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Full text of "Systematisches Conchylien-cabinet"

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Systematisches 


Conchylien-Cabinet 


Martini „ı Chemnitz. 


In Verbindung mit 
Dr. Philippi, Dr. Pfeiffer, Dr. Dunker, Dr. Römer, Clessin, Dr. Brot und Dr. v. Martens 
neu herausgegeben und vervollständigt 
von 
Dr. H. ©, Küster, 
nach dessen Tode fortgesetzt von 


Dr. W. Kobelt und H. ©. Weinkauff. 


Zehnten Bandes erste Abtheilung. a. 


Nürnberg, 1856. 


Vleirilsargcı vooin EBhalulerrin&e, Reassıpre: 
(Emil Küster). 


Die 


Gattung 


Crassatella Lam. 


Bregarmrabversıtwert 


Dr, W. Kobelt 


in Schwanheim. 


Nürnberg, 1886. 


Verr lag vwonn Bauer & Rasipe. 
(Emil Küster.) 


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Die 


Gattung 


Crassatella Lam. 


Bearbeitet 


von 


Theod. Löbbecke und W. Kobelt 


in Düsseldorf. h in Schwanheim. 


Nürnberg, 1886. 


Verlag von Bauer & Raspe. 
(Emil Küster.) 


Gattung Crassatella Lamarck. 


Concha aequivalvis, omnino elausa, solida, triquetra, postice attenuata, laevis vel 
‚neentrice costata, margine interno vel laevi vel erenulato; lunula distincta; impressiones 
‚asculares profundae, rotundatae, linea pallialis simplex. — Cardo ante foveam profun- 

uam ligamentalem dentibus 2 cardinalibus obliquis parum divergentibus munitus, quarum 
posteriore in valvula dextra, anteriore in sinistra majoribus; laterali unico elongato 
posteriore in utraque valva; fovea ligamentalis triangularis, angulo postico plus minusve 
interrupto; ligamentum internum, extus subconspicuum. 


Schale mehr oder minder dreieckig, nach hinten verlängert, ringsum 
schliessend, festschalig, glatt oder mit concentrischen Rippen sculptirt, der 
Innenrand bald glatt, bald mehr oder minder gezähnelt. Area und Lunula 
sind deutlich, mitunter tief eingesenkt. Die Muskeleindrücke sind tief, halb- 
rund, die Mantellinie ist einfach, ohne Bucht. Das Schloss ist sehr stark und 
breit, vor einer tiefen dreieckigen Bandgrube stehen zwei starke, wenig diver- 
girende Hauptzähne, welche schräg nach vornen verlaufen; in der rechten 
Schale ist der hintere erheblich stärker, in der linken der vordere; ein hin- 
terer langer Seitenzahn ist meist nur in einer Klappe deutlich entwickelt. 
Die Bandgrube ist gross, tief und dreieckig; in der hinteren Ecke ist der 
Rand meist unterbrochen, so dass man das Band von aussen erkennen kann. 

Das Thier hat einen ringsum getrennten Mantel, dessen Rand mit drei- 
eckigen Tastern besetzt ist, und einen zusammengedrückten dreieckigen ge- 
furchten Fuss. Die Arten gehören fast ohne Ausnahme dem Tiefwasser an. 

Es sind etwa vierzig Arten beschrieben, die aber mit einer einzigen Aus- 
nahme in den Sammlungen sehr wenig verbreitet sind. Man kann sie sehr leicht 
in zwei Abtheilungen zerlegen, grosse, dickschalige Arten ohne hervorragende 
Zeichnung und mit glattem Innenrand, und kleinere, flache, meist dünnschalige 
Arten, oft mit lebhafter Zeichnung, und gekerbtem oder gezahntem Innen- 
rand. Für letztere als Untergattung schlagen wie den Namen Crassatina vor. 
Erstere haben ihr Hauptquartier an den Küsten von Neuholland, sind aber 
auch durch einige Arten zu beiden Seiten des Isthmus von Panama vertreten, 
letztere Abtheilung findet sich mehr in den indochinesischen Meeren, eine Art 


Rerlena, 1 


2 


auch am Senegal, den europäischen Meeren fehlt die Gattung ganz. In den 
Tertiärschichten der Mediterrangegenden finden wir dagegen eine Anzahl von 
Arten. 

Die Anzahl der beschriebenen Arten wird bei genauerem Studium und 
genügendem Material wohl erheblich reducirt werden; auch die anscheinend 
so gut characterisirten grossen Neuholländer der decipiens-Gruppe fliessen 
einem bei einigermassen reichlichem Material unter den Händen zusammen. 

Die Orginale der abgebildeten Arten befinden sich, soweit nicht anders 
bemerkt, in der Löbbecke'schen Sammlung. 


1. Crassatella castanea Reeve. 
Taf. 1. Fig. 1. Taf. 6. Fig. 1. 


Concha magna, crassa, ponderosa, nitens, sat inflata, antice abbreviato-rotundata, 
postice elongata, subangulata, dein late truncata, irregulariter striata et sulcata, minime, 
neque ad umbones plicata, epidermide castanea umbones versus pallidiore induta; umbones 
margine anteriori approximati, prominentes plerumque detriti, lunula et area profunde 
impressae, late lanceolatae. Latus internum album, hie illie fusco vel castaneo, plerumque 
in fovea ligamentali et in impressione musculari posteriore tineta. Cardo typieus, dentibus 
lateralibus fere obsoletis, ligamento extus conspicuo. 

Long. 88, alt. 75, crass. 42 Mm. 

— 98, — 73, — 50 Mm 
Crassatella castanea Reeve Proc. zool. Soc. 1842 p. 42. 
= — —  Conch. icon. sp. 3. 


Muschel gross, dick und schwer, auffallend glänzend, ziemlich aufgeblasen, 
vorn kurz gerundet, nach hinten verlängert, mit einer leichten vom Wirbel 
ausgehenden Kante, dann breit abgestutzt. Die Sculptur zeigt nur unregel- 
mässige gröbere und feinere Streifen, aber auch an den Wirbeln keine Spur 
von concentrischen Falten. Die Epidermis ist kastanienbraun, nach den Wir- 
beln hin blasser und dort ist die Muschel häufig in einer ganz eigenthüm- 
lichen characteristischen Weise angefressen. Die Wirbel liegen nahe dem Vor- 
derende und sind einander ziemlich genähert; Lunula und Area sind breit 
lanzettförmig und tief eingedrückt. Die Innenseite ist weiss, hier und da mit 
rostbraunen oder selbst dunkelbraunen Flecken; besonders steht meist ein 
Fleck in der Ligamentgrube, und der hintere Muskeleindruck ist tiefbraun. 
Das Schloss ist typisch. 

Diese Art unterscheidet sich durch den Glanz und den Mangel der Wir- 
belfalten von allen anderen; sie varlirt etwas in der Länge des  Hintertheils. 
Ein nach hinten besonders lang ausgezogenes Exemplar, welches der Samm- 
lung des Herrn Dr. Dohrn in Stettin "angehört, bilden wir auf um 6 Fig. 1 ab. 

Aufenthalt an Neuholland, selten. 


2. Crassatella corbuloides Reeve. 
Taf. 1. Fig. 2. 3. 


Concha rostrato -suborbieularis, valde inflata, subgibbosa, antice rotundata, postice 
rostrata, oblique truncata, angulo ex umbone decurrente munita, margine basali ad ini- 
tium rostri distinete impresso; valvae in parte supera (umborali) suleis profundis, primum 
angustis, dein costas intermedias planas superantibus, lunulam et aream haud attingenti- 
bus seulptae, dein laeves; lunula subeordiformis areaque major lanceolata laeves, zonula 
laevi limbatae; alba, epidermide laevi, adhaerente fusca vel luteo-fusea induta, rostro 
castaneo. Latus internum lutescente-albidum, postice fusco tinctum; impressiones mus- 
culares profundae, anterior angusta, fere semilunata, albida, postica rotundata, fusca. 
Cardo typicus. 

Long. 36, alt. 30, cerass. 21 Mm. 

Crassatella eorbuloides Reeve Proc. Zool. Soc. 1842 p. 45. 
— — Reeve Conch. icon. sp. 9. 


Muschel ziemlich kreisrund, aber nach hinten geschnäbelt, stark, aber 
etwas unregelmässig aufgeblasen, vorn abgerundet, hinten schräg abgestutzt 
mit deutlicher, vom Wirbel herablaufender Kante, der Unterrand am Beginn 
des Schnabels deutlich eingebuchtet. Die Schalen sind in der Umbonalgegend 
mit tiefen Furchen sculptirt, welche anfangs dicht stehen, dann aber weiter 
auseinander rücken und breiter werden als die zwischenliegenden flachen Rip- 
pen, welche übrigens weder die Lunula noch die Area berühren; von der Mitte 
ab werden die Rippen schwächer und unregelmässiger und nach dem Rande 
hin verschwinden sie ganz. Die Lunula ist klein, fast herzförmig, die Area 
grösser, lancettförmig; beide sind glatt und werden von einem breiten, fast 
glatten Saum umgeben, an dessen Rand die Rippen sich verlaufen. Die ziem- 
lich festsitzende Epidermis ist heller oder dunkler braun, nach dem Schnabel 
hin kastanienbraun. Die Innenseite ist gelblichweiss, nach hinten bräunlich, 
besonders ist der hintere, rundliche Muskeleindruck kastanienbraun; der 
vordere ist schmal, fast halbmondförmig, nicht gefärbt. — Das Schloss ist 
normal. 

Aufenthalt an Nordaustralien; das eine abgebildete Exemplar (früher in 
der Lennep’schen Sammlung), soll von den Molukken stammen. 


3. Crassatella obesa A. Adams. 
Taf. 1. Fig. 4. 


Concha solida mediocris, erassa, parum tumida, postice subelongata, obtuse angu- 
lata, oblique truncata, laete fuscescens, parte postica saturatiore, costellis validis, ex um- 
bonibus marginem versus majoribus, latioribus et distantioribus ubique sculpta, costellis 
ad aream et lunulam obsolescentibus; umbones tumiduli, acuti, valde approximati, parum 


1* 


4 


ante medium siti; lunula areaque lanceolatae, distinetissime impressae, albidae, area zonula 
laevi nitente eircumdata; margo inferior postice subimpressus. Latus internum album, 
postice eastaneo leviter tinetum. Cardo typieus. 
Long. 32, alt. 25, crass. 16 Mm. 
Crassatella obesa A. Adams Proc. zool. Soc. 1852 p. 90 t. 16 fig. 2. 


Muschel festschalig, mittelgross, dickschalig, wenig aufgeblasen, nach hin- 
ten etwas verlängert, stumpf kantig und schräg abgestutzt, hellbraun, hinten 
intensiver gefärbt, in ihrer ganzen Ausdehnung mit starken concentrischen 
Rippen sculptirt, die vom Wirbel nach dem Rande hin stärker und breiter 
werden und weiter auseinander treten, an der Area wie an der Lunula da- 
gegen verkümmern. Die etwas vor der Mitte gelegenen Wirbel sind ziemlich 
aufgetrieben, spitz und berühren einander beinahe. Lunula und Area sind 
lancettförmig, tief und deutlich eingedrückt, weisslich, von einem breiten glatten 
glänzenden Saum umgeben. Der Unterrand ist hinten leicht eingedrückt. 
Die Innenseite ist weiss, nach hinten spärlich mit Braun gefärbt. Das Schloss 
ist das typische der Gattung. 

Aufenthalt an Neuholland. 


4. Crassatella foveolata Sowerby. 
Taf. 1. Fig. 5 


Concha obliqua, erassa, tumida, rostrata, pallida, castaneo maculata, intus partim 
castanea, extus costellis validis rotundis subdistantibus medio tumidiusculis concentrieis 
lirata, interstitiis profundis; latere postico o lique producto, elevatim angulato, eleganter 
rostrato, post angulum castaneo; umbonibus elevatis, prominentibus, acutis, margine dor- 
sali utrinque declivi, excavato; margine interno denticulato, epidermide fusca. — Sow. 

Long. 33, alt. 21, erass. 15 Mm. 

Crassatella foveolata Sowerby Proe. zool. Soc. 1870 p. 249. 


Muschel ziemlich klein, querverlängert, nach hinten spitz geschnäbelt und so 
fast dreieckig, festschalig, einfarbig braun, nach hinten etwas dunkler ge- 
färbt bis kastanienbraun, die Innenseite weiss, nach hinten und am Rande 
bräunlich; sie ist in der Mitte stark und etwas unregelmässig aufgetrieben, 
nach hinten geschnäbelt, auf dem Schnabel mit einer "gebogenen. deutlichen 
Kante seulptirt und vor derselben deutlich eingedrückt. Die Oberfläche ist 
mit starken gerundeten Rippen, die durch etwas breitere Zwischenräume ge- 
trennt werden und nach der Kante des Schnabels hin sich verlaufen, sculp- 
tirt; dieselben nehmen nach dem Rande hin nicht an Stärke ab. an den 
spitzen, vorspringenden Wirbeln stehen sie etwas dichter und erstrecken sich 
auch über die Kante hinübei; die Wirbel sind einander sehr genähert und 
berühren sich fast. Lunula und Area sind klein, nur wenig eingedrückt ‚ von 
breiten glatten Zonen umgeben; der vordere Theil des Rückenrandes fällt von 
beiden Seiten her eigenthümlich steil gegen die Area ab. Der Innenrand ist 


5 


gezähnelt; an dem vorliegenden Exemplar ist auch die Wirbelgegend innen 
schwach bräunlich überlaufen. 

Aufenthalt. China (Sowerby). 

Anmerkung. Diese Art und die folgende, mit der sie jedenfalls nahe 
verwandt ist, stehen gewissermassen zwischen den beiden oben angenommenen 
Untergattungen, werden aber durch den gezähnelten Innenrand zu Crassatina 
verwiesen. 


5, Crassatella rostrata Lamarck. 
Taf. 1. Fig. 6. 


Concha ovato-trigona, postice distinete rostrata, rostro acutiusculo, haud truncato, 
erista distineta, arcuatim ex umbonibus decurrente sculpta, lineis irregularibus antice 
distinctioribus sculpta, medio subgibboso-inflata, dein ante cristam coarctata, umbones 
acuti, prominentes, liris distinetis numerosis confertim sculpti, valde approximati, fere 
contigui, Junula areaque impressae, parvae, sed limbo lato laeviusculo marginatae. Albida, 
epidermide fuscescente fugaci induta, plus minusve distincte lineis radiantibus ornata, intus 
alba. Margo inferus distinete dentato-crenulatus. 

Long. 40, alt. 27, crass. 17 Mm. 
Crassatella rostrata Lamarck*) Desh. VI p. 110. — Enceyel. pl. 253 
f.2 a. b. 


= = Sowerby Genera Nr. 3 pl. 1£. 3. 
Ir = Reeve Uonch. icon. sp. 10. 


Muschel eiförmig dreieckig, hinten deutlich geschnäbelt, der Schnabel spitz 
zulaufend und durchaus nicht abgestutzt, mit einer deutlichen, leichtgeboge- 
nen, von dem Wirbel herablaufende Kante sculptirt, vorn ziemlich zusammen- 
gedrückt, in der Mitte etwas unregelmässig aufgeblasen, hinten vor der Kante 
deutlich eingedrückt. Die Oberfläche zeist keine Rippen, sondern nur dichte, 
etwas unregelmässige Linien, die nach vornen zu stärker werden; nur die 
scharfen, vorspringenden sich fast berührenden Wirbel sind mit feinen, dicht- 
stehenden Reifen sculptirt. Area und Lunula sind klein, leicht eingedrückt, 
von einem breiten, fast glatten Saum umgeben. Die Oberfläche ist im All- 
gemeinen weisslich oder gelblich mit einer dünnen, leicht abzureibenden, gelb- 
braunen Epidermis, bald nur mit undeutlichen Radiallinien gezeichnet, bald 
deutlicher gestrahlt. Die Innenseite ist weiss, ohne die braunen Flecken der 
Neuholländer; der Rand ist innen mit einer Reihe Zähnchen besetzt. 

