlerna und untern Hals-
rinzlions des Sympathicus. In drei Fällen unter sechs Operationen hat der
Verf. auf die Resection des untern Ganglions verzichten müssen. Die Re-
“tion des obern Ganglions bringt sofort Pupillenverengerung und Haut-
congestion der betreffenden Gesichtshälfte hervor, sowie Speichel- und Thränen-
cretion. Diese Erscheinungen gehen schnell zurück und die Folgen der
Operation sind unbedeutend. Unter den sechs Operirten finden sich zwei
Fälle von Basedow’scher Krankheit. Die Sympathicusresection hatte in beiden
Fällen Verschwinden des Exophthalmus, Verkleinerung der Schilddrüsen-
schwellung und eine geringe Herabsetzung der Pulsfrequenz zur Folge.
Sulzer.
XI. Conjunctiva, Cornea, Sclera, vordere Kammer.
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32 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
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Annal. d’Ocul. CXVII, p. 59.
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. XI. Conjunctiva, Cornea, Sclera, vordere Kammer. 33
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Literaturbericht über das Jahr 1897 zum Archiv ffir Augenheilkunde II
34 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Coppez (124) vergleicht die anatomische Classification der Bindehaut-
erkrankungen mit der ätiologischen (bacteriologischen) Classification. Wie
bekannt, ruft derselbe Mikroorganismus verschiedene anatomische Formen der
Bindehauterkrankung hervor. Die ätiologische Classification allein ermöglicht
die Anwendung der rationellen Behandlung, der Serotherapie. Der
Gonococcus ruft eitrige, catarrhale, granulöse, pseudomembranöse Binde-
hautaffectionen hervor; der Week’sche Bacillus catarrhale, eitrige und
pseudomembranöse; der Pneumococcus catarrhale, phlyctänuläre, eitrige,
granulöse, pseudomembranöse; der Staphylococcus catarrhale, eitrige,
phlyctänuläre, pseudomembranöse; der Streptococcus catarrhale, eitrige,
pseudomembranöse: der Diphtheriebaccillus catarrhale und pseudomem-
branöse.
Die anatomischen Diagnosen können also die verschiedensten Formen
der Infection vereinigen. Coppez zieht sie trotzdem der ätiologischen
Diagnose vor, weil sie leichter zu stellen sind. Sulzer.
Unter der Bezeichnung subacute Conjunctivitis versteht Morax (125)
eine eigenthümliche, häufig vorkommende Form des Bindehautcatarrhs, ver-
ursacht durch einen specifischen Mikroorganismus. Die subacute Conjuncti-
vitis kann sowohl durch ihre klinischen Kennzeichen als durch die bacterio-
gische Untersuchung vón den übrigen Varietäten der Bindehautentzündung
unterschieden werden. Dieselbe kommt in jedem Alter vor, wird aber vor-
zugsweise im Jugendalter und im Greisenalter angetroffen. Eines Morgens
wird das eine Auge zugeklebt gefunden durch eine leichte schleimig-eitrige
Absonderung, die nur in seltenen Fällen durch ein vorausgegangenes Gefühl
von Unbehagen angekündigt worden war. Leichte Conjunctivalinjection ist
das einzige objective Symptom. Das zweite Auge wird meistens einige Tage
später ergriffen.
In zwei oder drei Tagen erreicht die Krankheit ihren Höhepunkt, aber
die Reactionserscheinungen sind nie schr intensiv. Der Ciliarrand des oberen
Lides ist indessen zuweilen leicht ödematös nur die untere Umschlagsfalte
enthält in gewissen Fällen einige Flocken schleimigen Eiters. Bis zur voll-
ständigen Heilung sind die Augen jeden Morgen zugeklcht.
Nach einigen Tagen wird die äussere Haut des Lides erythematös.
Die Röthung kann auf die beiden Commissuren beschränkt bleiben, woheı
die Bezeichnung »conjonctivite angulaire« stammt. Die Carunkel ist immeı
stark injicirt und zeigt, wie die Tarsalfläehe des oberen Augenlides, ein:
dunkelrothe Färbung, während die Conjunctiva bulbi kaum oder gar nich
injicirt ist.
Die Kranken klagen über Ameisenkriechen oder Jucken in dn Augen
lidern. Am Tageslicht ist die Lichtscheu gering, während die Arbeit be
künstlicher Beleuchtung Unbehagen und Thränenträufeln hervorruft. Wirklich
Schmerzen ruft die Erkrankung nicht hervor und die Patienten suchen meis
XI. Conjunctiva, Cornea, Sclera, vordere Kammer. 35
erst nach längerer Dauer der Affection ärztliche Hülfe, gewöhnlich nach drei
oder vier Wochen.
Die Krankheit hat wenig Neigung zur Spontanheilung und kann mit
Schwankungen der Intensität während mehrerer Monate fortdauern.
Wie die durch den Week ’schen Bacillus hervorgerufene Conjunctivitis
kann die Conjunctivitis subacuta kleine oberflächliche, meist randständige Ge-
schwäre zur Folge haben.
Die Schmerzlosigkeit unterscheidet die subacute Conjunctivitis von der
auten contagiösen Conjunctivitis (Week scher Bacillus), während sie grosse
4ehulichkeit mit der Pneumococcenconjunctivitis zeigt; die Zinksulfatauflösung
hält dieselbe in wenigen Tagen und nur bei starkem Liderythem wird die
Anwendung der Höllensteinlösung nöthig.
Wenn man mit dem Platindraht etwas Secretion von der Carunkel auf
einem Deckglas ausstreicht und mit einer basischen Anilinfarbe färbt, so sieht
man zwischen den vielkernigen Leukocythen und einigen desquamirten Epithel-
den zahlreiche grosse Diplobacillen, die zuweilen Ketten bilden. Vom
Pneumobarillus unterscheidet sich dieser Mikroorganismus durch die Abwesen-
heit einer Kapsel und durch seine mehr bacilläre Form; es findet sich frei
oder in Zellen eingeschlossen und färbt sich nicht nach Gram.
Der Diplobacillus der subacuten ‚Conjunctivitis cultivirt sich am besten
af Seram-Agar, bei einer Temperatur von 35° und freiem Luftzutritt.
Bei 30° übersteigender Temperatur bleiben die Culturen Monate lang lebens-
fähig, während sie zwischen 15 bis 25° in 2 bis 3 Tagen absterben.
Die ersten Symptome treten beim Menschen 48 Stunden nach der Ein-
impfung einer Reincultur auf. Sulzer.
Gifford (128) gelang es regelmässig, mit anaörotischen Reinculturen
des Pneumococcus nach Büchner eine acute Conjunctivitis zu erzeugen.
Die Incubationszeit betrug durchschnittlich 48 Stunden.
Ohlemann (129) empfiehlt bei der Blennorrhoea neonatorum die
Reinigung des Conjunctivalsackes mit einer Lösung von Hydrargyrum oxy-
CFanatum.
Das Kind einer an Vaginalfluss leidenden 19jährigen Person erkrankte
vie Bernstein (130) berichtet, am 5. Tage an Blennorrhoea neonatorum.
Im Seeret fanden sich zahlreiche Neisser’sche Coccen. Nach weiteren
ô Tagen entzündete sich zuerst das rechte Hand-, darauf das Kniegelenk.
Die Blennorrhoe, sowie die Gelenkaffection heiten nach etwa 4 Wochen.
Weiss und Klingelhöffer (131) beobachteten bei einem 25 jährigen
Heilgehülfen, dem Trippersecret in das rechte Auge gespritzt war, das Auf-
treten einer heftigen Blennorrhoe. 4 Wochen später trat eine Entzündung
des rechten Kniegelenks und nach weiteren 2 Wochen des rechten Sprung-
geleuks ein. Beide Erkrankungen dauerten etwa 8 Tage.
II?
36 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Gielen (132) berichtet über einen Fall von beiderseitiger Conjuncti-
vitis, woselbst eine Gonorrhoe mit nachfolgender Cystitis bestanden hatte.
Im Conjunctivalsecret waren keine Gonococcen zu finden. Die Conjunc-
tivitis besserte sich schnell, doch traten am zweiten Tage Ergüsse in
beide Kniegelenke auf, die nach 14 Tagen verschwanden. Ausserdem ver-
öffentlicht er zwei Fälle mit Harnröhrencatarrhen, nicht specifischer Art,
woselbst eine Conjunctivitis und später Gelenkaffectionen beobachtet wurden.
Auch hier fanden sich im Conjunctivalsecret niemals Gonococcen.
In 6 Fällen von Augendiphtherie, bei denen sämmtlich Ammann (133)
das Behring'sche Heilserum injicirt hatte, heilten 2 unter dessen Einfluss,
da hier die Cornea nicht angegriffen war. Bei den übrigen 4 war dieselbe
schon von Anfang an afficirt, diese gingen zu Grunde.
Haab (134) berichtet über einen Fall von scheinbar croupöser Con-
junctivitis bei cinem 14 Monate alten Knaben. Drei weitere Patienten,
welche mit demse!ben in Berührung gekommen waren, erkrankten nach
einigen Tagen an typischer Rachendiphtherie, ein Beweis dafür, dass die
croupöse Conjunctivitis diphtherischer Natur war.
Ein Fall von Strzceminsky (135) betraf ein 14jähriges Kind mit
einer croupösen Conjunctivitis, die als eine Uebergangsform zur Conjunctiv.
diphtheritica gehalten werden musste. Livide Lidhaut, harte schwer um-
wendbare Lider, blutarme mit grauer Pseudomembran, überzogene Conjunc-
tiva. Trotz localer Behandlung trat Infiltration des Lidrandes und beginnende
Trübung der Hornhaut ein. Löffler’sche Bacillen wurden nachgewiesen.
Eine subcutane Injection von 10 cc Behring’schen Serums gab schnelle
und vollkommene Heilung.
Verf. glaubt aber doch nur in den Fällen, wo Löffler’sche Bacillen
sicher nachgewiesen werden, zur Serum-Einspritzung greifen zu dürfen.
Denn die Conjunct. crouposa verläuft meist auch bei localer Behandlung
günstig und ist häufig von andern Ursachen abhängig, bei denen die Serum-
Therapie sogar schädlich wirken könnte. Hirschmann.
Van der Straeten (136) hat bei der bacteriologischen Untersuchung
einer Reihe von Fällen pseudomembranöser Conjunctivitis nie den Löffler ’-
schen Bacillus, wohl aber Streptococcen, Staphylococcen und den Pneumo-
coccus gefunden. Dieselben Mikroorganismen riefen die leichte oberflächlichen
Form (Conjunctivitis crouposa) und die schwere tiefe Form (Conjunctivitis
diphtheritica) hervor. Sulzer.
Die Arbeit Fedorow's (138) enthält 5 Capitel: 1. Die Literatur
und die Untersuchungsmethoden. 2. Bau der normalen Conjunctiva der
Menschen. 3. und 4. Die follieuläre Entzündung der Conjunctiva. 5. Folli-
culosis; Pseudofollikel; Catarrhus follicularis und Trachom; Veränderungen
im oberflächlichen Epithel der Conjunctiva. Die Resultate fasst Verf. in
XI. Conjunctiva, Cornea, Sclera, vordere Kammer. 37
18 Sätzen zusammen: 1. Die Conjunctiva des Embryos und der neugeborenen
Kinder hat keine adenoide Structur und enthält keine Lymphfollikel. Die in
ihr vorkommenden Zellenanhäufungen können beim Erwachsenen den Aus-
gangspunkt zur Follikelbildung abgeben. 2. Die Conjunctiva Erwachsener
enthält ausser diffuser und herdförmiger Lymphoidzelleninfiltration auch
Lrmphfollikel, die als physiologische Bildungen anzusehen sind. 3. Der
wrmale Conjunctivalfollikel entwickelt sich aus Zellenanhäufungen (junge
Gewebselemente, Auftreten der Retoblasten, Bildung des Reticulum, weitere
Entwickelung der Zellen). 4. Die normale Conjunctiva des Menschen ent-
bält zwischen den tubulösen und acino-tubulösen Drüsen die follicularen
Drisen von Manz. 5. Die Schleim- (Becher-)Zellen der normalen Con-
junctiva sind sowohl im Epithel der Oberfläche, wie der Furchen vorhanden,
selbst bei Neugeborenen; ihre Entwickelung und Function scheint mit denen
der Becberzellen des Darmepithels identisch zu sein. Die Nuel’schen Aus-
führungsgänge der tiefliegenden Schleimzellen sind eine pathologische Ver-
änderaung des Conjunctivalepithels. 6. Zwischen Lymphfollikeln und An-
häufuneen Iymphoider Zellen muss streng unterschieden werden. 7. Die An-
sicht, dass die Trachomfollikel aus Leukocyten bei entzündlicher Bindehaut-
intiltration entstehe, beruht auf ungenauer Beobachtung. 8. Das Trachom-
korn als Granulom zu halten, widerspricht seiner anatomischen Structur. 9. Auf
Grund der bei follikulärer Bindehautentzündung gefundenen Veränderungen
lassen sich alle Formen der Entzündung in 2 Gruppen theilen: Entzündung
mit Bildung von Pseudofollikeln und Entzündung mit echten Follikeln. Zur
ersten gehören die Folliculosis bei Accommodationskrampf und nicht corri-
girter Hypermetropie, Atropingranulationen und einige Formen subacuter
Conjunctivitis. Zur 2. Gruppe gehören der Follikulärcatarrh und das
Trachom, die nur verschiedene Grade derselben Krankheit sind. 10. Auch
der Follikulärcatarrh lässt Narben zurück. 11. Folliculosis conjunctivae
bedeutet nar ein Sichtbarwerden der physiologisch vorhandenen Follikel.
12. Der Trachomfollikel ist seiner Structur nach identisch mit dem Lymph-
follikel. 13. Der Schwund des Trachomfollikels geschieht durch Erweichung und
Aufsaugung des Gehaltes. 14. Die Erweichung des Trachomfollikels ist eine
Anämie-Neurose seiner Zellen. Der ganze Verlauf der Trachombildung und
dessen Schwundes wird bisweilen mit acuter Entzündung complicirt, die dann
als vorwiegende auftritt. 15. Ulceration der Trachomkörner ist eine der
Entzändungscomplicationen. 16. Anatomisch ist das Trachom eine Lymph-
füllikelbildung in der Bindehaut, die zu ihrer Narbendegeneration führt.
In ätiologischer Hinsicht ist das Trachom wahrscheinlich keine selbstständige
Krankheit. 17. Die oberflächlichen Epithelveränderungen der traclıomatösea
Conjunctiva stehen in engem Zusammenhange mit der Follikelbildung im
Subepitelialgewebe und bestehen hauptsächlich in Zerstörung der Epithelzellen
durch die Leukocytheneinwanderung. 18. Der Ersatz des Schleimepithels der
38 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Conjunctiva durch epidermoidales ist eine Folge der Narbenentartung und
weist auf totale Zerstörung des Conjunctivalgewebes hin.
Hirschmann.
Burchardt (139) fand auf Schnitten durch Körner (Follikel) eigen-
thümliche Gebilde, die er als Ursache der Körnerkrankheit anzusehen.
glaubte. Er fand innerhalb des Epithels scharf begrenzte ovale Körner, etwa
Ta bis !/,, mm gross und etwa ?/, so breit wie lang, kernlos und anscheinend
derb. Ueberimpfungen waren resultatlos. Später überzeugte sich Burchardt,
dass die Gebilde nicht die Ursache des Trachoms waren, da sie sich auch
bei anderen Bindehauterkrankungen fanden.
Nach den Auseinandersetzungen von Feuer (140) fanden sich in Un-
garn in runder Zahl 30000 Trachomkranke. Das Trachom ist unabhängig
von Nationalität und Race, ebenso von der Beschaffenheit des Bodens. Hoch-
lage der Gegend schützt in keiner Weise gegen das Trachom, auch der so
häufig angeklagte Schmutz hat keinen Einfluss auf die Verbreitung desselben.
Trachom breitet sich nur dort stärker aus, wo Lebensweise, Beschäftigung
oder äussere Umstände das Zusammenleben von vielen Menschen aus ver-
schiedenen Familien ohne entsprechende Prophylaxe bedingen, wo also
rechtliche Gelegenheit vorhanden ist zur Uebertragung des Giftstoffes von
Individuum auf Individuum.
In den letzten 10 Jahren waren nach Bach (141) in der Augenklinik
zu Giesen 2581 Trachomkranke in Behandlung, darunter 1417 männlichen
Geschlechts. Das jüngste Individuum zählte 6 Monate, das älteste 89 Jahre.
Von den 2581 Trachomatösen entfielen 1238 auf Oberhessen, 527 auf
Hessen-Nassau und 465 auf den Kreis Wetzlar. Ein ganz besonders grosses
Contingent stellte der Kreis Biedenkopf. Hornhautaffectionen allein fanden
sich bei 1019 Kranken, Lid- und Wimpercomplicationen bei 498. Zum
Schluss fasst Bach seine Resultate zusammen. Das 'Trachom ist im Osten
und Westen Deutschlands am stärksten verbreitet, während der Norden, die
Mitte und der Süden davon wenig heimgesucht sind. Er findet sich auch in
Höhen über 200 Meter. Dasselbe ist eine Verkehrskrankheit, es folgt den
Hauptverkehrsttrassen; die ärmere Bevölkerung wird mehr davon befallen,
als die Wohlhabendere. Alle Erwerbszweige, die mit besonderer Staubent-
wickelung verbunden sind, leiden am meisten. Die Krankheit kommt in
jedem Lebensalter vor, am häufigsten zwischen 10 und 40.
Kirchner (142) theilt mit, dass in der deutschen Armee in Folge
der sanitären Maassnahmen die Zahl der Trachomkranken ausserordentlich ab-
genommen hat. Während im Jahre 1869 auf 100 000 Mann 2033 Tracho-
matöse kamen, betrug sie 1389 nur 200. Dagegen hat die Krankheit in der
Civilbevölkerung nicht abgenommen und zwar wesentlich aus wirthschaftlichen
Gründen. An der Ostgrenze, wo das Trachom besonders vorkommt, ist der
Erwerb der Bevölkerung ein sehr geringer, in Folge dessen die Ernährung
XI. Conjunctiva, Cornea, Sclera, vordere Kammer. 39
mangelhaft, in Betreff der Wohnung und Kleidung bestehen sehr unhygienische
Verhältnisse. Dabei ist der Alkoholismus sehr verbreitet. Nach den west-
lichen Provinzen wird die Krankheit durch die aus dem Osten kommenden
Arbeiter verschleppt. Um diese Zustände zu beseitigen, sind durchgreifende
Muasssregeln nothwendig.
Hirschberg (143), der im September 1896 vom Ministerium zur
Untersuchung der Körnerkrankheit nach Ost- und Westpreussen gesandt war,
fand, dass die Verbreitung derselben sehr erheblich war. In 2 Dörfern
fand sich bei 10 °/, der Bewohner die Krankheit. Das übrige Beobachtungs-
material erstreekte sich besonders auf Schulkinder. Der Procentsatz von
Trachom nahm erheblich ab, wenn man von Dorf- zu Stadtschulen und zu
Gymnasien ansteigt. In den Dorfschulen fand sich 20—48°/, Trachom, in
den Stadtschulen 10—15°/, im Gymnasium zu Lyck sank das Trachom auf
5",: in keiner Schule Ost- und Westpreussens wurde weniger als 5°/,
Trachom gefunden.
Dobcezynski (154) macht auf die Gefahr aufmerksam, welche die
rossisch-polnischen Arbeiter, von denen die Hälfte an Granulose leidet, für
die Augen der übrigen Bevölkerung bildet.
Brandenburg (145) giebt zunächst eine Uebersicht über die Ver-
dreitung des Trachoms, das Krankheitsbild desselben und macht Vorschläge
über dessen Verhütung.
Die Monographie Deneffe’s (146) über das Trachom in Ost-Flandern
enthält ein reiches statistisches Material und eine genaue Auseinandersetzung
der Maassregeln, die zur Bekämpfung des Trachoms in dieser Gegend ge-
wonnen worden sind. Die Bestreitung der Kosten der an Arme verleihten
ärztlichen Hülfe liegt den Gemeinden ob und die hierfür zu Gebot stehenden
Hülismittel sind unzureichend. Das Mangelhafte diese Organisation erklärt
das periodische Auftreten von Localepidemien. Sulzer.
Feuer (147) beobachtete in einem Falle von beiderseitigem Trachom
das Auftreten einer typischen Blennorrhoe an beiden Augen. Im Secrete
surdn Neisser’sche Gonococcen und Löffler'sche Bacillen nachgewiesen.
Herrnbheiser.
Jokowler (148) behauptet auf Grund von 144 von ihm beobachteter
Fillen, dass man mit einer 1'/, Lösung von Jod in Ol. Vaselini albi
(Nesnamow’s Lösung. Ref.) alle Formen von Trachom heilen könne, dass
scibst Trachom-Narben danach schwinden und durch normale Bindehaut er-
setzt werden (? Ref.). Hirschmann.
Pyikor (149) versuchte die Nesnamow’sche Jodbehandlung in 46
schweren Trachomfällen. Er fand im Anfang der Behandlung, beim Gebrauch
von 1! ,°/, bis 3°, Lösung, merkliche (theils subjective) Besserung. Stärkere
Lungen geben heftige Reizung und müssen bald ausgesetzt werden. Im
allgemeinen hat die Jodbehandlung keine wesentliche Vorzüge vor den anderen
40 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
üblichen medicamentösen Behandlungsweisen und kürzt die Behandlungsdauer
nicht ab. Hirschmann.
Die Station von Schmelew (150) hat 150 Betten. Die Behandlung
war eine gemischte. Im Jahre 1893 genasen 33,4 °/,, im Jahre 1894 39 ®/,,
im Jahre 1895 50,8 °/,. Hirschmann.
Die Epidemie entwickelte sich, wie Lewtschenko (151) berichtet,
nach einer Ueberfahrt in engen Eisenbahnwagen und Verweilen des Regimentes
in engen, feuchten und kalten Kasernen. L. sah den besten Erfolg vom
Ausdrücken der Körner mittelst der Pincette. Hirschmann.
980 Schüler, darunter 759 Russen mit 185 (25°/,) Trachomatösen,
und 221 Deutsche mit 111 (50°/,) Trachomatösen. Die grössere Zahl der
Trachomatösen unter der Bevölkerung deutscher Nationalität im Kreise
Melitopol wurde von Alexander (153) auch bei der Recrutirung constatirt.
Im Jahre 1890 waren unter 2006 untersuchte Wehrpflichtigen 8,7 °/, Trachoma-
töser, wobei von 260 Deutschen 72 (27,7°/,) Trachomatöser. Im Jahre‘
1891 fand Verf. auf 1653 Personen 139 (8,4°/,) Trachomatöser, worunter
292 Deutsche mit 52 (17,8°/,) Trachomatöser. Hirschmann.
Wechsler (155) berichtet über 4 Fälle von Frühjahrskatarrh, bei
denen Trübungen der Hornhaut zurückgeblieben waren; bei 6 Fällen war die
Conjunctiva bulbi intakt geblieben, bei 6 Fällen fanden sich nur am oberen
Rande der Cornea der Limbus filzig infiltrirt, bei 3 Fällen bestanden gleich-
zeitige Affectionen des Nasen-Rachenraums.
Bei vielen Fällen von Frühjahrskatarrh konnte Schleich (156) eine
allgemeine Ernährungsstörung nachweisen, die zunächst in Anämie, schlechtem
Ernährungszustande, mehr oder weniger ausgebreiteter Schwellung der Lymph-
drüsen und im Zusammenhang damit einer Leucocytose bestand. |
Dobnitz (157) beobachtete einen Fall von Frübjahrskatarrh, der mit
chronischem Hautekzem complicirt war. Gerade wie die Augenerkrankung
in der heissen Jahreszeit exarcerbirte, trat das Ekzem auch nur im Sommer
hervor und bildete sich im Winter mehr zurück.
Schlodtmann (158) berichtet über 3 Fälle von eigenthümlich pilziger
Infiltration der Conjunctiva und Sclera am Cornealrande, von denen ein Auge zur
microscopischen Untersuchung gelangte. Es handelte sich in allen um Männer
über 60 Jahre. Bei dem Leiden ist der Hornhautrand der Sitz des Krank-
heitsprocesses, und von ihm greift die Infiltration nach beiden Seiten auf die
benachbarten Membranen über, indem sie nach der Hornhaut zu, dieselbe
zum Theil überlagernd, sich mit scharfem Rande abgrenzt, nach der Sclera
hin dagegen sich allmählich abflacht und unmerklich in das normale Gewebe
übergeht. Charakteristisch ist endlich im weiteren Verlauf der Krankheit
das allmähliche Weiterschreiten der Infiltration im Hornhautgewebe.
Grunert (160) berichtet über einen Fall von Conjunctivaltuberkulose,
der im Gefolge von Lungentuberkulose auftrat.
XI. Conjunctiva, Cornea, Sclera, vordere Kammer. _ 41
Brouven (161) berichtet über ein 16jähriges Mädchen mit tuber-
kulöser Erkrankung der Nase. Auf der Conjunctiva des unteren Lides ent-
stand später ein flacher röthlicher Tumor. Nach Abschneiden und Auskratzen
des Tumors trat Heilung ein. Er enthielt Knötchen mit grossen Riesenzellen.
Werner.
Gunn’s Patient (162), ein Mann von 25 Jahren, litt seit 3 Monaten
an einer allgemeinen Bläscheneruption mit Fiebererscheinungen. Er hatte
Narben in der Conjunctiva palpebrarum und Ptosis des linken oberen Augen-
tides durch Ankyloblepharon. Während der Bläscheneruptionen trat in der
Conjunctiva palpebrarum des linken Auges eine grosse Blase auf.
Werner.
Bei einem 18tägigen Kinde mit Brechdurchfall beobachtete Schimmel-
pfennig (163) Conjunctivalxerosis mit Keratomalacie. Bei der mircosco-
fischen Untersuchung der Augen fand sich vor allem im Bindehautepitliel
eine Nekrose und Verfettung der obersten Schichten. Auch das Hornhaut-
epithel wies in seiner oberflächlichsten und tiefsten Schicht dasselbe Verhalten.
Da die Untersuchung auf Microorganismen grosse Massen von Coccen er-
kennen liess, so muss man letztere mit der Nekrose in ursächliche Beziehung
bringen. Da die Coccen nirgends in den Gefässen zu finden waren, so handelt
e sich jedenfalls um eine ektogene Infection.
Die microscopisch als Carcinom nachgewiesene Geschwulst Maklakow’s
(165) betraf das ganze linke obere Lid bei einem 60jährigen Manne. Die
Haut des Lides über der Geschwulst ist frei, aber ausgedehnt, mit erweiterten
Venen. Die Geschwulst ist ungleichmässig höckerig, von knorpeliger Consistenz;
von der inneren Fläche aus ist die Schleimhaut meist zerstört, die Oberfläche
ulcerös, höckerig, in den obern Fornix hineinwuchernd. Das laterale Drittel
des Tarsalknorpels ist wenig verändert, der übrige Theil ist in der Geschwulst
aufgegangen. Beginn der Geschwulst vor zehn Jahren, merkliches Wachsthum
sit 3 Jahren. Das Carcinom geht, wie die genaue Untersuchung zeigt,
zweifellos von der Conjunctiva aus und hat sich, der Fläche nach, über die
ganze Conjunctiva des oberen Lides ausgebreitet, wodurch es sich von anderen
in der Litteratur bekannten Fällen auszeichnet. Hirschmann.
Hotz (166) berichtet über eine Anzahl von Fällen, bei welchen er
den nach der Excision von grossen Pterygium zurückgelassenen Raum mit
den hinter dem Ohr entnommenen Hautstücken überpflanzt hatte. Er macht
die Stücke in horizontaler Richtung etwas kleiner als die entblösste Stelle.
Beide Augen werden 48 Stunden lang verbunden. Bei vier von den be-
richteten Fällen war nur ein Misserfolg. Burnett.
168. Ranvier. Du rôle physiologique des leucocytes,
é Propos des plaies de la cornée. Annal. d’Ocul. CXVII, p. 194.
42 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
169. Kosow, W. A. Behandlung eitriger Keratiden mit
Eserin und Vorbeugung der Hornhauterkrankung bei Blen-
norrhoe. Wojenn. Med. Jour. 1897, No. 1.
170. Green, T.and Ewing, A.E. Hypopyonkeratitis. Break
in Descemétis membrane preceding corneal perforation.
Trans. Amer. Oph. Soc. 1896.
171. Goernig. Multiple Eiterherde der Hornhautgrund-
substanz. Deutsche med. Wochenschr. 1897, No. 14.
171a. Greeff, R. Die Keratitis interstitialis in ihren Be-
ziehungen zu Allgemeinerkrankungen. Samml. zwangl. Abhd. a.
d. Geb. d. Augenh., herausgeg. von Vossius. I. St. 8, 1897.
172. Valude, E. La Keratite interstitielle dans la
syphilis acquise. Annal. d’Ocul. CXVII, p. 40.
173. Stern, E. Ein seltener Fall von Keratitis parenchy-
matosa. Zehender’s klin. Monatsbl. XXXIV, p. 21.
174. Klein, S. Keratitis hypotonica. Ungarisch med. Presse,
1897, No. 10.
175. Mohr, M. Ein Fall von partieller Siderose der Horn-
haut. Ib. No. 5.
176. Senn, A. Typische Hornhauttrübung bei Anilin-
färbern. Cor.-Bl. f. Schweizer Aerzte. 1897, No. 6.
177. Frost, W. A. Annular opacity of Cornea. Trans. Ophth.
Soc. of the Unit. Kingd. XVI, p. 53.
178. Ranvier. Sur la cicatrisation et le rôle de l'épi-
thélium antérieur de la cornée dans la guérison des plaies de
cette membrane. Acad. des sciences. 1896, Déc. 28.
179. Sgrosso. Sur les effets de la galvanocaustic et de
l’iritomie externe dans le k&ratocöne. Annal. d’Ocul. CXVIII, p. 46.
180. de Haas. Cornea conica. Med. Weekblad. 1897, p. 489.
181. Raas. Ueber das Hornhauthorn. Münch. med. Wochen-
schrift, 1897, No. 14.
182. Scott, K. Keratitis occuring in Leprosy. Trans. Ophth.
Soc. of the Unit. Kingd. XVI, p. 51.
183. Fischer. Eine Hühnerlaus als Fremdkörper in der
Cornea. Münch. med. Wochensehr. 1897, No. 5.
184. Sulzer. Du rôle de la cornée dans la production des
différences excitant entre l'astigmatisme cornéen mesuré à
l'aide de l’ophthalmometre et l'astigmatisme total. Annal.
d'Oenl, CXVIII, p. 123.
Ranvier (168) erinnert an seine Versuche, die zeigen, dass eine
Incision der Hornhaut nach 24 Stunden durch Epithelzellen aufgefüllt ist,
die von den beiden Wundlippen her in die Wunde gleiten. Die Zellen,
welche den Substanzverlust ausfüllen, sind vieleckig und sehr unregelmässig.
Ihre Form scheint von dem Druck abzuhängen, den sie gegenseitig auf sich
ausüben. Dieser Druck muss schr bedeutend sein, denn wenn die Wund-
XI. Conjunctiva, Cornea, Sclera, vordere Kammer. 43
lippen schartig sind, was vorkommt, wenn das Messer nicht vollkommen
scharf ist, so ist jede Scharte von Epithelzellen ausgefüllt. Wenn das
schneidende Instrument Hornhautfasern unvollkommen abgelöst hat, kann es
vorkommen, dass die so entstandenen Hohlräume von Epithelzapfen erfällt
sind. die vollständig den bei Carcinom beobachteten gleichen. Folgender
Versuch zeigt diese Erscheinungen sehr deutlich: Die Mitte der Kaninchen-
bornhaut wird durch vier oberflächliche Incisionen, die die Form eines
Parallelogramms haben, eingeschnitten. Sodann wird die von den Incisioneu
uumschriebene Epithellage sammt den ihr anliegenden Hornhautfasern ver-
mittelst einer Pincette in einem Zug abgerissen. Auf diese Weise entsteht
ein oberflächlicher Substanzverlust, dessen Grund aber unregelmässig ist.
Achtundvierzig Stunden später wird das Thier geopfert. Auf gefärbten
Hornhautschnitten sieht man, dass das Epithel von allen Seiten nach der
Mitte des Substanzverlustes vorgerückt ist, wo nur eine kleine Stelle von
Epithel entblösst geblieben ist. Drei Thatsachen verdienen vor allen anderen
Aufmerksamkeit. 1. Die Epithellage, welche den Substanzverlust annimmt,
zeigt eine starke Zellvermehrung. Man bemerkt eine gewisse Zahl von Zell-
kenen, die die Zeichen der indirecten Zelltheilung darbieten. 2. Die Epithel-
zellen sind in grosser Zahl in die Lücken eingedrungen, welche die Ab-
reissung des oberflächlichen Hornhautgewebes zurückgelassen hat. Diese
Zellen bilden Zapfen, die durch ibre Form an die Bilder erinnern, welche
man beim Cancroid beobachtet. 3. Der centrale Theil des von Epithelium
entblössten Stelle der Hornhaut enthält, da wo er noch nicht von Epithelzellen
bedeckt ist, eine grosse Zahl von Leucocyten. Man glaubt an dieser Stelle
in der Hornhaut einen kleinen Eiterherd zu sehen. In den benachbarten
est seit kurzer Zeit von Epithel bedeckten Stellen der Hornhaut sind die
Limphzellen weit weniger zahlreich. Es scheint, dass dieselben durch das
Fortschreiten der Epithellage nach der Mitte der Hornhaut zu verdrängt
worden sind. Frühere Versuche haben jedoch gezeigt, dass dieser Befund
anders aufgefasst werden muss. Die Luft übt auf die Lymphzellen eine
Anziehung aus und wenn die Leucocythen sich in den von Epythel entblössten
Teilen der Hornhaut angehäuft finden, so ist dies der Fall, weil diese Theile
sch mit der Luft in directer Berührung befinden. Die Mehrzahl der in der
epitheliaren Zone angehäuften Leucocyten sind glashell, rund, doppelt con-
tsurirt und enthalten mehrere kleine Kerne. Die vielkernigen Leucocyten `
stellen keine besonderen Gebilde dar, denn man kann die Umformung ein-
kerniger Leucocyten in mehrkernige unter dem Microscop verfolgen. Verf.
glaubt, dass die so umgewandelten Zellen einen Theil ihrer Nährsubstanz an
die Umgebung abgegeben haben. Bei der Heilung der einfachen oberfläch-
lihen Schnittwunden der Hornhaut nehmen die Wanderzellen schon sehr
früh am Reparationsvorgang Theil. Schon nach vier Stunden sieht man eine
gewisse Anzahl derselben in den Wundrändern. Einige erreichen die Schnitt-
44 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
flächen, überschreiten dieselben und mengen sich der Thränenflüssigkeit bei.
Nach zwanzig Stunden ist ihre Anzahl bedeutend grösser. In diesem Moment
ist die Wunde mit Epithelzellen aufgefüllt, welche die Zeichen der Ueber-
nährung darbieten. Sie sind gross, von Saft erfüllt und besitzen grosse Kerne.
Die reiche Ernährung, welche allein dieses Aussehen hervorbringen kann,
kommt weder durch Gefässe noch durch Saftkanäle zu Stande, denn weder
die ersteren noch die letzteren existiren in der Hornhaut. Die Durchtränkung
genügt kaum. Es ist am einfachsten sie den Wanderzellen zuzuschreiben.
Die Lymphzellen zeigen in den Cornealwunden folgendes Verhalten: Sie
haben ihr färbbares Protoplasma verloren und ihre Kerne sind vermehrt. Oft
ist das Protoplasma vollständig aufgelöst und die Kerne sind frei. Die frei-
gewordenen Kerne sind zu einer Gruppe vereinigt wie in den noch intacten
Zellen. Ihre Zahl ist sehr verschieden und scheint von dem Grade der Ent-
zündung abzuhängen. Folgender Versuch bestätigt diese Voraussetzung.
Ein kleiner Platindraht wird wie ein Haarseil durch die oberflächlichen
Schichten der Kaninchenhornhaut gezogen. Es entsteht eine Conjunctivitis
und schleimig eiteriges Secret sammelt sich um die freien Enden des Fadens
an. Nach zwei Tagen wird das Thier geopfert und die gehärtete Hornhaut
senkrecht zur Richtung des Druckes geschnitten. In der Umgebung des
Kanals ist das Hornhautgewebe dicht mit Lymphzellen infiltrirt. Da wo die-
selben am gedrängtesten sind, haben sie ihre Färbbarkeit für Pierocarmin
verloren, sie scheinen abgestorben. Etwas weiter zeigen sie die oben be-
schriebenen Kennzeichen. Schliesslich findet man zwischen ihnen eine grosse
Zahl freier Kerne. Die Bindezellen der Hornhaut, die fixen Hornhautzellen,
sind gross, saftreich und färben sich gut mit Carmin. Die Zahl der freien
Lymphzellenkerne scheinen also von dem Grad der Entzündung abzuhängen.
Die beschriebenen Symptome sind nicht der Entzündung eigen. Die so-
genannten Entzündungserscheinungen sind normale Vorgänge; sie sind nur
intensiver und gleichen in einem gewissen Maasse den im Embryonalzustande
beobachteten Vorgängen. Im Normalzustande des lebenden Organismus zer-
fallen Lymphzellen und ihre Kerne werden frei. Im entzündeten Gewebe
sind diese Vorgänge nur leichter sichtbar. Die Wanderzellen können den
Geweben, welche sie durchlaufen, einen Theil ihrer Substanz abgeben, haupt-
sächlich das Cytochromatin; ihr Photoplasma kann vollständig aufgelöst werden
-und sich in dem Nährplasma der Gewebe verbreiten. Sie dringen in alle
Körpertheile, welche die Gefässe nicht erreichen, in die Hornhaut zum Beispiel.
Sulzer.
Kosow (169) erhielt bei eitriger Keratis von Einträufelungen einer
Eserinlösung, Yo —tıso, die besten Resultate. Gleichzeitig wurden aseptische
Ueberrieselungen und die übliche Blennorrhoe-Behandlung angewandt. Atropin
hält er für schädlich. Er schreibt die günstige Wirkung des Eserin der
XI. Conjunctiva, Cornea, Sclera, vordere Kammer. 45
Herabsetzung des Kammerdruckes und der Reizung der Trigeminusfasern zu,
in Folge wovon die Hornhaut widerstandsfähiger gegen Microben würde.
Hirschmann.
Green und Ewing (170) geben die in einem Auge festgestellten
histologischen Bilder, welche wegen Keratitis in Folge eines durch einen
Orbitaltumor herbeigeführten Exophthalmus enucleirt wurde. Dieselben zeigen,
dass das Hypopyon, welches ein hervorragendes Zeichen in dem Bilde des
Falles darstellte, in diesem Falle wenigstens von einem Bruch in der Des-
cemet'schen Membran, und nicht, wie es Leber in anderen Fällen gezeigt
hat. von Eitersecretion aus dem Iriswinkel herrührte. Burnett.
Die interstitielle Keratitis befällt nach Greef (171a) Personcn bis zum
40. Lebensjahre und zwar mehr Frauen als Männer. In den meisten Fällen
beruht sie auf hereditärer Lues, selten auf acquirirter. Nächst der hereditären
Syphilis kommt am häufigsten die Tuberculose als ätiologisches Moment in
Betracht; auch rheumatische Einflüsse können sie veranlassen. Zweifellos ist
ferner der Zusammenhang der interstitiellen Keratitis mit Malaria, seltene
Ursachen sind Diabetes, Influenza und Erkrankungen der weiblichen Genitalien.
Bei einer 18jährigen Person beobachtete Stern (173) eine beider-
sitige Keratitis parenchymatosa. Symptome von Lues liessen sich nicht
nachweisen; doch litt die Kranke nach Revaccination seit 6 Jahren an Ur-
ticaria haemorrhagica auf welche Affection Stern die Keratitis zurückführte,
zumal auch im Hornhautparenchym vorübergehende Blutungen beobachtet
worden waren,
Als Keratitis hypotonica bezeichnet Klein (174) ein bereits längst
bekanntes Krankheitsbild, welches darin besteht, dass bei relativ geringer
Infiltration in der Hornhaut und auffallend grossen Reizen der intraoculäre
Druck ein bedeutend herabgesetzter ist. Die Ursache dieser Herabsetzung
it in einer Cornealfistel, durch die der Humor aqueus absickert, zu suchen.
Mit dem Verschluss dieser Veffnung, für die Klein die Anwendung des
Tbermocauters empfiehlt, wird Besserung, beziehungsweise Heilung herbei-
geführt. Herrnheiser.
In einem Falle, den Mohr (175) im Budapester Aerzteverein demon-
strirte, handelte es sich um eine partielle Siderose der Cornea, bewirkt durch
einen Eisensplitter, der vor 5 Jahren in die Hornhaut gedrungen war und
nicht entfernt wurde. Nach der Verletzung sollen im Ganzen nur 4 Wochen
lang unangenehme Sensationen bestanden haben. Der Befund ist folgender-
Maassen beschrieben:
s Auf der Hornhaut nahe dem äusseren Rande, 3 mm nach innen vom
Limbus ein rostfarbener, braunrother, mohnkorngrosser Fleck, dessen Rand
Hinter ist, nach aussen, oben und hinten von demselben in den tieferen
Schichten der Hornhaut, ein mohnkorngrosser, dunkelbrauner dichter Fleck,
welcher den Eindruck eines Fremdkörpers macht. Diese zwei Gebilde werden
46 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
von einem nach aussen bis zum Limbus reichenden, rothbraunen, gegen
den Rand hin dünner werdenden und sich auf die oberflächlichen Schichten
beschränkenden, in der Mitte die ganze Dicke der Cornea einehmenden Hof
umgeben.« Herrnheiser.
Senn (176) beobachtete bei Anilin-Färbern auf der Hornhaut im Be-
reiche des Lidspaltenbezirks einen Streifen von sepiabrauner Farbe. Derselbe
zeigte eine unebene Beschaffenheit und bestand aus einer Gruppe kleiner
Bläschen, die zum Theil mit wasserhellem Inhalt gefüllt, zum Theil schon
geplatzt waren und leichte, seichte Vertiefungen darstellten. Im ganzen Gebiete
dieses farbigen Hornhautstreifens war das dazwischen liegende Epithel und
die oberen Schichten des Parenchyms leicht getrübt. Die Conjunctiva bulbi
erschien in der Lidspaltenzone intensiv gelblichbraun verfärbt. Als directe
Ursache der Affection waren die aufsteigenden heissen Dämpfe des Anilin-
schwarz. Zur Verhütung derselben sind neben peinlicher Reinlichkeit der
Arbeiter hauptsächlich gewerbe-hygienische Vorschriften betrefis specieller
Ventilation der Fabrikräume am Platze.
In Frost'’s (177) Fall bestand der Zustand seit Kindheit. Die ringförmige
Trübuug war fast central, der eingeschlossene Bezirk ist leicht hauchig ge-
trübt. Der Fall ist auf einer Tafel abgebildet. Werner.
Scott’s (182) erster Patient litt an der anästhetischen Lepra seit
3 Jahren. Es bestand fast vollständige Facialis-Paralyse und Unfähigkeit die
Augen zu schliessen. Die unteren */, der Cornea waren mit diffusen Infil-
trationen besetzt, mit Gruppen von kleinen halbdurchscheinenden, soliden
Papillen. Mässige pericorneale Injection. In dem zweiten vernachlässigten
Falle war die ganze Cornea in änlicher Weise ergriffen und ulcerirt.
: Werner.
Ranvier (178) hat neue Versuche über den Regenerationsprocess des
Hornhautepitheliums angestellt. Wenn man die Hornhaut des Kaninchens
oberflächlich einschneidet, bis zu einem Drittel ihrer Dicke z. B., so findet
man vierundzwanzig Stunden später die Wundräder klaffend und die kleine
keilfürmige Wunde mit Epithelzellen gefüllt. Längs der beiden Wundränder
ist die Höhe der Epithelschicht der Hornhaut vermindert; während ihre
Höhe im Normalzustand 40—50 u beträgt, ist sie längs der Wundränder
auf 20—25 u reducirt. Die mittlere Schicht, die Schicht der kubischen
Zellen ist ganz oder theilweise verschwunden und die Cylinderzellen haben
sich verbreitert, während ihre Höhe vermindert ist. Man sieht unter ihnen
keine Fusszellen. Diese Veränderungen sind nicht irritativrer Natur und
kommen auf folgende Weise zu Stande: Unmittelbar nach der Verwundung
ist die Continuitätstrennung der Epithelschicht scharf und enthält nur einige
Zelltrümmer ohne Bedeutung. Vier bis sechs Stunden später sieht man zu
beiden Seiten aus der Epithelschicht einen Zapfen hervortreten, der sozusagen
an den Wundrändern weiterkriecht und sich auf den Hornhautfasern festheftet
XI. Con’unctiva, Cornea, Sclera, vordere Kammer. 47
durch eine klebrige Masse, welche die den Zapfen zusammensetzenden Epithel-
zellen absondern. Am besten lassen sich diese Erscheinungen beobachten,
wenn mar mit dem Valentin’schen Doppelmesser zwei parallele, sehr wenig
von einander entfernte Incisionen hervorbringt. Die Continuitätstrennung der
Homhaut wird durch Epithelzellen ausgefüllt, die aus der eingeschnittenen
Epithelschicht auswandern. Die Höhe des der Incision benachbarten Theile
der Epitelschicht vermindern sich entsprechend, je nach der Tiefe der Incision.
Nichts deutet darauf hin, dass die Ausfüllung der Incision durch eine ver-
mehrte Zelltheilung zu Stande kommt. Die Beobachtung zeigt, dass es sich
allein um Zellenwanderung handelt. Sulzer.
185. Rogman. Kyste sereux de la sl&rotique. Annal. d’Ocul.
CXVII, p. 115.
186. Bistis. Epithélioma du limbe słérocornéenne
åm. d’Ocul. CXVII, p. 182.
187. Hirsch, L. Ein Fall von Rupture sclerae mit Ver-
färbung der Conjunctiva durch losgerissene Iris. Beitr. z.
Augenheilk. XXVI, p. 29.
188. Batten, B. C. Conical Astigmatism and staphyloma
of the sclerotic as a cause of astigmatism. Oph. Rev. XVI, p. 1.
Die wahren Kysten der Sclera sind äusserst selten. Den wenigen bis
ktzt veröffentlichten Fällen fügt Rogman (185) einen neuen hinzu. Bei
der 13 jährigen Patientin war gleich nach der Geburt eine Geschwulst des
linken Auges bemerkt worden, die seitdem an Grösse zugenommen hat; die
&mm lange, 2—5 mm breite Geschwulst sitzt der Sclera auf und grenzt
dem innern-untern Viertheil der Cornea an. Die Punction zeigt, dass es sich
um eine Kyste handelt, die eine klare seröse Flüssigkeit enthält und die
nicht mit der vorderen Kammer in Verbindung steht.
Die Vorderwand der Kyste zeigt nach aussen die Epithelbekleidung der
Conjanetiva und unmittelbar unter ihr dicke Bindegewebsstränge und zahlreiche
elastische Fasern. Die tiefern Schichten sind von dünnen Bindegewebsbündeln
gebildet. Sulzer.
Hirsch (187) konnte in seinem Falle nachweisen, dass die Verfär-
bung der Conjunctiva durch das Irispigment hervorgerufen war.
Batten (188) berichtet über zwei Fälle, der eine entwickelte sich nach
einer Wunde des Corpus ciliare, der andere nach Scleritis, bei denen der
Schatten bei der Skiaskopie nicht parallel einem Meridian verlief, sondern
Sch nach der Richtung hinneigte, wo die Sclera verdünnt war. Er glaubt,
das durch ein Staphylom der Sclera oft eine Drehung der Cornea herbei-
geführt wird. Werner.
48 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Kapitel XII —XXI. Referent: Dr. P. Silex.
XII. Iris.
189. v.Scholz. Ueber Sphincterolysis anterior auf Grund
von 41 neuen Fällen. Szemözet 1896.
190. Aurand. Tuberculose de Iris Soc. med. de Lyon.
Dec. 1896. Ann. d’ocul. T. C. XVII, p. 135.
191. Swoboda. Ein Fall von Luesherediteria mit ange-
borener Keratitis parenchymatosa und Iridocyclitis fibri-
nosa. Wien. Kl. Wochenschrift 1896, No. 52-
192. Cheatham, M. Gonorrhoeal Irits and non suppu-
rative gonorrhoeal Conjunctivitis and their Pathology. Arch.
of Ophthalm. Vol. XXV, 4.
| 193. Hilbert. Zur Kenntnis der Iritis toxica. Centralbl.
f. prakt. Augenheilk. XXI, p. 53.
194. Linde M. Ein seltener Fall von Pupillarmembran.
Centralbl. f. Augenheilk. Bd. XXI, p. 81.
195. Goldzieher. Demonstration eines Falles von bila-
teralem Irismangel vereint mit Linsenectopie und Glaucoma
absolutum. Ungar. med. Presse, 1897, No. 13.
196. Cargill. Gumma of the Ciliary Body. Brit. med. Journ.
Jan. 2. 1897, p. 17.
197. Hignett. A case of Gumma of the ciliary region.
Ibid. 1896, p. 1380.
198. Eales and Sinclair. Uved Cyste of the Iris. Trans.
Ophth. Soc. U. K. Vol. XVI, p. 56.
199. Kluger. Ein Fallvon traumatischer lriscyste. Dissert.
inaug. Greifswald 1897.
Swoboda (191) verlegt den Beginn einer Keratitis parenchymatosa
und Iridocyclitis fibrinosa in die letzten Tage des Foetallebens deswegen, weil
ein florider Process bei dem 14 Tage alten Kinde in Form von Exsudationen
sich noch constatiren liess.
Cheatham (192) giebt eine Uebersicht über die Litteratur der Iritis
gonorrhoica und führt die Ansichten der Autoren über das Vorkommen und
Entstehen dieser Erkrankung an. Er selbst berichtet über 3 Fälle von Iritis
(2><doppelseitig) nach gonorrhoischer Infection der Urethra und über einen Fall
von nicht eitriger Conjunctivitis gonorrhoica. Es handelt sich um einen
Patienten, welcher mehrmals Gonorrhoe acquirierte und jedesmal darnach
eine heftige Conjunctivitis mit Brennen und Stechen in den Augen, jedoch
ohne Secretion, erhielt. Verfasser ist der Ansicht, dass die sogenannte
gonorrhoische Iritis wahrscheinlich mehr toxischen Ursprungs, als die Ursache
des Gonococcus im Blut ist. Hierfür spricht auch die Thatsache, dass die
Jritis niemals eitrig ist. Greeff.
Hilbert (193) beschreibt einen Fall von Iritis mit Beschlägen auf
der Descemetis und mit Hypopyon bei einer 36jähr. Frau. Zurückgeführt
XII. Iris. 49
musste das Leiden werden auf die Einwirkung des Saftes von Tithymalus
Crparissias Scop., einer in ganz Deutschland vorkommenden Pflanze, den die
Fran zur Vertreibung von Warzen sich auf die Augenlider gestrichen hatte.
Ein Minimum nur dürfte davon in das Conjunctivalsack gekommen sein.
In dem Fall Linde’s (194) trug der Pupillarrand ein feines, durch-
sichtiges, graues, schleierartiges Gebilde, dessen Ränder hier und da mit
Pigmentkörnchen besestzt waren und frei in die Vorderkammer hineinragten.
Goldzieher (195) demonstrirte im Budapester Aerzteverein einen
Fall von bilateraler Aniridie und Linsenectopie, bei welchem es überdies
m absolutem Glaucom gekommen war. Die Papille war tief excavirt, der
Tonus sehr erhöht (+ 3). Als Erklärung für das Zustandekommen des
Glaucoms in diesem Falle nimmt G. an, dass die nach aufwärts verlagerte
Linse durch Compression der Lymphgefässe die Störung der Circulation ver-
arsacht hat. Herrnheiser.
Cargill’s (96) Patient hatte 10 Monate, bevor das Auge erkrankte,
einen Schanker. Es fand sich ein dunkler, rother Fleck auf der Sclera,
entsprechend einem gelb-röthlichen Tumor in der vorderen Kammer. T—2.
Der Tumor verschwand unter mercurieller Behandlung, nur blieb eine Ver-
färbung der Sclera zurück. Der Augapfel war etwas geschrumpft. Pupillen-
verschluss. Werner.
Hignett’s (197) Patient, ein Mann von 30 Jahren, hatte sich 2!/,
Jahre. bevor das Auge ergriffen wurde, syphilitisch inficirt. Es fanden sich
zwei schmutzig-rothe Flecken in der Sclera, entsprechend zwei Stellen in der
vorderen Kammer, an denen gelblich-rothe Tumoren sassen. T+1. Heilung
bei Quecksilber-Behandlung. Werner.
Es handelt sich in dem interessanten Fall von Eales u. Sinclair (198)
um einen Cyste der Iris, die durch die Ablösung der hinteren Schicht der
Uvea entstand. Nach des Autors Wissen ist dieses der erste derartige Fall,
welcher klinisch diagnosticirt wurde. Es handelte sich um einen 47jährigen
Mann, dem oftmals Kalk in das Auge gekommen war. Als das Auge zuerst
untersucht wurde, befand es sich in einem glaucomatösen Stadium, Cornea
Tauchig getrübt Von der Hintenseite der Iris sah man eine dunkle kugelige
Masse, die frei beweglich in das Pupillargebiet hineinragte. Bewegungen
des Auges rufen in ihm ein leichtes Zittern hervor. Die microscopische
Untersuchung ergab, dass die Cyste aus den Gebilden der hinteren Uvealschicht
der Iris gebildet war. Es bestand ein Ectropium Uveae und Ablösung der
Retina. Der vordere Kammerwinkel war verlegt. Werner.
Kluger (199) bespricht unter Beifügung einer eigenen Beobachtung
die bis jetzt bekannt gegebenen Theorien über das Zustandekommen der
Iriseysten. Buhl und Rothmund erklären die traumatischen Iriscysten als
Implantationstumoren, die entständen durch Implantation von epiblastischem
Literatarbericht das über Jahr 1897 zum archiv für Augenheilkunde. IV
50 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Gewebe, Theilchen der Cutis, Haarbalgdrüsen und Epithelien der Cornea in
das Mesoblast.
Hosch kommt zu dem Schluss, die Iriscysten seien als Retentionscysten
aufzufassen, da namentlich dann sich Cysten bilden, wenn Elemente, die nor-
maler Weise Drüsen enthielten, in die Iris implantirt wurden.
De Wecker ist der Ansicht, dass die Cysten Absackungen von
Kammerwasser seien, die auf verschiedene Art und Weise zustande kommen
können
Sattler hält im Gegensatz zu Wecker’s Theorien die traumatischen
Iriscysten für Exsudationsgeschwülste.
Stölting kommt auf Grund seiner Beobachtungen zu dem Schluss,
dass die Cysten sich nicht in dem Gewebe der Iris selbst entwickeln, sondern
derselben nur aufgelagert sind.
Bei angeborenen Iriscysten oder später entstandenen oder solchen, die
anscheinend nach einem Trauma ohne Perforation der Cornea entstanden sind,
nimmt Eversbusch eine Ablösung der innersten Lamellen des Ligamentum
pectinatum an, sowie des direct angrenzenden Theiles des Endothelblattes
und der vorderen und mittleren Gewebsschichten der Iris durch ergossenes
Blut; durch Transsudation des vom Ciliarkörper abgesonderten Kammerwassers
in den Raum hinein werde die Iris vollkommen in zwei Blätter, die Wände
der Cyste, getheilt. Dagegen meint Hoch, dass man auch in diesen letzten
Fällen eine, durch ein Trauma verursachte Perforationsöffnung auf der Corneo-
scleralgrenze annehmen müsse, die nur bis zur Unsichtbarkeit vernarbt sei.
XIII. Chorioidea.
200. Marshall C. D. Detachment of the Choroid. Trans.
Ophth. Soc. U. K. Vol. XVI, p. 98.
201. Kater B. Beitrag zur puerperalen metastatischen
Ophthalmie. Dissert. inaug. Freiburg 1897.
202. Lagrange. Contribution à l'étude des Ophthal-
mies metastatiques d'origine non microbienne. Arch. d’opht.
T. XVII, No. 2, p. 94.
203. Trantas. Syphilis héréditaire tardive. (Keratite
interstitielle, choroidite antérieure avec periphlebite réti-
nienne. Arch. d’opht. T. XVII, No. 1, p. 26.
204. Dariex et Rochon-Duvigneaud. Contribution au
diagnostic differentiel entre les vraies etles fausses tumeurs
intraoculaires. Arch. d’ophth. T. XVII, 3, p. 183.
205. Mulder. Sarcoma chorioideae. Nederlandsche Ooghel-
kundige Bydragen. III, p. 34, 1897.
206. Rockliffe W. Leuco-Sarcoma of the choroid. Trans.
Oph. Soc. U. K. Vol. XVI, p. 149.
XIII. Chorioidea. 51
207. Lewis G. Ein eigenthümlicher Fall von Sarcoma
der Chorioidea. Annals of ophth. Jan. 97.
208. Noell. Ein Beitrag zu den Sarcomen des Uvealtractus.
Dissert. inaug. Würzburg 1897.
209. Neese E Sarcoma chorioideae carcinomatosum
s. alveolare melanoticum. v. Graefes Arch. f. Ophth. Bd. XXXXIH,
p. 262.
210. Marshall C.D. On tension in Cases of intra-ocular
tumours. Trans. ophth. Soc. U. K. Vol. XXI, p. 155.
Marshall (200) berichtet über 3 Fälle von Chorioidealablösung.
Die Diagnose wurde erst nach der Enucleation gestellt. Im ersten Falle
bandelte es sich um eine chorioideale Blutung nach einer Iridectomie wegen
Glaucom. Im zweiten Fall fand sich eine fibröse Verdickung mit cystenartigen
Hohlräumen. Der dritte Fall kam nach Extraction einer Cartaract vor. Der
Autor hält drei Faktoren für nothwendig zum Zustandekommen der Ablösung
der Chorioidea: Hyalitis mit Schrumpfung; Chorio-Retinitis, welche zu Ad-
baesionen zwischen Chorioidea und Sclerotica führt. Die Tension des Bulbus
ist immer herabgesetzt. Werner.
Kater (201) berichtet über eine 36 Jahre alte Frau, die circa 40 Tage
nach einer unregelmässigen Frühgeburt zu einer Zeit, als sich das bis dahin
scht hohe, durch Schüttelfröste gekennzeichnete Fieber schon gelegt hatte,
in einer Nacht beiderseitig metastatische Panophthalmie bekam. Das Seh-
vermögen ging beiderseits verloren, die Frau kam mit dem Leben davon.
Lagrange (202) beobachtete bei einem 2jährigen Kinde, welches an
einer fieberhaften mit Convulsionen, Hemiplegie und Schwellung der unteren
Extremitäten einhergehender nicht näher bezeichneten Krankheit gelitten und
wollig geheilt war, eine während des Allgemeinleidens aufgetretene Erblindung
des rechten Auges, das zu keiner Zeit äusserlich entzündet war. Die Horn-
baut und Linse waren klar, die Pupille erweitert, starr und mit weissem
Reflex aus dem Glaskörper. Das Auge wurde, da eine metastatische Er-
krankung vermuthet wurde, zum Schutze des anderen entfernt. In den
Glaskörper sich vordrängend fand sich ein weisses Exsudat, welches auch
zwischen der abgelösten Retina und Chorioidea sowie in dieser und namentlich
im Suprachorioidealraum vorhanden war und nach den verschiedensten Unter-
suchungen nur ein seroalbuminöses sein konnte. Als weitere besonders her-
vortretende Veränderungen zeigten sich eine schleimige Umwandlung der
Ganelienzellen der Netzhaut, einige Bindegewebszellen in der Chorioidea und
ferner der Enthodelien der Venen der letzteren. Die Gefässe der Retina
waren intakt; nirgends weder Blutungen noch Embolie oder Thrombose;
keine abnorme Anhäufung der Leucocyten ausserhalb der Gefässe und voll-
ständiges Fehlen parasitärer Entzündungserreger. — Nach Verf’s Ansicht
handelt es sich um eine exsudativc Chorioretinitis, welche nicht parasitären
Ursprungs, sondern durch eine dem Allgemeinleiden entstammende toxische
IV *
52 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Wirkung bedingt war. Verf. reiht daher seine Beobachtung den von Roth
und Herrnheiser beschriebenen und im Gegensatz zur metastatischen mit
»septisch« bezeichneten Fällen von Retinitis an. v. Mittelstaedt.
Trantas (203) sah bei einem 20jährigen Mann mit unzweifelhaften
Zeichen heriditärer Lues neben einer Keratitis parenchymatosa des linken
Auges eine Chorioiditis der aequatorialen Parthieen des rechten. Ausserdem
fand sich an einer aufwärts verlaufenden Netzhautvene in einiger Entfernung
von der Papille ein Exsudat, welches die Vene an mehreren Stellen scheiden-
föormig umgab und auf eine kurze Strecke verdickte, (Periphlebitis).. — In
einem zweiten Falle führte das Auffinden einer peripheren Chorioiditis im
Verein mit den Resten früherer Keratitis parenchym., sowie anderer Zeichen
hereditärer Lues zur Diagnose und erfolgreichen Behandlung einer von
anderer Seite als myopische Chorioiditis angesehenen Erkrankung. Ob die
gleichzeitig mit Keratitis parenchym. auftretende oder ihr vorhergehende
Chorioiditis zur Diagnose der hereditären Lues berechtigt, ist für Verf. noch
unentschieden, da sie bei dieser Grundlage auch vermisst wurde und noch
statistisch festzustellen wäre, ob sie nicht auch mit Kerat-parchynat vor-
kommt, wenn Lues ausgeschlossen ist. v. Mittelstaedt
Anknüpfend an einen Fall von Tuberkulose des Auges, welche wahr-
scheinlich von der Retina ausgegangen, die Sclera durchbrochen und am
Corneoscleralrand einen ca. 1 cm grossen Tumor gebildet hatte und von ver-
schiedenen Seiten für ein Leuco-Sarcom gehalten worden, erörtern Dariex
und Rochon-Duvigneaud (204) die Unterscheidungsmerkmale zwischen
intraoculären Neubildungen uud den infektiösen auf Syphilis und Tuberkulose
beruhenden Tumoren. Bei den ersteren bleiben die Veränderungen auf die
directe Umgebung der Geschwulst beschränkt, es fehlt Entzündung und erst
später, jedenfalls aber noch bevor es zur Perforation kommt, erfolgt glau-
comatöse Druckerhöhung selbst bei den schnell um sich greifenden Gliomen.
Bei den Pseudotumoren wird hingegen bald die Umgebung ergriffen unter
entzündlichen Erscheinungen und es besteht Druckverminderung.
v. Mittelstaedt.
Die zwei interessirenden Thatsachen bei Rockliffe’s (206) Fall sind
die, dass der Tumor unpigmentiert war und in einem sehr frühen Stadium ge-
sehen wurde. Der Tumor bestand aus einem rundzelligen Leuco-Sarcom.
Werner.
Lewis (207) beschreibt einen Fall, in welchem das Auge wegen glau-
comatöser Symptome, vergesellschaftet mit zeitweiligen Blutungen in den
Glaskörper und die vordere Kammer enucleirt werden musste. Eine kleine
Geschwulst von der Grösse eines Schrotkorns wurde an der hinteren Wand des
Augapfels, scheinbar von der Chorioidea ausgehend, gefunden. Sie dehnte
sich jedoch durch die Sclerawand, und nicht, wie üblich, gegen den Glas-
XIII. Chorioidea. 53
körper hin aus und war aussen TL" nach der nasalen Seite des N. opticus
hin sichtbar. Die Untersuchung ergab ein Rundzellensarcom. Burnett.
Noell (208) berichtet über einen Fall von Sarcom. Es handelt sich
um einen 61 jährigen Landwirth, der 1887 durch einen Schlag mit einem
Stück Holz am rechten Auge verletzt wurde. 1888 traten Vorwölbung der
Bulbus, Schmerzen und innerhalb 3 Tagen Amaurose auf. In der Augen-
klinik untersucht, zeigte sich eine Hervorwölbung oben aussen vor der Horn-
haut im Bereiche der Ciliarkörper von dunkelblaurother Beschaffenheit, die
as Staphyloma Corporis ciliaris diagnostieirt wurde. Durch dieselbe wurde
ein Silberdraht gelegt, wodurch die Schwellung und die Schmerzen abnahmen.
Im Jahre 1894 stellte sich Patient wiederum vor und es zeigten sich jetzt
totaler Irisverfall, Hornhaut eitrig zerstört, oben und aussen vor derselben
eine kirschengrosse Geschwulst von himbeerartigem Aussehen. Da Patient
sch der Enucleation nicht unterziehen wollte. wurde er entlassen, um 1896
wiederzukehren mit einem fast kinderfaustgrossem Tumor mit gelappter,
buchtiger Oberfläche von schwarzgrauem Aussehen, dem aus der Lidspalte
des rechten Auges hervorragte. Die Diagnose Melanosarcom des Urealtractus,
welche schon bei der vorhergehenden Untersuchung gestellt war, wurde
microscopisch bestätigt. Bei Exstirpation des Tumors zeigte sich, dass das
Orbital-Fettgewebe schon von Geschwulstmasse durchsetzt und das Schädeldach
uurirtt war. Es wurde alles herauspräparirt so weit es ging. Abgesehen
von der Sclera, die erheblich verdickt, ist von den übrigen Augenhäuten
nichts mehr zu sehen, an Stelle derselben ist der Tumor getreten. Rund-
zellen zeigten sich in allen Stadien der Entwickelung, ausserdem ein abnormer
Reichthum an Gefässen. Iris, Aderhaut u. s. w. sind nicht mehr zu sehen,
man kann also nicht sagen. von welchem Gewebe die Geschwulst ausgegangen
ist: die Sclera welche um das Doppelte verdickt ist, ist reichlich mit Pigment-
anhäufungen versehen, aber frei von Geschwulst. Interessant ist besonders
dieser Fall, weil das Melanosarcom trotz seiner ungewöhnlichen Grösse noch
keine Metastasen in anderen Organen zeigte, wenngleich die Geschwulst alle
die Metastasen begünstigenden Eigenschaften besass. Hinsichtlich der Genese
hängt der Tumor wahrscheinlich mit dem Trauma zusammen, der abnorm
reiche Pigmentgehalt der Scleralstromas steht vielleicht im ursächlichen Zu-
sammenhang zwischen Trauma und Geschwulst.
Neese (209) beschreibt eine Sarcoma chorioideae carcinomatosum bei
einem 21jährigen Manne und gibt eine ausführliche Uebersicht über die
Entwickelung der Ansichten über diese Geschwulstform, die Virchow seiner
Zeit noch zu den Carcinomen rechnete, besonderts aber durch die Arbeiten
von Billroth der Sarcomgruppe eingereiht worden sind. Die alveolären
Sarcome gehören zu den bösartigsten Formen des Sarcoms.
Marshall (210) untersuchte 100 Fälle von intraocularen Tumoren
auf ihre Tension und kam zu folgenden Resultaten: 1. Der Tumor beeinflusst
54 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
direct die Tension des Auges nur wenig, bis dass er den Bulbus fast ganz
ausfüllt oder ihn perforirt. 2. Die Ursache der Drucksteigerung ist ein Ver-
schluss des Winkels der vorderen Kammer. 3. Verschluss des Kammerwinkels
ist häufiger bei Sarcom der Chorioidea, als bei Geschwülsten der Iris oder
des Corpus ciliare. 4. Herabsetzung der Tension ist nicht selten, wenn das
Corpus ciliare ergriffen ist. Werner.
XIV. Glaucom.
211. Sulzer. Glaucome foudroyant et abolition persis-
tante de la circulation retinienne. Considerations sur le
röle de la circulation intraoculaire dans la pathogenie du
Glaucome. Am. d’ocul, T. C. XVII, p. 81.
212. Czermack W. Einiges zur Lehre von der Ent-
stehung und dem Verlaufe des prodromalen und acuten Glau-
comanfalles. Prag, med. Wochenschr. 1897, 1—4.
213. Goldzieher. Demonstration eines Falles von Reti-
nitis pigmentosa mit Glaucoma simplex. Bericht über die Sitzung
der Gesellsch. d. Aerzte in Budapest. Ung. med. Presse 1897, No. 13.
214. Bitzos. Le glaucom primitif en orient. Arch. d’opht.
XVII, No. 1, p. 30.
215. Friedenwald, H. Malignant Glaucoma: Report of
a case terminating in recovery. Arch. of ophth., Vol. XXV, 4.
216. Friedenberg, P. Zur Pathologie des haemorrhagi-
schen Glaucoms. Arch. f. Augenheilk. Bd. XXXIV, p. 175.
217. Heinersdorf. Ein Fall von doppelseitigem, nicht
entzündlichem Glaucom im jugendlichen Lebensalter bei
gleichzeitiger Retinitis pigmentosa und Myopie. Arch. für
Augenheilk. Bd. XXXIV, p. 230.
218. Gayet. Zur »Sclero-Iridectomie« des Prof. Schoeler-
Zehenders klin. Monatsbl. f. Augenheilk. Bd. XXXV, p. 31.
Sulzer (211) ist der Ansicht, dass das Sehvermögen beim Glaucom
weniger leide durch die directe mechanische Einwirkung der Drucksteigerung
auf die Nervenelemente, als durch die Verlangsamung der Blutcirculation,
welche durch die Drucksteigerung hervorgerufen wird. Das Bestehen einer
Verlangsamung und späteren Verödung der Bluteirculation kann beim Glau-
com sowohl durch die directe Inspection — Stauung der Ciliarvenen, Ver-
färbung der Sclerotica —, als durch den Augenspiegel — Venenpuls,
Venenstauung, Verkleinerung des Gefässkalibers und Verschwinden einzelner
Aeste der XNetzhautarterien —, constatirt werden. Die Form der Gesichts-
feldbeschränkung steht vollkommen im Einklang mit der Annahme einer un-
genürenden Ernährung der Netzhaut in Folge ungenügender Blutzufuhr.
Die Blutzufuhr muss bei erhöhtem intraocularen Druck abnehmen, denn die
XIV. Glaucon. 55
Schnelligkeit des Blutstroms in den Netzhautarterien ist eine Resultante des
Unterschieds zwischen dem Druck in den zuführenden Arterien und dem
Augeninnern.
Die anatomischen Befunde bei acutem Glaucom sind die der Blut-
stauung. |
Bei acutem Glaucom tritt vollständige Erblindung ein ohne Excavation
der Papille und in anderen Fällen findet man eine Totalexcavation bei leid-
lichem Sehvermögen und wenig beschränktem Gesichtsfeld.. Die Excavation
der Sehnervenpapille ist eine Secundärerscheinung, die in erster Linie von
der secandären Degeneration der Nervenfasern, deren periphere Centralzonen
zu Grunde gegangen sind und in zweiter Linie von der gestörten Ernährung
des Gewebes der Sehnervenpapille abhängt; die gestörte Ernährung ist eine
Folge der Verlangsamung oder Unterdrückung der Blutcirculation in den
kleinen Gefässen und den Capillaren des Sehnervenkopfes. Die Symptome
des Glaucoms lassen sich ausnahmslos als Ernährungsstörungen erklären.
Die diesen Ernährungsstörungen zu Grunde liegende Ursache ist immer
eine Circulationsverlangsamung, welch letztere auf verschiedenen Ursachen be-
ruhen kann. Die Störung des Gleichgewichtes zwischen intraocularem Druck
und Arteriendruck ist die häufigste Ursache des Glaucomausbruches in prä-
disponirten Augen (Rigidität der Sclera, Enge der Ausfuhrwege). Diese
Fille können unter der Bezeichnung Kreislaufglaucom (Glaucome circulatoire)
zusammengefasst werden. Eine zweite Categorie umfasst diejenigen Glaucom-
fälle, in denen die Circulationsstörung auf einer primären Veränderung der
Arterienwände beruht (Gefässglaucom, Glaucome vasculaire). Das hämorrh-
agische Glaucom ist der Typus des Gefässglaucoms. Das Gefässglaucom ist
durch das frühzeitige und spontane Auftreten von Blutungen charakterisirt,
si es, dass es sich um das seltene Hyphaema handelt, dessen Vorkommen
weder dem Arzt, noch dem Patienten entgeht, sei es, dass sich Blutungen
der Retina und Chorioidea zeigen, die weit häufiger gefunden werden als
man allgemein annimmt, wenn man systematisch nach ihnen sucht während
der Perioden, wo der Zustand der brechenden Medien ein genaues Durch-
mustern des Augenhintergrundes zulässt. In der dritten Glaucomclasse, dem
Servenglaucom, handelt es sich um eine Affection des Augenastes des Trige-
minus, welcher die secrotorischen und die vasomotorischen Fasern des Auges
enthält. In dieser Classe nimmt das Glaucoma simplex einen hervorragenden
Platz ein und die locale Prädisposition tritt zurück, während die Neuropathie
eine herrorragende Rolle spielt. »Beim Nervenglaucom bildet der operative
Eingriff eine Gelegenheitsursache des Uebels, das er zu heilen bestimmt ist. Jede
Operation, die Iridectomie ganz besonders, bringt jenen malignen Symptomen-
complex hervor, den schon A. Graefe beschrieben hat.« Anderseits zeigen die
Thatsachen, dass beim wohl charakterisirten, anfallsweise auftretenden sogenannten
entzündlichem Glaucom die Iridectomie mehr leistet als die Sclerotomie. Die In-
56 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
cision der Sclera vermindert die Prädisposition; sie erweitert die Ausfuhrwege und
vermindert vielleicht die Regidität der Sclera. Die Ausschneidung eines Iris-
stückes vermindert die Summe der Blutgefässe des Auges, während die An-
fuhr arteriellen Bluts dieselbe bleibt; dadurch muss der arterielle Druck im
Augeninnern gehoben werden und zu gleicher Zeit wird ein Theil der secer-
nirenden und transsudirenden Oberflächen des Auges zum Verschwinden gebracht.
Dadurch wirkt die Irisanschneidung auf die Unterdrückung der Anfälle.«
»Die glücklichsten Resultate, sehr oft definitive Resultate, giebt die Iridec-
tomie im Anfangsstadium des reinen Kreislaufglaucoms.. Hier können die
Verbesserung des intraoculären arteriellen Drucks, die Verminderung der
secernirenden Oberfläche und die Vermehrung der Capacität der Ausfuhrwege
der Prädisposition definitiv die Wage halten. Die späten Rückfälle können
vielleicht einer Verschlimmerung der Prädisposition, einer mit dem Alter
eintretenden Vermehrung der Rigidität der Sclera zugeschrieben werden.
In anderen Fällen setzt das Fortschreiten einer Arteriosclerose die Aufrecht-
erhaltung des durch die Iridectomie wiederhergestellten Gleichgewichts ein
Ende. An Stelle des geheilten Kreislaufglaucoms tritt ein Gefässglaucom.
Alle Glaucomarten zeigen als Endresultat die Gefässdegeneration.
Während dieses Symptom beim Gefässglaucom primär ist, ist es beim Kreis-
laufglaucom und beim Nervenglaucom secundär. In diesen beiden Classen
wird die Gefässdegeneration hervorgebracht durch eine Verlangsamung der
Blutcirculation, welehe Verlangsamung beim Kreislaufglaucom auf dem Bruch
des Gleichgewichtes zwischen intraoculärem Druck und Arteriendruck beruht,
während sie beim Nervenglaucom durch den directen functionellen Nerven-
einfluss hervorgebracht wird. Die circulatorischen. degenerativen und ner-
vösen Symptome hängen gegenseitig von einander ab. in der Weise, dass sie
sich gegenseitig hervorbringen und verstärken. Deshalb giebt es in Wirklich-
keit kein reines Kreislaufglaucom, Gefässglaucom oder Nervenglaucom. Die
Classification beruht auf dem Ursprung des Glaucoms, das im einzelnen Fall
complet sein kann, nur auf dem Vorherrschen des einen oder anderen
Elementes. Sulzer.
Czermak (212) stellt die Thatsache fest, dass die gewöhnlich dem
Glaucom zugeschriebene Abflachung der vorderen Kammer bereits vor dem
Ausbruche dieses Leidens bestehe, ja höheren Grades sei als während
des acuten Anfalles.. Dies ergiebt die Beobachtuug von noch keinerlei
Störung zeigenden Augen, deren Genese bereits an sog. primärem irritativem
(entzündlichen) Glaucom leidet; denn solche Augen sind ja notorisch disponirt
zu Glaucom, wie der Umstand beweist, dass sie gewöhnlich, ja fast in der
Regel späterhin von selbst an Glaucom erkranken, dass diese Erkrankung an
ihnen zuweilen durch die Operation des früher erkrankten Auges und oft
durch eingeträufelte Mydriatica ausgelöst wird.
XIV. Glaucom. 57
Cz. wirft nun die Frage auf. ob nicht diese so auffällige, dem Aus-
buche acuten Glaucoms vorangehende Abflachung der Kammer das sein
könnte, was die Disposition zum Glaucom in solchen Augen darstelle.
Das Entstehen dieser Abflachung erklärt er für einen Excess der physio-
logischen Abflachung der Kammer im Alter, die einfach eine Folge der Ver-
minderung der Absonderung des Kammerwassers ist, die sich im Alter
wegen der senilen Veränderungen der absondernden Gewebstheile einstellen
muss.
Derartige Veränderungen sind im Ciliarkörper genügend anatomisch
nachgewiesen.
Die senile Involution kann nur in gewissen Augen eine ganz besondere
Hohe erreichen, auch Erkrankungen der Gefässe werden hierauf auch einen
Eintlus nehmen können (Atherom, Endarteriitis) und so wird es in Augen,
die schon vermöge ihres Baues flache Kammern haben, zu ganz besonders
starken Verflachungen der Kammer kommen können.
Die Abflachung der Kammer ist es nun, die zu der anatomisch, auch
sihrend des acuten Glaucomanfalles nachgewiesenen, Anlagerung der Iris an
das Trabeculum corneosclerale im Kammerwinkel führt. Diese Anlagerung aber
führt nothwendiger Weise und wie alle älteren und neueren Untersuchungen
beweisen, durch Sperrung des Abflusses des Kammerwassers zur Druck-
steizerung.
Die zu beantwortende Frage lautet also, wie kann denn die Abflachung
der vorderen Kammer zur Anlagerung der Iris führen, die, wie jetzt ana-
tomisch zweifellos feststeht, im acuten Anfall eine reine mechanische An-
lagerung ist, nicht durch Exsudat hervorgerufen ist, da ja keinerlei Entzündung
der Gewebe des Kammerwinkels dem Zustande des ersten acuten Anfalles
Torangeht.
An dieser Anlagerung ist ausserdem noch hervorzuheben, dass sie aus-
nahmslos nur bis zum Rande des Descemetis reicht, und dass der angelagerte
lristheil von seinem Ursprunge zuerst nach aussen zieht, um sich dann in
harten Bogen nach vorne zu wenden und ans Trabeculum anzulegen. Unter
Berücksichtigung dieser Thatsachen lassen sich alle bisherigen Annahnıen
über die Entstehung dieser Anlagerung im acuten Anfalle wiederlegen.
Die einzige mechanisch mögliche Erklärung der Entstehung dieser An-
larerung in Augen, wo vor dem Anfalle in den Gewebstheilen des Kammer-
winkels entzündliche Veränderungen fehlen — und gerade dieser Mangel ist
ür den Zustand des typischen acuten Anfalles durch die neuern anatomischen
Untersuchungen erwiesen, — ist nach Cz.’s Bericht folgende:
Wird die vordere Kammer sehr flach, dann muss sich bei einer
stärkeren Erweiterung der Pupille, in Folge der hierbei eintreten-
den Verdieckung des der Iriswurzel naheliegenden Theiles der Iris, der die
sogenannten Ringwülste zeigt, die Iris am Rande des Descemetis dieser bis
58 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
zur Berührung nähern, wie ein Blick auf Präparate von Augen mit sehr
flachen Kammern ergiebt. Dadurch aber wird der Abfluss des Kammer-
wassers aus der vorderen Kammerbucht erschwert. Da aber das in der
Kammerbucht noch befindliche Kammerwasser durchs Trabeculum corneosclerale
hindurch nach wie vor mit unveränderter Geschwindigkeit vom Schlemm-
schen Venenplexus abgesaugt wird, so muss der Druck im Raume der
Kammerbucht rasch sinken und dadurch zwischen ihr und der
hinteren Augenkammer eine derartige Druckdifferenz entstehen, dass der
zwischen ihnen liegende Irisabschnitt (also der Abschnitt zwischen Irisur-
sprung und dem Descemetsrande angelagerten Theile) kräftig ans Trabe-
culum corneosclerale angepresst wird. Es entsteht so, trotz offener
Pupille — und das ist das charakteristische und auf den ersten Blick paradoxe
— eine partielle Vortreibung der Iris, indem ihre periphere Partie
ventilartig in den Kammerwinkel gleichsam hineingestülpt wird.
Cz. fasst das bisher Erörterte kurz in folgenden Worten zusammen:
Die senile Involution des Gewebes der Ciliarfortsätze
bringt durch Verminderung der Absonderung von Kammer-
wasser eine Abflachung der Kammer zu Stande, dıe bei ver-
schiedenen Augen verschieden stark, aber besonders bei
senil vergrösserter Linse, vergrösserten Ciliarfortsätzen
und Hypermetropie manchmal eine excessive Höhe erreicht.
Hat dieAbflachung der Kammereinensolchenexcessiven
Grad gewonnen, dann muss eine stärkere Zusammenziehung
der Iris gegen die Peripherie (Pupillenerweiterung) durch
die Zusammenklappung des gefalteten Iristheiles gegen den
Rand der Descemetis (Grenze der Kammerbucht) eine Er-
schwerung des Abflusses des Kammerwassers in dieKammer-
bucht bewirken, wonach durch den geschilderten Mechanis-
mus (wegen der entstehenden Druckdifferenz zwischen hinterer Kammer und
Kammerbucht) der Irisrandtheil ans Trabeculum corneosclerale
vom Kammerwasser der hinteren Kammer angepresst wird.
Nun ist der Abfluss noch weit mehr oder meist vollständig
gehemmt. Es steigt der Druck im Auge an und es entwickeln
sich die Symptome des krankhaft erhöhten Binnendruckes.
Eine Lösung dieser so entstandenen Sperre kann nun offenbar durch
starke Zusammenziehung der Pupille erreicht werden, indem sich
die Iris gerade streckt und so vom Trabeculum corneosclerale abgezogen
wird. Nach einem Hinweis auf die nun so verständliche Wirkung der
Miotica erörtert nun im folgenden Cz., wie die Erscheinungen des prodro-
malen und acuten Glaucomanfalles nach der eingetretenen Sperre entstehen,
wie darauf vor allem die Beschaffenheit des Kreismuskels einen
XIV. Glaucom. 59
hervorragenden Einfluss hat, weil von ihr die Dauer und Intensi-
tät der Störung abhängt.
Ist nämlich die Sperre eingetreten, dann erzeugt 1. der zunehmende
Druck einen Reizzustand in den sensitiven Nerven des Auges.
Dieser Reizzustand verursacht a. je nach der Dauer und Höhe des Druckes
dass Gefühl von Druck, Spannung bis zu heftigstem Schmerz;
b. reflectorisch arterielle Hyperämie in den das Auge versorgen-
den Gefässen ;
c. eine zunehmende Spannung im Kreismuskel der Pupille.
In diesem Umstand liegt die Möglichkeit der Selbstausgleichung
der Störung, in dem die zunehmende Spannung in dem Kreismuskel der im
prodromalen und acuten Anfalle keineswegs gelähmten, sondern durch die
Anlagerung des peripheren lIristheiles erweiterten Pupille, bei genügender
Kraft und Erregbarkeit des Sphincters zu einer Ablösnng der Iris vom
Trabeculum führt.
Es hängt nun von dem Zeitpunkte ab, wann und ob dies geschieht,
bs zu welchem Grade die schon erwähnten und noch zu erwähnen-
den Folgeerscheinungen des gesteigerten Binnendruckes gedeihen.
Gelingt es einem kräftigen Sphincter rasch die Iris flott zu machen,
s% erreichen alle Erscheinungen nur eine geringe Höhe und der ganze An-
fall läuft rasch ab — Prodromalanfall.
Gelingt dies erst nach längerer Zeit oder gar nicht, dann erreichen alle
Folgeerscheinungen eine excessive Höhe und es tritt im zweiten Falle keine
Lisung des Anfalles mehr auf.
2. Der in solchen Fällen stetig zunehmende Binnendruck ruft nämlich
ch eine zunehmende Verengerung der intraoculären Venen-
stimme an ihren Austrittsstellen hervor, die zu einer immer steigenden
Stauung im ganzen Venen- und Capillarsystem des Auges
fihrt, wodurch der Druck weiter ansteigt.
>So entwickelt sich, während die Schmerzen zunehmen, durch
die fortdauernde mechanische Behinderung des Abflusses des Transsudates,
durch die Stauung des Blutes in den Venen und den vermehrten
Zufluss durch die reflectorische arterielle Hyperämie eine
böchstgradige Störung der Circulation, eine ungeheuere
Blutüberfüllung, ein wahrer Gefässsturm, der äusserlich das
Bild einer heftigen Entzündung durch die collateralen Erscheinungen an den
sterlächlichen Gefässen hervorrufen muss — der acute Glaucomanfall.«
Der Zustand ähnelt also äusserlich einer Entzündung. ist aber ganz
anderer Art. Der Kreismuskel befindet sich nicht sofort im Zustande der
Lihrnung, denn die Erweiterung ist durch die periphere Anlagerung
hervorgebracht und im Muskel entsteht zunehmende Spannung bis
60 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
tonischer Krampf (Starre). Auch hier kann diese Spannung noch unter
Umständen eine Selbstlösung des Zustandes hervorrufen.
Alle anderen klinischen Erscheinungen und alle Veränderungen, die
anatomisch in späteren Stadien gefunden werden, sind Folgen des er-
höhten Binnendruckes und der dadurch enstehenden venösen Stauung.
Die von Cz. entwickelte, auf Grundlage der Retentionslehre aufgebaute
Hypothese erklärt nach seiner Ansicht ungezwungen : 1. Die Wirkung der
Miotica beim prodromalen und acuten Anfall und der Mydriatica in
disponirten und schon erkrankteu Augen. Zwischen der Selbstlösung der
Anfälle und der Wirkung der Miotica besteht kein Unterschied und
gerade die Wirkung der Miotica stützt Cz.’s Ansicht von der Entstehung des
Anfalles und der Rolle des Sphincters bei der Selbstlösung der Anfälle sehr.
Miotica und Mydriatica arbeiten nach Cz. in Glaucomaugen nur mit den-
selben Mitteln wie in gesunden, nämlich durch Reizung oder Lähmung
des Sphincters und dadurch lässt sich ganz gut ihre verschiedene Wirkung
auf den Binnendruck in disponirten oder Glaucomaugen erklären, obwohl sie
an gesunden Augen keinen so nennenswerthen Einfluss haben. Auch dass
die Wirkung der Miotica keine dauernd heilende ist, erklärt sich so
leicht. 2. Die Wirkung der operativen Therapie. Eine Operation,
die eine Wiederkehr von Anfällen bewirken, das Glaucom dauernd heilen
soll, wird den behinderten Abfluss des Kammerwassers herstellen und
dauernd erhalten müssen. Das kann auf zwei Weisen geschehen: 1. ent-
weder durch Wiederherstellung des natürlichen Abflusses; 2. oder
durch Herstellung eines neuen Weges. Auf die erste Weise wirkt
eine richtig ausgeführte Iridectomie, unter Umständen auch die Sclerotomie
und die Iridosclerotomie, dann die Incisione dell’ angelo irideo. Auf die
zweite Weise können alle die genannten Operationen (mit Ausnahme der
Incisione) wirken, indem sie eine Filtrations- oder gar cystische Narbe setzen,
d.h. eine permanente, subconjuntival mündende Fistel erzeugen
3. Die Auslösung des Glaucomanfalles, durch alle pupillener-
weiternden Momente und die günstige Wirkung des Schlafes auf prodromale
Anfälle. 4. Die Möglichkeit der Selbstausgleichung der Anfälle
und die Nothwendigkeit, dass diese Ausgleichung nur eine vorübergehende
ist, also dass das Glaucom ein spontan unheilbares Leiden ist. 5. Der
Umstand, dass das Glaucom meist beiderseitg auftritt, dass es myopische
Augen meist verschont und fast immer bei Hypermetropen vor-
kommt, warum es ein Leiden des Alters ist, warum chronische Er-
krankungen der Gefässe Einfluss auf seine Entstehung haben können.
An verschiedenen Stellen sind auch Andeutungen gegeben, wie auch die
Pathogenese der von vornherein chronischen Formen des
primären Glaucoms aus den entwickelten Anschauungen erklärt werden
können. Jene Fälle von Glaucoma simplex, die niemals eine Erhöhung des
XIV. Glaucom. 61
Binnendruckes zeigen, rechnet Cz. nicht zum Glaucom, sondern hält sie, wie
w viele Andere, für eine wesentlich verschiedene Erkrankung. Cz. meint
schliesslich, dass sich, im Falle als sich die entwickelte Hypothese bewahr-
heiten sollte, für das typische primäre irritative (»entzündliche«) Glaucom
die Bezeichnung Glaucoma senile eignen würde. Herrnheiser.
Eine sehr seltene Combination, nämlich Retinitis pigmentosa mit, wie
eim Berichte wörtlich heisst, »glaucomatösem Sehnerven« stellte Goldzieher
(213) im Budapester Aerzteverein vor. G. führte zur Erhaltung des geringen
Shrermögens und zum Zwecke der »Linderung der Schmerzen, eine Iridectomie
aus, wodurch die Annahme, dass es doch kein blosses glaucomatöses Sehnerven-
leiden, sondern ein chronisches Glaucom gewesen zu sein scheint, gewisse
Berechtigung hat. Herrnhbeiser.
Bitzos (214) sieht in dem einfachen Glaucom, wie er es gewöhnlich
in Orient beobachtete, zunächst nur eine besondere Art von Entzündung der
Papille, welche unter Zunahme des intraoculären Druckes allmählich die
sche glaucomatüse Excavation annimmt. Die Druckerhöhung ist immer
wrhanden, meist aber sehr gering und zuweilen schwer festzustellen, sodass
m alten Fällen der Druck normal oder fast normal ist. Trotzdem handelt
& sich hier um wahres Glaucom und nicht um das von de Wecker so-
rannte >faux glaucome«. Die eigentliche Ursache des Glaucoms ist nach
Vert Ansicht, worauf schon das unter allen sonstigen Zeichen einzig Constante
dh. die Veränderung der Papille hinweist, eine Entzündung der letzteren,
durch welche die hinteren Abflusswege verlegt und die Entwickelung sämmt-
licher glaucomatöser Erscheinungen erklärt wird. Nur die Heilwirkung der
Iidectomie, die Verf. durch Verminderung der secernirenden Oberfläche er-
"na will, ist es gewesen, welche die Ursachen des Glaucoms im vorderen
Abschnitte suchen liess. Neben frühzeitiger Iridectomie, welche dem Seh-
"renliden einen natürlichen Verlauf zu nehmen gestattet, empfiehlt Verf.
da: Quecksilber, dem er bei zweifellos nicht syphilitischen Personen mit
trpisehem Glaucom, einige Besserung zu verdanken glaubt. Die Zahl der
Fälle ist aber zn gering, um weitergehende Schlüsse zu erlauben. (Verf.
Müsste eigentlich noch erklären, warum bei so vielen Entzündungen der
Papille die Druckerhöhung und damit das Glaucom nicht eintritt. Ref.)
v. Mittelstaedt.
| Friedenwald (215) führt zuerst genau die seit von Graefe in der
Litteratur beschriebenen Fälle von Glaucoma malignum an. Er berichtet
an Wer einen eigenen Fall von Glaucoma malignum nach Iridectomie
wegen Glaucoma simplex. Derselbe endigte in Heilung. Es handelte sich
m eine Patientin, deren linkes Auge früher an Glaucom erblindet war. Als
rechts die Iridectomie wegen Excavation und kleinem Gesichtsfelde defect
kemacht worden war, stellte sich die vordere Kammer nicht wieder her und
èr Druck war noch höher als vor der Operation. Weder auf Eserin noch
62 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
auf Atropin bewegte sich die zwischen Cornea und Linse eingeklemmte Iris.
Nach Gebrauch von Natron salicylicum stellte sich die vordere Kammer
wieder her, die Tension wurde normal und das Auge erreichte die Sehschärfe
wieder, welche sie vor der Operation gehabt hatte. Greeff.
Friedenberg (216) berichtet über hämorrhagisches Glaucom bei
einem 70jährigen Mann. Es handelte sich bei diesem um eine allgemeine
krankhafte Veränderung der Körperarterien, um eine hyaline Wandverdickung,
die durch Verlangsamung des Blutstromes die Möglichkeit einer vollständigen
Stase erhöhte und die Gelegenheit zur Gerinnung in den kleinsten Gefässen
gab. Es erklärt sich daraus die Durchlässigkeit der Wandungen und das
Auftreten der Blutungen. Die gelegentlich bei Blutungen zu constatirende
Spannungszunahme dürfte auf Gefässentartung und Degenerationen in der
Chorioidea und Iris zurückzuführen sein.
Heinersdorf (217) berichtet über Glaucom bei einem 22jährigen
Mann, der Retinitis pigmentosa hatte. (Ref. versteht nicht die Pointe bei
dieser Publication und den 4 von anderen Autoren veröffentlichten Fällen.
Mit Retinitis pigmentosa behaftete Augen bekommen Keratitis, Iritis, nach
specif. Infection auch Chorioiditis mit Glaskörpertrübungen, Neuritis optica
u. s. w., warum sollen sie nicht auch Glaucom bekommen zl,
Gayet (218) macht darauf aufmerksam, dass er schon im Jahre 1884
empfohlen habe, die Sclera durch seichte Einschnitte zu -durchschneiden in
solchen Fällen, in denen die Hinterfläche der Hornhaut mit der Iris ver-
löthet ist.
XV. Sympathische Ophthalmie.
219. Fage. Ophthalmie sympathique apparu un moisapres
l’enucleation d’un oeil blessé. Ann. d’ocul. T. CXVU, p. 186.
220. Mulder. Papillitis sympathica. Nederlandsche Oog-
heelkundige Bydragen. Afl. 3, p. 38.
221. Nuel, J. P. De l’amblyopie sympathique. Arch. d’opht.
T. XVII, p. 145.
Ein 18jähriger Mann verwundete sich vor 6 Jahren das rechte Auge
beim Schiessen. Ein Stückchen Kupfer drang ins Auge, Das Auge er-
blindete, nachdem es viele Schmerzen verursacht hatte. Vor einem halben
Jahre beobachtete der Patient Mulders (220), dass mit dem gesunden linken
Auge schlechter gesehen wurde. Das verwundete Auge zeigte pericorneale
Injection. Die Sehschärfe links betrug nur !/,, es fand sich Papillitis, Glas-
körper klar, Iris normal. Das verwundete Auge wurde enuclirt und das
XV. Sympathische Ophthalmie. 63
Stückchen Kupfer darin gefunden. Mit einem Male waren die Kopfschmerzen
verschwunden. Medicamente wurden nicht gebraucht. Nach einem Monat.
var die Papillitis weg und die Schschärfe normal. Westhoff.
Nach kurzem Eingehen auf die für und gegen das Vorkommen einer
smpathischen Amblyopie lautgewordenen Stimmen, beschreibt Nuel (221)
dieses Leiden unter Mittheilung von 16 Krankengeschichten. In allen Fällen,
mt Ausnahme des einen, wo eine Verbrennung stattgefunden, handelte es
ich um perforirende Verletzungen des Augapfels, nach welchen, meist spät,
oft erst nach mehreren Jahren, die Amblyopie sich einstellte und nach ab-
wechselnder Besserung und Verschlechterung in mehr oder weniger hoch-
graligen Verfall des Sehvermögens überging meist mit particller Atrophie
des Sehnerven, zuweilen auch — vielleicht in noch nicht lange genug be-
öbachteten Fällen — ohne sichtbare Veränderungen an der Papille. Eine
vllige Erblindung und eine vollständige Atrophie wurde, selbst in Fällen,
Siche 3 Jahre lang verfolgt worden, nicht beobachtet. — Das Leiden trat
uf, selbst wenn das erst erkrankte Auge völlig reizlos war und keinerlei
Beschwerden verursachte, ja sogar dann, wenn frühzeitig die Enucleation ge-
micht worden. Letztere war auch ohne Erfolg, wenn sie bei ausgebrochener
Erkrankung vorgenommen wurde. Die symp. Amblyopie beginnt mit zeitweise
auftretenden die Arbeit sehr störenden Verdunkelungen. Zu dieser Zeit kann
die Sehschärfe und das Gesichtsfeld sowie der ophthalmosc. Befund durchaus
Mal sein und daher leicht Simulation angenommen werden. Erst später
ritt Abnahme des Sehvermögens und Verengerung des Gesichtsfeldes mit
œntralem Farbenscotom auf, ausserdem mehr oder weniger ausgesprochene
sıbjective Beschwerden wie Kopfschmerz, Lichtscheu und Myodesopsie. Unter
Rahe können sämmtliche Erscheinungen wieder verschwinden und das Leiden
sheint geheilt. Die ophthalmoscopischen Erscheinungen, bestehend in Ver-
wichtsein der Grenzen der Papille und in capillarer Hyperämie mit allmählichem
Uebergang in eine vorzugsweise temporale Atrophie, entwickeln sich erst sehr
Rit. Niemals wurde reine Atrophie beobachtet. Die Prognose ist im Ver-
hältaiss zu den sonstigen sympath. Erkrankungen günstig. Aber erst nach.
jahrelanger Beobachtung eines Falles lässt es sich entscheiden, ob die Heilung
bestehen bleibt. Die Behandlung mit grauer Salbe neben völliger Ruhe und
Schatz gegen Licht scheint günstig zu wirken, während die Enucleation des
erst erkrankten Auges in ihrer Wirkung zweifelhaft ist. Die Entstehung des
Leidens ist z. Zt. nicht zu erklären. Verf. nimmt an, dass eine interstitielle
oder parenchymatöse Neuritis mit Sclerose der Nervenfasern sich vom erst
erkrankten Auge, dessen Sehnerv in allen Fällen atrophisch war, bis zum
Chiasma hin entwickele, und so die Uebertragung auf den Nerven der anderen
Seite erfolge. v. Mittelstaedt.
»
64 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
XVI. Linse.
222. Lenz, A. Ein Fall von Contusionscataract. Centralbl.
f. prakt. Augenheilk. XXI, p. 15.
223. Abbe, J. Traumatic Expulsion of both Lenses. Arch.
of Ophth. Vol. XXY. 4.
224. Rauschenbach. Beitrag zur Pathologie und Therapie
der Cataracta traumatica. Dissert. inaug. Basel 1897.
225. Wettendorfer. Ein Beitrag zur Aetiologie des ju-
venilen Totalstaares. Wien. med. Wochenschrift 1897, No. 11 u. 12.
226. Trousseau. L'opération de la cataract. Presse Medic.
27. Jan. 1897.
227. Chalupecki. Ueber Operationen der Cataract in
Caposis. Lekaru ceskych 1897, No. 7—13.
228. Krutowski, W. Dritter Bericht über Staarextrac-
tionen in Krasskojarsk Pract. med. Rev. 1897. (53 Extractionen mit
3,7°/, Verlust durch plastische Iritis).
229. Ebner. Mittheilungen über 400 Extractionen des
Alterstaares, ausgeführt durch Geh. Rath von Rothmund an
Kranken der Univers.-Augenklinik zu München. Münch. med. Wochenschr.
1897, No. 11, p. 275.
230. Kreiwitzki, W. Ueber Hornhautastigmatismus nach
Iridectomie und einfacher linearer Extraction, Dissert. Peters-
burg 1897.
231. Bourgeois. D'une cause de r6tard de cicatrisation
chez les opérés de cataracte. Soc. d’opht. de Paris, 9. Mars 1897.
232. Coover, D Ein interessanter, aber unheilbarer
Ausgang einer Augenoperation. Ophth. Rec. März 1897.
233. Trousseau, A. Traitement de l’hemorrhagie après
extraction de cataract par la suture sclero-corneenne. Arch.
d’opht. T. XVII, No. 2, p. 106.
234. Steinhoff. Beitrag zur Kenntniss der Spontanre-
sorption des Alterstaars. Dissert. inaug. Berlin 1897.
235. Krautschneider. Ein Fall von Crystallbildung in
der Linse. Beitrag zur Augenheilk., Heft XXVI, p. 34.
236. Mulder. Cataracta polaris posterior en lenticonus.
Nederlandsche Oogheelkundige Bydragen. Afl. 3, 41, 1897.
237. Demicheri. Anneaux d’interference du cristallin
cataracte. Soc. d’opht. de Paris, 2 Fevr. Ann. d’ocul. T. CVII, p. 133.
238. Demicheri. Anneaux d’interference du cristallin
cataracte. Arch. d’opht. T. XVII, No. 1, p. 38.
Die Cataract, über die Lenz (222) berichtet, entstand nach einem
Peitschenschlag gegen das Auge, und war dadurch ausgezeichnet, dass man
einen feinen verheilten Kapselast constatiren konnte, was den Theorien von
Schmidt-Rimpler, Panas u. s. w. nicht entspricht.
XVI. Linse. 65
Rauschenbach (224) stellt 91 Fälle von Cataracta traumatica aus
der Baseler Klinik zusammen.
In der grossen Mehrzahl der Fälle entsteht die traumatische Cataract
so, dass der verletzende Gegenstand die Hornhaut oder auch noch die an-
grenzende Sclera oder die Iris perforirt, und zu gleicher Zeit die Linsen-
kapsel verletzt. Je nachdem der eindringende Gegenstand infectiös oder
awptisch ist, je nach der Ausdehnung der Verletzung, je nach den Theilen,
welche der Fremdkörper der Reihe nach durchsetzt, wird das Schicksal des
verletzten Auges ein verschiedenes sein. Umfangreichere, feste Gegenstände,
die mit grosser Gewalt auf den Bulbus treffen, können, ohne die Cornea zu
verletzen, die Linsenkapsel oder die Zonula zum Bersten bringen.
Als Hauptsymptom der Cat. traumatica ist die fortschreitende Trübung
der Linse zu nennen, dazu kommen als schwere Complicationen, Infection und
Secundärglaucom.
Bei jugendlichen Individuen mit Cat. tr. ist es angezeigt, eine Spontan-
resorption abzuwaten. Im übrigen sind operative Eingriffe bei Cat. trau-
matica so lange hinauszuschieben, als noch entzündliche Erscheinungen be-
stehen, vorausgesetzt, dass keine zwingenden Indicationen für die Operation
vorhanden sind, wie das Auftreten glaucomatöser Zustände. Je später operirt
ward, um so glatter war der Heilungsverlauf und um so grösser der Procent-
satz der guten Ausgänge auf brauchbares Sehvermögen.
Die Prognose der Cat. traumat. ist ebenso vielgestaltig, wie die Symp-
tomatologie und die richtige Generalprognose kann nur gestellt werden unter
Berücksichtigung aller Symptome. Im allgemeinen ist die Prognose eine
schlechte, denn selten wird eine Sehschärfe erreicht, die mehr als !/,, der
normalen beträgt.
Was die Therapie anbetrifft, so steht oben an die operative Entfernung
der Linsenmassen und zwar empfiehlt R. sehr die Undine zum Herausspülen
der gequollenen Linsenmassen, da sie am wenigsten verletzt und selbst die
klebrigen an der Linsenkapsel, Iris und hinteren Hornhautwand haftenden
Massen durch die Undine herausgeschwemmt werden können.
Wettendorfer (225) giebt eine Krankengeschichte über einen Fall
idiopatischer Tetanie schwerster Art, welche bei einem bis dahin ganz ge-
sunden 20jährigen Manne plötzlich einsetzte und im Anschluss an welche
eine corticale Cataractbildung, bestehend aus punkt- und _ strichförmigen
Einzeltrübungen, beider Augen auftrat. Während der ersten Anfälle bemerkte
Patient schon eine mit diesen einsetzende und wieder verschwindende Herab-
setzung des Sehvermögens, das schliesslich bei S == °/,, der normalen stehen
blieb. Irgend welches andere Moment für das Eintreten des Staares liess
sich nicht finden, so dass Verf. zu dem Schluss kommt, dass die Linsentrübung
nicht nur im Anschlusse, sondern auch in Folge der Tetanie entstanden sei.
— In der Literatur hat W. zwei bis jetzt publicirte Fälle von Cataract bei
Literatarbericht über das Jahr 1897 zum Archiv für Augenteilkunde. V
66 ‚Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Tetanie gefunden, merkwürdiger Weise bestand in beiden Fällen Zonular-
cataract. Meinert fand bei einer 40 jähr. Frau in der 6. Schwangerschaft
im Gefolge von Tetanie eine beträchtliche Sehstörung, der Augenspiegel er-
gab als Grund derselben eine Cat. perinuclearis. Bernhardt beobachtete
den zweiten Fall bei einem 34jähr. Schuhmacher, jedoch ohne wesentliche
Sehstörung, als zufälligen Befund ergab die Augenuntersuchung einen
zarten Schichtstaar. Beide Fälle sind jedoch deshalb nicht einwandsfrei,
weil im Anschluss an Pueıperien auch ohne andre Complicationen Cataract
auftreten kann, und weil im Falle II eine gewöhnliche Entstehung der
Zonularcataract schon deshalb nicht auszuschliessen ist, weil dieselbe keine
erhebliche Sehströrungen machte und dieselbe vom Patienten gar nicht
bemerkt worden war. Auch bei den übrigen functionellen Krampfneurosen,
wie Epilepsie etc. ist das Vorkommen von totaler weicher Cataract ein be-
kanntes, namentlich liefert die Epilepsie den höchsten Procentsatz.
Für das Entstehen der Cataract bei allen Krampfneurosen machen
viele Autoren allgemeine trophische Störungen geltend, doch scheint dies nicht
richtig zu sein, da in vielen Fällen gar keine troph. Störungen beobachtet
sind, namentlich ist bei dem Ergotismus, wo troph. Störungen schwerster Art
vorkommen, kein Staar beobachtet, während beim convulsiven Ergotismus,
bei dem die gen. Störungen fehlen, Linsentrübungen sehr häufig zu finden sind.
Die Frage, ob die Cataract mit dem Spasmus der Accommodation vielleicht
im Zusammenhang steht, der namentlich bei Tetanie, convuls. Ergotismus und
sicher auch bei anderen Krampfneurosen vorkonmt, lässt Verf. offen. Nach
Magnus ist jedenfalls das normale Spiel der Accommodation für die unge-
störte Lympheirculation in der Linse von Wichtigkeit. Dauernde Unthätig-
keit oder fortwährende Anspannung des Ciliarmuskels geben Anlass zu Er-
nährungsstörungen der Linse und damit zu Cataractbildung.
Chalupecki (227) giebt eine äusserst fleissige Zusammenstellung
der wichtigsten Publicationen auf dem Gebiete der Extraction nebst An-
gaben über die Behandlungsmethoden und Resultate der tschechischen Uni-
versitäts-Augenklinik in Prag.
Ebner (229) theilt mit, dass von den 400 Extractionen 370 lineare
Extractionen waren, bei denen der Schnitt nach oben angelegt war und bei
denen iridectomirt wurde. Es fanden sich darnnter 237 volle Erfolge
(Sehschärfe mehr als "al und 6 Verluste. Ausserdem beschreibt er die
Vorbereitungen zur Operation, benutzt wird zur Säuberung jetzt Hydrargyrum
oxycyanatum, die Art der Desinfection der Instrumente und das Verfahren
der Nachbehandlung. Es ist alles im Ganzen so, wie es gemeinhin üblich
ist. Was den Schnitt anlangt, so verlegt Rothmund den Ein- und Aus-
stich in die Sclera und in der Mitte an den Hornhautrand mit Bildung eines
kleinen Conjunctivallappens. Die Sehresultate stehen hinter denen anderer
Kliniker zurück. Es erklärt sich dies eben daraus, dass die Sebschärfen-
XVI. Linse. 67
grade bei der Entlassung notirt wurden, und dass die Landbevölkerung sich
schen zu Nachstaaroperation wieder einstellte. Die Discission des Nachstaares
macht er in der Regel per corneam mit Discissionsnadel ; per scleram —
Einstich 6mm vom Hornhautrand — wird nur bei sehr fester Secundär-
cataract discidirt. Ein Secundärglaucom kam nicht danach vor.
Die Messungen wurden mittelst des Ophthalmometers von Javal-
Schiötz ausgeführt. Das Endresultat ist nach Kreiwitzki (230) das-
selbe wie nach der peripherischen Extraction, nur in geringerem Maasse. Nach
iridectomie bei Glaucom ist die Meridianrichtung bisweilen eine entgegen-
gesetzte: die Refraction des der Colobomrichtung entsprechenden Meridians
sind geschwächt. Hirschmann.
Bourgeois (231) hat bei einem 60jährigen Kranken nach einer
rechtsseitigen Staaroperation auf beiden Augen unter dem Verband ein En-
tropium des untern Augenlides entstehen sehen, welches die Wiederher-
stellung der vorderen Kammer des operirten Auges verhinderte. Verf. glaubt,
das der Druck des entropionirten untern Lides auf den Bulbus die Wund-
ippen uuter dem Verband klaffend erhalten habe. Sobald das untere Lid
durch eine Naht in guter Stellung erhalten wurde, schloss sich die vordere
Kammer. Sulzer.
Coover (232) berichtet über einen Fall von Staarextraction bei einer
': jährigen diabetischen Frau, bei welcher die Hornhaut am zweiten Tage
sich abzustossen begann und nach einigen Tagen eine Thrombose der art.
brachialis eintrat. Sie starb nach einer Woche. Burnett.
Trousseau (233) machte in 2 Fällen intraoculärer Blutung nach
‘taarextraction die Sclerocornealnaht. Im ersten Falle hatte jene schon
länsere Zeit bestanden, trotzdem konnte die Enucleation vermieden und ein
atrophischer Bulbus erhalten werden. Im zweiten Falle trat die sehr heftige
Blatung sofort, nachdem der Verband angelegt war, ein. Trousseau schloss,
da die Compression nichts half, die Wunde durch die Naht, worauf die Blutung
and. Reizerscheinung danach gering. Es blieb ein nicht schmerzhafter
Augapfel von natürlicher Grösse und Form erhalten.
v. Mittelstaedt.
Krautschneider (235) theilt eine Beobachtung mit bei einem
59jähr. Manne, bei dem sich in einer fast durchsichtigen Linse Cholestearin-
krsstalle fanden.
Demicheri (237) hat beim Linsenstaar die Newton’schen Farben-
Ange auftreten sehen, wenn die getrübte Linse Lampenlicht reflectirte. In
einem Fall sind diese Interferenzerscheinungen bei einer Staaroperation an einem
inder vorderen Kammer zurückgebliebenen Kapselrest bemerkt worden. Um
diese Erscheinungen zu erklären, muss man eine Alteration der oberflächlichen
Linsenschichten annehmen, die eine Aenderung des Brechungsindexes der-
Vë
68 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
selben zur Folge hat. Die Linsenkapsel wirkt dann wie eine dünne Glas-
platte, die zwei Medien von verschiedenem Brechungsindex trennt.
Sulzer.
Demicheri (238) beobachtete bei Cataract, wo die Trübung bis zur
Kapsel reichte, das Vorkommen von farbigen Ringen in der Pupille. Das
Centrum derselben schien schwarzblau, dann folgen grün, gelb und endlich
roth an den excentrischsten Stellen. Das Gelb stellte nur eine schmale Linie
dar. Die Farbenringe waren nicht scharfrandig, sondern wellig und irisirend.
In einem Fall wo diese Interferenzerscheinungen bestanden hatten, konnte
Verf. sie auch nach der Extraction an einem in der Pupille zurückgebliebenen
Kapselstückchen wieder nachweisen. Sie gehen also von der Kapsel aus und
entstehen wahrscheinlich daun, wenn sich zwischen dieser und der Rinden-
trübung noch eine feine Flüssigkeitsschicht befindet.
v. Mittelstaedt.
XVII. Glaskörper.
239. Blaskovics, F. Vorfall des ganzen Bulbus-In-
haltes nach intraocularer Blutung. Szemeszet 1896.
Bei einer seit 10 Jahren an Glaucom leidenden Frau, über die
Blaskovics (239) berichtet, war 1 Tag vor der Aufnahme eine starke Blutung
aus dem linken Auge erfolgt. Wahrscheinlich handelte es sich um eine
durch spontane Perforation hervorgerufene, retrochorioideale Blutung, die die
Retina und Chorioidea nach Entleerung der Linse und des Glaskörpers um-
stülpte und durch die Pupille und die Perforationsöffnung nach aussen stiess.
XVIII. Netzhaut und Funktionsstörungen.
240. Schmidt, H Die Intermittenzzahl bei Lichtempfin-
dung. Diss. inaug. Würzburg, 1897.
241. Snellen, M. Erythropsie. Nederlandsche Oogheelkundige
Bydragen, Afl. 3, p. 17, 1897.
242. Pietsch. Die Ausdehnung des Gesichtsfeldes für
weisse und farbige Objecte bei verschiedenen Refractions-
zuständen. Diss. inaug. Breslau, 1896.
243. Modestow. Pathologische Veränderungen der Retina
bei chronischer Nicotinvergiftung. Diss. inaug. Petersburg, 1897.
244. Harlan, H. Ein Fall von Amblyopie in Folge einer
grossen Dose Chinin. Ophth. Record, März 1897.
245. Bruns, H. D. Ein Fall von Chininamaurose, eine
sich über 10 Jahre erstreckende Beobachtung. Amer. Journ. of
Opthalm., Jan. 1897.
XVIII. Netzhaut und Functionsstörungen. 69
246. Conners. Amblyopie ex anopsia. N. Y. Med. Journ.
2. Jan. 1897.
247. Roth. Zur Diagnostik der Sehstörungen mit be-
sonderer Berücksichtigung der Simulationsfrage. Der Militär-
arzt, 1897, No. 1 u. 2.
348. Kempner. Ein Fall von Erblindung mit Ptosis
beider Augen aus unbekannter Ursache mit Ausgang in
Heilung. Zehender’s klin. Monatsbl. f. Augenheilk., Bd. XXXV. p. 17.
249. Liebrecht. Ueber physiologisches und hysterisches
Doppelsehen. Arch. f. Augenheilk., Bd. XXXIV, p. 44.
250. Dor, L. Une observation de persistance de lavision
binoculaire dans un cas d’amplyopie monoculaire. Rev. génér.
dophth. 1897, p. 51.
251. Lübbe, F. Ein Fall von transitorischer Amaurose.
Diss. inaug. Kiel 1896.
252, Cabannes et Ulry. Amblyopie consécutive à un
chute sur la tête.
253. Chochrjakow. Die pathologisch-anatomischen Ver-
änderungen in der Netzhaut bei acuter Uraemie. Dissert
inaug. Petersburg, 1897.
254. Silex, P. Amblyopieund Amaurose bei Schwangern,
Gebärenden und Wöchnerinnen. Monatsschr. f. Geburtshilfe und
Gynäkologie. Bd. V, Heft 4.
255. Duclos. He&morrhagie retinienne au cours de la
leucaemie. Ann. d’ocul. T. CXVII, p. 50.
256. Stölting. Ueber Retinitis hacmorrhagica mit nach-
folgendem Glaucom. v. Gräfe’s Archiv f. Ophthalm. Bd. XLII,
2. p. 306.
257. Hartridge. Retinitis circinata. Trans. Ophth. Soc. U. K.
Vol. XVL
258. Lawford. A case of retinitis circinata. Trans ophth.
Soe, U. K., Vol. XVI.
259. Laws, W. Retinitis circinata. Trans. Ophth. Soc. U. K.
Vol. XVI.
260. Goldzieher. Die Hutchinson’sche Veränderung des
Augenhintergrundes (Retinitis circinata Fuchs). Arch. f. Augen-
bilk.. Bd. XXXIV, p, 112.
261. Risley. Ablösung der Chorioidea und Netzhaut
durch Erschütterung. Ann. Journ. of Ophthalm. März 1897.
262. Oliver. Klinische Studie eines Falles von doppel-
ter Chorioretinitis in der Gegend der Macula in Folge eines
Blitzstrahles und der Flamme, brennenden Lykopodiums.
Trans. Amer. Ophth. Soc. 1896. |
263. Oliver,C.A. Ophthalmoskopische Darstellung eines
Falles von traumatischer Ruptur der Schläfenvene der
rechten Netzhaut. Trans. Amer. Ophth. Soc. 1896.
70 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
264. Scheffels, O. Netzhautvenenerkrankung als Ur-
sache recidivirenderjugendlicher Netzhaut- und Glaskörper-
blutungen. Deutsche med. Wochenschr. 1897, No. 13.
265. Stuelp. Embolie eines Astes der Art. centr. retinae
nach normal verlaufenem Wochenbett. Centralbl. f. prakt. Augen-
heilk., Bd. XXI, p. 52.
266. Moses, F. Beitrag zur Aetiologie der Thrombose
der Vena centralis retinae. Dissert. inaug. Würzburg, 1897.
267. Graefe, A. I. Ein Fall von linksseitigem Gesichts-
felddefect des rechten Auges. II Ein Fall von doppelseitiger
Embolie der art. centr. retinae. Deutsche med. Wochenschr. 1897,
No. 13.
268. Stark. Ein Fall von Gliosarcoma orbitae dextrae.
Dissert. inaug., Greifswald, 1397.
269. Collins. Four Cases of bilateral Glioma of the
Retina cared by enucleation on the two eyes.
Entgegen den Beobachtungen von Bader und Filehne will Schmidt
(240) im Anschlusse an die Untersuchungen von Fick nachweisen, dass nicht
die Grösse des Gesichtsfeldes des Beobachtenden, noch die Verschiedenheit der
Kontourenbewegung oder die Zahl der Sektoren, sondern die mehr oder
minder präcise Fixation seitens des Beobachters bei der Feststellung der
Intermittenzzahl von ausschlaggebender Bedeutung sei. Um eine möglichst
vollkommene Fixation herbeizuführen, hält Verf. die Beobachtung durch eine
spaltförmige Oefinung für zweckmässig. »Intermittenzzahl ist diejenige Zahl,
welche angibt, wie oft in einer Sekunde der Wechsel von Schwarz und Weiss
dem Auge vorbeigeführt werden muss, damit gerade eine Verschmelzung der
einzelnen Lichtreize zu einer gleichmässigen Empfindung eintritt und kein
Flimmern mehr stattfinde.« Zurückgreifend auf die diesbezüglichen Unter-
suchungen von Helmholtz, Talbot, Exner, Marbe. Filehne, Bader,
Fick etc. sucht Schmidt nach einem Grunde für die abweichenden
Angaben der Autoren.
Modestoro (243) vergiftete Kaninchen durch wiederholte Einspritzung
kleiner, in Wasser gelöster Nicotindosen. Die Untersuchung der XNetzhäute
der gestorbenen Thiere ergab hauptsächlich Veränderungen in den Ganglien-
zellen (Vacuolenbildung, Trübung des Protoplasma) Dehiscenz der Elemente
der reticulären und Körnerschichten, Trennung der Stäbchenschicht von der
Lamina externa und der Pigmentschicht von der Retina, Verdickung und
Verengerung der Arterien. Hirschmann.
In Harlan's Falle (244) nahm ein Mann 200 gran Chin.-Sulfur. Vier
Tage später war er völlig erblindet mit weiten Pupillen, weissen Nerven und
Netzhautgefässen, die zu ganz dünnen Fäden verkleinert waren. Unter
i ; : 15
Strychninbehandlung besserte sich das Gesicht so sehr, dass V. R. — SCH
XVIII. Netzhaut und Functionsstörungen. 71
Es sg aber nur für ein beschränktes Gesichtsfeld wurde, welches sich je-
24
doch allmählich zu 35° bis 40° lateral vom Fixierpnnkt und 20° bis 25°
vertikal erweiterte. Burnett.
Der interessanteste Punkt dieses von Bruns (245) berichteten Falles
von Chinin-Amaurose ist der zehn Jahre nach dem Auftreten erhobene Befund.
Die Nerven sind gebleicht, bläulich-weiss und die Gefässe sehr zart und doch
a 20 Es ie
ist bei guter Beleuchtung V = 50° Das Gesichtsfeld ist nicht so sehr ver-
engt, dass es unangenehm wird; sie sind genau aufgenommen. Farben-
emptindung für Roth und Grün gut.
Burnett.
Conners (246) berichtet über vier Fälle und drei davon mit Strabis-
mus convergens, bei welchen das fehlerhafte Auge durch Uebung sehr ver-
D e 6 2 D D 4
bessert wurde, und zwar in einem von —— auf —, in einem von --- --
200 40’ 200
20, 10 15
auf Jog? u einem anderen von 300 auf 40 und in dem vierten ohne
15 15
Strabi ee B t.
ismus von 200 au 15 urnet
Roth (247) fand unter 1900 Militärpflichtigen 7 °/, Astigmatiker; zur
Prüfung auf Astigmatismus dienten die Schattenprobe und die Placido’sche
Scheibe. Zum Nachweis von Simulation empfiehlt er folgende Probe: im dunkeln
Zimmer werden 2 brennende Kerzen übereinander gehalten; wenn der Prüf-
liag 2 Flammen constatirt hat, setzt ihm der Arzt ein Prisma vor mit der
Basis nach unten oder oben. Inzwischen wird unvermerkt die Flamme aus-
gelöscht. Der Simulant verräth sich dadurch, dass er auch jetzt noch zwei
Flammen zu sehen angibt.
In Kempner’s (248) Fall hat es sich wahrscheinlich um eine eigen-
artige hysterische Störung gehandelt, wie aus der Gesichtsfeldbeschränkung,
dem während der ganzen Zeit normalen ophthalmoscopischen Befund bei Seh
schärfe © und dem schnellen Eintritt der vollständigen Heilung hervorgeht.
Liebrecht (249) hat durch sorgsame Untersuchungen gefunden, dass
sich bei fast allen Menschen bei Drehungen der Augen nach den verschiedenen
Richtungen, meist erst bei excessiver Blickrichtung, nicht aber beim natür-
lichen Gebrauch der Augen und beim Blick gerade aus, Doppelbilder und
zwar fast stets gleichnamige nachweisen lassen. Das physiologische Doppel-
schen beruht auf der Thatsache, dass bei assocürten seitlichen Bewegungen
die Einwärtswendung des einen Auges eine stärkere ist als die Auswärts-
wendung und beim Blick nach oben und unten auf der verschiedenen Ex-
cursionsfäbigkeit der beiden Augen. Beim hysterischen Doppelsehen, das
spontan auftritt, können die Bilder gekreuzt oder gleichnamig sein. Die Er-
scheinungen des Doppelsehens stimmen nicht überein mit einer durch Kern-
72 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
oder peripherische Nervenaffectionen verursachten Augenmuskellähmung. Das
Verhalten der Bilder ist kein constantes. Das Doppelsehen ist aufzufassen
als eine Affection des Centrums für die willkürlichen associirten Bewegungen,
also einer Region der Grosshirnrinde.
Dor (250) theilt einen sehr merkwürdigen Fall von einseitiger
hysterischer Amblyopie mit Erhaltensein des Binocularsehens mit. Die 19-
jährige Kranke hat zufällig bemerkt, dass ihr linkes Auge sehschwach ist;
seit wie lange weiss sie nicht, erinnerte sich aber, als Kind mit beiden Augen
gut gesehen zu haben. Das Sehvermögen ist links = 0,1, rechts = 0,6.
Die Accommodation des linken Auges ist herabgesetzt ; das Gesichtsfeld dieses
Auges ist kaum concentrisch beschränkt, aber es besteht ein centrales rela-
tives Farbenscotom, das für violet, blau und gelb am stärksten ausgesprochen
ist. Die ausgesprochene Mikropsie dieses Auges in Verbindung mit dem
eigenthümlichen centralen Scotom geben Anlass zu der Diaguose hysterische
Amblyopie, obwohl keine characteristischen Stigmata vorhanden sind. Die
Kaltwasserbehandlung verschlechtert das Sehvermögen des rechten Auges ohne
dasjenige des linken zu verbessern. Rechts V = 0,2, links V = 0,1. Die
Behandlung von Magenbeschwerden und die elektrische Douche heben das
Gesichtsvermögen links auf 0,4, rechts auf 0,8. Das centrale Scotom ver-
mindert sich, aber es bildet sich eine concentrische Einschränkung des Gesichts-
feldes für blau und violet aus. Zu dieser Zeit bemerkt Verf., dass die
Kranke im Stereoscop mit dem linken Auge Sehproben entziffert, die sie bei
geschlossenem rechten Auge nicht zu erkennen vermag. Die Kranke wird
auf diesen Umstand aufmerksam gemacht und aufgefordert, die gleichen
Schriftproben im Stereoscop mit geschlossenem rechten Auge zu lesen. Sie
macht sofort den Versuch, erklärt aber, dass sie nur während eines Augen-
blicks die Buchstaben erkennt, es tritt dann sofort die Mikropsie ein und
nach einem weitern Augenblick sieht die Kranke selbst nicht mehr, dass
Buchstaben vorhanden sind. Der Versuch hatte auf die Kranke einen starken
Eindruck gemacht. Sie kaufte sich ein Stereoscop und verfertigt sich selbst
Schriftproben um ihr linkes Auge zu üben. Nach acht Tagen kommt sie
zurüch mit dem folgenden Resultat: Das Sehvermögen ist auf beiden Augen
normal aber die Kranke hat das Binocularsehen vollkommen verloren. Sie
kann nicht anders sehen als abwechselnd mit dem einen oder dem andern
Auge, das heisst, es kommt nur der Eindruck eines Auges zum Bewusstsein.
Sulzer.
Lübbe (251) berichtet über eine 55 Jahre alte Frau, bei der eines
Tages eine ganz plötzliche Abnahme des Sehvermögens eintrat. Zu gleicher
Zeit stellten sich auch heftige Kopfschmerzen ein. Abgesehen von häufigeren
Magenbeschwerden sowie einer Influenzacrkrankung 1!/, Jahr und einer Blind-
ldarmentzündung 3 Jahre vorher war sie stets gesund gewesen. Lues fehlte.
4 Tage nach Beginn der Erkrankung stellte sich Patientin in der Klinik
XVII. Netzhaut und Functionsstörungen. 73
vor. S. — Fingerzählen. 6 weitere Tage später bds. S. — 0. Zu dieser
Zeit war die Papille enorm geschwollen und knopfartig vorgetrieben. Nach
I4 Tagen völliger Erblindung nahm die Schwellung wieder ab und Patientin
bemerkte wieder Lichtschein. 7 Wochen nach dem Beginn der Erkrankung
war bds. S. — = Die Schwellung war jetzt völlig verschwunden und hatte
einer geringen Atrophie Platz gemacht Auch ein Gesichtsfelddefect der
unteren Hälften, der im Beginn der Besserung bds. bestanden hatte, war
wieder ganz verschwunden. Die Aetiologie blieb unklar. Für Meningitis
oder Tumor waren keine Symptome vorhanden. ` Auch wusste Patientin nichts
von der Möglichkeit einer Erkältung. Am wahrscheinlichsten scheint die An-
nahme einer Blutung, für welche die Schnelligkeit der Erkrankung und die
Besserung und die Kopfschmerzen sprechen. Bezüglich des Sitzes einer Blu-
tung glaubt Verf. am meisten an die Gegend direct vor dem Chiasma, wobei
auch je nach dem zur Zeit bestehenden Drucke die erst völlige Blindheit,
der dann folgende Defect der unteren G. F.-Hälften und das dann wieder
ganz freie Gesichtsfeld erklärbar wäre.
Cabonnes und Ulvy (252) haben folgenden aussergewöhnlichen Fall
von traumatischer Amblyopie beobachtet. Ein 32 jähriger Matrose fällt auf
den Kopf. Subluxation des Unterkiefers.. Nasenbluten, Ecchymosen der Lider
und der Conjunctiva der linken Seite. Verlust des Sehvermögens des linken
Anne während acht Tagen. Vier Wochen nach dem Unfall findet man einen
Aufall der obern äussern Gesichtsfelüpartieen. Die Papille ist etwas blass.
Von Begleitsymptomen findet sich allein eine Anaesthesie im Gebiete des Intra-
orbitalnerven. Sulzer.
Chochrjakow (253) unterband bei Kaninchen und Hunden die
[retheren und tödtete einen Theil der Thiere nach dem Auftreten der
aråmischen Erscheinungen (am 2. Tage). Die andern Thiere überliess er
dem letalen Ausgange durch Urämie (am 2. bis 4. Tage). Bei einer dritten
Kategorie löste er die Unterbindung wieder und tödtete sie nach 7 bis
60 Tagen. Die mikroscopischen Präparate der Netzhaut wurden nach Ehrlich-
Doggiel mit Methylenblau gefärbt. Ch. fand allgemeines Oedem der Netz-
haut. speciell Vacuolenbildung in den Ganglienzellen und um dieselben, in
den Körner- und Zwischenkörnerschichten, in den varicösen Verdicknngen der
Servenfasern und Müller’schen Fasern, sowie Schwellung des Gefässendothels
and Vergrösserung der Perivasculärräume. Alle diese Veränderungen traten
in2 bis 7 Tagen auf und schwanden nach Herstellung der Durchgängigkeit
der Uretheren fast vollständig binnen 2 Monaten. Aehnliche Veränderungen
fand Ch. auch in den Augen an acuter Urämie gestorbener Menschen. Verf.
glaubt die urämische Blindheit mit negativem ophthalmoscopischen Befund
auf das hier beschriebene Oedem der Retina zurückführen zu dürfen.
Hirschmann.
74 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
In den wenigen über dieses Thema bis jetzt vorliegenden Kranken-
geschichten finden sich mannigfache Irrthümer, indem in sehr vielen Fällen
bei Schwachsichtigkeit oder Blindheit einfach von Amblyopie oder Amaurose
gesprochen wird, ohne dass die Verfasser dieser Krankheitsgeschichten die
betreffenden Patienten ophthalmoscopisch untersucht hätten. Retinitis album.,
doppelseitige Ablat. retin., Accommodationsparese etc. sind so als Amblyopie
und Amaurose beschrieben worden. Derartige Erkrankungen sind natürlich
auszuschliessen und die erwähnten Ausdrücke nur in den Fällen zu gebrauchen.
in denen kein ophthalmoscopischer Befund vorliegt. Bei Berücksichtigung
dieser, einem jeden Augenarzte geläufigen Definition hat Silex (254) noch
niemals eine Amblyopie, die direct auf die Schwangerschaft zurückzuführen
wäre, gesehen. Was so schien, erwies sich als angeborene Sehschwäche, als
Refractions- resp. Accommodationsfehler, als Neurasthenie mit den Theil-
erscheinungen einer An- und Hyperaesthesia retinae, als Hysterie und als
organ. Veränderung der inneren Augenhäute. Was die Amaurose bei
Schwangeren, Gebärenden und Wöchnerinnen betrifft, so unterscheidet Ver,
1. Die uräm. Amaurose ohne Eclampsie. 2. Die uräm. Amaurose in Be-
gleitung von eclamptischen Anfällen (die a) am Ende der Schwangerschaft,
b) während, bezw. kurz nach der Geburt, c) im Wochenbett auftreten kann).
3. Die Amaurose ohne Urämie (Reflexneurose?).. 4. Amaurose aus ver-
schiedenen Ursachen, wie sie sich bei den während der Geburt auftretenden
Krämpfen hysterischer, epileptischer und apoplectischer Natur zeigen. Die
Amaurose befällt plötzlich beide Augen und dauert Minuten, Stunden und
Tage, vielleicht auch eine Woche. Meist steht sie mit der Eclampsie in Zu-
sammenhang. Die Pupillen sind bisweilen starr, meist reagiren sie auf Licht-
einfall, selbst bei absoluter Amaurose, was dann dahin zu erklären ist, dass
der Sitz der Erkrankung jenseits des Vierhügelpaares zu suchen sein dürfte.
Der Augenspiegel zeigt durchaus normalen Befund. Die Prognose ist im
allgemeinen günstig. Steigt nach der uräm. Amaurose die Sehschärfe nicht
bald zur Norm, so ist der Verdacht auf eine complicirende Retinitis immer
gerechtfertigt. Die uräm Amaurose kommt bei den verschiedensten Nieren-
krankheiten vor und ist wohl als Folge einer Giftwirkung aufzufassen, die
auch die eclamptischen Anfälle und die Bewusstseinsstörung bedingt.
Diese Intoxicationshypothese kann aber nicht für die seltenen Fälle gelten.
die ohne Albuminurie verlaufen. ` Dier ist wohl die Amaurose ebensowolil
wie die Eclampsie als das Product einer vom schwangeren Uterus ausgehenden
reflectorischen Erregung des vasomotorischen Centrums der Medulla oblong.
aufzufassen. Der von hier ausgehende Gefässkrampf muss aber bei der
Eclampsie räumlich beschränkt sein, denn trotz wiederholten Ophthalmos-
copirens bei eclamptischen Anfällen konnte Verf. nie eine Abweichung von
der normalen Weite der Retinalgefässe constatiren. Die reflectorisch hervor-
gerufene umschriebene Anämie der Selisphäre ist eine Affection, die wir bei
XVII. Netzhaut und Funktionsstörungen. 75
Reizung extraocularer Trigeminuszweige ete. als transitorische Amaurose zu
sehen bekommen. In der Voraussetzung eines solchen Angiospasmus dürfte
es sich empfehlen, bei diesen Reflexamaurosen gelegentlioh Amylnitrit zu
verwenden. Sonst fällt die Behandlung der Amaurose mit der der Eclampsie
und der der Nephritis zusammen. `
In Stölling’s (256) Fall von Retinitis haemorrhagica zeigten sich die
Venen frei, die Arterien aber in Form einer chronischen Endarteriitis mit
Degenerationsprocessen ergriffen. Dass dabei Blutungen vorkommen, ist
selbstrerständlich. Die Erkrankung kann eine primäre sein (Arterioclerose)
oder sie ist die Folge anderweitiger Störungen, nämlich einer partiellen
Embolie der Centralarterie, welch letzteres für die vorliegende Beobachtung
zutreffen dürfte. Aus den intacten Arterienästen tritt dabei Blut rückläufig
in die Venen des verstopften Bezirkes und von hier in das Gewebe über.
Der Umstand, dass Blutungen, die ja nicht immer bei Embolie vorkommen,
hier sich wie bei der Venenthrombose zeigen, dürfte auf das Alter und auf
eine Blutveränderung zurückzuführen sein. Das gelegentlich zu constatirende
Glaucom ist wahrscheinlich die Folge einer Veränderung der I,ymphe, welche
die Bahnen derselben schädigt und dadurch die Drucksteigerung verursacht.
Hartridge’s (257) Patient war eine Frau von 61 Jahren. Das Bild
glich manchmal dem der Retinitis albuminurica, doch fand sich kein Albumin
im Urin. Es war wahrscheinlich ein hohes Stadium von Retinitis circinata.
Werner.
Laro’s (259) Patientin, eine Frau von 77 Jahren, zeigt einen typischen
Fall von Retinitis circinata. Es fanden sich Hämorrhagien in der Macula
lutea in einem Auge mit einer unregelmässigen weissen Exudation. Das
andere Auge zeigte die typische Figur.
Werner.
Auf Grund von 9 Krankengeschichten neueren und einer Anzahl älteren
Datums, ferner auf Grund fremder Beobachtungen und kritischer Betrachtung
der eventuell in Betracht kommenden Affectionen fasst Goldzieher (260)
seine Ansicht über die von ihm »Hutchinson’sche Veränderung«, von Fuchs
»Retinitis circinata« genannte Krankheit wie folgt zusammen: Es ist ein
Leiden, das schon frühzeitig mit schweren, auf ein centrales Scotom zurück-
zutührenden Sehstörungen einhergeht. Die Sehstörung erklärt sich aus einer
Degeneration der Netzhautmitte. Diese drückt sich aus durch eine Anhäufung
weisser, niemals von Pigmentsäumen eingefasster Flecke und Stippchen, die
sich kreisformig um die ursprünglich intacte Fovea lagern bei Mangel von
entzündlichen Erscheinungen an der Papille und bei vollkommener Durch-
sichtigkeit der Augenmedien. Die Netzhausgefässe sind krank, die häufigsten
Cumplicationen sind Blutungen. Das Uebel ist chronisch, der Ausgang kaum
je günstig. Die Netzbautmitte wird häufig völlig atrophisch, gänzliche Er-
blindung tritt jedoch nicht ein, da die Peripherie functionsfähig bleibt. Die
76 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Krankheit ist mit Arteriosklerose vergesellschaftet, und beruht wahrscheinlich
auf disseminirter weisser Erweichung der Retinalsubstanz.
In dem von Risley (261) berichteten Falle begann die Störung im
linken Auge nach Entladung einer Flinte, dicht an der linken Kopfhëlfte,
welche Taubheit und Schwindel zur Folge hatte. Das Auge war zur Zeit
nicht schmerzhaft. Dies fand vor zwei Jahren statt. Das Auge ist jetzt
weicher als das andere und es besteht eine offenbare Ablösung der Netzhaut
in Verbindung mit der Choroidea. V ist völlig geschwunden.
Burnett.
Der Fall von Oliver (262), dessen Krankengeschichte ausführlich an-
gegeben und mit Zeichnungen erläutert ist, trat bei 20jährigem jungen
Manne mit centralem Scotom beider Augen auf in Folge eines starken Blitz-
strahles und etwas später durch einen Strahl brennenden Lykopodiums. Die
Veränderungen der Form der Scotome werden durch eine grosse Anzahl von
Zeichnungen gegeben, welche der künstlerische Patient selbst angefertigt hat.
Ophthalmoscopisch schien die Gegend der Macula durch eine unregelmässig
abgeflachte Masse leicht geschwollen zu sein. Das Gewebe selbst schien
nicht verfärbt oder trübe zu sein. Es waren kleine Blutungen vorhanden.
Die linke Netzhaut war nur wenig verändert. Der schliessliche Ausgang
nach mehreren Monaten bestand in ?/, V im rechten und V = 1 im linken
Auge. Burnett.
Oliver (263) liefert ein schönes chromo-lithographisches Bild einer
Ruptur der unteren Temporalvene der Retina in Folge eines mit mässiger
Kraft gegen das Auge mit einem Stahlprojectil ausgeführten Stosses. Die
Blutung war subhyaloid. Es fand sich eine leichte, sternförmige Trübung
an der Macula. Gutes Sehen wurde schliesslich wieder hergestellt
Burnett.
Scheffels (264) zieht aus seinen 4 mitgetheilten Krankengeschichten
folgende allgemeine practische Schlussfolgerung: In allen Fällen von recidi-
virenden jugendlichen Glaskörperblutungen (besser wohl: »Blutungen bei
jugendlichen Individuen.«e D. Ref.), wo eine Perivasculitis der Retinalvenen
die Ursache der Blutung ist, muss, wenn die Allgemeinuntersuchung und
Anamnese bei gänzlichem Fehlen sonstiger Symptome auf kein anderes der
von ihm aufgeführten ätiologischen Momente für Perivasculitis hinweisen, die
hereditäre Lues als Ursache herangezogen werden.
Stuelp (265) ist der Ansicht, dass aus einer obliterirten Vene des
sich rückbildenden Uterus ein Pfropf abbröckelte und sein Endziel in dem
Ast der Centralarterie fand, obgleich zur Zeit der Embolie (8 Wochen nach
der Geburt) der Uterus schon hätte zurückgebildet sein müssen. Die Seh-
schärfe stieg allmählich von Fingerzählen auf 36°
XIX. Sehnerv. 17
Nachdem Moses (266) über die Bildung von Gefässthromben überhaupt
gesprochen, führt er 50 Fälle von Venenthrombose auf und kommt dann zu
dem Schlusse, dass es sich immer um solche Individuen handelt, die eine
Storung im Circulationssystem zeigen, hervorgerufen durch atheromatöse oder
luetische Verdickungen an den Gefässwänden, durch Schwächezustände am
Herzen oder durch Allgemeinleiden wie Anämie und Diabetes mellitus, also
um Individuen, deren ganze Körperconstitution geschwächt ist: um marantische
Individuen. Es sind somit die spontanen Thrombosen der Centralvene der
Retina in die Gruppe der marantischen Thrombosen zu rechnen.
In dem ersten Falle Graefe’s (267) zeigten sich auf dem rechten
Auge neben Verengerung der temporalen Arterien die Venen erweitert, sowie
eine minime stark zögernde Pupillenreaction bei Belichtung der temporalen
Netzhauthälfte gegenüber der prompten des nasalen Theils. Der rechtsseitigen
hemiopischen Pupillenreaction entsprach ein perimetrisch festgestellter links-
seitiger Gesichtsfelddefect. Als Ursache für die vor 5 Jahren plötzlich ein-
getretene Erkrankung nimmt Graefe (ebenso wie Eulenburg) wohl eine
Embolie oder Thrombose eines kleinen Arterienastes an, vielleicht eine Läsion
in der Nähe des inneren Corpus genicul. oder im hinteren Abschnitt des
Thalamus. — Im zweiten Falle berichtet G. über das Verhalten des Gesichts-
feldes bei Embolie der Art. centr. retinae bei einer 68jährigen Frau, in
deren Verlauf erst links, später rechts Amaurose (mit Remissionen anfangs)
eintrat, nach 2 Jahren Exitus plötzlich nach Apoplexie erfolgte. Beim Wieder-
eintreten der Circulation, die doch nicht überall gleichmässig am embolisirten
Auge sein konnte, bot das Gesichtsfeld dennoch keine Ausfallserscheinungen.
In einer früheren Arbeit über Glioma retinae kam Collins (269)
zu dem Schluss, dass 3 Jahre nach der Enucleation keine Gefahr mehr für
ein Recidiv bestände. In den mitgetheilten 4 Fällen sind mehr als 3 Jahre
nach der Enucleation des zweiten Auges verstrichen. Die Eltern haben die
Entscheidung zu treffen in solchen Fällen, ob ihnen die Rettung des Lebens
unter Verlust beider Augen werth erscheint Man soll zuerst immer nur ein
Auge enucleiren und mikroscopisch untersuchen, um jeden Irrthum auszu-
schliessen. In einem Fall fand sich in einem phtisischen Auge ein Gliom.
Werner.
XIX. Sehnerv.
270. Jaqueau. Des troubles visuels dans leurs rapports
aux tumeurs interessants le chiasma. These de Lyon 1897.
271. Schmidt, W. Ueber einen Fall von Papillo-retinitis
bei Chlorose. Arch. f. Augenheilk., Bd. XXXIV., p. 164.
272. Königshofer. Neuritis optica im Anschluss an
Rheumatismus articulorum acutus. Württemb. med. Correspodenz-
blatt 1896.
78 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
273. Walter. Tumour of optic nerve. Trans. opht. Soc. U. K.,
Vol. XVI, p. 139.
274. Spicer. Spurious optic Neuritis. Trans. opht. Soc. U. K.,
Vol. XVI, p. 134.
275. Leitner, W. KNeuritis retrobulbaris acuta. Ung.
med. Presse 1897, Nr. 13, 14, 16, 17 u. 19. Nichts neues.
276. Widmark. Om läget of des papillo-makulära
knippet. Nordish med. Arkiv. Festband Nr. 25, 1897.
277. Kolt. Sarcome endothélial du nerf optique. Soc.
d’opht. de Paris, 9. Mars 1897.
278. Risley, S. Cyste der rechten Papille, Chorioiditis
und Blutung in der Macula. Trans. amer. Opht. Soc. 1896.
279. Bertten, B. A Family suffering from hereditary
optic Atrophy. Trans. Opht. Soc. U. K., Vol. XVI, p. 125.
280. Ogilvie. Optic Atrophy in three brothers. ` Dud,
p. 111.
281. Moritz, E. Zwanzig Fälle von primärer Sehnerven-
atrophie mit besonderer Berücksichtigung des Allgemein-
befindens. Diss. inaug. Würzburg 1897.
Schmidt (271) berichtet über einen Fall von Papilloretinitis bei
einem 14 jährigen Mädchen, das hochgradige Chlorose hatte. Der herab-
gesetzte Hämoglobingehalt, die ungenügende Sauerstoffaufnahme, der erhöhte
Eiweisszerfall, die Bildung einer hinreichenden Menge toxischer Stoffwechsel-
producte, das ist die Reihe, welche sich Glied für Glied entwickelt, um zu
einer Entzündung zu führen.
Der Fall Königshofer’s (272): Neuritis mit Gelenkrheumatismus
bei einem 23 jährigen Manne steht einzig da in der Litteratur; wohl gemerkt,
es handelt sich um die Sebnervenerkrankungen mit dem Charakter der inter-
stitiellen Entzündung, die wir nach Erkältungen so häufig sehen.
Walter’s (273) Patient, ein Knabe von 8 Jahren, bekam zuerst vor
9 Monaten Ptosis, dann wurde das Auge nach vorne und etwas
nach unten vorgetrieben. Ophthalmoskopisch bestand Neuritis optica. Der
Tumor des Sehnerven war ein Glio-Sarcom und war in die Scheiden des
Sehnerven eingeschlossen. Werner.
Spicer’s (274) Patient, ein l1jähriger Junge, hatte deutliche Neuritis
optica, dabei S=®/,. Der Zustand besteht unverändert seit 3 Jahren.
Werner.
Es handelt sich in Widmark’s (276) Fall um einen 54 jährigen
Arbeiter, dessen Gesicht sich seit zwei Monaten verschlechterte, und der
seit Jahren starken Missbrauch mit Tabak und Alcohol getrieben hatte.
R. A. S = 0,2; L. A. S = 0,1. Perimetrisch wurde ein centrales Scotom
für roth gefunden. Später zeigte sich beiderseits ein kleines absolutes Scotom
in dem Farbenscotom. Ein 5 wöchentlicher Aufenthalt im Spital brachte
XIX. Sehnerv. 79
keine besondere Besserung. Drei Wochen später stürzte er sich von der
3. Etage eines Gebäudes hinab und starb durch Fractura bas. cranii.
Die mikroskopische Untersuchung der beiden Nerv. und Tract. optici
zxigte eine Degeneration des papillo-makulären Bündels, dessen Lage in dem
Nerv. opt. und dem Chiasma nahezu genau der bei früheren Untersuchungen
cefandenen entsprach. In Tractus war die Lage erst nach oben innen, die
Basis des Gehirns berührend; aber noch bevor der Tractus das Peduncul.
cerebri erreicht hatte, drehte die obere Partie des Bündels sich nach aussen
in der Weise, dass die Richtung von unten innen in eine solche nach oben
ansen umwandelte..e Das Bündel behielt so ziemlich die Lage durch die
ue Länge des Tractus. Rechts war es möglich, das Bündel bis an die
vordere Partie des Ganglion genicul. ext. zu verfolgen, wo es noch seine
dorso-laterale Lage behielt. Die Degeneration war in und unmittelbar vor
dem Canalis opticus besonders ausgeprägt und nahm von hier sowohl nach
“ben als nach unten gleichmässig ab. Schiötz.
Risley (278) gibt eine colorirte Zeichnung einer kleinen Cyste auf dem
deren Rande der Papille, welche um 2 mm in den Glaskörper hineinragte. Unter-
ulb derselben zeigten sich die Reste einer Arteria hyaloidea. Burnett.
In Bertten’s (279) Fällen fing bei der Mutter schon mit 12 Jahren das
shrermigen an nachzulassen. Ihr Sohn bekam mit 12 Jahren leichte
Naritis, ihre Tochter mit 10 Jahren deutliche Atrophie. Nervenkrankheiten
md sonstige Krankheiten liessen sich nicht nachweisen. Werner.
Bei dem ersten von Ogilvie’s (280) Patienten trat die Sehstörung
[tzlich auf, bei den beiden Anderen allmählich. Sie befanden sich im Alter
‘n 24, 22 und 27 Jahren. Alle waren mässige Raucher; keine Syphilis.
ki Einem trat Kopfweh bei dem Nachlass des Sehvermögens auf, bei den
iden Anderen bestanden Anfälle von Kopfweh seit Jugend. Die Papillen
wurden blass, zumal in den äusseren Hälften. Die retinalen Venen waren stark
reschlängelt. Die Gesichtsfelder waren stark eingeengt mit centralem Scotom
od Farbenblindheit.e. In der Familie war seit Generationen eine frühe
Mortalität nachweisbar. Werner.
Moritz (281) fasst die Resultate seiner Arbeit dahin zusammen, dass
die Sehnervenatrophie bei Erkrankungen des Centralnervensystems durchaus
den Charakter einer primären Erkrankung hat. Insbesondere bei Tabes ist
sie, wenn überhaupt vorhanden, stets Früh, wenn nicht erstes Symptom, und
jeden Falles stets vor Eintritt atactischer Erscheinungen nachzuweisen. Die
Functionsstörungen bei Atrophie lassen sich differential - diagnostisch kaum
erwerthen; frühzeitig eintretende Rothgrünblindheit spricht mit grosser
Wahrscheinlichkeit für Tabes. Die Farbenstörung bei der primären Sehnerven-
átrophie ist ziemlich unabhängig von den sonstigen Functionstörungen. Die
Lues spielt in der Aetiologie der Tabes keine so grosse Rolle, wie vielfach
angenommen wird. =
80 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
XX. Verletzungen, Fremdkörper (Parasiten).
282. Clark, C. Die Bestimmung des Vorhandenseins und
der Lage kleiner Stahlstückchen im Auge durch die Röntgen-
Strahlen und erfolgreiche Entfernung mit dem Electro-
magneten. Trans. Amer. Optic. Soc. 1896.
283. Szili, A. Verschiedene Augenverletzungen. Demon-
stration zweier mittelst Magnet operirter Fälle. Ung. med.
Presse 1897, Nr. 9. Bericht über die Sitzung der Gesellschaft der Aerzte
in Budapest, 13. Febr. 1897.
284. Bentzer, F. En Graaspuro som »Stoerstikker«
Hospitals-Tidende. Nr. 7, Kjöbenhavn 1897.
285. Sous. Pseudome&lanose oculaire. Soc. med. et de chir.
de Bordeaux. Janv. 1897, Am. d’ocul. T. CXVII, p. 137.
286. Webster. Restoration of Vision toan eye that hat
been practically blind for seventeen years. Arch. of Opkt.
Vol. XVII, 4.
287. Issekutz, L. Echinococcus retrobulbaris. Szemeszet
1897, Nr. I.
288. Fischer. Eine Hühnerlaus als Fremdkörper in der
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289. Nathanson, A. Ueber den schädlichen Einfluss
behaarter Raupen auf Menschen und Thiere, besonders
aber auf die Augen. Wratsch 1897, Nr. 8.
290. Szumann. Zu den Psychosen nach Augenverletzungen.
Münch. med. Wochenschrift, 1897, p. 10.
Clark (282) berichtet über einen Fall, bei dem man einen Fremd-
körper im Auge annahm, dessen Vorhandensein und Lage mit dem Skiagraph
bestimmt wurden. In Folge dieser Anzeichen wurde ein Quadratmillimeter
messendes Stahlstückchen mit dem Electromagneten aus der vodreren Kammer
entfernt. Es hatte offenbar in der Iris gelegen. Burnett.
Von den Fällen, welche Szili (283) demonstrirte, beansprucht folgender
einer höheres Interesse. Ein 14jähriger Knabe erlitt durch eine Patronenex-
plosion eine Verletzung des Auges, wobei ein Stück Kupfer in dasselbe ein-
drang. Trotzdem dieser Fremdkörper bereits zwei Jahre lang im Auge
verweilte, ist dieses nicht total zu Grunde gegangen, sondern es entwickelte
sich in ihm eine lIriscyste, in welcher das Kupferstückchen eingeschlossen
war. Bei der Excision der Cyste wurde das Kupferstücken, welches frei
ausgetreten war, gesondert herausbefördert. Das Auge ist gegenwärtig etwas
hypotonisch, Projectionsverhältnisse und Lichtempfindung gut, so dass Szili
eine Iridectomie plant.
Von den zwei Fällen von Magnetextraction, über die gleichfalls Szili
berichtete, ist der eine durch den glänzenden Erfolg (Sehvermögen ©/,) der
Magnetoperation ausgezeichnet. Hernh eiser.
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XX. Verletzungen, Fremdkörper (Parasiten). 81
Ein Sperling flog in Bentzer’s (284) Fall mit so grosser Kraft gegen
das linke Auge eines Mannes, dass eine Ruptur der Hornhaut und trau-
matische Cataract hervorgerufen wurde. Schiötz.
Sous (285) hat bei einem 81jährigen Patienten in Folge einer
Contusion des rechten Bulbus eiue subconjunctivale Blutung auftreten sehen,
die eine Pseudomelanosis dieses Auges zur Folge hatte. Die Conjunctiva ist
schwarz verfärbt, die Iris ebenfalls dunkel. Die Pupille ist seit einem Monat
gelähmt, während das Trauma vor drei Monaten stattgefunden hat. Der
Zustand bleibt unverändert. Sulzer.
Webster’s (286) Patient hatte vor 17 Jahren eine Verletzung des linken
Auges dnrch einen Glassplitter erlitten. Es stellte sich Cataract, cystoide
Vernarbung der Iris und Pupillenverschluss ein. Jetzt nach 17 Jahren verlor
Patient das rechte Auge durch eine eitrige Ophthalmie. Das phthisisch
gewordene Auge wurde später enucleirt. Webster machte auf dem linken
Auge eine breite Iridectomie von oben nach unten reichend. Da hinter sah
man jetzt die Cataract. Dieselbe wurde in einer zweiten Sitzung extrabirt
nit dem Erfolge, dass Patient jetzt auf dem so lange blinden Auge wieder
" a sieht. Greeff.
Der von Nathanson (289) beobachtete Fall betraf ein junges Mädchen,
welchem eine behaarte braune Raupe (die genauere Bestimmung der Species
blieb aus) ins Auge geworfen wurde. Am dritten Tage fand Nathanson
eine starke Reizung des Auges und einen Defect im Hornhaut-Epithel, welcher
aber nach einigen Tagen verheilte. Jetzt traten anf der Hornhaut wieder-
hölentlich kleine Bläschen und Infiltrate auf, die aber jedes Mal nach 2—3
Tagen wieder vergingen. Hierauf entwickelte sich in den tiefen Hornhaut-
shichten eine zarte streifige Trübung. In der zweiten Woche traten von
Neuem Röthung und heftige Schmerzen ein, die nach 3 Tagen wieder schwanden.
Zu gleicher Zeit bildeten sich in der Conjunctiva Bulbi und der der oberen
Lider einige kleine Knötchen, die nach 2—3 Wochen wieder vergingen. Es
bildeten sich wieder 2—3 Knötchen, von denen eins noch nach 4 Monaten
bemerklich war. Das Auge war sonst, von der dritten Woche, ganz reizlog
und hat das ursprüngliche Sehvermögen wiedererlangt. Hirschmann.
Nach einer Litteraturübersicht berichtet Szumann (290) über eine
eigene Beobachtung einer Psychose nach einer Augenverletzung. Es zeigten
sich Illusionen, Angstzustände, eine deprimirte Gemüthsstimmung und eine
auffallende Beeinträchtigung der intellectuellen Vorgänge, ein Symptomen-
complex, der mit dem acuten Schwachsinn die grösste Aechnlichkeit hat.
Therapeutisch kamen in Anwendnng Hebung des Stoffwechsels durch warme
Bäder, psychische Beruhigung und Massage der erkrankten Cornea. Als
Ursache der vorliegenden Psychose betrachtet er die Verletzung mit der
folgenden Entzündung, die Entstellung des Auges und des fast völligen Verlustes
des Sehvernögens. Eine Dunkelkur war nicht durchgemacht worden.
Literatarbericht über das Jahr 1897 zum Archiv für Augenheilkunde, VI
892 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
XXI. Augenstörungen bei Allgemeinleiden.
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Dissert. inaug. Kiel 1897.
292. Vennemann. Ophthalmie du Congo. Soc. Belge d’opht.
20. Dec. 1896, Ann. d’ocul. T. CXVII, p. 61.
293. Pfeiffer. Beitrag zur Casuistik der Augenlepra.
Dissert. inaug. Basel 1897.
294. Ammann. Augendiphtherie und Heilserum. Corre-
spondenzblatt f. Schweizer Aerzte, Heft 3. 1. Ref. No. 133. -
295. Weiss u. Klingelhöffer. Ueber Arthritis mit Conj.
blennorrhoica. Zehender’s klin. Monatsbl. für Augenheilkunde Band
XXXV, p. 72. 1. Ref. No. 131.
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297. Schweinitz. Histologische Untersuchung der Augen
in einem Falle von perniciöser Anaemie. Trans. Amer. Ophth.
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298. Goh. Beiträge zur Kenntniss der Augenveränderungen
bei septischen Allgemeinerkrankungen. Sog. Retinitis
septica, gutartige metastatische Entzündung, doppelseitige
marantische Thrombose. v. Graefes Arch. f. Ophth., Bd. XXXXII,
p. 148.
299. Königshöfer. Die Tuberculose des Auges. Württ.
med. Correspondenzblatt 1896.
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du foie. Rec. d’ophth. 1897, p. 49.
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ihre Bekämpfung. Berlin 1897.
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avec complications oculaires. Ann. d’ocul. T. CXVII, p. 104.
309. Moty. Syphilis oculaire primitive. Soc. de méd. de Lille.
11. Dec. 1897, Rec. d’opht. 1897, p. 108.
wm wë KE
XXI. Augenstörungon bei Allgemeinleiden. 83
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316. Oliver, ©. Eine kleine Studie der Zustände des
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Amer. Ophth. Soc. 1896.
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Arch. d’opht. T. XVII, No. 3, p. 164.
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tare of the common carotid. Brit. med. Journ. 1897, p. 10.
320. Nonne. Ein Beitrag zur klinischen Symptomatologie
der Hirn-Sinus-Thrombose. Mittheilungen aus den Hamburger Staats-
irankenanstalten. Bd. I, Heft I.
321. Siemerling u. Boedecker. Chronisch fortschreitende
4Augenmuskellähmung und progressive Paralyse. Arch. für
Psschiaterie Bd. 29, Heft II.
322. Kljatschkin. Ein Fall von periodisch recidivirender
Oeulomotoriuslähmung. Neurol. Centralbl. Bd. 16, No. V.
323. Morgan. A case of congenital word blindness. Brit.
Med. Journ. 1896, p. 1328.
Nach Jess (291) wurden in der Kieler Universitäts - Augenklinik
während der Jahre 1872 bis 1896 83900 Patienten behandelt. Verfasser
vergleicht seine Statistik mit den Statistiken anderer Augenkliniken, wie
Königsberg, Berlin und Göttingen. Folgendes ergibt sich dabei: Berlin
weist mit 20,50°/, den kleinsten Procentsatz von Conjunctivitiden auf, Göttingen
dagegen den grössten mit 36,10°/,. Während hier, wie auch in Königsberg
and Kiel die Erkrankungen der Bindehaut den ersten Platz einnehmen, bilden
in Berlin die Refractionsanomalien die häufigste Erkrankung. Auf die Con-
VI?
84 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
junctiva folgt im Allgemeinen in allen Städten die Cornea, dann Refractions-
anomalien und hierauf die Linse. Kiel hat mit 23,76°/, einen sehr hohen
Procentsatz an Keratitiden aufzuweisen, während derselbe bei den anderen
Städten im Mittel 16,36"/, beträgt. Ebenso hat auch Kiel wie Berlin einen
sehr hohen Procentsatz an Refractionsanomalien gegenüber Göttingen und
Königsberg. Am meisten übereinstimmend sind die Zahlen bei Linsener-
krankungen sowie bei Glaucom und Nervus quintus. Accommodationsanomalien
finden sich am wenigsten in Kiel, am meisten in Berlin. Sehr auffallend ist
das Verhalten der Erkrankungen der Retina und des Nervus opticus in
Breslau im Vergleich zu den anderen Städten. Während letztere im Durch-
schnitt nur 3,3°/, aufbringen, hat Breslau 7,15°;, aufzuweisen. In ähnlicher
Weise verhält es sich bei den Augenmuskelleiden. Als für Kiel besonders
günstig, erwähnt Verfasser noch das Vorkommen des Trachoms. Während
nämlich Kiel seiner geographischen Lage wegen eigentlich einen guten Nähr-
boden für das Trachom abgeben sollte, nimmt es mit 0,63 °;/, den kleinsten
Procentsatz ein, im Gegensatz zu Breslau, das die Höhe von 3,9 °/, erreicht.
Unter der Bezeichnung Congo-Ophthalmie beschreibt Vennemann
(292) eine im Congostaat bei den Eingeborenen und den Eingewanderten
häufig vorkommende, diffuse, ein- oder doppelseitige recidivirende Chorio-
retinitis. Zuweilen befällt die Entzündung auch den Ciliarkörper und die
Iris. Der Grad der Gesichtsstörung ist verschieden und kann bis zur voll-
ständigen Erblindung gehen, aber die Gesichtsstörung ist immer vorüber-
gehend. Sie beruht hauptsächlich auf Glaskörpertrübung, aber diese kann
die Herabsetzung des Gesichtsvermögens nicht immer vollständig erklären.
Syphilis und Malaria können von der Aetiologie ausgeschlossen werden.
Sulzer.
Nach Peiffer (293) sind bei fast 90°/, aller Leprakranken mehr oder
minder beide Augen ergriffen. Bei der anästhetischen Form kommt es durch
Nervenlähmung zu Lagophthalmus paralyticus, zu Xerosis corneae und Per-
foration derselben, zur lIritis und Phthisis bulbi, bei der knotigen sind vor-
nehmlich Conjunctiva und Cornea, namentlich der Corneo-Scleralrand be-
troffen. Im Anschlusse hieran treten auch Lepraknötchen in der Iris auf,
die stets Iritis bewirken und zu Cyclitis führen können. Das Ausfallen der
Augenbrauen und der Cilien durch Lepraknoten ist eins der Frühsymptome
für die später entstehende lepröse Augenerkrankung. Am Schlusse seiner
Arbeit führt Verfasser zwei Fälle von leprösen Augenerkrankungen an, die in
der Freiburger Klinik zur Beobachtung kamen. Im Fall I handelt es sich
um einen 36jähr. Mann, der längere Zeit in der Fremdenlegion zu Oran
und Tonking gedient hatte. Abgesehen von leichten Malariaanfällen war
derselbe bis zum Jahre 1886 immer gesund gewesen. Um diese Zeit st ellten
sich heftige Fieberanfälle ein und kurze Zeit darauf erkrankte er auch am
Körper an Lepra. Dieselbe machte sich an den Augen in Form mehrerer
XXI. Augenstörungen bei Allgemeinleiden. 85
kleiner weisser linsengrosser Knötchen in der Conjunctiva tarsi und dem Augenlid
geltend. Am linken Auge unten am Corneo-Scleralrand sass ein 12 mm langer
und 8 mm breiter Knoten, von teigiger Consistenz, im Lig. pectinatum ausserdem
xaren, soweit der Tumor reichte, eine Anzahl weisser Knötchen und Lamellen zu
sehen. die Iris war normal. die Pupille eng, durch Atropin kaum erweitert,
in der Linse waren Trübungen. V. S==!/,. Am rechten Auge ist nur die
Cornea in der oberen Hälfte leicht getrübt. V. S -= Der II. Fall be-
trifft einen 62jähr. Patienten, welcher längere Jahre auf Batavia gesund ge-
lebt hatte, abgesehen von einigen leichten Fieberanfällen. Im Jahre 1882
ang er nach Europa zurück und es traten im Gesicht, am Arm und Rücken
Fleeken auf bei völligem Wohlbefinden, die bei seiner dreimaligen Rückkehr
nich Batavia jedesmal zurückgingen. Im Jahre 1895 erlosch die Sehkraft
plötzlich. sodass er nur noch Lichtschein hatte. In der Freiburger Augen-
klinik wurde folgendes festgestellt. Die Hornhaut zeigt besonders den bei
weitaus den meisten Fällen von Augenlepra zur Beobachtung kommenden
‘und: diffuse Trübung der Cornea, während der Cornealrand ringsum mit
kleinen weisslichen Fleckchen und Pünktchen dicht besetzt ist. Iris besonders
deutlich entzündet. Die lepröse Augenentzündung beruht schliesslich jeden-
falls auf einer toxischen Wirkung von den im Organismus verbreiteten Lepra-
tacillen. wodurch wie bei Syphilis und Tuberkulose, entzündliche Veränderungen
gesetzt werden.
Wagemann (296) betont, dass das Thema der gichtischen Augener-
krankungen in Deutschland wenig erörtert worden ist, bespricht die land-
laufigen Ansichten über das Wesen der Gicht, die an die Arbeiten von
Niemeyer, Strümpel, Ebstein, Krehl u. s. w. anknüpfen, und bringt
dann einige auf den Gegenstand bezügliche Krankengeschichten. Bei einer
+3jähr. Frau zeigten sich die Veränderungen der Stoffwechselanomalie einmal
in einer serösen Entzündung der Gewebe und dann in der Form von knoten-
migen Ablagerungen von Harnsäure und harnsauren Salzen. Sie hatte
Episcleritis, Iritis-Cyclitis und Netzhautablösung (Exsudat und Ablagerung
fester Coneremente). Als andere Folgeerscheinungen der Gicht, namentlich
lei Patienten der Privatpraxis, erwähnt er recidivirende Chalazionbildung,
slerosirende Hornhautentzündung. Hornhautrandentzündung, Episeleritis peri-
ollca fugax, recidivirende Glaskörpertrübungen hämorrhagischen Characters
und Glaucom, das aber nur selten auf Gicht zurückgeführt werden kann.
Folgende histologische Merkmale wurden bei der von Schweinitz
(297) vorgenommenen Section der Augen bei einem Falle von perniciöser
Anämie gefunden: 1. Blutungen in den verschiedenen Lagen der Netzhaut,
ganz besonders in der XNervenfaserschicht. 2. Variköse Hypertrophie der
Fasern der Fasernschicht als isolirte Läsion oder als zusammengeballte Masse.
3. Ausgesprochenes Oedem der Netzhaut, besonders an der Peripherie, welches
von der äusseren Reticularschicht ausging. allmählich die äussere granuläre
86 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Schicht umschloss und den Raum zwischen den inneren granulären Schichten
und der äusseren Begrenzungsmembran in eine Reihe von ovalen Hohlräumen
verwandelte. ij; Burnett.
Goh (298) stellt der Retinitis septica die metastatische Retinochorioi-
ditis gegenüber. Die erstere, bei der sowohl anatomisch wie klinisch acute
Entzündungserscheinungen fehlen, zeigt uns Netzhautblutungen als den Ausdruck
einer allgemeinen Blutzersetzung. Durch toxische Stoffe leiden dabei die
Blutgefässe. In seltenen Fällen kann auch eine marantische Thrombose in
der Retina und Chorioidea die Ursache der Netzhauthämorrhagien sein.
Siedeln sich septische Microorganismen im Auge an, so folgt, wenn bis zum
Tode genügend lange Zeit vergeht, stets Entzündung, meist ausgesprochene
Eiterung. Ausnahmsweise kann auch ein der Retinitis septica ähnliches Bild
entstehen, doch ist anatomisch immer Entzündung nachweisbar. In dem
hieher gehörigen Falle fanden sich gutartige umschriebene metastatische Pneumo-
coccenherde. Die von ihm eruirte lockere diffuse Infiltration der Chorioidea ist
eine bisher noch nicht beschriebene Erscheinung bei hämorrhagischer Sepsis.
Ob es ohne Ansiedelung von Microorganismen allein durch circulirende Toxine
zur Erblindung einzelner Theile oder zur Entzündung mit ausgedehntem Zerfall
kommen kann, ist noch nicht sicher entschieden. Der Befund von Blutungen
und weissen Flecken bei unbestimmt fieberhaften Krankheiten deutet mit
hoher Wahrscheinlichkeit auf Sepsis hin.
Königshöfer (299) gibt in seiner »Tuberkulose des Auges« einen
lehrreichen Ueberblick über die Theile des Auges, die tuberkulös erkranken,
und bespricht die verschiedenen Formen des Auftretens und die therapeutischen
Maassnahmen.
Strzeminski (300) beobachtete 3 Fälle von Acromegalie mit Seh-
störung bei Männern im Alter won 23—34 und 36 Jahren. In allen Fällen
fanden sich Störungen der Papille und in den zwei ersten Atrophie des
Sehnerven. Im ersten Falle bestand bilaterale temporale Hemianopsie, im
zweiten Falle war nur das eine Auge ergriffen, das andere functionell noch
normal, obwohl beginnende Verfärbung der Papille vorhanden, im dritten
Falle bestand beginnende Stauungspapille. — Die inneren Organe ebenso wie
die Thyroidea waren hier wie in anderen Fällen normal. Verf. giebt eine
Uebersicht über die bisher beobachteten Fälle und bespricht die über das
Wesen des Leidens verbreiteten Ansichten, welche sänmtlich eine Erklärung
dieser Trophoneurose nicht geben. — Namentlich scheinen die an der
Glandula pituitaria gefundenen Veränderungen, welche wegen ihrer Nach-
barschaft zum Chiasma die Sehnervenerkrankung und die öfters beobachtete
doppelseitire temporale Hemianopsie, wohl erklären können — nicht die Ur-
sache, sondern nur eine Tleilerscheinung des Allgemeinleidens zu sein.
v. Mittelstädt.
XXI. Augenstörungen bei Allgemeinleiden. 87
Joelson (301) beobachtete einen Fall von Acromegalie bei einem
36jährigen Manne. Die : Veränderungen im Knochensysteme waren auf der
rechten Körperhälfte viel ausgesprochener als auf der linken. An den Augen
fand J. folgendes: Exopthalmus des rechten Auges; die Lider beider Augen
and schlaff und etwas Ödematös; rechte Pupille etwas erweitert; beide
Buglen reagiren träge auf Licht. Rechtes Auge zählt Finger auf 5’; im
linken Auge Vis.—=?9/,,. Das peripherische Sehvermögen etwas geschwächt.
Rechte Papille matt-blass im Centrum; laterale Hälften beider Papillen ent-
ürbt. Gefässe etwas erweitert. Beide Papillen hält J. für atrophisch. —
Der Exopthalmus wie die Atrophie der Sehnerven führt J. ausschliesslich
auf die Verdickung der Knochen zurück. Der Raum der Orbita ist durch
die Knochenverdickung verkleinert, daher der Exophthalmus; die Foramina
eptica sind enger geworden, wodurch die Sehnerven gedrückt und atrophirt
venden. Hirschmann.
Einer Zusammenstellung der bis jetzt veröffentlichten Fälle von Augen-
liden bei Leberkrankheiten fügt Strzeminski (302) folgende eigene Be-
obachtungen hinzu:
l) Neuritis optica mit concentrischer Gesichtsfeldbeschränkung bei Leber-
arrhose. Der Kranke ist ein 44jähriger Arbeiter, Alkoholiker.
2) Entstehen einer Hemeralopie und eines Papillenödems während
eines catarrhalen Icterus; das Augenleiden heilte gleichzeitig mit.dem Leber-
kalen, Die Kranke ist eine 23jährige Dame.
3) Starkes Hyphäma, beobachtet bei einem 20jährigen Arbeiter, der
an hrpertrophischer Lebercirrhose leidet. Sulzer.
Aus der Literatur stellt Dolganoff (303) fest, dass Leberkrankheiten
'erarsachen 1) subjective Symptome: Amblyopie und Amaurose, Hemeralopie,
\antopsie, Erythropsie, mangelhafte Farbenperception, Scotom, concentrische
Verengerung des Gesichtsfeldes. 2) Objective: Blutergüsse in die Retina,
dem derselben, entzündliche und degenerative Processe daselbst, Pigment-
etartung, Neuroretinitis, entzündliche und degenerative Processe in der
Gefässhaut und Trockenheit der Schleimhaut der Augen. Aus seinen eigenen
Untersuchungen an 4 Hunden kommt er zu folgenden Schlüssen: Nach der
Lieatur des allgemeinen Ausführungsganges unterliegen die Augenhäute sehr
eingreifenden Veränderungen entzündlichen und degenerativen Characters. Sei
Iwalisiren sich im Stroma des Bindegewebes (Kernvermehrung), im Gefäss-
svetem und in den Nervenelementen. Die Alteration des Gefässsystems zeigt
sich durch erhöhte Blutfüllung, Aufschwellung ihres Endothels, Perivasculitis,
Erweiterung der um die Gefüsse liegenden Räume, Blutergüsse und Exsudate.
Im Nervensystem zeigen sich Degenerationen des Protoplasmas der gangliösen
Zellen, Kernveränderungen und Erweiterung der pericellulären Räume.
Nach Elze (304) ist die Rhachitis eine Funktionsstörung, welche in
der formativen Reizung des hämopoetischen Apparats bei mangelndem Ei-
88 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
weissmaterial im Blute besteht. Die unmittelbare Folge dieser mangelhaften
Eiweisszufuhr ist Dyspepsie und diese Dyspepsie allein bildet nach Elze das
eigentliche Krankheitsbild der Rhachitis. Knochenveränderungen und Drüsen-
schwellungen sind nur Begleiterscheinungen derselben.
Die Scrophulose dagegen besteht in einer Herabsetzung der Leistung
der Immunisirungs-Function, die sich durch häufige Wiederkehr von In-
fectionen oder durch deren chronischen Verlauf kennzeichnet und deren
Ursache zumeist in Rhachitis zu suchen ist. Danach stellt also die Scrophu-
lose, abgesehen von den selteneren Formen der tuberkulösen und hereditär-
luetischen Scrophulose nur eine Complication der Rhachitis dar Verf. konnte
bei 105 Fällen scrophulös Erkrankter 86 Mal rhachitische Veränderungen,
2 Mal hereditäre Lues nachweisen. Die übrigen 17 Fälle, von denen einige
noch zweifelhaften Characters waren, fielen der hereditären Tuberkulose zu.
Elze sah einen sehr günstigen Einfluss von einer Allgemeinbehandlung
in Verbindung mit Phosphor bei scropulösen Hornhautaffectionen, in solchen
Fällen, wo eine locale Therapie durchaus versagt hatte. Auch die Kera-
tomalacie der Säuglinge bringt er mit der Rhachitis in Zusammenhang auf
Grund rhachitischer Veränderungen bei den an Keratomalacie erkrankten
Kindern, sowie wegen des äusserst günstigen Einflusses des Phosphors auf die
Heilung und Demarkirung der Keratomalaciegeschwüre.
Strzeminski (306) behandelte 2 Kinder, deren Eitern nie an er-
worbener Syphilis gelitten, deren Vater aber, als 16 jähriger Jüngling, eine
characteristische beiderseitige parenchymatöse Keratitis durchgemacht und mit
Jodkali und Frictionen behandelt wurde und gegenwärtig eine Choroiditis
areolaris hat. Das eine Kind, ein 12jähriger Knabe, erkrankte an beider-
seitiger hereditär-syphilitischer parenchymatöser Keratitis, die nach 90 Ein-
reibungen grauer Salbe verging. Jetzt aber wurde eine Chroroiditis areolaris
mit Glaskörpertrübungen entdeckt, die eine bedeutende Herabsetzung des
Sehvermögens bedingte. Nach weiteren 55 Einreibungen hatte sich das Seh-
vermögen bedeutend gebessert. — Das zweite Kind, ein 9jähriges Mädchen
erkrankte an beiderseitiger dichter Glaskörpertrübung mit Verlust des Seh-
vermögens bis auf Lichtempfindung. Nach 20 Einreibungen hatte sich der
Glaskörper so aufgehellt, dass ophthalmoscopirt werden konnte. Es wurde
jetzt eine, der Retinitis pigmentosa ähnliche, pigmentöse Choroiditis gefunden.
Nach 75 Einreibungen konnte das Kind No. 4 (Jäger?) lesen. Gesichts-
feldeinengung blieb zurück. Hirschmann.
Fournier und Souvenean (307) haben bei einer die classischen
Zeichen der angeborenen Syphilis darbietenden 18jährigen Kranken, folgenden
Befund des Sehorgans constatirt 1) Strabismus convergens des linken Auges
abhängig von einer linksseitigen Abducensparalyse. Die Sehnervenpapille dieses
Auges zeigt eine secundäre Atrophie mit Gefässverengerung. Sie ist umgeben
von einem atrophischen, theilweise pigmentirten breiten Scleralring. (Re-
XXI. Augenstörungen bei Allgemeinleiden. 89
fraction: Eimmetropie). Etwas weiter von der Papille entfernt, findet sich
ein Kranz von pigmentirten Heerden von Retino-choroiditis und die Peripherie
der Netzhaut bietet das Aussehen der Retinitis pigmentosa dar. Das rechte
Auge ist vollkommen normal. Die Verfasser glauben, dass die congenitale
Srphilis in der Aetiologie der typischen uncomplicirten Retinitis pigmentosa
eine Rolle spiele. Sulzer.
Dem von einer auf Syphilis verdächtigen Mutter vorzeitig geborenen
Rinde, wurde die Cred&'sche Lapislösung eingeträufelt. Schon am andern
Tage zeigt sich ein Blutausfluss (ohne Eiter) aus der Conjunctiva beider
sonst normaler Augen. Kalte Umschläge, Eis, Druckverband bleiben erfolg-
los: das Blut fliesst unaufhaltsam. Am 4. Tage fand sich ein Ausschlag im
Gesichte und Pemphygus am Körper, Flachhand und Fusssohlen (Lues?)
Das Zungenfrenulum wird wegen Kürze durchschnitten. Dieser Schnitt giebt
ebenfalls eine unauthaltsame Blutung. Am 7. Tage — Tod. Kudisch (310)
hält diesen Fall für Syphilis hereditaria hämorrhagica. Hirschmann.
Steiner (311) berichtet über Hysterie bei einer grossen Anzahl von
hindern im Alter von 5'/,—12 Jahren. Neben allen möglichen Alterationen
finden sich auch die Augen erkrankt und zeigten dieselben kürzere oder
längere Zeit anhaltende Oculomotoriuslähmungen, — bei einem Knaben zeigte
sich das Doppelsehen früh und abends —, und Krämpfe in Facialis (Ble-
pharospasmus). Die Isolirung resp. der Domicilwechsel im Verein mit einer
Erziehung, die den.Willen beugt, sind gewaltige Heilfactoren.
Hitzig (312) berichtet über einen Fall von typischer traumatischer
Neurose in Form der Hysterie bei einem 36jährigen Arbeiter, der sich mit
der Sense in das linke Bein geschlagen hatte. Die Hauptsumme der Krank-
heitssymptome zeigte sich an den Augen, bei denen die Retina (zeitweilige
Amaurose), die inneren und äusseren Augenmuskeln (Strabismus und Pupillen-
starre) und der Trigeminus betroffen waren. Verf. hält es für sicher, dass
die hyster. Ptosis, die der Pat. darbot, unter ähnlichen Umständen, wie die
übrigen motorischen Innervationsstörungen der Kopfneurose, nämlich in der
Regel auf Grund eines Reizzustandes, in seltenen Fällen jedoch auch als
Zeichen einer Lähmung zu Stande kommt.
Nach Ostmann (314) wird das Auge häufiger vom Ohr, als letzteres
von ersterem beeinflusst. Eine beiderseitige Panophthalmie führte zu Meningitis
und es schloss sich an diese complete Taubheit an. Die Erkrankungen kommen
za Stande auf dem Wege des Reflexes und durch Irradiation oder durch Ver-
mittelung otitischer Erkrankungen des Hirns, der Hirnhäute und der Blut-
leiter. Die Symptome sind verschieden, je nach dem der Ramus vestibularis oder
cochlearis die reflectorische Vermittelung übernimmt. Ein vom Mittelohr
an-zehender irradiirender Schmerz findet sich in der Tiefe der Augenhöhle,
wenn bei eitriger Entzündung der Plexus tympanicus daselbst in Mitleiden-
schaft gezogen wird. Die Schmerzen können aber auch bedingt sein durch
90 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Entzündungen des Ganglion Gasseri oder der Hauptäste des Trigeminus. Hier
finden sich tiefsitzende bohrende Schmerzen in der Orbita, Supra- und Infra-
orbitalneuralgien, häufig Zahnschmerzen und eine schmerzhafte Spannung der
Kaumuskeln. Die von einzelnen Autoren beschriebene reflectorische Beein-
flussung des Sehvermögen scheint der Kritik nicht Stand zu halten. Be-
kannt ist der Blepharospasmus bei Anwesenheit von Fremdkörpern im
äusseren Gehörgang. Durch Reize des Ramus vestibuluaris kommt es zu
Nystagmus und zwar immer zu doppelseitigem, wenn auch die halbzirkel-
förmigen Canäle nur einseitig erkrankt sind. Lähmungen der Augenmuskeln
dürften reflectorisch wohl nicht entstehen, sondern sind auf intracranielle
Folgekrankheiten zurückzuführen. Leider schrumpft die diagnostische Be-
deutung des Nystagmus dadurch erheblich zusammen, dass er sich bei vielen
Hirnläsionen findet.
Auf die Erregung des n. cochlearis kommen die sog. secundären Sinnes-
empfindungen und die physiologischen Wechselwirkungen zwischen Auge und
Ohr. Bei der letzteren erleidet eine objective Sinnesempfindung eine Aenderung
durch die gleichzeitige Erregung eines zweiten Sinnes, Es wird z. B. die
Empfindlichkeit des Auges gesteigert, wenn gleichzeitig Stimmgabeltöne zum
Ohr geleitet werden. Optischem Glaucom. Iridectomie brachten eine Be-
sserung der Höhrschärfe.. Bei den secundären Sinnesempfiudungen lässt sich
constatiren, dass die Sinnesfelder des Sehorgans durch Schall wahrzunehmen
häufiger beeinflusst werden als es umgekehrt der Fall ist. Sie zeigen sich
in Form von Licht und Farbenwahrnehmungen.
Wichtiger sind die Augenveränderungen, welche durch otitische Er-
krankungen des Hirns hervorgerufen werden. Wir haben Hyperämie der
Papille, Neuritis und Stauungspapille oder Augenmuskellähmungen, die nie-
mals reflectorischen Ursprungs sind und dringend mahnen, operativ einzu-
greifen. Aus dem positiven Augenbefund Schlüsse auf die Art der Erkrankung
zu ziehen, das vermögen wie zur Zeit noch nicht.
Obersteiner (315) giebt in seiner Arbeit eine gedrängte Darstellung
der in Bezug auf den Sehapparat in Betracht kommenden Hirntheile und ihrer
Funktionen. Die Retina und den Opticus sieht er keineswegs als peripheres
Sinnesorgan an, sondern als ein centrales, da eine Restitutio ad integrum bei
Durchschneidung des Opticus ebenso wie bei einem centralen Faserzuge nicht
vorkommt, im Gegensatz zu den peripheren Nerven. Er verfolgt dann den
weiteren anatomischen Verlauf des centralen Sehapparates im Chiasma,
Tractus opticus etc. und verlegt den corticalen Sehapparat in die Fissura cal-
carina des Hinterhauptlappens. Der physiologischen Auffassung dieser Gegend,
dass die optischen Erinnerungsbilder in den Zellen der Rinde im Bereiche des
Sehcentrums deponirt seien, schliesst sich Obersteiner nicht an; abgesehen
von anderen Gründen giebt er noch als Gegenbeweis an, dass Fälle beobachtet
XXI. Augenstörungen bei Allgemeinleiden. 91
sind (so von Nothnagel), in denen beide Hinterhauptlappen zerstört waren,
dabei aber die Vorstellung der Gesichtsbilder geblieben war..
Was nun die functionelle Bedeutung der Sehsphäre ‚vorzugsweise der
Rinde in der Fissura calcarina angeht, so ist entgegen der Ansicht anderer,
welche Lichtsinn Farben- und Formsinn in drei übereinandergelagerten Schichten
der Hirnrinde verlegen, nämlich Farbensinn oben, Raumsinn in der Mitte und
Lichtsinn in der untersten Parthie der Rinde, Verfasser der Meinung, dass
Licht- und Farbensinn die gleiche Localisation haben, während die Wahr-
nehmung der Form eine complicirtere psychische Arbeit ist, die nach Sachs
Ansicht als eine Bewegungsvorstellung durch die Innervation der Augenmuskeln
m Stande kommt. Endlich macht Verf. darauf aufmerksam, dass Ver-
bindungen mit anderen Provinzen der Hirnrinde vom Sehcentrum ausgehen,
a unter anderem zu dem Sprachcentrum.
Er kommt auf Grund der vorher gegangenen Besprechung der ana-
timisch-physiologischen Seite des centralen Sehapparates zur Erörterung
der Localisation der einzelnen Erkrankungen in demselben. Ist der Seh-
try völlig zerstört, so ist Blindheit desselben Auges vorhanden, ist das
Chasma in der Mitte durchschnitten oder durch ein Tumor alterirt, dann
entsteht heteronyme Hemianopsie, im Gegensatz zur homonymen, wenn nur ein
Tractus opticus degenerirt ist. Ist die centrale Sehbahn oberhalb der pri-
Diren Opticusbahn zerstört, so entsteht ebenfalls homonyme Hemianopsie.
Das Verhalten der Pupille ist sehr wichtig in dieser Beziehung. Der Reflex
kt für die reflectorische Pupillenbewegung erhalten geblieben, wenn die Er-
krankung oberhalb des primären Opticuscentrums liegt, es kann also von der
erblindeten Stelle der Retina aus die Pupille ungehindert auf Licht reagiren.
Interessant sind besonders die Fälle von doppelseitiger corticaler Hemianopsie
infolge Erkrankung der Hinterhauptslappen, wo noch das centrale Sehvermögen
erhalten geblieben ist; es muss also irgend eine kleine Stelle in dieser
Region der Zerstörung entgangen sein. Es haben bei doppelseitiger Hinter-
hauptslappenzerstörung auch die Kranken die Fähigkeit verloren, sich zu
orientiren. Dasselbe kommt jedoch auch bei einseitiger Erkrankung vor, so dass
O. glaubt, dass mit der Zerstörung dieses Theiles auch noch Associationsfasern
getroffen sind, zu anderen Gebieten. Mit dieser Affection geht dann meistens
Hand in Hand optische Aphasie, Wortblindheit, Alexie u. s. w. Zum Schluss
kommt Verf. noch kurz auf die Bedeutung der Pupillenbewegung zu sprechen,
die für manche Erkrankungen wie Tabes, multiple Sclerose, Paralyse, von
tusser Wichtigkeit sind.
Oliver’s (316) Fall betraf einen 38jährigen Mann, welcher die ge-
wöhnlichen Symptome eines Gehirntumors mit Stauungspapilie darbot. Die
Eigenthümlichkeiten der Augensymptome bestanden in dem hohen Grade
son Neuritis, in fast absoluter Blindheit im rechten mit einem kleinen,
centralen Rest im linken Auge. Fast vollständige innere Ophthalmoplegie
92 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
am deutlichsten auf der rechten Seite und Horizontal-Nystagmus. Alle
zeigten deutlich die Gegend der Geschwulst an, welche von der unteren und
äusseren Fläche des mittleren Kleinhirnstiels ausging und nach aussen
zwischen die Brücke, Medulla und rechten Kleinhirnlappen ragte. Burnett.
Stirling (317) berichtet über einen Fall von totaler Blindheit des
linken und vollständiger temporaler Hemianopsie des rechten Auges, welche
sich bei einem 42jährigen Manne langsam entwickelte. Es bestand Atrophie
beider Papillen. Andere allgemeine Symptome deuteten auf eine Läsion der
Hypophyse, und man fand sie auch bei der Section in der Form eines En-
dothelioms, welches von den Meningen ausging und vorn auf das Chiasma
drückte. Burnett.
In dem ersten Fall von Sabrazès und Cabannes (318) handelte
es sich um eine 25jährige Frau, welche seit dem 20. Lebensjahre an Hinter-
kopfschmerz, Schwindel, schwankendem Gang urd Abnahme der Intelligenz
und des Sehvermögens litt. Daneben entwickelte sich eine Contractur und
Parese der linken Gesichtshälfte, mit Sensibilitätsstörungen des Trigeminus-
Gebietes besonders links, ferner Abnahme des Gehörs, Unbeweglichkeit beider
Augen in horizontaler Richtung, Ungleichheit der Pupillen mit Erhaltung der
Reflexe, Romberg’sches Symptom und Steigerung der Sehnenreflexe.
Ophthalmoscopisch: leichte Stauungspapille.. Bei der Autopsie fand man ein
Gliom, das sich nach rückwärts von den hinteren Vierhügeln entwickelt
und die Brücke bis zum verlängerten Marke in seinen oberen Abschnltten
ergriffen hatte. Die Vereinignngsstelle zwischen Brücke, verlängertem Mark
und Kleinhirn bildete eine Geschwustmasse. Von letzterem waren haupt-
sächlich nur die Schenkel ergriffen. Der vierte Ventrikel war frei. — An
den Sehnerven bestand weder interstitielle noch parenchymatöse Neuritis,
nur leichte periphere Sclerose im intracraniellen Verlauf. Die Scheiden
waren sehr ausgedehnt, desgl. die intrafasciculären Räume. In einem zweiten
Falle, welcher einen 52jährigen Stallknecht betraf und ähnliche Allgemein-
symptome darbot (die Augensymptome sind nicht erwähnt), hatte sich ein
hünereigrosses Sarcom im hinteren Drittel der rechten Kleinhirnhemisphäre
entwickelt. — Eingehende Erörterungen der Beziehungen zwischen den ana-
tomischen Veränderungen und den klinischen Erscheinungen sind im Original
einzusehen. v. Mittelstaedt.
Mac Soren’s (319) Patientin, eine Frau von 40 Jahren, bekam
plötzlich ein Aneurysma des Sinus cavernosus der linken Seite mit den ge-
wöhnlichen Symptomen. Nur der M. rectus ist vorn gelähmt. S— normal.
Bei Druck auf die linke Carotis hörte das Sausen auf. Nach Ligatur des
Carotis communis verschwanden innerhalb 2 Tagen alle Symptome mit Anus-
nahme der Lähmung des M. rectus externus, welche erst nach 3 Wochen
verschwand. Die Arterien waren atheromatös entartet, und zur Ligatur
wurden Kerngorov Selınen verwendet. Patient befindet sich jetzt 2 Jahre
XXI. Augenstörungen bei Allgemeinleiden. 93
nach der Operation vollkommen wohl. Bei der Heilung ereignete sich ein
Mal eine vorübergehende Embolie der Arteria centralis, welche aber nach
wenigen Stunden wieder verschwunden war. Werner.
9 Fälle von spontaner oder marantischer Hirnsinusthrombose sind
nch Nonne (320) bekannt. Sein Fall betraf eine 39jährige Frau. Auf
eine rechtsseitige Hirnaffection deuteten die Symptome hin: linksseitige Parese,
linksseitige Hemihypaestesie, linksseitige homonym-hemianoptische Sehstörung,
Zwangsstellung des Kopfes und der Augen naeh rechts, rindenepileptische
Äråmpfe u. s. w. Normaler ophthalmoscopischer Befund. Man konnte an
Tuberkulose und Lues denken. Ein Abscess war auszuschliessen, weil die
köpfschmerzen wieder geschwunden waren und eine Pulsverlangsamung nicht
bestand. Ferner kamen in Betracht hämorrhagische Encephalitis und hoch-
gradige Anämie. Die Ausfallsymptome liessen sich durch die Annahme eines
Heerdes in der Capsula interna oder mehrere Heerde im Marklager der ent-
sprechenden Rindengebiete erklären. Die Section ergab zur Ueberraschung
folgenden Zusammenhang: Auf Grund von Myomblutungen war es zu einer
fettigen Degeneration des Herzens gekommen. Auf der Basis der geschwächten
Herzfunction hatte sich eine ausgedehnte Sinusthrombose entwickelt, die obigen
$Srmptomencomplex gab.
Die Arbeit Siemerling’s und Boedeker’s (321) bildet eine Fort-
wung der Untersuchungen über die chron. progr. Lähmung der Augen-
muskeln, welche im Supplementheft des XXII. Bandes dieses Archives ver-
öfentlicht wurde. Es wurden in dem Zeitraum 1888—90 676 männliche
und 223 weibliche Paralytiker untersucht, und es stellte sich heraus,
das, abgesehen von den transitorischen Lähmungen der Augenmuskeln
wie sie namentlich als prodromale Erscheinungen bei der progr. Para-
lyse beobachtet werden, das Vorkommen einer anhaltenden Einzellihmung
oder einer Entwicklung der Ophthalmoplegia totalis als ein seltenes gelten muss.
Bei den Männern fanden sich 0,2°/,, bei den Frauen 2,2°/, derartiger
daneruder Lähmungen. Weit häufiger sind die vorübergehenden Lähmungen.
Nach einer Zusammenstellung der seit dem Jahre 1891 mit Sectionsbefund ver-
offentlichten Fälle gelangen dann 8 Fälle von progr. Paralyse und 2 von
Tabes, die allerdings auch mit Geistesstörung complicirt waren, zur ausführ-
lichen Beschreibung.
Nach Senator und Charcot unterscheidet man zwei Arten der
recidivirenden Oculomotoriuslähmung, eine rein periodische Lähmung des
N. oculomotorius und eine periodisch exacerbirende Lähmung. Der vom
Autor beschriebene Fall gehört der ersten Gruppe an: Ein 15jähriges
Mädchen, das seit der Kindheit an Malariaanfällen und Kopfschmerzen leidet,
emptindet eines Tages plötzlich ein Stechen im linken Auge, das sie nicht
vüllig öffnen kann. Am Abend desselben Tages kann sie das Auge überhaupt
Dicht mehr aufmachen. Dabei Kopfschmerzen und Fieber an jedem Ueber-
94 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
tage. Die Untersuchung ergiebt complette Oculomotoriuslähmung und leichte
Herabsetzung des Schmerz- und Tastgefühles im Bereiche des ersten Astes
des linken N. trigem. Unter Chininbehandlung geht die Lähmung voll-
kommen zurück. Nach ca. 2 Wochen trat aber derselbe Zustand wieder ein
und heilte rasch unter Chiningebrauch innerhalb 6 Tagen. Dieselbe Lähmung
wurde dann auch wieder zum dritten Male beobachtet und derselbe Erfolg der
Therapie constatir. Kljatschkin (322) schliesst dabei eine Kernlähmung
aus und betrachtet die Erkrankung als eine periphere Affection des Nerven.
Da der Zusammenhang mit der Malaria ein unzweifelhafter zu sein scheint,
so geht er wohl nicht fehl, wenn er das Leiden als eine periodische infectiöse
Neuritis auffasst, zu der die Malaria den Infectionsstoff geliefert hat.
Vermischtes.
Dr. Topolanski hat sich als Privatdocent für Augenheilkunde an
der Universität Wien habilitirt.
In Athen starb, 71 Jahre alt, Professor A. Anagnostakis.
Systematischer Bericht
über die
Leistungen und Fortschritte der Augenheilkunde
im zweiten Quartal 1897.
Erstattet von
Privatdocent Dr. St. Bernheimer in Wien, Professor Dr. 0. Horstmann
in Berlin, Professor Dr. P. Silex in Berlin,
unter Mitwirkung von
Dr. S. NM. Burnett in Washington, Dr. Dantone in Rom, Dr. Herrnheiser in Prag,
Prut. Dr. Hirschmann in Charkow, Dr. P. von Mittelstaedt in Metz, Privatdocent
Dr. Sulzer in Genf, Dr. Werner in Dublin, Dr. C. H. A. Westhoff in Amsterdam
Dr. Schiötz und Dr. Ole B. Bull in Christiania, Privatdocent Dr. R. Greeff in
Berlin. Dr. Deus in Berlin, Prof. Dr. Da Gama Pinto in Lissabon etc.
Redacteur: C. Horstmann.
Für Abschnitt I—V Reterent Dr. St. Bernheimer.
1. Aligemeine ophthalmologische Literatur.
Lebrbücher, Monographien, Abhandlungen allgemeinen. biblio-
graphischen, historischen Inhalts. Statistische Schriften.
324. Parisotti. Lavori eseguiti nel 1897. Tig. Centernaria
Lama 1597.,
Denti. Resoconto celinico-statistico del comparto ottal-
wiro nel ospedale Maggiore di Milano. Biennio 1893—94. Gazz.
Med. Lomb. Jahrg. LVL, Jan.— April 1897. (Ausführlicher Bericht über die
Thatirkeit der grossen Abtheilung für Augenkranke im Meiländer Hospitale.)
325. True, Gandibert et Ronveyroles. Contribution à
etude de l’oeil et de la vision chez les criminels (Examen
oculaire et visuel de 363 jeunes détenus de la colonie peni-
irntiaire d’Aniane) Annales d'ocul. Tome CXVII p. 241.
326. Progress in Ophthalmology. Brit. Med. Journ. June 1897
p 1554.
527. Koslowsky; M. Berichtaus der Augenheilanstalt von
Nand E. Popow in Kiew, für das Jahr 18.6. Wjestn. Ophth. 1897, 3.
338. Shıymoway, E. A. Ueberblick über die in New-York
Lreand Ear Infirmary vom 1. October 1895 bis zum 1. Octo-
ber 1896 ausgeführten Staaroperationen. New-York Eye and Ear
hi Rep. Januar 1897.
329, Königshofer. 1. MittheilungenausderCharlottenheil-
anstalt für Augenkranke zu Stuttgart. 2. Die Tuberkulose
des Auges. Würtemb. med. Correspondenzbl. 1896.
Literaturbericht über das Jahr 1897 zum Archiv für Augenheilkunde. VII
96 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
330. Natanson, A. Ueber den schädlichen Einfluss der be-
haarten Raupen auf den Organismus des Menschen und der
Thiere, insbesondere — der Augen. St. Petersburger med. Wochen-
schr. N. 12, pag. 95.
331. Jess, Rudolf. Morbiditäts-Statistik der Kgl. Uni-
versitäts-Augenklinik zu Kiel vom Jahre 1872 bis 1896. Inaug.-
Dissert. Kiel 1897.
332. Schreiber, G.u. Lembeck. Augenheilanstaltin Magde-
burg (Dr. Schreiber). Bericht über die Jahre 1895 und 1896.
333. Pergens, Ed. Zweite Sitzung der „Societé Belge
d’ophtalmologie“ zu Brüssel am 24. April 1897.
Zehenders klin. Monatsblätter f. Augenheilkunde 1897, S. 166.
334. Benedikt, M. Beiträge zur Augenheilkunde. A. ~v.
Graefe’s Archiv f. Ophthalm., Bd. XLIII. Ab. 3, S. 683.
335. Heymann v. Bericht über die Augenabtheilung im
KrankenhausderDiaconissen-AnstaltzuDresden fürdasJahr 15%.
336. Haab. O. Atlas und Grundriss der Ophthalmoskopie
und ophthalmoskopischen Diagnostik. Mit 138 farbigen und
7 schwarzen Abbildungen. 2. vermehre Auflage. München 1397.
Lehmann.
337. Hersing, F. Compendium der Augenheilkunde, Ein
Vademecum für Studirende und Aerzte. 8. Auflage. Stuttgart
1897. F. Enke.
338. Goertz, B. UI. Berichtüber dieAugenklinik in Lands-
hut. Jahrg. 1896.
339. Greff, R. Der Bau und das ophthalmoskopische Aus-
sehen der Chorioidea. Augenärztliche Untersuchungstafeln
für den Akademischen und Selbstunterricht. Herausgegeben
von Prof. Dr. H. Magnus. Heft XIE Breslau J. U. Kern's Verlag 1897.
340. Bernheimer, St. Aseptik und Antiseptik. Biblio-
thek der gesammten medicinischen Wissenschaften. Heraus-
gegeben von Hofrath Prof. Dr. Drasche I. Augenkrankheiten.
Parisotti (324) veröffentlicht mit seinem Anstaltsberichte (120 Kranke
mit 79 Operationen, darunter 29 Cataractextractionen nud 1357 ambulante
Kranke) mehrere Krankengeschichten unter anderen drei Fälle von eitriger
Infection nach Trauma, bei denen mit Erfolg die subeonjunctivalen Sublimat-
injectionen angewendet worden sind. Dantone.
Die Strafeolonie von Aniane beherbergt 362 junge Verbrecher. Söhne
von Verbreechern. Truc, Gandibert und Ronveyroles (325) haben sich
der Mühe unterzogen, das Sehvermögen, den Farbensinn und das Gesichtsfell.
sowie die Refraction derselben festzustellen; sie gelangen zu folgenden Schluss-
folgerungen:
Man findet bei den jungen Delinquenten der Strafcolonie von Aniane
eine erhebliche Zahl übernormaler Scehschärfen.
Die Farbenblindheit ist relativ selten.
I. Allgemeine ophthalmologische Literatur. 97
Die Refractionsanomalien sind hier nicht häufiger als anderswo. Das
Gesichtsfeld ist vollkommen normal.
Das Sehorgan der untersuchten jungen Delinquenten bietet keine here-
ditäiren Veränderungen dar. Sulzer.
Die Jubiläumsnummer (Queens Commemoration) des Brit. Med. Journ.
enthält Artikel (326) über Staaroperationen; Strabismus convergens; die Ent-
deckung des Augenspiegels, Glaucomiridectomie; Antiseptik : Cocainanästhesie
und über Refractions anomalien. Dem Hefte sind Bildnise von William
Bowman und von Helmholtz beigegeben. Werner.
Koslowsky (327) berichtet über 2074 ambulatorisch behandelte und
579 stationäre Patienten. 666 Operationen, darunter 222 Extractionen (194
mit Iridectomie nach Gräfe, mit kleinen Modificationen; 24 ohne Iridectomie,
?nach Wolkow, 2 nach Pagenstecher). Von den 222 Extractionen
wurden 19 nachträglich discidirt. 4 Verluste und 7 Fälle mit mangelhaftem
Resultat. Die übrigen Zahlenangaben sind zum Referiren nicht geeignet.
Hirschmann.
Von den 181 Fällen von Staaroperationen, welche im N.-Y. Eye and
Ear Infirmary (328) ausgeführt wurden, waren 128 senil; 10 sklerotische
Linsen; 16 traumatische, 6 congaenitale, 7 weiche und 14 complicirte. —
Pauophthalmitis trat zwei Mal ein und intraoculare Blutung 3 Mal. Geistige
Störung trat in 8 Fällen auf, wobei fünf schon früher daran gelitten hatten. Ein-
fache Extractionen 10 °/,. mit Iridectomie 21,67 °/,; linear. mit Nadeloperation
333° p; mit früherem Iriscolobom 5°/,. Irisprolapse traten bei 9,43 °/, oder
im Durchschnitt in 2,4 Tagen nach der Operation auf. Der Durchschnitt des
unmittelbar darauf notirten Sehens war 273, au das durchschnittliche schliess-
liche Sehen *°/,,. Schliessliches V=0 bei 2,85 °/ P bei 0,28°/,. In fünf
50 , 10I 10
Fällen war V nicht untersucht worden. Burnett.
In Schreiber’s (332) bekannter Augenheilanstalt in Magdeburg —
seit April 1895 ist Dr. Lambek in die Leitung der Klinik mit eingetreten —
kamen im Jahre 1895: 1881 und im folgenden Jahre 2148 Patienten zur
Behandlung. Stationär behandelt wurden in dieser Zeit 251 und 286 Patienten.
Es kamen 142 Operationen an der Linse; 55 an der Iris; 79 an der Cornea
und Sclera; 41 an den Muskeln; 43 an Bulbus und Orbita; 26 an den
lidern; 101 an den Thränenorganen zur Ausführung. Von den 103 Alters-
staaren wurden 101 mit Iridectomie und zwar 84 mit dem Colobom nach
unten und 17 nach oben; zwei wurden ohne Iridectomie operirt. In 25 Fällen
wurde nach durchschnittlich 14 Tagen eine Discission nachgeschickt. Ein
Auge ging am 6—10. Tage (Delirium tremens) an Vereiterung zu Grunde.
Gleichzeitig berichtet Verf. ausführlich über drei mit Krönlein’scher Osteo-
plastik operirte Fälle von Orbitaltumor.
VII
38 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Schon die erste Auflage des Haab’schen (336) Atlas war anerkannt
vortrefflich; die der zweiten Auflage beigegebenen gelungenen anatomischen
Abbildungen erhöhen ganz besonders den Werth des ausgezeichneten und
billigen, somit für jeden Studenten erschwinglichen Atlas. Es sollte auch
kein Mediciner denselben entbehren.
Das kurz gefasste (300 Seiten) und daher vielfach beliebte Lehrbuch
Hersing’s (337) hat in seiner 8. Auflage manche willkommene Verbesserung
erfahren.
Bernheimer (340) zeigt in Kürze, wie besonders in der Privatpraxis
nach dem heutigen Stand der Frage, aın sichersten aseptisch und antiseptisch,
operirt werden kann.
Greff’s (339) schematischer Durchschnitt durch die Chorioidea bildet
nebst den drei dazugehörigen Augenhintergrundsbildern eine willkommene Be-
reicherung der nun schon eingebürgerten, beliebten Magnus’schen Unter-
richtstafeln.
II. Allgemeine Pathologie, Diagnose und Therapie.
341. Weeks, J. E. Actinomykose der Augenhöhle und des
Augapfels bei einem Papagei. New-York Eye und Ear Infir-
mary Reports. Jan. 1897.
342. Marshall, C. D. On the pathological examination of
the eyeball. Royal London Ophthal. Hosp. Rep. XXIV p. 379.
343. Formaget et Laffay. Recherches experimentalessur
action des injections sous-conjonctivales de cyanure de
mercure dans les suppurations de globe oculaire. Soc. danat.
et de physiol. de Bordeaux. 18. Fév. 1897.
344. Panas, Ph. Le röle de lautoinfection dans les mala-
dies oculaires. Arch. d’opht. T. XVIL N. 5, p. 273.
345. Chalupecky. Ueber die Einwirkung der Roentgen-
strahlen aufdasAuge. Berichtüber die Sitzung des Vereines
der tschechischen Aerztevom 14. Juni 1897. Zeitschrift der tschechi-
schen Aerzte 15397. N. 25.
346. Ostwalt. Moyens de lutter contre linfeetion post-
operatoire. Soc. franc. d’opht. Sessionannuelle 1897. Anal. d’ocul.
T. CXVII, p. 304.
347. Bourgeois. Sur le développement artıficiel de
moignon après l'énculeation. Rec. d’ophtal. 1897. p. 305.
348. Bach, L. BacteriologischeUntersuchungenüber den
Einfluss antiseptischer Ucberschläge auf den Keimgehaltdes
Lidrandesund des Bindehautsackes. Arch. f. Augenh. XXXIV. p. 69.
349. Dobeynski. Beitragzur VerbreitungundBekämpfung
der contagiösen Augenentzündungen. Deutsche med. Wochenschr.
1897, N. 10 p. 158.
II. Allgemeine Pathologie, Diagnose und Therapie. 99
350. Ginsberg. Ueber der Tuberkulose ähnliche Augen-
erkrankungen mit säure-resistenten Bacillen. Centralbl. f. prakt.
Augenheilkunde. 1897. S. 131.
Die aus der Augenhöhle eines Papageis entfernte nnd von Weeks
1341) untersuchte Geschwulst zeigte eine Structur mit runden und Spindel-
zellen. die der eines Sarcoms schr ähnlich war. In derselben befanden sich
viele kleine gelbliche Massen, in deren Centrum kleine Fibrillen, die Hyplıen
von Actinomyces und viele Körnchen lagen. Von diesen sah man eine Menge
keulenförmiger Körper, die Conidien von Actinomyces, ausstrahlen. Die Ge-
schwulst kehrte in sechs Wochen wieder und es entwickelte sich noch eine
im anderen Auge und in einem Bein. Keine andern Geschwülste wurden
bei der Section gefunden. Dies ist die erste Veröffentlichung der Erkrankung
bei Vögeln. Burnett.
Marshall (342) giebt eine gute Anleitung zur Anfertigung makro-
und mikroskopischer Augenpräparate.
Er empfiehlt als Härtungsflüssigkeit für Augen eine 10°/, Formollösung.
Das zu durchschneidende Auge lasse man am besten vorher gefrieren. Der
Einbettungsflüssigkeit von Glyceringelatine setze man etwas Formol zu, da-
durch verliert sie die Eigenschaft zu verflüssigen und wird auch im warmen
Wasser nicht flüssig.
Auch Collins Methode zur Bleichung des Corpus ciliare wird ausführ-
lich beschrieben. Werner.
Formaget und Laffay (343) theilen folgenden Versuch mit: Den
4. Februar wird einem Kaninchen in beide Hornhäute eine zwei Tage alte
Staphylocoeeenreinceultur eingeimpft; den folgenden Tag zeigen beide Augen
eine leichte eiterige Conjunctivitis, einen stecknadelkopfgrossen Hornhautabscess,
der in die vordere Kammer hineinragt, starkes Hypopyon, Verfärbung der
Iris und Pnpillarexsudat. Das rechte Auge wird seinem Schicksal überlassen,
während auf dem linken Auge ein Viertelcubikcentimeter einer einprocentigen
Qnecksilbereyanidauflösung subconjunctival eingespritzt wird.
Den achten Februar wird der Hornhautabscess auf dem rechten Auge
vergrössert gefunden. Das Hypopyon ist sehr gross und ein Staphylom der
Ciliarregion berstet während der Untersuchung. Am linken Auge besteht eine
starke Chemosis ; die Hornhauteiterung hat aufgehört und einer weisslichen
Verfärbung dieser Membran Platz gemacht. Während rechts die Panophthal-
mie fortschreitet verschwindet links das Hypopyon den zehnten Februar. Den
fünfzehnten Februar, Datum der Vorstellung des Vorsuchthiers, ist die rechte
Hornhaut eiterig geschmolzen, während das linke Auge von jeder Eiteruug
frei ist. Die wolkig getrübte Hornhaut zeigt einen weissen Fleck, der Impf-
stelle entsprechend. Sulzer.
100 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Die Autoinfection des Auges, die Panas (344) in seinen für die fran-
zösische Ophthalmologische Gesellschaft abgefassten Bericht als die Ursache
der grössten Zahl der entzündlichen und eines nicht geringen Theiles der
nichtentzündlichen Augenaffeetionen schildert, besteht in der Infection des
Auges auf dem Wege der Circulation, sei es dass pathogene Keime
oder Toxine, sowie wirkliche Gifte (Tabak, Alkohol, Blei u. s. w.) dem
Körper einverleibt oder Auswurfstoffe der verschiedensten Körperorgane nicht
ausgeschieden worden sind. Die bisher durch keine pathogene Elemente
charakterisirte Syphilis wie die miasmatischen Erkrankungen und alle Arten
von Dyscrasie spielen die gleiche Rolle. Alle die Widerstandskraft des
Körpers herabsetzende Momente, wie chronische Ernährungsstörungen und
Erkrankung einzelner Organe schaffen eine Prädisposition und sind wohl von
grosser Bedeutung, stehen aber hinter den infectiösen Ursachen zurück.
Panas bespricht unter Mittheilung verschiedener Beobachtung die von den
weiblichen Geschlechtsorganen ausgehenden, besonders die metastatischen Er-
krankungen. Jeder im Körper vorhandene infectiöse Heerd vermag besonders
bei chronischen Allgemeinleiden, Chlorose oder Functionsstörungen der ver-
schiedenen Organe Erkrankungen des Uvealtractus, der Retina und
namentlich auch intraoculare Blutungen zu verursachen. — Die sehr lesens-
werthe Arbeit von Panas, welche nicht nur dem Auge entfernt liegenden
Infeetionsquellen, sondern auch die Erkrankung der Nachbargebiete mit ihrer
Einwirkung aufs Auge berücksichtigt, lässt sich gegen die Fülle ihrer Einzel-
heiten auszüglich nicht gut wiedergeben. — Kurz sei nur noch die sympa-
thische Erkrankung berührt. Ob dieselbe durch Mikroben oder Toxine
erzeugt wird, ist noch eine offene Frage, da erstere sowohl gefunden. wie auch
vermisst worden sind, in letzterem Falle dann allerdings früher wohl vor-
handen gewesen sein können, wie Panas an mitgetheilten Versuchen nach-
weist. Wie aber an experimentell gereizten Augen durch Infeetion entfernter
Körperstellen mit pathogenen Keimen eine Infection der ersteren hervorgerufen
werden kann, ebenso mag auch, wenn von dem erst erkrankten Auge eine
vasomotorische Reizung des anderen eingeleitet ist, dieses letztere sympathisch
erkranken, einerlei ob der das infectiöse Agens sich in dem sympathisirenden
Auge oder an einer anderen Körperstelle findet. Tritt eine Infection dann
nicht ein, so bleibt es nur bei einer sympathischen Neurose.
v. Mittelstaedt.
Chalupecky (345) versuchte experimentell die Einwirkung der
Röntgenstrahlen auf das Auge festzustellen. Zu diesem Behufe exponirte er
ein Kaninchen den Einwirkungen von Röntgenstrahlen, die aus einer Lampe (12
bis 16 Ampere Stärke) in einer Entfernung von 10 cm ausgingen. Die täg-
liche Dauer des Experimentes betrug zwei Stunden. Nach den ersten dreizehn
Stunden waren keine besonderen Veränderungen ausser Pupillenenge urd
Thränentfluss zu constatiren. Dann aber begannen die Haare in der Umgebung
III. Heilmittel und Instrumente. 101
des Auges, hernach auf der ganzen Wange, welche den X-Strahlen ausgesetzt
war. auszufallen, der Augenkatarrh entwickelte sich sehr stark und bot das
Bild einer diphtheritischen Erkrankung der Bindehaut. Die andere Seite,
welche der Röntgenisierung nicht unterworfen wurde, blieb intact. Die
Röntgenstrahlen wirken also gleich den ultravioletten Strahlen mächtig auf
den vorderen Theil des Augapfels ein, während sie, wie Ch. angibt, von den
den inneren Augenmedien, die Linse mit eingeschlossen, in bedeutendem Maasse
absurbirt werden. Hernheiser.
Das Kaninchenexperiment hat Ostwalt (346) gezeigt, dass die Ein-
fubrung in die vordere Kammer einer 25 mg Jodoform enthaltenden kleinen
Pastille eine Staphylococceninfection hintanhält, die das andere Auge zerstört.
Sulzer.
Ginsberg (350) berichtet ausführlich über zwei Fälle aus der Hirsch-
berg’schen Klinik, die klinisch nicht als Tuberkulose anzusehen waren, bei
denen aber die anatomische Untersuchung der Tubeıkulose ähnliche Verhält-
nisse ergab und bei denen sich von den Tuberkelbacillen morphologisch ver-
schiedene Bacillen fanden, welche die Säureresistenz, welche bisher nur den
Tuberkelbacillen zugesprochen wurde, ebenfalls besassen. Die Anwendung
des Gram'schen Verfahrens war wegen der Härtung in Müller’scher
lesung nicht durchführbar. Es wird ausdrücklich betont, dass die gefun-
denen Stäbchen auch mit den Lustgarten'schen Bacillen (Smegma, Syphilis?)
gar keine Aehnlichkeit hatten.
III. Heilmittel und Instrumente.
351. Simi. Injezioni sottocongiuntivali di sublimato
corrosivo. Boll. d’ocul. Bd. XVII, 16, S. 122.
352. Nicodemi. Contributo alle indicazioni alle tecnica
ed alla casistica dell’ exenteratio (evisceratio) bulbi. Arch.
di Ottalm. Bd. IV, 7—10, S. 225 u. 308.
353. Angelucci. Sulle injezioni endovenose di deuto-
cloruro di mercurio nella sifilide oculare. Arch. di Ottalm. Bd.
IV, 9—10, S. 296.
354. Angelucci. Un nuuvo caso di edema di papilla per
focolaio cerebellare o paracerebellare curato con la crani-
ectomia. Arch. di Ottalm. Bd. IV, 7—8, 7—8, S. 209.
355. Addario. Le injezioni sottoconginutivali di subli-
mato nelle iridocorioiditi infettive e simpatiche. Arch. di
Öttalm. Bd. IV, 7—8, S. 253.
356. Albertotti. Rocchetto portafiloapplicabile al porta-
aghi nelle suture chirurgiche. Arch. di Ottalm. 1897.
357. Kraisky. Chelodonium majus bei Carcinom der Lider
and des Gesichtes. Wjestn. Ophth. 1897, H. 3.
102 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
358. Vamossy-Zoltau. Anaesin, ein neues Local-Anästbe-
ticum. Ungarische medicinische Presse 1897, No. 21. Sitzungsber. des
Budapester Aerztevereins.
359. Deneffe. De la holocaine en ophtalmotherapie.
Académie de Belgique 27. Mars 1897. Annal. d’ocul. TCXVIII, p. 289.
360. Fernandez Santos. Les Injections sous-conjoncti-
vales de cocaine en oculistique Denn Annales d’ocul.
CXVII, p. 259.
361. Adler. Bemerkungen zur Farbenstiftprobe. (Neue
Methode zur Untersuchung der Farbenblindheit.) München. med. Wochen-
schrift 1897, No. 13, p. 338.
362. Ammann, E. Augendiphtherie und Heilserum. (Mit-
theilung aus der Universitäts-Augenklinik in Zürich.) Correspondenzbl. f.
Schweizer Aerzte No. 3/4, 1897.
863. Fick, Eugen. Hydrodiaskop und Contactglas. Zehender's
Klin. Monatsbl. f. Augenh. XXXIV, p. 129.
364. Heinz, R. Zur Wirkung des Holocains. Centralbl. für
prakt. Augenh. 1897, p. 85.
365. Heinz, R. und Schlösser, C. Holocain, ein neues An-
ästheticum. Zehender’s klin. Monatsbl. f. Augenh. XXXIV, p. 114.
366. Hirschfeld. Holocain, ein neues Anästheticum.
Zehender’s klin. Monatsbl. f. Augenheilk. XXXIV, p. 154.
367. Winselmann. Ueber Holocain. Zehender’s klinische
Monatsbl. f. Augenheilk. XXXIV, p. 150.
368. Loewenstamm, F. Ueber weitere Versuche mit dem
Holocainum muriaticum. Therap. Monatshefte, 1897.
369. Merz, Hans. Untersuchungen über Gallicin, ein
neues Präparat der Gallussäure, seine antibakteriellen Eigen-
schaften und seine therapeutische Verwendung in der Oph-
thalmologie. Inaug.-Dissert., Basel 1896.
Simi (357), welcher von den Erfolgen der subeonjunctivalen Sublimat-
injectionen, die er bei mehreren Kranken angewendet hat, nicht befriedigt
war, bespricht die von Corvatola und Alessandro in Messina an Hunden
Kaninchen und Meerschweinchen in mehreren Serien vorgenommenen Versuche
und die beobachteten histologischen Befunde. Letztere haben ergeben, dass
das Sublimat, in der Form der subconjunetivalen Injection nicht antiseptisch
wirkt, da es sich rasch in ein Quecksilberalbuminat verwandelt, welches keine
antiseptische Kraft besitzt. Die traumatische und chemische Action erzeugt
mitunter stärkere nachtheilige Gewebsveränderungen, als solche von der zu
bekämpfenden Erkrankung hervorgerufen worden wären. Dantone.
Nicodemi (352) bespricht auf Grund von 89 Exenterationen. die von
Manfredi an der Klinik zu Pisa bei Panophthalmitis, totalen Hornhaut-
staphylomen, Kerato-Iritis mit gänzlicher Zerstörung der Formen, Phthisis des
Augapfels, Traumen. Buphthalmien und hämorraghischen Glaucom ausgeführt
III. Heilmittel und Instrumente. 103
worden sind, die Vortheile dieser Methode gegenüber der Enucleation, welche
nur bei bösartigen Neubildungen und bei Ophthalmia migratrix in Anwendung
kommen soll, vielleicht auch bei Fremdkörper mit phthisischen und schmerz-
haften Bulbus. Verf. betont die Leichtigkeit und die Gefahrlosigkeit der
Operation, für welche die locale Anästesie meistens ausreicht. Bei den er-
sähnten 89 Operirten betrug die Heildauer im Mittel dreizehn Tage. Zur
Entleerung des Augeninhaltes bedient sich Manfredi nicht des Löffels.
sondern der hydrophilen Gaze-Bäuschchen, die trocken oder in eine Sublimat-
lisung getaucht angewandt werden. Dantone.
Angelucci (353) vertheidigt gegen Galezowski die endovenösen
Sublimatinjectionen zur raschen Behandlung von Augenkrankheiten, welche
vpbilitischen Ursprungs sind, und betont besonders die Gefährlichkeit des
Verfahrens, sowie die oft unerwartet schnell eintretende Wirkung. Verf.
hat in den letzten Jahren 299 solche Injectionen an 30 Kranken ausgeführt
und 19 an einem einzigen Individuum. Es wurden 2—4°/,, Lösungen benützt
und zwar so, dass durch jede Injection 4, 6, 8 und sogar 14 mg Sublimat.
in den venösen Kreislauf kam. Dantone.
Angelucci (354) berichtet über einen weiteren Fall von Stauungs-
mpille, welche von einem intracraniellen Entzündungsherde oder einer Neu-
bildung herrührte und nach Entspannung des Hirndruckes durch Trepanation
sich theilweise rückbildete. Die betr. Kranke, 31 Jahre alt, litt seit einem
Jıhre an den verschiedensten Nervenerscheinungen als auch die Sehkraft sich
zu schwächen anfing, auf dem rechten Auge gänzlich erlosch, auf dem linken
1» 2 e ET
Al D = 75 sich redueirte. Es wurde die Diagnose auf Hirn-Tumor gestellt
und die Trepanation an der linken Occipitalgegend mit Einschnitt in die
Dura mater nnd in den sich vordrängenden Lappen des kleinen Gehirns aus-
führt. Es trat für einige Zeit Stillstand in den Allgemeinerscheinungen
ein. das Sehvermögen wurde nicht besser, aber die Stauungsverhältnissen an
der Sehnervenpapille klärten sich bedeutend auf und vier Monafe nach der
stättgehabten Operation war auf dem linken Auge immer noch S = e
Dantone.
Addario (355) beschreibt sechs Fälle von infectiöser Irido-Chorioilditis,
welehe mit subeonjunctivalen Sublimatinjeetionen behandelt worden sind und
kommt zu folgenden Schlüssen: 1. die chronischen infeetiösen Irido - Choridoi-
diten widerstehen lange Zeit dem Einflusse der Injectionen und müssen letztere
"ht wiederholt werden. 2. die acuten Formen hingegen reagiren sofort aut
de Behaudlung und können daher mit Leichtigkeit beherrscht werden. 3. die
Entzündungsprodukte, die sich leicht organisiren (tihrinöse Exsudate), ver-
schwinden nicht unter der Wirkung der Injectionen, sondern nehmen nur be-
dentend ab, besonders wenn sie nur seit kurzer Zeit bestehen. 4. die svym-
104 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
pathische Ophthalmie wird abgehalten, wenn sie noch nicht ausgebrochen ist.
5. die sympathische Erkrankung des zweiten Auges (nach der Enucleation
des zuerst erkrankten) zeigt sich lange Zeit hartnäckig gegen die Injectionen;
das theilweise Verschwinden der Exsudate bringt auch eine partielle Wieder-
herstellung des Sehvermögens mit sich. Dantone.
Albertotti (356) hat, um bei den chirurgischen Suturen den Faden
vor jeder etwa unreinen Berührung zu schützen, an der einen Branche des
Nadelträgers eine kleine Spule angebracht, an welcher derselbe aufge-
wunden ist und nun bequem während des Anlegens der Naht wieder abge-
rollt werden kann. Dantone.
Kraisky (357) versuchte in 4 Fällen von Carcinom (2 Fällen von
Carcin. palpebr., 1 Carcin. des Nasenrücken und 1 Carcin. der Wange) Ein-
spritzungen von Extract. chelidonii majoris, die er an der Grenze des Carci-
nomis machte. Zu den Einspritzungen nahm Kr. eine Mischung des Extractes
mit sterilisirtem Wasser und Glycerin, zu gleichen Theilen. Eingespritzt wurde
0,15—0,5 dieser Mischung. Ausserdem wurde die carcinomatöse Fläche mit
einer 50°/, Glycerinlösung des Extractes bestrichen und verbunden. Die
Reaction war eine mässige. Es trat schnelle Heilung ein. (in 2 Fällen konnte
Kr. seine Patienten nicht lange genug beobachten.) Kr. hält das Chelidonium
für zweifellos specifisch gegen Carcinom, schlägt vor, die Versuche fortzusetzen,
wie auch pharmakologisch den im Extr. Chelidonii majoris wirksamen Stoff
näher zu bestimmen.
Im Budapestsr Aerzteverein berichtete Vá mossy (358) über ein neues
l.ocalanaestheticum, genannt Anaesin. Eine circa 10°/,ige wässerige Lösung
hat eine Wirkung, welche jener einer 2!/,°/,igen Cocainlösung entspricht.
Auf der Hornhaut des Kaninchens erzielte man mit diesem Mittel eine „ziem-
lich lange andauernde Unempfindlichkeit*. Den gleichen Effect hatte die
subcutane Application bei Hunden, welche dann gegen Schnitt und Naht an
den injicirten Stellen vollständlich unempfindlich waren. Unangenehme Neben-
wirkungen konnte V. keine constatiren, erst wenn eine grosse Menge der
Lösung injieirt wurde (einem Kaninchen 8—10 Pravatz’sche Spritzen), zeigte
sich eine Allgemeinwirkung, indem Schläfrigkeit eintrat. Die Versuche für
die Praxis überliess V. anderen Collegen, die darüber berichten werden. Er
stellt das Mittel, welches gar keine Reizwirkung besitzt, der auch jeder toxische
Effect abgeht und dessen Lösungen steril bleiben, hoch über das Cocain.
Herrnheiser.
Mit einer 1°/, Holocainlösung erhält Deneffe (359) in drei Minuten
(Einträufelung von drei Tropfen mit je einer Minute Zwischenpause) eine voll-
ständige Anästhesie der Hornhaut und der Bindehaut. Das Holocain bringt
weder Schmerz noch Mydriasis, noch Gefässverengerung noch Accommodations-
parese hervor. Seine Wirkung ist constant und Deneffe glaubt es be-
mm ege, ef: WEE EE
Ge ee
IV. Anatomie, 105
stimmt. dass es das Cocain und das Eucain in der Augenheilkunde vortheilhaft
ersetze. Sulzer.
Heinz und Schlosser (365) haben mit dem von Täuber dargestellten
Ilocain, dem salzsauren p-Diathoxyathenylamidin vielfach Versuche ange-
stellt. wonach dieses Anaestheticum dem Cocain vielfach vorzuziehen sei. Es
besitzt antiseptische Eigenschaften, wirkt rascher und ist wie es scheint frei
von jeder Nachwirkung. Dagegen scheint ihm die dem Cocain eigene Ge-
fisverengernde Wirkung zu fehlen.
0.5—0,8°/, Lösungen in das Auge eingeträufelt rufen nach kaum einer
Minute vollständige Anästhesie hervor ; der Unempfindlichkeit geht eine mässig
brennende kurzdauernde Reizung des Auges voraus.
Hirschfelds (366) Versuche aus der Schöler’schen Klinik sind
auch fast durchwegs zu Gunsten dieses neuen Anästhicums ausgefallen. Es
serden 1°/, Lösungen benutzt, die der 2°/, Cocainlösung mindestens gleich-
werthig sind. Niemals wurden Vergiftungserscheinungen beobachtet.
Löwenstamm (368) berichtet über eine doppelseitige Tenotomie; am
rechten Auge wurde unter Holocainanästhesie (1°/,) am linken Auge unter
(“aınwirkung (3°/,) operirt. Am rechten Auge waren Blutung und Schmerz
zeringer. Auf die Pupillenweite und Accommodationsbreite hat das Holocain
gar keinen Einfluss: Austrocknung, oder Abschilferung des Hornhautepithels
wie es ab und zu bei Cocaingebranch (Missbrauch! D R.) vorkomme, wurde
bei Holocain nie beobachtet.
IV. Anatomie.
370. Bietti. Contribuzione allo studio del tessutto elas-
tico nell'occhio Arch, di Ottalm. Bd. IV. 7—8, S. 217.
371. Bett Sulla distribuzione e terminazione delle
fibre nervose nel corpo ciliare. Ann. di Ottalm. Bd. XXVI, 3, S. 215.
372. Capellini. Sui nervi della cornea dimostrati col
metodo Golgi. Arch. di Ottalm. Bd. IV, 11—12, S. 352.
373. Passera. Le „Arteriaerecurrentes Chorioideae“ edi
loro rapporti con la rete vascolare sanguigna della „lamina
choriocapillaris“. Ricerche fatte nel Labor. di Anat. norm. dela R.
Univ. di Roma Bd. VI, 1, S. 29.
374. Lassay. Anastomose nervenx entre le nerf nasal et
le nerf lacrymal; anomalie de ganglion ophtalmique. Soc.
dAnatom. et de physiologie de Bordeaux 3. Mai 1897.
375. Andogsky. Zur Frage über die Ganglienzellen der
Iris. Arch. f. Augenheilkde. Bd. XXXIV. p. 86.
376. Gutmann G. Zur Histologie der Ciliarnerven. Arch.
t. mikrosk. Anatomie u, Entwicklungsgesch. Bd. XLIX. 1897.
106 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Nach Bietti (370), welcher seine Präparate nach Tartuferi und Marti-
notti mit Metallinpragnationen (Arg.nitr.) behandelt hat, sind die elastischen
Gewebe in viel grösserer Menge vorhanden, als sie von anderen Beobachtern
mit anderen Präparationsmethoden gefunden worden sind. Stärkere Längs-
und Querstreifen und feinere Zwischenstreifen umhüllen netzartig alle Nerven-
fibrillen, die Wandungen der- Centralgefässe und die Fasern der Lamien
cribrosa. Dantone.
Nach den Untersuchungen von Bietti (371), wercher mittelst der
rachen Golgi’schen Methode aus den Augen eines 4—5 Monate alten mensch,
lichen Fötus und jenen neugeborener Albinos-Kaninchen sehr gelungene Pri-
parate gewann, vertheilen sich und endigen die Nervenfasern im Ciliarkörper
in dreierlei Weise: 1. mit feinen arboriformen Enden, 2. mit einem
breitmaschigen Fasernetze, welche den ganzen Ciliarkörper umfasst und 3.
mit einem nervösen Plexus an der äussersten Grenze zwischen Corpus ciliare
und Chorioidea. Dantone.
Capellini (372) hat die Hornhäute der verschiedensten Thiere nach
der Golgischen Methode untersucht und damit die überraschensten Nerven-
präparate gewonnen, welche ganz klaren Einblick über die Lage, den Verlauf
und das gegenseitige Verhalten der Nervenfibrillen gewinnen lassen.
Dantone.,
Passera (373) beschreibt auf Grund der eigenen, sehr fein ausge-
führten Injecetionspräparate den Ursprung, den Verlauf und die Verästelungs-
weise der Arteriae recurr. Chorioideae und erwähnt besonders des eigenthüm
lichen. bis jetzt noch von Niemand angegebenen Verhaltens des (refässnetzes
der Lamina coriocapillaris zu derselben. Während nämlich die Capillaren dieses
(refässnetzes in ihrer Ausbreitung die innere Seite der grösseren Arterien und
Venen der Chorioidea unikleiden, biegen sie sich an den Wandungen der
Arteriae receurenrtesum und lassen dieselben vollständig frei. Dantone.
Andogsky (375) untersuchte die Iris albinotischer Kaninchen unter
hauptsächlicher Anwendung der Färbung der lebenden Substanz mit Methr-
lenblau nach der Ehrlisch’schen Methode mit ihren späteren Modifieationen. Er
kommt auf Grund dieser Untersuchungen und der kritischen Beurtheilung der
Angaben Anderer zu folgenden Schlüssen: 1. In der Iris selbst d. h. im
Verlaufe ihrer Nerven und in der Sphinkterzone fehlen die gangliösen Ge-
bilde; was man als solche beschrieben hat, sind Verwechslungen entweder mit
den dreieckigen Kernen der Nervenfasern oder den verzweigten Stromazellen
der Iris. 2. Gangliöse Gebilde in Form von bipolaren oder multipolaren
Nervenzellen lassen sich mit Sicherheit nur im oberflächlichen Nervennetze
der Ciliarforsätze constatiren. — Es ist wahrscheinlich, dass diese Zellen
speciell den Cihiarfortsätzen zusehören, indem sie als Regulationscentren
der Gefisse und folglich der Kammerwassersecretion dienen.
n = gegen wn "7 rn"
T= "ës rz ` eem SÉ GENEE ëngem gg EEE pm vn e we 8 pm ©
V. Physiologie. 107
V. Physiologie.
377. Gatti. Influenza della circolazione e dell’ innerva-
zione sul riassorbimento del sangue nella camera delvitreo.
Ann. di Ottalm. Bd. XXVI, 1—2, S. 14.
378. Pagano. Sulle vie associative periferiche del nervo
„ttico Rivista di patol. nerv. e mentale, Febr. 1897.
379. Katz, R. Ist an den rotirenden Scheiben die Schat-
(rung genau durch die Breite des Sectorsbestimmbar? Wjestn.
opht. 1897, 3.
350. Katz, R. Notiz über die Lichtstärke einer Stearin-
kerze im Verhältniss zur nomalen Lichtmessungseinheit.
Wratsch 1897, N. 17.
381. Stevens, G. F. Untersuchungen mit dem Tropometer
and einige damit beobachtete Erscheinungen. Ophthalm. Record.
Mai 1897.
382. Guillery. Zur Physiologie des Netzhautcentrums.
Arch. f. d. ges. Physiologie Bd. 66. p. 401.
353. Hess, C. Arbeiten aus dem Gebiete der Accommo-
dationslehre IJI. Ortsveränderungen der menschlichen Linse
wihrendder Accommodation undihre Messung, nebstBeiträgen
ar Theorie der Accommodation. A. v. Graefe’s Archiv f. Ophthalm.
Bd. XLII, Abth. 3, p. 477.
384. Pabst, Alfred. Ueber die Bestimmung der Helligkeit
der farbigen Papiere intermittirende Netzhautreizung. Inaug-
bis. Würzburg 1896.
| 385. Perts, Arthur. Photometrische Untersuchungenüber `
tieSschwellenwerthe der Lichtreize. Inang.-Diss. Freiburg i. B. 1896.
386. Pietsch, Hans. Die Ausdehnung des Gesichtsfeldes
ir weisse und farbige Objecte beiverschiedenen Refractions-
’uständen. Inang. Diss. Breslau 1896.
3857. Schmidt Hermann. DielntermittentenzahlbeiLicht-
mpfindungen. Inang.-Dissert. Würzburg 1897.
338. Berlin, Ehrenfried. Ueber eine Bestimmung des To-
tälbrechungsindex der Linse am lebenden Auge. A. v. Graefes
Archiv f. Ophthalm. Bd. XLII, 2, p. 287.
389. Bernheimer. St. Experimentelle Untersuchungen zur
Localisation im Kerngebiete des Oculomotorius. Offic. Protokoll
d. K. K. Ges. d. Aerzte in Wien. Sitzung v. 26. IH. 97. Wiener klinische
Wochenschrift N. 13, 1897.
39. Guillery. Weitere Untersuchungen über den Licht-
smn. Zeitschrift für Psychol. und Physiol. d. Sinnesorgane Bd. XIII, Heft
3. pag. 187.
391. Heine. Demonstration des Schreiner’schen Ver-
suches nebst Betrachtungen über das Zustandekommen von
Raumvorstellungen. Zeitschrift f. Psychol. u. Physiol. d. Sinnesorgane,
bd. XIV, Heft 3 u. 4, pag. 274.
108 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
392. Hilbert Richard. Die Pathologie des Farbensinns.
Eine klinische Studie. Sammlung zwangloser Abhandlungen aus dem Gebiete
der Augenheilkunde. Bd. 2, Heft 1.
393. Klapp, P. Beitrag zu den Untersuchungen über die
Innervation der Thränendrüse. Inaug.-Dissert. Greifswald 1897.
394. Kriesv.J. Ueber Farbensysteme (Aus dem physiologischen
Institut in Freiburg.) Zeitschrift f. Psychol. und Physiol. d. Sinnesorgane, Bi.
XII, Heft 4 und 5, pag. 241.
395. Müller, G.E. Zur Psychophysik der Gesichtsempfin-
dungen. (Schluss,) Cap. 5: Die besondere Functionsweise der Stäl-
chen und Cap. 6: Die beiden Typen der Gelbblausichtigen.
Zeitschr. f. Psychol. und Physiol. d. Sinnesorgane. Bd. XIV, Heft 3 und 4.
S. 161.
396. Uhthoff, W. Weitere Beiträge zum Sehenlernen
blindgeborener und später mit Erfolg operirter Menschen.
sowie zu dem gelegentlich vorkommenden Verlernen des
Sehens bei jüngeren Kindern, nebst psychologischen Bemer-
kungen bei totalercongenitaler Amaurose. Zeitschr. f. Psychologie
u. Physiologie der Sinnesorgane Bd. XIV, Heft 3 u. 4, pag. 197.
397. Hilbert, R. Ueber das Sehen farbiger Fleckealssub-
jective Gesichtserscheinung. Zeitschr. f. Psychol. u. Physiol. d.
Sinnesorgane XIV, 5, pag. 381.
398. Müller, G. E. Ueber die galvanischen Gesichtsem-
pfindungen. Zeitschrift f. Psychol. und Physiol. d. Sinnesorgane XIV, 5
pag. 329.
399. Preyer, W. Farbenunterscheidung und Abstraction
in der ersten Kindheit. Zeitschr. f. Psycholog. und Physiologie d.
Sinnesorgane XIV, 5, pag. 221.
400. Siethoff,E.G.A. DieErklärungdesSeemann'schen
autoptischen Phänomens. Zeitschrift f. Psychol. u. Physiol. d. Sinnes-
organe, Bd. XIV, 5, pag. 375.
401. Abelsdorf, G. Die ophthalmoskopische Erkennbar-
keit des Sehpurpurs. Zeitschrift für Psychologie und Physiologie der
Sinnesorgane. Bd. XIV, S. 77.
Gatti (377) gibt in einer Präventiv-Note die Resultate über seine au
16 Kaninchen angestellten Untersuchungen betreffs der Aufsaugung des Blutes
im Glaskörper im normalen Zustande, nach Unterbindung der Carotis, nach
Durchschneidung des Sympathicus und nach Ausführung beider Operationen.
Nach einer Injection frischen, aseptischen Blutes in den Glaskörper eines nor-
malen Auges entsteht eine leichte Chemosis an der Injectionsstelle, Iris und
Linse erfahren keine Veränderungen, das Auge bleibt ophthalmoskopirbar.
Am 9. Tage weist der Glaskörper eine kaum noch merkliche gelbliche Trü-
bung auf, und einzelne dünne, aber compakte Coagula des injieirten Blutes.
Bei unterbundener Carotis zeigt sich keine Chemosis, die Glaskörpertrübung
ist viel intensiver und gcecht langsamer zurück. Nach Durchschneidung des
V. Physiologie. 109
Srmpathicus bleibt ebenfalls die Chemosis weg, das Auge wird weicher, die
Papille reagirt träge, manchmal kommt es zu plastischer Iritis. Bei einem
der Versuchsthiere entstand beiderseitige Hvalitis mit Eiterbildung. An dem
gesunden Auge blieb es dabei, an der operirten Seite war der Eiter flüssig
ond ühelriechend, die Linse ereecht Nach gleichzeitiger Vornahme der
Unterbindung und der Nervendurchschneidung stösst sich auch das Hornhaut-
epithel ab, es bilden sich Synechien, den Glaskörper findet man verflüssigt
und von starken Gerinnseln des nicht aufgesaugten Blutes durchsetzt.
Dantone.
Angeregt durch die Arbeit von Henry (Compt. rendues de l’Academ.
des Scienees 1896), führte Katz (379) eine Reihe von Versuchen an roti-
renden Scheiben aus und kam, im Gegensatz zu den Angaben von Henry,
zur Veberzeugung, dass bei vollkommener Verschmelzung der rotirenden Sec-
toren (wenn kein Flimmeru mehr zu bemerken ist), die Helligkeitsintensität
bei verschiedener Rotationsgeschwindigkeit und verschiedener Beleuchtungs-
intensität eine constante, blos von der Breite der hellen Sectoren abhängige
bleibt. Durch vergleichende Versuche hat Katz (380) festgestellt, dass eine
Swarinkerze von Y, Pfund (Russ. Gewicht) der Normaleinheit (Hefner Alteneck)
"eich ist. Hirschmann.
Stevens (381) weist in diesem Artikel hauptsächlich auf die Ver-
schiedenheiten der verhältnissmässigen Excursionskraft des Auges nach oben
und unten. wie sie mit dem Tropometer beobachtet wird. Er hält diese Be-
ezungen für wichtiger als die lateralen, und glaubt, dass Schwankungen der
lateralen Bewegungen auf Veränderungen derselben beruhen. Die Normal-
erenze nach oben beträgt 33°, nach unten 50° die ganze Excursion 83°.
Wenn eine verringert ist, so ist die andere entsprechend vermehrt.
Burnett.
In Anschluss an seine frühere Mittheilung (Graefe’s Arch. XLII, 1.
5. 258) bringt Hess (383) zunächst neue Belege für seine Auffassung, dass
die Linsenverschiebung während der Contraction des Ciliarmuskels. eine pas-
Ne: lediglich durch die Schwere der Linse bedingte Erscheinung sei. So
tand er. dass bei starken Accommodationsanstrengungen die Linse ihrer Schwere
olgend nach unten sinkt. Je nach der Haltung des Kopfes sinkt die Linse
beim Accommodiren gegen den entsprechenden Theil des Ciliarkörpers.
= Wenn die Iris in einer horizontalen Ebene liegt, so findet keine Ver-
schiebung der Linse gegen den Ciliarkörper hin statt. Die durch Eserin her-
"orgerufene Contraction des Ciliarmuskels ist viel beträchtlicher als die durch
maximalen Accommodationsimpuls auslösbare Contraction.
= te Messung dieser Linsenverschiebungen während der Accommodation
aben : EES
e für das Auge des Verfassers bei starker, willkürlicher Accommo-
Onsans . H . H -
trengung ein Sinken der Linse nach unten um 0,3 bis 0,35 mmn.
110 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Bei Neigung des Kopfes von der rechten auf die linke Schulter ver-
schiebt sich die accommodirte Linse um die doppelte Grösse. Starke Eserini-
sirung vermehrt den Ausschlag bis auf fast 1 mm.
Das Maass der bei willkürlichem Accommodiren möglichen Contraction
des Ciliarmuskels ist immer merklich kleiner, als die bei starker Eserinisirung
eintretende Contraction.
Bei starker Accommodationsanstrengung liegt der Nahepunkt bei ge-
senktem Kopfe dem Auge merklich näher, als bei gehobenem Kopfe; hingegen
ist die Lage des Fernpunktes unabhängig von der Kopfhaltung. — Die Accon-
modationsbreite ist somit bei gesenktem Kopfe merklich grösser, als bei ge-
hobenem Kopfe. Bei entspannter Zonula nähert sich die Linse der Hornhaut
bei gesenktem Kopfe, bei gehobenen Kopfe entfernt sie sich von ihr.
Mit Hülfe eines geeigneten Apparates wird auch der objective Nachweis
des Vorrückens und Zurücksinkens der Linse bei Senkung und Hebung des
Koptes geliefert.
Ferner ergiebt weitere geeignete Untersuchung, dass die von der Kopf-
haltung abhängigen Ortsveränderungen der menschlichen Linse im eserinisirten
Auge gross genug sind, um gewisse Erscheinungen der Farbenstereoskopie in
auffülliger Weise zu beeinflussen. Die Centrirung der brechenden Medien des
Auges kann durch die accommodativen Linsenverschiebungen beträchtliche
Acnderungen erfahren.
Die Frage nach der Aenderung des intraocularen Druckes in den vor
und hinter der Linse gelegenen Augentheilen während der Accommodation
meint Hess auf Grund der gemachten Beobachtungen bezüglich der Linsen-
bewegungen dahin beantworten zu können, dass im normalen Auge während
der Aceommodation keine merkliche Druckdifferenz zwischen hinterem und
vorderem Bulbusabschnitte eintreten kann.
Berlin (388) hat auf ophthalmometrischem Wege den Ort der hinteren
Linsentläche und ihres Reflexbildes in weissem und in farbigem Lichte be-
stimmt und versuchte auf diesem Wege, durch Rechnung den Totalbrechungs-
index einer lebenden Linse zu finden und somit die optischen Constanten eines
individuellen Auges ohne Zuhilfenahme schematischer Werthe zu berechnen.
Die für das totale Brechungsvermögen gefundene Zahl 1,4451 stimmt
sehr nahe überein mit den von Helmholtz an zwei todten Linsen gefun-
denen Werthen: 1,4519 und 1,4414, sie entfernt sich auch nur wenig von
der von Mathiessen auf ganz anderem Wege erhaltenen Zahl 1,4384.
Mit seinem gefundenen Linsenindex berechnete Verf. alle optischen Con-
stanten des gemessenen Auges. Die optischen Constanten (s. Tabelle) stimmen
mit denen der schematischen Augen von Listing und Helmholtz und mit
denen der bisher berechneten Augen auffallend gut überein.
Bernheimer (3839) konnte durch experimentelle Untersuchungen am
Affen die s. Z. monographisch (J. F. Bergmann 1894) veröffentlichten ana-
V. Physiologie. 111
tomischen Studien am Menschen (Wurzelgebiet des Oculomotorius) bestätigen.
Er demonstrirt eine Reihe von Präparaten, nach der Nissel’schen Methode
der primären Reizung, welche beweisen, dass die Binnenmuskeln des Auges
wn den von ihm als Nebenkerne des Oculomotorius beschriebenen paarigen
kleinzelligen, und unpaarigen grosszelligen Mediankernen innervirt werden und
zwar ungekrenzt; ferner, dass das Ganglion ciliare nicht als sog. primäres
Centrum der Pupillarreaction angesehen werden kann und endlich, dass die
Wurzelstätten der äusseren Augenmuskeln in den beiden Seitenhauptkernen
und den von ihm beschriebenen Lateralzellen derselben, theils gekreuzt, theils
ungekrenzt zu suchen sind. Die weitere Localisation der einzelnen äusseren
Augenmuskelu nnd die weiteren Details bleiben einer späteren Mittheilung
vorbehalten, da die diesbezüglichen verwickelten experimentellen Studien am
Affen noch nicht abgeschlossen sind.
Uhtboff (396) hatte Gelegenheit an einem 5jährigen wegen doppel-
witirer Katarakt blindgeborenen Knaben noch mit Erfolg ausgeführten Ope-
tion. seine früher schon über das Sehenlernen blindgeborener gemachten Be-
ebachtungen zu wiederholen und weiter auszuführen. Die weitere Beobachtung
eines Falles von vorübergehender Amaurose nach Blephasasmus und endlich
eines Falles von doppelseitigem hochgradigem Mikrophthalmus congenitus (ohne
jele Liehtempfindung) sind zusammengenommen im hohen Grade geeignet, einen
äemlieh klaren Einblick in das Seelenleben des sehenlernenden Kindes zu
esähren. Die höchstinteressante Arbeit eignet sich leider nicht zu einem
korzen Auszuge. Wie Uhthoff richtig hervorhebt sind seine früheren und
gen Wahrnehmungen sämmtlich mit der empiristischen Theorie des Sehen-
lernens in Einklang zu bringen und erklären sich ungezwungen aus derselben.
Sine Beobachtungen bezüglich des zweiten Falles (Amaurose nach Blephoro-
Tomus) scheinen ihm mit Recht geeignet, die bekannte Erklärung Leber’ s
/rrafe's Arch. f. Ophthalm. Bd. 26, Ab. 2) zu stützen.
Im VI. Bande des Zeitschr. f. Psycholog. u. Phys. d. Sinnesorgane hat
Zeeman n eine entoptische Erscheinung beschrieben: betrachtet man im Dunkeln `
durch den Spalt eines schwarzen Cartons eine nicht zu intensive Lichtquelle,
“ sieht man auffallend deutlich violette Lichtstreifen, die sich zu einer birn-
"mio Figur gestalten. Siethoff (401) fasst diese Erscheinung als en-
"pisches complementäres Nachbild der Fovea auf, verursacht durch die Er-
egung der hinter der Umgebung der Macula gelegenen percipirenden Zapfen.
Die Lichtstreifen sollen den von Bergmann und Krause beschriebenen
"laien entsprechen, sie umgeben oben und unten den gelben Fleck und
Mit dem gelben Macularfarbstoff gefärbt.
8 ma (401) hat die Augen von Fischen, BEN Ge Stunden
es on worden waren, bei Beleuchtung mit Auer ee DL NS
N ees (s. Tafeln) eine schön rothe Färbung der beiden oberen
TAN Augenhintergrundes, welche dem mit Tapetum versehenen Netz-
icht über das Jahr 1897 zum Archiv für Augenheilkunde. VIII
Rand
sind
112 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
hauttheil entsprechen. Der untere Theil der Netzhaut erscheint grau, hier ist
nur Piginentepithel vorhanden. Mit der Belichtung des Auges verschwindet
das Roth der oberen Parthie, nach etwa 1stündigem Aufenthalt im Dunkeln
tritt das Roth wieder hervor: Sehpurpur. Nach Erlöschen der Blutcirculation,
durch Verblutung des Thieres bei rothem Licht, war der rothe Theil der Nev-
haut immer noch kenntlich.
Kapitel VI—XI Referent: Horstmann.
VI. Refractions- und Accommodations-Anomalien.
402. Bull, J. G. Les effets visuels des defauts de re-
fraction. Arch. d’Ophthalm. XVII, 4. p. 232.
403. Petella. Sulla Schiascopia. Annali di Medicina Navale.
JJI. 3.
404. Seggel. Ueber den Einfluss der Beleuchtung auf
die Sehschärfe und die Entstehung der Kurzsichtigkeit.
Münchener med. Wochenschr. 1897, No. 37 und 38.
405. Dor. De la correction totale de la myopie. Annal.
d’Ocul. CXVII, p. 356.
406. v. Hippel, A. Ueber die operative Behandlung
hochgradiger Kurzsichtigkeit. Deutsche med. Wochenschrift 1897,
No. 25.
407. Distler. Ueber die operative Behandlung hoeh-
gradiger Kurzsichtigkeit. Med. Corr.-Bl. des Württemberg'schen
ärztl. Landesvereins, 1897, No. 27.
408. Hess, C. Ueber neuere Fortschritte in der operativen
Behandlung hochgradiger Kurzsichtigkeit. Zeitschr. f. prakt.
Medicin, 1897, No. 14.
409. Gelpke, Th. und Bihler, W. Die operative Behandlung
der myopischen Schwachsichtigkeit. Beitr. zur Augenheilkunde
XXVIII, p. 1.
410. Dransart. Troisième contribution au traitement
chirurgical de la myopie progressive par liridectomie et la
selerotomie. Ann. d’Ocul. CXVI p. 357.
411. Schön, W. Der Brechungsverlust myopischer Augen.
Eine Richtigstellung. Zehender’s klin. Monatsbl. f. Augenheilkunde, XXXIV.
p. 172.
412. Vacher. De l'extraction du cristallin transparent
comme moyen prophylaetique et traitement de la myopie très
forte progressive. Clin. Ophthalm. 1897, No. 8.
413. Weiss, L. Ueber das Vorkommen von scharf be-
grenzten Ektasien im Augengrunde und über partielle Farben-
blindheit bei hochgradiger Myopie. Wiesbaden 1897,J. F. Bergmann.
414. Dimmer, J. Zur Lehre vom Astigmatimuss. v. Graefe's
Arch. f. Ophthalm. XLII, 3, p. 613.
VI. ‚Refractions- und Accomodations-Anomalien. 113
Bull (402) suchte die Formveränderung der Probebuchstaben, wie sie
das ametropische Auge empfindet, durch die Photographie der Buchstaben
zu bestimmen, nachdem er vor das Objectiv in Contact mit diesem sphärische
oder cylindrische Gläser gesetzt hatte. — Es zeigte sich zwar, dass das
emmetropische Auge das diffuse photographische Bild einer bestimmten Ame-
tropie weit weniger leicht erkennt als das mit der entsprechenden Ametropie
hehaftete Auge die Buchstaben selber. Letzterem stehen nämlich verschiedene
Hilfsmittel zum richtigen Erkennen zu Gebote, von den es unbewehrt Gebrauch
macht und zu welchen auch die Verdoppelung der Buchstaben gehört, welche
die Photographie nicht zeigt. Bull führt eine grosse Zahl dieser durch
concave und Cylinder-Gläser gewonnener diffuser Photographieen der Probe-
buchstaben sowie der zur Bestimmung des Astigmatismus dienenden Stern-
und Kreuzfigur vor. Die durch Astigmatismus erzeugten Bilder sind viel
klorer als die anderen, und zwar bewirkt der gewöhnliche myopische Astig-
matisınus geringere Undeutlichkeit als der aussergewöhnliche, weil bei letzterem,
wo der senkrechte Meridian emmetropisch, der wagerechte myopisch ist, die
für die Lesbarkeit wichtigsten senkrechten Elemente der Buchstaben in die
Breite verzogen und letztere gerade hierdurch besonders undeutlich erscheinen.
Das Umgekehrte findet sich bei den beiden Formen des hyperopischen Astig-
natismus. Es zeigte sich auch, dass das „Kreuz“ ein viel feineres Mittel
zur Diagnose des Astigmatismus ist als der „Stern“, indem der Unterschied
in der Erkennbarkeit der beiden sich unter einem rechten Winkel kreuzenden
Linien schon bei einem künstlichen Astigmatismus von nur 0,25 Diopt. höchst
auffallend ist. — Die Untersuchungen geben auch werthvolle Fingerzeige für
lie Auswahl von Probebuchstaben, welche für alle Amertopien ungefähr gleiche
lesharkeit besitzen müssten. Solche mit wage- und senkrechten Linien, bei
Welchen ein schiefer Astigmatismus unentdeckt bleiben kann, dürfen nicht
vorherrschen. Astigmatische Photographieen, welche dadurch gewonnen
werden, dass in der einen Hälfte der Expositionszeit auf den Brennpunkt des
even, in der 2. Hälfte auf den des anderen Meridians eingestellt wurde, er-
"Menen sehr deutlich. Wahrscheinlich vermag auch das astigmatische Auge
l anologer Weise sich deutliche Bilder zu verschaffen. — Ein grosser
Unterschied zwischen der Photographie und den von den Ametropen oder an
Accommodationsfehlern Leidenden gesehenen Bildern besteht darin, dass sich
wi diesen fast stets monoculäres Doppeltsehen nachweisen lässt, welches also
Neineswegs ein besonderes Krankheitssymptom, sondern vielmehr als eine Gesetz-
Nässige Begleiterscheinung des Augenfehlers aufzufassen ist, welche durch
Bi der durch die verschiedenen Linsenksetoren erzeugten Bilder ent-
re e photographische Apparat; weichem die Spnürısche alle fehlt,
i Se Verdoppelung und Vervielfachung nicht, ausser mit den von
lesem Zwecke hergestellten Linsen.
v. Mitelstaedt.
VIII
114 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Petella (403) beschreibt das Wesen der Skiaskopie und giebt ein-
gchende, leicht verständliche Anweisungen, wie die Untersuchungsmethode für
die Prüfung der Militär- und Marinedienstpflichtigen auszuführen und zu
verwerthen ist. Dantone.
Seggel (404) stellte fest, dass die Anzahl der kurzsichtig ge-
wordenen Schüler bis zum 16. Lebensjahre stets ansteigt, danach wird
dieselbe geringer. Nur ausnahmsweise wird in den höheren Klassen ein
Schüler kurzsichtig. Dies bezieht sich besonders auf Mittelschulen, dort
werden die Augen der Schüler mehr angestrengt und sind die Beleuchtungs-
verhältnisse viel ungünstiger. In neueren Anstalteu, wo die Beleuchtung
eine gute war, konnte Seggel feststellen, dass die Sehschärfe, welche bei
eintretender Myopie stets abzunehmen pflegt, immer eine bessere blieb und
dass die Zahl der kurzsichtig gewordenen Schüler stets abnahm.
v. Hippel (406) hat in 114 Fällen von hochgradiger Myopie die
Diseision der Linse ausgeführt. Nach seiner Ansicht muss der Kurzsichtig-
keitsgrad mindestens 12 D. betragen, in den meisten Fällen war eine Myopie
von 14—25 Diopt. vorhanden. Doch operirte er niemals, solange hochgradig
Kurzsichtige noch corrigirende Brillen vertrugen und mit deren Hilfe ein
für ihr individuelles Arbeitsbedürfniss genügendes Sehvermögen besassen. Bei
hochgradiger Kurzsichtigkeit auf beiden Augen gab er der doppelseitigen
Operation vor der einseitigen den Vorzug, weil sie in den meisten Fällen
die Wiederherstellung des vorher fehlenden binoculären Schakts bewirkte.
Erkrankungen der Aderhaut hatten niemals irgend einen bemerkbaren Einfluss
auf das Verhalten der Augen gegenüber dem operativen Eingriff. Später
aufgetretene Netzhautablösungen stehen, nach Ansicht von Hippel, nicht
in ursächlicher Beziehung zur Operation. Was das Fortschreiten der Myopie
anlangt, so glaubt er, dass dasselbe mit aller Wahrscheinlichkeit durch die
Operation vermindert wird, indessen gewährt sie keinen Schutz gegen das
Auftreten von Chorioiditis und Netzhautablösung.
Nach Distler (407) ist die operative Behandlung höchstgradiger
Myopie so gut wie gefahrlos. Die Herabsetzung der Refraktion ist sehr be-
trächtlich, wodurch eine ganz erhebliche Verbesserung für das Sehen für die
Ferne herbeigeführt wird. Die Sehschärfe nimmt meistens beträchtlich zu
und die Möglichkeit eines binoculären Sehens wird wieder hergestellt. Der
Verlust der Accommodation bedeutet keinen nennenswerthen Nachtheil. Dem
weiteren Fortschreiten der Myopie wird wahrscheinlich Einhalt gethan. Die
Gefahr des Eintretens von schweren Blutungen oder Netzhautablösungen wird
durch die Operation nicht vermindert, aber auch nicht erhöht.
Hess (408) operirt hochgradig Kurzsichtige vermittelst des peripheren
Linearschnittes, wobei er mit der Spitze der Lanze die vordere Linsenkapsel
einritzt.
VII. Lider. 115
Gelpke und Bihler (409) operirten jeden Myopen, dessen Kurz-
sichtiekeitt durch Correctionsgläser nicht derart corrigirt werden kann, dass
ein genügendes Schverinögen resultirt. Im Ganzen haben sie 56 Myopen mit
‚4 Augen operirt. und zwar solche vom 7. bis zum 60. Lebensjahre, in der
Mehrzahl zwischen dem 16. und 30. Lebensjahre. Die Schschärfe betrug
nach bester Correction 0,01—0,8, der Myopiegrad 10—26 Diopt. Nur bei
34°, war ein negatives Operationsresultat vorhanden. Die durchschnittliche
Zunahme der Sehschärfe betrug das fünffache des früheren.
Weiss (413) bespricht zunächst die von ihm bereits früher beschriebene
warf begrenzte Ektasie der hinteren Bulbuswand bei hochgradiger Myopie.
Für gewöhnlich ist diese Ektasierung cine mehr gleichmässige mit allmählichem
Uebergang nach den weniger ausgedehnten Theilen, in selteneren Fällen setzt
ch die ektasierte Partie scharf von der Umgebung ab. In vielen Fällen,
wo bei anderen auf der nasalen Seite der scharf begrenzte Rand einer Ektasie
refunden wird, ist eine dunkle Bogenlinie zu sehen, an deren Stelle in keiner
Weise eine plötzlich ansetzende Niveaudifferenz nachzuweisen ist. Ausserdem
ad Weiss bei Myopie mit guter centraler Schschärfe häufig Farbenscotome
a den verschiedensten Theilen des Gesichtsfeldes, oft den blinden Fleck
kergrösert mit entsprechender Ausdehnung des Conus. Die Defecte des
hesichtsfeldes für farbige Objecte zeigten ein ungemein verschiedenes Ver-
halten, die Rothempfindung vor allen hatte am meisten gelitten.
VII. Lider.
115. Fuchs. Initialselerose am oberen Augenlid. Münch.
med. Wochenschr. 1897, No. 17.
An Pergens Favus der Augenlider. Zehender’s klin.
Monatsbl, f, Augenheilk. XXXIV, p. 241.
di Baquis. Sull’abnorme accrescimento sotto— eutanco
dei cigli, Annal. di Ottalm. XXVI, 1—2, p. 4.
48% Kohann, M. B. Zur Entropium-Operation. \Wjest.
Oplthalm, XIV, 2 u 3.
419. Helmbold. Zur Operation gegen Ektropium des
interen Lides. Zehender’s klin. Monatsbl. f. Augenheilk. XXXIV, p. 203.
a Oliver, C. H. Klinische Geschichte einer Operation
Pr Narbenektropiu ms mit Vorrückunng des Musculus
“PT palpebrarum. Annal. of Ophth. 1897, No. 4.
+21, Mohr,M. Ein Fall von Blepharoplastik. Wiener klin.
Ischau 1897, No. 9.
42:
ey 2.
Run.
Motais. Nouvelle operation du ptosis. Annal. d’Ocul.
~ P. 367.
42: e . . s
Deeg Goldzieher, W. Demonstration eines Falles von
amyotrophica. Ungarisch med. Presse 1897, No. 21.
116 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
424. Gomez, V. Ein Fall von einseitigem Epicanthus.
New-York med. Journ. 1897, April 17.
425. Fischer. Stirnlappen. Centralbl. f. prakt. Augenheilk.
XXI, p. 174.
Baquis (417) hat, wie Makroki und Chisolm, zweimal eine
Wimper gefunden, die bis an die Spitze vollständig mit der Lidhaut über-
zogen war. Nach Abtragung des kleinen Auswuchses vom Lide konnte das
Haar wie aus einem Futterale gezogen werden. Den zweiten dieser kleinen
Bälge hat Verf. in einer !/,°/, Chromsäurelösung fixirt und dann mikroskopisch
untersucht. Es fanden sich wenige histologische Veränderungen im Corium
vor, besonders an den Wandungen des die Cilie umschliessenden Cylinders,
aber ein Aufschluss über das Zustandekommen dieses ungewöhnlichen Ver-
hältnisses konnte nicht gewonnen werden. Dantone.
Von dem Prineip ausgehend, dass das Entropion das Resultat eiuer
stärkeren Schrumpfung der Conjunctiva und der ihr anliegenden Schichten des
Tarsalknorpels, als dessen oberflächlicher Schichten sei, dass dadurch die
Verkürzung des Ciliarrandes des Lides, die Nacheinwärtsverschiebung der
Lidhaut und eine Hpypertrophie des M. orbicularis palp. entstehe, stellt
Kohann (418) einer rationellen Entropion-Operation folgende Forderungen:
Es soll 1) das normale Verhältniss zwischen den vorderen und hinteren Lid-
schichten, in der dem freien Lidrande perpendiculären Richtung, ebenso wie
auch 2) zwischem gesprumpftem Randtheile und dem übrigen Theile des lides,
in der dem Lidrande parallelen Richtung hergestellt werden. 3) Die Ver-
schiebung der Haut über dem Knorpel muss gehoben werden, wie auch 4) der
Zug, den die geschrumpfte Conjunctiva auf die Lidhaut ausübt. 5) Die ge-
steigerte Thätigkeit des M. orbicul. palp. soll geschwächt werden. — Die.
allen diesen Anforderungen entsprechende, vom Verf. vorgeschlagene Operation
(eine Modification der von ihm schon 1888, Wjestn. Ophth. 4—5 beschriebenen)
wird auf folgende Weise ausgeführt; — 1. Moment. Zwei verticale Scheeren-
schnitte durch die ganze Liddicke, vom Lidrande aus, 3—4 mm hinauf (bis
zur Knickungsfurche des Tarsalknorpels), der eine Schnitt am äusseren Lid-
winkel, der andere lateralwärts vom Thränenpunkte. — 2. Moment. Das
Lid wird umgewandt, die Jäger’sche Hornplatte untergeschoben, und nun
werden die beiden Verticalschnitte von der Conjunctivalseite aus, durch einen
dem Lidrande parallelen, durch die Knickungsfurche der Lider geführten.
die Conjunetiva und den Knorpel durchdringenden Schnitt vereinigt; hierauf
wird die Muskelschicht von der vorderen Tarsalfläche, sowohl nach oben
(2—3 mm), wie auch am unteren Tarsalabschnitte (fast bis an den Lidranl,
aber mit Schonung der Haut) abgesperrt, und zwar der ganzen Länge des
Horinzontalschnittes entlang, besonders sorgfältig an den Enden des Schnittes.
— 3. Mowent. Das Lid wird aut der Hornplatte normal gelegt, und die
VII. Lider. 117
kiden verticalen Schnitte nach oben (am oberen Lide) durch die Haut und
die oberflächlichen Muskelschichten, noch auf 7—10 mm verlängert. Wenn
alle Schnitte genügend ausgefallen sind, so liegt der untere, bloss durch die
Haut mit dem oberen Lidtheile in Verbindung gebliebene Abschnitt jetzt mit
den Cilien nach vorn; beim Spannen der Lidhaut (mit dem Finger) nach
een ist der freie Lidrand nach vorn, die Cilien nach oben gerichtet. —
4. Moment. Es werden am ciliaren Lidabschnitte 3 verticale Nähte, an
beiden verticalen Wunden je 3 horizontale Nähte angelegt. Beim Anlegen
der ersteren wird die Nadel von der Conjunctivalseite 1 mm hinter dem
hinteren Ciliarrande des Lides eingestochen, durch den abgetrennten Knorpel-
abschnitt auf dessen Vorderfläche (Muskelfläche) durchgestochen, zwischen
Tarsalknorpel und Muskelschicht des oberen Lidtheiles, bei nach oben ge-
zoeener Lidhaut, dann durch die Haut des Lides nach vorn, 3—4 mm unter-
WM der Augenbraue ausgestochen und beim Knüpfen der Naht die Faden-
tilen so angezogen, dass der ciliare Lidabschnitt mit seiner intermarginalen
Fläche nach vorn, die Cilien nach oben gerichtet sind. An den verticalen
Schnitten werden zuerst die mittleren Nähte angelegt: die Nadel wird un-
mittelbar unterhalb der Cilien, 4 mm vom Wundrande in die Haut, durch
den Knorpel gestochen, und dann der gegenüberstehende Wundrand 3—4 mm
biher gefasst und in seiner ganzen Dicke durchgestochen. Die unteren und
eberen Nähte werden oberflächlicher, aber schr sorgfältig angelegt, damit
das Lid keine Einkerbungen bekommt. Nun wird die Operation mit einer
"lg (aber nicht ausgiebig) des äusseren Augenwinkels (mittelst gerader
Scheere) beendigt. Letztere giebt dem Winkel die kosmetisch wünschenswerthe
Schärfe. — Verf, empfiehlt diese Operation besonders bei bedeutenden
Koorpelverkrinnmungen des oberen Lides. Sie ist aber auch am unteren
lide anwendbar. K. hatte bei dieser Öperationsmethode keine Misserfolge,
keine üblen Zufälligkeiten zu beklagen und sah, selbst nach vielen Jahren
keine Recidive eintreten. Auch in kosmetrischer Hinsicht seien die Resultate
Füustig. Eine von K. angegebene fernere Modification der Näthe, wie viele
Kathschläge sind zum Referiren nicht geeignet. Hirschmann.
In Oliver’s Falle (420) war das Oberlid durch den Stoss eines Kuh-
borns stark zerrissen und die dadurch entstandenen Narben hatten ein aus-
£elehntes Ektropium herbeigeführt. Die Gewebe wurden auseinander präparirt
D dann schliesslich ihren besonderen Beziehungen angepasst und zusammen-
Dt. Dies beseitigte das Ektropium, aber es blieb noch eine Ptosis von
Weg des M. levator palpebralis von semer Befestigung amn Tarsus
er D Es Sue ein SEI Einschnitt BEE uud die Fasem
= S SE DE DEE E von den UDO ONE abe
we : zwei tiefe Nähte mit dem Tarsalrande vereinigt, Das Ergebniss
m Aussehen und Bewegung vollkommenes Lid. Burnett.
Mohr (421) halbirt zur Beseitigung des narbigen Ektropium die Haut
118 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
zwischen den Nasenwänden und dem inneren Augenwinkel durch einen Schnitt,
welcher etwas höher als der Canthus internus beginnt und bogenförmig am
Gesicht bis unter das Jochbein geführt wird; darauf wird die Haut bis zur
Lidkante lospräparirt, der Lappen nach oben und medialwärts verschoben, bis
das Ektropium gehoben erscheint. Nun wird der verschobene Lappen an die
untere Wundlippe fixirt.
Motais (422) sucht dem Nachtheil der bis jetzt angewendeten Ver-
fahrungsweisen der Ptosisoperationen, dem Zurückbleiben des obern Lids, durch
folgendes Verfahren abzuhelfen: Von dem mittleren Theil der Sehne des
Rectus superior wird ein Faserbündel losgetrennt und mit der Mitte des oberen
Randes des Tarsus sowie mit dessen Vorderfläche vernäht. Der Zugang zum
Rectus superior und zum Farsus wird durch eine Incision der Umschlagsfalte
bei vollkommen ektropiorirtem Oberlid gewonnen. Die Excision eines Haut,
lappens vervollständigt die Operation. Sulzer.
Gelegentlich der Vorstellung eines operirten Falles von Ptosis bemerkte
Goldzieher (423), dass er die von Hess angegebene Methode für die
beste hält. Er hat nach dieser bereits 8 Fälle mit Erfolg operirt. Das
Verfahren kann jedoch bloss dann empfohlen werden, wenn die Haut nicht
verkürzt ist. Herrnheiser.
Die bemerkenswerthen Umstände des Falles von Gomez (424) bestehen
darin, dass der Epicanthus einseitig (links) war und von den Verwüstungen
der Selerodermie herrührte. Eine Operation heilte die Entstellung.
Burnett.
Fischer (425) benutzte zum Ersatz des durch Verbrennung verloren
gegangenen Lides einen Hautlappen aus der Stirn.
VIII. Thränenapparat.
426. Zimmermann, W. Beitragzur Therapieder Thränen-
sackleiden. Zehender’s klin. Monatsbl. f. Augenheill. XXXIV, p. 259.
427. Fikinadte, J. Einige Fälle aus der Augenpraxis.
Wjestnik Ophthalm. 1897, No. 2.
428. Dörnig, G. Ein Fall von acuter Dakryoadenitis.
Ing.-Diss. Greifswald 1897.
42). Lodato. Tuberculosi primaria della glandola
lagrimale. Arch. di Öttalm. IV, 11—12, p. 383.
450. Terson. Comparaison entre divers cas d’exstir-
pation de la glande lacrymale palpebrale Soc. d’Ophtalm. de
Paris 1897, Juin 1.
431. Couetoux. L'origine nasale desaffections oculaires
et le eatheterısme des voies lacrymales. Annal. d’Oeul. CXVII,
p. 270.
432, Simi. Sulla fistola del sacco lacrimale. Boll. d’Ocul.
ANIL 13, p. 98.
VIIl. Thränenapparat. 119
455. Jennings, J. E. Ein Fall von cirrhotischem Car-
cnom der orbitalen Thränendrüse Amer. Journ. of Ophth.
197, April,
434. Fischer. Ein Thränenstein. Centralbl. f. prakt. Augen-
Lk XXI, p. 207.
Zimmermann (426) berichtet über 3 Fälle von Thränensackleiden,
bei denen eine schon Jahre lange erfolglose Behandlung vorausgegangen war.
Durch die von Königshöfer angegebene Massage des Thränensacks wurde
ene dauernde Heilung erzielt. Im Anfang der Behandlung wurde der 'Thränen-
wk mehrmals mit einer Lösung von Hydrargyrum oxyeyanatum ausgespült.
Fikinadte (427) berichtet über tuberkulöse Entzündung der Thränen-
(rise bei einem 15jährigen tuberkulösen Mädchen nach einem Trauma, und
über 2 Falle von chronischer Dacryo-eystitis, von einer Nasenaflection ab-
langiz — in einem Falle war ein Polyp auf der inneren Fläche der unteren
Lucht die Ursache, im anderen — eine nicht bestimmte Anomalie im Baue
kr Nasenhöhle. Hirschmann.
Im Falle von Dörnig (428) handelt es sich um ein dreijähriges Kind,
Js an einer Entzündung der linkseitigen Thränendrüse erkrankt war, die
ich 14 Tagen vollständig beseitigt wurde.
Ludato (429) berichtet über eine von Angelucci exstirpirte Ge-
vlnulst der Thränendrüse, die sich in relativ sehr kurzer Zeit entwickelt
ie, Die histologische Untersuchung liess in vielen stark degenerirten Acinen
et Drüse sichere Tuberkelbildung erkennen. Da keinerlei Erscheinungen
"un, die auf Tuberkulose in anderen Körpertheilen schliessen liessen, so
"klart Verf, den Fall als primäre tuberkulöse Infection der Thränendrüse.
Dantone.
Simi (432) bespricht die verschiedensten Methoden, welche bei der
andlung der Thränenkanalaffeetionen in Anwendung gekommen sind. Er
'äbnt u. A. eine capilläre Thränensacktistel, welche trotz der erzielten
burchzängiekeit des Canals und der geheilten Entzündung des Sackes sich
kit schloss und dies erst eintrat, als mehrere Wochen lang ein feiner
Wichsfaden durch die Oeffnung geführt und so mechanisch das Durchtliessen
SÉ Thränentlüssigkeit abgehalten worden war. Dantone.
b-}
Die Patientin, von der Jennings (433) die Thränendrüse entfernte,
“Tr eine 45 jährige Frau, welche zuerst vor zwölf Jahren eine Hervorwölbung
e Gieres Auges bemerkte, die seitdem langsam immer zunahm. Zur Zeit
a: Tuchung war V im R. 2/,,; Augenbewegungen gut. Eine harte Ge-
Ges e im oberen Theile der Augenhöhle gefühlt. O.S. mattgrau.
e em Flee
Kapal Wurde
det Unte
k choroidealer Atrophie umgeben. Die Geschwulst in ihrer
leicht aus den sie umgebenden Geweben herauspräparirt. Bei
rs . . e ! 8 d ; i
suchung zeigte sich die Geschwulst als ein Seirrhus-Careinom des
120 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Orbitaltheiles der Thränendrüse. Sie war 1!/,‘ lang und 1° dick mit einer
dichten Kapsel Ueberreste der Thränendrüse waren noch sichtbar.
Burnett.
Fischer (434) entfernte aus dem unteren Thränenröhrchen eines alten
Mannes einen erbsengrossen Thränenstein, der aus phosphorsaurem Ammoniak-
Magnesia bestand.
IX. Muskeln und Nerven.
435. Berry, G. A. Strabismus. Edinburgh med. Journ. I, 2.
p. 147 und 2, p. 252.
436 Dreyer-Dufer, R. La mensuration du Strabisme.
These de Paris 1897.
437. Darier. Comment doit. on opérer le strabisme.
Clin. Opbtalm. 1897, No. 4, p. 37.
438. Morton, H. M. Advancement perferable to simple
tenotomy. Ophthalm. Rec. VI. 3, p. 123.
439. Landolt, E. Le dosage dans l'opération du stra-
bisme et un procédé d’avancement musculaire. Arch. d’ÖOphthalm.
ANIL 5, p. 309 und Arch. f. Augenheilk. XXXIV, 4, p. 286.
440. Sachs, M. Ueber das Schen der Schielenden.
v. Graefe’s Arch. f. Ophthalm. XLIN, 3, p. 597.
441. Violet, P. Strabisme consécutif à une cautéri-
sation de la muqueuse nasale. Annal. d’Ocul. CXVII, 6, p. 436.
442. Prentice, Ch. Strabismus theories. New-York med.
Journ. 1897, No. 4, p. 117.
443. Kunn, C. Zur Theorie des Schiełens. Beiträge zur
Augenheilk. XXVII, p. 44.
444. Bissis, J. Nucleare Oculomotoriuslähmung. Central-
blatt f. prakt. Augenheilk. XXI, p. 174.
445. Marina, Allessandro. Bemerkungen zu dem Aufsatz
des Herrn C. Kunn: Casuistische Beiträge zur Lehre von den
angeborenen Beweglichkeitsdefecten des Auges. Beitrag zur
Augenheilk. XXVII, p. 67.
446. Marple, W. B. Traumatische Abducensparalyse
mit Gesichtslähmung complicirt, mit besonderer Berück-
siehtigung der Localisation. New-York Eye and Ear Inf. Rep.
Jan. 1897.
447. Wecks, J. E Ein Fall von Verletzung des Nervu»
oculomotorius, an welchen sich eine Paralyse anschloss.
Ophthalm. Rec. April 1897.
448. Warrington, W. R. A case of congenital double
abducens, and right sided facial paralysis. Ophthalm. Rev.
XVI, p. 99,
449. Thompson, A. H. A case of loss of conjugate move-
ment of the eyes to either side. Almost complete recovery.
Ib. p. 102.
o
IX. Muskeln und Nerven. 121
550. Kunn. C. Ueber Augenmuskelkrämpfe bei Athetose.
Iatsche med. Wochenschr. 1897, No. 24.
#51. Kunn, GC. Ueber Augenmuskelkrämpfe bei Tetanie.
lb. No. 26.
42. Hauptmann, H. Ein Fall von progressiver trau-
matischer Lähmung des IM.— VI. Hirnnerven. Ing.-Diss. Greifs-
ul 1597.
455. Kocsis, Elemér. Ueber Asthenopia muscularis.
Uizarisch med. Presse 1897, No. 28.
Bei hochgradigem, langdauerndem Schielen und schlechter Disposition
nm Einfachsehen empfiehlt Landolt (439) die Vorlagerung der Muskeln
auf beiden Augen und die Verkürzung derselben durch Resection des Sehnen-
les. In den höchsten Graden kann ces sogar nöthig sein, diesen beiden
'rationen noch eine mässige Tenotomie folgen zu lassen. Bei Schielen
len Grades sind die entsprechenden Muskeln der beiden Augen soweit
d möglich vorzunähen, jedoch ohne Resection und ohne Tenotomie. Selten
“mgt bei manifestem Schielen die einseitige Vorlagerung. Insufficienz der
Inergenz, namentlich aber der Convergenz findet in der einseitigen Vor-
urung meist eine gründliche Heilung.
Nach den Ausführungen von Sachs (440) stellt sich bei Verdecken
lr normal fixirenden Auges das Schielauge mit der Netzhautgrube zur
Tuten ein. Er fixirt nicht mit der Netzhautstelle, welche beim Sehen mit
let Augen auf den fixirten Gegenstand eingestellt war, also nicht mit der
“nannten vicariirenden Macula. Dieser Netzhautpunkt im schielenden Auge
Wa demnach weder beim Gebrauche beider Augen die Eigenschaften eines
Fiationpunktes, noch zeigt er sie beim isolirten Gebrauche des Schielauges,
Dia er nicht zur Fixation verwandt wird. Die Netzhautstelle des schielenden
Auges, welche für gewöhnlich gleichzeitig mit der Netzhautgrube des fixirenden
ën vom Reize getroffen wird, zeigt weder in sensorischer noch in motorischer
Hinsicht Eigenschaften, welche es rechtfertigen würden, dass man sie als
"arirende Macula bezeichnet. Die abnorme Stellung der beiden Augen zu
"auer beim Schielen reicht vollständig aus, um das Binocularsehen un-
"glich zu machen. Zur Entwickelung einer neuen Correspondenz der beiden
neinander verschobenen Netzhäute kann es schon deshalb nicht kommen,
a er motorische Apparat nicht der vicariirenden Macula gehorcht, sondern
“centrisch an der Netzhautgrube des schiclenden Auges angebracht bleibt.
aa der Ansicht von Kunn (443) ist das AnS kommin Ge con-
ae. Schielens darauf zurückzuführen, dass ein Missverhältniss zwischen
al des EE es goe DE welches
ii Wach EE E eine eongenitale „DI. DOSIHIOR gefördert, dureh
Na e des Individuums EES Dabei u auf die optischen KE
en Augen überhaupt gar keine Rücksicht genommen und damit
122 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
alle jene unüberbrückbaren Schwierigkeiten beseitigt, mit denen alle bisherigen
Schieltheorien zu kämpfen hatten.
Marple’s Fall (446) betraf einen 35jährigen Mann, welcher gegen
den Kopf gestossen wurde und fünf Tage bewusstlos blieb. Nachdem er sich
erholt hatte, bestand eine Lähmung des rechten Abducens und Facialis. Ein
Jahr nach dem Unfall war der Zustand thatsächlich derselbe. Ein Ueberbliek
über andere veröffentlichte Fälle ist der Krankengeschichte beigefügt.
Burnett.
Weeks (449) berichtet über einen Fall, in welchem ein Mann mit
einem Rappier auf den Nasenfortsatz des Oberkiefers geschlagen wurde, ohne
dass die Weichtheile der Augenhöhle dabei getroffen wurden. Totale Paralyse
des dritten Gehirnnervenpaares dieser Seite folgte unmittelbar darauf. Es
bestanden dabei keine Schmerzen oder andere Allgemeinsymptome. Im wenig
mehr als 1!/, Monaten war die Function der Muskeln vollständig wieder-
hergestellt. Weeks glaubt, dass die Läsion an der Sphenoidalspalte gelegen
war und wahrscheinlich aus einem Blutklumpen bestand, welcher resorbirt wurde.
Burnett.
Im Falle von Warrington (448) bestand eine angeborene vollständige
Lähmung bei der Recti externi, sowie eine solche der rechtsseitiren Gesichts-
muskeln mit Ausnahme des Orbieularis palpebrarum und der Stirnmuskulatur.
Werner.
Thompson'’s Patient (449) war ein gesunder 55 jähriger Mann, der
plötzlich das Vermögen verlor, die Augen nach der Seite zu bewegen, während
das Convergenzvermögen intact war, das Kniephänomen zeigte sich verstärkt.
Nach Ablauf von 5 Wochen funetionirten die Reeti interni vollständig wieder,
nach 11 Wochen die Reeti externi theilweise: indessen blieb eine permanente
Schwäche des linken Rectus externus zurück. Werner.
Der Patient von Kunn (450) konnte nach einem Trauma mit den
Augen, wenn er in die Höhe sah, nicht mehr herunter sehen. Erst nach
8—10 Sekunden gelang es ihm. Forderte man ihn auf, während er gerade
aus sah, rasch hinabzuseben, so stellte sich die gleiehe Erscheinung ein.
Er blinzelte dabei heftig und bekam auch manchmal einen Krampf. wobei
die Augen statt nach abwärts, stark nach rechts oben gezogen wurden. E
handelt sich um wahre Krämpfe der exterioren Muskeln des Auges, welche
in langsamen tonischen Zusammenziehungen derselben bestanden.
Kunn (451) beobachtete bei Tetanie Krämpfe in den exterioren und
interioren Augenmüskeln, es tritt starker Strabismus convergens eines Auge
auf und der Patient kann diese Stellung nicht willkürlich aufgeben. Dabei
contrahiren sich die Pupillen ad maximum und ebenso der Muculus ciliaris.
die Conjunetiva röthet sich, die Oberlider sinken oft herab und setzen auch
der passiven Hebung einen gewissen Widerstand entgegen. Ist der Anfall
vorüber, so kehrt wieder Alles zur Norm zurück.
r?
IX. Muskeln und Nerven. . 193
Bei einem 42jährigen Arbeiter traten, wie Hauptmann (452) be-
shreibt. nach einem Hufschlag auf die linke Wange zuerst Lähmungen der
{miben Aeste des linken Trigeminus, dann des Abducens, später des Oculo-
vtorius und Trochlearis, zuletzt der Facialis auf. Zurückzuführen sind die
[iimungserscheinungen und deren allmähliches nach einander Auftreten auf
‚ine Schädelbasisfraktur und einer davon ausgehenden starken Callusbildung.
Elemér Kocsis (455) erklärt die Asthenopia muscularis auf folgende
Weise: „Die Ursache ist weniger in den Muskeln, als in der Innervation zu
when. Namentlich muss der grössere Augenabstand (Pupillardistanz) un-
telingt die unverhältnissmässige Vertheilung des Accommodations- und Con-
vreirungsimpulses nach sich ziehen; die Convergenz erheischt den grösseren
Theil des Nervenimpulses und führt somit die Entwicklung der Insufficienz
wriei. Besteht bei normalem Augenabstande (60 mm) zwischen Accommodation
un! Convergirung das erwünschte Verhältniss, so erfordert eine bedeutend
mere Distanz — z. B. 68 mm — zu einer gewissen Accomodation eine
ehlichere Convergenz, als im vorerwähnten Falle. Nun ist’s aber aus mit
d Harmonie, denn das Plus an Convergenz muss durch eine gesteigert
\renthätigkeit ersetzt werden. Ist die Distanz subnormal — z. B. 52 mm —
v it der Werth des Convergenzwinkels ebenfalls geringer, es stebt also
|nergenzimpuls in Ueberschuss zur Verfügung.
Obzwar eine geringe Abweichung der Convergenzwerthe nicht immer
Itheyuenlichkeiten bereitet, so ist sie doch nicht zu unterschätzen. Bedenkt
ta. wie genau die Convergirung geschehen muss, sollen die Blicklinien auf
ian Gegenstand vereinigt werden, so wird die Schwierigkeit der erwünschten
"une des Nervenimpulses leicht begreiflich, wenn der dem Accommo-
Mittel ze entsprechende Convergenzreiz nicht ausreicht, sondern gesteigert
“rien muss; und eben die Ersatzquantität dient zugleich als Massstab der
SHEI convergentiae. Nach der Erfahrung des Verf. besitzen die mit
'ergenzinsuffieienz behafteten Emmetropen einen dem normalen gegen-
et grössern Augenabstand.
Aber nicht nur bei Emmetropen, auch bei Hypermetropen kann man
T Inufficienz begegnen, es kommen sogar Fälle von periodischem Nach-
“"rartsschielen zur Beobachtung, und zwar überwiegend in dem Kindesalter,
"> dasselbe statt dem bei Hypermetropie vorkommenden Strabismus convergens
Se Se Grundursache dieser in SE EE übergehenden In-
` dürfte ebenfalls die unverhältnissmässige Vertheilung der Accommo-
lation i i , .
` "= und Conrergirungsimpulse beschuldigt werden. Im Wesentlichen
erkalt, während d
d
ts anderes, als dass das Auge nur den Accomodationsimpuls
a See er Couvergirungsimpuls WE bei Myonen -Mest sich
impulse far 2 beobachten. Und Konnte man ei Done die EE
sicherlich ee und Convergirung künstlich theilen, so kann dies
Im Gefolge krankhafter Zustände geschehen.
Herrnheiser.
124 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
X. Orbita und Nebenhöhlen. l
454. Cabannes et Ulvy. Phlegmon de l'orbite d'un"
cathétérisme lacrymal. Soc. d’anat. et de physiol. de Bordeaux 1897, i
Mars 1.
455. Lagrange. Un cas de sarcome embryonnaire de
l’orbite chez un enfant. Soc. d’anat. et de phys. de Bordeaux 1897.
Fébr. 8.
456. van Duyse et Moyart. Méningo-encéphalocėèle bino-
culaire de l'orbite avec occlusion du sac distal. Arch. d'Oph-
thalm. XVI, 6, p. 363.
457. Steiner. Zwei Fälle cystischer Erweiterungen von
Knochenhöhlen am Eingange der Orbita. Centralbl. f. prakt.
Augenheilk. XXI, p. 161.
458. Klingelhöffer, W. Ueber eine durch temporäre
Resection der äusserenOrbitalwand nach Krönlein exstirpirte
Orbitaleyste. Arch. f. Augenheilk. XXXIV 4, p. 86.
459. Sachsalber, A. Ucber das Rankenneurom der Orbita
mit secundärem Buphthalmos. Beitr. z. Augenheilk. XXVH. p. 1.
460. Trzebisky, R. Zur Gasuistik seltener Localisationen
von Dermoidcysten. Wiener med. Wochenschr. 1897, No. 10.
461. Moyart et van Duyse. Enophthalmie et exophtalmie
intermittente. Soc. Belge d’Ophtalm. 1897 Avril 24.-
462. Radswitzky. Ein Fall von Enophthalmus inter-
nittirend mit Exophthalmos. Med. Obosrenie 1897, No. 5.
463. Steiner, F. Die Besonderheit im Bilde der Basedow-
schen Krankheit bei Kindern. Wiener med. Blätter 1897, No. D
464. Cramer. Zu den Verletzungen der Augenhöhle.
Monatsschrift für Unfallskunde 1897.
van Duyse und Moyart (456) beobachteten bei einem 6 wöchent-
lichen Kinde eine angeborene unter dem linken inneren oberen Orbitalrande
hervortretende und das Auge nach vorne und aussen vordrängende durchaus
harte Geschulst, welche keine der für Meningocelen charakteristischen Symp-
tome darbot, eine bestimmte Diagnose überhaupt nicht zuliess und durch
schnelles Wachsthum das Auge in Gefahr brachte. Bei der Freilegung de
Tumors kam man auf die weisse derbe Wand einer Cyste, welche bei
ihrer Loslösung platzte und einen wasserhellen Inhalt entleerte. Dabei ent-
deckte man nach der inneren Orbitalwand zu eine mit ihr verwachsene kleiner
kaum erbsengrosse Cyste, welche ganz einem hydropisch vereiterten da‘
Ligament. canth. internum kaum überschreitenden Thränensack glich, sieh
aber nicht zusammendrücken liess. Doch erwies die Aspiration einer da
Cystenvolunmen weit übersteigenden Menge von Cerebrospinalflüssigkeit dir
Communication der Cyste mit dem Schädelraum und blieb diese deswegen
unberührt. Die Wand der grossen Cyste zeigte 3 die Pia, Arachnoidea un!
Dura bezeiehnende Schichten. Es handelte sich also um eine aus 2 Ab-
gd
schnitten bestehende Meningo-Encephalocele, deren äusserer Abschnitt ge
8 a regen
X. Orbita und Nebenhöllen. 195.
deen, während der innere mit dem Schädelraum in Verbindung stand und
durch ihr schnelles Wachsthum eine bösartige Neubildung vortäuschte,
besonders da sich die Geschwulst nicht zusammendrücken liess, was, wie-
Verf. meinen, deshalb nicht gelang. weil mit dem ausgeübten Druck zugleich
auch die Communicationsöffnung verlegt wurde. Heilverlauf vormal.
v. Mittelstaedt.
In den Fällen von Steiner (457) handelte es sich um eine cystische
Frweiterung der Stirnhöhle und um eine Schleimcyste in der Gegend des
Siebbeines.
Sachsalber (459) berichtet über einen Fall von Rankenneurom der
"rh und secundärem Buphthalmus bei einem 7jährigen Kinde, in welchem
Falle er die Excenteratio Orbitae ausführte.e Er giebt die Resultate einer
»enauen anatomischen Unsersuchung der Geschulst sowie des Augapfels.
Trzebisky (460) entfernte bei einem 4jährigen Mädchen ein hasel-
Nasgrasses, glattes Dermoid der Orbita, welcbes den Bulbus nach unten innen
vrrängte, mässigen Exopthalmus erzeugte und am äusseren oberen Orbital-
mnde anlag.
Bei einem 22 Jahre alten Patienten, dessen linke Gesichtshälfte, besonders
ls Fettgewebe, weniger entwickelt war, erschien bei aufrechter Stellung
ie Radswitzky (462) berichtet, die linke Augenspalte etwas niedriger
"lesen als die rechte. Beweglichkeit des linken Auges war lateralwärts
"twas beschränkt. Das linke Auge lag etwas tiefer in der Orbita (2—3 mm)
ds das rechte. Bei Rückenlage des Patienten fiel das linke Auge noch
"ier hinein (bis 5—6 mm) und stand etwas lateralwärts Bei Druck auf
ie Juxularvenen, beim Vorbeugen des Patienten und besonders bei ange-
"enter Arbeit, trat das linke Auge aus der Orbita hervor (bis 6—8 mm
EM das rechte), wobei es etwas nach unten innen abwich. Wenn Patient
“ch aufrichtete schwand der Exophthalmus in !/, bis 1 Minute. Vis. blieb
vrmal Zuerst traten diese Erscheinungen beim Pat. im Alter von 7 Jahren
a starkem Erbrechen auf. Bis zu 14 Jahren trat der Exophthalmus nur
beim Erbrechen oder Husten auf. Die letzten Jahre schien der Exophthal-
205 stäker zu werden. R. hält diesen Fall für eine retrobulbäre Venen-
“Tweiterung, Hirschmann.
Nach Steiner (463) fehlt der Exophthalmus bei der Basedow scheu
Krankhei Së ; Ze
nkheit der Kinder in 1/,—!/, der Fälle, ist er aber vorhanden, so
scheint er we
i niger ausgeprägt. Das Graefe'sche und Stellwag'sche
`\mptom
SE Sp selten “ug rommen nie combinirt vor. E Möbius’'sche
han, > scheint ue Fona er worden zu sein. | UBER LT
Tiränensect u der Augenlider, Nystagmus fehlen, selten ist übermässige
»cretion, ebenso eine Cornealaffection.
Cramer (464) berichtet über einen Fall, woselbst er ein Stück einer
nadel aus der Orbita entfernte, dann über einen pulsirenden Exoph-
us und eine Fractur im Canalis opticus.
Strick
'halm
126 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
XI. Conjunetiva, Cornea, Sclera, vordere Kammer.
467. Zimmermann W. Gegenwärtiger Stand der Pro-
phylaxe und Therapie der Blennorhoe neonatorum. Württen-
bergisches med. Corr.-Bl. 1897, No. 16.
468. Morax. Le diagnostic mieroscopique des conjuncti-
vites. Annal. d’Ocul. CXVII, p. 361.
469. Augeras. Examen mikroscopique des sderetions
eonjunctivales au point de vue clinique. Annal. d’Ocul. CXVII.
p. 365.
470. Kalt. Antisepsie preoperatoire de la conjunctivyae.
Annal. d’Ocul. CXVII, p. 365.
471. Belilowski. Ophthalmologische Beobachtungen. Wjest.
Ophth. 1897, No. 3.
472. Weichselbaum, A. und Adler, H. Epidemie acuter
Bindehautentzündung in Nieder-Oesterreich. Oesterreichisches
Sanitätswesen 1897, No. 20.
473. Frensch, C. G. Beschreibung eines Augapfels, der
durch gonorrhoische Ophthalmie verloren ging. New-York Eye
and Ear Int. Rep. 1897, Jan.
474. Vian. Des solutions concentrees de permanganate
de potasse dans le traitement de l’ophtalmie purulente
chez le nouveau-né et chez l'adulte. Annal. d’Öcul. CXVII, p.371.
475. Pominiane. Delaconjunctiviteinfectieuse d’origine
animale. Rec. d’Ophtalm. 1867, No. 5, p. 253.
476. Coppez, H Contribution à l’etude de la conjunc-
tivite pseudomembraneuse. Arch. d’Ophtalm. XVII, No. 5, p. 314.
477. Peters, A. Ueber das Verhältniss der Xerose-
bacillen zu den Diptheriebacillen nebst Bemerkungen über
die Conjunctivitis crouposa. Deutsche med. Wochenschr. 1897,
No. 9.
478. Valude, E. Conjunctivite A streptocoques et kera-
tité ponctuée superficielle. Annal. d’Ocul. CXVII, p. 431.
479. Peters, A. Ueber die chronische Diplobacillen-
Conjunetivitis. Zehender’s klin. Monatsbl. für Augenheilk. XXXIV,
p. 181.
480. Axenfeld, Th. Weitere Erfahrungen über die
chronische Diplobacillen-Conjunctivitis. Berliner klin. Wochenschr.
1897, No. 39.
Ant Hirschberg, J. Ueber die geographische Verbreitung
der Körnerkrankheit. Deutsche med. Wochenschr. 1897, No. 27 u. 28.
482. Hirsch, G. Die Art der Austreibuug des Trachoms
im rheinisch-westphälischen Industriebezirk v. Graefes
Arch. f. Ophthalm. XLII, p. 706.
483. Pink IL. Zur Histologie des Trachoms. Zehender'
klin. Monatsbl. f. Augenheilk. XXXIV, p. 144.
484 Ischreyt, G. Ueber Veränderungen des Conjunctival-
epithels bei Trachom. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. XXI, p. 200.
485. Elze, K. Plasmodienbefunde bei Trachom. Zwickau
1897. R. Zückler.
XI. Conjunctiva, Cornea, Sclera, vordere Kammer. 127
486. Kuhnt, H. Ueber die Behandlung der Conjuncti-
vitis granulosa sive trachomatosa. Deutsche med. Wochenschr.
1897. No. 38.
487. Nesnamow, G. A. Ueber die Indicationen bei der
Behandlung des Trachoms mit Jodlösung. Wratsch 1897, No. 7.
Frzänzung früherer Mittheilung.
488. Debogory-Mokriewitsch. Ueber die Anwendung des
hanutschukstiftes, der Kautschukplatten und der Kautschuk-
röll-Pincette bei der Behandlung des Trachoms. Vorläufige
Mittheilung. Wjestnik Ophthalm. XIV, p. 251.
439, Valude et Laur. Chancre syphilitique de la con-
junetive bulbaire. Soc. de dermat. et de siphilographie 1897, Mars 11.
490. Elschnig, E. Syphilitische Infiltration der Con-
junetiva bulbi. Zehender’s klin. Monatsbl. f. Augenheilk. XXXIV,
p. 155.
491. Thillier. Degenerescence adenoide la la conjonc-
tive. Annal. d’Ocul. CXVII, p. 369.
492. Ginsberg, S. Ueber seröse, epitheliale Bindehaut-
ssten und Neubildung von Drüsen bei Conjunctivalcatarrh.
\.Graefe’s Arch. f. Ophth. XLIV, 1, p. 112.
403. Stoewer. Cyste der Uebergangsfalte Zehender’s
sin, Monatsbl. f, Augenheilk. XXXIV, p. 234.
494. Noyes, H. Pemphigus der Conjunctiva. New-York
Lie and Far Int. Rap. 1897, Jan.
495. Burnett, S. M. Papilloide Geschwulst auf der bul-
biren Bindehaut. Amer. Journ. of Ophth. 1895, No. 4.
4%. Dunn, H. P. Grass spikeles in the conjunctival sac
"achild; suppuration of the cornea; collapse of the eyebal.
Io. med. Journ. 1897, No. 1883, p. 262.
497. Garnier, R. Das Pterygium und seine Operation.
Wjestnik. Ophth. XIV, 3, p. 221.
Aus der gründlichen Arbeit Morax (468) über die mikroskopische
Diagnose der Bindehautentzündungen, die verdient im Original nachgelesen
U werden, wobei wir hier nur einige practische Rathschläge über die
'ıtersuchung der diphtheritischen Conjunctivitis hervorheben. Wenn man
ti dieser Krankheit Culturen auf Serum anlegt, ohne vorher dieses Con-
‚wetisalseeret mikroskopisch untersucht zu haben, so begenet man grossen
“twierigkeiten. Sowohl im normalen als im pathologischen Zustand be-
berbergt die Conjunctiva Bacillen, die wegen ihrer geringen Anzahl die mikros-
““pische Untersuchung nicht stören, in der Serumcultur aber stark hervor-
Teten.
Ihre Colonien gleichen denen des virulenten Diphtheriebacillus. Die
Einimpfung des Meerschweinchens wird sodann nothwendig um die Diagnose
D stellen, was vier bis acht Tage erfordert. Bei einer Krankheit, wo alles
“m auf die sichere Diagnose gegründeten therapeutischen Handeln ab-
Va, ist dies ein ernster Nachtheil. In dem Deckglaspräparat des Con-
Lteratarbericht über das Jahr 1897 zum Archiv für Augenheilkunde. IX
128 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
junctivalsecrets lassen sich die Diphtheriebacillen leicht an ihrer unregel-
mässigen Form erkennen. Diese Diphtheriebacillen sind mehr oder weniger
in die Länge ausgewachsen und eines ihrer Enden ist gewöhnlich leicht ver-
diekt. Ihre Zahl im Deckglaspräparat ist niemal: bedeutend, aber immer
genügend, um dieselben aufzufinden und zu erkeni.en. Sulzer.
Belilowski (471) beschreibt eine Evidumie von epidemischem Catarrh
(Gräfe’s Schwellungscatarrh) — 15 Fälle, ausserdem die Conjunctivitis
catarrhalis nivalis, bei Schneeblindheit auftretend. Er beobachtete Hemerolopie.
am 3.—4. Tage, ziemlich intensiven Bindehautcatarrh, ophthalmoscopisch kleine
unregelmässige Fleckchen in der Maculagegend und leichte Hyperämie der
Retina bei Eisenbahnarbeitern, die bei Schnee im Freien gearbeitet hatten.
| Hirschmann.
In einem Dorfe Niederrösterreichs erkrankten wie Weichselbaunm
und Adler (472) berichteten, in einem Zeitraume vom 4. Februar bis
10. März 75 Personen, darunter ein Mann (der 25jährige Lehrer) und 74
Kinder, von denen 7 nicht im schulpflichtigen Alter standen, während die
übrigen sämmtlich die Schule besuchten. Adler, der im Auftrage der
Regierung die Untersuchung vornahın, constatirte folgenden klinischen Befund.
»Ohne merkliche Störung des Allgemeinbefindens, nur selten von
Schnupfen begleitet, entwickelten sich die Erscheinungen eines mässigen
Schwellungscatarrhes. Die wichtigsten Erscheinungen waren: Ocdem des
oberen Lides, Hyperämie der Conjunctiva tarsi und des Uebergangstheiles.
welcher letztere einen eigenthümlichen bläulichen Glanz zeigte; dabei waren
auch die halbmondförmige Falte und die Caruncula geschwollen. In den
schwächeren Fällen war nur vermehrte mit spärlichem Exsudat gemischte
Thränenseceretion vorhanden, in seltenen stärkeren Fällen war das Secret
dicker, gelblich; Follikelschwellung war unter 51 Fällen nur 7 Mal vor-
handen, gehört daher nicht zu den charakteristischen Symptomen.
Es ist wahrscheinlich, dass in diesen 7 Fällen chronischer Follicular-
catarrh — eine bei Kindern häufige Erkrankung — schon früher bestand.
Complicationen von Seiten der Hornhaut und Iris fehlten. Heilung erfolgte
in 8—14 Tagen.
Die Erscheinungen traten zumeist beiderseits auf, doch waren die
Augen nicht in allen Fällen gleich oder gleichzeitig gleich stark ergriffen.«
Die Therapie bestand in Sublimatauswaschungen, in Fällen von stärkerer
Secretion mit schwachen Lapislösungen. Die von Prof. Weichselbaum in
drei ganz frischen, noch nicht behandelten Fällen vorgenommene bakterio-
logische Untersuchung ergab das Vorkommen des Diplococecus pneumoniae.
welcher sowohl im Präparat, wie durch Culturanlagen zweifellos nachgewiesen
wurde.
Die ganzen Beobachtungen Adler’s und Weichselbaum''s stimmten
mit der von Axenfeld beschriebenen Epidemie in der Umgebung von
XI. Conjunctiva, Curnea, Sclera, vordere Kammer. 129
Marburg vollständig überein. Mit Rücksicht darauf, dass die Pneumonie-
coecenconjunctivitis ein viel weniger energisches Eingreifen in prophylactischer
und therapeutischer Hinsicht erheischt als andere infectiöse Augenbindehaut-
krankheiten, plaidiren die Autoren dafür, beim Auftreten von epidemischen
Conjnnctivalerkrankungen den Charakter derselben nicht nur durch klinische,
sondern auch durch bakteriologische Untersuchung ehebaldigst festzustellen.
Hernheiser.
Der interressante Punkt in diesem Bericht von Frensch (573) ist der
Befund von Gonococceen in den Lymphräumen und in manchen kleineren
Blutgefässen. Dieselben waren vom Staphylococcus pyogenes begleitet, welcher
sich bis zum Aequator des Augapfels zurück erstreckte. Burnett.
Coppez (476) weist die Unrichtigkeit der Annahme von Sourdille
und Valude nach, dass Bouisson zuerst 1846 eine gutartige pseudo-
membraneuse Conjunctivitis und Chassaignac die Pseudomembranen bei
der Blennorhoea neoratorum beschrieben habe. Bereits 1821 beschrieb näm-
lich schon Béclard diese Membran und 1827 stellt er sie in eine Linie
mit dem Croup der Luftwege. Die Beziehungen beider Lider zueinander
scheinen weder die vorgenannten Autoren noch Velpeau, Warton Jones
und Mackenzie erkannt zu haben. Erst Guersant lieferte 1847 auch
len anatomischen Nachweis des Zusammenhängens beider Erkrankungen
in einem zur Section gelangten Falle. Ueberdies ist die von Bouisson
als gutartig beschriebene Form durchaus bösartig. Was Chassaignac als
Psendomembran beschrieb, sind, wie nachgewiesen werden kann, Artefacte
der Behandlung der Bindehaut mit kalten Irrigationen und die Schlüsse
Chassaignac’s unrichtig. v. Mittelstädt.
Peters (477) bespricht das Vorkommen von virulenten Diphtherie-
bacillen bei solchen Bindehauterkrankungen, welche das klinische Bild der
Diphtherie nicht darbieten, sondern unter der Form einer leichten croupösen
Conjunetivitis verlaufen. Wahrscheinlich sind die Xerose-, Pseudodiphtherie-
und Diphtheriebacillen nur in der Virulenz wechselnde Glieder einer und
derselben Familie anzuschen.
Weiter behandelt Peters (473) die früher von Morax und später
on Axenfeld nachgewiesene Diplobacillen-Conjunctivitis. Er hat 120 Fälle
beobachtet und konnte die Mikroorganismen nachweisen. Dieselben finden
ich stets in reichlicher Menge im Secrete, welches sich im Lidwinkel an-
häuft. Sie liegen frei, zuweilen zu grossen Klumpen angehäuft, öfters
besonders reichlich mit Epithelien zusammen. Sie entfärben sich nach
Gram, haben keine Kapsel und liegen fast stets zu zweien in der Längs-
richtung aneinander, am nächsten stehen sie der Gruppe der Friedländer-
schen Pneumobacillen. Die Erkrankung tritt fast ausnabmslos doppelseitig
auf. Der Beginn ist ein ganz milder, die Augenlider sind morgens verklebt,
gsüber besteht leichtes Brennen, in den Lidwinkeln treten graue Secret-
IX *
130 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
ballen auf und Flocken im Conjunctivalsack. Die Lidränder können leicht
ödematös werden, es besteht eine ausgesprochene Hyperämie der Haut an
den Commissuren, die Conjunctiva ist in der Nähe dieser Stellen, besonders in
der Carunkelgegend lebhaft geröthet, während die Tarsalschleimhaut nur in
mässigem Grade injicirt erscheint und die Conjunctiva bulbi fast nie erheb-
lich betheiligt ist. Die Erkrankung befällt Kinder wie Erwachsene.
Wenn auch in der Mehrzahl der Fäile die Diplobacillen-Conjunctivitis
unter dem Bilde einer chronischen Blepharoconjunctivitis verläuft, so kann
sie nach Axenfeld (480) auch ganz stürmisch einsetzen und das Bild des
acuten Schwellungscatarrhs liefern, wenn auch die Chronicität dieser Er-
krankung im Allgemeinen eigen ist. Complicationen sind sehr selten, Reci-
dive hat Axenfeld unter seinen 51 Patienten nur 11 Mal gesehen. Ein-
mal beobachtete er neben den Diplobacillen zahlreiche Pneumococcen, ein
andermal Streptococcen. Die sehr häufig vorkommende Mischung mit den
sogenannten Xerosebacillen, die etwas weniger häufige und weniger, reichliche Bei-
mengung von Staphylococcen hat, hat man als Verunreinigung anzusehen. Die
Erkrankung kommt besonders unter den armen Volksschichten vor und
hefällt jedes Lebensalter. In allen Fällen hat !/,proc. Zinklösung die besten
Dienste geleistet.
Hirschberg (481) bespricht die geographische Verbreitung des
Trachoms. Die Schweiz ist mit Ausnahme der an Italien grenzenden
Distriete trachomfrei, Deutschland in seinen südlichen und mittleren Theilen
theils ganz trachomfrei, theils weniger behaftet, doch kommen einige um-
schriebene Bezirke mit stärkerer Betheiligung vor, gewissermaassen Trachom-
Inseln, stärker verbreitet ist die Krankheit am Niederrhein, noch stärker in
den an das russische Reich grenzenden Provinzen.
Die Träger des Trachoms im rheinisch-westphälischen Industriebezirk
sind nach Hirsch (482) fast ausschliesslich eingewanderte Arbeiter aus
Polen. Ostpreussen und Oberschlesien, welche die Krankheit verbreiten. Die
Race und die Höhenlage des Ortes haben nicht den geringsten Einfluss auf
die Ausbreitung der Krankheit, zwei Momente sind es, welche sich hier
geltend machen, dichtes Zusammenleben der Volksmassen und Unsauberkeit.
Pick (483) weisst nach, dass die von Burchardt beschriebenen ovalen
kernlosen Gebilde, welche die Ursache von Trachom sein sollen, was jedoch
von letzterem inzwischen widerrufen worden ist, mit jener Krankheit nichts
zu thun haben. Zu demselben Resultate kam Jschreyt (484).
In einem Falle von seit 5 Wochen bestehendem Trachom des rechten
Auges, bei dem die Körner die obere und untere Falte ergritfen hatten und
die Innenfläche des Lides vollständig einnahmen, konnte Elze (485) im
Secret wie in den Trachomfollikeln lebende Gebilde nachweisen, welche ihrer
zoologischen Stellung zu den Monaden zu rechnen sein dürften. Elze ver-
XI. Conjunctiva, Cornea, Sclera, vordere Kammer. 131
muthet, dass diese Plasmodien in ätiologischen Zusammenhang mit der vor-
liegenden trachomatosen Augenerkrankung stehen können.
Kuhnt (486), welcher Granulosa und Folliculosis als vollständig ver-
schiedene Affektionen ansieht, empfiehlt nur für leichte Fälle in immunen
„ler annähernd immunen Gegenden eine rein medicamentöse Behandlung.
Für alle ernsteren Fälle kommen die die Körner isolirt zerstörenden Ver-
fahren, die mechanischen und operativen Methoden in Frage. Die wirk-
samsten mechanischen Metlioden sind die der Ausquetschung und der Aus-
rolung. Bei gleichzeitiger Tarsus-Schwellung oder -Infiltration ist der Aus-
quetschung bezw. -Rollung eine ergiebige Stichelung vorauszuschicken. In
pandemisch durchseuchten Gegenden folgen sowohl der Aussaugung wie der
Ausquetschung und Ausrollung häufig und schnell Recidive bezw. Reinfection.
Den chirurgischen Verfahren, Excision der Uebergangsfalten, der Uebergangs-
falten und eines Knorpelstreifens, Ausschälung des Tarsus, haften, wenn sie
in richtiger Weise und an der richtigen Stelle ausgeführt werden, keinerlei
splimme Folgen an. In den stark durchseuchten Bezirken Ostpreussens
konnten bisher nur durch die chirurgischen Verfahren Dauerheilungen erzielt
werden. Der mechanischen ebenso wie der chirurgischen Behandlungsart
hat sich in den meisten Fällen eine medicamentöse Nachbehandlung anzu-
schliessen.
Debogory-Mokriewitsch (488) gebraucht bei der Behandlung des
Trachoms: 1. Kautschuk-Platten, zwischen und auf denen sich Trachomkörner
bequem ausdrücken lassen, ohne die gesunde Schleimhaut wesentlich zu
hädigen. 2. Kautschuk-Stifte, um Trachomkörner und Infiltrationen wie
auch Papillärwucherungen zu reiben. Dieser Art von Massage sind, die sonst
dem Zerdrücken der Körner mittelst Finger unzugänglichen Stellen der Ueber-
eanzsfalten, leicht zugänglich. Diese Massage ruft bisweilen eine stärkere
Reaction der Schleimhaut, in Form einer Auflagerung, ähnlich der nach
Lapis- oder Sublimat - Beizung hervor. Man muss dann mit der Wieder-
holang abwarten. Stärkere Schädigung der Schleimhaut hat D. davon nie
gesehen. Die Heilung des Trachoms gebt bei Anwendung der Abreibung
mittelst des Gummistiftes mit nachträglicher Cuprumbeizung viel schneller vor
sich, als bei der alleinigen Anwendung des Cuprumstiftes. 3. In der Knapp-
when Rollpincette hat D. die Metallrollen durch Kautschuk-Rollen ersetzt,
wodurch das Ausdrücken der Trachomkörner mit geringerer Schädigung der
Conjunctiva ausgeführt wird. 4. D. hat eine Pincette mit Kautschukbranchen
‘onstruirt, mit der sich das Lid viel vollkommener und ohne Schädigung der
Schleimhaut umwenden lässt, wodurch ein Einblick und Zutritt in die tiefsten
Stellen der Uebergangsfalten ermöglicht wird. Hirschmann.
Elschnig (490) beobachtet am linken Auge eines 29 jährigen Menschen
eine sulzige Infiltration der Conjunctiva bulbi in ihrer ganzen Ausdehnung,
dieselbe war gleichmässig gelbroth gefärbt, überragte am Limbus conjunctivae-
132 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
corneae wallartig die Cornea und war scharf gegen diese abgegrenzt. Die
infiltrirte Bindehaut besass eine völlig glatte Oberfläche, war glänzend und
gespannt, auf der Sclera kaum verschiebbar und undurchsichtig. Die Cornea
war völlig intakt. Nach einer Inunktionskur bildete sich die sülzige Intiltration
der Bindehaut schnell zurück.
Ginsberg (492) beschreibt zwei epitheliale seröse Cysten der Bindehaut.
Beim einfachen Catarrh der Bindehaut können auch an Stellen, die im normalen
Zustand keine Epitleliensenkungen enthalten, drüsenartige Schläuche sich
bilden, aus der sich die Cysten entwickeln.
Stoewer (493) fand bei einem 5jährigen Knaben in der Mitte der
linken Uebergangsfalte zwei kugelige cystische Erhabenheiten, von denen er
glaubt, dass sie aus Lymphgefässen entstanden sind.
Der Hauptpunkt von Interesse in dem Falle von Noyes (494) von
Pemphigus der Bindehaut, welcher in seinen klinischen Zeichen typisch war.
ist das Fehlschlagen aller operativen Mittel, welch» zur Heilung des Zustandes
angewandt wurden. Er versuchte, einen Bindehautlappen, welcher von den
runderen Theilen zur Bedeckung der entblössten Fläche nach Abtrennung
des Augapfels und Lides herübergeschoben wurde, ferner einen Hautlappen
vom Arme und einen Hautlappen mit Stiel von der Schläfe. In jedem Falle
bildeten sich wieder Verwachsungen und der Zustand wurde selbst noch
schlimmer. Der Mann war ein 48jähriger Italiener. Burnett.
Burnett (495) beschreibt und bildet eine Geschwulst der bulbären
Conjunctiva, welche an der Aussenseite und etwas oberhalb des Hornhaut-
randes gelegen war und etwa Lem im Durchmesser maass. Sie bestand aus
einer Anzahl kleiner Blutgefässe, welche radiär um ein gestrecktes Gefäss
angeordnet waren. Die Gefässe endeten in Schlingen und an manchen lief
eine Reihe von Schlingen nach der Mitte zu zurück. Sie wurde durch die
Abtrennung des Stieles entfernt. Die Untersuchung ergab, dass sie zumeist
aus Tlutgefissen und Epithel bestand; das letzte war an der Fläche squamös,
wurde aber cylindrisch, sowie es sich den Gefässen der tieferen Theile näherte.
Burnett.
Garnier (497) empfiehlt, zur Deckung des nach Entfernung des Flügel-
felles entstehenden Conjunctivaldefectes auf der Sclera, die, die beiden Taschen
(mit der Sonde leicht nachzuweisen) an den Rändern des Flügelfelles bildende
Conjunctiva zu verwenden. Das jetzt übliche Auskratzen (mittelst scharfem
Löffel) oder Ausbrennen des Randgewebes der Spitze, um Recidiven vor-
zubeugen, verwirft G. Dies Gewebe wird leicht vollständig mit entfernt.
wenn man, nachdem man das Pterygium mit der Pincette gefasst hat, es
mittelst eines Spatels, oder einer feinen geschlossenen Scheere (mit stumpfen
Spitzen) von der Hornhaut, vom Limbus beginnend, abseparirt. Nachdem der
Hornhauttheil des Flügelfelles abgelöst ist, zieht man es etwas mit der Pin-
cette seitwärts, damit die Taschen sichtbar werden, und führt die Naht durch
XI. Con’ulenetiva, Cornea, Sera vordere Kammer. 133
den Rand der oberen und unteren Tasche, dicht am Hornhautrande durch,
wbneidet mit der Scheere das zu entfernende Stück (das vordere gefässreiche
llatt des Pterygium) aus, und knüpft die Naht. Wenn das Pterygium dick
ar. so wird noch eine zweite Naht, !/, cm weit von der ersteren, angelegt.
Wem man durch Entfernung eines bedeutenden Pterygium und Deckung des
lefetes durch stärker angezogene Conjunctiva ein Schwinden der Plica
“milunaris erwarten muss, so muss man das Pterygium nicht entfernen,
ndem zur Caruncula zurückschieben (und so eine neue Plica semilunaris
hlen) nnd vor derselben die Nähte anlegen. Hirschmann.
498. Silex, P. Nomenclatur und Terminologie der Kera-
titisformen. Die Heilkunde 1897.
499. Bach, L. und Neumann, B. Die eitrige Keratitis beim
Menschen. Eine bakteriologische und klinische Studie. Arch. f. Augen-
lk XXXIV p. 267.
500. Uhthoff, W. und Axenfeld, Th. Weitere Beiträge zur
bakteriologie der Keratitis des Menschen. v. Gräfe’s Arch. f.
"plthalm. XLIV p. 172.
501. Jukseh, L. Ueber einen Fall von Keratitis neuro-
paralvtica. Wiener med. Wochenschr. 1897, No. 7.
= 502. Schmitz, R. Die Therapie des Ulcus corneae serpens.
Nach Beobachtungen aus der Universitäts-Augenklinik zu Bonn. Bonn 1897.
mä Dufour, M. L’ulcere rougeant de la cornée. Annal.
(Dol: CXVII p. 345.
504. Coppez. Desalterationscorn&enes dansla diphterie
conjonctivale et de l'injection locale de sérum. Annal. d’Ocul.
CXVII p. 347.
505. Fikinadse. Einige Fälleaus der Augenpraxis. Wjestn.
Aphthalm. 1897. 2.
506. Grawehr. Beitrag zur Behandlung der Keratitis
'arenchymatosa. Ing.-Diss. Basel 1897.
907. König. Keratite parenchymateuse recidivante d'origine
uterine. Annal. d’Ocul. CXVII p. 370.
508. Burzew. Zur Casuistik der parenchymatosen Horn-
hautentzündung. Wratsch 1897. No. 20.
~ 09. Germaix. Delakeratisesclerosante. Rec. d’Opht. 1897.
No. 4 p. 190.
= 510. Gossmann, I. Ueber Verletzungen der äusseren
Cornealfläche und deren Adnexa. Ungarische med. Presse 1897.
An. 26. Nichts Neues.
91l. Collins, Treacher, E. The development ofthe posterior
elastic lamina of the cornea or membrane of Descemet. Royal
london Ophthalm. Hosp. Rep. XIV p. 305.
512. Snellen, H. Die Behandlung des Keratoconus. v. Graefe’s
Arch. f Ophthalm. XLIV 1. p. 105.
134 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Silex (498) bespricht die Keratitis dendritica exulcerans myotica, die
Keratomycosis aspergillnia (Fuchs), die Keratitis punctata superficialis, eine
von Ranschoff beschriebene Keratitis superficialis, die Keratitis maculosa
(Reuss), die Keratitis nummularis (Stellwag), die Fädchenkeratitis, eine
oberflächliche Hornhauterkrankung, welche sich nur durch das Auftreten zahl-
reicher Epitheldefecte über die ganze Oberfläche characterisirt und die er als
Grübchenkeratitis oder Keratitis scrobiculiformis bezeichnet, die Streifen-
Keratitis und die Hornhauttrübungen, welche nach Einträufelung von Cocain
‚und Sublimat auftreten.
Nach Bach und Neumann (499) wird das richtige Ulcus corneae
serpens in der grossen Mehrzahl der Fälle durch den Streptococcus lanceolatus
(Pneumococcus) hervorgebracht.
Auch Uhthoff und Axenfeld (500) fanden fast in allen Fällen, wo
die klinische Diagnose des typischen Ulcus corneae serpens gestellt werden
konnte, den Fraenkel-Weichselbaum’’schen Diplococcus (Pneumoc occus}
und zwar in der bei weiten grösseren Mehrzahl der Fälle in Reinkultur.
Von 261 Fällen von Ulcus corneae serpens, wie Schmitz (502) be-
richtet, betrafen 83 Frauen. 28 wurden mit feuchter Wärme behandelt.
2 wurden durch Cauterisation zur Heilung gebracht, und bei 52 die Keratomie
nach Saemich ausgeführt. Von den 28 friedlich behandelten Geschwüren
heilten 20 mit einer Macula und 2 mit einem Leukoma adhaerens. Durch
Cauterisation wurden 2 Fälle geheilt. Von den 52 einer Keratotomie unter-
worfenen Fällen heilten 35 und zwar 6 mit einer Macula ohne vordere Syne-
chie, 29 mit einer solchen, bei 7 Fällen half die Keratomie nichts, bei 4
ging das Uleus unaufhaltsam über die ganze Cornea, Panophthalmitis trat in
3 Fällen auf. Von den 178 bei Männern beobachteten Geschwüren wurden
82 mit Atropin und feuchter Wärme behandelt, bei 10 wurde die Cauteri-
sation mit Erfolg angewandt und 86 wurden gespalten. Die Keratotomie
brachte 61 Mal den ulcerösen Process zum Stillstand. Rechnet man sämmt-
liche bei Männern und Frauen gespaltene Geschwüre zusammen, so erhält
man 91°, Heilung, 6°/, Leukoma totale und annähernd 3°/, Panoph-
thalmitis.
Marc Dufour (503) beschreibt unter der Bezeichnung ulcere rougeant
der Hornhaut eine von der Peripherie nach dem Centrum fortschreitende.
weder von Secretion noch von Eiterung begleitete Hornhautaffection. Nach
dem Centrum zu ist das Geschwür durch einen unregelmässigen Rand be-
grenzt, welcher unterhöhlt ist. Es handelt sich um ein subepitheliales Ge-
schwür der Hornhaut, das nicht in die Tiefe, sondern nur in der Fläche fort-
schreitet, aber in den meisten Fällen, trotz der verschiedensten Behandlungs-
weisen, die ganze Hornhaut ergreift. In zwei Fällen haben Aetzungen mit
einer 20 °/, alcoholischen Carbolsäurelösung gute Dienste geleistet, aber in
XL Conjunctiva, Cornea, Sclera, vordere Kammer. 135
einem dritten Falle ist auch diese Behandlungsweise machtlos geblieben. Die
Aetiologie ist dunkel. Sulzer.
Coppez (504) zeigt, dass die Zerstörung der Cornea bei der diph-
theritiichen Conjunctivitis durch die Toxinwirkung bedingt ist. Wenn man
einem Kaninchen Diphtherietoxin in die Hornhaut einspritzt, so findet man
diese 24 Stunden später opalescirend, genau so wie die Hornhaut bei der
wirklichen diphtheritischen Conjunctivitis kurz vor der Schmelzung aussieht,
Die Hornhaut nekrosirt sich hierauf entweder spontan oder die Invasion des
Eitererregers bringt eine rasche eiterige Schmelzung hervor. Subconjunctivale
Injection einiger Tropfen Heilserum sind in Fällen von beginnender diph-
tberitischer Hornhautaffection zu empfehlen. Wenn man drei Kaninchen, bei
welchen man eine leichte Hornhauterosion hervorgebracht hat, Diplitherietoxin
in den Conjunctivalsack einträufelt, sieht man die ganze Hornhaut nekrotisch
erden. Eine subcutane Injection von Heilserum vermindert die Reaction
und eine subconjunctivale Injection verhindert sie vollständig. Sulzer.
Burzew (508) beschreibt eine parenchymatöse Keratitis, ohne Vascu-
lari-ation, bei 2 Schwestern, bei denen von Kindheit hochgradige Myopie mit
entsprechenden intraculären Veränderungen und Nystagmus bestand. Die Ur-
‘ache der Keratitis wie der Myopie führt B. auf hereditäre Syphilis zurück.
Fikinadse (505) beschreibt folgende Fälle: 1. Keratitis superficial.
malarischen Ursprungs: Bei einem 9jährigen, in einer Malariagegend lebenden
Anaben mit vergrösserter Milz täglich am Morgen, bei bedeutenden Reiz-
ercheinungen, ein Hornhautinfiltrat, welches gegen Abend schwindet; am
3. Tage tritt, zugleich mit den Erscheinungen am Auge, ein heftiger Malaria-
Parosysmus auf. Bei Chiningebrauch sofortige Genesung. — 2. Herpes zoster
sphthalmieus — leichte Form, im Bereiche des 1. Trigeminusastes, am linken
Auge, wahrscheinlich malarischen Ursprungs. Hirschmann.
Bei der Keratitis parenchymatosa empfiehlt Grawehr (506) neben
der bisber allgemein üblichen Therapie, Atropin, feuchte Wärme, roborirende
Diät, die Anwendung des Arsenik, in Form der verdünnten Solutio Fowleri.
Hierdurch wurde der Verlauf der Krankheit, sobald es beim Beginn derselben
geben wurde, bedeutend abgekürzt. — Da die Keratitis parenchymatosa als
eme Erkrankung des Endothels der Cornea aufzufassen ist und Arsenik die
Nenbildung desselben befördert, so ist seine Anwendung neben der anti-
Pllvgistischen Behandlung am Platze.
Snellen (512) verordnet den an der Keratoconus Leidenden ein steno-
Miche Brille. Da mit einem horizontalen Spalt freier gesehen wird, wenn
er breit, schärfer wenn er eng ist, so construirte er einen solchen, welcher
an der Peripherie weit blieb, nach dem Centrum zu sich verengte und in
einen scharfen Punkt endigt. Hierdurch erzielte er eine bedeutende Ver-
besserung des Sehvermögens bei den Keratoconus-Leidenden.
136 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Für Abschnitt XII—XXIl. Referent Silex.
XII. Iris.
513. Benoit. Duröle de l’humeur aqueuse dans les infec-
tions endogenes de l'iris. Soc. d’ophthalm. de Belge, 24 Avril 1897.
514. Wilder, W. Einseitige reflectorische Iridoplegie.
Ann. of Ophthalm. 1897, Avril.
515. Kluge, J. Ein Fall von traumatischer lIriscyste.
Dissert. inaug. Greifswald 1897.
516. Amman, E. Zur lIristuberkulose Zehender’s klin.
Monatsbl. f. Augenheilk. Bd. XXV, p. 136.
517. Van Duyse et van Schevensteem. Leucosarcome de
l'iris. Arch. d’opht. T. XVII, No. 4, p. 209.
518. Lechner. Ein Fall von acuter reiner einseitiger
Cyelitis. Zehender’s klin. Monatsbl. f. Augenheilk. Bd. XXV, p. 164.
519. Ewetzki. Cyelitis beim Affen nach Einimpfung von
Spirochaeten. Centralbl. f. Augenheilk. Bd. XXI, p. 111.
520. Radswizky. Ein Fall von Aniridia bilateralis con-
genita completa. Wjestn. Ophtli. 1897, No. 3.
521. Peltesohn. Zwei Fälle angeborener Missbildung am
Auge: 1. Congenitaler partieller Irisdefect. 2. Beiderseitige
congenitale hereditäre Ectopia lentis. Centralbl. f. Augenheilk.
Bd. XXI, p. 113.
522. Goldzieher. Beiderseitige angeborene Aniridie ver:
bunden mit Ectopia lentis und Glaucoma. Centralbl. t. Augenheilk.
Bd. XXI, p. 114.
Wilder (514) berichtet über zwei Fälle von Iridoplegie, der eine bei
einer Frau und der andere bei einem Mann, beide im rechten Auge, bei
welchem zur selben Zeit eine Accommodationsparese bestand. Obwohl die
Pupillen auf den Lichtreiz nicht reagirten, antworteten sie doch prompt bei
der Accommodation und Convergenz. In keinem Falle lag eine Vorgeschichte
von Syphilis vor. Die Augen waren sonst normal bezüglich ihres Baues.
aber es bestanden Refractionsstörungen. Burnett.
Kluge (515) berichtet über eine traumatisch entstandene Jriscyste.
Nach der perforirenden Verletzung war die prolabirende Iris abgetragen
worden, es blieben aber Theile der Colobomschenkel iu Contact mit der
Cornea. Die mikroskopische Untersuchung wies auf der entzündeten Iris auf-
gelagert die intra vitam geschene Cyste nach, bestehend aus einer ein bis
mehrschichtigen Lage von Epithelzellen olıne Basalmembran und eingehüllt
von einer sehr zarten fibrösen Kapsel, ausserdem aber in einer Vertiefung der
Irisoberfläche liegend, einen kleinen Haufen epithelial ausschender Zellen und
ein Stückchen einer mässig dicken homogenen Membran, welche als Desce-
met sche oder Bowmann’sche Membran angesprochen wird.
XII. Iris. 137
Amman (516) berichtet über Iristuberkulose bei einem 13- und bei
einem S6jährigen Menschen. Bei beiden ergab erst die Thierimpfung den
Nachweis des Vorhandenseins von Bacillen: Der erste Fall ist dadurch aus-
zeichnet, dass die Einbringung von sterilisirtem Jodoform in die Vorder-
kinmer vorübergehend die sichtbaren Tuberkelwucherungen in der Iris be-
ft, Bei dem zweiten Mann machte die Diagnose in sofern Schwierig-
keiten als der Process in ungewöhnlich starker Weise einen eitrig entzünd-
"hen Charakter neben der tuberkulösen Wucherung hatte.
Das von van Duyse und van Schevensteen (517) bei einem
»4jähriren Landmanne beobachtete Leucosarcom stellte einen den grössten
Theil der inneren Hälfte der Iris einnehmenden und bis in die Kammerbucht
ıneinreichenden, die Hinterfläche der Hornhaut berührenden, gleichmässig
"chen, von Gefässen durchzogenen, durchaus pigmentfreien Tumor dar.
kstzündliche Erscheinungen fehlten, dagegen bestand Druckerhöhung. Verf.
teprechen die klinischen Unterseheidungsmerkmale zwischen dieser und den
«deren Geschwulstformen der Iris. Bei den Sarcomen begründet die Nicht-
»htlarkeit von Pigment noch nicht die Diagnose Leucosarcom. Hier ergab
Jet auch die Untersuchung das völlige Fehlen von Pigment in dem Tumor,
xeicher sich als ein von der Adventitia der Gefässe auszehendes Spindel-
‚ilensarcom erwies. Die Umgebung des Gchlemm schen Canals, ein Theil
‘s Corpus ciliare und der vordere Theil des Perichoroidealraumes waren er-
‚zgen. die Linse zum Theil atropbisch und zusammengedrückt, die abgelöste
ketina eystös entartet. Das Leucosarcom der Iris ist etwa 4 Mal so selten
ve das Melanosarcom. Beide führen seltener zu Metastasen, wie das Sarconı
«T Choroidea und zwar wohl deshalb, weil sie früher erkannt und entfernt
“rien als letzteres. v. Mittelstaedt.
Lechner (518) beschreibt einen Fall bei einem 40jührigen Mann,
r zahlreiche Niederschläge an der Hornhauthinterfläche hatte, sonst aber
Lichts von Iritis noch von Chorioiditis zeigte.
Es zeigten sich bei der Ewetzki’schen (519) [mpfeyclitis geringgradige
Praeripitate an der hinteren Hornhautfläche und ein kleines halbdurchsichtiges
Evudat.
Beilerseitige Aniridie, im linken Auge Aphakie. (Die Extraction wurde
“esen einer sehr rasch entstandenen Cataracta Morgagniana ausgeführt). Im
"ten Auge liegt die Linse, an deren Vorderkapsel eine punktförmige
Trubang und in deren hinterem Abschnitte ein Cataracta polar. poster. vor-
handen ist, unmittelbar der Membr. Descem. an (keine Vorderkammer).
Radswizky (520) schliesst sich der Ansicht von Manz über die Entstehung
‘er Aniridie in Folge der durch intraocularen Druck (intrarerebraler Druck)
‚dingten Anlagerung der Linse an die Hornhaut an. Hirschmann.
Peltesohn (521) sagt bei der congenitalen Eetopie. dass der Gedanke
tabe liegt, die Extraction der ectopischen Linse vorzunehmen. Sollte sich
138 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
eine dringende Indication zur Operation noch ergehen — vor der Hand ` l
fürchtet er die Gefahren der Extraction — so will er über den Erfolg be- `
richten. Hierzu bemerkt Ref., dass Schweigger seit mindestens 10 Jahren
oftmals solche Linsen operativ (Discission und folgende lineare Extraction)
mit gutem Erfolg und einmal auch bei 2 Brüdern beseitigt hat.
Goldzieher (522) räth in den Fällen von Irideremie mit Linsenvorfall
und Drucksteigerung, die Linse, da sie die Drucksteigerung vermittelt, auf
operativrem Wege zu entfernen.
XIII. Chorioidea.
523. Van den Bergh. Un cas de r&tino-choroidite maculaire
du à la flamme du bec Auer. Soc. belge d’ophthalm. 24 Avril 189.
524. Fage. Les ruptures de la choroidite. Soc. franc. d’opht. E
Ann. d’ocul. T. CXVII, p. 351.
525. Stiel, A. Beitrag zur Tuberkulose des Auges. Central-
blatt f. Augenheilk. Bd. XXI, p. 146.
Stiel’s (525) Fall zeigt, dass die Tuberkulose des Uvealtractus als
Iridochorioiditis, Iridoeyelitis, Chor. chronica serosa oder plastica ohne
specifische Erscheinungen auftreten kann, und dass die Tuberkulose des Uveal-
tractus allen therapeutischen Maassnahmen trotzt.
XIV. Glaucom.
526. Ayres, S. ©. Acutes Glaucom, mit grossen Nasen-
polypen vergesellschaftet. Entfernung des Polypen und Heilung
der glaucomatösen Symptome. Amer. Journ. of Ophthalm. April 189.
527. Abadie, Ch Nature du Glaucome. Explication de
l’action curative de l’irideetomie. Arch. d’opht. T. XVH, p. 375.
528. Rochon-Duvigneant. De l'action des miotiques dans
certaines formes de glaucome. Soc. franç. d’opht. 1877.
529. Pergens, E. Buphthalmus mit Lenticonus posterior.
Arch. f. Augenheilk. Bd. XXXV, 1, p. 1.
530. Alt, A. Hämorrhagisches Glaucom. Amer. Journ. of.
Ophth. April 1897.
531. Eliasberg. Quelques mots à propos de (article de
M. Bitzo’s »Glaucom primitif en Orient«. Arch. d’opht. T. ANIL
No. 5, p. 327.
532. Goldzieher. Ein Fall von Retinitis pigmentosa mit
Glaucom. Centralbl. f. Augenheilk. Bd. XXI, p. 116.
533. Jenckel. Ein Fall von Luxatio lentis mit acutem
Glaucom. Diss. inaug. Kiel 1897.
XIV. Glaucom. 139
Ayres’s (526) Patient war ein 55jähriger Mann, welcher einen Anfall
w acatem Glaucom im rechten Auge hatte. V = 0,2. Eserin wurde an-
xordnet, aber das Sehen wurde auf 0,1 reducirt. Es wurde aus der rechten
\avnhälfte ein Polyp entfernt, um bessere Athmung herbeizuführen, die
Aozensymptome fingen sich sofort zu bessern an und V. war in kurzer Zeit
bs zu 0.8 fortgeschritten. Es sind seitdem mehrere Jahre verstrichen, ohne
‘ass die glaucomatösen Symptome wiedergekehrt sind. Burnett.
Nach der Ansicht Abadie’s (527) handelt es sich beim acuten
Gawom um eine vorübergehende, beim chronischen um eine
taaernde Reizung der gefässerweiternden Sympathicusfasern,
welche mit den die Pupille erweiternden gleichen Ursprung und Verlauf haben.
"her die Pupillenerweiterung beim Glaucom und die Besserung der Erschei-
tungen durch Pupille und Gefässe verengernde Mittel sowie die Verschlech-
trng durch die das Gegentheil bewirkenden. Die Iridectomie bewirkt nach
Abadie durch die Entfernung eines Theiles des Nervenplexus der Iris die
i*.eitirung der Reizung der Gefässerweiterer, zu welcher schon die einfache
Derchschneidung der Irisnerven genügen würde. Beim chronischen Glaucom
cive die Iridectomie deshalb nicht, weil die Gefüsserweiterung nicht, wie bei
m acuten den vorderen, sondern den hinteren Theil der Uvea beträfe.
lier sei die fortgesetzte Anwendung der Miotica am Platze, wenn nicht, wie
Abadie voraussetzen zu können glaubt, die Durchschneidung des Halssym-
stlcus in der Augentherapie eine grosse Rolle spielen wird.
v. Mittelstaedt.
Es ist der von Pergens (529) mitgetheilte Fall der erste, wo beim
‘waschen Lenticonus posterior zur Section kam. Der Lenticonus fand sich
zenem buphthalmischen Auge bei einem 4!/, Jahre alten Knaben. Die
Line, von 7,6 mm Längs- und 9 mm Querdurchmesser, zeigte vorn Pyramidal-
“är und lief im ganzen hinteren Theil conisch aus. Die Grösse der Linse
urd als die Ursache dieses Hydroplthalmus betrachtet, demgemäss hätte
„ziehst frühzeitig eine Extraction mit Iridectomie vorgenommen werden
"ep, Er stellt dann 16 Fälle von nur klinisch beobachtetem Lenticonus
ramen.
Der Fall, welcher von Alt (530) von Anfang an beobachtet wurde,
ganz ausführlich beschrieben und scheint sehr viel Aufklärung darüber zu
“breiten, wie Blutungen in die Netzhaut secundäres Glaucom herbeiführen.
iras Auge wurde enucleirt und in jeder Beziehung sorgfältig untersucht, so
Se es hier unmöglich ist, jede Einzelheit wiederzugeben. Die allgemeinen
‘Schlüsse aber, zu denen das sorgfältige Studium des Falles berechtigt, be-
“hen darin, dass die Krankheit primär eine Thrombose oder Thrombophle-
'iti: der grösseren venösen Blutgefässe ist, welche zum Bruch ihrer Wände
u Blutaustritt führt. Etwas von diesem Blut findet seinen Weg in den
"laskörper und wird vom Flüssigkeitsstrom des Glaskörpers nach dem Fil-
;
al
140 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
trationswinkel an der Basis der Iris geführt, wo es diesen Raum verstopft
und dem zu Folge eine Hemmung der Exosmose herbeigeführt. Im Falle das
Auge hypermetropisch ist, wie es hier der Fall war, ist der Filtration-
winkel klein und leicht verstopft, so dass der Zustand des Glaucoms leicht
herbeigeführt wird. Wo Hypermetropio nicht vorhanden oder der Zustand
der Verstopfung des Filtrationswinkes nicht so günstig ist, führen Netzhaut
blutungen nicht so leicht zu secundärem Glaucom. Burnett.
Eliasberg (531) wendet sich scharf gegen Bitzos, dessen »Glaucom
en Orient« durchaus keine diesem letzteren eigenthümliche Form sei, Das
Glaucom käme im Orient in denselben Formen wie im Occident vor. Er
selber beobachtete meist subacute Formen. Es müsse ein Spiel des Zufall
sein, wenn Bitzos, dessen eigene Statistik übrigens nicht umfangreich sein
dürfte, ausschliesslich nur die von ihm beschriebene Form gesehen habe.
Verf. kritisirt dann die ja viele Einwände gestattende Glaucomtheorie von
Bitzos und verwirft dessen Vorschlag, das Glaucom durch Sublimate zu be-
handeln. v. Mittelstaedt.
Jenckel (533) berichtet über einen Fall von Luxatio lentis mit acuten
Glaucom bei einem 55 Jahre alten Manne, dem beim Holzspalten ein kleines
Stück Holz gegen das rechte Auge geflogen war.
Verf. denkt sich die acuten Glaucomanfälle im vorliegenden Falle auf
folgende Weise entstanden:
Die nur im oberen Theile von der Zonula befreite, in schräger Lang
mit gedehnter verlängerter Zonula im Glaskörper eingekeilte Linse reite!
bei aufrechter Stellung des Kopfes oder beim Vornüberbeugen mit ihrer Kante
gleichsam wie in einem Sattel in dem zwischen dem Proc. ciliaris und der
inneren Iriswand gelegenen Winkel. Sie wird also, besonders beim Vornüber-
beugen des Kopfes, diesen Theil der Iris wie ein Keil gegen die hintere
Hornhautfläche bis zum Rande der Descemetis pressen und dadurch einen
Verschluss der Iymphatischen Abflusswege erzielen.
AN, Sympathische Ophthalmie.
534. Trousseau. Ophtalmie sympathique et galvano-
cautere. Ann. d’ocul. T. CXVII, p. 349.
XVI. Linse.
535. Bitzos. Cataractesprimitives et secondaires sponta-
nement guéries. Ann. d’ocul. T. CXVII, p. 276.
536. Plaut, R. Ein Fall von spontaner Aufhellung einer
Cataract. Diss. inaug. Kiel 1897.
537. Baquis. Sul riassorbimento intra capsulare spol-
taneo della cataratta. Ann. di Ottolm., Bd. XXXVI, 1—2, p. 76.
m |. ei a = u ge r = me =
1 T E") Tele: Em ` e
XVI. Linse. 141
533. Bogmann. Nouvelle centribution à l’etude des ano-
malies lenticulaires congenitales. Soc. belge d’opht. 24. April
1897.
539. Boch, L. Histologische und klinische Mittheilungen
iber Spindeistaar und Kapselstaar nebst Bemerkungen zur
benese dieserStaarformen. v. Gräfe’s Arch. f. Ophthalm., Bd. XLIH,
p. 663.
540. Gayet. Du renversement temporaire de la cornée pour
operer à ciel ouvert sur l'iris et la capsule du cristallin.
àm. doen) T. C, XVIII, p. 346.
54tl. Muttermilch. Notes sur l'opération de la cataracte.
Am. docul. T. C, XVII, p. 408.
O JR, Hidaka Takashi, Tokio. Beitrag zur Statistik der
Stäaroperationen. Dissert. inaug. Halle 1897.
543. Distler. Beiträge zur Operation des grauen Staares
Maassnahmen des Verf.). Festschrift des Stuttgarter Aerztl. Vereins.
Zant, E. Schweizerbarth, 1897.
Bitzos (535) hat bei einem 60jährigen Bauern folgenden aussergewöhn-
ichen Vorgang beobachtet:
Das reckte Auge hat vor 4 Jahren angefangen, sich progressiv zu ver-
linkein und schliesslich hat der Kranke nur licht und dunkel unterscheiden
sonen. Vor einem Jahre hat des Sehvermögen angefangen, sich zu ver-
bessern und heute hat der Kranke + 10 D. V. 1.
Die Pupille des rechten Auges ist in ihrer grössten Ausdehnung
"un, nur nach aussen-unten findet sich ein deutlicher Nachstaar.
Das linke Auge hat sich vor 3 Jahren zu verdunkeln begonnen und
"nt seit wenigen Monaten beginnt der Kranke mit diesem Auge wieder etwas
Maus als licht und dunkel zu unterscheiden. Die linke Pupille ist von
Ba Membran eingenommen, die mit dem Augenspiegel kaum etwas rothen
Lichtschein erkennen lässt. Bei anfmerksamer Untersuchung sicht man, dass
ich das Popillengebiet im inneren-oberen Theil aufzuklären beginnt; hier
hat sich die Linsenkapsel von der Zonula abgelöst. Sulzer.
Plaut (536) beschreibt einen Fall von spontaner Aufhellung einer
aracta traumatica, Es handelt sich um einen 12 jährigen Knaben, dem
TZ, Jahren das rechte Auge durch einen Steinwurf verletzt war. Ein
ithalmologe stellte bald darauf eine circumscripte Trübung auf der Vor-
a Linse und Ruptur der Chorioiden im Fundus oculi fest. Aue
Ka SE wurde das Pupillargebiet grau und nach Verlauf eines
In as res vollkommen SE EE EE
tige er unter der DESEN Linsenkapsel eine EE EES
Cie SC die ‚sich wie ein Band durch das EWEG zog.
eine en S er Augenhintergrund war nicht zu EE E Nirgends Sal
ner Narbe, weder an der Cornea noch an der Linsenkapsel. Die
de
142 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Cataracta traumatica musste mithin allein auf eine Quetschung der Linse
zurückgeführt werden.
Als der Patient sich nach einem halben Jahre zu der ibm angerathenen
Discision einstellte, war aber eine wesentliche Veränderung vor sich gegangen.
Das Aussehen des Auges war ganz verändert. Die Linse war bis auf die
strichförmige Trübung in der Kapsel durchsichtig und gut durchleuchtbar.
Buchstaben 25 wurden in °/,m Entfernung ziemlich sicher gelesen. Unter
diesen veränderten Verhältnissen unterblieb die Operation.
Baquis (537) behandelte bei einem 38jährigen Manne eine Episecleritis,
welche in einem seit 20 Jahren am grauen Staare erblindeten und nach
aussen schielenden Auge plötzlich ohne nachweisbare Ursache aufgetreten.
Einige Wochen später wurde auch das gesunde Auge ergriffen; die Schmerzen
waren sehr stark und zur Augenkrankheit gesellte sich noch akuter Gelenk-
rheumatismus; die Episcleritis heilte schnell und als nach 40 Tagen der
Rheumatismus abgelaufen war, bemerkte Verf. zu seinem Erstaunen, dass auch
der Cataract verschwunden, und dass mit + 11 D S=°/,, eingetreten war.
Die sorgfältige Untersuchung ergab, dass die Aufsaugung bei intakter Kapsel
stattgefunden hatte. Verf. vergleicht seinen Fall mit den identischen oder
ähnlichen Beobachtungen, welche von 35 Autoren gemacht worden sind. Von
den letzteren gehören 30 der nachophthalmoskopischen Zeit an.
Dantone.
Bach (539) stellt fest, dass Spindelstaar angeboren und erworben, z. B.
auf Ulcus corneae vorkommt. Zu den 10 bisher publicirten Fällen fügt B.
zwei eigene Beobachtungen hinzu, die eine bei einem 21jährigen Mädchen,
die andere bei einem Kaninchen, und bespricht die Kombinationen mit anderen
Staarformen und die Hereditätsverhältnisse, die beide häufig zu konstatiren
sind. Untersuchungen über den Kapselstaar lassen ihn die Ansicht derer
bestätigen, die annehmen, dass das Kapselstaargewebe ein Product des
Kapselendothels sei. Beim Spindelstaar dürfte eine Störung in der foetalen
FEutwickelung der Linse vorausgehen. Besonders die Linsenfasern, welche
durch die offene Kapselstelle hinauswucherten, wurden beschädigt. Schliess-
lich kommt es zu einem Verschluss, aber alle im Centrum der Linse ge-
legenen Fasern sind verändert und zwar am stärksten die nach hinten an
den Kapselstaar sich anschliessenden. In der Folge lagern sich um die
centralen veränderten Parthien der Linse normale Fasern an, vorn aber,
entsprechend der Linsenkapsel, ist dies nicht möglich in Folge der festen
Verbindung zwischen Kapselstaar und der von vornherein veränderten Linsen-
parthien. Der Streifen veränderter Linsensubstanz wird nun beim Wachs-
thum der Linse in die Länge gezogen.
Bei der plastischen Iritis, beim Kapselstaar, bei den Iristumoren klappt
Gayet (540) vermittelst einer eigens hierzu construirten Fixationspincette
få
XVIII. Netzhaut und Functionsstörungen. 143
einen die Hälfte der Hornhaut umfassenden Lappen vollständig um. Auf
diese Weise ist es möglich, das Operationsgebiet vollkommen vom Blut zu
befreien und frei zu operiren. Sulzer.
