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Full text of "Die Erdkunde im Verhältniss zur Natur und zur Geschichte des Menschen; Namen- und Sach-Verzeichniss .."

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Digitized by the Internet Archive 
in 2010 with funding from 
University of Toronto 


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„Citins emergit veritas ex errore, quam ex confusione.“ 


Baco de form. calid. Aphor. X. 


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Band VII. Zweite Abtheilung. 
Die Sinai - Halbinfel, Paläftina und Syrien. 


Dritter Abfehnitt, 
S 
Schluß. 


— — —— — — — 


Berlin, 1855. 
Beprndt und — 
bei ©. Reimer. 


R 


Die Erdfunde 


im Berhältniß zur Natur und zur Gefchichte 
des Menjchen, 


oder 


allgemeine 


vergleichende Geographie, 


fihere Grundlage des Studiums und Unterrichts in 
u und hiſtoriſchen Wiffenfchaften 


von 


Carl Ritter, 


r. u. Prof. p. Ord. a. d. Univ. u. allgem. Kriegsſch. in Berlin, Mitgl. d. Kön. Acad. 
Wiſſenſch. daf., Ritter dv. rothen Adl.-Drd. zweit. Kl.m. Eichen!., wie d. Ord. p.leMe- 
rite Friedenskl.; Command. 2. Kl. d. Kurheſſ. Hausord. v. gold. Lüw., Command. d. Erlöſ. 
rd. v. Griechenl. und d. Königl. Baperfihen St. Michaels-, wie Maximilians-Ordens 
für 8. u. W., Ritt. d. Dannebrog-, Nordftern- u. 8. Sächſ. Eiv.-Verd.-Drd.; Wirfl. 
itgl.d. Wetterauifch. Gef. f. d. gef. Naturf. ; correfp. Ehr.“M. d. Geſ. f. ült. deutſche Ge- 
hichtsf.; ausm. Mitgl. d. K. Soc. d. Wiſſ. in Gött.,d. Senkenberg. Naturf. Gef. 3. Frankf. 
.M.; ausw. Mitgl. d. Soc. Asiat. u. Géogr. in Par.gd. Roy. Asiat. Soc. cfGr.Br.,d. 
oy.Geogr.Soc.in&ond., d. K. Dän. Geſ. d. W. in Kopenhag., wied. K. Gef. —— 
erthumsk. daf.; Ehr.“M. d. Kaiſ. R. Acad. d. W. in St. Petersb., wie d. Kaiſ. R. geogr. u. d. 

eogr. Geſ. in Frankf. a.M.,d. Soc. d. W. in Stockh.; Correſp de PAcad. Roy. des Inscr. 

t Bell. Lettr. de Inst. de Fr., Mitgl. d. Soc. Egypt. in Kairo, d. New-York Hist. 

oc., d. Amer. Ethnolog. Soc, d. Soc. Ethnolog. in Par., d. Cornw. Polytechn, 

Be. d. Soc. scientifiq. d. Bm oriental. in Berpign., d. Baf. Naturf. &ef., Mem- 
re correspond. de la Comm. centr. de Statisiiqg. du Royaume de Belgigq.; 
rd. M. d. deutſch. morgl. Gef., Ehr.-M. d. Kaif. Acad. d. W. in Wien, Foreign Mem- 
er of the Royal Soc. of Lond. for the promot. of Natural Knowledge, aud) d. 

rchäolog. Societ. in-Athen, d. Kön. Baher. Acad. d. W. in München, ord. ausw. M. 

u. ausw. Chr. M. d. Amer. Acad. d. Künfte u. Wiſſ zu Boſton, Maſſachuſetts. 


— 7 


Siebenzehnter Theil. 
Zweite Abtheilung. 
Di Weſt Aſen 


Zweite ſtark vermehrte und umgearbeitete Ausgabe. 






















Berlin, 1855. 
und verlegt 
bei ©. Reimer. 


. J 


„Citins emergit veritas ex errore, quam ex confusione.” 





Baco de form. ealid. Aphor. X. 





Bergleichende Erdfunde 


Sinai-Halbinfel, von Paläſtina 


Syrien 


Bart Ritter 





Bıertern" and: 
Zweite Abtheilung. 


Das Stromſyſtem des Drontes und das flache Nordfyrien mit 
der Amanuöfette. 


En —— — — — ——— 
| Berlin, 1855. 
Berlag von ©, Reimer, 


a" 
„Citius emergit veritas ex errore, quam ex conlusione.“ 


Baco de form. calrd. Aphor. X. 