Aufenthalt; an Ceylon (Reeve). Lamarck gibt irrthümlich die Antillen an. 


*) Ö. testa crassa, ovato-trigona, laevigata, rostrata, latere antico productiore sub- 
angulato, intus margine crenulato. — Habite l’Ocean des Antilles. Epiderme brun, 
test fauve on jaunätre & l’exterieur, finement rayonne par des lignes verticales peu 
apparentes. 


6 


Das abgebildete Exemplar entspricht der Lamarck’schen Beschreibung 
besser als das Reeve’sche, zu dem dagegen das später zu besprechende t. 6 
fig. 6 abgebildete aus der Dohrn’schen Sammlung besser passt. 


6. Crassatella kingicola Lamarck. 
Taf. 2. Fig. 1-3. 


Concha solida, ponderosa, ovato-orbiculata, postice producta et truncata, irregulariter 
concentrice striata, alba, epidermide adhaerente laevi tenui fusca, vix nitente induta; um- 
bones tumiduli, approximati, profunde regulariterque concentrice sulcati, detriti, rosei, 
latus postieum obtuse angulatum; lunula areaque lanceolatae, fere aequales, immersae, 
distinete marginatae. Latus internum margarita eburnea, postice intense fusco maculata, 
impressionibus muscularibus profundis, anteriore fere semilunari, alba, postica rotundata, 
fusca. Cardo typicus, dentibus cardinalibus distincte liratis, fovea ligamentali triangulari. 

Long. 78, alt. 65, crass. 37 Mm. 

Crassatella kingicola Lamarck Hist. Nat. Anim. sans vert. VI p. 109. 
— — Sowerby Genera pl. 2 Nr. 3. 
art = Reeve Üonch. icon. sp. 5 


Muschel gross, festschalig und schwer, unregelmässig gerundet, nach hin- 
ten etwas vorgezogen und schräg abgestutzt, nur mit einer undentlichen 
Kante, weisslich, mit einer festsitzenden glatten, dünnen, glanzlosen, braunen 
Epidermis überzogen, unregelmässig gestreift, nur an den breiten, angeschwol- 
lenen, genäherten Wirbeln mit einigen tiefen regelmässigen, concentrischen 
Furchen sculptirt; die Wirbel sind meist abgerieben und rosa gefärbt. Lunula 
und Area sind fast gleichgross, lancettförmig, tief eingesenkt” und scharf ge- 
rändert. — Die Innenseite ist glänzend weiss, nach hinten kastanienbraun 
gefärbt; die Muskeleindrücke sind gross und tief, der vordere ist breit halb- 
mondförmig, innen weiss, der hintere rundlich, weniger tief, braun. Das Schloss 
ist das typische, mit stark geripptem Hauptzahn und dreieckiger, nach hin- 
ten offener Grube. 

Von den drei abgebildeten Exemplaren stellt Fig. 1 den Typus dar, Fig. 2 
eine mehr nach hinten verlängerte Varietät, bei welcher gleichzeitig die 
Furchen etwas weiter herabreichen, als sonst. Fie. 3 unterscheidet sich einiger- 
massen durch breitere Furchen auf den flacheren Wirbeln und flachere Ge- 
stalt im allgemeinen; auch ist der vordere Muskeleindruck bräunlich gefärbt; 
dennoch glauben wir sie nicht von kingicola trennen zu sollen. 

Aufenthalt: an Neuholland. 


7. Crassatella A. Adams. 
Taf. 2. Fig. 


Concha ovato-trigona, subcompressa, erassiuscula, antice angulato- -producta, postice 
breviter hamato-rostrata, rostro bieristato, ante ceristam anteriorem distinete coarctato, 


7 


margine infero ante rostrum distinete impresso; concentrice undique lirata, liris angustis, 
usque ad marginem aequalibus, ad eristam rostri subito evanescentibus; umbones lati, sed 
apice acuti, detriti sed haud erosi, area lunulaque lanceolatae, distineteimpressae. Latus 
externum epidermide fusca, postice fibrosa indutum, internum candidum, postice fusco profuse 
tinetum. Cardo typicus. 
Long. 53, alt. 40, erass. 22 Mm. 
Crassatella speciosa A. Adams Proc. zool. Soc. ubi? 


Muschel eiförmig dreieckig, nahezu gleichseitig, flach, dickschalig, nach 
vornen zu einem spitzen Winkel vorgezogen, nach hinten einen kurzen, fast 
hakenförmigen Schnabel bildend, welcher mit zwei stumpfen Kanten sculp- 
tirt ist, vor der vorderen Kante ist die Schale breit und deutlich eingedrückt 
und dem entsprechend der Unterrand eingebogen. Die ganze Oberfläche ist 
mit zahlreichen, schmalen, concentrischen Rippen sculptirt, welche sich bis 
zum Rande ziemlich gleich bleiben und an der Kante ziemlich plötzlich ab- 
brechen. Die Wirbel sind breit, aber spitz zulaufend, etwas abgeflacht, ähn- 
lich wie bei gibbosa, sie berühren sich fast und sind bei allen uns vorge- 
kommenen Exemplaren abgerieben, aber nicht angefressen. Lunula und Area 
sind lancettförmig, deutlich eingedrückt, gelblich gefärbt, von einem schmalen 
glatten Saum eingefasst. Die Oberfläche ist mit einer braunen, festsitzenden, 
glanzlosen, glatten, auf dem Schnabel faserigen Epidermis überzogen, die In- 
nenseite weiss, nach hinten verwaschen braun gefärbt, der hintere Muskel- 
eindruck nicht dunkler. Das Schloss ist normal. 

Aufenthalt an Neuholland. 

Anmerkung. Diese Art stimmt in der Sculpur einigermassen mit sul- 
cata Lam., aber die Rippen laufen den Anwachsstreifen vollständig parallel 
und der Umriss ist ein ganz anderer. 


8. Crassatella antillarum Reeve. 
Taf. 3. Fig. 1.2. 


Concha ovato-trigona, postice rostrata et oblique truncata, ante eristam obtusam ex 
umbonibus decurrentem impressa, solida, crassa, striis irregularibus sculpta, ad umbones 
tantum plieis nonnullis irregulariter undulatis munita, sub epidermide fuscescente fibrosa 
albida, umbones versus plerumgque strigis fulguratis, zonas concentricas formantibus ornata, 
intus plus minusve saturate brunnea, albidolimbata; umbones subdepressi, plerumque de- 
triti; Junula angusta, profunde impressa; area parum profunda, sed distinete marginata, 
fere regulariter rhomboidea, subtilissime striatula, spatio plano, extusa crista altera minore 
marginato limbata; margo inferior ad rostrum impressus. Cardo typieus, dente cardinali 
valvulae dextrae peralto, lamellam tenuem versus foveam ligamentalem emittente; impres- 
siones musculares concolores. 

Long. spec. dep. 106, alt. 68, crass. 28 Mm. 

Crassatella antillarum Reeve Proc. zool. Soc. 1842 p. 44. 
_ —_ Reeve Conch. icon. sp. 8. 
— — Chenu Manuel Il fig, 623. 


8 


Muschel dreieckig-eiförmig, nach hinten geschnäbelt und schräg abgestutzt, 
hinten mit einer stumpfen, aber sehr deutlichen, von dem Wirbel nach dem 
Ende des Unterrandes verlaufenden Kante sculptirt und vor derselben breit 
eingedrückt; dieser Eindruck ist bis auf die Wirbel hinauf erkennbar. Die 
Muschel ist für ihre Grösse nur sehr wenig aufgeblasen, festschalig und schwer, 
nur an den Wirbeln undeutlich und unregelmässig gefaltet, sonst nur unre- 
gelmässig concentrisch gestreift; sie ist von einer braungelben Epidermis 
überzogen, welche auf den Anwachsstreifen und nach hinten zu faserig vor- 
springt; nach den Wirbeln ist dieselbe heller gelb und dünner, und dort stehen 
meistens einige aus schwarzbraunen breiten Zickzackstiemen gebildete unregel- 
mässige Ringzeichnungen. Reeve erwähnt dieselben nicht, aber von fünf vor- 
liegenden Exemplaren fehlen sie nur dem fig. 2 abgebildeten. Die Innenseite 
ist lebhaft braun, nach dem Rande hin weisslich gesäumt. Die Wirbel sind 
nach hinten etwas abgeflacht, fallen aber gegen Lunula und Area hin sehr 
scharf ab; sie sind meist abgerieben. Die Lunula ist sehr tief, lang und 
schmal, die Area ist breiter und weniger tief; sie hat innen einen fast regel- 
mässig langrhombischen, glätteren, durch eine scharfe Linie begränzten Raum 
und ausserhalb desselben, einen breiten, schärfer gestreiften Saum, welcher 
nach aussen hin durch eine schwächere, vom Hinterrand des Wirbels ent- 
springende Rippe begränzt wird. Der Unterrand zeigt, dem Eindruck vor der 
Hauptkante entsprechend, eine deutliche Einbuchtung. Das Schloss ist typisch; 
dieHauptzähne sind an den Seiten gerippt und der hintere der rechten Schale 
hat gegen die weite Bandgrube hin eine kleine Nebenlamelle; die Seitenzähne 
sind deutlich, die tiefen Muskeleindrücke durch keine besondere Färbung aus- 
gezeichnet. Das Schlossband ist äusserlich sichtbar. 

Aufenthalt im Antillenmeere, Fig. 1 von Gruner an der Insel Margarita 
gefischt. 

Anmerkung. Diese schöne und noch immer seltene Art bildet mit den 
beiden folgenden (gibbosa und undulata) eine engverbundene Gruppe, welche 
sich durch die geschnäbelte Gestalt, die mehr oder minder abgeflachten eigen- 
thümlich sculptirten Wirbel, die eigenthümliche, dreifach begrenzte Area, 
das geschnäbelte Hintertheil und den Mangel einer Färbung der hinteren 
Muskeleindrücke von den Neuholländern unterscheidet. Ihr Vorkommen zu 
beiden Seiten des Isthmus von Panama ist ein weiteres Glied in der Reihe 
jener zahlreichen Parallelformen, welche einen ehemaligen Zusammenhang des 
stillen Oceans mit dem Antillenmeere beweisen. 


9. Crassatella gibbosa Sowerby- 
Taf. 3. Fig. 3. 4. 


Concha subovalis, gibbosa, postice plus minusve rostrata, rostro angusto, rotundato, 
rotundato-truncato, ante eristam subduplicem ex umbone decurrentem leviter impressa, 


9 


solida, crassissima, striis concentrieis irregularibus, antice costiformibus et ad umbones 
plieis concentrieis latis sculpta, epidermide nigrieante induta, intus alba, ad rostrum brun- 
neo tineta. Umbones plano-depressi; lunula profunda lanceolato-rhomboidea, area pro- 
funde excavata, distinete marginata. Cardo dentibus cardinalibus cerenulatis, fovea liga- 
mentali sat angusta, dentibus lateralibus 2 in utraque valva; impressiones musculares pro- 
fundae, albae. 
Long. 55, alt. 39, erass. 27 Mm. 
— 583, — 83, — 24 Mm. 
Crassatella gibbosa Sowerby Proe. zool. Soc. 1832 p. 56. 
= — Reeve Conch. syst. I pl. 44 fig. 2. 
_ == Reeve Conch. icon. sp. 1. 


Gehäuse unregelmässig aufgetrieben, oval, nach hinten mehr oder minder 
in einen schmalen, rundlich abgestutzten und im Bogen nach oben gerichteten 
Schnabel ausgezogen, auf demselben mit einer starken, gerundeten Kante, 
die im Bogen vom Wirbel herabläuft und innerhalb derselben mit einer zwei- 
ten die Lunula begränzenden sculptirt, vor der Hauptkante leicht eingedrückt. 
Die Oberfläche ist unregelmässig concentrisch gestreift, nur am oberen Theil 
des Vorderrandes springen die Streifen als kurze sich bald verlaufende Rippen 
vor. Die Wirbel sind eigenthümlich senkrecht abgeflacht und mit breiten 
scharfrückigen Falten sculptirt, die an der Kante ziemlich plötzlich abbrechen ; 
die Spitzen der Wirbel berühren sich. Die Oberfläche ist mit einer glatten, 
schwarzbraunen Epidermis überzogen, die nur auf den Wirbeln, sowie in der 
Lunula und der Area heller ist. — Lunula und Area sind glatt, lancettförmig, 
muldenförmig ausgehöhlt; sie werden von einer breiten, glatten, ebenfalls 
steil abfallenden Zone umzogen. Die Schlosslinie ist eigenthümlich gebogen ; 
der Hauptzahn ist beiderseits stark gerippt, vorn steht ein schwächerer, hin- 
ten ein sehr langer deutlicher Nebenzahn; die Bandgrube ist relativ sehr klein. 
Die Muskeleindrücke sind tief und weiss; die Innenseite ist weiss, nur hinten 
und am Schloss braun gefärbt. 

Unsere Figur 4 entspricht so ziemlich der Figur bei Reeve; Fig. 3 da- 
gegen stellt ein viel länger geschnäbeltes, niedrigeres Exemplar dar, bei dem 
auch die concentrischen Streifen stärker vorspringen; es hat aber ganz die- 
selbe eigenthümliche Wirbelbildung, wie der Typus, und kann unmöglich von 
ihm getrennt werden. 

Aufenthalt an der Westküste von Centralamerika, bei Santa Elena und 
Xipixapi von Hugh Cuming entdeckt. 


10. Crassatella laevis A. Adams. 
Taf. 3. Fig. 5. 


Concha ovato-trigona, compressa, postice subrostrata et cristis 2 parum conspieuis 
munita, umbones versus plieis brevibus 4--5 sculpta, dein fere laevis, luteo-fuscescens, 


RS ARIER 2 


10 


marginem versus epidermide brunnea, subfilosa induta, intus alba; umbones planiuseuli, 
apice acuto, lunula et area vix impressae. Cardo typieus. 
Long. 27, alt. 18, erass. 9 Mm. A 
Crassatella laevis A. Adams ubi? 


Muschel klein, oval-dreieckig, flach, hinten leicht geschnäbelt und mit 
zwei rundlichen, wenig deutlichen Kanten sculptirt, fast glatt, nur fein ge- 
streift und nach den Wirbeln hin mit 4—5 kurzen Wellenfalten sculptirt, 
welche aber nicht regelmässig concentrisch sind, wie bei den übrigen Crassa- 
tellen, sondern die Anwachsstreifen etwas schräg durchschneiden. Die Wirbel 
sind flach, laufen aber nadelscharf zu; Lunula und Area sind kaum einge- 
drückt. Die Färbung ist lebhaft gelbbraun, nach dem Rande hin wird die 
Epidermis faserig und dunkler. Die Innenseite ist weiss, das Schloss typisch, 
doch die Bandgrube beinahe geschlossen. Der Rand ist ungezähnelt. 

Aufenthalt unbekannt. 