XVII. Glaskörper.
SH. Fischer. I. Glaskörperblutung bei jugendlichen
Individuen. Gefässveränderungen. Centralbl. f. Augenheilkunde,
IM. XXL p. 173.
545. Agababow. Zur Aetiologie der recidivirenden
‘pontanen. intraoculären Blutergüsse. Wjestn. Opth. 1897, No. 2.
Agababow (545) beobachtete drei Fälle intraoculärer recidivirender
blutangen in deutlicher Abhängigkeit von Malaria. Die Blutungen entstanden
jedesmal während des Malaria-Paroxysmus (in der Kälte-Periode). In zwei
Fällen befanden sich die Blutungen in der Retina, in der Nähe der Venen.
Bei der üblichen Malaria-Behandlung schwanden die Blutergüsse und kehrten
nicht wieder, Im dritten Fall waren die Blutungen sehr bedeutend und führten
r Atrophie des Bulbus. Die Untersuchung des enucleirten Auges zeigte
Äbhebung der Aderhaut, Atrophie der Netz- und Aderhaut.
Hirschmann.
XVIII. Netzhaut und Funktionsstörungen.
Dee Haitz, E. Ueber Netzhautblutungen nach Glaucom-
ätlonen. Dissert. inaug. Freiburg 1897.
Schweigger, R. Ueber Netzhautblutungen nach klin.
"achtungen. Diss. inaug. Berlin 1897.
WEE Hölzer, Retinitis haemorrhagica. Diss. inaug. Kiel
Fünfstück, W. Ueber die Entstehung der Retinitis
erans. Diss. inaug. Freiburg 1897.
w Dunn, J. Ein weiterer eigenthümlicher Fall von
autstreifung, Arch. f. Augenheilk., Bd. XXXIV, 4, p. 294.
le een dasselon. De la chorio- retinite cicatricielle dans
Yan. 4 ement retinien tardivement guéri. Soc. franç. d’opht.;
AMn, SH T. CXVII, p. 368.
die Wap edle, H. Verschluss der kleinen Arterie, welche
a lutea vers orgt. Ann. of Ophthalm. April 1897.
u Si S. Ungewöhnliche Schlängelung der Netz-
e len. Ann. of Ophth. April 1897.
tostie de Selucei. Le traitement chirurgical et le pro-
ciTeonseri Oedem de la papille dans les affections centrales
ites. Revue générale d’ophthalm. 1897, p. 193.
Liteutarb ti
"da über Jahr 1867 zum Archiv für Augenheilkunde. X
ge
144 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
555. Hähnle, E. Ueber die Lebensdauer der an Retinitis
albuminurica Erkrankten. Dissert. inaug. Tübingen 1897.
556. Salva. Le champ visuel périphérique dans1’amblyopie
toxique. Ann. d’ocul. T. CXVII, p. 254.
557. Lapersonne. Hemianopsie horizontale. Académie de
médecine de Paris, 6 Avril 1897. Ann. d’ocul. T. CXVII, p. 391. `
558. Gruening, E. Milde Typen von Chinin-Amaurose
ohne Blässe der Papillen. N.-Y. Eye and car Infirm. Reports.
Jan. 1897.
559. de Wecker. Du traitement des amblyopies toxiques
(nevrites r&etrobulbaires) par les injections de sérum, Am.
d’ocul. T. CXVII, p. 426.
560. Guillery. Ueber physiol. und hysterisches Doppel-
sehen. Berichtigung an Dr. Liebrecht. Arch. f. Augenheilkunde.
Bd. XXXV, 1, p. 121.
561. Ovio. Fenomeni di fatica oculare. Arch. di Öttaln.
Bd. IV. 9—12, p. 277.
562. A. Antonelli. La dissociation de la vision binocu-
laire chez quelques strabiques et quelques hysteriques, 3
propos d’un cas d’amaurose monoculaire hystörique. Arch.
d’ophth. T. XVII, No. 4, p. 218.
563. Roth. Zur Diagnostik der Sehstörungen mit beson-
derer Berücksichtigung der Simulationsfrage Der Millitärarzt
1897, 1u 2, p. 97.
564. Uthoff. Weitere Beiträge zum Sehenlernen Blind-
gzeborener und später mit Erfolg operirter Menschen, sowie
zu dem gelegentlich vorkommenden Verlernen des Sehens bei
jüngeren Kindern, nebst psychologischen Bemerkungen bei
totaler congenitaler Amaurose. Zeitschr. f. Psych. und Physiol.
(Sinnesorgane), Bd. XIV, Heft 3—4. Conf. Ref. No. 396.
565. Rogens, F. Bericht über einen Fall eines persi-
stenten Netzhauteindruckes des Sextanten. Opth. Record. April
1897.
566. Keyser, P. D. Ueber subjective Sehempfindungen.
Ibidem Mai 97.
567. Hilbert. Ueber das Sehen farbiger Fleke als sub-
jective Gesichtserscheinung. Zeitschr. f. Psychol. und Physiol. Sinnes-
organe Bd. XIV, Heft 5, p. 381.
Haitz (541) beschreibt einen Fall von Hydrophthalmus bei dem nach
einer Selerotomia inferior Netzhaut- Eechymosen auftraten, wie nach Opera-
tionen an glaucomatösen Augen. Er fasst die Ecchymosen seines Falles als
eine Abart auf, weil sie folgende Unterschiede von den gewöhnlichen Blutungen
zeigten:
1. Ihre ausserordentlich regelmässige Münzenform;
2. der geringe Unterschied ihrer Grösse, die nur zwischen 1,—"ı
Papillendurchmesser schwankt;
XVIII. Netzhaut und Funktionsstörungen. 145
3. die ausserordentliche, allen Ecchymosen gleichmässige Dünnheit und
Zartheit;
4. der von dem gewöhnlichen abweichende Verlauf ihrer Resorption;
die Blutungen behielten ihre Form und Grösse bis zu ihrem Ver-
schwinden unverändert bei und ihre Resorption war nur an ihrem
allmählichen Abblasen erkennbar.
Verfasser kommt zu dem Schluss, dass wahrscheinlich alle nach Glaucom-
vperationen auftretende Netzhautblutungen aus den am weitesten stromaufwärts
und weiterhin in der Nähe der Gefässpforte und der grösseren Arterien ge-
konten Capillarschlingen ihren Ursprung nehmen; denn nach Abfluss des
Kammerwassers trifft an jener Stelle die vermehrt einströmende arterielle
Blütmasse auf das gestaute venöse Blut, bevor letzteres Zeit zum Abfluss
wonnen hat; dadurch kommt daselbst eine bedeutende Drucksteigerung zu
Stunde, der jene schwachen und durch den glaucomatösen Process schon mehr
dder weniger geschädigten Gefässe in der Regel nicht gewachsen sind.
| Schweigger (547) berichtet über 450 Fälle an Netzhautblutungen,
ge er aus den Krankengeschichten von 45000 Privatpatienten seines
Vaters berausgesucht hat. In übersichtlicher und gründlicher Weise wird
la, was über das Kapitel Netzhautblutungen gesagt werden kann, er-
A Einige Zahlen seien hervorgehoben. Reine Netzhautblutungen
SS sich bei 300 Kranken, d. i 6,6 pro Mille, bei den übrigen
0 entzündliche Erscheinungen hervor. Hinsichtlich der bekannten weissen
Flecke eruirte er, dass bei 275 Patienten auf 300 an Blutungen erkrankter
gel Mal Neise Flecken vorkamen. !/. dieser Kranken litt an Dia-
es Albuminurie, "oe an DEE zugleich. Die all
SS i mit Blutungen Onne onin war 3 Mal so Droe, als die
Ber "Hipugen und Rem. Bei SEH EE die Alben der
Retinitie SH doppelseitiger Retinitis a nun: zu denen mit EE
en ra S erhältniss EE :1. 10 Mal ist ar bekannte EE Blutung
Se Do Wee lutea Dofir, In den günstigen Fällen tritt in 4—6 Monaten
m Zeg esorplion ein. Hämorrhagisches Glaucom wird 10 Mal SINE,
a led zwischen den Blutungeu und dem GE EE die Ge-
Fällen ne ER darstellen. Unter 5 mit Ae ER
A a einen unglücklichen Verlauf. In einem Schlusskapitel
“etologie besprochen.
Hölzer (548) berichtet ücer einen durchaus gesunden, nicht mit
no-Sclerose behafteten 69jäbr. Arbeiter.
e p ersuchung des ‚Auges ergab ausser Limbüsinjeeiion und hauch-
T E dicente Opacitates corp. vitr. und EE Netz-
der Retina SS den durch die Glaskörpertrübungen durchscheinenden Stellen
Und glich G mn Bettruhe, Atropin, Stirnsalbe (Ung. hydrarg. cin.)
ngere Zeit dauernde Fussbäder verordnet. Nach Verlauf von
y>
Arte
fürm
146 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
A Wochen war der Bulbus reizlos, der Glaskörper bedeutend klarer als
vorher und die Netzhautblutungen waren spurlos resorbirt. Die Sehschärfe,
welche bei der ersten Untersuchung gleich quantitativer Lichtempfindung war,
betrug jetzt ®/,,, ungefähr 14 Tage später ergab die Untersuchung das
überraschend günstige Resultat: S = Pe,
Nach Fünfstück (549) können uncomplicirte Blutungen für sich allein
das Bild der Retinitis proliferans hervorrufen, besonders aber wird die Ent-
stehung des Leidens erleichtert bei schon bestehender \Widerstandsabnahme
der Retina; ferner kann unter Umständen die Netzhaut selbst ohne jede
Blutung in pathologisch-anatomischem Sinne identische Proliferationen zeigen,
so dass diese gewissermaassen nur die letzte Hand an die Vervollständigung
des klinischen Bildes, und zwar vor allem durch die Auflagerungen des
Bindegewebes legen.
Dunn (550) berichtet über einen Fall, der das von Knapp »gefässartige
Netzhautstreifen« genannte Hintergrundsbild darbot. Von den Sehnerven beider
Augen aus erstreckten sich mehr oder minder scharf, immer unter den Netz-
hautgefässen gelegen, contourirte Streifen von wechselnder Länge und Breite
nach der Peripherie zu. Die Bildungen dürften haemorrhagischen Ur-
sprungs sein.
Gradle’s (552) Patient war ein 35Jjähriger Mann, welcher mehrere
Anfälle von temporärer Blindheit im rechten Auge (das linke war in Folge
eines Untalls aphakisch) und schliesslich einen von permanenter Blindheit
hatte. Gradle fand einen centralen dunklen, getrübten Fleck im Gesichts-
feld, 5° oben und unten, und 6° lateral vom Fixirungspunkt. Die Fovea
zeigte einen dunklen, kirschrothen Fleck und die Retina war von diesen bis
zur Papille getrübt. Die übrige Netzhaut und ihre Gefässe waren normal.
Alle diese Erscheinungen verblassten allmählich und nach einem Jahre be-
stand nur leichte Blässe an dem temporalen Theil der Papille. Es zeigte
sich jedoch geringe Veränderung der Arierien und ein weisser Streifen entlang
der Seite einer Vene. Centrales Sehen war ungefähr ?°/spp Keine Herz-
störung. Burnett.
Cook (553) berichtet über die Geschichte eines Falles von sehr ausge-
sprochener Schlängelung aller Netzhautarterien, wobei die Grösse und der
Verlauf der Venen normal ist, und erläutert ihn durch eine gute Zeichnung.
Das Auge war gesund und hatte normales Sehen. Burnett.
Hähnle (555) fand unter 98 Fällen von Retinitis albuminurica exitus
in 82°/, innerhalb 2 Jahre nach der ersten Beobachtung. Bull kam auf
73%/,, Milly auf 100°, Trousseau auf 62,2°/, und Possaner auf
69,4°/,. Daraus ergiebt sich als Mittelwerth der Sterblichkeit innerhalb
zweier Jahre 76,9°/,. Die Krankenbeobachtungszahl betrug 352.
Salva (556) theilt zwei Krankengeschichten mit, die zeigen, dass bei
der Intoxicationsamblyopie im Frühstadium neben dem centralen Scotom eine
XVII. Netzhaut und Funktionsstörangen. 147
peripberische, concentrische Gesichtsfeldbeschränkung bestehen kann, die zu-
gleich mit dem centralen Scotom heilt. Sulzer.
De Lapersonne (557) theilt die Krankengeschichte eines Mannes
mit, der in Folge eines heftigen Traumas einen Substanzverlust von 8—10
Quädratcentimmeter Ausdehnung in der knöchernen Wand der Parietalregion
des Schädels erlitten hatte. Im Anfang war der Kranke vollständig blind.
Das Schvermögen kehrte langsam zurück, aber nur in der oberen Hälfte
jedes Gesichtsfeldes.
Der Kranke blieb während achtzehn Monaten unter Beobachtung, ohne
das eine Veränderung der Schnervenpapille sichtbar wurde; die centrale
Selschärfe betrug "1. Keine anderen Symptome einer Gehirnläsion.
Sulzer.
Gruening (558) berichtet hier über 2 Fälle von milder Chinin-
Amaurose mit typischer Zusammenzichung der Gesichtsfelder ohne Blässe der
Papillen, wie es gewöhnlich der Fall ist, sondern im Gegentheil eher mit
eter Ueherfülle der Gefässe. In diesen Fällen war das centrale Sehen nur wenig
tèlucirt, Ein Fall betraf eine 50jährige Frau, der andere einen 73jährigen
Mann. Burnett.
Ovio (561) hat an sich und seinem Assistenten eingehende Unter-
"lungen über die Ermüdungsverhältnisse des Auges angestellt und zwar
CR die Ermüdung bei der Convergenz und der Accomodation, bei der
dreien Fixation unter verschiedenen Lichtintensitäten, bei seitlichen Be-
"sungen und Fixation, sowie beim indirecten Sehen im weissen und farbigen
Lichte Die Resultate dieser Nachforschungen lassen sich aber in einem
kurzen Referate nicht wiedergeben. Dantone.
Die der I,andolt’schen Klinik entstammende Beobachtung Anto-
telli’ (562) betrifft einen 13jährigen hysterischen Knaben, bei welchem,
“wohl das linke
Di
Auge für sich untersucht, bei erhaltener Pupillarreaction
Se ak zweifellos amaurotisch erwies, dennoch binoculares Sehen be-
u Dasselbe trat jedoch erst bei gespannter Aufmerksamkeit hervor,
eg die ul der Dahlfeld un Kron scien Tafeln im
TOR i Sheet vereri gte, wa mend er die SELL en BIER
SE Aehnliche Verhältnisse nnen Sun auch Soenen Fällen pemi
i D Welches auch durch einen Entwickelungsfebler der sensoriellen
| Binoeularsehens entstehen kann. Letzteres erfordert eben nicht
Ar normale Fu
(rone und vie]
Centrum. Die e
zum Bewusstsein
den erst durch d
<efondenen erheh
nicht leidet.
nction der peripheren, sondern auch der centralen
leicht ein mit einer gewissen Selbstständigkeit begabtes
inseitige Amaurose kam im vorliegenden Falle gar nicht
eb:nso wie eine hysterische Hemianaesthaesie dem Betreffen-
ie Untersuchung bekannt wird, oder trotz einer perimetrisch
lichen hysterischen Gesichtsfeldeinschränkung die Orientirung
v. Mittelstaedt.
148 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Da Roth (563) unter 1000 Militärpflichtigen 7°/, Astigmatiker fand,
mit As mehr als 1, empfiehlt er den Militärärzten, ihr Augenmerk auf diesen
Punkt zu richten. Simulanten entlarvte er durch folgendes Verfahren: Im
halbdunklen Zimmer werden 2 brennende Kerzen übereinander gehalten.
Wenn der zu Untersuchende 2 Flammen constatirt hat, tritt der Arzt vor
ihn und setzt ihm ein Prisma vor das Auge. In dieser Zeit wird die Flamme
unvermerkt ausgelöscht. Sieht der Mann jetzt auch noch 2 Flammen, so hat
er sich verrathen.
In Roger’s (565) Falle eines hartnäckigen Netzhauteindruckes in
Folge der Betrachtung der Sonne durch den Sextanten, wurde ophthalmo-
skopisch eine ungewöhnliche Röthe der Choroidea und Retina um die Macula
herum beobachtet, welche im anderen Auge nicht gesehen wurde. Die ersten
subjectiven Symptome waren Halbzirkel von Licht, welche sich um ein
dunkles Centrum drehten. Dies verwandelte sich nachber in ein Fünfeck
mit Verbesserung der Ametropie V = 0,5. Diese Zustände sind mehrere
Monate lang wesentlich dieselben geblieben. Burnett.
Keyer (566) berichtet über 3 Fälle von Hemianopsie, welche durch
die Einverleibung von Honig als Speise herbeigeführt wurden. Jedes Mal
wenn man Honig genoss, traten die Erscheinungen des Halbsehens auf, um
jedoch wieder im Verlaufe einiger Stunden nach dem Schlafe zu verschwinden.
Burnett.
Hilbert (567) schildert eine an sich selbst beobachtete Erscheinung
von farbigen, zackig-sternförmigen Flecken, die plötzlich bei geschlossenen
Augen in rubinrother Färbung in bestimmten Abständen und bestimmter
Anordnung zuerst auf dunklem und 2 Sekunden später auf dunkelgrünem
Hintergrund zu sehen waren. Diese Erscheinung dauerte einige Sekunden,
als sie verschwunden, vermochte sie H. nicht wieder hervorzurufen. Einen
ähnlichen Fall erwähnt er in seiner Arbeit, der von König an sich selbst
wahrgenommen wurde. Beide Beobachter haben gesunde Augen, irgend
welche Erklärung für dieses Auftreten von farbigen Figuren im Gesichtsfeld
vermag Verfasser nicht zu geben. Das Sehen solcher Figuren von krank-
haften Augen (bis jetzt 4 Fälle bekannt) unterscheidet sich dadurch von
den Beobachtungen gesunder, dass die Farbenerscheinungen in unregelinässigen
Configurationen auftreten und von oft wochenlanger Dauer sind, während a
bei Gesunden anscheinend einen flüchtigen Charakter haben.
XIX. Sehnerv.
568. Kalt. Sarcome endothelial du nerf optique. Soc.
d’ophth. de Paris. 9 Mars 1897.
569. Jesler. Un cas de n&evro-retinitemonoculaire syphi-
litique; &xamen microscopique. Ann. d'ocul. T. CXVII, p. 351.
zm -n Segen
XX. Verletzungen, Fremdkörper (Parasiten). 149
XX. Verletzungen, Fremdkörper (Parasiten).
570. Dahlfeld. Der Nachweis von Fremdkörpern im
Auge mit Hülfe der X-Strahlen. Deutsche med. Wochenschr. 1897
\o. 18,
= l. Friedenberg, P. Die Localisation der Fremdkörper
Im Auge mit Hülfe der X-Strahlen. Med. Record 15. Mai 1897.
= 572. Raulin. Corps étrangers de l'oeil. Ann. d’ocul. T.
CXVII, p. 237. |
9:3. Hirschberg. Ueber Entfernung von Metallsplittern
ausdem Augengrunde. Berichtigung. Deutsche med. Wochenschr.
Ia: No. 15, p. 230.
54. De Schweinitz. Ein Stahlstück im Ciliarkörper
GEN Röntgenstrahlen localisirt. Amer. Journ. med. Science,
Mal 1897,
Dä Hirschberg, J. Ueber Entfernung von Kupfer-
a aus dem Augengrunde. Berliner klin. Wochenschr. 1897
An. 15.
76. Linde. Ueber Contusion des Bulbus mit besonderer
'Tücksichtigung der Commotio retinae. Centralbl. f. Augen-
ik, Bd. XXI, p. 97.
57. Inouye, J. Ueber einen Fall von Augenverletzung
éi h stumpfe Gewalt und insbesondere über Linsenkapsel-
ebung. Centralbl. f. pract. Augenheilk. Bd. XXI, p. 147.
578, Oliver, C. A. Klinische Krankengeschichte eines
ailes yon subeonjuntivaler Dislocation der Krystalllinse.
Ophthal e
im. Record. Juni 1897.
Hu Hirsch, C. Cysticercus subretinalis. Extraction.
ung. Prager med. Wochenschr. No. 19 u. 20, 1897.
pa a Varese, Cisti di echinococco dell’orbite con
Milite Arch. di Ottalm. Bd. IX, 7—8, p. 266.
dure
Dahlfelq und Port (570) widerlegen die Ansicht, dass, da die
i BEE für X-Strahlen sind, es unmöglich sei, den Bulbus
a an Er machte Due u phthisischen Bulbus Sonst
e Er altiger Personen. Ucber die phthisischen Augen legte er mög-
en SC ‚hinten kleine Fremdkörper (Schrotkörner und Drahtstück-
len Go mit Cocatn getränkten Wattebäuschchen zur Fixirung einge-
“ren. Beide Augen wurden dann mit gut gepolsterten Watte-
Schläfenseite ossen. Die Platte des Röntgen-Apparates wurde an die
=ne gelegt, wo sich das Corpus alineum befand. Die Vacuunröhre
stand
in der anderen Schläfe gegenüber. In dem Sciagramm wurden deut-
“a noch Eisenstüekchen
\ R D
ach diesen Probeversuch
ückchen
bar war,
knsch
bauselchen gesch]
von 1] mm Länge und 0,4 mm Breite nachgewiesen.
en wurde ein 24 jähriger Arbeiter, dem ein Eisen-
eegen das Auge geflogen, das ophthalmoskopisch nicht nachweis-
der Durchleuchtung mit X-Strahlen in der oben beschriebenen
150 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Weise unterworfen. Die erste Aufnahme ergab scheinbar ein negatives
Resultat, bei der zweiten markirt sich der Fremdkörper schr undeutlich, erst bei
der dritten Aufnahme war derselbe deutlich von den Schatten der Knochen durch
Verschiebung der Patte nach dem Ohr zu wiedergegeben. Die Section de
Bulbus, dem sich der Patient unterzog, ergab ein kleines Eisenstückchen von
3mm Länge und 1 mm Breite. Der hier angeführte Fall beweist, dass es
mit Hülfe der X-Strahlen sehr wohl möglich ist, Fremdkörper im Auge
nachzuweisen, dass aber auch ein negatives Resultat nicht für Abwesenheit
eines Fremdkörpers spricht, da hierbei die Lage desselben eine Rolle spielt,
denn durch den Schatten des Orbitalknochenrandes kann er im Sciagramm
verdunkelt und erst durch eine wiederholte andere Aufstellung des Apparates
sichtbar gemacht werden.
Die Methode der Seiagraphie des Auges zur Entdeckung der Anwesen-
heit und Lage eines Fremdkörpers, welche von Friedenberg (571) ge-
braucht wird, besteht darin, zwei Ansichten des Auges und der Augenhöhle
im rechten Winkel zu einander zu ihrer Vereinigung aufzunehmen. In dem
einen wird die grösstmöglichste Annäherung an das Auge dadurch hergestellt, das
man die beiden Platten an das Auge bandagirt. Die von den Schädelknochen
geworfenen Schatten werden soweit als möglich durch ausgedehntes Aussetzen
ausgeschaltet. Wenn man keine doppelten Bilder erhalten kann, so darf
man das Profilbild aufgeben und die Lage des Fremdkörpers aus den be-
kannten Factoren des Durchmessers des Körpers selbst, dem Schattenbild und
der Distanz der Röhre von der Platte berechnen. Burnett.
Raulin (572) theilt eine Krankengeschichte mit, nach welcher ein
Kupfersplitter während 20 Jahren ohne Beschwerden im Auge ertragen und
schliesslich spontan ausgestossen wurde, Der 5Ojährige Kranke wurde im
Jahre 1861 am rechten Auge von einem Kupfersplitter getroffen. Die
Extraction wurde nicht versucht und nach mehrmonatlichem Leiden wurde
das Auge ruhig und die Sehkraft leidlich. Das Auge blieb schmerzlos bis
im Jahre 1882; zu dieser Zeit erklärte der herbeigerufene Arzt dem
Patienten, dass das Gefühl von Sand unter dem oberen Augenlide, über das
er sich beklagte, von einem die Hornhaut durchbohrenden Kapselsplitter
herrühre. Vierundzwanzige Stunden später wurde der Fremdkörper ohne
Schmerzen ausgestossen. Sulzer.
Hirschberg (573) verwahrt sich dagegen, den gleichen Schnitt wie
von Gräfe bei der Extraetion von Zündhütchen gemacht zu haben.
Der interessante Punkt in dem De Schweinitz'scheu (574) Falle
bestand, abgesehen davon, «dass das Metallstück durch ein von Dr. Stein
angefertigtes X-Strahlenbild localisirt wurde, darin, dass nach zahlreichen
Extractionsversuchen des Körpers (welcher nicht sichtbar war), mittelst des
Magneten derselbe schliesslich unter der Leitung des Bildes entfernt wurde,
und dass der Augapfel mit S=f/,, gerettet wurde. Das Metallstück war
XX. Verletzungen, Fremdkörper (Parasiten). 151
{mm lang, 2mm breit und wog "le gr. Das Gesichtsfeld war etwas con-
centrisch verengt. Burnett.
Hirschberg (573) setzt auseinander, dass Kupfersplitter, wenn sie
auch aseptisch in das Augeninnere eingedrungen sind, durch ihre chemische
Zersetzung Eiterung, Netzhautablösung u. s. w. hervorrufen können und
zwar weit cher wie aseptische Eisenstückchen, die reactionslos im Auge ein-
heilen können.
Zu seinen bis jetzt von ihm beobachteten 16 Kupfersplitterverletzungen
des Auges treten in diesen Abhandlungen 2 neue hinzu.
Im ersten Fall handelt es sich um einen 29 jährigen Ziegler, der beim
Wewehrputzen durch Platzen eines Kupferzündhütchens verletzt war. Bei der
Untersuchung zeigt das äusserlich sehr stark entzündete Auge im unteren
«seren Quadranten dicht unter der Iorizontalen eine schmale, 2 mm lange
‘trichförmive Narbe. Bei der Durchleuchtung ist die Linse durchsichtig,
Linter derselben temporalwärts vor dem Strahlenkörper und dem vordersten
Theil der Aderhaut haftet am Augengrunde eine in den Glaskörper hinein-
"ende bläulich-weisse Masse, in der ein kupfrig glänzender Streifen zu
sehen ist, Die Pupille ist verschwommen, der Glaskörper getrübt, Gesichts-
li nasenwärts etwas eingeengt, Sehschärfe = Fingerzählen auf 4 Fuss.
Da sich im unteren Theile der Pupille Faserstoffausschwitzungen zeigten
an lie Schmerzen unerträglich wurden, wurde in tiefer Narkose operirt in
EN dus 2 mm schläfenwärts vom Cornealrande ein wagerechter 6 mm
See Schnitt mit der Lanze ausgeführt, eine geriefte Kapselpincette gespreizt
ehrt, gerade nach unten geschoben, geschlossen und der Fremdkörper
Surstückchen, herausbefördert wurden. Das Auge besserte sich zusehends,
en verschwanden fast plötzlich, Sehkraft hob sich, so dass mehrere
ie der Operation Snellen a. 7,5 in 6 Zoll En mE gelesen
en sa EEN die Verletzung eines 13 jährigen BAUEN,
a Re en mit Zündhütchen sich verletzt hatte. Das schwer entzündete
arts Hom sich unter tropinbehandlung sehr EE so I die rauchig
ant sich wieder aufhellte, das Hypopyon in der Vorderkammer
Ferschwa R , j
avand und die Sehschärfe von oo auf !;, sich besserte. 12 Wochen
‘ler wurde je
Pand doeh das Auge wieder sehr gereizt und es wuchs vom unteren
vd e
des A ; , ; i i
à Strahlenkörpers dicht hinter der Linse eine grün-gelbe Masse
empor. D Fek , i
Papil Ge Sich bei der ersten Operation durch Anlegung einer breiten
N ei 2 .. D $
Zeit lung nach unten ein Fremdkörper nicht zeigte, wurde kurze
später ein La
er Fliete ein
führt und mit
Zus der auch
ppenschnitt am unteren Hornhautrande gemacht, dann mit
U formiger Schnitt durch Kapsel- und Vorderschicht der Linse
einer Kapselpincette auf die grün-gelben Massen eingedrungen,
nach einigen vergeblichen Versuchen ein Kupfersplitterchen
ENKE ; 2 . , , , er
SEI hen war. Die Heilung war glatt. Die getrübte Linse will Verf.
Später entfernen.
152 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Linde (576) berichtet über 17 klinisch beobachtete Fälle, die das
von Berlin vor Jahren gezeichnete Bild der Commotio darboten. Die An-
nahme einer Aderhautblutung an den grau gefärbten Parthien wird zurück-
gewiesen, da die Trübung viel schneller schwindet als wie sich das Blut
resorbiren konnte. Es handelt sich »sicberlich« um ein echtes Oedem der gefäs-
führenden Nervenfaserschicht.
Oliver’s (578) Fall betraf eine 34jährige Frau, welche gefallen war
und sich gegen das rechte Auge geschlagen hatte. Es bestand eine Ruptur
der Sclera in der oberen Ciliargegend, in welcher man die Linse klar liegen
sehen konnte. Die Iris war retrahirt und zitterte. Die darüber liegende
Conjunctiva wurde incidirt und die uneingekapselte Linse entleert. Die
Sclerawunde wurde nicht gestört. Man fand es nicht nöthig, in die Con-
junctivalwunde Nähte einzulegen. V. wurde in der gehörigen Zeit mit
geeigneten korrigirenden Gläsern fast normal. Burnett.
Hirsch (579) extrahirte durch einen 12 mm langen meridionalen
Seleralschnitt in der hinteren oberen Hälfte des Bulbus einen subretinal
sitzenden Cysticereus. Dieser hatte das typische ophthalmoskopische Bild
dargeboten und wurde mit dem Spiegel vor der Operation refractometrisch genau
die Lage des Gebildes an der Bulbuswand bestimmt, so dass der Schnitt
ziemlich genau seine Gegend traf. Der Verlauf war vollkommen reactionslos.
die Heilung erfolgte in 8 Tagen vollständig mit Erhaltung eines Restes von
Sehvermögen.
Im Anhange wird noch eines, ebenfalls mit Erfolg durch Operation
entfernten subeonjunctival nahe dem äusseren Augenwinkel sitzenden Cysti-
cereus Erwähnung gethan, der eine 12jährige Schülerin betraf. In beiden
Fällen war es Cysticercus cellulosae. Herrenheıser.
Varese (580) beschreibt eine Echinococeusgeschwulst, die in der
linken Orbita eines jungen Mädchens sich gebildet und ausser Exophthalmus
mit Bewegungsstörungen auch eine starke Entzündung der Selnervenpapille
verursacht hatte. Die Cyste wurde punktirt und die Reizerscheinungen
gingen zurück. Aber nach 3 Monaten war das Auge wieder hervortretend.
Nach anderen 7 Monaten fand die Exstirpation der taubeneigrossen Geschwulst
statt. Die Heilung war eine dauernde. Die am Sehnerven beobachteten
entzündlichen Veränderungen hielt Verf. nicht als directe Folge des von der
Geschwulst ausgeübten Druckes, da oft bedeutendere Tumoren nichts der-
gleichen horvorrufen, sondern als Reactionserscheinungen, die von den in der
Cyste vorhandenen Phänomen und toxischen Principien erregt worden sind.
Dantone.
XXI. Augenstörungen bei Allgemeinleiden. 153
XXI. Augenstörungen bei Allgemeinleiden.
531. Markow. Ein Fall von Embolie des 3. Astes der
Arteria cerebralis posterior. Wjestn. Ophthalm. 1897, 2.
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5C . e . e
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SIE e d A i :
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ucone. Ann. di Ottalm. Bd. IX, 9—10, p. 328.
59 i D . D s
Se ` Heinersaorf. Centrale beiderseitige Amaurose in
IR mMetastatischen Abscessen in beide Occipital-
Ann
Sé So GC e sonstige Hirnsymptome. Deutsche med. Wochenschr.
997 ;
ren or Essai de Theropeutique ophtalmolopiqyue
P. 360 “trait de corps ciliare de bocuf. Ann. d’ocul. T. CXVI,
DIR
Luten ae ei Die syphilitischen Erkrankungen der
>> = Münchener med. Wochensrhr. 1897, p. 387.
599, , : , ?
tation „reminski. Hereditäre Augenlues in zweiter Genc-
` erapeut, Wochenschr. 1897, No. 1. (Keratitis interstitialis).
154 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
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alter. Ibidem.
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blindheit) im physiologischen und pathologischen Sinne.
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606. Somya. Kleiner Beitrag zum Kapitel »Flimmer-
scotome. Zehender’s klin. Monatsbl. f. Augenheilk. Bd. XXV, p. 164.
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von Gesichtstäuschungen bei Geisteskranken. Arch. f. Psychiatr.
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608. De Bono. Macropsia isteriea— sugestioneinreglia -—
guarigione. Arch. di Ottalm. Bd. IV, p. 11—12.
609. Hanke. Beitrag zur Kenntniss der Hautgeschwälste.
Perithelium der Lider bei Xeroderma pigmentosum. kirch,
Arch. f. pathol. Anatomie Bd. CXLVII, p. 428. Vergl. Ref. 76.
610. Neumann. H. Ueber die Beziehungen der Krank-
heiten des Kindesalters zu den Zahnkrankheiten. Volkmann:
Sammlung klinischer Vorträge, No. 172.
611. Lübbers, A. Deitrag zur Kenfntniss der bei der
disseminirten lHeerdsclerose auftretenden Augenveränder-
ungen. Arch. f. Psychiatris und Nervenkrankheiten Bd. XXIX, 5, p. TOS.
612. Hirschmann. Ein Fall von Acromegalie mit eigen-
thümlichem Augenbefund. Wien. klin. Wochenschr. 1897 No. 27.
Totale, reine, linksseitige, plötzlich bei starker Gemüthsbewegung eiu-
getretene Hemianopsie mit bedeutenden Schmerzen in der linken Hinter-
hauptgegend, bei einer 50jährigen Frau; Vis. = !"/,,. Stenosis Valvomitralis
und Arterioselerosis. Keine Temperaturschwankungen; keine andere Lähmung--
erscheinungen, keine, selbst kurzdauernde Bewusstlosigkeit. Rheumatismus
articulorum in der Anamnese. Markow (581) hält es für einen Fall ven
Embolie des ram. HI der Art. cerebr, poster. dextr. und sieht in diesem Falle
eine Bestätigung der Munk’schon Localisation des Rindenseheentrums. Die
übliche Behandlung gab Besserung (Erweiterung) des c. Gesichtsfeldes.
Hirschmann.
Schmidt-Rimpler (582) hebt hervor, dass nicht nur Presbyopen.
sondern auch jugendliche Hyperopen und Kurzsichtige öfters Schwierigkeiten
beim Schiessen haben. Bei der letzteren Gruppe handelt cs sich um latente
t
XXI. Augenstörungen bei Allgemeinleiden. 155
rperopie oder daram, dass die Betreffenden an das Tragen von Concav-
sern nicht gewöhnt sind. Bei der Correction gilt das Princip lieber etwas
shlechteres Sehen für die Ferne bestehen zu lassen, wenn nur Visir und Korn
‚at erkannt werden. Die Verwendung eines Diopters bei Presbyopen kann
durch Verkleinerung des Gesichtsfeldes nachtheilig wirken.
Bull (534) zählt die Augenkrankheiten, welche man beim Abdominal-
typhus finden kann, in der folgenden Ordnung nach ihrer Häufiigkeit auf:
Conjunctivitis, phyctänuläre Conjunctivitis und Koeratitis, Verlust der
Accommodation und Erweiterung, Netzhautblutungen, Paralyse der Mm.
"tern, Neuroretinitis oder retrobulbäre Neuritis, Entzündung des Uveal-
SC Burnett.
De Lapersonne (585) hat bei einem Kinde wegen eitriger trau-
hatischer Iridocyclitis die Enucleation vorgenommen. Trotz sorgfältiger
antiseptischer Vorsichtsmaasregeln und ohne irgend welche Erscheinungen
Ge Wundinfection erlag der Patient am zehnten Tage nach der Enucleation
«mer Meningitis,
Die Autopsie zeigte, dass das dicke eitrige Exsudat der Gehirnbasis
“w Reincultur von Pneumococcen enthielt, und dass diese Infectionsträger
e die Lymphwege des Sehnerven in das Innere des Schädels gelangt
aren,
De Lapersonne erinnert an die Thatsache, dass das Sublimat ohne
A Sieg den Pneumococcus ist, weil es dessen ER menr angreift.
Ri SE durch die Alkalien aufgelöst, Welche die Entmieh tung des
TA SES verhindern. Als Desinfectionsmittel bei TPneumococcen-
| re eine Lösung von unterchlorigsaurem Kalk in der Concentration
o Zu empfehlen. Die Conjunctiva tolerirt diese Auflösung gut.
Sulzer.
Ferri (586) beobachtete im rechten Auge einer 60jährigen Frau eine
Geet alla welche 4—5 Tage nach Ablauf einer crounposen
EES SS war und zu einer feinen Durchbohrung der SES
irch diese Deeg Ansatzstelle = R. EE geführt Hatte, Die mit dem
le Iste] ‚gepressten Eiter in Ver NEL Mitteln angestellten
ea i ee den Fränkel’schen Diploeoceus erkennen, der
deichzeitig Se le Chorioidea gelangt war. an merkwürdiger Weise war
TN eg dem rechten Auge auch E Ike ET glaucomotösen
Kati Sach ee Durch eine SAL NIT NEN in dem Tenon’schen
ee S linke Auge rasch wieder pesset: Verf. sucht zu erörtern,
Oth dess Sie Affection des linken Auges mit dem Doppelcoccus oder
en Toxine zu Stande gekommen ist. Dantone
Basso (587) b bach SC f ;
iang andauernde E an tete in einem Knabenas) le zu Genua eine 3 Monate
Bindehant, Gre pidemie von Hemeralopie idiopathica mit Xcrosis der
elchen Affectionen etwa 30 der untergebrachten 100 jungen
Wirku
van !
paru]
I
156 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Obdachlosen befallen wurden. Verf. hat alle Kranke betr. der Functions-
störung und der Bindehautalteration sorgfältig untersucht und vergleicht in
ausführlicher Weise die Resultate seiner Prüfungen mit den Ansichten der
Autoren, die sich mit dem gleichen Gegenstande beschäftigt haben.
Dantone.
Die ungewöhnlichen Zeichen in Wood'’s (588) Falle von Bleivergiftung
bestanden in der einseitigen (linken) Lähmung des dritten Gehirnnerven und
einer leichten Papillitis beider Nerven mit (concentrischer) Zusammenziehung
beider Gesichtsfelder. Es waren keine anderen Symptome von Bleivergiftung
zu dieser Zeit vorhanden, obwohl der Mann früher schon Anfälle von Kolik
gehabt hatte und 16 Jahre lang ein Anstreicher gewesen ist.
Burnett.
Spanbock und Steinhaus (592) sind der Ansicht, dass bei
Diabetes insipidus heteronyme Hemianopsia bitemporalis nicht ein und der-
selbe Krankheitsherd Ursache beider sein kann. Die Hemianopsie entsteht
durch Chiasmaerkrankung und der Diabetes durch einen Erkrankungsherl
am Boden des vierten Ventrikel. Das Zusammentreffen beider Leiden it
somit ein Zufall. Einen bierhergehörigen Fall publiciren die Verfasser.
Pick (593) berichtet über 4 Fälle von Hemianopsie bei Urämie. Am
häufigsten werden Kinder und Schwangere betroffen. Er recurrirt in Bezug
auf die Erklärung aufeine urämische Intoxication der Sehbahnen, die verschieden
stark auf beide Hemisphären wirkt und bei längerer Dauer vielleicht zur
Erweichung der Gehirnsubstanz führt.
In dem Falle Ziehl’s und Roth’s (594) konnte der Tumor bei
einem 60jährigen Manne erst durch eine zweite, ein Vierteljahr nach der
ersten vorgenommene neue Operation entfernt werden. Pat. war nach
3 Jahren noch gesund, die Augen waren nicht betroffen.
Die von Alfieri (595) am linken Auge eines schlechtgenährten
fiebernden Mannes beobachtete Chorioiditis purulenta wurde als eine Metastase
angesehen, obwohl trotz der sorgfältigsten Untersuchung der primäre Heri
nicht ausfindig gemacht werden konnte. Wegen der heftigen Schmerzen
wurde die Exenteration ausgeführt. Aber die Allgemeinerscheinungen nahmen
zu und 10 Tage nach der Operation starb der Kranke unter allen Symptomen
der Septicämie. Die Obduction gab Aufschluss über das ganze Leiden. Man
fand Endocarditis mit kleinen papillären Auswüchsen und Geschwürchen an der
Trieuspidalis, dann eine leichte purulente Streifung der Pia mater und Absces-
chen in der Corticalmasse der Nieren. Die Untersuchung des nach dem
Tode exstirpirten und gehärteten Augenstumpfes, an dem die Excenterations-
öffnung noch nicht ganz vernarbt war, liess im Tenon’schen Raume eine
Menge Blutmassen erkennen, welche an einzelnen Stellen einen förmlichen Ring
bildeten. Am Sehnerven und an den Ciliarnerven sah man die atrophischt
Degeneration schon fortgeschritten. Die inneren Scleralwundungen waren zum
XXI. Augenstörungen bei Allgemeinleiden. 151
Theil mit einer dünnen Schicht Granulationsgewebe bedeckt, in der Mitte
fanden sich ein fibrinöses Netzwerk, von zahlreichen Hohlräumen durchsetzt und
einzelne Blutresten. Dantone,
Heinersdorf (596) giebt in eingehender Weise die Krankengeschichte
eines Patienten wieder, der innerhalb 14 Tagen erblindet war. Kurz vorher
war er wegen eines Lungenleidens behandelt worden, von dem er sich schnell
erhölte, bis eines Tages unter Fiebererscheinungen das Allgemeinbefinden
wieder schlechter wurde und unter Schwellung und Röte eine schmerzhafte
Stelle an der Ulnarseite des Vorderarmes auftrat. Die Symptome gingen zu-
"ch, das Allgeıneinbefinden wurde besser, doch wurde die Sehschärfe immer
chlechter. Kurze Zeit später entstand plötzlich unter starken Kopfschmerzen
und Fieber ein Abscess in der Leistengegend zugleich mit sehr starker Herab-
“zung des Visus, so dass Finger nicht mehr gezählt werden konnten. Der
Aurenbefund ergab abgesehen von einer leichten Hyperämie der Papillen
e normal, beiderseits war Emmetropie und beide Pupillen rcagirten.
= Lichtempfindung. Sensibilität und Motilitätsstörungen waren nicht
handen. freilich bestand leichte Somnolenz. Patient verstarb nach er-
"äer Operation des Abscesses unter zunehmender Somnolenz unter der
Ercheinung des Coma. Der Sectionsbefund ergab ausgedehnte Vereiterung
a Gehirntheile, die jedenfalls deshalb bis auf kurze Zeit vor dem
S Dës We EE hervorriefen, weil der Abscess anfänglich
e Gs ark des Deeinitallappens beschrankt war. Nach ve Ansıcll anyi
e a werden, as die VE LES EE in
zu bringen sind, dorh ist die Vereiterung des Mirns als das
a KEE Interessant ist er Fall deshalb noch, Wen et Ke
SE o In in der Litteratur bezeichneten Fällen das Krankheitsbild mit
E enerscheinungen, namentlich auf dem Gebiet der Motihtät und
“ensibilität, einherging.
Louis Dor (597) theilt die Krankengeschichte eines Patienten mit.
a Auge enueleirt worden, und der in Folge einer sym-
Lane, ee des linken Auges trotz lange EE Ge
ee ( S Februar 1896 bis 25. Februar 1897) beinahe Bud ge-
Stef as Auge war roth, schmerzhaft und: EE
dtid en von Ciliarkörperextract vom Do in cen E
ZE Ge von Humor aqueus des Ochsen in die vordere Kammer,
rend zwei Monate haben der Augendruck wieder normal ge-
zuckt u :
, nd die Sehschärfe so weit gehoben, dass der Kranke ohne Hülfe
chen kann,
Die Idee D or’
dem
rastande ab s ist folgende: Der durch den Ciliarkörper im Normal-
Ka A a $
*esonderte Humor aqueus enthält weder fibrinogene Substanz, noch
Eiweiss
NEISSE, wel . J f S k
Flüssigkeit che beide Substanzen im entzündeten Auge in die wässerige
` l D DO ži `
übergehen. Die Zellen des normalen Ciliarkörpers müssen also
158 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
eine Substanz enthalten, welche die Albumine zurückhält, während _ diese
Substanz im entzündeten Auge fehlt. Diese Substanz aus Thieraugen aus-
zuziehen und in das menschliche Auge einzuführen ist der Zweck des von
Dor vorgeschlagenen Verfahrens.
Die von ihm zu Instillationen angewendete Flüssigkeit wird erhalten
durch 48stündige Maceration des Ciliarkörpers des Ochsen in einer 201.
Resorcinauflösung bei einer Temperatur von 40°. Ein Ochseneiliarkörper er-
giebt 4 Cubikcentimeter Macerationsflüssigkeit. Sulzer.
Das von Gasparrini (600) beschriebene Gumma des Ciliarkörpers
drang von der lIrisinsertion aus in die vordere Kammer und füllte diese in
einer Höhe von 4 und in der Breite von 3 Millimetern. Die Diagnose
stellte Verf. auf Grund anderer tertiärer Lueserscheinungen. In der That
ging die Geschwulst nach der kräftigen, eingeleiteten antisyphilitischen Be-
handlung (intramuskuläre Cyan-Quecksilberinjectionen) rasch zurück und ver-
schwand vollständig mit Hintanhaltung eines relativ sehr guten Sehvermögens
(S=°/,,). Verf. erklärt, dass bis jetzt nur sieben Fälle sicherer Gummata
des Ciliarkörpers in der Litteratur bekannt wären. Dantone.
Vossius (611) geht auf die von Saemisch zuerst unter dem Namen
Ophthalmia nodosa bekannt gewordene Augenaffection näher ein. In der
Iris und Conjunctiva bulbi, namentlich nahe der unteren Uebergangsfalte treten
zahlreiche, meist kleine Knötchen auf, die eine Conjunctivitis, Iritis und bei
schweren Fällen auch lIridocyclitis hervorrufen können. Pagenstecher
war der erste, welcher uns mit dem Wesen dieser Krankheit bekannt machte.
Er wies mikroskopisch nach, dass inmitten der aus Rundzellen bestehenden
Knötchen ein feines Raupenhärchen sich befand, welches durch die Con-
junctiva oder die Cornea in die Iris eingedrungen war. Die Untersuchungen
ergaben weiter, dass die Raupenhaare von dem Brombeer-, Kiefern- und
Processionsspinner stammten und an der Spitze mit Wiederhaken und einer
mit Ameisensäure gefüllten Drüse versehen waren.
Verf. beschreibt dann kurz einen selbst beobachteten Fall, bei dem es
sich nach innen unten vor der Hornhaut um einen gelblichrothen, einem
Tuberkelknoten sehr ähnlicheu Tumor handelte. Die mikroskopische Unter-
suchung ergab aber Rundzellen mit eingeschlossenem Raupenhaar.
Zimmermann (603) berichtet über 2 Fälle, in denen durch Ein-
wirkung intensiven Sonnenlichtes, und 1 Fall, in dem durch elektrisches
Bogenlicht heftige Reizerscheinungen mit Trübungen der Cornea auftraten.
Die ultravioletten Strahlen sollen reizend auf die Kerne der Epithelzellen
und fixen Zellen der Cornea wirken und eine Nekrose derselben herbei-
führen.
Weil (604) beobachtete einen Fall von hysterischerBlindheit bei einem
Kinde, die durch Suggestion beseitigt wurde. Zuerst blieb rechtsseitige
Hemianopsie zurück, die mit der Sehstörung des rechten Auges verschwand.
XXI. Augenstörungen bei Allgemeinleiden. 159
Ein anderes Kind hatte eine beträchtliche Gesichtsfeldeinengung des
linken Auges, die durch Suggestion zur Blindheit geführt hatte und dann
durch Suggestion geheilt wurde.
Steffan (605) wählt den Ausdruck sensorische Anopsie in Ueberein-
stimmung mit dem Worte sensorische Aphasie (Seelentaubheit) und den Folge-
zuständen bei der sensorischen Alexie und Agraphie. Die pathol. Form der
sensorischen Anopsie findet sich bei Erwachsenen aus pathologischen Gründen,
die physiologische ist ihm diejenige, wie wir sie z. B. bei der Amaurose nach
Blepharospasmus bei Kindern beobachten. Die interessanten Auseinander-
setzungen über die in Frage kommenden Localisationen und über das Sehen
der Schielenden und über die Entwickelung des Strabismus lassen sich im
Referat nicht wiedergeben.
Somya (606) hat an sich selbst öfters das »sichelförmige Flimmer-
scotom Listing’s« beobachtet und konnte dessen hemiopischen Charakter
feststellen.
Nach Krause (607) ist die grösste Zahl der Gesichtstäuschungen rein
psychisch bedingt. Sie stehen im engsten Zusammenhang mit dem Denk-
inhalt der Geisteskrankheiten, und ihre Entstehung wird durch Steigerung
oder Aufhebung gewisser psychischer Leistungen (Associationen) begünstigt.
Bei einer kleinen Anzahl von Gesichtstäuschungen, bei welchen es sich um
das Bewegtsehen ruhender Gegenstände handelt — und das ist die neue
Form — können wir dagegen keinen Zusammenhang mit den höheren
psschischen Funktionen finden. Wir können sie nur durch einen krankhaften
Vorgang auf den Bahnen, welche uns zu Vorstellungen über Augenbewegungen
verhelfen, oder ihrem Centrum erklären, jenen Bahnen, mittelst deren wir das
gegenseitige Lageverhältniss der Objecte beurtheilen und die Bewegungen
derselben walırnehmen, die eigentliche optische Bahn aber und ihr Centrum,
die sich mit oben Genanntem zu einer Gesichtsverstellung verbinden, sind bei
diesen Gesichtstäuschungen intact.
Bei dem von De Bono (608) beobachteten Falle von hochgradiger
Megalopsie eines 54jährigen Landmannes waren absolut keine Störungen der
Pupillarbewegung oder der Accomodation vorhanden, so dass die Erscheinung
als einfache Perversion des psychischen Schaktes erklärt werden musste. In
der That hatte der Kranke noch andere Symptome neuropathischer Natur:
Anästhesie des inneren Segmentes der beiden Hornhäute, leichte Einenguug
des Gesichtsfeldes, mangelhafte Empfindung für Violett und verschiedene an-
ästhetische Hautstellen im Gesichte, an der Brust und im Rücken. Verfasser
denkt, dass die Megalopsie aus einer hysterischen Polyopsie durch Auto-
suggestion sich entwickelt haben könnte; das Verschwinden des Phänomens
durch Suggestion im hypnotischen Schlafe, wie es beim Kranken der Fall
war, spräche für die Annahme einer psychischen Störung. Dantone.,
Literaturbericht über das Jahr 1897 zum Archiv für Augenheilkunde XI
160 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Ein gesundes Gebiss lässt keinen Rückschluss auf die allgemeine Ge-
sundheit zu. Umgekehrt können aber deutlich ausgesprochene Zahnerkran- `
kungen bestimmter Art zur Unterstützung bestimmter Diagnosen verwerthet
werden. Derartige Erkrankungen können zuweilen schon deshalb besonders
aufklärend wirken, weil sie schon sehr bald nach Beginn, z. B. der tuber-
kulösen Infection auftreten oder überhaupt den einzigen Hinweis auf die zu
Grunde liegende Hauptkrankheit — z. B. bei syphilitischen Erkrankungen
des Gehirns oder Anges darstellen. Erosionen am Milch- wie am bleibenden
Gebiss sprechen für Rachitis; genau von Neumann (610) geschilderte Missbil-
dungen am bleibenden Gebiss — Hutchinson’sche Zähne — sprechen für ange-
borene Syphilis. Ferner ist — wenngleich weniger sicher -— für Lues congen.
eine von der Schneide aus in eigenthümlicher Weise das Milchgebiss ergreifende
Caries zu verwerthen, welche vor Allem die mittleren unteren und die vier
oberen Schneidezähne befäll. Für Tuberkulose spricht schliesslich mit grosser
Wahrscheinlichkeit eine nicht entfernbare Verfärbung des Zahnes nahe den
Zahnfleisch im Milch- wie im Dauergebiss; den gleichen Werth hat eine den
Zahn circulär — gewöhnlich am Halse — umgreifende Caries.
Lübbers (611) berichtet über 11 Fälle von multipler Sclerose. Neun
davon hatten einen ophthalmoskopischen Befund an der Papille (atrophische
Veränderungen und Neuritis). Siebenmal fand sich centrales Scotom mit
freier Gesichtsfeldperipherie, 1 Mal Scotom mit peripherer Gesichtsfeldbeschrän-
kung, 2 Mal unregelmässige peripherische Gesichtsfeldeinengung, 1 Fall war
normal. Siebenmal waren die Augennuskeln betroffen. Sämmtliche Kranke
hatten oscillatorische Augenbewegungen und zwar entweder als Nystagmus
oder als nystagmusartige Zuckungen.
Hitschmann (612) stellte einen ausgesprochenen Fall von Akrome-
galie mit eigenthümlichem Augenbefund vor. Das rechte amaurotische Auge
hat eine typisch ausgesprochene glaukomatöse Excavation, während das linke,
welches noch Handbewegungen sieht, das Bild einer descendirenden Atrophie
zeigt.
Das vorhandene Glaukom ist nach Verfassers Ansicht nicht im Causal-
nexus mit der Allgemeinerkrankung zu bringen, wohl aber unterstütze der
Befund einer einfachen descendirenden Sehnervenatrophie am linken Auge
diese Diagnose.
Vermischtes.
Der durch den Tod Berlin’s erledigte ophtlialmologische Lehrstuhl in
Rostock ist dem Professor Axenfeld verliehen worden.
Systematischer Bericht
über die
Leistungen und Fortschritte der Augenheilkunde
im dritten Quartal 1897.
Erstattet von
Privatdocent Dr. St. Bernheimer in Wien, Professor Dr. O. Horstmann
in Berlin, Professor Dr. P. Silex in Berlin,
unter Mitwirkung von
Dr. 8. M. Burnett in Washington, Dr. Dantone in Rom, Dr. Herrnheiser in Prag,
Prof. Dr. Hirschmann in Charkow, Dr. P. von Mittelstaedt in Metz, Privatdocent
Dr. Sulzer in Genf, Dr. Werner in Dublin, Dr. C. H. A. Westhoff in Amsterdam
Dr. Schiötz und Dr. Ole B. Bull in Christiania, Professor Dr. R. Greeff in
Berlin, Dr. Deus in Berlin, Prof. Dr. Da Gama Pinto in Lissabon etc.
Redacteur: C. Horstmann.
Im m DD Ee
a m Geet
Für Abschnitt I—V Reterent Dr. St. Bernheimer.
1. Allgemeine ophthalmologische Literatur.
Lehrbücher, Monographien, Abhandlungen allgemeinen, biblio-
graphischen, historischen Inhalts. Statistische Schriften.
613. Albertotti. L’opera oftalmojatrica di Bevenuto.
— Memoria d. R. Accademia di Scienze, Lettere de Orti di Modena. Bd. XI,
&rie Il, p. 27, Serie III, p. 3 und Ann. di Ottalm. Bd. XXVI. 1—2, p. 18.
614. Simi. Malattie occulari. Boll. d’Ocul. Bd. XVIII, 19.
9. 23, p. 146 und Bd. XIX, 1, p. 4.
615. Capei. Servizio oftalmologico in Arezzo. Boll. d’ocul.
MN XVIII, 21, 22, 23, p. 162 und Bd. XIX, I, p. 4.
616. Iwanow. Kurzer Bericht über die Augenkranken im
Ziwilskischen Kreise des Kasanschen Gouvernements. Wjestn.
Ophthalm. 1897, 4—5.
617. Dikauskaja. Bericht über die Thätigkeit der mo-
bilen oculistischen Colonne in Transcaspien im Jahre 1896.
Wester. Ophthalm. 1897, 4—5.
‚618. Ssütschew, A- J. Die Augenkrankheiten im Kosmos-
lemjanskischen Kreise des Kasanschen Gouvernements. Wjestn.
Ophthalm. 1897, 4—5.
619. Snellen. Gasthuis voor Ooglyders to Utrecht. Verslag
over 1896,
Din. Reddingius. Algemeene Haagsche Poliklinik. Verslag
er 1896.
i no de Haas. Hulpaan minvermogende Ooglyders to Rot-
S SE Verslag over 1896.
622. Bouvin. Inrichting voor Ooglyders te s’Graven-
- Verslag over 1896.
3. Gunnin i i g r g y
Verslag over 1896.
hage
Litera i
tarbericht über das Jahr 1897 zum Archiv für Augenheilkunde XII
162 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
624. v. Moll. Inrichting voor Ooglyders te Rotterdam.
Verslag over 1896. |
625. Mulder. Inrichting voor Ooglyders te Groningen.
Verslag ovor 1896.
626. Westhoff. E E Poliklinik. Verslag voor 1896.
627. Abrahamsz Sward. Oogheelkundige Klinik te Maast-
richt. Verslag over 1896.
-628. Mellinger, K. Augenheilanstalt in Basel. XXXII.
Jahresbericht vom 1. Januar 1896 bis 31. December 1896, im Auftrage des
Comité’s veröffentlicht.
629. Perles, Moritz. Die neuen Bestimmungen betreffend
Untersuchung des Sehvermögens der Eisenbahnbediensteten
bei den preussischen Staatsbahnen. Wiener med. Wochenschr. 1897.
No. 16 u. 17.
630. Erismann, F. Die künstliche Beleuchtung der Schul-
zimmer. (Vortrag, gehalten in der Gesellschaft für öffentliche Gesundheits-
pflege zu Zürich). Zeitschrift für Schulgesundheitspflege. 1897. No. 10.
631. Magnus, H. Leitfaden für Begutachtung und Be-
rechnung von Unfallsbeschädigungen der Augen. Zweite umge-
arbeitete Auflage. Mit 3 Tafeln. Breslau 1897. J. U. Kern’s Verlag.
632. Wintersteiner. Die partiellen stationären Staare.
Augenärztliche Unterrichtstafeln. Herausgegeben von Prof. Dr.
H. Magnus. Heft XI. Breslau 1897. Kern’s Verlag.
633. Fick, E. Die Entwickelung des Auges. Augenärztliche
Unterrichtstafeln. Herausgegeben von Prof. Dr. H. Magnus. Heft XII.
Breslau 1897. Kern’s Verlag.
Albertotti (613) veröffentlicht eine sehr werthvolle und eingehende
Studie über das Werk von Benvenutus Grapheus. In einem Bande der
Academie zu Modena werden die 22 Codices und Ausgaben des Werkes auf-
gezählt und kürzer oder ausführlicher beschrieben. Dann werden die Texte
und Ausdrücke der Codices der Bibliotheken von München, Breslau, Paris,
Florenz (Riccardiana), Basel (provencialisch) und des Ferraresischen Incu-
nabels genau verglichen und zuletzt 49 Autoren angeführt, welche über die
Arbeit von Benvenuto geschrieben haben. In einem anderen Bande der
Memorie werden der Pariser Codex, der Riccardiani-che und der Ashburha-
mianische der Florentiner Bibliotheken besprochen und vollständig abgedruckt
und in den Annali ist zum Schlusse das Ferraresische Incunubel wiederge-
geben. Dantone.
Simi (614) liefert die Uebersetzung einzelner Bruchstücke des Werkes
von Terson, welcher in dem von Baillière herausgegebenen Traité de
Chirurgie cliniqueet opératoire den dic Angenheilkunde betreffenden
Theil bearbeitet hat.
Capei (615) berichtet über sein vor 2 Jahren in Arezzo eröffnetes
Ambulatorium (1307 Augenkranke) und bespricht die wichtigsten in demselben
. L Allgemeine ophthalmologische Literatur. 163
beobachteten Krankheitsformen, sowie die bei der Behandlung in Anwendung
gebrachten Heilungsmethoden. Dantone.
Der Bericht von Iwanow (616) umfasst 6 Jahrgänge (1889—1895) mit
einer Gesammtzahl von . über 15000 ambulatorischen und 541 stationären
Augenkranken. Die Augenkranken machten in den verschiedenen Jahren von
6", bis 16°‘, aller Kranken aus. Die’ Bevölkerung besteht hauptsächlich
aus Tschuwas:hen und Mestscherjaken, wenig Russen, und einer geringen Zahl
Tataren. Die Gesammtbevölkerung des Kreises beträgt über 90000 Per-
sonen. Die Mehrzahl der Augenleidenden sind Tschuwaschen. Die grössere
Hälfte aller Augenkrunken leidet an Trachom. Die Conjunctivalleiden im
Allgemeinen machen 21. bis */, aller Augenkranken aus. Blennorrhea ist sehr
selten. Der grau Staar kommt bei den Tschuwaschen viel seltener vor, als
bei den Russen. Die epidemisch auftretende Hemeralopie war in den Jahren
1889—1895 in folgenden Zahlen notirt: 18, 45, 28, 121, 359 und 531.
Die grössten Zahlen fielen nicht auf die Hungerjahre; hauptsächlich trat die
Krankheit in niedrigen feuchten Gegenden auf; in den Jahren 1893—94
war sie von Xerose der Conjunctiva begleitet. Verf. schreibt der Hemera-
Wie, wie auch Adamück, eine mikrobische Herkunft zu. Ol. Jecoris giebt
die schnellste Besserung.
Die Zahl der bei sehr primitiven Culturverhältnissen behandelten ambu-
latorischen Patienten betrugen nach Dikauskaza (617) 2183, die der statio-
Dien 449. Unheilbare Blinde gab es 78. Die Zahl der Operationen betrug
#49, darunter 52 Staaroperationen und 407 Lidoperationen.
Ssütschew (618) behandelte 1713 Patienten mit 2298 Augenkrank-
heiten. 51 waren unheilbar blind.
Snellen (619) berichtet über 6433 Augenkranken, 696 Verpflegten
wd 660 Operirten, darunter waren 79 Staaroperationen, 98 Tenotomien und
5s Irileetomien.
Reddingius (620) behandelte 1097 Patienten und operirte 22, da-
runter 4 am Staar.
De Haas (621) verzeichnet 5183 Patienten, 494 Verpflegte und 282
"perationen, darunter 71 Staaroperationen. 49 Tenotomien und 44 Iridectomien.
| Bouvin (622) behandelte ambulatorisch 4224, stationär 199, operirte
/ Ganzen 120 und zwar 20 am Staar, 50 an den Muskeln und 28 an
der Iris,
Gunning’s (623) Ambulatorium zählte 11268 Patienten; hiervon
wurden 392 verpflegt und 260 operirt, 50 am Staar, 70 an den Muskeln
ad 41 an der Iris,
SE V. Moll (624) behandelte 2581 Patienten ambulatorisch, 204 stationär,
a 187 und zwar 40 am Staar, 45 an den Muskeln und 43 an
XII*
164 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Mulder’s (625) Zusammenstellung weist 1597 ambulatorisch behan-
delte Patienten. 165 Stationäre und 150 Operirte auf. 34 wurden am Staar,
19 an den Muskeln und 15 an der Iris operirt.
Westhoff (626) behandelte 1694 Patienten ambulatorisch und 32
stationär und vollführte 19 Staaroperationen und 24 Tenotomien.
Swart Abrahamsz (627) verzeichnet 674 ambulatorische und 74
stationäre Patienten, 86 Operationen wovon 13 an der Linse.
Nach kaum drei Jahren ist es nothwendig geworden, den Leitfaden von
Magnus (631) in zweiter Auflage erscheinen zu lassen. Dieser Umstand
allein würde die Brauchbarkeit dieses Buches beweisen. Die Beurtheilung
der optischen Erwerbsfähigkeit ist gewiss ein sehr schwieriges Kapitel und
es wird wohl kaum einen Augenarzt geben, der nicht eingal bei Ausstellung
der immer mchr zunehmenden Unfalls-Gutachten im Zweifel gewesen ist. Wenn
auch die Ansichten der Fachgenossen in manchen speciellen Punkten rech-
nerischer Art sich mit jenen des Verfassers nicht immer vollkommen decken
mögen, so müssen wir doch dem Verf. für die gründliche, erschöpfende Bear-
beitung dieser äusserst schwierigen Frage sehr dankbar sein. Jeder praktische
Augenarzt wird in diesem Buche einen willkommenen Rathgeber finden.
Die der zweiten Auflage beigegebenen Curventafeln SEN den Werth
des empfehlenswerthen Buches.
Wintersteiner (632) giebt in 40 farbigen Abbildungen auf 20
Tafeln eine Darstellung der wichtigsten Typen der stationären Cataracte.
Dieselben sind sämmtlich in fünffacher linearer Vergrösserung gezeichnet und
zwar sowohl im durchfallenden Licht wie bei seitlicher Beleuchtung. Die
Tafeln sind eine werthvolle Bereicherung für den augenärztlichen Unterricht.
Auf 9 farbigen Tafeln hat Fick (633) eine übersichtliche Darstellung
der Entwickelung des Auges gegeben, welche sich Sehr zu Unterrichtszwecken
eignet.
II. Allgemeine Pathologie, Diagnose und Therapie.
634. Wolkowitsch, E. P. Zur Frage über die Bacterio-
logie der normalen Bindehaut. Wratsch. 1897. Nr. 17 u, 18.
635. Kastalskaja. Zur Aetiologie der Panophthalmitis.
Wjestn. Ophth. 1897, 4 und 5.
636. Noyon. Ophthalmologische Diagnose zander oog-
spiegel. Mediseh Weekblad 1897.
637. Lange, O. Zur Anatomie und Pathogenese des Mi-
krophthalmus congenitus unilateralis. A. v. Graefe’s Archiv
f. Ophthalm. Bd. XLIV, 1, p. 66.
63%. Lubowski, ©. Zur Tuberculose des Auges. Arch. f.
Augenheikunde. Bd. XXXY, p. 183.
639. Visser, S. Eine neue objective Refractionsbestim-
mung des Auges. Centralbl. f. praktische Angenheilk. XXI, p. SCH
fa
IL Allgemeine Pathologie, Diagnose und Therapie. 165
640. Zehnder, Josef. Ueber Anwendung undtherapeutische
Wirkung subconjunctivaler Kochsalz-Injectionen bei inneren
dugenerkrankungen. Inaug.-Dissert. Basel 1897. a
64l. Friedmann, A. Ueber die Anwendung von Röntgen-
strahlen zur Feststellung von Fremdkörpern im Auge. Zehen-
dere klin. Monatsbl. f. Augenheilkunde XXXIV, p. 340.
Wolkowitsch (634) untersuchte bei 30 gesunden Menschen (60 Binde-
hautsäcke) die auf der gesunden Conjunctiva vorkommenden Microben, sowohl
direct mikroskopisch, als auch durch Anlegung von zahlreichen Culturen, bei
manchen zu verschiedenen Tageszeiten. Nur in 3 Fällen wurden gar keine
Microben gefunden. Nachgewiesen wurden 20 Arten von Kokken und 13 Arten
von Bacillen, ausserdem einige Arten von Gährungs- und Schimmelpilzen.
Verf. zieht folgende Schlüsse: 1) Pyogene Microben sind in der gesunden
Conjunetiva nicht vorhanden; 2) Kokken sind in der gesunden Conjunctiva
vorwiegend; 3) Mikroskopisch wurden Microben in der gesunden Conjunctiva
in 70°, durch Culturen in 90°/, nachgewiesen; 4) die Verschiedenartigkeit
der vorkommenden Microben hängt theils von der Jahreszeit ab. (Im Früh-
Ahr wurde der Bacillus subtilis fast in jeder Conjunctiva vorgefunden). 5) Bei
viederholter Untersuchung der Conjunctiva desselben Subjectes findet man
mmer andere Arten von Microben. Es sind also 6) alle im gesunden Binde-
hautsacke vorkommenden Microben nur zufällige Gäste und verweilen dort
cht dauernd. Die Details sind zum Referiren nicht geeignet.
| Hirschmann.
Kastalskaja (635) fand in einem Falle die Panophthalmitis nach
Verletzung des Auges entstanden; im zweiten Falle ist die Aetiologie dunkel.
In beiden: Fällen wurde bei der bacteriologischen Untersuchung der aus dem
duge nach Einschnitt erhaltenen Flüssigkeit ein Bacillus nachgewiesen, der
den morphologischen Eigenschaften nach mit dem Bacillus pseudodiphtheriticus
identisch ist. Die biologischen Eigenschaften desselben waren im zweiten
Falle ebenfalls die des Bacillus pseudodiphtheriticus, wichen aber im ersten
Falle etwas ab. Alle Impfversuche mit Culturen unter die Haut, ins Peritoneum,
in die Venen ergaben negative Resultate; aber ins Auge eingespritzt (in die
vordere Kammer and in den Glaskörper) ergaben sie schwere Entzündung,
selbst Eiter, Hirschmann.
Lange (637) beschreibt sehr eingehend einen Mikrophthalmus con-
genitus unilateralis, den er in Serienschnitte zu zerlegen Gelegenheit hatte.
Schon im Jahre 1895 wurden vom Verfasser einzelne, diesen Bulbus
betreffende Schnitte auf der Heidelberger Versammlung demonstrirt und be-
sonderes Gewicht darauf gelegt, dass der ganze Glaskörperraum des neu-
gebildeten Auges mit wohl ausgebildetem Fettgewebe ausgefüllt war.
ee seine gründliche mikroskopische Untersuchung dieses Auges will
r erstens den Naehweis von Veränderungen in einem menschlichen
166 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Mikrophthalmus erbracht haben, die nur auf intrauterin vor sich gegangene
entzündliche Processe zurückzuführen sind; zweitens die Thatsache festgestellt
haben, dass die embryonale Glaskörperanlage durch Metaplasie in Fettgewebe
übergeführt werden kann, und drittens dass in der Sclera glatte Muskelfasern
zur Entwicklung kommen können. |
Lubowski (638) beschreibt eingehend klinisch und EE)
anatomisch einen Fall von absolutem Glaucom in Folge von Tuberkulose des
Augeninnern. Er findet in der Litteratur nur drei ähnliche Fälle; aber diese
unterscheiden sich von seinem Falle wesentlich, bei diesem war die intraoculäre
Drucksteigerung im Vordergrund der klinischen Erscheinungen gestanden, s0
dass sie den Gedanken an eine tuberkulöse Erkrankung überhaupt nicht auf-
kommen liess, dieselbe wurde erst durch die anatomische Untersuchung des
enucleirten Auges festgestellt.
III. Heilmittel und Instrumente.
642. Baudry. L. Un procédé facile de produire la diplopie
monoculaire A l’aide du prisme simple. Son application la
recherche de la simulation de la cécité unilatérale. Arch.
d’ophth. T. XVII, No. 9, p. 550.
643. Nathanson, A. B. Wirkung und Anwendung eines
neuen localen Anästhesie bewirkenden Mittels, des Holocain.
Jeschenedjelnik 1897. No. 28.
644. Valenti. Leinjezionisottocongiuntivali. Boll. doc,
Bd. XVII, 22, p. 172. |
645. Helfreich. Ueber einige für den praktischen Arzt
wichtige Maassnahmen der oculären Antiseptik. Der SE?
Praktiker 1897, No. 13, S. 386.
646. Lohnstein, Th. Die Berechnung der PlanconveN-
linse des Hydrodiascops. Zehender’s klin. Monatsbl. f. Augenheilk.
XXXV, p. 266.
647. Roth, A. Ein neuer Sehproben-Beleuchtungsapparat
Zehender’s klin. Monatsbl. f. Augenheilk. XXXV, p. 281.
648. Wiegmann, E. Ein neues Instrument zur Sclero-
tomie. Zehender’s klin. Monatsbl. f. Augenheilk. XXXV, p. 277
649. Bock, E. Ein Fall von schädlicher Wirkung des
Holocain. Centralbl. f. prakt. Augenheilk., XXI, p. 272.
650. Fröhlich, C. Zur Technik der Tätowirung. Zehen-
der’s klin. Monatsbl. f. Augenheilk., XXXV, p. 301.
651. Nathanson, Alex. Ueber die Wirkung und Anwen-
dung eines neuen localen Anästheticums — des Holocains.
St. Petersburger med. Wochenschrift 1897, No. 32, p 304.
652. Silex, P. Weitere Mittheilungen über Eucain. Thera-
peutische Monatshefte 1897, Juni.
—
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III. Heilmittel und Instrumente, 167
653 Treutler, B. Ueber Euphthalmin, ein neues Mydriati-
cam, nebst theoretischen Bemerkungen über die Wirkung
scconmodationslähmender Mittel. Zehender’s klin. Monatsbl. f.
Augenheilk. XXXV, p. 285. on
Um monoculare Diplopie rasch und sicher, sowie ohne dass der Unter-
suchte sie von der binocularen unterscheiden kann, zu erzielen, hat
Baudry (642) ein Prisma construirt, welches auch den unterrichtetsten Simu-
lanten entlarven soll. Dasselbe, auf dem Querschnitt ein rechtwinkliges
Dreieck bildend, ist durch einen der Basis parallelen Strich in zwei Theile
getheilt. Auf die Basis ist eine mit ihr in gleicher Dicke planparallele Glas-
patte aufgeklebt. Das Ganze befindet sich in einem metallischen Gehäuse,
ds auf der einen Seite eine 6, auf der anderen eine 3mm grosse runde
(kfnung hat. Durch eine einfache Vorrichtung kann bald die Basis des
Primas (monoculare Diplopie erzeugend) bald das Prisma selber vor die
Pıpille gebracht werden, ohne dass dieses wegen der vorhandenen Trennungs-
triche dem Untersuchten bemerkbar wird. Damit die Doppelbilder möglichst
dich aussehen, wird vor die fixirende Lichtflamme ein dunkelrothes Glas
gebracht. v. Mittelstaedt.
Nathanson (643) empfiehlt, auf Grund seiner Versuche, das Holocatn,
geciell das salzsaure Holocain (in 1 proc. Lösung) als ein vortreffliches locales
Anästheticum, welches in allen Fällen, wo Cocain anwendbar ist, letzteres
'lkommen ersetzt, ohne die Mängel des letzteren zu besitzen.
Besonders schnell und vollkommen tritt nach Einträufelung der Holocain-
lung in das Auge, die Anästhesie der Hornhaut ein, weniger vollkommen
die der Conjunctiva. Bei Operationen an den Lidern und bei der Thränen-
Bektsstirpation tröpfelt Nathanson, nach Ausführung des Hautschnittes,
ge Holocain lösung auf die Wunde und erlangt genügende Anästhesie zur
"eteren, schmerzlosen Ausführung der Operation, wobei er keine allgemeine
Vergiftungserscheinungen beobachtet hat. Hirschmann.
| Valenti (644) bespricht die subconjunctivalen Injectionen, speciell jene
mit Sublimatlösungen, und erwähnt 3 Fälle (Iritis mit Gumma, Iridocyclitis
ind Hypopyon-Keratitis), bei welchen die Sublimatinjectionen raschen Heil-
erfolg herbeiführten. Danutone.
; Roth’s (647) Sehproben - Beleuchtungsapparat, hergestellt vom Optiker
eg In Berlin, scheint für dunklere Untersuchungszimmer eine willkommene
Winde d Er besteht aus einem flachen, offenen Kasten, dessen schmale
ee mit Spiegeln ausgelegt sind, während der Boden Raum für
S Probentafeln bietet. Vor den Tafeln ist eine gewöhnliche Petroleum-
pe angebracht, welche durch einen Blechschirm verdeckt wird.
Auf der Mitte der Sehproben herrscht durch die mehrfache Spiegelung
eine I s; A H
"ensität von 175 Kerzen Hefnerlicht. Gegen die vier Seiten der Tafel
168 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
nimmt die Lichtintensität wohl etwas ab, jedoch in so geringem Maasse, dass
dies für praktische Zwecke nicht in Betracht kommt. (Die Helligkeitsunter-
` schiede wurden von A. König mit dem. Weber’schen Photometer ge-
messen.)
Wiegmann (648) hat ein Instrument zur Vollführung der Sclerotomie
angegeben, mit welchem die Vortheile dieser Operation erreicht und eventuelle
Irisvorfälle verhütet werden sollen. Es ist dies eine 16mm breite und 12 mm
lange Lanze mit zwei durch einen 3mm breiten Spalt getrennte Zinken. Die
Schneide befindet sich aussen; die parallelen Seiten des Spaltes sind nur vorn
an der Spitze geschärft. Dass dieses Instrument einer gewöhnlichen Lanze
vorzuziehen sei, ist klar, ob es aber bei enger uud sehr enger Kammer
leichter und besser zu handhaben sei als das bei Sclerotomie ziemlich all-
gemein gebräuchliche, schmale Graefe’sche Linearmesser, möchte dahin-
gestellt bleiben.
Fröhlich (649) empfiehlt die Tätowirung von Hornhautnarben mit
Hilfe des v. Hippel’schen Trepans vorzunehmen. Es werden mit diesem
die oberflächlichen Schichten der Hornhautnarbe ausgeschlagen, der Boden
der Trepanwunde in bestimmter Weise scarificirt und dann die trepanirte
scarificate Trepanwunde, nach eventuell vorausgegangener Blutstillung mit
dicker Tuschlösung bestrichen. Das Auge wird dann bis zur Wiederher-
stellung der Epithelbekleidung der tätowirten Wunde unter Verband gehalten.
Die bisherigen Erfolge (5 Fälle) ergaben nach etwa 8 Tagen völlige Ver-
heilung der Wunde und subepitheliale Schwarzfärbung des Leucoms.
Nach Treutler (653) erwies sich das von E. Schering dargestellte
Eupthalmin das salzsaure Salz eines Mandelsäurederivats, als kräftiges Mydria-
ticum (5—10 proc. Lösung). Vor Cocain als Mydriaticum hat er den Vortheil
der intensiveren Wirkung und des Intactlassens des Hornhautepithels, dagegen
den Nachtheil des etwas späteren Eintrittes der Mydriasis. Die Accommo-
dation wird durch Euphthalmin weniger beeinflusst, als durch Homatropin.
Das Zurückgehen sowohl der Pupillenerweiterung als der Accommodations-
parese erfolgt bedeutend schneller, als beim Homatropiu. Es dürfte sich auch
billiger herstellen lassen als das theuere Homatropin, mithin ein willkommener
Ersatz für dieses.
IV. Anatomie.
654. Weiss, L. Ueber das Wachsthum des menschlichen
Auges und über die Veränderung der Muskelinsertionen am
wachsenden Auge. Wiesbaden. J. F. Bergmann. 1897.
655. Greeff, R. Ueber Zwillings-Ganglienzellen in der
menschlichen Retina. Arch. f. Augenheilk., Bd. XXXV, p. 156.
656. Elschnig. Ciliarretinale Gefässe. A. v. Gräfe’s Arch,
Bd. XLIV, 1, p. 144.
IV. Anatomie. 169
Greeff (655) beschreibt Zwillingsganglienzellen aus der Netzhaut des
Menschen, die er durch Färbung der lebenden Substanz mit Methylenblan
uch Ehrlich-Dogiel sichtbar-gemacht hat. Diese Ganglienzellen gehören
nm Typus I der sternförmigen Zellen. Ueber die physiologische Bedeutung
üser Gebilde in der Retina lässt sich schwer etwas bestimmtes sagen, da
de Weiterleitung der Reize durch die Retina von aussen nach innen zu in
rein transversaler Richtung stattfindet, von den Stäbchen-Zapfen zu den bipo-
laren Zellen und von diesen zu den Ganglienzellen. Bei den Zwillingszellen
handelt es sich aber um Verbindungsstränge, welche Zellen in horizontaler
_ Richtung verbinden.
Es ist wahrscheinlich, dass diese und: die schon bekannten (Cajal’s
horizontalen Zellen) horizontalen Verbindungen in der menschliehen Retina als
Ssweiationsrrerbindungen aufzufassen sind; dies um so mehr, da die Retina
ein echtes neervöses Centrum des Centralorganes ausmacht.
D —
-
Zn —
»Es werden durch sie entfernt liegende Wahrnehmungen geistig ver-
buden. Die horizontalen Zellen stellen Association in einer niederen, die
Brücken zwischen den Ganglienzellen Associationen in einer höheren, geistig
(metrirteren Sphäre vore.
Die höheren Associationen sind viel weniger zahlreich. Je höher ein
Thier organisirt ist, um so zahlreicher sind die Associationen in der Retina
\erhanden,
Elschnig (656) hat an 11 intra vitam beobachteten normalen Augen
B cilioretinale Arterien anatomisch untersuchen können. Er sondert die-
xiben in 3Gruppen: 1. solche, welche als directe Aeste des arteriellen Zinn-
` Va Gefässkranzes die Sclera schräg durchbohren und direct in den Seh-
d
-m
|
|
|
"Tin eintreten; 2, cilioretinale, welche aus dem Scleralgefässkranze stammen,
, Adi “> R d ;
die Chorioideg eintreten, daselbst in zwei oder mehrere Aeste zerfallen,
H
“en einer als cilioretinales Gefäss in die Netzhaut übergeht, während die
an ich $ a ; ie cilioreti
deren sich in der Chorioidea weiter verzweigen; 3. kann die cilioretinale
Anerie aus einem Chorioidealgefäss stammen, das selbst ein Abkömmling
es Skleralgefässkranzes ist.
Somit hält Verfasser alle von dem untersuehten Cilioretinalen, überein-
sti .
mmend mit Leber, für Abkömmlinge des Sclerotikalgefässkranzes.
V. Physiologie.
Bd. O Bocci, L’imagine visiva cerebrale. Annali di Ottalm.
nali in Baquis. Esiste una immagine visiva cerebrale? An-
„talm. Bd. XXVI, 3, p. 257.
sur les; Campos. Récherches expérimentales et cliniques
P. 529, nerfs sécreteurs des larmes. Arch. d’opht. T. XVII, No. 9,
170 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
660. Mulder, M. E. Delarotation compensatrice de l'oeil
en cas d’inclinaison à droite ou à gauche de la tête. Arch.
d’opht. T. XVII, No. 8, p. 465. (Mit Abbildung.)
661. Tilley, Robert. Die sog. persönliche Gleichung bei
Eisenbahnzugbeamtenvon gleicherodergrösserer Bedeutung
als Sehkraft oder Farbensinn. Journ. Ann. Med. Assoc. 31. Juli 1897.
662. Reid, Thomas. Der Umfang und die Grenzen der
Ophthalmometrie (Keratometrie). Annals of Ophthalm. Juli 1897.
663. Reddingius. Over Orienteering. Geneesk. Tijdschrift 1897.
II, p. 236.
664. Reddingius. Het gezichtszinling als stelsel van sen-
sumotorische organen. Geneesk. Tijdschrift 1897, II, p. 317,
665. Faber. Een optisch Bedrog: schynbeveging. Neder-
land’sche Oogheelkundige Bydragen. 1896, 4.
666. ten Siethoff. Verklaring van het door Dr. P. Zee-
mann gevonden lichtverschynsel. Kon. Acad. v. Wetenschappen
1897.
667. Mulder. Over compenseerende rolbeweging van het
oog by neiging van het hoofd naar rechts of links. Nederl. 0og-
heelk. Bydragen, 1896, 4.
668. Söhngen. Fechner’sKlewien ende dispersie van het
oog. Inaugural-Dissertation. Utrecht 1896.
669. Einthoven, W. De cardinale punten van het oog voor
verschillend geklewid licht. Nederl. oogh. Bydragen. 1896.
670. Gruber, R. Die Beziehungen von Augendruck und
Augenspannung. Arch. f. Augenheilkunde. Bd. XXXV, 1, p. 59.
671. Guillery. Begriff und Messung der centralen Seh-
schärfe auf physiologischer Grundlage. Arch. f. Augenheilkunde.
Bd. XXXV, 1, p. 35.
672. Hilbert, R. Ueber das Sehen farbiger Flecke als
subjective Gesichtserscheinung. Zeitschr. f. Psychol. u. Physiol. d.
Sinnesorgane. Bd. XIV.
673. v. Kries. Abhandlungen zur Physiologie der Gesichts-
empfindungen aus dem physiologischen Institut zu Freiburg
in Br. Heft 1, 1897. L. Voss.
674. Sachs, M. Zur Erklärung der Mikropie, nebst Be-
merkungen über die geschätzte Grösse gesehener Gegenstände.
675. Axenfeld, Th. Ueber den Brechungswerth der Horn-
haut und der Linse beim Neugeborenen nebst Bemerkungen
über Ophthalmometrie an Leichenaugen. Zeitschr. f. Psychol. u.
Physiol. d. Sinnesorgane. XV. 1 u. 2, p. 71.
676. Bode, H. Zur Theorie des Astigmatismus katop-
trischer Anamorphosen. Inaug.-Diss. Rostock 1867.
677. Guillery. Ueber die Empfindungskreise der Netz-
haut. Pflüger’s Archiv f. d. ges. Physiologie. Bd. 68, p. 120.
na , =
an ke
ged GE
` `V. Physiologie. ` ) 171
678. Lipps, Tb. Bemerkungen zu Heymann’s Artikel:
Quantitative Untersuchungen über die Zöllner’sche und die
Loeb’sche Täuschung« in Bd. XIV, p. 101 derselben Zeitschr. Zeitschr.
f. Psychol. u. Physiol. der Sinnesorgane. Bd. XV, 1 u. 2, p. 132.
679. Lohnstein, Th. Bemerkungen über den Aufsatz Wal-
ters: Ueber Accommodation bei Aphakie. Archiv f. Augenheilk.
Bi. XXXV, p. 260.
680. Meyer, Walther. Ueber den physikalisch-optischen
Bau der Augen vom Schaf und Hund. Inaug.-Diss. Rostock 1897.
681. Katz, R. Vorrathscoefficient der Beleuchtung für
anhaltende Arbeit. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. XXXIV, p. 352.
682. König, A Die Abhängigkeit der Sehschärfe von der
Beleuchtungsintensität. Sitzungsber. d. k. preuss. Academie d. Wissen-
ch. zu Berlin. XXVI. Sitzung 13. Mai 1897, p. 559.
683. König, A. Ueber Blaublindheit. Sitzungsber. d. k. preuss.
Academie d. Wissensch. zu Berlin. XXXIV. Sitzung der phys. math. Classe
ms, Juli 1897, p. 718.
684. König, A. Die Abhängigkeit der Farben- und Hellig-
keitsgleichungen von der absoluten Intensität. Sitzungsber. d.
L preus. Academie d. Wissenschaften zu Berlin. XXXIX. Gesammtsitzung
A Jali 1897, p. 871.
685. Münsterberg, H. Die verschobene Schachbrettfigur.
Zeitschr. f. Psychol. u. Physiol. d. Sinnesorgane. XV, 3, p. 184.
Bocci (657) hat mittels eines eigenen Apparates und verschiedener
Pricisionsinstramente ausgedehnte Versuche über die Nachbilder angestellt.
ber Apparat, von Bocei Encephaloconoscop genannt, besteht aus zwei Kam-
rm mit verschiedentlichen Oeffnungen und mehreren einlegbaren Platten und
hat den Zweck, die Beleuchtung für die einzelnen Augen und für die Probe-
objekte beliebig regeln zu können. Von den Schlussfolgerungen, welche Verf.
= inen Versuchen zieht, lässt sich in Kürze nur berichten, dass er das
ah, das ein verschlossenes und plötzlich geöffnetes Auge wahrnimmt,
tachdem auf dem anderen Auge eine starke Lichteinwirkung stattgefunden
hat, für centralen Ursprunges hält. Die Art und Weise des Abklingens und
der Projicirung dieses Nachbildes kann sich Verf. nur durch die Annahme
erklären, dass die primäre Eiuwirkung auf das corticale Centrum auf intra-
cerebralem Wege auf das betr. Centrum der anderen Hirnhemisphäre über-
"agen wird und uennt diese secundäre Erregung das »cerebrale Sehbild«.
Baquis (658) lobt die Genauigkeit der Bocci’schen Versuche,
kämpft aber die Annahme eines »cerebralen Sehbildes« und glaubt, dass
“e Phenomäne des in Frage stehenden Nachbildes sich einfach aus dem
“lstreit der Sehfelder erklären lässt. Dantone.
Campos (659) machte seine Versuche zur Erforschung der secreto-
fischen Nor. . l i
n Nerven der Thränendrüse an Affen, bei denen die anatomischen Ver-
172 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
hältnisse die gleichen wie beim Menschen sind, während bei den übrigen in
Betracht kommenden Hausthieren, der das Endglied in der Verbindung zwischen
Thränendrüse und Nerv, facialis darstellende Orbitalast des N. maxillaris sup.
keine Beziehung zur Drüse hat.
Im ersten Versuche ergab die electrische Reizung des N. lacrymalis
kein deutliches Resultat. Im zweiten Versuch dagegen bewirkte die wieder-
holte Reizung des Orbitalzweiges des N. maxillaris sup. jedesmal bedeutende
‚ Thränenabsonderung. Die Durchschmeidung des Sympathicus einer Seite unter
dem oberen Halsganglion und die Reizung des centralen Endes in 2 weiteren
Fällen blieb ohne Einfluss auf die Absonderung. Nach Durchschneidung de
N. petrosus superfic. major bestand. das auf äussere Reize auftretende Tbränen
weiter fort.
Was die klinischen Beobachtungen von Campos betrifft. so bestand
nach der Entfernung des Ganglion Gasseri, sowie nach Trigeminuslähmung
die gewöhnliche Thränenabsonderung fort. In 2 Fällen von Resection des Hals-
sympathicus wegen Morbus Basedow wurde keine Veränderung der Absonde-
rung wahrgenommen. Dagegen fehlte in einem Falle vollständiger Lähmung
des N. facialis und, wie die Gaumensegelläihmung bewies, auch des Nerv.
petros. superfic. maj. die Thränensecretion auf der betreffenden Seite voll-
stänlig. Dabei war der Trigeminus völlig intact. Verf. kommt zu dem
Schluss, dass der N. lacrymalis zahlreiche vom N. facialis unabhängige secre-
torische Fasern enthält ebenso wie die orbitalen Zweige des N. maxillaris
super., welche wie die klinische Beobachtung lehrt dem N. facialis ent-
stammen. Die Durchschneidung des Sympathicus am Halse ist ohne Einfluss
auf die normale Befeuchtung des Auges, sowie die Thränenabsonderung. In
Fällen vollständiger Facialislähmung fehlte das reflectorisch wie auf gemüth-
liche Erregungen eintretende Thränen. v. Mittelstädt.
Mulder (660) wendet sich gegen Contejean und Delmas, welche
die Existenz der Raddrehung bei seitlichen Kopfneigungen leugnen und be-
haupten, dass dies auch Donders gethan. Er nahm die Versuche wieder
auf unter Anwendung verbesserter Methoden, welche die Fehler der früheren
vermeiden und neben den compensatorischen Rollbewegungen auch die Neigung
des Kopfes genau messen. Er fand unter Anwendnng des Verfahrens mit
den Nachbildern, dass es sich bei Kopfneigungen um eine vorübergehende
und eine bleibende Raddrehung handelt. Die erstere ist deshalb seltener zu
beweisen, weil bei den meisten Personen das Nachbild bei der Kopfneigung
zunächst verschwindet und erst in der Ruhestellung wieder auftritt d. h. zu
einer Zeit, wenn die vorübergehende Rollung bereits verschwunden. Zur
Messung der permanenten Drehung kann sehr zweckmässig das Punctum coe-
cum verwandt werden in der Weise, dass bei der Ausgangsstellung das Fixa-
tionsobject bis zum Verschwinden verschoben wird. Dann wird bei der Kopf-
neigung (welcher das Fixationsobject folgt) der obere oder untere Rand der-
V. Physiologie. 173
selben wieder sichtbar, was also eine Stelluhngsveränderung des Bulbus anzeigt.
Der kleine (im Original abgebildete und beschriebene Apparat) liesse sich
Sch Verf.'s Ansicht auch zur Feststellung des Grades einer Lähmung der
schiefen Augenmuskeln benutzen. | v. Mittelstädt.
Tilley (661) weist darauf hin, dass die Schnelligkeit, mit welcher ein
Eisenbahnzugbeamter auf Eindrücke antwortet, ‘von eben so grossem Werthe
it, als seine richtige Auslegung dieser Empfindungen. Er hat ein Instrument
zur Registrirung dieser Fähigkeit angegeben, welches er die »persönliche
Gleichung« nennt, jedoch bis jetzt noch nicht vollständig beschrieben hat.
u Burnett.
Reid (662) weist in diesem Artikel auf die Grenzen der Zuverlässig-
keit der Messungen der Hornhautoberfläche mit den verschiedenen Ophthal-
mometern und zeigt, dass absolute Genauigkeit unmöglich ist. Dies ist ganz
besonders der Fall, wenn die Krümmung der Hornhaut in dem einen oder
adem Meridian sehr gross ist und die Oberfläche von der aplanatischen Form
abreicht, dennoch kann im Javal’schen und seinem eignen Ophthalmometer,
welche eine Oberfläche von 3 mm resp. 2mm verwenden, der Fehler bei
leichten Graden von Astigmatismus thatsächlich vernachlässigt werden. Bei
dxtigmatismus von mehr als 4 D jedoch begeht man leicht Fehler. Linsen-
*imatismus, welchen Reid zugibt, kann natürlich mit dem Keratometer
nicht bestimmt werden, Burnett.
Gruber (670) erörtert mit Hülfe eines schematischen Druckauges die
Beziehungen, die zwischen dem als hydrostatischen aufzufassenden intraocularen
Druck und der durch denselben hervorgerufenen elastischen Kraft der Augen-
kapsel, die man gewöhnlich als Spannung bezeichnet, stattfindet. So ergeben
“ch nach seiner Darstellung folgende Sätze aus den Versuchen mit seinem
Shematischen Druckauge, welche auch für das normale Auge Gültigkeit
taben sollen :
l. Jede Drucksteigerung über deu normalen Innendruckwerth bringt
eine vollständige Verschiebung des Spannungsverhältnisses der ein-
zelnen Lamellen gegen einander und damit eine moleculare Ver-
zertung der elastischen Wandung in sich selbst, abgesehen von ihrer
Eetasirung hervor.
2, Eine Alteration der Elasticitäts-Moduls bringt keine Alterirung des
elastischen Gleichgewichtes hervor, verlangt daher nicht zur Erhal-
tung desselben eine Steigerung oder Verminderung des Innendruckes-
3. Erholung der Elasticitäts-Coefficienten der Wandung bewirkt hiu-
kesen Verminderung der elastischen Energie bei Steigerung des
Innendruckes und damit Verminderung der regulirenden Thätigkeit
der elastischen Augenkapsel.
Axenfeld (675) hebt ganz richtig hervor, dass wenn der Refractions-
Wert ; ,
b der brechenden Medien beim Neugeborenen der gleiehe wäre wie beim
174 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Erwachsenen, sich bei der vorbandenen Axenverkürzung beim Neugeborenen
eine Hyperopie von 34,3 D. ergeben würde (nach der Formel f, f, = l 1).
In Wahrheit aber wurde die Hyperopie der Neugeborenen im Durchschnitt
mit 2—3 D. befunden. Es müssen also die brechenden Medien unbedingt
höhere Werthe besitzen. | F
Die an Früchten unter besonderen Cautelen vorgenommenen Messungen
der Hornhaut ergaben in der That, dass beim reifen Neugeborenen die Horn-
hautrefraction etwas höher ist als später. Die gefundenen höheren Wertbe
stehen jedoch in keinem Verhältnisse zu der Hyperopie, wie sie durch
die Axenkürze des neugeborenen Auges bedingt sein müsste, wenn nicht die
Linse einen wesentlich höhereu Brechwerth repräsentirte.
Dieser hohe Brechwerth findet seinen Ausdruck in der bekannten That-
sache, dass die Linse der Neugeborenen erheblich kugeliger ist als im späteren
Leben, selbst bei maximaler Accommodation.
Die diesbezüglich angestellte annähernde Messung (2 Fälle) ergab für
die Linse als Mehrwerth gegenüber dem Durchschnitt des Erwachsenen circa
17 Dioptrien. 2 oo.
Im Verlaufe des Wachsthums : gleicht sich dieses Raumverhältniss all-
mählich aber in noch unbekannter Weise aus.
Für Abschnitt VI—XI. Referent Horstmann.
VI. Refractions- und Accommodations-Anomalien.
686. Visser, J. Eene objectieve refractie bepaling van
het oog. Geneesk. Tydschrift 1897, Afi. 1, 2, Bd. 37, C. f. pr. A. AN
p. 257.
687. Simonsky. Die skiaskopische Methode der Refrac-
tionsbestimmung. Wojeno Medic. Journ. 1897, X. (Nichts neues.)
688. Cohart, W. M. d'Aubigné. The refraction of the
eyes of 1000 school childern, with particular reference
to astigmatism, as shown by the Javal Ophthalmometer. New-
York med. Journ. 1897, No. 16.
689. Silex, P. Bericht über die augenärztliche Unter-
suchung der Zöglinge des Waisenhauses und der Erziehungs-
anstalt in Rummesburg. Gemceindeblatt der Stadt Berlin 1897.
690. Vossius, A. Weitere Mittheilungen über die opera-
tive Behandlung der excessiven Myopie. Beitr. z. Augenheilk.
XXIX, p. 1.
691. Fröhlich, CG Beitrag zur chirurgischen Behandlung
hochgradiger Kurzsichtigkeit. Arch. f. Augenheilk. XXXV, p. 267.
692. Westhoff. Operatieve behandeling der Myopie. Med.
Weekblad 1897.
pe
VI. Refractions- und Accomodations-Anomalien. 175
693. Salzmann, M. Der Seheffekt der Entfernung der
Linse bei hohen Graden von Myopie. Ann. of Ophthalm. 1897, July.
694. Thompson, E. S. Myopie nach einer Iridectomie
wegen chronischen Glaucoms. Manhattan Eye and Ear Hosp. Rep.
1897, Jan.
Unter 1000 Schulkindern, die vermittelst des Javal'schen Ophthalmo-
meters untersucht worden waren, fand Cohart(688) bei 13,9 ?/, Emmetropie,
36.20, Hypermetropie, 44,00 o hypermetropischen Astigmatismus, 1,4 °/,
Myopie. 3,5°, myopischen Astigmatismus und 1,0°/, gemischten Astigma-
tismus.
Silex (689) fand unter 282 Knaben des Berliner Waisenhauses mit
363 Augen 344 Mal Emmetropie, 90 Mal Hypermetropie, 42 Mal Myopie und
© Mal angeborene Hornhautkrümmungsfehler. Von letzteren waren 47 mit
Hombautflecken behaftet. Unter 122 Augen des Erziehungshauses waren
28, emmetropisch, 13,9/, hypermetropisch, 14°/, myopisch und 21.801,
»timatisch,
Vossius (960) führte an 21 Patienten zwischen dem 7. und 27. Lebens-
Hr mit einer Myopie zwischen 10 und 30 Dioptr. die Discision der Linse
w. Die Sehschärfe verbesserte sich danach, doch nie so sehr, wie es von
Rippel erzielt hat. Die höchste Verbesserung derselben betrug 0,5, im
Algemeinen nur 0,1 bis 0,3. Wenn irgend möglich, operirte er beide Augen,
Öhridealveränderungen bildeten keine Contraindication, Netzhautablösungen
H A er danach nicht beobachtet. Die Refractionsdifferenz vor und nach der
wm opge "|
ration schwankte zwischen 13 und 28 Dioptr.
Fröhlich (691) hat an 30 Individuen im Alter zwischen 10 und 27
Iren, deren Kurzsichtigkeitsgrad zwischen 13 und 20 Dioptr. lag, 50 Mal
‚uf operativem Wege die Linse entfernt, und zwar 20 Mal doppelseitig und
1n Mal einseitig. Nach der Discision beobachtete er 2 Mal Einklemmung des
Pıpillarrandes in den Stichkanal, 1 Mal Trübung des Stichkanals, 3 Mal
Bildung hinterer Synechien, 1 Mal Iritis mit dichter Nachstaarbildung und
2 Mal glaucomatöse Drucksteigerung, nach der Linearextraction 6 Mal Ein-
teilung der Irisperipherie in die innere Corneoscleralwunde, 4 Mal strang-
frmige Einheilung der Linsenkapsel in die reine Cornealwunde, 2 Mal Iritis
mt Hypopyon und 5 Mal Bildung hinterer Synechien; nach der Nachstaar-
ration trat 1 Mal Netzhautablösung auf, nach Abschluss des Heilverfahrens
“Mal dieselbe Affection und 2 Mal Zunahme der pathologischen Hintergrunds-
‘inderungen; 23 Mal war der Verlauf ein normaler gewesen.
Nachdem Salzmann (693) gezeigt hatte, dass die Entfernung der Linse
ie Refraction des Auges verringert, die Grösse des Netzhautbildes ver-
tert u. s, w, (lauter wohl bekannte Thatsachen), weist er darauf hin, dass
die Operation für Diejenigen, welche ihr Fernsehen am meisten gebrauchen,
176 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
am wünschenswerthesten ist. Es ist rathsam, das Auge für 2—8 D myopisch
zu lassen. Für Diejenigen, welche ihre Augen stark für Nahesehen ge-
brauchen, bietet die Operation keinen Nutzen. Burnett.
In dem Falle von Thompson (694) -wurde ein glaucomatöses Auge,
welches vor einer Iridectomie emmetropisch war, nach der Operation 2D
myopisch. Der Verfasser erörterte die verschiedenen Wege, auf welchen dese
Refractionsveränderung zu Stande gekomsaen sein mag und schliesst daraus,
dass sie von einem Vorrücken der Linse herrühre.. ` Burnett.
VII. Lider.
695. Ammann, E. Ein Fall von Pediculi capitis an Cilien
und Augenbrauen. Zehender’s klin. Monatsbl. f. Augenheilk. XXXIV,
p. 307.
696 Armaignac. Tuberculose primitive de la panpiere
de la caroncule lacrymale, généralisation aux pneumons et
au larynx. Annal. d’ocul. CXVII, p. 354.
697. Sbrana. Osteoma della palpebra superiore. Boll
d’ocul. XVII, 23, p. 177.
698. Brault, E. Lipomes congénitaux des deux yeux.
Archiv d’Ophthalm. XVII, 7, p. 440.
699. Block. Epithelioma. Nederl. oogheelk. Bydrage 1896.
Afl. 4
700. Mazet. Epithélioma ancien et étendu de la face
(angle externe de l'oeil), traité et guéri par des applications
de bleu de methylène. Rec. d’Ophthalm. 1897, 4, p. 184.
701. Schimanowsky, A. Zur Frage von den angeborenen
Cysten der Lider mit Mikroophthalmie. Wjestnik Ophthalm. 1897.
No. 4 bis 5, p. 317.
702. Bunzel, R. Ankyloblepharon filiforme adnatum.
Prager med. Wochenschr. 1897, No. 37. |
703. Jener, N. Ueber Distichiasisoperation. Wiener med.
Wochenschr. 1897, No. 14.
704. de Vincentiis. Elefantiasi e pseudo-elefantiasi. Lay.
d. Clinica ocul. d. R. Univers. di Napoli, V, 1, p. 1, 45 und 65.
705. de Vincentiis. Su di una palpebra superiore sifatta
per auto-ed eteroplasica. Lav. di Clinica Ocul. d. R. Univers. di Napoli
V, 1, p. 9.
706. Israelson. Zur Transplantation von Lippenschleim-
haut in den Lidrand bei Trichiasis und Entropium. Centralll.
f. prakt. Augenheilk. XXI, p. 299.
707. v. Siklosy, F., jun. Ueber die Operationen der Disti-
chiasis und des Entropium. Pester med.-chirurgische Presse 1897.
No. 38 und 39.
708. Adjemian, D De l’aplication de la greffe cutante
u u
t
a
E
D
VIL Lider, | 177
(methode de Thiersch) au trait&ment de l’ectropion cicatri-
eill. Arch. d’Ophtalm., XVII, 8, p. 487.
7109. Koster, Gan W. Eene nieuwe methode voor de opera- |
tive behandeling van ptosis. Nederlandsche oogheelkundige Bydragen
1896, Afl. 4, p. 14.
110. Beard, C. St. Blepharoplastik. Amer. Journ. of Oph-
thalmologie 1897.
111. Darier. Tétanos consecutif à un léger traumatisme
de la panpière, mort en trois jours. Soc. d’Ophtalm. de Paris
1897, 1. Juni.
Sbrana (697) beobachtete in Monastrir (Tunis) bei einem 48jährigen
Araber eine starke Anschwellung des Oberlides, welches, wie bei der Ptosis,
herunterhing und kaum beweglich war. Die Krankheit bestand seit Kindheit,
batte mit einer kleinen Geschwulst im äusseren Augenwinkel angefangen und
var in den letzten 20 Jahren zu dieser enormen Grösse angewachsen. Bei
der Betastung fühlte Verfasser oberhalb und längs der zwei äusseren Drittel
des Lidrandes eine holzharte, ziemlich breite Masse, die zwischen Tarsus und
ätserer Haut lag und verschiebbar war. Bei der Operation fand sich eine
inchenartige Lamelle vor, welche zwischen dem Tarsus und M. orbicularis
i einer dichten Bindegewebshülle gebettet war. Dieselbe hatte eine spindel-
fimige Gestalt, maass 15mm in der Länge, 5mm in der grössten Breite und
"nm 2mm in der Dicke. Die histologische Untersuchung liess zweifellos er-
kennen, dass es sich um eine Knochenbildung handelte. Einzelne zerstreut
in Bindegewebe gelegene Knochenkerne zeigten den Ausgangspunkt der
Neoplasie. Verfasser diagnosticirt daher eine wahrscheinlich congenitale an
der äusseren Lidcommissur begonnene und im Laufe des Lebens allmählich
weiter gegangene Knochenformation und giebt an, bei keinem Autor Angaben
über derartige Neubildungen am Lide gefunden zu haben. Dantone.
Brault (698) beobachtete bei einem 4jährigen Knaben einen angeborenen
höekrigen, gelbröthlichen Tumor beider Augen, welcher das obere Lid ectro-
pionirend nach vorne die Cornea überlagerte und sich nach oben und aussen
in die Orbita hinein erstreckte. Die Geschwulst, welche rechts weit umfang-
reicher als links war, zeigte wenig festen Zusammenhang mit den Lidern,
an meisten nach dem rechten oberen Lide in der Gegend einer colobomartigen
Rındeinkerbung. Die entfernte Geschwulst erwies sich als eine Angiolipom.,
v. Mittelstaedt.
Block (699) beschreibt ein Epitheliom des unteren Augenlides, das
tief in die Orbita eindrang. Dasselbe blieb durch Einspritzungen und Ver-
band mit Methylenblau drei Jahre stationär. Die Operation wurde verweigert.
Arsenik wurde nicht vertragen. Westhoff.
Schimanowsky (701) enucleirte bei 2 Kindern angeborene Cysten
des unteren Lides im Zusammenhange mit dem kleinen Auge. In beiden
Lienterker cht über dar Jahr 1897 zum Archiv für Aug: nheilkunde. XIII
178 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Fällen lagen die Cysten in einer Vertiefung der unteren Orbitalwand (dem
mittleren Theile) und fest mit dessen Periost verwachsen. Das eine Präparat
wurde einer genauen Untersuchung unterworfen. Die Detaile sind zum Aus-
zug nicht geeignet. Verfasser zieht aus seinen Untersuchungen folgende
Schlüsse:
| 1. Die Entwickelung der angeborenen, mit dem Auge in Verbindung
stehenden Cysten des Unterlides stehen immer im Zusammenhbange mit der
Entwickelung der embryonalen Augenspalte; 2. Die Höhle der Cyste ist
ausgekleidet (ideal gesprochen) mit Neuroepithel, welches die Eigenschaften
der primären Augenblase besitzt. 3. Die Bildung der Cyste ist keine Theil-
erscheinung der Unregelmässigkeiten in der Entwickelung des das embryonale
Auge umgebenden Mesodermium, welche Colobombildungen aller Arten in ver-
schiedenea Stellen des Auges nach sich ziehen. 4. Entzündung im das
embryonale Auge umgebenden Mesodermium ist eine der wahrscheinlichsten
Ursachen der genannten Entwickelungsstörungen. 5. Die im Gehirne auf-
tretenden Veränderungen müssen theils als Folge, theils als durch gleiche
Ursache bedingte Entwickelungsstörungen der Mesodermii aufgefasst werden.
Hirschmann.
Unter der Bezeichnung >» Ankyloblepharon filiforme adnatum « hat
Hasner im Jahre 1881 eine bis dahin noch nicht beobachtete angeborene
fadenförmige Brückenbildung zwischen dem oberen und unteren Augenlide bei
einem neugeborenen Kinde beschrieben. Einen zweiten analogen Fall be-
schreibt Bunzel (702). Bei einem einen Tag alten Kinde constatirte er
zwischen den beiden Augenlidern ein Gebilde, welches die Stärke eines Zwirn-
fadens hatte und am Uebergange des inneren Drittels zum mittleren sass.
Die Insertion erfolgte mit leichter Verbreiterung an der freien Epidermis der
freien Lidkante. Bei spontaner Oeffnung des Auges spannte sich der Strang
sehr stark an und verdünnte sich in der Mitte. Bei der grössten Spannung
war er 5mm lang, seine Farbe eine weisse. Die histologische Untersuchung
ergab, dass das ganze Gebilde aus mehrschichtigem Epithel bestand, dessen
oberflächliche Partien deutliche Zeichen der Verhornung boten. Im Gegensatz
zu Hasner, welcher als Ursache eine fötale Entzündung annahm, giebt
Bunzel auf Grund der entwicklungsgeschichtlich festgestellten Thatsache,
dass die Lider vom 4. Monate an mittels eines ziemlich mächtigen, mehr-
schichtigen Epithellagers verklebt sind, und dass es später wieder zur Lösnng
der Lider kommt, der Auffassung Raum, dass in dem von ihm beschriebenen
Falle es zu keiner vollständigen Lösung der epithelialeu Verklebung der
beiden Lider gekommen war, und der norhandene Strang den stehengebliebenen
Rest bedeutet. Herrnheiser.
Die Distichiasisoperation am unteren Lid führt J ener (703) in der
Art, dass er nach dem intermarginalen Schnitte und Untergrabung der vor-
deren Platte die Wimperlage herabzieht und 6mm weit von der Lidkante
VII. Lider. 179
durch Näthe Dirt, Jeder Faden hat zwei Nadeln, welche in der Entfernung
von 2—3mm in der Conjunctiva nach einwärts und dann durch die herab-
gezogene Wimperlage nach auswärts gestossen werden; die Fäden werden
darauf hindurchgezogen und geknüpft.
De Vincentiis (704) hat eingehende Vergleiche über 39 in der
Litteratur als Elephantiasis, Fibroma, Neuroma, Hauthypertrophien u. s. w.
des oberen Lides angeführte Fälle angestellt und sucht diese Affectionen, auf
Grund der von den Autoren veröffentlichten Beschreibungen, in wirktiche und
Pseudo-Elephantiasis zu scheiden. Dann beschreibt Verfasser je einen Fall
der beiden Arten, die er beobachtet hat. Dantone.
v. Siklosy (707) empfiehlt bei Distichiasis und Entropium des oberen
Lides die Hess’sche Ptosis-Operatlon.
Nachdem Dicran Adjemian (708) bei der Lidplastik nach Lefort-
Wolfin 2 Fällen von Narbenectropion einen Misserfolg gebabt, wandte er
sich der Transplantation nach Hirsch zu. welche ihm unter 42 Fällen
26 Mal einen ausgezeichnete, 11 Mal einen mittelmässigen und in 5 Fällen
durch Absterben oder Loslösung des Lappens keinen Erfolg lieferte. Vor
ji Allem ist es nöthig, das ectropionirte Lid sehr weit abzulösen, um eine mög-
e e a ut mm
sëng č-
lichst grosse Wundfläche zu erzielen, welche durch Excision der Narben-
stränge gut zu ebnen ist. Durch Anspannen und Anheften der Fäden der
die Lidränder vereinigenden Nähte auf die Stirn bezw. Wange wird die
Wundfläche noch mehr vergrössert und dann womöglich ein einziger an den
Rändern gut anliegender Lappen auf dieselbe eingepflanzt. Die Lappen hatten
eine Höhe von 1!/,—2!/,cm und eine Länge von 3—4!/,em. Nach Ab-
stossung der Epidermis ist lange Zeit ein Borvaselinverband anzulegen. Nur
in seltenen Fällen erreicht dann die Schrumpfung des Lappens die Hälfte des
transplantirten Stückes, meist ist sie geringer. Eine Tarsoraphie ist zuweilen
nöthig. Verfasser empfiehlt das Verfahren aufs wärmste und theilt 12 Be-
obachtungen ausführlich mit. v. Mittelstaedt.
Die von Beard (710) ausgeführte Entropiumoperation nimmt die Hotz'sche
Operation als Grundlage. Die Hauptabweichungen von dieser bekannten
Operation bestehen in der Kleinheit des unteren Hautlappens, welcher nicht
mehr als 4 mm breit ist. Er wird mit dem N. orbicularis vom Tarsus bis
zu den sichtbaren Wurzeln der Lidhaare abpräparirt, jedoch nicht bis zum
vorher gemaehten Einschnitt in den freien Rand des Lides, welcher die Binde-
haut von der inneren Gewebsfläche ablöst. Nach Furchung des Tarsus wird
eine Naht in den oberen Rand des unteren Lappens angelegt und die Nadel
über den oberen Rand des Tarsus hinweg, in die Gewebe dort eingeführt
und in der Lidhaut in einer geringen Entfernung über dem Einschnitt heraus-
Febracht. Die Oberfläche muss jetzt sorgfältig gereinigt werden und beim
Anlegen der Naht muss man darauf achten, dass der Tarsus sich nach aussen
biegt und nicht nach innen, wie es leicht eintreten kann, wenn man nicht
XIIl*
180 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
richtig näht. Der Defekt im Tarsalrande wird durch Transplantation von
der Innenseite der Lippe ohne Nähte ausgefüllt. Beard zieht dies der Haut
sehr vor. Er werden zur Erläuterung Fälle angeführt. (Diese, nicht neue
Operation wird in Europa und Amerika vielfach geübt und liefert gute Re-
sultate. H. K.) Burnett.
ve zl
VIII. Thränenapparat.
712. Kümmel, W. Weitere Beiträge zur Lehre von der
symmetrischen Erkrankung der Thränen- und Mundspeichel-
drüsen, Mitth. aus den Grenzgebieten der Medicin und der Chirurgie 1897.
Bd. II.
713. Mitvalsky. Zur Pathologie der Thränenkanälchen.
Wiener klin. Rundschau 1897. No. 44.
714. Terson, A. Comparaison entre divers cas d’exstir-
pation de laglande lacrymale palp&brale. Arch. d’Opttalm. XVII,
7, p. 418. '
715. Scott, K. Remarks on the treatment of a case of
complete obliteration of the nasal canal, followed by cure.
Ann. of Ophthalm. and Otol. VI, p. 433.
716. Puccioni. Un caso raro di ectasia ed enfisema del
sacco lagrimale. Boll. d’ocul. XVIII, 20, p. 155.
717. Mansey, G Ueber die malignen Tumoren der Ca-
runkelgegend. Inaug.-Diss. Greifswald 1897.
718. Bettremieux, P. Guerison d’un cas de tic doulou-
reux de lo face. Arch. d’Ophthalm. XVIII, 9. p. 560.
Mitvalsky (713) beobachtete an der innersten Parthie des unteren
Lides eines 49 jährigen Baucrs eine chalazeonartige erbsengrosse Anschwellung.
Er entleerte daraus eine breiartige, citronengelbe Masse, die aus feinen farb-
losen Nädelchen, Fetttropfen und einem goldgelben Pigment bestand.
Aus dem oberen 'Thränenpunkte einer 50 jährigen Frau entleerte Mit-
valsky eine schmutzige, eitrige, grüngelbe klebrige Masse, welche wie ein
zusammenhängender Klumpen aussah. Dieselbe wurde in Alkohol erhärtet.
Es handelte sich um einen Stärkemehlklumpen.
Terson (714) vergleicht die Wirkung der Exstirpation der palpebralen
Thränendrüse auf die verschiedenen Formen des Thränens, die er in eine
hypersecretorische und eine hypoexeretorische theilt. In einem Falle bestand
trotz langer Sondenbehandlung der durchaus weiten und von jeder Absonde-
rung freien Ableitungswege heftiges Thränen, das durch Entfernung der Lid-
thränendrüse sofort völlig und dauernd beseitigt wurde. In einem andern
Falle bei Obliteration der Thränenwege nach Verletzung wurde das gering-
fügige Thränen durch die gleiche Operation selbst nach Exeision der Opera-
tionsnarbe nur äusserst wenig vermindert. Ebenso fruchtlos war in einem
VIII. Thränenapparat. 181
gleichen früher beobachteten Falle die Entfernung der orbitalen wie palpe-
bralen Drüse. Verf. entfernte seitdem nur mehr die letztere. Die Operation wirkt
entgegen den Erwartungen hauptsächlich bei massenhaftem Thränen, weniger
bei geringen und vor Allem, wo wie im ersten Falle eine Hypersecretion be-
stand bei intakten Ableitungswegen. Daher ist das Offenhalten der letzteren
durchaus anzustreben. Denn wenn auch bei versehlossenem Kanal die Operation
nützlich sein kaun, so ist sie doch meist ungenügend. Uebrigens bedarf es
noch ausgedehnter Statistiken, um die Wirksamkeit der Thränendrüsenexstir-
pation in den einzelnen Formen des Thränens genauer zu bestimmen. ` `
v; Mittelstädt.
In dem Falle von Scott (715) bestand ein vollständig knöcherner Ver-
schluss des Nasenganges. Er durchbohrte denselben mit Hülfe eines Zahn-
bohrers, welcher durch den untern Kanalikulus und in den Sack ganz wie
eine gewöhnliche Sonde eingeführt wurde. Der erste Bohrer war 3mm dick,
aber schliesslich wurden Bohrer bis zu 4,5 mm Dicke verwandt. Durch die
so angelegte Oefinung wurde ein Bleinagel eingeführt und liegen gelassen,
bis die Theile mit Herstellung eines offenstehenden Kanals geheilt waren. Er
hat dieselbe Behandlungsweise angewandt, wo der Verschluss nicht vollständig,
soıdern nar partiell war. Burnett.
Paccioni (716) fand bei der Oeffnung einer taubeneigrossen Thränen-
Sackgeschwulst keinen flüssigen Inhalt, sondern nur Luft. Ein wirklicher
Abscess war zwei Monate vorher durch Punction entleert worden. Da die
beiden Thränenkanälchen an ihrer Mündung in den Thränensack verschlossen
waren, nimmt Verf. an, dass die Luft von der Nase aus beim Schnäuzen
gewaltsam in den Thränensack gepresst und durch irgend eine klappenartige
Falte der Schleimhaut von der Zurückentleerung in die Nase verhindert worden
war. Die Sondirung des ganzen Kanals und die Excision einer Parthie der
Schleimhautmündung des Sackes brachte andauernde Heilung. Dantone.
Der Kranke von Bettr&mieux (718) litt an rechtsseitigem Facialis-
krampf, welcher durch eine partielle Resection des Alveolarfortsatzes für
9 Monate völlig beseitigt wurde. Dann stellten sich die Anfälle wieder ein,
und da sich ein gegen früher stärkeres Thränen dabei zeigte, kam Patient
in Vert" Behandlung, welcher bereits nach 2 maliger unschwer auszuführender
Sondirung des Thränenkanals eine erhebliche Besserung sah und schliesslich
nach weiterem Sondiren und Verordnung einer prismatischen Brille für die
Nähe sowie einer richtig ausgewählten Fernbrille völlige Heilung des Leidens
erzielte. Während das Thränen gewöhnlich als Begleiterscheinung des Nerven-
leidens aufzufassen ist, zeigte es hier eine Erkrankung des Thränensackkanals
an, welche ebenso, wie Erkrankung der Cornea und der Nasenschleimhaut
der Ausgangspunkt der Facialiskrampfes werden kann, wahrscheinlich durch
Erzeugung einer infectiösen aufsteigenden Neuritis. v. Mittelstädt,
182 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
IX. Muskeln und Nerven.
719. Reddingius. De voorzaak van convergent scheel-
zien. Med, Weekblad 1897, p, 309.
720. Reddingius. Scheelzien. 76, p. 322.
721. Steffan. Erfahrungen und Studien über Strabismus.
Arch. f. Augenheilk. XXXV, p. 200.
722. Sachs, M. Zur Symptomatologie der Augenmuskel-
lähmungen. v. Gräfe’s Arch. f. Ophthalm. XLIV, 2, p. 320.
723. Rotgans. Oculomotoriuslähmung. Geneesk. Tydschrift
1897, I, p. 372.
724. Giles, J. E Ein Fall von Paralyse des Musculus
rectus externus. Manhattan Eye and Ear Hosp. Rep. 1897. Jan.
725. Goldzieher. Ein Fall von Trophoneurose nach Her-
pes zoster. Wiener med. Presse 1897, No. 8.
Steffan (721) spricht sich gegen das Vorkommen der Amblyopia ex
anopsia aus, er erkennt nur die Amblyopia congenita an, die operative Beseitigung
des Schielens soll erst dann vorgenommen werden, wenn alle Hilfsmittel zur
Erzielung einer Spontanheilung und alle Hoffnungen auf eine solche erschöpft
sind. So lange die Refraction des Auges bei einem Kinde nicht eine defini-
tive geworden ist, soll man nicht operiren. Je früher die Operation, desto
unsicherer das definitive Endresultat.
Eine mit Carzinom behaftete Frau bekam, wie Rotgans (723) be-
richtet, eine Oculomotorius-Lähmung, die Pupille war eng, reagirte aber gut.
Eine Kernläbmung wurde vermuthet, Metastase im Gehirn war aber unwahr-
scheinlich, da eine so kleine Geschwulst, die so beschränkte Erscheinungen
hervorrief, nicht anzunehmen war. Wahrscheinlicher war Syphilis die Ur-
sache.
Jodkali wurde gegeben, die Parese verschwand aber nicht und die
Pupille änderte sich nicht. Später verminderte sich die Sehschärfe, welche
mit Blindheit endete. Der Trigeminus wurde hyperaesthetisch und es ent-
wickelte sich eine feste Schwellung tief unter und über dem Jochbein, wes-
halb die Diagnose auf Carcinoma cranii gestellt wurde. Bei der Section fand
sich wirklich ein Carcinoma von den Clivus Blumenbachii, das sich nach dem
Sinus carvernosus, wo der Oculomotorius verläuft, hin entwickelt hatte. Der
Abducens lag in fibrinöses Gewebe eingeschlossen.
Es geht hieraus hervor, dass der N. Oculomotorius sich verhält wie der
N. laryngens inferior, nur einzelne Muskeln wurden gelähmt. Eine partielle
Lähmung kann also auch eine periphere Lähmung sein. Westhoff.
Der Fall von Giles (724) war eine Lähmung des M. rect. externus
des linken Auges mit lange dauernder Diplopie. Giles excidirte ein Stück
des Muskels, stellte das Auge gerade, und die Diplopie blieb nur bei extremer
Fixirung des Auges nach links und rechts. Burnett.
nmen mi zë
X. Orbita und Nebenhöhlen. 183
Goldzieher (725) beobachtete nach Abheilung eines rechtsseitigen
Herpes zoster ophthalmicus eine eigenthümliche Augenaffection, deren Bild
sich aus Injection, flockiger parenchymatöser Trübung der Cornea, Irishyperämie
und Pupillenenge zusammensetzte. Die brechenden Medien trübten sich, die
Tension des Bulbus war herabgesetzt und das Sehvermögen dem entsprechend
vermindert.
X. Orbita und Nebenhöhlen.
726. Bocchi. Fibromioma dell’ orbita. Arch. di Ottalm. V,
1—2, No. 59. |
727, Neese, E. Ein Fall von Angioma orbitae fibrosum.
Arch. f. Augenheilk. XXXV, 1, p. 9.
728. Rumschewitsch. Ein Fall von cavernösem Angiom
desoberen Lides. Zehender’s klin. Monatsbl. f. Augenkrankheiten. Be-
schreibung eines Falles. XXXIV, p. 294.
129. Markow, J. Zwei Fälle von Echinococcus der Or-
bita. Jeschenedjielnik pract. Med. 1897, No. 22.
730. Neulen, W. Zur Pathegenese des Enophthalmus
ttaumaticus. Inaug.-Diss. Greifswald 1897.
731. Brunner, W. E. Traumatischer Enophthalmus. Oph-
tham. Rec. 1897. Sept.
132. Franke, V. EinFallvon pulsirendem Exophthalmus,
geheilt nach beiderseitiger Unterbindung der Carotis com-
munis. Beitr. z. Augenheilk. XXIX, p. 19.
133. Hirsch. C. Ein Fall von traumatischem pulsirendem
Exophthalmus. fb. p. 31.
Bocchi (726) entfernte eine zwischen Bulbus und Orbitaldache gelegene
Dussgrosse Geschwulst, welche mit den R. superior innig verwachsen, aber
sonst frei und verschiebbar war. Die histologische Untersuchung liess ein
foröses Gewebe erkennen, welches von zahlreichen quergestreiften Muskel-
Dem durchsetzt war, also das sehr selten beobachtete Fibromyom, wie
die Fälle von Lodato (Arch. di Ottalm. 1896), Zenker (Virchow Archiv
L path. Anat. 1889), Bayer (Nord. med. Archiv XIV) und Jennings
(Amer. Journ. of Ophth. 1895). Die Geschwulst recidivirte nicht, es blieb
etwas Ptosis und Schielen nach abwärts zurück, aber bei sonst normaler
Function. Dantone.
Neese (727) beobachtete bei einem 24 jährigen Manne eine die ganze
rechte Orbita ausfüllende kugelige Geschwulst von der Grösse eines ansehn-
lichen Apfels, welche den Bulbus vollständig hervorgedrängt hatte. Da die-
selbe innerhalb des Muskeltrichters nach hinten und aussen vom Augapfel
“ss und von Erhaltung des Auges keine Rede sein konnte, so wurde die
Fxenteration der Orbita vorgenommen. Als keine festeren Verwachsungen
184 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
mit dem Orbitalrande bestanden, so war zu schliessen, dass die Geschwulst
ausschliesslich ihren Ursprung im orbitalen Zellgewebe hatte. Bei der Unter-
suchung ergiebt sie sich als eine fibröse Abart- der Fibrome, als Angioms
fibrosum. Dasselbe unterscheidet sich klinisch von dem einfachen Angiom durch
seine härtere Consistenz,
Beide Fälle von Echinococcus der Orbita, über die Markow (729)
berichtet, wurden in der Charkow’schen Universitätsklinik operirt. Zu beiden
Fällen war das Sehvermögen der sehr hervorgedrängten Augen vor der Opera-
tion = 0. Nach der Herstellung erhielt das eine Auge Lichtempfindung
(vielleicht nachher auch weitere Besserung). Im 2. Falle stieg das Sehver-
mögen bis auf ®/,.- Hirschmann.
In dem Falle von Brunner (731) erhielt der Patient einen starken
Schlag über die Nase, welcher dieselbe und die äussere Wand der Augen-
höble zerbrach. Daran schloss sich deutlicher Enophthalmus mit vertikaler
Diplopie und Steigung des falschen Bildes an. Die ganze linke Gesichtshälfte
ist geschrumpft. Das Sehen ist gut. Burnett.
Nach einem Falle von einem Wagen beobachtete Franke (732) bei
einem 21ljährigen Arbeiter das Auftreten eines linksseitigen pulsirenden
Exophthalmus. Die Digitalcompression der Carotis communis wurde zuerst
versucht, war aber nicht von Erfolg begleitet. In Folge dessen musste zur
Unterbindung der. linken Carotis communis geschritten werden. Da diese
Operation nicht den Erwartungen entsprach, sondern der Exophthalmus be-
stehen blieb, wurde auch die rechte Carotis unterbunden. Danach ging der
Exophthalmus ganz allmählich zurück.
Hirsch (733) sah bei einem 26jährigen Bergmann nach einer Ver-
letzung der rechten Kopfseite, bei welcher Blutung aus beiden Ohren, der
Nase und dem Munde aufgetreten war, beiderseitig Exophthalmus auftreten.
Während derselbe linkerseits nach 3 Wochen zurückging, entwickelte sich
rechts allmählich ein pulsirender Exophthalmus, der fast: gar keine subjectiven
Symptome machte. Das letztere ist zurückzuführen auf eine Schädelbasis-
fractur, welche eine Ruptur der Carotis und so eine Communication derselben
und des Sinus cavernosus erzeugt hat. Nach einer Digitalcompression der
Carotis, welche 40 Stunden und 34 Minuten dauerte und auf 19 Tage und
27 Sitzungen vertheilt war, trat eine Besserung ein.
XI. Conjunctiva, Cornea, Sclera, vordere Kammer.
734. Ammann, E. Abortive Blennorrhoea neonatorum.
Zehender’s klin. Monatsbl. f. Augenheilk. XXXIV, p. 307.
735. Becker, E. Beitrag zur Kenntniss der Bindehaut.
Diphtherie. Ing.-Diss., Jena 1867.
736. Elschnig, A. Molluscum contagiosum und con-
junctivitis follicularis. Wiener klin. Wochenschr. 1897, No. 43.
XI. Conjunctiva, Cornea, Sclera, vordere Kammer. 185
737. Hermann, Tb. Th. Ophthalmologische Beobachtungen
in Syrien und Palästina. Wjestnik Ophthalm. 1807, No. 4—5. `
738. Peters, A. Beiträge zur pathologischen Ana-
tomie der Conjunctiva. Centralbl. f. prakt. Augenheilk., XXI, p. 321.
739. Steffan, Ph. Erfahrungen über die Körnerkrank-
heit in Frankfurt a. M. und Umgebung in dem 36jährigen
Zeitraum 1861—1897, Ibid. p. 290.
740. v. Reuss, A. Statistik des Trachoms in Cisleithanien.
R. internat. Congr. f. Hygiene und Demographie zu Budapest 1897.
74. Onisi, Y. Einige statistische Bemerkungen über
2641 Fälle von Trachom. Centralbl. £ prakt. Augenheilk., XXI, p. 189.
742. Miller, M. Ueber die Verbreitung der trachomatösen
dAugenentzündung in der bayerischen Provinz Oberfranken.
Münchener med. Wochenschr. 1897, No. 43.
743. Neese, E. Ueber Trachom und dessen Behandlung.
Deutsche med. Wochenschr. 1897, No. 43.
744. Epinatiew. Airol bei Trachom. Wojenno-Medic. Journ.
1397, August.
745. Trussow. Zur Frage über die Trachombehandlung.
146. Kyle, J. S. Beobachtungen über die reizende Wir-
tang natürlichen Gases auf Trachom. Amer. Journ. of Ophthalm.
1997, Juni.
NT, Darier. Die tarsale Form des Frühjahrscatarrhs.
Eine klinische, anatomische, pathologische und thera-
Peutische Studie. Annal. of Ophthalm, 1897, July.
148. Schlub, St. Fibrombildung am Limbus der Cornea
bei Frähjahrscatarrh. Arch. f. Augenheilk., XXXV, p. 137.
749. Rumschewitsch, K. Ein Fall von cystoider Bil-
lung in der Bindehaut des Augapfels. Ib., p. 295.
150. Ischreyt, G| Ueber Cysten der Krause’schen
Drüsen. Ib., p. 282.
"DL. Nobbe, W. Ueber die Lipodermoide der Con-
janctiva v. Graefe’s Arch. f. Ophthalm. XLIV. 2, p. 334.
Ammann (734) beobachtete bei einem 5 Tage alten Kind ein eitrigen
Ausfluss aus beiden Augen, der nach mehrmaligem Einstreichen einer 1 proc.
Höllensteinlösung zurückging. Im Secret fanden sich Gonokokken. Es han-
delte sich um eine abortive Form von Blennorrhoea neonatorum.
Elschnig (736) berichtet über 6 Fälle von Molluscum contagiosum an
den Lidern, welches eine Conjunctivitis follicularis veranlasste. Letztere ver-
“hrand allmählich, sobald das Moluscum entfernt worden war.
Hermann (737), der zur näheren Untersuchung der in den Schulen
‘on Syrien und Palästina sehr verbreiteten Augenkrankheiten und zur Ein-
dng der gegen diese Krankheiten nöthigen Maassnahmen von der Kais.
Orthodoxen Palästinischen Gesellschaft commandirt war, bereiste zu diesem
186 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Zwecke 32 verschiedene Punkte Syriens und Palästinas. Die Gesammtzahl
der von ihm untersuchten Schüler und Schülerinnen betrug 3106 in 46
Schulen der Palästin. Gesellschaft und noch 7 verschiedene andere Schulen mit
115 Schülern und Schülerinnen. Ausserdem besuchte Hermann noch die
Ambulatorien von Jerusalem, Bethlehem und Nazareth und hatte Gelegenheit,
auch viele Augenkranke von den Einwohnern zu untersuchen. Er fand keine,
nur diesem Lande allein eigene Augenkrankheiten, sondern sehr verbreitete,
durch Unreinlichkeit, Armuth, Staub, Mangel an Wasser etc. unterhaltene
Conjunctivalerkrankungen, theils in Form des acuten und chronischen Con-
junctivalkatarrhs, theils Trachom. In Syrien sind die Augenerkrankungen
weniger verbreitet, als in Palästina. Das Trachom tritt in viel früherem
Alter auf, als es in Nord-Russland der Fall ist und ist auch weniger häufig
mit Pannus und Cornealaffection complicirt. Bei den Frauen und Land-
bewohnern ist das Trachom häufiger, als bei den Männern und Städtern. In
den Schulen Syriens betrug die Zahl der Augenkranken 33.68°/,, darunter
15°, Trachom; in den Schulen Palästinas machten die Augenkranken
60,67 °/, aus, darunter 51,18°/, Trachom. Hirschmann.
Steffan (739) beobachtete im Laufe von 36 Jahren unter 129865
Augenkranken 5193 mit Granulose behaftet, von denen 2523 bereits Narben
an der Binpdehaut zeigten. Oberflächliche Hornhautprocesse einschliesslich
Pannus zeigten 1168, Ulcera corneae 307, Maculae et Leucomata corneae 11,
Trichiasis einschliesslich Entropium 435 und Atrophia bulbi 11. Auffallend
war, dass die Granulosa von Jahr zu Jahr immer mehr abgenommen hat.
Hauptträger der Granulosa. bildeten die Arbeiter, die in der Umgebung
Frankfurts ihre Arbeit suchten. Bei den Einwohnern Frankfurts selbst kam
die Krankheit nur vereinzelt vor.
v. Reuss (740) fand, dass die gebirgigen Gegenden, vor allem die
Alpendistricte, von Cisleithanien arm an Trachom sind. Wo die Krankheit
auch im Gebirge vorkommt, ist sie von Arbeitern eingeschleppt. In Wälsch-
tirol schiebt sich das Trachom von Italien aus in das Land hinein. Auch
für Istrien, Dalmatien, das Görzer und Triester Gebiet, wo die Affection
häufig auftritt, bilden ebenfalls Italien und die östlichen Hinterländer den
Mutterboden. Von hier und von Ungarn dringt das Trachom nach Krain und
Steiermark. Sehr wenig findet sich die Krankheit im nördlichen und west-
lichen Theil von Steiermark, in Kärnthen, in Deutsch-Tirol und Vorarlberg.
Salzburg, Oberösterreich und Niederösterreich, mit Ausnahme von Wien.
Böhmen and Mähren nehmen eine Mittelstellung ein, das westliche Schlesien
ist fast trachomfrei, der westliche Theil dagegen, sowie Galizien und die
Bukowina bilden den eigentlichen Sitz des Trachoms in Cisleithanien,
Nach dem Bericht von Onisi (741) leiden in Japan 25 °/, aller Augen-
kranken an Trachom. Dasselbe kommt in jedem Lebensalter vor, am
= Ga Wä Gu éi H
2 3 ;
` wei p p a BEE Pen e ~
i
XI. Conjunctiva, Cornea, Sclera, vordere Kammer. 187
häufigsten zwischen dem 15. und 30. :25,4°/, der gesammten Fälle von
Trachom leidet an Pannus trachomatosus. |
Unter den Kranken Neese’s (743) in Kiew leiden 25°/, an Trachom.
(omplicationen seitens der Hornbaut wurden bei 90°/, beobachtet und zwar
picher Panaus bei 52°/,, vollkommene Erblindung bei 3°/,. Was die
neticamentöse Behandlung der Affection betrifft, so empfiehlt Neese ausser
Cprum sulfuricum, Argentum nitricum und dem Alaunstift vor allen Dingen
Anwendung einer 1—2 proc. Kreolinlösung, welche sowohl auf die Follikel-
bildung, wie auf den Pannus einen ausserordentlich günstigen Einfluss hat.
In Narbenstadium des Trachoms bei Neigung zur Xerose sah er Nutzen
2 Sublimat in Verbindung mit Glycerin (1:250). Bei Complicationen von
Š&iten der Hornhaut ist neben Atropin, Eserin oder Cocain der antiseptische
Schnürrerband mit Sublimat- oder Borsäurelösung am Platz. Die operativen
Eingriffe nehmen indessen bei der Behandlung des Trachoms einen wesent-
lichen Platz ein. In erster Linie ist die Spaltung der äusseren Lidcommissur
A nennen, da hierdurch bei Hornhautcomplicationen der Druck von Seiten
der Lider aufgehoben wird. Die Excision der Uebergangsfalte, sowie das
“schneiden von Stücken des Tarsalknorpels ist zu verwerfen. Dagegen
. Auspresscn der Trachomkörner gute Dienste, ebenso das Keinig-
H S See und die Scarificationen. Bei complicirendem Pannus empfiehlt
Te Son usführung der keritomie, wenn auch nur im Vernarbungsstadium.
a ung der Thränenwege ist von Wichtigkeit, da hierdurch nicht selten
Be Fälle von Pannus zur Heilung gebracht werden.
Die Einpulverung von Airol, wie Epinatiew (744) berichtet, während eines
$ blieb bei 13 trachomkranken Soldaten erfolglos. Hirschmann.
e nei (745) empfiehlt die chirurgische Behandlung des Trachoms
Zeen en nach energischer Cocainisirung (die Conjunctiva wird mit
fen estreut) die Irachomkörner mit der Pincette ausgedrückt, die
Ze Kä einem in SEU SEN getauchtem Wattebäuschchen
Fällen Es abgerieben. Die ganze Behandlung dauert in leichteren
in schweren 10—21 Tage.
Gre ) beobachtete, dass in Gegenden, wo natürliches Gas viel
hs eine Be pe viel Conjunctivitis berrscht, welche nicht geheilt wird,
nr arolkonm rt von Beleuchtung benutzt wird. Das natürliche Gas wird
ergeht, en wobei viel schädliche Substanz in die Luft
eet Bindehaut reit, | Purnett
der Midd e glaubt, dass gewisse Fälle von harten Granulationen auf
en nur Zeichen Neen welche gewöhnlich als Tracom angesehen wur-
dlei dee E Frühlingscatarrh sind. Die E Geschichte solcher
ie an GER S Trachoms verschieden, und histologische Untersuchungen,
Green, Se nittenem ‚Gewebe ven Villard angestellt wurden,
annımmt, die Diagnose. Villard findet, dass die leuco-
Mona
188 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
cytische Infiltration nicht auf die. Oberflächenschicht der Conjunctiva, wie
beim Trachom, beschränkt ist, sondern sowohl die oberflächlichen, wie die
tiefen Schichten ergreift. Das fibröse Gewebe, welches den Hauptbestandtheil
der Knötchen beim Frühlingscatarrh bildet, ist aus dicken, widerstandsfähigen
Bändern zusammengesetzt, während sie beim Trachom dünn und zart aind.
Die Behandlung ist von geringem Nutzen, ausgenommen durch Scarification
und Excision der grösseren Massen. Burnett.
Schlub (748) beschreibt 3 Fälle von Fibrombildung am Limbus corneae
beim Frühjahrscatarrh. Ausnahmsweise kann hierbei die sonst aus Epithel
gebildete Limbuswucherung durch Bindegewebsneubildung den Charakter eines
Fibroms annehmen.
Rumschewitsch (749) berichtet über eine angeborene cystoide Bil-
dung in der Conjunctiva bulbi. Dieselbe war multilobulär, ihre Basis bedeckte
theilweise die atrophische Hornhaut. Wahrscheinlich bestand zu Ende des
Fötallebens eine Entzündung der Cornea mit Ulceration und nachfolgender
Perforation, welch’ letztere schon im Bereich der Conjunctiva bulbi lag.
Durch das Durchdringen des Kammerwassers unter die Bindehaut wurde
letztere unterminirt und so entstand die Cyste.
Ischreyt (750) giebt die Beschreibung von 2 Fällen von Cysten-
bildung der Krause’schen Drüsen. Der Sitz derselben ist die Uebergangs-
falte, sie präsentiren sich als transparente unter dem Conjunctivalepithel ge-
legene Bläschen von Stecknadel- bis Haselnussgrösse mit klarem, wässerigen
Inhalt.
Im Anschluss an die Publication von 4 Fällen von Lipodermoiden der
Coniunctiva unterzieht N ob be (751) dieselben einer genaueren Besprechung. Es
handelt sich in allen bis jetzt veröffentlichten Fällen um teratoide Neubildungen
dermoiden Charakters, deren primäre Entstehung nicht im Orbitalfett zu
suchen ist. Ihr Sitz findet sich an der Corneoscleralgrenze, der Uebergangs-
falte und der Carunkel.
752. Petrasco, T. Ueber eine eigenthümliche Form von
Keratitis. Wiener med. Presse 1897, No. 43.
753. Marshall, C. Devereux. Interstitielle Keratitis und
ihre Complicationen. Annal. of Ophthalm. 1897, 3, p. 479.
754. Markow, T.E. Galvanisation des Augapfels. Wratsch
1897, No. 31.
755. Straub, M. Over pathologische vaatvorming. Genees.
Kring. Amsterdam 1897, Jan.
756. Zimmermann, W. Ueber angeborene Veränderungen
der Cornea und Sclera eines Hundes. Zehender’s klin. Monatsbl.
f. Augenheilk. XXXV, p. 226.
Petrasco (752) beobachtete bei einem 9jährigen, sonst gesunden
Mädchen das Auftreten eines kleinen Hornhautinfiltrates, welches heilte, um
mE gg ee gg d a
AL Conjunctiva, Cornea, Sclera, vordere Kammer. 189
genau nach 4 Wochen zu recidiviren, was nach weiteren 4 Wochen wieder
geschah und so bereits 2 Jahre lang.
In seinem Artikel demonstrirt Marshall(753) an mikroskopischen
Schnitten, was schon lange von Vielen klinisch nachgewiesen ist, dass die
“gen. interstitielle Keratitis einfach keine Keratitis, sondern wirklich eine
Uveitis ist. Er zeigt, dass fast das erste Zeichen der Erkrankung in der
Form einer serösen Iritis auftritt und dass die Iris, der Ciliarkörper und die
Chorividea immer mitergriffen sind. Aus diesem Grunde hält er das Atropin
für das hauptsächlichste Localheilmittel, besonders in den frühen Stadien.
Burnett.
Die Galvanisation des Auges wurde von Markow (754) in einem Falle
shleichender Iritis mit hartnäckigem, immer wieder recidivirenden, mit
Hrpotonie einhergehendem Hypopyon angewandt, und gab einen eclatanten
"de Seitdem wurde die Galvanisation vielfach in der Klinik bei ver-
schiedenen Eiterungsprocessen versucht. Markow, der die Fälle verfolgte
ud selbst vielfach die Galvanisation anwandte, fand sie am wenigsten wirksam
ki tiefer sitzenden Eiterungen (im Glaskörper und Ciliarkörper, bei Panoph-
Ida, Hier gab sie nur kurz dauernde Aufhaltung des Processes und
og der Schmerzen. Von grossem Nutzen erwies sich die Galvanisation
ds Auges bei Eiteransammlung in der Vorderkammer sowohl bei operativer
Nindinfection, wie auch bei sogenannter Capsulitis nach Extraction und bei
Bornhautabscessen. Der Strom wurde nie stärker, als 11/,—2mm, 4—5 Mi-
"Ta lang angewandt, die Anode auf das geschlossene Auge, die Catode auf
üe Gegend des Halssympathicus, oder eine indifferente Stelle; begonnen
“urde mit 0,5 M. A. Behandlung dauerte 2—15 Tage. Ob der Strom die
"nen Microben tödtet, oder das Gewebe widerstandsfähiger macht, liess
ach nicht mit Sicherheit nachweisen. In dem nach Galvanisation aus der
Vorderkammer entnommenen Eiter fand Markow entweder gar keine Microben,
oder erhielt nur sehr langsam wachsende Culturen verstümmelter, wenig
kbensfähiger Microben, Hirschmann.
Straub (755) bespricht die pathologische Gefässneubildung in dem
i e j z ` D D
Nee gefässlosen Gewebe des Auges. Ein Hornhautgeschwür heilt mit
j : Ä e LU
di “on neuen Gefässen, welche sich vom nächstgelegenen Hornhautrande
eet nach
dem Geschwür wenden. Bei Trachom entwickeln sich Gefässe,
ein Greschwür vorangeht, indem die Hornhaut noch wenig geschädigt
an der a bei einem mit Blennorrlioea behafteten Auge Kees
st bedrohten Stelle, ohne dass ein Geschwür vorausging. Es
Ohne dass
N Die |
a Ge die Gefässe der Bildung eines Geschwürs vorbeugten. Bei
| mit Fotzündung des Glaskörpers, entstanden nach Impfung
ee sah er eine seröse Trübung der Hornhaut nach reiner Ge-
d ZE 8 auftreten. Hier konnten nur Stoffwechslungsproducte von den
Per sich befindenden Sporen der Hornhaut getroffen werden. Bei
Du Asperg
190 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
diesem Kauinchen sowohl, als bei einem Patienten mit Ozaena, welcher nach
einem Trauma Glaskörperentzündung“ bekam, wurde auch Gefässneubildung im
entzündeten Glaskörper wahrgenommen. Straub meint, dass in allen diesen
Fällen in der Hornhaut entweder die Microben, oder durch das kranke Ge-
webe chemotactische Stoffe werden gebildet, welche die Gefässwände zur
Neubildung reizen und die neugebildeten Gefässe in der Richtung der grössten
Concentration dieser Stoffe hinführen. Westhoff.
Vermischtes.
Unserm geschätzten Mitarbeiter, Privatdocent Dr. R. Greeff, ist das
Prädicat ‚‚Professor‘‘ verliehen worden.
Systematischer Bericht
über die
Leistungen und Fortschritte der Augenheilkunde
im dritten Quartal 1897.
Erstattet von
Privatdocent Dr. St. Bernheimer in Wien, Professor Dr. ©. Horstmann
in Berlin, Professor Dr. P. Silex in Berlin,
unter Mitwirkung von
Dr. S. M. Burnett in Washington, Dr. Dantone in Rom, Dr. Herrnheiser in Prag,
Prof. Dr. Hirschmann in Charkow, Dr. P. von Mittelstaedt in Metz, Privatdocent
Dr. Sulzer in Genf, Dr. Werner in Dublin, Dr. C. H. A. Westhoff in Amsterdam
Dr. Schiötz und Dr. Ole B. Bull in Christiania, Professor Dr. R. Greeff in
Berlin, Dr. Deus in Berlin, Prof. Dr. Da Gama Pinto in Lissabon etc.
Redacteur: C. Horstmann.
— ` zem tee - FE
Für Abschnitt XII-XXI. Referent Silex.
XII. Iris.
Pa A Schirmer, O. Untersuchungen zur Pathologie der
eg lenweiteundder centripetalen Pupillarfasern. v. Graefe’s
f. Ophthalm. Bd. XLIV, 2, S. 358.
or Brixa, J. Ueber Fehlen der Pupillarreaction bei
N ner Lichtempfindung. Wiener klin. Wochenschrift 1897,
159,
Infer tio
8. 409,
Benoit, F. Du rôle de l'humeur aqueuse dans les
ns endogènes de l'iris. Arch. d’opht. T. XVIIL No. 7.
N Stoewer. Iridotomie bei Verschluss der Pupille
Anronn le Verwachsung mit einer Hornhautnarbe. Centralbl.
"Tea Bd. XXI, p. 239.
‚sl. Schapringer, A. Ein Fall von Polykorie und Iris-
tolob
a Se ar Tankenvorstellung). New-Yorker med. Monatsschritft.
I.
162, ; a e
Ohne Kent nicke, Ein Fall von isolirter Ruptur der Iris
Line x etzung der Augenhäute. Correspondenzbl. des allg. ärztl.
-on Thüringen 1897
163. Zi
Nelanoti nunermann, M. W. Ein Fall von doppelseitigen
(There A en Tumoren, wahrscheinlich Cysten des Ciliar-
nn. of Ophthalm. and Otol. 1897. No. 7.
"R. ef, Kees 2 Irissarcom. Bericht d. ophth. Gesellsch. z. Heidel-
- f. Augenheilk. Bd. XXXV, 4, p. 341.
Literat
Arberieht üb
über das Jahr 1897 zum Archiv für Augenheilkunde. XIV
192 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
765. Knapp, S. Ophthalmia nodosa. Amer. Journ. of Ophthalm.
1897, No. 8.
766. Lubowski, E. Zur Tuberkulose des Auges. Arch. f.
Augenheilkunde. Bd. XXXV, p. 183.
767. Zimmermann, W. Bemerkungen zu dem von Schulze
mitgetheilten Fall von tuberkulöser Iritis und Keratitis
parenchymatosa. v. Graefe's Archiv f. Ophthalmologie. Bd. XLIV, 2,
p. 258.
Auf Grund ausgedehnter klinischer Untersuchungen ist Schirmer (757)
der Ansicht, dass die Pupillarfasern von den Sehfasern getrennte, unabhängige
Gebilde sind, deren Endorgane wahrscheinlich in den parareticulären Zellen
der Netzhaut zu suchen sind. Sie enden zum grössten Theil in der Macula
und ihrer Umgebung und scheinen im Opticusstamme neben den zu gleichen
Netzhautpartien gehörigen Sehfasern zu verlaufen. Die physiologische Pupillen-
weite ist das Resultat einer reflectorischen Sphinctercontraction. Die Pupillar-
fasern sind im Sehnerven gegen mechanische Compression viel widerstands-
fähiger als die Sehfasern, von diffusen entzündlichen Processen werden sie
etwa gleich stark affıcirt wie die letzteren. Erkrankungen der Retina ziehen
die Pupillarfasern nur dann in Mitleidenschaft, wenn die inneren Schichten
ergriffen sind, Aderhauterkrankungen thun dies nur dann, wenn gleichzeitig
erhebliche Netzhauterkrankung vorliegt. Bei den sogen. Amblyopien (hysterische,
congenitale etc.) leidet die Function der Pupillarfasern nicht.
In Brixa’s Fall (758) handelt es sich um Verletzung des l. Auges,
welches stark herausgedrängt und unter das Unterlid in seinen zwei inneren
Dritteln geschoben war. Nach Entfernung des Fremdkörpers ging der Ex-
ophthalmus zurück, Finger wurden wieder in 2 m gezählt, doch ist weder
directe noch consensuelle Pupillarreaction des l. Auges trotz Lichtempfindung
vorhanden. Erst einige Tage später tritt träge consensuelle Reaction ein.
Nach 13 Monaten war das Sehvermögen noch dasselbe, die Pupille dagegen
war schneeweiss und excavirt. Die weite Pupille reagirt nur consensuell, ein
centrales absolutes Scotom, beginnend im Fixationspunkt und zum gelben
Fleck verlaufend, ist vorhanden. Das anfängliche Fehlen einer directen und
consensuellen Reaction wird als Reflextaubheit bezeichnet, ein Zustand, der
neben vielen anderen Erklärungen von Heddaeus so gedeutet wird; das
Netzhautcentrum ist nur reflexempfindlich, die Pupillenfasern verlaufen mit
den das Netzhautcentrum versorgenden Fasern räumlich vereinigt. Wenn
nun ein centrales Scotom bestand, so wird bei intacten peripheren Netzhaut-
theilen mit diesen noch gesehen werden, aber in Folge der Nichtempfindlich-
keit des Netzhautcentrums Reflextaubheit bestehen. Dass später nur die
directe Reaction nicht erhalten war, erklärt Verfasser in der Weise, das
durch die Verletzung die centripetalleitenden Fasern, wofür die Weite der
Pupille spricht, geschädigt waren, und da die centrifugalleitenden Fasern in
Fe Eee ER gruen ger tr EEE 8 EEN Eft EE AE et REED
XII. Iris. 193
der Orbita durch die Verletzung noch beeinträchtigt sind, so wird vielleicht
die directe Pupillarreaction gänzlich ausbleiben können, während die con-
xosuelle im L Auge noch zu erhalten ist, da die vom r. Auge kommenden
tentripetalen Fasern normal sind und somit eine stärkere Reizung auf die
uch dem L Auge führenden centrifugalen Fasern ausüben.
Nach Benoit’s (759) Ansicht bildet der Humor aqueus den Infections-
träger für die Iris. Bei Syphilis, Tuberkulose und allen Leiden, bei denen
Veränderungen im Gefässsystem sehr häufig sind, erkrankt auch leicht der
teläsreiche Ciliarkörper. Es kommt hier zu weit ausgebreitetem entzündlichen
Odem und Zelleninfiltration der Ciliarfortsätze bis zur Ora serrata hin. Der
äbgesonderte Humor aqueus enthält dann neben Eiterzellen Fibrin, auch Micro-
organismen und Toxine, welche die Infection der Iris von den besonders am
ülaren und pupillaren Theile der Iris vorhandenen Crypten aus bewirken.
In dem ersten diese Ansicht stützenden Falle bestand ein leichtes Hypopyon
a: Folge einer Necrose am Hornhautrande eines an Pneumonie sterbenden
Mannes. Die Umgebung des Schlemm’schen Kanals, die tieferen Hornhaut-
schichten und namentlich der Fontana’sche Raum, waren stark zellig in-
"un Durch den Humor aqueus wurden Zellenanhäufungen auf die vordere
Instläche verschleppt, besonders in die Gegend der Crypten, von denen aus
Tarek sich Zellenreihen bis zu den Lymphgefässen verfolgen liessen.
Diese Zellen entstammten nicht der Iris, da dieselbe sich noch durchaus ent-
Andıngsfrei zeigte und eine Infection derselben eben erst begann. — Die
Wirkung des Atropins in solchen Fällen besteht in einer Verminderung der
Aufregungsfläche, sowie einer Befreiung von dem bereits in die Crypten auf-
a. inficirenden Humor aqueus. — Im 2. Falle einer Tuberkulose
“und in der ganzen Ausdehnung der Ciliarfortsätze bis zur Ora serrata
R 3 entzündliches Oedem. Die ganze Iris war infiltrirt, vorwiegend aber
egend der Crypten, wo sich auch zahlreiche kleinere und grössere Tuberkel
fanden, .
v. Mittelstaedt.
Der Interessanteste Punkt in dem Falle von Zimmermann (763) ist
ee Geschwulst, welche offenbar von dem Ciliarkörper entsprang
i eg Iris aus Linse hineinragte, alle Zeichen der Bösartigkeit
Teen em aber hier vier Jahre lang stationär blieb: Gute chromo:
iik Se Bilder des Befundes sind dem Artikel beigefügt. Die Ge-
SEN en als eystische angesehen. | Bar ment:
Üphthalmia a (765) giebt die EEN von drei Fällen von
Hen und mee ID welchen die Diagnose durch die EEN von
var die Iris; en Befund von Raupenhaaren bestätigt wurde. In einem Fall
ee dem andern der conjunctivale Cul-de-sac und in den dritten
Die entzündlicheu Symptome, welche im Allgemeinen
e
a ornhaut afficirt.
. wer war D
e
D, liessen nach der Entfernung der Haare nach.
der,
und
darb
Burnett.
XIV
194 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Lubowski (766) berichtet klinisch und anatomisch über einen Fall
von Tuberkulose der Iris und des Ciliarkörpers, bei dem es zu einer so hohen
Drucksteigerung kam, dass wegen der Schmerzen zur Enucleation ge-
schritten werden musste. Bemerkenswerth ist noch der Umstand, dass nur
die untere Hälfte der Netzhaut erkrankt und degenerirt war.
Nach Zimmermann (767) ist es nicht richtig, wie Schultze e
will, dass bei Keratitis parenchymatosa die Erkrankung der Hornhaut durch
Einwirkung von Toxinen mit folgender Lockerung des Endothels von der
vorderen Kammer aus erfolgt. Viel wahrscheinlicher wird sie auf anderen
Wegen z. B. durch die Blutgefässe resp. durch Erkrankungen der Gefässhaut
eingeleitet. |
XIII. Chorioidea.
768. Grussendorf, W. Ein Beitrag zur Kenntniss der
metastatischen Ophthalmie. Dissert. inaug. Jena 1897.
769. Brodzki, J. Die Ophthalmomalacie. Dissert. inaug.
Dom 1897.
770. Lange, O. 1. Chorioidealtumor oder Chorioidealab-
lösung. 2. Zur Frage der spontanen intracapsulären Re-
sorption der Cataracta senilis. Festschrift zur 69. Vers. d. Natur-
forscher u. Aerzte zu Braunschweig 1897.
771. Fage. Les ruptures de la choroide. Arch. d’opht. T.
XVII, No. 7, p. 401.
772. Polano. Ueber isolirte Chorioidealrupturen. Dissert.
inaug. Kiel 1897.
Grussendorf (768) beschreibt eine einseitige metastatische Ophthal-
mie des r. Auges, entstanden im Anschluss an eine Angina Ludovici, die bei
einem 38jährigen Tagelöhner vor etwa 10 Wochen nach Incision der rechten
Halsseite bis auf eine kleine Abscesswunde abgcheilt war. Ohne jede Yer-
anlassung tritt plötzlich wiederum Schwellung der r. Halsseite auf. zu der
sich von Seiten des r. Auges Hyperämie und Oedem der Bindehaut, ent-
zündlicher Exophthalmus, diffuse Trübung der Cornea, enge Pupille und Iris-
hyperämie und aussen am Bulbus eine prominente Stelle hinzugesellten. Der
erblindete Bulbus wurde wegen grosser Schmerzhaftigkeit enucleirt. Die
mikroskopische Untersuchung ergab geringe zellige Infiltration deı Conjunctiva.
fibrinöses Exsudat in der vorderen und hinteren Kammer, plastische Irido-
eyclitis, eircumscripten in Organisation begriffenen Glaskörperabscess mit Per-
foration der Chorioidea und Sclera mit zur Zeit intactem Epithelüberzur.
Ablatio retinae und Thrombose der Centralvene. Interessant ist an diesem
Fall, dass bei einer Angina Ludovici eine metastatische Ophthalmie noch
ne i SE wierk
XIII. Chorioidea. 195
nicht beobachtet ist, dass nicht eine plötzliche Erblindung wie bei der Em-
blie eintrat und das circumscripte Verhalten des Eiterungsprocesses.
Brodzki (769) stellt alles das zusammen, was über die Krankheit im
Lafe der Jahre bekannt geworden ist. Er definirt die Ophthalmomalacie
als eine vorübergehende oder permanente Hypotonie des Bulbus, die begleitet
it von mannigfachen Lähmungs- oder Reizerscheinungen in der Sphäre des
Halssympathicus und des Trigeminus.
Fage (771) berichtet über 4 Beobachtungen meist vielfacher Zer-
reissungen der Aderhaut im hinteren Augenabschnitt von der typischen Form
und bespricht im Anschluss daran die verschiedenen Entstebungsarten der
Verletzung, die je nach dem Sitze der letzteren verschieden sein müssen.
Die Ansicht von Arlt’s gilt nur für die äquatorialen Zerreissungen, während
die im vordern Theile des Auges wohl durch directe Einwirkung der Gewalt
entstehen. Zur Erklärung der gewöhnlichen der Papille benachbarten und
zu ihr concentrischen Risse nimmt Verfasser in etwas anderer Art als schon
von Ricker die Insertion des Sehnerven zur Hilfe. Letztere bilde nämlich
bei der Einwirkung der Gewalt den einen, die Orbitalwand den anderen Punkt
des Widerstandes, zwischen welchen die Aderhaut gedehnt wird und in der
auf dieser Dehnungsrichtung senkrechten einreisst.
von Mittelstaedt.
Polano (772) berichtet über drei Fälle von isolirten Chorioideal-
rmpturen, welche sich nach ihm allein durch die von Seydlitz’sche Theorie,
nicbt aber durch eine der anderen Theorien der Chorioidealrupturen erklären
lasen. Nach dieser Theorie soll bei Contusion des vorderen Bulbus eine
Möleeularwelle. die in der Stossrichtung am schnellsten hin fortschreitet, einen
Chorioidealriss an der Stelle hervorrufen, welche in Richtung des Stosses der
getroffenen Cornealstelle gegenüberliegt, wobei die durch die Einbuchtung
der Cornea gleichzeitig hervorgerufene Druckerhöhung und somit geringere
Excorsionsfähigkeit der Augenhäute für das Zustandekommen der Rupturen
noch besonders günstig wirkt. Wenn diese Ansicht richtig ist, muss es nach
Meinung des Verfassers möglich sein, dass eine solcbe Welle direct die Pupille
ift und zu einer Blutung auf derselben führt und es werden auch derartige
Fälle von ihm beschrieben.
XIV. Glaucom.
x Marko, E, Zur Glaucomstatistik. Wratsch. 1897.
| 1. Stölting. Ueber Steigerung desintracraniellen und
e EEN Druckes. Bericht der ophthalm. Gesellsch. z. Heidelberg.
‚Arch. L Augenheilk. Bd. XXXV, 4, p. 354.
75. v, Moll. Acat 7 i d
, glaucoom by pneumonie. Nederl. Oog-
belk. Bydragen. Afl. 4. 1896. i
196 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
776. Hess, C. Ueber einige seltene Fälle von Glaucom.
Bericht der oplıth. Gesellschaft zu Heidelberg, cf. Arch. f. Augenheilkunde,
Bd. XXXV, 4, p. 340.
777. Galezowski. Ueber das atypische Glaucom. Wiener
klin. Rundschau 1897, No. 21, 22, 23.
778. Cross, R. Congenital Hydrophthalmos. Trans. Ophtl.
Soc. Un. K. Vol. XVII. p. 340.
779. Angelucci. Ancora sui disturbi del mecanismo vas-
colare e sull’ operabilitä del buftalmo. Arch. d. Ottalm. Bd. IV,
11—12, p. 343.
780. Pergens, E.. Buphthalmus mit Lenticonus posterior.
Arch. f. Augenheilk. Bd. XXXV, 1, p. 1.
781. v. Hippel. Ueber Hydrophthalmus. Bericht der ophth.
Gesellsch. z. Heidelberg. cf. Arch. f. Augenheilk. Bd. XXXV, p. 355.
782. Peter, M. Beseitigung glaucomatöser Prodromal-
erscheinungen durch Convexgläser. Centralbl. f. Augenheilk.
Bd. XXI, p. 274.
1783. Abadie. Das Wesen des Glaucoms. Erklärung
der Heilwirkung der Iridectomie. Wien. klinisch. Rundschau 1897,
No. 30.
784. Hoffmann, F. W. Zur Therapie des Glaucoms. Ze-
hender’s klin. Monatsbl. Jahrg. XXXV, p. 251.
1785. Webster, D. Ein Fall von Prolaps der Netzhaut
nach Iridectomie wegen Glaucom. Manhattan Eye and Ear hosp.
Reports 1897, Jan.
786. Lesshaft. Selbstentbindung der ungetrübten Linse
nach Glaucom-Iridectomie. Zehender’s klinisch. Monatsblätter,
Jahrg. XXXV, p. 273.
Markow (773) giebt eine ausführliche Analyse der in der Charkow-
schen Universitätsklinik des Ref. beobachteten Fälle von Glaucom. Auf 106609
Augenkranke kommen 1505 Fälle von Glaucom, also 1,41 °/,, und nach Ab-
zug von 176 Fällen von Secundärglaucom also nur 1,25 °/,. Frauen und
Männer sind gleich vertreten. Glaucom kommt bis zum Alter von 55 bei
Frauen viel häufiger vor als bei Männern. Von 55 bis 65 Jahren ist Glau-
com bei beiden Geschlechtern gleich häufig, im Alter über 65 ist es bei
Männern häufiger. Im frühen Alter wurde chronisches Glaucom beobachtet,
an einem Auge — bei einem 6jährigen Knaben und einem 20 jährigen Mäd-
chen, beiderseitig — bei einem 20jährigen Manne und bei 3 Mädchen (von
17, 21 und 24 Jahren), Glaucoma simplex an einem Auge bei einem 1 monat-
lichen Kinde und einem 17 jährigen Mädchen. Absolutes Glaucom an einem
Auge bei 9 Mädchen (von 13, 15. 16, 17, 18, 19, 20, 23 und 24 Jahren)
und an beiden Augen bei einem Mädchen von 7 und einem von 10 Jalıren.
Eine Prädisposition hypermetropischer Augen lässt sich nicht nachweisen. Die
Zahl der mit Glaucom behafteten Israeliten beträgt 349, also 23,2 ° „, während
XIV. Glaucom. 197
die Zahl aller israelitischen Kranken in der Charkow’schen Klinik nur
10°, bis 12 Da ausmacht. Operirt wurde in 575 Fällen und zwar mit wenigen
Ausnahmen wurde die Iridectomie ausgeführt. Hirschmann.
Galezowski (777) kommt, bevor er zum Thema übergeht, auf das
fiche oder Pseudoglaucom zu sprechen. Es gehören hierher eine Reihe
lerymaler Störungen, die den Verdacht auf Gl. erwecken können. In zweifel-
baten Fällen giebt das Gesichtsfeld, das nach innen oder oben innen ein-
geschränkt ist, den Ausschlag. Zu den atyp. Gl. rechnet Verf. dann das
plastische GL, wie wir es bei serösen Iritiden finden. Der Opticus zeigt dabei
häufig gar keine Veränderungen. Ferner erwähnt er Gl. bei Syphilitikern in
Gesellschaft von Gicht. Accidentelle Ursache wie Trauma, Cataractoperation,
Atropin führen zum Ausbruch. Eine weitere Art ist das sogen. Iymphatische
Gl. bei sympathischer Ophthalmie. Die Gl. nach Operation beruhen auf eigen-
atizer Narbenbildung, durch welche venöse Stasen, Obliteration der Kanäle
md Lymphgefässe hervorgerufen werden. Das Atropingl. entsteht nach ihm
dalurch, dass die Vasomotoren längere Zeit anästhetisch und paralytisch
gemacht wurden, wodurch sich eine Störung zwischen Secretion und Absorp-
tion ausbildet. Die Gl. myopischer Augen sind die Folge von Lymphstörungen
“ler von Scleritis, resp. Sclerochorioiditis. Die Excavation hierbei resultirt
ucht aus dem gesteigerten Druck, sondern aus einer Austrocknung und Re-
traction der Lam. cribrosa.
Cross (778) beschreibt den mikroskop. Befund in 3 Fällen von Buph-
ttalmus. Der Filtrationswinkel war auf allen Schnitten defect; in 2 Fällen
var Adhäsion der Iris an die Corneaperipherie vorhanden und in einem Fall
liess der Rand des Schnittes früheren Contact vermuthen. 6 sehr gute Helio-
Fbotographien erläutern dies. — Colins meinte, dass wenn die Iris während
hrer Entwicklung sich nicht von der Cornea separirt, eine congenitale vordere
Synechie daraus hervorgehe. D. Marshall zeigte einen Fall, wobei
der Winkel geschlossen war trotz tiefer vorderer Kammer. Werner.
Angelucci (779) giebt die kurzen Krankengeschichten von 10 weiteren
Fällen von Buphthalmie und erörtert seine schon früher bekannt gegebenen
Ansichten über die Ursachen dieser Krankheit, welche er in einer mechanischen
(sasomotorischen) Störung der Blutgefässe annimmt. In der That waren bei
allen diesen Kranken auch andere nervöse Alterationen nachweisbar. Bei
zwei Kindern von 15 resp. 41 Tagen hat Verf. auf beiden Augen mit Vor-
theil die Irideetomie ausgeführt, welche die Weiterentwicklung des Leidens
verhindert und zur Aufhellung der Cornea geführt hat. Besonders eines der
Rinder hatte, als es im 4. Lebensjahre wieder untersucht wurde, ein ganz
brauchbares Sehvermögen. Dantone.
Pergens (780) untersuchte anatomisch einen Lenticonus posterior bei
Bee t" Jahre alten Kinde, das an Buphthalmus litt. An der vorderen
lache der Linse fand sich Pyramidalstaar, der hintere Theil verlief conisch
198 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
und war trübe mit Ausnahme eines mehr nach der Mitte zu gelegenen Ab-
schnittes. Wegen der Grösse und Schwere der Linse ist er geneigt, den
vorliegenden Buphthalmus denjenigen Glaucomfällen anzureihen, wo die zu
grosse Linse als Ursache des glaucomatösen Zustandes angesehen wird. Es
folgt eine das Capitel betreffende Litteraturübersicht.
Abadie (783) betrachtet das Glaucom als eine Folge der Reizung
der Vasodilatatoren. Aus deren gemeinsamen Ursprung und Verlauf mit dem
Dilatator pupillae erklärt sich bei der Reizung die Erweiterung der Pupille.
Bei der Iridectomie ist nicht die Ausschneidung das wesentliche, sondern die
Wegnahme eines Theiles ihrer Ganglienzellen. (Nach neueren Untersuchungen
finden sich solche hier nicht vor. Ref.)
In dem Hoffmann’schen (784) Falle brach nach einer Glaucon-
iridectomie auf dem einen schon amaurotisch gewordenen Auge ein Anfall
auf dem anderen gesunden Auge aus. Pat., die sich nicht operiren lassen
wollte, träufelte, gleichgültig, ob Anfälle da waren oder nicht, 10 Jahre lang
Tag für Tag Pilocarpin sich ein und verlor schliesslich unter allmähliger Ge-
sichtsfeldverengerung auch die Sehkraft dieses Auges. Auf Grund dieser und
anderer Erfahrungen plaidirt der Verf. für die Operation, wenn der Pat. nicht
in steter Controlle bleiben kann, und wenn durch das Mioticum der Anfall
nicht präcis zum Schwinden gebracht wird.
Webster’s (785) Fall betraf ein 17jähriges Mädchen mit den opb-
thalmoskopischen Zeichen von Glaucom im linken Auge mit schwacher Licht-
empfindung. Nach der Iridectomie begann während der Reinigung der Wunde
der Glaskörper auszufliessen. Das Auge wurde sofort geschlossen und ver-
bunden. Am nächsten Morgen war der Verband mit Blut getränkt, und eine
Masse, welche sich als Netzhaut erwies, ragte aus der offenen Wunde heraus.
Sie wurde nach einigen Tagen abgetragen und das Auge wurde atrophisch.
Die Blutung stammte offenbar von der Chorioidea. Burnett.
Lesshaft (786) iridectomirte wegen Glaucom, am sechsten Tage war
die vordere Kammer noch nicht hergestellt, stärkere intercurrente Schmerzen.
Am 7. Tage war die Kammer tief, die Wunde geschlossen, in der Aach
hatte heftiges Druckgefühl bestanden, im Verband fand sich die Linse.
XV. Sympathische Ophthalmie.
787. Axenfeld. Zur Histologie der sympathischen Oph-
thalmie. Ber. d. ophthalm. Gesellschaft zu Heidelberg, cf Arch. f. Augen-
heilkde. Bd. XXXV, p. 342.
788. Haab. Ueber sympathische Iridochorioiditis. Ibid.
p. 353.
789. Donaldson. A case of sympathetic inflammation of
the eye following enucleation for subeonjunctival rupture of
the sclerotic. Ophth. Rev. Vol. XVI, p. 35.
be >
= TE
e
ageet vert gë e e Ce ir
XVI. Linse. 199
Donaldson’s (789) Patientin, eine Frau von 33 J., stiess mit ihrem
Auge gegen eine Thürklinke und zog sich dadurch eine Scleraruptur oberhalb
der Cornea zu. Conjunctiva nicht geschwollen.
Enucleation 20 Tage nach Verletzung. Sympathische Entzündung wich
27 Tage nach der Operation (47 Tage nach dem Unfall). Später leichte
irtis und Keratitis punctata, bis 3 Jahre später die Iritis schlimmer wurde
4
durch hinzutretende catarrhalische Ophthalmie. 6 Jahre darauf Vis. — St
Emige hintere Synechien. Medien getrübt. Werner.
XVI. Linse.
790. Axenfeld, Th. Ueber den Brechungswerth der Horn-
baut in der Linse beim Neugeborenen nebst Bemerkungen
her Ophthalmometrie am Leichenauge. Zeitschr. f. Psych. und
Physiol. der Sinnesorgane. Bd. XV, Heft 1 u. 2, p. 71. Vergl. Ref. 675.
791. Wettendörfer. Zwei weitere Fälle von juvenilem
Totalstaar bei Tetanie. Wien. med. Wochenschr. 1897, No. 36.
792. Schanz, Fr. Eine Familie mit juveniler Cataract.
(entralbl. f. Augenheilkde. Bd. XXI, p. 264.
193. Hirschberg, J. Angeborener grauer Staar als Fami-
henäbel. Centralbl. f. Augenheilkde. Bd. XXI, p. 271 (5 verschiedene
Familien betreffende Mittheilungen).
794. Purtscher. Angeborener grauer Staar als Familien-
übel. Ibid. p. 198.
795. Rogmann. Nouvelle contribution à l'étude des ano-
malies lenticulaires congenitales. Colobomes situés dans
une direction différente à la fente foetale. Conclusions géné-
rales sur la genèse des colobomes lenticulaires. Arch. d’opht.
T. XVI, p. 427.
796. Krautschneider. Ein Fall von Krystallbildung in
der Linse. Beiträge zur Augenheilkunde, Heft XXVI.
‘97. Schön, N. Ueber Staar nach Krämpfen. Wien. med.
Wochenschrift 1897, No. 17.
198. Rockliffe, W. C. Cataract Extraction and Gout.
Trans ophth. Soc. U. k. Vol. XVI, p. 352.
199. Puccioni. Un caso di lussazione spontanea (bilate-
rale) della lente cristallina. Boll. d’Ocul. Bd. XVIII, 14— 15, p. 108.
800. Schlodtmann. N. Ueber einen Fall von Luxation der
nse in den Tenon’schen Raum beiäquatorial gelegenem Scle-
ralriss. v, Graefe’s Arch. f. Ophthalm. Bd. XLIV, 1, p. 126. (Genaue
auatomische Beschreibung.)
S Du). Mitvalski. Remarques sur laluxation sous-conjonc-
Hvale du cristallin. Arch. d’opht, T. XVII, p. 337.
] 802. Freyer, B Die Technik der Nasenextraction. Ann.
sum. of Ophthalm. 1897, Juli.
>08, Chibret, P. Le lavage de la chambre postérieure
Près l'opération de la cataracte. Arch. d’opht. T. XVII, p. 545.
200 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
804. Sattler. Ueber die operative Behandlung der Ecto-
pia lentis. Bericht d. ophth. Gesellschaft zu Heidelberg. Arch. f. Augen-
heilkde. Bd. XXXV, 4, p. 355.
805. Purtscher. Aderhautblutung nach Altersstaaraus-
ziehung. Centralbl. f. Augenheilkde. Bd. XXI, p. 193.
806. Walter, O. Ueber Accommodation bei Aphakie. Arch.
f. Augenheilkde. Bd. XXXV, 1, p. 22.
Schanz (792) berichtet über eine Familie, in der die 3 Kinder einer
jetzt noch lebenden gesunden Mutter um das 20. Jahr herum auf beiden
Augen an Total-Staar, der sich in wenigen Monaten entwickelte, vorüber-
gehend erblindeten.
Purtscher (794) constatirte unter 11 Kindern eines gesunden Ehe-
paars bei dem 4., 7. und 11. Kinde Cataract.
Das von Rogman (795) beobachtete Linsencolobom des linken Auges
(am rechten, wo die Linse durch Verletzung luxirt, waren anscheinend die
gleichen Veränderungen vorhanden) bestand in einer gradlinigen Abflachung
des oberen Randes, welcher an der Stelle des Ueberganges in die normale
Rundung aussen eine conische Erhebung der Kapsel zeigte. Am äusseren
Umfange des Linsenrandes reihen sich eine Anzahl kleinerer ähnlicher Er-
hebungen an. Von allen diesen gehen gespannte rareficirte Zonulafasern ab.
Die Linse ist nach innen und unten luxirt. was wohl durch die Lage des
Linsenrandes wie die zur Pupille excentrische Lage einer Zonularcataract
erwiesen wird. Die Iris war anf einen 1!/, mm breiten atrophischen Streifen
reducirt, das Auge von normaler Grösse, ophthalmoscopisch keine andere
Missbildung zu erkennen. Nach einem Vergleich seiner mit einer Anzahl
fremder Beobachtungen bespricht Verf. die Entstehung der Missbildung, die
seiner Ansicht nach hier kaum eine andere als in den typischen der Lage
der fötalen Augenspalte entsprechenden Formen sein dürfte, da die meisten
ihnen zukommenden Kennzeichen beiden Formen gemeinsam sind. Die eine
Ursache ist das zu lange Fortbestehen eines Theiles der Gefässe der Kapsel,
wie aus den Befunden direct zu erschliessen ist, eine andere Ursache ist die
partielle mangelhafte Entwickelung und Befestigung der Zonula, worauf unter
anderen die Beziehungen zwischen Colobom und Ectopie die Häufigkeit des
Zusammentreffens beider, sowie sichtbare Zonulaveränderungen hinweisen.
v. Mittelstaedt.
Schön (797) betont, dass auch er, wie Wettendorf, die Cataracta
spastica, bes. aber den Schicht- und Ergotinstaar auf Krampf des Accommodations-
muskels zurückgeführt habe. In diesen Fällen sollen die Staarträbungen aus
entarteten Epithelien bestehen und soll die Vertheilung der trüben Streifen von
der Anordnung der Zonulafasern abhängen.
Rockliffe’s (798) Patient, 62 Jahre alt, bekam Erbrechen in
der Nacht nach der Operation und einige Tage später einen acuten, ausge-
XVI. Linse. 201
breiteten Gichtanfall. Mehrere Tage waren Oedem und Chemosis der Lider
sorhanden, Cornea jedoch klar, Patient wurde bald völlig hergestellt.
Werner.
Puccioni (799) beschreibt einen Fall von doppelseitiger Linsenektasie,
den er bei einem jungen, kurzsichtigen, analphabetischen Landmädchen an
der römischen Klinik beobachtet hat. Die Verschiebung war auf einem Auge
nach oben innen, auf dem anderen nach oben aussen. Da die asthenopischen
Beschwerden sehr lästig waren, wurde beiderseits von Businelli mittelst
kleinen Lappenschnittes ohne Iridectomie die Extraction der Linse erfolgreich
ausgeführt. Weil Trauma ausgeschlossen, die Myopie nur eine mässige war
un! beide Augen, ausser der abnormen Linsenlage, keine krankhaften Ver-
änderungen aufwiesen, so kann Verf. in der Erörterung der Krankheitsursache
nr den Umstand in Erwägung ziehen, dass das Mädchen nach Landessitte
shr oft schwere Lasten auf dem Kopfe tragen musste. Die angestrengte
Zısammenziehung der Halsmuskeln könnte durch Vermehrung des intraocu-
lären Druckes das Reissen der vielleicht von Natur aus schwachen Zonula
Zinni und die Verschiebung der Linse herbeigeführt haben. Dantone.
Unter den 13 Beobachtungen Mitvalski’s (801) von subconjunctivaler
Linsenlaxation, bei denen 9 Mal die Linse operativ entfernt wurde, war die
Ruptur des Bulbus 9 Mal eine indirecte, typische in der Gegend dicht hinter
der Corneo-Scleralgrenze, während sie in den andern Fällen zugleich mit
einer Wunde der Bindehaut direct durch eine scharfe Kante des verletzenden
Gegenstandes (Holzstück, Hammer) entstanden war. Nur in einem Fall lag
die Linse noch zum Theil in der Scleralwunde. Wahrscheinlich war diese
im Augenblicke des Entstehens gegen die obere Orbitalwand gepresst und
hierdurch der vollständige Linsenaustritt verhindert worden. Denn in der
Ausdehnung der Wunde, wie für andere Fälle angenommen worden, lag kein
Hinderniss, da sie 14 mm gross war. Eine Luxation ohne die Linsenkapsel
war äusserst selten und fand sich nur in einem Fall, wo der Kern einer seit
der Kindheit bestehenden Nuclearcataract austrat. Die sich wenig verändernde
Kapsel der luxirten Linse verwächst mit der umgebenden Bindehaut, deren
Gefässe sie durchdringen und die Resorption der gequollenen gelatinösen nur
wenig getrübten Massen befördern. Die Dauer dieser Aufsaugung hängt vom
Lebensalter und noch anderen Momenten ab. Am schnellsten geht sie vor
ZC wenn die Kapsel zerrissen, was während und nach dem Trauma geschehen
sin kann, die Scleralwunde offen bleibt und die Linsenmassen vom Humor
u umgeben ist. Eine partiell luxirte Cataract mit intacter Kapsel resor-
Ka sich am langsamsten. Naeh dər Aufsaugung kann ein cystöser Sack
eene der operativ entfernt werden muss. In einem Falle war eine
We alte Cataract völlig verkreidet. Die Narbe der Risswunde ist bald
~ Pigmentirt, bald ausgebuchtet. Zuweilen schliesst sich die Wunde
nate lang nicht, namentlich wenn sie gross und die Linse noch zum Theil
202 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
in ihr liegt. Stets wird die Hornhautwölbung verändert. Die Iris war nur
in einem Falle unverletzt geblieben, meist bestand ein grosses Colobom, auch
war sie mit der Linse zugleich ausgetreten. Der Ciliarkörper war einmal
in äquatorialer, dreimal in schiefer Richtung eingerissen. Bei den atypischen
Luxationen hat stets der Glaskörper Zutritt zur Linse, bei den anderen For-
men dieser oder das Kammerwasser, je nachdem die Iris zerrissen oder un-
versehrt ist. Die Linse ist zu entfernen, sobald als der Bluterguss einen
Ueberblick gestattet, desgleichen auch wenn die Ränder der Wunde klaffen,
da diese sich sonst nicht schliesst. Die Anlegung einer Naht ist zu empfehlen.
Um die Iris braucht man sich ausser in ganz frischen Fällen nicht viel zu
kümmern. Nur in 2 Fällen konnte ein geringes Sehvermögen erhalten werden.
Sympathische Erkrankungen kamen nicht vor. v. Mittelstaedt.
Freyer (802) ist kein Vertheidiger der einfachen Staarextraction. Er
hält die vorausgehende Iridectomie für sicherer und für den allgemeinen Ge-
brauch empfehlenswerth. Burnett.
Um eine wirkliche Befreiung des Pupillargebietes von Carteracten zu
erzielen, die bei dem bisherigen nur als Irrigation der vorderen Kammer zu
betrachtenden Verfahren nicht erreicht werden konnte, hat Chibret (803)
eine Doppelspritze construirt, deren eine Canüle hinter die Iris eingeführt
wird, von wo die aus dem Kapselsack aufgewirbelten J,insenreste in die Pupille
gelangen, um hier von der 2. Canüle gleichzeitig aspirirt zu werden. Der
intraoculäre Druck bleibt daher der gleiche während der Einspritzung. Das
Verfahren, welches ungefährlich, ist bei weichen und unvollständigen, sowie
traumatischen Cataracten indicirt, vermindert die Gefahren der Infection, des
Irisvorfalles und der secundären Cataracte. Bei Staaren unter 30—40 Jahren
macht Chibret einen 3!/, bis 4 mm grossen Einschnitt und discidirt. Nach
3 Tagen eröffnet er die Wunde wieder zur Einführung der Canüle und
Herausspülung der Linsenmassen, sodass der Patient nach 8 Tagen entlassen
werden kann. v. Mittelstaedt.
Purtscher (805) beschreibt eine Chorioidealblutung noch einer normal
verlaufenen Altersstaarextraction, die etwa 6 Stunden nach der Operation
zuerst bemerkt wurde. Patient hatte stark geschnäuzt und in der dabei auf-
tretenden Erhöhung des Blutdruckes lag wahrscheinlich die Ursache.
In einem 2. Falle sah er bei einem 47jährigen Manne eine Blutung
aus den hinteren Aderhauttheilen bei Secundärglaucom und Geschwürsbildung
in alter Hornhautnarbe mit Austreibung der Linse und des Glaskörpers, sowie
Vortreibung der Netz- und Aderhaut durch den geplatzten Geschwürsgrund.
Walter (806) berichtet über ein wegen hoher Myopie operirtes Auge,
das die von Donders seiner Zeit aufgestellte Forderung, dass nämlich die
Sehschärfe bei Prüfung in verschiedenen Distanzen dieselbe bleiben müsse,
correct erfüllte. Diese Beobachtung macht ihm die Annahme einer Accom-
modationsfähigkeit des aphakischen Auges wahrscheinlich. Corneaveränderung
wi wë mer
"EEN deelen en deem EE VEH Es
XVII. Glaskörper. 203
und Augenaxenverlängerung kommen dabei wohl nicht in Betracht, vielmehr
recurrirt er auf eine Strahlenbrechung durch die sich in ihrer Form verändernde
sordere Fläche des Glaskörpers, die aber auch nur von Belang sein kann,
sen erheblichere Unterschiede zwischen den Brechungscoefficienten des
Aımmerwassers und des Glaskörpers zu Gunsten des letzteren bestehen. Die
Accommodation wird dann durch eine runde Form und Enge der Pupille be-
günstigt,
XVII. Glaskörper.
807. Hemi. Klinische Beobachtungen über die Folgen
derGlaskörperverletzungen des Auges. Diss. inaug. Zürich 1897.
808. Wagenmann. Spontaner Hämophthalmus bei heredi-
(ärer Hämophilie. v. Graefe’s Arch. f. Ophthalm. Bd. XLIV, 1,
p. 271.
809. Luchting. Beitrag zur Casuistik der Arteria hya-
lvidea persistens. Diss. inaug. Kiel 1897.
Wagenmann (808) sah bei einem 25jähr. Bluter eine am ersten
Tage sehr geringe, am zweiten sehr heftige mit lebhaften Schmerzen einher-
fchende intraoculare Blutung, die ohne nachweisbare Ursache kam und eine
Verschiebung der Linse nach vorn und eine hochgradige Atrophie und Re-
tation der Iris zurückliess. Die der Ansetzung des Heurteloup folgende
shwere Blutung führte auf die Diagnose Hämophilie.
Luchting (809) veröffentlicht 5 neue Fälle von Arteria hyaloidea
Irsistens. Fall I betraf einen 24jährigen Schlosser. Es fand sich bei ihm
auf dem rechten Auge von der Papille aus der Arteria mediana entspringend
ein fadenförmiger Fortsatz, der sich durch den Glaskörper bis zum oberen
inneren Rande der Linse weiter erstreckte und dort inserirte, nachdem er
sich kurz vorher noch in zwei Schenkel getheilt hatte. Dieser Schlauch war
an der Ursprungsstelle haardünn, nahm aber in seinem Verlaufe stetig an
Dieke zu, um vor der Theilungsstelle das Kaliber seines Ursprungsgefässes
zu erreichen. Links ungefähr derselbe Befund.
Bei Fall IV, der einen jungen, etwa 20 jährigen Menschen betraf, fand
sich auf dem einen Auge aus der Mitte der Pupille entspringend ein Gefäss,
das etwa papillenbreit in den Glaskörper hereinragte und hier stumpf endigte.
Das Gefüss war blutführend und konnte durch schwächeren oder stärkeren
Druck Arterienpuls oder völlige Blutleere hervorgerufen werden.
Verf. lässt es betreffs Fall IV unentschieden, ob es sich um eine blut-
führende Arteria hyaloidea oder um eine Gefässannomalie handelt. Was die
übrigen Fälle betrifft, so hält er das Vorliegen von persistirenden Glaskörper-
arterien bei allen als zweifellos.
204 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
XVIII. Netzhaut und Functionsstörungen.
810. Hirsch. C. Ueber Ast-Embolie der Netzhaut. (Bei-
trag zur Lehre der Blutversorgung der Netzhaut.) Wien. klin.
Rundschau 1897, No. 32.
811. Claibome. Ein Fall von Embolie eines Zweiges der
centralen Netzhautarterie. Ophthalm. Record. August 1897.
812. v. Schweinitz. Angioide Streifen in der Netzhaut.
21. Mittheilung, Ophthalm. Record 1897, No. 7.
812. Hinshelwood. A case of recovery fromalbuminurie
retinitis with remarks as to the prognosis. Brit. med. Journ. 1897.
p. 1157.
813. Amann, E. Ein Fall von Retinitis circinata mit
anatomischer Untersuchung. Arch. t. Augenheilk., Bd. XXXV,
Bd. 2—5, p. 135.
814. Baas. Ueber die anatomische Grundlage des Rinz-
scotoms Bericht der ophthalm. Gesellschaft zu Heidelberg, cf. Arch. f.
Augenheilk., Bd. XXXV, p. 351.
815. Haab. Ueber traumatische Macula-Erkrankung, be-
wirkt durch den elektrischen Strom. Zehender’s klin. Monatsbl..
Bd. XXXV, p. 213.
816. Fister. A case of subhyaloid Haemorrhage in which
the specimen was obtained, with mikroscopie Sections. Ophth.
Hosp. Rep. Vd. XIV, p. 291.
817. Hale, B. Ein Fall von Arterienpuls der Arterie
retinae centralis, abhängig von einem Aneurysma der Aorta
ascendens, der Inominata und Subclavia. Zehender’s klin.
Monatsbl., Bd. XXV, p. 239.
818. Hirschberg, J. Eigenthümliche Entartung sämnt-
licher Netzhautblutadern. Centralbl. f. Augenheilk., Bd. XXI, p. 206.
819. Wagenmann. Circulationsstörungen in den Netz-
hautgefässen. Bericht der ophthalm. Gesellschaft zu Heidelberg. Arch.
f. Augenheilk., Bd. XXXV, p. 352.
820. Wagenmann, A. Beitrag. zur Kenntniss der Circula-
tionsstörungen in den Netzhautgefässen. v. Graefe’s Arch. f.
Ophthalm., Bd. XLIV, 2, p. 219.
821. Thomas, S. Decollement de la rétine avec glau-
come simulant neoplasme dans un oeilanciennement traumatise.
Arch. d’opht. T. XVII, p. 474.
822. Intrzenka. Ueber die operative Behandlung der
Netzhautablösung nach Deutschmann. Wiener med. Wochenschr.
1897, No. 20.
823. Andogsky. Ueber das Verhalten des Sehpurpurs bei
der Netzhautablösung. v. Graefe’s Arch. f. Ophthalm., Bd. XLIV.
2, p. 404.
824. Schmidt-Rimpler. Zur Theorie und Behandlung der
Netzhautablösung. Deutsche med. Wochenschr., 1897, No. 44.
XVIIl. Netzhaut und Functionsstörungen. 205
825. van Fleet. EinFall von Alkoholamaurose. Manhattan
Ere and Ear Hosp. Reports, Jan. 1897.
826. Popow. S. W. Zur Pathologie der Tabaksamplyopie.
Wojenno Med. Journ. 1897, No. 5.
827. Cowl u. Levy-Dorn. Ueber die Lichtempfindungen
bei der Einwirkung der Röntgenstrahlen. Berl. physiol. Gesell-
schaft 1897.
828. Hilbert. EinFall vonGeschmacksphotismen. Zehen-
dere klin. Monatsbl. f. Augenheilk., Bd. XXXV, p. 271.
829. Koster, W. Erythropsie. Nederlandsche Oogheelk. Bydragen,
Af. 4, 1896,
830. Snellen, H. Erythropsie. v. Graefe’s Arch. f. Ophthalm.,
Bd. XLIV, 1, p. 19.
831. Bielschewski. Ueber monoculäre Diplopie. Bericht der
ophthalm. Gesellsch. zu Heidelberg. cf. Arch. f. Augenheilk., Bd. XXXV,
4. p. 348. |
832. Antonelli, A. Die Amblyopie transitoire. Deutsch von
0. Nieser. Halle, A. Marbold 1897.
Hirsch (810) kommt auf Grund einer Reihe von Beobachtungen zu
dem Schluss, dass die Macula von besonderen kleinen Arterien des Stammes und
ion Zweigchen des oberen und unteren Hauptastes versorgt wird. Letztere
iden führen das Ernährungsmaterial für die ganze übrige Netzhaut. Der
feet der isolirten Embolie der Ernährungshauptader eines der drei Er-
tührungsgebiete der Netzhaut hat nur zur Folge einen Gesichtsfelddefect und
rielle Sehnervenatrophie, aber nicht Einbusse an centraler Sehschärfe. Er-
indung des Netzhautcentrums muss stets die Folge sein der Embolie aller
drej Ernährungsgefässe oder des Stammes der Centralarterie vor Abgang
der Aeste,
Claibome (811) berichtet über einen Fall von Embolie des Zweiges
des unteren Abschnittes der centralen Netzhautarterie, welcher nach der
Macula zieht. Es bestand ein kleines, centrales Scotom, welches bestehen
bieb, und diese Seite des Sehnerven wurde viel weisser, als normal.
EN. Burnett.
De Schweinitz (812) berichtet über einen zweiten Fall von sogen.
angioiden Streifen in der Netzhaut, welche auf Blutungen in das Netzhaut-
webe zurückgeführt werden können. Es bestanden frische Blutungen im
rechten Auge, während das linke ein typisches Bild der anastomosirenden
räunlichen Streifen darbot, welches die Krankheit auszeichnet. Der Zustand
t durch eine schöne Chromo-Lithographie erläutert. Burnett.
Hinshelwoods (812) Pat., eine Frau von 65 Jahren, hatte einen
uten Anfall von Morb. Brightii im October 1893 mit allgemeinem Oedem,
Kopfschmerzen, Convulsionen mit Ausgang in Coma, das mehrere Tage dauerte.
206 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Wiederherstellung nach 2 Monaten. Im Januar 1895 Verlust der Sehkraft:
Typische Retinitis albuminurica auf beiden Augen mit grossen Herden in der
Macula und mit peripheren Blutungen. Nach einem Jahr waren die einzigen
Erscheinungen eine leichte Verfärbung der Macula und wenige peripher.
Pigmentherde.e Nach 3 Jahren Status idem., V= normal, guter Zustand.
Autor erklärt dies für einen experimentellen Fall und meint, dass die Prog-
nose der Retinitis albuminurica sehr vom Character der Renalen-Affection
abhängig ist, indem sie günstiger in acuten oder subacuten Fällen von
Nephritis ist. Werner.
Aus dem Amann'schen (813) Fall von Retin. circinata geht in Be
rücksichtigung des mikroskopischen Befundes und der mikroskopischen Prä-
parate mit Sicherheit hervor, dass die meisten Flecken einzig und allein durch
Ansammlung von Fettkörnchenzellen bedingt waren und ferner, dass die
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weissen Flecke da entstanden, wo früher Blutungen gesessen hatten, dies aber |
erst zu einer Zeit, wo von einer Blutung an der betreffenden Stelle schon
lange nichts mehr zu sehen war. Die hyalinen Schollen sind aus zerfallenen |
rothen Blutkörperchen entstanden. Ophthalm. sind sie gar nicht sichtbar oder |
bedingen nur eine schmutzig-rothe Verfärbung der betreffenden Netzhaut-
stellen. Die Fettkörnchenzellen sind wahrscheinlich aus Endothelien hervor-
gegangen.
Haab (815) berichtet über einen Patienten, dessen beide Augen von
einem elektrischen Strom unbekannter Stärke und Spannung getroffen wurden.
Für kurze Zeit sah er nichts. Am rechten Auge wurde die Macula ge
schädigt, doch gingen in 2 Monaten die Veränderungen wieder zurück. Diese
Veränderungen waren zweierlei Art: 1. eine zart milchige Trübung über die
ganze Maculagegend und 2. längs des oberen Randes der Netzhautgruben
viele weissliche, gelbe Fleckchen von unregelmässiger Form und verschiedener
Grösse, ähnlich denen, die man öfter bei alten Leuten sieht und die man
als Drusen der Glaslamelle bezeichnet.
Fister (816) giebt zunächst eine Uebersicht der verschiedenen An-
sichten über Ursprung und Localisation dieser Hämorrhagien in der Macula- A
Gegend und meint, dass in seinem Falle zum ersten Male eine mikroskopische
Untersuchung gemacht wurde. Patientin, 60 Jahre alt, hatte Nasenbluten.
Systolisches Geräusch an der Herzspitze, gespannten Puls, starke Eiweis-
spuren im Harn. Rechtes Auge erblindete ganz plötzlich (V. :- Hand-
bewegung). Halbmondförmige Hämorrhagie der Macula, oberer Rand in einer
Ebene mit dem Centrum der Papille scharf abgegrenzt, unterer Rand gezackt:
kleinere Hämorrhagie unterhalb. Pat. starb an Cerebral-Blutung. Das Auge
wurde in 10°), Formol gehärtet. Auf den Schnitten zeigte es sich, das
die Hämorrhagie retinal war, dass sie die Lamina interna bedeckte und
unter ihr zunahm. Stellenweise war das Blut durch eine oder beide Mem-
branen durchgetreten. Werner.
XVIII. Netzhaut und Funktionsstörungen. 207
Es handelte sich in dem Hirschberg’schen (818) Falle um albu-
minurische Neuroretinitis, bei der alle Blutadern röhrenförmige helle und
unregelmässige Scheiden zeigten.
Wagenmann (819) berichtet über einen Fall von recidivirender Ver-
dunkelung und Erblindung eines Auges, bei dem er während eines schweren
Aufalles vollständige Ischämie der Netzhautarterien feststellen konnte. Ein
Druck von aussen etwa durch Geschwulstbildung oder durch eine glauco-
matosen Process oder durch Circulationshindernisse im Gefässsystem (Embolie,
Thrombose) mussten ausgeschlossen und vielmehr auf einen Gefässkrampf
recurrirt werden. Dieser allein erklärt die Häufigkeit und die plötzliche
Entstehung der Circulationsstörung und die rasche, vollständige Wieder-
berstellung der normalen Circulation und der Function. Die Ursache des
Krampfes wurde auf Arteriosclerose zurückgeführt. Um durch Herabsetzung
des Augendruckes die Circulation in der Retina zu heben, wurde eine Iri-
dectomie vollführt, die auch vorübergehend Nutzen brachte. Hieran schliesst
er einen zweiten Fall, bei dem er den Verschluss eines Arterienastes nicht
auf Embolie, sondern auf eine locale Arterienwanderkrankung (arterielle
Thrombose) beziehen zu müssen glaubt.
Thomas (821) beobachtete auf dem in Folge einer Verletzung im
enten Lebensjahre erblindeten linken Auge eines 17 jährigen, das bis dahin
keinerlei Veränderungen mehr gezeigt hatte, ein seit kurzem bestehendes
Glaucom. Durch die erweiterte Pupille erkannte man eine oben und dicht
hinter der Linse gelegene pigment- und gefässlose unbewegliche Masse, welche
der Wahrscheinlichkeit nur eine Neubildung sein konnte, Am enucleirten
Auge fand sich dagegen eine ausgebreitete Ablösung der hochgradig ver-
ävlerten Netzhaut, welche in ihrem oberen Abschnitte durch narbige Exsudate
an die Aderhaut festgeheftet war und daher die Täuschung verursacht hatte.
Abgesehen von verschiedenen mikroskopischen Veränderungen bestand Ver-
schluss des Iriswinkels, während eine Excavation des Sehnerven völlig fehlte.
Bemerkenswerth war der reiche Eiweissgehalt der intraocularen Flüssigkeiten,
besonders des Glaskörpers, welche unter der Einwirkung der Baumgarten-
«chen Lösung zahlreiche, beim Lungenödem aufgefundene Gerinnungsformen
aufwies, ein Befund, welcher an die alte Auffassung des Glaucons als eines
Velems des Glaskörpers erinnerte. v. Mittelstaedt.
Intrzenko (822) berichtet über 10 Fälle. In dem Falle von
Kaninchenglaskörperinjection entwickelte sich totale Ablatio. Auch die Netz-
hautelaskörperdurchschneidung ergab keine Erfolge.
Andogsky (823) kommt in seiner interessanten Studie zu folzenden
Schlüssen: Der Sehpurpur lässt sich urter gewissen Umständen auch an der
abzelösten Netzhaut constatiren und zwar bei experimentell hergestellter
Ablatio etwa bis zum 6. Tage, d. h. so lange noch die Aussenglieder der
Stäbchen unverändert oder wenigstens noch in zerfallenem Zustande vorhanden
Literaturbericht über das Jahr 1897 zum Archiv für Augenheilkunde. XV
208 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
sind. Es richtet sich die Färbung nach dem Vorrath an Sehpurpur, welcher
im Moment der Ablösung in der Stäbchenschicht vorhanden ist. Der Purpur
der abgelösten Netzhaut unterliegt nun dem Vorgang der Zersetzung und zwar
unter dem Einflusse des Lichtes, eine Regeneration des zersetzten Purpurs
ist nicht zu beobachten. Je intensiver das Licht, um so schneller geht der
Zersetzungsprocess vor sich. Man sieht den Uebergang durch Roth, Blas-
roth und Orange, Gelb, Bilassgelb und eine farblose Substanz (Sehweiss).
Beim Aufenthalt im Dunkeln und nur vorübergehender Einwirkung von
Natronlicht ist selbst am 6. Tage noch etwas Färbung vorhanden. Das
Epithel ist der einzige active Regenerator des Schpurpurs.
Schmidt-Rimpler (824) stellt der Leber’schen Retractionstheorie
und der Raehlmann'schen Diffusionstheorie die von ihm vertretene Theorie
der entzündlichen Exsudation aus den Chorioidealgefässen gegenüber. Er führt
die trotz der subretinalen Exsudation meist nicht auftretende Drucksteigerung
zurück auf ein, wenn auch dem Patienten nicht immer deutliches, allmähliches
Entstehen der Ablatio und auf die sich von selbst regulirende Lympheirculation
weist die Schöler’schen und Deutschmann’schen Operationsmethoden,
zurück und beschränkt sich, gemäss seiner Theorie, auf Druckverband bei
Rückenlage, Schwitzen resp. Mercurialisation und eventuelle Punctionen der
Sclera.
Die Eigenthümlichkeit des van Fleet’schen (825) Falles von Alcohol-
Amaurose bestand in der Form der Gesichtsfelder, welche auf der Nasenseite
in beiden Augen ausfielen, und in der grossen Menge Strychnins (?j, grm
2 Mal täglich), welche verabreicht wurde, bevor man eine Wirkung wahr-
nahm. Selbst diese Dosen waren nicht im Stande, eine dauernde Besserung
herbeizuführen, und der Patient erblindete vollständig mit Nervenatrophie.
Burnett. `
Popow (826) unterwarf Kaninchen einer langsamen Nicotinvergiftung
während 1—6 Monaten, durch Nicotineinspritzung von 0,0006 allmählich bis
0,003 ansteigend. Die weiblichen Kaninchen erwiesen sich empfindlicher als
männlichen. Albinos und junge Kaninchen vertragen Nicotin besser. als
pigmentirte und alte. Die ophthalmoskopische Beobachtung gab meist negative
Resultate: Die von Modestow beobachtete Blässe der Papille sah Popow
nie eintreten. Das klinische Bild der Vergiftung liess keinmal merkliche Ab-
nahme des Sehvermögens bei dem Kaninchen vermutlien. Die mikroskopische
Untersuchung der Augen ergab zuerst Veränderungen der Membr. limitans
interna. Es bildeten sich in derselben Unebenheiten, wellige Erhebungın,
selbst Ablösungen von der Retina, in denen unregelmässige, den Ganglien-
zellen ähnliche, kernlose, stark lichtbrechende Bildungen angesammelt waren.
Die Nervenfaserschicht war wenig verändert. In der Ganglienschicht der
inneren reticulären und inneren Körnerschicht dieselben Veränderungen, die
Modestow beobachtet hat, mit Ausnahme der Vacuolenbildung in den
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XVIII. Netzhaut- und Funktionsstörungen. 209
Ganglienzellen. Die Trennung der Pigmentschicht von der Netzhaut kann
Popow keinesfalls bestätigen. Im allgemeinen waren die gefundenen Ver-
änderuneen mehr im medialen centralen Theile ausgesprochen. Alle Verände-
rungen bieten nichts für die Nicotinvergiftung allein characteristisches: die-
selben Veränderungen sind auch mehr oder weniger in der Netzhaut beim
Hungern (Bitsch), bei Alcoholvergiftung (Rymowitsch), Icterus (Dol-
ganow), Urämie (Chochrjakow) und andere Processe verhanden.
Hirschmann.
Cowl-Dorn (827) stellte durch sehr sorgfältige Untersuchungen fest,
dass die von anderen Autoren beschriebenen Lichtempfindungen bei der Ein-
wirkung der X-Strahlen wahrscheinlich in das Gebiet der subjectiven Licht-
empfindungen gehören, die sehr leicht auftraten, wenn das Gesichtsfelä voll-
ständig verdunkelt ist. Danach verdienen die Nachrichten von einer günstigen
Peeinlussung gewisser Formen von Blindheit durch die Strahlen keinen
Glauben.
Hilbert (828) berichtet, dass seine 7jährige Tochter den Geschmack
von guter Milch mit der Farbe »Gelb« associirt und dass bei unangenehmerem
Geschmack die Empfindung von »Braun« und bei sehr unangenehmem Ge-
schmack die von Grau bis Schwarz auftritt.
Bei weiter Pupille und intensiver Beleuchtung von allen Seiten, sowohl
von oben durch starkes Sonnenlicht, als von unten durch starkes vom Schnee
relectirtes Licht dringt ein gewisses Quantum Licht zwischen Iris und Linse
durch und fällt dabei auf die mit Blut gefüllten Ciliarfortsätze und beleuchtet
also die Peripherie der Retina mit einem purpurrothen Licht; durch Simultan-
entrast werden, nach Koster (828) die Gegenstände, welche sich auf dem
Centrum der Retina bilden, im hellen Licht eine grüngelbe Farbe annehmen,
indem beim Hereintreten in ein dunkles Zimmer durch Successiv-Contrast die
Gegenstände in einer purpurrothen Farbe gesehen werden. Westhoff.
Snellen (830) behauptet auf Grund von Versuchen, dass die Erythropsie
ihre Erklärung findet in Nachbild- und Contrastwirkung unter der Voraus-
setzung. dass zu ihrer Entstehung die intensivere, farbige Beleuchtung eines
Theiles des pereipirenden Organs erfordert wird. Die objective Quelle der
rothen Farbe kann vielleicht in der Durchleuchtbarkeit des Augenlides und
der Augenwand gesucht werden.
Antonelli (832) hat das Resultat seiner langen Arbeit in einer Reihe
von Sätzen zusammengefasst, von denen hier die hauptsächlichsten hervor-
gehoben seien:
l. Es erscheint nützlich, den Namen »Amblyopie transitoire« an Stelle
der anderen Bezeichnungen (Flimmerscotom etc.) zu Setzen; nur wenn das
Gesammtbild der Migräne oder partiellen Epilepsie vorhergeht, wird man zur
Diagnose von Migräne die Amblyopie transitoire als ein Epiphänomen
fügen dürfen. |
XV
210 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
2. In der Mehrzahl der Fälle soll sie wie die Migräne zu den nervösen
Störungen rein dynamischer Natur gerechnet werden.
3. Sie ist wesentlich characterisirt durch verschiedene Augenstörungen,
wie Hemiopie, peripherische symmetrische Scotome, centrales Scotom, Amblyopie,
selbst totale Amaurose etc.
Die Störung entsteht und verschwindet mehr oder minder plötzlich; oft
ist auch ein sie begleitendes Schwindelgefühl vorhanden.
4. Die Ambl. transit. ist eine sehr häufige Affection. Die Anfälle, wie
sie sich bei Gichtkrauken, Hämorrhoidariern, schwangeren und anämischen
Personen finden, sind stets zu vorübergehenden Störungen geneigt, in denen
die vasomotorischen Hirnstörungen eine grosse Rolle spielen. Die physio-
pathologischen Bedingungen, die auf so rapide Art die Circulation der in
Beziehung mit den Sehorganen stehenden Hirnpartien vermindern, sind noch
wenig bekannt. — Ausser constitutioneller Prädisposition kommen auch zu-
fällige Gelegenheitsursachen in Betracht. Die Krankheit findet sich meist bei
Erwachsenen (vom 30.— 60. Jahre); sie ist häufiger beim weiblichen Ge-
schlecht, hereditäre Belastung spielt eine grosse Rolle; man hat einen corti-
calen Sitz für sie anzunehmen. Auslösende Momente sind hauptsächlich
Hunger, Obstipation, Arbeit jeder Art, acute Herzschwäche, psychische Er-
regung, Nasenpolypen, acute Blendungen, Nahen der Menses etc.
5. Die Migräne zeigt sich immer auf der dem Abschnitt des ergriffenen
Gesichtsfeldes entgegengesetzten Seite (im Gegensatz zu anderen begleitenden
Störungen.) Am häufigsten ist das corticale Centrum für das periphere Sehen
der linken Hemisphäre ergriffen (Flimmerseotom rechts oder rechtsseitige
Hemianopsie’. Meistens ist die Krankheit eine einfache.
6. Einzureihen ist sie diagnostisch unter die subjectiven Sehstörungen;
nur in einigen Fällen von langer Dauer kann man mit dem Perimeter Form
und Ausdehnung des Scotoms controlliren. Ueber die Prognose ist es schwer,
etwas Sicheres zu sagen.
7. Für die Behandlung kommen Brom, Hydrotherapie, Chinin, Digi-
talis etc. in Betracht ; horizontale Ruhelage und Schluss der Augen sind ein gutes
Mittel zur Coupirung des Anfalls. Zur Unterdrückung dient Wein, heisser
mit Alcohol versetzter Thee, starker Kaffee, oder plötzliche Kälteeinwirkung
aufs Gesicht.
XIX. Sehnerven.
833. Nottbeck, B. Ein Deitrag zur Kenntniss der con-
genitalen Pseudoneuritis (Scheinneuritis). v. Graefe’s Arch. f.
Ophthalm. Bd. XLIV, 1, p. 31.
834. Hoche. Zur Frage der Entstehung der Stauungs-
papille. Arch. f. Augenheilk. Bd. XXXV, Zi p. 192.
XIX. Sehnerv. 211
835. Krückmann. Zur Pathogenese der Stauungspapille.
Bericht d. ophth. Gesellsch. zu Heidelberg. cf. Arch. f. Augenheilk. Bd. XXXV,
un D 339.
836. Neumann, G. Papilloretinitis bei Chlorose. Dissert.
inaug. Berlin 1897.
837. Braine Hartwell. Double optic neuritis in Enteric
fever. Brit. med. Journ. May 1897, p. 1344.
838. Juler, H. Un cas de névro-rétinite monoculaire
syphilitique avec examen microscopique. Arch. d’ophth. T. XVII,
1897, p. 543.
839. Flintzer, A. Beitrag zur Kenntniss der retro-
bulbären Neuritis. Dissert. inaug. Jena 1897.
840. Higier. Zur Klinik der familiären Opticusaffec-
tionen. Deutsche Zeitschrift f. Nervenheilk., Bd. X.
Nottbeck (833) macht auf eine congenitale Anomalie der Sehnerven-
papille von neuem aufmerksam, die sich unter 10000 Fällen etwa 20 Mal
findet, das ausgesprochene Bild einer Neuritis darbietet, doch aber, wie Jahre
lang fortgesetzte Beobachtungen lehrten, keine Entzündung des Sehnerven dar-
stellt. Hypermetropie und Astigmatismus sind oft dabei zu finden. Verwaschene
Papillengrenzen, besonders nach innen, oben und unten, radiäre Streifung der
Papille und ihrer Grenzen, oft leichte Hyperämie und Prominenz der Seh-
rersenscheibe sind die Hauptmerkmale des Bundes. Gefässschlängelung tritt
selten hervor.
Hoche (834) präcisirt sich zur Frage der Entstehung der Stauungs-
papille ungefähr wie folgt: Der Einfluss von Toxinen bei den einfachen Tu-
moren ohne Meningitis, Fieber etc. ist weder erwiesen noch wahrscheinlich.
Den Opticusveränderungen analoge Processe im Rückenmark an den hinteren
Wurzeln lassen für beide Gebiete das einzige gemeinsame Moment, nämlich
die mechanische Drucksteigerung als die wesentliche Ursache erscheinen. Der
ülematös durchtränkte Sehnerv wird in der Gegend der Lamina cribrosa ein-
geschnärt und wird durch Aufhebung des trophischen Einflusses der Ganglien-
zellen eine Degeneration der Opticusfasern central und peripher an der Lamina
cribrosa erzeugt.
Neumann (836) stellt 6 Fälle zusammen und bringt zwei neue
Beobachtungen. Der eine Fall war durch so schwere allgemeine Beschwerden
complicirt, dass zuerst und zwar auch von neurologischer Seite an Hirntumor
gedacht wurde.
= ia Hartwells Fall (837), Knabe von 11 J., wurde die beiderseitige
Nearitis optica 2 Tage vor dem Tode entdeckt; die Krankheitssymptome
deuteten auf Meningitis oder Typhus hin; Exitus erfolgte am 18. Tage. Keine
Convulsionen, kein Strabismus, keine Nasen- oder Ohren-Affeetionen. Bei der
Section fand sich Entzündung der Peyer’schen Haufen, Vergrösserung der
Mesenterialdrüsen und der Solitärfollikel. Gehirn normal. Werner.
212 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
In dem Falle Juler's (838) war ein 52jähriger Mann, welcher 2 Jahre
zuvor Syphilis erworben und mit Quecksilber und Jodkali behandelt worden
war, auf dem linken Auge unter äusserlicher Entzündung erblindet. Es be-
stand noch leichte Iritis, totale hintere Synechie, keine Druckerhöhung, aber
heftige Schmerzen. Augenhintergrund nicht zu sehen. An dem wegen Ver,
dacht Tumors enucleirten Bulbus fand sich hochgradige Entzündung der
Papille und der Netzhaut und des Schnerven, welcher um das Doppelte ver-
dickt war.
Bald nach der Enucleation, welche die Schmerzen beseitigt hatte, traten
schwere Allgemeinerscheinungen an Haut, Schleimhaut und Darm auf, welche als
secundäre Spätsymptome einer antiluetischen Behandlung weichen. Verf. glaubt,
dass es sich in manchen ätiologisch dunkelen Fällen retrobulbärer Neuritis
um ähnliche, nur geringere Sehnervenveränderungen handeln könne, und sal
gute Erfolge von einer Quecksilberbehandlung. v. Mittelstaedt.
Flintzer (839) berichtete über 2 Fälle von acuter, retrobulbärer
Neuritis, die Leber als rheumatischen Ursprungs bezeichuet. Die Fälle
heilten aus mit normaler Sehschärfe, in dem einen waren die Papillen leicht
grau verfärbt.
In einem anderen Fall von retrobulbärer Entzündung war es zweifel-
haft, ob dieselbe durch die stattgefundene Erkältung eingetreten war oder im
Zusammenhang stand mit einer schweren Allgemeinerkrankung, einem Magen-
carcinom.
3 Fälle von retrobulbärer Neuritis bei allgemeiner Lues beschreibt als-
dann der Verfasser, der ganze Verlauf und der ophthalmoskopische Befund
sprechen gegen jedes andere Schnervenleiden, endlich bespricht er noch einen
Fall bei Schrumpfniere, auch hier ist weder eine rheumatische Erkrankung
oder irgend eine Netzhautentzündung nachzuweisen.
Higier (840) theilt die Krankengeschichten zweier Brüder mit, bei
denen die ophthalmoskopische Untersuchung doppelseitige Neuritis optica mit
blauweisser Verfärbung der temporalen Papillen-Hälften ergab; ein Onkel
mütterlicherseits sei von demselben Leiden befallen gewesen. Ueber die Natur
und den Sitz des entzündlichen Processes bei dieser famil. Neur. opt. ist noch
nichts sicheres bekannt; dass besonders die maculären Fasern erkranken, liegt
vielleicht an einer zu zarten Veranlagung dieser durch die Function am meisten
in Anspruch genommenen Fasern.
Klinisch sehr ähnlich verhält sich eine andere Gruppe von Opticus
Affeetionen, die familiär-hereditäre syphilitische Neuritis optica, die an
der Hand eines von Linde publicirten Falles besprochen wird.
Dann werden zwei Fälle mitgetheilt, die ein 12 jähr. Mädchen und dessen
achtmonatl. Bruder betreffen und ophthalmoskopisch eine ziemlich weit vor-
geschrittene Atrophie des Sehnerven erkennen liessen; da in der Anamnese
jedes ätiologische Moment fehlte, musste diese Erkrankungsform als eine
XX. Verletzungen, Fremdkörper (Parasiten). 913
hereditär-familiäre, möglicherweise congenitale genuine Opticus-Atrophie auf-
gefasst werden, die von der oben beschriebenen Neuritis optica principiell
zu trennen ist, besonders wegen des Befallenseins sämmtlicher Opticusfasern, und
des Fehlens entzündlicher Erscheinungen. Zu trennen ist diese Opticus-
Affection auch von denen, wie sie im Zusammenhang mit Schädelmissbildungen
öfters beschrieben wurden.
Schliesslich berichtet Verf. noch von einem 9 Monate alten Kinde, das
an einer eigenthümlichen Nervenkrankheit litt, der schon 2 Geschwister früher
erlegen waren. Der Verlauf des Leidens lässt 3 Perioden unterscheiden.
l. Beginn im 3.—4. Monat mit Sehstörungen und Muskelschwäche;
ephthalinoskopisch: Symmetr. Degeneration der Macula lutea.
2. Zunahme der Muskelschwäche. Opticus-Atrophie und Aufhebung der
Schkraft.
3. Atrophie der Muskulatur, Marasmus. Exitus im zweiten oder dritten
Lebensjahre. |
Die Aetiologie ist ganz dunkel.
XX. Verletzungen, Fremdkörper (Päräsiten.
841. Blok. Verwonding van het rechter oog. Nederl. Oog-
belk. Bydragen. Afl. 4, 1896.
842, Hirsch. Ein Fall von Ruptura sclerae mit Ver-
firbung der Conjunctiva durch losgerissene Iris. Beiträge zur
Augenheilk. Heft XXVI.
844. Shaw, E. Neuritis optica nach Perforationswunde
des Augapfels. Ophth. Rev. XVI, p. 107.
845. Zirm, E. Ein Fall von Contusio bulbi mit Zer-
teissung des Sehnerven. Centralbl. für Augenheilkde., XXI, p, 209.
846. Sollt Entfernung von Eisensplittern aus dem Auge
mittelst des Electromagneten. Wien. med. Presse. 1897, No. 18.
(2 günstige Erfolge).
847. Tweedy, J. Noumerous foreign bodies embedded in
ên eye, retraining normal vision. Trans. Ophth. Soc. U. K. XVI,
P. 338 (mehrere Glassplitter).
848. Cramer. Zu den Verletzungen der Augenhöhle.
Monatsschr, f. Unfallheilk. 1897.
819. Marshall, C. D. Extraction of a piece of metal from
the vitreous with the eletromagnet, retention of good vision.
Trans. Ophth. Soc. U. K. XVI, p. 358.
850. Wagenmann. Beitrag zur Kenntniss derZündhütchen-
e ingen des Auges. v. Graefe’s Arch. f. Ophth. ete., XLIV,
. 273.
851. Friedenberg, P. Ueber einen Fall von Schrotver-
letzung beider Augen. Nachweis des Fremdkörpers mittelst
Ròntgen-Photographie. Deutsche med. Wochenschr. 1897, No. 46.
214 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
852. Isbruch. Beitrag zur Kenntniss der Schrotver-
letzungen des Auges. Dissert. inaug. Jena 1897.
853. Worrel. Durchgang eines Schusses durch den Aug-
apfel. Ophth. Record 1897, No. 8.
854. Carhart, W. Ein Fall von traumatischer Blindheit
mittheilweiser Wiederherstellung des Sehens nach 15 Monaten.
Eye and Ear Hosp. Report. Jan. 1897.
855. Piccoli. Cisti dell’ orbita da cisticerco. Lav. di
Clinica Ocul. d. R. Univers. di Napoli. Bd. V. 1, p. 100.
856. Bobrich. Ueber Erwerbsverminderung bei Augen,
verletzungen. Diss. inaug. Berlin 1897.
Bei der von Hirsch (842) mitgetheilten Kuhhornverletzung zeigte sich
ein Colobom der Iris und frei im Bindegewebe der Conjunctiva liegendes Iris-
pigment, und letzteres theils in diffuser, theils in häufchenförmiger Anordnung.
Das Stroma der abgerissenen Iris war resorbirt und nur das Pigment er-
halten.
Shaw's (844) Patient, ein Knabe von 8 J., erlitt eine Ruptur des
inneren Cornealrandes (links) durch Fallen auf einen Stock (ein Monat vor-
her). Ein Theil des Irisvorfalles wurde abgetragen, die Wunde heilte. Iris fast
reizlos, leichte Ciliarinjection ; T. normal, eine Glaskörperflocke. Ausgesprochene
Neuritis optica. Das Auge wurde zusehends weicher, schrumpfte und wurde
enucleirt. Mikroskop. Schnitte zeigten deutliche Neuritis. Mikroorganismen
nicht gefunden. Werner.
Es handelte sich bei der von Zirm (845) beschriebenen Contusion um
einen Stoss mit einem stumpfen Nagel gegen das obere Lid. Ausser einem
kleinen Riss am Lide und der Conj. bulbi fanden sich Continuitätstrennngen
weder an der Bulbuskapsel noch im Augeninnern, trotzdem lag ein Riss im
Sehnerven dicht hinter dem Augapfel vor.
Die Fremdkörper in Tweedy’s (847) Fall waren Glasfragmente. die
im Fundus eingebettet waren.
Wagenmann (850) konnte die Beobachtung Leber’s, dass in die
Linse eingedrungene und dort stecken gebliebene Kupferstückchen vom Auge
gut vertragen werden und nicht einmal sofort zu totaler Linsentrübung führen,
bei einem Manne bestätigen, bei dem sich 25 Jahre nach der Verletzung eine
Totalcataract entwickelte, in der bei der Extraction ein Kupferstückchen auf-
gefunden wurde.
Es gelang Friedenberg (851), bei querer Durchleuchtung des Kopfes,
den Ort der Schrotkörner ziemlich genau festzustellen; eine Erhaltung des
Sehvermögens war in Folge der ausgedehnten Zerquetschungen nicht möglich.
In dem von Isbruck (852) mitgetheilten ersten Fall handelt es sich
um eine doppelt perforirende Schrotschussverletzung des L Auges, welches mit
nahezu normaler Sehschärfe ausheilte.e Die Untersuchung ergab, dass ein
XX. Verletzungen, Fremdkörper (Parasiten). 215
Schrotkorn durch das obere Lid in den l. Bulbus nach vorn von dem Aequator
eingedrungen war. Der Rand der Eingangsöffnung war noch als eine gelb-
lich-weisse Entfärbung zu sehen, die hintere Perforationsstelle war mit Be-
stinmtheit in einer flächenhaften Blutmasse 12 Papillenmesser von der Pa-
pille entfernt nach innen und oben zu erkennen; ausserdem waren reichliche
(laskörperblutungen und Netzhauttrübungen vorhanden. Der Heilverlauf war
reizlos, das Sehvermögen, welches Anfangs Fingerzählen betrug, stieg nach
Schwund der Trübungen auf ?/,, ophthalmoskopisch war durch den ganzen
Iılaxkörper hindurch ein strangartiges Gebilde zu sehen, welches als früherer
Schusskanal anzusprechen war.
Im zweiten Fall hatte die Schrotkugel das obere rechte Lid durch-
xhlagen, ihren Weg in der Conjunctiva in derselben Richtung fortgesetzt,
Jen Bulbus hart gestreift, ohne ihn zu perforiren und sich in der vorderen
(hu festgesetzt, wie die spätere Operation ergab. Die Folgen dieser Con-
tusion bestanden in einer Aderhautnetzhautruptur in der Nähe der Aequatorial-
segend und einer ausgedehnten Commotio retinae im äusseren Quadranten und in
der Maculagegend in Glaskörpertrübungen.
Der Hauptpunkt von Interesse in dem Falle von Worrel (853) besteht
darin, dass nach dem Durchgang eines Schrotkornes No. 4 durch das Auge,
welches in die Hornhaut nahe dem Limbus eindrang, Sehen von 181. nach
einigen Monaten mit geringer Beschränkung des Gesichtsfeldes wiedergewonnen
wirde. Zwei Jahre später reducirte es eine Entzündung auf !°/, ,, und etwa
mòlf Jahre nach der Verletzung war das Sehen ganz geschwunden, wobei
eine weisse, kreidige Linse zurückblieb. Der Patient war zur Zeit des Un-
D vierzehn Jahre alt gewesen. Burnett.
Carhart’s (854) Patient erhielt über dem Scheitel nach rechts von
ler Medianlinie einen schweren Schlag. Bewusstlosigkeit und Krämpfe traten
rin und hielten viele Monate an; es bestand auch eine Lähmung des linken
Deines und Armes. Die Blindheit dauerte fünfzehn Monate und ging dann
langsam vorüber. Zur Zeit der Untersuchung, drei Jahre nach der Ver-
0 ; e
ktzune war: V: R 2 L. A Gesichtsfelder concentrisch verengt. Keine Augen-
ıhmung. Nery gesund. Keine Hemiplegie oder Hemianästhesie. Er locali- -
\rte die Läsion auf die rechte Seite nahe der innern Kapsel, die einzig mög-
liche Lage für diese Symptome. Burnett.
Piccoli (855) beschreibt eingehend eine orbitale Cysticercuscyste,
velche er bei einem 6jähr. Mädchen beobachtet und entfernt hat. Die Ge-
schwulst hatte die Grösse eines Mandelkerns, lag unmittelbar am Bulbus an
und konnte deren vorderes Ende beim Abziehen des unteren Lides als kleine,
terschiebbare Hervorwölbung an der Uebergangsfalte der Bindehaut gesehen
werden. Verfasser betont die Seltenheit der Cysticercusblasen in der Augenhöhle,
indem in der Litteratur bis jetzt nur vier Fälle (von Graefe, Horner,
Fromaget und de Vincentiis) angeführt sind. Dantone.
216 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
XXI. Augenstörungen bei Allgemeinleiden.
857. Zimmermann, W. Ueber den Zusammenhang von
Augenleiden mit constitutionellen Erkrankungen. Memorabilien.
Jahrg. XLI, Heft 1.
858. Berger, E. Remarques sur quelques troubles ocu-
laires dépendants de létat general. Arch. d’ophth,, XVIL, 7—8,
p. 479.
859. de Lange. Nerveusegezichtsstoornissen. Dissert. inaug.
Amsterdam 1897.
860. Hitzig, Th. Ueber das Vorkommen und die Be-
deutung einer Pupillendifferenz bei Oesophaguscarcinom.
Deutsche med. Wochenschrift 1897, No. 36.
861. Ballaban. Beiderseitige Hemianopsie mit Erhaltung
eines kleinen centralen Gesichtsfeldes. Nach einem Ref. i. Cen-
tralbl. f. Augenheilk. Bd. XXI. p. 275.
862. Manthe, A. Motorand sensoryaphasia (word blind-
ness, word deafness, mindblindness). Brit. med. Journ. T. 1897.
p. 328. Nicht geeignet zu einem kurzen Referat.
863. Lanz, A. Zwei Fälle von corticaler und Seelenblind-
heit. Deutsche med. Wochenschr. 1897, No. 38.
864. Dimmer. Beiderseitiger Exophthalmus mit rela-
tiver temporärer Hemiopie. Wiener klinische Wochenschrift 1897.
No. 17.
865. Steiner, F. Die Besonderheit im Bilde der Base-
dow’schen Krankheit bei Kindern. Wien. med. Blätter 1897,
No. 6.
866. Hitschmann. Fall von Akromegalie mit eigen-
thümlichen Augenbefund. Wiener med. Blätter 1897, No. 26.
867. Fynvandraat. Influenza gepaard med oedeem der
oogleder. Med. Weekbl. 1897.
868. Nieden. Ueber den Einfluss der Anchylostomiasis
auf das Auge. Wiener med. Presse 1897, No. 35.
869. Oliven. Erscheinungen von Gicht am Auge, Journ.
Amer. Med. Associat. 31. Juli 1897.
870. Wilbrandu. Staelin. Ucber dieAugenerkrankungen
"in der Frühperiode der Syphilis. Monographie. Hamburg 1897.
871. Siemerling, E. und Boedeker, J. Chronische fort-
schreitende Augenmuskellähmung und progressive Paralyse.
Arch. f. Psychiatrie, Bd. XIX, Heft 2;3.
872. Lübbers, A. Beitrag zur Kenntniss der bei der
dissemimirten Heerdsclerose auftretenden Augenverände-
rungen. Arch. f. Psych., Bd. XIX, 3, p. 768.
873. Nagel, E. Zur Bedeutung der Augenuntersuchung,
speciell des ophthalmoskopischen Befundes für die Früh-
diagnose der multiplen Heerdsclerose. Münch. med. Wochenschr.
1397, No, 32.
AAL Augenstörungen bei Allgemeinleiden. 217
874. Schreiner, M. Ein Fall von Tumor des Thalamus
opticus. Diss. inaug. Jena 1897.
| 875. Oliver, C. Klinische Studie der Augensymptome
bei Fractur der vorderen Schädelbasis. Amer. Journ. med.
| Sciences 1897. Jul.
3 876. Grocz, E. Pathogenese und Bedeutung der im Ge-
| folge der Gehirngeschwülste auftretenden Papillitis Wien.
med. Presse 1897, No. 13.
877. Marshall, D. On Meningitis following excision
of the eyeball for Panophthalmitis. Royal Lond. Ophth. Hosp.
Rep.. XIV, p. 312.
8&8. Kümmel, W. Weitere Beiträge zur Lehre von der
stmmetrischen Erkrankung der Thränen- und Mund-
speicheldrüsen. Mittheilungen aus den Grenzgebieten der Medicin und
Chirurgie 1897.
879. Panas. Ueber den Einfluss der Autoinfection
bei den Augenkrankheiten. Wiener medicinische Blätter 1897,
No. 21—24.
880. Goldzieher. Ein Fall von Trophoneurosis oculi
ch Herpes Zoster. Wien. med. Presse 1897, No. 8.
Berger (858) ist der Ansicht, dass manche Augenstörungen, welche
ai Krankheiten anderer Körperorgane zurückgeführt werden, nur durch die
kwe begleitende oder nach ihr aufgetretene Hysterie oder Neurasthenie be-
rt sind und Allgemeinleiden nicht ohne Weiteres als Ursache der in ihrem
Verlaufe aufgetretenen Augenerkrankungen aufzufassen sind. Im ersten der
mitzetheilten Fälle fanden sich für Neurasthenie typische Functionsstörungen
bei einem vom gelben Fieber Geheilten, im zweiten die gleichen Störungen
lei einem in der Reconvalescenz von der Krankheit der Caisson-Arbeiter be-
tullichen. Im 3. Falle bestanden hysterische Symptome bei einem an Addison-
her Krankheit Leidenden und im 4 Falle, wo zur Beseitigung localer und
2 gemeiner nervöser Beschwerden bei bestehender chronischer Metritis eine
ilysterectomie erfolglos gemacht worden, wurden die Augenstörungen Seitens
der Patientin auf die Verordnung einer falschen Brille zurückgeführt,
»ahrend sie sich als durchaus hysterische charakterisirten.
v. Mittelstaedt.
Im Verlaufe eines Jahres wurde unter 9 Fällen von Oesophaguscarcinom
3 Mal eine Pupillendifferenz gefunden; in 27 früheren Fällen, die allerdings
tPeciell auf dieses Symptom hin nicht untersucht waren, fand sich nur 1 Mal eine
che notirt; ein ursächlicher Zusammenhang ist also mit grosser Wahr-
scheinlichkeit anzunehmen.
rie: ge
In 5 der beobachteten Fälle handelte es sich um eine Verengerung der
e Pupille, im 6. um eine solche der rechten. Wie die Pupillendifferenz in
ditsen Fällen zu Stande kam, insbesondere in denen, wo die Stenose des
218 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Oesophagus tiefer sass, als dem Austritt der 1. vorderen Dorsalwurzel aus dem
Rückenmark entspricht (diese enthält die vom Centrum ciliospinale inferius
ausgehenden oculopupillären Fasern), wird von Hitzig (860) als eine noch
offene Frage hingestellt. Desgleichen ist über die diagnostische Verwertlung
der Pup. Diff. beim Oesophaguscarcinom noch nichts sicheres zu sagen, und
Verf. beschränkt sich darauf, die Aufmerksamkeit auf diese noch wenig be- '
achtete Erscheinung hinzulenken. Das vorwiegende Vorkommen einer links ,
seitigen Pupillenverengerung ist vielleicht mit dem mehr nach links gelegenen
Verlaufe des Oesophagus in Zusammenhang zu bringen.
Bellaban (861) berichtet über eine 45jährige Frau, die plötzlich `
erblindete, nachdem sie vor einem Jahr eine rechtsseitige Hemianopie erlitten
hatte. Schliesslich kam es in einem sehr kleinen Gesichtsfeld wieder auf .
Sehschärfe !/,. Störungen des Orientirungsvermögens und solche der sensoriellen -
Sphäre waren vorhanden.
L untz (863) giebt sehr ausführlich die Krankengeschichten der Fälle `
von corticaler und Seelenblindheit.
In beiden Fällen begann die Krankheit plötzlich, durch Insulte hervor-
gerufen und als Hauptresultat trat beide Male corticale Blindheit auf. Das
die Blindheit corticaler Natur war, ging aus dem vollständig normalen Befund
der äusseren Theile der Augen und des Fundus, sowie aus der Anfangs vor-
handenen Reaction der Pup. auf Licht, ohne Zweifel hervor. Als Ausgangs-
punkt des Krankheitsprocesses musste in beiden Fällen eine Alteration der
Gefässwände angenommen werden, im ersten Falle sclerotischer, im zweiten
syphilitischer Natur. Der Verlauf der Fälle zeigte grosse Verschiedenheiten,
besonders mit Rücksicht auf die Deutlichkeit, mit der die Seelenblindheit in
die Erscheinung trat. In einem Falle kam es zur Autopsie, bei der eine
doppelseitige Affection der Oceipital-Lappen gefunden wurde mit vorwiegender
Betheiligung der Spitze, besonders des Cuneus (grössere und kleinere Herde
von gelber und rother Erweichung).
Im anderen Falle wurde der betreffende Patient in gebessertem Zustan'®
entlassen.
In Dimmer's (864) Fall handelte es sich um eine Masse (Tumor.
Entzündungsproduct) in der Gegend des Chiasmas, die durch Circulation®
störung im Sinus Cavernosus Exophthalmus, Stauung in der Retina und durch
Druck auf das Chiasma Sehstörungen erzeugte.
Steiner (865) stellt fest, dass Exophthalmus in etwa !/, der Fälle
bei Kindern fehlt und dass Graefe’s und Stellwag’s Symptom sehr selteu
und niemals combinirt vorkommen. Augenmuskcellähmungen wurden bisher
immer vermisst, ophthalmoskopisch ist das Bild normal, Nystagmus und Tremor
der Lider findet man nicht.
Hitschmann (866) constatirte am rechten Auge Glaucom und totale
Amaurose, am linken descendirende Atrophie und giebt selbst an, dass das
Leiden mit der Acromegalie keinen Zusammenhang hat.
ze mm
XXI. Augenstörungen bei Allgemeinleiden. 219
Unter einer Beobachtungsreihe von 180 Patienten, die sämmtlich nicht
zur die charakteristischen Symptome der Anchylostomiasis-Infection, wie hoch-
gradige Blutarmuth, Störungen von Seiten des Digestionstractus etc. zeigten,
sondern auch die Producte des Wurmes selbst in den Fäces nachweisen liessen,
konnte Nieden (868) in 7—8°,, Affectionen des Augenhintergrundes fest-
stellen. Abgesehen von der starken Blässe des Blutes in dem Arterien-
und Venenrohr, stärkeren Schlängelung der Venen und von der oft dem Toten-
auge ähnelnder Porcellanfarbe der Papille, geben namentlich Hämorrhagien
des Augenhintergrundes, ähnlich wie bei der essentiellen perniciösen Anämie,
dem Krankheitsbilde ein charakteristisches Gepräge. Dieselben treten meistens
in den peripheren Theilen der Retina auf, häufig herdweise, punktförmig
grappirt, häufig streifenförmig, den Gefässen folgend. Bei Schwererkrankten
waren papillengrosse, oft noch viel grössere Plaques mit strahlig ausgezogenen
Rindern als Blutexsudate zu sehen. Bei der Section zeichnet sich die Retina
durch das scharfe Abheben der Blutpunkte von dem totenbleichen gelben
Hintergrunde aus, mikroskopisch fanden sich sclerotische Degeneration des
Euduthels der Gefässe des Auges.
Sehstörungen zeigten sich bei dieser Krankheit weniger durch die reti-
Ho Veränderungen wie durch die allgemeinen Krankheitserscheinungen ; nur
lu, wenn die Gegend der Fovea afficirt war, wurde der Patient von Scotomen
lag. Es traten meist accommodative Schwäche, Asthenopia muscularis und
Ipeltsehen ein. Eine grosse retinale Reizbarkeit gegen stärkeren Licht-
enall als Lichtscheu und hemeralopische Zustände gehören nicht zu den
Seitenheiten,
Worauf die Hämorrhagien zurückzuführen sind, ist zweifelhaft, wahr-
“tinlich nicht auf den massenhaften Blutverlust, sondern eher auf die dem
Orzanismus durch die Würmer einverleibten Toxine.
In diesem kurzen Artikel weist Oliver (869) auf die zahlreichen Er-
einungen von Gicht in den verschiedenen Geweben des Auges hin, be-
enders in der Bindehaut und Lederhaut, welche gewöhnlich durch ausser-
rlentliche Schmerzen, ihre Neigung zur Beeinflussung durch meteorologische
Zistinde und durch zuweilen hochgradige Photophobien gekennzeichnet sind.
ar Auftreten im Uvealtractus kann in serüser Entzündung und in schnellen,
heftigen Anfällen der acuten Formen bestehen. In der Netzhaut sind sie be-
sonders durch Veränderungen in den Gefässwänden ausgezeichnet, manchmal
auch mit federartigen Blutungen, mit gelben glänzenden Körpern in der peri-
takulären Gegend verbunden. Burnett.
De und Staelin (870) untersuchten die Augen von 200 Sy-
E = e Frühperiode. Sie fanden die Augenlider in 20,15 0 der
Schleim Ser als Uedem und Röthung der Lider, een ciliaris,
Ss Soen Se Lidrande, Exanthem der Lider, Alopecia der Augenbrauen
‚ leichte Ptosis. Die Syphilis übt einen directen und indirecten
220 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Einfluss auf die betreffenden Organe aus. Letzterer äussere sich, wie bei
allen schweren Infections- und Constitutions-Krankheiten in einer Herabsetzung
der Widerstandsfähigkeit gegenüber äusseren Schädlichkeiten.
Die Conjunctiva zeigte in 17 °/, abnorme Hyperämie, in 5,5 °/, auf-
fallende Blässe, erstere auf Disposition der Syphilis für Hyperämie der ver-
schiedensten Organe, letztere auf die so häufige Chlorose in der Frühperiode
bezogen.
In 10,5 °/, fanden sich Schleimpapeln, während mit Ausnahme von 2 Fällen
gleichzeitig an anderen Stellen solche wahrgenommen wurden. Hämorrhagien
der Conj. in 0,5 °/,; leichter Icterus conj. als Folgezustand eines hepatogenen
Ict. 0,5 °/,; Conj. catarrhal. 9,4 °/,; Follicularcatarch 1°/ ete. Die Cornea '
zeigte in 1 Falle auf 1 Auge Keratitis parenchymatosa. Die Sclera wies in `
1 Falle beiderseitige Episeleritis auf. Die Iris war in 5 °/, Sitz einer spec. |
Iritis, welche in 2°, mit Chorioiditis complicirt wer. Verfasser glauben. `
ein gutes Drittel aller Iritiden auf Lues zurückführen zu dürfen. Die Er-
krankung der Chorioidea manifestirte sich in 2 °/, als staubförmige Glas-
körpertrübung (complieirt mit Iritis); in 0,5 °% als Chorioiditis mit Netz-
hautblutungen und Neuroretinitis, in 0,5 °/, in Form einzelner chorioiditische
Herde. Die Pupille wies in 2,5, träge Reaction auf Licht, in 6°,
Ungleichheiten auf.
Erkrankungen des Opticus traten in 14,5 °,, der Fälle ein und zwar
in 12 Fällen hochgradige Hyperämie, in 12 Fällen kens, in 6 Fällen
Neuroretinitis, darunter einmal Retinitis simplex, 1 Mal Neuritis retrobulbaris.
Die Zeit von der Infection bis zum Einsetzen der Erkrankung schwankte
zwischen 6 und 53 Wochen. Die Neuritis trat 8 Mal einseitig, 4 Mal
doppelseitig auf. Ihre Intensität war meist gering, nur in 2 Füllen war die
centrale Schschärfe unnormal. Bei der Neuroretinitis war S. in 2 Augen
normal, in 6 Augen schwankte sie zwischen Pl, und fie Verfasser rechnen
die Neuritis als der Frühperiode zugehörig im Gegensatz zur Atrophie n. opt.
die sie den Tertiärerscheinungen zurechnen. Das Gesichtsfeld war in
36,5 °/ concentrisch mässig eingeengt, in 3 %/, zeigte es Veränderungen, die
von einer organischen Läsion des Opticus abhängig sein mussten, als centrales,
paracentrales und zonuläres Scotom. Die Ursache der concentrischen Ein-
schränkung suchen Verf. in einer verlangsamten Erholung aus dem Zustande
verringerter Lichtempfindlichkeit, die ihrerseits auf das gestörte Allgemein-
befinden Syphilitischer zurückzuführen sei. Auf oplhthalmoskopischen Befund
und Gesichtsfeldeinengung hatte die Schmierkur während der kurzen Beol-
achtungsdauer von meist nur 3 Wochen keinen merklichen Einfluss.
Die Arbeit Siemerlings (870) bietet eine Fortsetzung der Unter-
suchungen über progressive Augenmuskellähmung und behandelt alle ent-
sprechenden Fälle, die in der Irrenabtheilung der Charite während mehrerer
XXI. Augenstörungen bei Allgemeinleiden. 221
Jahre beobachtet wurden. Naturgemäss handelte es sich meist um Beob-
schtungen von progr. Paralyse, in zwei Fällen um Tabes mit Paralyse.
Bei einem Material von 900 Paralysen war eine anhaltende Einzel-
lihmung oder eine Ophthalmoplegia totalis nur in 2°/, (resp. 2,2 /, bei
Frauen) vorhanden, häufiger dagegen die passageren Lähmungen mit vorüber-
xehendem Doppeltsehen (mit 20 °/,). |
Die zweite Hälfte der bedeutenden Arbeit bringt hauptsächlich die Be-
sprechung einzelner Symptome und birgt eine Fülle von interessanten Momenten
aus der Anatomie, besonders der Augenmuskelkerne.
Lübbers (872) Arbeit ist gleichsam eine Fortsetzung der bekannten
Monographie Uhthoff’s und umfasst die im Verlaufe der Jahre 1889—94
in der Marburger Klinik bei Kranken mit dissemin. Sclerose verzeichneten
Befunde. In Bezug auf die mikroskop. Untersuchung fasst L. seine Resultate
a zusammen, dass die in beiden Sehnerven befindlichen atrophischen Ver-
änderungen theils auf primärem, activen Wucherungsprocess der bindegewebigen
Elemente beruhen. theils dass es sich um einfache graue Degeneration handelt.
Die Gefässe sind vielfach in den Interstitien betheiligt, ohne jedoch sicher als
Ausgangspunkt für die Erkrankung gelten zu können. — Atrophie der Nerven-
wbstanz ist z. Th. secundär (Markscheiden). Axencylinder sind noch zahl-
Mich vorhanden. Da demgemäss secundäre absteigende Degeneration fehlt,
v erklärt sich das Missverhältniss zwischen Augenspiegelbefund und ana-
“aischen Veränderungen in den Sehnervenstämmen. Retinalschichten sind
intersehrt.
Das klinische Verhalten der Amblyopie, die pathologischen Erscheinungen
im Bereich der Augenmuskeln und das Verhalten der Pupillen werden aus-
fihrlich erörtert.
Nagel (873) bringt im Wesentlichen 2 Krankengeschichten. Im ersten
Falle ergab die ophthalm. Untersuchung einseitige temporale Abblassung der
Papille mit auffallend geringer Sehstörung bei einer wegen Myopie in Be-
handlung stehenden Patientin. Verdacht auf multiple Sclerose bestätigt. Im
eiten Falle führte die doppelseitige temporale Abblassung der Papillen,
«fallendes Missverhältniss zwischen Sehstörung und ophtlalmoskopischem
befand, assocjirte Blickbeschränkung nach links, unvollständige Ophthalmoplegie
iterna dextra zur Diagnose.
= In diesem Falle, dessen Krankengeschichte von Oliver (875) ausführ-
lich angegeben ist, wurde der Kopf eines Mannes kürzlich zwischen zwei
lagwagen zusammengepresst. Pat. wurde sofort bewusstlos und Blut floss
3w dem rechten Ohr. Ein Jahr später bestand eine Betheiligung des Facialis
tach hinten und innen vor der Chorda tympani und dem Ramus tympanicus.
Es bestand auch eine zeitweilige Parese der Gaumen-, Zungen- und Rachen-
muskeln, welche eine Läsion nahe dem Hiatus Fallopiae anzeigen würde. Der
222 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Acusticus derselben Seite war ebenfalls stark afficirt. Die Oytici waren auch
gedrückt, wie man aus der concentrischen Zusammenziehung der Gesichtsfelder
und dem gewundenen Verlauf der vergrösserten Netzhautvenen ersehen konnte.
Die Oculomotorii waren ebenfalls ergriffen und zeigten eine Läsion nahe dem
Proc. clinoideus an. Die Lähmung beider Abducensnerven bedeutete eine
Läsion unter dem Proc. clinoideus, wo diese beiden Nerven am dichtesten zu-
sammenliegen. Der Patient wurde lange mit Jod behandelt und besserte sich
allmählich. Burnett.
Grocz (876) unterscheidet 2 Formen von Papillitis: 1. solche, die durch
Stauung und 2. solche, die durch Entzündung entstehen. Erstere werden durch
rechte Geschwulst, letztere durch Gumma und Tuberkel bedingt. Bei ersterer
ist das Sehvermögen nicht alterirt, bei letzterer geht es bald zu Grunde. Bei
Kleinhirntumoren tritt die Papillitis wegen des vom Tentorium cerebelli ge-
leisteten Widerstandes der Communication der Hirnventrikel und wegen der
Behinderung der Blutcirculation meist sehr frühzeitig auf.
Marshall (877) beschreibt 5 Fälle von tödtlicher Meningitis nach
Enucleation. Alter der Pat. von 21—72 J. Fall I: Pat. in schlechtem
Zustand, Augenvereiterung 4 Tage vor der Operation, bei welcher der Bulls
versehentlich geöffnet wurde. Fall II. Enucleation 3 Tage nach Auftreten
der Suppuration. Keine Basalmeningitis, nur an der Convexität. Fall Ill.
Enucleation 3 Wochen nach Auftreten der Suppuration. Starker Kopfschmerz
und Aussehen des Pat. lassen acute Krankheit zur Zeit der Operation ver-
muthen. Eiter floss aus dem Bulbus während der Operation ab. Fall.
Suppuration des Auges 3 Wochen. Opticus wurde dicht am Bulbus durch-
schnitten; fast keine Basal-Meningitis. Opticus normal. Orbitalfett desgl.
Fall V. Suppuration des Auges 17 Tage. Cataractextraction 24 Tage vor
Enucleation. Eitriger Inhalt fliesst während der Enucleation ab. Ausgedehnte
Meningitis an der Oberfläche und Basis. — Von 39 Fällen, die Nettle-
ship zusammengestellt, genasen 5, andere starben in 2—4 Tagen (spätesten:
in 8 Tagen); Symptome begannen durchwegs innerhalb 24 Stunden. Far
publieirte (Ophth. H. Rep. VII, p. 506) einen letalen Fall von Meningitis
nach Panophthalmitis ohne Enucleation, und Marshall beschreibt hier noci
einen anderen Fall, den Fay beobachtete. Auch Nettleship stellte dru
ähnliche Fälle zusammen, einen als das Resultat einer Cataractdiscisston.
Marshall sucht nachzuweisen, dass Meningitis latent vorhanden sein Kam
und oft vor der Enucleation bereits bestehe; er empfichlt die Entfernung de
ersten Druckverbandes 2 Stunden nach der Operation.
Exitus letalis erfolgte in 0,12 °/, sämmtlicher Enucleationen an Moor-
fields Hospital. Werner.
Kümmel (878) theilt zunächst ausführlich die Krankengeschichte
zweier Fälle mit, bei denen es sich um eine Schwellung beider Thränendrüsen
und aller Mundspeicheldrüsen handelt und berichtet über vier weitere Fälle.
XXI. Augenstörungen bei Allgemeinleiden. 223
, wo die Thränendrüsen unbetheiligt und nur die Speicheldrüsen in verschiedener
ı Combination ergriffen sind.
Das klinische Bild besteht im Wesentlichen darin, dass sich, meist bei
' imividuen im mittleren Lebensalter, ohne besondere Störungen des All-
emeinbefindens, schmerzlos eine gleichmässige Vergrösserung der verschiedenen
den Typus der Speicheldrüsen entsprechenden Drüsen des Kopfes entwickelt.
Stets scheinen die Drüsen beiderseitig ergriffen zu werden und niemals über-
«hreitet die Erkrankung die Grenzen der Drüsenkapsel. Der Ausgang der
Erkrankung ohne Behandlung ist noch nicht festgestellt, nach Exstirpation
tat m einer Reihe von Fällen Heilung ein.
Bei der Besprechung der Genese wird die Vergleichung mit ähnlichen
Krankheitsbildern herangezogen, und diese vom Verf. in 2 Gruppen einge-
theilt, deren erste an den Krankheitstypus der Pseudoleukämie, der malignen
Lymphome oder des Lymphosarcoms erinnert, deren zweite Fälle von wahrer
Leukämie enthält. Nach einer kurzen Besprechung der mikroskopischen Be-
inde, wie sie sich bei diesen verwandten Krankheitsbildern ergeben haben,
gebt Verf, eine sehr genaue Mittheilung eines von ihm selbst mikroskopisch
untersuchten Falles, wo es sich im Wesentlichen um die Substitution des
dräigen Gewebes durch Iymphatisches handelt. Die Entwickelung der
Iymphadenoiden Wucherung geht entweder vom Acinus aus, indem das krank-
leitserregende Agens vom Ausführungsgang der Drüse her eindringt, oder es
entsteht im Anschluss an die Blutgefässe; die erstere Annahme erscheint wahr-
sheinlicher. Die Frage nach der Aetiologie und klinischen Stellung wird
»iederum auf einer Vergleichung mit den oben genannten, klinisch verwandten
Erkrankungen eingeleitet und vor allem werden zwei Unterschiede constatirt.:
l. die Erkrankung ist nicht auf die Drüse als solche beschränkt; 2. sie
fübrt nur in geringem Maass zur Schädigung der spec. Drüsenbestandtheile.
Verf, zieht daraus den Schluss, dass bei dem malignen Lymphom etc. der
Blutstrom, bei unseren Fällen der Ausführungsgang der Thränendrüse etc.
die Eingangspiorte für das krankmachende Agens darstellte. möglicherweise
ruhe sogar der ganze Unterschied zwischen Pseudoleukämie und der in
Rede stehenden Drüsenerkrankung auf der Verschiedenheit der Eintrittspforten
für den Krankheitsprocess. |
Eine Stütze für seine Vermuthung giebt Verf. durch den Hinweis, dass
in einzelnen Fällen eine Erkrankung der oberen Luftwege oder der Conjunc-
tva der Drüsenerkrankung vorausging. Welcher Art dieser »infeetiöse Process«
*i, entzieht sich vorläufig noch unserer Kenntniss.
Differentialdiagnostisch lässt sich die in Rede stehende Erkrankung
veren Leukämie leicht durch den Blutbefund abgrenzen, während bei Lym-
Phom, Pseudoleukämie und Lymphosarcom oft erst eine längere Beobachtungs-
zeit Klarheit bringt. Gegen die Verwechselung mit den gewöhnlichen primären
Liteasturbericht das über Jahr 1867 zum Archiv für Augenheilkunde. XVI
224 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Geschwülsten schützt wohl immer die Doppelseitigkeit der Erkrankungsforn.
Die Prognose des Leidens wird als günstig bezeichnet.
Therapeutisch ist zunächst medicamentöse Behandlung zu versuchen
(Arsen in grossen Dosen, Jodkali, Syr. ferri jodat.), wo diese im Stich lässt,
ist die Exstirpation indirect, wenn functionelle Störungen oder bedeutende Ent-
stellung vorhanden sind.
Zum Schluss schlägt Verfasser als Namen für die Krankheit »Achroo-
cytose« vor,
Panas (879) giebt eine Uebersicht über alle auf dem Wege der
Circulation eintretenden und beobachteten Formen von Infection der Augen.
a mm at
en
en
ë
Goldzieher (880) fand nach Abheilung einer Herpes zoster der rechten `
oberen Gesichtshälfte eine Erkrankung des Auges, die ausgezeichnet war durch |
Injection, fleckige parenchymatöse Trübung der Cornea, Irishyperämie und
Pupillenenge. Synechien fehlten. Die Tension war vermindert, der Visus
schlecht.
á Berichtigung.
Bezugnehmend auf das Referat in Heft 2, 3, Bd. XXXV, p. 61 dieser
Zeitschrift über eine Demonstration von Goldzieher habe ich zu berichtigen,
dass im Aprilhefte des Centralblattes für pr. Augenheilkunde der Vortrag
ausführlichst erschienen ist, und dass Goldzieher diesen Fall nicht,
wie es in dem Berichte der »ungarischen medicinischen Presse« hiess, als
rein glaucomatöses Sehnervenleiden, sondern als Glaucom beschrieb.
Herrnbeiser.
pr}
en \
Systematischer Bericht
über die
Leistungen und Fortschritte der Augenheilkunde
im vierten Quartal 1897.
Erstattet von
Privatdocent Dr. St. Bernheimer in Wien, Professor Dr. ©. Horstmann
in Berlin, Professor Dr. P. Silex in Berlin,
unter Mitwirkuug von
Dr. S. M. Burnett in Washington, Dr. Dantone in Rom, Dr. Herrnheiser in Prag,
Professor Dr. Hirschmann in Charkow, Dr. P. von Mittelstaedt in Metz,
Dr. Sulzer in Paris, Dr. Werner in Dublin, Dr. C. H. A. Westhoff in Amsterdam
Dr. Schiötz und Dr. Ole B. Bull in Christiania, Professor Dr. R. Greeff in
Berlin, Dr. Deus in Berlin, Prof. Dr. Da Gama Pinto in Lissabon etc.
kedacteur: C. Horstmann.
Für Abschnitt I—V Reterent Dr. St. Bernheimer.
I. Allgemeine ophthalmologische Literatur.
Lehrbücher, Monographien, Abhandlungen allgemeinen, biblio-
kraphischen, historischen Inhalts. Statistische Schriften.
881. Scellingo. Relazione del secondo anno di esercizio
112 Maggio 1896—11 Maggio 1897) dell'ospedale oftalmico
PT i poveri della provincia di Roma. Nuova tipogr d’orfani
Roma 1897.
882. Denti. Resoconto clinico del comparto ottalmico
ttll’ospedale Maggiore di Milano. Biennio 1893 e 1594. Suppl.
al Bollettino della Poliambulanza di Milano 1897, 5—6.
T 883. Gosetti. La divisione oculistica dell'ospedale civile
i a nel quinquennio 1892—1596. Ann. di Ottalm. Bd. XXVI,
Ssd. Knapp, H. 28. Jahresbericht des New-York Ophthal-
and Aural Institute. 1897.
A CA Transactions Ophthalmic. Soc. of the United Kingdom.
"l. XVIL 1896—1897. London, J. and A. Churchill.
tupatiwe], A. Augenkrankheiten und Blindheit bei der
schen K, evölkerung der Staniza Tscheljabuisk der Orenburg-
< AS aken. Dissertation. St. Petersburg 1897.
°ST. Simi. Malattie Oculari. Boll. d’oculistica Bd. XIX, 2—4,
e und 19, (Fortsetzung der Besprechung der französischen Arbeit von
son.)
Die
SC Landolt und Gygax. Therapeutisches Taschenbuch
ugenärzte. Wiesbaden 1897. J. F. Bergmann.
Lt y
eraturbericbt über das Jahr 1897 zum Archiv Dr Augen`eilkunde. XVII
für
226 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
889. Ebner. Jahresbericht der K. Universitäts-Augen-
klinik München für das Jahr 1896 mit besonderer Berück-
sichtigung der Therapie. Münchener med. Wochenschr. 1897. No. 48,
p. 1348 und No. 49, p. 1387.
890. Schleich. Rudolf Berlin +. Württembergisches med. Corre-
spondenz-Blatt 1897.
891. Szili-Weiss. Bericht über die Wirksamkeit der Ah,
theilung für Augenkranke am Spital der Pester israelitischen
Religionsgemeinde. (Aus dem Ungarischen.) Budapest 1897.
892. Walter, O. Ueber Organisation der augenärztlichen
Hülfe in einigen Städten Deutschlands nebst Bemerkungen
über dieselben in Russland. St. Petersburger med. Wochenschr. 1897,
No. 49. p. 469.
893. Straub, M. Binnengasthuis te Amsterdam 1896.
Poliklinik.
894. Oeller, J. Atlas der Ophthalmoskopie. 1., 2. und
3. Lieferung. Wiesbaden 1897. J. F. Bergmann.
In dem von Scellingo (881) geleiteten Hospital der römischen Provinz
sind im Jahre 1896/97 233 Augenkranke aufgenommen und 253 Operationen
ausgeführt worden (22 Staarextractionen und 14 Iridectomien). Im Ambula-
torium kamen 1154 Kranke zur Behandlung. Seinem Berichte hat Verf. auch
den Abdruck einiger kleinen, von seinem Assistenten veröffentlichten Arbeiten
hinzugefügt.
Denti (882) bespricht sehr eingehend die im Biennium 1893 und 1894
in der grossen Augenabtheilung des Ospedale Maggiore zu Mailand beobachteten
Krankheiten und ihre Belandlungsweise. Die Zahl der Kranken betrug 3578,
der Operationen 862. Von den letzteren waren 202 Staroperationen mit
6°/, Misserfolgen und 205 Iridectomien.
In der grossen von Gosetti (883) geleiteten Abtheilung für Augen-
kranke im Hospitale zu Venedig sind in den Jahren 1892—1896 2818 In-
dividuen aufgenommen worden, darunter 893 Trachomkranke. Bei den 157
ausgeführten Extractionen von Alterscataracten kamen nur drei Misserfolge
vor, darunter einer in Folge einer starken Chorioidealblutung. Die Operations-
methode war der kleine Lappenschnitt nach oben mit Iridectomie, welche nur
in 10 Fällen weggelassen worden ist. Ferner wurden 162 einfache Iridectomien
vorgenommen, darunter 120 gegen Glaucon. Dantone.
Während des am 30. September 1897 endenden Hospitaljahres wurden
im New-York Ophthalmic and Aural Institute (Knapp 884) 9997 Augenfälle
in der Poliklinik und 435 im Hospital behandelt. Im Ganzen wurden 587
Augenoperationen (ausschliesslich der kleineren) ausgeführt, unter denen 202
an der Linse gemacht wurden. Darunter waren 95 einfache Extractionen und
‘ mit Iridectomie; 10 complieirte Staare ohne und 2 mit Iridectomie.
Burnett.
: bringen,
II. Allgemeinen Pathologie, Diagose und Therapie. 227
Der XVII. Band der Transactions Ophthalmic Soc. (885) enthält sehr
interessante Abhandlungen, so namentlich die Discussion über retrobulbäre
\euritis (110 Seiten); Tuberculose der Conjunctiva, hereditäre Schnerven-
rophie; Sehnervenatrophie nach Kopfverletzungen etc. Die Illustrationen
bestehen aus 4 Tafeln und 55 Abbildungen im Text.
Die Gesellschaft besteht jetzt aus 341 Mitgliedern. Der Präsident für
die jetzige Section 1898—1899 ist R. Swanzy aus Dublin.
Werner.
Durch H. Landolt’s Uebersetzung sind wir nun auch in den Besitz
einer deutschen Ausgabe des willkommenen Therapeutischen Taschenbuches
wn E. Landolt und G ygax (888) gelangt. Das kleine Vademecum enthält
in kurzer praktischer Form, alphabetisch geordnet, die wichtigsten Heilmittel
und Heilmethoden der ophthalmologischen Therapeutik.
Der Bericht von Szili und Weiss (891) giebt eine ausführliche Be-
hreibung des jüdischen Spitales in Budapest und eine Uebersicht der zur
Behandlung gelangten zahlreichen Patienten. Er enthält eine Reihe bemerkens-
Stiler klinischer Mittheilungen.
Straub (893) behandelte im Jahre 1896 4274 Patienten ambulatorisch
ind 131 stationär. Es wurden 69 Operationen, darunter 21 am Star und
I! wegen Strabismus ausgeführt.
Von dem dem Prinzregenten Luitpold von Bayern gewidmeten Werke
"ler: (894) sind die drei ersten Lieferungen erschienen. Der Verfasser
H sich zur Aufgabe gestellt, die häufigsten und wichtigsten Erkrankungen
de dugenbintergrundes, namentlich in ihren Beziehungen zu Allgemeinerkran-
ugen in möglichst naturgetreuer Darstellung zur farbigen Anschauung zu
Sämmtliche Abbildungen sind dem eigenen Krankenmaterial des
Verfassers entnommen und im aufrechten Bilde von demselben gezeichnet. Im
banzen sollen 75 Tafeln herausgegeben werden, von denen in den 3 Lieferungen
"> erschienen sind. Dieselben enthalten die verschiedensten Veränderungen
les Augengrundes und zeichnen sich durch die Naturwahrheit und vorzügliche
Asführung in hohem Grade aus.
II. Allgemeine Pathologie, Diagnose und Therapie.
u: 695. Dalén, Albin. Experimentela undersökningaz öfer
“sinfektignen afopats bindehinna. Stockholm, Nord. med. Arkiv.
LVL Heft 3 und 4, No. 13 und 18, 1897.
“%6. Randolph, R. L. Bacteria in the normal Conjunctiva
and the effect upon them of asepticandantiseptic Irrigations.
Aarh. of Ophthalm. Vol. XXVII, 3, pag. 379.
397. Molodowsky, A. Vergleichende Wirkung reiner Cul-
ER des gelben Staphylococcus und seiner Toxine bei Ope-
‘onen am Augapfel. St. Petersburg 1897. Dissertation.
XVII*
{are
9928 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
898. Ssolowiew. Ueber die Wirkung der Toxine auf das
Auge im Vergleich mit der Wirkung reiner Culturen von
Staphylococcus aureus und Streptococcus. St. Petersburg 1897.
Dissertation.
899. Hjort. Aaben Staarbehandling red Dienoperationen,
Nord. Mag. f. Lageindske, No. 9, p. 993, Christiania 1897. (Offene Wund-
behandlung bei Staaroperationen. Ref. im XXXV. Bd., 2. u. 3. Heft,
No. 18 dieses Archives.) l
900. Gordon Norrie. Aaben Staarbehandling red Oicn-
operationen. Bidrag til svensk Medicinalhistorie. Kiöbenhaven. Nord.
med. Arkiv. Bd. VII, Heft 4, No. 21. Stockholm 1897.
901. Gifford, H. Ueber die Verwendung von Schleimhaut-
und Haut-Lappen iu der Augenheilkunde. Ophthalmic Record.
1897, No. 12.
902, Niedens, M. Influence de l’ankylostomiase sur l'oil.
Douzième Congrès international. Tenue à Moscou du 19 au 26 Aoùt. Anual :
d’ocul. 1897, p. 299.
903. Trousseau. La greffe d’cponges comme renforcement
du moignon après l’enucleation. Annal. d’ocul. 1897, p. 417.
904. Grosz, M. E. de. Examen de la vision obligatoire
du personnal des chemins de fer royaux de l'Etat hongrois
Annales d’ocul. 1897, p. 191.
905. Armaignac. De l'emploi des fiches pour l'examen
et le controle facile et rapide de la vision des employés de
chemins de fer. Recueil d’ophtal., 1897, p. 637.
906. Hertel, E. Anatomische Untersuchung eines Falles
von Siderosis bulbi. A. v. Graefe’s Arch. f. Ophthalm., Bd. XLIV.
2, p. 253.
907. Hjort, J. Weitere Erfahrungen über offene Wund-
behandlung bei Augenleiden. Centralbl. f. prakt. Augenheilk., LXXI.
D 329,
908. Mündler. Ein Beitrag zum Studium des Diplococet:
lanceolatus im Auge. Ziegler's Beiträge z. pathol. Anatom. u. allgem.
Pathol., Bd. XXI, p. 248.
909. Ostwalt, F. Mittel zur Bekämpfung der Infection
nach intraocularen Operationen. (Experimentelle Untersuchung.)
. Arch. f. Augenheilk.. Bd. XXXV, p. 308.
210, Geuns van. J. R. Experimental onderzoek over he!
outstaan van katarakt na onderbinding der Venae vorticosäat.
luaue.-Dissert. Leiden 1897.
Dalén (895) bespricht erst ausführlich die früheren Arbeiten über
diesen Gegenstand sp. in Beziehung auf den Vorzug antiseptischer oder
aseptischer Flüssigkeiten zur Ausspülung des Conjunetivalsackes. Seine eigen
Versuche hat er an der Klinik des Prof. Widmark am Serafimerlazarell
in Stockholm gemacht. Er hat an 30 Individuen das eine Auge mit Subil-
mat (1:5000) das andere mit Kochsalzlösung desinficirt. Eine Probe für
-p å - eg SET er
“ıblimat als
II. Allgemeine Pathologie, Diagnose und Therapie. 2929
Culturversuche wurde sowohl gleich vor als nach der Desinfection genommen,
wie auch, nachdem die Augen 5 bis 14 Stunden verbunden worden waren.
Es zeigte sich, dass unmittelbar nach der Desinfection keine oder äusserst
wnige Mikroorganismen nachzuweisen waren; nach der Verbindung dagegen
wurden zahlreiche Colonieen gefunden, doch nahezu immer weniger als vor
der Desinfection. Man konnte keinen besonderen Unterschied zwischen Subli-
mat und Kochsalz nachweisen, der kleine nachweisliche Untersehied ist zu
Gunsten der Kochsalzlösung ausgefallen. Es zeigte sich, dass die Bacterien-
menge sich immer unter dem Verband bedeutend vermehrte. Nach der Ent-
femung des Verbandes wurde eine stetige Abnahme der Bacterienmenge con-
statirt. ohne dass man eine bestimmte Zeit, bis die Menge dieselbe wie vor
der Desinfection war, angeben konnte. Durch Versuche mit antiseptischem
Sablimat-) und aseptischem Verband scheint es in Beziehung auf die Augen-
idränder, dass der antiseptische Verband vielleicht einen Vorzug hatte. Jodo-
formpulver in dem Conjunctivalsack unter dem Verband zeigte keine Fähig-
keit die Bacterienentwickelung zu verhindern. Der Verf. hat 12 verschiedene
Buterien nachgewiesen, die häufigsten ein Mikrococcus, dem Staph. pyog. alb.
änlich, und ein Bacillus, Weecks keuleförmiger Bacillus. : Schiötz.
Randolph (896) untersuchte eine Serie von hundert Senonen mit
eunden Augen auf den Keimgehalt des Conjunctivalsackes. Er kommt zu
dem Schluss, dass der Conjunctivalsack stets Bacterien enthält. Der Staphylo-
"ts epidermis (Welch), welcher sich stets in der Epidermis und in den
Baarfollikeln findet, ist ein regelmässiger Bewohner des Conjunctivalsackes.
Er bildet eine Abart des gewöhnlichen Staphylococcus pyogenes albus. Es
gibt zwei Methoden ein Operationsfeld zu sterilisiren. Entweder die aseptische
Methode, bei welcher die Bacterien auf mechanischem Wege entfernt werden,
dureh Irrigationen mit sterilisirtem Wasser, oder die antiseptische, durch
chemische Mittel, welche die Bacterien zerstören oder ihr Wachsthum hemmen,
Beide Methoden wurden geprüft. 50 Personen mit normaler Conjunctiva
wordeu 3 mal mit je 5 Minuten Intervall mit abgekochtem Wasser irrigirt.
Vor der aseptischen Irrigation wuchsen .auf 40 Röhrchen Keime, nur 10
Wichen steril. Nach der Irrigation keimten 32 Röhrchen, also nur & weniger.
Wurde anstatt abgekochtem Wasser Sublimat 1:5000 in gleicher Weise an-
ewendet, so waren unter 42 Röhrchen, die nach dem Irrigiren geimpft
"aren, nur 9 steril. Dieses Reseltat erschüttert die Sie lung, die das
keimtödtendes Mittel hat. Greeff.
Die Versuche und Resultate Molodowsky's (897) waren ähnlich
een von Ssulowiew, mit einigen Differenzen: Die Wirkung der Toxine
"7 Staphylococcus tritt viel schneller ein und läuft viel schneller ab als die
It Staphylocoeeen selbst. In einigen Fällen blieben die Toxine wirkungslos
"lot riefen blos seröse Entzündung — seröse Iritis, Iridocyelitis, Irido-
choroiditis — hervor, je nachdem die Impfung in die Iris oder in den Glas-
d
230 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
körper gemacht wurde. Culturen lebensfähiger Staphylococcen gaben eitrige
Entzündung. Die Linse verhindert das Eindringen des Mikroben und seines
Giftes in den Glaskörper. Hirschmanı.
Ssolowiew (898) stellte seine Versuche an albinotischen Kaninchen
an, denen er in die Augen, unter strenger Beobachtung der Aseptik, Toxine,
welche er von reinen Culturen abfiltrirte, aber nicht sterilisirte, in die Hor-
haut, Linse, Iris und Glaskörper einführte. Die Filtrate riefen im Auge
ganz analoge Erscheinungen hervor, wie die nicht filtrirten Culturen. von
seröser Entzündung bis zur eitrigen Form. Die Streptococcen und ihre Toxine
erwiesen sich als mehr virulent, als die Staphylococcen und ihre Toxine,
Bei allen Versuchen war der Eiter des Hypopyon frei von Mikroben, wenn
die M. Descemetii unversehrt geblieben war. Die Toxine gaben den lebens
fähigen Mikroorganismen an Intensität der Wirkung nicht nach. Dei Ein-
führung der einen wie der andern in den Glaskörper verbreitete sich der
durch sie hervorgerufene Entzündungsprocess niemals auf die Hirnhäute.
Weder die Mikroben noch die Toxine können den Sehnerven durchdringen,
weil durch die frühzeitig auftretende energische entzündliche Reaction in der
Selinervenpapille dessen ILymphwege verlegt werden und die Strömung der
Flüssigkeit zur Papille im Glaskörper aufhört. Hirschmann.
Veranlasst durch die von Hjort empfohlene Methode >offene Wun
behandlung bei Augenoperationen« macht Gordon Norrie (900) in seinem
Aufsatz darauf aufmerksam, dass ein hervorragender schwedischer Arzt. Johann
Lorentz Odhelius schon im Jahre 1772 dieselbe Methode empfohlen hat.
In seiner Abhandlung vom 50. März 1772 eifert Odhelius gegen die nach
den Staroperationen gewöhnlich angewendete Compressen und Bandagen wie
auch gegen die Gewohnheit, die Patienten in einem erwärmten Zimmer acht
Tage lang im Bett in Rückenlage zu halten. Er empfiehlt im Gegentheil
die Patienten in einem dunklen kühlen Zimmer herumgehen zu lassen wid
vor den Augen nur kleine Läppehen. mit kaltem Wasser befeuchtet, zu heften.
32 Jahre später schreibt er in einer Abhandlung über Augenkrankheiten:
Nach der Staroperation wird der Patient in einem dunklen Zimmer 8 bis
10 Tage gehalten. Vor dem Auge wird ein vierfaches kleines T.äppchen
durch einen Verband über die Stirne so befestigt, dass die Augenlider nicht
berührt und durch kaltes Wasser feucht gehalten werden. Der Patient mus
sich ruhig halten, braucht aber nicht im Pett zu liegen. Schiötz.
Gifford (901) hat eine Klammer angegeben, um die Lippe festzu-
halten, während sehr dünne epitheliale Lappen aus derselben ausgeschnitten
werden. Er hält den Schleimhautlappen zum Ersatz für Bindehautverluste
für besser als llautlappen, da letztere ihre Hautbeschatfenheit niemals ver-
lieren und immer eine Anhäufung von Epithel auftritt. welche lästig oder
gefährlich ist. Burnett.
Seen deen wm ma ger em ` e ve
II. Allgemeine Pathologie, Diagnose und Therapie. 231
Hertel (906) veröffentlicht einen anatomisch und mikrochemisch genau
untersuchten Fall von Siderosis bulbi, hauptsächlich um an der Hand der
Befunde eine Reihe von Fragen genauer zu beantworten, so z. B. ob die
jathologischen Veränderungen als reine Eisenwirkungen zu betrachten sind
und ob es eine indirecte Siderosis aller Augenhäute gibt. Verf. sieht in
allen festgestellten Veränderungen der Hornhaut, Iris, der unverletzten Linse,
der Netzhaut die Folgen einer echten xenogenen Siderosis, hervorgerufen
durch das lange Verweilen eines Eisenfragmentes im Auge; ein infectiöser
Process ist nach dem Krankheitsverlauf und vor allem nach dem pathologisch-
anatomischen Befunde auszuschliessen.
Mündler (907) untersuchte anatomisch und bacteriologisch einen Fall
on Verletzung des Auges durch einen Zweig mit nachfolgender Panophthalmie
mi Enukleatin am 4. Tage. Als Ursache der Entzündung wurde durch
Züchtung und Thierexperiment der Diplococcus lanceolatus nachgewiesen. Seine
Befünde decken sich vielfach mit den zuerst von Uhthoff und Axenfeld
veröffentlichten derartigen Invasionen des Auges durch Diploc. lanceolatus.
Interessant sind des Verf.’s Befunde bezüglich der verschiedenen Farbereaction
der Coceen und die gleichzeitig constatirten Zerfallserscheinungen der Zellen.
Er ‚cheint wohl sicherlich eine ursächliche Verbindung zwischen beiden Be-
den zn bestehen, die am besten im Sinne der Metschnikoff’schen
Fhagoestenlehre zu deuten ist.
Nach Unterbindung der 4 Venae vorticosae fand Geuns (910) immer
Ferichtige Veränderungen in der Linse des betreffenden Thieres. a. Schwellung
"er Corticalfasern in der ersten Zeit nach der Operation. b. Wucherung
oed Fortwachsung des Epitheliums der hinteren Kapsel entlang. In seltenen
Fillen sogar Anwachsen des wuchernden Epithels zu Fasern. c. Verschiebung
dr Kerne in den Linsenfasern, mehrentheils nach der Seite der Epithel-
*ücherung. d. Absonderung einer secundären Kapsel oder Cutieulairschicht
darch die Epithelzellen. e. Ansammlung von Transsudat zwischen Kapsel und
Linsenzellen. f, Spaltung der Linsensubstanz nach der präformirten Furche.
i esseug von Transsudat zwischen den Fasern. h. Erweichung und
Verlùsigung der Corticalfasern. i. Schwellung und Erweichung der centralen
"om ). Bildung von Fettkugeln und Kalkabsetzung. Diese Veränderungen
SE gg ge sem oder nur die ersten 4 oder 5, je nachdem die
g e dureh die Unterbindung verursacht, mehr oder weniger stark war,
a. ateralen Bahnen sich eher zebudet haben. uk Trübung ur
e nur durch Spaltung Bud EE der E Bei
E EE iederherstellung der ER entsteht eine one nn
eh er W iederherstellung der Circulation entsteht nur eine Veränderung
des Linsenepithels, Die letzte Ursache der Linsenveränderung muss man
Shen In herabgesetzter Spannung des Auges an der einen und Aufnahme von
ewerschaltender Flüssigkeit durch die Linse, durch Diosmose auf der andern
R. Ausın
232 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Seite. Die normalen Linsenfurchen verlaufen beim Kaninchen nicht wie | ~
Woinow und Becker angeben, vorn horizontal und hinten vertical, aber | ©
im Gegentheil vorn vertical und hinten horizontal. Die Linsenkapsel ist eine ::.'
Membran, deren Consistenz durch Stauung nicht geändert wird; bei Ver :-
grösserung oder Verkleinerung der Linsensubstanz muss sie immer eine ge , '
schlossene Umhüllung bilden. Die normale Linsenkapsel ist eine Membran,
welche keine Flüssigkeiten auf dem Wege der Filtration durchlässt. wohl aber
auf dem Wege der Diosmose. Westhoff.
Aë, Be
wm
Dës
A
IIJ. Heilmittel und Instrumente.
911. Baudry. Procédé facile et certain de provoquer la
diploplie monoculaire à l'aide d'un prisme simple, son appli-
cation à la récherche de la simulation de la cécité unilatérale.
Revue générale d’ophtalm. 1897, p. 433.
912. Baudry. Leichte und sichere Methode monoculäre
Diplopie mittelst eines einfachen Prismas hervorzurufen |.
Mitgetheilt von der ophthalm. Section d. XII. med. Congr. in Moskau. Wies, t-
ophth. 1897, No. 6 und Annal d’ocul. CXVHI, p. 301. E
913. Truc, M. H. Nonveau scotomètre central. Annales d'ocul.
CXVIII, p, 285.
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Irisscheere und ihre Anwendung in der intraocularen Chirurgie `
N.-Y. med. Journ. Oct. 1897.
915. Thorington, J. Linsen für das Studium der Scheeren-
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mit dem Retinoskop. Journ. Amer. Med. Assoc. December 1897. |
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918. Neuschüler. L’oftalmocromoscopia. Suppl. al Policlinico, |
Bd. IV, 8, 198.
919. Fortunati. Le lenti isometropi. Boll. d. R. Accad. Mel.
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920. Biet Sull’ azione fisiologica dell’ arecolina nell
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cura del glaucoma. Arch. di Ottalm., Bd. V, 1—2, p. 33.
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wer
J
Së
ch
III. Heilmittel und Instrumente. 233
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»29, Burnham, H. The hypodermic use of pilocarpine
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332. Fromaget et Laffay. Injections sous-conjunctivales
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Jan. Séance de 12 Avril. Ann. d’ocul. CXVIII, p. 43.
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“ne et de la cocaine en ophtalmologie. Recueil d’ophthal. 1897,
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'Pàthalmoscopie). Centralbl. f. prakt. Augenheilk. XXI, p. 303. `
938. Helmbold. Ein Perimeter für den praktischen Arzt.
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; Hu P agenstecher, H. Ueber dieAnwendung von grossen
Gig Joa in der Augenheilkunde. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk.
AANI, p. au.
a Neuschüler. L’ophtalmochromoscopie. Recueil d’ophtalm.
H, p. 6-43 (siehe den Bericht No. 918).
\ Baudry (911) weist nach, dass monoculare Diplopie nach Altr. Gräfes
SE nur durch ein Prisma mit der Basis, nicht aber mit der brechenden
ante vor einen Theil der Pupille gesetzt, sicher hervorgerufen werden kann.
234 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
— Um Simulation einseitiger Blindheit nach Alfr. Gräfe’s Methode sicherer
zu entlarven, dem intelligentesten Simulanten die Mittel zu benehmen, sich
beim Versuche zu orientiren, hat Baudry an dem dreieckigen Prisma, welches
durch einen Strich in zwei Hälften getheilt ist, an dessen Basis ein Stück
desselben Materials gleicher Dicke mit parallelen Flächen angekittet. Das
ganze ist also ein Stück geschliffenen Spiegelglases von beigefügter Form.
N! d I
Das ganze ist in eine Metallkapsel eingeschlossen, in welcher von beiden
Seiten eine Ocffnung zum Hindurchsehen vorhanden ist. Ein einfacher
Mechanismus lässt in der Kapsel nach Willkür das Prisma mit dem einen
oder anderen Theilstrich vor das durchsehende Auge verschieben. Die Ge-
brauchsweise ist selbstverständlich. Hirschmann.
Wandless (913) hat eine Seheere angegeben, deren Blätter geschlossen
die Form eines scharfen lanzenföürmigen Messers bilden, welches leicht durch
die Hornhaut eindringen kann. In der vorderen Kammer können sie ge-
öffnet werden, wobei ein Blatt die Iris oder eine andere Membran durch-
dringen und sie nach der Art der Wecker’schen Zangenscheere durch-
schneiden kann.
Thorington (915) hat für sein schematisches Auge eine Ergänzung
erdacht, wodurch bei der Retinoskopie die Erscheinungen der »Schnerven-
bewegung« demonstrirt und der conischen Hornhaut und sphärischen Aberration
gezeigt werden können. Die erste besteht aus einer Concavlinse mit einem
Abschnitt einer Convexlinse von doppelter Stärke, welche so angepasst ist.
dass sie nur die Hälfte ihrer Fläche einnimmt, wobei der Rand der Zusatz-
linse der Mitte der Pupille entspricht. Die conische Hornhaut wird durch
eine schr kleine Convexlinse dargestellt, welche auf ein flaches Glas cementirt
ist und die sphärische Abweichung durch eine kleine auf einem flachen Glas
gemachte Höhlung. Diese sind vorne zur Anstellung von Experimenten au!
dem schematischen Glase befestigt. Burnett.
Das von Jackson (916) angegebene Instrument besteht aus zwei Linsen.
die an einem Stirnband befestigt sind, so wie man den Spiegel bei Nasen-
und Ohruntersuchungen zu tragen pflegt. Dadurch sind die Wände beim
Operiren frei und es ist binoculares Sehen vorhanden. (Achnlich ist die
von Westien angegebene Präparirlupe, die in der Ophthalmologie gute
Dienste leistet.) Greeff.
Das Verfahren Jackson’s (917) erweist sich als nützlich zum Studium
der Skiaskopie. Jackson benutzt einen gewöhnlichen Spiegel, in welchen
die Person ihr eigenes reflectirtes Bild sicht. Das beobachtende Auge wird
een BE €
— ,
Sypleirt wur
IIi. Heilmittel und Instrumente. 235
benutzt, um die Refraction des anderen Auges zu studiren. Das Licht wird
anf die Seite des beobachtenden Auges gesetzt, sodass das beobachtete Auge
im Schatten steht durch den Nasenrücken. Die Bewegungen des Schattens
ind wie gewöhnlich. Die Methode ist leicht zu lernen. Werner.
\euschüler (918) bespricht in einem Briefe aus Paris die von Gale-
zowski gemachten Versuche, den Augenhintergrund mittelst farbigen Lichtes
zu untersuchen, um eventuelle Farbennuancen genauer wahrnehmen zu können.
Da eine farbige Lichtquelle oder gefärbte Spiegel mit Schwierigkeiten her-
zustellen sind und die Wirkung etwas mangelhaft zu sein schien, suchte man
durch Anbringung rother, grüner und blauer Linsen hinter dem Spiegel den
beabsichtigten Zweck zu erreichen. Dantone.
Fortunati (919) bespricht die sogenannten isometropischen Linsen,
welche das Haus Fischer in Paris liefert. Verfasser mass zunächst am
Goniometer den Brechungsindex eines aus dem neuen (Mantois’schen) Glase
geschliffenen Prisma und fand denselben 1,576, während beim Krownglas der-
elbe nur 1,528 aufweist. Auf Grund des gefundenen Brechungsindexes be-
technete Verfasser den Krümmungsradius, der eine aus dem neuen Material
verfertigte Linse haben müsste, um denselben Brennpunkt zu erreichen, den
aa gewöhnliches Krownglas hat. Es ergaben sich natürlich Unterschiede zu
Wide der neuen Linsen.
Magnani (923) berichtet über einige 20 Fälle von Frühjahrskatarrh.
ti denen der fleissige Gebrauch kalter Compressen schnelle Besserung, bei
tuzen sogar rasche und vollständige Heilung erzielte, nachdem Monate lang
Tim die Masse Antisepsis angewendet. worden war. Dantone.
Würdemann (924) hat das Holocain in 1°/,iger Lösung bei allen
"enoperationen gebraucht, ohne schlechte Resultate zu erfahren. Die Vor-
teile desselben in dieser Dosis sind folgende: Es ist nicht giftig, aseptisch,
"home anästethisirend und erweitert die Pupille nicht. Es ist auch billiger
is Cocain, Burnett.
Nach seiner Erfahrung mit Holocain hält es Hotz (925) für schnell,
aher oberflächlich wirkend. Für Staarextractionen zicht er Coeatn vor.
Burnett.
A
= Fowler (996) gebrauchte Scopolamin in mehr als 600 Fällen von
d "T'uitzärung ohne irgend welche nachträglich schädliche Wirkung. Er
aa /,iege Lösung, welche alle 15 Minuten eine Stunde lang
Si de. Er findet, dass die volle Lähmung 20— 30 Stunden anhält
nmn
D
h
nutzte eine 1
100 Stunden Avieder vorübergeht. Er hält es in Y,,’/.igen
n fùr ein brauchbares Mydriaticum bei Iritis. Burnett.
Masselon (927) fand, dass das lolocain selbst in 4°/ iger Lösung
i eutzündlichen Augen eine vollständige Gefühllosigkeit nicht oe und
rin dem Cocain nachzustehen schien. Dagegen fehlten ihm die letzteren
936 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
eigenthümlichen Wirkungen auf die Hornhaut, Pupille, Accommodation und
Tension. Seine Anwendung war aber schmerzhafter als die des Cocains.
v. Mittelstaedt.
Murzell (928) hat das Scopolamin als Mydraticum zum Zwecke der
Refractionsbestimmung angewendet. Scopolamin wirkt etwa 10 Mal stärker '
und ist 10 Mal giftiger, als Atropin. Eine !/ „°/,ige Lösung hat genau die
den Sphinkter lähmende Wirkung, als eine 1°/ ige Atropinlösung. Bei stärkeren
Concentrationen wurden schwere Intoxicationserscheinungen beobachtet.
Greeff.
Burnham (929) hatte bei rheumatischer und specifischer Iritis gute
Resultate mit hypodermalen Pilocarpin-Einspritzungen. Er giebt das Pilocarpin
sehr lange Zeit, bis zu mehreren Jahren mit Intervallen von etwa 6 Wochen.
Dosis !/, bis !/,gr. Es wird Nachmittags gegeben, während Patient zu Bett
liegt, in Flanelldecken eingehüllt und gut zugedeckt ist. Nach zwei Stunden
steht Patient auf und wird abgerieben mit warmen Handtüchern. Verfasser
sah niemals ernstliche Störungen bei dieser Kur. Werner.
Pagenstecher (939) bespricht die Anwendung von grossen Dosen von
Jod (Kali oder Natrium abwechselnd) bei Orbitaltumoren gummöser Natur
und bei hartnäckigen Fällen von Episcleritis, jedoch hauptsächlich dann, wen `
die Affection mit deutlicher Knötchenbildung einhergeht. Es wurden bis zu
25 Gramm pro die 3 Wochen lang, esslöffelweise nach den Mahlzeiten ver-
abreicht und ganz vorzüglich vertragen.
IV. Anatomie.
941. Bietti. Le fibre nervose della coroidea studiate col
metodo Golgi. Ann. di Ottalm., Bd. XXVI, 4, p. 334.
942. Capellini. Sui nervi della cornea dimonstrati col
metodo Golgi, ricerche di Anatomia e Istologia comparata.
Arch. di Ottalm., Bd. V, 5—6, p. 191.
943. Tornatola. Su l’origine e la natura del vitreo. Arch.
di Ottalm., Bd. V. 3—4, p. 106.
944. Terrien, F. Constance chez Phomme d’un Y estige de
l’artere hraloide dans les premiers mois de l’existence. Arch.
d’opht. T. XVII, No. 11, p. 695. (Mit Abbildung.)
945. Deil, J. W. Anatomische Erklärung des sogenannten
Coloboms der Macula lutea. Botkins Hospital-Zeitung 1897, No. 43.
Vortrag, gehalten in der XI. Section des XII. Internationalen Congresses ZU
Moskau.
946. Sattler, H. Ueber die elastischen Fasern der u
der Lamina cribrosa und des Sehnervenstammes. Arch. f. Anat.
u. Physiol. 1897, p. 335.
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IV. Anatomie. 237
Im Gegensatze zu den gewöhnlichen Anschauungen ist das Vorhandensein
von Spuren der Arteria hyaloidea nach den Untersuchungen von Terrien
(944), welche sich auf 16 Augen von Kindern bis zum Alter von 13 Monaten
erstreckten. ein regelmässiges Vorkommniss. Der Rest des Gefässes stellt ein
nit blossem Auge sichtbares, stets auf der nasalen Seite der Papille an der
Stelle des Ueberganges der Sehnervenfasern in der Nervenfaserschicht der
Netzhaut sich findendes in den Glaskörper hineinragendes 1—1!/,mm langes
Fülchen dar. Dasselbe zeigt eine scheidenartige amorphe Hülle und einen
centralen Axentheil, welcher vorwiegend aus embryonalen und Bindegewebe-
zellen, sowie spärlichen, glatten Muskelfasern, die in ein Schleimgewebe ein-
gebettet sind, besteht, zuweilen auch ein Lumen aufweist und meist mit dem
malen Zweig der Centralarterie durch einen aus glatten Muskelfasern be-
Sehenden Strang verbunden ist. v. Mittelstaedt.
Deil (945) untersuchte auf Serienschnitten ein Coloboma der mac. lutea,
hes er früher ophthalmoskopisch zu untersuchen Gelegenheit hatte. Das
Culohom sass 2 Papillendurchmesser lateralwärts von der Papille, war 5 Papillen-
{rchnesser breit, Im Bereiche des Coloboms und dessen Rande fehlt die
Chorioidea vollständig. Sie ist durch eine Bindegewebsplatte, die einer
Scbralplätte ähnlich, ersetzt. Die kurzen Ciliararterien sind auf der chorioi-
dalen Seite der Sclera von stark entwickeltem Bindegewebe umgeben und
det unter die Netzhaut, wo sie sich in Verdiekungen verlieren, die aus
Ablreichen Convoluten, breiten Gefässen bestehen. In den Gefässwandungen
a deren Umgebung ist Pigment abgelagert. Dicke Bindegewebszüge treten
i ker Gegend der erwähnten Gefässconvolute, durch die Netzhaut in den
"uskörper, wo sie als kolbige Gebilde hineinragen, und von denen in den
Claskörper Bindegewebszüge treten, an welchen keine Kerne nachweisbar
“a. — Die Netzhaut überzieht den ganzen Boden des Coloboms, verliert
gei an den Rändern des Coloboms ihre äusseren Schichten; es sind blos
€ Wieren Schichten (die Nervenfaser-, innere Körner- und Molecular-
"un, aber dünner als normal auf dem Colobom nachweisbar. Im Raume
a der Papille und dem Colobom ist die normale Chorioidea ebenfalls
(
ek eine Bindegewebsplatte mit spärlichen Gefässen ersetzt. Auch hier
tilen
véi
t lie äusseren Netzhautschichten, die inneren hingegen sind normal.
aser glaubt, dass es sich um eine Chorioideal-Teleangiectasie mit un-
lkommenesp Entwiekelung der Chorioidea in deren Umgebung handle, wobei
We ET eine bindegewebire, den Seleralplatten ähnliche Platte
Vorhanden Sei, Hirschmann.
SattYer (946) findet die Sclera sehr stark mit elastischen Fasern
“ehen, dieselben erscheinen durchwegs schr fein, verlaufen mit den Binde-
kewebsfaserbündeln nahezu parallel und durchkreuzen sich, wie diese, stroh-
Pattenähnlich nach allen Richtungen. Sie besitzen keinen spiraligen, sondern
men leicht welligen, geschwungenen oder aber mehr gestreckten Verlauf.
238 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Am Rande des Scleralloches bilden die elastischen Fasern einen Ring, aus
welchem dann Fasern in grosser Menge mit radiärem Verlaufe in die Lamina
cribrosa eintreten und hier die Sehnervenbündel umflechten. Mit den Nerven-
bündeln parallel verlaufende Fasern trifft man nirgends an. Um die Central-
gefässe selbst bilden die elastischen Fasern eine gemeinschaftliche Scheide;
sie stellen sozusagen die Hauptmasse der Lamina cribrosa dar.
V. Physiologie.
947. Stevens, T. G. The directions of the apparent ver-
tical and horizontal Meridians of the Retina and their
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Arch. of opht. Vol. XXVI, 2, p. 181.
948. Holmgren, F. Untersökning af förstoringen vid ett
föll af partiel EES Upsala. Nord. med. Arkiv Festband. —
Stockholm 1897.
949. Widmark, J. Om gränsen för det synliga spektrum.
Konogl. Vetenskaps Akademiens Förhandlingar 1897. Stockholm.
950. Guillstrand, A. Photographisch-ophthalmometrische
und klinische Untersuchungen über die Hornhautrefraction.
Kongl. Svenska Vetenskaps Akademiens Handlingar, Bd. XVIII, No. 7.
Stockholm 1896.
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la vision simultanée, la vision binoculaire, la vision altér-
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952. Parengo, S. Versuch einer vergleichenden Studie
über die Fähigkeit des normalen Auges, die Farben zu unter-
scheiden. St. Petersburg 1897. Diss.
953. Enko, P. D. und Katz, A.R. Einige Controlversuche,
den Licht-Vorrathscoefficienten betreffend. Wratsch 1897. No. 41.
954. Katz, R. Lichtvorrath als Maass der genügenden
Beleuchtung bei der Arbeit. Wratsch 1897. No. 97.
955. Gatti. Sulla regenerazione della porpora e sul
comportamento dell’ epitelio pigmentoso nella retina esposto
ai raggi Röntgen. Ann. di Ottalm. Bd. XXVI, 4, p. 344.
956. Stevens, G. F. The normal Directions of the Vision
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957. Williams, C. H. Gesichtsschärfe für Form- und
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959. Katz, R. Die gegenwärtige Lage der Frage vom
Psycho-physischen Gesetze für die Lichtempfindung. Obosren.
Psychiatr. 1897, No. 7 und 8.
e ge
DS i l l gege EEE rege e Tg me
Sa e E E =
Der
ts Horopters bei
V. Physiologie. 239
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bungenim Auge subjectiv und objectiv gemessen. A. v Graefe’s
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lie Zöllner'sche und die Loeb’sche Täuschung. Zeitschr. f.
Tock, u. Phys. d. Sinnesorgane, Bd. XIV, 1 und 2, p. 101.
362. Koster, W. Kritik des Aufsatzesvon A. Schapringer:
Findet die Perception der verschiedenen Farben nicht in
einer und derselben Lage der Netzhaut statt? A. v. Graefe’s
Arch. f. Ophthalm., Bd. XLIV, 2, p. 250.
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empfindungen (Fortsetzung 1896). Zeitschr. f. Psych. u. Phys. d Sinnes-
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verlichting. Inaug.-Diss. Utrecht 1897.
= %6, Plantenga, H. G. W. De diepte der roorste oog-
aa by verschillende refractie en op verschillenden
teftyd, Geneesk. Tydschrift I, p. 360, 1898.
967. Koster, W. De stryd voor het mechanisme der
‚tommodatie. Geneesk. Tydschrift, Th. 1, p. 81, 1898.
68. Percival, A. S. The Relation between the Length of
hakie Eyes and their appropriate correcting Glasses. Arch.
T nh, XXVI, I, p. 1.
Zur Untersuchung der Netzhautmeridiane hat Stevens (497) eim
„ment angegeben, Klinoskop, welches zur binocularen Verschmelzung von
lern eine genaue Einstellung der Blickebene auf die Horizontalebene ohne
"po gestattet, ferner auch eine Neigung der Blickebene gegen den
ER in jedem gewünschten Grade ermöglicht. Die Untersuchung mit
moskop ergab, dass nicht nur die horizontalen Meridiane der Netz-
H. sondern auch die verticalen wirklich als solche verlaufen und nicht
aa Scheinbar vertical sind, wie Helmholtz meinte. Eine Neigung der
A findet man nicht bei normaler Weise auf die Horizontalebene ein-
“telten Blicklinien, sondern bei Augen mit Anophorie und Katophorie.
S Fiderspreschenden Ansichten, die bisher über den Verlauf der Netzhaut-
iu a standen, erklären sich aus der mangelhaften Berücksichtigung
“noma lien. Demgemäss macht sich auch ein Unterschied in der Lage
Anophorie, Katophorie und horizontal gerichteten Blick-
dé
an geltend, dessen praktische Bedeutung Verf. hervorhebt und an Bei-
helen erläutert, Greeff.
cent k Folge von Blendung hat Holmgren (948) seit 1880 von einem
` "D relativen Scotom an seinem rechten Auge gelitten. In der Gegend des
id
D
240 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Scotom konnte er Makropsie, Metamorphopsie und einen gewissen Grad von
Rothblindheit constatiren. Prof. Holmgren hat nun in folgender Weise
die Makropsie gemessen. In 5m Abstand wurde an der Wand ein Rectangel
von 50 mm Höhe als Object für das linke Auge fixirt; 5 cm rechts von
diesem wurde ein anderes Rectangel als Object für das rechte Auge placirt.
In einem gewissen Abstand zwischen den Augen und der Wand wurde ein
Stab in der Weise gestellt, dass das linke Object durch den Stab für das
rechte Auge und das rechte Object für das linke Auge getilgt wurde. Er
konnte dann die beiden Objecte sebr leicht vergleichen und fand. dass die
beiden Objecte Congruenten waren, wenn das linke 2!/, mal grösser in
verticaler und 1,14 mal grösser in horizontaler Richtung war. Mit kleineren
Objecten mehrte sich die Vergrösserung, mit grösseren nahm die Vergrösserun!
ab, um für eine gewisse Objectgrüsse ganz zu verschwinden. Die hieraus
berechnete Grösse des Scotoms hat annäherungsweise mit der Grösse der mit
dem Perimeter gemessenen centralen rothblinden Partie übereingestimmt.
Schiötz.
Um die Frage nach der Empfindlichkeit der Netzhaut für ultraviolette
Strahlen zu lösen, hat Widmark (949) eine Reihe von Versuchen mit einem
speciellen dazu verfertigten Gitterspeetroskop angestellt. Er resumirt folgender-
maassen: Das normale menschliche Auge empfindet nur einen geringen Theil
der ultravioletten Strahlen. Die Grenze des sichtbaren Spectrums variirt für
die verschiedenen Individuen, liegt doch im allgemeinen innenseits L—M.
nur ausnahmsweise aussenseits dieser Linien. Die Strahlen werden direct
und nicht durch Fluorescens empfunden. Sie werden leichter excentrisch al:
central wahrgenommen. Acltere Individuen erkennen einen kleineren Theil der
ultravioletten Strahlen als jüngere. Diese Ungleichheit ist bis 55 Jahre Alter
wenig bemerkbar, nach 55 Jahren ist sie deutlich, nach 64 Jahren aber it
sie sehr in die Augen springend. Die Grenze des sichtbaren Spectrums ist im
letztgenannten Alter bis in das violette Feld hereingerückt. Die geringe
Fähigkeit des menschlichen Auges, die ultravioletten Strahlen zu empfinden.
wird meistentheils durch Absorption der Linse verschuldet. Wird die Lin®
entfernt, so wird ein grosser Theil dieser Strahlen erkannt. Bei vier unter-
suchten Staaroperirten ist die Grenze des sichtbaren Spectrums nahezu m!
der Grenze der Absorption der Hornhaut zusammengefallen. Die violetten
Theile des Spectrums sind für die Staaroperirten bedeutend verlängert. Die
Grenze variirt zwischen 340 — 370. Schiötz.
Gullstrand (950) bespricht die früheren Arbeiten Lero y's, Sulzer‘
Eriksen’s über denselben Gegenstand. Um die grösstmögliche Genauigkeit
zu erreichen, hat der Verf. einen eigenen Apparat construirt, womit er da
llornhautbild einer Scheibe mit concentrischen Ringen photographiren komte.
Er hat dann an dem photographischen Bilde mit dem Mikroskope diese Ringe
gemessen und nachher den IIornhautradius für die verschiedenen Stellen der
|
|
|
|
un e le e WEEN he Ip
- eru Sa Jar NZ SC E LK E" Get É
ev
V. Physiologie. 241
Hornhaut berechnet. Für den Gebrauch an der Klinik bat er später als
Öhjeet ein Viereck mit in der Weise gebogenen Seiten construirt, dass das
in einem sphärischen Convex-Spiegel ein genau quadratisches Bild geben wird.
Er stellt einige Curven nach dem Muster Eriksen’s dar, um die Abflachung
der Hornhaut gegen die Peripherie in horizontaler und verticaler Richtung
ZU zeigen. Er weist nach, dass weder für den horizontalen, noch für den
verticalen Meridian der Hornhaut eine Symmetrieachse zu finden ist; dass
die optische Zone eine grössere Ausstreckung in horizontalen als in verticalen
Meridianen hat, so dass die Abflachung der letzteren näher am Centrum als
diejenige im horizontalen Meridiane beginnt. Wir müssen uns übrigens mit
der Kenntniss begnügen, dass diese optische Zone sich der sphärischen in
Dm Form nähert, dass sie decentrirt sein kann, sowohl im horizontalen, als
m verticalen Meridiane, und dass sie der Ausbreitung nach nicht rund zu
sin braucht, sondern eine querovale Kuppel bilden kann. Es kann sein,
dss der durch die Lichtbrechung in der Hornhaut entstandene Astigmatismus
“soll dem Grade nach als in Bezug auf die Richtung der Hauptmeridiane
durch Veränderung der Pupillengrösse beeinflusst werden kann, wenn die
Hornhaut eine ausgeprägte Asymmetrie aufweist. Unter »Klinische Unter-
“chungen referirt der Verf. die Resultate seiner Untersuchungen von
ll Augen, und stellt verschiedene Typen von Asymmetrien auf.
Schiötz.
Parinaud (951) betrachtet den Sehapparat als Reflexbogen, zusammen-
Ge aus einem motorischen und einem sensitiven Apparat. Das Sehen
a ¿wei Augen setzt drei Arten von reflectorischen Verbindungen voraus:
Se erste Verbindung zwischen den beiden Netzhäuten, die ihre Association
bewirkt, eine zweite zwischen den verschiedenen Bewegungscentren, die die
Axeciation der Bewegungen hervorbringt und eine dritte, welche den sensitiven
Apparat mit dem motorischen Apparat verbindet. Die letztern Verbindungen
bilden die anatomische Grundlage der Reflexe. Die Augenbewegungen, welche
durch diese Reflexe hervorgebracht werden, Können in vier Categorien ein-
Ges werden: 1. Die associirten Richtungsbewegungen, 2. die EN
ee 3. die Pupillenbeweguugen, 4. die Accommodations.
felles Se Die erstern können von einem beliebigen Punkt des Gesichts-
> gelöst werden, die drei letztern nur von seinem Centrum.
Sulzer.
Parengo (952) untersuchte die Augen von 400 Matrosen, während
SE Navigation, mit dem SECHER u fand, dass die Grenze der
enpânda Maine nicht genau zu bestimmen Se Die SE e E
S BE hängt von der Eigenschaft der psychischen Thätigkeit ab. Die
Fe erscheidungsfähigkeit steigt bei jedem, nach Ruhe, bei mässiger
on Sa ER Ermüdung und nach dem Essen ab. Dag rechte Auge
Ze p Fähigkeit, Farben zu unterscheiden, als das linke.
tbericht über das Jahr 1897 zum Archiv !ür A'genbeilkunde. XVIII
einer
242 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Enko und Katz (953) stellten eine Reihe von Versuchen dar, indem sie
bei Zöglingen des Alexanderstiftes sowohl die geringste Helligkeit, bei der die
gewöhnliche Druckschrift (Kleincorpus) eben erst unterschieden wird, wie auch
die Steigerung der Schnelligkeit des Lesens im Verhältniss zur Steigerung
der Beleuchtung, nach den früher von Katz beschriebenen Methoden, be-
stimmten. Die Versuche bestätigten die früheren Angaben von Dr. Katz.
Hirschmann.
Stevens (956) fand, dass gewisse Eigenthümlichkeiten in der Excursions-
fähigkeit der Augen, besonders in verticaler Richtung, von gewissen Schädel-
formen abhingen. Drei Typen in der Excursionsfähigkeit entsprechen den
drei Typen in der Schädelbildung, den Dolichocephalen, Makrocephalen und
den Brachycephalen. Bei langen Köpfen, besonders mit einem sehr hohen
Grad von Prognatismus bleibt die Aufwärtsbewegung etwas zurück und die
Abwärtsbewegung geht über 50° hinaus. Bei sehr breiten Köpfen ist die
Drehung nach beiden Richtungen hin eingeschränkt, am meisten nach auf-
wärts. Diese Verhältnisse werden an abgebildeten Schädeltypen anschaulich
gemacht. Greeff.
Williams (957) stellt über das Sehen von Form und Farbe, wie es
für den Eisenbahndienst erforderlich ist, eine eingehende Betrachtung an.
Formdefecte sind gewöhnlicher als Farbendefecte und im Verbältniss von
344:176. Er möchte für Klasse »A«, Maschinenführer und Heizer, eine
Norm von ?%,, in beiden Augen, bei den ersteren nicht weniger als ZÜ
bei den letzteren und H. nicht höher als 2 D. nach jahrelangem Dienste
aufstellen. Für Klasse »B« 2°/,, bei den einen und nicht weniger ?°;,, bei
den andern. Er gebraucht Snellen’s Buchstaben, aber er hat verschiedene
Vorlagen, so dass sie nicht auswendig gelernt werden können. Zur Prüfung
des Farbensehens braucht er Holmgren's Methode: Fahnen und farbige
Lichter. Für letztere hat er eine grosse Scheibe mit einer Anzahl kleinerer
Scheiben an der Peripherie angegeben, welche hinter eine Oeffnung gebracht
werden können, vor welche eine andere Scheibe mit Oeffnungen von ver-
schiedener Grösse gebracht werden kann, um den kleinsten noch zu unter-
scheidenden Farbenraum prüfen zu können. Burnett.
Anschliessend an C. Hess’ Arbeiten aus dem Gebiete der Accommo-
dationslehre, hat sein Assistent Heine (960) diese Versuche fortgesetzt und
die Befunde von Hess in dankenswerther Weise erhärtet. Durch eine neue
subjective und durch eine gleichzeitig mit dieser anzuwendenden objectiven
Methode (s. O.) wäre der Beweis erbracht, dass die Linse bei maximaler
Accommodation der Schwere folgend Ji, mm, mit Eserinbenutzung !/, mm
sich von ihrer Mittellage entfernen kann, im ersten Falle z. B. bei Rechts-
und Linksneigung des Kopfes je um 90°, einen Spielraum von !/,mm, im
eserinisirten Auge von 1mm besitzt. Diese Zahlen zeigen eine sehr gute
"u m Ran
+ ween r a Ge gg SÉ
VI. Refractions- und Accomodations-Anomalien, 243
Uebereinstimmung mit den von Hess nach völlig andersartigen Methoden
ewonnenen Resultaten.
Aach Pickema (965) sind Unterschiede des Tageslichtes, sofern dieses
nicht weniger als 10 Normalkerzen beträgt, von geringem Einfluss auf die
Uhterscheidungsfähigkeit. Es erwies sich als ziemlich gleichgiltig, ob die
Beleuchtung 30 oder 50 Normalkerzen beträgt. Für Werkstätten ist eine
Beleuchtung von 10 Kerzen das Minimum; für feine Arbeiten wie Schrift-
“ter, Diamantschleifer ist das Minimum 15—20 Normalkerzen.
Plantenga (966) gebrauchte zu seinen Untersuchungen ein Ophthal-
gier nach Javal Kagenaar und ein Ophthalmomikroskop in der Haupt-
“he übereinstimmend mit dem von Donders und Horstmann. Er fand
firchschnittlich für r bei Emmetropie 8,12 mm, bei Myopie 8,13 mm, bei
Äipermetropie 8,29 mm. Donders fand 7,93 mm bei 20 jungen Leuten.
Mauthner bei E 7,708, bei M 7,584, bei H 7,623. Horstmann
ki E 7,78, bei M 7,78, bei H 7,91. Die Hornhautkrümmung ist bei
Ennetropie und Myopie fast vollkommen dieselbe, bei Hypermetropie ist sie
Tier. Die Tiefe der vorderen Augenkammer, d, beträgt bei E 3,036 mm,
wi M 3.267 mm, bei H 2,865 mm, im Durchschnitt 3,056 mm. Bei Emme-
open zwischen 40 und 50 Jahren ist d im Durchschnitt 2,95 mm, bei Emme-
topeu über 60 Jahre ıst d = 2,61 mm. Die Tiefe der vorderen Augen-
kammer vermindert sich beim Zunehmen der Jahre. Westhoff.
Bei der Abschätzung axialer Ametropie, von Anschwellungen im Hinter-
munde oder der Tiefe eines Staphyloms setzen wir gewöhnlich eine Differenz
a 3 D. gleich einer Niveaudifferenz von Imm. Dieser Schluss ist nicht
"cht richtig, wenn die Linse entfernt ist, also im aphakischen Auge.
Pereiva] (968) gibt die Formeln zu diesem Zweck für das aphakische
duge, vie sie von Helmholtz, Donders und Landolt berechnet sind.
Bei den Constanten sind die Werthe von Landolt benutzt.
Greeff.
Für Abschnitt VI—XI Referent: Horstmann.
TL Refraetions- und Accommodations-Anomalien.
969,
Arno
BEE
Fromaget, Camille, et Bordier. Henry. Etudes sur
d isuelleetamplitude d’accommodation. Arch. d’Ophtalm.
D 601,
Seh WW Die Untersuchung der Augen der Reichenberger
ar Aus dem Sanitätsbericht der Stadt Reichenberg für das
96.
dit Laschtschenko, P. Die Studenten des 7. Semester
- e . . D
DEE Facultät in Charkow. Wjest. Obschtschei Hygieng i Medic.
- i. ctober,
XVII*
244 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Statistische Zusammenstellung der Augen von 1118 Studenten, nach
Farbe der Iris, Refraction und Nationalität. Zum Referat nicht geeignet.
972. Despagnet, M. Astigmatisme de 14 dioptries sans
déformation conique de la cornée. Soc. d’Ophtalm. de Paris 1397,
Nov. 7.
973. Steiger, A. Zur Aetiologie und Variabilität des
Hornhautastigmatismus. Arch. f. Augenheilk. XXXVI, p. 128.
974. Schjötz, Hj. Et Tilfaelde af akkomodationskrampe.
Norsk Mag. f. Laeg. 1897, No. 5, p. 565.
Fromaget und Bordier (969) bestimmten bei mehr als 900 Lyceal-
schülern in Bordeaux von 5—21 Jahren die Sehschärfe und bei 408 die
Accommodationsbreite und ihre Beziehungen zur Refraction, wobei Fälle von
schlechtem Sehen, Astigmatismus und Myopie über 4,0 Diopt. oder mit inneren
Augenveränderungen ausges.:hlossen blieben. Sie fanden, dass die Sehschärtfe
bis zum 14. Lebensjahre zu- und von da langsam abnimmt. Die Accommo-
dationsbreite wechselt in jeder Altersstufe mit der Refraction, die bis zum
Alter von 10 Jahren hypermetropisch war. Wie die Curve zeigt, haben die
Ilypermetropen die grösste Accommodationsbreite. dann folgen die Emmetropen
und Myopen. Das gleiche Verhalten ergab die Untersuchung von 250 Studiren-
den. — Bei corrigirter Ametropie wird dagegen die Accommodationsbreite gleich
der der Emmotropen und bei den Myopen selbst noch grösser. Die Accommo-
dationsbreite steht nicht in einem bestimmten Verhältniss zur Refraction und
variirt zum Beispiel bei ein und demselben Grade von Myopie. Die Accommo-
dationsbreite war erheblich grösser bei den kurzsichtigen Studenten als bei
den Lycealschülern, weil erstere die Correctionsgläser fast beständig trugen.
letztere aber nicht. Bei den Hypermetropen hatte die Accommodationsbreite
unter den gleichen Umständen abgenommen. Diese Verschiedenheit beruht auf
der Uebung des Ciliarmuskels, dessen Leistungsfähigkeit mit seiner Inanspruch-
nahme wächst. Dies wurde auch durch die Untersuchung von Soldaten im
Alter von 21—25 Jahren bestätigt, welche sämmtlich der Landbevölkerung
oder der Arbeiterklasse entstammend ihre Accommodation weniger geübt hatten
und eine geringere Accommodationsbreite als die Studenten aufwiesen. Die
Accommodationsbreite wechselt selbst bei gleicher Refraction bei den verschie-
denen Berufsarten und ist ausserdem auch von dem allgemeinen Körperzustand
abhängie. ; v. Mittelstaedt.
In den Reichenberger Volks- und Bürgerschulen (970) wurden 1345 Schul-
kinder auf ihre Sehschärfe und Refraction untersucht. 1128 (84°/,) hatten
normale Sehschärfe, 217 (16°;/,) hatten eine geringere. Der schlechtere Visus
war bei 46 Kindern durch Krankheitsfolgen (namentlich Hornhautnarben)
bedingt. bei 203 waren reine Refractionsanomalien die Ursache. Die Zahl der
Kurzsichtigen in sämmtlichen Schulen betrug 92 (7°/,); in der ersten Klasse
gleich O0, erreicht sie in der Volksschule die Durchschnittszahl von 31:5" o
wi mm pen pe e
g
Ea
VII. Lider. 245
in einzelnen Bürgerschulklassen steigt sie auf 16--18°/,. Der Durchschnitts-
procentsatz in den Bürgerschulen Reichenbergs beträgt 9. In der Knaben-
volksschule wurden durchschnittlich 4°/,, in der Mädchenvolksschule 2717,
Kurzsichtige gefunden. In den Bürgerschulen war das Verhalten ein ähnliches,
ki den Knaben 12°%/, Myopen, bei den Mädchen 6°/,. Herrnheiser.
Im Falle von Schiötz (974 handelte es sich um ein 10jähriges
\ädchen, das kurzsichtig geworden war und an wöchentlichen Anfällen
"mm Kopfschmerzen mit Röthe und Ausschlag um die Augen herum litt.
Sit trug eine Brille concav 4 D. Bei der Untersuchung wurde an beiden
2
Augen eine Myopie von 8—9 D mit S > = gefunden; der Augengrund war
vollständig normal. Die Anfälle von Kopfschmerzen fingen immer Nachmittags
nit Schmerzen rings um das eine oder die beiden Augen an, sich über den
entsprechenden Theil des Kopfes ausbreitend; zu derselben Zeit wurde die
Haut der Augenlider und anliegenden Theilen roth und geschwollen; es trat
Fieber und Unwohlsein ein, und Pat. musste zu Bett gehen. Nächsten Morgen
var der Anfall vorüber, an den Augenlidern aber zeigte sich ein Ausschlag
von kleinen Bläschen, die bald eintrockneten. Es wurde als eine larvirte
Malaria angesehen und Chinin und Veränderung des Aufenthaltes angeordnet.
Die Anfälle hörten gleich auf und die Kurzsichtigkeit hat sich allmählich
vermindert, nach einem Monat konnte sie die Brille weglegen, und bei einer
|
Untersuchung 4 Monate später wurde an beiden Augen Emmetropie mit S 20
zefonden. Die Kurzsichtigkeit ist also auf einen Accommodationskrampf zurück-
zuführen. Schiötz.
VII. Lider.
‚75. Truc. Contribution clinique à la pathogénie et au
Bent des bl&pharites sèches. Rec. d’Ophtalm. 1897, No. 8.
. 315,
' 96. Pes, Ricerche microchimiche sulla secrezione delle
“tandole sebacce palpebrali. Arch. di Ottalm. V, 3—4, p 82.
R »7. Waldhauer. Zur Operation der Trichiasis höheren
Tadeg, Zehender's klin. Monatsbl. f. Augenheilk. XXXIV, p. 377.
ne Sirotkin, W., Modification der Panas’schen KEN
Si ee und die Operation von Flarer. Wjest. ophthalm. XVI,
a Kuschew. Neues Operationsverfahren bei Lid-
Pion. Wjest. ophthalm. XVI, 6, p. 544.
we Strscheminsky, J. J. Herstellung des Ciliarrandes
ntropium und Trichiasis. Wratsch 1897, No. 12.
Toi. Maker, W. O. An operation for trichiasis due to
“catricial entropion. Arch. of Ophthalm. XXVI, 3. p. 340.
246 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
982, Truc, H. Nouvelle operation autoplastic de l’&ctro-
pion, de la paupière inférieure consécutif à l’enucl&ation de
l’oeil. Arch. d’ophtalm. XVII, 10, p. 593.
983. Hirschfeld. Einige Bemerkungen über Lidplastik.
Zehender’s klin. Monatsbl. f. Augenheilk. XXXIV, p. 435.
984. Darier. A opération du ptosis complet par auto-
plastic ou greffe musculaire. Annal. d’Ocul. CXVIH, p. 93.
985. Parinaud. Nouveau procédé opératoire du ptosis.
Annal. d’Ocul. CXVIII, p. 13.
986. Scalinci. Criptotalmo cicatriziali da ustione. Nota
clinica. Sav. della clinica ocul. d. R. Univ. di Napoli. V, 2, p. 96.
Pes (976) hat am Mikroskope das Verhalten des Secretes der Meibom’-
schen Drüsen gegenüber den verschiedenen chemischen Reagentien eingehend
geprüft und die Ueberzeugung gewonnen, dass der Hauptbestandtheil jener
Absonderung aus Cholestearin besteht. Diese Substanz wird von der alkali-
nischen Thränenflüssigkeit verseift und weggeschwemmt; bei stärkerer Pro-
duction ist dieselbe als weisser Schaum an den Lidwinkeln sichtbar.
Dantone.
Bei höheren Graden der Trichiasis der unteren Lides empfiehlt Wald-
hauer (977) einen Hautschnitt vom äusseren Orbitalwinkel hart auf dem
Orbitalrand bis in die Nähe der Stelle, wo der Nervus infraorbitalis bervor-
tritt, auszuführen, dann ein schmales sichelförmiges Hautstück zu excidiren
und die Wunde mit fortlaufender Naht, mit Aufnahme des Tarsalrandes bei
jedem Einstich in dieselbe, zu nähen. Die Durchschneidung des Periosts und
die Blosslegung der Knochensubstanz, wenn auch in geringer Breite, genügt
vollkommen zur festen Anheftung des unteren Tarsalrandes und somit zum
festen Stützpunkt für ihn.
Sirotkin (978) operirt bei höheren Entropiongraden am oberen Lide
in folgender Weise: Nach Anlegung der Knapp’schen Klammerpincette wird
der Einschnitt parallel dem freien Lidrande. 2'1/,—3 mm oberhalb desselben
gemacht; der Tarsalknorpel wird entblösst, wobei die vorgewulstete Falte des
Orbieularis entfernt wird; hierauf entfernt Sirotkin sorgfältig einen Streifen
von 1—2 mm Breite, der ganzen Dicke des unteren Randes des Koorpels,
womöglich ohne die Conjunetiva zu durchschneiden; nun werden die Nähte
nach Hotz angelegt, nämlich durch den unteren (Haut und Muskel) Wund-
rand, dann durch die Fascia tarsoorbitalis, Lig. palp. extern. und intern.
(niemals durch den Tarsalknorpel), zuletzt durch den oberen Wundrand. Der
bisweilen vorhandene Ueberfluss an Lidhaut wird erst nach der Heilung be-
messen und entfernt. Am unteren Lid zieht Sirotkin die Flarer'sche
ÖOperatien allen anderen vor. Hirschmann.
Kuschew (979) macht bei der Entropium-Operation den Intermarginal-
schnitt. 2—3 mm tief, einen weiteren Schnitt durch die Haut, dem Lidrande
VII. Lider. 247
parallel, 2—3 mm von demselben entfernt; ein dritter, dem zweiten paralleler
Schnitt, 2—3 mm vom zweiten entfernt, der an den Enden mit dem zweiten
vereinigt wird. Die so vom Tarsalboden getrennte Brücke des Ciliarrandes
wird nach oben verschoben und mittelst Nähten im oberen Schnitte sowohl
an den oberen Wundrand, wie an die nach unten verschobene Hautinsel an-
geheftet. (Modificirte Operation von Jung-Watson. Ref.)
Hirchmann.
Strscheminsky (980) schlägt eine Operationsmethode beim Entropium
trachomatosum vor, die im Wesentlichen eine Modification der Methode von
Sapeschko ist. Verf. transplantirt Lippenschleimhaut in die durch Spaltung
des Lidrandes erhaltene intermarginale Wunde, ganz wie Sapeschko, aber
nicht in Form eines ganzen Lappens, sondern mehrerer kleiner (4 bis 5), die
nicht angenäht zu werden brauchen und viel schneller anheilen. Die Resultate
sind sehr zufriedenstellend. Hirschmann.
Bei narbigem Entropium mit Trichiasis und Distichiasis durchschneidet
Maker (981) den Tarsusknorpel von der unteren Fläche des Lides aus von
dem einen Ende bis zum anderen, etwa 21. mm von dem freien Lidrand ent-
ferut und heftet dann mit Nähten in die klaffende Wunde des durchtrennten
Knorpels ein Stück Schleimhaut von der Länge des Tarsalknorpels.
| Greeff.
Truc (982) operirt das nach Enucleation entstandene Ectropion des
teren Lides, bei welchem wegen Verflachung des Conjunctivalsackes ein
künstliches Auge nicht getragen werden kann, in folgender Weise: Spaltung
des unteren Lides in zwei Blätter, welche um so tiefer sein muss, je flacher
der Bindehautsack ist. Das vordere Haut und Muskel umfassende Blatt wird
dann hinaufgeschoben und fixirt. Dann bildet sich, falls das Eetropion nicht
sehr bedeutend war, ein für den Operationszweck genügendes Entropion.
Wenn aber ein hochgradiges Ectropion ein stärkeres Hinaufschieben des
SÉ erforderte, so bedarf derselbe noh einer SE um emel genügend
w er und widerstandsfähigen Lidrand zu bilden. Re
ME = der schläfengegend EE gestielter Hantlappen mit seiner
RN a e gei BE mu des EE Lidhautlappens be-
” = , ass aie Epidermisfläche der ersteren Saum u zugekehrt
Ges viel ES HEES ist und ein SE Auge tragen kani:
v an wird entweder durch nen EEN Schlitz
h a a Lidwinkel geführt oder letzterer wird zuvor ausgiebig gespalten.
mitgetheilten Fällen war der Erfolg sehr befriedigend.
v. Mittelstaedt.
Zerstörungen des unteren Lides nimmt Hirschfeld (983) zur
sselben den Ersatzlappen aus der Haut des oberen Lides.
Eine ehe (985) empfiehlt folgendes Verfahren bei der Ptosisoperation:
»schleife wird unter dem M. rectus superior durchgezogen; die an
248 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
ihren beiden Enden befindlichen Nadeln werden zu beiden Seiten des oberen
geraden Augenmuskels in die Umschlagsfalte der Conjunctiva eingestochen und
zwischen dem Tarsus und der Lidhaut bis zum Ciliarrand geführt. Die Naht
bleibt 4 bis 6 Tage liegen. Die beiden Ausstichstellen sind 7 bis 8mm von
einander entfernt. Sulzer.
VIII. Thränenapparat.
987. Randolph, R. L. A case of non-suppurative dacrya-
denitis (Mumps of the lacrymal gland). Arch. of Ophth. XXVI, 1,
p. 63.
988. de Wecker, L. De l’efficacite de l’ablation de la
glande lacrymale palpebrale. Progr. med. 1897, No. 47, p. 395.
989. Dunn, J. A case of mycosis of the inferior canaliculus.
Arch. of Ophthalm. XXVI, 2, p. 234.
990. Veasey, C. A. Primary sarcoma of the lacrymal
caruncle, with the report of an additional case. Arch. of
Ophth. XXVI, 2, p. 204.
991. Gallenga. Delle principali alterazioni congenite
della caruncula lacrimali con alcuni cenni sul suo sviluppo
e la sua strattura. Arch. di Ottalm. V, 1—2, p. 1.
992. Eyre, H. A supernumerary caruncle. Arch. of Ophthalm.
XXVI, 3, 375.
993. Snell, S. Melanotic sarcoma of the lacrymal carunele.
Arch. of Ophthalm. XXVI, 3, p. 343.
994. Hormann, W. Ueber die Verwendung der Dauer-
sonden bei Erkrankungen des Thränennasencanals. Zehender’s
klin. Monatsbl. f. Augenheilk. XXXIV, p. 427.
995. Boucheron, M. Sérotherapie dans le phlegmon du
sac lacrymal. Annal. d’Ocul. CXVII, p. 421.
996. Bochon-Duvignaut, M. Abcès froid de la region du
grand angle simulant une tumeur lacrymale. Annal. docul.
CXVIII, p. 113.
997. Silvestri. Sarcoma del sacco lacrimale. Ann. di Ottalm.
XXVI, 5, p. 452.
Eine 39jährige Ungarin, wie Randolph (987) berichtet, bekam all-
mählich eine Entzündung beider Thränendrüsen, die zu umschriebenen Tumoren
vergrössert waren. Eine constitutionelle Ursache war nicht nachweisbar.
Unter dem Gebrauch von Jodkali, Sublimat und beissen Umschlägen ging die
Entzündung im Laufe einiger Wochen langsam zurück, so dass eine kaum
wahrnehmbare Vengrösserung der linken Drüse noch vorhanden war.
Greeff.
Bei einer Ungarin, die über Beschwerden von Seiten des linken Auges
klagte, fand Dunn (987), dass sich weisse Massen aus dem unteren Thränen-
Mam mien i ia m a ker
VIII. Thränenapparat. 249
röhrchen durch das Punctum lacrymale entleerten, welche sehr den mycotischen
Massen glichen, wie man sie nicht selten auf den Tonsillen und im Rachen
deht, Es wurde die Diagnose auf Mycosis des unteren Thränenröhrchens
gestellt,
Von den mycotischen Massen wurden Präparate an Dr. W. A. Halder
geschickt, der sie untersuchte und Folgendes beobachtete: Die Flocken der
weisen Masse bestehen aus feinen Stäbchen, die in einer Masse von Sporen
eingebettet sind. Die Stäbchen sind von gleicher Dicke, aber verschieden
lang, gerade oder leicht gebogen. Leber’s Reaction für Leptrothrix buccalis
— violette Färbung mit Jod — war negativ. Die besten Färbungen wurden
erhalten, wenn man frische Quetschpräparate mit einer dünnen Anilinlösung
übergos. Die Sporer färbten sich röthlich, die Stäbchen fast gar nicht. In
solchen Präparaten fanden sich manche Varietäten von Stäbchen, einige mit
breiten, kugeligen Sporen in der Substanz der Stäbchen oder an einem Ende
derselben, andere mit keulenförmigen Enden, oder dichotomisch getheilte Enden.
Diese Mikroorganismen stimmen im Wesentlichen überein mit den Be-
shreibungen, welche früher von Leptothrix buccalis gegeben wurden, neuer-
dings von Schröder, Elschnig, Ewetzki und Anderen als Actinomyces
bezeichnet wurden. Greeff.
Veasey’s Fall (990) betrifft einen 26jährigen Mann, der seit 7 Jahren
ine Vergrösserung der Carunkel des rechten Auges bemerkt hatte. Anfangs
ar die Geschwulst kaum stecknadelknopfgross, zuletzt hatte sie die Grösse
ner Erbse. Die Geschwulst wurde sorgfältig ausgeschnitten und der Grund
kauterisirt. Die mikroskopische Untersuchung ergab, dass der Tumor aus grossen
wd kleinen Rundzellen bestand mit sehr wenig intercellularer Substanz. Jetzt,
bü einem Jahr ist noch kein Recidiv aufgetreten. Es folgt die spärliche
Literatur über die Geschwülste der Carunkel. Gute Abbildungen betreffend
ie mikroskopische Structur der Geschwulst sind der Arbeit beigegeben.
Greeff.
Eyre’s (992) Patient ist ein 28 jähriger Mann mit einem angeborenen
SE x rechten inneren Augenlid. Derselbe war später gewachsen und
S 2. sich jetzt bis auf das obere Lid. Die mikroskopische Untersuchung
he Tumors ergiebt, dass derselbe denselben Bau und dieselben
„mente enthält wie die normale Carunkel. Greeff.
Ge Ge Ge Patientin (993), E 62 jährige Frau, zeigte einen die Hornhaut
Dr edeckenden PODOR der Gegend der Carunkel von dunkler u
Za H Die mikroskopische Untersuchung ergab runde und spindel-
`" Pigmenthaltige Zellen und feines Pigment. Recidiv nach einem Jahr,
Greeff.
p mann (994) empfiehlt bei Erkrankungen des Thränennasenkanals die
roh >» eines Silberdrahtes, dessen eines Ende analog den Angaben von
lgger, Vulpius und Silex rechtwinkelig umgebogen ist, was die
D d EN 3
250 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde
Sonde am weiteren Herabsinken verhindern soll. Diese Sonde bleibt mehrere |
Monate liegen.
Der jüngst verstorbene Silvestri (997) beobachtete eine rechtsseitige
Thränensackgeschwulst, welche anfangs einem gewöhnlichen Abscess ähnlich
sah, aber bald wegen ihrer Härte und Unverschieblichkeit als eine Neubildung |
diagnosticirt werden musste. Die mikroskopische Untersuchung der exstirpirten
Masse liess ohne Zweifel die sarkomatöse Natur derselben erkennen. Es
erfolgten in der That in kurzer Zeit mehrere Nachschübe zuerst in der Richtung
‚der Orbita, später zeigte sich eine grosse Geschwulst in der Gegend der Parotis.
Der Kranke entzog sich den weiteren Beobachtungen des Verf. Dantone.
IX. Muskeln und Nerven.
we a
998. Graefe, A. Erörterungen, das Sehen der Schielendeu |
betreffend. Arch. f. Augenheilk. XXXVI, p. 30.
999. Redingius, R. A. Das Schielen. Ibid. p. 92.
1000. Schnabel. Ueber zwei Fälle von Strabismus. Wiener
klin. Wochenschr. 1897, No. 47.
1001. Weiss, L. Ueber das Verhalten des Gesichtsfeldes `
der Schielenden. Ber. über die 26. Vers. d. ophth. Ges. 1897, p. 104.
1002. Lewis, Griffith. Anomalies musculaires de l'oeil.
Rec. d’Ophtalm. 1897, No. 11, p. 634.
1003. Lechner, C. S. Abnorme, willkürliche Augenbe-
wegungen. v. Graefe’s Arch. f. Ophtlalm. XLIV, 3, p. 596.
1004. Vignes. De la valeur comparative des traitements
opératoires de l’asth&enopie musculaire. Annal. d’Ocul. CXVIL |
p. 292.
1005. Dallwig, K. Ueber das Vorkommen des Torticollis `
bei Hohenablenkung eines Auges. Arch. f. Augenleilk. XXXV.
p. 102.
1006. Bach, C. Zur Lehre von den Augenmuskellähmungtn.
Ber. über d. 26. Vers. d. ophth. Ges. 1897, p. 78.
1007. Giebler, M. Ueber recidivirende Oculomotorius-
lähmung. Inaug.-Diss. Jena 1897.
1008. Strzeminski. Cas de paralysie oeulomotrice recidi-
vante. Rec. d’Ophtalm. 1897, No. 9, p. 497.
1009. Mingazzini. La paralisirecidivante del nervo oculo-
motorio. Società Dante Alighieri. Roma 1897.
1010. Mingazzini. Contributo allo studio delle paralisi
alternanti dei muscoli oculari. Suppl. al Policlinico IV, 1897.
1011. Duane, A. Isolated paralysis ofthe ocular museles.
Arch. of Ophthalm. XXVI, 3, p. p 317.
1012. Foster, M. L. Paresis of the external rectus from
indirect vioience. Arch. of. Ophthalm. XXVI, 3, p. 361.
IX. Muskeln und Nerven. Dal
1013. Oliver, C. A. Resection und Vorrücken des Mus-
culus levator palpebrarum bei traumatischer Ptosis. Trans.
Amer. Ophth. Soc. 1897.
Graefe (998) bespricht in einem Artikel gegen Steffan das normale
binveulare Sehen, das er als eine angeborene Zwangseinrichtung betrachtet,
und die Exclasıonstheorie, wodurch er das Einfachsehen der Schielenden erklärt.
Im Anschluss an die Besprechung eines Falles von Strabismus convergens
und eines solchen von Strabismus divergens bespricht Schnabel (1000) das
Entstehen des Schielens.. Kommt bei der Ruhestellung der Augen der Horn-
hautscheitel in die Lidspaltenmitte zu stehen, so ist die Stellung normal. Ist
der Abstand des Hornhautscheitel kleiner, als der der Lidspaltenmitte, so
kommt Strabismus convergens, grösser, Strabismus divergens zu Stande.
Ku bei normaler Stellung der Augen die erforderliche Grösse von Convergens-
tezw. Divergenzinnervation aufgebracht und erhalten werden, dass die Gesichts-
linien parallel stehen, so wird der Strabismus latent. Zwischen dieser Gruppe
von Schielenden und Jenen, die den Strabismus gar nicht zu decken vermögen,
dot eine Gruppe von Fällen, welche die Anomalie der Ruhestellung nur
iitweilig corrigiren können, Fälle von periodisch manifestem Strabismus.
Joe, bei denen die Stellungsanomalie absolut oder relativ zu gross ist, um
u
totorius a
" Varen,
darch accommodative Bewegung gedeckt werden zu können, wie jene, denen wegen
tehgradiger Amblyopie eines Auges der Antrieb zur accommodativen Bewegung
tit, gehören zur Gruppe des dauernd manifesten Strabismus. Die Ablenkung
eut sich hier aus zwei Summanden zusammen, von denen der eine die Grösse
čr ursprünglichen Abweichung des Hornhautscheitels von der Lidspaltenmitte
“m schielenden Auge, der zweite die Grösse der gleichartigen Abweichung
an fixirenden Auge ist. — Der Strabismus ist eine Anomalie der Stellung
Wi nicht eine Anomalie der Bewegung.
Mingazzini (1009) bespricht ausführlich alle Erscheinungeu der perio-
hen Oeulomotoriusläihmung und vergleicht sehr sorgfältig den Symptomen-
"Dien, welcher an 59 von den verschiedenen Autoren beschriebenen Füllen
berbachtet worden ist. Verf. hält die Bezeichnung recidivirende Oculo-
"“toriuslähmung für den besten Namen dieser Affection. Dantone.
a gain (1010) berichtet über zwei weitere Fälle von periodischen
Sstörungen am Auge, bei denen aber ausser den Aesten des Oculo-
uch der M, obliquus superior und der M. abducens betheiligt
Dantone.
dise
Duane (1011) führt aus, dass Augenmuskellähmungen nicht nur für
Phthalmologen, sondern auch für den Neurologen in diagnostischer und
sn Hinsicht von grossem Interesse sind. Es ist one E
Gë reen der Augenmuskeln affieirt ist, weil darwas Subli se über das
sviste Problem der präcisen Lage und der inneren Verbindung ge-
den (
In,
252 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
trennter Nervenkerne möglich werden. Verfasser führt Krankengeschichten
an über eine isolirte Lähmung des Externus nach Diphtherie, doppelseitiger `
Paralyse des Obliquus superior bei schwerem Rheumatismus; Paralyse des
linken Obliquus superior mit consecutivem Spasmus des linken Obliquus
inferior, Paralyse des Rectus superior und andere mehr. Greeff. :
Ein Kutscher fiel, wie Forster (1012) berichtet, vom Bock, Kopf `
anscheinend unverletzt, erst nach einem halben Jahre deutliche Diplopie.
Doch schon bald nach dem Urfall konnte Patient nicht mehr anhaltend lesen. `
Die Untersuchuug ergab Parese des M. rectus externus. Das Gesichtsfeli i
war frei. Greeff. i
In dem von Oliver (1013) berichteten Falle wurde ein Scheerenblatt -
durch das untere Augenlid in den unteren Uebergangsfalte, quer durch die Hom-
haut in den oberen Uebergangsfalte, und durch das Oberlid gestossen, wobei e,
den M. levator palpebr. durchtrennte. Es bestand vollständige Ptosis und
starke Narbenzusammenziehung des Bindehautsackes. Der M. levator wurde
von der Narbenmasse sorgfältig abgetrennt und mit dem oberen Tarsalrandt `
vereinigt. Es bildete sich darauf ein vollständiger Vorfall der Bindehaut. }
der aus der Lidöffnung herausragte. Derselbe wurde reponirt und an das-
Lid angenäht. Der Augapfel und das Lid bewegten sich dann sehr gut. Es
erfolgte eine schwere eitrige Keratitis, welche erfolgreich bekämpft wurde.
so dass das Auge jetzt brauchbar ist. Burnett.
u.
X. Orbita und Nebenhöhlen.
1014. Hirsch, C. Phlegmone orbitae. Bibliothek und Wissen- |
schaften. I. Augenkrankheiten 1897. `
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X. Orbita und Nebenhöhlen. 253
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doal, CXVII., p. 3.
1029, Doyen. D’ablation du corps thyroïde dans le
goitre exophtalmique. Annal. d’Ocul., CXVIII, p. 123.
Bei einem 7 1jährigen Manne entwickeltesich, wieBauby (1017)beobachtete,
ixh längerem Bestehen einer chronischen Entzündung der Oberkieferhöhle,
die sich durch Schwellung des unteren Lides und der Wangengegend äusser-
ich kundgab, im Laufe von 2 Tagen eine Phlegmone der Orbita. Dieselbe
“ir wie sich nach der Incision ergab, von einer .Ostitis des Bodens der
, in ausgegangen, welche wiederum eine Folge der Erkrankung der Kiefer-
“le war. Nach gründlicher Ausräumung der letzteren und Enfernung
user Wucherungen und necrotischer Knochenstücke nahm die Heilung
“àn guten Fortgang, bis der Patient durch eine Bronchopneumonie weg-
enit wurde. Der Uebergang der Erkrankung von der Highmorshöhle auf
üe Orbita bildete allein der Knochen ohne Betheiligung der Lymphgefässe
eder Venen. — Im 2. Falle trat bei einem 28jährigen Arbeiter mit cariösen
Lihen des Oberkiefers, nachdem die Erscheinungen einer Höhlenerkrankung
oke eine Zeitlang bestanden hatten, entzündlicher Exophthalmus links
e Se ausgiebiger Freilegung des BILD Le zeigte sich, dass
b ja "i get Orbita, sowie die vordere, äussere und innere Knochenwand
EE ln waren und ea een! werden mussten.
i U den rauen sich Ser Beeren, ging der Kranke doch
Kee scess im unteren Abschnitt des Stirnlappens zu Grunig: wer
umschriebenen, necrotischen Stelle des Orbitaldaches sich entwickelt
hatte e
i Auch hier keine Betheiligung der Venen. Bei der bacteriologischen
Chan D D a LÉI
Chung des Abscesseiters fand sich der Friedländer’sche Pneumococcus.
Fi v. Mittelstaedt.
tach S Mann erhielt nach der Beobachtung von Kibbe (1020)
besiehthalte 7 am Kopf vol ständige Lähmung und Anacsthesie der rechten
Zeg d 4 Monate bestand noch auf dem rechten Auge complete
lähmung und es war eine Errosion der Cornea hinzugestellt.
254 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Druck auf den Bulbus ruft Pulsation hervor, über der Schläfe hört man ein
aneurysmatisches Geräusch. Das linke Auge ist frei beweglich, die Pupille
weit und starr. Nach Unterbindung der rechten Carotis communis nalım der
Exophthalmns ab, die Chemosis wurde geringer, das Auge konnte fast ge-
schlossen werden und die Cornea klärte sich auf. Greeff.
Zimmermann (1022) beobachtete zwei Fälle von traumatischem
Exophthalmus ohne Lähmung des Sympathicus. Für solche Fälle nimmt
man als Ursache eine Lähmung des Sympathicus an, indem die Gefühle der
Orbita und der Müller’schen Muskel die Innervation verlieren. Die Einträufelung
von Cocain in das zurückgesunkene Auge hatte zur Folge, dass die Pupille
sich erweiterte, eine vorher bestehende Ptosis verschwand und die Lidspalte
ebenso weit, wie die des anderen Auges wurde. Hieraus ergibt sich, dass
die Ptosis nur eine mechanische Folge des Exophthalmus war und die Erreg-
barkeit des Halsabschnittes des Sympathicus nicht gelitten hatte.
Greeff.
Clarke (1024) hat Statistiken einer Anzahl von Fällen von Morbus
Gravesii (Basedowii) iin Staate Jowa gesammelt, im Ganzen von 49 Fällen.
Es fanden sich 36 Frauen und nur ein Mann erkrankt, wo das Geschlecht
angegeben war. Die übrigen zwölf Fälle waren wahrscheinlich Frauen.
Die Lebensalter waren von 15 bis 45, durchschnittlich von 20 bis 30 Jahren
vertreten. Exophthalmus zeigte sich mit einer Ausnahme in allen Fällen;
ein Fall war einseitig. Die Schilddrüse war in allen Fällen vergrössert. Bei -
der Behandlung schienen Strophantus und Extr. thyroid. am erfolgreichsten `
= om a. eg mp. os Mami een „m meer Er fen ME mt mn pen e heine ee o
S e Å
r Se D 5 ~
zu sein. 18 Fälle wurden geheilt, 16 gebessert, 5 starben an der Krankheit `
und 3 an interkurrenten Erkrankungen. Burnett.
XI. Conjunetiva, Cornea, Sclerotica, vordere Kammer.
1030. Howe, Lucien. Crede&’s Methode zur Verhütung !
eitriger Ophthalmie des Säuglingsalters in öffentlichen Ar
stalten. Trans. Amer. Ophth. Soc. 1897, p. 52.
1031. Cohn, H. Warum gehen noch immer Augen von
Neugeborenen an Eiterung zu Grunde. Deutsche med. Wochenschr.
1897, No. 50.
1032. Elze. Eine Methode der Behandlung der Ophthal-
moblennorrhoea gonorrhoica der Neugeborenen, welche sich
durch ihre günstige Resultate empfiehlt. Wochenschr. f. Ther.
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1033. Hoor. Del’argentamine comme prophylactique de
l’ophthalmie des nouveau-nés. Clinique Ophtalm. 1897, No. 19, p. 251.
1034. Imre, T. Ueber die Behandlung der Conjunctival-
Affectionen mittelst Argentamin. Ungarische med. Presse 139,
No. 42.
t,
«A
XI. Conjunctiva, Cornea, Sclera, vordere Kammer. 255
1035. Leber, Th. Ueber die Behandlung der gonorrho-
ischen Conjunctivitis der Erwachsenen mit der von Kalt
empfohlenen Methode der Ausspülungen durch schwache
Lösungen von Kalium hypermanganicum. Ber. über die 26. Vers.
der ophthalm. Ges. 1897, p. 249.
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theriebacillus. Berliner klin. Wochenschr. 1887, No. 50.
1037. Lagrange, M. Ophtalmie à bacilles diphteritiques.
Annal. d’Ocul. CXVIII, p. 47.
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1039, Fridenberg, P. Phthisis bulbi, following diph-
; theritic infection. Arch. of Ophthalm. XXVI., 1, p. 66.
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iomembranöser Conjuntivitis mit Entwickelung von Augen-
undRachendiphtherienach dem Gebrauch von Jequirity.Journ.
of Eye, Ear and Throat Diseases. 1897, 4, p. 198.
1041. Mitvalsky, M. Sur une inflammation tarso-conjonc-
tivale chronique avec r&marques sur des états connexes.
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1042. Gromakowsky, D. Zur Aetiologie des acuten epi-
lemischen Conjunctivalkatarrhs. Inaug.-Diss. 1897, St. Petersburg.
1043. Axenfeld, Th. Was wissen wir über die Entstehung
ier phlyktänulären Augenentzündungen. Ber. über die 26. Vers.
_ | £ ophthalm. Ges. 1897, p. 197.
1044. Müller, J. Zur Bakteriologie der Trachoms. (Vor-
e Mitth.) Wiener klin. Wochenschr. 1897, No. 42.
1045. Stephens, G. T. Suggestions regarding on element
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1046. Pick, L. II. Zur Histologie des Trachom’s. v. Graefe’s
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1047, Kuhnt, H. Ueber die Therapie der Conjunctivitis
H Den mit besonderer Berücksichtigung der in den Pro-
ae Ost- und Westpreussen herrschenden Krankheits-
‚men. Jena 1897, Fischer.
1048. Fernandez. Injections sous-conjonctivales de
| TWanganate de potasse dans le cul de sac contre le tra-
"pr, Rév, gener. d’ophtalm. 1897, No. 10, p. 443.
e Bentejac, H. Traitement de l’ophtalmie granu-
Par le graiacol associé à la glycerine. Clin. Ophtalm. 1897.
öl
D
Deeg
ang
in th
Arch,
wl,
N. À. p.
Y 1050, Snell, S. On the employment of electrolysis asa
tans of tr
105 eating granular lids. Ophthalm. Rev. XVI., p. 202.
Lutte enadovicz, L. Ueber die Bekämpfung und Be-
> des Trachoms im Volke. Wiener med. Presse 1897, No. 40.
-Ditelial, e Berardinis. Contributo anatomico sulla Xerosis
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à Ocul. d. R. Univ. di Napoli V., p. 194.
256 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
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Behandlung. Wratsch 1897, No. 49. 3
1054. Silcock, A. J. Pemphigus or essential shrinking -
of the conjnnctiva. Trans. Ophth. Soc. of the Unit. Kingd. XVI., p.l. :
1055. Armaignac. Tuberculose primitive de la conjone- |
tive palpebrale et de la coroncule suivie de tuberculose pul- Ä
monaire et laryng&e; mort. Annal. d’Ocul. CXIIL, p. 81. ;
1056. Eyre, J. W. Tuberculosis of the conjunctiva. Trans.
Ophth. Soc. of the N. K. XVII., p. 8.
1057. Vatude, M. Gomme tuberculeuse de laconjonctive `
et de la sclerotique; ablation, guérison. Annal. d'Oul.
CXVIII., p. 106.
1058. Duboys de Lavigerie. Chancre induré de la con- ’
jonctive, Annal. d’Ocul. CXVIII., p. 112.
1059. Nyel. Cysticerque sous-conjonctival. Annal. d'Ocul.
CXVIII., p. 112.
1060. Rumschewitsch, K. Ein Fall von Papillom der Con-
junctiva. Arch. f. Augenheilk. XXXVI., p. 131. Beschreibung eines Falles.
1061. Fehr, 0. Ein Angiom der Conjunctiva bulbi
v. Graefe’s Arch. f. Ophthalm. XLIV., p. 614.
1062. Burnett, S. M. Phlebolith of a varix of the con-
junctival veins. Arch. of Ophthalm. XXVI., 1.
1063. Hübner, W. Der Lidspaltenfleck. Arch. f. Augenheilk.
XXXVI, p. 70.
ube h i a a r eg E u e
In einem Artikel tritt H o w e (1030) wieder energisch für eine Gesetzgebung
ein, welche der Gebrauch der Crede’schen Methode in öffentlichen Anstalten
erzwingt, und er zeigt Statistiken vor, welche beweisen, dass dadurch die
Erkrankung thatsächlich unterdrückt werden kann. Es wurde von der Amer.
Ophth. Soc. ein Comite, und Howe als Vorsitzender ernannt, welches darüber
in der nächsten Sitzung der Gesellschaft berichten soll. Burnett.