Die 
Sinai-Halbinfel, Paläftina 
| und 


Syrien, 


— — —— 


Vierter Band. 
Zweite Abtheilung. 








Sinai-Salbinfel, Paläſtina 


Syrien. 


Pierter Band. 


Zweite Abtheilung, nebft Regifter zum XVI. und XVII. Theile der 

Erdkunde (Sinai-Halbinfel, Paläftina und Syrien, Bd. II. und IV. 

Afte und 2te Abtheil.). Das flache Nordfyrien: der mittlere und un— 

tere Dronteslauf, die Landfchaften von Antiochia, Seleucia, Palmyra 

und Aleppo bis zum I a anne, famt dem Amanus 
is Cilicien. 


Ritter Erdkunde XVIL Arı 





Vorwort. 


Zu dem Vorworte, das wir dem XVIlten Theile erſte 
Abtheilung der Allgemeinen vergleichenden Geographie voran- 
jchiekten, welches auch für diefe zweite Abtheilung des XVliten 
Theile, das Stromfyftem des Drontes und das flache Syrien 
mit der Amanusfette, fomit den Schluß von ganz Syrien ent: 
haltend, mitgelten jollte, haben’wir nur noch diejenigen auf 
Syrien fich beziehenden Schriften hier anzuführen, welche wäh- 
vend des Drucks der erften und dieſer zweiten Abtheilung für 
und leider zu ſpät erjchienen und in unfere Hände gefommen 
find, fo daß wir bei dem ſchon vollendeten Druck unferer Pa— 
ragraphen über diefelben Gegenftände ihre etwa neuen Grgeb- 
niffe nicht mehr mit in unfere Arbeit, die jedoch auch ohne 
fie einen großen Reichthum ganz neuer oder bisher faft gänz- 
lich unbekannt gebliebener Regionen zum erften Male in fnfte- 
matifchem Zufammenhange hervorheben Fonnte, aufzunehmen 
im Stande waren. 
Wir müffen fie alfo der Nachlefe Derjenigen empfehlen, 
die fich mit einzelnen Gegenftänden noch vertrauter zu machen 
beftreben, als uns in der Periode des Drudes unferer Bogen 
nad) unferen ernfteften und umfafjendften Bemühungen, im 


x Vorwort. 


Weſentlichen wenigſtens erſchöpfend zu ſein, dies gelingen 
konnte. Es betrifft dieſer Fortſchritt den Ausbau einer Wiſſen— 
ſchaft, die noch manches Luſtrum an Forſchungen bedürftig 
bleibt. Wir müſſen uns dieſer jüngſten Fortſchritte auf dem 
früherhin an Erforſchungen ſo wüſte gebliebenen, insbeſondere 
ſyriſchen Boden erfreuen und als einen Beweis anſehen für 
das neu erwachte, größere Intereſſe auch an jenen, noch kurz 
zuvor ſo wenig beachteten und doch ſo lehrreichen Gebieten 
dieſer wie anderer noch viel zu wenig unterſuchten Landſchaften 
des vorderaſiatiſchen Orients; denn die meiſten in dieſem Bande 
vorgeführten Thatſachen waren dem großen Heere der Geogra— 
phen, wie der Hiſtoriker, in der That ganz unbeachtet am Wege 
liegen geblieben. 

Zu dieſen jüngſten, inhalreicheren Originalwerken oder 
Abhandlungen, welche jedoch nur einzelne beſondere Abtheilun— 
gen der von uns behandelten Localitäten mit neuen Thatſachen 
bereichern oder erweitern, gehöten vorzüglich folgende Schriften, 
deren Titel wir jedoch nur anzuführen haben. 

Mount Lebanon a ten Years Residence from 1842 — 1852 
describing the Manners and- Religions of its inhabitants 
with a full and correct Account of the Druse Reli- 
gion ete. by Golonel, Churchill Staff. Offie. on the 
British Exped. 16 Syria. London. 8. 3 Voll. 1853; ein 

Werk, das zwar viel ung ſchon Bekanntes enthält, aber 

für die neueften Zuftände dortiger Berhältniffe lehrreich ift. 

M. C. Defrémery, Nouvelles Recherches sur les Ismaliens 
ou Bathöniens de Syrie, principalement sur leurs rap- 
ports avec les états Chrötiens d’Orient. Im Journal 
Asiatig. Paris, 1854. Mai et Juin. p. 373— 4215 noch 
unbeendigt; ein wichtiger Beitrag — die Ethnographie 
des Mittelalters in Syrien. 