Anmerkung. Diese kleine Art macht fast den Eindruck eines unausge- 
wachsenen Exemplares, scheint aber doch constant zu sein; die Falten haben 
einen ganz anderen Character, als bei allen anderen Crassatellen, aber das 
Schloss ist ein ächtes Crassatellenschloss. 


x 


11. Crassatella Cumingii A. Adams. 
Taf. 4. Fig. 1. 


Concha subtrigono-rotundata, postice rostrata et fere verticaliter truncata et angulis 
2 sat distantibus seulpta, solida, ponderosa, convexiuscula, concentrice irregulariterque 
striata et in regione umbonali liris concentrieis angustis sat distantibus, postice angulum 
transgredientibus, pone medium irregularibus et obsolescentibus sculpta; epidermide ad- 
haerente fusca, interdum radiatim subtilissime plicatula et ad rostrum filosa obtecta. 
Lunula areaque excavatae, zonula laevi valde declivi limbatae. Umbones valde prominuli, 
acuti, antiee ineurvati. Latus internum album, ad foveam ligamentalem nee non ad im- 
pressionem museularem posticam castaneum. Cardo normalis. 
Long. 68, lat. 52, erass. 32 Mm. 
Crassatella Cumingii A. Adams Proc. zool. Soc. 1852 p. 90 t. 17 fig. 1. 


Muschel rundlich dreieckig, nach hinten in einen breiten, nahezu senk- 
recht abgestutzten Schnabel ausgezogen, über welchen vom Wirbel aus zwei 
stumpfe Kanten laufen, gross, festschalig und schwer, mittelmässig gewölbt, 
nicht eingedrückt, concentrisch unregelmässig und grob gestreift. Die Wir- 
belgegend ist mit schmalen, durch breitere Zwischenräume getrennten Reifen 
sculptirt, welche nach hinten über die erste Kante hinausreichen; von der 
Mitte der Schalen ab verkümmern sie erst auf der hinteren Hälfte, werden 
dann unregelmässig und verschwinden ganz. Die Wirbel sind spitz, vortre- 
tend, nach vorn eingerollt, und berühren sich fast mit den Spitzen. Die 
Oberfläche ist mit einer festhaftenden, dunkelbraunen, glanzlosen Epidermis 


u 


überzogen, welche nach dem Rande hin eine äusserst feine radiäre Faltung 
erkennen lässt und auf dem Schnabel deutlich faserig ist. Lunula und Area 
sind lancettförmig, tief ausgehöhlt, weisslich, von einem breiten, glatten, steil 
abfallenden Saum umgeben. Die Innenseite ist weiss, nur am Schloss und 
dem hinteren Schliessmuskeleindruck kastanienbraun. Das Schloss ist normal. 

Diese Art unterscheidet sich von kingicola nur durch die dunklere eigen- 
thümliche Epidermis und die weiter nach dem Rande hin reichenden Rippen. 
Wir bilden unter Fig. 2 ein Exemplar ab, das mit der Sculptur der Cumingii 
vollständig die glatte grüngelbe Epidermis der kingicola vereinigt und darum 
nach Belieben herüber oder hinüber gestellt werden könnte. 

Aufenthalt am nördlichen Neuholland. 


12. Crassatella undulata Sowerby. 
Taf, 4. Fig. 3. 


Concha rotundato-ovata, inflata, postice rostrata et oblique truncata, ante eristam 
duplicem ex umbone decurrentem late impressa, solida, erassa, striis concentrieis irre- 
gularibus antice et marginem versus profundioribus et ad umbones plieis nonnullis brevi- 
bus sculpta, epidermide rufo-fusca, ad umbones pallidiore induta, intus laete brunnea, 
albo-limbata; umbones subdepressi; lunula angusta, profunda, fundo haud planata; area 
subeordiformis, profunde excavata. Cardo sieut in Cr. gibbosa, dentibus lateralibus 2 in 
utraque valva, ligamento extus vix conspicuo, impressiones museulares concolores. 

Long. 60, alt. 45, crass. 31 Mm 

Crassatella undulata Sowerby Proe. zool. Soc. 1832 p. 56. 
— — Reeve Üonch. icon. sp. 2. 


Muschel rundlich eiförmig, stark aufgeblasen, nach hinten geschnäbelt 
und schräg abgestutzt, mit zwei deutlichen von den Wirbeln herablaufenden 
Kanten sculptirt und vor der vorderen breit eingedrückt, festschalig, schwer, 
mit unregelmässigen concentrischen Linien, die vornen und hinten stärker 
vorspringen, und nur an den Wirbeln mit einigen kurzen Falten sculptirt. 
Die Oberfläche ist mit einer wenig glänzenden, braunen, an den Wirbeln hel- 
leren Oberhaut überzogen; mitunter lassen sich hier und da hellere Zonen er- 
kennen; die Innenseite ist lebhaft braun, nach dem Rande weiss gesäumt. 
Die Wirbel sind etwas abgeflacht, laufen aber ganz spitz zu. Sehr eigen- 
thümlich sind Lunula und Area gebildet. Erstere ist sehr schmal, nur durch 
den Zwischenraum zwischen den beiden steil abfallenden, wulstigen Rändern 

gebildet; die Area dagegen ist fast rhombisch, breit, tief eingedrückt, und der 
ganze Raum zwischen den beiden Hinterkanten ist "tief ausgehöhlt; die Area 
selbst zeichnet sich auch noch durch hellere Färbung aus. Das Schloss ist 
ganz wie bei Cr. gibbosa gebildet, mit starken Seitenzähnen, die Bandgrube 
kaum mit dem Aeusseren communicirend. Die Muskelnarben zeigen dasselbe 
Braun, wie der Rest der Innenseite. 
9% 


12 


Diese Art ähnelt sehr der Ur. gibbosa, mit der sie auch das Vaterland 
theilt, unterscheidet sich aber sofort durch die schöne Färbung der Innenseite, 
die ganz mit der von antillarum stimmt. 

Aufenthalt an Centralamerika, bei Puerto Potrero von Cuming entdeckt. 


13. Crassatella pulchra Reeve. 
Taf. 4. Fig. 4. 


Concha ovato-trigona, postice producta et oblique late truncata, obtuse angulata, 
parum inflata, solida, plieis concentricis interstitia fere aequantibus ubique sculpta, plieis 
inferis angulum versus obsolescentibus; umbones prominentes, acuti, fere contigui; lunula 
areaque lanceolatae, distinete impressae, vix limbatae. Latus externum epidermide tenui 
lutescente, interdum crassa fibrosa induta, internum album, impressione musculari posteriore 
castaneo; cardo typieus. 

Long. 60, alt. 42, crass. 24 Mm. 

Crassatella pulchra Reeve Proc. zool. Soc. 1842 p. 43. 
— — Reeve Couch. icon. sp. 16. 
— sulcata Blainville Malac. pl. 73 f. 4. 


Muschel eiförmig dreieckig, nach hinten breit‘ vorgezogen und schräg ab- 
gestutzt, mitunter fast länglich viereckig, nach vorn abgerundet, auf dem 
Schnabel mit einer stumpfen Kante; sie ist wenig aufgeblasen, festschalig, 
die ganze Oberfläche mit deutlichen, scharfrandigen, flachen Rippen bedeckt, 
welche nur wenigschmäler sind als dieZwischenräume, und sich bis fast zum 
Rande gleich bleiben, nur dass die unteren nach der Kante hin verkümmern, 
während die oberen über dieselbe hinweg bis zum Rande der Area laufen. 
Die Wirbel springen stark vor, sind spitz und berühren sich beinahe. Lunula 
und Area sind deutlich eingedrückt, aber nur von einem ganz schwachen Saum 
umgeben. Die Oberfläche ist bei unserem Exemplar von einer dünnen, gelb- 
lichen, nur auf dem Schnabel faserigen Oberhaut überzogen; Reeve nennt da- 
gegen die Oberhaut dick, faserig, weich. Die Innenseite ist weiss, nur der 
hintere Muskeleindruck kastanienbraun. Das Schloss normal. 

Aufenthalt an Neuholland. 


14. Crassatella decipiens Reeve. 
Taf. 5. Fig. 1-4. 


Concha ovata, postice leviter producta, rostrum subguadratum exhibens, subgibboso- 
inflata, solida, ponderosa, vix angulata, irregulariter striata, striis antice costiformibus; 
umbones prominentes, acuti, valde approximati, liris angustis, distinetis concentrieis sculpti; 
area lunulaque excavatae lanceolatae. Alba plusminusve strigis fuseis radiantibus ornata, 
epidermide fusca adhaerente, ad umbones plerumque detlita, induta; latus internum 


13 


album, ad foveam ligamentalem nee non ad impressionem muscularem posticam vivide 
castanea; cardo typieus. 
Long. 60, alt. 55, erass. 33 Mm. 
Crassatella dechpiens Reeve Proc. zool. Soc. 1842 p. 42. 
— Reeve Conch. icon. sp. 4. 


Muschel ziemlich oval, nach hinten etwas vorgezogen und einen fast 
quadratischen Schnabel bildend, etwas unregelmässig aufgeblasen, festschalig 
und schwer, nach hinten nur undeutlich kantig, unregelmässig mit concen- 
trischen, am Vorderrand rippenartig vorspringenden Linien sculptirt, die vor- 
springenden, spitzen, einander stark genäherten Wirbel mit einigen, starken 
eoncentrischen schmalen Rippen und Furchen versehen; Area und Lunula 
sind lancettförmig und tief eingedrückt. Die Art zeichnet sich vor ihren Ver- 
wandten aus durch schöne braune Strahlen, welche vom Wirbel bis zum Rande 
laufen und auch bei den Exemplaren, welche noch von der glatten braunen 
Epidermis überzogen sind, wenigstens an den Wirbeln hervortreten. Die In- 
nenseite ist weiss, Muskeleindruck und hinterer Theil des Schlosses intensiv 
kastanienbraun. 

Diese Art, obwohl erst 1842 bekannt geworden, ist die häufigste in den 
Sammlungen, in vielen auch die einzige. Sie ähnelt in der Sculptur der Cr. 
kingicola, mit der sie auch früher verwechselt wurde, ist aber nach hinten 
mehr ausgezogen, und unterscheidet sich sofort durch die immer wenigstens 
einigermassen vorhandenen Strahlen. Unsere Figuren geben einen ungefähren 
Begriff von ihrem Formgebiet. 

Aufenthalt an Nenholland. 


15. Crassatella divaricata Chemnitz. 
Taf. 5. Fig. 6 


Concha orbieulari-ovata, postice leviter produeta, inaequilatera, sat inflata, divaricatim 
costulata, costulis antice concentrieis, postice oblique decurrentibus, ad aream plerumque 
bifurcatis; umbonibus parvis, depressis, acutis; areola et area distinetae, impressae; latus 
antieum abbreviato- rotundatum, posticum distinete truncatum; color fulvo-rubescens, striis 
et maculis angularibus castaneis vel spadiceis vivide pieta. — Latus internum sordide 
albidum, pone marginem internum albidum crenulatum late fusco-vel violaceo limbatum. 
Cardo typicus. 

Long. 23, alt. 19, crass. 13 Mm. 

"Venus divaricata Chemnitz Conch. Cab. VI t. 30 £. 317-319. 
— contraria Gmelin p. 3277 Nr. 36. 
Crassatella undulata Lamarck Annales Mus. VI p. 408. 
— contraria Lamarck Anim. s. Vert. VI p. 111. 
— divaricata d’Orbigny Moll. Canaries p. 106. 
= — Reeve Conch. icon. sp. 18. 


14 


Muschel rund eiförmig, hinten leicht vorgezogen, ungleichseitig, ziemlich 
aufgeblasen, mit feinen Rippen sculptirt, welche vorn mit den Anwachsstreifen 
parallel laufen, hinten aber sie schräg nach unten durchschneiden und auf der 
Area meist gabelig getheilt sind. Die kleinen Wirbel sind niedergedrückt 
und spitz. Nach vorn ist die Muschel kurz gerundet, hinten am Ende des 
mehr oder minder vorgezogenen Schnabels deutlich abgestutzt, eine Kante ist 
kaum zu erkennen, Lunula und Area sind tief eingedrückt, lancettförmig, 
klein. Die Aussenfläche ist von einer dünnen gelbbraunen Epidermis über- 
zogen und in verschiedener Weise mit braunen Zickzacklinien gezeichnet, die 
häufig in Binden, welche mit den Rippen, nicht mit den Anwachsstreifen zu- 
sammenfallen, zusammenfliessen. Die Innenseite ist weisslich mit breitem oder 
violettem Saum innerhalb des crenulirten Randes; mitunter bleibt aber auch 
von der Grundfärbung nur noch ein kleiner Rest. 

Aufenthalt an der Küste des tropischen Westafrikas bis zu den Canaren 
hinaufreichend. 


16. Crassatella radiata Sowerby- 
Taf. 6. Fig. 2. 5 


Concha subtriquetra, compressa, valde inaequilatera, antice breviter rotundata, postice 
rostrata et carina ex umbone decurrente distineta seulpta, costis latis, prominentibus, con- 
centrieis undique sculpta, interstitiis fere aequalibus; margo superior fere nullus, anticus 
vix arcuatus, posticus excavatus, mox subito truncatus, inferior bene rotundatus, postice 
ad rostrum impressus. Color sordide fuscus, radiis brunneis ex umbonibus deeurrentibus 
vividis ornata; latus internum albidum vel sordide fuseo profuse tinctum, margine leviter 
crenulato. 
Long. 22, alt. 18, erass. 7,5 Mm. 
Cr assatella radiata Sowerby Appendix Tankerville Catal. p. 
— — Reeve Conch. icon. sp. 12. 
— — Conch. systemat. vol. II pl. 44 £. 1. 


Muschel mehr oder minder dreieckig, flach, sehr ungleichseitig, vornen 
kurz abgerundet, nach hinten geschnäbelt und mit einer sehr deutlichen, vom 
Wirbel herablaufenden Kante versehen, die ganze Oberfläche mit breiten. vor- 
springenden Rippen sculptirt, welche fast eben so breit sind, wie ihre Zwischen- 
räume. Ein Oberrand ist kaum vorhanden, der Vorderrand fällt steil ab, 
der Hinterrand ist dagegen lang ausgezogen und plötzlich abgestutzt, der 
Unterrand ist schön gerundet, hinten leicht eingedrückt. Die Färbung ist 
schmutzig gelbbraun, mit intensiv braunen Strahlen gezeichnet; die Innenseite 
ist weisslich oder livid braun, der Rand gezähnelt. 

Aufenthalt im indischen Ocean. — Singapore (Reeve). 


15 


17. Crassatella nana Adams et Reeve. 
Taf. 6. Fig. 3. 


Concha parva, compressa, suborbieularis, postice parum producta, late truncata, pone 
angulum curvatum ex umbone decurrentem compressa, liris concentrieis confertim ubique 
sculpta, umbonibus parvis, acutis, fere medianis; fulvida, radiis intensioribus parum 
distinetis ornata; intus albida, margine subtilissime dentieulato. 

Long. 16, alt. 14,5, erass. 4,5 Mm. 

Crassatella nana Adams et Reeve Voy. Samarang t. 23 fig. 2. 


Muschel klein, flach, fast kreisrund, nach hinten nur wenig vorgezogen, 
aber breit abgestutzt, mit einer vom Wirbel herablaufenden gebogenen Kante 
sculptirt und hinter derselben zusammengedrückt, allenthalben mit dicht- 
stehenden scharfen concentrischen Rippchen sculptirt; die Wirbel sind klein, 
spitz, fast mittelständig, die Ränder fallen nach beiden Seiten hin fast gleich- 
mässig ab. Die Oberfläche ist von einer fahlbraunen Epidermis überzogen, 
von welcher sich einige dunklere Strahlen nur wenig abheben; die Innenseite 
ist weisslich, der Rand ganz fein gezähnelt. 

Aufenthalt im indochinesischen Meere. 


18. Crassatella iriquetra Reeve. 
Taf. 6. Fig. 5. 


Concha triquetra, solida, vix inflata, subaequilatera, costulis tenuibus concentricis 
undigue sculpta, rosacea, epidermide tenui fuscescente induta, maculis fuseis angulatim 
confluentibus varie pieta; margines anterior et posterior fere rectilineares, inferior bene 
rotundatus, area et lunula impressae, fusco virgatae ; latus internum albidum vel rosaceum, 
margine leviter erenulato; cardo quoad magnitudinem validus. 