Cohn (1031) sucht den Grund des Zugrundegehens vieler Augen, die
an Blennorrhoea neonatorum leiden, trotz der richtigen ärztlichen Behand-
lung, in der mangelhaften häuslichen Pflege. Es müssen geeignete Pflegerinnen
ausgebildet werden, welche die häusliche Pflege der Kinder übernehmen.
Imre (1034) wendet das Argentamin an Stelle der 1—2°/,igen Lapis-
lösung an und constatirte, dass es die Bindehaut viel weniger reizt. Ei
weiterer Vortheil des Argentamin besteht darin, dass es sich mit dem Eiweiss
der Gewebe nicht verbindet. Seine Wirkung ist bei Catarrhen der Binde-
haut, bei Blennorrhoe und beim Trachom zumindest eine ebensogute, wle die
des Argentum nitricum. Herrnbheiser.
Leber (1035) führte bei der gonorrhoischen Conjunctivitis der Er-
wachsenen die Ausspülung des Bindehautsackes mit grossen Mengen verdünnter
Lösung von Kalium hypermanganicum nach Kalt mit Erfolg aus. In der
N
"ach Aufhö
XI. Conjunctiva, Cornea, Sclera, vordere Kammer, 257
Regel wurden dieselben 3 bis 4 Mal täglich gemacht. Bei der Blennorrhoea
neonatorum empfiehlt er indessen immer noch die alte Behandlung, regel-
nässiges Touchiren mit 2—3°/ iger Höllensteinlösung.
Bruns (1038) berichtet über drei Fälle,von membranöser Conjunc-
tivitis von mildem Verlauf, bei welcher der Klebs-Loeffler’sche Bacillus
in grosser Menge gefunden wurde. Burnett.
Fridenberg (1039) hatte Gelegenheit, einen Bulbus mikroskopisch
zu untersuchen, der in Folge von Diphtherie phthisisch geworden und enucleirt
worden war. Durch die getrübte Cornea führte ein Fistelgang in das Innere
des Auges. Im Innern des Auges fand sich noch ein kleiner abgekapselter
Abscess, In den die Perforationsöffnung erfüllenden Rundzellen, im Granu-
lationsgewebe der Iris, in den die Abscesshöhle ausfüllenden Exudat waren
Staphrlocoecen, Streptococcen und Diphteriebacillen nachweisbar.
Greeff.
Harlan (1040) berichtet über einen Fall von chronischer, membranöser,
` E eineitiger Conjunctivitis. Sie wurde durch Glüheisen und alle möglichen
Kaustika entfernt, kehrte aber immer wieder. Schliesslich wurde Jequirity
aserandt und sofort trat echte Diphtherie des Auges, der Nase und des
Rachens auf. Im ersten Exudat zeigte sich der Klebs-Loeffler’sche Bacillus
Dt. Die Membran blieb nach dem Verschwinden der diphtheritischen
Entzündung auf der Bindehaut bestehen. Burnett.
Müller (1044) züchtete aus dem Conjunctivalsecrete von Trachom-
ken einen Bacillus, der sich morphologisch und culturell analog dem
Inuenzabaeillus verhielt. Es ist ein sehr feines Stäbchen, das nur auf blut-
Wien Nährboden wächst, z. B. auf mit blutbestrichenem Agar, sowie in
uit Blut gemischter Bouillon.
Auf Grund der mikroskopischen Untersuchung von 57 excidirten tracho-
` TI Mätüsen Bindehautparten giebt Pick (1046) eine Beschreibung der Epithel-
“änderungen, der Histologie der Follikel, der Veränderungen des übrigen
„netvalgenehes und der secundären Veränderungen in der Umgebung der
"Tiet, bei Trachom.
Se Ge bespricht Kuhnt (1047) das Wesen, den Verlauf, die Diag-
ed eine ne der Conjunctivitis EEN, Man mus eine acute
eer 5 ronische Form unterscheiden, die gew ONN LEUE Art e die e
eg ter derselben wird durch Aufsprossen solider, rundlicher Gebilde,
Bee, Gewebe ar Ge EEN EE RE Augenlider
E SE net, Die Conjunctivitis follicularis RE die Conjunctivitis granulosa
ar ia en Erkrankungen. — Bei der au Granulosa wende
Daneben ; on Heilapparat | und zwar in oc der Kälte an.
Sablimat D SP den Bindehautsack mit schwachen keimtödtenden Lösungen,
'10 io) etc. aus und scarificire unter Umständen die Bindehaut.
reiege SE See EE EEN pinsele man eine 1—2 °/,
ı sum Archiv für Augenheilkunde. XIX
258 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Pumb. acet. neutr. oder Argentum nitricum-Lösung ein. Proportional dem
nun meist schnellen Schwinden der Bindehauttumescenz treten die Granul
deutlicher hervor. Jetzt sind Sublimatbepinselungen (1:500-—1000) sehr
wirksam, abwechselnd mit Lapis mitigatus. In besonders günstigen Fällen
kann so vollständige Resorption der Körner, Heilung ohne Narbenbilduz |
eintreten; meist aber ist dieselbe nicht vollständig, die acute Granulose viri
eine chronische. — In Betreff der Therapie der chronischen Granulose gehen
die Ansichten weit auseinander. In Hinblick auf die Wahl der Therapie
sind folgende Punkte von Bedeutung: Das Stadium und die Ausdehnung der
Affection, das Verhalten des übrigen Lides, der Zustand des tlıränenableiter-
den Apparates, das Alter des Individuums, der Wohnort des Kranken, die
äusserlichen Verhältnisse desselben und sein allgemeiner körperlicher Zustand. | Kä
|
> mg Me u us Sn ir ne Ana) area Bann OS a
Sa S 1- 4
= Fei un
Nicht minder wichtig erscheint die richtige Reihenfolge der anzuwendenden
Mittel oder Eingriffe. Bedeutende Krampfzustände im Gebiete der Orbicularis
mit oder ohne phimotische Verengerungen der Lidspalte, Stellungsanomalieı
der Lider, insbesondere der Lidränder und Erkrankungen im tlıränenable-
tenden Apparat müssen zunächst beseitigt werden. Ist dies geschehen, so
muss man sich der Bekämpfung dar Granulose selbst voll und ganz widmen.
Die medicamentöse Behandlung reicht in nicht durchseuchten Gegenden bei
sehr lange fortgesetzter Anwendung allenfalls aus, die isolirte Ausrottung der
Granula durch Excision, Ansätzung und vor allen durch Galvanokaustik ver-
sagt bei schweren Fällen in durchseuchten Gegenden vollständig. Einen un-
gleich höheren Werth bei Behandlung der Granulosa haben die auf mecha-
nischen und chirurgischen Principien beruhenden Behandlungsmethoden. Das
Verfahren der Gebrüder Keining, Abreibung der erkrankten Bindehaut | D
mittelst eines mit Sublimatlösung (1:1000) angefeuchteten Wattebäuschchen | d
liefert gute Resultate, die Massage nach Panas eignet sich besonders bw"
der Nachbehandlung und bei Pannus. Die Scarification der Conjunctiva, das `
Abtragen der Granulakuppen mit nachfolgender Abspülung von Sublimat |
hat Kuhnt nicht ausgeführt, ebenso nicht die Methode von Johnson, die |
in Anlegung vieler und langer Einschnitte mit nachfolgender Einwirkung der
Elektrolyse besteht. Mit der Abschabung des Epithels nach Peters erzielt
man keine energische Wirkung; das Ausbürsten der Granula mit Metallbürsten |
nach Schröder, cbenso Darier’s Brosage ist nur für vereinzelte Fälle |,
geeignet, die Ausrollung nach Knapp leistet Vorzügliches, besonders nach
tiefen Searificationen mit folgender Sublimatabreibung, jedoch nur bei dem
sulzigen Trachom. Um der Gefahr vorzubeugen, grössere Schleimhautstäcke
auszureissen, hat Kuhnt eine in durchlöcherten Platten auslaufende Pincettt -
construirt, den Expressor construirt, mit welchem er ohne einen Zug augt-
üben die Granula ausquetscht. Von den rein chirurgischen Methoden ist die.
mit dem scharfen Löffel die einzelnen Granula auszulöffeln, wegen der langen
Dauer der Behandlung und baldiger Recidive nicht zu empfehlen, doch ist
DT eg gengen
AL Conjunctiva, Cornea, Sclera, vordere Kammer. 259
für viele Fälle das Ausschneidungsverfahren am Platze. Es ist allenthalben
da anzuwenden, wo auf andere Weise nicht oder nur in ungenügender Weise
genützt werden kann. Durch die Excision wird die Heilung ausserordentlich
absekürzt, die secundären Hornhauterkrankungen werden verhindert, bezw. am
sichersten geheilt, die bedeutenderen Stellungsanomalien des Lidrandes, ent-
zünlliche Nachschübe, Recidive und Reinfectionen mit Wahrscheinlichkeit
hintangehalten, Die prophylaktische Excision von Walther ist zu verwerfen.
Iie Behandlung der Granulosa mittelst Erzeugung einer acuten Ophthalmie,
“i es durch Einimpfung eines blenorrhoischen Secretes oder durch Jequirity-
infus, ist zu gefährlich und den anderen Mitteln keineswegs überlegen. Doch
scheint zuweilen alter dicker Pannus durch die Jequirity-Ophthalmie günstig
beeinflusst zu werden. Bei Kerectasie empfiehlt Kuhnt die Ausführung
une schmalen Iridectomie an der Steile der klarsten Hornhautpartie. Bei
\erophthalmos ist die Verkleinerung der Lidspalte nach Rudin am Platze.
i Nenadoviez (1051) hat bei 130 Trachomatösen das citronensaure
"Ter angewandt. Der Erfolg soll ein sicherer sein, das Trachom in etwa
t Monaten ohne Narbenbildung heilen.
a (1053) analysirt die wesentlichen Züge der Xerosis Bulbi,
m den späteren Trachomstadien und stellt der Therapie die Auf-
SH l) die fettige Oberfläche der Hornhaut und Bindehaut der Anfeuch-
SC durch die Thränen zugänglich zu machen und 2) die verminderte
„rbsonerung durch Reizung der Trigeminusästchen zu steigern. Zum
Se SE des heftigen EE SES Cornen und Conjunctiva
= wa Zuerst mit einer GE Gottes Get
laach viel ele ast; und darau mit Aether ab. Die EE wird
EEN urchsichtiger, erlangt ihren Glanz wieder. Zur Steigerung der
be "derung lässt N. dann Ammonium liquidum oder ein reizendes Oel
oc a.) öfters (alle 2—3 Stunden) riechen. N. hofft dadurch nach
"m ER een dieses Reizmittels eine Eyperiropmie der Thränendrüse
u ee der Surin zu erlangen. In einem EE Falle von
We ou Ce Liehtschein vorhanden war, erlangte N. durch diese Behand-
ln Sehens Ge a: vor dem Bauen Theil der Hornhaut, Verbesserung
Silek ae auf e Fuss. Hirschman n
Greg S Patientin (1094); ein Maderon von 8 Jahren, i leidet an
Piter taten S e Conjunctiva mit en der Cornea; Ungelähr 1 Jahr
d Mimmen = m den . üssen, den Vordorarmen und im SEN auf.
in 3 Fällen wu S die Pemphigusblasen bakteriologisch untersucht. a fand
len. Sie Ree welche genau den von Demme I Beschriedenen
Milinkarben und =, ee als Gonococcen, färben sich mit basischer
en Gram intensiv. Werner
Tuberculosis S u (1056) enthält die Beschreibung von 3 Fällen von
er Conjunctiva mit 4 bunten Illustrationen der verschiedenen
XIX*
ul, sin
260 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Arten der Erkrankung, ferner eine vollständige Bibliographie aller publicirten
Fälle seit Koch’s Entdeckung des Tuberkelbacillus im Jahre 1882. Die '
Fälle des Autors sind nach Sattler’s Vorschlag gruppirt. 1. Miliars
Ulcus, hauptsächlich palpebral sitzend, 1 Fall; 2. graugelbliche Knötchen `
subconjunctival sitzend, Sagokörnern ähnlich, 2 Fälle; 3. Floride hypertropische .
Papillen und rundliche Neubildungen im Fornix, 2 Fälle; 4. Lupus der
Conjunctiva mit hahnenkammähnlichen Excrescenzen. 1 Fall. Diesen wird
eine neue Gruppe zugefügt, mit deutlich gestielten Tumoren, wie Papillome
oder Polypen ausschend. Tuberkelbacillen werden bei Gruppe 1, 2 od?
meist gefunden. Bei Gruppe 3 werden sie in der Regel nicht gefunden, auch
Verfasser war nicht im Stande sie im Secret nachzuweisen. Die Patienten
standen im Alter von 16 Monaten bis zu 30 Jahren. Die Conjunctiva palpe-
brarum ist häufiger afficirt als die des Bulbus. Gelegentlich kommt Keratitis
we - —— meng
und Jritis hinzu. Einimpfungen in die vorderen Kammern von Kaninchen '
gaben in den Fällen positive Resultate, bei denen keine Tuberkelbaeillen `
nachzuweisen waren. Werner.
Eine 30jährige Patientin hatte, von Burnett (1062) berichtet, bereits
seit 13 Jahren eine varicöse Anschwellung, welche von der unteren Ueber-
gangsfalte sich auf die Conjunctiva bulbi erstreckte. Sie enthält einen resistenten
Körper, der sich nach Excision als doppelten Venenstein von concentrisch
geschichtetem Bau erwies. Greeff.
Der Lidspaltenfleck ist nach Hübner (1064) als ein dem Verwitterungs-
process der äusseren Haut analoger Vorgang anzusehen.
1064. Burnham, G. H. The indolent, creeping, corneal
ulcer. Arch. of Ophthalm. XXVI, 2, p. 268.
1065. Valvis. Un cas d’ulcere infectieuse de la cornée.
Rec. d’Ophthalm. 1897, p. 507.
1066. Bentejac. Ulcere rougeant superficieldelacornte
d'origine, palustre déterminé par une plaie operataire. Re.
d’Ophtalm. 1897, p. 511.
1067. Andrejew, A. Ueber die Entstehung des Hypopy®
bei Keratitis. Ing.-Diss. 1897, St. Petersburg.
1068. Rohmer, M. De la suture conjonctivale en bourse
contre les solutions de continuité de la cornée. Annal. d’Ocu.
CXVII, p. 321.
1069. Geirsvold, Magnus. Een Karbolsyre ved Ulcera
corneac. Norsk. May, f. Laeger. 1897. No. 5, p. 569.
1070. Kohl, W. Zur Pathologie und Therapie des Ulcus
corneae serpens. Ing.-Diss. Giessen 1897.
1071. Harlan, G. S. Trophische Keratitis in einem Falle
in Folge Caison-Erkrankung. Trans. Amer. Ophth. Soc. 1897, p. 10.
1072. Finlay, CG E. Keratitis variolosa. Arch. of Opkth.
XXVI, 3, p 131.
XI. Conjunctiva, Cornea, Sclera, vordere Kammer. 261
1073. Petrasco, J. Ueber eine eigenthümliche Form von
Keratitis. Wiener med. Presse 1897, No. 43.
1074. Leber, Th. Ueber die bandförmige Hornhautent-
zündung. Ber. über d. 26. Vers. d. ophth. Ges. 1897, p. 53.
1075. de Schweinitz, G. E. Resorption des Pigments nach
Blutfärbung der Hornhaut. Ophthalm. Rec. 1897, No. 12.
1076. Steinheim. Zur Kenntniss derangeborenen Staphy-
lome. Centralbl. f, prakt. Augenheilk. XXI. p. 353.
1077. Ginsberg. Ein Fall von intracornealer Retractions-
tsstebeieinem Hühnchen. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. XXI. p. 359.
‚1078. de Wecker. Le tatouage cornéen optique. Annal. d’Ocul.
DI p. 88.
1079. Langie. On tatouage des tais de la cornée pour corriger
la vue, Rec, d’Ophthalm. 1897, No. 9, p. 515.
. Burnham (1064) beschrnibt ein oberflächliches Cornealgeschwür, das
sich oft bei allgemeiner Asthenie einstellt. Er lässt Carbolsäure 1:20 un-
Dit ein Dutzend Tropfen alle zwei Stunden Tag und Nacht auf die Ober-
fläche der Cornea einträufeln, ferner Eserin und Chinin 3 gr. ein Mal täglich.
Greeff.
Inpfung der Hornhaut bei Kaninchen mit Culturen des Staphylococcus
To und Staphylococcus pyogenes gab, wie Andejew (1067) berichtet,
"Tra Keratitis, deren Intensität von der Quantität und Eigenschaft der
"reimpften Culturen abhängig war. Die das Hypopyon bildenden Leucocyten
en aus der Gegend des Schlemm’schen Kanales aus dem Kammerwinkel
S aus der Iris. Durch die intacte Membrana Descemetii dringen weder die
"toben, noch die Leucocyten. Hirschmann.
e re (1069) empfiehlt bei Hypopyon Keratitis als eine sehr Kehle
same Methode Kauterisation mit reiner Carbolsäure, durch eine
Men Sonde applicirt. Ein Mal täglich in 3 Tagen genügt gewöhnlich.
Behan m einige mit Blennorrhoe des Thränensackes EE zeigte die
Werter Sich so wirksam, dass in keinem Saemische Operation, EE
Katar nach Darier oder Thermocauter nothwendig wurde. Eine leichte
SON pr = nach Entfernung von Fremdkörpern in Cornea könnte vielleicht
"ophylactischer Bedeutung sein. Die Methode ist einfach, man braucht
Deen besondere Apparate und in functioneller Beziehung smi die
enso gute, als bei anderen Methoden. Schiötz.
W e x D
bot Kohi (1070) berichtet, ist bei kleinen in der Entwickelung
fene en Ulcera serpentia zunächst die conservative Behandlung mit Atropin,
Sehreitet das ae trockenem aseptischem Druckverband zu empfehlen.
andes q cus fort, so kommt zunächst die Kauterisation des progressiven
Limbus in bei grossem Hypopyon die Punktion der Kammer im unteren
Tata etracht, Scheint der Process sehr bedenklich, so wird die Quer-
na FR
ch Saemisch allein oder in Verbindung mit der Kauterisation geübt.
(EA
or
ty
Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Harlan's Fall (1071) war eine eitrige Keratitis mit Anästhesie der von
den Augen- und Öberkieferzweigen des Quintus versehenen Theile des Gesichts.
Der Mann hatte in einem Versenkungskasten gearbeitet und litt an Symptomen,
welehe gewöhnlich bei den unter hohem atmosphärischem Druck Arbeitenden
beobachtet werden. Burnett.
Finlay (1072) studirte die Hornhauterkrankungen, welche bei Pocken-
erkrankungen in TIavanna vorkamen. Die Keratitis tritt am Ende der ?.
oder 3. Woche auf. Die Hornhaut zeigt zuerst einen dunklen Fleck in der
Mitte unter dem Epithel. Dann breitet sich der Fleck weiter aus, wird weiss-
gelblich und das Epithel darüber schuppt sich ab. Der ganze Verlauf erstreckt
sich über 3— 4 Monate. Greeff.
De Schweinitz (1075) berichtet über die weitere Geschichte eines
Falles von Blutfärbung der Hornhaut, welcher beweist. dass das eflundirte
Blut nach einiger Zeit ganz resorbirt werden kann, wenn es auch 1 bis?
Jahre dauert. burnett.
Steinheim (1076) beobachtete unter 5 Kindern eines gesunden Ehe-
paares 3 Mal eine angeborene staphylomatöse Entartung der Hornhaut, ein
Mal starke Trübung derselben, nur ein Kind hatte normale Augen.
1080. Terson, A. Episcerite traitée parl’eleetrolyse. Um
ophtalm. 1897, No. 8.
1081. Boström., H. Casuistische Beiträge zur Kenntniss
der epibulbären Neubildungen. Ing.-Diss. Giessen, 1897.
1082. Lagrange, F. Tumeur epitheliale e&pibulbaire.
Récidive et envahissement de la paupière supérieure. Ar.
d’Ophtalm. ANIL 12, p. 763.
1083, Oliver, Ch. A. A clinical et histologic studyofa,
casc of epitheliomaofthecorneoseleraljunetion. Arch. of Ophth.
XXVI, 2, p. 270.
1084. de Lapersonne, F. et Curtis A propos d'une
tumeur sareomateuse du limbe selero-corncen. Arch. d’Ophtal.
XVIL 12, p. 757.
1085. Strouse, N. Sarkoma oť the corneal limbus. Arch
of Ophthalm. XXVI, 2, p. 217.
Die Beobochtung von Lagrange (1082) bstraf cine 34 jährige Frau.
bei welcher ein sehr laugsam gewachsenes zwischen innerem Cornealrand un
innerem Augenwinkel gelegenes Epitheliom entfernt und nach Jahresfrist reci-
divirt war. Dabei war die Conjunetiva des oberen Lides sowie dieses selber
ergriffen, sodass der Augapfel und ein Theil des Augenhöhleninhaltes mit
entfernt werden musste. Wie die Untersuchung ergab war der Bulbus völlig
intakt, und hatte die Selera dem Eindringen der Geschwulstelemente in den
Bulbus widerstanden. wie stets. wenn Dicht gerade die Grenzlinie zwischen ihr
und der Cornea mitergriffen ist, welche Stelle bekanntlich leicht die Ein-
trittspforte der epibulbären Geschwülste ins Augeninnere abgiebt.
v. Mittelstaedt.
m" wën min nie.
=- — — >
XI. Conjunctiva, Cornea, Sclera. vordere Kammer. 9053
Oliver’s Patient (1083) bemerkte seit 1 Jahr ein kleines Bläschen
am äusseren unteren Rand der Cornea des rechten Auges; dasselbe wuchs
später und wurde mehrfach fortgebrannt. Es besitzt. jetzt die Grösse einer
grossen Erbse und bedeckt den äusseren unteren Quadranten der rechten
Cornea. Der Tumor wurde abgeschnitten und der Grund kauterisirt. Die
mikroskopische Untersuchung ergab einen epithelialen Charakter.
Nach drei Monaten war ein Recidiv vorhanden, grösser als vorher, das
wiederum sorgfältig entfernt wurde. Trotz dieser radicalen Opreation war
nach 4 Monaten ein noch grösseres Recidiv vorhanden, so dass die Enucleation
gemacht werden musste. Bisher ist kein Recidiv wieder aufgetreten. Die
Untersuchung ergab charakteristische polynucleäre Zellformationen und epitheliale
Lellnester. Greeff.
De Lapersonne (1084) entfernte bei einem etwa 60 jährigen Manne
einen am Limbus corneae gelegenen 3—4 mm hohen und breiten sowie 13 mm
lanen Tumor, der sehr rasch entstanden und auf den ersten Blick die bei
diesen Tumoren nicht seltene Structur einer Mischform von Epitheliom und
"om darbot. Die genauere durch Curtis vorgenommene Untersuchung
te jedoch, dass die zwischen den in Faserzügen angeordneten Sarcoelementen
ich findenden Alveolen nicht mit Epithel, sondern Endothelzellen angefüllt
Faren, v. Mittelstaedt.
Strouse (1085) fand bei einer 72jährigen Patientin einen Tumor
‚m der Grösse einer Haselnuss, der zwei Drittel der Cornea bedeckte. Es
s mit schmaler Basis an dem cornea-scleralen Limbus fest. Der weiche
SIE mit der Scheere abgeschnitten, und nach Stillung der profusen
> der Grund mit den Galvanokauten ausgebrannt. Nach 8 oder 9
en Ga fast gleich grosses Recidiv vor minden, das auf DIESEN E Weise
Wl jagt he S Nach eiwa a garen rule ein zweites ee angeltagen
Spe a wieder 1 Jahr ist ein atteg Me EE zeigt
bestehend ne ZONEN EE Grösse, EE funshon
ee e Die Zellen liegen in einem feinen Stroma, Strouse stellt die
a on EEN Fälle von Sarcom des un EE
iltnissmässi ut folgenden Sätzen: 1. Das SEHR des RRG ist eine ver-
we E seltene Erkrankung. 2. Es geht niemals in das Innere des
"fe, a Metastasen kommen so gut wie niemals vor. 4. Recidive
and häufig, sind jed De T : RN
5. Radicale 7 Je och keine DEE DL für on Pelandlung.
h Fällen, Dee Enucleation oder len and nur gerechtfertigt
enen die Geschwulst besonders grosse Dimensionen angenommen
t oder N
die Sehsehärfe erloschen ist. Greeff.
1086,
Së vordere
1897, P. 253,
Monate
eber, Th. Ansammlung von Fett im oberen Theil
n Kammer. Ber. über die 26. Vers. d. ophthalm. Ges.
en — en Edel, ve
264 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde,
Vermischtes.
—
Privatdocent Dr. E. v. Hippel in Heidelberg ist zum ausserordent-
lichen Professor daselbst ernannt worden.
Dr. Grunert, erster Assistent an der Augenklinik in Tübingen, hat
sich als Privatdocent daselbst habilitirt.
Am 5. März starb in Rom in Folge eines Schlaganfalles unser
langjähriger Mitarbeiter, der Referent für die italienische ophtbalmologische
Litteratur, Dr. Giovanni Battista Dantone im Alter von 56 Jahren.
Wir werden demselben stets ein treues Andenken bewahren.
Systematischer Bericht
über die
Leistungen und Fortschritte der Augenheilkunde
im vierten Quartal 1897.
Erstattet von
Privatdocent Dr. St. Bernheimer in Wien, Professor Dr. 0. Horstmann
in Berlin, Professor Dr. P. Silex in Berlin,
unter Mitwirkung von
Dr. 5. M. Burnett in Washington, Dr. Dantone in Rom, Dr. Herrnheiser in Prag,
Teen Dr. Hirschmann in Charkow, Dr. P. von Mittelstaedt in Metz,
Dr. Sulzer in Paris, Dr. Werner in Dublin, Dr. C. H. A. Westhoff in Amsterdam
Dr. Schiötz und Dr. Ole B. Bull in Christiania, Professor Dr. R. Greeff in
Berlin, Dr. Deus in Berlin, Prof. Dr. Da Gama Pinto in Lissabon etc.
Redacteur: C. Horstmann.
Für Abschnitt XII —XXI Referent: Prof. Silex.
XII. Iris.
il 1087. Weill, J. Tuberculose der Iris und des Corpus
aremitBacillenfärbung. Arch. f. Augenheilk. Bd. XXXVI, p. 96.
Ra Fage, M. Tuberculose du corps ciliaireetson traite-
. Ann, deent CXVIII, p. 384.
e Marshall, C. D. Sarcoma of the Iris. Trans. ophth.
K., Vol. XVII, p. 30.
Dee SC Bruns, H. D. Lepröse Iritis. Amer. Journ. of Ophth.
. 1897,
a Krassnizug, A. W. EinFallvonlritisgonorrhoica.
. Med. Journ. Nov. 1897.
= Woodward, J. Isolated Ruptures of Iris and Cho-
ee of Ophth., Vol. XXII, 2, p. 214.
the Loi, ` Posey, W, C. Someunusual congenital Defects of
Es Arch. of Ophth., Vol. XXVI, 3, p. 350.
(vm a de Wecker. La sphineterectomie de liris. Ann. d’ocul.
l p. 429,
Wojen
toid,
H
Zud
en 7 ` ae . e as HM
wenigen Fällen von Iristuberkulose, bei denen es möglich war,
Ban
s en Där . suche = 3 :
di? ga reisen, fügt Weill (1087) einen neuen hinzu von einem
D H c = Š . z
benke Nach Wochen langem Suchen fand er in 6 Präparaten 11
i í : l Erp
enutzen en. Er empfiehlt die von ihm angegebene Färbemethode künftig
Literatur ,
bericht A
über das Jahr 1897 zum Archiv für Augenheilkunde AA
266 Bericht über aie Fortschritte der Augenheilkunde.
Marshall’s (1089) Patient ist 21 Jahre alt; vor 3 Jahren bekam er
einen leichten Schlag gegen das Auge, der keine Verletzung machte. Jetzt
bestand eine Schwellung in der Iris, bauchförmige Hornhauttrübung, T+2.
Nach der Iridectomie erschien in dem Colobom eine breite, opake Masse,
welche sich nicht entfernen lies. Das Auge wurde enucleirt. Die Masse
war ein unpigmentirtes Sarcom, das von der Hinterfläche der Iris ausging,
Werner.
In den beiden Fällen unzweifelhafter Lepra, welche Bruns (1090) in
seiner Klinik in New-Orleans beobachtet hat, sah er eine Iritis mässigen
Grades. Es war für die Entzündung der Iris kein anderer Grund, als die
Dyskrasie zu eruiren. Burnett.
Die eitrige Iritis trat am 28. Tage einer acuten Uretritis gonorrhoica
ein. Im durch Paracenthese erhaltenen Eiter wurden Neisser’s Gonococcen
20
Ta
branen, das Endocardium, die Gefässe blieben gesund. Krassnizug (109)
glaubt daher, dass die Uebertragung auf die Iris durch den Thränensack ver-
mittelt wurde (? Ref.). Hirschmann.
Woodward’s (1092) Patient wurde vor zwei Monaten von einem Stock
in das rechte Auge getroffen. Er wurde betäubt und als er zu sich kam,
bemerkte er, dass das rechte Auge blind war.
Das Auge ist äusserlich normal, nur in der Iris findet sich ein Riss
der von dem Pupillarrand nach unten zu durch etwa die Hälfte der Iris
reicht. Auch nach Erweiterung der Pupille kann der Fundus wegen einer
starken Glaskörpertrübung, wahrscheinlich Blutung, nicht gesehen werden.
nachgewiesen. Die Iritis verlief günstig. Vis. = Die Synovialmen-
etwa 5 Wochen war die Blutung verschwunden und der Fundus deutlich
sichtbar. Es fand sich auf der nasalen Seite von der Papille ein etwa 1’; |
Papillendurchmesser langer Riss in der Chorioidea, über den die retinalen
Een EEE nt ne Aer ` be
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uf ` a yS Re Sur D DER i
SES v En R
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Es wurde eine Schwitzkur mit Pilocarpin und Jodkali verordnet. Nach |
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Venen und Arterien unverändert wegzogen. Greeff.
Posey (1093) beobachtete und bildet -ab einen Fall von partieller
Iridectomie oder Aniridie, einen Fall von Pseudo-Colobom (es handelt sich um
ein colobomartiges Segment der Iris, in dem die Pigmentschicht derselben fre! _
zu Tage liegt) und einen Fall von Policorie, drei accessorische kleine Pupillen.
Greeff.
XIII. Chorioidea.
1095. Chevallereau, M. Tuberculose de la choroide. Mt.
d’opht. de Paris, séance du 5 Oct. Ann. d’ocul. CXVII, p. 384.
1096. Meisling, A. Ompropagationmed»nervusopticus
afSarkomer opotaaede in denfer bulbus oculi. Nord. med. Arkiv
3d. VII, Heft 1, No. 1. 1897.
XIV. Glaucom. 267
1087. Fromaget et Ulry. Choroiditesereuseärepetitions
coincidant avec des poussées d’osteo-periostite alveolo-den-
taire. Soc. d'anatomie et de physiologie de Bordeaux. Ann. d’ocul. CXVIII,
No. 44.
1098. Lagrange, M. Panophtalmie jugulée par une in-
jection sous-conjunctivale de cyanure de mercure. Soc. d’ana-
tmie et de physiol. de Bordeaux. Ann. d’ocul. CXVIII, p. 46.
Meisling (1096) referirt 3 Fälle von Chorioidal-Sarcom an dem einen
duge, bei denen später (in einem Falle nach 12 Jahren) Sehschwäche an dem
anderen Auge aus extrabulbären Ursuchen auftrat, wie der Verf. annimmt,
duwch Propagation der Geschwülste längs des Nervus opticus.
Schiötz.
XIV. Glaucom.
1099. v. Hippel, E. Ueber Hydrophthalmus congenitus
het Bemerkungen über die Verfärbung der Cornea durch
Blatfarbstoff. v. Graefe’s Arch. f. Ophth. Bd. XXXXIV, 3, p. 539.
1100. Smith, Pr. Diminished Secretion as a factor inthe
u of primary Glaucoma. Ophthalm. Review Vol. XVI,
au Fortunato. Del glaucoma simpatico. Bull. d’ocul. XIX,
Pl.
1102, Lavagna, M. Sur l’emploi du bromhydrate d’are-
a comme myotique et antiglaucomateux. Ann. d’ocul. CXVIII
90),
n 1103. Wagner, M. Traitement opératoire du glaucome.
ann. docul. CXVIII, p. 304; cf. Arch. f. Augenheilk. Bd. XXXV, 4, p. 373.
l Ke Chibret, M. Laponetion sclero-cyelo-irienne dans
a men chirurgical du glaucome. Ann. d’ocul. CXVIII,
haftet ao (1099) untersuchte die Augen eines mit Hydrophthalmus be-
ane EE 4 Wochen alten Kindes. Ve en sich eine starke Aus-
tier a und Ge Vertiefung der EH Kam-
er See oder BEER EE zellen e EEN EEN
Uulan et GR ener cl, na ee EN hochgradiger
Eeteopjum er mann GE y EE EE U E ll
and Ben ee aita ae SEH der Linse, starke Spannung
Kückwürtsfegnn der Zonula, nicht EE EE der E mit
zung der Lamina cribrosa. Im vorliegenden Falle ist der
Hy
5 rophthal N . e D H = 23
Mota Mus das Product einer intrauterinen Entzündung, bei der die
Undune
S e r EN R S
erreger das Ulcus internum verursachten. Er berichtet dann über
Xx*
268 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
ein Auge mit starkem Hydrophthalmus congenitus, das alle characteristischen
Veränderungen des hochgradig myopischen hatte, und setzt auseinander, das
die grünlich-blaue Verfärbung der Cornea, wie wir sie bei intraocularen
Blutungen finden, entweder auf diffuser Imbibition mit Blutfarbstoff oder auf
der Einlagerung von Hämosiderinkörnchen beruht.
Smith (1100) lenkt die Aufmerksamkeit auf die Ansicht Czer-
maks von der Ursache der Enge der vorderen Kammer, die sich vor den
Glaucomanfall einstellt. Obgleich das Glaucom zum Theil durch eine u
grosse Linse und subnormale Dimensionen des Augapfels bedingt ist, so ist
der Autor der Ansicht, dass in vielen Fällen auch veränderte Secretion vw
den Processus ciliares ein sehr plausibler Grund ist. Werner.
Fortunato (1101) bespricht einige in der Litteratur als sympatbi-
sches Glaucom veröffentlichte Fälle und warnt vor Uebereilung bei Au,
stellung einer solchen Diagnose. Verf. wurde zu dieser Ansicht geführt durch
ein Glaucom, welches von einem Collegen als sympathisch erregt aufgefasst und |
durch Enucleation des zuerst erkrankten und erblindeten Auges behandelt ;:
worden war. Die Operation hatte nicht die geringste Wirkung auf den Ver- | S
lauf der Krankheit des zweiten Auges und erst die in einem schon vorge » =
schrittenen Stadium des Leidens ausgeführte Iridectomie bewahrte das Auge age
vor dem vollständigen Zugrundegehen. Dantone.
XV. Sympathische Ophthalmie.
1105. Dor, L. Traitement de l’ophtalmie sympathigue
par l’extract du corps eiliaire. Soc. des sciences medicales de Lyon. |
Séance de Juin. Annal. d’ocul. CXVIII, p. 49. dë
1106. Kochler. Ueberreine Papillo-Retinitissympathica WS
mit Berücksichtigung eines Falles aus der Greifswalder Uni- | i
versitäts- Augenklinik. Dissert. inaug. Greifswald 1897.
1107. Mulder, E. Ein Fall von Papillitis sympathica. y
Zehender’s klin. Monatsbl. f. Augenheilk. Bd. XXXV, p. 413.
1108. Runk, Th. Beitrag zur Genese der sympathischen `
Ophthalmie. Dissert. inaug. Würzburg 1897. d
1109. Ballard, W. L. Ein Fall von sympathischer Oph- `
thalmie nach erfolgreicher Staaroperation. Ophthalm. Record.
Vol. 97.
Nach ausführlichen einleitenden Bemerkungen, due fast ausschliesslich
in einem Referate der Arbeit von O. Schirmer »Pathogenese der sympath.
Augenentzündung« bestehen, giebt Kochler (1106) die Krankengeschichtt
eines Falles von reiner sympathischer Papillo-Retinitis, der in der Greifswalder
Klinik zur Beobachtung kam.
Der Fall betraf ein 19 Jahre altes Mädchen, das an Phthisis bulbi recht
und Leukoma adhaer. links, beides Folgen einer gon. Infeetion, in die Klinik
XVI. Linse. 269
kam. Hier erkrankte das linke Auge unter Schmerzen und bot das typische
Bild der Papillo-Retinitis dar; es fehlte jede Miterkrankung der Iris und des
(iliarkörpers. Nach der sofort ausgeführten Enucleation trat Heilung ein.
Mulder (1107) hebt . unter Beibringung einer eigenen Beobachtung
hervor, dass bei der sympathischen Papillitis immer kurze Zeit nach der Enu-
don Heilung erfolgte. Die Ursache sucht er in einer sympathischen
Imtation. |
Auf dem Boden der Ciliarnerventheorie von Schmidt-Rimpler und
Bach stehend, theilt Runk (1109) einen Fall von sympathischer Ophthalmie
nit, die 24 Tage nach perforirender Verletzung des anderen Auges in der Ciliar-
körpergegend zum Ausbruch kam. Der Fall hat ein erhöhtes Interesse da-
durch, dass Verf. als prädisponirendes Moment für die sympathische Oph-
ttalmie hereditär Inetische Belastung nachweisen konnte und eine energische
*ımierkur den trotz Enucleation des primär erkrankten Auges weiter fort-
Yhreitenden Verfall der Sehkraft des zweiten Auges nicht nur aufhielt, sondern
erhebliche Besserung erzielte. !
Bullard (1109) berichtet über einen Fall von acuter Manie und sym-
tathischer Ophthalmie nach einer ganz glatten Staaroperation mit Iridectomie.
Die Störung begann etwa vier Wochen nach der Operation nach einer Er-
Hu Das schliessliche Ergebniss in Bezug auf das Sehen ist nicht ange-
"eben. Burnett.
XVI. Linse.
fie; 1110. Manca et Ovio. Studi intorno alla cataratta arti-
"ale, Arch. di Ottalm. Bd. V, 3—6, p. 112 u. 141.
1111. Antonelli, M. Le croissant linéaire du cristallin
eE ER formes de cataracte; confirmation anatomo-
athoiogique, Ann. d'ocul. CXVII, p. 17.
lino 112. Addario. Su di unvizio confermazione del cristal-
ne contributo allo sviluppo dell’ occhio nei vertebrati.
ch. di Ottalm. Bd. V, 1—2, p. 51.
ere Mulder, E Ein von Lenticonus posterior, ana-
Bi vey l tersucht. Zehender’s klin. Monatsbl. f. Augenheilkunde
AA, P. 409.
des a Bach, F. Beitrag zur Histologie und Entstehung
"iron: posterior. Arch. f. Augenheilk. Bd. XXXVI, p. 161.
GE Baas, K. Ueber eigenartige Krystalldrusen in der
p47 Cn Linse. v. Graefe’s Arch. f. Ophth. Bd. XXXXIV, A
dans
l SC ; ; :
116. Yilbert Sourdille. La section de Daviel lapres
te, g
Wé Lëmonstreotifs, Arch. d’opht. T. XVII, p. 657.
11
ridsk, 7. Sthiðtz, Statistish Meddelelse. Nord. Mag. f. Lage-
F we
orhandl. Christiania 1897, p. 159.
des
270 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
1118. Schweigger,C. Extraction mit Lappenschnittnach
unten. Arch. f. Augenheilk. Bd. XXXVI, 1—2, p. 1.
1119. Knapp, H. Notizen über die Staarextraction auf
Grund zahlreicher neuer Fälle. Vortrag, gehalten in der ophthalm.
Section d. XII. internat. Congresses in Moskau. Wjestn. Ophthalm.
1120. Cassiani Ingoni. Dell’ estrazione capsulo-lenti-
colare della Cataratta. Ann. di Ottalm. Bd. XXVI, p. 460.
1121. Angelluci. Una modificazione ad processo di es-
trazione semplificata della cataratta. Arch. di Ottalm. Bd. V,
3—4, p. Tl.
1122. Pflüger. Beobachtungen über die Verhütung des
Irisprolapses bei der einfachen Extraction des Altersstaars.
Verhandl. der ophth. Section d. XII. internat. Congresses. cf. Arch. f. Augen-
heilk. Bd. XXXV, 4, p. 362.
1123. Knapp, H. Some remarks on the conservatione
Treatment of certain prolapses of the Iris. Arch. of Ont,
Vol XXVI, 1.
1124. Pflüger. Der Irisvorfall bei der Extraction des
Altersstaars und seine Verhütung. Zehender’s klin. Monats)l.
f. Augenheilk. Bd. XXXV, p. 332.
1125. Fage, M. Extraction d'un cristallin subluxé et dé-
tr en en aeg E ee i en Aën, e. Se e _ EEE em 9 Po Aë
Sé S V zi zb r 3 P T : : i Wi
Ser? a = S 3 x SE Z /
A e En, e Be ae Ee ET E Aë. Su
m
d
i i
terminant du glaucome. Soc. médicale d'Amiens. Ann. d’ocul. CXVII -
p. 49.
1126. Chevallereau, M. Guérison spontanée de la cata-
racte. Ann. d’ocul CXVIII, p. 117.
1127. Nicati. Expulsions spasmodigues du vitré dans
lesoperations de la cataracte. Contributionsä la physiol»gile
du muscle tenseur oculaire. Arch. d’opht. T. XVII, p. 767.
1128. Ayres, S. C. Glaucoma after cataract Operations
Arch. of Ophth. Vol. XXVI, 2, p. 208.
1129. de Schweinitz. Glaucom, dreiJahre nach Staare3-
traction mittelstdercombinirten Methode; Zusammenziehuns
des Gesichtsfeldes mit allmählichem Verlust des Sehens trotz
Eserinbehandlung und Paracenthese der Hornhaut. Opkth.
Record. Dec. 1897.
1130. Velhagen. Ein Fall von ScheingeschwulstimäAugen-
innern nach Cataractextraction. Centralbl. f. prakt. Augenheilk.
Bd. XXI, p. 363.
Durch zahlreiche Versuche konnte Mulder (1113) in Ueber:instimmunf
mit anderen feststellen, dass Traumen des Auges keine Veranlassung geben
zu anormaler Entwickelung des nämlichen Organs bei den Nachkommen.
Verstümmelungen etc, die gleichzeitig mit Infection einhergehen, haben mög-
licherweise einen Einfluss. In einer grösseren Versuchsreihe letzterer Art
fand er zwei mit Lenticonus posterior behaftete Kaninchenaugar. Die hintere
Linsenkapsel zeigte bei der mikroskopischen Untersuchung in der Mitte eine
ee ben, ei ne
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EHEN d 2, 8
XVI. Linse. | 271
kleine Oefnung, durch welche die Linsenmasse nach aussen getreten war.
Mit diesem Vorgange hatten sich regressive Metamorphosen eingestellt.
Bach (1114) fand bei Lenticonus, wie der Untersucher vor ihm, eine
Öefinung in der Linsenkapsel und meint, dass darin die Ursache der Linsen-
veränderung zu suchen sei. Als Grund für die Kapselveränderung müssen
Vorgänge bei Rückbildung der Arteria hyaloidea und der Membrana vasculosa
lentis, als deren Ueberreste ein zur Papille ziehender Strang aufzufassen war,
angeschen werden. Die Fasern verlieren an der betreffenden Stelle ihre
normale Gestalt, sie weichen auseinander, nehmen ein gequollenes Aussehen
an und bergen in den so entstehenden Lücken und Hohlräumen theils glasige
Schollen, theils feinkörnige Detritusmassen.
Baas (1115) fand mikroskopisch im Linsenkern zwischen den Linsen-
fern Krystalldrusen. Dieselben zeigten um ein xreisförmiges, heller schattirtes
Centrum radiär gestellte längliche Nadeln, die im ungefärbten Präparat eine
leicht gelbliche Farbe hatten und hellen Glanz aufwiesen. Vielleicht handelt
& sich um Leucin.
Gilbert Sourdille (1116) zeigt unter Wiedergabe einiger auch hin-
sichtlich des gesammten ÖOperationsverfahrens sehr interessanter Stellen aus
bisher unbekannten Schriften, dass die Ansichten von de Wecker wnd
Sulzer, nach welchen der Schnitt Daviel’s zuerst "le bezw. ®/, des Horn-
kautumfanges betrug, irrig und auf die Ungenauigkeit und Unzuverlässigkeit
der benutzten Texte zurückzuführen sind. Die Quellen Sourdille’s bilden
"md ein Brief von Vermale aus dem Jahre 1751, in welchem derselbe
über die von Daviel in Mannheim ausgeführten 23 Extractionen berichtet,
“eche nunmehr die alleinige Operationsmethode bildete, während Daviel
n 1745, wo er zum ersten Male die Extraction machte, bis 1750 zwischen
teer und der Reclination schwankte. Die weiteren Beweise bildeten zwei
Dissertationen von 2 Schülern Daviel’s, Thurand in Paris und Siegwart
n Tübingen, beide aus dem Jahre 1752. Aus beiden Arbeiten geht hervor,
dass Daviel’s Schnitt die Hälfte des Hornhautumfanges umfasste. Erst
nach dem Erscheinen der Thura nd schen Arbeit, in welcher dieser die
Priorität des Verfahrens Daviel’s Palucci gegenüber wahrt, d. h. im
“ut und November 1752 trat Daviel mit seinem Verfahren vor die
Académie de chirurgie, deren Berichte in den Mémoires dieser Gesellschaft
1753 schien. Anlass zu den oben erwähnten Irrthümern gab die in den
“moiren vorhandene ungenaue Abbildung, sowie der gleichzeitig mit den
a erschienene »Rapport« der von der Academie eingesetzten Com-
EN welcher von einem ?j, des Hornhautumfanges betreffenden Schnitt
s» Welcher sich aber nicht auf Daviel’s, sondern auf Payet’s Ver-
ahr : l
ge In allen anderen Schriften ist nur von einem lambeau demi-
“re die Rede, v. Mittelstaedt.
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272 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Schiötz (1117) berichtet über 101 Staarextractionen. In 1 Fall kam
primär Infection mit Panophthalmie, in 5 Fällen secundär Infection, in 3 von
diesen wurde der Process durch Galvanokaustik gehemmt, 2 bekamen gute
Sehschärfe, 1 nur Fingerzählen in !/, M.. die 2 übrigen gingen durch Panoph-
thalmie zu Grunde. In 4 andern Fällen ging das Gesicht durch andere Ur-
sachen verloren, 2 mal durch Glaucom, 1mal durch Blutung in die Cam. ant.
mit nachfolgender Iridocyclitis, Imal durch grossen Verlust von dünnflüssigem
Glaskörper. Die 5 letztoperirten Fälle sind annäherungsweise nach Prof.
Hiorts Methode mit offener Wundbehandlung behandelt, und er will später
die neue Methode allein anwenden, glaubt, dass es ein grosser Vorschritt in
der Nachbehandlung ist und hofft, dass dadurch die secundären Infectionen
viel seltener auftreten werden. Um die Primäre zu verhüten, gilt es das
Auge rein zu bekommen, wie früher beschrieben worden ist. Es werden
immer die Cilien mehrere Tage vor der Operation epilirt, der Conjunctivalsack
ein oder mehrmals täglich mit physiologischer Kochsalzlösung ausgespült. und
wenn ein Thränensackleiden da ist, wird nach Schweigger der Thränensack
gespalten und tamponirt. Schiötz.
Nach einer geschichtlichen Einleitung über die Schnittführung bei der
Staaroperation weist Schweigger (1118) an der Hand der Statistik nach,
dass die Behauptung, die Operation mit Iridectomie ergebe ebenso gute Seh-
schärfen wie ohne Iridectomie, falsch ist. Verarbeitet wurden die Fälle der
Privatklinik: 194 Operationen mit und 208 ohne Iridectomie. Verluste fanden
sich bei ersteren in 3,6°/,, bei letzteren in 2,4°/,. Die erzielten Sehschärfen
waren besser bei Fortfall der Iridectomie (29 °/, mit S. = ll — 1 gegen 6°;,).
Bevorzugt wird der Lappenschnitt nach unten mit Benutzung eines von Schweigger
modificirten Richter’schen Messers, fixirt wird mit einer dem Pamard’schen
Spiess nachgebildeten Gabel. Für die Nachbehandlung macht es keinen Unter-
schied, ob mit oder ohne Iridectomie operirt wurde. Hervorzuheben ist,
dass die Nachstaare jetzt mit einer von Schweigger angegebenen Iridotomie-
scheere durchschnitten worden. Wie für eine Art von Nachstaar ist die
Zweinadel»peration immer noch das beste Verfahren, nämlich für Fälle von
schwerer Iritis, welche zum Verschluss des Papillargebietes dnrch Exsudat-
membranen führen. Irisvorfall kam in 12,5°/, der Fälle und nach voraus-
geschickter Iridectomie in 9,7°/, vor. Die Abtragung erfolgte 1—10 Tage
nach dem Nachweis des Unfalles. Wesentliche Nachtheile aber, und das ist
die Hauptsache, resultirten daraus nicht. Die vordere Synechie bringt keine
ins Gewicht fallende Störungen, denn es ist weder die Annahme, dass sich
Glaucom in Folge dessen entwickele, noch dass es leicht zu eitriger Irido-
chorioiditis komme, bewiesen. Zur Vermeidung von Irisprolaps wurden die
Kalt’sche Hornhautnaht und der Desmano’sche Conjunctivallappen in
Anwendung gezogen. Beide aber brachten keine guten Resultate. Unter
100 zuletzt operirten Fällen gab es nur 2 Prolapse bei Benutzung des zur
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XVI. Linse. | 273
Zeit son Schweigger geübten Verfahrens: Nach der Extraction wird 3°],
lösung von Troppacocain in die vordere Kammer gespritzt. Die Iris wird
jetzt hervorgezogen und dicht an der Hornhautwunde mit einem geeigneten
Messer durchschnitten, also eine Iridodialyse angelegt: Eserininstillation.
Der Irisschnitt verwächst in der Regel vollständig und spurlos.
Knapp (1119) giebt in Kürze die characteristischen Grundzüge der
won ihm jetzt in den meisten Fällen geübten Extraction und deren Resultate.
ber Schnitt wird im durchsichtigen Hornhautrande geführt, mit kleinem Con-
- nctivallappen, nach oben. Die Capsel wird mit einem feinen Cystotom,
nahe dem Aequator, 6—7 mm. weit eröffnet, die Linsenmassen durch Druck
wf den unteren Theil der Hornhaut entfernt, die Iris, wenn vorgefallen,
i He einer gekrümmten Sonde reponirt. Auf 400 Extractionen hatte
Prof. Knapp 6 Mal Iritis, 2 Mal Iridocyclitis, 1 Mal Blutung in die Vorder-
kammer, 1 Mal langsame Wundheilung, 2 Mal partielle Wundinfection, 4 Mal
Horshauteiterung. Nachträglicher Irisvorfall kam in 7,8°/, vor. Nach-.
"rerationen wurden in 40°/, vorgenommen, wovon 38°/, auf Discision des
Sarhstaares kommen. Während der letzten 10 Jahre machte Prof. Knapp
m 30°% aller Staaroperationen die einfache Extraction, ohne Iridectomie und
fdielt dabei höhere Sehschärfe, weniger Verluste, schönere und dauerhaftere
Angen, Hirschmann.
Die von Angelucci (1121) eingeführte Modification bei der Cataract-
Extraction besteht darin, dass beim Schnitt nach oben die Fixation des Bulbus
enfalls nach oben, etwa 3—4mm vom Hornhautrande angebracht wird.
Die Pincette wird erst nach dem Austritte der Linse entfernt. Es werden
Wich die Lidsperre und die Hand des Assistenten überflüssig. Iridectomie
Er m nur ausnahmsweise und zwar nur dann, wenn nach der
g KR ang der Cataract Corticalreste, Kapselauflagerungen, Schwierigkeiten
3 Hap a der Iris weitere Eingriffe erheischen, welche Umstände etwa
Ges Dritte] der Falle EEN Pa der Iridectomie fixirt Verf. das
> e des kleinen Fingers der linken Hand, während der Daumen
aegefinger die Irispincette handhaben. Dantone.
ii a meisten Fälle von Irisprolaps führen zu einem adhaerirenden Leucom
ihnen, Ze Folgen, manche werden ectatisch, es gesellt sich Glaucom zu
rang ee. führen sogar zur Banophtkalnie; Letztere wird durch Ab-
de EENG Tolapses, der gerade dem Vordringen der Infection ins Innere
Voten SE Grenze setzt, begünstigt. Knapp (1123) trägt daher bei
tach ne: und Cornealerkrankungen den Irisprolaps nie ab. Auch
Khischer On FE Prolaps hat Knapp Diemals Pinen: E von Sn,
entfernt S almie beobachtet, wenn nur die u im übrigen intact blieb.
traction, weil on m den letzten Jahren den Irisprolaps nach Ge
Ke DEE zuweilen Entzündung des Auges und schr häufig hoch-
atismus nach sich zog. Zur Erläuterung der guten Erfolge
radi
4. p mem u ` e
gp, è wn bp ë p wen dp ee ` m Fig Wë
274° Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
einer conservativen Behandlung dient die Krankengeschichte eines Knaben,
bei welchem durch eine die ganze Breitr der Cornea einnehmende Wunde die
Iris prolabirt war. Die in Bettruhe und Verband bestehende Behandlung führte
zur völligen Rückbildung des Prolapses. Im Gegensatze hierzu erforderte ein
traumatischer Ciliarkörpervorfall die Abtragung, da er ebenso wie Irisvorfälle l
in der Ciliargegend in eine cystische Ectasie mit Neigung zu fortschreitender
Vergrösserung verwandelt wurde.
Irisvorfall lässt sich nach Pflüger (1124) bei der einfachen Extraction,
falls sie eklektisch geübt wird, mit ziemlicher Sicherheit vermeiden. Sie ist
aber zu befürchten, wenn die Pupille nach der Extraction nicht ganz ruhig
der Kapsel hängengeblieben sind, und wenn der Gesundheitszustand den
Patienten ein ruhiges Verhalten nicht gestattet. Da die Wirkung der Miotica
trügerisch ist, macht er in diesen Fällen nach der Extraction eine niedrige
41—1,5 mm), 2—3 mm breite peripherische, den Spincter intact lassende
Iridectomie.
Ebenso wie der M. Tensor Choroideae nach Nicati's (1127) Ansicht
die zur gleichmässigen Capillarcirculation geeignete Spannung reflectorisch
vermittelt, so kann durch Reizung dieses Muskels (sogar am enucleirten Auge)
Druckerhöhung und nach Cataractextractionen Glaskörperverlust hervorgerufen |
werden. Im ersten Falle trat dieser ein, unter heftigen Schmerzensäusserungen ` |
des Patienten, bei geschlossenem Auge nach vollendeter Operation, bei welcher ` `
das Herausbefördern der Staarreste etwas schwierig und die Spincterecken mit , `
dem Spatel reponirt worden waren. Im 2. Falle trat nach der Kapselspaltung.
als beim Einstellen des Linsenrandes in die Wunde jeder Druck vermieden ..
wurde, die Linse schnell heraus und nach ihr fast der ganze Glaskörper. .
In beiden Fällen waren es die Berührung der Iris und die Zerrung der Kapsel į-
und damit des Corp. ciliare, welche diesen plötzlichen Krampf des Tensor
auslösten, dessen Auftreten zur Vorsicht bei der Endtoilette des staaroperirten i
Auges mahnt. v. Mittelstaedt.
Ayres (1128) bringt die Krankengeschichten von 5 Patienten, bei denen
sich Glaucom nach der Staaroperation entwickelt hatte. Im ersten Fall handelt
es sich um einen Patienten, der im 25. Lebensjahre auf dem linken und 8 Jahre
später auf dem rechten Auge mit Iridectomie extrahirt worden war. E
trat Glaucom nach 11 resp. nach 20 Jahre auf. Tiefe Excavation der Papille.
fast gänzlicher Verlust des Sehvermögens. Es ist bemerkenswerth, dass das
linke Auge, bei dem sich am inneren und äusseren Winkel der Hornhautwundi
cystoide Vernarbung eingestellt hatte, zuerst von dem Glaucom be’allen wurde.
Fall 2: Extraction mit Iridectomie bei einem 62 jährigen Patient; S.=';:
zwei Jahre später Glaucom, Excavation und S. = 0. Fall 3: Patientin 3°
Jahre alt, hatte immature Cataract, deshalb wurde eine praeparatorische Iridectomit
gemacht. Zwei Monate später Extraction. Die Iridectomie wurde durch Nach-
i
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L H e H H M I
steht, wenn die Iris ein zweites Mal reponirt werden muss, Linsenreste an `:
Be
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Or enorme Se
mern kemmer a a regen:
XVII. Glaskörper. 275
staar verlegt, sonst guter Verlauf. Etwa 7 Wochen nach der Extraction
Glaueom. Ohne Erfolg wurde noch eine Iridectomie nach unten gemacht,
Das Auge musste enucleirt werden. Bei den beiden letzten Fällen traten die
glaucomatüsen Anfälle acut wenige Tage nach der Extraction auf. Greeff.
Das Hauptinteresse in dem Falle von de Schweinitz (1129) beruht
darauf, dass das Glaucom 3 Jahre nach der Operation anftrat, währenddessen
der Patient sich vollkommenen Sehens erfreute und das Auge ruhig war. Es
bestand ein kleiner Irisprolaps im Wundwinkel. Burnett.
In der von Velhagen (1130) mitgetheilten Beobachtung fand sich auf
dem an Cataract operirten Auge eines 76 jährigen Mannes 3 !/, Wochen nach
der glatt verlaufenen Operation bei völlig reizlosem Zustand eine von der
vordersten Bulbuswandung entspringende fast bis zur Fixationslinie herein
Tagende Geschwulst, deren vorderste Theile auch bei focaler Beleuchtung sichtbar
“aren. Nach 14 Tagen war nur noch eine kleine Wulstung bei S.—=!/, zu
"iren, Es handelt sich nach ihm nicht um Retinal- oder Choroideal-
lang, sondern um Blasenbildung unter dem Epithel des Strahlenkranzes.
XVII. Glaskörper.
1131. Termatola. Ueber die Entstehung von Glaskörper-
"ien Verhandl. der ophth. Sect. des XII. internationalen Congresses zu
eskau, cf. Arch. f. Augenheilk. Bd. XXXV, 4, p. 374.
1132. Finlay, C. E. A case of spontaneous Orbital and
ocular Hemorrhage Occurring in the Course of typhoid
“er. Arch. of Ophth. Vol. XXVI, 1, p. 42.
1133. Batten. R. D. Bilateral spontaneous Hemorrhage
the vitreous. Trans. Ophth. Soc. U. K. Vol. XVII. p. 58.
intra
into
Bei einem Lü jährigen Knaben traten in der 3. Woche einer Typhus-
kung Blutungen unter der Haut, aus der Nase und dem Zahnfleisch auf.
"WI zuerst am linken und zwei Tage später auch am rechten Auge unge-
"nii intensive Blutungen, zu subconjunctivalen Ecchymosen gesellte sich
hwellung der Lider, Chemosis und Exophthalmus. Pupille starr,
sch nur ein weisslich-grauer Reflex sichtbar. Scarificationen
a und Eisumschläge beförderten zwar die Abnalıme der Schwellung,
übte sich jedoch mehr und mehr, es kam zur Zerstörung beider
blutiges Gerinnsel entleerte sich aus dem Innern des Auges.
der vom Typhus genas, verlor beide Augen. Finlay (1132).
Greeff.
Batten's Patient war ein sonst gesunder junger Mann von 26 Jahren.
thalmoskopj
der € Onjunctiy
die Cornea tr
Lee und
T Knabe,
i .
a u Lunge normal, Puls regelmässig, kein Nasenbluten. Es trat eine
et Be Spontane Blutung in den Glaskörper ein. Später sah man weisse
partielle Netzhautablösung. Werner.
276 Bericht über die. Fortschritte der Augenheilkunde.
XVIII. Netzhaut und Functionsstörungen.
1134. Gloor, A. Ein Fall von angeborener abnornmer
Schlängelung der Netzhautvenen beider Augen. Arch. f. Augen-
heilk. Bd. XXXV, 4, p. 328.
1135. Marshall, C. D. Subhyaloide Blutungen. Ophthaln.
Record, Nov. 97.
1136. Baudry. Eine leichte und sichere Methode monoc-
läre Diplopie mit Hilfe eines einfachen Prismas hervorzurufen
zum Zwecke der Aufdeckung von Simulation. Bericht d. Ophth.
Section des XII. internat. Congresses zu Moskau, cf. Arch. f, Augenbeilk.
Bd. XXXV, 4. p. 363.
1137. Parent. Plaques fibreuses A double contour. Ser.
d’ophth. de Paris Séance du 6. Juillet 1897. Ann. d’ocul. CXVIII, p. 192.
1138. Michel, M. Anatomie pathologique de la rétine
Douzième congr. A Moscou. Ann. d’ocul. CXVIII, p. 302.
1139. Adamück, E Ueber traumatische Netzhautdegene-
ration.‘ Arch. f. Augenheilk. Bd. XXXVI, p. 114.
1140. Holthouse and Batton. A caseofsuperficial Chorio-
Retinitis of peculiar form. Trans. ophth. Soc. U. K. Vol. XVII, p. 62.
1141. Griffith, J. A case of so-called Retinitis punctata
albescens. Trans. ophthb. Soc. U. K. Vol. XVII, p. 51.
1142. Goerlitz, M. Mittheilung eines weiteren Falles von
-a ar Zen e e Se SEN
Sie rS o SC a
Bee, D SC E a Ze á Wë
Chorioretinitis striata. Zehender’s klin. Monatsbl. für Augenheilk. `
Bd. XXXV, p. 361.
1143. Markow, J. Hyalitisstriata et retinitis proliferans. a
Wjestn. ophth. 1897, 4.
1144. Kastalsky.K. EinFallvondoppelseitigem Colobom
der Macula lutea. Arch. f. Augenheilk. Bd. XXXVI, p. 58.
1145. Batten, R. D. Two brothers with symmetrical disease
of the macula. Trans. ophth. Soc. U. K. Vol. XVII, p. 43.
1146. Baas. Ueber die anatomische Grundlage des Ring- `
scotoms, v. Graefe’s Arch. f. Ophth., Bd. XXXIV, 3, p. 642.
1147. Hertel, E. Ein Beitrag zur Kenntniss des Netzhaut- ,
glioms. Zehender’s klin. Monatsblatt für Augenheilk., Bd. XXXV, p. 323.
1148. Clark, C. Partial Embolism of the Artery ofthe
Retina. Arch. of Ophth. Vol. XXVI, 3.
1149. Lawford. Embolism of lower division of central
artery of retina. Trans. Ophth. Soc. U. K. Vol. XVII, p. 55.
1150. Pansier, M. L’amaurose hysterique; dédoublement
de la vision consciente et de vision polygonale. Ann. dom
CXVIII, p. 401.
1151. Korsdriaczew. Hemeralopia epidemica unter ein-
gewanderten landwirthschaftlichen Arbeitern. Verf. d. ophth.
Section des XII. internat. Congresses, cf. Arch. f. Augenheilk. Bd. XXXV, }.
p. 380.
1152. Eliasberg. Ein Fall von Chininamaurose. Ibid. p. 380.
1153. Manz, W. Zur Casuistik der doppelseitigen homo-
nymen Hemianopsie. Arch. f. Augenheilk. Bd. XXXVI, !/, p. 35.
=
A8
XVIII. Netzhaut und Functionsstörungen. 277
1154, Zimmermann, W. Ueber einen Fall von Netzhaut-
ablösung beim Hund. Zehender's klin. Monatsbl. f. Augenheilk.
Bd. XXXV, p. 346. l l
1155. Duclos, J. Un cas du rupture double circulaire
suivant le méridien horizontal de la choroide, avec décolle-
went retinien. Ann. doen), CXVIII, p. 427.
1156. Knaggs, R. A case of spontaneous Recovery ofa
retinal detachement. Trans. Ophth. Soc. U. K. Vol. XVII, p. 38.
1157. Schmidt-Rimpler. Ueber die Ursache der Netz-
bautablösung. Verh. d. opbth. Section des XII. internat. Congresses zu
Moskau, ef. Arch. f. Augenheilk. Bd. XXXV, 4, p. 369. l
1158. Bourgeois. Constitution du corps vitré comme
point de départ du traitement du décollemat de la rétine.
Rec. d’opht. Oct. 1897, p: 566.
1159. Horstmann, C. Ueber den Verlauf der spontanen
Setzhautablösung. Arch. f. Augenheilk. Bd. XXXVI.
1160. Lagrange. Le décollementde la rétine et l’elec-
trolyse. Soc. de med. et de chirurg. de Bordeaux-Seance du 27. Mais.
àm, d’ocul. CXVIIT, p. 47.
Gloor (1134) beobachtete die Schlängelung bei einem jungen, lungen-
kranken Manne, der an haemorrhagischer Chorioretinitis litt, und ist geneigt
tie Anomalie als den Ausdruck eines activen Längenwachstliums aufzufassen.
Marshall (1135) hat durch Untersuchung eines enucleirten Auges
"riesen, dass das Blut bei subhyaloiden Blutungen aus einem geplatzten
Butgefäss der Netzhaut stammt. Burnett.
Adamück (1139) berichtet über einen 15jährigen Gymnasiasten, dem
teim Entladen eines Gewehrs kleine mit dem Augenspiegel nicht sichtbare
Kupfersplitter in beide Augen drangen. Mässiger Reizzustand. Nach 3 Wochen
lridochorioiditis simplex. Nach mehreren Monaten fand sich links eine totale
ud rechts eine partielle Ablatio retinae. Letztere ging wieder zurück und
es hielt sich ein leidliches Selıvermögen. 9 Jahre später nahm unter Ein-
“hränkung der Gesichtsfeldgrenzen das Sehvermögen allmählich ab und es ent-
kelten sich radiär zur Gegend der Macula zusammengehende weisse Streifen,
"tr an das Bild der Retinitis albuminurica erinnerten. Im 12. Jahre
der Erkrankung
wie
dje
18 : l i ;
sank der Visus auf —- und es zeigte sich eine ungemein
cc
starke p; ; , ap
arke Pigmententwickelung in demjenigen Theile des Augenhintergrundes, in
D kein Ablösung gewesen war. Hemeralopische Erscheinungen fehlten,
SE jedoch 5 Wochen später bemerkbar, nachdem einige Male abends
Ce eet ee völlig geschwunden war Kurze Zeit ee
a Fremdki Ds abdominalis. Aus dem Falle zieht er folgende S
ie a können eine heftige Entzündung des Organs bewirken, n dass
eo nothwendig wird; b) sic können zu ciner Netzhautablösung
führ
en; e E S 5 r ae
€) sie können ausschliesslich im Gebiet der Macula Veränderungen
De emm
æ -e
278 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
erzeugen, - ähnlich denjenigen bei Retinitis albuminurica und sie können d
ausgedehnte Pigmentinfiltrationen der Netzhaut hervorrufen.
Die Patienten Holthouse’s (1140) war eine 25jährige Frau. Der
Fundus war besät mit kleinen weissen Flecken, besonders dicht um den Seh-
nervy und die Macula. Der breiteste Fleck war 4 Mal so breit als die
breitesten retinalen Venen und die kleinsten sahen wie kleine Stippchen aus.
Die Macula war dunkel und pigmentirt. Es bestand weder Syphilis noch
Tuberkulose. Die Thyreoidea war vergrössert und Herzbeschwerden bestanden.
Ihre Geschwister starben alle an Hirnerkrankungen dunklen Ursprungs. Es
bestand keine Cons: nguinität der Eltern. Werner.
Griffith's (1141) Patient, ein Mann von 43 Jahren, litt von Jugend
auf an Nachtblindheit. Seine Eltern waren Vetter und Cousine. S=";
Gesichtsfeld für Weiss und Farben normal bei intensiver Beleuchtung. Ken :
Scotom. Papille wachsgelb-weiss. Der ganze Fundus, jedoch ganz besonders
die Umgebung der Papille und der Macula mit gelben Flecken bedeckt. :
Der Präsident (Nettleship) glaubt, dass dieser Fall sich nicht aus
der Gruppe der Retinitis pigmentosa abtrennen lässt. Collins hat einen
ähnlichen Fall gesehen bei einer jungen Frau, deren Eltern verwandt waren.
Ihre drei Brüder litten an denselben Symptomen. Werner.
Goerlitz (1142) berichtet ausführlich über einen hierher gehörigen
Fall bei einem 27 jährigen Mädchen und schliesst sich in Bezug auf die Genese
der Ansicht Caspar’s an, die dahin geht, dass die Streifen im Anschluss
an eine Netzhautablösung aus subretinalen Gerinnungsmassen sich bilden. Die
Chorioidea kann mitbetheiligt sein.
Markow (1143) beschreibt ausführlich sechs in der Charkow sch
Universitäts-Augenklinik des Ref. beobachtete und von Mark ow sehr aufmerksam
untersuchte Krankcenfälle, in denen Bindegewebsneubildung in der Retina und
im Glaskörper vorhanden war, die aber zum Referiren nicht geeignet sind.
Die genaue Analyse dieser Fülle mit Bezugnahme auf die entsprechende
Litteratur führt Markow zu folgenden Schlüssen: 1. Ein Theil der Fälle.
die unter dem Namen der Retinitis proliferans beschrieben und durch Bindege-
websneubildung im Glaskörper charakterisirt sind, haben mit einer Retinaler-
krankung nichts gemein und sollten daher auch nicht als Retinitis bezeichnet
werden. Es ist eine selbständige Neubildung von Bindegewebssträngen im Glas-
körper als Folge wiederholter Blutungen aus anomalen, durch den Glaskörper nach
vorn ziehenden, von Retinalgefässen entspringenden Hlutgefässen. Markow
würde für diese Form den Namen Hyalitis striata wählen. 2. In der Mehrzahl
der Fälle stationärer Bindegewebsneubildung in der Netzhaut und im Glas-
körper sind reeidivirende spontane Blutungen die Ursache. 3. Die Theilnahme
der Macula lutea führt in Folge ihrer Structur (Abwesenheit des bindegt-
webigen Stromas) meistens nur zur Bildung atrophischer Herde. 4. In keinem
von Markow beobachteten Fällen existirte irgend welche Abhängigkeit des
— m
em m mp e mo ren Per
` e zm ein M Sa =
u.
Ki
E D v D +
- mmmemegeerz m r zen. wg nl 7
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XVIII. Netzhaut- und Funktionsstörungen. 279
Processes von Nasenbluten, Verstopfungen, Herzfehlern, Nervenleiden etc.
5. Wenn solche Bindegewebsbildungen sogar in den Augen von Syphilitikern
auftreten, so sind sie doch nicht für specifische Bildungen zu halten. 6. Der
Name »Retinitis« (proliferans oder interstitial. hyperplastica) sollte bloss für
die Fälle beibehalten werden, wo die Theilnahme der Netzhaut an der
Bindegewebsneubildung zweifellos ist. Hirschmann.
Kastalsky (1144) ist geneigt, ihren Fall von doppelseitigem Colobom
der Macula lutea, weil sich in der Nachbarschaft keine Herde fanden, auf
eine ihrem Wesen nach nicht genauer eruirte Entwickelungsstörung zurück-
zuführen. Die Sehschärfe des rechten Auges betrug 0,2, die des linken 0,4.
Retinalgefässe waren in dem Bezirk nicht sichtbar.
Bei den Eltern von Batten’s (1145) Patienten bestand Syphilis. Der jüngere
Bruder war 14 Jahre alt und hatte eine Sehschärfe von Sa, In der Macula
zizten sich rothe birnförmige Flecken mit feinem retinalen Pigment, um-
seben von unscharf begrenzten gelblich-weissen Herden, der Aeltere war
21 Jahre. Er zeigte weiter vorgeschrittene Chorio-Retinitis mit stärkerer
Pigmentation. Werner.
, Baas (1146) konnte feststellen, dass das Ringscotom seine Grundlage
"ig in einer Netzhautdegeneration, welche von aussen her die percipirenden
Hlemente zerstört, aber noch zulässt, dass über die functionsunfähigen Parthien
ie in der Peripherie gewonnenen Eindrücke hinüber geleitet: werden. Das
“ze retinale Gefässsystem ist nur in secundärer Weise an den mit der
Degeneration einhergehenden Pigmenteinwanderungen betheiligt. Die Chorioidea
H der Sitz der Grunderkrankung.
m Tertel (1147) theilt mit, dass das von ihm nach der Golgi-
‘ajal schen Methode untersuchte Gliom aus gewucherten Gliazellen bestand,
aa Os Ganglienzellen eingelagert waren. Sie waren von ee
m ganz verschiedener Gestalt, überwiegend? MENTRANHE mit sich
Ss en Protoplasmafortsätzen und mehr oder weniger deutlichem Nerven-
Doze (1149) EE über 3 Fälle von partieler Empoli der
een Sa Beier In einem derselben sass der Embolus im oberen
an etinalarterie. Bei zwei Fällen war ein deutlicher Herzfehler vor-
Greeff.
e Pa (1149) Patient ist das Gesichtsfeld von dem grössten
e Ze . dem Verlust der oberen Hälfte des Gesichtsfeldes bestand
titt der Dee Einengung in der unteren Hälfte (6 Tage ac dem Ein-
= Better EE einen Monat später S = DL die obere Hälfte
tin er S i normal. Die untere Theilungsstelle der Arteria centralis
Manz Se verengt. | | EE
Ee 03) berichtet über einen 65jähr. Mann, der plötzlich zuerst
n Seite nichts mehr sah und nach 3 Jahren auch die linke
Lach
280 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Gesichtsfeldhälfte einbüsste. Kopfweh und Schwindel fehlten, nach dem zweiten
Anfall lag eine geringe Schwäche in der rechten Hand vor, in beiden Ge-
sichtsfeldern war der Fixirpunkt und ein nach oben gelegener Streifen er-
halten. Die Orientirung und der Farbensinn blieben intact. Im Verlaufe der
Zeit vergrösserte sich das Gesichtsfeld ein wenig. Verf. nimmt eine Gefis-
thrombose an und hält es für wahrscheinlich, dass auf der einen Seite
ein Herd sich in der Hirnrinde und auf der anderen in den zu dieser ver-
laufenden Sehfasern, den sogen. Gratiolet’schen Faserbündeln befunden
habe. Jedenfalls muss auf einer Seite das Centrum der Macula, d. i. die
Spitze der Fissura calcarina von der Zerstörung frei geblieben sein.
Zimmermann (1154) fand als Ursache der Netzhautablösung ein
primäre degenerative Entzündung des Glaskörpers, welche durch den Zu:
der Fibrillenbildung ihre schädliche Wirkung entfaltete. Das subretinale eiweis-
reiche Exsudat stammte aus den Aderhautgefässen. Ob locale Einflüsse de:
Glaskörperleiden herbeigeführt oder ob constitutionelle Störungen vorlagen,
blieb unentschieden.
Knagg’s (1156) Patientin, eine Frau von 21 Jahren, erhielt eine
Contussion des Auges. Es waren danach zwei Chorioidealrisse sichtbar, über
und unter der Macula, einige Hämorrhagien und Oedema retinae. Zwe
Monate später trat eine keilförmige Netzhautablösung auf mit der Spitze nach
oben. Es bestand ein entsprechender Defect im Gesichtsfeld. Vier Monate
u
ZZ
fe
später war die Netzhautablösung wieder verschwunden und hatte nur zwi `
oder drei weisse Flecken in der Peripherie zurückgelassen. Das Gesichtsied `
wurde normal. Werner.
Horstmann (1159), der im Verlaufe von 18 Jahren 106 Fälle vo \
spontan entstandener Netzhautablösung beobachtet hat, war in 35 Fällen in į
der Lage, die Entstehung und den Verlauf des Leidens genauer zu beobachten.
Fünf Mal sah Verf. vollständige Heilung eintreten. Bei diesen war die Ab-
lösung niemals stark aufgetrieben, sondern eher flach und stets handelte es |
sich um Personen in jüngeren und mittleren Lebensjahren und mittleren
Graden von Myopie (4,0—7,5 D). In zwei weiteren Fällen legte sich der
abgelöste Netzhauttheil zwar wieder an, nahm aber seine Function nich!
wieder auf und in abermals 2 Fällen, wo die Netzhaut spontan sich wieder
anlegte und funetionirte, trat die Netzhautablösung von Neuem auf, um mit
totaler Netzhautablösung abzuschliessen. Weiter beobachtete Verf. 11 Fälle.
wo die Ablösung partiell und ein Rest des Sehvermögens erhalten blieb:
alle Augen waren zwischen 12 und 4 Jahren in dauernder Beobachtung.
10 hatten myop., 1 emmetrop. Refractionszustand. Am häufigsten, in fünfzeln
Fällen, wurde die Netzhautablösung eine totale. Mit Ausnahme eines Falle:
von Hypermetr. und eines anderen von Enımetropie handelte es sich überall
um myop. Augen (3,0—25,0D). Im abgelösten Theil liess sich mit einer
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Ausnahme stets ein Einriss nachweisen, die Tension war ausser in 2 Fällen
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XIX. Sehnerv. | 281
allemal deutlich herabgesetzt. Im Folgenden erörtert Verf. ausführlich die
verschiedenen Theorien über das Zustandekommen der Netzhautablösung und
die zu ihrer Heilung bisher angewandten operativen Methoden. Diese werden
vom Verf. ausnahmslos verworfen und allenfalls der scleralen Punction der
subretinalen Flüssigkeit eine vorübergehende Heilwirkung zugeschrieben. Im
(ebrigen beschränkt sich Verf. darauf, die Samelsohn’sche Behandlung,
Druckverband in Rückenlage, verbunden mit Schwitzkur, aufs Neue zu em-
pfehlen.
XIX. Sehnerv.
1161. Kniess. Ueber den Verlauf der centripetalen Seh-
fasern des Menschen bis zur Rinde des Hinterhauptlappens
aehst Bericht über einen weiteren Fall von beiderseitiger
homonymer cerebraler Halbblindheit mit erhaltenem Ge-
Sichtsfeldrest auf beiden Augen. Zeitschr. f. Biologie XXXIV
1162, Loktew, W. Zwei Fälle vonColobom des Sehnerven.
NWjestn. Ophtalm. 1897, VI. (Zum Referat nieht geeignet.)
1163. Brixa. Angeborene Sichel nach unten aussen von
der Papille. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. XXI, p. 387. (Casuistik.)
1164. Zimmermann, C. Laceration of the optic Nerve and
the central retinal Blood-Venels; Retinitis proliferans. Arch.
7 Ophth. Vol. XXVI, 1, p. 51.
1165. Discussion on retro-ocular Neuritis. Trans. Ophth.
W. U. K. Vol. XVII, p. 107.
. 1166. Ware, L. Syphilitic Neuro-Retinitis. Arch. of Ophth.
Vol. XXVI, 3, p. 345. |
1167. Deyl, W. Neue Erklärung der Entstehung der
Stanungspapille. Botkin’s Hospital-Zeitung 1897, No. 43.
l 1168. Dogelaisky. Ein Fall von Stauungspapille mit Her-
stellung des Sehvermögens nach dreiwöchentlicher voll-
mmener Blindheit. Wochenschr. d. prakt. Medicin 1897, No. 45.
' 1169. Deyl. Ueber die Genese der Stauungspapille. Verh.
Let e rnal Section des XII. internationalen Congresses in Moskau. cf.
mA. f. Augenheilk., Bd. XXXV, 4, p. 361.
en 1170. Kollock, C. W. Ein Fall von Atrophie des Sehnerven
Nor 1alalation von Amylnitrit behandelt. Amer. Journ. of Ophth.
Nor. 1897.
1171.
Terson, A. Atrophie partielle des nerfs optiques
Arch, A üne brulure cutanée, traitée par l’iodoforme.
h opht. T. XVII, No. 10, p. 615. |
Ted Snel, S. A series of cases of optic atrophy follo-
Ophth SE chiefly of the anterior part of the head. Trans.
roe. U. K. Vol. XVII, p. 81.
1173. Snell, a Hereditäry or congenital optic Atrophy
and alli
1l e
Kee ed cases, Ibid. Vol. XVII, p. 66.
falurberir
ericht das über Jahr 1847 zum Archiv für Augenheilkunde. XXI
982 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
1174. Burnett, Swan. Vervollständigung der Kranken,
geschichte eines Falles von Geschwulst des intervaginalen
Raumes der Sehnervenscheide, berichtet in den Verhand-
lungen für 1894. Trans. Amer. Ophth. Soc. 1897.
1175. Scalinci. Di un mixo-sarcoma del nervo ottico
asportato con conservazione del bulbo. Lav. d. Clinica Ocul.
delle R. Univ. di Napoli. Bd. V, 2, p. 121.
Zimmermann’s (1164) Patient erlitt einen schweren Schlag gegen
Nase und rechtes Auge. Es bestand Ptosis und Beweglichkeitsbeschränkung
nach aussen, unten und oben. Ophthalmoskopisch waren die Ränder der
Papille verwaschen, dieselbe ist nur aus dem Verlauf der Gefässe zu er-
kennen. Im Uebrigen findet sich neben Blutungen in der Retina im Fundus
dasselbe milchige Aussehen wie bei Embolie der Centralarterie. Im Verlauf
mehrerer Monate sank die Tension des Bulbus, die Gefässe wurden zum
Theil in weisse Stränge verwandelt. Die Papille von prominentem grauen
Bindegewebe bedeckt, auf dem einige neugebildete Blutgefässe sichtbar sind.
Verfasser ist der Ansicht, dass eine Ruptur des Sehnerven vorlag.
Greeff.
In der Oph. Soc. of U. K. fand zwei Abende lang eine Discussion
über retrobulbäre Neuritis (1165) statt, die 110 Seiten in den Transactions
einnimmt. Sie wurde eröffnet durch Gunn und Buzzard. Gunn stellte
als die hauptsächlichsten Charakteristica dieser Erkrankung fest: Plötzliches
Nachlassen der Sehschärfe, gewöhnlich auf einem Auge, oft begleitet von
Schmerzen im Auge oder seiner Nachbarschaft, keine ophthalmpskopischen
Veränderungen und Neigung zur Heilung. Sie unterscheidet sich von hyste-
rischer Amblyopie dadurch, dass die Reaction der Pupille auf Licht herab-
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gesetzt. Bei Alterationen der Retina durch excessive Belichtung findet sich `
ebenfalls ein centrales Scotom, doch kann man aus der Anamnese, aus der
Mikropsie und den oft bestehenden leichten ophthalmoskopischen Verände-
rungen in der Macula lutea leicht die Diagnose stellen. Wenn die Neuritis
sichtbar ist, so unterscheidet sie sich von der gewöhnlichen Neuritis dadurch.
dass das Sehvermögen so rasch verloren geht, durch das centrale Scotom und
die nachfolgende Abblassung der teınporalen Hälfte der Papille. Der Nachlass
des Sehvermögens wird bedingt durch die constringirende Wirkung der Seh-
nervenscheiden oder des Foramen opticum und das centrale Scotom entsteht
dadurch, dass die maculären Fasern am activsten sind und die Regeneration
nach der Action in ihnen gehindert ist. Ein centraler Farbendefect ist die
feinste Probe für gehinderte Nervenleitung. Manchmal findet sich dabei auch
eine leichte concentrische Einengung des Gesichtsfeldes. Die Sehschärfe ist
bei greller Beleuchtung schlechter. Manchmal geben die Patienten an, dass
sich die Buchstaben beim Lesen zu bewegen scheinen, es mag dies durch die
re
XIX.. Sehnerv. 283
unvollständige Isolirung der Axencylinder bedingt sein, wodurch der Strom
von einem Faser zum andern springt. Der Lichtsinn ist herabgesetzt. Es
viebt zwei Formen der Erkrankung; die erste ist chronisch, meist beider-
sitig und entsteht durch Tuberkelvergiftung; die zweite ist häufiger acut,
einseitig und entsteht durch locale Läsion, Rheumatitmus, Syphilis, Influenza etc.
Einige Fälle von retrobulbärer Neuritis beobachtete Dr. Buzzard bei disse-
minirter Sclerose, Werner.
Ware(1166) berichtet über 3 Fälle von syphilitischer Neuro-Retinitis. Zur
Verhütung secundärer Erscheinungen bei Syphilis wird eine lange antisyphilitische
Behandlung empfohlen, mit Intervallen sich bis zu 10 Jahren erstreckend.
Als Heilmittel ist allein Quecksilber anzusehen, Jodkali ist ein Palliativmittel.
Ware empfiehlt am meisten die hyperdermatische Injection von Quecksilber.
Greef.
An Schnitt-Serien durch Stauungpapillen, die in Folge von Geschwülsten
in Gehirne und in der Orbita, wie auch bei Meningitis tuberculosa entstanden
waren, weist Dey] (1167) nach, dass die Centralvene weder in der Papille
. "hn im Sehnervenstamme, noch im Intervaginalraume zusammengedrückt
“ende, sondern in der Duralscheide der Schnerven. Die Duralscheide werde
| darch die, im Intervaginalraume angehäufte Flüssigkeit vom Sehnervenstamme
4 Özeschoben, wobei die durch die Duralschicht in das Orbitalgewebe knie-
"me austretende Centralvene geknickt ‘und eingeklemmt werde. Der im
ante befindliche Theil der Vene ist dabei erweitert, der die
I'm durchbohrende Theil ist so stark zusammengedrückt, dass das Blut
"mm durchfliessen kann. In einzelnen Fällen kann die Vene auch im Inter-
"nalraume gedrückt werden, durch Granulationsgewebe oder durch Ge-
ke der Nerven, bei Neuritis retrobulbaris. Bei anhaltender venöser
i "mg tritt eine zellige Infiltration ein, die aber auf das Sehvermögen
eng einwirkt. Hirschmann.
Neuritis optica syphilitischen Ursprungs. Vis. beiderseits = 0. Mydriasis.
„reaction fehlt Frictionscur. Im rechten Auge kehrt Vis. bis 0,2
Ser Im linken nur Reaction auf Licht. Dogelaisky (1168) verwerthet
bad
ir m am Chiasma sitzendes Gumma. Hirschmann.
! | Kollock’s (1170) Patient genoss Taback fortwährend und trank ihn
“a: 5 P .
a Atrophie des rechten Sehnerven mit V. = t5 lago: Inhalation von
a Myint
`" "TT verbesserte V., bis Il und nach täglicher, vier Tage lange ge-
"Täpchter Inha]
Wei beta ation wurde es auf !5/,, erhöht, wobei & stehen blieb.
und Alba i ne Gesichtsfeld-Beschränkung noch ein Scotom. Taback-
senuss waren schon früher ohne Erfolg aufgegeben worden.
Burnett.
Neel beobachtete bei einer 48jährigen Frau mit aus-
3 Wochen SS Kan: der Haut, der Arme, Schenkel und ie Bauch
ach Beginn der Behandlung der Wunden mit Jodoform eine in
XXI*
284 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde. |
8 Tagen den Höhepunkt erreichende Verminderung des Sehvermögens. Das-
selbe betrug später, als partielle Sehnervenatrophie eingetreten, auf den
rechten Auge !/,, auf dem linken !/,. Dabei bestand ein centrales relatives
Farbenscotom bei freier Gesichtsfeldperipherie. Allgemeine Vergiftungser- ı
scheinungen fehlten. Verf. bespricht kurz die nach Verbrennung beobachteten
Veränderungen der Netzhaut und des Sehnerven, die meist entzündlicher Art.
aber in seltenen Fällen auch in Form der partiellen Sehnervenatrophie der
Intoxicationsamblyopieen auftreten können. Im vorliegenden Falle handelte
es sich aber um eine der bereits von anderer Seite beobachteten Intoxicationen :
durch Jodoform. v. Mittelstaedt.
Snell(1172)berichtet über 18 Fälle von Atrophia nerviopticinach Verletzung.
Die ersten 4 Fälle entstanden durch direkte Verletzung und bei zwei Fällen
war die Verletzung nachweislich nahe dem Eintritt der Arteria centralis, da
die Blässe des Sehnerven sofort nach der Verletzung sichtbar war.
Bei den übrigen Fällen lag eine Zeit zwischen der Verletzung und der Ver-
färbung des Sehnerven. 7 weitere Fälle betrafen Verletzungen gegen di.
Augenbrauen, je einer eine Verletzung in der Gegend des Oberkiefers. de
Os frontale, des Os parietale und des Os occipitale. Bei 15 Fällen wurd
der linke Sehnerv atrophisch, obgleich die Verletzung auf der rechten Seite
erfolgt war. In einem Fall bestand eine beiderseitige Lähmung des sechsten
Gehirnnerven. Werner.
a a tn A Er Aë zn
A EE E, N H en ke 2 Gë
Snell’s(1173)Fälle sind sehr vollständig mitgeteilt und die Anamnese be- =
sonders sorgfältig aufgenommen. Es wird beschrieben: Congenitale Amblyopie
bei drei Brüdern und zwei Schwestern; Amblyopie bei zwei Brüdern: Am-
blyopie bei zwei Brüdern und einem Vetter; Amblyopie bei zwei Brüden `
und einer Schwester; Amblyopie bei drei Brüdern, Rauchern. Die Fälle
ordnen sich in 3 Gruppen : 1) »Congenitale Amblyopie, unveränderlich, Farben-
blindheit, freies Gesichtsfeld, kein Scotom, Sehschärfe Nachts besser, Pupillt
blass. Ein Patient mit normaler Sehschärfe war farbenblind. 2) Dies ist die
grösste Gruppe und entspricht dem, was von Leber als hereditäre Atrophia
nervi optici beschrieben ist. Das Alter der beginnenden Krankheit beträz!
18 bis 23 Jahre, oft besteht dabei Kopfweh oder Epilepsie. In einigen
Fällen besteht ein centrales Scotom. Der Autor constatirte bei drei Fälle
bei jungen Männern den Beginn der Abnahme der Sehschärfe direct nal
der Hochzeit. 3) In der dritten Gruppe befinden sich Fälle, wie sie voit
Edjor Brown in Vol. VIII, p. 235 dieser Transactions beschrieben word")
sind, sie waren alle starke Raucher. Werner.
Der Fall, dessen Krankengeschichte Burnett vervollständigt hat, waf
ein Myxom der Schnervenscheide, welche nur wenige Rundzellen enthielt.
Ungefähr zwei Jahre nach der Enucleation des Auges und der Geschwulst.
trat Exophthalmus und Blindheit des andern Auges auf, dann schliesslich
u KZ e TES mr. n e, AR WI f E E TL B en
É ef rege PET Eë:
= Sn De d
| XX. Verletzungen, Fremdkörper (Parasiten). 285
!
Lähmung der Muskeln, des Halses, rechten Armes und Beines und zuletzt
der Tod, In der ursprünglich afficirten Augenhöhle war kein Rückfall
XX. Verletzungen, Fremdkörper (Parasiten).
| eingetreten. Burnett.
U
|
l
|
l
1177. Friedmann, A. Ueber die Anwendung von Röntgen-
„i strablenzurFeststellungvonFremdkörpernimAuge.Zehender’s
| | klin. Mouatsbl. f. Augenheilk, Bd. XXXV.
1178. Fridenberg. Ein Fall von Schrotschussverletzung
* beider Augen. Deutsche med. Wochenschrift 1897, N. 46.
1179. De Licto Vollaro. Sulla peuchozione di corpuscoli
<a Vossi del sangue nella capsulla anteriora del cristallino.
Lav. d. Clinica Ocul. delle R. Un. di Napoli. Bd. V, 2, p. 179.
. 1180. Levinsohn, G. Beitrag zur Casuistik der perfo-
nrenden Augenverletzungen. Zehender’s klin. Monatsbl. f. Augen-
heilk, Bd. XXXV, p. 416.
‚, 1181. Müller. Ueber die Behandlung grösserer Perfora-
!onsverletzungen des Bulbus durch die Naht. Diss. inaug.
Giessen 1897.
1182. Hansen. Ueber die Contusionen des Bulbus. Verh.
‘et ophth. Section des XII. internation. Congresses zu Moskau. cf. Arch. f.
Jugenheilk. Bd. XXXV., 4, p. 333.
1183. Laws, W, G. A. Case of temporary Myopia following
a blow on the eye. Ophth. Rev. Vol. XVI, p. 204.
1184. Hirschberg, J. Bericht über die im Jahre 1896 bei
al vorgenommenen Magnetoperationen. Deutsch. med. Wochen-
schrift 1897, No. 31.
i 1185. Bjerrum. El Tilfeelde of corpus alienum bulbi
culi. Hospitalstidende No. 51, 1897, p. 1213.
l 1186. Weeks, J, E.The removal of a Piece of steel from the
anterior of the eye by the use of theElectro-Magnet of Haab.
| reh, of Ophth,, Vol) XXVI, 1, p. 85.
a 1187. Grolmann v. Der gegenwärtige Stand der Unfall-
A schädigungsfrage bei Augenverletzungen. Zeitschr. f. prakt.
, erzte, 1897, No. 17.
ie Wolffberg. Unfallversicherung und operatives
Yo, 7 erfahren, Wochenschr. d. Therapie u. Hygiene des Auges. 1897,
À 1189, Bobrik, Ueber Erwerbsverminderung bei Augen-
erletzun
gen. Diss, inaug. Berlin 1897.
Prager li Hirsch, Ein Fall von Cysticercus subretinalis.
ed. Wochenschrift 1897, No. 19, 20.
286 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Friedmann (1177) fand mit Hilfe jder Röntgenstrahlen im ersten
Falle einen Eisensplitter am hinteren Rande des Thränenbeins und im
zweiten Falle eine Revolverkugel ungefähr zwei Finger breit hinter dem
äusseren unteren Orbitalrand und im dritten einen Eisensplitter im Innern
des Auges.
Fridenberg (1178) gelang es, bei einem Fall von Schrotschussver-
der Röntgen-Photographie
Er liess 2 länglich schmale Carbuttplatten
entsprechend den knöchernen Vorsprüngen des inneren Orbitalrandes abstutzen
und diese mit schwarzem Papier umwickelt und auf die mit Watte bedeckten
Augen gelegt, mittels einer Binde festhalten, um so auch die minimalsten
letzung beider Augen die Fremdkörper mittels
nachzuweisen und zu localisiren.
Kopfbewegungen möglichst zu neutralisiren.
Es musste auf diese Weise bei
jeder Lageveränderung auch eine gleichnamige der empfindlichen Platte be-
wirkt werden. Verfasser liess die vom Hinterkopf kommenden Strahlen im
rechten Winkel auf die Platte stossen. Bei dem nach halbstündiger Exposition
auf diese Weise erhaltenen Bilde konnte man in der linken Augenhöhle fünf `
kleine dunkle Schatten erkennen, alle in der Peripherie der Orbita.
In der
Aen mmm, am
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gr hem p ` e ma > pe
E .
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rechten Augenhöhle befanden sich 2 Schrotkörner, von denen eins fast in der `
Mitte, das andre dicht am untern Rande sass.
Da nach dem rechten Bilde die
Möglichkeit eines Fremdkörpers im Auge vorhanden war, liess Verfasser eine
Profilansicht aufnehmen, indem er den Patienten auf die rechte Seite legte ` `
und die empfindliche Platte unter die rechte Gesichtshälfte schob. Das nach
35 Minuten langer Exposition erhaltene Bild zeigte, dass die 2 Körner in
der rechten Augenhöhle hinter dem Bulbus in den Weichtheilen der Orbita
sassen. Das Auge selbst war als grau-weisse Scheibe zu erkennen.
WI
i
x
Levinsohn (1180) berichtetfüber einen Fall einer Verletzung des Auge `
bei dem man auf Grund des Befunde::
»Corneoscleralriss, Hyphaema, Glaskörpertrübungen, Veränderungen an der
Netzhaut« einen Fremdkörper im Bulbus vermuthen konnte, was aber
Trotz der Schwere des Unfalls hatte da:
Auge volle Sehschärfe. Die Linse war intact geblieben.
Netzhaut hinziehende Glaskörperstrang einstens durch Netzhautablösung das
durch einen spitzen Eisendraht,
nicht der Wirklichkeit entsprach.
Auge gefährden wird, muss abgewartet werden.
Ob der fixe zur
Müller (1181) theilt aus dem Material der Giessener Klinik 80 Fälle
von Perforationsverletzung des Bulbus mit, die durch die Naht behandelt
wurden. Bei 61 Patienten konnte der Bulbus so erhalten werden, bei I
musste er nachträglich enucleirt resp. exenterirt werden, und zwar 6 Mal wegen
Glaskörpereiterung, im übrigen wegen eingekapselter Corpora aliena, Ruptur
am hinteren Pol ete. Durch die Naht wurde die nachträgliche Infection und
nachträglicher Glaskörperverlust verhindert. eine schnelle und glatte Ver-
heilung der \Wundränder
processes erzielt.
und
somit
eine
Abkürzung
des
Heilung--
De ae A 3 -+ Lg E
KAN È Bau = in ou. d i - DES ` “. S
TOSE CEET EE EES
| Nach
u —
- éhe
' Rentenbe
j AUS stati
XX. Verletzungen, Fremdkörper (Parasiten), 287
Lows’ (1183) Patient, einer Frau von 24 Jahren, war ein Bierkork
heftig gegen das Auge geflogen. Nachdem eine geringe Schwellung und
Schmerzen vorbei waren, bemerkte er, dass er nicht mehr so gut sehen
konnte. Als Lows die Patientin nach 7 Tagen sah, war die Pupille etwas
erweitert, es bestand aber gute Reaction auf Licht; kleines Hyphhaema.
— 6,0 D S = Da, Linkes Auge E. S = °/,. Zwei Tage später: Rechts
~ 2,0 D S = jig; wieder zwei Tage später 0,5 DS = Ba
Werner.
Nach einer ausführlichen Schilderung seiner Einrichtungen zur Magnet-
operation gibt Hirschberg (1184) eine Uebersicht über die 12 im Jahre
1896 operirten Fälle. Jedesmal wurde der Eisensplitter ohne die geringste
Schwierigkeit entfernt, 2 Mal allerdings vergeblich, da der Bulbus wegen zu
starker Zerfetzung nicht erhalten werden konnte. In 3 schwierigen Fällen,
wo der Eisensplitter im Glaskörper (2 Mal), in der Retina (1 Mal) gesteckt
hatte, ist das Auge durch das Verfahren gerettet und die Sehkraft normal
geworden; auch in einem weiteren Falle wurde fast volle Sehschärfe erreicht.
Die übrigen 6 Fälle waren leichterer Art, liessen den Eisensplitter bequem
entfernen und gingen in vollständige Heilung aus. »Die Magnetoperation ist
heute bei guter Einrichtung und Uebung ein ganz sicheres Verfahren.
Ein 28jähriger Patient hatte 5—6 Wochen einen Eisensplitter in
“rp. vitr. gehabt; traumatische. Cataract. Mit dem Riesenmagneten wurde
dr Splitter nach vorn gezogen, wobei man die Iris sich an der Stelle her-
vorbuckeln sah, Durch einen linearen Schnitt in der Cornea wurde von
Bje 'rum (1185) der Staar entfernt, und die Spitze eines kleinen Magneten
1 die Cam. ant. eingeführt, durch welchen der Splitter ohne Verlust des Corp.
"tr. herausgeholt wurde. Schiötz.
Weeks(1186) Patient war ein von einem eisernen Hammer abspringen-
der Splitter in das linke Auge geflogen. Durch eine kleine Wunde am
"neren Limbusrand war etwas Glaskörper und ein Stück Iris prolabirt;
vordere Kammer und Glaskörper zum Theil von Blut erfüllt; S. Lichtschein.
Erweiterung der Wunde wurde das Auge dem grossen Electromagneten
"Ter, und ein 2,5 mm langer Stahlsplitter flog durch die Wunde heraus.
bie Heilung ging glatt von Statten, die Linse blieb durchsichtig, es wurde
Sehschärfe yon 20/,, erreicht. Greeff.
Die ausführliche Arbeit Grolmann’s (1187), die zu einem kurzen
rate nicht geeignet ist, beschäftigt sich zunächst mit den rein theore-
€n, mathematischen Methoden, aus der jeweilig vorhandenen Sehschärfe eine
rechnung für Augenverletzte abzuleiten. Nach einer Kritik derselben
erfasser zu dem Schluss, dass sie alle keinen praktischen Werth haben und
reh solche ersetzt werden, die aus der Casuistik lehrreicher Einzelfälle oder
vefe
tisch
kommt y
ser du
stischen Massenerhebungen ihre Schlüsse ziehen.. No. 20. 21. Es
E =a mm — WR a a a vm 7 WR 1 9 € r ED | _ r- e Kal ir
288 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
wird zunächst der Einfluss der einzelnen optischen Functionen und ihrer
Störungen auf die Erwerbsfähigkeit gesondert besprochen. 1) Die centrale
Sehschärfe, 2) der binoc. und monoc. Sehact, 3) das Gesichtsfeld, 4) die
Thätigkeit der Augenmuskulatur, 5) der Lichtsinn, 6) Reizzustände und
nervöse Affectionen. Den Schluss der Arbeit bildet ein Capitel tiber die Er-
werbsfähigkeit des Einäugigen und die Bemessung der Erwerbsfähigkeit nach
Verletzung Einäugiger, Schwachsichtiger etc.
Im Anschluss an eine in der Monatsschrift »Unfallversicherungspraxis«
(Novemb. 1897) mitgetheilte Besprechung »Pflicht zur Duldung einer Operation«
von Dr. jur. Peters und an eine öffentliche Aufforderung des Reichsversicherungs-
amts »Die Rechtswirkungen der Ablehnung einer Operation« von Professor
Endemann, erörtert Wolffberg (1188) die Frage, ob in bestimmten Fällen
auch gegen den Willen der Patienten ein operativer Eingriff statthaft sei
(z. B. wenn dadurch mit bestimmter Aussicht auf Erfolg der fragliche Schaden
beseitigt und so eine höhere Erwerbsfähigkeit und Herabsetzung der vorher !
bezogenen Rente bewirkt werden könnte). Verf. spricht sich entschieden
dafür aus, dass die Freiheit des Individuums, über seinen Leib dem Arte
gegenüber zu verfügen, unbedingt gewahrt werden müsse.
Wenn man in der Arbeit von Bobrik (1189) die theoretisch heraus-
gerechnete Unfallsrente, welche einzelne Autoren aus complicirten Formeln
bei Verlust eines Auges oder verminderter Sehschärfe eines oder beider Augen
erhalten haben, vergleicht mit der thatsächlich erhaltenen an der Hand von
25 Fällen, die Bobrik genauer beschreibt, so ergiebt sich, dass die Arbeiter
i
I
Ei
T
|:
t
durchschnittlich in genügender Weise entschädigt sind, denn während dieselben `.
im Durchschnitt 21,9°/, an Arbeitsverdienst verloren hatten, so erhielten `
16 Arbeiter durchschnittlich 34,3 °/, Rente. Wenn bei den übrigen 9 Arbeitern die ;
Rente in ihrem Jahresbetrage zu gering erscheint, so liegt dies eben nicht
an der geringen Höhe der procentual festgestellten Verminderung an Erwerbs-
fähigkeit, sondern an dem an und für sich geringen Einkommen.
Ein Fall von Cysticereus subretinalis bei einer 35jährigen Frau, bei dem `
durch Extraction Heilung herbeigeführt wurde, wird von Hirsch (1190) be
schrieben. Die ophthalmoscopische Untersuchung des erkrankten linken Auges |
ergab beim Durchleuchten im ganzen Glaskörper zahlreiche, träg bewegliche
Membranen mit feineren und gröberen schwarzen Punkten und Strichen bé-
setzt. Beim Blick nach oben kam aus der Pupille ein intensiv gelb-grüner
Reflex. Die genauere Untersuchung ergab ungefähr 5 Papillendurchmesser
vom Papillenrande nach aussen oben entfernt eine scharf umschriebene blasig®
Netzhautablösung, die durch ihre grünlich schillernde eigenthümliche Farbe.
sowie durch die Anwesenheit einer hellweissen, glänzenden Partie in einer
dellenförmigen Vertiefung der Blasenoberfläcke — nach Ansicht des Ver-
fassers dem Scolex entsprechend — als Cysticercus subretinalis diagnostici
wurde. — Nach genauer Localisation des Gebildes wurde dasselbe extrahirt,
| 8 at, er 8 "Du rg "E C
NULL (u
XXI. Augenstörungen bei Allgemeinleiden. ` 289
welches sich als etwa linsengrosse, eiförmige, mit fast völlig durchsichtiger
Flüssigkeit gefüllte Blase erwies, in der ein hirsekorngrosser, kreideweisser
Körper, der einer Stelle der Innenwand der Blase aufsass, mit Hilfe der Lupe
deutlich als Cysticercus der Taenia solium erkannt werden konnte. 5 Monate
nach der Operation war der Bulbus noch normal gross und geformt, nur in
Folge der Operation etwas nach aufwärts schielend ; Hornhaut, Kammerwasser,
Linse waren klar, Pupille rund und prompt reagirend. S—Lichtschein.
Verfasser berichtet ausserdem noch über eine subconjunctivale Cysticercus-
blase bei einem 12jährigen Mädchen. Die Geschwulst hatte die Grösse einer
Vogelkirsche und befand sich unter dem äusseren Lidwinkel des linken Auges.
Durch die Bindehaut schimmerte sie gelb-weiss hindurch. Ihre Form war
ziemlich regelmässig ellipsoid. Auf der Sclera war sie ziemlich deutlich ver-
shiebbar. Spiegelbefund und Sehschärfe war »ormal. — Der durch einen
(onjunetivalschnitt leicht entfernte Parasit zeigte sich als eine etwas über
erbsengrosse, zuerst gräulich-weisse, durchsichtige Blase mit klarem Inhalt.
An einer Stelle der Innenwand war der Scolex in Form eines stecknadelkopf-
fosen, weissen Körpers sichtbar. Die Patientin wurde nach völlig reactions-
bem Verlaufe nach 10 Tagen als geheilt entlassen. Herrnbeiser.
XXI. Augenstörungen bei Allgemeinleiden.
1191. Laqueur. Ueber hereditäre Erkrankungen des
duges. Zeitschr, f, pract. Aerzte 1897, No. 21.
1192. Ostwalt. Intraoculare Complicationen der cyclischen
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1193. Doyon. Troubles trophiques de l’oeil après section
rand sympathic au cou. Ann. d’ocul., CXVIII, p. 48.
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ee auf das Auge. Verh. der ophth. Section des XII. inter-
er en Congresses zu Moskau. cf. Arch. f. Augenheilk., Bd. XXXV, 4,
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1197. Raudnitz, R. Zur Lehre vom Spasmus nutans. Jahrb.
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1198. Q
elin: uerenghi u. Beduschi. Contributo alla casuistica
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Il’ acromegalia. Ann. di Ottalm., Bd. XXVI, 4, p. 323.
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i von Diabetes mellitus. Ophth. Record., Dec. 1897.
Ze Risley, S. Zwei Fälle beträchtlicher und rascher
es Zuck. veränderung bei Glycosurie mit dem Schwanken
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290 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
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Influenza. Ophth. Record., Dec. 1897.
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1204. Terson, M. Essai sur la méningite à forme oph-
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p. 385.
1205. Schwarz, O. Die Bedeutung der Augenstörungen
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1206. Thomsen. Ueber den diagnostischen Werth der
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der allgemeinen Paralyse vorausgehen. Internat. Congress für
Neuralgie, Psychiatrie u. s. w. Brüssel 1897.
1207. Noischewski. Ueber optische Ataxie und monoculäre
Polyopie. Vers. d. ophth. Section des XII. internat. Congresses. cf. Arch.
f. Augenheilk., Bd. XXXV, 4, p. 379.
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Tydschrift, Th. II, p. 1081.
1209. Lemy, M. Zwei Fälle von corticaler und Seelen-
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1210. Meisling. Om Hemianopsi. Hospitalstidenale 1897, No. 33.
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1211. Pontoppidan, R. Et tilferlde of bitemporale Hem:
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1212. Hubbel, A. Hysterische oder funktionelle Blind-
heit. Trans. amer. Ophthalm. Soc. 1897.
1213. Thompson, A. Vollständige Blindheit in Folge von
acuter Vergiftung mit einer zu grossen Dose von Jamaica-
Ingwer. An die Wiederherstellung schloss sich toxische
Amblyopie der gewöhnlichen chron. Form mit möglicher
Atrophie an. Ophthalm. Record., November 1897.
1214. Wolftberg. Ein Fall von chronischer Aconitin-
Intoxication. Wochenschr. f. Phar. Hygiene d. Auges, No. 9, 1897.
1215. Dembar, Roy. Die Wirkung starker elektrischer
Lichtblitze auf das Auge. Amer. Journ. of Ophth., December 1897.
1216. Noyon. Oogaandoening door gasgloeilicht. Geneesk.
Tydschrift, Th. H, p. 1058, 1897.
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bei Höhenablenkung eines Auges. Arch. f. Augenheilk., Bd. XXXVI,
p. 103.
B- m o [mme Am ve ` Kabes ri
a e zë e P
rei o zz e it [nn
" Spa nm Ag e En EEE EG eg "e = s
XXI. Augenstörungen bei Allgemeinleiden. 291
1218. Hauptmann. Ein Fall von progressiver, trau-
matischer Lähmung des III.—VII. Hirnnerven. Diss. inaug. 1887,
Greifswald.
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logico alla tuberculosi bulbare. Lav. d. Clin. Ocul. d. R. Univ.
di Napoli, Bd. V, 2, p. 177.
Einen hereditären Ursprung der Krankheiten resp. Bildungsfehler der
Augen konnte Laqueur (1191) am häufigsten bei Retinitis pigmentosa und
Cat. congen. nachweisen ; es folgen dann der Albinismus, die Irideremia totalis
und partialis, der Microphthalmus, die Cat. juvenilis, das Coloboma mac. lut.,
die Eetopia lentis, die extreme Myopie und der Buphthalmus. — Die Reti-
nitis pigm. sei fast immer auf Consanguinität der Eltern zurückzuführen,
während sich für die Cat. congen. meist eine 'directe Uebertragung nach-
weisen liesse; für Albinismus und Buphthalmus congen. spiele wiederum die
Consanguin. der Eltern die Hauptrolle. Exquisit hereditär von Generation zu
Generation erweisen sich die angeborenen Bildungsanomalien der Iris. — An
der Hand einer 48 Familien mit zusammen 244 Kindern umfassenden Statistik
konmt Verfasser zu dem Schluss, dass die Viert- und Mehrgeborenen als ganz
besonders gefährdet, die Zweitgeborenen als relativ geschützt anzusehen sind.
| Ostwalt (1192) stellt folgende Thesen auf: Eine Gefässwandveränderung
spielt Sicherlich eine wichtige Rolle in der Erzeugung der cyclischen Albu-
Mumie. 2. Häufig geht die Gefässwanderkrankung dem Ausbruch der
Pavy schen Krankheit voraus. 3. Es scheint die Wanderkrankung die Folge
einer Stoffwechselanomalie (Oxalurie etc.) zu sein. 4. In Folge der functionellen
Isufücienz der Gefässwandungen tritt Eiweiss in den Harn über, sobald
Nierengefässe unter ungünstigen hydrostatischen Bedingungen be-
Nieren ð. Die Gelässwandveränderung kann auch anderwärts als in den
S en Störungen führen, sei es in Form von Blutungen, sei
von perivasculären Entzündungsherden.
u bare (1196) sucht das Wesen des Morbus Basedowii in einem
lan Ismus, a i. eme qualitative und quantitative E des
Ze ecretes, die EE ar Folge von Abnormitäten in dem zur
a aa Blute ist. Möglicher Weise ist aber auch eine Aenderung
ER a vorhanden. Die toxische Substanz greift das Nerven-
Wasser- = Gë besondare dessen EE an. Klimatische Kuren,
Unter 4 lectrotherapie gaben bis jetzt die besten Erfolge. |
ie us = Namen Spasmus nutans fassen die een Ge wie aus
Zeen audnitz’s (1197) hervorgeht — zwei ganz verschiedene Er-
welche zum Sa abgesehen von weiteren als Sp. n. DEZEIEHNEIEN Fällen,
St eine BR zur Hysterie u. s. w. zu rechnen sind. Die eine Krankheit
schrieben oo Epilepsie und wurde zuerst von Newnhaur (1849) be-
von Charles Clarke damals Salaamkrämpfe genannt. Sie
292 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
hat für den Augenarzt kein Interesse. Die andere ist zuerst von Eberth
(1850) bearbeitet worden. Raudnitz fügt den 44 Fällen der ausführlich
mitgetheilten Literatur 15 eigene, eingehend beobachtete bei, deren klinisches
Bild folgendes ist: Bei höchstens 3jährigen Kindern treten am häufigsten
zwischen dem 6. und 12. J.ebensmonate Kopfbewegungen in Form von Nicken,
Schütteln oder Drehen auf, an denen der Rumpf keinen Antheil nimmt.
Schiefe Kopfhaltung und Zurückbleiben des Kopfes bei bestimmten Blick-
richtungen sind in einzelnen Fällen zu beobachten. Auf der Höhe der Er-
krankung zeigt sich immer Nystagmus, sehr häufig nur eines oder vorwiegend
eines Auges (15 fremde, 7 eigene Fälle). Der Nystagmus tritt später auf
als die anderen Erscheinungen und verschwindet in der Regel früher als die
krampfhaften Kopfbewegungen, doch giebt es Fälle, wo der Nystagmus das
Bild beherrscht, vielleicht selbst solche, wo überhaupt der Nystagmus allein
auftritt. Augenzittern und Kopfbewegungen lösen sich sehr häufig derart ab,
dass ersteres bei gewollter oder erzwungener Ruhe des Kopfes auftritt.
Eigenthümliche, vorübergehend eingenommene Augenstellungen , Adduction,
seltener Abduction eiues Auges, krampfhafte Bewegungen der Lider sind ein
häufiges, Thränen der Augen ein selteneres Vorkommniss. Alle diese Er-
scheinungen sind an das Blickrichten, sehr häufig nur an einzelne Blick-
richtungen gebunden. Die krampfhaften Kopfbewegungen und die schiele
Kopfhaltung hören auf, wenn — in Fällen, wo nur ein oder vorwiegend ein
Auge nystagmisch ist — dieses, in den übrigen, wenn beide Augen verbunden
sind. Die Krankheit endet mit vollkommener Genesung, kann sich aber unter
deutlichen Rückfällen oder Steigerung in der dunklen Jahreszeit durch zwei
Jahre hinziehen. Immerhin bleibt es aber für den Augenarzt beachtenswerth,
dass von Raudnitz’s 15 Fällen (von denen 4 an intercurrenten Krankheiten
starben), trotzdem der älteste jetzt erst 6 Jahre alt ist, bereits 2 Strabismus
convergens bekamen (im 4., beziehungsweise 5. Lebensjahre). — Zur Differen-
tialdiagnose ist eigentlich nur der iuvenile Nystagmus herbeizuziehen, wenn
sich derselbe, wie in Rählmann’s und Gordon Norrie’s Fällen, mit
krampfhaften Kopfbewegungen verbinde. Die Unterscheidung liegt eben
darin, dass der juvenile Nystagmus im Auge eine ganz bestimmte Veranlassung
erkennen lässt und die Remissionen und Exacerbationen fehlen. — Es handelt
sich beim Sp. n. um einen durch den Versuch der Fixation hervorgerufen:n
Reflexkrampf. Raudnitz hat grobe Störungen in’ der Sehbahn — Herrn-
heiser hat 9 Fälle Raudnitz’s ophthalmoskopisch, andere Augenärzte
14 Fälle der Literatur untersucht — Paresen der Augenmuskeln, Erkran-
kungen der halbzirkelförmigen Canäle, der Oberfläche des Bulbus, sowie eine
»autochthone«, d. h. eine nicht von der Peripherie her erzeugte Localisation
im Gehirn ausgeschlossen. Dagegen hausten alle seine Fälle in dunklen, die
meisten in stockfinsteren Wohnungen, deren Pläne Raudnitz wiedergiebt-
Zwei Fälle entstanden nacheinander in ein und derselben Wohnung, zwei
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XXI. Augenstörungen bei Allgemeinleiden. 293
andere in demselben Hause. Nach Uebersiedelung in helle Räume hörte
zweimal die Krankheit rasch auf. Sie beginnt immer in den dunkelsten
Monaten des Jahres und recidivirt in denselben. Raudnitz analogisirt des-
halb den Sp. n. mit dem Nystagmus der Bergleute und zieht auch Fälle von
Hoor und Magnus heran, welche erworbenen und wieder verschwindenden
Nystagmus bei Säuglingen beschrieben und eine ähnliche Aetiologie an-
genommen habon. Als »innere« Bedingungen des Sp. n. nimmt er allgemein
Ermüdbarkeit und dieselben Factoren an, welche den Strabismus erzeugen.
Er dachte daran, bei Säuglingen durch Tragenlassen dunkler Brillen mit am
Rande befindlichem hellem Ausschnitte den Sp. n. experimentell hervorzurufen,
doch fand er dafür kein Material. Versuche an Thieren sind aussichtslos,
weil selbst albinotische Thiere keinen Nystagmus haben, im Gegensatze zum
Menschen. Das neugeborene Thier bringt viel mehr ererbte (instinctive)
Asociationen des Sehens mit Bewegungen der Augen auf die Welt als der
Mensch. Beim Thiere sind diese Associationen nur geringer Ausbildung fähig
und bedürftig, beim Menschen dagegen entwickeln sie sich allmählich und
werden von den Besonderheiten des Einzelwesens beeinflusst. Als deshalb
Randnitz bei 3 neugeborenen Hündchen centrale Flceken durch Kauteri-
aton erzeugte und diese Flecken immer aufs Neue wiederholte, zeigten die
Thiere auch in der Folge keine Störungen der Augenbewegungen. — Raud-
nitz führt den Nystagmus der Bergleute, sowie den Sp. n. auf eine »chronische«
Ermüdung, d. h, auf eine Veränderung der Ganglienzellen, zurück. Die Ver-
"eng dieser Ermüdung beim Sp. n. sucht Raudnitz darin, dass gewisse
"us in dunklen Räumen nach einem beleuchteten Flecke »förmlich
un starren. In Folge dieser Veränderung breitet sich die Willens-
Een von den Ganglienzellen der Agonisten auf jene der Antagonisten aus,
ir Ge es zum Augenzittern. Durch Ausbreitung auf die functionell
Car Gebiete kommt es zum Lidkrampf, zum Thränen und zu den
vöhnlieh Ge Kopfbewegungen. Dass letztere dem juvenilen Nystagmus ge-
Se e len, bezieht Raudnitz auf Grund einer Beobachtungsreihe
Se = sich die functionelle Verknüpfung der Kopf- und der Augen-
eier: ie GE Dach dem EE Lebensmonate festigt. — Es finden sich
ie on audnitz’s Mittheilung noch einige Bemerkungen, weiche für
ern von Interesse sind. So hat er an den Augen zweier, an
Lage der 2 ak EE Fälle (7 Monate I Jahr alt) die
amissa & e elinsertionen nach einem besonders EES Verfahren
tecti laterales bemerkt unter anderem, dass die Insertionen der Musculi
ringer, er m mediales sowohl bei Kindern, aber auch, wenn gleich ge-
eine nach a nach vorne convex sind, während Merkel SEH
bebe che gab. Die Messungen werden an den mit
vorgenommen e mjicirten und in Formalin aufbewahrten Bulbis mittels Fäden
; Und der horizontale Meridian in dem einen Falle, wo die Horn-
294 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
haut beinahe kreisrund war (horiz. Hornbautbogen 12,5 mm, verticaler 12,0),
durch die Mitte der Insertion des R. lateralis gelegt. Im zweiten Falle war
eine solche Construction des horiz. Meridians wegen der elliptischen Gestalt
der Hornhaut (horiz. Hornhautbogen 14,0, verticaler 11,5) nicht nöthig. —
Ferner hat Raudnitz 14 Kinder zwischen 2 und 30 Monaten beobachtet,
denen er einseitig ein Prisma von 10° vorsetzte. Es trat keine Schief-
haltung des Kopfes auf. Dagegen war vom 18. Monate an Danebengreifen
nachzuweisen, doch wurde das Prisma durch Adduction jedesmal, durch Ab-
duction oder Höhenablenkung niemals überwunden. — Endlich stellt Raud-
nitz für das Zustandekommen des juvenilen Nystagmus in Folge von
Albinismus, angeborenen Fehlern des Sehvermögens, folgende Hypothese auf:
»Das menschliche Kind beantwortet den Lichteinfall in das empfindliche Auge
mit dem Bestreben nach scharfer Wahrnehmung. Führt keine der möglichen
Augenbewegungen zu vollkommenem Erfolge, so wiederholt sich die Aus-
breitung der Erregung immer; wieder auf das ganze Innervationsgebiet, und
an Stelle der erfolgreichen Reflexbewegung tritt der erfolglose und eben
deshalb fortdauernde Reflexkrampf in Form des Augenzitterns«. Raudnitz
macht dabei aufmerksam, dass die Zeit des Auftretens des juvenilen Xystag-
mus noch nicht erforscht und bei verschiedenen Menschen verschieden sei.
Nach Herrnheiser zeigen albinotische Neugeborene schon in den ersten
Lebenstagen Augenzittern. Schmidt sah bei seinem frühgeborenen Kinde
(1490 gr Geburtsgewicht) mit Pupillarmembran, welche in der 3. Woche ver-
schwand, am 34. Tage Nystagmus auftreten und mit einem Jahre aufhören.
Raudnitz sah bei einem Falle von angeborenem (vielleicht traumatischem
— schwere subconjunctivale Blutung) Strabismus im 92. Lebenstage beim
Versuche der Einstellung zum binocularen Sehacte einseitigen Nystagmus aui-
treten, welcher im 15. Monate fast vollkommen verschwand.
Herrnheiser.
De Schweinitz (1199) erzählt zwei Fälle von Zunahme der Myopie
bei Diabetikern. In dem einen Falle war der Augengrund normal, in dem
anderen bestand Oedem der Choroidea und Hyalitis. Die Refractionszunahne
war von 1,75D auf 5,0D. st Burnett.
Bei beiden Diabetikern Risley’s (1200) schwankte die Refraction in
kurzer Zeit um 2—3 D. Die Vermehrung des Zuckers erhöhte die Refraction.
indem eine Verminderung der Stärke der früher passenden Convexgläser nöthig
wurde. Burnett.
Conkey (1202) berichtet über einen Fall von Panophthalmie des
rechten Auges, welcher sich an einen Infuenzaanfall anschloss und später von
Meningitis begleitet war, an welcher der Patient starb. Die Section ward
nicht gestattet. Burnett.
Die Beobachtung von Dreyer-Dufer (1203) betrifft ein 26 jähriges
Mädchen, welches 3 Tage vor ihrem Eintritt in die Behandlung plötzlich an
ne ne
iá EEE H
be a ` 8 rn age — pm Pm e e
m = Wu pm
XXI. Augenstörungen bei Allgemeinleiden. 295
heftigen Kopfschmerzen, Erbrechen und einer äusserst schnell aufgetretenen
Schwellung des rechten oberen Lides erkrankt war. Als die Lidschwellung
nach 3 Tagen ebenso schnell wieder verschwunden war, zeigte sich Doppel-
sehen. Unter leichtem Fieber, andauerndem Kopfschmerz blieb als Haupt-
ımptom eine rechtsseitige Lähmung des Levator, Rectus externus, Obliquus
superior und inferior bestehen. Die Pupillen waren gleich und reagirten gut.
Gegen das Ende trat auch links eine Abducenslähmung auf, während sie
rechts zurückging. Ophthalmoskopisch fand sich auf beiden Augen eine sehr
starke venöse Hyperämie. Die Diagnose, welche im Anfang der Er-
krankung, als die einseitige Ophthalmoplegie die hervorragendste Erscheinung
bildete, sehr schwierig war, wurde erst durch die auf beiden Augen sich
indende hochgradige Erweiterung der Venen, welche im Gegensatze zu dem
Befund bei cbronischen Hirnerkrankungen nicht geschlängelt waren, gesichert,
und bildet das Vorhandensein dieses Befundes das wichtigste Kennzeichen für
lie Diagnose Meningitis-in sonst zweifelhaften Fällen.
v. Mittelstaedt.
Activlegitimation für die Abfassung der vorliegenden Arbeit hat Schwarz
(1205) auf Grund seiner ausgedehnten literarischen Studien, vor allem aber
durch seine langjährige Thätigkeit als Vorstand der neurologischen Abtheilung
ier Leipziger medicinischen Poliklinik. Aus jeder Zeile liest man heraus,
‘as er den Stoff beherrscht. Dieser ist in der Art verarbeitet, dass nach
ner Einleitung, die diagnostische Winke und Untersuchungsrichtungen ent-
ilt, sämmtliche Gehirn- und Rückenmarkserkrankungen genannt und gleich
im Anschluss an jede einzelne unter Berücksichtigung der für die Differential-
liamose wichtigen Momente die Augensymptome erörtert werden. In einer
jet nicht vorliegenden Ausführlichkeit werden die bei der Hysterie vor-
s'mmenden Augenstörungen besprochen, ein Capitel, aus dem bei der schwierigen
ind ihren Folgen sehr bedeutsamen Diagnose, ob Hysterie oder Simulation,
iriktisch Nutzen gezogen werden kann. Der Verleger hat das Buch muster-
haft ausgestattet.
Thomsen (1206) bezeichnet als Augensymptome das Argyll-Robert-
‘on sche Phänomen, das Westphal’sche Zeichen, die vorübergehenden Oph-
ttalmoplegien, die paralytischen Anfälle und die Opticusatrophie, die oft viele
Jahre dem Ausbruch der allgemeinen Paralyse vorausgehen können.
Eine Augenmuskellähmung war bei Erbrechen plötzlich entstanden.
Salomonson (1208) fand leichte tabische Erscheinungen, Aufhebung des
Patellar-Reflexes, Romberg’s Phänomen, geringe Störung der Harnentleerung
wd Defaecation, und typische totale Oculomotoriusparalyse links. Bei dieser
Patientin konnte Verf. Entartungsreaction im N. oculomotorius nachweisen.
“-tzte er die Electrode hart unter dem Rande der Orbita auf, so konnte er
eine geringe Contraction im M. levator palp. sup. hervorrufen. Dies ist nur
alein möglich im Stadium der erhöhten Reizbarkeit bei Entartungsreaction ;
296 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
wo dieses Stadium schon vorbei ist oder wo die Dauer der Paralyse zu kurz
ist, konnte er keine Contraction der M. levata palp. sup. mehr hervorrufen. |
Die Ursache hiervon ist die Fixation des Auges durch die anderen Augen- |
muskeln und nicht die grosse Leitungsfähigkeit des Bulbus und der Orbita
wie von Ziemssen will, welcher bei Versuchen an Tbieren fand, dass nur
die Iris gereizt werden kann und nicht die Augenmuskeln, und dies durch
die Annahme erklärte, dass bei Benutzung electrischer Ströme in der Nähe
des Auges der grösste Theil des Stromes durch den Bulbus geht.
Westhoff.
Lang (1209) berichtet über folgende Fälle. 1. Eine 55 jährige, zeit- `
weise dem Trunke ergebene Patientin bot als Hauptsymptome Blindheit uni
psychische Schwäche dar. Die optischen Erinnerungsbilder waren stark be-
einträchtigt, die optischen Vorstellungen gänzlich erloschen. Periarteriitis bei
scharf begrenzter Papille. Autopsie. Ausgesprochene Arteriosclerose der ba.
salen Gefässe, gelbe Erweichung der zwei inneren Drittel des rechten Occipital-
lappens, welche in die Tiefe bis an den Boden und die innere Wand de :
Hinterhorns reicht. Kleiner Herd an der Spitze des linken Ocecipitallappen:.
2. 36 jähriger Mann, vor 16 Jahren inficirt, erkrankte unter Kopfschmerzen
und verlor plötzlich die Besinnung. Bald hinterher Schwindel und Gedächtnis
schwäche, Schwäche der rechten Hand u. s. w. In wenigen Tagen sank dir
Sehkraft auf O und es zeigte sich ein Unvermögen der Orientirung in dem
ihm bekannten Raume. Ophthalm. normal. Schmierkur brachte Besserung:
dann totale linksseitige Hemianopsie mit bedeutender Verschmälerung in dei
rechten Hälften. Als Erscheinungen der Seelenblindheit traten hervor: Da
Erblassen früherer optischer Erinnerungsbilder, exquisite Farbenamnesie un!
die Unfähigkeit neue optische Eindrücke mit den früheren zu indentihiciren.
Die psychische Thätigkeit war normal. Die Störungen werden auf eine Alte-
ration der Gefässwände zurückgeführt.
Die Krankheit in Pontoppidans (1211) Fall hat 6 Jahre lang gr
dauert. Im Anfang stellte sich ein Anfall von Schwindel, Kopfschmerzen uni
Erbrechen ein, welche Erscheinungen immer häufiger wurden. Bald bemerktt
der Patient auch eine Abnahme des Gesichts, und an einer Klinik wurde
ziemlich grosse bitemporale Scotome, ca. 20 ° horizont. und 40° in vert.
Richtung, in dem sonst normalen Gesichtsfeld gefunden. Unter abnehmender
Schschärfe trat später ein Anfall von Bewusstlosigkeit mit Zuckungen in den
Extremitäten auf. Der Patient wurde mehr und mehr blödsinnig. ?/, Jahre
vor dem Tode zeigten die Gesichtsfelder sich ziemlich unverändert. Bei der
Section wurde ein Tumor Bascos cerebri, Hydrocephalus chron. int., Aan)
nervorum et papill. optic. gefunden. Die Geschwulst (Sarcom) hatte ihren
Sitz in der Mittellinie vom vordersten Ende der Pons Varoli bis zum Chiasma.
deren vordere Besprengung stark ausgedehnt und verdünnt war. Die Tract.
Bea - 5 Zi GE SZ DR S SS, > ee e Fe
ee Eger nm a an a ar
XXI. Augenstörungen bei Allgemeinleiden. 297
opt. zeigten sich auch sehr verschmälert, der linke zum Theil in den Tumor
aufgegangen. Schiötz.
Hubbell 1212 berichtet über drei Fälle von einseitiger Blindheit,
welche bei Frauen plötzlich ohne auffindbare Ursache auftreten. Es bestand
keine pathologische Veränderung im Fundus, und die Pupillen waren von
normaler Grösse und reagirten auf Licht. Das Sehen wurde allmählich wieder
hergestellt. | Burnett.
Thompson’s (1213) Fall betraf einen 32 jährigen Seemann, welcher in
2 Tagen 11/, Quart gewöhnl. Jamaica Rum’s trank. In vier Tagen begann er
sin Sehen zu verlieren und einen Tag später war er vollständig erblindet.
Dies dauerte 7 Tage, worauf das Gesicht langsam zurückkehrte und in un-
gefähr vier Wochen in einem gewissen Grade wieder hergestellt war. Drei
Wochen später bemerkte er eine beginnende Abnahme, welche fortschreitend
wurde, sodass jetzt R. nur auf 1 Meter Finger gezählt werden konnten während
L V= = —— bestand. Die Papille ist blass mit Atrophie der papillo-maku-
Bro Fasern. Es besteht ein grosses centrales Scotom und eine etwas unregel-
mässige Gesichtsfeldeinschränkung für Gestalt und Farbe. Burnett.
Der Fall betrifft einen Wolffberg (1214) von früher her bekannten
40 Jahre alten Hypermetropen von 2,5 D, der mit der zuletzt verschriebenen
Brille seit einiger Zeit nicht mehr auskommt und + 4 D benöthigt, um kleinen
Druck in 20 em Entfernung zu lesen, während er vorher nur -+ 2,5 dazu
brauchte. Es handelte sich demnach um eine Accomodationsparese von 1,5 S.
° Die Ursache derselben wurde bei dem Fehlen aller sonstiger ätiolog. Momente
darin gefunden, dass der betr. Pat. seit 7 Wochen aconitinhaltige Pillen
Win, die von einem Nervenarzte gegen heftige Kopfschmerzen verordnet
worden waren; auch andere Beschwerden (vermehrte Speichelsecretion, Durst-
und Kältegefühl etc.) stimmten zu dieser Annahme.
Roy (1215) berichtet über zwei Fälle, in welchen die Augen starkem
electrischen Lichte ausgesetzt waren. Bei beiden entstand zuerst plötzliche,
vollständige Blindheit, welche in wenigen Monaten verschwand. Die Haupt-
klage bestand in Schmerzen und Augenröthe, circumcornealer Congestion und
Hornhauttrübung, die mit Lichtscheu verhunden war. Die Pupillen waren
immer contrahirt. Alle in diesen und ähnlichen Fällen angegebenen Symp-
tome scheinen dem Recensenten von Verbrennung des Epithels der Binde- und
Hornhaut durch die starke Hitze herzurühren. Die Abschilferung des abge-
Sosenen Epithels legt die Nervenfasern bloss und ruft dadurch Schmerzen
and Lichtscheu hervor. Burnett.
Ein 30 jähriger Patient Noyon’s (1216) klagte über Schmerz, Licht-
scheu und geringe Schleimabsonderung. Die sichtbare Conjunctiva bulbi war
shr roth und chemotisch. Die durch das obere und untere Augenlid be-
Literaturbericht über das Jahr 1897 zum Archiv für Augenbeilkunde. XXII
298 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
deckte Conjunctiva war normal, ebenso die Conjunctiva palpebrarum. Cornea,
Iris und Medien waren normal, Sehschärfe 1. Patient hatte diese Augen-
entzündung seit der Zeit als er den ganzen Tag mit Gasglühlicht beschäftigt
war. Als er dies einige Tage mied, war er, ohne Medicamente zu gebrauchen,
geheilt. Später arbeitete er mit einer Brille mit gefärbten Gläsern und be
kam keine Recidive. Das an ultravioletten Strahlen reiche Licht des Gar
glühlichtes war hier also die Ursache der Entzündung. Westhoff.
Dallwig (1217) berichtet über 2 Fälle von functionellem Torticollis,
d. i. dicjenige Form des Schiefhalses, welche durch Höhenablenkung eines
Auges bedingt wird, indem der Patient bemüht ist, die aus der Muskel-
anomalie resultirenden Sehstörungen durch eine Kopfdrehung auszugleichen.
Muskeldurchschneidungen und Vorlagerungen und die Verwendung einer Papp-
halseravatte kommen therapeutisch in Betracht.
Die Lähmung in dem von Hauptmann (1218) beschriebenen Fall
wird auf eine durch einen Hufschlag verursachte Basisfractur zurückgeführt,
die ihren Verlauf vom Türkensattel durch den Sinus cavernosus und das
Felsenbein genommen haben dürfte.
`
Alphabetisches
Namenregister des Literatur - Berichtes 1897.
Die Zahlen bedeuten die Nummer des Referates,
Abadie. Glaucome 527. 783.
~ Goitre exophtalmique 1025.
Abbe Traumatic expulsion of both
lenses 223,
Abelsdorf. Sehpurpur 401.
Abrahamsz, S. Klinik te Maastricht
627,
Adamük, E Lichtempfindender Appa-
rat des Auges 1.
~ Traumatische N etzhautdegeneration
1139.
Addario. Injezioni di sublimato ete.
I),
~ Öcchio nei vertebrati etc. 1112,
Adj£mian. Ectropion cicatriciel 708.
Adler, H. Verwechslungssehproben 27.
— Farbenstiftprobe 361.
~s. Weichselbaum.
Agababow. Recidiv. intraocul. Blut-
ergüsse 545,
Ahlström. Thränensackexstirpation 91.
Albertotti. Bevenuto 613.
~ Rocchetto portafilo 356,
Alerandrow. Trachom 153.
~s. Tornatola.
Alfieri. Choroidite metastatica 595.
Allen. Blendende Wirkung der Licht-
strahlen 46,
Alt, A. Tumor of the lacrymal gland 89.
~ Glaucom 530.
Ammann, E. Augendiphtherie und
Heilserum 133, 294, 362.
~ Iristuberkulose 516.
L'tersturbericht über das Jahr 1897 zum Archiv für Augenheilkunde.
Ammann. Pediculi capitis an Cilien
und Brauen 695.
— DBlennorrhoea neonatorum 734.
— Retinitis circinnata 813,
Andogsky. Ganglienzellen der Iris 823,
Andrejew, A. Hypopyon bei Keratitis
1067.
Angelucci. Sifilide oculare 353,
— Edema di papilla etc. 354.
— Oedeme de la papille 554.
— Buftalmo 779.
— Cataratta 1121.
Antonelli, A. Dissociation de la vi-
sion binoculaire etc, 562.
— Amblyopie transitoire 832.
— Croissant linéaire du cristallin etc.
1111.
Armaignac. Tuberculose etc. 696. 1055.
— Emploi des fiches etc. 905.
Aschheim, St. Astigmatismus 71.
Augeras. Seeretions conjunctivales 469.
Aurand. Tuberculose de l'iris 190,
Axenfeld, Th. Diplobacillen conjunc-
tivitis 127. 480.
— Ophthalmometrie an Leichenaugen
675. 790.
— Sympathische Ophthalmie 787.
— Phlyctaenulaere Augenentzündungen
1043.
— s. Uhthoff.
Ayres, S. C. Glaucom 526. 1128.
XXIII
300
Baas. Ringscotom 814. 1146.
— Krystalldrusen in der cataractösen
Linse 1115.
Bach, C. Augenmuskellähmungen 1006.
Bach. F. Lenticonus posterior 1114.
Bach, L. Anti- und Asepsis 23.
— Bakteriolog. Untersuchungen 348.
— u. Neumann. Eitrige Keratitis
499.
Bach, St. Trachom in Oberhessen 141.
Ballaban. Hemianopsie 861.
Ballard, W. L Sympath. Ophthalmie -
nach Extraction 1109.
Baquis. Acerescimento dei cigli 417.
— Riassorbimento spontaneo della cata-
ratta 537.
— Immagine visiva cerebrale? 658.
Basso. Emeralopie con xerosi etc. 587.
Batten. Astigmatism 188.
— Hemorrhage into the vitreous 1133.
— Disease of the macula 1145.
— s. Holthouse.
Bauby, D. Sinus maxillaire etc. 1017.
Baudry. Diplopie monoculaire à l'aide
du prisme etc. 642. 911. 912. 1136.
Baxter. Foreign body in the canali-
culus 92.
Beard. Blepharoplastik 710.
Becker. Bindehautdiphtherie 735.
Beduschi s. Querenghi.
Beiwel, A. Orenburgsche Kosaken 886.
Belilovsky, W. Bericht 2.
— Beobachtungen 471.
Benedikt, M. Beiträge zur Augen-
heilkunde 334.
Benoit. Humeur aqueuse ete. 513. 759.
Bentéjac, H. Guaiacol 1049.
— Ulcère rougeant etc. 1066.
Bentzer, F. „Stoerstikker* 284.
Berardinis, de. Xerosis 1052.
Berger. E. Troubles oculaires etc. 858.
— Holocaine 930.
Bergh, van den. Retino- chorvidite
maculaire etc. 523.
Berlin, E. Brechungsindex der Linse
. 388.
Berlin, R. Strab. converg. bei Myopie
98.
Bernheimer, St. Aseptik und Anti-
septik 340.
Alphabetisches Namensregister.
Bernheimer, St. Localisation im
Oculomotoriuskern 389.
Bernstein, M. Blennorrh. neonat. 130.
Bertten, B. Hereditary optic Atro-
phy 279.
Berry, G. A. Strabismus 435.
Bettremieux, P. Tic douloureux 718.
Bielschewski. Monocul. Diplopie 831.
Bietti. Tessuto elastico nell'occhio 370.
— Fibre nervoso nel corpo ciliare 371.
— Arecolina 920.
— Fibre nervoso della coroidea %41.
Bihler s. Gelpke.
Bissis, J. Oculomotoriuslähmung #14.
Bistis. Epithelioma du limbe 186.
Bitzos. Glaucome en orient 214.
— Cataractes spontanement guéries 53.
Bjerrum. Tilfeelde of corpus alienum
1185.
Blaskovics, F. Vorfall des Balbus
Inhaltes 239.
Block. Epithelioma 699.
— Verwonding van het oog 841.
Bobrich. Erwerbsverminderung bei
Augenverletzungen 856. 1189.
Boch, L. Spindel- u. Kapselstaar 539.
Bocchi. Imagine visiva cerebrale 657.
— Fibromioma dell'orbita 726.
Bock, E. Röntgenstrahlen 33.
— Holocain 649.
Bode, H Astigmatismus katoptrischer
Anamorphosen 676.
Boedecker s. Siemerling.
Bogmann, Anomalies lenticulaires 533.
Bono, de Macropsia isterica 608.
Bordier s. Fromaget.
Boström, H. Epibulbäre Neubildungen
1081.
Boucheron. M. Serotherapie 99%.
Bourgeois. Retard de cicatrisation et.
231.
— Énucleation 347.
— Decollement de la rétine 1158.
Bouvin. Verslag 622.
Brandenburg, E. Granulose 1#.
Brault, E. Lipomes 698.
Briliantow, A. Parachlorphenol 2.
Brixa, J. Mitbewegung der Oberlider
105.
- =e i ini ‚mn re ET En Eu
Pi EY g a en, E a y S ! w N S
8 Aen" op 8 E
ne tn ee EEE a vg A i fen zm
- ` Ps `
Brira, J. Fehlende Pupillarreaction bei
vorhandener Lichtempfindung 758.
— Sichel nach unten aussen 1163,
Broca. Persistances des impressions
lumineuses 47.
Brodzki, J. Ophthalmomalacie 769.
Bronner, A. Tubercular growth of
the conjunctiva 161.
Bragh, van der. Cylinderglazen von
Maddox 38,
Brunner, W. E. Traumat. Enoph-
thalmus 731.
Bruns, H. D. Chininamaurose 245.
— Diphtherische Conjunctivitis 1038.
— lepröse Iritis 1090.
Bull, @. J. Visuel effects of refractive
error 56. 402.
Bull, ©. Augencomplicationen des
Abdominaltyphus 584.
Bullot. Chlorure d’ethylene 16.
Bunzel, R. Ankyloblepharon 702.
Burchardt. Körnerkrankheit 189.
Bornett, S. M. Papilloide Geschwulst
495,
— Phlebolith of the conjunctival veins
1062.
— Geschwulst der Sehnervenscheide 1174.
Barnham, H. Pilocarpine 929.
— Creeping corneal ulcer 1064.
Barzew. Parenchymatöse Hornhaut-
entzändung 508.
Cabanneset Ulry. Amblyopie(chute
sur la tete) 252.
- Phlegmon de l'orbite 454.
— Neoplasme oculaire 583.
— 8 Sabrazes.
Campos. Nerfs secreteurs des larmes
659
Cant, W. Cyst of the orbit 111.
Capei. Servizio oftalmologico in Arezzo
613.
Capellini.
942.
Cargill Gumma of the ciliary body
196.
Carhart, W. Traumatische Blindheit
RHL
Chalupecki. Cataractoperationen 227.
— Röntgenstrahlen 345.
Nervi della cornea 372.
Alphabetisches Namensregister.
801
Cheatham, M. Gonorrhoeal Iritis 192.
Chevallereau, M. Tuberculose de
la choroide 1095.
— Guerison spontanée de la cataracte
1126.
Chibret, P. Lavage de la chambre
postérieure etc. 803.
— Glaucome 1104.
Chochrjakow. Netzhaut bei acuter
Urämie 253.
pia SE e. Partielle Netzhautembolie
Clark, C. Röntgenstrahlen 282.
— Partial embolism of the artery of
the retina 1148.
Clarke, J.R Basedow'sche Erkrankung
1024.
Cohart, W. Refraction of the eyes
(Bericht) 688.
Cohn, H Dreissig Jahre Lehrthätig-
keit 11.
— Tafeln zur Sehprüfung 935.
— Blennorrhoea neonat. 1031.
Collins, T. Paralysis of both internal
recti muscles 101.
— Bilatera] Glioma 269.
— Development of Descemetis 511.
Conkey, C. Influenza 1202.
Conners. Amblyopie ex anopsia 246.
Cook, S. Netzhautarterien 553.
Coover, D. Ausgang einer Augen-
operation 232.
Coppez. Conjunctivites infectieuses 124.
— Conjunctivite pseudomembraneuse 476.
— Diphterie et sérum 504.
Cosse s. Lagrange.
Couétoux. L'origine nasale des affec-
tions oculaires 431.
CowluLevy-Dorn. Röntgenstrahlen
827.
Cramer. Verletzungen der Augenhöhle
464, 848.
Cross. R. Hydrophthalmos 778.
Crzellitzer.. Zonularspannung und
Linsenform 41.
Curtis s. Lapersonne.
Czermak, W. Glaucom 212.
Dahlfeld. X-Strahlen 570.
Dalén, A. Desinfektionen af opats
bindehinna 89.
XXIII”
302 Alphabetisches Namensregister.
Dallwig, K. Torticollis bei Höhen-
ablenkung eines Auges 1005. 1217.
Darier. Strabisme 487.
— Tétanos 711.
— Frühjahrscatarrh 747.
— Ptosis 984.
— et Rochon-Duvigneaud. Tu-
meurs intraoculaires 204.
Debogory-Mokriewitsch. Trachom
(Kautschukstift etc.) 488.
Deil, J. W. Colobom der Macula lutea
949.
Dembar, R. Elektr. Lichtblitze und
Auge 1215.
Demicheri. Cristallin cataracte 237.
238.
— Syphilis cerebrale 308.
Deneffe. Ophtalmie granuleuse 146.
— Holocaine 359.
Denti. Mailand (Bericht) 324a. 882.
Despagnet. Astigmatisme 972.
Deyl, W. Stauungspapille (Erklärung)
1167. 1169.
Dianoux. Dacryvadenite 86.
Dikauskaja. Transkaspien (Bericht)
617.
Dimmer, J. Oculist. Unterricht 8.
— Skioptikon 28.
— Astigimatismus 414.
— Exophthalmus 864.
Discussion on retro-ocular Neuritis
1165.
Distler. Hochgradige Myopie 407.
— Grauer Staar 543.
Dobezynski. Contagiöse Augenent-
zündung 154. 349.
Dörnig. Acute Dacryoadenitis 428.
Dogelaisky. Stauungspapille 116€.
Dolganow, W. N. Eucain 3.
— Augenveränderungen nach Ligatur
der Gallenblase 303.
Donaldson. Sympathetic inflammation
etc. 789.
Dor, L Amblyopie monoculaire; vision
binoculaire 250.
— Myopie 405.
— Corps ciliaire de boeuf (Essai thera-
peutique) 597. 1105.
Dorbitz, J. Frühjahrscatarrh 157.
Doyen. Goitre exophthalmique 1029.
— Troubles trophiques de l'oeil etc. 1193.
Dransart. Myopie 410.
Dreyer-Dufer. Strabisme 436.
— Essai sur Ja meningite 1203.
Duane. Paralysis of the ocular museles
1011.
Duclos. Leucämie 255.
— Rupture de la choroide ete. 1155.
Dufour. Ulcère rougeant de la oo
508.
Dunn, H. P. Grass spikeles in the
conjunctival sac etc. 496.
Dunn, J. Mycosis of the inferior canali-
- culus 989.
— Netzhautstreifung 550.
Duyse, van et Rutten. Colobome
double des paupières etc. 83.
— et van Schevensteem. Leuco-
sarcome de l'iris 517.
Eales and Sinclair. Cyste of the
iris 198.
Ebner. 400 Extractionen 229.
— Jahresbericht (München) 889.
Einthoven, W. Cardinale punten van
het oog etc. 669.
Eliasberg. Bitzos „Glaucom primitif
en Orient“ 531.
— Chininamaurose 1152.
Elinsen, A. Vasomotor. Nerven der
Retina 40.
Elschnig,E. Syphilis der Conjunctiva
490.
— Ciliarretinale Gefässe 656.
— Molluscum contagiosum ete. 736.
Elze. Rhachitis u. Scrophulose 3%.
— Plasmodien bei Trachom 485.
— Neue Behandlung der Blennorrh.
neonat. 1032.
Enko, P. u. Katz A. Licht. Vorrath-
coefficient 953.
Epinatiew. Airol bei Trachom 74.
Erismann.
zimmer 630.
— u. Ostroplasow. Dasselbe A.
Eulenburg. Morbus Basedowii 11%.
Cyclitis nach Typhus te
Ewetzky.
currens 15.
— Cyclitis nach Spirochaeten 519.
Ewing s. Green.
Beleuchtung der Schul-
a n e T E E ETG aak BE EA oga eR EEEE e oe EEE En
, =
SS SHEET R D e PR SN Kee N f . , S Wi NW _, d E i
-= ..
Alphabetisches Namensregister.
Eyre, H. caruncle
992.
Erre, J. W. Tuberculosis of the con-
janctiva 1056.
Supernumerary
Faber. Skiaskopie 39.
— Botryomycose der Oogleeden 73.
~ Ichinbeveging 665.
Fage Ophthalmie sympathique etc.
219.
— Ruptures de la choroide 524. 771.
— Tuberculose du corps ciliaire 1088.
— (ristallin subluxe etc. 1125.
Fedorow. Anatomie der folliculären
Conjunctivitis 138.
Fehr. Angiom der Conjunctiva 1061.
Fernandez, S. Injections de cocaine
360.
— Trachom 1048.
Ferri. Pneumococchi di Fränkel 586.
Feuer, N. Trachom in Ungarn 140.
— Mischinfeetion der Conjunctiva 147.
Fick, E. Hydriaskop u. Contactglas 363.
- Entwickelung des Auges 633.
Fikinadse. Augenpraxis 427. 505.
Finlay, C. E. Keratitis variolosa 1072.
— Hemorrhage in typhoid fever 1132.
Fischer. Hühnerlaus in der Cornea
183. 288,
— Airol 29,
— Stirnlappen 425.
— Thränenstein 434.
— Glaskörperblutung 544.
Fister. Haemorrhage subhyaloid. 816.
Fleet, van. Alkoholamaurose 825.
Flintzer, A. Retrobulbäre Neuritis
839,
Fortunati. Lenti isometropi 919.
— Glaucoma simpatico 1101.
Foster. Paresis of the external rectus
muscle 1012.
Fournier et Sauveneau.
syphilis 307.
Fowler, Wm. Scopolamin 926
Franke, E. Asepsis u. Antisepsis 22.
— Pulsirender Exophthalmus 732.
Frensch, C. G. Gonorrhoische Oph-
thalmie 473.
Freyer, B. Technik der Staarextraction
802,
Heredo-
303
Friedenberg, P Glaucoma hämor-
rhagicum 216.
— Fremdkörper u. X-Strahlen 571.
— Schrotverletzung (Röntgen-Strahien)
851. 1178.
— Diphtheritic infection 1039.
Friedenwald, H. Glaucoma 215.
Friedmann, A. Röntgenstrahlen 641.
1177.
Fröhlich, C. Tätowirung 650.
— Hochgrad. Myopie 691.
Fromaget et Laffay. Cyanure de
mercure 349.
— Salicylade de soude 932.
— et Bordier. Acuite visuelle etc. 969.
— et Ulry. Choroidite sereuse etc.
1097.
Frost, W. A. Annullar opacity of
cornea 177.
Fuchs, E. Lehrbuch 14
— Initialselerose am Augenlid 415.
Fünfstück. W. Retinitis proliferans
549.
Fukala. Myopieoperationen 68.
Fynvandraat. Influenza 867.
Galezowski. Scrofule oculaire etc.
305.
— Rayons Roentgen 313.
— Influenza 590.
— Glaucom 777.
Gallenga. Caruncula lacrimali 991.
Gallus, E. Orbitalverletzung 1019.
Garnier, R. Pterygium 497.
Gasparrini. Gomma del corpe ciliare
600.
Gatti. Resorption du sang dans le
corps vitre 49. 377.
— Raggi Röntgen etc. 959.
Gayet. Sclero-Iridectomie 218.
— Renversement temporaire de la cornée
etc. 540.
Geirsvold, M.
corneae 1069.
Gelpkeu.Bihler. MyopischeSchwach-
sichtigkeit 409.
Germaix. Keratite sclerosante 509.
Gessner. Syphilis 598.
Geuns, van. Katarakt na onterbinding
der Venae vorticosae 910.
Karbolsyre ved Ulcera
304 Alphabetisches Namensregister.
Giebler, M. Recidivirende
motoriuslähmung 1007.
Gielen, G. Affection der Urethra
(Conjunctivitis) 132.
Gifford, N. Fränkel’scher Diplococcus
128.
— Schleimhaut und Hautlappen 901.
Giles, J. E. Paralyse des Rect. ex-
ternus 724.
Ginsberg, S. Tuberculose ähnliche
Augenerkrankungen etc. 350.
— Seröse Bindehautcysten etc. 492.
— Retractionscyste 1077.
Gloor, A. Abnorme Schlängelung der
Netzhautvenen 1134.
Goering. Ablösung der Bindehaut
nach Verletzung 167.
— Eiterheerde der Hornhautgrundsub-
stanz 171.
Goerlitz, M. Chorioretinitis striata
1142.
Goertz, B. Bericht (Landshut) 338.
Goh. Retinitis septica etc. 298.
Goldzieher. Bilateraler Irismangel
etc. 195. 522.
— Retinitis pigmentosa etc. 213. 532.
— Retinitis circinata Fuchs 260.
— Ptosis amyotrophica 423.
— Trophoneurose nach Herpes zoster
725. 880.
Gomez, V. Einseitiger Epicanthus 424.
Gorecki. Lesion du vitre 1018.
Gosetti. Venezia (Bericht) 883.
Gossmann, ŚL. Verletzungen der
Cornealfläche 510.
Gouvea, de. Epilepsie 1194.
Gradle, H. Astigmatismus 57.
— Arterie der Macula lutea 552.
Oculo-
Graefe, A. Sehen der Schielenden 96.
998.
— Gesichtsfelddefect. — Embolie (2 Fälle)
267.
Grawehr.
506.
Greeff, R. Keratitis interstitialis 171a.
— Bau der Choroidea 339.
— Zwillingsganglienzellen der Retina
655.
Green, T.and Ewing. A. Hypopyon-
keratitis 170.
Keratitis parenchymatosa
Griffith, J. Retinitis punctata albes-
cenz 1141.
Grolmann, v.
1187.
Gromakowsky. Acute epidem. Con-
junctivalcatarrhe 1042.
Grocz, E. Papillitis bei
geschwülsten 876.
Grosz, M. E. de. Vision de personnal
des chemins de fer 904.
Gruber, R. Augendruck und Augen-
spannung 670.
Gruening, E. Chininamaurose 558.
Grunert, ©. Tuberculose der Con-
junctiva 160.
Grussendorf, W. Metastatische Oph-
thalmie 768.
Guarnieri. Retina nella malaria 589.
Guillery. Netzhautcentrum 382.
— Lichtsinn 390.
— Doppelsehen 560.
— Centrale Sehschärfe 671.
— Empfindungskreise der Netzhaut 61.
Gullstrand, A. Lähmung eines Augen-
muskels 103.
— Hornhautrefraction 950.
Gunn, M. Acute bullous eruption etc.
162.
Gunning. Verslag (Amsterdam) 623.
Gutmann, G. Histologie der Ciliar-
nerven 376.
Gygax s. Landolt.
Unfallentschädigung
Gehirn-
Haab, O. Croupöse Conjunctivitis 134.
— Atlas der Ophthalmoskopie 336.
— Sympathische Iridochorioiditis 783.
— Macularerkrankung durch elektrischen
Strom 815.
Haas, de. Myopie 70.
— Membrana palpebralis perseverans DÄ.
— Cornea conica 180.
— Verslag (Rotterdam) 621.
Hähnle, E. Lebensdauer bei Retinitis
albuminurica 555.
Haitz, E. Netzhautblutungen nach
Glaucomoperation 546.
Hale, B. Arterienpuls etc. 817.
Hanke, V. Peritheliom der Lider 19.
609.
Hansen. Contusionen des Bulbus 1182.
on eg rm ma
Alphabetisches Namensregister. 305
Harlan, H Chininamblyopie 244.
— Conjunctivitis etc, nach Jequirity 1040.
Harlan, G. S. Tropbische Keratitis
bei Caison-Erkrankung 1071.
Harlem, G. C. Pupillarreaction bei
Blindheit 17. |
Hartridge. Retinitis circinata 257.
Hartwell, Braine. Optic neuritis in
Enteric fever 837.
Hauptmann, H. Progressive trau-
matische Lähmung 452, 1218.
Hawkes, C. Scopolamine 931.
Heine, L. Schreiner’scher Versuch etc.
391.
— Accommodative Linsenverschiebungen
Ho.
Heinersdorf. Glaucom 217.
- Abscesse im Occipitallappen; Amau-
rose 596.
Heinz, R. Holvcain 364,
— u. Schlösser, C. Holocain 365.
Helfreich. Oculäre Antiseptik 645.
Helmbold. Ektropiun 419.
— Perimeter 938.
Hemi. Glaskörperverletzungen 807.
Hennicke. Isolirte Ruptur der Iris
162.
Hermann, Ih. Syrien und Palästina
137.
Hersing, F. Compendium 337.
Hertel, E. Siderosis bulbi 906.
— Netzhautgliom 1147.
Hervé. Zona ophthalmique chez un
tuberculeux 602.
Bess, C. Linse während der Accom-
modation 51, 383.
— Partielle Ciliarmuskelcontraction 58.
— Hochgradige Myopie 408.
~ Glaucomfälle 776.
Heymann, v. Bericht (Dresden) 335.
Heymanns, G. Zöllner’sche und
Löb'sche Täuschung 961.
Higier. Familiäre Opticusaffectionen
Hignett. Gumma of the ciliary region
197.
Hilbert. Iritis toxica 193.
— Farbensinn 392.
— Sehen farbiger Flecke 397. 567. 672.
— Geschmacksphotismen 828.
Hinshelwood. Recovery from albu-
minuric retinitis 812.
Hippel. A. von. Operation hochgrad.
Myopie 406.
— Hydrophthalmus 781. 1099.
Hirsch, C. Cysticercus subretinalis
579. 1190.
— Pulsirender Exophthalmus 733.
— Asteınbolie der Netzhaut 810.
— Ruptura sclerae etc. 187. 842.
— Phlegnione orbitae 1014.
Hirsch, G. Tracham 482.
Hirschberg, J. Operation der Myopie
64.
— Körnerkrankheit in Ost- und West-
preussen 143.
— Geographische Verbreitung der Körner-
krankheit 481,
— Kupfersplitter im Augengrunde 573.
575.
— Angeborener grauer Staar als Familien-
übel 793.
— Entartung sämmtlicher Netzhantvenen
818.
— Magnetoperationen (Bericht) 1184.
Hirschfeld, H Holocain 366.
— Lidplastik 983.
Hirschmann. Acromegalie 612. 866.
Hitzig, E. Hysterie (Strabismus) 312.
— Pupillendifferenz bei Oesophagus-
carcinom 860.
Hjort. Staarbehandlung (offene Wund-
behandlung) 18. 899. 907.
Hoche. Stauungspapille 834.
Hölzer. Retinitis haemorragica 548.
Hoffmann, F. W. Glaucom 784.
Holmes, C. R. Sphenoidal cavity etc.
121.
Holmgren, F. Partiel makropsı 948.
Holthouse and Batton. Chorio-
retinitis 1140.
Hoor. Argentamine 1033.
Hormann, W. Dauersonden 994.
Horstmann, CU Verlauf der Netz-
hautablösung 1159.
Hotz, J. C. Pterygion 166.
— Holocain und Cocain 925.
Howe, L. Crede's Methode 1030.
Hubbel, A. Hvysterische oder functio-
nelle Blindheit? 1212.
Hübner, W. Der Lidspaltenfleck 1063.
306 Alphabetisches Namensregister.
Jaboulay, M. Goitre exophthalmique
1026.
Jackson, E. Lenses for operation 916.
— Auto-Skiaskopy 917.
Jänisch, M. Dacryo-Adenitis tuber-
culosa 87.
Jakowlew, C. Trachom (Jod) 148.
Jaqueau. Tumeurs de chiasma 270.
Jastrebord, G. A. Bericht (Tula) 3.
Jaure s. Reclus,
Jener, N. Distichiasisoperation 703.
Jenckel. Luxatio lentis (akutes Glau-
kom) 533.
Jennings, J. E. Carcinom der Thrä-
nendrüse 433.
Jesler. Nevro-retinite syphilitique 569.
Jess. Statistik (Kiel) 291. 331.
Jilley, H. Frontal sinus; antral sup-
puration 120.
Imre, T. Argentamin 1034.
Ingoni, C. Cataratta 1120.
Inouye, J. Augenverletzung 577.
Intrzenka. Netzhautablösung 822.
Ioelson, A. Akromegalie 301.
Johnsohn, L. Macula lutea 44.
Jonnesco. Goitre exophthalmique 123.
Isbruch. Schrotverletzungen des Auges
852.
Ischreyt, G. Trachom 484.
— Krause’sche Drüsen (Cysten) 750.
Israelsohn. Trichiasis und Entropium
706. 936.
Issekutz, L. Echinococcus retrobulbaris
287.
Juksch,L. Keratitis neuroparalytica 501.
Juler, H. Nevro-retinite syphilitique
838.
Iwanow. Bericht (Kasan) 616.
Malt. Antisepsie preoperatoire 470.
— Sarcome du nerf optique 568.
Kastalskaja. Panophthalmie 635.
— Colobom der Macula lutea 1144.
Kater, B. Puerperale Ophthalmie 201.
Katz, R. Rotirende Scheiben etc. 379.
— Lichtstärke der Stearinkerze etc. 380.
— Vorrathscoefficient der Beleuchtung
etc. 681. 954.
— Lichtempfindung 959.
— 3. Enko.
Kempner. Ptosisoperation 81. 248.
Keyser. SubjectiveSehempfindungen 566.
Kibbe. Pulsating exophthalmus 10%.
Kirchner, M. Trachom 142.
Klapp, P. Innervation der Thräne-
drüse 393.
Klein, S. Keratitis hypotonica 174.
Klingelhöffer, W. Orbitaleyste 458.
— s. Weiss.
Kljatschkin. Recidivirende Oculomo-
toriuslähmung 322.
Kluge, J. Traumat. Iriscyste 199. 515.
Knaggs, R. Recovery of retinal de
tachement 1156.
Knapp, H Ophthalmia nodosa 765.
— Jahresbericht (New-York) 884.
— Staarextraction 1119.
— Prolapses of the Iris 1123.
Kniess. Centripetale Sehfasern 1161.
K nn Si Papillo-Retinitis sympathica
Kocsis, E. Asthenopia muscularis 453.
König, A. Sehschärfe u. Beleuchtung
682.
— Kératite parenchymateuse 507.
— Blaublindheit 683.
— Farben- und Helligkeitsgleichungen
etc. 684.
Königshöfer. O. Thränenschlauch-
erkrankung 85.
— Neuritis optica (Rbeumatismus) 272.
— Tuberculose des Auges 299. 329.
Kohann, M. Entropium-Operatiun 415.
Kohl, W. Ulcus corneae serpens 1070.
Kollock, C. Atrophie der Sehnerven
(Amylnitrit) 1170.
Kolt. Sarcome du nerf optique 277.
Korsdriaczew. Hemeralopia epidemica
1151.
Koslowsky, M. Bericht (Kiew) 327-
Kosow, W.A.Keratitiden u. Eserin 169
Koster, W. Ptosis 709.
— Erythropsie 829,
— Kritik 962.
— Mechanisme der accommodatie %7.
Kraisky. Chelodonium majus bei Car-
cinom der Lider 357.
Krassnizug, A.W. Iritis gonorrhoica
1091.
Krause. Gesichtstäuschung bei Geistes-
kranken 607.
. a -m deiri Wee, _ O e E
"E yF o ees
Alphabetisches Namensregister.
Krautschneider. Crystallbildung in
der Linse 235. 796.
Kreiwitzki, W. Astigmatismus nach
Operationen 230.
Kries, J. v. Farbensysteme 394.
— Abhandlungen 673.
= ae d. Netzhautperipherie
Krückmann. Stauungspapille 835.
Krutowski, W. Staarextractionen (Be-
richt) 228.
Kudisch, J. Haemorrhagie beim Kinde
310.
Kimmel, W. Thränen- und Mund-
speicheldrüsen 712. 878.
Äubut, H. Conjunctivitis granulosa
486. 1047.
Kunn, C. Angeborene Beweglichkeits-
defecte der Augen 106.
-- Theorie des Schielens 443.
— Athetose 450.
— Tetanie 451.
Äuschew. Lidektropion 979.
Krle, J. S. Gas bei Trachom 746.
Laffay s. Fromaget.
lagrange. Ophtalmies metastatiques
202.
~ Jarcome de l'orbite 455.
-Ophtalmie à bacilles diphteritiques
1037.
~ Tumeur épibulbaire 1082.
— Panophtalmie 1098.
~ Deeollement de la rétine et l’electro-
Irse 1160,
et Cosse. Holocaine 933
Landolt, G. Ptosis 82.
— Strabisme 97. 439.
— und Gygax. Taschenbuch 888.
Lange, O. Mikrophthalmus 637.
~ Choroidaltumor. — Spontanresorption
der Cataracta senilis 770.
Lan T de. Nerveuse gezichtsstoornissen
59.
Langie, Tatouage de la cornée 1079.
N Corticale u. Seelenblindheit
Laper sonne. Hemianopsie 557.
— Meningitis après des opérations 885,
— et Curtis. Tumeur sarcomateuse
1084,
307
Laqueur. Hereditäre Erkrankungen des:
Auges 1191.
Lassay. Anasiomose nerveux etc. 374.
Laschtschenko, P. Medic. Fakultät
in Charkow 971.
Laure s. Valude.
Laurenti, K. Theorie der skiaskop.
Schatten 45. |
Lavagna, M. Arecoline 1102.
Lavigerie, de. Chancre de la con-
jonctive 1058.
Lawford. Retinitis circinata 258.
— Embolism 1149.
Laws, W. Retinitis circinata 259.
— Temporary myopia etc. 1183.
Leber, Th. Sehschärfe bei hochgrad.
Myopie 69.
—- Kal. hyp. bei gonorrh. Conjunctivitis
1035.
— Bandförmige
1074.
— Fett in der vorderen Kammer 1086.
Lechner, C.S. Einseitige Abductions-
fähigkeit d. Auges 100.
— Cyelitis 518.
— Abnorme willkürliche Augenbeweg-
ungen 1003.
Leitner, W. Neuritis
acuta 275. |
Lejors. Goitre exophthalmique 122.
Lemy, M. Corticale und Seelenblind-
heit 1209.
Lenz, A. Contusionscataract 222.
Lesshaft. Selbstentbindung der un-
getrübten Linse nach Glaucom-Iri-
dectomie 786.
Levinsohn, G. Perforirende Augen-.
verletzungen 1180.
Levy-Dorn s. Cowl.
Lewis, G. Sarcom der Choroidea 207.
— Anomalies musculaires de l'oeil 1002.
Hornhautentzündung
retrobulbaris.
Lewtschekko. Follikulosis-Epidemie
151.
Liebrecht. Doppelsehen 249.
Linde, M. Pupillarmembran 194.
— Contusion des Bulbus 576.
Lipps, Th. Bemerkungen zu Heymann’s
Artikel 678.
Lodato. Tuberculosi della glandula
lagrimale 429.
l
308 Alphabetisches Namensregister.
Loewenstamm. Holocain 368,
Lohnstein, Th. Brechungsindex der
Hornhaut 55.
— Hpydrodiascop 646.
— Akkomodaton bei Aphakie 679.
Loktew, W. Colobom des Sehnerven
1162.
Lo = EE pseudomembraneuse
Lorenzo, di. Tnjezioni di sublimato etc.
921.
Lubowski, O. Tuberkulose des Auges
638. 766.
Luchting. Arteria hyaloidea persistens
809.
Lübbe, F. Thransitorische Amaurose
251.
Lübbers, A. Disseminirte Heerdsklerose
611. 872.
Machek, Plastik 80,
Mac Soren. Aneurysma 319.
März, T. J. Refraction u. Schiessen 59,
Magnani. Catarro primaverile 928.
Magnus, H. Begutachtung von Un-
fallschäden (Leitfaden) 631.
Maker, W. O. Trichiasis 981.
Maklakow, A. Carcinom der Con-
junctiva 165.
Manca et Ovio. Cataratta artificiale
1110.
Mantey, G. Maligne Tumoren der
Carunkelgegend 95. 717.
Manthe, A. Word-blindness ete. 862.
Manz, W. Hemianopsie 1153.
Marina, A. siehe Kunn: „Beweglich-
keitsdefecte* 445.
‚Markow, JK Augenneuralgie 108.
— Embolie 581.
— Echinococcus der Orbita 729.
— Galvanisation des Augapfels 754.
— Glaucomstatistik 773.
— u striata et retinitis proliferans
Marple, W. B. Traumat. Abducens-
paralyse 446.
Marshall, C. D. Detachment of the
Choroid 200.
— Intraocular tumors 210.
— Pathological examination of the eyeball
342.
Marshall. C. D. Interstitielle Kore
titis 753.
— Ertraction with the electromagnat 39. |-...
— Meningitis following operationet$ii. i ii
— Sarcoma of the Iris 1089.
— Subhyaloide Blutungen 11%. ,
Massach. Jahresbericht 6.
Masselon. Chorio-retinite; décolle-
ment retinien 551.
— Holocaine 997.
Matin. Diabète 591.
Mayweg. Irissarcom 764.
Mazet. Epithelioma 700. D
Medem, B. Elektr. Beleuchtung wi d u
Schüleraugen 958.
Meisling, A. Om propagation med :
„nervus opticus etc.“ 1096.
— Hemianopsi 1210. SC
Mellinger, K. Jahresbericht (Basel) e
628. A
Merz, H. Gallicin 369. A
Mesmet. Epitheliome de la cornée etc. '
50.
Meyer, W. Auge von Schaf und Huni ` E
680.
Michel, M. Anatomie pathologique ie
la rétine 1138.
Miller, M. Trachom in Oberfranken um
Mingazzini. Paralisi recidivante del .
nervo oculomotorio 1009. i
— Paralisi alternante dei muscoli oculari
1010. i
Mitvalsky, M. Pathologie der Mei-
bom schen Drüsen 78. |
— Pathologie der Thränenkanälchen 713. '
— Luxation du cristallin 801.
— Inflammation tarso-conjonctivale ete. :
1041.
Modestow. Retina bei Nicotinvergil |
tung 243.
Mohr. Siderose der Hornhaut 175.
— Blepharoplastik 421.
Mokriewitsch s. Debogory.
Moll, van. Angiomata etc. 116.
— Verslag (Rotterdam) 624.
— Glaucoom by pneumonie 775.
Molodowsky, A. Gelber Staphyle
coccus bei Operationen am Augapfel
(Dissertation) 897.
Mooren, A. Operation der Myopie E
u.
+ S u;
EE
Alphabetisches Namensregister. ~- 809
Rut, Conjonctivite subaigue 125.
— Diagnostic microscopique des con-
Jonctivites 468,
Yorgan. Word blindness 323.
Yoritz, E Sehnervenatrophie 281.
frt, H. M, Tenotomy 438.
y pi F. Thrombose der Vena centralis
Hotais, Ptosisoperation 422.,
Moty. Syphilis oculaire primitive 309.
Mowst, W. Lymphangiectasie 74.
Just) et van Duyse. Meningo-
encephalocele etc. 456.
— Enophthalmie et exophtalmie inter-
nittente 461.
Müller. Naht bei Perforationsverletz-
ungen 1181.
u
FE;
r er y
Müller, G. E. Psychophysik der Ge- `
sichtsempfindungen etc. 395. 964.
= u Gesichtsempfindungen
— Trachom 1044.
Mindler. Diplococcus lanceolatus im
Auge 908,
Ninsterberg, H. Die verschobene
Schachbrettfigur 685.
Nulder. Sarcoma choroideae 205.
‚ ~ Papillitis sympathica 220. 1107.
: ` (ataracta polaris posterior en lenti-
conus 236,
: — Verslag (Groningen) 625.
KS Ge Compensatrice de l'oeil 660.
e ticonns posterior 1113. `
ll, T. E. Scopolamine 928.
"ttermilch, Cataracta 541.
N s
sagel, E, Multiple Heerdsclerose 873.
N
âthanson, A, Behaarte Raupen im
Auge 289, oan
= Holseain 643, 651. 934.
Ge E. Sarcoma choroideae 209.
ngioma orbitae 727.
143
chom
N ke
„sadoriez, L. Trachom 1051.
. "Inamon, G. A T
has, da rachom (Jodbe-
S Xerose 1059,
seulen,
ee qa, Enophthalmus traumaticus
Neumann, G. Papilloretinitis bei
Chlorose (Dissert.) 836.
Neumann, H. Kinder- und Zahnkrank-
heiten 610.
— s. Bach.
Neuschüler. Oftalmocromoscopia 918.
. 940.
New-Orleans. Jahresbericht 7.
Nicati. Expulsions du vitré etc. 1127.
Nicodemi. Evisceratio bulbi 352.
Nieden. Emmerich-Scholl’sches Krebs-
serum und Formol bei inoperablen
Augengeschwülsten 19.
— Anchylostomiasis und Auge 868. 902.
119.
Nobbe, W. Lipodermoide d. Conjunctiva
751.
Noell. Sarcome des Uvealtractus 208.
Noischewski. Optische Ataxie etc.
1207.
Nonne. Hirn-Sinusthrombose 320.
Norrie, G. Staarbehandling 900.
Nottbeck, B. Pseudeneuritis 833.
Noyes, H. Pemphigus der Conjunctiva
494.
Noyon. Ophthalmologische Diagnose
zander Oogspiegel 636.
— Gasgloveilicht 1216.
Nuel, J. P. Amblyopie sympathique
221.
— Cysticerque 1059.
Obersteiner. Centraler Sehapparat
und Diagnostik 315.
Oeller, J. Atlas der Ophthalmoskopie
894.
Ogilvie. Atrophy in three brothers 280.
Ohlemann, M. Farbenblindheit 9.
— Bilennorrhoea neunatorum 129.
Oliver, C.A. Traumatischer Enophthal-
mus 113.
— Chorioretinitis maculae luteae nach
Klitzstrahl etc. 262.
— Ruptur der Vena temporalis retinae
263.
— Kleinhirngeschwulst 316.
— Narbenektropium 420.
— Dislocation der Linse 578.
— Gicht am Auge 869.
— Fractur der Schädelbasis 875.
310
Oliver, C. A. Traumat. Ptosis 1013.
— Epithelioma 1083.
Onisi, Y. Trachom 741.
OÖstmann. Auge und Ohr 314.
Östroplasow e Erismann.
Ostwalt. Infection postoperatoire 346.
909.
— Cyclische Albuminurie 1192.
Otto, J. Operation der Myopie 65.
Ovio. Fenomeni di fatica oculare 561.
Ovios Manca.
Pabst, A. Helligkeit der farbigen
Papiere 384.
Pagano. Vie associative del nervo ottico
378.
Pagenstecher.
heilkunde 939.
Panas. Traitement chirurgical de lą
myopie 62.
— Autoinfection 344. 879.
Pansier, M. Amaurose hystérique 1150,
Parengo. Farbenunterscheidung 952.
Parent. Plaques fibreuses à double
contour 1137.
Parinaud. Ptosis 985.
— Vision simultanée etc. 951.
Parisotti. Lavori eseguiti nel 1897
324.
Park, J. W. Anophthalmus 115.
Passera. „Arteriae recurrentes Chorioi-
deae“ 373.
Pean. Goitre exophtalmique 1027.
Peltesohn. Missbildung 521.
Per S S N al. Length of aphakic eyes etc.
Jod in der Augen-
Pergens, Ed. Bericht 10. 333.
— Ta gE und farblose Augengläser 35.
48.
- - Buphthalınus 780. 529.
— Favus der Lider 416.
Perles, M. Neue Bestimmungen bei
den preuss. Staatsbahnen 629.
Perts, A. Photometrische Untersuch-
ungen 385.
Pes. Gluandole palpebrali 976.
Petella. Schiascopia 403.
Peter, M. Convexgläser bei glaucoma-
tösen Prodroinalerscheinungen 782.
Peters, A. Xerose- und Diphtherie-
bacillen etc. 477,
Alphabetisches Naınensregister.
Peters, A. Chron.Diplobacillenconjue | `}.
tivitis 479.
— Pathol. Anatomie der Conjunctirva TR.
Petrasco, T. Keratitis 752. 1013.
Pfeiffer. Augenlepra 293.
Pflüger. Verhütung des Irisprolapes
bei der Extraction 1122. 1124.
Pick, F. Hemianopsie bei Urämie 5%.
Pick, L. II. Trachom 1046. 483.
Pickema. Gezichtsscherpte etc. 96.
Piccoli. Cisti dell orbita da cisticerco
855.
Pietsch. Gesichtsfeld und Refraction
242. 386.
Piqué. Exophthalmos pulsatile II! |.
Plantenga. Diepte der oogkammer%.
Plaut, R. Spontane Aufhellung eine
Cataract 536.
Pnybernau. Extraction des glande
lacrymales 90,
Polano.
Pominiane.
475.
Pontoppidan. Hemianopiske Scotoma `
1211. `
Popow, S. W. Tabaksamblyopie e `
Posey, W. C. Congenital defects d
the Iris 1093.
Prentice, Ch. Strabismus theories #2.
Priestley-Smith. New method o} S
1
|
mounting ophthalmic Specimens 31.
Preyer, W. Farbenunterscheidung ete
im Kindesalter 399.
Progress in Ophthalmology 3%. `
Puccioni.
`
Ectasia del sacco lagrimale `
Chorioidalrupturen 772. Si
Conjunetivite infectieuse | 7,
716. e
— Lussazione spontanea della lente 79. t;
Purtscher. Angeb. grauer Staar a
Familienübel 794.
— Aderhautblutung nach Extraction Si:
Pylkow, W. N. Jod bei Trachom 149.
Querenghi. Abscès de l’orbite 1015.
— und Beduschi. Acromegalia 119°.
Raas. Hormmhauthorn 181.
Radswitzky. Enophthalmos u. Er
ophthalmos 462.
— Aniridia bilateralis 520.
i
Alphabetisches Namensregister.
Randolph, R. L. Alkohol als Des-
infeiens 26.
- SR in the normal conjunctiva etc.
L `
SE g the lacrymal gland 987.
anrier, Bé j i S
a E EA des leuco
— Rile de l'épithélium antérieur etc. 178
Raudnitz, R, Spasmus nutans 1197.
Raulin. Corps étrangers de l'oeil 572.
Bau ` h enbach. Cataracta traumatica
Reclus, P. Eucaine et cocaine 25.
- et Jaure 1098.
Reddingins, Haag'sche Poliklinik
(Verslag) 620.
— Scheelzien 719, 720. 999.
— Gezichtszinling 664.
= Örienteering 663,
Beichenberger. Schulkinder-Unter-
suchung 970.
Reid, Thomas. Keratometrie 662.
an A. v. Trachom in Cisleithanien
EI)
Risley, S. Ablösung der Chorioidea u.
Retina durch Erschütterung 261.
~ Liste der Papille 278.
> "efractionsreränderung bei Glycosurie
ischon-Durigneaud. Glaucome
laction des miotiques) 528.
~ Abscès froid du grand angle 996.
© >58 Darier,
Recklif fe, W. Leuco-Sarcoma of the
choroid 206.
— Cataract-Extraetion and Gout 798.
Rogens, P Ee
SS EA „as rsistirender Netzhaut-
“Emann, Kystede la sclerotique 185.
Kg Ans N H >
d malies lenticulaires, colobonıes etc.
195,
Bohmer, M
NM. Sut j i
1068 ure conjJonctivale etc.
Roll p
e M. Suppurations orbitaires etc.
t aks 1 ° e ..
1 am agnostik der Sehstörungen
= Sehp
roben-
-A lieh, Beleuchtungsapparat 647.
otga e
SE ns, Oculomotoriuslähmung 123.
T :
vernöses Angiom des Oberlides 728.
311
Rumschewitsch, K. Cystoide Bil-
dung in der Bindehaut 749.
— Papillom der Conjunctiva 1060.
Runk, Th. Sympath. Ophthalmie 1108.
Rutten s. van Duyse.
Sabrazes et Cabannes. Ophthalmo-
plegies nucléaires 318.
Sachs, M. Das Sehen der Schielenden
440.
— Erklärung der Mikropie 674.
— Augenmuskellähmungen 722,
Sachsalber, A. Rankenneurom der
Orbita 459.
Salva. Champ visuel dans l’amblyopie
toxique 556. |
— Sarcome de l'orbite 1023.
Salzmann. Brechungsverminderung
durch Verlust der Linse 67. 693.
Sattler, H. Die elastischen Fasern der
Sclera 42. 946.
— Ectopia lentis 804.
Sattler, R. Ivory exostosis of the orbit
109.
Sauveneau s. Fournier.
Sbrana. Osteoma della palpebra superiore
697.
Scalinci. Criptotalmo cicatriziali 986.
— Mixo-sarcoma del nervo ottico 1175.
Scellingo. Bericht (Roma) 881.
Schanz, Fr. Familie mit juveniler
Cataract 792.
— Diphtheriebacillus 1036.
Schapringer, A. Polykorie und Iris-
colobom 761.
Scheffels, O. Netzhautvenenerkran-
kung etc. 264.
Schevensteen s. van Duyse.
Schimanowski, A. Pulsirender Ex-
ophthalmus 119.
-— Cysten der Lider 701.
Schimmelpfennig, W. Conjunctival-
xerose etc. 163.
Schjötz, Hj. Accommodationskrampe
974.
— Statistik 1117.
Schirmer, O. Pathologie d. Pupillen-
weite 757.
Schleich, G. Frühjahrscatarrh 156.
— Rudolf Berlin ț 890.
312 Alphabetisches Namensregister.
la N. Luxation d. Linse
Schloesser, C. Gesichtsfeldmessung
und Allgemeindiagnose 21.
— s. Heinz, R.
Schlottmann, W. Sulzige Infiltration
der Conjunctiva 158.
Schlub, St. Fibrombildung bei Fräh-
jahrscatarrh 748,
Schmelew, P. Trachom 150.
Schmey, F. Contagiöse Augenentzün-
dungen 144.
Schmidt. H. Doppelspatel für Lid-
operationen 36.
— Intermittenzzahl bei Lichtempfindung
0. 387.
Schmidt, W. Papillo-retinitis bei
Chlorose 271.
Schmidt-Rimpler. Semidecnssations-
frage 43.
— Sehstörungen beim Schiessen 582.
-- a der Netzhautablösung 824.
Schmitz, R. Ulcus corneae serpens
502.
Schnabel Strabismus 1000.
Schön, N. Staar nach Krämpfen 797.
Schön, W. Brechungsverlust myopischer
Augen 411.
Scholz, v. Sphincterolysis anterior 189.
Schreiber. Bericht 112. 332,
Schreiner, M. Tumor des Thalamus
opticus 874.
Schwarz, O. Willkürliche einseitige
Augenbewegungen 104.
— Augenstörungen bei Hirn- u. Rücken-
markskrankheiten 1205.
Schweigger, C. Extraction mit Lappen-
schnitt 1118.
-— R. Netzhautblutungen (Dissert.) 547.
Schweinitz, de. Perniciöse Anämie
297.
— Stahlstück im Cilierkörper (Röntgen-
strahlen) 574.
— Angioide Streifen in der Netzhaut 812.
— Resorption des Pigments nach Blut-
färbung der Hornhaut 1075.
— Glaucom 1129.
— Myopie bei Diabetes mellitus 1199.
Scott, K. Keratitis in Leprosy 182.
— Obliteration of the nasal canal 715.
Seggel Beleuchtung, Sehschärfe ei |;
Myopie 404. "e
Senn, A. Hornhauttrübung bei Anilin } ::
färbern 176. ha
Sgrosso. Kératocône 179. A
Shaw, E. Neuritis optica nach Pe- $
forationswunde 844. is
Shymoway. Staaroperationen (er, }.:
York) 328.
Siemerling und Boedecker. Pr
gressive Paralyse 321. 871. `
Silcock, A. J. Pemphigus of the cor 1.
junctiva 1054.
Siklosy, F. v., jun. Distichiasis ud ` "
Entropium 707. 5
Silex, P. Dauersonden 9.
— Amblyopie und Amaurose bei Schwan-
geren etc. 254.
— Keratitisformen 498. S
— Eucain 652. p
A Re e Bi
Ge Wee "e
— Bericht 689. E
Silvestri. Sarcoma del sacco lacrimale | `
997. SE
Simi. Injezioni di sublimato 351. r
— Fistola del sacco lacrimale 482.
— Malattie oculari 614. 887.
Simonsky. Skiaskopie 687.
Sinclair s. Eales. |
Sirctkin, W. Entropium-Operation |
978. S
Siethoff. Seemann's autoptisches Phi- | `
nomen 400. 666.
Smith, Pr. Glaucoma 1100. EN
Snell. 8. Carcinoma of eyelid 76. į
— Sarcoma of the caruncle 993. =
— Electrolysis 1050.
— Optic atrophy 1172. 1173. |
Snellen, H. Prof. Dr. Dojer 12.
— Keratoconus 512.
— Verslag (Utrecht) 619.
— Erythropsie 241. 830.
Söhngen. Fechner’s Klewien ete. 66%.
Somya. Flimmerscotom 606.
Sourdille, G. Section de Daviel 1115.
Sous. Pseudomelanose oculaire 285.
Spanbock und Steinhaus. Hewi“
nopsie und Diabetes insipidus 5%.
Spicer, H.u. Ormerod, J. Recurres
paralysis of ocular nerves 102.
— Spurious optic Neuritis 274.
e mr Wë
Alphabetisches Namensregister. 313
Jsolowiew. Toxine und Reinkulturen
(Dissert.) 898.
Ssütschew, A. Bericht (Kasan) 618.
Staelin s. Wilbrand.
Stark, J. Gliosarkoma orbitae 110. 268.
‚| teiger, A. Astigmatismus 973.
Steiner, F. Hysterische Affectionen bei
Kindern 311.
— Cysten am Orbitaleingang 457.
— Basedow bei Kindern 468, 865.
Steinhaus s, Spanbock.
0 Angeborene Staphylome
19.
Steinhoff. Spontanresorption des Alters-
staars 234.
Stephan, Th. Seelenblindheit 605.
1 — Strabismus 721.
“1 — Trachom 739,
stern, E Keratitis parenchymatosa 173.
‘tevens, G. F. Tropometer 381.
~ Directions of the Vision etc. 956.
~ Directions of the retina etc. 947.
~ Trachoma 1045.
A. Tuberculose des Auges 525.
` lin 8, J. Grundzüge der Augen-
heilkunde 13,
ih 8- Geschwalst der Hirnhäute 317.
"ng, Retinitis hämorrhagica mit
Glaucom 256.
p Intracranieller Druck 774.
e t Cyste der Uebergangsfalte
Te bei Pupillarverschlass 760.
N e M. Aangeboren verlamming
e beweging der oogen 107.
= athologische i
sne mug 155.
St
Täeten, van der. Conjonctivite
- Pæudomembranense 136.
Strzemingk
J, J. Behring’
= Ictomegalie 300, nz
~ Maladies du foie 309,
~ Syphilis 306, 599
- a. und Trichiasis 980.
ysi . Se
1008 € ocalomotrice recidivante
Strouse D
ue N. Sarkoma of the limbus
Stälp Y :
AR S
| > Ate apillom d.Conjunctiva 164,
lie der Art
ochenbett = . cent. ret. nach
Süsskind, J. Tuberculose d. Thränen-
drüse 88.
Sujew. L, J. Methoden d Refractions-
bestimmung 4.
Sulzer. Astigmatisme 184.
— Glaucome 211.
Swoboda. Angeborene Keratitis paren-
chymatosa etc. 191.
Szili, A. Augenverletzungen 283.
— Magnetoperationen 846.
— Weiss. Bericht (Pest) 891.
Szumann. Psychosen nach Augenver-
letzungen 290.
Takashi, H. Staaroperationen (Diss.)
542. |
Talko Melanose 159.
Taylor, L. N. Foreign body in the
canaliculus 93.
Termatola Glaskörperfäden 1131.
Terrien, F. Artere hyaloide 944.
Terson, A. Exstirpation de la glande
lacrymale 430. 714.
— Episclerite 1080.
— Atrophie partielle des nerfs optiques:
ete. 1171. |
— Méningite etc. 1204,
Thillier. Adenoide Jde la conjonctive
491.
Thomas, P. De’collement de la rétine
821.
Thomsen Prodromalsymptome bei
Paralyse 1206.
Thompson, A. Loss of conjugate
movement of the eyes etc. 449.
— Blindheit nach Jamaica-Ingwer 1213.
Thompson, E.S. Myopie nach Glau-
comiridectomie 694.
Thorington, J. Keratoconus 915.
Tilley, R. Persönliche Gleichung bei
Eisenbahnbeamten 661.
Tornatola eAllessandro. Cloruro
di Sodio 922.
— Origine del vitreo 943.
Transactions ophthalmic 885.
Trantas-Syphilis 203.
Treutler, B. Euphthalmin 653.
Trousseau. Cataracte 226.
— Hemorrhagie après extraction etc. 233.
— Ophthalmie sympathique 534.
314
Trosseau ` Greffe
Y’enucleation 903.
Truc. Vision chez les criminels etc.
325.
— Scotometre 913. `
— Blepharites sèches 975.
— Ectropion 982.
Trussow. Trachom 745.
Trzebisky, R. Dermoidcysten 460.
Tutilow. Trachon 152.
Tweedy. Foreign bodies etc. 847,
d’eponges ` après
Ueberhorst, K. Theorie der Gesichts-
wahrnehmung 52.
Uhthoff, W. Keratoskop 30.
— Sehenlernen blindgeborener Operirter
396. 564.
— u. Axenfeld, Th.
der Keratitis 500.
Ulcy. Epithelioma 75.
Ulrich, R. Flüssigkeitsbewegung im
Auge 54.
Ulry,s. Cabannes.
— s. Fromaget.
Bacteriologie
Vacher. Extraction (Myopie forte) 412.
Valenti. Jnjezioni sotto-congiuntivali
644.
Valude. Hematome orbito- palpébral
etc. 117. |
— Keratite interstitielle syphilitique 172,
— Conjonctivite et Keratite 478.
— Gomme tuberculeuse de la conjonctive
etc. 1057.
— et Laur. Chancre de la conjonctive
489. |
Valvis. Ulcère de la cornée 1065.
Vamossy. Z. Cocain u. Tropacocain
31.
— Anesin 358.
Varese. Echinococco dell’orbite 580.
Veasey. C. Sarcoma of the caruncle
990
Velhagen. Scheingeschwulst nach
Extraction 1130.
Vennemann. Ophthalmie du Congo
292.
Vian. Ophthalmie purulente etc. 474.
Vignes. Asthenopie musculaire 1004.
Vincentiis, de. Elefantiasi 704.
Alphabetisches Namensregister.
Vincentiis, de. Su di una palpebra
superiore sifatta per auto-ed eter-
plasica 705.
Violet, P. Strabisme 441.
Visser. Accomoderen van astigmatic
72.
— Neue Refractionsbestimmung 639. 686.
Vogel, de. W, T. Bacillen von Con-
junctivitis 126.
Vold, J. M. Gesichtsbilder im Traun
53.
Vollaro. Peuchozione di corpuseoli
Vossi ete. 1179.
— Tuberculosi bulbare 1219.
Vossius. Mikrophthalmus 20.
AE ee Ss e E eeng
` į -
P n VK e
|
D
ES?
— Augenaffectionen durch Raupenhaare .
601.
— Operation der excess. Myopie 6%.
— Intermittirender Exophthalmus 1021.
Wagenmann. Augenerkrankungen
bei Gicht 296
— Hämophilie 808.
— Netzhautgefässe 819. 820.
— Zündhütchenverletzungen 850.
Wagner, M. Glaucome 1103.
Waldhauer. Trichiasis 977.
Wallach. Metastat. Ophthalmie 1201.
Walter. Tumor of optic nerve 273.
— Accomodation bei Aphakie 806.
— Organisation augenärztlicher Hölfe
892.
Wandless. Irisscheere 914.
Ware, L. Syphilitic Neuro- Retinitis
1166.
Warrington.
paralysis 448. :
Webster. Restoration of vision In 8
blind eye 286. l
— Prolaps der Netzhaut nach Iridectome
Congenital abducens
— Névrites rétrobulbaires et serum 559.
Wecker, L.de. Ablation de la glande
lacrymale etc. 988.
— Tatouage cornéen optique 1072.
— Sphineterectomie 1094. e
Wechsler, E. Frühjehrscatarrh 19.
Weeks, J.E. Actinomykose der Augen
höhle und des Augapfels bei einem
Papagei 341.
- mie ET Pe bg, wee ë o
$
H
e
` lie spektrum 949,
Alphabetisches Namensregister. 815
Weeks, J. E. Oculomotoriusverletzung
41,
— Electromagnetoperation 1186.
Wertheim, S. Tabes dorsalis 1208.
Weichselbaum u. Adler. Epidemie
acuter Conjunctivitis in Nieder-
Oesterreich 472,
Weil, M, Hysterische Sehstörungen im
Kindesalter 604.
2 Tuberculose der Iris etc.
i
Weinland, G. J. Myopie 60.
Weiss, L Ektasieen bei Myopie 413.
~ Wachsthum des Auges 654.
— Öesichtsfelä der Schielenden 1001.
~u Klingelhöfer, Arthritis mit
Conjunctivitis blennorrhoica 131. 295.
Wessel J.K. Autophthalmoskopie 937.
Westhoff. Verslag (Amsterdam) 626.
S geck behandeling der Myopie
Vettendorfer. Iuveniler Totalstaar
r 225. 791.
Wiegmann, E, Instrument für Sclero-
tomie 648,
"nert, J. Rörande närsyntheden 61.
~ Papillo-makulära knippet 276.
Wi f
l nd u. Staelin. Syphilis 870.
ilder, W, Iridoplegie 514.
Win:
Trans, C. H. Sehschärfe beim
Eisenbahndienst 957.
Winselman n. Holocain 367.
Literata
Wintersteiner. Partielle stationäre
Staare 632.
Wolffberg. Unfallversicherung und
operatives Heilverfahren 1188.
— Chron. Aconitin-Intoxication 1214.
Wolkowitsch. Bacteriologie der nor-
malen Bindehaut 634.
Woodward. Ruptures of iris etc. 1092
W orrel. Schuss durch den Augapfel
853.
Wood, C. Bleivergiftung 588.
Würdemann. Holocain 924.
Wüstefeld. Eucain 32.
Zehnder, J. Kochsalz-Injectionen 640.
Ziel u. Roth, O. Gehirntumor (Ope-
ration) 594.
Zimmermann, W.
Myopie 66.
— Thränensackleiden 426.
— Bilennorhoea neonator. 467,
— Intensives Licht und Sehorgan 603.
— Cornea und Sclera eines Hundes 756.
— Melanotische Tumoren 763.
— Tuberculöse Iritis 767.
— Augenleiden und constitutionelle Er-
krankungen 857.
— Netzhautablösung beim Hund 1154.
Zimmermann, C. Traumatic exoph-
thalmus 1022,
— Laceration of optic nerve etc. 1164
Zirm, E. Contusio bulbi 845.
Zoth, O. Augenmuskeln 99.
Operation der
bericht
Über das Jahr 1897 zum Archiv für Augenheilkunde, XXIV
816 Druckfehlerverzeichniss.
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1087 „ 1097.
BERICHT
ÜBER DIE
LEISTUNGEN UND FORTSCHRITTE
DER
AUGENHEILKUNDE
IM JAHRE 1898.
FÜR KNAPP UND SCHWEIGGER’s ARCHIV FÜR AUGENHEILKUNDE
ERSTATTET VON
PRIVATDOCENT DR. ST. BERNHEIMER ın WIEN, STABSARZT Dr. O. BRECHT,
Pror. DR, R. GREEFF, Pror, DR. C. HORSTMANN vrn Pror. Dr. P. SILEX
IN BERLIN
UNTER MITWIRKUNG VON
SCH Kee IN BERLIN, DR. S. M. BURNETT IN WASHINGTON, DOCENT DR. DALEN
Drees = i VATDOCENT DR. HERRNHEISER IN PRAG, pror. DR. HIRSCHMANN IN
3 Pë SI RAHNSTÖVER IN ROM, Dkr. P. VON MITTELSTÄDT IN METZ, T BON: DR.
IK PARIS Ge E Dr. RICHARD SCHWEIGGER IN BERLIN, PROF. DR. SULZER
"Fb WERNER IN DUBLIN, DR. C. H. A. WESTHOFF IN AMSTERDAM U. A.
REDIGIRT VON
PROFEsSsoR Dr. C. HORSTMANN
IN BERLIN.
UT TE
WIESBADEN.
VERLAG VON J. F. BERGMANN.
1899.
Alle Rechte vorbehalten.
g
©
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3
D
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G
a
E
LC
E
ei
e
R
A
INHALTS-VERZEICHNISS.
Abtheilung A.
Referent: Professor Dr. C. Horstmann.
Allgemeine ophthalmologische Litteratur . ;
Allgemeine Pathologie, Diagnostik und Therapie .
Heilmittel und Instramente
Abtheilung B.
Referent: Privatdocent Dr. St. Bernheimer.
Anatomie .
Physiologie ee kack
Refractions- u. Accommodations-Anomalien
Muskeln u. Nerven .
Abtheilung C.
Referent: Professor Dr. P. Siler.
Lider
Thränenapparat ;
"is u. Nebenhöhlen
(unjunctiva
c . . ® e e
"ien, Selera, vordere Kammer .
Abtheilung D.
Referent: Stabsarzt Dr. O. Brecht.
In i T
Chorividea en t
Ulaskörper e.
Glaucom
Sfmpathische Öphthalmie
Abtheilung E.
i Referent: Professor Dr. R. Greeff.
"ae. u, Funktionsstörungen .
Schnery .
Vorl i i S z g NM D e . .
a Fremdkörper (Parasiten) .
senstörungen bei Allgemeinleiden
SE
. 50.
, 92.
; 92.
. 89.
61.
65.
68.
14.
15.
7.
78,
80.
84.
86.
92.
, 100.
. 106.
43. 108.
. 109.
. 11.
112.
. 115.
116.
119.
119.
123.
Seite
131.
133.
142.
145.
148.
159.
157.
158.
162.
163.
167.
175.
180.
183.
184.
185.
135.
189.
190.
193.
196.
199,
206
208
215
218
220
224
226
229
231
323
235
212
245
248
250
251
252
254
255
258
260
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Systematischer Bericht
über die
Leistungen und Fortschritte der Augenheilkunde
~ im ersten Quartal 1898.
Erstattet von
Privatdocent Dr. St. Bernheimer in Wien, Stabsarzt Dr. 0. Brecht, Professor
Dr. R. Greooff, Professor Dr. 0. Horstmann, Professor Dr. P. Silex in Berlin,
unter Mitwirkung von
Dr. G. Abelsdorf, Berlin, Dr. S. M. Burnett in Washington, Docent Dr. Dalen in
Stockholm, Privatdocent, Dr. J. Herrnheiser in Prag, Professor Dr. Hirschmann in
Charkow, Dr. Krahnstöver in Rom, Dr. P. von Mittelstaedt in Metz, Professor
Dr. Da Gama Pinto in Lissabon, Dr. Richard Schweigger in Berlin, Dr. Sulzer
in Paris, Dr. L. Werner in Dublin, Dr. C. H. A. Westhoff in Amsterdam etc.
Redacteur: C. Horstmann.
Für Abschnitt I—III Referent:
Professor Dr. C. Horstmann, Berlin.
I. Allgemeine ophthalmologische Literatur.
Lehrbücher, Monographien, Abhandlungen allgemeinen, biblio-
sraphischen, historischen Inhalts. Statistische Schriften.
l.
rs Schmidt-Rimpler. H. Die Erkrankungen des Auges
sa
mmenhang mit andern Krankheiten. Specielle Phathologie
hu: a herausgegeben von H. Nothnagel. XXI. Band. Wien 1898.
er, i ,
u D „zermak, W. Die augenärztlichen Operationen. 11.
E et, Wien 1898. C. Geroldt Sohn. |
ee eddingius, R. A. Das sensumotorische Sehwerkzeug.
Ae W. Engelmann. 1898.
ngenei 8shöfer. Die Geschichte der vergleichenden
influss ande insbesondere ihre Entwickelung unter dem
lem thierärztlichen Fachschule in Stuttgart. Zeitschr.
an IT. p. 81.
nn, S.S. Ueber die Erblindungsursachen nach
a, chen Material aus den Blindenanstalten Russ-
` e 9, f. prakt. Augenheilk. XXI. p. 39.
í. Therap olffberg, Beitrag zur Blindenstatistk. Wochenschr.
Zeep Sgiene des Auges 1893.
= A. Ueber Blindenfürsorge. Zeitschr. f. Kranken-
April.
8, ;
| den no breyt, G. Bericht über die Thätigkeitder »fliegen-
l
|
|
dem
lan
i
SE re
Möge, 1898 S
burger med S Dologen Kolonne, von Dürtülliim Gouv. Ufa. Peters-
` Wochenschr, 1898 No. 1.
“urbericht
über das Jahr 1895 zum Archiv für Augenheilkunde I
2 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
9. Dagilaisky. Zur Thätigkeit der mobilen (oculistischen)
Kolonnen. Jeschenedelnik 1898 No. 5.
10 Belitowsky. Bericht über meine oculistische Thätig-
keit vom 1. Januar 1897 bis 1. Januar 1898. Wijestnik. Ophthaln.
1898 No. 2.
11. Brszosowsky,A. KurzerBericht über die Augenkranken
im Terzin’schen Kreise. Wjestnik. Ophthalm. 1898 No. 2.
12. Bayer, Franz. Kurzer Bericht über die Wirksamkeit
der Augenabtheilung (Augenheilanstalt) des Stefan’s Hospitales
in Reichenberg im Jahre 1897. Corr. Bl. d. Vereins deutscher Aerzte
in Reichenberg und Umgegend 1898 No. 1.
13. Mulder. Vyfde jaarlysch verslag von deinrichting
tot behandelingen en verpleginqg van beholftige en minrver-
mogende ooglyders te Groningen over 1897.
14. Bouvin. Achtste verslag der vereeniging Inrichting
vor ooglyders te s’ Gravenhage over 1897.
15. de Haas. Tweendertigste verslag der vereeniginptot
het verleenen van hulpaan minvermogende ooglydersvoorZuid
Holland gevestigd te Rotterdam over 1897.
16. Bock. Siebenter Bericht über die Abtheilung für].
Augenkranke im Landesspitale zu Laibach. (Vom 1. Januar bis | `
31. Dezember 1897.) po
17. Goblot. La vision droite Rec. d’Ophthalm. 1898 No. 1. `
18. Tailor, S. J. The vision of railway officials. Det, `
med. Journ. 1898. March. p. 815. ' CG
Schmidt-Rimpler (1) giebt eine umfassende Darstellung des Zu
sammenhang’s der Augenerkrankungen mit andern Körper- und Organleiden. Í
Durch eine reiche Casuistik werden die Krankheitsbilder illustrirt. Die
Litteratur ist ausgiebig zusammengestellt, um für specielle Studien einen be- :
quemeren Anhalt zu bieten. ,
Das 11. und 12. Heft des vortrefflichen Werkes von Czermak `
enthält den Rest der Operationen an der Sklera und die Operationen an der Iris. : |
Unter 522 Zöglingen aus 18 Blindenanstalten war, wie Golowin (5) `
berichtet, bei 55,3 °/, die Blindheit in Folge allgemeiner Körpererkrankunge!
eingetreten, bei 26,2 °/, nach selbstständigen Augenerkrankungen, bei 71°;
war die Blindheit angeboren und bei 4 °/, durch ein Trauma veranlasst. Nach
Variola trat Blindheit bei 28,5 °; ein, nach Blennorrhoea neonatorom
16,6 °;,.
Nach dem Bericht von Ischreyt (8) behandelte die fliegende Oph-
thalmologen-Kolonne von Dürtülli 1348 Kranke, darunter 994 Trachomats.
und machte 549 Operationen und kleine operative Eingriffe, darunter +l
Staaroperationen. Unter den 1348 Patienten fanden sich 284 unheilbar Blinde.
die Mehrzahl 122 hatte das Trachom verursacht. nächst demselben das
Glaukom 41.
|
II. Allgemeine Pathologie, Diagnose und Therapie. 3
Bayer (12) behandelte im Jahre 1897 in der Reichenberger Augen-
heilanstalt 830 Kranke (438 Männer, 392 Weiber). Die Zahl der grösseren
Operationen belief sich auf 200, darunter 63 Cataractextractionen, 34 Irid- `
ectomien (15 wegen Glaucom), 15 Enucleationen, 15 Schieloperationen.
Die Erfolge bei den Staaroperationen sind:
ganzer: 90 °/,,
mittlerer: 8,4 °/,,
0:21,69, Herrnbheiser.
Mulder (13) behandelte 1609 Patienten und machte 157 Operationen,
daronter 32 Staaroperationen, 19 Iridectomien und 18 Schieloperationen.
Bouvin (14) behandelte 1897 4328 Augenkranke und machte 188
Operationen, darunter 22 Staaroperationen, 26 Iridektomien und 56 Schiel-
operationen,
de Haas (15) hatte 1897 5086 Patienten. Unter den 203 Operationen
Taren 43 Staaroperationen, 18 Iridectomien und 78 Schieloperationen.
Im Landesspitale zu Laibach behandelte Bo'ck (16) im Jahre 1897
9H Augenkranke und machte 81 Staaroperationen, 65 Iridektomien, 7 Schiel-
Operationen, 14 Enucleationen und 205 anderweitige Augenoperationen.
Tailor (18) berichtet über 2 Fälle. Der erste Mann, ein Lokomotiv-
fibrer hatte gemischten Astigmatismus auf beiden Augen und eine Macula
if einem. Der andere besass Myopie, beträchtlichen Astigmatismus und
brische Amblyopie. Werner.
II. Allgemeine Pathologie, Diagnose und Therapie.
h 1 Uhthoff, W. Ueber die neueren Fortschritte der
kteriologie auf dem Gebiete der Conjunctivitis und Kera-
titis der Menschen. Samml. zwangl. Abhandl. aus dem Gebiete der
. Augenheilk, Herausgegeben von A. Vossius. II. 5.
a ` nm
|
20. Ra
h ndolph, C. E. Bakterien in der normalen Binde-
aut und
ihre Beeinflussung durch aseptische und anti-
septische Irrigation. Journ. Amer. Med. Assoc. 1898. Jan. 8.
2 Tanja. Influenza-Bacil. Geneesk. Tydschr. 1898, L. p. 736.
Be Straub, Over pathologische vaatoormin. Ibid. p. 574.
nn Ulrich, Ueber die Durchlässigkeit der Iris und der
nkapsel für Flüssigkeiten. Arch. f. Augenheilk. XXXVI, p. 197.
BE Liebrecht. Untersuchungen über die Adaption der
ma Netzhaut imkranken Auge. Arch. f. Augenheilk. XXXVI,
2 e
inflnen Bullot. La régénération del’epithelium corneen sous
5 ce de Ja morphine. Soc. Belge d’Ophthalm. 1897, Nov. 28.
d'De Ranvier, Jnfluence histogénétique d'une forme
escemer. @ propos de la regénération de la membrane de
et. Tribune med. 1898. févr. 2.
I*
4 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
27. Bach, L. Pathologisch-anatomische Studien über
verschiedene Missbildungen des Auges. v. Gräfe's Arch. für
Ophthalm. XLY. p. 1. |
28. True. Lesions obstetriciales de l'oeil et de se
annexes. Ann. d’Ocul. CXIX, p. 161.
29. Conner, Leartus. Amblyopie in Folge von Unter:
drückung, congenitaler-Unvollkommenheit oder Erkrankung.
Welcher Zustand? oder alle? . Journ. Amer. Med. Accos. 1898. Jan. 22.
30. Katz, R. A. Der Beleuchtungsvorrath und die indi-
viduellen Schwankungen des zur Arbeit nothwendigen Be-
lJeuchtungszimmer. Wratsch. 1898, No. 1.
31. Stöckl, A.C. Fremdkörper im Bulbus, Localisation
mit Röntgen-Strahlen. Wien. klin. Wochenschr. 1898, No. 7.
32. Hansell, HE, Die Röntgen-Strahlen in der Augen-
chirurgie. Journ. Amer. med. Assoc. 1898, Jan. 1.
33. Kibbe, A B, The utility of the X Rays in detecting |
and weating metallic particles in the eye. Arch. of Ophthalm. `
XXIV, p. 512. l
34. Gunsberg. Versuch die Röntgen’schen Strahlen zur
Constatirung eines Fremdkörpers im Auge zu verwenden.
Wjess. Ophthalm. 1898, No. 2.
35. Dunlavy,G.C. Wann ist die Evisceration der Enu-
cleation vorzuziehen. Journ. Amer. med. Assoc. 1898, Jan. 1.
36. Fox. L. W. Implantation einer Glaskugel zur Stütze
eines künstlichen Auges und Mules Operation zur Ersetzung
der Enucleation des Augapfels. Journ. Amer. med. Assoc- 1898, Jan. 8.
37. Pick, Albert. Ein Experiment an einem Kaninchen-
auge zur Erhaltung eines unzerbrechlichen, elastischen
künstlichen Glaskörpers nach Evisceration. Ibid.
38. Schmidt. Nachtrag zudem Artikel Enucleatio bulbi
mit beweglicher Prothese. Zehenders klin. Monatsbl. f. Augenheilk.
XXXVI, p. 67.
39. Berry. G.: On the treatment of some of the more
common eye affections. Edinburgh. med. Journ. 1898, p. 50, p. 16°.
p. 272 u. p. 358.
40. Guttmann, E. Die Hydrotherapie in der Augenheil-
kunde. Wochenschr. f. Therap. u. Hygiene des Auges I No. 12 u. 13.
41. Herrnheiser, J Wann sind Verbände, wann kalte
oder warme Umschläge bei der Behandlung von Augenkrank-
heiten angezeigt? Die ärztliche Praxis XI, No. 1—3.
42. Hjort. Zur offenen Wundbehandlung am Augėè
Wochenschr. f. Therap. u. Hygiene des Auges. I, 14, p. 107.
43. Galezorski. De la thérmométrie oculaire et de son
utilité dans le diagnostic de certaines maladies des yeux
Rec, d’Ophthalm. 1898, No. 1, p. 12.
44. Snegirew, K. Der therapeutische Werth der Vib
rations-Massage bei verschiedenen Augenkrankheiten. Wiel,
Ophthalm. XV, 1. p. 1.
Lu Ben,
a taggen
| ii az
II. Allgemeine Pathologie, Diagnose und Therapie. 5
45. Snegirew. Ueber denEinfluss derVibrations-Massage
auf die Diffusion aus dem Conjunctivalsack in die vordere
kammer. Medic. Obos. 1898, No. 3.
Nach Uhthoff (19) sind als Erreger von Conjunctivalaffektionen beim
Menschen folgende Mikroorganismen anzuerkennen. Der Neisser’sche Gono-
ocus, der Frän kel Weichselbanm sche Diplococcus (Pneumococcus), der
och Week sche Bacillus, der Streptococcus pyogenes, der K lebs-Löffler’sche
Diphtheriebacillus, der Diplococcus (Morax) die Staphylokokken und die Diplo-
kokken (Pseudogonokokken) acuter Follikularkatarrhe der Conjunctiva. Als
vereinzelte Befunde sind noch anzuführen der Mikrococcus minutissimus (Bach)
und ein Bacillus (nach Gram färbbar), ganz neuerdings bei epidemischer Con-
ik beschrieben von Gromakowski, ferner einzelne Fälle von Con-
Anctivalinfektion durch Bacterium Coli. Die Tuberkelbacillen, Leprabacillen,
Baeillen des Rhinoskleroms, Actinomyces, Soor, Leptothrix buccalis, Strepto-
Im u. s, w, hommen, obwohl bei Conjunctivalerkrankungen gefunden, als
Erreger einer Conjunctivitis im eigentlichen Sinne nicht in Betracht. Die
erosehacillen haben keine pathogere Bedeutung für die Aetiologie der Con-
Anetivitis, Die Frage nach dem Erreger der Trachoms ist noch ungelöst,
stimmig aber besteht die Ansicht, dass die Erkrankung auf Grond be-
Inmter Mikroorganismen entstehen müsse.
Als Mikroorganismen, welche bisher als Erreger von Keratitis beim
Menschen gefunden, sind zu nennen der Fränkel-Weichselbaum’sche
Äapsel-Diplocoecus, die Streptokokken, die Staphylokokken, der Pfeiffer’sche
Kajselbaeillus, der Bacillus pyogenes foetidns, das Bakterium Coli, der Bacillus
[Noceanens, der Diplobacillus, der Ozaenahacillus, der Aspergillus fumigatus, die
Toberkelbaeillen und Leprabacillen.
N Als Ergebniss einer Anzahl sorgfältig auszeführter Experimente, schliesst
ea dass die normale Bindehaut immer Bakterien enthält, aber
ni Zelt a von geringer ouer gar keiner pathogenet Natur sogn Es
E E oons dieselben uiter gewissen EE wiez B.
BE Ze der EE EECHER un Ku LA
Ee E des EE mit antiseptischen Flüssigkeiten
| n daher von Bakterien nicht befreien. Burnett.
Dag engen zn, seit dem 3. SE nd durch maculae,
tachislvender Se 2) berichtet, EE plötzlich Panophthalmie mit
wN Se WE au dem ler wurden Culturen SECH und
entwickelten sich Reinkulturen von Iufluenza-Bacillen.
Nach AR SCH | Westhoff.
ersuchen von Ulrich (23) kann der Humor aquens durch
lureh filtriren. Die Filtration durch die Iriswurzel ist aber nicht
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af einzig. C !
` „Pmunieationsweg zwischen vorderer und hinterer Kammer, viel-
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6 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
mehr existirt noch ein zweiter unter der Pupille hindurch. Auch konnte er
feststellen, dass Flüssigkeit durch die Linsenkapsel unter einem gewissen Druck
durchtreten kann. |
Unter Adaption versteht man die Zunahme der Empfindlichkeit des
Auges für Licht in der Dunkelheit und zwar in der gesammten Ausdehnung
des Gesichtsfeldes. Liebrecht (24) fand, dass die Adaption des Auge
nicht wesentlich gestört ist bei den einfachen uncomplicirten Trübungen der
sonst klaren Medien. Bei Retinitis albuminurica, diabetica, circinata, Chorioi-
ditis disseminata und plastica findet sich normales oder fast normales Adaptions-
vermögen der Netzhaut. Chorioretinitis, Pigmentdegeneration der Netzhaut
(Retinitis pigmentosa), Ablatio retmae. Netzhantblutungen und Myopia excessiva
bewirken Störungen derselben. Bei dem paremchymatösen Erkrankungen des
Sehnerven und zwar sowohl bei den primären, wie den secundären tritt
Adaptionsstörung ein, vermisst wird dieselbe bei den interstitiellen Erkrankungen,
wenn sie oder so lange sie nicht die Nervenfasern selbst zerstören. Die Unter-
suchungen Liebrechts bei Erkrankungen der centralen optischen Leitungs-
bahn haben kein einheitliches Resultat geliefert. Die Hemeralopie ist nicht
die Folge eines Adaptionsmangels. Die Adaption ist aber exquisit verlangsamt
und regionär verschieden.
Bullot (25) hat bei zwei Serien von Kaninchen gleichgrosse Epithel-
scheiben der Hornhaut ausgeschnitten. Eine Serieerhält in regelmässigen Zwischen-
räumen Morphineinspritzungen, während die andere Serie zum Vergleich dient.
Die erhaltenen Resultate zeigen, dass das Morphium den Epithelregenerations-
process verlangsamt. Sowohl die Ausbreitung der benachbarten Epithelzellen
auf die entblössten Stellen als die Zelltheilungsprocesse gehen langsamer vor sich.
Sulzer.
Ranvier (26) hat die nach Verletzungen des Descemet'schen
Membran auftretenden Regenerationsvorgänge näher beobachtet Die erste
Stufe derselben ist eine Wucherung der Endothelzellen die zur Bildung mehr-
schichtiger Zellenhäufungen Anlass giebt. Die Basalmembran erscheint zwischen
dem Endothel und dem Hornhautgewebe — die Endothelwucherung hat die
Lücke in der Endothellage geschlossen — aber nicht überall zu gleicher Zeit.
wie beim Embryo, sondern erst nur längs der Ränder der in der ursprüng-
lichen Basalmembran geschaffenen Lücke. Von da breitet sie sich allmälich
bis zur Mitte der Wunde aus. Die durchschnittene Basalmembran krümmt
sich in der Richtung der Hornhaut, sodass die Convexität der gekrümmten
Ränder nach der vorderen Kammer gerichtet ist. Die Neubildung der Des-
cemet’schen Basalmembran nimmt ihren Anfang an der gekrümmten Con
vexität und nicht an den Schnitträndern. Es handelt sich also nicht um ein
Auswachsen der durchschnittenen Membran, sondern um eine Neubildung. Die:
Neubildung entsteht durch den Einffuss der alten Membran auf die wuchernden
Endothelzellen. Sulzer.
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P r -7
Ey wn m e e o
nr me- vlt Ba H
II. Allgemeine Pathologie, Diagnose und Therapie. q
Bach (27) bespricht in seiner Abhandlung die Orbitalcyste, typisches und
atypisches Iriscolobom, Korektopie, Mikrophthalnuss, typisches und atypisches
Linsencolobom, Colobom der Zonula Zinnii, Colobom der Sehnerven mit voll-
stindigem Mangel der Lamina cribrosa, Arteria hyaloidea persistens und Lenticonus.
Truc (28) giebt eine Zusammenstellung der hauptsächlich in der ge-
bartshälflichen Litteratur zerstreuten Beobachtungen über die während des Ge-
bartsactes auftretende Augenlesionen. Dieselben bestehen in Muskellähmungen,
Netzhautblutungen, Conjunctivalsuffusionen. Maggrier hat eine Anreissung
des Augapfels in Folge Anwendung der Zange bei stark verengtem Becken
auftreten sehen. Sulzer.
Aus dem sorgfältigen Studium seiner Fälle schliesst Conner (29), dass
unzweifelhafte Fälle von Amblyopie in Folge kongenitaler Affektionen be-
stehen. Dieselben können schielen oder nicht. Diese Augen können durch
Nichtgebrauch noch weiter geschwächt werden, und der Gebrauch bringt das
für das Auge normale Sehen wieder zurück. Es giebt keinen Sehverlust durch
Unterdrückung oder Hemmung des Sehcentrums. Es giebt Fälle von Mangel
anhaltenden Sehens, in Folge von Nichtgebrauch oder vermindertem Gebrauch.
Sie sind aber nie kongenital und werden oft durch geeignete Behandlung ver-
et. Alle Fälle von Amblyopie mit oder ohne Schielen müssen vom ersten
Augenblick an studiert, und jede Abweichung vom Normalen in der Refraktion
oler Bewegung korripirt werden. Burnett.
Katz (30) stellte eine neue Reihe von Versuchen an 37 Schülerinnen
w und überzeugte sich dass 1) das zum Lesen nöthige Beleuchtungsminimum,
ti Individuen des Schulalters, zwischen 1 und 16 Meter-Kerzen schwankt,
das 2) die zum Lesen nöthige mittlere Beleuchtungsstärke 4 bis 5 Meter-
Kerzen beträgt, und 3) dass man bei den verschiedenen Individuen bei ver-
Sthiedener auszuführender Arbeit, den nöthigen Beleuchtungsvorrath leicht
bestimmt, wenn man den Beleuchtungsgrad wählt, bei dem, in der geforderten
Join beim Vorstellen eines, die Beleuchtung ungefähr um das
u ache herabmindernden Rauchglases das Arbeitsobject noch eben erkenn-
Tt, Hirschmann.
nn Stöckl (31) gelang es in 2 Fällen wo Fremdkörper in der Sclera sassen,
j che auf keine andere Methode localisirt werden konnten, durch die Rüntgen’-
en Strahlen zu localisiren, sodass sie entfernt werden konnten.
bin aseli (32) beiden Fällen wurde der X-Strahl für die Ent-
E Gegenwart und Lage von Fremdkörpern im Ange erfolgreich
i e SC Stern stellte die Bilder dadurch her, > er die Platte
èr Ente ne befestigte und die Lampe unter einem Winkel von 45° auf
»-sengesetzten Seite anbrachte. Burnett.
Kibbe (33) hat eine Anzahl von Experimenten an Augen solcher
Patient
e . . KL
i semacht, in deren Augen Metallsplitter entweder sicher vorhanden
8 Bericht über aie Fortschritte der Augenheilkunde.
waren oder vermuthet wurden, um festzustellen, was bei der Diagnose solcher
Fälle X-Strahlen leisteten. Er kommt zu folgenden Schlüssen:
1. Metallische Fremdkörper mit Ausnahme von Aluminium können mit sehr
seltenen Ausnahmen sicher festgestellt werden.
2. Ihre Lage lässt sich so genau feststellen, dass dadurch ein Weg zum
operativen Vorgehen gegeben ist.
3. Der Erfolg hängt in hohem Masse ab von der Beschaffenheit des Appa-
rates, von der Geschicklichkeit und Erfahrung des Operateur's und von
dem Verhalten des Patienten.
4. Man muss ein zu langes Exponieren vermeiden, damit keine Dermatitis
erfolgt. | Greeff.
Günsberg (34) gelang es in einem von zwei Fällen bei einem Fremd-
körper im Auge durch die Röntgen’schen Strahlen ein taugliches Bild zu
erhalten. Hirschmann,
Dunlavy (35) kommt nach seiner Erfahrung zu dem schliesslichen Er-
gebniss, dass wenigstens zwei.Zustände bestehen, bei denen die Evisceration
die Stelle der Enukleation annehmen muss: bei Anfüllung des Augapfels mit
Eiter und bei Existenz einer acuten Entzündung. Burnett.
Fox (36) hat vierzehn Mal eine Glaskugel hinter die Bindehaut des
Stumpfes nach Enukleation eingepflanzt, um eine festere und bessere Stütze
für.ein künstliches Auge zu gewinnen. Zwei Kugeln fielen zehn Monate nach
der Operation wieder heraus. Die Ränder der Bindehaut werden durch 5
oder 6 Nähte vereinigt; die Operation hat keine Schmerzen im Gefolge. Er
giebt auch das Ergebniss seiner Erfahrung mit der Operation von Males, bei
der er jetzt eine silberne statt einer gläsernen Kugel in den entleerten Bulbus
einsetzt. Dies war in den 82 Fällen, in welchen er diese Operation ausge
führt hat, äusserst zufriedenstellend. Burnett.
Pick (37) schlägt vor, eine weiche oder harte Gummikugel an Stelle
der gläsernen oder silbernen Kugel zu setzen, welche dazu gebraucht wird.
die Höhle des Augapfels nach der Evisceration auszufüllen. Sie ätzt nicht.
ist schmiegsam und bricht daher nicht leicht. Burnett.
Hernheiser (41) bespricht zunächst die Indicationen für das Anlegen
des Druckverbandes, sowie des Schutzverbandes, darauf die für kalte und
warme Umschläge. Erstere sind am Platze bei starken Entzündungsersche-
nungen von Seiten der Bindehaut, bei Episcleritis, die letzteren bei acuten
Erkrankungen des Uvealtractus, dem acuten Glaukomanfall, der Panophthalmie.
den Neuralgien der Trigeminus und den Erkrankungen des Schnervs.
Galezowski (42) hat ein Ophthalmo-thermometer construiren lassen
(Pechant, opticien, 31 quai des Grands-Augrustins) dazu bestimmt, die Tempe-
ratur des lebenden Auges zu bestimmen. Das Quccksilberseservoir hat eine
Form die erlaubt dasselbe in die untere Uebergangsfalte einzubringen. wo €
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Ili. Heilmittel und Instrumente. Q
wihrend drei Minutem verbleibt. Die normale Temperatur der untern Um-
shlagsfalte schwankt zwischen 35° 7 und 36° 2.
Snegirew (44) wandte die Vibrations-Massage, mittelst des Edisson’-
chen Vibrations-Apparates, nach Maklakow’s Angabe bei 21 Kranken:
an 127 Augen, bei verschiedenen Augenerkrankungen an, und erhielt vor- `
trefliche Erfolge. Er erzielte vollständige Heilung an 24 Augen mit folli-
"däer Entzündung nach 4 bis 6 Sitzungen, an 15 Augen mit Phlyctänen in
1 bis 5 Sitzungen, an 3 Augen mit Iritis serosa, 8 Fällen von Seleritis und
Episeleritis, nnd in 3 Fällen von Hypopyon-Keratitis; an 36 Augen mit Horn-
hautfleken und Leucomen erlangte er bedeutende Besserung des Sehvermögens.
bein Glaucom bewirkte die Massage eine Herabsetzung des intraocul. Druckes.
Bei traumastischer Cataract begünstigt die Vibrations-Massage die Aufsaugung
der Staarımassen. | Hirschmann.
Zur Bestimmung des Diffusionsgrades benutzte Snegirew (45) die
lorimetrische Methode von Beljarminow. Die Versuche wurden an 6 — 12
monatlichen Kaninchen angestellt, 12 Versuche an lebenden, 3 an durch Chloro-
orm eetödteten Thieren. Die Massage wurde, nach Eintröpfelung der Fluores-
“lösung in den Conjunctivalsack beider Augen, an einer begrenzten Stelle
ler Hornhaut, oder an der ganzen Hornhaut, 2 bis 20 Minuten lang applicirt,
mmer blos am rechten Auge (das linke Auge blieb als Contralauge). Die
bifusion war jedesmal am massirten Auge stärker. Die Vibrationsmassage
"nie die Diffusion bedeutender, als einfache Massage. Sie übt eine
‘recte Wirkung auf die Hornhaut selbst; die der Massage unterworfene Horn-
ai “ar jedes Ma] intensiver gefärbt, als die des Contrallauges und, bei
SC Massage, die massirte Hornhautstelle intensiver als die übrige Horn-
TT. Das Hornhausepithel blieb intact. | Hirschmann.
HI. Heilmittel und Instrumente.
Gen Bert, E. Hyoscin (Scopolamin) und Hyoscamin.
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path. Klinik Ba. I, 2, p. 29,
T nner, A DieChemiederAtropin-Alkaloide, Centralbl.
n Senheilk, Bd. XXII, p. 1.
d
Math Sens. E. Protargol beiAugenleiden. Zehender's klin.
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Anmer i t, A. Note on Protargol in ophhalmic practice.
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49. Pi
“. prak
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60. Kotter, W. Een omvouwbaer Brilestel. Nederl. Oogheelk. }
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62. Wilson, H. On the equivalent refraction of tw
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66. Schoute, G. J. Waarnemingen met een enkelen neto- `
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Drahtgitfers. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. Bd. XXII, p. 65. `
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Celluloid für den Handgebrauch. Ophthalm. Klinik 1898, No. 5.
71. Fox, W. New ophthalmic operating table. Arch. of
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r
72. Asmus, E. Das Sideroskop und seine Anwendung.
Wiesbaden 1898. J. F. Bergmann.
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Entfernung von Stahlsplittern aus dem Augeninnern. Amer.
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74. Haab, ©. Skizenbuch zur Einzeichnung von Augen:
spiegelbilder. München 1893. J. F. Lehmann. 2. Aufl.
U u "r E
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PEONO, E Eft EE SE E E ` Wee
III. Heilmittel und Instrumente. l 11
Nach Emmert (46) sind Hyoscin und Scopolamin, chemisch, physio-
logisch und klinisch identisch. In einer Lösung 1; 1000 ist dasselbe sowohl
wegen der Beständigkeit seiner Wirkung, als auch wegen anderer hervot-
ragenden Eigenschaften das zur Zeit beste Mydriaticum. Scopolamin und
Atroscin sind, wie Meyer (47) berichtet, nahe verwandte Substanzen. Das
Unterscheidende liegt nur in ihrem verschiedenen Gehalt an Krystallwasser
und an ihrem verschiedenen optischen Verhalten. Fs verhält sich das optisch
aktire Hyoscyamin, das sog. Atroscin zum aktiven Scopolamin ähnlich wie
das optisch aktive Hyoscyamin zu dem optisch inaktiven Atropin. Unter
denselben Bedingungen, unter denen chemisch das Hyoscyamin in Atropin
übergeht, geht das aktive Scopolamin in das inaktive Scopolamin oder
Atroscin über. Einige Tropfen einer 0,4°/,igen Lösung in das Auge ge-
träufelt, veranlassen nach 7 Minuten eine Erweiterung der Pupille, welche
ach 25 Minuten ihr Maximum erreicht und 6 bis 8 Tage dauert. Das
Scopolamin zeigt dasselbe Verhalten wie das Atroscin. Die Lähmung der
Accommodation erfolgte bei letzterem 10 Minuten und war vollständig 30
bis 35 Minuten nach der Instillation. Toxische Wirkungen in Form von
Schwindel, Pulsbeschleunigung und Trockenheit im Halse kamen zuweilen
uch Atroscin vor. Bei pathologischen Fällen wurde eine intensivere Wirkung
der Atroscin gegenüber dem Scopolamin beobachtet. Auffallend bleibt die
Häufigkeit leichter toxischer Erscheinungen, sowie das zuweilen vorkommende
Versagen der Wirkung auf die Accommodation.
In den verschiedenen Solanaceen aus den Gattungen Atropa, Hyoscyamus,
Datura, Mandragora, Solanum, Anisodus sind nach Pinner (49) zwei Alkaloide
enthalten, das Hyoscyamin, welches sich durch die Einwirkung von Alkalien
M eine isomere Base, Atropin, verwandelt und das Hyoscin oder Scopolamin.
Das Duboisin enthält neben Hyoscyamin Hyoscin und noch andere nicht
“ugend erforschte Alkaloide.
5 ‚Pergens (50) behandelte eine Reihe von Conjunctivalleiden mit einer
` bi 20°, igen Protargollösung, bei welchen allen ein günstiges Resultat
erreicht wurde,
ug Nach Eberson (52) ist das Ichthyol ein sicheres Mittel zur Be-
“tigung der Trachoms, indem es den Verlauf dieser Krankheit bedeutend
a und eine glatte Heilung herbeiführt. Diese Behandlung ist besonders
“ Kindern warm zu empfehlen. Das Ichthyol bringt Bindchautkatarrhe
nit and ohne Complicationen seitens der Hornhaut in kürzester Zeit zur
Hei ; á
SE Es ist ein mächtiges Mittel zum Aufleellen von Narbenbildungen
Orneg,
an (53) fand, dass Antinosin in 1 bis 20/,iger Lösung ein
Mittel für Formalin bei katarrhalischer, palpebraler und folliku-
Munktivites sei. Es reizt nicht wie Formalin. Burnett.
Colen
Ru
tutes Ersatz
lárer K
12 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Das gelbe Quecksilberoxyd der sog. Pagenstecher’schen Salbe mus
nach Pagenstecher (55) in der Art bereitet werden, dass man eine Lösung
von stark verdünntem Quecksilberchlorid mit einer Lösung von Aetzkali fällt
mit der Vorsicht, dass man die Chloridlösung unter beständigem Umrühren
zur Kalilösung fügt und nach Beendigung der Fällung Kali im Ueberschus
vorhanden ist. Der Niederschlag wird mit rein destillirtem Wasser sofort
und so lange unter Abschluss des Lichtes ausgewaschen, bis die Ablauf-
flüssigkeit mittelst salpetersaurem Silberoxyd keine Spur von Chlor zu
erkennen giebt, und hierauf bei sehr gelinder Wärme getrocknet. Das
Quecksilberoxyd muss sehr fein verrieben werden. Als Constituens wird am
besten Vaselin verwandt. Am meisten eignet sich eine 5 bis 10°/ ige
Praecipitalsalbe.
Die Aufgabe die Refraction. von zwei cylindrischen Gläsern zu be-
stimmen, die mit ihren Axen in irgend einem Winkel aufeinandergelegt sind.
lässt sich auf verschiedene Weise lösen. Die Lösung von Donders ist ver-
hältmässig einfach und die Resultate werden in Krümmungsradien gegeben.
Aehnlich ist die Methode von Weiland, nur sind die Resultate in Dioptrien
gegeben. Jachsen und Hay erreichen das Ziel mit elementarer Mathematik.
Die Methode von Heath ist elegant, erfordert aber beträchtliche mathe-
matische Kenntnisse. Wilson (62) bringt eine neue Methode vor, zu deren
Verständniss die Kenntniss der höheren Mathematik erforderlich ist, so dass
sich hier eine Wiedergabe nicht eignet. Greeff.
Unter andern Verbesserungen des Stereoskops, die von Oliver (63)
ausgeführt und für den Ophthalmologen von Werth sind, befinden sich
folgende: 1. Sphero-prismatische Oculare, in separaten Zellen gehalten, jedes
wie bei Probierbrillen graduiert, mit hinzugefügten halbkreisförmigen Furchen
für andere Linsen und Prismen. 2. Jedes Ocular ist so in eine Grabe ein-
gepasst, dass es unabhängige zirkuläre Rotation in irgend einem angebenen
Meridian gestattet; 3. genaue Messung der interpupillären Distanz; 4. Ap
passung für vertikale Unterschiede der pupillären Zentren; 5. Verbesserungen
in den Prüfungshaltern und Prüfungskarten. Burnett.
Baxter’s Methode (64) besteht darin, vor jedes Auge einen Stab wd
ein Prisma zu setzen (wie bei Prince’s oder Holmes’Phorometer), welche
einen entfernten Lichtpunkt mit einer mit beiden Augen gesehenen Linie ver-
binden. Wenn dabei die schrägen Muskeln normal functioniren, so werden
diese Linien horizontal gesehen, andernfalls erscheint die eine oder die
andere gesenkt, grade wie nach der Methode von Savage bei der Prüfung
für die Nähe. Die Drehung der Prismen im Phorometer, welche nothwendig
ist um die gesenkte Linie wieder horizontal zu machen, gibt den Grad dr
Insufficienz der schrägen Muskeln an.
Freen TE wm, mm, r wë,
je
III. Heilmittel und Instrumente. 13
Es ist dem Rezensenten immer so vorgekommen, als ob diejenigen
Beobachter, welche sich mit den schrägen Muskeln beschäftigen, die rotirende
Wirkung der senkrecht wirkenden Muskeln bei diesen Erscheinungen in
Rechnung gezogen haben. Burnett.
Die Beschreibung des Instrumentes von Hinschelwood (65) ist ent-
halten in den Transactions of the Royal Soc. Vol. XII, Es ist im Prinzip
ebenso wie das Ophthalmometer von Javal und Schiötz, nur wird ein
iinfacher Bogen benutzt. Der Bogen kann durch ein Iris-Diaphragma ver-
stellt werden, so dass die Doppelbilder in Contact gebracht werden können.
| Werner.
Praun (68) empfiehlt das von Fuchs zur Nachbehandlung von Staar-
Operationen angewandte Drahtgitter. Er hat dieselbe nach einer grossen Zahl
vn Operationen sowie bei Verletzungen mit gutem Erfolge verwendet.
| Das Ascher’sche (70) Perimeter ist eine kleine Hohlkugel aus Cellu-
bid, das der Patient selbst in der Hand hält. Dasselbe empfiehlt sich infolge
` ts geringen Gewichts, ausserdem ist die Beleuchtung infolge seines trans-
fareaten Mantels in allen seinen Theilen dieselbe.
Fox (71) beschreibt einen neuen Operationstisch für Augenärzte, der
mr ans Eisen und Glas besteht. ` An der Seite ist aus dem Glas ein Halb-
reis ausgeschnitten, in den der Operateur hineingeht, damit er nie dem
"et des Patienten direkt gegenüber steht. Am Kopfende sind seitlich
Fkrûmmte Eisenstangen, durch welche der Kopf festgestellt wird. Der Tisch
“nd in Philadelphia bei Yarnell u..C. gemacht. Greeff.
Asmus (72) giebt eine genaue Beschreibung des Sideroskop’s, eines
"enetischen Instrumentes, welches die Aufgabe hat, Eisen- und Stahlsplitter
m Innern des Auges nächzuweisen und zu localisiren.
a (73) berichtet über zwei Fälle von Entfernungsversuchen von
lückchen aus dem Augeninnern durch den grossen Magneten von Haab.
Eulen, einem bereits früher in diesem Archiv veröffentlichten Falle war die
SC e nach Erweiterung der ursprünglichen Wunde erfolgreich. Der
all schlug fehl, weil der Fremdkörper durch das Auge hindurch
ferange p :
u n und auf der Aussenseite der Sclera nahe dem Schnerven ge-
Ent Burnett.
Das
Haab’sche Skizzenbuch (74) soll das rasche Festhalten wichtiger
elbilder möglichst einfach und leicht machen, und ist daher sowohl
sern wie auch den Geübteren in hohem Masse empfehlenswerth.
ANgenspieg
er Anfin
14 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Für Abschnitt IV—VII Referent
Dozent Dr. St. Bernheimer, Wien.
IV. Anatomie.
75. Laffay. Anastomose nerveuse entre le nerf nasal
et le nerf lacrimal; anomalie du ganglion ophthalmigne.
Gazette des hopitaux de toulouse. Fev. 1898.
76. Wieling, J. Zur Anatomie des menschlichen Chiasma.
v. Graefe’s Archiv f. Ophthalm. Bd. XLV, 1, p. 75.
Der von Laffay (75) constatirten Anastomose zwischen dem Nervus
nasociliaris und dem Nervus lacrymalis liegt eine complieirte Anomalie de
Ganglion ciliare zu Grunde. An der Bifurcationsstelle dieser Anastomose trägt u
der Nervus nasociliaris ein kleines Ganglion, welches zwei feine Aeste zu
den kurzen Cilfarnerven sendet. ' Es handelt sich also um eine Verdoppelung
des Ganglion ciliare. i Sulzer.
Wieting (76) hat zwei Fälle von einseitiger Atrophie der Sehnerven
untersucht und an Horizontal- und Sagittalschnitten durch das Chiasma
(Weigert-Pal) die partiell gekreuzten Sehnervenfasern, wie so viele vor
ihm, nachgewiesen. — (Dass die Entwicklungsgeschichtlichen Forschungen
betreffend des Nervus opticus nöch zu keinem sicheren Resultat geführt
m -
D =
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G r N
haben, ist doch nicht richtig. Ref. hat schon 1888 und 89 (Arch. f '
Augenheilk. Bd. XX. Wiener klin. Wochenschrift 1896 No. 34 u. a. 0)
durch das Studium der Entwicklung der Markscheide im Chiasma de
Menschen, den Nachweis der partiellen Sehnervenkreuzung erbracht; des-
gleichen an zwei pathologisch-anatomisch untersuchten Fällen (Weigert scht
FL die Michel-Köllicker'’sche Totalkreuzung widerlegt).
V. Physiologie.
77. Reddingius. L'organe de la vue envisagé comme
système d’organessensitivs-moteurs. Annal. docul. TCXI., p. 17+
78. Bernheimer. St. Ein Beitrag zur Kenntniss der Be-
ziehungen zwischen dem Ganglion ciliare und der Pupillar-
reaction. A. v. Graefe's Arch. f. Ophthalm. Bd. XLIV, 3, p. 526.
en ui a
b mm rm ei ër nr D
79. Guillery. Bemerkungen über Raum- und Lichtsinn. :
Zeitschrift f. Psych. u. Phys. der Sinnesorgane Bd. XVI, Heft 4, p. 242.
80. Fukala, V. Was ist die Aufgabe des Brücke'scha |
Muskels? Arch. f. Augenheilk. Bd. XXXVI, 1 u. 2, p. 65.
f $
EEE E I
V. Physiologie. 15
81. Hess, CG Experimentelle Untersuchungen über die
Nachbilder bewegter leuchtender Punkte. v. Graefe’s Arch.
Í Ophth. Bd. XLIV, 3, p. 445.
82. Loeb, J. Ueber Contrast-Erscheinungen im Gebiete
der Raumempfindungen. Zeitschr. f. Psych. u. Phys. der Sinnesorgane
Bi. XVI, H. 4, p. 298.
, 83. Koster, W. Nachtrag zu meinem Aufsatze; «Zur
Kenntniss der Mikropie und Makropie». v. Graefe’s Arch. f.
'phthalm. Bd. XLV, 1, p. 90.
DW Holder, W. A. The Flattering produced by the
Juta position of certain colors and of black and white,
ärch. of Ophthalm. Bd. XXVI, p. 1.
85. Duane, A. Lissing’s law. What does it mean what
i its practical value in diagnoses. Arch. of Ophthalm. Bd. XXVI,
p. 492,
%. Weiland, C. Are our present ideag about the
mechanism of the eye movement correct? Arch. of Ophthalm.
MAIL p. Ae
, d Buller, J. Anomalies in the functions of the ex-
Musie ocular muscles. Ophthalm. Rev. Bd. XVI, p. 363.
| Bernheimer, (78) gelang es mit, der Nissel‘schen Methode der
Yinären Reizung durch Experimente am Affen: (Zerstörung der Hornhaut,
ut Schonung der Descemeti) nachzuweisen, dass im Ganglion ciliare Nerven-
"Witzen, welche nicht allein die Iris und den Ciliarkörper, sondern
sicherlich auch die Hornhaut versorgen. Ein wichtiger Umstand, der mehr
"gen die rein sympathische Natur des Ganglion ciliare spräche. Man
Tir denn annehmen, dass die im Ganglion vorgefundenen Degenerationen
A Zerstörung der Hornhaut auf die eventuell vorhandenen, spärlichen
"esnerven zurückzuführen sein.
2 Die in letzer Zeit aufgestellte Behauptung, es könnte sich in gewissen
ep orten Pupillenstarre um eine primäre Erkrankung des Ganglion
en dem primären, peripheren euer um EE
konten “rd durch die beschriebenen. Experimente hinfällig, da bei
Ges Zerstörung des Ganglion ciliare darnach auch irgendwelche
iae a in der Hornhaut auftreten müssten, was noch niemals
wurde,
Auch
Ren din
bilder auf
“Sentliehen
den bemerkenswerthen, interessanten Versuchen von Hess (81)
nach kurzdauernder Reizung des Sehorgans auftretenden Nach-
den stäbchenhaltigen und stäbchenfreien Netzhautbezirken im
gleichen Verlauf,
16 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Der Verlauf dieser Nachbilder ist in den wesentlichen Punkten unab-
hängig von dem Adaptationszustande des Auges.
Die Farbe des positiven Nachbildes nach kurzdauernder Reizung nit
farbigem Lichte stimmt im Allgemeinen mit der Farbe des zur Reizung '
benutzen Lichtes überein.
Die v. Kries’sche Darstellung des Nachbildverlaufes übergeht voll-
ständig die negative Phase, die regelmässig zwischen der primären Erregung
und dem positiven Nachbilde wahrgenommen wird, sowie auch jene, die bei
Anwendung etwas grösserer Lichtstärken nach dem positiven Nachbilde sich
häufig noch beobachten lässt.
Hess meint, dass die von v. Kries’sche Hypothese, wonach in den
Zapfen die Empfindung Weiss (trichromatisch nach Young-Helmboltz
zu Stande komme, in den Stäbchen dagegen monochromatisch, durch beliebige
Erregung derselben, unlıaltbar sei; denn es lasse sich durch des Verf’:
Versuchsanordnung (s. O.) zeigen dass diese v. Kries’sche Hypothese dit
einschlägigen Thatsachen zum einen Theile nicht zu erklären vermag, zum
anderen mit denselben direct im Widerspruch stehe.
Nach der Hering’schen Theorie lasse sich hingegen die ganze Grup“
von hierher gehörigen Erscheinungen in zureichender Weise erklären.
Das Flattern, welches auftritt, wenn man gewisse Farben ansieht, die
nn nn
on eh a
Pr u Sé A
neben einander gelegt sind. ist nach Holder (84) zuerst von Whentstort ,
1884 beschrieben worden und ist lange unser dem Namen der flatternden |
Herzen beschrieben worden. Meyerhausen hat es »Chromato-Kinogesit:
genannt und Schapringer »Metamorphopsiex durch Farbendifferenz.
Wenn zwei Farben von ziemlich gleicher Helligkeit neben einander gt
legt werden, so scheint eine Farbe über die andere dahinzugleiten, und di
Grenzen zwischen beiden verschieben sich fortwährend, wenn man die Augen
oder die Farben bewegt. Dies Flattern wird bedingt durch die negativen
Nachbilder von einer jeden Farbe, die auf die andere Farbe projicirt werden:
es wird am besten gesehen, wenn beide Farben so ziemlich gleiche Helliz-
keit haben, weil das Nachbild eines Gegenstandes am leichtesten entsteht.
wenn die umgebenden Gegenstände von derselben Helligkeit sind. Ein Nacb-
bild von kurzer Dauer giebt den Eindruck des Flatterns.
Schwarz auf einem reinen weissen Grund giebt leicht weisse Nachbilde”.
die entweder ein Blitzen oder Leuchten hervorbringen, je nach ihrer Daue
Schwarze Gegenstände scheinen also auf weiss zu flattern, ebenso wie nebe!
einander gelegte Farben von gleicher Helligkeit. Solche Nachbilder, welehe
entstehen durch die cumulative Ermüdung der Retina beim Lesen von aut-
einander folgenden Druckreihen, geben Veranlassung zu dem Unbehagen.
welches beim Lesen schlechten Druckes entsteht, und es ist die Aufgabe dò
Druckers, so zu drucken, dass das Unbehagen durch die Nachbilder auf gi
Minimum reducirt wird. Greeff.
VL Refractions- und Accommodations-Anomalien. 17
Listings Gesetz, das vor 40 Jahren aufgestellt wurde, wird von allen
Autoritäten acceptirt, jedoch sehr verschiedenartig ausgelegt. Hauptsächlich
stehen sich zwei Interpretationen gegenüber, die eine vertreten Autoritäten
vie Donders, die beiden Graefe, Mauthner u. A., die andere ganz
entgegengesetzte Helmholtz, Hering u. A.
Duane (85) kommt auf Grund genauer Untersuchungen zu der An-
sicht der ersten Autoren. Listing's Gesetz hat keine Bedeutung für die
Diagnose musculärer Lähmungen am Auge. Greeff.
Weiland (86) in seiner gründlichen, schönen und ausführlichen Arbeit
führt aus, dass in der Physiologie der Augenbewegungen noch viele Probleme
enthalten sind, und dass die Bewegungen in viel eomplicirterer Weise vor sich
geben, als in den Lehrbüchern dargestellt ist. Seine eingehenden Unter-
suchungen und Betrachtungen über diese Frage eignen sich nicht für ein
kurzes Referat. Wir werden auf die Arbeit unter den »Originalartikeln«
zurückkommen. | Greeff.
_ VL Refraetions- und Accommodationsanomalien.
88. Jackson, Ed. EntfernungderdurchsichtigenKrystall-
wegen hochgradiger Myopie. Ophtham. Recond, Febr. 1898.
89. Schreiber, P. Die Indication der Myopie-Operation.
der Festschrift zur Feier des 50 jährigen Bestehens der Med. Gesell-
schaft zu Magdeburg 1898. |
90. Hmedike, J. Beitrag zur operativen Behandlung hoch-
rfadiger Kurzsichtigkeit. Dissert. Berlin (Potsdam, Hayn’s
Erben) 1898. | |
9. Wilmer, W. H. A case of excessive myopia treated
section of the transparent lens. Arch. of Ophth. XXVI,
bi, |
92,
Zeitschr,
linse
dus
Schön. UeberStaphylomaposticum, Conus und Myopie.
f. Heilkunde 1897, Bd. XVIII.
wo Reddingius. Verhoogde irritabiliteit der accommo-
le, Nederl. Oogheelk. Bydragen V, p. 30.
He Rählmann. UeberdieAnwendung der hyperbolischen
Mus Ge Keratokonus und unregelmässigem Astigmatis-
Ge ehender’s klin. Monatsbl. f. Augenhlk. Bd. XXXVI, p. 33.
chart, "che Einige Bemerkungen zur Messung der Seh-
06 f. Augenhlk. Bd. XXXVI, 1 u. 2, p. 143. Bu
Hornha teiger, A. Zur Aetiologie und Variabilität des
. 128 Ntastigmatismus. Arch. f. Augenhlk. Bd. XXXVI, 1 u. 2,
kuck Ääten, O. Der heutige Stand der operativen Behand-
No. lu. « adiger Myopienach Fukala. Wiener med. Presse 1898,
di Ostw
"meter: Arch
Literatarberi ht ù
alt, F. Beiträge zur Dioptrik des Auges. A. v.
iv f. Ophth. Bd. XLIV 3, p. 565.
ber das Jalır 189% zum Archiv für Augenheilkunde. II
18 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Jackson (88) berichtet über einen erfolgreichen Fall von Operation
an der durchsichtigen Linse wegen Myopie. Die durch Skiaskopie bestimmte
Refraction war R. — 13.50, J. — 3.25—55°; V. = Blae L. — 18.50, J,
— 1.50, 100°; V. = Bis, Beide Augen wurden nach Fukala’s Methode
operirt und schliesslich war V. wie folgt: R. + 2.50, J. + 2.75 = 5h; L
+ 2, J. + 2—160° = D, Es folgt eine allgemeine Betrachtung der
ganzen Frage, einschliesslich eines Berichts über die Veränderung der Gröse
des Netzhautbildes, welche durch die Entfernung der Linse herbeigeführt is.
Die Incision zur Enfernung der Kortikalis soll nach seinem Vorschlage in
solcher Richtung angelegt werden, dass sie nach der Heilung zu mehr oder
weniger vollständiger Verbesserung des bestimmten Astigmatismus der Horn-
haut führen soll. Burnett.
Schreiber (89) hat durch seine Fälle operativ behandelter Myopie
und durch jene Anderer belehrt, mit vollem Recht sich Jenen angeschlossen,
welche die Indicationen zur Myopieoperation bedeutend einschränken. Die
äusserste Myopiegrenze, bis zu welcher operativ vorgegangen werden darf,
muss unbedingt 16.0 D. bleiben. Sollte indessen der betreffende Myop mit
dieser Kurzsichtigkeit noch arbeitsfähig sein, so ist keinesfalls die Operation
vorzunehmen.
Einäugige hochgradige Myopen sind überhaupt nicht zu operiren, da
die Operation dann doch nicht absolut gefahrlos ist.
Die jugendlichen Myopen bis 14 Jahre sind einfach zu discindiren.
Bei älteren Myopen kommt man damit gewöhnlich nicht aus, sondern wird
die Linearextraction nachschicken müssen.
Für ältere (Erwachsene) Myopen empfiehlt Verf. die auch von Anderen
vorgeschlagene und ausgeführte Extraction der durchsichtigen Linse.
Haedike (90) hat die an der Schweigger’schen Klinik operirten
Fälle von hochgradiger Kurzsichtigkeit, 50 an der Zahl, tabellarisch zusammen-
gestellt und kritisch verwerthet. Hervorgehoben muss werden, dass diese
Patienten immer nur auf einem Auge operirt wurden, der Werth dieses
Materials immerhin eine ungleich grösserer ist, als wenn es sich um eine viel
grössere Zahl doppelseitig operirter handelte.
Verf. kommt auf Grund dieser längere Zeit beobachteten Fälle zur Ueber-
zeugung, dass bei hochgradiger Myopie die krankhaften Veränderungen des
Augenhintergrundes ganz unabhängig von einer Extraction der Linse in beiden
Augen gleichmässig progressiv bleiben.
Auch glaubt er, dass die Entfernung der Linse aus hochgradig myopi-
schen Augen keinen Einfluss auf die Entwickelung einer Netzhautablösung
nehme.
Schön (92) bespricht die im XVI. Bande der Zeitschrift für Heilkunde
veröffentlichte Arbeit von Schnabel und Herrnheiser. Et nimmt zu-
nächst für verschiedene darin festgestellte Thatsachen die Priorität für sich
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VII. Muskeln und Nerven. 19
in Anspruch. So z. B. soll Verf. schon 1885 das Zustandekommen der Ver-
zerrung des myopischen Sehnerven durch das anatomisch nachgewiesene Um-
klappen der Sehnervenscheide erklärt haben. Die daraus folgende anatomische
Beschaffenheit des Conus will Schön auch schon in seinen späteren Arbeiten
sor den Verfassern, wie diese selbst, dargestellt haben. Trotzdem ist er der
Ansicht, dass der gangbare Name Scleralring beibehalten und nicht dafür
Scheidenring gesagt werde. Die von den Verfassern angestellten Messungen
am myopischen Leichenauge hält Schön nicht für einwurfsfrei und glaubt
nicht, dass die von ihnen gezogenen Schlüsse richtig sind.
Wolmer’s (91) Patientin war eine Lehrerin von 35 Jahren. Sie hat
Rechts — 25 D. und 2.5 J. Astigmatismus. Links 18,0 D. und 2,5 D Ast.
Das rechte Auge wurde operirt. Sie erhielt eine runde Pupille und konnte
ohne Glas ®°;,, lesen. Das linke Auge benutzte sie für die Nähe.
Greeff.
Ostwalt (98) sucht in seiner Arbeit, die sich leider nicht im Detail
referiren est, nachzuweisen, dass es für die Praxis dringend geboten sei,
m der von Donders üblichen numerischen Bestimmung der Refractions-
(nalen durch die Brechkraft des corrigirenden Glases, ohne jegliche Um-
rechnung zurückzukehren.
VII. Muskeln und Nerven.
" I. de Wecker. La proportion des cas gu6erisables dans
strabisme. Ann. d’ocul T. C. XIX, p. 1.
100, Simonson, A. C. Ein Fall von Amblyopia ex anopsia.
Journ. Amer. Med. Assoc, 22. Januar 1898.
"RB k. D k š 7 * 8 + . vo. Z 3 eg k "e
FRENN o LtEtt, — Ae gengt mg EEE et ge E ru `
101. Bannistu, J. M. Ein Beitrag zum Studium der Dyna-
der Augenmuskeln. Annals of Ophth. Januar 1898.
eas Marlow, F. W. Zwei ungewöhnliche Fälle von
ismus. Ophth. Recond. Febr. 1898.
mik
Rat Reynolds, J. o Eine Methode zur Anwendung der
ne bei der Operation zur Verkürzung der Augen-
d n.
Journ. Amer. Med. Assoc. Januar 1898.
Disg A Bernheimer, St. Experimentelle Studien zur Kennt-
Tee Innervation der inneren und äusseren vom Oculomo-
phth pa orgen Muskeln des Auges. A. v. Graefe’s Archiv f
Mihm. Go EIV 3, P- 481 (Jg. XLIN) und Bericht der XXVI, Vers. d.
l ; esellschaft zu Heidelberg 1897, Wiesbaden, J. F. Bergmann.
lihmung Giebler, M, Uber recidivirende Oculomotorius-
Dr Inaug-Diss, Jena 1897.
den a A. Erörterunngen, dasSchen der Schielen-
end. Arch. f. Augenhik., Bd. XXXVI, p. 30.
107, R
shwa chnig, A. Augenmuskellähmungen durch Ge-
etastasen, Wiener klin. Wochenschr. 1898. No. 5, p. 102.
II?
20 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
108. Reddingius, R. A. Daş Schielen. Arch. f. Augenlk., !..
Bd. XXXVI, 1 u. 2, p. 92. |.
109. Weiss, L. Ueber das Verhalten des Gesichtsfeldes
der Schielenden. Bericht über die XXVI. Versammlung der Ophtbalm ı `
Gesellschaft zu Heidelberg 1897, Wiesbaden, J. F. Bergmann, p. 1%. |
| 110. Lechner, C. S. Abnorme willkürliche Augenbe-
wegungen. v. Graefes Archiv f. Ophthalm., Bd. XLIV, 3, p. 596.
De Wecker (99) schlägt vor, in der Behandlung des Schielens ver-
schieden vorzugehen, je nachdem Aussicht vorhanden ist, das Binocularsehen
wieder herzustellen, oder wenn es sich allein darum handelt, einen kosmetischen ,--..
Effect zu erzielen. An der Hand einer 3002 Fälle von Strabismus um-
fassenden Statistik sucht er festzustellen, welche Fälle die Wiederherstellung
des Binocularsehens voraussehen lassen. In diese Classe reiht Wecker in
erster Linie den Strabismus alternans (15°/,) ein, in welchem die Sehschärte , ..
beider Augen gleich ist. Er fügt allerdings bei, dass es sich mit dieser Be .
hauptung mehr um ein Desideratum, als um ein wirklich erreichtes Resultat
handle.
Das periodische Schielen des Hypermetropen mit guter Sehschärfe beider .
Augen (11°;/,) heilt durch das Tragen der corrigirenden Gläser mit vol-
kommener Wiederherstellung des Binocularsehens.. Die Heilung kann auch
spontan eintreten. Wenn die Schschärfe des schielenden Auges weniger als
1/, beträgt, so kann nicht auf die Wiederherstellung des binoculären Sehastes ' ~
gezählt werden. Dasselbe ist der Fall beim periodischen Schielen der Kur-
sichtigen, wo überdies die chirurgische Beseitigung der Ablenkung nöthig und |
oft schwierig ist. Bei der häufigsten Form des Schielens, dem permanenten
einseitigen Strabismus, findet die Wiederherstellung des Binocularsehens nur `
in etwas mehr als dem vierten Theil aller Fälle statt. Es ist also unnülz |
diese Kranken mit Sehübungen zu belästigen, wenn das schielende Auge eine
belangreiche Herabsetzung der Sehschärfe aufweist. Sulzer.
- ~- -— p e
Simonson’s (100) Fall betraf ein 8jähriges Mädchen mit linksseitigen .
Schielen und V. weniger als Fingerzählen auf A1. R.V. = j mit +? |
Mit + 2 wurde V. L. auf '%/,, gebracht. Mit Correction beider Aug ,
(+ 2.5) beständig getragen, verschwand der Strabismus und V. kam L.,
permanent auf 19... | Burnett.
Be D e
Em 2. d
Bannistu (101) untersuchte sorgfältig den Zustand der Augenmuskeln
von 100 Soldaten der Armee der Vereinigten Staaten, von denen keiner
über Sehstörungen oder Asthenopie klagte, und jeder physisch vollkommen war,
Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind sehr genau aufgezeichnet. Sir
sind sehr werthvoll, dass sie den, sozusagen, normalen Zustand der Augen-
muskeln bei durchschnittlich gesunden Menschen zeigen. Seine Schlüsse sind
folgende:
dm "fra ger
=
BE - — a
m -=e le Fe dE Cp em —
| Akdacen
NIE uke nnd Nerven | oi
L Der Grad von Adduktion (prismatische Konvergenz‘, welcher von
den meisten Autoren als für 6 Meter passend, angegeben wird, kann von ge-
sunden Augen nicht erreicht werden, es sei denn nach Uebung im Gebrauche
son Prismen. — Daher ist die zu erreichende Norm für die erste Unter-
suchung in der Sprechstunde zu hoch, und deshalb ist die Methode zur Messung
der Konvergenz durch adduktive Prismen unzuverlässig und irreführend. —
2. Prismatische Konvergenz (33 cm.) für die Nähe ist ebenfalls irre-
führend, und ist keine genaue Probe für die wirkliche Kraft der Konvergenz.
3. Die Bestimmung des Nahepunktes der Konvergenz und die Berechnung
des Konvergenzmaximums nach Landolt, sind die einzig richtigen Probe
für die wirkliche Konvergenzkraft und die positive Konvergenz.
4. Im Gegensatze zu den allgemeinen Ansichten kann Abduktion (pris-
sch Divergenz) für die Entfernung weit unter 6° in gesunden Augen
a, und folglich ist es falsch auf dieser Basis allein anzunehmen, dass
solche Fälle pathologisch sind.
A Es besteht für gesunde Augen keine positive bestimmte Beziehung
Diaen prismatischer Konvergenz und Divergenz, und es ist nicht richtig,
m behaupten, dass solche Augen ohne Uebung mit Prismen bei 6m. ein Ver-
Wine zwischen diesen Funktionen von 3: 1 oder 7: 1 zu Gunsten der
Konvergenz zeigen müssen, wobei dte Abduktion nicht unter 6° fallen darf.
6. Wir können Sursumduction nnd Deorsumduction, für die Entfernung
ngefähr dasselbe, dem Grade nach in etwa 70 °/, gesunder Augen erwarten,
"bei jede Funktion den Betrag von 2° erreicht.
Be SE gesunden Augen besteht e in etwa 60°], ES Fälle
Ss ntfernung, und die Behauptung ist unrichtig, dass Orthophorie für
“abe abnorm und verdächtig ist.
en a SC etwa 40°/, der gesunden Individuen. welche niemals GE
EN ere hatten, kann man eine geringe Heterophorie für die Ent:
Se ee und desshalb müssen wir nicht GEES dass jeder Patient
Gg eichten Grade von gestörtem Gleichgewicht der Augenmuskeln aus
tunde allein, sich gleich in einem ernsten Zustande betinde.
Burnett.
D
wat 's Fälle (102) waren, wie folgt:
FE the u Tenptomen, die i der Kindheit ausgeführt. paren:
ursprůnglich > binoculärem EEN im aiei von 18 Jahren, vielleicht
a Kon, Fall von goppeltem vertikalen ar nu
Tgenter Strabismus in Folge von traumatischer Paralyse beider
ten während der Kindheit. Verbesserung durch Operation.
Um geg | RUE
Feat aen A Dee zu DEEN wenn eng Tenotomie des ent
Alle Gewebe Es els nicht genügend korrigiert, greift Mc. Reynolds (103)
` einschliesslich der Bindehaut, Tenon’schen Kapsel und Muskel-
99 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
sehne mit einer starken Zange, so dass er in der Sehne eine Schlinge bildet.
Eine Kangorov-Naht wird dann eingelegt und geknüpft, während man dieGe `, `
webe in der Lage erhält. Dieselben vereinigen sich und die Kangorov-Nalt `
wird resorbiert. Burnett,
Bernheimer (104) konnte durch zahlreiche Versuche am Affen (Nissl'sche
Methode s. O) die Localisation der einzelnen inneren und äusseren, vom Deg
motorius versorgten Muskeln feststellen. Da die anatomischen Verhältnisse
der Oculomotorius-Kerngruppe des Affen jener des Menschen vollkommen gleich-
kommt, so sind die Befunde ohne Weiteres auf den Menschen übertragbar.
Die beiden beigegebenen chematischen Zeichnungen erläutern die Lage der
Einzelkerne und den Verlauf der Fasern.
Von hinten nach vorne, in sagittaler Richtung gruppirt, liegt im distalsten
Theile des Seitenhauptkerns, anschliessend an den Trochleariskern und in den
zugehörigen L.ateralzellen die Wurzelstätte des Rectus inferior des gekreuzten
Auges.
Daran reiht sich unmittelbar die Zellgruppe für den Obliquus inferior
des gekreuzten Auges. Aus dem dickeren ventralwärts gelegenen Kernantheil
entspringen Fasern, welche den Obliquus inferior des gleichseitigen Auge
versorgen. |
Es folgt darauf die Zellgruppe für den Rectus internus des gleichseitign `
Auges. Aus dem breiten dorso-lateralen Antheile dieser Zellgruppe entspringen
Fasern, welche zum selben Muskel des gekreuzten Auges ziehen.
Darauf folgen nacheinander erst die Zellgruppe für den Musculus rectus
sup. derselben Seite und in vordersten Theile des Kernes, die Zellgruppe für
den gleichseitigen Lidhebers.
Die an und in der Mittellinie zwischen diesen beiden Seitenhauptkernen. °
im vorderen Antheile des Kerngebietes liegenden Nebenkerne: der paarige klein-
zellige und der unpaarige grosszellige Mediankern sind die alleinigen Wurzel-
stätten der Binnenmuskeln des Auges; und zwar versorgt der rechte kleinzelligt :
Mediankern den gleichseitigen Sphinkter Iritis, der grosszellige Mediankern
beide Accommodationsmuskel.
Der sog. obere Oculomotoriuskern von Darkschewitsch hat mit den
3 Gehirnnerven gar nichts zu thnn.
Somit liegen entsprechend die häufig isolirten Lähmung der Binnenmuskeln
des Auges die Centren derselben um die Medianlinie gruppirt von den sie
umgebenden Centren der übrigen äusseren Muskeln deutlich getrennt; nur das
Gebiet des Rectus internus tritt in Fühlung mit dem Accommodationskeni
(grosszelliger Mediank.) und dieser mit den beiden Sphinkterkernen (kleinzellig:
Mediank.).so dass die gelegentliche Zusammenwirkung von Convergenz, Accommo-
dation und Pupillenspiel anatomisch erklärlich wird.
Graefe (106) vertheidigt gegenüber Steffan (d. Archiv B. 35 H.
2 u. 3) seine bekannte und in der letzten Monographie »Das Sehen der Schie-
KEE u iin. ui Pa
ER ES o ` t D
H $ p, pa
.. KE Ca ZS
d Leg, Èi P -_ 8
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p
VIII. Lider. 23
lenden.« J. F. Bergmann 1897 ausführlich begründete und dargelegte Ex-
elusionstheorie. |
DenEinwand Steffan’s, dass Verf. das normale binoculäre Sehenals eine
angeborene Zwangseinrichtung betrachte, weist er als vollkommen unbegründet
zurück, da er ja bei jeder Gelegenheit seiner Anschauung Ausdruck gegeben,
dass bei der definitiven Gestaltung des binoculären Sehacts das empiristische
Princip, die Uebung, die Gewöhnung einen hochbedeutenden, erziehenden Ein-
fuss ausübe. Das Zustandekommen desselben ist allerdings nur auf Grund
angeborener Einrichtungen möglich.
Für Abschnitt VIII—XI, Referent: Prof. P. Silex.
VIII. Lider.
l1l. Fehr. Ein Fall vonLiderschlaffung, sog. Blepharo-
thalasis. Centralbl. f. Augenheilk. Bd. XXII, p. 74.
112. Silex. Eigenartige Sehstörungen nach Blepharo-
spasmus. Arch. f. Psychiatr. u. Nervenkrankh. Bd. XXX, 1.
113. Gradle. Ein Fallvon Tarsitis. Ophth. Record. 1898, No. 3.
ll4. Guth, H. EinFall von Sepsis nacheinem Hordeolum.
Prag, med. Wochenschr. 1898, No. 3.
115. Gazzow, R. Ein Fall von luetischem Primäraffect
tr Augenlider. Deutsche med. Wochenschr. 1898, No. 6.
116. Wood, C. A. Primäres Sarkom des Augenlides. Ophthalm.
Record, 1898, No, 3.
117. Coppez, H. Quelques considérations surles noyeaux
erfs moteurs de l’oeil à propos d’un cas de ptosis avec
Douvements associés dela paupières et du maxillaire inferieur.
y chin. De l'opération du ptosis. Arch. d’opht. T. XII,
119. Van Milligen, E. VanMilligen’s Operation zur Hei-
‚on Trichiasis und Entropion. Ophtl. Record. 1898, No. 3.
120. Waldhauer, C. Zur Operation der Trichiass des
en Lides, Zehenders klin. Monatsbl. f. Augenheilk. Bd. XXXVI, p. 47.
21. Dimmer. ZurOperationdesEctropium senile. ibidemp. 1.
des n
lung
Ober
nach et (tm berichtet über ein 21 jähriges junges Mädchen, bei dem sich
wo Oedemen an den Lidern die sog. Blepharochalasis, d. i.
erzielt einstellte.e Durch die Excision der Falten wurde Heilung
„ 1e mikroskopische Untersuchung der Ilaut ergab eine Atrophie in
allen x À .
strot Theilen der Haut mit Ausnahme der Blutgefässe, die erweitert und
NTotze
ud mit rothen Blutkörperchen gefüllt waren.
Ta ach einer Zusammenstellung der in der Litteratur bekannten Fälle von
v "WTUnge
n nach Blepharopasmus berichtet Silex (112) ausführlich über 2
24 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
eigene Beobachtungen, um im Anschluss daran die Art und Weise der Ent-
stehung dieser eigenthümlichen Sehstörung und ihren Sitz näher zu erörtern.
Verf. wendet sich gegen die Ansicht Schirmers, der die Sehstörung als
Folge des äusseren Druckes auffasste, dann gegen die Samelsohns, nach
der es sich um eine Affection des Sehnerven oder der Netzhaut handelt. Die
Erkrankung ist fraglos als eine centrale und zwar functionelle aufzufassen;
welcher Art dieselbe sei, wird vom Verf. von den verschiedensten Gesichts-
punkten aus beleuchtet, besonders auch der Begriff der Amblyopie aus Nicht-
gebrauch, und die Lehre von dem Verlernen, die vielfach zur Erklärung der
Sehstörung nach Blepharospaomus herangezogen wird, einer Kritik unterzogen.
Der wahre Zusammenhang der eigenthümlichen Sehstörung ist noch in keiner
Weise zu erklären. l
Gradle (113) beschreibt bei einer 24jährigen Frau einen typischen
Fall von Tarsitis, welcher auf das rechte Oberlid beschränkt war. Er betrachtete
den Fall als syphilitischen Ursprungs, ebenso wie alle zwanzig Fälle, über
welche er seitdem in der Litteratur Berichte fand. Magawly hat zuerst in
Jahre 1867 die Aufmerksamkeit darauf gelenkt. Localbehandlung mit Pyro-
gallussalbe scheint sehr wirksam zu sein, Innerliche specifische Behandlung
wurde angewandt. Der Fall war in seinem Verlaufe sehr chronisch.
Burnett.
Einen tödtlich verlaufenden Fall von Sepsis, ausgehend von einem Horde-
olum des rechten oberen Lides, beobachtete Guth (114). Bei einem Mädchen
entwickelte sich drei Tage vor Aufnahme in die Klinik am rechten Auge ein
Gerstenkorn. Zwei Tage später stellten sich Kopfschmerzen ein und trat Be
wusstlosigkeit auf. Es zeigte sich ferner starke Schwellung der Lider und
Protrusion der Bulbi und am Augenhintergrunde ein Befund, wie er bei den sep-
tischen Allgemeinleiden in der Netzhaut gemacht wird.
Die klinische Diagnose lautete: Meningitis suppurativa, Thrombosis sinus
cavernosi et Sepsis. Die Section lieferte die Bestätigung der gestellten Diagnose.
Man fand nebst der rechten Orbitalphlegmone beiderseitige Sinusthrombose,
eitrige basilare Meningitis, zahlreiche Lungenabscesse und Blutaustritte in der
Haut und den Pleuren. Aus dem Eiter wurde Staphylococcus pyogenes aureus
in Reincultur gewonnen. ~. Herrnbheiser.
Gazzow (115) berichtet von einem 15 Monate alten Knaben, der am
rechten inneren Augenwinkel und den zunächst gelegenen Partieen beider Lider
einen ca. 1cm. grossen Primäraffeet aufwies. Das Auge selbst, sowie dss
ganze linke Auge waren normal. Drüsenschwellung am rechten Ohre. Unter
Behandlung mit Jodoformverband sowie Schmiercur (nur 8,0 bis zur Entlassung)
vernarbte das Geschwür innerhalb von 4 Wochen, auch die Drüsenschwellung
sing zurück.
Die Infection fiel jedenfalls dem Vater zur Last, der °/, Jahr vorher
sich angesteckt und durch Kuss auf das Auge des Kindes letzteres inficirt hatte.
VIII. Lider. 25
Wood’s (116) Fall betraf ein 7 monatliches Kind, an dessen rechtem
Dberlide eine Geschwulst zuerst beobachtet wurde, als es erst sechs Wochen
alt war. Dieselbe vergrösserte sich und war zur Zeit der Excision ungefähr
bohnengross, hart und beweglich. Sie hatte offenbar mit dem Tarsus keine
Verbindung. Bei der mikroskopischen Untersuchung fand sie sich aus Rund-
and Spindelzellen, etwas Grundsubstanz und einer Arterie mit ungewöhnlich
dicken Wänden zusammengesetzt Burnett.
Coppez (117) hat einen eigenthümlichen Fall einseitiger angeborener
Lidsenkung beobachtet. Nach erfolgreicher Operation fielen folgende Eigen-
thümlichkeiten auf: Das Lidschlag beider Augen ist nicht synchronisch; wenn
der Blick nach oben gerichtet wird, so contrahiren sich beide Stirnmuskeln.
Das rechte obere Lid — die Ptosis war rechtsseitig gewesen — folgt erst,
inkt aber bald herab. Es hebt sich jedesmal, wenn der Unterkiefer ge-
senkt wird, Sulzer.
Pechin (118) unterzieht die verschieden Arten der Ptosisoperation
einer Kritik und findet, dass das Verfahren von Pagenstecher und Dran-
šart die ihm gemachten Vorwürfe keineswegs alle verdiene. Wenn man nicl.t
Miserfolge haben wolle, sei in jedem Falle die passenste Methode sorgfältig
u erwägen. Beim Fehlen oder Schwäche des Levator passe das Panas’sche
Verfahren oder dessen Abänderungen; in allen anderen die Excision eines
uronusculären Lappens (Gillet de Granmont, Bowmann, Eversb usch)
de das Verfahren von Pachenstecher—Dransart. Ueber die Methode
on Parinaud-Motais, (Uebertragung der Wirkung des M. rectus sup.
auf den Leyator) müsste die Zukunft noch entscheiden. v. Mittelstädt.
Yan Milligen’s (119) Operation, welche im Allgemeinen wohl be-
kannt ist, wird hier von ihm selbst beschrieben. Er macht den Randraum
des Lides durch Abpräparieren der Haut frei, wobei er sich in Acht nimnit,
lie ofene Wunde flach und nicht rautenförmig herzustellen. In diese passt
‘T en transplantiertes Schleimhautstück von der Innenseite der Lippe hinein,
“ovon alles Fett entfernt worden ist. Die Lidwunde wird durch Nähte,
Welche durch die Haut dicht am vorderen Bande der Augenbrauen und wiederum
lurch eine Hautfalte nahe der Wurzel der Augenwimpern geführt werden,
ofen gehalten, Der Lappen muss dicht an den Boden der Wunde eingefügt
Ge Se werden keine Nähte gebraucht. Das ganze wird mit einem mr
Pe bedeckten Leinwandlappen verbunden. Letzterer und die
m Lide werden in 48 Stunden entfernt. Burnett.
Waldha
uer (120) macht mit einem von ihm angegebenen Messerchen
fginalen Schnitt, der schräg verläuft und einige Linien oberhalb
S die äussere Haut durchtrennt. Es erfolgt die Excision eines
tstück i . s f use .
L ückes, das Später in den Spalt implantirt wird. Vernähung der beiden
t0] twundränder.
Hien interma
des Lidrande
Hau
Ein Absterben des «die Cilien tragenden und nur an den
+
26 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Seiten mit dem Gewebe noch zusammenhängenden Lidstückes hat er niemals
beobachtet.
Nach Dimmer (121) führt die Excision eines Dreieckes aus der ganzen
Dicke des Lides am sichersten zur Beseitigung des Ectropiums. Die Aach, |
theille der Adam schen Operation vermeidet er dadurch, dass er die Excision
der beiden Dreiecke aus Haut und Tarsus nicht an derselben Stelle macht.
Das Nähen ist im Original einzusehen.
IX. Thränenapparat.
122. Parisotti. Polype ducanaliculelacrymal supérieur.
Rec. d’opht. 1898, p. 133.
123. Mitvalski. Zur Pathologie der Thränenkanälchen.
Wien. klin. Rundschau 1897, Nr. 44.
Mitvalski (123) fand in einer Wandausstülpung der Thränenkanälchen
zierliche farblose Nadeln, Fetttropfen, degenerirte Leucocyten und amorphe
gelbes Pigment. Vielleicht hat es sich um eine primäre Ansiedelung de
Strahlenpilzes gehandelt, der später wieder zu Grunde gegangen ist. Dam
beschreibt er eine Abscessbildung am rechten Oberlide oberhalb des Thränen-
kanälchens. Der wesentliche Inhalt waren Weizenstärkemehlkörner. Die
Patientin hatte beim Reinigen von Wäsche öfter mit Stärkemehl zu thun
gehabt.
X. Orbita und Nebenhöhlen.
124. Leplat. Phlegmon orbitaire chez un enfant dt
quinze jours. Ann. d’ocul. T. CXIX. p. 42.
125. Schwarz. Beiträge zur Tenonitis. Beiträge zur Augen:
heilkunde 1898, Heft XXX, p. 34.
126. Lapeısonne. Pneumococcen-Meningitis nach Ope-
ration in der Orbita. Wien, kl. Rundschau 1897, No. 36.
127. Boucheron. Radiographie d’un grain de plomb dan:
l’orbite après blessure perforante del’oeil. Soc. d’opht. de Paris.
1. Dec. 1897.
128. Koster, W. Verwonding der Orbita door en DND
steel. Nederl, Oogheelk. Bydragen Bd. V, p. 28.
129. Shaw, A. J. Spontane Blutung in die Augenhöhle
Ophth. Record 1898, No. 1.
130. Werner. Myxo sarcoma of the lacrymal Gland. Brit
med. Journ. 1898, Jan.
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131. Lawson, A. Case oforbitalcyst,probablyadacryop"
Trans. Ophth. Soc. U. K. Vol. Bd. XVII, p. 258.
X. Orbita und Nebenhöhlen. 27
132. Lee, C. G. Malignant tumour of orbit, partial
removal, regrowth, recovery. Ophth. Rec. Vol. XVI. p. 296.
133. Katz, K. Ueber ein Rankenneurom der Orbita und
des oberen Lides. v. Gräfe's Arch. f. Ophthalmologie Bd. XLV, 1,
p. 153.
134. Moulton, H. Dermoidcyste der Augenhöhle. Ophth.
Rec. 1898, Nr. 3.
135. Ayres, S. C. Angio-myxo-sarcom der Augenhöhle
mit Bericht über einen Fall. Journ. Ann. med. assoc. 8. Jan. 1898.
136. Markow, J. Noch ein Echinococcus in der Orbita.
Wie, Ophth. 1898, No. I.
Leplat (124) veröffentlicht die Krankengeschichte eines 14 Tage
alten Säuglings, der ohne bekannte Ursache einen linksseitigen acuten Orbital-
absess durchmachte. Beinahe keine Allgemeinreaction. Der Eiter enthält
Streptocoecen in Reincultur. Der Eiter entleert sich am dritten Tage, erst
durch das u ntere Augenlid, später auch durch die Nase. Vollständige Heilung
mit Zurücklassung eines mehrere Wochen dauernden Strabismus sursum
vergens, Sulzer.
Schwarz (125) berichtet über einen Fall von eitriger Tenonitis,
die nur sehr selten zur Beobachtung kommt, und macht ausführliche Mit-
tħeilungen über den klinischen Verlauf und die Resultate der bacteriologischen
und mikroskopischen Untersuchung. (Der Patient war an einer intercurrenten
Prenmonie gestorben).
Das von Lapersonne (126) nach allen Regeln der Kunst enucleirte
Auge hatte eitrige Iridochoroiditis in Folge von Stichverletzung mit einer
"e Am 3. Tage zeigte sich acute Meningitis, am 10. Tage war das
Kind todt. Die Operationswunde war normal. In der Scheide des Nervus `
opti e : .
Wicus und an dem an der Hirnbasis angesammelten Exsudat fanden sich
Tongeren in Menge.
Shaw’s (129) Fall betraf eine 47jährige Frau, welche ein Jahr
"er nit einer plötzlichen Blutung iu die linke Augenhöhle ohne auf-
Wlan: Ursache in das Klimakterium eingetreten war. Exoplhthalmus
bestand einen halben Zoll über das andere Auge hinaus. Im Augenhinter-
funde wurde ausser einer geringen Schwellung der Papille keine Läsion
a Die Heilung trat in ungefähr zwei Monaten mit normalem Sehen
seringen Beschränkung der Augenbewegungen ein. Burnett.
in ee (130) Patient war ein Mann von 35 Een, bei dem sich
Kickelte, nn der Thränendrüse em EE elastischer Tumor ent-
dabei Ptosis me vorher hatte a ur eine Verletzung gehabt. Es bestand
sah lea: RER und Seal optica. Dan Kurde entiernt und
d e ge Auf Schnitten sah man EE die von Prof.
y als ein Sarcoma carcinomatodes bezeichnet wurde. Werner.
|
28 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Lawson’s (131) Patientin, eine Frau von 19 Jahren, zeigte eine
dunkel-blaue cystische Schwellung im oberen Fornix. Es bestanden keine
Verwachsungen mit der Haut, keine Drüsen-Absonderung und keine Schmerzen,
nur fand sich etwas Proptosis und beträchtliche Ptosis. Die Cyste glich
nach der Entfernung an Farbe, Grösse und Gestalt einem Taubenei. Die
inneren Oberflächen waren rauh, die Wand bestand aus feinem areoläreın
Gewebe; nur wenige Zellen kleideten die innere Oberfläche aus. Der flüssige
Inhalt enthielt Albumen, keinen Zucker, eine ganze Menge Kochsalz, etwas
Blut und transparente Körper, die sich mit Haematoxilin färbten. Letztere
bestanden aus Fibrin und einigen Leucocyten.. Sie sind wahrscheinlich nur
bei der Alkoholhärtung entstanden. Den besten Aufsatz über Dacryops,
welchen Verfasser finden konnte ist von Hulke (Royal Lond. Oph. Hosp.
Rep. Vol. 1). Werner.
Katz (133) theilt einen Fall von Rankenneurom des oberen Lides und
der Orbita mit, das erst bei der Operation, die wegen der starken Ver-
dickung des oberen Lides und der zugleich bestehenden Ptosis vorgenommen
wurde, als solches erkannt werden konnte. Die Resultate der mikroskopischen
Untersuchung bilden den Haupttheil der Arbeit.
Die Lidhaut ist verdickt durch ein bis unter die Epidermis reichendes
mässig zellreiches Bindegewebe, die regelmässige Anordnung der Mei-
bom’schen Drüsen ist zerstört. Ueberall in diesem gefässreichen Binde-
gewebe sind Bilder von bald grösseren, bald kleineren, bald quer, bald längs
und schräg getroffenen von concentrischem Bindegewebe umhüllten Nerven-
faserbündeln nachweisbar. Auffallend war, dass oft um eine spärliche Anzahl
von Nervenfasern ein dicker Bindegewebsmantel gehüllt war und in anderen
Fällen sich innerhalb des concentrisch geschichteten Bindegewebes überhaupt
keine markhaltigen Nervenfasern eingeschlossen fanden. Verf. meint, dass
die Nervenfasern hier durch den Krankheitsprocess — durch Druckatrophie
oder durch toxische Einflüsse — zu Grunde gegangen seien.
Moulton’s (134) Patient, ein 32jähriger Mann, hatte seit der Kind-
heit eine Geschwulst am untern Rande der Augenhöhle, welche sich nach
unten bis zur Wange ausdehnte und allmählich an Grösse zunahm. Der
Augapfel war jetzt nach oben gedrängt und in seinen Bewegungen gehindert:
Hornhaut durchsichtig; Pupille reagirt auf Licht. V = Finger auf 2. Die
Geschwulst wurde freigelegt und nach hinten bis nahe zur Spitze der Augen:
höhle abpräparirt, platzte aber, bevor sie als Ganzes herausgenommen werden
konnte, wobei sich eine breiartige Substanz entleerte.e Die Wände der
Geschwulst wurden entfernt und die Ansatzstelle sorgfältig abgekratzt. Der
Augapfel fand sich in Folge der grossen Erweiterung der Augenhöhle sehr
verkleinert und man hielt es für angezeigt, denselben zu entfernen. Dies
Augenhöhle war 45 mm hoch und 47 mm breit, die andere Augenhöhle
30 mm hoch und 37 breit. Burnett.
XI. Conjunction. | 20
Der Fall von Ayres (135) betraf eine 64 jährige Fran, welche vor
18 Jahren eine Geschwulst in der rechten Augenhöhle bemerkt hatte. Sie
war am obern und äussern Winkel gelegen. Sie entwickelte sich langsam
und füllte jetzt die Augenhöhle aus, indem sie den Augapfel nach "uuten
drängte. Augenbewegungen ziemlich gut. Die Masse wurde entfernt und
fand sich hauptsächlich an der äussern Wand befestigt. Der Augapfel wurde
eerenommen. Die Geschwulst war ein Angio-Myxo-Sarcom, ganz ähnlich
denjenigen, welche von der Thränendrüse ausgehen. Burnett.
Der in der Charkow’schen Universitäts- Augenklinik von Markow
(136) operirte Fall, der 56. in der Litteratur, hatte die Eigenthümlichkeit,
dass seine Blase vor der Operation mehrmals spontan durchbrach und für
einige Zeit collabirte. Die Diagnose wird beim Echinococcus der Orbita be-
findet durch die Form (kugelförmig), die Consistenz und Fluctuation.
Letztere ist deutlicher bei oberflächlicher Lage und schwindet, wenn die
Base in der Tiefe, neben dem Sehnerven liegt. Die Blase liegt fast aus-
whliesslich lateralwärts vom Augapfel. Der Echinococcus kommt meist bei
Jungen Personen vor, die mit Hausthieren in näherer Berührung stehen.
Nach einjährigem Bestehen des Echinococcus in der Orbita ist die Hoffnung
auf Wiederherstellung des Sehvermögens eine geringe. Nach zweijährigem
stehen kehrt selbst keine Lichtempfindung mehr wieder. Hirschmann.
XI. Conjunction.
137. Mitvalski. Klinische Bemerkungen über einige mit
Aeschwürsbildung einhergehende Bindehautentzündungen.
Wien. med. Wochenschrift 1898, No. 2, 3, 4. 5, 6, 7, 8.
138. Axenfeld. Lacrvmale Streptococcen-conjunctivitis.
München. med. Wochenschrift 1898, No. 14.
139. Mark, J. Ueber die Atropinconjunctivitis. Budapester
med. chir. Presse 1897, No. 51.
140. Rogmann. Lipomes sousconjunctivaux. Ann. doen),
T. 119, p. 81. a
Li Fehr. Ein Carcinom der Conjunctiva bulbi mit Ein-
“ucherung in die Hornhaut und natürlicher Injection ihrer
Limphbahnen. Centralbl. f. Augenheilk. Bd. XXII, p. 77.
142, Dagilaiski. W. Drei Fällevonsyphilitischer Primär-
sclerose auf der Conjunctiva. Zehender's klin. Monatsbl. f. Augen-
heilk. Bd. XXXVI, p. 11.
143. Lagrange et Mazet. Du papillome de la conjonctive.
į àm. doe, T. CXIX, p. 29.
= BR Prionzeau. Etiologieduchalazion. Ann. doen, T. CXIX,
` A,
145. Fürst. L. Zur Prophylaxisund Behandlung der Oph-
1mo-Gonorrhoea neonatorum. Fortschritt der Medicin 1898,
A0. A.
30 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
146. Howe, L. Die Gründe für die staatliche, obliga-
torische Einführung der Credé schen Methode zur Verhütung
der Ophthalmie der Neugeborenen in Öffentlichen Instituten.
Amer. Journ. of Ophth., März 1898.
147. Szilli u. Weiss. Blennorrhoea neonatorum. Bericht
über die Wirksamkeit der Abtheilung für Augenkranke am Spital der Post.
cfr. Religionsgemeinde. Budapest 1897.
148. Eck. Ueber einen Versuch, den Vorschlag de
Prof. Knies betreffend, Entzündungen gonorrhoischen Ur-
sprungs durch heisse Dauerbäder zu bekämpfen. Wochenschrift
f. Ther. u. Hygiene des Auges 1898, p. 178.
149. Merge. Die Anwendung des Itrol bei Augenleiden.
Aertzl. Rundschau 1897.
150. Ohlemann. Zur Behandlung von Bindehaut-An-
ätzungen durch Kalk- und Schwefelsäure. Wochenschr. f. Chirurgie
und Hygiene des Auges, 1898, p. 163.
151. Croskey, J. W. Achtmonatliches Verweilen eines
Fremdkörpers von ungewöhnlicher Grösse unter der Um-
schlagsfalte des Oberlides. Ophth. Record Jan. 1898, No. 1.
152. Axenfeld.e Wie weit sind die sog. Xerosebacillen
der Conjunctiva mit dem Hofmann-Loeffler’schen Pseudo-
diphtheriebacillus identisch? Berl. kl. Wochenschr. 1898, No. 9.
153. Schanz, F. Ueber den Diphtheriebacillus. München,
med. Wochenschr. 1898, No. 11.
154. Iwanow. Zur Frage von der Bakteriologie des
Trachoms. Aus dem pathol. anatom. Cabinet des Prof. Ljubimow A
Kasan. Wratsch 1898, Nr. 7.
155. Ellis. H. B. Trachom, seine relative Seltenheit in
südlichen Kalifornien. Journ. am med. assoc. 1898, 15. Jan.
156. Raehlmann. Ueber den Heilwerth der Therapie bei
Trachom. Mit 9 Abbildungen in Text u. 2 lithogr. Tafeln. Fischer:
med. Buchhandlung. Berlin 1898.
157. Szilliu. Weiss. Trachom. Bericht über die Wirksam-
keit der Abtheilung für Augenkranke am Spital der Pester
isr. Gemeinde. Budapest 1897.
158. Burnett, S. M. Winke für Hygiene des Trachons
und der Einfluss von Höhe und Klima. Journ. Amer. med. Assoc.
1898, 15. Jan.
159. Richter. Wie haben wir uns die Bekämpfung de:
Trachoms zu denken. Zeitschrift f. Medicinalbeamte 1898, No. 4.
160. Cheatham. Das gegenwärtige Verhalten von Jequi-
rity bei der Behandlung des Trachoms. Journ. Amer. med. assoc.
1898, 15. Jan.
161. Hotz, F. C. Die Behandlung der Verschiebung de:
Lidrandes bei Trachom. Journ. amer. med. assoc. 1898, 15. Jan.
162. Ziegler, L. Die chirurgische Behandlung des
Trachoms. Ibid. 1898, 15. Jan.
a
P E
-
D
I.
sara
|o
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XI. Conjunction. o SI
163. Weeks. Die chirurgische Behandlung des Trachoms.
Ibidem 1898, 15, Jan.
164. Markow, J. Die klimatische Behandlung des
Trachoms. Wratsch, 1898, No. 12.
165. Hilbert, R. Zur Therapie des Trachoms. Zeitschrift
í. Medieinalbeamte 1598, p. 114.
Ausser den mit Geschwürsbildung einhergehenden tuberculösen, syphili-
tischen und diphtheroiden Bindehautentzündungen, führt Mitvalski (137) eine
as selbstständiges Bindehautleiden seines Wissens noch nicht hervorgehobene
Erkrankung der Bindehaut an, die «Conjunctivitis pustulosa lata», bei der
ich auf der Bulbusbindehaut oft zahlreiche Pusteln und daraus oft recht
ausgedehnte Geschwüre bilden. Zu einigen dieser erwähnten Gruppen der
reschwürsbildenden Bindehautleiden liefert Verf. im folgenden Beiträge: 1.
toj. pustulosa lata ist charakterisirt durch eine acute infectiöse Entzündung
uf Bildung breiter pustelartiger Efflorescenzen im Bereiche des Bindehaut-
imbs. Die Entwicklung der Geschwüre wird, wie das ganze klinische Bild,
lie Aetiologie, Differentialdiagnose ausführlich besprochen. Die subjectiven
Beschwerden sind die des acuten , Trachoms. Durch drei ausführlich mit-
!etheilte Krankengeschichten wird das Krankheitsbild noch illustrirt. 2. Zur
Kenntnis der diphtheroiden Conjunctivitis. Verf. unterscheiden diphtheritisch
Im bacteriologischen und pathologisch-anatomischen Sinne. Auch hier wird
Žas klinische Bild, der Verlauf, Aetiologie und Diagnose besprochen und
ZF Geschichte zweier hierher gehörender Fälle gebracht, von denen der eine
rail Epithelialsclerose, der andere mit einer inocüulirten Variolapustel compli-
‚At war. 3. Ueber Conjunctivitis condylomatosa. Im Bereiche der Bindehaut
\wnmen sowohl die Tertialsymptome wie Erscheinungen des secundären und
Dären Stadiums vor. Nach Besprechung dieser mehr oder weniger von
elander abweichenden Krankheitsbilder wird eine eigene Beobachtung, die
einen typischen Fall einer nur mit Condylomen der Lidränder complicirten
| “dylomatösen Conjunctivitis betrifft, in extenso mitgetheilt. Dann wird
über einen anderen Fall berichtet, wo es sich um kleine Condylome der
Taral- und Bulbusbindehaut handelte, die jedoch mit anderen syphilitischen
Entzündungen der Augapfelhäute und der Augenadnexe, ja sogar auch des
Lidrandes und des Tarsus zusammen vorkamen.
Die 24 jährige Patientin Axenfeld’s (138) litt an einer Stenose des
[uctus naso lacrimalis. Ohne das Hinzutreten von Dacryocystitis entwickelte
ih ziemlich schnell eine heftige Conjunetivitis mit pericornealer Injection,
Intischer Reizung und Schmerzhaftigkeit der Praeauriculardrüsen. Die
liann use wurde durch den Nachweis von massenhaften Streptococcen gestellt.
duch Pneumocoecen können ein ähnliches Bild hervorbringen. Die Mit-
"the ï ligung der Iris u. s. w. wird als cine Toxinwirkung aufgefasst. Da
die S € reptococcen gern zur Bildung von Pseudomembranen und gelegentlich
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32 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
zu tiefer Nekrose führen, s> sind Aetzmittel zu vermeiden und antiseptische
Ausspülungen und Atropin zu benutzen. Eine Uebertragbarkeit des Processes
ist bisher noch nicht beobachtet worden.
In den von Mark (139) benutzten Atropinpräparaten waren, wie die
chemische Untersuchung ergab, weder fremde Alkaloide noch Salze als
Beimengungen zu finden. Bacterienverunreinigungen können die Ursache der
Entzündung sein, doch kommt sie auch bei Benutzung steriler Lösungen vor.
In einzelnen Fällen liegt eine individuelle Disposition vor, in anderen en-
wickelt sich langsam eine Erschlafiung der Gefässwände der Bindehaut,
wodurch eine Empfindlichkeit und Widerstandslosigkeit gegen äussere Reit
erzeugt wird. Schliesslich wird auf die lange Dauer der Erkrankung hiv-
gewiesen.
- Das Carcinom in Fehr’s (141) Beobachtung ging ohne scharfe Grenze
in die Cornea über, hatte die Sclera durchbrochen und war in den Ciar-
körper und die angrenzende Chorioidea eingewuchert. Die Zellmassen des
Tumors sandten zarte Ausläufer in das Hornhautgewebe, wo sie als zierliche,
zum Theil einzellige Stränge in ihr verliefen. Er meint, dass in präfor-
mirten Räumen sich die Geschwulst vorgeschoben habe. |
Während die syphilitische Primärsclerose an den Lidern nicht zu selten
ist (sie nimmt die dritte Stelle unter den extragenitalen Primäraffecten ein). : .;
finden sich in der Litteratur erst 21 Fälle von Primärsclerose an der Con- i.
junctiva. Am häufigsten sahen wir sie an der Uebergangsfalte des unteren ` |
Lides und am seltensten an der Augapfelbindehaut. Dagilaiska (43
bringt drei eigene Beobachtungen, von denen eine durch einen doppelten
Sitz (Conjunctiva bulbi und Uebergangsfalte) ausgezeichnet ist.
Ein bei einem 6ljährigen Patienten exstirpirtes Papillom der Sclero- )
cornealgrenze giebt Lagrange u. Mazet (143) zu folgenden Bemerkung y
Anlass: Vom pathologisch - anatomischen Standpunkt aus charakterisirt sich | l
der Tumor durch die manifeste Hypertrophie der Papillen der Conjunctiva
einerseits und durch die excessive Entwicklung der Epithelialbekleidung .
anderseits. In ersterer Beziehung verdient er also den Namen Papillon.
während er durch die zweite Eigenthümlichkeit dem Epithelioma nahe steht.
Die mikroskopische Untersuchung und das kurze Zeit nach der Exstirpation
aufgetretene Localrecidiv führen uns zu dem Schluss, dass es sich um eime
bösartige Geschwulst handelt, die sich schliesslich auf einem gutartigen
Papillom entwickelt hat, das der Kranke während langer Zeit vernach-
lässigt hatte. Sulzer.
Es kommt relativ häufig vor, dass mehrere Glieder einer Familie 2
gleicher Zeit oder kurz nacheinander Chalazien bekommen. Prionzeau (Hi!
glaubt deshalb dieser Affection einen gewissen Grad von Contagiosität ZU
schreiben zu können. Seine bacteriologischen Untersuchungen haben 24 Mal
in 28 untersuchten Fällen Staphylococcenculturen ergeben. G Mal wuri
- XI. Conjunction. er 33
dieser Mieroorganismus im Zustaud der Reincultur aufgefunden, 18 Mal
bewohnte er die inficirten Drüsen gemeinschaftlich mit dem Pneumococcus, dem
Diplobaeillus und andern Bewohnern der Conjunctiva. Der Tuberculose-
keills wurde dagegen nie im Inhalt des Chalazion aufgefunden. Selbst der
7 m zwei notorisch tuberculosen Patienten herstammende Chalazioninhalt
brachte, dem Meerschweinchen eingeimpft, keine Tuberculose hervor.
Sulzer, .
Fürst (145) kommt zu folgenden Thesen: In der Prophylaxis und
Therapie der Blennorrhoea neonatorum besitzt das Protargol in 10 °/, iger
Lisung vor dem Argent. nitr. wegen seiner Unzersetzlichkeit, Reizlosigkeit
und leichtern Anwendbarkeit den Vorzug. Prophylactisch genügt ‘das Aus-
waschen mit Protargol, nach Ausbruch der Krankheit ist die Einträufelung
nüthig, Die Protargol-Auswaschung sollte obligatorisch gemacht werden. Wenn
Verf. sagt, dass alle seine Fälle in 5—10 Tagen glatt und regeHös geheilt
“nd. so meint Ref., dass es sich in keinem einzigen Fall um gonorrhoische
Conjunctivitis, sondern immer nur um Catarrh gehandelt hat.
Die Specialstatistik von Howe (146) ist für den Staat New-York be-
rechnet, wo 438 Personen in Folge von Ophthalmia neonatorum erblindet
Sind, welche dem Staat jährlich Doll. 58,622 %/ œ kosten. Er hat ferner
Zuch Correspondenz erfahren, dass Cred&’s Methode in den Armenhäusern
“der in den von grössern Städten entfernten Districten nicht allgemein üblich
24. Die meisten hervorragenden Mitglieder der New-Yorker geburtshilf-
? hen Gesellschaft begünstigen die obligatorische Einführung der Cred&’schen
”eltthode in die öffentlichen Anstalten. Burnett. |
| Szilliu. Weiss (147) benutzen zur Säuberung bei der Blennorrhoe
N Sublimatlösung 1: 5000 und touchiren mit 1—2 0j iger Lapislösung. Hydrar-
i Eum oxycyanatum wurde wieder aufgegeben, die Benutzung des Cuprum-
| ftes ist zu verwerfen. |
S Eck (148) hat bei einem Fall von gonorrhoischer Iritis gefunden, dass
1 die Erhöhung der Körperwärme auf 40° durch warme Bäder sich nicht er-
S reichen lässt, dass somit ein Erfolg bei Gonorrloe in diesem Sinne von
i an Äniess nicht zu erwarten ist.
R f Mergl (149) hat Itrol — d. i. citronensaures Silber — im Anschluss
DW Versuche von Cred& bei den verschiedenartigsten Augenerkrankungen
angewandt und rühmt seine gute Wirkung, namentlich bei Blennorrhoea
;. E onatoram und acutem Trachom. Auch bei croupöser und diphtheritischer
Conjanetivitis wurde es mit Erfolg gebraucht, desgleichen bei der blennorr-
ge hoischen Conjunctivitis Erwachsener. Bei Geschwüren der Hornhaut wirkt es
` werk wäürdiger Weise sehr verschieden; Verf. fand nämlich, dass es auf der
| enen Seite schon nach einmaliger Anwendung eine vollkommene Reinigung
des G- eschwürs im Gefolge hatte, auf der anderen sah er danach eine ent-
Lite =aturbericht über das Jahr 1898 zum Archiv für Augenheilkunde. III
h’
SC
SR,
34 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
schiedene Verschlimmernng und Progression des Ulcus eintreten. Im Ganzen
glaubt Verf., auf Grund seiner Erfahrungen das Itrol empfehlen zu dürfen.
Ohlemann (150) empfiehlt, dass die Arbeiter, welche Kalkverletzungen
ausgesetzt sind, Zucker bei sich tragen sollten. damit dieselbe bei einem Ur
fall sofort mit Zuckerlösung ausgewaschen werden könnte. Bei Schwefel-
säureverletzungen soll so schnell als möglich mit Sodalösung neutralisirt
werden.
In Croskey’s (151) Falle war ein 18 mm langer, 6 mm breiter und
3 mm dicker Holzsplitter in der oberen Umschlagsfalte mit unbedeutender
Unbequemlichkeit fast acht Monate lang zurückgehalten worden. Zuletzt
trat aber eine seröse Conjunctivitis ein und der Fremdkörper wurde in einer
Masse von Granulationen aufgefunden. Derselbe wurde entfernt, die Granu-
lationen abgeschnitten und der Fall wurde rasch geheilt. Burnett.
Axenfeld (152) wendet sich gegen die Ansicht von Schanz, der
die Xerosebacillen mit den Pseudodiphtheriebacillen identificirt hatte, und
führt aus, dass sie ein verschiedenes Wachsthum auf den üblichen Nährböden
zeigten. Danach dürften es 2 Spielarten einer Familie sein.
Die Arbeit von Schanz (153) beschäftigt sich im Wesentlichen mit
einer Kritik der zwischen dem Pseudodiphtheriebacillus der Bacteriologen, der
nach einer früheren Arbeit des Verf. mit dem Xerosebacillus des Ophtbal-
mologen identisch ist, und dem Löffler’schen Diphtheriebacillus bestehenden :
differentialdiagnostischen Momente und läuft dahin hinaus, dass sie alle als
nicht beweiskräftig anzusehen sind. Verf. spricht sich vielmehr für eine
Idendität der beiden Bacterienarten aus, wofür auch die ihnen in gleicher
Weise zukommende Bildung der »Ernst’schen Körner« eine Stütze biete.
Iwanow (154) untersuchte und cultivirte die aus zerdrückten Trachon-
körnern typischer Trachomformen erhaltenen Microben von 35 typischen Fällen.
und erhielt meist bacilläre Formen, seltener Coccen. Die Mikroben lagen
immer ausserhalb der Zellen. In Reinculturen erhielt er Coccen-Sarcine (t
Arten), alle Arten von Staphylococcus pyogenes (meist albus), Michel-
Sattler’sche Diplocvecen, 6 Arten der Luft- und Wasser-Coccen, 7 Arten
nicht pathogener Bacillen. In Bezug auf specifische Trachommikroben waren
die Resultate absolut negativ. Hirschmann.
Ellis (155) hat durch Sammelforschungen gefunden, dass der Procent-
satz von Trachom im südlichen Californien zwischen 0.5 und 1 schwankt.
Er unterscheidet zwischen Trachom und folliculärer Erkrankung. Fast alle
Nationalitäten sind vertreten, aber es sind meist »Amerikaner«.
Burnett.
Aus der wegen des eingehenden Literaturstudiums, der vielen inter-
essanten mikroskopischen Befunde und der klinischen Feinheiten sehr zu
empfehlenden Arbeit Rählmann’s (156) geht hervor, dass er von den 3 Arten
der Therapie beim Trachom, der medicamentösen, der mechanischen und der
XI. Conjunction. 35
operativen der ersteren ein sehr guosses Feld einräumt. Das Argentum eignet
sich besonders für die Schleimhauterkrankung mit chronisch blennorrhoischem
Character und das Cuprum sulf. mehr für die hypertrophische granulöse Be-
4 sehafenheit der Trachomschleimhaut mit dem sulzig-sarcomatösen Aussehen
der Oberfläche. Alle neuen Mittel, vielleicht mit Ausnahme des Sublimat
und der Sattler’schen Borsalicylsäurelösung kommen gegen jene beiden
nicht an. Das Kupfer zeichnet sich dadurch aus, dass nach seiner Anwendung
die Säure in statu nascendi verhältnissmässig tief in das Gewebe hinein seine
Wirkung entfaltet. Von der Excision der Schleimhaut hat er oft eine der-
artige Verkürzung gesehen, dass daraus Entropium, Distichiasis und Pannus
entstanden. In Folge dessen verwirft er diesen Eingriff, wie auch die Scari-
feationen und Auskratzungen. Die einzige rationelle chirurgische Therapie
bestehe in dem Ausdrücken, nicht Ausbrennen, Auslöffeln, Ausätzen — der
Follikel mit nachheriger Cuprumbehandlung. Der Pannus ist eine selbständige
trachomatöse Erkrankung der Hornhaut. Ausdrücken der Follikel, Cuprum-
ind Lidspaltenerweiterung leisten auch hier das Meiste. PBisweilen ist die
Peritomie von grossem Nutzen. Bei altem Pannus sind Reizmittel am Platze.
Trichiasis wird mit Exstirpation des vorderen die falsch gerichteten Cilien
tragenden Lidhautantheil und nachfolgender Plastik mit Lippenschleimhaut
behandelt,
Szilli und Weiss (157) gehen gegen die Trachomkörner nur in den
*itensten Fällen operativ vor und verwenden fast nur Abreibungen mit 1/,—1
Rani Sublimatlösung.
Was auch immer die Ursachen des Trachoms sein mögen, so glaubt
ah Burnett (158), dass schlechte hygienische Umgebung, besonders schlechte
-\ Lat und Staub gewöhnlich einen reizenden Einfluss haben. Staubige Be-
e? xhiftigung oder Bezirke müssen vermieden werden. Die Höhe und das
| Clima scheinen an und für sich nicht viel Einfluss zu haben. Burnett.
A
|
t
Richter (159) wünscht regelmässige Untersuchung in den Schulen
ud unregelmässige, wenn von irgend woher eine Trachomanzeige gekommen
ist, Für strenge Isolirung ist er nicht, sondern er legt einer geordneten
ärztlichen Behandlung, die möglichst ambulant auszuführen ist, und einer
Sachremässen häuslichen Pflege mehr Bedeutung bei. Schulschliessungen sollten
selten vorgenommen werden, aus Massenquartieren, Herbergen u. s. w.
sind Trachomotöse ohne Weiteres zu entfernen. An vielen Orten müssen von
Ftschulten Aerzten geleitete Ambulatorien eingerichtet werden. Gegen die
Einschleppung vom Auslande her sind Polizeimaassrezeln in Anwendung zu
bringen. Auch gegen die Freizürigkeit im Inlande giebt es in Bezug auf
Trac hamkranke wirkungsvolle Gesetzesparagraphen.
Cheatham (160) gebraucht immer noch mit befriedivendem Erfolg
bi «ler Behandlung von Trachom eine schwache Lösung von Jequirity.
(ik
36 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Manchmal stäubt er das Pulver einfach darauf, aber er sieht sich vor, das
die Reaktion nicht stark ist. Burnett,
Hotz (161) besteht darauf, die primäre Incision bei seiner Entropiun-
operation so weit als möglich von den Lidern entfernt zu machen. Dies ver-
leiht der abgelösten Hautbrücke eine grössere Vitalität. Der fehlende Raum
am Lidrande wird durch ein der Gegend hinter dem Ohre entnommenen
Hautstreifen ausgefüllt. Es sind keine Nähte erforderlich, aber beide Augen
müssen verbunden werden, bis Heilung erfolgt ist. Burnett.
Ziegler (162) hält den Verschluss der Thränenkanälchen für ein
wichtiges Moment bei dem hartnäckigen Bestehen des Trachoms und foreirt
daher die Erweiterung derselben mit einer grossen Sonde. Ferner befür-
wortet er die Kanthotomie zur Linderung der Spannung auf den Augapfel.
Burnett.
Week’s (163) chirurgische Behandlungsmethode besteht darin, die
ganze trachomatöse Fläche freizulegen und sie horizontal mit einem drei-
blättrigen Demarres'schen Scarificator zu incidiren. Das Gewebe wird
dann mit einer Pincette von Noyes oder Knapp ausgedrückt und Sublimat
(1:500) mit einer weichen Zahnbürste eingerieben. Dies geschieht in der
Narkose und der Patient wird wie nach einer schweren Operation behandelt.
Burnett.
Markow (164) giebt eine statistische Uebersicht der Verbreitung
des Trachoms, spricht gegen Race-Prädisposition oder Immunität, glaubt auch
nicht, dass die meteorologischen Bedingungen auf die Verbreitung des Trachom' =
Einfluss üben. Zur Heilung tragen wesentlich bei: Höhenlage mit reiner
Luft, günstige hygienische und Cultur-Verhältnisse. Den mobilen oculistischen
Colonnen spricht er jede Bedeutung im Kampfe gegen das Trachom ab. Al:
klimatische Curorte beim Trachom weisst M. in Russland auf den Südabhang
des taurischen Gehirges (die Südküste der Krim) hin, wo Trachom weng
verbreitet ist und überhaupt sehr günstig verläuft. Hirschmann,
Hilpert (165) wendet gegen Trachom die Rollpincette an, lässt mit
Eis kühlen und reibt in den nächsten Tagen nach Keining ab, nimmt aber
anstatt des Sublimats citronensaures Silber (Itrol) in einer Lösung vo!
0,5 : 1000,0.
XII. Cornea. Sclera. Vordere Kammer.
166. Lans. Experimentelle Untersuchung über Ent-
stehung von Astigmatismus durch nicht perforirende Cornea-
wunden. v. Graefe’s Archiv f. Ophthalm., Bd. XIV, Abth. 1, p. 11%-
i 167. Lohnstein, Th. Zur Behandlung des Keratoconus
Wochenschr. f. Therapie und Hygiene des Auges 1898, No. 15 u. 16.
u
e mp in
nn ` emp
|
XII. Cornea, Sclera, vordere Kammer. 37
168. Rählmann. Ueberdie Anwendung der hyperbolischen
Linsen bei Keratoconus und unregelmässigem Astigmatis-
mus, Zehender’s klin. Monatsschrift f. Augenhlk., Bd. XXXVI, p. 34.
169. Terson. L’infection intraoculaire dans le leucome
adhérent. Ann. d’ocul. T. CXIX, p. 116.
170. Wheeloch. Trophoneurotische Keratitis. Ophth. Re-
cord 1898, No. 2.
171. Kuthe. Zur praktischen Behandlung der Hornhaut.
schmelzung bei Kindern. Berl. ophth. Gesellschaft cf. Centralbl. f.
prakt. Augenhlk., Bd. XXII, p. 80.
172. Salzer. Cornea arteficialis. Münch. med. Wochenschrift
1898, No. 11.
173. Hirsch. Ueber die sogenannte recidivirendeErosion
derHornhaut (Arlt) und ihre Behandlung. Wochenschr. f.Therapie
ud Hygiene des Auges 1898, p. 161.
| 174. Thompson. Foreign body retained in the cornea.
Brit. med. Journ., Febr. 1898.
175. Ranvier. Premières modifications des nerfs des les
Plaies simples de la cornée. Arch. des sciences, 13. Dec. 1897.
176. Ranvier. Premières modifications survenant dans
les cellules fixesde la cornée, au voisinage des plaies de cette
membrane. Ibid. 6. Dec. 1897.
177. Hilpert, R. Keratitis parmchymatosa im Gefolge
"mm Influenza. Ophth. Klinik 1898, No. 4.
EE Desvaux, G. Du röle des maladies générales dans
üologiedelak&ratiteparenchymateuse diffuse. Arch. d’ophth.,
l XVII, No. 2, p. 81.
: 179. Dransart. De la kératite pseudomembraneuse primi-
“e chronique. Soc. d’ophth. de Paris. 7. Dec. 1897.
180, Moulton, H. Congenitale Trübung der Hornhaut.
Ann. med. assoc, 29. Jan. 1898.
d 181. Fejér, J. Ein Glasfragment in der Vorderkamnmer.
Ar. med. Presse 1898, No. 15.
Journ.
Die Thatsache, dass vielen Astigmatikern durch Gläser überhaupt nicht
Sege dee die Schwierigkeiten, die ieh au: dem Erforderniss eines
d man SE Sitzes ergeben, haben bans (166) zu Versuchen angeregt,
natismus 9 2 auch, ebenso wie nach perforirenden ne olt Astig-
stehenden S SE ‚Grades Ren durch ee Eingriffe einen be-
bisherigen on beseitigen somey und zwar, im Gegensatz zu allen
; ertahren, durch nicht perforirende Corneawunden.
Da manager Gesetze a e EE Ge Vereen
reiht diesen Ee BADEN: a t S P SE 1e De na mgen an, u
der sehr nr rgebnisse seiner Suicresperunene an. | Für beide Theile
sSanten Arbeit muss auf das Original verwiesen werden.
ek (167) bespricht alle Hilfsmittel. die uns zur EE
S gegenwärtig zu Gebote stehen, zunächst die operativen, wie
D he
des
38 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
sie ihre Vertreter in. v. Graefe und Mooren finden, dann die steno-
päischen Apparate und die Gläserbehandlung. Hierbei theilt Verf. sehr aus-
führlich die Erfahrungen mit, die er an seinen eigenen keratoconischen Augen
gemacht hat — zu einem kurzen Referat sind sie nicht geeignet — und be-
spricht besonders die Wirkung der Cylindergläser, in deren Anwendung man
sich nicht auf die schwächeren Grade beschränken dürfe. Den Schluss der
Abhandlung bildet die Besprechung derjenigen Methoden, die die Brechung
der Lichtstrahlen an der unregelmässig gestalteten Hornhaut nach Möglichkeit
auszuschalten bestrebten, die Behandlung mit Contactgläsern von A. E. Fick,
die sich praktisch ohne Nutzen gezeigt hat, und mit dem vom Verf. ange
gebenen Hydrodiaskop, das in der That einige Dienste leisten dürfte.
Rählmann (168) führt dem absprechenden Urtheil L oh nstein’s
gegenüber aus, dass der optische Nutzen der hyperbolischen Gläser auf Grund
der Erfahrung weder wegdiscutirt, noch weggerechnet werden könne. Zu
bemerken ist, dass die optische Wirkung der Gläser sich nur dann äussert,
wenn der wirksame Theil des Glases mit der Richtungslinie des Auge
centrirt ist. Bisweilen bessern die Gläser bedeutend für die Nähe auch in
solchen Fällen, bei denen sie in Bezug auf das Fernsehen wenig leisten, da
sie beim Nahesehen eine beträchtliche Vergrösserung der fixirten Gegenstände
bewirken. Auf jeden Fall verbessern sie das directe Sehen erheblich mehr,
als alle anderen Correctionsmittel. Die Gläser erweitern das Gesichtsfeld,
resp. bringen dasselbe zur Geltung, da sie die Brechungsverschiedenheiten
zwischen dem hochgradig myopischen Centrum der Cornea und den Rand-
partien in hohem Maasse ausgleichen,
Wheelock (170) berichtet über eine Anzahl von Fällen von Hom-
hautentzündung verbunden mit subnormaler Empfindlichkeit, schwankender, aber
immer negativer Spannung, contrahirter Pnpille, geringen Schmerzen, aber mit
wenig circumcornealer Injection. Nach seiner Meinung rührt alles dieses von
einer Paralyse von Fasern des Ganglion Gasseri her, wofür Faradisirung
und heisse Umschläge die besten Mittel waren. Burnett.
Kuthe (171) hat unter 34000 Fällen der Hirschberg'schen Klinik
26 Fälle (= 0,75 °/,,) von Hornhautschmelzung (soll wohl das sein, was andere
Keratomalacie nennen? Ref.) gesehen. Die Behandlung war folgende: Be-
handlung des Allgemeinbefindens und örtlich Collodiumwatteverband mit physio-
logischer Kochsalzlösung.
Salzer (172) berichtet über einen Patienten mit totalem Leucom, dem
er eine künstliche Hornhaut (bestehend aus Bergkrystall und Platin) eingesetzt
hatte. Zur Zeit der Publication trug der Kranke die Cornea ohne Beschwerden,
das Sehvermögen war in Folge einer Membran, die sich an der Hinterfläche
des Quarzes gebildet hatte, leider nur wenig gebessert worden. Die Trans-
plantation mit Menschen resp. Thiercornea wird als eine keinen Erfolg ver-
sprechende Operation bezeichnet.
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XII. Cornea, Sclera, vordere Kammer. 39
Hirsch (173) ist der Ansicht, dass die recidivirende Erosion (Arlt) eine
ole traumatische Erkrankung der Nervenendigungen im Hornhautepithel ist,
die bei einzelnen Exacenbationen auch trophische Störungen des Epithels her-
vorrufen kann. Szilli und Weiss bestreichen die Lider Nachts mit Salbe
and lassen die Augen früh ganz langsam öffnen. Hirsch ist für Cocain und
Verband und giebt innerlich Chinin, das den drohenden Anfall coupiren und
Recidive hinausschieben resp. verhüten kann.
In Thompson’s(174) Fall verweilte ein Stückchen Blei 22 Jahre in der
Cornea. Es sass in dem Auge des Patienten, welches er hauptsächlich beim Arbeiten
gebrauchte, und machte ihm keine Beschwerden bis Patient beim Melken von dem
Kohschwanz in’s Auge geschlagen wurde. Thompson entfernte den Fremd-
körper, danach S— se Werner.
Ranvier (175) beobachtete an einer Schnittwunde der Kaninchenhorn-
hut Folgendes: in dem centralen Theil der Wunde verschwinden die Nerven-
her, während die Fasern des peripheren Theils, die mit ihren Ursprungs-
zellen in Verbindung geblieben sind lebhaft sprossen. Die neugebildeten Ausläufer
formen Verästelungen in der Epithelzellenanhäufung, die den Substanzverlust
asch ausfüllt. Die neugebildeten Fasern und ihre Endanschwellungen sind
dicker als die alten Elemente. Ranvier sieht die Ursache der Chromatolysis
der Ganglienzellen, welche mit durchschnittenen Axencylindern in Verbindung
Nee, in den gesteigerten Wachsthumsvorgängen dieser letzteren. Das Chro-
“in verschwindet ebenfalls in Lymphzellen, welche an der Ernährung des
"gehenden Gewebes einen gesteigerten Antheil nehmen. Sulzer.
Me vorhergehenden Mittheilungen Ranvier’s (176) hatten die Epithel-
Se nach Schnittwunden der Hornhaut zum Gegenstand. In der vor-
a werden die nach Verletzungen auftretenden Yerängerangen der
SC des Kaninchens auseinandergesetzt. Achtundvierzig Stunden
Re erletzung haben die Ausläufer der Hornhautzellen, die sich schon
kr ie re zu bilden beginnen, das Niveau der Wundränder erreicht;
Kam Sie scharf um und bedecken die Wundfläche. Die Continuitäts-
ir E Hornhaut wird so unterhalb der Epithelzellen, welche dieselbe
er, i en, vn einer gefensterten Membran bekleidet, die selbst keine
Be Ba. die aber mit den benachbarten fixen Hornhautzellen durch
x aausläufer in Verbindung steht.
T macht auf die Analogie aufmerksam, die zwischen dieser Er-
ò und dem Auswachsen des getrennten Axencylinders bestcht.
Sulzer.
De 2
Meist a (178) fand unter 71 Fällen parenchymatöser Keratitis, welche
Jär ter von 10—20 Jahren betrafen, 22 mal erbliche Syphilis und
eh, sch "lose als Ursache. Letztere, von welcher 3 Beobachtungen mit-
d el . ep r D .. H
Dänen w nt demnach eine häufigere Ursache zu sein, als gewöhnlich an-
ir ee aw
d. Einmal war erworbene Syphilis die Ursache und je einmal
40 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
war Parotitis epidemica, Diphtherie, Chorea und ein Trauma vorausgegangen.
Scrofulose und Rhachitis fand sich in 5 Fällen. Als weitere Ursachen kommen
Malaria, Influenza, Rheumatismus, Gicht, Uterinleiden nnd Schwangerschaft in
Betracht. Die eigentliche Hutchinson’sche Zahndeformation war nur in
3 Fällen vorhanden, in anderen waren die Zähne schadhaft und unregelmässg, 2
in den meisten Fällen aber in gutem Zustand und wohl gebildet. Die Be- i
|
1
)
handlung hat das Allgemeinleiden zu berücksichtigen. Quecksilber und Jodkal;
heilen manche Fälle, bei denen Syphilis ausgeschlossen, und Tuberculose
anzunehmen, während bei hereditärer Lues das Leiden durch diese Mittel a
weilen nur wenig beeinflusst wurde. v. Mittelstädt.
Moulton’s (180) Fall war eine totale Hornhauttrübäng bei einem j
8jährigen Kinde, welche schon bei der Geburt vorhanden gewesen sein all.
Das andere (rechte) Auge ist myopisch und amblyopisch, aber die Hornhaut | "`
ist durchsichtig. Die getrübte Hornhaut ist kleiner als die andere. Die Hen
waren nicht syphilitisch. i ` Burnett.
Für Abschnitt XIIT—XVIII, Referent: Stabsarzt Dr. 0. Brecht
XIII. Linse. u
182. Peters. Tetanieu.Starbildung. Ein Beitrag zur Pathologie `
und pathologischen Anatomie der Linse. Bonn 1898.
183. Natanson, A. Weiterer Beitrag zur Kenntniss der 3 `
Selbstheilung des Altersstaars durch Resorption. Zehenders ;
klin. Monatsbl. f. Augenheilk. XXXVI, S. 107.
184. Hirschberg, J. Ueber den Star der Glasbläser. Berl. S
l
klin. Wochenschr. 1898, Nr. 6, S. 113.
185. Bondi, M. Vollständige Linsendurchschlagungohne
folgende Cataracta: EinheilungeinesFremdkörpersim Augen-
innern bei Erhaltung der Function des Auges.
i
186. Baeck,S. Beitrag zur Histologie und Entstehungdes
Lenticonus posterior. Arch. f. Augenheilk. XXXVI 2, S. 160.
187. Lor. Cataracte siliqueuse d’origine congénitale `
avec adhérences ciliaires. Soc. Belge d’ophth. 28, XI, 1897.
188. Pergens. Un cas de diplopie monoculaire des dets
yeux. Soc. Belge d’ophthalm. 28. Nov. 1897. l
189. Valvis. Rétard de cicatrisation après l'opération
de la cataracte. Rec. d’ophth. 1898, p. 15.
190. Mulder, M. E. Nastaaroperatie. Nederl. Oogheelk. By-
dragen V. S. 75. l
191. Koster, W. Eene nieuwe methode ter verwyderms
van geluxeerde lenzen langs operatieven weg. Nederlandsche 00s-
heelkundige Bydragen V. S. 3.
192. Ulry, E. La nutrition du cristallin. Arch. d'Ophthalm.
T. XVIH, Nr. 3 S. 145. März 1898. |
Digitized „Google
KR Ss u 3 H ZS e reo SS ee? ed? Kä GE m u SSC WÉI wv o DEN? S 8 ke
x 8 H . Sé - $ Se Se, S 5 oa - ` wiele =
Gelb: 5 - TE, gege
á pO E E
FEDER E o e e EE A EE S E EE EE a S EE E A EE E G AE E E E EG PEE E E E E E E E S EE
XIII. Linse. Ai
193. Hjort, J. 100 Staarextractionen mit offener Wund-
behandlung (100 starekstaktioner med aaben saarbehandling). Norsk
magazin for lagevidenskapen 1898, Nr. 3.
19. Borthen, J. Ueber die offene Wundbehandlung bei
Staaroperationen. (Am den aabne saarbehandling med starorperationer)
Norsk. magazin for lagevidenskapen 1898, Nr. 3.
Peters (182) untersuchte 2 Linsen von einer 36 und einer 40 jährigen
Frau, deren Cataract sich klinisch von Altersstaar nicht unterschied und fand
bei der einen eine perinucleare Zone kleiner Lücken wie beim Schichtstaar,
bei der anderen ausgedehnte Spaltbildung an der Vorderfläche des Kernes.
Beide Frauen litten an Tetanie. Die bei Tetanie auftretenden Ciliarmuskel-
krämpfe führen eine zeitweise Aufhebung der Zufuhr normalen Ernährungs-
materiales zur Linse herbei, worauf die centralen Theile der Linse mit einer
Schrumpfung antworten. Kernschrumpfung führt ebenso zu Schichtstaar, bei
lem Tetanie vermuthlich eine viel grössere Rolle spielt als Rachitis, wie zu
Alterstaar. Man hätte somit für Schicht-, Tetanie- und die meisten Formen
ler scundären und Altersstaare als gemeinsame Ursache die Ernährungsstörung,
als deren Folge Kernschrumpfung und Bildung von Lücken, Spalten und
Tropfen, die sich später trüben d. h. Corticaltrübungen. Eine wirkliche Erkrankung
ler Linsenfasern spielt bei diesen Staarformen eine untergeordnete Rolle, das
Hauptgewicht ist auf die rein mechanisch bedingten Veränderungen zu legen.
Hirs chberg (184) stellt 5 Männer von 40 Jahren und darüber vor
ait Linsentrübung, welche sie sich durch ihren Beruf als Glasbläser erworben
haben, H irschberg meint, dass die durchsichtige Linse, wenn sie häufig
D lange einer starken Wärmestrahlung ausgesetzt wird, durch die Absorption
"Wirme feine innere Veränderungen erleidet, die schliesslich zu einer Trübung
"r Dirchsichtigkeit führen. Die Linsentrübung scheint in der hinteren Rinden-
“hicht zu beginnen und anfänglich langsam später schnell fortzuschreiten. Die
Heilarkeit ist ebenso gut, wie sonst bei gesunden 40 jährigen Individuen.
Bondi (185) fand zufällig auf dem guten Auge eines Schielpatienten
uni, räfionsnarbe der Hornhaut, ihr entsprechend cine trübe Be der
ZS Se hinteren Linsenkapsel mit schlauchartiger ME zwischen
eine a Deieren klar. Am Fundus fand man unten innen von der Pap.
tautfalte S Geier mit Weissen a schwarzen SEH won der E
nien ge Glaskörper DEE welche a spindelförmigen KE
gt. Anamnestisch konnte die Verletzung nicht festgestellt
“rien, +0,75
Nata
0 Tesp,
P Gesichtsfeld normal. Objectiv 3 D H.
nson (183) berichtet über 2 Fälle von spontaner Resorption einer
ahre bestehenden Alterscataract bei intacter Kapsel. Verf. nimmt
AD, dass ;
H NS l S
n den Stadien der regressiven Metamorphose des Altersstaars Structur-
49 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
veränderungen an der Linsenkapsel platzgreifen, welche dem Kammerwasser
den Zutritt zur Linsenkapsel und die Resorption des Kernes erleichtern.
Baeck (186) berichtet über 2 Augen mit Lenticonus post. eines Ka-
ninchens. Die eine Linse hat eine Dicke von 8,0 mm, eine Breite von 7,0 mu
«während die normalen Zahlen 3,5 mm und 5—6,5 mm sind), an der hinteren
Kapsel eine ausgedehnte Ruptur und einen conischen, zur Papille sich erstrecken-
den Verbindungsstrang, den Ueberrest der Art. hyaloidea. Die zweite Linse
ist 7,0 mm dick, 7,5—8 mm breit. Die Oeffnung der hinteren Linsenkapsl
und der conische Anhang fehlen. Beide Linsen zeigen mikroskopisch am
hinteren Pol cataractöse Veränderungen, Auseinanderweichen der Fasern und
Lücken mit körnigem Detritus angefüllt. Der Lenticonus entsteht durch Ver-
änderung der hinteren Linsenkapsel, die durch die sich rückbildende Art.
hyal. gezerrt und verdünnt wird und endlich platzt. Die eindringende
Glaskörperflüssigkeit führt zur Quellung der Linse und die quellenden Massen
drängen sich schliesslich hernienartig durch den Spalt hervor. Die Resorption
der Linse wird durch das einen dichten Abschluss bildende Fasernetz ver-
hindert. Den Befund an dem Auge, wo Kapsellüke und Strang fehlen, hält
Baeck für ein Vorstadium des Befundes am anderen Auge, in dem die Miss-
bildung durch die völlige Zurückbildung der Art. hyal. auf einer geringeren
Entwickelungsstufe stehen geblieben ist.
Ulry (192) wendet sich gegen die Anschaunngen von Panas, welcher
die durch Naphthalin entstehende Cataract auf eine dnrch die bekannten Netz-
hautveränderungen erzeugte Ernährungsstörung zurückführt. Er nahm zu
Widerlegung dieser Ansicht die von anderen Autoren bereits ausgeführten Ex-
perimente über den Flüssigkeitswechsel im Auge wieder auf, ohne jedoch zu
neuen Ergebnissen zu kommen. Er fand weiter, dass nach Durchschneidunz
der Sehnerven bei Kaninchen ohne Verletzung der Ciliarnerven Cataract nielt
auftrat sich aber nach Naphthalinfütterung auf beiden Augen entwickelt, trotz
dem auf dem operirten Auge die Netzhautveränderungen nur sehr gering waren.
Auch kann beginriende Naphthalincataract wieder schwinden, während da.
Netzhautleiden weiter schreitet. Die Ernährung der Linse steht daher nicht
unter dem Einfluss eines von hinten nach vorne gerichteten Lymphstromes und
die Linsenveränderungen sind unabhängig von der Retinitis.
v. Mittelstaedt.
Hjort (193) giebt hier einen statistischen Bericht über den Heilung:
verlauf bei 100 Staarextractionen (complicirte sowohl als nicht complicirt‘
Fülle), wo die offene Wundbehandlung angewandt wurde.
Das Resultat gestaltet sich folgendermaassen: 1) 1 Fall von Panoph-
thalmitis (nach Verf. hämatogenen Ursprungs), 2) 1 Fall von Iritis mit Occlusio
pupillae (doch mit erhaltener Lichtperception), 3) 1 Fall von Iritis leichteren
Grades, 4) 1 Fall von acuter Exacerbation einer früher vorhandenen exsuda-
tiven Chorioiditis, 5) Irisvorfall trat in 6 Fällen ein (61 Extractionen ohne
e ep men ` gn gëff s rm SE I
- mm: amme d vun En mm
si 1
„u
op.
XIV, Iris. 43
Irdectomie), 6) 5 mal stellte sich Glaskörpervorfall ein, doch ohne den Heilungs-
verlauf wesentlich zu beeinträchtigen. 7) In keinem Falle wurde Suppuration
der Hornhaut beobachtet. Dalen.
Borthen (194) theilt einen Fall mit, wo er gegen seinen Willen ge-
nöthigt wurde, die offene Wundbehandlung anzuwenden. Eine 84 jährige Frau,
die wegen Cataracta senilis an beiden Augen operirt worden war, riss kurz
nach der Operation den Verband weg und wurde in der folgenden Zeit immer
urahiger, so dass nichts anderes übrig blieb, als sie zwei Tage nach der
Operation ohne Verband und mit noch offenstehenden Vorderkammern nach
Hause zu entlassen. Da dieser Fall trotz den erwähnten ungünstigen Be-
dingungen gut heilte, hat Verf. seitdem immer ohne Verband operirt und bis
ktt (13 Fälle) mit dem besten Erfolge. Er glaubt, dass der Verband die
Adaptation der Wundränder störe. In 2 Fällen beobachtete er Vorfall des
Chekörpers, aber auch in diesen Fällen erwies sich die Methode als vortheil-
haft. Zum Beweis des günstigen Einflusses der offenen Wundbehandlung
erwäbat Verf. noch einen Fall, wo bei einem 71jährigen Greise mit Herzfehler,
ronischer Bronchitis und Eversion der unteren Thränenpunkte extrahirt wurde
md der Heilungsverlauf dessen ungeachtet ungestört war. Dalén.
XIV. Iris.
Me Terrien. Un cas de respiration de Cheyne-Stokes A
Zen solument regulier, avec modification des pupilles
ièreme i ‚aux mouvements respiratoires et anestesie regu-
trijam nt intermittente de la face dans toute la sphère du
eau. Progres méd. T. VII, Nr. 2, p. 18.
136. Weill, J. Tuberculose der Iris und des Corpus
cili :
SE Mit Bacillen-Färbung. Arch. f. Augenheilk. Bd. XXXVI, 1
SW Fage. Die Tuberculose des Ciliarkörpers und ihre
ung. Ophthalm. Klinik 1898, 2, p. 25.
the ne. Gillivray, Angus. Case of upward coloboma
S, associated with subluxation of the lens down-
wart
` Ophthalm. Review, Vol. XVII, p. 1.
z 19 l
T Ulrich. Ueber die Durchlässigkeit der Iris und
D 17 apsel für Flüssigkeiten. Arch. f. Augenheilk. Bd. XXXVI,
": conf. Ref. No. 23.
200. V
dna, d'oc valude et Duclos. Du débridement de l'angle iridien.
” = CXIX, p. 98 und 261.
201. v
Anerie, gu Casey, C. A. Primäres Sarcom der Iris Journ.
j ` assoc. 22, Jan. 1898.
p de Vi SZ Se F. Description anatomique d’une Gomme
| ` Arch d’pht. T. XVII, Nr. 3. p. 189 (mit Abbildungen).
44 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Weill (196) berichtet über einen Fall von acuter primärer Tuber-
eulose der Iris und des Ciliarkörpers des linken Auges eines sonst gesunder
6 Jahre alten Mädchens, bei dem es ihm gelungen ist, in der Iris, dem Ciliar-
körper und der .Sclera Tubercelbacillen nachzuweisen (in 6 Präparaten
D EN RA
11 T. B.). Ferner hat er den unlängst von Ammon in den klin. Mon. LA
veröffentlichten Fall nachgeprüft und hat auch dort T. B. gefunden. Weill :
giebt eine genauere Beschreibung seiner Färbmethode.
Gillivray’s (198) Patient hatte ein angeborenes Colobom nach ober .
mit einer subluxirten trüben Linse, deren oberer Rand ungefähr in der `
Mitte des Colobom’s stand. Die Linse wurde ohne Glaskörperverlust entfent ;
und das Auge erhielt S=®/,. Verfasser bringt die Genealogie durch die .
Generationen, in welchen sich bei 5 weiblichen und einem männlichen Mit- i
glied Coloboma iridis fand. Werner.
nn m
Veasey’s (201) Fall von primärem Sarcom der Iris trat bei einem `
46 jährigen Mann auf. Bei seiner Vorstellung war das Auge entzündet ud
schmerzhaft. Die Geschwulst war nicht so lang als die Iris breit war mi
sowohl die Peripherie als der Pupillenrand waren frei. Die Geschwulst wurde
en =-
mit dem umgebenden Irisgewebe extrahirt. Sie war 2,5 mm lang, 1,5 mm
breit und 1,5 mm dick. Bei der Untersuchung stellte sie sich als ein:
pigmentirtes Rundzellensarcom heraus. Die Linse war nur leicht getrübt
und trotzdem war V = 5/, 14 Monate nach der Operation. Eine Zusamnet- .
stellung der 45 bisher berichteten Fälle ist beigefügt. Burnett.
Im Anschluss an die anatomische Untersuchung eines Gumma der Iris.
bei welchem es zu eitriger Schmelzung der centralen Partien der bt:
schwulst und Hypopyon gekommen war, bespricht Benoit (202) die zwischen ,
Gumma und Condylom der Iris gewöhnlich aufgestellten Unterschiede und
findet, dass ein solcher weder klinisch noch anatomisch zwischen diesen .
Formen besteht. Der Beginn beider Affectionen bildet ein durch embryonale
Zellenanhäufung entstandenes an seiner Oberfläche vascularisirtes Knötcher.
das sich entweder absorbirt und dann Condylom genannt, oder. nach dem &
weiter gewachsen und regressive Umwandelungen erfahren, mit Gumma be
zeichnet wird. Die Knötchen können selbst ohne dass klinisch Erhebungen
an der Irisoberfläche beobachtet werden, im Parenchym der Iris vorhanden
sein. Die Entwickelung des Knötchens zum eigentlichen Gumma, welches
meist am ciliaren Theile der Iris sitzt, während das Condylom mehr dn
pupillaren Theil einnimmt, erfolgt um so eher, je bösartiger das Allgemer: ,
leiden und je geringer die Widerstandsfähigkeit des Kranken ist.
v. Mittelstaedt.
m.
XV. Chorioidea. 45
XV. Chorioidea.
203. Wagenmann. Ueber metastatischen Aderhautkrebs.
nn Muller des Allgemeinen ärztlichen Vereins von Thüringen 1898,
r, 2.
204. Moore, William, Oliver(Columbia). Irido-choroiditis
in the horse commonly called «Moon-Blindness». The Post-
Graduate XII, p. 12.
205. Risley, S. D. Sarcoma of the choroid. Meeting of
the ophthalmic section. Philadelphia, Jan. 8. 1898.
206. Posey, William Campbell. Metastatic uveitis in
both eyes, causing blindness, resulting from an intense in-
flammation of the nose and its accessory sinuses. New- York
med. Journ, Vol. LXVI, 4, 120. |
207. Duclos, J. Un cas de rupture double circulaire
suivant le méridien horizontal dela choroideavce d&ecollement
retinien. Ann. d’Ocutist Bd. CXVIII, p. 427.
208. Alt, A. On the histology of a case of sudden
blindness caused by an injury to the skull. The first case of
fresh choroidal rupture histologically examined. Amer. Journ.
oi Ophth. Bd. XV, 1. 1.
209, Lagrange, Félix. Du carcinome métastatique de la
choroide. Arch. d’Ophtalm. T. XVII, Nr. 1, p. 30. (Mit Abbildungen.)
210. Leber, Th. u. Krahnstöver, A. Ueber die bei Ader-
„ Sarcomen vorkommende Phthisis des Augapfels und über
Gë Bedeutung von Verletzungen bei der Entstehung dieser
eschwälste. v, Gräfe’s Archiv für Ophthalm. Bd. XXXXV, Abt. 1,
P. 164 und 2, p. 231 und 267.
‚a. Schieck, F. Ueber die Ursprungsstärke und die
(ementirung der Chorioidealsarcome. v. Gräfe’s Archiv für
Opkthalm, Bu. XLV, Abt. 2, p. 433.
Ve Nagel, G. Untersuchungen zweier Fälle alter
i l0retinitis specifica. Archiv für Augenheilk. Bd. XXXVI,
4, P. 369 (Mit Abbildungen.)
J 213, Werner, L. Sarcoma of Chorioid. Brit. med. Journ.
a 1898,
ii WA (203) peobaclitete an einer 45 Jahre alten Frau, der
eg ein Mammatumor exstirpirt war, auf dem rechten Auge schnell
e Verda, ege an Netzlautablösung. Schon BEER lag
aus cat der Geschwulstbildung nahe, der nach Enucleation des Auges
wurde. £s handelte sich um metastatisches Chorioidealcareinom.
as u erkrankte auch das linke Auge und nach EIERE
\tehs der B Exitus letalis ein. Dies ist der 20. Fall von Mmetastatischem
Auftreten 8 erhaut in der Literatur, von denen 7 doppelseitig sind. Das
Leichen - k = Metastasen im Auge ist prognostisch ein überaus schlechtes
` sein Patient hat danach länger als 1 Jahr gelebt.
46 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Lagrange (209) beobachtete bei einer 48jährigen Frau 3 Jahre nach
einem anscheinend operativ geheilten Mammacarcinom ein typisches Chorioideal-
carcinom, welches rasch zur Erblindung und secundär Glaucom führte und
deswegen die Enucleation erforderte. Bereits 2 Monate nach dieser erlag
die Patientin den allgemeinen Metastasen. Es fand sich in dem enucleirten
rechten Auge eine temporalwärts flächenhaft ausgebreitetes Carcinom der
Chorioidea von vorwiegend alveolärem Bau und ein mit ihm nicht zusammen-
hängendes ebenfalls temporalwärts gelegenes Carcinom der Iris von der
gleichen Structur. An einzelnen Stellen waren die Gefässe bei ihrem Durch-
tritt durch die Sclera von Krebszellen angefüllt.e Die nicht ergriffene Retina
war nur wenig abgelöst. — Anschliessend an diesen Fall giebt Verf. eine
Uebersicht über die 19 bisher bekannten Beobachtungen des gleichen Leidens
und bespricht den anatomischen Bau, sowie Sitz, Form, Entwickelung des
Tumors, seine Beziehungen zu dem Grundleiden sowie Symptome und Diagnose.
Aus der lesenswerthen Arbeit sei nur kurz hervorgehoben, dass das Leiden,
welchem in den meisten Fällen (16 Mal unter 20 Fällen) ein Brustdrüsen-
carcinom zu Grunde liegt, aus demselben Grunde, wie Gehirnembolien
meistens linkseitig sind, vorwiegend das linke Auge betrifft und hier ent-
sprechend der Eintrittsstelle der kurzen hinteren Ciliararterien die Gegend
der Macula lutca befällt, um sich als flacher Tumor temporalwärts sehr rasch
auszubreiten. In wenig Wochen entwickelt sich aus der plötzlich auf-
getretenen leichten Sehstörung völlige Erblindung. Zu Glaucom kommt es
selten, da meist vorher schon der Tod eintritt. Es besteht hier sogar eher
eine Spannungsverminderung des Bulbus. Nur wenn, wie in Verf’s. Beob-
achtung, der Iriswinkel verlegt wird, kann Glaucom auftreten und die
Enucleation nöthig werden, die sonst überflüssig ist, da der Augenmetastase
rascher Verfall und das Ende bald folgt. Im Beginn finden sich ophthalmose.
neben den Erscheinungen von Sehnervenentzündung kleine graue oder gelb-
liche Küchelchen mit Pigmentanhäufungen in der Nähe der Papille und der
Macula lut., welche Gegend auch gleichmässig vorgewölbt sein kann. Später
tritt Netzhautablösung, Glaskörpertrübung und bei weiterem Wachsthum auch
äusserliche Entzündung des Auges auf. Das metastatische Chorioideal-
carcinom, welches durch sein Vorkommen, seine Symptome, Ausbreitung und
Verlauf sich kennzeichnet, ist nicht schwer von anderen Tumoren oder den
solche vortäuschenden Augenleiden zu unterscheiden, namentlich wenn der
primäre Erkrankungsherd gefunden. Nach letzterem ist namentlich be
Angiosarcomen der Chorioidea sowie subacuter Chorioiditis zu suchen, mit
welchen Leiden das metastatische Carcinom noch am ehesten verwechselt
werden könnte. v. Mittelstaedt.
Nach Leber u. Krahnstöver (210) ist das Auftreten von Ader-
hautsarcomen an vorher phthisischen Augen lediglich ein Spiel des Zufall.
ihr Auftreten nach Verletzung noch nicht einwandsfrei bewiesen. Phthisis
i
wem gr mm RR emp a
XV. Chorioidea. 47
bulbi ist vielmehr Folge des Sarcoms und kommt durch Iridochorioiditis zu-
stande. Die Entstehung der letzteren wird durch den Tumor begünstigt
insofern, als die dorthin gelangenden Microorganismen in den abgestorbenen
Zellen des Tumors günstige Entwickelungsbedingungen finden, sodass es zu
Totalneerose des Tumors kommt. Hierauf nimmt die Entzündung durch
Störung der Flüssigkeitsabsonderung ihren Ausgang in Phthisis bulbi.
Schieck (211) hat 20 Fälle von Aderhautsarcom pathologisch - ana-
tomisch untersucht und kommt zu folgendem Ergebnis: »Weisse, mit der
Oberfläche der Chorioidealsarcome in Verbindung stehende Geschwulstmassen,
welche Einstrahlen von Bindegewebe aus den Resten der Choriocapillaris
erkennen lassen und sich durch einen eigenartigen angiosarcomatösen resp.
enlotheliomatösen Bau von ihrer Umgebung abheben, sind aller Wahrschein-
lichkeit nach primär aus der Choriocapillaris entstanden. Eine Wucherung
der tiefen Chorioidealschichten ist in diesen Fällen als eine scundäre auf-
zulassen und das Fortschreiten des Tumors in der Schicht der grossen Gefässe
keineswegs beweisend für die Entstehung der Geschwulst in diesen Lagen.
Im späteren Verlaufe kann jedes primäre Leucosarcom der Choriocapillaris
jederzeit Pigment zugeführt erhalten, indem der sarcomstöse Process auf die
piguentirten Lagen übergreift, hier Gefässe arrodirt und eine Abschwemmung
von Chromatophoren sowie Embolie derselben in die leucosarcomatösen Bezirke
hervorruft, «
Nach einem einleitenden Ueberblick über vorliegende anatomische Unter-
chungen, berichtet Nagel (212) über 2 Fälle. In dem einen handelt es
ich um einen an Paralyse verstorbenen Patienten, der klinisch einseitige ab-
*infene Chorioretinitis syphilitica darbot. Die Untersuchung ergiebt herd-
ige Verwachsung zwischen Chorioidea und Retina, Schwund des
Pignentepithels und der Choriocapillaris an diesen Stellen. Die Netzhaut.
N stärker betheiligt: die äusseren Schichten sind verwischt, unregelmässig
'geordneteg Pigment liegt in verschiedenen Tiefen, besonders um die Ge-
Se deren Wandungen verdickt sind. Auch die Müller’schen Stützfasern
scheinen verdickt. Glaskörper frei.
Im zweiten Falle handelt es sich um einen 15 Jahre alten idiotischen
naben mit Lues hereditaria, der ophthalmoskopisch das Bild der Chorioideal-
"rophie mit mächtiger Pigmentirung des Fundus zeigte. Die Section ergab
Be Veränderungen des Cerebrospinalsystems. Am Auge findet sich fast
| "TT Schwund der Pigmentepithelschicht, deren Pigment vereinzelt in die
2 massenhaft in die Chorioidea eingewandert ist, herdförmige Ver-
`. "TI der Chorioidea und Retina, Schwund der Choriocapillaris bei Intact-
“der Schicht der grösseren Gefässe und der Retinalgefässe. Schliesslich
ar Auf die Aehnlichkeit des Befundes seines ersten Falles mit dem
utis pigmentosa aufmerksam.
48 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Werner (213) Patientin, eine Frau von 50 Jahren, gab an, dass sie
seit 3 Jahren die Menschen mit dem rechten Auge nicht mehr recht habe
anterscheiden können und dass von da ab das Sehvermögen immer mehr
abgenommen habe. Jetzt war ein acuter Glaucomanfall aufgetreten. Werner
fand eine weite Pupille, enge vordere Kammer, Ectropium des Irispigmeut:
S-—=0. Der Augenspiegel zeigte eine schmale gelbliche Netzlıautablösung.
mit einigen kleinen Falten am Rande. Nach der Enucleation und Härtun:
in Formalin wurden Schnitte angelegt und es ergab sich ein spärlich pigmen-
tirtes Spindelzellensarcom. Werner.
XVI. Glaskörper.
214. Groenouw. Ueber einen Parasiten (Distomum?) in
Glaskörper des Frosches nebst Bemerkungen über die m
Auge vorkommenden Entozoen. Zehender’s klin. Monatsbl. f.
Augenheilk. Bd. XXXVI, p. 60 u. 85. Ä
| 215. Lewis, Franz N. (New-York) Cireumscribed inflam-
mation of the vitreous. The Post-Graduate. Bad XII, 12, 7$.
216. Tornatola. Orgine et nature du corps vitré Rewe
generale d’Opht. 1897, No. 12.
217. Schweinitz, G. E. de. Blood vessel formation in the
vitreous. Ophthalm. Record. Vol. VII, Nr. 1, p. 1.
Groenouw (214) beschreibt einen Parasiten im Auge eines Free
{Rana esculenta). Derselbe ist 0,5 mm lang und 0,1 mm breit, scheint
mit dem einen spitzen Ende festzuhaften, während das dickere be-
weglich in den (Glaskörper hineinragt. Brechende Medien klar. Das
Entozoen ist von weisser Farbe, undurchsichtig, zeigt keine Einzel
heiten am Körper, aber Eigenbewegung und Ortsveränderung. Verf. hält
den Parasiten für eine Jugendform eines Distomum oder Monostomum. Folgt
Besprechung der im Auge gefundenen Parasiten mit ausführlicher Literatur-
angabe.
XVII. Glaucon:.
S oma.
218. Ellett, E. C. (Memphis) Hemorrhagic 8 Ludes
Report ofa case, with nucro-photographs. Annals ot UI
Bd. IV, p. 711.