Long. 20, .lat.-19, erass. 10,5 Mm. 

Crasatella triquetra Reeve Proc. zool. Soc. 1842 p. 46. 
— — Reeve Conch. icon. sp. 14. 


Muschel fast gleichseitig dreieckig, festschalig, wenig aufgeblasen, allent- 
halben mit feinen concentrischen Reifchen sculptirt, unter einer ganz dünnen 
gelbbraunen Epidermis lebhaft rosa, in verschiedener Weise mit braunen 
Strichen und Winkeln gezeichnet, welche oft zu gebogenen Bändern zusammen- 
fliessen. Die wenig vorspringenden Wirbel liegen in der Mitte und berühren 
sich beinahe; Vorderrand und Hinterrand fallen von ihnen aus gleichmässig 
in gerader Linie ab. Area und Lunula sind eingedrückt und mit braunen 
Binden geschmückt. Die Innenseite ist weiss oder rosa, der Rand leicht ge- 
kerbt, das Schloss für die Grösse auffallend stark. 

Aufenthalt nicht sicher; das abgebildete Exemplar soll vom Senegal 
stammen. 


16 


19. Crassatella ornata Reeve. 
Taf. 6. Fig. 4. 


„Crass. testa trigona, subdepressa, pallida, lineis spadiceis brevibus, longitudinalibus 
varie pieta, transversim striata, intus albaque brunnea, margine tenuiter erenulato; latere 
antico erenulato, postico flexuoso, anguloso“. — (Rve.). 

Long. 26, alt. 23 Mm. (ex icone). 

— 20, — 17, crass. 11 Mm. 
Crassatella ornata Reeve Proc. zool. Soc. 1842 p. 46. 
_ — Reeve Conch. icon. sp. 17. 


Es liegt uns ein Exemplar, früher unter Cr. trigona in der Gruner’schen 
Sammlung befindlich, vor, welches bis auf die Grösse ganz mit der Reeve’'schen 
Figur stimmt, aber auch der vorigen Art so nahe kommt, dass uns die ganze 
Reeve’sche Art bedenklich wird. Das vorliegende Exemplar unterscheidet 
sich von triquetra äusserlich fast nur durch die mehr nach hinten verlängerte 
etwas mehr ungleichseitige Form und etwas grössere Dicke; die Rippen sind 
etwas weitläufiger und verkümmern ebenfalls hinter der Kante, der Rand 
der Area ist deutlich gekerbt. Lunula und Area sind ähnlich wie bei triquetra 
gezeichnet, aber mit breiteren intensiv kastanienbraunen Binden; die Färbung 
ist heller, die Zeichnung besteht aus gruppenweise zusammenstehenden, ka- 
stanienbraunen Strichen. Die Innenseite ist schmutzig weiss mit breitem 
livid braunen Saum, wie bei divaricata, der Innenrand leicht gezähnelt; das 
Schloss ist nicht so auffallend breit, wie bei triquetra. -- Grösseres Material 
muss entscheiden, ob die Arten wirklich getrennt gehalten werden können. 

Aufenthalt unbekannt, wohl mit der vorigen zusammen. 


20. Crassatella rostrata var. 
Taf. 6. Fig. 6. 


Wir bringen hier das schon oben erwähnte Exemplar der Dohrn’schen 
Sammlung zur Abbildung, das nicht unerheblich von dem Taf. 1 Fig. 6 ab- 
gebildeten abweicht. Es ist zunächst erheblich dicker, 20 Mm. bei 38 Mm. 
Länge, während das andere bei 40 Mm. Länge nur 17 Mm. dick ist, und 
zwar ist namentlich die Bauchgegend stärker aufgetrieben, so dass der Quer- 
schnitt auffallend viel gerundeter ist; auch die Lunula ist in Folge der stär- 
keren Auftreibung des Vordertheils viel breiter; das Hintertheil ist erheblich 
verkürzt. Die auffallenden Färbungsunterschiede sind indess nur Folge der 
Abreibung der Epidermis; die Innenseite ist auch hier rein weiss. 


17 


21. Crassatella Paeteli Maltzan, 
Taf. 6. Fig. 7. 


Concha trigono-ovata, postice breviter truncata, compressa, solida, crassa, inaequi- 
latera, costis concentrieis regularibus numerosis aream versus evanescentibus sculpta ; 
umbones minimi, acuti, contigui; margo anterior compresso-semicircularis, inferior postice 
retusus, posterior rostrum breviter tıuncatum formans; area et areola excavatae elongato- 
lanceolatae, fere aequales, undis purpureis transversis ornatae. Albida, epidermide fusca 
vel purpurea induta, maculis luteis radiatim dispositis pulcherrime ornata. Cardo normalis. 
Latus internum obscure fuseum, ad marginem saturatius limbatum, umbones versus albidum. 
Margo labio levissime erenulato interno munitus. 

Long. 15, alt. 13, crass. 6.5 Mm. 

Crassatella Paeteli Maltzan*) Nachrichtsblatt der Deutschen Malaco- 
zoologischen Gesellschaft XVII. 1885 p. 30. 


Muschel dreieckig eiförmig, hinten etwas abgestutzt, zusammengedrückt, 
festschalig und ziemlich dick, ungleichseitig, mit zahlreichen dichtstehenden 
ziemlich regelmässigen concentrischen Rippen skulptirt, welche gleichmässig 
bis zum Rande angeordnet sind, aber von der vom Wirbel zum Ende des Unter- 
randes laufenden Kante an verschwinden Die Wirbel sind sehr klein, aber 
spitz und sich berührend. Der Vorderrand erscheint fast halbkreisförmig ge- 
rundet, bildet aber doch mit den Oberrand eine deutliche Ecke; der Unterrand 
ist schön gerundet, aber hinten am Beginn des Schnabels leicht eingezogen; 
der Hinterrand bildet einen kurz abgestutzten Schnabel. Area und Areola 
sind in der Grösse wenig verschieden, tief eingedrückt und gut umgränzt, lang 
lanzettförmig; sie zeichnen sich durch purpurfarbene Zickzackstriemen aus. Die 
Epidermis ist mit breiten braungelben oder purpurfarbenen Strahlen geschmückt, 
zwischen welche sich Strahlen aus hellgelben Flecken einschieben. Die Innen- 
seite ist bräunlich mit einem dunkleren Saum. nach den Wirbeln hin weiss- 
lich. Das Schloss ist normal, dem Rand entlang läuft in einer geringen Ent- 
fernung eine fein gezähnelte Leiste. 

Aufenthalt: an Senegambien, bei Gor&e in 20 Meter Tiefe auf Schlamm- 
boden von Herrn H. von Maltzan entdeckt. 

Ich hatte diese Form ursprünglich auf Cr. subradiata Lam. gedeutet, was 
der Diagnose nicht widerspräche, eine von Herrn von Maltzan erhaltene Serie, 
auf die ich später noch zurückkommen werde, und die sicher vom Senegal 
stammt, zwingt mich das aufzugeben. Genaueres unten. 


*) T. crassa compressa, transversim triangulari-ovata, umbonibus minimis, acutis, 
contiguis, antemedianis; iniquilaterali, latere antico regulariter fere semiecireulari, postico 
rostrato-acuminato, basi postice subconcava et apice breviter truncato; extus epidermide 
fusca vel lutea, late purpureo radiata induta, radiis saepe maculiformibus, area lunulaque 
undis transversis purpureis eireunseriptae; intus obscure fusco-unicolor. Lunula areaque 
fere aequales, impressae, elongatae-lanceolatae, bene eircumseriptae. Costulae concentricae 
numerosae, acutae, postice in parte rostrali cuneato-complanata evanescentes. Cardo valvae 
dextrae dente cardinali unico crasso bifido, et lateralibus, antico brevissimo, postico longiore, 
sinistrae dentibus cardinalibus 2, anteriore crassiore armatus. Margo internus subtiliter 
crenulatus. — Alt. 18, long. 21,5, crass. 9,5 Mm. 

Reelela: 3 


18 


22:. Crassatella picta Adams et Reeve. 
Taf. 6. Fig. 8. 


Concha irregulariter trigonali-ovata, postice late truncata, erassa, subgibbosa, inae- 
quilatera, liris erassis planiusculis, quam interstitia vix angustioribus sculpta, umbonibus 
latis depressis; area et areola distinctae, late excavatae, fasciolis castaneis ornatae; vires- 
centi-albida, radiis albis seriebusque duabus macularum castanearum elongatarum radiatim 
dispositarum pulcherrime ornata. Cardo normalis. Latus internum album, impressione 
musculari postica tantum fusco tincta, margine integro. 

Long. 13, alt. 9, crass. 6,5 Mm, 

Crassatella pieta Adams et Reeve*) Voy. Samarang Mollusca p. 82 
tab. 23 fig. 6. 


Schale etwas unregelmässig dreieckig-eiförmig, hinten breit abgestutzt, 
dickschalig, etwas aufgeblasen, ungleichseitig, mit ziemlich starken, bei unserem 
Exemplare oben flachen — Adams et Reeve nennen sie gerundet — concen- 
trischen Rippen, welche nur wenig schmäler sind, als die Zwischenräume, 
skulptirt; auf dem etwas zusammengedrückten, aber nicht durch eine deut- 
liche Kante abgegränzten Hintertheile sind sie etwas unregelmässig und gabeln 
sich zum Theil. Die Färbung ist ein grünliches Weiss mit breiten helleren 
Strahlen; tief kastanienbraune Flecken von kommaartiger Gestalt, welche in 
zwei Strahlen angeordnet sind, aber sich nicht berühren, geben ihr eine ganz 
eigenthümliche Zeichnung; ausserdem laufen noch ein paar kastanienbraune 
Binden quer über die breiten, wenig vertieften Area und Areola, und blässere 
Striemchen kreuzen an den beiden Enden der Schale die Skulptur. Die Wirbel 
sind breit und niedergedrückt. Schloss normal, Bauchrand ungezähnelt. Die 
Innenseite ist glänzend weiss, nur die hintere Schliessmuskelnarbe bräunlich 
gefärbt. 

” Aufenthalt: in den östlichen Meeren, von der Samarang an den Philippinen 
gedrakt, das abgebildete Exemplar in der Löbbecke’'schen Sammlung. 


23. Crassatella Loebbeckei Kobelt. 
Taf. 2. Rig.6, Taf.ı5. Kies. 
Concha irregulariter trigono-ovalis, inzequilatera, postice oblique rostrata et carina 


distineta obtusa ex umbone decurrente munita, crassa, subgibbosa, plieis eoncentrieis 
numerosis, quam interstitia angustioribus, postice evanescentibus sculpta, rufo-brunnea, 


*) Crass. testa trigono-ovata, erassa, gibbosa, concentrice ıude plicata, plieis erassis 
Ce virescente-alba, radiis aut maculis duabus rufo-castaneis conspicue pieta. Adams 
et Reeve. 


19 


maculis saturatioribus irregulariter pieta. Margo anterior compresso-rotundatus, inferior ante 
carinam distinete retusus, posterior rostratus, oblique truncatus. Umbones parvi, depressi, 
coutigui; area et areola lanceolatae, distinete excavatac. Cardo typicus. Latus internum 
albidum, carneo profuse tinetum, margo interior subtilissime denticulatus. 
Long. 26, alt. 21, erass. 11,5 Mm. 
23 ot) 5 


Muschel unregelmässig dreieckig-eiförmig, ungleichseitig, hinten schräg, 
fast hakenartig geschnäbelt und mit einer stumpfen, vom Wirbel herablaufen- 
den Kielkante versehen, festschalig, ziemlich aufgetrieben, mit zahlreichen 
Rippenfalten skulptirt, welche ziemlich hoch und schmäler als ihre Zwischen- 
räume sind und auf der Hinterhälfte, wenigstens nach unten hin, schwächer 
werden. Die Färbung ist mehr oder weniger intensiv braunroth mit unregel- 
mässigen dunkleren Zeichnungen. Der Vorderrand ist kurz gerundet, der Unter- 
rand hinten vor der Kielkante tief eingebuchtet, der geschnäbelte Hinterrand 
schräg abgestutzt. Die einander berührenden Wirbel sind klein und nieder- 
gedrückt; Area und Areola sind lanzettförmig, eingedrückt, scharf begränzt. 
Das Schloss ist ganz normal; die Innenseite ist weiss, fleischfarbig überlaufen, 
bei dem kleineren auf Taf. 5 abgebildeten Exemplare nach den Wirbel hin 
intensiv braun; der Unterrand ist innen ganz fein gezähnelt. 

Die beiden ohne bekannten Fundort in der Löbbecke’schen Sammlung 
liegenden Exemplare lassen sich mit keiner bekannten Art vereinigen, auch nicht 
von einander trennen, obschon das kleinere stärkere hier und da gespaltene 
Rippen und eine lebhaftere Färbung der Innenseite hat. ; 


- 


24, Crassatella jubar Reeve, 
Wafı.d, Big.12r8. 9: 


Concha subovata, valde inaequilatera, postice rostrata, gibbosa, solida, ponderosa, 
laeviuseula, ad umbones tantum leviter concentrice suleata, ad aream areolamque striatula, 
nitida, albido-lutescens, vivide ferrugineo radiata; margo auterior compressus, supra levissime 
excavatus, inferior regulariter arcuatus, postice subretusus, posterior in rostrum acutum 
superne excavatum acuminatum productus; umbones prominentes, acuti, contigui, subtiliter 
plicati; areola profunde excavata, lanceolata, late diluteque brunneo limbata; area vix 
major, parum profunda, limbo latissimo fuscescente. Latus internum album, hie illie fer- 
rugineo profuse tinetum; cardo normalis, albus; margo inferior denticulatus, dentibus 
antice et postice multo minoribus. 

Long. 50, alt. 33 erass. 23 Mm. 

DR 
Crassatella jubar Reeve*) Proc. zool. Soc. 1842 p. 44. 
— — _ Concholog. icon. sp. 11. 


*), Crass. testa subovata, valde inaequilatera, gibbosa, extus vivide radiata, radiis 
ferruginosis, ab umbonibus jubarum similitudine divergentibus; ad utrumque latus irregu- 


5% 


20 


Schale geschnäbelt eiförmig, sehr ungleichseitig, aufgetrieben, festschalig 
und schwer, glatt, nur vorn und hinten fein gestreift und an den Wirbel- 
spitzen leicht gefaltet, glänzend, gelblichweiss, doch der grössere Theil der 
Oberfläche schön rostfarben gestrahlt. Der Vorderrand ist zusammengedrückt 
und fällt von oben her geradlinig und selbst leicht ausgehöhlt ab, der Unter- 
rand ist rein gerundet, nur am Ende leicht eingebuchtet, der Hinterrand ist 
in einen langen spitzen Schnabel, der oben ausgehöhlt erscheint, ausgezogen. 
Die spitzen, kleinen Wirbel springen stark vor und berühren sich; sie tragen. 
nur auf den Spitzen schwache Falten, welche am Hinterrand weiter hinunter- 
reichen, als am vorderen. Die Areola ist tief eingedrückt und deutlich um- 
gränzt; sie wırd von einen breiten nach aussen verwaschenen braunen Saum 
umgeben. Die eigentliche Area ist kaum grösser, weniger deutlich eingedrückt. 
aber von einem sehr breiten dunklen Saum umgeben, der fast den ganzen 
Raum zwischen den von den Wirbeln herablaufenden Kanten einnimmt. Die 
Innenseite ist weiss, nur hier und da undeutlich rostfarben überlaufen, auch 
die Muskelnarben sind ungefärbt. Das Schloss ist normal, gut ausgebildet, 
weiss. Der Unterrand ist gezähnelt, doch nur in der Mitte deutlich, vorn und 
hinten sind die Zähnchen obsolet. 

Aufenthalt: an der Westküste Australiens, die abgebildeten Exemplare 
aus Paetels Sammlung. \ 

Die vorliegenden Exemplare, die wohl zweifellos zu jubar Reeve gehören, 
beweisen mir, dass ich früher über diese Art im Irrtum war und dass auch das 
Taf. 6 Fig. 6 als Cr. rostrata var. abgebildete Exemplar aus der Dohrn’schen 
Sammlung hierhergehört. Ich legte damals zu viel Gewicht auf Reeves Notiz, 
dass Cr. rostrata die einzige grössere Art mit gezäkneltem Unterrand sei Ob 
übrigens beide Arten trotz des verschiedenen Vaterlandes sich bei grösserem 
Material werden auseinanderhalten lassen, ist mir sehr zweifelhaft, denn das 
Fig. 1 abgebildete Exemplar aus Paetel’s Sammlung verwischt ganz die Unter- 
schiede, die ich oben aufrechterhalten zu können glaubte. 


25. Crassatella donacina Lamarck. 
Taf. 7.- Fig. 4-7. Taf. 8. Fig. 4. 


Testa ovato-trigona, parum inaequilatera, postice breviter truncato-rostrata, crassa, 
subgibba, plieis erassiusculis concentrieis ad umbones nee non ad partem anteriorem 
sculpta, postice laevis vel vix striata, albida, epidermide tenui brunnea adhaerente induta, 
radiis suturatioribus angustis distantibus antice et latissimo postice signata; umbones 
tumidi, incurvi; area et areola profunde excavatae, pallidiores, laeves. Pars anterior marginis 


lariter multistriata, epidermide fusca subquassa sparsim induta, intusalba, ad extremitaten 
posticam brunnea; umbonibus plicatis, compressis; latere antico inclinato, rotundato, postico 
arcuato, elongato, acuminato. Long. (ex icone) 52, alt. 36 Mm. 


21 


superioris levissime excavatus, cum ventrali regulariter arcuato, minime retuso angulum 
formans, posterior leviter productus oblique late truncatus. Cardo normalis, fortis. Latus 
internum album, versus umbones fuscescens, impressione musculari postica nec non parte 
posteriore cardinis suturate castaneis ; margine integro. 
Long. 35, alt. 28, erass. 17 Mm. 
308 One lan, 
” 45, » 36, ” 23 ” h 
Crassatella donacina Lamarck*) Animaux sans vertebres ed. II vol. VI 
p- 110. 
—_ — Reeve Conch. icon. sp. 19. 
— — Delessert Recueil pl. 4 fig. 1. 


Schale eiförmig dreieckig, nicht sehr ungleichseitig. mit kurzem abge- 
stutztem Schnabel, festschalig, ziemlich aufgetrieben, mit starken concentrischen 
Rippen skulptirt, welche aber nur auf den Wirbeln durchlaufen, dann sich auf 
die vordere Hälfte beschränken und mehr nach unten hin bisweilen auch hier 
obsolet werden; der Rest der Schale ist glatt oder nur feingestreift. Die 
weissliche Schale ist von einer festsitzenden mehr oder minder intensiv braun- 
grünen Epidermis überzogen, welche vornen und in der Mitte ein paar schmale 
kastanienbraune Strahlen zeigt. hinten aber in der ganzen Ausdehnung zwischen 
der vom Wirbel nach der Ecke des Unterrandes laufenden Linie und der Area 
intensiv braun gefärbt ist. Die Wirbel sind aufgeblasen und etwas eingerollt; 
Area und Areola tief ausgehöhlt, myrtenblattartig. Der vordere Theil des 
Öberrandes erscheint leicht concav und bildet mit dem Unterrand einen deut- 
lichen Winkel, der Hinterrand ist leicht ausgezogen und schräg abgestutzt. 
Das Schloss ist stark, bietet aber nichts auffallendes. Die Innenseite ist weiss, 
bei dem einen Exemplare nach den Wirbeln hin bräunlich, der hintere Schliess- 
muskeleindruck und die hintere Schlosshälfte sind tief kastanienbraun. Der 
Rand ist ungekerbt. ; 

Schon Lamarck erwähnt die Veränderlichkeit in der Skulptur, welche 
auch unsere Exemplare zeigen. Bei Fig. 4 bleibt kaum ein Viertel der 
Oberfläche glatt, bei Fig. 6 ist genau der umgekehrte Fall.. Trotzdem ist die 
Art mit keiner anderen zu verwechseln. 

Aufenthalt: an Neuholland. Die Taf. 7 abgebildeten Stücke in der Löb- 
becke’schen Sammlung, dass grössere auf Taf. 3 aus der Paetel’schen, 


26. Crassatella lapidea Reeve, 
Tat. 7. Bisw23s: 


Concha ovato-orbieulata, postice rostrata, valde inaequilatera, gibba, crassa, solida, 
albido-lutescens, postice saturatior, rostro fusco-marginato, ad umbones concentrice grosse 

*) 0. testa ovato-trigona, valde inaequilatera, gibba; striis transversis exiguis; natibus 
laevibus. Var. natibus plicato-rugosis. 


22 


plicata, plieis dein, postice prius, evanescentibus; margo anterior ex umbonibus regulariter 
arcuatus. inferior ante rostrum distinete retusus, posterior supra leviter excavatus, rostrum 
reetiusculum rotundato-truneatum formans. Umbones tumidi, ineurvi, vix contigui; areola 
late cordiformis, subduplex, area lanceolata. Cardo normalis, dentibus fortibus. Latus 
internum lutescens, postice fuscum, margine integro, callo humerali distineto in parte 


anteriore. 
Long. 36, alt. 29, crass. 21 Mm. 
Crassatella lapidea Reeve*) Proc. zool. Soc. 1842 p. 43. Conch. icon. sp. 7. 


Das abgebildete, von Sowerby als Crassatella lapidea erworbene Exemplar 
weicht, wie ein Vergleich mit der unten copirten Reeve’schen Diagnose zeigt, 
erheblich von der Originalbeschreibung ab. Es ist unregelmässig kreisrund 
mit einem schmalen vorspringenden Schnabel, ungleichseitig, namentlich vornen 
sehr stark aufgetrieben, dickschalig und auffallend schwer, gelbweiss, nach 
hinten intensiver gelb und am Ende des Schnabels bräunlich überlaufen; die 
Wirbel tragen starke, grobe Faltenrippen, die weiter abwärts, zuerst auf dem 
Hintertheil, dann auch vornen verschwinden, so dass der grössere Theil der 
Oberfläche völlig glatt erscheint. Der Vorderrand rundet sich von den Wirbeln 
aus sehr schön und gleichmässig, ohne Absatz gegen den ebenfalls schön ge- 
rundeten Unterrand, der am Beginn des Schnabels eingezogen ist; der Hinter- 
rand ist oben leicht concav, er bildet einen ziemlich schmalen, fast geraden 
Schnabel, der am Ende nicht schräg abgestutzt, sondern gerundet ist. Von 
einer Epidermis ist keine Spur vorhanden. Die Wirbel sind aufgeblasen, ein- 
gerollt, berühren sich aber nicht mit den Spitzen; die Areola vor ihnen ist 
breit herzförmig mit einer scharfbegränzten kleineren Einsenkung, welche 
sie doppelt erscheinen lässt; auch die Area, welche mehr lanzettförmig 
ist, hat eine innere, aber weniger scharf abgegränzte Einsenkung, Das Schloss 
ist normal mit sehr starken Zähnen und Zahngruben. Die Innenseite ist auch 
selblich, nach hinten mit braunem Saum; der Rand ist ungekerbt; ein unge- 
wöhnlich starker Schulterwulst nimmt den Vorderrand ein und lässt den vor- 
deren Muskeleindruck auffallend tief erscheinen. 

Reeve’s Abbildung — die Diagnose ist sehr ungenügend — stellt eine viel 
dunkler gefärbte Schale mit breiterem Schnabel und mit Fetzen einer schwarzen 
Epidermis dar, die Innenseite nennt er subfusca, die Wirbel nur gestreift, 
während die Figur doch starke Falten darstellen zu sollen scheint. Ohne Ver- 
gleichung des Originals wage ich nicht zu entscheiden. 

Aufenthalt: an den Philippinen, selten. Cuming fand an der Insel Negros 
ein lebendes Stück und einige einzelne Schalen. Das abgebildete Exemplar in 
der Löbbecke’schen Sammlung. 


*) Crass. testa ovato-orbiculata, epidermide fibrosa sparsim induta, umbonibus parvis, 
striatis; intus subfusca; latere antico rotundato, abrupto, striis nonnullis brevibus ornato; 
postico subangulato. Reeve. 


27. Crassatella sulcata (Lamarck) Reeve. 
Taf. 8. Fig. 1-3. 


Concha rostrato -trigona, valde inaequilatera, gibba, solidissima, ponderosa, 
haud nitens, undique nisi ad aream costis concentrieis angustis, irregularibus, hicillie 
bifurcatis sculpta, epidermide brunnea vel nigrescente, ad umbones lutescente, adhaerente 
induta. Margo anterior declivis, strietiusculus, inferior arcuatus, postice retusus, posterior 
profunde excavatus, dein in rostrum sat acutum declivis; umbones valde prominentes, con- 
tigui, postice depressi et dein in cristam usque ad apicem rostri distinete decurrentem 
compressi, costis regularibus distinetis seulpti; areola areaque distinctae, striatae, limbo 
lato distinetius striato. Cardo normalis, fortissimus; latus internum album impressionibus 
muscularibus profundis, callo humerali distincto; margo inferior rude cerenatus. 

Long. 62, alt. 44, crass. circa 30 Mm. 

Crassatella suleata Lamarck *) Animaux sans vertebres ed. Desh. vol, VI 
p- 110 (exel. var. e. = pulchra Reeye). 
— _ Reeve**) Concholog. iconiea sp. 6. 


Muschel unregelmässig dreieckig, geschnäbelt, sehr ungleichseitig, unregel- 
mässig aufgetrieben, äusserst dickschalig und fast glanzlos, überall mit Aus- 
nahme des hinter den von den Wirbeln herablaufenden Kanten liegenden Feldes 
mit schmalen, aber unregelmässigen, oft gegabelte nconcentrischen Rippen skulp- 
tirt, mit einer dunkelbraunen, fest anhängenden, anden Wirbeln helleren, gelb- 
lichen Epidermis überzogen. Der Vordertheil ist wie obenher zusammenge- 
drückt, so dass der Oberrand ganz gerade nach dem ziemlich spitzen Vorder- 
ende verläuft; der Unterrand ist schön gerundet, hinten etwas eingezogen, der 
Hinterrand ist anfangs stark ausgehöhlt, dann fällt er schräg zu dem spitzen 
Schnabelende ab: Die Wirbel springen stark vor, die eingerollten Spitzen be- 
rühren sich und schleifen sich an einander ab; sie sind hinter der Mitte 'ein- 
gedrückt und dann zu einer besonders deutlichen Kante, die bis zur Schnabel- 
spitze herabläuft, zusammengedrückt; die Skulptur besteht aus starken Rippen, 
die etwas weitläufiger stehen, als auf. dem Rest der Oberfläche. _Areola und 
Area sind ziemlich gleichgross, weisslich, fein gestreift, gut umgränzt; an sie 
schliesst sich ein auf der Areola kleinere, auf der Area grössere, dunkler, auher 
gestreifte Zone. Das sehr stark ausgebildete Schloss ist normal entwickelt, 
ohne Färbung, ebenso die tiefen Muskeleindrücke; das vorliegende Exemplar 


*) C. testa ovato-trigona, valde inaequilatera, gibba, transversim suleato-plicata; latere 
antico angulato productiore. — Elle est partout plissee et sillonge transversalement; ses 
erochets neanmoins sont presque lisses. Taille des precedentes (donaeina et Kingicola). 
Lamarck. 

##) Crass. testa ovato-trigona, valde inaequilatera, gibba, transversim suleato-plicata; 
latere autico rotundato, postico angulato, productiore. Reeve. 


24 


hat einen deutlichen nach vorn breiter werdenden Schulterwulst, der stellen- 
weise rauh gerippt erscheint; der Unterrand hat eine deutliche Crenulation 
aus doppelten Zähnchen. Die ganze Innenseite ist rein weiss. 

Aufenthalt: an Neuholland. 

Es muss diese Art selten sein, denn ich habe nur die eine abgebildete 
halbe Schale aus der Paetel'schen Sammlung gesehen, die wohl zweifellos zu 
der Reeve’schen Form, die freilich sehr ungenügend beschrieben und abgebildet 
ist, gehört. Ob Reeve die Lamarck’sche Beschreibung, die ich unten kopirt 
habe und die er auch etwas verballhornt abdruckt, richtig gedeutet hat, ist bei 
der Kürze derselben und dem Mangel einer citirten Figur schwer zu entscheiden. 
Sie schliesst sich durch die Zähnelung des Unterrandes unmittelbar an rostrata 
und jubar an, Lamarck hätte die Angabe der Zähnelung schwerlich unter- 
lassen; auch sind die Wirbel durchaus nicht lisses, man wird also vielleicht 
besser thun, die Art bis zur Vergleichung des Lamarck’schen Originales, das 
sich ja wohl noch irgendwo im Pariser Museum finden wird, mit Reeves Au- 
torität zu führen. 


28, Crassatella simplex n, 
Taf. 7. Fig. 10. 


Concha trigono-ovata, postice truncata, solidula, parum gibbosa, eonfertim concentrice 
plieata, plieis aream versus irregularibus; umbonibus acutis, contiguis, (detritis), area et 
arcola excavatis, laevibus; unicolor luteo-rufescens, margines versus saturatior; cardo nor- 
malis; latus internum albidum, margine integro. 

Long. 18, alt. 14, crass. 3 Mm. 


Muschel etwas dreieckig eiförmig, hinten rundlich abgestutzt, doch nicht 
geschnäbelt, festschaiig, wenig aufgeblasen, mit dichten concentrischen Rippen 
skulptirt, welche nach der Area hin etwas unregelmässig werden, sonst aber 
bis zum Rande hin überall ganz gleichmässig entwickelt sind. Die Wirbel 
sind ganz spitz und berühren sich fast, sie sind bei dem vorliegenden Exemplar 
abgerieben. Area und Areola sind ausgehöhlt und glatt. Schloss normal. Die 
Färbung ist einfarbig rothgelb, nach den Rändern hin mehr kirschroth, 
un den Wirbeln mehr rein gelb. Die Innenseite ist weiss, der Rand unge- 

erbt. 

Aufenthalt: unbekannt. Das abgebildete Exemplar in Löbbecke's 
Sammlung. 


25 


29, Crassatella sublamellata n. 
Taf. 7. Fig. 11. 


Concha oblongo-ovalis, inaequilatera, postice reetangulatim truncata, tenuis, valde 
compressa, costis concentrieis elevatis angustis, quam interstitia multo angustioribus undique 
sculpta, interstitiis sub lente striatis, unicolor fulva; margo superior pone umbones hori- 
zontalis, cum infero levissime arcuato fere parallelus, anterior supra excavatus, dein rotun- 
datus, posterior verticaliter descendens; umbones parvi, acuti, costis consentrieis confer- 
tioribus sculpti, areola lanceolata, impressa, area angustior, elongata. Cardo normalis, sed 
debilis, latus internum album, costis externis translucentibus. 

Long. 11, alt. 7, erass. 3 Mm. 