219. Dujardin. Glaucome et blennorrhagie.
1898. No. 1, p. 25.
220. Weill, N.J. A contribution te the glauc?
tion. American Journ. of Ophthalm. Vol. XV, Nr. 1, P- 12.
Clinique Opht.
m am
m me on
D
= 7 ENER > R
BE z = z S
u wë web.
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r
" aa
zm ee
XVIII. Sympathische Ophthalmie. 40
221. Pollak, S. 38jährige Erfahrungen in der Augen-
praxis mit breiter Paracentese der Sclera mit Ciliotomie bei
acutem Glaucom (Wm. Hancocks Methode). Amer. Journ. of
Öphthalm. 1898, No. 3.
222. Ayres, S.C. Beginn acuten Glaucoms durch enorme
vonjunctivaleChemose und sehr schnellen Verlust des Sehens
characterisirt: Iridectomie, Wiederherstellung des Ge-
sichtes. Amer. Journ. of Ophthalm. 1898, No. 3.
Der interessante Punkt in dem Glaucomfalle von Ayres (222) ist
der plötzliche Beginn mit äusserster Chemose der Bindehaut. In wenigen
Stunden war V. auf Fingerzählen bis zu 10” verringert. T+2. Eine
Iridectomie stellte das Sehen vollständig her. Burnett.
Pollak (221) berichtet, dass er 38 Jahre lang die breite Paracentese
der Selera verbunden mit Ciliotomie 60 bis 70 Mal ohne einen einzigen
Misserfolg ausgeführt hat. Er hat die Methode von Hancock selbst ge-
emt, welcher ein Beer’sches Messer am untern und äussern Scleralrande
eingeführt, und es nach unten und hinten geführt hat, bis die Sclera einen
Schnitt von 3 mm zeigte. Burnett.
XVIII. Sympathische Ophthalmie.
? 223, Angelucci. Sur l’origine del'’ophtalmie sympatique.
“we gen. dono 1898, 1. |
nn Blumenfeld, Richard. Ein Fall von geheilter sym-
Pithischer Ophthalmie. Diss. Kiel 1898.
SEN S. C. u. Alt, A. Sympathische Ophthalmie:
i er Verlust des Sehens im verletzten und sympathisiren-
Eege Besserung nach Enucleation mit nachfolgendem
Ar alle und schliesslicher theilweiser Wiederherstellung
Sehens. Amer. Journ. of Ophthalm. 1898, No. 2.
Der klinische Theil dieses Falles ist von Ayres (225) und bildet die
| ichte einer perforirenden Wunde des linken Auges eines 10 jährigen
"Em, welches zehn Wochen vorher verletzt worden war. Die Narbe
sch
de
ie Tierm und innern Quadranten des Sclerocornealrandes, wo die Iris
Ay mt war, V = Finger auf 6°. Sympathische Reizung mit starrer
= " iM rechten Auge, welche sieben Wochen nach dem Unfall aufgetreten
Haren ` Wurde schnell verringert, bis die Finger nur noch auf 3° gezählt
95 verletzte Auge wurde enucleirt. V. besserte sich zu Finger-
F, aber verschlechterte sich wieder zu Fingerzählen auf 2° nach
gen Schlag auf dieses Auge durch einen Spielgenossen. — Histo-
ntersachung von Alt (sehr ausführlich dargestellt). Sorgfältige
hung lässt kein Zeichen eines Mikroorganismen auffinden. Die
bericht tiber das Jahr 1898 zum Archiv für Augenheilkunde. IV
Zählen auf 9
a më
sche T
Urchforse
Jee:
50 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
gefundenen Veränderungen beruhten alle auf einer schweren Entzündung des
Unvealtractus, Sehnerven und der Pialscheide. Diese hatte "béi secundärer
Schrumpfnng des Glaskörpers und schliesslich zur Bildung cystischer Höhlen
in den hinteren Schichten der Iris und zur Ablösung der Netzhaut als ein
Ganzes und an Stelle der Membrana limitans interna geführt. Burnett.
Für Abschnitt XIX—XXII Referent: R. Greeff.
XIX. Netzhaut und Functionsstörungen.
226. Elschnig, A. Anastomosenbildung an den Netzhaut- |
venen. Zehender’s klin. Monatsbl. f. Augenhik., XXXVI, p. 55.
227. Axenfeld. Bemerkungen zu dem Aufsatz von Elsch- '
nig über »Anastomosenbildung an den Netzhautvenen«. Jhi.
p. 106.
228. Schön, W. Die Ursache der Retinitis pigmentosa
Centralbl. f. pract. Augenhlk., XXII, p. 15.
229. Symondt, H. Two cases of Night-Blindness. Brit .
med. Journ., Jan. 1898, p. 212. i
230. Eyre, F. W. Albuminuric retinitis. Ophthalm. Rer., '
XVI, p. 269. l
231. Werner, O. Glioma of retina. Brit. med. Journ., mee
1898.
232. Jeusen, E. Ueber Retinitis circinata. Hospitaltidendt. `
1898, No. 5.
233. Markow, J. Endarteritis obliterans arteriae cen:
tralis retinae diffusa. Wjest. Ophthalm. 1898, No. 2.
234. Danif. Een eigenardig geval van commotio retinaè
Oogheelk. Bydragen. V, p. 48. |
Elschnig (226) ist der Ansicht, dass die von Gloor in Knapp
und Schweigger’s Archiv für Augenheilkunde, Bd. XXXV, beschrieben \
Gefässneubildung nicht auf einer congenitalen Anlage beruhe, wie Verfasser `
glaubt, sondern durch pathologische Vorgänge erworben sei. Er bringt dan |
ferner zwei neue ähnliche Fälle von hochgradiger Venenerweiterung und |
Venenschlängelung mit Anastomosenbildung bei alten Leuten vor, die J
fache senile Veränderungen am Auge aufweisen. Als Ursache der Gefis- |
anomalien wird eine primäre Entartung der Netzhautgefässe angenommen
welche allein oder durch Vermittelung von Thrombenbildung in einzeln
Venenstücken zu hochgradigen Circulationsstörungen, dadurch zur Ausweitung |
praeexistirender capillarer Verbindungen der Netzhautvenen und Nenbildung |
solcher Verbindungen Anlass geben. |
Auch Axenfeld (227) ist der Meinung, dass der von Gloor be- |
schriebene Fall von abnormer Schlängelung der Netzhautvenen 'mit » wunder-
x
H
d
XIX. Netzhaut und Functionsstörungen.. 51
ietzähnlichen« Bildungen nicht auf congenitaler Anomalie beruhe, sondern
tich im Anschluss an eine Abflussbehinderung eingestellt habe. A. fügt hinzu,
- das er zwei solche Fälle in der Berl. klin. Wochenschrift 1896, No. 41,
beschrieben habe.
Schön (228) führt aus, dass man früher nicht gewohnt war, die
vordersten Abschnitte des Auges zu durchmustern. Das regelmässige Ab-
suchen derselben fördert so viele Fälle von Aderhautherden zu Tage, wo
man sie nicht vermuthet hatte, dass die Angaben, es hätten in Fällen von
Retinitis pigmentosa die Aderhautherde gefehlt, an Werth verlieren, weil sie
sich nur auf die Gegend des Pigmentgürtels beziehen. Die Frage, ob regel-
nissig Aderhautherde bei der Retinitis pigmentosa vorkommen, muss noch
> unter Berücksichtigung der vordersten Augenabschnitte untersucht
werden.
Schön fand nun eine grosse Anzahl von Fällen mit Chorio-retinitis
anterior bei Leuten, die an Retinitis gelitten hatten. Er glaubt, dass die dabei
auftretenden Krämpfe nicht nur Schichtstaar, sondern auch durch Zerrung
der hinteren Enden der Tonulafasern die Erscheinungen der Chorio-retinitis
anterior hervorrufen können.
Symondt’s (229) Patienten waren zwei Brüder von 12 und 5 Jahren.
Im Hellen sahen sie gut, nach eingetretener Dunkelheit waren sie jedoch
un mehr im Stande, ihren Weg allein zu finden. S. des älteren Knaben
ae Gesichtsfeld stark eingeengt, Papillen leicht abgeblasst, periarteritische
rungen, keine Pigmentalterationen. Die drei Schwestern der Brüder
"aren nicht befallen. Die Eltern waren in zweiter Linie blutsverwandt.
| Werner.
Ey re (230) berichtet über zwei Fälle, bei denen Retinitis auftrat,
“ch Albumen oder irgend ein Zeichen von Nephritis nachweisen liess.
` Dien Fall weist erst die Section eine acute Nephritis nahe. Die Fälle
aad worgfiltig beobachtet und mitgetheilt. Werner.
Ge ee (231) Patient war ein 3 Jahre alter Knabe. Schon seit
Ee r hatte man einen weisslichen Schimmer aus der Pupille wahrge-
Dess Fünf andere Kinder aus der Familie sind gesund. Das glaucomatös
gie Auge wurde entfernt und die Orbita ausgekratzt. Nach einem
ku Wem berichtet, dass der Tumor wieder wachse, und dass das andere
e, sel. Das entfernte Auge war ganz mit Tumormassen ausgefüllt;
mse war nach vorn gegen die Cornea gedrängt und nur noch eine
= Linie entlang der Sclera zeigte die Reste der Chorioidea an. Die
S aus denen der Tumor bestand, enthielten nur spärliches Protoplasma
nit a und zeigten oft Mitosen. Es fanden sich verkäste Stellen
ikroorganismen darin. Werner.
pen é (232) erwähnt die verschiedenen Ansichten über Retinitis
Aldzieher, Fuchs, de Wecker) und theilt einen Fall mit,
Ir
ehe
shy
32 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
der, in Uebereinstimmung mit de Wecker’s Ansicht, für die nahe Ver-
wandtschaft zwischen Retinitis circinata und der hämorrhagischen Retinitis '
spricht.
Eine 26jährige Dame bot bei der ersten Untersuchung die Zeichen
einer typischen Retinitis hämorrhagica dar, aber in der folgenden Zeit änderte
sich das ophthalmoskopische Bild immer mehr, so dass es nach 8 Monaten
mit demjenigen einer Retinitis circinata übereinstimmte. Nach der Ansicht
des Verf. ist die Retinitis circinata somit nicht als eine selbständige Krank-
heitsform anzusehen, sondern gehört zu der hämorrhagischen Retinitis.
Dalen.
XX. Sehnerv.
g | 235. Dagilaiski, W. Ein Fall von Stauungspapille mit
Wiederherstellung desSehvermögens nach dreiwöchentlicher
totaler Erblindung. Zehender’s klin. Monatsbl. f. Augenhik., XXXV.
p. 63.
236. Weyl. Eine neue Erklärung für die Entstehung der
Neuritis optica oedematosa. Ophthalm. Klinik II 2, p. 27.
237. Elze, K. Ueber einen durch Verabreichung YOD
Eisen geheilten Fall von KNeuroretinitis haemorrhagic.
Wochenschrift f. Therapie und Hygiene des Auges I, 20, p. 153.
238. Ginzberg, J. Ein Fall von recidivirender retro-
bulbärer Neuritis. Wjest. Ophth. XV, 1, p. 32.
Es handelt sich in Dagilaiski’s (235) Fall um einen sechsundzwanzis-
jährigen Patienten, der 3 Tage, ehe er eingeliefert wurde, plötzlich auf beide?
Augen erblindet war. Die Pupillen sind ad maximum erweitert, ihre Reaction
ist aufgehoben. Vis utr. cr — 0. Ophthalmoskopisch findet sich in beiden
Augen das ausgesprochene Bild der Stauungspapille. Als Ursache ergielt
sich eine weit zurückliegende syphilitische Infection. Obgleich dem Patientel
keine Aussicht auf Besserung gemacht werden konnte, wurde er einer anti-
syphilitischen Cur unterzogen. Anfangs wurde absolut kein Erfolg erzielt
u uaa a
D x `
H W D ri
|
i
- m
und Patient mit S = 0 entlassen. Später stellte sich Patient wieder `
sehend vor und eine weitere Schmiercur erzielte rechts S = 0,2, links blieh
das Sehvermögen = 0. Zwei analoge Fälle sind auch schon von Uhthofi
berichtet.
XXI. Verletzungen. Fremdkörper. Parasiten.
239. Eaton, J.B. Ausgedehnte Verletzung des Augapfel:
Heilung mit gutem Sehen. Bemerkungen. Ophtbalm. Record. 189%
No. 2.
l TEE 7 E
Nieee >
u gr e mpe m a En m ET ET e
XX1. Verletzungen, Fremdkörper (Parasiten). 53
340. Faber, E. Verplaatsing van corpus vitreum in het
oog door trauma. Nederl. Oogheelk, Bydragen V, S. 33. | Zr
241. Mohr, M. Fremdkörper in der Netzhaut. Ungarische
med, Presse, Vereinsberichte 1898, No. 16. (Nichts Neues.) |
242. Mündler-Diplococcen (Fränkel-Weichselbaum) by Panoph-
thalmie na verwonding. Nederl. Oogheelk., Bydragen V, S. 42.
243. Myers, H. L. An unusual Case of traumatic Para-
lysis of the right Abducens. Arch. of Oph., Vol. XXVII, p. 17.
244. Barkan, R. Four Cases of iron foreign bodies remo-
ved from interior of the eye with Haab’s Electromagnet. Arch.
of Ooh., Vol. XXVII, p. 37.
245. Todd. Evulsion of eyeball by a blunt hook. Brit.
Med. Journ. March 1898, p. 818.
246. Benson, A. H. A casein which a smally chip of iron
1. remained inthe eye for 14 years. Brit. Med. Journ., Januar
8, p. 21, |
247. Alt, A. On the histology of a case of sudden blind-
EE by an injury to the shall. Oph. Rew., Vol. XVI,
p. 289,
218. Groenouw. Ueber einen Parasiten im Glaskörper
des Frosches nebst Bemerkungen über die im Auge vor-
SE den Entozoen. Zehender’s klin. Monatsbl. f. Augenh. XXXVI,
p. 60.
249. Ljutkewitsch. Drei Fälle von subretinalem Cysti-
“ereus cellulosae. Wratsch. 1898, No. 12.
250. Griffith, A. H. Some Cases of intra-ocular Cysti-
ercus and one case of intra-ocular hydatid. Trans. Oph. Soc..
E K. Vol. XVII, p. 220.
‚, In Eaton’s (239) Falle bestand cine ausgedehnte Wunde des vorderen
Theiles des Augapfels, einschliesslich der sclero-ciliaren Gegend und der
Hornhaut, Die Iris war auch lacerirt und der Glaskörper und die Linse
Faren ausgestossen. Trotz des Verlustes der Linse mit + 20 — 45
"mr e Ti wurde das Auge vollständig geheilt. Die Wunde wurde
nach gründlicher Reinigung mit Conjunctivalnähten geschlossen.
Burnett.
Myers Patient (243), ein Knabe von 11 Jahren, rannte mit der Schläfe
gë die Stirne eines anderen Knaben. Er sah sofort doppelt; das Doppel-
a verschwand jedoch nach ungefähr einer Stunde, kehrte jedoch nach
g Stunden wieder. Es fand sich eine isolirte Lähmung des rechten Abducens.
“ich etwa 4 Wochen war dieselbe wieder verschwunden. Verf. ist der An-
WA dass das erste einstündige Doppelschen durch directe Erschütterung der
Gë hervorgerufen war, die bald zurückging. Diese war jedoch von einer
“ten Entzündung gefolgt, die am folgenden Tag die länger dauernde Lähmung
verursachte,
Barkan (244) berichtet über 4 Fälle, bei denen Eisensplitter aus dem
U
«Ne 2
ren des Auges vermittelst des grossen Haab’schen Magneten entfernt
54 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
wurden. Im ersten Fall wurde das Säck Eisen zwar gut durch die Eintritts-
stelle entfernt, es kam jedoch zur Eiterung und zur Enucleation. In Fall
2 und 3 kam es zur Heilung, Fall 4 erhält fast volle Sehschärfe wieder.
Todd’s (245) Patient glitt aus, als er einen Hundekarren herausbrachte
und sein Auge wurde aus der Orbita ohne Ruptur der Wände von einem
Haken ausgerissen, der an der Wand des Hauses hing. Alle Muskeln und
der Nervus opticus waren. dicht am Bulbus gerissen. Die Wunde heilte sehr
gut. Bei der Abbildung, welche der Arbeit beigegeben ist, sieht man, dass
ein langes Stück Sehnerv ausgerissen ist. Es stimmt dies mit den Beobachtungen.
welche bei Auto- Enucleation gemacht sind. So sah Ref. einen Fall, einen
Student der Medien, der sich selbst beide Augen enucleirte.
Werner.
Benson (246) beobachtete einen Fall, bei dem ein Stück Eisen 14 Jahre
lang in der Chorioidea und Sclera eingeheilt war. Das Auge war blind und
schmerzhaft. T + 1. Vor der Enucleation bestand kein Zeichen dafür, dass
sich ein Fremdkörper im Innern des Auges befände. Nach der Entfernung
fand sich ein schwarzer Tumur in der Sclera, der ein Stück Eisen enthält.
Klinisch hatte man ein Sarcom angenommen. Werner.
Alt’s Fall (247) ist der erste Fall von Choriodealruptur, der histologisch
untersucht worden ist.
Groenouw (248) sah in dem Auge eines im Augenspiegelcurs demon-
strirten Frosches einen Parasit im linken Auge. Die Länge des Wurmes ist
ungefähr gleich der Länge der Sehnervenpapille des Froschauges, also etwa
gleich 0,5 mm. Der Parasit hat die Gestalt eines Blutegels und sitzt vor der
Netzhaut im Glaskörper. Er zeigt Ortsveränderungen. Nach der äussereü
Form gehört der Wurm zu den Trematoden und zwar zu dem Genus Distomum
oder Monostomum.
Griffith (250) berichtet über 6 Fälle von intra-ocularem Cysticercus.
die in dem Manchester Eye Hospital beobachtet wurden. Bei den meisten
Fällen wurde die Diagnose mit dem Augenspiegel sicher gestellt, während bei
anderen nur die bläuliche, längliche Masse von Lymphe im Glaskörper gê-
sehen wurde. Die Häufigkeit des Cysticercus in Manchester betrug 1—36000.
Der letzte Fall war eine hydatische Cyste. Der Patient, ein Mädchen
von 3 Jahren 8 Monaten, war blind. T. n., keine Injection, es fand sich
ein Gebilde, das aussah, wie eine Cataracta polaris posterior. Es war eine
weisse, opake, glänzende Substanz im Contact mit der Rückseite der Linse.
Bei erweiterter Pupille konnten keine freien Enden entdeckt werden. Nach
der Enucleation fand sich, dass das Innere des Auges ausgekleidet war mit
einer continuirlichen Membran, die der Linse, dem Ciliarkörper und der Retins
adhärent war. Die Cystenwand bestand aus zahlreichen structurlosen Zellen.
Werner.
"me ` "er BET ` pen fr}
H
|
— wer: ein Du rt "Én WS re e ni rm `
XXII. Augenstörungen bei Allgemeinleiden. 55
XXII. Augenstörungen bei Allgemeinleiden.
251. Dunn, J. Ocular paralysisrecuring in the course of
Nephritis. Arch. of Oph. Vol. XXVI, S. 542.
252. Coggin, D. Acaseofexophthalmus without pulsation
bat with a bruit and wich ended in spontaneous recovery.
Arch. of. Opb. Vol. XXVI, S. 89. u
253. Uhthoff. Ein Beitrag zu den selteneren Formen der
Sehstörungen beiintracraniellen Erkrankungen. Deutsche med.
Wochenschrift 1898, No. 9 u. 11.
254 Hinschelwood, J. A case of»Word«without »letter«
Blindness. Trans. Ophthalm. Soc. N. K. Vol. XVI.
255. Kingdon und R. Russel. Infantile cerebral degene-
ration, withsymmetrical changes at the Macula. Trans. Medico-
Chirurg. Soc. London Vol. XXX, 1897.
256. Pel,P.K. Augenkrisen bei Tabes dorsalis. Berl. klin.
Wochenschrift 1898, No. 2.
257. Strenzeminski. Complications oculaires du zona
opktalmique, Rec. d’opht. Jan. 1898, p. 19.
258. Gorschkow, J. P. Ein Fall von Amaurose corticalen
Ursprungs auf der Basis degenerativer Organisation.
259 Nathanson, A. W. Ueber Augenerkrankungen bei
Parotitis, Medic. Oborsen 1898, 3.
. 260. Galezewski. Retinitish&morrhagique due àla syphi-
lis et a l’arthritisme réunis. Rec. d’opht. 1898, p. 129.
261. Blok, D. X. J. Mydriasisen Accommodatic paralyse
by hysterie, Nederl. Oogheelk. Bydragen. V, S. 12.
. 262 Wölfler. Demonstration eines Falles von Resection
‘ines Ganglion Gasseri. Sitzung des Vereins deutscher Aerzte in Prag.
£. med. Wochenschr. 1898, No. 15.
263. Gourfein, Marignac et Valette. Un cas de morve
culaire Primitive. Revue médicale de la Suisse romande 1898.
e 264, Sachs, B. Dieamaurotische familiäre Idiotie. Deutsche
- Wochensehr. 1898, No. 3.
Dann (251) bringt 3 Krankengeschichten, in denen sich Augenmuskel-
ngen in Folge von Albuminurie finden. Er ist der Meinung von Knies,
$ Solche Lähmungen bei Albuminurie sehr häufig sind, obgleich sich in der
“teratur darüber nicht viel findet. In jedem Falle von rasch sich entwickelnder
l mung der Augenmuskeln, sollte der Harn untersucht werden. Die Ur-
achen der Lähmungen besteht meist in Blutungen in den Wurzeln oder Kernen
er Nerven oder in den Nerven selbst.
EA 08 sin (252) wurde zu einer Patientin gerufen, die zwei Tage nach
Es m starke Schmerzen bekam. Das Auge war gerötet, die Pupille
Dëser schmerzhaft auf Druck. Es bestanden keine Zeichen
i aka Die Bewegungen der Augen sind beschränkt. Patientin leidet
sKelrheumatismus. Mit dem Stechoskop hörte man auf dem kranken Auge
Bus
Lit
56 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
ein lautes Geräusch. Das Geräusch hörte auf, wenn man die Carotis communis
presste. Die Erscheinungen gingen allmählich alle zurück bis auf eine Läh-
mung des 6. Nerven. Greeff,
U hthoff’s (253) erster Fall betrifft eine dauernde hochgradige Sehstörung
in Folge von doppelseitiger Erkrankung der Sehcentren im Anschluss an epi-
demische Cerebrospinalmeningitis. Die 7 jährige Patientin machte den Eindruck
fast blind zu sein mit sehr widersprechenden Angaben. Die Pupillen reagirten
gut, Fundus normal. Es war natürlich zuerst an eine hyterische Sch,
störung zu denken. Alle darauf gerichteten therapeutischen Versuche waren
fruchtlos. Auch pflegt eine reine functionelle, doppelseitige hysterische Amau-
rose so lange und so gleichmässig nicht zu bestehen (3 Jahre bei dem Kinde).
Uhthoff, berichtet ferner über einen Fall von linksseitiger homonymer
Hemianopsie mit Uebergreifen auf die rechte Gesichtsfeldhälfte, complicirt
mit doppelseitiger Ophthalmoplegia interna und Morbus Basedowii. Es handelt
sich um die 25 jälırige Patientin, welche schon seit 1897 an rechtsseitigen
kont, Gesichts- und Zahnschmerzen leidet. Seit 8 Wochen findet sich eine
Verschlechterung des Scehvermögens.
Hinschelwood’s (254) Patient, ein Mann von 53 Jahren, hatte einen
epileptiformen Anfall mit vollständigem Verlust des Bewustseins auf ungefähr
II. Stunde und allgemeinen Convulsionen. Nach 2 Tagen konnte er wieder
gehen, war jedoch nicht im Stande zu lesen. Die Augen waren normal. mit
Ausnahme von leichter beginnender Cataract. Er las fliessend Probebuch-
staben S = °,. Er konnte nur so lesen, dass er mühsam jedes Wort buch-
stabirte, sei es geschrieben oder gedruckt. Nach Dietaten konnte er schreiben
und fliessend copieren. Gesichtsfelder normal. Es bestand keine Verbal-
Aphasie oder Amnesie. Er bekam später rechtsseitige Paralyse, Aphasie und
starb bald danach. Der Autor erinnert an einen ähnlichen Fall, der von
Burnett mitgetheilt worden ist. (Dieses Archiv Vol. XIX Eng. Ausg. p. 30)
und einen anderen von Mienzejewski (Neurol. Centralbl. Dec. 1890, No. 24)
und Schweigger (Graefe’s Archiv 1876). Werner.
Die Arbeit von Kingdon und Rossel (255) berichtet über 4 Fäll
der Krankheit, welche zuerst von Tay in den Oph. Soc. Transact 1881 mit-
getheilt worden sind. Die Fälle der Autoren gehören einer Familie au. Die
längste Lebensdauer betrug 20 Monate. In dem klinischen Verlauf zeigen
sich 3 Abschnitte: 1. Abschnitt: Bis ungefähr zum 3. Monat zeigt sich nur
Schwäche im Rücken und Abnehmen des Sehvermögens. Im Fundus sieht man
graue Flecken, etwa 2 Papillendurchmesser gross, in der Gegend der Macula
lutea in deren Centrum die rothe Fovea ist. Später beginnende Atrophi
u. opt. 2. Abschnitt: Das Kind ist hülflos und kann sich nicht mehr bewegen.
3. Abschnitt: Musculäre Atrophie; Reflexe erhöht und Reaction des Kopfe:.
In 3 Fällen wurde die Section gemacht. Es fand sich primäre De-
generation der Hirnwunde mit secundärer Degeneration der Corona radiata und
-e yr ëm
XXII. Augenstörungen bei Allgemeinleiden. 57
der Tractus pyramidales. Die äusseren Schichten der Retina in der Gegend
dr Macula waren verdickt Werner.
Es ist ein Verdienst der Charcot’schen Schule auf die eigen-
ttimlichen, vielfach falsch gedeuteten Krisen und Anfälle bei Tabes dorsalis
die Aufmerksamkeit gelenkt zu haben. Dieselben haben meist den Character
' e Reizung an sich. Es dürfte sich bei allen Fällen um schnell vorüber-
en -
gehende, also leichte Ernährungsstörungen d. h. eine sogenannte functionelle,
rielleicht chemische Reizung bestimmter Theile des Nervensystems handeln.
Pel (256) bringt die Krankengeschichte eines Falles von Tabes dorsalis mit be-
` Gender Dementia. Vor 3 Wochen begannen plötzlich heftige brennende
` ud stechende Schmerzen in beiden Augen, nur durch sehr kurz dauernde
: freie Intervallen unterbrochen. Bald nach diesen Schmerzen entsteht heftiger
' Thränenfuss mit Photophobie. Wegen Augenlidkrampf ist das Sehen kaum
+-
Kë
möglich. Nuch 21/, Stunden schwindet der Anfall plötzlich. Nach 5 Tagen
ein zweiter Anfall, welcher 11/, Tag dauerte. Weitere Anfälle folgen. Bald
nach diesen Anfällen sind die Augen wieder völlig normal. Verf. deutet die
paroxysmalen Augenstörungen als wahre Augenkrisen (Crises ophtalmiques)
: Tep. als tabetische Ciliarneuralgien mit starken vasomotorischen und secre-
rischen Erscheinungen.
Strzeminski (257) stellt in einer Monographie alles bis jetzt über
den Herpes zoster frontalis veröffentlichte zusammen. Dieselbe enthält zwei neue
file; in einem derselben war der Herpes mit einer partiellen Atrophie des
Kinerven complieirt. Sulzer.
Nathanson (259) giebt eine Uebersicht der entsprechenden Litteratur.
Der von ihm selbst beobachtete Fall betrifft einen 16 jährigen Jüngling, bei dem
erst beiderseitige Dacryoadenitis und darauf erst die Parotitis auftrat. Da
gewöhnlich bei Mumps die Parotitis zuerst auftritt, glaubt Nathanson, dass
hier vielleicht beide Erkrankungen als Aeusserung der Influenza anzusehen sind.
Hirschmann.
Wölfler (262) stellt eine 48jährige Patientin vor, an welcher in den
letten zehn Jahren wegen Neuralgie im 2. und 3. Aste des N. trigeminus
rechterseits alle zweckmässigen extracraniellen Operationen ausgeführt worden
Sen, Da immer wieder Recidive eintraten, entschloss sich Wölfler zur
Resection des Ganglion Gasseri und führte diesen Eingriff nach der Methode
N Ba: aus. Nach der Operation war eine vorübergehende Lähmung
a Augenmuskeln und Pupillenstarre vorhanden, bedingt durch
nn S SS N. oculomotorius, trochlearis und abducens. Ausserdem trat, be-
ni en SR bereits vorhandenes Ektropium ein EE auf,
A Së Onstlichem Verschlusse der Augenlider ausheilte und die Sehkraft
Ollständig einbüssen liess. Die Conjunctiva ist anaesthetisch.
en
LE
Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde
Wölfler nimmt an, dass die in diesem Falle aufgetretene Hornhaut-
entzündung nur durch äussere Ursachen bedingt war und nicht als neuro-
paralytische Form aufzufassen sei.
In der Discussion, die nun folgte, hob Münzer hervor, dass Krause
in seiner Monographie, die Neuralgie des Trigeminus betreffend, betont, dass
er nach Exstirpation des Ganglion Gasseri niemals die so gefürchtete Keratitis
neuroparalytica geschen habe. Der demonstrirte Fall, sowie die Angaben
Krause’s haben Interesse, insbesondere mit Rücksicht auf folgenden Gedanken:
Das Ganglion Gasseri stellt zweifelsohne das Analogon eines Spinal-
ganglions vor. Von letzteren hat Josef behauptet, dass nach ihrer Zer-
störung trophische Erscheinungen an der Haut auftreten. Doch haben Singer
und Münzer niemals etwas ähnliches beobachtet.
Es ist interessant zu sehen, dass auch nach Exstirpation des Ganglion
Gasseri keinerlei trophische Störungen in dem entsprechenden peripheren Ge-
biete (Cornea) zur Beobachtung gelangen. Herrnheiser.
Gourfein (263) hat einen Fall primärer Rotzinfection der Conjunctiva
und der Thränenwege zu beobachten Gelegenheit gehabt.
Die 12 jährige Kranke litt zur Zeit der ersten Vorstellung (5. April 189%
an einer rechtsseitigen Thränenfistel die nach Aussage der Eltern seit zwölf Tagen
besteht und in Folge eines von einer Freundin erhaltenen Schlages entstanden
ist. Sie hatte vorher nie an einer Augenentzündung oder an Thränenträufelu
gelitten. Das aussergewöhnliche Aussehen der Fistel, ihre Grösse, die rothen
und infiltrirten Ränder gaben Anlass zur bacteriologischen Untersuchung.
Der Rotzerreger ist ein feiner Stäbehenbacillus, der sich nicht färbt
durch dieGram’sche Methode : seine Kartoffeleultur hat eine bräuuliche Färbung:
einem männlichen Meerschweinchen eingeimpft bringt der Rotzbacillus ein
caracteristische Infeetion hervor, die ausnahmslos durch einen Abscess an der
Impistelle, eine Hodenaffeetion und durch miliare Granulationen der Ein"
weide characterisirt ist.
Die Einimpfung und die directe Untersuchung des aus der Thränenfistel
entnommenen Eiters ergab die characterischen Kennzeichen der Rotzinfection.
Die Thränenfistel wurde bis zum 9. Juli in der gewohnten Weise bie
handelt. Zu dieser Zeit war die Fistel kleiner geworden, aber die beiden
Uebergangsfalten waren der Sitz von Granulationen und Geschwüren geworden.
die den bei der Conjunctivaltubereulose beobachteten Veränderungen glichel.
Wiederholte Allgemeinuntersuchungen hatten die Abwesenheit einer Allgemein-
erkrankung sicher gestellt.
Die Conjunctivalwucherungen gaben, dem Meerschweinchen eingeimpft.
dieselben characteristischen Resultate. Die Diagnose der Rotzinfection wurde
durch drei Serien von Einimpfungen sicher gestellt; gleichzeitig wurde mil
Sicherheit die Abwesenheit des Tuberculosebacillus festgestellt. Sulzer
XXII. Augenstörungen bei Allgemeinleiden. 59
Sachs (264) beschreibt bei Kindern in den ersten Lebensjahren
auftretende allgemeine Krankheitssymptome mit symmetrischen Veränderungen
in der Gegend der Macula lutea. Er nennt die Krankheit amaurotische fa-
miliäre Idiotie.e Die Hauptsymptome dieser Krankheit sind: 1) Psychischer
Defect, in den frühen Lebensmonaten bemerkbar, der zur absoluten Idiotie
führt. 2) Schwäche aller Extremitäten bis zur vollständigen Lähmung, schlaffer
oder spastischer Natur. 3) die tiefen Reflexe können normal, vermindert oder
erhöht sein. 4) Abnahme des Sehvermögens, die zur totalen Blindheit führt
(Veränderungen in der Macula lutea und späterhin Opticusatrophie). 5) Maras-
mus und letaler Ausgang, meistens vor Ende des zweiten Lebensjahres. 6) Die
Erkrankung betrifft mehrere Kinder derselben Familie.
60 Vermischtes,
Vermischtes.
Privatdocent Dr. E. Schwarz in Leipzig ist zum ausserordentlichen
Professor ernannt worden.
Herr Dr. Emil v. Berger in Paris wurde zum ausländischen corre-
spondirenden Mitgliede der Königl. Belgischen Akademie der Medizin gewählt.
Systematischer Bericht
über die
Leistungen und Fortschritte der Augenheilkunde
im zweiten Quartal 1898.
Erstattet von
Privatdocent Dr. St. Bernheimer in Wien, Stabsarzt Dr. 0. Brecht, Professor
Dr. B. Greeff, Professor Dr. 0. Horstmann, Professor Dr. P. Silex in Berlin,
unter Mitwirkung von
Dr. G. Abelsdorf, Berlin, Dr. S. M. Burnett in Washington, Docent Dr. Dalen in
Stockholm, Privatdocent Dr. J. Herrnheiser in Prag, Professor Dr. Hirschmann in
Charkow, Dr. Krahnstöver in Rom, Dr. P. von Mittelstaedt in Metz, Professor
Dr. Da Gama Pinto in Lissabon, Dr. Richard Schweigger in Berlin, Dr. Sulzer
in Paris, Dr. L. Werner in Dublin, Dr. C. H. A. Westhoff in Amsterdam etc.
Redacteur: C. Horstmann.
— — San e E Be er E - e a ni E I aa.
Ae nn er Be er sh nen desser = —— e —
— -
Für Abschnitt I—III Referent:
Professor Dr. C. Horstmann, Berlin.
I. Allgemeine ophthalmologische Literatur.
265. Fuchs, E. Lehrbuch der Augenheilkunde. 7. ver-
rte Aufl. Leipzig und Wien. Franz Deuticke 1898.
Sp SE Vossius, G. Lehrbuch der Augenheilkunde. 3. ver-
‚€ and verbesserte Aufl. Leipzig und Wien. Franz Deu-
(cke 189g,
De Greeff, R. Anleitung zur mikroskopischen Unter-
ng des Auges, Berlin 1898. A. Hirschwald.
*68. Baas, K. Die Seh- und Pupillen-Bahnen. Augen-
Aral
SE Unterrichtstafeln. Herausgegeben von H. Magnus. Heft XIV.
"au 1898. Kern.
neh
2
eat Unerfnheiser, J. Das kurzsichtige Auge Augen-
Breslan E on. Herausgegeben von H. Magnus. Heft XV.
27 ` i
heit, Ge Nagel, W. A, Tafeln zur Diagnose der Farbenblind-
__ 'esbaden, J, F, Bergmann 1898.
Schschärf ohn, H. Tafel zur Prüfung der Sehleistung und
279 S 5. verbesserte Aufl. Breslau 1898. Priebatsch.
Ühigkeit nn, H. Die Untersuchung der optischen Dienst-
ee Eisenbahn-Personals. Breslau 1898. Kern.
Chrifton ppop ein. Ueber die neuen ministeriellen Vor-
med. Woch "dasSehvermögenderEisenbahnbeamten. Deutsche
enschr, 1898, No, 13. |
furberich
Lan
er das Jahr 1898 zum Archiv für Augenheilkunde NV
62 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
274. Cramer, G. Die Unfallfolgen im Gebiete der Augen-
heilkunde. Thiem,HandbuchderUnfallerkrankungen. Deutsche
Chirurgie 1898. Lief. 67.
275. Ohlemann. Augenverletzungen in Unfallsacheı.
Aerztl. Sachverständigen-Zeitung 1898. No. 12.
276. Nieden. Ueber die Beziehungen der Augenheil-
kunde zur allgemeinen Heilkunde. Jubiläumsschrift des Elisabeth-
Hospitals zu Bochum 1898.
277. Haab, O. Licht und Auge. Akademischer Vortrag gehalten
im Rathhaus zu Zürich am 21. Jan. 1897. Die Schweiz. Illust. Zeitschr. I.
Heft 23—24.
278. Christeinicke, K. Die Behandlung der Brille.
Dresden 1898. H. Henkler.
279. Hirschberg, J. Die Optik der alten Griechen.
Zeitschr. f. Psych. u. Phys. d. Sinnesorgane XVI, Heft 5—6, p. 321
280. Felsch, K. Die Augenheilkunde der Alcoatim (1159
zum ersten Male in’s Deutsche übersetzt und mit Anmerk-
ungen begleitet. Inaug.-Diss. Berlin 1898.
281. v. Förster. Julius von Michel. Münchener med. Wochen-
schrift 1898. No. 19.
882 Hirschberg, J. Die Blindheit in Spanien. Deutsche
med. Wochenschr. 1898. No. 23.
283. Belilowsky. Augenkrankheiten und Blindheit bei
der Sosnowki’schen und Olchowski’schen Bauernbevölkerung
im Gouvernement Tambow nach den Befunden einer Gesamnmt-
untersuchung. Wjestnik Ophth. 1898. No. 1.
384. Seggel. Ueber die Anforderungen an das Auge und
die Sehstörungen beim Schiessen der Infanterie. Deutsche
Militärärztl. Zeitschr. 1898.
235. Cohn, H. Untersuchungen über die Sehleistungen
der Aegypter. Berliner klin. Wochenschr. 1898. No. 20.
286. Warschowsky. Resultate der Untersuchung der
Augen der Schüler des Kutais’schen Gymnasium. Wjestnik. Opb-
tıalm. 1898. No. 3.
287. Widmark, J. Mittheilungen aus der Augenklinik
des Carolinischen Medico-chirurgischen Instituts in Stock-
holm. 1. Heft. Jena 1898. G. Fischer.
288. Mittheilungen aus der St. Petersburger Augen-
Heilanstalt. Heft V. St. Petersburg 1898.
289. Lasarew. Jahresbericht über die Augenkranken
des Landschaftshospitals in Belew. Wijestn. Ophth. XV, 1, p. #-
290. Snegirew, K. Bericht über eine 40Otägige ocū- i
jistische Thätigkeit. Wjestn. Ophthalm. XV, 1, p. 52. |
291. Beiwel, A. Augenkrankheiten und Blindheit be!
der Bevölkerung von Tscheljabinsk. Inaug.-Diss. Petersburg 1898.
292. Königshöfer. Rechenschaftsbericht der Charlotten |
heilanstalt für Augenkranke im Jahre 1897. Stuttgart 1898.
I. Allgemeine ophthalmologische Literatur. 63
293. Bock, E. Siebenter Bericht über die Abtheilung
firäugenkranke im Landesspitale zu Laibach über 1897.
294. Königshöfer, ©. Ueber die Geschichte und Ziele
der Hygiene des Auges. Tübingen 1898.
Das vortreffliche Lehrbuch von Fuchs (265) hat in diesem Jahr, dem
zehnten seines Bestehens, bereits die siebente Auflage erlebt. Auch diese
neue Auflage ist den Fortschritten der Wissenschaft entsprechend ergänzt
und verbessert worden. Eine Reihe neuer Abbildungen tragen wesentlich
zur Verständlichkeit des Textes bei.
Die dritte Auflage des Lehrbuches von Vossius (266) ist im Ver-
glich zur zweiten Auflage wesentlich erweitert und entsprechend den Fort-
«hritten der Augenheilkunde umgearbeitet worden. Die jüngsten bakterio-
logischen Entdeckungen, die Erfahrungen der Serumtherapie bei der Con-
Junetivitis diphtheritica haben ihre Berücksichtigung gefunden, ebenso bei der
Anatomie der Retina die Untersuchungen von Roman y Cajal, Greeff
"a. Die Zahl der Abbildungen ist bedentend vermehrt, wodurch die An-
schaulichkeit des ganzen Werkes sehr gewonnen hat.
Greeff (267) giebt in dem kleinen Werke eine vorzügliche Anleitung
r mikroskopischen Untersuchung des Auges. Zunächst bespricht er die
o Utensilien, die Gewinnung des Materials, die Untersuchung des
GE SE und die verschiedenen Härtungsmethoden. Alsdann geht er
a tionstechnik und die Einbettungsmethoden über, sowie auf die
Becher = Färbungsmittel. Das Injektionsverfahren, das ER und
eo RE des Pigments im Auge wird in anschaulicher Kürze
eg ec S Schluss des EE bildet die Erläuterung über das Auf-
an! und der mikroskopischen Präparate and die Besprechung
für Jeden E Theile des Auges. — Die: kleine Monographie SE
en SE sich mit der mikroskopischen Anatomie des Auges beschäftigt,
I zo nicht unentbehrliches Hilfsmittel.
senärztlichen Unterrichtstafeln von Baas (268) enthalten auf
2 Tafel r l
P ein nebst Text die anatomisch-topographischen Verhältnisse der Seh- und
Pillenbahnen.
Herrnh eiser
auliche Darstellun
age zu diesen Tafeln
Chnabe]
(269) giebt auf 8 Tafeln mit erklärendem Text eine
g der Verhältnisse des kurzsichtigen Auges. Die Grund-
bildet die im Jahre 1895 erschienene Mittheilung von
und Herrnheiser »Ueber Staphyloma posticum, Conus und
Die das anatomische Detail betreffenden Zeichnungen sind grössten-
mikroskopischen Präparaten angefertigt und die Augenspiegelbilder
a über den Befund während des Levens hergestellt.
, grüne Sg ) hat 12 Tafeln angegeben, auf denen in einem Kreise
rothe Punkte gezeichnet sind. Je nachdem der zu Prüfende
y»
ansch
raue
64 ` Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
die Farben der Punkte richtig erkennt, lässt sich der Farbensinn desselben
beurtlieilen.
Cohn (271) hat auf der neuen Tafel die Snellen’schen Haken in
einem Kreise angebracht, der durch ein drehbares Stück Pappe mit einem
Loche so verdeckt ist, dass nur ein Haken gesehen werden kann. Durch
Drelung der Pappe kann man jeden Haken sichtbar machen.
Das Buch von Magnus (272) hat den Zweck, die Beziehungen, welche
zwischen dem Auge und der Befähigung für den Eisenbahndienst obwalten,
nach ihren verschiedensten Seiten hin einer eingehenden Specialuntersuchung
zu unterwerfen. Der Verfasser, welcher im Laufe einer langen bahnärztlichen
Praxis hunderte von Untersuchungen der verschiedensten Beamten-Kategorien
ausführte, hat diese Aufgabe in vollem Maasse gelöst und kann das Werk
jedem Bahnarzte auf das Wärmste empfohlen werden.
Die Schrift von Alcoatim, eines spanischen Arabers, hat nach Felsch
(280) für die Kenntniss der mittelalterlichen Augenheilkunde einen grossen
Werth, da die Zahl der Monographien zur Augenlieilkunde aus dem Mittel-
alter nur eine sehr geringe ist.
Hirschberg (282) macht Mittheilungen über das häufige Vorkommen
von Blindheit in Spanien. Der Grund derselben sind in der Mehrzahl der
Fälle Blennorrhoea neonatorum, Pocken und Trachom. Letztere Krankheit
kommt im Norden Spaniens weniger vor, in den mittleren Provinzen schon
mehr. in den östlichen und südlichen am häufigsten.
Die Ge-ammtzahl der Untersuchten von Belilowsky (283) beträgt
12295 Personen. Unter den Männern 22,7°/, Augenkranke, unter den
Frauen 20,8°,; unter 323 Schülern 22,4°/,. Hauptsächlich Conjunctival-
erkrankungen. Unheilbar Blinde auf beiden Augen 17, auf einem Auge 5%.
Hirschmann.
Unter 178 Beduinen, Bischarin, ägyptischen Soldaten und Schülern fand
Cohn (285) 141ımal mehr als volle Sehleistung und zwar 117 1—2 fache,
16 2—3 fache und 8 3—8 fache.
Die Zahl der auf Refraction, Sehschärfe, Accommodation, Muskelgleich-
gewicht und Erkrankungen geprüften, nach ihrer Nationalität gruppirten
Schüler beträgt 572 (1144 Augen) nach dem Bericht von Warschowski
(256). Die Myopie fehlt in der Vorbereitungsklasse vollständig und steigt
in den folgenden Klassen bis auf 26,4°/,. Die vielen Zahlenangaben sind
nicht referirbar. Hirschmann.
Die Mittheilungen aus der Augenklinik in Stockholm (287) enthalten
folgende Aufsätze: Widmark »Ucber die Lage des papillo-makularen Bûn-
dels<, Derselbe: »Statistische Untersuchungen über die Kurzsichtigkeit«, Der-
selbe: »Uecber die Grenze des sichtbaren Spectrums nach der violetten Seites,
Dalen: »Experimentelle Untersuchungen über die Desinfektion des Binde-
hautsackes<«, Hellgren: »Ueber die mechanische und therapeutische Pe-
reen P: op ggg Freen
II. Allgemeine Pathologie, Diagnose und Therapie. 65
bandlung des Trachom’s«, Widmark: »Die operative Behandlung unreifer
und partiell stationärer Stare«.
Die Mittheilungen aus der St. Petersburger Augenklinik (288) bieten
einen von Schröder, Hermann und Wegert, zusammengestellten aus-
führlichen Zahlenbericht über die 1892—1894 ambulatorisch behandelten
Augenkranken, deren Gesammtzahl 18036, 18384 und 19229 Patienten
betrug, und einen von Schröder, Hermann und Blessig zusammen-
gestellten Bericht über die stationär behandelten Kranken (1075, 1027 und
1113 Patienten) und die ausgeführten Operationen.
Lazarew (289) hatte 900 Patienten. 80 Operationen, darunter 16
Extractionen. 9 unheilbar Blinde. L. spricht gegen die mobilen augenärzt-
lichen Colonnen. ` Hirschmann.
Snegirew (290) berichtet über 588 Patienten, 24 Staaroperationen,
ô Irideetomien, 4 Sclerotomien, 1 Tenotomie, 1 Staphylomoperation, 2 Ptery-
gium abtragen. Hirschmann.
Untersucht wurden von Beiwel (291) 10233 Personen; darunter
waren 2161 Augenkranke, beiderseitig blind 55, einseitig 101 Personen.
Hirschmann.
Königshöfer (292) behandelte im Jahre 1897 1884 Patienten am-
bulant und 563 stationär. Er führte 106 Operationen an der Linse, 86 an
der Iris, 32 Schieloperationen und 12 Enucleationen aus.
Im Jahre 1897 behandelte Bock (293) 914 Augenkranke und machte
206 Operationen, darunter 81 Staaroperationen, 65 Iridectomien, 7 Schiel-
"Perationen und 14 Enucleationen.
II. Allgemeine Phatologie, Diagnose und Therapie,
295. Schön. Der Einfluss desReizes auf die Localisation
vu e Erneinerkrankang en im Auge. Fortschritte der Medicin.
e ‚No, 2
296. e Hippel, E.jun. Pathologisch-anatomische Befunde
ie E des Neugeborenen. v. Graefe’s Arch. f. Ophthalm. XLV,
297. Straub, M. Ueber pathologische Gefässneubildung.
f. Augenheilk. XXXVII, p. 1.
298, Bach, L. u. Neumann, R. Bacteriologische, klinische
Arch.
d ; i |
Er experimentelle Untersuchungen über Keratoconjuncti-
Ange) zematosa und Conjunctivitis Catarrhalis. Arch. für
sen
Ok XXXVII, p. 57 u. 93. s. Ref. No. 421.
aus Se Franke. Pathologisch-anatomische Demonstrationen
1895 z Gebiete der Augenheilkunde. Münchener med. Wochenschr.
"26 No. 14
TR Zimmermann. Récherches expérimentales et ana-
0) dues sur l'influence des nouvelles tubereulines de Koch
No. 9 Sur la tuberculose oculairedu lapin. Clin. Ophthalm. 1898,
`“ P. 99,
T "0
66 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
301. Picot, Victor. Récherches expérimentales sur l’inocu-
lation de mikroorganismes dans la chambre antérieure de
l’oeil du lapin. Arch. d’Ophthalm. XVIII, No. 6, p. 341.
302. Schanz, F. Die falschen und die ächten Diphtherie-
bacillen. Wiener med. Presse 1898, No. 28 u. 29.
303. Axenfeld. Wieweit sind die sog. Xerosebacillen der
Conjunctivamitden Hoffmann-Löffler’schen Pseudodiphtherie
bacillen des Rachens identisch. Berliner klin. Wochenschr. 1898,
No. 9.
304. Schanz, F. Ueber die Pathogenität der Löffler'schen
Diphtheriebacillen. Deutsche med. Wochenschr. 1898, No. 33.
305. Schanz, F. Der Werth der Statistiken über die
Serumtherapie bei Diphtherie. Therap. Monatsbl. 1898, Sept.
306. Silex. Ueber das Augenflimmern. Die ärztl. Praxis
1398, No. 10.
307. Guttmann, E. Die Scrophulose des Auges in ihren
Beziehungen zum Geschlecht und Lebensalter. Deutsche med.
Wochenschr. 1898, No. 34.
308. Krüger, P. Beitrag zur Casuistik der Verrostung des
Auges. Inaug. Diss. Greifswald 1898.
309. Hirschmann, R. Augenuntersuchungen über Cre-
tinismus, Zwergwuchs und verwandte Zuständen. Wiener klin.
Wochenschr. 1898, No. 27.
310. Chibret. Diagnostic desh&mianesthesies. Ann. d’Ocul.
CXIX, p. 389.
311. Mayer. Quelques rémarques sur la technique opéra-
toire de l'’énucléation. Annal. d’Ocul. CXIX, p. 355.
312. Borsch. Operation pour permettre l’adaption de la
prothčse après l’enucleation. Annal. d’Ocul. CXIX, p. 355.
313. Versey. A propos de cinq casdel’operationde Mules.,
(Insertion d’un globe d’argent après l’&visceration de l'oeil)
Annal. d’Ocul. CXIX, p. 353.
314. Weiss, Z. Ausführung der Enucleation unter Schleich-
scher Infiltrationsanästhesie. Ophthalm. Klinik 1898, No. 12.
315. Lesser, J C. and Gomez, V. Sleep in relation to dise-
ases of the eye. New- York Eye and Ear Infirmary reports VI, p. 19.
316. Burnham, G. H. The necessity of a fixed routine of
procedure in the hypodermic use ofpilocarpin. Arch of Ophthalm.
XXVII, 2. p. 175.
317. Silex, P. Klinisches und Experimentelles aus dem
Gebiete der Electrotherapie bei Augenkrankheiten. Arch. für
Augenheilk. XXXVH, 2, p. 127.
Nach der Ansicht von Schön (295) ist bei der Iritis serosa, Cyelitis
und Chorioiditis die accommodative Zerrung das ursächliche Moment; däs
Allgemeinleiden bestimmt nur der Charakter der Krankheit.
v. Hippel (296) bespricht die Netzhautblutungen bei Neugeborenen,
die Risse der Descemet’schen Memlran und Colobom des Sehnerven mit
Cystenbildung in der Netzhaut.
= no a ee
=- mmm em ën a E ` mm we egener
musste denten ep: wem e a emm rëifgeff
IL Allgemeine Pathologie, Diagnose und Therapie. 67
Franke (299) demonstrirt 2 Orbitalgeschwülste und Präparate von
Haut, welche nach Thiersch auf die Conjunctiva transplantirt waren und
dort 71 Jahre gesessen hatten.
Picot (301) suchte durch Injection von Reinculturen der verschiedenen
Eitererreger sowie anderer das Auge gewöhnlich nicht heimsuchender Mikro-
organismen in die vordere Kammer von Kaninchen die von dem Auge der
Infection entgegengesetzten Widerstände insbesondere die Wirkung des bak-
terienfeindlichen Kaınmerwassers und die Phagocytose zu erforschen. Beide
spielen, wie aus den einzeln mitgetheilten Versuchen ersichtlich, eine grössere
Rolle als bisher gewöhnlich angenommen wird. So bewirkt z. B. das
Äamnerwasser einen raschen Zerfall der Milzbrandstäbehen. Das Auge reagirt
auf die verschiedenen Pilze in verschiedener, doch für die einzelnen Arten
Charakteristischer Weise. Das dem einzelnen Pilz zukommende Krankheitsbild
vird wohl durch dessen Virulenz sowie die Widerstandsfähigkeit des Thieres,
nicht aber durch die Menge der injieirten Keime beeinflusst. — Während ”
einige durch Iridocyelitis und Panophthalmie das Auge vernichten, bewirken
andere zuweilen heilbare Veränderungen, wie der Micrococc. tetragenus und
der Aspergillus niger. Andere, wie der Streptothrix (Eppinger), bewirken eine
Peudotubereulose der Iris, während der Typbusbacillus keine besonderen
Veränderungen erzeugt. Bei den meisten Versuchen erfolgte Allgemeininfection,
"der die Thiere erliegen. In einem Falle entstand auf dem nicht ge-
mpften Auge die gleiche Affection, und zwar nicht durch die für die sym-
Pathische Uebertragung vermutheten Wege, sondern durch Allgemeininfection.
v. Mittelstaedt.
| Mach den Ausführungen von Schanz (302) ist der Pseudodiphtherie-
Welle identisch mit dem richtigen Diphtheriebacillus. Derselbe erlangt aus
Ss einer noch nicht bekannten Ursache die Fähigkeit, einen starken Gift-
GEN produciren, Dieser Giftstoff ist es, der den Organismus schädigt, die
eit zu einer gefährlichen macht.
` E (303) wendet sich gegen Sn die AE ROSC:
Nach a mann-Löffler'schen Pseudodiphtheriebacillen für identisch hält.
xenfeld sind dieselben 2 Spielarten einer Fannilie.
ma Renfinmern wird nach Silex Su bei D a
St . ER Störungen beobachtet. Die ER können im Bulbus
in en oder Gehirn ihren Sitz haben, die letzteren beruhen auf
. hledensten Formen der Neurasthenie. Auch gehört hierher das
Mmerseotom,
Tag 19887 männlichen Augenkranken litten, wie Guttmann (307)
Daa =11°;, an serophulösen Augenleiden und von 20123 weiblichen
io Das weibliche Geschlecht ist somit doppelt so stark zu Sero-
Auges disponirt, wie das männliche. Von 15050 Kindern unter
aren 5070 und zwar 1700 Knaben und 3370 Mädchen mit dieser
Hoi, Ge
68 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Krankheit behaftet. Von 1480 Individuen über 15 Jahren, die an scrophulösen
Augenaffectionen litten, fanden sich 457 Männer und 1023 Weiber.
Hitschmann (309) fand unter 58 Cretins 12 mal Epicanthus, fast bei
allen eine Schwellung der Lidhaut, sehr häufig eine chronisch catarrhalische
Entzündung der Conjunctiva. Ophthalmoskopisch liess sich 5mal eine nach
unten gerichtete Sichel am Sehnerv canstatiren urd 4 mal anderweitige Ver-
änderungen im Innern des Auges. Im Ganzen sind bei Cretins Sehstörungen,
auf Läsionen der Nerven oder Tractus optici beruhend, sehr selten.
Chibret (310) lenkt die Aufmerksamkeit auf folgendes Experiment: in
einem mässig beleuchteten Raum ist ein weisses Papier von der Form eines Quadrats
(10cm Seitenlänge) auf schwarzem Grunde gegenüber dem Fenster angebracht.
Der Beobachter fixirt das weisse Quadrat mit beiden Augen und bringt ver-
mittelst Prismen eine solche verticale Diplopie hervor, dass beide Bilder genau
übereinander stehen. Jeder Beobachter findet dann, dass eines der beiden
Bilder und zwar immer dasjenige desselben Auges, eine grössere Lichtintensität
besitzt, als das andere. Sulzer.
Weiss (314) enucleirte unter Schleich’scher Infiltrationsanästhesie
5 Augen. Eine völlige Aufhebung der Sensibilität wurde in allen Fällen nicht
erzielt, wohl aber eine Herabsetzung. In 2 Fällen, wo Schmerz empfunden
wurde, waren länger dauernde entzündliche Perioden der Enucleation voraus
gegangen. Daher empfiehlt sich die Schleich’sche Anästhesie besonders bei
frischen Verletzungen und intraocularen Tumoren, solange die Geschwulst die
äussere Haut noch nicht durchdrungen hat.
Von der Thatsache ausgehend, dass während des Schlafes die Blutmenge
im Gehirn und Auge vermindert ist, betrachten Lesser und Gomez (315)
den Schlaf als ein werthvolles Heilmittel, besonders bei Formen intraoculärer
Entzündungen. Burnett.
Burnham (316) empfiehlt von subcutanen Pilocarpininjectionen behufs
Erzielung von Resorptionsvorgängen so lange, als eine Krankheitsbesserung zu
constatiren ist, ausgedehnten Gebrauch zu machen und nicht zu früh aufzu-
hören; er selbst hat vier Jahre und länger die Pilocarpinbehandlung (bei
welcher Krankheit? Ref.) fortgesetzt. z Abelsdorff.
Silex (317) empfichlt die Elektrotherapie bei Trigeminusneuralgien.
besonders den Subraorbitalneuralgien, fibrillären Zuckungen der Lider, Scleritis
und Episcleritis, bei letzteren in Form der elektrischen Bäder, sowie in Ver-
bindung mit Hypnose bei der Anaesthesia retinae.
ILI. Heilmittel und Instrumente.
318. Snegirew, K. Ueber den Einfluss der Holocains
auf die Diffusion aus dem Conjunctivalsack in die vordere
Kammer. \Wjest. Ophthalm. XV, 3, p. 260.
II. Heilmittel und Instrumente. 69
319. Darier, A. Protargol, ein Specificum gegen Con-
janctivitis blennorrhoica. Die ophthalm. Klinik 1898, No. 7. Conf.
Ref. No. 445.
320. Wicherkiewicz. Meine Erfahrungen über Protargol.
Ibd. No. 18.
321. Pfläger. Protargol und Conjunctivitis blennorrhoica.
IN No, 11. | |
322. Wicherkiewicz. Xeroform in der Augenheilkunde.
Wochenschr. f. Ther. u. Hygiene des Auges 1898, No. 32.
323. Wicherkiewicz. Weitere Mittheilungen über das
Xeroform in der Augentherapie. Ibd. No. 49.
324. Eberson, M. Ueber die Anwendung des Ichtlyols
bei Augenkrankheiten. Klinisch-therap. Wochenschr. 1898, No. 18.
325. Wolffberg. Ichthyol und Ichthalbin in der Augen-
heilkunde, Wochenschr. f. Ther. u. Hygiene des Auges 1898, No. 18.
326. Suker, G. J. Thiosinamine. A clinical contribution.
Ophth. Rec. VIIL 5, p. 228. |
327. Winselmann. Ueber Euphthalmin. Zehender's klin.
Monatsbl. f. Augenheilk. XXXVI, p. 253. |
328. Kyle, J. J. Wässeriger Extract der suprarenalen
Kapsel in der Augenpraxis. Ophth. Rec. 1898, April. |
9329. Mullen, J. A. Die Anwendung der suprarenalen
el bei kleinen Augenoperationen. Ophth. Rec. 1898, Juni.
a Panas. Sur les collyres huileux. Arch. d’Ophtalm. XVIII,
bh 337.
331. Serini. Des collyres huileux. These de Paris 1898.
332, Schanz, F. Ueber die gelbe Quecksilberoxydsalbe.
Zthender’s klin, Monatsbl. f. Augenheilk. XXXVI, p. 136.
hi 333. Schanz, F. Die Haltbarkeit der gelben Augensalbe.
m-therap, Wochenschr. 1898, No. 34.
‚934. Terson. Technique ophtalmologique. Paris, Bailliere
et fils 1898,
335.
Rläser.
Kaps
Krüss, H. Ueber die Eigenschaften der Isometropen-
Zehender’s klin. Monatsbl. f. Augenheilk. XXXVI, p. 147.
ibd 336. Lohnstein, Th. Nochmals hyperbolische Gläser.
H 208
Monoyer. Mesure et correction de la presbytie,
ER des formules des lunettes A toutes les anomalies
A refraction. Arch. d’Ophthalm. XVIII, No. 5, p. 275.
Hegg. Ein einfaches Instrument zur Bestimmung
efnpunktes bei hochgradiger Myopie. Zcehender’s klin.
37.
ĉItension
Monats
Watch), f Augenheilk. XXXVI, p. 179.
339. Antonelli, La forme de la source lumineuse pour
la sk: i
‘kiaskopie, Ann. d’Ocul. CXIX, p. 309.
Bien Appenzeller, G. Acytelengaslicht für Augenunter-
sen. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. XXI, p. 148.
70 Bericht über aie Fortschritte der Augenheilkunde.
341. Visser, S. Modification eines Apparates zur objec-
tiven Refraktionsmessung. Ibid. p. 180.
342. Gagzow. Einige Verbesserungen am Perimeter von
Helmbold. Zehender’s klin. Monatsbl. f. Augenheilk. XXXVI, p. 184.
343. v. Zehender, W. Ein Goniometer zur exakten Be-
stimmung des Schielwinkels. Ibid. p. 157.
344. Derby, R. H. A modification of the stereoscope.
New-York Eye and Ear Inf. Rep. XV. 4, p. 113.
345. Stevens, G. J. Neue Untersuchungsmethoden der
Stellungen der vertikalen Meridiane der Netzhaut. Ophthalm.
Rec. 1898 Mai.
346. Brewer, G. P. Der Torsiometer, ein Instrument zum
Studium der Netzhautmeridiane. Ophthałm. Rec. 1898 Mai.
347. Valude et Duclos. Du debridement de l’angle iridien.
Annal d’Ocul. CXIX, p. 98 u. p. 241.
Snegirew (318) stellte seine Untersuchungen an Kaninchenaugen nach
der colorimetrischen Methode von Beljarinow mit 1°/, Holocainlösung und
nachheriger Einträufelung der Fluoreseinlösung an, und fand, dass die Holo-
cainlösung die Diffusion bedeutend begünstige. Der Diffusionscoefficient betrug
von 4 bis 6,6. Sodann verglich er den Einfluss auf die Diffusionsbeschleuni-
gung (on beiden Augen eines und desselben Thieres) der 1°j, Holocainlösung
und einer 2 bis 4°/, Cocainlösung und fand die Wirkung des Holocains
1!/, bis 2,4 mal stärker als die des Cocains. Verf. würde daher den üblichen
Zusatz von Cocain zu den Lösungen der Alcaldide (Atropin, Eserin und a.)
durch Holocain ersetzen, besonders bei erhöhtem intraocularem Druck.
Hirschmann.
Nach den Erfahrungen Wicherkiewicz’s (320) steht das Protargol
in 5—20°/, Lösung bei acuten granulösen und catarrhalischen Bindehaut-
entzündungen dem Höllenstein, ebenso dem Plumbum aceticum nach Bei
Hornhautgeschwüren, sofern diese unrein waren, konnte man bei Einträufelung
einer 5°/, Lösung Besserung beobachten, bei anderen Geschwüren hat es
keinen Heilerfolg, dagegen leistet es gute Dienste bei Thränensackeiterungen.
ebenso bei der Blennorrhe der Neugeborenen und Erwachsenen.
Wicherkiewicz (322) wandte das Xeroform als Pulver zu Ein-
stäubungen und als 5—10°/, Salbe bei Lidekzem, follieulären und pustulösen
Bindehautentzündungen, auch als Antisepticum nach Operationen und Kerato-
malacie mit Erfolg an. Bei Hornhautgeschwüren (323) wird das Mittel sehr
gut vertragen
Eberson (324) wandte 50°/, Ichthyollösung bei Trachom an, und
fand, dass das Mittel den Verlauf der Krankheit abkürzt und eine glatte
Heilung herbeiführt. Bei Bindehautkatarrhen mit und ohne Complicationen
seitens der Hornhaut, ist es von schneller Wirkung, auch Narbenbildungen
der Hornhaut hellt es auf.
mm mu wn ode
e mm ge, vr Eër Cem
|perationen des
II. Heilmittel und Instrumente. VI
Wolffberg (325) gab bei 40 Patienten Ichthalbin, 3 mal täglich 0,5 g,
innerlich, und zwar bei Glaucom und Iritis und fand, dass die übrigen
therapeutischen Agentien unterstützt werde.
Suker (326) theilt in dieser Abhandlung seine Erfahrung über Thio-
sinamin mit, ein Product des Senfsamenöls, welches kürzlich die Aufmerksam-
teit der Derinatologen erregt hat. Er hat es in zwei Fällen von Choroiditis
ersudativa und, wie er glaubt, mit grossem Nutzen angewandt und ebenso in
Fällen von Hornhauttrübung. Seine diuretische Wirkung ist ganz aus-
gesprochen. Es muss in Kapseln gegeben, und die Dose allmählich von
l bis 3g täglich vergrössert werden. Burnett.
Nach den Untersuchungen von Winselmann (327) bewirkt das Euph-
"dan, in 5—10°/, Lösung in das Auge eingeträufelt, Pupillenerweiterung,
de weder schneller noch langsamer eintritt, als bei den jetzt gebräuchlichen
Mrdriatica, Dabei wird die Accommodation in nur sehr geringem Maasse
beeinflusst, und der intraoculare Druck nicht verändert. Vergiftungserschei-
nangen sind nicht zur Beobachtung gekommen, ebenso an der Conjunctiva
ud Cornea keine Veränderungen. Die Mydiasis verschwindet nach sehr
kurzer Zeit,
Kyle (328) hat eine mehr als einjährige Erfahrung mit der localen
Anwendung des wässerigen Extracts der suprarenalen Kapsel in Augenkrank-
iten und ist mit den Erfolgen ausserordentlich zufrieden. Er findet es als
E und Anisthetikum, letzteres in Verbindung mit Cocain von grossem
Sr Er braucht es in 2—4 TL iger Lösung des Extractes. Es zieht die
i er Blutgefässe in der normalen und entzündeten Conjunctiva zusammen.
en mi Vortheil in acuter und chronischer Conjunctivitis, Trachom,
S ee EE und Keratitis gebraucht. Er
Be schlimme Wirkungen von seiner Anwendung selbst nach beträcht-
IL gesehen. Burnett.
ai a (329) hat das Extract der suprarenalen Kapsel in Verbindung
zur Erzeugung von Anästhesie und Anämie der Conjunctiva, bei
en Pterygiums und bei Tenotomien mit sehr EE ER
Wie yo gebraucht. Er benutzt EE Präparat Gor Kapsel m Ver-
tuch der a u zu 0,4g kalten Wassers. Ein Tropfen wird 10 Minuten
Ze eege einer 5°/, igen Cocainlösung SINREITODIL. Die Anämie
ih yon all es besteht keine Gefahr und die Heilung geht glück-
4 tatten. Burnett.
rierien T (330) ersetzte, wie bereits von anderen Seiten empfohlen, die
Wäer i sungen von Atropin, Eserin, Pilocarpin und Cocaïn durch Auf-
lm bis an dieser Alkaloide in Olivenöl, das zuvor auf 120° erhitzt,
"erden die 1 NI und für Eserin auf 45° abgekühlt wurde, Als Vortheile
und Zä Wee Verwendung dieser Mittel, sowie ihre Unzersetzlichkeit
eit hervorgehoben. Selbst die offen stehengebliebenen Lösungen
72 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
erwiesen sich als steril und die in ihnen enthaltenen Mikroorganismen und
Sporen waren nicht mehr pathogen. Bei der Cocainlösung ist das Intact-
bleiben des Hornhautepithels von besonderem Werth. Wie die Basen dürften
sich auch die Oleate und Stearate, besonders die letzteren, wegen ihrer leichten
Löslichkeit empfehlen, falls sie ebensowenig reizend wirken wie die erst-
genannten. v. Mittelstaedt.
Scrini’s Versuche (331) zeigen, dass Olivenöl, Vaselinöl und Erdnussöl |
die Conjunctiva nicht reizen, während süsses Mandelöl, Ricinusöl uni Klauenöl .
eine stark reizende Wirkung auf die Bindehaut ausüben. Das gewaschene `
und sterilisirte Erdnussöl bildet ein ausgezeichnetes Vehiculum für die Tropfen-
wasser. Die öligen Lösungen von Cocain, Atropin, Eserin übertreffen durch
ihre Wirksamkeit die gleich starken wässerigen Lösungen; sie sind leichter
steril zu erhalten und zersetzen sich langsamer. Eine ölige Cocainlösung hat `
überdies den Vortheil, das Vertrocknen der Hornhautoberfläche zu vermeiden. `
Sulzer.
Nach Krüss (335) haben die Isometropengläser keine bemerkbaren
Vortheile vor anderen Brillengläser.
Die Modification des Derby ’scheu Stereoskops (344) besteht aus einer
weissen Karte, auf welcher horizontale und vertikale Linien in 1 cm im
Quadrat enthaltenen Vierecken gezogen sind. Sie sind von der Mitte aus,
rechts und links, von 1 bis 9 nummerirt. Vertikal werden Buchstaben benatzt,
um die Quadrate zu bezeichnen. Vor diesen werden die hellen Gegenstände
durch passende Schrauben, lateral und vertikal bewegt, wie es für ihre Ver-
schmelzung erforderlich ist, und es sind auch für die Neigung der Prüfungs-
gegenstände zur Untersuchung der mm. obliqui Anordnungen getroffen.
Burnett.
Die Auffindung abnormer Neigung der vertikalen Meridiane der Neu-
haut, welche eine Anstrengung bei dem Bemühen, sie in den geeigneten
Parallelismus zu bringen, veranlasst, ist der Zweck neuer, von Stevens (345)
angegebener Apparate. Der eine ist sehr einfach, da er aus einer Reihe
von Madox’schen Stäben oder passend geschliffenen Prismen besteht, welche
in einen gewöhnlichen Versuchsrahmen eingepasst sind. Dieselben erzeugen.
vor die Augen gestellt, eine Reihe von horizontalen Linien eines entfernten
Lichtpunktes, wenn keine abnorme Drehung statt hat. Ist letzteres jedoch
der Fall, so werden die Linien in einem Auge (oder vielleicht auch in beiden:
geneigt und nicht mit denen des andern Auges parallel sein. Die Grōsse
der Drehung der einen Stabreihe, welehe nothwendig ist diesen Parallelismus
herbeizuführen, wird an einer am Rahmen befestigten Scala gemessen, und
sie giebt den Grad der Abnormität an. — Ein in einer Modification des
Stereoskops bestehendes, auf demselben Prinzip beruhendes, noch besseres
Instrument wird ausführlich beschrieben. — Zur Verbesserung dieser fchler-
haften Neigung operirt er jetzt an den recti interni und externi, indem er
Per m
- 1m -— = -> -
de P e GC ZC WW ZE KS Ae E E Se e, `
Memes ropp a e maer mg per O
— u
ge
||| ë en ee r
ES E
III. Heilmittel und Instrumente. 13
sie theilweise derart herausschneidet, wie er es ganz genau, aber für einen
Auszug zu ausführlich beschreibt. Burnett.
In diesem Artikel beschreibt Brewer (346) zuerst ein von ihm selbst
angegebenes Instrament zur Bestimmung der Grösse abnormer Torsion (Rad-
drehung) der Augäpfel in einem gegebenen Falle, und ausserdem die von
den Augen besessene Torsionskraft. Der Apparat besteht aus einer Reihe
kleiner Madox’scher Prismen, welche in einer in beliebiger Neigung zum
Meridian drehbaren Zelle angebracht sind. Ein Zeiger und Scala giebt den
Betrag der Drehung in Graden an. Je eine dient für jedes Auge und durch
diese sieht der Patient nach einem lichten Fernpunkte, welcher durch diese
Stäbe in Lichtlinien verwandelt wird. Die Augen können vermittelst eines
Primas von 9° mit der Basis nach innen dissoeirt werden. — Wenn die
Linien parallel sind, wie sie von beiden Augen geschen werden, dann besteht
keine Torsion, wenn nicht, dann ist Torsion vorhanden, und der Grad kann
durch den Apparat bestimmt werden. Ein zweiter Artikel wird in Aussicht
gestellt, welcher genauere Einzelheiten seiner Anwendung auf das Studium
der verschiedenen Formen von Heterophorie in Aussicht stellt. Das Instrument
'erspricht für die Diagnose sehr werthvoll zu werden. Vgl. auch den Auszug
des Artikels von Stevens über denselben Gegenstand in derselben Nummer
des Ophthalmic Record. Burnett.
, Valude (347) modificirte die Krümmung der Vincentii’schen Nadel
à der Weise, dass die kleine Sichel mit dem geraden Theil des Stiels einen
Vinkel von 1350 bildet. In der Absicht, die anatomischen Veränderungen
Groe zu studiren, welche durch die verschiedenen Abänderungen der
Scerotomie interna hervorgebracht werden, hat er sechzehn Augen kurz zuvor
a Kinder vor dem Verschwinden des intraocularen Drucks in
sender Weise operirt:
u. Augen wurden der inneren Sclerotomie vermittelst der Nadel von
SCH Se tii unterworfen, auf E andern Augen warae dieselbe Operation
2 = Se von m ude au ur und Be weiteren Augen würde
es Se EE von Wecker mit SE E ausgeführt. Die
beta raen sofort in Formol SES und in EE zerlegt. Das
ee Resultat desen Operationen ist die Erünnung | des
d'en SC Canals und der intrascleralen DENE der eg
ie SH eröffnet in Folge gr ADIOSUNG RE EEN E EE
rg “tenen Instrumente greifen un EE nicht gleichmässig
Hal a an Ausdehnung ihrer INWIERUNG, im vesten Fall wrd die
Meer gain, aus des Ve angeritzt. Ve Linear-
Vince e an tiefsten ein und wirkt hauptsächlich auf BEE
GE 11 sche Nadel bringt kurze und gut begrenzte Einschnitte des
S gewebes hervor. Die Valude’sche Nadel wirkt hauptsächlich
m Theile des Filtrationswinkels. Sulzer.
74 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Für Abschnitte IV—VII Referent:
Privatdocent Dr. St. Bernheimer, Wien.
IV. Anatomic.
348. Rollet et Jaqueau. Anatomie topographique de la
' macula. Ann. d’ocul., CXIX, p. 431.
349. Greeff, R. S, Ramon y Cajal’s neuere Beiträge zur
Histologie der Retina. Zeitschr. f. Psych. u. Phys. d. Sinnesorg. XVI.
H. 3, p. 161.
350. Grunert, K., Der Dilatator pupillae des Menschen,
ein Beitrag zur Anatomie und Physiologie der DIN, |
Arch. f. Augenheilkunde XXXVI, 4, p. 319.
351. Stutzer, H. G., UcberelastischesGewebe im En
lichen Auge. v. Graefe’s Archiv f. Ophthalm. XLV, 2, p, 322.
Die Meinungsverschiedenheiten der Autoren über den Sitz der Macula
lutea relativ zur Papille (aussen unten, aussen oben, aussen) haben Rollet
und Jaquet (348) veranlasst, diese Frage näher in’s Auge zu fassen. Die
anatomische Untersuchung von etwa 40 menschlichen Augen hat den Ver-
fassern gezeigt, dass der gelbe Fleck immer etwas unterhalb der horizontalen `
Ebene liegt, welche den Mittelpunkt der Sehnervenpapille enthält. Dieses
Verhalten wurde an frischen, in situ befindlichen Augen constatirt, nach sorg- `
fältiger Wegnahme des vorderen Bulbusabschnittes. Die verticale Distanz
zwischen zwei horizontalon Linien, von denen die eine durch den Mittelpunkt
der Sehnervenpapille geht, während die andere die Fovea centralis enthält.
beträgt 0,5 bis 1,5 mm.
Das Leichenauge zeigt 24 Stunden nach dem Tode eine radiäre Faltung
der Netzhaut, welche die Schnervenpapille umgibt. Eine dieser Falten, länger ,
als die übrigen, reicht bis zur Macularegion und entbält den gelben Fleck. `
der am Leichenauge ausnahmslos schwarz oder dunkelbraun erscheint.
- —
Die Distanz zwischen der Fovea centralis und dem Mittelpunkt der Seh-
nervenpapille beträgt 4mm. An an Augen ist sie grösser. |
| Sulzer.
Grunert (350) hat in einer gediegenen Untersuchung versucht, den
langjährigen Streit über das Vorhandensein eines Erweiteres der Pupille zu
entscheiden. Er konnte als überzeugend feststellen, dass die menschliche
Iris zwischen dem Stroma und dem hinteren Epithel eine Schicht glatter
Muskelfasern besitzt, welche nach ihrer anatomischen Anordnung und ihrem
Verhalten bei wechselnder Pupillenweite als Dilatator pupillae angesehen
werden muss. Der Muskel nimmt seinen Ursprung im Bindegewebe des Ciliarkörpers
V. Physiologie. 75
and inserirt sich am Pupillarrande.. Die Henle’sche Membran und die
Spindelzellenepithelschicht von Grünhagen sind mit diesem Muskel gleich-
bedeutend. Die sogenannte hintere Grenzmembran Grünhagen’s und Anderer
it eine Contractionserscheinung des Dilatator. Die vom peripheren Sphincter-
rande schräg zum Dilatator ziehenden Verbindungsfasern sind als Insertion
des Sphincters zu betrachten, welche auf ihn bei seiner Contraction in ab-
plattendem Sinne wirken. Das hintere Iris-Epithel ist beim erwachsenen
Menschen einschichtig und entspricht dem hohen Epithel der Ciliarfortsätze.
Wegen der mangelhaften Entwickelung des Muscularis der Irisgefässe fällt
dem Dilatator die Function der Vasomotoren zu.
Stutzer (351) hat mit der ausgezeichneten Orceinfärbung das elastische
Gerebe in den verschiedenen Augentheilen verfolgt und studirt. Ohne auf
die Einzelheiten hier näher eingehen zu können, wäre zu erwähnen, dass
sich darnach die Hornhant, wie zu erwarten war, frei von elastischem Ge-
webe fand. Bezüglich der Sclera kann Verf. im Allgemeinen die Angaben
Sattler's bestätigen. Eingehend werden die Verhältnisse in der Aderhaut
dem Ciliarkörper und der Iris besprochen. Besonders reich an elastischen Fasern
ist die Aderhaut und ganz besonders ihre Gefässwände. Im Ciliarkörper finden
ich mehrere Gruppen dieses Gewebes: In der Wand des Kammerwinkels
ak längs- und querverlaufende Züge; erstere verlaufen halbkreisförmig, parallel
lem freien Rande des Kammerwinkels in der unteren äusseren Wand desselben.
Eine andere Gruppe verläuft in dem intermuskulären Gewebe des Brücke’-
"Je Muskels. Dann verläuft eine Fasergruppe in der continuirlichen Binde-
*vebsschichte, welche den Ciliarmuskel von innen begrenzt und von welcher
i Ciliarfortsätze sich erheben. In der Iris hält Verf. wegen der Tinction
ut Örcein, die Kerne in der hinteren Grenzlamelle nicht für Kerne der
glatten Muskelfasern, sondern für dorthin versprengte (?) und die grössere
Mase der hinteren Glaslamelle aus elastischem Gewebe bestehend. Von dem
Vorhandensein eines pupillenerweiternden Muskels im menschlichen Auge hat
“ch Verf. nicht überzeugen können.
V. Physiologie.
T 352. Roux, Joanny, Reflexesretino-retiniens. Arch. d’opht.
"NUN, 6, p, 395
BR. v. Kries, Ueber die absolute Empfindlichkeit der
Ze, denen Netzhauttheile im dunkeladaptirten Auge.
u Psych u. Phys. d. Sinnesorgane XV, H. 5/6, p. 327.
Sale Reddingius, Der Accommodationsfleck. Zeitschr. f.
U Phys. q. Sinnesorgane XVI, H. 3, p. 188.
TN Fukala, V., Ein Fall von seltener absoluter Farben-
"TL Zehender’s klin. Monatsblätter f. Augenheilk. XXXVI, p. 175.
76 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
356. Nagel, WA, Ueber das Aubert’sche Phänomen und
verwandte Täuschungen über die verticale Richtung. Zeitschr.
f. Psych. u. Phys. der Sinnesorgane XVI, 5/6, p. 373.
357. Fick, A. E., Ueber Stäbchensehschärfe und Zapfen-
sehschärfe. A. v. Graefe’s Arch. f. Ophthalm. XLV, 2, p. 336.
358. Heine, L., Physiologisch-anatomische Untersuchungen
über die Accommodation des Vogelauges. v. Graefe’s Arch. f.
Ophthalm. XLV, 3, p. 469.
359. Hummelsheim, Ed., Ueber den Einfluss der Pupillen-
weite auf die Sehschärfe bei verschiedener Intensität der
Beleuchtung (mit vier Figuren im Text). A. v. Graefe’s Archiv f.
Ophthalm. XLV, 2, p. 357.
360. Abelsdorf, J. G., Physiologische Beobachtungen am
Auge desKrokodils. Arch. f. Anatom. und Physiol. Phys. Abth. 1898,
p. 155.
361. Filehne, W., Diegeometrisch-optischen Täuschungen
als Nachwirkungen der im körperlichen Sehen erworbenen
Erfahrung. Zeitschr. f. Psych u. Phys. d. Sinnesorgane XVII, 12, p. l5.
Ä 362. Tscherning , M., Eine Selbstbeobachtung. Zehender's
klin. Monatsbl. f. Augenheilk. XXXVI, p. 223.
Die von Joanny Roux (352) beschriebenen réflexes rétino-rétiniens
spielen sich in der Netzhaut ein und desselben Auges ab. 1. Der Reflexe
pigmentaire ist ein wirklicher Reflex, durch welchen bei Belichtung und Be- :
schattung des Auges die Verschiebung des Pigmentes zwischen den Stäbchen
und Zapfen bewirkt wird, und welcher bei Durchschneidung des N. opticus
aufhört. Der centripetale Weg ist also der Opticus, der centrifugale geht
wahrscheinlich von einem Kerne des Oculomotorius durch diesen selber, da:
Ganglion ciliare und die Ciliarnerven und ist der gleiche, wie der für die
Lichtreaction der Iris, welche auch denselben Zweck wie die Pigment-
bewegungen erfüllt. 2. Der die Function der Neurosen (in der inneren
Körnerschicht gelegenen sogenannten horizontalen Zellen und nervösen Spongie
blasten) regelnde Reflex. Die centrifugalen Fasern kommen wahrscheinlich
von den Vierhügelu, sind bis in die innere Körnerschicht zu verfolgen uni
werden wahrscheinlich nicht direct von dem Rindencentrum aus, sondem
erst durch einen hier von der Retina aus anlangenden Reiz erregt.
v. Mittelstaedt.
Fick (357) bespricht nach Versuchen, die F. Köster unter seiner
Leitung angestellt hat, die Schultze-v. Kries’sche Lehre der Stäbchen-
und Zapfensehschärfe. Ohne hier auf die Versuchsanordnung und die Einzel-
heiten eingehen zu können, sei nur hervorgehoben, dass die mit Tabellen
und Curven belegten Versuche das ergeben haben, was nach v. Kries zu
erwarten war, nämlich in der Netzhautmitte eine, Stäbchen- oder Dunkel-
sehschärfe gleich Null, die seitwärts schnell ansteigt, ziemlich bald ihren
ei e
a D
-
3 ep
wën, ve e
VI. Refractions- und Accommodations-Anomalien. 17
Höhepunkt erreicht und bis zur Grenze der Netzhaut ziemlich unverändert
bleibt. Auch der Befund bezüglich der Zapfen- oder Hellsehschärfe passt
ganz gut zu den anatomischen Thatsachen: ZReissend schnelle Abnahme von
der Mitte der Netzhaut seitwärts bis etwa 5°, dann langsamere Abnahme bis
etwa 20° oder 30° und dann ganz geringes Sinken der Curve bis zum Rande.
: Fick meint auch, dass nach seinen Versuchen (s. Curven) die Stäbchen-
function im hellen Lichte auszufallen scheint.
Hummelsheim’s (359) Untersuchungen zeigen, dass der Einfluss der
Pupillenweite auf die Sehschärfe bei den niedrigsten Beleuchtungsgraden ver-
schwindend klein ist; von 1 mk ab aufwärts wird die Sehschärfe bei enger
Pupille erheblich besser als bei weiter. Die Differenz zwischen beiden nimmt
“ou ca. 50 mk bis zu 20 mk nur noch ganz wenig zu.
Heine (358) findet, dass die Accommodation des Vogelauges im Prineip
auf gleiche Weise stattfindet wie die des Menschenauges. Die Wölbungs-
veränderung der Cornea ist unter physiologischen Verhältnissen im Tauben-
L Auge ein wesentlicher Factor für die Refractionsvermehrung. Die Spannung
TI de Linsenkapsel ist in der Ruhestellung durch die Zonula und nicht durch
das Ligam. pectinatum bedingt. Die gewöhnliche Refraction des Tauben-
uses ist Hypermetropie von 1 bis 2 D Durch electrische Reizung kann
Ge Taubenauge um 12 D. und mehr accommodiren. Bei Application von
Mioticis ist Accommodation bis zu 7 oder 8 D. zu beobachten. Es ist Verf.
gelungen, das eine Auge der Taube im gelähmten, das andere im accommodirten
Instande zu Diren und der mikroskopischen Untersuchung zugänglich zu
machen, Constant auftretende Verschiedenheiten beider Augen nöthigen zu
dem Schlusse, dass der Accommodationsmuskel, welcher functionell als Einheit
l
3 . $ P .
ulzufassen Ist, durch seine Contraction die Zonula anspannt.
VI. Refraction und Accommodation.
i 363. Guillery, Accommodation und Gesichtsfeld. Arch. f.
"senheilk. XXXVI, p. 272.
Hor 364. Evers, Ein Beitrag zur Entstehung von regulärem
Rhaut-Astigmatism us. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. XXXVI, p. 240.
365. Reddingius, R. A., Erhöhte Erregbarkeitder Accommo-
| dati
o Studie über musculäre Asthenopie. A. v. Graefe’s Archiv f.
| hthalm.
!
XLV, p. 374.
geg, aiagius (363) bespricht 8 Fälle von sogenannter erhöhter Er-
sthenopi der Accommodation mit den enteprecaenaen EECH musculärer
en die er unter 800 poliklinischen Pen beobachtet hat.
t bewegun ation war auf beiden Augen normal. Binoculares Sehen. Augen-
, ` ba N bei den Lateralinnervationen normal. Convergenz normal, das
`" Distanz des Punctum proximum der Convergenz zur Grundlinie ist
eratrderieg über das Jahr 1898 zum Archiv für Augenheilkunde. VI
| Tg
78 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
nicht grösser als ý cm. Beim Sehen in die Ferne zeigen sie alle Orthophorie
oder geringe Exophorie, beim scharfen Nahesehen starke Exophorie und
asthenopische Beschwerden. In allen Fällen hat es sich gezeigt, dass durch
Verordnung von schwachen Concavgläsern die Beschwerden behoben werden.
Verf. meint, dass es sich in diesen Fällen um ein abnormes Verhältniss
zwischen Convergenz und Accommodation handelt, namentlich um ein Voran
streben der Accommodation. Durch Einträufelung von schwachen Dosen
Eserin ist der Zustand, den diese Krankheitsfälle boten, künstlich hervorzurufen.
VII. Muskeln und Nerven.
366. Wolff, J. On paralysis of the associeted lateral
movments of the eyes with preservation of the power of con-
vergence. Arch. of Ophth. vol. XXVII, 2, p. 147.
367. Vignes. Avancement musculaire r&pete. Arch. d’opth.
T. XVIII, 6, p. 388.
368. Landolt. La détermination de la »projection« ou
»localisation« de l'oeil. Arch. d’opht. T. XVII, 5, p. 273 (mit
Abbildung).
369. Wolff, J. Ueber Lähmung der associirten Seiten-
bewegungen der Augen mit Erhaltung des Convergenzver-
mögens. Arch. f, Augenheilk. XXXVI, p. 257.
370. Lederer, Rudolf. Ueber einen Fall beiderseitiger
conjugirter Augenmuskellähmungen bei erhaltener Convergenz.
Restitutio ad integrum. Ophthalm. Klinik 1898, 5, p. 84.
371. Sachs, Moriz. Klinische Beiträge zur Lehre von den
Augenmuskellähmungen. Arch. f. Augenheilk. XXXVII, 1, p. 9.
372. Meinong, A. Ueber Raddrehung, Rollung und Aber-
ration. Beiträge zur Theorie der Augenbewegungen. Zeitschr. f. Psych.
und Phys. d. Sinnesorgane XVII, 3 u. 4, p 161.
Wolff (366) giebt die Krankengeschichte eines Patienten, der bei er-
haltener Convergenzfähigkeit eine Lähmung der associirten seitlichen Bewegungen,
nach links stärker als nach rechts, zeigte. Patient litt an Diabetes und
Arteriosclerose. Vor seinem im Coma eingetretenen Tode verschwand die
Lähmung fast vollständig. Wolff nimmt als Ursache desselben eine Blutung
oder Embolie am Boden des IV. Ventrikels an, welche beide Abducenskerne.
die wiederum direct oder indirect mit der Innervation des Rectus internus
der entgegengesetzten Seite in Verbindung treten, afficirte. Abelsdorff.
Vignes (367) empfichlt zur Vermeidung aller mit der Rücklagerung
verbundenen Nachtheile nur mehr allein die Vorlagerung zu machen, welche
bei einer Resection der Sehne von 3—4 mm, je nachdem man wenig oder
viel Tenon’sche Kapsel auf die Nadel nimmt, Schielen von 10°—15° und
20°— 22° beseitigt. Bei höheren Graden ist es vortheilhafter, die Vorlagerung
VII. Muskeln und Nerven. 79
auf demselben Auge zu wiederholen, als den Effect auf beide Augen zu ver-
theilen. Mit 2—3 denselben Muskel betreffenden Vorlagerungen hat Verf.
Schielen von 250— 30° beseitigt. Die Nadeln sind, wenn auch der Muskel
weit rückwärts gefasst wird, dicht an den Wundränderu auszustechen und
erst bei den späteren Operationen soll die Conjunctiva und Tenon’sche
Kapsel so weit zurück, als es die Ausdehnung der Lidspalte erlaubt, gefasst
werden. Die Aussicht auf Wiederherstellung des binocularen Sehens und eines
normalen Blickfeldes entschädigen nach Verf. Ansicht die lange Dauer der
Behandlung. — Krankengeschichten sind nicht mitgetheilt.
v. Mittelstaedt.
Zur Bestimmung der fehlerhaften Projection bei den verschiedenen Be-
Weglichkeitsstörungen der Augen bedient sich Landolt (368) einer aufrecht
stehenden Tafel mit einer senkrechten weissen Linie. Mit der Tafel durch
ein Charnier verbunden ist eine Platte, deren eine Seite einen Ausschnitt hat.
Der Untersuchte steht vor der Tafel, mit dem Halse so in dem Ausschnitt
der aufgeklappten Platte, dass er den unteren Theil der Tafel sowie seine
Arme nicht sehen und die Bewegungen seiner Hand, mit welcher er möglichst
rasch die Fortsetzung der vor ihm befindlichen senkrechten Linie angeben
Muss, nicht verfolgen kann. Dicht unter der Verbindung der Tafel mit der
Platte findet sich eine Scala, auf welcher sich die Untersuchungsergebnisse
markiren lassen, Letztere, welche bei Muskelinsuffizienz, concomitirendem und
Paralftischem Schielen sehr interessant und zum Theil überraschend waren,
vill Verf, erst, wenn ihre Zahl grösser, mittheilen. v. Mittelstaedt.
Sachs (371) hat eine Anzahl von complicirteren Störungen der Seiten-
"ender in Bezug auf das Verhalten der Localisation untersucht. Verf. bat
schon früher gezeigt, dass in Fällen wo an einem Auge Abducensparese vor-
liegt, im Bereiche des Rectus internus des anderen Auges eine Störung nach-
Si ist, die darin besteht, dass ein mit Hülfe dieses Seitenwenders fixirter
on falsch localisirt wird. Er untersuchte seine Fälle von complicirten
~ ngen der Seitenwender mit seinem Tastversuch und trachtet damit,
a Differentialdiagnose EE Merkmale aufzufinden. Darnach er-
die SE Tastversuch 8 vielen Fällen zur Diagnosenstellung werthvoller als
ban Se von Doppelbildern, z. B. bei Parese der Rechtswender, wo über-
= Doppelbilder auftreten, gelangt man erst mit Hülfe des Tastver-
bildes SS Arch. Bd. XXXIII, S. 111) zum Verständniss des Krankheits-
` Die Einzelheiten der Untersuchnng eignen sich nicht zum Referate
und Së i
B Im Originale an der Hand der Krankengeschichten nachgelesen
en,
VI
80 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Für Abschnitt VIII— XII Referent Prof. P. Silex.
VIII. Lider.
373. Schanz. Die angeborenen Lidcolobome und ihre
Beziehung zu den Gesichtsspalten. Deutsche med. Wochenschr. 1898,
No. 18.
374. Alleman, L. Congenitale Verkürzung der unteren
Augenlider, Colobome der oberen Lider. Ann. of Ophth. 1898, April.
375. Wintersteiner. Ankyloblepharon filiforme adnatun.
Centralbl. f. pract. Augenheilk. XXII, p. 169.
376. Hanke. Lagophthalmus im Schlafe bei vollständigen
Lidschlusse im wachen Zustande, als Theilbefund multipler
Hirnnervenlähmung in Folge luetischer Basalmeningitis. Wien.
klin. Wochenschr. 1898, 16.
377. Königshöfer. Zur Operation des Lagophthalmus.
Ophthalm. Klinik 1898, 1.
378. Libmann, E. A case of favus of the eyelid. Arch. of
Ophth., Vol. XXVII, 2, p. 173.
379. Günsburg, J. Ophthalmologische Betrachtungen.
Wjestn. Ophth. 1898, 1.
380. Wicherkiewicz. Un procédé opératoire efficace
contre l’ectropion de la paupière inférieure, Rev. gener. d’opkt.
1898, p. 193.
381. Prince, A. Excision des Tarsus wegen extremen,
nicht durch Narben erzeugten Entropiums des Unterlides.
Amer. Journ. of Ophth. 1898, Mai.
382. Strzeminski. Retablissement du bord ciliaire dans
le traitement opératoire del’entropionet du trichiasis tracho-
mateux. Arch. d’opht. T. XVIII, p. 241.
383. Fage. Le Sarcome des paupières. Soc. franç. dont,
Ann. docul. T. CXIX, p. 352 u. Arch. d’opht. T. XVII, 5, p. 298.
884. Topolanski. Ein Fall von Sarcom beider Lider des
rechten Auges und ein Fall von angeborenem doppelseitigen
Ankyloblepharon internum. Wien. klin. Wochenschr., 1898, 6.
385. Goldzieher, W. Fibrom der Oberlider, verbunden
mit Riesenwuchs der Haut und Asymmetrie des Gesichtes.
Centralbl. f. pr. Augenheilk. XXII, p. 174.
386. Murphi, F. Eine ungewöhnliche Form von Hyper-
trophie der Lider. Ann. of ophth. 1898, April.
387. Rombolotti. Ueber Elephantiasis Iymphangioides
der Lider. Arch. f. Augenheilk. XXXVI, 4, p. 309.
388. Ballaban. Th. Cornu cutaneum palpebrae. Centralbl.
f. pr. Augenheilk. XXII, p. 97.
389. Dagilaiski. Drei Fälle primärer syphilitischer
Sclerose auf der Conjunctiva. Wjestn. Ophth. 1898, 1.
=n m EE ER
4 - ep Ei TE ze
SE ma.
VIII. Lider. HI
390. Seydel. Beitrag zur Casuistik der einfachen und
doppelten Lidschanker. Zehender’s klin. Monatsbl. f. Augenheilkunde
1898, April.
391. Helbron. Ein Fall von doppeltem Lidschanker.
Münch. med. Wochenschr. 1898, 21.
392. Simon, R. Tarsitisbeihereditärer Syphilis. Centralbl.
L pr. Augenheilk. XXII, p. 147. (2jähriges Kind.)
393. Feuer, N. Tarsitis palpebrarum luetica congenita
beieinem 3monatlichen Säuglinge. Ung. med. Presse 1898, 20.
Schanz (373) bespricht die Störungen in der Bildung der fötalen Ge-
sichtsspalte und den Einfluss, der dadurch auf die Bildung der Lider aus-
geübt wird. Amniotische Stränge spielen dabei eine wichtige Rolle. Zu einem
kurzen Referate ist die Arbeit nicht geeignet.
Alleman’s Fall (374) betraf einen Knaben, welcher an einer congeni-
talen Deformität beider Augenlider litt; dieselbe bestand in deutlicher Ver-
kürzung der unteren und in geringem, 5 mm breitem, Colobom beider oberen
Lider, letzteres nur wenige Millimeter vom inneren Canthus entfernt.
Die Lider konnten nicht geschlossen werden. Keine andere Deformität.
20. 20
S= 22,4 Burnett.
20 im R. und 50 im L. A.
Wintersteiner (375) fand in dem Strange fibrilläres welliges Binde-
gewebe mit einem dem Alter des Kindes entsprechenden Kernreichthum. In
seiner Achse verliefen zartwandige Gefässse. Der Strang war überkleidet mit
einem geschichteten, oberflächlich verhurnten Plattenepithel, das die ununter-
brochene Fortsetzung des Deckepithels der Lidhaut darstellte. Zwei analoge
Beobachtungen finden sich in der Literatur. Als Ursache für die Faden-
bildung beschuldigt er eine festere pathologische Verwachsung zwischen den
Lidrändern, die später gedehnt und durch eine vielleicht traumatisch ent-
standene intrauterine Epithelverletzung eingeleitet wurde.
Hanke (376) theilt ausführlich die Krankengeschichte einer Patientin
als die 3 Jahre vorher einen »Schlaganfall« erlitt und die Erscheinungen
einer multiplen linksseitigen Hirnnervenaaffection zeigte. Wie aus der Anam-
ES Sowie der prompten Besserung auf Jodkali hervorgeht, ist Lues als die
Ursache des Leidens anzusehen. Von Seiten des linken Auges war neben
See Keratitis neuroparalyt. und der Parese verschiedener Augenmuskeln das
'uffallendste Symptom dies, dass im wachen Zustande die Lider des linken Auges
"rh willkürlich als auch reflectorisch vollständig geschlossen werden konnten,
Kaes Nee der ne Liidschluss tenie Die Een un dieses
hänomens sieht Verf. in einer Parese des linken Orbicularis oculi,
u en er im Momente des Einschlafens EE mit au = PER
ist, Lidspalte geschlossen hat, wegen seiner SE E im Sans
Contractionszustand lange Zeit beizubehalten. Die Lidspalte öffnet
HO Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
sich also wieder, und da wegen der gleichzeitigen Unempfindlichkeit der
Cornea .und Conjunctiva keine Reflexbewegungen durch äussere Schädlichkeiten
ausgelöst werden, bleibt der Lagophthalmus während des Schlafes bestehen.
Königshöfer (377) beschreibt ein Verfahren zur Beseitigung des
Lagophthalmus, das darin besteht, dass der innere Lidwinkel umschnitten wird
und nach Vertiefung der Schnitte die Wundränder in der Weise vereinigt
werden, dass eine Verwachsung des Canthus internus eintritt. Bei höheren
Graden von Lagophthalmus wird auch noch der Canthus ext. gehoben. Die
genauere Schnittführung muss im Orginal eingesehen werden.
Günsburg (379) berichtet über: 1. Einige Cilien unter der Lidbinde-
haut. 2. Eine Cilie in der Vorderkammer. 3. Eine seltene Form von Ano-
malie des Wachsthums der Cilien. (Die Cilie lag unter der Epidermis und
hob letztere in Form eines Fältchens empor. Im Bau derselben keine merk-
liche Abweichung von der Norm.) 4. Ein Fall von recidivirender retrobul-
bärer Neuritis.
Bei den Fällen hochgradigen Entropiums bei älteren Leuten mit Thränen-
sackleiden ohne Narbenzusammenziehung der Haut nimmt Prince (381) den
ganzen Tarsus des unteren Lides heraus, was unter Cocain geschehen kann.
Er berichtet über drei erfolgreiche Fälle. Burnett.
Zur Bildung eines normalen Lidrandes, welche bei der Beseitigung
des Entropion und der Trichiasis das Wichtigste ist, pflanzt Strzeminski (382)
nicht einen grossen, sondern mehrere kleine Lappen der Lippen-
schleimhaut in die durch einen 5mm tiefen Intermarginalschnitt erzeugte
Lücke. Von den Enden dieses Schnittes wird noch ein nach oben und den
Seiten hin gerichteter 3 mm langer Hautschnitt ausgeführt, um den Ciliar-
muskel wenn nöthig zum Theil zu excidiren. Bei dieser Lappeneinpflanzung
wird das mühsame Anlegen der Nähte erspart, da die kleinen Lappen
sich, nachdem die Wunde gut ausgeblutet, leicht anlegen und festkleben.
Selbst wenn einmal ein Stückchen — wie in einem Falle — beim Verband-
wechsel losgelöst wird, schadet das nichts. Verf. hat gute Erfolge dieses
Verfahrens noch nach Jahren feststellen können. v. Mittelstaedt.
Wie Fage (383) an einem von ihm beobachteten Falle zeigt, kann
das Sarcom der Lider im Beginn leicht mit einem Chalazion verwechselt
werden. Selbst histologisch besteht eine grosse Aehnlichkeit beider Affectionen.
wenn man nur die Form und Gruppirung der Geschwulstelemente, nicht aber
den Ausgangspunkt und die Entwickelung der Geschwulst berücksichtigt. Das
Sarcom der Lider, welches von irgend einem Theile derselben ausgehen kann,
ist ziemlich selten, recidivirt leicht und erfordert ausgiebige Exstirpation mit
Lidplastik. Zum Schluss eine Zusammenstellung von 16 fremden Beobachtungen.
v. Mittelstaedt.
Es fand sich in dem Goldzieher’schen (385) Fall unter der ver-
dickten Haut des Oberlides eine weiche überall hir verschiebbare Geschwulst
|
BEE e a a a a
VIII. Lider. 83
von wcicher Consistenz, die nach der Exstirpation 7 cm in der Breite, 5 cm
in der Höhe und 4,5cm in der Dicke maass. Die mikroskopische Unter-
suchung ergab eine reine Bindegewebsgeschwulst und eine Hyperplasie aller
Schichten der Haut frei von entzündlichen Vorgängen. Verf. betont, dass
das Ganze nicht mit Elephantiasis zu verwechseln ist.
Die Eigenthümlichkeit des Murphy’schen (386) Falles besteht darin,
dass die Hypertrophie auf die Ober- und Unterlider auf der rechten Seite
und auf die rechte Ohrmuschel beschränkt ist. Die Gewebszunahme scheint
aus Bindegewebe zu bestehen. Das Gewicht des Oberlides ist so vergrössert,
dass es nur schwer gehoben werden kann. Die Haut ist etwas dunkler als
15 10
am äbri j i ] == -— =z —,
rigen Körper. V. sieht mit beiden Augen schlecht. R 500 200
Der Patient ist 58 Jahre alt. Burnett.
Rombolotti (387) berichtet über eine 50jährige, bis zu ihrem 19.
Jahre stets gesunde Frau, die nach mehreren Erysipelrecidiven eine ungeheuere
Schwellung der Lider davontrug. Auf Grund der klinischen Befunde und der
mikroskopischen Untersuchung wurde die Diagnose auf Elephantiasis lympha-
tischen Ursprungs gestellt. Jede Lymphangoitis hinterlässt eine Menge von
Zellenelementen, die sich allmählig organisiren und gemeinsam mit Hyper-
plasie der fixen Gewebselemente eine immer beträchtlichere Hypertrophie des
Gewebes bedingen. Der Streptococcus ist das pathogene Agens der Elephan-
tiasis, gleichwie dasjenige der Lymphangoitis, deren Recidive den Ausgangs-
punkt der elephantiatischen Alterationen bilden.
Ballaban (388) kommt auf Grund eigener anatomischer Untersuchungen
m dem Schluss, dass die Hauthörner den Papillomen zuzurechnen sind, von
denen sie sich nur durch einen besonderen Grad und Intensität der Epidermis-
"ücherung unterscheiden. Für seine Anschauung spricht namentlich der Um-
stand. dass er bei drei verschiedenen Entwickelungsstadien derselben Gesch wulst-
art die Papillenwucherung constatiren konnte. Es ist übrigens nicht ausge-
schlossen, dass andere hierher gehörige Geschwülste epidermoidalen Ursprungs
‘md, und dass wieder andere, der Ansicht von Kaposi entsprechend, Aus-
Füchse der Haut darstellen, welche über präexistirenden hyperplastischen
Papillen sich entwickeln.
Seydel (390) beschreibt zwei Fälle, vou welchen bei dem ersten die
A Ges Primäraffectes am rechten Unter- und Oberlide Infene Sant ist,
de ein typisches Bild des einfachen Lidschankers une bei einem
eg Knaben. Im letzteren Falle nimmt Seydel als Eingangspforte
e SC ection ein Gerstenkorn an, SEN im ersten Fall E EE
Clap zweifelhaft war. Die EE EN Knaben sass im äusseren
a hend war auch die EE BOSCHwWOLEn, die
te Gi aber nicht, da der innere Lidwinkel frei war. In einem
ırd dann noch ein Fall von doppeltem Lidschanker bei einer
NEI
84 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
5ljährigen Frau berichtet, wobei die Infection wahrscheinlich durch ein Hand-
tuch erfolgte.
Helbron (391) giebt die Krankengeschichte eines Falles von doppeltem
Lidschanker, von dem nach Verf. nur 7 Fälle bisher beschrieben seien.
Eigenthümlich war das gleichzeitige Auftreten eines chalazionähnlichen Knotens
im Tarsus, der möglicherweise auf das Eindringen des syphilitischen Virus
in eine Meibom’sche Drüse zurückgeführt werden muss. Im weiteren Ver-
lauf trat noch eine Erkrankung des Glaskörpers (geformte Trübungen) und
eine acute specifische Neuritis hinzu. Auffallend bei dem ganzen Krankheits-
bilde war noch die Localisation der constitutionellen Syphilis nur auf die
Augen, speciell das linke.
Bei einem drei Monate alten Säuglinge diagnosticirte F euer (392) eine
Tarsitis palpebrarum luetica congenita. Besonders ausgesprochen war die
Verdickung des Lidknorpels am linken Auge, wo die Vergrösserung so hoch-
gradig war, dass die convexen Ränder des Knorpels bis zum Orbitalrande
reichten. Die Lidspalte konnte kaum 5mm weit geöffnet werden, das Um-
kippen des unteren Lides war unausführbar. Die Lidbindehaut war nur etwas
verdickt, nicht injieirt. Rechterseits war die Vergrösserung des Lidknorpels
eine ungleich schwächere. Das im Ganzen schwach entwickelte Kind zeigte
an der Oberlippe tiefe Rhagaden, an beiden Ohrmuscheln je ein bohneng: osses,
scharf abgegrenztes Geschwür und am Halse vergrösserte Lymphdrüsen. Das
Kind starb einige Tage nachher, und die von Prof. wenersich vorgenommene
Section bestätigte die Annahme einer congenitalen Lues. Herrnbeiser.
IX. Thränenapparat.
393a. Rochon Duvigneaud. Abscès froid tuberculeux de
la région du grand angle de l'oeil, ayant les apparences
d'une dacryocystite, chez un enfant de 7 mois. Operation.
Guerison. Archiv d’Ophthalm. XVII, 6. p. 391.
394. Lederer, R. Ein Fall von chronischer Entzündung
der Thränendrüse unter dem Bilde eines Orbitaltumors. Prager
med. Wochenschrift 1898, No. 23.
395. Tscherno-Schwarz. Ueber Aufhebung des Thränens
und die Veränderungen in der Thränendrüse nach Ent:
fernung des Thränensackes. Dissert. inaug. Petersburg 1868.
396. Morax, Lupus des voies lacrymales. Soc. franç. d’opht.
Ann. d’ocul. CXIX, p. 349.
397. Meyer, Th. Ein Fall von Bildung eines Cholestearin-
steines im Thränensack mit conseeutivem Hydrops desselben.
OÖphth. Klinik 1398, No. 6, p. 104.
398. Embden, Demonstration eines Kindesmit einseitigen
Weinen bei completer Facialislösung. Berl. klin. Wochenschritt
1898, Nr. 1.
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ET m Tg wer Some gg Dr, wë EEE Te EB y wm gen p
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IX. Thränenapparat. 85
399. Vulpius, Ergänzung zu Dr. Hormanns Aufsatz »Ueber
die Verwendung von Dauersonden bei Erkrankungen des
Thränenkanals.« Zehenders klin. Monatsbl. f. Augenheilkde. XXXVI,
pP. 186. (Literaturergäazung Vulpius, Silex).
Rochon Duvigneaud (393a) beobachtete bei einem 7 monatl. Kinde,
das von seiner erst später manifest tuberculös gewordenen Mutter gestillt
wurde, einen vom Hirnfortsatze des Oberkiefers ausgehenden kalten Abscess,
welcher den Eindruck eines ausgedehnten Thränensackes machte. Die über
die Geschwulst verlaufende und pulsirende Arteria augularis, welche bei Ent-
zündungen des Thränensackes nicht emporgehoben wird, weil dieser weiter
vach rückwärts liegt, wies auf einen anderen Ursprung des Leidens, zumal
auch die Thränenwege ganz normal waren. Nach Eröffnung des Abcesses
fand sich eine mit Abscessmembran ausgekleidete Höhle, welche nach Aus-
kratzung nnd Entfernung eines Sequesters bald ausheilte.e In der Abscess-
membran fanden sich spärliche Tuberkelbacillen, im Eiter dagegen nicht.
v. Mittelstaedt.
Bei einem 14jährigen Knaben. dem sechs Jahre zuvor eine Astspitze
durch das Oberlid gedrungen war, fand Lederer (391) das Bild eines
Orbitaltumors mit Ptosis, Vordrängung des Bulbus nach vorn und aussen
Wo, mit atrophischer Verfärbung der Papille, Herabsetzung der Sehschärfe
und Einschränkung des Gesichtsfeldes. Nach einem vergeblichen Versuche,
lie »Geschwulst« von der Conjunctiva bulbi her zu entfernen, wurde die Exstir-
Aion vom Lide aus gleichzeitig mit der Eversbusch'’schen Levatorvor-
gerung vorgenommen, worauf sich die Stellungsanomalie nur wenig, die Seb-
"ur aber und die Gesichtsfeldeinschränkung beträchtlich besserte. — Die
histologische Untersuchnng ergab: Entzündung der Thränendrüse. L. versucht,
d Vergrösserung der entzündeten Thränendrüse in einer Richtung, die von
dem gewöhnlichen Verhalten bei Dakryoadenitiden ganz abweicht, aus der
besonderen Art der Verletzung zu erklären, und weist zum Schluss auf die
Üferentialdiagnostische Bedeutung der Ptosis und der Vergrösserung der acces-
rischen Thränendrüse hin. Herrnheiser.
Die Versuche von Tscherno-Schwarz (395) zerfallen in drei Reihen;
ge E den ‚Ehränensack der einen SC bei 16 Bad und beob-
M e Thiere (im Laufe von a Tagen bis e Monaten) in ZUR auf
Ss on Sechs m Beginn bei allen Thieren auf der operirten
Sen eutend war, allmählich GE EE naci EE AN ganz ver-
Und m a das operirte Auge sich vom nicht DEREN SC ER
E Reizung oder Kälte stärker thränte. Die zweite Reihe von
des ee (an 3 Kaninchen) hatte zum dee ale ganaue EE
den Vers WE der Thränendrüsen und dessen Verhältniss zum Körpergewicht,
Teleich des Gewichtes der rechten und der linken 'Ihränendrüse, und
86 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
der Grösse des Kalibers der secernirenden Drüsenbläschen beider Seiten, Es
ergab sich, dass das Gewicht der Drüsen sehr verschieden ist, aber dass das
Gewicht der beiden Drüsen nur unbedeutend differirt, und zwar bei den einen
der rechte, bei den anderen die linke etwas schwerer ist. >Das mittlere
Kaliber der Drüsenbläschen der rechten Seite übertrifft regelmässig etwas da
der Bläschen der linken. Die dritte Serie von Untersuchungen hatten zum
Zweck, bei den Kaninchen aus der ersten Serie, denen der Thränensack vorher
exstirpirt war, und bei welchen das Thränenträufeln aufgehört hatte, die
Structur der Thränendrüse der operirten Seite mit der der nicht operirten
zu vergleichen. Verf. fand deutliche Zeichen der beginnenden Atrophie der
Drüse auf der operirten Seite. Verf. schliesst aus seiner Arbeit. dass die
allmähliche Abnahme des Thränenträufelns nach der Exstirpation des Thränen- `
u mu
— a.
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sackes auf einer compensatorischen Atrophie der Thränendrüse beruhe, und `
dass die Existenz eines engen Bandes (Innervation) zwischen beiden Organen
zu vermuthen sei. Der Arbeit ist eine ausführliche Uebersicht der ent-
sprechenden Literatur beigefügt. Hirschmann.
Morax (396) lenkt die Aufmerksamkeit auf die Häufigkeit des Lupus
der Thränenwege. Diese Affection ebensowohl wie der Lupus der Nasen-
Leben
-pu ` mër m em o
schleimhaut wird meist nur dann erkannt, wenn die Gesichtshaut an dem .
Processe Theil nimmt. Verf. (elt eine Kraukengeschichte mit, in welcher ,
eine doppelte Dakryocystitis das einzige Symptom eines Lupus der Xasen- .
schleimhaut war. dessen Bestehen durch die mikroskopische Untersuchung und
durch Einimpfung beim Meerschweinchen festgestellt wurde. Der Gesichts `
lupus nimmt häufig seinen Anfang in der Gegend des Thränensackes. Ge-
wisse Thränenfisteln haben denselben Ursprung und die Diagnose kann durch
Tubereulininjection festgestellt werden. Sulzer
In dem Meyer’schen (397) Fall war es vor 2!/, Jahren durch ei
Trauma zu einem Bluterguss in den Thränensack gekommen. Das coagulırte
Blut hat dann den Krystallisationspunkt für die Cholestearinkrystalle abgegeben.
Der Fall Embdens (399) der ein 4jähriges Mädchen betrifft, stätzt
die Ansicht Goldziehers, dass nicht der Trigeminus, sondern der Facialis
vermöge der durch den Nervus petrosus superficialis major zum Gangl. sphe-
nopalatinum gelangenden Fasern, die als Nerv. orbitales durch die Fiss. orb.
inf. in die Augenhöhle und zur Thränendrüse treten, als deren SecretionsnerV
anzuschen ist.
X. Orbita und Nebenhöhlen.
400. Callus. Ueber einige Fälle von Orbitalverletzung.
Dissert. inaug. Jena 1897.
401. Pahl. Ein Beitrag zur Casuistik der Schussver-
letzungen des Auges. Dissert. inaug. Greifswald 1898.
X. Orbita und Nebenhöhlen. 87
402. Zenker. Ein Fall vom Eindringen einer 5cm langen
Messerklinge vom Bindehautsack durch den Boden der Augen-
bohle in den Oberkiefer und l2jähriges Verweilen in dem-
selben ohne Wissen des Patienten. Zehender's klin. Monatsbl. für
Auzenheilkd. XXXVI, pag. 132.
403. Truc, H Zwei Fälle von grossen Fremdkörpern in
der Periorbita, welche von dem Patienten während eines Zeit-
raumes von 4 Jahren ignorirt wurden. ÖOphthalm. Klinik. 1898.
No. 3, pag. 47.
404. Valude. Trois cas de tumeurs orbitaires chez l'enfant.
Ann. dal, CXIX, pag. 345.
405. Günsburg, S. Seröse Cyste der Orbita, Wjesct. Ophth.
1598, A
406. Troussean. Phlegmon de l’orbite chez l’enfant. Ann.
doul. CXIX, pag. 343.
107. Ellet, E. Ein Fall von Tenonitis. Ophthalm. Record.
April 1898. |
108. Woodward, J. Ein Fall von pulsirendem Exophthal-
mus. Ruptur der linken Carotis in dem Sinus cavernosus.
Heilung. New-York. med. Journ. 1898. 11. Juni.
109. Stomann, C. Bidrag til leeren om den pulserende ex-
aftal mus. Kopenhavn 1898.
, 410. Rosenmeyer. Hornhautgeschwür bei Exophthalmus.
"nl, f. pr. Augenheilkde. Bd. XXII, pag. 144.
411. Scheffels, O. Ueber intermittirenden Exophthalmus
“d Enophthalmus. Deutsch. med. Wochenschrift 1898, pag. 347.
412. Teiiiais De l’exophtalmie transitoire ou inter-
Zittente. Ann. docul. T. CXIX, pag. 423.
| 413. de Lapersonne. Quelques manifestations orbitaires
“s sinusites, Soc, franc. d’opht. Ann. d’ocul. CXIX, pag. 366.
Se 114. Juffinger. Ein Fall von Empyem der vorderen Sieb-
„zellen mit Durchbruch in die Augenhöhle. Wiener klin.
»henschrift 1898, No, 10.
Se Ke Hermann. ZurSymptomatologie, Therapie und Prog-
ER er orbitalen, in Folge von Empyem der Nasen-Neben-
un D entstehenden Augenerkrankungen. Beilage der Wjest.
Path. 1898, No, 3 Unbeendigt.
416. Golovine. Operative treatment of lesions of the
tal sinus Arch. of Ophth. Vol. XXVII, 2, pag. 294.
E de Lapersonne. De quelques manifestations orbi-
es des sinusites, Arch. d’opht. T. XVIII, 1. pag. 358.
$18. Salva, Ueber ein Sarcom der Orbita. Ophthalm, Klinik.
0.4, pag. 66.
Ion
Inas,
Gallus (400) berichtet über in der letzten Zeit in der Jenaer Augen-
beobachtete Fälle von Orbital-Verletzungen. Verf. kommt auf Grund
t und früherer Beobachtungen zu dem Schlusse, dass der Verlauf der
sinik
"Zcte
88 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Orbitalverletzungen ein ganz mannigfacher und vorher nicht zu bestimmender
ist, und dass der Befund dem als wahrscheinlich angenommenen oftmals direct
widerspricht. Die therapeutischen Maassnabmen weichen in keiner Weise von
den üblichen ab. i
Pahl (401) giebt einen Ueberblick über die bis zum Jahre 1884 zurück
publicirten Fälle von Schrotschussverletzungen der Augen und theilt 2 in der
Greifswalder Klinik beobachtete Fälle ausführlich mit.
Am ungünstigsten sind die Verhältnisse, wenn das Projectil sehr gross:
war, der Schuss aus nächster Nähe abgegeben ist, oder mehrere Schrotkörner
in den Bulbus eingedrungen sind. Die nächst grösste Gefahr ist die Infection.;
Erblindung durch Verletzung des Gehirns hat Verf. unter den mitgetheilten,
19 Fällen 2 mal gefunden.
Am günstigsten sind die Fälle, wo das Geschoss aus dem Bulbus wieder,
herauskommt oder entfernt werden kann.
Zenker (402) berichtet hauptsächlich über die Operation zur Entfer-ı
nung der Messerklinge, die merkwürdigerweise das Auge selbst nicht getroffen
hatte; das Auge, vorher von Eiter ständig umspült, war nach glücklicher
Heilung völlig reizlos, S normal. i
Günsburg (405) beschreibt eine seröse taubeneigrosse unter dem oberem
Lide hervorragende, das obere Drittel der Corneae deckende, fluctuirenile,,
seit !/, Jahre ausgewachsene Cyste. Die Conjunctiva ist über derselben
frei beweglich. Bei der (nicht vollkommen) Entfernung der Cyste dringt die
Sonde 3 cm. tief hinein. Der ausgeflossene Inhalt ist gelb, etwas trüb.
Keine Anzeichen von Echinococcus. Heilung per primam.
Hirschmann.
Elletti’s (407) Fall war insofern interessant, dass die Tenonitis dopt-
seitig und soweit es sich feststellen lässt, idiopathisch war. Die Patient’
war ein sonst gesundes Negermädchen. Es war geringe Hornhautentzündnng
vorhanden, aber es trat vollständige Heilung ein. Brunett. À
Woodward's (408) 39jährige Patientin war eine gesunde Fran, welche
einen pulsirenden Exophthalmus ohne Verletzung erlitt. Druck auf die linke
Carotis communis unterdrückte die Pulsationen und Geräusche, V. Bian, Ge
ringe Netzhautblutungen.
Bettruhe und Jod wurden ohne Erfolg gebraucht. Da die Hornhay
erodirt wurde, so beschloss man die Carotis communis zu unterbinden. worst
die Symptome nachliessen, aber nicht vollständig verschwanden. Alle Störungen
hörten jedoch nach Unterbindung der collateralen Gefässe etwa fünf Mont
später auf. Burnett
Stomann (409) giebt eine Zusammenstellung der bis jetzt veröffentlicht»
Fälle von pulsirendem Exophthalmus und sucht durch eine kritische Bear
beitung dieses Materiales die Frage von dem anatomischen Substrate dss etwa
erwähnten Krankheitsbildes zu beleuchten.
X. Orbita und Nebenhöhlen. 89
Die Statistik umfasst 197 Fälle, von welchen 99 der Sattler’schen
Statistik (Graefe-Sämisch’s Handbuch) entnommen sind, während 96 theils
os anderen Statistiken, theils aus der sonstigen diesbezügiichen Literatur
‚sammelt sind. Zwei Fälle wurden hier zum ersten Mal veröffentlicht; von
deen wurde der eine von Prof. Gent, der andere vom Verfasser selbst
benbachtet.
Als falschen pulsirenden Exophthalmus bezeichnet Verf. die (22) Fälle,
wo mit Sicherheit angenommen werden kann, dass die Symptome des pulsi-
euden Exophthalmus (Protrusion, Pulsation und pulsirendes Geräusch) durch
«tbitale Encephalocele (2 Fälle), pulsirendes orbitales Angiom (10 Fälle)
«ter stark vascularisirte Neubildungen in der Orbita (10 Fälle) hervorgebracht
wirden sind.
Unter echtem pulsirendem Exophthalmus versteht er dagegen die (übrigen
1:5) Fälle, wo die eben erwähnten Symptome mit Wahrscheinlichkeit auf ein
Aneurysma in weiteren Sinne (d. h. A. verum, spurium oder arterioso-venosum)
zurückzeführt werden können. Von diesen 175 Fällen waren 122 trauma-
schen Ursprungs; in 22 derselben hatte das Trauma die vordere Apertur
dat Orbita getroffen, in anderen 48, wo dies nicht der Fall war, fanden sich
¿xh Symptome einer Schädelläsion.
Auf dieses grosse und übersichtlich geordnete Material gestützt revidirt
Vef. die verschiedenen pathologischen Zustände, welche Sattler als Grund-
ax des pulsirenden Exophthalmus angenommen hat. Die interessanten Aus-
'wanlersetzungen des Verf.’s, auf die hier nicht näher eingegangen werden
san, führen zu dem Schlusse, dass für die Entstehung des echten pulsirenden
Ewphthalmus nur die Ruptur der Carotis interna in Sinus cavernosus und
d: Aneurysma der Arteria ophthalmica von praktischer Bedeutung sind und
ar so, dass die Ruptur die am weiten wichtigste Ursache ist. In den
22 Fällen, die zur Section kamen, wurde 2 Mal Aneurysma der Art. ophthal-
Dm, 8 Mal Ruptur der Carotis int. constatirt; von den übrig bleibenden
1? Seetionsfällen sind die 8 mit Wahrscheinlichkeit auf die letztgenannte
Ursache zurückzuführen, während die anderen 4 keine bestimmte Meinung
\m der anatomischen Unterlage der Krankheit erlauben.
In der Fortsetzung seiner Arbeit analysirt Verf. die Entstehung der
rchielenen Symptome, die bei pulsirenden Exophthalmus beobachtet worden
dl, und giebt einige Anhaltspunkte für die Differentialdiagnose sowohl zwischen
da beiden oben erwähnten Formen des echten pulsirenden Exophthalmus als
aich gegenüber dem falschem pulsirenden Exophthalmus.
Die Prognose der Krankheit ist quoad vitam sehr gut, quoad visum
schlecht. Spontane Heilungen wurden in 20 Fällen beobachtet.
Die Therapie bestand für die Mehrzahl der Fälle in Compression der
fanis comm. oder in Ligatur dieser Arterie. Die Compression hat sich nicht
als sehr wirksam bewährt. Von 53 so behandelten Fällen wurden nur 8 defi-
90 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde i
|
nitiv geheilt. Bessere Erfolge sind durch die Unterbindung erzielt worden.
Diese führte in 54°/, zur Heilung. Doch ergiebt die Statistik eine relativ ,
sehr bedeutende Mortalität für diese Behandlungsmethode nämlich 10,5°,..
Verf. glaubt indessen, dass diese Procent sich künftig viel besser stellen werden, ,
indem Wundinfection durch die jetzige Antiseptik ausgeschlossen werden kann.
Er giebt übrigens den Vorschlag, die Ligatur der Carotis communis gegen die
der Carotis interna, eventuell auch der externa zu vertauschen, wodurch eine
grössere Sicherheit gegen Recidive gewonnen werden soll. Dalen.
Das eine Auge in dem Rosenmeyer’schen (410) Falle bei einem.
45jährigen Patienten ging durch eitrige Keratitis zu Grunde, das andere, dos `
ca. 5 Wochen später in derselben Weise erkrankte, konnte durch vollständige,
temporäre Tarsorrhophie gerettet werden.
Scheffels (411) berichtet über ein 21jähriges Mädchen, bei dem er
beim Bücken und starken Pressen ein Hervortreten des linken Bulbus con-
statiren konnte. Die Aufgabe des Dienstes, die Einwickelung des Abdomen
mit Priessnitz’schen Umschlägen und die Verabfolgung von dreimal
täglich 15 Tropfen Elixir proprietatis Paracelsi brachten fast Heilung zu
Stande. Merkwürdig war, dass aber jetzt bei aufrechter Kopfhaltung eine
ganz leichte, aber sicher vorhandene Andeutung von Exophthalmus da war.-
Beschuldigt wird für das Auftreten des Exophthalmus eine einfache
varicöse Erweiterung der Vena-ophthalmica.
Ausser dem von Gefässveränderungen in der Orbita abhängigen, mit
Exophthalmus abwechselnden Enophthalmus hat Teillais (412) einen anfall-
weise auftretenden einseitigen Exophthalmus ohne Enophthalmus beobachte.
Eine 35 jährige verheirathete Frau hat während vier Jahren acht Anti
von Exophthalmus des rechten Auges durchgemacht. Der Exophthalmus trit
plötzlich ein und dauert fünf bis zehn Tage; er ist abhängig von der home:
haltung. Sein Erscheinen macht sich durch ein Gefühl von Spannung und
durch Schmerzen in der Gegend des rechten Auges bemerkbar; die Hervor-
treibung des Auges erreicht in ungefähr zehn Stunden ihren Höhenpnnkt und
von diesem Augenblick an verschwinden die Allgemeinsymptome, die in Fröstel,
Uebelkeit und Erbrechen bestehen. Das linke Auge ist in jeder Beziehung
vollständig normal; ebenso das rechte ausser zur Zeit der Anfälle. Während der
Anfälle lässt sich das Auge auf keine Weise in die Augenhöhle zurückdränktt.
die Palpation ergiebt nichts anormales und es bestehen weder subjective nuch
objective Geräusche. Der Fundus ist normal. V=?/, H 1D. während du
linke Auge V = Die und E. aufweist. Nach Ablauf des Anfalles wird ds
rechte Auge dem linken gleich auch in Bezug auf Sehschärfe und Refractior.
Vier Anfälle sind unmittelbar vor dem Eintritt der Menstruation aufgetreten.
einen während der Menstruation und drei im Anschluss au dieselbe. Ds:
Verschwinden der Hervortreibuug findet während 24 Stunden statt. Die Con-
pression der Carotis und der Jugularis bleibt ohne Einfluss auf den Zustand.
X. Orbita und Nebenhöhlen. OI
Zwei ähnliche Fälle hat Teillais im Anschluss an die Menopause
auftreten seben. Sulzer.
Der Bulbus war bei dem Patienten Juffingers (414) nach aussen
redrängt, im linken inneren Augenwinkel zeigte sich eine Fistel. Der in der
Nase vorgefundene Tumor war entweder die stark vergrösserte Bulla ethmoi-
dalis oder eine der vorderen Siebbeinzellen. Von hier aus kam es zum
Durchbruch der Lamina papyracea.
Bei operativem Vorgehen gegen Erkrankungen des Sinus frontalis hält
Golovine (416) die Herbeiführung einer vollständigen Obliteration des Sinus
fir erforderlich, um Recidiven vorzubeugen. Für solche Fälle, die durch
cerebrale Symptome complieirt sind, empfiehlt er die Kuhnt’sche Methode
der Wegnahme der ganzen vorderen Sinuswand, für einfache dagegen die von
Czerny zuerst vorgeschlagene und vom Verfasser modificirte osteoplastische
Methode (Bildung eines Knochen- Periostlappens). Für den Eintritt der Ob-
literation, besonders bei einigen Erkrankungen, erwies sich die directe Ein-
wirkung heissen Wasserdampfes als sehr förderlich. Nach der Operation
wass die Drainage durch die Nase in der Regel mindestens 2 Monate lang
aufrecht erhalten werden. Abelsdorff.
De Lapersonne (417) bespricht, gestützt auf 5 mitgetheilte Kranken-
‘schichten, einige bei Sinuserkrankungen auftretende diagnostisch und
ierapeutisch wichtige Erscheinungen an den Augen. — Auf eine Er-
innkung der Stirnhöhle mit zeitweiser durch Schleimhautschwellung bedingter
Verlegung der Communication mit der Nase sind zuweilen heftige intermitti-
rndeCiliarneuralgien zurückzuführen, deren Ursache erst durch genaue
Thtersuchung der Nasenhöhle erkannt wird. Die Neuralgie kann mit jedem
‘‘haupfen wiederkehren. — Bei ganz acuter Stirnhöhlenerkrankung
kommt es zuweilen unter schweren Local- und Allgemeinerscheinungen zu
inem Orbitalabscess, der nach Eröffnung und Entfernung von Sequestern
schnell und ohne Fistel heilt. Letztere bleibt dagegen meist zurück bei
dn durch chronische mit Erweiterung einhergehenden Erkrankungen der
‘irnhöhle. — Bei Erkrankung der Oberkieferhöhle kann Iridochorioi-
ditis, Sehnerrenentzündung und Muskellähmung auftreten. ohne dass ein directer
Zxammenhang dieser Leiden mit der Kieferhöhle nachweisbar ist. In solchen
Fillen ist stets nach einer Miterkrankung der Siebbein- oder Keil-
beinhöhle zu suchen, welche auf sehr einfache Weise diese sonst auf Reflex-
“kung zurückgeführte Leiden erklären und einer richtigen BehandInng zu-
Och machen. v. Mittelstaedt.
Salva (418) exstirpirte ein Rundzellensarkom der Orbita bei einer
“jährigen Frau mit Erhaltung des Bulbus. Zugang verschaffte er sich durch
Erseiternng der Lidspalten und durch einen Entspannungsschnitt im Verlauf
Dë oberen Orbitalrandes.
92 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
XI. Conjunctiva.
419. Derschawin. Harter Chanker der Conjunctiva de
oberen Lides. Wijestn. opht. 1898, Nr. 3.
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Bilde von Trachom. Zehender’s Kl. Monatsbl. f. Augenheilkde. XXX,
p. 18%.
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nische u. experimentelle Untersuchungen über Keratocon-
junctivitis eczematosa und Conj. catarrh. (simplex) Arch t
Augenheilkde., Bd. XXXVII, 1., p. 57 u. Bd. XXXVII, 2., p. 93.
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phblyktänulären (teczematösen, scrophulösen) äusseren Ange:
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423. Richert, O Ueber das Eczem der Augen. Dissert. in-
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424. Gifford, H Der Diplobacillus der subacuten kati-
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425. Alt, A. Conjunctivitis in Folge von Diplococe-
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1898, p. 313
427. Wolffberg. Zur Aetiologie und Therapie der Con-
junctivitis crouposa. Wochenschrift für Therapie und Hygiene ds
Auges. 1898, Nr. 29.
428. Franke, G. Xerose-Diphtherie u. Pseudodiphther!*
bacillen. Münch. med. Wochenschrift 1898, Nr. 16.
429. Valude. Conjonctivite pseudo-membraneuseästrepl®
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èt à des suites de couches compliquées. Am. doen, T. C. XIX, p.315!
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Sanitätswesen. 1898 Januar, Wien. d
431. Greeff. Ueber acute Augenepidemien. Berl. klin. »
Wochenschrift. 1898, Nr. 19.
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klin. Wochenschrift 1898, Nr. 25. |
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hautentzündung in Sarasdorf. Das oesterr. Sanitätswesen. Wier |
1897, Nr. 20. K
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Aoma ee En a A EEE
BE k rr Mä = ei GE - SC (NEE kots 4 e í era
stänn, ail ` wu, ff Wës vn mme, Mein ep
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D S D A EE) j
XI. Conjunctiva. 93
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masurischen Grenzbezirken Russlands. Centralbl. f. prakt. Augen-
beilkde. Bd. XXII, p. 138.
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Algérie. Rev. génèr, d’opht. 1898, p. 145.
438. Hoppe, J. DieTrachomepidemie u. ihre Bekämpfung
im Reg.-Bezirk Gumbinnen. Abdruck aus dem klin. Jahrb. Jena 1898,
439. Bergel. ZurTrachombehandlung mit Keining’schen
Sublimatabreibungen. Wochenschrift für Therapie und Hygiene des
Auges. 1898, Nr. 28.
440. Wolffberg. Zur Keining’schen Sublimatabreibung
bei Trachom. Ibid. Nr. 26.
441. Santos Fernandez, L’ophtalmie purulente des nou-
vesux-nes dans l’ile de Cuba. Ann. d’ocul. T. CXIX, p. 293.
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443. Feilchenfeld. Ueber die Behandlung der gonorrhoi-
schen Ophthalmie der Erwachsenen. Deutsche med. Wochenschrift.
1898, Nr. 18, '
444. Hoor, Versuche mit dem Argentamin als Prophy-
lacticum gegen die Ophthalmie der Neugeborenen. Ophthalm.
ak. 1898, Nr, 3
‚45. Darier. Protargol, ein Specificum gegen Conjunc-
vitis blennorrhoica. Ibid. Nr. 7.
446. Eck. Ueber einen Versuch, den Vorschlag des Prof.
Äniess betreffend, Entzündungen gonorrhoischen Ursprungs
durch heisse Dauerbäder zu bekämpfen. Ibid. Nr. 23, S. 178.
H7. Debagorio-Mokriewitsch. Ueber die Behandlung
der Conjunctivitis gonorrhoica mittelst permanenter Ueber-
fieselnng und gleichzeitiger Anwendung von Kauterisation
Dit starker Höllensteinlösung. Wjestn. Ophth. 1898. 1.
448. Wolffberg. Ueber den Nutzen des Formalins bei
der gonorrhoischen Conjunctivitis der Erwachsenen. Wochen-
schrift f, Therapie u. Hygiene des Auges. 1898.
. 4. Vennemann, G. Quelle est nature du cancer méla-
Dque de la conjonctive? Arch. d’opht. T. XVIII, p. 365.
450. Junkermann. Zur Casuistik der epibulbären Tu-
moren. Dissert, inaug. Greifswald. 1898.
b "3. Kopff. Epithélioma volumineux de la conjonctive
ulbaire, Ann. d’ocul. T. CXIX, p. 351.
ia 452, Günsburg, J. Primärer Krebs der Conjunctiva bulbi.
‚tn. (nb 1898. Nr. 3.
ei Schapringer. Gutartiges eystisches Epitheliom der
ren Bindehaut. New-York. Eye and Ear inf. Rep. Jan. 1898.
u Duyse. Ueber ein subconjunctivales Lipoder-
ica semilunaris. Ophth. Klinik. Nr. 6, p. 108.
eratarbericht über das Jahr 1898 zum Archiv für Augenheilkunde. VII
, 454, va
94 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
455. Tocqs. Lymphangiectasie delaconjonctive bulbaire.
Ann. d’ocul. T. CXIX. p. 350.
456. Lopez. Pterygium and its treatment. Arch. of Ophth.
Vol. XXVII. 2. p. 279.
Das primäre Geschwür in dem Falle Derscha win (419) war auf der
Conjunctiva des oberen Lides eines Trachomkranken entstanden. Die näher-
gelegenen Lymphdrüsen schwollen an; sechs Wochen später — Secundär-
erscheinengen. Die Herkunft blieb dunkel. Hirschmann.
Bei der 17jährigen Patientin, über die Heinersdorf (420) berichtet,
fand man entgegengesetzt der klinischen Diagnose Trachom bei der mikrosko-
pischen Untersuchung in der Conjunctiva wenig scharf begrenzte Herde,
deren Peripherie durch starke Leucocythenanhäufung gebildet wurde, während
das Centrum vorwiegend epitheloide Zellen und ausserordentlich zahlreiche
Riesenzellen von zum Theil auffallender Grösse enthielt. Tuberkelbacillen
wurden nicht gefunden, die Impfung beim Kaninchen ergab erst nach
3 Monaten einen Erfolg, doch konnten auch in diesen Knötchen Tuberkel-
bacillen nicht nachgewiesen werden. Trotzdem hält Autor auf Grund des
anatomischen Befundes seine Diagnose fest.
In dem ersten Theil ihrer Arbeit beschäftigen sich Bach und Neu-
mann (421) in ausführlichster Weise mit der Conjunctivitis eczematosa.
Auf Grund zahlreicher Experimente sind sie der Ansicht, dass die Scrophulose
wohl eine hohe Bedeutung für die ekzematösen Augenerkrankungen hat, dass
sie aber nicht auf endogenem Wege Ekzem hervorrufen könne. Die häufige
Complication der ekzematösen Augenerkrankungen mit Scrophulose beweist
noch nicht die Identität beider Processe.
In dem zweiten Theil suchten sie festzustellen, ob bei den klinisch
gleichen Formen von Conjunctivitis auch die gleichen Erreger mit einer ge-
wissen Regelmässigkeit sich finden. Sie leiten ihre Arbeit ein mit einem
kritisch gehaltenen Ueberblick über den jetzigen Stand der Bakteriologie der
Conjunctivitis, berichten dann über 110 eigene Versuche: I. Fälle mit Diplo-
bacillenbefund. Von 35 Fällen zeigten 5 nur den Diplobacillus, 31 andere
boten Mischinfectionen dar. Das für gewöhnlich auf Diplobacillen bezogene
Bild der Conj. angularis fand sich 14mal ohne Diplobacillen. II. Fälle mit
Pneumococcenbefund. Von 15 Fällen hatten 6 Pneumococcen allein oder
doch in überwiegender Mehrzahl, das klinische Bild war ein verschiedenes.
Ill. Fälle, bei denen hauptsächlich oder ausschliesslich Micrococcus pyogenes
aureus et albus vorhanden waren. Auch hier lag ein Missverhältnis zwischen
dem bakteriol. und klin. Befunde vor. Verf. präcisiren sich dahin, dass bei
klinisch gleichen Formen verschiedenartige Bakterien und andererseits bei
klinisch verschiedenen Formen die gleichen Bakterien sich finden.
Axenfeld (422) ist auf Grund bakteriologischer Untersuchungen der
Ansicht, dass einheitliche specifische Keime bei der Entstehung der phlyktänt-
XI. Conjunctiva, 95
lären Keratoconjunctivitis keine Rolle spielen. Die Krankheit ist der Aus-
druck der verschiedensten Reize bei scrophulös beanlagten Personen.
Richert (423) giebt einen Ueberblick über 322 in der Charité be-
obachtete Fälle von Augenekzem (phlyktäre Entzündung der Conj. od. Cornea).
Er tritt der noch immer verbreiteten Ansicht eines Zusammenhanges von
Krophulose und Augenekzem entgegen und meint vielmehr, dass die Aetiologie
in einem gleichzeitig vorhandenen Ekzem der äusseren Haut, insbesondere
des Gesichts zu suchen sei. Dieses Ekzem sei oft «latent», d. h. es sei nur
auf die Lidränder localisirt; wenigstens habe Burchardt von scheinbar ge-
sunden Lidrändern den Staphyl. pyog. alb. gezüchtet.
Die Behandlung richtet sich hauptsächlich gegen das primäre Ekzem
und besteht in Pinselung mit Arg. 3°/, und Auflegen einer Salbe; die locale
Behandlung der Augen in Ausspülungen mit 1°/,, Arg. Lösung, Einstreuungen
von Calomel und Xerophen.
Gifford (424) giebt eine Darstellung seiner klinischen und patho-
logischen Erfahrung mit dem Diplobacillus, der zuerst von Morax be-
schrieben wurde, wie er von ihm in subacuter und chronischer Conjunctivitis
telnden wurde. Er hat eine Anzahl von Fällen in Omaha beobachtet.
Blutserum ist das beste Kulturmedium, und Chlorzinklösung das beste Heil-
utte. Morax und der Recensent, welcher den Bacillus gelegentlich in
Washington auch gefunden hat, brauchen das Sulphat. Gifford, sowie
Xorax u, A, haben den Bacillus auch in Hornhautgeschwüren gefunden.
Burnett.
àlt (425) hatte drei Fälle von acuter Conjunctivitis, in welchen er
To von Morax und Axenfeld beschriebenen Diplococcus fand, wäh-
end diese ihn nur in den subacuten und chronischen Formen von Conjunc-
hnitis fanden. Er branchte eine 1°/,ige Lösung von Protargol für die
Behandlung mit ausgezeichneter Wirkung. Burnett.
Fränkel (426) fand bei einem ljährigen Knaben auf der stark
entzändeten Conjunctiva eine festhaftende gelblich-weisse membranöse Auf-
GN die, wie die mikroskopische Untersuchung ergab, auf eine Gonococcen-
ection
vorhand zurückgeführt werden konnte. Andere Organismen waren nicht
en. 4 ähnliche Fälle sind in der Litteratur bekannt.
e lbere (427) sieht in seiner Praxis durchschnittlich unter 1000
GZ Ee Fall von Conj. croup. Nach kurzen Bemerkungen über die
SE Sp Krankheit, wobei der Werth einer bactericllen Diagnose nicht
En i bemessen wird, spricht Vf. über die Therapie des Leidens. Er
er nn eingreifenderen Pehandiungsmetkode BEE häufiges
IUmsehlä êr Membranen etc.) und redet einer rein expectativen Methode
ge mit essigsaurer Thonerde und Verband) das Wort.
Frank. Anschluss an die Veröffentlichungen von Sehanz, von dem
(428) mit dem Bemerken erwähnt wird, dass er sich von der
VII?
96 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Identität dər Xerose- und gewisser Formen von Pseudodiphtheriebacillen über-
zeugt habe, präcisirt Franke seinen Standpunkt in dieser Frage. Zu einem
kurzen Referate ist die Mittheilung nicht geeignet.
Valude (429) veröffentlicht die Geschichte einer Kranken, welche ein
künstliches Auge auf einem atrophischen Bulbus trug. Nach einer schweren
Geburt (rachitisches Becken, Symphyseotomie, Febris puerperalis, Won,
infection), die während einer Influenza-Bronchopneumonie vor sich ging, zeigte
sich an dem atrophischen Auge zuerst eine Conjunctivitis diphtheritica, sodann
eine Panophthalmie. Sowohl in dem Sputum, als in den Pseudomembranen
der Scheide, der Operationswunde, der Conjunctiva und dem Glaskörpereiter
wurden Streptococcen in Reincultur aufgefunden. Valude glaubt, dass die
Infection des Augeninnern von der Conjunctiva aus stattgefunden habe, durch
eine Filtrationsnarbe, deren Bestehen durch die anatomische Untersuchung
nachgewiesen wurde. Sulzer.
Adler (430) berichtet, dass von 197 Zöglingen 116 an Follicular-
katarrh erkrankten und macht Vorschläge, wie die Krankheit bekämpft
werden soll.
Greeff (431) giebt zunächst in grossen Zügen das klinische Bild des
Follicularkatarrıs und des Trachoms, bringt eine Uebersicht über diejenigen
Bindehautkatarrhe, welche durch Mikroorganismen hervorgerufen werden und
beschreibt die einzelnen Formen. Er betont dann die Thatsache, dass sebr
viele Kinder unschuldige Follikelschwellungen haben, und dass die zahlreichen,
von den Zeitungen gemeldeten acuten epidemischen Augenentzündungen ge-
meinhbin mit dem Trachom nichts zu thun haben, sondern dass es sich meist
um einen gutartigen Schwellungskatarrh handelt.
Cohn (432) weist die Annahme, dass erst in neuerer Zeit die Auf
merksamkeit auf die ganz ungefährliche «Schulfollicularis» gelenkt sei, mit
Recht energisch zurück und citirt die Befunde von Schmidt-Rimpler 18%.
Mayweg 1893, und seine eigenen Erfahrungen. Er hat bereits vor
21 Jahren auf die Häufigkeit der ganz unbedenklichen Follikel-Schwellungen
in Schulen hingewiesen. (Centralbl. f. Augenheilk. 1877, Bd. 1, Maiheft).
Innerhalb vom 4. Februar bis 10. März erkrankten bei der von
Weichselbaum-Adler (432) beobachteten Epidemie 74 Kinder und
1 Mann an einer leichten Bindehautentzündung; alle Fälle heilten vollständig
aus, obwohl nur ein Theil mit Sublimat und Lapis behandelt wurde. Das
Secret ergab bei bacteriologischer Untersuchung durchwegs den Diplococcus
pneumoniae.
Untersuchungen von polnischen Arbeitern in Baden ergaben bei zwei
Gruppen in 70°, resp. 50°/, Entzündungen der Conjunctiva in verschiedener
Intensität; wirkliches Trachom resp. Follicularcatarrh bestand im Ganzen in
57°/, der Fälle. Gelpke (434) weist auf die gewisse Rassendisposition der
Polen etc. für das Trachom hin, während der Deutsche im allgemeinen wenig
bidena Viz: ef ginn gr md kr Er fm gen pe
XI. Conjunctiva. 97
dafür empfänglich sei. Auch individuelle Disposition komme sicher in Be-
tracht. Disponirend zu trachomatöser Infection sei zweifellos das Bestehen
eines Schwellungscatarrhs.
Hoppe (435) hielt 8 Curse für die Aerzte zur Instruction über das
Trachom ab; ausserdem wurden Ambulatorien zur Behandlung eingerichtet ;
die schweren Fälle kommen in die Kreiskrankenhäuser resp. die Klinik zu
Königsberg. In verseuchten Schulen finden alle 4 Wochen Untersuchungen
der Kinder statt.
Auf Grund von zahlreichen Untersuchungen sieht Hoppe (436) die
litauisch-masurischen Grenzbezirke als Seuchenherde schlimmster Art an, von
denen durch den Verkehr unseren östlichen Provinzen eine schwere Gefahr
droht. Besonders viel Unheil stiften die russischen Landarbeiter, die oft auf
den preussischen Gütern mit den übrigen Landarbeitern in engen Wohnungen
hausen. Landesgesetzliche Bestimmungen in dieser Richtung und internatio-
nale Vereinbarungen zur Abwehr und Unterdrückung der Seuche sind er-
forderlich.
Gros (437) beobachtete in Algerien eine alljährlich während der
Monate September und October auftretende acute Conjunctivitis, die meistens
chronisch wird und Granulationen hervorbringt. Er glaubt, dass es sich um
eine vom Trachom verschiedene Affection handle, aus folgenden Gründen:
1) Das Auftreten der Krankheit ist an eine bestimmte Jahreszeit ge-
bunden. Die Hornhaut ist selten in Mitleidenschaft gezogen.
2) Die Kinder liefern das stärkste Contingent.
3) Die Infiltration des Lides tritt erst nach einiger Zeit auf und man
beshachtet nie die Bildung eines Pannus. Sulzer.
Hoppe (438) bespricht I. die Verbreitung der Bindehautentzündungen
ìn Allgemeinen, II. die Verbreitung der einzelnen Formen, lII. den Charakter
der Trachomepidemie, IV. die Wege der Trachomyverbreitung und beschäftigt
Sch in dem 2. Theil der Arbeit mit der Bekämpfung der Trachomepidemie.
Hier werden unzählige Wünsche ausgesprochen, von denen Bi, sofort erfüllt
sein werden, wenn es gelungen sein wird, die Bewohner der in Betracht
kommenden Bezirke auf eine höhere Kulturstufe zu bringen und den allge-
meinen Wohlstand zu heben. Verf. kennt eine Trachomverbreitung von 5°/,
in dem ganzen Regierungsbezirk.
Bergel (439) meint, dass es bei der in Rede stehenden Trachom-
behandlung weniger auf die Concentration der Lösunz, mehr auf die Festig-
keit der Wattebäuschehen, am meisten auf die Dauer, die Geschwindigkeit
ae hintereinander folgenden Reibebewegungen und die Intensität der Ab-
reibung ankomme. Länger als !/, Min. sollen die einzelnen Sitzungen durch-
schnittlich nicht dauern. Blutarme, blasse Conj. kann kräftiger bearbeitet
werden, als stark aufgelockerte, blutreiche. Auch bei der Behandlung der
98 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde,
follicul. Catarrhe, sowie gewissen chron. Formen von Conj. hat Verfasser gute
Erfolge gesehen. |
Mit Bezug auf die widersprechenden Anschauungen von Kuhnt und
Raehlmann über die Keining’sche Behandlungsmethode führt Wolff-
berg (440) aus, dass bei genauerer Indicationsstellung und sorgfältiger Aus-
führung der Keining’schen Methode zweifellos Erfolge zu erzielen seien.
Vf. schliesst sich im grossen Ganzen den von v. Hippel (Heidelberg. ophth.
Ges. 1891, S. 91) aufgestellten Indicationen an.
Inouye (442) nennt Bl. infantum diejenige Blennorrhoe, die vom
6. Tage nach der Geburt bis etwa zum 14. Lebensjahre auftritt, gleichgiltig
ob Gonococcen sich vorfinden oder nicht. Die Krankheit ist in Japan häufig
und scheint durch das Secret der Leucorrhoe oder des Harnröhrentrippers
resp. der Leucorrhoe der Angehörigen acquirirt zu werden.
Feilchenfeld (443) theilt die Erfahrungen mit, die in den Jahren
1889—97 in der Augenklinik von Dr. Gutmann an 25 Patienten gemacht
wurden. Die Behandlung bestand in dem modifieirten Burchardt’ schen
Verfahren, d. h. es wurden, nachdem in den ersten Tagen der Erkrankung
ausgiebige Spülungen mit verdünnter Arg.-Lösung (1: 1000) gemacht waren,
im späteren Stadium Pinselungen mit 2°/,iger Lösung angeschlossen.
Unter den 25 Fällen blieb die Cornea 11Mal intact, 3 Mal zeigte sie
leichte (maculae, Facetten), 8 Mal erhebliche Veränderungen (ausgedehnte
Leucome, Perforationen etc.).
Hoor (444) wendet das Argentamin in 3—5°/,iger Lösung statt des
Argentum nitricum "sowohl zum Pinseln wie zu Instillationen an, und hebt
als Vorzug hervor, dass es keine Reizerscheinungen mache, keine Argyrose
bewirke, auch bei iritischen und eyclitischen Complicationen anwendbar sei,
bei Hornhautdefecten keine Inerustationen hervorrufe und eine stark bactericide
Wirkung besitze. Hingegen sind die Erfahrungen damit als Prophylacti-
cum nicht sehr günstige bis jetzt, wenigstens bei Anwendung einer 5°;,igen
Lösung, da von 19 Fällen, in denen Gonococcen bei der Mutter im Scheiden-
secrete gefunden wurden, iu 9 Fällen Infection eintrat und zwar 3 Mal
schwerer Natur.
Darier (445) ist auf Grund consequenter Versuche zur Ueberzeugung
gekommen, dass Protargol ein Specificum bei blennorrhoischer Conjunctivitis
ist; cs ist auch wegen fast vollständigen Fehlens caustischer oder corrosiver
Wirkung unschätzbar, im Gegensatz zum Argentrum nitricum. Selbst stärkste
Dosen (50°/ ige Lösungen) sind ohne Furcht vor Complicationen anzuwenden.
Bei abklingendem Process ist eine 5°/,ige Lösung zu benutzen, welche auch
bereits zwischen den einzelnen Touchirungen mit Erfolg benutzt wird.
Eck (446) hat das in Rede stehende Verfahren — Vollbad, das in
1—2 Stunden von Körpertemperatnr auf 40°C. erwärmt und 12 Stunden
lang bei dieser Temperatur erhalten wird -— bei einem Fall von recidiv.
ee Pë Bläenmeggetr eegenen `
u 2 Pr
M =m eih EEE. i AN A. dr E Sne, dene a e
u reee e o =
XI. Conjunctiva. 99
gonorrh. Iritis geprüft. Es gelang Vf. nicht, die Eigentemperatur auf 40°
zu bringen und so die geforderte theoretische Voraussetzung für einen
Heilungserfolg zu schaffen. Im grossen Ganzen ist Vf. nicht geneigt, be-
sonders mit Berücksichtigung der bekannten physiologischen Thatsachen über
Wärmeaufspeicherung, die betreffenden Versuche über ein bestimmtes Maass
hinauszutreiben.
Debagorio (447) empfiehlt die von ihm in 11 Fällen mit gutem
Erfolg angewandte Behandlungsmethode der Conj. gonorrhoica. Sie bestand
in fast ununterbrochener Ueberrieselung der Conjunctiva mit nicht reizenden
antiseptischen Lösungen (Sublimat Il, ao oder Borsäure 2°/,) bei gleichzeitiger
Cauterisation der Conjunctiva mit 5°/, bis 25°/, Lapislösung. Die Hornhaut
blieb bei dieser Behandlungsweise meist verschont. Die Schmerzen werden
durch dte Leberrieselung schnell gemildert. Hirschmann.
Wolffberg (448) hat in 3 Jahren unter 12 000 Fällen 4 gonorrhoische
Augeninfectionen zu behandeln Gelegenheit gehabt. Bei dem einen, bei dem
beide Augen ergriffen waren, wurde das eine nach der gebräuchlichen Methode
(Arg. nitr., etc.), das andere mit 3—4 Mal täglich widerholter Irrigation des
ganzen Bindehauttractus mit Formalin-Lösung (1:1000) behandelt. Der viel
günstigere Verlauf der Erkrankung des «Formalinauges», der auch an den
übrigen Fällen beobachtet wurde, führt Vf. zu dem Schlusse, «dass höchstens
eine I—2malige Application des Arg. nitr. im ersten Stadium angemessen
si. worauf sofort die strikte Formalinbehandlung Platz zu greifen hätte.»
Vennemann (449) konnte in einem von ihm beschriebenen Falle die
Frage entscheiden, ob das melanotische Carcinom der Conjunctiva ein wirk-
liches Epitheliom oder Sarcom isl. Im Beginn des Leidens, welches im vor-
liegenden Falle vom Lidrande ausging, zeigte sich gleichzeitig mit der Ein-
Senkung des Epithels zwischen die Papillen eine Pigmentirung der Langer-
hans’schen Sternzellen. Letztere nehmen an Umfang sowie Ausdehnung
ihrer Fortsätze zu, welche durch alle Schichten des Epithels dringen, und
lien selber kleine, ebenfalls pigmenthaltige Rundzellen, durch welche schliess-
lich die oberflächlichen Epithelschichten abgestossen werden. Darauf erfolgt
€in schnelles Wachsthum der Geschwulst, indem weiterhin auch die Binde-
E*webszellen an der Pigmentirung theilnehmen und die Gefässe, deren Um-
gebung zellig infiltrirt ist, in die Geschwulst hineinwuchern und ihr ein
sarkomatöses Aussehen verleihen, während sie nur ein vascularisirtes Epitheliom
ist. Der Hauptantheil an der Entwickelung des Leidens kommt den
Sternzellen zu. v. Mittelstaedt.
Junkermann (450) berichtet über 4 in der Greifswalder Klinik be-
öbachtete Fälle von epibulbären Tumoren, Die mikroskopische Untersuchung
der exstirpirten Neubildungen ergab in 2 Fällen Rundzellensarkom, im
3. Falle Cancroid. Der 4. Fall bot kein ganz klares Bild. Es fanden sich
hier Bindegewebswucherungen mit starker Verdickung des Epithels, ähnlich
wie sie z. B. bei Condyloma acuminatum beobachtet wird.
Therapeutisch wurde in einem Falle die Enucleation gemacht, während
man in den übrigen Fällen mit Exstirpation der Geschwulstknoten und z. T.
100 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
!
nachfolgender Cauterisation zum Ziele kam. |
Die Geschwulst in Ginsburg’s (452) Falle sitzt auf der Conjunctive
bulbi eines 42jährigen Mannes, im innern Winkel, ist vor 10 Monaten bè-
merkt worden, wächst langsam, lässt sich vom Bulbus abheben. Nach der
Excision und Nath der Conjuctiva — prima Intentio. Nach 10 Monaten
Recidiv auf derselben Stelle. Nach der zweiten Operation bisher ko
Recidiv. Die mikroskopische Untersuchung der Geschwulst zeigt typisches
Carcinom.
Schapringer (453) beschreibt und illustrirt einen Fall von Geschwult
der Bindehaut, welchen er mit dem von den Dermatologen unter dem Namen E
»gutartiges cystisches Epitheliom« identifizirt. Sie fand sich bei einer junger Í-
Frau auf der bulbären Conjunctiva von der Grösse einer gespaltenen Frbse.
Das Aussehen der Geschwulst glich einer leichten Entzündung des Gewebes.
welche sich auf dem Schnitt als ganz von Wucherung des Epithels der Binde-
haut herrührend erwies. Diese Lage war verdickt und es zeigten sich zahl-
reiche runde und ovale Anhäufungen von Epithelzellen in dem darunter-
liegenden Bindegewebe. Diese Zellen zeigten eine Neigung zum Zerfall,
wessen -
r D
DÉI
Se
wodurch sich die Cysten bildeten. Burnett i.
Die Beobachtung van Duyse’s (454) betrifft ein 16jähriges Mädchen, `
bei dem das Lipodermoid die Plica semilun. des linken Auges einnahm. E
folgen die mikroskopische Beschreibung und eine Anführung der bis jetzt be
kannt gewordenen 3 Fälle dieser Bildung.
Nach Lopez (456) leidet die Hälfte der männlichen Bevölkerung in
Cuba an Pterygium; allerdings fasst er die Pinguecula als erstes Stadium
desselben auf. Nach Abtragung des Pterygium näht er die Conjunctivalwunde
nicht, sondern macht am Hornhautrande, um ein Hinüberwachsen zu vi
hindern, in die Conjuuctiva einen Einschnitt nach oben und unten.
Abelsdorff.
XII. Cornea, Sclera und vordere Kammer. |
457. Salzer, F. Ueber den künstlichen Hornhautersalz ı
J. F. Bergmann, Wiesbaden, 1898.
458. Adler, H. Apparat zur electrolytischen Behandlung
von Hornhauttrübungen bei Reiniger, Gebbert u. Schall, Berlin.
1898.
459. Hoor. Klinische Beobachtungen im Gebiete der
Augenheilkunde. Wien. klin. Wochenschr. 1898, 17.
e am — r =A
XII Cornea, Sclera, vordere Kammer. 101
460. Groenouw, A. Knötchenförmige Hornhauttrübungen.
Lk Graefe’s Arch. f. Ophthalm. XLVI. 1. p. 85.
461. Hilbert, R. Keratitis parenchymatosa im Gefolge
von Influenza. Ophthalm. Klinik 1898, 4, p. 64.
462. Peltesohn. Lues hereditaria und Keratomalacie.
Deutsche med. Wochenschr. 1898, No. 18. l
463. Ahlström. Ulcus corneae rodens. Zehender’s klin.
Monatsbl. f. Augenheilk. XXXVI, p. 170.
464. Holden, W. Clinical and mikroskopic report of a
non perforating serpent ulcer of the cornea caused by the
pneumococcus. Arch. of Ophth. Vol. XXVII, 2, p. 164.
465. Andrejew, A. Ueber Hypopyonbildung bei eiteriger
Keratitis. Dissert. inaug., Petersburg, 1898.
466. Blumenthal, L. Zur Frage von der Behandlung
trachomatöser Hornhauterkrankungen, besonders der Horn-
hautgeschwüre. Dissert. inaug., Petersburg, 1898.
467. Salzer. De Uherpes fébrile récidivant de la cornée.
An. docul, T. CXIX, p. 363. |
468. Galezowski. Des Keratites herpetiques et de leur
traitement, Rec. d’opht., Avril 1898, p. 193.
169. Hirsch, C. Ueber die sog. »recidivirende Erosion
der Hornhaut« und ihre Behandlung. Prager med. Wochenschr.,
1898 No, 25,
470. v. Reuss, A. Ueber recidivirende traumatische
Erosionen der Hornhaut. Prager med. Wochenschr. 1898, No. 21.
471. Schröder, Th. Das klinische Bild und die Behand-
lung der Keratalgiatraumatica und-der recidivirendeu Horn-
tauterosionen, Mitg. aus der St. Petersburger Augenheilanstalt. Buch V, 2.
Beilage der Wjest. Ophth. 1898, 3.
412. Jensen, E. Keratite bulleuse. Arch. d’opht. T. XVII,
P. 129,
473, Harlan, G. Report of a case of Keratoglobus. Arch.
of Ophth, Vol, XXVII, 2, p. 129.
‚+74 de Gouvéa. Traitement opératoire du leucome
"en et du staphylome partiel, qui en result. Ann. d’ocul.
A, p. 360,
h 475.
ei Conju
heilkunde
Giese, R. Ein Fall eigenthümlicher Scleralaffection
Netivitis phlyctaenulosa. Zehender’s klin. Monatsbl. f. Augen-
XXXVI, p. 201-
Dass mit der Keratoplastik mittelst thierischer Hornhaut nichts erreicht
n ist, hat nach Salzer (457) darin seinen Grund, dass das Gewebe,
" nicht etwa nekrotisch sich ablöst, langsam resorbirt und allmählich
Wed von eindringenden Elementen ar Umgebung in Seiner ‚ur
ersetzt wird, Es resultirt schliesslich ein Gewebe, das demjenigen
a weniger ähnlich, aber nicht gleich ist, welches auch olme An-
aet des transplantischen Stückes von dem Organismus gebildet worden
worde
falls
102 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
wäre. Bei der partiellen Keratoplastik können daher die Stücke klar bleiben,
wenn sie in nicht oder wenig vascularisirte Umgebung kommen, oder wenn
die tiefen Schichten der Hornhaut noch intact sich zeigen. Es wird aber
dann nicht mehr erreicht als durch eine einfache Trepanation, bei der der
Defect durch regenerirtes Hornhautgewebe sich ausfüllt. Verf. sah sich daher
nach anderen Methoden um und kam zu dem Resultat, dass nur durch eine
Prothese Hilfe geschafft werden könne. Am besten bewährte sich ihm (die
Einzelheiten sind im Original einzusehen) eine solche aus Platin mit Berg-
krystall. Usur der Trepanationsränder und Fistelbildung sind bei einer ge-
eigneten Befestigung der Prothese nicht zu befürchten, die Kapselbildungen
auf der Hintertläche, die man als Folge der Fremdkörperwirkung ansah, sind
auf einen schon vorher bestehenden plastischen Process oder die bei der
Operation in den Glaskörperraum hinein stattfindende Blutung zurückzuführen.
Bei Ausschaltung dieser Umstände dürfte sich ein länger dauerndes Resultat
erzielen lassen. 4 Fälle hat Verf. behandelt mit dem Erfolge, dass Finger
vorübergehend in etwa 1—1!/, Meter Entfernung gezählt wurden.
Hoor (459) beschreibt:
1. eine eigenthümliche Hornhauttrübung auf dem l. Auge eines 23jähr.
Mädchens, die Cornea erscheint bei durchfallendem Lichte schwarz punktirt;
der Befund blieb im Laufe von 6 wöchentlicher Beobachtung unverändert:
2. einen frei schwimmenden Körper im Glaskörper einer 22jährigen
Patientin (S = Licht) von Bohnengrösse und grüner Farbe; drei davon nach
hinten sich ziehende Ausläufer stehen vielleicht mit der Retina im Zu
sammenhang;
3. eine seltene Form des Flügelfelles in Gestalt eines Fischschwanze
auf der Cornea;
4. ein ungewöhnliches Bild einer Degeneratio pigmentosa retinae.
Rein casuistischer Beitrag zur Pigniententartung der Netzhäut mit allen
hierbei vorkommenden Veränderungen.
In den von Groenouw (460) mitgetheilten Fällen handelt es sich um
das Auftreten von zahlreichen, kleinen, rundlichen oder zackigen, grauen.
nicht conflurirenden Trübungen in dem im übrigen klaren Hornhautgewebe.
die sich ohne entzündliche Erscheinungen entwickelten und einen stationären
Charakter hatten. Die Knötchen sitzen besonders im Centrum der Hornhaut,
wölben das Epithel vor und bedingen so eine unregelmässige Krümmung der
Hornhautoberfläche. Die mikroskopische Untersuchung zeigte, dass es sicb
um eine fleckweise Einlagerung einer fremden Substanz in die Substantia
propria corneae handelte. Die mikroskopische Prüfung sprach für Hyalin.
Peltesohn (462) weist auf Grund dreier Beobachtungen auf den Zu
sammenhang der Keratomalacie mit Lues hereditaria hin und empfiehlt dem-
gemäss, zumal mit Rücksicht auf die sonst absolut infauste Prognose in jedem
Falle von Kerabomalieie die Quecksilberbehandlung einzuleiten. Verf. selbst
Danae ae a
à re
XII. Cornea, Sclera, vordere Kammer. 103
hat in 2 von seinen 3 Fällen, die er ausführlich mittheilt, eclatanten Erfolg
gesehen.
Ahlström (463) berichtet über einen interessanten Fall von Ulcus
rodens corneae bei einem 40jähr. Arbeiter, welches beide Augen nacheinander
ergrif und unaufhaltsam fortschritt. Als bemerkenswerte Symptome hebt
A. die stark verringerte Sensibilität der Cornea in ihrer ganzen Ausdehnug
hervor und meint, dass die Krankheit vielleicht auf einer Affection der
Cornealnerven beruhe.
Holden(464) hatte Gelegenheit, ein Ulcus serpens der Hornhaut bei
einem 10 Monate alten Kinde, das an Bronchopneumonie starb, mikroskopisch
zu untersuchen. Er konnte im Ulcus Fraenkel’sche Pneumococcen nach-
weisen. die sich von der Geschwürsfläche aus seitlich den Lymphräumen
folgend ausgebreitet hatten. Abelsdorff.
Bei experimentell durch Einimpfung von Streptococcen und Staphylo-
ccen-Culturen hervorgerufener Hypopyonkeratitis an Kaninchen fand Andre-
Jew (465), dass die Eiterzellen zuerst aus der Gegend des Schlemm’schen
Canals und aus den anderen Gefässen des Kammerwinkels, erst später auch
as der Iris kommen.‘ Die Hornhaut nimmt erst nach Durchbruch der
Descemet’schen Membran an der Hypopyonbildung theil.
Hirschmann.
Bei schweren, hartnäckigen Hornhautgeschwüren empfiehlt Blumen-
WW BL Peritomie. Beim Pannus, wie auch Trachom, selbst in
SC a Formen, empfiehlt er das Ausscheiden dor. Uebergangsfalte nebst
SC reifen des Knorpels. Verf. hat diese Operation mehr als 200 Mal
ceuhrt und will nie schlechte Folgen davon geschen haben.
Hirschmann.
a Erwiderung gegen Reuss cn [EBSi Marsen (467) an seine
Arli = REIRE Fälle von typischer SE der Hornhaut-
ag mals die Erörterung der an gie diser Krankheit an. Hirsch
on dem Schlusse, es nange sich um eine durch ‚nerletzung ae
welche en im Hornhautepithel entstandene (traumatische) Neuritis,
ni oder minder heftigen UBS EN führt, die E ciliarer
Grades und Pyperacschesie der Cornea iit ouer ohne
sich T auf com Ran EE ee Hirson hat
leng i st, ass sich nicht die ursprüngliche IBAUMAL SCHE Erosion selbst
S Ee Recidive erneuere, vielmehr handle es sich hier, u während
tanzserlust, überhaupt eine Erosion gefunden wird, um Onertiachliche Sub-
lse an S welche immer durch Platzen der während desselben sich bildenden
Oberfläche e echselnden Stellen des erkrankten Areales der Hornhaut-
talig ntstehen. Dieses entspricht wohl immer der Gegend der cehe-
4 > traumatischen Erosion, ist aber grösser als diese war. Gegen die
Mahme der a gross rn H i
auf mechanischem Wege erfolgenden Neubildung der Erosion
104 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
durch Losreissung des »ungenügend regenerirten« Epithels an der Verletzungs-
stelle spreche neben dem wechselnden Standorte der Recidive ferner: der
Mangel jeder sichtbaren Veränderung an der verletzten Stelle von der Heilung
der traumatischen Erosion bis zum Auftreten der Anfälle, sowie in der Pause
zwischen den Anfällen. Dann die complete Analogie der Anfälle mit Grand.
clement’s »Köratalgie traumatique«, welche Hirsch als hierher gehörig
auffasst und als rudimentäre Form betrachtet; sowie der Umstand, dass auch
in anderen Fällen Anfälle mit Bildung von Blasen (resp. Substanzverlusten)
mit einfachen Schmerzanfällen ohne letztere vorkommen. Endlich der exquisit
ueuralgische Charakter der Anfälle selbst (Missverhältniss der nervösen
Begleiterscheinungen zu der unscheinbaren oder fehlenden Hornhautaffection;
oft masslose Steigerung der subjectiven Schmerzempfindung, die stets vor-
handene colossale Hyperästhesie der Cornea), sowie das Fehlen jedes äusseren
Anlasses für die Entstehung der Anfälle. Der gewohnten Behandlung mit
Verband und Cocain fügt Hirsch noch das Chinin bei. Er verordnet
l gr prodie in 3 Dosen. Kommt das ausgebildete Recidiv in Behandlung.
so kürzt das Chinin den Verlauf ab und mildert ihn. Die Hauptwirkung übt
das Mittel jedoch durch die Fähigkeit, den beginnenden Anfall zu coupiren.
Hirsch empfiehlt seinen Kranken, das stets bereit gehaltene Chinin sofort
bei heranbrechendem Anfalle zu nehmen. Werden so mehrere Anfälle coupirt.
bleiben weitere dauernd aus. Herrnheiser.
Schröder (471) beschreibt 4 eigene und 7 von seinen Collegen Her-
mann, Blessig und Dagiloisky beobachtete Fälle von Keratalgia trau-
matica, aus denen ersichtlich ist, dass die von Grandcl&ment, Arlt und
Fuchs beschriebenen Formen im Wesentlichen identisch sind, dass die
Cornealerosionen oder Bläschenbildung ebenso wie die Narben fehlen können.
Er möchte daher die Benennung »Keratalgia traumatica« den Benennunzen
»Recidivirende Hornhaut-Erosionen«e oder »Keratitis bullosa recidiva« oder
selbst »Neuritis ciliaris traumatica« vorziehen. Von ausserordentlicher, sicherer
Wirkung fand er in allen Fällen die von Dr. Hermann vorgeschlagene
Cauterisation der schmerzhaften (gegen Druck empfindlichen) oder erodirten
Stelle der Hornhaut (resp. Hornhauttlecken oder Narbe) mit 2 %;, löllenstein-
lösung. Hirschmann.
Jensen (472) schildert das Krankheitsbild der Keratitis bullosa, wie
sie nach oberflächlichen Hornhautverletzungen vorwiegend bei Frauen (unter `
37 Fällen 31 Mal bei diesen beobachtet) unter Bildung einer grossen Blase
entsteht, welche man allerdings meist geplatzt findet. In einem der mit-
getheilten Fälle war der Inhalt der in der Nähe des stark vascularisirten
Limbus sitzenden Blase blutig. — Die Behandlung besteht in der Wegnahme
der Epithelfetzen, Atropin und Druckverband. Cocain wird als der Heilung
hinderlich verworfen, Galvanocaustik nur bei Infection für nöthig
gehalten. In dem zweiten Abschnitt der kaum neues bietenden Arbeit wird
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XII. Cornea, Sclera vordere Kammer. 105
die bei Glaucom, Hornhautnarben und in seltenen Fällen bei Keratitis
parenchymatosa vorkommende Blasenbildung besprochen.
v. Mittelstaedt.
Harlan’s(473) Patient, ein 30jähriger Mann, zeigte beiderseits Kerato-
globus, die Cornea war durchsichtig, beide Augen waren hochgradig hyper-
metropisch, das rechte Auge hatte gutes Sehvermögen, dem linken schwach-
sichtigen fehlte die Linse. Abelsdorff.
Giese (475) sah bei einem 23jährigen Mädchen auf der Sclera nach
dem temporalen Hornhautrande zwei grosse, runde, 4mm im Durchmesser
haltende grauweisse Flecke auf der stark injicirten Conjunctiva. Im Verlauf
der Krankheit kam es zu einer circumscripten Einschmelzung der Sclera.
Die Publication von C. Hirsch »Ueber recidivirende traumatische
Erosionen der Hornhaut« in der Wochenschrift für Therapie und Hygiene des
Auges gibt A. v, Reuss (470) Anlass, seine Ansicht über diese Erkrankung
zu äussern, da er in einigen Punkten mit Hirsch nicht übereinstimmt.
Nach v. Reuss giebt es zwei Formen. Bei der einen ist der primäre
Substanzverlust verheilt und die neugebildete Epitbeldecke wird gelegentlich
tur mechanisch gelockert, bei der zweiten tritt eine wirkliche recidivirende
Erosion ein. Die starken Schmerzen erklärt bei der ersten Form v. Reuss
darch folgende Annahme: Es kommt während des Schlafes, wo die Lider fest
geschlossen sind, vielleicht zu einem Adhäriren des neugebildeten Epithels an
ls Tarsalepithel. Beim Oeffnen des Auges wird das Epithel gezerrt, viel-
licht in Form eines Kegels abgehoben, bis endlich die Lösung stattfindet
a wieder in seine Nornallage zurückkehrt. Da hiebei die Nervenendigungen
eichfalls eine Zerrung erleiden, so tritt ein mehr oder weniger rasch
Wrübergehender Schmerz ein. Ist die Verklebung eine festere gewesen, oder
seschieht das Oeffnen der Lidspalte mit einer gewissen Gewalt oder wird das
Auge durch Reiben insultirt, so bleibt das Epithel in Form einer Blase
nporgehoben oder es reisst ab. Die Nervenendigungen liegen bloss und
die Fecilivirende Erosion ist fertig.
ies der neue Suhstanzverlust nicht an derselben steile wie der
‚Wird von v, Reuss bestritten. Die Erfolge, die Hirsch vom Chinin
Pd Grund welcher sich dieser zu seiner Hypotese veranlasst tand,
Heilung nicht bestreiten, jedoch hat an seinen Erfahrungen die
sehen Ge Anfalles bei Anwendung von Chinin ent rascher auftreten ge-
re SE Cocain und Verband allein. Für un Fälle der ersten Gruppe
ein wen; - Reuss, vor dem Schlafengehen mittelst eines Salbenstäbchens
Mg Bor-Lanolinsalbe in den Bindchautsack zu bringen.
llerrnheiser.
106 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Abschnitt XIII—XVIIlI Referent:
Stabsarzt Dr. 0. Brecht, Berlin.
XIII. Linse.
476. Braunschweig, P. Triplopie, suite de double luxation
des cristallins. Clinique Ophtalm. 1898, 5, p. 51.
477. Bruny. Henry Dickson (New-Orleans). Cataract and
Cataract Operations. (Abstract of a clinical lecture.) American Journal
of Ophthalm. Vol. XV, 2, p. 41.
478. Delbès. Zwei’ Fälle von plötzlicher Reifung einer
senilen Cataract. Ophthalm. Klinik, Jahrg. II. 3. p. 46.
479. Fischer, E.C. and C.Devereux Marshall. The opera-
tive treatment of lamellar cataract. Ophthalm. Hosp. Reports Vol.
XIV. part. 3. p. 478.
480. Habben, Adolph. Ein Beitrag zur Kenntniss der
pathologischen Anatomie der Linsenluxationen. Inaug. - Diss.
Jena 1897.
481. Röthig, Paul. Ueber Linsenregencration. Inaug.-Dis.
Berlin 1898.
482. Angelucci, A. Einige Modificationen der einfachen
Starextraction. Ophthalm. Klinik 1898. 6. p. 106.
483. Despagnet, F. De l'extraction du cristallin luxe
dans la chambre aut&rieure. Recueil d’ophtalm. 1898. 4. p. 215.
484. Dianoux. Sur une forme rare d’hömorrhagie après
l'opération de la cataracte. Clinique Ophtalm. 1898. 6. p. 68.
485. Lapersonne, F.de. Suruncasd’Ectopiedu Cristallin.
Clinique Ophthalm. 1898, 8, p. 85.
486. Lubinski. Ein Fall von traumatischer Reclination
der Linse mit gutem Erfolge. Wjestn. Ophthalm. XV, Heft 2
487. Perrine, E. K. Traumatic dislocation of the lens.
Philadelphia College of physicians. Meeting, 15. Febr. 1898.
488. Westhoff, G. H. A. Cataracte congenitale familiale.
Ann. d’oculist. T. CXIX, 4, p. 290.
489. Bistis, J. Heterochromie und Cataractbildung.
Centralbl. f. pract. Augenheilk. XXII, p. 136.
490. Wicherkiewicz. Zur Casuistik der Fremdkörper it
der Linse. Centralbl. f. pract. Augenheilk. XXII, p. 146.
491. Risley, S. D. Complicirter Star, eine klinische
Vorlesung. Annals of Ophth. 1898, April.
492. Davidson, T. P. Rückblick über die Staroperationen,
welche im N. Y. Eye und Ear Infirmary vom 1. October 1896
bis zum 1. October 1897 ausgeführt wurden. N. Y. Eye and Ear
Infirm. Rep., Januar 1898.
XIII. Linse, 107
493. Bates, W. H. Suture of the cornea after removal of
the lens. An experimental study. Arch. of ophth. Vol. XXVII, 2, 181.
494, Bloom, S. Ueber Retrochorioidealblutungen nach Star-
eitractionen. v. Graefe’s Arch. f. Ophthalm. XLVI, p. 184, mit einem
Zusatz von Sattler.
Habben (480) beschreibt ein Auge, bei dem die Linse aus einer
spontanen Perforation der Kapsel in den Glaskörper luxirt ist. In der Um-
«bung der in Resorption begriffenen Linse finden sich zahlreiche grosse
Riesenzellen.
Bistis (489) sah 2 Patienten, einen von 15, einen von 38 Jahren,
nit ungleich gefärbten Regenbogenhäuten. Letzterer Patient hat auf dem
rechten Auge mit blauer Iris eine weiche Cataract. Das linke Auge mit
Dier Iris ist gesund. Bistis behauptet, dass auf dem Auge mit heller
Iris tropische Störungen vorhanden sind, die bei vorrückendem Alter Linsen-
übungen machen. Den Beweis für die Behauptung bleibt er schuldig.
| Wicherkiewicz (490) sah bei einem 40jähr. Manne Metallsplitter
n beiden Linsen reactionslos mit guter Sehschärfe einheilen.
In denjenigen Fällen von Star, welche sichtbar oder muthmasslich.
Kr Erkrankung der inneren Häute complicirt sind, empfiehlt Risley (491)
"ne Iridectomie als die beste Voroperation. Der Irisschnitt hat, wie er
thubt, auf die innere Krankheit einen wohlthätigen Einfluss.
Burnett.
nann (492) berichtet, dass während des am 1. October 1897
Den Tbeitsjahres in N. Y. Eeye and Ear Infirmary 141 Star-Operationen
Be ode Von diesen waren 75,71°/, einfache und 20,71°/, mit
i Ges 2,87 d mit YOFAUSBESCHICHLER Iridectomie. lIrisprolapse gab es
af na si traten gewöhnlich innerhalb 2,7 Tagen nach der Operation.
un EN Schnittliches Sehen nach der Operation 181, an, Schliessliches Sehen:
Fal son: I2o», 25,920, 2°/,, und nur 3,8°/ weniger als Til, Ein
e? Intraoculärer Blutung und zwei von Panoplhıthalmitis wurden be-
& Burnett.
Bates (493) suchte den Werth der Cornealnaht bei Cataractextractionen
durch e am Kaninchenauge zu entscheiden. Er fand, dass es
Hunnen, Ee Dicke der Cornea ER en und EEN eine
ker aa E der EE on Nähte gelingt, ohne
chins ve und intraoculare OL einen dauernden Mund,
| Üstigen ee Tro des ur eine primäre Wundheilung wenig
| e altens des Kaninchen trat in 80°/, der Fälle glatte Heilung
Ps mit runder Pupille ein. Abelsdorff.
| en (494) hat 4 wegen Chorioidealblutungen nach der Extraction
| Md ner: Omie enucleirte Augen untersucht und fand bei allen phlebitische
durch
ad PeriPhlebit;
Phlebitische Entzündungsprocesse. Bei einem der Patienten trat wegen
108 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Lungenarterienembolie Exitus ein und so konnte das andere, vor 7 Jahren
mit gutem Erfolge operirte Auge gleichfalls studirt werden. Bei diesem
fand Bloom gesunde Venen. Verf. hält deshalb die Venenerkrankung für
die Ursache der Chorioidealblutungen und schliesst sich der von Sattler
gegebenen Erklärung an, dass nach dem Schwinden der Cocainwirkung,
welche mit Gefässcontraction einhergeht, eine stärkere Gefässerweiterung
folge, welche bei bestehender Disposition zur Berstung den Anstoss geben
könne.
XIV. Iris.
495. Klinkowski, Ludwig. Zur Casuistik der Fremd-
körper der Iris. Inaug.-Dissert. Greifswald 1898.
496. Guiot. Hernie de l'iris avec luxation complete du
cristallin et enclavement de la lentille dans la hernie
Clinique Ophtalm. 1898, Nr. 7, p. 78.
497. Jackson, Edw. Anomaly of the iris. Philadelphia, Col-
lege of physicians Meeting 15. March 1898.
498. Gloor, A. Klinische Beobachtungen eines Falles von
Coloboma iridis partiale incompletum. Arch. f. Augenheilk.
Bd. XXXVII, Heft II, S. 159.
499. Fage. L’iritis des ozéneux. Rec. d’ophthalm. 1398.
pag. 327.
500. Günsburg, J.J. Ein Fall von primärer Tuberculose
der Iris. Wjestn. Ophth. 1893, 3.
501. Lagrange. Etiologie, evolution-.et traitement de la
tuberculose de l'iris. Annal. d’ocul. T. CXIX, 347.
Dem Patienten Klinkowski’s (495) flog vor 10 Jahren ein Splitter i
das linke Auge. Bis vor 4 Jahren keine Beschwerden, seitdem nach neuen
Trauma dauernde Entzündungen. Der in der Mitte des inneren Irisquadrante
sitzende Fremdkörper macht auf das Sideroscop keinen Eindruck, wird durch
Lanzenschnitt entfernt und erweist sich als Eisenhydroxyd. Gewicht 0,0024 £.
S—!/,. Siderotische Verfärbung lag nicht vor, woraus Verf. schliesst, dass
der Fremdkörper bereits als Eisenoxydhydrat in das Auge gelangte.
Gloor (498) beschreibt bei einem 6!/ jährigen Mädchen auf dem
rechten Auge einen partiellen Defect des Irisparenchyms, welcher die Pupilt
unregelmässig ringförmig umgibt, sodass die eigentliche Pupille nur von dem
dunkelbraunen uvealen Irisblatte gebildet wird. Die Pupille reagirt gut auf
Mydriatica und Miotica. Von sonstigen angeborenen Missbildungen fand sich
noch: Vergrösserung der rechten Gesichtshälfte, der rechten Ohrmuschel, der
rechten Zungenhälfte, des rechten Fusses. Das rechte Oberlid ist grosser,
als das linke und hängt herab. Auch die Mutter hat Ptosis.
Fage (499) hat neuerdings bei einem an Ozaena leidenden, übrigens
vollkommen gesunden 26jährigen Kranken eine schwere Iritis beobachtet,
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XV. Chorioidea. 109
für welche sich ausserhalb des Nasenleidens keine Ursache auffinden liess.
In der Nase, welche die charakteristischen anatomischen Veränderungen zeigt,
ndet sich der Loewenberg’sche Coecobacillus im Zustande der Reincultur.
Die Antisepsis der Nasenhöhle bringt eine rapide Heilung der Iritis herbei.
Sulzer.
Lagrange (501) hat durch Injection von Bacillus-Culturen in die
Carotis beim Kaninchen die Tuberkulose des Uvealtractus hervorbringen
können. Er erhielt so typische Miliartuberculose der Iris.
Er hält die primäre Iristuberkulose beim Menschen für möglich. In
vielen Fällen wird die Iristuberkulose durch eine umschriebene Primär-
infection (Drüsen, Lungen) hervorgebracht, die heilt, nachdem sie die Iris-
tuberkulose hervorgebracht hat. Vom klinischen Standpunkt aus müssen
diese Fälle als primäre Iristuberkulose betrachtet werden.
Die pathologische Anatomie zeigt, dass die Iristuberkulose auf den vor-
deren Bulbusabschnitt beschränkt bleibt, denn der Suprachorioidealraum ist
durch den Ciliarmuskel geschützt. Die Lymphräume werden aber früh in
Mitleidenschaft gezogen, was die Allgemeininfection begünstigt. Beim Kaninchen
st übrigens die Tuberculoseinfection in der vorderen Kammer fast ausnahmslos
ein Anlass zu Allgemeintuberkulose. Lagrange enucleirt daher, sobald das
Sehrermögen erloschen ist. Sulzer.
XV. Chorioidea.
502. Ewetzky, Th. I. Weitere Untersuchungen über di
"OCulären Sarkome. II. Sarcom im atrophischen Auge
iridis ächensarcome des Gefässtractus. IV. Melanosarcoma
“Ifeumscriptum. Wjestn. Ophthalm. 1898, Heft 2 u. 3.
rand" Ginsberg, S. und Simon. R. Ein Fall von nicht-
"atischer Ablösung der Aderhaut und des Ciliarkörpers.
Cen
tralblatt far prakt. Augenheilk. XXII, S. 161.
TEE Bernhard, P. Ein Fall von abnormer Lage der
ùr A a lutea uud partiellem Colobom der Chorioidea. Archiv
ee XXXVII, I, p. 51.
tique > Coppez, Henri. Un cas d’irido-chorioidite syphili-
ar rn avec papule du corps ciliaire. Archiv d’ophtalın. T. X VIII,
a D. 76.
intr
i Se erste Abschnitt der Arbeit E wetzky’s (502) »Ueber Dun ug
Gräfer Ms des Gefässtractus« ist im Wjestn. Ophthalm. 1895, 6 und in
schnitt Arch, Bd. XLII, 1 erschienen. In dem jetzt zu referirenden II. Ab-
(Fal a. Gak Verf. die sehr ausführliche Beschreibung von drei Fällen
Ange. ultiples pigmentirtes Sarcom der Gefässhaut in einem atrophischen
erbreitung auf den Sehnerv; Fall 4: pigmentirtes Sarcom der Ge-
taty Pr
Tbericht über dar Jahr 1898 zum Archiv für Augenheilkunda. VIII
110 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
fässhaut in einem atrophischen Auge; kleine episclerale Geschwulst; Fall 5:
Leucosarcoma choroideae mit consecutiver Phthisis bulbi; Austritt der Ge-
schwulst nach aussen und Entwickelung einer umfangreichen Orbitalgeschwalst),
in denen das Sarcom zur Atrophie der Bulbus führte. In allen drei Fällen
waren in der zweifellos wachsenden Geschwulst umfangreiche, degenerative
Herde vorhanden, ebenso wie auch verbreitete Entzündungserscheinungen
und deren Folgen im Uvealtractus. Verf. hält die Atrophie des Bulbus in
allen diesen Fällen für den Ausgang der Entzündung des Gafässtractus. Die
Ursache dieser Entzündung sieht E. in der phlogogenen Wirkung der degenera-
tiven Herde des Sarcoms. |
Im III. Abschnitte der Arbeit beschreibt Prof. E. 3 Fälle von Flächen-
sarcom (Fall 6: Partielless Flächensarcom der Gefässhaut. Enucleation.
Recidiv nach 9 Jahren. Fall 7: Partielles Flächensarcom der Ciliarkörper
und Gefässhaut. Fall 8: Sarcoma diffusum totale iridis et corporis ciliaris).
Im Falle 6 sass die Recidivgeschwulst auf dem atrophirten Sehnerven und
scheint sich aus dem Narbengewebe dessen vordern Endes entwickelt zu haben.
Im Falle 7 war die Geschwulst ein Myxo-Sarcom. Fall 8 ist ein Unicum:
Im Jahre 1881 constatirte Prof. Krükow bei der damals 25 Jahre alten
Patientin eine dunkelbraune circumscripte Geschwulst im oberen lateralen
Quadranten der Iris, welche sich auf einem vor 7 Jahren von der Patientin
bemerkten schwarzen Flecken entwickelt hatte. 1884 nahm die Geschwulst
schon ein Viertel der Vorderkammer ein, verdeckte die Hälfte der Pupille und
lag der Cornea an. Sie wurde operativ entfernt und erwies sich als ein rund-
und spindelzelliger Melanosarcom. Seit Mitte 1895 traten leichte glaucomatöse
Erscheinurgen auf. Ende 1895 wurde die Neubildung diagnostieirt. V = 0,2,
Gesichtsfeld eingeengt. Die Untersuchung des enucleirten Auges ergab eine
totale sarcomatöse Entartung des gesammten Ciliarkörpers und der Iris, ohne
Uebergang auf die Chorioidea. Das Sarcom war ein spindel- und rundzelliges
mit spärlichen Pigmentzellen. — Der Fall bietet auch kKlinisches Interesse,
indem er vor der Operation schwer zu diagnosticiren war: die vordere Irisfläche
war glatt, die Vorderkammer tief; die Entfärbung der Iris und die Pupillen-
starre konnten leicht als Glaucomerscheinungen gedeutet werden. Verf. würde
als diagnostische Merkmale in einem solchen Falle das Missverhältniss zwischen
kaum beginnenden schwachen Glaucomerscheinungen und dem schon bedeutend
veränderten Aussehen der Iris, Fehlen der Pupillenbewegungen und bedeutender
Herabsetzung des Sehvermögens aufstellen.
IV. Fall 9. Melanosarcoma iridis circumscriptum. Hirschmann.
Ginsberg u. Simon (503) beschreiben ein Auge einer 56 jährigen Frau,
welches klinisch Myopie 24 D S= Finger 2,5—3 m und Netzhautablösung
darbot und wegen des Reizzustandes enucleirt werden musste. Die Bulbus
war 33,25 mm lang und 24mm breit und hoch. Man fand fast totale Ab-
lösung der Chorioidea und des Ciliarkörpers durch eine bluthaltige, gallertig
XVI. Glaskörper. 111
durchscheinende, grünliche Masse und fast gänzliche Ablösung der Retina. Die
Iris ist an den abgelösten Ciliarkörper angelehnt und mit der Linse nach hinten
verlagert, so dass die Vorderkammer 6.5 mm tief ist. Verdünnung der Sclera
am hinteren Pol auf 0,2 mm.
Bernhard (504) beschreibt bei einem 15jähr. Knaben Tieflagerung der
Macula links, die sich objectiv und durch die Senkung der Blickrichtung er-
kennen liess, tiefe Insertion des Opticus, Colobombildung an der normalen
Stelle der Macula und partielle neuritische Atrophie. S—=%!,. Rechts fand
Sich gleichfalls Colobom und Atrophie. S= Finger 1m.
In der Beobachtung von Coppez (505) trat bei einem 43jähr. Manne
3 Monate nach syphilitischer Infection eine leichte Iritis auf, welche trotz
energischer Behandlung immer schwerere Rückfälle machte bei gleichzeitig sich
fortwährend erneuernden Hautpapeln. Dann entwickelte sich im Laufe von
3 Tagen mit einem Hypopyon eine gelbliche getreidekorngrosse Geschwulst in
der Nähe des oberen äusseren Hornhautrandes, welche nach einem Monate mit
Hinterlassung einer bläulichen Narbe verschwand. In dem längst erblindeten
und wegen Schmerzen und des sehr kachektischen Zustandes des Patienten
enucleirten Auge bestand eine Iridocyclitis mit einer Papel des Ciliarkörpers,
welche sich als eine kleine, aus Rundzellen zusammengesetzte Geschwulst gegen
den Glaskörper und die hintere Linsenfläche vorwölbte. Die Sclera war an
der betreffenden Stelle sehr verdünnt, unter ihr stärkeres suprachorioideales
edem, Ciliarmuskelfasern grösstentheils verschwunden. Im Anhange stellt
Verf. 50 ähnliche Beobachtungen zusammen, welche mit Recht theils als
Gummatg, theils als Papeln beschrieben werden, während in einem anderen
Theile Verwechselungen beider sowie unbestimmte Diagnose vorlag.
v. Mittelstaedt.
D
f
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I
XVI. Glaskörper.
‚ 506. Schweinitz, G. E. de. Bloo vessel formation in the
“itreous. Ophthalm. Record. 1898 Jan.
j 507. Purtscher. Ausziehung von Kupfer-Splittern aus
em Glaskörper. Centralbl. f. pract. Augenheilk. XXII, S. 129.
508, Marlow, F. W. Ein Fall von persistirender blut-
render Arteria hyaloidea. Annals of Ophthalm. 1898 April.
2 509. König. Hemorrhagies spontanées du corps vitre.
" dophth. 1898, p. 321.
i e Hoor, K. Klinische Beobachtungen im Gebiete der
E vi kunde, Frei schwimmender Körper im Glaskörper.
Klin. Wochenschr. 1898, Nr. 17.
füh
P ; |
ot (507) gelang es in 2 Fällen Kupfer-Splitter aus dem Glas-
zu extrahiren. Bei dem einen Patienten erzielte er eine Selhschärfe
VII?
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112 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
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von 3,0 °/yım wobei zu bemerken ist, dass das Auge seit vielen Jahren in
starker Convergenzstellung sich befand, also wohl an sich schwachsichtig war.
Der 2. Patient kam erst 3 Tage nach der Verletzung mit ‚schwerer Irido-
chorioiditis zur Behandlung. Am 6. Tage nach dem Trauma Extraction.
Resultat: Auge erhalten. T. minus. S. = Handbewegungen 2m. Im Glas
körper dichte blutige Schwarten.
Marlow’s Patientin (508) war ein 16jähriges Mädchen, in deren linken
Auge nur Arteria hyaloidea ganz grade von der Mitte der Papille nach der
hintern Fläche der Linse verlief, gegen welche sie sich selbst in eine runde
Scheibe abflachte; letztere war 3—4mal grösser als der Durchmesser des
Gefässes. Man sah deutliche Pulsation im Gefässe, welche ihrer ganzen Länge
nach eine rhythmische, mit dem Pulse synchrone Wellenbewegung hervor-
rief. V = le Astig. + 2—90°. Burnett.
Hoor (510) beschreibt bei einem 22jährigen Manne einen scheinbar
ganz frei im Glaskörper schwimmenden, lebhaft grünen, bohnengrossen Körper.
von dem 3 dünne, fadenförmige Ausläufer rückwärts, wahrscheinlich nach der
Retina verlaufen. Der Fundus zeigt Retinochorioiditis disseminata, mäsig
blasse Papille, dünne Centralgefässe. S = Lichtschein.
XVII. Glaucom.
511. Terson, Albert. Ophtalmomalacie typique compli-
quées plus tard de glaucome. Clinique Ophtalm. 1898, Nr. 5, p. 49-
512. Jocqs. Rétinite albuminurique et glaucome hémor-
rhagique. Clinique Ophtalm. 1898, Nr. 6, p. 66.
513. Jonnesco, Thomas. La résection du sympathique
cervical dans la traitement de l'épilepsie du goitre exoph-
talmique et du glaucome; résultats définitifs. Clinique Ophtalm.
1898, Nr. 8, p. 87.
514. Panas et Rochon-Duvigneaud. Récherches anato-
miques et cliniques surleglaucome et les néoplasmesintraott:
laires. Paris 1898.
515. Stötling. The modus operandi ofthe operative treat-
ment of glaucoma. Annals of Ophthalm. Vol. VII, Nr. 1, p. #7.
516. Bernheimer, St. Ueber das Vorkommen von Glaukom
im linsenlosen Auge. Wien. klin. Wochenschr. 1898, Nr. 17.
517. Jackson, E. Glaukom und der Einfluss der Mydri&
tika und Miotika auf das glaukomatöse Auge. Amer. Journ. d
med. Sciences. April 1598.
518. Gauthier, Un cas de glaucome hemorrhagigqaue. An.
d’ocul. Tom CXIX, p. 438. Haemorrhagisches Glaucom, veran-
lasst durch hyaline Thrombose der Vena centralis retinae.
519. Terson, A. und Campos, M. Recherches sur l'état de
la tension arterielle generale chez les glaucomateuk. Arch.
d’Ophtalm. ANIL 4, S. 209.
"rr e pm, o aa n aa d
m wg
XVII. Glaucom. 113
520. Agababoff. Notice sur les lésions anatomo-patho-
logiques de l’oeil dans le glaucome secondaire. Arch. d’Ophtalm.
Tom XVII, Nr. 4, p. 217.
521. Parisotti. Faux glaucome (migraine ophtalmique).
Amal. d’ocul. CXIX, 321.
522. Sidler -Huguenin Die Späterfolge der Glaukom-
behandlung. Beiträge zur Augenheilkunde, Heft XXXII.
Die leitende Idee welche die verschiedenen Theile des von Panas und
Rochon-Duvigneaud (514) über das Glaucom und die intra-ocularen
Neoplasmen veröffentlichten Buches in ein harmonisches Ganzes verbindet, ist
das Bestreben, die Entstehung der Druckerhöhung im Augeninnern aufzuklären
durch die genaue anatomische Beschreibung von Augen, an denen dieselbe
während des Lebens constatirt worden war.
Die Obliberation des Iriswinkels ist eine Secundärerscheinung hervor-
gebracht durch die Druckschwankungen der Pondromalperiode welche Druck-
schwankungen einer Hypersecretion der Augenflüssigkeiten bei noch normalen
Abflussverhältnissen zur Ursache haben. Die Hypersecretion selbst ist die
Folge einer noch unbekannten materiellen Veränderung und nicht eine
Functionsstörung. Es scheint jedoch, dass die Sclerose der Netzhautgefässe
in der Hervorbringung derselben eine gewisse Rolle spielt.
Die anatomische Beschreibung der im weiteren Verlaufe des Glaucoms
auftretenden materiellen Veränderungen ist ebenso sorgfältig als interessant ;
wir verweisen für diese Details auf das Original.
«Während es wahrscheinlich ist, dass es in Bezug auf die Aetiologie
nur eine Art von Primärglaucom gibt, gibt es sicher mehrere Arten von
Secundärglaucom». An der Hand von ausführlichen Beobachtungen setzen die
Verfasser diese Ansicht auseinander. Für die Choroidealtumoren wird die
Pigmentembolie des Iriswinkels als Glaucomursache anerkannt. Die Compression
der Wirbelvenen spielt uns ausnahmsweise eine Rolle; die directe Einwirkung
der Neubildung auf den Iriswinkel kommt vor und die Reizung der Ciliar-
nerven durch den Tumor (Hypersecretion) ist wahrscheinlich. Sulzer.
Bernheimer (516) bespricht kurz die Czermak’sche Hypothese des
Zustandekommens von, Primärglaukom bei enger Vorderkammer bei alten
Leuten und bei weiter Kammer mit Entzündungsproducten im Kammerwinkel
e führt schliesslich 4 selbst beobachtete Fälle von Glaukom in linsenlosen
SE Augen an. Bei a dieser Patienten erkrankte auch das
en ER a Glaukom. B. su SEN, dass auch das Ge des
E Ee akischen Auges als AUFL Primärglaukom ESCH sei une
Ee Ge in un rein SE Stene. In a Falle
EE le Nachstar im Gebiete des Coloboms bis an dee Cornea
in der Kammerbucht angelagert. Da für aphakische, iridectomirte
114 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Augen die Czermak’sche Theorie nicht ausreicht, giebt B. den »ganz
reservirten« Erklärungsversuch, dass bei den durch Alter und hypermetropi-
schen Bau zu Glaukom disponirten Augen die Verlegung eines kleinen Theiles
der Kammer durch Nachstarmassen genügt habe, um das »latente» Glaukom
thatsächlich auszulösen. In entsprechender Weise verden zurückgebliebene
Corticalmassen, Linsenkapseleinheilung und Anlegung des Irisstumpfes an die
Hornhautwunde einen Glaukomanfall begünstigen, sofern das Auge überhaupt
zu Glaukom disponirt ist. Wenn mithin die grössere Zahl von Glaukomen
bei aphakischen Augen als wahre Secundärglaukome aufzufassen sind, so
müssen doch manche, wie z. B. 3 von den 4 Fällen Bis als primäre Glau-
kome aufgefasst werden, nämlich die, bei denen alle die ein Secundärglaukon
auslösenden Momente fehlen und auch das zweite, nicht aphakische Auge an
Glaukom erkrankt ist oder nachträglich erkrankt. Zur Verhütung des Glaukoms
bei aphakischen Augen räth B. bei glaukomverdächtigen Cataracten der
Extraction eine Glaukomiridectomie vorauszuschicken, besonders aber bei dem
zweiten Auge, wenn das erstoperirte an Glaukom erkrankte.. Bei Nachstar
im iridectomirten Auge empfiehlt es sich, frühzeitig eine Discission mit mög-
lichster Freilegung des Kammerwinkels zu machen.
Jackson (517) glaubt, dass die Mydriatika in irgend einem Alter in
einem prädisponirten oder vor einem glaukomatösen Anfalle stehenden Auge
Glaukom herbeiführen. Die beste Behandlung des Glaukoms, welches durch
irgend eine Ursache hervorgerufen wird, besteht in der Iridectomie und ist
immer anzurathen. Eserin hilft in manchen Fällen, besonders wenn die
Pupille noch beweglich ist und muss in Verbindung mit Iridectomie zu
dauernder Heilung in Reserve gehalten werden. Mehrere Fälle werden zur
Erläuterung dieser Ansicht angeführt, Burnett.
Terson und Campos (519) haben mit dem Potain’schen Sphygmo-
manometer die arterielle Spannung an der Art. radialis untersucht und fanden
dieselbe bei dem hämorrhagischen Glaukom, sowie bei den subacuten Glaukom-
formen bedeutend erhöht, während sie bei dem acuten sowie dem chronischen
nicht entzündlichen Glaukom nicht oder nur schr wenig vermehrt war. Ver-
fasser weisen auf den Nutzen hin, welche diese an ein und demselben Kranken
von Zeit zu Zeit vorzunehinende Untersuchung in prophylaktischer und thera-
peutischer Hinsicht haben kann bei den mit Herz-, Gefäss- und Nierenleiden
verbundenen Augenaffeetionen sowie bei allen Formen intraoculärer Blutungen.
Eine auf die Herabsetzung des Blutdruckes gerichtete Behandlung könnte oft
von Nutzen sein. v. Mittelstaedt.
Agababoff (520) untersuchte ein wegen Secundärglaukom enucleirtes
Auge, welches 3 Jahre zuvor nach einer Contusion durch einen Baumzweig
allmählich erblindet war, und schildert an mehreren Abbildungen den mikro-
skopischen Befund, dessen Einzelheiten auszüglich nicht wiederzugeben sind.
Die Chorioidea zeigte ausgebreitete Perivasculitis, das Pigmentepithel war stark
~
XVIII. Sympathische Ophthalmie. 115
geruchert und hatte die abgelöste Netzhaut ganz durchsetzt, welche ihrer-
seits neben Hämorrhagien und Cystenbildung eine proliferirende und hyperplas-
tische Entzündung aufwies. Cornea und Iris boten nichts aussergewöhnliches.
| v. Mittelstaedt.
Parisotti (521) hat im Anschluss an Migräneanfälle Drucksteigerung,
Arterienpuls und concentrische Gesichtsfeldbeschränkung auftreten sehen bei
einem hochgradig kurzsichtigen, 25 jährigen Neuropathen. Die Schläfen- und
Wangengegend ist während der Anfälle stark geröthet. Die Augen sind
ebenfalls geröthet, lichtscheu und thränen. Die Anfälle sind periodisch, treten
während der Nacht auf, verschwinden während der ersten Mahlzeit, um gegen
den Abend wiederzukehren, um von neuem durch die zweite Mahlzeit unter-
brochen zu werden. Während einer vierteljährigen Beobachtungszeit hat sich
keine Sehnervenaushöhlung gebildet. P. glaubt, dass die am Sehorgan con-
statirten Symptome der Migräne zugeschrieben werden müssen. Sulzer.
Sidier-Huguenin (522) hat an 76 Privatpatienten von Haab, die
mindestens 2 Jahre lang beobachtet werden konnten, die Erfolge der Glaukom-
behandlung studirt und kommt zu folgendem Resultat, welches sich im Wesent-
lichen mit der Schweigger’schen Auffassung deckt, die den Lesern dieses
Archives aus dem XXIII. Bande bekannt sein wird. In 91,47°/, der Fälle
von Glaucoma inflamm. mit brauchbarem Sehvermögen vor der Operation
konnte dieses durch Iridectomie erhalten werden. Sclerotomie (sc. anterior)
oder Miotica allein leisten weit weniger, kommen jedoch in der Nachbehandlung
in Betracht. Beim Glaucoma simplex steht die Sclerotomie der Iridectomie
Dur wenig nach. Für das Glaucoma hämorrhagic. ist die schonendste Be-
handlung die beste und somit die Sclerotomie der Iridectomie vorzuziehen.
Verf. constatirte damit noch 20°, Heilungen. Ausschliessliche Anwendung
der Miotica ist bei allen Glaukomformen ungenügend. Verf. vermochte bei
10 Patienten nächtliche Drucksteigerung festzustellen, erklärt sich so die
Fälle, die bei normaler Tension bei Tage, z. B. während der Sprechstunde,
fortschreitende Excavation erkennen lassen und empfiehlt deshalb, den Druck
häufiger und zu verschiedenen Zeiten zu controliren.
XVIII. Sympathische Ophthalmie.
har 523. Grote, Carl. Ist die Resectio nervi optici zur Ver-
ang vonOphthalmia sympathica eine geeignete Operation.
aug.-Dissert, Berlin 1898. ~ `
TR Craig, W.G. Sympathische Ophthalmie mit Bericht
r6 Fälle we Eye and Ear Inf. Rep. Jan. 1898.
Grote (523) stellt aus der Univ. Augen-Klinik Berlin aus den Jahren
1882 _ 1897
sämtliche Fälle zusammen, bei denen wegen drobender sym-
116 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
pathischer Ophthalmie die Resection des Opticus und der Ciliarnerven au-
geführt worden ist und kommt zu dem Ergebniss, dass in keinem dieser 352
Fälle, sofern die Resection frühzeitig genug gemacht wurde. eine nachträgliche
Ophthalmie auftrat.
Craig (524) berichtet über 6 Fälle von sympathischer Ophthalmie,
welche hauptsächlich durch ihre Aetiologie interessant sind. Einer war eine
penetrirende Wunde der Ciliargegend; drei Wunden der Hornhaut mit Prolaps
der Iris; einer nach einfacher Staarextraction mit Vorfall der Iris am zweites
Tage; einer durch Panophthalmitis nach perforirendem Geschwür der Horm-
haut. Nur in zwei Fällen konnte das sympathisch erkrankte Auge erhalten
werden und zwar waren beides Fälle von perforirende Verletzungen.
| Burnett.
Für Abschnitt XVII—XXI Referent:
Prof. Dr. Greeff (Berlin).
XVIII. Netzhaut und Functionsstörungen.
525. Kronheim, A. Ueber die Erfolge der Scleralpunction
bei Netzhautablösung Deutsche med. Wochenschr. 1898, No. 18.
526. Stillson, J. O. Netzhautablösung. Bericht über fünf
Fälle, welche mit multipler Punctur der Sclera mittelst
Galvanokaustik operirt wurden. Vier Heilungen und ein
negatives Resultat. Amer. Journ. of Ophth. Mai 1898.
527. Gloor. Zur Frage abnormer Schlängelung von Netz-
hautvenen. v. Zehender’s klin. Monatsschrift f. Augenheilk. XXX\L.,
p. 134.
528. Bernhard. Ein Fall von abnormer Lage der Maculs
lutea und partiellem Colobom der Chorioidea. Archiv f. Augen-
heilkunde Bd. XXXVII, 1, p. 61.
529. Kimpel. Ein Fall von doppelseitigem sogen. Colobom
der Macula lutea. Knapp u. Schweigger’s Archiv f. Augenheilk.
Bd. XXXVII, 1, p. 45.
530. Bankwitz. Beitrag zur Kenntniss der einseitige
Retinitis haemorrhagica. v. Graefe’s Archiv f. Ophthalm. Bd. XLV, p. 384.
531. Warschawsky, J. Ein Fall von Bluterguss zwischen
Netzhaut und Glaskörper(Haemorrhagia praeretinalis). West.
Ophth. 1898, No. 3.
532. Abädie. Des hömorrhagies intra-oculaires chez les
adolescents. Sociétè franç. d’opht. Séance annuelle 1898. Ann. dog,
T. CXIX., p. 332.
533. Ahlström, G. Om den s. k. hemiopiska pupillreak-
tionen. Hygiea, April 1898.
534. Hilbert, R. Das atypische Flimmerscotom. Centralbl.
f. Augenheilkunde XXII, p. 105.
= geed
dem m LE Eeer "E
XVIII. Netzhaut und Functionsstörungen. 117
Kronheim (525) berichtet über 21 Fälle von Netzhautablösung, bei
welchen in der Klinik von Prof. H. Cohn in Breslau die Scleralpunction
gemacht wurde. Die Scleralpunction wurde zuerst 1859 von J. Sichel mit
Erfolg angewendet, sie hat und wird die modernen chirurgischen Kunststücke
zur Heilung der Netzhautablösung überdauern. Sie bildet auch heute noch
das zuverlässigste chirurgische Verfahren.
Jeder wegen Netzhautablösung bei H. Cohn aufgenommene Patient:
musste sofort eine energische Dunkelcur gebrauchen. Gleichzeitig erhielt er
einen festen Druckverband und musste im Bett fast unbeweglich auf dem
Ricken liegen. - Dazu bekam er noch schweisstreibende Mittel, hauptsächlich
Sirupus Jaborandi und musste mit Hilfe von Laxantien energisch abführen
(Aloepillen oder Bitterwasser). Es hatte sich dabei als dringend nothwendig
herausgestellt, dass unter dem Druckverband die Pupille mit Atropin weit.
erhalten werden muss, da sonst leicht eine Regenbogenhautentzündung eintritt.
Erst wenn alle diese Mittel vergeblich angewendet waren, wurde zur Punction
als letztem Hülfsmittel geschritten.
Die Behandlung mit Scleralpunction .war in sechs Fällen erfolglos,
zweimal trat Verschlimmerung ein. Geringe Besserung wurde viermal, be-
deutende Besserung gleichfalls viermal, Heilung fünfmal erzielt.
Von den fünf Fällen, über welche Stillson (526) berichtet und in
welchen er die Scleralpunctur mittelst Cauterisation wegen Ablösung der Netz-
haut anwandte, war einer traumatisch, einer ohne Ursache (Refraction ist
nicht angegeben), einer mit M—=2 D., einer offenbar als Ergebniss einer
choroidealen Blutung und einer mit M — 3 D. Alle wurden gebessert, aus-
genummen der Fall mit der Blutung. Burnett.
Gloor (527) wendet sich gegen die Ansicht von Elschnig, der als
Ursache der von Gloor mitgetheilten Fälle eine primäre Erkrankung der
Setzhautvenen betrachtete. Gloor bleibt dabei, dass erstens das Fehlen
jeglicher sichtbaren Ursache, zweitens auch andere Momente, wie das gleich-
mässige Betroffensein aller Venen beider Augen zu der Ansicht zwingt, dass
\ D sich um eine angeborene Anomalie handelt.
Bernhard’s Patient (528), ein 15jähriger Knabe, las excentrisch.
Ophthalmoskopisch Opticus unscharf begrenzt. Eine Pupillenbreite nach unten
und ebensoviel nach aussen beginnt ein doppelt papillengrosser, liegend ovaler,
scharf begrenzter Fleck. Derselbe ist im äusseren Theil sehnig weiss, innen
Mehr röthlich und zeigt hier ein Aderhautgefäss. Nach aussen vom oberen
Rand des Flecks ein dunkelrother rundlicher Fleck, ganz wie eine Fovea
nn. ausschend, An der Stelle, wo sich normaler Weise die Macula
et, ist nichts für dieselbe Charakteristisches zu finden.
Kimpel’s
steht hochgradige
Patient (529) war ein 23 jähriger Klempnergeselle. Es be-
r Strabismus convergens, der auch nicht durch eine doppel-
118 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
seitige Tenotomie sich beseitigen lässt. Es wird stets excentrisch Bon.
Ophthalmoskopisch findet sich beiderseits, etwa !/, Papillen-Durchmesser nach
aussen von der Papille zu, die ganze Maculagegend und deren weitere Um-
gebung einnehmend, eine glänzende, schwach gelblich-weisse, fast kreisrunde
Parthie von etwa 9—10 Papillen-Durchmesser Grösse. Man hat den Eindruck,
dass in dem ganzen Gebiet reine Sclera frei zu Tage läge. Einmal ziehen
von der Papille herkommend Netzhaut-Arterien und Venen schräg über die
weisse Stelle hinweg.
Bankwitz (530) bringt nach Anführung der einschlägigen Litteratur
eine Krankengeschichte und genaue anatomische Untersuchung eines Falles
von einseitiger hämorrhagischer Retinitis aus der Jenenser Augenklinik. Im
Opticus fand sich Thrombose der Vena centralis, ebenso bestanden hochgradige
Veränderungen an der Centralarterie, die Verfasser für primär entstanden
ansieht. Der Fall wurde enucleirt, weil sich Iritis mit hinteren Synechien
und schliesslich Glaucoma haemorrhagicum einstellte.
Die Hämorrhagie zwischen Netzhaut und Glaskörper entstand nach
Warschawsky (531) in der Maculagegend nach heftigem Erbrechen und
l
war nach 6 Monaten spurlos und mit Wiederherhellung des, bis auf A
gefallenen, Sehvermögens verschwunden. Die Arbeit enthält eine ausführliche
Uebersicht der entsprechenden Litteratur (25 Fälle. Hirschmann.
Abädie (532) theilt die intraocularen Blutungen der Erwachsenen in
folgende Categorien ein:
1. Die acuten recidivirenden Hämorrhagien der zweiten Pubertätsperiode.
2. Die dyskrasischen Hämorrhagien.
3. Die in Folge von Chorioretinitis auftretenden sesundären Blutungen.
4. Die apoplectiformen Netzhautblutungen.
Die letzteren Blutungen sind fast immer auf ein Auge beschränkt. Ihre
Ursache ist im Sympathicus zu suchen und zwar in einer Lähmung seiner
gefüssverengernden Fasern. Abädie setzt voraus, dass die maximale Gefäs-
erweiterung Ursache einer starken plötzlich auftretenden intraocularen Blutung
werden könne. Auf diese Voraussetzung gründet er die Therapie, die im
innerlichen Gebrauch des schwefelsauren Chinins besteht (0,5 & 1,0 pro die.)
Sulzer.
Nach Ahlström (533) ist die sogen. hemiopische Pupillenreaction
nicht eine Lichtreaction im eigentlichen Sinne, sondern beruht darauf, dass
die Aufmerksamkeit des Pat. erweckt wird, wenn das Licht die per-
cipirende Netzhauthälfte direct trifft, wodurch ein (unwillkürlicher) Accommo-
dationsimpuls ausgelöst wird, der von Contraction der Pupille begleitet: ist.
Zur Stütze dieser Ansicht theilt Verf. einige Beobachtungen mit, die er an
einem hemiopischen Patienten und an vier Patienten mit Paralyse, resp. Parese
der Accommodation gemacht hat. Dalen.
XIX. Sehnerrv. 119
Hilbert (534) berichtet über 2 Fälle. Im ersten Falle handelte es sich
um eine 58 Jahre alte neurasthenische Frau, die nach einem heftigen hemi-
cranischen Anfall ein Flimmerscotom derart erhielt, dass das ganze Centrum
des gemeinschaftlichen Gesichtsfeldes mit lichtblauen. in beständiger Bewegung
beündlichen Streifen erfüllt war. Die zweite, 37jührige Frau sah ein Ge-
sichtsfeld, das bis auf eine schmale Zone in der Peripherie mit zahlreichen
durcheinander wirbelnden bunten Ringen erfüllt war.
XIX. Sehnerv.
335. Haab. Ueber die sogenannte Embolie der Central-
arterie. Correspondenzblatt für Schweizer Aerzte 1897, No. 11.
536. Krückmann, E. Eine weitere Mittheilung zur Patho-
eenese der sogen. Stauungspapille. v. Graefe’s Archiv f. Ophthalm.,
Bd. XLV, p. 497.
Haab (535) ist der Meinung, dass es sich bei dem zuerst von v. Graefe
eschilderten klinischen Bild der kmbolie der Arteria centralis sehr oft nicht
D eine Embolie handelt, sondern um eine Thrombose. Die den Gefäss-
“rchluss bewirkende Thrombose wird durch eine Erkrankung der Gefäss-
"andung selbst herbeigeführt. Dieselbe beruht auf Atherom, Syphilis, End-
aneritis in Folge chronischer Albuminurie oder anderen dyskrasischen Zuständen,
Auch die überall zu lesende Angabe es trete bei Verstopfung eines
istes der Centralarterie ein hämorrhagischer Infarkt in der Retina ein, ist
a Bei 38 vom Autor daraufhin durchgesehenen, in der Litteratur
tschriebenen Fällen war von einer Blutung nicht die Rede.
ka kmann (536) bringt die Krankengeschichte eines Falles von
a bei Tumor nervi optici. Er verwertet ihn eingehend zur
a es Zustandekommens der Stauungspapille. Er fand ähnliche
eg eege wie im Sehnerv auch in den Auntenen EE
ee der Stauungspapille ist von EE und Manz die
rees e nl die gleiche Theorie haben für die hinteren Rücken-
Sg Ce le Nervenärzte, der älteste Verfechter dieser Ansicht ist C. Mayer.
Š er der Entzündungsthcorie, wie er unter den Augenärzten durch
Schen renriig . .
“räsentirt wird, haben die Neurologen bisher nicht.
ER En = PEE EEE EEE EEE EEE u y E E E E EEE Er zer
XX. Verletzungen, Fremdkörper, Parasiten.
i 537. i
' lorirender mer, P. Die conservative Behandlung der per-
I L Jumi. S Bulbus-Verletzungen. Zeitschrift für pract. Aerzte 1898,
I
i 538,
letzung Mayer, M. Ueber locale Späteiterungen nach Ver-
e ; .
n. Zeitschrift für Medicinalbeamte, Heft 14, 1898.
120 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
539. Ohlemann. Zur Behandlung der Bindehaut-Anätzungen !
durch Kalk und Schwefelsäure. Wochenschrift für Therapie und `
Hygiene des Auges 1898, Febr. |
540. Andreae, J. Beiträge zur Kenntniss der Kalkver-
letzungen des Auges. Inaug.-Dissert. Bonn 1898. |
541. Nobbe, W. Entwicklung von Fadenpilzen im Glas- S
körper nach Stichverletzung nebst Untersuchungen überdie !
Aspergillus- Mykose des Glaskörpers. v. Graefe's Archiv f `
Ophthalm. XLV, p. 700. j
542. Langré. Un cas de traumatisme grave de l'oeil
gauche. Rec. d’ophtal. 1898, p. 339.
543. Coocks, G. H Flintenschusswunde der Augenhöhle
mit nachfolgender monoculärer Blindheit-Section. N. Y. Eye
and Ear Inform. Rep., Januar 1898.
544. Schapringer. Beiderseitige vollkommene Erblindung
durch Revolverschuss. New-Yorker med. Monatsschrift, Vol. X, Mut,
p. 354. |
545. Hauptmann, H. Ein Fall von progressiver trawma- `
tischer linksseitiger Lähmung des IH.—VIl. Hirnnerven. Bei-
träge zur Augenheilkunde, Heft XXX. |
546. Stutzer, H. G. Ein Fall von Conjunctivaltuberculose
durch Hundebiss. Beiträge zur Augenheilkunde, Heft XXX.
547. Wicherkiewicz. Zur Casuistik der Fremdkörper in
der Linse. Centralblatt für Augenheilkunde, XXII, p. 146.
548. Purtscher. Ausziehung von Kupfersplittern ats
dem Glaskörper. Centralblatt für Augenheilkunde, XXII, p. 129.
549. Vüllers. Einige Fälle von Eisensplitterextraction
aus dem Augapfel mittelst Elektromagneten. Deutsche mel.
Wochenschrift 1898, No. 25.
550. Oliver, C. A. Fremdkörper, der acht Jahre lang i®
vorderen Theile des Augapfels lag. Spontane Ausstossuns
durch den ursprünglichen Eingangspunkt in der Hornhatt.
Gesicht war niemals gestört. Annales of Ophthalm., April 1898.
551. Barkan, A. Successful removal of a large piece of
steel with Haab’ 5 Electromagnet — delirium tremens — death.
Arch. of Ophth., vol. XXVII, 2, p. 179.
552. Vermes, Ludwig. Gelungene Operation mit den
Hirschberg’schen Magnet. Sitzungsbericht des Budapester königl.
Aerztevereins. Ungarische medicinische Presse 1898, No. 16.
Nach Römer (537) sind perforirende Verletzungen des Bulbus vor alle!
Dingen so zu behandeln, dass dem Eindringen pathogener Mikroorganismen in di?
Wunde, sei es vom Conjunctivalsack oder den Lidrändern aus, nach Möglichkeit be-
gegnet wird. Reinigung der Lider und der Gesichtsliaut mit Wasser und
Seife, Alkohol und Sublimatlösung 1: 5000, mit welcher auch der Conjunctival-
sack ausgespült wird. Besteht ein Irisprolaps, so wird, wenn er klein jg
“ rim
XX. Verletzungen, Fremdkörper (Parasiten). 121
seine Resorption mittelst des Spatels versucht. Gelingt dieselbe nicht, so
wird er mit der Irispincette leicht angezogen und mit der Scheere abgetragen.
Das Auge wird schliesslich nach Einstäubung von J odoform unter einen aseptischen
Druckverband gelegt. Der Aufsatz ist besonders für praktische Aerzte sehr
lesenswerth. K
Dorch die Arbeiten von K. Müller, Schnitzler, C. Brunner
ist der Nachweis geliefert, dass Eitererreger, welche in einem Körpertheil bei
der Verletzung eingedrungen sind, nach jahrelanger Latenz ihre frühere Lebens-
fähigkeit wieder zu erlangen vermögen. Ein Arbeiter hatte nach Verletzung
eines Auges eine Macula. Nach 5!/, Jahren fing dieselbe ohne äussere Veran-
lasung wieder an zu eitern und vergrösserte sich sehr.
Bei der Behandlung der Kalkverletzungen, wie bei den durch Säuren
verursachten Anätzungen der Bindehaut kommt es nach Ohlemann (539)
für einen günstigen Ausgang der Verletzung vor allem darauf an, dass möglichst
for eine neutralisirende Behandlung Platz greift. Gegen Aetzkalk Auswaschen
a Milch, bei Kalkverbrennungen Oel oder concentrirte Zuckerlösung. Verf.
tntt deshalb dafür ein, dass in denjenigen Betrieben, wo derartige Unfälle zu
erwarten sind, die nöthigen Mittel stets breit gehalten werden.
Andreae (540) kommt auf Grund von Experimenten zu dem wichtigen
Resultat, dass bei Kalkverletzungen des Auges nur mit Wasser gereinigt werden
= | Alle anderen Reinigungsmittel, z. B. concentrirte Zuckerlösung, ver-
€ mineralische Säuren, ersetzen das Wasser nicht und sind theilweise
nn theilweise direkt schädlich. Es giebt zur Zeit kein Mittel, welches
See wäre, die einmal entstandenen Kalktrübungen in der Hornhaut zu
a er zu beseitigen. Als Hülfsmittel kommen nur in Frage die Iri-
und das Tätowiren.
m (541) wies in den Glaskörper eines wegen Verletzung in der
aa, Augenklinik enucleirten Auges eine Reinkultur von Aspergillus
nach. Die Stichverletzung war mit einem Messer geschehen.
GE Ger von Cocks (542) drang die Kugel in die rechte Senluie,
N nn ge unterhalb und drei Viertel Zoll hinter dem äusseren AE
Waite T ge darauf bestand ausgiebiger Exophthalmus und Blindheit,
=” We arauf war der Sehnerv noch gesund, aber bald traten Zeichen
be Ge Der Mann starb in fünf Wochen und die Section ergab,
auf jener Seite tur der Spitze der Augenhöble mit Druck auf den DENDEIEN
des Daches . stattgefunden hatte. Die Kugel wurde auf dem hinteren Theile
gës r linken Augenhöhle gefunden, welche jedoch nicht frakturirt
Ein 5 jähri m | | e
EE SC nabe B. wurde nach Stutzer (046) Ming Juni von einem Puad
Dr no ass vom en Unterlide ein rinnenförmiger Lappen ER
E SC heilte ohne Naht gut. Anfangs September bemerkten die Ange-
ges, dass die Lider des rechten Auges dick und roth wurden
gebis
wurd
hörj
122 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
und dass die Drüse vor dem Ohr anschwoll. Die kaum verheilte Lidnarbe
verwandelte sich in ein eiteriges Geschwür. Der bis dahin kräftige und
muntere Knabe wurde kränklich und es stellte sich bald Temperatursteigerung
ein. Die mikroskopische Untersuchung ergab Tuberkelbacillen und ein Stückchen
excidirter Schleimhaut in die vordere Kammer eines Kaninchens_ eingeimpft
ergab ebenfalls Tuberculose. Nach einer gründlichen Ausräumung der Wunde
genas der Knabe.
Hauptmann’s Patient (545 wurde von einem Pferde mit dem Hufe
gegen die linke Wange nahe an der Fossa canina geschlagen. Er war kurze
Zeit bewusstlos undfan den Lidern stellte sich ein Bluterguss ein, der jedoch nach
wenigen Tagen verschwand. Bald nach der lleilung fühlte er, dass die Haut
in der nächsten Umgebung der Narbe, hinauf bis zur halben Nase taub wurde.
Ausserdem fehlte ihm auf der ganzen linken Zungenhälfte das Geschmack
vermögen. Später trat auch eine totale Oculomotorius-, Trochlearis- und Ab-
ducenslähmung hinzu.
In Wicherkiewiecz’s Fall (547) handelte es sich um einen A0 Dt.
Mann. dem beim Abfeuern einer defecten Hinterladerbüchse ein Stück eins
Zündhütchens in die Linse geflogen war. Das Auge war so wenig. gereizt.
dass, ausser Atropin, zunächst nichts gemacht wurde. Die geringen Linsen-
trübungen hatten auch nach Monaten nicht zugenommeu, es wurde deshalb keine
Extraction gemacht. Das Auge war reizlos.
Kupfersplitter gehören zu den gefährlichsten Eindringlingen in das Augen-
innere, es sind Ausnahmen, wenn es gelingt Zündhütchensplitter aus dem Inneren
des Auges zu entfernen. Putscher (547) theilt zwei Fälle mit, wo ihn
dieses gelungen ist, in deren einem sogar die Erhaltung verhältnissmässig guter
Sehkraft glückte,
Vüllers (548) berichtet über 4 Fälle von Eisensplitterextractionen ats
dem Augapfel aus der Augenheilanstalt für den Regierungsbezirk Aachen. [u
Fall 4 wurde die Anwesenheit von Eisen erst durch das Assmus’sche
Sideroskop nachgewiesen. In allen 4 Fällen wurde der kleine Hirs chberg'sche
Elektromagnet benutzt und zwar stets mit gutem Erfolg.
In Oliver’s Falle (540) war ein Metallstück vor 8 Jahren in die
vordere Kammer eingedrungen und hatte dem Anscheine nach die Iris verletzt.
Es zeigte sich nur am Eingangspunkte und verursachte gewisse Reizung. Es
wurde unter Cocaïn mit der Zange entfernt. V. war niemals verschlimmert
gewesen. Burnett.
Im Budapester Aerzteverein berichtete Vermes (551) über eine ge
lungene Operation mit dem Hirschberg’schen Magneten. Der 22 jährige
Patient trat erst am 14. Tage nach stattgehabter Veletzung in die Augen
abtheilung des israelitischen Spitales in Budapest ein. Der Fremdkörper war
nicht sichtbar, seine Lage jedoch konnte vermuthet werden. Die Operation
mittelst des Hirschberg'schen Magneten wurde in tiefer Narcose vorge
i
1
1
)
i
| XXI. Augenstörungen bei Allgemeinleiden. 123
nommen. Erst beim dritten Versenkungsversuche heftete sich der Fremdkörper
der Magnetnadel an und wurde extrahirt. Die beiden ersten Versuche miss-
langen, wie V. glaubt, weil sie mit zu übertriebener Vorsicht ausgeführt wurden.
; Glaskörperverlust war keiner aufgetreten. Der Fremkörper, ein scharfkantiger
| Stahlsplitter, war 111. mm lang, 1 mm breit und wiegt 4 mmgr. Gegenwärtig,
5 Wochen nach der Verletzung, ist der Glaskörper fast ganz aufgehellt und
| das Sehvermögen ein zufriedenstellendes.
Im Anschlusse an die Demonstration eines Falles von Siderosis bulbi
theilte V. mit, dass in den letzten drei Jahren im israelitischen Hospitale die
Magnetnadel bereits 16mal zum Zwecke der Entfernung von Eisensplittern
aus dem Augeninneren verwendet wurde. Davon waren zehn Fälle mit Erfolg,
ml blieb eine ganz brauchbare Sehkraft erhalten. Herrnbeiser.
XXI. Augenstörungen bei Allgemeinleiden.
552. Seifert. Ueber die Beziehungen zwischen Nasen-
i Und Augenerkrankungen. Münch. med. Wochenschr. 1898, No. 129.
553. Winkler, E. Ueber den Zusammenhang von Nasen-
Augenerkrankungen. Sammlung zwangloser Abhandlung., Bd. III,
elit 1,
dt? Rosenmeyer. Hornhautgeschwür bei Exophthalmus.
abl. f. Augenheilkunde, XXIII, p. 144.
555. Oliver, C. A. Morbus Basedowii mit starkem Ex-
'phthalmus und Nekrose beider Hornhäute, welche durch
i „ssedehnte und wiederholte Tarsorrhaphien nicht gehemmt
SC konnte. Thyroidextract in grossen Dosen ohne Wir-
Si Annals of Ophthalm., April 1898. l
e Peltesohn. Lues hereditaria und Keratomalacie.
“le med. Wochenschr. 1898, No. 18.
Centr
ftii Sek Simon, R. Tarsitis bei hereditärer Syphilis. Central-
` Augenheilkunde, XXII, p. 147.
an Ns Baas, K, Beitäge zur Kenntniss der durch Syphilis
4
f. r X hervorgerufenen Veränderungen. v. Graefe’s Archiv
; phthalm,, XLV p 641
559, 3 ` .
f
Wa Sauvineau. Lësions du nerf optique dans l’heredo-
o, Be, d’ophtalmol. 1898, p. 274.
| Ke Antonelli. Les stigmates ophtalmoscopiques rudi-
| tes de la syphilis hereditaire. These de Paris 1898.
Zwei Fälle von einseitiger hysterischer
i Ophthalmologische Klinik 1898, No. 7.
digem Li anke, V, Lagophthalmus im Schlafe bei vollstän-
Idschiuss im wachen Zustand als Theilbefund mul-
Neningig;, "Aervenlähmung in Folge luetischer Basal-
"5 Wiener klin. Wochenschrift 1898, No. 16.
124 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
I
563. Sorger. Ein Fall spontaner Blutungen aus Iris uni `
Corpus ciliare in die Vorderkammer auf Grund einer linealen
Leukämie. Münch. med. Wochenschr. 1898, No. 35.
564. Thilliez. Deux cas de chemosis urticarien. Ann. d'oc. |
T. CXIX, p. 286. i
565. Königshöfer und Weil. Ueber einen Fall von Tumor `
cerebri. Ophthalmologische Klinik 1898, No. 10.
566. Elschnig. Sehstörungen durch Bleivergiftungen.
Wiener med. Wochenschr. 1898, No. 27—29.
567. de Schweinitz, G. E. Partielle optische Nerven-
atrophie und centrale Scotome (sogen. centrale Amblyopie). .
wahrscheinlich in Folge von Bleivergiftung. Ophth. Re.
Juni 1898.
568. Clemesha, J. C. Periphere Neuritis einschliesslich |
optischer Neuritisnach Auswaschung eines erweiterten Magens.
New-York Med. Journ., den 25. Juni 1898.
569. Amos, A.R. Homonyme Hemiopie mit nachfolgenden
Sehverlust in einem Falle von uteriner Blutung in Folge von
Fibroid. Amer. Journ. of Ophth., Juni 1898.
570. Borsch. Sur un cas d’amblyopie et sur un cas récent
d’amaurose doubleapr&s hématémèse. Ann. d’ocul., T. CXIX, p. 272-
571. Mc. Coy, C., und Michael, F.M. Alkoholische Amat-
rose in Folge von Vergiftung mit Holzalkohol. Med. Record
28. Mai 1898.
572. Parisotti. Considerations sur l’amplyopie toxique.
Soc. franç. d’ophtalm. Sess. ann. 1898. Ann. d’oeul T. CXIX, p. 381.
573. Antonelli. Névrite optique et chorio-rétinite pit
mentaire binoculaires, suite de fièvre pernicieuse des pay’
chaudes. Rec. d’opht. 1898, p. 277.
574. Hilbert, R.. Das Farbensehen als Influenza-Folge
v. Zehender’s klin. Monatsblätter f. Augenheilk. XXXVI, p. 105.
575. Königshöfer. Eip Fall von Xanthopie. Ophthalmo-
logische Klinik 1898, No. 6.
Seifert (552) führt aus, dass die Erkrankungen der Nase oft in
inniger Bezichung zu denen des Auges stehen. Sie pflanzen sich entweder
in directer Propagation auf das Auge fort, oder rufen auf reflectorischem
Wege krankhafte Erscheinungen am Auge hervor. Diese Thatsache wird
noch nicht genügend berücksichtigt, obgleich ihre volle Würdigung in manchen
Fällen wesentlich be:sere Heilerfolge ermöglicht. Bei Erkrankungen de
thränenableitenden Apparates spielen die atrophischen Processe in der Nas
eine grosse Rolle, sowohl die mit als die ohne Foetor einhergehenden, dann
die Hyperplasie der unteren Muschel, sowie alle anderen Processe, welche den
unteren Nasengang verschliessen. Auch adenoide Vegetationen durch Song:
stauungen üben eine ähnliche Wirkung aus. Eine weitere Gruppe von Nasen-
aflectionen stellen jene dar, welche mit Conjunctivalerkrankungen vergesell-
ug en ge: P ten vam e e P Ir m
XXI. Augenstörungen bei Allgemeinleiden. 125
schaftet sind. Namentlich bei Kindern geben die verschiedenen Erkrankungen
des Naseninnern, z. B. durch Eczem, Veranlassungen zu Augenentzündungen
gleicher Art. Die Nase ist da meist der primär erkrankte Theil. Sehr be-
merkenswerth ist die Beobachtung des Verfassers, dass bei vielen Fällen von
Ulcus corneae serpens Rhinitis atrophica foetida bestand, so dass wohl die
Infection der Cornea von der Nase aus erfolgte. Auch zwischen Erkrankungen
der Nase und Trachom besteht ein gewisser Zusammenhang. So kann unter
bestimmten Umständen die Nasengranulose durch Fortkriechen des Processes
in den Canalis nasolacrymalis ein secundäres Trachom des thränenableitenden
Apparates und weiterhin der Lidbindehaut erzeugen.
In der von Bresgen herausgegebenen Sammlung zwangloser Abhand-
lungen aus dem Gebiete der Nasen-, Ohren-, Mund- und Hals-Krankheiten
befindet sich ein für uns Ophthalmologen sehr lesenswerthes Heft aus der
Feder von E Winckler (553) aus Bremen. Er führt genau und mit
Kritik Alles an, was über den Zusammenhang der Nasen- und Augen-
erkrankungen bekannt geworden ist; zum Schluss folgt eine vollständige
Litteraturangabe.
lu Rosenmeyer's (554) Mittheilung handelt es sich um einen Fall
von Basedow’scher Krankheit. Bei Exophthalmus hatte sich zuerst ein
Hornhautinfiltrat, dann ein Geschwür gebildet, und das Auge ging trotz aller
Vorsichtsmaassregeln zu Grunde. Verfasser empfiehlt die Lidnaht, um das
weite Auge zu retten, was im vorliegenden Fall gelang.
Oliver’s (555) 27 jährige Patientin hatte einen so ausgedehnten Morbus
Basedowii, dass 4 Millimeter der Sclera nach oben und unten zwischen den
Lidrändern freigelegt waren. Es bestand die gewöhnliche Vergrösserung der
Schilddrüse und ein mitrales Geräusch. Die Bewegungen der Augäpfel waren
begrenzt und die Gesichtsfelder für Formen und Farben verengt. Es zeigten
sich bald Zeichen von Geschwürsbildung der Hornhaut, .die Tarsorraphie wurde
auf beiden Augen ausgeführt und 5g Thyroidextract täglich gegeben. Die
as beider Augen war jetzt getrübt und geschwürig. Der Exophtlialmus
unverändert, Die Patientin verliess das Hospital. Kein weiterer Bericht.
Burnett.
Peltesohn (556) betont, dass das Krankhcitsbild der Keratomalacie
Geer Zeit sich nirgends eingehend geschildert finde, »als ob man mit
Belt ein verlorenen Sache nicht viel Umstände MACHEN Wëlt Horner
bekannten V anschauliches Bild von dem EH Verlauf in Gerhardt’s
malacie mit andbuch der Kinderkrankheiten. Der Zusammenhang der Kerato-
jedoch für der Lues hereditaria ist nicht genügend berücksichtigt. Es e
direct oder S Prognose der Krankheit von grosser Bedeutung, ob man hier
indirect den lokalen Hornhautprocess durch eine antisyphilitische
band] ;
ung beeinflussen kann. Es ist alsdann die Prognose nicht so infaust,
Literaturberi
Im Dp
cht über das Jahr 1897 zum Archiv für Augenheilkunde, IX
126 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
wie man allgemein annimmt. Verfasser berichtet über zwei Fälle; bei den
ersten, einem Kind von /, Jahr, hatte eine Schmiercur, bei dem zweite,
einem Kind von 1!/, Jahren, hatten Sublimatvollbäder einen überraschende,
»geradezu wundervollen« Erfolg.
Tarsitis kommt nach Simon (557) bei hereditärer Syphilis nur ganz
ausnahmsweise vor. Es sind etwa 19 Fälle von Tarsitis aus der Litteratur
bekannt bei erworbener Syphilis, nur einer bei hereditärer. Simon’s Patientin
ist ein zweijähriges Mädchen. Es fand sich nebst anderen Zeichen hereditärer
Syphilis eine hochgradige, sehr derbe Verdickung des unteren Lides, welche
nach Ausdehnung und Form genau dem Tarsus entsprach. Eine Inunctionscur
bewirkte binnen drei Wochen ein vollkommenes Abschwellen des Lides.
Baas (558) hat in einer ausführlichen, sehr lohnenswerthen Arbeit eine
Anzahl Augen von luetischen Leichen mikroskopisch untersucht. Die viel-
fachen, hier nicht alle aufzuzählenden Ergebnisse sind von allgemeiner Be
deutung. 2
Sauvineau (559) "betrachtet die Neuritis optica und die postneuritische
Atrophie als ein charakteristisches Symptom der hereditären Syphilis, während
er den Seleralring, im Gegensatz zu Antonelli, ohne Beziehung zur here-
ditären Syphilis glaubt. Während er die atrophischen pigmentirten chorio-
retinitischen Herde und die angeborene Retinitis pigmentosa für charakte-
ristische Symptome der hereditären Syphilis hält, räumt er den übrigen
Pigmentanomalien keine andere Bedeutung ein, als die von Stigmata degene-
D
rationis. Sulzer.
Antonelli (560) giebt in seiner Arbeit über die ophthalmoskop schen
Symptome der hereditären Syphilis eine sorgfältige Zusammenstellung der über
diesen Gegenstand erschienenen Arbeiten. Seine eigenen Beobachtungen er-
weitern die Grenzen dieses Gegenstandes bedeutend. Antonelli glaubt, das
die Augenaffectionen zu den häufigsten Symptomen der hereditären Syphilis
gehören; er betrachtet als solche: Verfärbung der Sehnervenpapille, Ader-
hautring, Erweiterung der Netzhautvenen und Unregelmässigkeiten ihres Calibers.
Veringerung der Arterien und verschiedene Unregelmässigkeiten der Pigmen-
tation, die Uebersichtigkeit mit verminderter Sehschärfe, gewisse Fälle von
einseitiger Kurzsichtigkeit oder von Schielen. Sulzer.
Die hysterische Amaurose ist nach Plaut (561) schwer von simulirter
Amaurose zu unterscheiden. Es empfiehlt sich nur dann die Diagnose auf
Hysterie zu stellen, wenn sich auch andere Symptome dieser Erkrankung
nachweisen lassen. In dem ersten der interessanten Fälle handelte es sich
um ein 21jähriges Mädchen, das eines Tages ohne jede Veranlassung auf
einem Auge erblindete. Es fand sich eine fast völlige Analgesie der Haut
des rechten Fuss- und Handrückens. Der zweite Fall betraf ein 20jähriges
Dienstmädchen, das auf einem Auge erblindete, als es einen Kübel Waser
auf dem Kopfe trug. Sie konnte vorher einmal 8 Tage lang nicht sprechen.
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XXI, Augenstörungen bei Allgemeinleiden. 127
Es handelt sich in Sorgen’s Fall (563) um einen früher robusten
Lehrer, der im Frühjahr 1897 erkrankte. Es fand sich ein grosser Milz-
tumor. Später bedeckte sich der ganze Körper mit Lymphdrüsentumoren.
Anfang Februar fand sich auf dem rechten Auge die Vorderkummer be-
trächtlich vertieft und bis über den oberen Pupillarrand von Blut angefüllt.
Auf dem Boden der Vorderkammer findet sich eine 3—4 mm hohe Schicht
von bräunlicher Farbe, entsprechend der Schwere der rothen Blutkörperchen.
Auf diese folgt eine weissgelbliche Schicht von weissen Blutkörperchen, hieran
schliesst sich eine hellrothe, mehr wässerige Schicht. Das Blut wurde durch
Punction der vorderen Kammer abgelassen.
Thilliez (564) hat in kurzer Zeit zwei Fälle von Localisation der
Urticaria im Auge zu beobachten Gelegenheit gehabt.
Frau L., 43 Jahre alt, klagt, dass ihre Augen drei oder vier Mal
täglich plötzlich roth und geschwollen werden, als wollten sie aus der Augen-
höble heraustreten. Nach einer Viertelstunde verschwindet die Röthung, aber
die Schwellung, welche die Hornhaut theilweise bedeckt, bleibt während etwa
einer Stunde bestehen. Diese Erscheinungen zeigen sich seit acht Tagen und
haben gleichzeitig mit Urticaria-Anfüllen begonnen. Nach sehr lästigem Jucken
des Auges wird die Conjunctiva bulbi roth und geschwollen, ein starker
emotischer Wulst bedeckt einen Theil der Hornhaut, die Lideonjunctiva ist
ebenfalls geschwollen, aber weniger stark.
Der zweite Fall betrifft einen Arzt, der seit längerer Zeit an einer
hartnäckigen Urticaria gastro -intestinalen Ursprungs leidet. Eines Abends
beginnen beide Augen plötzlich zu jucken und werden bald darauf roth und
eschwollen. Die Chemosis ist so stark, dass der consultirte Augenarzt tiefe
ra Scariticationen vornimmt. Die folgenden Anfälle waren weniger
a sich ar in beiden Fällen um EE der Urticaria-
e der EE Diese Erscheinung ist zu ennen von den
ae (Iritis, Accommodationsparese), die zuweilen die
er Haut begleiten. Sulzer.
een sich, We Königshöfer und Weil (655) belt, um
ia Vers. aa dem erst links, dann auch rechts ophthalmoskopisch nr SEN
enb an g usses der ATONA EONTR retinae sich einstellten. Die Eon
farbe D S Basis cerebri einen etwa hühnereigrossen Tumor von Fleisch-
Se inks lag und den Nervus opticus links und das Chiasma ganz
atte,
In ang (566) bespricht in seiner ausführlichen Arbeit die vielfachen
Litteratur i Enke nach Bleivergiftungen. Zunächst SE er aus der
ie A älle von Augenmuskellähmungen nach Bleivergiitang Zusammen:
betreffenden en ser Augenmuskellähmungen scheint vorwiegend in den
ervenstämmen gelegen zu sein. Am häufigsten und längsten
IX?
128 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
bekannt sind die eigentlichen Sehstörungen nach chronischer Bleivergiftung
der Amblyopia saturnina. Es scheint kein Theil der Sehbahn gegen die Blei-
affection geschützt zu sein; daraus ergeben sich die grossen Mannigfaltigkeiten
der Bleiamblyopie. Am häufigsten ist die intraoculare Neuritis, dann kommt
die retrobulbäre Neuritis mit centralem Scotom. Auch Netzhautischänie
(arterieller Gefässkrampf der Netzhaut) kommt vor.
Ausser allgemeiner Therapie ist ein specielles Eingreifen in jenen Fällen
geboten, in denen das Schvermögen rasch sinkt. Besteht Krampfischämie der
Netzhaut, so soll, wenn der Krampf sich nicht spontan baldigst löst, durch
Massage des Rulbus, sowie schliesslich durch Paracenteris bulbi eine Wieder-
herstellung normaler Circulation bewirkt werden.
Bei andern Schstörungen kommt eventuell die Lumbalpunction in Be-
tracht, welche eine Encephalopathia saturnina oft überraschend günstig be-
einflusst.
De Schweinitz (567) giebt die ausführliche Krankengeschichte von
zwei Fällen von partieller optischer Atrophie mit centralem Scotom, in deren
einem neben der klinischen Geschichte von Bleivergiftung auch Zeichen von
Blei im Urin gefunden wurden, was in dem andern nicht der Fall war. Er
weist darauf hin, dass solche Atrophie bei Bleivergiftung sehr selten ist.
Diese Atrophien sind in manchen Fällen unzweifelhaft die Folge von Neuritis,
wie im ersten Falle, aber sie können auch von Veränderungen herrühren,
welche durch das Blei herbeigeführt werden, ohne entzündlicher Natur zu sein.
Burnett.
In Clemesha’s Falle (568) bestand eine doppelseitige optische Neu-
ritis in Verbindung mit allgemeiner peripherer Neuritis bei einem 46jährigen
Maun, welcher an Magenerweiterung litt. Die nervösen Symptome traten uach
eine Magenauswaschung auf und der Verfasser glaubt, dass die Neuritis auf
der Wirkung von Toxinen beruhe, welche vom Magen resorbirt wurden.
Burnett.
In dem Falle von Amos (569) trat zuerst eine rechtsseitige vollständige
Hemianopsie als Ergebniss einer Blutung von einem Gebärmuttertibrom auf.
an welche sich später eine vollständige linke Hemianopsie mit einem zweiten
nachfolgendem Blutverlust anschloss. Das Zentrum des Gesichtsfeldes wurde
schliesslich wieder hergestellt. Amos glaubt, dass die Erscheinungen auf
Embolie beruhten. Burnett.
Der 21jährige Patient von Coy (571) nahm 60 cem spirit. columbianus
(Holzalkohol). Innerhalb vierundzwanzig Stunden wurde er vollständig blind.
Nach zwei Wochen bestaud Lichtempfindung. V. besserte sich in einem Jahre
auf Fingerzählen dicht vor den Augen, aber nicht weiter. Es bestand
Mydriasis, Atrophie beider Nerven und Exkavation der Papillen. Das
Kaliber der Netzhautarterien war sehr verringert. Burnett.
re AE a eg g e wë M A vg,
XXI. Augenstörungen bei Allgemeinleiden. 129
Hilbert’s Fall (574) betrifft einen 38jährigen Mann, der einen Monat
vorher an Influenza erkrankt war und 3 Wochen lang von seinem Hausarzt
behandelt wurde. Er litt dann an Schwindelanfällen und jetzt erscheinen
im alle Gegenstände dunkelkobaldblau, als ob er durch eine blaue Brille
sihe. Sehschärfe bds. — 5 ophthalmoskopisch normal.
Das Blausehen, eine seltene Erkrankung, ist offenbar centraler Natur,
bedingt durch die Erschöpfung der Nervencentra.
Es handelt sich im Königshöfer’s (575) Mittheilung um einen
13 Jahre alten Knaben, der an Xanthopsie litt. Als Ursache ergab sich
Ganz allein Helminthiasis. Nachdem die Würmer durch Santonin abgegangen
waren, verschwand das Gelbsehen sofort.
e- m — e dE eg
i.
Druck von Carl Ritter in Wiesbaden.
Systematischer Bericht
über die
Leistungen und Fortschritte der Augenheilkunde
im dritten Quartal 1898.
Erstattet von
Privatdocent Dr. St. Bernheimer in Wien, Stabsarzt Dr. 0. Brecht, Professor
Dr. R. Grooff, Professor Dr. O. Horstmann, Professor Dr. P. Silex in Berlin,
unter Mitwirkung von
Dr. G. Abelsdorff, Berlin, Dr. S. M. Burnett in Washington, Docent Dr. Dalen in
Stockholm, Privatdocent Dr. J. Herrnheiser in Prag, Professor Dr. Hirschmannin
Charkow, Dr. Krahnstöver in Rom, Dr. P. von Mittelstaedt in Metz, Professor
Dr. Da Gama Pinto in Lissabon, Dr. Richard Schweigger in Berlin, Dr. Sulzer
in Paris, Dr. L. Werner in Dublin, Dr. C. H. A. Westhoff in Amsterdam etc.
Redacteur: C. Horstmann.
Für Abschnitt I—III Referent:
Professor Dr. C. Horstmann, Berlin.
I. Allgemeine ophthalmologische Literatur.
576. Haab, O. Pathologische Anatomie des Auges. Lehr-
dee der allgemeinen und speziellen pathologischen Ana-
En "erausgegeben von E. Ziegler. 2. Band. Jena 1898. G. Fischer.
Graefe, A. Motilitätsstörungen mit einleitender
en der normalen Augenbewegungen. Graefe-Sae-
Lire? andbuch der gesammten Augenheilkunde. 2. neubearbeitete Aufl.
Pag 1898. Engelmann. II. Theil, VII. Band, XI. Kapitel, Bogen 1—5.
e EE Robertson, A. An address delivered at theopening
e a Section of Ophthalmology. Brit. med. Journ. 1898, July,
579. Dol
Ursach ganow. Zur Frage von der Verbreitung und den
en der Blindheit in Russland. Wratsch 1898, Nr. 34—39.
Wochen Moldenhawer. Die Stellung der Blinden in der Welt.
SS f. Ther. u. Hyg. des Auges, 1998, Nr. 52.
für Bling e3: P. Sonder-Krankenanstalten und Fürsorge
Krankenpflege 1 ne ann Handbuch der Krankenversorgung und
5 ;
Militar. Demidowitsch, B. B. Einige Worte, betreffend das
Krankhe; eglement, in Hinsicht der vom Dienste befreienden
August, iten und Fehler der Augen. Wojenno-Medic.-Journ. 1898.
Isteratarber;
cht über das Jahr 1893 zum Archiv ffir Augenheilkunde X
132 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
583. Straub. Handleiding by het Oogheelkundig onder-
zoek. Leiden 1898.
584. Snellen, H. jr. Handleiding by het Oogheelkundig
onderzoek. Groningen 1898.
585. Popow, J. E. Notizeu über die Thätigkeit der ocu-
listischen Colonne im Kreise Betrow des Gouvernement Wo-
ronesch vom 1. Juni bis zum 21. Juli 1897. Wojenno-Medic.-Joun.
1898. Mai.
586. Snellen, H. 39ste Jaarverslag van het Nederl. Gast-
huis voor Ooglyders to Utrecht voor 1897.
887. Reddingius. Allgemeene Haag’sche Poli-Klinik.
Verslag over 1897.
588. van Moll, Inrichting voor Ooglyders te Rotterdam.
Verslag over 1897.
589. Swart Abrahamsz. Inrichting voor Ooglyders te
Maastricht. Verslag over 1897.
590. Gunning. Inrichting voor Ooglyders te Amsterdam.
Verslag over 1897.
591. Westhoff. Kostelooze Amsterdam’sche Poliklinik.
Verslag over 1897.
592. Augstein. Statistische Uebersicht der Kranken-
bewegung der Augenheilanstait zuBromberg, mit besonderer
Berücksichtigung der Granulationen. Bromberg 1898.
593. Goertz, B. IV. Bericht über die Augenheilanstalt
in Landshut. Jahrg. 1897.
Die Arbeit von Haab (576) bietet uns eine kurze, aber erschöpfende
Darstellung der pathologischen Anatomie des Auges, Durch eine Reihe zum
Theil farbiger Abbildungen wird die Verständlichkeit derselben erhöht.
Graefe (577) giebt in dem zuerst erschienenen Hefte der 2. Auflage
des Graefe-Saemisch’schen Handbuches eine klare Darstellung der Augen-
bewegungen und der Lähmungen der Augenmuskelu.
Nach den Ausführungen von Silex (581) ist in allen Ländern ein
Zwang zum Besuche der Blindenanstalten gesetzlich einzuführen. Darum mus
die Anzahl derselben beträchtlich vermehrt werden. Auch ist die Einrichtung
von Blindenvorschulen anzustreben. Für arbeitsunfähige bezw. schwachbegabte
Kinder muss ein Altersversorgungshaus vorhanden sein. Die Gründung eige-
ner Anstalten für Späterblinde ist ein dringendes Bedürfniss.
Die Zahl der Popow (585) behandelten Kranken betrug 1068, dar-
unter 112 mit Trachom. 248 Operationen, darunter 33 Staarextractionen,
87 unheilbare Blinde. Hirschmann.
Snellen (586) behandelte 6513 Patienten und machte 638 Operatio-
nen, darunter 69 Staaroperationen.
Die Zahl der Patienten von Reddingius (587) betrug 790.
`
dd
L=
II. Allgemeine Pathologie, Diagnose und Therapie. 133
van Moll (588) behaudelte 2513 Augenkranke und führte 199 Ope-
rationen aus.
Swart Abrahamcz (589) hatte im Jahre 1897 406 Patienten und
machte 145 Operationen, darunter 8 Staaroperationen.
Die Zahl der Augenkranken, welche Gunning (590) 1897 behandelte
betrug 11267, die der ausgeführten Operationen 271, darunter 31 Staar-
operationen.
Westhoff (591) behandelte im Jahre 1897 1600 Patienten, darunter
234 Trachomkranke, und machte 12 Staaroperationen.
I. Allgemeine Pathologie, Diagnose und Therapie.
594. Nobbe, W. Entwickelung von Fadenpilzen im Glas-
körper nach Stichverletzungen, nebst Untersuchungen über
die Aspergyliusmykose des Glaskörpers. v. Graefe’s Arch. f.
(phthalm. XLV, 3, p. 700. s. Ref. 544.
595. Dalén, Albin. Experimentelle Untersuchungen über
die Desinfection des Bindehautsackes. Mittheilungen a. d. Augen-
klinik der Karol. Medico-Chirurgischen Instituts zu Stockholm. Jena 1898.
5%. Bullot. De la regeneration de l’epithelium corne&en
‘pres Enucl&ation. Annal doen CXX, p. 46.
597. Hertel, E. Ueber die Folgen der Sehnervendurch-
chneidang bei jungen Thieren. v. Graefe’s Arch. f. Ophthalm.
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598. Stoewer. Beitrag zur Histologie und der Heilungs-
‘orgänge bei Wunden der Formhäute des Auges. v. Graefe's
Arch. f. Ophthalm. XLVI, 1, p. 65.
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Gë Gegenstück zur akuten Spannungsvermehrung. Centralbl.
' Prakt. Augenh. XXII, p. 207. |
600. Stoe wer., Augenerkrankungen als Ursache der Epi-
e Zehender’s klin. Monatsbl. f. Augenheilk., XXXVI, p. 289.
601.
i Pillaire a
d'ophtalm.
lepsi
Campos, M. Note sur la variations du diamètre pu-
Près la ligature de la veine jugulaire interne. Arch.
XVII, 7. p. 454.
M o Bondi, M. Zwei seltene Fälle von angeborenem
"falophthalmus, Wiener med. Presse 1898, Nr. 26.
Mie D Ginsberg, S. Beitrag zur Kenntniss der Mikrophthal-
i
P. 367 5 Cystenbildung. v. Graefe’s Arch. f. Ophthalm. XLVI, 2,
. 367, |
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Spe ai talem Mikrophthalmus. Amer. Jonrn. med. Assoc., 1898,
oral cg ot Présentation d’un oeil de cyclopie. Annal.
l P. A8.
A?
134 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
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Innern desselben. Ib. p. 665.
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suchungen über die Wirkung des Zinkes in Kaninchenaugen.
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Veränderungen der Hornhaut durch Untersuchung mit star-
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Ophthalm. Klin. 1898, No. 5, p. 88.
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Yed 635. van Moll. De behandeling van hoornvliesvlekken.
“ederl Oogheelk. Bydragen 1898.
bein
Um den Effekt einer antiseptischen Reinigudg des Bindehautsackes mit
enigen einer »aseptischen« vergleichen zu können, haben, wie Dalen
SA berichtet, einige Autoren den Keimgehalt des Bindehautsackes vor und
er antiseptischen EE bestimmt. Indessen Kaen die Bi
Fehlerauel), Autoren Zune verse hiedinen Ve was in ER SEH
an > ‚bei EECH ‚Bestimmungen an Bram an dürfe. In
der ee Sind hier die individuellen Se En der en und
ken diese a (insbesondere wenn man Pat. mit EE V ENEE
e die Ze eile verwendet) au der EE des V aus zu nennen (in-
wechse] Se Re Reimpelnlies in ar Regel beim rel k EAU
Vermeiden. acht worden ist). Um diese Fehlerquellen Dad Möglichkeit zu
` machte Verf. den Vergleich zwischen den beiden Augen desselbeu
136 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Individuums und verwendete so weit möglich nur Pat. mit normaler Be-
schaffenheit der Bindehaut und der Thränenwege. Um die Impfungen genau
ausführen zu können, wurden diese ohne Zusammenhang mit einer beabsich-
tigten Operation gemacht. Immer wurde mehrmals geimpft und Mittelwerthe
genommen. Der eine Bindehautsack wurde mit Sublimat (1: 5000), der
andere mit Phys. NaCl gereinigt. Aus 30 so angestellten Versuchen ergab
sich, dass die Kochsalzlösung eine ebenso starke Verminderung der Keime
herbeiführte, als die Sublimatlösung. Nach einer Verbandszeit von 5—6
Stunden zeigte sich die Zahl der Keime immer geringer als vor der Des-
infection, nach 12—24 Stunden dagegen oft grösser, gleichgültig ob die Des-
infection mit Sublimat oder mit Kochsalz bewerkstelligt worden war. Verf.
erörtert im weiteren einige andere Versuchsreihen, wodurch er 1) den Ein-
fluss des Verbandes auf den Keimgehalt des Bindehautsackes, 2) die Ver-
minderung der Keime nach Abnahme des Verbandes, und 3) den Einfus
des Jodoforms auf den Keimgehalt des Bindehautsackes zu ermitteln suchte.
Unter den Bakterien des Conjunctivalsackes wurden am öÖftesten der »keulen-
förmige« Bacillus (Xerosebacillus, Pseudodiphtheriebasillus) und ein dem
Staphylococcus pyog. alb. ähnlicher Coccus gefunden. Dalen.
Bullot (596) hat das Epithel der Kaninchenhornhaut theilweise abge-
tragen und den enucleirten Bulbus in die Bauchhöhle des Thieres einge-
schlossen. Das Hornhautepithel behielt seine Vitalität während mehrerer
Monate und die Regeneration ging vor sich, wie wenn der Bulbus in der
Orbita gelassen worden wäre. Siebenstündiges Verweilen an der freien Luft
oder vierstündiges Eintauchen in erwärmte (37°) physiologische Kochsalz-
lösung vor dem Einschliessen in die Bauchhöhle beeinträchtigten die Re-
generationsfähigkeit nicht. Dies war aber der Fall, wenn es vier Stunde!
in gewöhnliches Leitungswasser oder in gekochte physiologische Lösung
(Asphyxie) getaucht und einem Strom von Wasserstoff ausgesetzt wurde.
nachdem es mit physiologischer Kochsalzlösung ausgewaschen worden war.
und besonders wenn es vier Stunden lang der Wirkung einer einprocentiren
Morphinlösung ausgesetzt wurde. Eine zweiprocentige Morphinlösung tödtett
das Epithel, welches sich während des Verbleibs in der Bauchhöhle ablöste.
Sulzer.
Hertel (597) hatte bei einer Anzahl von jungen Kanninchen die
Durchschneidung des Opticus mit Schonung der Central- wie Ciliargefäst
ausgeführt. Danach tratt ein vollständiger Schwund der Nervenfasern iM
bulbären Opticusstumpf und der Netzhaut ein. Ganz allmählich folgte dem-
selben eine Artrophie der Ganglienzellen, von denen in den spätesten Stadien
nur spärliche Reste zu finden waren. Hand in Hand mit diesem Schwund
der nervösen Elemente ging eine geringe Hyperplasie der Stützsubstanz. Die
Körnerschichten waren selbst nach einem Jahre noch so gut, wie normal, die
Stäbchen und Zapfen dagegen zeigten ungefähr vom sechsten Monate ab
em ~ H
II. Allgemeinen Pathologie, Diagnose und Therapie. 137
Degenerstionserscheinungen, welche ganz allmählich zunahmen. Doch konnte
man nach 1!/, Jahren nach der Durchscheidung die einzelnen Elemente noch
deutlich unterscheiden. Am centralen Opticusende pflanzte sich die auf-
steigende Atrophie ziemlich schnell bis zum Chiasma fort, von da ab war
das Fortschreiten ein langsameres.
Was das Wachsthum dieser operirten Augen anlangt, so liess sich ein
deutliches weiterwachsen aller Membranen nachweisen, doch war dasselbe ver-
langsamt.
An einer grossen Reihe von Versuchen an Kaninchenaugen mit Sclera-
verletzungen beobachtete Stöver (598) die Heilungsvorgänge der Wunden
der Formhäute des Auges. Die Heilung der Scleraverletzungen geht haupt-
Sichlich von der Episclera und Chorioidea aus. Je mehr die Wundränder
der Scleraklaffen, um so eher kann, besonders in der Mitte des Defekts, die
Bildung eines genügend dicken Narbengewebes ausbleiben. Hierbei ist von
Wichtigkeit sowohl das Klaffen der formgebenden Sclera, als auch vor Allem
das der Narbengewebe producirenden Episklera und Chorioidea, deren Zer-
Störung in der Umgebung der Wunde ungünstig einwirken muss. Ein Prolaps
der Chorioidea und Retina und noch mehr die Einstülpung von Conjunctiva
oder Muskelgewebe, kurz jede Interposition von in sich abgeschlossenem Ge-
webe, die eine rechtzeitige straffe Verbindung des Wundrandes erschwert, kann
zur Ausbildung einer Ektasie beitragen. Auch jede Erhöhung des intraocularen
Druckes während der Heilung wirkt auf die Ausdehnung der frischen Narbe.
Bei jeder frischen Scleralverletzung muss neben den aseptischen und antiseptischen
Cautelen die Abtragung etwaiger Prolapse innerer Häute scharf am scleralen
Wundrand vorgenommen werden. Die Wundränder sind durch die Conjunctival-
naht mit sorgfältiger Vermeidung der Einkrempelung zu vereinigen. Bei
grösseren: Wunden ist der binoculare Ocelusiv-Verband am Platze.
Bei einem 39 jährigen Mann, der, wie Stoewer (600) berichtet, an
Iridocyelitis des linken Auges litt, traten häufig Krampf- und Ohnmachts-
We auf. Nach der Enuclation des kranken Auges waren auch die letzteren
auernd verschwunden.
Campos (601) unterband nach Durchschneidung des Halssympathicus,
nach der sich die 7 mm weite Pupille sofort auf 5 mm verengte, die Vena
"eularis interna und sah die Pupille weiterhin sich auf 2 mm Durchmesser
verengen. Bej Reizung des oberen Sympathicusendes trat wieder Pupillen-
von 5mm ein. v. Mittelstaedt.
Daten (602) beschreibt zwei Fälle von abnorm grossen Augen. Es
E um keine krankhafte Mee sondern um eine EE
a dem egal der Augen, ohne dass sonstige congenitale veranderingen
liche ngen Körper vorhanden waren. Die Vergrösserung betraf sämmt-
Theile des Bulbus und war keine Störung der Funktion derselben zu
“onstatiren,
“Tweiterung
138 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
In Westcott’s Falle (604) waren die Augenhöhle und Lider normal,
aber die Augäpfel blieben weit hinter ihrer normalen Grösse zurück. Die
Hornhäute waren in der Mitte trübe und nach der Sklera zu allmälig klarer,
wobei sich ein klarerer Ring am Rande bildet. Die Iris war einigermaassen
sichtbar, aber die Pupille war nicht zu erkennen. Es bestand noch etwas
Sehen, denn das Kind konnte sich in seiner besonderen Art umherbewegen.
Burnett.
Bullot (605) demonstrirt der belgischen Ophthalmologen-Gesellschaft
ein Cyclopenauge, dessen Herkunft nicht angegeben ist. Die Hornhaut ist
grösser, als die eines normalen Kinderauges; die Pupille ist doppelt und
correspondirt jederseits mit einem Colobom der Iris, das mit einem Aderhaut-
colobom in Verbindung steht, welches an der Sehnervenpapille endigt. Das
Auge besitzt eine doppelte Linse, eine einfache Netzhaut die aus dem rudi-
mentären Sehnerven hervorgeht, welches seinen Ursprung der Verschmelzung
der beiden primären Sehnerven verdankt. Sulzer.
van Duyse (606) schildert in dem bisher erschienenen Theil seiner
Arbeit an zahlreichen Abbildungen den Befund bei 9 Fällen von Cyclopie um
die Frage zu beantworten, an welcher Stelle die Vereinigung der bilateralen
Augenanlage zu einem Cyclopenauge stattfindet. Es ergab sich, dass die Ver-
schmelzung in mehr oder weniger grosser Ausdehnung stets an den neben
einander liegenden Retinalspalten erfolgte. In allen Fällen fanden sich daher
an der Vereinigungsstelle mehr oder weniger ausgedehnte Colobome der Choroidea,
Netzhaut und der Sehnervenscheide, zum Theil mit cystenartigen Ausbuchtungen
im hinteren Augenabschnitt. In 2 Fällen bestand scheinbarer Anophthalmus.
(Fortsetzung folgt.) v. Mittelstaedt.
Schmidt (608) hatte Gelegenheit, ein durch ein Zündhütchen verletztes
Auge zu untersuchen. Er konnte nachweisen, dass das bei längerem Verweilen
eines Kupfersplitters im Auge in Lösung übergehende Kupfer sich in sämmt-
liche Theile des Augeninnern verbreitet. Mit Ferrocyankalium und Salzsäure
liess sich an den Celloidinschnitten eine intensive Kupferreaktion nachweisen.
Der Gehalt an Kupfer in den einzelnen Theilen des Auges war um so grösser,
je näher sie sich dem Sitz des Fremdkörpers befanden.
Vollert (609) führte Zinkpartikel in das Innere des Auges ein und
beobachtete die Wirkung, welche jene auf letzteres ausübten. Es bildete sich
ein entzündliches Exsudat um den Fremdkörper mit Verdichtung der Glas-
körpersubstanz, es trat Retinitis mit oder ohne Abhebung der Netzhaut auf.
Im Grade der entzündungserrerenden Wirkung stand das Zink zwischen dem
Silber und dem Blei, aber dem letzteren bei weitem näher als dem ersteren.
Gradle (610) untersucht die Hornhaut mit schräger Beleuchtung. in-
dem der Brennpunkt einer Coddington’schen Linse von einer Brennweite von
!/, bis Ai" genau auf das Ilornhautgewebe geworfen wird. Auf diese Weise
erkannte er diffuse IHornhauttrübungen nach Staaroperationen, ferner solche
ëmge er ge m
. - = aa
më m a — =
Weg
I. Allgemeine Pathologie, Diagnose und Therapie. 139
d
bei Fällen von hartnäckiger Asthenopie, deren Sehschärfe durch Gläser nicht
af die Norm gebracht werden konnte, und schliesslich auch manchmal um-
scriebene Infiltration, welche sonst nicht sichtbar war. Burnett.
Kibbe (611) hebt die praktische Wichtigkeit der mikroskopischen
Diagnose für die gonorrhoischen Erkrankungen der Conjunctiva hervor. Es
erläutert dieses an Beispielen, bei welchen einerseits der Verdacht einer
gonorrhoisehen Infection durch die mikroskopische Untersuchung widerlegt,
andererseits die nach dem klinischen Befund zweifelhafte Diagnose gesichert
wurde. Ebenso wichtig ist es, bei beginnenden Hornhautgeschwüren auf
Pneumococcen zu untersuchen, um bei positivem Ergebniss sofort zu cauterisiren.
Abelsdorff.
Im Anschluss an Kibbe’s Arbeit pflichtet Knapp (612) dem Urtheił
deselben über die Wichtigkeit der mikroskopischen Diagnose bei. Zur
Erläuterung dient eine in den Originalarbeiten noch näher wiederzugebende
Ärankengeschichte: bei einer mit Lidgeschwüren complicirten Conjunctivitis
"wde die Diagnose erst durch Gonococcenbefund ermöglicht.
Abelsdorff.
| Die Theorie der Schattenprobe zeigt so recht, wie gefährlich es ist,
tische Probleme anstatt durch die algebraische Formel oder durch die
ometrische Demonstration durch die Prosa darstellen zu wollen. Van den
Bergh (613) zeigt die Irrthümer, zu welchen diese Darstellungsweise Ver-
"emt gegeben hat. Er nennt Einheit der Geschwindigkeit (der Schatten-
"Trung! die Pupillenbreite des Beobachteten, vom Schatten in der Zeiteinheit
durchlaufen.
i Diese Definition erlaubt, die relative Geschwindigkeit der
Nhattenbe we
gung geometrisch auszudrücken, was durch Diagramme geschieht.
Sulzer.
ii , Se la (614) vertheidigt als Erfinder der Skiaskopie Cuign Ss gegen:
schen Fol SC der nur das Phänomen beobachtet hatte, ohne die prakti-
Kee rungen daraus zu ZIEHEN, Dann geht er zu einer eingenenuen
Bestimmun KEEN Methode über, wie; sie wohl allgemein geübt wird, zur
eine Eu Sak = Myopie, EE und des Astigmatismus. Dann folgt
der Beete e wichtigsten Theorien über das Wesen und die Ursache
in der See nach P. sind die EES? Schlüsse und EE
Arbeit yon = er Siena EECH sind, und zusammengefasst in ener
dem Satze a S elli, annal di Orai fasc. 2, 3. 1893, a welehe in
anf der Ben T dass die sämmtlichen Eachterselieluunsen sich abspielen
eine sehr Sen Ee Auges, vollauf Venedig, Zum Schlusse
Nach Kee \tteraturangabe. | Krahnstöver.
im Allgemeinen ausführlichen ausstellung der E CHEN Gesetze
der N o Falco (615) einen Ueberblick über die Hauptgesetze
Schatten beet Optik und stellt dann den Satz auf, dass »der skiaskopische
itet werden muss aus dem quantitativen Verhältniss zwischen
140 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
den centralen und den peripheren von der Retina reflectirten Strahlen, je
nach dem Refractionszustand des Auges, und unabhängig von der Neigung
der durch die Cornea einfallenden Strahlen, welche homocentrisch gedacht
sind.«e Der dritte Theil der Arbeit befasst sich mit der Erklärung der bei
der Skiaskopie beobachteteu Erscheinungen. Bei der Ausführlichkeit der
Arbeit muss für jede Einzelheit auf das Original verwiesen werden.
Krahnstöver.
Sweet (617) beschreibt Technik und Methode, um mit Röntgen-
strahlen durch zwei Aufnahmen metallische Fremdkörper im Auge und in der
Orbita zu localisiren. Die Erfolge werden an mehreren Krankengeschichten
veranschaulicht. Abelsdorff.
Weiss (618) berichtet über 2 Fälle, wo er in einem die Gegenwart
eines Fremdkörpers durch Röntgenstrahlen nachweisen konnte.
Hamburger (619) konnte mit einem, von ihm neu construirten
Manometer nachweisen, dass im Glaskörperraum und in der vorderen Augen-
kammer des lebenden Kaninchens absolut der gleiche Druck herrscht und
dass selbst sehr erhebliche Druckveränderungen in einem dieser Räume so
rasch ausgeglichen werden, dass sie auf ein empfindliches Differentialmano-
meter ohne die geringste Wirkung bleiben.
— Sp e
H
Le 1
. — — EEE a a We et P mm
D ` - um. e A S Zog UR
Lippinkott (621) empfiehlt die Instrumente beständig in einer 20°,
Formollösung, die zugleich 3°/, Borax enthält, aufzubewahren. Experimentell
liess sich feststellen, dass hierdurch absolute Keimfreiheit zu erzielen war.
Ein Vorzug der Methode besteht in der Unschädlichkeit für die Schärfe der
Instrumente; nur Neusilber und Alluminiumgriffe bekommen einen feinen
Ueberzug, der aber mit steriler Baumwolle leicht zu entfernen ist.
Abelsdorft.
Eine Reihe von Versuchen führt Tschirikow (622) zu folgenden
e wë, Eger rn pm" ze
Schlüssen. Die sorgfältigste mechanische Reinigung der Hände und Waschen
der Hände mit grüner Seife und heissem Wasser gab selbst nach 10 Min.
langer Dauer keine vollkommene Entfernung der Microben. Das Eintauchen
der Hände nach der beschriebenen mechanischen Reinigung in 21°%
Formalinlösung, in 5°/, Kali-Hypermanganiecum-Lösung, in 1°/,, und 2°
kalte oder warme Sublimatlösung blieben ebenfalls resultatlos. Hingegen
erwiesen sich die Hände absolut microbenfrei nach 3 Minuten langer
mechanischer Reinigung und hierauf folgender 3 Minuten langer Bearbeituns
der Hände in 95° Alcohol mit frischen Bürsten. Eine Verdünnung des
Spiritus bis zu 50° giebt noch gute Resultate; unter 50° ist die Wirkung
schon unzuverlässig. Auch der übelriechende 92° Holzspiritus giebt gute
Resultate. Die von Mikulicz empfohlenen Baumwollen-Handschuhe sind
nicht zweckmässig. Ueber die Handschuhe von Friedrich sind die Unter-
suchungen noch nicht abgeschlossen. Hirschmann.
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|
|
|
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II. Allgemeine Pathologie, Diagnose und Therapie. 141
Krassowsky (624) inficirte bei Thieren die operirten Augen (Ex-
traction, Iridectomie, einfache Paracenthese), indem er Staphylococcenculturen
in die Vorderkammer einführte. Die Ausspülung mit physiologischer Koch-
alzlösung, mittelst des Apparates von Wicherkewicz, wurde blos an dem
Auge einer Seite vorgenommen, das der anderen Seite blieb zur Controle
ohne Ausspülung. Die Schlüsse des Verf. sind folgende: 1) Nach Extraction
(ô Versuche) hielt die Ausspülung der Vorderkammer den Gang der Infection
nicht auf, indem die Microben in den klebrigen Linsenresten haften blieben:
de Augen gingen an Panophthalmie zu Grunde. 2) Nach Iridectomie
(12 Versuche) gab die Ausspülung bedeutende Abschwächung der Infections-
virkung; es trat danach blos eine leichte Iritis auf, während in den Control-
augen sich eine schwere Iridocyclitis einstellte.e 3) Bei einfachen Hornhaut-
schnitten (13 Vers.) und Iridectomien wurden die Microben durch die Aus-
ug aus der Vorderkammer entfernt, blieben blos in den Wandrändern,
m dem Kammerwinkel und im Bereiche des Coloboms in geringer Quantität
haften und gaben blos unbedeutende Entzündungserscheinungen.
Hirschmann.
Borthen (626) beobachtete bei einer 84jährigen Frau, die im Delirium
Wu nach einer Cataractoperation den Verband abgerissen hatte, eine voll-
| tindig gute Heilung. Daraufhin führte er 20 Staaroperationen nach Hjort’s
Anweisung mit offener Wundbehandlung mit dem günstigsten Erfolge aus.
Hjort (627) spricht sich für die offene Wundbehandlung bei Augen-
"perationen aus. Die wenigen Verluste, welche er dabei beobachtete, sind
ticht auf dieselbe zurückzuführen.
De Syklossi (628) giebt einen allgemeinen Ueberblick über die
Geen Wirkung der subconjunctivalen Sublimatinjection und erörtert ein-
bei Erwach Frage ihrer Wirkung bei Conjunctivalblennorrhoe. Seine Versücho
heisch cn nel en sich auf 83 Augen (52 Kranke), die an bacterio-
e Suhl er Conjunctivitis gonorrhoica litten, und welche im Ganzen
erhielten mn also in den meisten Fällen zwei Injectionen SS
Betzen , le Sublimateinspritzung setzt der Horohaurofiliration und dem
EE sichere Schranken: zuweilen kann ER nt eine dronende
ml selbst es hintanhalten. Der Vertasser hat, wie seine sehr sorgfältige
Diese gë Gei EE EEN im Ganzen vier Hornhäute total EE
Augenblennorhn gehören einer Reihe von acht Fällen an, in denen die
Thoe einen besonders heftigen und bösartigen Character zeigte.
Bryant A 8 SE
Glaskuge] bei N 31) hat EH GENEE anstatt der Mules sehen
m seiner a er Eviseration gebraucht a E auch nach der Enucleation
Verbesserung 5 i Befriedigung mph Die von vaim vorgeschlagene
Hohlkuge], SEH eht in einem Aluminiumgitter anstatt einer geschlossenen
gestattet dem neuen Gewebe in die künstliche Kugel hinein
142 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
und um dieselbe herumzuwachsen und sie so zu befestigen. Seine Experimente
an Hunden scheinen diese Annahme zu bestätigen. Burnett.
Bonne (632) beobachtete bei dem Gebrauch der dunkel- oder smaragd-
grünen Lampenkuppeln das Auftreten von asthenopischen Beschwerden, welche
nach dem Gebrauche solcher von weisser Farbe verschwanden.
Die Santoninwirkung -ist nach Knies (633) für das Sehorga
eine ausgesprochen periphere und beschränkt sich auf die Zapfen der Nev-
haut, die nach vorausgegangener Hyperästhesie für violettes Licht dafür
anästhetisch werden.
III. Heilmittel und Instrumente.
636. Neisser, Untersuchungen über Protargol. Wochenschr.
f. Therap. u. Hyg. d. Auges 1898, Nr. 35.
637. Walter, L., Beobachtungen über Protargol. Ophthaln.
Klinik 1898, Nr. 13.
638. Bossolino, W., Jl Protargolo in oftalmologia e suo
valore terapeutico. Giorn. della R. Accademia di Medicina di Torino
1898, Nr. 3.
639. de Bourgon, Lesanciensetlesnouveaux mydriatique.
Rec. d’Ophtalm. 1898, p. 398.
640. Bacchi, A. L’olocaina in ottalmologia. Annal. di
Ottalm. 1898, 1—2.
641. Dalen, A., Ueber das Holocain und dessen Ein
wirkung auf das Hornhautepithel und die Heilung per
forirender Hornhautschnitte. Nord. Med. Archiv 1898, Nr. 16.
642. Randolph, R. L., Klinische und bacteriologische
Experimente mit Holocain und die daraus gezogenen Schlüsse
Journ. Amer. Med. Ass. 1898, Sept. 24.
643. Hinshelwood, J., The use of Holocaine in ophthalmic
practice. Brit. med. Journ. 1898, Sept., p. 619.
644. Wienerkiewicz, Zur resorbirenden Wirkung des Jod-
kali bei Staaroperationen. Wochenschr. f. Therap. u. Hyg. d. Auses
1898, Nr. 49.
645. Szulislawski, A., Ueber die Verwendbarkeit des Jod-
und Jodoformvasogens in der Augenheilkunde. Central), f.
pract. Augenheilk., XXI, p. 289 u. 333.
646. Fuchs, R., Die gelbe Salbe. Wochenschr. f. Therap. t
Hyg. d. Auges 1898, Nr. 35.
647. Heim, H.. Ueber die Wirkung des Migränin beiver
schiedenen Krankheitsprozessen des Auges. Ophthalm. Klinik
1898, Nr. 32.
648. Wadsinsky, P. J., Zur Frage über Brauchbarkeit def
Tabletten in der Augenpraxis. Wojenno-Mediec. Journ. 1898, Jun.
649. Coppez, De la révulsion et des emissures sangnine’
en thérapeutique oculaire. Annal. d’Ocul. CXX, p. 45.
u. mm. E?
III. Heilmittel und Instrumente, 143
650. Antonelli, A., A propositodellooftalmometro Javal-
Schätz modello recente. Annal. d. Ottalm. 1898, 1—2.
651. Resnikow, N. N., Ein neuer Perimeter-Indicator zur
Gesichtsfelduntersuchung. Wratsch 1898, Nr. 37.
652. Triepel, H., Ueber Decentriren bisphärischer Linsen.
T. Graefe’s Arch. f. Ophthalm. XLVI, 2, p. 384.
653. Osswalt, J, Ueber periskopische Gläser. Ib. XLVI,
3, p. 475.
654. Baxter, W. E.. Ein Apparat zur Fernprüfung der
Xm. Obliqui. Ophthalm. Rec. 1898, Juli.
655. Ebner, Ein transportabler Apparat zur Beleuchtung
transparenter Sehproben und zum Augenspiegeln nebst Be-
merkungen zur Prüfung der Sehschärfe. Münch. med. Wochenschr.
1898, Nr. 39,
656. Knies, M., DasChromatoskop, ein bequemes Instru-
ment zur Untersuchung des Farbenvermögens der Macula
lutea und deren Anomalien. Arch. f. Augenheilk. XXXVII, p. 225.
657. Bloebaum, J., Die operative Verwendung der neu
aseptisch construirten galvanokaustischen Glühnadel bei
gewissen Augenleiden Wochenschr. f. Therap. u. Hyg. des Auges
1898, Nr. 48,
658. Schulek, W., Instrumente und insbesondere Kapsel-
lange zur Cataractoperation nach Graefe. Ungarische med. Presse
1898, Nr, 42
Nach ausgiebigen Versuchen mit Protargol kommt Bossalino (638)
zu folgenden Schlüssen: Es ist nicht von nennenswerthem Vortheil gegenüber
arderen Mitteln bei Blepharitis, Blepharoconjunctivitis und Keratitis phlyctaenulosa.
i Catarrhen der Conjunctiva zeichnet es sich aus durch die Schmerzlosig-
it der Anwendung gegenüber dem Argentum nitricum, wogegen die Heilung
"ter letzterer Methode etwas längere Zeit beansprucht. Ausgezeichnete
Dienste leistete das Protargol bei acuten und chronischen Dacryocystiden,
angewendet in Form von Durchspülungen in !/,proc. Lösungen.
Krahnstöver.
Dalen (641) prüfte die Einwirkung von Holocain auf die Hornhaut
des Kaninchens und fand dabei, dass '/,—1°/, Holocainlösungen für das Horn-
hantepithel gar nicht inditferent sind, wie es von einigen Autoren angegeben
orden ist. Im Gegentheil ruft 1°/, Holocain stärkere Epithelveränderungen
hervor als Ze Cocain Die makro- und mikroskopischen Veränderungen
tzteren Abbildungen beigegeben sind) erweisen sich etwas ver-
nachdem Holoeain oder Cocain verwendet wird. Das Holocain
die Epithelzellen das stärkere Zellengift zu sein. Im weiteren
» 0b das Holocain die Heilung von perforirenden Hornhautschnitten
Weise störe, wie es Mellinger in Betreff des Cocains an-
Er konnte aber weder für das Holocain noch für das Cocain
ke
(von denen le
Scheint für
144 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
die von Mellinger beschriebene Störung constatiren. Was die klinische
Verwendbarkeit des Holocains betrifft, so wirkt — nach Verfasser's Er-
fahrung — dieses Mittel bei entzündeten Augen schneller und sicherer ak
das Cocain, das letztere hat aber den Vortheil, dass es die Gefässe der
Bindehaut und Iris contrahirt, wodurch die Blutung bei einer Operation ver-
mindert wird. Dalén.
Randolph (642) hat durch Experimente bewiesen, dass Holocain,
wenn es in 1°/,iger Stärke in der Augenheilkunde angewandt wird, noch
deutliche keimtödtende Eigenschaften besitzt. Burnett.
Hinshelwood's (643) Ergebnisse sind, dass Holocain keine andere
Wirkung als die Anästhesirung auf das Auge ausübt. Dem Cocain ist e
nur in der Schnelligkeit der Wirkung überlegen. Es ist auch ein kräftiges
Antisepticum. Die Lösungen halten sich nicht länger als 14 Tage.
Werner.
Szulislawski (645) empfiehlt die Anwendung des Jod- und Jodoforn-
vasogens, da beide Mittel von der unversehrten Haut aus resorbirt werden.
Das Jodoformvasogen gelangt leichter und in grösseren Mengen durch die
Haut zur Resorption, als das Jodvasogen. Obwohl auf diese Weise nur ge
ringe Mengen von Jod in den Organismus eingeführt werden können, jedoch
im Hinblick darauf, dass sie lange in demselben verweilen und sehr langsam
ausgetrieben werden, erscheint die Anwendung von Jod- und Jodoform-Vasogen
zu Einreibungen als theoretisch vollständig begründet, und die bisherigen
practischen Resultate rechtfertigen ihre Aufnahme in unsern Arzneischatz as
Ersatz für die innere Darreichung von Jod. Die bisherigen Versuche mit
der localen Anwendung dieser Mittel auf die Bindehaut ermuntern nicht zu
weiteren Untersuchungen.
Wadsinsky (648) stellte eine Reihe von Versuchen über die An-
wendbarkeit und Wirkung der sogenannten »Tabletten«, d. h. kleiner, für
das Militär angefertigter, genau dosirter Arznei-Täfelchen an. Er versuchte
sie in Lösung, in feingepulvertem Zustande und intact in den Conjunctival-
sack einzuführen und überzeugte sich vollkommen von ihrer Brauchbarkeit.
Am einfachsten sei die Einbringung einer ganzen Tablette (man muss bis
zur Auflösung derselben im Conjunctivalsacke, was einige Minuten erfordert,
das Auge verbinden). Die durch die Tablette verursachte Reizung der Con-
junctiva, die 1 Stunde und mehr anhält, zieht keinerlei üble Folgen nach sich.
\ Hirschmann,
Nach den Untersuchungen von Osswalt (653) verdienen bei Concar-
gläsern die passend gewählten Menisken, bezw. planconvexen Gläser auch
praktisch durchaus vor den bieconcaven Gläsern den Vorzug, während für
Convexgläser die Meniskenform keinen oder keinen nennenswerthen Vortheil
zu bieten vermag.
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IV. Anatomie. 145
Baxter’s (654) Apparat zur Prüfung der Mm. Obliqui in der Ferne
besteht aus zwei Sätzen Maddox scher Stäbe, von denen einer vor jedem
Auge so angeordnet ist, dass sie gedreht werden können. Ein Zeiger giebt
die Grösse der Drehung an. Die Bilder der Fernlichtpunkte, die in Linien
verwandelt sind, werden durch ein doppeltes Prisma, welches hinter den die
Stäbe tragenden Rahmen gestellt ist, getrennt. Wenn bei so getrennten
Bildern in dem Mm. Obliqui eine Störung besteht, dann werden die beiden
Linienserien nicht, wie im normalen Zustande parallel, sondern die eine oder
die andere wird schräg erscheiuen. Die Drehung der einen oder der anderen
Primenserie, welche nöthig ist, um eine Parallelität herbeizuführen, wird die
in Graden ausgedrückte Grösse der Abweichung zeigen. (Dr. G. H. Price
aus Nashville macht in derselben Nummer des Journales darauf Anspruch,
dass er bereits im Jahre 1894 auf der Versammlung der Amer. Med. Association
in San Francisco eine ähnliche Methode vorgeschlagen habe.) Burnett.
Schulek (658) beschreibt eine Anzahl von Instrumenten, wie er sie
bei seinen Staaroperationen verwendet. Zum Fixiren des Augapfels bedient
T sich einer Zange, deren Wesen darin besteht, dass die gegeneinander
stehenden Blätter vertical gerifft sind, sonach gut fangen und nicht verletzen.
Das freie Ende ist etwas eingebogen, doch nur so viel, dass man es mit dem
tenden Finger eben nur bemerkt. Die Lappenbildung vollzieht er mit
kleineren Messern, als es die Graefe’schen sind *); sie haben bei einer Länge
D 20—25 mm eine Breite von 1!/,mm. Die von ihm construirte Kapsel-
Facette beschreibt er folgendermassen: »Sie ist von gewöhnlicher Grösse,
^mm vor dem Ende biegt sie sich unter 30 Grad ab, aber nicht bogig,
ern auf einmal im Winkel. Die Flügel vor dem Winkel berühren
“mander micht, sondern es befindet sich zwischen ihnen zum Schutze der Iris
$ Zwischenraum, Das abgebogene Ende ist seiner ganzen Länge nach ge-
u Die Zähne sitzen am äusseren Rande, stehen schräg heraus, damit
"em die Linsenkapsel eindringen und diese erfassen können; geschlossen
iessen sie mit glatter Spitze. Wenn die Zähne lang und stark
d, so ist das ein Vortheil. Beim Schliessen aber muss das In-
| trument glatt sein, damit es nicht in der Iris oder am Wundrande hängen
Arch. d’opht.
blei \ `
&ibt oder an ihnen die Spitze hin- und herreisse«. Herrnbeiser.
Für Abschnitt IV—VII Reterent
Dozent Dr. St. Bernheimer, Wien.
IV. Anatomie.
errien, Felix. Röcherches sur la structure de la
ire et l’origine des Fibres de la Zonula de Zinn.
B. XVIII. No. 9.
689,
)Schweigger benutzt solche schmale Messer schon länger als 25 Jahre.
146 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
660. Pergens. Les dépots pigmentaires dans la con-
junctive des n&gres. Soc. Belge d’ophtalm. 30. Avril 1898. Annıl.
d’ocul. T. CXX, p. 42.
661. Nuel et Benoit. Des Espaces Iymphatiques de liris
du chat. Soc. Belge d’opht. 30. Avril 1898. Annal. d’osul. Bd. CXX, p. 43.
662. Widmark, J. Ueber die Lage des papillomakularen
Bündels (früher schwedisch veröffentlicht). Mittheilungen aus dem Karol.
Med. Chirurg. Institut zu Stockholm. Stockholm-Jena 1898.
663. Elschnig, A. Ueber Bau und Funktion des Ciliar-
muskels. Wiener med. Presse 1898, No. 22 und 23.
664. Schonte, G. J. Vena verticosa im hinteren Bulbus-
theile. A. v. Graefe’s Arch. f. Ophthalm. Bd. XLIV, 2 p. 357.
665. Bernheimer, St. Experimentelle Untersuchungen
über die Bahnen der Pupillarreaction. Sitzungsbericht der Kais.
Akad. d. Wissenschaften in Wien. Mathem.-naturw. Classe, Bd. CVII
Abth. 3. Mai 1898.
Aus der Arbeit von Terrien (659), welcher an der Hand mehrerer
Abbildungen den Bau des pars ciliaris retinae, sowie den Ursprung der
Zonulafasern erörtert, sei folgendes hervorgehoben: Der Ciliartheil der
Retina besteht aus nur zwei Zellenschichten und den Stützfasern. Die
äussere Schicht bilden die Pigmentzellen der Retina, welche auf der sich
über die Ora serrata hinaus fortsetzenden Lamina vitrea der Chorioidea liegen.
Die andere ist die Schicht der hellen Zellen, welche die Fortsetzung der
inneren Körnerschicht bilden. Diese hellen Zellen sind auf dem flachen Theil
der pars cil. ret. sehr hoch und cylindrisch und an den Ciliarfortsätzen mehr
cubisch. Die Stützfasern, welche aussen auf der Glasmembran der Chorioidea
haften, durchdringen die beiden Zellenschichten, endigen innen zu einen
Theil mit breiter Basis und bilden durch ihre Vereinigung an Stelle der
verloren gegangenen eine membr. limitans interna; zum anderen Theil aber
treten sie zwischen den einzelnen Zellen der Vertiefungen und Falten der
Ciliarfortsätze hervor als feinste Fasern, welche sich zu kleinen Bündeln
vereinigen, welche in die Zonulafasern übergehen. Letztere bilden
somit die eigentliche Fortsetzung der Stützfasern. Die Zonulafasern, welche
alle in dem Ciliartheil der Retina und zwar etwas nach vorne von der Un
serrata entspringen, gehen zum grössten Theile zur Linse, einige geben zur
membr. hyaloides und andere verbinden einzelne Stellen der Ciliarfortsätze
miteinander. Man kann die Zonulafasern als die enorm verlängerten
Müller’schen Stützfasern betrachten. Dieselben wären dann ectodermischen
Ursprungs. Embryologisch ist die Frage noch nicht zu lösen, doch spricht
auch hier vieles gegen die bisberige Annahme der Entstehung aus dem
Glaskörper. v. Mittelstaedt.
Pergens (660) findet das Pigment des bei den Negern die Hornhaut
umgebenden dunklen Ring in den Basalzellen des Epitheliums und bis in die
wë dereen ` A ab tg
Fran EEE gg ro em —
IV. Anatomie. 147
oberflächlichen Zellen der Epithelschicht. Ihm gegenüber hält Venneman
an seiner Angabe fest, dass das Pigment sich in den Sternzellen befindet,
welche zwischen den Epithelzellen vorkommen, dies sei ebensowohl für die
Neger als für die Caucasier der Fall. Sulzer.
Widmark (662) hatte Gelegenheit einen Fall von retrobulbarer
Neuritis (Tabaksamblyopie) anatomisch zu untersuchen. Er konnte das
degenerirte Bündel durch den ganzen Tractus opticus verfolgen und seinen
Eintritt in das Corp. genic. extern. constatiren. Die Lage des Bündels bis
mnm Chiasma war die aus früheren Untersuchungen genau bekannte. Im
Chiasma liegt das Bündel derart und zwar dorsomedial. Weiter oben rückt
& allmählich nach aussen. Am Anfange des Ped. cerebri erreicht es mit
seinem äussersten Theile den oberen äusseren Rand des Tractus. Etwa der
Mitte des Pedunculus entsprechend zieht es sich wieder etwas vom äusseren
Rand weg, jedoch unter "Beibehaltung einer deutlich lateralen Lage in
Berührung mit der Gehirnsubstanz. Diese Lage behält es fast unverändert
m ganzen hinteren Abschnitt des Tractus. Im vordersten Theil des Ganglion
enic, extern. liegt es fortwährend dorsolateral. Weiter konnte das Bündel
ucht verfolgt werden. — Die Degeneration war gleich vor dem Canalis
Wim am stärksten ausgesprochen, was gegen die Auffassung der In-
"ticationsamblyopie als eine primäre Krankheit der Ganglienzellenschicht der
Retina mit secundärer einfacher Atrophie des Bündels (Nuel) spricht.
Dalen.
Schonte (664) beschreibt kurz das Vorkommen einer Vena vorticosa
am unteren Bulbustheile, das Gefäss welches durch den Druckversuch sicher
SR erkannt wurde, reicht bis an die temporale Grenze der Papille heran,
See Sle eine temporal gelegene atrophische Stelle der Chotioiden. durch:
Eege (progressive Myopie). Aeste dieses ee E sen im fast
Se osen Theile des Augenhintergrundes weit bis in die Peripherie ver-
Bernheimer (665) hat durch anatomische Untersuchungen am
nalen Gehirne des Menschen und durch künstliche Atrophie am Affen
"atomischen Beziehungen zwischen Schnerv und Oculomotoriuskernen
KEN Ges Ergebnisse dieser Studien sind in einer später zu referirenden
diene a D Graefe’s Arch., Bd. XLVII, 1). Im Anschluss an
Gen e hat er noch physiologische EE am lebenden Affen
<hneidungen ie antero-posteriore Durehschneidung es. und Durch-
dis Or es einen Tractus hinter dem chiasma, me Thiere überlebten
Sücht Deg und konnten des öfteren bezüglich E Fupillarreaction unter
la a (Beschr, der Ver, Operation s. Original). Die Ergebnisse
teilweise Een folgende: 1) Die Sehnervenfasern verlaufen im Chiasma
euzt. 2) Auch die, die Pupillarreaction vermittelnden Seh-
dervenf,
asern i D $ =
ui (Pupillarfasern) verlaufen im Chiasma gekreuzt. Die Fasermasse
Marbericht über das
embry
die a
studi
Jahr 1898 zum Archiv für Augenheilkunde, XI
Ä
148 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
ist gleichmässig vertheilt. Jedes Auge ist mit dem Sphynecterkern derselben
Seite und dem der entgegengesetzten Seite durch Sehnervenfasern verbunden.
3) die theilweise gekreuzten Pupiliarfasern durchziehen mit den theilweise
durchkreuzten Sehnervenfasern den ganzen Sehstiel und biegen erst in der
Gegend der Corpora geniculata gegen die Mittellinie ab, um die im vorderen
Vierhügel unter dem Aquäductus gelegenen Spbincterkerne zu erreichen.
4) Ausser dieser Verbindung jedes Auges mit beiden Sphincterkernen durch
die theilweise gekreuzten Fasern besteht noch ein zweiter Zusammenhang der
beiden Augen mit den Spbincterkernen durch eine centrale Verbindung:
diese centrale Verbindung wird vermittelt durch die dentritisch verzweigten
Ganglienzellenfortsätze (Golgifärbung) der dicht neben einander liegenden
Sphincterkerne.
V. Physiologie.
666. Bietti, Amilcare. Di un unovo metodo per riconos-
cere le alterazioni del senso cromatico. Annali di ottalm. fast.
I, II. 1898.
667. Pascale, A. Il senso cromatico dell’ occhio umano.
Gjonale medica del R. Esercito N. 9, 1898.
668. Widmark, J. Ueber die Grenze des sichtbarer .
Spectrums nach der violetten Seite. (Früher schwedisch veröfent-
licht). Mittheilungen aus der Augenklinik des Karol. Med. Chirurg. Instiiutes
zu Steckholm,. Jena 1898. d
669. Brewer, E. P. Homonyme Torsion einer bisher noch
unerkannten Stellung der KNetzhautmeridiane. Ophthalnie
Record. September 1898.
670. Charpentier. Vision entoptique et sensibilité dans
la tache jaune. Acad. des sciences 13. Juin 1898. Ann. d’ocul. T. CXI
p. 56.
avec le sens de l’excitabelitè retinienne. Ann. d'Ocul. T. csi |
p. 98. aa
672. Druault, A. Sur la production des anneaux colores
autour des flammes. Description d'un anneau physiolog!qt®
Arch. d’ophthalm. T. XVII, No. 5, p. 312.
673. Dunn, J. Some remarks upon physiological diplo-
pia at a distance at the periphery of the field. Arch. f. oi
Vol. XXVII, 2, p. 193. |
674. Furner, D. F. Experiments on the produetions of $
complementary color sensations. Brit. med. Journ. Sept. 1835.
pe m mw
P. 777.
675. Snellen. Bepaling der projectie of localisatle!
van het oop. Nederl. Oogheelkundige Bydragen Afi. 6, 1898.
676. Salomonsohn, H. Ueber Lichtbeugung an Hort
haut und Linse (Regenbogenfarbensehen). Arch. f. Anatomie H.
Physiol. Phys. Abth. 1898.
671. Pergens. Le chaos de la rétine et ses ne
V. Physiologie. 149
677. C. Hess. Ueber den Einfluss, den der Berechnungs-
index des Kammerwassers auf die Gesammtrefraction des
duges hat. Zehendender’s klin. Monatsbl. f. Augenheilk. XXXVI, p. 274.
678. Hess, CG Bemerkungen zur Accommodationslehre.
å. v. Graefe’s Arch. f. Ophth. (Ig. XLIV) Bd. XLVI, 2, p. 440.
679. Hess, C. und Heine, L. Arbeiten aus dem Gebiete
der Accommodationslehre. IV. Experimentelle Untersuch-
ungen über den Einfluss der Accommodation auf den intra-
ocularen Druck nebst Beiträgen zur Kenntniss der Accom-
modation bei Säugethieren. A. v. Graefe’s Arch. f. Ophth.
(lę. XLIV), Bd. XLVI, 2, p. 243. |
680. Heine,L. Das Verhalten des intraocularen Druckes
bei der Accommodation. Nach experimentellen Unters. von C. Hess
und L, Heine) Centralbl. f. Physiol. Bd. XII, Nr. 13.
H Guillery. Ueber intermittirende Netzhautreizung
bei bewegtem Auge. Arch. für d. ges. Physiologie, Bd LXXI, 1898.
682, Guillery. Ueber die Schnelligkeit der Augen-
bewegungen, Arch. für d. ges. Physiologie Bd. LXXIII.
683. Gernert, R. Das Verhalten der Augen im Schlaf.
ang-Dissertat. Berlin 1898.
684. Fridenberg. Ueber Wahrnehmung der Farben.
\er-Yorker medic. Wochenschr. Bd. X, No. 3.
, 65. Adler, H. Bemerkungen zur Farbenstiftprobe.
ne Methode zur Untersuchung der Farbenblindheit).
ur Wahrnehmung der Priorität mitgetheilt.
: 6&6. Steffan, Ph. Entstehung und Entwicklung der
Mesorgane und Sinnesthätigkeiten im Thierreiche. (Drei
Mplär-wissenschaftliche Vorträge, gehalten in der Senkenberg’schen
Wurforschenden Gesellschaft). Bericht der Senkenberg’schen Gesellschaft
n Frankfurt a, M. 1898.
T 687. Knies, M. Ueber eine häufige, bisher nicht be-
"rte Form von angeborener Violettblindheit und über
pa Anom alien überhaupt. Arch. f. Augenheilk. Bd. XXXVII, 3,
ben,
rei
bei 688, Knies,M. Ueber die Farbenstörung durch Santonin
keilk, Malem.und anormalem Farbenvermögen. Arch. f. Augen-
wde Bd. XXXVII, 3, p. 252.
689. Topolanski, A. Das Verhalten der Augenmuskeln
ine, Caler Reizung. Das Coordinationscentrum und die
Areh für coordinirte Augenbewegungen. A. v. Graefe’s
' | Ophthalm. (Ig. XLIV) Bd. XLVI, 2, p. 452. |
Er Triepel, H. Ueber Decentriren bisphärischer
A. v, Graefe's Arch. f. Ophth. (Ig. XLIV) Bd. XLVI, 2, p. 384.
Voeste, H. Messende Versuche über die Qualitäts-
en der Spektralfarben in Folge von Ermüdung der
Zeitschr. f. Psych. und Physiol. d. Sinnesorg., Bd. XVIII, 4,
"` zwë:
' beie
691.
Netzhaut
P. 257, `
Al
150 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
692. Wundt, W. Die geometrisch-optischen Täusch-
ungen. Leipzig 1898, B. G. Teuben’s Abhandl. d. mathem.-plıys. Classe
Bd. XXIV. 1898 der Königl. Sächs. Gesellschaft der Wissenschaften.
Bietti (666) hat bei der Unzulänglichkeit anderer Apparate, aus der
grossen Zahl derer besonders das Stereoscop von Tuwue und ein Apparat von
Hernig »zur Untersuchung einseitiger Farbenstörung mittelst binocularen
Farbengleichungen«< erwähnt und beschrieben werden, einen Appararat von
Gaudenzi modifizirt, mit welchem er kleine Scotome und geringe Defecte
des Farbensiunes, central und peripher erkennen kann. Ganz kurz ist das
Prinzip des Apparates, dass jedem Auge getrennt ein Beobachtungsobjec
gegeben wird, welche (mittelst Spiegelstellung) beide Objecte in einem Punkt
localisirt werden, und dort bei verschiedener Färbung des einzelnen eine
Schwächung der Farbenperception des einen Auges verrathen werden. Zum
Schluss fügt B. die Beobachtuug von 3 Fällen hinzu, wo sehr genaue
Diagnosen paracentraler Farbenscotome gemacht werden. Krahnstörer.
In Betreff der Empfindlichkeit der Netzhaut für ultraviolette Strahlen
giebt es nach Widmark (668) mehrere einander widersprechende Ansichten.
Donders z. B. fand bei seinen Untersuchungen die Netzhaut für die ultra-
violetten Strahlen ganz unempfindlich, während Mascart dagegen der Retins
eine grosse Empfindlichkeit für diese Strahlen zuschreibt. Verf. erörtert
eine Reihe Versuche, welche er im Physiol. Laborat. in Stockholm mit einem
von B. Hassselberg construirten Gitterspectroscop ausgeführt hat. Zuerst
wurden 59 Individuen zwischen 9 und 74 Jahren untersucht. Dabei wurden
folgende Thatsachen constatirt: Das normale menschliche Auge kann nur
einen geringen Theil der ultravioletten Strahlen auffassen. Die Grenze dë
sichtbaren Spectrums variirt bei verschiedenen Individuen, liegt aber im
allgemeinen innerhalb L—M und mehr ausnahmsweise ausserhalb dieser
Linien. Die Strahlen waren direct und nicht durch Fluorescenz wahrnehmbar.
Aeltere Individuen nehmen einen geringeren Theil der ultrav. Strahlen als
jüngere wahr. Dieser Unterschied ist bis zum 55. Lebensjahre wenig merk-
bar, danach aber deutlich und nach dem 64. Jahre sehr auffallend. Die
Grenze des sichtbaren Spectrums liegt nach diesem Alter in der Regel
innerhalb des violetten Feldes. Bei der Untersuchung einiger StaroperirteD
zeigte es sich. dass diese vielmehr von den ultravioletten Strahlen sehen
konnten. Bei einigen fiel die Grenze des sichtbaren Spectrums mit derjenigen
für die Absorption in der Hornhaut am nächsten zusammen. Uebrigens war
der violette Theil des Spectrums bei den Staroperirten beträchtlich ver-
e TTT eegen, d a Kee mmm
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rn en We N a a a a R yp es pp e" "ee ..
grössert. Die Ursache des geringen Vermögens des Menschenauges, die '
ultravioletten Strahlen wahrzunelimen, liegt also in erster Linie in der
Absorption durch die Linse. Wird die Linse entfernt, so kann ein grosser
Theil der Strahlen wahrgenommen werden. Dalen.
l
|
{
|
|
}
V. Physiologie. 151
Brewer’s (969) Studium der Netzhautmeridiane mit Hülfe seines
Torsiometers hat ergeben, dass die verticalen Meridiane im normalen Zustand
zum Horizont perpendicular und parallel stehen. Es giebt jedoch Ausnahms-
zustände, von denen er über mehrere berichtet, bei welchen diese immerhin
noch parallelen Meridiane entweder nach rechts oder nach links geneigt sind,
manchmal bis zu 6°, Dies soll uns veranlassen, die uns von Helmholtz
überlieferte Vorstellung des vertikalen Horopters zu modificiren.
| Burnett.
Charpentier (670) tritt der Ansicht entgegen, dass die Stäbchen
allein die einfache Lichtempfindung hervorbringen können, und dass die
Reizschwelle des einfachen Lichtes in der Fovea eine Farbenempfindung
hervorbringt. Durch besondere Vorsichtsmaassregeln bestimmt eine exacte
Fixation mit dem Centrum der Fovea zu erhalten und festzustellen, hat
sch Charpentier überzeugt, dass sowohl im Maculacentrum als in den
übrigen Netzhauttheilen für alle Farben die Reizschwelle eine ungefärbte
Enpfindung hervorbringt. Diese ungefärbte Empfindung wiri durch die
Zapfen vermittelt, da die Stäbchen an dieser Stelle nicht vorhanden sind.
Sulzer.
Ih einer eingehenden Studie über das Eigenlicht. der Netzhaut und
a Beziehungen zur unteren Reizschwelle weist Pergens (671) in erster
linie auf die individuellen Verschiedenheiten des Eigenlichtes hin. Pergens
“eht sein eigenes verdunkeltes Gesichtsfeld braun-schwarz mit gelb-braun
leuchtenden Streifen und Flecken übersät. Im Centrum erscheint von Zeit
N Zeit ein glänzender Punkt, der sich in unregelmässige Flecken auflöst die
ach den Gesichtsfeldgrenzen hin verschwinden. Bei einem zweiten Beobachter
dl man dasselbe centrifugale Lichtspiel, aber die vorherrschende Farbe ist
Wiot, Bei anderen Beobachter bildet sich längs der Grenzen des Gesichts-
n leuchtender Streifen der sich nach dem Mittelpunkte hin auflöst:
tales Lichtspiel. Es fragte sich ob diese Verschiedenheiten den
Samen verschiedener Intensitäten des Eigenlichtes bestimmend auf die Reiz-
Ss einwirken, Lange Versuchsreihen haben folgende EE
E H Die Reizschwelle ist für jeden der drei Beobachter verschieden.
. _eizschwelle für jeden Beobachter in sehr kurzen Zeiträumen. 3) Das
SR ist um In, und an, schwächer als die Reizschwelle. 4) Diy
® Reizschwelle ist der Unterschied zwischen der gemessenen Reiz-
ehy ; Ke
i Hs und dem Eigenlicht. 5) Die höchste gefundene Intensität des Eigen-
£ es
Werden
{eldes ej
(run
ISL schwach genug, um bei photometrischen Messungen vernachlässigt
zu können. Sulzer.
"Dani (672) beschreibt einen beim Betrachten einer Lichtquelle
Ar nur bei weiter Pupille auftretenden Farbenring, welcher unter
"schen von Grün die Spectralfarben in der Anordnung des Regen-
>` enthält und neben einer radiären Streifung hellere und dunklere
und zw
Vorha
ozen
152 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Stellen zeigt in der Art aber, dass die sich gegenüberliegenden Stellen
stets einander gleich sind. Beim theilweisen Verdecken der Pupille mit
einem Schirm, dessen Rand senkrecht steht, verschwinden die seitlichen
Theile des Ringes, während die oben und unten befindlichen Abschnitte
bleiben. Beim Vorüberführen einer stenopäischen Oeffnung dem Pupillarrande
entlang, drehen sich die beiden Ringabschnitte in gleicher Weise mit. Die
Verhalten unterscheidet diesen Ring, welcher physiologisch ist und auf
Diffraction der Linsenfasern beruht, von anderen pathologischen Ur-
sprungs. Der Ring erschien auch beim Durchdrehen durch eine menschliche
und mehrere thierische Linsen. v. Mittelstaedt.
Die Doppelbilder, welche bei externer seitlicher oder verticaler Blick-
bewegung beider Augen auftreten, sind nach Dunn’s (673) Untersuchungen
in den unteren Quadranten gleichnamig, in den oberen gekreuzt. Ausnalımen
von dieser Regel werden gewöhnlich durch Störungen des Muskelgleichgewichts,
Esophorie resp. Exopherie bedingt. Abelsdorf.
Turner (674) beschreibt ein Experiment von Bidwell. Es besteht
aus einer rotirenden Scheibe mit schwarzer Oberfläche, der ein offener Raum
folgt, durch welche die Farbe gesehen wird, hierauf folgt ein weisses Feld.
auf welchem der dauernde Netzhauteindruck gesehen wird. Bei einer be-
stimmten Drehungsgeschwindigkeit wird nicht die ursprüngliche Farbe sondern
nur die Complementärfarbe gesehen. Werner.
Salomonsohn (676) hat in einer exacten Untersuchung das ver-
schiedenartige Regenbogenfarbensehen studirt. Auf die Einzelheiten kann
hier nicht eingegangen werden, wir müssen uns begnügen die Schlussfolgerungen
anzuführen. Das Phänomen des Regenbogenfarbensehen bei Conjunctivitis ist
nur eine Steigerung der physiologischen Farbenerscheinung von Lichtquellen:
es entsteht durch Diffraction des Lichtes an zelligen Elementen, absterbenden
Epithelzellen, Schleimkörperchen etc. an der Hornhautoberfläche. Die ver-
schiedenen dabei wahrnehmbaren Farbenkreise mit spectraler Farbenanordnung
sind nicht als Beugungspectra verschiedener Ordnung eines Gitters zu be:
trachten, sondern als erste Spectra differenter Gitter. Die vorläufig noch
nicht exact durchzuführende Berechnung der Gitterconstanten muss berück-
sichtigen: Den Einfluss der Hornhautkrümmung auf die Form des Gitters:
die Veränderung der Beugungswinkel durch die Brechung im Auge; den
Brechungsindex der Augenflüssigkeit, welcher in der Diffraction vor sich geht.
und der Einfluss der Projicirung des Netzhautbildes nach aussen. Das Regen-
bogenfarbensehen bei Glaucom ist wahrscheinlich identisch mit dem auch bei
cataractösen und gesunden Augen mit erweiterter Pupille vorkommenden, ZU-
erst von Donders beschriebenen Farbenpbänomen. Die Donders'schen
Ringe beruhen auf Diffraction an einem regelmässigen Spaltgitter in radiärer
Anordnung um einen unwirksamen Kern. Dieses Gitter ist wohl in der
Corticalis der Linse anzunehmen.
me ff un
mm eo ie gilt Te LEE EE ee Zu er
V. Physiologie. 153
Guillery (681) untersuchte die Veränderungen, welche die Bilder
von intermittirend durch eine rotirende Scheibe beleuchteten Ausschnitten bei
Bewegungen der Augen zeigten. Die Versuchsanordnung muss im Originale
nachgesehen werden. Es fand sich, dass die Zahl der in Folge von inter-
mittirender Beleuchtung entstehenden Eindrücke bei Wendung des Auges
Dach aussen grösser war als bei Innenwendung; das war an seinem linken
Auge am auffallendsten. Bei senkrecht über der Scheibenaxe stehender
Oefnung waren die Eindrücke bei Wendung seines Auges (linken) von 40° rechts
nach 40° links und umgekehrt, schätzungsweise auf 10 bis 12 respective
6 bis 7. Dementsprechend waren auch die Abstände der Einzelbilder das
Ti Mal geringer als das andere Mal. Es wurde eine grosse Anzahl von
Versuchen angestellt, wobei verschieden geformte Blendungsöffnungen in Ver-
wendung kamen. Die dabei beobachteten Veränderungen erklären sich aus
ser Analyse der in Betracht kommenden physikalischen und physiologischen
Vorgänge. Bezüglich der Verschiedenheiten in der Schnelligkeit der Augen-
bewegungen ergiebt sich aus den angestellten Versuchen (s. O.), dass die
Schnelligkeit der Innenwendung gegenüber der Aussenwendung überwiegt, be-
sonders wenn die conjugirten Muskelpaare in Betracht gezogen werden. Die
Contraction des rechten Rectus internus ist schneller als die des linken und
umgekehrt, Es treten aber auch Unterschiede an jedem Auge, besonders am
linken auf, welche auch durch die grösste Anstrengung des Rectus externus
ticht ausgeglichen werden können. Gegen Ende der Excursion verlangsamt
sich die Bewegung des auswärts gewendeten Auges. Desgleichen finden sich
Se bei Verticalbewegungen deutliche Unterschiede der betheiligten Muskel-
sungen,
Guiller y (682) hat in einer zweiten Untersuchung den Versuch ge-
SE Geschwindigkeit der Augenbewegung direct zu messen und den
ae seiner früheren Arbeit angedeuteten Unterschieden in der Schnellig-
nn Augenbewegungen einen numerischen Ausdruck zu geben. Ueber
a: ung des Versuches s. O. S. 98. Aus den Versuchen a am tabel-
ro Zusammenstellungen der numerischen Werthe ergiebt sich die
Pa S dass, wenn man die Verhältnisse auf der ganzen Strecke betrachtet,
a Auge von der Innenwendung bis zur aus um naung oder um-
on renlaufen kann, Veränderungen in der Schnelligkeit BE Bewegung
SS S Wée dem Willen nicht BEE sind. Es gelingt niemals
a S Anfangs- und erst recht nicht für die Eindstrecken, selbst bei
welehe de nergie der ee jene EECH zu ERREICHEN,
langen Mi nn der Bahn entspricht Es ist Verf. bisher noch nicht ge-
aan ersuche Bor auf andere Personen AU-ZUN MINEN: Eine sel,
ja man = der Ergebnisse erscheint; Ga vorläufig noch wicht zulässig,
Verhältnisse. nicht einmel mit Sicherheit behaupten, dass die gefundenen
auch für den normalen Gebrauch der Augen Gültigkeit haben.
154 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Es ist vielfach versucht worden, eine an sonst emmetropischen Augen
auftretende Kurzsichtigkeit auf Erhöhung des Brechungsindex des Kammer-
wassers zu beziehen. Hess’s (678) daraufhin angestellten Berechnungen und
Ueberlegungen führten ihn zum Ergebniss, dass Erhöhung des Kammerwasser-
index von dem normalen Werthe (1,3365) auf 1,377 in einem emmetropischen
Auge nur eine Myopie von 1,7 D. hervorruft und dass Erhöhung des Index
auf den Werth 1,42 erst eine Myopie von 5,3 D. zur Folge hat. Daraus
ergiebt sich die praktisch vielleicht nicht ganz unwichtige Folgerung, dass
die vorübergehenden Myopien wohl sicher nicht, oder nur zu einem ver-
schwindend kleinen Theile auf Erhöhung des Kammerwasserindex bezogen
werden können. Denn zur Erzeugung einer Myopie von 1,5 D. bis 2.0D.
müsste der Kammerwasserindex dem Hornhautindex gleichkommen, beziehungs-
weise sogar höher als dieser werden, was in Wirklichkeit wohl kaum vor-
kommt.
In Friedenbcerg’s (684) Vortrage gelangt die Farbenwahrnehmung
in klarer Uebersicht zur Besprechung; im Schlusssatze wird die Young-
Helmholtz’sche Theorie gegenüber derjenigen Hering’s als vollkommen
ausreichend zur Erklärung aller Erscheinungen angeführt.
Hess und Heine (679) haben an verschiedenen Thieren (Hund,
Katze, Kaninchen, Affe) Versuche angestellt, indem sie theils durch Reizung
vom Ganglion ciliäre aus, theils durch directe Reizung von der Sclera aus
Ciliarmuskelcontractionen auslösten. Sie beobachteten dabei die Accommodations-
vorgänge und stellten in geeigneter Weise (s. O.) Messungen des intraocularen
Druckes an. Darnach konnte festgestellt werden, dass die Accommodations-
fähigkeit bei Hunden, Katzen und Kaninchen im Vergleiche zu jener beim
Menschen nur rudimentär entwickelt ist. Sie entspricht auch bei jungen
Thieren im Durchschnitte nur einer Accommodationsbreite von 1,0 bis 3,0 D.
Die Accommodationsfähigkeit bei den untersuchten Affen entsprach im Durch-
schnitt einer Breite von mindestens 10 bis 12 D. Ebenso gross etwa ist sie
bei Tauben. Die mit nachweisbarer Refractionserhöhung einhergehende Con-
traction des Ciliarmuskels hat weder bei Hunden und Katzen, noch bei Affen
und Vögeln irgend einen messbaren Einfluss auf die Höhe des intraoculären
Druckes. Der Einfluss des Sympathicus auf die Accommodation liess sieh
bei diesen Versuchen nicht nachweisen. Die durch elektrische Reizung her-
vorgerufenen Aenderungen der Pupillenweite hatten keinen Einfluss auf die
Höhe des intraoculären Druckes. Im menschlichen Auge hat auch maximale
Contraction des Ciliarmuskels nicht den geringsten nachweisbaren Einflus
auf die Circulation in den sichtbaren Netzhautgefässen.
Knies (687) hat schon früher (d. Ar. Bd. XVII) eine Farbenanomalie
beschrieben, bei welcher ohne sonstige Störung für alle übrigen Spectral-
farben die Empfindung für Violett fehlt. Aus der genauen Untersuchung
seines Violettblinden nach verschiedenen Methoden und ganz besonders mit
VI. Refractions- und Accommodations- Anomalien. 155
dem vom Verfasser angegebenen Chromoskop (s. d. Ar. Bd. XXXVII, 3) er-
gaben, dass ausser der allgemein bekannten Anomalie des Zweifarbensehens
es noch eine weitere häufig vorkommende angeborene Farbenanomalie gebe, .
deren auffälligstes Symptom Blindheit für Violett sei, während die übrigen
Spectralfarben richtig unterschieden und erkannt werden. Bei dieser Farben-
anomalie sind demnach mindestens drei Grundfarben vorhanden ; dieselbe
stebt somit in Widerspruch sowohl mit der Helmholtz’schen, als mit der
Hering’schen Farbentheorie. Die im Chromoskop zur Erscheinung kommenden
Farben sind als »Grundfarben« für das betreffende Individuum anzusehen.
Dieselben sind im einzelnen Falle verschiedene, sogar zeitweise bei dem gleichen
Individuum, z. B. wenn dessen Sehnerv erkrankt. Verf. unterscheidet von
angeborenen Farbenanomalien bei sonst normalem Augenbefund 1. zwei Formen
nit nur zwei Grundfarben: Gelb-Blausehende und Orange-Blausehende (nach
Helmholtz Roth- und Grünblinde, nach Kries Protanopen und Deuteranopen,
nach Hering Rothgrünblinde), 2. eine Form mit ebenso vielen Grundfarben
wie beim Normalfarbensehenden, mit vorhandener »Blindheit für Violett«.
Die Einschränkung ist dabei am langwelligen Ende des Spectrums mindestens
ebenso bedeutend der Wellenlängenzahl nach, als die am kurzwelligeu Ende.
Ale diese 3 Formen sieht Verf. an als Zurückbleiben auf einer früheren
Stufe der Entwickelung des Farbensinnes, Dieser entwickelt sich im extrau-
terinen Leben in umgekehrter Art wie die Rückbildung desselben bei Seh-
“rvenleiden vor sich geht. Die 3 angeborenen Farbenanomalien sind die drei
Hauptetappen in der Entwickelung des Farbensinnes. Zwischenstufen werden
obl auch gelegentlich zur Beobachtung kommen, sind aber jedenfalls seltener.
VI. Refraetions- und Accommodationsanomalien.
693. Trombetta. E., La determinazione dell’astigmatismo.
Journale medico del R. esercito 1898, Nr. 4.
K 694, Widmark, J., Statistische Untersuchungen über die
"2sichtigkeit (früher schwedisch veröffentlicht). Mittheilungen aus
e Augenklinik des Karolin. Medic. Chirurg. Institutes zu Stockholm.
tna 1898,
a Wiljamowitsch, Vereinfachung der skiaskopischen
tho
Kar. de der Refractionsbestimmung. Wojenno-Medic. Journ. 1898,
"SUSE. (Nichts neues.)
Mro 230: Demidowitsch, B. B., Ein Fall falscher hochgradiger
Ele SS Wojenno-Medico-Journal 1898, August. (Durch längeres Tragen
` Concavgläser hatte Patient sich angewöhnt. die Myopie zu simuliren.)
€ CR á .
refran Wisser, S, Wyziging van myn toestel ter objective
D 1e € B E H m. © VM e S ` ` y
AXX VIN, p sPaling van liet oog. Gen. Tydschrift voor Nederl. Indie
156 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
698. Guttmann, E., Doppelte Refraction auf einem Auge
in Folge von Kern-Sclerose. Centralbl. f.. pract. Augenheilk. XXVI,
p. 193.
699. Scheffels, O., Zur Casuistik der Dauererfolge in der
operativen Behandlung der Kurzsichtigkeit. Zehender's
klin. Monatsbl. f. Augenheilk. XXXVI, p. 337.
Trombetta (693) giebt eine Statistik von Martin, nach welcher
ein sehr hoher Prozentsatz aller Augen mit Astigmatismus behaftet ist. Nach
einem kurzen Ueberblick über den heutigen Stand der Lehre vom Wesen
des Astigmatismus, geht Trombetta zur kritischen Besprechung der zur
Prüfung des Astigmatismus üblichen Methoden über, von welchen nach seiner
Erfahrung an der Spitze steht das Ophthalmometer von Schiötz-Javal,
besonders was Schnelligkeit, Genauigkeit und Bequemlichkeit anbetrifft. Für
schwächste Grade des Astigmatismus ist die Skiaskopie die sicherste Methode,
und die ophthalmoskopische Bestimmung als Controlle sollte nach Trombetta’s
Ansicht immer nebenbei noch vorgenommen werden Krahnstöver.
Aus früheren Untersuchungen von Widmark (694) und anderen geht
hervor, dass die Myopie in Schweden relativ häufiger unter der weiblichen
als unter der männlichen Schuljugend vorkommt. Um die Frequenz der
Kurzsichtigkeit bei den beiden Geschlechtern im allgemeinen beurtheilen zu
können, hat Verf. jetzt die Aufzeichnungen über 4000 private und 10000
poliklinische Patienten zusammengestellt. Unter den ersteren fanden sich
1298 kurzsichtige Augen (16,22°/,), wovon 635 auf weibliche und 663 auf
männliche Individuen kamen. Bei einer Kurzsichtigkeit von 1—4 D. waren
die Männer überwiegend, bei 5 D. zeigten die beiden Geschlechter dieselbe
Zahl. während über 5 D. mehr Frauen als Männer vorkamen. Unter den
poliklinisch behandelten Fällen war die Zahl der kurzsichtigen Augen 472
(2,30°/,), von denen 239 männlichen und 233 weiblichen Individuen at
gehörten. Da indessen die Gesammtzahl der männlichen Patienten grüsse
war, sind die relat. Proz. 2,01 für die männlichen und 2,86 für die weib-
lichen Individuen. Bei 1—4 D. überwiegen die Männer, bei 5D. ist die
Zahl der Frauen grösser und der Unterschied wächst mit dem Grade der
Myopie. Dass auch die höheren Grade der Myopie, die also bei Fon?
häufiger angetroffen wurden, in den meisten Fällen durch Nahearbeit hervor-
gerufen werden, schliesst Verf. daraus, dass nicht nur die Kurzsichtigkeit in
allgemeinen, sondern auch die Grade über 9D. viel häufiger unter den
privaten als unter den poliklinischen Patienten vorkamen. Die Nahearbeit
dürfte bei der weiblichen Schuljugend dadurch eine grössere Ueberanstrenguns
des Auges herbeiführen, dass die Schularbeit bei den Mädchen als ein Plus
zu ihren anderen weiblichen Beschäftigungen, die ihrerseits auch eine al-
Strengende Nahcarbeit beanspruchen, hinzukonmmt. Dalen.
"en
VII. Muskeln und Nerven. 157
VII. Muskeln und Nerven.
áni i trabisme
700. Panas. Pathogénie et traitement des s
fonctionnel dit concomitant. Arch. d’opht. T. XVIII. 7, p. 401.
101. Sins Woodhead. Postdiphtherial paralysis. Brit. med.
Journ. Sept. 1898, p. 593. '
702. Percival, A.S. A case of acquired nystagmus. Brit.
med. Journ. June 1898, p. 1583.
103. Priestley-Smith. Tenectomy for strabismus. A sim-
plified operation. Ophth. Review Vol. XVII, p. 101.
04. Fitzgerald, P. Some abnormalities of the ocular
muscels. Brit. med. Journ. 1898, p. 699.
705. Bardelli, L. Sulla cura ortottalmica dello un
(Curiosità storiche). (Historischer Aufsatz.) Annali di ottalm. I, II, e
706. Landolt. Remarques sur l’avancement musculaire.
ànn. d'ocul. T, CXX, p. 123.
107. Galezowski. Du nystagmus et de sa valeur en patho-
logie. Rec. d’oph. 1891, p. 390.
1 i la cure du
108. Vignes. Sur avancement répété dans \
strabisme. ` Soe. franc. d’opht. Session ann. 1898. Ann. d’ocul. T. CXX,
p. 359,
709, Snellen, H. sr. De operatioire behandeling van
rabisme. Nerderl. Oogheelkundige Bydragen. Afl. 6, 1898.
110. v. Fragstein und Kempner. Ophthalmoplegia exterior
completa mit Paralyse des Augenfacialis. Deutsche med. Wochen-
sirit 1898, No, 35.
1. Dautzburg, N. Ueber angeborene Beweglichkeits-
cte des menschlichen Auges. Inaug.-Diss. Greifswald 1897.
112. Schoute, G. J. Abnorme Augenstellung bei excentrisch
Belegener Pupille. Zeitschr. f. Psych. u. Phys. d. Sinnesorg. Bd. XVIII,
+ p. 268,
113. Stock, W. Ein Fall von periodisch recidivirender
°motoriuslähmung. Inaug.-Diss. Tübingen 1898.
defe
Ocal
Da der concomitirende Strabismus, wie Panas (700) ausführt, eine
Onelle Störung der Convergenz fast immer peripheren Uroprungs dar-
' 50 muss auch die operative Behandlung sich stets auf yore Augen
"Strecken, Panas empfiehlt dieselbe bereits im Alter von 7 bis 9 Jahren,
“bald eine friedliche Behandlung erfolglos gewesen ist. Er giebt der beider-
functi
stellt
*itgen Rücklagerung den Vorzug vor der Vorlagerung, welche er nur
` starkem Divergenzschielen mit der Rücklagerung verbindet, und fürchtet
selb Wë
`t bei geringen Schielgraden von 10—15° cine Ucbereorrection ment,
AS Operirt in Narcose und dehnt den Muskel, bevor er ihn durchschneidet
Ge dem unter die Sehne geführten Schielhaken, indem er das Auge u
© Weit nach aussen rollt, dass der innere Hornhautrand die äussere
mmissu leicht erreicht. Auf diese Dehnung, die er früher in der jetzt
158 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
als irrig erkannten Annahme einer Muskelcontractur machte, legt er besonderes
Gewicht. — Unter 210 Fällen von Convergenzschielen war die Schielstellung
180 mal sofort beseitigt, während in 30 anderen noch eine gewisse Con-
vergenz bestand, in keinem aber eine Divergenz auftrat. Zum Schluss giebt
Verf. einen kurzen Ueberblick über die hauptsächlichsten im Laufe der Zeiten
auf einander gefolgten Anschauungen über die Entwickelung und die Behand-
lung des Schielens. v. Mittelstaedt.
Die Arbeit von Woodhead (701) behandelt des Längeren diphtherische
Lähmungen im Allgemeinen. Die Hauptzahl der Augenmuskellähmungen trat
zwischen dem 4. und 17. Tage ein, keine vor dem 4., eine sogar erst am
21. Tage. Verf. war befriedigt, dass das Antitoxin nicht die Fähigkeit
hatte, Lähmungen selbstständig zu erzeugen. Werner.
Percival’s (701) Patient bekam verticalen Nystagmus, nachdem er
die Augen die Seiten eines grossen Buches auf und ab bewegt hatte. Es
bestand leichte Hemeralopie. Das Arbeitszimmer war gut beleuchtet.
Werner.
Smith (703) macht längs des unteren Randes der Sehne einen
horizontalen Einschnitt, nimmt dieselbe auf einen Haken und fast sie dam
hinter dem Haken mit einer Klemmpincette. Der letztere wird dann zurück-
gezogen und Conjunctiva und Sehne vor der Pincette durchschnitten. Die
centrale Nadel der Naht wird in der gewöhnlichen Weise durch die Con-
junctiva und Sehne hinter der Pincette durchgezogen, dann wird das in der-
selben eingeschlossene Stück abgeschnitten. Bevor die Nähte nach vorn gë-
zogen werden, wird der vordere Sehnenstumpf und die oberflächlichen Lagen
der Sclera unterminirt. Werner.
Bei einem 26jährigen Manne erstreckte sich, wie Fitzgerald (704)
ausführt, in der linken Orbita ein muskulärer Ausläufer von dem sehnigen
Ursprung des Rectus extern. nach innen und verschmolz mit dem Centrum
des Rectus intern. In beiden Augenhöhlen ging von dem sehnigen Ursprung
des Levator palpep. sup. ein Ausläufer nach innen unter den Obliquus sup.
und spaltete sich in zwei Theile, von welchen der eine mit der vorderen
Seite des Levator verschmolz, der andere am Stirnbein unter und vor der
Trochlea inserirte. Werner.
Abschnitt VIII— XII Referent:
Professor Dr. P. Silex. Berlin.
VIII. Lider.
715. Hoppe. Zur Pathogenese der congenitalen Lid-
colobome. Arch. f. Augenheilk. Bd. XXXVII, 4, p. 855 (2 Fälle.
116. Hilbert. Zur Hygiene und Therapie der Blepharitis
ciliaris. Wochenschr. f. Therapie u. Hygiene des Auges 1898, No. 39.
wu
VIII. Lider. 159
717. Cheatham, W. Sclerodermales Papillom des unteren
Lides. Ann. of. Ophth. 1898, July.
118. Ransohoff. Ein Fall von Sarcom der a
multiplen Haut- und Schleimhautsarcomen. Zehender’s e
Monatsbl. f. Augenheilk. XXXVI, p. 257.
119. Gourlay, du. Un cas d’erysipele H des
paupières rapidement mortel. Ann. d’ocul. T. CXX, p. 199.
120. Gloor, A. Ein Fall von Favus des oberen Augen-
lides. Arch. f, Augenheilk. Bd. XXV, IV, p. 358.
121. Gruder, L. Ein Fall von doppelseitigem exulceriren-
den Gumma der Augenlider. Wien. klin. Wochenschr. 1898, No. 36.
p. 830.
ER Hirschberg. Ueber die operative Hebung des infolge
vonSchläfenschuss gesunkenen Oberlides. Deutsche med. Wochen-
schrift 1898, No. 39.
123. Krieger. Trichiasis. Wochenschr. f. Therapie u. Hygiene
1898, No. 51.
124. Raehlmann. Ueber Marginoplastik zur a
tation von Lippenschleimhaut zur Beseitigung der an Pe
bei Trachom. Ber. der ophth. Ges. zu Heidelberg. cf. Arch. f. Auge
heilk, Bd, XXXVIII, 1, p. 124.
125. j nouveau procédé opératoire pour
lectropion Inflammatoire et sénile de la paupière inférieure.
gener. d’opht. T. XVII, p. 385.
126, O Note on a method of =.
DT ectropion of the lower eyelid. Brit. med. Journ. June ;
P. 1504,
T27. Steinheim. Epicanthus mit Ptosis und die Heredität.
"e. f, Pract, Augenheilk, Bd. XXII, p. 249. ER
128. H, Berger et R. Loewy. Nouveau procédé opératoire
Or Tepicanthus, Arch. d'opht. T. XVIII, No. 6, 1898, p. 453.
129, Fallows. Case of polypoid growth from a Meibomian
Brit. med. Journ. Sept. 1898, p. 620.
130, Rogman. Un cas de dégénérescence hyaline des
"2 APieres, Ann, deent, T. CXX, p. 89.
‘31. Puccioni, Ja malattia amiloide della palpebra e
SS conjunctiva. Annali di ottalm. fase. 3, 1898.
v Fst,
Hilbert (716) weist darauf hin, dass die Blepharitis ciliaris keines-
als ein unschuldiges Leiden zu betrachten ist, sondern oft zu GC
u Erkrankungen des Schorgans führt. Von den therapeutischen
h ee HE ist hervorzuheben, dass die neck lberosyd.alte au in 2
| lichte, Fällen dieser Krankheit wirkungsvoll erscheint, in den schweren abe
Neck séet durch die Quecksilberjodidsalbe ersetzt au i
X Cheatham’s (717) Falle hatte ein Manu sein unteres a GE
heissen Metallstück verbrannt. Mehrere Jahre später zeigte sich au
' |
einen
160 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
dem conjunctivalen Lidrande eine Geschwulst. Sie wurde herausgeschnitten
und erwies sich als ein sclerodermales Papillom. Burnett.
In dem Falle Ransohoff’s (718) gingen bei dem 12jähr. Mädchen
unter Arsengebrauch die Sarcombildungen an den Lidern zum grössten Theil
zurück.
Zu den in der Litteratur bekannten 4 Fällen von Favus bringt Gloor
(720) eine eigene Beobachtung. Die Uebertragung hat möglicher Weise durch
einen Insectenstich stattgefunden.
Gruder (721) beschreibt ein doppelseitiges exulcerirendes Gumma der
Augenlider bei einem 17jährigen Bauernmädchen, bei dem weder Anamnese
noch Untersuchung einen Anhaltspunkt für venerische Affection gab, das
klinische Bild jedoch Schwanken zwischen Tuberkulose, Initialsclerose und
Gumma zuliess.
Unter Sublimat-Umschlägen und »nach verhältnissmässig kurzer Zeit«
(genauere Angaben über diesen Punkt wären sehr wünschenswerth gewesen.
D Ref.!) begann das Geschwür sich zu reinigen. — Ausser dem Gumma
der Lidhaut trat auch eine Tarsitis syphilitica auf.
Hirschberg (722) hat 5mal die Birnbacher’sche Operation wegen
Ptosis nach missglücktem Suicidiumversuche ausgeführt, und zwar mit Erfolg.
Auch in anderen Fällen von Ptosis hat er so operirt. — Es sei darauf zu
achten, dass die Wimpern nicht stark auf der Cornea reiben und dass die
drei festen Nähte nicht vor dem 21. Tag herausgenommen werden.
Die Operation wirkt in doppelter Weise: durch Uebertragung der Muskel-
kraft der nicht gelähmten Stirnmuskeln auf das gelähmte Oberlid, zweitens
sichert sie die statische Erhebung desselben, da die Augenbrauengegend durch
straffere Gewebe mit dem Knochen verbunden ist.
Angelucci (725) trennt beim entzündlichen Ectropium die Haut und
den Orbicularis vom Tarsus des unteren Lides und präparirt so das untere
Lid in ein vorderes und ein hinteres Blatt. Nach dieser Dissection nimmt
das vordere Blatt von selbst seine richtige Stellung ein und der Tarsus gleitet
nach unten, wo er verbleibt ohne durch Näthe festgehalten zu werden.
Sulzer.
Robertson (726) bildet einen Lappen mit breiter Basis die nahe und
parallel der äusseren Hälfte des Lidrandes liegt und sich nach oben in einer
Curve bis nach aussen vom Canthus extern. erstreckt. Nach Ausschneidung
eines keilföürnigen Stückes aus dem Lidrande werden die Lappen dann nach
oben gezogen, bis das Lid sich in richtiger Lage befindet, und höher oben
mit Nähten befestigt. l Werner.
Steinheim (727) berichtet über eine Familie, bei der sich in 5 Gene-
rationen 15 mal die Bildung von Epicanthus und Ptosis nachweisen liess.
Borger und Loewy (728) bescitigten bei einem 16 jährigen Mädchen
einen doppeltseitigen Epicanthus durch Ausschneidung eines Hautstückes jeder-
ee Wi Ei ee -i a WE 28
VIII. Lider. 161
seits zwischen Nasenrücken und Falte, welches in der Form zweier. in einander
geschobener mit dem offenen Winkel gegen die Falte des Epicanthus gerichteten
V umschnitten worden war. Nach Anlegung der Naht war die Difformität
beseitigt. Auch halbmondförmige oder eliptische Excisionen an der gleichen
Stelle würden guten kosmetischen Erfolg bewirken. v. Mittelstaedt.
Bei einem 5öjährigen vollkommen gesunden Mann constatirt Rogmon
(730) eine starke Vergrösserung des Tarsus des linken oberen Augenlides,
die seit 20 Jahren unverändert besteht. Die Haut ist normal und verschiebbar,
ebenso die Conjunctiva. Das untere Lid und das obere Lid der entgegen-
gesetzten Seite zeigen kleinere Geschwülste derselben Natur.
Die sorgfältige mikroskopische Untersuchung ausgeschnittener Stücke
zeigt, dass es sich um hyaline Degeneration der Lider handelt. Für die sehr
detaillirte histologische Beschreibung verweisen wir auf das Original. Verf.
betont besonders den Umstand, dass trotz des langen Bestehens der hyalinen
Degeneration keine Spur von Amyloiddegeneration vorhanden ist.
Sulzer.
Nach Zusammenstellung von ungefäbr 40 Fällen aus der Literatur von
Anploiddegeneration der Lider und Conjunctiva, geht Paccioni (731) zur
Beschreibung seines Falles. über. Patientin war vor 16 Jahren (1881) von
Prof. Businelli an amyloider Degeneration des Unterlides links operirt worden,
wd die Natur der Erkrankung war auf histologischem und chemischem Wege
Camals festgestellt worden. Nach 16 Jahren grosse, dem Tarsus des rechten
Unterlides adhaerente Geschwulst, welche wieder operativ entfernt wird.
Mikroskopisch ‚besteht die Geschwulst aus Bindegewebe, welches structurlose
“sen umgiebt. Die zahlreichen Blutgefässe zeigen beträchtliche Verdickung
“= Adventitig und Media, und kleinzellige Infiltration.
Es folgt eine kurze Beschreibung des klinischen Verlaufes der Krankheit,
T sich aus den bisher beobachteten Fällen darstellt, und der häufigen
"dung mit Trachom, ohne dass jedoch P. einen directen Uebergang des
Trachoms in amyloide Degeneration annimmt, sogar für seinen Fall den
=. für das vorherige Bestehen der Amyloiddegeneration zu erbringen sucht.
j P P. die verschiedenen Theorien der Entstehung des A my Loids;
Pech ehungen der amyloiden zur hyalinen Degeneration, der verschiedenen
ügsmethoden für diese beiden Substanzen, und sucht die Erscheinungen
. Qmvloiden Degeneration der Palpebrae und Conjunctiva in Einklang zu
, Sen mit den Erscheinungen bei derselben Erkrankung anderer Organe.
i Von Vielen angenommene bacterielle Ursache stellt P. auf Grund seiner
En, Beobachtung in Abrede, wenn schon (analog langen Eiterungen und
S Fa chenden langedauernden Schädigungen des Organismus) auch für das
age chronische Entzündungen (besonders Trachom) wohl sicher prädisponirend
Tree": können, Krahnstöver.
Verhi
SE yo
" u - ö
162 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
IX. Thränenapparat.
732. Axenfeld.e Zur Histologie und Physiologie der
Thränendrüse. Ber. der ophth. Ges. zu Heidelberg, 1898. cf. Arch. f.
Augenheilk. XXXVIII, 1, p. 116.
733. Suck. Zwei Fälle selten vorkommender Durch-
bruchsstellen bei Dacryocystitis. Wiener klin. Wochenschr. 1898,
Nr.:25,
734. Businelli:. Flammare dell’ orbita consecutive&
flammone del sacco lagrimale. Clinica moderna. anno IV. No. 20.
735. Scheffels. Ueber die Anwendung der Vulpius’schen
Dauersonden. Ophthalm. Klinik, 1898. Nr. 12, p. 211.
736. Zelicka. Die Tumoren der Thränendrüse. Correspon-
denzblatt des Vereins deutscher Aerzte in Reichenberg und Umgebung, 1898.
Nr. 9.
737. Parisotti. Polipo del eanalicalo lagrimale. Bull.
della R. Accademica media di Roma. Fasc. fI—III, 1898.
738. Mitvalsky. Actinomykose du sac lacrymal. Ard.
d’opht. T. XVIII, Nr. 8, p. 508.
Suck (733) fand in der Litteratur nur fünf Fälle vor von Durchbruch
einer Dacryocystitis nach hinten mit consecutiver. Orbitalphlegmone ; in zwei
weiteren Fällen gelangten bereits nach geringfügiger Verletzung der erkrank-
ten Thränenwege Entzündungserreger in die Orbita und noch weiter in die
Schädelhöhle. Er selbst führt noch zwei eigene Fälle an in denen der Eiter
sich bei Dacryocystitis den Weg nach rückwärts bahnte. So gut auch die
Prognose quoad vitam ist, so ist sie quoad visum sehr dubiös.
Ausser durch falschen Weg beim Sondiren und durch directes Eröffnen
des Orbitalraumes bei Thränensackoperationen, kann nach Businelli (75%)
auch spontan cine Pflegmone des Thränensacks eine Orbitalpflegnone bedingen.
B. findet in der Litteratur nur sechs Fälle dieser Art angeführt, zu denen
ein Fall eigener Beobachtung kommt, in welchem der Zusammenhang zwischen
Thränensack und Orbita direct erwiesen werden konnte. Operative Heilung
mit Sehnervenatrophie. Kralnstörver.
Zelicka (736) theilt aus der Augenabtheilung des Dr. Bayer D
Reichenberg nachstehenden Fall von Tumoren der Thränendrüse mit: Bei
einem 47 jährigen Manne wurde eine circa 1!/, Jahre bestehende Geschwulst
der Thränendrüse von der Form einer Bohne und Haselnussgrösse exstirpirt.
Am Querschnitte sah man eine dicke Kapsel, die Septen in das Innere ent-
sandte. Zwischen den Septen war eine weiche Masse eingebettet. Der
histologische Befund war ein derartiger, dass man die Diagnose auf ein
Adenoma myxomatodes stellen konnte; aber an einzelnen Stellen, namentlich
am Uchbergange des degenerirten und noch normalen Drüsengewebes wart!
einzelne Zellen mit cepithelialem Charakter zu beobachten und »das muss den
e wem ge SE vm e a
berechtigten Verdacht auf ein allerdings sehr gutartig verlaufenes Carcino-
adenoma myxomatodes erwecken. < Herrnheisser.
Parisotti (737) kennt nur zwei Fälle von Polyp des Thränenröhrchens
aus der Litteratur. Dazu kommt ein Fall seiner eigenen Beobachtung, wo
ein gelappter Polyp das ganze obere Thränenröhrchen ausfüllte. Erst beim
zweiten operativen Eingriff gelang es, die ganze Masse und den dünnen Stiel
zu reseciren, Krahnstöver.
S Mitwalsky (738) sah bei einer 60jährigen, mit Thränenfisteln be-
hafteten Magd, eine ziemlich harte Schwellung des linken Thränensackes,
welche den Eindruck einer tuberkulösen Periostitis machte. Erst beim Ein-
schnitt erschien die grüne Masse des Strahlenpilzes, welche stellenweise
durch zahlreiche secundäre Einwanderung von Staphylococcen eine regressive
Umwandlung erlitten hatte. Das chronische Thränensackleiden hat die In-
fection mit dem Strahlenpilz erst ermöglicht, welche nach Verte Ansicht in
einem normalen Thränensack die Bedingungen zu seiner Weiterentwickelung
nicht findet. v. Mittelstaedt.
X. Orbita und Nebenhöhlen. 163
X. Orbita und Nebenhöhlen.
l loch, R. WerthderLocalanästhesie inder chirur-
ia Landpraxis; Fistel oberhalb des rechten Auges, seit
EN bestehend. Heilung derselben nach Entfernung
vw Stücken aus der Orbitalhöhle Die Heilkunde 1898.
w
139. B
140.
E Gallauer. Ein Fall von Orbitalphlegmone nach
Hope:
k ation. Arch. f. Augenheilk. Bd. XXXVII, p. 257.
7 ijken vi ammeshaus. Retrobulbairephlegmone met doode-
i 00p. Gen. Tydschrift voor Nederl. Indie. Bd. XXXVIII, afl. 4.
mit Betje offmann. Ein Fall vonEmpyem der Keilbeinhöhle
1.1897. lüni Igung der Orhita. Verhandl. d. Deutschen Otolog. Gesellsch.
143.
D N R ; g e
-f gauche esbrières. Trois cas d’empy&me du sinus frontal
_ Am. docul. T. CXX, p. 127.
te Roure. Ostéo - periostite orbitaire et maxillaire
.c\ n nouveau-né, infection générale, mort. Ann. d’ocul.
A H 120.
| Pro 45. Germann, Th. Zur Symptomatologie, Therapie und
1 Emy nose der orbitalen Augenerkrankung verursacht durch
Auge em der Nebenhöhle der Nase. Mittheil. a. d. St. Petersburger
Rpeilanstalt, Heft V, 1898.
Ophth Oh Grunert. Ein Fall von pulsirendem Exophthalmus.
~ Klinik 1898, Nr. 15, p. 272.
au en. Maklakow, A. Ueber den traumatischen Exophthal-
` (90. Klinik 1898, Nr. 10, p. 175.
Vi i
Na turbericht über das Jahr 1898 zum Archiv für Augenheilkunde. XII
I
164 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
748. Darier, Besserung eines Falles von traumatischen
Exophthalmus durch Rücklagerung der vier geraden Augen-
muskeln. Ophth. Klinik 1898, No. 12. p. 217.
749. Franke. Zur Kenntniss des traumatischen Exoph-
thalmus. Zehender’s klin. Monatsbl. f. Augenheilk., Bd. XXXVI, p, 225.
750. Bierset Die Gefahren der Ligatur der Carotis
communis oder interna für das menschliche Sehorgan. Ber.
der ophthalm. Gesellschaft zu Heidelberg 1898, cf. Arch. f. Augenheilkunde
Bd. XXXVIII, 1, p. 115.
751. Werner. Zur Casuistik des pulsirenden Exophthal-
mus. In.-Dis. Tübingen 1898.
752. Lesshaft, A. Periodischer Exophthalmus des rech,
ten Auges bei Bewegung des Kopfes. Centralbl. f. prakt. Augen-
heilk. XXII, p. 264.
753. Schanz, F. 1. Impfgeschwür am Auge. 2. Jugend-
liche Starerkrankung, Luxatio bulbi durch Schnäuzeın.
Jahresber. d. Gesellsch f. Natur- u. Heilkunde. Dresden 1897.
754. Blessig. Drei gleichartige Fällevon directer orbi-
taler Verletzung des Sehnerven. Mittheilung a. d. St. Petersburger
Augenheilanstalt, Heft V, 1898.
755. Ssokolow. Temporäre Resection der äusseren Or-
bitalwand bei Entfernung retrobulbärer Geschwülste. Wratsch
1898, Nr. 33.
756. Klingelhöfer. Ueber eine durch temporäre Re-
sectionderäussereren Orbitalwand nach Krönlein exstirpirte
Orbitalcyste (Cephalocele). Arch. f. Augenheilk. XXXV, p. 86.
757. Wintersteiner. Das Lymphangioma cavernosum
Orbitae. v. Graefe’s Arch. f. Ophth. XLV, p. 613.
758. Usher. A case of cavernous angioma of orbit. Brit.
med Journ. 1898, p. 621.
759. Biet, Amilcare. Contribuzione allo studio degli
osteomi dell’ orbita. Annali di ottam. Fasc. I—II. 1898.
760. Webster, David. Sarcom der Augenhöhle. Med. News.
1898. August,
761. Schirmer. Ein Fall von Cholesteatom der Orbita.
Beitr. z. Augenheilk. XXXIV, p. 8.
763. Leber. Vorstellung einer Kranken mit Hyperosto:t
der Orbitalwand nach einer nicht mehr rein ausführbaren
Exenteratio orbitae bei melanotischem Tumor. Ber. d. ophth.
Ges. zu Heidelberg 1898, cf. Arch. f. Augenheilk., Bd. XXXVIII, 1, p. 121.
Bloch (739) theilt mit, dass er bei einem Patienten mittels Schleich'scher
Infiltrationsanästhesie bis 4cm tief in die Orbita eindringen konnte und dass
es ihm gelang, einen Fremdkörper (ein Holzstück, welches vor 3 Jahren ge-
legentlich einer Pulverexplosion daselbst eingedrungen war und eine Fistel-
eiterung verursacht hatte) zu entfernen. Herrnheiser.
X. Orbita und Nebenhöhlen. 165
Nach Extraction des rechten oberen Molarzahnes trat in dem Hallauer’-
schen Falle (740) eine für Sehkraft und Leben glücklich verlaufende Orbital-
phlegmone ein. Ophthalmoskopisch zeigte sich trotz hochgradigster Sehstörung
ur eine geringe Hyperaemie der Papille. Das Allgemeinbefinden war eine
Zeit lang sehr stark gestört. Die Entzündung von der Alveole aus hatte sich
auf dem Mittelgliede eines Empyems der Highmorshöhle nach der Orbita hin
verbreitet.
Hoffmann (742) berichtet über eine 29 jährige Patientin diean Empyem
der Keilbeinhöhle litt und ausser den charakteristischen Symptomen dieser
Erkrankung eine ganze Reihe von Augenstörungen zeigte. Anfangs bestand
Ptosis, Verengerung der Pupille, Schmerzhaftigkeit der Augenbewegungen;
dabei S = Finger in UL, m., später trat zuweilen Doppelsehen auf. Nach
mehrfachen kleineren operativen Eingriffen, die mit verschiedenen Schwankungen
des Augenbefundes einhergingen, wurde das Empyem radikal operiert. Trotzdem
| stellte sich wohl infolge mangelhaften Abflusses des Eiters aus der Keilbein-
höhle eine weitere Verschlechterung des Sehvermögens und eine deutliche
nachweisbare Neuritis (descendens) ein, desgleichen Supraorbitalschmerzen und
Naskelstörangen, Erst nachdem günstige Abflussbedingungen für den Eiter
E Beaclafen waren, gingen die Augenerscheinungen zurück.
Franke (749) berichtet über drei eigene Beobachtungen von Enoph-
“mus und schliesst sich für zwei davon der Ansicht an, dass der E. bedingt
H durch eine Fracturirung einer Orbitalwand. Ein Theil des orbitalen Fett-
Fre dringt hier heraus und zieht den Bulbus nach hinten. In dem dritten
Palle dürfte es sich um eine Lähmung des Müller’schen Orbitalmuskels resp.
p eine Verletzung des denselben versorgenden Sympathicuszweiges gehandelt
aben,
thalm
E Werner (751) reiht den bisher bekannten 168 Fällen von pulsierendem
' phthalnus einen neuen an, der deshalb ein besonderes Interesse darbietet,
‘in seinem ganzen Verlaufe von Anfang bis zu Ende sehr sorgfältig
achtet werden konnte.
: handelt sich um einen Fall von Basisfractur, durch den Canalis
Kee gehend, die anfangs nur eine Behinderung der Blutzufuhr zur Netz-
a Gefolge hatte und das typische Bild einer Embolie der Centralarterie
© © Pret später trat dnrch ein wohl vom proc. elinoid. ant. abgesprengtes
been ück eine Verletzung der Carot. int. im Sinus cavern. auf mit
> Arm pulsierenden Exophthalmus und Compression des Abducens.
e „ Therapeutisch wurde, nachdem längere Zeit hindurch Mee Versuche
Y Kee Digitalcompression der Carotis gemacht waren, die Unterbindung der
` | bi; & vorgenommen, und zwar, wie eine 4 Monate nachher stattgefundene
En "Dh hung ergab, mit gutem und dauerndem Erfolg.
Ir dem Falle Lesshaft (752) stand bei dem 29jährigen Manne bei
ser Kopfhaltung der rechte Bulbus etwas zurück und trat bei Kopfneigung
X1I*
v el
`, Weih
Wochen
—
H
166 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
etwa 15mm hervor, wobei eine starke Verminderung der Sehschärfe sich en.
stellte. 16 Fälle von periodischem Exophthalmus sind bekannt. Varicöse
Erweiterung von Orbitalvenen dürfte die Ursache sein.
Ssokolow (755) führte die von Krönlein empfohlene temporäre Resection
der äusseren Orbitalwand, bei der Entfernung einer nach aussen und unten
vom Bulbus sitzenden Geschwulst (ein cavernöses hühnereigrosses Angiom) mit
Erhaltung des Auges aus. Die 4 Löcher zum Anlegen der Nähte wurden
vor dem Ausmeisseln des Knochenlappens gebohrt. Das Resultat war ein
befriedigendes. Das verlorene Sehvermögen kehrte zum Theil wieder. Das
Freilegen der Orbita durch Zurückschlagen des Knochenlappens_ erleichterte
bedeutend die Operation, Hirschmann,
Klingelhöfer (756) theilt einen, ein °/, Jahr altes Mädchen be-
treffenden Fall mit, wo gleich nach der Geburt rechtsseitiger Exophthalmus
beobachtet wurde, der im Laufe der Zeit weiter zugenommen hatte. Es wurde
ein raumbeschränkender Tumor angenommen und deshalb die Operation vor-
genommen. Die Orbitalwand wurde nach Krönlein resecirt; in der Tiefe
der Orbita fand man einen sehnigen prallen Sack, der sich nach der Fissura
sup. hin stielartig fortsetzte.e Wegen ausgedehnter Verwachsungen und
starker venöser Blutung wird der Sack erst in einer 2. Sitzung exstipiert.
Was die Natur der Cysbe betrifft so kommt Verf. zu dem Schluss, dass eine
sogenannte »Abschnürungscyste« vorliegen müsse, wenn auch ein Dermoid mit
absoluter Sicherheit nicht ausgeschlossen werden könne.
Wintersteiner (757) exstirpirte bei einem 12jährigen Knaben ei
Lymphangioma cavernosum orbitae. Die Diagnose stützt sich auf die reichliche
Einstreuung von Iymphoiden Gewebe und typisch ausgebildeten Lymphiollikelo
in den verschiedensten Antheilen der Geschwulst, ferner auf die gleichzeitige
Anwesenheit von Blut und Lymphe in den Cavernen und drittens darauf.
dass eine directe Fortsetzung der cavernösen Räume in die perivasculäre
Lymphspalten, welche längs den Arter. ciliar. post. die Sclera durchsetzen.
nachgewiesen werden konnte. Drei Beobachtungen ähnlicher Art finden sich
in der Litteratur. Besonders bemerkenswerth sind noch die hyalinen Degene-
rationen, die an der Auskleidung der Lymhräume wahrgenommen wurden.
und dann eine hochgradige Endarteriitis bei der Jugend des Kranken.
Usher’s (758) Patient war ein 40jähriger Mann, die Geschwulst lag
im Muskeltrichter, war elastisch, dunkelblau und knotig. Die Symptome
waren: S = Lichtempfindung. Papille blass. Vortreibung des Bulbw.
Kein Geräusch oder Pulsation. Stirnkopfschmerz. Dauer wahrscheinlich
5 oder 6 Jahre. Werner.
Bietti (759) berichtet über einen Fall von Osteom der oberen Orbital-
wand bei einem jungen Mädchen. In diesem Fall war das Osteom aus dem
Periost mit aller Wahrscheinlichkeit entstanden. B. verbreitet sich dann über
die verschiedenen Formen und Bezeichnungen der Knochengeschwülste und
glad E Cf
ee ` 5 `
XI. Conjunctiva. 167
giebt eine anatomisch-mikroskopische Beschreibung seines Falles. Für eine
Ursache kann B. keinerlei Anhaltspunkte finden. Krahnstöver.
Webster’s (760) Fall betraf einen 31jährigen Mann mit einem lang-
sam wachsenden Exophthalmus des rechten Auges. Dieser erwies sich als
von einer orbitalen Geschwulst herrührend, welche in ihrer Ausdehnung
periorbital zu sein schien und entfernt wurde, wobei das Auge in seiner
Höhle belassen wurde, da es gesund erschien und gutes Gesicht hatte. Es
trat jedoch bald nachher Panophthalmitis ein und das Auge ging in Atrophie
über. Die Geschwulst, welche für ein Sarcom erklärt wurde, kehrte in der
Augenhöhle nicht wieder, aber man erfuhr, dass der Patient neun Monate
Später an Halskrebs starb. Burnett.
Schirmer (762) berichtet über einen Tumor in der Orbita, der
klinisch ganz unter dem Bilde eines Dermoids sich darstellte und auch als
solches diagnosticirt war, bei der Operation aber sich als ein Cholesteatom
erwies, Es entleerten sich nämlich dabei ganz unglaubliche Quantitäten einer
feuchten fettigen weisslichen Masse von breiiger Consistenz, die mikroskopisch
aus geschichteten mit Cholestearinplättchen durchsetzten Zellen bestanden.
NW Heilung wurde durch die Operation nicht erzielt, sondern es blieb
en nach der Tiefe der Orbita ziehender Fistelgang zurück, aus dem sich
"eter die schon bei der Operation zu Tage getretenen weissen Massen
entleerten,
XI. Conjunctiva.
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SE Praktischen und operativen Augenheilkunde, Bergmann,
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|
EEE OE
XI. Conjunctiva. 169
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der Bindehaut. Centralbl. f. pract. Augenheilk., Bd. XXII, p. 236.
196. Rogmann. Quelques rémarques complémentaires
SC la nature et la genèse de certacines formes des Kystes
s-conjonctivaux. Arch. d’Opht. T. XVIII, No. 8, p. 514.
Innerhalb eines Jahres hat Kuhnt (764) die ophthalmologische Literatur
er zweiten Monographie bereichert. In der ihm eigenen Gründlichkeit
Diet er über die von ihm eingeführte und von ihm ausgebildete Methode
i therapeutischen Verwerthung der Bindehaut. Sie kommt in Betracht
"erh schnellsten Ersatzes von Defecten in der Horn- und Lederhaut, dann
Zum dauernden Schutze einer wenig widerstandsfühigen oder gefährdeten
Pulbuspartie, z. B. nach Abtragung eines Irisvorfalles und schliesslich als zeit-
Feres Schutzmittel nach Traumen und Operationen. In genauere Erörterung
zieht er l, die Verwerthung der Bindehaut bei geschwürigen Processen und
De fecten, 2. die Verwerthung zur Beseitigung von Prolapsen, Fisteln und
Re Stade. 3. bei Verletzungen, 4. bei und nach Operationen. Betreffs der
N Einzelheiten der Operation, insbesondere in welcher Weise die Lappen
Me ang befestigt werden, muss auf das Ge Ne EEN
wollen wir betonen, dass Kuhnt das Verdienst gebührt, gezeigt zu
Wen, auf welche Art viele einem sicheren Untergang entgexengehende
oe x, durch seine Maassnahmen gerettet werden können.
Daxenberger (766) theilt einen Fall von Symblepharon post. des
und Unterlides mit, wo es ihm gelungen ist, in wiederholten Sitzungen
DI ej
de
Ober.
170 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
durch elektrolytische Eingriffe die Verwachsungen zu trennen und dauernd
zu beseitigen.
Furthmann (767) theilt zwei Operationen mit, die von Völkers
ausgeführt wurden. Es handelte sich um Verwachsungen des unteren Lides
mit dem Bulbus; in beiden Fällen wurde ein der Unterlippe des Patienten
entnommener Schleimhautlappen auf die Wundfläche des Bulbus mit guten
Erfolge transplantirt.
Augstein (771) giebt eine Uebersicht über die in den Jahren
1893—1897 von ihm handelten 14979 Kranken und widmet der am häufigsten
beobachteten Krankheitsform, der Granulose, einige kurze auf ihre Bekämpfung
und Behandlung bezügliche Bemerkungen.
Von der Abreibung der trachomatösen Conjunctivalfläche mittelst eines
weichen Gummistiftes oder zwischen Gummiplatten und sofortigem Touchiren
mit dem Cuprumstift sah Debozorio (774) die besten Resultate. Die
Abreibung muss nach der Individualität dosirt werden und wird wiederholt,
wenn der weisse Beschlag, der als Reaction nach der Abreibung zurückbleibt,
verschwunden ist. Diese Behandlungsmethode beschleunigt die Heilung ver-
alterter Trachomformen, hinterlässt Keine Narben und ist in allen Theilen
der Conjunctiva und ihrer Falten bequemer zu appliciren, als das Ausdrücken
der Follikel mit den Fingern oder Pincetten. Hirschmann.
Hellgren (775) erörtert die verschiedenen mechanischen und operativen
Eingriffe, die gegen Trachom angewendet worden sind, und berichtet im
Folgenden über 42 theils an Trachom, theils an follikulärer Conjunctivitis
leidende Kranke, die in der Augenklinik des Seraphimerlazareths mittelst
Auspressung behandelt wurden. Ueber diese Fälle hat er genaue Auf-
zeichnungen gemacht und dieselben längere Zeit — bis 4 Jahre — verfolgt.
Die Fälle mit Conjunctivitis follic. (6) wurden in sehr kurzer Zeit voll-
ständig gesund. Von den 7 Fällen mit granulärem Trachom sind 6 nach einer
Auspressung vollständig vom Trachom befreit worden. Nach 8—14 tägiger
Nachbehandluug (Sublimat) sind diese Pat. sowohl subjectiv wie objectiv voll-
ständig gesund gewesen und sind fortwährend (3—4 Jahre nach der Aus
pressung) ohne jene andere Nachbehandlung recidivfrei. Nur in einem Falle
trat 1?/ Jahre nach der Operation ein leichter Rückfall ein, der durch eine
wiederholte Auspressung bald gehoben wurde. In den übrigen Fällen, wo
es schon mehr oder weniger zur Atrophie und narbiger Degeneration der
Bindehaut gekommen war, waren die Resultate, wenn auch weniger prompt,
doch sehr befriedigend. Pericorn. Injection und Pannus sind in kurzer Zeit
verbessert worden. Cornealulcerationen und Trübungen haben sich gereinigt
und geklärt, so dass die Sehschärfe oft in hohem Grade verbessert wurde.
In einigen Fällen musste indessen die Auspressung wiederholt werden. Auser
unbedeutenden Complikationen wie subceonjunctivale Blutungen und J4ergl.
beobachtete Verf. einige Male Hornhautentzändung nach der Auspressung.
In einem Falle wurde dadurch die Sehschärfe bedeutend herabgesetzt. Dieser
Fall steht zwar vereinzelt da, aber bei intacter Hornhaut dürfte es doch
ratsam sein, jedesmal nur eine Bindehaut auszupressen. Verf. bezeichnet
die Auspressung als eine sehr werthvolle Methode für die Behandlung des
Trachoms. Dalén.
XI. Conjunctiva. 171
| Hoppe (776) hat bei seinem Aufenthalt im Regierungsbezirk Gumbinnen
| 272 Trachomkranke, die früher operirt worden waren, in Bezug auf ihren
Së Augenzustand revidirt und gefunden, dass nur 34,3°/, geheilt waren. Er
‚+ gewann den Eindruck, dass die Ausschneidungen nicht im Stande sind, unter
| wgünstigen hygienischen Verhältnissen Dauerheilungen in dem Umfange zu
schaffen, dass die allgemeine Einführung der Methode berechtigt erscheint.
Die Behandlungszeit wird durch das Verfahren nicht verkürzt. Am günstigsten
| sind noch die Erfolge bei jugendlichen Individuen in relativ leichten und
E frischen Krankheitsfällen. Eine immunisirende Fähigkeit liess sich aus den
o Resultaten nicht ersehen, wohl aber bringt die Operation gelegentlich dauernde
| Nachtheile. Nur in schweren Fällen, wo andere chirurgische Maassnalımen
vergeblich angewendet wurden, bleibt ein Versuch mit der Excision als
letztem Hilfsmittel angezeigt.
ji
i
d Gifford (778) berichtet hier über fünf Fälle einer eigenthümlichen
: = vom Conjunctivitis, welche zuerst in Frankreich von Parinaud und
a beschrieben wurde und sich EE durch iknonge
i e auf der Conjunctiva, SE an hen EE Die ganze
S ( ee der Erkrankung deutet auf eine Infection und die a ln
Tee Ge sie für animalen Ursprungs, da manche Patienten in irgend
“se mit todtem Thiermaterial zu thun hatten. Keiner der Gifford’-
ach ` e 2
m Patienten war so beschäftigt, und G. hält diese Theorie nicht für
a
ao. Obgleich er eine Anzahl von Forschungen angestellt hat, ist er
\ nicht im Stande gewesen, eine besondere Ursache festzustellen. Die
ok H
| Ge verlaufen gewöhnlich in 2 bis 6 Wochen günstig. Die am meisten
de Gan tellende Behandlung besteht in Höllenstein, Kupfer und bei grosser
“ation im Abschneiden. Burnett.
ee und Jona (774) geben eine Statistik von 29 Füllen von
N e ctivitis pseudo-membranosa, wo trotz der fast beständigen Anwesenheit
r Xyulenten Löffler’schen Bacillus, ausser in einem einzigen Fall, Heilung
Affection der Cornea eintrat. Ihre Zahlen stehen in starkem Gegensatz
oe? Siner Statistik von Roux und Martin für die Rachendiphtherie (vor
| u Leg de Serums), wo 41°/, Mortalität gefunden wird für die Fälle mit
`" ben Löffler’schen Bacillus, und 87°/, für die Fälle, wo neben dem
nn. en Bacillus Streptococcen gefunden wurden. Zur ERR
- viel geringeren Virulenz der Bacterien auf der Conjunctiva im Gegen-
172 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
satz zur Rachen- und Nasenschleimhaut, stellten Gosetti und Jonn eine
Reihe von Experimenten an, über deren Anordnung ich auf das Original
verweisen muss. Die Schlüsse, welche Gosetti und Jona aus den Versuchen
ziehen zur Erklärung der geringen Virulenz des Löffler’schen Bacillus au
der Conjunctiva, sind, dass: 1. das. unverletzte Epithel ein Hinderniss abgiebt
zum Eindringen der Bacterien, 2. die normaler Weise im Conjunctivalsack
befindlichen Bacterien der Entwickelung der Löffler’schen Bacillen entgegen-
arbeiten, 3. die Thränenflüssigkeit zwar keine antiseptische, dagegen eine
starke antitoxische Wirkung ausübt. Krahnstöver.
Lundsgaard (780) giebt eine sorgfältige kritische Darstellung det
wichtigsten bisher bekannten Thatsachen in Bezug auf Pathogenese und Therapie
der Augenentzündung der Neugeborenen. — Die Infection geschieht in der
Regel nicht in den Geschlechtswegen, sondern erst wenn das Kind die Augen
zum ersten Mal öffnet, eventuell während der nachfolgenden Toilette desselben.
Spätinfeetion ist nur in seltenen Fällen anzunehmen und man hat kein Recht
alle diejenigen Fälle, wo die Krankheit nach dem 5. Tage entsteht, auf Spät-
infection zurückzuführen. Die nicht gonorrhoischen Bindehautentzündungen
der Neugeborenen, die bisweilen nur durch bacteriologische Untersuchung
von der echten Blennorrhoe zu unterscheiden sind, beruhen wahrscheinlich
nicht auf Infection mit (nicht gonorrh.) Vaginalsecret. Zum Theil sind sie
von denselben Mikroorganismen hervorrufen‘, die erwiesenermaassen bei Er-
wachsenen Bindehautentzündung hervorgerufen. Dei der Untersuchung von
8 Neugeborenen mit nicht gonorrhoischer Bindehautentzündung erhielt Verf.
3 mal Reinkultur von Staphyl. pyog. (schr schwach virulent) und 5 mal Kulturen
von einem nicht virulenten Bacillus (Xerose- resp. Pseudodiphtheriebacillen.
Die etwaige ätiologische Bedeutung dieser Mikroorganismen lässt er dahin-
gestellt. In prophylactischer Hinsicht ist die Cred&’sche Methode als die
z. Z. beste anzusehen. Doch spricht sich Verf. gegen die obligatorische Ein-
führung derselben aus, u. a. aus dem Grunde, weil die Lapisinstillationeı
bisweilen ziemlich heftige Reizerscheinungen hervorbringen. Dalen
Moll (781) wünscht, dass die Hebammen angewiesen werden. die
Methode von Crede& anzuwenden, und dass die kranken Kinder so viel wte
möglich durch Augenärzte behandelt werden. Westhoff.
Hoor (783) hält nichts von den Irrigationen. Erstens soll man es ver-
meiden, irgend ein Instrument zwischen die erkrankten Lider zu bringen
und zweitens sollte die Hornhaut von der Ueberrieselung mit einer selbst
schwachen antiseptischen Lösung verschont werden und zwar beides im Inter-
esse des vollkommenen Intactbleibens des Cornealepithels. Er bevorzugt
II, stündige Auswaschungen.
Stephenson (784) berichtet über 2 Fälle von Diphtherie der Con-
junetiva, in welchen die Diagnose durch Nachweis des Klebs-Löffler'schen
kel
x D 5 S EK 5 Se ; DS 8
m [ee En eg gen Ët rn mE de en mr ERROR rm
XI. Conjunctiva. 173
Bacillus gesichert wurde. Die Wahrscheinlichkeitsdiagnose ergiebt sich aus
dem Verlauf, der gleichzeitigen diphtherischen Affection anderer Theile, dem
Verlust der Kniephänomene, dem Vorhandensein von Albumen im Urin. Eine
Membran kann bei Entzündungen der Conjunctiva auch durch Pneumococcen,
Week’s Bacillus, Eitercoccen, chemische Einwirkungen verursacht werden,
andererseits kann sie gelegentlich bei Anwesenheit des Klebs-Löffler’schen
Bacillus fehlen. Dieser Bacillus ähnelt dem Xerosebacillus, unterscheidet
sich aber in folgenden Punkten: 1. Er wird von Gentianaviolett in Alkohol
viel schneller als der Xerosebacillus entfärbt. 2. In neutraler Bouillon ent-
steht durch den Diphtheriebacillus saure Reaction. 3. Xerosebacillen erzeugen
bei Verimpfung auf Meerschweinchen nur locale Schwellung. Werner.
Heinersdorff (786) fasst seine Ergebnisse folgendermaassen zusammen
(f. Berichtigung pag. 473): 1. Echte Diphtheriebacillen geben bei
9—16 Stunden alten Cultaren (Färbung nach Ernst-Neisser) nach den
umfassenden Erfahrungen Neisser’s positiv ausfallende Doppelfärbung.
2. Bei Xerosebacillen ist in derselben Zeit überhaupt keine Körnerbildung
nachgewiesen, die Färbung fällt negativ aus. Nach 29 Stunden treten zu-
weilen Körner auf, doch lassen auch dann noch Bacillen und Körner die
typische Form und Lagerung vermissen. Diese Sätze gelten im Allgemeinen
nr für frische Culturen.
Morax und Petit (738) setzen auseinander, dass der Weeks ’sche
Bacillus, der Diplobacillus und der Gonococcus auf die Conjunctiva eingeimpft,
immer eine Bindehautinfection hervorbringen, aber mit dem Ablauf derselben
verschwinden, während die gewöhnlichen Bewohner gewisser Schleimhäute —
der Pneumococcus und gewisse Spielarten des Streptococcus z. BB — nur
unter gewissen, noch nicht vollständig bekannten Umständen die Eigenschaft
erlangen, eine entzündliche Reaction der Schleimhaut hervorzurufen. Eine
dritte Mikrobenclasse endlich vermag nur dann auf die Augenschleimhaut
entzändlich einzuwirken, wenn dieselbe durch eine vorausgegangene Infection
vorbereitet ist. Hierher gehören der Diphtheriebacillus, der Staphylococcus,
die gewöhnlichen Streptocoecen. Während eine Cultur von Diplobacillen in
den Bindehautsack eingebracht, immer eine subacute Conjunctivitis hervor-
bringt, bleibt eine Pneumococceninfection wirkungslos. Die Experimente
Gifford’s zeigen aber, dass die experimentale Pneumococceninfection der
Conjunctiva möglich ist und die klinische Beobachtung hat gezeigt, dass die
Pnenmoeoecenconjunctivitis contagiös werden kann. Fortgesetzte bacteriologische
Untersuchungen zeigen, dass hauptsächlich im Kindesalter UTeberinfectioner
der Conjunctiva sehr häufig sind: Weeks’scher Baeillus-Gonococeus, Strepto-
coccus (Masern), Weeks’scher Bacillus. Der Weeks’sche Bacillus ruft
nicht nur die verschiedensten Reactionserscheinungen von Seite der Conjunctiva
hervor — von der einfachen Secretionsvermehrung bis zur schweren Eiterung
~ er giebt auch zur Bildung von Phlyctänen, von oberflächlichen Hornhaut-
174 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
geschwüren Anlass. In gewissen Fällen ruft eine stark entwickelte Episcleral-
injection heftige Schmerzen hervor. Die subacute Conjunctivitis ist sicher
contagiös und der von Bard in der Nase gefundene Mikroorganismus gleicht
zwar morphologisch dem Diplobacillus, unterscheidet sich aber von ihm durch
verschiedene Eigenschaften (er verflüssigt das geronnene Serum nicht).
| Sulzer.
Dem bisher eiuzig in der Litteratur dastehenden Falle von »Schwiele
der Bindehaut« (Gallenga) reiht Best (789) eine neue Beobachtung des-
selben Krankheitsprocesses an. Es handelte sich um einen 40 jährigen Patienten.
der am rechten Auge etwa 3 mm vom Limbus entfernt (nach aussen) einen
kleinen runden weissen Fleck nachwies. Bei der Excision zeigt er sich
knorpelhart, über der Episclera leicht verschieblich und von ihr abtrennbar.
Die mikroskopische Untersuchung ergab im wesentlichen Hypertrophie und
Verhornung des Epithels.
Wintersteiner (794) erörtert folgende Capitel: 1. atypische retro-
tarsale Drüse und Bildung einfacher seröser Cysten in der Conjunctiva fornicis et
tarsi. Er ist der Ansicht, dass ein Theil der hier vorkommenden Cysten ihre
Entstehung einer Wucherung des Oberflächenepithels in Folge eines heftigen
Reizes (z. B. Blennorrhoe neonatorum) verdankt, und dass es sich nur selten
um Krause’sche Drüsen handelt. 2. Cyste mit Concrementbildung in den
Krause schen Drüsen. Das Concrement betrachtet er als Abscheidungs-
product des durch die Secretretention pathologisch afficirten Drüsenepithelien.
3. Conerementbildung in den Henle’schen Drüsen. Es handelt sich um die
kleinen gelblicben Körnchen, die in der Bindehaut der Lider häufig zu
finden und entweder homogen geschichtet oder fein gekörnt sind. Sie künnen
ein Product der Zellthätigkeit sein oder stellen die parenchymätös degencrirten
auskleidenden Zellen dar.
Fuchs (791) constatirt, dass es eine schr häufige Erkrankung der
Bindehaut, namentlich der unteren Uebergangsfalte, giebt, die darin besteht.
dass sich Drüsen bilden, in deren Nachbarschaft das Gewebe eine zellise
Infiltration zeigt. Die Drüsen sind erfüllt entweder mit einer schleimähnlichen
Flüssigkeit oder mit Zellen und deren Degenerationsproducten oder endlich
mit Conerenenten, welche sich aus den beiden ersteren entwickeln. Seinen
Verdacht, dass es sich um Aktinomyces oder Botryomyceskörner handele.
konnte er nicht bestätigen. Sämmtliche Culturversuche Delen negativ aus.
Steiner (792) berichtet über das Vorkommen sehr auffallender schwarzer
Pigmentflecken in der Bindehaut des Malayen, wie sie, besonders im Verlaute
des Trachoms, und zwar am häufigsten auf der Bindehaut des Oberlids,
seltener der des Unterlids. fast nie auf der Augapfelbindehaut gefunden werden.
Der Sitz des Pigmentes sind die unteren Epithellagen und in geringerem
Maasse das subepitheliale Zellgewebe. Ausser diesen erworbenen Pigment-
flecken kommen auch die angeborenen und zwar viel häufiger als bei Europäern
XII. Cornea, Sclera, vordere Kammer. | 175
zr Beobachtung. Eine nennenswerthe pathologische Bedeutung scheint ihnen
allen nicht zuzukommen. `
Die 77 jährige Patientin Westhoff's (793) zeigte eine Pigmentation
der Conj. bulbi im Umkreis der Cornea besonders auf den Stellen, welche
dem Tageslicht exponirt sind, und ferner der Marginalränder der Lider.
Ausserdem war das Corneaepithel mit sehr feinem Pigment infiltrirt.
Ewetzki (795) berichtet über 5 Fälle, die eine Bildung zeigten, der
er den Namen halbmondförmiges Dermoid beilegen möchte. Dasselbe stellt
eine dünne flache Falte dar, welche immer an der äusseren Seite des Aug-
apfels gelegen, mit ihrem verdickten und abgerundeten Rande der Hornhaut
zugewendet ist und halbmondförmig letztere, ohne sie zu berühren, umfasst.
Die Bildungen sind höchstwahrseheinlich angeboren, der anatomische Befund
spricht für einen dermoiden Ursprung: Epithel und epitheliale Gebilde,
cutane das Fettgewebe umfassende Schicht.
Rogmann (796), welcher im Augustheft 1895 der Arch. d’opht. über
eine Cyste der Bindehaut des Augapfels berichtet hatte, entgegnet
Ginsberg, welcher für die Entwickelung der Cyste in der dort faltenlosen
Bindebaut einen pathologischen Zustand derselben voraussetzt, dass die
Ciste ohne jede vorausgegangene Entzündung und zwar im Bindehautsack
selber aus den dort befindlichen Krypten entstanden sei, wofür auch das
pur dort vorkommende Cylinderepithel der Cyste spreche. Erst später war
die Cyste durch die Lidbewegungen an die ungewöhnliche Stelle der Scleral-
bindehaut hingeschoben worden. Eine Entzündung der Bindehaut sei
keineswegs für die Entstehung dieser aus den Epitheleinsenkungen des Binde-
hautsackes hervorgehenden Cysten nothwendig. v. Mittelstaedt.
XII. Cornea, Sclera und vordere Kammer.
797, Westhoff, Angeborenes Staphyloma corneae am linken
und Atrophia bulbi am rechten Auge. Centralbl. f. pract. Augen-
heilkunde Pd. XXI, 247. (Casuistik.)
198. Westhoff, Angeborene staphyloma corneae links en
atrophia bulbi rechts. Med. Weekblad 1898, Nr. 16.
199. Westhoff, Pigmentatie der Conjunctiva. Med.
Weekblad 1898, Nr. 16.
800. Baas, Ueber die Entstehung der Phlyctaenen. Ber.
e ophth. Gesellsch. zu Heidelberg, 1898 cf. Arch. f. Augenheilk. Bd. XXXVIII,
D 130.
801. v. Hippel, E., Ueber die klinische Diagnose von Endo-
thelveränderungen der Hornhaut und ihre Bedeutung für die
Auffassung verschiedener Hornhauterkrankungen. Ber. der
ophth, Gesellsch. zu Heidelberg, cf. Arch. f. Augenheilk. Bd. XXXVIII, I,
p. 119,
176 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
802. Wagenmann, Ueber einen Fall von Keratoconusmit
pulsatorischer Schwankung der Grösse der Zerstreuungs-
kreise in Folge von Pulsationen der Hornhaut. v. Gracefes
Arch. f. Ophth. Bd. XLVI, 2, p. 426.
803. Baumann, Ueber Keratoconus. Inaug.-Diss. Erlangen 189.
804. Evers, Ein Beitrag zur Entstehung von regulären
Hornhautastigmatismus. Zehender’s klin. Monatsbl. f. Augenheil-
kunde XXXVI, 248.
805. Mendel, F., Ueber einen Fall von Secundärglaucon
nach Keratitis diffusa e lue congenita. Centralbl. f. Augenheilk.
XXII, p. 249.
806. Tendering, K., Ein casuistischer Beitrag zur Lehre
von der Hornhautsclerose. Inaug.-Diss. Erlangen 1898.
807. Peters, Ueber gummöse Hornhauterkrankung. Vortrag
Düsseldorf, 70. Naturforscherversammlung 1898.
808. Barendrecht, Over pathologische vaatrorming inhet
hoornolies. Inaug.-Diss. Amsterdam 1898.
809. Fedoroff, Ein Fall von neuroparalytischer Keratitis
nach Trigeminusdurchschneidung beim Menschen. Centralbl.
f. pract. Augenheilk. XXII, p. 198.
810. van Millingen, Absence congénitale de la premiere
et seconde branche des nerfs trigeminaux; Keratite neuro-
paralytique bilaterale. Ann. d’ocul. T. CXX, p. 202.
811. Peltesohn, Lues hereditaria und Keratomalacie.
Deutsche med. Wochenschr. Nr. 18.
812. Schmidt-Rimpler, Ueber Ulcus rodens. Ber. d. ophth.
Ges. zu Heidelberg, cf. Arch. f. Augenheilk. Bd. XXXVIII, I. p. 124.
813. Marcinowski, Das Xeroform und seine Wirkung bei
Ulcus corneae. Therap. Monatsh., Juli 1898.
814. Bonivento, L’Airol nel cherato-ipopion. Annali di
ottalm. fasc. HI, 1898.
815. Korschenewsky, Milchsäure bei eitriger Keratitis.
Wratsch, 1898, Nr. 14.
816. v. Schröder, Th., Das Krankheitsbild und die Be-
handlung der Keratalgia traumatica und der recidivirenden
Hornhauterosionen. Mittheilung aus der Petersburger Augenheilanstalt, \.
817. Wicherkiewiez, Ueber recidivirende traumatische
Hornhautneuralgie Wien. klin. Wochenschr. Nr. 37, p. 844.
818. Motschulsky, Ein Fall von Gumma sclerae. Wojenne.
Medic. Journ. 1898, August.
819. Axenfeld, Syphilitischer epibulbärer Scheintumor
mit typisch tuberculöser Structur. Ber. der ophth. Ges. zu Heidel-
berg, ef. Arch. f. Augenheilk. Bd. XXXVII, I, p. 120.
820. Clavelier. Heilung einer im Verlaufe eines Herpes
zosterophthalmicus auftretenden Episcleritis durch Electro-
lyse. Ophth. Klinik Nr. 15, p. 274.
en rz
XII Cornea, Sclera, vordere Kammer. 177
Wagenmann (802) konnte bei einem mit starkem Keratoconus des
einen Auges behafteten Manne, der die Gegenstände bei guter Beleuchtung mit
diesem Auge regelmässig sich verkleinern und vergrössern sah, mittelst der
Placido’schen Scheibe und des Astigmometers Veränderungen des Hornhaut-
centrums synchron mit dem Radialpuls nachweisen. Aus der bei der Vor-
sülbung auftretenden stärkeren Myopie erklärt sich die Veränderung der ge-
henen Gegenstände. Die Formveränderung selbst ist der Ausdruck der
Pulsation in den Gefässen der Uvea und Retina, der durch den Glaskörper,
die Linse und das Kammerwasser übertragen wird.
Nachdem Baumann (803) die verschiedenen Theorien der Entstehung,
die Symptome und Behandlungsweise des Keratoconus besprochen hat, theilt
er einen Fall mit, bei dem die Gefahr eines spontanen Platzens der Horn-
haut sehr nahe gelegen hatte. Durch Druckverband, Bettruhe, Eserin und
wiederholte Cauterisationen war es gelungen, der Cornea ihre normale Form
wiederzugeben.
Nach einer ausführlichen Litteraturübersicht berichtet Evers (804)
über das Verhalten der Hornhautkrümmung von 20 an Strabismus operirten
dugen. 14 mal wurde gar keine Veränderung gefunden, 2 mal eine Zunahme
des vorhandenen Astigmatismus im horizontalen Meridian um !/,D und 2 mal
eine Zunahme um 11. D im vertikalen Meridian, 1 mal eine Zunahme im
vertikalen Meridian um 0,5 und 1 mal eine Abnahme um 0,5 D. Die letzteren
Grade sind vielleicht als Folgen der Operation anzusehen. Zum Schluss be-
richtet er über einen 14 jähr. Schüler, bei dem durch eine Keratitis sclerosans
ein regelmässiger Hornhautastigmatismus entweder hervorgerufen oder doch
verändert wurde.
Tendering (805) theilt einen von Eversbusch beobachteten, in
jeder Beziehung auf's sorgfältigste untersuchten Fall von sog. Hornhautsclerose
mit, der anfangs als eine atypische interstitielle Keratitis aufgefasst wurde
und erst nach längerer Beobachtungszeit, bes. durch die auffällige Localisation
und Entwicklung der Hornhautaffection, ferner durch die Unwirksamkeit aller
möglichen therapeutischen Mittel, die Diagnose ermöglichte. Was den ersten
Punkt betrifft, so war besonders auffallend die fortdauernd zunehmende Ver-
dunkelung und Verdichtung der Cornea, ohne dass es jemals, auch nur an-
Jeutungsweise, an den einmal getrübten Stellen zu einer Lichtung derselben
kommen wäre; ferner ebenso unerhört der fettige Zerfall der Hornhaut-
mitte; ausserdem fehlten conjunctivale Reizungserscheinungen fast gänzlich.
Die his in’s feinste Detail beschriebenen Veränderungen der Hornhaut weisen
vielmehr darauf hin, dass es sich um eine reine regressive Metamorphose
landelte, bedingt vielleicht durch eine Endarteritis obliterans der in Betracht
kommenden Gefässbezirke.
Peters (806) bespricht unter Ausschluss der typisch verlaufenden
farenchymatösen Keratitis diejenigen Hornhauterkrankungen, die als directe
178 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde
Manifestationen der Lues aufzufassen sind. Von eigenen Beobachtungen theilt
er einen Fall mit, wo es zu einem durch Quecksilbereinwirkung verursachten
rapiden Zerfall gummöser Producte kam, ferner 2 Fälle, wo die Cornea in
der Form kleiner isolirter gummöser Tumoren erkrankte.
Bei Infection des Auges durch pathogene Bacterien entsteht nach
Barendrecht (807) in der Hornhaut Gefässbildung, welche von den Rand-
gefässen aussgehend häuptsächlich im vorderen dritten Theil der Cornea sich
vorfindet. Die Gefässe bilden ein Netz, das nach dem Centrum hin in einen
Ring endet und das Centrum der Cornea frei lässt. In der Hornhaut findet
man viele trübe Fleckchen, entstanden durch Schwellung und Auseinander-
drängen der Hornhautlamellen in Folge der Imbibition. Leucocyten sind
darin sparsam anwesend. Die Cornea wird später wieder ganz klar, obgleich
das Gefässnetz noch lange Zeit bestehen bleibt. Diese Veränderungen der
Cornea entstehen durch Einwirkung der Stoffwechslungsproducte der im Corp.
vitreum vorhandenen Schimmelpilze und Bacterien. Bei Injection von toten
Sporen bildete sich das Gefässnetz nicht, bei chemisch irritirenden Stofeu,
z. B. durch Sublimat, das in die vordere Augenkammer gebracht wurde, wohl.
Chemotactische Stoffe, durch die kranke Hornhaut erzeugt, sind die Ursache
der Gefässbildung. Westhoff.
In dem von Federoff (808) mitgetheilten Falle handelt es sich um
eine Lähmung des Trigeminus durch einen Schuss in die r. Schläfe. 20 Std.
nach der Verletzung wurde Pat. untersucht und zeigte rechts Ptosis, Sugillation
der Conjunctiva, vollständige Anästhesie der ganzen Hornhaut und der Haut
im Verbreitungsgebiet des 1. Trigeminusastes. S. blieb erhalten; Beweglich-
keitsbeschränkung nach allen Seiten hin. Die linken Augenlider sind ge-
schwollen, die vordere Kammer des l. Auges mit Blut erfüllt, Cornea blass.
S= 0. Also Diagnose: rechts, Lähmung des 1. Zweiges des Trigeminus und
M. levat. palp. sup.; links: Hämoplıthalmus.
Im weiteren Verlaufe ging die Sehkraft des rechten Auges an eitriger
Keratitis verloren; das linke liess nach Resorption der Blutmassen eine aus
gedehnte Zerreissung der inneren Augenhäute erkennen.
Bei einem sechsjährigen türkischen Mädchen, dessen Eltern während
der ersten Lebenswochen bemerkt hatten, dass die Augen unempfindlich waren
— der Säugling rieb sich die Augen ohne zu blinzeln — constatirte van
Millingen (809) beiderseits tiefe Hornhautgeschwüre und Pyramidalstaar.
Keine Lichtscheu, kein Thränenträufeln, Augen weit geöffnet. Absolute An-
ästhesie der Hornhaut und der Bindehaut, sowie der Stirn, der Wangen, der
Oberlippe, der Nase und der Nasenhöhle, des Mundes.
Die Lidnahte führt rasche Heilung der Ulcerationen herbei; die In-
dectomie ruft nicht die geringste Schmerzempfindung hervor.
Die Abwesenheit jeder Allgemein- oder Localerkrankung führt v. M. 70
der Schlussfolgerung, dass es sich um einen congenitalen Defect handle.
Sulzer.
od =w
XII. Cornea, Sclera vordere Kammer. 179
Peltesohn (310) behandelt die Aetiologie der Keratomalacie, weist
af den häufigen Zusammenhang mit hereditärer Lues hin, der sich ihm in
wei Fällen prägnant äusserte und empfiehlt deshalb, aus Rücksicht auf die
sonst absolut Schlechte Prognose der meisten Fälle, die Quecksilbercur in jedem
Falle zu versuchen.
Marzinowski (812), der während 1!/, Jahren mit den das Jodoform
ersetzenden Mitteln praktische Erfahrungen gesammelt hat, glaubt dem Xero-
form den Vorzug vor allen ähnlichen Mitteln geben zu dürfen und fand, be-
sonders bei der Behandlung des Ulc. corn., gute Erfolge. Er beweisst das
durch eine Krankengeschichte, wo nach vergeblicher Anwendung anderer Heil-
mittel erst nach Anwendung des Xeroform deutliche Besserung eintrat. Die
günstigere Heilwirkung des Xeroform wird vom Verf. auf die leichtere Lös-
lichkeit und adstringirende Wirkung des X. zurückgeführt.
Nach Erörterung der übrigen Behandlungsweisen der Hypopyonkeratitis
empfiehlt Bonivento (813) das Airol auf's wärmste, und führt eine Reihe
von Fällen an, wo dasselbe mit bestem Erfolg angewendet wurde. Er hebt
hervor: 1. Die fast absolute Schmerzlosigkeit; 2. die bequeme Anwendung
(1-2 Einstreuungen); 3. die Vermeidung von Perforation in den meisten
Fällen; 4. Umgehung operativer Eingriffe; 5. Gleichzeitige Heilung etwa be-
stehender Dacryocystitis, Blennorrhoe etc. Krahnstöver.
Korschenewski (814) erinnert an die von Dolschenko 1894 vor-
teschlagene Behandlungs-Methode der Hornhautgeschwüre mit Milchsäure-
äetzungen. K. hat über 150 Fälle mit Milchsäure behandelt (das Geschwür
nit dem scharfen Löffelchen ausgekrazt und dann mittelst der Sonde mit
Milchsäure betupft). Das Hypopyon und die Schmerzen schwinden danach,
das Geschwür heilt unter dem weissen Schorfe mit Hinterlassung eines Leu-
coms, das aber nicht grösser ist, als die durch das Geschwür bedingte Zer-
störung der Hornhaut.
Wicherkiewicz (816) bezieht sich auf Reuss’ Artikel und meint,
dass es sich um zwei diff erente klinische Bilder handele. Die typische
Affection mit Bläschenbildung tritt überall bei Trigeminusstörungen auf.
Aber auch dort, wo ein pathologisch-anatomisches Substrat nicht nach-
weisbar ist, nimmt W. eine durch Trauma verursachte Störung in der Nerven-
ausbreitung des Trigeminus an. Das Uebel betrifft zudem meist weibliche,
nervöse Personen. Am Schluss führt W. 2 typische Fälle solcher Cornea-
neuralgie an.
An der untern-äussern Cornealgrenze trat in dem Falle Motschulsky’s
(817) 8 Monate nach der Primärinfection eine beschränkte 3 mm breite und
dmm lange grau-rosafarbene Geschwulst auf, die nach dem Gebrauch von
Hg. bijod. und Jodkali im Laufe eines Monat verschwand, eine kleine Ver-
tiefang auf der Sclera und ein Uebergreifen der Conjunctiva auf die Horn-
baut zurück liess.
Literaturbericht &ber das Jahr 1893 zum Archiv für Augenheilkunde. XIII
180 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Abschnitt XIII—XVIII Referent:
Stabsarzt Dr. 0. Brecht, Berlin.
XIII. Linse.
820. Ritter, ©. Ein Fall von Linsenluxation. Archiv f
Augenheilk., Bd. XXXVII, p. 348.
821. Kahn-Hut, D. Die Operation des grauen Staarsin
geschlossener Kapsel. Inaug.-Dissert. Strassburg i. E. 1898.
822. Wicherkiewicz. Zur resorbirenden Wirkung des Jod-
kali bei Staaroperationen. Wochenschr. f. Therapie u. Hygiene de
Auges 1898, Nr. 50.
823. Knapp, H Recent experiences in operations for
secondary cataract. Arch. of Ophthalm. 1898, Vol. XXVII, 5, p. #5.
824. Widmark, J. Die operative Behandlung unreifer
und partieller, stationärer Staare (früher in schwedisch ver-
öffentlicht). Mittheil. aus der Augenklinik des Karol. Medico. Chirurg.
Instituts zu Stockholm. Jena 1898.
825. Ovio, Giuseppo. Sul meccanismo dell’ estrazione
capsulo-lenticolare col metodo Gradenigo. Annali di ottalın.
fasc. I u. II, 1898.
826. Carra, Vincenzo. Sul trattamento dell’ infezione
consecutiva alla operazione di cataratta. Bolettino della R. Acca-
demia Med. di Roma fasc. IV. An. XXIV, 1898.
827. Frenkel, H. Récherches sur la perméabilité rénale
chez les personnes atteintes de cataracte sénile. Arch. d'opht.
T. XVII, Nr. 7, p. 416.
828. Jakson, E. Der Einfluss des Alters bei der Ver-
ursachung von Trübung der Krystallinse und die passende
Anwendung des Wortes Cataract. Journ. Amer. Med. Assoc. 24. ot
tember 1898.
829. Dunn and Ward A. Holden. A case of ossification
of the lens. Arch. of Ophthalm., Vol. XXVII, 5, p. 499.
830. Neve, E. F. On the surgical treatment of cataract
Brit. Med. Journ., Sept. 1898.
831. Gunn, Donald. Notes on some formes of congenital
cataract. Ophthalm. Review., Vol. XVII, p. 129.
832. Guttmann, E. Doppelte Refraction auf einem Aust
in Folge von Kern-Sclerose. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. AA,
p. 193.
833. Benoit, F. Eearteurs des paupières spécialement
destinés A l’operation de la cataracte. Bulletin de la societe Belge
d’Ophtalm. 1898, Nr. 4,
834. Mets, de. Cataracte capsulaire d'origine trauma-
tique. Ebendort,
835. Scheffels, O. Ein Fall von sehr schnell reifendem
doppelseitigem Zuckerstaar. Ophthalm. Klinik 1898, Nr. 7, 124.
—
EN T>
DÉI
D
XIII. Linse. 181
836. Bietti, A. Modificazioni di struttura in un cristal-
linolussato et ancora transparente. Ann. di Ottalm. XXVII, 4, 303.
87. Daddi, L. Osservazionisulla cataratta post mortale
deigatti giovani. (Nota preliminare). Ann. di Ottalm. 1898, XXVII,
d, p. 375.
838, Troncoso, U. Causes du retard anormal dans la
formation de la chambre antérieure après l'opération de la
cataracte. Clinique Ophtalm. 1898, No. 16.
Ritter (820) fand bei einer erst in die Hinter- dann in die Vorder-
kammer luxirten, schliesslich extrahirten Linse eine Zertrümmerung und Zer-
Sprengung der äusseren Faserschichten. theilweise Zerstörung des Epithels
und völlige Vernichtung der Kernzone in den Faserschichten.
Wicherkiewicz (822) empfichlt auf Grund seiner Erfahrungen zur
Resorption zurückgebliebener Staarmassen Jodkali in Dosen von 3,5—10 gr
pro die zu geben, wodurch manche Nachstaaroperation erspart werden soll.
Knapp (823) machte von October 1897 bis Juni 1898 152 Cataract-
extractionen und 70 Nachstaaroperationen. Die letzteren sind übersichtlich
in Tabellenform zusammengestellt, und die Ergebnisse kritisch besprochen. In
64 Fällen wurde die Sehschärfe gebessert, in 5 blieb sie dieselbe, in einem
Falle war die Sehschärfe durch einen Glaucomanfall anscheinend fast ver-
20
200.
gehoben. sodass also auch in dieser Serie die Verlustzifter =0 ist. Während
ren, hatte sich aber nach Abschluss der Veröffentlichung bereits auf
; ; 1
ım Durchschnitt die Sehschärfe vor der Nachstaaroperation nicht ganz or
A 20
betrug, stieg sie nach derselben im Durchschnitt auf ee Drei Mal wurde
al
(laueom beobachtet, nach K.’s Erfahrungen tritt dasselbe besonders dann ein,
wenn zähe Kapseln der Durchschneidung Widerstand bieten und sie dann
mehr von den Ciliarfortsätzen abgerissen als durchschnitten werden. Auch
bei diesen „artificiellen“ Formen des Glaucoms ist das zuverlässigste Mittel
lie Irideetomie. Abelsdorff.
Widmark (824) erwähnt zuerst die drei wichtigsten Operationen
(Diseission. Iridectomie, Cortextritur), die zu starreifendem Zweck benutzt
worden sind, und berichtet über die Erfahrungen. die er in betreff derselben
reniacht hat. In den Jahren 1889—90 prüfte er die von MeKeown und
Wicherkiewiez angegebene Methode, unreife Stare zu extrahiren und die
zurtekbleibenden Starreste mittelst Ausspülen der Vorderkommer zu entfernen.
Die Resultate der so behandelten (13) Fälle waren im allgemeinen ungünstig.
“it 1892 ist Verf. bei der Behandlung unreifer, uncomplieirter Stare ge-
öhnlich den von Schweigger angedeuteten Indikationen gefolgt: 1) Dis-
cision für Kranke unter 20 Jahren. 2) Discission in starreifender Hinsicht
All
182 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
zwischen 20 und 40 Jahren. 3) Cortextritur zwischen 40 und 60 Jahren.
4) Extraction ohne präparatorische Operation- von 60 Jahren an. Er berichtet
über die so behandelten 157 Fälle und vergleicht die Resultate mit denjenigen
der während derselben Zeit gemachten 149 Operationen reifer Stare. Seine
Statistik spricht dafür, dass die maturirenden Operationen auf Starkranke unter
60 Jahren zu beschränken sind, während bei älteren Individuen direct extra-
hirt werden kann. Die Extraction bietet bei letzteren keine eigentliche Ge-
fahr, hat aber den Nachtheil, dass eine Nachoperation öfter als sonst vorge
nommen werden muss, und da diese zuweilen ernste Complicationen veran-
lasst, ergiebt die Operation unreifer Altersstare immerhin eine etwas schlech-
tere Prognose als diejenige der völlig reifen. Während seiner Darstellung
findet Verf. übrigens vielfach Gelegenheit eine Reihe praktisch wichtiger
Fragen zu erörtern (Operabilität bei verschiedenen Stadien des unreifen Stars,
Gefahren der sekundären Discission, Sehschärfe bei einfacher und kombinirter
Extraction u. s. f.), in Betreff deren auf das Original verwiesen werden mus.
Dalen.
Nach einer Besprechung der verschiedenen Methoden, welche zur Be
kämpfung einer Infection angewendet worden sind, beschreibt Carra (823) 6 Fälle
wo durch ausgiebige Ausspülungen der vorderen Kammer, mechanischer Ent-
fernung von Exsudatniassen und Cauterisation der infiltrirten Wundränder
eine schon weit vorgeschrittene eitrige Infection zum Stillstand gebracht und
ein leidliches Sehvermögen erzielt wurde. Krahnstöver.
Bei den Untersuchungen Frenkels (827) über den Einfluss der Auto-
intoxication auf die Entwickelung des Altersstares (chemische Untersuchung
des Urins, Giftigkeit desselben) war es unentschieden geblieben, ob eine
Störung der Nierenfunctionen oder des Gewebestoffwechsels vorliege. Um die
Durchgängigkeit der Niere zu prüfen injieirte Frenkel 0,05 Methylenblau
in die Glutealgegend und verzeichnete das Erscheinen des Farbstoffes, die
Zeit seiner grössten Menge im Urin sowie seines Verschwindens in demselben.
Er fand unter 32 Cataractösen 18 mal die beginnende und 24 mal die been-
digte Ausscheidung verzögert und schliesst hieraus auf eine Verminderung
der Nierendurchgängigkeit. Da, wo die letztere normal gefunden, handelte
es sich um diabetischen oder durch locale Einflüsse (strahlende Hitze, Irido-
choroiditis) erzeugten Star. Bei Iridochoroiditis war die Durchgängigkeit
der Niere normal. Bei älteren Leuten ohne Star war sie vermindert, aber
doch weit weniger als bei den Starpatienten gleichen Alters. Hier wie
dort ist Gefässselerose die Ursache, doch ist bei Cataractösen die Verzögerung
der Farbstoffausscheidung bedeutender und nicht dem Alter proportional, di
sie auch bei verhältnissmässig niedrigem Alter gefunden wurde. Die Au“
scheidungscurve ist häufig remittirend und unterbrochen, was nicht Auf
Störungen der Leberfunctionen, sondern auf die Verschiedenheit der Reaction
des Urins zurückzuführen ist. v. Mittelstaedt.
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XIV. Iris. 183
Jackson (828) hat 45 bis 77°/, Linsentrübungen bei Patienten, die
über 65 Jahre alt waren, gefunden. Alle diese sollen jedoch nicht Cataract
genannt werden, da sie oft für immer bestehen bleiben. Anstrengung des
Auges in Folge von Mangel an passenden Gläsern und gewisse akute Er-
krankungen, wie Influenza, verursachen eine Entwickelung von Linsentrübun-
gen. Er glaubt, dass man den meisten dieser Patienten nicht mittheilen
sollte, dass sie einen »Star« haben. Albuminurie sei nicht die Ursache von
Linsenträbung. Burnett.
In einem an Iridocyclitis erblindeten Auge war die von dichtem
Bindegewebe eingeschlossene Linse verknöchert. Nach Ansicht der Verfasser,
Dunn und Holden (829), war durch einen Kapselriss fibröses Gewebe in
den Kapselsack eingedrungen und war dann ossifficirt. Abelsdorff.
Gunn (831) berichtet über Fälle angeborener Cataract, hauptsächlich
von wirklich oder scheinbar geschrumpfter Form. Bei verschiedenen lag
Syphilis vor und mangelhafte geistige Entwickelung mit Krampfanfällen. Die
Erfolge der Operation waren oft nicht befriedigend. Werner.
Guttmann (832) beschreibt einen 54jährigen Patienten, der 1890
auf beiden Augen Hyperop (1D) war und volle Sehschärfe hatte, Seit 3
Jahren rechts Verschlechterung. 1898 war der Status: links + 2,0.DS = Bis
rechts — 5,0 D S = Ste Snellen II in 20—10 cm. Nach Mydriasis findet
ich neben zarten aequatorialen Trübungen eine centrale graue schleierhafte
Träbung, die aber bei genauerer Betrachtung sich als Kernsclerose entpuppt.
Die durchsichtige Randzone gestattete die Betrachtung des Fundus mit + 2,0 D.
Mithin lag eine Doppelbrechung mit einer Differenz von 7 D vor. Es er-
folgte Extraction.
XIV. Iris.
839. Westhoff. Iritis suppurativa na’t gebruik von Jod-
natrium. Med. Weekblad 1898, Nr. 16.
840. Carra, Vinzenco. Due casi di aniridia congenita.
Buletino della R. Accad. Med. di Roma. fasc. II, Anno XXIV, 1898.
841. Nuel et Bénoit. Des éspaces Iymphatiques de l'iris
da chat. Bulletin de la société Belge d’ Ophthalm. 1898, Nr. 4.
842. Rosskothen, Max. Ein Fall von Coloboma iridis
Congenitum mit Vererbung. Inaug.-Diss. Kiel 1898.
843. Sorger. Ein Fall spontaner Blutungen aus Iris und
Corpus ciliare in die Vorderkammer auf Grund einer lienalen
Lenkaemie. Münchener mediz. Wochenschrift 1898, Nr. 35, p. 1120.
Westhoff (839) beobachtete an einem Patient, der wegen Amblyopia
alcoh. zu ihm kam und Jodkali bezw. eine Mixtur von Jodnatrium und Brom-
natrium erhielt, zweimal das Auftreten einer Entzündung der Iris und des
184 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Corp. ciliare mit Eiterbildung in der Vorderkammer. Nach Aussetzen des
Jodpräperates gingen die Erscheinungen unter der üblichen Theräpie bald zurück.
Carra (840) beschreibt 2 Fälle von Aniridia. In beiden Fällen it
sie bilateral, in beiden Fällen ist die Iris nur durch einen ganz minimale
Saum angedeutet, und es bestehen immer Trübungen der Linse, zwei Mal
vorderer Kapselstaar, einmal Cataracta nuclearis. Die Aniridia ist meist ver-
bunden mit anderen Bildungsanomalien, fast immer bilateral, (nur ein Fal
von unilateraler Jrideremie von Tockuss beschrieben, ist C. bekannt), und
nach Manz nie wirklich total, da immer ein ganz schmaler Saum der Ins
vorhanden ist. Oft findet man Anomalien in der Grösse der Cornea, und sehr
oft Trübungen derselben. Meistens ist die Linse getrübt, oft luxirt oder
subluxirt. Das corpus vitreum ist meist normal, selten verflüssigt und mit
Opaeitäten versehen. Die Chorioidea wies nie ein Colobom auf. Weit seltener
als die totale ist die partielle Aniridia, welche schon durch ihre Lage u
dem coloboma iridis unterschieden werden kann. Auch hier ist die Aniridia
meist zweiseitig, oder auch mit anderseitiger totaler Aniridia verbunden. W
einzelnen Fällen wurde Glaucom als Complication bei Irideremie beobachtet.
Patliolorisch-anatomische Untersuchungen sind gemacht von Pagenstecher,
Lembeck und Rindfleisch. Die Refraction war meist myopisch, das
Accomodationsvermögen vermindert. Oft besteht Nystagmus, meist horizontal.
Als Ursache ist für viele Fälle Heredität nachgewiesen worden. Die Theorie
von Manz, nach welcher sich eine Bildungshenimung für die Iris entwickelt
aus der späten Losschnürung der Linse von der vorderen Wand der secundären
Augenblase, nimmt C. als vollauf befriedigend an. Krahnstörver.
Sorger (843) beobachtete bei einem an schwerer, übrigens ad exitum
führenden Leucaemie leidenden Patienten bei gutem Sehvermögen des eine
Auges auf dem anderen ein spontan entstandenes grosses Hyphacma, welches,
anderer Therapie trotzend durch wiederholte Punctionen mit der Lanze entfernt
wurde. Die Therapie ist originell, aber nicht empfehlenswerth, aa sich Hyphaemen
auch spontan resorbieren und man bei Leukaemikern keine Blutentziehungen
vornehmen wird.
XY. Chorioidea.
844. Lagrange et Flous. Un cas de sarcome melaniqut de
la choroide. Ann. d’oeul. 1398, T. CXX. p. 81.
845. Guibert. Deux cas de sarcome me&lanique de lA
choroide. Clin, ophtalm. 1898, No. 12, p. 135.
846. Woods, Hiram. A case of melanotie sarcoma SEKR
choroide. Journ. of Eye, Ear and Throat Diseases. 1898, Vol. IM, Nr. e
p. 107.
847. Haas. Josef. Ueber das Zusammenvorkommen "`"
Veränderungen der Retina und Chorioidea. Arch. f. Augenheilk
Bd. XXXVI, Heft 4, p. 343.
von
XVI. Glaskörper. 185
Haas (847) beschreibt bei einem 21jährigen Soldaten, dessen Eltern
blutsrerwandt sind, eine eigenthümliche strahlige Figur aus weisslichen Flecken
md Streifen in der Macula beider Augen von !/, P.S. Grösse. In der Peri-
pherie findet sich daneben eine partielle Atrophie der Aderhaut. Das Ge-
sichtsfeld ist stark eingeengt, die Sehschärfe herabgesetzt. Der gleiche Zustand
der Chorioidea liegt bei dem 14jährigen Bruder vor, der daneben die Zeichen
einer abgelaufenen Neuroretinitis darbietet. Verf. nimmt zur Erklärung des
Befundes bei seinem Pat. gleichfalls eine vorausgegangene Neuroretinitis an.
XVI. Glaskörper.
848. Manzutto, G. Ueber spontane Glaskörperblutungen.
Beiträge zur Augenheilk. 1898, Heft XXXIV.
849. Starr, Elmer. Steel in the vitreous located by means
ofthe X-Ray and removed with a magnet, with description
ofanarrangement for determining when the magnet has found
the steel. Ophthalm. Record, Vol. VII, Nr. 7, p. 326.
850. Warschawski, J, Ein Fall von Blutung zwischen
Retina und Glaskörper. Wjstn. Ophth. Bd. XV, Heft 3, p. 265.
Manzutto (848) berichtet über einige Fälle von spontaner Glaskörper-
blatung und bespriebt im Anschluss daran Aetiologie und Quelle dieser intra-
%ularen Blutungen.
XVII. Glaucom.
851. Wehrli, E. Glaucom nach Neuroretinitis albumin-
arica und Neuroretinitis proliferans. Beitrag zur pathologischen
Anatomie des Glaucoms. Archiv f. Augenheilk. XXXVII, p. 173.
852. Carra, Vinzenco. Sul glaucoma giovanile. Annali di
ottalm. fasc. V, 1898.
853. Veasey, Cl. The importance of the early recognition
and treatment of acute inflammatory glaucoma. Therap. Gazette
1898, XXII.
.. 854. Hamer. Glaucomateuse verschynselen door atropine.
Nederl. Oogheelkundige Bydragen Afi. 6, 1898.
855. Cheatham, W. Glaucom mit Ablösung der Netzhaut.
Annals of Ophth. 1898, Juli.
856. Bistis. Le glaucome primitif en Orient Origine
terveuse Explication de l’action curative de l’iridectomie.
Annal. d’oeul. 1898, T. CXX, p. 190.
857. Jonnesco. Traitement du glaucome par la résection
du sympathique cervical. Rec. d’ophtalm. 1898, p. 449.
858. Campos. M. Considerations sur la theorie sym-
Pathique du glaucome. Arch. d’opht. T. XVI, Nr 7, p. 445.
859. Gauthier. Un cas de glaucome hemorrhagique. Ann.
IOenlist. CXIX, 6, p. 438.
186 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
860. Abadie, Ch. Glaucome malin à forme hemorrhagigque
enrayé par l’ablation du ganglion cervical supérieur. Arch.
d’opht. T. XVIII, Nr. 7, p. 443.
861. Roulleau, G. Contribution au traitement du glaucome
chronique simple. These de Paris 1898.
862. Panas. Rapport sur un mémoire de M. le Dr. Jonnesco
(de Bucharest) intitulé: Résection du sympathique cervical
dans le traitement du Glaucome. Arch. d’opht., T. XVII, Nr. 7,
p. 448.
863. Panas. Kératectomic totale combinée suivie de
suture. Applications de cette méthode. Arch. d’opht. T. XVII,
Nr. 9, p. 545.
864. Natanson, A. Ueber Glaucom bei Retinitis pig-
mentosa und Myopie. Mittheilungen aus der St. Petersburger Augen-
heilanstalt 1898, Heft V.
865. Vollaroo, Agostino de Lieto. Contributo allo studio
del glaucomo emorragico. Lavori della Clinica oculist. Università di
Napoli 1898, V, 3, p. 302.
866. Hirsch, Camill. Zur Frage des Glaucoms des linsen-
losen Auges. Wien. klin. Wochenschr. 1898, Nr. 28, p. 685. (Polemisch.)
867. Bernheimer, St. Einige Bemerkungen zu meinem
und Camill Hirsch’s Artikel über Glaucom im linsenlosen
Auge. Wien. klin. Wochenschr. 1898, Nr. 29, p. 703. (Polemisch.)
Wehrli (851) beschreibt 2 Fälle von Morbus Brightii, bei denen zu
Retinitis albuminurica haemorrhagisches Glaucom hinzutrat. Die anatomische
Untersuchung ergab degenerative Gefässwandveränderungen mit Thromben-
bildung, Netzhautblutungen, Bindegewebsproliferation bis in den Glaskörper
und die sonst bei Glaucom gefundenen Abweichungen. Verf. räth auf Grund
seiner Beobachtungen bei allen primären Glaucomen auch ohne ophthalmo-
skopisch nachweisbare retinalen Veränderungen an ein Nieren- bezw. Con-
stituti»nelles Leiden zu denken.
Einzelheiten müssen in der sehr ausführlichen, fleissigen Originalarbeit
nachgelesen werden.
Aus allen Statistiken und Berechnungen geht nach Carra’s (852) Ap
sicht hervor, dass das Glaucom im jugendlichen Alter ungemein seltener ist,
als in späteren Jahren. Aus einer Statistik von Krannhals zieht C. die
Folgerung, dass die israelitische Rasse nicht nur allgemein zu Glaucom dis-
ponirt, sondern dass bei ihr Glaucom in verhältnissmässig jugendlichem Alter
unweit häufiger ist, als bei anderen Rassen. Im Allgemeinen nimmt die
Häufigkeit des Glaucoms nach C. mit zunehmendem Alter stetig zu (weni
man bei der Berechnung mit dem Procentsatz der Bevölkerung im Allgemeinen
auf die verschiedenen Lebensalter rechnet).
Die häufigsten Formen im Jugendalter sind: Prodromalglaucon (wie
auch der von C. beschriebene Fall eigener Beobachtung) und Glaucoma chron.
simpl. Nach C. ist ein Prodromalglaucom als selbstständige Form anzunehmen.
TE wë GE, epa E EEEE ` wën e: eegene rege vele NEE re WERE En ni mp —
= 8 Kä Pr Ba Sch = rn o- ` D RK Wf
XVII. Glaucom. 187
Die anderen Formen des Glaucoms sind im Jugendalter äusserst selten.
Die Prognose ist im jugendlichen Alter immer günstiger als in späteren
Jahren, besonders was den Erfolg einer Operation beim chronischen Glaucom
abetrift. Merkwürdig ist der Schluss aus einer Statistik von Krannhals,
lass bei Patienten unter 30 Jahren 100°/, der Glaucomkranken einseitig
rkrankt waren (27°/, ist das Mittel für einseitiges Glaucom). |
Krahnstöver.
Cheatham (855) berichtet über 2 Fälle, in denen Glaucom und Ab-
lösung der Netzhaut vergesellschaftet waren. Bei einem der Patienten, einem
l6jährigen Knaben, war das Glaucom vor der Ablösung entstanden.
Burnett.
Jonnesco (857) berichtet über 7 Fälle von Glaucom, unter denen
sich 2 Fälle von Glaucoma simplex befanden, und die sämmtlich durch die
Resection des Halssympathicus (oberes Ganglium) behandelt wurden.
Nach Jonnesco bringt die Sympathicusresection eine sofortige und
bleibende Verminderung des intraocularen Drucks hervor; die Pupille verengt
sich und die Schmerzen verschwinden, das Sehvermögen bessert sich bedeutend.
Sulzer.
Der Theorie von Abadie, nach welcher das Glaucom durch Reizung
der Gefässerweiterer des Sympathicus entsteht, hält Campos (858) entgegen,
dass nach Durchschneidung des Sympathicus eine Druckherabsetzung mit Ge-
fisserweiterung, nach Reizung derselben eine Druckerhöhung mit Anaemie
mir. Wenn ferner bei Reizung der Gefässerweiterer die Pupillenerweiterung
durch Dilatatorreizung zu erklären ist, so passt diese Annahme nicht für das
einfache Glaucom, wo eine isolirte Reizung der gefässerweiternden Fasern im
hinteren Bulbusabschnitt allein vorhanden sein sollte. Auch die Wirkung
der Mydriatica und Miotica vermag die Theorie nicht zu stützen. Es ist
im Gegentheil ein Widerspruch gegen die Theorie, dass durch das gefäss-
erweiternde Atropin eine Druckerhöhung und durch das gefässverengernde
Eserin eine Druckherabsetzung erzeugt werde, während das Pilocarpin trotz
seiner gefässerweiternden Wirkung den Druck vermindert. Die Erklärung
Abadie’s der Wirkungsweise der Iridectomie ist unrichtig, da die Gefäss-
dilatatoren des Sympathicus sehr wahrscheinlich gar nicht bis zur Iris ge-
langen, und bei der Durchschneidung des letzteren nur die Wirkung der
Gefässverengerer aufgehoben wird, wodurch Gefässerweiterung auftritt. Ist die
letztere aber die Ursache der Druckerhöhung, so kann die Durchschneidung
des Halssympathicus nur schaden, da sie Gefässerweiterung bewirkt. Nützt
sie aber, so ist die Theorie falsch. v. Mittelstaedt
Abadie (860) machte bei einem 50jährigen Manne ohne Nieren- und
Gefässerkrankung, welcher durch hämorrhagisches Glaucom bereits ein Auge
verloren und das Sehvermögen des anderen bis auf quantitative Lichtempfin-
dung eingebüst hatte, die Exstirpation des obersten Halsganglions des Sympa-
188 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
thicus und sah, ohne dass die bisher vergeblich angewandten Miotica weiter
gebraucht wurden, die heftigen Schmerzen sofort verschwinden und die
Tension allmählich fast normal werden. Verf. findet in dem vorliegenden
Falle eine Bestätigung seiner Theorie über das Wesen des Glaucoms als einer
Erkrankung des Sympathicus, welche in den gewöhnlichen Fällen eine hoch-
gradige Gefässerweiterung mit vermehrter Flüssigkeitsabsonderung bewirkt.
Erst bei sehr bedeutender Gefässerweiterung kommt es zu Blutungen und
Unterbrechungen der Blutcirculation und damit zum hämorrhagischen Glaucom.
Eines präexistirenden Gefässleidens bedarf es zur Erklärung nicht. Die in
einem Falle gefundene hyaline Obliteration der Venen ist eine secundäre
Erscheinung. v. Mittelstaedt.
Jonnesco, über dessen Arbeit Panas (862) referirt, ist Anhänger
der Abadie'schen Glaucomtheorie, die ihm durch 7 eigene Beobacktungen
gestützt erscheint. Panas weist darauf hin, dass man zwischen den unmittel-
baren und den späteren Operationserfolgen unterscheiden müsse, da der an-
fangs verminderte Druck wieder steigen und das Sehvermögen abnehmen,
könne, wie ihm eine Beobachtung zeigte, wo selbst bei vorher normaler
Tension diese sich einige Zeit nach der Operation erhöhte. Auch sei nicht
einzusehen, welchen Einfluss die Operation bei Verlegung des Iriswinkels haben
könne. Panas hält die Zahl der Beobachtungen sowie die seit den Ope-
rationen verflossene Zeit für zu klein, um die Sympathicusdurchschneidung
unter die gegen das Glaucom gerichteten Operationen aufnehmen zu können.
v. Mittelstaedt.
Panas (863) empfiehlt sein Verfahren, welches er 200 Mal mit bestem
Erfolge ausgeführt, für diejenigen Fälle von Narbenstaphylom und absoluten
Glaucom, bei denen man gewöhnlich enucleirt. In der Narkose wird eine
gekrümmte Reverdin'sche Nadel in den Limbus corneae eingestochen.
hinter der Linse herumgeführt und an der entsprechenden Stelle gegenüber
ausgestochen, und dann in das Nadelöhr ein Seidenfaden eingelegt, welcher
später die mittlere Naht abgiebt. Dann erfolgt die Abtragung der Hornhaut
an ihrer Basis und die Lostrennung der Iris, wenn sie nicht, wie bei Staph}-
lom, bereits mit der Hornhaut zugleich entfernt wurde. Nach Wegnabmt
der Linse mit einem Löffel unter sorgfältiger Schonung der tellerförmigen
Grube wird die Nadel mit dem Faden zurückgezogen und letzterer sofort gė-
knüpft. Nachdem dann noch zu beiden Seiten eine Naht angelegt und zu
Erzielung eines völlig runden Stumpfes die seitlichen Ecken der Wundlinie
etwas abgetragen sind, ist die Operation ohne jede Blutung beendigt. Gegen
den 7. Tag werden die Fäden entfernt, doch ist der Verband noch weitere
T—8 Tage nöthig. Blutungen sind bei Glaucomaugen entgegen aller Er-
wartung schr selten (nur 3 unter 200 Fällen) und erfordern die Eris-
ceration. Der zurückgebliebene Stumpf ist gross, weich, gut beweglich und
XVIII. Sympathische Ophthalmie. 189
zum Tragen einer Prothese sehr geeignet. Die Heilung erfolgt, wie Panas
durch Thierversuche feststellte, durch Bildung einer festen ununterbrochenen
Narbe, welche keineswegs den Character einer Filtrationsnarbe hat. Die
Netzhaut war dabei abgelöst. Diese Netzhautablösung. sowie die Entfernung
der Iris und Linse, sind die Ursachen der Weichheit dieser früher harten
Bulbi. v. Mittelstaedt.
Hirsch (866) führt zu Bernheimer’s Mittheilung (s. Ref. Nr. 516
dieses Archivs) zwei ähnliche Fälle an und hält die Erklärung B.’s für nicht
zutreffend, dass die Verlegung cines Theiles der Kammerbucht zu Glaucom
führen könne. H. vermuthet vielmehr, dass durch eine vorhergegangene Iritis
und peripherische Irisanlötung bereits der grösste Theil des Kammerwinkels
verlegt war und durch den Nachstar schliesslich nur der letzte freie Rest
verlagert wurde.
Bernheimer (867) verwahrt sich gegen Hirsch's Auffassung, da er
sich trotz des bestehenden Gerontoxon von dem Freisein der Kammerbucht
ut absoluter Sicherheit habe überzeugen können.
XVIII. Sympathische Ophthalmie.
868. Gumpper, E. Ueber die Heilbarkeit der sympathi-
schen Iridocycelitis. Inaug.-Dissert. Strassburg 1898.
869. Coppez. Note sur un cas de chorio-rétinite sym-
Pathique. Rev. générale d’ophthalm T. XVII, p. 298.
870. Ferdinands, G. Ophthalmitis recurring long after
enucleation of the fellow eye for injury. Brit. Med. Journ. Juni
"ois, p. 1583,
, 871. Shaw, C. E. Sympathetic Ophthalmia. Brit. Med. Journ.
Jui 1898, p. 1580.
872. Vacher, Louis. Sur les rélations entre les enclave-
an l'iris et l'ophthalmie sympathique. Clin. ophthalm. 1898.
Coia p. 157.
th Bi Moll, A. Zur Lehre von der sympathischen Oph-
Pe (Vorläufige Mittheilung.) Centralbl. f. pract. Augenheilk. XXII.
Gumpper (868) stellt aus der Litteratur 60 geheilte Fälle von sym-
a Ophthalmie zusammen und fügt 6 neue Fälle hinzu, von denen der
ea keiner war. Die Behandlung bestand in Inge leatıon und
a Ge Der Resection misst Verf. keinen Werth bei, denn er sah
Dee SE von wirklicher Iridocyelitis, der durch die Neurotomie BEE?
€< Die Resection des Opticus und der Ciliarnerven soll bekanntlich
nicht Ja; ; -
F Heilung einer vorhandenen, sondern zur Verhütung einer drohenden
"ap. Ophthalmie gemacht werden.
190 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Ferdinands (870) berichtet über zwei Fälle. Im ersten wurde das
Auge einige Wochen nach der Verletzung enucleirt, nachdem das zweite Auge
einige Symptome von Mitleidenschaft gezeigt. Das letztere wurde zum Theil
wieder hergestellt, aber 17 Jahre später begann von neuem nach dreijährigen
Tragen eines Glasauges Iridocyclitis. Im zweiten Falle wurde das verletzte
Auge vier Tage nach der Verletzung entfernt. Iridocyclitis trat auf dem
anderen Auge 22 Jahre später ein. Werner.
Shaw (871) giebt zuerst eine sehr gute Literaturübersicht der sym-
pathischen Ophthalmie seit Deutschmann’s bekannten Experimenten. Er
bezweifelt die Richtigkeit der Deutschmann’schen Migrationstheorie.
S. untersuchte 8 verletzte Augen, von welchen 4 sympathische Ophthalmie
erregt hatten, ohne Mikroorganismen zu finden. Er machte auch Experimente,
um zu entscheiden, ob, wie Bach behauptet, bei langer Reizung des einen
Auges Veränderungen im anderen auftreten. Es wurden mit septischen
Instrumenten Wunden in der Gegend des Ciliarkörpers angelegt, Schrotkugeln
eingeführt und zuweilen Jequirity benutzt. S. kommt zu dem Schlusse, dass,
obgleich eine vorübergehende Reizung eines Auges eine vorübergehende Exudation
von Fibrin und Leucocyten in beiden Augen hervorrufen kann, doch eine lang
dauernde, beständige Reizung keine reichliche Exsudation mit folgenden or-
ganischen Veränderungen im zweiten Auge hervorrufen wird. Werner.
Für Abschnitt XIX—XXII Referent:
Prof. Dr. Greeff (Berlin).
XIX. Netzhaut und Functionsstörungen.
874. Axenfeld.e Ueber Retinitis albuminurica gravi-
darum. Correspondenzbl. des Allgem. Mecklenb. Aerztevereins 1898, No. 19.
875. Inouye, T. Ueber einen Fall von Retinitis albu-
minurica ohne ausgesprochene Nephritis bei einem Neger.
v. Zehender'’'s klin. Monatsblätter XXXVI, p. 297.
876. Ewetzky. ZurPathologie der Retinitis albuminurics.
Wratsch 1898, No. 32, 33. i
877. Haas, J. Ueber das Zusammenvorkommen von Ver-
änderungen der Retina und der Chorioidea. Arch. f. Augenheilk.
Bd. XXXVII, p. 343. Vergl. Ref. No. 847.
878. Ellerhorst. Ein Fall von traumatischer Netzhaut-
ablösung. Centralbl. f. Augenheilk. XXVI, No. 266.
879. R. T. Williamson. Unilateral retinal changes in
cerebral haemorrhage, embolism and thrombosis. Brit. Med.
Journ. June 1898, p. 1575.
Die prognostische Bedeutung der Retinitis albuminurica für das Leben
ist bekanntlich im Allgemeinen sehr schlecht. Ganz anders liegen die Ver-
um. i Fr
XIX. Netzhaut und Funktionsstörungen. 191
hältnisse bei der Retinitis albuminurica gravidarum, wie das bei dem vorüber-
gehenden Charakter des Nierenleidens nicht zu verwundern ist. Ebenso ist
in solchen Fällen die Sehstörung weitgehend rückbildungsfähig, selbst bei
Ablösung der Netzhaut.
Es ist nach Ansicht von Axenfeld (874) so lange die Sehschärfe noch
über !/, beträgt, wenn nicht die sonstigen Umstände es anders fordern, gerecht-
fertigt abzuwarten.
Vortragender widerspricht ferner der in der Litteratur sich findenden
Meinung, dass bei einer einmal eingetretenen Retinitis albuminurica gravi-
darum weitere Conceptionen möglichst verhindert werden müssen, da das
Sierenleiden und die Retinitis recidivirten, letztere mit schlechter Prognose
quoad vitam. Es steht diese besonders von Silex vertretene Auffassung in
Widerspruch zu der Darstellung der Gynäkologen, nach welcher die eigent-
liche Schwangerschaftsniere nicht zu recidiviren pflegt.
u Man wird unter diesen Umständen nicht nach extremen Regeln schema-
Fairen, sondern individualisiren.
| Ewetzky (876) untersuchte das auf Grund einer falschen Diagnose
eines Aderhautsarcoms enucleirte Auge eines an chronischer Nephritis inter-
"Tale leidenden Mannes. Im anderen Auge war ausgesprochene Retinitis
albuminurica vorhanden. Im enucleirten Auge war vor der Operation Hyper-
tonie und Netzhautablösung gefunden und hinter der Linse medial- und
lateralwärts eine ins Auge hineinragende unbewegliche, schwarze Masse be-
merkt, die sich auch nach oben und unten hinter der Iris verbreitete. Die
abgelöste Netzhaut zog über diese, als Geschwulst gedeutete Masse. Die
anatomische Untersuchung des enucleirten Auges zeigt eine seichte, aber zur
Peripherie hin tiefere Vorderkammer. Das Gefässsystem ist verdickt, be-
sonders evident am Ciliarkörper und Chorioidea, die abgelöst sind. Ersterer
hängt blos in der Gegend des Schlemm’schen Canales mit der Sclera zu-
“mmen. Die Chorioidea liegt der Sclera blos rings um den Sehnerv, in
SN Ausdehnung von 4—8mm an. Unter der gelösten Chorioidea und
Retina befindet Sich eine graue geronnene, structurlose Masse. Der Glaskörper
ist in ei : f , .
eme gelblich-graue Masse geronnen, die eine ausgesprochene faserige
Structur ha
Lu e Ausführliche mikroskopische Beschreibung des Auges lässt sich im
ee: wiedergeben. Verf. folgert aus derselben, dass alle bei der
sten = gefundenen pathologisch-anatomischen Veränderungen des Ge-
dass die Ss er Chorioidea und Retina Ge EE sind und
eränderun rungen der Blutcirculation des Gelle nen von EEN
tomische Bila verursachten, die sowohl das klinische wie pathologisch-ana-
; er Retinitis und Chorioiditis albuminurica erklären. Die Ge-
rungen bestanden in den Capillaren, Arterien und Venen, sowohl
der Chori
orioj d ; j s
idea wie der Netzhaut, und zwar in letzterer nicht schwächer als
192 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
in ersterer. Nur in Folge geringerer Gefässmasse der Netzhaut sind in ihr
die Veränderungen weniger auffällig. In den Capillaren ruft die Entzündung
Zellen-Proliferation in der perithelialen Membran hervor, mit nachträglicher
glasiger (hyaliner) Entartung der neugebildeten Elemente. In den Arterien
werden vorzugsweise die Intima und Media betroffen. Anfangs tritt Verdickung
ihrer Wandungen und Verengerung des Lumens durch Oedem der Wandungen
ein, nachher aber nimmt entzündliche Proliferation überhand, hierauf Homo-
genisirung und glasige Entartung; in der Folge kleinkörniger Zerfall. Kleinere
Arterien veröden auf diese Weise unmittelbar. ln Arterien mittlerer Grösse
sucht man Fibringerinnsel und wandständige oder vollständige Pfropfen, be-
sonders an Stellen, wo durch Zerfall der hyalinen Massen partielle Usuren der
Wandungen vorhanden sind. Die Veränderungen in den Venen sind derselben
Art aber weniger ausgebreitet und schwächer ausgesprochen. In einer grösseren
Vene fand Verf. nicht nur hyaline Entartung der Intima sondern in einer
Stelle ihrer Circumferenz in kleinkörnigem Zerfall eine Kalkspalte.
Die ausgedehnte entzündliche Veränderung des gesammten Gefässsystems
muss natürlich auch in den Augenhäuten schwere Circulationsstörungen hervor-
rufen. Die leichte Durchgängigkeit der Wandungen der Capillaren, die durch
verringerte Rlastieität der Gefässwandungen und Propfenbildung bedingte Ver-
langsanıung der Blutbewegung, bei erhöhtem Blutdrucke (Hypertrophie des
linken Herzventrikels) müssen zu Extravasaten und reichlicher Exsudation in
die Gefäss- und Netzhaut und in das Augeninnere führen. Daher im ge
gebenen Falle die Durchtränkung der Augenhäute und ihrer Elemente de
Glaskörpers und die Ansammlung zwischen den Häuten des tibrinös-serösen
Exsudates,
Die glaucomatösen Erscheinungen und die Erweiterung des Kammer-
winkels führt Verf. auf ungenügende Weite der Abführungswege, bei zu
starkem Andrang der Flüssigkeiten im Auge zurück. Den Klinicisten möge
dieser Fall darauf aufmerksam machen, dass die Retinitis albuminurica bis-
weilen unter dem trügerischen klinischen Bilde einer Geschwulst im Auge
verlaufen könne. Hirschmann.
In Ellerhorst’s Fall (878) handelt es sich um einen italienischen
Arbeiter von 32 Jahren. Es fiel ihm aus einer Höhe von vielleicht 1.5 m
ein etwa walnussgrosser Stein in das rechte Auge, worauf unter heftigem
Schmerz sofortiges Verschwinden der Sehhraft auf beiden Augen eintrat. Es
fand sieh rechts ein Riss in der Cornea, in dem die Iris lag und Luxation der
Linse unter die Conjunetiva. Das linke Auge ist äusserlich ganz intact. Die
Untersuchung mit dem Augenspiegel ergiebt jedoch eine totale Netzhautablusunz.
Williamson (879) berichtet über 13 Fälle cerebraler Gefässläsionen,
von welchen 11 durch Section bestätigt wurden und in welchen nur auf dem
der erkrankten Seite entsprechenden Auge Blutungen oder Venenerweiterungen
in der Netzhaut vorhanden waren. Werner.
=- =- v je "` eme, =
pr vg mër q rem dëm zem eia Pee ` we EA A aP Tp "TER: a AER wee o
d
XX. Sehnerv. 193
XX. Sehnerv.
880. Delius, R. Ueber einen Fall von primärer eigent-
licher Sehnervengeschwulst. Inaug.-Dissert. Tübingen 1898.
881. Higier, H. Ein Fall von Neuritis optica mit vier-
wöchentlicher doppelseitiger, in complete Heilung ausge-
gangener Blindheit. Neurologisches Centralblatt 1898, No. 9.
682. Sidler-Huguenin. Sehnervenatrophie nach Gebrauch
von Granatwurzelrinde, nebst einigen Bemerkungen über die
Gefahren des Extr. Filieis maris. Correspondenzblatt für Schweizer
derzte 1898, No. 17.
88. Silex, Ueber tabische Sehnervenatrophie mit Skiop-
tikondemonstrationen. Berliner klin. Wochenschr. 1898, No. 39.
8S4. Axenfeld. Myxosarcom des Sehnerven mit der Krön-
lein’schen Resection entfernt. Correspondenzblatt des Allgemeinen
Mecklenburgischen Aerztevereins 1898, No. 195.
885. Leitner, Wilhelm. Atrophia nervi optici bei Sclerosis
pPolyinsularis, Ungarische medicin. Presse 1898, No. 36. Nichts Neues.
. 886. Posey, W. C. Hereditäre Atrophie des Sehnerven.
Ein Bericht über drei Fälle, welche Mitglieder drei auf-
“mander folgender, mit der Krankheit behafteter Generationen
‘epfäsentiren. Annals ot Ophth., Juli 1898.
Nach Braunschweig sind bis zum Jahre 1893 94 Fällen von primäre
“hnerrengeschwülsten beschrieben. Delius (880) beschreibt einen solchen
Fall aus der Tübinger Universitäts-Augenklinik. Er betrifft einen 13 Jahre
alten Knaben aus gesunder Familie. Mit Rücksicht auf den innigen Zu-
“nmenhang des Tumors mit dem Bulbus wird der Bulbus mit entfernt. Der
mor bestand aus Zellen mit grossen, meist runden Kernen und langen Aus-
länfern, Die Geschwulst füllte die ganze Duralscheide aus und war durch
1a cribrosa in das Innere des Bulbus eingedrungen.
Higier’s (881) Patient erkrankte an Kopfschmerzen und Flimmern vor
Em rechten Auge. Im Laufe des Tages sank die Sehschärfe auf beiden Augen
fast his zur Erblindung, Später beiderseits S= 0. Patient stammt aus einer
"eüropatisch veranlagten Familie, er raucht und trinkt nur mässig. Einen Tag
Ni dem Ausbruch wurde Patient psychisch afficirt durch die Nachricht von
vn hrensein seines Sohnes. Es wurden user oprem Pilocarpin-
. Sn verordnet die bald Besserung brachten. Nach 2 Wochen wurde
di zle ip ` d
X emlich umfangreiches centrales Se tom bei ganz normalem peripheren
JENE
Sichtsfeld festgestellt.
(Es handelte sich also um eine typische, acute, retrobulbäre XNeuritis.)
ig grösseren Lehrbüchern der AUDIO ENG, LOSICDIORIE und
gemacht. SECH wird zwar auf die Ge der eebe aufmerksam
naa D? wird noch viel zu wenig die Häufigkeit der schweren
en, welche dieses Anthelminthicum hervorruft, betont und ebenso
194 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
finden wir über die Schädlichkeit der Granatwurzelrinde in den oben er-
wähnten Lehrbüchern nur ungenügende Notitzen. Es ist deshalb verdienstlich
von Sidler-Huguenin (832), in seiner Arbeit einmal speciell auf die all-
gemeinen Intoxicationserscheinungen und namentlich auf die gefährliche Seh-
nervenatrophie nach Verabreichung von Filixpräparaten und Granatwurzelrinde
aufmerksam gemacht zu haben.
Zu den schweren Vergiftungserscheinungen sind vor Allem diejenigen
zu rechnen, welche als Reizzustände des Centralnervensystems des Magens und
des Darms auftreten und die den Tod durch eine allgemeine centrale Lähmung
herbeiführen.
In der Litteratur finden sich 78 derartige Fälle, die meistens das Bild
der schweren Intoxicationen darboten. Hierunter verliefen nicht weniger als
12 letal, meist unter dem Zeichen cerebrospinaler Lähmung.
Zu den schweren Filixvergiftungen gehören hauptsächlich die bleibenden
und vorübergehenden Sehnervenerkrankungen.
Unter den 78 Fällen erkrankten 33, nämlich 18 Patienten an doppel-
seitiger und 15 Patienten an einseitiger bleibender Erblindung.
Ferner erkrankten 4 Patienten an beiderseitiger und 1 Patient aD
einseitiger bleibender Herabsetzung der Sehschärfe.
Ein Patient erblindete doppelseitig und 3 Patienten einseitig vorübr-
gehend. |
Bei diesen Sehstörungen finden wir meistens erweiterte reaktionslose
Pupillen und als ophthalmoskopisches Bild dasjenige der einfachen Sehnervet-
atroplie, also graue bis weisse Verfärbung des Opticus mit schmalen Net-
hautgefässen.
Verfasser schliesst: Erschreckend sind die letal und die mit Erblindun?
verlaufenden Fälle, so dass es wohl angezeigt ist, noch mehr vor den a
unsicheren, trügerischen Filixpräparaten zu warnen.
Silex (883) führt die Differentialdiagnose zwischen tabischer Seh-
nervenatrophie und retrobulbärer Neuritis mit centralem Scotom durch Tabak-
und Alkohol-Abusus aus. Er hat dann unter Leitung von J. Munk Ver-
suche darüber angestellt, ob man mit den gebräuchlichen schwachen Strömen
von etwa 2 Milliampere am Schädel und 3—5 Milliampere am Rückenmark
die Sehnerven resp. das Gehirn und Rückenmark in merklicher Weise über-
haupt beeinflussen könnte. Es ergab sich, dass beim lebenden Thiere am
Gehirn Ströme von 2 und am Rückenmark solche von 4—5 Milliampere
unseren Sinnen zugängliche Wirkungen entfalten. Damit ist die Ansicht der
Unmöglichkeit einer Galvanisation des Gehirns und Rückenmarks widerlegt.
womit aber nicht gesagt ist, dass daraus auch eine heilsame Beeinflussung
dieser Theile gefolgert werden muss.
In Axenfeld’s (834) Fall war der Exophthalmus geradeaus gerichtet
und die Beweglichkeit frei. 3 Tage vor der Operation war volle und am
ENE: A,
an En ge e
no
` Lë Eo ri eg A+ ag
DR kt TT
XX. Sehnerr. 195
Tage der Operation 0,8 Sehschärfe vorhanden. Die osteoplastische Operation
nch Kroenlein gelang vollständig, der Bulbus blieb erhalten. Die vor-
deren 3—4mm des Sebnerven waren noch unbetheiligt; dagegen war im
knöchernen Canal bereits der Sehnerv um das Doppelte verdickt. Das
Präparat zeigte, dass der Sehnerv in der Mitte der Orbita durch Geschwulst-
bien um das 3—4 fache verdickt war unter ausgedehntem Schwund der
Markscheicen, Es müssen also noch die Axencylinder ihren Weg durch die
Geschwulst hindurch gefunden haben. Nach 3!/, Monaten war keine Spur
eines Recidives bemerkbar.
Posey (886) hatte Gelegenheit, ein Auge schon beim Beginn der als
hereditären Sehnervenatrophie bekannten Erkrankung bei einem Patienten zu
untersuchen, dessen anderes Auge in der Erkrankung schon fortgeschritten war.
Er fand es im Zustande leichter Hyperämie mit verwaschenen Grenzen der
Papille. Es entwickelte sich in beiden Augen centrales Scotom und schliess-
lich trat auch Atrophie auf, wie es in solchen Fällen gewöhnlich der Fall
it Ein Onkel und Grossonkel mütterlicher Seite waren ebenfalls mit der-
siben Erkrankung behaftet und bei ihrer Untersuchung fand Dosser that-
äichlich denselben Befund wie im ersten Falle. Alle drei beklagten sich
mert in demselben Alter, mit 25 Jahren, über Gesichtsabnahme. Zwei
varen ziemlich starke Raucher. Burnett.
XXI. Verletzungen, Fremdkörper, Parasiten.
887. Pahl, M. Ein Beitrag zur Casuistik der Schuss-
| erletzungen des Auges. Inaug.-Dissert. Greifswald 1898.
888. Schmid, J. Ueber directe Verletzung des Opticus
durch Querschuss der Orbita. Inaug.-Dissert. Tübingen 1898.
889. Keller, E. Beitrag zur Casuistik des Exophthalmus
Pulsans. Inang.-Dissert. Zürich 1898.
890. Stoewer. Beitrag zur Histologie der Heilungs-
rorgänge bei Wunden der Formhäute des Auges. v. Graefe’s
Archiv f, Ophth., Bd. XLVI, p. 65.
. 891. Schanz, F. Luxation des Augapfels durch Schneuzen.
Beitr, z, Augenheilk. XXIV, p. 33.
892. Ritter, C. Ein Fall von Linsenluxation. Archiv f.
Augenheilk., Bd. XXXVII, p. 348.
893. Lucciola,G. Ytraumatismi dell’occhio consiverate
al Punto di vista medico-legale con annotazioni tera-
Peutiche. Giornalo medico del Esercito No. 14, 1898.
‚89. Buchanan, Leslie. Retinal changes in the macular
region in cases of injury. Ophtalm. Review. Vol. XVII, p. 105.
à 895. Graham, G. E. Traumatic lesion of the Pons
arolii. Brit. Med. Journ. June 1898, p. 1584.
| 896. Starr, E.G. Stahl im Glaskörper, mit den X-Strahlen
"talisirt und mit einem Magneten entfernt, mit Beschreibung
Literstarbericht über das Jahr 1898 zum Archiv für Augenheilkunde. XIV
196 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
einer Anordnung zur Bestimmung des Zeitpunktes, wann der
Magnet den Staht gefunden hat. Ophthalm. Record. Juli 1898.
897. De Schweinitz, G. E. Ein Stahlstück im Glas-
körper, welches mit Hülfe der Röntgen-Strahlen nach der
Sweet’'schen Methode localisirt wurde Entfernung des
Fremdkörpers mit dem Electromagneten. Ophthalmic Record.
Juli 1898.
898. Stöckl, A. C. Fremdkörper im Bulbus. Localisa-
tion mit Röntgen’schen Strahlen. Wien. klin. Wochenschr. 1898,
No. 7. l
899. Hotz, F. C. Extraction eines Stahlstückchens mit
dem Electromagneten durch die ursprüngliche Hornhaut-
wunde hindurch. ÖOphthalm. Record. Juli 1898.
900. Bernhard, Paul. Un cas de filaria loa mäle. Arch.
. Opht. T. XVII, No. 9, p. 604.
Pahl (887) giebt aus der Litteratur einen Gesammtüberblick über
die Casuistik der in den Bulbus eingedrungenen Schrotkörner vom Jahre 18834
an. Er berichtet über zwei weitere Fälle, die in der Greifswalder Augen-
klinik in Behandlung kamen. Der erste Fall endete mit dem Verlust des
Auges, im zweiten resultirte schliesslich S. == !/,.
Bei dieser Gelegenheit sei eine kurze Bemerkung gestattet. Trotz der
so klaren Snellen’schen Formel für Sehprüfungen finden sich in der
Litteratur unendliche Variationen davon, die oft dem Fachmann kaum ver-
ständlich oder ganz unverständlich sind. So steht in dieser Arbeit „Visus
1 dem.“ Was heist das? Hier konnte es mir keiner sagen. Man möge auch
nicht sagen S= !/,, sondern ausdrücken, in welcher Entfernung, also zum
Beispiel E.S.=*/,,, oder in anderen Fällen — 16 D.S. = !/,; 0,3 in 8cm.
also jedenfalls Nah- und Fernprüfung getrennt ausdrücken. Es finden sich
so oft ungenaue oder fehlerhafte Angaben in der speciellen ophathalmologi-
schen Litteratur. Ref.
Keller (889) berichtet über zwei Fälle von traumatischem Exophtlalmus
pulsans, die innerhalb eines Jahres auf der Züricher ophthalm. Universitäts-
Klinik beobachtet wurden. Daran schliesst sich eine Zusammenstellung aller
Fälle über Exophthalmus pulsans aus der Litteratur von 1880—1898. Es
bildet demnach die vorliegende Schrift eine Weiterführung der Sattler-
schen Monographie in dem Handbuch von Graefe-Saemisch.
Die 102 Fälle der Tabelle werden in zwei Gruppen eingetheilt, in die
des traumatischen und die des idiopathischen Exoph. pulsans. Schliesslich
werden die Fälle zusammengefasst, welche klinisch oder bei der Autopsie
eine Geschwulst des Gehirns oder der Orbita als Ursache nachweisen liessen.
Es folgen 10 verschiedene wichtige Schlussfolgerungen.
Ein Glasbläser, der bis dahin gesunde Augen hatte, kam zu Schanz (891)
mit der Angabe, dass vor einer Stunde sein rechtes Auge beim Schneuzen
aus der Augenhöhle gefallen sei. Ein zu Hülfe gerufener Arbeitscollege
XXL Verletzungen, Fremdkörper (Parasiten). 197
babe es mit ziemlicher Gewalt zurückgedrängt. Auf dem Wege zum Arzt
passarte dasselbe noch einmal. Als der Arzt ziemlich ungläubisch war, fing
der Patient wieder an zu Schneuzen und sofort schnappte das Auge vor die
aufgeblasenen Lider. Es fanden sich auch die Lider und deren Umgebung
darch Luft stark aufgetrieben. Das Ereigniss wiederholte sich nicht mehr,
doch sank das Sehvermögen durch eine leichte Entzündung des Sehnerven
d'Ni
Zur Erklärung mag dienen, dass Patient, der häufig an Schnupfen litt,
gewohnt war, dieselbe Kraft, die er sonst beim Glasblasen gebrauchte, auch
beim Schneuzen aufzuwenden. Durch den hohen Luftdruck in der Nase be-
wirkte er auch eine Auftreibung der Nebenhöhlen, diese führte an einer
Stelle nach der Augenhöhle zu einem Schwund des dünnen Knochens, ein
weiteres Schneuzen sprengte die Schleimhaut, welche die Knochenlücke über-
spannte und bewirkte den Durchtritt der Luft nach der Augenhöhle.
Ritter’s (392) Patient hatte früher durch einen schnellenden Baumast einen
Schlag auf das rechte Auge erhalten. Die Linse stand nach unten und innen luxirt
hinter der Iris. Er erhielt dann später einen gleichen Schlag gegen das
Auge, hatte unerträgliche Schmerzen im Auge und Kopf und erbrach fort-
während. Die Linse war in die vordere Kammer getreten; sie wurde nun
operativ entfernt. Die Form der ausgetretenen Linse war nicht ganz regel-
mässig, die Gegend des Aequators war etwas eingesunken; Trübung war
micht vorhanden. Mikroskopisch fand sich in der luxirten Linse eine Zer-
trümmerung und Zersprengung der äusseren Faserschichten, theilweise Zer-
“örung des Epithels und völlige Vernichtung der Kernzone in den Faser-
schichten.
Lucciola (893) giebt eine lange, ausführliche Zusammenstellung aller
Verletzungen, welche das Auge und seine Umgebung betreffen können, geordnet
nach den verschiedenen betroffenen Abschnitten. Krahnstöver.
Buchanan (894) fand bei vielen verletzten Augen, dass die Gegend
der Macula sich kuppenförmig über das allgemeine Niveau erhob. Die Netz-
haut war hier von der Pigmentlage getrennt und bildete primäre und secun-
däre Falten, die sehr oft durch Exsudation verklebt waren. Das Sehvermögen
kann durch Zerstörung der Stäbchenschicht verloren werden. Im Epithel ist
das Pigment oft unregelmässig vertheilt. Werner. `
In Grasham’s (895) Fall wurde der Pons durch einen Holzsplitter
verletzt, der durch den Mund eindrang und die Verbindung zwischen hartem
und weichem Gaumen durchbohrte. Es bestand rechtsseitige Hemiplegie und
Hemianopsie. Der Fall ist sehr sorgfältig beobachtet, Gesichtsfeldszeichnungen
sind beigegeben. Werner.
Starr (896) war mit Hülfe des Fluoroskops im Stande, das Stahlstück
im Glaskörper mit jeder Bewegung des Augapfels sich bewegen zu schen.
Der Glaskörper war von Blut erfüllt. In die abhängigste Stelle der Sclera
XIV *
198 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
wurde eine Oeffnung gemacht und ein starker Elektromagnet eingeführt.
Ein Telephon wurde mit dem Magneten verbunden, und man konnte deutlich
hören, als die Berührung des Stahls mit dem Magneten stattfand. Das Stahl-
stück wurde entfernt. Es ist keine weitere Geschichte des Falles angegeben.
Burnett.
In dem Fall von de Schweinitz (897) wurde die Länge des Stahl-
stücks von Hrn. Dr. Swet durch die X-Strahlen u. z. in der Gegend der
Macula bestimmt. Ein dreieckiger Lappen wurde in der Sclera unterhalb
des Randes des M. rect. externus angelegt, ein Hirschberg’scher Magnet
eingeführt und auf den Punkt gerichtet, wo der Fremdkörper gelegen war.
Das Stahlstück wurde schon beim ersten Versuch zurückgezogen. Es war
dreieckig und 2:2mm gros. Es wog 9mm. Mehrere Tage lang trat
beträchtliche Reaction auf, doch erholte sich jedoch das Auge wieder mit
einer kalkartig aussehenden Linse, aber guter Lichtempfindung und guter
Projection. Burnett.
Stökl (898) war es in zwei Fällen aus der Fuchs’schen Klinik
in Wien gelungen, eine genaue Localisation der Fremdkörper durch Röntgen-
strahlen im Auge vorzunehmen; in beiden Fällen war es nach den sonst
üblichen Methoden absolut unmöglich den Fremdkörper, geschweige denn
dessen Sitz festzustellen. Es fand sich bei dem ersten Patienten sofort bei
der Durchleuchtung in dem sonst normalen dichten Kopfschatten in den der
Orbitalgegend entsprechenden Partien ein kreisrunder ca. 3mm im Durch-
messer fassender scharf umschriebener, tiefer Schatten, der nur von einem
Fremdkörper herrühren konnte. Die Anwesenheit eines solchen war somit
festgestellt, doch musste man dem Operateur zur Entfernung desselben noch
nähere Anhaltspunkte geben, d. i. ihn localisiren. Es ist das bekanntlich
schwierig, weil das starke Knochengerüst des Kopfes auf den Fluorescenz-
schirm einen so dichten, beinahe gleichmässigen Schatten wirft, dass zwar
Z, B. eine Erkennung der verschiedenen pneumatischen Räume ganz gut
möglıch ist, eine genaue Differencirung und Abgrenzung der einzelnen Schädel-
theile jedoch beinahe unmöglich ist. Deshalb werden Fremdkörper, die in
den Gesichtstheil des Schädels eingedrungen sind, bei der Durchleuchtung
Zwar gefunden. können jedoch zu den umgebenden, auf dem Schirm nicht
contourirten Theilen in keine Beziehung gebracht werden.
Es wurden nun Fixpunkte dadurch geschaffen, dass dem Patienten
kleine quadratische Bleiplättchen mit Heftpflaster an die Gesichtsbaut geklebt
wurden und zwar an den äusseren Orbitalrand beider Augen in der Mitte
des oberen und unteren Orbitalrandes des verletzten Auges und schliesslich
auf den Nasenrücken. Der Kopf wurde im Profil beleuchtet und zwar 50,
dass die beiden von den Marken am äusseren Orbitalrande herrührenden
Schatten sich deckten. So liess sich leicht die Lage des Fremdkörpers finden.
Tex
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XXII. Augenstörungen bei Allgemeinleiden. 199
In dm von Hotz (899) berichteten Falle hatte das Stahlstüäckchen
die Hornhaut und die obere Partie der Iris und Linse durchbohrt. Es war
wegen der Linsentrübung nicht sichtbar. Er vergrösserte die Hornhautwunde
ud führte die Spitze des Elektromagneten in die Linsensubstanz ein. Beim
zweiten Versuch wurde das Stahlstück entfernt. Es war dreieckig geformt
ud maass an der Basis des Dreiecks 1,5 mm. Der Fall verlief gut.
Burnett.
Bernard (900) berichtet über eine in der Landolt’schen Klinik
vorgenommene Entfernung einer männlicheu Filaria loa von 22mm
Länge aus der Haut des oberen Lides eines 2 Jahre am Congo gewesenen
Mannes. Der Wurm bewegte sich mit grosser Leichtigkeit, erschien bald
unter der Conjunctiva, bald unter der Lidhaut und verursachte ausser einem
lichten Zocken nur geringe entzündliche Röthung ohne Sehwellung.
v. Mittelstaedt.
XXII. Augenstörungen bei Allgemeinleiden.
91. W. Dawson and D. F. Rambaut. Analysis of the
ocular phenomena in forthy cases of general paralysis of the
sane. Brit. Med. Journ. Sept. 1898, p. 687.
902. Fev& et Lauboy. Note sur les variations de l’action
ardriatique de l’atropine chez les &pileptiques. Rec. d’opht.
1898, p. 385,
903. A. Gabrielides. Hemiaopsie tabe&tique. Arch. d’opht.
| T. XVII, No. 5, p. 308.
304. V. Miller. Exophthalmic goitre with unilateral eye
, $fmptoms. Brit. Med. Journ. Sept. 1898, p. 629.
305. J. Hinshelwood. A case of enophthalmic goitre with
E unilateral eye symptoms. Brit. Med. Journ. June 1898, p. 1653.
906. J. Talko. Seltener Fall von Phthysis und Enoph-
thalmia ocu. dextri. Woenno-Medic. Journ. 1898, Mai.
907. C. Zimmermann. On ocular affections in puerperal
eclampsia. Arch. of Ophthalmology, Vol. XXVII, 5. p. 490.
. 98. Sulzer. Contributions à l'étude du Zone ophtal-
mique. Ann. d’ocul. T. CXIX, p. 401 et T. CXX, p. 16.
909. Major P, M. Yarr. Malarial affections of the eye.
Brit. Med. Journ. Sept. 1898, p. 870.
310. Neuschüler. Di un sintoma oculare nella neurastenia
(Contributo alla diagnosi di neurastenia). Annali diottalm. fasc.
lu, I. 1898.
911. Hallauer, O. Ein Fall von Orbitalphlegmone nach
Zahnoperation. Archiv f. Augenheilk., Bd. XXXVII, p. 251.
912. Mooren. Gesichtsstörungen und Uterinleiden. Wies-
baden, J. F, Bergmann, 1898.
200 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
913. Leitner, Wilhelm. Sehnervenkrankheit im An-
schlusse an chronische Bleivergiftung. Ungarische medicinisehe
Presse 1898, No. 36. Nichts neues.
914. Noyon. Over loodvergiftiging. Nederl. Oogheelkundige
Bydragen. Aufl. 6, 1898.
915. Pergens. Contributions à la connaissance de la
cyanopsie. Ann. d’ocul. T. CXX, p. 114.
916. Baas, K. Die Augenerscheinungen der Tabes dor-
salis und der multiplen Sclerose. Samml. zwangl. Abhandl. a. d
Gebiete der Augenheilk. Herausgegeben von Vossius, II. Band, Heft 6.
Dawson und Rambaut (901) geben eine Analyse der Augensrmp-
tome bei 40 Fällen allgemeiner Paralyse im Richmondasyl zu Dublin. Ihre
Ergebnisse sind folgende: Von den Pupillarreflexen ist am gewöhnlichsten der
sensorische oder sympathische affıcirt, dann der Lichtreflex, der consensuelle
ist häufiger betroffen als der directe. Die Fälle zeigten vorgeschrittene Atro-
phie der Papillen, zwei Neuritis, einer hiervon nur in leichtem Grade. Ver-
schiedene Fälle von Oculomotoriuslähmung wurden meistens bei vorausgegan-
gener Syphilis beobachtet. (Bei Beurtheilung der Pupillarreaction wurde die
Sehschärfe nicht festgestellt.) Werner.
Gabrielid&s, (903) welcher »Hemiaopsie« für richtiger als »Hemis-
D ʻa ` o rm e o be Web De, EE pp ve o E = BEN
D
Me ei oo. ` u N
eh
nopsie« hält, sah bei einem luetischen Tabiker einen bitemporalen Ge: `
sichtsfeldausfall, welcher theilweise wieder verschwand, sodass in den
betreffenden Gesichtsfeldhälften nur melır oben und unten eine Einschränkung
bestand. — Wahrscheinlich war die Hemianopsie durch Zusammenfliessen zweier
von oben und unten sich entgegenkommender Scotome entstanden, welche sich
in ihrer Mitte wieder aufhellten. v. Mittelstaedt.
Miller’s (904) Patientin, ein junges Mädchen, litt an rechtsseitigenm
Exophthalmus mit Stellwag’schem und Graefe’schem Symptom. Der rechte `
Lappen der Schilddrüse war vergrössert, es bestand Tachycardie und erhöhte
nervöse Erregbarkeit. Werner.
Hinshelwood's (905) Patientin, eine 24jährige Frau, hatte geringen .
Enophthalmus des linken Auges mit ausgesprochener Retraction des oberen Lides
und Graefe’schem Symptome. Es bestand gleichmässige Vergrösserung der
Li
ei ` mm
Schilddrüse, aber kein Herzklopfen. Der starre Ausdruck war ca. 5 oder 6 Wochen `
vor der Behandlung aufgefallen, welche in Verabreichung von Antipyrin bestand. .
Drei Monate nach Beginn war Patient wohl, Graefe's Symptom war aber
noch vorhanden. Das Fortbestehen des letzteren führt den Verf. zu der
Ansicht, dass die Ursache dieses Symptoms verschieden von der der Lidretrac-
tion sein muss. Werner.
Talko's (906) Fall betrifft einen 22jährigen Soldaten, bei dem ohnt į
sichtbare Ursache am rechten Auge sich anfangs Gesichtsfeldbeschränkun?
nasalwärts, hierauf, im Laufe vor ein paar Wochen Enophthalmia (bis auf
XXII. Augenstörungen bei Allgemeinleiden. 20]
UL, ctm.\, bedeutende Hypotonie (bis T—3), Verlust des Sehvermögens
bis anf schwache Lichtempfindung, bei unverändertem ophthalmosc. Bilde des
Schnerren und des Augenhintergrundes, klonischer Krampf des Orbicularis
mlpebrarum, bedeutende Beschränkung der Beweglichkeit des Auges nach
asen und nach unten entwickelte. Die Pupille zeigte sich anfangs ver-
enger, war aber nachher, bei sehr schwacher Reaction auf Licht, der des
andern Auges fast gleich. Einmal hatte Patient einen eintägigen Fieberanfall
(+°— bis 32,0%) mit Verlust des Bewusstseins, und nachträglichen Irrereden,
ein 2. Mal wieder einen, einige Stunden währenden Anfall von Aufregung und
Irrereden, welche sich weiter nicht wiederholten. Spermin-Injectionen blieben
erfolglos; Strychnin-Injection hoben den Tonus bei auf T—1, und das Seh-
vermögen bis auf Fingerzählen auf !/,‘. Diese geringe Besserung ging aber
bald wieder zurück. Ausserdem hat Patient leichte musculäre Zuckungen an
der rechten Wange (besonders des Levator angularis), viele leuco-dermatische
Flecken in verschiedenen Stellen. Den Kopf hielt Patient immer nach links
geneigt. Verf. verlegt das Grundleiden in die Schädelhöhle. Trotz sehr
gündlicher Analyse des Falles entschliesst sich Verf. nicht das Leiden genauer
zu localisiren und den Charakter desselben (vielleicht hysterischen Ursprungs)
zu bestimmen. Hirschmann.
Zimmermann (907) giebt eine litterarische Uebersicht der Augen-
&rungen bei Eklampsie und berichtet über einen von ihm selbstbeobachteten
Fall, wo eine Einengung des Gesichtsfeldes des linken Auges nach oben und
aussen beobachtet und bei der Section ein Erweichungsherd im linken Hinter-
hauptslappen festgestellt wurde, der am Boden des Hinterhorns des Seitenven-
trikels lag. Abelsdorff.
In einer Monographie über den Herpes zoster ophthalmicus gelangt
Sulzer (*08) zu dem Schluss, dass die Zostereruptionen in zwei grosse Classen
zu theilen sein: dieselben können einer acuten, specifischen, die Immunität
verleihenden Infectionskrankheit, dem Zosterfieber, ihr Dasein verdanken, und
dann dem Exanthem der Masern und der Scharlach gleichwerthig sein, oder
aber einfach ein Symptom verschiedenartiger Affectionen sein, z. B. Syphilis,
Tabes, traumatische und infectiöse Knochenläsionen, Phlebitis, Gicht, Sinusitis,
Tumoren, Gefässerkrankungen etc.
Die Mehrbeit der Fälle von Zoster ophthalmicus scheint der letzteren
(lasse anzugehören. Dies ist besonders der Fall, wenn sich die Bläschen-
eruption der Haut und der Conjunctiva mit Symptomen .complieirt, die den
Augapfel betreffen : primäre interstitielle Keratitis, Muskellähmungen, Neuritis
tica. Diese Eruptionen sind nicht die Folge einer acuten Infectionskrank-
beit, sondern ein Symptom einer encephalitischen, meistens basalen circum-
&ripten oder diffusen Affection.
Während die Prognose des Zosterfieber gut ist, muss sie in den Fällen
‚on symptomatischer Zostereruption im Gebiet des Trigeminus sehr reservirt
202 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
sein; der Verlauf des Leidens kann sowohl durch schwere Symptome von
Seiten des Centralnervensystems als durch Beeinträchtigung des Sehvermögens
getrübt werden. Sulzer.
Nach Yarr (909) wurzeln alle Affectionen des Auges bei Malaria in
Circulationsstörungen und können folgendermassen eingetheilt werden: 1. Neu-
ritis, 2. Netzhautblutungen, 3. Retinochorioiditis, 4. Ergüsse in den Glas-
körper. Bei 1. bestehen die Hauptsymptome in Supraorbitalschmerzen und Licht-
scheu, häufig Nachtblindheit, schnellen Schwankungen der Sehschärfe, Gesichts-
feld intact oder leicht eingeengt. Farbensinn normal, wenn nicht Atrophie
folgt. Die Papille hat eine »teinte rouge grisätre.« In 80°/, dieser Fälle
tritt partielle Atrophie ein. 2. Die Blutungen können kleine und peripherische
sein oder grosse peripapilläre und maculare. Sie sind oft durch Parasitenin-
farcte und nachfolgendem Extravasat veranlasst. 3. Der Eintritt erfolgt ge-
wöhnlich gegen Ende des Hitzestadiums und wird begleitet von Supraorbital-
schmerzen, Lichtscheu, Photopsie. 4. Bei der Seltenheit derselben, die von
Seely (Trans. Amer. Opht. Soc. 1882) beschrieben sind, giebt Yarr keine
eigenen Beobachtungen. Die folgenden in ihrer Entstehung unklaren Affer,
tionen wurden noch von anderen Autoren beschrieben: Plötzliche und dau-
ernde Erblindung ohne sichtbare Veränderung des Hintergrundes ; periodische
Amaurose; plötzliche in Atrophie endigende Amaurose; dauerndes centrales
Scotom; periodisches Blausehen. Leichte Grade von Chininamaurose kommen
bei den Malariabehandlung häufig vor. Werner.
Nach Neuschüler (910) sind Gesichtsfelddefecte bei Neurasthenie
von den verschiedenen Autoren sehr verschieden gewürdigt worden. Nach
zahlreichen Untersuchungen von Neuschüler finden sich immer Gesichts-
feldbeschränkungen und ebenso mehr oder weniger bedeutende Vergrösserung
des blinden Flecks. Neuschüler erklärt den »Verschiebungstypus des
Gesichtsfeldes« (Michel) aus der Ermüdung, ebenso die von ihm immer
beobachtete gleichzeitige Vergrösserung des blinden Flecks, welch letztere
Verengerung des Gesichtsfeldes proportional entgegengesetzt ist.
Krahnstöver.
Hallauer (911) führt zuerst die spärliche Litteratur an, welche
über eitrige Entzündung des orbitalen Zellgewebes nach Zahnoperationen be-
richtet. Hallauer’s Patient ist ein 28jähriger Mann, der stets gesunde
und gute Augen hatte. Er liess sich bei einem Bader den rechten oberen
Molarzahn ausziehen. In der darauf folgenden Nacht stellten sich heftige
Schmerzen in der rechten Gesichtshälfte ein, an die sich eine Schwellung des
rechten Auges schliesst. Es besteht auch bald eine grössere Eiterung aus der
Nase. Es wird die Trepanation der Highmorhöhle vorgenommen und eine ca.
3 Centimeter tiefe Incision durch das obere Lid vorgenommen, es entleert sich
reichlich Blut, aber kein Eiter, erst später stellt sich auch Eiter ein. Patient
genas.
XXII. Augenstörungen bei Allgemeinleiden. 203
Mooren (912) hat bekanntlich über das Thema der Gesichtsstörungen
bei Tterinleiden schon im Jahre 1881 im Ergänzungsheft des Knapp und
Seuweigger’schen Archives für Augenheilkunde eine umfassende Arbeit
gebracht. In vorliegender Monographie sind Mooren’s weitere Erfahrungen
auf diesem interessanten Gebiete niedergelegt. Verfasser sagt, dass er vor
Allem bemüht gewesen sei den physiologischen Zusammenhang der gegenseiti-
gen Einwirkung nach Kräften klar zu stellen. Prof. Martin in Berlin gab
dem Verfasser, seinem Freunde, die gynäkologische wissenschaftliche Unter-
lage. Dem Leser wird sich aus dem Gegebenen eine Fülle von Interessantem
zeigen, jedoch kann ich mich des Eindrucks nicht entwehren, dass Verfasser
hier und da doch noch kritischer hätte sein können. Bei manchen Affectionen,
wo ein Zusammenhang möglich ist, ist derselbe doch noch nicht bewiesen.
Das erste Kapitel handelt über die Einwirkung der Geschlechtsreife auf
den Gesammtorganismus, es folgt der Einfluss der Uterinstörungen auf das
Entstehen der Augenleiden, das Zurücktreten der Menstruation, den Einfluss
der Parametritis, die Hysterie etc.
Den Schluss bilden in ausführlicher Weise therapeutische Vorschriften
und Rathschläge.
(913) Nach Analogie des Vorkommens von Epilepsie bei Erkrankungen der
Endanordnungen der sensiblen Nerven an anderen Theilen des Körpers lässt
sich erwarten, dass auch schmerzerregende entzündliche Vorgänge am Auge
uter Umständen eine Reflex-Epilepsie hervorrufen können. Für die Annahme
spricht eine Mittheilung von Galezowski, der bei einem 40 Jährigen fand,
dass epileptische Anfälle verschwanden, nachdem das eine sieben Jahre vorher
in Folge von Verletzung atrophirte Auge enucleirt worden war. Einen ähn-
lichen Fall beobachtete Stoewer aus der Mosler’schen Klinik in Greifs-
wald. Es handelte sich um einen Patienten, der im Anschluss an Influenza
litis mit Pupillarverschluss bekommen hatte (1891). Von der Zeit ab bekam
er alle paar Tage typische epileptiforme Anfälle. Dieselben blieben voll-
ständig aus, nachdem das erblindete Auge enucleirt worden war.
Ein 48 jähriger Bleiarbeiter bemerkte nach Noyon (914), nachdem
er durch eine heftige Bleiintoxication befallen war, dass mit dem rechten
Auge schlechter gesehen wurde. Die Schschärfe war !/, Gesichtsfeld rechts
und rechts oben eingeschränkt. Kein Centralscotom. Im Glaskörper Blutungen,
dunkele unbewegliche coulissenähnliche Häutchen. Papille weiss, geschwollen,
hie und da mit unscharfen Rändern. Die Lumina der Gefässe schr eng, die
Gefässwand an vielen Stellen sehr verdickt. In der Retina einzelne Blutungen
auch um den Gefässen. Retina trübe. Das ganze also das typische Bild
einer in Atrophie übergehenden Entzündung des N. opticus. Interessant ist,
dass das linke Auge frei blieb. Westhoff.
Das Blausehen ist bis jetzt 8 mal beobachtet worden. Pergens (915)
veröffentlicht einen neunten Fall. Der 44 jährige vollkommen normale Patient
204 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
hatte entgegen seiner Gewohnheit zu viel getrunken. Beim Erwachen bemerkt
er ausser des in diesen Fällen selten fehlenden Kopfwehs, dass ihm die
meisten Gegenstände blau erscheinen. Da diese Anomalie im Laufe des
Tages nicht verschwindet, consultirt er P., welcher die Augen in jeder
Beziehung normal findet. Roth macht deu Eindruck von Purpur; der weisse
Grund ist von der Farbe der Kornblümchen, aber weniger saturirt. Blau
erscheint viel intenser als im Normalzustand. Im Spektroskop präsentiren
orange und blau die grösste Intensität. Die Blätter der Bäume und der
Sand der Promenade scheinen dem Patienten von Reif bedeckt, wenn die
Sonne scheint Im Schatten erscheinen die Blätter braun wie im Herbst.
Die Tiefenempfindung war ebenfalls afficirt: die hellen Theile erscheinen
genähert, die dunklern Theile entfernt
Im Chibret’schen Chromatophotometer sieht Patient hauptsächlich
blau und grün; roth erscheint als Purpur, gelb wird nur in starker Intensität
percipirt.
Die Erscheinungen vermindern sich langsam während 3 Tagen, sodass
am vierten Tage nur noch eine leichte Hyperästhesie für blau besteht.
Sulzer.
Baas (916) giebt eine klare Darstellung der Augenerscheinungen bei
Tabes dorsalis und der multiplen Sclerose.
N
a a e
Berichtigung zum Litteraturbericht über das zweite Quartal 189.
Band XXXVII, Heft 2.
Es soll heissen auf Seite 77 bei Heine (358) 4. Zeile des Ref. statt:
ein wesentlicher Factor ein — unwesentlicher — Factor und 14. Zeile des-
selben Ref. statt: die Zonula anspannt die Zonula — entspannt —.
St. Bernheimer.
Vermischtes.
Privatdocent Dr. Oeller in München ist zum ausserordentlichen Professor
ernannt worden, ebenso Privatdocent Dr. Baas in Freiburg i. B.
"an m em be gem Mem Mëtten niet STE ne.
d
Systematischer Bericht
über die
Leistungen und Fortschritte der Augenheilkunde
im vierten Quartal 1898.
Erstattet von
Privatdocent Dr. St. Bernheimer in Wien, Stabsarzt Dr. 0. Brecht, Professor
Dr. R, Greeff, Professor Dr. 0. Horstmann, Professor Dr. P. Silex in Berlin,
unter Mitwirknug von
Dr. 6. Abelsdorff, Berlin, Dr. 8. M. Burnett in Washington, Docent Dr. Dalen in
Stockholm, Privatdocent Dr. J. Herrnheiser in Prag, Professor Dr. Hirschmann in
Charkow, Dr. Krahnstöver in Rom, Dr. P. von Mittelstaedt in Metz, Professor
Dr. Da Gama Pinto in Lissabon, Dr. Richard Schweigger in Berlin, Dr. Sulzer
in Paris, Dr. L. Werner in Dublin, Dr. C. H. A. Westhoff in Amsterdam etc.
Redacteur: C. Horstmann.
Für Abschnitt I—III Referent:
Professor Dr. C. Horstmann, Berlin.
I. Allgemeine ophthalmologische Literatur.
917. Graefe, A. Motilitätsstörungen mit einleitender
Darlegung der Augenbewegungen. 2. und 3. Lieferung. Graefe-
Saemisch, Handbuch der gesammten Augenheilkunde. 2. neubearbeitete
Auflage, II. Theil, VII. Bd., XI. Kapitel. Leipzig. W. Engelmann 1898.
918. Haab, ©. Atlas der äusseren Erkrankungen des
Auges nebst Grundriss ihrer Pathologie und Therapie. Leh-
mann’s med. Handatlanten, Bd. XVIII. München. J. E. Lehmann 1899.
919, Ramsay, A. Maitland. Atlas of external diseases of
the eye, Forty-eight full-page plates of the Eye in colour
and photogravure, with descriptive text. Glasgow 1898: James
Mac Lehose.
920. Seligmann, S. Die mikroskopischen Untersuchungs-
nethoden des Auges. Berlin 1899. S. Karger.
. 921. Edgren, J. G. Die Arteriosclerose. Klinische Studien.
Leipzig. Veit & Comp. 1898.
922. Transactions of the Ophthalmological Society of
the United Kingdom. Vol. XVII, 1898.
923. Dolganow, W.N. Zur Frage von der Verbreiturg
Së den Ursachen der Blindheit in Russland. Wratsch 1898,
~T. 84—36, 38—40, 42—43.
Literatarbericht über das Jahr 1898 zum Archiv für Augenheilkunde. XV
206 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
924. Höhne, J. S. Ueber die für den Militärdienst noth-
wendigen Grenzen desSehvermögens und die den Sehapparit
betreffenden Paragraphen des neuen Reglements. Wojene-
Med. Journ. 1898, October.
925. Greeff, R. und Brecht, O. Die Neueinrichtungen ani
der Abtheilung für Augenkranke in dem Königl. Charite-
Krankenhause. Charite-Annalen XXIII. Jahrg.
926. Peunow, A. Kurzer Bericht über die 1888—1897 am-
bulatorisch ausgeführten Augenoperationen. Wijestnik Ophthaln.
1898, H 4—5.
927. Nowitzky, A. K. Bericht über die augenärztliche
Thätigkeit des kaguiskischen Punktes im Jahre 1897. Wijestnik.
Ophth. 1898, H. 4—5. 921 Augenkranke. Zum Referat nicht geeignet.
928. Krymholz, M. Thätigkeit der mobilen oculistischen
Colonne im Jahre 1897 im Gouvernement Witebsk. Wjestnik
Ophth. 1898, Nr. 6.
929. Bayer, J. Bericht über die Wirksamkeit der Augen-
abtheilung desStefan’sHospitalin ReichenbergimJahre 1898.
Correspondenzblatt des Vereins deutscher Aerzte in Reichenberg und Um-
gebung 1899, Nr. 1.
930. Cohn, H Uebersicht über 4000 Augenoperationen.
Wochenschr. f. Ther. u. Hygiene des Auges Il, Nr. 1.
Wenige Wochen nach Erscheinung der 1. Lieferung der Graefe-
Saemisch’schen Handbücher sind bereits die 2. und 3. erschienen. Die-
selben enthalten, aus der bewährten Hand A. Graefe’s (917) stammend, die
Fortsetzung der Motilitätsstöorungen und zwar den Schluss der Augenmuskel-
lähmungen, das muskuläre Schielen und die Krämpfe der Augenmuskeln.
Der Atlas von Haab (918) ist der 18. Band der Lehmann ’'schtn
medicinischen Atlanten und bildet eine Ergänzung zum Atlas und Grundriss
der Ophthalmoskopie und ophthalmoskopischen Diagnostik des gleichen Ver-
fassers. Auf 76 farbigen und 6 schwarzen Abbildungen nach Original-Aquarelleu
sind die Erkrankungen der Lider, Bindehaut, Hornhaut, Sclera, Iris, Linse.
des Glaskörpers und der Orbita meist in ganz vorzüglicher Weise wieder-
gegeben. Demselben ist ein Grundriss beigegeben, welcher das Wichtigste
und speciell das enthält, was der Studirende und practische Arzt in erster
Linie braucht, um die Erkrankungen des Auges zu erkennen.
Auch der Atlas von Ramsay (919) auf 48 theils farbigen, theils
photographischen Tafeln mit beschreibendem Texte bietet eine ganz vorzůs-
liche Anschauung der äusseren Erkrankungen des Auges.
Edgren (921) giebt auf Grund reichlicher klinischer Beobachtungen
ein übersichtliches Bild der Arteriosclerose. Auch die Beziehungen der Augen-
erkrankungen zur Arteriosclerose haben in gedrängter Form ihre Erwähnung
gefunden.
x . a H Bee, SA yot b Gs
2 See
E "7 "7 me reng "oam. 5
EEN e - a,
I. Allgemeine ophthalmologische Literatur. 907
Der XVII. Band der Transactions of the Ophthalmical society (922)
athält 412 Seiten 67 Mittheilungen mit 9 Tafeln und Textabbildungen.
6 Tafeln stellen Skiagramme von Fremdkörpern im Auge und in der Orbita
dar. Die wichtigsten Abhandlungen sind: Priestley Smith, über die
Aetiologie und erziehende Behandlung bei Strabismus convergens (Bowman
Lecture); Comitebericht der Gesellschaft über den Werth der einfachen
Enucleation im Vergleich zu den Methoden, welche an ihrer Stelle empfohlen
sind; Stephenson, über epitheliale Xerose; P. Henning, Retinitis pro-
liferans mit Sectionsbetund; E. T. Collins, Pathogenese der Cataracta polaris
anterior; verschiedene Fälle von Localisation von Fremdkörpern durch die
\-Strahlen, Experimente über die Vereinigung von Hornhautwunden etc.
Werner.
Die umfangreiche Arbeit von Dolganow (923) bietet eine sebr ein-
gehende statistische Analyse des von den «mobilen oculistischen Colonnen
während der Jahre 1893—1895 gesammelten Materials. Die Zahl der unter-
suchten Kranken beträgt 84440. Darunter wurden 6630 unheilbare Blinde
Wurt, Genaue Angaben aber sind nur über 2839 verhanden. Die vielen
Tabellen und Zahlenangaben sind zum Referiren nicht geeignet.
Hirschmann.
Höhne (924) berechnet die geringste zum Schiessen notliwendige Seh-
xhärfe nach der Grösse der in der Armee "bei den Schiessübungen gebräuch-
lichen Schiessscheiben. Höhne fand, dass je nach der Grösse dieser Scheiben
ine Sehschärfe von 1/, bis !/, nothwendig ist. Zur Bestimmung der Ent-
femung des Ziele mittelst des Augenmaasses muss, nach der Ansicht Höhne’s,
das andere Auge wenigstens einen Vis. — Ile besitzen. Hirschmann.
Greeff und Brecht (925) geben eine Beschreibung der in der
Augenabtheilung der Charité neu eingerichteten Untersuchungs- und Operations-
nmmer,
Im Ganzen führte Peunow (926) 4575 Operationen aus, darunter 993
Extraetionen (3°/, Verlust), Tatuage der Leucome übt Peunow in der
Weise, dass er mittelst des Gräfe’schen Messers im Leucom eine Tasche
macht, in welche er die Tusche mittelst der Wecker’schen canelirten Nadel
einführte, Die Details des Berichtes sind zum Referate nicht geeignet.
Hirschmann.
Die Zahl der behandelten Patienten Krymholz’s (928) betrug 6040,
Die Zahl der Augenkranken macht im Gouvernement Witebsk 15 /,—20°/,
er Kranken aus. Mehr als ein Drittel aller Augenkranken hatte Trachom.
Uneilbar Blinde auf beiden Augen 481, wovon 43°/, in Folge von Trachom.
Hirschmann.
Im Jahre 1898 wurden in der Augenabtheilung des Reichenberger
Hospitales (929) im ganzen 1266 Kranke, davon 448 ambulatorisch behandelt.
Von den stabil Behandelten waren 405 Männer und 413 Frauen.
AV?
208 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
An Krankheitsformen wurden behandelt:
Leiden der Bindehaut . e, 95 Männer, 80 Frauen
< < Hornhaut ae a a a a < 167 «
< e Lederhaut e, 10 < T «
< « Regenbogen- und Gefässhaut . . . , 20 « 26 «
« « Linse Be ee ae a ee ee a 34 < Ai «
« » Netzhaut und Sehnerven . . . . 22 < ll «
» des ganzen Augapfels . . . 2 22. 6 < Le
Glaucome . e 3 < 1 e
Bau- und Einstellungsfehler des Auges . . . — « T «
Krankheiten des Thränenapparates . . 2... 7 e 21 «
« der Lider . . 2 2 2 2 2 s’ 16 < 18 e
« e Augenhöllen . . 2. 2 . . 24 e 2 e
Verletzungen des Auges . . 2 2 2 A8 e 4 «
Hierunter befanden sich mit Eiterfluss der Neugeborenen 45, Eiterfluss
der Bindehaut Erwachsener 6, Diphtherie der Bindehaut 13 und Trachom 64.
Die Zahl der operativen Eingriffe betrug 286, davon kleinere 65. Staar-
operationen 71, davon Lappenschnitt 53 (7mal ohne Iridectomie), Linear-
schnitt 5, Discission 13. Die Erfolge waren: ganze 93°/,, theilweise Aly
Misserfolge 3°/,. Bei Lappenextractionen betrug der Procentsatz der ganzen
Erfolge 94°/,. Iridectomien wurden 41 gemacht, darunter 14mal wegen
Glaucoms, 2 Scelerotomien bei Glaucom, Schieloperationen 5, Enucleationen 14.
Statt der Narcose wurde bei der Enucleation die Schleich ’sche Infitrations-
anästhesie angewendet. Man kann mit dieser «thatsächlich ausreichen».
Herrnbheiser.
II. Allgemeine Pathologie, Diagnose und Therapie.
931. Schnaudigel, V. Die Immigrationstheorie und die
Lehre von den Schlummerzellen. v. Graefe’s Arch. f. Opbthalu.
XLVII, 2, p. 387.
932. Weichselbaum, A. und Müller, L. Ueber den Koch-
Weeks'schen Bacillus der acuten Conjunctivitis. v. Graefes
Arch. f. Ophthalm. XLVII, 1, p. 108.
953. Gifford, H. Notesonophthalmic bacteriology partly
with reference to aseptic. Arch. of Ophthalm. XXVII, 6, p. 616.
934. van Geuns, J. R Ueber Entstehung von Cataract
nach Unterbindung der Venae vorticosal. v. Graefe's Arch. f.
Ophthalm. XLVII, 2, p. 249.
935. Bäck, S. Experimentelle histologische Unter-
suchungen über Contusio bulbi. v. Graefe’s Arch. f. Ophthalm.
XLVII, 1, p. 82.
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}
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II. Allgemeine Pathologie, Diagnose und Therapie. 209
936. Koster, M.G. Ueber die Möglichkeit der Filtration
durch Iris und Chorioidea und durch die Linsenkapsel. Arch.
f. Augenheilk. XXXVIII, 1, p. 27.
937. Schwarz, E. Ueber Fremdkörper-Riesenzellen um
(lien im Bulbus. v. Graefe’s Arch. f. Ophthalm. XLVII, 1, p. 68.
938. Krückmann, E. Ueber eine Meningoencephalocele
des Augapfels. v. Graefe’s Arch. f. Ophthalm. XLVII, 1, p. 50.
939. Kunz, F. Ueber Tuberculose des Auges und seiner
Adnexa. In.-Diss. Marburg 1898.
940. Luigi, Monesi. L’epitelio nella Riparazione delle
ferite della cornea. Giorn. della R. Acc. di med. di Torino LXI, 8.
941. Strada, Ferdinando. Sulle cellule caliciformi della
e Ngiuntiva. Boll. de la Soc. med. chir. di Pavia 1898, Nr. UL
942. Filator, W. Ein Fall von mehrfacher angeborener
Anomalie am Auge. Wjest. Ophthalm. 1898, 4—5.
943. Swanzy, H R. On some of the congenital anomalies
ofthe eye. Trans. Ophth. Soc, of the Unit. Kingd. XVIII.
944. van Duyse. Pathogeäniedelacyclopie. Arch. d’Öphthalm.
XVII, 10, p. 623.
945. v. Hippel, E. Ueber Anophthalmus congenitus.
Graefe’s Arch. f. Ophthalm. XLVII, 1, p. 227.
946. Stebbius, H. L. Zwei Fälle von Chorea in Folge von
Anstrengung des Auges. Med. Rec. 1898, Nov. 9.
947. Pixenti. Di un riflesso pupillare di origine auri-
3 colare. Atti e rend. dell’Acc. med. chir. di Perugia IX, 3.
a 948. Davidson, Mackenzie and E. Treacher Collius On
the Localisation of foreign bodies in the eye and orbit by the
Röntgen-rays. Trans. Ophth. Soc. of the Unit. Kingd. XVII, p. 200.
949. Heugren, W. Tva fall af frammande Kroppar i ögat,
diag mosticerade med Röntgenstralar. Hygiea 1898, Nov.
950. Trantas. Utilitedel’examenophtalmoscopique chez
less yphilitiques. Annal. d’Ocul. CXX, p. 286.
251. Jackson, E. Die Entfernung zwischen dem Unter-
t ucher und dem Patienten für genane Skiaskopie. Ophthalm.
Ree. 1.898, December.
352. Chorzew, S. N. Vergleichende skiaskopische Re-
fractionsbestimmung vor und nach Atropinisirung. Wojenno-
Med.-Journ. 1898, December.
5 953. Fumagalli, A. Leiniezioniprofondeintra musculari
1 calomelano nella terapia oculare. La clinica moderna 1898.
954. Abadie. De la Section du Sympathique cervical.
ludica t ions thérapeutiques. Amal. d’Ocul. CXX, p. 286.
ZE SE Report of a Committee of the Ophthalmological
SE -Y toconsider the relative value of simple exeision of
oc e Ball and the operation which have been substituted
° A rans. Ophth. Soc. of the Unit. Kined. XVII, p. 233.
210 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
956. Hirschberg, J., Bemerkungen über Magnet-Operation.
Berliner klin. Wochenschr. 1898, Nr. 46.
957. Eversbusch, O., Behandlung der bei Erkrankungen
der Verdauungsorgane vorkommenden Erkrankungen des
Auges. Handbuch der Therapie innerer Krankheiten. Herausgegeben von
Penzold und Stintzing, 2. Aufl., V. Band, Januar 1898.
Nach den Untersuchungen von Schnaudigel (931) führen die nach
einer gesetzten Schädlichkeit in der Hornhaut auftretenden Wanderzellen.
welche zu einer Zeit sich finden. in der eine Reaction des Hornhautgewebes
selbst noch nicht nachweisbar ist, zum weitaus grossen Theil eosinophiie
Granula und documentiren sich dadurch allein schon als Leucocyten, welche
in die Hornhaut vom Rande her eingewandert sind. Die Lehre von Grawitz.
welche in den Spindelformen und in den Degenerationsbildern der Leucocyten
Zellen sieht. die autochthon als Schlummerzellen entstehen und nach Ablauf
der Entzündung wieder in den Schlummerstand zurückkehren, is sonach irrig.
Weichselbaum und Müller (932) wiesen im FExsudate einer
acuten Conjunctivitis, welche epidemisch auftrat, einen dem Koch-Weeks-
schen identischen Bacillus nach, der als Erreger derselben anzusehen war.
Diese Behauptung wurde zunächst bewiesen durch das constante und
nahezu ausschliessliche Vorkommen des erwähnten Bacillus im Secrete der
von ihnen untersuchten Fälle von Conjunctivitis, sowie durch die Con-
gruenz zwischen der Menge der Bacillen und der Intensität des Ent-
zündungsprocesses; auch in jenen Fällen, in welchen neben Bacillen noch
andere Bacterien vorkamen, waren letztere an Zahl weit zurückstehend.
Für die Richtigkeit dieser Behauptung sprach aucb die Thatsache, dass nach
Uebertragung des den erwähnten Bacillus ausschliesslich oder nahezu aus
schliesslich enthaltenden Serretes auf die gesunde Bindehaut von Menschen
die gleiche Form von Entzündung entstand und im Exsudate desselben der
gleiche Bacillus gefunden wurde. Weiter war es gelungen, den Bacillus rein
zu cultiviren, durch Uebertragung seiner Culturen auf die Bindehaut des
Menschen dieselbe Entzündung zu erzeugen und im Exsudate dieser wieder
den gleichen Bacillus ausschliesslich oder wenigstens in weitaus überwiegender
Menge mikroskopisch oder culturell nachzuweisen. Der Bacillus war sehr
schwer zu eultiviren: seine Züchtung gelang in der Regel bloss auf Menschen-
blutserumagaragar und zwar in verlässlicher Weise, wie es schien, nur bei
gleichzeitiger Aussaat gewisser, saprophytischer Bacterien, also wahrscheinlich
unter dem Einfluss der Stoffwechselproduete der letzteren. Die Colonieen des
Bacillus hatten noch am meisten Achnlichkeit mit jenen des Influenzabaeillus
und mit denen eines von Müller bei Trachom gefundenen Bacillus. Von
beiden unterscheiden sie sich aber dadurch, dass sie noch kleiner sind uni
dass sie auf Blutagar in der Regel nicht wachsen, auch auf Menschenblut-
II. Allgemeine Pathologie, Diagnose und Therapie. 211
agar nur bei Anwesenheit gewisser Saprophyten gedeihen. Die Lebensfähig-
keit des Koch-Weeks’schen Bacillus ausserhalb des Organismus sowie seine
Widerstandsfähigkeit schien im Allgemeinen sehr gering zu sein. Diese
Eigenthümlichkeit sprach dafür, dass eine weitere Verbreitung der durch ihn
verursachten Krankheit nur dann erfolgen dürfte, wenn das Secret der ent-
zindeten Bindehaut in noch feuchtem Zustand und möglichst bald nach seiner
Entfernung aus dem Bindehautsacke auf die Bindehaut eines anderen Indi-
riduums gelangt. Besonders leicht wurde die Krankheit auf Kinder über-
tragen. Die Thatsache, dass die durch den Koch-Weeks’schen Bacillus
bedingte Conjunctivitis auch in ein chronisches Stadium übergehen konnte,
während dessen die Erscheinungen unter Umständen sehr gering waren, lässt
de H Schluss zu, dass auch durch solche anscheinend gesunde Individuen die
wrcankheit verschleppt werden kann.
Gifford’s (933) Experimente bestätigen von neuem die Unmöglichkeit,
den Lidrand oder die Conjunctiva zu sterilisiren. Ein ständiger Bewohner
des Conjunctivalsacks ist nach Gifford der Xerosebacillus und Staphylococcus
piogenus albus. Um die Zahl der Keime festzustellen, genügt nicht die
Platinoese, sondern die Conjunctiva muss oberflächlich abgeschabt werden.
Wenngleich keine vollständige Sterilisation möglich ist, empfieblt es sich doch,
Conjunctiva und Lidrand vor Operationen sorgfältig abzureiben.
Abelsdorff.
van Geuns (934) unterband bei einer Reihe von Kaninchen die Venae
\orticosae. Danach steigerte sich sofort der Augendruck. Bald sammelte
sich das Blut in der vorderen Kammer als Hypbaema, es entstand Chemosis-
edem der Lider und Exophthalmos. Nach und nach gingen diese Stauungs-
erscheinungen zurück. Die Cornea zeigte immer Veränderungen in Form von
Tribawngen und Gefässneubildungen, auch diese gingen wieder zurück und
nach 3 Wochen sah die Cornea wieder normal aus. In 4 Angen bildete sich
totale Cataract aus, während es bei den andern nur zu partieller Linsen-
träbun g kam. Anfänglich waren die Veränderungen in der Linse klinisch
nicht zu verfolgen wegen der Blutung in der vorderen Kammer, erst 3 bis 4
A Wochen nach der Unterbindung liessen sich dieselben constatiren.
j Nach den Untersuchungen von Bäck (935) zeigen die Netzhautschichten
bi der Commotis retinae normale Verhältnisse; eine besondere Schwellung
war nicht zu constatiren, ebenso niemals subchorioideale Blutungen. Als Ur-
sache des Commotis muss ein Transsudat zwischen Chorioidea und Retina
angesehen werden, was sich in allen Fällen fand, wo intra vitam eine Netz-
hantweissfärbung beobachtet worden war. Das Exsudat stammt aus der
(torioidea, Mit seinen flüssigen Bestandtheilen ist die an diesen Stellen an-
legede Netzhaut imbibirt und dadurch getrübt, in Folge dessen dieselbe
darch Lic htreflexion das Bild der Weissfärbung bietet. Die Ursache der
Transsud TER e ; s
>e ER E bildüng ist in einer traumatischen Paralyse der Gefässe zu suchen.
p wë r a E He
212 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Koster (936) leugnet im Gegensatz zu Ulrich die Möglichkeit der
Filtration durch Iris und Chorioidea.
Schwarz (937) fand in 3 in Folge von Verletzung zu Grunde ge-
gangenen Augen Cilien. Dieselben waren von Granulationsgewebe umgeben,
in welchen sich Riesenzellen vorfanden.
Gestützt auf eine Reihe von Experimenten, stimmt Monesi Luigi (940)
mit Ranvier u. A. überein in der Annahme. dass das Epithel, welches
Carnealwunden und Substanzverluste der Cornea überzieht, altes Epithel aus
der Umgebung der Wunde ist. Im Gegensatz zu Ranvier aber findet
Monesi stets eine Zone der activen Wucherung des Epithels, mit zahlreichen
Kerntheilungsfiguren, besonders in den mittleren und tieferen Zelllagen. Diese
Zone, welche immer in einer grösseren Entfernung von den Wundrändern sich
vorfindet, kann nach Ansicht des Uerfassers nicht ihre Ursache finden in der
vorhergehenden Hinbewegung des Epithels der Wundränder nach dem Substanz-
verlust hin, da sie schon 1 Stunde nach gesetzter Verletzung gesehen wurde,
wo von einer Vorwärtsbewegung des Epithels noch keine Rede sein konnte,
sondern sie geht dieser Bewegung voran, ist die treibende Kraft für dieses
Fortschreiten. Je weiter der Substanzverlust gedeckt war, desto näher rückten
die Kerntheilungsfiguren nach seinen Rändern hin, um bei geschelener Ueber-
kleidung auch vereinzelt in den tieferen Schichten das jetzt den Substanz-
verlust deckenden Epithels sich vorzufinden. Krahnstörer.
Strada (941) tritt der Ansicht bei, dass die Becherzellen der Con-
junctiva normale, stets sich vorfindende Gebilde seien, welchen eine physio-
logische Bedeutung als schleimbildende Elemente zukomme. Er stützt seine
Ansicht auf eine grosse Anzahl von Untersuchungen, welche an dem ver-
schiedensten Material und unter den verschiedensten Bedingungen ausgeführt
wurden. Als Ursprungsstätte sieht Verfasser die tiefsten Schichten de
Epitliels an. Krahnstöver.
Filator (942) beschreibt einen Fall von angeborenen Strabismus conv.
dextri, beiderseits kleine, flache Cornea mit sehr breitem Limbus, Ectopie
der sehr engen (am rechten Augen ovalen) Pupillen, ungleichmässige Färbung
der Iris, auf derselben eine hervorragende wallförmige Bildung mit grosse
Zacken mit Fädchen (Membr. pupill. und hypertrophirte Zacken des cire.
irid. minor.) Rechtes Auge zählt Finger auf 1!/,Mtr. Linkes Auge vis. =
0.2 — 0,3. Hirschmann.
van Duyse (944) beschreibt in der Fortsetzung seiner Arbeit noch
4 Cyclopeu-Augen und gicht am Schlusse derselben eine Zusammenstellung der
in den 13 Fällen aufgenommenen Befunde. Frwähnt sei noch der Fall XH.
welcher sich von allen anderen unterschied und das Cyclopenauge eines
rhinocephalen Schweinsfoetus betraf mit Colobom der Iris und des Ciliar-
körpers ohne Spuren zur Verschmelzung zweier Augenanlagen. wie
sie in Form von Colobomen im Augengrunde selbst bei scheinbarem Mon-
II. Allgemeine Pathologie, Diagnose und Therapie. 213
ophthalmus vorhanden sind. In diesem Falle handelt es sich um atypische
Cyclopie und zwar nicht um eine Vereinigung beider Augenblasen, sondern
um ein Verschwinden oder eine Nichtbildung der einen zu einer Zeit, wo
die Anlage beider Augen die Mittellinie des Neuralrohres einnahm. Hier
war also thatsächlich nur ein Auge vorhanden. v. Mittelstaedt.
Nach den Beobachtungen von E. v. Hippel (945) beruht der Anoph-
thalmus congenitus nicht auf einem ‚Fehlen der Augenanlage, sondern auf
einem mehr oder weniger frühen Zugrundegehen des angelegten Auges, der
Ansicht von Manz entsprechend.
Swanzy (943) berichtet über angeborene Anomalien des Auges unter
folgenden Titeln: Bewegungsanomalieen, Iriscolobome, Mikroophthalmus mit
P Zoptosis. Der letzte Fall war nrsprünglich von Power (Vol. XIV p. 212)
\eschrieben worden, die Untersuchung wird jetzt von Verf. vervollständigt.
Alle Nähte waren mit Ausnahme einiger am Hinterhaupt verknöchert, so hob
das Gehirn in seinem Wachsthum das Dach empor, zog die Orbitalwände
nach oben und führte zur Oblitteration der Augenhöhlen. Werner.
In dem ersten Stebbius’schen Falle (946) wurden bei einem 9 jährigen
Mädchen die sehr ausgesprochenen chorea-artigen Symptome durch + 0,75
im rechten und + 0,5 im linken Auge unterdrückt. Wenn die Gläser nicht
getragen wurden, kehrten die Symptome zurück. — Im zweiten Falle be-
stand bei einem 13jäbrigen Knaben ein geringer Grad von Hyperopie mit
Eophorie von 7°, Correction durch Gläser beseitigte die chorea-artigen
Stmptome vollständig. Burnett.
Pixenti (947) beobachtete bei Katheterisirung der Tuba Eustachii heftige
oxillatorische Bewegungen der Pupille, welche sich jedesmal wiederholten, und
eine Fortsetzung der Behandlung verhinderten. Autor nimmt eine Reflax-
erscheinung an, wagt aber nicht, eine Erklärung zu versuchen.
Krahnstöver.
Zur Bestimmung der Refraktion durch Skiaskopie empfiehlt Jackson (957
eine Entfernung von ungefähr IL Meter, wenn eine genaue Messung der Re-
fraction der »Sehzone« beabsichtigt wird. Dieses hat er immer befürwortet.
f Burnett.
| Chorzew (952) untersuchte an 282 Augen skiaskopisch die Refraction
darunter 60 astigmatische), zuerst ohne Atropin und hierauf nach Atro-
| pinisation, Die Resultate dieser vergleichenden Untersuchung giebt er in
i folgenden Sätzen: 1) Die skiaskopische Refractionsbestimmung fällt vor und
| uach Atropinisation identisch aus in 30 TL der Fälle. Bei Myopie sind gleiche
Resultate häufiger (in 39 IL bei E. weniger häufig (in 33°/,), bei H. noch
"eier (in 5,6 Tal, 2) Bei Ungleichheit der Resultate giebt die Atropinisation
höhere FJ. und geringere M.-Grade. 3) Die Differenz übertrifft in 77%,
Se Ré D. und variirt in den übrigen zwischen 1,0 D — 2,0 D. 4) Die
Í ta Fagen des As. differiren in 85 %/,. Die mittlere Differenz der erhaltenen
214 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
As.-Grade=0,9D. In einzelnen Meridianen aber erhielt Ch. Differenzen bis
3,5D. 5) Zu genauerer As.-Bestimmung ist Atropination nothwendig. Bei der
Refractionsbastimmung ist sie bei geringen und mittleren Ametropiegraden
nöthig. 6) Der Skiaskopie gebührt, ihrer Einfachheit, Leichtigkeit und Ge-
nauigkeit wegen, unter den Methoden der Refractionsbestimmung der erste
Platz. d Hirschmann,
Der wichtige 74 Seiten enthaltende Bericht: der Ophthalmological
Society ofthe Unit. Kingd. (955) hat Statistiken verschiedener Quellen
und Antworten von 48 Augenärzten zur Grundlage. 1. 120 Fälle von Mules's
Operation. 2. 20 Fälle von Mules’s Operation. 3. 40 Fälle von Einfügung
eines künstlichen Auges in die Tenon’sche Kapsel. Die Resultate wurden
zusammengestellt bei 1. einfacher Enucleation, 2. Evisceration mit oder ohne
Glaskugel, 3. Einsetzen eines Auges in die Tenon’sche Kapsel, 4. Ver-
kleinerung des Bulbus durch Abtragung, 5. Neurotomia und 6. Neurectomia
opticociliaris. In Betracht kamen folgende Fragen: I. Die relativen Gefahren
einer Meningitis und II. sympathischer Ophthalmie. III. Die Nachtheile jeder
Operation. IV. Besondere Vortheile bezüglich des Tragens eines künstlichen
Auges. V. Wichtige Punkte der Operationstechnik. VI. Bis zu welcher Aus-
dehnung sollte die Wahl der Operation von der Natur des einzelnen Falle:
abhängen ?
I. Bei 10734 Enucleationen kamen 7 Todesfälle vor, das Auge war in
diesen Fällen von Eiterung ergriffen. Meningitis kann aber auch bei eitrigen
Processen im Auge ohne Operation eintreten, wie Fälle von Warlomont.
Knapp und Fay beweisen. Nach den anderen Operationsmethoden wurde
kein Todesfall beobachtet, aber die Zahl der Fälle ist nicht gross genug.
IL 5 Fälle von sympathischer Ophthalmie wurden nach Mules’s Operation
beobachtet, während nach einfacher Evisceration kein solcher eintrat. In allen
Fällen genas das sympathisch erkrankte Auge. Ebenso wird nach Neurotomie
und Neurectomie sympathische Ophthalmie erwähnt. Bei 10734 Enucleationen
zeigten sich nur 2 zweifellose Fälle von sympathischer Ophthalmie, und zwar
mehr als 8 Wochen nach der Operation, während nach Neurotomie und Neu-
rectomie 5 Fälle 10 Wochen oder später nach der Operation beobachtet
wurden. 3 Fälle von sympathischer Ophthalmie werden nach » Abscision« bê-
richtet. IH. Eine Tafel von Orbitamessungen bei 10 Erwachsenen, welchen
das eine Auge schon in der Kindheit entfernt war, zeigte, dass die Orbita in
der Entwickelung nicht zurückgeblieben war. Nach Enucleation ist Prominenz
und Beweglichkeit des künstlichen Auges mangelhaft. Bei der Evisceration
ist die Reaction stärker, die Heilung verlängert, zuweilen tritt Necrose oder
Reizung des Stumpfs ein; das gelegentliche lIerausgleiten oder Zerbrechen der
Kugel nach Mules’s Operation bildet einen mehr theoretischen als praktischen
Einwand. Die Schattenseiten der Neurotomie und Neurectomie sind Blutungen
in die Orbita mit Vortreibung des Auges, Hornhautulceration, Rückkehr der
III. Heilmittel und Instrumente. 215
Schmerzen, Papillitis auf dem anderen Auge. Abtragungen haben den Nach-
theil, dass Blutungen, Eiterung, Reizbarkeit des Stumpfes folgen können.
IV. Der kosmetische Effect der Enucleation steht hinter dem der anderen
Operationen zurück. Bei Einsetzen einer Glaskugel sind Stellung und Be-
wegungen besser, und cs besteht keine Neigung zur Secretanhäufung in der
äugenhöhle. V. Bei der Enucleation ist von grösster Wichtigkeit Asepsis und
die Verhütung, dass eitriger Inhalt des Augapfels in die Augenhöhle dringt.
Ebenso sollte bei Mules’s Operation die grösste Aufmerksamkeit auf Asepsis
and Reinigung des Scleralsackes verwendet, die Blutung gestillt werden. Die
Glaskugel sollte lose sitzen und die scleralen Wundränder genau aneinander
ge Passt werden. VI. Diese Frage wird in ihrer Beziehung zu intraocularen
mAlignen Tumoren erörtert, zur eitrigen Panophthalmie, Wunden, die zum
\Asbruch sympathischer Ophthalmie zu führen pflegen, Staphyloma anterior,
geschrumpften Bulbis und schmerzhaften an Glaucom erblindeten Augen. Zur
Veranschaulichung verschiedener Punkte werden eine Zahl sehr wichtiger Fälle
erwähnt. Im Anhange ist ein besonderer Bericht von Bickerton hinzugefügt,
der die Enucleation beschränken möchte auf intraoculare Tumoren, ausgedehnte
Sceralwunden, geschrumpfte Bulbi, in welchen die Uvea nicht entfernt werden
kann und Fälle von schon beginnender sympathischer Ophthalmie. In allen
anderen Fällen zieht er die Evisceration vor. Werner.
III. Heilmittel und Instrumente.
964. Braunstein, E. P. Protargol bei Augenkrankheiten.
Wratsch 1898, Nr. 42.
965. Esmann, Viggo. Oon Anwendelsen of Protargol tie
Protylaktisk in drypning mod nyfödtes Gienbetdendelse. Bibl.
| for la ger 1898, Nov.
TR 966. Dissler, N. N. Protargol bei Augenkrankbeiten.
Wratsch 1898, Nr. 49.
Së =67. Denig, R. Argyrosis of the conjunctiva, the result
ER, |
|
of Pr otargol. The Times and Register, XXXVI, 6, p. 169.
968. Valençon, Ph. De l'emploi du protargol et en génćral
— į} des sels d'argent en thérapeutique oculaire. Paris 1898. A. Davy.
969. Guttmann. Atropin in der Augenpraxis. Wochenschr.
f. Ther. u. Hyg. d. Auges, 1898, Nov. 24.
970. Emmert, E. Hyoscin (Scopolamin) und Hyoscyamin.
| Corr.-Bl. f. Schweizer Aerzte 1898.
A EE Weljamowitsch., Ueber Vereinfachung der skias-
popisech en Refraktionsbestim mung. Wjenno-med. Journ. 1898, Aug.
Nichts N eues.
get ne Lucciola e Cianciolo. Un nuovo astigmometro. Giornale
Re X. esercito, XLVI, 3.
216 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
973. Visser, S. Naschrift op Wycziging van myn toestel
ter objectieve refractie bepaling van het oog. Geneesk. Tyd-
schrift voor Ned. Indie, XXXVIII, p. 579.
974. Wolffberg. Eine sehr beachtenswerthe Eigenschafl
der Isometrope-Brille. Wochenschr. f. Ther. u. Hyg. des Auges, It,
Nr. 14.
975. Schiötz, H. Dr. Schiötz’ prisme apparat og dets
anvendelse. Norsk Mag. f. laegevidensk. 1898, Nr. 10.
976. Sachs, M. Sideroskop und Elektromagnet; ihre Ver-
wendung in der Augenheilkunde. Wiener klin. Wochenschr. 1898,
Nr. 43.
977. Linde, M. Elektrische Strassenbahn und das Sidero:
skop von Asmus. Centralbl. f. prakt. Augenheilk., XXII, p. 262.
978. Battaban. Cyklochrom. Centralbl. f. prakt. Augenh., XXI.
p. 312. \
979. Bettremieux. Une pince spécialement destinée au
retournement des paupières pour les cauterisations dans le
traitement de l’Ophtalmie des nouveau-nés. Arch. d’Ophtalm.
XVIII. 10, p. 653.
Braunberg (964) empfiehlt Protargollösung bei acuten Conjunctival-
entzündungen, bei Phlyctänen und bei eitriger Keratitis mit Hypopion. Bei
Blennorrhoe der Conjunctiva und des Thränensackes war der Erfolg besonders
glänzend. Die Blennorrhoe heilte in 5—7 Tagen. Bei Trachom sah B. keinen
Nutzen und bei chronischen Catarrhen nur einige Besserung vom Protargol.
Hirschmann,
Esmann (965) hat sich die Aufgabe gestellt, zu untersuchen, ob das
Protargol auf die Conjunctiva der Neugeborenen irritirend wirkt, und ob e
die Entstehung von Conjunetivitis neonatorum ebenso sicher verhütet wie das
Lapis. Die Untersuchung umfasst 552 Neugeborene, von denen 277 mit
Protargol (29 mit 2%/,, 248 mit 1°/, Lösung) und 275 mit Lapis (1:150)
behandelt wurden. Unter den ersteren 277 Fällen wurden Irritationserschei-
nungen 56 mal (ca. 20°/,), unter den letzteren 275 Fällen nicht weniger al»
159 mal (ca. 58 Hal beobachtet.
Die Reizerscheinungen waren immer mild und verloren sich im Lanie
von 1—2 Tagen. Das Protargol wirkt indessen offenbar weniger irritirend
als das Lapis. Unter sämmtlichen 552 Kindern wurde Conjunctivitis 54wal
beobachtet und zwar 34 mal (12°/,) unter den mit Protargol und 30 mal
(7,3 °/,) unter den mit Lapis behandelten Fällen. Nur in 2 Fällen handelte
es sich um gonorrhoische Conjunctivitis; von diesen war der eine mit Pro
targol, der andere mit Lapis behandelt.
Nach Verf. wirkt das Lapis also zuverlässiger als das Protargol und
verdient deshalb als Prophylacticum beibehalten zu werden, wenn auch das
Protargol weniger reizend ist und noch dazu den Vortheil hat, die Wäsche
nicht zu beflecken. Dalen.
IIi. Heilmittel und Instrumente. 917
Dissler (966) wandte Protargollösungen vergleichend mit Höllenstein-
lösungen an und kommt, auf Grund von 45 beobachteten Fällen zu folgenden
Schlüssen: Die Lösungen des Protargol müssen ungefähr die 10 fache Stärke
im Vergleich mit Lapislösungen haben, um gleich starke Wirkung zu äussern.
Bei Blennorrhoeen und heftigen Formen des epidemischen Catarrhes ist eine
10%, Lösung nötbig. Catarrhe und Blennorrhoe heilen beim Protargolgebrauch
vortrefflich, aber die Dauer der Behandlung ist keine kürzere, als beim
Gebrauch von Lapislösungen. Auch eine abortive Wirkung bei beginnender
blennorrhoe hat D. nicht gefunden. Ueble Einwirkung selbst bei Anwesen-
heit von Hornhautcomplicationen werden nicht beobachtet. Schmerzlosigkeit
is# blos bei schwächeren Lösungen (bis zu 20°/,) constatirt. Beim Gebrauch
"|, Lösung ist kein wesentlicher Unterschied in der Schmerzhaftigkeit von
ver 4°/, Lapislösung zu bemerken. Bei Thränensackleiden waren die Resultate
günstig. Ob aber dem Protargol ein Vorzug vor Höllensteinlösungen gebührt,
wagt D. nicht zu behaupten. Hirschmann.
Nach den Ausführungen von Guttmann (969) ist Atropin diagnostisch
indieirt nur bei Untersuchungen auf Cataract, therapeutisch ist es ein Mittel
fir die Iris, nicht aber für die Hornhaut.
Das Hyoscin ist identisch mit dem Scopolamin. Emmert (970) wendet
dasselbe in 1°/,, Lösung an. Zu rühmen ist die Schnelligkeit seiner Wirkung,
die Intensität derselben, die Dauer und Art der Wirkung auf Pupille und
Accommodation, die Unschädlichkeit für die Bindehaut, die Ungefährlichkeit
der Allgemeinwirkungen auf Gehirn und Herz und die Haltbarkeit der
Lösungen. Emmert hält das Präparat sowohl wegen der Beständigkeit seiner
Wirkung als auch anderer hervorragender Eigenschaften für das zur Zeit
bste Mydriaticum.
Im Princip unterscheidet sich das Astigmometer von Lucciola und
Ciam ciolo (972) von den bekannten nicht wesentlich. Strenger Werth ist
darau f gelegt, dass die Axe des Fernrohrs genau horizontal sei; das Rohr
ist awf einem Fuss nur senkrecht nach oben und unten beweglich, und auf
einer graduirten Schiene gegen das beobachtete Auge hin und davon weg.
Das beobachtete Auge muss in die Mitte eines Ausschnittes gebracht werden,
welcher sich in einem Brett befindet, das senkrecht zur Horizontalen dem
Objeetiv des Fernrohres gegenübersteht. In diesem Ausschnitt wird der Kopf
durch 4 Schrauben fixirt, und die Stellung des Auges (in der optischen Axe
des Fernrohres) durch ein Fadenkreuz im Ausschnitt bestimmt. Als Object
dient ein weisses Quadrat mit den beiden Diagonalen, welches auf der Innen-
seite einer Scheibe sich befindet, welche als Segment einer Hohlkugel dem
orderst@x, Theil des Objectives aufsitzt. Ihr Krümmungsradius ist 20 cm,
A Pire hmesser ihrer Basis 15 cm. Die ganze Scheibe und somit auch ihre
Pemoh a as Quadrat tragende, nach vorne sehende Fläche ist um die Axe des
€s drehbar. Abgelesen wird die Grösse des jeweilig deutlichen Horn-
218 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
hautbildes der einen oder der anderen Diagonale des zu einem Rombus ver-
schobenen Quadrats (bei Anwesenheit von Astigmatismus) direct auf dem Ocular
des Fernrohres. Der Abstand vom Objectiv zum Hornhautscheitel des beob-
achteten Auges ist auf der Laufschiene ebenfalls direct ablesbar, somit die
Daten zur Berechnung des Hornhautradius leicht zu ermitteln.
Krahnstörer.
Wolffberg (974) empfiehlt die Anwendung der Isometropengläser bei
Aphakischen.
Schiötz (975) hebt die Wichtigkeit einer Unterschung der dynamischen
Verhältnisse der Augenmuskeln hervor und beschreibt einen von ihm co-
struirten Prismenapparat, mit welchem diese Untersuchung rasch und bequem
ausgeführt werden kann. Der Apparat ist der Hauptsache nach derselbe,
welcher früher in Nord. ophthalm. tidskrift 1888 und in diesem Archiv 1889
beschrieben worden ist, und besteht aus drei vertikal verschiebbaren Stäbchen.
an welche die Prismen angebracht sind. In Betreff der näheren Details mis
auf das Original verwiesen werden. Dalén.
Die von Bettrémieux (979) angegebene Pincette hat die Form einer
Snellen’schen Lidpincette, bei welcher die Platte durch einen dem vorderen
entsprechenden halbringförmigen Bügel ersetzt ist. Die gerieften Innenflächen
der Enden dieser sich durch Federdruck von selber schliessenden Pincefte
liegen vorne und hinten auf der.Conjunctiva des bereits umgewendeten Lides,
das nunmehr noch weiter umgedreht werden kann, um die Uebergangsfalte
ausgiebig frei zu legen. Der Druck auf das Lid lässt sich durch eine Schraube
reguliren. v. Mittelstaedt.
Für Abschnitt IV—VII Referent
Dozent Dr. St. Bernheimer, Wien.
IV. Anatomie.
980. Campos, Mr La portion reflechie de
hyaloide. Arch. d’opht., XVII, Nr. 12, S. 748.
981. v. Sölder, Fr. Zur Anatomie des Chiasma a
des Menschen. Nachweis der Partialkreuzung der SC
auf Grund der normalen anatomischen Verhältnisse N!
klin. Wochenschrift 1898, Nr. 44, S. 996.
N ‚action.
982. Bernheimer, St. Die Reflexbahn der Papa inen
Nach anatomischen Untersuchungen an embryonalen, s Archis
des Menschen und Experimenten am Affen. v. Grael®
für Ophthalmologie, XLVII, p. 1.
ersuch-
983. Schneller. Anatomisch-physiologische Ti
ungen über die Augenmuskeln Neugeborener. à- V
Arch. f. Ophthalm., XLVII, S. 178.
]a membra?
a
—
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D SE p
IV. Anatomie. 219
Campos (980) beschreibt ein in der Gegend der Ora serrata von der
Membrana hyaloidea ausgehendes zu den Ciliarfortsätzen ziehendes System
von Stützfasern für den Glaskörper. Die Membr. hyaloidea zeigt in der
genannten Gegend zahlreiche halskrauseförmige Falten, welche durch den Zug
je zweier in kleiner Entfernung von einander entspringender und sich dann
strickartig zusammendrehender Fasern entstehen. v. Mittelstaedt.
v. Sölder (981) hat nach einer für die Frage der Sehnervenkreuzung
neuen Methode die Zahl jener, welche die Partialkreuzung für erwiesen halten,
vermehrt. Verf. ging von der Voraussetzung aus, dass die im Chiasma durch
| einen sagittalen Medianschnitt getroffene Fasermasse eine verschieden grosse
| sein muss, wenn die Sehnerven sich vollständig und wenn sie sich nur zum
Theil kreuzen. Sie ist umso grösser, je mehr Fasern die Kreuzung eingehen.
Yin Vergleich der Fasermengen im Sehnerv, im Tractus und im sagittalen
Medianschnitt des Chiasma könnte also unter Umständen Aufklärung bringen,
o die Fasermenge der Sehnerven ganz oder zum Theile sich im Chiasma
kreuzt. — An Chiasmen, welche in Formol gehärtet waren und der Weigert’schen
Färbung unterworfen wurden, wurde die Schätzung nach bestimmter Methode
(s. Original) vorgenommen. Die Berechnung ergab nach ausgiebigster Beach-
tung aller möglichen Fehlerquellen, dass das Chiasma auf einem medianen
Sgittalschnitt viel weniger Fasern enthält, als in einem Nervus opticus und
enem Tractus opticus zusammen enthalten ist. Hiermit ist ein neuer Beweis
fir die Partialkreuzung der Sehnervenfasern erbracht.
Bernheimer (982) hat an embryonalen Gehirnen, auf anatomischem
Wege, durch Experimente am Affen nach der Degenerationsmethode und durch
Versuche am lebenden Thiere (diese Gruppe von Versuchen ist nach einer
früheren Arbeit referirt, Nr. 665) die Reflexbahn der Pupillareaction studirt.
Die Ergebnisse dieser verschiedenartigen Studien lassen sich in folgenden
Sitzen zusammenfassen:
Die theilweise Kreuzung der Sehnervenfasern ist durch weitere Versuche
(Degenerationsversuche, und Durchschneidung des Chiasma am lebenden Affen)
ünwidkerlegbar bewiesen.
Auch jene Sehnervenfasern, welche die Pupillarreaction vermitteln
(Pupil larfasern) verlaufen im Chiasma theilweise gekreuzt (s. Degenerations-
versuche und Experimente am lebenden Affen).
Diese theilweise gekreuzten Pupillarfasern durchziehen, wahrscheinlich
mit den übrigen Sehnervenfasern vermischt, den ganzen Sehstiel, vom Chiasma
bis zum Corpus geniculatum externum. Von hier ab laufen die Pupillarfasern
theils der inneren Begrenzung des äusseren Kniehöckers entlang, theils durch
den inneren Rand desselben hindurch und sammeln sich an der inneren,
oberen Begrenzung dieses Ganglions zu einem compacten Faserzug.
| 5 SE Faserzug biegt hier, neben und unter dem inneren Knichöcker
i in fast gestrecktem, eben bemerkbar nach oben convexem Bogen
220 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
gegen den lateralen Sulcus des vorderen Vierhügels hin, und tritt danı,
fächerförmig zerfasert in die Substanz des vorderen Vierhügels ein. Von hier
ab zieht er in doppelt bogenförmigem Verlaufe nach hinten oben, dann nach
vorne unten, bis unter das Niveau des Aquaeductus weiter und erreicht
endlich mit seinen marklosen Enden die Gegend des lateralen Kopfendes der
kleinzelligen paarigen Medialkerne, die Sphinkterkerne.
In diesem Faserzuge sind unzweifelhaft, sowohl links wie rechts gekreuzt
und nicht gekreuzte Sehnervenfasern und »Pupillenfasern« enthalten. Es tritt
darnach jeder Sphinkterkern mit ungekreuzten Sehnervenfasern (Pupillenfasern)
des gleichseitigen und mit gekreuzten des gegenüberliegenden Auges iu
Beziehung.
Ausser dieser doppelten Verbindnng jedes Sphinkterkernes mit jeden
Auge durch die theilweise gekreuzten Pupillenfasern muss noch eine centrale
Verbindung der beiden Sphinkterkerne mit einander vorhanden sein (s. Experi-
mente am lebenden Thiere und die beigegebene schematische Textfigur).
Die Art dieser centralen Verbindung der beiden Kerne ist anatomisch
nicht unwiderlegbar festgestellt worden. Es ist am allerwahrscheinlichsten,
dass diese Verbindung der beiden Kerne durch Contactwirkung der langen
über die Mittellinie, hin- und herüber reichenden Ganglienzellenfortsätze ver-
mittelt werde (Golgi’sche Präparate).
Nach allen diesen Thatsachen ist die noch nicht allgemein anerkannte
Annahme eigener, ausschliesslich die Pupillarreaction vermittelnder Sehnervei-
fasern, sogenannter Pupillenfasern nicht nur berechtigt, sondern geboten.
Alle Untersuchungen des Verf., wie auch die Anderer, haben ergeben.
dass das Ganglion Habenulae, der v. Gudden’sche und Darkschewitsche
Kern in keinerlei Beziehung zur Irisbewegung stehen, dass letzterer nur als
tiefer Kern der hinteren Commissur aufzufassen ist.
Endlich hat es sich auch durch die hier beschriebenen Degeneration:
versuche, wie seiner Zeit durch die Nissel’sche Methode der primären Reizung
gezeigt, dass die Kerne der Binnenmuskulatur des Auges im vordersten AN-
theile der vorderen Vierhügel, unter dem Aquaeductus, zwischen den Seiten-
hauptkernen liegen.
H
V. Physiologie.
984. Druault, A. Note sur la situation des images réti-
niennes formées par les rayons très obliques sur l'axe optique
Arch. d’opht., T. XVHI, Nr. 11, S. 685.
985. Brudzewski, Ch. de. L'influence de l'éclairage sul
acuité visuelle pour des objets colorés. Arch. d'opht., T. XVII.,
Nr. 11, S. 692.
986. Koster, W. Verslag over eenige experimenten ur
treffende de erythropsie. Geneesk. Tydschrift 1899, Bd. I, S. 86.
zn
A,
H Da
eg é Te vm o
V. Physiologie. 221
987. Golowin, S. S. Untersuchungen über das specifische
Gericht des Kammerwassers. Wjestn. Ophth. 1898, Nr. 6.
988. Minor, James L. Sehenlernen im 41. Jahre zuerst
mit einem Auge und später mit beiden Augen. New-York Med.
Jumm, 5. Nov. 1898.
%89. Hoppe. Ueber eine Farbenerscheinung und deren
Nachbild bei angeschauter Bewegung. Zehender’s Klin. Monatsbl.
f. Augenheilkunde, XXXVI, S. 405.
990. Holden, Ward. Ueber die Entstehung des »Flatterus«
durch Nebeneinanderstellen bestimmter Farben von Weiss
und Schwarz. (Uebersetzt aus der englischen Ausgabe des Archivs, Jahrg.
1898, Jan., von Dr. Friedmann.) Arch. f. Augenh., Bd. XXXVIII, 1, S. 77.
991. Koster, W. Bemerkungen zu den Versuchen von
C. Hess » Ueber Accommodation« Erwideruug. A. v. Graefe’s
Arch. f. Ophthalm., Bd. XLVII, S. 342.
992. Lıpps, Th. Raumästhetik und geomefrisch-optische
Täuschungen I. Zeitschr. f. Psych. u. Phys. d. Sinnesorgane, Bd. XVIII,
õu. 6, S. 105.
993. Nagel, W. Beiträge zur Diagnostik, Symptomato-
logie und Statistik der angeborenen Farbenblindheit. Arch.
L Augenheilkunde, Bd. XXXVIII, 1, S. 31.
994. Piltz, J. Ueber Aufmerksamkeitsreflexe der Pupillen
{aus der psychiatrischen Klinik Burghölzli-Zürich). Neurol. Centralbl. 1899,
Nr. 1. Leipzig.
995. Beer, Th. Die Accommodation des Auges in der Thier-
reihe. (Nach einem beim IV. internationalen Physiologen-Congress in Cam-
bridge gehaltenen Vortrag.) Wiener klinische Wochenschr. 1898, Nr. 42.
996. Schultz, F. Ueber Wirkungsweise der Mydriatica
und Miotica. Arch. f. (An. u.) Physiologie 1898, 1, 2, S. 47.
997. Abelsdorff, G. Physiologische Beobachtung am
Auge des Krokodils. Arch. für Anatomie und Physiologie. Phys. Abth.
1898, 3. S. 155.
Druault (984) mass am lebenden (exophthalmischen), todten und
schematischen Auge für die in verschiedenen Winkeln schief auffallenden
Strahlen die Entfernung des Flammenbildchens (in gerader Linie) vom äusseren
und inneren Hornhautrande und kommt ungefähr zu den gleichen Ergebnissen
wie Donders und Groenouw. Bei in normaler Lage befindlichen Augen,
bei denen nur eine Messung aussen und innen vorgenommen wurde, waren
die möglichst weit nach vorne gerückten Lichtbildechen noch 7—8 mm vom
Hornhautrande entfernt. — Iris und Linse hindern die Beleuchtung der
'ordersten Parthien, und betrug die Entfernung des Lichtbildes von der Cornea
bi einem an weichem Staar operirten Auge 5,5 mm, bei dem nicht operirten
6.5 mm. v. Mittelstaedt.
de Brudzewski (988) wiederholte die Untersuchungen über den Ein-
fuss der Beleuchtung auf die Schschärfe.. Farbige Papiere, in denen die
Literatarbericht über das Jahr 1898 zum Archiv für Augenheilkunde. XVI
222 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Buchstaben der Snellen’schen Tafel ausgeschnitten waren, wurden auf
schwarzem Sammet fixirt und bildeten die Probetafeln, welche im dunkeln
Zimmer durch eine jeweils genau messbare Menge Tageslicht beleuchtet
werden. Es ergab sich, dass die Sehschärfe bis zu einer Beleuchtung von 100
sehr rasch, dann aber sehr langsam zunalım und die erhaltenen Maxima durch
directes Sonnenlicht nech eine Erhöhung erfahren. Die abweichenden Ergeb-
nisse anderer Untersucher sind durch die Anwendung künstlichen Lichtes
bedingt, welches eine genügende Steigerung der Beleuchtung nicht gestattet.
Unter den Curven, welche das Ansteigen der Sehschärfe für Weiss und
Farben darstellen, ist die für Blau am niedrigsten, dagegen war bei sehr
schwacher Beleuchtung 0,007 die Curve für Blau zuerst höher als die für
Roth, bis von einer Beleuchtung 4,9 ab die Rothcurve wieder höher wurde.
Wie schon andere fand auch Verf., dass das Erkennen schwach beleuchteter
schwarzer Buchstaben auf blauem Grunde bei indirectem Sehen leichter als
bei directem ist, und dass Buchstaben, welche bei letzterem unsichtbar waren,
bei indirecter Fixation erkannt wurden. v. Mittelstaedt.
Nach Koster (986) kann man, wenn der periphere Theil der Net-
haut nicht, der centrale dagegen stark beleuchtet wird, Erythropsie sogar
ohne Mydriasis wahrnehmen. Westhoff.
Die Bestimmungen des specifischen Gewichtes wurden von Golowin (987)
mittelst kleiner, nicht capillarer Picnometer an lebenden Kaninchen, Hunden,
Katzen ausgeführt und an 3 mit Glaucom behafteten Menschenaugen. Die
Quantität des mittelst Spritze zu erhaltenden Kammerwassers erwies sich im
Mittel aus den Augen von Kaninchen bis 0,3 ccm, von Hunden 0,8—1.0 ccm,
jungen Katzen 0,7—0,8 cem und aus Menschenaugen (Glaucomatösen) 0,2 cem.
Das specif. Gewicht des Kammerwassers erwies sich bei den Unter-
suchungen Golowin’s als ziemlich constant, sowohl bei Thieren derselben
Species, wie auch verschiedener Species: bei Kaninchen variirte es zwischen
1,0081 und 1,0096, im Mittel = 1,0087, bei Hunden 1,0080 1,0096. im
Mittel = 1,0086, bei Katzen 1,0080—1,0096, im Mittel = 1,0088. Dieses
Gewicht entspricht ungefähr einer 1°/, Kochsalzlösung, was ziemlich genau
dem Inhalte an festen Theilen des Kammerwassers (1,3°/, nach Hammarsten
und 1,2°/ nach Neumeister) entspricht. Das, nach Entleerung der
Kammer wieder angesammelte Kammerwasser besitzt ein höheres specitisches
Gewicht. In der ersten Zeit nach der Entleerung beträgt der Zuwachs des
Gewichtes 0,007—0,008. 24 bis 48 Stunden später ist das specif. Gewicht
wieder fast zur Norm zurückgekehrt. Instillation einer 5°/, Kochsalzlösung
in den Conjunetivalsack vor der Entleerung erhöht nicht das spec. Gewicht.
Wird aber vorher das Hornhautepithel abgeschabt, dann wird das spec. Gew.
des Kanmmerwassers durch Osmose des Kochsalzes aus dem Conjunctivalsacke
wohl erhöht. Subconjunctivale Einspritzung einer 5 °/, Cl. Nal-Lösung übt keinen
Einfluss auf das spec. Gewicht des Kammerwassers. Unmittelbar nach dem
H
V. Physiologie. 223
Tode des Thieres nimmt das spec. Gew. des Humor aquaeus ab, steigt aber
später, wenn die Austrocknung beginnt. Beim chronischen Glaucom ist das
spec. Gew. des Kammerwassers normal, bei acuten aber merklich erhöht.
Hirschmann.
Minor’s (988) interessanter Fall betraf einen 40 jährigen Mann, welcher
sit seiner Geburt staarblind war. Er war aussergewöhnlich intelligent und
errichtete die meisten Dinge, welche von Leuten mit sehenden Augen gethan
werden, wie Holzhacken, Eisenhämmern, Bretterspalten u. s. w. und konnte
sich überall obne Schwierigkeit zurechtfinden. Seine instinktive Abschätzung
der Richtung war bemerkenswerth. Er schien die Farben durch das Gefühl
unterscheiden zu können. Nach Entfernung eines Staares gestattete man dem
duge, in zehn Tagen zu sehen. Sofort erkannte er Formen, wie viereckig
und rund, und hatte ein gutes Urtheil über Farben. Die Gesichtsfelder
waren normal. Er bemerkte, dass Gegenstände, mit denen er durch das
Gefühl bekannt war, ibm mit den Augen nur in etwa !/, der Grösse
erschienen. Die andere Linse wurde bald darauf erfolgreich entfernt, er bekam
binoculares Sehen, was ihm bei der Abschätzung der Entfernungen half.
[ EAR L-+ 729/,.. Burnett.
Hoppe (989) beschreibt eingehend die Farbenerscheinungen und Nach-
bilder, welche auftreten, wenn man aus dem Fenster eines schnellfahrenden
Eisenbahnwagens ohne die Blickrichtung zu ändern steil hinab auf die den Bahn-
körper bedeckenden Kieselsteine sieht, welche entgegengesetzt der Fahrrichtung
dahineilen , so verschwimmen die Bilder der einzelnen Steine zu dunkeln
untereinander und mit den Eisenbahnschienen parallelen Streifen, deren Zahl
unter Abnahme der Breite zunimmt mit der Schnelligkeit der Fahrt und der
Feinkörnigkeit des Bodenbelages.
Die weiteren Beobachtungen und Ausführungen müssen im O. nachge-
lesn werden. Verf. ereicht bei der Analyse dieser Erscheinungen, dass seine
früher schon ausgesprochene Ansicht richtig sei, das heisst: Die physiologischen
Vorgänge bei Wahrnehmung von Bewegungsnachbildern wickeln sich in der
Netzhaut ab. Diejenigen, welche den Vorgang als eine Urtheilstäuschung
auffassen, welche durch Augenbewegung, das Muskelinnervationsgefühl und
anderes herbeigeführt werde, sind nach Verf.’s Meinung im Unrecht.
Piltz (994) Versuche über die Aufmerksamkeitsreflexe der Pupillen
haben ergeben, dass die Pupillen sich stark verengern beim Lenken der Auf-
uerksamkeit auf den Lichtreiz, schwächer bei einer blossen Lichtvorstellung.
Ex erweitern sich die Pupillen hingegen stark beim Lenken der Aufmerksam-
keit auf einen im Gesichtsfeld sich befindenden dunklen Gegenstand; schwächer
bei der Vorstellung eines dunkeln Gegenstandes und bei der blossen Vor-
stellung von Muskelanstrengung.
Vorstellungen indifferenter Gegenstände lassen die Pupillen unverändert.
bie Stärke der Schwankung der Pupille hängt von dem Grade der Aufmerk-
sanıkeit ab, XVP
224 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Nach Schultz (996) lähmt Atropin die Endigungen der N. ciliares
breves im Sphincter selbst, so dass eine Mydriasis entsteht, welche durch
elektrische Reizung der Fasern der aus dem Halssympathicus kommenden
N. ciliares longi prompt zum Verschwinden gebracht werden kann.
Cocain ruft die Erweiterung der Pupille durch Reizung der Dilatator-
fasern hervor, so dass die Atropinmydriase durch Cocain verstärkt werden
kann. Dasselbe kann durch concentrirtere Cocainlösung allein bewirkt werden.
Ob die Cocainmydriasis unabhängig von jeder Einwirkung auf die Irisgefässe
ist, lässt sich absolut nicht beweisen.
Das Physostigmin bewirkt die Miosis durch Reizung der peripheren
Enden der N. ciliares breves. Atropin und Physostigmin sind daher echte
Antagonisten, da sie beide auf dieselben Nerven im entgegengesetzten Sinne
einwirken.
Abelsdortf (997) fand die Netzhaut der Krokodile sehr stäbchen-
reich, wie dies bei den nächtlichen Thieren das gewöhnliche ist. In den
Stäbchen ist Sehpurpur enthalten, der dem Augenhintergrunde eines im Dunkeln
gehaltenen Thieres eine schöne Purpurfärbung verleiht, was sich auch ophthal-
moskopisch nachweisen lässt. Die Regenerationsfähigkeit des Sehpurpurs ist
eine sehr intensive und erlischt auch nach dem Tode nicht, wenn die Netz-
haut mit dem Epithel in Berührung bleibt. Sowohl im guaninhaltigen
Tapetum retinale als auch im tapetumfreien Theile des Auges war eine
Pigmentwanderung unter dem Einflusse des Lichtes nicht vorhanden, das
Pigment war auch im Dunkelauge in den Fortsätzen der Epithelzellen angehänft.
VI. Refractions- und Accommodationsanomalien.
998. Risley,S.D. Anisometropie. Ophthalm. Record., Dec. 13%.
999. Bruns, H. D. Entfernung der Linse wegen hoch-
gradiger Myopie. Amer. Journ. of Ophth., October 1898.
1000. Iwanow, A. A. Die Refraction der Kinder-Augen
in den ersten vier Lebensmonaten. Diss. St. Petersburg. Nach
einem Ref. d. Wratsch 1898, Nr. 47.
1001. Bandot. Traitement de la myopie très forte par l3
suppression du cristallin ou l’ablation. Annales d’oculist. LXX.
p. 319.
1002. Muntendam. De operative behandling der zwar?
myopie. Geneeskundig Tydschrift 1898, Bd. II, p. 1057.
1003. Barret, J. W. Do Mammals accomodate? Ophthalm.
Rev. Bd. XVII p. 255.
1004. Otto, F. Berichtigung der sogenannten Richtig-
stellung des Herrn Dr. Fukala zu meiner Abhandlung über
operative Behandlung hochgradiger Kurzsichtigkeit.
A. v. Graefe’s Arch. f. Ophth. Bd. XLIV, p. 244.
|
|
VI. Refractions- und Accommodations-Anomalien. 225
1005. Weiss, L. Ueber dasGesichtsfeld derKurzsichtigen.
Leipzig und Wien. F. Denticke 1898.
1006. Asher, W. Monoculares und binoculares Blickfeld
eines Myopischen. v. Graefe’s Arch. f. Ophthalm. XLVII, p. 318.
Nach Risley’s (998) Erfahrung ist es entschieden rationell, jedes
Auge in jedem Fall vollständig zu corrigiren, sei es, dass Anisometropie myo-
pischer oder hyperopischer Art, oder dass Antimetropie (entgegengesetzter
Refraction, H. u. M. Noyes,) vorhanden ist. Burnett.
Der von Bruns (999) veröffentlichte Fall betraf ein 12 jähriges Mädchen
=: L.i mit — 182 .R wurde
die Linsenkapsel discindirt und zwei Wochen später ?/, der Linse mit
der Lippincott’schen Spritze unter geringem Verlust des Glaskörpers ent-
fmt, worauf eine Iritis mit Hypopion und Verschluss der Pupille erfolgten.
Die erste ausgiebige Iridectomie öffnete die Pupille nicht, eine zweite ergab
4
ut V R = —— it — ==
R 500° aber mit — 20
schliesslich eine Oeffnung, durch welche mit 3.D+3.°105°V— ro wurde.
Burnett.
Iwanow’s (1000) Untersuchungen wurden skiaskopisch an 1000 Augen
ausgeführt, Er fand H. in 92°/,, E. in 7,2°/, und M. nur in 0,6°,.
LE 6,0 und 7,0D wurde bei einem 2 Wochen alten und 2 drei
Wochen alten Kindern gefunden, ohne Sichel oder sonstigen ophthalmoskop.
Veränderungen. Die Zusammenstellung nach Altersmonaten ergiebt eine schnelle
Zunahme der Emmetropie und schwacher H. auf Rechnung hoher Hyper-
netropiegrade, also eine Zunahme der Refraction von den ersten Lebenstagen an.
Hirschmann.
Barret und Lang (1003) hatten früher die Refraction bei Säuge-
thieren erforscht. Sie fanden niemals eine Aenderung des Refractionszustandes
der dugen, ausgenommen bei Affen. Barret beschreibt in dieser Arbeit
weitere Experimente an Affen, Katzen und Hunden etc. Zur Erleichterung
der Beobachtung wurde an dem betreffenden Auge eine doppelte Iridectomie
eemacht und die Refraction bestimmt durch Retinoskopie vor und nach
Reizung des Ciliarmuskels durch Eserin oder Electrieität. Ausser bei Affen
ae keine Refractionsveränderung entdeckt. Verf. schliesst, dass nur beim
‚Ienschen und Affen das Accommodationsvermögen vorhanden ist. Nach einer
aeg Th. Beer’s an den Verfasser beträgt die Accommodationsbreite
! Reptilien 13—15 D, bei Affen 10 D, bei anderen Thieren nur 1—3D.
Werner.
Nach den Untersuchungen von Weiss (1005) ist das Gesichtsfeld der
Mvo H -
A (A s, e D er H a Si
pen für Weiss sowohl wie die übrigen Farben verkleinert.
226 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Asher (1006), der an einer Myopie von 5,0 Dioptr. leidet, unter-
suchte sein eigenes monoculares und binoculares Blickfeld. Er fand, das
der gemeinsame Theil der beiden monocularen Blickfelder für eine gewählte
Entfernung, welche einer Nahestellung ohne Accommodation der kurzsichtigen
Augen entspricht, sich nicht mit dem binocularen Blickfeld deckt. Vielmehr
ist das letztere nach oben, zu beiden Seiten und etwas nach unten seitlich
in auffälliger Weise relativ eingeschränkt.
VII. Muskeln und Nerven.
1007. Barabaschew, P. N. Recidivirende Oculomotorius-
lähmung. Russki Medicinski Wjestnik Bd. I, 3.
1008. Beard, C. H. Neue Erfahrungen über die Vorlage-
rung der musculi recti. Journ. Americ. med. Assoc., October 189°.
1009. Homen, E. A. Bidrag tui Känuedomen om ophthal-
moplegiaexterna (Beitrag zur Kenntniss der Ophthbalmoplesi:
externa). Tinska lakaresänskapets 1898, XL.
1010. Zeehuissen. Particele oculomotorius verlamming.
Geneesk. Tydschrift 1899, I, p. 105.
1011. Landolt. L’operation du strabisme. Annales d’oculist.
CXX, p. 388.
1012. Vieusse. Du diagnostice des paresies des muscles
de l’oeil par l'étude de la diplopie. Recueil d’ophthalmologie 159,
p, 681.
1013. Priestley Smith. On the etiology and educative
treatment of convergent strabismus. (Bowman Lecture.) Trans.
ophthalm. Soc. U. K. Vol. XVIII.
1014. Landolt, Ed. De l'opération du strabisme. Arch.
d’opht. XVIII, 10, p. 609.
1015. Antonelli, A. Mécanisme du strabisme chez l'hérėdo-
syphilitique. Arch. d’opht. XVHI, 10, p. 637.
1016. Praun, Ed. Vorlagerung mit Theilung des vorzi-
nähenden Muskels. Centralbl. f. pract. Augenh. XXH, p. 261.
1017. Neustädter, Otto. Beitrag zur Casuistik des ein-
seitigen Nystagmus. Arch. f. Augenheilk. XXXVIII, p. 67.
1018. Weiss, L. Ueber Accommodation des Schielauge:
mit Berücksichtigung der Convergenzverhältnisse der Schielen-
den. Zehender’s Klin. Monatsblätter f. Augenh. XXXVI, p. 443.
1019. Bach, L. Zur Lehre von den Augenmuskellähmungen
und den Störungen der Pupillenbewegung. Eine vergleichende
und pathologisch-anatomische, experimentelle und klinische
Studie über die Augenmuskelkerne, das Ganglion ciliare. die
Reflexbahnen und das Reflexcentrum der Pupille 1. Hälite
(wird nach dem Erscheinen der zweiten Hälfte besprochen werden). v. Graefes
Arch. f. Ophthalm. XLVII, 2, p. 339.
VII. Muskeln und Nerven. 2927
Der 23 jährige Patient Barabaschew’s (1007) leidet vom 10. Lebens-
jahre an an periodischen Kopfschmerzen, die vom 14. Lebensjahre an regel-
mässig ein Mal monatlich in der rechten Schläfengegend, der rechten Orbita
und im rechten Augapfel mit bedeutender Heftigkeit, mit gleichzeitigen Ob-
stipationen und gastrischen Erscheinungen auftraten und einige Tage an-
hielten. Zu 19 Jahren wurde zum ersten Male nach einem solchen heftigen
Anfall Oculomotoriuslähmung constatirt, die erst nach 3—3!/, Monaten voll-
kommen verschwand. Seitdem traten in Zwischenräumen von 6 bis 11 Monaten
noch 4 mehr oder weniger complete Lähmungsanfälle des rechten Oculomotorius
auf, die jedesmal 3—3!/, Monate bis zur vollständigen Heilung erforderten.
Pat. ist seit seiner Kindheit anämisch und leidet häufig an Verstopfung.
Barabaschew führt die recidivirende Lähmung auf die durch Anämie und
Verstopfungen bedingte Autointoxication zurück, die er durch die nach-
gewiesene Oligocythämie und Hypalbuminose für bestätigt hält.
Hirschmann.
Beard (1008) giebt die Statistik von 214 Fällen von Strabismus,
worunter 142 Fälle convergirend. Von den letzteren wurden 81 Fälle durch
Vorlagerung behandelt und zwar 5 durch Vorlagerung der mm. externi und
24 der mm. interni. Durch das Studium dieser Fälle ist er zur Ueber-
zeugung gelangt, dass die Vorlagerung die einzig richtige Operation für alle
Formen von Strabismus ist. Burnett.
Homen (1009) hatte Gelegenheit, zwei ungewöhnlich reine Fälle von
Öphthalmoplegia externa bei zwei 27jährigen Brüdern (Zwillinge) zu beob-
achten. Die Lähmung bestand, langsam zunehmend, seit mehr als 10 Jahren
ud wird auf nuclearen Ursprung zurückgeführt. Lues konnte mit grösster
Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden; eine andere Ursache war nicht zu
constatiren. Durch Vernähung des Muscul. frontalis mit der Sehne des
Levator palp. super. wurde in dem einen Falle eine wesentliche Besserung
der vorhandenen Ptosis erzielt. Dalen.
P. Smith (1013) bespricht in seiner 30 Seiten langen, interessanten
Vorlesung hauptsächlich den Werth der erziehenden Behandlung bei Strabismus.
Verf. zeichnete 2 Jahre lang alle Fälle persönlich auf. Folgende Punkte
wurden bei jedem Falle notirt: Alter des Patienten, Zeit und Umstände,
wann das Schielen anfıng; Natur des Schielens, periodisch, dauernd, alternirend
oder einseitig; Fixationsvermögen des schielenden Auges, Schielwinkel. Beim
zweiten Besuche wurde die Sehschärfe und Refraction nach Atropineinträufelung
bestimmt und Gläser verordnet, Später wurden dann das Fusionsvermögen
und seine Grenzen durch ein besonderes, abgebildetes Instrument sowie das
binoculare Sehen untersucht. Es werden 261 Fälle von Strabismus analysirt
und folgende Ergebnisse mitgetheilt: 1. Beim Strabismus convergens besteht
& ine Unregelmässigkeit in der Innervation, indem die Convergenzthätigkeit
Xicht der Controlle der optischen Centren untersteht. 2. Die mangelhafte
228 Bericht über die Fortschritt der Augenheilkunde.
Controlle hängt von der mangelhaften Entwickelung des optischen Apparate
ab. Der Fehler ist häufig erblich, mag er nun im Auge oder den Central-
organen gelegen sein. 3. Hypermetropie beträchtlichen Grades schafft Dispo-
sition und bildet zuweilen die Ursache zu Strabismus, indem eine abnorme
Anstrengung in der Controlle erforderlich wird. 4. Die Störung wird be-
festigt und zu einer dauernden gemacht durch Unterdrückung der Function
des schielenden Auges. Bei der Heilung sollte man trachten, dieser Gewohn-
heit der Unterdrückung Einhalt zu thun und die Gewohnheit binocularer
Controlle zu befestigen. Bei der Wiederuntersuchung von 200 Fällen zeigten
57 binoculares Sehen bestimmten Grades. 59°/, mit periodischem und 18°;
mit dauerndem Schielen hatten binoculares Sehen wieder erlangt. In der
Hälfte der 200 Fälle wurde binoculares Sehen nicht wieder hergestellt. Diese
Bemerkungen beziehen sich nur auf die Fusion und nicht auf volles per-
spectivisches Sehen, das nur in 16 Fällen wieder eintrat. Im Anschluss ao
Javal wurden folgende Erziehungsmethoden angewendet: Verschluss des einen
Auges; Lesen mit einer Scheidewand, Gebrauch von Fusionsröhren.
Werner.
Landolt (1014) erörtert in seinem auf dem französischen Chirurgen-
congress gehaltenen Vortrag die Entstehung und Behandlung des Strabismus
im Hinblick auf die von anderer Seite gemachte Bezeichnung desselben als
«pied bot de l'oeil». Abgesehen von den vielen bereits in früheren Arbeiten
in den Archives d’ophtalmologie hervorgehobenen Nachtheilen der doppeltseitigen
Rücklagerung ist letztere schon desshalb unzweckmässig, weil die Antagonisten
in Folge der Ueberdehnung organisch geschwächt sind, sodass sie die beab-
sichtigte Richtigstellung der Augen nicht bewirken können. Daher ist es
wichtiger, diese schwachen Muskeln vorzulagern und nur in hartnäckigen
Fällen, aber erst nach der Vorlagerung eine vorsichtige Rücklagerung zu
machen. Orthopädische Uebungen vollenden den Erfolg.
v. Mittelstaedt.
Antonelli (1015) fand bei hereditär Syphilitischen in 50",
Schielen und bespricht die verschiedenen durch das Allgemeinleiden be-
dingten Ursachen der Entwickelung desselben. Letztere können Störungen
der sensoriellen und motorischen Centren sowie der zwischen beiden
bestehenden Verbindungen sein, sodass eine reflectorisch angeregte Convergenz
und die Entwickelung des binoculären Sehactes ausbleibt. Meistens sind die
Ursachen aber periphere und betreffen (abgeschen von den gewöhnlichen
Folgen äusserer und innerer Augenerkrankungen) das Auge und seine Un-
gebung. Ilier sind es Asymmetrie des Schädels und Gesichtes mit Anisometropie,
Astigmatismus, Amblyopie, Niveauverschiedenheiten der Augen, sowie Accom-
modationsstörungen, welche das Auftreten des Schielens begünstigen.
v. Mittelstaedt.
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VIII. Lider. 229
Für Abschnitt VIIL — XII Referent:
Prof. P. Silex; Berlin.
VIII. Lider.
1020. Gruder, L. EinFallvoninitialer und postinitialer
Sclerose der Augenlider. Wien. klin. Wochenschr. 1898, No. 42, p. 918.
1021. Raehlmann. Ueber Cilien-und Lidranderkrankung
(Blepharitis acarica) hervorgerufen durch Haarbalgmilben
der Augenwimpern. Deutsche med. Wochenschr. 1898, No. 50/51.
1022. Günsburg, J. J. Ein Fall von Myxoedem der Lider
und des Gesichts, erfolglos mit Präparaten der Schilddrüse
behandelt. Wjestn. Ophth. 1898, No. 4—5.
1023. Ischreyt, G. Ein muthmaasslicher Fall von ange-
borener Trichiasis. Centralbl. f. pract. Augenheilk. XXII, p. 371.
1024. Querenghi. Du traitement de l’entropion et du
trichiasis par la caut&risation linéaire horizontale des pau-
pieres. Annales d’ocul. T. CXX, p. 241.
1025. Peschel, M. Eine neue Modification in der
Trichiasisoperation. Zehender’s klin. Monatsbl. f. Augenheilk.
XXXVI, p. 426.
1026. Vehmeyer. Zur AetiologiedesEctropiums. Wochen-
schrift f. Ther. u. Hyg. d. Auges, Jahrg. II, No. 2.
1027. Adamük. Einige Worte über die sogenannte Ope-
ration von Jäsche-Arlt. Wjestn. Ophth. 1898, No. 4—5.
1028. Motais. Operation du ptosis. Annales d’oculist. T. CXX,
D 378.
-~ 1029. Hirschberg. Ueber die operative Hebung des Ober-
lides nach Schläfenschussverletzung. Deutsche med. Wochenschr.
1898, No. 39.
Raehlmann (1021) hat den Demodex folliculorum, den Stieda zu-
fällig einmal in den Cilienbälgen einer Leiche gefunden hat, häufig nach-
weisen und als Urheber gewisser Liderkrankungen hinstellen können. Die
Geschlechter dieser Familie Demodex sind getrennt, das Weibchen ist ca.
100», das Männchen ca. 220 u lang. Aus den 60—90 u langen Eiern
entwickeln sich sechsfüssige Larven, deren Beine drei Paar Stümpfe zeigen,
die Mundwerkzeuge sind rudimentär. Durch Häutung wird die Larve achtbeinig,
zuletzt entsteht endlich das geschlechtsreife Thier. Die Milbe lebt ausschliesslich
in den Haarbälgen, nicht in den Talgdrüsen. Die folgenden Bemerkungen
»Zur Naturgeschichte des Thieres« mögen im Original nachgelesen werden,
Joch sei bemerkt, dass der Thierkörper gegen wasserentziehende Agentien sehr
mpfndlich ist, wodurch sich vielleicht erklärt, dass er bisher von den
FYistologen noch nicht au den Cilien gefunden wurde, Der Demodex findet
Sich im Fundus der Cilienbälge, zwischen Haar und innerer Wurzelcheide.
X sa den verschiedenen bekannteren Blepharitisformen, auch den acneartigen
230 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
ist er nicht vorhanden, dagegen bei einer ganz bestimmten, hartnäckigen.
besonders zähes Secret aufweisenden. Die Milbe scheint zunächst nur den
inneren Geweben des Haarbalgs schädlich zu sein, greift aber auch die Haar-
wurzel und die Papille des Haares an. In ca. 2°/, der Fälle findet sie sich
auch an gesunden Lidern, auffallend ist die Angabe, dass sie bei Trachom
in mehr als 25 °/, vorhanden ist (Blepharitis acarica). Therapeutisch empfellt
R. eine Salbe von Perubalsam und Lanolin, die nach 6—8 Tagen Heilung
herbeiführt.
Ein 12jähr., an alten retinit. Veränderungen leidendes Mädchen zeigte.
wie Jschreyt (1023) mittheilt, eine eigenthümliche nach Angabe der Mutter
Schon seit Geburt bestehende fehlerhafte Stellung der Cilien (Trichiasis). Die
Auffassung des Falles als eine congenitale Missbildung wird sowohl durch das
Fehlen jedes Anhaltspunktes für eine pathologische Entstehung der Trichiasis
als auch durch das gleichzeitige Vorhandensein einer abnormen Haarbildung
des Kopfes wahrscheinlich gemacht.
Nach Querenghi (1024) wird bei der Behandlung des Entropiuns
und der Trichiasis die lineare Cauterisation des Augenlides nicht in dem Maasse
angewendet, wie es diese einfache und wirksame Operation verdient, deren
gute Resultate schon durch Cusco und Magni hervorgehoben worden sind.
Die mit dem 'Thermocauter oder dem Galvanocauter auszuführende geradlinige
Cauterisation soll dem Lidrand parallel und vier Millimeter von ibm entfernt sein.
Sulzer.
Peschel (1025) spaltet bei seiner Modification der Trichiasisoperation
die Weichtheile über dem Tarsus und zieht 3 mm von den Cilienwurzeln ent-
fernt einen Brandschorf durch den Tarsus. Darauf Vernähung der Weichtheile.
Prima reunio erfolgt fast immer. Alle Massnahmen geschahen unter localer
Cocainanaesthesie.
Adamük (1027) erinnert daran, dass die Operationsmetlode von Arlt
nichts mit der von Jäsche gemein hat, dass die Operation von Arlt eher
eine Vervollkommnung der Operation von Flarer sei, indem Arlt die durch
Spaltung des Lides nach Flarer erhaltene Brücke, statt wie Flarer zu ent-
fernen, blos transplantirt. Arlt erinnert, dass die Methode von Jäsche
(zuerst in der Medic. Zeitung Russlands, 1844, No. 9 beschrieben) darin be-
steht, dass ein durch die ganze Dicke des Lides, dem Rande parallel, von
der Conjunctiva aus geführter Schnitt einen ungefähr 4 mm breiten Streifen
des Lides abtrennt, der in Form einer Brücke am inneren und äusseren Ende
mit dem Lide zusammenhängt (der Schnitt kann natürlich auch von der
Hauptfläche aus geführt werden), hierauf wird ein Hauptstreifen (sammt
Musculatur) der Wunde entlang auszeschnitten, und durch Anlegen und Knüpfen
der Nähte, der ganzen Brücke eine solche Lage gegeben, dass die Wimpern
nach vorwärts, oder sogar nach aufwärts gerichtet sind. Diese Operation wäre
also richtiger. als Bartisch-Jäsche's Operation zu benennen. Die Ursache.
PR
A
D
H
i
H
IX. Thränenapparat. 231
weswegen Arlt seine Operation als Jäsche-Arlt’sche bezeichnet hat, möge
in der undeutlichen Beschreibung der Jäsche’schen Operation in Barth’s
Dissertation liegen, die Arlt zugänglich war. Hirschmann.
Hirschberg (1029) berichtet über 5 Fälle, bei denen sich abgesehen
von verschiedenen Veränderungen am Auge, Ptosis vorfand.. Durch die
Birnbacher’sche Operation gelang es die Ptosis in vorzüglicher Weise zu
beseitigen. Gewicht legt er darauf, dass die Fäden 21 Tage liegen bleiben.
IX. Thränensackleiden.
1030. Grobe. Zur pathologischen Anatomie der Thränen-
sacktaberculose. In.-Diss. Jena 1898.
1031. Stancul&anu et A. Theohari. Etat de la glande
lacrymale danslelarmoiementchronique. Arch. d’ophth. T. XVIII,
No. 12, p. 737.
1032. Ahlström. Beitrag zur Kenntnissder traumatischen
Dislocation der Thränendrüse. Centr. f. pr. Augenh. XXII, p. 300.
1033. Gourfein. Uncasde morveoculaire primitive. Arch.
d’ophth. T. XVII, No. 11, Nov. 1898.
1034. Reik. H. O. Der Werth dicker Sonden bei der Be-
handlung von Stricturen des Thränenkanals. Journ. Amer. med.
Assoc., Oct. 1898.
Grobe (1030) beschreibt drei Fälle von Thränensacktuberculose mit
anatomisch-histologischem Befund, deren beide erste isolirte Erkrankung auf-
Wiesen mit Heilung nach Operation, deren dritter in Complication mit Lupus
der Wange bestand. T.-B.-Bacillen fanden sich in keinem Falle.
Die bei der Autopsie eines Tabikers mit Speichelfluss gefundenen
Veränderungen der Speicheldrüsen veranlassten Stanculcanu (1031) und
Theohari, eine Anzahl Thränendrüsen zu untersuchen, welche nach dem
Vorgang von de Wecker entfernt worden waren in Fällen, wo bei intakten,
£eheilten und noch erkrankten Thränenwegen das Thränen fortbestanden hatte.
Ih allen Drüsen fand sich als Folge einer secretorischen Ueberanstrengung
neben interstitieller Entzündung eine erhebliche Veränderung der Drüsenzellen,
deren in normalem Zustande reticulirtes Protoplasma feinkörnig zerfallen war
and zwar stärker als an Thränendrüsen von Hunden nach Reizung durch
Pilocarpin beobachtet wird. In einigen Fällen war bereits fettige Degeneration
der Drüsenzellen eingetreten. Das chronische Thränen ist in diesen Fällen
Dach Ansicht der Verfasser die F olge einer Reizung der Thränendrüse durch
€ inen von der Pheripherie (Conjunctiva, Cornea und besonders Thränenabtluss-
D ege her eingeleiteten Reflex, dessen Wirkung nach Heilung des ihn be-
«AA ngenden Grundleidens nach anhält, sodass jetzt eine gewissermaassen para-
X tiche Secretion weiterbesteht. Nach den Untersuchungsergebnissen lässt
232 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
sich der der v. Wecker’schen Operation gemachte Vorwurf, dass sie ein
gesundes Organ entferne, nicht mehr aufrecht erhalten.
v. Mittelstaedt.
Den bisher in der Litteratur bekannten 4 Füllen von Dislocation der
Thränendrüse fügt Ahlström (1032) eine neue, eigene Beobachtung an.
. Es handelt sich um einen 12jähr. Knaben, der in seinem 2. Lebensjahre auf
dem Eise gefallen war und sich eine Verletzung des rechten oberen Augen-
lides zugezogen hatte, die ohne besondere Störungen zu hinterlassen ausheilte.
Jetzt besteht hochgradige Ptosis, verursacht durch starke Verdickung des
Oberlides, besonders nach dem Canth. ext. zu. Die Palpation liess eine w-
mittelbar unter der Haut gelegene tumorartige Masse erkennen, die als dis-
locirte Thränendrüse angesprochen wurde; wie die später vorgenommene
Exstirpation zeigte, war diese Annahme richtig. Bei der mikroskop. Unter-
suchung der exstirpirten Drüse stellte sich heraus, dass sie der Sitz einer
chron. interstit. Entzündung geworden war.
Die Thatsache, dass alle 5 bisher beobachteten Fälle von Dislocation
der Thränendrüse Kinder in den ersten Lebensjahren betrafen, glaubt Verf.
durch eine verminderte Fixation der Drüse (Dehnbarkeit und Nachgiebigkeit
des Lig. suspensor.) erklären zu können.
Gourfein (1033) beobachtete bei einem 12jährigen Mädchen eine
angeblich nach einem Schlag entstandene und seit 12 Tagen bestehende
aussergewöhnlich grosse Thränenfistel mit rothen verdickten feingranulirenden
Rändern und einem mit graugelben Eiter bedeckten Grunde. Die praeauri-
culare und submaxillare Drüse waren, erstere bereits vor dem Erscheinen
der Fistel stark geschwollen, aber nicht druckempfindlich. Temperatur normal.
keinerlei Krankheitserscheinungen an anderen Organen. Da weder in dem
Sekret der Fistel noch nach der Impfung eines Meerschweinchens mit den-
selben in den zahlreichen Abscessen der Milz und Lunge Tuberkelbacillen zu
finden waren, wurde die anfänglich auf Tuberculose gestellte Diagnose fallen
gelassen. Nachdem die Fistel unter Sublimatumschlägen fast geheilt war.
wurde die früher intakte Conjunctiva des unteren und später des oberen Lides
sowie die Sclera der Sitz ausgedehnter Geschwüre. Der Thränennasen-
kanal wie die Nasenhöhle waren intakt. Patientin entzog sich der Be-
handlung. Die hier nicht weiter mitgetheilten Ergebnisse der von Marignat
ausgeführten bacteriologischen Untersuchungen stellten eine Rotzinfection
fest, deren Ursache unbekannt blieb, v. Mittelstaedt.
Unter 130 Fällen von Striktur des Thränenkanals, welche mit Sonden
von No. 12 bis 16 behandelt wurden, wurden von Reik (1034) etwa 98°.
geheilt; Rückfälle traten umgefähr bei SC derselben auf. Burnett.
X. Orbita und Nebenhöhlen. 233
X. Orbita und Nebenhöhle.
1085. Werner, E. Zur Casuistik des pulsirenden Exoph-
thalmus. Diss. inaug. Tübüngen 1898.
1036. Keller, E. Beitragzur Casuistik der Exopitta mig
pulsans. Diss. inaug. Zürich 1898.
1037. Weiss, H. Zur Lehre von den subjectiven Kopfge-
täuschen. Ein Fall von doppelseitigem traumatischen, pul-
sirenden Exophthalmus. Wien. kl. Wochenschr. 1898, No. 47.
1038. Gräfe, A. Ein Fall von pulsirendem Exophthalmus
des rechten Auges, behandelt durch 2 Ligaturen der Carotis
communis. Deutsche med. Wochenschr. 1898, No. 46, p. 638.
1039. Armaignac. Exophthalmos de l’oeil gauche avec
hypertrophie du corps thyroide droit et tachycardie. Annal.
doculist. T. CXX, p. 384.
1040. Pahl, M. Beitrag zur Casuistik der Schussver-
letzungen des Auges. Diss. inaug. Greifswald 1898.
1041. Schanz, F. Luxation desAugapfelsdurchSchnäuzen.
Beitrag zur Augenheilkd. XXXIV, p. 33.
1042. Mayer, O. Intermittirender Exophthalmus mit Er-
blindungundtheilweiserLähmungderäusserenAugenmuskeln.
Zehender’s kl. Monatsbl. f. Augenheilk. XXXVI, p. 435.
1043. Bock. Augenärztliche Mittheilungen. Wien. med.
Wochenschr. 1898, No. 30—36.
1044. Purtscher. Casuistischer Beitrag zur Kenntniss
des Exophthalmus traumaticus. Arch. f. Augenheilk. Bd. XXXVIII,
2, p. 144.
1045. Golovine, S. Procédé de clôture plastique de l'orbite
Près P ’exentération. Arch. d’opht. T. XVIII, p. 679 (mit Abbildungen).
1046. Schmidt, J. Ueber directe Verletzung des Opticus
durch Querschuss der Orbita. Diss. inaug. Tübingen 1898.
1047. Hoffmann, R. Ein Fall von Empyem der Keilbein-
höhle mit Betheiligung der Orbita. Vers. der deutschen otolog. Ge-
sellschaft zu Dresden 1897, Juni.
1048. Ahlström, G. Zwei Fälle von Ektasie desSiebbein-
labyrinthes simulirenden Orbitaltumoren. Zehender’'s klin.
Monatsbl. f, Augenheilk. XXXVI, p, 375.
1049. Maget. Periostitetuberculeuse primitive durébord
Supero-externe de l’orbite. Annal. d’ocul. T. CXX, p. 319.
Schanz’ (1041) Fall von Luxatio bulbi weist kein äusseres Trauma
auf, ist von höchstem Interesse dadurch, dass innerhalb von etwa einer Stunde
dreimal durch Schnäutzen das Auge vor die Lider iuxirt wurde. Das Seh-
Vermögen blieb trotz anfänglicher Papillitis ein Jahr lang gut, verringerte
Sach dann aber auf 11. und weniger, bei normalem Fundus. Schanz erklärt
Aen Fall dadurch, dass Pat., welcher Glasbläser ist, nicht mit der Lunge
%lsse, sondern vor allem die Backenmuskeln verwende; in Folge dieses Druckes
234 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
der Mundhöhle wurde auch die Parotis aufgetrieben, deren Ductus stenonianus
etwa vom Kaliber der Urethra war. Auch beim Schnäutzen nun pflegte Pat.
die gleiche Kraft wie beim Blasen aufzuwenden und der Luftdruck der Nase
bewirkte eine Auftreibung der Nebenhöhlen mit Schwund des dünnen Knochens
und Zerreissen der Schleimhaut, so dass die Luft nach der Orbita dringen
konnte, wo Emphysem und Luxation die Folge war. Nebenbei bemerkt hat
das Reichsversicherungsamt hier nicht für einen Betriebsunfall, sondern für
eine Gewerbekrankheit sich entschieden.
Meyer’s (1042) intermittirender Exophthalmus betraf eine 37 jährige
Patientin und wurde auf varicöse Bildungen der Orbitalvenen zurückgeführt.
Die Complicationen können die Folge des Druckes oder einer orbitalen
Blutung sein.
In 7 aufeinanderfolgenden Aufsätzen berichtet Bock (1043) über einige
Fälle grösstentheils äusserer Augenerkrankungen. So über einige Holzsplitter-
verletzungen der Orbita, wo der Fremdkörper in einem Falle 11/,, in einem
anderen 4!/, Monate in der Augenhöhle verweilt hatte; über einen Fall von
wahrscheinlich tuberkulöser Periostitis orbitae mit Protrusio bulbi, Papillitis,
Amaurose mit Ausgang in Heilung und vollständiger Herstellung des Seh-
vermögens; über einen Fall von Lymphombildung in der l. Orbita mit
Exophthalmus, Hornhauttrübung und später beobachteter Abblassung des Seh-
nerven; über einen Fall von symmetr. Gangrän der Lider beider Augen bei
einem 7 Wochen alten Kind mit Exit. letalis; über einen Fall von Gangrän
der Lider nach einem Schlag auf das L Auge, einen anderen nach Verletzung
mit einem Steine. Weiter berichtet Verf. über einen Fall von Tuberkulose
der Haut des Unterlides und eines syphylitischen Primäraffeets des r. Unter-
lides bei einem 44 jähr. Manne; über eine Hautcyste des r. Unterlides, die
sich als Ectasie des Ausführungsganges einer Moll’schen Drüse erwies; über
ein Melanocarcinom des Unterlides; über einige Blutgeschwülste verschiedener
Art; über ein Melanosarkom der Conjunctiva, Tuberkulose der Conjunctiva,
Tuberkulose der Sclera.
Purtscher (1044) berichtet über 2 eigene Beobachtungen von
Enophthalmus traumaticus. Bei dem einen, einem 46 jähr. Manne, war er
entstanden nach einem Kulhhornstoss in die linke Augengegend, bei dem
andern nach einem Hufschlag gegen die Stirn. Da narbige Retractionen als
Ursache sehr unwahrscheinlich waren, eine Deformität der knöchernen Wan-
dungen und eine Schädigung der Obliqui fehlte, auch die normale Pupille gegen
Sympathieuslähmung sprach, so nimmt er in dem ersten Fall eine trophische
Störung des orbitalen Gewebes auf Grund von Nervenverletzung an. In dem
zweiten dürfte es sich um eine Fracturirung der Augenhöhle gehandelt haben.
Um die Heilung abzukürzen, das Hineinziehen der Lider zu vermeiden
und ein künstliches Auge tragen lassen zu können, pflanzte Golovine (1045)
einen Hautlappen in die wegen Sarcoms exenterirte Orbita. Als der Knochen
XI. Conjunctiva. 235
m granuliren begann, bildete Verf. einen Schläfenlappen (Stiel nach unten)
und führte denselben durch einen auf dem äusseren Orbitalrand geführten
Schnitt in die Orbita mit der blutigen Fläche auf die Granulationen. Von
dem unteren Ende dieses Schnittes führte er dann einen Schnitt nach aussen
unten, sodass nun ein zweiter Lappen gebildet wurde, welcher nach oben
geschoben den Defect des Schläfenlappens deckte Nach einiger Zeit wurde
der Stiel des letzteren am äusseren Orbitalrande durchtrennt. Die mit Epidermis
ausgekleidete Orbita war zwar grösser als eine durch die Enucleation erzeugte
Höhle, dieser aber sonst so ähnlich, dass ein künstliches Auge getragen werden
konnte. v. Mittelstaedt.
Das gemeinsame Symptom der Ectasie des Siebbeinlabyrinthes ist ein
an dem innern Augenwinkel auftretender, sich langsam und schmerzlos ver-
grössernder Tumor, der eine mehr oder weniger hochgradige Dislocation des
Bulbus verursacht. Bisweilen ist in einer begrenzten Ausdehnung nach
Ahlström (1048) Fluctuation zu fühlen. In zweifelhaften Fällen wird eine
Ineision an der prominentesten Stelle die Diagnose sichern. Wichtig ist es
fir eine gute Communication nach der Nase hin zu sorgen.
XI. Conjunctiva.
i 1050. Feuer, N. Die neueren Bestrebungen in der Therapie
des Trachoms. Ungar. med. Presse 1899, No. 3.
1051. Schmidt-Rimpler, H. Einige Bemerkungen über
Trachom und epidemische Augenkrankheiten und deren Be-
kämpfung. Deutsche med. Wochenschr. 1898, No. 47.
1052. Hoppe. Die Therapie als Bekämpfungsmittel epide-
mischen Trachoms. Wien. med. Wochenschr. 1898, No. 46.
... 1054. Sylkow. Zur Frage von der Trachombehandlung.
D denn med. Journ. 1898, Sept.
_ 1055. Gilfillan. Die Verhütung und Behandlung des
| Nrachoms im Asyl für Obdachlose. New-York. med. Journ. 1898,
| ==9. October.
` 1056. Hoppe. Die Trachomepidemie und ihre Bekämpfung
a m Regierungsbezirk Gumbinnen. Klin. Jahrb. Bd. VII, Heft 1.
4057. Kolsky und Maschkowzewa. Trachom in der Tau-
Tischen Eparchialtöchterschule nach den Ergebnisser einer
Gesammtuntersuchung und die Maassregeln dagegen. Wjestn.
Dia, 1898, 4—5 und 6.
er 1058. Greeff, R. Studien über epidemische Augenkrank-
eiten. Klin. Jahrb. Bd. VII, Heft 1.
/ SS 1059. Perseniare. Met Trachom be Gombong. Geneesk. Tijd-
; Chrift voor Ned. Indie. Bd. 38, p. 543.
_ 1060. Günsburg. Zur Behandlung destrachomatösen Entro-
> àun und der Trichiasis, Wjestn. Ophth. 1898, No. 4—5.
236 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
1061. Calm. Zur Excision der Uebergangsfalte. Centrabl.
f. pract. Augenheilk. Bd. XXII, p. 369.
1062. Sauer. Ueber Blennorrhoea neonat. Inaug.-Dis.
Bonn 1898,
1063. Axenfeld. Ueber nicht gonorrhoische Blennorrhoe
der Conjunctiva. Deutsche med. Wochenschr. 1898, No. 44.
1064. Wolffberg. Schutzmaassregeln gegen die Augen-
erkrankung der Neugeborenen und gegen die Ansteckung
durch dieselbe.
Wolffberg. Ueber Conjunctivit. simplex. Wochenschr. f.
Therap. u. Hyg. des Auges. 1898, No. 4 und 6.
1065. Tamamchef. Conjunctivitis diphtheritica seu necro-
tica. Die Augendiphtherie mit Jodoform behandelt. Centralbl. f. Augen-
heilk. Bd. XXI, p. 321 u. 362.
1066. Stephenson. On epithelial xerosis of the conjunc-
tiva. Trans. ophthalm. Soc. An. k. vol. XVIII, p. 58.
1067. Best. Ueber Verhornung des Bindehautepithels
Tyloma conjunctivae). Beitr. zur Augenheilk. Bd. XXXIV, p. 1.
1068. Michel. Contribution à l’&tude bact6riologique de
l’ophtalmie phlyctenulaire. Annal. d’ocul. f. CXX, p. 257.
1069. Weichselbaum, A. und Müller, L. Ueber den Koch-
Week’schen Bacillus der acuten Conjunctivitis. v. Graefes
Arch. f. Ophth. Bd. XLVII, p. 108. c. Ref. 932.
1070. Jitta, J. De schijnbare kleidsverandering der uit-
wendig zichtbare subconjunctivale vaten. Medisch Weekblad
1898, p. 503.
1071. Meyer, E. Zur Casuistik der Erkrankungen bei
Pemphigus. Ing.-Diss. Giessen 1898.
1072. Vignes. Chancre mou de la conjonctive bulbaire.
Annal. d’ocul. f. CXX, p. 284.
1073. Spiro. Fall von Conjunctivalblutung bei Purpura
hacmorrhagica. Berlin. ophthalmolog. Ges. Sitzung vom 27./X. 93.
Centralbl. f. pr. Augenheilk. Bd. XXII, p. 375.
1074. Sourdille, Gilbert. Kyste sereux congenital (lym-
phangiome cystique) de la conjonctive bulbaire. Arch. d’oph-
thalmol. T. XVIII, No. 11, p. 673.
Feuer (1050) rühmt sein Verfahren bei der Behandlung des Trachoms
als dasjenige, welches ihm im Vergleiche zu den meisten, auch in der neuesten
Zeit empfohlenen Mitteln und Methoden die besten Resultate geliefert hat.
Sein Verfahren besteht in folgendem:
Wenn das chronische Trachom mit starker Secretion einhergeht, die
Bindehaut noch geschwollen ist, so pinselt er jeden zweiten Tag mit 2°/,iger
AgNO, lösung. Sobald die entzündlichen Erscheinungen abnehmen, so reibt
er die ganze Bindehaut mit Tampons, die in 1°/,, Sublimatlösung getaucht sind.
XI. Conjunctiva. 237
Noch wichtiger als die Sublimatabreibung ist jedoch das Ausdrücken
der in der Bindehaut vorhandenen gallertartigen Einlagerungen, welches er
stets mit den Nägeln beider Daumen und nie mit der Knapp’schen Zange
vornimmt. Die in der tarsalen Bindehaut sitzenden Knoten werden mit dem
scharfen Löffel ausgekratzt.
Bei Pannus bewährt sich das täglich dichte Aufstreuen des Borpulvers.
Das Argentamin kann das Argentum nitricum ersetzen. Vom Protargol sah
er nur hie und da einigen Erfolg.
Ueber das Verfahren der Excision der Uebergangsfalte und ‘des Lid-
knorpels äussert er sich dahin, dass die Operation, wenn mit entsprechender
Fertigkeit gemacht, keine unangenehmen Folgen zurücklässt und bei gehöriger
Indicationsstellung Resultate liefert, die auf anderem Wege nicht zu erreichen
sind. Doch hat er sich auch davon überzeugt, »dass die Königsberger
Ophthalmologen in zu übermässiger Allgemeinheit die Operation vollführen,
d. h. auch noch in solchen Fällen, in welchen auf dem Wege der regel-
mässigen Behandlung vollkommenere Erfolge hätten erzielt werden können.
Herrnbeiser.
Schmidt-Rimpler (1051) weist auf die Nothwendigkeit hin, die
Directiven zur Untersuchung augenkranker Militärpflichtiger (1893) jetzt um-
mändern, da der unitarische Standpunkt Jacobson’s nicht mehr haltbar
æi. Untersuchungen am Gymnasium zu Göttingen (trachomfrei) ergaben
26,9°/, Bindehautaffectionen, für welche Schmidt-Rimpler die »Grossstadt-
7 lufte verantwortlich macht. — Die Scott’sche Methode der Pannusbehandlung,
S | wie sie in Kairo üblich ist, hat Schmidt-Rimpler mit Erfolg nachgeahmt.
ge In Egypten fand er ca. 80°/, Trachomatöse; dort scheint die Uebertragung
` durch Fliegen häufig zu sein. In Kairo wie in Constantinopel fand er fast
|
sur Narbentrachome mit den Folgezuständen.
In Deutschland zeigen die Erfahrungen im Eichsfelde den grossen posi-
Wiren Nutzen der Trachomtherapie selbst bei armer Bevölkerung; speciell
&andelt es sich hier um Zerstörung der Trachomkörner (Rollzange oder
| Ercision).
Hoppe (1052) fasst die wesentlichen bekannten Momente bei der
-\ Therapie des Trachoms zusammen und empfiehlt in den Seuchengegenden neben
\ den Krankenhäusern Ambulatorien. Auf die Prophylaxe sei höchste Sorgfalt
ZU verwenden, die Patienten mögen je nach der Schwere der Erkrankung
esichtet werden; leichte (medicamentöse) Therapie sei unter Umständen auch
Laien abzutreten, aber unter Controle des Arztes. Warm empfiehlt Hoppe
am Schluss die Knapp’sche Rollzange.
Auf Grund seiner Erfahrung hält Pylkow (1054) die Behandlung des
Pachoms mit pharmaceutischen Mitteln blos bei den leichtesten Trachom-
fo eaen und bei der Folliculosis für nützlich. Bei schwereren Fällen erwartet
S£ ar von der chirurgischen Behandlung Nutzen und empfiehlt ganz besonders
Literaturbericht über das Jahr 189% zum Archiv für Augenheilkunde XVII
238 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
die Massage der Conjunctiva mit Jodoform- oder Jodolpulver, mittelst eines
Wattebausches. Nur in den Ecken, die der Massage unzugänglich bleiben
oder wo Massage nicht ausreicht, benutzt er scharfe Löffelchen oder andere
chirurgische Methoden. Pharmaceutische Mittel sind nachträglich, aber nicht
gleichzeitig, ebenfalls nothwendig. Pylkow giebt 50 Krankengeschichten.
l Hirschmann.
Unter der Gesammtzahl von 800 lnsassen einer Bewahranstalt fand
Gilfillan (1055) 325 mit Trachom afficirt. Die weitere Verbreitung der
Krankheit wurde durch gründliche Isolirung verhütet. In den frühen Stadien
gebrauchte er die Ausdrückung mit nachfolgender Kupferbehandlung. In den
chronischen Formen fand er die Kupferbehandlung am wirksamsten.
Burnett.
An der Hand eines Beobachtungsmaterials von 18 000 Fällen bespricht
Hoppe (105€) den Charakter der Trachomepidemie, die Wege der Ver-
breitung und die specielleren und allgemeineren Maassnahmen zur Bekämpfung
des Uebels. Das Genauere ist im Original nachzulesen, da auf die zahlreichen
Punkte z. B. der Prophylaxe nicht eingegangen werden kann.
Greeff (1058) giebt in den Studien einen Bericht über die Trachom-
curse und über den jetzigen Stand der Seuche in der Provinz Westpreussen
auf Grund des von ihm untersuchten Materials. Es sind dies Ergänzungen
zu den Arbeiten von Hoppe und Hirschberg. Als drittes Kapitel be-
handelt er Maassnahmen zur Bekämpfung und als viertes die Therapie des
Trachoms. Den Hauptzweck der Arbeit erblickt er selber darin, dass die
Gedanken sich klären und die Auffassungen der einzelnen Autoren sich nähern.
Sodann berichtet er noch über einige Augenepidemien, die von den zuständigen
Kreisen fälschlich als »egyptische Augenentzündung« bezeichnet worden waren.
Die Aufgabe einer zufriedenstellenden Entropium - Trichiasis - Operation
ist die Tarsalverkrümmung aufzuheben, womöglich einen neuen Intermarginal-
raum zu bilden, den Orbicularis zu schwächen, die Haut des Lides so zu
befestigen, dass sie nicht über die vordere Tarsalfläche gleiten kann. Güns-
burg (1060) hält die vereinfachte Operation von Panas diesen Indicationen
ziemlich entsprechend. Die Operation führte er auf folgende Weise aus: Die
Klammer von Knapp wird angelegt, der Schnitt durch Haut und Musculatur
4mm vom Lidrande entfernt und demselben parallel geführt; dann wird der
ganzen Hautwunde entlang eine Muskelfalte von 2—3 mm Breite ausgeschnitten
und der Tarsus entblösst, hierauf der Tarsus sammt Conjunctiva durchschnitten.
Die Nähte (jeder Faden mit 2 Nadeln) werden 3 mm von einander in die
Haut des oberen Wundrandes, dann tief in den Knorpel gestochen, in den
oberen Knorpelschnittrand ausgestochen, dann in den untern Knorpelabschnitt
1—1!/,mm unterhalb des Schnittrandes eingestochen und durch die ganze
Dicke an dessen Schleimhautseite ausgestochen und hier geknüpft. Es sind
3—4 solcher Nähte erforderlich. Hirschmann.
XI. Conjunctiva. 239
Cahn (1061) beschreibt ein Verfahren. der Excision der Uebergangs-
falte, das sich von der Kuhnt’schen Methode durch die Art der Nahtlegung
unterscheidet und den Vortheil darbietet, dass die Entfernung der Fäden
ohne Eetropionirung des Lides und zu jeder Zeit möglich ist.
Sauer (1062) giebt im ersten Theil seiner sehr langen Dissertations-
arbeit eine ausserordentlich ausführliche historische Darstellung der An-
schauungen, wie sie in Bezug auf die Entstehung und Therapie der Blenorrhoe
der Neugeborenen sich entwickelt haben. Dann giebt er ausführlich die von
Saemisch 1876 aufgestellte Therapie der Erkrankung, wie sie heute auch
noch gehandhabt wird, wieder und bringt alsdann eine Beschreibung der
Weiterentwicklung der Aetiologie, besonders auch der Ausbildung der Prophylaxe.
Die seltene Stomatitis gonorrhoica, welche von vielen Dermatologen und
Gynäkologen geläugnet wird, ist (nach Kast) ebenfalls durch 2°/, Argentum
nitricum zu behandeln. Prophylactisch kommt die Austupfung der Mund-
schleimhaut mit Desinficientien in Betracht.
Axenfeld (1063) erinnert daran, dass es sehr verschiedene Formen
der Gonorrhoe der Conjunctiva mit und ohne Gonococcen giebt. Zur Diagnostik
des Gonococcus sei stets die Gram’sche Färbung auch nothwendig, zur
Differentialdiagnose von »Pseudogonococcen«. Bei Neugeborenen kommt öfters
auch Pneumococcenconjunctivitis vor, die aber milder verläuft (ebenfalls nach
Gram zu diagnosticiren); selten kommt noch die Infection mit dem Koch-
Weeks’schen Bacillus in Betracht.
Zweimal beobachtete Axenfeld eine Art von blenorrhoischem Catarrh
durch Bacterien aus der Gruppe des Bacterium coli commune, endlich sah
er bei einem Neugeborenen eine doppelseitige Bindehautdiphtherie mit
hochvirulenten Loeffler’schen Bacillen mit Rückbildung nach Seruminjection.
Tamamchef (1065) hat unter 10000 Augenkranken 9 Fälle von
echter Conjunctivaldiphtherie gesehen, deren klinische Merkmale, besonders
im Verhältniss zur Conj. crouposa pseudomembranacea, mit der sie oft zu-
sammengeworfen wird, besprochen werden. Verf. schlägt die Bezeichnungen
Conj. fibrinosa und necrotica vor, veranlasst durch das hauptsächlichste
klinische Unterscheidungsmerkmal, nämlich das Verhalten der Cornea, die bei
der ersten Krankheit fast nie ergriffen wird, während sich die Conj. necrotica
gerade dadurch auszeichnet, dass sie mit unheimlicher Schnelligkeit auf die
Cornea übergreift und dieselbe zur vollständigen Einschmelzung bringen kann.
Was die Aetiologie der Conj. necrotica betrifft, besonders ob die Löffler’-
schen Bacillen als die Infectionserreger zu betrachten sind, so ist darüber
noch keineswegs eine Uebereinstimmung der Ansichten erzielt worden. Nach
des Verf. Meinung spielen neben den bacillären Krankheitsverursachern noch
andere, bisher unbekannte Einflüsse mit. Die Behandlung der Bindehaut-
diphtherie, die mit den althergebrachten Mitteln nur selten einen krfolg auf-
mweisen hatte, hat durch die vom Verf. erprobte Jodoformbehandlung günstige
XVII*
240 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Resultate zu erzielen vermocht. Verf. verfährt in der Weise, dass er nach
sorgfältiger Auswaschung des Bindehautsacks mit rn
die umgestülpten Lider mit sterilisirtem fein gepulverten Jodoform bestreut
und das Auge auf 24 Stunden verbunden hält. Dieselbe Procedur wird
mehrere Tage hintereinander wiederholt. In allen Fällen des Verf. blieb die
Cornea intact und durchsichtig.
Stephenson (1066) liefert einen erschöpfenden und originellen
Beitrag von 40 Seiten zur Kenntniss der epithelialen Xerose im Unter-
schied zur parenchymatösen Form. Die Untersuchung von 6209 Schul-
kindern ergab: 87°,, hatten Xerose. Aus der sehr ausführlichen Be-
schreibung der Krankheit heben wir die wichtigsten Punkte hervor. Die
Xeroseflecken färben sich nicht mit Fluorescein; Methylenblau und einige
andere basische Anilinfarben färben sie nur wenig. Die silberfarbigen
Schuppen werden nach vollständiger Entfernung innerhalb 24 Stunden wieder
gebildet. Es besteht keine locale Anästhesie. In allen Fällen wurden die
typischen Bacillen gefunden. Am besten machte sie die Gram’sche
Methode sichtbar mit Eosin als Gegenfärbung. Auf Serum oder Blutagar
entwickeln sich in 16 Stunden Colonieen. Das Mikroskop allein reicht zur
Differentialdiagnose vom Diphtheriebacillus nicht aus. Ein gutes Nährmedium
ist die Milch, aber nicht Kartoffeln. Er fand die Bacillen zuweilen im nor-
malen Conjunctivalsack und dem weissen Schaum, der sich bei manchen
Fällen von Conjunctivitis an den Lidern sammelt. Einimpfungsversuche auf
die Conjunctiva misslangen Stephenson ebenso wie früberen Untersuchern.
Verf. hält einen positiven Ausfall der Versuche bei Individuen nach schwächenden
Krankheiten für möglich. Hierauf wird die Beziehung zwischen Xerose und
Hemeralopie erörtert; Stephenson fand das Verhältniss in verschiedenen
Gegenden und zu verschiedenen Zeiten verschieden, jedenfalls aber stehen sie in
naher Beziehung. In Fällen epithelialer Xerose ohne Nachtblindheit fand Verf.
eine Gesichtsfeldeinschränkung für Roth und Grün, wobei das Gesichtsfeld für
Roth innerhalb desjenigen für Grün lag oder das letztere überdeckte; weniger
constant war eine geringe Einengung für Weiss. Diese Erscheinungen hören mit
dem Verschwinden der Xerose auf. Bei Anwesenheit von Hemeralopie werden
die Gesichtsfeldveränderungen mehr vorgetäuscht. Ophthalmoskopisch fiel nur
das starke Hervortreten der Retinalreflexe auf. Die Ursache der Krankheit
wird von den früheren Autoren in herabgesetzter Ernährung und Blendung
gesucht. Verf. fand die Krankheit nur im Frühling und Sommer, wenn die
Blendung an den weiss getünchten Wänden und llöfen am grössten war; von
den beiden Factoren hält er aber die schlechte Ernährung für den wichtigsten.
In der Mehrzahl der Fälle war Scrophulose vorhanden, und Blutuntersuchungen
zeigten eine Herabsetzung des Hämoglobingehalts in jedem Falle (65°/, des
normalen). Eisen übt zuweilen einen nehezu specifischen Einfluss auf die
Formalin-Lösung
XI. Conjunctiva. 241
Krankheit aus, Leberthran zeigt keine schnelle Wirkung. Die Arbeit schliesst
mit einer Litteraturangabe von 67 Nummern und einer Tafel, welche die
Hämoglobinberechnungen bei 167 gesunden Kindern wiedergiebt. Im Laufe
der sich anschliessenden Discussion bemerkte Dr. Eyre, dass er Impfversuche
mit dem Xerosebacillus hei Tieren gemacht hatte, deren Widerstandsfähigkeit
durch vorhergehende Injection von Toxinen herabgesetzt war, aber ohne
positiven Erfolg. Werner.
Best (1067) giebt eine kurze Beschreibung zweier von Gallenga
und ihm beobachteten Fälle, wonach bei Patienten mittleren Alters ohne
Veranlassung im Lidspaltenbezirk der Conjunctiva innen oder aussen vom
Cornealrand ein kleiner runder weisser Fleck auftritt, der dem Epithel an-
zugehören scheint. Differentialdiagnostisch kommen selbst Xerose, Papillom,
Careinom etc. kaum in Betracht, doch ist als Therapie jedenfalls die Excision
am Platze. Das pathologisch-anatomische Bild, Hypertrophie und Verhornung
des Epithels bezeichnete Gallenga bereits als Tyloma conjunctivae. Diese
erworbene Schwiele ist wohl nur die abnorme Reaction des Bindehautepithels
auf Schädlichkeiten, die bereits normaler Weise im subconjunctivalen Gewebe
zur Pinguecula führen.
In einer sehr sorgfältigen Untersuchung über die Aetiologie der phlyctenu-
liren Augenentzündungen gelangt Michel (1008) zu den folgenden Schlüssen :
l. Die phlyctaenuläre Augenentzündung ist ausschliesslich parasitären Ursprungs
aber die persönliche Disposition spielt eine grosse Rolle. 2. Die Phlyctaene
ist eine Reactionserscheinung ohne specifischen Character:
Impfversuche bei den Kaninchen zeigen, dass nicht nur die Staphylokokken
die häufigsten Erreger der Phlyctaene, sondern auch verschiedene andere Mikro-
organismen, die in denselben vorgefunden werden, die alleinigen Urheber der
Phlyctaene sein können (Gährungspilze, Bacillen, Pneumobacillus, Pneumo-
kokkus, Diptheriebacillus). Eine durch Impfung bei dem Kaninchen
hervorgebrachte Phlyetaene kann spontan recidiven.
Sulzer.
Vignes’ (1072) Kranker, ein 50jähriger Mann, zeigte die Symptome
ciner heftigen linksseitigen eiterigen Augenentzündung. Keine Gonokokken,
aber auf der Conjunctiva des obern Lides ein tiefes, eiterig-infiltrirtes Ge-
“hwür. Der Kranke verbindet täglich einen eiternden Bubo, Folge eines
weichen Schankers. Leider fehlt die vollständige bacteriologische Unter-
suchung. Sulzer.
Spiro (1073) stellt einen Fall von Corjunctival-Blutung bei Purpura
haemorrhagica vor. Ein 3jähriges Kind bekam 13 Wochen nach gut über-
standenen schweren Masern eine Blutung in die l. Conjunctiva; bei der Unter-
schung wurden noch zahlreiche Blutungen an anderen Körperstellen entdeckt.
In 4 Wochen heilte der Fall völlig aus.
242 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Gilbert Sourdille (1074) beobachtete bei einem 27 jährigen Arbeiter
eine angeborene, bläulich transparente sehr dünnwandige Cyste unter der
über ihr verschiebbaren Conjunctiva bulbi. Die Cyste, früher erbsengros,
war allmählig besonders in den letzten 2 Monaten gewachsen und war fisch-
blasenförmig 25 mm lang und 12—13 mm breit. Die Entfernung derselben
war wegen der lockeren Verbindungen mit der Bindehaut und Sclera leicht.
Der Inhalt war völlig klar und eiweissreich. Die Wand der Cyste
zeigte 3 Schichten. Die innere bildete eine auf einer elastischen Membran
ausgebreitete einfache Lage dünner polygonaler Zellen mit grossem Kerm:
dann folgte als eigentliche Cystenwand eine fibröse Schicht und auf dies
eine allmählig in die Conjunctiva übergehende lymph- und blutgefässhaltige
Bindegewebsschicht, in welcher sich noch einige ganz kleine gleich-
artige Cysten fanden. Verf bespricht die Unterschiede in Bau, Inhalt
und Sitz zwischen der vorliegenden und den Dermoid-, Hytatiden-, Schleim-
und Drüsencysten und kommt zu dem Schluss, dass es sich hier nur um
eine angeborene Lymphcyste, wie sie in der Achselhöhle und am
Halse beobachtet werden, handeln kann. v. Mittelstaedt.
XII. Cornea, Sclera, Vordere Kammer.
1075. Schmidt-Rimpler, H. Ueber Ulcus rodens corneae.
Arch. f. Augenh. XXXVIII, p. 1.
1076. v. Hippel. Anatomischer Befund beieitriger Kera-
titis des Menschen. v. Graefe’s Arch. f. Ophth. XLVII, p. 156.
1077. Kinney, C. W. Ein Fall von schwerer geschwüriger
Hornhautentzündung, welche mit Nosophen erfolgreich be-
handelt wurde, nachdem alle anderen Mittel fehlgeschlagen
waren. The Post-Graduate, November 1898.
1078. Lesshaft. Zur Behandlung des Ulcus serpens corneäf.
Zeheuder’s klin. Monatsbl. f. Augenheilk. XXXVI, p. 358.
1079. Tagliaferri, A. Leiniezioni iodo-indurate secondo
il metodo del prof. Durante nella cura della cheratito paren-
chimatosa serophulosa. Bullett. della R. Acc., med. di Roma. Ann.
XXIL, 6, 7, 8.
1080. Valude. La suture conjonctivale en bourse dans
les ulcères étendus de la cornée. Annales d’oculist. t. CXX, p. 376.
1081. Sassaparel. Trattamento della cheratiti e delle
congiunctiviti chroniche per mezzo del massaggio con D
unguento al sublimato ed alla cocaina.
1082. Saemisch. Ein Fall von Scabies der Cornea. Ze-
hender’s klin. Monatsbl. f. Augenh. XXXVI, p. 449.
1083. Peschel. Ein Fall von dreizehn Jahre nach der
Operation constatirter Ileilung cines Epitheliom des Limbus
corneae. Zehender’s klin. Monatsbl. f. Augenheilk. XXXVI, p. 368.
XII. Cornea, Sclera, vordere Kammer. 243
1084. Cox, G.H. Papillom des Hornhaut-Lederhautrandes
mit Bericht über einen Fall. The Post-Graduate, November 1898.
1085. Prokopenko. Ein beweglicher Fremdkörperin der
Vorderkammer. Wjestn. ophth. 1898, Nr. 4—5.
1086. Mohr. Ueber den Zusammenhang von Augenerkran-
kungen mit Hautleiden. Wien. klin. Rundschau 1898, Nr. 35.
1087. Baumann, J. Ueber Keratoconus. In.-Diss. Erlangen 1898.
Schmidt-Rimpler (1075) berichtet über einen Fall von Ulcus
rodens, bei dem nach 8 monatlichem Bestehen auf Wunsch des Patienten es
zur Enuclestion des Augapfels kam. Culturversuche ergaben die Anwesenheit
von Staphylococcus pyogenes aureus, welch’ letztere aber ätiologisch nicht
m verwerthen sein dürften. Die mikroskopische Untersuchung zeigte die
auch makroskopisch zu constatirende Unterminirung des centralen Geschwürs-
randes. Hier hebt sich das Epithel ohne besondere Infiltration des Gewebes
ab. In dem peripher gelegenen Rande findet sich eine durch starke Epithel-
Fucherung und massenhafte Gefässentwickelung bedingte Verdickung. Ueberall
hielt sich das Geschwür in den oberen Grenzen der Cornea. Es folgt die
Beschreibung des klinischen Bildes des Ulcus, wobei er darauf aufmerksam
macht, dass man es nicht mit den flachen Randgeschwüren älterer Leute und
Nicht mit der chronisch peripheren Furchenkeratitis verwechseln dürfe. Die
Prognose ist immer sehr zweifelhaft, bisweilen nützen alle Maassnahmen
tichts. Zu versuchen ist neben den bisher allgemein geübten Encheiresen
auch die Transplantation von Bindehaut, die aber auch nur selten einen Er-
folg verbirgt.
v. Hippel (1076) berichtet 1. über doppelseitige Keratomalacie mit
Preumokokkenbefund bei einem hereditär syphilitischen Säugling und 2. über
den anatomischen Befund bei Keratitis neuroparalytica. In dem letzten Falle
handelte es sich um eine echte Hypopyonkeratitis, bei deren Entstehen wahr-
scheinlich Mikroorganismen betheiligt waren. Das Primäre scheint ihm die
Austrocknung und das Secundäre die Ansiedelung der Mikroorganismen.
In dem von Kinney (1077) berichteten Falle begann ein sehr aus-
gedehntes, kriechendes Geschwür der Hornhaut mit Hypopyon, welches allen
Behandlungsmethoden widerstanden hatte, sich auf die locale Anwendung von
Nosophen sofort zu bessern. Er fand das Mittel auch in andern Fällen von
geringerer Virulenz für nützlich. Burnett.
Lesshaft (1078) nimmt, mag eine manifeste Dacryocystitis vorliegen oder
nicht, stets die Thränensack-Behandlung (Sehlitzung, Sonde, Durchspülung) vor.
Dann folgt ein conservativ antiseptisches Verfahren und erst wenn dies nichts
ausrichtet, kommt die Galvanocauterisation und in geeigneten Fillen die
Spaltung nach Saemisch in Anwendung. Ganz besonderen Werth legt er
auf den antiseptischen feuchtwarmen Jodoform-Sublimatverband.
244 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Intramusculäre Injectionen bei Keratitis parenchy matosa mit 1°, bis
3°/, Lösungen wurden mit bestem Erfolge angewandt. 12 bis 40 an der
Zahl, minderten sie zuerst die entzündlichen Erscheinungen und sollen immer
Heilung in 24 bis 75 Tagen erzielt haben. Recidive hat Tagliaferri
(1079) nie beobachtet, allgemeine Hebung des Wohlbefindens wurde durch-
weg constatirt. Bei luetischer Basis schlug die Behandlung immer fehl (zwei
Beobachtungen). Krahnstörver.
Sassaparol (1081) empfiehlt eine Salbe, bestehend aus 1 Tropfen
einer Sublimatlösung Tan" 0,10 Cocain; 4,0 Vaselin, zur Massage von phlyct«
nulären Processen der Cornea und Conjanctiva und des chronischen Conjunctival-
catarrhes. Krahnstörer.
In dem von Saemisch (1082) mitgetheilten Falle glaubte man eine
büschelföürmige Keratitis vor sich zu haben. Nach Benutzung von rother
Präcipitatsalbe war das Auge sehr gereizt, an der Stelle des geblähten In-
filtrates fand sich eine grau-weissliche strangförmige Masse. Diese erwies
sich bei der mikroskopischen Untersuchung als ein wohlerhaltenes Exemplar
einer weiblichen Krätzmilbe, in deren Umgebung 8 Eier lagen.
Der Patient von Cox (1084) war ein 50jähriger Mann. Es bestand
am unteren Hornhaut-Lederhautrande eine weiche, röthliche, elastische Ge
schwulst mit zitzenartiger Oberfläche, welche bis zum Pupillenrande reichte.
Sie maass 1 cm im Durchmesser. Sie wurde zwei Mal entfernt, kehrte je-
doch jedes Mal in kurzer Zeit wieder. Das dritte Mal wurde die Basis
gründlich ausgekratzt und mit Salpetersäure betupft. Jetzt kehrte sie nicht
mehr wieder. Die mikroskopische Untersuchung ergab eine papillomatöse
Beschaffenheit. Burnett.
Wie es scheint ein Kohlensplitter, der durch die Hornhaut eingedrungen
sein wird. Das Auge war reizlos, weswegen Prokopenkol (1085) einen
operativen Versuch nicht für gerechtfertigt hielt. = Hirschmann.
Bei der 29jährigen, an Pityriasis rubra pilaris leidenden Patientin
Mohr’s (1086), mit vorwicgendem Befallensein der Lider trat eine Hornhaut-
erkrankung ein, die im wesentlichen unter dem Bilde eines Ulcus corneae verlief.
Baumann (1087) berichtet über einen Fall von Keratoconus, desch
Spitze zu perforiren drohte. Nach dreimaliger Cauterisation derselben bekam
die Hornhaut ihre normale Wölbung wieder, allerdings unter Bildung einer
3 mm Durchmesser haltenden, rundlichen scharf begrenzten Narbe.
Systematischer Bericht
über die
Leistungen und Fortschritte der Augenheilkunde
im vierten Quartal 1898.
Erstattet von
Privatdocent Dr. St. Bernheimer in Wien, Stabsarzt Dr. 0. Brecht, Professor
Dr. R. Greeff, Professor Dr. 0. Horstmann, Professor Dr. P. Silex in Berlin,
unter Mitwirkuug von
Dr. G. Abelsdorff, Berlin, Dr. 8. M. Burnett in Washington, Docent Dr. Dalen in
Stockholm, Privatdocent Dr. J. Herrnheiser in Prag, Professor Dr. Hirschmann in
Charkow, Dr. Krahnstöver in Rom, Dr. P. von Mittelstaedt in Metz, Professor
Dr. Da Gama Pinto in Lissabon, Dr. Richard Schweigger in Berlin, Dr. Sulzer
in Paris, Dr, L. Werner in Dublin, Dr. C. H. A. Westhoff in Amsterdam etc.
Redacteur: C. Horstmann.
> LE EE En een eh LEE ne nt EB a ne aaa a eye, gr rg Dr en
Für Abschnitt XIII—-XVIII Referent:
Stabsarzt Dr. 0. Brecht. Berlin.
XIII. Linse.
T Sr Schmidt-Rimpler. Ueber spontanes Verschwinden
n taartrūübungen. Berl. klin. Wochenschr. 1898, Nr. 44.
End 1089, Mader, M. Weitere Beiträge zur Kenntniss der
S SE EES nach Reclination. Wiener klin. Wochenschr. 1898,
1090, Peirone, ©. Beitrag zur Therapie und Prophylaxe
expulsiven Hämorrhagie bei der Staarextraction. Arch.
ugenheilk. XXXVIII, p. 163.
mo Demicheri. Premières altérations optiques du cri-
en voie d’opacifications. Annales d’ocul. CXX, p. 381.
ee Bistis, Sur la pseudo-ne&oplasie intraoculaire dé-
IRE pres l’extraction dela cataracte. Annales d’ocul. CXX,
der
für A
P. 28
eraa Trombetta, E. Saggio di educazione visiva negli
ge di cataratta congenita. Clin. med. Ann. IV, 17.
rd. Gottardi, Luigi. Lussazione completa della lente
R nNoculare spontanea congenita, Giorn. med. del. R.
0 m. XLVI, 10.
a Hess, CG Zur pathologischen Anatomie des ange-
e Totalstaares. v, Graefes Arch. f. Ophth. XLVII, p. 309.
cataract, Pley, Eugène. Sur un procédé d'extraction de la
Leen. "OD dire, Thèse de Paris 1898.
Theo über das Jahr 1893 zum Archiv für Augenheilkunde, XVIII
946 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
1098. Valois. Cataracte calcaire. Recueil d’Ophtalm. 1898,
Nr. 9, p. 497.
1099. Winter, Wamsley, J. A case of congenital nuclear
cataract. Ophtalm. Record VII, Nr. 9, p. 443.
1100. Manea e Ovio. Studi intorno alla cataratta arti-
ficiale. Arch. di Ottalm. 1898, Vol. VI, Fasc. 3—4, p. 69.
1101. Terson, Albert. Rémarques sur l'extraction de di-
verses variétés de cataracte. Clinique Ophtalm. 1898, Nr. 20. p. 229.
1102. Christie, Dugald. Comparative results ofthe >old<
and »new« flap operations for cataract. Scottish med & surg.
Journ. 1898, II. p. 38.
1103. Praun, G. Ueber die Verwendbarkeit des von Prof.
Fuchs für Staaroperirte angegebenen Drahtgitters. Centralbl.
für pract. Augenheilk. XXII, pag. 65.
1104. Burnett, S. On some changes in visual sensations
after Cataract extraction and especially blue vision (Kyanop
sia). Opht. Rec. 1898, VII, p. 17.
1105. Lester, J.C. Trialframe forinterchangeable lenses.
Opht. Rec. 1898, VII, p. 72.
1106. Schweinitz, G. E. de. Concerning cataract extrac-
tion A review with comments. Opht. Rec. 1898, VII, p. 63.
1107. Valois. Retards de la cicatrisation après (opt:
ration de la cataracte. Rec. d’Opt. 1898, I, p. 15.
1108. Valk. F. Cataract extraction. Valk’s operation.
Opht. Rec. 1898, VII, p. 289.
1109. Barck, C. Extraction of immature senile cataract.
Amer. J. of Opht. 1898, XV, p. 141.
1110. Neve, E. On the surgical treatment of cataract.
Brit. med. Journ. 1898, 1966.
1111. Batten, R. D. Symmetrical lenticular congenital
opacities. Trans. Opht. Soc. 1898, XVIII, p. 105.
1112. Bickerton, Th. H. EE licemento iiss
spontaneous dislocation inthe anterior chamber, replacement
of lens into the vitreous by operation; recovery of perfect
vision. Ibid. p. 118.
1113. Collins, Treacher. Onthepathogenesisofanterior
polarcataract. Ibid. p. 124.
1114. Herbert, N. Some matter sof interest in cataract
extraction. Ibid. p. 314.
1115. M’Keown. A treatiscon>»UnripeCataract«. London
1898.
1116. Jennings, Ellis. The removal of cataract without
the aid of the knife. Amer. Journ. of Ophth. XV, p. 335.
1117. Heine, L. Beiträge zur Physiologie und Patholog!®?
der Linse. v. Graefe’s Arch. f. Ophtn., B. XLVI, p. 525.
1118. Knapp, H. Betrachtungen über Staarextractionel
i
i
\
VII. Linse. 247
mit Zugrundelegung einer grösseren Statistik neuer Fälle,
XI. intern, Congress, Moskau.
1119. Gleim, L. Ueber die Aetiologie, Therapie und
Prognose der Cataracta traumatica. In Dis. Giesen 1898.
Schmidt-Rimpler (1088) berichtet über 2 Fälle von spontaner
Resorption seniler Cataracten, knüpft daran Betrachtungen über Wiederauf-
hellung von Altersstaaren, diabetischen und traumatischen Linsentrübungen
und spricht schliesslich über experimentelle Beobachtungen an Kaninchenaugen
über Staar, Linsenneubildung, Hornhauttrübung und -vergrösserung.
Mader (1089) stellt 39 mit Reclination behandelte Augen zusammen.
Die meisten waren erblindet und die mit noch leidlich gutem Sehvermögen
boten schon andere Symptome dar, die gleichfalls einen üblen Ausgang be-
fürchten liessen.
Peirone (1090) berichtet über 2 Fälle von Extraction bei einem 72
und 75 jährigen Patienten, die ausgesprochene Arteriosclerose hatten. Bei
beiden nahm die Extraction (Lappenschni*t und Iridectomie) des ersten Auges
durch Retrochorioidealblutung einen unerwünschten Ausgang. Deshalb wurde
beim zweiten Auge Discission und Extraction mit der Lanze mit gutem Er-
folge ausgeführt. Verf. empfiehlt dieses Verfahren in ähnlichen Fällen.
Gottardi (1094) beobachtete einen Fall von doppelseitiger, congenitaler
completer Linsenluxation bei einem 20 jährigen Rekruten.
Krahnstöver.
Hess (1 095) konnte den angeborenen Totalstaar eines !/, jährigen Kindes
mtomisch untersuchen. Er fand normale Kapsel, gewuchertes Epithel, breite
fast völlig verflüssigte Rindenschicht, am Aequator eine schmale Schicht wenig
veränderter Linsenfasern, einen nach unten und hinten verlagerten Kern mit
den für Schichtstaar characteristischen Merkmalen (Vacuolen, Tröpfchen und
Bläschen) und ist auf Grund dieser wie der Becker schen Untersuchungen
"ice, den angeborenen Totalstaar als einen weit fortgeschrittenen Schicht-
Saar aufzufassen.
Praun (1103) empfielt das Fuchs’sche Drahtgitter in den Fällen, wo
CT? Druckverband indizirt ist, als eine Wohlthat für den Pat., zeitsparend,
billig und reinlich,
í Heine (1117) fand die Refraction des Leichenauges skiaskopisch
nehre
l re Stunden port mortem gleich der des Lebenden. Der Radius der
Jugendlichen Leichenlinse beträgt am vorderen Pol nach Abtragung der Cornea
nad Iris bei Rückenlage des Bulbus 13—14 mm, nach Durchschneidung der
San °—-10mm. Linsen alter Leute zeigen diese Veränderung nicht. Der
ie der nicht accommodirten an beträgt 1,430, der accom-
Des Ge Se Cataractöse Linsen zeigen meist erhöhten Kunden Ebenso be-
staareinleitende Myopie auf Erhöhung des Totalindex der Linse.
XVIIL®
248 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Linsen aus hochgradig myopischen Augen zeigen keine Erhöhung des Total-
index. í
Gleim (1119) berichtet über 108 Fälle von Catar. traumat. 57°), von
den im Alter von 15—40 Jahren. Auf Frauen kamen 9°/,, auf Männer
91°/,. 84°/, waren Perforatiouen, 15°/, Contusionen. In 24°/, war der
Fremdkörper im Auge verblieben. Die operirten Fälle heilten in etwas
kürzere Zeit und erreichten etwas bessere Sehschärfe, als die nicht operirten.
Resultat der Sehschärfe: 15,75°/, S = O, 4,6°/ S=?, 30,56°/, Be im
29,6%, S=!/o ho, 1482 S= ĉ/io—1, 4,6°/, gutes, unbestimmbares
Sehverinögen.
XIV. Iris.
1120. Brixa, J. Eine merkwürdige Formvon Ektopie der
Pupille. Zehender’s klin. Monatsbl. für Augenheilk. XXXVI, p. 432.
1121. Groenouw, A. Ein Fall von unpigmentirtem alveo-
lärem Flächensarkom des Ciliarkörpers nebst Bemerkungen
über das Vorkommen epitheloider Zellen in und auf der Re-
tina bei Glaucom. v. Graefe’s Arch. f. Ophth. XLVII, p. 282.
1122. Groenouw, A. Ueber das Sarcom des Ciliarkörpers
und seine Beziehungen zu den Sarcomen des übrigen Uveal-
tractus, ebendort p. 398.
1123. Alt, A. Adenom desCiliarkörpers vom Ciliartbeil
der Netzhaut ausgehend. Vier Fälle. Am. Journ. of Ophth. 18%
Vol. XV, p. 321. `
1124. Alt, A. Noch ein Fall von Adenom eines Ciliar-
fortsatzes. Amer. Journ. of Ophthalm. 1898, December.
1125. Alt, A. Eine Notiz über die pigmentirten kugel-
igen Auswüchse der Iris des Pferdes. Amer. Journ. of Ophthaln.
1898, Vol. XV, p. 332.
1126. Andrews, J. A. Congenitale Abwesenheit der Iris.
Ophthalın. Record. 1898, November.
1127. M. Lanckton, Foster. Congenital irideremia. Arch.
of Ophthalm., T. XXVII, p. 593. =
1128. Mazet. De l’iritis metritique. Annal. d’oculist. CXX
p. 366. ell
1129. Despagnet, Gommes de l'iris avec infiltratio!
cornenne. Annal. d’oculist., CXX, p. 379.
1130. Nuel. The absorption of aqueous humouf by!
iris Brit. med. Assoc. G6the annual meeting. Edinburgh 1898,
bis 29, Juli.
1131. Lawford, J. B. An operative procedure for ©
of incarcerated iris. Brit. med. Journ. 1898, p. 1964.
1132, Friebes, G. Irideetomy for large corneal leu
Philadelphia Meeting 1898, Apr. 19.
he
dn,
ases
oma.
_ Fe mu:
XIV. Iris. 249
1133. Griffith, J. Arrested developement of the iris
associated with defect in the dental enamel of the perma
nentteeth, andhystory of infantile epileptiform convulsions.
Trans. Opht. Soc. 1898, XVIII, p. 190.
1134. Griffith, J. Arrested developement of the iris as-
sociated with anterior polar cataract and a history of con-
valsions in infancy. Ibid., p. 191.
Brixa (1120) beschreibt bei einem 10 jährigen, rhachitischen an
starkem Strabismus diverg. leidenden Knaben eine Misbildung der Pupillen.
Auf dem r Auge ist sie nach aussen oben verlagert und bildet einen langen
schmalen Spalt, der beinahe bis zum Ciliarrande reicht. Gnte Lichtreaction
S= Dan L. ist die Pupille nach aussen verlagert und hat Eiform. Gute
Reaction 2 D. H. se
| In Groenouw’s (1121) Falle handelt es sich um ein primäres, un-
Mgmentirtes alveoläres Sarcom bei einem sonst gesunden 28 jährigen Manne,
welches mehr als die Hälfte des Ciliarkörpers ringförmig, flach ergriffen hat,
mit 2 epibulbären, secundären Geschwülsten gleichen Baues. Ausser Secundär-
glaucom fanden sich noch oberhalb und unterhalb der Limit. int. polygonale
theilweise mit Fortsätzen versehene epitheloide Zellen. Groenouw möchte
lie Frage, ob diese Zellen Sarcomzellen sind, nicht entscheiden, neigt aber
der Ansicht zu, dass es sich um entzündliche Wucherung handle.
Groenou w (1122) stellt 50 Fälle von Sarcom des Ciliarkörpers aus
der Litteratur tabellarisch zusammen. Davon sind 90°/, pigmentirt, 10°,
Ieueotisch. Am häufigsten waren Spindelzellenusarcome, am seltensten Rund-
tellensarcome, die gemischten stehen in der Mitte. Das Durchschnittsalter
i Patienten mit Spindelzellensarcome betrug 44 Jahre, derer mit Rundzellen-
arom 35 Jahre, letzteres wächst schneller, ist also bösartiger, als jenes. Die
vue ie angelärbten Sarcomen stehen in der Regel in einem jüngeren
nn x die mit pigmentirtem. Das Ciliarkörpersarcom hat eine
ees E EE (12°/, Heilungen) als die Sarcome des übrigen Uveal-
WD Heilungen), wahrscheinlich weil es meist früher erkannt und
"Dën wird,
Alt (1123) beschreibt und illustrirt eine Geschwulstform der Ciliar-
tze, welche er in 4 Augen gefunden hatte. Von 2 Augen, die derselben
in Sp SE hatte er keine Krankengeschichte, ebensowenig vom dritten;
Alle dien Se wurde das Auge on Sarcoms der Bindehaut enucleirt.
ae: sschwülste haben die Kennzeichen des Adenoms Ihre Herkunft
S Jetzt noch nicht erklärt werden. Burnett.
ee Deeg Ge kürzlich von ihm bereits berichteten SE Füllen von AUC
Ge a beschreibt Alt (1124) hier noch einen Fall, der in einem
Histologisch e wurde; welches wegen einer Verletzung entfernt worden war.
estand die Geschwulst aus den Zellen der pars ciliaris retinae,
fortsä
Perso
250 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
wobei sich Drüsenschläuche mit einer amorphen Zwischensubstanz_ bildeten.
Burnett.
Alt (1125) hat das pigmentirte Knötchen des Pupillarrandes der Iris
des Pferdes untersucht. Es sieht wie eine Drüse aus und mag wohl dem
gutartigen Adenom ähneln, welche der Verfasser an den Ciliarprocessen des
menschlichen Auges gefunden und beschrieben hat. Burnett.
Die beiden Fälle von congenitaler Abwesenheit der Iris, über welche
von Andrew (1126) berichtet wird, traten bei einer Mutter und ihrem eh
lichen Säugling auf. Bei der-Mutter bestand auch eine Dislocation beider
Linsen nach oben, welche mehr oder weniger trübe waren. An die an der
rechten Linse ausgeführte Discission schloss sich Glaucom an, weshalb eine
vordere Sklerotomie gemacht und Pilocarpin eingespritzt wurde. Sie wurde
mit V = !5/;ọ mit Correction von 4 12 geheilt. Es folgt eine allgemeine
Besprechung der Irideremia. Burnett.
Lanckton Foster (1127) beschreibt einen Fall von völligem Mangel
der Iris auf beiden Augen bei einem 5 jährigen Mädchen, einen zweiten Fall
wo auf dem rechten Auge die obere Hälfte der Iris vollständig fehlte, auf
dem linken Auge ein Iriscolobom nach oben und innen bestand. Eine kritische
Durchsicht der Litteratur ergab, dass in 44°/, aller Fälle Irismangel oder
Defecte mehrfach in verschiedenen Generatioren derselben Familie vorkamen.
Abelsdorff.
XV. Chorioidea.
1135. Phisalie. Panophthalmie infectieuse experimentale.
Annales d’oculist. T. CXX, p. 387.
1136. Marshall, Devereux, C. Ueber Sarcom der Chorio!-
dea und Gumma der Bindehaut. Ophthalm. Record 1898, December.
1137. Hedenström. H. v. Das metastatische Careinom der
Chorioidea. lInaug.-Dissert. Jena 1898.
1138. Rothenpieler. Secundäre Cyelitis, auf dem Wege
des Säftekreislaufes entstanden. Centralbl. f. pract Augenh. XXII,
p. 304.
1139. Suker, George (Toledo, Ohio). Deux cas de choroidite
disséminée exsudative, traités par la Thiosinamine. Climque
Ophtalm. 1898, Nr. 18, p. 208.
1140. Marshall, Devereux, C. Metastatic carcinoma of
the eyeball. Oph. Hosp. Rep. 1898. XIV, 3, p. 415.
1141. Gauthier. Sur un cas de panophtalmie. Bull de la
Soc. belge d’Opht. 1898. 4, p. 57. l
1142. Corr, A. C. Chorioiditis and Chorio-Retinitis IN
young persons. Amer. Journ. of Ophth. XV, 7, p. 202.
1143. Delbés, O. Un cas de mort apr es enucléation pour
panophtalmie. Clin. opht. 1898, Nr. 14.
uf eine wm a ene
mn EN re mi
7 gun
Journal 1898,
XV. Chorioidea. 251
1144. Sourdille; G. Des injections sous-conjuntivales de
solution jodo-jodurée en thérapatique oculaire et en parti-
culier dans le traitement deschoroidites. Ebendort Nr. 20, p. 232.
1145. Bullar, J. J. Deficiency of choroid. Trans. Opht. Soc,
1898, XVIII. p. 183.
1146. Lawson, A. Leucosarcoma ofthe choroid. Ibid. p. 174
1147. Thompson, J. Th. Intraocular tubercular growths.
Ibid. p. 172,
1148. Lange, O. Zur Diagnose und Prognose der Chorioideal-
sarcome. Ophth. Klinik 1898, 23, p. 432.
1148. Strzeminski, J. Ein Fallvon essentieller Ophthalmo-
malacie. v, Graefe’s Arch. f. O. XLXX, p. 420.
Ein von Marshall (1136) berichteter Fall von Sarcom der Choroidea
hatte sich in einem alten atrophischen Auge gefunden, welches vor 36 Jahren
durch eine Verletzung zerstört worden war. Die ersten Zeichen von Reizung
erschienen 18 Monate vor der Enucleation. Eine knöcherne, den Augapfel
fast ausfüllende Degeneration war ebenfalls vorhanden. Die Geschwulst hatte
sich über den Augapfel hinaus am Eingange des Sehnerven ausgedehnt. Der
adere Fall war ebenfalls ein degenerirtes Auge, dessen Sehen seit zwanzig
Jahren verloren war. Der Fall von Gumma der Bindehaut zeigte sich bei
einem alten Manne, dessen Auge durch hämorrhagische Retinitis und Glaucom
“rlren gegangen war. Es hatte eine sehr grosse Verdickung der Binde-
taut, um die Hornhaut herum und ziemlich weit nach hinten bestanden.
Ins Ange wurde entfernt und die Geschwulst erwies sich als gummös.
Burnett.
Rothenpielers (1138) Patient erkrankte im Verlaufe eines mit
Wio inguinalis einhergehenden recidivirenden phagodänischen Ulcus molle an
"rue Cyelitis des I. Auges. Recidiv des Bubo und der Oyclitis deekten
Sich zeitlich, Ausgang in Heilung.
l Strezeminski (1148) fügt den 17 in der Litteratur niedergelegten
Fillen einen neuen, 3 Jahre lang beobachteten Fall hinzu, dessen anfänglichen
n er in Recueil d’ophtalmologie 1896, April, p. 206, beschrieben hat.
~“Tezeminski beobachtete 4 Anfälle von Druckabnahme ohne entzündliche
Erscheinungen stets mit gutem Ausgange und macht für diese vasomotorische
“Curose mehr den Halssympathicus verantwortlich, als den Trigeminus.
XVI. Glaskörper.
Opl Beer Filatow, W. Arteria hyaloidea persistens. Wjest.
phth, 1898, Ba. XV, p. 359.
et Mc. Gillirray, Angus. The Hyaloid Canal and its
ON to cyclitic exsudation. The Scottish Medical et Surgical
October.
252 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
1151. Thompson, Tatham. A case of cyst of the hyaline
canal producing a double lens. Brith. med. Assos. 66. annual meet.
Edinburgh, 26—29. Juli 1898. Brit. med. Journ. 1898, p. 1964.
1152. Golovine, S. Surl’hemorrhagie intraoculaireexpul-
sive. Clin. Opht. 1898, Nr. 17, 193.
1153. Taylor, J. B. A case of synchisis with peculiar
features. Ophth. Rec. 1898, VII, 4, p. 165. |
1154. Abadie, M. Ueber intraoculäre Blutungen bei ju-
gendlichen Individuen. Ophth. Klinik 1898, Nr. 8 u. 9.
1155. Mellor, Howard. Two cases of retained sheath of
the hyaloid artery. Philadelphia Meeting 1898, April.
1156. Ridley, N. O. and Marshall, Devereux, C. A typical
developement of the vitreous persistent hyaloidartery. Trans.
Opht. Soc. 1898, XVIII, p. 188.
Mc. Gillirray (1150) beschreibt und illustrirt einen Fall, der zeigt,
dass cyclitische Exsudation die Fossa patellaris den Canalis hyaloideus er-
füllen kann und sich an der Papille, der Area Martegiani ausbreitet, eine
pathologisch zu Stande gekommene Demonstration des Canalis hyaloideus.
Werner.
XVII. Glaucom.
1157. Alt, A., Shoemaker, W. A. und Jennings, J. Ellis.
Ein zweiter Fall von hämorrhagischem Glaucom mit der
klinischen Diagnose früherer Thrombose der centralen \etz-
hautvene. Amer. Journ. of Ophthalm. Vol. XV, p. 298.
1158. Harlan, Herbert. Ein Fall von hereditärem Glau-
com. Amer. Med. Assoc. 1898, October.
1159. Despagnet. Glaucome subaigue survenu A la suite
d’une gripp ienfectieuse. Annal. d’oculist. CXX, p. 380.
1160. Galezowski. Atrophie glaucomateuse. Annales d'or.
CXX, p. 385.
1161. Trousseau. Glaucome et migraine ophtalmiqut
Annales d’ocul. CXX, p. 253.
1162. Angelucci, A. Störungen in den Functionen der
Gefässe bei Buphthalmus und der Werth eines chirurgische!
Eingriffes. Ophthalm. Klinik 1898, Nr. 3, p. 44.
1163. Haab, O. Kann das Glaucom dauernd geheilt werden’
Corresp. Bl. f. Schweizer Aerzte 1898, Nr. 11.
1164. Tobler, Th. Experimentelle Untersuchungen über
die Wirkung der hinteren Sclerotomie. Arch. f. Augenheilkunde
Bd. XXXVIII, p. 93.
1165. Bormann, Quelques considérations sur l’opportunite
de l'intervention opératoire dans le traitement du glaucome?
chronique simple. Extrait de la Belgique medicale. 1898.
re AC SU OR
BER D
E "` ` e eens
XVII. Glaucom. 253
1166. Chibret (Clermont-Ferrant),. La ponctionscl&ero-cyclo-
irienne dans le traitement du glaucome. XII. internationalen Con-
gress in Moskau.
1167. Aschheim. Die Transfixion der Iris. Arch. f. Augen-
heilkunde Bd. XXXVII, p. 117.
Die Krankengeschichte dieses Falles von Shoemaker und Jennings(1157)
bietet einen Fall von Thrombose der centralen Netzhautvene des linken
Auges dar, an welche sich einige Wochen später ein secundäres hämorrhagisches
Glaucom angeschlossen hatte und wesswegen das Auge enucleirt wurde. Die
mikroskopische Untersuchung wurde von Alt gemacht. Das Hauptinteresse
bestand in der weit verbreiteten, fast totalen Peri-Arteriitis und in Thrombose
einiger Zweige der centralen Netzhautvene innerhalb der Netzhaut. Das
ganze Gefässsystem des Auges schien pathologisch zu sein. In einem schon
fräher von ihm untersuchten Falle waren die Veränderungen der Gefässe fast
ganz auf die Venen beschränkt. Burnett.
Harlan (1158) giebt die Krankengeschichte eines Falles von Glaucom,
welches sich in fünf aufeinanderfolgenden, an derselben Affection leidenden
Generationen vorfand. Die Familie stammt von Hugenotten ab. Der Fall
wurde durch Iridectomie mühelos gebessert. Burnett,
Trousseau (1161) theilt eine Krankengeschichte mit, in welchar
kurze, von starken Schmerzen und Lichterscheinungen begleitete Glaucom-
anfälle für Anfälle von Migraine ophtalmique gehalten wurden, da ausser
der kurzen Anfälle das leidende Auge — das andere Auge ist von Jugend
an blind — durchaus normal war. Glücklicherweise wurde der Kranke einmal
während eines Anfalls untersucht; die starke Drucksteigerung, die Episcleral-
injection, die characteristische Trübung der Medien liess trotz der normalen
Tote keinen Zweifel über die Diagnose bestehen. Sulzer.
Tobler (1164) berichtet über experimentelle Untersuchungen, die er
an Kaninchenaugen angestellt hat, über die Wirkung der hinteren Sclerotomie.
Die meridionale Sclerotomie klafft weiter und blutet weniger als die äquatoriale,
ist dieser also vorzuziehen. Am lebenden Auge findet bei der Sclero. post.
eine Strömung vom Bulbusinneren durch den Schnitt in den subeonjunctivalen
Raum statt, am toten Auge umgekehrt. Die Sclerotomiewunde ist unter
normalen Verhältnissen nach 8 Tagen verheilt. ` |
Rogmann (1165) liefert eine Zusammenstellung aller in den letzten Jahren
semachten Veröffentlichungen über Behandlung des Glaucoms, welche die ausser-
ordentlich verschiedenen Ansichten über den Werth der operativen Eingriffe,
über die Methoden, besonders ob Sclerotomie oder Iridectomie, und über die
Indieationen ergiebt. Die Herabsetzung des intraocularen Druckes ist als
erste Nothwendigkeit bei der Behandlung anzusehen. Dafür ergiebt sich die
Iridectomie als die überwiegend zweckmässigste und aussichtvollste Operation.
254 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Auf Grund von 5 mit Iridectomie behandelten Fällen, welche 4'/,—10 Jahre
nach der Operation noch in Beobachtung geblieben sind, kommt Verf. dazu.
die Iridectomie zu empfehlen, wenngleich auch hierbei ein schlechter Ausgang
nicht immer aufgehalten werden kann. An diesen Verhältnissen ändert auch
eine bestimmte Indicationsstellung nichts. Eine relative Individualisirung der
Behandlung in einigen Fällen ist trotzdem zweckmässig; so ist bei ver-
schiedenem Grade der Affection das schlechtere Auge sofort unbedenklich zu
operiren. Schliesslich empfiehlt Verf. das Verfahren der doppelten Pupillen-
bildung von Pflüger, wobei die obere durch das Lid verdeckt wird. obne
jedoch über den Werth der Methode ein abschliessondes Urtheil geben zu können.
Aschheim (1167) berichtet über 18 Augen, an denen die Transfixion
der Iris gemacht worden ist. Die Operation soll ein Ersatz sein für die
Iridectomie bei Vortreibung der Iris infolge Seclusio pupillae, soll leichter.
ev. ambulatorisch auszuführen sein und das lästige Colobom fällt weg. Da
von 18 Fällen 15 ein gutes Endergebniss hatten, glaubt Verf. die Operation
empfehlen zu können.
XVIII. Sympathische Ophthalmie.
1168. Moll, A. Experimentell-bacteriologische Studie
zur Lehre von der sympathischen Ophthalmie. Centralbl. f. pract.
Augenheilk. XXII, p. 353.
1169. Hanssen. E. Ueber Ciliarkörperverletzungen und
ihre Beziehung zur Ophthalmia sympathica. lInaug.-Dissert.
Kiel 1898.
1170. Bickerton, T.H. Cases ofrecurrentsympatheticin-
flammationafter enucleation for panophthalmitis. Blindness.
Extraction of cataract. Recovery of good vision and sym-
pathetic ophthalmia three days after enucleation. Good
result. Ophth. Rev. 1898, Nr. 202, p. 247.
Moll (1168) gelang es bei Kaninchen, deren Blut mit dem Bacillus
pyocyaneus inficirt war, nach Reizung eines Auges den Bacillus aus dem
Kammerwasser beider Augen zu züchten, während in Controlversuchen das
Kammerwasser beider Augen steril blieb, wenn vorher keine Reizung statt-
gefunden hatte. Verf. schliesst daraus mit Schmidt-Rimpler, Bach
und Panas, dass der vom ersten Auge ausgehende Reiz im zweiten Auge
die Disposition zur sympathischen Entzündung bedingt, welch’ letztere erst
that-ächlich auftritt, wenn im Blut kreisende Schädlichkeiten bacterieller oder
chemischer Natur hinzutreten.
td
St
ot
XIX. Netzhaut und Funktionsstörungen.
Für Abschnitt XIX—XXII Referent:
Prof. Dr. Greeff (Berlin).
XIX. Netzhaut und Functionsstörungen.
1171. Joeq. Reötinite alb uminurique et glaucome hemor-
rhagique, Clin. Oph. 1898, No. 6, p. 60.
1172. Bankwitz. Beitrag zur Kenntniss der einseitigen
Retinitis haemorrhagica. v. Graefe’s Archiv für Ophtbalm. XLV,
p. 534,
1173. Hirschberg, J. Die acute Spannungsverminderung.
ein Gegenstück zur acuten Spannungsvermehrung des Aug-
apfels. Centralbl. f. Augenh. XXII, p. 207.
1174, Clarke, E. Pseudoglioma in both eyes. Trans. Oph.
Soe. XVII, p. 136.
1175. Cross, R. Subconjunctivalbloodletting for haemor-
rhagic retinitis. Id. p. 387.
1176. Fisher, F. H. Retinitis proliferans. Trans. Opht.
Šoe. XVIII, p. 150.
1177. Fisher. F. H. Proliferating Retinitis in middle
286 associated with glycosuria. Ib. p. 152.
1178. Fisher, F. H. Retinitis circinata. Ib. p. 161.
1179, Schnorr. Ueber Retinitis circinata. Inaug. - Dissert.
Berlin 1898.
1180. Flemming, P. A case of Retinitis proliferans in
"hich the eye was examinated after death. Ib. p. 154
1181. Lawson A. and Sutherland. A case of Albuminuric
Retinitis in a child aged twelve years. Ib. p. 140.
1182. Rockliffe, W. C. Pseudoglioma. Ib. p. 139.
11£3. Rockliffe, W. C. Cystic degeneration of retina.
mag. 165.
1184. Seydel. Ein Aneurysma arterio-venosum der Netz-
baut. Arch. für Augenh. XXXVIII, p. 157.
1185. Alt. A. Adenomaoftheciliary body springing from
the pars ciliaris retinae. Americ. Journal of Oph. XV, p. 321.
1186. Thompson. Glioma of the retina. Journ. of the amer,
med. Assoc. 1898, Sept.
1187. Goldzieher. Ueber einen bisher noch nicht be-
kannten Augenspiegelbefund (Degeneratio fibromatosa inter-
stitialis retinae). Pester med. chir. Presse 1898, Nr. 49.
1188. Chavelier. Un deuxième cas d’hemorragies réti
niennes causées par l'usage de la bicyclette. Annales d’oculist.
T. CXX, p. 384.
1189. Dunn, J. A case of anastomosis between a retinal
and a cilio-retinal vein. Arch. of Ophthalm. XXVII 6, p. 639.
1190. J. Aug. Hammar och Hj Öhrwall. Undersökning
aÍ retina ett fall af partiel makropsi (Untersuch. der Retina
256 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
in einem Falle von partieller Makropsie). Upsala läkareförenings
förhandlingar, 1898, Bd. III, H. 7.
1191. De Schweinitz, G. E. Symmetrische Veränderungen
an der Macula im Anschluss an eine Iritis, wahrscheinlich
in Folge von Degeneration der Ganglienzellen der Netzhaut.
Ophthalmic Record, November 1898.
1192. Ammann, E. Die Netzhautblutungen bei Blut- und
Gefässerkrankungen. Beiträge zur Augenheilkunde Heft 33, 1898.
Bankwitz (1172) Fall wurde in der Jenenser Augenklinik beobachtet.
Es handelt sich um eine herzleidende Dame von 72 Jahren. Auf dem rechten
Auge fand sich leichte Iritis mit einer hinteren Synechie, ophthalmoskopisch
fanden sich zahlreiche Haemorrhagien, Arterien fadenförmig eng, Venen mächtig
ausgedehnt. Wegen Secundärglaucom wurde das Auge enucleirt. Mikro
skopisch fand sich hochgradige Verengerung des Lumens der Centralarterie
durch Auflagerung auf die Innenwand des Gefässes und ein fast vollständiger
Verschluss der Vene durch einen Thrombus.
Hirschberg (1173) sieht als die Ursache der acuten Spannungsver-
minderung des mit Netzhaut-Ablösung behafteten stark verlängerten Auges
eine plötzliche Schrumpfung des Glaskörpers an als ein Gegenstück des acuten
Glaucons. Er hat etwa 6—8 solche Fälle gesehen. Die Veränderung setzt
mit lebhaften Schmerzen ein, später macht das Auge, obwohl blind, keine
Beschwerden mehr. Ein entsprechender ball wird als Beispiel angeführt.
Schnorr (1179) bringt zuerst vollständig die Litteratur aller bisher
beobachteten Fälle von Retinitis circinata mit der eingehenden Kritik der Fälle.
Er fügt einen neuen sehr schönen Fall hinzu, der von Greeff in der
Berliner Universitäts-Augenklinik beobachtet wurde. Es handelt sich um eine
ca. 60 jährige Frau. Der weisse Ring um die Macula war vollständig ge-
schlossen.
Das Aneurysma arterio-venosum der Netzhaut beobachtete Seidel (1184)
als zufälligen Befund bei einem 18 jährigen gesunden Mann, der die Poli-
klinik wegen Sehschwäche consultirte. + 3 D. S = fl,
Ophthalmoskopisch findet sich eine ganz monströse Anomalie der oberen
temporalen Gefässe. Auf der Papille liegen dicht neben einander zwei (re
fässstämme, von denen der nasal gelegene das dewöhnliche Lumen um das
4—5 fache übersteigt. Das erstgenannte Gefäss schlängelt sich in mächtigen
mäandrischen Windungen nach oben, das zweite Gefäss kreuzend, und sehliess-
lich wieder nach unten. Plötzlich hört es auf, indem es sich dem ihn zum
zweiten Male kreuzenden anderen Gefässstanm von hinten her anlegt resp.
mit demselben direct verschmilzt. Es tritt das arterielle Blut hier ohne Ab-
schwächung seiner Kraft in die ursprüngliche Vene über, daher die starke
Ausdehnung ihres Volumens.
Verfasser hält die Anomalie für eine intrauterine Bildung.
' XIX. Netzhaut und Functionsstörungen. l 257
Goldzieher’s (1187) Fall betrifft ein 23 jähriges Mädchen, das seit
d Jahren auf dem rechten Auge erblindet ist, in letzter Zeit wird auch das
ui f dinke Auge schwächer. Bei seitlicher Beleuchtung sucht man rechts hinter
| der Linse die degenerirte Netzhaut, die durch zahlreiche Furchen in mehrere
d vorspringende Knollen getheilt ist. Auf der Oberfläche des Gebildes sieht
„į man zahlreiche neugebildete Gefässe. Links sah man durch die klaren Medien
`") die in hohem Grade geschwellte und grünlich verfärbte, aus ihrer Umgebung
Mlförmig hervorspringende Papille, aus deren Hilus die erweiterten Arterien
und riesenhaft gestaute Venen hervortreten. Im weiten Umkreis um die
Papille ist der Farbenton des Augenhintergrundes grünlich. Man sieht zahl-
reiche von einander durch tiefe Furchen getrennte Höcker und Falten, doch
besteht keine Netzhautablösung, da der grösste Theil des Augenhintergrundes
eine starre solide Masse bildet, welche als höckeriges Relief in den Glas-
körper vorspringt. An der Oberfläche der Höcker finden sich Blutgefäss-
knoten.
Der unlängst verstorbene Physiologe, Prof. Holmgren, litt seit
5 1880 an centraler Makropsie und Metamorphopsie (nebst rel. Scotom) des
` f rechten Auges. Die Erscheinungen sind von ihm selbst (Nord. med. ark. 1897,
| Festhand) näher beschrieben worden. Ophthalmoskopisch wurden Blutungen
| mi glänzende Flecken in der Maculagegend beobachtet. H. hatte die Be-
SÉ “immung getroffen, dass nach seinem Tode das Auge mikroskopisch untersucht
verden sollte, was jetzt von Prof. Hammar (1190) ausgeführt worden ist. Die
mikroskopischen Befunde waren hauptsächlich Folgende: In der äusseren
Körnerschicht, vorzugsweise aber in der Stäbchen- und Zapfenfascrschicht der
Slaeulagegend fanden sich zahlreiche (hämorrh.) Cysten nebst kleineren frischen
Blutungen. In der Umgebung der Fovea und in der unteren Hälfte der
Fovea selbst wurden nicht näher bestimmbare, wahrscheinlich vitale Verände-
"ungen der Zapfen beobachtet (möglicherweise auf ein Dichterstehen derselben
zu beziehen), In der oberen Hälfte der Fovea waren die Zapfen vollständig
zerstört. Öhrwall knüpft an die mikroskopische Beschreibung einige Be-
merkungen, worin er eine grössere Dichte der Zapfenschicht als die wahr-
scheinlichste Erklärung der Makropsie angiebt. Ä Dalen.
De Schweinitz (1191) giebt die Krankengeschichte mit dem Bilde
einer eigenthümlichen Degeneration an der Macula in beiden Augen, wobei
die eine auf die andere in der Zwischenzeit eines Jahres folgte. Er glaubte
"st, dass diese kleinen Flecken von Blutungen herrühren könnten, aber er
Kt jetzt überzeugt, dass sie auf Veränderungen in den Ganglienzellen der
Netzhaut beruhen. Burnett.
Es ist eine schöne und sowohl für den Augenarzt als den inneren Arzt
lsenswerthe Aı beit, in der Ammann (1192) die Netzhautblutungen bei Blut- und
befässerkrankungen schildert. Als Ursache der Blutung unterscheidet Ver-
fasser zunächst, wie allgemein üblich, die Haemorrhagia per diapedesin und
258 . Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
die Haemorrhagia per rhexin. Letztere kommt am Auge am häufigsten bei
Traumen vor, doch darf man sie auch bei starker Stauung in dem oberen
Hohlraum, beim Heben schwerer Lasten etc. annehmen. Aus den Privat-
protokollen des Herrn Prof. Haab und den Protokollen der Züricher Augen-
klinik, im Ganzen einem Matrial von 60000 Kranken, bringt Verf. 90 hier-
her geliörige Fälle vor, die er in folgende Gruppen eintheilt:
1. Senilität . . , ee ee E
a) Retinablutungen im Allgemeinen `, . . 2. 2 202... D
b) Specielle Maculablutungen . . . . 2 2 2000... H
e) Venenthrombose . 2 2 2 non or ni
D LUSG e y o ao e w e e a ge e aa a a a a E d
3. Alkohol- und Tabakintoxication . - . 2 2 2 nenn.
d Seorbut a w. ir gë AR ee aA
5. Spontane und recidivirende Blutungen bei jugendlichen Individuen 10
6. Anaemie e A a soom ee ee
XX. Sehnerv.
1193. Klopfer. Neuritis optica in Folge von Hereditäl
und congenitaler Anlage. Inaug.-Dissert. Tübingen 1298.
1194. Rocher-Duvigneaud et Stanculeanu. Contribution
a l’etude de lésions du nerf optique déterminées par les nr"
plasies intracraniennes. Arch. d’ophth. T. XVIII, No. 10. 1898.
1195. Thomson, Edgar. Ein Fall von colloider Degene-
ration der Sehnerven. The Post-Graduate. Nov. 1898.
1196. Bruner, W. E. Ringscotom mit Nachtblindheit
Ophth. Record. Nov. 1898.
1197. Risley, S. O0. Monocular optic neuritis. Philadelphia
Meeting of the ophth. Section 1898, 8. Jan.
1198. Deyl. Eine neuere Erklärung für die Entstehung
der Neuritis optica oedematosa. Ophtb. klin. II. 2, pag. 27.
1199. Ginsberg, J. Ein Fall von recidivirender retro-
bulbärer Neuritis. Wjest. Ophth. XV, 1, p. 32.
1201. Santos, Fernandez. Differential diagnosis between
malarial and Quinine Amaurosis. Journ. of Eye, Ear and Throat.
Dis. 1H. 1, pag. 1.
1202. de Schweinitz. Some cases of central Ambiyopi
and their significanoe. Philadelphia Policl. VIL. 1898, Febr. l+-
1203. Borck, S. Un cas d'amblyopie par intoxication due
au sulfate de carbone traité avec succès par les injections
du serum. Clin. Oph. 1898 No. 7, pag. 76.
XX. Sehnerv. 259
1204. Roux, J. Reflexes retino-retiniennes. Arch. d’ophth.
AVII 6, pag. 395.
1205. Bentrup. Ueber die Embolie der Arteria centralis
retinae. Inaug.-Diss. Giessen 1898. Ä
1206. Bruner, Wm. E. Ringscotom mit Nachtblindbeit.
Ophth. Record Nov. 1898.
Das eigenthümliche Vorkommen von Sehnervenerkrankungen bei ver-
schiedenen männlichen Mitgliedern derselben Familie ungefähr um die Zeit
ter Pubertät ohne bekannte Ursache, hat zuerst Leber erwähnt. Klopfer (1193)
bringt die Geschichte einer solchen Familie, die von Schleich in der
Tübinger Universitäts-Augenklinik beobachtet wurde. Die Krankheit befiel
nur männliche Mitglieder einer Familie, in der von Seiten des Nervensystems
nichts bekannt war, auch Tuberculose ist nie vorgekommen. Dagegen ent-
stammen die Patienten blutsverwandten Eltern. Alle Patienten hatten ein
centrales Scotom.
In dem von Bruner (1196) berichteten Falle bestand ein kleines
‘ynmetrisches Ringscotom, von oben nach unten und aussen verlaufend, vor
10° an der weitesten Stelle mit einem freiem Centrum von etwa 10°. Aller
Wabrrscheinlichkeit nach ist es congenital. V. ist etwas verringert und das
Leser ist sehr schwierig. Es besteht keine Veränderung im Fundus, auf
reich e die Erscheinung bezogen werden könnte. Patient klagte auch über
Nach&blindheit, welche ebenfalls als congenital angesehen wurde.
Burnett.
| In der Krankengeschichte des Thomson’schen Falles (1195) spielte
ı me entzündliche Störung eine gewisse Rolle, weshalb vor einigen Jahren
Biutigel angesetzt wurden. Jetzt sind die beiden Papillen weiss, und sie zeigen
| Kolloidkörper auf ihren Oberflächen. V. nach Korrektion der Ametropie
20 20
| R. 30 L. 10 Die Gesichtsfelder sind L. stark. R. weniger zusammengezogen.
Burnett.
Rochon-Duvigneaud und Stanculeanu (1194) fanden in einem
Falle von Kleinhirntuberkel, wo eine beträchtliche Stauungspapille
und später geringe Papillaratrophie mit völliger Erblindung bestanden
batten, eine sehr bedeutende Flüssigkeitsansammlung der Ventrikel, be-
sonders des dritten, aber eine nur mässige Ausdehnung der Schnervenscheide
darch sua Barachnoidales Oedem. Der Sehnerv zeigte eine gegen das Gehirn
es 4 EE ERR Atrophie, namentlich ausgedehnten Schwund der
T a zooo Me ER die EEN SE nuer die Ent-
aa = Stauungspapille und BEIBEN sich der Ansicht Parina udis zu,
ZE =s Oedem der Scheiden für eine Fortsetzung des Hirnoedems
1 welches mit letzterem schwinden kann. Eine besondere toxische
260 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Wirkung des Oedems als Ursache der Sehnervenveränderungen anzunehmen
scheint ihnen überflüssig, da jedes Oedem auch auf andere Körpernerven in
gewissem Sinne toxisch, d. h. ernährungsstörend wirken könne. Diese Störungen
scheinen zunächst die Axencylinder zu betreffen, da diese hauptsächlich
verändert und theils völlig verschwunden, während die Myelinscheiden noch
grösstentheils erhalten waren. Die Atrophie war überhaupt nur eine sehr
mässige und ophthalmoskopisch als beginnende zu bezeichnen, trotzdem bestand
völlige Amaurose. Da die Atrophie vom intracraniellen gegen den intra-
orbitalen Abschnitt der Nerven abnahm, so handelt es sich um descendirende
Neuritis. v. Mittelstaedt.
Bentrup (1205) bringt 12 Krankengeschichten mit dem klinischen
Bilde einer Embolie der Centralarterie, welche sich vom 1. April 1890 bis
1. August 1898 unter 26414 Patienten in der Giessener Universitäts-Augen-
klinik fanden. In 5 Fällen darunter konnte mit Sicherheit ein Herzfehler
als Quelle für den Embolus constatirt werden. In einem Falle war der
Embolus mit dem Augenspiegel sichtbar. Da bei den übrigen Patienten ein
Herzfeliler nicht nachzuweisen war, so nimmt Verfasser in diesen Fällen ein
lokale Gefässerkrankung an.
XXI. Verletzungen, Fremdkörper, Parasiten.
1209. Steindorff, K. Die isolirten, directen Verletz-
ungen des Sehnerven innerhalb der Augenhöhle. Inang.-Diser-
tation, Halle 1898.
1210. Hüne, K. Ueber Hufschlagverletzungen des Augen.
Inang.-Dissertation, Leipzig 1898.
1211. Ahlström, G. Beitrag zur Kenntniss der trauma-
tischen Dislocation der Thränendrüse, Centralbl. f. Augenheilk.
Bd. XXII, p. 300. Vergl. Ref. 1032.
1212. Rothenpieler, K. Die Luxatio bulbi. Beiträge zw
Augenheilk., Heft 31, p. 1.
1213. Wickel. Ein Fall von Hemianopsie nach Trauma.
Berl. klin. Wochenschr. 1898, No. 44.
1214. Czermak, W. Contusionen des Augapfels. Sitzung
bericht, Prager med. Wochenschr. 1898, p. 604.
1215. Barck, C. Ein Fall von Avulsio bulbi. Amer. Journ.
of Ophth. Dezember 1898. l
1216. Volk, J. Zur Statistik der Augenverletzungen mil
besonderer Berücksichtigung der Fremdkörperverletzungel.
Inang.-Dissert., Giessen 1898.
Steindorff (1209) schildert zunächst das klinische Bild, wie es die
isolirten direeten Verletzungen des Schnerven zeigen, ausführlich, sodann giebt
er eine Zusammenstellung der betreffenden Fälle von Sehnervenverletzung aus
“N
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CW
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XXI. Verletzungen, Fremdkörper (Parasiten). 261
der Litteratur. Zuletzt werden 7 neue Fälle aus der Hallenser Augenklinik
des Herrn von Hippel beschrieben. Es ist besonders bemerkenswerth, dass
in denjenigen Fällen, welche letal endigten, die mikroskopische Untersuchung
gemacht wurde. Wagenmann sich anschliessend kommt Verfasser zu dem
Schluss, dass die secundären Netzhautpigmentirungen nach Opticuslaesionen
auf gleichzeitiger Verletzungen von Ciliargefässen beruhen.
Hüne (1210) beschreibt 5 Fälle von Hufschlagverletzung des Auges
ans der Jenenser Augenklinik. Solche Verletzungen sind charakterisirt durch
die Heftigkeit und Richtung des Schlages. Die Heftigkeit ist bedingt durch
die Stärke und die Erregung des Thieres. Die Richtung ist meist eine von
Unten nach oben. Die Begründung liegt in dem Bau der einaxigen Gelenke
der Pferdebeine, die nur eine Bewegung nach hinten, von unten nach oben
zulassen. Die Verletzungen bestehen höchst selten nur aus Sugillationen und
Weichtheilverletzungen. Fast stets sind Fracturen der Schädelknochen und
Zertrümmeruug der Orbitalränder vorhanden. Meist ist auch das Auge durch
innere Verletzungen verloren.
Rothenpieler’s (1212) Abhandlung ist eine ausführliche Studie über
die Luxatio bulbi. Aus der historischen Einleitung erfahren wir, dass nach
verschiedenen unzutreffenden Namen z. D Exophthalmie, Ophthalmoptosis der
Ausdruck und die klinische Erklärung Luxatio bulbi von Berlin gegeben ist.
Nach Beschreibung der verschiedenen klinischen Grade und Arten der Luxatio
führt Verfasser einen eigenen Fall an. Ein 20jähriger Mann wurde mit einer
Schaufel geschlagen. Der rechte Augapfel liegt in der Lidspalte ca. 2 cm
vor der in dem vorderen Augenhöhleneingang gedachten Ebene. Die Versuche
in Narkose den Bulbus mit geöltem Finger zu reponiren sind fruchtlos. Wegen
Schmerzen wird die Enucleation gemacht. Schliesslich wird der Frage der
Entstehungsweise der Luxatio bulbi näher getreten. Die zahlreichen Theorien
und Versuche zur Lösung dieser Frage werden ausführlich erörtert.
In Wickel’s Fall (1213) handelt es sich um einen jetzt 11!/, Jahre
alten Knaben. Im Alter von 5 Monaten liess ihn seine Wärterin fallen und
er war 4—5 Tage bewusstlos. Es fand sich dann eine Geschwulst am Hinter-
kopf, die 3 mal punktirt wurde. Bald nach dem Sturz stellte sich Schielen
ein, später litt er oftmals an heftigen Kopfschmerzen. Erst im Alter von
10' > Jahren kam es zu heftigen Kramptanfällen, die sich alle 2—3 Tage
wiederholten. Es findet sich eine grössere Narbe nahe dem hinteren Theile
der Sagittallinie etwas nach rechts 1 cm oberhalb der Protruberantia occipitalis
externa. Ueber denselben fühlt man eine pulsirende Knochenlücke. Es be-
stebt Jinksseitige homonyme Hemianopsie.
In der Sitzung des Prager deutschen Acrztevereines stellte Czermak
224) drei Fälle von Contusion des Augapfels vor. In den ersten
zweien bzw ndelt es sich um atypische Berstungen der Lederhaut weiter hinten,
da 4U5s= yhalb des Lederhautgürtels, der zwischen der Hornhaut und den
Literatur Mm ericht über dar Jahr 1898 zum Archiv für Augenheilkunde. XIX
262 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Muskelansätzen liegt und gewöhnlich der Sitz von Berstungen ist. In beiden
Fällen bestand etwas Exophthalmus, ausserordentliche Vertiefung der vorderen
Augenkammer durch Zurückgesunkensein der seitlieh nicht verschobenen Linse
bei völlig normalem Inhalte, Irisschlottern und Bluterguss in den Grlaskörper
neben völligem Matschsein des Augapfels und mächtigen Blutunterlaufungen
der Lider und der Augapfelbindehaut. In dem einen Falle erfolgte die Con-
tusion durch Anstossen an einen hölzernen Zapfen, der als Zierrat am Fusstheil
des Bettes angebracht war im Dunkel der Nacht durch Drüberbeugen, in
anderen Falle durch Stoss einer Ziege mit dem Horne.
Der dritte Fall ist ein Beispiel einer Hornhautberstung mit Luxation
der Linse in die vordere Kammer und Berstung der Linsenkapsel. Die Ver-
letzung war durch ein Eisenstück erfolgt, das genau von vorn her die Horn-
haut mit der Längsseite getroffen hatte. Herrnbeiser.
In dem Falle von Barck (1215) wurde ein Mann mit dem Gesicht
nach unten auf Steine aus einem Wagen geschleudert. Er wurde bewusstlos:
als er aber wieder auf die Beine kam, fand er sein linkes Auge auf der
Wange liegen. Der Arzt, welcher ihn bald darauf sah, fand den Augapfel
nur durch den M. rectus superior an die Augenhöhle befestigt. Der Muskel
wurde durchschnitten und der Augapfel fiel heraus. Der in der Scheide
eingeschlossene Sehnerven war 23cm lang. Einige Ciliarnerven waren an dem
Augapfel befestigt. Die Länge der übrig gebliebenen Muskelsehnen betrug
7—8mm. Die Bindehaut der Lider war nicht sehr beschädigt und das
Auge sah so rein aus, wie nach einer Enucleation. Die Lider schienen nicht
verletzt zu sein, aber es bestand eine Fraktur des rechten Nasenbeins und
vollständige Abtrennung des Nasenflügels. Burnett.
Volk (1216) hat die in den letzten 8 Jahren in der Giessener Uni-
versitäts-Augenklinik vorgekommenen Fälle von Fremdkörperverletzungen be-
arbeitet. Unter 6705 klinischen Fällen befanden sich 957 i. e. 14,27%,
Verletzungen u. z. Perforationen, Contusionen, Verbrennungen und Ver-
ätzungen.
XXII. Augenstörungen bei Allgemeinleiden.
1218. Eichhorst, H. Einige Bemerkungen über inter-
mittirende Pupilienstarre bei Tabes dorsalis. Deutsch. med.
Wochenschr. 1895, p. 357.
1219. Axenfeld, Th. Ein Beitrag zur Entstehung der
Augencomplicationen, besonders dereitrigen Entzündung des
Bulbus bei der Meningitis cerebrospinalis suppurativa:
1220. Peters, A. Ueber Kopfschmerzen in Folge von
Ausrenstörungen. Sammlung zwangloser Abhandlungen. Halle. C. Marholl.
1221. Jacovides, G. S. Un cas de mydriase hysterique
alternante et intermittente. Arch. d’opht. T. XVII, Au 10,
p. 645.
-r
XXII. Augenstörungen bei Allgemeinleiden. 263
1222. Jeanselme et Morax. Des manifestations oculaires
de la lèpre. Annales d’osulist. T. CXX, p. 321.
1223. Ball, James Moores. Ein Fall von Chinin-Amau-
rose. Ophthalmic Record, October 1898.
1224. Ellett, E. C. Einige schwere Fälle von Tabak- und
Chinin-Amblyopie. Journ. Amer. Med. Assoc., 1. Okt. 1898.
1225. Galezowski. Des accidents oculaires dépendant de
l'influenza épidémique. Recueil d’ophtalmologie, 1898, p. 673.
= 1226. Dianoux. Des troubles oculaires observés dans le
diabète. Annales d'oculistiq., t. CXX, p. 248.
1227. Ward, A. Holden. The pathology of experimental
quinine amplyopia. Arch. of Ophthalm., XXVII, 6, p. 583.
1228. Bruner, W. Amblyopia hysterical in children. Oph.
Rec., I, 4, p. 178.
1229, Veasey, C. A. Central amblyopia produced by inha-
lation of anilin dyes. Philadelphia Meeting, 1898, April 19.
1230. Mitchell, A.T. A discussion of the pathology of
quinine amaurosis. New-York med. J., 1898, No. 1.
‚1231. Santos, J. F. Differential diagnosis between mer-
Dal and quinine amaurosis. Journ. of Eye, Ear a. Throat. Dis. HI,
ZB 91.
...1232. W. Klaus. Ueber conjugierte Augenablenkung bei
behirnkrankheiten. Marburg. Elwert’sche Buchhandlung, 1898.
si 1233. Kunz, F. Ueber die Tuberkulose des Auges und
“einer Adnexa. Inaug. Dissert. Marburg 1898.
Seitdem zuerst Argyll Robertson (1218) auf das Vorkommen der
!Üeetorischen Pupillenstarre bei Tabes dorsalis hingewiesen hat, ist dieses
"on allgemein als eine sehr regelmässige und daher diagnostisch wichtige
mme, bei der Rückenmarksschwindsucht anerkannt worden. Erb betont
^ dass das Robertson’sche Symptom im Verlaufe einer Rückenmarks-
GEN wechseln könne Eichhorst berichtet über zwei solche Fälle
SE Dieselben zeigten zeitweise typische reflectorische Pupillenstarre,
“u anderen Zeiten wieder fehlte.
Axenfeld (1219) beschreibt die bei der Meningitis eerebrospinalis
ilemischen vg enerkrankungen ; 1. Wiederholt ist Conjunctivitis bei der
gehoben hat i eningitis beschrieben worden. Wie Le yden zuerst hervor-
Ee a. frühzeitig eine Chemosis der Conjunehiva auftreten. Diese
nfection dai, n hängig von einer Entzündung Bea Gewebes infolge
auf diesem We le Fissura orbitalis. Selten ist dig Vereiterung des Bulbus
die Fissur Ge Es ist diese centrifugale Verbreitung e Entzürdung durch
Infectionen ee den Gefüssen und Nerven, derselbe Weg, den umgekehrt
er Orbita aus in den Schädel hinein nehmen können.
XIX *
vorko
264 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
2. Die Vorliebe des meningealen Exudates für die Hirnbasis erklärt die
Häufigkeit der Reizungen und Lähmungen, sowohl der äusseren Augenmuskeln
wie der Pupille. Geht die Meningitis in Heilung über, so pflegen auch diese
Muskelstörungen sich oft völlig zurückzubilden.
3. Die Reiz- und Lähmungserscheinungen im ersten Ast des Trigeminus
sind insofern von Bedeutung, als sie zur Anästhesie der Hornhaut führen und
dadurch zur Entstehung der Keratitis neuroparalytica.
4. Von Wichtigkeit sind die Fälle, wo durch die Entzündung und den
Druck des Exsudates völlige oder fast vollständige, schnelle doppelseitige
Erblindung eintritt. Oft ist der Augenhintergrund normal. Ob hier die Ursache
der Erblindung basal oder cortical liegt, ergibt sich aus dem Verhalten der
Pupillenreaction.
Ferner kann sich die meningeale Entzündung durch die Sehnervenscheiden
abwärts fortpflanzen als Perineuritis descendens. Diese Affection ist fast stets
doppelseitig, dem Grade nach wechselnd. Man muss sowohl mit der Möglich-
keit der Mikroorganismen an diesen Stellen, als ihrer Stoffwechselproducte
rechnen. Meist wird wohl eine Fernwirkung vorliegen.
Wenn bei der eitrigen Meningitis im Innern des Auges eine eitrige
Entzündung entsteht, so liegen drei Möglichkeiten vor: Entweder es sind ins
Auge aus dem Scheidenraum pyogene Mikroorganismen eingedrungen, oder
hinter dem Auge sind dieselben so reichlich vorhanden, dass ihre ins Innere
hinein diffundirenien Stoffwechselproducte eine perniciöse eitrige Entzündung
bewirken oder es handelt sich um eine Infection auf dem Wege der Blutbahn
(Metatase).
Die Abhandlung von Peters (1220) ist sehr lesenswerth, da Kopi-
schmerzen eine häufige Plage der die Ophthalmologen aufsuchenden Patienten
ist. Das Wissenswerthe ist gut zusammengestellt. Der sensible Ast des
Trigeminus versorgt nicht nur das Auge und seine Umgebung, sondern ver-
mittelst des Ramus recurrens die Dura mater und durch den N. supraorbitalis
einen grossen Bezirk der Stirn- und Kopfhaut. Die Irradiation der Schmerz-
empfindung ist gerade im Bereich des Trigeminus eine geläufige Thatsache.
Die Betheiligung anderer Nervenäste bei Augenstörungen kann im Wesent-
lichen in zwei verschiedenen Formen in die Erscheinung treten. Entweder
ist die Dura mater durch den Ramus recurrens betheiligt und dann treten
echte Kopfschmerzen auf, oder es complieirt eine Supraorbitalneuralgie die
Symptome einer Augenstörung. Kopfschmerzen verursacht 1. die übermässige
Inanspruchnahme des Accommodationsmuskels, so bei Hypermetropie und noch
mehr bei Astigmatismus, 2. Störungen im Bereiche der äusseren Augenmuskeln,
bei der sogen. musculären Astenopie, 3. eine Reihe von entzündlichen Ver-
änderungen Bei 1 und 2 gibt die passende Brille oft sofort eine Beseitigung
der Kopfschmerzen.
Jacovides (1222) beobachtete bei einer 26 jährigen bysterischen Frau
XXII. Augenstörungen bei Allgemeinleiden. 265
mit rechtsseitiger Hemianästhesie eine 2 Monate andauernde mit völliger Auf-
ug der Reflexe einhergehende Erweiterung der Pupille des rechten Auges
und eine mehrmals mit der rechten abwechselnde 14 Stunden bis einige Tage
dauernde Pupillenerweiterung des linken. An beiden Augen bestand neben
erheblicher Anıblyopie eine concentrische Verengerung des Gesichtsfeldes für
Weiss und Farben, von denen Roth die weitesten Grenzen aufwies. Allmälig
trat Besserung und durch Suggestion in der Hypnose völlige Heilung ein bis
auf eine geringe Beschränkung der Gesichtsfelder. Beim Uebergang der
Mydriasis vom rechten auf das linke Auge wechselte auch Hemian-
ästhesie in gleichem Sinne. Die Thatsache, dass die Mydriasis des linken
Auges ein Mal noch an demselben Tage, wo sie aufgetreten, nach linksseitiger
Nasenblutung völlig verschwand, scheint die auch von Andern ausgesprochene
Annahme zu bestätigen, nach welcher der Hysterie vasomotorische Störungen
m Gehin und Rückenmark zu Grunde liegen. v. Mittelstaedt.
| Die Beobachtung am Lebenden und die mikroskopische Untersuchung
"Det Anzahl lepröser Augenleiden geben Jeanselme und Morax (1222)
Anlass, die Verschiedenheit der Reactionen hervorzuheben, die durch ein und
denselben Krankheitserreger hervorgebracht werden. Vergleichungen der Augen-
lepra mit syphilitischen und tuberkulösen Affectionen zeigen anderseits, dass
verschiedene Krankheitserreger Reactionen hervorbringen können, die vom
“natomischen Standpunkt aus vollkommen identisch sind.
Das Mikroskop zeigt, dass der Leprabacillus und der Tuberkulosebacillus
üterstitielle Hornhautinfiltrationen hervorrufen, die denselben anatomischen
GEN EE wie die DEER Keratitis der hereditären Syphilis.
van an die Hornhautinfiltration der Lepra und. BE Lee der
Zoe S SC ae Baeillen zuzuschreiben, welche wir in diesen ER
die Ee S es nicht logisch anzunehmen, dass dasselbe der Fall ist für
. ‚ deren Agens noch nicht hat sichtbar gemacht werden können.
en muss de Thatsache , dass verschiedenartige Infectionen
ei Soe mische Reactionen hervorbringen (deren klinischer Verlauf
R ge nach der N alt der Infecuon SEISCHIEEN E SEN
ee 2 ECH (interstitielle Keratitis zum Beispiel) durch ätio-
sen (syphilitische, tuberkulöse, lepröse Keratitis) zu ersetzen.
Sulzer.
in Ge berichtet über einen GI jährigen Mann, welcher 60 gr
ee genommen hatte. Ain nächsten Morgen war er voll-
Male a ganz taub. Am dritten Tage, als er von Ball zum
Lichtempfindun en wurde, waren dig Pupillen erweitert, im recaton Auge
Und Venen Dec? im linken wurden die Finger auf =. Berchen: Die SEH
chan dur 2 etzhaut waren stark contrahirt, die Fapıyen blass. Keimo
ae Se etwa einem Jahre war V. mit Correction der Ametropie
und "lan im linken Auge. — Die Bestimmung der Ge-
ident
übri
die
logis
Bai
hinin
Ständig
ersten
266 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
sichtsfelder zeigt die Grösse der Zusammenziehung, welche zwei Wochen,
36 Tage, resp. ein Jahr nach dem Anfalle stattgefunden hatte.
Burnett.
In dem von Ellett (1224) berichteten Falle von Chinin-Amblvopie,
welcher das Hauptinteresse beansprucht, nahm ein 20 jähriger junger Mann
120 gr im Verlaufe von 12 Stunden. Vier Tage später bemerkte er Herab-
setzung des Gesichts bis auf Lichtempfindung. In drei Monaten gewann er
V = lpo im rechten und */,,, im linken Auge wieder, wobei es stehen blieb.
Dabei zeigt sich ein relatives Ringscotom ın dem einen und ein positives
centrales im andern Auge. Die Sehnerven waren weiss und die Netzhaut-
gefässe verdünnt. Burnett
Galezowski (1225) beschreibt eine eitrige Conjunctivitis, die im Ver-
laufe der Influenza auftritt, »aber die catarrhalische Conjunctivitis mit ihren
verschiedenen Varietäten ist häufiger« im Verlaufe dieser Krankheit. Ausser
den schon beschriebenen Augencomplicationen der Influenza erwähnt Gale-
zowski eine Retinitis serosa, deren Entstehen er dem Fieber zuschreibt.
Sulzer.
Dianoux (1226) hat seine persönlichen Erfahrungen über die dia-
betischen Augenleiden in einer Arbeit znsammengestellt, welche einige be-
merkenswerthe Erfahrungen enthält. Der diabetische Staar entwickelt sich
ausschliesslich bei jungen Diabetikern, die an der acuten pancreatischen Form
der Zukerharnruhr leiden. Die chronische Diabetes und die acute Diabetes
des Mannesalters geben nicht zu der charakteristischen Staarbildung Anlass.
Dianoux hat in mehreren Fällen nach der Operation des wahren Diabetes-
staares die Kranken am siebenten oder achten Tage nach dem Eingriff an
Lungenapoplexie sterben sehen.
Die Netzhautblutungen kommen bei jungen Diabetikern nicht vor; sie
sind dem Mannesalter und hauptsächlich dem Greisenalter eigen. Wenn sie
vorkommen, findet sich immer ein vorgeschrittener Grad von Arteriosclerose
und der Augenspiegel zeigt, dass es sich immer um die Ruptur einer Vene
oder eines Capillargefässes handelt. Sulzer.
Ward. A. Holden (1227) erzeugte bei Hunden durch toxische Chinindo:eD
vollständige Erblindung, die sich ophthalmoskopisch durch Blässe der Papillen
nnd hochgradige Gefässverengerung kund gab. Die anatomische Untersuchung
der Augen zeigte, dass die Gefässe selbst keine Veränderungen erleiden,
sondern an ihre Zusammenziehung sich eine Exsudation in die Nervenfaserschicht
und Degeration der Ganglienzellen, sowie ihrer Axeneylinder anschliess.
Wahrscheinlich sind die degenerativen Vorgänge sowohl auf die Beschränkung
der Blutzufuhr als auf unmittelbare toxische Wirkung zurückzuführen.
Der Versuch, nach eingetretener Chininvergiftung durch Injection YON
Natriumnitrit eine Erschlaffung der Gefässe herbeizuführen und so die Er-
blindung zu verhüten, hatte keinen Erfolg. A belsdorff.
XXII. Augenstörungen bei Allgemeinleiden. - 267
Klaus (1232) hat einen Fall von conjugirter Augenablenkung, der in
der Marburger inneren Klinik beobachtet wurde, an Gehirnschnitten unter-
ucht, Verf. kommt zu folgenden Schlüssen:
l. Das Centrum für die willkürliche Seitwärtswendung beider Augen
(auch des Kopfes) liegt an der von Ferrier und Anderen genauer locali-
sten Stelle, nämlich in der postfrontalen Region, wahrscheinlich in der
zweiten und dritten Stirnwindung.
2. Auch von anderen Gebieten der Grosshirnrinde aus kann eine
Deviation conjugee der Augen stattfinden, diese wird aber auf dem Wege des
Reflexes hervorgerufen und zwar a) von der Sehsphäre aus, als Reflex-
bewegung nach Gesichtswahrnehmungen oder Lichtempfindungen, b) von der
Hörsphäre aus, als Reflexbewegungen nach Gehörswahrnehmungen.
Kunz (1233) beschreibt nach ausführlicher Anführung der Litteratur
über Tuberkulose des Auges zwei Fälle genauer aus der Mayweg'schen
Klinik in Hagen, eine Iritis tuberculosa und ein Ulcus tuberculosum con-
juetivae palpebrae superioris oculi sinistri. Es fanden sich in dieser Klinik
überhaupt unter 29,936 nur 23 Patienten, bei denen mit Sicherheit Tuber-
kulose des Auges festgestellt wurde = 0,08 Et
268 Vermischtes.
Vermischtes.
Der 9. internationale ophthalmologische Congress findet am 14. bis 18.
August 1899 in Utrecht statt.
Am 27. September 1898 starb in Jalta (Krim) der Geheime Staatsrat
Dr. Eduard Junge, früher Professor der Augenheilkunde an der St. Peters-
burger Militär-Akademie, und am 12. November 1898 der frühere Leiter des
ophthalmologischen Institutes in Warschau, Dr. Jodko-Narkiewicz.
An der militär-medicinischen Akademie zu St. Petersburg habilitirte
sich Dr. Nikolai Andogski für Augenheilkunde, an der Wiener Universität
Dr. Karl Kunn.
Der Geheime Rath Professor Dr. A. v. Rothmund in München tritt
zum Schlusse des Wintersemesters in Ruhestand.
Professor Dr. Hermann Snellen hat seine Professur niedergelegt
und wird durch seinen Sohn Dr. Heinrich Snellen ersetzt.
Am 7. März 1899 starb zu Köln der Direktor der dortigen Armen-
augenheilanstalt, der Geheime Sanitätsrath Dr. Julius Samelsohn in
seinem 58. Lebensjahre an den Folgen eines Herzleidens. Von sein
zahlreichen trefflichen Schriften sei hier nur die »Zur Anatomie und Nos%
logie der retrobulbären Neuritis« erwähnt, welche mit dem Gräefe-Preis
ausgezeichnet wurde. Zu seinem Nachfolger ist der frühere Privatdocent in
Freiburg i. B. Dr. Pröbsting erwählt worden.
Alphabetisches
Namenregister des Literatur - Berichtes 1898.
Die Zahlen bedeuten die Nummer des Referates.
A badie, Intraocul. Blutungen etc.
532, 1134. |
SE 3
(Glauc, malign. hämorrh. und Hals-.
sfmpath-Operation 860,
Halsssmpathieusschnitt 960.
À bejsdorff. Krokodils-Auge 360, 997.
Adamäck, Operat. n. Jäsche-Arlt
1 027.
Epidemie folliculärer Binde-
autentzündung 430. o
= F=lectrolytischer Apparat für Horn-
e auttrübungen 458.
= Yarbenstiftprobe 685.
Agaboff, Glauc. secund.,
anat. 520.
Agyll-Robertson.
Tation 726.
Ahlst röm. Ulcus cornese rodens 463.
— Henniopische Pupillenreaction 533.
— Disk ocat. d. Thränendrüse 1032. 1211.
— Betamsie d. Siebbeinlabyr. 1048,
Allemann. Congenit, Verkürzung d.
Unterlider etc. 374.
Alt, Protargol 51.
— Chorioid-Ruptur 208, 247,
~s. Ayres 225.
~ Mora x - Axenfeld- Diplococcen-
Conjetwt. 425.
— Adenoræa des Ciliarkörpers etc, 1123.
142 18.
pathol.-
Ectropion-Ope-
— Auwie se d. Iris d. Pferdes 1125.
- Glauc. Zm. n. Thromb. Ven. centr.
Wa
Jnnann Z~ etzhautblutungen etc, 1192.
\Nersturber ar 3 ht über das Jahr 1898 zum Archiv fàr Augenheilkunde
i
Amos. Hemiopie nach uteriner
Blutung etc. 569.
Andreae. Kalkverletzungen 540.
Andrejew. Hypopyon etc. 465.
Andrews. Ċongen. Irideremie 1126.
Angelucci. Staarextraction - Modi,
ficationen 482,
— Ectoprion-Operation am Unterlid 725.
— Buphthalmus 1162.
— Sympathische Ophthalm. 223.
Angstein. Eisenbahnbeamte 273.
— Heilanstalt Bromberg; Granulationen
592.
— Statistik. Granulose 771.
Antonelli. Skiaskopie ete. 339,
— Syphil. heredit. 560.
— Neuritis opt. n, Chorioretinitis ete
573. |
— Ophthalmometer Javal-Schiötz
650.
-- Schielen b. Syph. hered. 1015.
Appenzeller. Acetylengaslicht 340.
Armacgnac. Exophth. etc. 1039.
Aschheim. Transfixion d. Iris 1167.
Asher. Cellulvid-Kugelperimeter 70.
— Blickfeld My.p. 1006.
Asmus. Sideroskop 72, l
Axenfeld. Jacrymale Streptococcen-
Cunjetvt. 138.
— Xerosebacillen 152. 303.
— Zu Elschnig „Netzhautvenenana-
stom‘ 227.
— Phlyctän. Entzündung 422.
— Thränendrüse, histol.-physiol. 732.
XX
270
Axenfeld. syph. epibulb. Scheintumor
819.
— Retinit. alb. gravid. 874.
— Myxosarkom d. Opt, oper. n. Krön-
lein 884. |
— Nicht gonorrh. Blennorrh. 1063.
— Augenconiplicat. bei Meningitis 1219.
Ayres. Angiomyxosarcom der Orbita
135.
— Glauc. u. Chemosis 222,
— Synıpath. Ophthalm. 225.
Baas. Seh- und Pupillen-Bahnen 268.
— Syphilis 558.
— Phyctaenen, Entstehung 800.
— Augenerschein. d. Tabes n. multipl.
Sclerose 916.
Bacchi, A. Holocain 640.
Bach. Missbildungen 27.
— Keratoconjunctvt. 298. 421.
— Muskellähmungen u. Pupillen 1019.
Baeck. Lenticonus posterior 186.
Bäck. Contusio bulbi 935.
Ball. Chininamaurose 1223.
Ballaban. Cornu cutan. palp. 388.
Bankwitz. Einseit. Retinit. hämorrh.
530. 1172.
Bannistu. Dynamik d. Augen-
muskeln 101.
Barabaschew. Recidiv. Oculomot.-
Lähmg. 1007.
Bardelli, L. Strabism. 709.
Barendrecht. Path. Gefässverände-
rung d. Cornea 808.
Bark. Extraction d. Cat. sen. immat.
1109.
— Avulsio bulbi 1215.
Barkan. Haab’sche Magnet-Operation
244. 551.
— Barret. Accommodation d. Säuge-
thiere 1003.
Bater. Augenmuskelprüfung 64.
Bates. Cornealnaht nach Extraction 493.
Battaban. Cyelochrom. 978.
Batten. Symmetr. congen.
trübungen 1111.
Banuot. Myopie-OÖperation 1001.
Baumann. Keratocnus 803. 1087.
Baxter, W. E. Fernprüfge. d. Mm,
obliqui 654.
Linsen-
Alphabetisches Namensregister.
Bayer. Reichenberger Stephans-Hospi-
tal 12. 929.
Beard. Vorlagerung d. M. recti IR,
Beer. Accommodation 995.
Beiwel. Statistik für Tscheljabinsk 91.
Belitowsky. Gouvernement Tambow
283.
— Oculist. Thätigkeit 10.
Benoit. Irisgumma 202.
— Lidheber 833.
Benson. Eisenstück 14 Jahre im Auge
246.
Bentrup. Embol. Arter. centr. 120.
Bergel. Trachom, Sublimatabreibungen
439.
— Atropinconjunctvt. 777.
Bergh, van den. Skiaskopie 613.
Berger, H.u.Loewy, R. Epicanth-
Operation 728.
Bernhard. Abnorme Lage d Mac. lut.
u. Colob. Chor. 504. 528.
— Filaria 900.
Bernheimer. Reflexbahn d. Pupillar-
reaction 982.
— ÖOculomotorius-Innervation 1%.
— Ganglion ciliare u. Pupillarreaction 18.
-- Glaucom im aphak. Auge 516.
— Bahnen d. Pupillarreaction 665.
— Bemerk. zu Bernheimer und m
Hirsch: Glauc. etc. 867.
Berry, G. Allgemein vorkommend:
Augenerkrankungen 39.
Best. Conjunct.-epithel-Verhornung 79.
Bettremieux. Lidpincette 979.
Bickerton. Ectopia lentis,
Luxation etc. 1112.
—- Sympathische etc. 1170.
Bietti, A. Farbensinnprüfung 666.
— Osteoma d. Orbita 759.
Bietti, A. Luxirte Linse, Structur-
veränderung 836.
Bistis. Heterochromie u. Cataract-
bildung 489.
— Primärglaucom im Orient ete. 56.
— Intraoeulare Pseudo-Neubildung nach
Staarextraction 1092.
Blessig. Orbitale Sehnervenverletzung
754.
Bloch, R. Fistel der Orbita durch
Holzstücke 739.
É
Bloesbaum, J. Galvanocaustische
Glähnadeln 657.
Blok. Mydriasis und Accommodations-
paralyse bei Hysterie 261.
Bloom. Retrochorioidalblutung nach
Staarextraction 494.
Blumenfeld. Geheilte sympathische
etc. 224.
Blumenthal. Trachom.Cornealerkran-
kungen 466.
Bock, Landesspital Laibach 16, 293,
— Mittheilungen 1043.
Bondi. Linsendurchschlagung ohne
Cataract, Einheilung e. Freindkörpers
185.
— Megalophthalmus 602.
EB onivento. Airol bei Hypop.-Keratit.
814.
IB onne, G. Grüne Lampenglocken 632.
E orck. Schwefelkohlenstoff-Amblyopie
1203.
B Arsch. Enucleation u. Prothese 312.
— Amblyopie nach Hämathemesis 570.
torthen. Offene Wundbehandlung bei
Staaroperat. 194, 626.
Bossolino. Protargol 638.
Boucheron. Köntgenstrahlen 127.
Bourgon, de. Mydriatica 639.
Bourgeois. Mules’-Operation 630.
Bouvin. s’Gravenhager Klinik 14.
Brackebusch. Unguent. Pagenstecher
58.
Brauuschweig, P. Triplopie 476.
Brau ustein. Protargol 964.
Brec ht siehe Greeff 925.
Brewer. Torsiometer für Netzhaut-
meridiane 346.
— Netzhautmeridiane, homonyme Tor-
sion 669.
Brixa. Ektopie d. Pupille 1120.
Brszosowsky. Kranke in Terzin 11.
Brudzewski, de. Beleuchtung u. Seh-
scha ärfe 985.
Bruner. Ringskotom u. Nachtblind-
hei t 1196, 1206.
— Amblyopia hyster. 1228,
Bruns. Myopie-Operation 999.
Bruny. Cataract u. Operation 477.
Bryaut, D C. Alumin. als künstl.
Glask örper 631.
Alphabetisches Namensregister.
271
Buchanan, L. Traumat. Veränderungen
in Mac. lut. 894.
Buller. Muskel-Functionsanomalien 87.
— Fehlen der Chorioid. 1145.
Bullot. Regeneration d. Cornealepithels
nach Enucleation 596.
— Cyclopenauge 605.
Burnett. Trachom u. Höhenklima 158.
— Sehen, spec. Blausehen nach Cataract-
extraction 1104.
Burnham. Pilocarpin 316.
Businelli. Phlegmone d. Orbita nach
Phlegm. d. Thränensackes 734.
Callus. Orbitalverletzung 400.
Cahn Excision d. Uebergangsfalte 1061.
Campos siehe Terson 519.
— Pupillengrösse nach Unterbindung d.
Vena jugul. int. 601.
— Sympathicustheor. d. Glauc. 858.
— Membrana hyaloidea 980.
Carra. Infection n. Staaroperat. 826.
— Aniridia congen. 840.
— Glaucoma juvenile 852.
Charpentier. Entoptik u. Reizbar-
keit in Mac. lut. 670.
Chavalier. Retinitis häm. etc. 1188.
Cheatham. Jequirity-Trachombehand-
lung 160.
— Sclerodermal. Papillom d. Lides 717.
— Glauc. mit Ablat. Retin. 855.
Chibret. Hemianästhesien 310.
— Glaucom, Scleralpunction 1166.
Chorzew. Skiaskopie vor und nach
Atropinisirung 958.
Christeinike. Brille 278.
Christe. Cataractoperation 1102.
Cianciolo siehe Luciola 972.
Clarke. Pseudogliom. 1174.
Clavelier. Episclerit.-Heilung durch
Electrolyse 820.
Clemesha. Neuritis nach Magenaus-
waschung 565.
Coggin. Exophthalmus 252.
Cohn, H. Tafeln zur Sehprüfung 271.
— Sehleistungen der Aegypter 285.
— Bindehautfollikel d. Schulkinder 432,
768.
— Trachom u. Follikel (histor.) 769.
— 4000 Operationen 930.
2.0.6;
272
Coleman. Antinosein 53.
Collins. Cataracta polar. anter. 1113.
Conner. Amblyopia von Unterdrückung
her etc: 29. |
Coocks. Flintenschuss 543.
Coppez. Augenmuskelkerne 117.
— Iridochorioiditis syph. ete: 505.
-— Ableitung 649.
— Sympath. Chorioretinitis 869.
Corr. Chorioiditis etc. juvenilis 1142.
Cox. Papillom d. Corneo-Scleralgrenze
1084. ` |
Craig. Sympath. Ophthalm. 524.
Cramer. Unfallfolgen 274.
Croskey. Fremdkörper 8 Monat in der
Uebergangsfalte 151.
Cross. Subconj. Blutentziehg. b. Retinit.
häm. 1175.
Czermak. Operationen 2.
— Contusionen d. Augapfels 1214.
Daddi, L. Cataratta pustmortale 837.
Dagilaisky. Mobile Kolonnen 9.
-- Syph. Primäraffect d. Conj. 142, 389.
— Stauungspapille, 3 Wochen lang Blind-
heit 235.
Dalén, A. Desinfection d. Bindehaut-
sackes 595.
— Holocain, Hornhautepithel,
Hornhautschnitte 641.
Danif. Commotio Retinae 234,
Darier. Silbersalze 54.
— Protargol 319, 445.
— Exophth. traumat., Rücklagerung der
Recti 748.
Dautzberg, N. Beweglichkeitsdefecte
711.
Davidson. Staaroperationen 492.
— Mackenzie u. Collins. Fremd-
körper u. Röntgen-Strahlen 954.
Dawson u. Rambaut.
tome b. Paralyse 901.
Daxenberger. Symblepharonoperst.
(durch Electrolyse) 766.
Debagorio-Mokriewitsch. Con-
junctvt. gonorrh,. permanente Ueber-
rieselung 447.
— Trachombehandlung
Gummistift etc. 774.
Delbes. Plötzliche Staarreifung 478.
perfor.
Augensymp-
mit weichem
Alphabetisches Namensregister.
Delb2s. Tod n. Enucl. wegen Panoph-
thalm. 1143.
Delius. Sehnervengeschwulst 880.
Demicheri. Optische Täuschungen bei
beginnender Linsentrübung 1091,
Demidowitsch, B. B. Militär-Kegle-
ment 582.
— Simulirte hochgradige Myopie 696.
Denig. Protargol-Argyrosis 967.
Derby. Stereoskop 344.
Derschawin. Harter Schanker der
Conj. 419.
Desbrieres.
743.
Despagnet. Extraction der luxirten
Linse 483.
— lrisgummi u. Cornealinfiltr. 1129.
— Glaucom u. Grippe 1159.
Desvaux. Allgemeinkrankheiten und
Keratitis parench. 178.
Empyem d. Sinus front.
Deveraux Marshall siehe Fischer
479.
Deyl. Neurit. opt. oedemat. etc. 1198.
Dianoux. Blutung nach Staaroperatien
484.
— Augenstörung b. Diabet. 1226.
Dimmer. Entropium senile, Operation
121.
Dissler. Protarzol 966.
Dolganow. Blindheit in Russland 579.
Dransart. Keratitis pseudomembr. etc.
179.
Druault, A. Regenbogenfarbige Ringe
um Flammen 672.
— Netzhautbilder b. schrägen Strahlen
984,
Duane, Lissings Gesetz etc, 85.
Duclos siehe Valude 200, 347.
— Doppelte Choroid.-Ruptur 207.
Dujardin. Farbenklavier 59.
— Glaucom u. Blennorr. 219.
Dunlavy. Evisceration u. Enucleation
39.
Dunn. Augenlähmung bei Nephritis25l.
— Diplopie 673.
— u. Ward A. Holden.
rung d. Linse 829.
— Anastom., e. retin. u. cilioretin. Vene
1189.
Verknöche-
a Bi te Hp
Alphabetisches Namensregister. 273
ran Duyse. Lipodermoid der Plica
semilun, 454.
— Crclopsie 606, 946,
Eaton. Verletzung 239.
Eberson Ichthyol 52. 324.
Eck. Heisse Bäder bei Entzündungen
gonorrh. Ursprungs 148. 446.
Edgren. Arterioscleruse 921.
Richhorst. Intermitt. Pupillenstarre
bei Tabes dors. 1218.
Ellerhorst. Traumat. Ablat. Ret. 878.
Ellet. Glaucoma hämorrh. 218. Tenonitis
407.
— Tabak- nnd Chininamblyopie 1224.
Ellis Trachom 155 siehe Alt 1157.
Elschnig. Augenmuskellähmungen etc.
107. g
— Netzhautvenenanastomosen 226.
—— Bleivergiftung 556.
— Ciliarmuskel, Bau und Function 663.
Ge Neuroretinitis, Eisentherapie 237.
EPZmbden. Einseitiges Weinen 398.
e mmert. Hyoscin (Scopolamin) und
Hyoseyamin 46. 970. |
Evers. Entstehung von Astigm. regul.
364. 804. 8
Erersbusch. Erkrankung der Ver-
dauungsorgane u. des Auges 963.
Ewetzky. Sarcome 502.
— Lipodermoide der Conjunctiva 795.
— Retinit. alb. 876.
Fsm ann. Protargol f. Neugeborene 965.
Eyre. Retinitis albuminur. 230.
Faber. Glaskörperzertrümmerung 240.
Fage. Ciliarkörpertuberkulose 197,
— Lidsarcom 383.
— Irìtis bei Ozaena 499. |
Falco, de Skiaskopie 615.
Fa)lows Polypoid. e Meibom. Cyste.
729.
Fedo xoff. Keratit. neuroparalyt. etc.
RIDI,
Fehr. Liderschlaffung 111, Carcinom
d. Conj, u. Cornea 141.
Fejér. Glasfragment in der vorderen
Kammer 181.
Feilchenfeld. Gonorrhoische Oph-
thalm. 449.
Felsch. Alcoatim. 280.
Ferdinands. Späte sympath. Ophth.
870.
Feuer. Tarsitis palp. luet. congen. 393.
— Trachom 1050.
Feve u. Lauboy. Atropin-Mydr. bei
Epilepsie 902.
Fick, A. E. Stäbchen- und Zapfenseh-
schärfe 357.
Filator. Angebarene Anomalie 942
— Arter. hyal. persist. 1140.
Filehne. Geometr. opt. Täuschungen
361. TR
Fischeru. Devereux Marshall Schicht-
staar #79.
Fisher. Retinit. prolif. 1176. 1177,
— Retinit. cirein. 1178. |
Fitzgerald, P. Augenmuskeln, Ab-
normitäten 704.
Flemming. Retinit. prolif. 1180.
Fox. Mules Operation 36.
— Operationstisch 71.
Förster, von. J. V. Michel 281.
Fränkel. Gonococcus U. dipht. etc.
426.
Fragstein, von ù Kempner. Oph-
thalmoplegia mit Facialparalyse 710.
Franke. Pathol.-anat. Demonstr. 299.
— Diphtherie bac. 428. `
— Exophthalm. traum. 149.
Frenkel, H. Altersstaar und Nieren-
durchgängigkeit 827. |
Fridenberg. Farbenwahrnehmung 684.
Friebes, Iridect. bei Leucom. 1132.
Fuchs, R. Gelbe Salbe 646.
Fuchs, E. Concremente d. Conjunct. 791.
— Lehrbuch 265
Fürst. Blenorrh. neonat. 149.
Fukala. Brücke'scher Muskel 80.
— Absolute Farbenblindheit 355.
Fumagalli. Calomelinject. intramusk.
959. |
Furner, D. F. Complementärfarben-
empfindung 644.
Furthmann. 8 ymblepbaronoperation
167.
Gabrielides. Hemiaopsie tabet. 903.
Gagzow. Perimeter 342.
Galezorski. Thermometrie #3.
274
Galezorski. Retinitis häm. etc, 260.
Keratitis herpetica 468.
— Nystagmus 707. `
— Atroph. glaucom. 1160. -
-- Augenerscheinungen bei Grippe 1225.
Gallauer. Orbitalphlegmone nach
Zahnoperation 740,
Gauthier. Glauc. bämorrh. 518. 859.
— Panophthalmie 1141.
Gazzow. Primäraffett d. Lider 115.
Gelpke. Trachom in Sicht 434. 770.
— Bacter. septat. u. Diphth.-Bacill. 787.
Germann, Th. Orbital-Erkrankung n.
Empyen der Nasen- Nebenhöhlen
745.
Gernert. R. Augen im Schlaf 683.
Geuns van. Cataract und Unterbin-
dung d Ven. cortic. 934.
Giebler. Recidiv. Oculomot.-Lähmung
165.
Giese. Scleralaffection bei Conj. phlyct.
475
Gifford. Diplobacillen d. Conjunctiv.
424.
— Parinaud'sche Conjunctivitis 778.
— Bacteriol. 933.
Gilfillan. Trachom 1055.
Ginsberg u. Simon. Ablösung der
Aderhaut ete. 508,
— Microphthalmus mit Cysten 608,
— Neurit. retrobulb. recidiv. 238. 1199
Gleim. Cataracta traumat. 1119.
Gloor. Coloboma Iridis ete. 498.
— Netzhautvenenschlängelung 527
— Favus des Lides 720.
Goblot. Directes Sehen 7.
Goer N 7 Augenheilanstalt in Landshut
999.
Goldzieher.
385.
— Degenerat. fibromat. interstit. Ret.
1187.
Golovine. Frontalsinuschirargie 416,
— Plastische Orbitaltüllung 1045.
-- Hämorrh. intraocul. expulsiva 1152,
Golowin. Erblindungsursachen 5.
— Specif. Gewicht des Kammerwassers
957.
Gomez, V. Siehe Lesser 315.
Gorschkow. Amaurose cortiealen Ur-
sprungs etc. 258.
Fibrom der Lider etc
Alphabetisches Namensregister.
Gosetti, F. u. Yona, G. Conjunct.
pseudo-membr. u. diphther. 779.
Gottardi. Linsenluxation 1094.
Gourfein. Rotz 263. 1033.
Gourlay, du. Erysipel der Lider,
719.
De Gonvea. Leucom und Staphylom.
oper. Behandlung 474.
Gradle. Tarsitis 113.
— unvermutete Hornhautveränderungen
610.
Graefe, A. Sehen der Schielenden
106.
— Motilitätsstöorungen und normale
Augenbewegung 577. 917.
— Exophthalm. puls.; Ligatur d. Carot.