Von Paetel wurde mir das abgebildete Exemplar als Cr. compressa Adams 
et Reeve mitgetheilt, doch kann es zu dieser Art unter keinen Umständen 
gerechnet werden. Es ist klein und sehr zusammengedrückt, länglich eirund, 
aber vorn und hinten so wenig gerundet, dass es fast rechteckig erscheint, sehr 
ungleichseitig, dünnschalig, die ganze Oberfläche mit entferntstehenden schmalen 
scharfrückigen concentrischen Rippen skulptirt, welche viel schmäler sind, als 
ihre unter der Loupe fein gestreift erscheinenden Zwischenräume; die Färbung 
ist ein gleichmässiges Braungelb. Der Oberrand hinter den Wirbeln läuft mit 
dem nur wenig gerundeten Unterrand fast parallel, der Hinterrand steigt nahezu 
senkrecht herab, der Vorderrand ist zusammengedrückt, obenher etwas ausge- 
höhlt, dann gerundet. Die Wirbel sind klein und spitz, mit dichterstehenden 
concentrischen Falten skulptirt; Areola und Area sind deutlich, die Areola 
lanzettförmig, die Area länger und schmal, beide nur ganz fein gestreift. Das 
Schloss ist schwach entwickelt, im Uebrigen normal. Die Innenseite ist weiss, 
etwas bläulich, den Rippen der Aussenseite entsprechend gefurcht. 

Aufenthalt: an Japan. 

Ich hege einigen Zweifel, ob das vorliegende Exemplar, das keine Rand- 
verdickung zeigt, als ausgewachsen zu betrachten sei; jedenfalls kann es aber 
nach Gestalt und Skulptur mit keiner anderen verwechselt werden. 


30. Crassatella pallida Adams et Reeve. 
Taf. 7. Fig. 12. 


„Crassatella testa oblonga, subtrigona, erassa, latere postico multo longiore, obtuse 
angulato, antico brevi; concentrice profunde sulcata, sordide alba, umbonibus rufescentibus.* 
Adams et Reeve. 

Long. 28, alt. 22 Mm. 

Crassatella pallida am et Reeve Voy. Samarang Mollusca p. 82 tab. 23 
g.0, 


Ra: 4 


26 


Muschel länglich eirund, leicht dreieckig, ziemlich festschalig, sehr un- 
gleichseitig, die Hinterseite viel länger, etwas abgestutzt, so dass Hinterrand 
und Unterrand eine deutliche Ecke bilden, Vorderrand kurz, etwas von oben 
nach unten zusammengedrückt. Die Skulptur besteht aus tiefen concentrischen 
Furchen (der Abbildung nach sind es nicht allzu dicht stehende Rippen). Die 
Färbung ist für eine Crassatella ungewöhnlich hell, schmutzig weiss mit röth- 
lichen Wirbeln, ohne jede braune Zeichnung. 

Aufenthalt: im chinesischen Meere, Abbildung und Beschreibung aus der 
Voy. Samarang kopirt. 


31. Crassatella Adamsi m. 
Taf. 7. Fig. 13. 


„Orassatella testa oblongo-ovali, valde compressa, latere antico rotundato, postico vix 
angulato, castaneo-brunnea, eoncentrice plicato-sulcato.* — Adams et Reeve. 
Long. 28, alt. 20 Mm. 
Crassatella compressa Adams et Reeve Voy. Samarang, Zoolog, pag. 82 
tab. 83 fig. 10, nec. Lam. 
_ —_ Dunker Index molusc. maris japon. p. 220. 


Schale lang eirund, sehr zusammengedrückt, die vordere Seite gerundet, 
die hintere kaum gewinkelt; einfarbig kastanienbraun mit konzentrischen 
Faltenrippen. 

Aufenthalt: an Korea. Abbildung und Beschreibung nach Adams et Reeve 
l. ce. — Da es schon eine fossile Art dieses Namens gibt, muss derselbe ab- 
geändert werden. 


32. Crassatella Banksii Adams et Angas, 
Taf. 7. Fig. 14. 


Concha trigonali-ovata, compressa, subaequilateralis, latere antico rotundato, postico 
subangulato, carnea, ad umbones albida, fasciis duabus fulvis radiantibus ornata; superficie 
valyarum concentrice plicata, plieis ad latus posticum angulatis; margine ventrali arcuato. 
Adams et Angas. 

Long. 16, alt. 10 Mm. 

Crassatella Banksii Adams et Angas Proc. zool. Soc. 1863 pag. 427 
tab. 37 fig. 16. 


Muschel etwas dreieckig eiförmig, zusammengedrückt, wenig ungleichseitig, 
an der Vorderseite gerundet, hinten etwas eckig, fleischfarbig, nach den 
Wirbeln hin weisslich, mit zwei braunen Strahlen. Die Oberfläche ist mit 


27 


konzentrischen Faltenrippen bedeckt, die nach hinten eine Ecke bilden. Der 
Unterrand ist regelmässig gerundet. 
Aufenthalt in der Banks-Strasse. — Abbildung und Beschreibung nach 


Adams et Angas. 


33. Crassatella aurora Adams et Angas, 
Taf. 7. Fig. 15. 


Concha transversim ovata, compressa, subaequilateralis, utrinque rotundata, pallide 
luteo-fusco seu carneo tincta et fasciis duabus castaneis interruptis ornata, areis cardinis 
antieis et posticis maculis sanguineis tinctis; superficie valvarum concentrice plicata, plieis 
parvis, confertis; margine ventrali regulariter arcuato. — Adams et Angas. 

Long. 24, alt. 17 Mm. 

Crassatella aurora Adams et Angas Proc. Zool. Soc. 1863 pag. 426 
tab. 37 fig. 15. 


Muschel quereiförmig, zusammengedrückt, fast gleichseitig, beiderseits ge- 
rundet, hell gelblich braun oder fleischfarben mit zwei unterbrochenen kastanien- 
braunen Binden und mit blutrothen Flecken vor und hinter den Wirbeln. 
Die Skulptur besteht aus konzentrischen dichtstehenden niederen Faltenrippen ; 
der Unterrand ist regelmässig gerundet. Die Schlossbildung ist nicht be- 


schrieben. 
Aufenthalt: in der Banksstrasse. Abbildung und Beschreibung nach Adams 


und Angas l. «. 


> 


34, Crassatella corrugata Adams et Reeve, 
Taf. 8. Fig. 5. 


Concha ovato-trigona, postice valde truncato-emarginata, gibbosa, plieis concentrieis 
numerosis primum regulariter arcuatis, dein oblique peculiariter decurrentibus et corrugatis 
sculpta, pone cristam ex umbone decurrentem impressa, rufescens, indistinete castaneo 
radiata et maculata; umbones tumidi, apice acuto, minimo. Margo superior nullus, anterior 
deelivis, strietiusculus, inferior arcuatus, posterior primum strietiusculus, deelivis, dein trun- 
catus et distinete emarginatus. Areola late lanceolata, impressa, bene marginata, areola 
longior, impressa, ambo laeves, fasciis castaneis transversis latis angulatim ornatae. Cardo 
normalis; latusinternum coeruleo-albidum, margo internus subtilissime corrugatus. 

Long. 14,5, alt. 15, crass. 8,5 Mm. 

Crassatella corrugata Adams et Reeve*) Voy. Samarang Mollusca p. 82 
tab. 23 fig. 7. 


*) Crass. testa subtriangulari, crassa, gibbosa, antice declivi, rotundata, postice angu- 
lata, rubro-castanea, obscure radiata, concentrice peculiariter undato-plicata, plieis corrugatis. 
Adams et Reeve. 

4* 


28 


Muschel unregelmässig dreieckig eiförmig, hinten auffallend abgestutzt und 
ausgeschnitten, stark und etwas unregelmässig aufgetrieben, mit zahlreichen 
dichten concentrischen Falten skulptirt, welche auf der vorderen Hälfte normal 
verlaufen, dann aber wie bei Cr. divaricata schräg nach unten verlaufen und 
gleichzeitig unregelmässig und höckerig werden; die Schalen sind hinter der 
von den Wirbeln herablaufenden Kante stark eingedrückt, dann springen sie 
wieder vor, so dass Areola und Area doch gut ausgebildet sind. Die Färbung 
ist röthlich mit mehr oder minder reichen kastanienbraunen Zeichnungen; 
Areola und Area sind intensiv quer gebändert. Ein Oberrand ist nicht vor- 
handen; der Vorderrand ist gerade, der Unterrand bis zur Kante schön ge- 
rundet, der Hinterrand läuft anfangs auch gerade nach unten, dann ist er 
schräg abgestutzt und innerhalb der Abstutzung auffallend ausgeschnitten. 
Die Wirbel sind breit, haben aber einen winzigen, spitzen Apex; der Eindruck 
ist bis zu ihnen hinauf erkennbar. Areola und Area sind eingedrückt, glatt, 
deutlich umgränzt, erstere breit lanzettförmig, letztere länger. Das Schloss 
ist völlig normal, die Innenseite bläulich weiss; der Unterrand ist innen ganz 
fein gezähnelt. 

Aufenthalt in der Sulu-See; das abgebildete Exemplar aus Paetels Samm- 
lung von Japan. 

Diese anscheinend noch seltene Form ist zunächst mit Cr. divaricata ver- 
wandt, unterscheidet sich aber durch den eigenthümlichen Ausschnitt am 
Hinterrand und die mehr höckerigen Falten des Hintertheils; auch fehlt der 
breite braune Saum der Innenseite. Die citirte Figur stellt die Skuiptur etwas 
schematisch dar. 


35. Crassatella ziezac Reeve, 
Taf. 8. Fig. 6. 


Concha subtrigona, subaequilatera, solidula, sat crassa, costis numerosis aequalibus 
ceristam ex umbone decurrentem transgredientibus sculpta, albida, epidermide tenui lutes- 
cente induta, radiis duobus castaneis ex umbone decurrentibus interruptis et plerumque 
lineis flexuosis rosaceis ornata. Umbones tumiduli, apice minimo, acuto, marginibus supero 
nullo, antico et postico striete decurrentibus, basali rotundato, ante eristam posteriorem 
retuso ; areola areaque parum circumscriptae, late excavatae, striatae, fasciis transversis castaneis 
fulguratis ornatae. Cardo normalis, obliquus, marginem anteriorem sequens; latus internum 
albidum, ad impressionem muscularem posticam fuscum, margo inferior intus levissime 
crenulatus. 

Long. 17, alt. 16, erass. 9,5 Mm. 

Crassatella ziezace Reeve*) Proc. zool. Soc. Lond. 1842 p. 45. 
—_ 2 — Coneholog. iconie. sp. 13 


*) Orass. testa subtrigona, depressa, luteola, epidermide tenui induta; radiis binis 
interruptis, ab umbonibus ad marginem divergentibus, lineis roseis flexuosis ubique picta; 
intus subrosacea; latere antico breviculo, postico subangulato; lunula utrinque radiis roseis 
vivide virgata. Reeve. 


29 


Muschel ziemlich gleichseitig dreieckig, festschalig, ziemlich gewölbt, mit 
dichtstehenden gleichmässigen concentrischen Rippen sculptirt, welche über 
die vom Wirbel zur Ecke des Unterrandes herablaufende Kante hinüber in 
gleicher Stärke bis zum Rand der Area gehen, weisslich mit einer dünnen 
gelblichen Epidermis; vom Wirbel gehen zwei aus pfeilförmigen kastanien- 
braunen Flecken bestehende unterbrochene Strahlen diversirend zum Rand; 
Reeve nennt auch noch zahlreiche rosafarbene Zickzacklinien, welche bei dem 
vorliegenden Exemplare fehlen. Die Wirbel sind relativ gross, haben aber 
eine winzige Spitze. Ein Oberand ist nicht vorhanden, Vorderrand und Hinter- 
rand laufen fast wie die Schenkel eines gleichschenkligen Dreiecks nach unten; 
der schön gerundete Unterrand ist vor der vom Wirbel herablaufenden Kante 
eingedrückt und bildet so einen wenig deutlichen schwach hakenförmigen 
Schnabel. Area und Areola haben nicht, wie bei den meisten anderen Arten, 
ein deutlich umgrenztes Mittelstück und einen schärfer skulptirten Saum, 
sondern sind in der ganzen Ausdehnung zwischen den vom Rand der Wirbel 
auslaufenden Bogenlinien flach ausgehöhlt, gestreift und mit kastanienbraunen 
Zichzackbändern geschmückt. Das Schloss ist normal, aber die Schlossplatte 
füllt nicht den Raum zwischen den beiden Schenkeln gleichmässig aus, sondern 
legt sich schräg an den Vorderrand an. Die Innenseite ist bis auf den braunen 
hinteren Muskeleindruck weiss. Dem Unterrand entlang läuft eine ganz fein 
gezähnelte Lippe. 

Diese Art schliesst sich an Cr. ornata und Cr. triquetra sehr eng an, 
scheint sich aber durch die Bildung des Schnabels und namentlich dadurch, 
dass die concentrischen Streifen über die Kante hinüberlaufen, getrennt halten 
zu lassen. Reeve’s Diägnose stimmt nicht ganz, da er die Art depressa nennt, 
die Rippen, welche er gar nicht erwähnt, sind auf der Abbildung deutlich 
erkennbar. 

Aufenthalt: an den Philippinen, auf grobem Sand an der Insel Corregidor 
in sechs Faden Tiefe von Cuming gedrakt, das abgebildete Exemplar in Paetels 
Sammlung. 


36. Urassatella acuminata n. 
Taf. 8. Fig. 7. 


Concha parva, elongato-trigona, valde inaequilatera, antice abbreviata, postice in 
rostrum longum acuminatum producta, depressa, quoad magnitudinem solida, sulcis con- 
centricis latis profunde excavatis costisque intercedentibus compressis saturatioribus eristam 
posteriorem haud transgredientibus, ad marginem anteriorem costa brevi sed distineta 
intercedente, sculpta, unicolor fulva. Margo anterior et posterior strietiusculi, angulum 
subobtusum eflormantes, inferior primum rotundatus, dein leviter retusus. Umbones ante- 
mediani, peculiariter depressi, acutissimi, contigui, subtiliter tantum striati, cristis acutis 
primum serratis antice et postice decurrentibus, postica duplici; areola areaque lanceolatae, 


30 


laeves, distinete eircumseriptae sed vix excavatae. Cardo pro magnitudine conchae for- 
tissimus, latus, cetero normalis; impressiones musculares profundae; callus humeralis 
distinctissimus, marginem inferiorem minime erenulatum omnino occupans; latus internum 
albidum, cardine livido. 

Long. 16, alt. 9,5, erass. 4,5 Mm. 


Unter dem Namen Crassatella radiata Sowerby erhielt ich von Paetel 
diese höchst interessante Form, welche sich nur etwa mit Jugendformen von 
Cr. foveolata vergleichen liesse. Sie ist. klein, aber der starken Schale nach 
zweifellos ausgewachsen, langgezogen dreieckig, sehr ungleichseitig, vorn kurz 
abgestutzt, hinten in einen langen spitzen Schnabel ausgezogen, flach zusam- 
mengedrückt, mit sehr eigenthümlicher Skulptur. Es laufen nämlich starke 
tief ausgehöhlte aber unten spitz zulaufende breite Furchen von einem Rande 
zum anderen, ohne die hintere Kante zu überschreiten; die dazwischenliegenden 
Rücken sind oben zu einer scharfen Rippe, die durch dunklere Färbung aus- 
gezeichnet ist, zusammengedrückt, und am Vorderrand schiebt sich zwischen 
sie immer noch einmal eine kurze, aber deutliche Leiste, im letzten Zwischen- 
raum sogar zwei. Die Färbung ist ein einfarbiges Braun mit etwas dunkleren 
Rippen. Der Vorderrand und Hinterrand sind beinahe geradlinig und bilden 
mit einander einen wenig stumpfen Wirbel, der Unterrand ist anfangs schön 
gerundet, dann eingezogen. Die Wirbel liegen weit vornen und sind eigen- 
thümlich abgeflacht und glatt, nur fein gestreift; die Apices sind ganz spitz 
und berühren sich; jederseits läuft eine scharfe, anfangs gesägte Kante, welche 
das Feld begränzt und an welcher die Skulptur abbricht,, die hintere Kante 
ist doppelt. Areola und Area sind glatt und durch die Kanten scharf begränzt, 
aber nicht ausgehöhlt, doch sind die kleinen eingesenkten lanzettförmigen 
Vertiefungen deutlich erkennbar. Das Schloss ist für die Grösse der Muschel 
auffallend stark und breit, im übrigen normal. Die Muskelnarben sind tief, 
aber durch keine besondere Färbung ausgezeichnet. Ein starker breiter Schulter- 
callus läuft den ganzen ungezähnelten Unterrand entlang, auch ein von der 
Wirbelhöhle schräg nach ihm zu laufenden Wulst ist erkennbar. Die Farbe 
der Innenseite ist weiss, nur das Schloss livid überlaufen. 