1038.
Graham, G. E. Verletzung d. Pons
Varol. 895.
Greeff. Blindenfärsorge 7.
— Anleitung zur Microscopie 267.
— R. y Cajal, Histologie der Retina
349.
—-- Acute Augenepidemieen 431.
— Epidemische Augenkrankheiten 1058.
— und Brecht Charite- Augenstation
925.
Griffith. Intraocul, Cysticercus 250.
— Rudimentäre Iris etc, 1133.
— Rudimentäre Iris und vordere Pol-
Cataract 1134.
Grobe. Thränensacktuberculose 1030.
Groenouw. Parasiten im Auge 214
248.
— Knötchenfőrmige Hornhauttrübung
460.
— Bacteriol. der Augenentzündungen d.
Neugebornen 785.
— Sarcom d. Ciliarkörpers, epitheloide
Zellen auf d. Ret. bei Glaucom 1121.
— Sarcom d. Corp. cil. u. übrig. Uvea-
tract. 1122.
Gros. Conjunct. m. Trachom 437.
Grote. Opticusresection u. sympath.
Ophthalm, 523. l
Gruder. Gumma d. Lider 721.
-- Sclerose d. Lider 1020.
Grunert. Dilatator pupillae 350.
— Pulsirender Exophthalm, 746.
Günsberg. Röntgen-Strahlen 3%.
Moea a g ne Bi
D Ginsberg. Betrachtungen 379.
g $ — Cysted. Orbita 405.
Get — Krebs der Conjunctiva 452.
— Iristuberkulose, primär. 500.
— Myxoedem d. Lider etc. 1022.
— Trachomat. Entrop. u. Trichias. 1060.
Guibert. Melanosarcoma Chorioidea
8.
suillery. Raum- und Lichtsinn 79.
— Accommodat. u. Gesichtsfeld 363.
— Intermittirende Netzhautreizung bei
bewegtem Auge 681.
— Schnelligkeit der Augenbewegungen
682.
(zuiot. Jrishernie etc. 496.
Gumppner. Sympath. Iridocyel. 868.
(zunn, D. Cataracta congenita 831.
(e unning. Ooglyders te Amsterdam 590.
Ge uth Sepsis nach e. Hordeol. 114.
# uttmann. Hydrotherapie 40.
—— Skrophulose des Auges 307.
— Doppelte Refraction eines Auges 698.
832,
— Atropin 969.
Haab. Skizzenbuch zum Einzeichnen 74.
— Licht u. Auge 277.
— Sogenannte Embol. d. Centralarterie
335.
— Path.-anat. Lehrbuch 576.
- Atlas d. äusser. Erkrankg. 918.
— G@laucom-Dauerheilung 1163.
de Haas. Poliklinik Rotterdam 15.
Haas, J. Retina- u. Chorioid.-Verände-
rangen gleichzeitig 847. 877.
Habben. Linsenluxat., pathol. -anat.
450.
v“. Hadenström.
Chor. 1137.
Haedike. Myopie-Operationen 90.
Ka))la uer. Orbitalphlegm. n. Zahn-
operation 911.
f mö arger, C. Manometrie 619.
amem-. Glaucomat. Erscheinungen n.
Atro pin 854.
Hamm aru Oehrwall. Makropsie etc.
1190.
Hanke. Lagophth. im Schlaf etc. 376.
562.
Hansell.
Carcin. metastat.
Röntgen-Strahlen 32,
Alphabetisches Namensregister.
275
Hansen. Ciliarkörperverletzung und
sympath. Ophthalm. 1169.
Harlan. Keratoglobus 473
— Glauc. heredit. 1158.
Hauptmann. Progress. Hirmnerven-
lähmung 545.
Hegg. Fernpunktsbestimmung bei
hoher Myopie 338.
Heine. Accommodat. d. Vogelauges 358.
— Migränin und Krankheitsprocesse d.
Auges 647.
— Intraocularer Druck bei Accommod.
680.
— Physiol. u. Pathol. d. Linse 1117.
Heinersdorf. Conj. -tuberkulose u.
Trachom 420.
— Diphtheriebacillen, ähnliche etc. 786.
Helbron. Lidschanker 391.
Hellgren. Trachom (mechan.
therapeut. Behandlg.) 775.
Herbert. Cataractextraction 1114.
Hermann. Nasen - Nebenhöhlen-
empyeni etc. 415.
Herrnheiser. Verbände u.
schläge 41.
— Kurzsichtiges Auge 269.
Hertel, E. Sehnervendurchschneidung
b. jungen Thieren 597.
Hess. Nachbilder bewegter Punkte 81.
-- Brechungsindex des Kammerwassers
u. Gesammtrefraction 677.
-— Accommodationslehre 678.
— u. Heine. Accommodat. u, intraocu-
larer Druck; Acconımod. bei Säuge-
thieren 679.
— path. Anat. d. angeborn. Totalstaares
1095.
Heugren. Röntgen-Strahlen 949.
Higier. Neurit. opt.. 4 Wochen Blind-
heit 881.
Hilbert. 'Trachom-Therapie 165.
— Atypisches Flimmerscoton 534.
— Farbensehen nach Influenza 574.
— Keratit. parench. nach Influenza 177.
461.
— Blepharit.
Hinschelwood.
mumeter 65.
— Wortblindheit ohne Buchstabenblind-
heit 254.
und
Um-
Hygien. u. Therap. 716.
Reid's Ophthal-
276
Hinschelwood. Holocain 643.
— Einseit. Enophthalm. 905.
Hjort. Offene Wundbehandig. 42. 193.
627.
v. Hippel. E., jun. Er
pathol.-anat. Befunde’ 296. -
— Eaaotheigeränderung d un ete.
801.
— Anophthalm. -congen, 947.
— Eitrige Keratitis 1076.
Hirsch. Sogen. recidiv.
Hornhaut 173. 469. |
— Glauc. im aphak. Auge 866.
Hirschberg. Glasbläserstaar 184.
— Optik d. alten Griechen 279. .
— Blindheit in Spanien 282,
— Acute ee 599.
1173. Br
— Reinliche E 623.
— Ptosis - Operation u. Schläfenschuss
722, 1029,
— Magnet- Operation 962
Hirschmann. Augenuntersuchungen
über Cretinism. ete. 309. .
Höhne. Sehvermög. f. Militärdienst etc.
924.
Hoffmann, R, iien ER Keilbein-
höhle ete. 742, 1047.
Holden: Pneumocoeoen - Tleus
en +04.
. Dunn 829.
— Soen HÄ 990.
Hornen. Ophthalmoplegia exte rna 1009.
H oor. - Argentamin etc. 444.
— Kınische Beobachtungen; schwim-
mender Körper im .Glaskörper 495.
510.
Hoor, K, Zu Leber: Kalt'sche Irri-
gat. 183.
Hoppe. Trachom 435. 436. 1052. 1056.
-— Congenit. Lidkoloboine 715.
— Trachum, Tarsusausschneidung 775.
— Farbenerscheinung u. Nachbilder 939.
Hotz. Lidrandverschiebung b. Trachom
161.
— Magnetoperat. etc. 899.
Erosion d.
der
Howe, CGrede’sche Methode etc. 146.
Hüne. Hufschlagverletzungen 1210.
Hummelsheim.
Pupillenweite u. Seh-
schärfe 359.
Alphabetisches Nainensragister.
Jackson, Ed. .Myepie- Operation 8.
— lIrisanomalie 497.
— Glaucom u. Mydriatica Al,
— Alter u. Linsentrübungen #3.
— Skiaskopie 957. .
Jacovides. Mydriasis hyster. 1221.
Jaqueau, s. Rollet 348.
Jeanselme u. Morax. Augenershė.
nungen der Lepra 1222.
Jennings. - Cataractbehandlg.
Messer 1116.
— 3. Alt 1157. T
Jensen. Retinitis circinata 32.
— Kieratite bulleuse 472.
Jitta, J. Conj. Se Veränderung
1070.
Jnouye PBlennourrhoea WE At.
— Retinit. alb. etc. 875. -
Jocqs. Retinit. albumin.
häm. 1171.
Jonnesco. Glauc. u. Resect. d. Hds
sympathicus 857.
Ischreyt. Fliegende Kolonne 8.
— Angebor. Trichiasis 1023.
Juffinger. Siebbeinzellenempyem-
Durchbruch etc. 414. |
Epibulbäre Tumoren
alle
u. Gang,
Junkermann.
450. `
Iwanow. Bacteriol. d. Trachums IN.
— Refraction d. Kinder 1000.
Mahn-Hut, D Operat. d. Staars i. d
Kapsel 821. |
Katz, K. Rankenneurom der Orbita
und des oberen Lides 133.
Katz, R. A. Beleuchtungsvorrath zur
Arbeit etc. 30.
gs9, Just.
Keller. Exophthalm. puls.
Kibbe. Röntgen-Strahlen 33.
— Mikroskop u. ophth. Diagn. 6ll.
Kimpel. Doppelseit. Colob. Mae. Jo.
529.
Kingdon u. Russel.
rungen bei Gehirnentartung ete.
Kinner, Eitrige Keratitis 104%.
Klaus. Conjurirte
bei Gehirnkrankheiten 1232.
Klingelhöfer. Temporäre Resect. d
äusser. Orbitalwand 756.
Klinkowski. Fremdkörper der Iris 49".
Mac -Verände-
Së?
Aurenablenkunf
|
)
Klopfer. Neuritis opt. etc. 1193.
Knapp, H. Mikroskop in d. ey
Diagn. 612. > '
— Nachstaaroperationen 823. |
— Staarextractionen 1118;
Knies. Farbenstörung durch Santonin
633. 688. sog
~ Chromatoskop 656.
— Violettblindheit ,
Si
König. Spont. ET 509.
Kinigshöfer. Vergleichende Augen-
heilkunde ete. A
— Charlottenheilanstalt 292.
— Hygiene 294
— Operation des Lagophthalnns 377.
— u Weil. Fall von Tumer cerebri 575.
— X\anthopie 875,
W olskyu. Maschkowzena. Trachom
1057.
K opff. Epitheliom d. Conj. bulbi 451.
C orschenewsky. Milchsäure bei
eitriger Keratit. 815.
-Far penangiana
x“ oster. Umwendbares Brillengestell 60.
— Lidhalter 67.
— Mikropie u. Makropie, Nachtrag 83.
= Orbitalverwundung 128.
- Operation bei luxirter Linse 191.
— Manometrie 620. .:
— Filtration durch Iris, .
Linsenkapsel 936
— Erythropsie 986. - |
— Hess: Accommodation 991.
Krassowsky, Ausspülung d.
Kammer b infic. Wunden 624.
Krieger. Trichiasis 723. .
t, Kries.
haut ete. 353..
Kronheim. Scleralpunction b. Netz-
hautablösung 525.
Ärückmann.
IS, |
— Sta uungspapille 536.
Krüg ær, P. Verrostung des Auges 308.
Krüsss Isometropen 335.
Krym holz. Gouvernmt. Witebsk. 928.
Kuhnz. Verwendbarkeit d. Bindehaut
f. Operation 764.
Kunz. Tuberkulose d. A. u. d. Adnexe
939. 1233.
Choriold. u.
vord.
Empfindlichkeit der Netz-
Meningoencephalocele
Alphabetisches Namensregister.
247
Kuthe. Hornhautschmelzung 171.
Kyle. Wässeriger Extract der supra-
renalen Kapit 328.
Laffay. Anastomose d. Nerv. na: etc.
Anomalie d. Gangl. ophthalım. 75.
Lagrange u. Maret. Papillom d.
Conj. 143.
— Metastat. Carcim. d.. Chorjoid. 209.
— Tuberkulose der Iris 501.
— u. Flous. Melanosare. Chorioid 844.
Lancton. Congen. Irideremie 1127.
Landolt Projection u. Lokalisation 368.
— Muskelvorlagerung. 706.
— Schiel-Operation 1011, 1014. .
Lange. : Chorioidealsarcume 1148.
Langre. Schweres Trauma 542.
Lans. Astigmatismus durch nicht perfor.
Cornealwunden 166.
Lapersonne. Meningitis nach Enu-
cleation 126.
de Lapersonne. E der
Sinuserkrankungen 413, 417.
— Ectopie d. Linse 489.
Lasarew. Landschaftshospital i in Belew
289.
Lauboy siehe Feve 902.
Lawford. Operation der Iriseinklein-
mung 1131.
Lawson. Orbitaleyste 131.
— Leukosareuma Chorivid. 1146.
— u. Sutherland. Retinit albumin.
etc. 1181.
Leber u. Krahnstöwer.
sarcom und Phthisis 210.
— Hyperostosis d. Orbitalwand
inelanot. Tumor d. Orbita 763.
Lechner. Abnorme w illkürliche Auge n-
bewegungen 110.
Lederer. Beiderseit. conjug. Augen-
muskellähmungen ete. 370.
— Chron. Entzündung d. Thränendrüse
ete. 394.
Lee. Orbitaltumor 132.
Leitner. Atroph. N. opt. bei Scleros
polyinsul. 885.
— Sehnervenkrankheit nach RE
tung 913.
Leplat. Orbitalphlegmone etc. 124.
Lesser u. Gomez. Schlaf u. Augen-
krankheiten 315.
Aderhant-
nach
278
Lesshaft. Exophthalm. period. etc,
752.
— Ulcus serpens corneae 1078.
Lester. Probierbrille 1105.
Lewis. Umschriebene Glaskörperent-
zündung 215.
Liebmann. Favus des Lides 378.
Liebrecht. Netzhautadaption im
kranken Auge 24.
Linde. Sideroskop. u. elektr. Strassen-
bahn 977.
Lippincott. Sterilisation von Instrum.
621.
Lipps. Raumästhetik u. opt. Täuschg.
992,
Ljntkowitsch. Subretinaler Cysti-
cercus 249.
Loeb. Raumempfindungen, Contrast-
erschejnungen 82,
Lohnstein. Keratoconus 167.
— Hyperbolische Gläser 336.
Lopez. Pterygium 456.
Lor. Cataracta calcaria ete. 187.
Lupinski. Traumat. Reclination der
Linse 486.
Lucciola, G. Verletzungen 893.
— u. Cianciolo. Neues Astigmometer
972.
Luigi. Cornealepithelnach Wunden 940.
Lundsgaard. Augenentzündg. v. Neu-
geborenen 780.
Mader.
1089.
Magen. Myopie-Operation 97.
Maget. Periostitis d. Orbitalrandes 1049,
Magnus. Eisenbahn-Personal 272.
Ma CC ow, A. Traumat. Exophthalm.
147,
Endresultate der Reclination
Maneae Ovio. Cataracta artifice. 1100.
Manzutto, G. Spont. Glaskörper-
blutung 848.
Marcinowski.
rodens 813.
Marignac. Siehe Gourfain 263,
Mark. Atropineonjunctivitis 139.
Markow. Echinococcus in der Orbita
136.
— Trachom 164.
— Endarteritis obliterans arteriae centr.
retinae 233,
Xeroform u. Ulcus
Alphabetisches Namensregister.
Marlow. Ungewöhnlicher Strabisn. 10.
— Arteria hyal. persist. 508.
Marshall. Sarcom d. Chorioid, mi
Gumma d. Conj. 1136.
— Carcin. metast. ete. 1140.
— Siehe Ridley 1156.
Maschkowzena. Siehe Kolsky IS.
Mayer. Enucleation 311.
— Späteiterungen nach Verletzungen5&.
— Exophthalm. intermitt. ete. 1049.
Mazet. Siehe Lagrange 143,
— Iritis bei Metritis 1128,
Mc. Coy u. Michael.
Amaurose 571.
Mc. Gillivray. Canal. hyal. u. Det.
etc. 1150.
— Coloboma Iridisu. Subluxat. lent. 1.
Meinong. Raddrehung, Rollung und
Aberration 372.
Mellor. Arteria hyal. persist. 1155.
Mendel. Glaucoma secund nach Keratit
diff. etc. 805.
Merge. Itrol 149.
Mets, de Traumat. Kapselstaar $4
Meyer, E Pemphigus 1071.
Meyer, Otto. Scopolamin u. Atroscin4?.
Meyer, Th. Cholesterinstein im Thräner-
sack ete. 397.
Michael, F. M. Siehe Mc. Coy 571.
Michel. Bakteriol. d. Phlyctān 106.
Miller. Einseit. Exophthalm. 904.
Millingen v. Keratit. neuroparalst.
etc. 810.
Minor. Sehenlernen im 41. Jahr ete. Op.
Mitchell. Gelbe Salbe 57.
— Chininamaurosis 1230.
Mitvalsky. Bindehautentzündungen
mit Geschwürsbildung 137.
— Thränensack-Actinomykose 738.
M’Keown. Behandlung des unreifen
Staares 1115.
Mohr. Fremdkörper in der Netzhaut
241,
Hulzalkobol-
— Augenkrankheit u. Hautleiden 1086.
Moldenhawer. Blinde 580.
Moll v.
— Hornhautflecke 635.
— Bilennorrh. Neonat. 781.
Moll, A. Sympath. Ophthalm., exper.
Bakt 873, 1168.
Ooglyders te Rötterdam 588.
o mmm
Burer, Presbyopie 337.
Moore. Irido- Chorioidit. d. Pferde 204.
Mooren. Gesichtsstörungen u. Uterin-
leiden 912.
lorax. Lupus der Thränenwege 396
~u. Petit. Acute Conjunctvt. klin.
u, bakteriol. 788. v 2,
~ Siehe Jeanselme 1222.
Motais, Ptosis-Operat. 1028.
Motschulsky. Gumma sclerae 818.
Moulton. Dermoideyste der Augen-
höhle 134.
— Congenitale Trübung der Hornhaut
180.
f Möller. L. Bac. Koch-Weeks 932.
| — Siehe Weichselbaum 1069.
' M ulden. Augenklinik zu Groningen 13.
~: — Nachstaaroperation 1%.
| | Vollen, Suprarenale Kapsel ete. 329.
ı M&ändler. Diplococceen bei Panoph-
| thalınie 242.
Meantendam. Myopie-Operat. 1002.
| Mosstphi. Hypertrophie der Lider. 386.
Ayers. Traumat. Abducenslähmung 243.
=i f Nagel, G. Chorioretinitis specif. 212.
Sa Angel, W. A. Farbenblindheit, Tafeln
SÉ 270.
-Aubert’s Phänomen etc. 356.
Si — Angeborene Farbenblindheit 993.
d Natanson. Selbstheilung des Alters-
staars 183.
4
— Augenerkrankungen bei Parotitis 259.
í ~ Glauc. bei Retinit. pigm. und Myopie
864.
| Neisser. Protargol 636.
Neumann, R. Siehe Bach, L. 298,
` 421.
S Seuschüler. Neurasthenie -Symptom
S 910.
Neustädter, Einseit Nystagın. 1017.
Ne ge Cataract. chirurg. Behandlung
&0. 1110.
Siederm. Augenheilkunde u. allgemeine
Heil&kunde 276. |
Nobbe. Fadenpilze im Glaskörper etc.
. 54l, 5%.
} Normann-Hansen, Conjunct.- Naht
s bei schweren Verletzungen 765.
owitzk y. Kaguiskischer Punkt 927.
U
Alphabetisches Namensregister.
|
279
Noyon. Bleivergiftung 914.
Nuel u.Bönoit. Irislymphräume ete.
661. 841.
— Absorption d. Hum. aq. durch die
Iris 1180.
Ohrwall! Siehe Hammer 1190.
Ohlemann. Unfallsachen 275.
— Kalk- und Schwefelsäure - Bindehaut-
ätzung 150, 539.
Oliver. Steroskop 63.
-— Fremdkörper im Auge 5 Jahre lang
550.
— Exophthalmus etec. 850.
Ophthalm. Society of. t U. Kingdom.
Transaction 922.
Ophthalm. Society.
ähnliches 961.
Ostwalt,F. Perioskopische Gläser 653.
Ostwalt. Dioptrik 98.
Otto. Zu Fukala’s Richtigstellung
etc. 1004.
Ovio, G. Capsulo-lenticular Extrakt.
u. Gradenigo 825.
— Siehe Manea 1100.
Enucleation und
Gelbe Salbe 55.
887,
Pagenstecher.
Pahl. Schussverletzungen 401.
1040
Panas. Oelige Collyrien 330.
— Glaucom u. intraoculare Neubildungen
514.
— Strabismus concomit. 700.
— Jonnesco. Glauc. u. Resect. etc. 862.
— Keratectomie 863.
Parier. Eucain n. Cocain 48.
Parisotti. Pseudoglaueom (Migräne)
921.
— Amblyopia toxica 572
— Thränencanal-Polyp 737.
Pascale, A. Farbensinn 667.
Péchin. Ptosisoperation 118.
Peirone. Hämorrhagie bei
extraction 1090.
Pel. Augenkrisen bei Tabes 256.
Peltesohn. Lues hered. und Kerato-
malacie. 462, 556, 811.
Percival, A. S. Nystagmus 702.
Pergens. Protargol 50.
— Beiderseit. monocul. Diplopie 188.
Staar-
280
Pergens,. Conjunctiva der Neger 660.
— Reizbarkeit der Retina 671.
— Blausehen 915.
Perrine. Traumat. Linsenlaxat. 487.
Perseniare Trachom 1059.
Peschel. Trichias.-Operat. 1025.
— Epitheliom d. Limbus curneae 1083.
Petella, G. Skiaskop'e 614.
Peters. Tetanie u, Staarbildung 182.
— (Gummöse Cornealerkrankungen 807.
— Augenstörungen und Kopfschinerzen
1220.
Peunow. gu Eet 926.
Pflüger. Daten. u. Blennorh. 321,
182.
Phisalie., Panoyhthalm. infect. experi-
= ment. 1135.
Pick. Künstliche Glaskörper 37.
Picot, Mikroorganismen-Impfung in d.
vord Kammer 3Ul.
Piltz. Aufmerksamkeitsreflex d. Pup.
994.
Pinner. Atropin-Alkaloide 49.
Pixenti. Pupillarreflex, am Ohr aus-
gelöst 949.
Plaut. Einseit. hyster. Amaurose 561.
Pley. Extraction der Cataracta secun-
' daria 1097.
Poberlin. Trachom im Heere 773.
Pollak. Glaucon u. Seleralparacentese
etc. 221.
Popow, J. E. Oculistische Kolonne im
Kreise Betrow 585.
Posey. Mcetastat. Uveitis beiders. 206.
— heredit. Atroph. N. opt. 886.
Praun. Fuchs Drahtgitter für Staar-
operirte 68, 1103.
— Vorlagerung mit Theilung 1016.
Prince. Tarsusexcission wegen Entro-
pium 381.
Prionceau. Chalazion 144.
Priestley-Smith. Tenectomie bei
Strabismus 70.
— Strabism. converg. 1013.
Prokopenko. Llewegl. Fremdkörper
d. vord. Kammer 1085.
u ni. Amyloid d. Lider u. Conj.
tol.
Purtscher. Kupfersplitter, Ausziehung
aus dem Glaskörper 507, 548.
— Esophthalm. traumat. 1044.
Ranvier.
Alphabetisches Namensregister.
Querenghi. Entrop. und Trichi
Cautherisat. 1024.
Rihlman n. Hyperbolische Linsen etc.
94, 168 .
— Trachom 156.
-- Blepharit. acaria 1021.
— Marginoplastik 724.
Rambaut cf. Dawson WI.
Ramsay. Atlas d äusser. Erkrankung
919. ` l
Randolph. Bakter. d. normalen Binde.
haut u. Irrigation 20.
— Holveain, klin. u. bakter. 642.
Ransohoff. :Sarcom der Augenlikr
etc. 718.
- Regeneration de Membr.
Descem.. 26.
— Nervenveränderungen in Hornhaut-
wunden 175.
— Fixe Hornhautzellen ete. 176.
Reche. Sehschärfe 95..
Reddingius. Sesumotor. Sehwerkzens
3, 7
== rege 93. 305.
— Schielen 108.
— Accommodationsfleck 354.
— Poliklinik im Haag 587.
Reik. 'Striktur d. Thränenkanal 10.
Resnikow, N. W. SEET -Indicater
651.
v. Reuss. Recidiv. traumat. Hornhaut
= erosionen 470.
— Elektrotherap. b. Entzündg. 6H.
Reynolds. Koangorasehne zur Maske!
verkürzung 103.
Richert. Ekzem d. Augen 423.
Richter. Trachombekämpfung 159.
Ridley u. Marshall. Arter. hyal. etè
1156.
Risley. Sarcom d. Chor. 265.
— Complicirter Staar 491.
— Anisometropie 998.
— Einseit. Neurit. opt. 119°.
Ritter, C. Linsenluxation 820. ss
Robertson, A. Address 578.
Rochon-Duvigneaud. Kalter tuber-
kulös. Abscess Dacryoeystitis TË
täuschend 393a.
— siehe Panas 1ö4.
r
e
æ m
KT
wën
"r o
Alphabetisches Namensregister: 981-
Rochon-Duvigneaud u. Stancu:
leanu. Opticusverletzung 1194;
Rockliff. Pseudoglioma 1182:
- Cryst. Degener. d. Retina 1183.
Römer. Perfor. Bulbus-Verletzungen.
Behandlung 537:
Röthig. Linsenregeneration 481.
Rogmann. Subconjunct. Lipome 140.
- Hyaline Degener. d. Lider 730.
— Subeonjunct: Cysten 796.
— Glaue. chron. simpl. etc. 1165:
Bulle oa Jayueau. Topograph. Anat.
d. Macnla 348.
Rombolotti. Elephantiasis d. Lider
>31. |
Rosenmeyer. Hornhautgeschwür bei
Exophthalm. 410, 554.
Rosskothen, M. Erblich. Colob. Irid.
842,
Rothenspieler.
etc. 1138.
— Luxatio bulbi 1212.
Roulleau. Glauc. chron. simpl. 861.
Roure, Periostit. d. Orbita u. d. Ober-
kiefer 744.
kour. Retino-retinale Reflexe 352, 1204.
Russel, R. siehe Kingdon 255.
Secundäre Cyclitis
Sachs, B. Amaurot. familiäre Idiotie.
264.
Sachs, M. Augenmuskellähmungen 371.
— Nikropie 607.
— Sideroskop. u. Eleetromagnet 976.
Saemisch. Scabies Corneae 1082.
Salomonsohn, H. a EEOAE;
sehen 676.
Salva. Sarcoın der Orbita 418.
Salzer, Herpes febril recid. corn. 467.
Salzer, F. Cornea arteficialis 172.
— Homhautersatz 457.
Santos. Blennorh. d. Neugeborn. 441.
— Malaria- u. Chinin-Amaurose 1201.
— Quecksilber- n. Chininamaurose 1231.
Sassaparel. Sublimatmassage der
Keratit. u. Conjunct. 1081.
Sauer Blennorrh. neonat. 1062.
Sauvieau. Opticusaffection bei Lues
hered. 559.
Schanz. Gelbe Salbe 56, 332, 333.
— Diphtheriebacillen 153, 302, 304.
Schanz:
' Angeborn Lidcolobome etc:
373.
— Impfgeschwür. J gend: gë 153.
— Luxat. Bulb. durch Schnäuzen 753,
891, 1041.
Schapringer.
bulbi 453.
— Beiders. Erblindung durch Schuss 554.
Scheffels. Intermitt. Exophth und
Enophth. 411.
— Myıpie-Operation 699.
— Vulpius’ Dauersonden 755.
— Zuckerstaar 835.
Schieck. Chorioidealsarcome 211.
Schirmer. Cholesteatoin d. Orbita 761.
Schiötz. Prismenapparat 975.
Schmid, J. Optic- SECHER
1046. >:
Schmidt. Enucleation und Prothese,
Nachtrag 38.
Schmidt, R. Kupfernachweis 608.
Schmidt-Rimpler. Augen- u. andere
Krankheiten 1.
— Ulcus rodens corn. '812, 1075.
— Trachom u. epidem: Augenkrankheit.
1051.
— Spontanes Verschwinden von Staar-
trübungen 1088.
Schnaudigel. Immigrationstheorie u.
Schlummerzellen 931.
Schneller. Augenmuskeln Neugeborner
Epitheliom der Con).
983.
Schnorr. Retinit. eircin. 1179.
Schön. Staphyloma pust. etc. 92.
— Retinitis pigment. 228.
— Einfluss des Reizes etc. 295.
Schoute. Wahrnehmungen m. einem
einzelnen Zapfen 66.
-— Vena corticosa im hinteren Bulbus-
theile 664.
— Augenstellung b. excentr. Pupille 712.
Schreiber. Myopie-Operation 89.
v Schröder. Keratalgia traumat. und
recidiv. Cornealerosiunen 417, 816.
Schulek. W.
Graefe 6%.
Schultz, F Mydriatica u. Myotica 996.
Schwarz. Tenonitis 125.
— Fremdkörper-Riesenzellen um Cilien
im Bulb. 937.
Staaroperaticnen nach
282
Schweinitz. Gefässbildung im Glas-
körper 217. 506.
— Partielle optische Nervenatruph. etc.
567.
— Stahl im Glaskörper etc. Röntgen-
Strahlen 897.
— Cataractexctraction 1106. `
— Maculaveränderung n. Iritis 1191.
— Centrale Amblyopie etc. 1202.
Scrini. Oelige Collyrien 331.
Seggel. Schiessen der Infanterie etc.
284.
Seligmann. Mikroskopie 920.
Seifert. Nasen- u. Augenerkrankungen.
552.
Seydel. Lidschanker 390.
— Aneurysm. der Netzhautgefässe 1184.
Shaw, A. J. Spont. Blutung in die
Orbita 129.
Shaw, C. E. Sympath. Ophthalmitis
871.
Shoemaker siehe Alt 1157..
Sidler-Huguenin. Späterfolge der
Glaucombehandlung 552.
— SE atroph. nach Granatwurzelrinde
Sigrist. Ligatur d. Carot. int. u. Seh-
organ 750.
Silex. Sehstörungen nach Blepharo-
spasmus 112,
— Augenflimmern 306.
— Electrotherapie 317.
— Krankenanstalten für Blinde etc. 581.
— Tabische Opt. atroph. 883.
Simon. Tarsitis bei Lues hered. 392.
897.
— Siehe Ginsberg 508.
Simonson. Amblyopie ex Anopsie 100.
Sins Woodhead. Postdiphteritische
Lähmung 701.
Snegirew. Vibrationsmassage 44.
— Vibrationsmassage und Diffusion ete.
45.
— 40 tägige Thätigkeit 290,
— Holvcain und Diffusion 318.
Snellen. Brillen 61.
— jr. Anleitung z. Untersuchung d. A.
984.
— Nederl. Gasthuis 586.
-- Projection und Localisation 675.
— Strabism. 709.
t
Alphabetisches Namensregister.
Sölder von. Chiasma optic. 981.
Sorger. Spont. Blutung aus Iris ete.
563. 843.
Sourdille. Angebor. Lymphcyste der
Conjunct. Bulbi 1074.
— subconj. Jodinject. etc. 1144.
Spiro. Conjunctivalblutung b. Purpura
1073.
Ssokolow. Temporäre Resection der
äusseren Orbitalwand 759.
Stammeshaus. Retrobulbäre Phleg-
mone 741.
Stancul&dan u. Theohari. Thränen-
drüse bei Thränenträufeln 1031.
— siehe Rocher-Duvigneand 11%.
Starr, Elmer. Stahl im Glaskörper,
X-Strahlen, Magnet-Operation 849.
Stebbius Chorea nach Augenanstren-
gung 948.
Steffan. Entstehung u. Entwicklung
der Sinnesorgane etc. 686.
Steiger. Hornhautastigm. 96.
Steindorff. Sehnervverletzungen ett.
1209.
Steiner. Erworbene Pigmentilecke d.
Bindehaut d. Malayen 792.
Steinheim. Epicanthus m. Ptosis v.
d. Heredität 727.
Stephenson, S. Diphtherie der Con-
junct. 784.
— Epitheliale Xerosis 1066.
Stevens. Netzhautmeridiane 3b.
Stillson. Ablatio, Punctur etc. 52.
Stock. Period. recid. Oculomot.-Lähn.
713.
Stöckl. Fremdkörper im Bulbus
Röntgen -Stranlen 31. 89%.
Stötling. Glaucom-Operation 51.
Stoewer. Wunden der Formhänte 53°.
890.
— Epilepsie nach Augenkrankheit 6%.
Stomann. Exophth. puls. 409.
St. Petersburger Anstalt 288.
Strada. Becherzellen der Conjune.
941.
Straub. Path. Gefässbildung 22. 9.
— Anleit. zur Augen-Untersuchung 5%.
Strenzeminski. Herpes ophth. 2°.
Strzeminski. Entropium u. Trichiasi~-
Operation 382.
-~— Ophthalmomalacia essent. 114$.
D 5 dm “a
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“Oo ln - \ 12 ig ei e+ a EO 2 On i y fat g a =
Ee EE EES — ` rege mn e E ae
e t SES Wé EE o’ e
m Ces, pe ween
ge ger ur A a teg =
Stutzer, Elastisches Gewebe 351.
— Conj. Tuberculose 546.
Sack, Seltene Durchbruchsstelle der
Daeryocystit 738.
Suker, Thiosinamine 326.
= Chorioiditis etc. und Thiosinamine
1139,
Sulzer.
908,
Satherland siehe Lawson 1181.
Swanzy. Angeborene Anomalien 943.
frart Abrahamsz. Ooglyders te
Mastricht 589.
\ret. Röntgen-Strahlen für metall.
Fremdkörper 616.
Syklossi, de. Subconjunct. Sublimat-
inject. b. blennorrh. Conjunct. 628.
Sylkow. Trachom 1054.
Xymondt. Nachtblindheit 229.
“zilli u Weiss. Blenn. Neonat. 147.
= Trachom. Pester isr. Gemeinde 157.
Szulislawski, A. Jod- u. Jodoform-
vasogen 645.
Herpes Zoster ophthalmicus
e
Tagliaferri. Jodinjectionen b. Kera-
tit. parench. 1079.
Tailor Eisenbahnbeamte 18.
Talko. Phthis. und Enophth. 906.
Tamamchef. Conjunctvt. diphth.
ete. 1065.
Tanja. Influenza Bac. 21.
Taylor. Synchisis 1153.
$ Teillais, Exophthalm. intermitt. 412.
t Tendering. Hornhautsclerose 806.
Terrien. Cheyne-Stokes Athmung u.
Pupille 195.
~ Pars ciliar. Retin. Ursprung d. Zonula-
| fasen 659.
Terson. Infection im Leucoma adhär.
169,
~ Technik 334,
~ Ophtbalmomalacie und Glaucom 511.
~ Arterieller Druck bei Glaucom 519.
~ Extractivn verschiedener Arten von
Staar 1101.
Theohari, Siehe Stanculeon 1031.
Thilliez, Urticaria-Chemose 564.
| Thompson. Intraocul. Tuberculose
| 1147,
| - Cyste d. Canal. hyal. etc. 1151.
Alphabetisches Namensregister.
t
|
|
283
Thompson. Fremdkörper in der Cornea
174.
— Glioma Retinae 1186.
Thomson. Colloid. Degener. d.
opt. 1195.
Tobler. Hintere Sclerotomie 1164.
Tocqs. Lymphangiect. d. Conj. bulbi
455.
Todd. Herausgerissenes Auge 245
Topolanski. Sarcom beider Lider;
Ankylobleph. 384.
— Augenmuskel bei centr. Reizung;
Coordinationscentrum etc. 689.
Tornatola. Corp. vitr. Entwickelung
216.
Trantas. Ophthalmoscopie b. Syphilis
956. |
Triepel. Decentriren bisphär. Linsen
652. 690.
Trombetta. E. Astigmatismus 693.
— Sehenlernen Blindgeborener 1093.
Troncoso, U. Verzögerte Wiederher-
stellung der vorderen Kammer etc.
838.
Trousseau. Orbitalphlegmone etc. 406.
— Glauc. u. Migräne d. A. 1161.
Truc. Augenbeschädigungen durch die
Geburt 28.
— Fremdkörper der Periorbita 403.
Tscherning. Selbstbeobachtung 362.
Tscherno-Schwarz. Aufhebung d.
Thränens etc. nach Thränensackent-
fernung 395.
Tschirikow. Desinfection der Hände
622.
N.
Ulrich. Durchlässigkeit der Iris und
Linsenkapsel etc. 23, 199.
Ulry. Linsen-Ernährung 192.
Uhthoff. Conjuncetvt. und Keratitis
etc. 19.
— Sehstörungen bei intracraniellen Er-
krankungen 259.
Usher. Angioma cavern. Orbitae 758
Vacher, L. Iriseinklemmung und
sympath Ophthalmit. 872.
Valençon. Protargol u. a. Silbersalze
968.
Valette. Siehe Gourfain 263.
284
Valk. Cataractextraction.
Operation 1108.
Valois. Cataracta calcaria' 1098.
— Verzögerte Heilung und Cataract-
extraction 1107.
Valude u. Duclos
347.
— Orbitaltumoren 404.
— Conjunctvt. etc. 429.
— Conjunct-Naht b. Geschwüren 1080.
Valvis. Verzögerte EE nach
Extraction 189.
Van Milligen. Operation d. Trichiasis
u Entropium 119.
Veasey. lIrissarcom 201.
— Glaucoma inflamm. etc. 853.
- Anilin-Amblyopie 1229.
Vehmeyer, Ectropium, Aetiol. 1026.
Vennemann. Melanot Krebs d. Conj.
449.
Vermes. Hirschberg'’scher Magnet-
Operation 552.
Versey. Mules-Operation 313
Valk’s
Iriswinkel etc.
Vieusse. Muskelparesen 1012
'ignes. Wiederholte Vorlagerung 367,
708. |
— Schanker d. Conj. Bulbi 1072
Visser. Refractionsmessung 341, 973.
Voeste, H. Spektralfarben und Er-
müdung der Netzhaut 691
Vollaroo. A. de Lieto.
hämorrhag. 865. `
Vollert. Verletzung durch Zink 609.
Volk. Augenverletzungen, spec. durch
Fremdkörper 1216.
Glauc.
Vossius. Lehrbuch 266.
Vüllers. Magnetoperation 549.
Vulpius. ZuHormann Dauersonden
399.
Wadsinsky, P. J. Brauchbarkeit d.
Tabletten 648.
Wagenmann. Aderhantkrebs 203.
— Keratoconus m. pulsat. Schwankungen
802.
Waldhauer. Trichiasis 120.
Walter. Protargol 637.
Ward. Chininamblyopie 1227.
Warschansky. Blutung zwischen
Retina u. Glaskörper 531, 850.
Alphabetisches Namensregister,
Warschowsky. Schüler Augen ?%.
Webster, D Sarcom d, Orbita 760.
Wecker de. Strabismus 99,
— Serumtherapie 629.
Weeks. Electromagnet 7%.
— Trachom 163.
Wehrli, E. Glaucom nach Neuroreti
nitis etc. 851.
Weichselbaum-Adler.
demie 433.
— u. Müller.
932, 1069.
Weiland. Augenbewegungen 86,
Weill, J. Tuberkulose der Iris etc. 1%.
Weill, N. J. Glaucom 220.
Weiss, L. Gesichtsfeld d. Schielenden
109. . |
— Röntgenstrahlen für Fremdkörper6lt.
618.
— Gesichtsfeld der Kurzsichtigen 1%.
Weiss Siehe Szilli 147, 157.
Weiss. Schielen, Accommod. u. Con-
vergens 1018.
Weiss, H. Subjective Kopfgeräusche:
Exophth. puls. 1037.
Weiss, Z. Schlei c h'sche Infiltrations-
anästhesie 314.
Weljamowitsch. Vereinfachung der
Skiaskopie 971.
Werner, E. Exophthalm. pulsans. 103».
751.
Werner, L. Choroid.-Sarcom 213.
Acute Epi-
Bacill. Koch-Weeks
Werner, O. Gliom 231.
Werner. Thränendrüsen - Myxusarcon.
130.
Westcott Doppelt. congen. Mikroph-
thalmus 604. |
Westhoff. Cataracta congen. famil.
488,
— Aınsterdam’sche Poliklinik 59.
— Pigmentation d. Conjunct. 793. 79.
— Staphyl. corn. congen. ete. 791.
— Iris suppurativa nach Jodnatrium Si
Weyl. Neuritis, Entstehung 236.
Wheeloch. Trophoneurbot. Keratitis 1’.
Wickel. Hemianopie u. Trauma 1215.
Wicherkiewicz. Protargol 230.
— Xeroform 322, 323.
— Ectropium-Operation 330. 8
— Fremdkörper in der Linse 490, 5t-
Alphabetisches Namensregister.
Wicherkiewicz. Jodkali bei Staar-
operat. 644, 822.
— Recidiv. traumat. Cornealneuralgie
817.
Widmark. Klinik in Stockholm 287.
— Papillomakuläres Bündel 662.
— Sichtbarkeit des Spectrums etc. 668.
— Kurzsichtigkeitsstatistik 694.
— Operat. unreifer etc. Staare 824,
Wieling. Chiasma 76.
Wiljamowitsch. Skiaskopie 699.
Williamson. Netzbautveränderung b.
Hirnblutung 879.
Willmer. Myopie-Operation 91.
Willson. Cylindr. Linsen 62.
Winkler. Nases- und Augenerkrank-
ungen 553.
Wirselmann. Euphthalmin 327.
Winter, W.J. Congen. Kernstaar 1099.
Wintersteiner. Ankyloblepharon etc.
379.
— Lrmpbangioma Orbitse 757.
— (ysten u. Concremente in Conjunct.
etc. 790.
— Naevus u. Sarcom d. Conjunct. 794.
Wisser,S. Apparat für obj. Befractions-
bestäimmung 697.
Wölfler. Resection d. Gangl. Gass. 262.
Wolff, J. Lähmung assor. Seitenwender
etc, 366, 369.
Wolffberg. Blindenstatistik 6.
Literaturbericht über das Jahr 1898 zum Archiv für Augenheilkunde.
285
Wolffberg. Bindespange 69.
— Ichthyol und Ichthalbin 325.
— Conjunctvt. croup. 427.
— Trachom, Kaining’sche Therap. 440.
— Formalin bei Conj. gonorrh. 448.
— Sogenannte offene Wundbehandlung
625.
— Isometrope 974.
— Copjunetvt. simpl. Augenkrankh. d.
Neugeborenen etc. 1064.
Wood. Sarcom d. Lides 116.
Woods. Melanosarcoma Chorivid. 846.
Woodward. Exophth. puls. 408.
Wundt, W.. Geometrisch - optische
Täuschungen 69.
Yarr. Augenstörung bei Malaria 909.
Yitta. Trachom in Amsterdam 772.
Zeehuissen. Okulomotorius - ver-
lamming 1010.
v.Zehender. Goniometer für d. Schiel-
winkel 343.
Zelicka. Thränendrösentumoren 736.
Zenker. Messerklinge etc. 402.
Ziegler. Trachombehandlung 162,
Zimmermann. Taberkulin O. u. R.
300.
— Augenstörung b. Eklamp. 907.
XXI
'Sachregister des Literatur-Berichtes 1898.
Die Zahlen bedeuten die Nummern des Referates.
A
Abducens, traumat. Paralys. —, 243.
Aberration 372.
Ableitende Behandlung 649.
Accommodation 93 358. 991. 995.
— Erregbarkeit 365.
— u. Gesichtsfeld 363. `
u. intraocul. Druck 679. 680.
— d. Säugethiere 679. 1003. `
d. Schielauges 1018.
Accommodationsfleck 354. 8
— lähmung bei Hysterie 261.
— lehre 678.
Acetylengas 340.
Actinomycose d. Thränensackes 738.
Aderhaut-Ablösg. 503.
— krebs, metastat. 203. 209.
Adnex-Tuberkulose 1233.
Aegypter, Sehleistungen der — 285.
— äussere Erkrankungen, Atlas 918. 919.
Airol 814.
Alevatim, Augenheilkunde 280,
Allgemeinerkrankungen, localisirt
Auge 2%.
Alkohol, Holz-A.-Vergiftung 571.
Altgriechische Optik 279.
Aluminium-Prothese 631.
Amaurose 570. 571.
— hyst. 561.
— corticalen Ursprungs 258.
— bei Idiotie 264.
— durch Malaria 1201.
— durch Chinin 1201. 1223 1230, 1231.
— durch Quecksilber 1231.
Amblyopie 570. 572.
— durch Unterdrückung etc. 29. 100.
im
Wi
Amblyopie centr. 1202.
— n. Schwefelkohlenstoffvergiftung
12083.
— durch Chinin u. Tabak 1124. 12.
— hyster. juven. 1228.
— durch Anilininhalat. 1229.
Amyloid d. Lider u. Conj. 131.
Aneurysm. Retinae 1184.
Anilin-Amblyopie 1229.
Aniridia congen. 840.
‚Anisometropie 998.
Ankyloblepharon 375. 384. .
Anomalie, mehrfache angeb. am Au
"` Hä. 943.
Anophthalm. .congen. 947.
Antinosein 53.
Argentamin 444.
Argyrosis vom Protargol 967.
Arteria central. Ret., Endarterüt. oblit.
233.
— Embolie 1205.
Arteria hyal. 508.
— persist. 1149. 1155. 1156.
Arteriell. Druck u. Glaucom 519.
Arteriosclerose 921.
Aseptik 933.
Aspergillus i. Glaskörper 54l.
Astigmatismus 94. 96. 693.
— durch nicht perfor. Cornealwu
116.
— irregul. u. hyperbol. Linsen 168.
— regul. 364. 804.
Astigmometer 972. :
Atrophia, bulbi congen. 797. 79°.
— glaucomat. 1160.
atroph. Auge m. SE
Di
ge
nden
S ap.
H
Sachregister.;
Vin 969. `
— Alkaloide 49,
— Conjunctvt. 777. |
— Mydrias. b. Epileptikern 902.
— u. glaucomatöse Erscheinungen 854,
Atroscin 47.
Aubert's Phänomen 356.
Augapfel, herausgerissen 245.
— Luxation durch Schneuzen .891. 1041,
— metastat, Carcin 1140.
Augenärztliche Mittheilungen 1048.
— Thätigkeit 290.
des kagnisk, Punktes 927.
Augenheilkunde 583. 584.
— vergleichende 4.
— n. allgem. Heilkunde 276.
— klin. Beobachtungen 459. 510.
Augenbewegungen 577. 917.
— Schnelligkeit 682. _
— Bahnen der coordinirten 689. -
Augenerkrankungen, allgemein vorkom-
mende 39. ,
— n, Epilepsie 600..
— n. Hautleiden 1086..
-n. Nasenerkrankg. 552.. 000.
— d. Neugeborenen 1064.
— b. Parotitis 259.
— in Zusammenhang mit anderen Er-
kranke I. .
Angenerscheinungen, bei’ Paralyse 901.
— b. puerp. Eklamp. 907.
— b. Malaria 908.
— b. Neurasthenie 910,
— b. Uterinleiden 912.
= ae dors. ú. d.'multipl. Sclerose
— b. Lepra: 1222.
— b. Influenza 1225. GES
— b. Diabetes 1226. En g
Augenflimmern 306.
Augenhöhlen, s. Orbita. -
Augenklinik d. Carol.. Med.-chir. Instit
in Stockholm 287.
— Charlottönheilanstalt. 292.
— Ip St, Petersburg 28. på d
- in Haibach 293. ZE Deng
— Dr. Augstein 771. =.
a EE Am Gaire Tambow
—
— in E-Zelee 289. 2
— in Æ "scheljabinsk 291. .
28
Augenmuskeln b. centr. Reizung 689. `
— Neugeborener 983. RE
— Kerne 1019.
— lähmungen 371.
— beiders. conjugirte gelähmt. 369. 370.
ANE nennen: ambulat. une
— 4000. 930. |
Augenstellung b. excentr, Pupille 712.
Bacillen, Diphth.- b. ähnliche 786.
— Koch-Weeks 932. 1069.
Bäder, heisse Dauer- 148. ee
Bakteriologie 933.
— der Conjunctivitis u. Keratit 19.
Bakterium septatum 787,
Basalmening. luet. 562.
Becherzelien der Conjunct. 941.
Beleuchtung zur Arbeit 30.
— u. Sehschärfe f. Farben 985. l
Beleuchtungsapparat, transportabler 55,
Beweglichkeit, Beschränkung d. assoc.
seitl. — 366. 369.
Beweglichkeitsdefeet, angeborener ou.
Bewegungen d. Auges 86..110.
Bindehaut, Bakter. d. norm, 20.
— Careinom 141.
— Primäreffect 142,
— Papilloın 143.
— Anätzung 150.
— operative Verwendbarkeit 764.
— Naht d. B. b. schweren Verletzungen
169.
— Follikel 768.. 769.
— Aetzung durch Kalk u. Schwefelsäure
539.
— Epithel-Verhornung 789.
— Cysten u. Concrement 190..
— Gummi 1137.
Bindehautentzündung, _ Bakteriologie. 19.
— m. Geschwürsbildung 137.
— lacrymale Streptococcen- ` EC
— Atropin 139. l i
Bindehautsackdesinfection 595. ;
Bindespange 69. | 5
Blausehen 915. 1104.
Bleivergiftung 566. 567. .
— chron.B.u. Sehnervenkrankh. 913, on
Blennorrhoe 319..321. : .
— neonat. 145. 146. 147. 1062. 1064.
XXI*
288
Blennoırhoe nicht gonorrh. 1063.
— infant. 442. 444,
Blepharitis acaria 1021.
— cil. 716.
Blepharo — siehe Lid.
Blindenfürsorge 7,
— Statistik 6.
Blindheit, dreiwöchentlich 235.
— vierwöchentliche, ausgeheilte 881.
Blindheit in Spanien 282,
— im Gouvern. Tambow 283.
— in Tscheljabinsk 291.
Blindheit i. Russl. 579—580. 581. 923.
Blutentziehung, subconj. bei Retinitis
häm. 1175
Blutbrechen u. Amblyopie 570,
Blutung, uterine u. Hemiopie 569.
— intraoculare, expulsive 1152.
— juven. 1154.
Brille 60, 61, 278.
Brücke’scher Muskel 80.
Bulbus-Verletzg., conservat. Behandl. 537.
— Luxation durch Schnäuzen 753,
— Luxation 1212.
— Verletzung 1210. 1214.
— Avulsio 1215.
Buphthalmus 1162.
C.
Calomelinjectionen 959.
Canalis hyal. u. cyclitische Exsudate 1150.
— Cyste 1151.
Carotis comm., Ligatur, Gefahren 750.
Cataract u. Tetanie 182.
— senil., Resorption 183.
— d. Glasbläser 184.
— verkalkte, congen. 187.
— verzögerte Wundheilung 189.
— Operat. 477.
— Modificat. 482.
— u. Hämorrhag. 484.
— plötzl. Reifung seniler C. 478.
— lamell., Operat. 479.
— congen. famil. 488.
— bildung u. Heterochromie 489.
— complic. 491.
— Operat. 492,
— Operat. u. Cornealnaht 493.
— Extract. u. Retrochorblatung 494.
— Operation n. Graefe, Instrumente65%,
Sachregister.
Cataract. Entstehung n. Unterbindun
d. Ven. vort. 934.
Cepbhalocele 756.
Chalazion 144.
Charite-Berlin, Neueinrichtung d. Auger-
abtheilung 925.
Chemosis Conj. b. Glauc. 222,
— b, Urticaria 564
Chiasma b. Menschen 76. 981.
Chinin-Amaarosis 1201. 1223. 124. 1%.
1230. 1231.
Chores n. Augenanstrengung 948.
Chorioidea, doppelter Riss 207.
— Riss 208.
— Colobom 504. 528.
— Defect 1145.
— Sarcom 205.
— Sarcom u. Phthisis 210,
— Sarcome 211. 218. 1136. 1146. 1147.
— Melanosarcom 844. 845. 846,
— Filtration 936.
— Carcin. metastat. 1137.
— u. Retina, Zusammenvorkommen von
Veränderungen 847.
Chorio-Retinit. 573,
— specifica 212.
Chorioiditis, Behandlung m. Thiosizmine
1139.
— m subconj. Jodinject, 1144.
— u. Chorioretinitis juvenilis 1142.
Chromatoskop 656.
Ciliarkörper-Ablösung 508.
— Papel 505.
— Sarcom 1121. 1222.
— Adenom 1123. 1124. 1185.
— Verletzungen u. sympathische Opkth.
1169.
— Ciliarmuskel 663.
— Ciliotomie 221.
— Cocain 48.
Conjugirte Augenablenkung b. Gebim-
krankheiten 1232,
Conjunctiva, Becherzellen 941.
— Concremente 790. 791.
— harter Schanker 419.
— Tuberkulose 420.
— Follikeischwellumg b. Schulkinden
432.
— melanot, Care 449.
— Epitheliom 451.
ĪĉA We m e FR rë a a
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Ps
ke
Sachregister.
Conjunctiva, Carcinom 452.
— Lipodermoid 454.
— Lymphangiect. 455. `
— Pigmentflecke 792.. 793. 794. 799.
— Sarcom 794.
— Lipodermoid 79.
— bulbi, weicher. Schanker :1072.
— Blutung b. Purpur hämorrh. 1073.
— Lymphangiom 1074.
— Xerosis d. Epithels 1066.
— Verhornung 1067.
— der Neger, Pigment d. 660
— Veränderung der C.-Gefässe 1070.
— Tuberkulose 546.
Conjunctivitis. acute 788.
— Bac. Koch-Weeks 932. 1069.
— blennorrh. 628. 782,
— catarrh. 298.
— Parinand’sche 778.
— Diphth. 784. 1065.
— pseudomembr. dipth. 779.
— phyct. und Scleralaffect. 475.
— saisonnière 437.
— simpl. 1064a. l
— chron. Sublimatsalbenmassage 1081.
— catarrh. 421. 424. 425.
— diphth. 426.
— croup. 427.
— pseudomembr. 429,
— follie. 430. 437.
— purul 441.
— blennorrh. 445.
— gonorrh. 447, 448.
Contrasterscheinungen 82.
Contusio bulbi 935.
Convergenz der Schielenden 1018.
Coordiationscentrum 689.
Cornea. Ulcus rodens 463.
— recidiv. Erosion 469. 470. 471.
— Ukus serpens 464.
— Ulcus trachom. 466.
— Herpes febril. 467. 468.
— régénération de l’epitheliam 25.
— arteficialis 172.
— Staphyl. congen. 797. 798.
— En dothelveränderung 801.
— Po 1 sation 802.
— Sc rose 806.
— Gu zmmi 807.
— TI us rodens 812.
289
Cornea, Ulcus 813.
— recidiv. Eros. 816. 817..
— path. Gefässveränderuug 808.
— Ule. rod. 1075.
— geschwürige Entzündung 1077.
— Ule. serp. 1078.
— (ie, u. deckende Conj.-Naht 1080.
— Scabies 1082.
— Limbus Epitheliom 1083.
— Papillom 1084.
Cornealepithel, Regeneration 596.
— Epithel nach Verwundung 940.
— Erosion, recidiv. 173.
— geschwür b. Exophthalm. 410.
— naht u. Staarextract. 493.
— trübung, elecetrolyt. Behandlg. 458.
— — knötchenform 460.
Corpus ciliare, Tuberkulose 196. 197.
Corp. cil., spont. Blutung 563. 843.
Cretinismus, A.-Untersuchungen bei 309.
Cyclitis, secundäre etc. 1138.
Cyclopie 605. 606. 946.
Cyclochrom 978.
Cylindergläser 62.
Cysticercus subretinal. 249. 250.
D.
Dacryocystit. u. Oberkiefertuberkul. 393 a.
— Seltene Durchbruchstellen 733.
— Orbitalphlegmone 734.
Dauersanden 735. 399.
Decentriren bisphär, Linsen 652. 690.
Dermoid 134.
Descemetis, régénération del. membr. d.
26.
Desinfection 595. 622.
Diabetes und Augenstörungen 1226.
Diffusion in die vorderen Kammer 318.
Dilatator pupill. 350.
Dioptrik 98.
Diphtherie, Pseudobacillen 153. 784. 786.
— Bacillen 786. 787. 302. 304.
Diplobac. 424.
Diplocoecen bei Panophthalmie 242. 425.
Diplopie 1012.
— monocul 188.
— physiol. 673.
Drahtgitter v. Fuchs 68. 1103.
290
E.
Ecihnococcus 136. i
Ectropium 121. 1026.
Eisenbahnbeamte, Sehvermögen 18. 272,-
273.
Eklampsie. puerp. u. A.-Erscheinungen
907.
Ektopsia lentis 485.
Ektopsie der Pupille 1120,
Ektropion-Operation 380. 725. 796,
Elastisches Gewebe 351.
Electrolyt. Behandlung d. Hornhauttrüb.
458,
Electromagnet, v. Haab 78. 244. 976,
Electrotherapie 317, 634.
Embolie d. Arter. centr. 535. |
Emissaria 649.
Enophthalnı. intermitt E > 0 ooo
— Einseitig 905; und Phthisis 906.
Entoptisches Sehen 670.
Entozoen im Auge 214. 248,
Entropion 119. .
-— Oper. 381. 382,
— Cautherisation 1024
— Trachomat, Behandlung 1060.
Enucleation 35. 38, 311.
— ersetzende Verfahren 961.
Euphthalmin 327.
Epibulb. Tumor 450.
— Syphil. Schleimtumor 819.
Epicanthus 727.
— Operation 728,
Epidemische A.-Erkrankungen 1058.
Epidemien, acute 431. 433,
Epilepsie n. A.-Erkrankungen 600.
Epileptiker, Atropin-Mydriasis 902.
Episkleritis und Electrolyse 820. -
Epitheloide Zellen auf der Retina 1121.
Epitheliom d. Conj Bulb. 451. 453.
Erblindungsursachen 5.
Erblindung durch Schuss 544.
— b. Exophth. intermitt. 1042.
Ermüdung d. Netzhaut 691.
Erythropsie 986.
Eucain 48,
‚Evisceration 35.
Exophthalm 513. 555.
— Einseitig 904,
— u. Cornealzeschwür 554. 410.
— u. Gorneal-Necrose 555,
|
|
Sachregister.
Exophthalm., pulsans 252, 408. 409,14.
751. 889. 1035. 1036. 1037.
— Pulsans period. 752.
— Intermitt. 411. 412.
— Intermitt. m. Erblindung 104.
— u. Ligat. d. Carot. cum. 1038. 1039.
-- Traumat. 747. 748. 749. 104,
Exzem 422, 423,
F.
Fadenpilz im Glaskörper 541. 59.
Farbenanomalien 687.
— Störung durch Santonin 633, 683.
— Blindheit 270. 355. 685. 993,
— Erkennen und Beleuchtung 985.
— Erscheinung und Nachbild 989.
— Empfindungen, Complementär 674.68.
— Clavier 59.
— Sehen 574.
— Sinnprüfung 666. 667. 668. 685. 637.
Fieber, perniciös 573,
Filaria 900. . ;
Filicis maris Extr., Gefahren 88.
Flattern 84. 990.
Flimmern 306.
Flimmerskot, atyp. 534.
Formalin 448, l
Formhäute, Wunden 890.
Fremdkörper 151.
— in der Cornea 174.
— im Augeninnern 185. .
— in der Netzhaut 241.
— im Auge 14 Jahr 246.
— in der Linse 490. 547.
— Spontane Ausstossung 550.
— im vorderen Theil des Auges 550.
— Verletzung durch Zink 609.
— Bestimmung durch Röntgenstrahlen
616. 617. 618.
— im Bulbus 898.
— Riesenzellen 937,
— im Auge und Orbita 954.
Fürsorge f. Blinde u. A Kranke 581.
G.
Galvanokaustik b. Ablat. Ret. 525.
Galvanokaustische Glühnadel 657.
Ganglion ophthalmique.75.
— Gasseri-Resection 262.
— ciliare 1019. l
mnm m be
e En
PeR ertek EE. Taa Le." O a 3
Di EC
rn
e p a mm ge wm beggen
Sachregister.
Ganglion ciliare u. Pupillarreaction 78.
Geburtsakt, Läsionen während des 28.
Geburt und Auge 429.
üefässbildung, path. 22.
— Nenbildung im Glaskörper 506.
— Neubildung 297.
Gehirnkrankheiten u. conjügirte Augen:
ablenkung 1232.
sehirnblutung und einseitige Netzhaut-
veränderung 879.
Gelbe Salbe 55. 56. 57. 58. 332. 333.
ee ge
Gelbsehen 573. `
Öesichtsempfindungen n. Staarextraction
1105.
ñesichtsstörungen n. Uterinleiden 912.
Glaskörper, Parasiten im — 214. 248.
— Entstehung u. Natur d. 216.
-- Entzündung, umschriebene 215. `
= Blutgefässbildung im 317.
— verplaatsing durch Trauma 240.
— Gefässneubildung 506.
— Kupfersplitter i. G. 507.
— Blutung 509.
— schwimmende Körper i. G. 510.
-- Fadenpilz, im 541.
— Kopfersplitter 548.
— m. Fadenpilzen 594.
— Aspergyll. mycose 594.
— spontane Blutungen 848.
— Blutung zwischen G. u. Retina,850.
— Stahl im 849. 806. 897.
— Prothese 631.
Glaucoma, hämorrhag. 218.
— Blennorrhagie 219. 220.
— Paracentese d. Sclera 221.
— acut. mit Chemiose 222.
— Ophthalmomalac. 511.
— Retinit. album. 512.
— Srmpath. Resect. 512.
— intraocul. Neubildg. 514.
— Operat. 515.
— im linsenlosen Auge 516.
— Mydriat. und Miotica 517.
— hämorrh. 518. .
— arter, Spannung 519.
— secund. 520.
— Pseudo 521.
— Behandlung. Späterfolge 528.
— Neuroretinitis 851.
|
|
|
|
|
|
291
Glaucoma, juvenile 852.
— acut. inflammat 853.
— Atropin 854.
— m. Ablösung d. Netzhaut 855.
— im Orient; nerveusen Ursprungs;
Iridectomiewirkung 856.
— Halssympath.-Resection 857. 860.
— .Halssympath. Theorie 858.
— hämorrhag. 859. 865.
— malign. 860.
— chron. simpl. 861.
— b. Retinit. pigm. 864.
— secundarium n. Keratit. diff. 805.
— Theorie 858. SCH
— im linsenlosen Auge 866. 867.
— Epitheloide Zellen auf der Retina
1121. |
— hämorrh, nach Thromb. Ven, centr.
1157.
— hereditär 1158.
— nach Grippe 1159.
— nach Augenmigräne 1161.
— Dauerheilung 1163. ,
— chron. simpl. u. Operation 1165.
— häm. und Retinitis albuminur. 1171.
Glaucomatöse Erscheinungen n. Atropin
854. |
Glioma Retina 231. 1186.
Goniometer 343. |
Gunococe 426. |
gonorrhoische Entzündung 148.
gonorrh. Ophthalm. d. Erw. 443—446.
Granatwurzelrinde u. Opt.-Atroph. 882.
Granulose 771.
Grippe 429.
H.
Haarbalgmilben 1021.
Hautleiden u. Augenerkrankungen 1086.
Hemianaesthesie 310.
Hemiopie 569.
Hemiaopsie, tabische 903.
— u. Trauma 1213.
Heredität d. Ptosis u. Epicanthus 127.
Herpes zoster 257.
— ophthalm. 908.
— u. Episkleritis 820.
Heterochromie 489.
Holocain 318, 640.
— u. Hornhautepithel 641—642. 643.
292
Hornhautentzündung, Bakteriol. 19.
— ersatz 457.
— flecke, Behandlung 635.
— geschwür b. Exophth. 554.
— nerven bei Wunden 175.
— schmelzung 171.
— trübung congenit. 180.
— veränderungen, unvermuthete 610.
— zellen bei Wunden 176.
Hufschlagverletzung 1210.
Humor aqu., Absorption durch die Iris
1130.
Hundebiss 546.
hyaline Degener. d. Lider 730.
Hyaloidea 980.
Hydatide, intraocular. 250.
Hydrotherapie 40.
Hygiene 158. 294.
Hypopyonbildung 465
Hyoscin u, Hyoscanim 46. 970.
hyperbolische Linsen 94. 168. 336.
Hysterie, Mydriasis u. Accommodations-
lähmung 261.
— Amaur. 561.
I.
Jahresbericht d. Anstalten:
— Nederl. Gasthuis 586.
— Haag’'sche Poliklinik 587.
— Mastrich 589.
— Amsterdam’sche Poliklinik 591.
— Bromberg 592.
— Landshut 593.
Jäsche-Arlt’sche Operation 1027.
Ichthalbin 325.
Ichthyol 52. 324. 325.
Idiotie, amaurotische familiäre 264.
Immigrationstheorie 931.
Impfgeschwür 753.
Infanterie-Anforderung an d. Auge 284.
Infection n. Staaroperation, Behandlung
826.
Influenza u. Augenerscheinungen 1225.
— Farbensehen 574.
— Bacil. 21.
— intraokulares Sarcom 502.
Intravculare Neubildung u Glaucom 514,
— Blutung 532.
— Blutung, expulsive 1152,
Sachregister.
Intraoculare Blutung juven. 1154
— Pseudoneubildung n. Staarextracion
1092. f
Jod- und Jodoformvasogen 645.
Jodkali bei Staaroperationen 644. 82,
Jodnatrium u. Iritis suppur. 839.
Jodsalze, subconjunct. 1144.
Iridectomie b. Glaucom 856.
— bei Leucom. 1132.
Irido-Chorioiditis. 204. 505.
Iris, Absorption v. Hum. aqu. 11%.
— Colobom nach oben 198.
— Durchlässigkeit 199.
— Einklemmung, Operation 1131.
— Einklemmung und sympath. Ophth.
872.
— Filtration 936.
— Gummi 202.
— Gummi m. Hornhantinfitr. 112.
— u. Linsenkapsel, Durchlässigkeit R.
— Lymphräume d. Katzen-J. 661.
— Muskulatur 350.
— Sarcom 201.
— Fremdkörper i. d. 4%.
— Tuberkulose 500. 501.
— Colobom 498.
— Melanosarcom 502.
— Hernie der I. 496.
— Anomalie 497,
— angeboren. Fehlen 840.
— I,ymphräume 841. |
— Colobom congen. m. Vererbung gës
— spontane Blutung 843.
-- spontane Blutung 563.
— Transfixion 1167
— Tuberkulose 196
— Winkel 200.
— Winkel-Zerstörung 37. i
— pigment. kugel. Auswüchse 1125.
— congen. Fehlen 1126. 1127.
— rudimentäre u. Zahnemaildefecte 113.
1134.
— b. Ozaena 499.
— suppurativa 839.
— b. Metritis 1128.
— u. Macula lut.-Veränderungen 1191.
Irrigationen, Kalt’sche 783.
Isometrop 335. 974.
Itrol 149.
Sachregister.
K.
Kalk, Anätzung d. Bindehaut 150.
— Verletzung 539. 540.
Kammerwasser, Brechungsindex. u Ge-
sammtrefraction 677.
— specif. Gewicht 987.
Kapselzange 658.
Keilbeinhöhle, Empyem, Betheiligung d.
Orbita 742. 1047.
Reratalgia 471.
— traumat. 816. 817.
Keratectomie 863. |
Keratitis trophoneurotica 170.
— parench, u. Influenza 177.
— parench. u, Allgemeinkrankh. 178.
— pseadomembran 179.
— parench. u. Influenza 461.
— purul. 465.
— bullosa 472.
— trachomat. 466.
— dif. u. Glaucoma secund. 805.
— neuroparalyt. 809. 810.
— c. Hypop. 814.
— pırul. 815.
— eitrige 1076.
— parench scroph., Jodinject. 1079.
— chron. ‚Sublimatsalbenmassage 1081.
Keratoconjunctvt. 421.
~ eczem. 298.
Keratokonus 94 167, 168.
— m. pulsat. Schwankung 802. 808.
1087.
Keratoglobus 473,
Keratomalacie u. Lues hered. 462. 556.
Kinderaugen, Refraction 1000.
Koangorasehne 108.
Kopfgeräusche, subjective 1037.
Kopfschmerz durch Augenstörungen 1220.
Krokodils Auge 360. 997.
Krönlein’sche Resection 884.
Kupfer i. d. Geweben d A. 608.
— splitter 608.
~ splitter i. Glaskörper 548. 507.
Kurzsichtiges Auge 269.
Karzeichtige, Gesichtsfeld d. 1005.
— Blickfeld 1006.
Kurzsichtigkeit, Statistik 694.
~ hochgradige falsche 696.
~ Operations-Dauererfolge 699.
293
L.
Tagophthalm. 376. 562.
- Operat. 377,
Lampenkugeln, grüne 632.
Landesspital zu Laibach 16.
Lehrbuch, Fuchs 265.
— Vossius 266.
— d. path. Anat. Haab 576.
Lenticonus poster 186,
Lepra, Augenerscheinungen 1222.
Leucaemie 563.
— u spont. Blutungen 843.
Leucoma, inficiert. 169.
— adhaer.-Operat 474.
Licht u. Auge 277.
Lichtsinn 79.
Lidkrampf, Sehstörung nach 112.
Lid, Primäraffect 115.
Neurom. 133.
— Fremdkörper unter d. 151.
— Colobome u. Gesichtsspalten 373.
— Colobom congen. d. Oberlider 374.
— congen. Verkürzung 374.
— Favus d 378.
— Sarcom 116. 383. 384.
— Hypertrophie 386.
— Fibrom 385.
— Elephantiasis. Lymphang 387.
— cornn. cutane d. 388.
— syph prim Scleros d. 389.
— Schanker 390. 391.
— congen. Colobome 715.
— sclerodermal. Papillom 717.
— Sarcom 718.
— Erysipel 719.
— Favus 720
— Gummi 721.
— hyaline Degenerat. 730.
— Amyloid 731.
— Initialsclerose 1020.
— Myxoedem 1022.
Liderschlatfung 111.
Lidhalter 833. 67.
Lidpincette für Neugebornen-Behandlung
79.
Lidrandverschiebung b. Trachom 161.
Lidverkürzung, congenit. 374.
Linse, Luxation 191. 198. 476. 476. 496.
820 892
— Ernährung 192,
294
Linse, Durchschlagung ohne Staarbil-
dung 155.
— Regener. 481.
— traumat. Reklin, 4°6.
— Fremdkörper i. d. 490. 547.
— Trübung, Einfluss des Alters 828.
— Verknöcherung 829.
— Kernsclerose, doppelte Refraction 832.
— Structurverändernng b. Durchsichtig-
keit 837
— Trübungen, symmetr. congen. 1110.
— Physiol u, Pathol 1117.
— Luxation, congen nach vorn 1112.
— scheinbar doppelte 1151.
Linsenkapsel, Durchlässigkeit 23. 199.
— Filtration 936.
Lipodermoid 454.
Lipom 140.
Listings Gesetz 85.
Lokalanästhesie 739.
Lokalisation 368. 675.
Lues hered. u: Keratomalac. 556.
— u. Auge 558
— u. Tarsit 557.
— u. N: opt. 559.
— Stigmata 560. `
— u. Keratit. diff. 805.
— Keratomalacie 811, `
Luxatio bulbi 1212.
Luxat. Lentis. dupl. 476.
— path. anat. 408.
— Extract. 483.
— completa congen. binoc. 1094.
Lymphangiekt. d Conj. 455.
Lymphangioma cyst. congen. Conj. 1074.
M.
Macula lut. 348. -
— Veränderungen bei
Degener. 255.
' — abnorme Lage 504. 528.
— Colob. 529.
— Farbenvermögen 656.
— Empfindlichkeit 670.
— Veränderung nach Verletzung 894.
—-, Veränderung nach Inte 1111.
Magenauswaschung 568.
Magnetoperation 549.
896. 897. 899. 962.
Malaria-Aftection d. A. 909.
infant. cerebr.
ööl. 552 849,
Sachregister.
Malaria-Amaurosis 1201.
Manometrie 619. 620.
Massage, Vibrations 4.
— u. Diffusion i. d. vord. Kammer #.
Megalophthalmus 602.
Meibom’sche Cyste 728.
— polypartiger Auswuchs 729.
Meningitis 126.
>— basil. luet 376.
— cerebrospin. supp. u. Augencompli.
1219.
Meningoencephalocele d. Augapfels 9.
Michel, J. v. 281. |
Microorganism. — Impfung der vorl
Kam. 301.
Microphthalm., mit Cystenbildung Gis.
— congen. 604. `
Mikropie 607.
— u. Makropie 83.
Migraene 521.
Migränin 647.
Mikroskopie, Anleitung, Greeff %.
— für d. Diagn. 611. 612.
— Untersuchungsmethoden 920.
Milchsäure 815.
Militärreglement 582.
Militärdienst, Sehvermögen 924.
Milligen’s Operation 119.
Miotica 996.
— b. Glauc. 517.
Missbildungen; pathol.-anat. 27.
Motilitätsstörung 577. 917.
Mules-Operation 36. 313. 630.
Multiple Sclerose, Augenerscheinunge?
916.
Muskeln, Prüfung d. Augen- 64. 31.
— Dynamik 101. 104. 107.
— Lähmung bei Albuminurie 251.
— Abnormitäten 704.
— Vorlagerung 706.
— wiederholte Vorlagerung 708.
— Lähmung 710. 713. |
— Lähmung d. äusseren b. Exophth.
intermitt.. 1042.
— obliqui, Fernprüf. d. M. 654.
— Rücklagerung d. vier geraden b.
Exophth. 748.
-- Paresen u Doppelbilder 1012.
Lähmungen 1019.
Mydriasis bei Hysterie 261. 1221.
Sachregister.
Mydırzatica 639. 996.
— b. Glauc. 517.
— mydriat. Wirkung d. Atropins bei
Epileptikern 902..
Myopie-Öperation 88. 89. 90. 91. 97. 999.
1001. 1002. 1004.
Myopie u. Staphyl. post. 92. ;
— hochgradige, Fernpunktsbestimm. 338.
Myxoedem 1022.
N.
Nschbilder 81.
Xachstaaroperation 190. 823. 1097.
Nachtblindheit 229.
— m Ringscotom 1196.
Nasera- u, Augenerkrankg. 552. 553.
Nasenebenhöhlenempyem n. orbit.
Aragenerkrankg. 745.
Swnhöhlenerkrankung 413. 414.
— v. Augenerkrankg. 415. 416. 417.
Nerven, Kerne d. motor. 117.
, Servenlähmung, traumat. 545.
| Nerrenlàhmung u. Lagophth. u. Lid-
` schluss 562.
N. opt. u. Lues hered. 559.
~ atroph. partial. 567.
- — Durchschneidg. 597. ;
} Netzhaut, Adaption im kranken Auge 24.
` — Ablösung 525. 526.
| — traumat. Ablösung 878.
> ` einseitige Veränderungen bei Gehirn-
| blutung 879. 894.
— Empfindlichkeit 353.
e — Fremdkörper 241.
Wë Meridiane, verticale. 345. 346..
— Meridiane, homonyme Torsion 669.
— Reizung, intermittirende 681.
— Venenschlängelung 527.
— Venen-Anastomosenbildung 226. 227.
ur
len 984.
Neugeborenen, Augen d. —
— path.-anat. 296. .
— Conjetrt. purul. 441.
— Augenentzündungen 780. 781.
Neurasthenie, Augensymptom 910.
Nenritis optica 568, 573.
) — oedem. 236. 1198.
- Te Zn gene Part
— rierwöchentliche, ausheilende Blind-
heit 881.
Setzhautbilder bei ganz schrägen Strah-
185.
295
— Heredität 1193, einseitig 1197.
— retrobulbaris recidiv. 238. 1199.
Nenrom. 133.
Neuroretinitis hämorrhag. mit Eisen ge-
heilt 237.
Neuroretinitis u. Glaucom 851.
Nosophen 1077.
Nystagmus, erworbener 702. 707.
— einseitig 1017.
®.
Oberkiefertuberkulose 393 a.
Oculist. Kolonne, in Witebsk 928. 585.
Oculistische Thätigkeit 10. |
Oculomotorius 104.
— Lähmung 105.
— recidiv 713. 1007. 1010.
Öliges Collyrium 330. 331.
Operationstisch 71.
Ophthalm. sympath. u. Resect. N. E
528. 524.
Ophthalmologen-Kolonne, fliegende 8. 9.
Ophthalmological Soc. of the United
Kingdom. 922.
Ophthalmolog. Betrachtungen 379.
Ophthalmomalacie m. Glaucom 511.
— essentielle 1148.
Ophtbalmometer Reid 65.
— Javal-Schiötz 650.
Ophthalmoplegia exterior m. Paralyse d.
Augenfaeial. 710.
— externa 1009.
Optische Täuschung 356. 361. 692.
992.
Orbita, Phlegmone 124.
— Verwundung 128.
— Blutung i. d. 129.
— Cyste 131.
— Tumor 132,
— Rankenneurom 133.
— Dermoidcyste d. 134.
— Angio-\Myxosarkom 135.
— Echinococcus d. 136..
— Verletzung 400. 402.
— Fremdkörper d. Peri- 403.
.— Tumor d. 404.
— seröse Cyste 405.
— Schuss 543.
— Phlegmone 406.
— Sarcom 418.
296
Orbita, Phlegm. n. Dacryocystit. 734.
— Fistel 739.
— Phlegm. n. Zahnoperat. '740.
— Phlegm. 741.
— Empyem d Keilbeinhöhle 742.
— ÖOsteoperiostitis 744. 745.
— Wand, temporäre Resect. d. äusseren
755, nach Krönlein 756.
— Hyperostose 763.
— Cyste, Operation 756.
— Lymphang. cavern. 757.
— ÖOsteom 759.
— Sarcom 760.
— Cholesteatom 761.
— Tumor melanot. 763.
— Phlegmone n. Zahnoperation 911.
— Fremdkörper 954.
— plastische Füllung n. Exenteration
1045.
— b. Keilbeinhöhlenempyem 1047.
— Rand-Periostit., tuberkul. 1049.
P.
Panophthalmie 429.
— Diplococcen bei —, 242.
— experim. 1135. 1141.
— enucleirt m. tödtl. Ausgang 1143.
Papillomakulares Bündel 662.
Paralyse, Augenerscheinungen 901.
Parotitis u. Augenerkrankung 259.
Pathol.-anat. Demonstrat. 299.
Pathol. Anatom. v. Haab 576.
Perimeter, Kugel- 70. 342.
— Indicator 651.
Periskopische Gläser 653.
Phlyctänen 800.
Phylctänuläre Entzündung 422. 1068.
Phthisis u. Enophthalm. 906.
Pilocarpin 316.
Plica semilun., Lcipodermoid 454.
Pneumococe. in ole, serp. 464.
Postdiphther. Lähmung 701.
Präretinale Hämorrh. 531.
Presbyopie 337.
Probierbrille 60. 61. 1105.
Projection 368. 675.
Protargol 50. 51. 319. 320. 321. 445. 636.
637. 638. 782. 964. 965. 966.
— Argyrosis 967. 968.
Prothesen 36. 37. 38.
— Operation 312.
Pseudodiphtheriebacillen 153. 303. 428,
Pseudoglioma 1174. 1182.
Ptosis 117. 118.
— m. Epicanth. u. Heredität 727.
— Operation 722. 1028. 1029.
Pterygium 456.
Puerp. Eklampsie 907.
Pupillen, Aufmerksamkeitsreflexe 9%.
— bewegung 117.
— beiCheyne-Stokes-Athmung 1%
— excentrische u. A. Stellung 712.
— reaction, Bahnen d. — 6.
— reaction, Reflexbahnen 982.
— reaction u. Gangl. cil. 78.
— reflex, vom Ohr her ausgelöst 99.
— Reflexbahnen u. -Centrum 1019.
— Bewegungen
— starre, intermitt. bei Tabes 1218.
— weiten. Unterbindung d. V. jugul. ail
— react., hemiopische 533.
Purpura hämorrh., Conj.-Blutung 1073.
Raddrehung 372.
Raumästhetik 992.
Raumsinn 79,
-— u. Contrasterscheinungen 2%.
Refractionsbestimmung
— object. 341 695. 697. 973.
— Apparat für — 697.
— doppelte, durch Kernselerose 6%. SE
Regenbogenfarbige Ringe 672. 616.
Reclinatio lentis traumat. 436.
— Endresultate 1089. i
Resect. N. opt. u. Ophthalm. symp. 523.
Retina, Commotio 234.
— Histol. 349.
— Pars cil 659.
— Reizschwelle u. Eigenlicht 611.
— u. Chorividea, Zusammenvorkommen
v. Veränderungen 847. 877.
— Blutung zwischen R. u. Glaskörper Sal
— Degenerat. 1183.
— Aneurysm. 1184. ei
— Degenerat. firomatosa interstit. US,
— Blutung nach Radfahren 118.
— Anastomosen 1189.
— bei partieller Makropie 11%.
— Maculaveränderung nach Iritis
— Blutungen 1192.
1191.
Sachregister. 297
Retinitis albumin. 230.
— albuminur. u. Glaucom 512. .
— albuminur. u. Glauc. hämorrh. 1171.
— albuminur. gravidar. 874. 875. 876.
- albuminur. juven. 1181. 1179.
— circinata 232. 1178,
— hämorrhag. 260. 530. `,
— hämorrh.. einseitig 1172,
~ — subeonj. Blutentziehung 1175.
— prolif. 1176. 1177. 1180.
— pigmentosa 228.
— pigment. u, Glaucom 864.
Retino-retinale Reflexe 352. 1204.
Retrobulb. Phlegmone 741.
— Geschwülste, Operation 755.
Retrochorioidealblutung und Cataract-
extract 494.
Riesenzellen 937.
Ringscotom b. Nachtblindheit 1196.
Röntgen-Strahlen 32. 33. 34. 127. 849.
896. 897. 898. 954. 955.
Rollung 372.
pd Anges 263. 1038.
Rothsehen 986.
Santonin 633, 688.
Sarcom d. Lid. 116.
-~ d Augenhöhle 135.
— intraoeul. 502.
— im atroph. Auge 502.
— Flächen-S. d. Gefässtract. 502.
~È. Iris 502.
Schanker, weicher d. Conj. bulbi 1072.
Schielwinkel, Goniometer 343.
Schielen, Accommodat. u.Convergenz1018.
Schiessen, Sehstörung beim — 284.
Schiötz' Prismenapparat 975.
Schlaf, dei A.-Krankheit 315.
~ Verhalten d A. 683.
Schleich sche Infiltrat.-Anästh. 314.
Schlammerzellen 931.
Schäler-Augen 286.
Schulkinder, Bindehautfollikel 768.
Schule, Töchter- u. Trachom 1057.
Schussverletzung d. A. 401.
Schwefelsäure 150.
Scopolamin 46. 970.
— u Atroscin 47.
Seotom. centr. 567.
Seh- u. Pupillenbahnen 268.
Sehenlernen im 41. Jahre 988.
— nach Extract. congen. Staares. 1091,
Sehnerv, Verletzung, directe orbitale 754.
— intraorbit. Verletz. 1209.
— Geschwulst, primäre eigentliche 880.
— Myxosarcom 884.
— Atrophie. nach Granatwurz. 882.
— — tabische 883.
— — bei Sclerosis polyinsul. 885.
— — hereditäre 886. l
— krankheit u. chron. Bleivergiftung 913.
— Beschädigung durch intracranielle
Neubildungen 1194.
— colloide Degener. 1195.
Sehproben, transparente 659.
Sehschärfe 655.
— Messung 95.
— Prüfung 271.
— u. Pupillenweite 359.
Sehstörung b. intracran. Erkrankung 253.
Selbstbeobachtung 362.
— Sensumotorisches Sehwerkzeug 3. 77
Sepsis nach e. Hordeol. 114.
Serumtherapie 629.
— b. Diphth. 305.
Sideroskop 72.
— EBlectromagnet 976. 977.
Siebbeinzellenempyem 414.
— Labyrinth-Ectasie 1048.
Silbersalze 54. 968.
Sinnesorgane u. -thätigkeit im Thier-
reiche 636.
Skiaskopie 339. 695. 613. 614. 615. 957.
971.
— vor und nach Atropinisirung 958.
Skizenbuch z. Einzeichnung etc. 74
Sklera Paracentese 221.
— Gummi 818,
— Affect. b. Conj. Phlytän. 475.
— Punction 525. 526.
Sklerotomia. poster. 1164. 1166.
Skrophulose d. A. 307. 422.
Spamnungsveränderung. acute 599.
Spannungsverminderung, acute 1173.
Spectrum 668 und Ermüdung #91.
Staarbildung und Tetanie 182.
— jugendliche 753.
— anfängliche Sehstörung 1091.
— Extraction, offene Wundbehandlung
193. 194.
298.
Staarbildung, Operation in d. Kapsel
821. 825. `
— Operation unreifer, partieller, station.
824.
— Operation u. Jodkali 822.
— Operation u. Infection 826.
— Alters-S. und Nierendurchgängigkeit
S27. 828. 830.
— congen. 831. 833.
— traumat. Kapsel-S. 834. ..
— Zucker- 835.
— postmortaler 837.
— Verzögerte Kammverfüllung n. Staar-
operation 838.
— Trübungen, spont. Verschwinden 1088.
— Extraction, Hämorrhag. 484. 1090.
— intraocul. Pseudoneubild. nach Ex-
traction, 1092.
— Extract. congen. St. u. Sehenlernen
1093.
— path. Anat d: congen. 1095.
— verkalkter 1098.
— congen. Kernstaar 1099.
— artificieller 1100.
— Extractivn verschiedener Arten 1101.
— Lappenschnitt 1102. |
— Drahtgitter für Operirte 1103.! RM
— Extraction, veränderte Gesichtsem-
pfindung 1104. 1106. Gë
— verzögerte Wundheilung 1107.
— Valk’s Operation 1108.
— — immaturer seniler 1109. SE 1114,
— unreifer 1115.
— vorderer Pol 1113.
— Entfernung ohne Messer 1116.
— Extractionen 1118.
— traumat. 1119.
Stäbschenehschärfe 357.
Staphyloma, partial. 474.
— Corneae congen. 797.
Stauungspapille 235 536.
Stefan's Hospital in Reichenberg 12.
Stereoskop 63. 344.
Sterilisation v. Messern 621.
Stirnhöhlen- Behandluug 416.
— Empyem 743. |
Strabisn:. .99.. 102. 103, 106. 108, 109.
T00. 703. 705. 706.. 709. '
Sachregister.
— Operation 1011. 1014. 1013. 1008
1016. 1018.
— und Lues hered. 1015.
Streptococcen 429.
— suboonjunct. Lipom 140.
— Lipodermoid. 454.
Sublimatinject. 628. .
— Cysten 796.
Sublimatsalbenmassage bei Keratit. und
Conjunctivit. chr. 1081.
Suprarenal. Kapsel-Ettract 328. 329.
Symblepharon operation 766. 167.
Symphät. cervic. Resection 513.
— Resection u. Glaucom 857. 862. oi
960. |
Sympathische Ophthalmie, Entstehung
223. 225.
— geheilt 224.
— lridocyclitis, Heilbarkeit S62.
— Chorio-Retinitis 869.
— spät rückfällige 870. 871.
— Iriseinklemmung u, s. 872. 813,
— Ophthalm. 1168.
— Ciliarkörperverletzung 1169. 1170.
Synchisis mit eigenartiger Sehstörung
1153.
Syphil. prim. Scleros. 389. 390. 391.
— heredit. 392. 393.
— Augen 956.
T
Tabak-Amblyopie 1224
Tabes dors, Augenkrisen 256.
— Augenerscheinungen 916.
— intennitt. Pupillenstarre 1218.
— Hemianopsie 903. l
Tabletten in der Augenpraxis 648%.
Tarsitis 113. 392. 393.
Tarsusausschneidung bei Trachom 381.
776.
Technik, ophthalmolog. 334.
Tenonitis 125. 407.
Terzin’scher Kreis 11.’
Tetanie u. Staarbildung 182
Thermometrie 43
Thiosinamine 326. 1139. `
Sachregister.. 29%
hran, aufhören nach Thränensack- U.
entfernung 395. | Übergangsfalte, Excision 1061.
Thränendräse, chron. Seen 394, Uleus rodens 812.
_ nach Thränensackentfernung 395. | — corneae 1075.
- Tumoren 732. 736. © | Umschläge 41.
— Tuberkulose 1030. i Unfallfolgen 274. 275.
— bei chron. Thränen 1031. | Urticaria u. Chemos. 564.
Thränendrüse, traumat.. Dess 1032. | Uterinleiden u. Gesichtsstörungen 912. `
1211. | Uvealtractus-Sarkome 1122.
= Mysosarkom 130. H Uveitis, metastat. b. Entzündg. d. Nase
Thränenkanălchen 122. 123. u. Nebenhöhlen 206.
— Polyp 737.
— Strieturen u. dicke Sonden 1034.
Thränensack-Cholestearinstein 397.
— Actinomycose 738.
Thrinenwege, Lupus der 396.
V.
Ven. jugul. intem., Unterbindg. d. 601.
Vena vorticosa 664.
— Unterbindung d. V. u. Cataractent-
GE FAT E mar C
` H p oak Er r iw
S à g ar "Ei en
-r =- nm = - = > j ta
Thrombose d. V. centr. u. Glaucom 518. stehung 934.
— u. Glauc. häm. 1157. ' Verbände Al.
Torsiometer 346. |: Verdanungsorgane, Erkrankg d — u.
Trachom I54. 155. 156. 157. 158..159° . Augenerkrankg. 963.
ı 10. 161. 162. 163. 164. 165 434. | Verletzung, ausgedehnte d. Augapfels 239:
E 136. 439, 440. 724. Ze d. Bulb., conservat. Behandlg. 537.
) — in Gumbinnen 435. 438. ' -— Späteiterung n. V. 538.
— in Algier 437. ` — u. Fadenpilze i. Glaskörp. 541. 542.
` — u. Follikelbildung 769. 770. 772. 773. | 543. 544. 546.
174, 775. 776. ne schwere, behandelt m. Con). Naht 766.
— uepidem. Augenkrankheiten 1051. | — d. A. durch Schuss 887. 1040. 893.
| — e — d. Auges, Statist. 1216
1050. 1052. 1054. 1055 1056. 1057. EH i
| — in Amsterdam 772 — d. Pons Varoli 895.
J T ; À s | Verrostung d. A. 308.
l ii d. in 1167. R ` Violettes Spectrum 668.
ransplantation von Lippenschleimhaut | Violett-Blindheit 687.
i i24. | SR ;
' Vision droite 17.
Trichiasis 119. 120. 723. 724. Vordere Kammer, Glassplitter i. d. 181.
` | — trachom, Oper. 382. | = Impfung m. Mikroorganism. 301.
© 1 — congen. 1023 1024. 1025. Be Ausspülung 624.
©: — Behandlung 1060. | — verzögerte Wiederherstellung n. Staar-
Trigeminus, Durchschneidung u. Keratit. operation 838.
neuroparalyt. 809, ! — mit bewegl. Fremdkörper 1065.
| Vorlagerung, wiederholte 367.
, — d. M. recti 1008.
` — m. Theilung d. M. 1016.
| — Angeborn. Fehlen d. T. 810.
Triplopie 476.
| Tuberkulin ©. u. R. v. Koch 300.
IE se d. A. u. d. Adnexa 939.
WW.
Weinen einseitig 398.
Wortblindheit ohne Buchstabenblindheit
254.
Tumor cere bri 565.
Tyloma conjunct. 1067
|
3 ee 114. |
|
|
300 Sachregister.
Wundbehandlung, offene 42. 623. 625.
626. 627.
| Xerosis d. Conj.-Epitbels 1066.
Wunden der Formhäute 598. |
|
|
Xeroform 8322. 323. 813,
— Histol. und Heilung der Formhäute
890.
— infizirte 624.
2.
Zahnoperation-Orbital phlegm. 911,
Zapfen, Wahrnehmung m. einem einzelnen
66.
Zapfensehschärfe 357.
Zink als Fremdkörper 609.
Zonula Zinnii, Ursprung d. Fasern à. 65.
Zwergwuchs, Augenuntersuch. bei — 3% |
A.
Xanthopie 575.
Xerosebacillen 303. 152.
Xerose-Diphtherie 428.
T
il
Druckfehler.
Bei Referat No. 652 muss es statt:
Osswalt J, Ostwalt F. heissen.
u. a. siebe im Text.
N
|
|
BERICHT
ÜBER DIE
LEISTUNGEN UND FORTSCHRITTE
DER
AUGENHEILKUNDE
IM JAHRE 1899.
FÜR KNAPP UND SCHWEIGGER’s ARCHIV FÜR AUGENHEILKUNDE
ERSTATTET VON
Peor. DR. ST. BERNHEIMER ın INNSBRUCK, STABSARZT DR. O. BREOHT,
Pror. DR. R. GREEFF, Pror. DR. C. HORSTMANN uyn Dr. R. SCHWEIGGER
IN BERLIN
UNTER MITWIRKUNG VON
GE eech IN BERLIN, PROF. DR. BERGER IN PARIS, Dr. S. M. BURNETT IN
Maas, Paop a GE DR, DALEN IN STOCKHOLM, PRIVATDOCENT DR. HERRNHEISER IN
erg > S or IN CHARKOW, DR. J. JITTA IN AMSTERDAM, DR. KRAHNSTOVER
Pror, Dr Se EN EVEREUX MARSHALL IN LONDON, Dr. P. von MITTELSTÄDT IN METZ,
MA PINTO IN LISSABON, DR. RICHARD SCHWEIGGER IN BERLIN U. A.
REDIGIRT VON
PROFESSOR Dr. C. HORSTMANN
IN BERLIN.
WIESBADEN.
VERLAG VON J. F. BERGMANN.
1900,
Alle Rechte vorbehalten.
Druck von Carl Ritter in Wiesbaden.
e =m Feb =m
INHALTS-VERZEICHNISS.
Abtheilung A.
Referent: Professor Dr. C. Horstmann. Sit
Allgemeine ophthalmologische Litteratur . . . . 2 . e, LL 49. 101. 173
Allgemeine Pathologie, Diagnostik und Therapie . . . . . . . 7.52. 104. 179
Heilmittel und Instrumente . . . 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2... 14 57. 110. 181
Abtheilung B.
Referent: Professor Dr. St. Bernheimer.
Anatomie nn... 20. 58. 113. 182
Dialoge... 22, 60. 115. 183
Refractions- u. Accommodations-Anomalien . 2 2 2 2 . . . . 26. 62. 120. 185
Muskeln u. Nerven. 2 oo on... ..%. 63. 121. 188
Abtheilung C.
Referent: Dr. R. Schweigger.
denen... 832 87. 124. 190
Thränenapparat `, 35, 71.128. 194
Orbita u. Nebenhöhlen e, 36. 72. 129. 195
Conjanetiva nenn. 89. 74. 135. 199
Comea, Sclera, vordere Kammer nenn nenn. 4. 77. 143. 206
Abtheilung D.
Referent: Stabsarzt Dr. O. Brecht.
222.49 80. 149, 210
Ins ,
Chorividen .
Glaskörper ,
Glaueom
54. 85. 153. 213
57. 86. 154. 214
a a a a ee a 57. 86. 154. 214
e Ophthalmie . oo m mn nn nn... 59. 87. 156. 216
Abtheilung E.
8 Referent: Professor Dr. R. Greeff.
Netzhaut- u. F
Ee unktionsstörungen. e, 60. Se E 2
AR E ee ee ee ee Le 199722
dkörper (Parasiten). . 2 2 2 2 2 een... 64. 93. 161. 223
Allgemeinleiden . 2 2 2 2 22 nn. 68. 95. 165. 226
Verletzungen, Frem
""störangen bei
Systematischer Bericht
über die
Leistungen und Fortschritte der Augenheilkunde
im ersten Quartal 1899.
Erstattet von
Privatdocent Dr. St. Bernheimer in Wien, Stabsarzt Dr. 0. Breoht, Professor
Dr. B. Greeff, Professor Dr. 0. Horstmann, Dr. R. Sohweigger in Berlin,
unter Mitwirkung von
Dr. G. Abelsdorff, Berlin, Dr. 8. M. Burnett in Washington, Docent Dr. Dalen in
Stockholm, Privatdocent Dr. J. Herrnheiser in Prag, Professor Dr. Hirschmann in
Charkow, Dr. Krahnstöver in Rom, Dr. P. von Mittelstaedt in Metz, Professor
Dr. Da Gama Pinto in Lissabon, Dr. Sulzer in Paris, Dr. L. Werner in Dublin,
Dr. OH A. Westhoff in Amsterdam etc.
Redacteur: C. Horstmann.
— m En en
Für Abschnitt I—III Referent:
Professor Dr. C. Horstmann, Berlin.
I. Allgemeine ophthalmologische Literatur.
l. Panas, Ph. Leçons de clinique ophtalmologique pro-
fessées à l’hôtel-Dieu, Recueillies et publiées par Dr. A.
Castan. Paris 1899. Masson et Comp. R
2. Wilbrand, H. & Sänger A. Die Neurologie des Auges.
Ein Handbuch für Nerven- und Augenärzte. Bd. I. 1. Abth.
Wiesbaden 1899. J. F. Bergmann.
3. Praun, E. Die Verletzungen des Auges. Wiesbaden
1899, J. F. Bergmann.
4. Maschke, M. Die augenärztliche Unfallpraxis. Wies-
baden 1899. J. F. Bergmann.
5. Helfreich. Einige Rathschläge für das Verhalten
des praktischen Arztes bei Untersuchung und Begutachtung
“on Augenunfällen. Die ärztliche Praxis XII. Nr. 1.
6. Terrien, F. Thérapeutique oculaire. Paris. J. B. Bailliere
et fils. 1899.
7. Kuhnt und v. Michel. Zeitschrift für Augenheil-
kunde. Berlin 1899. S. Karger. Erscheint monatlich.
8. Sgrosso, P. Compendio di Ottalmologia ad uso degli
studenti e dei medici practici. Napoli 1899.
9. Rolles. Traité d’ophtalmoscopie. Paris. Masson 1899.
10. Oeller, J. Atlas des Ophthalmoskopie. 5. Lief. 15
Tafeln mit Text. Wiesbaden 1899. J. F. Bergmann.
Literaturbericht über das Jahr 1899 zum Archiv für Augenheilkunde. I
2 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
11. Berger, A. M. Die Ophthalmologie (liber de oculo)
des Petrus Hispanus. München 1899. J. F. Lehmann.
12. Wilm, H. Die EES des Alkoatim (1159)
Th. II. In.-Diss. . Berlin 1899.
13. Hirschberg, J. Geschichte der Augenbheikunde,
Graefe-Saemisch Handbuch der Augenheilkunde. II. Th. XII Be.
Lieferung 4—9
14. Fukala, V. Die Refraktionslehre im Alterthum. Ein
Beitrag zur Geschichte der Refraction auf Grund bisher unbekannt gebliebener
litterarischer Funde. Arch. f. Augenheilk. XXXIX. p. 49.
15. Roth, A. Sehprüfungen. Beispiele nebst Fragen und Ant-
worten, ein Unterrichts- und Lernbehelf. 2. Auflage. Berlin 1899. 0. Enslin.
16. de Mets. Hygiene de la vue dans les écoles. Annal
d’Ocul. CXXI. p. 50.
17. Cohn, H. Die Sehleistungen von 50000 Breslauer
Schulkindern, Breslau. S. Schottländer 1899.
18. Silex, P. Bericht über die augenärztliche Unter-
suchung der Zöglinge des Waisenhauses zu Rummelsburg,
1897/98. Gemeindeblatt der Haupt- und Residenzstadt Berlin 1899.
19. Cohn, H. Ueber Sehprüfungen von Schulkindern
und Soldaten durch Laien. Wochenschrift für Ther. und Hyg. de
Auges. II, Nr. 31.
20. Lindén, K.E. Untersuchungen über das Vorkommen
gewisser Krankheiten und körperlicher Gebrechen in Finn-
land auf Grund der Ergebnisse bei den Assentirungen in den
Jahren 1886 bis 1897. Finska Läkar. Handi. 1899. XLI. Nr. l.
21. Giornale medico del R. Esercito. XLVII. 3.
22..Wagenmann. Die neue grossherzogliche Augen-
klinik zu Jena. Weimar 1899.
23. Wicherkiewicz, B. Mittheilungen aus der Augen
klinik der Jagiellon’schen Universität in Krakau. 1898.
24. Wicherkiewicz, B. Die Universitätsaugenklinik in
Arakan während der Jahre 1896 u. 1897.‘ Ibid. 1898.
25. Schreiber, P. und Lembeck. Dr. Schreibers Augen-
heilanstalt in Magdeburg. Bericht über die in den Jahren 1897 und
1898 entwickelte Thätigkeit. Magdeburg 1899,
26. Szirotinin. Bericht aus der Privat-Heilanstalt im
Orte Melekess, Gouvernement Szamara. Wjest. Ophthalm. 1899. Nr. 1.
27. Kozlowsky. Bericht aus der Augenheilanstalt von
N. und E. Popow in Kiew für das Jahr 1897. Wijest. Ophtbalm.
1899. Nr. 1.
28. Andogsky, N. J. Bericht über die Thätigkeit der
mobilen oculistischen Colonne im Uralgebiet im Juni und
Juli 1898. Zum Referat nicht geeignet.
39. Kirillow, N. K. Bericht aus der Privataugen heil-
anstalt für zwei Jahre in Stauropol-Kaukasus. Wijest. Ophthaln.
1399. Nr. 2.
I. Allgemeine ophthalmologische Literatur. 3
30. Naumow, M. P. Resultate der jährlichen Inspi-
cirungen des Zustandes der Augen bei den Soldaten im
Kasan’schen Militärbezirk, im Laufe der Jahre 1891—1895.
Kasan 1899.
3l. Massachusetts charitable Eye and Ear Infirmary.
73. Jahresbericht für das Jahr 1898.
32. Manhattan Eye and Ear Hospital. 29. Jahresbericht
für das Jahr 1898.
33. Brooklyn Eye and Ear Hospital. 30. Jahresbericht
für das Jahr 1898.
34. New-York Ophthalimic and Aural Institute 29.
Jahresbericht bis zum 30. September 1898.
35. de Haas, J. H. 33. Verslag van de Vereeniging tot
het verleenen van hulp aan minvermogende oglyders te
Rotterdam over het jaar 1898. 5054 Patienten, 247 Aufgenommene.
5 Staaroperationen.
3. Bouvin, M.J. 9. Verslag van de Vereeniging Swich-
ting voor Ooglyders te s’Gravenhage over het jaar 1898.
4146 Patienten, 220 aufgenommen, 23 Staaroperationen.
Ar. Mulder, M. E. 6. jaarlyksch verslag van de Iu-
richting tot behandeling en verpleging van behoeftige en
mnvermogende Ooglyders te Groningen over het jaar 1898.
1762 Patienten, 154 aufgenommen, 30 Staaroperationen.
38. van Moll, F. D. A. C. Verslag der Inrichting voor
Ooglyders te Amsterdam over het jaar 1898. 2939 Patienten,
190 aufgenommen, 69 Staaroperationen.
39. Gunning, M. W. Verslag der Inrichting voor Oog-
iers te Amsterdam over het jaar 1898. 12244 Patienteu, 257
aufgenommen, 27 Staaroperationen.
Wilbrand und Sänger (2) beabsichtigen mit der Neurologie des
Auges eine Darstellung der physiologischen und pathologischen Verhältnisse
der einzelnen Gebilde des Auges zu geben, soweit sie sich auf die wechsel-
“tigen Beziehungen zwischen Auge und Nervensystem erstrecken. Die
jetzt erschienene 1 Abtheilung des 1. Bandes ist der Neurologie der Lider
eeridmet. Zunächst wird die Lage und Form der Augenlider besprochen,
wie die Form und Weite der Lidspalte. Das 3. Kapitel enthält die vom
Trigeminus und Opticus ausgelösten Lidreflexe, das 4. die Mitbewegungen
zwischen den Lidern und dem Bulbus, wobei das v. Graefe’sche Symptom
bei Morbus Basedowii auf Grund 35 eigener Beobachtungen besondere Er-
"ihnung findet. Im 5. Kapitel wird der so seltene Krampf des Levator
Palpebrae besprochen. Der Schluss, das 6. Kapitel, enthält die Lähmung
der Musculus levator palpebrae, die Ptosis.
Praun (3) gibt eine ausführliche Darstellung der Verletzungen des
Auges, Durch eingehende Beschreibung des Befundes, durch nachdrückliche
Betonung der Diagnose und Differentialdiagnose, sowie durch besondere
I*
4 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Hervorhebung der Therapie und durch Anführung typischer Krankheits-
geschichten sucht er den Bedürfnissen des Praktikers Rechnung zu tragen,
andererseits wird er durch zahlreiche Litteraturhinweise den Wünschen der
vielen Bearbeiter dieses Gebietes gerecht.
Maschke (4) versucht in möglichst knapper Form an der Hand der
Anslegungen der berufensten Erklärer und der Rechtsprechung des Reichs-
versicherungsamtes auch dem in Unfallsangelegenheiten unerfahrensten Augen-
ärzte die Möglichkeit zu geben, in den Geist des Gesetzes sich schnell und
leicht hineinzuarbeiten, die Erkrankungen des Auges vom Standpunkte des
Unfallgesetzes aus, ohne mühsames Studium der Litteratur, zu betrachten
und zu verwerthen, sowie endlich die durch eine Augenkrankheit entstandene
Erwerbsbeschränkung in Procenten einer zu gewährenden Rente abschätzen
zu können.
| Terrien (6) bespricht die in der letzten Zeit in der Augenheilkunde
neu eingeführten Medicamente, sowie die neuen Operationen.
Sgrosso (8) hat ein kurzes, übersichtliches Lehrbuch der Augenheil-
kunde mlt besonderer Berücksichtigung der neueren Entdeckungen und Unter-
suchungsmethoden herausgegeben. Sehr genau behandelt er das Kapitel:
Sehnerv und Retina. Die italienische Litteratur hat Verf. stark in den
Vordergrund gestellt. Krahnstöver.
Die fünfte Lieferung des Werkes von Oeller (10), aus 15 Tafeln mit
Text bostehend, bildet den Schluss des vortrefflichen Atlas der Ophthal-
moskopie, der neben dem v. Jaeger’schen Werke als das beste angesehen
werden muss, was in dieser Art geleistet worden ist. Ein Ergänzungsheft
von seltenen ophthalmoskopischen Befunden wird der Verfasser in der nächsten
Zeit erscheinen lassen.
Berger (11) hat das von Petrus Hispanus, Petrus von Lissa-
bon, späteren Papstes Johannes XXI. (1276—1277) verfasste Liber de
oculo aus Handschriften, welche zum Theil in der Bibliothek zu München,
zum Theil in den Bibliotheken zu Florenz, Paris und Rom sich befinden,
gesammelt, welche ein interessantes Bild über den Stand der Augenheilkunde
im Mittelalter geben.
Die Dissertation von Wilm (12) bildet eine Fortsetzung der im Jahre
1898 erschienenen von Jelsch, welche eine Uebersetzung der Augenheil-
kunde der Alkoatim (1159) enthält.
Hirschberg (13) gibt eine vortrefflliche und zusammenhängende
Vorstollnng der Geschichte der Augenheilkunde im Alterthum.
Fukala (14) sucht zu beweisen, dass convexe und concave Linse,
vielleicht auch schon in Gestellen als Brillen gefasst, zur Vergrösserung
kleiner Gegenstände oder zur Verbesserung des Sehens, den Alten lange vor
Christus bekannt gewesen sind.
j
|
LI
| 7
N
H
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Leit get = oT
I. Allgemeine ophthalmologische Literatur. 5
Die Monographie von Roth (15), welche jetzt in zweiter Auflage er-
schienen ist, ist eine sehr brauchbare Anleitung zur Ausführung der Seh-
prüfungen in Form von Fragen und Antworten.
Auf Grund der Untersuchung der Sehleistung von über 50000 Schul-
kindern fand Cohn (17), dass dieselbe meist doppelt so gross ist, als man
bisher glaubte; schlechte Sehleistungen hatten nur 10°/, aller Kinder, in
den niederen Schulen fand sich eine solche nur bei 9%, in den mittleren
13°, und in den höheren 179, Die schlechten Sehleistungen nahmen stetig
vom 6. bis 18. Lebensjahre zu.
Silex (18) fand unter 473 Augen der Berliner Waisenkinder 279 mal
Normalbau, 40 Kurzsichtige, 61 Uebersichtige, 60 Astigmatiker und 33 mal
Hornhautflecke,
Cohn (19) hält im Gegensatze zu Silex die Vorprüfung des Seh-
vermögens bei Schülern für vollständig ausreichend. Der Laie kann dem
Augenarzte die Vorarbeit abnehmen und die Normalsehenden von den Ab-
normen scheiden. Die letzteren zu prüfen, ist Sache des Augenarztes.
Unter den Wehrpflichtigen in Finnland wurden, wie Linden berichtet
(20), in den Jahren 1886 bis 1897 (11 J.) 31,5 pro Mille wegen Augen-
krankheiten (Trachom, chronische Conjunctivilis , Hornhautaffectionen, Blind-
heit des einen oder beider Augen, »andere Augenkrankheiten«) vom Kriegs-
dienste befreit. Hierin sind nicht einberechnet 4,5 pro Mille, die wegen
Myopie und 0,6 pro Mille, die wegen Hypermetropie befreit wurden. So-
wohl das Trachom, welches in Finnland sehr verbreitet ist, als auch die
übrigen Augenkrankheiten kommen am häufigsten im nördlichsten Gou-
vernement (Ulcaborg) vor. Die Blindheit ist unter der lappischen und
finnischen Bevölkerung häufiger als unter der schwedischen (resp. 3,34,
2,30 und 1,06 pro Mille). Dalen.
Grosse Statistik (21) über die sanitären Fragen im Italienischen Heere
während des Jahres 97. Einzelne Daten können von Interesse sein:
Wegen Myopie wurden zurückgestellt 0,9 pro Mille aller Untersuchten.
Iu den Militärlazarethen wurden behandelt: Trachom 264 Fälle;
andere Augenkrankheiten 1715 Fälle. In den Militärlazarethen wurden im
Ganzen aufgenommen 74726 Kranke. Krahnstöver.
Wagenmann (22) giebt eine genaue Beschreibung der neuen Jenenser
Universitäts-Augenklinik.
Wicherkiewicz’ (123) Mittheilungen aus der Universitäts- Augen-
klinik in Krakau stellen ein Büchlein von ca. 100 Druckseiten dar. Dies
enthält zuerst einen Bericht über die Krankenbewegung an der Krakauer
Universitätsaugenklinik in den Jahren 1896 und 1897. Dann folgen wissen-
schaftliche Aufsätze von Wicherkiewicz über die Wirkung des Protargols,
dann von Bednarski Anwendung des Asmus’schen Sideroskopes zum Nach-
weis von Fremdkörpern und Extraction derselben mittels des Hirschberg-
6 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
schen Electromagnetes, von Majewski über die Anwendung des Hygrodia-
skopes (Lohnstein) bei Astygmatismus irregularis und Keratotonus. Zum
Schlusse liefert der k. k. Bauassistent Adam Ciechanowski eine ausführ-
liche Beschreibung der neuerbauten Klinik, die mit allem erdenklichen Com-
fort ausgestattet ist. Die Besprechung der wissenschaftlichen Aufsätze erfolgt
auf anderer Stelle. Herrnbheiser.
Dem ausführlichen Berichte, welchen Wicherkiewicz (124) über
die Krankenbewegung an seiner Klinik (Krakau) in den Jahren 1896 und 1897
liefert, sei Folgendes entnommen: Im Jahre 1896 betrug die Zahl der
Patienten 2722 ambulatorische und 388 stabile Fälle, im Jahre 1897 — 3073
ambulatorische und 428 stabile. Cataractextractionen führte er im Jahre
1896 — 190, 1897 — 181 aus. Auffallend gross ist die Zahl der In-
dectomien gegen Glaucom. Im Jahre 1896 waren ihrer 90, 1897 — ôl.
Enucleationen 1896 — 19, 1897 — 24. Die Mehrzahl der Cataractextractionen
führte Wicherkiewicz mit Iridectomie aus. Unter der Zahl seiner Ope-
rirten sind im Ganzen 25 ohne Iridectomie.. Bei uncomplicirter Cataracta
war dreimal völliger Misserfolg zu verzeichnen. Herrnbheiser.
Schreiber (25) behandelte im Jahre 1897 2267 und im Jahre 1898
2426 Augenkranke, darunter 270 bezw. 238 stationär, Operationen führte er
249 bezw. 231 aus. Ausserdem enthält der Bericht die Beschreibung eines
Falles von Exophthalmus pulsans, von einem neuen Exophthalmometer sowie
der Dimmer’schen Operation bei Ectropium senile.
Vom 1. September bis zum 1. Juni 1898 betrug die Zahl der Augen-
kranken, die Szirotinin (26) behandelte, 1244, die Zahl der Operationen
278, darunter 30 Extractionen. Trachom 24,5°/,. Hirschmann.
Die Zahl der Patienten Kozlowsky’s (27) betrug 3063. Die Zahl
der Operationen 708, darunter 205 Extractionen. Trachom bei mehr als
der Hälfte der Kranken. Hirschmann.
Die Zahl der stat. Kranken Kirillow’s (29) belief sich auf 580,
die der ambulatorischen auf 3189. Trachom gab 39,45°/,. Die Zahl der
Operationen 285, darunter 96 Staaroperationen. Die Details sind zum Referiren
nicht geeignet. Hirschmann.
Es wurden in der Poliklinik der Massachusetts Charitable Eye and
Ear Infirmary (31) während des Jahres 1898 15486 neue Augenpatienten
behandelt. Aus der, wie immer, sehr sorgfältigen Statistik, welche die Er-
gebnisse der Staaroperationen angiebt, entnahmen wir, dass im Ganzen 140
Staarextractionen: 46 Gräfe’sche, 38 einfache, 31 einfache mit einer Knopf-
lochöffnung in der Iris und 25 nicht-seniler Staare ausgeführt wurden. Von
den 38 einfachen Extractionen hatten nur 4 ein Ergebniss unter 0,1, von
den 30 Knopflochoperationen hatten 2 V < 0,1 und von den 46 Gräfe'schen
hatten 4 <. 0,1. Burnett.
iS ar TEE EEG or en een EEE rennt em m“
II. Allgemeine Pathologie, Diagnose und Therapie. 7
Die Anzahl der im Manhattan Eye and Ear Hospital (32) während des
Jahres 1898 behandelten neuen Patienten betrug 12996. Es wurden 56
Staarextractionen mit Iridectomie und 41 einfache Extractionen ausgeführt.
| Burnett.
Die Anzahl der in der Augenabtheilung des Brooklyn Eye and Ear
Hospital (33) während des Jahres 1898 behandelten neuen Patienten betrug
10571. Es wurden sechs Staarextractionen mit und zehn ohne Iridectomie
ansgeführt. Burnett.
Während des Jahres wurden im New York Ophthalmic and Aural In-
stitute (34) 9029 neue Augenpatienten in der Poliklinik und 468 am Hospital
behandelt. Es wurden 618 Augenoperationen ausgeführt, wovon 123 ein-
fache Extractionen reifer, seniler, uncomplicirter Staare und 5 mit Iridectomie
waren; im Ganzen wurden 216 Staaroperationen gemacht. Burnett.
II. Allgemeine Pathologie, Diagnose und Therapie.
40. Gelpke. Bacterium septatum und dessen Beziehungen
zur Gruppe der Diphtheriebakterien. (B. diphtheriae [Klebs-
Löffler], B. pseudodiphthericum [Löffler] und B. xerosis.)
Karlsruhe 1899, Nemnich. Ä
41. Lobanow. Zur Frage von der Bedeutung der nicht
Pathogenen Bakterien in der Infectionspathologie des Auges.
Wjest. Ophthalm. 1899, No. 2.
..42. Morax. V. Bemerkungen zum Artikel der Herren
Weichselbaum und Müller: «Ueber den Koch-Week’schen
Bacillus der acuten Conjunctivitis». v. Gracfe’s Arch. f. Ophthalm.
ALYII, p. 662,
43. Morax. Recherches expérimentales sur le bacille de
la conjonetivite aigue contagieuse. (Bacillede Weeks.) Annal.
d'Ocul. CXXI, p. 42.
44. Valude. Greffe de l’&ponge dans la capsule de Tenon.
Amal d'Ocul, CXXI, p. 38.
f 45. Bullot et Lor. Du rôle de l’epithelium de la cornée
We etat de l’endothelium et du tissu corn6en dans les yeux
ansplant&s. Annal. d’Ocul. CXXI, p. 52.
i 46. Lodato, GŒ. Sullaalterazionioculari nella inanizione.
rch, dr Ottalm. V, p. 286.
47. Denig. Bemerkungen zu der Arbeit des Dr. S. Bäck:
upi mentell-histologische Untersuchungen über Contusio
in B Së V. Graefe’s Arch. f. Ophthalm. XLVH. Bewahrung der Priorität
etreff Erklärung der Weissfärbung der Netzhaut. |
+8. Hilbert, R. Fötale Entzündungsprodukte auf dem
Auge, Colobombildung und Amblyopie auf dem andern
uge eines jun a i
heilkunde XXXVII p. nen Zehender’e klin. Monatsbl. f. Augen
«Exp
eine
8 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
49, van Duyse. Aplasie du nerf optique et colobomes
«maculaires» dans un oeil de cyclope. Arch. d’Ophtalm. XIX, 1,
p. 25 u. 2, p. 106.
50. Bruns, H. W. Eine mikroophthalmische Familie.
Amer. Journ. of Ophthalm. 1899, März.
5l. Neustätter, Otto. Ueber die erleichterte objective
Refractionsbestimmung der Skiaskopie und deren praktische
Ausführungmittelst eines verbesserten Skiaskops unter Ver-
werthung der gewöhnlichen Brillenkastengläser. Münchener
med. Wochenschr. 1899, No. 3.
52. Cluzel, J. Nouvelle explication du phénomène de
l’ombre pupillaire. Arch. d’Ophtalm. XIX, 3, p. 187.
53. Dreyer-Dufer. De la valeur diagnostique des stig-
mates ophtalmoscopiques de dégénérescence. Annal. d’Ocul.
CXXI. p. 46.
54. Fridenberg, Percy. Die Entdeckung simulirtermon-
ocularer Blindheit. Ophthalm. Record 1899, Jan.
55. Krüger, A. Die Prüfung der Sehschärfe bei Verdacht
der Simulation. St. Petersburger med. Wochenschr. 1899, No. 3.
56. Pergens. La saignée et la revulsion en oculistique.
Annal. d’Ocul. CXXI, p. 52.
57. Ovio, @. Sugli occhiali colorati. Annal. di Ottalm.
XXVII, 4.
58. Hauenschild, W. Ueber Antisepsis und Asepsis bei
Bulbusoperationen, nebst kurzen Bemerkangen zur Nach-
behandlung Staaroperirter. Zeitschr. f. Augenh. I, p. 227.
59. Burri, Roman. Wirkung subconjunctivaler Koch-
salzinjectionen bei Chorioiditis in macula. Zeitschr. f. Augen-
heilkunde I, p. 21.
60. Ulry, E. et Frézals, M. Récherches expérimentales
.sur la pénétration dans l’oeil des collyres aqueux d’iodure de
potassium. Arch. d’Ophtalm. XIX, 1, p. 1.
61. Ulry, E. et Frézals, M. Rôle de la cornée dans l'ab-
sorption des collyres. Arch. d’ Ophtalm. XIX, 3, p. 159.
62. Tornatola, S. e Allessandro, F. Le iniezioni sotto
conginutivali di cloruro di sodio. Arch. di Ottalm. V, p. 92.
63. v. Sicherer, Otto. Untersuchungen über die Sterili-
sation der chemischen Tusche zur Tätowirung der Hornhaut.
Arch. f. Augenheilk. XXXIX, p. 22.
64. Piesberger. Beiträge zur Vibrationsmassage des
Auges, Centralbl. f. prakt. Augenh. XXIII, p. 33.
65. Axenfeld. Bemerkungen zur operativen und medica-
mentösen Therapie an hochgradig vorgetriebenen Augen.
Zehender’s klin. Monatsbl. f. Augenheilk. XXXVII, p. 61.
66. Ginsberg, J. J. Ueber Anlegung von Nähten an pene-
trirenden Wunden des Augapfels. Wjest. Ophthalm. 1899, No. 1.
II. Allgemeine Pathologie, Diagnose und Therapie. 9
67. Morton, H. W. J. Die einfache Enucleation, keine
richtige chirurgische Massregel. Annal. of Ophthalm, 1899, Jan.
68. Stillson, Hamilton. Experimente mit dem grossen
Magneten. Ophthalm. Record 1899, März.
Um eine irrthümliche Veröffentlichung der Herren Weichselbaum
ud Müller zu berichtigen, präsentirt Morax (42 u. 43) der Pariser oph-
thalmologischen Gesellschaft Reinculturen des Weeks’schen Bacillus auf
Serum-Agar: es sind feine, durchsichtige, punktförmige, eben sichtbare con-
mente Colonien; eine isolirte Colonie kann aber 1 bis 2 mm Durchmesser
erreichen. Der Weeks’sche Bacillus entwickelt sich ebenfalls in Serum-
Bouillon, die er leicht trüb. Morax hat eine vor zwei Jahren isolirte
Cultur seither alle acht lage auf Ascites-Agar weitergeimpft, ohne dass der
Bacillus seine Merkmale geändert hat. Der Weeks’sche Bacillus ist für
Thiere nicht pathogen und es gelingt auf keine Weise denselben auf den
Thierorganismus zu übertragen. Man kann aber auf der Conjunctiva des
Kaninchens eine leichte Reizung hervorrufen, wenn man während mehrerer
Stunden eine flüssige Cultur des Weeks’schen Bacillus in den Bindehautsack
einträufelt. Das Resultat bleibt dasselbe, wenn die Cultur vorher durch Er-
hitzen auf 58° abgetötet wird. Erhitzen auf 100° oder Filtriren (Filter
von Chamberland) macht dieselbe jedoch unwirksam. Sulzer.
Valude (44) stellte der Pariser Ophthalmologengesellschaft einen Kranken
vor, welchen er noch der Enucleation des Augapfels Stücke von Badeschwamm
in die Tenon’sche Kapsel eingepflanzt hatte, in der Absicht, dem Kunstauge
grössere Beweglichkeit zu geben.
Ein Jahr nach der Operation war der so geschaffene Stumpf auf ein
Dritttheil seines ursprünglichen Volumens reducirt.
In der Discussion bemerkt Billot, dass Cornil durch Thierversuche con-
statirt hat, dass in die Leber eingepflanzte Schwämme rasch resorbirt werden.
Sulzer.
Bullot und Lor (45) haben Kaninchenaugen der Kaninchenbauchhöhle
einverleibt. Vierundzwanzig Stunden später fanden sie die Hornhat oedematös,
doppelt so dick wie normal, ihrer Endothellage beraubt. Diese Veränderungen
stellen sich nur ein, wenn die Epithellage der Hornhaut intact ist: die ihres
Epithels beraubte Hornhaut bleibt in der Bauchhöhle klar und quillt nicht
auf; ihr Endothel bleibt intact. Wenn man einfach einen kleinen Bezirk des
Epith eliums abschabt, so findet man nach vierundzwanzigstündiger Einpflanzung
die HX ornhaut an dieser Stelle klar und das Endothelium intact, während der
Rest der Hornhaut gequollen und ihres Endothels verlustig ist. Eine Doppelt-
färbu rag, mit Methylenblau an der hinteren Seite und mit Carmin an der
vorde zen Seite zeigt hübsch das gegenübergesetzte Erhaltensein von Epithelium
10 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
und Endothelium, wenn das Epithelium vor der Einflanzung an verschiedenen
Stellen entfernt wurde. Sulzer.
Die Versuche Lodato’s (46) betreffen Augen von Hunden, welche ge-
storben waren an Mangel an Nahrung und Wasser, an Nahrungsmangel bei
Wasserzufuhr, und solche welche kurz vor Eintreten des Todes enucleirt
wurden. Ein Unterschied bei dem Tod mit oder ohne Wasser liess sich bei
der histologischen Untersuchung der Augen nicht feststellen.
Die Erscheinungen intra vitam sind: Verlangsamte Pupillenreaction.
Weisse Papillen. Dünne Retinalarterien. Venen dilatirt, besonders in einiger
Entfernung vom Papillenrand. Visus erhalten. |
Die histologischen Veränderungen betreffen fast alle Gewebe des Auges.
Das Endothel der Descemet ist fast immer, wenigstens theilweise abgelöst.
` Die Iris ist verdünnt, anämisch. Gefässe eng und leer. Die Muskeln
der Iris und des Ciliarkörpers nehmen die Färbung schlecht an. Trübe
Schwellung der Cylinderzellen des Epithels der Ciliarfortsätze, ihre Kerne
färben sich schwer. |
Die Chorioidea ist stark verdünnt, ihre Gefässe sind eng und leer. Be-
sonders ausgesprochen sind diese Veränderungen in den peripheren Theilen.
Die Zellen des Pigmentepithels der Retina sind voll von kernigem Protoplasma,
wenig pigmenthaltig. Die amakrinen Zellen erscheinen farblos, das Protoplasma
hat ein homogenes Aussehen, der Kern ist stark gefärbt. In der Ganglien-
zellenschicht und der Faserschicht findet sich Oedem mittleren Grades. Im
Optikus finden sich keine atrophischen Veränderungen, während die Ciliar-
nerven oft einen bedeutenden Grad von Atrophie aufweisen.
| Krahnstöver.
Das von van Duyse (49) untersuchte Cyclopenauge zeigte eine über-
normal grosse Hornhaut, 2 Pupillen, deren Colobome den Ciliarkörper durch-
setzend, in ein bis zur Stelle des Sehnerveneintrittes sich erstreckendes basales
Choroidealcolobom übergingen, neben welchem sich auf beiden Seiten noch
ein Macularcolobom fand. An der oberen Grenze des Choroidealcolobomen,
wo sich die Papille finden sollte, fehlte, wie die mikroskopische Untersuchung
ergab, jede Spur von Sehnervenfasern und Netzhautgefässen. Ob der Sehnerv
in der Orbita vorhanden war, liess sich, da die Leiche nicht mehr zur Ver-
fügung stand, nicht entscheiden. Van Duyse kommt zu dem Schluss, dass
ein wirklicher mit dem Auge verbundener Sehnerv nicht existirt hat, weil
die bei der Bildung der secundären Augenblase erfolgende Einstülpung des
Augenblasenstiels unterblieb. Denn letzteres ist zu erschliessen aus dem
Fehlen der Netzhautgefässe und der Sehnervenfasern, ferner daraus, dass die
Arteria hyaloidea die Sclera unterhalb der dem Sehnerveneintritt entsprechenden
Stelle schräg durchsetzte. An Stelle der Sehnervenfasern fanden sich Neuroglia-
elemente als Reste des Augenblasenstieles in der Sclera oberhalb des oberen
Randes des basalen Colobomes Die völlige Trennung dieser wegen Fehlens
II. Allgemeine Pathologie, Diagnose und Therapie. 11
der Art. hyaloid. schon anormalen Verbindung des rudimentären Sehnerven
mit dem Bulbus mag dann durch die sich zur Sclera entwickelnden Abschnitte
des mittleren Keimblattes erfolgt sein. In dem zweiten Theile seiner Arbeit
schildert van Duyse den mikroskopischen Befund der beiden seitlich von
dem basalen Colobom gelegenen macularen Colobome, welche er, da sie am
hinteren Pole liegen, auch entwickelungsgeschichtlich richtiger centrale
Colobome nennen möchte, da die Fovea centralis sich erst nach dem 6. Monat
entwickelt und nicht innerhalb der foetalen Netzhautspalte liegt, welche sich
bereits gegen die 7. Woche hin schliesst. v. Mittelstaedt.
Bruns (50) berichtet über einen Fall, in dem eine Anzahl von Kindern
derselben Familie, wovon zwei gesehen und untersucht wurden, mikroph-
thalmisch waren. Die Augäpfel waren nicht grösser als Erbsen, aber es
fanden sich durchsichtige Hornhäute, durch welche man die Iris sehen konnte,
und trübe Linsen. Der Vater hatte gute Augen, die Mutter V == ?°/,, und
einen geringen Grad von Astigmatismus. Burnett.
Cluzet erläutert die Vorgänge bei der Schattenprobe durch 2 einfache
Versuche: Vor einem den Augenhintergrund darstellenden weissen Papier be-
findet sich eine Convexlinse in geringerem Abstand als ihre Brennweite beträgt.
Verschiebt man dann auf dem weissen Hintergrunde ein schwarzes Papierstück,
% sieht man durch die Linse, je nachdem man sich in näherer oder weiterer
Entfernung von ihr, als die conjugirte Brennweite beträgt, befindet, den
schwarzen Schatten in gleichnamiger oder entgegengesetzter Richtung wandern.
Befindet sich das Auge "des Beobachters im Punct. remot., so ist die ganze
Linse plötzlich von dem Schatten eingenommen. Wirft man ferner auf die
Linse und den weissen Hintergrund ein Flammenbild mit dem Planspiegel, so
sieht man dasselbe dort in Wirklichkeit die gleichen Bewegungen wie die
Spiegeldrehungen machen. Diese beiden Versuche erklären ohne Weiteres die
Vorgänge bei der Schattenprobe in demselben Sinne, wie es Landolt und
Parent gethan haben. — Bei Benutzung des Concavspiegels ist zu berück-
&ichtigen, dass sich das Flammenbild auf der Netzhaut, je nachdem sich der
Spiegel in grösserem oder geringerem Abstand, als seine Brennweite beträgt.
von der Lichtlamme befindet, in entgegengesetztem oder gleichnamigem Sinne
wie die Spiegelbewegungen verschiebt. In letzterem Falle sind die Ergebnisse
dieselben wie bei Anwendung des Planspiegels, im erstern sind sie umgekehrt. —
Die Pupille ist gut erleuchtet und der Schatten scharf und geradlinig begrenzt,
wenn das Flammenbild scharf ist, also bei Emmetropie und weitem Spiegel-
abstand ; bei Ametropie ist die Begrenzung krumm, unscharf und die Pupillen-
erleuch&ung schwächer. v. Mittelstädt.
Der von Fridenber g (54) vorgeschlagene Plan zur Entlarfung simulirter
Monoku ärer Blindheit besteht darin, eine kleine Prüfungskarte mit dem
Rücken gegen die Person vor die Augen zu halten und die Buchstaben mit
einem gösserer laryngoskopischen Spiegel in die untersuchten Augen zu werfen.
12 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Durch geeignete Manipulation kann man dieses vergrösserte und wirkliche
Bild der Buchstaben, nach dem Willen des Experimentatars auf jede Netzhaut
separat ohne Wissen des Untersuchten so fallen lassen, dass er unmöglich
sagen kann, mit welchem Auge die Buchstaben gesehen werden, obwohl e
der Beobachter weiss. Burnett.
Hauenschild (58) berichtet, dass in der Würzburger Universitäts-
Augenklinik im Laufe der letzten 6 Jahre 1944 Operationen am Bulbus unter
aseptischen Cautelen ausgeführt wurden und bei diesen allen kam nur einmal
eine Infection vor. Vor der Operation wurden die Lider und deren Umgebung
mit lauwarmem Wasser und Seife gründlich gereinigt und danach die Lid
ränder mit einem feuchten Wattebausch unter gleichzeitiger Irrigation, zu
der immer sterile physiologische Kochsalzlösung verwandt wurde, sebr sorg-
fältig und kräftig abgewischt. Sodann wurde der Patient aufgefordert zu
blinzeln, da durch jeden Lidschlag das Operationsfeld gereinigt und die im
Bindehautsack befindlichen Mikroorganismen nach der Nase und dem Lidrande
zu weggeschwemmt werden. Nach nochmaliger Irrigation der Lidränder und
sorgfältiger mechanischer Reinigung derselben, sowie Einlegung des Sperr-
hellavateurs wurde die Stelle, wo der Schnitt gemacht werden sollte, durch
Wattetupfer sanft iabgewischt und die im Bindehautsack sich ansammelnde
Flüssigkeit durch Weattetupfer aufgesaugt. Als Tupfer wurden auf Glasstäbe
aufgewickelte Watte benutzt, welche längere Zeit in Sublimatlösung 1: 2000
gelegen hatte, ausgedrückt und in physiologischer Kochsalzlösung aufbewahrt war.
Burri (59) berichtet über 7 Fälle von ChorioiditisMaculae luteae,
bei welchen die subconjunctivale Injection von Kochsalzlösung angewandt worden
war. Dieselbe ist als ein local im Auge selbst die Resorption stark erhöhendes
Mittel anzusehen. Auf die Chorioiditis in macula wirkt dieselbe in frischen
Fällen ebenso günstig ein, wie die frühere Behandlung mit Schmierkur, Jod-
kali innerlich, Sublimatinjectionen, ohnen deren nachtheilige Folgen und Con-
traindicationen zu haben.
Ulry und Fre&zals (60) fanden bei ihren Versuchen an Kaninchen,
dass Jodkali in wässriger Lösung in den Bindehautsack eingetränfelt bald in
das Kammerwasser übergeht, in den Glaskörper aber erst dann, wenn es auch
im Urin nachweissbar ist. Jodkali ist, wenn es in den klinisch gebräuchlichen
Mengen innerlich gegeben, in den Augenflüssigkeiten nicht nachweisbar, wohl
aber, wenn es in sehr grossen Quantitäten gegeben wurde. Sehr erhebliche
Mengen davon fanden sich im Kammerwasser, wenn es eingeträufelt und gleich-
zeitig innerlich gegeben wurde. v. Mittelstaedt.
Zur Entscheidung der Frage, ob die in wässriger Auflösung in den Binde-
hautsack gebrachten Substanzen, welche in das Kammerwasser übergehen, dé
Hornhaut oder die Bindehaut durchdringen, brachten Ulry und Frezals (61)
bald auf erstere bald auf letztere allein eine Jodkalilösung. Es fand sich.
dass durch die Bindehaut nur Spuren in das Kammerwasser dringen, alles
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II. Allgemeine Pathologie, Diagnose und Therapie. 13
übrige durch die Hornhaut dringt. Bei den weiteren Untersuchungen an
frischen unverletzten Hornhäuten, welche auf das eine Ende einer offenen
Glasröhre befestigt werden, und mit der vorderen Fläche in eine Jodkalilösung
tauchten, während sich auf der anderen Fläche künstliches Kammerwasser
befand, konnten in der ersten Stunde nur Spuren des Salzes in letzterem nach-
gewiesen werden, während dies am lebenden Thiere bereits nach einer viertel
Stunde möglich ist. Später als sich das Epithel stellenweise abgelöst hatte,
transsudirten schnell grössere Mengen, ebenso, wie wenn schon im Beginn des
Versuches das Epithel beseitigt worden war. Dass an der lebenden Hornhaut
eine schnellere Diffusion stattfindet liegt wahrscheinlich daran, dass die lebenden
Epithelzellen bessere physiologische Bedingungen für die Diffusion bieten. —
Das Kammerwasser dringt deshalb nicht nach aussen, weil es ungefähr die
gleiche Zusammensetzung wie die Thränenflüssigkeit hat. Bringt man statt
dieser eine andere Flüssigkeit in den Conjunctivalsack, so lässt sich auch der
(ebergang von Kammerwasser dorthin nachweisen. — Beim Einbringen einer
Jodkalisalbe geht nur das Salz in das Kammerwasser über und zwar am
schnellsten bei dem mit Wasser am leichtesten mischbaren Fett dem Lanolin.
v. Mittelstaedt.
Nach den Untersuchungen von A. Hamilton lässt sich in der
chinesischen Tusche ein Kapselbacillus constatiren. Bringt man eine Reinkultur
desselben in die Hornhaut, so entsteht nach 24 Stunden wie Fr. Sicherer (63)
berichtet ein eitriges Hornhautgeschwür. Um das Auftreten eines solchen bei der
Tätowirung zu vermeiden, so muss der Kapselbacillus vollständig vernichtet werden.
åm zuverlässigsten ist die Trockensterilisation der Tusche bei 160 ° auch
eine 30 Minuten Einwirkung der Heissluftsterilisation von 60° oder eine
lö Minuten lange Einwirkung von 98° und mehrmaliges Eindampfen der
Tusche vernichten den Bacillus.
Piesberger (64) beobachtete günstige Erfolge der Vibrationsmassage
bei Abducenslähmung, Scleritis, slerosirender Keratitis, der interstitiellen Keratitis,
sobald die entzündlichen Erscheinngen zurückgetreten waren, und der chronischen
Chorioiditis und Chorioretinitis.
Bei wirklichem Exophthalmos empfiehlt Axenfeld (65), wenn nicht in
Narkose operirt wird, die Anwendung der Desmarres’schen klevateure, die
manuelle Fixation ist dabei zu verwerfen. — Die Verbände werden auch bei
starken Exophthalmos besser gelitten als u. A. Nettleship kürzlich angab,
wenn man znvor eine ringförmige Wattepolsterung anlegt, bis für die auf-
a Hand die Niveaudifferenz ausgeglichen ist, hierüber legt man alsdann
@ gewöhnlichen Druckverband.
e SE Sberg (66) ist der Ansicht, dass man durch rechtzeitige Anlegung
Welches SE Scleralwunden in manchen Fällen GE conserviren kann,
Fal, 4 ac üblichen Regeln der Enucleation unterliegt. Der entsprechende
‚ den G, Operirte, betraf einen Riss durch das Lid und die Sclera, der
14 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
durch einen zugespitzten Pfahl verursacht war. Die 2!/, cm lange Scleralwunde,
aus der die Aderhaut prolabirte, wurde nach Abschneidung der prolabirenden
Theile, durch 3 Scleralnähte und 1 Conjunctivalnaht (in der Ciliargegend)
geschlossen. Die Wunde heilte per primam, das Auge behielt ein zufrieden-
stellendes Aussehen und unterschied Handbewegungen und Fensterrahmen.
Hirschmann.
Morton (67) geht hier auf eine genauere Beschreibung seiner Modi-
fication der Operation von Mules ein, bei welcher die Glaskugel in die
Tenonische Kapsel anstatt in die Scleralhöhle eingefügt wird. Sorgfältige An-
passung der Nähte, so dass die Sehnen dieselbe Lage wie im gesunden Auge
einnehmen, muss genau beobachtet werden. Burnett.
Als Ergebniss von Experimenten mit dem grossen Magneten von Haab
hat Stillson (68) eine Anzahl von Aphorismen formulirt, von denen wir
die folgenden als die interessantesten mittheilen: Als die beste Kraftlinie
ist gewöhnlich diejenige Linie zu gebrauchen, welche von der Spitze des
Magneten ausstrahlt. Die Beweglichkeit des Fremdkörpers hängt mehr, als
man gewöhnlich annimmt, von seiner Form ab. Wenn der Körper scheiben-
förmig ist, so muss man ihn mit dem Rand nach vorn ausziehen; wenn er
pyramidal ist, muss die Spitze nach vorn gerichtet werden. Es ist ein Irr-
thum, den Patienten in einiger Entfernung aufzustellen und ihn zu ver-
anlassen, sich dem Magnet allmählich zu nähern. Kleine Stücke hinter der
Iris können mit dem grossen Magneten nur schwer entfernt werden. Für
diese Fälle macht man am besten eine Iridectomie mit oder ohne Anwendung
des Hirschberg ’schen Magneten. Grössere Stücke kann man die Iris per-
foriren lassen, wenn sie die passende Form haben und richtig manipalirt
werden. Wenn grosse Stücke durch die Sclera ohne Verletzung der Linse
eingedrungen sind, so macht man am besten eine ihrer Lage am nächsten
befindliche Oeffnung und extrahirt sie durch dieselbe hindurch. Der grosse
Magnet darf wegen des Schadens, welchen er den Geweben durch Zerreissung
zufügen kann, nicht für diagnostische Zwecke gebraucht werden.
Burnett.
III. Heilmittel und Instrumente.
69. Messner, A. Einige Erfahrungen über Protargol-
anwendung in der Augenheilkunde. Centralbl. f. prakt. Augenheilk.
XXIII, p. 10.
70. Wicherkieeiez, B. Erfahrungen über die Wirkungen
des Protargol. Mittheil. a. d. Krakauer Universitätsaugenklinik 1893.
71. Lesshaft, A. Zur Protargol-Therapie. Med. Rundschau
1899, No. 84.
72. Hallauer. Ueber das Rothwerden des Eserins. Zeit
schrift f. Augenh. I, p. 364.
z "Er Een Ka 24 nF SE rot ZS ES
a S d Ze ee ` Ge Sé S Ba
ET mm
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E 5 8
E = a "a NS
ES — e: ën pe wm ` w
UI Heilmittel und Instrumente. 15
73. Derby, H. Holocain in ophthalmic surgery; its su-
periority overcocaine; itstherapeutic value. Arch. of Ophthalm.
XXVII, 1, p. 45.
74. Koster Gzn. W. Over de schadelijke werkinij der
murias cocaini. Geneesk. Tijdskrift I, 1899, p. 621.
75. Blok, D. J. Neutrale sulf. atropin en mur. cocain.
Med. Weekbl. 1899, Mai 13. |
76. Bietti, A. Sull’azione fisiologica dell’areolina
nell’oechio con alcune considerazioni sulla sue applicazioni
nella cura del glaucoma. Arch. di Ottalm. V, p. 33.
17. Falta, Marczel. Largin in der Augenheilkunde. Cen-
ml, L prakt. Augenheilk. XXIII, p. 46.
78. Jakowlew. Zur Frage von der Heilwirkung des Sper-
mins von Pöhl bei Augenkrankheiten. Wratsch 1899, No. 10.
79), Timofejew, P. Ueber die Wirkung des Nebennieren-
ertractes auf das Auge. In.-Diss, St. Petersburg 1899.
80. Strauss, Rosa Welt. Experiments on the germicide
Properties of certain eye salves. Arch. of Ophthalm,. XXVIII,
l, p. 40. |
8. Serini. Récherches complémentaires sur les collyres
haileux. Arch. d’Ophtalm. XIX, 1, p. 11.
82, Ulry, E. et Frezals, M. Des collyres aqueux de sali-
‘slate de soude. Arch. d’Ophtalm. XIX, 2, p. 90.
83. Linde, Max. Haab’s oder Hirschberg’s Elektromagnet,
Cntralbl. f, prakt. Augenbheilk. XXIII, p. 1.
84. Snellen, H. sen. Gläserne Augäpfel als oculare Pro-
thesen. Zehender’s klin. Monatsbl. f. Augenheilk. XXXVII, p. 71.
85. Wolff, H. Ueber die Operation zur Erzielung der
eweglichkeit künstlicher Augen und der Ersatz durch eine
SE Prothese von besonderer Form. Arch. f. Augenheilk. XXXIX,
86. Koster, W. Ein neuer Sperrelevateur. Zeitschrift für
Angenheilk. L, p. 260.
S 87. Roure. Un nouveau blepharostate Annal. d’Ocul.
XXI, p. 36.
| 88. Neustätter, O0. Eine doppelseitig verwendbare Lid-
le mit Klammerverschluss. Zehender’s klin. Monatsbl. f.
tgenheilk. XXX VII, p. 103. |
ve 89. Jacorides, S. Un pince A chalazion. Arch. d’ Ophtalm.
MA, 3, p. 197.
iai ss Manfredi, N. Antica ed utile modificazione arreata
e GE Palamidessi all’Asta di Pamard per la fissazione
ulbo oculare. Arch. di Ottalm. V, p. 361.
wä) Vacher. Procédé pratique pour bien eclairerle champ
aire Annal. d'Ocul. CXXI, p. 39.
16 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
92. Majewski. UeberdieAnwendung des Hydrodiaskopes
(Lohnstein)beiregulärem Hornhautastigmatismus und Kerato-
conus. Mittheil. a. d. Krakauer Universitäts-Augenklinik 1898.
93. Schiötz. Appareilprismatique. Ann. d’Ocul. CXXI, p. 21.
94. Epinatjew, G. W. Ein Perimeter-Indicator einfacher
Construction. Wratsch 1899, No. 5.
95. Nieden, A. Gesichtsfeld-Schema zum Gebrauch für
gewöhnliche und für selbstregistrirende Perimeter, 3. Aufl.
J. F. Bergmann, Wiesbaden.
96. Nieden, A. Schriftproben zur Bestimmung der Seb-
schärfe. 3. Aufl. 1899. Wiesbaden, Bergmann.
97. Sgrosso, P. Armentario semplificato per la refratto-
metria obiettiva. Arch. di Ottalm. V, p. 247.
98. Dolganow, W. N. Ein neuer Typus von Schutzbrillen
für Arbeiter. Wratsch 1899, No. 10.
99. Lans, L. S. Pupillometrie. Nederl. Oogheelk. Bijdragen
IV, p. 16.
Nach den Erfahrungen von Messner (69) übertrifft das Protargol bei
Thränensackeiterungen und bei Blennorrhoe der Neugeborenen in fast allen
Fällen die bisher gebräuchlichen Mittel. Ob es bei virulenter acuter Blennorrhoe
Erwachsener dasselbe leistet, wie Argentum nitricum, liess sich noch nicht
feststellen. Von Trachomen dürften sich nur frische, mit reichlicher Ab-
sonderung einhergehende Fälle für Protargolbehandlung eignen. Bei acuter
Conjunctivitis mit reichlicher Absonderung erwies sich das Protargol den
alten Mitteln gegenüber als ebenbürtig. Nicht gut vertragen wurde da:
Mittel bei alten Bindehautleiden, ebenso nicht bei eitriger Hornhautentzündunz.
Die Erfahrungen, die Wicherkiewicz (70) mit dem Protargol gemacht,
lassen sich in Folgendem zusammenfassen: Bei acutem Trachom und acte
Bindehautcatarrhe leistet das Mittel in 5°/,, 10°/,, ja sogar in 2°;, Lösung
weniger als eine Solution von Argentum nitricum oder Bleiessig. Das gleiche
lässt sich von seiner Wirkung bei Conjunctivitis folicularis und bei chronischen
Trachom aussagen. Nicht sonderlich zu empfehlen ist das Protargol bei
Hornhautgeschwüren. Glänzend bewährte es sich ihm bei eitriger Dakrro
eystitis. Bei dieser Krankheit spritzte Wicherkiewicz mittels einer
Anel’schen Spritze in den Thränennasenschlauch die Protargollösung in
einem Concentrationsgrade von 10°/, bis 20°/,. Genau so lobend äussert
sich Wicherkiewiz über seine Erfolge bei gonorrhoischer Bindehaut-
erkrankung sowohl bei Erwachsenen, wie bei Neugeborenen. Hier bepinselt
er die kranke Bindehaut mit einer 20°/, Lösung und lässt ausserdem stünd-
lich eine 30°/,ige in den Bindehautsack eintropfen. Herrnheiser.
Nach Lesshaft (71) ist das Protargol in 10°), Lösung bei der Be-
handlung der Ophthalmoblennorrhoe dem Argentum nitricum vorzuzichen, dä
III. Heilmittel und Instrumente. 17
die Aetzwirkung fehlt, die Dauer der Kur eine erheblich kürzere, die
Schmerzhaftigkeit ebenfalls geringer ist, als bei Höllenstein, und die Schwellung
und Secretion immer sehr schnell nachlassen.
Nach Hallauer (72) besitzen wir kein zersetzungsfreies Physostigmin-
präparat. Bei Zersetzung durch Licht wirken vom Spectrum hauptsächlich
die blauen Lichtstrahlen. Es bestehen zwei Mittel zur Verminderung der
leichten Zersetzlichkeit, die schwefelige Säure und die Borsäure in 4°/, Lösung.
Ersterer ist dabei der Vorrang einzuräumen. Hierdurch wird die Wirkung
der Physostigminlösung nicht alterirt. Das Salicylat ist haltbarer als das
Sulfat und bietet mit schwefeliger Säure Garantie grösster Resistenzfähigkeit.
Bei der Verwendung derartiger Lösungen ist deshalb ein Zusatz von 1—2
Tropfen schwefeliger Säure zu empfehlen.
Holocain beeinflusst im Gegensatz zu Cocain weder Pupillengrösse noch
Accommodation, setzt aber nicht wie das letztere die Neigung zu Blutungen
herab. Wegen seiner starken antibacteriellen Eigenschaften wandte Derby (73)
Holocain bei infectiösen Hornhautgeschwüren an und erreichte hiermit so
gute Erfolge, dass er es zu weiteren Versuchen in dieser Richtung empfehlen
m können glaubt. Abelsdorff.
Koster (74) warnt vor dem fortwährenden Gebrauch von Cocain bei
Ulcera corneae und chronischer Conjunctivitis. Die Patienten schonen sich
dann nicht genügend, da sie keinen Schmerz fühlen. Er sah kleine Blutungen
in der Conjunctiva bei längerem Gebrauch. Mehrmals sah er eine eigen-
artige Form von Conjunctivitis follicularis bei fortgesetztem Gebrauch einer
5°, Cocainlösung. Die folliculäre Schwellung sass hauptsächlich auf dem
oberen Augenlid. Keine Schleimsecretion. Innerhalb zwei Wochen war die
Entzündung verschwunden, nachdem kein Cocain mehr gebraucht war.
Westhoff.
Atropin sulf.- und Cocain mur.-Lösungen, welche sauer reagiren, reizen
längere Zeit, man soll darum immer neutrale Lösung verschreiben. Blok (75)
meint auch, dass, wo Koster glaubt, dass nach 5°/, Cocainlösung eire
Conj. follic. entstand, dies seine Ursache findet in nicht neutralen Lösungen
von Cocain mur. Rijnberk sab in einem Falle, wo mur. pilocarpin ge-
braucht war, nachdem die Vorschrift bei einem anderen Apotheker bereitet
war, Reizung und Schmerz. Es war Pilocarpin von Merck, aber eine
Spätere Sendung. Hier auch reagirte eine wässerige Lösung von Pilocarpinum
muriat sauer. (Die Fabrikanten sollen doch genau darauf achten, dass die
Salze vollständig neutralisirt sind, Ref.) Westhoff.
Das Areolin ist nach Untersuchungen von Bietti (76) an gesunden
Augen, als auch an glaucomatösen, ein sehr energisches Myoticum. Es wirkt
schneller und viel energischer als Eserin. aber die Dauer der Wirkung ist
eine sehr viel kürzere als bei den üblichen Myoticis, sodass seine praktische
Anwendung bei Glaucom nur in den Fällen in Frage käme, wo Eserin keine
Literaturbericht fiber das Jahr 1899 zum Archiv für Augenheilkunde, II
18 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Myosis hervorrufen könnte, um gleichsam einer späteren Wirkungsentfaltung
des Eserins den Weg zu bahnen. Krahnstöver.
Das Largin ist, wie Falta (77) berichtet, eine Verbindung des
Silbers mit einem in Alkohol löslichen Zersetzungsprodukt der Paranuclein-
proteide. In 10°/, Lösung leistete es gute Dienste bei Conjunctivalcatarrben,
Blepharo-Conjunctivitiden, catarrhalischen Hornhautgeschwüren, Trachom und
Erkrankung der Thränenwege. Bei Blennorrhoea conjunctivae ist es nicht
am Platze. |
Jakowlew (78) sah bedeutende Besserung von Spermininjectionen
(subcutan) bei Atrophie des Sehnerven, wenn das Sehvermögen noch nicht
ganz erloschen war, bei Amblyopia alcoholica und bei Glaskörpertrübungen,
wenn die Grundkrankheit (Choroiditis serosa) schon gehoben war. Die
Besserung äusserte sich schon nach der 4.—5. Injection, stieg bis zur 12.—]5.
Injection und blieb bei Fortsetzung der Injection unverändert.
Hirschmann.
Die Resultate seiner Arbeit fasst Timofejew (79) in folgenden Sätzen
zusammen: 1. Einführung des Nebennierenextractes in den Conjunctivalsack
giebt Verengerung der Conjunctivagefässe an den Lidern und am Bulbus, die
sich durch 10 bis 45 Minuten anhaltende Blässe äussert, 2. Diese Wirkung
des Extractes ist eine nur oberflächliche und äussert sich nicht in den tieferen
Theilen des Auges. 3. Diese gefässverengernde Wirkung üben nur starke
und mittelstarke Lösungen ; schwache Lösungen geben nur eine unbedeutende
Wirkung. 4. Gesättigte Lösungen, besonders das Extractum haemostaticum
von Merck, verursacht, ins Auge eingeträufelt, starkes Brennen, bisweilen
sogar Schmerz. 5. Das Extract besitzt keine anästhesirende Wirkung, er-
leichtert aber die Aeusserung der Cocainanästhesie.. 6. Das Extract wirkt
kaum auf die Pupille und gar nicht auf die Accommodation. 7. Es ver-
stärkt die Diffusion aus dem Conjunctivalsack in die Kammer. 8. Auf den
intraocularen Druck übt es keine Wirkung. 9. Die Abschilferung des Epi-
thels ist ganz unbedeutend. 10. Subconjunctivaleinspritzung giebt eine schwächere
Wirkung als Einträufelung in den Conjunctivalsack. 11. Bei Entzündungen
ist die gefüssverengernde Wirkung oft eine ungenügende und kurz dauernde.
12. Der Vorschlag, das Extract zur Behandlung der Krankheiten der Con-
junctiva, Cornea, Iris und anderer anzuwenden, ist weder begründet, noch
durch Beobachtungen gerechtfertigt. 13. Es könnte das Extract Anwendung
finden bei der Behandlung einfacher Conjunctivitis, zur Erleichterung des
Sondirens des Thränen-Nasen-Canals, zur Beschleunigung der Cocainanisthesie
und aus cosmetischen Rücksichten. 14. Das Nebennierenextract besitzt keine
blutstillende Eigenschaften. Hirschmann.
Die Experimente von Strauss (80) ergaben, dass die üblichen Augen-
salben wie Hydrargyr, oxyd. flav. 2 Procent, Jodoform 5 Procent die Lebens
III. Heilmittel und Instrumente. 19
fähigkeit der Bacterien zwar herabsetzen, aber erst wirklich keimtödtend nach
einer während mehrerer Tage fortgesetzten Anwendung wirken.
Abelsdorff.
Scrini (81) überzeugte sich an zwei Fällen von Glaucom von der
schnellen Wirkung öliger Eserinauflösung, wo die wässrigen Lösungen von
Pilocarpin und Eserin völlig versagt hatten. Seine Untersuchung vervoll-
ständigend fand er, dass auch andere Alkaloide wie Duboisin, Homatropin
und Scopolamin (welches sich allerdings theilweise cristallinisch ausscheidet),
ferner Eucain, Holocain Orthoform brauchbare Oellösungen geben. Die den
letzteren zugeschriebenen Nachtheile (Flecke auf Kleider und Möbel, Ver-
schleierung der Cornea beim Operiren und Ophthalmoscopiren) seien ver-
neidbar und gegen die Vortheile nicht von Bedeutung. —
v. Mittelstaedt.
Wie aus den Versuchen von Ulry und Frezals (82) hervorgeht,
dringen bei der innerlichen Darreichung von Natr. salicyl. nur sehr geringe
Mengen desselben in das Kammerwasser, dagegen viel bedeutendere bei Ein-
treufelung oder Anwendnng von Augenbädern. In allen Fällen, wo man das
Mittel innerlich verordnet, ist daher auch eine äusserliche Anwendung gerecht-
fertigt. Die bisherigen Erfahrungen sind noch zu wenig zahlreich, immerhin
aber die Erfolge bei rheumatischer Iritis durchaus ermuthigend. Fälle nicht
mitgetheilt. v. Mittelstaedt.
Nach den Ausführungen vou Linde (83) ist in vielen Fällen, wo sich
en Eisensplitter im Augeninnern befindet, der Hirschberg’sche Electro-
magnet dem Haab’schen vorzuziehen, da in Folge der sehr starken Wirkung
der letzteren der im Auge befindliche Eisensplitter dort weitere erhebliche
Verletzungen veranlassen kann. |
Snellen (84) empfiehlt statt der bisherigen muschelförmigen Prothesen
doppelwandige apfelartige Schalen anzuwenden. Hierdurch wird der todte
Raum, in dem sich Schleim und Thränen sammeln, ausgeschlossen, auch
chmiegen sich Conjunctivalsack und Augenlider den abgerundeten Rändern
dieser Prothesen leichter an.
Wolff (85) hat an das hintere Ende der Snellen’schen Prothesen
eine kleine Kugel bezw. einen Zapfen angebracht, und glaubt hierdurch eine
FTössere Beweglichkeit zu erreichen.
Um zu vermeiden, dass der Lidhalter auf den Augapfel drückt, hat
EN (87) an diesem Instrument folgende Veränderung angebracht: Die
en Schleifen, welche die Lidbänder aufnehmen, tragen je zwei verticale
R
Sie die beiden nach vben gerichteten Arme stützen sich auf die Stirne,
SS beiden nach unten gerichteten auf die Wange. Der so gestützte Lid-
alter
zieht über den Augapfel, wie eine Brücke über den Fluss. Eine
à raubenvorrichtung erlaubt die Entfernung der Lider vom Augapfel zu
regeln, Sulzer.
H7
20 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Jacovides (89) hat nach dem Muster der Pean’schen Arterien-
klemme eine Zange anfertigen lassen, deren vordere Branchen gefenstert sind
und am vorderen Rande eine Anzahl feiner ineinander greifender Zähne b
sitzen. Das von der Haut aus frei gelegte Chalazeon wird mit der Zange
gefasst und mit der Schere einfach abgetragen. v. Mittelstaedt.
Die Gesichtsfeld-Schemata von Nieden (95) sind nach der wa
v. Helmholtz vorgeschlagenen international angenommenen Meridian-
‚bestimmung entworfen und sowohl für das gewöhnliche, wie für das sbt
registrirende Perimeter zu verwenden.
Die neue Auflage der Schriftproben Nieden’s (96) ist erheblich er-
weitert worden, um dem praktischen Bedürfniss in erster Linie zu genügen.
Se
Dolganow (98) unterwirft die verschiedensten Arten der gebräuch- j
lichsten Schutzbrillen einer eingehenden Kritik und schlägt Brillen eins
neuen Typus vor, die aus grossen, sich auf die Superecilienbogen und Ober-
kiefer stützenden, durch einen biegbaren Draht oder Band über der Apr
wurzel verbundenen, mit Leder umsäumten Drahtnetzmuscheln bestehen. in
welche die runden, 45—52 mm breiten, je nach Bedürfniss verschiede
dicken oder verschieden gefärbten, planen und optischen Gläser, im unteren
Theile der Muschel durch Klammern befestigt werden. Diese Brille is
leicht, giebt ein grösseres Gesichtsfeld nach unten (beim umgekehrten Auf
setzen — nach oben), ist dauerhaft und wird leicht bei der Arbeit ver-
tragen. Hirschmann,
Für Abschnitt IV—VII Referent
Dozent Dr. St. Bernheimer, Wien.
IV. Anatomie.
100. Lobanow, S. Zur Frage über die Grösse der Auge!
spalte bei der fremdstammigen Bevölkerung. Wijestn. Opt
1899, 2.
|
; i
101. Alfieri, A. Sulla distribuzione delle fibre elastiche `
TI,
A
nei bordi palpebrali. Annali di Ottalmologia XXVII, 4.,
102. Gallenga, C. Delle principali alterazioni congenite
!
p à S 3 1
della caruncula lacrimale con alcuni cenni sulla A
struttura e sul suo svilupo. Archivio di Ottalmol. V. p. 1.
103. Tornatola, S. Sull’origine e la natura del yitreð. i
Archivio di Ottalm. V. p. 1.
104. Capellini, ©. Sui nervi della cornea dimostrati
col metodo Golgi. Archivio di Ottalm. V. p. 191.
105. Cosmettatos. Récherches sur le döveloppemen!
des voies lacrymales. These de Paris. Juillet 1898.
> atta ie
er
.
|
|
IV. Anatomie. 91
106. Kiribuchi Kyoji. Ueber das elastische Gewebe
im menschlichen Auge nebst Bemerkungen über den Mus-
calus dilatator pupillae. Arch. f. Augenheilk. Bd. XXXVIII. p. 177.
107. Krückmann, E. Anatomisches über die Pigment-
epithelzellen der Retina. A. v. Graefe’s Archiv. f. Ophthalm,
Bd. XLVII, 3. p. 644.
108. Smirnow, A. E. Zum Baue der Chorioidea propria
des erwachsenen Menschen (Stratum elasticum supracapillare) von
Graefe’s Archiv f. Ophth. Bd. XLVII. 3.
109. Heine, L. Beiträge zur Anatomie des myopischen
Auges (äussere Form, Ciliarmuskel, Opticuseintritt, Macularerkrankung,
spontan geheilte Ablatio retinae). Archiv f. Augenh. Bd. XXXVIII, S. 227,
110. Ritter, C. Entwickelungsgeschichte der Linse
des Frosches. Archiv f. Augenh. Bd. XXXVII. p. 354.
Die Untersuchungen Lobanow’s (100) beziehen sich auf Tschuwaschen
und Tataren. Sie wurden mittelst des Strabometers von Horstmann aus-
geführt. Gemessen wurdea 272 Gesunde und 594 Trachomkranke. Es wurde
ausser der Breite und Länge der Lidspalte auch die Weite der Thränen-
punkte beachtet. Die Lidspalte der Tschuwaschen erwies sich als die kürzeste
und die schmälste. Aber es war keiner von den Untersuchten trachomfrei,
wobei die grösste Lidspalte (32 mm) auch bei einem Trachomkranken gefunden
wurde. Die Zahlen sind zum Refer. nicht geeignet. Hirschmann.
Auf Grund einer Reihe von mikroskopischen Untersuchungen der
Gegend des inneren Augenwinkels von Früchten des 2. Monats bis zum
Neugeborenen, giebt Gallenga (102) als Zeitpunkt des ersten Entstehens
der Karunkel das Ende des dritten Monats an. Die Entstehung der drüsigen
Elemente derselben fällt beinahe zusammen mit dem Auftreten dieser Gebilde
in dem Lidrande. In Uebereinstimmung mit Krause und Anderen giebt
Verfasser das häufige Vorkommen einer oder mehrerer Krause scher Drüsen
m der Karunkel zu, betont aber den vollständigen Mangel an Moll’schen
Drüsen und Schweissdrüsen. Elastisches Gewebe ist ziemlich reichlich ver-
teten, besonders in den oberflächlichen Schichten. In den tieferen Schichten
Echt dasselbe über in das elastische Gewebe der Lider und der Haut des
mueren Nasenwinkels. Die Arbeit schliesst mit einer eingehenden Zusammen-
“ellung der bisher beschriebenen Bildungsanomalien der Karunkel.
Krahnstöver.
Capellini’s (104) Arbeit umfasst Untersuchungen über die Endigungen
S E in der Cornea bei verschiedenen Klassen von Wirbelthieren, die
^ vergleichend anatomisches Interesse haben. Krahnstöver.
Me Kyoji (106) hat in der Univ.-Augenklinik zu Berlin an-
a S An: Sattler’s Untersuchungen über das elastische Gewebe im
ch einer neuen Methode We igert's, die er etwas modifieirte, weitere
der N
22 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Studien darüber angestellt. Er findet, dass der Gehalt der einzelnen Augen
an elastischem Gewebe bedeutenden Schwankungen unterworfen ist; die
Schwankungen hängen hauptsächlich vom Alter ab; bei jungen Leuten und
Neugeborenen sind die elastischen Formen weniger zahlreich und feiner als
bei Erwachsenen. — Entgegen den Befunden anderer Forscher, will Verf. in
peripheren Parthien der Cornea feine, färbbare elastische Fasern nach-
gewiesen haben. |
Bezüglich der Sclera werden Sattler’s Angaben vollinhaltlich be-
stätigt. Im Irisparenchym fanden sich sehr wenig elastische Fasern vor.
Die sogenannte Grenzmembran muss, da sie sich anders als elastisches Ge
webe färbt, auch anderer Natur sein. Ebenso wie Grunert konnte auch
Verf. die Anwesenheit des Dilatatormuskels in der Iris nachweisen.
Nach Smirow’s (108) Untersuchungen an in Müller gehärteten und
frisch enucleirten Menschenaugen muss man zu den bereits bekannten Schichten.
welche in der Dicke der Chorioidea des Menschen unterschieden werden,
noch die Schicht hinzuzählen, welche durch ein feines und dichtes Netzwerk
von elastischen Fasern gebildet wird und zwischen der Bruch’schen Membran
und der Choriocapillaris gelegen ist, eine Schicht, welche unmittelbar mit
dem elastischen subcapillaren Sattler’schen Netzwerke verbunden ist und
vom Verf. Stratum elasticum supracapillare benannt wird.
| Nach seinen Untersuchungen hält Verf. die Bruch’sche Membran nicht
in ihrer ganzen Dicke für structurlos; man kann in derselben bei geeigneter
Färbung (s. O.) einen allgemeinen feinen Bau wahrnehmen. Aber die Dichte
des Fasergeflechtes ist in der äusseren und inneren Schicht dieser Membran
eine verschiedene; das Geflecht ist desto dichter und die Zwischenräume sind
desto kleiner und abgerundeter je näher das Geflecht an die innere Ober-
fläche der Bruch’schen Membran herantritt.
Heine’s (109) Untersuchungen eines myopischen Bulbus von 10 D.
und eines solchen von 15 D. und der Vergleich mit gleich behandelten
emmetropischen Augen hat unter anderem ergeben, dass der Ciliarmuskel
myopischer Augen die Form zeigen kann, welche man nur in hypermetro-
pischen Augen zu finden gewohnt war.
Aus dem Falle von höchstgradiger Myopie geht hervor, dass die ophthal-
moskopisch sichtbaren Chorioidealheerde zum weitaus grössten Theil eigen-
artige pathologische Veränderungen des Pigmentepithels der Retina darstellen.
V. Physiologie.
111. Parinaud. La vision. Étude physiologique. Paris
1898, O. Doin editeur.
112. Benaut. Fonctionnalité rétinienne et voie desim-
pressions lumineuses. Mémoires originaux. Revue générale
d’ophtal. 1899, p. 97.
ffe $.
2 5 p
.V. Physiologie. | 23
113. Fenoltea, A. La visione monocolare e il disegno.
Archivio di Ottalmologia V, p. 227. |
114. Pes, O. Ricerche microchimiche sulla secrezione
delle glandole sebacee palpebrali. Archivio di Ottalmologia V, p. 82.
115. Lodato, G. Sui movimenti dell’ epitelio pigmentato
della retina. Archivio di Ottalmologia V, p. 395.
116. Angelucci, A. Sulla istogenesi della membrana
limitante interna basale dellacoroidea edella zonala ciliare.
Archivio di Ottalmologia V, p. 383.
117. Erwin,A.J. Acute Farbenblindheit. Ophtbalmic Record.
Januar 1899.
118. Braunstein, E. P. Zur Lehre von demintermittiren-
den Lichtreize der gesunden und kranken Netzhaut. Charkow
1899, 113 S.
119. Witasek, St. Ueber die Natur der geometrisch-
optischen Täuschungen. Zeitschr. f. Psych. u. Phys. d. Sinnesorgane,
Bd. XIX, H. 2 u. 3 p. 81/174.
120. v. Kries. Ueber die anomalen trichromatischen
Farbensysteme, Zeitschr. f. Psych. u. Phys. d. Sinnesorgane, Bd. XIX, H. 1.
121. Levinsohn, G. Zur Frage der ständigen freien Com-
munication. zwischen vorderer und hinterer Augenkammer.
Zehender’s klin. Monatsbl. f. Augenheilk. XXXVII, p. 52.
122. Pötsch, Anna. Ueber Farbenvorstellungen Blinder.
Zeitschr. f. Psych. u. Phys. d. Sinnesorgane, Bd. XIX, H. 1, p. 47.
123. Heine, L. Linsenschlottern und Linsenzittern. A.
L Gräfe’s Archiv f. Ophth., Bd. XLVII, 8. p. 662.
~ 124. Hilbert, R. Uebersubjective Lichterscheinung und
Ihre Beziehungen zum Flimmerscotom resp. zur Hemikranie.
Centralbl. f, Augenheilk. XXIII, p. 77. |
125. Snellen, H. jr. Over het waarnemen van Licht en
Kleuren. Utrecht 1899.
| Parinaud (111) fasst in einem klar und elegant geschriebenen Bande
de Grundprobleme der physiologischen Optik zusammen. Die Beiträge, die
der Verfasser zu dieser Wissenschaft geliefert hat, waren bis jetzt in zahl-
reichen Noten und Artikeln zerstreut; zu einem Band vereinigt und durch
kurze Recapitulationen der vorher bekannten eingerahmt, bilden sie jetzt ein
onisches Ganzes.
Ges Die Einleitung beschäftigt sich mit der Forschungsmethode, die für alle
bachtungswissenschaften dieselbe ist.
Der Raum eines Referates erlaubt nicht den Inhalt des Werkes wieder-
mgeben und wir beschränken uns auf die Aufzählung der einzelnen Kapitel.
EE de la rétine. 1. Dispositif experimental. 2. Faits
guer EES 3. Deductions physiologiques. 4. Nature de l’action du pourpre
Büule de la fluorescence. 5. Concordance des faits fournis par
24 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
l’experimentation physiologique, par la pathologie, par l'anatomie comparée
6. Discussion des théories. Historique.
I. Leröle de laretineet laröle du cerveau dans la vision.
1. La sensibilité pour la lumière, les couleurs et les formes. 2. Persistance
de l'impression lumineuse. 3. Persistance de l’impression retinienne. 4. Images
consécutives. 5. Siege cérébral des images concecutives. 6. Le contraste des
couleurs. La raison physiologique, son siège cerebral. 7. Contraste consécutif,
8. Contraste simultané. 9. Siége cérèbral du contraste des couleurs.
II. Considérations anatomiques.
IV. La vision binoculaire. 1. Partie sensorielle de l'appareil de
vision binoculaire. 2. Le convergence partie motrice de l'appareil de vision
binoculaire.
V. La vision simultanée.
VI. La vision alternante.
VII. La rôle physiologique des trois modes de vision.
Sulzer.
Aus dem von Erwin (117) erstatteten Bericht über seine Fälle, bei
denen zwei Schwestern zu gleicher Zeit an Schneeblindheit erkrankten, scheint
hervorzugehen, dass sie die Farben nicht unterscheiden konnten. Leider wurden
die Fälle nicht genau wissenschaftlieh untersucht. Es waren die gewöhnlichen
Symptome von Schneeblindheit vorhanden, nämlich Lichtscheu, Lidkrampf und
verminderte Sehschärfe. Der Augenhintergrund soll normal gewesen sein. Es
bestand keine Einschränkung des Gesichtsfeldes. Die Wiederherstellung der
Farbenempfindung trat nach dem Verschwinden der andern Symptome ein.
Burnett.
Die sehr eingehende Arbeit von Braunstein (118) hat den Zweck einer-
seits einige dunkle Seiten und Widersprüche in der Lehre von der Reizung der
Netzhaut mittelst intermittirenden Lichtes aufzuklären, andererseits zu be
stimmen, wie die Netzhaut in verschiedenen pathologischen Zuständen auf
intermittirenden Lichtreiz reagirt. Die Aufstellung des complicirten, sehr
genau die Intermittenzen und die Zeitdauer auf der Trommel des Kymo-
graphions registrirenden Apparates, wie die Serien der Experimente und
Untersuchungen können im Auszuge nicht wiedergegeben werden. Sie wurden
im physiologischen Laboratorium des Prof. Danilewsky und an Patienten
in der Klinik des Referenten ausgeführt.
Es wurde die Zahl der Intermittenzen in der Secunde bestimmt, bei
welcher das ausgeruhte Auge einen gleichmässigen Eindruck — die Ver-
schmelzung der einzelnen Reizungen — erhielt.
Diese Intermittenzzahl ist höher als die Grenze, bei der die einzelnen
Reizungen noch unterschieden werden und ermöglicht die Bestimmung der
unmerklichen Schwankungen der Empfindung, die einzeln für sich der mini-
malen Differenz der vom Auge percipirten Empfindungen entspricht. Da wir
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R = -3 or . R Sie WW Ge ` `
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V. Physiologie. 25
nit Hilfe der intermittirenden Lichtreize im Stande sind, die Empfindlichkeit
des Auges für geringste Lichtunterschiede zu bestimmen, so schlägt Verf. das
intermittirende Licht als neue Methode der Bestimmung der Lichtempfind-
lichkeit (Unterschiedsempfindlichkeit) vor. Seine Untersuchungen führten ihn
m folgenden Schlüssen :
l. Das bekannte Phänomen von Filehne, welches darin besteht, dass
bei intermittirender Lichtreizung mittelst rotirender, aus schwarzen und
weissen Sectoren bestehender Scheiben, mit der Zahl der Sectoren die zur
Verschmelzung nöthige Intermittenzzahl wächst, hängt, ausser von den Augen-
beregungen, auch von der in der Zeiteinheit auf dieselbe Netzhautstelle
fallende Zahl der Scheidelinien (Sectorengrenzen) ab. |
2. Das Gesetz von Marbe, »die Steigerung der allgemeinen mittleren
Helligkeit begünstigt die Verschmelzung der Empfindungen« wird durch das
Experiment bestätigt.
3. Das Gesetz von Marbe »gleicher Differenz der Reizungen entspricht
ungefähr eine gleiche Dauer der Unterbrechungen« erweist sich, bei der
Controlle durch das Experiment als unrichtig. Ä
4. Verringerung der Differenz zweier intermittirender, aufeinander-
folgender Reizungen begünstigt die Verschmelzung der Empfindungen,
5. Bei abgeschwächter Beleuchtung und nach genügender Adaptation
ist die Empfindlichkeit des Netzhautcentrums gegen intermittirendes Licht
eine sehr geringe und fällt, bei minimaler Beleuchtung, fast auf 0. In der
Richtung zur Peripherie wächst die Empfindlichkeit der Netzhaut gegen inter-
tittirende Reizungen bei schwacher Beleuchtung. Bei guter Beleuchtung
kt das Verhältniss ein umgekehrtes: hohe Empfindlichkeit des Centrums und
Abnahme gegen die Peripherie.
7 Dieses Gesetz bezieht sich sowohl auf weisses Licht wie auf alle Grund-
arben, j
6. Pigmentfarben und Spectralfarben bilden, in Bezug auf Verschmelzung
ttermittirender Reizungen (farbiger mit farbloser), folgende Reihe: Die
Stusste Zahl von Unterbrechungen fordert die gelbe Farbe, danach folgen
rth, grün, blau. | i
T. Eine Abnahme der Unterschiedsempfindlichkeit, die sich durch die
Methode der intermittirenden Lichtreize sehr genau bestimmen lässt, ist nicht
SE bei Netzhauterkrankungen, sondern auch bei die Sehschärfe herabsetzenden
fübungen der Medien nachweisbar. Die Unterschiedsempfindlichkeit fällt
we mit E Entwickelung der Krankheit und der Abnahme des Sehvermögens.
ne der Beleuchtung nimmt die Unterschiedsempfindlichkei” bei
dech, viel schneller ab, als bei Gesunden und nicht im Verhältniss zur
ungsabschwächung.
T Hemeralopen mit normaler Sehschärfe fällt die Unterschieds-
eit nur bei Abschwächung der Beleuchtung und zwar schr stark
26 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde,
und nicht im Verhältnis zur Beleuchtung. Bei Hemeralopen mit herab-
gesetztem Sehvermögen ist die Unterschiedsempfindlichkeit auch bei guter
Beleuchtung geschwächt. Die Ursache der Schwächung der Unterschieds-
empfindlichkeit liegt wahrscheinlich in einer Störung der Adaptation.
9. Die Theorie von Kries, die den Stäbchen die Bedeutung eines für
die Dunkelheit angepassten Apparates zuschreibt, hat eine wissenschaftliche
Grundlage. | Hirschmanı.
Heine (123) lieferte werthvolle Beobachtungen zu dem von Hess aus-
führlich und gründlich beschriebenen Linsenschlottern und Linsenzittern; aus
welchen hervorgeht, wie gross die individuelle Verschiedenheit in der Festig-
keit der Aufhängevorrichtung der menschlichen Linse bei angenähert gleichem
Verhalten der Wölbung und Wölbungsänderung ist.
Hilbert (124) beschreibt eine an sich beobachtete Lichterscheinung,
welche binocular in der linken Gesichtsfeldhälfte, also hemianopisch auftrat
und in einer glänzend gelb gefärbten Zickzacklinie auftrat, die im Allgemeinen
die Form eines nach rechts offenen Quadrates mit abgerundeten Ecken hatte.
Verf. meint, dass diese hemianopische Lichterscheinung in verwandtschaftlicher
Beziehung zum Flimmerscotom und zur Hemikranie stehe,
VI. Refraction und Accommodation.
126. Stevens, G. T. Declination of the vertical meridians
of the retina. Archiv of Ophthalm. Vol. XXVIII, 1, p. 24—39.
127. Burnett, Swan M. Erworbener Astigmatismus durch
Veränderung der Hornhautkrümmung. Amer. Journ. of Opht. 8. Febr.
1899.
128. Botwinnik, N. Ueber Veränderungen des Astig-
matismus unter dem Einflusse einiger physischer und physio-
logischer Factoren. St. Petersburg 1898, Dissert. Nach einem Ref.
des Wratsch 1899, No. 4.
129. Rogmann. Traitement opératoire de la myopie. Anal.
d’'ocul. T. 121, p. 1.
130. Fuchs, E. Zur operativen Behandlung hochgradiger
Kurzsichtigkeit, Wiener klin, Wochenschr. 1899, No. 6.
131. Klinkowstein, Romana. Bericht über 50 von Prof.
Haab ausgeführte Myopie-Operationen. Ing.-Dissert. Zürich 189.
132. Fischer, CG Operation der un und Ab-
lösung der Netzhaut. Centralbl. f. Augenheilk. XXIII, p.
133. Straub. Over senile hypermetropie. SC "Oogheelk.
Bydragen 1899, p. 11.
134. Koster, W. Das Sinken der Linse nach der tiefsten
Stelle im Auge am Ende der starken Accommodationsäh-
strengung. Centralbl. f. Augenheilk. XXIII, p. 72.
VI. Refractions- und Accommodations-Anomalien. 27
In weiterer Ausführung seiner früheren Arbeit (Arch. of Ophthalm.
No. 2, 1898) beschreibt Stevens (126) die in der Norm und pathologisch
vorkommende Ablenkung der verticalen Netzhaut meridiane von der wirklichen
Verticalen. Das zur Untersuchung dieser Ablenkung dienende Instrument,
das Klinoskop, hat einige Verbesserungen zur exacteren Handhabung erfahren.
Die localen Störungen dieser Ablenkung machen sich, wenn dieselbe über
die Norm hinausgeht, in ihren Folgen häufig als Heterophorie geltend und
sind mit dieser dann durch Gläser oder operativ zu behandeln.
Abelsdorff.
In dem von Burnett (127) beobachteten Fall hatte die Hornhaut-
krümmung im Laufe von sechs Jahren nach dem Ophthalmometer bis 2,5 D.
in dem einen und 0,75 D. im anderen Auge zugenommen. Das Mädchen
war ganz gesund; es war weder ein Trauma noch eine andere Entzündungs-
form nachzuweisen. Die Veränderung regelrecht. Burnett.
Botwinnik (128) giebt die Resultate seiner Untersuchungen über die
Correction des Astigmatismus: a) durch Zusammenkneifen der Lider und Spannen
der Lidhaut und b) durch ungleichmässige Contraction des Accommodations-
muskels. Das Zusammenkneifen der Lider hebt die Sehschärfe (bis auf das
Doppelte) bei regulärem Astigm. und M., nicht allein durch Verengerung der
Lidspalte in Form einer stenopäischen Spalte, sondern auch durch Ver-
änderung (Abplattung) der Hornhautkrümmung. Denn das Zusammenkneifen
der Lider beim Sehen durch eine stenop. Spalte giebt höhere Sehschärfe, als
das Sehen durch eine stenop. Spalte ohne Zusammenkueifen der Lider zeigt
der Ophthalmometer von Javal-Schiötz eine Verminderung der Hornhaut-
drechung um 0,5—1,5 im horizontalen Meridian. Noch höhere Grade von
Veränderung der Hornhautkrümmung (2,0—6,0 D.) erhielt B. bei Spannung
der Lider lateralwärts. Bei M. und inversem As. stieg dabei die Sehschärfe
auf das Doppelte und Dreifache. Das Spannen der Lider nach oben und unten
äussert dieselbe Wirkung auf die Hornhaut, wie das Zusammenkneifen. Einige
Correction des As. wird auch durch directen Druck auf das Auge in der
Medianrichtung erlangt. Von der Möglichkeit einer Selbstcorrection des As.
durch ungleichmässige Contraction des Accommodationsmuskels hat Verf. sich
durch Lähmung der Accommodation an 30 Fällen von hypermetrop. As.
überzeugt. Die durch ungleichmässige Accommodation erreichte Correction
schwankte zwischen 0,5 und 2.5 D. Hirschmann.
Um die Hauptgefahr der Linsenbeseitigung im hochgradig kurzsichtigen
Auge, den Glaskörperaustritt und die ihm oft folgende Netzhautablösung zu
vermeiden, schlägt Rogman (129) folgendes Operationsverfahren vor: Dis-
cision mit der Bowman’schen Nadel unter Schonung der hinteren
Linsenkapsel. R. legt besonderes Gewicht auf den Umstand, dass die
vordere Kammer und mit ihr die weite Pupille erhalten bleibe: er vermeidet
so die consecutive Drucksteigerung. Vier bis vierzehn Tage nach der Discission
98 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
werden die Linsenmassen durch Aspiration, vermittelst des Tea le'schen
Apparates, entleert. Sulzer.
Die kurze Mittheilung von Fuchs (130) bedeutet mehr als manche lange
Abhandlung über Myopieoperationen. Sie ist geeignet, in ihrer Eigenart, die
von den meisten Operateuren viel zu weit gehenden Indicationen auf das
richtige Maass einzuschränken. Gerade bei dieser Operation ist der Enthu-
siasmus der Operateure am wenigsten am Platze, er ist geeignet, manchen
Myopen zu schaden und die für ausgewählte Fälle gewiss berechtigte Operation
in Misscredit zn bringen. — So sehen wir in dieser originellen Statistik einen
sehr willkommenen, wohl zu beherzigenden Mahnruf. Fuchs operirt nur bei
einer Myopie von mehr als 15 Dioptrien, nur wenn keine zu starken Ver-
änderungen im Augenhintergrunde vorhanden sind, welche z. B. schon ein
centrales Scotom bedingen. Er operirt ein sonst dazu geeignetes Auge nicht,
wenn das andere Auge gebrauchsunfähig ist, oder wenn der Patient über
40 Jahre alt "jet, Denn die Operation ist zur Erhaltung des Sehvermögens
nicht unbedingt nöthig. Sie ist nicht absolut frei von jeder Gefahr. Die
Augen werden, da die Veränderungen im Augenhintergrunde nach der Operation
fortbestehen, auch nach dieser schonungsbedürftig sein. Endlich gewährt die
Operation keinen Schutz gegen solche Veränderungen im Augenhintergrunde,
welche in späteren Jahren in Folge der Kurzsichtigkeit auftreten.
Klinkowstein (131) berichtet über 50 von Haab vorgenommene
Myopieoperationen, bei denen weder Infection noch Netzhautablösung ein-
getreten war. Es handelte sich um Personen zwischen 9 und 53 Jahren mit
einer Myopie zwischen 8 und 26 Dioptr. Die Mehrzahl der Operirten gehörte
dem Lebensalter zwischen 15 und 30 Jahren an. Fast sämmtliche Augen er-
langten einen Zuwachs der Sehschärfe um das 2—3 fache.
Koster (131) verwahrt sich gegen die Art der Polemik von Hess
und versucht es darzuthun, dass man auch die verschiedene Lage der Linse,
welche Hess gemessen hat bei Hebung und Senkung des Gesichtes, so dass
die Iris horizontal zu liegen kommt, nicht als der Spannung der Zong
absolut widersprechend anführen kann. Denn wenn die Linse schwerer ist,
als das Kammerwasser, so muss sie in dem einen Fall etwas ziehen, in dem
anderen etwas auf den Glaskörper drücken, und eine entsprechende Form-
veränderung der Begrenzung des Glaskörpers hinter der Zonula mit einer
Krümmungsveränderung der Fasern derselben muss dann die Folge sein.
Es fragt sich nur, wieviel die Verschiebung in diesem Falle betragen kann,
und das kann Keiner angeben, da die Grösse der Kräfte nicht bekannt ist.
Man kann, sagt der Verf., darüber wohl seine Meinung haben, aber entschieden
ist die Sache keineswegs. Diese und andere Ueberlegungen machen es
wünschenswerth, die Druckverhältnisse in der vorderen Kammer und im Gias-
körper während der Accommodation genau kennen zu lernen, um mehr
Beweismaterial für die eine oder die andere Meinung herbeizuschaffen.
VII. Muskel und Nerven. 29
VII. Muskeln und Nerven.
135. Gamble, W. E. Willkürlicher lateraler Nystagmus.
Journ. Americ. Med. Assoc. März 1899.
136. Posey, W. De Wecker’s Operation der Vorlagerung
der Kapsel. Annales of Ophtham. Januar 1899.
137. De Micas. Le facteur »Tare nerveuse« dans le
=trabisme. An. d'oc. Tome 121 p. 81.
138. Colbiom, J. Elliot. Weitere Beobachtungen über
cas Hemmungsband der Augenmuskeln. Ophthalm. Rec. März 1899.
139. Reddingins. Sur une irritabilite exagéré de la
<=onvergence et sur rôle de la divergence. Ann. d’ocul. CXXI.
g. 112.
140. Orchansky. Graphische Untersuchungsmethode der
Augenbewegungen beim Menschen. (Ophthalmograph. Vorläufige
Zlittheil.) Wratsch 1899 Nr. 10. Deutsch im Centralblatt für Physiologie.
141. Geronzi. Contributo allo studio dei disturbi
©culari nelle affezioni dell’orecchico. Archivio italiano di
©tologia VII. fasc. 4.
142. Laqueur, L. Beitrag zur Lehre von der Pupillen-
bewegung. Arch. f. Augenheilk. Bd. XXXVIII. p. 135.
143. Oblath, O. Ein Fall von isolirter Nuclear-
muskellähmung. Beiträge zur Augenh. Heft XXXVII. p. 27.
144. Bach, L. Zur Lehre von den Augenmuskel-
l ähmungen und den Störungen der Pupillenbewegung.
A. v. Graefe’s Archiv f. Ophthalm. Bd. XLVII. 3 p. 508.
145. Bernheimer, St. Thatsächliche Berichtigung zu
X. Bach’s Arbeit zur Lehre von den Augenmuskellähmungen
=tc. A. vonGraefe’s Archiv t. Ophth. Bd. XLVII. 2. p. 339 u. 3. S. 682.
146. Tschermak, A. Ueber anomale Sehrichtungs-
3tmeinschaft der Netzhäute bei einem Schielenden. A.
won Graefe’s Arch. f. Ophthalm. Bd. XLVII, 3 p. 508.
147, Türk. Bemerkungeu zu einem Falle von Re-
Tractionsbewegungen des Auges. Centralbl. f. prakt. Augenheilk.
XXI. p. 14.
1486. Gonin, J. Ueber ein subconjunctivales Angio-
fibrom des äusseren Augenmuskels mit hyaliner Degene-
ration. Archiv f. Augenh. Bd. XXXIX, 1.
In dem von Gumble (135) berichteten Falle konnte ein 24jähriger, sonst
ganz gesunder junger Mann mit normalem Visus seit seinem 15. Lebens-
jahre willkürlich lateralen Nystagmus herbeiführen. Er konnte es nicht
länger als eine Minute und dann nie mit einem Auge allein fortsetzen.
Burnett.
Posey (136) berichtet über die zumeist während einer Periode von
zei Jahren bei 30 Fällen von Vorlagerung der Kapsel nach Wecker
30 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
erreichten Endergebnise. Der durchschnittliche und schliessliche Gewinn
betrug bei diesen Fällen ungefähr sechs Grad, obwohl der unmittelbare Ge-
winn bei manchen Fällen. selbst bis 50° erreichte. Achtundzwanzig dieser
Fälle waren Exophorien von 6° bis 25°, und die Besserung der Symptome
war bedeutend, obwohl objectiv die Wirkung unbedeutend erschien. `
z Burnett.
Unter den direkten und collateralen Voreltern der Schielenden findet
de Micas (137) eine grosse Zahl von Neuropathen. Die meist vertretenen
Formen der Neuropathie sind, in der Reihenfolge ihrer Häufigkeit, Idiotie,
Psychosen, Epilepsie.
Ein ametropes Kind neuropathischer Eltern wird meistens schielen.
Aber die Ametropie kann einen Strabismus zur Folge haben ohne dass die
erbliche Belastung eine Rolle spielt, nur die erbliche Belastung kann Schielen
hervorbringen bei Personen, die auf beiden Augen emmetrop sind. Beispiel;
hysterisches Schielen. Die Neuropathie in dem Sinne wie wir sie verstehen
ist nicht. nothwendigerweise durch jene weit fortgeschrittene Degeneration ge-
kennzeichnet, die wir bei dem hysterischen, den epileptischen und den
degenerirten finden. Die: erbliche Belastung, hervorgebracht durch die
gewöhnliche Nervosität der Eltern, kann bei den Kindern sich allein durch
Krämpfe oder ähnliche leichte und daher schnell vergessene Symptome ge-
äussert haben und sie genügt doch, um Schielen hervorzubringen.
Sulzer.
Colburn (138) hat seine Studien über das Hemmungsligament der
Augenmuskeln fortgesetzt und drei Fälle von Strabismus operirt, von denen
zwei convergirten und einer nach unten gerichtet war, indem er das
Hemmungsband allein mit dem von ihm benannten verstärkenden Nähten
durchtrennte, um die Wirkung zu vergrössern. In keinem Falle wurde die
Sehne durchtrennt. Das Ergebnis aller dieser Fälle war befriedigend. Er
glaubt, dass sich vielfach Gelegenheit finden wird zum Studium auf diesem
Gebiete, welches durch die Untersuchungen von Motais und Maddox
über das Hemmungsband eröffnet wurde. Burnett.
Geronzi(141) berichtet über einen Fall von Mittelohreiterung, in dessen
Verlauf etwa am zwanzigsten Tage plötzlich eine Abducenslähmung auftrat.
Die Lähmung ging spontan nach kurzer Zeit zurück, während die Eiterung
nach langer Zeit auf operativem Wege zur Heilung gebracht werden musste.
Ueber den Zusammenhang zwischen beiden Erscheinungen giebt Verf. keine
eigene Ansicht. Krahnstöver.
Durch Untersuchungen beim Kaninchen, der Katze und dem Affen,
sowie Befunde beim Menschen fand Bach (144), dass der Trochleariskern
beiderseits in einer dorso-concaven Aushöhlung des hinteren Längsbündels
im Bereiche des vorderen Abschnittes des distalen Vierhügels liegt. Er hat
beim Menschen und bei der Katze eine mehr ovale, beim Affen und Kaninchen
VII. Muskeln und Nerven. 32
eine mehr rundliche Form. Die Zellen sind ebenso, wie die des Oculo-
motorius- und Abducenskernes grösstenteils mittelgrosse, multipolare Ganglien-
zellen. Die austretenden Fasern des Trochleariskernes verlaufen nicht direkt
zu der Austrittsstelloe des Nervus trochlearis am Velum medullare medium,
sondern sie beschreiben: während des Verlaufes einen doppelten Bogen.
Einzelne Fasern verlaufen in der Aushöhlung des hinteren Längsbündels nach
abwärts und mischen sich wahrscheinlich den Oculomotoriuswurzelbündel bei.
An das Trochleariskerngebiet schliesst sich proximal direkt das Kerngebiet
des Nervus oculomotorius an. Der Oculomotoriuskern liegt beiderseits im
Bereich des proximalen Vierhügels in einer starken Aushöhlung des hinteren
Längsbündels. Zu Beginn ist dasselbe kaum grösser, als der Trochleariskern ;
er nimmt bis zur Mitte seines sagittalen Durchmessers an Höhe und Breite
za, von da ab wird er dann allmählich wieder kleiner. Die Hauptkernmasse
liegt zu beiden Seiten der Medianlinie.e Das dorsale Ende der beiden Kerne
divergirt etwas. Eine wirkliche Gliederung der Oculomotoriuskernes in
eine Anzahl Unterabtheilungen existirt weder beim Menschen, noch beim
Affen, der Katze und dem Kaninchen. Im Zwischenkernraum der Trochlearis
und Oculomotorius finden sich auch kleinere Ganglienzellen, welche einen
andern Typus zeigen, als die Zellen der Augenmuskelkerne. — Die so-
genannten Edinger-Westphal’schen kleinzelligen, dorsal-medial gelegenen
inden sich sowohl beim Menschen wie dem Affen, der Katze und dem
Kaninchen; ihre Zugehörigkeit zum Oculomotorius ist zweifelhaft, der Dar-
kewitsch’sche Oculomotoriuskern gehört aber sicher noch dazu. -— Hin-
sichtlich des Faserverlaufs besteht kein principieller Unterschied zwischen
dem Menschen, dem Affen, der. Katze und dem Kaninchen. Es giebt bei
beiden gekreuzte und ungekreuzte Oculomotoriusfasern, die gekreuzten sind
distal weitaus: zahlreicher, je mehr in dem Kerngebiet man nach vorn rückt,
um so geringer wird ihre Zahl und im proximalen Drittel sind fast gar keine
mehr vorhanden. Die Protoplasmafortsätze der Ganglienzellen es Oculomo-
terius-, Trochlearis- und Abducenskernes sind weit verzweigt und sehr lang;
sie erstrecken sich zum Theil fast über das ganze Kerngebiet hin. — Der
Abducenskern ist von kugeliger Form und liegt in dem dorsalen Bereich der
Brücke lateroventral von dem Falialiskern. Pacetti’s sogenannter acces-
sorischer Abducenskern gehört ziemlich sicher nicht zum Abducens.
Nach der Entfernung der Iris und des Corpus ciliare sowie nach
Fxenteratio bulbi zeigen nach wenigen Tagen fast alle Zellen des Ganglion
ciliare ein verändertes Aussehen. Nach mehr oder minder ausgedehnter Zer-
sörung der sensiblen Nerven der Hornhaut fanden sich keine nennenswerthe
Veränderungen im Ganglion ciliare. Die Ergebnisse der Untersuchungen
Bach’s über das Ganglion ciliare sprechen mit grosser Wahrscheinlichkeit für
die sympathisehe Natur desselben. Das Reflexcentrum liegt nicht im Gehirn,
sondern in dem obersten Theil des Halsmarkes, ziemlich direkt unter der
Medulla oblongata. | Horstmann.
32 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde,
Tschermak (146) giebt die eingehende Analyse (Selbstbeobachtung)
eines Falles von anomaler Sehrichtungsgemeinschaft der Netzhäute bei alter-
nirendem Schielen mässigen Grades und anisometroper Myopie (rechts — 5.25
D, links — 1,75 D). Diese anomale Sehrichtungsgemeinschaft, wie sie höchst-
wahrscheinlich erworbener Weise besteht, ist wesentlich verschieden von der
normalen Beziehung der Netzhäute, welche wohl als auf angeborener Grund-
lage ruhend angenommeu werden darf. — Die interessanten analytischen
Auseinandersetzungen lassen sich in einem kurzen Referate nicht gut zu-
sammenfassen,
Türk (147) beschreibt einen Fall von Retractionsbewegung des Auges,
welcher sich mit zwei früher beobachteten (deutsche med. Wochenschr. 1896
Nr. 13) ziemlich deckt. Es handelt sich auch in diesem Falle um das Zu
sammentreffen einer angeborenen Abductionsbeschränkung und einer mit Ver-
engerung der Lidspalte einhergehenden Retraction des Auges durch den
Rectus internus. Die angeborene Natur der Abductionsbeschränkung wird
auch im vorliegenden Falle durch das Ausbleiben einer Secundärcontractür
des Autagonisten erwiesen.
Für Abschnitt VIII—XII Referent:
Dr. R. Schweigger. Berlin,
VIII. Lider.
149. Raehlmann, E. Ueber Blepharitis acaria. Zehender’s
klin. Monatsbl. f. Augenheilk. XXXVII, p. 33, vergl. 1898 Ref. N. 1021.
150. Joers, H. Demodex s. Acarus folliculorum und seine
Beziehung zur Lidrandentzündung. Deutsche med. Wochenschr.
1899, Nr. 14.
151. Reinhard, G. Statistisch-klinische Untersuch-
ungen über die Liderkrankungen bei Trachom. Ing.-Diss. Dor-
pat 1899.
| 152. Trousseau, A. Traitement de l’eczema des paupi-
ères. Arch. d opht. T. XIX, Nr. 2, p. 119.
153. Falko, J. Ein Abscess des oberen Augenlides als
Ursache einer Septicopyämie. Postep oculist., 1899 Febr.
154. Strzeminski, J. Ein Fall von primärer Hauttuber-
kulose des linken oberen Augenlides, des anliegenden Theiles
der Nase und des Thränensackes mit spontaner Heilung. Postep
oculist. Febr. 1899.
155. Bruckmayer, Fr. Tarsitis luetica, Sitzungsbericht
Ung. med. Presse 1899, No. 14.
156. Angelucci, A. Un nuovo processo operativo dell
ectropion flogistico e senile della palpebra inferiore. Archivio
di Ottalmologia V, P. 261 u. f.
Kee, 0,8 Ge: MES
S i
~ ppe gr ra
a
N R
| A ger -
VII. Lider. ` 33
157. Mactier. H. C. Note of the operative treatment of
ectropion. Lancet. 1899, Febr. N. 3936, p. 298.
158. Wicherkiewicz, B., (Krakau). Zur operativen Technik
des Ectropion des Unterlides. Beiträge z. Augenheilk. B. 37, p. 14.
159. Angelucci, A. Nuovi processi di blefaroplastica.
Archivio di Ottalınologia V, P. 319 u. f. |
160. Davis, Blepharoplasty. Arch. of Ophthalm. 1899, März.
r 161. Knapp, A. Blepharoplasty. Arch. of Ophthalm. 1899,
ärz.
162. Claiborne, J. H. Operation forsymblepharon; lower
lid of right eye struck by a buck-shot from a toy rifle. Arch.
of Ophth. 1899, p. 208.
163. Ettinger, J. Ueber die Verwendung der Lidspalten-
erweiterung bei den Augenentzündungen der Kinder. Centralbl.
f. Kinderh. 1899 Heft 3.
164. Glauing, A. E. Fornicoblepharon. Postep Oculist.
1899, März. |
165. Günsburg J. J. Zur Casuistik der Ptosis congenita.
Wjestn. Ophtb. 1899, Nr. 2.
166. Baas. Cerebrale Amaurose nach Blepharospasmus.
Münch. med. Wochenschr. 1899, Nr. 4. |
167. Geismar, F. Zur Casuistik der congenitalen Lid-
defecte. Beitr. z. Augenheilk. H. XXXVII.
168. Steiner, L. Ein Fall von Sarcom des Oberlides.
Centralbl. f. pract. Augenheilk. 1899, p. 43.
169. Roose. Cas de poliosis ou de cunitié des paupières.
Annales d l'institut Saint-Antoine à Courtraix Avril 1898.
Joers (150) erkennt die Blepharitis acaria Raehlmann’s nicht als
besondere Form der Lidrandentzündung an, da die Anwesenheit der Acari
kein eigenthümliches klinisches Bild bedingt, und Acari überhaupt von ihm
m normalen Lidrändern häufiger gefunden wurden als in kranken.
Reinhard (151) hat eine vom Traclıom abhängige Form der Lidrand-
entzündung definirt, welche mit Seborrhoe oder ulceröser Form beginnt und
es Untergang der drüsigen Bildungen zu interstitieller schrumpfender Ble-
Pharitis führt,
Trousseau (152) empfiehlt gegen das Lideczem lauwarme Umschläge
u a atiseptica, besonders des Hydrarg. oxycyanat. 0,090000 odor wo
ere icht vertragen, lauwarme Wasserumschläge für einige Tage. Dee
SS Se ge nicht gewechselt werden, solange die Besserung iörtschreitet,
Od, ode ies nicht mehr der nal kann ein Versuch mit Salben von Zine.
acuten Sc Seier oxyd. via humid. par. gemacht werden. — Bei den
a sind erst die entzündlichen Erscheinungen NEE lauwarme
Basen age oder Kataplasmen zu bekämpfen, ehe selbst die mildesten
cht über das Jahr 1899 zum Archiv für Augenheilkunde. III
34 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
"Antiseptica angewandt werden können. An Stelle der Hydrarg. oxycyanat.
wirken dann Auflösungen von Borsäure oder Natr. bicarbon. 10,0 : 500,0 gut.
Bindehauterkrankungen sind 'gleichzeitig zu behandeln. Bei den chronischen
Eczemen sind neben Hydr. oxycyonat. Salben von Ol. Cadini oder Resorein
mit Carbolsäure oder gelbem Quecksilberoxyd angezeigt.
v. Mittelstädt.
An dem Fall von Tarsitis luetica, den Fr. Bruckmayer (155) in
der Sitzung des Vereines der Budapester Spitalärzte demonstrirte, ist das
bemerkenswerth, dass die Tarsalerkrankung im secundären Stadium zur Be-
obachtung gelangte. Herrnheiser.
Wicherkiewicz (158) Methode wird allein oder in Verbindung mit
anderen gegen Ectropion des Unterlides üblichen angewandt und besteht in einer
Verlagerung der vor dem Tarsus gelegenen Kreismuskelparthie über denselben.
Günsburg’s (165) Fall bietet eine Combination 1. einer angeborenen
Ptosis mit beschränkter Beweglichkeit des unvollkommen entwickelten Bulbus
nach oben, 2. eines subcutanen Fibroms dieses Lides und 3. einer angeborenen
Verdickung der Haut und abnormer Behaarung der Augenbrauen. Er steht
also dem von Goldzieher beschriebenen Falle am nächsten. Günsburg
möchte aber die von Goldzieher gebrauchten Bezeichnungen »Riesenwuchs
der Haut« und »Hypertrichosis« für nicht zutreffend erachten, da unter diesen
Benennungen bestimmte Processe anderen Charakters in der Dermatologie
bekannt sind. Das Fibrom hält er, gleich Goldzieher, für ein angeboren
angelegtes. Hirschmann.
Baas (166) konnte keinen pathologischen Befund erheben im anatomischen
Präparat der Augen und der Optici eines 21/,jährigen Kindes, das früher
geistig normal entwickelt und nach Ausheilung der scrophulösen oberfläch-
lichen Augenentzündung amaurotisch war.
Geismar (167) bringt 5 Fälle von Colobomen der Lider, der oberen
sowohl wie der unteren, in der inneren Lidhälfte einseitig und beiderseitig
symmetrisch gelegenen, in Verbindung mit anderen Gesichtsspalten und Der-
moiden. Er schliesst sich van Duyse’s Ansicht an, dass die Lidcolobome
infolge amniotischer Adhäsionen entstehen, und die Dermoide den Stellen
dieser amniotischen Adhäsionen entsprechen.
Steiner (168) entfernte unter Erhaltung der Haut ein ins Lid und
in die Orbita ragendes Sarcom, das im Vergleich zum anderen Oberlid 3,5 cm.
vorsprang. Auf der Conjunctivalflächke war der Tumor z. Th. exulcerirt;
wahrscheinlich ging er vom Tarsus aus.
Roose (169) theilt folgende Beobachtung mit: ein 17jähriges, gesundes
und kräftiges Mädchen, mit dunkelbraunen Haaren erschrickt heftig während
der Nacht. Am folgenden Morgen bemerkt sie, dass die Augenwimpern des
rechten Auges und ein Strang Haare (rechte Schläfe) grau geworden sind.
| Sulzer.
IX. Thränenapparat. 35
IX. Thränenapparat.
170. Lange, O. Zur Anatomie und Pathogenese des
Dacryops. v. Graefe’s Archiv f. Ophthalm. XLVII, 3, p. 503.
171. Cahn, N. Zur Aetiologie und Therapie der Dacryo-
cystoblennorhoe. Beitrag zur Augenheilk. XXXIX, p. 1 und Wjestn.
Opht. 1899, I.
172. Holmes, C. R. Exstirpation ofthe lacrymalsacand
gland. Arch. of Ophthalm. Vol. XXVIII No. 1 p. 1.
173. Aronis. L’exstirpation du sac lacrymal. An. doe,
t. 121, p. 198.
174. Rochon-Duvigneaud. Dilatation des voies lacry-
males chez le foetus et le nouveau-né consécutive A l’imper-
foration de leur orifice inférieur. Conditions anatomiques
qui favorisent la dacryocystite congénitale. Arch. d’ophth. T.
XIX. Nr. 2, S. 81.
175. Rischawy, Benj. Ueber Nasenerkrankung als Ur-
sache der chronischen Thränenschlauchleiden. Wien. klin.
Wochenschr. 1899, Nr. 11, p. 281. ,
Lange (170) sah einen doppelseitigen Dacryops. Der Tumor der einen
Seite schwoll beim Weinen auf Haselnuss-Grösse an und drückte dann das
Auge. Nach Exstirpation in Cocainanästhesie ergab sich der Tumor als
Retentionscyste entstanden durch Verstopfung des desquamatif-catarrhalisch
afficirten Thränendrüsenausführungsganges.
Cahn (171) sondirt die Thränenwege nach Bowman blos in Fällen
sichergestellter Strietur, legt aber besonderes Gewicht auf die Entfernung des
Seeretes. Ausspühlungen des Thränensackes mit desinficirenden und adstrin-
girenden Lösungen geben wesentliche Besserungen, selbst in den hartnäckigsten
Fällen. Von den desinficirenden Lösungen wendet C. Hydragyrum oxycyanatum
(1:5000—10000), oder Sublim. (1:20000) oder Kali hypermanganicum
(1: 10000), von den adstringirenden Argentum nitricum und in der letzten
Zeit Argonin an.
Von letzterem Mittel sah Verf. besonders gute Resultate. Er beginnt
mit einer 4°/, Argoninlösung in Aq. destill. und Glycerin ana, geht, sobald
das Secret im Thränensacke den eitrigen Character verloren hat, zu schwächeren
Lösungen über, schliesst die Behandlung mit Ausspühlungen des Sackes 3 Mal
»öcHhentlich binnen 3 Wochen mit !/,—!/,°/, Jod-Glycerinlösung. In sehr
hart näckigen Fällen, besonders bei Fisteln wendet C., bei gleichzeitiger medi-
came=ntöser Behandlung, den Druckverband oder ein speciell dazu construirtes
Com —gpressorium (an einem Stirnbande befestigt) an.
| Bei Granulationen oder Caries des Thränenbeines — Auslöffelung. Die Ex-
urp==tion des Thränensackes ist nur im äussersten Falle anzuwenden, da die
Rem tate dieser Operation nicht zufriedenstellend sind. Den Horner’schen
III
36 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Muskel möchte Cahn bei Trichiasisoperationen, wegen seiner zur Thränen-
ableitung nöthigen Wirkung schonen. — Hirschmann.
Holmes (172) hält in denjenigen Fällen von Thränensackerkrankung,
in welchen eine conservative Behandinng nicht zum -Ziele führt, ausser der
Exstirpation des Thränensackes auch die der Thränendrüse für indicirt. um
‚das auch nach Zerstörung des Thränensackes fortbestehende Tbränenträufen
endgiltig zu beseitigen. Genügende Feuchtigkeit wird dem Auge auch ohne
Thränendrüse durch die retrotarsalen Drüsen zugeführt. Die Technik der
Operation wird ausführlich beschrieben, ihre Erfolge an zahlreichen Kranken-
geschichten erläutert. Abelsdorfi.
Rochon-Duvigneand (174) fand bei Neugeborenen unter 30 Fällen
drei Mal den ein- oder beiderseitigen Verschluss des unteren Endes des
Thränenkanals. Während dessen unteres Ende normaler Weise eine linsen-
förmige aus Nasenschleimhaut bestehende Erhabenheit bildet, findet sich hier
an ihrer Stelle zuweilen eine dem Thränenkanalende haubenartig aufsitzende
grosse Blase, welche fast bis zum Nasenboden reicht oder die untere Muschel
stark nach aussen drängt. In diesen Fällen besteht ein abnorm starker
Verschluss, welcher der den Durchbruch veranlassenden gelatinösen Flüssig-
‚keit eine Zeitlang Widerstand leistet. Die hierdurch eintretende Erweiterung
des Thränenschlauches erstreckt sich auch auf die knöcherne Wandung de:
Kanals, deren individuell verschiedene Weite beim Erwachsenen hierdurch
bedingt sein kann. Tritt eine Infection des Inhalts ein, so entsteht eine
Thränensackeiterung, welche nach einmaliger Sondirung heilen kann. àn
mehreren Frontalschnitten zeigt Verf. die Ausdehnung des Kanals und die
dem unteren Ende aufsitzende haubenartige Vortreibung, oberhalb derer sich
in zwei Fällen noch eine membranöse Scheidewand befand, während stark in
das Lumen des Kanals vorspringende Schleimhautfalten an anderen Stellen
nicht selten waren. v. Mittelstaedt.
X. Orbita und Nebenhöhlen.
176. Coppez., H Fracture de la voüte orbitaire avet
contusion du globe et adherences traumatiques intra-
orbitaires du réleveur de la paupière et du droit superieuf-
Arch. d’ opht. T. XIX, Nr. 3. S. 183. |
177. Hoffmann, R. Ueber Erkrankungen der Augenhöhle
im Gefolge von Eiterungen die Nebenhöhle der Nase. Jahresber.
d. Ges. f. Nat. u. Heilkunde i. Dresden 1897—98 p. 6.
178. Santos, Fernandez J. La excenteraciön de la orbiti
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179. Gallemaerts Ténonite suppurée traumatique. AN
d’ oc. t. 121, p. 57.
nn m
A ma
Bes gegen s“ "aa
X. Orbita und Nebenhöhlen. 37
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Empyemä of the frontal and ethmoidal sinuses with enoph-
thalmus; operation; recovery. Arch. of Opbthalm. Vol. XXVII,
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194. Schadle, J. F. The Aetiology and Diagnosis of
Empyema of the accessory sinuses of the nose. The St. Paul
medical Jour. 1899 Vol. I 1.
In dem Fall von Coppez (176) war durch ein schweres Eisenstück
ein Bruch des Orbitaldaches erzeugt worden mit starker Contusion des Bulbus,
wele he sich in Erweiterung und Starre der Pupille, Choroidealriss und Netz-
haut- %lutungen kundgab. Während die Bewegungen in horizontaler Richtung
Dei normal waren, bestand völlige Unbeweglichkeit des Auges und Lides in
senk echter Richtung. Auch der mit der Pincette gefasste Augapfel liess
Sch nach dieser Richtung hin nicht bewegen, sodass es sich hier nicht um
38 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
eine Lähmung sondern nur um eine narbige Verwachsung zwischen dem
Lidheber und dem Rectus superior einerseits und dem Zellgewebe oder
Periost der Orbita andererseits handeln konnte. v. Mittelstaedt.
Blaschek (180) bringt zwei Fälle der seltenen Echinococeuserkrankung
der Augenhöhle (seit 1774 sind 59 Fälle berichtet). Bei einem solchen
Tumor, der meist fluctuirt und langsam wächst, ist nur eine Wahrscheinlich-
keitsdiagnose möglich.
Von der Probepunction wird allgemein abgerathen, da ihr häufig Ent-
zündung und Eiterung folgt. In den beiden vorliegenden Fällen wurde, wie
fast immer, die Blase eröffnet; der eine Fall heilte gut, der andere ver-
eiterte und musste enucleiert werden, was zur völligen Entleerung des Echino-
coccus aus der Orbita führte.
Bei Fischer’s (185) Patient ist nach einem Sturz auf den oberen
Orbitalrand Enophthalmus sowie Atrophie der ganzen Gesichtshälfte entstanden
so dass man wohl einem einfachen Schwund auch des orbitalen Fettgewebes
den Enophthalmus zur Last zu legen hat.
In Reif’s (186) Fall war nach wiederholten Traumen erst links, dann
auch rechts Exophthalmus mit pulsatorischem Geräusch, das überall am kat
hörbar war, aufgetreten; Reif erklärt dies durch die Annahme einer Com-
munication zwischen der linken Carotis interna und dem Sinus cavernosus.
Manuelle Compression der Carotis, welche allmählich von 3 auf 25 Minuten
Dauer ausgedehnt wurde, brachte den rechtsseitigen Exophthalmus gänzlich
zum Verschwinden. In einem zweiten Fall, Exophthalmus nach Stichver-
letzung der Orbita, waren die Geräusche für die Patientin so lästig, dass
die Unterbindung der Carotis communis vorgenommen werden musste.
Der Fall von periodischem Exophthalmus, den Leitner (187) publicitt,
betrifft eine 44jährige Patientin mit folgenden Angaben: »Ihr rechtes Auge
tritt beim Vorwärtsbeugen oder bei Anstrengung unter Gefühl von Spannung
hervor, wobei gleichzeitig das rechte obere Augenlid samt Umgebung an-
schwillt. Das Sehvermögen ist dabei unverändert. Nach dem Aufrichten
kehrt das Auge langsam in seine ursprüngliche Lage zurück. Seitdem an
dem rechten Auge diese Veränderungen wahrgenommen werden, verschlechtert
sich auch das rechtsseitige Hörvermögen. Subjectiv nimmt sie fortwährendes
Läuten und Sausen wahr, dessen Intensität beim Vorwärtsbeugen zunimmt.«
Bei der Untersuchung fand Leitner eine Myopie von 5 Dioptrien mit
normalen Functionen beider Augen und normalem Spiegelbefunde und auch
keine Einschränkung der Beweglichkeit. Am rechten oberen Augenlide unter
dem Augenbrauenbogen ein bläuliches Adernetz. Sobald sich die Kranke
nach vorne neigte, trat das rechte Auge innerhalb einer Minute um 1,5 cM
vor und nahm Mittellage ein. Am rechten oberen Lide trat entsprechend
dem Orbitalrande ein ausgedehntes, aus dichten Venen bestehendes Netzwerk
hervor. Ein Zurückdrängen des Augapfels geht leicht ohne Widerstand vol
NV fals etwas vermindert.
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| Eiter zu Tage fördernder Sondierung und Spülung der Empyem-verdächtigen
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XI. Conjunctiva. 39
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e Die Aetiologie des Falles ist durch die Beschreibung des Status
pen 4 er varicöse Tumor bewirkt das zeitweilige Hervortreten des
De, Pütz Herrnheiser.
ef Eile Auptpunkt von Interesse in dem Beard’schen Falle (190) ist,
Sonst gesunde Frau von 61 Jahren mit einer M. von 5 D nach
pi fl Hankane die mit starker Abmagerung und Symptomen von Base-
d orscher Erkrankung einherging, eine schnelle Zunahme der Myopie bis
za -l3 D, im R. und — 9 im L. Auge erfuhr, Die Sehschärfe war eben-
Burnett.
Ellinger (192) hat in einem Fall, wo nach einvierteljähriger keinen
Stimhòble entzündliche Erkrankungen des Bulbus begannen, die hintere Wand
des Sinus durch Caries von 2 cm bis auf IL. cm verdünnt gefunden und mit
der Herausmeisselung die drohende Meningitis abgewendet.
Der in den Originalartikeln der deutschen Ausgabe noch ausführlich
wiederzugebende Fall von Empyem des Sinus frontalis und der Siebbein-
zellen wurde nach der von Jansen angegebenen Methode operirt. Knapp (193)
rühmt ausser der Uebersichtlichkeit des Operationsfeldes als besonderen Vor-
zug derselben die Möglichkeit einer ausgiebigen, vollständigen Drainage.
i
Abelsdorff.
XI. Conjunctiva.
~ 19%. Angelucci, A. Di una sindroma seanoscinta negli
infermi di
A catarro primaverilo. Archivio di Ottalmologia V, P.
UU
‚ 196. Coppez, H. Conjonctivite folliculaire et végétations
adénoïdes
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tazi 197. Salemi, G. Diuna congin utivite nei periodi di agi-
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ge 198, Junius, Ueber das Vorkommen der acuten Pneumo-
cen-Conjunctivitis. Zeitschr. f. Augenheilk. 1899, p. 1, 43.
Hr a Dalen, Albin. Om Conjunctiviternas bacteriologi,
‘gea 1899, mars (schwed.). (Ueber die Bacteriologie der Conjunctivitiden).
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40 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
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einer 24jährigen höchstgradigen Basedow-Kranken. Zehender's
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205. Woods, H. A case of intrauterine gonorrhoeal oph-
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oder subconjunctivale Cauterisation des Tarsus. Wochenschr.
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209. Walter, O. K. Das Trachom in Odessa. (Nach den
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Methoden in der Therapie der Conjunctivitis granulosa
Zeitschr. f. Augenheilk. 1899, I, p. 1.
212. Galezowski. Du traitement de la conjonctivite tra-
chomateuse par l’excision du cul de sac conjunctival. Re.
d’ophtalm. 1899, p. 1.
213. Remmlinger, H. Zur Casuistik der Tuberculose
der Bindehaut. Ing.-Diss. 1898, Giessen. |
214. Marshall, D. Gumma of the conjunctiva. Ophth. Record
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215. Demicheri, L. Actinomycose conjunctivale. Arch. d'ophth.
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216. Hübner. Zur amyloiden Erkrankung der Bindehant.
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218. Bihler, W. Ueber epitheliale Formen der Pinguecala.
Zehender’s klin. Monatsbl. f. Augenheilk. 1899, p. 77.
219. Grunert, Karl. Fünf Fälle von Papillom der Binde-
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220. Best. Ueber gutartige cystische Epitheliome der
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221. Marple, W. B. Thiersch graft in the lower conjunc-
tival sac. Arch. of Ophth, 1899, p. 201.
XI. Conjunctiva. AT
9
2 | |
sal D May, Ch. H. Restoration of the conjunctival cul-de-
grebive tal symblepharon, by means of Thiersch skin grafts.
29" Ophthalm. 1899, März. |
gel day Heustis, G. W. Osteom der Bindehaut. Annals of Oph-
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27. Morton, H. Mc. J. Punktförmige Blutungen in die
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Lachgas. Ophthalmic Record Februar 1899.
228. Abbe, A. J. Ein Fall von tödtlicher Blutung aus der
Bindehaut. Annals of Ophthalm. Januar 1899.
229. Zimermann, F. Ein Fall von Lymphectasia hämor-
rlagica Conjunctivae. Beiträge z. Augenheilk. H. 37, 1899 Jan.
Angelucci (195) hebt eine bei Frübjahrscatarrh häufige Complication
mit Erkrankung des Gefässstammes hervor, welche er bei 50 Patienten be-
obachtet hat. Meist waren dieselben reizbaren Temperamentes, oft Chole-
tiker. Sie litten oft an Blutandrang. zum Kopf und Gesicht und Herzklopfen.
Puls war oft beschleunigt. Häufig sind Glieder derselben Familie befallen.
Ehe eine Erklärung des Zusammenhanges dieser Symptome mit der
Conjunctivalerkrankung versucht wird, möchte A. erst einschlägige Beobach-
tungen von anderer Seite abwarten. Krahnstöner.
Coppez (196) bespricht die verschiedenen Formen der folliculären
Conjunctivitis insbesondere die mit adenoiden Wucherungen im Nasenrachen-
raum einhergehenden, von denen er 2 Fälle mittheilt. Die Heilung erfolgte
hier nur nach Besichtigungen der Nasenrachenaffection und unter gleichzeitiger
antıscrophulöser Behandlung. v. Mittelstädt.
en 60 von Junius (198) beobachteten und bacteriologizch unter
waren eaa und subacuten Bindehautentzündungen in Königsberg Da
Ce ee Neumococceninfectionen, und zwar 31 Mal Fränkel-Weichsel-
| e Coccen in Reincultur, 18 Mal vermischt mit Staphylococcen und
a Te N N EE
Xeras .
een Ein typisches klinisches Bild, übereinstimmend mit den von
nteld und Uhthoff zeigten 17 Fälle. Die Diagnose ist also nur
dacteriolop; S
“<teriologisch möglich. Koch-Weceks’sche Bacillen und Diplobacillen wurden
me gefunden.
Dalen (199) giebt eine kritische Uebersicht der bis jetzt bekannten
Onjuneti OI
tan Vlliserreger und theilt im Anschluss daran einzelne, eigene Beobaclı-
in Dalen
Fa sg — m
42 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Berl (201) sah bei einem Mann eine weisslich graue Masse von tan-
zigem Geruch aus der rechten Lidspalte herausragen, sowie den ganzen Pinle
hautsack erfüllen, welche vollständig aus Coccen und Bacillen (Streptococcus
brevis, Staphylococcus pyogenes albus u. a.) bestand.
Bei dem hochgradigen Exophthalmus brachte Ectropionieren der Lider
zwecks Pinselung der blennorrhoischen Conjunctiva die Gefahr der Luxatio
bulbi mit sich. Deshalb beschränkte sich Axenfeld (204) auf anderthalb-
stündig wiederholtes Durchspülen des Bindehautsackes mit einem halben Liter
Hydrarg. oxycyanat. 1:1000 und erreichte am 3. Tage Abnahme der Eiterung.
Nachdem auf dem einen Auge Cornealperforation, Prolapsus, Iridis und daraus
partielle Staphylombildung eingetreten war, wurde letztere mit Iridectomie
behandelt und dann durch mittlere Tarsoraphie unter Ringpolsterdruckverband
hintenangehalten.
Walter (210) vertheidigt den Standpunkt der Unitarier in der Trachom-
. Frage gegenüber der Verschiedenartigkeit der Definitionen und Abgrenzungen
seitens der Dualisten und stützt sich auf Raehlmann’s pathologisch ana-
tomische Untersuchungen. Er selbst notirt Conjunctivitis folliculosa nie als
Uebergangsform, sondern als abgeschwächte Form des Trachom auch für
seuchefreie Gegenden, und findet die folliculäre Conjunctivitis in Russland
verschwindend wenig. Die russischen Augenärzte zählt er überwiegend zu den
Unitariern.
Kuhnt (211) empfiehlt zur grösseren Schonung der im Knapp sche
Roller oft in Falten abreissenden trachomatösen Bindehaut einen Expressor.
eine Pincette mit durchlöcherten Platten, mittelst der er die gelblichen Körner
im Stadium der Erweichung gründlich herauspresst.
Vereinzelnt wieder auftauchende Körner werden mit Vortheil galvano-
caustisch entfernt. Jede deutliche Volumszunahme des Tarsus bei Trachom
bringt Kuhnt durch Stichelung mit einer breiten zweischneidigen Nadel zum
Rückgang. Die Ausschneidung der Uebergangsfalten, welche fast stets der
Eingangsort der Infection und Reinfection sind, bringt 50—60°;, Dauer-
heilungen unter den ungünstigsten sanitären, hygienischen Umständen, während
Ausrollung und Ausunetschung nur 10°/, ergeben.
Demicheri (215) fand bei einem sich wegen beiderseitiger Conjunt-
tivitis vorstellenden Patienten in der Conjunctiva des linken Auges am oberen
Tarsalrand etwa 15 1/,,—3/, mm grosse graugelbe Knötchen, die sich als
Heerde des Strahlenpilzes erwiesen. Derselbe ist in Südamerika bei den Külen
häufig und wird selten direct, meist durch Getreidetheile auf den Menschen
übertragen. Bemerkenswerth ist das überaus seltene Vorkommen des Pilzes
auf der Tarsalbindehaut. v. Mittelstädt.
Hübner (216) untersuchte von einem jugendlichen, auf dem anderen
Auge trachomatösen, sonst aber, an inneren Organen ganz gesunden Indivi-
duum eine amyloide Bindehlautgeschwulst, welche im unteren Lid und auf der
RE ri
XI. Conjunctiva. | 43
Augapfelbindehaut als verschiebliche, speckartig durchscheinende, leichtblutende
höckerige Masse sichtbar war, und das obere Lid so verdickte, dass es activ
nicht gehoben werden konnte. Ein Jahr nach der Exstirpation war die Masse
fast gänzlich wieder nachgewachsen und auch die trachomatöse Bindehaut des
anderen Auges war ähnlich verändert. |
In Berl's (217) Fall, welchen der Autor den gleichartigen von A xen-
feld ud Boerma anreiht, handelt es sich um eine Allgemeinerkrankung,
Pseudoleukämie, mit mehrfacher Tumorbildung an Kopf und Hals. An den
Augen waren die Lider verdickt und wenig beweglich durch subconjunctival
sichtbare grauröthliche, homogene, opake Knoten, über denen auch die Con-
junetiva in scharfer Abgrenzung degenerirt war. Nach Exstirpation, auch aus
der Orbita, wuchsen die Knoten wieder; sie bestanden aus lymphoidem Gewebe.
Bihler (218) bringt eine mikroscopische Untersuchung einer abgetragenen
Pinguecula, die aus hyalin degenerirtem subepithelialen Bindegewebe mit hyalinen
Einlagerungen und gewuchertem Epithel mit oberflächlicher Verhornung bestand.
Ein Tyloma lag nicht vor.
Grunert (219) fügt den bisher in der Litteratur genau beschriebenen
9 Fällen von Papillom der Bindehaut 5 neue hinzu. Diese Geschwülste er-
weisen sich klinisch und mikroscopisch als gutartig; sie sitzen auf der Cornea
fest, auf der Sclera verschieblich, mit flachem Rand, sind hellrosa, lappig,
von meist geringem Wachsthum und bedecken selten mit weiteren kleinen,
oberflächlichen Knötchen die ganze Hornhaut. Vereinzelt kehren sie nach
Exstirpation wieder.
Die seltenen, in nur wenig Mittheilungen beschriebenen Bindehautge-
schwälste, von denen Best (220) eine untersucht hat, sitzen congenital oder
früh entwickelt als mattgelbe, durchscheinende, mit sichtbaren Gefässen ver-
“rgte oberflächlich glatte Tumoren am Limbus, greifen zwar die Cornea nicht
e werden aber durch ihr Wachsthum im Pubertätsalter lästig. Nach Ex-
“irpation recidiviren sie nicht. Die sichere Diagnose ergiebt erst das Mikroscop:
en Epitheliom-ähnlicher Bau mit cystisch degenerirten Partien, nichts von
Dermoid.
| Bei einem Mädchen mit totalem Symblepharon nach Verbrennung war,
"ie May (222) berichtet, die Cornea dicht getrübt und staphylomatös.. Um
EE eines künstlichen Auges zu ermöglichen, wurde das Symblepharon
Ge eise beseitigt, dass nach Durchtrennung der Adhäsionen der on
en en durch Transplantation Thiersch’scher Hautläppchen gebildet
See S e Fixation der letzteren dienten passende Porzellanplatten, auf
En . “ppchen mit der Epithelseite gelegt wurden. Nach Einführung
Der el Weise belegten Platten wurden die Lider ZUOMMICHZENANE
Be war ein so guter, dass Pat. seit 2 Jahren nach der nachträglich
en Exenteration des Bulbus eine gut sitzende Prothese tragen kann.
Abelsdorff.
44 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Heustis (223) giebt die Geschichte einer Geschwulst der bulbären
Bindehaut, welche nach oben und aussen von der Hornhaut gelegen war,
und nach der Entfernung als aus Knochen bestehend befunden wurde. Sie
war 7:4:2 mm gross, concav, glatt auf der Innenfläche und rauh auf der
Aussenfläche. Das Sehen war normal. Burnett.
Die Cyste der Patientin Goy’s (224) bestand von Geburt an, seit
59 Jahren, und war nur in den letzten 6 Jahren gewachsen. Sie mass 4cm
Länge, buckelte das untere Lid 2,5 cm vor. griff auf den unteren Theil der
Hornhaut hinüber und enthielt Drüsen in ihrer Wand. Der Bulbus lag gegen
den anderen etwa 7 mm zurück. Der Gesichtsschädel und die Halswirbelsäule
dieser Seite waren in der Entwickelung zurückgeblieben. Das andere Auge
hat stark nach innen verlagerte Pupille. Goy erklärt die Cyste als Product
eines fötalen Symblepharon.
In dem von Morton (227) berichteten Falle bekam eine junge Frau
nach der Anwendung von Lachgas zum Ausziehen eines Zahnes kleine Blutungen
auf der linken Seite der Brust und des Halses und auf der palpebralen und
bulbären Bindehaut beider Augen, am deutlichsten im linken Auge. Sie
wurden allmählig resorbirt. Burnett.
In dem von Abbe (228) berichteten Falle hatte ein neugeborenes,
scheinbar gesundes, doch kleines Kind einen geringen Ausfluss aus den Augen,
weswegen irrthümlicher Weise eine 6°/,ige Höllensteinlösung ein einziges
Mal gebraucht wurde. Bald darauf fing die Bindehaut der Lider beider
. Augen zu bluten an.. Die Blutung liess sich nicht stillen und das Kind starb,
wahrscheinlich in Folge des innerhalb 48 Stunden erlittenen Blutverlustes.
Die Bindehaut der Lider schien vollständig degenerirt gewesen zu sein.
Burnett.
In Zimermann’s (229) Krankengeschichte handelt es sich um eine
rings um die Hornhaut ziehende 1 cm breite Zone von etwa concentrischen
rothen Strängen. Im anatomischen Präparat erkannte sie Zimermann als
erweiterte Lympgefässe der Bulbusbindehaut; dieselben waren durch ein Trauma
mit einem Blutgefäss in offene Verbindung gekommen.
XII. Cornea, Sclera, vordere Kammer.
230. Koster. Un cas de zona ophtalmique avec keratite
interstitielle sans lésions &pitheliales. An. d'oc. t. 121, p. 96.
231. Terson. Deux casde keratite parenchymateuse dans
la syphylis acquise (avec presentation des malades). An. doc. t.
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Blutuntersuchungen. Ophthalm. Record. März 1899.
S a sët. mn Gëft. ap Mn D
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a an, | —— Seege Se gege S s em za u — ege
"epp ` gt rer eem vg en En 7
XII. Cornea, Sclera, vordere Kammer. 45
233. Ledbetter, S.L. Keratitis herpetica. Amer. Journ. of
Ophth. März 1899.
234. Petit. Sur une forme particulière d'infection cor-
neenne A type serpigineux. - Ann. doe, t. 121, p. 166.
235. Zirm, E. Zur Behandlung der Hypopyon-Kersatitis.
Wien. klin. Wochenschr. 1899, No. 9. zu
236. Schultz, H. Klinische Beiträge zür eitrigen Kera-
titis. Arch. Augenheilk. XXXIX. 1, p. 26.
237. Haken, M. Das Ulcus corneae serpens und seine Be-
handlung. Zehender’s klin. Monatsbl. f. Augenheilk. XXXVII, p. 125.
238. Bruns, H. D. Ein Fall von Xerose der Hornhaut,
Hemeralopie und Blutung aus dem Gaumen. Amer. Journ. of
Ophthalm. März 1899.
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malacie bei den Neugeborenen. Postep okul. 1899 Febr,
240. Woodward, J. Corneal ulcers. Ophth. Rec. VIII, No. 1,
pag. 8.
241. Gifford, H. Ulcus rodens corneae Zehender’s klin.
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243. Uhlenhuth. Ein Fall von Lepra tuberosa mit beson-
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hauterkrankung (Keratitis superficialis punctata). Charité-
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25la. de Lantsheere. Un parasite (cysticerque) dans la
ch Ne
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Ent 121, p. 57.
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antèrieure gauche. Ann. d’ocul. CXXI. 2, p. 119.
254. Römer, P. Die Durchblutung der Hornhaut. Sammi.
zwangl. a. d. Gebiete d. Augenh. II, Heft 2.
Ellett (232) berichtet über neun Fälle von Hornhautentzündung den-
dritischer Form, welche in jedem Fall mit Malaria einherging, was durch
Blutuntersuchung festgestellt wurde. Tertiana und Quartana wurden am
häufigsten beobachtet. Die Patienten gehörten sowohl der weissen als auch
der schwarzen Rasse an. Nur ein Auge war in jedem Fall afficirt. In dem
aus den Furchen der Hornhaut ausgekratzten Material wurden keine Organis-
men gefunden. Burnett.
Ledbetter (233) giebt die Krankengeschichten von drei Fällen
scheinbar typischer Keratitis dendritica bei Männern, welche wohl kräftig,
aber doch geschwächt waren. Bei keinem hatte sich eine Infection mit
Malaria in irgend welcher Form gezeigt. Burnett.
Das Ulcus serpens der Hornhaut wird gegenwärtig ausschliesslich als
Pneumococcusinfection der Hornhaut aufgefasst, und mit Recht. Petit (234)
ein Schüler Morax’ hat eine Anzahl Fälle von Ulcus serpens beobachtet
die sich klinisch durch ihre Schmerzlosigkeit trotz starken Hypopyons und
durch das Ausbleiben von hinteren Synechien auszeichneten; die meisten seiner
Patienten litten an Stenose der Thränenwege.
Der Eiter dieser Hornhautgeschwüre, besonders der vom Rande des
Geschwürs herstammende, enthält in grosser Zahl einen Diplobacillus (Länge
2 u, Breite 1 u — 1,5 u). In Bouilloncultur wird die Form diplococcenartig.
Der Mikroorganismus ist für Thiere nicht pathogen nnd entfärbt sich durch
die Gram’sche Methode. Er wächst auf dem gewöhnlichen Nährboden und
verflüssigt die Gelatine. Weit lebensfähiger als der Morax’sche Diplococcus
kann er in einer Temperatur von 15 bis 20° mehrere Tage verbleiben obne
abzusterben. Sulzer.
Zirm (235) cautherisirt von vornherein jedes mit Hypopyon verbundener
Ulcus corneae serpens, punktirt eventuell die vordere Kammer ganz peripher
mittelst Lanze und behandelt dann mit milden Mitteln, Xeroform, Sublimat-
salbe etc. weiter unter schützendem Verband mit Vermeidung von Secret-
ansammlung. Den Sämisch’schen Schnitt verwirft er wegen seiner Folgen.
Subconjunctivale Kochsalzinjectionen leisten in Anbetracht ihrer Schmerzhaftig-
keit nicht genug. Der Thränensack ist, so lange es angeht, statt auszuspülen
einfach auszudrücken, sonst mit einem Schnitt zu eröffnen resp. zu entfernen.
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XII. Cornea, Sclera vordere Kammer. 47
Nach Schultz’ (236) Zusammenstellung von 229 fortschreitenden
Hornhautgeschwüren mit infitrirtem Rand und Grund, bei denen das Hypopyon
mrin 10°/, der Fälle fehlt, erheischen in Folge Versagens der medicamen-
tösen Behandlung mehr als 50°/, einen operativen Eingriff, vorzüglich die
Galvanocaustik. Gleichzeitige Eröffnung der vorderen Kammer befördet die
Heilung. 8°/, der Fälle erlagen doch dem fortschreitenden Zerfallprocess.
Schnellere aber functionell ungünstigere Heilresultate liefert die Keratotomie
nach Sämisch. Die umschrieben bleibenden eitrigen Hornhautgeschwüre,
seltener mit Hypopyon verbunden, bestehen meist bei Kindern mit skrophulösen
Hornhaut- und eitrigen Bindehautkrankeiten und erledigen sich zu 2 Dritteln
durch medicamentöse Behandlung.
Haken (237) berichtet über relativ gute Resultate bei der Behandlung
von Ule. corn. serp., welche in 20 Fällen durch Anwendung der Sämisch-
schen Geschwürsbehandlung und gleichzeitiger subconjunctivaler Kochsalz-
injection erzielt wurden. Der Schnitt wurde durch den infiltrirten, vor-
schreitenden Rand des Ulcus gelegt; die Kochsalzinjectionen hellten die
getrübte Cornea bisweilen bereits nach 1 Stunde zeitweilig auf.
Der interessante Punkt in dem Bruns’schen Falle besteht darin, dass
die Augensymptome der conjunctivalen Xerose und die Nachtblindheit auf
einem scorbutischen Zustande beruhten, da der Patient hauptsächlich von
gesalzenem Speck und Quellkartoffeln gelebt hatte. Verbesserte Ernährung
führte Heilung herbei. Burnett.
Gifford (241) behandelte ein nach Trauma entstandenes Ulcus rodens
comeae mit den üblichen Maassnahmen erfolglos, bis er die fast rings um die
Hornhaut unterminirte Bindehaut exstirpirte, worauf der Zerfall der Hornhaut
stillstand.
Bei Uhlenhuths (243) bereits 12 Jahre leprösen Patientin krankt das
linke Auge seit drei Vierteljahren ohne Beschwerden zu machen an einer
Cornealtrübung, die eine tuberöse Form der Lepra darstellt. Sie besteht
neben grösseren Knötchen aus feinen Pünktchen, welche in concentrischen
Bogen am Hornhautrand liegen; über ihnen ist das Epithel vorhanden.
Gefässe sind nur um die Cornea herum leicht injicirt, in der Cornea sind
keine neugebildet. Der Hintergrund ist normal, Die Lider enthalten Lepra-
Knoten, die Brauen und Wimpern sind verloren gegangen.
Krawtschenko (246) versuchte Caryophilli in Form von wässrigem
Extract gegen die verschiedensten Hornhauttrübungen. Anfangs bestrich
er die Trübungen unmittelbar, nachher versuchte er es, in Form von Augen-
tropfen, Letztere sind bequewer und erweisen sich als wirksamer. Bei ent-
SE Symptomen muss dieses Mittel gemieden werden, da es stark reizt
e = in einem Falle Hypopion entstehen). In den meisten Fällen (in 58
u trat merkläche Hebung der Sehschärfe ein, die sich nach 1—1!/,
ichem Gebrauche zu äussern begann. K. schreibt den ätherischen
48 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Elementen die Wirksamkeit des Mittels zu und führt sie auf Aufsaugung der
Infiltration bei frischen Trübungen und Hebung der Ernährung atrophischer
(narbiger) Hornhautstellen zurück. Hirschmann.
Trousseau (248) vereinigt eine Anzahl von Krankengeschichten, die.
‚zeigen, dass die Tätowirung der Hornhaut den Ausbruch einer Iridocyclitis
‚und einer sympathischen Augenentzündung zur Folge haben kann. Wenn
‚vordere Synechien im Spiele sind, erklärt sich der Zusammenhang leicht;
aber Trousseau hat auch nach Tätowierung einfacher Leucome diesen
unglücklichen Ausgang eintreten sehen. Sulzer.
Bei einem achtjährigen Knaben extirpirte Valude (251) einen kleinen
episcleralen Tumor der Aequatorialgegend, zwischen Rectus superior und Rectus
externus. Der erbsengrosse Tumor war durch einen Stiel mit einer De-
pression der Sclera in Verbindung. Er war congenital, hatte sich aber
kürzlich vergrössert und besteht aus Faserknorpel. Sulzer.
Hennicke (252) konnte mittelst Magneten aus der vorderen Kammer
einen kleinen Eisensplitter mit daran hängender Steinmasse herausheben. der
anfänglich entgegengesetzt magnetisch geworden war und in diesem Zustand
der Pincette auswich.
Römer (254) beschreibt die Durchblutung der Cornea, eine seltene
Erscheinung, welche als braunröthliche Verfärbung der centralen Partie, um-
geben von klarem, anscheinend unverändertem Randgebiet der Cornea an
stark beschädigten Augen mit inneren Blutungen auftritt und ihren Grund
hat in einer eigenthümlichen Veränderung des Extravasates, einer Art
Crystallisation des diffundirten Haemoglobins in den Hornhautlymphräumen.
Systematischer Bericht
über die
leistungen und Fortschritte der Augenheilkunde
im zweiten Quartal 1899.
i Erstattet von
Privatdocent Dr. St. Bernheimer in Wien, Stabsarzt Dr. 0. Brecht, Profes:or
Dr. R. Groeff, Professor Dr. ©. Horstmann, Dr. B. Schweigger in Berlin,
unter Mitwirkung von
Dr. G. Abelsdorff, Berlin, Dr. S. M. Burnett in Washington, Docent Dr. Dalen in
gtockhoim, Privatdocent Dr. J. Herrnheiser in Prag, Professor Dr. Hirschmann in
cp:kow, Dr. Krahnstöver in Rom, Dr. P. von Mittelstaedt in Metz, Professor
pr- Da Gama Pinto in Lissabon, Dr. Sulzer in Paris, Dr. L. Werner in Dublin,
Dr. C. H. A. Westhoff in Amsterdam etc.
Redacteur: C. Horstmann.
Für Abschnitt I—III Referent
Horstmann.
I. Allgemeine ophthalmologische Litteratur.
342. Kraemer,A. Diethierischen Schmarotzer des Auges.
Graef e-Saemisch. Handbuch der gesammten Augenheilkunde. 2. neube-
arbeitete Auflage 9, 10 u. 11 Lieferung. Leipzig 1899. W. Engelmann.
343, Fick, A. E. Gesundheitspflege des Auges. Graefe-
Saemisch. Handbuch der gesammten Augenheilkunde. 2. neubearbeitete
Aufl. 12—13 Lief. Leipzig 1899. W. Engelmann. (Referat folgt, sobald
die Arbeit vollständig erschienen ist.)
344. Elschnig, A. Normale Anatomie des Sehnervenein-
trittes. Zusammenstellung ophthalmoskopischer und ana-
tomischer Befunde. Augenärztliche Unterrichtstafeln. Heraus-
gegeben von H. Magnus. Heft XVI. Breslau 1899. J. N. Kern.
345. Schanz, F. Die Bakterien des Auges. Augenärztliche
Unterrichtstafeln. Herausgegeben von H. Magnus. Heft XVII. Breslau
1899. J. N. Kern.
‚346. Terson, A. Notes sur l’oculistique ancienne. Arch.
dophtalm. XIX. 6. p. 337.
‚347. Jensen, E. Einige Augenuntersuchungen bei alten
Individuen. Hospitals-tidende 1899, Juni 28.
348. Guällery. Bemerkungen über Sehschärfe und Schiess-
ausbildung. Deutsche militärärztl. Zeitschr. 1899.
8 349. Wessthoff. Herinneringen mit de laatste oyftig jaar
êr oogheelk evade. Med. Weekblad 1899, p. 204.
Literaturbericht über das Jahr 1899 zum Archiv für Augenheilkunde. IV
50 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
350. Westhoff. Kostelooze Amsterdamsche Polikliniek.
Verslag 1898. 1539 Patienten, 18 Staaroperationen.
351. Goertz, R. V. Jahresbericht über die Augenheil-
anstalt in Landshut. Jahrgang 1898.
352. Pischel, Kaspar. Clinical contributions. Arch. of
Ophthalm. XXVIII, 2. p. 153.
Kraemer (342) giebt eine umfassende Darstellung der um und im
Auge vorkommenden thierischen Schmarotzer, sowie der von ihnen veranlassten
Augenerkrankungen.
Die 18 Tafelu Elschnig’s (344) sind dazu bestimmt, den Unterricht
in der normalen und topographischen Anatomie des Sehnerveneintritt, sowie
das Selbststudium derselben zu erleichtern. Da für Unterrichtstafeln die
höchste Naturtreue eine wesentliche Forderung ist, wurde zur Herstellung der
anatomischen Abbildungen die Mikrophotographie erwählt. Durch die Zu-
sammenstellung des ophthalmoskopischen und anatomischen Befundes derselben
Augen erleichtert Verfasser das Verständniss der verschiedenen Eigenthünlich-
keiten der normalen Sehnervenpapille, auch die ophthalmoskopischen Skizzen
für sich sind gut verwendbar zur Erläuterung der Typen des normalen Seh-
nerveneintrittes. Auf 10 Tafeln finden sich die verschiedensten Formen der
physiologischen Excavation, auf weiteren ein temporaler hellweisser Conus,
markhaltige Nervenfasern der Netzhaut, ein Pigmentring mit Supraposition,
zwei Tafeln mit Bindegewebsringen und drei mit doppeltem Conus.
Die Tafeln von Schanz (345) sollen die Resultate der bakteriologischen
Forschungen in der Augenheilkunde, soweit sie bis jetzt für die Praxis ver-
wendbar geworden sind, wiedergeben, hierdurch ist es dem Verfasser ge-
glückt, in erster Linie sowohl dem Praktiker, wie auch dem klinischen Lehrer,
ein sehr brauchbares Hilfsmittel in die Hände zu geben.
Terson (346) schildert in seinen Beiträgen zu der seiner Ansicht nach
nicht hinreichend durchforschten Geschichte der Augenheilkunde von der Zeit
der Araber bis zum 18. Jahrhundert die wissenschaftliche Bedeutung und
Wirksamkeit einer Anzahl der dieser Epoche angehörenden Augenspecialisten
— von Mondeville und Guy de Chauliac bis nach Daviel. — Die
Arbeit lässt sich wegen der Fülle der Einzelheiten in kurzem Auszug nicht
völlig wiedergeben. Erwähnt sei, dass bereits Fracastor Wesen und Be-
handlung der contagiösen Augenerkrankungen richtig erkannt hat und bestrebt
ist, die Infectionsstoffe an Ort und Stelle. zu vernichten und ihre Ausbreitung
zu verhindern, auch bereits eine Antisepsis vor und nach der Operation ver-
suchte. Auf ein besonderes Reinigen der Instrumente verzichtete man aller-
dings da, wie Verduc erzählt, die Oculisten die Staarnadel vor der Operation
an ihrem Aermel zu glätten und erwärmen pflegten. — Paré macht bereits
auf das Vorkommen von Ozäna mit Thränensackleiden und Atrophie des Bulbus
aufmerksam. — Fabricius ab Aquapendente erörtert eingehend Wunden
I. Allgemeine ophthalmologische Literatur. 51
und Fremdkörper der Orbita sowie ihre Gefahr für das Gehirn. Er ist der
erste, welcher auch die sympathische Oplıthalmie erwähnt. Betreffs der Staar-
operationen ist er sehr ängstlich und scheint selber augenleidend gewesen zu
sein, da er meint, man müsse dabei den Patienten so scharf fixiren, dass man
seine eigenen Augen schädigen könne. Ein tüchtiger Chirurg und begeisterter
Augenoperateur ist Franco, der auch die Augenoperationen an Thieren zur
Lebung empfahl.
Die älteren Augenspecialisten (oft Polyspecialisten wie Bruch-Steinschneider,
Geburtshelfer und Zahnärzte) standen im Ansehen tief unter den Chirurgen,
obwohl sich selbst sehr hoch gestellte Personen aus Liebhaberei mit der Be-
bandlung Augenkranker abgaben. Auch später durften sie nach einer Ver-
ordnung vom Jahre 1699 in Paris eine besondere Corporation neben der der
Chirurgen nicht bilden. Doch verlieh ihnen die Chirurgenschule Saint-Cöme
nach bestandenem Examen den Titel »Chirurgien oculiste de Saint-Cöme,« wie
ihn unter anderen Saint-Yves erwarb, der ebenso wie andere, von den
Chirurgen zu Augenoperationen ins Hötel-Dieu gerufen wurde. Erst später
wurde hier eine Stelle für einen »oculiste en titre« geschaffen, die bis zu
Dupuytren’s Zeit bestanden hat. Im Uebrigen hatte damals der Augenarzt
den Titel »Expert oculiste«, welcher erst bei der Revolution verschwand.
v. Mittelstaedt.
Jensen (347) hat Gelegenheit gehabt, bei einer grossen Anzahl alter
Individuen (60— 80 J.) beider Geschlechter Augenuntersuchungen, insbesondere
Refractionsbestimmungen zu machen. Von 647 untersuchten Individuen waren
81 (12,52 °/,) Emmetropen, 492 (76,35°/,) zeigten Hm (Hm 1 D. bei 36,23],
Hm 2D. bei 22,1°/,, Hm 3D. bei 9,58°/,, Hm 4—6 bei 8,04°/,) und 55
(DATA) My (20 von diesen excessiv). Hm ist also der gewöhnliche Refractions-
zustand bei alten Individuen und ist in der Regel ohne Zweifel acquisit, doch
läst sich nicht bestimmen, in wie weit ein constanter Zuwachs mit dem Alter
stattfindet. Die höheren Grade dürften von Jugend her bestehen.
Auf Astigmatismus wurden 100 Individuen geprüft; von diesen zeigten
20 inversen As im Grade 1—3 D. Verf. glaubt, dass dieser inverse As bei
alten Individuen ebenso wie die Hm durch eine erworbene Formveränderung
der Hornhaut und Sclera bedingt ist. Mit dem Alter ändert der Bulbus
allmählich seine Form, sei es durch Schrumpfung und geringe Spannungs-
verminderung, sei es durch die Einwirkung der Muskeln. Dadurch entsteht
eine geringe Verkürzung der Sehaxe, so dass der Bulbus die stärkste Krümmung
im Aequator erhält. Dieser Process wird durch die functionelle Ueberwicht
der horizontalen Muskeln modificirt, so dass im horizontalen Meridian eine
geringere Abnahme, bezw. eine Zunahme der Brechung stattfindet.
Dalén.
Guillery (348) macht darauf aufmerksam, dass gute Schiessleistungen
bei mangelhafter Sehschärfe keine Seltenheit sind, und führt ein eclatantes
IV
52 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Beispiel von einem Sergeanten an, der bei kaum halber Sehschärfe einer der
besten Schützen seines Truppentheiles war.
Pischel (352) giebt in kurzen Krankengeschichten folgende Casuistik:
Das Bicyclefahren als Bebandlung der Enophorie. Beobachtung von Papillitis
während des Entwickelungsstadiums. Aniridia traumatica. Partielle traumatische
Oculomotoriuslähmung. 2 Fälle von Entfernung eines Stahlsplitters aus den
grossen Electromagneten. Abelsdorff.
II. Allgemeine Pathologie, Diagnose und Therapie.
353. Leber, Th. und Addario, ©. Angeborene Panoph-
thalmitis und Bacillenbefund bei einer Ziege nebst Bemer-
kungen über Totale Augenentzändungen und Bildungsano-
malien des Auges im Allgemeinen. v. Graefe’s Arch. f. Ophthalm.
XLIX, 1, p. 192.
354. Stoewer. Ueber die Wirkung pathogener Hefen am
Kaninchenauge. v. Graefe’s Arch. f. Ophthalm. XLIX, 1, p. 178.
355. Addario,C. Versuche über das Eindringen gelöster
Substanzen durch Diffusion in die vordere Augenkammer
nach Injection unter die Bindehaut. v.Graefe's Arch. f. Ophthalm.
XLIX, 2, p. 362.
356. Addario, C. Ueber den Nachweis von Quecksilber-
chlorid im Humor aqueus nach Infection unter die Bindehanut.
v. Graefe’s Arch. f. Ophthalm. XLIX, 2, p. 375.
357. Bäck, S. Erwiderung auf die Bemerkungen zu der
Arbeitdes HerrnS.Bäck: »Experimentell-histologische Unter-
suchungen über Contusio bulbi des Herrn Dr. Denig. v. Graefe's
Arch. f. Ophthalm. XLIX, 2, p. 470.
358. Lobanow, S. Zur Frage von der Bedeutung nicht
pathogener Bacterien in der Infectionspathologie des Auges.
Wjestnik Ophthalm. 1899, No. 2—3.
359. Faveau de Courmelles. Les rayons X en optique et
en ophtalmologie. Rec. d’Ophtalm. 1899, No. 1, p. 5.
360. Pergens, E Die Blutentziehung und die Revulsion
in der Augenheilkunde. Zehender’s klin. Monatsbl. f. Augenheilk.
XXXVI, p. 191.
361. Brussi, M. Delle iniezioni sotto congiuntivali di
sublimatointerapiaoculare. Boll. della R. Acc. Med. di Roma. XXY.
Fasc. 1—2.
362. Hirschberg, J. Die Magnetoperationin der Augen-
heilkunde. Leipzig 1899, Veit & Comp.
363. Kibbe, A. E. Electromagnets for use with the 110
volt direct current lightning circuit. Arch. of. Ophthalm. XXVII,
2, p. 148.
364. van Millingen. Ueber endoculare Galvanokausis.
Centralbl. f. prakt. Augenh. XXIII. p. 162.
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II. Allgemeine Pathologie, Diagnose und Therapie. 53
365. Snegirew, K. W. Ueber Vibrationsmassage in der
Augenheilkunde. Inang.-Diss., Moskau 1899.
366. Parisotti, O. Considerazioni sulla perimetria, Nuovo
perimetro registratore. Boll. della R. Accad. Med. di Roma XXV,
Fase. 1—2.
367. Majewski, C. V. Ueber die corrigirende Wirkung
des Hydrodiaskops Lohnsteins in Fällen von Keratoconus und
unregelmässigem Astigmatismus. Zehender’s klin. Monatsbl. f.
Augenheilk. XXXVII, p. 162.
Leber und Addario (353) beobachteten bei einer neugeborenen Ziege
eine doppelseitige Panophthalmitis. Es fanden sich erhebliche Veränderungen
der Retina und des Uvealtractus, starke Eiterinfiltration mit beginnender
Schrumpfung des Glaskörpers. Diese Thatsachen sprachen dafür, dass der
Process schon vor der Geburt des Thieres bestand. Das Mutterthier war
scheinbar gesund, doch ist man berechtigt, da bereits frühere Junge an
krankhaften Störungen litten, an eine Uteruserkrankung desselben zu denken.
Für die Entstehung der eitrigen Glaskörperinfiltration waren jedenfalls die im
Glaskörper in grosser Menge zur Entwickelung gekommenen Bacillen ver-
antwortlich zu machen, und zwar sowohl für deren Auswanderung aus dem
Ciliarkörper, als aus der Retina. Dass die Panophthalmitis durch die im
Auge nachgewiesenen Bacillen erzeugt worden war, musste als sicher ange-
Rommen werden. Ihrem Verhalten nach gehörten die Mikroorganismen zur
Gruppe der Pseudodiphtheriebacillen. Jedenfalls handelt es sich im vor-
liegenden Falle um eine erbliche Augenerkrankung, die auch bei gesundem
übrigen Körper auf der Uebertragung einer mikrobischen Krankheitsursache
von der Mutter auf den Fötus beruht.
Stoewer (354) benutzte Reinkulturen der von ihm bei menschlicher
Keratitis gefundenen Rosahefe, ferner der Hefe Busse und Curtis. Er
impfte dieselben in den Bindehautsack, die Hornhaut, die vordere Kammer,
subconjunctival und in den Glaskörper von Kaninchenaugen. Dieselben wirkten
besonders entzündungserregend in der vorderen Kammer, subconjunctival riefen
sie tumorartige Verdickungen hervor und im Glaskörper Trübungen und Auf-
lagerungen der Netzhaut. |
Unter die Conjunctiva bulbi injicirte Lösungen von Ferrocyankalium
ud Jodkalium gehen, wie Addario (355) nachgewiesen hat, dorch
Difusion in den Humor aqueus über, nach Verlauf einer Zeit, die von 5 bis
l0 Minuten schwankt. Das Maximum des Procentgehaltes im Kammerwasser
wird nach etwa 1 Stunde erreicht. Die injicirte Substanz lässt sich im Humor
aqueus noch 2 bis 3 Stunden nach der Injection nachweisen. Die in die
vordere Kammer übergehende Menge des Salzes nimmt mit der Concentration
der injicirten Flüssigkeit ab.
Weiter konnte Addario (356) feststellen, dass der Procentsatz von
Quecksilberchlorid im Kammerwasser nach subconjunctivaler Injection desselben
54 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
nur ein höchst minimaler war, sodass diesen Injectionen kein antiseptischer
Werth beizumessen ist.
Lobanow (358) stellte 2 Serien von Versuche (im ganzen 25 Versuche)
an Kaninchen an, denen er verschiedene nicht pathogene lebensfähige Bacterien-
culturen (0,1 bis 0,2ccm) in die Vorderkammer oder in den Glaskörper
spritzte. In der einen Serie wurden die klinischen Erscheinungen, die nach
der Einspritzung im Auge auftraten, bis zur vollständigen Rückkehr zur Norm
beobachtet, oder, wenn intensivere Veränderungen auftraten, bis der Krankheits-
process stehen blieb (während mehrerer Tage unverändert blieb). In der 2.
Versuchsserie wurden dieselben Bacterienculturen eingespritzt, aber wenn die
Krankheitserscheinung ihr Acme erreichten, wurde das Auge enucleirt und
der mikroskopischen Untersuchung unterworfen. Eingespritzt wurden b. Candicans,
b. Violateus, b. Ruber (aus Wasser), Sarcina lutea, b. Subtilis, b. Proteus
vulgaris, b. Prodigiosus, microc. agilis, b. Fluorescenz putidus Flugge, microc.
rosens und b. Mesentericus ruber. Die ersten drei (Bac. candicans, violateus
und rubcr) erwiesen sich auch für das Kaninchenauge als nicht pathogen.
Schon nach 24 Stunden ist von der eingespritzten Cultur in der Vorderkammer
nichts mehr zu entdecken, und das Auge ist reizlos und normal. Alle die
übrigen sind für das Auge durchaus nicht indifferent und rufen Entzündungs-
erscheinungen hervor, die sich bei verschiedenen Bacillen blos durch die
Intensität unterscheiden. Die Sarcina lutea, bac. subtilis und b. Proteus
vulgaris geben eine plastische Iritis, die in 5 bis 7 Tagen entweder spurlos
vergeht, oder Synechien zurück lässt. Die übrigen verursachen eine plastische
Irido-Cyclitis, die länger andauert, aber nicht in die Tiefe dringt und nicht
zur Panophthalmitis führt. Die für die Vorkammer indifferenten Bacillen
bleiben, auch in den Glaskörper eingespritzt, schadlos. Die Bacillen, die in
die Vorderkammer gespritzt Entzündung verursachen, geben, in den Glaskörper
gespritzt, noch heftigere Entzündungserscheinungen. Die durch die Bacillen
verursachten Erscheinungen sind Folge ihrer biologischen Eigenschaften. Der
Arbeit ist eine Uebersicht der entsprechenden Litteratur vorangeschickt.
Hirschmann.
Nach den Ausführungen von Pergens (360) sind Blutentziehungen,
wie meistens angewandt, Ueberreste einer alten, auf falschen Anschauungen
fussenden Pathologie, ebenso wie die Anwendung der Revulsiva, der Cauterien
und Vesicantien; man hat Heilung und Verminderung des Schmerzgefühls als
Gleiches zusammengeworfen, während letzteres leichter zu erreichen ist und
nicht ersteres bedingt.
Nach einer Uebersicht der Geschichte der subconjunctivalen Injectionen
giebt Brussi (361) eine anatomische Darstellung der Lympheirculation im
Auge, welche ihm für das Eindringen injicirter Ftüssigkeiten in die Cornea,
Iris, Chorioidea und Glaskörper äusserst günstig erscheint. Eine eigene An-
sicht, wie das Sublimat seine Wirkung entfaltet, giebt Verf. nicht, erkennt
II. Allgemeine Pathologie, Diagnose und Therapie. 55
aber auf Grund fremder und eigener Beobachtungen ihre grosse Wirksamkeit
in den verschiedenartigen Affectionen an. Eine Lösung von 1°/,, ist immer
genügend. In den 3 Fällen eigener Beobachtung, welche den Schluss der
Arbeit bilden, erzielten subconj. Sublimatinjectionen bei einer infectiösen Irido-
eyelitis post Extractionem und bei inficirter perforirender Hornhautverletzung
Heilung, der dritte Fall, Hornhautabscess war bei der Veröffentlichung noch
nicht geheilt. Die Injectionen waren durch Paracentesen unterstützt worden,
sodass eine Beurtheilung der Wirkung der ersteren sehr problematisch bleibt.
Krahnstöver.
Kibbe (363) benutzt zur Erzeugung des Magnetismus im Electromagneten
den elektrischen Strom der Lichtleitung und ist so von den Störungen, die
der Gebrauch einer Batterie mit sich bringt; unabhängig. Er hat einen
kleinen Handmagneten construirt, bei welchem die Stärke des Stroms durch
vorgeschalteten Lampenwiderstand regulirt werden kann, und einen grösseren
3Mal so starken, der direct an den Leitungsstrom von 110 Volt Spannung
angeschlossen werden kann. Der letztere hängt an einem Ringe und hat vor
dem Haab’schen Magneten den Vorzug der Beweglichkeit.
Abelsdorff.
Millingen (364) berichtet über 3 Fälle von Scleralverletzung, welche
eine intraoculäre Infection zur Folge hatte. Durch galvanokaustische Be-
handlung der Wundränder wurde Heilung erzielt.
Die Arbeit von Snegirew (365) zerfällt in 3 Abschnitte: Der 1.
Abschnitt enthält 1) eine geschichtliche Uebersicht der Anwendung der Massage
in der Ophthalmologie, 2) die Beschreibung der verschiedenen Arten der
Massage und der Technik, und 3) die Vibrationsmassage und deren Anwendung.
Der 2. Abschnitt enthält experimentelle Untersuchungen über den Einfluss der
Vibrationsmassage auf die Diffusion (Osmose) aus dem Conjunctivalsack in die
Vorderkammer, nebst mikroskopischer Untersuchung der, der Massage unter-
worfenen Hornhaut, über den Einfluss der Vibrationsmassage auf die Ent-
wickelung und den Verlauf inficirter Hornhaut wurden bei Kaninchen auf
die Schnelligkeit der Aufsaugung von Blut und Eiter in der Vorderkammer,
über dea Einfluss auf die normale Regenbogenhaut und den Verlauf künstlich
erzeugter Regenbogenhautentzündungen, auf die Schnelligkeit der Aufsaugung
von in den Glaskörper eingespritztem Blut und auf den intraocularen Druck
in Augen mit Tn, T— und T+. Der 3. Abschnitt enthält die klinischen
Untersuchungen und Beobachtungen über Anwendung der Vibrationsmassage
zur Behandlung von Conjunctivalkrankheiten, Parenchymatöser Keratitis, Horn-
hautgeschwüren, Hornhauttrübungen, bei Anhäufungen von Blut und Eiter in
der Vorderkammer, bei Entzündungen der Regenbogenhaut, traumatischer
Cataract und bei Scleralerkrankungen.
Die Experimente wurden mit Ausnahme der Untersuchungen über den
Einfluss der Massage auf die Druckverhältnisse im Auge, an Kaninchenaugen
56 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
ausgeführt. Zur Vibrationsmassage wurde der von Maklakow construirte
Apparat benutzt; zur Bestimmung der Druckverhältnisse — der Maklakow'sche
Tonometer.
Verf. resümirt die Resultate seiner zahlreichen Versuche und Beobachtungen
kurz in Folgendem: Massage steigert bedeutend die Diffusion von Lösungen
(Fluorescin, Atropin) aus dem Conjunctivalsack in die Vorderkammer, und
zwar ungefähr proportional der Dauer der Massage. Die Vibrationsmassage
steigert die Diffusion bedeutend stärker, als die gewöhnliche Massage. Die
Vibrationsmassage begünstigt die Reinigung und Vascularisirung inficirter
Hornhautwunden und die Aufsaugung von Blut und Eiter in der Vorder-
kammer. Zur Aufsaugung von Blut und Glaskörper trägt die Massage nichts
bei. Der intraoculäre Druck wird durch die Massage herabgesetzt und zwar
in glaucomatösen Augen bedeutender, als in normalen. Das Maximum der
Druckherabsetzung beträgt 21,7 mm. Hg. Wiederholte Massage unterhält die
erlangte Druckherabsetzung binnen mehrere Tage. — Die klinischen Be-
obachtungen zeigen, aass die Massage in Allgemeinen den Aufsaugungungs-
process bedeutend hebt. So beschleunigt die Vibrationsmassage bei folliculären
Conjunctivalerkrankungen das Schwinden der Follikeln, bei subconjunctivalen
Blutergüssen — die Aufsaugung des Blutes, bei Hornhauttrübungen — die
Aufsaugung von Infiltraten, bei Regenbogenhautentzündungen — die Aufsaugung
des Exsudates. Der Schwund von Hypopyen, die Aufsaugung von Linsen-
corticalmassen und die Aufsaugung der Infiltration bei Episcleritis wird durch
die Vibrationsmassage bedeutend beschleunigt. Verf. hält sich, auf Grund
seiner Untersuchungen, berechtigt, das Wesen der Wirkung der Massage auf
1) die unmittelbare mechanische Einwirkung, 2) den Einfluss auf das Gefäss-
system (sowohl die Blut-, wie die Lympfgefässe) und 3) den Einfluss auf die
Nerven, (hauptsächlich auf die Vasomotoren) zurückführen zu dürfen. Die
Massage begünstigt die Entleerung der Gefässe und hebt, durch Einwirkung
auf die Gefässmuskulatur, den Gefässtonus. Dadurch werden Stauungen ge-
hoben, der intraoculare Druck herabgesetzt, die Diffusion, der Stoffwechsel
und die Absaugung pathologischer Producte gesteigert. Der unmittelbaren
mechanischen Einwirkung der Massage ist die günstige Wirkung bei Blut
und Eiter in der Vorderkammer und besonders bei traumatischen Cataract
zuzuschreiben. Hirschmann.
In Uebereinstimmung mit Anderen war Parisotti (366) zu der Ueber-
zeugung gekommen, dass die Aufmerksamkeit des Untersuchten bei Aufnahmen
des Gesichtsfeldes auf letzteres von ausgedehntem Einfluss sei. Bewegungen
der Hand des Arztes, Geräusche des Schlittens u. s. w. können besonders bei
weniger intelligenten Patienten die Aufmerksamkeit stark ablenken. Eine
weitere Fehlerquelle liegt in der Zeit, die erforderlich ist, um den Gesichts-
eindruck zu Wort zu bringen, sodass nothwendiger Weise das Instrument ein
weiteres Stückchen Weg zurücklegt. Um diesen Uebelständen nachzuhelfen,
III. Heilmittel und Instrumente. 57
hat Verf. ein selbstregistrirendes Perimeter construirt, dessen wesentliche Eigen-
schaften kurz folgende sind. An Stelle des gewöhnlich angewandten Bogens
trägt dasselbe eine gerade Schiene, welche die den Bogengraden entsprechenden
Einschnitte trägt. Die durch Drehung der Schiene beschriebene Figur ist
also ein Kegelmantel, anstatt der Kugeloberfläche. Es ist klar, dass je nach
der Grösse des Winkels dieses Kegels die Theilstriche der Schiene, sei es von
der Spitze zur Peripherie oder umgekehrt, immer an Grösse zunehmen werden.
Aus praktischen Gründen wählt Verf. für sein Instrument einen Winkel von
25°, bei welchem also die grösseren Theilstriche dem centralen Gesichtsfeld
entsprechen. Es wird so eine grössere Feinheit der Beobachtung bei den
centralen Partien des Gesichtsfeldes ermöglicht ; ausserdem aber dadurch, dass die
Schiene an der Peripherie näher dem Auge kommt als an der Spitze, wird
dort wegen der Grösse des Netzhautbildes dem Patienten das Erkennen der
Marke erleichtert, was nach Ansicht des Verfassers von grossem Vortheil ist.
Der Arzt wird durch schwarzen Carton ganz dem Patienten verdeckt. Für
den technischen Theil muss auf das Original verwiesen werden.
Krahnstöver.
In 15 Fällen von unregelmässigem Astigmatismus und Kerato conus
erzielte Majewski (367) durch Anwendung des Lohnstein’schen ver-
besserten Hydrodiaskops eine bedeutende Verbesserung des Sehvermögens.
III. Heilmittel und Instrumente.
368. Praun, E. Ueber die Anwendung des Protargols in
Augenheilkunde. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. XXII, p. 129
.. 369. Gidschen, L. N. Protargol bei Augenkrankheiten.
Wojenno. Med. Journ. 1899, No. 3.
. , 370. Snegirew, K. Ueber die Anwendung des Protargol
Inder Augenpraxis, Med. Obosren. 1899, No. 5.
371. Hirschberg, F. Zur Holocainfrage. Centralbl. f. prakt.
Augenheilk. XXIII, p. 181.
> 372. Rudin. Pyoctaninum coeruleum als diagnostisches
en 1 apeutisches MittelinderAugenpraxis. Wjest. Ophthalm.
j e
The 373. Wolffberg. Die Formalin-Bolus-Paste. Wochenschr. f.
“u. Hyg. des Auges 1899, No. 33.
374. Thorner, Walther. Ein neuer stabiler Augenspiegel
xx u osom Bilde. Zeitschr. f. Psych. und Phys. der Sinnesorgane,
3 H, ;
Er > Czapski,S. BinocularesCornealmikroskop. v. Graefe’s
` Ophthalm. XLIX, 1, p. 229.
bisp ek Triepel, H. WeitereMittheilungen über decentriren
p Abriecher Linsen. v. Graefe’s Arch. f. Ophthalm. XLIX, 2,
€. Ref. No. 389.
58 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Praun (368) wandte das Protargol (1:10) in Form von Umschlägen,
Einträufelungen, Salben und Durchspülungen der Thränenwege an und erzielte
günstige Erfolge bei der Conjunctivitis acuta und subacnta cum secretione,
der Ophthalmia catarrhalis acuta, der Conjunctivitis catarrhalis chronica
hypertrophica cum secretione, und der Blennorrhoea neonatorum. Ebenso
wirkte das Mittel günstig bei Conjunctivitis und Keratitis ekzematosa mit
Catarrh und Secretion der Bindehaut, bei Pannus phlyctaenulosus, Trachom
und Ekzema marginale palpebrarum und Dacryocystoblennorrhoe.
Gidschen (369) fand die Protargollösungen weniger reizend und meist
besser und schneller wirkend, als Lapislösung. Selbst Trachome und Pannus
heilten beim Protargolgebrauch. Hirschmann.
Nach den Beobachtungen Snegirew’s (370) hat das Protargol keine
Vorzüge vor den Lapislösungen. Die Reizerscheinungen waren beim Protargol
nicht geringer, selbst bisweilen lästiger, als beim Lapis.
Hirschmann.
Nach den Erfahrungen von Hirschberg (371) ist das Holocain dem
Cocain nicht nur gleichwerthig, sondern sogar vorzuziehen. Die Wirkung
desselben ist kräftiger bei der Iridectomie, der Schieloperation und der Cauteri-
sation des Hornhautgeschwürs.
Rudin (372) möchte Ptyoctaninum coeruleum auf Grund seiner Be-
obachtungen als unverdient vergessen erachten. Hornhautverletzungen und
eine nach Extraction mit Glaskörperverlust klaffende Wunde heilten beim Ge-
brauche einer 1°/,igen Pyoctaninlösung (1—2Mal täglich) vortrefflich. Bei
Ulcus corn. serpens wurde die Lösung 2—6 Mal täglich eingeträufelt, wobei
der Geschwürsgrund rasch gereinigt wurde und das Hypopyon schwand.
Stellen, die vom Epithel entblösst sind, färben sich sofort blau. Es werden
auf diese Weise feine, sonst unsichtbare epithellose Stellen (nach Verletzung,
Diphtheritis etc.) auf der Hornhaut und Conjunctiva sichtbar gemacht.
Hirschmann,
Die Formalin-Bolus-Paste empfiehlt Wolffberg (373) bei Behandlung
der Hypopyon-Keratitis.
Für Abschnitt IV—VI Referent:
Dozent Dr. St. Bernheimer, Wien.
IV. Anatomie.
377. F. Terrien. Mode d’insertion des fibres zonulaires
sur le critallin et rapport des ces fibres entre elles. Arch.
d’opht. T. XIX, Avril 1899.
378. Ischreyt.G. Anatomische und physikalische Unter-
suchungen der Rindersclera. v. Graefe's Archiv, Bd. XLVIII, 2,
p. 384.
En i. si a iia - $
— q u T nr T vw "` r y Wë res
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IV. Anatomie. 59
Nach den Untersuchungen von Terrieu (377) bilden die zur Linse
ziehenden Zonulafasern 2 Gruppen. Die erste besteht aus den Fasern, welche
sih zur vorderen und hinteren Linsenkapsel begeben und sich in einiger
Entfernung von ihr in feine Elementarfasern spalten, von denen eine
jede sich nicht punktförmig anheftet, sondern eine Strecke weit auf der
Kapsel aufliegend, mit dieser verschmilzt, sodass die Kapsel an dieser Stelle
dicker ist. Nur die mehr nach vorn gelegenen Fasern lassen sich eine
Strecke weit auf der Kapsel verfelgen, während die Insertion der mehr nach
rückwärts gelegenen Fasern nicht so lang ist. — Die 2. Gruppe besteht aus
den zum Aequator ziehenden Fasern, diese sind schmäler, breiten sich zu-
weilen fächerförmig, in anderen Fällen unregelmässig aus und zeigen quer-
gestellte Verbindungsfasern. Kurz vor ihrer Anheftung am Linsenäquator
spalten sich die Fasern pinselförmig in Elementarfasern, von denen eine jede
sich in einem Punkt mit der Kapsel verbindet. — Die Endigungen der
Zonulafasern auf der Linsenkapsel ist demnach dieselbe wie ihr Ursprung aus
der Glasmembran der Chorioidea.. Hier wie dort feinste Fibrillen. Die
vorderen und hinteren Fasern dienen der Accommodation, die intermediären
lediglich der Befestigung der Linse in ihrer Lage. v. Mittelstaedt.
Ischreyt (378) charakterisirt die Rindersolera anatomisch als ein com-
plieirtes Organ. Durch mikroskopische Untersuchung lässt sich ein System
des Bündelverlaufes construiren. Im hinteren Abschnitt verlaufen die Bündel
vorwiegend in schräger Richtung, wie die Seidenschnüre des Netzes eines
Gummigebläses und schneiden sich ungefähr unter einem rechten Winkel.
In der Gegend des Retractor treten oberflächliche Ringbündel auf,
zwischen welchen sich die Verlängerungen der Sehnen in meridionaler Rich-
tung einsenken. Aehnliches ist bei den Insertionen der graden Muskeln der
Fall. Die Sehnen senken sich strahlenförmig in die Tiefe, verästeln sich und
nehmen zwischen sich Ringbündel auf. Ein Gurt kräftiger Ringbündel liegt
ausserdem noch aussen dieser Zone auf und stützt so auf vollkommene Weise
die Verankerung der Muskelsehnen. Am Limbus verwirrt sich das bisher
verhältnissmässig einfache Gewebe zu einem dichten Filz.
Die ausgedehnten physikalischen Untersuchungen beziehen sich auf
Dehnbarkeit und Festigkeit der Rindersclera, wobei die diesbezüglichen Ex-
Perimente in verschiedener Weise an bestimmten Scleraabschnitten (Streifen)
ngestellt worden. Es ergiebt sich, dass die Sclera in ihren einzelnen Ab-
schnitten grosse Verschiedenheiten der physikalischen Beschaffenheit aufweist.
Bi eine elastische Compensationsvorrichtung der Sclera für Druck-
Tee Re besteht, dann muss daran festgehalten werden, dass nur der
schnitt der Sclerakapsel hierfür organisirt sein kann.
60 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
V. Physiologie.
379. Weiland, C. The law of Listing and some disputed
points about its proof. Arch. of Ophthalm. Vol. XXVIII, 2, p. 191.
280. Perewosnikow. Zur Lehre von den endoptischen Er-
scheinungen. Wojenno-med. Journ. 1899, III,
381. Kouwenhoven, W. Seniele Over verziendheid. Dissert.
Amsterdam 1899.
382. Guillery. Messende Untersuchungen über den Formen-
sinn. Arch. f. d. ges. Physiologie, Bd. 75.
383. Samojloff. Zur Kenntniss dernachlaufenden Bilder.
Zeitschr. f. Psych. u. Phys. d. Sinne, Bd. XX, H. 2 u. 3, p. 118.
334. Wecker, L. de. Das Weinen und Thränen der Neu-
geborenen. Offenes Sendschreiben an Prof. Axenfeld. Zehender'’s
Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. XXXVII, p. 222.
385. Axenfeld, Th. Das »reflectorische Weinen« der
Neugeborenen nebst Bemerkungen über die angebliche be-
sondere Drüse des psychischen Weinens. Antwort auf das offene
Sendschreiben L. de Wecker’s. Zehender’s Klin. Monatsbl. f. Augenheilk.
XXXVII, p. 259. |
386. Krückmann, E. Physiologisches über die Pigment-
epithelzellen der Retina. v. Graefe’s Archiv, Bd. f. Ophthalm.
XLVIII, 1.
337. Jaesche, O. Zum Binocularsehen. Arch. f. Augenheilk.
Bd. XXXIX, 2, p. 188.
388. Morrey, B. Die Präcision der Blickbewegung und
der Localisation an der Netzhautperipherie. Zeitschr. f. Psych.
u. Phys. d. Sinnesorg. Bd. XX, 4 u. 5, p. 317.
389. Triepel, H. Weitere Mittheilungen über Decen-
triren bisphärischer Linsen. A. v. Graefe’s Archiv f. Ophthalm.
Bd. XLVIII, 2, p. 432.
390. Uhthoff, W. Ein Beitrag zur congenitalen totalen
Farbenblindheit. Zeitschr. f. Psych. u. Phys. d. Sinnesorg. Bd. XX,
4 u. 5, p. 326.
391. Zindler, K. Ueber räumliche Abbildungen des Con-
tinuums der Farbenempfindungen und seine mathematische
Behandlung. Zeitschr. f. Psych. u. Phys. d. Sinnesorg. Bd. XX, 4 u. 5.
p. 226.
392. v. Zehender. Die Form des Himmelsgewölbes und
das Grösser-Erscheinen der Gestirne am Horizont. Zeitschr. f.
Psych. u. Phys. d. Sinnesorg. Bd. XX, 4 u. 5, p. 353.
393. Asher, Z. Monoculares und binoculares Blickfeld
eines Emmetropen. v. Graefe’s Archiv, f. Ophthalm. Bd. XLVII, 2.
Weiland (379) zeigt in einfacher mathematischer Weise, dass die
Augenbewegungen nicht nur allgemein dem Listing schen Gesetze gehorchen,
sondern auch der genaue Betrag der Drehungen mit demselben übereinstimmt.
Verf. hält es für wahrscheinlich, dass das Listing'sche Gesetz nur ein
anderer Ausdruck des Wundt’schen Gedankens ist, dass das Auge in einer
die geringste Muskelanstrengung erfordernden Weise in neue Stellungen be-
wegt wird. Abelsdorff.
ger
V. Physiologie. 61
De Wecker (384) tritt Axenfeld entgegen und wundert sich, dass
er die Behauptung aufstellen konnte, dass das reflectorische Weinen oder das
Thränen der Augen bei Kindern von 3—4 Wochen ganz fehle; während man
doch oft beobachten könne, wie Neugeborene von wenigen Tagen, deren Augen,
wegen Abschluss des Thränenkanals thränen und nach kurzer Sondirung von
diesem Uebelstande befreit werden.
Axenfeld (385) macht de Wecker auf den Unterschied zwischen
steflectorischem Weinen« und Thränen aufmerksam. De Wecker’s Einwand
si kein Beweis für das reflectorische Weinen Neugeborener. Immerhin konnte
Axenfeld durch Nachprüfung der Kirchenstein’schen Versuche feststellen,
dass der Neugeborene in der That ein gewisses reflectorisches Weinen besitzt.
Das psychische Weinen beim Neugeborenen fehlt aber vollständig und das
reflectorische ist nur auf gewisse Reize hin, in erheblich geringerer Menge
als später vorhanden. Ferner hält Axenfeld die Angabe de Wecker’s.
dass die Glandula palpebralis ausschliesslich die Drüse des psychischen Weinens
si während die orbitale constant, reflectorisch arbeite, für vollkommen un-
bewiesen,
Triepel (389) hat in einer früheren Mittheilung (d. Arch. Bd. XLVI,
S. 384) Berechnungen angegeben mit Hülfe deren sich leicht bestimmen lässt,
um welchen Betrag man eine bisphärische Linse decentriren muss, um eine
gewünschte prismatische Ablenkung zu erzielen. Verf. stellte in zwei Tabellen
die Decentrirungsgrössen bei biconvexen und biconcaven Gläsern und jenen
Prismen zusammen, die gleichgrosse Ablenkungen bewirken. Da der Praktiker
gewöhnlich so vorgeht, dass er zuerst das die Ametropie corrigirende Glas
bestimmt, und dann das Prisma aussucht, so giebt Verf. seinen damaligen
Rechnungen die entsprechende Erweiterung. Auf den beigegebenen Tabellen
mrd diesem praktischen Bedürfnisse genügt. (S. O.).
Uhthoff (390) liefert eine genaue und werthvolle Untersuchung eines
‘ongenital total Farbenblinden, durch welche die Ergebnisse früherer Unter-
sucher vielfach bestätigt werden und noch strittige Fragen klargestellt werden.
Es gelang Uthhoff gleich König in seinem Falle die wichtige That-
sache des Bestehens eines kleinen centralen Scotoms (ca. 1,5° Durchmesser)
m un Es liesse sich dieser Befund mit dem Mangel resp. einer
ünctionsunfähigkeit der Zapfen in der Fovea centralis erklären.»
Der eigenartige Nystagmus weist daraufhin, dass eine ganz circumscripte
eh eätlichsten Sehens, in der Macula lutea Fovea functionell nicht existirt
in i arbenblinde somit beim scharfen Fixiren, bald die eine, bald die andere
Aki ER gleichmässig functionirenden Macula lutea einstellt. Sichtbare
totalen Ges : ophthalmoskopische Veränderungen fehlen bei der angeborenen
das ne Im Spectralapparat erscheint für den Achromaten
Stelle im. S nde deutlich verkürzt, das violette dagegen nicht. Die hellste
pectrum liegt im Grün bei ca. 530 u. Ganz in Uebereinstimmung
62 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
mit der Hering’schen Lehre von der weissen und der farbigen Valenz der
Farben waren die vergleichenden Untersuchungsresultate zwischen dem achro-
matischen und dem normalen Auge.
VI. Refraction und Accomodation.
394. Szili, A. Ueber die Frage der Operation der Myopie
mit Krankendemonstration. Ungarische med. Presse 1899 No. 10.
395. Mohr, M. Ein operirter Fall von Myopie. Bericht über
die Sitzung des Budapester Aerztevereins, Ungarische medic. Presse 1899.
No. 10. E
396. Reddingius, R. A. Esophorie als oorzaak van School-
myopie. Geneesk. Courant, No. 8, 1899.
397. Dobrowolsky, W. Das Verschwinden des Accommo-
dationskrampfes in Folge von Eserinanwendung. Zehenders
Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. XXXVII, p. 216.
398. Hertel. Ein Beitrag zur Frage der Myopieoperation.
v. Graefe’s Archiv, Bd. XLVIII, 2
399. Schoute, G.L. Die scheinbare Accommodationsfähig-
keitderaphakischen Langaugen. v. Graefe’s Archiv, f. Ophthalm.
Bd. XLVIII, 2.
400. Schmidt-Rimpler. Die operative Behandlung hoch-
gradiger Kurzsichtigkeit und ihrer Indicationen. Therapie der
Gegenwart, Jahrg. 1, 4.
A. Szili (394) und M. Mohr (395) sprechen sich entschieden gegen
die Operation der Myopie an beiden Augen aus, da wir vor Allem noch
nicht genügend Erfahrung haben, um über das Schicksal eines operirten
myopischen Auges vollkommen beruhigt zu sein. Ferner ist noch der Um-
stand in Betracht zu ziehen, dass das Sehen in der Nähe sammt der Correction
nie ein so gutes ist, wie das vor der Operation, und dass auf diese Weise
der Patient auf der einen Seite einen relativ grösseren Nachtheil erleidet,
als er durch das bessere Sehen in die Ferne nach der Richtung gewonnen hat.
Herrnheiser.
In 8 von 24 wegen Myopie discindirten Patienten der Jenenser Klinik
sah Hertel (398) in verschiedenen Zwischenräumen nach vollendeter Re-
sorption der Linse Trübungen im Pupillargebiete auftreteu. In sechs Fällen
handelt es sich um derbe Nachstare, die bei Stellung der Prognose gewiss
in Betracht gezogen werden müssen, da bei Zerreissung derselben der Glas
körper zerklüftet werden muss, was bei Myopen gewiss nicht bedeutungslos ist-
In zwei Fällen handelte es sich aber um Trübungen, Veränderungen im
vorderen Abschnitte des Glaskörpers.
Eine Ursache für diese Veränderung des Glaskörpers kann nicht an-
gegeben werden. Es ist aber jedenfalls mit ihr zu rechnen und dieselbe
namentlich als eine mit der Myopie zusammenhängende Erkrankung des Glas-
=. o WH
VII. Muskeln und Nerven. 63
körperss aufzufassen, ein Grund mehr, Myopieoperationen niemals bilateral
vorzunehmen.
Schmidt-Rimpler (400) bespricht den Werth und die Nachtheile
der Myopieoperation. Er sieht in derselben einen dankenswerthen Fortschritt
der Myopietheraphie, jedoch nur, wenn die Indicationen in der oft erwähnten
Weise eingeschränkt werden und die nöthige Vorsicht geübt wird.
Die Operation ist gewiss nicht im Stande, die durch Myopie bedingten
krankhaften Veränderungen des Auges hintanzuhalten, sie ist nicht gefahrlos,
sie hat nur den Zweck, in ausgewählten Fällen die Sehschärfe für die Ferne
zu verbessern.
VII. Muskeln und Nerven.
401. Auerbach, M. UeberdieKrümmung der Vorderfläche
der Hornhaut. Medic. Obosrenji 1898, XII.
402, Auerbach, M. Veränderungen des Hornhautastig-
matismus unter dem Einflusse von Operationen an den geraden
Muskeln. Aus der Moskau’schen Universitäts-Augenklinik, Ebenda 1899, V.
403. Stevens, G. P. Historische Bemerkungen über Stra-
bismus und andere Anomalien der Augenmuskeln. Annal. of
Ophth. April 1899.
404. Reddingius, R. A. Over het wezen van scheelzien
ê de indicatie voor operati of ingrypen. s’Gravenhage 1899.
405. duBois-Reymond u. Silex. Ueber corticale Reizung
Si Augenmuskeln. Arch. f. Anatom. u. Phys. Phys. Abth. 1899,
pP. 174,
406. Sachs, M. Ueber das Alterniren der Schielenden.
" Graefe’s Arch. f. Ophthalm. Bd. XLVIII, 2.
7 407. Bernheimer, St. Bemerkungen zu L. Bach’s Arbeit:
ur Lehre von den Augenmuskellähmungen etc. v. Graefe’s
Arch. f. Ophthalm. Bd. XLVIII, 2 u. 3.
408. Schweigger. ZurTechnik derVorlagerungbeiSchiel-
"Perationen. Arch. f. Augenheilk., Bd. XXXIX, 2.
Die Untersuchungen Auerbach’s (401 u. 402) mit dem Ophthalmometer
on Javal-Schiötz ergaben eine stetige Zunahme der Krümmungsradien
der Hornhaut vom Centrum zur Peripherie. Diese Zunahme ist keine gleich-
Mässige, die Differenz der Halbmesser von zwei benachbarten Stellen wächst
Gg e Peripherie. Diese Abflachung der Hornhaut ist in der medialen
VE as stärker als in der lateralen. Um zu eruiren, ob diese Eigen-
17 Auge siten nicht von Zug der EECH abhängen, EE
See Si dieser Hinsicht, vor und nach, an ihnen ausgeführten Schiel-
des na € enotomie des rechten intern. und des rechten SU Tenotomie
extern, = on und Vornähung des r. extern. und Tenotomie des rechten
Tenotomien d ornähung des rechten intern). Auerbach fand bei allen
es Internus eine Zunahme des Hornhautastigmatismus von 1,0—1,2 D.
64 Bericht über aie Fortschritte der Augenheilkunde.
Diese Zunahme betraf fast constant die Krümmung des vertical. Meridiane.
Die Tenotomie des rechten extern. giebt dasselbe Resultat, aber weniger
constant. Die Tenotomie mit Vornähung des Antagonisten giebt eine Ab-
nahme der Refraction in beiden Meridianen. Die Details und Erklärungen
sind zum Referiren nicht geeignet. Hirschmann.
Stevens (403) beschreibt in diesem interessanten Artikel den in den
Methoden zur Erforschung der Abweichung der Augen, der Anomalien der
Augenmuskeln und ihre Behandlung gemachten Fortschritt von der Zeit des
Ambroise Paré bis auf unsere eigene Zeit, in welcher er selbst eine solche
wichtige Rolle in der Entwickelung des Gegenstandes in allen seinen Be-
ziehungen gespielt hat. Burnett.
Sachs (406) berichtet über eine Anzahl von Versuchen die er in der
Absicht unternommen hat, um die Bedingungen kennen zu lernen, unter denen
die für das Schielen eigenthümliche Erscheinung des Alternirens auftritt.
Seine Untersuchungen beziehen sich zunächst auf jene Fälle, wo die
Augen alternirend zur Fixation verwendet werden, ohne dass irgend eine Be-
wegung diesen Vorgang begleitet. Es sind vier Typen möglich, nach welchen
die alternirende Fixation ausgeführt wird. Die Fälle von Strabismus convergens
alternans und das Gros der Fälle von Strabismus divergens gehören dem
Typus I an. Wird nämlich ein Object in die Gesichtslinie je eines Auges
gebracht, so genügt die Aufforderung das eine oder das andere Object zu
fixiren um abwechselnd das eine oder das andere Ange zum Fixirenden zu machen.
Der Typus II gilt für die meisten Fällen von monoculärem Schielen mit
Schwachsichtigkeit des Schielauges. Bei diesem muss das meist fixirende Auge
zur Fixation des Schielauges verdeckt werden, während für das meist schielende
das Verdecken unuöthig ist; das meist fixirende übernimmt die Fixation obne
weiteres.
Zum Typus III, bei welchen bei Vorhalten eines Objectes und ab-
wechselndem Verdecken der Augen keine Einstellbewegung auftritt, gehören
die seltenen Fälle von excentrischer Fixation des Schielauges.
In der IV. kleineren Gruppe von Fällen können endlich die Augen
überhaupt nicht alternirend zur Fixation verwendet werden, ohne dass hierbei
eine Augenbewegung erfolgen würde.
Verf. geht nun auf die Analyse dieser Fälle ein und beschreibt seine
Versuche und Beobachtungen, die sich auf das Alterniren bei bewegtem Blick
beziehen.
Das Eingehen in die Einzelheiten dieser interessanten Studie ist in dem
kurzen Referate nicht gut möglich.
Bernheimer (407) widerlegt die Einwände Bach’s bezüglich der
Localisation der Binnenmuskulatur des Auges in den Nebenkernen des Ocu-
lomotoriuscentrums und liefert einen neuen experimentellen Beweis für dic
Richtigkeit seiner Anschauung.
en amy an gn
4 H
Mm mu mm rm: vii: wn
Sang D 3
VII. Muskeln und Nerven. 65
Wenn man an narkotisirten Affen die Vierhügeldächer abträgt und
die Oculomotoriuskernregion, durch einen glatten Medianschnitt halbirt und
solche Affen nicht mehr spontan oder auf periphere Reize Augen- oder Pupillen-
bewegungen ausführen, so erhält man noch durch Reizung der verschiedenen
Theile, der durch den Medianschnitt leicht zugänglichen Kernregion ganz
isolirte Augenbewegungen derselben Seite und isolirte Contraction der
gleichseitigen Pupille. Diese Pupillenbewegung trat nur dann auf,
wenn man mit der Electroe innerhalb des Medianschnittes, unter dem Aquä-
ductus, im vorderen Drittel der vorderen Vierhügelgegend reizte. Es ist dies
genau die Gegend des kleinzelligen Medialkerns beim Affen und Menschen.
Von keiner anderen Stelle aus liess sich mit gleichstarken Strömen Contraction
der Pupille erzielen.
Schweigger (408) verbindet, wenn beim Schielen nach innen die
lineare Ablenkung mehr als 5—6 mm, beim Schielen nach aussen 4—5 mm
beträgt, die Tenotomie mit der Vorlagerung des Antagonisten. Damit der
Muskel bei der Operation (Vorlagerung) durch die untergelegten Sonden nicht
gezerrt werde und dadurch das zu verkürzende Stück nicht unrichtig be-
stimmt werde, liess er ein Instrument construiren, welches es ermöglicht, dia
vorher bestimmte lineare Ablenkung und entsprechend vorzunehmende Ver-
kürzung an demselben einzustellen. Die beiden Sondentheile des Instruments
werden dann in der genau bestimmten Entfernung von einander unter den
freigelegten Muskel geschoben. Sie geben somit das zu verkürzende Stück an,
halten den Muskel glatt vom Bulbus ab und verhüten jegliche Zerrung. Die
Nähte können dann in der bekannten Weise angelegt werden. Soll der
Muskel um mehr als 6 mm verkürzt werden, so vertheilt Schweigger die
Verkürzung auf die betreffenden Muskeln beider Augen. Das praktische
Instrument verfertigt R. Wurach, Berlin C, Neue Promenade 5.
Vermischtes.
Am 18. September 1899 starb in Graz der Direktor der dortigen oph-
t e SC ; š
halmologischen Klinik, Prof. Dr. Borysiekiewicz.
Literat :
ürbericht über das Jahr 1899 zum Archiv für Augenheilkunde. V
Systematischer Bericht
über die
Leistungen und Fortschritte der Augenheilkunde
im ersten Quartal 1899.
Erstattet von
Privatdocent Dr. St. Bernheimer in Wien, Stabsarzt Dr. 0. Brecht, Professor
Dr. R, Greeff, Professor Dr. 0, Horstmann, Dr. R. Sohweigger in Berlin,
unter Mitwirkung von
Dr. G. Abelsdorff, Berlin, Dr. S. M. Burnett in Washington, Docent Dr. Dalen in
Stockholm, Privatdocent Dr. J. Herrnheiser in Prag, Professor Dr. Hirschmann in
Charkow, Dr. Krahnstöver in Rom, Dr. P. von Mittelstaedt in Metz, Professor
Dr. Da Gama Pinto in Lissabon, Dr. Sulzer in Paris, Dr. L. Werner in Dublin,
Dr. C. H. A. Westhoff in Amsterdam etc.
Redacteur: C. Horstmann.
Abschnitt XIII — XVIII Referent:
Stabsarzt Dr. O0. Brecht, Berlin.
XIII. Linse.
‚255. de Obarrio.. Ueber angeborenen Staar beim Ka-
machen. Centralbl. f. pr. Augenh. XXIII.
256. Kuhnt. Ueber Nachstaaroperationen. Zeitsch. f. A.
l. p. 151 und 260.
257. Nuel. Etiologie et pathogenie des cataractes
polaires antérieures. Arch. d’ophtalm. XIX, Nr. 1, p. 6.
258. Heine, L. Linsenschlottern und Linsenzittern.
L Graefe’s Arch. f. Ophthalm. XLVII, p. 662.
259. Marlow, F. W. Spontaneous absorption of senile
cataract, with restoration of vision. Dislocation of nucleus and
“apsule into the anterior chamber. New-York med. Journ. Vol. LXIX, 2. 48.
260. Mitchell, S. Fragments of steel in the Crystalline
Lens Ophthalm. Record. Vol. VIL Nr. 11, p. 541.
261. Westhoff,C.H.A. Eengevalvanaangeborendubbel-
!rdige lensluxatie. Med. Weekblad. 1899. Maars 25.
262. Apraksin,S$S.A. 120 Staaroperationen aus der Land-
Praxis, Wjestn. Opht. 1899. Nr. 1.
. 263. Fryer, B. E. Profuse Blutung nach Extraction
“mes senilen Staares. Americ. Journ. of Ophthalm. Febr. 1899.
264. Terson, A. De l'extraction de la cataracte dans
le Keratocone. Arch. d’ophth. T. XIX, Nr. 2, p. 125.
Literaturbericht über das Jahr 1899 zum Archiv für Augenheilkunde. IV
50 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
265. Terson. Une indication précise de l'extraction de
Ja cataracte molle par la methode d’aspiration. Ann. d'ou
T. 121, p. 161.
266. Valude He&morrhagie expulsive après l'extraction
de la cataracte. Reclinaison du crystallin sur l'autre oeil. Ann. d'oc.
CXXI p. 33.
267. Alt, A. Die Pathologie des Staares, besonders ir
seinen frühesten Stadien. Am. Journ. of Opht. Febr. 1899.
268. Daddi, L. Osservazioni sulla cataratta postmortale
dei gatti giovanni. Annal. di Ottalm. XXVII, fas. 4.
269. Mauca, G. e Ovio, G. Studi intorno alla cataratta
artificiale. Arch. di Ottalm. V, p. 112.
270. Bietti, A. Modificazioni di struttura in un cri-
stallino lussato ed ancora transparente. Annal. di Ottalm. XXVI
fasc 4.
271. Addario, C. Su di un vizio di conformazione del cri-
stallino con contributo allo sviluppo dell’ ochio dei vertebrati.
Arch. di Ottalm. V, p. 51.
272. Angelucci, A. Una modificazione al processo di es-
trazione semplificata della cataratta. Ebenda p. 71.
273. Kuhnt. Erfolgreiche Bekämpfung einer Corneal-
eiterung (Pneumococcen-Jnfection) post extractionem. Zeitschr.
f. A. I 1, p. 52.
274. Alt, A. The cure of cataract without operation.
Amer. Journ. of Ophth. XVI 1, p. 1.
275. Wicherkiewicz, B. Ueber die Kerato-scleralen
Fisteln, entstanden nach Staaroperationen. Postep. ocul. Jan. 1899.
276. Nottage, H. P. Foreign body in lens thirty (gp
. years. Oph. Rec. VII. 2, p. 78.
277. Wettendorfer, F. Weitere Fälle von juvenilem
Totalstaar iùfolge Tetanie, nebst einem Beitrage zur Histo-
logie und Histochemie der Kataract. Beiträge zur Augenhlk.
Heft 38.
De Obarrio (255) fand zufällig bei einem Kaninchen eine Linsen-
trübung. Es besteht eine geschlossene Trübungszone in der Rinde und eine
zweite in dem sonst klaren Kerne. Am hinteren Pole hängen beide zu-
sammen. Am hinteren Scheitelpunkte fehlt die Kapsel und es findet sich
dort eine Anhäufung von Körnern und Tröpfchen.
Kuhnt (256) legt in einer ausführlichen Arbeit seine Ansichten über
Nachstaaroperationen nieder. Er operirte in 14 Jahren 709 Fälle. Er be-
spricht die Aetiologie — bei Gicht und Rheumatismus hat er die Cat. see-
auffällig schnell sich bilden gesehen —, Indication, Zeitpunkt und Methode der
Operation. K. macht mit Vorliebe die subconjunctivale Discission mit
einem oder zwei gebogenen Messerchen. Seine operativen Ergebnisse be
XIII. Linse. 51
friedigen ihn. — Nebenbei schildert er das in seiner Klinik übliche Desin-
fectionsverfahren vor und während der Operation; dieses Verfahren ist recht
umständlich und scheint nicht sicherer vor Infection zu schützen, als einfachere
Methoden. (Vergl. Nr. 273).
Nuel (257) ist der Ansicht, dass die gewöhnliche vordere Polarcataract
nicht angeboren, sondern allermeist die Folge von Blennorrhoea neonatorum
it. Ob diese allein oder nur die sie begleitenden Hornhauterkrankungen die
Ursache abgeben, können erst weitere Beobachtungen entscheiden. Nuel
untersuchte alle Fälle von Blennorrhoea neonat. gleich im Beginn auf das
Vorhandensein von Polarcataract und sah dieselbe in zwei Fällen später auf-
treten, in denen sie anfangs sicherlich nicht vorhanden war, nach dem die
Blennorrhoe, die mit Hornhautgeschwüren aber ohne Perforation complicirt war
geheilt war. Er nimmt an, dass entzündungserregende Stoffe von der Horn-
haut in das Kammerwasser eingedrungen und das vordere Kapselepithel, da
vo es von der Iris nicht geschützt war, zur Wucherung anregten. Wenn bei
Erwachsenen nicht das gleiche beobachtet wurde, so liegt das an der
geringeren Reizbarkeit des Kapselepithels, wenn sich auch hier bei länger
dauernder Perforation und Eiteransammlung in der Vorderkammer Cataract
entwickeln könne. v. Mittelstaedt.
Bei einen gesunden neunjährigen Jungen wurde eine doppelseitige
Linsenluxation nach innen unten von Westhoff (261) beobachtet. Beider-
its sehr starkes Irisschlottern. In der Ferne sah er nichts scharf. Um
m lesen neigte er den Kopf stark nach links und nach vorne. Das Buch
Vide dann etwa 4 cm vom Auge entfernt gehalten. Hielt er den Kopf
grade, dann war das Lesen in welcher Entfernung auch unmöglich. Bei
Augenspiegeluntersuchung sah man, dass die Linse kleine Excursionen machte
bei Kopfbewegung; sah er grad aus, dann sah man den Linsenrand nicht,
igte er den Kopf nach links und unten, dann kam ein Theil der Linse vor
die Pupile. Um zu lesen brachte er also durch Neigung des Kopfes einen
Theil der durch keine Zonulafasern gespannte Linse vor die Pupille.
Mit + 12 sah er gut in der Ferne und mit 4 16 konnte er ohne
den Kopf zu neigen sehr gut lesen. Keine Heredität in der Familie.
Westhoff.
Heine (258) stellt Betrachtungen an über das Zustandekommen des
Linsenschlotterns und Linsenzitterns mit Anführung zweier eigener Be-
(bachtungen.
Apraksin (262) operirt mit Iridectomie und hat 6,1 % Misserfolge.
Fryer’s (263) Fall betraf eine 74jährige Frau, bei welcher sich ein
Glaucom des rechten Auges entwickelt hatte; es wurde deshalb eine Iri-
deetomie vorgenommen, worauf die Symptome nachliessen. Es bildete sich
ein Staar, welcher ein Jahr nach der Iridectomie extrahirt wurde. Die
Patientin hielt ruhig und die Linse wurde leicht entfernt. Die Hornhaut
IV*
52 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
collabirte nicht, die Wundränder waren gut angepasst und der Glaskörper
war nicht ausgeflossen. Vier Stunden nach der Operation fand eine reichliche
Blutung statt und das Auge wurde atrophisch. Das andere Auge war vorher
in Folge von nicht zu eruirenden Ursachen verloren und atrophirt.
Burnett.
Terson (264) führt aus, dass ebenso wie bei hochgradiger Myopie
auch beim Keratoconus die Extraction der Linse mit oder ohne Iridictomie
das Sehen bessern könne, zumal diese Augen, weil frei von intraocularen
Veränderungen, besser 'als die myopischen operative Eingriffe vertragen
würden. Freilich möge nur in geringen Graden des Leidens eine dauernde
Besserung ohne Contactglas zu erzielen sein. Nur selten sei es möglich,
annähernd den Erfolg vorauszubestimmen, und häufig werde auch noch der
Keratoconus selber behandelt werden müssen. In einem vom Verf. operirten
Falle war trotz glatten Heilverlaufes nnd klarer Pupille nach der Extraction
die Besserung des Sehens nur sehr gering. Erst mit einem Contactglas und
convex 6,0 Diopt. wurde S=!/, und gewöhnliche Schrift mit + 10,0 D.
gelesen. v. Mittelstaedt.
Die Entleerung der weichen Staare durch Aspiration (Suctio lentis) giebt
in der Hand der belgischen Augenärzte (Coppez, Redard, Rogman und
andere) ausgezeichnete Resultate. Terson (265) hat mit Hülfe dieses Verfahrens
eine luxirte traumatische Cataract bei einem 17jährigen Kranken mit
Leichtigkeit entleert. Er vermied so die Gefahr die Linse während der
versuchten Extraction im Glaskörper verschwinden zu sehen. Der 6 mm
lange Hornhautschnitt wurde mit der Lanze gemacht und die Linsenkapsel
mit dem Cystitome eröffnet. Durch diese zwei sich correspondirenden
Ocffnungen wurde die Canule der Anel’schen Spritze eingeführt und durch
eine langsame Aspirationsbewegung wurde die Pupille augenblicklich voll-
kommen schwarz. Sulzer.
In einem Fall, wo die Cataractoperation von einer profusen intra-
oculären Blutung begleitet war, hat Valude (216) am andern Auge die
Reclination (per scleroticonyxim) gemacht. Der Erfolg war ein ausgezeichneter.
V. fragt sich, ob diese einfache, leicht ausführbare Operation ihren schlechten
Ruf wirklich verdiene und ob dieselbe nicht häufiger indicirt sei.
Um die Sprengung der Capsel zu vermeiden, führte V. durch eine
Seleralineision eine stumpfe Curette ein, mit welcher die Linse ohne Capsel-
verletzung gekentert wurde. Sulzer.
Aus den Ergebnissen der histologischen Untersuchung und des Studiums
einer grossen Zahl von Staaren, wovon eine Anzahl von Abbildungen nach
Photographien der Präparate gegeben wird, schliesst Alt (267), dass .die
Bildung eines Staares etwa folgendermaassen vor sich geht: Zuerst entsteht
eine Sclerose des Kerns, welche zwischen den Linsenfasern Spalten erzeugt.
Dann erfolgt eine Durchtränkung der Linsenfasern mit Flüssigkeiten vou
XIII. Linse. 53
aussen, welche die Zerstörnng dieser Fasern, besonders an ihrem äquatorialen
Ende begünstigt. Später bilden sich chemische Substanzen, welche die
jüngern Fasern und das Capselepithel reizen. Ferner bilden sich spindel-
frmige Schwellungen der Linsenfasern und vesiculäre Zellen im Epithellager,
besonders nahe dem Aequator, wahrschainlich durch die Durchtränkung mit
Flüssigkeit von aussen verursacht. Weitere Durchtränkung kann zur Bildung
von grossen Höhlen und selbst der Morgagnischen Form fast vollständiger
Verflüssigung führen. Dabei können andere Produkte von rückschreitender
Metamorphose, wie Verkalkung, Crystalle von Fettsäuren, Cholestearin etc.
bestehen. Burnett.
Die Beobachtungen und Versuche, welche dieser Arbeit Daddi’s (268)
zu Grunde liegen, betreffen die temporäre Trübung des Linsencentruns junger
Katzen post mortem. Diese Trübungen, welche hervorgerufen werden können
und wieder zum Schwinden gebracht durch Erwärmen oder Abkühlen der
Linsen, glaubt Verfasser nicht auf Verminderung des Wassergehaltes der
Linsen zurückführen zu dürfen. Er hat zahlreiche Bestimmungen über den
Wassergehalt der Linsen in verschiedenen Thieren gemacht, und im All-
gemeinen ein Abnehmen desselben mit zunehmendem Alter constatirt. Eine
Serie von Untersuchungen an fünf cataractösen menschlichen Linsen ergab
einen sehr hohen Wassergehalt derselben, was auch für seine Ansicht spricht,
dass die postmortale Linsentrübung nicht auf Wasserentziellung, und dadurch
Fällung eiweisshaltiger Substanzen, beruht. Verf. glaubt vielmehr annehmen
m dürfen, dass es sich bei der Trübung in diesen sehr wasserhaltigen Linsen
um Fällung gewisser eiweissartiger Substanzen bei gewissen Temperaturen
handelt, während dieselben bei anderen Temperaturen wieder löslich werden,
und dass mit zunehmendem Alter vielleicht eine Aenderung in dem Verhältnis
zwischen lösender und gelöster Substanz eintritt, welche das Auftreten der
Erscheinuug hindert. Krahnstöver.
Bietti (270) macht Mittheilung über die mikroskopische Untersuchung
einer seit einem Monat nach hinten luxirten, noch vollkommen durchsichtigen
Linse, aus welcher hervorgeht, dass die Veränderungen im ersten Anfang
ausgehen von der Corticalis, entgegen der senilen Cataract, aber ähnlich
allen weichen, schnellwachsenden Formen. Kralnstöver.
Die Beobachtung, dass bei Cataracta pyramidalis die Axe des Conus
immer mit der optischen Axe des Auges zusammenfällt, führt Addario (271)
zu der Ansicht, dass es sich nicht, wie allgemein angenommen wird, um
eine accidentelle Missbildung während des Fötallebens handelt, sondern um
eine Entwickelungshemmung. Die Ursache für diese Störung liegt nach A.
in der zu spät erfolgenden Lostrennung des Linsenbläschens von dem Ectoderm.
Krahnstöver.
Angelucci (272) gebraucht bei der Staarextraction keinen Lidhalter,
sondern fasst mit einer breiten Fixirpincette die Conjunctiva bulbi über der
54 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Sehne des Rectus superior, möglichst die unterliegende Sehne mitfassend,
4 mm etwa entferut bleibend vom oberen Hornhautrand. Diese Pincette
hält somit das obere Lid zurück, und dient zur Fixirnng des Auges, welche
bei dem Verfahren besonders leicht und vollständig gelingen soll. Die Er-
öffnung der Capsel geschieht mit der Spitze des Linearmessers, zwischen
Punction und Contrapunction. Sägeförmige Schnitte werden möglichst
vermieden. |
Ein ähnliches Verfahren wird, wie Ref. aus eigener Anschauung be-
stätigen kann, schon lange durch Trousseau in Paris geübt, welcher aber
noch radicaler garnicht fixirt, sondern nur mit Daumen und Zeigefinger der
L Hand die Lider auseinanderhält, und die ganze Operation einzig und allein
mit dem Linearmesser ausführt. Krahnstöver.
Kuhnt (273) machte an einem Auge, an welchem 10 Wochen vorher
wegen chronischer Eiterung die Thränensackexstirpation ausgeführt war.
Staarextraction. Beim ersten Verbandwechsel 4 Tage p. o ist das Auge
leicht gereizt, nach weiteren 4 Tagen Iridocyclitis, Eiterung der Cornealwunde,
Hypopyon. Abtragung eines grossen, infiltrirten Hornhautstückes, Deckung
des Defectes durch stillosen Conjunctivallappen. Glatte Heilung. Gutes Seh-
vermögen. Verf. zieht sein Verfahren der galvanocaustischen Zerstörung der
infieirten Theile vor.
Wettendorfer (277) untersuchte die extrahirten Cataracten einer
39jährigen und einer 28jährigen Frau. Beide hatten angeblich an klonischen
Krämpfen gelitten und während derselben in der Ferne schlechter gesehen.
Mikroskopisch fand Verf. Trübung des vorderen Kernpols und die üblichen
Lücken und Spalträume in der Corticalis zum Theil auch im Kerne, ausgefüllt
von homogenen Kugeln, die stellenweise farbige Körnchen enthielten. Bei
der chemischen Untersuchung stellte sich heraus, dass einige Kugeln aus
Eiweiss, andere aus Hyalin bestanden, also sicher intra vitam existirten.
XIV. Iris.
278. Andrews, Jos. Congenital absence of the iris. Ophtl.
Record. Vol. VI, Nr. 11, p. 546.
279. Culbertson, L. R. Reportof acase of binocular colo-
boma of iris, ciliary body and choroid. Amer. Journ. of Ophthalm.
XV, 12, p. 365.
XV. Chorioidea.
280. Levinsohn, G. Ueber Sclerose der Aderhaut mit
secundärer Netzhautdegeneration. Arch. f. Augenh. Bd. XXXVII.
p. 268.
281. Hanke, V. Zur Kenntniss derintraoculären Tumoren.
v. Graefe’s Arch. LO, XLVII, p. 463.
XV. Chorioidea. 55
282. Marshall, Devereux. Some points connected with
sarcomata of the choroid. Ophthalm. Record. Vol. VII, Nr. 12, p. 626.
283. Jarnatowski, K. Ein Beitrag zur Iridocyclitis resp.
Phthisis bulbi bei Chorioidalsarcom. Arch. f. Augenh. Bd. XXXVIII,
p. 382.
284. Wagenmann, A. Ein Fall von luetischer Chorioiditis
disseminata combinirt mit Retinitis haemorrhagica an einem
Ange. Ophthalm. Klinik 1899, Nr. 2.
285. Chevallereau. Sarcome de la choroide. Soc. d’ophtalm.
de Paris 7. III. 1899. Annal. d'oc. T. 121, p. 203.
286. Stieren, E. Oedematöse Veränderugen im Epithel
derHornhaut in einem Falle von Uveitis nach gonorrhoischer
Opthalmie. Johns Hopkins Hospital Bulletin Dec. 1898.
287. Carhart, W. A case of leucosarcoma of the choroid
ina child. Ophthalm. Rec. VIII, 1, p. 1.
Levinsohn (280) beschreibt einen Fall von hochgradiger Sclerose der
Choriodealgefässe, ohne sonstige Gefässsclerose, mit Netzhautatrophie. Es
handelt sich um einen 60 jährigen sonst gesunden Mann, der niemals ernstlich
krank war und seit 7 Jahren über Abnahme der Sehkraft und hemeralopische
Beschwerden zu klagen hat. Der Befund ist folgender: SBR=°/,, L= Als
beiderseits -+ 3,0 0,4 in 25 mm. Gesichtsfeld allseitig bis etwa auf 10° ein-
geengt, während in der Peripherie ein schmaler Saum streckenweise erhalten
ist. Farben nur central erkannt. Pupillarreaction träge, in der Linse äqua-
toriale senile Veränderungen. Im hinteren Bereiche des Glaskörpers bewegliche,
meist feine Trübungen. Papillen blass, Venen mässig, Arterien stark verengt.
In der Umgebung der Papille mehrere grosse, weissgelbe Felder, Macula
frei. Die Chorioidealgefässe sind als weisse Streifen sichtbar, die meist nur
einen schmalen Blutfaden führen, theilweise ganz blutleer sind. In der Peri-
Pherie einzelne kleinere chorioiditische Herde. Das Retinalpigment ist nur
an einzelnen Stellen zu kleinen Klumpen angeordnet. Verf. fasst den Process
senile Sclerose der Aderhautgefässe ohne entzündliche Veränderungen auf,
der von den Ciliararterien seinen Anfang genommen hat. Das Krankheitsbild
hat Aehnlichkeit, ist aber nicht identisch mit der Fuchs’schen Atrophia
&Tata chorioideae et retinae.
Hanke (281) beschreibt 3 intraoculare Tumoren. Im ersten Falle
handelt es sich um eine pigmentirte Geschwulst der Kammerbucht, ausgehend
en den Endothelien des Kammerwinkels und des Lig. pectin. in einem an
(primärem) Glaucom erblindeten Auge.
de Im zweiten Falle findet sich ein Tumor im Ciliarkörper, ausgehend von
2 a unpigmentirten Epithellage der Ciliarfortsätze hineinwachsend m
Wee Der Tumor besteht nur aus Zellen und grossen, communi-
Ohlräumen, enthält kein bindegewebiges Stroma und keine Degene-
56 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
rationserscheinungen. Verf. hält den Tumor weder für ein Epitheliom noch
für ein Adenom.
Der dritte Fall betrifft einen 16jährigen Knaben mit einem gemischt-
zelligen Pigmentsarcom der Chorioidea mit Durchbruch nach aussen am Limbus
corneae ohne dass glaucomatöse Erscheinungen vorhanden sind. Im Bereiche
des Tumors bietet die Chorioidea Zeichen einer alten Entzündung dar, die
Retina ist hier atrophisch. Verf. bält es deshalb für wahrscheinlich, dass
eine primäre Entzündung mit Ausgang in Narbenbildung vorausgegangen ist,
auf deren Boden die Geschwulst entstanden ist.
Jarnatowski (283) bespricht 2 Fälle von Chorioidealsarcom. Der
eine Fall zeigt ausgesprochene Iridocyclitis, Hypotonie und mässige Verkleine-
rung des Bulbus und betrifft eine 55jährige Frau, welche seit 2 Jahren
7 Monaten Verschlechterung des Schvermögens und heftige Entzündung:
erscheinungen beobachtete. Wegen Schmerzhaftigkeit des weichen, völlig
amaurotischen Bulbus erfolgt Enucleation. Der Bulbus ist von einem, den
Glaskörper fast völlig ausfüllenden, mässig stark pigmentirten, stellenweise
alveolären Sarcom eingenommen, dessen Zellform wegen der bestehenden
Necrose nicht erkennbar ist. Der Uvealtractus und die Retina sind fast
völlig atrophisch und bieten die Zeichen alter abgelaufener plastischer Evet-
zündung dar. Mikroorganismen wurden nicht gefunden und Verf. spricht
daher die Necrose als Ursache der Cyelitis an, im Sinne von Leber,
Krahnstöver und Evetzky.
Der zweite Fall betrifft einen 52jährigen Mann, der seit Anfang 1894
Abnahme des Sehvermögens bemerkt und im Sommer 1894 ein Trauma in
der Gegend des rechten Auges erlitten haben will. Am 2. August 1878 Enu-
cleation des druckschmerzhaften phthisischen Bulbus, Man findet ein gemischt-
zelliges Pigmentsarcom mit plastischer Iridochorioiditis mit Schrumpfung. Verf.
hält auch in diesem Falle das Sarcom für das Primäre, die Phthisis für
das Secundäre.
Wagenmann’s (284) Patient erkrankte links vor 4 Jahren an schwerer
luetischer Chorioid. dissem., die trotz hochgradiger Sehstörung bei antiluetischer
Behandlung mit voller Sehschärfe beilte 1898 trat in dem bis daher ge
sunden rechten Auge eine gewöhnliche Chorioid. dissem. auf und an dem linken
Auge fand sich neben einzelnen frischen Aderhautheerden unterhalb der Papille
eine ausgedehnte peripherische Retinitis haemorrhagica im oberen äusseren
Quadranten. W. nimmt als Ursache an syphilitische Veränderungen der
Wandungen der Netzhautgefässe, die Anfangs von weissen später verschwindenden
Streifen eingescheidet waren.
Das von Stieren (286) beschriebene Präparat war ein Auge, das in
Folge von gonorrhoischer Ophthalmie eine Perforation der Hornhaut und
Prolaps der Iris erlitten hatte und zu Grunde gegangen war. Das Horflaut-
XVII. Glaucom. 57
epithel zeigte Vacuolen, wie sie beim Glaucom beobachtet wurden. Sie wurden
in diesem Falle nach dem Verfasser durch Verschluss der Lymphcanäle und
Retention der Lymphe in den Lymphräumen der Hornhaut verursacht. Aller
Wahrscheinlichkeit nach bestand auch eine Zunahme der Lymphmenge.
Burnett.
XVI. Glaskörper.
288. Chodin, A. Seltener Fall einer fadenförmigen Bil-
dung im Glaskörper. (Rest einer Arter. hyaloidea?). Wjestn. Ophth.
1899, Nr. 2.
289. Kassodubosky. Ein Fall von membranöser Bildung
im Glaskörper. Wjest. Ophth. 1899, No. 2.
Das vordere, dickere Ende des Fadens haftet an der Linse, das hintere,
verdünnte ist frei beweglich im Glaskörper. Das Auge ist myopisch. Chodin
(288) hält die Bildung für einen Rest der Art. hyaloid., die bei Entwickelung
der myopischen Sclerectasie hinten durchriss. Hirschmann.
Kassodubosky (289) beobachtete typische disseminirte Chorioretinitis,
wahrscheinlich angeboren. Die Papille und deren nächste Umgebung war von
einer membranösen Bildung bedeckt, die sich mehr als 2mm über das Niveau
der Retina erhebt. Nach Angabe des Patienten war das Auge immer schwach-
äichtig, verschlechterte sich aber bedeutend nach einer schweren Intoxication
(wahrscheinlich mit Phosphor). Patient zählte Finger mit dem Auge auf !', m.
Verf. glaubt, dass die Phosphorvergiftung sowohl zu Extravasaten, wie zur
Bindegewebsproliferation den Anlass gegeben hat, hält diese Bildung also nicht
für die Manz" sche Retinitis proliferans, sondern eher für die von Leber
beschriebene Form, die man als Papilloretinitis interstitialis hacmorrhagica
hyperplastica bezeichnen könnte. Hirschmann.
XVII. Glaucom.
290, Friedrich, H. Ueber den Heilerfolg der operativen
ndlung des chronischen Glaucoms. Inaug.-Diss. Giessen 1898.
291. Laqueur, L. Bemerkungen über die Natur des ent-
SS CR hen Glaucoms. v. Graefe’s Arch. f. Ophthalm. Bd. XLVII,
Beha
ke 292. Natanson. Ueber dasGlaucom bei Retinitis pigmen-
a und Myopie. Wratsch Bd. XV, 6, p. 109.
R 293. Demicheri. Sympathectomie dans le cas de glaucome.
n. d’ocul. CXXV, p. 188.
294. Abadie, Ch. Natur i
: ; 8 e et traitement du glaucome. Arch.
COpht, T, XIX, Nr. 2, p. 94.
58 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
295. Dolganow, W. N. Zur pathologischen Anatomie des
Glaucoms (klinisch-histologische Untersuchung). Wratsch 1899,
Nr. 3.
296. Ball, James, Moores. Remarks on Hydrophthalmıs.
St. Louis med. et surg. J. LXXVI, 1, p. 20.
297. Berry, G. A. On the treatment of some of the more
common eye affections (glaucoma). Edinb. med. J. V. 333.
Friedrich (290) berichtet über die in den Jahren 1879—1898 in
Giessen zur Beobachtung gekommenen 97 Fälle von Glaucom mit 150 kranken
Augen. Die Behandlung bestand in Iridectomie, Sclerotomie oder in einem
nicht operativen Verfahren. Fr. kommt zu dem Schlusse, dass die medica-
mentöse Behandlung als endgiltiges Resultat stets Verschlechterung ergeben
hat, die Iridectomie dagegen die wirksamste Operation ist. Wenn diese ihre
Schuldigkeit nicht ganz leistet, kann die Sclerotomie als Ergänzungsoperation
eintreten.
Laqueur (291) nimmt zur Erklärung des entzündlichen Glaucoms, da
alle bisherigen Theorien im Stich lassen, an, dass es besondere Nerven gibt,
welche ausschliesslich und unabhängig von der Gefässerweiterung die Function
haben, die Secretion zu vermitteln. Unbekannt ist bisher, in welchen Nerven-
bahnen diese verlaufen, bekannt nur, dass sie nicht im Trigeminus enthalten sind.
Abadie (294) sucht die gegen seine Theorie der Entstehung des
Glaucoms durch Reizung der sympathischen Gefässerweiterer erhobenen Ein-
würfe zu widerlegen. Wie schon die älteren Versuche von Hippel und
Grünhagen beweisen kann durch intracranielle Reizung des Trigeminus, bei
welcher gleichzeitig eine Reizung der denselben begleitenden sympathischen
Fasern stattfindet, eine Druckerhöhung erzeugt werden für die Dauer dieser
Reizung. Bei allen Formen des acuten, subacuten oder intermittirenden
Glaucoms besteht eine Reizung dieser vom verlängerten Marke entspringen-
den und im Trigeminus verlaufenden Gefässerweiterer, und die hier günstige
Iridectomie wirkt, vorausgesetzt dass sie sehr peripher gemacht wird, einzig
und allein durch die Durchschneidung dieser die Druckerhöhung bedingenden
gereizten Nervenfasern. Gestützt auf den Versuch, bei welchem nach Reizung
der 2., 3. und 4. Rückenmarkswurzel des Sympathicus der einen Seite bei
vorausgegangener Durchschneidung des Stammes des Halssympathicus der
gleichen Seite eine Röthung des Gesichtes der entgegengesetzten Seite auftritt. '
will Abadie auch das Auftreten von Glaucom auf dem gesunden nach der
Iridectomie des kranken erklären. Er nimmt dabei an, dass bei der In-
dectomie eine Zerrung und Reizung der sympathischen Gefässerweiterer statt-
finde, welche sich auf die entsprechenden Fasern am andern Auge überträge
uud dort eine Druckerhöhung hervorrufe. — Bei dem Glaucoma simplex ist `
die Iridectomie desshalb nutzlos, weil die Reizung der Gefässerweiterer von
einer anderen Stelle und zwar vom Halssympathicus und dessen den Plexus
XVIII. Sympathische Ophthalmie. 59
carot. bildenden und zum Ganglion ciliare ziehenden Fasern ausgeht. Daher
ht Abadie für diese Fälle die Resection des oberen Halsganglions oder die
Durchschneidung der von ihm ausgehenden Aeste vorgeschlagen. Bei einem
in dieser Weise operirten Patienten war der Augendruck normal und das Sehen
erheblich besser geworden. Entgegen der sonst nach dieser Operation auf-
tretenden Verengerung der Pupille hatte dieselbe hier eine mittlere Weite
behalten und reagirte auf Lichteinfall. Die Ergebnisse der’ experimentellen
Srmpathicus-Durchschneidung sind demnach nicht ohne Weiteres auf den er-
krankten Sympathicus zu übertragen, da, wenn eine von dem Ursprung des-
selben aussgehende Reizung der Gefässerweiterer besteht, die Durchschneidung
eine andere als die gewöhnlich beobachtete Wirkung haben, insbesondere auch
die noch als zweifelhaft hingestellte Herabsetzung des Augendruckes bewirken
kann, v. Mitteltaedt.
Dolganow (295) berichtet über einen 11jährigen Patienten, bei dem
wegen weichen Staares 2 Mal die Discission vorgenommen wurde. Nach Auf-
saugung der Staarmassen ungenügendes Sehvermögen. 2 Monate später wurde
bei Fokalbeleuchtung nach aussen, dicht hinter dem Ciliarkörper eine vascu-
larisirte Geschwulst entdeckt, die bei erhöhtem intraoculären Drucke ziem-
lich schnell wuchs. Das Auge wurde enucleirt. Bei der mikroskopischen Unter-
suchung erwies sich die Geschwulst als eine Netzhautablösung. Im Ciliarkörper
zellige Infiltration und Entzündungsproducte ältern Datums, Pigmentschwund
und Pigmentanhäufungen. In der Iris Perivasculitis, Ectropium iridis; die
Peripherie der Iris ist fest mit der Peripherie der Membr. Descemetii ver-
wachsen. Die Fontana’schen Räume sind abgeschlossen; der Schlemm’sche
Canal theilweis verödet. Die total abgelöste Netzhaut ist bindegewebig ent-
artet mit Cystenbildung, Zerblätterung, Verödung der Gefässe. Als Ausgangs-
punkt dieses glaucomatösen Processes hält Verf. die Iridocyclitis mit den
Verwachsungen und dem Abschluss der Kammerbucht. Hirschmann.
XVIII. Sympathische Ophthalmie.
o 298. Schirmer, O. Zur Pathogenese der sympathischen Oph-
almie. Centralbl. f. pr. Augenheilk. XXI, p. 40.
Schirmer (298) wendet sich polemisch gegen Moll und behauptet,
dass die sympathische Erkrankung bacterieller Natur sei, wobei nur noch
unentschieden sei, ob die Bacterien auf dem Blutwege aus dem ersterkrankten
Auge oder von einem anderen Körpertheile, oder auf den Lymphbahnen in das
zweite Auge gelangen.
60 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Für Abschnitt XIX—XXII Referent.
Professor Dr. Greeff (Berlin).
XIX. Netzhaut und Functionsstörungen.
299. Reimar, M. Ueber Retinitis haemorrhagica iu Folge
von Endarteriitis proliferans mit mikroskopischer Unter-
suchung eines Falles. Arch. f. Augenheilk., Bd. XXXVII, p. 209.
300. Reimar, M. Die sogenannte Embolie der Arteria
centralis retinae und ihrer Aeste Arch. f. Augenheilk., Bd.
XXXVII, p. 291.
301. Levin, H. Ueber einen Fall von abnormer Schlänge-
lung der Netzhautgefässe. Arch. f. Augenheilk., Bd. XXXVIII, p. 257.
302. Fischer, E. Operation der Kurzsichtigkeit und Ab-
lösung der Netzhaut. Centralbl. f. Augenheilk. XXIII, p. 74.
303. Goldzieher. Ueber einen bisher nicht bekannten
Augenspiegelbefund(Degeneratio fibromatosa retinae). Cen-
tralbl. f. Augenheilk. XXII, p. 65. (Ist im Archiv schon referirt worden:
4. Quartal 1898.)
304. Hilbert, A. Uebereine subjective Lichterscheinung
und ihre Beziehungen zum Flimmerscotom resp. zur Hemi-
kranie. Centralbl. f. Augenheilk. XXI, p. 77.
Reimar (299) untersuchte mikroskopisch ein Auge, bei dem aus dem
ophthalmoskopischen Bild die Diagnose Thrombosis venae centralis optici gestellt
worden war und das später wegen Glaucom enucleirt wurde. Es fand sich in
der Arteria centralis eine hochgradige Verengerung des Lumens durch End-
arteriitis proliferans, die Retinalarterien zeigten alle arteriosclerotische Ver-
änderungen, von allgemeiner oder mondsichelförmiger Intimaverdickung. be-
stehend aus mehr oder weniger zellreichem fibrösem Gewebe bis zu fast
vollständiger Ausfüllung des Lumens mit gewuchertem Intimagewebe. In
einigen Aesten war es zu totaler Obliteration gekommen, zur Umwandlung in
einen concentrisch-fibrösen Strang.
Die Venen waren z. Th. normal, z. Th. war ihre Wand hochgradig
sclerotisch verdickt. Auffällig war ein Befund, dass zwei Venenlumina auf
weite Strecken in gemeinsamer Wand verliefen. An einer Vene wurde auf
grösseren Strecken Phlebitis proliferans gefunden. Ferner wurde der eigen-
thümliche Befund erhoben, dass von den Venen aus sich neue Gefässe ge-
bildet hatten, die mit Kernhaufen endigten.
Wir kennen seit v. Graefe’s Mittheilung das klinische Bild der Embolie
der Arteria centralis genau. Bekanntlich giebt es jedoch andere Erkrankungen
des Auges, welehe dieses Bild vortäuschen können. Nach Reimar (300)
muss zunächst festgestellt werden, ob wirklich eine Blutunterbrechung statt-
gefunden hat. Verfasser kommt zu dem Schluss, dass, so lange der Blut-
XIX. Netzhaut und Funktionsstörungen. 61
faden, mag er noch so dünn oder durch intensive Wandverdickung und
-Träbung stellenweise ganz verdeckt, scheinbar unterbrochen sein, während
seines Verlaufes bis zur Peripherie nicht Zerfall, d. h. Obliteration der ge-
formten Elemente, zeigt, Blutcirculation stattfindet. Nur wenn die Blutsäule
zerfallen und die einzelnen Abschnitte stillstehen, darf man eine vollständige
Blutstromunterbrechung annehmen.
Für die typischen Fälle von sogenannter Embolie der Centralarterie
bleiben drei Möglichkeiten des Stromhindernisses. Embolie, Thrombose und
Entarteriitis proliferans.
Ein weiteres Ergebniss der ausführlichen Arbeit fast Reimar dahin
zusammen, dass, während die Annahme von Thrombose oder Embolie viele
der Erscheinungen des in Frage stehenden Krankheitsbildes nicht zu erklären
vermag, die Annahme einer Endarteriitis profilerans der Centralarterie resp.
der betreffenden Retinalarterie allen Anforderungen genügt und jedenfalls
dann zu machen ist, wenn ophthalm. Wandverdickungen der Arterien
sichtbar sind. Bei wirklicher Embolie oder Thrombose, die natürlich beide
an den Retinalarterien vorkommen können, müssen wir totale Erblindung und
kömigen Zerfall der Blutsäulen der zugehörigen Retinalgefässe erwarten.
Levin’s (301) Patientin ist ein 18jähriges Mädchen, das stets schlecht
auf dem linken Auge gesehen hat. Es finden sich 7 D. H und eine auffallende
Schlängelung der Arterien und Venen der Netzhaut. Man sieht zahlreiche
korkzieherartige Windungen, die sich bis in die äusserste Peripherie verfolgen
lassen, rückläufige Bogen und Schlingen. Das ophthalmoskopische Bild ist
auf einer Tafel wiedergegeben. Verfasser betrachtet die Veränderung als
angeborene Anomalie, eine Ansicht, die durch die bestehende Hypermetropie
von 7 D. unterstützt wird.
Auch Fischer (302) wendet sich sehr mit Recht gegen die »Jubel-
gesänge, welche man gelegentlich sogar in illustrirten Familienblättern lesen
kann« zur Anpreisung der Operation hochgradiger Kurzsichtigkeit. Referent
hat es in gleicher Weise ausgesprochen, dass, so segensreich solche Operationen
gelegentlich wirken können, so verderblich der Missbrauch ist, welcher vielfach
mit den Operationen der Kurzsichtigkeit getrieben wird. Verfasser beschäftigt
sich dann eingehend mit der postoperativen Kurzsichtigkeit und kritisirt die
Arbeiten von Fröhlich und Schrader.
Hilbert (304) beobachtete an sich selbst zweimal eine eigenthümliche,
bisher nicht beschriebene subjective Lichterscheinung. Sie bestand darin, dass
plötzlich und ohne Vorboten in der linken Hälfte des Gesichsfeldes eine
glänzend gelb gefärbte Zickzacklinie auftrat, die die Form eines nach rechts
hin offenen Quadrates hatte. Diese Linie wurde binocular gesehen, es war
eine hemiopische Erscheinung, sie stand fest und flimmerte nicht. Das
Phänomen steht in verwandtschaftlicher Beziehung zum Flimmerscotom und
zur Hemicranie.
62 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
XX. Sehnerv.
305. Schnaudigel, O. Ein Fall von multiplen Blutungen
des Sehorgans, insbesondere der Sehnervenscheide. v.Graefe's
Archiv f. Ophthalm., Bd. XLVII, p. 490.
306. Elschnig, A. Zur Anatomie der Sehnervenatrophie
bei Erkrankungen des Centıialnervensystems. Wiener klin.
Wochenschr. 1899, No. 11.
307. Heine, L. Beiträge zur Anatomie des myopischen
Auges (Opticuseintritt etc... Archiv f. Augenheilk. XXXVIII, p. 277.
308. Ellinger, A. Myxosarcom des Sehnerven. Operirt
nach Krönlein mit Erhaltung des Bulbus. Zeitschr. f. Augenheilk.
Bd. I, Jan. 1899.
309. van Duyse. Aplasie du nerf optique et colobomes
maculaires. Soe. belge d’ophtal. 27. November 1898, An. d’oce. t. 121,
p. 55.
310. P.M. Varese. Sulla papillite della sclerosia placche.
Archiv. di Ottalmologia V., p. 240 u. f.
Schnaudigel’s (305) Patient litt an epileptischen Fällen, war mehr-
mals auf das Strassenpflaster gefallen und schliesslich in somnolentem Zustand
in die Irrenanstalt gebracht worden. Es finden sich Blutungen unter der
Haut der Lider und der Conjunctiva. Links ist die Papille geröthet, etwas
geschwellt mit verwaschenen Rändern, Arterien normal, Venen verengert.
Längs der Gefässe bis in die Peripherie sind zahlreiche strichförmige Extra-
vasate. Es kam zur Section. Beide Optici waren beim Durchtritt durch den
Canalis opticus von normalem Caliber. Dann schwoll der Sehnerv keulen-
föormig an und erlangte vor seinem Eintritt in den Bulbus die typische
Ampullengestalt. Von der Sclera war er durch eine Einschnürung abgesetzt.
Durch die Duralscheide schimmerte der Bluterguss deutlich durch. Mikro-
skopisch finden sich Blutungen im Nervenstamm und ein Erguss unter die
Duralscheide, welcher sich vom Chiasma bis zu dem Ende des Duralsackes
am Sehnerveneintritt in das Auge erstreckt und von der Sclera scharf ge-
trennt ist. Die Grenze nach innen zu bildet die Arachnoidea. Die ampullen-
förmige Anschwellung des Opticus ist nur zum kleinsten Theil durch Plut-
extravasate bedingt, zur Ilauptmenge die Ansammlung einer serösen, sanguino-
lenten Flüssigkeit.
Auf Grund zweier Fälle von partieller Sehnervenatrophie bei Hirn- und
Rückenwarksselerose erörtert Elschnig (306) eingehend den mikroskopischen
Befund der Selhnerven. Elschnig untersuchte hauptsächlich nach der
Marchi’schen Methode und Thioninfirbung nachfolgend als Kernfärbung
(14 Tage Müller’sche Flüssigkeit, dann zwei Theile Müller’sche Flüssigkeit,
ein Theil 1°/,ige Osmiumsäure durch acht Tage; Einbettung in Colloidin.
Thionin 1/,°/,, drei Minuten, Alkohol, Ocl, Lack). An beiden Sehnerven fand
ee
XX. Sehnerv. 63
sich fast in ganzer Ausdehnung, aber in wechselndem Grade, acute Ent-
zündung des interstitiellen Bindegewebes, welches, wie die Sehnervenfaserbündel,
reichlich Markverfallsprodukte (Fettkörnchenzellen) enthält und Partieen, in
denen es zu deutlicher Bindegewebswucherung gekommen ist — offenbar den
älteren Stadien des Processes entsprechend, da hier dann Markdegenerations-
produkte fehlen; endlich Partieen, in denen nur geringe Kernvermehrung in
den Septen besteht, die Nervenfaserbündel sich fast normal verhalten. In
beiden erstgenannten Stellen sind die Markscheiden der Nervenfasern degenerirt,
die Axencylinder dagegen relativ intakt.
Die Sehnervenatrophie bei disseminenter Hirn-Rückenmarksclerose ist
also im Wesen eine eigenartige acute interstitielle Entzündung, die erst
secundäir zum Schwunde der Nervenfasern führt. Die Neuritis beginnt in
räumlich und zeitlich getrennten Heerden, die sich in keiner Weise an die
anatomische oder physiologische Zusammengehörigkeit der Nervenfasern halten.
Da auch die primär entzündliche Natur der sclerotischen Heerde im
Centralnervensystem immer mehr Anerkennung findet, so können wir sagen,
dass die Sehnervenatrophie ein mit dem Grundleiden identischer Process ist.
Heine (307) bespricht auf Grund selbstuntersuchter Fälle eingehend
die pathologische Anatomie des myopischen Auges. Was den Sehnerveneintritt
betrifft, so schildert Heine zuerst die eigenthümliche Ausbiegung, welche die
Nervenfasern beiderseits da erleiden, wo sie durch die Lamina cribrosa hin-
durchtreten. Beim emmetropischen Bulbus verläuft eine Nervenfaser im
Waalen Opticusrand zunächst im Stamme des Opticus geradeaus auf den Bulbus
zu. bis fast zur Lamina cribrosa, sie macht dann in der Lamina cribrosa einen
Mal convexen Bogen, und schlägt sich in einen zweiten, nasal convexen
Bogen in die Nervenfaserschicht der Netzhaut um.
Im Bulbus von 10 D. Myopie verlaufen die Nervenfasern der nasalen
Hälfte des Opticusstammes bis zur Lamina cribrosa geradeaus; der Bogen
innerhalb der Lamina cribrosa ist viel weniger ausgesprochen, dafür biegen
sie aber, sobald sie die Lamina passirt haben, scharf temporalwärts um und
schlagen sich in einem sehr ausgesprochenen concaven Bogen in die Nerven-
aserschicht der Retina um.
| Noch ausgesprochener finden sich diese Verhältnisse bei einem Bulbus
mt 15 D
Chorioidea und Retina sind im myopischen Auge über die Sclera resp.
Lamina cribrosa temporalwärts hinübergezerrt (Supertraction).
Am temporalen Papillenrand sind die Verzerrungen zuerst dadurch bedingt,
Paa Lamina elastica chomoldeat a zu kurz E EE bis zum
ea sclerae amrer KE BEE sichtbaren Ver-
Bee am Sehnerveneintritt bei Myopie betreffen zur Hauptsache das
Pithel der Retina.
dass
64 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Die Sehnervengeschwülste sind in der überwiegenden Mehrzahl gut-
artiger Natur. Dieses Verhalten muss darauf hinweisen, die Operation thun-
lichst mit Erhaltung des Bulbus auszuführen. Nachdem Knapp, Schiess
und Andere die Entfernung der Geschwulst von vorne mit Erhaltung des Bulbus
angestrebt hatten, war Braunschweig der erste, der die Krönlein’sche
Methode der temporären Resection der äusseren Orbitalwand in die Augen-
heilkunde einführte.
Ellinger (308) verfuhr nach den Braunschweig'schen Grundsätzen
in einem geeigneten Fall. Es handelt sich um ein 10Ojähriges Mädchen,
bei dem seit 2 Jahren Auswärtswendung und Hervortreten des linken Auges
bemerkt wurde. Jetzt starker Exophthalmus. Nachdem längere Zeit Jodkali
ohne Erfolg gegeben worden war, wurde die oben genannte Operation ge-
macht. Der herausgenommene eiförmige Tumor ist von einer Kapsel umgeben.
Der Sehnerv zieht durch die Tumormasse hindurch und ist leicht von ihr ab-
grenzbar. Mikroskopisch ergab sich ein Myxosarcom.
XXI. Verletzungen, Fremdkörper, Parasiten.
311. Axenfeld. Ueber Luxation, Zerstörung und Heraus-
reissung des Augapfels als Selbstverstümmelung bei Geistes-
kranken. Zeitschr. f. Augenheilk., Bd. I, Febr. 1899.
312. Denig. Bemerkungen zu der Arbeit des Herr
8. Bäck: »Experimentell-histologische Untersuchungen über
Contusio bulbi. v. Graefe’s Archiv f. Ophthalm. XLVIII, p. 6738.
313. Eversbusch. Ein auch in anatomischer Hinsicht
bemerkenswerther Fall von einseitiger traumatischer Thron-
bose der Netzhautvenen, verbunden mit Blutung im Central-
kanal des Glaskörpers. Zehender’s klin. Monatsbl. f. Augenheilk:
1899, p. 1.
314. Brandenburg. Erkrankung derinneren Augenhäute
durch die Einwirkung grosser Sonnenhitze. Ein Betriebs-
Unfall. Aerztl. Sachverständigen-Zeitung, 15. Jan. 1899, No. 2.
315. Haberkamp. Doppelseitige Erblindung durch
Teschingschuss. Arch. f. Augenheilk., Bd. 38, p. 205.
316. Meyer. Dechirures de la choroide et de la retine
par suite d'un coup de revolver. Mémoires originaux. Revue generale
d’ophtal. 1899, p. 1.
317. Ostwalt. Lesiontraumatique d’une valvule de l'aorte
suivied’embolie de l'artère centrale de la rétine. Rec. d'ophtalm.
1899, p. 65.
318. Fischer. Enophthalmustraumaticus. Atrophie der
entsprechenden Gesichtshälfte. Centralbl. f. Augenheilk. XXII, p. 4è,
vergl. Ref. 185.
XXI. Verletzungen, Fremdkörper (Parasiten). 65
319. Hennicke. ExtractioneinesSchmirgelconglomeräts
nit darin eingebettetem Stahlsplitter aus der vorderen
Kammer. Zehender’s klin. Monatsbl. f. Augenheilk. XXXVI, p. 29,
vergl. Ref. 252.
320. Sweet, W. M. Der Werth und die Methode einer
genauen Lokalisation metallischer Fremdkörper im Augemit
Hilfe der Röntgenstrahlen. Archiv f. Augenheilk. XXXVIII, p. 275.
321. Asmus. Ueber Diagnostikund Extraction von Eisen-
splittern. Zeitschr. f. Augenheilk., Bd. 1, Febr. 1899.
322. Bednarski. Fall von Nachweis von Fremdkörpern
Stahlsplitter)im Auge mittels des Asmus’schen Sideroskopes
und nachfolgende Extraction derselben mittels des Hirsch-
berg’schen Elektromagnetes. Mittheilungen aus der Krakauer Uni-
versitäts-Augenklinik, 1898.
Nichts Bemerkenswerthes.
323. Blaschek, A. Zwei Fälle von Echinococcus der
Augenhöhle. Wiener klin. Wochenschr. 1899, No. 6.
324. Zieminsky. Subretinaler Cysticercus. Przeglad
lekarski, 1899.
Den in der Literatur niedergelegten neun Fällen von Selbstverstümmelung
der Augen bei Geisteskranken fügt Axenfeld (311) fünf neue Fälle hinzu.
Die Verletzungen geschahen durch die hebelnde Kraft des mit Gewalt neben
dem Bulhus in die Orbita eingeführten Fingers; als Hypomochlium dient der
knöcherne Orbitalrand. Auf Grund von Experimenten von Wecker und
Anderen war man der Ansicht, dass sich mit den Fingern ein Bulbus nicht
herausreissen liesse. Es ist nun Axenfeld gelungen, an einer 24 Stunden
alten Leiche beide Augen mit Fingern herauszureissen, ohne Zuhülfenahme der
Nägel, Axenfeld ging zunächst mit 2 Fingern innen am Bulbus entlang in
die Orbita. Die Conjunctiva platzte dabei sofort; es gelang leicht hinter dem
Bulbus die Finger zu biegen und hebelnde Bewegungen zu machen. Allein
trotz grösster Kraftanstrengung erzielte er keine Lösung. Er löste dann die
andern Muskeln, indem er von der Wunde aus hinter dieselben mit dem
Zeigefinger fasste und sie einzeln zerriss. Doch auch jetzt war es nicht
Möglich, den Bulbus herauszuhebeln, sondern erst als Daumen und Zeigefinger
ihn von beiden Seiten fest umfassten, gelang es mit grosser Kraft, den Sch-
Merven zu zerreissen. Muskeln mit den Nägeln zu durchkneifen ist sehr
schwer, bei Sehnen ist dies völlig unmöglich.
Verfasser hält es für erwiesen, dass sämmtliche in der Literatur sich
den Fälle durch blosses Herausreissen erklärbar sind. Das Herausreissen
selingt unter passenden Bedingungen in ganz kurzer Zeit, in 1 Minute oder
noch rascher.
Denig (312) führt aus, dass Bäck im Wesentlichen nur seine (D eni g’s)
a habe, nämlich 1) die Unrichtigkeit der Berlin’schen
ericht fiber das Jahr 1899 zum Archiv für Augenheilkunde. V
finden
fun
66 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Annahme, die subchorioidealen Blutungen betreffend, und 2) das von ihm
nachgewiesene von den Aderhautgefässen gelieferte Transsudat, dessen Ur-
sache eine traumatische Paralyse der Gefässe ist. Aehnlich ist die Weis-
färbung der Netzhaut durch Eindringen der Flüssigkeit in die Netzhaut zu
erklären. Denig schliesst mit den Worten, dass Bäck nichts Neues er-
bracht habe,
Eversbusch’s Fall (313) betrifft einen 16 Jahre alten Steinhauer,
der mit dem Gesicht auf eine Schaufel fiel und durch den Schaufelstiel eiven
Schlag gegen die rechte Gesichtshälfte erhielt. Er erlitt einen Bruch des
rechten Oberkiefers und verlor das Sehvermögen auf dem linken Auge. In
Glaskörper, der im übrigen klar war, fand sich eine zart graubläuliche Platte,
von der divergirend sechs leicht gekräuselte graue Fäden nach vorn ausgehen.
Von den Rändern der Platte strahlen gegen die pericentralen Theile des
Glaskörpers in überraschend regelmässiger Anordnung zahlreiche, ungleich lange
Fortsätze aus. Dies eigenthümliche Gebilde ist als der bindegewebige Rest
einer Blutung anzusehen, die sich sehr langsam in strahliger Ausbreitung gegen
die Rindentheile des Glaskörpers ergossen hatte, ohne die normalen anatomisch
präformirten Gewebsspalten und -Lücken im Glaskörper erheblicher verletzt
oder durchbrochen zu haben (Glaskörperlymphspalten).
Verfasser erörtert im Anschluss an dieses interessante Ausgusspräparal
ausführlich die Structur des Glaskörpers.
Eigenartige Gefässveränderungen im Augenhintergrund, von denen Ver-
fasser Abbildungen bringt, sprechen ferner für eine Verengerung resp. OW-
teration der Netzhautvenen, welche zur Papille hinleiten (Thrombosirung).
Dass Erkältungen die Ursache schwerer Augenerkrankungen, Z. D
Atrophia nervi optici, abgeben können, ist neuerdings auch in der wissen-
schaftlichen Mediein nicht mehr fraglich, weniger klar ist die Auffassung
hinsichtlich der Einwirkung übergrosser Hitze auf das Auge.
Brandenburg (314) berichtet über eine eigene Beobachtung dieser
Art. Ein Patient hatte bei starker Hitze schwer auf dem Feld gearbeitel
und bekam dadurch ein so schlechtes Sehvermögen, dass er kaum mehr nach
Hause finden konnte. Es fand sich ophthalmoskopisch beiderseits deutliche
Neuroretinitis mit weissen Flecken und Blutungen.
Der causale Zusammenhang der Neuroretinitis mit der Sonneneinwirkung
scheint dem Verfasser im vorliegenden Falle mit aller nur wünschenswerthet
Wahrscheinlichkeit geliefert zu sein. Eine gewisse Prädisposition muss wohl
angenommen werden, da solche Erkrankungen durch Sonnenhitze nicht eben
häufig sind. Es folgen die spärlichen Angaben über ähnliche Fälle in der
Literatur von Hotz, Mooren und Spalding. l
Haberkamp’s (315) Patient wurde von einem Teschinschuss in die
Schläfe getroffen, Nach dreitägiger Bewusstlosigkeit stellte es sich heraus,
d ui e aik TT gegen
K A ` de 3 Ei A F 8 D S ZS CHE Bet Ber
XXI. Verletzungen, Fremdkörper (Parasiten). 67
dass er völlig blind war. Ausführlich wird die Literatur berücksichtigt. Im
Frieden handelt es sich bei Schädelschüssen meist um Selbstmörder, von denen
nach Hirschberg ca. 50°/, ihren Zweck erreichen, während von den Ueber-
lebenden über 30°/, die Sehkraft des rechten Auges einbüssen und nur aus-
nalhmsweise doppelseitige Erblindung die Folge ist. Auch aus dem Kriegs-
jahre 1870/71 waren unter 860 Verletzungen des Sehorgans nur 28 Mal beide
Augen ergriffen, aber nur in 9 Fällen war damit totale Erblindung verbunden.
Sweet (320) wendet bei der Untersuchung mit Röntgenstrahlen zwei
Indicatoren von Metall an, der eine entspricht dem Centrum der Cornea, der
andere ist in einer bestimmten Entfernung hiervon temporalwärts gelegen.
Es werden zwei Aufnahmen gemacht, um die Schatten der Indicatoren und
des Fremdkörpers im Auge und in der Orbita in verschiedenen Beziehungen
darzustellen.
Nach Asmus (321) gelten bezüglich der Diagnostik und Extraction von
Eisensplittern folgende Regeln: 1) Der kleine handliche Elektromagnet
Hirschberg’s ist durch die grossen Magnete nicht überflüssig geworden,
sondern muss im Gegentheil vielfach im Schlussakt helfend eintreten. In
manchen Fällen gelingt sogar ihm allein die Herausbeförderung des Fremd-
Körpers. 2) Die Extraction mit Hülfe der grossen Elektromagnete gestaltet
sich in geeigneten Fällen sehr einfach und kann im Allgemeinen als schonender
Eingriff bezeichnet werden, weil man nicht in das Augeninnere einzugehen
braucht, Nachtheile entstehen in seltenen Fällen durch Quetschungen und
Zerreissungen der inneren Theile des Auges. 3) Von den diagnostischen
Apparaten lassen sich Eisensplitter im Auge nachweisen durch Gerand’s
Nagnetometer. Empfindlicher und zugleich zur Lokalisation geeignet ist das
Sideroskop, 4) Die idealsten Erfolge werden erzielt durch Anwendung sowohl
der Magnetnadel, wie der grossen und kleinen Magnete, indem alle 3 Apparate
“nander ergängen.
823.) Der Echinococcus der Augenhöhle ist sehr selten. Auf der Univer-
ätsklinik zu Charkow wurden unter 110,000 Augenerkrankungen 4 Fälle be-
Obachtet, auf der Klinik von Fuchs in Wien unter 142,428 Fällen in acht
Jahren 2 Fälle.
ns SE ean Petit 1774 zum ersten Male über Echinococcus der
Dén berichtet hat, finden sich ca. 59 Fälle in der Literatur. Die
RE Se immer eine Wahrseheinlichkeitsdiagnose, sie stützt sich auf den
ise SS fluctuirenden ES welcher an irgend eu ale zwisehen
a und Bulbus gelegen ist und auf den Fangen» EEN Ex-
Dëser Die Probepanction muss eine Klare EN mit starkem
Ee umgehalt (Silberreaction) und Abwesenheit yon Eiweiss und Bern-
Gg Ee Blaschek berichtet denn austülirlieh über zwei Fülle
in Wien, coccus aus der Universitäts-Augenklinik des Herrn Prof. Fuchs
Kë
68 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
XXII. Augenstörungen bei Allgemeinleiden.
325. Bäck, S. Ueber leukämische Augenveränderungen.
Zeitschrift f. Augenheilk. 1899. No. 3.
326. Zimmermann, C. Ueber Augenerkrankungen bei
puerperaler Eklampsie, Arch. f. Augenheilk. XXXVIII. S. 393.
327. Wingenroth, E. Beiträge zur Behandlung acuter
Selhhnervenentzündungen in Folge von Influenza. Zehender
klin. Monatsbl. für Augenheilkunde. XXXVII. pag. 85.
328. Lagleyze L’oeil et les dents. Relations patho-
logiques. Arch. d’opht. T. XIX. No. 3. S. 146.
329. Terrien, E. Ophtalmie métastatique suivie de mort.
Examen anatomique. Propagatation de la névrite optique
de l'oeil malade au nerf optique de }l’oeil sain par intermé
diaire du chiasma. Arch. d’opht. T. XIX. No. 3. pag. 170. (Mit
Abbildungen.)
330. Kirkorow. Ein Fall von Irido-Cyclitis malarischen
Ursprungs. Wjestn. Opht. 1899 I.
331. Schimansky, E. Paralyse des Abducens in Folge
acuter diffuser Entzündung des äusseren Gehörganges.
Wjestn. Opht. 1899. I.
332. Woods Hirum. Blindheit nach dem vergiftenden
Gebrauch von Jamaica-Ingwer mit Bericht über sechs Fälle.
Opthalmie Record. Februar 1899.
333. Grösz, F. ImAnschlusse anHydrocephalus internus
chronicus acquisitus aufgetretene Amaurosis; Punction der
Seitenventrikel; Heilung. Ung. med. Presse 1899. No. 13.
334. Dejesine et Long. Sur la localisation de la lésion
dans l’h&mianesthösie ditc capsulaire. Soc. de biologie 24 dér, 1898.
Ann. d’ocul. t. 121 p. 123.
335. de Wecker. Le danger du traitement spécifique
dans l’atrophie tabetique des nerfs optiques. An. d'oc. t."12],
pag. 16.
336. Kuhnt, H. Zur Kenntnis der acuten Methylalkohol-
Intoxication. Zeitschr. f. Augenheilk. Bd. I. Jan. 99.
337. Antonelli, A. Le stigmate oftalmoscopiche rudi-
mentali della sifilido ereditaria. Giornale internazionale
delle Scienze mediche. Anno XX. fasc. 24. Uecbersetzung des Ori-
ginals aus Bulletin medical No. 76 v. 21./IX. 98.
338. La Forre, G. Nevrita ottica da uricemia. Archivio di
Ottolmologia V. p. 334 u. f.
+ 339. Strzeminski. Trois cas de névrite optique rétro-
bulbaire héréditaire dans une méme famille- An. d’ocul. t. 121,
pag. 99.
340. Rollet. Les rétinites syphilitiques, Lyon med. 1899.
Jan. 10. T
341. Dreyer-Dufer. Une forme circinée de chorioret!-
nite syphilitique. Soe. d’ophtalm. d. Paris, 7 févr. 1899. Amn.
d'ocul. t. 121. p. 118.
mew m remm mmm
Ps - ra EEE e r pe,
XXII. Augenstörungen bei Allgemeinleiden. 69
Die Retinitis leukämica ist schon oft Gegenstand anatomischer Unter-
suchung gewesen, doch hat es sich gezeigt, dass die Ansichten der einzelnen
Autoren über das Wesen derselben, über das der Retinis leukämica zu Grunde
liegende Substrat noch sehr divergiren. Bäck (325) beschreibt anatomisch
mei Fälle von Retinitis leukämica.
In Fall 1 handelte es sich um eine stark anämisch gedunsen aus-
schende Frau. Ophtalmoskopisch war die Papilla n. optici protrudiert, etwa
um 1!!, D prominent. Die Gefässe stark geschlängelt, die Venen so hell
wie die Arterien. In der Peripherie fanden sich grauweisse Plaques mit
hämorrhagischem Hofe. Die Farbe der Papillen war röthlich gelb und von
dem ebenso tingirten Augenhintergrund schwer zu unterscheiden.
Im Blute fanden sich polynucleäre Zellen, haufenweise mononucleäre
ünfertige Leukocythen, Markzellen, eosinophile Zellen, kleine I,ymphocythen
und kernhaltige rothe Zellen.
Im Bulbus fand sich mikroskopisch eine strangförmig angeordnete
Leueoeythenansammlung von bedeutender Ausdehnung im episcleralen Gewebe,
sich bis in die Sclera erstreckend.
Die Papille ist stark geschwollen, bedingt durch die ganz enorm er-
weiterten und mit Blutelementen vollgestopften Blutgefässe, unter welchen die
weissen bei weitem überwiegen. In der Umgebung der Papille finden sich
Nächenhaft angeordnete Lymphzellenansammlungen. Ebensolche Buckel finden
sich in der Peripherie der Retina. Die Chorioidea ist ungefähr um das fünf-
fache verdickt.
Fall 2 betrifft ein 12jähriges Mädchen und ist ähnlich.
Die ganze Summe der Veränderungen wird durch dies Bild der Leuco-
tjthenvermehrung beherrscht. Die leukämischen Neubildungen verdanken
ihre Entstehung einer Extravasation. Diese besteht hauptsächlich aus weissen,
äber auch aus spärlichen rothen Blutkörperchen. Ob dieselbe per rheasin
oder per diapedesin entstanden ist, ist nicht zu entscheiden. Die Extravasation
bildet den Grundstock der Lymphome.
Zimmermann (326) führt aus, dass die Blutungen und Thrombosen
bei Eklampsie Erweichungsheerde im Gehirn bilden können. Diese führen,
wenn die Sehbahnen ergriffen sind, zu Sehstörungen, wie Amaurose, Amblyopie,
Hemianopsie und Gesichtsfeldeinengung. Es wird eine entsprechende Kranken-
geschichte angeführt, bei der sich als Ursache einer Gesichtsfeldeinschränkung
bei der Section ein grosser Erweichungsheerd im linken Oceipitallappen fand.
Wingenroth (327) beschreibt drei Fälle von ausgesprochener Papil-
loretinitis nach Influenza. Im ersten Falle bestand ein grosses centrales
Seotom, im zweiten Einengung des Gesichtsfeldes und der äusseren Gesichts-
ieldgrenzen, im dritten ein dünnes centrales negatives Scotom. Eine Schwitz-
kur und Quecksilberkur führten zu erheblichen Besserungen. Eigenthümlich
in der Arbeit ist es, wie Verfasser die Formeln für die Sehprüfungen auf-
0 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
schreibt. Wir haben dazu doch die so exakte und logisch begründete Formel
von Snellen, wozu wird dieselbe so oft in der unverständlichsten Weise
verdreht. Was soll heissen z. B. LS = 0,2 + 0,75, oder Sr = 1,0 + 2.0?
Ich kann es vielleicht errathen, aber richtig und logisch ist das nicht.
Nach kurzem Ueberblick über die anatomischen Beziehungen zwischen
Auge und Zähnen und den Erkrankungen der letzteren bespricht Lag-
leyze (328) in dem bisher erschienen Theile seiner Arbeit unter den ver-
schiedenen Augenerkrankungen, welche durch Zahnaffeetionen hervorgerufen
werden können, die gewöhnlich als retlectorisch entstanden bezeichneten.
Er unterscheidet 1. vegetative Störungen wie Thränen, Blepharitis.
Conjunctivitis, Keratitis und Glaucom; 2. motorische Störungen wie Krampf
und Lähmungszustände der Muskeln, Accommodation, Pupille und 3. nervöse
Störungen: Neuralgien, Photophobieen, Amblyopieen und Amaurose. — Auf
die Reflextheorie eingehend, bemerkt Verf. dass das Gebiet ihrer Anwendung
sich zu Gunsten anderer, aber keineswegs besser begründeter Hypothesen
gegen früher sehr eingeschränkt habe, während andererseits viele Erkrankungen
sich ungezwungen auf gleichzeitig bestehende Hysterie oder, besonders die
entzündlichen, auf Infection: oder Intoxication zurückführen lassen. Doch
sind vor allem die Pupillarstörungen sowie manche schnell heilende Amblyopie
und Amaurose reflectorischen Ursprunges, während in anderen Fällen retro-
bulbäre Entzündung zu Grunde liegt.
(Fortsetzung folgt.) v. Mittelstaedt.
Der Fall Terrien's (329) betraf eine 39jährige Näherin mit Fluor
albus, bei welcher eine von einem kleinen Uteruspolypen ausgehende Strepto-
eoceeninfeetion zunächst eine Entzündung des rechten Kniegelenkes und Tag‘
darauf eine rechtsseitige Ophthalmie bewirkte. Ob dabei die Chorividea
oder Retina zuerst ergriffen war, konnte nach dem 17 Tage später erfolgten
Tode nieht mehr festgestellt werden. Es fand sich ausser den Veränderungen
am Bulbus eine gegen das Centrum hin allmählig abnehmende Degeneration
der Sehnervenfasern (Zerfall der Myelinscheiden), welche sich durch das
Chiasma hindurch und ganz schwach noch bis in die Tractus optic. verfolgen
liess. Aber auch an dem linken Schnerv (derselbe konnte nur eine kurze
Strecke peripher vom Chiasma untersucht werden) waren im unteren äusseren
Abschnitt die gleichen Veränderungen vorhanden, ebenso wie an dem
vorderen Abschnitt des Chiasma, wo ein mit der Concavität nach vorne ge-
richtetes degenerirtes Nervenbündel eine Verbindung zwischen den in gleicher
Weise veränderten Fasern der beiden Sehnerven herstellte. Vielleicht handelt
es sich um eine optische Entzündung. obwohl Streptococeen nicht gefunden
wurden. In diesem Falle würde die Uebertragung auf den linken Schnerven
nicht durch die Scheiden, sondern die Nervenfasern selber stattgefunden
haben. v. Mittelstaedt.
BEE EE einfrieren =
XXII. Augenstörangen bei Allgemeinleiden. 71
Kirkorow (330) beobachtete ausgesprochene Iritis serosa und Cyelitis
mit Fieberparoxysmen (Febris intermittens), Milzanschwellung und Anwesenheit
von Malaria-Plasmodien im Blute. Nach 7tägigem Gebrauch von Chinin Ge-
nesung. = Hirschmann.
Mit Heilung in (15 Tagen) der Otitis externa schwand auch nach
Schimansky (331) die ausgesprochene Paralyse des Abducens derselben
Seite, die bald nach Entwicklung der Otitis aufgetreten war.
Hirschmann.
Wood (333) giebt die sehr ausführlichen Krankengeschichten von sechs
Füllen von Amblyopie nach dem Gebrauche von berauschenden Dosen von
Jamaica-Ingwer. Vier von diesen Fällen stammen aus seiner eigenen Praxis.
Während sich die indivuellen Fälle in den speciellen Symptomen von einander
unterscheiden, bestehen die pathologischen Veränderungen unzweifelhaft in
einer unterbulbären Neuritis akuter Natur, deren einzige Ursache nicht der
Alkohol ist. Es bestehen immer Verengerungen des Gesichtsfeldes und gce-
wöhnlich auch Skotome. Obwohl die Papillen während der ersten Tage des
Anfalls manchmal normal aussehen, so wurden sie später doch immer weiss.
Burnett.
In einem Fall von erworbenem Hydrocephalus chron. int. erzielte
‚ Grosz (333) durch wiederholte Punction der Seitenventrikel Heilung der be-
stehenden Blindheit. Nach der ersten Punction war schon der Erfolg sicht-
bar. Denn das Kind (10 Monate alt) erlangte sein Augenlicht wieder, ob-
wohl nur 40 eem Flüssigkeit entleert worden waren. Drei Tage später ver-
schlechterte sich der Visus, sodass eine zweite Punction vorgenommen werden
musste. Nun wurden 70 eem entleert, wobei sich Collapssymptome einstellten.
ber Erfolg jedoch blieb ein dauernder. Im vorliegenden Falle geschah der
Eingriff durch die grosse Fontanelle hindurch. In Fällen, wo bereits Fonta-
tellenschluss eingetreten, ist eine Trepanation nothwendig. Herrnheiser.
| Bei der sogenannten Kapsel-Hemianesthesie besteht die Sehstörung in
ae Herabsetzung des centralen Sehvermögens mit Gesichtsfeldsbeschränkung,
beides nach der anaesthetischen und hemiplegischen Seite. Die schönsten
Ärankengeschichten dieser Art beziehen sich auf die Hysterie, aber die
Organische Hemianesthesie kann ebenfalls von einer Schstörung begleitet sein,
en lateralen Hemianopsie. Dejesine und Long (334) SE
` erkrankung, welche diesem Symptomencomplex zu Grunde liegt.
näher zu localisiren.
Baden SE a (23 jähriger Mann, Re Hemiplegie und
ns es, inksseitige ENDE EE SE H Manaty natte
Serienschnitte 2 den sensibeln Antheil nee nern Kapsel zerstört. ne
Ze EE E E der Se den äusseren EE E erreicht,
ration die nn ist. Die Marchi schie Methode zeigt, dass die Degene-
e und die Haube erreicht hat.
12 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
In drei weiteren Fällen, die denselben Symptomencomplex_ darboten,
war die Localisation eine etwas verschiedene, nämlich Linsenkern- und Stab-
kranzfaserung; zweimal war der Sehbügel vollkommen intakt und im dritten
Falle zeigte er Granulationen, ohne Herderkrankung.
In allen Fällen von Hemianesthie mit Hemianopsie gemeinschaftlich
Läsion ist die Unterbrechung des grössten Theils der Faserbündel, welche
vom Sehbügel zur Hirnrinde ziehen. Sulzer.
Ein Bericht über 10 Fälle von Neuritis optica, wo als Aetiologie nach
La Torre’s (338) Ansicht eine locale anämische Phlogose angenommen
werden darf. Oefter möchte wohl diese Annahme zu machen sein in Fällen
sogenannter idiopathischer Papillitis. Krahnstöver.
Dreyer-Dufer (341) stellt der Pariser Opthalmologengesellschaft einen
Kranken vor, der einen weissen Ring zeigt, wie ihn Fuchs bei der Retinitis
circinata beschrieben hat. Aber der weisse Ring umgiebt nicht die Macular-
region, die vollkommen normal ist, er befindet sich in der oberen Hälfte der
Retina und sein Durchmesser ist 5 bis 6 Mal grösser, als der Papillardurch-
messer. Der 33 Jahre alte Kranke ist seit 11 Jahren syphilitisch und es
handelt sich wahrscheinlich um eine specifische Chorioretinitis. Sulzer.
w — An en E a
e: we WEE ge EES D
Systematischer Bericht
über die
Leistungen und Fortschritte der Augenheilkunde
im zweiten Quartal 1899.
Erstattet von
Privatdocent Dr. St. Bernheimer in Wien, Stabsarzt Dr. 0. Brecht, Professor
Dr. R. Groeff, Professor Dr. 0. Horstmann, Dr. R. Schweigger in Berlin,
unter Mitwirkung von
Dr. G. Abelsdorff, Berlin, Dr. S. M. Burnett in Washington, Docent Dr. Dalen in
Stockholm, Privatdocent Dr. J. Herrnheiser in Prag, Professor Dr. Hirschmannin
Charkow, Dr. Krahnstöverin Rom, Dr Lister in London, Dr.P. von Mittelstaedt
in Metz, Professor Dr. Da Gama Pinto in Lissabon, Dr. Sulzer in Paris,
Dr. C. H. A. Westhoff in Amsterdam etc.
Redacteur: C. Horstmann.
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Für Abschnitt VII—XII Referent
Dr. R. Schweigger, Berlin.
VIII. Lider.
bo ‚409. Schmeichler, L. Eine Secretionsanomalie der Mei-
m schen Drüsen. Wien. med. Wochenschr. 1899, No. 8 u. fl.
lazi 410. Vehmeyer. Zur Pathologie und Therapie des Cha-
tons, Wochenschr. f. Ther. u. Hyg. d. Auges. Jahrg. II, No. 28.
von nn Kugel, L. Ueber ein operatives Verfahren zur Heilung
Archi Idverdickung bei ulceröser Blepharitis. v. Graefe’s
iv f. Ophth. XLVIII, 2, pag. 459. |
412. Westhoff, C. A. H. Distichiasis con i d i
. . À. H. genita hereditaria.
Medisch Weekblad, 13. Mai 1899.
a Hirschberg, J. Penelope, eine ungewöhnliche Lid-
lon. Deutsche med. Wochenschr. 1899, No. 26, p. 418.
aai, Koster, W. Gzn. Een geval van herpes zoster oph-
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Archiv d CCPM, R. D. Ueber den Herpes zoster ophthalmicus.
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dopht. Abadie, Ch. Nature et traitement du zona. Arch.
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thalmicų Pfingst, A. Report of a case of Herpes zoster oph-
De Ophth. Rec. VIII, 5, p. 217.
Popyon.g, emming, A case of ophthalmic Herpes with Hy-
eratitis., The Lancet 1899, No. 3, 4.
Literatu
rberich
t über das Jahr 1899 zum Archiv für Augenheilkunde, NI
68 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
419. Burnett Swan M. Gangränöse Ulzerationen, das
Gesicht, einschliesslich beider Augenlider angreifend und
beide Augäpfel zerstörend. als Folge des Bisses eines Mannes.
Journ. Amer. Med. Assoc. 24. Juni 1899.
420. Brooks, A. Forremoval ofwarts ofthe lid. Ophthaln.
Record. Vol. VIII. 4, p. 150.
421. Colucci, G. Papilloma simmetrico dell'angolo
posteriore dei quattro margini palpebraliOsservazione clinica
ed anatomica. Ann. di Ottalm. XXVIII. 2, p. 166.
422. Van Duyse. Lymphangiome caverneux éléphan-
tiasique de la paupière chez un nouveau-né. Arch. d’opht. T. XIX,
No. 5, Mai 1899, p. 273. (Mit Abbildungen).
423. Gotti. Sulla cura dell’ectropion colla cauterizza-
ziono dellacongiuntiva. Bull. delle Scienze Med. di Bologna, Marzo 1899.
424. Noyes, H. Plastic operation for ectropium of the
lower lid, with remarks. New-York, Eye and Ear Inf. Rep. VII, 1, p. 1.
425. Amsterdamsky, A„ Einige Worte über die Operation
des Entropium nach Mohan und Panas. Medic. Obosren. 1899, V.
426. Wilbrand, H. Ueber schlaffe hysterische Ptosis.
Archiv f. Augenheilk. XXXIX, 2 p. 172.
427. Jaesche, E. Bemerkungen zu Lidoperationen.
St. Petersbg. med. Wochenschr. 1899, No. 14.
428. Koster, W. Eine neue Methode der Ptosisoperation.
Zeitschr. f. Augenheilk. 1899, I, 6, p. 543.
429. Berger, E. und Loewy, R. Nouveau procédé opératoire
pour l’&picanthus. Revue illustr. de Polytechn. Méd. et Chirurg. 1899,
No. 1.
Schmeichler (409) sah bei einem 13 jährigen Knaben in den Meibom’
schen Drüsen neben Kalkconcrementen von gewöhnlicher Grösse ein solches
von Kleinlinsengrösse, welches die Conjunctiva um 1 mm überragte, aber keine
Beschwerden, auch keine Reizung der Cornea machte. — Bei einem anderen
Patienten handelte es sich um eine acute Entzündung Meibom" scher Drüsen,
welche nach 6 Tagen einen bohnengrossen Eiterpfropf entleerten.
Kugel (411) erzielte bei 8 Patienten mit Lidverdickung und recidi-
virender Geschwürbildung Heilung von der Verdickung, sowie von der Neigung
zu Geschwüren durch Abtragen einiger Lamellen vom Tarsus parallel zu
seiner Oberfläche, welche er durch Spaltung des Lides in zwei Blätter bloss-
legt und dann wieder versenkt.
(412) Ein 8 Jahr altes Mädchen war lichtscheu. Die Cilien waren
beiderseits normal. Lidränder gesund, keine Spur von Blepharitis. An der
scharfen inneren Lidkante sowohl des oberen als des unteren Augenlides beiderseits
sah man eine grosse Anzahl ziemlich langer normaler Haare, an den oberen
Augenlidern mindestens fünfzehn. Die Conjunctiva war roth in Folge der
Reizung, aber keine Spur von Trachom. Nach Epilation war die Lichtscheu
VIII. Lider. 69
verschwunden und das Auge nicht mehr roth. Elektrolytische Epilation wurde
angewandt.
Die Mutter hatte auch von der Geburt an Augenhaare, welche nach
innen wuchsen ; ebenso ein Bruder des Mädchens. Ihr Onkel und noch ein
paar Familienmitglieder hatten es auch. Wirkliche Distichiasis (Doppelreihe
von Cilien) ist selten, und hereditäre Fälle noch nicht beschrieben.
Dr. C. H. A. Westhoff.
Bei einem Patienten, dem wegen Entropium nach Spencer-Watson
zwischen Cilien und freien Lidrand ein Hautstück implantirt worden war,
rückte Hirschberg (413) wegen der Entstellung sowie der reibenden
Wollhärchen am Lidrand die Cilien wieder an die alte Stelle und deckte
den Intermarginaltheil mit Lippenschleimhaut. Die erste Operation nennt
Hirschberg »Bäumchen verwechselt euch« und auch &valAay’), die zweite
> Penelope «.
Cohn (415) bringt etliche Krankengeschichten und eine ausführliche
Bearbeitung sämmtlicher bei Herpes zoster ophthalmicus beobachteten Compli-
cationen: Erkrankungen an Hornhaut, Uvealtractus, Netzhaut, Sehnerv,
Muskeln, sowie an Glaucom und sympathischer Ophthalmie.
Nach Abadie’s (416) Ansicht ist der Herpes zoster ophthalm. keines-
wegs ein Leiden des ersten Trigeminusastes, sondern der vasomotorischen
Nerven. Hierauf deute schon der Umstand, dass die Hauteruption nicht
dem Verlaufe der Nerven, sondern dem der Gefässe entspricht, welche wohl
eine Strecke weit den Nerven folgen, sie aber dann verlassen. Wenn ein
entzündlicher Process intracraniell den Trigeminus oder das Ganglion Gasseri
trifft, so werden auch die dem oberen Halsganglion entstammenden sympathischen
Fasern des Plex. carot. ergriffen. Die sensibelen Störungen werden dann
durch den Trigeminus vermittelt, während die Vasomotoren eine Gefäss-
erweiterung und die entzündlichen Erscheinungen auf der Haut bewirken,
welche in ihrer Ausbreitung lediglich den Aesten der art. oplıthalm. folgen.
Das Fehlen der Hauterkrankung am Ober- und Unterkiefer erklärt sich
daraus, dass die Vasomotoren dieser Gegend nicht im Plex. carot. verlaufen,
Eine weitere Stütze seiner Ansicht findet Verfasser darin, dass bei Herpes
zoster am Thorax die oberen 3 Intercostalräume meist frei bleiben, weil ihre
Arterien (von der Sublavia entspringend) und Gefässnerven einen anderen
Ursprung haben, wie die der Aorta entstammenden übrigen Intercostalarterien.
Verständlich sind nach Abadie’s Erklärung die bei der Zona zuweilen vor-
handenen schweren Gehirnsymptome (Hemiplegie durch Berstung erweiterter
Gefässe). Zur Behandlung empfiehlt Abadie das gefässverengende Chinin.
v. Mittelstaedt.
Burnett’s Fall (419) betraf eine 24 jährige Frau, welche von ihrem
Manne in einem Wahnsinnsanfalle im Gesichte stark gebissen wurde. Es
VI?
70 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
erfolgte ausgedehnte Nekrose, welche die Augenlider, die Bindehäute und
beide Augäpfel einschloss und in totalem Symblepharon und Verwachsungen
der Lider mit den Orbitalwänden ausging. Keine speciellen Mikroben wurden
als Ursache der Gangrän gefunden. Burnett.
Nach kurzem Rückblick auf die neueren Beobachtungen beschreibt
van Duyse (422) ein angeborenes Lymphangiom bei einem dreiwöchent-
lichen Kinde. Die halbkuglige, elastische Geschwulst, welche sich in dem
linken oberen Lide entwickelt hatte, ist eine der grössten bisher beschriebenen.
Sie nimmt den grössten Theil der linken Stirngegend ein, bedeckt einen Theil
der oberen Wangengegend, erstreckt sich nasalwärts etwas über die Mittel-
linie und nach aussen bis über den äusseren Orbitalrand hinaus. Die nicht
über ihr verschiebbare Haut war glatt und unverändert, ebenso auch die
Bindehaut der Lider und des Augapfels. Nach dem Tode des Kindes an
Gastroenteritis war der Tumor etwa um ein Drittel kleiner als vorher. Beim
Anschneiden desselben entleerte sich massenhaft klare gelbe Lymphe aus dem die
Hauptmasse des Tumors ausmachenden spongiösen Gewebe, in welchem sich
auch zahlreiche bis kirschkerngrosse Cysten fanden. Das Stützgewebe der
Geschwulst, welche mit der Lidhaut, Knorpel, Fascia tarsoorbitalis und dem
Periost des Stirnbeins in inniger Verbindung stand, bestand aus Fibrillen mit
elastischen Fasern. Die Lymphräume waren mit einschichtigem Endothel
ausgekleidet und enthielten zum Theil rothe Blutkörperchen. Eine Cyste war
mit Blut gefüllt (Communication der Lymph- und Blutgefässe).
v. Mittelstaedt
Gotti (423) berichtet über einen Fall von Heilung eines ausgedehnten
Eetropion mit hochgradiger Verdickung und Schwellung der Conjunctiva durch
Cauterisation mit dem Thermocauter. 'Krahnstöver.
Amsterdamsky (425) spricht sich sehr günstig, auf Grund von
fünfzig eigenen Fällen, über die Operationsmethode von Kohan aus.
Hirschmann.
Wilbrand (424) stellt gegenüber Charcot’s Behauptungen fest, das
es eine hysterische Ptosis nicht nur in Folge Spasmus des Orbicularis, sondern
auch in Folge completer Levatorlähmung giebt, und zwar einer wirklichen
Lähmung, nicht einer willkürlichen Erschlaffung. Bei seiner durch Suggestion
geheilten Patientin hing das linke Oberlid gänzlich unbeweglich herab, das
rechte, ebenfalls gesunkene wurde jedoch durch Frontaliscontraction etwas
gehoben. Diese Einseitigkeit beweist dass die Erschlaffung nicht willkürlich war.
Koster (428) verbessert die alte Pagenstecher’sche Methode, die
in der voraseptischen Zeit gutes leistete, dahin, dass er die Fäden vom Lid-
rand zur Stirn ganz unter die Haut versenkt und dort liegen lässt. Sie werden
uach oben divergirend gelegt und so kurz gebunden, dass Patient während
der Operation die Lider gerade noch schliessen kann.
IX. Thränenapparat. 71
IX. Thränenapparat.
430. Vollaro, Lietode. Diunlinfosarkoma dellaglandula
lagrimale. Osservazione clinica e anatomica. Ann. di Ottalm.
XXVII, 2, p. 133.
431. Noyes, H. Lachrymal disease. New-York Eye and Ear
Int Rep. VIII, 1.
432. Keiper, G. Treatment of diseases of lachrymal duct
by cataphoresis. Ophth. Rec. VII, 5, p. 225.
433. Hertel, E. Beitrag zur pathologischen Anatomie
der Thränensackerkrankungen. Arch. f. Ophth. XLIX, p. 21.
434. Wingeroth, E. Beiträge zur Behandlung eitriger
Augen- und Thränensackaffectionen mit Protargol. Klin.
Monatsbl. XXXVII, p. 168.
435. Ricchi, G. Richerche batteriologiche e brevi
considerazioni cliniche sopro alcuni casi di tumor lacrimale.
Ann. di Ottalm. XXVIII, p. 17.
436. Holmes, C. R. Exstirpation des Thränensackes und
Sé Thränendrüse. Arch. f. Augenheilk. XXXIX, 2, p. 175, s. 1899,
ef. 172.
437. Aronis. L’extirpation du sac lacrymal. Ann. d’Oculist
T. CXXI, L. 3, p. 198.
438. Jennings, E. Persistent pannus cured as a result of
acute dacryocystitis. Amer. Journ. of. Ophth. XVI, 5, p. 159.
l 439. Bettremieux. Deuxième contribution à l'étude des
nevralgies et tics de la face considérés dans leurs rapports
avec un état pathologique des voies lacrymales. Arch. d’opht.
T. XIX. No. 4, Avril 1899, p. 246.
Nach Hertel (433) verlaufen die Erkrankungen des Thränensackes
unter den gleichen pathologisch-anatomischen Bildern wie die Erkrankungen
anderer Schleimhautschläuche, z. B. die chronische Eiterung mit Degeneration
des Epithels, Becher- und Lymphzellenanhäufung, Rundzelleninfiltration, Verlust
des Epithels und der Basalmembran, Strikturirung. In der normalen Schleim-
haut des Thränensackes sowie der naheliegenden Nasenpartie fand Hertel
auch Lymphzellen in bestimmter Anordnung; Drüsen existiren im Schlauche
licht. An Thränensäcken, die mit gewaltsamem Sondiren und Ausspülen be-
handelt waren, zumal in einem, der eine Dauersonde getragen hatte, liess
Sich die Entartung an dem Weg der Sonde am deutlichsten wahrnehmen.
es un. (434) erreichte mit 2°;/, Protargol ve eitriger RER
ee verschiedenen ll bessere Erfolge als mit täglich
en em Argentum nitricum 2” und 4°/,. Ausserdem hält er es für
ngen des Thränensackes für werthvoller als alle anderen Medicamente.
vo a . e D H
e SE werden von Wingeroth die stärkeren Protargol-Lösungen (5°/,
o).
12 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Bettremieux (439) ist überzeugt, dass Gesichts - Neuralgien und
Krämpfe von einer Reizung der in der Schleimhaut des Thränennasenkanals
verlaufender Trigeminusfasern entstehen können. Hierzu genügen nur gering-
fügige Veränderungen der Schleimhaut, wie sie ein kleiner Knochenvorsprung
erzeugen kann, ohne dass eine Verengerung des Kanals sich bildet, der stets
durchgängig gefunden wurde. Trotzdem hatte das Sondiren, wie in einem
früheren hierdurch geheilten Falle auch in zwei weiteren Fällen eine aus-
gezeichnete Wirkung, sodass einmal eine 'TTrigeminusneuralgie völlig geheilt
und ein Facialiskrampf bedeutend gebessert wurde. Verf. führt noch eine
ältere von Philippart gemachte Beobachtung an, wo nach Einführung einer
Dupuytren’schen Dauersonde in den Thränenkanal das Thränenträufeln be-
seitigt aber ein tic douloureux erzeugt wurde, der erst mit Entfernung der
Sonde verschwand. v. Mittelstaedt.
X. Orbita.
440. Schmidt-Rimpler. Ungewöhnlich starker Exoph-
thalmus in Folge acuter ausgedehnter Orbitalperiostitis.
Deutsch. med. Wochenschr. No. 25 und 26.
441. Groenouw. Schussverletzung der Augenhöbhle mit
Nachweis des Geschosses durch Röntgenstrahlen. Kl. Monatsbl.
f. Augenheilk. XXXVII, Mai 1899.
442, Gori. Plastische operatie na exenteratio orbitae
met blootlegging der neusholten. Nederl. Oogenheelk. Bydragen
Abl. 7, p. 34.
443. Ahlström, G. Exstirpation eines retrobulbären
Orbitaltumors mit Beibehaltung des Auges. Östeoplastische
Resection der temporalen Orbitalwand (schwedisch). Hygiea,
Mai 1899.
444. Hunter, D. W. A case of gumma’at the apex of
the orbit. New-York Eye and Ear Inf. Rep. VII, Jan. p. 17.
445. Schmeichler, L. Ueber Protrusion des Augapfels.
Wien. med. Wochenschr. 1899, No. 8 und ff.
446. Denig, R. Varicose veins in the orbit. Ophth. Rec.
VII, 5, p. 226.
447. Lawson, Arnold. A case of traumatic pulsating
exophthalmos; ligation of the right common carotid artery;
partial cure; remarks. The Royal London Ophth. Hospital Reports. Vol.
XV, I, 18:9, Mai, p. 41.
443. Giffard, H. Pulsirender Exophthalmus in Folge
eines aneurysmatischen Varix im Nacken. Ophth. Record. April
1899, Vol. VII, 4, p. 174.
449. Vieusse. Complications oculaires de l’empye&medes
cellules ethmoidales. Rec. d’Ophth. 1899, No. 3, p. 129.
X. Orbita und Nebenhöhlen, 13
450. Vieusse. Complications orbitaires de l’empye&me
des cellules ethmoidales.. Rec. d’Ophth. 1899, No. 4, p. 202.
451. De Schweinitz, G. E. Fistel der Augenhöhle in
Folge von Erkrankung des lacrymalen Theiles der Siebbein-
zellen. Ophthalm. Record. Juni 1899.
452. Noyes, H. Case of Ethmoiditis. New-York Eye and Ear,
hf. Rec. VIH, 1.
454. Hotz, S. C. Mukozele der Siebbeinzellen eine
Orbitalgeschwulst vortäuschend. Journ. Amer. med. Assoc. Den
l. April 1899.
454. Knapp, ArnoldH. EinFallvonchronischem Empyem
derSinus frontalis undethmoidalis mit Exophthalmus; Operation,
Heilung. Arch. f. Augenheilk. XXXIX, 2, p. 112, s. 1899, Ref. No. 193.
Schmidt-Rimpler’s (440, Patient erkrankte an einer Orbitalperi-
ostitis, welche auf Incision keinen Eiter entleerte und wochenlang das Auge
vor die Lider verlagerte, wobei die Cornea xerotisch einging, während der
Öpticus atrophisch wurde.
Groenouw (441) erkannte mittelst Röntgenstrahlen den Sitz einer
6mm Teschingskugel in der Orbita. Zur Orientirung im Röntgenbilde legt
er einen Draht horizontal und einen vertical um den Kopf des Patienten
und kennzeichnet z. B. die Nasenwurzel durch ein der Haut mittelst Heft-
piaster aufgeklebtes Schrotkorn. Der eine seiner beiden Patienten mit Schuss-
verletzung hatte eine Streifung des Bulbus mit geringer centraler und peri-
pherer Sehschärfenverminderung erlitten, der andere hatte sich blindgeschossen,
auf der Einschuss-Seite durch Aderhautruptur, auf der anderen durch Opticus-
verletzung.
= Ahlström (443) hat in einem Falle die Krönlein’sche Methode
mt gutem Resultate gebraucht.
In Schmeichler’s (445) 5 Fällen von Exophthalmus ist einmal eine
Siphilitische Neubildung der wahrscheinliche Ursache, ein andermal ein operativ
nachgewiesenes Angiom, 3Mal wahrscheinlich eine harmlose Abnormität im
Bau und Füllung der Orbita.
Giffard’s (448) Fall betraf einen Mann, welcher nach einem heftigen
Schlag auf den Nacken mit unmittelbar darauf erfolgter grosser Schwellung
emen Exophthalmus des linken Auges und Paralyse des linken Externus erlitt.
war kein Zeichen davon vorhanden, dass das Aneurysma in die Augen-
eingedrungen war. Giffard glaubt, dass der Exophthalmus und die
Dee des rechten Externus auf verstärktem Druck auf BEN FEINE vom
rs De des Nackens aus beruhte, indem der Druck durch die Sinus petrosi
Zeg Inus cavernosus übertragen wurde. Die Störung hatte Jahre lang
en. Burnett.
Der von de Schweinitz (451) berichtete Fall betraf eine 19jährige
Junge ;
Se Frau, welche 5 Jahre lang an einem Ausfluss aus dem inneren Augen-
74 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
winkel gelitten hatte und wegen lacrymaler Affection behandelt worden war,
ohne geheilt worden zu sein. De Schweinitz fand eine nach hinten in
das Siebbein verlaufende Fistel, welche er eröffnete, auslöffelte und durch
die Nase vermittelst der von Gruening vorgeschlagenen gefensterten Röhre
drainirte. Es bestand auch Caries der Nasenknochen, welche von Dr. Freemann
behandelt wurde. Der Fall wurde ohne Entstellung geheilt. Burnett.
Der im Hotz’schen Artikel (453) beschriebene Fall betraf ein
13 jähriges Mädchen, welches einen Bruch der Nasenwurzel erlitten und nachher
an Nasenkatarrh gelitten hatte. Ein Jahr lang bemerkte man, dass das linke
Auge hervorgewölbt und die Haut des Oberlides zuweilen roth und schmerz-
haft war. Die Bewegungen des Augapfels waren normal, und es bestand
keine Diplopie. Der Fundus war normal. Der Geschwulst lag an der inneren
Orbitalwand und fühlte sich glatt an, bis etwas unter dem palpebralem
Ligament, wo man einen zackigen Knochenrand fühlte. Ein Einschnitt ent-
leerte etwa vier Unzen einer rachenartigen Emulsion. Das Siebbein wurde
ausgekratzt und Drainage durch Durchbruch der unteren Siebbeinwand durch
die Nase hindurch hergestellt. In vier Wochen war vollständige Heilung
eiingetreten. Burnett.
XI. Conjunctiva.
455. Veasey,C. A. Concerning the bacteriology of acute
catarrhal conjunctivitis. Arch. of Ophthalm. Vol. XXVII, 3, p. 301
bis 307.
456. Mandonnes. Hypertrophie conjonctivale à locali-
sation spéciale dans un cas de conjonctivite printaniere.
Ann. d. Ocul. CXXI, 4. p. 266.
457. Sassaparel. Conjunctivitis auf malarischem Boden.
Wojenno Med. Journ. 1899, IV.
458. Bietti. A. Osservazioni cliniche batteriologiche
sulla conjunctivite chronica de diplobacillo. Ann. di Ottalm.
XXVIII 2, p. 147. ,
459. Kauffmann. Bacteriologie der pseudomembranösen
Conjunctivitis. Ophthalmolog. Klinik 1899, No. 4.
460. Woods, Hiram. Ein Fall von intrauteriner gonor-
rhoischer Ophthalmie mit Verlust beider Augen. Journ. of Eye,
Ear, and Throat Diseases, Januar 1899.
461. Koster, Follicular conjunctivitis caused by cocaln.
Ophth. Rec. 1899, No. 209, p. 59.
462. Schmidt-Rimpler. Pseudotrachom durch Pflanzen-
härchen veranlasst. Deutsche Med. Wochenschr. 1899, No. 25 u. 2b.
363. Feuer, N. Meine gegenwärtige Trachombehand-
lung. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. XXIII. April/Mai.
DU LU U ze uni“ ger ` e:
XI. Conjunctiva. 15
464. Bitzos, G. Traitement du trachome tarsostropic.
Ann. d’Ocul. CXXI, 4, p. 253.
465. Yarr, M. M. F. Trachoma and race. Brit. med. Journ.
1899, No. 2001, p. 1086.
466. Bortkewitsch. Zur Frage von der Trachombehand-
lung. Wojenno-Med. Journ. 1899, IV.
467. Struzinsky. Die Behandlung des Trachoms auf der
sanitären Augenstation in Baturin. Wojenno-Med. Journ. 1899. II.
4658. Kuhnt. Eine Modification der Anwendungsweise
des Expressors bei der Conjunctivitis granulosa. Zeitschr. f.
Augenheilk. I, 4, p. 359.
469. Snydacker, E. A. Trachomtoxine und Antitoxine.
Journ. Amer. Med. Assoc. Den 6. Mai 1899.
470. Bernardinis, de. Sifiloma primario della con-
junctiva. Ann. di Ottalm. XXVIII, p. 50.
471. Demicheri, L. Actinomycose conjunctivale (granu-
lations actinomycotiques). Arch. d’Ophth. XIX, 2, p. 102.
472. Vollaro, Lieto de Linfosarkoma della plicà
semilunare. Osservazione clinica ed anatomica. Ann. di Ottalm.
XXVIII, p. 58.
473. Ewetzki. Halbmondförmige Lymphodermoide der
Augenbindehaut. (russ.) Medicinskoe Obosrenie, 1899, Januar.
474. Mohr und Schein. Keratosis conjunctivae. Arch. f.
àugenheilk. XXXIX, 3, S. 231.
475. Duane, Alexander. Angio-neurotic oedema of the
conjunctiva. Ophthalm. Record. Vol. VIII, 4. p. 178.
476. Belleucontre. Pemphigus de la conjunctive. Journ.
de méd. de Paris 1899, No. 6.
477. Wicherkiewicz. Einseitig nasal doppelt Pterygium.
Post. ocul. 1899, Mai.
478. Wolff, Hugo. Ueber Symblepharon-Operation am
doppelt umgestülpten Oberlide mit Annähung transplantierter
appen an die Sehenausbreitung des Musculus rectus couli
‘Süperior, behufs Bildung einer dauerhaften Uebergangsfalte.
Arch. f. Augenheilk. XXXIX, 3, p. 225.
í 479. Bernardinis, de. Di una speciosa forma di simble-
aron. Ann. di Ottalm. XXVIII, p. 42.
Veasey (455) fand in Philadelphia als den häufigsten Erreger der
TT catarrhalischen Conjunctivitis den Fraenkel’schen Pneumococcus, ge-
teg auch den Koch-Week’schen Bacillus. Die Krankheit wird in
em Lebensalter beobachtet, häufiger jedoch bei jugendlichen Erwachsenen.
Abelsdorff.
In dem von Woods (460) berichteten Falle hatte ein Kind zur
“ei
it der Geburt Röthung und Schwellung der Lider und es bestanden
76 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
bereits Trübungen der Hornhaut beider Augen. Am Tage der Geburt be-
gannen beide Augen unter dem typischen Bilder der Ophthalmia neonatorum
reichlich zu eitern.
| Der vaginale Ausfluss der Mutter zeigte eine grosse Anzahl von Gono-
coccen. Beide Augen gingen verloren. Burnett.
Schmidt-Rimpler (462) beschreibt einen Fall von Trachom- ähn-
licher Knötchenbildung der Conjunctiva, veranlasst durch kleine blonde
Pflanzenhärchen, welche aus den Follikeln und Papillarwucherungen hervor-
ragten und zum Theil mit der Cilienpincette entfernt wurden.
Feuer (463) berichtet über die in Ungarn quasi officielle und be-
währte Trachomtherapie. Seine Medicamente, mit denen er in 3—6 Monaten
Heilung erzielt, sind Lapislösung 2°/, gegen die entzündlichen Erscheinungen
und dann Sublimatlösung 1°/, zur Abreibung der Conjunctiva mittels hart-
gedrehten Wattebausches, beides einen um den andern Tag gebraucht. Er-
weichte Knoten drückt er mit den beiden Daumennägeln, höchstens stellen-
weise mit dem Epilator aus. Jedes andere Instrument findet er weniger
schonend; Cocainanästhesie wendet er als unzureichend nicht an. Andere
Medicamente, unter denen Protargol recht minderwerthig genannt wird,
haben ihre speciellen Indicationen, z. B. Lapis mitigatus-Stift für die Con-
junctiva bei progressivem Pannus. Borpulver zur Aufhellung des Pannus.
Die Excision der Uebergangsfalten und Knorpel, die er in ihren Resultaten
in Ostpreussen studirt hat, hält er für selten nöthig; Recidive sah er bei
seiner Methode viel weniger als in Ostpreussen. Dagegen verwendet er
partielle Excision des Tarsus gegenidessen Vergrösserung und daraus folgendei
Ptosis sowie gegen die Verkrümmung und das Entropion.
Bortkewitsch (466) spricht für die operative Behandlung des
Trachoms.
Struzinsky (467). Die Zahl der behandelten Patienten betrug 321.
Kuhnt (468) exprimirt mit einem Expressor mit gebogenen Griffen,
ohne zu ectropioniren, indem er unter Cocainanästhesie das ganze Lid zwischen
die beiden Branchen nimmt. Er vermeidet das Eetropioniren, weil es bei
praller Infiltration der Schleimhaut diese sprengt und schier unmöglich ist
nach Excision der Uebergangsfalten.
Vor einiger Zeit (Februar 1899) beschrieb Snydacker (469) einen
Diplococeus, welchen er für Trachom specifisch erklärte. Er hat jetzt Cul-
turen angelegt und ein Toxin erhalten, mit welchem er experimentirt hat.
Er behauptet, die Wirkungen dieser Toxine, »auf deren Wirkung zweifellos
jene zerstörenden localen Wirkungen beruhen, die den Augenärzten so be-
kannt sind«, an Thieren bewiesen zu haben. — Das von ihm hergestellet
Antitoxin wird wohl in den früheren Stadien der Erkrankung von Nutzen sein
Burnett.
ann nn EE EE Eeer Wiese a gpa
- Se, | — er
XII. Cornea, Sclera vordere Kammer. 17
Ewetzky (473) beschreibt 5 Fälle einer Art von Neubildung, die lateral.
wärts von der Cornea gelegen, gegen letztere mit einem abgerundeten Rande ab-
. gegrenzt ist und halbmondförmig nach oben und unten in Hörnchen ausläuft, die
sich im oberen und unteren Fornix verlieren, lateralwärts in die Orbita
ziehen und bisweilen auf der Oberfläche Härchen tragen. Die Untersuchung
zeigt in den oberflächlichen Schichten epitheliale Structur, tiefer eine Dermal-
schicht, die auf Fettgewebe liegt. Letzteres scheint unmittelbar in das
Orbitalfettgewebe überzugehen. Ewetzky hält diese Bildungen für genügend
typisch, um sie in eine besondere Gruppe unter dem Namen »Halbmond-
fürmige Lipodermoide der Conjunctiva« auszuscheiden. Sie sind wahrscheinlich
embryonal angelegt. Hirschmann.
Mohr und Schein (474) fanden bei einem 46jähr. Manne in sonst
normaler Bindehaut oben nahe der Cornea eine etwa l qcm grosse weisse,
starre, dünne Platte, welche sich auf der Sclera verschieben liess. Sie wurde
ausgeschnitten und erwies sich mikroskopisch als eine regelrechte Verhornung
der Bindehaut. Den bekannten Formen von Xerosis rechnen die Autoren
ihren Fall nicht zu wegen der Abweichung in der Structur der verhornten
Stelle sowie wegen des Mangels an Eleidin- und Fetttropfen.
Wolff (478) näht bei Symblepharonoperation 2 getrennte Schleim-
hautlappen mit den oberen Rändern hoch hinauf auf die Sehne des Rectus
superior resp. inferior. Dieser Ansatz allein stellt die normale Tiefe des
Bindehautsackes wieder her und sichert sie vor nachträglich auftretender
Verschrumpfung und Ver- ziehung nach vorn.
XII. Cornea, Sclera, vordere Kammer.
...480. Langie (Krakau). Beitrag zur Aetiologie der Kera-
titis parenchymatosa. Przeglad lekarski 1898, 22 (polnisch).
481. Diez, W. Beiträge zur Aetiologie der Keratitis
Parenchymatosa. Zeitschrift für Augenheilk. 1899, I, H. 5, p. 435,
H. 6, p. 551.
482. Nicolai. Erosio corneae recidivans. Nederl. Oogheckk.
Bydragen Abl. 7, p. 42.
i 183. Klein, S. Zur Aetiologie und sonstigen Kenntniss
es Ulcus corneae cum Hypopyo. Wiener med. Wochenschr. 1899,
Jahrg. 49, No. 16.
Oph 484. Martin, W. A. Keratitis ulcerativa marginalis.
thalm. Record. Vol. VIII, No. 4, p. 173.
Heti 485. v. Grósz, E. Die Keratitis neuroparalytica. Orvosi
eitap. Szemészet 1899, No. 3 u. Ungarische Beiträge z. Augenheilk., Bd. II.
ne 486. Seydel, F. Ein Beitrag zur Lehre der Keratitis
roparalytica. v, Graefe's Archiv XLVII, 1, 1899.
Wie t87. Elschnig, A. Keratomalacie bei Bindehautxerose.
ner med. Wochenschr. 1899, No. 18.
78 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
488. Lagrange, Felix. Des tumeurs primitives de la
cornée. Arch. d'opht. T. XIX, 21, 4, Avril 1899, p. 209. (Mit Abbil-
dungen). i
489. Birch-Hirschfeld, A. Beitrag zur Kenntniss dege-
nerativer Processe in Hornhautnarben. v. Graefe’s Archiv f.
Ophth. XLVIII, 2, p. 328.
490. Holmström, J. Einige weitere Bemerkungen über
die Schwärzung von Hornhautfleckchen zu optischen Zwecken
(schwedisch). Hygiea 1899, Jan.
491. Schoute, G. J. Ein Fall von Cornealruptur mit Iris-
perforation ohne Verletzung der Linse. Zeitschr. f. Augenheilk.
I, 4, p. 374.
492. Andogsky, N. Ueber die Hornhautnaht nach kalt.
Wijestn. Ophth. 1899, III.
493. Friedland, F. Zur pathologischen Anatomie der
Scleritis, v. Graefe’s Archiv f. Ophth. XLVIII, 2, p. 283.
494. Fromaget, C. Trois cas de corps étrangers de la
chambre antérieure. Ann. de Ja Poliklin. de Bordeaux 1899, No. 3.
496. Lodato. Contributo allo studio del dermoide org:
lare. Arch. di Ottalm. Vol. VI, Fasc. 9-—10, p. 310.
In dem Falle von Keratitis parenchymatosa bei einem 21jähr. Mädchen
den Langie (480) beschreibt, erfolgte die Heilung des Processes nach
Extraction eines cariösen Weisheitszahnes. Lues war sicher ausgeschlossen.
Herrnbheiser.
Diez (481) giebt unter theilweiser Aufführung seiner aus dem tuber-
kulösen Unterfranken stammenden 107 Krankengeschichten folgende Procent-
zahlen für die Aetiologie der Keratitis parenchymatosa: Tuberkulose 53.3°,,;
Syphilis acquisita 1,9°/,; Syphilis hereditaria, auch ohne Anhaltspunkte in
den Krankengeschichten bei Patienten bis zu 25 Jahren als Aetiologie an-
genommen 34,6°/,, bei älteren nicht mehr angenommen, mithin unbekannte
Aetiologie 10,2 °/,.
Klein (483) spricht von der auf glaucomatös erblindeten Augen
vorkommenden Blasenbildung der Hornhaut und definirt sie als glaucomatüses
Product, d. h. als Retention von Flüssigkeit, die nicht Keratitis vesiculosa
oder bullosa zu nennen sei. Die Blasen sitzen oft tief in der Substancia
propria; nach ihrem Platzen entwickelt sich eitrige Keratitis. Wenn auch
Cocain im dergleichen Fällen durch seinen Salzsäuregehalt gleichzeitig des
inficirend wirkt. so empfiehlt Klein doch nur die Enucleation.
v. Grösz (485) macht folgende Conclusionen: 1. Ursache jener Kera-
titis suppurativa, welche an Augen von Thieren nach Durschschneidung des
Trigeminus und an denen von Menschen nach Verletzung, Compression, Er-
krankung oder Resection des Nerven entsteht, endlich auch bei Facialisparalysen
vorkommt, ist immer die gleiche identische Krankheit, die ihre Ursache in
i vs
S S
mp m
er
XII. Cornea, Sclera, vordere Kammer. 79
einer Infection hat. Quelle derselben ist der Bindehautsack oder der Thränen-
sack oder es findet eine directe äussere Contactinfection statt. Diese wird
erleichtert durch die in Folge der Anästhesie auftretende Austrocknung und
den verringerten Schutz gegen ein Trauma.
2. Die Ursache der echten Keratitis neuroparalytica des Menschen, der
nit dieser identischen Keratomalacia und Keratonecrose ist im Ganglion ciliare
m suchen, sie ist durch die Degeneration der Ganglienzellen bedingt. Diese
aber wird durch Cachexie, locale Blutungen oder Verletzungen hervor-
gerufen. Herrnheisser.
Nach Seydel (486), » Anhänger der trophischen Theorie schlechthin«,
it die Keratitis neuroparalytica eine bei Anästhesie durch die Lähmung des
rasomotorischen Sympathicus, nicht rein trophischer Trigeminusfasern, zu
Stande kommende Necrose, aus der erst secundäre Entzündungserscheinungen
hervorgehen.
Seydel macht auch auf die dazu gehörigen Symptome der Sympathicus-
lähmung aufmerksam, Retraction des Bulbus, Ptosis und Miosis, welche
mit Cocain zu prüfen ist, Spannungsverminderung des Bulbus,: vasomotorische
Störungen im Gewicht.
Elschnig (487) erklärt an der Hand seines Falles, eines Unicum,
Xerose bei einer 51 jährigen mit tödtlichem Ausgang, die Cornealnecrose als
Folge der Kachexie, nicht der Einwirkung der auf der Hornhaut befindlichen
Bakterien, die nur durch ihre Anhäufung zu dicken Massen die Eintrocknung
der Hornhaut verschulden. Die Augengefässe des Patienten, bei welchem durch
Leberleiden Kachexie und Exitus eintrat, fand Elschnig völlig unverändert.
Als wahre Neubildungen der Hornhaut betrachtet Lagrange (488)
wr die in der Hornhaut (vom Bindegewebe und Endothel), sowie die von
dem Epithel aus entstandenen. Von den ersteren, die als Myxome, Fibrome
ind Sarcome beschrieben worden sind, ist eine Reihe älterer und zweifel-
hafter Fälle bekannt, auf welche Lagrange ebenso wie auf die neueren
einwandsfreien Beobachtungen näher eingeht. Die eigene Beobachtung betrifft
ein Papillom oder Epitheliom, welches als eine blumenkohlförmige Geschwulst
bei einem ‘Ojährigen mit Lippencareinom behafteten Mann die Hornhaut des
rechten Auges völlig bedeckte, mit seinem Stiel aber nirgends die Horn-
hautgrenze überschritt und sich deutlich vom Limbus und der normalen
Bindehaut abgrenzte. An der Basis des Tumors fanden sich an der Stelle
der zerstörten Bowmann'schen Membran sehr zahlreiche, sich in die papil-
lären Wucherungen hineinerstreckende Gefässe. Beides sind secundäre Bil-
dungen und erst die Folge der epithelialen Zellenwucherungen, welche im
ees auch jetzt noch vorwiegen, aber nur die oberflächlichen SEN
NEE ergriffen haben. Ein Eindringen der Geschwulst in den im
SE ge Bulbus zeigte sich hier ebenso wenig, wie in den anderen
- angeführten ähnlichen Fällen. v. Mittelstaedt.
€
80 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Birch-Hirschfeld (489) erörtert durch Vergleichung der über das
Hyalin, Colloid und Amyloid bestehenden Angaben, sowie durch Nachprüfung
an eigenen Präparaten des Auges und anderer amyloiderkrankter Organe
die Beziehung dieser Stoffe zu einander. Das Colloid in Hornhautnarben it
nach ihm dem Hyalin zuzurechnen, es stammt aus dem Blute (Gerinnung
einer Flüssigkeit) und lagert sich anfänglich in der Hornhautsubstanz resp.
der Narbe, später zwischen den Epithelzellen ab.
Schoute’s (491) Patient erlitt durch ein Stück Holz, welches wieder
abprallte, eine kleine Perforation der Cornea mit dahinter liegender Zerreissung
der Iris in radiärer Richtung, wobei aber der Sphincter erhalten blieb und
keine Beschädigung tiefer gelegener Theile des Auges eintrat. Er nimmt
an, dass die Iris durch den Druck des hinteren Kammerwassers entsprechend
der Cornealwunde, welche von ihr verlegt wurde, gesprengt worden sei.
Andogsky (492) hält die von Kalt angegebene Hornhautnaht für
die sicherste und beste von allen empfohlenen. Er modificirt sie in der
Weise, dass er mit einem doppelt armirten Faden, oberhalb und unterhalb
des beabsichtigten Schnittes, je einen horizontal gelegten Stich (nicht durch
die ganze Dicke) anlegt, so dass nach dem Schnüren des Fadens (nach aus-
geführtem Schnitt) 2 vertical gestellte Nähte die Wundränder genau adap-
Gren, Er hält aber die Hornhautnaht im Allgemeinen bei der Extraction
nur in Ausnahmefällen pr indieirt, nämlich wenn man im Voraus D
körperverlust erwarten muss, oder bei Klaffen der Wunde. Er empfichlt sie
auch beim Lappenschnitt, wenn man durchaus die Erhaltung der runden
Pupille sichern will (2 Nähte). Sie ist auch von Nutzen beim Ausschneiden
veralteter ausgedehnter Irisvorfälle nach Extraction, beim Ausschneiden VOR
Hornhautstücken zur Correction von Keratoconus und Keratoglobus, wie auch
bei der Operation von Hornhaut- und Scleralstaphylomen. Sie ist auch
anwendbar bei Operationen an Thieren. Hirschmann.
Abschnitt XIII—XVIII Referent:
Stabsarzt Dr. 0. Brecht, Berlin.
XIII. Linse.
: ipes
496. Dagilaiski, W. Ein Fall von Spontanheilung S
Altersstaares, Zehender’s klin. Monatsbl. XXXVII, P- 21 Linsen
497. Hess, C. Ueber foetale Ruptur der inte pgenheilk
kapsel und über Lenticonus posterior. Zeitschr. L
Bd. 1, p. 427. dations-
498. Schoute, G. J. Die scheinbare AN. Arch. L
fähigkeit der aphakischen Langaugen. v Graelt
Augenheilk. Bd. 48, p. 438.
=- k e P TN Feuiiieiiiiiin e Mine en a Deeg
XIII. Linse. 8I.
499. Crumb, C. W. A unique point in removing the soft
lens-matter from the capsule in an unripe or overripe lens,
åm. Jour. of Ophth. Vol. XVI, 3, p. 84.
500. Demicheri, L. Contribución al estudio óptico del
cristalino cataratado. Anales de Oftalmologia, T. I, Nr. 9, p. 219
and Nr. 10, p. 245.
501. Denig, R. On the histology and etiology of
posterior lenticouus. Ophth. Record. Vol. VIII, 4, p. 168.
Dä. Driver, W. E. The best vision after cataract ex-
traction. Am, Jour. of Ophth. Vol. XVI, Nr. 4, p. 113. |
503. Johnson, J. S. Intra-ocular hemorrhage subsequens
to cataract extraction and iridectomy. Am. Jour. of Ophth.
Vol. XXI, Nr. 4, p. 102.
504. Randolph, Robert L. Diabetic cataract with a
report of five operations. Ophthalm. Record Vol. VIII, Nr. 4, p. 170.
505. Andogski, N. Ueber die Cornealsutur nach Kalt.
Wjest. Ophth. XVI, 3, p. 230.
506. Me Conachie, A.D. Lens displacement treatment
Jour of Eye, Ear u. Throat. Dis. IV, 2, p. 81.
507. Tschuprina, J. Ueber die Linsenluxation bei der
Cataractoperation. Wjest. Ophth. XVI, 3, p. 255.
508. Dolbeau, P. Sur la suture de la cornée, pour
obirer à quelques accidents survenant après l'extraction de
la cataracte. Arch. f. Ophth. T. XIX, Nr. 6, p. 352.
509. Harlan, G. C. Abscission und combinirte Keratectomie.
Ophth. Record. Juni 1899.
510. Ignatiew. Zur Frage von der Staarextraction ohne
Irideetomie. Wojenno-Medic. Journ. 1899, I.
Dagilaiski’s (496) Beobachtung wurde von einer Bäuerin gemacht,
welche allmählich erblindete und ebenso allmählich wieder sehend wurde,
ohne Ursache angeben zu können. Das Auge zeigte keine Spur einer Ver-
letzung. Hinter der Iris fand sich ein zarter Nachstaar nnd der geschrumpfte
braune Kern. Fundus normal. + 10,0 D S =< 0,5.
Hess (407) beschreibt eine eigenthümliche Linsenmissbildung an einem
Schweinsauge, entstanden durch foetale Kapselzerreissung, und 2 Schweins-
augen mit excentrisch nach hinten und aussen verlagertem Linsenkerne,
sodass ein deutlicher lenticonus posterior zu Stande gekommen ist. Die
letztere Veränderung führt Verf. gleichfalls auf fötale Zerreissung der hinteren
Kapsel zurück, die nur locale Veränderung der Fasern herbeiführt, wie auch
Schlösser’s Untersuchungen ergeben. Alle 3 Augen boten noch Reste
der Arteria hyaloidea dar.
Schoute (498) hält die von Thier gegebene Erklärung der schein-
baren Accommodation im aphakischen Auge für nicht richtig und giebt der
82 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
von Donders aufgestellten Deutung durch den Cornealastigmatismus den
Vorzug. i
Dolbeau (508) schildert an zwei der Praxis von Trousseau an-
gehörenden Fällen den Nutzen der Cornealnaht nach der Extraction. In
dem ersten Falle, wo 4 Tage nach der Extraction der Hornhautlappen um-
geklappt und die Iris vorgefallen war, hatte die Naht einen sebr guten Er-
folg. Im zweiten Fall hatte sich Patient im Delirium in der dritten Nacht
gegen das operirte Auge geschlagen. Schmerzen und Blutung konnten erst
durch eine 2 Tage später angelegte Naht beseitigt werden, bei welcher
gleichzeitig auch Blutcoagula und Iris aus der Wunde entfernt wurden. Da
aber der Faden, welcher oben nur die Conjunctiva gefasst hatte, nach zwei
Tagen durchschnitt, so erneute sich die Blutung, die erst stand, nachdem
bei einer neuen Naht auch die Sclera, was bei einer heftigen Blutung stets
nöthig ist, mitgefasst war. Die Hornhaut infiltrirte sich an der Wundgegend
zuerst etwas, doch blieb der nur mässig atrophische Bulbus vor der Enucleation
bewahrt. v. Mittelstaedt.
In diesem Artikel tritt Harlan (509) für die Rückkehr zur Methode
der cornealen Abscission ein, welche von Critchett vor etwa 25 Jahren
befürwortet worden war. Der Stumpf, besser als der bei der Enucleation
zurückgelassene, und die verhältnissmässige Sicherheit bei unseren gegen-
wärtigen antiseptischen Methoden bieten Vortheile, die man nicht ignoriren
kann. Panas hat ebenfalls die Operation wieder hervorgeholt. — Der
Referent hat diese Operation bei Kindern, wo es möglich war, immer aus-
geführt, besonders wenn ein künstliches Auge eine Zeit lang nicht getragen
werden kann. Burnett.
XIV. Iris.
511. Wingenroth, E. Ein Fall von Diplocorie des
rechten Auges. Centr. f. pr. Augenh. XXIII, p. 105.
512. Hanke, V. Gummen der Iris und des Ciliarkörpers.
v. Graefe’s Arch. f. Augenh. Bd. 48, p. 300.
513. Schlipp. R. Ueber einen epithelialen Tumor des
Ciliarkörpers. Ebendort p. 353.
514. Brixa, J. Ueber Gumma des Ciliarkörpers und
luetische Augenhintergrundserkrankungen. Ebendort p. 123.
515. Brown, Heman H. The etiology and importance
of Iris, Am. Journ. of Ophth. Vol. XVI, Nr. 4, p. 104.
516. Lefrancois. Iritisd’origine nasale. Recueil d’Ophthalm.
1899. Nr. 3, p. 165.
517. Mayer, Fr. Haemorrhagische Cyste des Corpus
ciliare mit Ausganginspontane Heilung. Münch. med. Wochenschr.
Bd. 46, Nr. 26, p. 854.
XIV. Iris. | 83
518. Helleberg, A. Ein Fall von Iristumor. Nord. med.
Archiv ny följd. Bd. X, 3.
619. Weill, N. J. The introduction of jodoform into
the anterior chamber of the eye in tubercular iritis. Arch. of
Ophth. Vol. XXVIII, 2, p. 135.
Wingenroth (511) fand bei einer 20 jährigen, an chronischer Cho-
noiditis leidenden Patientin auf dem rechten Auge eine Doppelbildung der
Pupille, eine grössere untere und eine kleinere obere. Beide rund, gut
reagirend, sind durch eine schmale Brücke getrennt, in deren Mitte eine
rapheähnliche Linie bemerkbar ist. Am temporalen Ende der Brücke findet
sich eine stecknadelkopfgrosse Exerescenz. Der kleine Iriskreis mit Sphinkter
umriebt beide Pupillen ununterbrochen. Auf der vorderen Linsenkapsel sind
einige feine graue Ablagerungen sichtbar. Kein Chorioidealcolobom. Verf.
bespricht die Möglichkeiten der Entstehung derartiger Neubildungen und
bringt sie mit der Membrana capsulo-pupillaris in Zusammenhang.
Hanke (512) berichtet über einen Patienten, der 7 Monate nach
der Initialselerose, ohne Hg-Behandlung genossen zu haben, ausser einigen
anderen Erscheinungeu an pustulösem Exanthem, Knoten über dem unteren
Sternalende, an der 1. Tibia, im r. Hoden, im l. Nebenhoden, Keratitis und
lritis erkrankt. Nach 2 Monaten findet sich ein schnellwachsender, anfangs
füthlicher, später gelber Tumor, der die Corneoscleralgrenze stark vorwölbt
und wegen grosser Schmerzhaftigkeit die Enucleatio bulbi nothwendig macht.
Später treten dann noch exulcerirende Gummiknoten am Kopfe, Rumpfe und
den Gliedern auf, Die anatomische Untersuchung ergiebt ausser nebensiäch-
lichen anderen Veränderungen in der Corneascleralgegend einen subconjuucti-
“alen Knoten der mit dem Iristumor und dem des Ciliarkörpers zusammen-
hängt, Makroskopisch unterscheidet man hellere und centrale dunklere
Theile in der Neubildung. Jene bieten das Bild der entzündlichen Infiltration,
diese der beginnenden Nekrose. Gefässneubildung scheint zu fehlen.
Verf. beansprucht für seinen Fall eine Ausnahmestellung insofern, als
4 einem Individuum »mit exquisiten Manifestationen des Frühstadiums der
aes eine Iritis mit Knötchenbildung auftritt, die klinisch als Condylom der
ns Imponirte, anatomisch sich als ein Product der Spätperiode der Lues
herausstellte, «
Ref. kann sich dieser Anschauung nicht anschliessen. Die syphilitischen
Lcalerscheinungen (Knoten des Hodens, Nebenhodens, der Tibia, in der Sternal-
ann als “pätformen der Lues, die EST der Iris und des
‚Tpers als Gummiknoten, nicht als Papeln und die ganze Erkrankung
als so A e e ` p»
sen. galoppirende (maligne) Lues aufzufassen.
S i ; l ; i }
a (513) fügt den 6 bisher in unserer Litteratur niedergeleg-
ä = . e D e
u en von epitheliarer Geschwulst des corp. cil. einen neuen hinzu.
iterat i D
"bericht über das Jahr 1899 zum Archiv tür Angenbeilkunde, VII
ten F
84 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Es handelt sich um das rechte Auge eines 10jährigen Mädchens, welches
seit 2 Jahren ohne Ursache und ohne Schmerzen erblindet ist. Der Bulbus
ist geschrumpft, die Tension herabgesetzt, die Cornea matt; aus der Pupille
gelber Reflex. Enucleation 1890. Jetzt — nach 9 Jahren — vollkommene
Wohlbefinden. Ausser secundären entzündlichen Veränderungen zeigt der
Bulbus einen das Innere völlig ausfüllenden Tumor, der sich aber auch zwi-
schen Sclera und Chorioidea nach hinten ausbreitet. Die Geschwulst besteht
aus Epithelzellen ohne Bindegewebe, die stellenweise zu langgestreckten Zell-
schläuchen angeordnet sind, und steht mit den oberflächlichen und tieferen
Epithelzellen des Ciliarkörpers im Zusammenlange, sodass man dort die Ur-
sprungstelle annehmen kann. Eigentliche Epithelzellen fehlen. Die Gefässe
sind spärlich und eng. Von degenerativen Veränderungen finden sich ein-
kernige grosse Zellen, hyaline Kugeln und Fetttröpfchen.
Brixa (514) giebt eine ausführliche klinische und anatomische Be-
schreibung eines Falles von syphilitischen Veränderungen beider Augen bei
einem Falle von maligner Lues unter Anschluss einer kurzen kritischen Litte-
raturangabe ähnlicher Fälle.
Mayers (517) Patient ist ein 14 jähriger Knabe, dem vor 6 Jahren
ein Weberschiffehen gegen das rechte Auge flog. Perforirende Scleralwunde,
Irisprolaps, Abtragung. Allmähliche Abnahme der Sehleistang. Im März
1895 findet sich Folgendes: L. E. S. ®/,, R. Strabism. diverg. — 3.0
DS = ë/g} Selera am nasalen Cornearande ectatisch, Iriscolobom zum Theil
durch eine dunkelbräunliche, undurchsichtige Geschwulst ausgefüllt. Linse zart
getrübt, etwas schräg gestellt. Glaskörper und Fundus normal, T+. Bei
einer späteren Untersuchung Februar 1899 fehlt die vordere Wand der Csste,
die nun eine Art Napf bildet, ober- und unterhalb einige Ciliarfortsätze
vordrängend. In ätiologischer Beziehung hält Verf. das erlittene Trauma für
hinreichend zur Erklärung. Folgt Besprechung der Litteratur.
Helleberg’s (518) Fall betrifft einen 49 jährigen Mann. Kinsch
machte die Geschwulst am meisten den Eindruck eines (unpigmentirten) Sarcoms
der Regenbogenhaut bezw. des Ciliarkörpers. Bei der mikroskopischen Unter-
suchung des enucleirten (beinahe amaurotischen) Auges fand sich ein lediglich
auf die Iris beschränkter Tumor, der dem Anschein nach seinen Ausgangs-
punkt von der Gegend des Musc. sphincter pupillae genommen hatte. Dieser
Umstand sowie die mikroskopische Structur der Geschwulst (langgestreckte,
in regelmässigen Zügen angeordnete Zellen mit langen stäbchenförmigen
Kernen etc.) machen es nach Verf. sehr wahrscheinlich, dass es sich hier um
ein Leiomyom handelt, obschon das Leucosarcom nicht absolut sicher ausge-
schlossen werden kann. Dalen.
Experimentelle Einführung von sterilisirtem Jodoform bei Kaninchen 1M
die vordere Kammer zeigten, dass das Jodoform nur langsam resorbirt wird.
XV. Chorioidea. 85
Tuberculöse Iritis wurde nicht geheilt, aber günstig durch dasselbe beeinflusst,
so dass Weill (519) es bei tuberculösen Processen im Verein mit anderen
Mitteln empfehlen zu können glaubt. Abelsdorff.
XV, Chorioiden.
520. Silex, P. Rundzellensarcom in einem phthisischen
Bulbus bei einem 7 jährigen Kinde nebst therapeutischen
Bemerkungen. Zeitschr. f. Aug. I. p. 345.
521. Schieck, F. Ein weiterer Beitrag zur Lehre von
den Leucosarcomen der Choriocapillaris. v. Graefe’s Arch, f.
Augenh., B. 48, p. 319.
522. Mellinger, C. Zur Behandlung der Chorioiditisder
Macula. Ophthalm. Klinik 1899, Nr. 10. (Polemisch).
523. Kikorow, S. Ein Fall von lIridocyelitis, ent-
standen nach Malaria. Wjest. Ophth., B. 16, Heft 1, p. 19.
524. Saradeth, J. Ein Fall von puerperaler metasta-
tischer Panophthalmitis. Münch. medic. Wochenschr. 1899, Nr. 11.
p. 350.
525. Terrien, F. Ophtalmie me6tastatique suivie de mort.
Arch. d’Ophtalm. T. XXI, Nr. 3, p. 171.
526. Ballaban, T. Ueber den Mechanismus der Entste-
hung einer lridocyclitis traumatica. Postep okulistyczny 1899,
April.
527. Brunson, Randolf, Uric acid as a factor in the cau-
sation of choroiditis. Am. Journ. of Opht. Vol. XVI, Nr. 3, p. 81.
528. Rumszewicz. Ein Fall eines irregulären CGolobom
der Chorioidea. Postep okulistyczny 1899, April.
529. Matthias Lankton Foster. A case of melanosarcoma
ofthe chorioid. Arch. of. Opbthalm. XXVII, 2, p. 146.
Silex (520) berichtet über ein melanotisches Rundzellensarcom bei
einem 7 jährigen Mädchen im phthisischen Bulbus mit dichter Hornhauttrübung.
Da eine exacte Diagnose nicht gestellt werden konnte und sympathische Reiz-
erscheinungen auf dem anderen Auge auftraten, wurde die resectio nervi optici,
später wegen protrusio bulbi die exenteratio orbitae vorgenommen. 3 Monate
danach exitus letalis. Verf. warnt davor, in ähnlichen Fällen, wenn eine
präcise Diagnose nicht gestellt werden kann, die Resection auszuführen.
In Schieck’s (521) Falle handelt es sich um einen 67 jährigen Land-
wirth, der seit 3 Monaten Sehstörungen bemerkt hat. Ophthalmoskopisch
Ablatio retinae mit Gefässen hinter der Netzhaut. S.—=?/,,„ Fundus sonst
normal. Nach Enucleation zeigt sich ein erbsengrosser, breitblasiger Chorio-
ideal-Tumor, dessen Hauptmasse in der Mitte aus einem pigmentarmen Angio-
sarcom besteht, welche kapselartizg von straffen Massen eines schalenförmigen,
VII
Hu Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
stark pigmentirten Spindelzellensarcoms umschlossen wird. Auf der Höhe
des Geschwulst hört die Choriocapillaris und die Glaslamelle auf, sodass
Retinalpigmentepithel und Tumor im Contact stehen. Peripherwärts geht der
Tumor über in die tieferen Lagen der normalen Chorioidea. Der centrale
Theil ist gefässreich. Die Bluträume werden durch radiärgestellte regelmässige
ovale Zellen umgeben und zeigen meist eine normale Endothelauskleidung,
welche nur hier und da fehlt.
Mellinger (522) constatirt Darier gegenüber, dass er in einigen
Fällen von subeonjunctivalen Sublimatinjectionen Schädigungen des Auges —
heftige Schmerzen, Zurückbleiben necrotischer Herde, Verwachsunzen der
Conjunctiva mit der Sclera — gesehen hat, welche den subconjunctivalen
Kochsalzinjectionen nicht anhaften, sodass er letzteres Verfahren vorzieht, zu-
mal der sichere Nachweis des Eindringens subconjunctival injicirter medica-
mentöser Lösung in das Augeninnere fehlt. Die Wirkung der Kochsalzin-
jectionen ist als eine Iymphtreibende anzusehen und ist ebenso günstig, als
die der Sublimatinjectionen, ohne deren Nachtheile zu haben.
Saradeth (524) beobachtete einen Fall von einseitiger Panophthalmie
bei einer 34 jährigen Primipara im Verlaufe eines Puerperalfiebers mit Aus
gang in Genesung unter Verlust der Augenfunction.
XVI. Glaskörper.
530. Günsburg, F. Ein Fall von in den Glaskörper vor
dringender Arterienschlinge. Zehender's klin. Monatsbl. LA
37, p. 173.
531. Vincentis, de. Di un cisticerco nel vitreo, Ann. di
Öttalm. XXVIII, f. 1 p. 5.
532. Miller, V. Idiopathic recurrent intra-ocular bae-
morrhages. Oph. Rev. 1899, No. 208, p. 29.
In Günsburg’s (530) Falle dringt bei einem sonst völlig normalen
Auge die Art. nervi optici um 4 Dioptr. in den Glaskörper vor, biegt dann
um zum Niveau der Retina und vertheilt sich in ihr in gewohnter Weise.
Von einer Art. hyaloidea persistens ist nichts zu bemerken. Ein gleicher Fall
findet sieh nieht in der Litteratur.
XVII. Glaucom.
533. Zirm, E. Schwere Nachblutung nach Iridectomie
in Folge von Hacmophilie. Centralbl. f. Augenheilk. B. 23, p. 109.
534. Aires, S. C. Simple glaucomaina girlsixteen years
of age; Operation: Iridectomy; favorable result. Am. Journ.
of Ophthalm. Vol. XVI, 4, p. 97.
535. Reynolds, D. Acute and chronic Glaucoma. Amer.
Journ. of Ophth. XVI, 5, p. 129.
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-r Mnh 4AA
XVIII. Sympathische Ophthalmie. 87
536. Bianchi, B. Della cura del glaucoma. Bullett. della
Soc. med. di Pavia, 1898, Nr. 4.
537. Ruggi, G. Della simpatectomia al collo ed all’
addome. H. Policlinico A. VI, 10.
538. Tschemolossow, A. Zur pathologischen Anatomie
des chronisch entzündlichen, absoluten und fast absoluten
Glaucoms. Medic. Beilage des Morskoi Sbornik. 1898, Novemb.
Zirm (533) berichtet über eine schwere nacb Glaucomiridectomie auf-
tretende Nachblutung, welche zum Verlust beider Augen führte. Nachträglich
wurde Hämophilie festgestellt. Beide Augen waren in einer Sitzung operirt.
Der Fall beweist. wie beherzigenswerth der Rath vonSchweigger ist, bei
Glaucom stets das schlechtere Auge, selbst wenn es amaurotisch ist, zuerst zu
operiren.
Der erste Theil der Arbeit Ruggi’s (537) befasst sich mit der Ope-
ration der Excision des obersten Ganglion cervicale des Sympathicus bei
Glaucom, wie sie zuerst für Epilepsie, dann für Morbus Basedowii ausgeführt
wurd. Abadie führte zuerst das Glaucom auf Reizung des Halssympathicus
zurück. Die Iridectomie wäre dann von Erfolg, wenn die Reizung diejenigen
vasodilalatorischen Fasern des Sympathicus betrifft, welche mit dem ersten
Ast des Trigeminus in die Orbita eintreten; obne Erfolg jedoch dann, wenn
diejenigen Fasern betroffen sind, welche aus dem Halssympathicus stammend
den Plexus carotideus bilden und vom Sinus cavernosus aus zum Ganglion ciliare
gelangen, die Arteria ophthalmica begleitend. Auf operative Erfolge (Exstir-
pation des obersten Ganglion cervicale des Sympathicus) Anderer gestützt,
führte Verf. zusammen mit Albertotti 5 mal die Operation doppelseitig
aus. Er erklärt sie als leicht und schnell ausführbar, immer rasch heilend.
Auf die Technik geht Verf. nicht ein. Als Erfolg trat 2 mal augenblickliche
Heilung ein, durch Aufhören der Schmerzen und Reizerscheinungen.
Einmal wiederholten sich die Schmerzen zwar am nächsten Tage, aber
vergleichlich schwächer. Das Aufhören der Schmerzen trat wenige Stunden
nach ausgeführter Operation ein. Im vierten Falle wurde nur temporärer
Nachlass der Schmerzanfälle erzielt, im fünften endlich nur geringe Vermin-
derung der T, und der Injection des Bulbus.
Verf. erkennt selbst die Beobachtungszeit für viel zu kurz an, um
Schlüsse auf einen dauernden Erfolg zu erlauben. Krahnstöver.
XVIII. Sympathische Ophthalmie.
ie Bach, L. Bemerkungen zur Pathogenese der sym-
\Schen Ophthalmie. Zeitschr. f. Augenheilk. I, p. 353. (Polemisch).
Ö Deutschmann. Zur Pathogenese der sympathischen
almie, Centralbl. f. pract. Augenheilk. XXII, p. 110. (Polemisch).
88 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
541. Trousseau, A. Tatouage de la cornée et opbhtalmie
sympathique. Ann. d’Oculist. T. CXXI, 3, p. 185.
542. Wilson, F.M. Twocasesofiridotomy under discoura-
ging conditions. Arch. of Ophth. Vol. XXVIII, 2, p. 164.
543. Gruening. A case of corneal wound with prolapse
of the iris followed by sympathetic Ophthalmia. New -York
Eye and Ear Rep. VII, p. 9.
544. Marple W. R. Microscopical examination of a globe
with corneal wound and prolapse of the iris, which caused
sympathetic ophthalmia in the other eye. Ebendort p. 12.
Bach (549) weist Schirmer’s Angriffe zprück und präcisirt
seinen Standpunkt, der sich mit der Schmidt-Rimpler’schen Annahme
der modificirten Ciliartheorie deckt.
In 2 Fällen von sympathischer Iridochorioditis gelang es Wilson (542)
durch Iridotomie in dem verschlossenen Pupillargebiet eine schwarze Lücke
zu bilden und eine erhebliche Besserung des Sehvermögens herbeizuführen.
Abelsdorff.
Für Abschnitt XIX—XXII Referent:
Prof. Dr. Greeff (Berlin).
XIX. Netzhaut und Functionsstörungen.
545. Deutschmann. Weitere Mittheilungen über mein
Heilverfahren bei Netzhautablösung, gleichzeitig ein Bericht
über 101 nach dieser Methode von mir operirte, an Netzhaut-
ablösung erkrankte Augen. Beiträge zur Augenheilkunde 1599,
Heft 40.
546. Lodato. Le iniezioni sottocongiuntivali di cloruro
di sodio nel distacco della retina. Archivo di Ottalm. Annal. IV,
l und 2.
547. Krückmann, E. Die pathologischen Veränderungen
der retinalen Pigmentepithelzellen. v. Graefe's Archiv Bid. 43,
2,2. 234;
548. Dunn, J. Ein Fallvon Anastomose zwischen einer
Netzhaut- und einer cilioretinalen Vene. Archiv f. Augenheilk.
Bd. 39, 1, p. 106.
549. Günsburg, F. Ein Fall von in den Glaskörper ee
dringender Arterienschlinge Zehender’s klin. Monatsblätter,
Mai 1800,
550. Bäck, S. Erwiderung auf die »Bemerkungen zu
der Arbeit des Herrn Dr. S. Bäck: Experimentelle-histolo-
gische Untersuchungen über Contusion bulbi«e des Herrn
Dr. Denig. v. Graefe's Archiv, Bd. 48, 2, p. 470.
XVIII. Netzhaut- und Funktionsstörungen. 89
551. L. J. Lans. Chloropsie. Nederl. Oogheelkundige bydragen
Abl. 7, p. 25.
552. R. Birkhoff. Bydrage tot dekennisdererythropsie.
Dissertatio Leiden 1899.
Deutschmann (545) stellt in einem dicken Band, 226 Seiten, die
Resultate von 101 von ihm nach seiner Methode operirten Fälle zusammen.
In seiner Einleitung bedauert D., dass man seiner Methode vielfach schon
dornige Todtenkränze gewunden habe, dieselbe sei von ihm nicht begraben,
sondern habe sich in der Zwischenzeit schon recht günstig gestaltet. Sein
Verfahren hat D. etwas modifieirt. Er stiess sonst ein zweischneidiges Messer
ap peripher als möglich mit Verschiebung der Bindehaut von aussen unten
durch Sclera, Chorioidea und Retina in den Glaskörperraum ein, schob das
Messer in etwas schräger Richtung quer durch diesen hindurch, bis es auf
der anderen Seite an die Bulbuswand anstiess und zog dann das Messer mit
ganz vorsichtigen im Glaskörper nach beiden Seiten hin leicht schneidenden
Bewegungen durch die Eingangsöffuung zurück. Jetzt schiebt D. das Messer
auf der anderen Seite durch die Bulbuswand, d. h. Retina, Chorioidea und
Sclera wieder aus bis unter die Conjunctiva. Die Conjunctiva wird an der
Stelle durch die subretinale Flüssigkeit leicht blasig vorgewölbt (Contra-
ponction). Man verletzt so die Retina weniger ausgiebig und erreicht
ein gründlicheres Abfliessen der subretinalen Flüssigkeit. Das Messer wird
dann zurückgezogen, indem es einen ganz flachen Bogen mit leicht nach auf-
wärts gestellter Fläche beschreibt.
Auch der zweite Akt der Kaninchen - Glaskörpertransplantation oder
-injection ist modifieirt. D. hat ein Instrument construirt, das gleichzeitig
Messer und Canüle ist. Es ist ein als Canüle auf die Spitze aufzusetzendes,
möglichst breit durchbohrtes, zweischneidiges Instrument, das die Austluss-
öffnung wenige Millimeter unterhalb der Spitze hat, »Messercanüle« genannt.
Der Bulbus des Kaninchens wird enucleirt, in schwacher Sublimatlösung ab-
&spült und nun mit der Scheere vom Opticusstumpf ausgehend nach rechts
und links durch Einschnitte geöffnet. Der zähe, mit wenigen Tropfen wasser-
klarer dünner Flüssirkeit vermengte Glaskörper wird sodann in durch Hitze
sterilisirten Glasnäpfchen aufgefangen und das Nüpfchen bis zum Gebrauch
In dem Sterilisationskasten bei 40° aufbewahrt. Der Glaskörper des jungen
Thieres wird mit einem Glasstab unter Zusatz von !/, bis !/, der Chlornatrium-
ung zerrührt und dann wird die dadurch trüb gewordene Flüssigkeit in
die Spritze gesaugt. Die Masse wird im Auge in den praeretinalen Raum
EE den Raum also, der zwischen abgelöster Retina und dem geschrumpften
en nach vorn abgelösten Glaskörper liegt. D. wendet sich dann gegen
DE, besonders Schmidt-Rimpler, Horstmann und
au A. Wenn D. es tadelt, dass man mehr theoretisire als nach-
90 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
prüfe, so klingt sein Tadel ja ganz berechtigt, er ist es aber nicht. Es
giebt eine Art von Neuerungen, gegen die die Kritik sich mit Recht a priori
wendet auf Grund der uns bisher zu Gebote stehenden Kenntnisse und Er-
fahrungen. Gegenüber einer neuen brutalen Thatsache muss natürlich sich
alles beugen. Und nun sehe man seine 101 Krankengeschichten durch, sie
sind gewiss mit Liebe von dem geistigen Vater der Erfindung zusammen-
gestellt, aber auch selbst so findet der objectiveste Leser nichts darin, was
ihn begeistern müsste oder zur Nacheiferung zwingt. Wir müssen die
Practiker und noch mehr die Patienten warnen, alle unreifen Neuerungen
mitzumachen und sich an unausgegohrenem Most zu begeistern. Was haben
wir in den letzten Jahren nicht alles an sensationellen Methoden zu Grabe
tragen müssen. Es haben ja wohl in erster Linie die akademischen Kliniken
die Pflicht nachzuprüfen, und so kann Referent Herrn D. auch mittheilen,
dass wir seine Methode mehrfach nachgemacht haben und auch Patienten
von ihm gesehen haben. Beides hat uns wenig mit Freude erfüllen können.
Wenn D. seinen Gegnern sagt, dass das mangelnde Resultat auf mangelnden
Können beruhe, so könnte man mit demselben Recht den Spiess umdrehen
und der anderen Seite nicht genügende Selbstkritik zuschieben. Wir glauben
nicht, dass in der wissenschaftlichen Welt Deutschmann mit dieser Methode
seinen schon einmal verdorrten Lorbeerkranz wieder ergrünen machen wird.
Verf. (546) tritt lebhaft ein für die Wirksamkeit subconjunctivaler Koch-
salzinjectionen bei Solutio retinae, welche nach seiner Erfahrung voll-
ständige Heilung herbeiführen können mit Wiederherstellung des Sehvermögens.
Besserung macht sich sofort bemerkbar nach einer bis höchstens 3 Injectionen;
in den Fällen, wo rasche Besserung nicht eintritt, räth Verf. von weiterer
Anwendung der Injectionen ab. Besonders häufig sind sie von Erfolg be-
gleitet bei Ablösung in myopischen Augen, und nach Verletzungen. Aus
gedehnte Glaskörpertrübungen verschlechtern die Aussicht auf Erfolg. Die
Injectionen selbst sind schmerzlos und nach Ansicht des Verf. ungefährlich.
Krahnstöver.
In Fortsetzung seiner Arbeit über die Anatomie und Physiologie der
Pigmentepithelzellen handelt Krückmann (547) über die patholagischen
Veränderungen dieser Zellen. Die Arbeit basirt auf dem von Wagenmann
gefundenen Satz, dass eine Veränderung des Pigmentepithels mit daran af:
schliessender Netzhautpigmentirung nur dann eintritt, wenn die Ciliargefässe
verletzt werden, dass dagegen eine auf den Sehnerven und auf die Retina-
gefüsse beschränkte Durchschneidung eine Zerstörung der Aderhaut und des
Pigmentepithels nicht zur Folge hat. Wir haben also stets Circulations-
störungen in der Chorioidea anzunehmen, wenn wir Pigmentirung der Netz-
haut finden. Diese Cireulationsstörung kann z. B. durch Endlarteritis hervor-
gerufen werden. Die einzelnen Pigmentzellen erleiden durch die Circulations-
störung Veränderungen in der Form, in der Färbbarkeit und im Pigmentgehalt.
XX. Sehnerv. 91
Die Zellen werden oft länger, mitunter cylindrisch, spindlig, oval oder bauchig.
Häufig enthalten sie einen oder mehrere kleine Hohlräume. Die Pigment-
körner sind in dünnerer Schicht vorhanden und von den verschiedensten
Formen. Einige solcher Zellen können sich wieder erholen, die meisten
werden jedoch desquamirt und liegen dann in abgestossenem Zustand zwischen
der Aderhaut und der Netzhaut,
Eine Atrophie und Degeneration der Netzhaut ist eine Vorbedingung
der retinalen Pigmentanhäufung. Ferner muss an den betreffenden Stellen
die Membrana limitans interna laedirt sein. Ist dieselbe erhalten, so dient.
sie als Hinderniss für ein weiteres Vordringen der Pigmentzellen. Die ge-
schädigten praeformirten Epithelien werden abgestossen und gelangen in die
atrophische mit Hohlräumen durchsetzte Netzhaut. Die Patientin Günsburg'’s
hat niemals die geringste Sehstörung am linken Auge empfunden. Die aus
dem Centrum der Papille entspringende Arterie dringt in gerader Richtung
ca. 1°/, mm weit (Niveaudifferenz zwischen Scheitel des Gefässes und Lamina
cribrosa 4,0 D) nach der Mitte des völlig klaren Glaskörpers vor, biegt dann
um, windet sich mehrmals um ihre eigene Längsachse und kehrt zur Austritts-
stelle aus dem Sehnerv zurück. Hierauf theilt sie sich noch im Gebiet der
Sehnervenpapille in zwei Aeste, welche in normaler Weise in der Netzhaut
weiter verlaufen.
XX. Sehnerv.
553. Axenfeld und Busch. Ein Beitrag zur klinischen
Symptomatologie und zur Histologie des primären Myxo-
sarcoms des Sehnerven sowie zur operativen Entfernung des-
selben nach der Krönlein’schen Methode. Archiv f. Augenheilk.
Bd. 39, 1, p. 1.
554. Elschnig, A. Bemerkung zu der Mittheilung
Schnaudigel’s: Ein Fall von multiplen Blutungen des Seh-
organs, insbesondere der Sehnervenscheiden v. Graefe'’s
Archiv Bd. 48, 2, p. 461.
855. Kiribuchi. Ueber die Fuchs’sche periphereAtrophie
des Sehnerven. Archiv f. Augenheilk. Bd. 39, 1, p. 76.
556. Günsburg, J. J. Zur Symptomatologie und Diagno-
stik traumatischer Schnervenverletzungen. Wjestn. Ophth,
1899, No. 3. Ä
557. Veasey, C. A. Klinische Studie doppelter Stauungs-
papillen in einem Falle von ungestörter otitischer Throm-
bose des Sinussigmoideusohne Pyämie. Ophth. Record. Juni 1899.
Der Fall von Axenfeld und Busch (553), ein Fall von Myxo-
sarcom des Sehnerven nach Krönlein mit Erhaltung des Bulbus operirt,
ist nach einer vorläufigen Mittheilung im vorigen Quartal schon referirt worden.
92 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Der Arbeit ist jetzt eine Tabelle beigefügt, enthaltend die Fälle von Sehnerren-
geschwulst. die nach alter Methode mit Erhaltung des Bulbus operirt wurden
und eine Tabelle solcher Fälle, welche nach Krönlein operirt wurden.
Unter den 16 resp. 11 nach alter Methode operirten Fällen blieb nur 2 mal
der Bulbus in normaler Grösse dauernd erhalten, auch wenn es zunächst
gelungen war, ihn zu schonen. Im übrigen trat 6 mal langsame Schrumpfung
ein, 2 mal musste nachträglich enucleirt: werden, 1 mal trat Tod an Meningitis
ein, 5 mal fehlen genauere Angaben darüber, ob die eingeheilten Augen
dauernd ihre Grösse erhielten.
Bei einem der 3 nach Krönlein operirten Fälle trat 4 Wochen nach
der Operation der Tod wahrscheinlich an Hirnmetastasen ein, so dass eine
Beurtheilung des definitiven Resultates nicht möglich war. In den beiden
anderen Fällen blieb der Pulbus völlig erhalten.
Elschnig (554) hebt hervor, dass er 1895 in Graefe’s Archiv 2 Fälle
von Blutungen in die Sehnervenscheiden mitgetheilt hat, welche im Stande
seien, die hypothetischen Schlussfolgerungen Schnaudigel’s über die
ophthalmoskopisch und anatomisch nachweisbaren Folgen der Selnerven-
scheidenblutung zu begründen, nämlich, dass auch ein mächtiger Bluterguss
auf die Integrität des Sehnerven und der Retina ohne Einfluss ist oder
höchstens leichte Hyperämie des Sehnervenkopfes erzeugt.
Kiribuchi (555) führt aus. dass die Parthie des Sehnerven. welche
ohne Nervenfasern ist und zwischen der Pia und den mit ihr concentrisch
verlaufenden peripheren Septen liegt, identisch ist mit dem physiologischen
Neurogliamantel des Sehnerven, wie er sich auch um das Gehirn und Rücken-
mark vorfindet. Es handelt sich also nicht um eine Atrophie im Sinne von
Fuchs. Ein ebensolcher Neurogliamantel findet sich auch an der Ober-
fläche der grösseren einzelnen Bündel und um die Centralarterie herum.
Günsburg (556) beobachtete einen jungen Mann, der nach einem
Revolverschuss in die rechte Schläfe am rechten Auge vollständig erblindete.
Protrusion des rechten Auges. Conjunetiva und Lider geschwollen und blut-
unterlaufen. Pupille starr und oval. Ophthalmoskopisch Papille gelb - rosa,
scharf begrenzt, Arterien verenzert, Venen bedeutend erweitert, Retina in
der Maculargegend milchig getrübt mit kirschrothem rundem Fleck in der
Fovea centralis; keine Extravasate im Augenhintergrunde zu schen. Im
Laufe einiger Wochen schwand die Trübung und der rothe centrale Fleck.
1'/, Monate nach der Verletzung ist die Papille weiss, die obere und untere
Grenze etwas verwischt dureh Trübung der Retina (Bindegewebsentwickelung)
dem Zuge der grossen Gefässe entlang. Arterien sehr dünn, kaum als dünne
Füden sichtbar, Venen von gewöhnlicher Weite In der Maculargegend
Pigmenthäufehen und helle pigmentumsäumte Fleckehen; in der Peripherie
partielle Pieimentmarerationen. Verf. hält diesen Fall auf Grund des ophthal-
moskopischen Bildes für eine Blutung in die Vagina des Sehnerven und weist
= „e Segen
XXI. Verletzungen, Fremdkörper (Parasiten). 93
af die Abwesenheit einer Trübung des Sehnerven bei verengerten Arterien
ud eweiterten Venen, wie auf die Abwesenheit von Retinalextravasaten als
af die charakteristischen Merkmale hin, die eine Intravaginalblutung von
einer, wenn auch nur theilweisen Durchreissung des Sehnerven, und von einer
Embolie der Centralarterie unterscheiden. Hirschmann.
Der Patient, dessen Krankengeschichte von Veasey (557) angegeben ist,
ist ein 12 jähriger Knabe, welcher an einer Otitis ohne Warzenfortsatz- und
Sinuseiterungg litt. Die Hauptpunkte von Interesse für den Ophthalmologen
warn 1) der frühe Beginn der Neuritis nach dem Erscheinen der Gehirn-
simptome und die grössere Heftigkeit auf der der Läsion entgegengesetzten
Seit. 2) Das Fortschreiten der Neuritis nach der Entzündung, wobei die
Entzündung eine Woche später ihre Höhe erreichte. 3) Die Scotome waren
frühzeitig während der Erkrankung absolut, central in einem Auge, ring-
mig im andern. Später wurde das centrale grösser und blieb absolut,
während das ringförmige relativ wurde und auch zunahm. Burnett.
XXI. Verletzungen, Fremdkörper, Parasiten.
‚ 958%. Groenouw. Schussverletzungen der Augenhöhle
Nachweis des Geschosses durch Röntgenstrahlen.
ehender’s klin. Monatsbl. Mai 1899.
a be A. Ein Fall von Spontanausstossung cines
Se “Nütchenstückes aus dem Auge 5 Jahre nach der Ver-
“ung. Zeitschr. f, Augenheilk. Bd. I.
hei 560. Norman-Hansen. Wann entsteht Chorioidealriss
ASchläfenschuss. Centralbl. f. Augenheilk. April 1899.
H. Knapp. Clinical experience with NHaab’spowerful
Tomagncet. Arch. of Ophthalmol. Vol. XXVIII, 2, p. 167.
562. Wündemann, H. V. und Murray, W. R. Ein Fall von
a der Macula in Folge Aufstrahlens elektrischen
es. Ophthalm. Record. 1899, No. 5.
runs erson, G. S. Blitzschlag. Augenerkrankungen
chend. Med. Record. 22. April 1899.
Br Meisling, A. Ein Paar seltene Augenaffeetionen
; DEE Cus,Cysticercus)(dänisch). Hospitalstidende. 31. Maj 1599.
Eet, M. Klinischer Beitrag über Cysticercus
“taris, Beiträge zur Augenheilkunde, Heft 39, p. 68.
Groenoux (558) berichtet über zwei Fälle von Schussverletzungen
“agenhöhle,
tgenphotograp
bitemporalen Dur
= Erb (5
hier gezeig
der A
in denen es ihm möglich war, den Fremdkörper auf der
hie zu sehen und zu lokalisiren. Der Kopf wurde im
chinesser durchleuchtet.
59) hebt hervor, dass Leber durch seine Experimente am
t hat, dass F remdkörper aus Kupfer eine viel lebhaftere Reaction
94 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
seitens der Gewebe zur Folge haben als andere in dieser Beziehung indife-
renter sich verhaltender Stoffe. Der Fall von Spontanausstossung eines Zünd-
hütchenfragmentes aus dem Auge eines 9 Jahre alten Knaben 5 Jahre nach
stattgehabter Verletzung ist deshalb von besonderem Interesse. Es bildet sich
eine stecknadelknopfgrosse Verheilung im Centrum der Hornhaut, in der ein
ca. !,mm langer Fremdkörper sass. Nach Lockerung des Fremdkörper
mit einem Staarmesser lässt er sich mit einer Cilienpincette leicht extrahiren.
Norman-Hansen (560) kommt zu folgenden Schlüssen:: Pei Schläfen-
schüssen entstehen Chorioidealrisse nur, wenn das Projectil den Augapfel
direkt berührt, sowie bei solcher Distension des Auges, wie es die gewalt-
same Abreissung des Nervus opticus verursacht. In keinem Falle entstand
Chorioidealruptur bei Zerschmetterung der äusseren und oberen Orbitalwand.
wenn der Auvapfel selbst nicht getroffen war.
Es stimmt hiermit sehr wohl die Thatsache, dass Chorioidealrisse bei
Schüssen durch den Sinus maxillaris entstehen, selbst wenn die Kugel nicht in
die Orbita hineinlangt, indem die Kugel in den geschlossenen Sinus explosiv
wirkt und Knochensplitter durch Sprengung des ÖOrbitaldaches eine direkte
Contactläsion am Augapfel verursachen können.
Verf. giebt ausser einer übersichtlichen Zusammenstellung der ein-
schlägigen, besonders der amerikanischen Litteratur, einen Bericht über 15
von ihm selbst beobachtete Fälle von Anwendung des starken Electromag:eten
bei Anwesenheit von Stahlsplittern im Auge; zur Kenntnissnahme der
interessanten Einzelheiten wird durch Wiedergabe unter den deutschen
Originalartikeln Gelegenheit gegeben werden. Abelsdorff.
In dem von Würdemann und Murray (562) berichteten Falle
wurde ein Mann durch eine Stromschleife von einem Dynamo geblendet.
Die vorübergehende Blindheit dauerte ungefähr zwei Minuten. an die sich
rothe Nachbilder anschliessen. Er nahm seine Arbeit bald wieder auf, aber
Schmerzen und Kongestion der Augen folgten im Verlaufe von wenigen
Stunden. Die Maculargegend war trübe und die untern Netzhautvenen injieitt.
Gesichtsfelder zusammengezogen. Etwas länger als zwei Wochen vergingen,
bis das Sehen wieder normal geworden war. Burnett.
Ryerson (563) berichtet über zwei Fälle von Augenerkrankung
nach Blitzschlag. Bei einem 25 jährigen Mädchen bildete sich ein Staar iu
beiden Augen im Verlaufe von wenigen Tagen. Nach der Nadeloperation
wurde das Sehen wieder ausgezeichnet. Im andern Falle trat augenblicklich
Erblindung ein: Erweiterung beider Pupillen, starke Congestion der Lider,
Conjunctiva und Sclera keine Abschürfung der Theile, keine beträchtlichen
Schmerzen. Schnerv und Netzhaut erschienen trübe, und die Netzhautvenen
waren injicirt. In 8 Wochen wurde sie wieder mit normalen Sehen ganz
hergestellt. Burnett.
XXII. Augenstörungen bei Allgemeinleiden. 95
In seiner ausführlichen Arbeit berichtet Peschel (565) zuerst über
zwei eigene Fälle von Cysticercus intraocularis mit glücklicher Extraction.
Es folgen dann genaue geometrische Betrachtungen über intraoculären Cysti-
cercus, mit 21 geometrischen Figuren, die in einem kurzen Referat nicht
wiederzugeben sind.
XXII. Augenerkrankungen bei Allgemeinleiden.
566. Fraenkel, Augenspiegelbefund bei Pneumonie.
‘.Graefe’s Arch. Bd. 48, 2, p. 456.
567. Bach, L. Zusammenfassende Darstellung und
kritische Betrachtung der Erkrankungen der Weinhügel-
eegend und der Wirbeldrüse mit specieller Berücksichtigung
derocularen Symptome. Zeitschrift f. Augenheilk. Bd. 1.
568 Zirm, E. Schwere Nachblutung nach Iridectomie
In Folge von Haemophilie. Centralbl. f. Augenheilk. Juni 1899.
969. Lagleyze. L’oeil et les dents. Relations patholo-
giques (Suite). Arch. d’opht. T. XIX, No. 4 und No. 5, Avril et Mai 1899,
P. 233 und 283.
970. J. Bistis. Sur la lèpre de l’oeil. Arch. d’opht. T. XIX,
No. 5, Mai 1899, f. 310.
971. O0. Parisotti. Valore del sintomo papilla da stasi
nella diagnosi dei tumori cerebrali. Bulett. della R. Acc. Med.
di Roma. XXV., fasce. 1 und 2.
... 972. Weidenhoffer. Diabetes mellitus und Iris Sbornik
klinicky, B4, I, H. 2 (tschechisch).
Fraenkel’s (566) Patient war ein 34 jähriger Mann, der von Pneu-
monie befallen wurde. Von Anfang an bemerkte er erst auf dem einen,
dann auf dem anderen Auge eine ziemlich rasch zunehmende Sehschärfe.
Ein kleines centrales Gebiet des Gesichtsfeldes war klar, ringsum war alles
u mit Russ überzogen. F. sah auf dem dunklen Augenhintergrunde um
die Macula je 5 oder 6 weissliche, rundliche Flecken von etwa !/, Papillen-
durchmesser, Man glaubte zunächst an Tuberkel. Naeh 6 Wochen war der
Fundus wieder normal. Der Befund ist ähnlich von Axenfeld beschrieben
vorden, Es ist, sagt Axenfeld, von principieller Bedeutung, dass Herde
, der Retina entstehen können durch Ansiedlung von schwach virulenten
Mikroorganismen und zwar durch Pneumococcen.
Bach’s (567) fleissige und schöne Arbeit bringt eine kritische Zusammen-
Hr aller beschriebenen Fälle von Erkrankungen der Vierhügel. Die
a ling ges Melt unter tol genden eicht piik ton a wurden
Bee EH welehe en au die Farr ingelen Geelen gin
x a, hierauf die Fälle yon Nennungen, welche einen Theil
gel, dann die, welche die Vierhügel in ganzer Ausdehnung zer-
96 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
störten. Im Anschluss daran erfolgt die Aufführung von Neubildungen der
Zirbeldrüse, welche secundär die Vierhügel direct ergreifen. oder eine Com-
pression der Vierhügel bewirken.
Verfasser bekennt sich zu der Ansicht derer, welche bestreiten, dass
eine Zerstörung der Vierhügel Erblindung hervorrufe, ja es scheint ihm bisher
sogar der Beweis nicht einmal erbracht, dass überhaupt eine Selhstörung durch
eine isolirte Zerstörung der Vierhügel hervorgerufen wurde.
In 31 von 66 Fällen war eine Schnervenveränderung, vornehmlich eine
Stauungspapille vorhanden.
Doppelseitige Zerstörung des Vierhügeldaches bringt mit Wahrschein-
lichkeit doppelseitige reflectorische Pupillenstarre, einseitige Zerstörung reflec-
torische Starre der Pupille der gleichen Seite hervor.
Augenmuskelstörungen kommen sehr häufig bei Vierhügelerkrankungen
zur Beobachtung. Hauptsächlich symmetrische Lähmungen scheinen in ge-
wissem Grade charakteristisch für die Vierhügelaffection zu sein. jedoch bleibt
zu bedenken, dass solche Lähmungen auch bei basalen Affectionen beobachtet
sind. Neben dem symmetrischen Auftreten der Lähmungen spricht die Com-
bination von Trochlearis- und Oculomotoriuslähmung für den Sitz der Er-
krankung in den Vierhügeln.
Zirm (568) führte bei einem 62 jährigen Manne wegen Glaucoma
inflammatorium chronicum oculi atr. beiderseits die Iridectomie legeartis aus.
Mässige Blutung in die vordere Kammer. Nach zwei Tagen erfolgen Nachts
heftige Schmerzen und von da findet sich täglich frisches Blut am Verband.
Die Augen gehen zu Grunde. Auch stellten sich Blutungen aus der Nase
ein. Seit seiner Kindheit hat Patient immer nach den geringfügigsten Ge-
legenheiten stark geblutet.
Lagleyze (569) bespricht in der Fortetzung seiner Abhandlung die durch
Zahnerkrankungen — meist alveoläre Ostco-Periostitis — erzeugten entzünd-
lichen Erkrankungen des Auges, besonders der Orbita und die verschiedenen
Wege ihres Entstehens. Die Entzündung pflanzt sich unmittelbar in den
Geweben, Periost und Knochen oder durch die Nerven und Gefässe bergenden
Knochencanäle zum Auge hin fort; andere Male kommt es vorher noch zu
einer auf den gleichen Wegen entstandenen Sinuserkrankung, welche un-
mittelbar oder durch die Gefässe zu einer Periostitis, Phlegmone und Phle-
bitis der Orbita führt. Ein Weiterschreiten der Entzündung in den Lymph-
gefässen ist nach Verf.'s Ansicht für keinen Fall erwiesen. Er theilt einen
Fall mit von Phlegmone der Orbita, Abscessbildung der Massetergegend und
des harten Gaumens im Anschluss an eine durch Alveolarperiostitis erzeugtes
Empycm der Oberkieferhöhle, das in 2 weiteren Fällen zu einfacher Orbital-
phlegmone führte. — In einer zweiten Reihe vermitteln die Venen die Ent-
zündung und zwar vom Unterkiefer aus der Venen Plexus der Fossa, 22%
XXII. Augenstörungen bei Allgemeinleiden. 97
matica, welcher mit dem Sinus cavernos. communieirt, so dass erst von dort
aus Thrombophlebitis der Orbita entsteht, oder letztere entsteht direct wie
bei den Zahnerkrankungen des Oberkiefers durch die Gesichtsvene. In
letzterem Falle bleibt das Sehvermögen bis zum Tode erhalten, in ersterem
erlischt dasselbe bereits bei dem Auftreten von Exophthalmus und Chemosis.
Auf ganz andere Weise und zwar durch directe Einwirkung (Diffusion)
septischer Toxine entsteht, ebenso wie bei Sinuserkrankung, so auch bei
Zabncaries, Iritis und Iridochorioiditis, wie Verf. unter anderem auch an
einer eigenen Beobachtung zeigt, bei welcher nach Behandlung der Zähne
eine Iritis mit Hypopyon in kürzester Zeit verschwand. Verf. begründet ein-
gehend eine Theorie, nach welcher eine Diffusion von Toxinen in die Venen
auf der Seite des kranken Zahnes eintritt. Diese Diffusion der Toxine und
ihr Eindringen ins Auge wird erleichtert durch die sehr anastomosenreichen
Verzweigungen der Vena ophthalmica, welche eine rückläufige Blutbewegung
ermöglicht, sowie ferner durch den Druckunterschied zwischen den zuführenden
Venen und dem Stamm der V. ophthalm. und schliesslich durch eine vou
dem kranken Zahn aus reflectorisch erzeugte ‚Gefässerweiterung des Uveal-
gebietes, welche das Enstehen einer Entzündung noch besonders begünstigt.
v. Mittelstaedt.
Bistis (570) schildert den Augenbefund von 27 Leprakranken. —
Die Augenbrauen und Lider sind bei der tuberkulösen Form häufig und im
Gegensatze zu anderen Stellen des Auges frühzeitig erkrankt, die Lider meist
nur am Rande mit Verlust der Wimpern sowie Ec- und Entropium. Wenn
der M. orbicularis ergriffen ist, so entsteht ebenso wie bei der anästhetischen
Form Lagophthalmus. Der Tarsus war stets frei. Die Augapfel- und Lid-
bindehaut waren, abgesehen von leichtem Katarrh stets unbetheiligt, ebenso
auch der Thränenkanal, der nur in einem Falle von der Nase aus erkrankt
war. Die Hornhaut war sehr häufig, sowohl vom Limbus aus, wie allein er-
griffen. An letzterem bilden sich pannöse Veränderungen und lepröse Knoten,
die sehr gross werden und zu Phthisis bulbi führen können. In der Hornhaut
selber bilden sich unter dem intacten Epithel graue runde Fleckchen. Diese
Veränderungen sind meist doppelseitig und von leichter Iritis begleitet.
Primäre Lepraknoten in der Hornhaut sind selten. — Iris und Ciliarkörper
betheiligen sich meist in der Form der chronischen Iridocyelitis. Iritis ohne
Hornhautaffection ist selten und bestand in nur einem Falle. Lepröse Ge-
schwülste der Iris wurden nicht beobachtet. Der Glaskörper war ebenfalls
häufig erkrankt, dagegen der Augenhintergrund, wo derselbe gut untersucht
werden konnte, stets intact bis auf eine P.pillarhyperämie, die aber auch
auf Syphilis beruhen konnte. Meistens handelte es sich um die tuberkulöse
Form der Lepra. Die anästhetisbhe Form führt zu Lagophthalmus mit seinen
Folgen. — Iridectomien und Extractionen, wenn die Cataract nicht durch
Iridoeyclitis complieirt war, verlaufen günstig. v. Mittelstaedt.
98 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Verfasser (571) nimmt Stellung gegen die viel verbreitete Annahme, die
Anwesenheit von Stauungspapille sei entscheidend für die Diagnose eines Ge-
hirntumors. Selbst wenn die Anwesenheit einer Stauungspapille mit Niveau-
differenz gegen die Retina sicher gestellt ist, darf man noch keineswegs einen
Gehirntumor mit Bestimmtheit annehmen. Nach Aufzählung der verschiedenen
Theorien, welche über die Pathogenese der Stauungspapille aufgestellt worden
sind, entscheidet sich Verf. für eine Combination der mechanischen (Manz
u. A.) mit der entzündlichen (Leber-Deutschmann). In beiden gelangt
Cerebrospinalflüssigkeit durch die Sehnervenscheiden zur Papille und sowohl
dem Druck, als auch den Producten des Tumors, sei es phlogistischer, che-
mischer oder parasitärer Natur, kommt eine Bedeutung zu. Letztere Theorie
erklärt genugsam alle jene Krankheiten (Syphilis an der Spitze). welche von
den einfachen Neuritisformen bis zu ausgesprochenen Stauungspapillen gehen
können, ohne dass jenseits des Chiasma irgend welche pathologischen Ver-
änderungen sich finden liessen. Alle Entzündungsvorgänge im Gehirn, auch ohne
Tumor können Stauungspapille geben. Es bedarf aber in vielen Fällen auch des
mechanischen Druckes der Cerebrospinalflüssigkeit, wie Verf. zu erklären
sucht. aus zwei Erscheinungen : erstens der einseitigen Stauungspapille, zweitens
dem fast regelmässigen Fehlen derselben bei Tumoren des Chiasma. Hier
liegt die Ursache des Ausbleibens der Stauungspapille nach Verf. in der
mechanischen Compression der Nervenscheiden, welche ein Eindringen von
Cerebrospinalflüssirkeit bis zur Papille verhindert. Bei einseitiger Stauung=
papille liegt der Tumor immer auf der anderen Seite. Verf. theilt 3 Fälle
mit. wo der Tumor sehr gross und so gelegen war, dass er eine besonders
starke Druckerhöhung verursachen musste. Es hatten sich auch intra vitam
ganz besonders prominente Stauungspapillen constatiren lassen. Also der
intracranielle Druck allein ist Ursache der Stauung und nicht die Menge
der vorhandenen Cerebrospinalflüssigkeit, wie auch das Fehlen der Stauungs-
papille bei Hydrocephalus ergiebt; und zwar gehört zur Erzielung eines hohen
Druckes die Compression eines Ventrikels und dadurch erschwerte Cireulation
wie sic sogar durch ganz kleine Tumoren mechanisch möglich wird.
Es werden also die entzündlichen Elemente bei dieser erschwerten
Cireulation an der Stelle der Stauung leicht wirksam werden können. während
sie bei unbehinderter Circulation vielleicht garnicht wirken werden. Auf
diese Weise glaubt Verf. das Zusammenwirken beider Factoren als noth-
wendig erklärt zu haben. Krahnstöver.
Der Standpunkt, den Weidenhoffer (572) in der Frage des Zu-
sammenhanges zwischen Iritis und Diabetes mellitus einnimmt, ist folgender:
Ein so enger Zusammenhang zwischen beiden Krankheiten, wie zwischen
Iritis unb Lues besteht nicht, sondern wir haben uns das Ganze so vorzu-
stellen, dass der Diabetes die Widerstandsfähigrkeit des Gewebes gegen äussere
und innere Schädlichkeiten herabsetzt. Zum Beweise dafür führt er drei
XXII. Augenstörungen bei Allgemeinleiden. 99
Fälle aus der klinischen Beobachtung Deyl’s an. Sie betreffen alle bereits
ältere Personen. In allen 3 Fällen waren es gewisse Schädigungen, welche
dem Ausbruch der Entzündung vorangegangen waren. Im ersten Falle begann
die Iritis während der Reconvalescenz nach einem fieberhaften Processe (In-
fluenza ?), im zweiten ging eine Erkältung voraus, beim letzten hatte ein
relativ unbedeutendes Trauma den Ausbruch der Entzündung zur Folge.
Hervorzuheben ist, dass bei allen 3 Fällen der Diabetes latent war und erst
während der klinischen Beobachtung entdeckt wurde. Der Verlauf war durch-
wegs günstig, es ist nicht einmal eine vollständige antidiabetische Diät noth-
wendig gewesen. Eine gewisse Zurückhaltung in der Kost genügte nebst der
localen Atropinbehandlung, um in diesen 3 schweren Fällen einen günstigen
Ausgang herheizuführen. Herrnheiser.
Systematischer Bericht
über die
Leistungen und Fortschritte der Augenheilkunde
im dritten Quartal 1899.
Erstattet von
Privatdocent Dr. St. Bornheimer in Wien, Stabsarzt Dr. 0. Breoht, Professor
Dr. R. Greeff, Professor Dr. 0. Horstmann, Dr. R. Schweigger in Berlin,
unter Mitwirkung von
Dr. G. Abelsdorff, Berlin, Dr. 8. M. Burnett in Washington, Docent Dr. Dalen in
Stockholm, Privatdocent Dr. J. Herrnheiser in Prag, Professor Dr. Hirschmann in
Charkow, Dr. Krahnstöverin Rom, Dr Lister in London, Dr. P.von Mittelstaedt
in Metz, Professor Dr. Da Gama Pinto in Lissabon, Dr. Sulzer in Paris,
Dr. C. H. A. Westhoff in Amsterdam etc.
Redacteur: C. Horstmann.
Für Abschnitt I—III Referent:
Professor Dr. C. Horstmann, Berlin.
I. Allgemeine ophthalmologische Literatur.
i 573. Chodin, A. W. Praktische Ophthalmologie. Handbuch
el Studirende und Aerzte. 5. verbesserte Auflage mit 203 Abbildungen im
exte und 6 Tafeln ophthalmoskopischer Bilder. Kiew 1899.
i 74. Birnbacher, A. Die pathologische Histologie des
enschlichen Auges. Veit & Co. 1899, 1. Liefer.
575. Flemming, Perey. Anadressoftheeye complications
e acute specific fevres. Brit. med. Journ. 1899, p. 103.
576. Borthen, Lyder. Die Leprades Auges. Klinische Studien
mi , SE
H Pathologisch-anatomischen Untersuchungen von N. P. Lie. Leipzig 1899.
‚Engelmann.
of Oh
Del Bach, L. Die ekzematösen (skrophulösen) Augen-
der nKungen. Sammlung zwangloser Abhandlungen aus dem Gebicte
ügenheilkunde. Herausg. v. A. Vossius, Ill, Heft 1, Halle a. S. 1899.
l 578. Hir ? e : ;
Ibid. III, Heft SCH J. Die gichtischen Augenerkrankungen.
579,
Augenhei
Eröffnung d
Magavly. Mittheilungen aus der St. Petersburger
lanstalt. Heft VI. Jubiläumsausgabe zur 75. Jahresfeier seit
SS er Anstalt. St. Petersburg und Leipzig 1899.
der Alen ee V. Weitere Beiträge zur Refraktionslehre
- Iheorien griechischer Gelehrter über das Sehen
benlehre. Arch. f. Augenheilk. XXXIX, p. 209.
über das Jahr 1899 zum Archiv tür Augenheilkunde. IX
Und die Far
Literaturberi cht
102 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
581. Pergens, E. Bemerkungen zu Fukala’s Refractions-
lehre im Alterthum. Ibid. p. 378.
582. Pergens, E. Leonhard Fuchs’ alle Krankheyt der
Augen (1539). Neu herausgegeben. Centralbl. t. prakt. Augenheilk. XXXIL
p. 197 u. 231.
583. Koster, W. Die Entwickelunz der Ophthalmologie
in den Niederlanden. Zeitschr. f. Augenheilk. II, 2, p. 109.
384. Cohn, H. Avertissement des Oculisten Mende in
Breslau im Jahre 1791.
585. Roth, A. Sehproben nach Snellen’s Princip. Berlin
1899. Otto Enslin.
586. Menzies, J. Acworth. The visions of school children.
Brit. med. Journ. 1899, p. 77.
587. Cohn, H. Die Breslauer Taubstummenanstalt, eine
Schule mit nur einem kurzsichtigen Kinde. Wochenschr. f. Ther.
u. Hygiene des Auges III, No. 9.
588. Mullen, J. A. The percentage of color blindness to
normal color vision computed from 308,919 cases. Ophthalm.
Record. VIII, p. 332.
589. Hoor, K. Die Augenuntersuchungen des Eisenbahn-
personals. Wiener med. Wochenschr. 1899, No. 3.
590. Lewitzky, M. Zahlenbericht über die 15jährige
Thätigkeit der Universitäts-Augenklinik Kiew (1883—1897).
Der Zweck”des Werkes von Birnbacher (574), das im Ganzen in
5 Lieferungen erscheinen soll, ist der, dem Kliniker durch naturgetreue
Bilder die histologischen Verhältnisse der häufigeren Krankheitsformen des
Auges klar zu stellen. Die erste Lieferung mit 5 Tafeln in Lichtdruck
enthält die Krankheiten der Conjunctiva.
Flemming (575) giebt einen allgemeinen Ueberblick der Pathologie
und Therapie der Augenkrankheiten, welche bei folgenden Infectionskrank-
heiten vorkommen können: Masern, Keuchhusten, Mumps, Scharlach, Typhus.
Diphtherie, Influenza, Pocken, Windpocken und Erysipel. Die Arbeit enthält
mehr eine übersichtliche Zusammenstellung bekannter, als eine Wiedergabe
neuer Beobachtungen. Abelsdorff.
Borthen Lyder (576) giebt auf Grund seiner Studien in 5 nor-
wegischen Leprapflegstätten eine erschöpfende klinische Darstellung der
Augenaffectionen bei dem Aussatze, welche vervollständigt wird durch patho-
logisch-anatomische Untersuchungen von Lie. 17 Figuren im Text, 15 Lich-
druck- und 9 chromolithographische Tafeln in vorzüglicher Ausführung er-
höhen den Werth des interessanten und vortrefflichen Werkes um ein Be-
trächtliches.
Bach (577) giebt eine übersichtliche Darstellung der ekzematöseı
Augenerkrankungen. Zunächst bespricht er die klinischen Erscheinungen
I. Allgemeine ophthalmologische Literatur. 103
derselben, darauf die anatomischen und bacteriologischen Untersuchungen,
sowie ihre Beziehungen zur Skrophulose. Den Schluss des lesenswerthen
Werkchens bildet die Therapie der ekzematösen Augenerkrankungen.
Die Abhandlung von Hirsch (578) enthält eine Zusammenstellung
der bei der Gicht vorkommenden Augenerkrankungen,
Das Buch von Magavly (579) enthält die Geschichte der Peters-
burger Augenheilanstalt und deren Entwickelung, Beschreibung der Ein-
richtung und Functionirung der Anstalt, Geschichte ihrer Thätigkeit, Kranken-
bewegung, Lehrthätigkeit, eine Personalienliste, eine Liste der aus der Anstalt
und von ihrem Arzte publicirten Arbeiten, sechs Abbildungen, mehrere
graphische Tabellen. Die Gesammtzahl der im Laufe der Jahre 1824 bis
1898 behandelten ambulatorischen Kranken beträgt 756784. Die Zahl der
ausgeführten Operationen 58570, wovon 7263 Staaroperationen.
Hirschmann.
Fukala (580) bespricht die optischen Linsen bei den Alten und die
Theorien griechischer Gelehrter über das Sehen und die Farbenlehre.
Pergens (581) bestreitet verschiedene Angaben Fukala’s in Betreff
der Kenntniss der Kurzsichtigkeit bei den Alten, sowie der Brillen.
In Deutschland war man meistens der Ansicht, dass die deutsche Augen-
heilkunde mit Bartsch’s Ophthalmodouleia 1538 anfange. Pergens (582)
fand, dass L. Fuchs bereits 1539 ein Augenbüchlein herausgegeben habe,
wohl eine deutsche Bearbeitung seiner »Tabula oculorum morbos compre-
hendens« (1538, Tübingen. Pergens giebt einen Ueberblick über den
Inhalt der Schrift.
Koster (583) liefert eine Darstellung der historischen Entwickelung
der Augenheilkunde in den Niederlanden. Besonders bespricht er die Ver-
dienste Boerhaave’s und Donder’s um dieselbe.
Cohn (584) veröffentlicht ein in der Breslauer Stadtbibliothek ge-
fündenes Plakat des Oculisten und Operateurs Johann Mende aus dem
Jahre 1791.
Roth (585) hat 5 Tafeln Sehproben nach Snellen’s Princip heraus-
gegeben, bei denen die Intervallen zwischen den einzelnen Zeilen kleiner
genommen sind als üblich, damit die Sehschärfen von den zurächstliegenden
Werthen genauer und bequemer unterschieden werden können.
In der Breslauer Taubstummenanstalt fand Cohn (587) unter 213
Kindern nur ein einziges kurzsichtiges Kind von 2,0 Dioptr. 54°/, hatten
1—2 fache Sehschärfe, 26°, 2—3 fache. Bei 23 Kindern mit schlechter
Sehschärfe fand sich 3 Mal Hypermetropie und 8 Mal Astigmatismus, bei den
übrigen fanden sich anderweitige Veränderungen, doch nur 1 Mal Retinitis
Pigmentosa.
Die Statistiken, aus denen Mullen (588) seine Ergebnisse berechnet
hat, stammten hauptsächlich aus der Abtheilung der Marine der verschiedenen
IX
104 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Stationen der Welt. Unter 308919 Mann bestand im Durchschnitt 1,82°;,
Farbenblindheit. Unter 15634 Frauen war der Procentsatz nur 0.03. Von
den Stationen hatte Frankreich das Geringste mit 0,01°/, und Dänemark
das Höchste mit 3,80°/,. Die vereinigten Staaten hatten 1,53°/, und Esg-
land 3,2°/,, Japan 3,1°/, und China 3,16 °/,. Burnett.
Hoor (589) fordert bei Locomotivfährern und Heizern eine Sehschärfe
von 5/, für das eine und von Bu für das andere Auge obne Corrections-
gläser, für Verkehrsbeamte 5/,,, beziehungsweise 5/iọ-15, Ob mit oder ohne
Correctionsglas.
Die Gesammtzahl der ambulatorischsn Kranken in der Universitäts
Augenklinik zu Kiew (590) betrug 34060 mit 54632 Krankheiten, die
Zahl der ambulatorisch ausgeführten Operationen 2052. Die Zahl der
stationären Patienten betrug 2532 mit 2385 Operationen.
Hirschmann.
II. Allgemeine Pathologie, Diagnose und Therapie.
591. Hoppe. Fötale eitrige Entzündung als Ursache des
congenitalen Mikrophthalmus und Anophthalmus Archiv für
Augenheilk. XXXIX, 3, p. 211.
592. van Duyse. De l’anophtalmie congénitale. Arch.
d’Ophtalm. XIX, 7, p. 142.
593. Hoppe. Argyrosis. Klinisch-anatomische Uster-
suchung. v. Graefe’s Arch. f. Ophthalm. XLVIII, p. 660.
594. Siegrist, A. Die Gefahren der Ligatur der grossen
Halsschlagader für das menschlische Auge. Correspond.-Blatt f.
Schweizer Aerzte 1899, No. 22.
595. Lobanow, S. W. Ueber den Einfluss der Temperatur
von Flüssigkeiten auf ihre Aufsaugung aus dem Conjunetival-
sack. Weratsch 1399, No. 35.
596. Ricchi, G. Ricerche batteriologiche e brevi con-
siderazioni cliniche sopra alcuni casi di tumer lacrimale.
Annal. di Ottalm. XXVII, 1.
597. Pes. Note batteriologiche sul baciHo del sebo
Meibomiano (Reymond-Collonatti) in rapporte alle affezioni
congiuntivale e sue affinita biologiche col baeillo di Klebs-
Löffler. Sitzungsber. d. XV. Italien. Ophthalmologen-Congress Turin 1899.
598. Percival. Relation between visual acuity and efti-
ciency. Ophtbajm. Rev. 1899, p. 211.
599. Stephenson, Sydney and Walsh, David. A note on
Xrays and colour blindness. Lancet 1899, p. 12%. (Widerlegung
der Annahme, dass die Retina farbenblinder Personen auf die X-Strahlen
anders reagire, als die farbentüchtiger.)
600. Weiss, L. und Klingelhöfer, W. Welchen Werth bat
die Röntgen-Photographie für den Nachweis von Fremd-
körpern im Augeninnernh. Arch. f. Augenheilk. XXXIX, p. 375.
II. Allgemeine Pathologie, Diagnose und Therapie. 105
601. de Olarrio, Pedro. Su di un nuovo metodo di aut-
oftalmoscopia. Annal. di Ottalm. XXVIII, 1.
602. Dison, H. L. Zur Photographie mikroskopischer
Augenpräparate. New-York Eye and Ear. Inf. Rep. 1899, Jan.
603. Liebrecht. Ueber das Wesen der Pupillarerschei-
nungen und ihre diagnostische Bedeutung. Deutsche medicinische
Wochenschr, 1899, No. 25 u. 26.
604. Ischreyt, C. Kritische Bemerkungen zu Herrn Prof.
W. Koster’s Aufsatz: »Beiträge zur Tonometrie und Mano-
metrie des Auges. v. Graefe's Arch. f. Ophthalm. XLVIII, p. 694.
605. Gullstrandt, A. Ueber die Bedeutung der Dioptrie.
v. Graefe’s Arch. f. Ophthalm. XLIX, p. 46.
606. Horstmann, C. Allgemeine Therapie der Augen-
krankheiten. Lehrbuch der Allgemeinen Therapie und der therapeu-
tischen Methodik III, p. 715.
607. Goldzieher, W. Therapie der Augenkrankheiten.
2. völlig umgearbeitete Aufl., 1. Hälfte. Leipzig, Veit & Co. 1891.
608. Walter, O. Beitrag zur offenen Wundbehandlung
nach Augenoperationen. Arch. f. Augenheilk. XXXIX, p. 263.
609. Jänner, J. Ueber Augenverbände. Allgem. medicinische
Zeitung 1899, No. 8 u. 9. Nichts Neues.
610. Hertel, E. Die Wirkung der kalten und warmen
Umschläge auf die Temperatur des Auges. v. Graefe’s Archiv
f. Ophthalm. XLIX, p. 125.
611. Bajardi. Sulla penetrazione del mercurio nei li-
quidi endoculari mediante applicazioni locali di präparati
Mercuriali. Sitzungsber. d. Ital. Ophthalmologen-Congresses, Turin 1898,
612. Fage. Injections et lavages antiseptiques de la
chambre antérieure. Arch. d. Ophthalm. XIX, No. 7, p. 436.
613. Neunhöfer. Ueber subconjunctivale Injectionen.
Med. Corr.-Bl. f. d. Württemberg. ärztl. Landesverein 1899, No. 45.
614. Guttmann, E. Ueber den Gebrauch starker Sublimat-
lösungen in der Augentherapie. Deutsche medicin. Wochenschrift
1899, Therap. Beilage No. 11.
„n „615. Koester, W. Klinisch statistischer Bericht über
113 Enucleationen des Augapfels. Ing.-Diss. 1899, Tübingen.
616. Knapp, H. On the injection of a weak sterile salt
solution into collapsed eyes. Arch. of Ophthalm. XXVIII, 3, p. 308.
617. Hoor, K. Ueber die bactericide und Tiefenwirkung
Argentamins. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. XXIII, p. 225.
ze 618. Mazza. Una nuova applicazione de nitrato d'argento.
Italien. Ophthalmologen-Congress, Turin 1898.
a Bates, W. H. The use of the extract of the supra-
D ale in disease of the eye. Arch. of Ophthalm. XXVIII,
620. Landolt, H Ueber die Verwendunng des Neben-
ni
A enertractes in der Augenheilkunde. Centralblatt für prakt.
genheilk. XXIII, p. 321.
des
106 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
621. Barkan, A. A further contribution to the extraction
of particles of steel or iron with Haab’s large electro-magnet.
Arch. of Ophthalm. XXVIII. 3, p. 282.
622. Dunn, Burton, L. Eye strain in its relation to the
vertical centration of lenses. Arch. of Ophthalm. XXVIII, 5, p. 488.
Hoppe (591) fand unter 6 Fällen von Mikrophthalmos und 3 Fällen
von Anophthalmos 7 Mal Reste von abgelaufener Entzündung. Derartige
Abnormitäten sind als Folgezustände bacteriell-eitriger fötaler Augenentzün-
dungen wohl denkbar, aber klinisch bisher noch nicht nachgewiesen. Die
anscheinenden Spuren alter Entzündung am congenital mikrophthalmischen
Bulbus sind für die Missbildung in der Regel ohne ätiologische Bedeutung.
In dem Falle von van Duyse (592) fand sich bei einem im Alter
von 3 Monaten verstorbenen Kinde mit mässig ausgebildeten Lidern am
Thränenapparat äusserlich keine Spur eines Auges. Die Section ergab nor-
male Bildung der Orbita bis auf eine Aplasie des dem Foramen opticum
entsprechenden Abschnittes des Keilbeins. Nach vorn war die Orbita durch
die mit Conjunctiva überkleidete ¿Fascia tarso- orbitalis abgeschlossen, in
ihrer Mitte ein etwa stecknadelkopfgrosses Grübchen der Bindehaut, in
welches die Ausgänge der Thränendrüsen mündeten. Keine Spur einer Horn-
haut daselbst vorhanden, Die Bulbi sind bis auf 1 mm breites und 5 mm
langes Gebilde redueirt, das nach vorne mit der Fascia tarso-orbitalis durch
einen, keine Spur einer Linse aufweisenden fibrösen Strang verbunden ist
und aus einer fibrösen Hülle besteht, welche eine Chorioidea umschliesst,
deren, den Innenraum ausfüllende Gefässe durch Pigmentzellen getrennt sind.
Die Muskeln inseriren sich an die Tarsoorbitalfascie. Sehnerven. Chiasma
und Tractus optic. fehlten völlig; Corp. geniculat. war kaum angedeutet und
von den Vierhügeln nur das hintere Paar. Verf. bespricht die dem seinen
ähnlichen Fälle. v. Mittelstaedt.
Hoppe (593) trug aus dem Unterlid und der Conjunctiva einer in
Folge 2jährigen Gebrauchs von Höllenstein an Argyrosis leidenden Patientin
je ein 6 mm hohes und breites Stück Schleimhaut ab, um dasselbe einer
mikroskopischen Untersuchung zu unterwerfen. Er fand, dass sich die Haupt-
masse des Pigments an den elastischen Elementen niederschlug, aber auch
freies Pigment dazwischen vorkam. Ebenso breitete sich eine ununterbrochene
Schicht von freiem Pigment unter dem Epithel aus. Dem Gefässrohr lag es
wie feiner schwarzer Staub auf. Nach der Ansicht von Hoppe kommt die
Pigmentbildung bei Argyrosis bald nach Ueberwindung der diffundirenden
Bindehaut zu Stande, ohne dass die Lösung zuvor die Blutbahn passirt.
Siegrist (574) beobachtete 2 Fälle, bei denen die Ligatur der Carotis
communis ausgeführt war und deren Auge auf der betreffenden Seite danach
erblindete. Die Erblindung war ohne entzündliche und ohne äusserlich wabr-
II. Allgemeine Pathologie, Diagnose und Therapie. 107
nehmbare Symptome zu Stande gekommen, nämlich mittelst Embolie der
Contralarterie, wie er in dem einen Falle anatomisch nachweisen konnte, mit
oder ohne secundäre Thrombosen der Ciliararterien. Die Sehstörungen sind
indessen nicht der Carotisligatur als solcher direct zuzuschreiben, sondern
Complicationen in Folge anderweitiger pathologischer Verhältnisse.
Die Untersuchungen von Lobanow (595) wurden nach der colori-
metrischen Methode von Belljarminow mit Fluorescinlösung ausgeführt
ud ergaben, dass höhere Temperatur (bis 50°C) den Uebergang des
Fluorescins in die Vorderkammer begünstigt. Die Steigerung der Diffusion
{nicht die Osmose nach Ansicht des Verf.) steht ziemlich regelmässig im
Verhältniss zur Temperaturerhöhung. Temperaturherabsetzung (bis 1° C) ver-
ringert die Diffusion, aber nicht ganz im Verhältniss zur Temperaturherab-
setzung. Nachweisbare Epithelabschilferung trifft erst nach Einwirkung von
Lösungen von 50°C und höher ein. Hirschmann.
Nach eingehender Prüfung zahlreicher fremder Beobachtungen giebt
Ricchi (596) das Resultat seiner eigenen Untersuchungen von 12 Fällen
von Thränensackeiterungen, bei welchen 21 Bacterienarten isolirt werden
konnten. Darunter fand sich wiederholt Actinomyces albus.
Krahnstöver.
Pes (597) spricht die Ansicht aus, dass der Raymond-Colomatti-
sche Bacillus, gewöhnlich unter dem Namen Xerosisbacillus gekannt, nicht
als den Erreger des Xerosis angesprochen werden darf, da er sich ausnahms-
los in dem Secret der Talgdrüsen auf dem freien Lidrand findet, und meistens
bei Impfversuchen sich als ganz invirulent erweist. Er würde in die Klasse
der diphtheritisch-ähnlichen Bacillen fallen, welche wiederum nur functionell
“on den echten Diphtheriebacillen verschieden wären. Krahnstöver.
Percival (598) betont, dass der Verlust an Sehvermögen dem der
Sehschärfe nicht proportional ist. Ein Individuum, dessen Sebschärfe von
` auf °/,, redueirt ist, hat nicht 50°/, seines Sehvermögens eingebüsst. Er
giebt eine Formel an, um den durch Krankheit oder Verletzung entstehenden
Verlust des letzteren zu berechnen. Lister.
Auf Grund der Beobachtung von 12 Fällen mit Eisensplittern im Auge,
welche mit Röntgen-Strahlen photographirt waren, kommen Weiss und
Rlingelhöfer (600) zum Schluss, dass in der Mehrzahl der Fälle hier-
a ein solcher nachgewiesen werden kann (unter ihren 12 Fällen in 7).
“Sicherheit kann indessen nur dann auf die Gegenwart eines Fremdkörpers
£tschlossen werden, wenn bei mehreren, in verschiedener Richtung vor-
an Aufnahmen ein Schatten im Skiagramm gesehen wird an der
e des Bildes, welches der Lage des Auges entspricht.
m ee (602) beschreibt und illustrirt in seinem au eine ar ode
a von Präparaten, welche in Gläsern mit Glyceringelatine
werden. Die Schwierigkeit bestand in der Beseitigung des Licht-
108 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
reflexes vom Glaskegel. Er hat dies durch den Gebrauch von Röhren und
andern Apparaten, deren Beschreibung zu technisch wäre, herbeigeführt. Die
gedruckten Photographien der Präparaten beweisen, wie erfolgreich seine
Bestrebungen waren. Burnett.
Die erste Hälfte des lesenswerthen Werkes von Goldzieher 1607)
enthält die Therapie der Krankheiten der Conjunctiva, Cornea, Sclera, Iris
und der Linse.
Nach 52 Augenoperationen an 40 Kranken hat Walser (608) nur
das Praun’sche Schutzgitter angewandt und ist mit den Erfolgen zufrieden.
Bei secernirenden Bindehäuten hält er die offene Wundbehandlung für die
einzig richtige. Bei aufgeregten, ängstlichen Kranken dient sie zur Beruhigung,
der Heilungsverlauf ist danach ein kürzerer und leichterer, Reizerscheinungen
sind seltener und geringer. Contraindicirt ist dieselbe bei stärkeren Reiz-
zuständen der Iris, Blutungen in die vordere Kammer und Glaskörpervorfall.
Nach den Versuchen von Hertel (610) wird im normalen Conjunctival-
sack die Temperatur unter kalten Umschlägen herabgesetzt und unter warınen
gesteigert. Durch Anwendung gleich temperirter Umschlagsflüssigkeiten können
dieselben Maximalwirkungen auf die Temperatur des Conjunctivalsackes erzielt
werden, gleichgültig ob die Circulationsverhältnisse am Auge normal oder
verändert sind. Sind andererseits diese Wirkungen eingetreten, so haben
nachträglich herbeigeführte Circulationsveränderungen keinen Einfluss mehr
auf dieselben. Die applicirte Kälte resp. Wärme pflanzt sich quer durch das
Gewebe, für welche die anatomischen Verhältnisse günstig sind, fort und
beeinflusst dementsprechend die Temperatur im Conjunctivalsack. Die bei
der Erwärmung stattfindende Ausdehnung der Gefässe und umgekehrt die
Verengerung derselben bei Abkühlung haben ebensowenig wie die durch
Beeinflussung der Gefässnerven oder durch Gefässcompression herbeigeführten
Aenderungen der Circulation einen Einfluss auf das Zustandekommen dieser
Wirkung. Auch die Messungen an pathologischen Augen bestätigen die
Resultate über die Wirkung der Umschläge aufs Auge.
Sowohl bei Application von gelber Präcipitalsalbe in den Conjunctival-
sack, als auch bei subconjunctivalen Injectionen von Sublimat in Lösungen
von 1:1000 bis 1:5000 will Bajardi (611) ganz unzweifelhaft Quecksilber
in dem vorderen Kammerwasser nachgewiesen haben auf chemischem Wege.
Krahnstöver.
Nachdem Injectionen einer Lösung von Hydrarg. oxycyan. 1:500% in
die vordere Kammer von Kaninchen mit Impfkeratitis gut vertragen worden.
versuchte Fage (612) eine halbsostarke Lösung am menschlichen Auge und
injieirte mit einer Pravaz’schen Spritze einige Tropfen in die vordere
Kammer bei Hornhautgeschwüren mit Iritis und Hypopyon. Er sah danach
ein schnelles Verschwinden des letzteren, sowie der Reizerscheinungen und
Schmerzen, während das Geschwür sich weit langsamer besserte und Aus
II. Allgemeine Pathologie, Diagnose und Therapie. 109
schabung oder der Galvanocauter keineswegs entbehrlich werde. Bei starkem
Hypopyon und drohender Panophthalmie ‚empfiehlt Verf., wie schon St. Yves,
eine Ausspülung der Vorderkammer, nach ausgiebiger Punction, bei welcher
zweckmässig eine Contrapunction gemacht werden kann.
| v. Mittelstaedt,
Neunhöfer (613) erzielte günstige Resultate durch subconjunctivale
Injection einer 2—4°/, Kochsalzlösung bei 3 Fällen von Iridochorioiditis
bezw. Chorioiditis centralis.
Durch Einträufelung einer 3°/,, Sublimatlösung in den Conjunctivalsack
erzielte Guttmann (614) beim Schwellungskatarrh, dem Trachom und der
Dacryocystoblennorrhoe gute Resultate.
Von den in der Tübinger Augenklinik ausgeführten 773 Enucleationen
wurden nach Koster (615) 53 wegen bösartiger Geschwulste, 1 wegen
Cysticeercus, 74 wegen Glaucom oder Hydrophthalmus, 3 wegen intraocularer
Blutungen, 447 wegen Verletzungen, 5 wegen Panoplhthalmie, 45 wegen
Secundärglaucom, 49 wegen lIridocyclitis, 50 wegen Staphylom, 33 wegen
Phthisis bulbi, 2 bei Morbus Basedowii und 1 bei Lagophthalmos vorgenommen.
Knapp (616) empfiehlt die Injection steriler physiologischer Kochsalz-
lösung sowohl nach Cataractextraction, wenn die Cornea stark collabirt oder
grosser Glaskörperverlust eingetreten ist, als auch nach Verletzungen, die zu
einem Collaps des Bulbus führen. Die Form desselben wird hierdurch wieder
hergestellt, der Wundverschluss erleichtert und eine Infection durch Eindringen
von Conjunctivalsecret in’s Innere des Auges verhütet. Abelsdorff.
Nach den Erfahrungen von Hoor (617) besitzt das Argentamin den
verschiedenen Mikroorganismen gegenüber eine ausserordentlich hohe keim-
tödtende Kraft und übertrifft in dieser Hinsicht das Argentum nitricum um
ein bedeutendes. Ausserdem dringt das Argentamin viel tiefer in die Gewebe
hinein, als letzteres,. und wirkt ebenso gefässverengend. Eine 5—10°/,
Argentaminlösung wird vom Auge immer noch gut vertragen, was vom
Argentum nitricum nicht behauptet werden kann.
Dass Silbernitrat auch bei tiefgreifenden Hornhautgeschwüren mit starker
Secretion mit Erfolg angewendet werden kann, erhellt aus den Ausführungen
Mazza’s (618), welcher es als energisches Antiseptum in II, bis 1/,°/ iger
Lösung anwendet in all den Fällen, wo eine Rücksicht auf das Aussehen der
Narbe nicht mehr am Platze sein kann. Einmal hat es ihn bei Infection
der Wunde nach Cataract-Operation, bei welcher die Trübung des Kammer-
wassers schon so hochgradig war, dass Iris und Pupille nicht mehr erkannt
werden konnten, nach 40 Tagen soweit Besserung erzielen lassen, dass Finger
gezählt und Farben erkannt werden konnten. Krahnstöver.
Während 5 jührigen Gebrauches bewährte sich der Nebennierenextract
nach Bates (620) als ein kräftiges Adstringens von grossem Werthe, das
ohne irgendwelche unangenehmen Nebenwirkungen eingeträufelt werden kann.
110 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
1 Minute nach der Einträufelung wird eine vorher geröthete Conjunctiva blas.
Die Wirkung hält durchschnittlich eine halbe Stunde an. Abelsdorff.
Der Nebennierenextract ist nach H. Landolt (620) ein anämisirendes
Mittel und empfiehlt sich seine Anwendung bei Operationen zur Verhinderung
von Blutungen als Unterstützungsmittel für die Wirkung des Cocains, Atropins,
Eserins und ähnlicher Mittel beim entzündeten Auge, sowie zur Beseitigung
der Beschwerden bei entzündlicher Reizung.
Bei 12 Fällen von Magnetextraction wurden 8 Augen gerettet, 4 mit
sehr gutem Sehvermögen, 4 mit z. Th. brauchbarer Sehschärfe. Nach
Barkan’s (621) Ansicht leistet der Haab’sche Magnet alles, was mit dem
kleinen Magneten erreichbar ist; mit dem letzteren verglichen vermeidet er
Zerstörung des Glaskörpers und vermindert die Infectionsgefahr; zugleich ist
er ein gutes und sicheres Sideroskop. Abelsdorft.
Nach Dunn’s (622) Ansicht sind die asthenopischen Beschwerden
mancher Patienten beim Lesen dadurch veranlasst, dass sie naturgemäss durch
den unteren Theil der Gläser sehen und so die corrigirenden Gläser eine
fehlerhafte prismatische und astigmatische Wirkung ausüben. Durch Decen-
trirung der Gläser nach unten lässt sich in diesen Fällen eine Beseitigung
der Beschwerden erreichen. Abelsdorft.
III. Heilmittel und Instrumente.
623. Emmert. Protargol, ein neues Silberpräparat. Corr-
Bl. f. Schweizer Aerzte 1899, No. 19.
624. Mazzali. Sull’ uso del protargolo in Ottalmologia.
Sitzungsbericht des XV. Italien. Ophthalmologen-Congresses. Turin 1898.
625. Knapp, H. Note on the use of Holocain. Arch. of
Ophthalm. XXVIII, 3, p. 315.
626. Hilbert, R. Ueber die Wirkung des Tropococains in
Bezug auf Anästhesirung der Cornea und Conjunctiva.
Tübingen, J. Pietzker, 1899.
627. Jackson, E. The mydriatic action and value of
euphtlalmin. Ophth, Rec. VII, 7, p. 344.
628. Knapp, H. Note on the use of Euphthalmin. Arch. of
Ophthalm. XXVII, 3, p. 313.
629. Pretori, H Ueber die Behandlung einiger Augen-
krankheiten mit Largin. Wochenschr. f. Ther. u. Hygiene des Auges,
Il, No. 44.
630. Selenkowsky, J.W. Zur Verbesserung unserer gelben
Salbe. Wratsch 1899, No. 15.
631. Wolffberg. Lymphstauung im Auge durch Dionin.
eine neue, physiologisch und therapeutisch bemerkenswertbe
Beobachtung. Wochenschr. f. Therapie u. Hygiene des Auges, III, No. 1.
np i Gr mp Bes,
|
|
|
III. Heilmittel und Instrumne.te 11l
632. Landolt, E. Nouveaux opto-types pour la déter-
mination de l'acuité visuelle. Arch. d’ophtalm. XIX, 8, p. 465.
633. Neustätter, E. Ein neues Optometersciaskop für die
subjective und objective Bestimmung der Refraction, ein-
schliesslich des Astigmatismus und der Richtung seiner
Meridiane. Münchener med. Wochenschr. 1899, No. 3.
634. v. Fragstein und Kempner. Pupillenreactionsprüfer.
Zehender’s klin. Monatsbl. f. Augenheilk. XXXVII, p. 243.
635. Katz, R. A. Ein Perimcter zur Untersuchung der
Empfindlichkeit des Auges gegen aufeinanderfolgendeLicht-
empfindungen und die diagnostische Bedeutung solcher
Untersuchungen bei Sehnervenleiden. Wratsch 1899, No. 31.
636. Eaton, F. B. Zwei neuelnstrumente zur AÄusmessung
des monocularen Fixationsfeldes. Ophth. Rec. 1899, August.
637. Johnson, W. B. Description of a portative electro-
magnet, anoriginaldevise, to be used in connection withany
incandescent elecetric-light current for the removal of pieces
of steel from the interiors of the eyeball. Arch. of Ophthalm.
XXVII, 3, p. 249.
638. Cluzet, M. J. Nouveau procédé de Détermination
du degré d’am&tropie. Arch. d’Ophtalm. XIX, Nr. 8, p. 492.
Emmert (623) empfiehlt die Anwendung des Protargols bei der ca.
tarrhalischen Conjunctivitis, 2—3 täglich in 1—3°/, Lösung in den Conjunctival-
sack eingeträufelt, ebenso bei der Blennorrhoea neonatorum; ebenso wirkt
das Mittel gut bei breiten Phlyctaenen, dem Frühjahrscatarrh und der Con-
junctivitis follieularis. In Salbenform, 5—20 %, wurde günstige Wirkung bei
ekzematöser Keratitis, mykotischen Ilornhauterkrankungen, Blepharitis ciliaris
und Herpespusteln der Lider erzielt. Auffallend rasch heilte bei Einspritzung
einer 5—10 % Lösung die Dacryocystoblennorrhoe.
Nach einjährigem Gebrauche fand Knapp (625) in Bestätigung der
Angaben anderer Autoren, dass Holocain ein vorzügliches in einer Minute
wirksames Anästheticum ist, das nicht so stark austrocknend auf die Cornea
Firkt wie Cocain. Die Circulation wird nicht beeinflusst, seine keimtötenden
Fähigkeiten machen es auch zur Combination mit anderen Mitteln als thera-
Peutisches Adjuvans geeignet. Abelsdorff.
Als locales Anästheticum ist nach Hilbert (626) das Tropococain dem
Cocain vorzuziehen, da es absolut keine trübende Wirkung auf das Horn-
hautepithel ausübt, es wirkt als leichtes Antisepticum und ist daher auch
Nicht dem Verderben ausgesetzt, es bewirkt keine Drucksteigerung und keine
"upillenerweiterung, es ist wenig giftig und macht in kleinen Dosen keine
Intoxicationserscheinungen. Am besten wird eine 5 % Lösung angewandt.
Jackson (627) glaubt, dass Euphthalamin für gewisse Zwecke irgend
eine Set :
m anderen Mydriaticum überlegen ist, besonders da, wo starke Erweiterung
112 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
der Pupille für diagnostische Zwecke erforderlich ist, die bald wieder vorüber-
gehen soll. Der Einfluss auf die Accommodation ist gering. Er glaubt,
dass seine Combination mit Cocain in 1 % igen Lösungen zu gleichen Theiler
von Nutzen ist. Burnett.
Knapp (628) sieht im Euphthalmin das beste Mydriacum für ophthal-
moskopische Zwecke. Es hat ausserdem den Vorzug, weder Haut noch Con-
junctiva zu reizen, so dass es mit Vortheil bei Patienten, die Atropin nicht
vertragen, als Ersatzmittel gebraucht werden kann. Abelsdorff.
Das Largin ist, wie Pretori (629) berichtet, in vielen Fällen geeignet,
das Argentum nitricum zu ersetzen, da es ebenso gut und schnell wirkt, wie
jenes und seine Anwendung weniger gefahr- und schmerzvoll ist; deshalb
kann es auch öfters ohne besondere Vorsichtsmaassregeln eingeträufelt werden.
Eine Reihe von Versuchen überzeugte Selenkowsky (630), dass frisch
bereitetes, nicht absolut ausgetrocknetes Quecksilberoxyd nicht so zur Klumpen-
bildung geneigt ist, wie das käufliche, bei Hitze getrocknete, dass es der
Lichteinwirkung viel weniger unterliegt, dass es sich leicht gleichmässig mit
Vaselin verreiben lässt, ohne vorher mit Mandel- oder anderem Oel verrieben
zu werden, die Salbe also nicht so leicht der Zersetzung durch die Fett-
säuren ausgesetzt ist. Das beste Constituens ist nach Vf. weisses Vaselin.
| Hirschmann.
Dionin ist das salzsaure Salz des Monoäthyläthers des Morphins und
zeichnet sich durch die überaus leichte Schmelzbarkeit und Löslichkeit aus.
Wolffberg (631) wandte dasselbe in Form von 10—25 % Dionin-Cacao-
Stäbchen an. Zunächst trat ein wässeriges Oedem der Lidränder sowie
Chemose auf, was nach 2—3 Stunden verschwand. Bei Keratitis fascicularis.
perforirenden Bulbusverletzungen, Hornhautgeschwüren wurde die Heilung
durch Dionin günstig beeinflusst.
Landolt (632) hat neue Sehproben angegeben, welche dem Princip
der Sehschärfe: Bestimmung des kleinsten Winkels, unter welchem zwei
Punkte als getrennt erkannt werden, vollkommen entspricht, was von den ge-
wöhnlichen Probebuchstaben nicht gilt, welche verschieden leicht erkennbar
sind, der Uebung und Combinationsgabe des Einzelnen zuviel Spielraum lassen
und bei Analphabeten nicht anwendbar sind. Die für letztere bestimmten
Hakenzeichen sind in ihrer Erkennbarkeit mit den Buchstaben nicht ver-
gleichbar. Auf der quadratischen Tafel Landolt’s befinden sich 15 Kreise
von verschiedener Grösse und Dicke ihrer Linien, welche bei jedem Kreise
eine kleine Unterbrechung zeigen, deren Lage von dem Untersuchten an-
zugeben ist. Neben jedem Kreise ist die ihm für einen Abstand von
5 Metern entsprechende Sehschärfe verzeichnet in Abständen von einem Zehntel
und ausserdem die Entfernung, in welcher das normale Auge die Lücke der
Kreislinie erkennt. v. Mittelstaedt.
IV. Anatomie. 113
Die Beschreibung des Perimeters von Katz (635) ist zum Referiren
nicht geeignet. Katz giebt 4 Krankengeschichten, wo Schwächung der Fähig-
keit, kleine Lichtdifferenzen zu unterscheiden bei beginnenden Sehnervenleiden
(Sehnervenatrophie, Amblyopia alcoholica) der Aeusserung des Leidens längere
Zeit vorausging. | Hirschmann.
Das erste Instrument Eaton’s (636) ist eine Modification seines reflec-
tirenden Tropometers, welcher im Ophthalmic Record vom September 1898
beschrieben worden ist. Dieses besteht hauptsächlich in einem Apparat zur
gründlichen Befestigung am Kopfe. Das andre Instrument dient demselben
Zwecke, kann jedoch nur schwierig ohne Zeichnungen klar beschrieben werden.
Das Princip besteht nun darin, dass man jedes Auge veranlasst, durch eine
Röhre zu sehen, an deren Ende ein Bogen mit einem Radius von 27,5 cm,
dessen Centrum sich im Auge befindet; darauf werden die Messungen vor-
genommen und aufgezeichnet. Burnett.
Mit dem von Cluzet (638) zur Bestimmung der Refraction angegebenen
Apparat wird die. Entfernung des umgekehrten Bildes von einer dicht vor
der Cornea befindlichen Linse gemessen. An dem einen Ende des bei der
Untersuchung wagerecht gerichteten Stabes ist eine Convexlinse von 15,0 Diopt.
angebracht, auf dem Stabe selber eine durch ein Zahnrad verschiebbare
senkrecht stehende Glasplatte, auf welche eine Reihe senkrechter paralleler
Linien in einem Abstand von 1mm eingravirt ist. Bei der Untersuchung,
bei der der Kopf durch eine Kinnstütze unbeweglich gemacht, wird die Linse
der Hornhaut fast bis zur Berührung genähert, das Auge durch einen Augen-
spiegel beleuchtet und das umgekehrte Bild eines besonders leicht merkbaren
Punktes wie eine Gefässtheilungsstelle mit einer der senkrechten Linien der
Glasscheibe zur Deckung gebracht. Nun bewegt sich der Untersucher etwas
nach der Seite und beobachtet, ob Bildpunkt und Linie gedeckt bleiben. In
diesem Falle besteht Emnmietropie, und wenn sich der Bildpunkt weniger als
die Linie verrückt Myopie. wenn mehr, so Hyperopie. Jetzt ist die Scheibe
soweit ab oder heranzubewegen, bis Linie und Bild gedeckt bleiben. Dann
ergiebt die durch die Stellung der Scheibe bezeichnete Zahl auf dem Stabe
den Grad der Ametropie an. Die Ergebnisse stimmten mit den der sonst
üblichen Methoden überein. v. Mittelstaedt.
Für Abschnitt IV—VI Referent:
Dozent Dr. St. Bernheimer, Wien.
IV. Anatomie,
639. Bardelli. Sulla distribuzione e terminazione dei
n D
E nel tratto uveale. Sitzungsber. des XV. italien. Ophthalm. Congr.
urin 1898,
114 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
640. Dimmer, F. Zur Lehre von den Sehnervenbahnen.
A. v. Graefe’s Archiv f. Ophth., Bd. XLVIII, 3, p. 473.
641. Ischreyt. Ueber den Faserbündelverlauf in der
Lederhaut des Menschen. A. v. Graefe’s Archiv f. Ophth., Bd. XLVIII,
3, p. 506.
642. Collins, Treacher. A note on the elastic tissues of
the eyeball, as shorn by thesections stained wish acid orcain.
London Ophthalm. Hosp. Rep., XV, 1, p. 31.
Dimmer (640) war es vergönnt, zum ersten Male die Degeneration
der Sehnervenfasern am Menschen nach dem Verfahren von Marchi durch
Chiasma und Tractus bis in die primären Opticusganglien zu verfolgen. Die
ausgezeichnete Untersuchung ist geeignet auch nach dieser für die Sehbahnen
des Menschen neuen Methode die Partialkreuzung unwiderlegbar zu beweisen.
Sie bringt wichtige Aufschlüsse über die Lage des gekreuzten und ungekreuzten
Bündels im Sehnerv, Chiasma und Tractus. Bezüglich der primären Opticus-
ganglien fand D. keinen Zusammenhang der Sehnervenfasern mit den sog.
basalen Opticusganglien. Die [degenerirten Sehfasern strahlen in das Corpus
geniculatum externum so ein, dass die Fasern des gekreuzten Bündels haupt-
sächlich in das ventrale Mark eintreten, die ungekreuzten hingegen mehr in
die centralen Parthien des Ganglions.
Geringe Degeneration findet sich im Arm des vorderen Vierhügels. Im
Pulvinar, waren nur in den Theilen, die zunächst dem vorderen Vierhügelarm
liegen, ganz schwache Degenerationen sichtbar. Im Corp. gen. internum, im
hinteren Vierhügel, im Corpus Luys waren keine Veränderungen zu finden.
Bei Untersuchung des Opticusstumpfes nach der Weigert’schen Methode
fand D. noch unveränderte Sehnervenfasern in immerhin nennenswerther
Menge. Entweder genügen beim Menschen 6 Wochen nicht zur vollständigen
Degeneration aller Fasern, oder es sind die noch erhaltenen Fasern als
Pupillarfasern aufzufassen, welche vielleicht später degeneriren oder es handelt
sich (am wahrscheinlichsten) um centrifugale Fasern, welche vornehmlich im
vorderen Vierhügel ihren Ursprung nehmen.
Ischreyt (641) hat 107 Streifehen aus fünf Lederhäuten menschlicher
Leichenaugen ausgeschnitten und untersucht. In der ganzen vorderen Hälfte
der Scleralkapsel mit Ausnahme der dem Limbus angrenzenden Theile lassen
sich vorwiegend zwei Verlaufsrichtungen von leicht gewellten Bündeln erkennen;
dieselben verflechten sich in eigenthümlicher aber ziemlich regelmässiger Weise.
In der Gegend des Limbns verwirrt sich das Gewebe. Am Aequator macht die
vorwiegend meridional-äquatoriale Anordnung einer anderen Platz, die sich
mehr unter spitzen Winkeln schneidet. An den Stellen der Muskelansätze
sind die Structurverhältnisse andere. Siehe die Einzelheiten im Originale.
Bei der Unna’schen Methode der Orceinfärbung wird das elastische
Gewebe braun gefärbt. Bei Hornhautschnitten nimmt nach Treacher-
- pm e
V. Physiologie. 115
Collins (642) die Descemet’sche Membran eine tiefe Färbung an ung
das Ligamentum pectinatum kann über den Fontana’sshen Raum hinaus
in die Sclera hinein bis etwa zur Hälfte ihrer Breite verfolgt werden. Im
Unterschiede zur Membrana Descemeti wird die Bowman’sche Membran
wie die Substantia propria schwach röthlich gefärbt. In der Sclera tritt eine
Zahl feiner Fasern hervor, die in den äusseren Lagen am hinteren Theile
des Auges zahlreicher werden und in der Form eines dichten Plexus den
Opticus umgeben. In der Lamina cribrosa finden sich die elastischen Fasern
in dichter Lage, von hier erstreckt sich ein feines Netzwerk nach hinten um
die centralen Gefässe herum.
Ausser in den Gefässen sind in der Iris keine elastischen Fasern ent-
halten, in der Chorioidea und im Ciliarkörper wird die Bruch’sche Membran
tief gefärbt, in der Linse nimmt die Kapsel, ferner das Ligament. suspensorium
die Färbung an. Elastisches Gewebe findet sich ferner in den Dural- und
Pialscheiden des Opticus, in den Sehnen der M. recti und in der Conjunctiva
zwischen Epithel und Sclera. Lister.
V. Physiologie.
l 643. Chalmers Prentice. Evolution of the lines of the
sight. Lancet, p. 1629.
DÄ Norton, C. E. Das Sehen des capillären Kreislaufes
in der eigenen Netzhaut. Journ. Americ. Med. Assoc. 15. Juli 1899.
‚645. Neuschüler. La perception de la couleur etl’acuite
visuelle pour les caractères colorées sur fond gris variable.
Arch. d’opht., T. XIX, p. 519.
646. Fumagalli. Sulla fine anatomia della terza palpebra.
Sitzungsbericht des XV. italien. Ophthalmologen-Congresses 1898.
647. Ovio. Sui movimenti pupillari. Sitzungsber. des XV.
italien. Ophthalmologen-Congresses, Turin 1898.
648. Thorner, W. Ein neuer stabiler Augenspiegel mit
reflexlosem Bilde. Zeitschr. für Psych. u. Phys. d. Sinne. XX, 4/5,
D 294,
649. Orschansky, J. Eine Methode, die Augenbewegungen
direct zu untersuchen (Ophthalmographie). Centralbl. f. Physiologie
Bd. XII, Nr, 24.
650. v. Michel. Ueber den Einfluss der Kälte auf die
brechenden Medien des Auges. Aus »Beiträge zur Physiologie«.
Festschrift zum 70. Geburtstage d. G.-R. Fick.
651. v. Michel. Ueber das Bell’sche Phänomen. Aus »Bei-
Re zur Physiologie«. Festschrift z. 70. Geburtstage d. H. GR Prof.
. Fick.
652. Türk, S. Untersuchungen über die Entstehung des
dee Netzhautvenenpulses. v. Graefe’s Archiv f. Ophth., Bd. XLVIII,
D 513.
116 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
653. Bernheimer, St. Experimentelle Studien zur Kennt-
niss der Bahnen der syuergischen Augenbewegungen beim
Affenundder Beziehungen der Vierhügelzu denselben. Sitzungs-
bericht d. K. Akad. d. Wissensch. in Wien, naturw.-mathem. Classe, Bd. CVII,
3. Mai 1899.
654. Pergens, Ed. Ueber Vorgänge in der Netzhaut bei
farbiger Beleuchtung gleicher Intensität. Zeitschr. f. Augenh.
Bd. I.
Bei den pflanzenfressenden Thieren stehen nach Prentice (643) die
Gesichtslinien divergent, bei den fleischfressenden ist diese Divergenz nicht mehr
so ausgesprochen; auch bei Individuen wilder Völker kann man eine allgemeine
Neigung der Augen zur Divergenz nachweisen. Im Laufe der Civilisation
bildet sich eine Neigung zur Convergenz heraus, die nicht etwa in der
aratomischen Beschaffenheit der Recti interni, sondern in der tonischen
Innervation derselben zu suchen ist. Diese functionelle Convergenz erlischt
mit dem Leben. In 3000 Fällen konnte Verf. sich überzeugen, dass die
Augen fast ausnahmslos nach dem Tode Divergenzstellung einnahmen, nicht
in einem einzigen Falle standen die Augen vollkommen gerade.
Abelsdorff.
Norton (644) fand, dass die fliegenden weissen Flecken, welche
zweifellos durch das Lumen der Netzhautarterien passirende Körperchen sind,
am besten gesehen werden, wenn die Beleuchtungsquelle, z. B. ein gleich-
mässig heller Himmel, durch ein blaues Glas beobachtet wird; doch kann
auch irgend ein farbiges Glas benutzt werden. Burnett.
Neuschüler (645), dessen Untersuchungen in dem Berliner physio-
logischen Institut angestellt wurden, bestimmte in ungefähr 2000 Einzel-
prüfungen den Abstand, in welchem er bei 5mm grossen farbigen Buchstaben
erstens die Farbe und zweitens den Buchstaben selber erkennen konnte,
während sich derselbe auf einem die verschiedensten Abstufungen von schwarz
auf weiss darbietenden Hintergrunde befanden. Die Buchstaben waren auf
einer völlig durchsichtigen Glasscheibe befestigt, hinter welcher sich eine
rotirende Maxwell’sche Scheibe befand. Beide wurden durch 3 elektrische
Lampen in dem sonst dunklen 15 m langen Raum beleuchtet. Das Ergeb-
niss ist in seinen Hauptpunkten das Folgende:
Roth: Peste Farbenempfindung bei völlig schwarzem Hintergrund. die
schlechteste bei grauem aus gleichen Theilen weiss und schwarz.
Beste Sehschärfe bei hellgrauem, schlechteste bei dunkelgrauem Grund.
Gelb: Beste Farbenempfindung bei hellgrauem, schlechteste bei völlig
schwarzem Grund.
Beste Schschärfe bei hellgrauem, schlechteste bei völlig weissem Grund.
Grün: Beste Farbenempfindung bei ganz schwarzem, schlechteste bei
dunkelgrauem Grund.
V. Physiologie. 117
Sehschärfe am besten bei hellgrauem, am schlechtesten bei dunkel-
grauem Grund.
Blau: Farbenempfindung am besten bei einem Grund aus fast gleichen
Thelen weiss und schwarz, am schlechtesten auf weissem wie auf schwarzem
Grund.
Die beste Sehschärfe bei einem Grund von schwarz 120° und weiss
240°, die schlechteste bei schwarzem Grund.
An einer grösseren Anzahl Curven veranschaulicht Verf. die Ergebnisse
seiner Gesammtprüfungen, welche bei der Aufstellung von Signalen für Heer,
Flotte und Eisenbahnen von Werth sein können. v. Mittelstaedt.
Die Arbeit Ovio’s (647) befasst sich mit folgenden Fragen:
1) In welchem Verhältniss stehen die Schwankungen der Pupillenweite
zu Schwankungen in der Intensität der Lichtquelle?
Verf. nimmt eine (wahrscheinlich hyperbolische) Curve an, jedenfalls
ist das Verhältniss kein directes.
2) Hängt die Bewegung der Pupille, wenn der Blick aus der Ferne
auf einen nahen Gegenstand gerichtet wird, von der Accommodation oder von
der Conrergenz ab?
Versuche mit Prismen resp. Convexgläsern haben einen Schluss weder
nach der einen noch der anderen Seite zugelassen.
3) Besteht ein constantes Verhältniss zwischen der Pupillenweite beim
Blick in die Ferne und der Pupillenweite beim Blick in die Nähe, unabhängig
von der ursprünglichen Weite?
4) Besteht ein constantes Verhältniss zwischen der Pupillenweite bei
Offensein beider Augen und bei Schluss des einen, unabhängig von der
ursprünglichen Weite?
Nach den gemachten Untersuchungen glaubt O. beide Fragen bejahen
zu dürfen.
5) Ist die Pupillenweite dieselbe, ob das einfallende Licht die centralen
oder die peripheren Theile der Retina trifft?
Verf. weist darauf hin, dass bei seitlicher Stellung der Lichtquelle die
einfallende Lichtmenge geringer sein muss, und dass deswegen die vielfach
gemachte Beobachtung, dass bei seitlichem Einfallen die Retina dieselbe
Empfindlichkeit zeigt, woraus gefolgert wurde, dass sie in allen ihren Theilen
legiche Empfindlichkeit besitze, vielmehr eine grössere Empfindlichkeit der
Randtheile beweise.
Aus der Beobachtung, dass bei seitlichem Lichteinfall die Pupillenweite
grösser wird, unterlässt es Verf., irgend welche Schlüsse bezügl. der 5. Frage
zu ziehen. Krahnstöver.
Fumagallis (646) Untersuchungen erstrecken sich auf das sogenannte
dritte Lid des Kaninchens, der Taube und des Huhnes und befassen sich
Literaturbericht hber dar Jahr 1999 zum Archiv für Auzenheilkunda. X
118 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
mit der anatomischen Structur des Organes, insbesondere mit Rücksicht auf
Nervenendigungen nach der Gogli’schen Methode. Krahnstöver.
Thorner (698) hat ein Instrument angegeben, bei welchem durch
eine Abblendungsvorrichtung das Beleuchtungssystem vom Beobachtungssysten
vermöge einer optischen Scheidewand getrennt ist. Dadurch wird es miüglich.
durch die eine Hälfte der Hornhaut der zu beobachtenden Pupille Licht zu-
zuführen, während durch die andere Hälfte beobachtet wird. Ausserdem
wird der störende Hornhautreflex vom Beobachter nicht wahrgenommen. Da:
zustandekommende ophthalmoskopische Bild lässt feinere Einzeilheiten in be-
sonders klarer Weise erkennen.
Orschansky (649) hat einen Apparat ersonen, welcher es gestattet,
die Augenbeweguugen graphisch zu fixiren, er nennt denselben Ophthal-
mograph.
v. Michel (650) hat auf Grund seiner Untersuchungen feststellen
können, dass durch Wasseraustritt aus den eiweissreichen Geweben des Auges
das Licht in anderer Weise gebrochen wird, der Körper erscheint getrübt.
Hornhaut und Linse verhalten sich in Folge ihres Eiweissgehaltes gleichartig
wie Hühnereiweiss. Das Kammerwasser und der Glaskörper bleiben im Hin-
blick auf ihren geringen Eiweissgehalt ungetrübt.
Die Gefriertrüäbung ist nicht durch eine Aenderung der anatomischen
Structur bedingt. Die Coagulationstemperatur der gefrorenen und nicht-
gefrorenen Hornhaut und Linse wurde als gleich befunden; man könnte
allenfalls daraus schliessen, dass sich bei Gefriertrübung die Zusammensetzung
der Eiweisskörper nicht ändert.
v. Michel (651) bespricht das Bell’sche Phänomen — dass mit dem
Lidschluss zugleich eine Bewegung der Bulbi erfolgt — und die verschiedenen
Erklärungsversuche. — Auf Grund eigener Beobachtung dreier Fälle von
Lähmung der Heber des Auges, von denen in zwei Fällen der M. orbicularis
sich activ und im dritten passiv verhielt, hält v. Michel dafür, dass das
gegenseitige Verhalten der beiden Nerven auf die Hirnrinde zu beziehen sei,
denn die willkürlich angenommene Verbindung zwischen N. facialis und oct-
lomotorius entbehrt jeder anatomischen Grundlage. Eine Störung dieser
Funktion wäre vielleicht auf Veränderungen in den Associationscentren ZU
beziehen. In den Fällen von angeborener Lähmung wäre an angeborene
Defecte im Gebiete der beiden Nerven oder ihrer Rindenpartieen zu denken.
Türk (653) kommt auf Grund seiner Untersuchungen zu folgenden
Schlüssen. Der Netzhautvenenpuls entsteht durch continuirliche Fortpflanzung
der Pulswellen von den Arterien auf dem Wege durch die Capillaren in die
Venen,
Diese abnorm weite Ausbreitung der Pulswellen wird durch den hohen
extravasculären Druck verursacht, dem die Gefässe im Auge physiologischer
Weise unterworfen sind.
V. Physiologie. 119
Da an verengten Abschnitten einer Strombahn ein gleicher pulsartiger
Flüssigkeitszuwachs eine verhältnisrmässig stärkere Ausdehnung verursachen
muss als an weiteren Stellen, so ist die Pulswelle im Netzhautvenensystem
gerade an den papillaren Enden der Venen am deutlichsten.,
Bernheimer (653) hat eine grosse Reihe von Experimenten an Affen
vorgenommen, um die Bahnen der synergischen Augenbewegungen und die
Beziehungen der Vierhügel zu denselben zu erforschen.
Es wurden 1. Versuche am narkotisirten Thiere ohne elektrische oder
mechanische Reizung der Gehirns vorgenommen, dann 2. Experimente mit
elektrischer Reizung der Gehirnrinde und 3. Beobachtungen am operirten
(Vierhügelexstirpation) und am Leben erhaltenen Thiere (aseptische Operation).
Die Ergebnisse der an 19 Affen vorgenommenen verschiedenartigen Experi-
mente gestatten folgende Schlüsse:
Der seiner Hinterhauptslappen beraubte Affe führt tadellose synergische
Augenbewegungen spontan und auf periphere, mechanische oder elektrische
Reize aus. Dieselben synergischen Augenbewegungen werden ausgeführt, wenn
er seiner Hinterhauptslappen und der vorderen Vierhügel, oder dieser allein
beraubt wird. Im letzteren Falle lösen auch einfache Lichtreize dieselben
synergischen Augenbewegungen aus.
Erst wenn die Kernregion der Augennerven durch einen Medianschnitt
voneinander getrennt werden, hören die synergischen Augenbewegungen auf
und die beiden Augen bewegen sich nur mehr regellos und unabhängig von-
einander.
Der Gyrus angularis des Affen und ganz besonders das mittlere Drittel
seiner beiden Schenkel ist ein ausgesprochenes Rindenfeld für die synergischen
Augenbewegungen.
Der rechte Gyrus angularis beeinflusst die synergischen Bewegungen
nach links (oben und unten), der linke Gyrus dieselben nach rechts (oben
und unten).
Nach Zerstörung der Vierhügel bis zum Aqueductus Sylvii werden vom
Gyrus angularis immer noch synergische Bewegungen ausgelöst.
Die nach Zerstörung der vorderen Vierhügel weiterlebenden Thiere
zeigen nicht die geringste Störungen der Augenbewegungen. Die einzige er-
kennbare Veränderung ist an der gleichseitigen Pupille zu beobachten, die-
selbe ist eben merklich weiter und reagirt träger.
Es ist diese Veränderung an der Pupille ein neuer Beweis für den vom
Verfasser nachgewiesenen Verlauf der Pupillarfasern; durch die Vierhügel-
zerstörung kann nämlich ein Theil mitlädirt werden.
Nach alledem sind die vorderen Vierhügel weder ein Reflexcentrum
für die Augenbewegungen, noch ziehen die Neurone zur Hirnrinde durch die-
selben hindurch. Da nach medianer Durchschneidung der Augenmuskelkern-
rerion vom rechten und linken Gyrus angularis keine Augenbewegungen mehr
A3
120 Bericht über aie Fortschritte der Augenheilkunde.
mausgelöst werden, so müssen die Verbindungsneurone von den Muskelkernen
zur Rinde der Gyrus angulares sämmtlich gekreuzt verlaufen; die Kreuzung
muss in der Medianlinie, jedoch unter dem Niveau des Aqueductus Sylvii
stattfinden, denn nach Abtragung oder Durchschneidung des Daches der Vier-
hügel allein bleiben die synergischen Augenhewegungen vom Gyrus angularis
noch auslösbar.
Es findet demnach die Einwirkung der Gehirnrinde auf die Kerne der
Augenmuskelnerven nach demselben Typus statt, wie auf die Kerne der
Nervi faciales und auf die der motorischen Nerven der Extremitäten
VI. Refraetion und Accommodation.
655. Nattini. Osservazioni cliniche ed anatomo-patho-
logiche intorno alla cura chirurgica della miopia. XV. italie-
nischer Ophthalmologen-Congress. Turin 1898.
656. Bajardi. Sull’ estrazione del cristallino traspa-
rente nella miopia di alto grado. Sitzungsbericht des XV. italien.
Ophtalmologen-Congresses. Turin 1898.
657. Caster, Robert Brudenell. A case of operation for
extreme myopia. Lancet, p. 87, 1899.
658. Katz, R. A. Kopfschmerz bei schwachen Graden
von Ametropie. Wratsch 1899, Nr. 28.
659. Bajardi. Variazioni che subisce l'indice di rifra-
zione dell’acqueo in varii stati patologi dell'occhio e per
sonotamento ripetuti della camera anteriore. Sitzungsbericht
des XV. italien. Ophthalmologen-Congresset. Turin 1898.
660. Peters, Ueber autosuggerirte Myopie bei Schul-
kindern. Zeitschr. f. Augenheilk., Bd. II, p. 246.
661. Hess, C. Bemerkungen zur Accommodationslehre.
Centralbl. f. prakt Augenheilk., XXIIl, p. 193.
662. Zimmermann. Beitrag zur Casuistik der Myopie-
Operationen. Ophthalmologische Klinik 1899, Nr. 13.
663. Botwinnik. Ueber die Veründerungen des Astig-
matismus unter einigen physikalischen und physiologischen
Einflüssen Arch. f. Augenheilk. Bd. XXXIX, 4, p. 356.
Auf Gtund eingehender pathologisch-anatomischer Untersuchungen glaubt
sich Nattini (655) zu dem Schluss berechtigt, dass alle Veränderungen u
Auge bei hochgradiger Myopie mechanischen Ursprunges sind, dass die
Atrophie eine reine Druckatrophie sei, da sich nirgends Zeichen entzündlicher
Prozesse vorfinden, und erklärt so die günstige Wirkung der Linsenextration.
welche einen Accommodationsact unmöglich macht, und somit die einzige
Ursache der Krankheit eliminirt. Kranstörver.
SE at: a... um a = EEE. EE EEE m in
VII. Muskel und Nerven. 121
Die erste Linsenextraction wegen Myppie wurde von Caster (657)
vor ca. 12 Jahren bei einem Knaben mit 14 D. Myopie auf einem Auge
ausgeführt. Der gute Erfolg ist bis jetzt unverändert geblieben. Auf beiden
Augen wurde ein junges Mädchen operirt, das rechts sphärisch — 18 D. und
eylindrisch — 6,0 D., links sphärisch — 12,5 D. und cylindrisch — 6,0 D.
hatte. Der Erfolg der Operation war: R. + 1,5 combin. mit Cylinder + 0,5»
L. + 1,5 combin. mit Cylinder + 1,5, S = SS Abelsdorf.
Katz (658) veröffentlicht sieben Krankengeschichten, aus denen er-
sichtlich, dass durch Correction von Differenzen in der Refraction beider
Augen von cyl. 0,5 oder sph. 0,5 selbst sph. 0,25 bei der Arbeit seit Jahren
auftretende Kopfschmerzen behoben werden. Hirschmann.
Peters (660) bespricht selbst beobachtete Fälle von scheinbarer Myopie
bei schulpflichtigen Kindern ohne Accommodationskrampf, welche durch An-
wendung schwächster Concav- oder Convex- oder gar von Plangläsern behoben
wurden. Die beohachteten Kinder waren alle nervös veranlagt. Er möchte
diese Fälle trotzdem von jenen hysterischer Amblyopie (Schwarz) trennen
und sie als Autosuggestion von Myopie auffassen, da in allen Fällen eine
ganz correcte Myopie für Ferne und Nähe vorgetäuscht wurde.
Hess (661) wendet sich gegen die Angriffe Koster’s und widerlegt
dessen Behauptung, dass das von H. gefundene accommodative Herunterfallen
der Linse der Schwere nach von Anhängern Tscherning’s in anderer Weise
gedeutet werde.
VII. Muskeln und Nerven.
664. Duane, Alex. A case of paralysis of divergence:
its bearing upon the theory of squint and heterophoria. Arch.
of Opthalm., Bd. XXVIII, 3.
665. Savagna. Sul trattamento dello strabismo medi-
anto la tenotomia e l'avanzamento sotto conginutivale del
muscole opposto combinati. XV. italienischer Ophthalmol -Congress.
Turin 1898.
666. Trombetta. Contributo clinico sullo cura del nis-
tagmo. Sitzungsber. des XV. italien. Ophthalmol.-Congrəsses. Turin 1898.
667. Gaudenzi. La percezione binoculare nello stra-
bismo concomitante quale criterio per l'intervento terapico.
Sitzungsber. der XV. italien. Ophthalmol.-Cogresses. Turin 1898.
668. J. Porter Parkinson and Sydney Stephenson. Post-
diphtheritic paralysieoftheocular muscles. Lancet, p. 159. 1899.
669. Greene, D. Milton. Verbesserung des divergenten
Strabismus durch eine neue Methode und ein neues Instru-
ment. Opht. Rec. September 1899.
122 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
670. Schnabel. Kleine Beiträge zur Lehre von der
Augenmuskellähmung und zur Lehre vom Schielen. I. Wiener
klin. Wochenschr. 1899, Nr. 20.
671. Schnabel. Kleine Beiträge zur Lehre von der
Augenmuskellähmung und zur Lehre vom Schielen. II. Wiener
klin. Wochenschr. 1899, Nr. 22.
672. Schnabel. Kleine Beiträge zur Lehre von der
Augenmuskellähmung und zur Lehre vomSchielen. III. Wiener
klin. Wochenschr. 1899, Nr. 31.
673. Sachs, M. Kann Schielen Schwachsichtigkeit ver-
ursachen? Wiener klin. Wochenschr. 1899, Nr. 25.
674. Zuckerkandl und Erben. Zur Physiologie der will-
kürlichen Bewegungen. I. Ueber Seitenbewegungen des
Auges. Wiener klin. Wochenschr. 1899, Nr. 23.
675. Story. Note on the methods of advancing the recti
muscles of the eyeball. Ophthalm. Rev. 1899, July.
Duane (664) giebt folgende Classification des Schielens: Exophoria
und Strabismus divergens beruht auf: 1. Mangelhafter Thätigkeit eines Ad-
ductors oder Uebergewicht eines Abductors (Muskulares Srhielen oder Ex-
ophoria). 2. Uebergewicht der Divergenz. 3. Insufficienz der Convergenz,
die wiederum accommodativer Natur wie bei Myopen, oder nicht accommo-
dativer Natur sein kann. Eine analoge Eintheilung wird für Esophoria und
Strabismus convergens gegeben. Bei schon lange bestehendem ausgesproche-
nem Schielen tritt gewöhnlich eine Combination von zwei oder drei der er-
wähnten Factoren ein. Abelsdorff.
Lavagna (665) schlägt vor, bei Strabismus von über 20° ausser der
Tenotomie, die subconjunctivale Vorlagerung des Antogonisten auszuführen,
und zwar so, dass erst der Muskel (ohne Sehnendurchschneidung) mit einer
Nadel längs gespalten wird, und die obere Hälfte am oberen, die untere am
unteren Hornhautrard an der Conjunctiva Bulbi angenäht wird. Verf. will
durch diese Methode über 20 Fälle von Strabismus von 50—60” geheilt
haben. Krahnstöver.
Porter (668) beobachtete zwei Fälle von Augenmuskellähmung nach
Diphtherie bei Kindern: bei dem einen war der R. externus betroffen, die
Accommodation erhalten, bei dem anderen waren alle Zweige des Oculomo-
torius fast vollständig gelähmt, auch das Accommodationsvermögen war ge-
schwächt. Ausserdem bestand Lähmung des Gaumensegels und der unteren
Extremitäten. In beiden Fällen trat vollständige Heilung ein.
Abelsdorff.
Greene’s (669) Methode der Herstellung einer Querfalteeinstülpung
in der Sehne ist bereits von Mehreren vor ihm gebraucht worden, aber er
hat eine Zange angegeben, welche, durch die Einführung eines Blattes unter
die Sehne und des andern darüber und zusammenschrauben derselben. eine
VII. Muskeln und Nerven. 123
Querfalte in der Sehne bildet und sie fest zusammenhält, während er Katgut-
nähte einlegt, um sie beständiger in dieser Lage zu erhalten. Der Binde-
hautlappen, welcher bei der Freilegung der Sehne gebildet wird, wird an
seine frühere Stelle gebracht. Gewöhnlich findet nur eine geringe Reaktion
statt. Burnett.
Schnabel (670. 671, 672) bespricht zunächst das Doppelsehen bei
Ablenkung der Gesichtslinie durch Lähmuug eines Augenmuskels und das
Einfachsehen bei Ablenkung der Gesichtslinie durch Schielen. Dann werden
die Leistungen der Seitenwender durch die Ausfallserscheinungen bei Lähmung
dieser Muskeln erläutert und endlich wird die Theorie des Schielens und der
Schieloperation besprochen.
Nach Schnabel ist die anatomische Grundlage des dauernden Stra-
bismus gegeben, wenn an einem Augenpaare mit gesunden Muskeln der Ab-
sand der Hornhautscheitel während der relativen Ruhestellung nicht gleich
ist dem Abstande der Lidspaltenmitten und die binoculare Fixation desshalb
ungewöhnliche Anforderungen an die Muskulatur des Auges stellt. Sind
diese Anforderungen unerfüllbar, dann tritt monoculare Fixation, manifester
Strabismus auf. Die Differenz der beiden Abstände zwischen Lidspaltenmitten
und Hornhautscheitel während relativer Ruhestellung ergiebt die Schiel-
ablenkung. Da, nach Schnabel, die Augenmuskeln Schielender normal
sind und die Bewegungen der Augen dem normalen Typus folgen, so beglei-
tet das mitschielende Auge das fixirende in normaler Weise, ist die primäre
Ablenkung der sekundären gleich, bleibt die Grösse der Schielablenkung bei
gleichem Accommodationsaufwande gleich. Die ausschlieaslich monoculare
Fixation der Schielenden hindert die Bildung eines gemeinsamen Gesichts-
feldes und die Erziehung der Macula lutea des schielenden Auges zur Leistung
normaler Sehschärfe. Die Ablösung eines Muskels verändert den Stand des
Hornhautscheitels während der relativen Ruhestellung dadurch, dass sie den
ahgelösten Muskel paretisch macht und sie mindert oder beseitigt die Schiel-
ablenkung, wenn sie bewirkt, dass sich der Hornhautscheitel während der
relativen Ruhestellung der Lidspaltenmitte nähert oder dieselbe erreicht.
Sachs (673) beleuchtet die herrschenden Ansichten über die Amblyopia
ët anopsia und über die Amblyopia strabotica. Es will ihm scheinen, dass
thatsächlich am schielenden Auge eine bestimmte Form von Amblyopie ange-
troffen werden könne, deren Abhängigkeit vom Schielen bei der Berücksich-
tigung der Art des Sehens Schielender offenkundig wird. Der Verlust der
Fähigkeit, beim Sehen aus beiden Augen den Eindrücken des abgelenkten
Auges die volle Aufmerktanıkeit zuzuwenden, ist ein charakteristisches Merk-
mal der Amblyopia strabotica. Das Endstadium der so charakterisirten
Amblyopia strabotica ist dann erreicht, wenn das Schielauge die Fähigkeit
macularer Einstellung ganz verloren hat. In diesen seltenen Fällen wird
124 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
man den zu Tage tretenden Verfall des Schielauges nur mit dem Schielen
in Zusammenhang bringen können.
Zuckerkandl und Erben (674) haben auf Grund von Leichen-
versuchen und von Gesunden bei Augenmuskellähmungen interessante Beob-
achtuugen über die Seitenbewegungen angestellt. Die Betheiligung der Augen-
muskeln an den Seitenbewegungen ist dadurch gekennzeichnet, dass die Rechts-
wender ausschliesslich die rechte Lidspaltenhälfte beherrschen und zwar so
wohl im Sinne der Abduction wie der Adduction; ebenso befinden sich die
Wirkungssphäre der Linkswender nur in der linken Lidspaltenhälfte. Das
Auge steht unter der Wirkung elastischer Kräfte, welche im Stande sind,
dasselbe aus einer beliebigen Seitenstellung zur Lidspaltenmitte zurückzuführen.
Für Abschnitt VIII—XII Referent
Dr. R. Schweigger, Berlin.
VIII. Lider.
676. Winselmann. Ueber Hypermetropie als Ursache vor
Blepharitis. (Vorläufige Mittheilung.) Zehender’s Klinische Monatsblätter
für Augenheilkunde, XXXVII, S. 240.
677. Marciszewski. Einige Bemerkungen über die Be-
handlung der Lidrand-Entzündungen. Kronika Lekarska, 1899,
H. 16.
678. Ard, T. C. Blepharitis due to Demodex follicul. The
Journ. of the Americ. Med. Assoc. Vol. 33, N. 4.
679. Denig. Beitrag zur Aetiologie der angeborenen Tri-
chiasis. Arch. f. Augenh. Bd XL, 1, S. 121.
680. Kuhnt. Ueber Distichiasis (congenita) vera. Zeit-
schrift f. Augenh. U, 1, S. 46.
681. Malgat. Note sur l’entropion et le trichiasis consé-
cutif de la paupière inferieure chez le vieillard. Recueil d’Oph-
talm. 1899, N. 8, pag. 455.
682. Korkaschwili,G. Ueber Transplantation der Lippen-
schleimhaut bei Entropium der Lider. Wiest. Ophth. 1899, 4—9.
683. Raehlmann. Ueber die Anheilung transplantirter
Lippenschleimhaut an die intermarginale Fläche der Augen-
lidränder. Beiträge zur path. Anatomie und allgem. Patholog. 26. Bd. 2.
Siehe Arch. f. Augenheilk. Bd. XXXVIII, 1, S. 124.
684. Moauro. Tarso-blefaroplastica marginale.
bericht des XV. italien. Ophthalmologencongresses. Turin 1898.
Sitzungs-
685. Pes, Orlando. Contribuzione clinica alla cura chi-
rurgica del blefarospasmo essenziale. Clinica dell’ Univers. di
Torino 1899.
—
m E- l
VIII. Lider. 125
686. Droogleever Fortuyn. Ueber krankhafte Mitbe-
wegungen des Oberlides bei Bewegungen des Kiefers und des
Augapfels. 1899. Dissertat. Freiburg i. B.
687. Lobanow. Die Weite der Lidspalte bei den Einge-
borenen. Petersb. med. Wochenschr. 1899, N. 35.
688. Lor. Ptosis congénitale, avec mouvements associés
de la paupière et de la machoire. Gazette hebdom. 1899, N. 66.
689. Günsburg. Zur Casuistik der Ptosis congenita.
Petersb. Med. Wochenschr. 1899, N. 35.
690. Scott, K. Extensive destructive ulceration of the
eyelid. The Lancet N. 3963, siehe dieses Archiv Bd. XL, 2, S. 183.
691. Baumann, E. Ein Fall von Hauthorn des Augenlides.
Inaug.-Diss. Würzburg 1899.
692. Luniewzki. Ein Fall der primären Hauttuberkulose
des Lides und der Thränensackgegend bei einem l4jährigen
Mädchen. Postemp okulist 1899 Juli.
693. Krukenberg. Tuberkulose der vorderen Bulbus-
hälfte und der Lider. Demonstration. Rostocker Aerzte-Verein, 1899 Febr.
694. Gonvea, de Cure du lupus palpebral par la blé-
pharoplastie. Le Progres medical 1899, N. 22.
695. Walsh, David, and Stephenson, Sydney. Notesona
case of »Jupus lymphaticus« of the eyeball. Lancet, p. 1562, 1899.
696. Velhagen. Ein Fall von Angioma lipomatodes am
Auge. (Casuistische Mittheilung.) Zehender’s Klinische Monatsblätter
XXXVII. S. 253,
697. Staudish, Myles. Lymphoma of eyelid. Annals of
Öphthalm. Vol. VIII, 1, p. 5.
698. Moulton, H. A case of epithelioma of the eyelid,
with microscopical section of the tumor. Americ. Journ. of Oph-
thalm. Vol. XVI. N. 7, p. 201.
699. Oliver, Ch. Brief report of a case of fibroma of the
eyelid (painful subcutaneous tubercle of wood). Ophthalm. Record. Vol.
VIU, N. 6, p. 292.
700. Griffith, J. A case of melanotie sarcoma arising
in the retrotarsal ficld of the upper lid, the sclerotic being
Es brown. The Lancet N. 3963. Siche dieses Archiv Bd. XL, 2,
. 183,
701. Rushton Parker. Plexiform neuroma of eyelids with
ptosis; excision; ptosis relieved by Panas’s plastic operation.
British Medic. Journ. p. 1463, 1899,
702. Bistis Sur un cas de molluscum contagiosum de la
Paupiere inférieure. La clinique ophthalm. 1899.
703. Wintersteiner. CGystadenoma papillare Mollianum
adpunctum lacrymale palpebrae inferioris. Archiv f. Augen-
heilk. Bd. XL, 3, p. 291. Refer. siehe dieses Archiv Bd. XL, 1, p. 117.
704. Sgrosso, P. Sul trattamento chirurgico dell’ edemae
della pustola maligna delle palpebre. Sitzungsbericht des XV.
126 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
italien. Ophthalmologencongresses Turin 1898. Ann. di Ottalm. Anno XXVIII.
Fasc. 3. 4, p. 308.
705. Moauro, Sull’ operazione del coloboma palpebrale
con richiamo sul taglio del ligamento sospensore della pal-
pebra. Sitzungsbericht des XV. ital. Ophthalmologencongresses. Turin 1598.
706. Zumsteeg, H. Drei Fälle von Colobom der oberen
Augenlider. Dissert. Tübingen, bei F. Pietzker, 1899.
707. Wicherkiewiez. Eine neue Operationsmethode des
Epicanthus. Postemp okulist 1899, Juli. Siehe dieses Archiv Bd. XL, 2,
S. 185.
708. Kuhnt, H. Eine kurze Notiz zur Operation des Epi-
canthus. Zeitschrift für Augenheilkunde 1899, II, 2.
709. Ginsberg, S. Bemerkung zu der Arbeit des Herrn
Dr. R. D. Cohn: Ueber den Herpes Zoster ophthalmicus. Archiv
für Augenheilkunde XXXIX, H. 4, S. 381.
710. Pfister, Jul. Behandlung der eczematösen Augen-
leiden. Correspondenzblatt f. Schweiz, Aerzte 1899, N. 17.
Die subjeetiven Beschwerden der Hypermetropie veranlassen nach
Winselmann (676) die Patienten häufig mit den Fingern die Augen zu
reiben und so eine Seborrhoe hervorzurufen.
Kuhnt’s (680) Patientin (52 Jahre alt) trug bei normaler vorderer
Kante der Lider an der inneren Kante dem Augapfel zugewendet noch eine
Reihe feiner weicher heller Wollhärchen in den Abständen von einander, in welchen
sonst die Meibom’schen Drüsenausführränge stehen, welch letztere hier
jedoch völlig fehlten, sodass es sich um eine Bildungs-Heteropie handelt. Im
‚anatomischen Präparat sah man weiterhin eine doppelte Reihe Krause'scher
Drüsen im Knorpel und ganz ungewöhnlich entwickelte Moll’sche an der
hinteren Cilienreihe. Die Ausscheidung eines 2mm hohen Stückes aus dem
Knorpel und dem Lide unter Schonung der Conjunctiva hatte keinen völligen
Erfolg. Radikaler würde es nach Kuhnt sein, Knorpel sammt Conjunctiva
3—5 mm breit vom Lidrand an abzutragen und durch Lippenschleimhaut zu
‚ersetzen.
Korkaschwili (682) führte die Ueberpflanzung eines Lippenschleim-
hautstreifens in den Intermarginalschnitt des Lides bei Entropium mit Trichiasis
112 Mal aus. Ein Mal necrotisirte das überpflanzte Stück, ein Mal trat im
Laufe von 1'/, Monaten vollständiger Schwund des angeheilten Schleimhaut-
stückes ein. Vier Mal starb der Lappen theilweise ab. In allen übrigen
Fällen war das Resultat ein vollkommenes. In Fällen von bedeutender
Conjunctivalschrumpfung kehrte ein Theil der überpflauzten Schleimhaut nach
innen und ersetzte so die fehlende Conjunctiva. In fünf Fällen wurde der
Lappen nicht angenäht und heilte doch an. Die Wunde an der Lippe wurde
nie zugenäht und heilte immer linear. Die Operation wurde zum grössten
VIII. Lider, 127
Theil ohne Narcose ausgeführt. Recidive hat K. nicht beobachtet. K. zieht
diese Operationsmethode allen andern vor. Hirschmann.
Droogleever Fortuyn’s (686) Patientin hatte eine Polyneuritis
und 7 Monate darauf eine Poliencephalitis superior acuta (Wernicke) über-
standen und dann folgende Störungen am linken Auge zurückbehalten: Lid-
spalte ein wenig enger als rechts, Lidschlag nur geringfügig, Lidhebung sehr
verlangsamt, Beschränkung der Augapfelbewegung nach aussen und innen,
desgleichen nach oben und unten und hierbei Combination mit Raddrehung;
keine Convergenz, keine Pupillenreaktion, S. gut, aber Accommodation ge-
lähmt; bei Abduction des Auges Hebung des Oberlides, sodass Lidspalte bds.
gleich weit; bei Adduction Senkung des Oberlides trotz Facialisausspannung,
bei Senkung des Auges Hebung des Oberlides, besonders beim Blick nach
innen unten.
Walsh und Stephenson’s (695) Patientin, ein junges 18 jähriges
Mädchen, zeigte auf dem rechten Auge ausser Bildungsanomalien desselben,
wie abnormer Kleinheit, persistirender Pupillarmembran, einen Naevus, der
mit Hudchinson’s »Lupus Iymphaticus« der Haut, einem Lymphangiom, über-
einstimmt: die Lider waren elephantiastisch verdickt, die verbreitete halb-
mondförmige Falte hing mit einem Gewächs der Conjunctiva bulbi continuirlich
zusammen; das letztere bestand aus zahlreichen um die Cornea herum ange-
ordneten durchsichtigen gelblichen Erhebungen, die vascularisirt waren.
Abelsdorff.
Das von Velhagen (696) beschriebene angeborene Angiom im Unterlid
eines dreiviertel Jahre alten Mädchens war mit einer Kapsel und microskopisch
sichtbaren Fettzellnestern zwischen den Capillaren versehen.
Parker’s (701) Patient litt an einem plexiformen Neurom des Oberlids,
das den Augapfel vollständig bedeckte und eine Lidhebung unmöglich machte.
30 ähnliche Tumoren fanden sich am Rumpf und den Extremitäten. Nach
Excision des Tumors war zur Beseitigung der Ptosis die Panas’sche Operation
nothwendig, schliesslich wurde der Orbicularis, da der Lidschluss behindert
war, an die temporale Fascie angenäht. Abelsdorff.
Zumsteeg (706), welcher ausser seinen drei Fällen auch die in der
Litteratur niedergelegten 63 Fälle von Lidcolobomen in seine Betrachtung
zieht, stellt unter ihnen folgende 4 Categorien auf: 1. Einfache Lidcolobome,
ein- oder doppelseitig; 2. Colobome mit geringfügigen Veränderungen auf
dem Bulbus oder nächsten Umgebung des Coloboms ; 3. Colobome mit Dermoid-
bildungen, Hautbrücken zwischen Stirnhaut und Conjunctiva, resp. Cornea,
Veränderungen der letzteren mit entsprechenden Funktionsstörungen ; 4. Colo-
bome mit Complicationen mit anderen Gesichtsdefecten, insbesondere der
schrägen Gesichtsspalte — und erklärt als einheitliche Ursache solcher Miss-
bildung, wie van Duyse, circumscripte intrauterine Verwachsungen zwischen
128 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Amnion einerseits und der äusseren, die Augenblase des Embryo deckenden
Haut andererseits.
Kuhnt (708) operirt den Epicanthus nicht nach Arlt, sondern mehr
nach v. Ammon. Nach Lockerung vom Periost wird die gewulstete Haut
auf den Nasenrücken zusammengezogen, der dadurch erhöht wird, dass dort
nur die Haut abgetragen, das übrige Gewebe aber unter das zusammenge-
zogene versenkt wird.
Ginsberg (709) corrigirt die in seiner Arbeit im Centralblatt 1305
gebrauchte Bezeichnung Keratitis neuroparalytica bei Herpes Zoster frontalis
in Keratitis neurotica.
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Sourdille (715) hatte Gelegenheit bei einem klinisch beobachteten
Fall von Dacryops die bisher noch fehlende vollständige Untersuchung der
Geschwulst nebst der erkrankten Thränendrüse zu machen. Die unter dem
äusseren Winkel hervortretende haselnussgrosse fischblasenähnliche Geschwulst
war vor 10 Jahren entstanden. Anfangs klein war sie unter Entleerung von
Thränenflüssigkeit wegzudrücken und hat erst in den letzten Monaten, als
dies nicht mehr möglich, den jetzigen Umfang erreicht. Die Cyste bestand
aus einer fibrösen Hülle, deren Innenwand ein Epithel auskleidete, das theils
verändert, theils sich deutlich als das den Ausführungsgängen der Thränen-
drüse angehörige erwies. In die Cyste mündeten viele Ausführungsgänge,
deren Wandungen scelerosirt und ausgedehnt waren. Die sie begleitende
chronische Entzündung hatte auch das periacinöse Gewebe ergriffen und
bildete fibröse Stränge, welche die Läppchen zur Atrophie brachten, während
sich an anderen Stellen ihr Lumen erweitet hatte. — Als Ursache des Leidens
betrachtet Verf. eine durch Infection von der Conjunctiva aus entstandene
Entzündung, welche den Ausführungsgängen entlang ziehend das interacinöse
Gewebe ergreift. Wenn dann die Mündungsstelle der Kanälchen in der
Conjunctiva verschlossen ist, bildet sich die Cyste.
v. Mittelstaedt.
| Das klinische Bild des Thränensackpolyps von Strscheminsky (719)
onen an Ectasie des Thränensackes. Der Polyp sass an der hinteren
Wang des Sackes an einem 3mm dicken Stile. Der Structur nach erwies
“sich als ein Fibroma cavernosum (teleangiectodes) Hirschmann.
X. Orbita und Nebenhöhlen.
128, Schweinitz, G. E. M. Fistula of the orbit due to
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dise
Oper
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Nach Dagilaiski (731) sind als Verbindungswege von Alveolen-
eiternng zum Auge ermittelt 1) das Periost vor deren Wand des Oberkiefers
mit seinem Netz von Venen, welche durch die Vena ophthalmico-fascialis mit
Ophthalmica superior sowie inferior anastomosirten; 2) die Highmorshöhle,
deren obere Wand ebenfalls vom Eiter durchbrochen wird. Weiterhin führt
Dagilaiski aus, welche Augenerkrankungen mit den Zähnen in retlectori-
schen Zusammenhang gebracht worden sind, z. B. phlyctänuläre Conjunctivitis.
Accommodations — und andere Muskelparesen, Glaucom, Amblyopie, Cataract
u. S. W.
Szulislawski (732) constatirt, dass in Folge einer Orbitalphlegmone
auf metastatischem Wege sowohl Meningitis wie ein Gehirnabscess slch entwickeln
kann. Bei allgemeinen Gehirnerscheinungen aber ohne jegliche Herdsymptome
lässt sich der Abscess in dem der Orbitalphlegmone entsprechenden Frontal-
lappen vermuthen.
Bei Uhthoff’s (735) Patientin war seit zwei Monaten das rechte Ause
in zunchmender Weise mit Exophthalmus und Beeinträchtigung aller orbitalen
Nerven, der motorischen sowie sensiblen und sensorischen behaftet. Der zu
Grunde liegende Tumor wurde in Anbetracht einer einzigen auf Syphilis ver-
dächtigen Narbe im Nasenrachenraum einstweilen mit Quecksilber- und Jod-
kaliumkur in Angriff genommen und damit innerhalb weniger Tage Auf-
saugung und Heilung eingeleitet.
Die Patientin, deren Krankengeschichte Hunter (736) giebt, hatte früher
an Syphilis gelitten und zeigte iritische Adhäsionen in beiden Augen. Das
rechte Auge ging plötzlich verloren und seine Beweglichkeit war fast auf-
gehoben. Keine Ptosis. L. A. normal. Später entwickelte sich Ptosis und
Anästhesie der Ilornhaut und während der langen Dauer der Erkraukung
wurde das Epithel gestört. Der Kopf des Nerven wurde allmählich atrophisch
und das Schen auf Lichtempfindung reducirt, aber die Beweglichkeit kehrte
wieder. Die Behandlung bestand in grossen Dosen von Jodkalium, wobei
540 Gran täglich viele Monate hintereinander verabreicht wurden Nach
einer ungefähren Schätzung nahm sie in zehn Monaten zwanzig Pfund. Se
scheint dadurch keinen Schaden gelitten zu haben. Burnett.
Die von Lobanow (738) beschriebene Geschwulst sass am vorderen
Theile der unteren Orbitalwand und erwies sich bei der Untersuchung als
ein Cylindrom mit Amyloiddegeneration. Hirschmann.
X. Orbita und Nebenhöblen. 133
Ein congenitales Cavernom in der Orbita, diagnosticirt per analogiam
aus der Anwesenheit einer Gefässgeschwulst auf der Stirn, machte nach
Zimmermann (739) Exophthalmus, der in dem 6. Jahre seines Bestehens
bis zu 11 mm anwuchs, von den Lidern nicht mehr bedeckt wurde und für
den Nervus opt. bedrohlich wurde. Compression der Carotis communis liess
ihn um 4 mm zurücktreten, aber nicht dauernd verkleinern. Nach operativer
Entfernung des Tumors von vorn her verschwand der Exophthalmus allmählich.
Golowin’s (741) Fall betraf einen Knaben mit Exophthalmus, der
mit Erhaltung des (übrigens blinden) Augapfels operirt wurde. Die Geschwulst
erwies sich als ein Fibro-Sarcoma myxomatodes tunicae arachnoideae nervi
optici. G. hält die Operation nach Krönlein’s Methode für sehr zweck-
entsprechend. Hirschmann.
Weiss (743) entfernte nach Krönlein einen retrobulbären Tumor, der
sich als cavernöses Angiom erwies, Er betont den Vortheil der Methode,
dass der Bulbus, der hier sehtüchtig war, erhalten bleibt; die Operation,
welche immer anzuwenden ist, wenn voraussichtlich tief in der Orbita operirt
werden muss, ist auch zur Eröffnung der Orbita aus diagnostischen Gründen
angezeigt. Bisweilen steht das Auge nach der Operation in Convergenzstellung
eventuell unter Beschränkung der Aussenwendung, in Folge von Narbenbildung
in der Tiefe der Höhle. Die retrobulbäre Blutung ist manchmal klein,
manchmal zwingt sie zur Vernähung der Lidspalte über dem Bulbus, dessen
Cornea wohl auch mal geschwürig wird.
Bei Böhm'’s (747) Patientin, die vor Jahren eine acute Nephritis
überstanden hatte, war nach normaler Gravidität während der Geburtswehen der
eine Bulbus einigemale vorgedrängt gesehen worden und trat sechs Stunden später
wieder mässig hervor unter Lähmung aller Muskeln, völliger Erblindung und Er-
scheinungen der Hirnreizung. Im Augenhintergrund war kein Befund. 16 Tage
darauf war der Bulbus wieder normal gelagert und beweglich, der Opticus
atrophisch. Dreiviertel Jahr später noch klagte die Patientin wie früher
schon in anderen Graviditäten über das Gefühl von Schwellung des Oberlides,
indes ohne Befund. Obwohl Böhm Suffussion der Bindehaut vermisste, ent-
Scheidet er sich für die Annahme einer orbitalen Blutung.
Ellis (748) beschreibt einen Fall von diffuser Hyperostose mit Jahr-
zehnte langem Verlaufe bei einem 60 jährigen Manne. Es waren hauptsächlich
die Frontalregion des Schädels, die Orbitae und der obere Theil des Gesichts
betroffen. Die Augen wurden stark in Mitleidenschaft gezogen, es trat
Enophthalmus ein und wahrscheinlich durch Stenose der Foramina optica
bildete sich eine beiderseitige Schnervenatrophie aus. Abelsdorf.
Fünf Monate nach einem heftigen Stoss gegen den Hinterkopf litt eine
4ljährige Frau nach Lawson (750) an pulsirendem Exophthalmus. Trotz
Bettruhe und Anwendung von Kälte nahmen die Symptome zu. Es wurde
daher die Carotis communis derselben Seite unterbunden mit unmittelbarem
Literaturbericht über das Jalır 1899 zum Archiv tür Augenheilkunde. XI
134 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Erfolg. Kopfschmerzen, Pulsation und Geräusche verschwanden. Als die
Patientin aber nach 5 wöchentlicher Ruhe zu ihrer Beschäftigung zurückkehrte,
traten die alten Symptome wieder auf, ausserdem heftiges Nasenbluten. Ruhe
brachte nur zeitweilige Besserung. Nach einem schweren Recidiv trat dann
aber zunehmende Besserung ein, und 17 Monate nach der Operation bestanden
keine subjectiven Symptome mehr — Schwerzen oder Geräusche im Kopfe —
ein kleiner pulsirender Tumor konnte noch gefühlt werden, der Exophtlalmus
war gering. Lister.
Unter drei Fällen von Morbus Basedowii werden von Withe (754
zwei ohne ausgesprochenen Exophthalmus mit Thymusdrüsenextract mit relativ
gutem Erfolg behandelt, der dritte, starken Exophthalmus aufweisende erhielt
Nebennierenextract, ohne dass trotz subjectiver Besserung eine Rückbildung
des Exophthalmus beobachtet wurde. Abelsdorff.
In Uhthoff’s (757) Beobachtung konnten die Bulbi nicht mehr von
den Lidern gedeckt werden; die Corneae waren perforirt und unempfindlich.
So schwere Fälle betreffen mehr Männer als Frauen.
Noyes (763) giebt die Krankengeschichten von drei Fällen von Eth-
moiditis, welche alle zuerst als Abscess des Thränensacks behandelt wurden.
In allen Fällen wurde Drainage durch die Nase nach gründlicher Auslöffelung
der Zellen hergestellt und Heilung erzielt. Burnett.
Hallauer’s (765) Patientin trug vor der rechten Orbita einen Tumor,
welcher bei 10 cm Höhe und Breite oben über das Supercilium 2 cm Obert,
nasal die Medianlinie erreichte, deutlich fluctirte und innen und oben von
rauhem Knochen begrenzt war. Er war vom inneren Augenwinkel aus in
17 Jahren so gross geworden. Das Auge war weit nach unten dislocirt,
dabei aber so gut wie normal geblieben ; Doppelbilder wurden vor der Operation
nicht gesehen. Die Diagnose war klar; nach einer Punktion füllte der Sack
sich bald wieder und wurde exstirpir. Man fand den Knochen zwischen
Stirnhöhle und Orbita resorbirt, die Stirnhöhle gegen die Nase fest ver-
verschlossen; hier wurde drainirt. Das Auge blieb nach unten dislocirt;
Doppelbilder.
Peters (767) spricht von Fällen, wo der Thränensack erweitert zu
sein schien, auf Druck aber sowie bei zartem, sanftem Sondiren keinen Eiter
entleerte; dagegen beim Schneuzen und kräftigem Einführen der Sonde. Es
handelt sich um hinter dem Thränensack liegende Abscesse, Durchbrüche von
Stirnhöhlen —, Siebbein —, oder Kieferhöhlenempyemen, die durch eine Fistel
in den Thränensack beim Schneuzen Eiter abgeben und durch das Sondiren
eine zweite Communication zum Saccus bekommen.
Im allgemeinen empfichlt Peters bei Thränensackerkrankungen nach
Wegbarmachung desselben die Nasenschleimhaut zu behandeln. Den Thränen-
sackaffectionen bei Neugeborenen liegt nach Peters’ Annahme eine Atresie
XI. Conjunctiva. 135
der Mündung in die Nase häufig zu Grunde. Die Atresie sprengt er meist
durch einen Druck von aussen auf den stark angefüllten Schlauch.
Thränensacksekret, das nach unten wegen der Atresie nicht abfliessen
kann und sich dann oben im Lidwinkel mit event. eitererregenden Coccen
vermengt, stellt das Bild einer bacteriologisch böse aussehenden Conjunctival-
erkrankung oder gar Blennorhoe her.
Schliesslich berichtet Peters über zwei Fälle von Bläscheneruptionen
am Hornhautrande, die meistens drei Tage unter ziemlich starken Reiz-
erscheinungen bestanden, häufig recidivirten und erst nach Behandlung der ge-
schwollenen Nasenschleimhaut fortblieben, während sie sich anders überhaupt
kaum beeinflussen liessen.
XI. Conjunctiva.
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Markus (769) bringt eine genaue klinische und mikroskopische Be-
schreibung des von Schmidt-Rimpler kurz mitgetheilten Falles; siehe
Ref. No. 462.
Caleiumcarbid entwickelt bei Wasserzutritt Acetylengas und Aetzkalk.
Das betroffene Auge, welches Mock (773) behandelte, zeigte tiefe Aetz-
wunden der Augapfelbindehaut und oberflächliche, hellgraue Flecke auf der
Hornhaut und heilte in 6 Tagen unter Borumschlägen.
Bei einer Bäuerin, welche 6 Jahre täglich Arg. nitr. eingeträufelt hatte.
fand Hoppe (774) die Augen broncefarben bis olivegrün. Die Hornhaut
war in einzelnen Flecken braun. Die Bindehaut war nur zum Theil betroffen.
In ausgeschnittenen Läppchen aus gefärbten Abschnitten waren im Bindehaut-
epithel nur vereinzelte Pigmentkörnchen; sie umhüllten fast ausschliesslich
die elastischen Elemente; wenige Körner lagen frei im Gewebe. Die Ab-
lagerung, meint Hoppe, erfolgt nicht im Gewebe mit grösstem Filtrations-
widerstand, sondern unter Bevorzugung disponirter Elemente.
Ausgesprochene Argyrie beider Conjunctivae, ohne Betheiligung irgend
welcher anderer Hautstellen, beobachtete Mazza (775) beim Gebrauch von
Arg. nitr. als Haarfärbemittel. Es war niemals Silbernitrat in irgend einer
anderen Form angewendet worden. Krahnstöver.
Bei einem 35 jährigen Manne wurde von Batten (776) ein Oedem
der Conjunctiva des linken Auges Monate lang erfolglos behandelt. Nach Ent-
fernung eines grossen Polypen des linken Ohres, der die Membrana tympan
durchbohrt hatte, und örtlicher Behandlung daselbst trat spontane Rück-
XI. Conjunctiva. 139
bildung des Oedems der Conjunctiva ein. Batten hält einen zwar noch
dunklen, aber ursächlichen Zusammenhang zwischen Affectionen des Mittelohrs
und der Orbita und des Bulbus für möglich. Abelsdorff.
Kamen (778) erweist eine in der Garnison Czernowitz aufgetretena
acute epidemische Bindehautentzündung als zweifellos durch den Koch-
Weeks’schen Bacillus hervorgerufen, der mikroskopische Befund stimmte
völlig mit dem anderer Autoren überein, nicht ganz so das kulturelle Ver-
halten. Die Reinkultur, schreibt er, ist analog dem Influenzabacillus am
leichtesten auf Pfeiffer’schem Blutagar zu erzielen. Die morphologischen
und biologischen Eigenschaften des Koch-Weeks’schen Bacillus lassen ihn
thatsächlich als zur Gruppe des Influenzabacillus gehörig erscheinen. Diese
Bacterienart ist ausserordentlich hinfällig und passt sich, wie die schwere
Weiterzüchtbarkeit und Hinfälligkeit der Culturen auf künstlichen Nähr-
substraten beweist, den saprophytischen Lebensbedingungen nur wenig an.
Für Thiere scheint der Bacillus nur in geringem Grade pathogen zu sein.
Im Anhang hierzu beschreibt Kast (779) die klinischen Symptome,
welche heftig waren und nach 6—8 oder in schweren Fällen nach 14 Tagen
völlig verschwanden, er bemerkt noch, dass hier und auch zugleich in der
Stadt Czernowitz unter den mehr auf Reinlichkeit haltenden Leuten viel
weniger Erkrankungen vorkamen, was früher schon Wilbrandt und Sänger
aus Hamburg berichteten.
Fränkel (780) studirte den Meningococcus intracellularis (Weichsel-
baum) als Erreger dreier Fälle von pseudo-membranöser Conjunctivitis. Der
Coccus, dessen Wesen wechselnd ist, sah dem Gonococcus sehr ähnlich, ent-
färbte sieh nach Gram aber langsam und nicht ganz gleichmässig und ge-
wöhnt sich allmählich an einfache Nährböden. Zur Unterscheidung vom
Gonococcus hält Fränkel die Cultur für nöthig.
Hoffmann (781) fand in Greifswald in etwa der Hälfte seiner
100 Conjunctivitis-Secret-Untersuchungen überwiegend Diplobacillen; in Misch-
infectionen und bei üppigem Culturenwachsthum mcehrererlei Bacillen liess er
die Deckglaspräparate gegenüber den Culturresultaten den Ausschlag geben.
Mit Diplobacillen wurde einmal ganz acute schleimig-eitrige Conjunctivitis,
zweimal geschwürige Hornhautcomplication gesehen. 2!/, bis !/,/, Zinc.-
Sulf.-Lösung gab immer glatte Heilung.
Nach einem Fall auf das Gesicht war, wie Schäffer (782) berichtet,
am 8. Tage Diphtherie der Conjunctiva und des Nasenrachenraumes vor-
handen, welche auf Injection von Behring’s Serum No. III nach drei Tagen
wieder verschwunden war.
Müller (787) fand bei den Eingebornen in Egypten durchweg die
Conjunetiva narbig von Trachom, das sie in den ersten Lebensjahren durch-
machen, Auf solchen Conjunctiven verlaufen acute (gonorrhoische) Blennorrhöen,
welche dort sehr häufig sind, und andere infectiöse Catarrhe viel leichter als
140 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
bei uns. Die Schwere des Trachoms, sowie der Blennorrhoe zeigen sich aber
an der Häufigkeit der Hornhautgeschwüre. Die pandemische echte egyptische
Augenentzündung ist durch den Bacillus Koch-Weeks hervorgerufen, bei
ausgeheiltem Trachom nicht schwer, bei Kindern häufig schwer und dann dem
Bilde der gonorrhoischen Entzündung gleich. Den Bacillus, den Müller
mit Weichselbaum zusammen beschrieben hat, fand er auch in Egypten
bei den frischeren und schwereren Trachomfällen eingewanderter jugendlicher
Personen.
Welander (790), der auch für das Protargol sehr eingenommen ist,
sah gute Wirkung vom Largin auf eine Augenblennorrhoe. Nach anfäng-
licher Pinselung 5 Mal täglich mit 2°/ iger Lösung liess er 1°/, Largin-
Gelatintabletten in den Bindehautsack legen, da er möglichst lange dauernde
Anwesenheit des Largin für gut befand und erzielt sie so für je 15 Minuten.
Welander beobachtete auch die Reinfection der Conjunctiva von den
Thränenröhrchen aus, denen man nöthigenfalls specielle Behandlung ange-
deihen lassen muss,
Nachdem innerhalb 6 Jahren 4 Bilennorrhöen bei Erwachsenen, mit
Formalien behandelt, in 75°/, mit Erblindung endigten, kam nach Weber ’s
Mittheilung aus Praun’s Praxis, ein weiteres blennorrhoisches Auge mit
Hornhautperforation unter Protargol 1:10 und Formalin 1: 1000 schliesslich
mit Hornhautflecken zur Heilung.
In einer Blennorrhoe feines Neugeborenen, die wie eine gonorrhoische
aussah, fand Bietti (793) nur das Bacterium coli, dessen Reactionen er
ausführlich mittheilt.
Jamison (794) empfiehlt seine mehrfach erprobte Abortivmethode
nicht nur für gonorrhoische, sondern auch für jede heftige Conjunctivitis.
Nach subeutaner Injection von Cocain 4°/, eröffnet er den Bindehautsack
durch einen Scherenschlag durch die äussere Commissur, zieht das obere Lid
nach vorn und durchschneidet das Ligamentum tarsi (Cantholyse). So wird
erstens das Gefässsystem des vorderen Bulbusabschnittes entlastet, zweitens
kann nun die Bindehaut in voller Ausdehnung abgerieben werden. Er thut
das mit Arg. nitr. 2,5:30,0 und neutralisirt darauf mit Kochsalz. Nach
fortgesetzten Eisumschlägen ist schon am nächsten Tage die Conjunctival-
secretion minimal, eventuell wird die Arg.-Waschung wiederholt.
Krukenberg (795) fand seinen Coccus bei einem mässigen Bindehaut-
catarrh mit wenig Röthung und Schwellung und etwas schleimig-eitrigem,
flockigen Secret; der Patient war wenig vom Catarrh belästigt. Das Deck-
glaspräparat zeigte neben staphylococcen- und diphtheriebacillen-ähnlichen
Bacillen solche, die Gonococcen völlig glichen. Im Culturverfahren ergaben
sich einige Abweichungen vom Gonococcentypus. Gegen Meningococcus, der
noch in Frage kommt, besteht der Unterschied der Entfärbung nach Gram-
Als der Bacillus Krukenberg’s seine Thierpathogenität eingebüsst hatte,
XI. Conjunctiva. 14?
übertrug Verf. etwas von einer vier Wochen alten Cultur auf sein Auge;
diese sowie spätere Uebertragungen von jüngeren Culturen waren nicht.
infectiðs.
Im Laufe eines Monats stellten sich nach Schultz (797) 18 frische
Trachomfälle vor. Es wurde ermittelt, dass alle eine Badeanstalt besuchten,
deren Wasser die Uebertragung geliefert haben soll. (Nach neuen Gesell-
schaftsberichten kamen aus derselben Badeanstalt weitere infectiöse Augen-
catarrhe in Behandlung, welche aber nur harmlose, bald zurückgehende Follikel
zeigten.)
Hirschberg (798) ist der Ausschneidung der Uebergangsfalten bei
Irachom abgeneigt, weil damit die Gefahr einer neuen Wucherung bestehen
bleibt und die Gefahr einer Hornhautvertrocknung vergrössert wird. Vom
Ausdrücken mit der Rollpincette sah er noch nie einen Nachtheil. Er
schneidet aber die obere Uebergangsfalte weg bei umschriebener, harter,
Jahre lang trotz medicamentöser Behandlung bestehender und drückender
Wucherung; der als Beispiel aufgeführte Fall ist jedoch kein Trachom. Als-
zweite Indication stellt H. die Entfernung der ganzen Bindehaut sammt dem
Bulbus auf bei einseitigem Trachom mit Hornhautverschwärung. Im Präparat
des so behandelten Falles, den H. mittheilt, fand sich Rnndzellenwucherung
auch an der inneren Fläche der perforirten Hornhaut sowie in der von Linsen-
massen fast entleerten Kapsel.
Moty (800) betupft die Granula mit 10 procentiger auf 60° erwärmter
alkoholischer Salicylsäurelösung und spült darauf ab. Die Aetzung ist gleich
der des Lapis, soll aber nicht die Cornea gefährden und nur kurze Zeit
schmerzhaft sein.
Schlesinger (802) ermittelt in H. Cohn’s Klinik eine Abnahme
des Trachoms und Follicularcatarrhs. Nur die Jahre 1867 und 1871/72,
vach den Kriegen, brachten eine Zunahme des Trachoms.
Eyre (205) fand primäre Conjunctivaltuberkulose relativ häufig, theils
als verkäsendes Geschwür, theils als granularartige Neubildung mit vielfach
'erschiedenem Typus, deren Diagnose als tuberkulös aus der stets beweiss-
kräftigen Verimpfung in die vordere Augenkammer des Kaninchens oder das
'ubeutane Gewebe des Meerschweinchens gelingt. Der Fortgang ergreift sel-
ten die Cornea, noch seltener die Iris. Radicale Entfernung möglichst früh
t geboten wegen Gefahr der Allgemeininfection.
SN nn. (809) Patient, 25 Jahre alt, leidet seit 5 Jahren an Pemphigus,
an, ahren auf Conjunctiva und Cornea. Die Bläschen wurden a Ge-
in Jetzt vernarben Bindehaut und Cornea. Das Sehvermögen ist auf
. $erzählen und Lichtschein herabgesetzt. Auf Mund- und Rachenschleimhaut
lst ;
SC emphigus erloschen und hat eine ziemliche Kiefersperre durch Narben
acht.
142 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Krause (812) untersuchte mikroskopisch die Augen eines 5 Monate
alten Kindes, bei dem Xerosis Conjunctivae mit Ulcus Corneae in Heilung
begriffen war. Er fand im Conjunctivalepithel sowie im Bereich des früheren
Ulcus Mikroorganismen, welche er als durch ektogene Infection hineingebrachte
Erzeuger der Vergänge an Conjunctiva und Cornea auffasst.
In dem von Eagleston (814) berichteten Falle zerbrach ein Arzt
beim Impfen eines Kindes zufällig das Glasröbrchen und ein Theil seines
Inhalts flog in das Auge. Am dritten Tage hatte er Fieber und starke Be-
schwerden in diesem Auge. Die Untersuchung zeigte eine Blase auf der
Bindehaut des Augapfels ungefähr zwei Millimeter vom Limbus auf der
äusseren Seite. Sie war mit einer gelblichen Flüssigkeit angefüllt. Sie wurde
entleert und antiseptische Waschungen angeordnet. Die Temperatur sank in
ein oder zwei Tagen und es wurden weiter keine Beschwerden empfunden.
Der Arzt war in seiner Jugend mit Erfolg und seitdem mehrere Male ohne
Erfolg geimpft worden. Burnett.
Schapringer (815) fand an äusserlich ganz normal aussehenden
Lidern mehrmals Schleimhautduplicaturen, welche brückenartig von der Ueber-
gangsfalte zur Tarsusbindehaut zogen. Er vermuthet, es seien congenitale,
amniotische Verwachsungen.
Falchi (816) beschreibt eine angeborene teratoide Geschwulst der
Corneoskleralgrenze, welche aus den Elementen der Uebergangsfalte, Becher-
zellen, Drüsen, Gefässen, Nervenendigungen etc. aufgebaut war.
Kroll (817) theilt die Cysten der Bindehaut so ein: I. angeborene,
a) bei Mikrophthalmus, b) Dermoide, c) Schleimhauteysten, ausgehend von
der Nasenschleimhaut, d) Meningocelen. II. Spontan entstandene, a) Lymph-
cysten, b) einfache, seröse in der Augapfelbindehaut, c) aus Krause schen
Drüsen entstandene, d) in Pterygien. III. Traumatischen Ursprungs, a) ein-
fache, b) aus Hämatom entstandene, c) nach perforirenden Bulbusverletzungen.
Hiernach classificirt er die in der Litteratur befindlichen Mittheilungen und
reiht 3 eigne nebst mikroskopischer Untersuchung an.
Eine eigenthümliche Form von Symblepharon, welche nach heftiger Ent-
zündung der Conjunctiva im Alter von 6 Monaten entstanden war, wird von
de Berardinis (818) bei einem 5 jährigen Kinde beschrieben. Es zog sich
in Form einer röthlich- grauen Membran vom convexen Rand des oberen zU
dem entsprechenden Rand des unteren Tarsus hin, nach aussen mit seinem
freien Rand unter dem äusseren Lidwinkel versteckt, nach innen ein gutes
Stück der Cornea frei lassend. Unter dieser Membran ist das Auge frei
beweglich, ebenso zeigt bei Sondirung der obere und der untere Conjunctival-
sack normale Tiefe. XNirgends findet sich eine andere Verwachsung. Die
Länge der Membran ist genügend, um ein mässig weites Oeffnen der Lid-
spalte zu ermöglichen. Nach der einfachen Abtragung zeigen sich Bulbus
und Conjunctiva in jeder Beziehung normal. Das Zustandekommen dieser
XII. Cornea, Sclera, vordere Kammer. 143
Membran (die sich auch histologisch als von der Conjunctiva stammend er-
weist) erklärt sich aus der Thatsache, dass im Anfang des Krankheitsprocesses
von unberufener Seite mechanische Insulte der stark hyperämischen und ent-
zündeten Schleimhaut gesetzt worden waren durch Abreiben mit den rauhen
Blättern eines bestimmten Krautes. Dann wurden die Augen viele Tage lang
sich selbst überlassen, mit so starker Schwellung der Lider, dass ein totaler
Verschluss derselben bestand. Mit dem allmählichen Abnehmen der Ent-
zündung dehnte sich die Verwachsungsstelle mechanisch zu der beschriebenen
Membran aus. Krahnstöver.
Lobanow’s (821) Dermoid sass unter der Conjunctiva lateralwärts
und nach oben (unter dem lateralen Theil des Orbitaldaches) beiderseits
symmetrisch. Hirschmann. ’
An einem Auge fand Lobanow (822) 2 Geschwülste; eine auf der
Conjunctiva bulbi im äusseren Augenwinkel, die andere in der oberen Ueber-
gangsfalte. Beide erwiesen sich als kleinzellige Lymphome mit spärlicher
Zwischensubstanz (Lymphoma molle). Hirschmann,
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Entzündungserscheinungen hatte sich auf der Hornhaut im Lidspaltenbezirk
eine äusserst zarte, graugrünliche, unscharf begrenzte Trübung von der Form
146 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
eines liegenden Ovals entwickelt, mit chagranirter, aus ganz kleinen Bläschen
bestehender rein oberflächlicher Veränderung des Epithels. Innerhalb zweier
Jahre ist restitutio ad integrum beobachtet worden.
Lewinsohn (826) hat sich ein besonderes, der Starnadel ähnliches
Instrument construirt; er empfiehlt nach Entfernung des Fremdkörpers einen
feuchten Verband.
Salomonsohn (828) sah mehrfach in der Hornbautperipherie, jedoch
in einiger Entfernung vom Rande hartnäckige, schubweise vorschreitende In-
filtrate, welche nicht zur Ulceration führten, unter mässiger Reizung ohne
grosse subjective Beschwerden etwa 4 Wochen bestanden und mit Greisenbogen-
ähnlicher Narbe verbeilten. Von der Keratitis, die z. B. Fuchs in seinem
Lehrbuch marginalis nennt, unterscheidet sich diese durch den eigenthümlichen
Sitz. S. nennt sie marginalis arcuata sen circularis.
Haab's (829) gittrige Keratitis ist eine sehr seltene Affection, welche
unter geringer Sehstörung, Blendung und nur ganz seltener pericornealer In-
jection central als zarte Trübung beginnt; Durchleuchtung zeigt sie zusammen-
gesetzt aus feinen, Licht durchlassenden gabelartigen Linien, untermischt mit
Punkten, woraus sich die Zeichnung des Gitters und später eventuell dichte
Trübung entwickelt. In der Hornhaut, die dann oberflächlich rauh und
schwielig ist, sind nie Gefässe. Wahrscheinlich handelt es sich um einen
Degenerationsprocess, Ausscheidung hyaliner Substanz in den tiefsten Schichten
des Hornhautepithels, später auch in der Bowman’schen Membran und dicht
dahinter liegendem Corpus corneae, denn nach einer Abkratzung des Epithels
bleiben immer noch gitterartige Figuren bestehen. Die Keratitis tritt als
Familienkrankheit auf.
Bihler (831) berichtet über Untersuchungen der Eigenschaft des in
den Conjunctivalsack eingeträufelten Fluoresceins bei intakter Hornhautober-
fläche tief liegendes erkranktes Cornealgewebe grün zu färben. Bei einer
Iritis war 3 Tage vor dem Ausbruch deutlicher Erscheinungen ein kleiner
Endothelbezirk färbbar, der täglich grösser wurde. Bei Keratitis parenchy-
matosa kam B. z. Th. zu anderen Resultaten als v. Hippel. Präcipitate
auf der hinteren Ilornhautfläche färben sich nicht. Wie bei Iritis fand B.
das Fluorescein bei sympatlischer Reizung geeignet zur Stellung einer Früb-
diagnose. Sein Patient hatte nach Zertrümmerung des linken Auges, wobei
der Corpus ciliare kaum getroffen worden war, vom elften Tage ab über
Reizung des rechten Auges geklagt, alle objectiven Zeichen sympathischer
Entzündung fehlten, nur die Sehschärfe war ein wenig heruntergegangen: sie
mals am 16. Tage ĉ/, (nach der Enucleation ?/,). Indess färbte sich central
ein Abschnitt des Endothels von der Ausdehnung einer Linse sowie einzelne
kleine Punkte mit Fluorescein intensiv grün.
Nach Baas’ (832) 35 Fällen kommt Keratitis dendritica, eine Herpes-
Form, fast nur einseitig in 2°/, aller Hornhautentzündungen vor und zwar
XII. Cornea, Sclera, vordere Kammer. 147
doppelt so oft bei männlichen als bei weiblichon Individuen, sehr häufig im
Zusammenhang mit fieberhaften Erkrankungen des Respirationstractns und mit
Influenza, z. Th. mit Herpesbläschen auf der Cornea und im Gesicht. Manch-
mal bestand Auästhesie der Hornhaut; als seltene Complication nennt er
Hypopyon, Beschläge auf der Hornhauthinterfläche, Fädchenbildung an der
Cornea.
Im Anschluss an Herpes des Gesichts entwickelte sich bei Flemmings
(834) Patienten ein Herpes corneae mit fortschreitender Geschwürsbildung
und Ansammlung von Eiter in der vorderen Kammer. Infolge fehlerhafter
Diagnose wurde das Geschwür mit Carbolsäure geätzt, die Conjunctiva mit
Argentum nitricum behandelt, ohne dass dem Fortschreiten des Geschwürs
Einhalt getban wurde. Nachdem die neuropathische Natar des Leidens er-
kannt war, wurden die Lider vernäht und feuchtwarme Umschläge gemacht.
Bei dieser Behandlung kam das Geschwür schnell zur Heilung. Verf. sieht
hierin den Beweis, dass die neuropathische Keratitis nicht einfach als eine
bacterielle Gewebsinvasion aufzufassen ist. Abelsdorff.
Druaut und Petit (836) fanden bei der Untersuchung einer typischen
Ule. serpens, welches durch Verletzung bei intakten Thränenwegen entstanden
war, in den noch nicht zerfallenden Randtheilen und zwar in der Höhe des Ge-
schwürsgrundes zahlreiche, theils cylindrische, theils lamellenförmige dichte
Anbäufungen eines Diplococcus, welcher nach Form, Entwicklung und patho-
genem Verhalten dem Pneumococcus nahesteht, aber bei niederer Temperatur
als letzterer wächst. Auch der Eiter des Geschwürs enthielt viele Coccen,
Ger Grund des letzteren sowie das Hypopyon waren aber frei von diesen.
Die Descemet’sche Membran war intakt, ihr Endothel, in der unteren Hälfte
meist vorhanden aber durch Leucocythen infiltrirt, fehlte in der oberen, wo
das Geschwür im Fortschreiten begriffen. Die Bowmann’sche Membran fehlte
im Bereich des Ulcus, welches die Hornhaut bis auf die Hälfte seiner Dicke
zerstört hatte. Der Geschwürsgrund war nicht, die zerfallenden Randparthieen
stark zellig infiltrirt. Eigentliümlich war das Verhalten des Epithels, das in
der Nähe des Ulcus sehr vermindert war, sich in dem Randtheil desselben
aber einsenkte und stellenweise die 3—4fache Dicke des normalen erreichte
und sich ausserdem über den ganzen Geschwürsgrund ausbreitete, wo es sich
als der den Toxinen gegenüber widerstandsfähigste Gewebstheil erwies und
nicht auf eine Vernarbung des Geschwürs deutete. v. Mittelstaedt.
Johnson (840) hat seit einigen Jahren die Salpetersäure als Aetz-
mittel bei Hornhautgeschwüren mit grossem Nutzen gebraucht. Er wendet
eine 9—ł5°/ ige wässerige Lösung der reinen Säure an. Sie wird nach
Cocainisirung mit einem Stückchen weichen Holzes übertragen und ihre
Wirkung sorgfältig beobachtet. Burnett.
Bacterielle Untersuchungen der Fädchenkeratitis haben Mazza (842)
negative Resultate ergeben, insofern als mit den wenigen vorgefundenen
148 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Bacterienformen alle Impfversuche auf und in der Cornea resultatlos ge-
blieben sind. Krahnstöver.
Frogamet’s (843) Patientin bekam im ersten Jahre nach der syphi-
litischen Infection über Nacht totale Oculomotoriuslähmung links, die nach ke
Annahme von einer den Nervenstamm treffenden Blutung abhing, nach einem
Monat rückgängig wurde und schliesslich nur geringe Ausfallserscheinungen
hinterliess. Zugleich bestand rechts seit einigen Tagen Iritis, sowie von
oben her in die Cornea eindringende Infiltration mit wenig Gefässen: Kera-
titis interstitialis partialis, welche unter Hg- und JK-Behandlung in anderthalb
Monaten wieder ganz abheilte. Diese prompte Reaction, die Einseitigkeit
und relative Reizlosigkeit im Verlauf kennzeichnen nach F. die Keratitis
interstitialis bei acquirirter Syphilis.
Baquis (849) spricht sich für die Ansicht aus, dass die vielfach be-
sprochenen gelben Tropfen und Schollen, welche sich auf alten Leucomen
finden, aus dem Epithel stammen, ohne damit eine andere Entstehungsgaelle
ausschliessen zu wollen; ob sie hyaliner oder colloider Natur sind, bleibt
dahingestellt. Krahnstörer.
de Wecker (851) erinnert zu v. Sicherer’s Arbeit (Archiv für
Augenheilk., XXXIV, p. 22), dass er mit seiner vorzüglichen, in Sublimat-
lösung 1:2000 angerührten Tusche stets ohne Reizerscheinungen tätovirte.
Beim Tätowiren für optische Zwecke, welches noch zu wenig angewandt wird.
ist statt mit Lidsperrer und Fixationspincette bei manueller Fixation zu
arbeiten.
Krukenberg (852) sah bei einer 45jährigen Frau mit sonst nor-
malem vorderen Augenabschnitt beiderseits in den tiefsten Schichten der
Hornhaut vor der Pupille einen ovalen braunen, ganz wie die Iris gefärbten
Fleck, welcher aus feinkörniger Masse zusammengesetzt war und beim
Durchleuchten nur einen zarten Schleier, keine Verzerrung verursachte. Er
erklärt ihn als angeboren.
Im Anschluss an einen Fall, wo die vordere Kammer Tage lang nach
der Extraction offen blieb und sich erst schloss, nachdem 2 Tage der Ver-
band weggelassen worden, erörtert Jarnatowski (854) die Ursachen diese
verspäteten Wundschlusses, welche abgesehen von Einklemnungen von Kapsel.
Bindehaut und Blutgerinnsel vor Allem in einer unregelmässigen Schnittführun?
zu suchen sind. Unzweckmässiger Verband, Entropion des unteren Lide
mögen dann noch begünstigend wirken, ebenso wie Atropin und Cocain durch
Ernährungsstörung des Gewebes, während Diabetes und Albuminurie wohl mit
Unrecht von Einzelnen zu den weiteren Ursachen gerechnet wird. Bleibt die
Wunde längere Zeit offen, so überzieht das Epithel die Schnittflächen und
hindert deren Verwachsung. — Behandlung: Ruhe, sorgfältiger Verband,
Iridectomie wurde empfohlen; in einem Falle genügte die Einführung eines
Spatels zwischen die Wundlippen. v. Mittelstaedt.
XIII. Linse. 149
Auf ein Auge, das nach traumatischer Scleralverletzung und operativer
Entfernung der Linse phthisisch geworden war, kaum Lichtempfindung, keine
Projection mehr besass, transplantirte Wolffberg (856) nach Trepanation
aus der Cornea und Durchschneidung der Pupillarmembran die Cornea nebst
vorderer Hälfte der Sclera eines jungen Sperlings; die Conjunctiva des
operirten Augen zog er zur Befestigung und Ernährung der Prothese tabaks-
beutelartig um die neue Cornea zusammen. Am 18. Tage, bis zu welchem
die Beobachtung nach der Operation reicht, war die Cornea klar und auch
die Sclera durchsichtig geworden.
Hillemanns (861) grenzt präcise das Ulcus corneae rodeus gegen
das serpens ab. Bakterien im rodeus misst er für dessen Entstehung keine
Bedeutung bei, Anästhetisch fand er die Cornea nur im Bereich der tiefen
Epithelzerstörung. Als beste Therapie, die jedoch auch nicht immer wirk-
sam ist, wird Jodtinkturpinselung genannt. Eingreifendes Aetzen, Schneiden etc.
setzt nur für den Fall der Ausheilung, die spontan vorkommt, intensivere
Narben. Hillemanns giebt auch eine mikroskopische Beschreibung von
einem seiner Fälle.
Friedland (863a) bringt die Krankengeschichten nebst mikroskopischer
Untersuchung zweier enucleirter Bulbi, welche nichteitrige Skleritis des vor-
deren Bulbusabschnittes mit Nekroscherden aufwiesen. Die eine Skleritis
hatte die Gestalt eines Knotens, diesem waren die Skleralfaserkerne geschwun-
den; die andere umkreiste die Corncaskleralgrenze als sulzige braunrothe In-
filtration, erschien also klinisch nicht unter dem gewöhnlichen Bilde der
Skleritis. Beide Fälle waren mit gleichartiger, ebenfalls nichteitriger, theil-
weise nekrotisirender Chorioiditis verbunden und zwar der eine mit selbst-
ständig entwickelten isolirt stehenden Herden, der andere mit ebensoweit wie
die Skleritis ausgebreiteten und sich direkt daran anschliessenden Entzündungs-
zonen, hier waren ganze Sklerallamellen sequestrirt. Die Auffassung einer
Entstehung der Skleritis tiefer Schichten aus Chorioiditis weist Friedland
Zurück und sieht beide Entzündungen als von einander unabhängig, aus ge-
meinsamer Ursache entstanden an, welche hier nicht auffindbar war,
Abschnitt XIII— XVIII Referent:
Stabsarzt Dr. 0. Brecht, Berlin.
XIII. Linse.
Tüh: 867. Zeller, ©. Ueber Cataract und Diabetes. Inaug.-Diss.
übingen, 1899,
DR 868. Guende. Du délire consécutiv A l’operation de la
re Recueil d’Ophtalm. 1899, Nr. 5, p. 257.
09. Malgat. Chrometöropie avec cataracte dans l’oeil
ek Pigmente. Ibid. Nr. 6, p. 326.
iteraturbericht über das Jahr 1899 zum Arshiv für Augenheilkunde. XII
le m
150 Bericht über die Fortschritte oer Augenheilkunde.
870. Risley. The employment of the Kalt Suture in cri-
tical cases of cataract extraction. Therapeutic Gazette, Vol. XXII,
p. 377.
871. Rohmer. Delasuppression du pansement après l'opé-
ration de la cataracte. Ann. d’Oculist. CXXI, p. 431.
872. Viar. Deux cas d'iritis suppurative survenant apres
l'extraction de la cataracte et guéris par les frictions mer-
curielles. Recueil d’Ophtalm. Nr. 6, p. 339.
873. Levinsohn, G. Beitrag zur Nachstaar-Operation.
Centralbl. f. prakt. Augenheilk. XXIII, p. 207.
874. Ray, Morrison. Some of the failures immediate and
remote met with after cataract extraction. Americ. Journ. of
Ophthalm., Vol. XVI, Nr. 6, p. 161.
875. Stilling, J. Ueber die Operation des Nachstaars.
Centrałbl. f. prakt. Augenheilk. XXIII, p. 261.
876. Peretti. Ein Fall von doppelseitiger, gleichsinniger
Linsenluxation nach Schädelverletzung. Zeitschrift für Augenheil-
kunde, II, p. 225.
877. Hirchberg, J. Ueber die Operation des sympathischen
Weichstaares. Deutsche med. Wochenschr. 1899, Nr. 26, p. 417.
878. Nattini. Nota clinica ed anatomo -patologica su
di un caso di glaucoma consecutivo ad estrazione di cataratta.
Sitzungsbericht des XV. italien. Ophthalmologen-Congresses, Turin 1898.
879. Chandler, H. B. Kapselstaare. Ophthalm. Record. 1899,
September.
880. Bell, G. H. Uebersicht über die wegen Staaresin
N. Y. Eye and Ear Inf. vom 1. X. 1897—1. X. 1898 ausgeführten
Operationen. N. Y. Eye and Ear Inf. Rep. 1899, Jan.
881. Kaempffer, R. Coloboma lentis congenitum. von
Graefe’s Arch. f. Ophthalm. XLVIII, p. 558.
882. Heinzel, C. Ein Beitrag zur Kenntniss vom feineren
Bau der Cataracta zonularis. Ibid. p. 647.
Zeller (867) berichtet über 56 Cataracten mit Diabetes. Von den
Patienten standen im Alter bis zu 20 Jahren 1, von 21—30 Jahren 4,
von 31—40 Jahren 6, von 41—50 Jahren 7, von 51—60 Jahren 17,
von 61—70 Jahren 19, über 70 Jahre 2. Im Ganzen waren 25 Männer
und 31 Weiber erkrankt. Die Zuckermenge schwankte zwischen Spuren
und Gil, Z. rechnet zur Cataracta diabetica sehr mit Recht nur die
Cataracten, welche unter dem von Förster so trefflich geschilderten
klinischen Bilde wie der weiche Corticalstaar jugendlicher Individuen auf-
treten. Ferner verlangt er rasche Entwickelung des Staares, meist fast gleich-
zeitiges Auftreten an beiden Augen, starke Blähung der Linse, flache Vorder-
kammer, meist jugendliches Alter der Befallenen und etwaige Complicationen
mit anderen diabetischen Erkrankungen der Augen. Diesen Anforderungen
XIII. Linse. 151
entsprachen 18 — 32 °/, der Patienten. Bei 14 Patienten = 25°/, fand sich
ausserdem Albumen im Urin und bei 6 Fällen war die Cataract mit Reti-
nitis complicirt. In 42 Fällen wurde extrahirt, 2 Mal mit schwerer Tritis.
Die Resultate der Operation waren nicht besonders günstig.
Levinsohn (873) hat die Wecker’sche Scheere modificirt, derart,
dass man sie zur Perforation der Cornea und zur Durchschneidung des Nach-
staars benutzen kann. Praktische Erfahrungen fehlen. In 2 Fällen schien
das Instrument sich zu bewähren.
Stilling (875) benutzt und empfiehlt zur Nachstaaroperation 2 sehr
feine harpunenartige Nadeln, deren eine gerade, die andere gebogen ist.
Peretti (876) beobachtete doppelseitige Linsenluxation nach unten
rechts infolge schweren Traumas mit Schädelbasisbruch.
Hirschberg (877) empfiehlt nach einmaliger Ausführung bei abge-
laufener sympathischer Entzündung mit Pupillarschwarte statt der Wenzel-
schen Operation seinen Operationsmodus, der in 2 event. 3 Acten sich abspielt.
Lanzenschnitt am Cornealrande, Herausziehen der trüben dicken Kapsel, soweit
sie im Pupillargebiet erreichbar ist, mit der Kapselpincette und Auslöffelung
der Linse. 2. Act nach 4 Wochen. Durchschneidung des Nachstaars, mög-
lichst ohne Berühren der Iris. Falls die Pupille, wie in His Falle, wieder
verklebt, folgt schliesslich die künstliche Pupillenbildung. Dieses Verfahren
soll frei von Gefahren sein und rascher zum Ziele führen.
Chandler (879) ist durch seine Erfahrung belehrt worden, dass das
Wesen einer geeigneten Operation an der Kapsel in guter Beleuchtung und
einem scharfen Messer besteht. Für die erstere hat er einen elektrischen
Apparat angegeben, dessen Brennpunktentfernung regulirt werden kann und
an diesen kann eine Fixirungspincette oder ein Nadelmesser, direct central
inter dem Operateur befestigt werden. Das Messer muss am sclero-cornealen
Rande und so weit als möglich von der beabsichtigten Einstichstelle durch
die Kapsel entfernt eingeführt werden. Ein grader Einschnitt von geeigneter
Länge hatte immer genügt. Er gebraucht ein sichelförmiges Messer mittlerer
Grösse, Burnett.
, Während des mit dem 1. October 1898 endenden Jahres wurden im
T Y Eye and Ear Infirmary (880) 178 Staarextractionen ausgeführt. Von
diesen waren 90 senil. Der durchschnittliche Anfenthalt im Hospital betrug
15,12 Tage. Darunter waren zwei Fälle von Panophthalmitis, einer mit
‚oTausgegangener Blutung in den Glaskörper. Intraoculare Blutung erfolgte
= Fe Falle nach Netzhautablösung. 66 °/, waren einfache Extractionen,
i e e Iridectomie; 2,25 °/, linear. Die Discission der Kapsel wurde in
GE S S der Fälle gemacht. Die Iris prolabirte bei 11,28 0/, durchschnittlich
8° nach der Operation. Das schliessliche Sehen war ?2°/,, oder besser
oinje 2 "ln Diese Fälle sind sorgfältig tabellarisirt. Burnett.
XII’
152 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Kaempffer (831) trägt in einer umfangreichen Arbeit zusammen, was
wir über Linsencolobom wissen unter Anführung einer reichen Kasuistik,
bespricht. die zur Erklärung der Genese des Coloboms aufgestellten Theorien
und kommt zu dem Ergebniss, dass es eine einheitliche Erklärung dafür
nicht gibt.
Heinzel (882) berichtet über 7 Fälle von Schichtstaar klinisch und
anatomisch. Die anatomischen Befunde decken sich mit dem bisher Bekannten.
Betreff der Entstehung der Tröpfchen stellt H. eine eigene Theorie auf: die
vom Kerne ausgeschiedene Flüssigkeit ist chemisch derart different. dass sie
durch die Corticalis nicht hindurchdiffundiren kann, mithin neben den Fasern
als Tröpfchen liegen bleibt.
XIV. Iris.
883. L. Weiss u. W. Klingelhöffer. Ueber das Vorkommen
von Irisrissen. Arch. für Augenheilk. XXXIX, p. 237.
884. Jay, M.T. Foreign body in the iris thirty-two years.
Ophthalm. Record. Vol, VII, Nr. 5, p. 233.
885. Bickwell, G. H. Foreign body in the iris. Ophthalm.
Record. Vol. VIII, Nr. 7, p. 337.
856. Griffith, John. A few remarks on the etiology and
treatment of iritis. Treatment. Vol. IH, Nr. 8.
887. Pechin. Iritis bilaterale d’origine palustre. Recueil
d’Ophtalm. Nr. 7, p. 390.
888. Goldzieher, W. Iritis glaucomatosa. Centralbl. f. pr-
Augenheilk. XXII, p. 257.
#89. Marshall, C. Devereux. Report onaneye having some
unusual congenital peculiaritics. The Royal London ophthalmic
hospital report. Vol. XV, I. p. 35.
890. Lobanow, S. W. Ein Fall vollständiger beiderseitiger
angeborener Aniridie, Wratsch 1899, Nr. 27,
Weiss und Klingelhöffer (883) führen die aus der Litteratur be-
kannten Fälle von Zerreissung der Iris an, fügen 5 eigene Beobachtungen
hinzu und knüpfen daran Betrachtungen über den Mechanismus bei derartigen
Verletzungen.
Der Fremdkörper in der Iris war in dem von Bickwell (853) be-
richteten Falle ein Steinstückchen von 2 >< 1 mm, welches an die vordere
Fläche der Iris nahe dem Pupillarrande angeklebt war. Die Pupille war
klein und starr. Es war vor 19 Jahren in das Auge eingedrungen.
~ 20 ` |
V = og nd sonst bestand keine Klage. Burnett.
geg A.
Goldzicher (888) beobachtete 5 Patienten, die Iritis (gonorrhoica ?)
i ` i / a A N n
überstanden hatten ohne Synechien zurückzubehalten. Nach 1—- Jahre
XV. Chorioidea. 153
Recidiv der Iritis mit reichlicher fibrinöser Exsudation; Synechien zu ver-
hüten wird Atropin benutzt. Plötzlich starke Drucksteigerung, Trübung der
Cornea, S = Lichtschein, Chemosis und Lidschwellung. Heilung des Glaucom-
anfalles ohne Iridectomie unter Gebrauch von Pilocarpin bezw. Eserin. Verf.
nimmt an, dass die fibrinösen Gerinnungsmassen die vorderen Lymphabfluss-
wege verstopften und so ein Retentionsglaucom erzeugten.
Das Präparat von Marshall (889) zeigte ein Colobom der Iris, des
Ciliarkörpers und ausgedehnte Netzhautablösung. Schnitte durch das Colobom
zeigten, dass die Retina hier nicht unterbrochen war und der dünnen und
ausgebauchten Sclera hier trotz der Ablösung im übrigen anhaftete. Vom
Iriscolobom lief zur Spitze des Chorioidealcoloboms ein eigenartiges Band von
Gewebe, das, wie die mikroskopische Untersuchung lehrte, aus Ciliarfortsätzen
bestand. In der Linse fanden sich alte entzündliche und degenerative Ver-
änderungen. Lister.
XV. Chorioidea.
891. Silex, P. Zur Frühdiagnose der Chorioidealsarcome.,
Berliner klin. Wochenschr. 1899, Nr. 32. |
892. Lopez et Carvallo. Leuco-sarcome de la choroide.
Recueil d’Ophtalm. 1899, Nr. 6, p. 321.
893. Marshall b. Devereuy. Sarcoma of the uveal tract.
Ophthalm. Hosp. Reports, Vol. XV, part. 1, p. 51.
894. Mannhardt, F. Coloboma sclero-chorioideae. Mit-
theilungen aus den Hamburgischen Staatskrankenanstalten, 1899.
895. Terrien, F. Sarcome de la choroide compliqué de
phtisie du globe oculaire. Arch. d’opht. Bd. XIX. Nr. 8, p. 471.
Silex (891) fand bei einem/nur über Flimmern klagenden 50 jährigen
Ärzte eine 2><3 P. D grosse, flache (1,33 mm) Ablatio bei Myopie 3,5 D.
und S=?/, ohne sonstigen pathologischen Befund. Die Diagnose wurde
auf Sarcom gestellt. Nach Enucleation fand sich ein derbes, pigmentarmes
Spiudelzellensarcom mit einigen Rundzellen und stellenweise alveolirem Bau
von 6 mm Länge, 3mm Breite und 1,5 mm Höhe. Von welcher Schicht der
Chorioidea der Tumor ausging liess sich nicht feststellen.
Der erste Theil der Arbeit von Marshall (893) ist eine Ergänzung
zu einem Bericht über 103 Fälle, der in den Royal London ophthalmic
hospital reports vol XIII, part. II, Dec. 1891 von Lawford und Collins
veröffentlicht ist und berichtet über das weitere Schicksal dieser Fälle.
Der zweite Theil berichtet über 58 seit 1891 gesammelte Fälle. Bezüg-
lich des Alters wurde festgestellt, dass das Sarcom des Uvealtractus am
häufigsten zwischen dem 50. und 70. Lebensjahre auftritt, der jüngste Patient
war ein Mann von 28 Jahren, eine 74jährige Frau zeigte das höchste Alter.
154 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Betreffs der Tension des Bulbus ergab sich, dass sie bei Tumoren der
Chorioidea erhöht war in 66,66%, normal in 30,3%, herabgesetzt in 30,3%.
Bei Tumoren des Ciliarkörpers war die Tension erhöht in 25%, normal in
50%, heragesetzt in 25%. Lister.
Maännhardt (894) kommt auf Grund seiner Präparate zu der Ansicht,
dass die den Schluss des Selerochorioidealringes im Bereiche der foetalen
Augenspalte hemmende Ursache eine rein mechanische ist, indem die primäre
Augenb'ase innerhalb des Coloboms durch den inneren Augendruck oder
Senkung gegen die äussere Scleralwand gedrängt und mit dieser ausgebuchtet
wird. Entzündliche Veränderungen hat M. — im Gegensatze zu Leber und
Adarrio — nicht finden können.
Terrien (895) bespricht das Vorkommen von Phtisis bulbi mit
Sarcom, welche dem letzteren vorausgehen oder ihm folgen kann. Ein
Trauma kann in beiden Fällen vorher stattgefunden haben. Verf. erwähnt
kurz einen Fall, in welchem das Sarcom bei einem 54jährigen Manne in
einem seit der Kindheit atrophischen Bulbus entstanden war. In einer weiteren
Beobachtung war das Sarcom im rechten Auge 6 Monate nach einem Falle
auf die gleiche Stirnseite eingetreten, doch dürfte dieser keinen Einfluss auf
die Entwicklung des Tumors gehabt haben. Zwei Jahre später wurde Glaucon
festgestellt und nach weiteren 5 Monaten entstand eine heftige Entzündung,
nach welcher sich das Auge allmählich verkleinerte und völlig erblindete.
Das Innere des in seinem hinteren Abschnitte mit einer dicken fibrösen
Gewebsschicht umgebenen sehr stark atrophischen Bulbus war bis auf die
Linse von Sarcommassen erfüllt. Ader- und Netzhaut waren verschwunden.
Zahlreiche auf vorausgegangene Entzündung hinweisende necrobiotische Herde
fanden sich in dem aus Spindelzellen bestehenden Tumor. Verf. schliesst
sich der Ansicht der anderen Autoren an, nach welcher die Atrophie des
ein Sarcom bergenden Bulbus durch eine infectiöse Irido-Chorioiditis bedingt
ist, welche dem Weiterschreiten der Geschwuist ein Ziel setzt. Er hält
diese Complication nicht für günstig, da Metastasen doch nicht ausgeschlossen
sind und eine sympathische Erkrankung, welche auch in dem vorliegenden
Falle drohte, nicht selten ist. Ä v. Mittelstaedt.
XVI. Glaskörper.
896. Hess. Fett an Stelle von Glaskörper. Verhandl. der
ophthalm. Section der 71. Versammil. Deutscher Naturforscher und Aerzte in
München, 17. bis 23. September 1899.
XVII. Glaucom.
897. Schüssele, W. Ueber die Beziehungen des primären
Glaucoms zu Geschlecht, Lebensalter und Refraction nach
dem Material der Klinik. Inaug.-Dissert. Tübingen 1809.
-m -
en
I
XVII. Glaucom. 155
898. Bally, James Moores, Edwin Renand and Willard
Barrett. Excision of the right superior cervical ganglion
ofthe sympathic for glaucoma, withreportofcase and review
of litterature of the surgery of the cervical ganglia. New York
med. Journ. Vol. LXX, Nr. 1, pag. 17.
899. Wecker, de. Quelle est la théorie, nerveuse ou
obstructioniste qui s’adapte le mieux aux observations
cliniques du glaucome. Annal. d’Ocul. T. CXXI, Livr. 5, p. 321.
900. Bize, L. A. Glaucom nach Supraorbitalneuralgie in
Folge von Malaria. N. Y. med. Journ. 16. Sept. 1899.
901. Bajardi. La pressione endoarteriosa generale in
rapporto con alenno malattie oculari. Sitzungsber. des XV. ital.
Ophth.-Congresses, Turin 1898.
902. Holmström, J. Ein Fall von Migräne, complicirt
mit Glaucom nebst einigen Bemerkungen zur Lehre vom
Glaucom. Nord. med. Ark. 1899, Nr. 21.
Schüssele’s (897) Arbeit verwerthet die seit dem Bestehen der
Tübinger Universitäts-Augenklinik bis Ende 1898 494 an primärem Glaucom
{simplex und inflammatorium) behandelten Personen, die 0,73 % der überhaupt
Behandelten 67754 darstellen. Das kurzgefasste Resultat der fleissigen Arbeit
ist folgendes: Es erkrankten fast doppelt soviel Weiber als Männer. Vor
dem 41. Jahre standen 12%, 88% hatten es überschritten. Die Erkrankungs- :
gefahr steigt mit dem Alter. Die entzündliche Form ist doppelt so häufig
als die einfache. Von den Erkrankten waren 41,2°/, Hyperopen, 43,4],
Emmetropen, 15,5°/, Myopen; eine erhöhte Disposition der Hyperopen ist
also nicht anzunehmen. Der Erkrankung des ersten Auges folgte die des
zweiten Auges in der Regel bald nach, meist innerhalb dreier Jahre.
Bize (900) berichtet über einen Fall mit periodisch wiederkehrenden
Anfällen von Glaucom, welche schliesslich mit grossen Dosen Chinins beseitigt
wurden. Burnett.
Bajardi (901) fand in einer grossen Zahl von Messungen des intra-
arteriellen Druckes in der Radialis bei Glaucomkranken, dass oft ein sehr
erhöhter intraocularer Druck bestehen kann bei normaler arterieller
Spannung und dass ebenso häufig bei subacutem Glaucom die allgemeine
arterielle Spannung erhöht ist. Bei entzündlichem Glaucom fand Autor fast
mmer erhöhten Druck in den Arterien. Krahnstöver.
Holmström’s (902) Fall betrifft eine 47 jährige Frau, die seit ihrem
32. Jahre an regelmässig wiederkehrenden Glaucomanfällen litt. Sie beobachtete
in der letzten Zeit, dass sich das Sehvermögen bei jedem Anfall verschlechterte,
wobei auch farbige Ringe gesehen wurden. Mit dem Aufhören des Anfalles
nn das Sehvermögen wieder normal. Die objective Untersuchung ergab
eine Zeichen von Glaucom. Einige Monate später stellte sich Patientin ein
mit der Klage, dass sich die Schschärfe des rechten Auges bei den letzten
156 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Anfällen ungewöhnlich stark verschlechtert habe und später nicht wieder gut
geworden sei. Bei der jetzt — etwa 3 Monate nach Beginn der Ver-
schlechterung — vorgenommenen Untersuchung ergab das rechte Auge aus-
geprägte glaucomatöse Veränderungen. Aach einer Iridectomie verschwanden
die Glaucomsymptome und bei den folgenden Anfällen zeigte das operirte
Auge keine Sehstörungen. Das linke Auge verhielt sich anfangs unverändert,
d. h. bei jedem Migränanfalle traten Sehstörungen auf, die nach demselben
zurückgingen. Nach anderthalb Jahren stellte sich auch in diesem Auge
Glaucom ein, welches durch zwei Iridectomien gehoben wurde. Dalén.
XVIII. Sympathische Ophthalmie.
903. Sattler, Robert. The question of operation on the
injured eye insympatheticophtalmia. Ophthalm. Record. Vol. VII,
Nr. 7, p. 338.
904. Velhagen. Kurze Bemerkung zu dem Aufsatz des
Herrn Prof. Dr. Deutschmann »Zur Pathogenese der sympathi-
schen Ophthalmie« im Aprilheft 1899 dieser Zeitschrift.
Centralbl. f. prakt. Augenheilk. XXIII, p. 204. Polemisch.
905. Grünning, E. Ein Fall von Hornhautwunde mit
Verfall der Iris und nachfolgender sympathischer Ophthalmie.
N. Y. Eye and Ear Inf. rep. 1899 Januar.
906. Marple, H. B. Mikroskopische Untersuchung des
Augapfels des Grünning’schen Falles. Fbidem.
907. Richardson Cross. Ueber die pathologische Bedeutung
sympatischer Reizung und ihren Zusammenhang mit sympathi-
scher Ophthalmie. Ophthalm. Section der British Medical Association
zu Portsmouth August 1899.
Die Patientin, über deren Krankengeschichte Grünning (905) be-
richtet, war ein 5jähriges Mädchen, deren Hornhaut horizontal von einem Stück
Glas durchschnitten war. Die Iris war bei der nach zwei Tagen vor-
genommenen Untersuchung in die Wunde vorgefallen. Excision derselben
vom Vater abgelehnt. Dreiundzwanzig Tage später wurde das Kind mit einer
ausgebildeten sympathischen Iridocyclitis im anderen Auge und schwerer
Entzündung im verletzten Auge vorgestellt. Die Enucleation wurde nicht
gestattet, aber es wurde angestrebt, die Iris von der Wunde zu befreien.
Schliesslich wurde die Enucleation zugestanden. Im sympathisirenden Auge
war einige Wochen später S = ln Burnett.
Marple (906) fand die ursprüngliche Wunde ganz auf die Hornhaut
beschränkt, wobei das nasale Ende 1,5 mm vom Scleralrande entfernt war.
Die Iris und der Ciliarkörper waren mit Rundzellen stark infiltrirt. ebenso
der Sehnerv, dessen Scheide ausgedehnt war. Burnett.
XIX. Netzhaut und Functionsstörungen. 157
Für Abschnitt XIX—XXII Referent
Prof. Dr. Greeff (Berlin).
XIX. Netzhaut und Functionsstörungen.
908. Bondi, M. Zwei Fälle einer in den Glaskörper vor-
dringenden Arterienschlinge. Zehender’s klin. Monatsbl. f. Augen-
heilk. XXXVII, p. 339.
909. Hirsch, C. Ein Fall von in den Glaskörper vor-
dringenden Gefässschlinge der Netzhautschlagader. Ibid.
p. 341.
910. Holden, W. A. Die Pathologie der experimentellen
Chinin-Amblyopie. Arch. f. Augenheilk. XXXIX, p. 139.
911. C. Zimmermann. Disturbances of circulation in the
retina from arteriosclerosis. Arch. of Ophthalmology Vol. XXVII,
4, p. 399.
912. Moulton, H. Ein Fallvon Ambliopie in Folge des Ge-
brauches von Methylalkohol. Ophth. Record. Juli 1899.
913. Giffard, H. Blindheit durch Trinken von Methyl-
alkohol. Ophth. Record. September 1899.
914. Reick, H.O. Typische diabetische Retinitis. Bericht
über zwei Fälle. Ann. of Oph. Juli 1899.
915. Samuel West. Albuminuric Retinitis. Lancet Aug. 19. 1899.
916. Scimeni. Di una speciale Pigmentazione del fondo
dell’ouhio. Sitzungber. d. XV. italien. Ophthalm.-Congr. Turin, 1898.
917. Gaudenzi. Tre casi di grave ambliopia consecutiva
adenchiloblefaro postoperatorio datanto dall’ infanzia.
Sitzungsbericht des XV. italien. Ophthalmologen-Congresses. Turin 1899.
918. Pick, E. Beiträge zur Tortuositas vasorum. Arch.
f. Augenheilk. XXXIX, p. 382.
Holden (910) untersuchte die Retina von 9 Hunden, denen man
giftig wirkende Quantitäten Chinin beigebracht hatte. Dieselben starben
oder wurden getödtet 2 Stunden bis 4 Wochen nach der ersten Injection.
Der klinische Verlauf bewies, dass Amplyopie nach Chinin-Injectionen nur
dann auftritt, wenn eine deutliche Verengerung der Netzhautarterien
erfolgt ist. Trotz der Verengerung der Arterien wurden in keinem Falle
histologische Veränderungen an den Gefässen des N. opt. oder der Retina
wahrgenommen; nirgendswo fanden sich Verdiekungen der Gefässwand oder
Proliferation des Endothels. Es erfolgt eine seröse, stark eiweisshaltire Aus-
schwitzung in die Nervenfasernschicht. sowie eine Degeneration der Ganglien-
zellen nebst ihren Ageucylinderfortsätzen. Es entwickelt sich also eine Retinitis
der inneren Schichten.
158 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Die Behandlung wird darin bestehen müssen, Erschlaffung in den
contrahirten Gefässen herbeizuführen. Zu diesem Zweck wurden mit Erfolg
Versuche mit Amylnitratinhalationen angestellt.
Zimmermann (911) giebt ausser einer Uebersicht der in der Retina
vorkommenden Circulationsstörungen die Beschreibung eines von ihm selbst
beobachteten Falles von arteriosclerotischer Thrombose der Arteria temporalis
superior Retinae mit entsprechendem nasalem Gesichtsfelddefecte.
Abelsdorff.
Moulton (912) berichtet, dass eine Frau mit 30 bis 40 Anderen
Holzalkohol getrunken hatte, wobei fünf, einschliesslich der Patientin, jede
ungefähr !/, Pint zu sich genommen hatten. Alle waren krank und zwei
starben im Verlaufe von 24 Stunden. Zwei wurden vollkommen gesund.
Die Patientin wurde schwach, aber nicht bewusstlos. An. dem dem .Gelage
folgenden Tage wurde das Sehen angegriffen und ging in wenigen Stunden
ganz zu Grunde. In wenigen Tagen kehrte etwas zurück und dieses wenige
behielt sie. R. L. E.; L. Finger auf 1‘. Keine Farbenempfindung;; centrales
Scotom 10°:20°, von einer hellen Zone von 20°:10° horizontal umgeben.
Nervenatrophie beider Augen, schlimmer im R., die Gefässe bilden blosse
Fäden. Burnett.
Gifford (913) berichtet über 2 Fälle von Blindheit nach Einspritzen
von Holzalkohol. Im ersten Falle trank ein 45jähriger Mann !/, Pint einer
Mischung von ?/, Wasser und !/, Holzalkohol. Am nächsten Tage fühlte er
sich übel und verwirrt im Kopfe und nahm noch einen Trunk von demselben
Material. Am zweiten Tage erbrach er die ganze Nacht und am nächsten
Morgen sahen die Gegenstände neblig aus. Das Sehen batte abgenommen
und am zweiten Tage darauf, dem vierten nach der ersten Dose, war er
vollständig erblindet. Zwanzig Tage nach dem Genuss des Methylalkohols
waren die Papillen stark atrophisch, die Augen sonst aber normal. Nach
zehn Tagen begann das Sehen ein wenig wieder aufzutreten, sodass er im
Stande war, Finger auf wenige Fuss Entfernung zu zählen. Die äusseren
Felder waren für weiss normal. aber ein centrales Scotom war vorhanden.
Dieses blieb ungefähr eine Woche lang bestehen, worauf V. wieder verschwand
und nach wenigen Wochen auf Wahrnehmung von Handbewegung in einem
Auge und Fingerzählen auf 4’ im anderen Auge reducirt war. Die Netz-
hautgefässe wurden allmählich enger. Im zweiten Falle tranken zwei Männer
von einer Mischung voa Wasser und Holzalkohol, der eine sehr ausgiebig.
der andere mässig. Der eine wurde mild erregt mit schnellen Athemzügen
aber ohne Fieber und wurde nach 24 Stunden blind und zwei Stunden später
todt aufgefunden. Burnett.
Die Arbeit berichtet über drei Fälle von hysterischer Amblyopie, resp.
Amaurose bei Kindern von 8—10 Jahren, alle auf suggestivem Wege in
kürzester Zeit, sogar innerhalb weniger Stunden geheilt. Krahnstöver.
rat mmm, om erg Te 7 mg, — PETE Beggen rf `
XX. Sehnerr. ) 159
Reik (914) giebt die Krankengeschichten von zwei Fällen von Retinitis
bei Diabetes, bei denen in einem Falle die s. g. typischen gelblich-weissen
Flecke nach dem Schläfenrande der Papille gesehen und in der unmittelbaren
Nachbarschaft der Macula ein runder weisser atrophischer Fleck und in der
Nähe zwei oder drei kleine Hämorrhagien, aber die weissen Flecke waren in
einem Auge in grosser Zahl vorhanden; in dem andern Auge war die Er-
krankung weniger ausgesprochen. Burnett.
West (915) unterscheidet zwei Arten von Retinitis albuminurica :
l. Die exudative Form, die sehr anderen Formen acuter Neuroretinitis ähnelt
und bei parenchymatöser Nephritis und Hydrops auftritt. 2. Die degenerative
Form, die bei chronisch granulöser Nephritis auftritt. Lister.
Scimeni (916) weist auf die häufige Verwechslung mancher Formen
der Chorioretinitis bei Syphilis mit Retinitis pigmentosa bin, und möchte
manche als letztere Krankheit aufgefasste Fälle als rein syphilitischen
Ursprungs ausgesprochen wissen. Krahnstöver.
Gaudenzi’s (917) 3 Beobachtungen schwerer Amblyopie nach mehrere
Jahre andauerdem dperativem Verschluss der Lider, bei absolut normalem
äusserem, sowie innerem Befund am Auge spricht Verf. als bemessend für
eine Amblyopia ex anopsia aus. Krahnstöver.
XX. Sehnerr.
319. Germann, Th. Zur Casuistik der Tumoren des Seh-
nerven. Zehender’s klin. Monatsbl. f. Augenheilk. XXXIX, p. 319.
‚920. Heine, L. Sarcommetastase auf der Sehnerven-
Papille. Ibid. p. 326.
921. Higgens, Charles. Notes on a case of unilateral
neuritis. Lancet 1899, p. 1083.
8 922. de Lapersonne, F. Des nevrites optiques liées aux
Den sphe&noidales et aux maladies de l’arriere-cavite
ès fosses nasales. Arch. d’opht., T. XIX,*No. 9, p. 513.
3 923. Nettleship. Retrobulbar optic neuritis. The Royal
ondon ophthalmic hospital report., Vol. XV, Part. I, p. 1.
zwei 2 Patientin Germann’s (919) war ein 18jähriges Mädchen. SE)
Me Se A begann das linke Auge allmählich vorzutreten; dann verlor sich
Schnerr a Der Tumor wurde von vorne mit dem Bulbus entfernt. Der
SC tess hinter dem Bulbus eine EE Kee EE EE
füllte, SC grosse feste Tumormasse überging, die die ganze Orbita aus-
von m n trat die prall gespannte graubläuliche Tumorwand zu Tage,
ichen Gefässen umsponnen. Das makroskopische Präparat ist ab-
gebild . ; e Ee
= et. Mikroskopisch ergab sich ein Angio-Sarcom mit theilweiser myxoma-
e Degeneration.
160 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Der interessante Fall von Heine (920), eine Sarcommetastase auf der
Sehnervenpapille, ist in der Litteratur einzig dastehend. Die Geschwulst
wurde intra ritam ophthalmoskopisch auf der Papille gesehen und ging ver-
muthlich aus von den Lungenmetastasen eines Rückensarcoms.
Higgen’s (921) Patientin kam mit Neuritis des rechten Auges zur
Behandlung. Zuerst wurde das ursächliche Moment in cariösen Zähnen ge
schen, die entfernt wurden, aber ohne Erfolg. Das Allgemeinbefinden ver-
schlechterte sich, der Erblindung des rechten Auges folgte Verlust des Sch-
vermögens des linken Auges bei normalem ophthalmoskopischen Befund des
letzteren. Erst in den letzten Tagen des Lebens zeigte sich eine leichte
Hyperämie. Die Section ergab: Meningitis basilaris und starke Schwellung
der Sehnerven und des Chiasma mit secundärer Atrophie. Abelsdorff.
de Lapersonne (922) theilt Beobachtungen von einseitiger Stauungs-
papille mit, welche nach Affectionen der Keil- und Siebbeinhöhlen aufgetreten
waren, ohne jedes der sonst bei diesem Leiden vorkommenden Zeichen. wie
heftige Neuralgie, Lichtscheu, Lidkrampf und erisypelatöse Röthung der
Haut der Nasenwurzel. Im ersten Falle bestand ein Sarcom der Keilbein-
höhle mit Infection der letzteren, im zweiten eine Eiterung in den hinteren
oberen Partien der Nasenhöhle, und im dritten eine eiterige Nasenrachen-
entzündung. In allen Fälleu blieb die Stauungspapille einseitig und war als
infectiöse Neuritis aufzufassen. Ihr Ausgang in Atrophie mit Verfall des
Schvermögens konnte niemals verhütet werden, obwohl sich die Höhlen-
erkrankung rasch besserte oder geheilt wurde. v. Mittelstaedt.
Nach einer vorläufigen Eintheilung unterscheidet Nettleship (923)
a) eine idiopathische Gruppe, wo die Erkrankung im Nerven selbst bezimt,
b) eine symptomatische Gruppe, wo die Erkrankung vom umgebenden Gewebe
auf den Nerven selbst übergeht. Bei a) ist wiederum zu sondern in Fälle
von einseitiger Erkrankung, die bei Weitem zahlreichsten, und solche, bei
welchen beide Optiei affieirt sind. Die letzteren können den ersteren ähn-
lich sein, es treten ein oder mehrere Anfälle ein, die dasselbe Auge betreffen
oder zwischen beiden abwechseln. Als Complication ist Verlust der Muskel-
kraft und Sensibilität in den Gliedern hervorzuheben, der vorübergehend sein.
aber auch ein dauernder werden kann. Bei anderen Fällen tritt schneller
Verlust dieses Auges ein, dem der nämliche auf dem anderen folgt. Ebens
schnell tritt Genesung ohne neue Complication und ohne Recidiv ein. Beginn!
die Erkrankung auch schnell, so unterscheidet sie sich doch von der Di
lichkeit bei Embolie, arterieller Thrombose oder Schnervenscheidenblutunz.
Das Gesichtsfeld kann in verschiedener Weise beeinträchtigt sein, aber
stets ist die centrale Partie betroffen, häufig in der Form, dass das Scotom
Sich vom Fixationspunkt fächerförmig ausbreitet, aber nicht in allen Filen
in denselben Sectoren. Bei hysterischer Amblyopie ist ein centrales Sceotom
äusserst selten, über einen solchen Fall berichtet Nettleship.
XXI. Verletzungen, Fremdkörper (Parasiten). 161
Der Lichtsinn ist beeinträchtigt.
Spontane oder bei Bewegungen resp. Druck auf den Bulbus auftretende
Schmerzen sind sehr gewöhnlich, in der Regel gehen sie dem Verlust des
Sehvermögens voraus und schwinden nach Eintritt desselben.
Die Erregbarkeit des Lichtreflexes ist vermindert. Ophthalmoskopische
Veränderungen sind bei der idiopathischen Gruppe gewöhnlich, wenn auch
geringer Art, vorhanden, während bei manchen der schlimmsten symptoma-
tischen Fälle keine Veränderung entdeckt werden kann; erst später zeigt sich
fast immer eine Abblassung der Papille.
Die Erkrankung gehört vor Allem dem geschlechtsfähigen Alter an,
am häufigsten tritt sie ziwschen dem 20. und 40. Jahre auf, und zwar bei
Frauen mehr als zwei Mal so häufig, als bei Männern.
Als Ursachen werden Erkältungsschädlichkeiten, Gicht, Influenza, Typhus
und Malaria erwähnt. Syphilis kommt bei der idiopathischen Gruppe als
ätiologisches Moment sehr selten in Betracht, dagegen mindestens bei der
Hälfte der Fälle der symptomatischen Gruppe. Oft findet sich auch eine
functionelle oder organische Erkrankung des Nervensystems. Zur Differential-
diagnose beider Gruppen ist bemerkenswerth, dass bei den symptomatischen
Fällen eventuell vorhandene Schmerzen schlimmer und anhaltender sind, die
ophthalmoskopischen Veränderungen treten erst später auf, Lähmung der
Hirnnerven und Zeichen einer Schädelbasiserkrankung sind gewöhnlich vor-
banden, während bei den idiopathischen Fällen chronische Hirn- oder Rücken-
markskrankheiten häufiger sind.
Die Prognose bezüglich des Sehvermögens ist bei der idiopathischen
Gruppe im Allgemeinen günstig, bei einem Anfalle acuter retrobulbärer Neuritis,
der ein Auge oder nacheinander beide betrifft und mit partieller oder voll-
ständiger Genesung endigt, besteht stets der Verdacht einer späteren disse-
minirten Sclerose oder einer anderen Rückenmarkskrankheit mit Ausnahme
der Tabes,
Bei der symptomatischen Gruppe ist die Prognose für das Schvermögen
gewöhnlich weniger günstig. Lister.
XXI. Verletzungen, Fremdkörper, Parasiten.
924. Gelpke. Zur Casuistik der einseitigen homogenen
Hemianopsie corticalen Ursprungs mit eigenartigen Störungen
ii e sehenden Gesichtsfeldhälften. Arch. f. Augenheilk. XXXIX,
325. Cramer, E. Beitrag zu dem klinischen Verhalten
aoculärer Eisensplitter. Zeitschr. f. Augenheilk., Bd. I.
des a Beyer, H. Zur Casuistik der Pulververletzungen
uges. Inaug.-Dissert. Greifswald 1894.
927. Lewinsohn, G. Ueber Entfernung von Fremdkörpern
der Hornhaut. Berl. klin. Wochenschr. 1899, No. 37.
intr
aus
162 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
928. Uhthoff, W. Demonstration zweier bemerkens-
werther Fälle von Magnetoperationen am Auge. Allg. med.
Central-Zeitung 1899, No. 57.
929. Uhthoff, W. Ein Fall von einseitiger Blendungs-
Retinitis durch elektrisches Bogenlicht mit nachfolgender
traumatischer Neurose. Zeitschr. f. Augenheilk., Bd. II.
930. Delany, J. H. Bullet wound through head with loss
of night eye and vision much impaired in left. Arch. of Ophthalm.
Vol. XXVIII, 3, p. 289.
‚931. Snell, Simeon. On the removal of a fragment of
steel from the retina with the electro-magnet. British Medi.
Journ. 1899, p. 335.
932. Brose, L. D. Amaurosis following the entrance of
a well after the use of dynamite. Arch. of Ophtbalm., Vol. XXVII,
4, p. 402.
933. Tornatola. Aneura sulla terapia dello ferite agli
occhi per pallini da caccia. Sitzungsbericht des XV. italien. Ophthal-
mologencongresses. Turin 1898.
934. Klingelhöffer. Welchen Werth hat die Röntgen-
photographie für den Nachweis von Fremdkörpern im Augen-
innern? Arch. f. Augenheilk. XXXIX, p. 291.
935. Kraisky, Dr. W. Zwei Fälle von Cysticercus cellu-
losae im Auge. Wjestn. Ophth. 1899, 4—5.
Der eine war unter der Conjunctiva, der andere subretinal.
Hirschmanı.
936. Gallenga. Communicazione di un caso di cisicerco
intraretinico. Sitzungsbericht des XV. italien. Ophthalmologencongress®.
Turin 1898.
937. Scimeni. Cisticerco subretinico. Sitzungsbericht des
XV. italien. Ophthalmologencongresses. Turin 1898.
938. De Vicentiis. Di un eisticerco nel vitreo. Am. di
Ottalm., XXVIII, 1.
Gelpke’s (924) Patient war auf den Hinterkopf gefallen, die frei-
gelegte Dura war vielfach zerfetzt, der hintere untere Abschnitt des linken
Oceipitallappens war vollständig zerquetscht. Es bestand bei der Unter-
suchung am 17. Tage nach der Verletzung volle Sehschärfe. Während die
Grenzen für den Lichtsion in den linken Gesichtsfeldhälften eine deutliche
Einengung mächtigen Grades zeigten, erwiesen sich diejenigen für den Raum-
oder besser gesagt, Formensinn ganz bedeutend verengt. In noch höherem
Grade war dies bei den Grenzen der einzelnen Farben verengt. Während
ferner der Patient die zusammengehörigen Wollbündel rasch und richtig ZU-
sammenlegen konnte, konnte er den Namen der Farbe nicht angeben.
Der Patient besass also eine motorische Alexie für Farben.
Gelpke verwerthet diesen höchst interessanten Fall unter Zugrunde-
legung der zerstörten Parthieen im Gehirn zur Lokalisation der verschiedenen
XXI, Verletzungen, Fremdkörper (Parasiten). 163
Gesichtssinnstörungin im Gehirn. Die Trennungslinie im Gesichtsfeld ging
direct durch den Fixirpunkt. Es bestand hemianopische Starre.
Cramer (925) berichtet über einen bemerkenswerthen Fall von
Eisensplitter im Auge. Der Fremdkörper war in die obersten Linsentheile
geflogen und hatte sich späser während des Wundstarprocesses in den unter-
sten Abschnitt gesenkt. Die braunen Linsenmassen bestanden aus verrosteten
Linsenmassen, die deutlich die Ferrocyankalium, Salzsäurereaction gaben. Es
handelte sich demnach zur Zeit der Operation nur um oxydirtes Eisen in der
Linse, dem entsprechend blieb die Magnetwirkung aus. Patient
7
sah nach der Extraction der Linse 4 er S= T
Levinsohn (927) bespricht die Tersehiedeiien Instrumente, gerade
oder gebogene Starnadel, kleiner Meissel, Löffel etc., welche dazu dienen,
um einen in der Hornhaut stecken gebliebenen Fremdkörper zu entfernen.
Es kommt im Wesentlichen darauf an, den Fremdkörper herauszuhebeln.
Verfasser hält für diese Zwecke ein spatenförmiges Instrument für am geeig-
netsten. Die Vorderkante darf nicht breit sein, die Seitenkanten müssen
nach vorne hin convergiren, damit auch das Fassen eines sehr kleinen Fremd-
körpers möglich wird. Um Verletzungen der Hornhaut auszuschliessen, muss
das Instrument vorne abgerundet sein. Das von Levinsohn construirte
Instrument ist bei Winkler, Berlin, angefertigt. Man anästhesirt das Auge
und fixirt den Bulbus mit den Fingern der linken Hand: Man kann dabei
eine Hautnack’sche Loupe benutzen, oder sich eine mit starken Convexgläsern
versehene Loupe aufsetzen. Letzterer Fall ist vorzuziehen, weil dabei die
Hände frei bleiben.
Es empfiehlt sich den von Eisensplittern in dem kleinen Hornhautdefect
zurückbleibenden Pigmentsaum mit zu enffernen.
Nach der Entfernung eignet sich ein feuchter Verband am besten zur
Nachbehandlung. Verfacser hat von Pech M., Friedrichstr. 105a, eine
dugenklappe construiren lassen.
In dem ersten Fall Uhthoff’s (928) ist es bemerkenswerth, dass
ein Eisenstückchen von êlo mg Gewicht, hinter der Linse noch ganz
Prompte makroskopisch sehr deutliche Ausschläge für die Magnetnadel des
Asmus’schen Sideroskops gab. Trotzdem die Linse von dem Fremdkörper
öllig perforirt war, kam es nicht zur Ausbildung einer totalen Linsentrübung,
Sondern die schon vorhandene Trübung bildete sich zum Theil zurück und
dem Auge blieb noch S — a
Uhthoff’s (929) Patient, ein 33jähriger Monteur, war beschäftigt
eıne elektrische Bogenlampe zu revidiren, wobei er das rechte Auge schloss.
In diesem Augenblick erfolgte plötzlich und unvorhergesehen ein Stromschluss.
Unmittelbar darauf sah Patient einen »schwarzen Fleck« vor dem linken
ge und war ganz schwindelig. Es fand sich ein relatives Undeutlichkeitc-
164 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
H
skotom in einer Ausdehnung von c. 10° um den Fixirpunkt und leichte
Metamorphopsie. Ophthalmoskopisch fanden sich in der Gegend der Macula
lutea eine Anzahl kleiner verstreuter graugelblicher Herde. Die Reizschwelle
(Foerster’s Photometer) ist im Bereich des Skotoms nur relativ wenig affirt.
die Unterschiedsschwelle (Masson’sche Scheibe) dagegen ist sehr beeinträch-
tigt. Es ist bemerkenswerth, dass sich eine traumatische Neurose an die
Blendung anschloss.
Delany (930) berichtet über einen Fall, wo durch Schussverletzung
der rechte Opticus zerreissen wurde; nachEnucleation des betreffenden unver-
letzten Auges, wurde die Kugel in der Orbita nicht gefunden. Das Sehver-
mögen des linken Auges wurde durch eine grosse subretinale Blutung er-
heblich geschädigt. Abelsdorff.
Snell (931) gelang es einen Stahlsplitter, der nach Durchbohrung
der Iris ohne Medientrübung in die Retina gedrungen war, nach Incission
der Sclera mit so gutem Erfolge zu extrahiren, dass die Seeschärfe ®/, be-
trug und nur ein kleiner, der afficirten Retinastelle entsprechender Gesichts-
felddefect zurückblieb. In einem ähnlichen Falle, bei welchem aber der
Fremdkörper die Peripherie der Linse verletzt hatte, gelang es nach Er-
tration des Stahlsplitters eine Sehschärfe von °/,, wieder herzustellen.
Abelsdorff.
Brose’s (932) Patient wurde in einem! Brunnen, in dem sich Gase
nach Dynamitsprengung angesammelt hatten, bewusstlos. Auch nach Wieder-
erlangung des Bewusstseins blieb das Schvermögen erloschen; ophthalmosko-
pisch zeigte sich eine Abblassung des Sehnerven. Nach einigen Monaten
konnten wieder Finger dicht vor dem Auge gezählt werden, die Optici zeig-
ten nur noch eine geringe Abblassung der temporalen Papillenhälften.
Abelsdorff.
Tornatola (933) hält alle Schrotverletzungen des Auges für aseptisch,
d. h. den eindringenden Fremdkörper für steril. Die einzige Gefahr liegt
in einer secundären Infection des Wundcanals, weswegen er immer bei pene-
trirenden Verletzungen der Sclera (durch Schrotkor) die Sutur der Conjune-
tiva mit Bedeekung der Sceralwunde ausführt. Krahnstöver.
Einen Beitrag zu den Erfolgen operativer Eingriffe bei Cysticercus im
Bulbi bildet die erfolgreiche Entfernung eines solchen durch Scimeni (937).
Ophthalmoskopisch ziemlich frühzeitisch diagnostieirt, konnte die Entfernung
des unter der Retina sitzenden Parasiten verhältnissmässig leicht ausgeführt wer-
den. Ucberall legte sich die Retina wieder an, und zeigte sich später auch
im ophthalmoskopischen Bild normal, mit Ausnahme der Stelle, welche dem
Sitz der Cysticercusblase entsprochen hatte. V. hob sich von Lies auf!»
Nach Ansicht des Verf. ist der Versuch einer Operation immer indieirt,
da er an eine spontane Heilung nicht glaubt. Krahnstöver.
XXII. Augenstörungen bei Allgemeinleiden. 165
Die Beobachtung De Vicentiis’ (638) betrifft ein Auge, iu welchem
klinisch ein Cysticercus vom allerersten Anfang seines Entstehens im Glas-
körper beobachtet werden konnte, da Patient jeden Eingriff verweigerte. Als
schliesslich das Auge zur Enucleation kam, fanden sich im Glaskörper
2 Cysten, wovon die obere, kleinere, keine Spur von der Parasiten enthielt,
die untere, mehr wie fünfmal so grosse aber den ausgebildeten lebendigen
Cysticercus. Verf. glaubt mit Bestimmtheit annehmen zu dürfen, dass die
obere früher ven den Parasiten bewohnt war. Denn erstens wurde er früher
an der Stelle geschen, zweitens sind zu keiner Zeit 2 Cysticerken in drm
‚ Auge beobachtet, drittens findet sich in der oberen Cyste auch keine Spur
eines etwa abgestorbenen Parasiten. Dagegen sprechen die hochgradigen Ver-
änderungen des die obere Cyste umgebenden Glaskörpers für einen langen
Aufenthalt des Wurmes in derselben. Eine kleine Einstülpung scheint den
Weg von der einen Blase in die andere anzudeuten. Aus der Thatsache,
dass die bewohnte Cyste viel dünnwandiger ist, ohne Endothel, uud der Glas-
körper in ihrer Umgebung wenig verändert ist, schliesst Verf. auf eine noch
nicht lange stattgehante Uebersiedelung des Parasiten. Den Grund für eine
Auswanderung sieht Verf. im Wachsthum des Cysticercus, der in der ersten
Cyste, besonders wenn dieselbe immer diekwandiger wird, keinen Platz mehr
hat. In den Fällen, wo eine Durchbrechung der Wand nicht gelingt. geht
der Parasit zu Gaunde (die Beobachtungen von eingekapselten Cysticerken
sind so zu erklären). Krahnstöver.
XXII. Augenerkrankungen bei Allgemeinleiden.
939. Cohn. D. Ueber den Herpes Zoster ophthalmicus.
Arch. f. Augenbeilk. XXXIX, p. 148.
940. Wilbrand, H. Ueber schlaffe hysterische Ptosis.
Arch. f. Augenheilk. XXXIX, p. 172.
941. Dagilaiski, W. Ucber Orbitalphlegmone dentalen
Ursprungs. Zenhender’s klin. Monatsbl. f. Augenheilk. XXXVO, p. 231.
9432, Wintersteiner. Ein Fall von Augenmuskelmetas-
tasen nach Carcinoma mammae. Klin. Monatsbl. Sept. 1899.
943. Galezowski. Recidive bei syphilitischen Erkrank-
ungen der Augen. Referat Deutsche Medicinal-Zeitung 1899, No. 71,
D 803. Wien. klin. Rundschau 1899, 31.
944. Peters, A. Bemerkungen über Erfolge der Nasen-
behandlung bei Augenleiden. Zeitschr. f. Augenheilk , Bd. H.
945. Hirschl, J. Ueber die sympathische Pupiilarreaction
und über die paradoxe Lichtreaction der Pupillen bei der
progessiven Paralyse. Wien. klin. Wochenschr. 1899, No. 22.
946. Koenig, W. Ueber springende Pupillen in einem
Falle von cerebraler Rindenlähmung. Deutsche Zeitschr. f. Nerven-
heilk., Bd. XV.
Literaturbericht über dar Jahr 1599 zum Archiv für Augenheilkunde. XIII
166 Boricht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
947. Saradeth, J. Ein Fall von puerperaler metastati-
scher Panophthalmitis. Münchener med. Wochenschr. 1899, No, 11.
948. Belilowsky. Zur Frage von dem Einfluss der weib-
lichen Geschlechtssphäre auf Erkrankungen des Sehorgans.
Wjestn. Ophth. 1899, 4—5.
949. Rutter, Alfred. Note on ocular paralysis following
herpes facialis. Lancet, p 299, 1899.
950. Hansell, H. F. und Spilter, W. G. Zwei Fälle von
totaler einseitiger Ophthalmoplegie; in dem einen Falle war
eine gekreuzte Hemiplegie mit der Augenlähmung verbunden.
Annales of Ophthalm. Juli 1899.
951. Bruner, Wm. E. Septische Thrombose der kavernösen.
Sinuse. Ophth. Rec. Juli 1889.
952. Montalcini. Contributo clinico alla cnoscenza dell
isterisuco oculare infautile. XV. italien. Ophth.-Congr. Turin 1598.
953. Bocchi. Ambliopia nicotinica ed alevolica. Sitzung:
bericht des XV. italien. Ophthalmologen-Congresses. Turin, 1898.
Cohn (939) definirt den Herpes Zoster ophthalmicus: Der Zoster
ophthalmicus sowie der des Stammes, ist eine entzündliche Hautaffection, die
durch das Auftreten von Bläschen entsprechend den Endausbreitungen eines
Nerven und zwar des N. ophthalmicus oder einzelner seiner Zweige charakterisirt
ist. Meist ist dieser erste Ast des Trigeminus befallen. Unter Fiebererschei-
nungen tritt der bekannte Ausschlag auf. Der anfänglich aus seröser Flüssig-
keit bestehende Inhalt der Bläschen trübt sich bald, wird eitr.g und trocknet
schliesslich zu einer Kruste ein. Verfasser bringt die Krankengeschichte
von 14 Fällen aus der Fuchs’schen Klinik in Wien. Aetiologisch finden
sich selten centrale Ursachen. Meist tritt die Erkrankung auf nach Er-
kältungen, Traumen oder Vergiftungen. Complicationen finden sich von Seiten
der Hornhaut nicht selten, nicht so häufig ist Glaucom, Netzhaut- und Sch-
nervenerkrankungen und Augenmuskellähmungen. Auch sympathische Oph-
thalmie ist danach beschrieben worden.
Die Existens einer schlaffen histerischen Ptosis ist von Charcot
geleugnet worden. Solche Fälle sind jedoch von Schmidt-Rimpler.
Keupner und Hitzig beschrieben worden. Wilbrand (940) beschreibt
einen solchen Fall. Ein 19jähriges Dienstmädchen klagte seit 14 Tagen
über Stiche und Schmerzen im linken Auge. Dabei senkte sich das linke
Augenlid immermehr, bis das Auge völlig geschlossen war. Dann beyaın
auch auf dem rechten Auge sich eine Ptosis auszubilden. Es ergab die
Untersuchung viele Zeichen von Hysterie. Durch Suggestion wurde die
Ptosis dauernd geheilt. Mastkur.
Dagilaiski (940) theilt einen Fall von Orbitalphlegmone durch cinen
kranken Zahn mit. Der 7 Jahre alte Knabe kam wegen einer Anschwellung
des linken Auges. Die Amaurose ergab, dass vor ca. zwei Wochen demselben
XXII. Augenstörungen bei Allgenieinleiden. 167
ein linker Unterkieferzahn erkrankte und in Folge dessen die Wange anschwoll.
Es wurde zur Extraction des cariösen Zahnes und zur Trepanation der
Hiehmorshöhle geschritten. Letztere wurde durch die Alveole des extrahirten
Zahnes ausgeführt. Während der Durchspülung der Highmorshöhle durch die
gemachte Oeffnung floss Eiter aus der Nase. Nach Extraction des Zahnes
ergoss sich viel Eiter bei starkem Druck auf die Wange von oben nach
unten. Patient genass. Oplhthalmoskopisch Fundus normal, S = 0,8.
Peters (944) hebt hervor, dass mancher Fall von Thränensackectasie
weiter nichts darstellt, als eine Manifestation einer Nebenhöhlenerkrankung.
Ganz besonders wird man diesen Verdacht hegen, wenn aus den Thränen-
punkten auf Druck nichts entleert wird, obwohl eine fluctuirende Auftreibung
der Thränensackgegend besteht. Die fluctuirende Stelle ist aber garnicht der
ausgedehnte Thränensack, der im Gegentheil stark komprimirt ist. Auch die
uncomplicirten Thränensackerweiterungen hängen fast ausnahmslos mit Er-
krankungen der Nase zusammen, unter denen die Ozaena eine gewichtige
Rolle spielt. Jedoch auch diese Erkrankung kann wiederum nur ein Symptom
einer chronischen Nasenhöhlenerkrankung sein.
Bezüglich der Behandlung räth Verf. zunächst in jedem Falle Unter-
suchung uud Behandlung der Nase vornehmen zu lassen. Jedoch führt die
Nasenbehandlung allein niemals zum Ziel. Bei der Behandlung der Thränen-
wege beschränkt Verf. sich zunächst auf die gründliche Durchtrennung der
an der Einmündungsstelle des Thränensacks in den Thränennasengang sitzenden
Falten und Structuren dadurch ist in manchen Fällen schon fast vollständige
Heilung erzielt, und eine Sondirung überflüssig. Sondirungen sollten nicht
zu oft und nicht zu lange angewandt werden, um keine Verletzurgen und
Atrophien der Schleimhaut hervorzurufen.
In Bezug auf die Thränensackaffectionen bei Neugeborenen hebt P.
hervor, dass es sich oft nicht um eine wirkliche Blennerrboe handelt, sondern
um einen aus der Fötalzeit bestehenden membranösen Verschluss an der
Einmündung des Thränenschlauches in die Nase. In solchen Fällen gelingt.
es fast ausnahmslos durch Druck auf den Thränensack oder durch eine
einzige Sondirung Heilung zu erzielen.
Unter springender Pupillenmydriasis versteht man bekanntlich eine
Pupillenerweiterung, welche abwechselnd bald das rechte, bald das linke Auge
betrifft. König (946) berichtet über einen Fall von springenden Pupillen
bei cerebrale Kinderlähmung, bei welcher Krankheit dieses Phänomen bisher
noch nicht beobachtet war. Die Licht- und Convergenzreaction war normal.
Er kommt auf Grund der Litteratur und seiner Erfahrung zu folgenden Sätzen:
Die springende Mydriasis ist ein seltenes Phänomen, sie kommt vor
bei normal wie bei pathologisch reagirenden Pupillen.
168 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Sie ist hauptsächlich bei organischen Erkrankungen des Centralnerven-
systems beobachtet worden, seltener bei functionellen, nur ganz vereinzelt
bei nicht Nervenkranken.
Die prognostische Bedeutung der springenden Pupille kommt nur in
Betracht bei normaler Pupillarreaction, da bei pathologischem Verhalten der
letzteren diese Thatsache allein genügt, um die nöthigen Directiven zu geben.
Ist die Pupillenreaction normal und sind sonst keine Anhaltspunkte für
ein organisches Nervenleiden vorbanden, so ist das Auftreten der springenden
Pupille nicht nothwendiger Weise von übler Vorbedeutung (Neurasthenie,
doch ist stets an Paralyse zu denken).
Bei Differenz in der Weite und Reactionsintensität der Pupillen, vor-
züglich bei einseitiger Pupillenstarre, kann durch abwechselnden Einfluss zu-
und abnehmender Beleuchtung bei oberflächlicher Betrachtung eine springende
Mydriasis vorgetäuscht werden (speudo- springende Mydriasis).
Hirschl (945) bringt Untersuchungen über die sympathische Pupillen-
reaction bei Geisteskranken und die paradoxe Lichtreaction der Pupillen.
Unter sympathischer Reaction der Pupillen versteht man die Erweiterung
der Pupillen auf Reizung sensibler Nerven. Zur Untersuchung wird der
Patient mit einer Nadel in die Wange gestochen oder in die Wange gekneipt
oder es wird irgendwo an einer Körperstelle ein mässig starker faradischer
Strom applicirt, worauf sich dann gewöhnlich die Erweiterung der Pupille
prompt einstellt. H. fand nun bei Geisteskranken, dass, abgesehen von den
Fällen von progresiver Paralyse sich im Allgemeinen fast stets eine wohl
ausgebildete sympathische Pupillarreaction findet, nur in seltenen Fällen fehlt
dieselbe, das waren fast sämmtlich Fälle von chronischem Alkoholismus.
Bei den Paralytikern liess sich constatiren, dass der sympathische Beer
fast ausnahmslos fehlt beim Robertson’schen Phänomen. Der sympathische
Reflex fehlt oft bei progresiver Paralyse bei vollkommen erhaltener Licht-
reaction. Ans den Beobachtungen geht hervor, dass der Verlust der sympa-
thischen Pupillarreaction fast immer dem Verluste der Lichtreaction vorausgeht.
Die sogenannte paradoxe Lichtreaction der Pupillen tritt ein: 1) beim
Robertson’schen Phänomen, wenn die sympathische Reaction enthalten ist,
2) beim Robertson’schen Phänomen, und sympathischer Pupillenstarre dann,
wenn im Zusanımenhange mit Insufticiens der Interni bei Belichtung Abductions-
bewegung des Bulbus ausgelöst wird.
Sarodeth (947) berichtet über eine Panophthalmie im Kindbettfieber
bei einer 3+4jährigen Erstgebärenden von zarter körperlicher Constitution.
An dem Fall ist der glückliche Ausgang bemerkenswerth. Die Patientin von
zarter Constitution, welche noch eine sehr starke Alopexie durchmachte, war
3 Monate post partum wieder menstruirt und hatte sich in weiteren 3 Monaten
von ihrer schweren Erkrankung wieder völlig erholt, wenn sie auch den Ver-
lust des Sehvermögens auf dem rechten Auge zu beklagen hatte. Aeusserlich
bestand am Auge keine hochgradige Entstellung.
XXII. Augenerkrankungen bei Allgemeinleiden. 109
Es stellt der Fall eine Ausnahme dar, meist pflegt das Auftreten einer
metastatischen Iridochorioiditis für die Prognose quoad vitam nicht gitustig
zu sein. Unter 105 in der Litteratur bis zum Jahre 1895 von Axenfeld
vorgefundenen Fällen von puerperaler Ophthalmie nahmen nur 30 einen
günstigen Verlauf, während 75 einen tödlichen Ausgang hatten.
Belilowsky (948) beobachtete einen Fall von Keratitis (punktförmiges
Hornhautinfiltrat mit Hypopyon und "TL bei Dysmennorrhoe und Oophoritis,
einen Fall von Neuroretinitis nach suppressio mensium, einen Fall von beider-
seitiger Neuritis optica nach plötzlich eingetretenem Clymacterium und einen
Fall von tiefen perforirenden Hornhautgeschwüren im 9ten Schwangerschafts-
monate, die nach eingeleiteter Frühgeburt heilten. Verfasser besteht in allen
4 Fälle auf einem causalen Zusammenhang zwischen Affection der Geschlechts-
sphäre und der Augenkrankheit. Hirschmann.
| Im Verlauf eines Herpes facialis beobachtete Rutter (949) bei Intactheit
des Bulbus eine Lähmung sämmtlicher Oculomotoriuszweige der betreffenden
Seite. Der Ausgang der Lähmung ist nicht mitgetheilt. Abelsdorf.
In einem der von Hansell und Spilter (950) berichteten Fälle erhielt
ein Mann eine durchbohrende Wunde quer über das Unterlied des rechten Auges
durch Stoss einer Schirmstange. Es konnte kein Bruch der Knochenwände
oder des Bogens der Augenhöhle entdeckt werden. Das Ergebniss war eine
totale äussere und innere Ophthalmoplegie. Davon erholte er sich nach einiger
Zeit, aber er wurde von gekreuzter Hemiplegie befallen, welche in einem
gewissen Grade bestehen blieb. Der Sitz der Läsion bestand offenbar an
der Keilbeinspalte. Der andere Fall war nur kurze Zait beobachtet worden
und die Ophthalmoplegie war nach einem Schlag auf das innere Drittel der
Schläfenlelste der linken Seite eingetreten. Es bestand ein deutlicher Eindruck
am Sitze der Verletzung. Burnett.
Breuer (951) giebt die ausführliche Krankengeschichte eines Falles
von septischer Thrombose der cavernösen Siuuse, welche im rechten Auge
begann, und sich nach wenigen Tagen auf das linke Auge ausdehnte, herbei-
geführt durch Erkrankung des Alveolarfortsatzes auf der rechten Seite. Es
tst nicht offenbar, dass das Antrum zu irgend einer Zeit angegriffen war.
Es bestannd starke Schwellung der Lider und Orbitalgewebe mit allen Symp-
tomen von Druck auf die Nerven. Vor dem Tode entstand totale Erblindung
als Ergebniss dieses Druckes. Die allgemeinen septischen Symptome waren
sehr schwer. Er starb am 15ten Tage. Section verweigert. Burnett.
der SE Cn Italien jedenfalls) in einer ganz überwiegend grossen Zahl
Bocchi Aoun (und nicht Taback) Ursache der Amblyossie ist, veranlasste
ER e (953) zu dem Vorschlag, beide Aımblyossieformen zu trennen, da
ner Ansicht eine retrobullair Neuritis bei blossem Alkoholnissbrauch
arni ; i i
garnicht vorkommt. Anatomische Untersuchungen liegen nicht vor.
Krahnstöver.
170 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde,
Verniischtes.
Dr. van Duyse in Gent ist zum Professor der Ophthalmologie ernannt
worden an Stelle von Deneffe. |
Privatdocent Dr. Schlösser in München ist zum ausserordentlichen
Professor daselbst ernannt worden, ebenso Privatdocent Dr. Groenouw in
Breslau.
Dr. Moriz Sachs hat sich in Wien als Privatdocent habilitirt.
Am 31. Dezember 1899 starb zu Düsseldorf der Geh. Medicinalratl
Professor Dr. Albert Mooren. Geboren am 26. Juli zu Oedt bei Kempen
am Niederrhein, studierte er in Ronn und Berlin, promovirte daselbst 1354
und beschäftigte sich mit Vorliebe, auf Anregung A. v. Graefe's, mit dem
Studium der Augenheilkunde. Von 1855 ab wirkte er als Arzt in sener
Vaterstadt Oedt, bis er 1862 an die Spitze der städtischen Augenklinik zu
Düsseldorf berufen wurde. Ausserdem übernahm er von 1868 an 10 Jahre
lang in Lüttich die Leitung des Institute ophthalmologique de Liege, wo ef
von 6 zu 6 Wochen die nöthigen Operationen ausführte und die Behandlung:
weise der Kranken anrab. Seit Auflösung der städtischen Augenheilanstalt
in Düsseldorf 1883 wirkte er dort als Augenarzt. Besonders hervorragendes
leistete er als Operateur. Seine meisten Veröffentlichungen bezogen sich gê-
rade auf diese Seite seiner Thätigkeit. Von Schriften mögen hier Folgende
Erwähnung finden:
»Die verminderten Gefahren einer Hornhauterweiterung bei der Staar-
extraction (Berlin 1862). — Ophtlialmiatrische Beobachtungen (Berlin 1867).
— Oplithalmologische Mittheilungen (Berlin 1873). — Gesichtsstörungen und
Uterinleiden (Archiv f. Augenheilkunde 1881). — Fünf Lustren ophthalmo-
logischer Thätigkeit (Wiesbaden 1832). — Hauteinflüsse und Gesichtsstörengen
(Wiesbaden 1884). — Ueber die medicinische und operative Behandlung
kurzsichtiger Störungen (Wiesbaden 1897).«
Dr. Johann Mitvalsky, Docent für Augenheilkunde an der czechi-
schen Universität in Prag, starb am 7. Dezember v. J. im Alter von 38 Jahren.
Die Zahl seiner Publikationen, die in deutscher, englicher, französischer,
russischer, ezechischer und polnischer Sprache erschienen sind, beträgt 90.
So lange er im Stande war zu arbeiten, entwickelte er bewundernswerthen
Fleiss und Ausdauer; als die tückische Krankheit (ein inoperables Magen-
carcinom), deren Natur ihm nicht verborgen geblieben war, seine physischen
Kräfte gebrochen hatte, war die Ruhe und der Heroismus seiner Seele bewun-
dernswerth, mit welchen er dem unvermeidlichen Ausgange entgegensah.
a a AA a
Il
Internationaler Ophthalmologen - Congress
Parıs 1900.
Als Berichterstatter in der Frage: »Vergleichender Werth
der Enukleation und deren Ersatzoperationen« bittet der
Unterzeichnete sämmtliche Herren Collegen ihnen auf folgende Fragen
eine gefällige Anwort zu Theil werden zu lassen:
A. Wie viele Fülle von Panophthalmie haben Sie behandelt?
I. mit Enukleation ?
II. mit Exenteration? (Evisceration ?)
1. mit einfacher Evisceration ?
2. mit Einlage einer Hohlkugel?
In welchen Fällen haben Sie Complicationen gesehen mit
a) Cellulitis orbitac ’?
b) Meningitis mit Ausgang in Heilung?
c) Meningitis mit tödtlichem Verlauf?
Welches war in den fatalen Fällen
1. die Indication zur Operation ?
2. der anatomische und bakteriologische Befund?
B. In wie viel Fällen von Enukleation und Exenteration haben Sie
überhaupt Complicationen gesehen und speciell die Complicationen
a) b) c)? (obige)
d) sympathische Reizung?
c) sympathische Entzündung?
Auf wie viele Fälle von Enukleation und Exenteration im Ganzen
kommen die mitgetheilten complieirten Fälle?
C. In wie vielen Fällen von Staphylomoperationen haben Sie CompH-
cationen erlebt?
Welches waren die Complicationen ?
Welches war die Methode der Staphylomoperation ?
D. In welchen Fällen von Neurotomie und Neurectomie haben Sie
Complicationen erlebt?
Welches waren die Complicationen?® (sympathische Reizung und
Sympathische Entzündung?)
172
Wie viele Neurotomien und Neurectomien haben Sie überhaupt aus-
geführt ?
Welches waren die Indıcationen zu diesen Operationen’?
Diejenigen Herren Collegen, welche im Interesse ophtbalmologischen
Erkennens und Fortschreitens sich der Mühe unterziehen werden, obige
Fragen zu beantworten, sind gebeten, diese Antworten so bald wie
möglich direkt an den Unterzeichneten gelangen zu lassen.
Ihnen sei zum Voraus der wärmste Dank ausgesprochen.
Prof. Dr. E. Pflüger,
Bern.
Systematischer Bericht
über die
Leistungen und Fortschritte der Augenheilkunde
im vierten Quartal 1899.
Erstattet von
Privatdocent Dr. St. Bernheimer in Wien, Stabsarzt Dr. D Brecht, Professor
Dr. R. Greeff, Professor Dr. 0. Horstmann, Dr. R. Schweigger in Berlin,
unter Mitwirkung von
Dr. G. Abelsdorff in Berlin, Professor Dr. E. Berger in Paris, Dr. S. M. Burnett
in Washington, Docent Dr. Dalen in Stockholm, Privatdocent Dr. J. Herrnheiser in
Prag, Professor Dr. Hirschmann in Charkow, Dr. Krahnstöver in Rom, Dr. Lister
in London, Dr. P. von Mittelstaedt in Metz, Professor Dr. Da Gama Pinto in
Lissabon, Dr. C. H. A. Westhoff in Amsterdam etc.
Redacteur: C. Horstmann.
— mn U M m ap e E En
Für Abschnitt I—II Referent:
Professor Dr. C. Horstmann, Berlin.
1. Allgemeine ophthalmologische Literatur.
954. Schmidt-Rimpler, H. Die Krankheiten des Auges
inihren Beziehungen zur inneren Medicin. Handbuch der prak-
tischen Medicin. Unter Redaction von W. Ebstein und F. Schwalbe.
Stuttgart 1899. F. Enke.
955. Andreae, Julius. Die Verletzungen des Sehorgans
mit Kalk und ähnlichen Substazen. Leipzig 1899. W. Engel-
mann.
956. Schulek, W. Ungarische Beiträge zur Augenheil-
kunde. II. Band. Leipzig und Wien 1900. F. Deuticke.
957. Widmark, J. Mittheilungen aus der Augenklinik
des Carolinischen Medico-chirurgischen Instituts in Stock-
holm. 2. Heft. Jena 1899.
958. Salzmann, M. Durchschnitt durch das menschliche
Auge. Augenärztliche Unterrichtstafeln für den akademischen und Selbst-
Unterricht. Herausgegeben von H. Magnus. Heft XVII. Breslau 1899,
J. N. Kern’s Verlag.
959. Fick, A.E. Gesundheitspflege des Auges. Graefe-
Saemisch Handbuch der Augenheilkunde. 12., 13. und 14. Lieferuug.
U. Theil, X. Band, XIX. Cap., Bogen 2—12. Leipzig 1899. W. Engel-
mann.
960. Fick, A. E. Die Blindheit. Graefe-Saemisch Hand-
buch der Augenheilkunde. 14. Lieferung. II. Theil, X. Band, Bogen 1—3.
Literaturbericht über das Jahr 1899 zum Archiv für Augenheilkunde, XIV
174 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
961. Nussbaum. Entwicklungsgeschichte des mensch-
lichen Auges. Graefe-Saemisch Handbuch der ges. Augenheilkunde.
14. und 15. Lieferung. I. Theil, II. Band, Cap. VIII, Bogen 1—5.
962. Bernheimer, St. Die Wurzelgebiete der Augen-
nerven. Graefe-Saemisch Handbuch der ges. Augenheilkunde. 15. Lie-
ferung. I. Theil, I. Band, VI. Cap., Bogen 1—2. (Wird besprochen nach
Vollendung des ganzen Capitels.)
963. Pfalz. Reelle und eventuelle Unfallfolgen. Zeit-
schrift für Augenheilkunde, Il, p. 516. Vergl. Ref. 1251.
964, Skrebitzki, A. Zur Blindenfürsorge in Russland.
Philanthropie und Bureaukratie. Berlin 1899. C. Berg. Polemik gegen
den Marien-Verein in Russland.
965. Schubert, P. Ueber Steilschrift und Schrägschrift
Festschrift zur 24. Versammlung des deutschen Vereins für Öffentliche Ge-
sundheitspflege in Nürnberg 1899.
966. Mellinger, Karl. Augenheilanstalt in Basel, XXX.
Jahresbericht vom 1. Januar 1899 bis 31. December 1898. Basel 1899.
967. Machek, E. Bericht über die Wirksamkeit der
Augenabtheilung des Galizischen Landes-Krankenhauses in
Lemberg für 1892-—1898. Lemberg 1899.
968. Pergens, Ed. Les fragments ophtalmologiques de
Mesue l’ancien chez Rhaces. Annal. d’Ocul. CXXII, p. 348.
Schmidt-Rimpler (954) giebt eine sehr übersichtliche Darstellung
der Krankheiten des Auges in ihren Beziehungen zur inneren Medicin. Zu-
nächst bespricht er die Erkrankungen des Nervensystemes, die Hemianopsie,
die cerebralen Erblindungen des Flimmerscotoms, die Stauungspapille, die
Neuritis optica descendens, die Sehnervenatrophie, die Augenmuskelerkrankungetn
die Sympathicus-, Trigeminus- und Facialisaffectionen, die Neurosen und
Psychosen. Bei den Erkrankungen der Respirationsorgane kommen ĉon-
junctivite Thränensackblennorrhoe, Pupillenveränderungen, Blepharospasmus,
Photophobie, Asthenopie und Stirnhöhlenaffectionen vor. Embolie der Arteria
centralis retinae, Netzhautblutungen, Amblyopie, Amaurose und pulsirender
Exophthalmus complieiren zuweilen die Erkrankungen der Circulationsorgane.
Die Krankheiten des Blutes, Leukämie, Anämie und Chlorose, perniciöse
Anämie und Septicämie ziehen häufig das Auge in Mitleidenschaft, ebenso
die Krankheiten der sogenannten Blutdrüsen, Scrophulose und Morbus Basedowii.
Bei den Erkrankungen der Verdauungsorgane werden zunächst die Zahnleiden.
welche Thränen, Photophobie, Accommodationskrampf, Orbitalphlegmone und
vorübergehende Amaurose veranlassen, besprochen, Blutungen aus Magen und
Darm haben mitunter Amaurose und Amblyopie zur Folge, Helminthiasis
Mydriasis, chronische Magen- und Darmkrankheiten Asthenopie, und Leber-
affeetionen Gelbschen, Amblyopie, Ilemeralopie und Netzhautblutungen. Das
bei Nieraffectionen Retinitis, Amaurose, Augenmuskellähmungen und Staar-
I. Allgemeine ophthalmologische Literatur. 175
bildung vorkommen, ist bekannt. Das achte Capitel enthält den Einfluss der
Hautkrankheiten auf das Auge, ein weiteres den der Syphilis. Bei den In-
fectionskrankheiten Masern, Scharlach, Pocken, Diphtherie, Influenza, Typhus
abdominalis, Febris recurrens und Malaria ist das Auge in der mannigfaltigsten
Form in Mitleidenschaft gezogen. Bei Diabetes beobachtet man Cataract,
centrale Scotome, Amblyopie, Neuritis, Augenmuskellähmung, Accommodations-
schwäche, Netzhautveränderungen und Iritis, bei Gicht Iritis, Scleritis und
Netzhautblutungen. Das letzte Capitel enthält die Augenaffectionen bei Intoxi-
cationen, Tabak, Alkohol, Blei, Arsenik, Wurst, Fleisch und Fisch, Mutter-
korn und verdorbenem Mais, sowie Arzneimitteln, Chinin, Salicylsäure, Filix
mas, Satonin, Jodoform und Jod.
Andreae (955) ist der Ansicht, dass über die Natur der Kalk-
verletzungen und ihre Folgeerscheinungen durchaus unrichtige Anschauungen
allgemein verbreitet sind. Dieselben geben meist eine ungünstige Prognose.
Das Wesen der Kalkverletzung beruht auf einer chemischen und physikalischen
Aktion der Kalkverbindung auf die Gewebe des Auges. Nur die ganz un-
löslichen Calciumverbindungen sind für das Auge nahezu unschädlich. Alle
anderen Calciumsalze zeigen wesentlich die gleiche Wirkung, die sich in einer
Zerstörung und Auflockerung des Gewebes, in einer Einlagerung einer weissen
Masse in die Cornea und Conjunctiva und in einer secundären Entzündung
mit schliesslicher Narbenbildung äussert. Lösungen wirken bei weitem nicht
so intensiv, wie feuchte, breiartige Substanzen. Die Wirkungsweise der
Calciumverbindungen auf den Bulbus kann in einer einfachen Fremdkörper-
wirkung, einer hygroskopischen Wasserentziehung, einer thermischen Be-
schädigung, einer chemischen Gewebszerstörung und einer Einlagerung kalk-
artiger Substanzen, insbesondere in die Cornea bestehen. Hygroskopisch
wasserentzichend wirken namentlich Aetzkalk, Wiener Kalk, hydraulischer
Kalk und Cement, thermisch Caleiumcarbit, Chlorcalcium und frisch bereitete
Kalkhydrate. In weitaus der Mehrzahl der Fälle ist dasselbe in seinen ver-
schiedenen Formen die Ursache der Kalkverletzung. Der chemischen Wirkung
gegenüber tritt die physikalische in den Hintergrund. Im Vordergrunde des
Interesses stehen die Folgen einer Kalkverletzung für die Cornea, in zweiter
Linie erst die der Conjunctiva.. Die inneren Augenhäute werden seltener
primär, häufiger aber secundär in Mitleidenschaft gezogen. Bei frischen
Kalkverletzungen ist die schnelle, reichliche und längere Zeit fortgesetzte
Ausspülung des Auges mit reinem Wasser das beste Mittel. Das allgemein
empfohlene Zuckerwasser ist nicht allein zwecklos, sondern geradezu schädlich,
ebenso sind Säuren zu verwerfen.
Das Werk von Schulek (956) enthält Arbeiten von ihm selber über
Glaucom, Instrumente zur Staaroperation und über Schutzbrillen, von Imre
über Staaroperationen und Argentamin, von Csapodi Massenuntersuchungen
und Adaption der Netzhaut, von Issekutz über Echinococcus retrobulbaris,
XIV”
176 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
von Grosz über Augensymptome bei Tabes, Papillitis bei Hirntumoren und
Keratitis neuroparalytica, von Blascovics Geschwülste der Hornhaut, Vor-
fall des Bulbusinhaltes nach intraocularen Blutungen, von Scholtz über
Retinitis leucaemica, über Sphincterolysis anterior und Bindegewebsneubildung
in der Netzhaut und im Glaskörper, von Waldmann über Glaucom, die
Operation der Cataracta luxata, von Leitner über hereditäre Opticusatrophie,
Neuritis retrobulbaris, von Mark über Atropinconjunctivitis, von Abel
Bazillenbefunde bei Geisteskranken, von Hauer über Atropinconjunctivitis
und Schwitzer über die Aetiologie des grauen Staares.
Die Mittheilungen von Widmark (957) enthalten Arbeiten von
Dalén über Holocain, von Helleberg über Iristumor und von ihm selbst
»Ueber das Vorkommen der Blindheit in den skandinavischen Ländern und
in Finnland.«
Widmark’s statistische Untersuchung stützt sich theils auf die
offiicielle Statistik, theils auf Angaben über 1206 in den ophthalmologischen
Kliniken und in der privaten Praxis behandelte Kranke. Aus den vielen
interessanten Thatsachen mögen hier folgende hervorgehoben werden. Die
Blindenziffer beträgt in Dänemark 5,3, in Schweden 8,3, in Norwegen 12,3
und in Finland 15,5, alles per 10000 Einwohner. Im Alter von 0—10 Jahren
ist die Frequenz etwa gleich gross in Dänemark, Schweden und Finland
(1,0, 0,9, 1,0 resp.), während Norwegen in dieser Altersklasse 2,1 Blinde
auf 10000 hat. In den anderen Altersklassen bat Finland die grösste
Blindenziffier. Die Ursache liegt in dem häutigen Vorkommen von Trachom
in diesem Lande. Während das Trachom in Schweden nur in 0,85°, der
Fälle, in Dänemark und Norwegen gar nicht als Blindheitsursache angegeben
wird, rührt die Blindheit in Finland in nicht weniger als 30°/, vom Trachom
her. Diese Krankheit ist unter der finnischen Bevölkerung Finlands mehr
als doppelt so frequent als unter der schwedischen Bevölkerung desselben
Landes. Doch ist dieser Unterschied nicht durch die Verschiedenheit der
Rasse bedingt, sondern durch gewisse Gewohnheiten und Sitten, welche den
verschiedenen Gegenden eigenthümlich sind. Eine Stütze für diese Auffassung
gewinnt Verf. durch seine interessante Untersuchung über die Ausbreitung
des Trachoms im Fryksthal (Wermland, Schweden), wo die schwedische Be-
völkerung von der Krankheit viel stärker als die (eingewanderte) finnische
heimgesucht wird. In diesem Zusammenhang hebt Verf. hervor, dass das
Trachom im Norden eine alte Krankheit ist, die schon in der medieinischen
Litteratur des 18. Jahrhunderts als eine in gewissen Gegenden endemische
bezeichnet wird.
In Norwegen wird die hohe Blindenzifer zum grossen Theile durch
Alterskrankheiten bedingt. In etwa 50°/, aller Fälle wurde (1873) Catararta
als Blindheitsursache angegeben. Die grosse Ausdehnung des spärlich be-
I. Allgemeine ophthalmologische Litteratur. 177
völkcrten Landes erschwert die rechtzeitige operative Behandlung dieser
Krankheit.
In Schweden spielen traumatische Ursachen eine bemerkenswerthe Rolle
(Blindheit beider Augen durch direktes Trauma in 9,25 °/,, durch sympathische
Ophthalmie in 10 °/,).
Was die Jugendblindheit betrifft, werden u. A. folgende Angaben aus
den Blindenanstalten aufgeführt.
Die Blennorrhoea neonat. wird als Blindheitsursache aufgenommen: im
Blindeninstitut zu Stockholm in 24,6 °/,, im Institut zu Christiania in 20,25 %/,,
im Institut zu Kopenhagen in 23°/, und in den beiden Instituten Finlands
in 29,12°/,. Im Blindeninstitut in Stockholm wird die Blindheit in 10,6 °/,
durch sympathische Ophthalmie verschuldet. In den Blindeninstituten Fin-
lands spielt Variola eine ziemlich grosse Rolle (10,69°/,). In Dänemark
und Norwegen erblinden viele durch scrophulöse Augenleiden (14,94 und
20,25°/, resp.)
Die congenitale Blindheit kommt in den Blindeninstituten Norwegens
sehr häufig vor (27°/, im Institut zu Christiania, 30°/, im Institut zu
Trondhjem), was wahrscheinlich mit der grossen Frequenz von congenitalen
Ehen in Norwegen (6,68 °/,) zusammenhängt. Auch das häufige Vorkommen
von Retinitis pigmentosa in Norwegen (6,75°/, und 9,9°/, in den eben er-
wähnten Anstalten) dürfte auf denselben Umstand zurückzuführen sein.
Die Blindheit hat in den skandinavischen Ländern und Finland in den
letzten Dezennien bedeutend abgenommen. Hiervon macht doch Schweden
gewissermaassen eine Ausnalıme, indem die Blindheitsziffer dieses Landes in
der letzten Zeit fast unverändert geblieben ist. Es hängt dies mit der relativ
starken Emigration aus dem letzterwähnten Lande zusammen, da die Emigranten
zum grössten Theile aus jungen sehkräftigen Individuen bestehen. Dalén.
Salzmann (958) hat 2 Tafeln von Durchschnitten durch das mensch-
liche Auge herausgegeben. Die erste stellt einen Horizontaldurchschnitt durch
das menschliche Auge dar, die nach frischen und in Formalin gut conser-
virten Leichenäugen angefertigt ist, die zweite den Iriswinkel und seine Um-
gebung nach mikroskopischen Präparaten (Celloidinschnitten).
Fick (959) bespricht in einer erschöpfenden Darstellung der Gesund-
heitspflege des Auges, zunächst die Blendung und Beleuchtung, dann die
Kurzsichtigkeit, die Vergiftungen durch Weingeist, Tabak, Haschisch, Opium,
Morphium, Blei, Arsen, Schwefelkohlenstoffl, Nitrobenzol, Anilin und Fleisch-
gift, darauf die Ansteckungen des Auges selbst, Bindehautcatarrhe, Blennor-
rhoen, Diphtherie, Trachom, Tuberkulose und Syphilis, und die Ansteckungen
des Gesammtkörpers, Variola, Masern, Syphilis, Tuberkulose und Skrophulose. `
Den Schluss der Arbeit bildet die Kurpfuscherei in der Augenheilkunde.
178 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Die Arbeit über Blindheit von Fick (960) enthält die Bestimmung des
Begriffes Blindheit, die Häufigkeit derselben, die Ursachen, Verhütung und
die Blindenfürsorge.
Nussbaum’s Entwickelungsgeschichte des menschlichen Auges (961)
ist für jeden Fachgenossen eine werthvolle Gabe, da sie in klarer gedrängter
Form alle wesentlichen Punkte über dieses Kapitel uns vorführt.
Mellinger (966) behandelte 2883 Patienten und führte 225 Ope-
rationen aus, darunter 79 Staaroperationen. Weiter berichtet er über einen
Grenztumor der Cornea, Iritis purulenta, Glaucoma traumaticum, über einen
glaucomatösen Anfall mit Hyphaema, Netzhautablösung behandelt mit Koch-
salzinjectionen, Retinitis pigmentosa, Verletzungen des Auges, Atrophia nervi
optici und einseitige Neurorectomie.
Machek (697) berichtet über die Wirksamkeit der Augenabtheilung
des galizischen Land-Krankenhauses in Lemberg für 1892—1898. Dem be-
deutenden statistischen Materiale, welches ein bis jetzt nur wenig beräck-
sichtes Landgebiet betrifft, entnehmen wir folgende Details: Die stationäre
Abtheilung zählt 88 Betten, woselbst während dor 7 Jahre 8915 Kranke
verpflegt und behandelt wurden. Die durchschnittliche Verpflegsdauer betrug
22,54 Tage. Ambulatorisch wurden 11,892 Kranke behandelt. Vor dem
Jahre 1892 gab es für Augenkranke kein öffentliches Ambulatorium in Lem-
berg (die Stadt zählt 141,000 Einwohner. Die Zahl der Verpflegungstage
der stationären Abtheilung betrug 217,606.
Von 768 Glaucomfällen kamen 282 auf das männliche, 486 (62,76 °/,) auf
das weibliche Geschlecht. Operirt wurden 353 Glaucome, 106 m. und 247 w.
Es unterliegt daher keinem Zweifel, dass das Glaucom daselbst öfter bei
Weibern als bei Männern auftritt. Aehnliches kann auch über die Erkran-
kung der Thränenwege berichtet werden. Auf 601 Fälle erkrankten 193 M.
(32,11) und 508 W. (67,89 °/,).
An Trachom wurden 5938 behandelt; daraus ist ersichtlich, das
Galizien vor dieser Krankheit viel zu leiden hat. 28,54°/, aller behandelten
Kranken wurden an Trachom behandelt.
Die Abtheilung bildet eine grosse Operationsanstalt. An der Linse
wurden 1122 Operntionen, darunter 1023 Extractionen ausgeführt. Iridec-
tomien 1358, an den Lidern 547, Enucleationen 97, im Ganzen 3,494 grössere
Operationen. Davon entfallen auf Juden 765 Operationen, hiermit 22,05%;
obgleich Galizien nur 11°/, jüdischer Einwohner hat. Nach Graefe wur-
den 745 nicht complicirte Staare operirt, der Verlust beträgt 0,80 fl, Ohne
Iridectomie 173.
wf, ven e -
II. Allgemeine Pathologie, Diagnose und Therapie. 179
IL Allgemeine Pathologie, Diagnose und Therapie.
969. v. Michel, J. Beiträge zur Onkologie des Auges.
Festschrift d. phys. med. Gesellsch. Würzburg. 1899. p. 147.
970. Bietti, A. Anatomische Untersuchungen über die
Regeneration derCiliarnerven nach der Neurectomia optico-
ciliaris beim Menschen. v. Graefe’s Arch. f. Ophthalm. XLIX,
p. 190.
971. Zimmermann, W. Ueber einen Fall von Resection
des Ganglion cervicale supremum sympatici. Opthalm. Klin.
1899, Nr. 14.
972. Hoffmann, R. Ueber das Vorkommen und die Be-
deutung des Koch-Weeks’schen Bacillus. Zeitschr. f. Hygiene und
Infektionskrankh. XXXIII, p. 109.
973. Oertzen. Ueber das Vorkommen derPneumokokken
auf der normalen menschlichen Bindehaut. Zehender’s klin.
Monatsbl. f. Augenheilk, XXIII, p. 432.
974. Schanz, J. Der sog. Xerosebacillus und die ungif-
tigen Löffler’schen Bacillen. Zeitschr. f. Hygiene und Infektions-
krankh. XXXII, p. 185.
975. Schanz, J. Ueber die diphtherischen Bindehaut-
entzündungen. Zeitschr. f. Augenheilkunde II.
976. Helbron, J. Beitrag zur Frage der Naphthalin-
wirkung auf das Auge. Zeitschr. f. Augenheilkunde II, p. 433.
977. Neuschüler. Influenza della narcosi sulla tensione
oculare, Bollet. d’ocul. 1899, Nr. 16.
978. Heine. Autophthalmoskopie im umgekehrten Bilde.
Centralbl. f. prakt. Augenheilk. XXIII, p. 332.
379. Mohilla, K. Mittheilungen über die offene Wund-
behandlung nach Augenoperationen. Centralbl. f. prakt. Augen-
heilk. XXIII, p. 353.
980. Oliver, GA Beschreibung einer neuen Methode
die Einsetzung von Glaskugeln in die Augenhöhle. Philad.
med. Journ. 1899, Mai 27.
981. Knapp, H. Klinische Erfahrungen mit dem starken
(Haab’schen) Elektromagneten. Arch. f. Augenheilk. XL, p. 223.
Conf. Ref. Nr. 1249.
= V. Michel (967) berichtet über einen Fall von Melanosarkom der
Bindehaut, zwei Fälle von epibulbärem Sarkom und einen Fall von metasta-
ischem Carcinom. Auf Grund der Untersuchung dieser Geschwülste ist an-
zunehmen, dass bei Augengeschwülsten ein freies Wachsthum metastatischer
Geschwulstelemente erfolgen kann, und dass dieses Wachsthum in einer Form
wo die der jeweiligen Geschwulstart entspricht, wobei Carcinome Platten
a während die Sarkome je nach der Struktur des Gewebes sich ver-
n verhalten, ja selbst sich ohne jeglichen näheren Zusammenhang mit
180 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
einander entwickeln und alsdann zu einer mehr flüssigen Gewebsformation
führen.
Nach den Versuchen von Bietti (970) kann nach der KNeurectomia
optico-ciliaris von dem centralen Stumpf eine ausgedehnte und reichliche
Neubildung von Nervenstämmchen geschehen, welche, trotz fehlender Coap-
tation. die Sclera in den alten und theilweise neuen Bahnen durchsetzen und
einen sehr ausgiebigen zum Theil übergrossen Nervenreichthum im Augen-
innern hervorrufen kann, besonders auch im Corpus ciliare. Ausserdem kann
sich ein retrobulbäres Narbenneurom bilden, dessen zahllose unregelmässig
und meist getrennt verlaufende Fasern nicht in die Sclera eintreten. Eine
vicariirende Innervation von Seiten vorderer Ciliarnerven ins Augeninnere
konnte nicht nachgewiesen werden, obwohl solche Nerven an mehreren Stellen
in normaler Stärke sich fanden. Den Opticusstumpf verschliessend fand sich
eine quer zu seiner Längsrichtung verlaufende völlig dichte fibröse und ab-
schliessende Narbenmasse.
Zimmermann (971) führte in einem Falle von chronischem Glaucom
beider Augen, wo die Iridectomie und Eserineinträufelung erfolglos geblieben
war, die Exstirpation der Ganglion cervicale supremum aus. Sofort trat
eine Verkleinerung der Pupille der betreffenden Seite auf und der intraoculare
Druck ging herab. Der Zustand war ein dauernder.
Der Koch-Week’sche Bacillus ist nach den Untersuchungen von
Hoffmann (972) der Erreger einer acuten, nicht selten croupösen, sehr
contagiösen Bindehautentzündung beim Menschen. Diese acute Entzündung
kann chronisch werden und dann sehr erheblich papilläre Hypertrophien der
Bindehaut hervorrufen. In diesen Faltungen können sich die Koch-Week’schen
Bacillen lange erhalten, wodurch die Krankheit leicht verschleppt werden kann.
Oertzen (973) konnte den Pneumokokkus im normalen Bindehautsack
nur relativ selten nachweisen, er fand ihn nur in etwa 4°/, der von ihm
untersuchten Fälle. Aus diesem Grunde ist es nothwendig, dass bei allen
Operationen der Bindehautsack mild antiseptisch behandelt werden muss.
Er empfiehlt die Auswaschung mit lauwarmem Hydrargyrum oxycyanatum 1:3000.
Schanz (975) zweifelt daran, dass die giftigen Löffler’schen Bacillen
allein Diphtherie erzeugen können, sondern glaubt, dass dieselbe nur in Ver-
bindung mit anderen Mikroorganismen hervorgerufen wird.
Helbron (976) fütterte 6 Kaninchen mit einer Naphthalin-Paraftin-
Mischung (1:8). Als erstes Symptom stellte sich eine starke Hyperämie der
Gefässe der Aderhaut, des Corpus ciliare und der Netzhaut, weniger der
Iris ein. Darauf kommt es zur Bildung eines Exsudates, welches am regel-
mässigsten und typischsten zwischen Aderhaut und Netzhaut und auf dieser
zwischen ihr und Glaskörper auftritt, das anfangs serös, später fihrino-serös
ist. Eine weitere Folge der Hyperämie war die Emigration von Leukocyten.
III. Heilmittel und Instrumne.te 181
Dann trat regelmässig Cataractbildung auf, welche aber nicht auf die Ent-
zündungsvorgänge zurückzuführen ist.
Neuschüler (977) hat bei Experimenten am Kaninchen und an der
Katze immer eine Druckerhöhung im Auge während der Narkose beobachten
können. Krahnstöver.
Mohilla (979) hat die offene Wundbehandlung bei 195 Operationen
beobachtet. Nach seiner Ansicht lag keineswegs alles so glatt und einfach,
um einen rückhaltlosen Uebertritt zum neuen System zu unternehmen, doch
sind die Lichtseiten des Verfahrens für den Kranken so unleugbar grosse,
dass ein Aufgeben der ganzen Methode noch keineswegs gerechtfertigt wäre.
Oliver’s (980) Methode der Einsetzung einer Glaskugel in die Tenon’sche
Kapsel nach der Enucleation besteht in der Vernähung der mm. recti mit
Catgutnähten von der Durchschneidung der Sehnen, sodass sie nach ihrer
Ablösung vom Augapfel und der Enucleation des Auges leicht genommen und
in der Richtung ihrer normalen Wirkung über die eingepflanzte Kugel ge-
führt werden können. Nachdem die Bindehaut gehörig zugestutzt ist, wird
sie mit Seidennähten vernäht. Burnett.
III. Heilmittel und Instrumente.
982. Schultz, H. Die älteren und neueren Mydriatica,
Miotica und Anästhetica. Arch. f. Augenheilk. XL, p. 125.
983. Dalén, A. Ueber das Holocain und dessen Ein-
wirkung auf das Hornhautepithel und auf die Heilung per-
forirender Hornhautschnitte. Mittheilungen aus der Augenklinik des
Carolinischen Medico-Chirurgischen Instituts zu Stockholm, II, p. 1.
l 984. Carter, R., Burdenel. Onacoineasalocalanästhetic
in subconjunctival injections. The Lancet 1899. Oct. 29.
l 985. Weber, H. Ueber die Wirksamkeit des Protargols
in einem Falle von Blennorrhoe beim Erwachsenen. Wochenschr.
f. Ther. u. Hygiene des Auges II, No. 42.
986. Pergens, E. Ueber Argentamin. Centralbl. f. prakt.
Augenheilk. XXIII, p. 313.
987. Howe, L. On a compound microscope for viewing
the eye. New-York. med. Journ. LXIX, No. 24.
388. Langle, A. Ein neuer Apparat zur Bestimmung des
a Gë mässigen Astigmatismus. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. XXIII,
«e 960.
Schultz (982) veröffentlicht seine Erfahrungen über die neueren
Mydriatica, Miotica und Anaesthetica und vergleicht ihre Wirkung mit den
bisher gebräuchlichen.
Nach den Ausführungen von Dalén (983) erzeugt Holocain in !/,—1°!,
Lösung in den Conjunctivalsack eingeträufelt binnen !/,—1'/, Minuten voll-
182 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
ständige Anästhesie der Cornea und Conjunctiva, welche 10—15 Minuten
dauert. Das Mittel übt keinen Einfluss auf die Weite der Pupille und die
Accommodation aus, ruft keine Anämie der Conjunctiva hervor und wirkt
nicht auf den intraocularen Druck ein. Ein Nachtheil des Mittels ist seine
Giftigkeit, welche die des Cocains um das fünffache übertrifft. Auch bringt
es leichter Trübungen auf der Hornhaut hervor und Epithelabstossungen.
Einen störenden Einfluss auf die Heilung von Hornhautwunden hat das
Holocain nicht.
. Carter (984) träufelte das Acoin in 1"/, Lösudg in den Bindehaut-
sach ein, um denselben anästhetisch bei subconjunctivalen Injectionen zu machen,
Nach Pergens (987) finden sich zwei Arten von Argentamin im Han-
del, die als Phosphorargentamin und Nitragentamin zu bezeichnen sind.
Für Abschnitt IV—VII Referent:
Dozent Dr. St. Bernheimer, Wien.
IV. Anatomie,
989. Bernheimer, St. Der rein anatomische Nachweis
der ungekreuzten Sehnervenfasern beim Menschen. Arch. f.
Augenheilkunde, XL, 2, S. 155.
990. v. Kölliker. Neue Beobachtungen zur Anatomie
des Chiasma opticum. Aus der Festschrift der Phys.-med. Gesellschaft
Würzburg 1899.
991. Ballowitz, E Zur Kenntniss der Hornhautzellen
der Menschen und der Wirbelthiere. v. Graefe’s Archiv f. Opthal.
XLIX, 1, S. 8.
992. Koster, W., Gan Zur Untersuchung der Elastiecität
der Sklera. v. Graefe’s Archiv f. Ophtal., XLIX, 2, S. 448.
Bernheimer (989) fand die Markscheidenbildung im Gehirn und den
Sehbahnen eines Neugeborenen (10 Tage alt) auf einer früheren embryonalen
Entwicklungsstufe stehen geblieben und ungleichmässig entwickelt.
In zahlreichen Schnitten der oberen Chiasmahälfte sind nur ungekreuzte
Sehnervenfasern mit Markhüllen versehen. Durch Weigert-Färbung er-
scheinen diese Fasern in natürlicher Isolirung dargestellt. Es gelingt daher
in diesen etwa 20 Schnitten Sehnervenbündel und Einzelfasern in ein und
demselben Schnitte ununterbrochen vom Sehnerv bis weit in den gleich-
seitigen Tractus zu verfolgen. Es ist dies der erste rein anatomische
Nachweis der ungekreuzten Sehnervenfasern beim Menschen
und hiermit die Frage entgiltig zu Gunsten der Partialkreuzung entschieden.
Nach v. Kölliker’s (990) neuesten Erfahrungen an Golpipräparaten
finden sich beim Schafe, der Katze, dem Rinde, Hunde, Schweine und
V. Physiologie. 183
Kaninchen mit Bestimmtheit ungekreuzte (unilaterale) Fasern; bei der Katze
annähernd im Verhältnis von 3:4; beim Kaninchen in kaum nennens-
werther Zahl. Theilungen von Opticusfasern konnte er bei der Katze, dem
Kaninchen, beim Rinde und dem Hunde beobachten.
Bezüglich des Menschen (Weigert’sche Färbung, Markscheidenent-
wicklung) kann v. Kölliker keine grössere oder nennenswerthe Zahl von
sich nicht kreuzenden Fasern annehmen, aber auch kein vollgültiges gegen-
theiliges Endurtheil abgeben.
Ballowitz (991) hat an Hornhäuten des Menschen und verschiedener
Wirbelthiere interessante Untersuchungen über die Hornhautzelle angestellt.
Am häufigsten kam die Sublimat- oder Eisessigsublimathärtung, die
Herrmann- und Flemming’sche Lösung zur Anwendung.
Bei dem Menschen und allen Wirbelthieren liegt in jeder fixen Horn-
hautzelle ein Mikrocentrum, welches sich fast immer aus zwei in Centrodes-
mose befindlichen Centralkörpern zusammensetzt. Die Form der Kerne, die
Form und Grösse der Centralkörper und Mikrocentren variirt sehr.
Die beigegebenen zwei Tafeln zeigen diese Varianten in übersichtlichen
Contourzeichnungen, sie sind zum Verständniss der Einzclheiten unerlässlich.
Es ist wahrscheinlich, dass die bei diesen Studien sich ergebenden
Unterschiede der Hornhautzellen und der Leukocyten durch weitere Unter-
suchungen practisch verwerthbar sein werden, um bei Entzündungsvorgängen
in der Cornea die beiden Zellarten, mehr als die bisher möglich war, au-
seinanderhalten zu können.