Aufenthalt im indischen Ocean, das abgebildete Exemplar von Singapore. 

Es kann diese Art, wie schon oben erwähnt, höchstens mit einer jungen 
Cr. foveolata verglichen werden, aber die eigenthümliche Abflachung der Wirbel, 
wie sie nur Ür. gibbosa ähnlich zeigt, und die eingeschalteten kurzen Rippen 
am Vorderrand lassen an keine Vereinigung denken. 


37. Crassatella fusca n. 
Taf. 8. Fig. 8. 


Concha rotundato-triangularis, parum inaequilatera, antice compresso- rotundata, 
postice breviter truncato-rostrata, subinflata, crassa, laeviuscula, concentrice striata, striis 


ol 


ad marginem auteriorem distinetioribus, fere costiformibus, umbonibus tantum suleatis; 
unicolor fusca. Margines anterior et posterior strietiuseuli, inferior subgemieireularis, postice 
leviter retusus, rostrum postice abrupte truncatum. Umbones submediani, acuti, parum 
inflati, concentrice sulcati, apicibus contiguis; areola et area lanceolatae, profunde exca- 
vatae, laeves, area limbo striato. Cardo fortis, normalis; color lateris internı lividus, margo 
inferior subtiliter crenulatus; impressiones musculares parum profundae. 

Long. 17, alt. 14,5, crass. 9 Mm. 


Muschel rundlich, etwas dreieckig, nur wenig ungleichseitig, vorn zu- 
sammengedrückt gerundet, hinten in einen kurzen abgestutzten Schnabel aus- 
gezogen, ziemlich aufgeblasen, dickschalig, glatt, nur mit feinen unregelmässigen 
Anwachsstreifen, die nur am Vorderrand etwas rippenartig werden, die Wirbel- 
gegend deutlich gefurcht. Die Färbung ist ein sattes Braun. Vorderrand und 
Hinterrand sind fast gerade und bilden einen Winkel, der kleiner als ein rechter 
ist, der Unterrand ist halbkreisförmig gerundet, hinten leicht eingebuchtet; 
der kurze Schnabel ist schräg abgestutzt. Die Wirbel liegen ziemlich in der 
Mitte und sind nur wenig aufgeblasen, dicht concentrisch gefurcht; die feinen 
Spitzen berühren sich; Areola und Area sind lanzettförmig, tief eingedrückt, 
glatt mit breitem gestreiftem Saum. Das Schloss ist stark, ein ächtes Crassa- 
tellenschloss. Die Innenseite ist livid mit breitem weisslichem, nach innen 
scharf abgesetztem Schultercallus; die Muskeleindrücke sind klein, aber deut- 
lich, der Unterrand ist braun gesäumt und fein, doch deutlich gezähnelt. 

Aufenthalt an Senegambien (?). — Das abgebildete Exemplar wurde mir 
von Paetel als Crassatella triquetra Reeve geschickt, hat aber mit dieser Art 
nicht das Mindeste gemein. Der Habitus erinnert auffallend an Astarte, doch 
ist es eine ächte Crassatella. Den Fundort kann ich nicht verbürgen. 


38. Crassatella subquadrata Sowerby, 
Taf. 8. Fig. 9. 


Concha oblongo-subquadrata, valde compressa, solida, inaequilatera, pallide rubescens, 
castaneo obscure radiata, ad umbones purpureo biradiata, intus albida, extus concentrice 
minute striata, liris angulatis subdistantibus ad angulum quadratis sculpta; latere postico 
longiusculo, obtuse angulato, post angulum complanato, margine dorsali recto, subdeclivi ; 
latere antico breviusculo, margine dorsali utringue concavo-complanato, margine interno 
laeviusculo, antice subtilissime erenulato. 

Long. 35, alt. 26 Mm. 

Crassatella subquadrata Sowerby Proc. zool. Soc. 1870 p. 249. 


Herr Edgar A. Smith hatte die Güte, mir von dieser und den beiden 
folgenden Arten Zeichnungen der typischen, im British Museum befindlichen 
Originale zu übersenden, nach denen ich sie hier abbilden kann. Die Gestalt _ 
erscheint demnach weit weniger viereckig, als man nach der Sowerby’schen 


32 


Diagnose annehmen sollte, und auch die braunen und purpurfarbenen Zeich- 
nungen sind weit weniger auffallend, so dass Smith es nicht für nöthig ge- 
halten hat, sie anzudeuten. Die Muschel ist sehr zusammengedrückt, fest- 
schalig, ungleichseitig, blassroth mit undeutlichen kastanienbraunen Strahlen 
und zwei kurzen purpurrothen Strahlen auf den Wirbeln. Die Skulptur be- 
steht neben feinen dichten concentrischen Streifen in ziemlich entferntstehenden, 
von Rand zu Rand laufenden, eine Ecke bildenden Rippen. Die Vorderseite ist 
kurz, gerundet, von oben nach unten zusammengedrückt, die Hinterseite länger, 
abgestutzt, hinter der vom Wirbel herablaufenden Kante zusammengedrückt; 
der Oberrand ist gerade, etwas nach hinten abfallend. Der Innenrand ist glatt, 
doch besonders vornen’ leicht gezähnelt. 

Aufenthalt: auf der Agulhas-Bank südlich von Cap der guten Hoffnung; 
das abgebildete typische Exenıplar im British Museum. 


39. Crassatella crebrilirata Sowerby, 
Taf. 8. Fig. 10. 


Concha ponderosa, obliqua, subeompressa, pallide fulvescens, obscurissime radiata, 
umbones versus rubescens, intus pallidissime rosacea ; latere postico oblique producto, 
angulato, post angulum complanato, margine terminali oblique truncato; latere antico bre- 
vissımo, margine dorsali utrinque valde declivi-excavato; margine interno obscurissime 
dentieulato. Sow. 

Long. 36, alt. 26 Mm. 

Crassatella crebrilirata Sowerby Proc. zool. Soc. 1870 p. 249. 


Muschel unregelmässig eiförmig, schräg, ziemlich zusammengedrückt, fest- 
schalig und schwer, sehr ungleichseitig, hell bräunlich, gegen die Wirbel hin 
röthlich, sehr undeutlich gestrahlt, innen ganz blass rosa. Der Oberrand fällt 
von den Wirbeln aus nach beiden Seiten ab, der Vorderrand ist kurz gerundet, 
der Hinterrand ist vorgezogen, hinten schräg abgestutzt mit einer stumpfen 
Kante und hinter derselben zusammengedrückt. Der Bauchrand ist innen ganz 
fein gezähnelt. 

Aufenthalt auf der Agulhas-Bank. Die Abbildung nach einer von Herrn 
Edgar A. Smith mitgetheilten Zeichnung. 


40, Crassatella Knockeri Smith. 
Taf. 8. Fig. 11. 
Concha parva translueida, albida, compressa, angulato-rotundata, subaequilatera, costis 


numerosis concentricis fortibus, quam interstitia angustioribus, ad aream areolamque angustas 
abrupte terminatis sculpta. Umbones parvi, laevigati, hyalini, subeontigui; margo anterior 


33 


et posterior subaequales, anterior leviter concavus. Cardo normalis; latus internum vitra- 
ceum, costis translucentibus, margine cerenulato. 
Long. 4!/,, lat. 4*/,, erass. 1!/, Mm. 
Crassatella Knockeri Smith Proc. zool. Soc. 1881 p. 491. 


Muschel klein, durchscheinend, weisslich, zusammengedrückt, rundlich mit 
spitzem Wirbel, fast gleichseitig, mit starken concentrischen Falten allenthalben 
skulptirt, welche durch breitere Zwischenräume geschieden werden und an der 
schmalen flach ausgehöhlten Areola und der lanzettförmigen Area plötzlich ab- 
brechen. Die Wirbel sind klein, glatt, durchscheinend, einander sehr genähert; 
der Rücken fällt nach beiden Seiten fast gleichmässig ab, doch ist die vordere 
Hälfte leicht ausgehöhlt. Das Schloss hat in der rechten Klappe zwei Haupt- 
zähne, der eine gross und deutlich, der andere sehr klein, in der linken sind 
sie ziemlich von gleicher Grösse: die Seitenzähne sind lang; die rechte Klappe 
hat einen hinteren, die linke einen vorderen, welche in entsprechende Gruben 
auf der anderen Seite passen. Das Schlossband liegt in einer Grube unmittel- 
bar hinter den beiden Hauptzähnen der linken und zwischen denen der rechten 
Schale. Die Innenseite ist glasig, mit den durchscheinenden Aussenrippen; der 
Bauchrand ist hübsch gezähnelt. 

Aufenthalt: an der Küste von Westafrika, wo sie Capitän Knocker bei 
Whydah drakte. Die Abbildung nach einer Zeichnung von Smith. 


(7). Crassatella speciosa A, Ad. 
> Taf. 9. Fig. 2. 


Ein unbegreifliches Versehen hat mich übersehen lassen, dass diese Art, 
wie Nr. 11 (Cr. laevis) von Adams in Proc. Zool. Soc. London 1852 p. 94 be- 
schrieben ist. Adams gibt folgende Diagnose: 


„Cr. transverse ovata, subaequilaterali, pallida, epidermide tenui fusca induta, con- 
centrice plicata; plieis confertis regularibus; latere postico rotundato, antico acuminato 
subrostrato, angulato, margine ventrali convexo, antice sinuato.* — Hab. Bay of Campeachy, 
Mus. Cuming. 


Nimmt man an, dass der Autor in der Diagnose Vorder- und Hintertheil 
verwechselt habe, so stimmt seine Beschreibung ziemlich. Der Fundort wäre 
demnach zu berichtigen und unsere Art als die nächste Verwandte von Crassa- 
tella antillarum Reeve anzusehen. Damit stimmt auch die bräunliche Färbung 
des Inneren, welche bei einem aus der Paetel’schen Sammlung vorliegenden 
Exemplare den grösseren Theil der Innenfläche einnimmt. Ich halte es darum 
für nöthig, auch dieses Exemplar noch zur Abbildung zu bringen. 


x.1. 2 5 


34 


(9). Crassatella gibbosa Sowerby. 
Taf. 9. Fig. 1. 


Aus Paetel's Sammlung erhielt ich ein Prachtstück, das ich mir nicht 
versagen kann hier noch abzubilden, weil es uns erst einen richtigen Begriff 
von dieser hübschen Art gibt. Es steht an Grösse keiner der anderen Arten 
nach; es ist fast kreisrund; die Dimensionen sind: Long. 72, alt. 63, crass. 
33 Mm. Im übrigen stimmt das Exemplar gut mit dem Typus überein und 
hat namentlich auch die charakteristische Wirbelbildung. Es stammt von 
Aipixapi. 


(21). Crassatella Paeteli Maltzan., 
Taf. 9. Fig. 3. 4. 


Ich bringe von dieser Art noch drei sichere Senegalexemplare zur Abbil- 
dung, um die Formenmannigfaltigkeit einigermassen zur Anschauung zu bringen. 

Fig. 3 ist das Exemplar, nach welchem meine Diagnose oben entworfen 
ist und welches mit dem Taf. 6 Fig. 7 abgebildeten Stück nahezu völlig über- 
einstimmt. Fig. 4a ist grösser, 18 Mm. lang, 15 Mm. hoch, hinten länger, 
als der Typus, innen weisslich, nur wenig livid überlaufen, mit dunkler Mantel- 
linie und der Aussenrand den scharf ausgeprägten braunen Strahlen der Aussen- 
seite entsprechend schwarzbraun gefleckt. Das Original befindet sich in der 
Maltzan’schen Sammlung. 

Fig. 4b wurde von Maltzan an Paetel gegeben, es ist das grösste von ihm 
gefundene Exemplar, 22 Mm. lang und 18 Mm. hoch, aussen ohne jede Zeich- 
nung, innen rein weiss, trotzdem aber von Typus nicht zu trennen, da in 
Maltzan’s Serie Zwischenformen vorliegen. Es wäre wohl zweckmässig, diese 
längeren, grösseren Formen mit schwach gefärbter Innenseite als var. Maltzani 
gesondert zu führen. 

Fig. 437 stellt ein höchst eigenthümliches Exemplar dar, welches sowohl 
in Zeichnung wie in Skulptur erheblich vom Typus abweicht; mit den braunen 
Strahlen kreuzen sich braune schräge Binden, so dass nur rundliche, Tropfen- 
flecken der hellen Grundfarbe übrig bleiben ; die Innenseite ist gefärbt wie 
beim Typus. Die concentrischen Rippen sind nur auf der oberen Hälfte voll 
und kräftig entwickelt, nach dem Rand hin werden sie schwächer und be- 
schränken sich nur auf den Vorderrand. Das Exemplar liegt ganz ohne Ueber- 
gang in der von Maltzan zurückgebrachten Crassatellenserie und mag einst- 
weilen als var. guttata gehen, bis sich herausstellt, ob es nicht vielleicht 
ganz abzutrennen ist. 


35 


41. Crassatella bellula A. Adams. 
Taf. 9. Fig. 6. 


Concha parva, ovato-trigona, subaequilatera, unicolor fulvida, plieis concentrieis nume- 
rosis regularibus usque ad marginem posteriorem productis, sed ad cristam ex umbone 
decurrentem peculiariter undulatis sculpta. Margo anterior levissime excavatus, dein - 
rotundatus, inferior bene rotundatus, posterior primum leviter convexus, postice truncatus. 
Umbones acuti, contigui, antice subexcavati, areola et area anguste lanceolatae. Cardo 
normalis; latus internum aibum, margine interno vix subtilissime erenulato. 

Long. 11,5, alt. 9, erass. 5 Mm. 

Crassatella bellula A. Adams*) Proc. Zool. Soc. London 1852 p. 9... 
Gouldia isabella Hutton Cat. Marine Mollusca New Zealand p. 76 (1873). 
Crassatella bellula Hutton Proc. Linn. Soc. N. S. Wales 1884 p. 326. 


Muschel klein, eiförmig dreieckig, beinahe gleichseitig, einfarbig hell braun- 
gelb oder isabellfarben, mit dichtstehenden regelmässigen concentrischen Rippen 
skulptirt, welche bis zum Hinterrande durchlaufen, aber an der vom Wirbel 
herablaufenden Kante eigenthümlich gebogen sind. Der Vorderrand ist unter 
dem Wirbel leicht ausgebuchtet, dann gerundet, der Unterrand rein gerundet, 
der Hinterrand anfangs leicht convex, dann rundlich abgestutzt. Die Wirbel 
sind spitz und klein, sich fast berührend, nach vorn leicht ausgehöhlt; Areola 
und Area sind schmal lanzettförmig, aber deutlich. Das Schloss ist normal, 
die Innenseite glänzend weiss, der Unterrand nur kaum erkennbar gefältelt. 