V. Physiologie.
393. Hansell, H. F. Physiologische Variationen in der
Grösse des Mariotte’schen blinden Fleckes. Amer. Journ. of
Ophth. Nov. 1899.
994. Abelsdorff,G. Einunbeobachtet gebliebenes Augen-
sS/mptom bei der Kältestarre der Frösche. Centralbl. f. Phys.,
Bd. XII, 4.
i 995. Sachs, M. und W lassak, R. Die optische Localisation
er Medianebene. Zeitschr. f. Psych. und Physiol. d. Sinnesorgane;
Bd. XX, H. 1, S. 23.
996. Simon, R. Ueber die Wahrnehmung von Helligkeits-
pa erschieden. Zeitschr. f. Psychol. und Physiol. der Sinnesorgane.
d. XXI, 6, S. 433.
G 997. Golowin, S. S. Untersuchungen über dasspecifische
u des Kammerwassers. v. Graefe’s Arch. f. Ophthal.,
X, l, S. 27.
Gah ee Salzmann, M. Das Sehen in Zertrennungskreisen
er le scheinbare Accommodation der Aphakischen insbe-
ere. v. Graefe’s Archiv f. Ophthal. XLIX, 1, S. 168.
184 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
999. Verwoort, H Die Reaction der Pupille beider Acco-
modation und der Gonvergenz und bei der Beleuchtung ver-
schiedener grosser Flächen der Retina mit einer constanten
Lichtmenge. v. Graefe’s Archiv, XLIX, 2, S. 348.
1000. Hertel, H. Ueber die Folgen der Exstirpation des
Ganglion cervicale supremum beijungen Thieren. v. Graefes
Archiv, XLIX, 2, S. 430.
Hansell (993) hat den »blinden Fleck « von 37 Paaren emmetropischer,
11 Paaren hyperopischer und 4 Paaren myopischer Augen bei intelligenten
Personen untersucht und findet, dass bei den emmetropischen Augen die
Durchschnittsentfernung vom Fixationspunkte 8 cm beträgt, wenn die Unter-
suchungsdistanz 33 cm misst. Die Durchschnittsdistanz für H. ist ungefähr
gleich, während sie bei M. reichlich 5 mm grösser ist. Die Mitte des blinden
Flecks befand sich unter dem Fixationspunkt. Bei H. und Em. betrug er
im Durchschnitt 10 mm, bei M. 1 mm weniger. Bei M. maass der lange
Durchmesser des Ovals 38 mm, bei H. 34 mm und bei E. 31 mm.
Burnett.
Sachs und Wlassak (995) haben die Frage nach den Bedingungen.
unter denen ein Object weder rechts noch links, sondern geradeaus gesehen
wird, einer eingehenden Untersuchung unterworfen. Die Versuche wurden
im Dunkelzimmer mit einer leuchtenden Linie (siche Versuchsanord. im Orig.)
bei gerade gerichtetem und seitlich gewendetem Kopfe, bei ruhendem und
bewegtem Object, binocular und monocular angestellt.
Als allgemein wichtiges Resultat dieser interessanten Forschungen ergiebt
sich der Satz, dass die Localisation der Mitte nur von den Abbildungs-
verhältnissen und nicht von Muskel- oder Bewegungs-Empfindungen ab-
hängig ist.
Golowin (997) hat eingehende Untersuchungen über das spevifsche
Gewicht des Kammerwassers von verschiedenen lebenden Thieren angestellt.
Er bediente sich dabei eines Pycnometers von der Firma Alvergmat
in Paris. |
Darnach stellt das specifische Gewicht des Kammerwassers normaler
Augen eine recht constante Grösse dar (Hund, Kaninchen, Katze = 1: 008
-— 1:009). Das Kammerwasser ist mithin eine der leichtesten Flüssigkeiten
des thierischen Organismus. Das Kammerwasser, welches sich nach der Ent-
leerung wieder ansammelt, hat ein bedeutend höheres specifisches Gewicht:
es nähert sich in dieser Hinsicht den serösen Transsudaten. Die Osmose von
Si, Kochsalzlösung aus dem Bindchautsack brachte fast keine Veränderung
im specifischen Gewicht, wohl verursachte dabei die Entfernung des Epithels
der Hornhaut eine Erhöhung des specifischen Gewichts. Desgleichen blieb
dieses bei subeonjunctivaler Einspritzung von 5°/, ClNalösung unverändert.
VI. Refractions- und Accommodations-Anomalien. 185
Unmittelbar nach dem Tode fällt das specifische Gewicht um ein geringes.
Bei dem acut entzündlichen Glaucom ist das specifische Gewicht bedeutent
erhöht.
Verwoort (999) hat bei seinen Experimenten über die Pupillar-
reactionen gefunden, dass die Pupillarreaction, welche beim abwechselnden
Fixiren von entfernteren und näheren Gegenständen eintritt, sich nnr der Con-
vergenz und nicht der Accommodation associirt. — Bei den meisten Versuchen
Anderer, welche den Zusammenhang der Pupillenreaction mit der Accommo-
dation hervorheben, sei der Fehler darin zu suchen, dass eine Aenderung der
Conrergenz nicht völlig ausgeschlossen wurde. — Die Lichtreaction der
Pupille ist nur von der totalen Quantität des Lichtes, welches in das Auge
dringt, abhängig, mag diese über eine grössere oder kleinere Parthie der
Retina vertheilt werden.
Hertel (1000) hat das Ganglion cervicale supremum bei jungen Thieren
exstripirt, um den Einfluss von Sympathicusläsionen auf das Wachsthum der
Augen zu studiren und um Beobachtungen über das Verhalten des Druckes
bei dieser Operation anzustellen. Es wurden 31 Kaninchen im Alter von 10
bis 20 Tagen operirt. Die bekannten vorübergehenden Augenerscheinungen
nach Sympathicusdurchschneidung konnten bestätigt werden, andererseits zeigte
es sich aber, dass die Sympathicusläsion das Wachsthum der Kaninchenaugen
nicht zu beeinflussen im Stande war. Bezüglich des Druckes zeigte sich beim
Kaninchen eine Stunde nach der Operation eine deutliche Hypotonie gegen-
über der anderen Seite, Diese nahm schnell ab, so dass längstens nach fünf
Tagen auf beiden Augen gleicher Druck bestand.
VI Refraction und Accommodation.
1001. Schneidemann. Sehr hoher Astigmatismus. Journ.
Amer. med. Assoc. December 1899.
1002. Jackson, E Behandlung von Fällen hochgradiger
Anisometropie. Journ. Amer. Med. Assoc. December 1899.
1003. Frost. The optical effect of the removal of the
lens in myopia. Lancet, S. 155.
1004. Cross. On the operative treatment of myopia.
Lancet, July 1899.
1005. Heine, L. Weitere Beiträge zur Anatomie des
myopischen Auges. Arch. f. Augenh., Bd. XL. 2, S. 160.
1006. Hess, C. Arbeiten aus dem Gebiete der Accommo-
Jationslehre V. v. Graefe’s Archiv f. Ophthal., XLIX, 2, S. 241.
1007. v. Hippel, A. Ueber die dauernden Erfolge der
Myopieoperation. v. Graefe’s Archiv f. Ophthal., XLIX, 2, S. 387.
1008. Gehrhardt. Bericht über 52 Myopieoperationen.
Inaug.-Diss. Giessen 1899.
186 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
109. Hübner. DieoperativeBehandlung der hochgradigen
Kurzsichtigkeit. Sammlung zwangsloser Abhandlungen aus dem Gebiete
der Augenheilkunde. Herausgegeben von A. Vossius, III. Bd., Heft 3,
Halle a. S. Marhold, 1899.
Schneidemann (1001) bespricht einen Fall von sehr hohem Astig-
matismus, wie er durch die »Schattengrösse« bestimmt wurde. R + 2 ©
12 12
— 20,15°%; L + 2 © — 20,178° Damit wurde V von I00 bis zu
SC
SC
12
R, und 10 L verbessert. Leider ist keine Messung der Hornhaut angegeben.
Burnett.
Unter die Anisometropie reiht Jackson (1002) stark abweichende Grade
von Astigmatismus und sphärischer Ametropie. Jeder Fall muss für sich
selbst studirt werden. Er glaubt, dass eine grosse Zahl von Fällen mit Sorg-
falt und Geduld vollständig durch Gläser für jedes Auge corrigirt werden
können. Diese Angabe bezieht sich natürlich auf junge Leute.
Burnett.
Frost (1003) zeigt klar, wie die Entfernung der Linse den Refract-
tionszustand beeinflusst. Bei Anwesenheit der Linse entsprechen jedem Milli-
meter in der Länge des Auges ungefähr 3 D Myopie oder Hypermetropie.
Beim aphakischen Auuge bringen aber Unterschiede in der Länge einen ge-
ringeren optischen Effect hervor, jedem Millimeter entspricht nur ca. 1.38 D.
Die Länge eines linsenhaltigen emmetropischen Auges beträgt ca. 23 mm,
während ein aphakisches emmetropisches Auge 31 mm lang ist. Daher müssen
Abweichungen in der Länge des Bulbus beim linsenhaltigen und aphakischen
Auge nach verschiedenem Schema berechnet werden.
Bei einer Myopie von 15 D z. B. ist der Bulbus 5 mm länger als bei
Emmetropie (15:3), also 28 mm lang. Nach Entfernung der Linse ist er
aber 3 mm kürzer als das emmetropische aphakische Auge und bedarf zur
Correction einer Linse von 4 D (1.38.3). Lister.
Nach der Ansicht von Cross (1004) ist die operative Behandlung der
Myopie in sorgfältig ausgewählten Fällen jetzt über das experimentelle
Stadium heraus und kann als anerkannte operative Maassnahme gelten. Bei
jungen Individuen macht er die Discision der Linse mit nachfolgender Linear-
extraction, bevor oder sobald als Drucksteigerung eintritt. Bei Kindern ge
nügt oft die einfache Discision, bei älteren Individuen empfiehlt sich eine
präparatorische Irideetomie vor der Discision mit folgender Extraction. Ven
48 von ihm operirte Fälle werden die Ergebnisse tabellarisch zusammen-
gestellt. Nicht in einem einzigen Falle hatte er die Operation zu bereuen.
In fast jedem Falle wurde die Sehschärfe, zum Theil sehr beträchtlich ge-
bessert. Ausserdem trat eine vortheilhafte Aenderung im allgemeinen Aus
VI. Refractions- und Accommodations-Anomalien. 187
sehen der Patienten ein, sie verloren ihr träumerisches Wesen und nahmen
an ihrer Umgebung Interesse. | Lister.
Heine (1005) hatte Gelegenheit weitere mikroskopische Untersuchungen
an myopischen Augen anzustellen. Die sechs sorgfältig untersuchten Bulbi
lehren ihn, dass die im myopischen Auge auftretenden Verzerrungserscheinungen
am ÖOpticuseintritt bedingt sind durch die Verschiedenheit im Verhalten von
Sclera, Chor. Retina einerseits und Lamina elastica andererseits gegenüber
den Kräften, welche die Dehnung des hinteren Bulbusabschnittes bewirken.
Für die vorliegenden Fälle erscheint die Annahme einer zu kurzen »Ab-
rollungsstrecke« des Opticus nicht nöthig. In der Eigenart der Bulbushüllen
selbst und deren differenten Verhalten bei der Volumszunahme des Bulbus
liegt der Grund für die Conusbildung. Auch bei der Bildung des reinen
Conus ohne Chor.-Atrophie muss, nach des Verfassers Präparaten eine Druck-
bezw. Zerrungsatrophie der Chorioidea im Bereiche des Conus angenommen werden.
Hess (1006) hat in einer 5. Abhandlung aus dem Gebiete der Accommo-
dationslehre, wichtige Untersuchungen über den Nahepunkt angestellt.
Er findet zunächst, dass für wissenschaftliche Untersuchungen die übliche
Identificirung von scheinbarem und wirklichem Nahepunkt nicht zulässig ist,
denn sein eigener Nahepunkt (R. A. S. = êĉ/,) nach der üblichen Methode
gemessen, differirt um 1 D gegenüber dem nach dem Scheiner'schen
Principe bestimmten Nahepunkt.
Bezüglich des Eserineinflusses auf die Accommodationsbreite konnte
Hess durch einwandfreiere Methoden als bisher an seinem Auge keine nach-
weisliche Annäherung des wirklichen Nahepunktes auch bei sehr starker
Eserinwirkung finden. Endlich liess sich durch andere neue Versuche fest-
stelien, dass der binoculare und monoculare Nahepunkt gleich weit entfernt
vom Auge liegen.
v. Hippel (1007) berichtet über seine in den letzten 6!/, Jahren
operirten Fälle von Myopie, zusammen 188 Augen. Davon wurden 184
nach 6 bis 1 Jahre wieder untersucht. Elf (6°/,) verfielen der Netzhaut-
ablösung, welche mit Wahrscheinlichkeit für eine spontane gehalten werden
darf. (Siehe Krankengeschichte) v. Hippel erachtet die Operation nur
für zulässig, wenn die Patienten durch ihre Kurzsichtigkeit arbeitsunfähig
sind und corrigirende Brillen nicht vertragen. Myopen bis zu 30 Jahren
werden discindirt und dann lincar extrahirt, bei solchen über 30 Jahre wird .
die durchsichtige Linse mit Lappenschnitt ohne Iridectomie extrahirt. Nach-
stare werden mit der Esberg-Luer’schen Scheerenpincette durchschnitten.
Gerhardt (1008) berichtet über 52 von Vossius ausgeführte Myopie-
operationen, davon war bei 50 der Erfolg in jeder Beziehung ein schr guter-
Ein Auge ging durch Infection eines, schon vorher krankes durch Ambotio
ret. zu Grunde.
Nach Hübner (1009) ist bei der Myopieoperation nicht nur die Höhe
188 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
der Myopie ausschlaggebend, sondern auch die individuellen Verhältnisse im
einzelnen Fall. Im Allgemeinen ist als unterste Grenze 14 D festzuhalten,
unter besonderen Umständen kann bis auf 12 —10 D heruntergegangen werden.
Bei Ausführung der Operation ist alles strengstens zu vermeiden, was den
Vorfall und etwaigen Verlust von Glaskörper begünstigt. Deswegen ist vor
allem die hintere Kapsel peinlichst zu schonen. Die Operation verschaft
den hochgradig Kurzsichtigen eine bessere Sehschärfe für die Ferne und die
Möglichkeit in der Nähe in jeder durch einen Beruf nöthigen Arbeitsentfernung
gut und andauernd zu sehen. In der bei weitem überwiegenden Mehrzahl
der Fälle kommt die Myopie nach Entfernung der Linse zum Stillstand
(?? Ref.); bezüglich der Verminderung der Gefahr der Netzhautablösung ist
ein abschliessendes Urtheil einstweilen nicht abzugeben.
VII. Muskeln und Nerven.
1010. Schoute. BydragetotdeKennisderrolbewegingen.
Medisch Weekblad, Bd. VI, p. 604.
1011. Lans. Over opticus-facialis-reflex met daarby
voorkomende refractaire-phase. Ned. Oogheelkundige Bydragen,
Abth. 8, p. 86.
1012. Plantenga. Recidiveerende Oculomotorius ver-
lamming. Medisch Weekblad, Bd. 6, p. 605.
1013. v. d. Brugh. Twee stellingen mit der Theorie van
Reddingius. Ned. Oogheelkundige Bydragen Abth. 8, p. 42.
1014. Reddingius. Antwoord op de voordracht van Dr.
v. d. Brugh. Ned. Oogheelkundige Bydragen, Abth. 8, p. 55.
1015. Roosa, D.B. St. John. Ueber convergenten Strabis-
mus. The Post-Graduate 1899, December.
1016. Panas. Paralysies oculaires motrices d’origine
traumatique. Arch. d’opht. XIX, 11, p. 625.
1017. Kunn, C. Ueber dissociirte Augenmuskellähmungen.
Beiträge zur Augenheilk. Heft 41, p. 44.
1018. Zweig, W. Casuistische Beiträge zur Lehre von
den angeborenen Beweglichkeitsdefecten der Augen. Beitr.
d. Augenheilk. Heft 41, p. 21.
1019. Bach, L. Erwiderung auf die Bemerkungen ZU
L. Bach’s Arbeit: »Zur Lehre von den Augenmuskellähmungen
ett des Herrn Dr. St. Bernheimer. v. Graefe's Arch. f. Oph-
tlalm. XLIL, I, p. 233.
1020. Bach, L. Weitere Untersuchungen über die Kernt
der Augenmuskelnerven. v. Graefe’s Archiv f. Ophthalm. ALIA
2, p. 266.
Schoute (1010) hat den Mulder’schen Apparat eingerichtet, um
beide Augen gleichzeitig zu messen. Das Rollen war auf beiden Augen fast
immer gleich gross. Bei Drehung des Kopfes nach rechts oder links kommt
ein symmetrisches Rollen zu Stande. Westhoff.
VII. Muskel und Nerven. 189
Roosa (1015) gehört zu denen, welche an eine Amblyopiaex Anopsia
glauben und deshalb die nächstmögliche Verbesserung des Schieldefects be-
fürwortet, indem er zunächst schon Gläser im 2. oder 3. Lebensjahre giebt
und, wenn die Anomalie dadurch nicht beseitigt ist, dann schon im 7. Jahre
eine Tenotomie ausführt. Er tritt für die Panas’sche Methode der Streckung
der Muskeln vor der Tenotomie ein. Burnett.
Wie Panas (1016) in seinem auf dem internationalen Ophthalmologen-
congress gehaltenen Vortrage ausführt, beruhen die Augenmuskellähmungen,
welche durch eine den Muskel treffende Verletzung entstanden sind, in den
allermeisten Fällen auf einer Dehnung der Muskelfasern oder vielleicht auch
des Nerven und nicht auf einer Zerreissung des Muskels oder Ablösung
seiner Sehne, welche auch experimentell an der Leiche nicht erzeugt werden
konnten. Die durch Basisfracturen bedingten Augenmuskellähmungen betreffen
meistens den Abducens, welcher an der Spitze des Felsenbeins, dem gewöhn-
lichen Sitze der Fractur, vorbeizicht und deswegen, sowie wegen seiner
innigen Verbindung mit der Wand des Sinus petrosus inferior besonders ge-
fährdet ist. Die Compression des N. abducens erfolgt entweder durch den
Knochen oder durch einen Bluterguss.. Im ersten Falle entsteht die Lähmung
sofort, im anderen ebenso wie bei traumatischer Meningitis erst später.
Unbeständigkeit der Lähmung und späteres Auftreten sprechen daher nicht
für nuclearen Sitz. Die Lähmung entsteht bei Kindern unter 10 Jahren
durch Hämorrhagie und nicht durch eine Fractur, welche sich experimentell
an Kinderleichen ebenso wie auch durch stärkste Zangencompression an der
Leiche Neugeborener nicht hervorbringen liess. Dier entstehen nur meningeale
Blutungen, welche sich namentlich nach langwierigen Geburten bei Erst-
geborenen, sowie nach Zangenanwendung finden und eine Abducenslähmung
und damit einen, wie statistische Untersuchungen zeigen, keineswegs seltenen
congenitalen Strabismus convergens zur Folge haben. Letztere schwinden
meistens innerhalb der ersten 2 Jahre, können aber auch im späteren Leben
weiterbestehen. v. Mittelstaedt.
Kunn (1017) veröffentlicht eine Anzahl von Krankengeschichten in
welchen Augenmuskellähmungen mit deutlichem Zerfall von Association, in
mehr oder minder hohem Grade, beschrieben werden. Verf. nennt diese
Form dissociirte Lähmungen. Abgesehen von einer einfachen oder mehr-
fachen Augenmuskellähmung, welche einen Beweglichkeitsdefeet im Sinne des
oder der gelähmten Muskeln bedingt, besteht in diesen Fällen noch eine
Dissoeiation der sonst koordinirten Bewegungen beider Augen. Es führt also
das eine Auge Bewegungen aus, an denen das andere nicht participirt, trotz-
dem es, abgesehen von der Lähmung, dazu befähigt wäre. Bemerkenswerth
ist, dass fast alle diese Fälle an Tabes erkrankte Personen betreffen.
Nach den Untersuchungen von Bach (1020) am Menschen, Aften, der
Kätze, dem Kaninchen, der Maus, dem Fische, der Eidechse und verschiedenen
Literaturbericht fiber das Jahr 1899 zum Archiv für Augenheilkunde. XV
190 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Vögeln ist die Form des Trochleariskerns eine runde oder ovoide. Er ist
direkt dem dorsalen Rande des hinteren Längsbündels angelagert, die aus
dem Trochleariskern dorsalateral austretenden Faserbündel kreuzen sich im
Velum anscheinend vollständig. Der Trochleariskern schliesst direkt distal
an den Oculomotoriuskern an. In der Regel ist ersterer nicht wirklich ab-
getrennt von letzterem durch eine zellfreie Zone. Es bestehen Beziehungen
des proximalen Abschnittes des Trochleariskernes zum Oculomotoriuskern,
insofern als die Fasern einer Anzahl Zellen dieses Abschnittes sich wahr-
scheinlich den Oculomotoriswurzelbündel beimischen. Der Oculomotoriuskern
variirt in seiner Form etwas. Es bestehen keine Einzelabtheilungen in Sinne
der Lehre von der Kernlähmung. Ein Theil des Kerngebietes ist dem dor-
salen Rande des hinteren Längsbündels angelagert und erst allmählich wird
in proximaler Richtung der Winkel zwischen den Längsbündeln von Zellen
erfüllt, ein Theil der motorischen Zellen liegt zwischen und ausserhalb der
Längsbündelquerschnitte, auch verläuft ein Theil der das Kerngebiet ver-
lassenden Fasern, speciell die distalen gekreuzt. Die Annahme Bernheimer’,
dass der Sphincter pupillae von den kleinzelligen Edinger-Westphal'schen
Gruppen, der Musculus ciliaris von dem grosszelligen Centralkern Perlia’s
innervirt wird, ist nach Ansicht Bach’s sehr unwahrscheinlich.
Horstmann.
Für Abschnitt VIII—XII Referent
Dr. R. Schweigger, Berlin.
VIII. Lider,
1021. Mulder. Blepharitis ciliaris en acarus of demodex
folliculorum. Ned. Tydschrift vor Geneeskunde 1899, II, 803.
1022. Collins, E. Treacher. Case of monilethrixaffecting
eyelashes and eyebrows. Transactions of the ophthalm. society of the
Unit. Kingdom 1898—1899, Vol. XIX, S. 1.
1023. Warschawski, J. Zur Frage über die Beziehung
zwischen Hypermetropie und Blepharitis. Zehender's klin.
Monatsbl. f. Augenheilk. XXXVII, S. 476. .
1024. Hotz, FG Ueber Blepharitis und Hypermetropie
Zehender’s klin. Monatsbl. f. Augenheilk. XXXVII, S. 485.
1025. A. Fortunati. Una modificazione al pro
Oettingen per la cura della trichiasi totale. Bull. della R- Ace.
Med. di Roma. Ann. XXV, fasc. 3—7. :
1026. Schaefer, H. Ueber die Trichiasisoperation
telst gestielter Läppchen aus der Lidhaut. Ing.-Dis. 1598.
Giessen bei v. Münchow.
1027. Roselli, R. Quattro casi di tarsorafia con trapi-
antazione epidermiche. Bull. della R. Acc. Med. di Roma. AND.
XXV, fasc. 3—7.
cesso di
VIII. Lider. 191
1028. Roselli, R. Blefaroplastica esequita col Processo
Dieffenbach modificato. Considerazioni sulle plasticho della
palpebra inferiore. Bull. della R. Acc. Med. di Roma. Ann. XXV,
fasc. 3—7.
1029. Parisotti, O. Eteroplastica (Epidermizzazione)
della palpebra inferiore. Bull. della R. Acc. Med. di Roma. Ann.
XXV, fasc. 3—7.
1030. Neuschüler und Obario. Opérations plastiques
expérimentales des paupières. Recueil d’ophtalm. 1899, Sept.
1031. Reber, Wendell. Emphysema of lids following
fracture of the inner wall of the orbit from a fist blow.
Ophthalm. Record. Vol. VIII, 11, S. 545.
1032. Critchett. Anderson. Solid oedema of the eyelids.
Transactions of the ophthalm. soc. of the Unit. Kingdom, Vol. XIX, S. 7.
1033. Spicer, W. T. Holmes. Oedema of the lids and con-
junctiva associated with an atrophic condition of the skin of
the ears and neck. Transact. of the Ophth. Soc. of the Unit. Kingdom,
Vol. XIX, S. 10.
1034. Dalbey, J. und Dean, L. W. (Jowa City) A report
of two cases of herpes zoster ophthalmicus, one complicated
by glaucoma. Ophthalm. Record. Vol. VII, 11, S. 572.
1035. Römer, P. Ueber Lidgangrän. Sammlung zwangloser
Abhandlungen aus dem Gebiete der Augenheilkunde III, 4. Marhold,
Halle a. S., 1900.
1036. Talko, J. (Lublin). Beiderseitige Gangrän der Lider
und der Augäpfel. Fehlerhafte Entwicklung und Empyem
des Sinus frontalis. Postemp okulist 1899, Sept.
1037. Schirmer, O. Die Impferkrankungen des Auges.
Sammlung zwangloser Abhandlungen aus dem Gebiete der Augenheilkunde
O, H. 5. Marhold, Halle 1900.
1038. Jversberg, M. Alopécie syphilitique totale des
cils. Arch. méd. de Toulouse 1898, Juli.
1039. Würdemann, H. V. und Murray, W. R. Serpiginöses
Syphilid des Augenlides, der Stirn und äusseren Nase. Oph-
thalm. Record. November 1899, VIII, 11, S. 552.
1040. Szili, Aurel. Ueber einen merkwürdigen Fall von
Haarbildung unter der Conjunctiva des Oberlides. v. Graefe’s
Archiv für Ophthalm. XLIX, 2, S. 380.
1041. Schmidt-Rimpler. Fett-Hernien der oberen Augen-
lider. Centralbl. f. pract. Augenheilkunde XXIII, S. 297.
1042. Hermann, Hendrik, Th. Ueber chronisch entzünd-
liche endotheliale Lidgeschwulst. Dissert. Jena 1899.
1043. Werner, Joh. Zur Casuistik des angeborenen Colo-
boms der unteren Augenlider. Ing. - Diss. 1900, Tübingen bei
F. Pietzker.
1044. Natanson, A. (Moskau). Zur Structur des Hauthorns
(Cornu cutaneum palpebrae). Archiv f. Dermatol. u. Syphilis, Bd. L,
2, S. 203.
XV*
192 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
1045. Münden, Max. Ein Fall von erworbener und ver-
erbter Ptosis palp. Deutsche medic. Wochenschr. 1899, No. 10, S. 164.
1046. Fischer, E. C. Congenital ptosis, with asssociated
movements of lid and jaw. Transactions of the ophthalm. soc. of the
Unit. Kingdom 1898/99, Vol. XIX, S. 5.
1047. Koster, W. Eene methode ter operatie van ptosis.
Ned. Tydschrift voor Geneeskunde 1899, II, S. 853, vergl. Ref. No. 428.
Mulder (1021) erprobte bei Acarus und Demodex der Lidrand-Cilien
den Perubalsam als wirkungslos.
Warschawski (1023) hat die gleiche Beobachtung wie Winsel-
mann gemacht und führt als ätiologisches Moment für die Blepharitis auch
die Congestion des Auges auf, welche durch stark angestrengte Accommodation
besonders oft als chron. Hyperämie der Conjunctiva zu bemerken ist.
Nach Hotz (1024) wurde die von Winselmann zur Heilung von
Blepharitis empfohlene Correction von Hypermetropie bereits 1876 von Roosa
in New-York angerathen (übrigens in Deutschland seit 1867 gewürdigt, wie
die klinischen Monatsblätter hinzusetzen) und wird in Amerika so allgemein
und ausgedehnt geübt, dass selbst bei Astigmatismus von 0,25 D. corrigirende
Brillen getragen werden, um Blepharitis zu heilen oder zu vermeiden.
Fortunati (1025) verbindet die Spaltung des Lides nach Oettingers
Verfahren mit 2 vertical nach oben gerichteten Schnitten, am äusseren und
am inneren Lidrand, welche etwa 8mm lang sind, und eine grössere Ver-
schieblichkeit des den Ciliarrand tragenden Thefles, besonders an den Ecker,
ermöglichen. Krahnstörer.
Das von Dieffenbach angegebene Operationsverfahren zur Heilung
des Narbenectropion erfährt durch Roselli (1029) eine kleine Moditication,
dadurch dass er den von dem äusseren Schenkel des exeidirten Dreieckes aus
nach aussen und etwas aufwärts geführten Schnitt noch um etwa dieselbe
Länge schläfenwärts verlängert, aber in der Richtung nach aussen unten, im
stumpfen Winkel zum ersten Schnitt. Er erreicht so durch drei Nähte, die
erste entsprechend dem nasalen Schenkel des excidirten Dreiecks, die zweite
parallel der ersten von dem äusseren Winkel des excidirten Dreiecks nach
unten, und die dritte in der Verlängerung der Basis desselben Dreiecks. einen
vollständigen Schluss des Defectes bei geringster Spannung der Lappen.
Krahnstöver.
Schaefer (1026) berichtet aus der Giessener Augenklinik günstig
über die Resultate der Triachiasisoperation durch Implantation einfach oder
doppelt gestielter Hautläppchen in den intermarginalen Theil. Auf der trans-
plantirten Haut sitzende Iaanugohärchen blieben bedeutungslos. Unter den
Operirten waren 19°;/, schon anders behandelt, resp. operirt worden; 5%
stellten sich wegen Recidiv wieder ein und wurden nun mit Eleetrolyse oder
Excision des Cilienboden behandelt.
VIII. Lider. 193
Gangrän, d. i. Gewebseinschmelzung unter Fäulniss verschont am Lide
stets den freien Rand mit den Cilien und hinterlässt mehr oder weniger
starke narbige Beeinträchtigung der Lidform und -Function. Aetiologisch
kann man unterscheiden: die endogene Form, bei Typhus, Scharlach, auch
Masern und Influenza, sowie bei Sepsis, Pyämie und Diabetes; und die
ectogene, secundäre Lidnecrose im Anschluss an Gesichtsrose, bei Wund-
infection am Lid, Milzbrand, Variola, Eczema impetiginosum und Varicellen.
Letzteres hat Römer (1035) selbst beobachtet.
Impfgeschwüre, primär meist am Lid, seltener an Conjunctiv oder Cornea,
entstehen nach Schirmer (1037) durch directe Uebertragung. Hornhaut-
infiltrate- und Geschwüre treten auch secundär auf und zwar wie bei acuten
Bindehautentzündungen complicirend als Randgeschwüre mit guter Prognose.
Infectiöse Geschwüre geben feste Narben. Noch eine Form von Hornhaut-
erkrankung wird als typisch beobachtet; die sogenannte Keratitis profunda
postvaccinolosa, welche mit tiefliegenden Infiltrationen in Gestalt weisser zu
Kreisen geschlossener Strichen im gentrum der Cornea sich festsetzt. Sie entsteht,
wenn die übrige Vaccineerkrankung den Höhepunkt bereits überschritten hat.
Schirmer erklärt sie als locale Ausbreitung der Giftwirkung in bereits zum
Theil immunisirtem Gewebe. Der gleiche Vorgang vollzieht sich häufig. bei
Variola als Spätinfection der Cornea, die aber geschwürig und somit deletär
ist. Auch die Keratitis profunda postvaccinolosa hinterlässt stets Trübungen.
Die Therapie ist dagegen machtlos; umsomehr ist bei Impfungen die Prophylaxe,
d. i. Vermeidung der Berührung der Augen, den Patienten einzuschärfen.
Das interessante des von Würdemann (1039) und Murray berichteten
Falles besteht darin, dass die serpiginösen Geschwüre des Augenlides der
Stirn und Nase aus Mangel an einer genauen Vorgeschichte als tuberkulös
oder lupös angesehen und so mit Thiersch’scher Transplantation und
Sublimat behandelt wurden. Als sie schliesslich durch steigende Dosen von
Jod geheilt wurden, nahm man trotz der Unkenntniss bestimmter Punkte an,
dass sie specifischer Natur waren. Burnett.
Szili (1040) fand in einer etwa hirsekorngrossen Anschwellung des
Tarsus eines 18 jährigen Burschen ein Knäuel Wollhaare, die bis zu 4 cm
Länge maassen. Er hält das Gebilde für ein Teratom, einen an die hintere
Fläche des Augenlides embryonal verlagerten Acinus einer Meibom ’'scheu
Drüse mit Haarbildung.
Bei einer 19jährigen trug Schmidt-Rimpler (1041) eine fetthaltige
Hautfalte der beiden oberen Augenlider ab. Die Anschwellung unter der
Haut war bald stärker, bald schwächer gewesen und zeigte bei der Operation
Zusammenhang mit dem Orbitalfett dnrch einen wahrscheinlich angeborenen
Defect in der Orbicularismusculatur.
194 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Colobome des Unterlides sind nach Werner (1043), wie die des Ober-
lides, zusammen mit anderen gleichzeitig vorkommenden Abnormitäten de
Auges und seiner Umgebung meist Resultate amniotischer Adhässionen.
Natanson (1044) hat vom rechten Oberlid eines 18 jährigen Mädchens
ein Hauthorn abgetragen und mikroskopisch untersucht. Aus der Basis des
Tumors, dem Bindegewebe der Cutis mit gröberen und feineren Blutgefässen
und erweiterten Lymphgefässen streben hypertrophische, stark in die Länge
gezogene Papillen aufwärts und zur Seite, auf denen mächtige Epithelschichten
mit compacter Verhornung, z. Th. als Säulen in Verlängerung der Papillen
sich aufbauen. Es besteht also das Horn aus parallelen Säulen gebildet durch
Papillarhypertrophie, gesteigerte Epithelbildung und Hyperkersatose.
Münden (1045) berichtet über eine Lähmung des Oculomotorius im
Gebiete des Zweiges für den Musc. levator palpeprarum, welche durch drei
Generationnen vererbt und zuerst auf einen psischichen Eindruck hin erworben
wurde.
IX. Thränenapparat.
1048. Tödten, H. Die Behandlung der Erkrankungen des
Thränen ableitenden Apparates in der II. Hälfte des XIX. Jahr-
hunderts. Sammelreferat. Zeitschrift f. Augenheilk. II, 454, 561.
1049. Gallenga, C. Ueber die chronische Dacryoeystitis
beim Rhinosclerom. Centralblatt f. prakt. Augenheilkunde, ZA)
S. 289.
1050. Gunn, Donald. Tubercular disease of interior of
nose, followed by lachrymal abscess on one side and tuber-
cular ulceration of the conjunctiva of the other. Transact. of
the ophthalm. soc. of the Unit. Kingd. 1898/99, Vol. XIX, S. 15.
1051. Strzeminki. Ein Fall von Polypen des Thränen-
sackes. v. Graefe’s Archiv f. Ophthalm. XLIX, 2, S. 339.
1052. Rollet. Tuberculose des Thränensackes. Ophthaln.
Klinik II, 22, S. 344.
1053. Pröscher, Fr. Ein Fall von primärer Tuberkulose
der Nase, Thränenleitung und Conjunctiva mit Uebergreifen
auf die Lungen Centralbl. f. prakt. Augenheilk. XXII, S. 303.
1054. Dalén, Albin. Ein Fall von Carcinom nach Exstir-
pation des Thränensackes bei einem 24jährigen Individuum.
Beiträge z. Augenheilk., H. 41, S. 1.
1055. Bettrémieux. Des névralgies et des tics de la face
dans leurs rapports avex un état pathologique des voles
lacrymales. Gazette hebdom. 1899, No. 78 u. Annales d'oculist CXM,
S. 873.
Thränensackaffectionen bei Rhinosclerom sind theils Fortpflanzung des
Processes der Nase, theils gewöhnliche Dacryocystitis in Folge Verschlusses des
X. Orbita und Nebenhöhlen. 195
unteren Ausganges. Bei einem solchen Fall hat Gallenga (1049) an der
Thränensackschleimhaut eigenthümliche Veränderungen gefunden, die nicht
Sclerom waren, aber für seine Vorläufer gehalten werden könnten. Die
typischen histologischen Veränderungen mit Bacillen sind an der Lidbindehaut,
die klinisch als amyloid erschien, von Ewetzky (Beitr. z. Augenheilk. 1898
Bd. III, H. 22) beschrieben worden.
Nach Strzeminski (1051) entstehen im Thrähnensack Polypen wohl
nur auf einer chronisch-catarrhalischer Schleimhaut mit Neigung zu papillären
Wucherungen. Neben den Symptomen des einfachen Sackkatarrhes besteht
dann solide Schwellung der Sackgegend, welche sich nicht wegdrücken lässt,
was ja auch bei Fällen mit Verdickung der gesammten Schleimhaut oder der
Wände oder mit Cysten von dem Sack zutrifft; aber die Sonde geht meist
hindurch, eventuell unter Durchbohrung und Blutung des Polypen. Deutlich
ist der Polyp, wenn er eine begrenzte Resistenz umgeben von weicherer Schwel-
lung der Wand bildet. Ob nach Eröffnung des Sackes mit dem Polypen die
die gesammte Schleimhaut zu entfernen ist, entscheidet deren Aussehen, sowie
der Zustand des unteren Ausganges. Polypenrecidive sind noch nicht be-
schrieben. Ueberhaupt sind Thränensackpolypen sehr selten.
X. Orbita und Nebenhöhlen.
1056. Guttmann, J., (New-York.) Retrobulbärer Abscess,
bedingt durch ein Empyem des Antrum Highmori, ausgehend
von cariösen Zähnen; Operation, Genesung. Centralbl. f. prakt.
Augenheilk. 1899, XXIH, p. 299; vergl. Arch. f. Augenheilk. XL, 4,
p. 428,
SS 1057. Chevallereau. Exostosesdes deux orbites. Ann. d’ocul.
CXII, p. 359.
1058. Koenig. Ostéopériostite orbitaire d’origine eth-
moïdale. La semaine médic. 1899, No. 48.
1059. Greenwood, Allen. Acute Tenonitis. Ophthalm. Record.
Vol. VIII, 11, p. 566.
1060. Rockliffe, W. C. und Hainworth, E. M. Penetrating
Wound of the orbit followed by traumatic meningitis; tre-
Phining, re covery. Transact. of the Ophthalm. Soc. of the Ophthalm.
Soc. of the Unit. Kingd., Vol. XIX., p. 154.
1061. Frogamet, C. Traumatismes de l'orbite et du globe
` oeil; Fracture de la voûte orbitaire, Paralysie de la
troisième paire, Amaurose de l’oeil gauche. — Fracture du
Be de l’orbite, Paralysie de la ‘troisième paire, Amau-
A complète. — Plaie p&netrante de l’oeil par des ciseaux,
ni traumatique, Iridochoroidite purulente, Injection
a a ctivale de cyanure de mercure. Guerison. — Plaie
a Tante de l’oeil par une balle de parapluie, Cataracte
Umatique, Iridochoroidite suppurative, Injection sous-
de !’
196 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
conjonctivale de cyanure, Guérison. Annales de la Policlinique de
Bordeaux 1900, No. 1, p. 1.
1062. Reber, Wendel C. Emphysema of the lids follo-
wing fracture of the inner wall of the orbit from a fist blow.
Ophth. Record. Vol. VIII, 11, p. 545.
1063. Krohn, Hans. Ein Fall von Luxatio bulbi. Disert.
München 1899.
1064. Pergens. Plastic operation for contracted eye socket.
Transact. of the Ophthalm. Soc. of the Unit. Kingd. XIX, p. 247.
1065. Schlodtmann. Exstirpation retrobulbärer Tumoren
mit Erhaltung des Augapfels. Festschrift für A. von Hippel,
Halle a. S. (Marhold), 1900.
1066. Wernicke, O., (Buenos Aires.) Hydatidenschwirren
bei Echinococcus der Orbita. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. XXII,
p. 304.
1067. v. Issekutz, L. Echinococcus retrobulbaris. Ungar.
Beitr. z. Augenheilk. II, p. 53.
1068. Preindlsberger, J. Ein Fall von Sarcoma orbitae
mit Durchwachsung des Orbitaldaches in die Schädelböble.
Exstirpation, Heilung. Wiener klin. Wochenschr. 1899, No. 6.
1069. Davis, A. Edward. Bericht über ein kleinzelliges
Rundzellensarcom der Augenhöhle und benachbarten Sinus
bei einem Kinde; Metastase, Erschöpfung, Tod. The Post-
Graduate, December 1899.
1070. Bruns, Henry Dickson und Alt, Adolf. A case of
spindle-cell sarcoma of the orbit. The Amer. Journ. of Ophthalm.
1899, September.
1071. Juler, H. A case of myxo-sarcoma of the orbit.
Transact. of the Ophthalm. Soc. of the Unit. Kingd., p. 133.
1072. Gallenga. Contribuzione allo studio dei tumori
congeniti dell’ orbita (Fibrolipoma congenita.) Arch. di Ottalm.
1899, VI, 5.
1073. Knapp, Hermann. Einige seltene Orbitaltumoren.
Arch. d’Ophtalm. 1899, No. 9.; vergl. Arch. f. Augenheilk. XL, 2, p. 203.
1074. Hartridge, G. Orbital Tumours. Ophthalmic Review,
No. 218, p. 331.
1075. Cant, W. J. Pulsating exophthalmos with visible
tumour. Transactions of the ophthalmological society of the Unit. Kingdom
Session Vol. XIX, p. 132.
1076. Cant, W. J. Orbital tumour. Ibidem p. 138.
1077. Regnier. Traitement du goitre exophtalmique par
la voltaisation stable. Gaz. hebdom. 1899, No. 78.
1078. Pader. Etude sur les rapports du goitre exophtal-
mique et de l’hysterie. Arch. d’Ophtalm. 1899, No. 9.
1079. Hitschmann, R. Fallvon Exophthalmus intermittens
und ausgebreiteten Phlebektasien im Bereiche der Venig
Jugulares. Wiener klin. Wochenschr. 1900, No. 3.
X. Orbita und Nebenhöhlen. 197
1080. Collins, Treacher. Enophthalmus. The lancet No. 3963.
Brit, med. Journal 1899, 30. Sept.; vergl. Arch. f. Augenheilk. XL. 2, 182.
1081. Ayres, S. C. Traumatischer Enophthalmus. Amer.
Journ. of Ophth., November 1899, XVI, 11, p. 326.
1082. Cahen, Fritz. Strumectomie bei Morbus Basedowii-
München, Medic. Wochenschr. 1899, No. 39.
1083. Sittmann. Ueber Morbus Basedowii. Berliner klin.
Wochenschr. 1899, No. 42.
1084. Roper, W. Ueber die Ursachen des Todes bei Morbus.
Basedowii und über den acuten Verlauf desselben. Dissertation
Leipzig 1899.
1085. Bryan, J. H. Ueber die Beziehung der Neben-
höhlen zuAugenerkrankungen. Journ. Amer. Med. Ass., 11. Nov. 1899..
1086. Hajek, M. Pathologie und Therapie der entzünd-
lichen Erkrankungen der Nebenhöhlen der Nase. Fr. Deutike,
Leipzig und Wien 1899.
1087. Grunert. Eine neue Methode der Plastik nach der
Totalaufmeisselung der Stirnhöhle wegen Empyems. Münchener
med. Wochenschr. 1899, No. 48, p. 1611.
1088. Eschweiler, P. Zur Casuistik des Empyems der
Stirnhöhlen. Inaug.-Dissert. 1899, Giessen.
1089. de Lapersonne, F. Neuritis optica im Gefolge von
Entzündungen des Sinus sphenoidalis und Erkrankungen der
hinteren Nasenhöhle. Vergl. Arch. f. Augenheilk. XL, 2, p. 213.
1090. Gunn, Donald. Tubercular disease of the interior
of nose, followedby lachrymalabcess an one side and tuber-
cular ulceration ofthe conjunctiva ofthe other. Vergl. No. 1050.
Bei Wernicke's (1066) Patienten waren scit 6 Monaten zunehmender
Exophthalmus und Amblyopie vorhanden. Sie hörte auf der betroffenen
Seite bei festem Lidschluss ein 5—8 Secunden dauerndes lautes Schwirren,
welches man mit angelegtem Ohr an der Schläfe wie fernen Donner ebenfalls
vernahm, jedoch nicht fühlen konnte. Die auf Echinococcus der Orbita ge-
stellte Diagnose wurde durch die Operation bewahrheitet.
v. Issekutz (1067) beschreibt 2 Fälle von Echinococcus in der Augen-
höhle bei Kindern. Die Neubildung hatte Exophthalmus, Schmerzen und
Herabsetzung des S. gemacht. Die Exstirpationswunden heilten glatt, trotz-
dem die Blasen angeschnitten wurden.
Der von Davis (1069) berichtete Fall bestätigt die jetzt allgemein:
gültige Ansicht, dass operative Eingriffe bei bösartigen Geschwülsten von
Kindern (sein Patient war 2!/, Jahre alt) ihre Entwickelung und ihr Wachs-
thum nur beschleunigen. Die Geschwulst war ein kleinzelliges Rundzellen-
sarcom. Es wurde keine Section gemacht. Burnett.
Hitschmann (1079) beschreibt einen Fall, der eine mässig grosse,
derbe Struma und, wahrscheinlich davon abhängig, seit dem 2. Lebensjahre-
198 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Venenerweiterung im Gebiete der Vena jugularis externa an Kopf und Hals
zeigte; rechts einen Varix racemosus mit einem Phlebolith, links ein Angioma
vonosum simplex. Rechts ist in normal gebauter Orbita der Bulbus etwas
herabgesunken und vorgetrieben, weicht jedoch auf gelinden Druck und bei
Rückenlage zurück und tritt bei Senkung des Kopfes und bei kurzer Com-
pression der rechten Jugularis stark heraus. Während sonst nur leises Sausen
objectiv über den Augen wahrgenommen werden kann, treten bei der Com-
pression der Jugularis und daraus entstchendem Exophthalmus Schmerzen auf,
Zur Lageveränderung des Bulbus bedarf es nach H. ausser der Dilatation
der Orbitalvenen auch der Erschlaffung der Fascien, welche den Bulbus in
Suspension erhalten.
Ayres (1081) Fall von Enophthalmus betraf einen 35jährigen Mann,
welcher vor zehn Monaten über die Supraorbitalgegend des rechten Auges
mit cinem Besenstiel einen Schlag erhalten hatte. Daran schloss sich starke
Schwellung der Lider und des Orbitalgewebes. Als die Entzündung nach-
gelassen hatte, fand sich das Auge in der Pfanne zurückgezogen. Die Be-
wegung nach innen war ungestört, die nach aussen und oben begrenzt und
die nach unten vernichtet; die Medien waren durchsichtig: in O. D. blass,
V = fo; keine Ruptur der Chorioidea oder Netzhautablösung war vor-
handen. Nach der Verletzung war kein Nasenbluten eingetreten. Dieser
Fall entspricht genau einem ähnlichen, vom Recensenten in derselben Zeit-
schrift vom Juli 1899 berichteten. Burnett.
In diesem Artikel, welcher allgemein gehalten ist, bespricht Bryan
(1085) die Beziehungen der Erkrankungen der Nebenhöhlen, besonders der
Stirn- und Siebbeinhöhlen zu Augenerkrankungen und berichtet in dieser
Verbindung über die Krankengeschichten folgender Fälle: 1. Chronische
frontale Sinuitis, Caries der Stirn-Siebbeinzellen, orbitaler Abscess, Fistel-
öffnung am inneren Augenwinkel. 2. Chronische frontale eitrige Sinuitis und
eitrige Ethmoiditis, zu einer Zeit mit deutlicher orbitaler Cellulitis verbunden.
3. Chronischer Abscess der Stirnhöhle und Siebbeinzellen mit darauffolgender
Irido-Chorioiditis. — In allen Fällen von Siebbeinstörung fand sich nach
seiner Angabe eine Einschränkung des Gesichtsfeldes, die durch Zeichnungen
illustrirt wird. 4. Nasenpolypen, Alveolarsarcom der Siebbeinzellen, welches
die Augenhöhle später mit ergriff und Empyem im Antrum Highmori.
5. Abscess der Keilbeinhöhle mit Paralyse beider Mm. recti externi. Die
Operation zur Eröffnung des Abscesses führte zur Heilung der Lähmung des
rechten M. rectus externus, aber nicht zu der des linken. Burnett.
Grunert (1087) veröffentlicht eine mit Erfolg bereits angewandte
Plastik nach Totalaufmeisselung der Stirnhöhle wegen Empyem, von der
immer Erfolg erwartet werden kann, wenn die Stirnhöhle nicht zu tief ist
und die knöchernen Wandungen nicht durch das Empyem secundär verändert
sind, überhaupt radical gesäubert werden konnte, Es wird dann die Stirn-
XI. Conjunctiva. 199
höhle mit Weichtheilen ausgefüllt, welche von unterhalb des horizontalen
Eröffnungsschnittes dort hinauf und hinein gezogen und von dem oben ge-
bildeten Lappen bedeckt werden.
Eschweiler (1088) bringt 9 Krankengeschichten von Stirnhöhlen-
empyemen, welche viermal nach Influenza, einmal nach Masern, einmal trau-
matisch, zweimal chronischer .Rhinitis entstanden waren. Alle Fälle waren
in fertgeschrittenem Stadium mit Abscessbildung, vorwiegend im Oberlid, ein-
mal in der Orbita, sechsmal waren die Augen secundär afficirt, wurden je-
doch durch die Stirnhöhlenoperation meist wieder hergestellt,
XI. Conjunctiva.
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202 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Hauer (1097) und ebenso Mark (1098) sahen experimentelle Atropin-
conjunctivitis nach Gebrauch !/, bis 1°/,iger Lösung auf normaler Binde-
haut nicht entstehen, dagegen nach 12tägiger Anwendung von Atropin in
Substanz auf normaler Bindehaus, sowie oft nach einmaliger Application auf
gereizter oder verletzter. Nicht mechanischer Insult oder Infection sondern
hohe Concentration des Atropins ist danach das was reizt Mark führt
ausser der Schädigung der Bindehaut-Gefässe und -Nerven durch das starke
Gift auch den Temperaturunterschied an, der zwischen den Tropfen und der
Bindehaut besteht.
Der anatomische Befund bei Catarrhus aestivus, d. i. harte Knötchen
oder zusammenhängende breite harte Schwellung am Limbus corneae sowie
auch oft platte, pflasterartige Wucherung der Lidconjunctiva, welche nicht
mit Trachom zu verwechseln ist, verbindet sich häufig mit Conjunctival-
beschwerden, die nach Silex (1101) wie üblich behandelbar sind, ohne dass
die Schwellung beeinflusst würde oder auch Reecidiviren in der warmen
Jahreszeit ausbliebe. Wenn die Schwellung und Röthung des Limbus gar zu
entstellend wird, kann sie, falls radical operirt wird, deflnitiv entfernt wer-
den, wonach Suggillationen Monate bleiben und auch Pterygium entstehen
kann. Gegen den Conjunctivalcatarrh bei Heufieber empfichlt S., wenn die
üblichen Mittel nichts gefruchtet haben, zu lindern mit täglich 3—4 maliger
Cocaineinträufelung (2°/,) und Kühlung mit Wasser 10 Minuten lang, Eucain-
prisen, 1 bis 2 russisch-römischen Bädern in der Woche, kalten Douchen auf
die geschlossenen Augen.
Eingehend auf die neueren Veröffentlichungen und nach eigenen Er-
fahrungen erörtert H. Coppez (1106) in seiner sehr lesenswerthen Arbeit
klar und übersichtlich die noch umstrittene Frage der Identität von Croup
und Diphtherie der Bindehaut sowie die Unterscheidung des Löffler'schen
Bacillus von den anderen unter normalen und pathologischen Bedingungen
im Bindehautsack vorkommenden und schliesslich die Wirkung der Toxine
auf die Hornhaut. — Croup und Diphtherie der Bindehaut unterscheiden sich
pathologisch-anatomisch nur durch ihre Ausbreitung in die Tiefe (Intensität.
Auch klinisch sprechen viele bereits bekannte Momente für die Einheit
beider Affeetionen. Bei beiden findet sich der Löffler’sche Bacillus. Die
Unterscheidung des letzteren von den pseudodiphtherischen Bacillen, be-
sonders von dem sehr seltenen Hoffmann’schen Bacillus, dem fast stets
vorhandenen, die verschiedensten Bezeichnungen führenden Xerosebacillus und
dem Bacterium septatum (Gelpke) ist schwierig. Die Ansicht, dass diese
Bacillen identisch und nur durch ihre Giftigkeit verschieden seien, ist un-
haltbar. Es müssen verschiedene Arten angenommen werden, von denen jede
in zahlreichen Varietäten auftreten kann. Um die Diagnose im einzelnen
Fall zu sichern, müssen sich mehrere für den einzelnen Bacillus charakteristi-
sche Eigenschaften feststellen lassen. Um dies gleich am ersten Tage zu
l
1
XI. Conjunctiva. 203
erreichen, genügen ausser der mikroskopischen Untersuchung, bei welcher
Verwechselungen mit dem Xerosebacillus vorkommen können, die Anlegung
von Culturen auf Serumagar und die Neisser’sche Doppelfärbung. Die
Hornhautaffectionen bei der Diphtherie sind stets secundär und die alleinige
Folge der Wirkung des Diphtherie- Toxins. Es besteht weder eine Necrose
in Folge von Compression der Bindehautgefässe noch eine Infection durch
Streptococcen und Staphylococcen. Dieses Toxin selbst bei intacter Ober-
fläche eingeträufelt erzeugt Diphtherie und, wenn es unter Abschluss der
Umgebung auf die Hornhant gebracht wird, nach 24—48 Stunden eine
starke Trübung derselben. Oberflächen-Verletzungen begünstigen die Toxin-
wirkung. Durch Beimischung von Thränen zu dem Toxin verliert dasselbe
seine Giftigkeit nicht. Durch Injection in die Vorderkammer entsteht eine
Iritis, welche eher verschwindet als die an der Einstichsstelle entstandene
Hornhauttrübung. — Zum Schutze der Hornhaut empfiehlt sich die Ein-
führung von Salben, um Oberflächen -Verletzungen zu verhüten und die sub-
conjunctivale Injection von Heilserum. — Die Wirkung der Toxine des
Streptococcus und Pneumococcus war im Vergleich zu der des Diphtherie-
toxins nur gering. v. Mittelstaedt.
Von den neun Fällen, welche die Grundlage des von Fleet’schen
(1109) Artikels bilden, waren acht Fälle von Ophthalmia neonatorum, wobei
die Angabe in diesen Krankengeschichten auffällt, dass bei allen die Cr ed é’sche
Methode angewandt worden sei. Entweder ist nun diese Angabe irrig oder
die Methode muss ganz wirkungslos gebraucht worden sein. Der Verfasser
behauptet ganz richtig, es sei nothwendig dieselbe secundum artem anzuwenden,
damit sie absolut sicher wirke. Burnett.
Almkvist (1110) hat 8 Blennorrhoeen mit Largin behandelt, 4 mal
täglich, eventuell öfter, Pinselung mit 201. 3 mal Bespülung mit !/,°/, und
feuchter Larginverband oder Einlegung von Tabletten in den Conjunctival-
sack. Dunkel gewordene Lösungen haben bedeutend an Wirksamkeit eingebüsst,
sonst ist Largin ein mildes und gutes Mittel, vermag aber bei Hornhaut-
affectionen so wenig wie andere. Ausser der hier wie bei Welander (Ref.
Nr. 790) speciell behandelten Blennorrhoe der Thränenröhrchen mittelst
Spaltung etc. erwähnt Almkvist das Vorkommen von Blennorrhoe bei künst-
lichen Augen, weiche einer Infection Vorschub leisten.
Imre (1111) honnte Argentamion in 5°/ iger Lösung bei allen änussere
Augenleiden, auch bei Complicationen mit Cornealgeschwüren etc., mit Vor-
theil anwenden ohne Reizung und Schmerzen zu verursachen. Vor dem Ar-
gentum nitricum, dessen starke Lösungen bei längerem Gebrauch und in
Chronischen Fällen eher zweckwidrig wirken, hat es den Vortheil nicht sauer
Son -al: , S .
ndern alkalisch zu reagiren und keinen Schorf zu ätzen, sondern Tiefen-
wirkung zu entfalten.,
204 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Dötsch (1113) fand bei infantiler Xerose mit Xeratomalacie verschie-
dene Verhornungsprocesse im Bindehautepithel. Keratohyalinhaltige Zellen
bildeten manchmal die oberste Lage des Epithels, z. Th. wurden Verände-
rungen gefnnden, welche keiner rechten Erklärung und Einheilung in die
Verhornungsbilder zugänglich sind. In früheren Fällen ist Verhornung ohne
Keratohyalinbildung beschrieben worden. Die Xerosebacillen fanden sich nur
in abgestossenem Gewebe, während Diplo- und Streptococcen die Hornhaut-
geschwürsränder durchsetzen. Dagegen waren die Xerosebacillen für weisse
Mäuse tödtlich.
Brecht (1116) berichtet über einen Fall von Mischinfection von
Pneumococcen und Diphtheriebacillen, einen Fall von Pseudogonococcen, ferner
‘ein Kind mit Conjunctivitis gonorrhoica mit Gonococcen im Naseneiter und
endlich über einen interessanten Knaben, bei dem sich im Anschluss an eine
Conj. gonorrhoica zweimal eine acute hämorrhagische Nephritis mit Gonococcen-
befund im Harn einstellte, so dass sich Verf. zur Annahme einer metastati-
schen Nephritis gonorrhoica für berechtigt hält.
Feuer (1119) sieht in der operativen Behandlung des Trachoms nach
Heisrath einen grossen Fortschritt in der Therapie dieses Leidens und fasst
auf Grund seiner Erfahrungen die Indicationen zum operativen Einschreiten
in folgenden Gesichtspunkten zusammen:
sl. Pannus, welcher auch nach längerer Behandlung auffallend breit
bleibt.
2. Verdickung des gewölbten Randes des oberen Knorpel und der
darüber befindlichen Conjunctiva bei schon geheiltem oder in Heilung be-
griffenem Trachom, besonders wenn der Kranke in eine solche Gegend reist,
wo eine weitere systematische Behandlung nicht gesichert ist.
3. Eine wirkliche Erlösung ist die Excision des trogartigen, verkrümmten
Knorpels. wenn der auf schiefer Ebene liegende Randtheil des Lidschliessers
sich contrahirt und den inneren Rand des Lides auf die Cornea presst, die
dann auf diese Weise geschleift wird. Einige Tage nach der Operation
öffnet sich das Auge ungehindert und wird die Cornea glatt und glänzend.
4. Glänzend bewährt sich die Operation bei Ptosis, die beim Trachon
so häufig auftritt und zwar zu Folge der Schwäche des durch den benach-
barten chronischen Entzündungsprocess affieirten Müller’schen Muskels. F.
zweifelt nicht, dass eine derartige Excision des Knorpels auch bei der idio-
pathischen Ptosis angewendet werden kann, für die eine zufriedenstellenie
Operation bis jetzt nicht besteht.« Herrnheiser.
Um eine Wirkung von Jod in statu nascendi auf die Conjunctiva
Trachomatöser zu erhalten, gab Roselli (1124) Jodkali innerlich und führte
in dem Augenblick, wo die Anwesenheit von Jodkali in der Thränentlüssigkeit
reichlich war, einen Wattebausch. der mit H,O, getränkt war, über die
evertirten Lider. Zuerst eine Reihe von Versuchen an Kaninchen, Meer-
XI. Conjunctiva. 205
schweinchen und Hunden, welche alle Jodkali innerlich und nach etwa
20 Minuten eine Lösung von Wasserstoffsuperoxyd in den Conjunctivalsack
eingeträufelt bekamen. Aufschäumen, gleich darauf Gelbfärbung des Schaumes,
Ausfluss einer gelben Flüssigkeit während einiger Minuten und nach 5 bis
8 Minuten Rückkehr zur Norm, waren die beobachteten Erscheinungen.
Darauf wurden auf dieselbe Weise 10 Fälle von Trachom, das verschieden
lange bestanden hatte, behandelt. Die Resultate waren vorzügliche. In
einer weiteren Serie von 10 Beobachtungen wurde das Jodkali in einer
Lösung von 1:15 direct auf die Conjunctiva gebracht und gleich darauf
H0, wie oben. Resultate ebenso vorzüglich. Subjectiv wurden beide An-
wendungsarten sehr gut vertragen. Eine Reihe von 10 Controllversuchen
reiner H,O, Lösungen ohne Jodkali ergab theils keine Besserung, theils Ver-
schlechterung, besonders bei Affcetionen der Cornea. In 100 Fällen von
Trachom wurden 78 Heilungen erzielt, bei einer Behandlungszeit von einigen
Monaten und weniger. Krahnstöver.
Bode (1125) bringt durch Sammlung aus neuerer Litteratur eine Fort-
setzung aus einer Tabelle von Amiet über Conjunctivaltuberkulose und
macht darauf aufmerksam, dass die primäre, isolirte Tuberkulose der Con-
junctiva am häufigsten zwischen dem 10. und 30. Lebensjahre auftritt, meist
nur auf einem Auge und zwar auf der Lidbindehaut. Begleitende Hornhaut-
affectionen, gewöhnlich Pannus, findet sich nach B. ziemlich häufig, intensiver
bei Erkrankung der Bulbusconjunctiva. Die Herde recidiviren leicht und
müssen im gesunden ausgeschnitten oder ausgebrannt werden.
Bei einer seit 4 Monaten an papulo-pustulöser Syphilis leidenden
Patientin Wolff’s (1127) hatte sich in wenig Tagen auf der Conjunctiva am
Rand der Cornea ein im Durchmesser 3 bis 5 mm grosser dunkelrother
Knoten gebildet, mit scharfer Abgrenzung gegen das übrige Gewebe, auf der
Höhe leicht gelblich, an der ganzen Oberfläche, wie ganz genaue Betrachtung
ergab, aus lauter kleinen Unebenheiten mit reichlichen Gefässen zusammen-
gesetzt. Unter der Allgemeinbehandlung verkleinerte er sich und ver-
schwand bald.
Peppmüller (1128) constatirt, dass in spätsyphilitischen Bildungen
echte central verkeimende Tuberkel auftreten können. Die Diagnose Tuberkel
war in einem Fall von pathologischen Anatomen gestellt auf Grund eines aus
einer Neubildung der Conjunctiva bulbi et palpebrarum. die flächenhaft, von
röthlich-gelber Farbe, derber Consistenz, höckerigem Aussehen, die Hornhaut-
haut zu °/, umgab, gegen die Sclera nicht verschieblich und von keinen er-
heblichen Reizerscheinungen begleitet war und vorzüglich an Cancroid erin-
Dette, Zugleich bestanden tiefe Ilautulcerationen am Arm und ein grosses
retropharyngealer Knoten; alle Erscheinungen gingen unter Hg und JK schnell
— die Conjunctivalgeschwulst innerhalb 12 Tagen — zurück.
Literaturbericht über das Jahr 1899 zum Archiv tür Augenheilkunde. XVI
206 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Hotz (1130) berichtet über einen zweiten Fall, in welchem er die
Thiersch’sche Transplantation zur Ersetzung der Bindehaut benutzt hatte,
nachdem er den Augapfel beim vollständigen Symblepharon freigemacht hatte.
Die Eigenthümlichkeit ihrer Anwendung in diesem Falle bestand darin, dass
das Gewebsstück über eine dünne Platte oder Scheibe aus Blei, welche der
Form des Augapfels angepasst war, ausgebreitet wurde. Dieselbe wurde unter
das obere Bild mit der epithelialen Fläche gegen das Blei eingeführt und das
Lid wurde durch Nähte und einen festen Verband stramm fixirt. Bei der
Entfernung des Verbandes nach vier Tagen war die Anheilung der Trans-
plantation vollkommen. Es zog sich dann wieder etwas zusammen und eine
zweite Transplantation wurde nach Freilegung des oberen Lides gemacht.
Der Patient kann jetzt ein künstliches Auge tragen. Burnett.
Scheffel’s (1133) führt einige Beispiele auf zu der zuerst von
A. Pagenstecher, dann von Schoeler, endlich von Kuhnt angegebe-
nen Methode der Hornhautdeckung mit Bindehautlappen.
In dem Falle von Melanosarcom, den C. Richter (1137) aus der
Abtheilung des Dr. Bayer in Reichenberg veröffentlicht, hatte die Geschwulst
in der Conjunctiva, und zwar im äusseren Augenwinkel ihren Ursprung ge-
nommen. Dies wurde anamnestisch festgestellt, da der Kranke von selbst
die Angabe machte, dass vor Jahresfrist im äusseren Augenwinkel sich ein
kleines röthliches Knöpfchen gebildet hatte und auch die histologische Unter-
suchung der Geschwulst ergab, dass der auf die Hornhaut übergreifende
Antheil der Neubildung jüngere Zellen aufwies, überhaupt mehr den Charakter
jungen Bindesubstanzgewebes hatte, während im Skleraltheile der Geschwulst
die grösseren Spindelzellen überwogen. Herrnbeiser.
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heilk. XL, 2, S. 208.
1157. Epinatjew, G. W. Ein Fall von beträchtlicher
Besserung eines Pannus corneae durch die sogen. Scott’sche
Operation. Petersburger med. Wochenschr. 1899, No. 35.
1158. Jameson, H. D. Perforating ulcer of cornea; pro-
lapse of iris twelve times; vision normal. Med. Rec. 1899.
22. April.
1159. Kollock, Ch. The report ofa case of keratectomy.
Ophthalm. Record. Vol. VIII, 11, S. 544.
1160. Elschnig, A. Drüsenbildung an der Bowman’schen
Membran, Zehender’s klinische Monatsblätter f. Augenheilk. XXXVII,
453, vergl. Arch. f. Augenheilk. XL, 1, 8. 116.
= 1161. v, Hippel, E. Das Geschwür der Hornhauthinter-
fläche (Ulcus internum Corneae). Ein Beitrag zur Kenntniss
er angeborenen Hornhauttrübungen, sowie des Megal-
oPhthalmus und Hydrophthalmus. Festschrift für v. Hippel.
Marhold, Halle a. S. 1900.
1162. Sidler-Huguenin. Ein Hilfsmittel zur Entfernung
von Fremdkörpern aus der Hornhaut. Correspondenzbl. f. Schweizer
"Pie 1899, No. 20.
AND
208 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
1163. Straub. Opneming van fluorescine door corneae
zonder epitheel defecten. Ned. Tijdschrift voor Geneeskunde 1899,
S. 1227.
1164. Gardener, C. R. Is Orthoform always safe in Kera-
titis? Ophthalm. Record. Vol. VII, 11, S. 570.
1165. Donovan, J. Cassaripe in corneal suppuration.
Ophthalm. Record. Vol. VII, 11, S. 554.
1166. Bullot und Lor. De l'influeuce excercée par
l’epithelium de la cornée sur l’endothelium et le tissue
corn&een de l'oeil transplant&. Arch. d’ophth. XIX, S. 681.
1167. Clarke, Ernest. De lar&union des plaies cornéennes
et de leur aptitude à s’infecter. Arch. d’Ophtalmol,. 1899, No. 9,
vergl. Arch. f. Augenheilk. XL, 2, 186.
1168. Dianoux. Sur le traitement des infiltrations de la
cornee par les injections d’eau de mer. Gazette hebdom. 1899,
No. 72, vergl. Arch. f. Augenheilk. XL, 1, S. 106.
1169. Coppez, H. Action des certaines toxines sur la
cornée. Gazette hebdom. 1899, 1172, u. Journ. méd. de Bruxelles 1899,
No. 35, vergl. Arch. f. Augenheilk. XL, 2, 199 u. 1, 104.
1170. Reymond (Turin). Chirurgische Correction ganz
kleiner Krümmungsfehler des optischen wichtigen Abschnittes
der Hornhaut. Zehender’s klin. Monatsbl. f. Augenheilk., Bd. XXXVI,
S. 410, vergl. Arch. f. Augenheilk. XL, 2, 204.
1171. Critchett, And. Perfectionnement du traitement du
Kératocône par le galvano-cautère. Gazette hebdom. 1899, No. 12,
vergl. Arch. f. Augenheilk. XL, 2, S. 185.
1172. Kelly. B. E. Keratoconus. Ophthalm. Record. Vol. VII,
11, S. 569.
1173. von Blaskovics, F. Die Geschwülste der Hornhaut.
Ungar. Beitr. z. Augenheilk. II, 131.
1174. Demicheri. Papillome de la cornée. Arch. dot,
T. XIX, No. 10, Octobre 1899, S. 561 (mit Abbildungen).
1175. Krukenberg, Fr. Weitere Mittheilung über ap"
geborene doppelseitige Melanose der Hornhaut. Klin. Monatsbl.
1899, XXXVII, S. 478.
1176. Ketterl, P. Ueber 2 Fälle von Cilien in der vor-
deren Augenkammer. Dissert. München 1899.
Dimmer (1148) hat 3 Fälle von gittriger Hornhautträbung bei 3
Geschwistern im Alter von 47 bis 57 Jahren gefunden, welche das Leiden
wohl seit 20 bis 30 Jahren schon hatten. Anamnestisch ermittelte er nur
chronische Catarrhe, wahrscheinlich conjunctivaler Natur; Hornhautnarben
fehlten. Die Corneae waren uneben durch Einlagerungen von mehr punkt-
förmigen hyalinen Massen, auch Krystallen in das Corpus corneae und die
Bewman’sche Membran, sie zeigten maschenartig angeordnete Striche, welche
wie Sprünge aussahen. Die Schstörung ist sehr stark, Abhülfe unbekannt.
XII. Cornea, Sclera, vordere Kammer. 209
Bei Wicherkiewicz’ (1153) Patientin hatte sich nach einem Trauma
eine dicke weisse Masse mitten auf der Cornea gebildet unter Vascularisation
der Randteile und Hypopyonansammlung; dabei blieb der Reizzustand lange
nur mässig; das Sehvermögen freilich war nur noch quantitativ. Die der
Hornhaut aufgepfropfte Masse war ein Rasen von Penicillium glaucum, haftete
sehr fest, ohne in das Gewebe hineingewuchert zu sein, und verlor sich nach
Abtragung eines Theiles unter Xeroformbestreuung.
Nach Straub (1155) findet sich bei Bandkeratitis im Epithelium ein
Absatz von colloider, hyaliner Masse oder Kalk. Dieser Absatz wird mit ein
Graefe-Messer abgeschält, und die Hornhaut bekleidet sich mit gesundem,
neuen Epithelium. Westhoff.
von Hippel (1161) beobachtete bei Säuglingen mit congenital ab-
normen Hornhäuten, grosse, getrübte, conische Geschwüre an .der hinteren
Hornhautfläche ohne Vascularisation sowie ohne Veränderungen des oberfläch-
lichen Epithels. Die Erkrankung unterscheidet sich von der Keratitis paren-
chymatosa dadurch, dass diese am Rande beginnt. Sie ist häufig familiär,
regelmässig doppelseitig. Jede dieser veränderten Corneae kann wieder ganz
normal werden.
von Blascowisz (1173) führt neben einem eigenen Fall von Granu-
lom aus der Litteratur die sonstigen Beschreibungen von Geschwülsten auf,
welche auf die Hornhaut primär, d. h. nicht nach Uebergreifen von angren-
zenden Geweben, beobachtet sind und ermittelte so: 1. Granulome, die im
Reparationsstadium von Geschwüren, resp. durch Anhäufung von Lymprhzellen
an einer unbeschriebenen Stelle des Hornhautgewebes entstehen; 2. Keloide
und bindegewebige Hyperplasien, z. Th. myxomatöser Structur; 3. Fibrima
lipomatodes; 4. Melanosarcoma; 5. Dermoid.
Demicheri (1174) entfernte bei einem 60 jährigen Manne, welcher
früher an Trachom gelitten, ein Papillom, welches in Form einer weiss-
grauen aus 2 Lappen bestehenden Geschwulst das obere Drittel der Hornhaut
einnahm. Die benachbarte Conjunctiva war stark vascularisirt, aber sonst
intact. Nach der ersten unvollständigen Abtragung entwickelte sich schnell
ein Recidiv. Die Geschwulst liess sich leicht von der Hornhaut ablösen und
haftete nur am Limbus fester, Sie bestand fast nur aus Zellen ohne Reste
Bowman’scher Membran und zeigte in ihrem cornealen Abschnitt und auf
der Oberfläche der Papillenaxe eine proliferirende Schicht Cylinderzellen, auf
welche mehrere Schichten mehr platter Zellen folgten. Die Papillen enthielten
nur spärliche Blutgefässe und wenig Bindegewebe. v. Mittelstaedt.
i Krukenberg (1175) hat noch weitere zwei, dem ersten (vergl. Ref.
So. 852) gleichende Fälle von Braunfärbung eines verticalen Ovales in der
Hornhaut-Mitte gefunden. Er hält diese Erscheinung für ein Product abnormer
Entwicklung des vorderen Uvealtractus.
210 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Abschnitt XIII—XVIII Referent:
Stabsarzt Dr. 0. Brecht, Berlin.
XI. Linse.
1176. Jocqus. Methode d’opacification rapide et con-
plète du cristallin transparent sans déchirure de la capsule.
Clinique Ophtal. Nr. 16.
1177. Knapp, P. Experimentelle Untersuchungen über
das Verfahren »künstliche Cataract zu erzeugen, ohne die
vordere Kapsel zu zerreissen.« Zeitschr. für Augenheilk., Band II,
p. 553.
1178. Schmidt-Ripler, H. Ueber binoculares, stereo-
skopisches und körperliches Sehen bei einseitiger Aphakie
und einseitiger Sehbschärfe unter Berücksichtigung der
Unfallgesetzgebung. Wiener med. Wochenschr. 49. Jahrg. Nr. 43.
p. 1975.
1179. Baas, K. Linsenregeneration beim Menschen? Münch.
med. Wochenschr. 46. Jahrg. Nr. 48. p. 1609.
1180. Mühsam, W. Taubheit als Complication der Star-
operation. Deutsche med. Wochenschr. 1899, Nr. 42. p. 690.
1181. Gutmann, G. Ueber die operative Behandlung der
Cataracta complicata. Arch. f. Augenheilk., XL. p. 238.
1182. Baker, A. R. Ein Fall von Verlust beider Augen
durch Blutung der Choroidea nach Extraction des Alters-
staars. Annals of Ophth. October 1899.
1183. Theobald, Samuel. Bericht über 100 aufeinander-
folgende Fälle von Staarextraction. Amer. Journ. of Ophth.
December 1899.
1184. Thomson, Edgar S. Binocularvision after extraction
of senile cataract of one eye. Arch. of Ophthalmology. vol. XXVM,
6, p. 627.
1185. Clark, C. F. Astigmatismus nach Staarextraction.
Annals of Ophth. October 1899.
1186. Alt, A. On anomalies of the epithelial layer of the
crystalline lens and anterior polar cataract. Amer. Journ. of
Ophthalm. XVI. Nr. 8. p. 225.
1187. de Obarrio, P. Étude expérimentale sur la cata-
racte traumatique. Ann. d’Ocul. CXXII. L. 2. p. 114.
1188. Ray, J. Morrison (Louisville). Experiences with ant:
rations for secondary capsular membranes. Ophthalm. Record.
VII. Nr. 8. p. 383.
1189. Vennemann (Louvain), Cataracte congénitale polaire
antérieure excentrique ou paracentrale, Bull. de la Société Belge
d’ophtalm. 1899, Nr. 6. p. 20.
1190. Terson, J. fils (Toulouse). Double luxation souscon-
junctivale du cristallin. Clinique ophtalm. 1899. Nr. 21. p. 241.
XIII. Linse. | 211
1191. Thilliez, L. (Lille. Expulsiontraumatique des deux
cristallins. Ibid. p. 243. |
1192. Trantas (Constantinople). Retard du rétablissement
de la chambre antérieure chez les opérés de cataracte et son
traitement par le massage de la corn&e. Ibid. p. 244.
1193. Rog man. Surlaspeudo-accomodation dansl'’aphakie.
Annal. d’Oculist. T. CXXII, p. 241.
1194. Saggini. Nouveau procédé d’extraction capsulo-
lenticulaire de la cataracte du professeur Gradenigo. Ibid.
p. 344.
1195. Pansier, P. L’extraction de la cataracte par in-
cision avec lambeau conjunctival adhérent. Ibid. p. 267.
Knapp (1177) wendet sich nach seinen Experimenten gegen die von
Jocqus empfohlene Operation (Injection von Kammerwasser mit der Pravaz’
schen Spritze in die Linse) als technisch viel schwieriger und gefährlicher,
als die einfache Discission. l
Nach Schmidt-Rimpler (1178) pflegen Aphakische trotz guten Seh-
vermögens bei Gläsercorrection und Vorhandenseins binocularen Sehens keiner
exacten Tiefenschätzung fähig zu sein und zwar sind Kinder noch unsicherer,
als ältere Leute. Dagegen ist bei einseitiger, selbst erheblicher Herabsetzung
des Sehvermögens die Schädigung der Tiefenschätzung meist eine viel ge-
ringere, oft tritt sie gar nicht ein. (Nachweis durch Prismen.)
Baas’s (1179) Beobachtung betrifft einen 35 jährigen Mann, bei dem
sich wohl infolge chronischer Uveitis Cataract entwickelte. Nach mehrmaliger
Diseission und Durchschneidung der verdickten Kapsel, tritt später nochmals
eine Kapselverdickung auf, von der aus sich an einem Stiele eine linsen-
ähnliche, durchsichtige, in den Glaskörper hineinragende Neubildung ent-
wickelt. Verfasser ist geneigt in seinem Befunde nur eine schr weitgehende
eigenartige Krystallwulstbildung zu erblicken.
Gutmann (1181) kommt nach 45 Operationen von Cat. complic. zu
dem Resultat, dass auch diese Stare durch Operation beseitigt in 75°/, der
Fälle eine mehr oder weniger erhebliche Besserung der Sehkraft erreichen
und empfiehlt deshalb den bisherigen ablehnenden Standpunkt iu geeigneten
Fällen aufzugeben.
In dem von Baker (1182) berichteten Falle ging das eine Auge am
sechsten Tage nach der Extraction in Folge intraoculärer Blutung verloren.
Ein Jahr darauf wünschte die Patientin das andere Auge operirt zu haben.
Es wurden alle Vorsichtsmassregeln gegen eine Blutung getroffen. Die
Patientin wurde ganz ruhig gehalten und nach der Operation sorgfältig
bewacht. Der Extraction war einige Wochen vorher eine Iridectomie vor-
ausgeschickt worden, welche normal verlaufen war. Innerhalb einer
Stunde klagte sie plötzlich über heftige Schmerzen und, nach Entfernung
212 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
des Verbandes, fand man den durch eine Blutung von hinten herausgetriebenen
Glaskörper in der Wunde hängen. Eine sofort auszuführende Enukleation
wurde abgelehnt. Burnett.
Von den 100 Extractionen, welche von Theobald (1183) in Tabellen
angeordnet wurden, waren 52 nach Graefe, 26 mit vorausgeschickter Iri-
dectomie, 20 einfache und 2 in der Kapsel (dislocirte Linsen). Er hat that-
sächlich die einfache Methode aufgegeben, indem er kleine Iridectomie aus-
führt. Er hatte 90 Erfolge und 2 Verluste, in Folge von Eiterung in
beiden complicirten Fällen. Burnett.
Thomson (1184) beobachtete binoculares Sehvermögen für Ferne und
Nähe pach Cataractextraction auf einem Auge bei noch guter Sehschärfe des
anderen.
Clark (1185) giebt die Statistik von 30 Fällen von Extraction mit
dem Astigmatismus der zu verschiedenen Zeiten auf die Operation folgte.
Indem er seine eigenen Durchschnittszablen mit denen von Lippincott,
welcher eine kleine Iridectomie vorausschickt, vergleicht, findet er, dass bei der
von ihm angewandten einfachen Methode der Astigmatismus höher ist.
Burnett.
XIV. Iris.
1196. de Wecker, L. Die Iritomie als Verfahren die Iris
von der Cornea zu trennen. Zehender’s klin. Monatsbl. f. Augenheilk.
XXXVII, p. 425.
1197. Oblath, ©. Ueber spontane Lückenbildung in der
Iris. Beitr. zur Augenhlk. 1899. Heft 41.
1198. Bruuren, Randolhp. Relative Frequenz der Iritis
bei Syphilis und Rheumatismus unter 3000 Fällen. Ophthalmic
Record. November 1899.
1199. Fox, G. H. Totale Aniridie: zwei Fälle, der eine
traumatisch (mit ectopialentis), der andere congenital. Med.
Record. 16. Dec. 1899.
1200. Agostino de Lieto volarro. Sulle gomme del corp®
ciliare Contribuzione clinica ed anatomica specialmente in
rapporto al terziarismo precoce. 1899.
1201. Brown, Hemann (Chicago). The etiology and impor-
tance of iritis. Annals of Ophthalm. Vol. VIII. Nr. 2. p. 193.
1202. Helleberg, Axel. Ein Fall von Iristumor. Mit-
theilungen aus der Augenklinik des Carolinischen Medico-chirurgischen Jnstituts
zu Stockholm. Heft 2.
1203. Hailes, Clements (Bristol). The clinical aspect of
iritis. Edinb. med. Journ. Vol. VI. Nr. 1, p. 326.
1204. Beardsley, L. W., (St. Louis). Introversion of the
iris. Amer. Journ. of Ophth, Vol. XVI. Nr. 10. p. 300.
XV. Chorioidea. 213
1205. Weill, N. J. Die Einführung von Jodoform in die
vordere Augenkammer-bei tuberkulöserlritis. Original im Arch.
of Ophthalm. Vol. XXVIII, 2, übersetzt dieses Archiv. B. XL p. 355.
1206. Wilson, F. M. (Bridgeport) Zwei Fälle von Iridotomie
unter wenig Erfolg versprechenden Bedingungen. Arch. of
Opht. Vol. XXVIII, 2, übers. dies. Arch. B. XL, p. 357.
Oblath (1197) bespricht 4 Fälle von Lücken- bezw. Missbildungen
der Iris, die theils angeboren, theils Folge entzündlicher Processe in der
ersten Lebensperiode sind.
Bruuren (1198) hat seine Statistik bei Aerzten, die in Hot Springs,
Arkansas, practiciren, mit Rücksicht auf die relative Häufigkeit der Iritis.
bei Syphilis und Rheumatismus gesammelt, wozu er 1500 Fälle von jeder
Erkrankung nahm. Er fand 48 Fälle von Iritis unter 1500 Fällen von
Syphilis und 23 Fälle unter derselben Zahl rheumatischer Patienten.
| Burnett.
Der von Fox (1199) berichtete Fall von traumatischer Aniridie ist
insofern interessant, als die Wunde in der sklero-cornealen Verbindung sehr
klein war und keine Spur von der Iris unmittelbar nach der Verletzung oder
später überhaupt gesehen wurde. Das Irisgewebe verschwand vollständig.
Bei dem congenitalen Fall, der doppelseitig war, war damit eine Dislocation
der getrübten Linsen nach oben verbunden Burnett.
XV. Chorioidea.
1207. Pawel, E. Beitrag zur Lehre von den Chorioideal-
Ssarcomen. v. Graefe’s Arch. f. Ophthalm. XLIX, p. 71.
1208. Bistis, J. Ueber zwei Fälle von lepröser Chorio-
retinitis. Centralbl. f. pr. Augenh. XXHI, p. 328.
1209, Stock, W. Zur Prognose des Sarcoms des Uveal-
tractus. Ophthalmol. Klinik, 1899 Nr. 20.
1210. Alt, A. A case of early diagnosis of a choroidal
Sarcoma. Remoral of the eyeball and examination. Am, Journ.
of Opht. Vol. XVI, Nr. 9, p. 265.
Pawel (1207) berichtet über 100 Fälle = 0,07 °/, aller policlinischen
Kranken. Das bevorzugte Alter waren 51— 60 Jahre, der jüngste Patient
TJ. a. 47°/, sind Männer, 53 °/ Weiber. Der Ursprung war in 2 °,, die
Iris, zu 10°/, das corp. cil, zu 88°/, die Chorioidea und fast stets ein-
seitig. Auffällig ist die Affinität der Leucosarcome zum vorderen, der Me-
lanosarcome zum hinteren Abschnitt. Das durchschnittliche Alter der Leuco-
"Zomme ist 34,67 J., das der pigmentirten 48,7, erstere treten also früher
auf. Anatomisch sind 5°/, reine Rundzellensarcome. Im aetiologischer Hin-
214 Bericht über die Fortschritte oer Augenheilkunde.
sicht konnte in einem Trauma keine hinlängliche Ursache gefunden werden.
Prognostisch sind die Irissarcome relativ günstig, weil sie früher erkannt
werden und therapeutisch mitunter die Iridectomie genügt. An Recidiv er-
krankten 10°/, der Operirten, meist innerhalb 6 Monate, einmal nach 30 J.
am Enucleationsstumpfe. Wer 4 J. recidivfrei ist, kann als geheilt betrachtet
werden. Von einer Operation des Recidivs kann dauernde Heilung in der
Regel nicht erwartet werden. Die Metastasen waren merkwürdigerweise
relativ am häufigsten bei den frühzeitig Operirten.
Bistis (1208) sah bei 3 an Lepra anästhetica leidenden Patienten
Chorioretinitis. Das gleichzeitige Vorkommen beider Affectionen genügt dem
Verfasser für die Berechtigung des Schlusses, dass die Chorioretinitis >mit
‘Sicherheit als echte lepröse Laesion« anzuerkennen sei!
Stock (1209) berichtet über 28 Fälle von Sarcom, welche unter 72618
Patienten = 0,0384 °/, beobachtet sind. Davon betrafen 57,15 °., das weibliche
Geschlecht. Das Durchschnittsalter waren 43,7 Jahre. Bei einem ?°;, Jahre
alten Kinde fand sich ein plexiformes wenig pigmenthaltiges Angiosarcom.
Die Ursprungsstelle war 2 mal die Iris, 4 mal der Ciliarkörper. Je früher
operirt wird, desto bester ist die Prognose.
XVI. Glaskörper.
1211. Tansley, Oscroft (Ney York). Cyst of the Vitreous.
Ophthalm. Record. Vol. VIII. Nr. 10. p. 487.
XVII. Glaucom.
1212. F. Terrien. Action de ła sclérotomie postérieure
dans le glaucome. Arch. d’opht. T. XIX. Nr. 12, S. 691 (mit Ab-
bildung).
1213. Sukor, G. F. Excision des oberen cervicalen
sympathischen Ganglions wegen Glaucoms mit Bericht über
eine Heilung. Ophth. Record October 1899.
1214. Risley, S. D. Glaucom in einem aphakischen Auge
drei Jahre nach der Extraction. Ann. Journ. of Ophth. No-
vember 1899.
1215. De Schweinitz, G. E. Eine Analyse von 63 mit
chronischem Glaucom behafteten Augen mit besonderer Be-
rücksichtigung des Gesichtsfeldes. Annals of Ophth. October 1899.
1216. Alt, A. A case of glaucoma chronicum simplex in
a girl thirteen yeares of age evidently induced by the 1n-
stillation of atropine. Amer. Journ. of Ophth. Vol XVI, Nr. 9.
p. 272.
1217. Do mec (Dijon). Traitement du glaucome parle massage.
Clin. Ophthalm. 1899, Nr. 19, p. 221 ff.
XVII. Glaucom. 215
1218. Pyle, Walter (Philadelphia), Hydrophthalmos. Ann.
of Ophthalm. Vol. VIII, Nr. 3, p. 279.
1219. Allard. Traitement du glaucome chronique simple
par la galvanisation du sympathique cervical. Clin. Ophtalm.
1899, Nr. 20, p. 229.
1220. Jatropoulos, P. Un cas de glaucome monoculaire
avec résection du ganglion cervical supérieur du grand sym-
pathique. Ibidem p. 233.
1221. Rogmann (Gand). L’iridectomie dans le traitement
du glaucome chronique simple peut-elle être utile? Ibid.
p. 231. |
1222. Zimmermann (Stuttgart) Un cas de résection du gang-
lion cervical supérieur du sympathique. Ibid. p. 232.
Terrien (1212) fand an einem an haemorrhagischem Glaucom leidenden
Auge, bei welchem die hintere Sclerotomie ? mal mit sehr gutem aber rasch
vorübergehenden Erfolge gemacht worden war, die Wunde der Sclera,
Chorioidea und Retina weit offen. Trotzdem war selbst das enucleirte Auge
noch sehr hart. Terrien erklärt diese Härte durch ein Oedem des Glas-
körpers, dessen theilweise Entfernung, wenn wie möglich wäre, das rationellste
Verfahren in solchen Fällen sein müsste, in denen nach Iridectomie und
vorderer Sclerotomie, welche letztere auch hier gemacht worden war, die
Spannung sich nicht vermindert. v. Mittelstaedt.
Sukor (1213) berichtet über einen Fall von Entfernung des oberen
cervicalen Ganglions in einem Falle von Glaucom, welcher bereits durch eine
Irideetomie mit vorübergehender Besserung operirt worden war. Die Schmerzen
kehrten mit erneuter Heftirkeit wieder und wurden durch keines der ge-
wöhnlichen Heilmittel erleichtert. Die Entfernung des Ganglions beseitigte
die Schmerzen bis zur Zeit dieses Berichtes (weniger als 3 Monate). Die
Spannung wurde herabgesetzt. Burnett.
In dem von Risley (1214) ausführlich berichteten Falle bestand die Ope-
ration in einer einfachen Extraction, bei welcher jedoch die Iris an die Kapsel
anwuchs, und bei dem ersten Glaucomiall drei Jahre nach der Extraction
(während welcher Zeit V. gut war (°/,), nach einer sechs Monate nach der
Extraction ausgeführten Kapsulotomie) war die Iris gewölbt und presste offen-
bar gegen den Fontana’schen Raum. Der erste Glaucomanfall wurde durch
Eserin, Bettruhe und Natron salicylicum geheilt. Sechs Monate später jedoch
nöthigte ein zweiter Glaucomanfall zu Irideetomie, deren Ergebniss zufrieden-
stellend gewesen ist. Der V ist jetzt ®/,. Burnett.
Nur die Hauptpunkte der Uebersicht des erschöpfenden Studiums des
Gesichtsfeldes beim Glaucom durch de Schweiniz (1215) können hier
wiedergegeben werden. Während bei den typischen Fällen chronischen
Glaucoms die nasale Ilälfte des Feldes zuerst eingeschränkt wird, zeigt das
Gesammt-Bild einer Anzahl von Sehfeldern cher eine allgemeine Beschränkung
216 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
als eine solche in nur einer Richtung. Die Farbenfelder sind gewöhnlich
verhältnissmässig mehr zusammengezogen, als das Formenfeld. Die Scotome
welche gewöhnlich durch sorgfältige Untersuchung bei gedämpftem Licht ge-
funden werden, können ringförmig, halbmondförmig, paracentrisch oder
zerstreut sein und sind häufig die Vorläufer grosser Defecte. Die Fälle
sind tabellarisch gut geordnet und durch 45 Zeichnungen von Gesichtsfeldern
illustrirt. Burnett.
XVIII. Sympathische Ophthalmie.
1223. Alt, A. Sympathetica ophthalmia caused by Glioma
Retinae. Am. Journ. of Opht. Vol. XVI, Nr. 8, p. 238.
1224. Cross. Sympathetic irritation. Ophthalm. Review 1899,
Nr. 216, p. 271.
Für Abschnitt XIX—XXII Referent
Prof. Dr. Greeff (Berlin).
XIX. Netzhaut und Functionsstörungen.
1225. Holden, W. A. Die Pathologie der nach profusen
Blutungen, sowie der nach Einverleibung von Methylalkobol
auftretenden Amblyopie nebst Bemerkungen über die Patho-
genese der Sehnervenatrophie im Allgemeinen. Arch. f. Augen-
heilk. Bd. XL, S. 351.
1226. Patillo, R. S. Zwei Fälle von Amaurose durch
Methylalkohol durch Einathmung des Dampfes. Ophthalmic
Record. December 1899.
1227. Muntendam. Eengeval van chinine blindheid. Ned.
Oogheelkundige Bydragen Abl. 8, S. 73.
1228. Straub. Blindheid by chininevergiftiging. Ned.
Tydschrift voor Geneeskunde 1899, II, S. 744.
1229. Michel, J. v. Ueber Erkrankungen des Gefäss-
systems der Arteriaund Vena centralisretinae mit besonderer
Berücksichtigung der path.-anat. Veränderungen. Zeitschr.
Augenheilk. Bd. IH, Juli 1899.
1230. Seydel. Zu den Circulationsstörungen der Netz-
haut. Zeitschr. f. Augenheilk. Bd. II, October 1899.
1231. Bull. ©. B. Patologiske Forandringer af Retinal-
karrene (Patholog. Veränderungen der Retinalgefässe). Tidskr.
for den norske Lageforening 15. Jan. 1900.
1232. Gifford. H. Thrombose oder Embolie der Arteria
centralis retinae nach Unterbindung der Halsgefässe. Ophtb.
Record. December 1899.
XIX. Netzhaut und Funktionsstörungen. 217
1233. Burnett, Swan M. Ein Fall von gehemmter Cir-
culation der Netzhaut mit einer Reihe von Bildern, welche
die Veränderungen im Gefässsystem während ihrer Wieder-
herstellung und die Bildung von neuen Gefässen in der Netz-
haut zeigen. Ophth. Record. December 1899.
1234. Schrader. Pathogenese und Therapie derspontanen
Netzhautablösung. Sammelreferat. Zeitschrift f. Augenheilk. Bd. II,
Juli 1899.
1235. Silex. Beitrag zur Kenntniss einiger seltener Ge-
sichtsanomalien. Zeitschr. f. Augenheilk. Bd. II, August 1899.
1236. Raehlmann. Ueber relativen und absoluten Mangel
des Farbensinnes. Zeitschr. f. Augenheilk. Bd. II, October und
November 1899.
1237. Crzellitzer, A. Wie entstehen au a Archiv
f. Augenheilk. Bd. XL, S. 229.
1238. Druault, A. Un cas de e een de la retine
suivi de glaucome. Ulcere de la cornée survenu quelques
jours avant l’enucleation. Arch. d’opht. T. XIX, No. 11, S. 625
(mit Abbildungen).
Die Arbeit von Holden (1225) zerfällt in zwei Theile: 1. Amblyopie
nach starkem Blutverlust. Gelegentlich tritt nach profusen Blutungen eine
plötzliche Verminderung des Sehvermögens beider Augen ein, deren Ausgang
oft dauernde Erblindung unter dem Bild der Sehnervenatrophie ist. Experi-
mente, die H. zur Ergründung der Pathologie dieses Processes an Thieren
ausführte, hatte folgendes Resultat: Ein oder zwei Tage nach einer profusen
Blutung waren Zeichen von Oedem in der Nervenfaser- und Ganglienzellen-
schicht der Retina vorhanden und an einigen Ganglienzellen zeigte sich
beginnende Degeneration. Zwei Wochen später war dieselbe in vielen Ganglien-
zellen schon weit vorgeschritten, ebenso in den Markscheiden vom Nervus
opticus bis zum Tractus.
2. Amblyopie nach Genuss von Methylalkohol. Das klinische Bild der
nach dem Genuss grosser Dosen von Methbylalkohol auftretenden Amblyopie
ist dem der Chinin- und nach Blutungen auftretenden Amblyopien ähnlich.
Nur sind Thiere für dessen toxische Wirkungen weniger empfänglich als der
Mensch. H. rechnet die Methylalkohol-Amblyopie zu denjenigen, welche auf
einer gestörten Ernährung der Ganglienzellen der Netzhaut beruhen.
Patillo (1226) berichtet über zwei Fälle von Vergiftung mit Methyl-
alkohol bei zwei Anstreichern, die in den Dämpfen in geschlossenem Raume
arbeiteten. In dem einen Falle dauerte die völlige Erblindung eine Woche,
trat dann wieder auf, ging dann aber schliesslich auf blosse Lichtempfindung
in einem Auge und Fingerzählen auf drei Fuss ins andere über. Bei dem
Genossen besserte sich das Gesicht allmählich von totaler Erblindung bis auf
Fingerzählen auf 1 resp. 3 Fuss. Die Netzhautgefüsse waren normal, die
Papillen weiss. Burnett.
218 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Patient nahm, wie Straub (1228) berichtet, 3 Gramm Chinin in
einem Mal, 3 Stunden später war er sehr krank und blind. Beim Ophthalmo-
skopiren starkes Retinaödem, nach 3 Wochen Pupillenreaction. 12 Tage
später Lichtperception. Gesichtsfeld sehr eingeengt. Langsame Besserung.
Westhoff.
Michel (1229) berichtet klinisch und anatomisch über vier Fälle von
Erkrankungen der Arteria und Vena centralis retinae. In dem sebr inter-
essanten ersten Fall fand sich ophthalmoskopisch das Bild der embolischen
Verstopfung der Arteria centralis retinae. Die Allgemein-Untersuchung ergab
ein verbreitetes Atherom der Körperarterien und eine Hypertrophie des linken
Ventrikels.. Als nach 5 Wochen der Exitus letalis erfolgte, ergab die mikro-
skopische Untersuchung die path.-anat. Veränderungen einer Endarteritis
prolifera der Arteria centralis. Die Intima erscheint allseitig gleich-
mässig verdickt durch eine aus platten Bindegewebszellen bestehende Wuche-
rung. An der Stelle vor dem Eintritt der Arterie in die Lamina cribrosa
erscheint das Lumen durch einen Thrombus verschlossen. i
Auch in Fall II einer Neuroretinitis albuminurica mit zahlreichen
Blutungen und weissen Flecken enthält die Arteria centralis einen Thrombus.
In Fall III zeigte die linke Vena centralis retinae einen Thrombus, dessen
Ausdehnung sich vor der Eintritts- und Umbiegungsstelle der Centralvene im
Sehnerven entsprechend seinem orbitalen Verlaufe bis fast zur Höhe der
Sehnervenpapille erstreckt.
Michel kommt zu folgenden Schlusssätzen:
Das klinische Bild der sogen. Embolie der Arteria centralis retinae
kann durch thrombotischen Verschluss hervorgerufen werden. Nachdem eine
Wucherung der Bindegewebszellen der Intima mit Erhaltensein des Deck-
epithels, eine sogen. Endarteritis prolifera, vorausgegangen ist, erfolgt eine
Thrombose. Die Möglichkeit ist nicht ausgeschlossen, dass eine endarteritische
Wucherung das Lumen der Arterie verschliesst ohne Thrombenbildung.
Eine Thrombose der Centralarterie kann in zweifacher Weise erfolgen,
entweder in der Form der marantischen oder in der Form einer Druck-
thrombose. Die Apoplexia sanguinea retinae, die sog. Retinitis haemorrhagica,
kann graduell bedingt sein: a) durch einen Thrombus der Centralvene
marantischer Natur, b) durch eine das Lumen der Centralvene verschliessende
Wucherung (Phlebitis prolifera), c) durch eine ausgedehnte Erkrankung des
venösen Gefässsystems der Netzhaut, besonders der mittleren Venen, in der
Form der Phlebitis prolifera mit Verringerung und Verschliessung des Lumens,
sei es durch Thrombenbildung oder durch Wucherung. Bei a) erscheinen
ophthalmoskopisch die Venen stark geschlängelt und ausgedehnt, bei b) und
c) mehr oder weniger verschmälert und schwach gefüllt.
Das ophtlalmosk. Bild der Retinitis albuminurica ist nur der Ausdruck
von Circulationsstöürungen und Gewebsläsionen der Netzhaut, hervorgerufen
durch eine primäre Arterio- und Phlebosclerose der A. und V. centralis.
XIX. Netzhaut und Functionsstörungen. 219
In dem interessanten Fall von Sey pel (1230) handelt es sich um eine 31j.
Patientin, die nach einem kurzen Spaziergang plötzlich einen dichten Schleier
vor ihrem rechten Auge bemerkte. Ophthalmoskopisch zeigte die in der Netz-
haut von oben und aussen zuströmende Vene eine starke Schlängelung und
streckenweise eine kreidigweisse Einscheidung, die an einigen Stellen so-
stark wird, dass das Gefäss ein unterbrochenes, weisses Band darstellt. Der
stärkste Nebenast dieser Vene löst sich büschelförmig in gewundene Aeste
auf, die sich oben in einem weissen Fleck verlieren unter Bildung von zahl-
reichen Haemorrhagien. Die: von unten aussen kommende Vene endigt
plötzlich scheinbar blind, taucht dann wieder auf von einer weissen Ein-
scheidung begleitet. Das Lid gleicht der von Michel gegebenen Beschrei-
bung der sclerotischen und atheromatösen Degeneration der Netzhautgefässe.
Ferner beschreibt Verfasser eine typische partielle Embolie bei einem
27jährigen Fräulein. Es fand sich eine milchweisse Trübung der Retina in
dem Ausbreitungsbezirk einer kleinen fadendünnen gewundenen Macular-
arterie, in welcher man eine unterbrochene Blutsäule wahrnehmen konnte.
Bull (1231) hebt hervor, dass die ophthalmoskopisch sichtbaren, patho-
logischen Veränderungen der Netzhautgefässe im Allgemeinen nicht genügend
studirt und gewürdigt werden. Manche Fälle von Sehstörungen nach Trauma
beruhen auf Krampfzuständen in den Retinalgefässen. Ophthalmoskopisch sieht
man bisweilen partielle Contracturen, welche sich von Tag zu Tag verändern.
Analoge Contracturen können ohne vorübergehendes Trauma bei pathologisch
veränderten Gefässen auftreten. Die sog. Chorioiditis syphilitica beruht nach
Verfasser auf primären Veränderungen in den Netzhautgefässen.
Dalen.
In dem Falle von Gifford (1232) erblindete der Patient nach Ope-
ration der linken Mandel, welche die Unterbindung beider Carotiden und der
Jugularis nöthig machte. Gifford fand ein typisches Bild der sogenannten
Embolie der Arteria centralis retinae. Er glaubt, dass wie in ähnlichen
von Siegrist, Graefe u. A. berichteten Fällen, der Verschluss des Netz-
hautgefässes auf Thrombose beruhe, welche am Unterbindungspunkte in den
Halsgefüssen anfange. Burnett.
In dem von Burnett (1233) berichteten Falle erblindete ein 85jähr.
Mann plötzlich auf dem rechten Auge. Wenige Stunden nach dem Anfall
bot der Fundus ein typisches Bild der sogenannten Embolie der centralen
Netzhautarterie dar. Es war etwas Sehen, besonders ganz nach unten und
rechts zurückgeblieben. Die eigenthümlichen Gefässveränderungen, welche
während eines Jahres beobachtet wurden, bestanden in der Obliteration der
Hauptarterien, Blutungen in die Netzhaut und späterer Wiederanfüllung alter
Gefässe oder Bildung neuer, und in Haufen kleiner Capillaren den Grenzen
der obliterirten Arterien entlang, nicht an den Stellen der früheren Blutungen.
Burnett.
220 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Schröder (1234) bringt ein kritisches Sammelreferat über Pathogenese
und Therapie der montanen Netzhautablösung. In der Pathogenese unter-
scheidet er:
I. Die Secretionstheorie (v. Arlt etc.),
II. Die Schrumpfungstheorie (H. Müller etc.),
III. Die Diffusionstheorie (Raehlmann etc.),
IV. Die neue Deutschmann'’sche Theorie.
Die Therapie wird mit den düsteren Worten A. v. Graefe's ein-
- geleitet:
»Abgesehen von seltenen, nur unter exceptionellen Bedingungen beob-
achteten Fällen wirklicher Heilung tritt wohl zuweilen ein vieljähriges
Stationärbleiben, auch temporäre Besserung ein, die unendlich grösste Quote
der betroffenen Augen ist indessen in nicht allzulangen Fristen dem völligen
Ruin verfallen.«
Die Therapie kann man in eine nicht operative und eine operative ein-
theilen. In erster Kategorie wird besprochen die von Samelsohn 1875
eingeführte mechanische Therapie (doppelseitiger Drückverband) ferner der
Heurteloup, Inunctionscuren, und besonders die Diaphorese.
Die operative Behandlung der Netzhautablösung geht ungefähr 40 Jahre
zurück mit der Punctio retinae, die 1857 v. Graefe in Vorschlag brachte,
es folgte die Punctio sclerae (Sichel, v. Graefe) welche bezweckt, durch
eine Scleralpunction die subretinale Flüssigkeit nach aussen zu entleeren.
Zu erwähnen wäre noch die Periode der Dauer-Drainage, besonders durch
Wecker’s Golddraht.e Es werden schliesslich ausführlich die operativen
Verfahren von Schöler und Deutschmann geschildert.
Silex (1235) beschreibt 1. einen Fall von beiderseitiger, gleichzeitig
eintretender homonymer incompleter Hemianopsie. Es handelt sich um einen
62jährigen Patienten, der eines Morgens beim Aufstehen plötzlich alles wie
durch einen Schleier sah. Es fand sich ein kleines Gesichtsfeld beiderseits
nach unten zu erhalten, in dem der Fixirpunkt einbegriffen war. 2. Zwei Fälle
von kleinstem centralem Gesichtsfeld. Es handelt sich um Fälle von fortge-
schrittener Atrophia nervi optici. 3. Ringscotome. Ein 52jähriger Mann
hatte vor 24 Jahren Lues acquirirt. Nur in der Umgebung der Pupille ist
eine geringe Sclerose der Chorioidealgefässe angedeutet. Es finden sich auf
beiden Augen Ringscotome, die sehr deutlich hervortreten, fast von gleicher
Grösse sind und sich in der Beobachtungszeit vor einem halben Jahr nicht
verändert haben.
Raehlmann (1236) hebt hervor, dass insbesondere die sogenannte
totale Farbenblindheit der Gegenstand physiologischer Untersuchungen ge-
worden ist. Alle bisher untersuchten total farbenblinden Augen besassen
mangelhafte Schschärfe und eine Reihe anderer Störungen, waren also nicht
allein abnorm, sondern auch krank. Es ist deshalb die Untersuchung Raehl-
XX. Sehnerv. 221
mann's, eines Falles von totaler Farbenblindheit an sonst völlig gesunden
Augen, von grösster Wichtigkeit. R. fand eine gebildete Dame der Art, an
der er ausserordentlich eingehende und gründliche Untersuchungen vor-
nahm, deren Details zu ausführlich sind, um hier wiedergegeben werden zu
können.
In dem von Druault (1238) untersuchten Auge war die Netzhaut bis
zur Ora serrata abgelöst und daselbst oben eingerissen. Auf der vorderen
Fläche der Netzhaut ganz unten in der Nähe der Ora serrata fand sich ein
mehrschichtiges Capillargefässnetz. Der Glaskörper war faserig entartet und
haftete an einer unten gelegenen Netzhautfalte und namentlich an der
Stelle des Capillarnetzes der Netzhaut fest an. Weiter oben waren die Glas-
körperfasern von der Netzhaut abgerissen. Dieser Befund illustrirt die Zug-
wirkung des Glaskörpers auf die Netzhaut. Aderhautveränderungen, welche
die Glaskörperschrumpfung hätten verschulden können, fanden sich nicht.
v. Mittelstaedt.
XX. Sehnerv.
1239. Mendel, Fr. Ueber Durchtrennung desSehnerven.
Deutsch-med. Wochenschrift 1899, p. 991.
1240. Seggel. Eine geheilte Chiasmaaffection nebst Be-
merkungen über die Lage des Sehnerven im Chiasma. Archiv
f. Augenheilk., XL, p. 53.
1241. Dalén, A. Neuritis optica und Myelitis acuta.
v. Graefe’s Archiv f. Ophthalm., XXVIII, p. 672.
1242. Baas, K. Die Entstehung der Stauungspapille.
Sammelreferat. Zeitschrift f. Augenheilk., Bd. II, August 1899.
1243. Angelucci. Sulla neurite uricemica acutadelnervo
ottico. La Clinica moderna 31/V. 1899.
1244. Weeks, John, E. Die Papillitis bei der Gehirn-
geschwulst. Journ. Amer. Med. Assoc., d. 23. Dec. 1899.
Durchtrennung des Sehnerven ohne Verletzung des Bulbus ist nach
Mendel (1239) selten, dann aber wie ein Thierversuch, ein klares Krank-
heitsbild fiefernd. Der Sehnerv ist ein vorgestülpter Theil des Gehirns, dessen
Fasern einmal durchtrennt, niemals sich wieder herstellen. (Gudden sche
Gesetz.) Das Augenspiegelbild ist verschieden, je nachdem a) der Selınerv
dicht hinter dem Augapfel im Bereich der Centralarterie durchschnitten
wird. Es findet sich das Bild ungefähr wie bei der Embolie der
Arteria centralis: die Gefässe der Retina sind collabirt, die Retina
selbst ist milchig getrübt. Fast ebenso sieht die Retina nach Ein-
tritt des Todes aus. Mendel berichtet über eine solche Verletzung.
b) weiter ab vom Bulbus, in der Mitte der Orbita. Z. B. ein 21 jähriger
Mann lief mit der linken Orbita in ein Rappier hinein. Das Auge war sofort
Literaturbericht Cher dar Jahr 1899 zum Archiv für Augenheilkunde. XVII
222 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
blind. Ophthalmoskopisch war nichts krankhaftes nachweisbar. Nach zehn
Tagen fing die Papille an in der macularen Hälfte bleicher zu werden.
c) in der Spitze der knöchernen Orbita oder im knöchernen Canal. In diesen
Fällen ist erst spät mit dem Augenspiegel eine Veränderung zu sehen. Die
vollständige Blindheit, die gewöhnlich im Augenblick der Verletzung auftritt,
kann nach kurzer Zeit vollständig verschwinden, sodass das Auge wieder zur
Norm zurückkehrt, sie kann sich bessern mit Zurücklassung eines mehr oder
weniger grossen Gesichtsfelddefectes oder in den ungünstigsten Fällen bleibt
das Auge dauernd blind. Die Prognose ist also in den meisten Fällen un-
. mittelbar nach der Verletzung nicht zu stellen.
Seggel (1240) beschreibt einen 23jährigen Patienten, dessen Gesichts-
feldprüfung in beiden temporalen Hälften neben einer peripheren absoluten
Einschränkung einen grösseren temporal - hemiopischen Defect ergab. Da
der Geruch intakt war, und andererseits linksseitige Oculomotoriusparese und
zwar auf der Seite der schwereren Laesion bestand, so lag es nahe, die Ein-
wirkung der Schädlichkeit am hinteren Chiasmawinkel anzunehmen. Es
wurde zunächst an Tumor oder Periostitis bezw. chronische basale Pachy-
Meningitis gedacht. Von den Tumoren lag die Annahme einer Hyperplasie
der Hypophysis s, Glandula pinealis am nächssen, doch ist diese meist mit
Acromegalie verbunden. Der günstigeren Prognose halber wurde ein ent-
zündlicher Process angenommen, Ableitung auf den Darm, reizende Fuss-
bäder und Jodkali, täglich 1 Gramm verordnet. Die Besserung war eine
eclatante, so dass nur noch ein nahezu symmetrisches paracentrales relatives
Scotom zurückblieb. Nach 1!/, Jahren Rückfall mit nun fast vollständigem
Defect der temporalen Gesichtsfeldhälften. Schliesslich trat aber wieder
völlige Restitutio ad integrum ein, nur eine Herabsetzung der centralen Seh-
schärfe des linken Auges blieb zurück.
In ausführlicher Arbeit berichtete Dal&n (1241) über einen Fall von
Myelitis acuta mit Neuritis optica aus der Fuchs’schen Klinik in Wien.
Ein Zusammenvorkommen beider Erkrankungen beschrieb zuerst Erb 1879.
Dalen's Fall kam zur Section. Ein vorher gesunder Mann bekommt plötz-
lich nach einer Erkältung eine schwere Sehstörung am linken Auge, etwa
14 Tage später auch am rechten. Nicht volle 4 Wochen nachher tritt eine Läh-
mung der unteren Extremitäten auf und in den nächsten Tagen entwickelt
sich ziemlich rasch das Bild einer acnten ascendirenden Myelitis, woran
Patient nach 3 Wochen zu Grunde ging. Bei der Section findet man eine
myelitische Erweichung vorzugsweise des Lenden- und Brustmarkes, in ge
ringerem Grade auch des Halsmarkes, während Medulla oblongata und Gehirn
makroskopisch keine Veränderungen darbieten.
Im Sehnerv findet sich vollständiger Schwund der markhaltigen Nerven-
fasern im intraorbitalen Abschnitt des linken Opticus, in den intracraniellen
Abschnitten der beiden Optici, im Chiasma und in den angrenzenden Theilen
XXI. Verletzungen, Fremdkörper (Parasiten). 223
der Tractus; daselbst zahlreiche Körnchenzellen und ausgesprochene inter-
stitielle Veränderungen.
Baas (1242) bringt eine sehr gute zusammenfassende Uebersicht über
die Theorien, welche aufgestellt sind, um die Entstehung der Stauungspapille
zu erklären. Zwischen der Schmidt. Manz schen »Transporttheorie« und der
Leber-Deutschmann''schen »Entzündungstheorie» sucht Baas eine ver-
mittelnde Stellung einzunehmen. Beiden Theorien gerecht werdend möchte
er den Ausdruck »Stauungspapillitis« eingeführt wissen. Ich muss gestehen,
dass ich im Allgemeinen keia Freund der Vermittlungstheorien bin, sie
pflegen im Ganzen nicht anregend auf die exacte Forschung und das Ver-
ständniss zu wirken, wenn man auch alles mit ihnen erklären kann. Ref.
Bei der Betrachtung der Frage im Allgemeinen, wie sie sich aus der
zugänglichen Statistik von 677 veröffentlichten Fällen ergiebt, gelangt Weeks
(1244) zu der Ansicht, dass die Papillitis mit Papillenstauung von dia-
gnostischem Werth ist, wenn sie von anderen bestätigenden Symptomen be-
gleitet ist, sonst nicht. Er giebt die Ergebnisse der mikroskopischen Unter-
suchung von 5 eigenen Fällen, bei denen ausschliesslich eine Ausdehnung
des intervaginalen Raumes vorhanden war. Er glaubt, dass es zwei Formen
von Papillitis giebt, die ödematöse, wie in seinen eigenen 5 Fällen und die
echt entzündliche Form. Burnett.
XXI. Verletzungen, Fremdkörper, Parasiten.
1245. Alexander, L. Beitrag zur Ophthalmia electrica.
Deutsche med. Wochenschr. 1899, p. 779.
‚1246. Fox, W. H. Verletzungen der Augen durch elek-
trischen Lichtstrahl. Journ. Amer. Med. Assoc., 7. Oct. 1899.
1247. Nelson, James R. Vorübergehende Blindheit und
heftige Entzündung in Folge von Blitzschlag. The Post-Graduate
December 1899.
1248. Brandenburg, G. Ein Beitrag zu den Zündhütchen-
Verletzungen des Auges. Sammlung zwangloser Abhandlungen Bd. III,
Heft 4, Halle, C. Marhold.
1249. Knapp. Klinische Erfahrungen mit dem starken
(Haab’schen) Elektromagneten. Arch. f. Augenheilk. XL, p. 223.
1250. Ribbe, A. B. Dic Anwendung des directen, 110 Volt
starken Beleuchtungsstromes für Elektromagneten. Arch. für
Augenheilk. XL, p. 355,
i 1251. Pfalz. Reelle und eventuclle Unfallfolgen. Zeitschr.
- Augenheilk. II, November 1899.
e 1252. Struycken. Oogziekten in verband met neusaan-
ningen. Medisch. Weekblad VI, p. 606.
1253. A.Tuyl. Een geval van irideremia traumatica met
l ; ;
P lentis zonder ruptura bulbi. Ned. Tydschrift voor Genees-
unde 1900, I, p. 60.
XVII*
224 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
1254. Weissenbach, Fr. Ueber die Verletzungen des Auges.
durch glühende Metalle mit besonderer Berücksichtigung der
Verletzungen durch glühendes Eisen und Schlacke. Inaugural-
Dissertation Giessen 1899.
1255. May, E. Bericht über die vom Jahre 1890 bis 1898
behandelten Fälle von Kalkverletzungen des Auges. Inaug.-
Dissert. Giessen 1899.
1256. Eisenhuth, E. Bericht über die bei Contusions-
verletzungen des Auges beobachteten Veränderungen des
Uvealtractus. Inaug.-Dissert. Giessen 1899.
1257. van Genderen Stort. Teleneuronenin het netolies
van leuciscus rutilus. Nederl. Tydschrift voor Geneeskunde 1899, II,
1258. Wernicke, OD Hydatidenschwirren bei Echino-
coccus der Obita. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. XXIII, p. 304.
Alexander (1245) bringt die Krankengeschichte eines Monteurs, der
durch einen Kurzschluss stark geblendet worden war. Er führt dafür den
etwas eigenthümlichen Ausdruck »Ophthalmia electrica« ein. Patient konnte
1/, Stunde lang seine Augen nicht öffnen, sah danach blaue nnd rothe Flecke,
die sich hin und her bewegten. Nach 12 Stunden fingen die Augen unter
Thränen stark an zu schmerzen. Bei der Untersuchung, 28 Stunden nach
dem Unfall, bestand links ein deutliches positives Scotom. Fundus normal.
Pupillen sehr eng, starkes Thränen. L. S=°/,..
Fox (1256) berichtet über einen Fall von Augenverletzung durch
elektrischen Lichtstrahl eines Stromes von 500 Volt. Es trat momentane
Blindheit ein, worauf der Mann seine Arbeit fortsetzte und während des
Abends seine Zeitung las. Um Mitternacht wurde er von starken Schmerzen
geweckt und als er von Fox zu jener Zeit gesehen wurde, waren starke
Congestion der Bindehaut, geringe Röthung des Lides und nadelstichgrosse
Pupille vorhanden; die Symptome hatten sich unter Eserinubehandlung ge-
bessert und Heilung war schnell erfolgt. Fox bespricht die verschiedenen
Theorien, welche über die Erscheinungen aufgestellt werden und schliesst mit
der plausibelsten Erklärung, dass eine heftige Reizung der Netzhaut in Folge
der Lichtstrahlen entsteht, welche eine augenblickliche übergrosse Zusammen-
ziehung der Pupille und des Ciliarmuskels bewirkt, woran sich eine vorüber-
gehende Lähmung der Ciliarvenen anschliesst. Burnett.
In dem von Nelson (1247) erzählten Falle hatte ein Mann neben
ciner Dynamomaschine während eines heftigen Gewitters gestanden. Während
eines Blitzes wurde er hingeworfen und war einige Minuten bewusstlos ge-
blieben. Nachdem er sich erholt hatte, war er weder im Stande, zu sehen,
noch konnte er wegen Lichtscheu das Licht ertragen. Die Pupillen waren
stark contrahirt und es bestanden Conjunctivitis und Keratitis, welche mit
der Photophobie Wochen lang bestehen blieben. Erst nach zebn Wochen
XXI. Verletzungen, Fremdkörper (Parasiten). 295
konnte er leichte Arbeit verrichten. Schliesslich wurde er jedoch völlig her-
gestellt. Burnett.
Brandenburg (1248) berichtet über eine Zündhütchenverletzung. Es
fand sich eine scharfe kleine Wunde am oberen Lid und dieser entsprechend
eine Wunde am oberen Cornealrand. Im Giaskörper war eine solche Trübung
dass der Augenspiegel kein Aufleuchten gab. Am dritten Tage ragte aus
der Lidwunde eine metallisch glänzende Spitze hervor, die sich nach der
Extraction als ein 3 mm langes Kupferstückchen erwies. Damit schien die
gestellte Diagnose auf Fremdkörper im Innern des Auges umgestossen. Da
sich jedoch Chemosis und ein gelber Reflex aus dem Innern des Auges ein-
stellte, auch die Accommodation auf dem anderen Auge sich schwächte,
wurde am 13. Tage die Enucleation gemacht. Es fand sich im Glaskörper
ein zweiter Kupfersplitter in Eiter eingehüllt.
Knapp (1247) berichtet über 13 Fälle von Anwendung des Haab-
schen Magneten aus eigener Praxis. Er sondert sie in Gruppen. Erste
Gruppe: Eisenstäbchen sichtbar in der vorderen Kammer (2 Fälle). Dem
Fall 1 mit vollkommener Genesung steht Fall 2 gegenüber, bei dem weder
mit dem kleinen noch mit dem grossen Magneten, der in die Vorderkammer
auf den Boden gefallener Fremdkörper nachgewiesen wurde. Auge erblindet.
Zweite Gruppe: Fremdkörper in der Tiefe des Auges. Dritte Gruppe:
Eiserne Fremdkörper vermuthet. Vierte Gruppe: Eiserne Fremdkörper von
dem grossen Magnet angezeigt und ausgezogen. Haab’s Magnet hat sich
besonders nützlich bewiesen, wo Eisenstückchen im Glaskörper lagen. Von
grossem Werthe ist derselbe auch bei Fremdkörpern in der vorderen Kammer
und solchen, welche in der Hornhaut stecken, aber bereits in die Vorder-
kammer vorspringen.
Die Haab’sche Ueberleitung der im Glaskörper befindlichen Eisen-
splitter in die vordere Kammer ist die segensreichste Methode der Magnet-
operation. Man muss vor allen Dingen vermeiden, mit Instrumenten in den
Glaskörper zu dringen. Die Netzhautablösung ist eine häufige Spätfolge selbst
der gelungensten Magnetoperationen, wenn man dabei den Glaskörperraum
öffnen muss.
In dem directen elektrischen Strom von 210 bis 220 Volt Spannung,
der zur Beleuchtung dient, hat man ein Mittel zur Erregung von Magneten,
die von den Nachtheilen der Batterien, die oft von frischem geladen werden
müssen. frei sind. Durch Einschalten von Widerständen kann man den
Strom nach Belieben abschwächen. Ribbe (1250) hat sich zwei Elektro-
magneten construirt, den einen zum Handgebrauch, ähnlich dem Hirschberg-
schen, der andere 3 Mal so stark.
Pfalz (1251) stellt den directen Unfallfolgen die eventuellen gegenüber,
die er von dem Gutachter auch erwähnt wissen will. Er versteht darunter
1. die Unfallfolgen, welche in späterer Zeit als möglich denkbar sind durch
226 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Verschlechterung des Zustandes des verletzten Auges; 2. die Unfallfolgen
welche als Folgen der Verletzung auch das unverletzte andere Auge betreffen
können. Hier kommt wohl lediglich die sympathische Entzündung in Betracht;
3. diejenigen Nachtheile, welche der cinseitig Verletzte bei Schädigung des
unverletzten Auges, gleichgültig aus welcher Ursache erleiden kann. Pfalz
hält wohl mit Recht die bisherige Rechtsprechung, wonach der § 65 des
U. V. G. dahin ausgelegt wird, dass Erblindung des zweiten Auges nur ent-
schädigt wird, wenn sie Folge der Verletzung des ersten ist, für nicht dem
Geiste des Gesetzes entsprechend.
Wernicke (1258) beobachtete eine Patientin mit Protrusio bulbi dextri
bei der er zum ersten Mal das Piorry sche Hydatidenschwirren constatiren
konnte. Pat. giebt an, dass sie jedesmal, wenn sie die Augen fest schliesst,
sofort ein lautes, aber fernes Geräusch auf der rechten Seite höre, wie von
stossweisen, schnell auf einander folgenden Vibrationen. Legt man das Ohr
auf das rechte Auge, so hört man, wenn sie das Auge schliesst, das be-
schriebene Geräusch als eine Art fernen Donners, der langsam schwindet.
Die Diagnose Echinococcus-Cyste im Muskeltrichter bestätigte die Operation-
XXII. Augenstörungen bei Allgemeinleiden.
1259. Praun und Pröscher. Ein weiterer Fall von Akro-
megalie und Untersuchungen über den Stoffwechsel bei dieser
Krankheit. v. Graefe’s Archiv f. Ophthalm. LVIII, S. 375.
1260. Stock, W. Ein Fall von Akromegalie. Württemb.
Med. Correnspondenz-Blatt 1899.
1261. Vossius. Ueber die Vererbung von Augenleiden mit
bes. Berücksichtigung der XNeuritis optica in Folge von
Heredität und congenitaler Anlage. Sammlung zwangloser Abhand-
lungen Bd. IH, Heft 6. Halle, C. Marhold.
1262. Bihler, W. Ein Fall von Bleiamblyopie. Arch. f.
Augenheilk. Bd. XL, S. 274.
1263. Waller. Ueber Haut- und Augenaffectionen bel
Personen, die Hyacinthenzwiebeln bearbeiten. Zebenders
klin. Monatsbl. f. Augenlieilk. XXXVII, S. 480.
1264. Bistes. Ueber zwei Fälle von lepröser Chorio-
retinitis. Centralbl. f. pr. Augenheilk. XXIII, S. 328.
1265. Pröschen. Ein Fall von primärer Tuberkulose der
Nase. Thränenleitung und Conjunctiva mit Uebergreifen auf
die Lungen. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. XXIII, S. 303.
1266. Gallenga. Ueber die chronische Dacryocystitis
beim Rhinoselerom. Centralhl. f. prakt. Augenheilk. XXII, S. 259.
1267. Meyer, ©. Ein Fall von Schwangerschaftsunter"
brechung bei Retinitis albuminurica gravidarum. Zeitschr. L
Augenleilk. II, October 1899.
XXI. Augenstörungen bei Allgemeinleiden. 227
1268. Wintersteiner, H. Beitrag zur Kenntniss der Ge-
burtsverletzungen des Auges. Zeitschr. f. Augenheilk. II, Nov. 1899.
1269. Schwarz, O Zur hemiopischen Pupillenreaction.
Zeitschr. f. Augenheilk. II, Dec. 1899.
1270. Seitz, Albert. Abnorme Pupillenreaction bei
Meningitis. Med. Record. 2. Dec. 1899.
1271. Geelmuyden. Om sneblindhet og solbrandthed
(Ueber Schneeblindheit und Sonnenverbranntheit). Norsk
Magazin for logevidenskaben No. 10, 1899. Forhandl.
1272. Walton, G. L. und Cheney, F. E. Geschwulst der
Hypophyse. Boston, Med. u. Sarg. Journ., 7. Dec. 1899.
1273. Heilmaier, O. Beitrag zur Frage des Zusammen-
hanges von Augen- und Nasenerkrankungen. Zeitschr. f. Augen-
heilk. II, Dec. 99.
1274. Moore, Wm. O. Klinische Vorlesung über hysterische
Blindheit. The Post Gruduate Dec. 1899.
Praun (1259) stellte im vorigen Jahre der ophthalm. Gesellschaft
zwei Fälle von Akromegalie vor. Er berichtet zusammen mit Pröscher
über einen dritten. Es handelt sich um ein 35 jähriges Fräulein, das nach
schwerer Chlorose seit dem 23. Lebensjahre die Zunahme ihrer Körpermaasse
bemerkte. Ophthalmoskopisch sind die Papillen beiderseits temporalwärts
etwas abgeblasst. Das Gesichtsteld ist beiderseits für Weiss und Farben,
besonders für Roth concentrisch eingeschränkt. An Fall 1 und 3 wurden
Stoffwechseluntersuchungen vorgenommen. Daraus ergiebt sich, dass die
N-Ausscheidung vermindert ist, der übrige Stoffwechsel aber innerhalb
normaler Grenzen bleibt.
Vossius’ (1261) Beobachtungen beziehen sich auf drei Fälle von
eclatanter retrobulbärer Neuritis auf hereditärer Basis im Sinne Leber’s,
Es sind 2 Brüder und ihr Vetter; an derselben Krankheit hatten auch ihr
Onkel und ihre beiden Grossonkel gelitten. Die Krankheit trat nur bei
männlichen Mitgliedern der Familie auf. Keiner der Patienten ist erblindet
oder so sehschwach geworden, dass er eines Führers bedarf. V. bespricht
schliesslich die Pathogenese dieser hereditären Neuritis. Er giebt zu be-
denken, dass vielleicht abnorme Enge des Canalis opticus durch Hyperostose
das Sehnervenleiden herbeigeführt haben könnte. Es liegen entsprechende
Sectionen vor. Die Hyperostose könnte durch einen chronischen Entzündungs-
process bedingt sein. V. berücksichtigt sehr eingehend die einschlägliche
Litteratur. i
Bihler (1262) beschreibt einen Fall von Hemiachromatopsie als Folge
von Bleivergiftung. Es sind drei derartige Fälle in der Litteratur bekannt.
Wenn man die Lage des Erkrankungsherdes im Sehcentrum annimmt, dann
möchte man sich auf die von Wilbrand angenommene Hypotliese eines
besonderen Farbensehcentrums stützen. Jedoch bei völligem Fehlen aller
998 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
übrigen Gehirnsymptome erklärt sich das Krankheitsbild weit einfacher als
Neuritis des linken Tractus opticus.
Verfasser hat ferner anatomisch einen Fall von acut einsetzender
Amaurose bei einem jungen Installationsarbeiter zu untersucher Gelegenheit
gehabt. Es fand sich ein bedeutender Bleigehalt des Gehirns. Stärkere
Atrophie der Nervenfasern lag nicht vor. Plötzliche Hemmung des Blut-
zuflusses könnte eher stärkere Atrophie der Nervenfasern die vollkommene
Functionsaufhebung erklären; diese Annahme gewinnt eine Stütze durch den
Befund von hyaliner Degeneration der Gefässwandungen im Öpticus.
Eine einheitliche Aetioloyie der Bleiamblyopie lässt sich heute ebenso-
wenig aufstellen, als eine solche der durch Bleivergiftung hervorgerufenen
Hemianopsie im besonderen.
In den Haarlemer Blumenzwiebel-Züchtereien ist es eine bekannte That-
sache, dass in den Monaten August nnd September eine Irritation der Haut
und der Augen schr oft vorkommt. Es findet sich eine Conjunctival-Irritation
bis zur Conjunctivitis. Angeschuldigt wird der Zwiebelstaub trockener Zwie-
bein, In solchem Staub wimmelt es, wie Waller (1263) fand, von zahl-
reichen beweglichen Würmern, ferner liegen darin harte nadelfürmige Krystalle.
Als Ursache der Krankheitserscheinungen beim Menschen ist die Larve des
Wurmes anzusehen. die sich im August und September entwickelt, und die
Grösse der Käsemilbe hat. Diese bohrt sich wohl in die Haut des Menschen
ein und stirbt dann ab.
Der von Meyer (1267) mitgetheilte Fall von Retinitis albuminurica
gravidavum ist von Bedeutung für die allgemeine Praxis. Es handelt sich
um eine 28 jährige Person, die seit 3 Jahren verheirathet ist. Das erste
Kind wurde im 7. Monat geboren und starb nach 10 Wochen. Nach ärzt-
lichem Ausspruch soll Pat. damals nierenleidend gewesen sein.
Ihre letzte Menstruation hatte Pat. im November 98. Am 14. April
kam Patientin mit der Angabe, seit 14 Tagen einen Nebel vor den Augen
zu haben. Es fand sich eine ausgesprochene Neuroretinitis albuminarica.
Die Sehschärfe des rechten Auges war auf Leo die des linken auf "of
sunken. Im Urin fanden sich 3!/,°/, Eiweiss und neben rothen und weissen
Blutkörperchen hyaline und gekörnte Cylinder. Gravida im vierten Monat.
Da das Sehvermögen sich innerhalb 3 Tagen noch verringerte, wurde
die Einleitung des Abortes beschlossen. Während diese vorgenommen
wurde, traten viermal schwere urämische Anfälle auf. Patientin erholte sich
danach, die Oedeme verschwanden langsam, doch wurden noch 6 Wochen
nach dem Abort im Urin 1—2°/,, Eiweiss gefunden. Das Schvermögen aber
blieb bis auf Erkennen von Handbewegungen erloschen.
An den Gefässen bildeten sich später endarteritische Processe aus. die
mit dem Augenspiegel deutlich als Einscheidungen und Verschmälerungen
des Lumens zu sehen waren.
XII. Cornea, Sclera, vordere Kammer. 229
Wintersteiner (1268) untersuchte mikroskopisch die Augen eines.
Kindes, das mit dem Forceps geholt war. Die Conjunctiven waren dunkel-
roth suffundirt, die vorderen Kammern voll Blut. Die Röthung der Binde-
häute nahm allmählich ab, jedoch trat Nasenbluten auf, welches sich nicht
stillen liess, so dass das Kind 8 Tage post partum an hochgradiger Anämie
starb. Bei der Section ergab sich als Ursache der nicht zu stillenden Blutung
aus der Nase eine Infraction des Siebbeins und Läsion der Schleimhaut dieser
Höhlen.
Mikroskopisch fanden sich an beiden Augen ziemlich übereinstimmend
der Ciliarkörper, beziehungsweise seine Fortsätze durch umschriebene Blutungen
ganz aufgetrieben, welche nach vorne bis in die Iriswurzel griffen. Ferner fanden
sich Blutungen zwischen Ciliarkörper und Sclera, in der Suprachorioidea bis
gegen den Aequator bulbi nach rückwärts. Das Auffallende ist, dass sämmt-
liche Blutungen überhaupt im vorderen Abschnitt des Bulbus lokalisirt waren.
Da die während des spontanen Geburtsaktes auftretenden Blutungen
eine ganz andere Localisation haben, so können in diesem Falle die gewöhn-
lich während des Geburtsaktes einwirkenden Factoren (hochgradige Stauung
in den Gefässen des Kopfes, plötzliche Unterbrechung des fötalen Kreislaufens)
wohl nicht angeschuldigt werden. Man muss an eine äussere traumatische
Ursache denken. Der Verletzungsmechanismus dürfte wohl der gewesen sein,
dass durch directen Druck des Zangenlöffels eine Quetschung der Bulbi statt-
gefunden hat und eine Infraction des Siebbeins.
Schwarz (1260) wendet sich hauptsächlich gegen den Ausspruch von
Silex, dass das von den Neurologen so sehr beachtete Symptom der hemiopischen
Pupillarreaction in facto nicht existire. In strengem Sinne hat S. wohl recht,
da eine Reizung der functionstüchtigen Netzhauthälfte durch reflectirtes Licht
nie zu vermeiden ist. Aber es dürfte doch vollständig berechtigt sein, von
hemiopischer Reaction zu sprechen, wenn ein zweifelloser deutlicher Unter-
schied der Pupillenreaction bei Belichtung der einen und der anderen Netz-
hauthälfte nachzuweisen ist. Vorauszusetzen ist dabei natürlich immer eine
sorgfältige Prüfung unter Vermeidung des Haab’schen Hirnrindenreflexes.
Heilmaier (1273) bearbeitete das Material der Würzburger Universitäts-
Augenklinik 1890—98 auf den Zusammenhang von Augen- und Nasen-
erkrankungen.
Er kommt zu folgenden Schlusssätzen :
1. Bei Erkrankungen der Thränenwege findet sich fast regelmässig eine,
diese begleitende resp. auslösende Erkrankung der Nase, am häufigsten
Rhinitis atrophica foetida.
2. Die ekzematösen Erkrankungen des Auges sind fast regelmässig ver-
gesellschaftet mit Ekzem der Nasenschleimhaut.
3. Auch der Bindchautcatarrı mit seinen Complicationen kann durch
die verschiedensten Affectionen der Nasenschleimhaut verursacht werden.
230 Bericht über die Fortschritte der Augenheilkunde.
Das Ulcus corneae serpens erscheint wesentlich begleitet nur von den
bei Dacryocystoblennorrhoe am häufigsten auftretenden Nasenerkrankunge.
Die Abnormität der Pupille im Seitz’schen Falle (1270) besteht darin,
dass bei einem mit tuberkulöser Meningitis behafteten Patienten sich die
Pupillen bei starkem Lichte weit öffneten und in der Dunkelheit zusammen-
zogen. Eine Erklärung hierfür ist nicht angegeben. Burnett.
Moore (1274) berichtet über drei Fälle von hysterischer Blindheit
bei Männern, einen beiderseitigen und zwei einseitigen. Sie stellten das
typische Bild der Erkrankung dar, wie sie bei Frauen gesehen wird. Alle
drei Fälle wurden durch plötzlich herbeigeführten Shock auf das Nervensystem
geheilt, einmal durch starken elektrischen Strom und zweimal durch Aether-
narkose, wobei den Patienten vorher bestimmt versichert worden war, dass
sie dann geheilt sein würden. Burnett.
In dem Falle von Walton und Cheney (1272) war der Patient,
ein 26 jähriger Mann, als die Erkrankung sich zuerst zeigte, mit Akro-
megalie und eigenthümlichen Erscheinungen seitens des Auges behaftet.
Diese letzteren bestanden ausser in Trübung des Sehens in Anfällen von
vorübergehender Hemianopsie, die mit Migräne verbunden waren. Später
zeigte sich dauernde Hemianopsie, welche zuerst das temporale Feld des
einen Auges betraf und sich später auf das nasale Feld des anderen Auges
ausdehnte. Dabei ging auch die Farbenempfindung (Hemiachromatopsie) in
dem sonst nicht afficirten Feld des einen Auges verloren. Eine Geschwulst,
welche die Sella turcica mitergriffen hatte, 2,7 cm : 3,5 cm : 3 cm maass und
auf das Chiasma drückte, wurde gefunden. Leider wurden die Nerven- und
Faserzüge des Chiasmas zur Vornahme einer Untersuchung nicht entfernt.
Burnett.
Alphabetisches
Namenregister des Literaturberichtes 1899.
Die Zahlen bedeuten die Nummer des Referates.
Abadie. Ch. Glaucom 294.
— Herpes zoster 416.
Abbe,A.J. Tödtliche Bindehautblutung
228.
Abelsdorff, G. Kältestarre-Symptom
b. Frosch 994.
Addario, C. Linsenmissbildung; Ent-
wicklung des Auges 271.
— Diffusion in d. vord. Kammer nach
subconj. Inject. 355.
— Quecksilber im Humor aqueus nach
subconj. Inject. 356.
— Siehe Leber.
Ahlström,G. Orbitaltumor-Operation
nach Krönlein 443.
Aires, S. C. (ei Ayres) juveniles
Glaucom 534. '
Alexander, L. Ophthalmia electrica
1245.
Alfieri, A. Elast. Fasern am Lidrand
101.
— Epitheliome der Cornea 24.
Allard. N. sympath.-Galvanisation b.
Glaucom 1219.
Allessandro, F. Siche Tornatola.
Allport, Fr. Conjunctivaltumor (ciliated)
1149,
Allonso, Ant.
membr. 785.
Almk vist, J. Largin bei Blennorrhoe
1110.
Alt, Adolf. Staar-Pathologie 267.
== 5 taractbehandlung ohne Operation
Conjunctvt. pseudo-
Literaturbericht über das Jahr 1899 zum Archiv für Augenheilkunde.
Alt, Linsenepithel-Anonaalie u. Cataracta
polar. ant. 1186.
— Chor-Sarcom, Frühdiagn. 1210.
— Glaucom. chron. simpl. juven. durch
Atropin 1216.
— Sympathische Ophth. durch Gliom
1223.
— Siehe Bruns 1070.
Ammon, v. Augeneiterung Neuge-
borener 788.
Amsterdamsky, A. Entropion-Oper.
Mohan u. Panas 425.
Andogsky, N. J. Oculist. Colonne
im Ural 28.
— Hornhautnaht nach Kalt 492, 505.
Andreae, Jul. Kalk- und ähnl. Ver-
letzung 955.
Andrews,Josef. Congen. Irismangel 278.
Angelucci, A. Membr. limit. Chor.
u. Zonula 116.
— Ectropion-Operativon 156.
— Blepharoplastik 159.
— Frühlingscatarrb 195.
— Modification d. einfachen Extraction
272
— Mules- u. Belt-Operation 744.
— urämische Neurit. opt. 1243.
Antonelli, A. Ophthalmoscop. Zeichen
hereditärer Syphilis 337.
— Thränensack-Protargol-Sonden 722.
Apraksin, S. A. Landpraxis - Staar-
operationen 262.
Ard,T.C. Blepharit. v. Demodex follic.
678.
XVIII
232
Armaignac.
846.
Aronis.
437.
Asher, Z. Monoc. u. binoc. Blickfeld
393.
Asmus, Eisensplitter, Diagn. u. Extract.
321.
Aubineau. Keratitis phlyctaen. 827.
Auerbach, M. Corneal-Vorderflächen-
Krümmung 401.
— Astigmatism.-Veränderung d. Muskel-
operation 402.
Axenfeld, Th. Therapie an vorge-
triebenen Augen 69.
— Conjunctivitis gonorrh. b. Basedow
204.
— Luxatio bulbi etc., Selbstverstümme-
lung 311.
— Weinen d. Neugeborenen; besondere
Drüse 385.
— Miliar- Tuberkulose d. Thränendrüse
713.
— n. Busch. Opticus Myxosarcom;
oper. nach Krönlein 553.
Ayres, S. C. Traumat. Enophthalm
1081.
— Vergl. Aires,
Baas, Alb. Keratit. dendrit; Herpes
Corn. 832.
Baas, K. Blepharospasm, cerebr. Amau-
rose 166.
— Linsenregener. b. Mensch. 1179.
— Enstehung d. Stauungspapille 1242.
Bacchi, A. Augenhöhlen - Fibromyom
182.
Bach, L. Augenmuskel-Lähmung und
Pupillenbewegung 144, 1019.
— Pathogenese sympathic. Ophthalmie
939,
— Vierhügel- u. Zirbeldrüsenerkrankg,.,
oculare Symptome 567.
— ekzemat. (scrophul.) Augenerkrankg.
811.
— Augenmuskelnervenkerne 1020.
Bäck, S. Leukämische Augenveränder-
ungen 325.
— Ueber Contusio bulbi, an Denig 357,
550.
Bänzinger. Limbus-Melanosarcom 820.
Hornhaut - Regeneration
Thränensackexstirpation 173,
Alphabetisches Namensregister.
Bajardi. Endoculares Vordringen von
Quecksilber nach localer Application
611.
— Myopie-Operation 656.
— Kammerwasser-Brechungsindex, path.
u. nach Punctionen 659.
— Endarterieller Druck u. Augenkrank-
heiten 901.
Baker, A. R. Bds. Chorioid.- Blutung
nach Extraction 1182.
Ball, James, Moores. Hydrophthalmus
296.
Ballaban, T. Mechanism. d. Cvelitis
traumat. 526.
Ballowitz, E. Hornhautzellen 991.
Bally, J, Moores, Ed., Renand ı.
Barrett. Sympathectomie b. Glau-
com 898.
Baquis. Tuberculose der Conjunctivs
806.
— Hyalin d. Cornea 849.
Bardelli. Nerven d. Uvealtractus 639.
Barkan, A. Electromagnet Haab,
Operation 621.
Barrett, Willard. Siehe Bally.
Bates, W. H. Nebennierenextract fürs
Auge 619.
Batten, Rayner D. Chron. Conjuncti-
valödem bei Mittelohrerkrankg. 716.
— Fädchen-Keratitis 1152.
Baudouin u. Péchin. Orbitalperio-
stitis von den Zähnen aus 736.
Baudoin. Keratitis u. gelbe Salbe
841.
Baumann, E. Hauthorn d. Lides 691.
Beard, C.H. Morb. Based. m. Myopie-
Zunahme 190.
Beardsley, L. W. Introversio Iridis
1204.
Bednarki. Sideroskop u. Magnet 3°2.
Belilowsky. Weibl. Geschlechtssphäre
u. Auge 948.
Bell, G. H. Staaroperativnen in New-
York Eye u. Ear Infirm. 880.
Bellencontre. Pemphigus conjundir.
476.
Benaut. Retina-Function; Lichtein-
drücke 112.
Berardinis, D. de. Primärafect d
Conjunct. 470, 808.
Alphabetisches Namensregister.
Berardinis, Symblepharon, besondere
Form 479, 818.
Berger, A. M. Petrus Hispanus 11.
— E. u. Loewy. Epicanthus-OÖperation
429.
Berl, V. Bacterienmassen im Binde-
hautsack 201.
— Pseudoleukämische Bindehaut u. Or-
bita 217.
Bernheimer, St. Zu „Augenmuskel-
lähmungen. 144 Bach“. 145, 407.
— Bahnen d. synerg. Augenbewegungen
u. Vierhügel beim Aff. 653.
— A.-Nerven-Wurzeln 962.
— ungekreuzte Opt.- Fasern b. Mensch.
989.
Berry, G. A. Glaucom-Behandlg. 297.
Best. Cystische Bindehaut-Epitheliume
220.
Bettremieux. Gesichtsneuralgie u.
Tic bei Thränenwegerkrankung 489,
1055.
Beyer, H. Pulververletzungen 926.
Bianchi, B. Glaucombehandlg. 536.
Bickwell, OG H. Iris- Fremdkörper
885.
Bietti, A. Areolin, bei Glaucom 76.
— Structur klarer luxirter Linse 270.
— Chron. Diplobacillen - Conjunctivitis
458.
— Blennerrhoe durch Bacter. coli com.
793.
— Ciliarnervenregeneration 970.
Bihler, Winfried. Epitheliale Pingue-
cula 218,
— Fluorescein bei Endothelerkrankung
u. sympath. Ophth. 831.
— Bleiamblyopie 1262.
Birch-Hirschfeld ‚A. Degeneration
in Hornhautnarben 489.
Birkhoff, R. Erythropsie 552.
Birnbacher, A. Pathol. Histolog. d.
Mensch A. 574.
Bistis, J. Lepra d. Auges 570.
— Molluscum contagios. d. Lides 702.
— Chorio-retinitis leprosa 1208, 1264.
ltzos, G. Trachoma tarsostroph.-
Therap. 464.
Bize, LA Glaucom u. Supraorbital-
neuralgie n. Malaria 900.
233
Blair, C. S. Siehe Griffith 1141.
Blaschek, A. Augenhöhlen - Echino-
coc. 180, 323.
Blaskovitz,F. v. Hornhautgeschwälste
1173.
Bloebaum. Conjunctivitis granulosa,
Therap. 207.
— Trachom, Galvanocaustik 208.
Blok, D. J. Atropin u. Cocain 75.
Bocchi. Amblyopia alcoh. u. nicot. 953.
Bode, H. Primäre Conjunctival-Tuber-
culose 1126.
Böckmann, E. Pannus
Periectomia corn. 1156.
Böhm. Exopthalm. während d. Geburt
747.
Bondi, M. Gefässschlingen im Glas-
körper 908
Borthen, Lyder. Lepra d. Auges 576.
Bortkewitsch. Trachombehandlung
466, 1120.
Botwinnik, N. Physikal. u. physiol.
veränderter Astigmatismus 128, 663.
Bourgeois, A. Hornhaut-Geschwür-
Therap. 839.
Bouvin, M. J. Klinik ’Gravenhage
36.
Brandenburg, G. Innere Augener-
krankung durch Sonnenhitze; Unfall
314.
— Zündhütchenverletzungen 1248.
Braunstein, E. P. Intermittirende
Lichtreize d. gesund. u. krank. Netz-
haut 118.
Brecht. Bacteriologie d. Conjunctivitis
1116.
Brixa, J. Ciliarkörper-Gumma u. luet.
Hintergrunderkrankung 514.
Brooklyn Hospital 33.
Brooks, A. Lidwarzen zu entfernen
420.
Brose, L. D. Amaurose v. Dynamit
932.
Brown, H H. Tote, Aetologie 515,
1201.
Bruckmayer,Fr. Tarsitis luetica 155.
Brugh, v.d. Theorie von Reddingius
1013.
Bruner, Wm. E.
Thrombose 951.
trachom.
Septische Sinus-
XVIII*
234
Bruns, H. W. Microphthalm. Familie
50.
— H. Dickson. Xerose, Hemeralopie,
Blutung 238.
— u. Alt. Spindelzellen-Sarcom d. Or-
bita 1070.
Brunson, Rand. Harnsäure u. Chorio-
iditis 527.
Brussi, M.
361. |
Bruuren, Rand. Häufigkeit v. Iritis
bei Syph. u. Rheumat. 1198.
Bryan, J. H. Nebenhöhlen- u. Augen-
erkrankung 1085.
Bull, Ch. Stedman.
krankungen 76l.
Bull, O. B. Path. Veränderungen der
Retinalgefässe 1231.
Bullot u. Lor. Cornea in transplant.
Augen 45, 1166.
Burnett, Swan M. Verändg. d. Horn-
hautkrümmung 127.
— Gesicht- u. Augen-Gangrän nach Biss
419.
— Enophthalm. traumat. 760.
— Netzhautcirculation- Hemmung und
Wiederherstellung 1233.
Burri, Roman. Subconj. Kochsalz-In-
jection b. Chor. mac. 59.
Busch. Siehe Axenfeld 553.
Subconj. Sublimatinject.
Nebenhöhlen - Er-
Cahen, Fr. Strumectom b. Basedow
1082.
Cahn, N. Daecryocystoblennhorroe 171.
Cant, W.J. Exophth. puls. mit Tumor
1075.
— Orbitaltumor 1076.
Capellini, C. Hournhautnernen nach
Golgi 104.
Capolongo. Tenonitis purul. traumat.
12).
Carhart, W. Leucosarcom d. Ader-
haut 287.
Carter, R. Burdenell. Acoin-
Anästhet. 984.
— Vergl. Caster.
Carvallo. Siehe Lopez.
Castaigne. Siehe Gilbert 751.
Caster, Rob. Brudenell, 1 Myopie-
Operation 657 (vergl. Carter).
Alphabetisches Namensregister.
Chandler, H. B. Kapselstarre 879.
Cheney, F. E. Siehe Walton 1272.
Chevallereau. Chorioidal - Sareom
285.
— Orbital-Exostosen 1057.
Chodin, A. W. Faden im Glaskörper
. 288.
— Prakt. Ophthalmologie; Handb. 573.
Claiborne, J. H. Symblepharon-Op-
ration 162.
Clark, C.F. Astigmat. nach Extraction
1185.
Clarke, Ern. Hornhautwunden, Ver-
klebung u. Infection 1167.
Cluzel, J. Sciascopie 52.
Cluzet, M. J. Neue Refractionsbe-
stimmung 638.
Cohn, H. Schulkinder, Sehleistungen 17.
— Sehprüfungen durch Laien 19.
— Oculist Mende 1791. 584.
— Breslauer Taubstummenanstalt mit 1
= myop Kinde 587.
Cohn, R D. Herpes zoster ophth. 415,
.939.
Colbiom, J. Elliot. Hemmungsband d.
Augenmuskeln 138,
Collins, E. Treacher.
d Auges 642.
— Monvlethrix d. Lider u. Brauen 1022.
— Enophthalm. 1080.
— Ungewöhnl. Cornealtrübung 1146.
Colucci, G. Papillom d. vier Lid-
winkel 421.
Coppez, H. Orbitalfractur, Bulbuscon-
tus. 176.
— Follicularcatarrh u. Rachenvegetativn.
196.
— Electrolyse, Sublimat, Jequirity geg-
Trachom 799.
— Augendiphtherie 1100.
— Toxinwirkungen auf d. Cornea 1169.
Cosmettatos, Thränenwege, Entwick-
lung JO,
Courmelles.
359.
Cramer, E. Catarrh d. Neugebor. u.
prophylactische Desinfect. 189.
— Intraoculare Eisensplitter. klin. 925.
Critchett, Anderson. Solides Lididem
1032.
Elast. Gewebe
Siehe Faveau de C.
Alphabetisches Namensregister.
Critchett, Keratoconus-Galvanocaustik
1171.
Cross, Richardson. Sympath. Reizung
u. s. Ophthalmie 907, 1224.
— Myopieoperation 1004.
— Plastik geschrampften Conjunctival-
sackes 1131.
Crumb, C. W Operation tiber- u. un-
reifen Staares 499.
Crzellitzer, A. Ringscotome 1237.
Culbertson, L. R. Colobom d. Iris
u. Uvea 279.
Czapski, S. Binoculares Cornealmikro-
skop 375.
Czermak. Pemphig. Conjunct., Früh-
jahrscatarrh 811
Daddi, L. Cataracta postmortal. bei
Katzen 268.
Dagilaisky, W. Altersstaar Spontan-
heilung 496.
— Orbitalphlegmone dentalen Ursprungs
731, 941.
Dalbey, J. u. Dean. Herpes zoster
ophth. u. Glaucom 1034.
Dalén, Albin. Conjunctivitis-Bacterio-
logie 199.
— Holocain, Hornhaut-Epithel u.-Schnitte
983.
— Carcinom nach Thränensackexstirp.
1054.
— Neuritis opt. u. Myelitis ac. 1241.
Dayier. Pseudomembr. Kerato - Con-
junctvt., Diphth.-Serum-Heilung 786.
— Silbersalze, Protargol f. Conjunctvt.
1112.
Davis, A. Edw. Blepharoplastik 160.
— Orbital- u. Sinus-Sarcom beim Kind
1069,
Daxenberger. Dacryocystitis u. Sieb-
beinempyein. 723.
Dean, L. W. Siehe Dalbey 1034.
Dejesineu.Long. Hemianästhetische
Kapsel-Läsionen 334.
Delany, J, H. Kopfschuss u. A.-Be-
schädigung 930.
Demicheri,L, Bindehautactinomycose
215, 471, 813.
— Sympatheetomie bei Glaucom 299.
— Optic d. cataracteusen Linse 500.
235
Demicheri. Sympathectomie bei Er-
ophth. und Kropf. 755.
— Corneal-Papillom 1174.
Denig. R. Zu Bäck Contusiobulbi 47,
312.
— Varicen d. Orbita 446.
— Lenticonus posterior 501.
— Angeborene Trichiasis 679.
Derby, H. Holocain 73.
Deutschmann. Pathogenese sympath.
Ophth. 540.
— Netzhautablösung-Behandlung 545.
Dianoux. Cornealinfiltration, Meer-
wasser-Injection 1168.
Dietz, W. Keratitis parench. 481.
Dimmer, F. Sehnervenbahnen- 640.
— Oberflächl. gittrige Hornhauttrübung
1142.
Dison, H. L. Photographie mikrosk.
Präparate 602.
Dobrowolsky, W. Verschwinden d.
Accemmodationskrampfes nach Eserin
397.
Dötsch, A. Verhornung. Xerose u.
Keratomalacie 1113.
Dolbeau, P. Prophylact. Cornealnaht
b. Extract. 508, 855.
Dolganow. W. N. Arbeiterschutz-
brillen 98.
— Glaucom (pathol. Anat.) 295.
Domes. Massage f. Glaucom 1217.
Donovan, J. Cassaripe b. Corneal-
eiterung 1165.
Doyne. Wiederholte oberflächl. Necrose
d. Cornea 1151.
Dreyer-Dufer. Ophthalmosc. Dege-
nerationszeichen 53.
— Chorioretinitis syphil. circinata 341.
Driver, W. E. Bestes Sehvermögen n.
Extraction 502.
Droogleever, Fortuyn.
Augenmitbewegung 686.
Druault, A. Netzhautablösungs-Glau-
com-Ulcus corneae 1238.
Druault und Petit.
(Corneal) Geschwür 836.
Duane, Alex. Angioneurotisches Oedem
d. Conjunct. 475.
— Divergenzlähmung, Schielen u. Hete-
ropherie 664.
Kiefer- und
Serpiginöses
236 Alphabetisches Namensregister.
Du Bois-Reymond u, Silex. Corticale
Reizung d. A.-Muskeln 405.
Dunn, J. Netzhaut- u. Cilioretinal-
Venen-Anastomose 548.
— Burton, L Centrieren d. Gläser
wegen Augenbeschwerden 622.
Duyse, van. Cylcopenauge 49.
— Sehnervaplasie und Macula - Colobom
309.
— Elephant. Lymphangion d. Lides b.
Neugeborenem 422.
—- Congen. Anophthalmie 592.
Eagleston, S. P. Vaccine - Impfung
d. A. 814.
Eales, H u. Wood. Subeonj. Scleral-
riss, Linsenluxat., normale Sehschärfe
865.
Eaton. F. B. Fixationsfeldinessinstru-
mente 636.
Egis. Conjunctvt. erouposa. 1102.
Eisenhut, E. Contusionen u. Uveal-
tractusveränderungen 1256.
Ellet, E. C. Hornhautentzündung n.
Malaria 232,
— Schanker d. Conjunct. 807.
Ellinger, A. Sinus front. Empyem,
Operat. 192.
— Opticus-Myxosarcom, Krönlein-
Operat. 318.
Ellis, F. W. Hpyperostosis cranii,
Exophth. u. Erblindung 748.
Elschnig, A. Anatomie d. Schnerv.-
Atrophie bei Centralnervensystem-
Krankheit 306.
— Normale Anatomie d. Opticus - Ein-
trittes 344.
— Keratomalacie b. Cunjunctivalxerose
487.
— /uSchnaudigl Schorganblutungen
ong.
- Drusen d. Membr. Bowman. 1160.
Emmert. Protargol 623,
Epinatjew, G. W. Perimeter-Indicator
94.
— Scott's Operation gegen Vaseulari-
sation d. Hornhant 247
— Pannus- Besserung durch Scott's
Operation 1157.
Erb, A. Zündhütchen - Ausstossung n.
5 Jahren 559.
Erben. Siehe Zuckerkandl 614.
Erwin, A. J. Acute Farbenblindheit
117.
Eschweiler, P. Stirnhöhlen-Empyen
1088.
Ettinger, J.
163. | |
— Conjunctvt. gonorrh. adult. 1108.
Eversbusch. Netzhaut - Venenthrom-
bose, Blutung im Glaskörper-Central-
Canal 313.
Ewetzky. Conjunct -Lymphodermoide,
halbmondförmig 473.
Eyre, J. W. H. Tuberculose d Con-
Junct. 805.
Lidspaltenerweiterung
Fage. Inject. u. Ausspülung d. vord.
Kammer 612.
Falchi, F. Anomalie d. Limbus $16.
Falta, Marczel. Largin 77.
Faveau de Courmelles. Röntgen-
Strahlen in Optik u. Augenheilkunde
359.
Fenoltea, A.
115.
Feuer, N. Trachom - Behandlung 483,
1119.
Fick, A. E. Gesundheitspflege d. A.
343, 959.
— Blindheit 960.
Fischer, C. E. Myopie- Operation u.
Ablatio 132, 302.
— Enophthalmus traumat. 185, 315.
— E. C. Ptosis u. Mitbewegung 1046.
Fleet, Fr. van. Eitrige Ophthalmie
1109.
Flemming, Percy. Herpes ophth. m.
Hypopyon-Keratitis 418, 834.
— Augencomplic. acuter specif. Fivber
575.
Fortunati, A. Thränensackirrigator
OCH l
— ModificirteO et tin g e r'scheTrichiasts:
Operation 1025. W
Foster, Matth. Lancton, Chorioid.-
Melanosarcum 829.
Fox, G. H. Totale Aniridie. traumat.,
congen. 1199. i
— Verletzg. d. electr. Lichtstrahl 124.
Fränkel. Augenspiegelbefund b. Pneu-
monie 566.
Monucular - Zeichnen
Alphabetisches Namensregister.
Fränkel, C. Meningococcus bei Con-
junctvt. purul. 780.
Fragstein, v. u. Kempner. Pupil-
larreactionsprüfer 634.
Frezals, M. Siehe Ulry.
Friedenberg, Percy. Simulation v.
Blindheit 54.
Friedland,F. Scleritis-Anatomie 493,
863a.
Friedrioh, H. Operative Heilg. chron.
Glaucoms 290.
Fromaget, C. Fremdkörper i. d. vord.
Kammer 494. |
— Hyster. paroxysm. Thränenlaufen 725.
— Augensyphilis., Keratit. interstit. 843.
— Augen- u. Augen - Höhlen - Traumen,
Quecksilberinjection b. Iridochor. 1061.
Frost. Opt. Effect d. Myopieoperation
1003.
Fryer, B. E. Blutung n. Staarextract.
263.
Fuchs, E. Kurzsichtigkeits-Operation
130.
Fukala, V. Alterthums - Refractions-
lehre 14.
— Refractionslehre, Seh- u. Farbentheorie
im Alterthum 580.
Fumagalli. Anatomie d. dritt. Lides
646.
Galezowski. Trachom, Ausschneidung
d. Üebergangsfalte 212.
— Recidive syphil. Erkrankung 943.
— Bacteriologie d. Conjunct. 1115.
Gallemaerts. Traumatische eitrige
Tenonitis 179.
Gallenga, C. Caruncula lacıymalis
102.
— Longen, Fibrolipom d. Orbita 184,
1072,
— Cysticercus intraretin. 936.
=- Dacryocystit, chron. b. Ithincosclerom
1049, 1266.
— Corneo-conjunct. Teratom 1139.
Gamble, W. E. Willkürl. Nystagmus
135.
Gardener, C. R. Orthoform f. Kera-
titis 1164.
Gaudenzi.
667.
Binocularsehen u. Strab.
237
Gaudenzi. Amblyopie von Ankylo-
blepharon infant. 917.
Gayme, L. Morb. Basedow 759.
Geelmuyden. Schneeblindheit u. Son-
nenverbranntheit 1271.
Gehrhardt. 52 Myopie -Operationen
1008.
Geismar, F. Congen. Liddefecte 167.
Gelpke. Bacterium septat., pseudo-
diphth., xeros. 40.
— Hemianopsie, Störung im übrigen G.-
F. 924. ; |
Genderen, Stort van. Teleneuron in
netolies v. leucisc. rutil. 1257.
Gerhardt, C. Exophthalm. puls. 746.
Germann, Th. Sehnerven - Tumoren
919.
Geronzi.
141.
Gidschen, L. N. Protargol 369.
Gifford, H. Ulcus rodens corneae
241.
— Exophth.puls. bei Aneurysmai. Nacken
448,
— Blindheit durch Methylalkohol 913.
— Thromb. od. Embol. Arter. centr. nach
Unterbindung d Halsgefässe 1232.
Gilbert u. Castaigne. Morb. Base-
dow 75l.
Ginsberg, J. J. Nähen penetrirender
Wunden 66.
— S. zu Cohn „Herpes zoster“ 709.
Glaning. A. E. Fornicoblepharon 164.
Goertz, R. Heilanstalt Landshut. 5.
Jahresbericht 351.
Goldzieher, W.
matosa Retinae 303.
— Therapie d. Augenkrankheit. 607.
— Iritis glaucomatosa 888.
Golowin, S. S. Sehnervneubildung
Krönlein-Operation 741.
— Specif. Gewicht d. Kammerwassers
997.
Gonin, J. Muskel -Angiofibrom, hyal.
Degen. 148.
— Bacterien-Conjunctivitis 200.
— Piginent-Sarcom d. Cornea 242,
Goode, G. Augenhöhlen-Sarcom 183.
Gori. Plastik nach Orbitalausräumung
etc. 442,
Ohr- und Augenstörungen
Degener. fibro-
238 Alphabetisches Namensregister.
Gotti. Cautherisation d Conjunct. bei
Ectrop. 423.
Gourfein, D. Experim. -Tuberculose
d. Thränenwege 717.
Gouvea, de. Lid-Lupus dureh Plastik
geheilt 694.
Goy,C. AngeborneBindehaut-CYvste 224.
Grandcl&ment, Episcleritis, Scleritis
etc. Ther. 864.
— Myxoedem u. Keratit. parench. 1149
Greene, D. Milton. Neue Methode u,
Instrum. f. Strab.-Diverg. 669.
Greenwood, Allen. Acute Tenonitis
1059.
Griffith, John. Acuter Morb, Base-
dow 188.
— Melanosarcom d. Lides, Braunfärbung
d. Sclera 700.
— Tritis, Aetiolog. Therap. 886.
— Seröse Bindehaut-Cyste 1134.
— Primär. Sarcom d. Uebergangsfalte
1136.
— u. Blair., ungewöhnl. Randkeratitis
1141.
Groenouw. Geschoss in der Orbita u.
Röntgenstrahlen 441, 558.
Grósz, F. E., v. Amaurose v. Hydro-
cephalus, Punction 883.
— Keratitis neuroparalyt. 485.
Gruening. Irisprolaps u. sympath.
Ophth. 543, 905.
Grunert. Plastik nach Stirnhöhlen-
Operation 1087.
Grunert, Karl. Bindehaut - Papillome
219.
Guende Delirium n. Extraction 868.
Günsburg, J.J. Ptosis congenita 165,
689.
— Traumat. Sehnervenverletzung 556.
— F. Arterienschlinge im Glaskörper
530, 549.
Gueude vergl. Guende.
Guillery. Sehschärfe u. Schiessaus-
bildung 348.
— Formensinn, Messungen 382.
Gullstrand, A. Bedeutung d. Dioptrie
605.
Gunn, Donald. Tuberculose d. Nase,
Thränensack und Conjunctiva 1050,
1090.
Gunning, M. W. Klinik Amsterdam
G KE ann, Æ. Starke Sublimatlösung.
— GE d Cataracta complic.
— S ) e Orbital- u. Kieferabscess
vom Zähnen aus 1056.
Haab, O. Gittrige Keratitis 829.
Haas, J. H. de. Poliklinik Rotterdam
35.
Haberkamp. Teschingschuss, doppel-
seitige Erblindung 315.
Hajek, M. Nebenhöhlen- Entzündung
1086.
Hailes, Clem. Iritis, klinisch. 1203.
Hainwortk, E. M SieheBockliffe
1060.
Haken, M. Ulcus corneae serpens 257.
Hallauer, O. Rothwerden d. Eserin
72.
— Mucocele d Sinus front. 765.
Hamilton, E. Refraction trachomat.
Augen 1125.
Hanke, V. (N.) Intraoculare Tumoren
281.
— Iris- u. Ciliarkörper-Gummen 512.
— Nitronophthalinhornhauttrübung 825.
Hansell, H. F. u. Spilter. Totale
Ophthalmoplegie ; mit gekreuzt. Hemi-
pleg. 950.
— Mariotte’'sche Fleck, Grösse 99.
Harlan, G. C. Abscission u. combin.
Keratectomie 509, 857.
Hartridge, G. Orbitaltumoren 1074.
Hauenschild, W. Asepsis, Antisepsis,
Staarnachbehandlung 58
— Antiseptica auf inficirten Hornhaut-
wunden 848,
Hauer, Fr. Atropin-Conjunctvt. 109.
Heilmaier, O. Augen- u. Nasen-Er-
krankung 1273.
Heine, L. Myopisches Auge 109, 307.
1005.
— Linsenschlottern u. -Zittern 123, 258.
— Sarcommetastase auf d. Opticus 920.
— Autophthalmoscopie 978.
Heinzel, C. Bau d. Cataracta zonul.
882.
Helbron, J. Naphthalinwirkung 976.
Alphabetisches Nameneregister. 239
Helfreich. Unfallpraxis 5.
Helleberg, A. Iristumor 518, 1202.
Hennike. Schmirgel-Extraction aus d.
vord. Kammer 252, 319.
Herbert, M.H. Conjunctiva n. chron.
Entzünd. 777, 1091.
Hermann, Hendrik Th. Chron. ent-
zündliche endotheliale Lidgeschwulst
1042.
Hertel, E. Myopie-Operation 898.
— Thränensack-Pathol. anat. 433,
— Warme, kalte Umschläge, Temperatur
d. Aug. 610.
— Sympathicus- Ganglion - Exstirpation,
Folgen 1100.
Hess, C. Fötale Ruptur hinterer Linsen-
kapsel 497.
— Accomodationslehre 661, 1006.
— Fett an Stelle v. Glaskörper 896.
Heustis, G. W. Bindehaut - Östeom
223.
Higgens, Ch. Einseitige Neuritis 921.
Hilbert, R. Fötale Entzündungspro-
ducte 48.
— Subject. Lichterscheinung, Flimmer-
scotom, Hemicranie 124, 304.
— Tropacocain-Anästhesie 626.
Hillemanns. Ulcus corneae rodens
861.
Hippel, A. v. Myopieoperation, Dauer-
erfolge 1007.
— E. v. Geschwür d. hint. Hornhaut-
fläche ; congen.Cornealtrübg., Megolo-,
Hydrophth. 1161.
Hirsch, C. Netzhautgefässschlinge im
Glaskörper 900.
— J. Gichtische Augenerkrankung. 578.
Hirschberg, J. Geschichte d. Augen-
heilkunde 13.
— Magnetoperation 362.
— Holocain 371.
= Penelope-Lidrandoperation 413.
— Trachom, Anat. u Operat. 798.
më Operation sympath. Weichstaares 877.
Hirschl, J. Pupillarreaction b. pro-
gress. Paralyse 945.
Hirschlaff, W. Morb. Basedow
191.
Hitschmann, R. Exophthalm. inter-
mitt. bei Jugular-Phlebectasien 1079.
Hoffmann, Reinh. Augenhöhlen- u.
eitrige Nebenhöhlenerkrankung 177.
— Diplobacillenconjunctvt. 781.
— Bacillus Koch-Weeks 972.
Holden, W. A. Experim. Chinin-Am-
blyopie 910.
— Amblyopie a. Opticus-Atrophie, nach
Blutung u. Methylalcohol 1225.
Hollmann, Th. Orbitaltumor nach
Trauma 737.
Holmes, C. R. Thränensack- u. Drüsen-
Exstirpation 172, 486.
Holmström, J. Optische Tätowirung
490.
— Wegschaben v. Hormhautflecken 850.
— Migräne u. Glaucom 902.
Hoor, K. Eisenbahn - Personal Augen-
untersuch. 589.
— Argentamin 617.
Hoppe. Fötale Entzündung, Mikro- u.
Anophthalmus 591.
— Argyrosis 593, 774,
— Brandenten, Hornhautentzündg. 835.
Horstmann, C. Allgem Therap. d.
Augenkrankheiten 606.
Hotz, S. C. Siebbeinmucocele Orbital-
geschwulst vortäuschend 454.
— Symblepharon totale, Transplantation
1130.
— F. C. Blepharit. u. Hypermetropie
1024.
Howe, L. Augenmikroscop 987.
Hübner. Amyloid d. Bindehaut 216.
— Myopie-Operation 1009.
Hunter, D. W. Gumma d. Orbita-
Spitze 444, 736.
Jackson, Edw. Euphthalmin 627.
— Àc. Conjunctivitis, Ther. 777.
— Behandlg. hochgradiger Ametropie
1002.
Jacovides, S. Chalazonpincette 89.
Jänner, J. Augenverbände 609.
Jaesche, O. Binocularsehen 387.
— E. Lidoperationen 427.
Jakowlew. Spermin b. Augenkrank-
heiten 78.
Jameson, H. D. 12mal Irisprolaps,
normales Sehvermögen 1158.
— P. C. Prophylaxe d. Ophthalm.
neonat. 1107.
240
Jamison,H.D. Blennorrhö-Abortivther.
794.
Jarnatowski, Kasim. lIridocyclitis,
Phthisis b. Chorioidealsarcom 283.
— Verzögerte Wundheilung nach Staar-
extraktion 854.
Jatropoulos, P. Glaucom, Sympathi-
cusexcision 1220.
Jay, M. T. Fremdkörper in der Iris
884.
Jennings, E. Pannusheilung durch
Dacryocystitis 438.
Jensen, E. Augenuntersuchungen alter
Individuen 348.
Jgnatiew. Staarextraction ohne Iri-
dectomie 910.
Jitta, J. Farbe subconjunct. Gefässe
1092.
Jmre, J. Trachom-Abschabung 801.
— Argentamin 1111.
Jocqs. Hornhautveränderung bei Tri-
geminus-Affeetion 1150.
— Cataract. artefic. ohne Kapselzer-
reissung 1176.
Jörs, H. Acarus, Demodex, Blepharitis
150.
Johnson, J. S. Hämorrhagie nach Ex-
traction u. Iridectomie 503.
— Salpetersäureätzung von Corneal-Ge-
schwüren 840.
— W. B. Electromagnet, an Beleuch-
tungsstrom angeschlossen 637.
Jschreyt, G. Rindersclera, anat. u.
physik. 378.
— Faserverlauf d. Menschensclera 641.
— C. Zu Koster „Tonometrie etc.“
604.
Jssekutz, L v.
1067.
Juler, H. Myxosarcom d Orbita 1071.
— Syınmetr. scleros. Keratit. 1144.
Junius. Acute Pneumococceneonjunctvt.
198.
Jversberg, M.
pecie 1038.
Echinococcus orbitae
Syphilit. Cilien - Alo-
Mämpffer,R. Coloboma lentis congen.
SL.
Kalt. Lidvernähung gegen Keratuconus
Hä.
Kamen, B. Epidem. Coninnctvt 778.
Alphabetisches Namensregister.
Kassodubsky. Membran im Glas-
körper 289.
Kast, J. Epidem. contag. Conjunctrt.
779.
Katz, R. À. Lichtempfinälichkeit-Unter-
suchung am Perimeter b. Opt.-Leiden
635.
— Kopfschmerz bei geringer Ametropie
658.
Kauffmann, E. Conjunctivitis pseudo-
membranosa, Bacteriologie 459, 13.
Keiper, G. Thränencanal-Cataphurese
432,
Kelly, BE Keratoconus 1172.
Kempner. Siehe v. Fragstein.
Kessler, M. J. Trachom in Samarang
1125.
Ketterl, P. Cilien in d. vord. Kammer
1176.
Kibbe, A. E. Magnet angeschlossen
an Beleuchtungsstrom 363. 1250.
Kikorow. Iridocyclitis, malarisch 3%,
523.
Kiribuchi, Kyoji. Elast. Gewebe,
Mskl. Dilatator Pupillae 106.
— Fuchs’sche periphere Optic.-Atröphie
555.
Kirkorow. Siche Kikorow.
Kirollow, N. K. Heilanstalt in Stav-
ropol 29.
Klein, S. Ulcus corneae e. Hypop. 482.
Klingelhöfer. Röntgen-Plutogr. für
intraoc. Fremdkörper 934.
— Siehe Weiss 600 u. 883.
Klinkowstein, Romana. Haabs
Myopie-Operationen 131.
Knapp, Arnold H. Bilepharoplastik
161.
— Stirn-u.Siebbeinempyem.Enophtbaln.
193, 454.
Knapp, H. Haab’'s Electromagnet 20)
951, 1249.
— Kochsalzinject. in collabirte Augen
616.
— Holocain 625.
— Euphthalmin 623.
— Orbitaltumoren 1073.
Knapp, P. Cataract artef. vhne Kapsel-
zerreissung 117%.
Kölliker, v. Chiasma opt. 999.
Alphabetisches Namensregister. 241
König, W. Springende Pupillen bei
cerebr. Rindenlähmung 946.
Koenig. Siebbein - Orbital - Perioritis
1058.
Köster, W. 773 Enucleationen 615.
Kollock, Ch. Keratectomie 1159.
Kooyker, N. A. u. Mulder. Exoph-
thalm. intermitt. pulsans 189
Korkaschwili, G. Transplantation b.
Entrop. 682.
Koster-Gzn, W. Cocain schädlich 74.
— Sperrelevateur 86.
— Sinken der Linse nach Accomodation
134.
— Herpes ophthalm.u. Keratitis interstit.
230, 833.
— Herpes zoster ophth, 414.
— Ptosis-Operation 428, 1047.
— Cocain-Follicular- Conjunctivitis 461.
— ÖOphthalmologie in Niederland 583.
— Elastieität d. Sclera 992.
Kouvenhoven. W. Senile Overver-
ziendheit 3S1.
Kozlowsky. Heilanstalt Popow in
Kiew 27.
Kramer, A. Thierische Schmarotzer
d. Augen 342.
Kraisky, W. Cysticercus intraocul.
935.
Krawatschenko,W.T. Nelken gegen
Hornhauttrübungen 246.
Krause. Infant. Xerose und Kerato-
malacie 812.
Kries, v. Anorm. trichroın. Farbensyst.
120.
Krohn, H. Luxatio bulbi 1063.
Kroll, J. Bindehaut- u. Lideysten 817.
Krückmann, E. Pigmentzellen Ana-
tomie 107.
— P-z. Physiologie 336.
— Ba Pathotogie 547.
Krüger, A. Sehprüfung bei Simu-
lationsverdacht 55.
Krukenberg, Friedr. Tuberculose d.
vorderen Bulbushälfte und Lider 693.
— Pseudogonococcus 795, 1118.
— Angeborene Melanose der Hornhaut
852, 1175.
Kugel, L. Lidverdickung - Operation
41l.
Kuhnt, H. Conjunctivitis granul.,
mechanische Therapie 211.
— Nachstaaroperationen 256.
— Cornealeiterung nach Extraktion,
Therap. 273.
— Acute Methylalkoholintoxication 336.
— Expressor bei Conjunctivitis granu-
losa 468.
— Distichiasis congen. vera 680.
— Epicanthus-Operation 708.
Kunn, C. Dissociirte Muskellähmungen
1017.
La Forre, G. Urämische Neuritis
opt. 338.
Lagleyze. Auge u. Zähne 328, 569.
Lagrange, Felix. Primäre Corneal-
tumoren 488.
Lamas, A. Siehe Demicheri 755.
Lamborelle. Multiple Sarcomatose
863.
Landolt, H. Nebennierenextrakt für's
A. 620.
— E. Sehproben.
Lange, O. Dacryops 170.
Langie. Keratitis parenchym. 480.
Langle, A. Astigmatismus - Bestim-
mungs-Apparat 988.
Lans, L. S. Pupillometrie 99.
— Chloropsie 591.
— Opticus-facialis-Reflex 1011.
Lantshere, J. de. Cysticercus der
vord. Kammer 25la.
— Bindehautsack-Fremdkörper 772.
Lapersonne, F. de. Neng opt.
bei Keilbein- und Nasen-Höhlener-
krankung 922, 1089.
Laqueur, B. Pupillenbewegung 142.
— Entzündliches Glaucom 291.
Lawford. Keratit. interstit. bei Syph:
acquis. 1143.
Lawson, Arnold. Exophth. puls.
traumat; Carotisligatur 447, 750.
— Frühjahrscatarrh 1099.
— Refractions-Correction bei Trachom
1122.
Leber, Th. und Addario. Panoph-
thalmie congen. mit Bacillen; congen.
Anomalien 353.
Ledbetter,S.L. Keratitis herpetica
233.
242 Alphabetisches Namensregister.
Lediard, H. A. Hormhautrverschorfung
nach Schädelbruch mit Faeialis-
lähmung 1145.
Lefrancois. Iritis in Sumpfgegend
516.
— Pneumococcen-Orbitalphlegmone nach
Influenza 730.
Leitner, W. Periodischer Exophthalm.
187.
— Ulcus conjunctivae 804.
Lembeck siehe Schreiber.
lıesshaft, A. Protargol 71.
Levin. H. Abnorme Schlängelung d.
Netzhautgefässe 301.
Levinsohn, G. Ständige freie Com-
munic. vord. u. hint. Kammer 121.
— Aderhautsclerose u. Netzhautdegen.
280.
— Fremdkörper aus Cornea zu entfernen
826, 927.
— Zur Nachstaaroperation 873.
Lewitzky, M. Univ.-Klinik Kiew 590.
Liebrecht. Pupillarerscheinungen,
diag. Bedeutung 603.
Lieto-Vollaro, A. de
drüsensarcom 430.
— Lymphosarcom d. Plica semilunar.
472, 833.
— Ciliarkörpergumma 1200,
Linde, Max. Blectromagneten 83.
Linden, K.E. Assentirungen in Finn-
land 20.
Lobanow, S. Bacterien u. Infections-
pathol. 41.
— Weite der Augenspalte 100, 687.
— Nicht pathogene Bacterien und In-
fectionspathologie 358.
— Temperatureinfluss auf Aufsaugung
aus Conjunctivalsack 595.
— ÖOrbital-Cylindrom 738.
— Lymphom d. Conjunct. 822.
— Dermoid unter d. Conjunct. 821.
— Angeborne Irideremie 890.
Lodato, G. Angen bei Inanition 46,
— Bewegung d. Pigmentepithels 115.
— Augendermoide 496.
— Subeconj. Kochsalzinject, bei Netzhaut-
ablösung 546.
— Thränendrüsenveränderung n. Trigem-
Durchschneidung 714.
Thränen-
Loewy siehe Berger.
Long siehe Dejesine.
Lopez u. Carvallo. Leucosarcom d.
Chor. 892.
Lor. Ptosis congen. und Mitbewegung
688.
— siehe Bullot 45, 1166.
Lundsgaard. Hypopyonkeratit. mit
Hefereincultur 1147.
Luniewszki. Hauttuberculose des
Lides etc. 692.
Machek, E. Krankenhaus in Lemberg
967.
Mactier, H C. Ectropion-Operation
157.
Magavly. Petersburger A.-Heilanstalt
579.
Majewski, C. V. Hpydrodiascop 92.
367.
— E. Hornhautsarcom 862.
Malfi. Conjunctvt. pseudomembr. 1103.
Malgat. Entrop. u. Trichiasis senil
681.
— Chromheteropie mit Staar in pig-
mentarmem Auge 869.
Mandl, J. Diphococcus - Hypeopvon-
keratit. nach Pneum. croup. 1148.
Mandonnes. Frühlingscatarrh-Hyper-
trophie 456.
Manea vergl. Mauca.
Manfredi, N. Pamard’s Bulbus-
Fixation 90.
Manhattan -Hospital 32.
Mannhardt, F. Colob. sclero-chorioid.
894.
Manz. Keratitis parench.; Fluorescein.
830.
Marciszewski. Lidrand-Entzündung.
Behandlung 677.
Mark, J. Atropin-Conjunctvt 109.
Markus, Ch. Knötchen-Conjunetrt.
durch Pflanzenhaare 769.
Marlow, F.W. Spontane Aufsaugung
von Cataract 259.
Marple, W. H. B. Thiersch'sche
Transplantation im Conjunctivalsack
221.
— Anat. Untersuchung zu Gruening
543, 544, 906.
Alphabetisches Namensregister. 243
Marshall, C. Devereux. Gumma d.
Conjunctiva 214.
— Chorioidealsarcom-Symptome 282.
— Congen. Anomalien 859.
— Uvealtractus-Sarcom 893.
Martin, W.A. Keratitis ulcer. margin.
484.
Massachusetts Infirmary 31.
Maschke, M. Unfallpraxis 4.
Matthaei. Trachom-Ther. b. Militär
796.
Mauca. G. u. Ovio. Cataracta arte-
ticialis 269.
May,Ch.H.Symblepharon;Thiersche-
sche Transplantation im Conjunctival-
sack 222, 1132.
— E. Kalkverletzungen 1255.
Mayer, Fr. Hämorrh. Ciliarkörper-
Cyste 517.
Mazet. Tubercul. Orbitalperiostitis
primär 734.
Mazza Argent. nitr. Application 618.
— Argyrose d. Conjunct. durch Haar-
tinctur 775.
— Keratisis filamentosa 842.
Mazzali. Protargol 624.
Mc.Conachie. A. D. Linsenluxation-
Behandlung 506.
Meisling, A. Echinococcus und
Cysticerc. Oculi 564.
Mellinger, C. Chorioiditis Macul.
Behandlung 522.
— Anstalt in Basel 966.
Mendel, Fr. Opticus-Durchtrennung
1239. '
Menzies. J Acw. Sehen der Schul-
kinder 586.
Messner, A. Protargul 69.
Metaxas, Th. Cilien in der vorderen
Kammer 253.
Mets, de Schulhygiene 16.
Meyer. Netzhaut-Aderhautriss durch
Schuss 316.
— Q. Retinit. albumin. grav.. Schwanger-
schaftsunterbrechung 1267.
Micas, de. Nervosität und Schielen
137.
Michel, J. v. Einfluss der Kälte auf
brechende Medien 650.
— Bell’sches Phänomen 651.
Michel, J. v. Onkologie 969.
— Netzhautgefässe, Erkrankungen;
path.-anat. 1229.
Miller,V. Wiederkehrendeintraoculare
Blutung 532.
Millingen, van. Endoculare Galvano-
causis 361.
Mitchell, S. Stahtsplitter i. d. Linse
260.
Moauro. Tarsoblepharoplast. margin.
684.
— Lidcolobom-Operation 705.
Mock. Calciumcarbid im Bindehautsack
773.
Mohilla, K. Offene Wundbehandlung
979.
Mohr, M. Myopieoperation 395.
— u. Schein. Keratosis conjunctivae
474.
Moll, F. D. A. C. van. Klinik
Amsterdam 38.
— Conjunctvt. metastatica 1093.
Montalcini. Infant. Augen-Hysterie
952.
Moore, Wm. O. Hysterische Blind-
heit 1274.
Morax. Bacillus Weeks 42, 43.
— Toxine u Conjunctvt. 1094.
Morestin. Morb. Basedow. 756a.
Morray,B. Blickbewegungspräcision;
Localisation an d. Netzhautperipherie
388.
Morton, H. W. J. Enucleation 67.
— H. Mc. J. Bindehautblutung nach
Lachgas 227.
Moty. Salicylsäure für Trachom 800,
Moulton, H. Lid-Epitheliom 698.
— Methylaleohol-Amblyopie 912.
Mühsam, M. Staaroperation bei Taub-
heit 1180.
Müller, Leop. Aegyptische Augen-
entzündungen 787.
Münden, M. Erworbene und vererbte
Ptosis 1045.
Mulder, M. E. Klinik Groningen 37.
— Acarus. Demodex-Blepharit. 1021.
— Siehe Kooyker.
Mullen, J. A. Procentzahl d. Farben-
blinden 588.
Muncaster. Scleral-Hernie 250.
244
Muntendam. Chininblindheit 1227.
Murphi, F. G. Congen. Cornealtrüb.
245.
Murray, W. R. siehe Würdemann 562,
1099.
Natanson, A. Retinit. pigm., Myopie
u. Glaucom 292.
— Hauthorn d. Lides 1044.
Nattini. Myopie-Operation 655.
— Glaucom nach Cataract 878.
Naumow,M.P. Soldaten in Kasan 30.
Nelson, Jam. R. Blindheit u. Ent-
zündung durch Blitzschlag 1247.
Nettleship. Retrobulbäre Neuritis
opt. 923.
Neunhöfer. Subconjunct. Injectionen
613.
Neuschüler. Farbenerkennen auf
grauem Grund 645.
— Narcose u. Tension 977.
— u. Obarrio. Lidplastik 1030.
Neustätter, Otto. Verbessertes
Sciascop 51.
— Lidpiucette 88.
— Neues Optometersciascop 633.
— Thränensackeinspritzung ohne Canüle
720.
New-Yorker Ophth. Institute 34.
Nicolai. Erosio corneae recidiv. 482,
Nicolaier, C. Pseudotumor Con-
junctivae 1135.
Nicoll, J. H. Morb. Based. Operation
7593.
Nieden, A. Gesichtsfeldschema 95.
— Schriftproben 96.
Norman-Hansen.
Chorioidalriss 560.
Norton, C. E. Sehen d. Kapill.-Kreis-
lauf d. eigenen Netzhaut 64.
Nottage,H.P. Fremdkörper 32 Jahre
in d. Linse 276.
Noyes, H. D. Unterlidectropion - Ope-
ration 424.
— Thränenapparaterkrankungen 431.
— Ethimoiditis 452, 763.
Nuel. Catarata polar. anter. 257.
— Epithel etc. transplantirter Hornhaut.
847.
Nussbaum.
961.
Schläfenschuss u.
Entwicklungsgeschichte
Alphabetisches Namensregister.
Obarrio, Pedro de. Angeborener
Staar beim Kaninchen 255.
— Autophthalmoscopie 601.
— Cataract. traumat. Experim. 1187.
— Siehe Neuschüler 1030.
Oblath, O. Isolirte Nuclearmuskel-
lähmung 143.
— Spontane Lückenbildung in der Iris
1197.
Oeller. J. Atlas d. Ophthalmose. 10.
Oertzen. Pneumococcen auf normaler
Bindehaut 973, 1117.
Oliver, Ch. Lidfibrom 699.
— C. A. Glaskugel-Prothese d. Orbita
980.
Orchanskr, J. ` Augenbewegung-
Untersuchung (Öphthalmographie)
140, 649.
Ostwald, F. Aortenklappenverletzung
u. Retinalembolie 317.
Otto, Rich. Pemphigus d. Luftwege
u. Conjunct. 810.
Ovio, G. Farbige Brillen 57.
— Pupillenbewegungen 647.
` — Siehe Mauca.
Pader. Basedow u. Hysterie 1078.
Panas, Ph. Vorlesungen 1.
— Traumat. Lähmung d. A.-Bewegung
1016.
Pansier, P. Haftender Conjunctival-
lappen bei Staarextraction 119.
Parinaud. Das Sehen 111.
Parisotti, O. Perimetrie; neues In-
strument 366.
— Stauungspap. b. Hirntumoren 571.
— Lidtransplantation 1029.
Parker, Rushton. Neurom. pleti-
form. d. Lides; Ptosis 701.
Parkinson, J., Porteru. Stephen-
son. Postdiphther. Augenmustel-
lähmung 668.
Patillo. R. S. Amaurose d. Methyl-
alkoholeinathmung 1226.
Pawel, E. Chor-Sarcome 120%.
Pechin, Alph. siehe Baudouin.
— Inte palustris 887. l
Pepmüller, F. Epibulb. pseudosyphil.
Tumor m. tubercul. Structur 1128.
Percival. Visual acuity and efticiency
598.
Alphabetisches Namensregister.
Peretti. Linsenluxation nach Schädel-
verletzung 876.
Perewosnikow. Endoptische Erschei-
nungen 380.
Pergens, Ed. Blutableitung u. -Ent-
ziehung 56, 360.
— Zu Fukala Refractionslehre im A.
581.
— Leonh. Fuchs
mologie 582.
— Netzhautvorgänge bei farbiger Be-
leuchtung 654.
— Mesue d. ältere bei Rhazes 968.
— Argentamin 986.
— Plastik für verschrumpfte Orbita
1064.
Pes, Orlando. Liddrüsen-Chemie 114.
— Meibomitis-Bacillus u. Conjunctivitis,
Klebs-Löffler-Bac. 597.
— Blepharospasm.-Chirurgie 685.
— Dacryoadenitis nach Blennorrhoe 712.
— Pseudomembr. Conjunctvt., Molkencur
184.
Peschel,
Kick
Peters, A. Autosuggerirte Myopie b.
Schulkind. 660.
— Nasenbehandlung b. A.-Leiden 767,
944.
Petit. Serpigineuses Hornhautgeschwür
234.
— Siehe Druault 836.
Pfalz. Unfallfolgen 963, 1251.
Pfingst, A. Herpes zoster ophth. 417.
Pfister, Jul. eczem. A.-Leiden,
Therap. 710.
Pick, E. Tortuositas vaserum 918.
Piesberger. Vibrationsmassage 64.
Pischel, Kaspar. Klinische Beiträge.
352.
Pitres.
Plantenga.
mung 1012.
Pötsch, Anna.
Blinder 122.
Porter siehe Parkinson 668.
Posey, W. Wecker's Vorlagerung 136.
Pratt, J. A. Cocain-Conjunctvt. 771.
Praun, E. Verletzungen 3.
— Protargol 368.
(1539) Ophthal-
M. Cysticercus intraocul.
Morb. Based. Therap. 752,
Recidiv. Oculomot.-Läh-
Farbenvorstellung
245
Praun und Pröscher. Acromegalie
1259.
Prentice, Chalmers. Sehlinien-
Drehung 643.
Pretori, H. Largin 623.
Preindisberger, J. Orbitalsarcom,
Durchbruch in der Schädelhöhle,
Exstirp. 1068.
Pröscher, Fr. Tuberculose der Nase
Thränenleitung etc., secundäre der
Lunge 1053, 1265.
— Siehe Praun 1259.
Pyle, W. Hydrophthalmus 1218.
BRählmann,E. Biepharitis acaria 149.
— Lidrand-Transplantationen 683.
— Relat. u. absol. Farbensinnmangel
1236.
Ramsay, A. Morb. Based. 756.
Randolph, Rob. L. Operationen
diabet. Cataract 504.
Ray, J. Morrison.
Misslingen 874.
— Nachstaaroperationen 1188.
Reber, Wendell C. Lidemphysem
n. Orbitalfractur 1031, 1062.
Reddingius, R. A. Gesteigerte Con-
vergenz, Divergenz 139.
— Schielen 404.
— Esophorie, Ursache v. Schulmyopie
396.
— An v. d. Brugh 1013, 1014.
Regnier. Voltaisation d. Morb. Based.
1077.
Reif. E. Exophthalm. puls. doppelseit.
186.
Reick, H. O. Diabetische Retinitis
914.
Reimar, M. Endarteriitis prolif. u.
Retinit. hämorrh. 299.
— Sogenannte Embol. Art. centr. Ret.
300.
Renaud, Edwin siehe Bally 898.
Reinhard, G. Trachom-Liderkrankung.
151.
Remmilinger.
culose 213.
Reumeaux. Hornhautregeneration 845.
Reymond. Chirurg. Correction von
Hornhautkrümmungsfehlern 1170.
Staarextraction
H. Bindehauttuber-
246
Reynolds, D. Acutes u. chronisches
Glaucom 535.
— Therap. infectiöser Conjunctvt. 1095.
Ricchi, G. Bacteriologie d. Dacryo-
cystitis 435, 596.
Richter, C. Epibulb. Melanosarcom
1137.
Rischawy, Benj.
sackleiden 175.
Risley, S. D Kalt’s Naht bei Er-
traction 870.
— Glaucom 3 Jahre nach Staarextraction
1214.
Ritter, C. Linse d. Frosches, Ent-
wicklung 110.
Rochon-Duvigneaud. Congenitale
Thränensackanomalie 174.
— Anat. u. Path. d. Thränenwege 711.
Rockliffe, W. C. u. Hainworth.
Orbitalwunde, Meningitis 1060.
Römer, P. Hornhautdurchblutung 254.
— Lidgangrän 1035.
Rogmann. Myopie-OÖperation 129.
— Dacryops 716.
— Pseudoaccommod. b. Aphakie 1193.
— Iridectomie bei Glauc. chron. simpl.
1221.
Rohmer. Keratit. neuroparalyt. syphil.
844.
-— Cataractoperirte ohne Verband 871.
Rolles. Handbuch 9.
Rollet. Syphilitische Retinitis 340.
— Thränensacktuberculose 718, 1052.
Roosa, D. B Strab. converg. 1015.
Roose. Ergrauen der Lider 169.
Roper, W. Tod u. acuter Verlauf v.
Morb. Based. 1084.
Roselli, R. Tarsoraphie m. Trans-
plantation 1027.
— Blepharoplastik, Dieffenbach modific.
1028.
-— Jod in statu nasc. für Trachom 1124.
Roth, A. Sehprüfungen 15.
— Sehproben 585.
Roure. Blepharostate 87-
— Exophthalmus-Chirurgie 749.
Rudin. Pyoctanin. cverul. zur Diagn.
u. Ther. 372.
Ruggi, G. Sympathectomie an Hals
| u. Bauch 537.
Nasen- u. Thränen-
Alphabetisches Namensregister.
Bumsczewicz, Irregul. Chorividal-
colobom 528,
Butter, Alf. Augenläbmung nach
Herpes fac. 949.
Ryerson, G. S. Blitzschlag u. Augen.
erkrankung 563.
Sachs, M. Alterniren d. Schielenden
406.
— Schwachsichtigkeit durch Schielen
673.
— Pemphigus conjunct. 809.
— u. Wlassak. Opt. Localisation d.
Medianebene 995.
Sänger, A siehe Wilbrand 2.
Saggini. Extraction mit d. Kapsel
nach Gradenigo 1194.
Salemi, G. Conjunctivitis aufgeregter
Geisteskranker 197.
Salomonsohn, H. Circuläre Rand-
keratitis 828,
Salva. Augen-,
226.
Salzmann, M. Augendurchschnitt-
Tafel 958.
— Sehen in Zerstreuungskreisen, Accom-
modation Aphakischer 998.
Samojleff. Nachlaufende Bilder 35.
Santos, Fern. J. Exenteratio orbitae
nach Lidabtragung 178.
Saradeth,J. Puerp. metastat. Panoph-
thalm. 524, 947.
Sassaparel Malarische Conjunctivitis
457, 1096.
Sattler, R. (Cincinnati). Ungewöhn-
liche Ethmoiditis u. Augensymptonne
7162.
— Frontalsinus- und Augenerkrankung
706
— Sympathische Ophthalm. Operation
d. verletzten Auges 903.
Savagna. Strab., Tenvtom. u. subeon).
Vornähung 669.
Schadle, J. F. Nebenhöhlenempyeme
194.
Schäfer, H. Trichiasis - Operation
mittelst Lidhautläppchen 1026.
Schäffer. Conjunctvt. diphther. 792.
Schanz, F. Bacterien d. Auges 3».
— Xerose u. Löffler'sche Bac. 914.
Bindehautblutungen
Alphabetisches Namensregister.
Schanz. Diphtherische Bindehaut-
entzündung 975.
Schapringer, A. Angeborene Binde-
hautschürze 815.
Scheff, G. Nasen- u. Augenkrank-
heiten 727.
Scheffels, O. Bindehauttransplantat.
bei Hornhautdefect 1135.
Schein siehe Mohr.
Schieck, Fr. Leucosarcome d. Chorio-
capillaris 521.
— Bandförmige Hornhauttrübung, Anat.
1154.
Schimansky, E. Abducensparalyse
nach äusserer Ohrentzündung 331.
Schirmer, ©. Pathogenese d. sym-
pathischen 298.
— Impferkrankung d. A. 1097.
Schiötz. Prismenapparat 93.
Schlesinger, J. Trachom- u. Folli-
cularcatarrh 802.
Schlipp, R. Epithelialer Ciliarkörper-
Tumor 513.
Schlodtmann. Exstirpation retrobulb.
Tumoren 1065.
Schmeichler, L. Meibom’sche Drüsen,
Secretionsanom. 409.
— Augapfel-Protrusion 445.
Schmidt-Rimpler, H.
ration 400.
— Exophth durch acute Orbitalperiostitis
440.
— Pseudotrachum durch Pflanzenhärchen
462.
— Krankheiten d. A. u. innere Medicin
954,
— Fetthernien d. ob. Lider 1041.
— Biuocularsehen bei einseit. Aphakie,
betr. Unfallgesetz 1178.
Schnabel. Muskellähmungen und
Schielen 670, 671, 672.
Schnaudigel,O. Multiple Blutungen,
bes. d. Opticusscheide 305.
Schneidemann. Hoher
1001.
Schoute, G. L. J. Accommodation b.
Aphakie 399, 498.
— Corneal- und Irisperforation ohne
Linsenperfor. 491.
— Rollbewegungen 1010.
Myopieope-
Astigmat.
Literaturbericht über das Jahr 1899 zam Archiv für Augenheilkunde.
247
Schrader. Spontane Netzhautablösung
1234.
Schreiber, P. u. Lembeck. Heil-
anstalt in Magdeburg 25.
Schubert, P. Steil- u. Schrägschrift
965.
Schüssele, W. Primär-Glaucom, Ge-
schlecht, Alter, Refraction 897.
Schulek, W. Ungarische Beiträge z.
Augenheilk. 956.
Schulte. Augendiphtherie-Therapie
1104
Schultz, H. Eitrige Keratitis 236.
— Mydriat., Miot., Anästhetica 982.
— P. Trachom, Badeanstalts-Infection
797.
Schwarz, E. Cilie in d. vord. Kammer
866.
— 0. Hemiopische
1269.
Schweigger, C. Vorlagerung bei
Schieloperation 408.
Schweinitz, G.E.M. de. Conjunctival-
u. Cornealerkrankungen, bacteriolog.
202.
— Orbitalfistel nach Ethmoiditis lacry-
malis 451, 728.
— Glaue. chron., Gesichts-F. 1215.
Scimeni. Echinococcus d. Orbita 740.
— Eigene Fundus-Pigmentirung 916.
— Cysticercus subretin. 937.
Scott, K. Grosses Lidgeschwür 600.
Serint, Ocl-Augentropfen 81.
Seggel. Geheilte Chiasmaaffection,
Ch. opt.-Anat. 1240.
Seitz, Alb. Pupillenreaction bei
Meningitis 1270
Selenkowsky,J.W. Gelbe Salbe 630.
Seydel, F. Keratitis neuroparalytica
486.
-— Netzhauteirculationsstörungen 1230.
Sgrosso, P. Compendium 8.
— Refraetionsbestimmungs-Instrum. 97.
— Pustula maligna d. Lides; Chirurg.
104.
— Keratoconus-[herap. 859.
Sicherer, Otto v. Sterilisation chin.
Tusche 63.
Sidler-Huguenin. Entfernen
Cornealfremdkörpern 1162.
XIX
Pupillenreaction
von
248 Alphabetisches Namensregister.
Siegrist, A. Gefahren für's Auge b.
Ligatur d. Halsschlagader 594.
Silex, P. Zöglinge in Rummelsburg 18.
— Sarcom in phthischem Kinderauge
520.
— Chorioid-Sarcom, Frühdiagn. 891.
— Frühjahrscatarrh und Heufieber-
conjunctvt Therap. 1101.
— Seltenere Gesichtsanomalien 1235.
— Siehe Du Bois-Reymond.
Simon, R. Wahrnehmung v. Hellig-
keitsunterschied 996.
Sittmann. Morb. Basedow. 1083.
Skrebitzki, A. Blindenfürsorge in
Russland 964.
Smirnow, A. E. Chorioidea propria
108.
Snegirew, K. W. Vibrationsmassage
365.
— Protargol 370.
Snell, Sim. Stahlsplitter, Electro-
magnet 931.
Snellen.H. sen. Gläserne Augäpfel 84.
— H. jun. Licht- u. Farbenwahrnehm.
125.
Snydacker, E. A. Trachomtoxine u.
Antitoxine 469.
Snyder, W. Hamilton.
Symblepharo-Pteryg. 1129.
Sourdille, G. Dacryops 715.
Spicer, W. T. Holmes. Lidödeın bei
Hautatrophie 1033.
— Frühjahrscatarrh 1100.
Spilter, W.G. siche Hansell 950.
Staudish, Myles. Lid-Lymphom 697.
Steiner, L Lidsarcon 168.
Stephenson, SydneysieheParkinson,
Porter 668.
— Siche Walsh 695.
— u. Walsh. Köntgenstrahlen und
Farbenblindheit 599.
Stevens, G. T. Netzhautmeridiane
126.
— G. P. Strab. und Muskelanomal.;
histor. 403.
Stieren, E. Hornhautepithel-Oedem
bei Uveitis nach Blennorrlioe 286.
8tilling, J. Nachstaar-Operation 875.
Stillson, Hamilton. Magnet-Experi-
mente 68.
Traumat.
Stillson. DBacteriolog. Diagnose der
Corneal- u. conjunct. Erkrankungen
1114.
Stock, W. Uvealtractus-Sarcom, Progn.
1209.
— Acromegalie 1260.
Stoewer. Wirkung pathogener Hefen
354,
Stort siehe v. Genderen.
Story. Rectus-Vernähung 675.
Straub. Senile Uebersichtigkeit 133.
— Bandkeratitis, Behandlung 115».
— Fiuorescein-Aufnahme ohne Epithel-
läsion 1163.
— Chinin-Blindheit 1228.
Strauss, Rosa Welt. Keimtötende
Salben 80.
Struycken. Augen- u. Nasenleiden
1252.
Struzinsky. Trachombehandlung in
Baturin 467.
Strzeminski, J. J. Hauttuberculese
d. Lides ete. 154.
— Neuritis retrobulb. heredit. 339.
— Thränensackpolyp 719, 1051.
Suker, OG. F. N. Sympath.- Gangl.-
Excis., Glaucom-Heilung 1213.
Sweet, W. M. Jequirity f. Conjundt.
granul. 206.
— Fremdkörper-Localisation m.Röntgen-
strahlen 320.
Szilli, A. Myopieoperation 3%.
— Haarbildung unter der Conjunetiva
1040.
Szirotinin. Heilanstalt in Melekess >.
Szulislawski, A. Gehirnabsces H
Orbitalphleginone 732.
Talko, J.
153.
— Lid- u. Augapfel-Gangrän; Sin. frunt-
Empyem 1036.
Tansley, Oscer. Giaskörpereyste 1211.
Terrien, E. Metastatische Ophthalmie,
Ausbreitung durch d. Chiasma 32.
— F. Therapie 6.
— Zonulafasern 377.
— Metastatische Ophthalmie und Tot
825.
— Chorioid -Sarcom u. Phthisis
895.
Lidabscess - Septieopyänle
bulbi
Alphabetisches Namensregister. 249
Terrien.
1212.
Terson. Acutes Conjunctival-Oedem 225.
— Keratitis parench bei Syph acquis.
231.
— A. Cataractextraction bei
conus 264.
— Aspiration weicher Cataract 265.
-— Oculistic der Alten 346.
— Fistula conzen. corneae 853.
— Trachom u. Pannus, Jequirity-Heilung
1121.
Sclerotomia post. b. Glaucom
Kerato-
— jun. J. Deoppelseit. subeconjunct.
Luxation d. Linse 1190
Theobald, Samuel. 100 Staar-
extractionen 1183.
Thilliez, L. Traumat. Austritt beid.
Linsen 1191.
Thomson, E. S. Binocularsehen nach
einseit. Cataractextraction 1184.
Thorner, W. Stabiler, reflexloser
Aurenspiegel 374, 648.
Timofejew, P. Nebennierenextract 79.
Todten, H. Thränenapparat-Ther. 1048.
Tornatola,8S.u. Alessandro. NaCl-
subeonjunctival 62.
— Glaskörper, Entwicklung 103.
— Schrotschussverletzungen 933.
Trantas. Cornealmassare b. Leerbleiben
d vord. Kammer nach Extraction
1192.
Triepel, H. Decentriren bisphärischer
Linsen 376, 339.
Trombetta. Nystagmus-Therap. 666.
Trousseau, A. Lideezem 152.
— Tätowirung u. sympathische 248, 541.
Tschemolossow,A. Glaucum, pathol.
Anat. 53%.
Tschermak. Anormale Sehrichtung
bei Schielendem 146.
Tschuprina, J. Linsenluxation bei
Cataractoperat. 507.
Türe, S. Retractionsbewegungen 147.
— Netzhautvenenpuls 602.
Tuyl, A. Irideremia traumat. u. Luxat.
lentis 1253.
Uhlenhut. Keratitis bei Lepra 243,
Uhthoff, W. Congen. totale Farben-
blindheit 390.
— Siphilit. Orbitalerkrankung 735.
Uhthoff. Exophthalm. u. Hornhaut-
zerfall 757.
— Magnetoperation 928.
— Blendungsretinitis u. traumat. Neu-
rose 929.
Uhry, E.u. Frezals, M. JK-Tropfen,
Eindringen 60.
— — Absorption durch d. Cornea 61.
— — Salicylsäure-Augentropfen 82,
Vacher, L. Operationsfeld-Beleuch-
tung 91.
Valude. Schwamm-Prothese in Tenun-
scher Kapsel 44.
— Episcleraler fibrocartilagin.
251.
— Blutung nach Staarextraction 266.
— Krönlein-Operation 742.
— ÖOrbitalplastik 745.
— Bactericide Wirkung d. Thränen 726.
Varese, M.P. Papillitis bei multipler
Sclerose 310.
Veasey, C.A. Acute catarrh. Conjunct.
Bacteriol. 455.
— Stauungspapille bei otitischer Sinus-
Thrombose 557.
Vehmeyer. Chalazion 410.
Velez, D. Acutes Oedem d. Conjunct.
1090.
Velhagcn. Angioma lipoma d. A. 686.
— Zu Deutschmann, Sympathische ete.
904.
Vennemann.
181.
— Cataract. congen. polar. ant. etc. 1189.
Verwoort, H. Pupillenreaction bei
Accommodation ete. 999.
Vetlesen. Morb. Basedow 758.
Vian. lritis suppurat. durch Queck-
silber geheilt 872.
Vieusse. Siebbeinempvrem u. Augen-
störungen 449; u. Orbitalstörungen
450.
Vincentis, de.
körper 531, 938.
Vollaro siehe Lieto.
Vossius. Keilbein- u. Siebbein-Osteome,
Nasenrachenpolyp. u. Optie. Atroph.
702.
— Augrenleidenvererbung, bes. Neuritis
1261.
Tumor
Augenhöhlen-Lymphom
Cysticercus im (elo:
xXI\*
250
Wagenmann, A. Jenaer Klinik 22.
— Luetische Chorioiditis u. Retinitis
hämorrhag. 284.
Wagner, H. Heilserum bei Conjunct.-
=- Diphth. 1105.
Waller. Haut- u. Augenaffection v.
Hyacinthenzwiebeln 1263.
Walsh, David u. Stephenson.
Lupus lymphat. 695.
— Siehe Stephenson 599.
Walter, O. K. Trachom
209.
— Conjunctivitis follicul. u. Trachom
210.
— Offene Wundbehandlung n. Operat.
608.
— Trachom, Dualism. Unitarism. 803.
Walton, G, L. u. Cheney. Hypo-
physengeschwulst 1272.
Warschawski, J. Hypermetropie u.
Blepharit. 1023.
Weber, Herm, Protargol 792, 985.
Wecker, L. de. Specifische Behand-
lung bei Tabes-Opticus-Atrophie 338.
— Weinen und Thränen Neugeborener
334.
— Zustandekommen v. Conjunctvt. 768.
— Aseptisches Tätowiren 851.
— Glaucom-Theorie Su,
— Iris von Hornhaut durch Iritomie
zu trennen 1196.
Weeks, J. E. Papillitis b. Hirntuinor
1244.
Weidenhoffer.
Iritis 572.
Weiland. C. Listings Gesetz 379.
Weill, N.J. Tubereulöse Tritis, Jodo-
torm-Einführung in d. vord. Kammer
OI, 1205.
Weiss, L. Krönlein-Operation 743.
— u. Klingelhöfer. KRöntgenphoto-
graphie f. Fremdkörper im A. 600,
— Trisrisse S53.
Weissenbach, Fr. Verletzung durch
glühende Metalle 1254.
in Odessa
Diabetes mellit. u.
Welander. Blennorrhoe-Therap. 790.
Werner, Jah. Congen. Lidenlobom
1043.
Wernicke, E.
Cornea 824,
Blutdurchtränkung d.
Alphabetisches Namensregister.
Wernicke, O. (Buenos-A.). Hydatiden-
schwirren b. Echinococce. orbitae 1066,
1258.
West, Samuel.
915.
Westhoff, CA H Angeborene doppel-
seitige Linsenluxation 261.
— Die letzten 50 Jahre der Augenheil-
kunde 349,
— Amsterdamer Poliklinik 1898 30.
— Distichiasis congen. hered. #12.
Wettendorfer, F. Tetanie u. juren.
Tutalstaar 277.
Wheatly,A.W. Epithelioma conjunt.
819.
White, Henton.
Ther. 754.
Wicherkiewicz,B. Klinik in Krakau
23, 24
— Protargol 70.
— Ectropion-Öperation 158.
— Conjunctival-Diphtherie 203.
— Keratomalacie Neugeborener 239.
— Fisteln nach Staaroperation 249. 2%.
— Pterygium einseitig nasal doppelt
47,
— Epicanthus-Operation 707.
— Bösartige Hornhautgeschwähte 309.
— Schimmelpilzerkrankung der Hum-
haut 1153.
Widmark, J.
holm 957.
Wilbrand, H. Schlaffe hysterische
Ptosis 426, 940.
— u. Sänger, A. Neurologie des
Auges 2.
Wilm, H. Alkoatim 12.
Wilson, F. M. Iridotomy, besonders
erfolgreich 542. 1200.
Wingeroth, E KNeuritis opt. nach
Influenza, Behandlung 327.
— Protargol für Tihränensackeiterun?
434,
— Dij:locorie 511.
Winselmann.
Blepharit. 676.
Wintersteiner, H. Cystaden.ma
papillare Mollianum 703.
— Careinommetastase im A.Nuskrl
942.
Retinit. albuminur.
Basedow - Organ-
Aus der Klinik Stock:
Hypermetropie uni
Alphabetisches Namensregister. 251
Wintersteiner. Geburtsverletzungen
d. A. 1268.
Witasek, St. Geometr.-opt. Täusch.
119.
Wlassak, R. siehe Sachs, M. 995.
Wokenius, H. Ulcus corneae serpens-
Ther. 837.
Wolff, Hugo. Prothese, Operation 85.
— Symblepharon-Operation, Uebergangs-
faltenbildung 478.
— Conjunct.-Papel 1127.
Wolfberg. Formalin-Bolus-Paste 373.
— Dionin. Lymphstauung 631.
— Gonorrh. Conjunctvt. 791.
— Ulcus corneae serpens Ther. 838.
— Cormnea-Sclera Transplantation 856.
Wood, White siehe Eales 865.
Woods, Hirum, Intrauterine Augen-
blennorrhoe 205, 460.
— Jamaica-Ingwer-Blindheit 332.
Woodward, J. H. Cornealgeschwüre
240.
— Thränenlaufen 724.
Würdemann, H. V. u. Murray,
W. R. Retinitis durch electrisches
Licht 562.
— Serpiginöses Syphilid d. Lides etc.
1039.
Yarr, M. M. F. Trachom u. Race
465.
Zehender, v. Himmelsgewölbe-Form,
Grösser-Erscheinen d. Gehirne etc.
392.
Zeller, O. Cataract u. Diabetes 867.
Zieminsky. Subretinaler Cysticercus
324.
Zimmermann, F. Lymphectasia
hämorrhagica conjunctivae 228.
— Mpyopie-Operation 662.
— C. Puerper. Eclampsie, Augenerkran-
kung 326.
— Arterivsclerot. Circulationstör. d.
Retina 911.
— Orbital-Cavernom operirt 739.
— W. Sympathicusganglion - Resection
971, 1222.
Zindler,K. Farbenempfindung, räum-
liche Abbildung 391.
Zirm, E. Hypopyonkeratitis-Behandlg.
235.
— Hämophile Blutung nach Iridectomie
533, 568.
Zuckerkandl u. Erben Physiol.
willkürl. Bewegung, Seitenbewegung
674.
Zumsteeg, H. Colobom d. Oberlides
706.
Zweig, W. Congen. Beweglichkeits-
defecte 1018.
Sachregister des Literatur-Berichtes 1899.
Die Zahlen bedeuten die Nummern des Referates.
A.
Abducens, Paralyse nach äusserer Gehörgangentzündung 331 Schimansky.
Ableitende Behandlung und Blutentziehung 56. 360 Pergens.
Abscission und Keratectomie 509 Harlan.
Acarus folliculorum u. Lidrandentzündung 149 Raehlmann. 150 Joers. 1021 Mulder.
— vergl. Demodex.
Accommodation, Sinken der Linse nach A.-Anstrengung 134 Koster.
— Aufhören des Krampfes in Folge Eserin 397 Dobrowolsky.
— scheinbare aphakischer Langaugen 399. 498 Schoute. 998 Salzmann. Ip
Rogman.
— Lehre von der A. 661. 1006 Hess.
— und Reactivn der Pupille 999 Verwoort.
Acoin 984 Carter.
Acromegalie 1259 Praun u. Pröscher. 1260 Stock.
Actinomycose der Bindehaut 215. 471. 813 Demicheri.
Aderhaut, Entzündung in macula, subeunjunctivale Kochsalzinjectionen 59 Burri.
— Bau der eigentlichen, Stratum elasticum supracapillare 108 Smirnow.
— membrana limitans interna, 116 Angelucci.
— beiderseitig Colubom, 279 Culbertson. Irreguläres Colobom 523 Rumezewick
— Sclerose und Netzhautidereneration 280 Lewinsohn.
— Sarcoma 282. 893 Marshall. 255 Chevallereau. — Frühdiagnose 91 Silex.
1210 Alt. i
— Sarcom und Iridoeyelitis resp. Phthisis 283 Jarnatowski. 895 Terrien
520 Silex.
— Leucosarcoma, beim Kind 287 Carhart. 892 Lopez u. Carvallo.
— Melanosarcoma 529 Foster. — Sarcome 1207 Pawel. 1209 Stock.
— disseminierte luetische Entzündung und hämorrhagische Netzhautentzündung
Warenmann.
— 7erreissung 316 Meyer, durch Schläfenschuss 560 Norman-Hansen.
— Netzhautentzündung. kreisföormige syphilitische 341 Dreyer-Dufer.
— Leucosareome der Capillarschieht 521 Schieck.
— Entzündung der Macula, Behandlung 522 Mellinger.
— [arnsäure, Entzündung erregend 527 Brunson.
— Colobom der A.-Lederhaut 894 Mannhardt.
— Blutung nach Staaroperation 1182 Baker.
24
pen e ENER OEE kd Di GER Ei ie E
Sachregister. 253
Aderhaut, lepröse A.-Netzhautentzündung 1208. 1264 Bistis.
— vergl. Uvea.
Aegyptische Augenentzündung 787 Müller.
Aetzmittel, Salpetersäure bei Hornhautgeschwür 840 Johnson.
Aleoatim, Augenheilkunde Th. I. 12 Wilm.
Alkohul-Amblyopie siehe Amblyopie.
— acute Intoxication mit Methyl-A. 336 Kuhnt.
Alopecia syphilitica der Cilien 1038 Iversberg.
Alte Individuen, Augenuntersuchungen bei, 347 Jensen.
Alterthurm. Refractionslehre des A. 14. 580 Fukala. 581 Pergens.
— Refractionslehre Seh- und Farbentheorien 580 Fukala.
Amaurose, cerebrale nach Blepharospasmus 166 Boas.
— bei Hydrocephalus internus, geheilt 333 Grosz.
— nach Dynamitexplosion 932 Brose.
— von Jamaica-Ingwer 332 Woods-Hirum.
— durch Methylalkcholeinathmung 1226 Patillo.
— durch Chinin 1227 Muntendam. 1228 Straub.
— vorübergehende durch Blitzschlag 1247 Nelson.
— Schneeblindheit 1271 Geelmuyden.
— hysterische 127 Moore.
Amblyopie und Colobombildung 48 Hilbert.
— durch Schielen? 673 Sachs.
— Chinin-A., experimentell 910 Holden.
— durch Methylalkohol 912 Moulton. 913 Gifford. 1225 Holden. 1226 Patillo.
— nach Ankyloblepharon 917 Gaudenzi.
— von Nicotin und Alkohol 953 Bocchi.
— Blei-A. 1262 Bihler.
Ametropie (vergl. Refraction), Kopfschmerz bei geringen Graden 658 Katz.
Amyloid der Bindehaut 216 Hübner
Anästhetica 982 Schultz. 984 Carter. 626 Hilbert.
Ancyloblepharon und Amblyopie 917 Gaudenzi.
Angiofibrom, subconjunetival des Muskels (vergl. Muskel) 148 Gonin.
Angiom des Auges 696 Velhagen.
Angioneurotisches Oedem der Bindehaut 475 Duane.
Aniridie beiderseitig vollständig, angeboren 890 Lobanow. Vollständig 1199 Fox
(vergl. Regenbogenhaut).
Anisometropie, Behandlung hochgradiger 1002 Jackson.
Anomalie siehe Missbildung.
Anophthalmus congen. 591 Hoppe. 592 van Duyse.
Antisepsis und Asepsis bei Operationen 58 Hauenschild.
Antiseptica, neuere, und Hornhautwunden 848 Hauenschild.
Antrum highmori sieht Nebenhöhlen.
Aortenklappenverletzung und Embolie der Centralarterie 317 Ostwald.
Aphakie und scheinbare Accommodation 399. 498 Schoute. 998 Salzmann. 1193
Rogman.
— binoculares Sehen bei einseitiger A. 1178 Schmidt-Rimpler. 1184 Thomson.
— und Glaucum 1214 Risley.
Areolin für Glaucom 76 Bietti.
Argentamin 617 Hoor. 986 Pergens. 1111 Imre.
Argentum nitricum, neue Anwendungsweise 618 Mazza.
254 Sachregister.
Argentum nitricum, Abortiv der Blennorrhoe 794 Jameson.
Argyrose 593. 774 Hoppe. 775 Mazza.
Arteria hyaloidea 288 Chodin.
— centralis der Netzhaut siehe Netzhaut.
— Carotis siehe dieses.
Arterieller Druck und Augenveränderungen 901 Bajardi. ,
Arteriosclerose mit Circulationsstörungen in der Netzhaut 911 Zimmermann.
Asepsis bei Operationen 58 Hauenschild,
Astigmatismus (vergl. Hornhaut) erworbener 127 Burnett.
— Veränderung, unter pbysiologischen und physikalischen Einflüssen 128. 663
Botwinnik.
— Bestimmung durch Optometersciascop 633 Neustätter.
— Apparat zur Bestimmung 988 Langle.
— sehr hoher 1001 Schneidemann.
— chirurgische Correction 1170 Reymond.
— nach Staaroperation 1185 Clark.
— Correction durch Hydrodiaskop 367 Majewski.
Atlanten siehe Augenheilkunde.
Atropin sulf. neutral. 75 Block.
— Bindehautentzündung 1097 Hauer. 1098 Mark.
— und Glaucom 1216 Alt.
Augapfel, künstliche, gläserne 84 Snellen.
— vergl. Prothese.
— Cysticercus innen 565 Peschel.
— Tuberkulose 693 Krukenberg.
— Phthisis bei Chorioidalsarcom 283 Jarnatowski (vergl. Phthisis, Sarcom).
— Luxation, Zerstörung etc. als Selbstverstümmelung 311 Axenfeld.
— Luxation 1063 Krohn.
— Contusio 176 Coppez. 47. 312 Denig. 357. 550 Bäck.
— phthisischer mit Sarcom beim Kinde 520 Silex.
— Impfung mit Lymphe 814 Eagleston (vergl Vaccine). 1037 Schirmer.
— Gangrän 1036 Talko.
Auge, künstliche (vergl. Prothese), operative Erzielung von Beweglichkeit
— Dermoide an den A. 496 Lodato.
— vorgetriebene, zur Therapie an v. A. 65 Axenfeld.
— Protrusion 445 Schmeichler.
— Anstrengung und Centriren der Brille 622 Dunn.
Augenaffection siehe A.-Veränderung, A.-Entzündung.
Augenbewegung, graphische Untersuchungsmethode 140 OrschanskY-
— Retractionsbewegung 147 Türk.
— direct zu untersuchen (Ophthalmographie) 649 Orschansky.
— Bahnen der synergischen und Vierhügelbeziehungen 653 Bernheimer.
— Seitenbewegungen 674 Zuckerkandl u. Erben.
— und Mitbewegung des Oberlides 686 Drooglever Fortuyn.
— Rollbewegungen 1010 Schoute.
— traumatische Lähmung (siehe auch Lähmung, Muskel) 1016 Panas.
— angeborene Defecte 1018 Zweig.
Augenentzündung der Kinder und Lidspaltenerweiterung 163 Ettinger
— intrauterine gonorrhoische 205. 460 Woods.
85 Wolff.
Sachregister. 255
Augenentzündung, sympathische siehe dieses; siehe auch A.-Veränderung, Panophthalmie,
Blennorrhoe, Impfung, Diphtherie.
— nnetastatische 329. 525 Terrien.
— fötale 353 Addario u. Leber.
— metastatische puerperale 524. 947 Saradeth.
— ägyptische 787 Müller.
— Catarrhe, Desinfection der Neugeborenen 789 Cramer.
— Bilennorrhoebehandlung 790 Welander.
— der Neugeborenen, Prophylaxe 1107 Jameson.
— eitrige A. in der Privatpraxis 1109 van Fleet.
— eitrige der Neugeborenen 788 v. Ammon.
— gonorrhoische, Uveitis, Hornhautveränderung 286 Stieren.
— vergl. Panophthalmie. Bindehautentzündung.
Augenerkrankung, -erscheinung, -krankheit, -leiden. -störung, -symptom siehe Augen-
veränderung.
Augenhäute, Erkrankung der inneren durch Sonnenhitze 314 Brandenburg.
Augenheilkunde systematisch — Vorträge 1 Panas.
— Handbuch 573 Chodin.
— Neurologie, Handbuch 2 Wilbrand-Sänger.
— pathol. Histologie 574 Birnbacher.
— Therapie 6 Terrien.
-— Atlas der Ophthalmoscopie 10 Oeller.
— Compendium 8 Sgrosso.
— Traite 9 Rolles; des Petrus hispanus 11 Berger.
— des Alkoatim Th. II. 12 Wiln.
— Sehprüfungen, für Unterricht 15 Roth.
— Blutentziehung und Ableitung 56 Pergens.
— Geschichte der A. 13 Hirschberg.
— der Alten 14 Fukala. 346 Terson.
— Unterrichtstafeln 344 Elschnig. 345 Schanz.
— klinische Beiträge 352 Pischel.
— des Leonh. Fuchs (1539) 582 Pergens.
— in den Niederlanden 583 Koster.
— allgemeine Therapie 606 Horstmann.
— Therapie 607 Goldzieher.
— und Röntgenstrahlen 359 Faveau de Courmelles.
— Unterrichtstafeln, Durchschnitt durch's Auge 958 Salzmann.
— Gesundheitspflege, Handbuch Graefe-Sämisch 959 Fick,
— Blindheit, Handbuch 960 Fick.
— Entwickelungsgeschichte 961 Nussbaum.
--- Wurzelzebiete der Augennerven 962 Bernheimer.
— von Mesue bei Rhaces 963 Pergens.
— Geschwulstlehre 969 v. Michel.
— Handbuch Graefe-Sämisch 13 Hirschberg. 342 Krämer. 343 Fick. 959 Fick.
960 Fick. 961 Nussbaum. 962 Bernheimer
— zwanglose Abhandlungen 577 Bach. 254 Römer. 1009 Hübner. 1035 Römer.
1037 Schirmer. 1248 Brandenburg.
Augenheilkundiger Mende anno 1791, 584 Cohn.
Augenhintergrund, Degenerations Stigmata 53 Dreyer-Dufer.
— Juetische Erkrankungen 514 Brixa.
256 Sachregister.
Augenhintergrund, besondere Pigmentirung 916 Scimeni.
Augenhöhle, Bruch des Daches. 176 Coppez. 1145 Lediard.
— Erkrankung nach Nasennebenhöhleneiterung 177 Hoffmann.
— Abscess bei Empyem des Antrum highmori und Zahncaries 1056 Gutmann.
— Exenteration nach Ablösung d. Lider bei Tumor 178 Santos.
— Echinococcus 180. 323 Blaschek. 740 Scimeni. 1067 v. Jssekutz.
— mit Hydatidenschwirren 1066. 1258 Wernicke.
— Lymphom 181 Vennemann.
— Fibrom 182 Bacchi. 181 Gallenga.
— Sarcom 183 Goode.
— mit Durchbruch in die Schädelhöhle 1068 Preindsberger. 1070 Bruns u. Alt.
1071 Juler.
— Tumor congen. 184. 1072 Gallenga.
— pseudoleukämische Erkrankung 217 Berl.
— Knochenhautentzündung 440 Schmidt-Rimpler.
— Schussverletzung 441. 558 Groenouw.
— Plastik nach Exenteration 442 Gori (vergl. Mules, Belt).
— Tumor nach Krönlein operirt 443 Ahlström. 743 Weiss. 1065 Schlodt-
mann (vergl. Krönlein).
— (summa an der Spitze 444. 736 Hunter.
— Varicen 446 Denig. 1179 Hitschmann.
— Veränderungen bei Siebbeinzellenempyem 450 Vieusse.
— Fistel nach lacrimaler Siebbeinzellenerkrankung 451 de Schweinitz.
— Geschwulst durch Siebbeinzellenschleimeyste vorgetäuscht 454 Hotz.
—: Fistel nach Siebbeinzelleneröffnung 723 de Schweinitz.
— Phlegmone mit P’neumococcen nach Influenza 730 Lefrangois.
— Phlegmone dentalen Ursprungs 731. 941 Dagilaiski.
— Gehirnabscess nach A.-Phlegmone 732 Szulislawski. l
— Knochenhautentzündung nach Zahn- und Kieferhöhlenerkrankung 733 Baudouin
u. Pechin.
— tuberkulöse Knochenhautentzündung am A.-Rand 734 Mazet.
— syphilitische A.-Erkrankung 735 Uhthoff.
— Geschwülste nach Trauma 737 Hollmann.
— Cylindrom 738 Lobanow.
— Cavernom beim Kind. nach Krönlein entfernt, 739 Zimmermann.
— Plastik 745 Valude. 980 Oliver. 1064 Pergens. 744 Angelucci.
— und Nebenhöhlenerkrankungen 761 Bull.
— und Siebbeinhöhlenerkrankung 762 Sattler.
— Symptome bei Stirnbeinveränderungen 766 Sattler.
— Bruch der Wand und Emphysem der Lider 1031. 1062 Reber.
— Exostosen 1057 Chevallereau.
— Knochenentzündune vom Siebbein ausgehend 1058 König.
— Verwundung gefolgt von Meningitis 1060 Rockliffe u. Hain worth.
— Verwundnngen 1061 Frogamet.
— Sarcom der A. und benachbarten Sinus beim Kind 1069 Davis.
— Geschwülste 1074 Hartridge, seltene G. 1073 Knapp. 1075. 1076 Cant.
Augenmieroscop 987 Howe.
Augenmuskel siehe Muskel.
Augenspiegel, Traité 9 Rolles.
— Atlas 10 Oeller.
Sachregister. 257
Augenspiegel, Anzeichen hereditärer Lues 337 Antonelli.
— stabiler mit reflexlosem Bilde 374. 648 Thorner.
— Befund bei Pneumonie 566 Fränkel,
— Autophthalmoscopie 601 de Obarrio. 978 Heine.
Augenuntersuchungen, Schulkinder 17. 587 Cohn. 581 Menzies; Waisen 18 Silex:
Schulkinder und Suldaten 19 Cohn; in Finnland 20 Linden; im Ural 28
Andogsky; Soldaten 30 Naumow; bei alten Individuen 347 Jensen; Eisen-
bahnpersonal 589 Hoor.
Augentropfen, -wasser, Durchdringen von J.K. als A. 60 Ulry u. Frezals.
— Aufnahme durch die Cornea 61 Ulry u. Frezals.
— ölige 81 Scrini.
— Natr, salic. als A. 82 Ulry u. Frezals.
— Temperatur und Aufsaugung aus Bindehautsack 595 Lobanow.
Augenveränderung bei Inanition 46 Lodato.
— bei Ohrleiden 141 Geronzi.
— leukämische 325 Bäck.
— bei puerperaler Eclampsie 326 Zimmermann.
— und Zähne 328. 569 Lagleyze.
— bei Siebbeinzellenenpyem 449 Vieusse.
—- durch Blitzschlag 563 Ryerson. 1247 Nelson.
— bei Lepra 570 Bistis. 575 Borther (vergl. Lepra).
— bei acuten Fieberarten 575 Flemming.
— ekzematöse, scrophulöse 577 Bach. 710 Pfister.
— gichtische 578 Hirsch.
— bei Nasenleiden 727 Scheff 767.944 Peters. 1243 Heilmaier. 1259 Struycken.
— bei Kropf 756 Ramsay.
— bei Siebbeinhöhlenerkrankung 762 Sattler.
— bei Stirnhöhlenveränderung 766 Sattler.
— Nasenbehandlung bei A. 767. 944 Peters.
— Recidive syphilitischer 943 Galezowski.
— Einfluss der weiblichen Geschlechtssphäre 948 Belilowsky.
-— Krankheiten in Beziehung zur inneren Medizin 954 Schmidt-Rimpler.
— und arterieller Druck 901 Bajardi (vergl. Netzhaut).
— Beziehung zu Nebenhöhlen 1085 Bryan.
— durch Electrieität 1245 Alexander.
— durch electrischen Lichtstrahl 1246 Fox.
— durch Blitz 1247 Nelson.
— Vererbung von A.-Leiden 1261 Vossius.
— bei Hyacinthenzwiebelarbeitern 1263 Walter.
— durch Naphthalin 976 Helbron.
— während der Geburt 747 Böhm. 1268 Wintersteiner.
Autophthalmoscopie 601 Obarrio. 978 Heine.
B.
Bacteriologie der chronischen Diplobacillen-Bindehautentzündung $58 Bietti.
— der Pseudomembranösen Bindehautentzündung 459. 783 Kauffmann.
—— normaler Bindehaut 973. 1117 Oertzen.
— der Xerose und Hornhauteinschmelzung 1113 Dötsch.
Bacteriologisch, Bindehaut- und Hornhautentzündungen vom b. Standpunkt aus 202
de Schweinitz.
258 Sachregister.
Bacteriologisch, Untersuchung von Thränensackschwellung 435, 596 Ricchi.
— Diagnose der Bindehauterkrankungen 1114 Stillson. 1116 Galezowski. 1116
Brecht.
Bacterium septatum, Diphtherie, Xerose 40 Gelpke.
— nicht pathogene und Infectionen 4I. 358 Lobanow.
— Koch-Weeks 42, 43 Morax. 972 Hoffmann.
— die B. des Auges 345 Schanz.
— die B. der Bindehautentzündungen 199 Dalén. 200 Gonin. 455 Veasey.
— B.-Massen im Bindehautsack 201 Berl.
— Befund bei angeborener Panophthalmitis 353 Leber u. Addario.
— des Meibonianischen Secretes (Reymond-Collonatti) 597 Pes.
— Klebs-Löffler 597 Pes.
— Meningococcus intracellularis bei Bindehautentzündung 780 Fränkel.
— Diplobacillen 781 Hoffmann, im Hypopyon 1148 Mandl. 458 Bietti.
— coli und Blennorrhöa 793 Bietti.
— neuer Pseudogonococeus 795. 1118 Krukenberg.
— Pneumococcen 973 Oertzen.
— Xerose und giftige Löffler'sche 974 Schanz.
— Hefe bei Hypopyonkeratitis 1147 Lundsgaard.
— Schimmelpilze auf der Hornhaut 1153 Wicherkiewicz.
— tötende Wirkung der Thränen 726 Valude (vergl. Desinfic.).
Basedow'sche Krankheit 188 Griffith. 191 Hirschlaff. 751 Gilbert und
Castaigne. Jodoformätherinjectionen 752 Pitras. 753 Nicoll. 754 White.
— Sympathectomie 755 Demicheri u. Lamas. 756 Ramsay. 1563 Mo-
restin. 758 Vetlesen. 759 Gayme. 1083 Sittmann.
— mit Kurzsichtigkeitszunahme 190 Beard.
— Zerfall beider Hornhäute 757 Uhthoff.
— und Voltaisation 1077 Regnier.
— und Hysterie 1078 Pader.
— Strumectomie 1082 Cahen. 753 Nicoll.
— acuter Verlauf und Tod 1084 Roper.
Badeanstalt, Trachom-Infection 797 Schultz.
Beleuchtung des Operationsfeldes 91 Vacher.
— farbige B. und Vorgänge in der Netzhaut 654 Pergens.
— strom verwendet für Electromagnet 363. 1250 Kibbe. 637 Johnson.
Bell'sches Phänomen 651 v..Michel.
Belt'sche Operation 744 Angelucci.
Bewegung des Auges siehe Augenbewegung, Mitbewegung.
— Präeision der Blick-B. und Localisation an der Netzhautperipherie 3
— willkürliche 674 Zuckerkandlu. Erben
Bildungsanomalien 353 Leber u. Addario (Siehe auch Missbildung), fötal.
Bindehaut-Tubereulose 213 Remmlinger. 805 Eyre. 806 Baquis. — Tub. 0
u. Nasentub. 1050. 1090 Gunn. 1053. 1265 Pröscher. 1126 Bode.
— Gumma 214 Marshall. — Papel syph. 1127 Wolff.
— Actinonycose 215. 471. 813 Demicheri.
— Amyloid 216 Hübner.
— Pinzruecula 218 Bihler.
— Pterygium 47 Wicherkiewicz.
— pseudoleukämische Erkrankung 217 Berl.
— Papillom 219 Grunert. — Tumor 1140 Allport.
88 Morrey.
eschwü r
Sachregister. 259
Bindehaut-Epitheliome, gutartige cystische 200 Best. 819 Wheatly.
— Osteom 223, 1138 Heustis.
— angeborene Cystenbildung 224 Goy. S17 Kroll.
— Oedem, acutes 225 Terson. 1090 Vélez. — Angioneuritisches 475 Duane.
— spontane Blutungen 226 Salva.
— Blutungen nach Lachgas 227 Morton.
— tödliche Blutung aus B. 228 Abbe.
— hämorrhagische Lymphectasie 229 Zimmermann.
— Injection unter die B. 613 Neunhöfer, — und Diffussion in die vordere Kammer
355. 356 Addario.
-- Kochsalzinjectionen 546 Lodato.
— Sublimatinjection 356 Addario. 361 Brussi. 1061 Frogamet.
— Acoin 984 Carter.
— Cauterisation gegen Ectropion 423 Gotti.
— Hypertrophie bei Frühjahrscatarrh 456 Mandonnes.
— primäres Syphilom 470. 808 de Bernardinis. — Schanker 807 Ellet.
— Lymphom 822 Lobanow,
— Lymphosarcom der Plica semilunaris 472. 823 Lieto Vollaro.
— Lymphodermoide, halbmondförmig 473 Ewetzki
— Verhornung 474 Mohr u. Schein. 1113 Dötsch.
— Pemphigus 476 Bellencontre. 809 Sachs. 810 Otto. 811 Czermak.
— Transplantation zur Symblepharon-Operation 478 Wolff.
— — zur Deckung von Hornhautdefeeten 1133 Scheffels.
— Xerose u. Hornhauteinschmelzung 487 Elschnig. 812 Krausse. 1113 Dötsch.
— Argyrosis 593. 774 Hoppe. 775 Mazza.
— chrunisches Ocdem bei Mittelohrentzündung 776 Batten.
— Veränderung durch chronische Entzündung 777. 1091 Herbert.
— Bacteriologie siehe dieses.
— Ulcus 804 Leitner.
— Frühjahrscatarrh 195 Angelucci. 456 Mandonnes. 811 Czermak. 1099 Lawson.
1100 Spicer.
— — und Heufiebereatarrh 1101 Silex.
— Diphtherie 203 Wicherkiewicz.
— NMissbildung, Schürze 815 Schapringer. 816 Falchi.
— Verwachsung, Symblepharon 162 Claiborne. 479. 818 de Bernardinis. 1129
Snyder. — Fornicoblepharon 164 Glaumg. 1130 Hotz. 1131 Cross.
— Limbus, Melanosarcom 820 Bänziger. — Teratom 1139 Gallenga.
— Melanosareom 700 Griffith.
— Dermoid 821 Lobanow.
— Anästhesirung 626 Hilbert.
— Oecdem und Hautatrophie 1033 Spicer.
— Haarbildung unter der B. 1040 Szili.
— scheinbare Färbung der (refässe unter der B. 1092 Jit ta.
— seröse Cyste 1134 Griffith.
— Pseudotumor 1135 Nicolaier (vergl. epibulbär).
— Uebergangsfalte, primäres Sarcom 1136 Griffith.
— Lappen bei Staaroperativn 1195 Pansier.
Bindehaut-Entzündung, acute, Bac. Koch-Wecks 42. 43 Morax.
— acute, Pneumocoecen 198 Junius.
— Bacteriologie 199 Dalén, 200 Gonin. 455 Veasey.
260 Sachregister.
Bindehaut-Entzündung bei Heufieber (vergl. Bindehaut, Frühjahrscatarrh) 1101 Siler.
—
Entzündung, folliceuläre und adenoide Nasen-Rachen-Wucherungen 196 Coppez.
im aufgeregten Stadium eines Maniacalisch n 197 Saleni.
einige Hornhaut- u. BE vom bacter. Standpunkt 202 de Schweinitz.
bacteriologische Diagnose 1114 Stillson. 1115 Galezowski. 1116 Brecht.
folliculäre und Trachom 210 Walter. 802 Schlesinger.
— durch Cocain 461 Koster.
gonorrhoische, bei Basedow 204 Axenfeld.
— intrauterin 205. 460 Woods.
— Abortivbehandlung 794 Jamison. — Behandlung 191 Wolffberg. 1109 van
Fleet. 1110 Almkwist. — Bei Erwachsenen 1108 Ettinger.
granuläre, granulöse, Jequiritybehandlung 206 Sweet. 207 Bloebaum. 1121
Terson (vergl. Trachom).
— mechanische Therapie 211. 468 Kuhnt.
— Electrolyse zugleich mit Jequirıtybehandlung 799 Coppez.
— Salicylsäurebehandlung 800 Moty.
— Körnerkrankheitbehandlung beim Militär 796 Matthäi.
— Körnerkranheit-Anatomie und Operation 798 Hirschberg.
— Abschabungsbehandlung 801 Imre.
Behandlung mit Silbersalzen 1112 Darier.
croupöse 1102 Egis.
pseudomembranöse 1103 Malfi.
auf malarischem Boden 457 Sassaparel. — Als Erscheinung der Malaria 10%
Sassaparel.
chronische Diplobacillen B. 458 Bietti.
Bacteriologie der pseudomembranösen 459. 783 Kauffmann.
und Bacill. des Meibom’schen Secrets 597 Pes.
Entstehung 768 de Wecker.
mit Knötchenbildung durch Pflanzenhaare 769 Markus.
Behandlung der acuten 770 Jackson.
durch Cocain 771 Pratt. 461 Koster. — Atrupin-B. 1097 Hauer. 1093 Mark.
Gewebsveränderung bei chronischer 777 Herbert.
epidemische, acute contagiöse 778 Kamen. 779 Kast.
Meningococeus bei eitriger 780 Fränkel.
Diplobacillen-B. 780 Hoffmann.
diphtherische 203 Wicherkiewicz. 781 Schäffer. 975 Schanz. 1104 Schulte.
1105 Wagner. 1106 Coppez.
pseudomembraneuse B., Molkenkur 784 Pes. 784 Alonso. — Heilung dureh Dip
therieserum 786 Darier.
eitrige B., Hornhaut-Zerfall u. -Regeneration 246 Armaignac.
metastatische 1093 Moll,
Toxine als Ursache 1094 Morax.
Therapie der irfectiösen 1095 Reynolds,
und Argentamin 1111 Imre.
und Protargol 1112 Darier.
h-
Bindehautsack, Bacterienmassen im B. 201 Berl.
Ausschneidung bei Trachom 212 Galezowski.
Thiersch- Transplantation 221 Marple. 222.1132 May. 1130 Hotz.
Temperatureinfluss auf Aufsaugung aus dem B. 595 Lobano®.
Fremdkörper 772 Lantshere; Calciumearbid im B. 773 Mock
1131 Cross
Sachregister. 261
Binocularsehen siehe Sehen,
Bisswunde gefolgt von Gangrän der Lider und Augen 419 Burnett.
Bleiamblyopie 1262 Bihler.
Blendung Retinitis machend 562 Würdemann-Murray. 929 Uhthoff.
Blennorrhoe 790 Welander (siehe auch Bindehaut, Augen).
— und Protargol 792. 985 Weber.
— typische durch Bacterium coli 793 Bietti.
Blepharo- siehe Lid.
Blickbewegung, Präeision der B. u. Localisation an der Netzhautperipherie 388 Morrey.
Blickfeld, monoculares und binoculares 393 Asher.
Blindenfürsorge in Russland 964 Skrebitzki.
Blinder Fleck, Variationen des Mariotten’schen b. F. 993 Hansell.
Blindheit (siehe auch Amaurose) simulirte monoculare 54 Fridenberg.
— Farbenvorstellung bei B. 122 Pötsch.
— durch Schädelhyperostosen 748 Ellis.
— 960 Fick.
Blitzschlag und Augenerkrankuug 563 Ryerson. 1247 Nelson.
Blutdruck und Augenkrankheiten 901 Bajardi.
Blutdurchtränkung der Hornhaut 254 Römer. 824 Wernicke.
Blutentziehung in der A.-Heilkunde 56. 360 Pergens.
Bluter-Krankheit 533. 568 Zirm.
Blutung aus dem Gaumen bei Hornhautxerose und Hemeralopie 238 Bruns.
— des Auges, der Bindehaut 226 Salv’a. — nach Lachgas 227 Morton. — tödlich 227
Ahbe. — profuse und Sehnervenatrophie 1225 Holden.
— nach Extraction siehe Extraction, Staar, [ridectomie.
— multiple des Sehorganes, besonders der Sehnervenscheide 305 Schnaudigl. 554
Elschnig.
— intraoculare 532 Miller.
Bowman’sche Membran (siehe Hornhaut) Drusenbildung 1160 Elschnig.
Brechende Medien, Einfluss der Kälte 650 v. Michel.
Brillen, farbige 57 Ovio (siehe auch Schutzbrillen).
Bulbus siehe Augapfel.
C.
Caleiumearbid im Bindehautsack 773 Mock.
Careinom, Augenmusk:lmetastasen bei Brustdrüsen-C. 942 Wintersteiner.
— nach Exstirpation des Thränensackes 1054 Dalén.
Carotis Unterbindung bei Exophthalmus 447, 750 Lawson.
— Gefahren der Unterbindung für das Auge 594 Siegrist.
— Thrombose und Embolie der Centralarterie nach Unterbindung des C 1232 Gifford.
Caruneula lacrymalis (siehe auch T'hränen-) congenitale Veränderungen und Entwick-
lung 102 Gallenga.
Cassaripe bei Hornhautgeschwür 1165 Donovan.
Cauterisation, subconjunetivale des Tarsus bei Trachem 208 Bloebaum (vergl. galvano-).
— der Bindehaut gegen Ectropion 423 Gotti.
Cataphorese, Thränenkanalbehanllung durch C. 432 Keiper.
Cavernom der Augenhöhle, operirt 739 Zimmermann.
Centralnervensystem, Sehnervenatrophie bei Erkrankung des C. 306 Elschnig (vergl.
Gehirn).
Centriren der Brillengläser gegen Augenbeschwerden 622 Dunn.
262 Sachregister.
Cerebrale Amaurose 166 Baas.
Chalazion-Pincette 89 Jacovidès.
— 410 Vehmeyer.
Chiasma, Uebertragung von Sehnervenentzündung durch das C. 329 Terrien.
— Anatomie 990 v. Kölliker.
— geheilte Ch.-affection; Sehnervenatrophie 1240 Seggel.
Chinin-Amblyopie 910 Holden. 1227 Muntendam. 1228 Straub.
Chloropsie 551 Lans.
Chrometeropie 869 Malgat.
Ciliarkörper, Colobom 279 Culbertson.
'— Entzündung nach Malaria 330, 523 Kirkorow.
— Gumma 512 Hanke. 514 Brixa. 1200 Lieto Volaro.
— epithelialer Tumor 513 Schlipp.
— hämorrhagische Cyste 517 Mayer.
— Entstehung traumatischer Entzündung 526 Ballaban.
Ciliarnerven, Regeneration nach Durchschneidung 970 Bietti.
Cilien. totale syphilitische Alopecie 1038 Iversberg.
Cilioretinal-Netzhautvenen-Anastomose 548 Dunn.
Cocain, Schädlichkeit 74 Koster.
— 75 Block.
— folliculäre Bindehautentzündung durch C. 461 Koster. 771 Pratt.
Collabirte Augen, Kochsalzeinspritzung in c. A 616 Knapp.
Collyrium (siehe auch Augentropfen).
Colobom 48 Hilbert (siehe auch Missbildung).
— der Macula 49 v. Duyse (vergl. Macula, Netzhaut).
— der Iris, Corpus ciliare, Chorioidea siehe Regenbogenhaut, Ciliarkörper, Aderhaut,
Linse etc.
Compendium der Augenheilkunde siehe Augenheilkunde.
Congenitale Tumoren der Augenhöhle 184 Gallenga (vergl. Missbildung).
Contusio bulbi siehe Verletzung, Augapfel.
Cunvergenz, erhöhte Divergenz 139 Reddingius.
Cyelitis siehe Ciliarkörper.
Cyclopen-Auge 49 van Duyse (vergl. Missbildung).
Cylindrom der Augenhöhle 738 Lobano w.
Cystadenoma papillare Mullianum 703 Wintersteiner.
Cysten in der Bindehaut, angeboren 224 Goy. 817 Kroll. 1134 Griffith (vergl.
Bindehaut).
— hämorrhagische des Ciliarkörpers 517 Meyer.
— des Glaxskörpers 1211 Tansley.
Cysticercus in der vorderen Kammer 251 a. de Lantshere.
— subretinal 324 Zieminsky. 937 Scimeni. — intraretinal 936 Gallenga.
— im Glaskörper 531, 938 Vincentis.
— 564 Meisling. 535 Peschel. 95 Kraisky.
D.
Dacryo- siehe Thränen.
Decentriren bisphärischer Linsen 371. 389 Tripel.
Degeneration, ophthalmologische Anzeichen von D. 53 Dreyer-Dufer.
Delirium nach Staarextraction 868 Guende.
Demens siche Geisteskrankheit.
Sachregister. | 263
Demodex u. Lidrandentzündung (vergl. Acarus) 150 Joers. 670 Ard. 1021 Mulder.
Dermoid (siehe auch Lymphoderinoid) des Auges 496 Lodato.
— unter der Bindehaut 821 Lobanow.
Desinfection, prophylactische der Augen der Neugeborenen 789 Cramer.
Desinficirende Salben 80 Strauss.
— Wirkung der Thränen 726 Valude.
Diabetes — Staar 504 Randolph. 867 Zeller
— Iritis 572 Weidenhofer.
— Netzhautentzündung 914 Reick.
Diffussion aus dem Bindehantsack in die vordere Kammer 355 Addario.
Dionin 631 Wolfberg.
Dioptrie, Bedeutung der D. 605 Gullstrandt.
Diphtherie-Bacterien siehe Bacterien.
— der Conjunctiva siehe Bindehaut.
— Augen-D. 1104 Schulte. 1105 Wagner. 1106 Coppez.
-— Augenmuskellähmung nach D 668 Parkinson u. Stephenson.
— Seruminjectionen 786 Darier. 1105 Wagner.
Diplobacillen Diplococcus siehe Bacterien.
Diplocorie 511 Wingeroth.
Distichiasis congenita hereditaria 412 Westhoff. — vera 680 Kuhnt.
Divergenz und erhöhte Reizbarkeit der Convergenz 139 Reddingius.
— -Paralyse 664 Duane.
Druck siche Blutdruck, Manometrie, Tension.
Durchblutung der Hornhaut 254 Römer (vergl. Blutdurchtränkung, Hornhaut).
Dynamit, Erblindung durch D.-vergiftung 932 Brose.
$
E.
Echinococcus der Augenhöhle 180. 323 Blaschek.
— 564 Meisling. 740 Scimeni.
Eclampsie, Augenerkrankung bei puerperaler E. 326 Zimmermann.
Ectropion, Operation des Unterlid-E. 156 Angelucci. 158 Wicherkiewicz. 424
Noyes.
— Operation 157 Mactier.
— Cauterisation der Bindehaut 423 Gotti.
Eczem der Lider 152 Trousseau.
Eczematöse Angenerkrankung 577 Bach. 710 Pfister.
Eisen, im Bulbus, Extraction 312 Asmus. 621 Barkan (vergl. Fremdkörper, Stahl).
— Verhalten intraocularer Splitter 925 Cramer.
— Verletzung durch glühendes 1254 Weissenbach.
Eisenbahnpersonal, Augenuntersuchungen 589 Hoor.
Elasticität der Sclera 992 Koster.
Elastische Fasern am Lidrand 101 Alfieri.
Elastisches Gewebe im Menschenauge und Dilatator pupillae 106 Kiribuchi. 642
Collins.
Electrisches Licht, Retinitis verursacht durch Ausstrahlen 562 Würdemann und
Murray 929 Uhthoff.
— vergl. Licht, Augenveränderung.
Electrolyse als Trachombehandlung 799 Coppez.
Electromagnet Haab, Hirschberg 83 Linde. 322 Bednarski. 561, 987, 1249 Knapp.
621 Barkan. 951 Snell. 68 Stillson (vergl. Magnet).
Literaturbericht über das Jahr 1839 zum Archiv für Augenheilkunde. AA
264 Sachregister.
Electromagnet an den Beleuchtungsstrom angeschlossen 363, 1250 Kibbe. 67
Johnson. |
Electrotherapie bei Basedow 1077 Regnier. — des Glaucom (siehe dieses).
Elephantiasis der Lider beim Neugeborenen 422 van Duyse.
Embolie, sogenannte der Arteria centralis retinae 300 Reimar (vergl. Netzhaut).
-= — nach Aortenklappenverletzung 317 Ostwalt.
— Unterbindung der Halsgefässe 1232 Gifford.
Emphysem des Lides siehe Lid.
Endarteriitis proliferans und Retinitis hämorrhagica 299 Reimar (vergl. Netzhaut).
Endoculare Galvanocausis 364 v. Millingen.
Endoptische Erscheinungen 380 Perewosnikow.
Endotheliale Lidgeschwulst 1042 Hermann.
Enopthalmus traumaticus 185, 318 Fischer. 760 Burnett. 1081 Ayres.
— 1080 Collius.
Entropion, Operation nach Mohair u. Panas 425 Amsterdamsky. Transplantation
682 Korkaschwili.
— senile und Trichiasis 681 Malgat.
Entwicklungsgeschichte der Froschlinse 110 Ritter.
— des Vertebraten-Auges 271 Addario.
— des Menschen-A. 961 Nussbaum.
Enucleation, einfache E., keine richtige chirurgische Maassregel 67 Morton.
— 773 Fälle 615 Köster.
Epibulbäre syphilitische Infiltration 1128 Peppmüller.
— Melanosarcom 1137 Richter.
— (reschwulst (Sarcom) 863 Lamborelle.
Epicanthus Operation 429 Berger. 707 Wicherkiewicz. 708 Kuhnt.
Epiphora 724 Woodward. — hysterisch 725 Frogamet.
Episcleral fibrocartilaginöse Geschwulst 251 Valude.
Episcleritis 864 Grandclement.
Epithelialer Tumor des Cilıarkörpers 513 Schlipp.
Epitheliom, gutartige cystische der Bindehaut (vergl. Bindehaut) 220 Best.
— primäres der Hornhaut (vergl. Hornhaut) 244 Alfieri.
— des Lides 698 Moultou. l
— der Bindehaut 819 Wheatiy.
Erblichkeit von Augen- bez. Sehnervleiden 1261 Vossius. Sehnervleiden Streze-
minki.
Erblindung doppelseitig durch Teschingschuss 315 Haberkamp (siehe auch Blindheit).
Erythropsie 552 Birkhoff.
Eserin, rotlıwerden des E. 72 Hallaner.
— Verwinden des Accomodationskrampfes in Folge E 397 Dobrowolsky.
Esopherie als Ursache von Schulmyopie 396 Reddingius.
Ethmoiditis siehe Siebbein.
Euphthalinin 627 Jackson. 628 Knapp.
Exophthalmie goitre siehe Basedow’sche Krankheit.
Exöophthalmus, pulsirend, doppelseitig 186 Reif. 746 Gerhardt.
— traumatisch 750 Lawson.
— periodisch 187 Leitner. -
— intermittirend, pulsirend 189 Kooyker.
— bei Phlebectasien der Venae jugulares 1079 Hitschmann. le
— in Folge Orbitalperiostitis 440 Schmidt-Rimpler. 733 Baudouin u.Pechin.
Sachregister. 265
Exophthalmus, traumatischer pulsirender, Unterbindung der Carotis 447 Lawson.
-— pulsirender bei Aneurysma im Nacken 448 Gifford, mit Tumor 1075 Cant.
— bei Nebenhöhlen-Empyem 193, 454 Knapp.
— während der Geburt 747 Böhm.
— bei Schädelhyperostose 748 Ellis.
— Chirurgie des E. 749 Roure.
— und Unterbindung der Carotis 750 Lawson.
— und Zerfall der Hornhaut 757 Uhthoff.
— operative und medicamentöse Therapie an exophthalmischen 65 Axenfeld.
Exostosen der Augenhöhle siehe Augenhöhle.
Expressor für Trachom 468 Kuhnt.
Extraction, von Fremdkörpern, aus der vorderen Kammer 252. 319 Hennicke.
— von Eisensplittern 321 Asmus. 322 Bednarski (siehe auch Eisen ; Electromagnet).
F.
Facialis-Opticus-Refiex 1011 Lans.
— Lähmung und Hornhautverschorfung nach Basisfractur 1145 Lediard.
Familiäre Microphthalmie 50 Bruns.
— retrobulbäre Sehnerventzündung 339 Strzeminski,
Farben, acute F.-Blindheit 117 Erwin.
— anomale trichromatische Systeme 120 v. Kries.
— -Vorstellung Blinder 122 Prötsch.
— Wahrnehmung 125 Snellen.
— congenitale totale F.-Blindheit 390 Uhthoff.
— räumliche Abbildung des Continuums der F.-Empfindungen 391 Zindler.
— Lehre der alten Griechen 580 Fukala.
— Procentzahl der F.-Blindheit 588 Mullen.
— -Blindheit und Röntgenstrahlen 599 Stephenson.
— -Wahrnehmung auf grauem Grunde 645 Neuschüler.
-— Mangel des F.-Sinnes 1236 Rählmann.
Farbige Beleuchtung, Vorgänge in der Netzhaut bei f. B. 654 Pergens.
Fibrocartilagineuser Tumor episcleral 251 Valude.
Fibrolipom der Augenhöhle 184. 1074 Gallenga.
Fibrom des Lides 699 Oliver.
Fibromatöse Netzhautdegeneration 303 Goldzieher.
Fibromyom der Augenhöhle 182 Bacchi.
Fieber, Augenleiden bei acuten Fiebern 575 Flemming.
Filtration von JK-Tropfen ins Auge 60 Ulry u. Frezal.
— vergl. Durchlässigkeit, Diffusion, Augentropfen. Quecksilber.
Fistel der Augenhöhle siehe Augenhöhle.
Fixation des Augapfels mittelst Pamard-Spiesses 90 Manfredi.
Fixationsfeld, Ausmessung des F. 636 Eaton.
Fixierspiess Pamard 90 Manfredi.
Flimmerscotom, Hemicranie und subjective Lichterscheinung 124. 304 Hilbert.
Fluorescein-Färbung; bei Keratitis parench. 830 Manz. — Bei Endothelerkrankung u.
sympathischer Ophthalmie &31 Bihler.
— Aufnahme durch intacte Hornhaut 1163 Straub.
Fötale Entzündung, Ursache von Microophthalmus 591 Hoppe.
— Entzündungsproducte am Auge 48 Hilbert. 353 Leber u. Addario (vergl.
intrauterin, Missbildung). i
AA?
266 Sachregister.
Fötale Thränensackveränderung 175 Rochon-Duvigneau.
Formalin-Bolus-Paste 373 Wolffberg.
Formensinn, Messungen des F. 382 Guillery,.
Fornicoblepharon 164 Glauing.
Freindkörper im Auge (vergl. Parasiten, Eisen).
— Stahl u. Schmirgel in der vorderen Kammer 252. 319 Hennicke.
— in der vorderen Kammer; Cilien 253 Metaxas. 494 Fromaget. 866 Schanz
1176 Ketterl.
— Stahl in der Linse 260 Mitchell. 276 Nottage (siehe auch Linse).
— Localisation mittelst Röntgenstrahlen 320 Sweet. 660 Weiss u. Klingelhöfer.
934 Klingelhöfer.
— Nachweis mit Sideroscop 322 Bednarski.
— 7ündhütchen, Ausstossung nach 5 Jahren 559 Erb.
— im Bindehautsack 772 Lantshere (vergl. Bindehaut).
— 20 Jahre in der Iris 884 Jay. — in der Iris 885 Bickwell.
Frosch, Entwickelung der Linse 110 Ritter.
— Kältestarre, Augensymptom 994 Abelsdorf.
Frühjahrscatarrh siehe Bindehaut.
Fuchs, Leonhard (1539) Augenkrankheiten 582 Pergens.
G.
Galvanisation des Halssympathicus bei Glaucom 1219 Allard.
Galvanocaustik des Trachoms siehe Trachom.
— endoculare 364 van Millingen.
— des Keratoconus (vergl. Hornhaut) 1171 Critchett.
Ganglion nervi sympathici siehe Nervus.
Gangrän des Gesichts und der Augen nach einem Biss 419 Burnett.
— des Lides 1035 Römer.
— der Lider und Augäpfel 1156 Talko.
Gaumenblutung, Hemeralopie und Hornhautxerose 238 Bruns.
Geburt, Exophthalmus während der G. 747 Böhm.
— -Verletzung des Auges 126R Wintersteiner,
— vergl. puerperal.
Gefässe, Anastomose von Netzhaut- und Cilioretinal-Vene 548 Dunn (vergl. Netzhaut).
— im Glaskörper siehe Glaskörper.
— Schlänreluns 918 Pick. 301 Levin.
Gehirn, Abscess nach Orbitalphlegmone 732 Szulislawski.
— Rindenlähimung und springende Pupillen 946 König.
— -Geschwulst und Papillitis 1244 Weeks. 571 Parisotti (vergl. cerebral, Hirn,
Centralnervensystem, Hydrocephalus. 334. 567 Vierhüzel 653).
— corticale Reizung der Augenmuskeln 405 du Bois-Reymond u. Silex.
Gehörgang. Abducenslähmung bei acuter G -Entzündung 331 Schimansky (sich
Geisteskranke Bindehautentzündung bei Aufregungszustand 197 Salemi.
— Selbstverstümmelung des Auges 311 Axenfeld.
Gelbe Salbe 630 Selenkowsky; bei Hornhautentzündung 841 Baudoin.
(selbsehen 551 Lans.
Geschichte der Augenheilkunde 13 Hirschberg. 349 Westhoff (vergl. Augen-
heilkunde).
Geschlecht, Einfluss der weiblichen G -Sphäre auf das Sehorgan 948 Belilowsk y-
Geschoss, Röntgeefstrahl-Nachweis in der Augenhöhle 441. 558 GroenouW.
e Ohr).
j Sachregister. 267
Geschwulstlehre des Auges 969 v. Michel (vergl. Augenhöhle, Aderhaut u. s. w.)
Gesicht, Atrophie der G.-Hälfte und Enophthalmus 818 Fischer.
— Neuralgien, Tics und Thränenapparaterkrankung 439. 1055 Bettreimieux.
— Gangrän nach Biss 419 Burnett.
Gesichtsanomalien 1235 Silex.
Gesichtsfeld-Schemata 95 Nieden (vergl Blickfeld).
— bei Glaucom siehe Glaucom.
Gestirne, Grössererscheinen der G. am Horizont 392 Zehender.
Gesundheitspfiege des A. 343. 959 Fick (vergl. Hygiene).
Gicht und Augenerkrankungen 578 Hirsch.
Gläserne Augäpfel siehe Prothese, Auge.
Glaskörper, Entwicklung und Natur 103 Tornatola.
— fadenförmige Bildung im G. 283 Chodin.
— membranöse Bildung im G. 289. Kassadubosky.
— Blutung im Centralkanal bei Netzhautvenenthrombose 313 Eversbusch.
— in G. vordringende Arterienschlinge 530. 549 Günsburg. 908 Bondi. 909 Hirsch.
—- Cysticercus im G. 531, 938 de Vincentis.
— Blutung 532 Miller (vergl. intraocular).
— Fett an Stelle von G. 896 Hess.
— Cyste 1211 Tansley.
Glaskugel, Einsetzung in die Augenhöhle 980 Oliver (siche Prothese).
Glaucom, Behandlung mit Areolin 76 Bietti.
— operative Heilerfulge bei chronischeım 290 Friedrich.
— Natur des entzündlichen 291 Laqueur. — Theorie 899 de Wecker.
— bei Retinitis pigmentosa und Myopie 292 Natanson.
— Sympathectomie (vergl. dieses) 282 Demicheri. — An Hals u. Bauch 537 Ruggi
898 Bally. Renaud u. Barrett. 1213 Sukor., 1220 Jatropoulos.
— Natur und Behandlung 294 Abadie. 296 Berry. — Behandlung 536 Bianchi.
— pathologische Anatomie 295 Dolganow. 538 Tschemolossow.
-- nach Staarextraction 878 Nattini.
— nach Supraorbitalneuralgie und Malaria 900 Bize.
— Nachblutung nach Iridectomie 533. 568 Zirm.
— Behandlung durch hintere Sclerotomie 1212 Terrien. — Durch Massage 1217 Domec.
— jugendliches G. simplex 534 Aires.
— jugendliches durch Atropin 1216 Alt.
— acutes und chronisches 535 Reynolds.
— Beziehung zu Geschlecht, Lebensalter, Refraction S97 Schüssele.
— Migräne complicirt mit G. 902 Holmström.
— bei Herpes zostes ophthalmicus 1034 Dalbey u. Dean.
— im aphakischen Auge 1214 Risley.
— chronisches G. und Gesichtsfeld 1215 de Schweinitz.
— Behandlung durch Galvanisativn des Halssympathicus 1219 Allard.
— Werth der Iridectomie 1221 Rogman.
— nach Netzhautablösung 1238 Druault.
— vergl. Hydrophthalmus,
Glaucomatöse Iritis 88 Goldzicher.
Gliom sympathische Entzündung verursachend 1223 Alt.
Golgi’sche Methode für Hornhautnerven 104 Capellini.
Gonococeus, Pseudo-G. 795. 1118 Krukenberg
Gonorrhoische Conjunctivitis, Ophthalnie siehe Bindehautentzündung, Ausrenveränderung.
268 Sachregister.
Granulose siehe Bindehaut, Trachom.
Grauwerden der Wimpern 169 Roose.
Griechische Theorie über Sehen und Farbenlehre 580 Fukala.
Gumma der Bindehaut 214 Marshall.
— des Apex der Augenhöhle 444. 736 Hunter.
— der Iris und Ciliarkörper 512 Hanke. 514 Brixa.
— des Ciliarkörper 1200 de Lieto Volaro.
H.
Haar-balgmilben vergl. Acarus, Demodex.
— -bildung unter Oberlidbindehaut 1040 Scili.
Haemophilie, Nachblutung nach Iridectomie 533. 568 Zirm.
Handbuch, Neurologie d. Auges 2 Wilbrand u. Sänger.
— Graefe-Sämisch vergl. Augenheilkunde.
Harnsäure, Aderhautentzündung verursachend 527 Brunson.
Hauthorn des Lides 691 Baumann. 1044 Natanson.
Hauttuberkulose des Liedes etc. 692 Luniewski.
— Atrophie und Bindehautoedem 1033 Spicer Holmes.
— multiple Sarcomatuse 863 Lamborelle.
Hefe, pathogene H. u. Kaninchenauge 354 Stoewer.
— Reinkultur bei Hypopyonkeratitis 1127 Lundsgaard.
Heilanstalten siehe Klinik.
Helligkeit, Wahrnehmung von Unterschieden 996 Simon vergl. Licht.
Hemeralopie, Hornhautxerose u Gaumenblutung 238 Bruns.
Hemianaesthesie.durch Kapselläsion 334 Dejesine u. Long.
Hemianopsie mit Störung der anderen Gesichtsfeldhälften 924 Gelpke.
Hemicranie, Flimimerscotom u. subjective Lichterscheinungen 124. 304 Hilbert.
Hemiopische Pupillenreaction 1269 Schwarz.
Hemiplegie, gekreuzte, mit Augenlähmung 950 Hansell u. Spilter.
Hernie der Lederhaut 250 Muncaster. — Fett-H. des Oberlides 1041 Schmidt-
Rimpler.
Herpes zoster ophthalmicus; mit Hornhautentzündung ete. 230. 414. 83 Koster.
415. 939 Cohn. 416 Abadie. 417 Pfingst. 709 Ginsberg.
—- z. 0. mit Hypopyon-Keratitis 418. 834 Flemming.
— 7. 0. mit Glaucom 1034 Dalbey u. Dean.
— facialis u. Augenlähmung 949 Rutter.
Heterophorie 664 Duane.
Heufieber-Bindehautentzündung 1101 Silex.
Hishmorshöhle siehe Oberkiefer, Nebenhöhle.
Himmelszewölbe, Form des H. u. Horizont 392 v. Zehender.
Hintere Augenkammer, Cominunieation mut vorderer 121 Levinson.
Histologie, Pathologie des menschl. Auges 574 Birnbacher.
Hitze, innere Augenerkrankung durch H. 314 Brandenburg.
Holocain 73. Derby. 371 Hirschberg. 625 Knapp. 983 Dalen.
Horizont, Grössererseheinen der Gestirne am H 392 v. Zehender.
Hornbildung in der Bindehaut 474 Mohr u. Schein.
— im Hornhautepithel 1113 Dötsch. .
Hornhaut, Epithelium bei Transplantationen 45. 1166 Bullot u. Lor. S47 Nuel.
— Absorption von Augenwässern durch die H. 61 Ulry u. Frézals.
— Tätowirung 63 v. Sicherer. &1 de Wecker. 490 Holmström.
Sachregister. 269
Hornhaut-Tätowierung u. sympathische 248. 541 Trousseau.
— Astigmatismus u. -Conus u. Hydrodiascop 92. 367 Majewski.
— Krümmungsfehler chir, corrigiren 1170 Reymond.
— -Nerven nach Golgi-Methode 104 Capellini.
— Veränderung der Krümmung, erworbener Astigmatismus 127 Burnett. — durch
Muskeloperation 402 Auerbach.
— Staarextraction bei Conus der H. 264 Terson.
— Krümmung der Vorderfläche 401 Auerbach.
— Ulcus serpens 237 Haken.
— Geschwüre 240 Woodward. — mit Hypopyon 483 Klein. — infectieuse 839
Bourgeois. — Aetzung mit Salpetersäure 840 Johnson. — mit Irisvorfall
12 malig 1158 Jameson.
— Ulcus rodens 241 Gifford. 861 Hillemanns.
— Ulcus serpens 837 Wokenius. &38 Wolfberg.
— Eiterung (Pneumococcen) nach Extraction, Bekämpfung 273 Kuhnt.
— geschwüriger Zerfall u. Regeneration 845 Reumeaux. 846 Armaignac.
— inficirte Wunden u. Antiseptica 848 Hauenschild.
— wiederkehrende oberflächliche Necrose 1151 Doyne.
— Erosio recidivans 482 Nicolai.
— Herpes 832 A. Baas.
— Geschwür mit Hypopyon; Hefereinkultur 1147 Lundsgaard. — Diplococcus nach
Pneumonie 1148 Mandl.
— Abeission und combinirte Kerateetomie 509. 857 Harlan. — Keratectomie 1159
Kollock.
— Tropaecocain-Anästhesirung 626 Hilbert.
— Defectdeckung durch Bindehaut 1133 Scheffels. `
— Ruptur, Irisperforation ohne Linsenperforation 491 Schoute.
— -Wunde, Irisvorfall, sympathische 543. 905 Gruening. 544. 906 Marple.
— Vereinigung u. Infectionsneigung von Wunden 1167 Clarke.
— Naht nach Kalt 492. 505 Audogsky. — bei Staaroperation 870 Risley.
— prophylactische Naht bei Staaroperationen 508. 855 Dolbeau.
— Transplantation auf ein phthisisches Auge 856 Wolfberg.
— Conusbehandlung; durch Lidvernähung 858 Kalt. 859 Sgrosso. — durch Galvano-
caustik 1171 Critchett. 1172 Kelly.
— gittrige Trübung (vergl. H.-Entzündung) 1142 Dimmer.
— ungewöhnliche Trübungsform 1146 Collins.
— Veränderung bei Trigeminusaflection 1150 Jocgqs.
— Xerose, Hemeralopie u. Gaumenblutung 238 Bruns.
— Zerfall bei Exophthalmus 757 Uhthoff.
> Einschielzung (Malacie) Neugeborener 239 Wicherkiewicz.
— Malacie bei Bindehautxerose 487 Elschnig. 812 Krausse. 1113 Dötsch.
angeborene Trübung 245 Murphy.
>= Trübung behandelt mit Nelken 246 Krawtschenko.
= Veränderung des Epithels bei Uveitis ete. 256 Stieren.
a Epithelverhornung 1113 Dötsch.
Sarcome, piginentirte 242 Gonin. 862 Majewski.
— Epitheliom 244 Alfieri.
— Papillom 1174 Demicherie.
— Teratomn 1139 Gallenga.
— primäre Tumoren 488 Lagrange,
270 Sachregister.
Hornhaut-Geschwülste, bösartige 860 Wicherkiewicz. 1173 Blascowics.
—
angeborene Anomalie 816 Falchi.
beiderseitige Melanose 852. 1175 Krukenberg.
vascularisirte, geheilt durch Scott’s Operation 247 Epinatjew.
Fisteln nach Staaroperation 249. 275 Wicherkiewicz. 875 Jarnotowski.
Fistel congenital 853 Terson.
Durchblutung 254 Römer. 824 Wernicke.
Verschorfung (sloughing) bei Facialislähmung 1145 Lediard.
Pannus, Heilung durch Thränensackeiterung 438 Jennings.
Trachomatöser Pannus durch Jequirity geheilt 1121 Terson. — mit Periectomie
der H. behandelt 1156 Boeckmann. — Scott’sche Operation 1157 Epinatjew-
Degeneration in H.-narben 489 Birch-Hirschfeld.
Nitronaphtalintrübung 825 Hanke.
Fremdkörper zu entfernen 826. 927 Levinsohn. 1162 Sidler- EES
Hyaline in der H. 849 Baquis.
Flecke wegzuschaben 850 Holmström.
-Mikroskop, binocular 375 Czapski.
-schnitte unter Holocainwirkung 983 Dalen,
-zellen der Menschen und Wirbelthiere 991 Ballowitz.
Schimmelpilzerkrankung 1153 Wicherkiewicz.
bandförmige Trübung 1154 Schieck. 1155 Straub.
Geschwür der H.-Hinterfläche; angeborene Trübungen 1161 v. Hippel.
Drusenbildung der Bowmann'schen Haut 1160 Elschnig.
Fluoresceinaufnahme durch intacte H. 1163 Straub.
Infiltrationen mit Meerwasser behandelt 1168 Dianoux.
Leistung von Toxinen 1169 Coppez.
-Massage zur Wiederherstellung der vorderen Kammer 1192 Trantas.
von der Iris durch Iritomie zu trennen 1196 de Wecker.
Hornhautentzündung, bacteriologischer Standpunkt 202 Schweinitz.
bacteriologische Diagnosen 1114 Stilson.
interstitielle bei Herpes ophth. 230. 414. 833 Koster.
interstitielle bei schwerer Syphilis 843 Fromogat.
i. bei erworbener Syphilis 1143 Lawford. l
parenchymatöse bei erworbener Syphilis 231 Terson. — Aetiologie 430 Lanrie-
481 Diez.
parenchymatöse u. Fluorescein-Färbung 830 Manz. 831 Bihler.
p. u. Myxoedem 1149 Grandcelement.
phycetaenuläre 827 Aubineau.
u. Bindehautentzündung, pseudumembranöse, geheilt durch Diphtherieserum
Darier.
in Folge von Malaria 232 Ellett.
herpetica 233 Ledbetter.
dendritica 832 Baas, A.
mit serpiginösen Typus 234 Petit. 8&6 Dryault u. Petit.
eittrige 829 Haab. 1142 Dimmer.
sclerosirende, symmetrisch 1144 Juler.
filamentosa 842 Mazza. 1152 Batten.
mit Hypopvon, Behandlung 235 Zirm. — bei Herpes zoster 418. SH Flemming
eitrige 236 Schultz. — bei Brautenten 835 Hoppe.
lepröse 243 Uhlenhuth.
ep ` Op
(bt
Sachregister. i 271
Hornhautentzündung, ulcerativa marginalis 484 Martin. — circuläre Rand- 828
Salomonsohn.
— marginalis, ungewöhnlich 1141 Griffith.
— u. gelbe Salbe 831 Baudoin.
— neuroparalytische 485 v. Grósz. 486 Seydel. — bei Syphilis 844 Rohmer.
— u. Orthoform 1164 Gardener.
— eitrige u. Cassaripe 1165 Donovan.
Humor aqueus. Brechungsindex 658 Bajardi (vergl. vord. Kammer). — Quecksilber
im H. nach subconjunctivaler Injection 356 Addario.
Hyacinthenzwiebelarbeiter, Augenaffection 1263 Waller.
Hyaline Degeneration- u. Angiofibrom e. Muskels 148 Gonin. — in der Hornhaut
849 Baquis,
Hydatidenschwirren bei Echinococcus der Augenhöhble 1066. 1258 Wernicke.
Hydrocephalus internus chronicus u. Blindheit, Heilung 333 Grósz.
Hydrodiascop Lohnstein 92. 367 Majewski.
HAydrophthalmus 296 Ball, James, Moores. 1161 v. Hippel. 1218 Pyle.
Hygiene des Sehens in den Schulen 16 de Mets (vergl. Gesundheitspflege).
Hypermetropie 381 Kouwenhoven. — senile 133 Straub.
— u. Blepharitis 676 Winselmann. 1023 Warschawski. 1024 Hotz.
Hyperostose des Schädels, Exophthalmus u. Blindheit 748 Ellis.
Hypophysengeschwulst 1272 Walton u. Cheney.
Hypopyon mit Diplococcus nach Pneumonie 1148 Mandl (vergl. Hornhaut).
Hysterie, infantile Augen-H. 952 Montalcini.
— u. Basedow 1078 Pader.
Hysterische schlaffe Ptosis 426. 940 Wilbrand.
— paroxysinales Thränen 725 Fromaget.
— Blindheit 1275 Moore.
J.
Jahresbericht siehe Klinik.
Jequirity, für granulöse Bindehaut 206 Sweet. — u. Pannus 1121 Terson.
— Sublimat u. Electrolyse gegen Trachom 799 Coppez.
Impferkrankungen (vergl. Vaccine) 1037 Schirmer.
Inanition, Augenveränderungen 46 Lodato.
Infectionspathologie des Auges u. Bacterien 41. 358 Lobanow.
Influenza, Sehnervenentzündung nach I. 327 Wingeroth.
— Orbitalphlegmone mit Pneumocvecen nach I. 730 Lefrancois.
Ingwer-Vergiftung, Blindheit 332 Woods.
Injection, subeonjunctivale (vergl. Bindehaut), von Kochsalz; bei Aderhautentzündung
59 Burri. 62 Tornatola. — Diffusion gelöster Substanzen 355 Addario., —
von Quecksilber 356 Addario. — I. von Sublimat 361 Brussi. — von NaCl
bei Netzhautablösung 546 Lodato. 613 Neunhöfer. — v. Quecksilber 1061
Fromaget.
— antiseptische, in die vordere Kammer 612 Fage.
— von Kochsalzlösung in collabirte Augen 616 Knapp.
— subconjunctivale, in Acoinanästhesie 954 Carter.
Innere Augenhäute, Erkrankung durch Hitze 314 Brandenburg.
Innere Mediein und Augenkrankheiten 954 Schmidt-Rimpler.
Intoxicativn siche Vergiftung, Alkohol, Chinin etc.
Intraoculare Tumoren 281 Hanke.
— Blutung nach Cataractextraction u. Iridectomie 503 Johnson.
272 Sachregister.
Intraoculare Eisensplitter 925 Cramer (vergl. Magnet, Röntgenstrahlen etc.).
— idiopathische wiederkehrende Blutung 532 Miller.
— Cysticereus 565 Peschel.
— Fremdkörper u. Röntgenstrahlen siehe Röntgenstrahlen, Fremdkörper.
— Aufnahme von Quecksilber 611 Bajardi (vergl. Quecksilber, Sublimat).
Intrauterine Gonorrhoeinfection 205. 460 Woods.
Jod in statu nascendi für Trachom 1124 Roselli.
Jod-Kalinm-Augentropfen, Eindringen ins Auge 50 Ulry u. Frézals.
Jodoform-Einführung in die vordere Kammer bei tuberkulöser Regenbogenhautentzündung
519. 1205 Weill
Tridectomie, Nachblutung 503 Johnson. 533. 568 Zirm.
— Werth bei Glaucoma chron. simplex 1221 Rogmann.
Irideremie, traumatisch 1253 Tuyl. — vergl. Aniridie.
Iridotomie, erfolgreich 542 Wilson.
Iris siehe Regenbogenhaut.
Iritomie, Regenbogenhaut von Hornhaut trennend 1196 de Wecker.
K.
Kälte, Einfluss auf die brechenden Medien 650 v. Michel.
— Augensympton der K.-Starre der Frösche 994 Abelsdorff.
Kalk-Verletzungen 955 Andreae. 1255 May.
Kalt’sche Naht bei Staaroperation 870 Risley. 492. 505 Andogski (vergl. Hornhaut).
Kammer, Cominunication vorderer u. hinterer 121 Levinsohn (vergl. vordere, hintere!
Kammerwasser. specif. Gewicht 947 Golowin (vergl. Humor aqueus).
Kaninchen, angeborener Staar 255 de Obarrio.
— Hefe-Wirkung 354 Stoewer.
Kapsel-Vorlagerung nach Wecker 136 (vergl. Schielen).
Kapselstaar 879 Chandler (vergl. Staar).
Katze, postmortaler Staar 265 Daddi.
Keilbein-Höhle, Osteom u. Sehnervenatrophie 764 Vossius.
— Entzündung u. Sehnervenentzündung 922. 1089 Lapersonne.
— vergl. Nebenhöhle.
Kerato siehe Hornhaut.
Keratoris conjunctivae siehe Bindehant, Verhornung.
Kerne der Augenmuskelnerven 1020 Bach (vergl. Muskel, Nerven).
Kiefer-Höhle siehe Oberkiefer.
— Bewegung u. Mitbewegung am Auge siche Mitbewegung.
Kinder (vergl. Schule), Aderhautsarcom beim K. 287 Carhart. 520 Silex.
Klinik. Jahresberichte, neue K. in Jena 22 Warenmann; in Krakau 29. 24 Wicher-
kiewiez. 25 v. Schreiber; in Melekess 26 Szirotinin; Popow-Kiew "2
Kozlowsky; mobile im Ural 28 Andogsky; in Stauropol 29 Kirillow:
Massachusetts 31; Manhattan 32; Brooklyn 33; New-York 34; Rotterdam 3.
de Haas; s'Gravenhage 36 Bouvin; Groningen 87 Mulder; Amsterdan
38 van Moll. 39 Gunning; Lausanne, infectieuse Bindehautentzündung ZW
Gonin; Amsterdam 350 Westhoff; Landshut 351 Goertz; Trachumbehand-
lung in Baturin 467 Struzinsky; St. Petersburger 579 Maravly: Kiew
590 Lewitzky. Staare in NA. Eye Inf. 880 Bell. — Mittheilungen aus dem
Carolinischen Institut Stockholm 957 Widmark; Basel 966 Mellinger;
Lemberg 967 Machek; Odessa, Trachom 209 Walter.
Knochenhautentzündung der Orbita siehe Augenhöhle.
Sachregister. 273
Kuch-Weeks-Bacillen siehe Bacillen.
Kochsalz-Injection siehe Injection.
Kopfschmerz bei geringer Ametropie 658 R. A. Katz.
Kopf-Schussverletzung u. Sehstörung 930 Delany.
Körnerkrankheit siehe Trachom.
Krönlein’sche Operation 308 Ellinger. 443 Ahlström. 053 Axenfeld u. Busch.
742 Valude. 743 Weiss. 1065 Schlodtmann. — bei Neubildungen am
Sehnerven 741 Golovin.
Künstliches Auge siehe Prothese.
Kurzsichtiges Auge, Anatomie 109. 307. 1005 Heine.
Kurzsichtigkeit, Operation 129 Rogman. 130 Fuchs. 50 von Haab 131 Klinkow-
stein. 394 Szili. 395 Mohr. 398 Hertel. 400 Schmidt-Rimpler. 655
Nattini. 656 Bajardi. 657 Caster. 662 Zimmermann. 1003 Frost.
1004 Cross. 1007 v. Hippel. 1008 Gehrhardt. 1009 Hübner. — O. und
Netzhautablösung 132. 302 Fischer.
— Glavcon bei K. u. Pismentdegeneration der Netzhaut 292 Natanson.
— Schul-K. durch Esophorie 396 Reddingius.
— schnelle Zunahme bei Basedow 190 Beard.
— autosuggerirte bei Schulkindern 660 Peters.
L.
Lachgas und Bindehautblutungen 227 Morton.
Largin 77 Falta. 629 Pretori. 1110 Almkvist.
Lederhaut-Hernie 250 Muncaster.
— anatomische u. physikalische Untersuchung 378. 641 Ischreyt.
— Elasticität 992 Koster.
— Braunfärbung bei Lidsareom 700 Griffith.
— Entzündung, path. Anat. 493. &63a Friedland.
— - u. Aderhaut-Entzündung, Therapie 864 Grandelément,
— -Hornhautfistel nach Staaroperation, siehe Hornhaut, Staar.
— Riss subconjunctival $65 Eales u. Wood.
— angeborene Spalte 894 Mannhardt.
— u. Hornhauttransplantation auf ein phthisisches Auge 856 Wolffberg (vergl.
Sclerotomie).
Lehrbuch (vergl. Handbuch, Graefe-Sämisch, Unterrichtstafeln).
.— Compendium 8 Sgrosso. 573 Chodin.
— der Opthalimoskopie 9 Rolles.
— der Petr. Hispanus 11 Berger. — des Alcoatim 12 Wilm.
—- Therapie, allgemeine 606 Horstmann. 607 Goldzieher.
Lens siehe Linse.
Lenticonus post., u. Ruptur der hinteren Kapsel 497 Hess. — 501 Denig.
Lepra u. Hornhauterkrankung 243 Uhlenhut. — des Auges 570 Bistis. 676 Borthen.
— u. Aderhaut-Netzhautentzündunge 1208. 1264 Bistis.
L.eucämische Augenveränderung 325 Bäck.
Leueiscus rutilus, Teleneuronen in het netolies von L. 1257 v. Genderen Stort.
Leucosarcom der Aderhaut. beim Kind 287 Carhart. 521 Schieck. 892 Lopez
u. Carvallo. — vergl. Sarcom.
Lieht-Empfindung u. Netzhaut 112 Benaut. — Wahrnehmung 125 Snellen. 996
Siinon.
— intermittirende L.-Reize d. gesunden u. kranken Netzhaut 118 Braunstein.
274 Sachregister.
Licht, subjective L.-Erscheinung u. Flimmersarcom 124. 304 Hilbert.
— Empfindungsprüfung am Perimeter 635 Katz.
— Augenverletzung durch elektrisches L. siehe elektrisch.
Lid-Sperrer 86 Koster. 87 Roure.
— -Pincette 88 Neustätter.
— -Spalte, Weite der L.-S. 100. 687 Lobanow.
— Lähmung siehe Ptosis.
— Krampf (Blepharospasmus) u. cerebrale Amaurose 166 Baas. — Operation 685 Pes.
— Mitbewegungen 686 Drooglewer Fortuyn. 687 Lor. 1046 Fischer.
— congenitale Defecte 167 Geismar. — Colobom-Operation 705 Moauro. — 706
| Zumsteeg. — 1043 Werner.
— Fetthernien 1041 Schmidt-Rimpler.
— Erkrankung bei Trachom 151 Reinhard.
— Gangrän 419 Burnett. (Geschwür) 690 Scott. 1035 Römer. 1036 Talko.
— Pustula maligna 704 Sgrosso.
— Ekzem 152 Trousseau.
-— Abscess, Ursache von Sepsis 153 Talko.
-— Tuberkulose 154 Strzeminski. 692 Luniewski. 693 Krukenberg.
— Syphilis 1039 Würdemann.
— Lupus 694 Gouvea.
— Poliosis 169 Rouse,
— Warzen zu entfernen 420 Brooks.
— Hauthorn 691 Baumann. 1044 Natanson.
— Cysten 817 Kroll.
— Emphysem nach Orbitalfractur 1031. 1062 Reber.
— ÖOedem, solides 1032 Critchett. — bei Hautatrophie 1033 Spicer.
— syphilitisische Entzündung d L.-Knorpels 155 Bruckmayer.
— Sarcom 168 Steiner. 700 Griffith.
—- elephantiastisches Lymphangiom beim Neugeborenen 422 van Duyse.
— Lymphom 697 Staudish.
— Epitheliom 698 Moulton.
— Fibrom 699 Oliver.
— plexiformes Neurom 701 Parker.
— molluscum contagiosum 702 Bistis.
— Cystadenom der Moll'schen Drüsen 703 Wintersteiner.
— chronisch entzündliche endotheliale Geschwulst 1042 Hermann.
— Anatomie des dritten L. 646 Fumagalli.
— vergl. Ectropion, Entropion, Symblepharon, Trichiasis, Distichiasis, Epicanthus,
Mitbewegung.
Lidrand, elastische Fasern 101 Alfieri.
— Talgdrüsen-Chemie 114 Pes.
-— Papillom 421 Colucci
Lidrandentzündung, durch Acarus, Demodex, Monvlethrix 149 Rählmann. 150 Joers.
678 Ard. 1021 Mulder. 1021 Collins. — ulceröse L. und Lilverdiekung
operirt 411 Kugel.
— durch Hypermetropie 676 Winselmann. 1023 Warschawski. 1024 Hotz.
— Behandlung 677 Marciszewski.
Lid-Plastik 159 Angelucci. 160 Davis. 161 Knapp. 682 Korkaschwili. 653
Rählmann. — Operation Penelope 413 Hirschberg — 684 Moauro. — gegen
Lupus 694 Gouvea.
Sachregister. 975
Lid-Verwachsung. Symblepharon, Operation 162 Claiborne.
— Fornicoblepharon 164 Glauing
— Verdickung operirt 411 Kugel.
— Operationen 427 Jaesche
— Vernähung gegen Keratoconus 858 Kalt.
— Verschluss (Ancylobleph.) u. Amblyopie 917 Gaudenzi.
— Ablösung zur Exenteration wegen Orbitalgeschwulst 178 Santos.
Lidspaltenerweiterung bei Augenentzündung 163 Ettinger.
— bei Blennorrhoe 794 Jamison.
Limbus siehe Hornhaut, Bindehaut.
Linse, Entwickluug beim Frosch 110 Ritter.
— Schlottern und Zittern 123. 258 Heine.
-— Herabsinken nach Accommodation 137 Koster.
-- Stahlsplitter in der L. 260 Mitchell. — Fremdkörper, 30 Jahre lang 276 Nottage.
— Luxation, beiderseitig angeboren 261 Westhoff. — Structurveränderung der L.
270 Bietti. — Behandlung 506 Mc Conachie. — L.-L. bei Staarextraction
507 Tschuprina. — bei Lederhautriss 856 Eales u. Wood. — nach Schädel-
verletzung 876 Peretti. — beiderseits L. L. unter die Bindehaut 1190
Terson. 1253 Tuyl.
— Entwicklung, fehlerhafte 271 Addario. — Ectopie 1199 Fox.
— Regeneration 1179 Baas
— Ansatz der Zonula 377 Terrien.
—- angeborener Spalt 881 Kämpffer.
— foetale Ruptur der hinteren Kapsel 497 Hess.
— optischer Werth bei Kurzsichtigkeit 1003 Frost.
— Lenticonus 497 Hess
— Heraushulen der weichen 499 Crumb.
— Anomalie des vorderen Epithels u. vord. Polstaar 1186 Alt.
— foetale Ruptur der hinteren Kapsel und Lenticonus post. 497 Hess. 501 Denig.
— beiderseits traumatischer Austritt 1191 Thilliez.
Linsen, Decentriren bisphärischer 376. 389 Triepel.
— Centriren gegen Augenbeschwerden 622 Dunn.
Lipom, Fibro-L. der Augenhöhle 184 Galenga.
— Angio-L. des Auges 696 Velhagen.
Listing's Gesetz 379 Weiland.
Lupus des Lides siche Lid.
— Iymphaticıs des Auges 695 Walsh u. Stephenson.
I.uxation der Linse siehe Linse.
— des Bulbus bei Geisteskranken 311 Axenfeld (vergl. Augapfel).
Lymphangion, elephantiastisch, des Lides beim Neugeborenen 422 van Duyse.
I,ymphectasia haemorrhagiea conjunetivae 229 Zimmermann.
Lymphodermoid, halbmondförmiges der Bindebaut 473 Ewetzki.
Lymphom der Augenhöhle 151 Vennemann.
— des Lides 697 Staudish.
— der Bindehaut 822 Lobanow.
Lymphosarcom der Thränendrüse 430 Vollaro.
— d. Plica semilunaris 472. 823 Vollaro.
Lymph-Stauung durch Dionin 631 Wolffberg.
276 Sachregister.
Macula lutea Colobom in Cyclopenauge 47 van Duyse (vergl Missbildung).
Magnet u. M.-Operation 68 Stillson. 83 Linde. 321 Asmus. 322 Bednarski.
362 Hirschberg. 363. 1250 Kibbe. 561. 981. 1249 Knapp. 621 Barkan.
637 Johnson. 928 Uhthoff. 931 Snell.
Malaria und Hornhautentzündung 232 Ellett. |
— und Regenbogen-Aderhautentzündung 330. 523 Kikorow (vergl. Sumpf).
— und Bindehautentzündung 457. 1096 Sassaparel.
— und Glaucom nach Supraorbitalneuralgie 900 Bize.
Mammacarcinom und Muskelmetastasen 942 Wintersteiner.
Manometrie 604 Ischreyt.
Mariotte’s blinder Fleck, Grössenvariationen 993 Hansell.
Massage, Vibrations-M. 64 Piesberger. 365 Snegirew. — bei Glaucom 1217
Domec. — wegen Leerbleibens der vorderen Kammer nach Extraction 11%
Trantas,
Medianebene, optische Localisation 995 Sachs u. Wlassak (vergl. Netzhautweridiane).
Medien, brechende, Kälteeinfluss 650 v. Michel.
Megalophthalmus und Hornhaut-Hinterflächen-Geschwür 1161 v. Hippel.
Meibom’sche Drüsen, Secretionsanomalie 469 Schmeichler. — Bacillus 597 Pes.
MeJano-Sarcom der Aderhaut 529 Foster. — des Lides 700 Griffith. — des Limbus
820 Bänzinger. — epibulbär 1137 Richter.
Melanose der Hornhaut 852. 1175 Krukenberg.
Meningitis, nach Orbitalverletzung 1060 Rockliffe u. Hainworth. — Abnormè
Pupillarreaction 1270 Seitz.
Meningococeus intıacellularis bei eitriger Bindehautentzündung 730 Fränkel.
Meridiane der Netzhaut siehe Netzhaut.
Mesue’s Augenheilkunde 968 Pergens,.
Metall, Augenverletzung durch glühendes M. 1254 (vergl. Verletzung, Magnet).
Metastase, puerperale Panophthalmie 524. 947 Saradeth.
— Ophthalmie und Tod 329. 525 Terrien. — Careinom-Muskel-M. 942 Winter
steiner.
— v. Sarcom auf der Pupille 920 Heine.
Metastatische Bindehautentzündung 1093 v. Moll.
Methylalkohol-Intoxication 336 Kuhnt. — Amblyopie 912 Moulton. 913 Gifford.
1225 Holden. 1226 Patillo.
Mikrophthalmus, familiär 50 Bruns. 591 Hoppe.
Mikroskop, Augen-M. 987 Howe.
Migräne und Glaucom 902 Holmström (vergl. Hemicranie).
Militär. Soldatensehprüfung, durch Laien 19 Cohn. — 20 Linden. 30 Naum.
— Schiessausbildung und Sehschärfe 348 Guillery.
-— Behandlung der Körnerkrankheit 796 Matthaei.
Miotica 982 Schultz.
Missbildung des Bulbus 48 Hilbert. 49. 592 van Duyse. 50 Bruns. 353 Leb
u. Addario. 591 Hoppe. 889 Marshall.
— der Thränenwege 102 Gallenga. 174 Rochon-Duvigneaud.
— der Lider 167 Geismar. 705 Moauro. 706 Zumsteeg.
— der Bindehaut 815 Schapringer. 816 Falchi.
— der Linse 261 Westhoff. 271 Addario. 497 Hess. 881 Kämpffer. IP
— der Hornhaut 816 Falchi. 852 Krukenberg.
er
— — —
m ` eeg-
Sachregister. 277
Missbildung der Regenbogenhaut 278 Andrews. 279 Culbertson. 890 Lobanow.
889 Marshall.
— der Aderhaut 279 Culbertson. 309 van Duyse. 528 Runschewicz. 894
Mannhardt. e
— des Glaskörpers 896 Hess.
— des Sehnerven 309 van Duyse.
— des Stirnbeins 1036 Talko.
Mitbewegung des Lides 686 Droogleever Fortuyn. 688 Lor. 1046 Fischer.
Molkenkur bei pseudomembranöser Bindehautentzündung 784 Pes.
Moll’sche Drüsen Cystadenom 703 Wintersteiner,
Molluscum contagiosum des Lides 702 Bistis.
Monolethrix an Augenlidern 1021 Collins.
Mucocele des Sinus frontalis, des Siebbeins siehe Stirnbein etc.
Mules Operation siehe Augenhölıle.
Multiple Sclerose und Sehnerventzündung 310 Varese.
Muskel Dilatator pupillae 106 Kiribuchi.
— Hemmungsband der Augen-M. 138 Colbiom.
— Angiofibrom mit Hyalin 148 Gonin.
— Carcinom-metastase 942 Wintersteiner.
— Lähmung dissociirte 1017 Kunn.
— — isolirte nucleare 143 Oblath.
— — und Pupillenstörung 144. 1019 Bach. 145. 407 Bernheimer.
— — postdiphtherisch 668 Parkinson u. Stephenson.
— — 670. 671. 672 Schnabel.
— — traumatisch 1016 Panas
— corticale Reizung der augen-M. 405 du Bois-Reymond u. Silex.
— angeborene Beweglichkeitsdefecte 1018 Zweig.
— Operation der geraden M und Astigmatismus 402 Auerbach.
— Nervenkerne 1020 Bach.
— Anomalien und Schielen 403 Stevens (vergl. Schielen).
Mydriatica, Euphthalmin 627 Jackson. 623 Knapp.
— neuere 982 Schultz.
Myelitis acuta und Sehnerventzündung 1241 Dalén.
Myom, Fibro-M. der Augenhöhle 182 Bacchi.
Myopie siehe Kurzsichtigkeit.
Myxoedem und Keratitis parench. 1149 Grandcelement.
Myxosarcom des Sehnerven 303 Ellinger. 553 Axenfeld u. Busch.
— der Augenhöhle 1071 Juler.
N.
Nachlaufende Bilder 3°%3 Samojloff.
Nachstaar-Öperationen 256 Kuhnt. 873 Levinsohn. 875 Stilling. 1188 Ray.
Naphthalin, Wirkung aufs Auge 976 Helbron.
— Nitro-N-Hornhauttrübung 825 Hanke.
Narcose, Einfluss auf d. Tension 977 Neuschüler.
Nase, Hauttuberkulose 154 Strzeminski. Hautsyphilis und Lid 1039 Würdemann
und Murray.
— Erkrankungen d. N. und Thränenwege 175 Rischaway.
— Roegenbogenhautentzündung 516 Lefrancois.
— und Augenerkrankung, spec. d. Thränencanals 727 Scheff. 1252 Struyken.
1273 Heilmaier.
976 Sachregister.
Macula lutea Colobom in Cyclopenauge 47 van Duyse (vergl Missbildung).
Magnet u. M.-Operation 68 Stillson. 83 Linde. 321 Asmus. 322 Bednarski.
362 Hirschberg. 363. 1250 Kibbe. 561. 981. 1249 Knapp. 621 Barkan.
637 Johnson. 928 Uhthoff. 931 Snell.
Malaria und Hornhautentzündung 232 Ellett. |
— und Regenbogen-Aderhautentzündung 330. 523 Kikorow (vergl. Sumpf).
— und Bindehautentzündung 457. 1096 Sassaparel.
— und Glaucom nach Supraorbitalneuralgie 900 Bize.
Mammacarcinom und Muskelmetastasen 942 Wintersteiner.
Manometrie 604 Ischreyt.
Mariotte’s blinder Fleck, Grössenvariationen 993 Hansell.
Massage, Vibrations-M. 64 Piesberger. 365 Snegirew. — bei Glaucom 121
Domec. — wegen Leerbleibens der vorderen Kammer nach Extraction 11%
Trantas.
Medianebene, optische Localisation 995 Sachs u. Wlassak (vergl. Netzhautmeridianel.
Medien, brechende, Kälteeinfluss 650 v. Michel.
Megalophthalmus und Hornhaut-Hinterflächen-Geschwür 1161 v. Hippel.
Meibom’sche Drüsen, Secretionsanomalie 469 Schmeichler. — Bacillus 597 Pes.
MeJano-Sarcom der Aderhaut 529 Foster. — des Lides 700 Griffith. — des Limbus
820 Bänzinger. — epibulbär 1137 Richter.
Melanose der Hornhaut 852. 1175 Krukenberg.
Meningitis, nach Orbitalverletzung 1060 Rockliffe u. Hainworth. — Abnorm®
Pupillarreaction 1270 Seitz. i
Meningococcus intracellularis bei eitriger Bindehautentzündung 7380 Fränkel.
Meridiane der Netzhaut siehe Netzhaut.
Mesue’s Augenheilkunde 968 Pergens.
Metall, Augenverletzung durch glühendes M. 1254 (vergl. Verletzung, Magnet).
Metastase, puerperale Panophthalmie 524. 947 Saradeth.
— Ophthalmie und Tod 329. 525 Terrien. — Carcinom-Muskel-M. 942 Winter
steiner.
— v. Sarcom auf der Pupille 920 Heine.
Metastatische Bindehautentzündung 1093 v. Moll.
Methylalkohol-Intoxication 336 Kuhnt. — Amblyopie 912 Moulton. 913 Gifford.
1225 Holden. 1226 Patillo.
Mikrophthalmus, familiär 50 Bruns. 591 Hoppe.
Mikroskop, Augen-M. 987 Howe.
Migräne und Glaucom 902 Holmström (vergl. Hemicranie).
Militär. Soldatensehprüfung, durch Laien 19 Cohn. — 20 Linden. 30 Naum»™:
— Schiessausbildung und Sehschärfe 348 Guillery.
-— Behandlung der Körnerkrankheit 796 Matthaei.
Miotica 982 Schultz.
Missbildung des Bulbus 48 Hilbert. 49. 592 van Duyse. 50 Bruns. 353 Leber
u. Addario. 591 Hoppe. 889 Marshall.
— der Thränenwege 102 Gallenga. 174 Rochon-Durigneaud.
— der Lider 167 Geismar. 705 Moauro, 706 Zumsteeg.
— der Bindehaut 815 Schapringer 816 Falchi. 09 Fox
— der Linse 261 Westhoff., 271 Addario. 497 Hess. 881 Kämpffer. us
— der Hornhaut 816 Falchi. 852 Krukenberg.
Sachregister. 277
Missbildung der Regenbogenhaut 278 Andrews. 279 Culbertson. 890 Lobanow.
889 Marshall. |
— der Aderhaut 279 Culbertson. 309 van Duyse. 528 Rumschewicz. 894
Mannhardt. e
— des Glaskörpers 896 Hess.
— des Sehnerven 309 van Duyse.
— des Stirnbeins 1036 Talko.
Mitbewegung des Lides 686 Droogleever Fortuyn. 688 Lor. 1046 Fischer.
Molkenkur bei pseudomembranöser Bindehautentzündung 784 Pes.
Moll’sche Drüsen Cystadenom 703 Wintersteiner,
Molluscum contagiosum des Ludes 702 Bistis.
Monolethrix an Augenlidern 1021 Collins,
Mucocele des Sinus frontalis, des Siebbeins siehe Stirnbein etc.
Mules Operation siehe Augenhölıle.
Multiple Sclerose und Sehnerventzündung 310 Varese.
Muskel Dilatator pupillae 106 Kiribuchi.
— Hemmungsband der Augen-M. 138 Colbiom.
— Angiofibrom mit Hyalin 148 Gonin.
— Carcinom-metastase 942 Wintersteiner.
— Lähmung dissociirte 1017 Kunn.
— — isolirte nucleare 143 Oblath.
— — und Pupillenstörung 144. 1019 Bach. 145. 407 Bernheimer.
— — postdiphtherisch 668 Parkinson u. Stephenson.
— — 670. 671. 672 Schnabel.
— — traumatisch 1016 Panas
— corticale Reizung der augen-M. 405 du Bois-Reymond u. Silex.
-— angeborene Beweglichkeitsdefecte 1018 Zweig.
— Operation der geraden M und Astigmatismus 402 Auerbach.
— Nervenkerne 1020 Bach.
— Anomalien und Schielen 403 Stevens (vergl. Schielen).
Mydriatica, Euphthalmin 627 Jackson. 628 Knapp.
— neuere 982 Schultz.
Myelitis acuta und Sehnerventzündung 1241 Dalén.
Myom, Fibro-M. der Augenhöhle 182 Bacchi.
Myopie siehe Kurzsichtigkeit.
Myxoedem und Keratitis parench. 1149 Grandelement.
Myxosarcom des Sehnerven 308 Ellinger. 553 Axen feld u. Busch.
— der Augenhöhle 1071 Juler.
N.
Nachlaufende Bilder 3853 Samojloff.
Nachstaar-Operationen 256 Kuhnt. 873 Levinsohn. 875 Stilling. 1188 Ray.
Naphthalin, Wirkung aufs Auge 976 Helbron.
— Nitro-N-Hornhauttrübung 825 Hanke.»
Narcose, Einfluss auf d. Tension 977 Neuschüler.
Nase, Hauttuberkulose 154 Strzeminski. Hautsyphilis und Lid 1039 Würdemann
und Murray.
— Erkrankungen d. N. und Thränenwege 175 Rischaway.
— Regenbogenhautentzündung 516 Lefrangois.
— und Augenerkrankung, spec. d. Thränencanals 727 Scheff. 1252 Struyken.
1273 Heilmaier.
278 Sachregister.
Nase. Behandlung d. N. bei Augenleiden 767. 944 Peters.
Tuberkulose, Thränensack u. Bindehautgeschwür 1090 Gunn.
u.Nebenhöhle, Eiterungen u. Augenerkrankungen 177 Hoffmann. 1056 Guttmann.
— Empyer-Diagnose 194 Schadle.
-höhlen u. Keilbeinerkrankung u. Sehnervenentzündung 922. 1039 de Lapersonne.
u. Thränenleitung-Tuberkulose 1053. 1265 Pröscher.
u. Rachen-Vegetationen u. follikuläre Bindehautentzündung 196 Coppez.
-Rachenpolyp u. Opticusatrophie 764 Vossius.
Nebenhöhlen-Erkrankungen 761 Bull, u. Augenerkrankungen 1085 Bryan.
— 1086 Hajek.
vergl. Oberkiefer, Stirnbein, Siebbein, Rhinosclerom.
Nebennierenextract, Wirkung aufs Auge 79 Timofejew, — bei Krankheit 619 Bates.
620 Landolt.
Nelken gegen Hornhauttrübungen 246 Krawtschenko.
Nerv, Augenmuskel-N. siehe Muskel, Kern.
Wurzelgebiete d. Augen-N. 962 Bernheimer.
Ciliar-N., Regeneration nach Sehnervdurchschneidung 970 Bietti.
Nervus oculomotorius, recidivirende Lähmung 1012 Plantenga.
oculomotorius, Lähmung siehe Ophthalmoplegie.
opticus, siehe Sehnerv.
opticus-facialis-Reflex 1011 Lans.
sympathicus, Ausschneidung bei Glaucom 293 Demicheri.
— Ausschneidung des Cervicalganglions bei Glaucom 898 Bally. 971. 1222
Zimmermann. 1213 Sukor. 1220 Jatropulos. — an Hals und Bauch
937 Ruggi. — d. Gangl. cervicale suprem. 1000 Hertel.
— Ausschneidung bei Morb. Basedowii 755 Demicheri u. Lamas.
— Galvanisation des Cervicalganglion bei Glaucom 1219 Allard.
trigeminus u. Hurnhaut-Affeetionen 1150 Jocgs.
— Thränendrüse u. Durchschneidung d. N. 714 Lodato.
— u. interstitielle Keratitis bei Syphilis 843 Fromaget.
— Lähmung u. Orbitalfractur 1061 Fromaget.
Netzhaut, Bewegung des Pigmentepithels 115 Lodato.
Anatomie d. Pigmentepithelzellen 107 Krückmann.
Physiologie d. e 356 S
Pathologie „ s 347 A
besondere Pigmentirung 916 Scimeni.
Function d. N. u. Lichteindrücke 112 Benaut.
gesunde u. kranke N. u. interinittirende Lichtreize 118 Braunstein.
Vorgänge bei farbiger Beleuchtung 654 Pergens.
Declination d. verticalen Meridiane 126 Stevens.
optische Localisation d. Medianebene 995 Sachs u. Wlassak.
anomale Sehrichtungsgemeinschaft d. N. bei Schielen 146 Tscherm ak.
Localisation an d. Peripherie u. Blickbewegungen 338 Morrey.
Sehen d. capillaren Kreislaufes in der eigenen N. 644 Norton.
Venenpuls, Entstehung 652 Türk.
Pupillenreaction bei Beleuchtung d. N. etc. 999 Verwoort. BEEN
Ablösung n. Operation d. Kurzsichtigkeit 132. 302 Fischer, vergl. Kurzsichtizkeit.
spontane Ablösung 1234 Schröder. u
Heilverfahren bei Ablösung 545 Deutschmann. — Subconj. Kochsalzinject.
846 Lodato.
Sachregister. 279
Netzhaut-Ablösung u. Glaucom 1238 Druault.
— Cysticercus unter d. N. 324 Zieminsky. 937 Scimeni; — in d. N. 936 Gallenga.
— Zerreissung durch Schuss 316 Meyer.
— secundäre Degeneration bei Aderhautsclerose 280 Levisohn.
— Pigmentdegeneration u. Kurzsichtigkeit u. Glaucom 292 Natanson.
— fibromatöse Degeneration 303 Goldzieher.
— Gliom u. sympathische Entzündung 1223 Alt.
— Stahlsplitter aus d. N. mit Magnet entfernt 931 Snell.
— geheinmte Circulation, Wiederherstellung u. Neubildung von Gefässen 1233 Burnett.
— Embolie d. N.-Arterie 300 Reimar; bei Aortenklappenverletzung 317 Ostwald.
— — oder Thrombose der Arterie nach U'nterbindung d Halsgefässe 1232 Gifford.
— Schlängelung d Gefässe 301 Levin. 918 Pick.
— traumatische Venenthrombose 313 Eversbusch.
— Venenanastomose mit Cilioretinal-Vene 548 Dunn.
— Schlinge der N.-Schlagader im Glaskörper 909 Hirsch, vergl. Glaskörper.
— Circulationsstörungen d. N. bei Arteriosclerose 911 Zimmermann.
— — 1230 Seydel.
— Gefässerkrankungen 1229 v. Michel. 1231 Bull. Ä
Netzhautentzündung, hämorrhagische bei Endarteritis 299 Reimar.
— hämorrhagische N., svphilitische Aderhautentzündung 284 Wagenmanın.
— syphilitische 340 Rollet.
— in Macula durch elektrisches Licht 562 Würdemann u. Murray. — u. trauma-
tische Neurose 929 Ththoff.
— diabetische 914 Reick.
— albuminurische 915 West.
— albuminurica gravidarum, Schwangerschaftsunterbrechnng 1267 Meyer.
— lepröse Aderhaut-N. 1208. 1264 Bistis. l
— u. Aderhautentzündung, syphilitische circinata 341 Dreyer-Dufer.
— vergl. Augenhäute, innere.
Neugeborene, Anomalien d. Thränenwege 174 Rochon-Duvigneaud.
— Keratomaladte siehe Hornhaut.
— Weinen u. Thränen d N. 384 de Wecker. 385 Axenfeld.
— Lymphangiom d. Lides 422 van Duyse.
— Aurenkatarrhe 789 Cramer; vergl. Bindehaut.
Neuralgie u. Tic d. Gesichts u. Thränenwege 439. 1055 Bettremieux. — Supraorbital-
N. u. Glaucom nach Malaria 900 Bize.
Neurologie, Handbuch, 2 Wilbrand u. Sänger.
Neurom d. Lides 701 Parker.
Neuroparalytische Hornhautentzündung 485 v. Grósz. 486 Seydel. Vergl. Hornhaut.
Neurose, traumatische N. nach Blendung u. Netzhautentzündung 929 Ththoff.
Neurotisch, Angio-n. Oedem d. Bindchaut 475 Duane.
Nieotin-Amblyopie 953 Bocchi, vergl. Tabak.
Nystagmus, willkürlicher lateraler 155 Gamble.
— Behandlung 666 Trombetta.
O.
Öberkiefer-Höhlen-Entzündung u. Augenhöhlenperiostitis 733 Baudouin u. Pechin.
-- — u. retrobulbärer Abscess 1056 Guttmann.
— vergl. Antrum Highmori.
Ohr- u. Augenstörungen 141 Geronzi. — Mittel-O.-Entzündung u. Bindchautödeın
116 Batten.
Literaturbericht über das Jahr 1899 zum Archiv für Augenheilkunde. XXI
280 Sachregister.
Ohr vergl. Gehör, otitisch.
Oelige Collyrien 81 Scrini.
Onkologie d. Auges 969 e Michel.
Ophthalmie siehe Augenentzündung, sympathische.
Ophthalmographie, Untersuchung d. Augenbewegungen 649 Orschansky.
Ophthalmoplegie nach Herpes facialis 949 Rutter.
— totale einseitige 950 Hansell u. Spilter.
— traumatische 1016 Panas.
Optisch, geometrisch o. Täuschungen 119 Witasek. 392 v. Zehender.
Optometersciaskop für Refraction u. Astigmatismus 633 Neustätter.
Organotherapie bei Morb. Basedow 754 White,
Orthoform für Hornhautentzündung 1164 Gardener.
Osteom d. Bindehaut 223. 1138 Heustis.
— d. Keilbeins u. Siebbeins. Sehnervenatrophie 764 Vossius.
Ötitische Sinusthronibose u. Stauungspapille 557 Veasey.
P.
Pamard-Spiess zur Bulbus-Fixation 90 Manfredi. |
Panas-Entropium-Operation 425 Amsterdamsky, vergl. Entrop. Ptosis.
Panophthalmie, angeborene, Bacillenbefund 353 Leber u. Addario.
— puerperal-metastatisch 524. 947 Saradeth.
Papillitis siehe Sehnerv.
Papillom d. Bindehaut 219 Grunert.
— d. vier Lidwinkel 421 Colucei.
— d. Hornhaut 1174 Demicheri.
Paralyse, Pupillenreaction bei progressiver 945 Hirschl.
Parasiten 25la de Lantshere, 342 Krämer, vergl. Acarus, Demodex, Cysticereus.
Monolethrix, Actinomyces, Schinmelpilze.
Pemphigus d. Bindehaut 476 Bellencontre. 809 Sachs. 811 Czermak. — u. Luft-
wege 810 Otto.
Penelope, Lidoperation 413 Hirschberg.
Perimeter - Indicator 94 Epinatjew. 95 Nieden. — Neuer Registrir-P. 366
Parisotti.
— zur Untersuchung auf Lichtempfindlichkeit 635 Katz.
Petrus Hispanus, Ophthalmologie d. 11 Berger.
Photographie mikroskopischer Augenpräparate 602 Dison.
Phthisischer Bulbus mit Sareom 283 Jarnatowski. 520 Silex. 895 Terrien.
Pirmentirung, eigenthümliche P. d. Fundus 916 Scimeni.
— geringe P. d. Auges, Staar u. Chromheteropie 869 Malgat.
Pinguecula. epitheliale Formen 218 Bihler.
Plastische Operation zur Füllung der Orbita siche Augenhöhle, Lid. Bindehaut.
Plica semilunaris, Lymphosarcom 823 de Lieto Vollaro (vergl. Bindehaut!.
Pneumocvecen (vergl. Bacterien) acute P. Bindehautentzündung 198 Junius.
— -Infection d. Staarwunde, Behandlung 273 Kuhnt.
— -Orbitalphlesmone 730 Lefrançois.
— auf normaler Bindehaut 973. 1117 Oertzen. p
Pneumonie, Augenspiegelbefund 586 Fränkel. — Diplococeus- Hypopyen k
1148 Mandl.
Polyp d. Thränensackes 719. 1051 Strzeminski.
Prismer-Apparat 93 Schiötz.
eratitis
Sachregister. 981
Protargol 69 Messner. 70 Wicherkiewiez. 71 Lesshaft. 368 Praun. 369
Gidschen. 370 Snegirew. 434 Wingeroth. 623 Emmert. 624 Mazzali.
722 Antonelli. 792. 985 Weber. 1112 Darier.
Prothese, Schwamm als P. in d. Tenon’schen Kapsel 44 Valude.
— gläserne Augäpfel als P. Si Snellen. 980 Oliver.
— neue Form vor P., Erzielung von Beweglichkeit 85 Wolff.
Protrusion d. Augapfels 445 Schmeichler. 65 Axenfeld.
Pseudodiphtherie-Bacillen 40 Gelpke, vergl. Bacterien.
Pseudogonococcus 79. 1118 Krukenberg.
Pseudoleucämische Erkrankung d. Bindehaut u. Augenhöhle 217 Berl.
Pseudotrachom durch Pflanzenhärchen 462 Schmidt-Rimpler.
Pterygium, einseitig nasal doppelt 477 Wicherkiewicz.
— Symblepharo-P. 1129 Snyder.
Ptosis 165. 689 Günsburg. 701 Parker. — u. Mitbewegung d. Unterkiefers 688 Lor.
1046 Fischer.
— schlaffe hysterische 426. 940 Wilbrand.
— ererbte 1045 Münden.
— neue Operation 428. 1047 Koster.
Puerperal, Augenerkrankung u. p. Eclampsie 326 Zimmermann.
— metastatische Panophthalmie 524. 947 Saradeth.
Pulververletzung d. Auges 926 Beyer.
Pupille, Messung 99 Lans. — Reactionsprüfer 634 v. Fragstein u. Kempner.
— Bewegungen 142 Laqueur. 647 Ovio.
— Störung bei Augenmuskellähmungen 144 Bach.
— Erscheinungen u. diagnostische Bedeutung 603 Liebrecht.
— Musculus dilatator 106 Kiribuchi.
— Diplocorie 511 Wingeroth.
— sympathische u. paraduxe Reaction bei progressiver Paralyse 945 Hirschl.
— springende P. bei Rindenlähmung 946 König.
— Reaction bei Accommodation, Convergenz, Beleuchtung 999 Verwoort.
-— hemiopische Reaction 1269 Schwarz.
— abnorme Reaction bei Meningitis 1270 Seitz.
Pustula maligna d. Lides 704 Sgrosso.
Pyoctaninum coeruleum, diagnostisch u. therap. 372 Rudin.
Q.
Quecksilber-Chlorid, Nachweis im Humor aqueus 356 Addario.
— intraoculares Durchdringen 611 Bajardi.
— -Cyanur, subconj. Injection bei Regenbogenhautentzündung 1061 Fromaget.
— Einreibung, Heilung v. eitriger Iritis nach Extraction 872 Vian.
— vergl. Sublimat.
R.
Rachen, adenoide Wucherungen u. folliculäre Bindehautentzündung 196 Coppez.
Rasse u Trachom 465 Yarr.
Reddingius’ Theorie 1013 de Brugh. 1014 Reddingius.
Reflex, Opticus-facialis-R. 1011 Lans.
tefraction. Lehre d. R. im Alterthum 14. 580 Fukala. 581 Pergens.
— Bestimmung; durch neues Sciaskop 51. 633 Neustätter. — Vereinfachung der
objectiven 97 Sgrosso. — 638 Cluzet.
— bei Glaucom 897 Schüssele.
XXI*
282 | Sachregister.
Refraction der Linse bei Myopie 1003 Frost.
— Correction d. R. bei Trachom 1122 Lawson. 1123 Hemilton:
— vergl. Anisometropie.
Regenbogenhaut, angeborener Mangel d. R. 278 Andrews, vergl. Missbildung,
~ Aniridie, Irideremie.
— spontane Lückenbildnng 1197 Oblath.
— doppelseitige Spalte 279 Culbertson.
— Diplocorie 511 Wingeroth.
— Hornhaut- u. R.-Perforation ohne Linsenverletzung 491 Schoute.
— Vorfall u. sympatbische Entzündung 543. 905 Grüning. 544. 906 Marple.
— zurückgeschlagen; bei L’derhautriss 865 Eales u. Wood. 1204 Beardsley.
— Risse 883 Weiss u. Klingelhöfer.
— normale Sehschärfe nach 12 maligem Vorfall 1158 Jameson.
— Gumma 512 Hanke.
— Geschwulst 518. 1202 Helleberg.
— Verweilen von Fremdkörpern in d. R. 884 Jay. 885 Bickwell.
— von d. Hornhaut durch Iritomie zu trennen 1196 de Wecker.
— vergl. Iridectomie, Iridotomie, Iritomie.
Regenbogenhautentzündung.
— Ciliarkörper-R. bei Aderhautsarcom 283 Jarnatowski.
— — von Malaria 330. 523 Kirkirow.
— — traumatisch 526 Ballaban.
— Aderhaut-R. u. Quecksilbercyanürinjectionen 1061 Fromaget.
— Aetiologie u. Wichtigkeit 515. 1201 Brown. — u. Behandlung 886 Griffith.
— nasalen Ursprungs 516 Lefrançois.
— tuberkulöse u. Jodoformeinbringung in d. vord. Kammer 519. 1205 Weill.
— von Diabetes mellitus 572 Weidenhoffer.
— eitrige R. nach Staarextraction, Quecksilberbehandlung 872 Vian.
— in Sumpfgegenden 887 Péchin.
— glaucumatöse 888 Goldzieher.
— bei Syphilis u. Rheumatismus 1198 Bruuren.
— klinisches Bild 1203 Hailes.
Retractionsbewegungen d. Auges 147 Türk.
Retrobulbär siehe Augenhöhle.
Rhaces, Fragmente von Mesue bei R. 968 Pergens.
Rheumatismus u. Regenbogenhautentzündung 1198 Bruuren.
Rhinosclerom u. Thränenschlauchleiden 1049. 1266 Gallenga, vergl. Nase.
Ringscotom 1237 Crzellitzer.
Rollbewegungen 1010 Schoute. ER
Röntgen - Strahlen, Localisation metallischer Fremdkörper 320 Sweet. Hl. 99°
Groenouw. 600 Weiss u. Klingelhöfer. 934 Klingelhöfer.
— in Optik u. Augenheilkunde 359 de Courmelles.
— u. Farbenblindheit 599 Stephenson u. Walsh.
Ruthsehen 552 Birkhoff.
Rundzellensarcom siehe Sarcom.
Salbe, keimtötende 80 Strauss.
— gelbe 630 Selenkowsky.
— bei Keratitis £41 Baudoin.
Salicylsäure gegen Trachum 800 Moty.
Sachregister. 283
Salicylsaures Natron als Augentropfen 82 Ulry u. Frezals.
Salpetersäure gegen Hornhautgeschwüre 840 Johnson.
Sarcom d. Auges: mit Phthisis 520 Silex. 863 Lamborells.
— d. Lider 168 Steiner. 700 Griffith.
— d. Thränendrüse 430 Vollaro.
— d. Augenhöhle 183 Goode. 1069 Davis. 1070 Bruns. 1071 Juler. — u. Schädel-
höhle operirt 1068 Preindlsberger.
— d. Hornhaut, pigmentirt 242 Gonin. 862 EE
— d. Bindehaut 1136 Griffith. epibulbär 1137 Richter. .
— d. Aderhaut 282 Marshall. 895 Terrien. 285 Chevallercau. 287 Carhart.
521 Schieck.. 529 Foster. 891 Silex. 892 %opez u. Carvallo. 893
Marshall. 1207 Pawel. 1209 Stock. 1210 Alt. — mit Phthisis bulbi 283
Jarnatowski.
— d. Sehnerven 308 Ellinger. 553 Axenfeld u. Busch. 920 Heine.
Schädel-Hyperostose u. Exophthalmus 748 Ellis.
— Schussverletzung, Augenbeschädigung 930 Delany.
— Augen- u. S.-Höhlen-Sarcom operirt 1068 Preindlsberger.
— Fractur u. Hornhautaffection 1145 Lediard. — Verletzung u. Linsenluxation
876 Peretti. i S
Schielen, Nervosität 137 de Micas, Ka: Muskel.
— anomale SEET d. Netzhäute 146 Tschermak.
— alterniren 406 Sachs,
— Divergenzparalyse u. Heterophorie 664 Duane.
— u. Binocularsehen 667 Gaudenzi. 670. 671. 672 Schnabel,
— u. Schwachsichtigkeit 673 Sachs. -
— historische Bemerkungen 403 Stevens.
— convergentes 1015 Roosa.
— Wesen d. S. u. Indication d Operation 404 Reddingius.
— Operation de Wecker's, Vorlagerung d. Kapsel 136 Posey.
— Vorlagerung 408 Schweigger. 665 Savagna. 675 Story.
— Verbesserung divergirenden S. 669 Grune.
Schiessausbildung u. Sehschärfe 348. Guillery.
Schimmelpilze auf d Hornhaut 1153 Wicherkiewicz.
Schmarotzer, thierische d. Auges 342 Krämer, vergl. Parasiten.
Schneeblindheit 1271 Geelmuyden.
Schrift, Steil- u. Schräg- 1965 Schubert.
Schul-Hygiene 16 de Mets.
— Kinder, Sehleistungen 17. 19 Cohn. 586 Menzies.
— Waisenhaus Rummelsburg 18 Silex. — Taubstummen-S. Breslau 587 Cohn.
- - Kurzsichtigkeit 396 Reddingius.
Schuss, Erblindung durch Teschin-S. 315 Haberkamp. — Schrot-S.-Therapie 933
Tornatola.
— Revolver-S., Netzhaut-Aderhautriss 316 Mever.
— in d. Augenhöhle, Röntgenstrahlen 441. 558 Groenouw.
— in d. Schläfe, Aderhautriss 560 Norman-Hansen. — in d. Schädel 930 Delany.
Schutzbrille für Arbeiter 98 Dolganow.
Schwachsichtigkeit u. Schielen 673 Sachs, vergl. Amblyopie.
Schwamm als Prothese in d. Tenon'schen Kapsel 44 Valude.
Schwangerschaftsunterbrechung bei Retinitis alb. grav. 1267 Meyer.
Sciascop, verbessertes 51. 633 Neustätter.
284 Sachregister.
Sciascopie, Erklärung 52 Cluzel.
Sclera siehe Lederhaut.
Sclerotomie bei Glaucom 1212 Terrien.
Sclerose, multiple u. Papillitis (vergl. Sehnerv) 310 Varese.
Scotom siehe Ringscotom.
Scott's Operation zur Heilung vascularisirter Hornhaut 247. 1157 Epinatjew.
Scrophulöse Augenentzündung 577 Bach.
Sehen, Physiologie d S. 111 Parinaud. 112 Benaut.
— altgriechische Theorie 580 Fukala.
— Binoecular-S. 387 Jaesche. — u. Schielen 667 Gaudenzi.
— binoculares einseitig aphakischer 1178 Schmidt-Rimpler. 1184 Thomson.
— mmonoculares u. Zeichenkunst 113 Fenoltea.
— in Zerstreuungskreisen, bei Aphakie 998 Salzmann.
— vergl. Sehvermögen.
Sehleistung v. Schulkindern 17 Cohn. 586 Menzies.
Sehlinien-Evolution 643 Prentice.
Sehnerv, Anatomie d. S.-Eintritts 344 Elschnig.
— Bahnen 640 Dimmer.
-— ungekreuzte Fasern beim Menschen 989 Bernheimer.
— Lage im Chiasma 1240 Seggel.
— Facialis-Redex 1011 Lans.
— Aplasie u. Macula-Colobom 49. 309 van Duyse.
— Tumor 919 Germann.
— Myxosarcom 308 Ellinger. 553 Axenfeld u. Busch.
— Sarcommetastase auf d. Papille 920 Heine,
— Verletzung 556 Günsburg
-- Operation am Sehnerv 741 Golovin.
— Durchschneidung u. Ciliarnervenregeneration 970 Bietti.
— Durchtrennung 1239 Mendel.
— Blutungen d. S.-Scheide 305 Schnaudigl. 554 Elschnig.
— -leiden, Lichtempfindlichkeitsuntersuchung 635 K atiz.
Sehnerv-Entzündung (Papillitis) bei multipler Sclerose 310 Varese, vergl. Stauungs-
papille.
— nach Influenza 327 Wingeroth.
— metastasisch. Ausbreitung durch d. Chiasma zum anderen S. 329 Terrien
— urämische 338 La Forre 1243 Angelucci.
— einseitige 921 Higgens.
— bei Nasenhöhlenerkrankung 422. 1089 de Lapersonne.
— bei Myelitis acuta 1241 Dalén. — bei Gehirngeschwulst 124 Weeks.
— retrobulbäre hereditär 339 Strzeminski.
— — 923 Nettleship.
— hereditär 1261 Vossius.
— Atrophie b. Erkrankung d. Centralnervensystems 306 Elschnig.
— tabische, specifische Behandlung 335 de Wecker.
— Pathologie, Blutungen, Alkoholvergiftung 1225 Holden.
— periphere Fuchs’sche 555 Kiribuchi.
— bei keilbein-, Siebbein-Osteom, Rachenpolyp 764 Vossius.
Schproben 95 Nieden 585 Roth. 632 Landolt.
Sehprüfungen 15 Roth (vergl. Sehleistung). 19 Cohn.
— bei Simulationsverdacht 55 Krüger
Sachregister. 285
Sehschärfe, Sehvermögen 598 Percival. — Wiederherstellung durch spontane Auf-
saugung senilen Staares 259 Marlow. — nach Lederhautriss 865 Eales u.
Wood. — nach 12maligem Regenbogenhautvorfall 1158 Jameson.
— u. Schiessausbildung 348 Guillery.
— nach Staaroperation 502 Driver
— von Schulkindern 586 Menzies.
—- für farbige Objecte 645 Neuschüler.
— seltene Störungen 1235 Silex.
Semilunar-Falte siehe Bindehaut.
Septische Thrombose d Sinus cavernosus 951 Bruner.
Septicopyämie von Lidabscess 153 Talko.
Sideroskop 322 Bednarski.
Siebbein-Empyem, Augen-, Augenhöhlen-Complicationen 449. 450 Vieusse. 762 Sattler.
— — u Thränensackeiterung 723 Daxenberger.
— Erkrankung 452. 763 Noyes.
— u. Augenhöhlen-Erkrankung, Fistel 451. 723 de Schweinitz. 1058 Koenig.
— Mucocele 454 Hotz
— u. Stirnbeinempyem 19. 454 Knapp.
— Osteom u. Sehnervatrophie 764 Vossius.
Silbersalze, Behandlung d. Bindehautentzündung 1112 Darier.
Simulation monvcularer Blindheit 54 Fridenberg.
— Sehprüfung bei S. 55 Krüger.
Sinus sigmoideus-I'hrombose, Stauungspapille 557 Veasey. — cavernosus, septische
Thrombose 951 Bruner
— frontalis siehe Stirnbein.
Soldaten (vergl. Militär), Sehprüfungen 19 Cohn.
Sonnenhitze, innere Augenerkrankung durch S. 314 Brandenburg.
Spannung vergl. Tonometrie.
Spermin Pöhl in d. Augenheilkunde 78 Jakowlew.
Star, Aetiologie d. vorderen Pol-S. 257 N uel. — Kapsel-S. 879 Chandler. — 1186 Alt.
— Pathogenie d. frühen Stadien 267 Alt.
— zunularis 882 Hvinzel.
— congenitaler Pol-S. 1139 Vennemann.
— artificieller 269 Mauca u. Ovio. 1187 de Obarrio. — künstlicher S. ohne Zer-
reissung d. Kapsel 1176 Jocqs 1177 Knapp.
— diabetischer, operirt 504 Randolph. 867 Zeller.
— angeborener beim Kaninchen 255 de Obarrio.
-— postmortaler bei Katzen 268 Daddi.
— Optie 500 Demicheri.
— Chromheteropie 869 Malgat.
— spontane Autsaugung senilen S. 259 Marlow. 496 Dagilaiski.
— in Folge Tetanie 277 Wettendorfer.
— sympathischer Weich-S. 877 Hirschberg.
— Behandlung ohne Operation 274 Alt.
Star, Operation, 120 aus d. Landpraxis 262 Apraksin — in New-York, Eye u.
Ear Inf. 880 Bell. -- 1183 Theobald.
— — Modification der einfachen Extraction 272 Angelucci.
— — ohne Irideetomie 510 Ignatiew.
— — des sympathischen Weich-S. 877 Hirschberg.
— — complicirten Stares 1181 Gutmann.
286 Sachregister.
Star, Operation mit d. Kapsel 1194 Saggini.
— — mit stehenbleibendem Bindehautlappen 1195 Pansier.
— — Blutung nach SO 263 Fryer. 266 Valude. 503 Johnson. 1182 Baker.
— — Linsenluxation bei SO 507 Tschuprina.
— — Misslingen 874 Ray.
— — bei Taubheit 1180 Mühsam.
— — bei Keratoconus 264 Terson.
— — weichen S. durch Aussaugen 265 Terson.
— — Entleerung unreifer u. überreifer aus Kapsel 490 Crumb.
— — Sehrermügen nach SO 502 Driver.
— — u. Hornhautnaht 508. 855 Dolbeau. 870 Risley.
— — Nachbehandlung, Asepsis, Antisepsis 58 Hauenschild (vergl. Wunde).
— — Hornhaut-Lederhaut-Fisteln nach St.-Operation 249. 275 Wicherkiewicz.
— — Pneumococcen-Eiterung, Bekämpfung 273 Kuhnt.
— — verzögerte Wundheilung 854 Jarnatowski.
— — Wiederherstellung d. vord. K. durch Massage 1192 Trantas.
— — Delirium nach St.-Öperation 868 Guende.
— Verband 871 Rohmer.
— eitrige Regenbogenhautentzündung nach St.-Operation 872 Vian.
— u. Secundär-Glaucon, Anatomie 878 Nattini. — nach 3 Jahren 1214 Risley.
— Astigmatismus nach St.-Operation 1185 Clark.
— binoculares Sehen nach einseitger Extraction 1178 Schmidt-Rimpler. 1184
Thomson.
— vergl. Nachstaar, Aphakie.
Stanuungspapille bei Sinus sigm.-Thrombose 857 Eike
— bei Gehirngeschwulst 571 Parisotti. 1244 Weeks.
— Entstehung 1242 Baas.
Sterilisation chinesischer Tusche 63 v. Sicherer.
Stimbein, Höhlenempyem, operirt 192 Ellinger. 1088 Eschweiler.
— Höhlenerkrankung, Angen- und Augenhöhlensymptome 766 Sattler.
— Mucocele 765 Hallauer.
— Empvem. Gangrän der Lider 1036 Talko.
— — Plastik nach Operation 1087 Grunert.
— und Siebbeinempyem 198. 454 Knapp.
Subeonjunetival-Injectionalen siehe Injection, Sublimat etc., Bindehaut.
Sublimat, subeonjunctivale Injectionen 361 Brussi.
— starke Lösungen in der Augentherapie 614 Guttmann.
— gegen Trachom 799 Coppez.
Suggestion, Auto-S. von Kurzsichtigkeit 660 Peters.
Sumpfgegend-lritis 887 Pechin (vergl. Malaria).
Supraorbitalneuralgie nach Malaria 900 Bize.
Suprarenal siehe Nebenniere.
Symblepharon, Operation 162 Claiborne. 478 Wolff. — 1129 Snyder. 1130 Hotz.
— besondere Form d. S. 479. 818 de Berardinis.
— — mit Transplantation 222. 1132 Mav. 1131 Cross (vergl. Bindehaut).
Syınpathische Entzündung, Ophthalmie, Tätowirung u. s. 248. 541 Trousseäl.
— Iridotomy 542 Wilson.
— Pathogenese 298 Schirmer. 539 Bach. 54) Deutschmann. DÄ Velhagen.
— Operation des verletzten Auges 903 Sattler.
— nach Irisprolaps 543. 905 Grüning. 544. 906 Marple.
Sachregister. 987
Sympathische Entzündung u. symp. Reizung 907. 1224 Cross,
— durch Gliom der Netzhaut 1223 Alt.
— und Fluorescin, Endothel-Färbung 831 Bihler.
— Weichstaar, Operation 877 Hirschberg.
Sympathicus siehe Nervus.
Syphilis, Bindehautgumma 214 Marshall.
— erworbene u. parenchymatöse Hornhautentzündung 231 Terson. 843 Fromaget.
1143 Lawford.
— ererbte, ophtbalmoskopische Zeichen 337 Antonelli.
— primäre, der Bindehaut 470 de Berardinis.
— Recidive von Augen-S. 943 Galezowski.
— und Regenbogenhautentzündung 1198 Bruuren.
— praecox 1200 de Lieto Volaro.
Syphilitische Tarsitis 155 Bruckmayer.
— Aderhaut-Netzhautentzändung 284 Wagenmann. 341 Dreyer-Dufer.
— Netzhautentzündung 340 Rollet.
— BHintergrunderkrankung und Ciliarkörpergumma 514 Brixa.
— Augenhöhlenerkrankung 735 Uhthoff.
— neuroparalytische Hornhautentzündung 844 Rohmer.
— Alopecie der Cilien 1038 Iversberg.
— serpigineuses Geschwür des Ludes etc. 1039 Würdemann.
— Papel der Bindehaut 1127 Wolff.
— epibulbärer Tumor tuberkulöser Structur 1128 Peppmüller.
T.
Tätowirung d. Hornhaut 490 Holmström. — Sterilisation d. Tusche 63 v. Sicherer.
— Aseptische T. 851 de Wecker.
— — und sympathische Ophthalmie 248. 541 Trousseau.
Tarsitis Juetica 155 Bruckmavyer (vergl. Lidknorpel).
Tarsoraphie mit Transplantation 1027 Roselli.
Taubheit bei Staaroperation 1180 Mühsam.
Teleneuronen in het netolies etc. 1257 van Genderen Stort.
Temperatur, Einfluss auf Flüssigkeitaufsaugung 595 Lobanow.
— des Auges, warme und kalte Umschläge 610 Hertel.
Tenonitis eitrige traumatische 179 Gallemärts. 729 Capolongo. — Acute T. 1059
Greenwood.
Tension in Narcose 977 Neuschüler (vergl. Spannung).
Teratom der Hornhautgrenze 1139 Gallenga.
Tetanie und juveniler Staar 277 Wettendorfer.
Therapie des Auges 6 Terrien. 606 Horstmann. 607 Goldzieher.
T'hränen der Neugeborenen 334 de Wecker. 385 Axenfeld.
— das T.-Laufen 724 Wood ward. — Hysterisch 725 Fromaget.
— bactericide Wirkung der T. 726 Valude.
Thränencarunkel Entwicklung, fehlerhafte 102 Gallenga.
Thränendrüse- und Sack-Exstirpation 172. 436 Holmes.
— nach Trigeminusdurchschneidung 714 Lodato.
— Entzündung 712 Pes.
— Daeryops 170 Lange. 715 Sourdille. 716 Rogman.
— Miliartubereulose 713 Axenfeld.
— Lymphosarcom 430 Vollaro.
288 Sachregister.
Thränensack, chronisches T.-Leiden, Nasenerkrankung 175 Rischawy. 727 Scheff.
— Bei Rhinosclerom 1049. 1266 Gallenga.
— Erkrankung. path. Anat. 433 Hertel.
-- Polyp 719. 1051 Strzeminski.
— Haut- u. T.-Tuberculose, spontane Heilung 154 Strzeminski.
— Tuberculose 718. 1052 Rollet.
- Bilennorrhoe 171 Cahn. — Congenitale 174 Rochon-Duvigneaud.
— — Protargolbehandlung 434 Wingeroth.
— — Bacteriologie 435. 596 Ricchi.
— — Pannus heilend 438 Jennings.
— und Drüsen-Exstirpation 172. 436 Holmes.
— Exstirpation 173. 437 Aronis.
— Cataphorese-Behandlung 432 Keiper.
— Eiterung und Siebbeinempyem 723 Daxenberger.
— Tuberculose der T.-Gegend 692 Luniewzki. 1050. 1090 Gunn.
— Carcinom nach Exstirpation 1054 Dalén.
Thränenwege, Entwicklung 105 Cosmettatos.
— Anatomie, Pathologie 711 Rochon-Duvigneaud.
— Einspritzung ohne Kanüle 720 Neustätter. 721 Fortunati. — Protargol-
sonden 722 Antonelli.
— Erweiterung bei Neugeborenen 174 Rochon-Duvigneaud.
— Erkrankung 431 Noyes. — u. Gesichtsneuralgie u. Tic. 439. 1055 Bettremieur.
— Behandlung 1048 Tödten.
— Tuberculose 717 Gourfein. — Mit Uebergang auf d. Lunge 1023. 1265 Pröscher.
Thrombose siehe Gefüsse, Netzhaut.
Tic d. Gesichts- u. Thränenwege-Erkrankung 439. 1055 Bettremieun.
Tonometrie 604 Ischreyt.
Toxine, Entstehung von Bindehautentzündung durch T. 1094 Morax (vergl. Trachum).
— Wirkung auf die Hornhaut 1169 Cop pez.
Trachom (vergl. Bindehaut) 209. 210 Walter. — Dualismus 803 Walter. — Aus-
breitung 802 Schlesinger. — 1125 Kessler.
— Pseudo-T. durch Pflanzenhärchen 462 Schmidt-Rimpler.
— und Liderkrankung 151 Reinhard. — Behandlung 464 Bitzos.
— und Refractionscorrection 1122 Lawson. 1123 Hamilton.
— Behandlung 463. 1119 Feuer. 466 Bortkewitsch. 467 Struzinsky. 196
Matthei. 1120 Bortkewitsch.
— Galvanocaustik 208 Bloebaum.
— Anatomie und Operation 798 Hirschberg.
— Ausschneidung der Uebergangsfalte 212 Galezowski.
— Electrolvse, Jequirity und Sublimat-Behandlung 799 Coppez. — Abschabung al
Imre.
— Expressor 468 Kuhnt.
— Heilung durch Jequirity 1121 Terson.
— Jodbehandlung 1124 Roselli.
— und Rasse 465 Yarr.
— Toxine und Antitoxine 469 Snydacker.
— Badeanstaltsinfection 797 Schultz.
Transplantation der Hornhaut siche Hornhaut, Lid, Entropium etc.
— Thiersch’sche T. im Bindehautsack 221 Marple u. a. (siehe Bindehaut).
Traumatische Ciliarkörperentzündung, Mechanismus d. Entstehung Ballaban
Verletzung).
(vergl.
Sachregister. 289
Traumatische Entstehung von Augenhöhlengeschwülsten 737 Hollmann.
Trichiasis, angeborene 679 Denig.
— bei Entropium senile 681 Malgat.
— Operation 1026 Schäfer. 1025 Fortunati.
Trigeminus siehe Nervus.
Tropacocain 626 Hilbert. Ä
Tuberculose d. Bindehaut 213 Remmlinger. 805 Eyre. 806 Baquis. 1050
Gunn. 1126 Bode. — Mit Uebergang auf d. Lungen 1053. 1265 Pröscher.
— der Regenbogenhaut, Jodoform in der vorderen Kammer 519. 1205 Weill.
— der Thränensackgegend 692 Luniewzki. 1050. 1090 Gunn. 1053 Pröscher. —
Der Thränendrüse 713 Axenfeld. — Des Thränensackes 718. 1052 Rollet. —
Der 'Thränenwege 717 Gourfein.
— der vorderen Augapfelhälfte und des Lides 693 Krukenberg.
— Augenhöhlen-Periostitis 734 Mazet
Tuberculöse Structur syphilitischen epibulbären Tumors 1128 Peppmüäller.
U.
Uebersichtigkeit, senıle (over verziendheid) 3831 Kouwenhoven.
Umschläge, warme und kalte, Temperatur des Auges 610 Hertel.
Unfall-Praxis 4 Maschke. 5 Helfreich.
— vergl. Sonnenhitze.
Unfall, Folgen 963. 1251 Pfalz. — Binoculares Sehen einseitig Aphakischer
1178 Schmidt-Rimpler.
— vergl. Verletzung.
Unterrichtstafeln, Sehproben 15 Roth. Sehnerv-Anatomie 344 Elschnig. Bacterien
345 Schanz. Augendnrchschnitt 958 Salzmann.
Urämische Sehnerventzündung 338 La Forre. 1243 Angelucci.
Uvea (vergl. Aderhaut), Nerven 639 Bardelli.
— Sarcom 893 Marshall. 1209 Stock.
— Veränderung nach Contusio bulbi 1256 Eisenhuth.
Uveitis, Hornhautepithel-Oedem bei U., gonorrheisch. Ophthalmie 286 Stieren.
vV.
Vaccine, Impfung d. Augapfels 814 Eagleston.
Varix der Augenhöhle 446 Denig.
Vena jugularis, Varicen und Exophthalmus 1679 Hitschmann (vergl. Halsgefässe).
— Retinae siehe Netzhaut.
Verband, Augen.-V. 609 Jänner. — nach Staaroperation 871 Rohmer.
Vergiftung mit Jamaica-Ingwer, Blindheit 332 Woods (vergl. Alkohol, Chinin etc.).
— mit Methylalkohol 336 Kuhnt.
Verhornung der Bindehaut 1115 Dötsch (siehe Bindehaut).
Verletzung des Auges 3 Praun (vergl. Unfall, Wunde, Schuss, Trauma, Zündhütchen).
— bei Augenhöhlenwandbruch 176 Coppez.
— Contusio bulbi 47. 312 Denig. 358. 559 Bäck. 1256 Eisenhuth.
— Selbstrerstüämmelung Geisteskranker 311 Axenfeld.
— des Sehnervren 556 Günsburg.
— Pulver-V, des Auges 926 Beyer.
— durch Kalk 955 Andreae. 1255 May.
— Orbita; Meningitis 1060 Rockliffeu. Hainworth. — Amaurose 1061 Fromaget.
— Schädelbruch 1145 Lediard (vergl. Schädel).
290 Sachregister.
Verletzung durch electrischen Lichtstrahl 1246 Fox (vergl, electrisch, Licht, Blitz).
— Zündhütchen-V. 1248 Brandenburg.
— durch glühende Metalle und Schlacke 1254 Weissenbach.
— Geburts-V. des Auges 1268 Wintersteiner (vergl. Geburt, puerperal).
Vibrationsmassage 64 Piesberger. 365 Snegirew.
Vierhügel und synergische Augenbewegungen 653 Bernheimer.
Vordere Kammer, Communication m. hinterer K. 121 Levinsohn.
— gelöste Substanzen in der v. K. nach subconjunct. Injection 355. 356 Addario.
— wiederholte Punction, Humor aqueus 658 Bajardi.
— Fremdkörper (Cilien) 253 Metaxas. 494 Fromaget. Cilie 866 Schwarz. 1176
Ketterl.
— Cysticercus 251 a. Lantsbeere.
— Schmirgel und Stahl, Extraction aus der v. K. 252. 319 Hennicke.
— Jodoform-Einbringung in die v. K. 519. 1205 Weill.
— Einspritzungen und Auswaschungen 612 Fage.
Vorgetriebene Augen (siehe Auge, Exophthalmus) Therapie an v. A. 65 Axenfeld.
Vorlagerung siehe Schielen.
WW.
Warzen des Lides zu entfernen 420 Brooks.
Weibliche Geschlechtssphäre und Sehorgan 948 Belilowsky.
Weinen der Neugeborenen 384 de Wecker. 385 Axenfeld.,
Wunden (vergl. Verletzung).
— Naht bei W. des Augapfels 66 Ginsberg.
— offene Behandlung 608 Walter. 979 Mohilla.
— Verbände 603 Jänner.
X.
Xerose (vergl. Bindehaut, Bacterien).
Z.
Zähne und Auge 328 569 Lagleyze.
— Orbital-Periastitis 733 Baudouin u. Pechin.
— und Augenhöhlenphlegmone 731. 941 Dagilaiski. 1056 Guttmann.
Zirbeldrüsenerkrankung, Augensymptome 567 Bach.
Zonula ciliaris 116 Angelucci. 577 Terrien.
Zündhütchen, Ausstossung nach 5 Jahren 559 Erb.
— Verletzung des Auges 1243 Brandenburg.
Druckfehler.
S. 195, Zeile 12 von oben lies vor statt von.
S. 199, Zeile 9 von oben lies hergestellt.
S. 200, Zeile 17 vun oben aus zu streichen.
Zeile 9 von unten lies verkäsende statt verkeimende.
Zeile 8 von unten lies seinem statt einem.
Zeile 8 von unten hinter eines ergänze excidierten Stückes.
S. 209, Zeile 13 von oben statt grosse, getrübte, conische lies grossen.
getrübten, conischen, mit Hilfe tiefliegender Fluores-
cein-Färbung.
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