Aufenthalt an Neuseeland, nach Hutton nur im Tiefwasser der Cooks- 
Strasse. Das abgebildete Exemplar in Paetels Sammlung. 


42. Crassatella subradiata Lamarck, 
Taf. 9. Fig. 5a.b. 


„Crass. testa trigono-ovata, subaequilatera, transverse sulcata, griseo-fulva, radiis 
albis interruptis, obsoletis, maculis cuspidiformibus profuse ornata; lateribus ambobus 
rotundatis.*“ Reeve. 

Long. 16, alt. 14 Mm. (ex icone). 

? Crassatella subradiata Lamarck Animaux sans vertebres ed. II vol 6. 
j% 1b 
= — Reeve Conchologia iconica sp. 15. 


Muschel dreieckig eirund, fast gleichseitig, concentrisch gefurcht, graubraun 


*) ©. testa ovato-trigonali, subaequilaterali, carneo-fulva, immaculata, transverse 
concentrice plicata; plicis obtusis subconfertis regularibus, antice undulatis, subevanidis 
(sub lente rugulosis); latere postice rotundato, antico vix truncato; umbonibus acutis, 
parvis, approximatis. 

5* 


36 


mit undeutlichen unterbrochenen weissen Strahlen und pfeilförmigen Makeln 
überall gezeichnet, an beiden Seiten gerundet. 

Diese Art ist mir unbekannt geblieben und kopiere ich darum die beiden, 
leider recht mittelmässigen Figuren bei Reeve; die eine ist freilich weder sub- 
aequilatera noch lateribus ambobus rotundata, sondern erheblich ungleichseitig, 
hinten geschnäbelt und abgestutzt. — Ob sie Lamarcks Art ist zweifelhaft. 
Lamarck sagt von derselben nur: 


C. testa trigona subaequilatera, transverse sulcata, griseo-fulva; radiis albis inter- 
ruptis, obsoletis. — Cab. deMr. Valenciennes. Habite l’Ocean austral. Rapport@ par. Mr. 
Milbert, du voyage de Baudin. Petite coquille formant presque une transition & l’espece 
suivante. Largueur 16 & 17 Mm. Le Mactra [Mesodesma] striata, Chemnitz Conch. VI 
t. 22 f. 222, en oflre un peu l’aspect. 


Das lässt sich auf ein paar der kleineren gestrahlten Arten deuten und 
so nahm ich zuerst Cr. Paeteli Maltzan dafür, von der mir nur das Taf. 6 
Fig. 7 abgebildete Exemplar unbekannten Fundortes vorlag. Seit aber Maltzan 
diese Art am Senegal aufgefunden, ist angesichts der ganz bestimmten Fund- 
ortsangabe Lamarcks diese Deutung unhaltbar geworden und mag also die 
Reeve’sche Identification gelten. Der genauere Fundort wäre noch festzustellen, 
da auch Reeve nur nach Lamarck „South Seas“ setzt. 


43, Crassatella fulvida Angas. 
Taf. 9. Fig. 7. 


Concha parva, oblique trigona, inaequilatera, solida, crassula, radiatim subitiliter 
striata, costis concentrieis fortibus, quam interstitia vix angustioribus undique sculpta. 
Umbones acuti, parvi, contigui, subrecurvi; areola et area laevigatae, parum impressae. 
Margo anterior convexus, posterior pone umbones leviter excayatus, inferior rotundatus. 
Cardo dente subhorizontali lamelliformi in utraque valvula, partem fossae ligamentalis 
occupante insignis,; margo ventralis minime denticulatus. Fulvida, umbones versus pur- 
purascens, intus livide fulvida. 

Long. 8, alt. 7,5, erass. 4 Mm. 

Crassatella fulvida Angas ubi? 


Muschel klein, schräg dreieckig, ungleichseitig, nach hinten verlängert, 
festschalig, ziemlich dick, unter der Loupe fein radiär gestreift, und mit starken, 
beiderseits steil abfallenden concentrischen Rippen skulptirt, welche wenig 
schmäler sind als die Zwischenräume. Die Wirbel sind spitz, klein, etwas 
zurückgekrümmt, und berühren sich beinahe; Areola und Area sind durch Glätte 
ausgezeichnet, doch nicht tief eingedrückt. Der Vorderrand ist convex, der 
Hinterrand etwas ausgehöhlt abfallend, der Unterrand rein gerundet. Das 
Schloss ist im Ganzen nach dem Crassatellentypus gebaut, mit innerem Liga- 
ment, hat aber in der Bandgrube jederseits einen eigenthümlichen kleinen 
löffelartigen Anhang, der vom Hauptzahne aus horizontal vorspringt, und unter 


37 


den der anderen Klappe eingreift. Der Innenrand erscheint auch unter der 
Loupe ungezähnelt. Die Färbung ist ein bräunliches Gelb, nach dem Wirbel 
hin mehr purpurbraun, die Innenseite livid bräunlich. 

Aufenthalt: in Port Jackson, das abgebildete Exemplar von Brazier mit- 
etheilt. 
3 Diese kleine Form kann mit ihrer eigenthümlichen Schlossbildung schwer- 
lich ‘bei Crassatella bleiben. 


(11). Crassatella laevis A, Adams, 


Adams gibt Proc. zool. Soc. London 1852 p. 94 von dieser Art folgende Diagnose: 

„Or. testa ovato-transversa, crassa, tumida, subaequilaterali, castanea, laevigata, con- 
centrice striata, natibus subsuleatis; latere postico rotundato, antico producto subrostrato, 
margine obligque truncato, carina obtusa a natibus ad basin decurrente instructo, posteriori 
sulcato, margine ventrali convexo antico sinuato. — Hab. la Guayra. (M. Le Marie, French 
Navy), Mus. Cuming. 

A large smooth pale chestunt shell, beaked anteriorly and with an prominent obtuse 
keel extending from the beaks to the fore part of the ventral margin, and a broad shallow 
groove behind it; the lunule is ovato-lanceolate, and the beaks are transversely sulcate. 


Die Beschreibung ist sehr ungenügend, und vorn und hinten sind offenbar 
auch hier verwechselt, unsere Abbildung liesse sich auf ein junges Exemplar 
der Art deuten, doch ist eine Entscheidung ohne Vergleichung des Typus im 
British Museum unmöglich. 


44. Crassatella compta A. Adams. 


C. testa ovato-trigonali, subaequilaterali, apicibus antrorsum curvatis, rufescenti, 
transverse concentrice plicata; plieis validis, regularıbus, subdistantibus; latere antico 
angustiore, postico latiore rotundato, interne purpurascente. 

Crassatella compta A. Adams Proc. Zool. Soc. London 1852 p. 95. 

Hab. China Sea, deep water (A. Adams). 

This is a smell red species, with prominent curved beaks, strongly plicate transversely, 
and of a puplish pink colour in the interior of the valves. 


45. Crassatella concinna A. Adams: 


C. testa ovato-transversa subaequilaterali, epidermide tenui fusca obtecta, utrinque 
rotundata, concentrice plicata, plieis validis regularibus rufofusco articulatis; interstitiis 
ereberrime longitudinaliter striatis; umbonibus acutis confertis. 

Crassatella concinna A. Adams Proc. Zool. Soe. London 1852 p. 95. 

Hab. China Sea, deep water (A. Ad.). 


38 


A small fuscous species of an ovate form, rounded at both ends, with the transverse 
pliecae strongly produced and prettily articulated with brownish red. 


Ich glaubte anfänglich dieoben als Cr. simplex beschriebene Muschel auf diese 
Art deuten zu können, um so mehr, als Paetel sie von Sowerby unter diesem 
Namen erhalten; aber die Zeichnung scheint bei simplex nie vorhanden. 


46, Crassatella obscura A. Adams. 


„Or. testa ovato-trigonali, transversa, subaequilaterali, compressa, nigro-fusca, apieibus 
transverse corrugata, ad umbones plicata; latere antico rotundato, postico subtruncato; 


margine valvarum intus erenulato*. Ad. 
Crassatella obseura A. Adams Proc. zool. Soce London 1852 p. 94. 
Hab. China Seas, deep water. Mus. Cuming. 
A small brown-black species, with the valves only plicate near the beaks and their 
inner margin finely crenulated. 


47. Crassatella truncata A. Adams. 


Cr. testa ovata, compressa, carnea, pallidiore ad partem anticam, radiis angustis 
inconspicuis ornata, inaequilaterali, latere antico breviori et rotundato, postico dilatato et 
truncato, linea elevata ex umbonibus ad marginem ventralem; transversim valde costata, 
costis acutis subimbricatis. 

Crassatella truncata A. Adams Proc. Zool. Soc. London 1852 p. 9. 

Hab. China Sea, deep water. 

This is a small pale pink or flesh-coloured species, strongly ribbed, the ribs being 
sharp, prominent and imbricated; the posterior side is dilated and truncate, and the sur- 
face of the valves is marked with faint linear radiating lines. 


Junge Exemplare von Crassatella nana Ad. et Reeve, die ich von Herrn 
Schmacker in Hongkong erhielt, stimmen ganz gut mit der freilich ungenügen- 
den Adams’schen Diagnose; doch wage ich ohne Einsicht des Originalexemplares 
hier keine Entscheidung zu treffen. 


48, Crassatella japonica Dunker. 


Cr. ovato-trigona, gibba, paene aequilatera, antice rotundata, postice paulum producta, 
obsolete bicarinata, oblique truncata; striis concentricis plicatis inaequalibus instructa; 
umbones parvuli, acuti, approximati, sulcati (ut in Astartis multis); color fundi pallide 
fuscus, radiis badiis inaequalibus pictus; facies interna ex albido rufescens, ad impressiones 
museulorum paulo vividior; margo ventralis subtiliter crenatus. Dunker. 


Long. 28, alt. 25 Mm. 
Crassatella japonica Dunker Index Moll. maris japon. p. 220. 


39 


Dunker glaubt, dass die von Reeve als Cr. donacina abgebildete neuhollän- 
dische Form nicht die Lamarck’sche Art dieses Namen sei und hat ihr darum 
obigen neuen Namen beigelegt. Ich kann bei der oben betonten grossen 
Veränderlichkeit von Cr. donacina in der Lamarck’schen Diagnose nicht den 
geringsten Grund zu der Annahme sehen, dass er nicht die Reeve’sche Form 
vor sich gehabt habe, wohl aber möchte ich annehmen, dass die japanische 
Form von der neuholländischen abweiche und eine eigene Art darstelle. Dunker 
hat es leider nicht für nöthig gehalten, seine Cr. japonica abzubilden und seine 
Sammlung ist in Folge seines Todes augenblicklich nicht zugänglich, aber in 
seiner Diagnose stimmen die Färbung der Innenseite und die Angabe, dass der 
Unterrand fein gezähnt sei, durchaus nicht mit der Reeve’schen Form, die ich 
auch für donacina Lam. halte und die ganz die charakteristische Innenfärbung 
der grossen neuholländischen Crassatellen, weiss mit kastanienbraunem hinterem 
Schliessmuskel und braunem Schloss, hat. 

Das Vorkommen einer den neuholländischen so nahe verwandten Art in 
den japanischen Gewässern — die Japaner haben für sie einen eigenen Namen 
Moshuvo gui — ist übrigens ein in geographischer Beziehung äusserst inte- 
ressantes Factum. 


Erklärung der Tafeln. 


Tafel 1. 

1. Crassatella castanea Rve. — 2.3. Cr. corbuloides Rve. — 4. Ur. obesa A. Ad. — 

5. Cr. foveolata Sow. — 6. Cr. rostrata Lam. 

Tafel 2. 

1—3. Cr. kingicola Lam. — 4. 5. Cr. speeiosa Adams. — 6. Cr. Löbbeckei Kob. 
Tafel 3. 

1. 2. Cr. antillarum Reeve. — 3. 4. Cr. gibbosa Reeve. — 5. Cr. laevis A. Ad. 
Tafel 4. 

1. 2. Cr. Cumingü A. Ad. — 3. Cr. undulata Sow. — 4. Cr. pulchra Reeve. 
Tafel 5. 

1.—4. Cr. deeipiens Rve. — 5. Cr. Löbbeckei Kob. — 6. 7. Cr. divaricata Lam. 
Tafel 6. 


1. Or. castanea var. — 2. Cr. radiata Lam. — 3. Cr. nana Ad. et Rye. — 4. Cr. 
ornata Rve. — 5. Cr. triquetra Rve. — 6. Cr. jubar Reeve. — 7. Cr. Paeteli Maltzan. — 


8. Or. pieta Ad. et Rve. 
Tafel 7. 


1. Cr. jubar Reeve. — 2. 3. Cr. lapidea Sow. — 4.—7. Cr. donacina Lam. — 8. 9. 
Cr. jubar Reeve. — 10. Cr. simplex Kob. — 11. Cr. sublamellosa Kob. — 12. Cr. pallida 
Ad. et Angas. — 15. Cr. aurora Ad. et Angas. 


Tafel 8. 


1—3. Cr. sulcata Lam. — 4. Cr. donacina Lam. — 5. Cr. corrugata Ad. et Reeve. — 
6. Cr. ziezac Reeve. — 7. Cr. acuminata Kob. — 8. Cr. fusca Kob. — 9. Cr. subquadrata 
Sow. — 10. Cr. cerebrilirata Sow. — 11. Cr. Knockeri Smith. 


Tafel 9. 


1. Cr. gibbosa Reeve. — 2. Cr. speciosa Ad. — 3. 4. Cr. Paeteli Maltz. — 5. Cr. 
subradiata Lam. — 6. Cr. bellula Ad. — 7. Cr. fulvida Angas. 


Crassatella acuminata Kob. 


Bessere ee 


Adamsi Kob. 
antillarum Rve. . 
aurora Ad. et Ang. . 
Banksii Ad. et Ang... 
bellula A. Ad... . . 
castanea Rye. 


compressa Ad. et Rve. . 


compta A. Ad. 

coneinna A. Ad. 
contraria Lam. . 
corbuloides Rye. 


corrugata Ad. et Rre. 


erebrilirata Sow. 
Cumingiü A. Ad. 
decipiens Reeve 
divaricata Chemn. 
donacina Lam. . 
foveolata Sow. 
fulvida Angas . 
fusca Kob. 
gibbosa Sow. 
guttata (Paeteli var) 
japonica Dkr. 


jubar Rve. 


isabella Hutton- 
Kingicola Lam. 
Knockeri Smith 


Seite 


Register. 


29 


Crassatella laevis A. Ad. 


Bee ea ee 


lapidea Rve. . 
Löbbeckei Koh. 


Maltzani (Paeteli var.) . 


nana Ad. et Rve. 
obesa A. Ad. . . 
obseura A. Ad. 
ornata Rve. . 
Paeteli Maltz. 
var. guttata Kob. . 
— Maltzani Kob. 
pallida A. Ad... 
picta Reeve . 
pulchra Rve. 
radiata Sow. 
rostrata Lam. 
simplex Kob. 
speciosa A. Ad. . 
sublamellata .Kob. 
subquadrata Sow. . 
subradiata Lam. 
suleata Lam. 
triquetra Rve. 
truncata A. Ad. 
undulata Sow. 

_— Lam. 
ziezac Rve. 


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fd Systematisches 


Conehylien -Cabinet 


von 


Martini „na Chemnitz. 


In Verbindung mit 


Dr. Philippi, Dr. ‚Pfeiffer, Dr. Dunker, Dr. Römer, Weinkauff, Clessin, Dr. Brot, 
Th. Löbbecke und Dr, v. Martens 


neu herausgegeben und a 
von 
Dr. H. ©. Küster, 


nach dessen Tode fortgesetzt von 


Dr. W. Kobelt. 


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Verlse von Bauer & Raspe. 
(Emil Küster). 


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