Vorwort. xI 


Vietor Langlois, Abreg& de la Religion des Noussairies 

d’apres des Mser. . Arabes et des Documents originaux 

trouyés en Syrie et en Caramanie; im Athenaeum 
France. 1854. No. 36. p. 853 — 854. 

A. v. Kremer, Topographie von Damascus mit 4 Tafeln, 
2te Abth. In den Denffchriften der Kaiſ. Academie der 
Wiſſenſchaften. Phil.hiſt. Elaffe. Bd. V. 4. Wien, 1854, 
S. 1—51; noch unbeendigt. 

J. L. Porter, Missionary at Damascus, Excursion to the 
Lakes East of Damascus, May 1853, in Bibliotheca 
Saera. Andover 1854, April. p. 329— 344; berfelbe Ver: 
fafjer, dem wir jchon andere wichtige Nachrichten über 
die Ghuͤtha von Damascus verdanfen, 

H. A. de Forest, M. D. Mission., Notes on the Ruins in 
the Val Beka’a, im Journal of the American Orient, 
Soc. New-York, 1853. Vol. Il. No. 2. p. 351 —366, 
mit Entdefung einer größern Zahl von Fleinen Tempel: 
ruinen, als in dieſem befchränften Raum zuvor befannt 
geweſen. 

Gapt. Newbold, On the te of Caranus Siand the Island 
of Ar-Ruad, Arvad or Arpad of Seripture, im Journ. 
of ihe Royal Asıat. Soc. of Gr. Brit. and Irland. XVI. 
P. 1. 1854. p. 32— 36; darin weniges Neue, unfere obi— 
gen Mittheilungen aber beftätigenp, 

Desgleichen ein furzer Auffaß von Capt. W. Allen, On 
‚the Island of Ruad, im Journ. of the Geogr. Soe. of London. 

Vol. XXIII. 1853. p. 154—-156. 

‚ Ueber das Jordanland und Paläſtina find feitdem wieder 
mehrere neuere Schriften von Capt. Newbold, 8. de Saulcy, 
Abbe Mislin, Deleffert, Vandervelde, Blitt, Fliedner, 
Graul, T. Tobler u A, erfchienen, die in ſpeciellere Unters 
juchungen älterer oder jüngerer Zuftände eingehen, 


BIT... Vorwort. 


Unfere frühere Arbeit über Paläſtina war bis zum Jahre 
1852 abgefchloffen und konnte bis dahin wenigftens mit eini- 
ger Vollſtändigkeit als Baſis defien, was auf diefem Gebiete 
literariſch Fruchtbares für das Wefentliche im Geographifchen 
‚gefchehen war, in gedrängter Kürze zu fyftematifcher Meberficht 
dienen, um dag große und weitläuftige Gebiet de Bekannten 
überfehen zu fönnen, das Verfcholfene der gänzlichen Vergeſſen— 
heit zu entreißen,. und fo den Weg für das noch Unerforfchte 
zu bahnen, um zu einem wahren Fortjchritte auf dieſem Ge— 
biete aufzufordern, einen Rückſchritt aber, wie diefer nicht felten 
durch Ignoranz fich hervorthut, zu vermeiden, in Gleiches 
jolfte auch hier mit Syrien dargeboten ſein. 

Die Verzögerung der Veröffentlichung dieſes Bandes, 
deſſen Druck bis auf das Regiſter ſchon im vorigen Jahre 
beendigt war, konnte durch dieſes Regiſters ſorgfältigſte Aus— 
arbeitung und nachfolgenden Druck nicht vermieden werden; 
daſſelbe wird aber durch ſeine Hinzufügung hoffentlich die 
Brauchbarkeit der beiden letzten Bände in zwei Abtheilungen 
noch um Vieles erhöhen. 


Berlin, im Juli 1855. 


Carl Ritter. 


Inholtsverzeichniß und Blattweiſer. 


Allgemeine Erdkunde Th. XV. 
Zweite Abtheilung. 


Drittes Buch, 
seien 
Fünfte Abtheilung. 

Die weftlihen Gliederungen von Weft-Aften, 

Das Geftadeland Weft-Afiens, | | 
Die Sinai-Halbinfel, Palaftina und Syrien. 
Zweiter Abſchnitt. 


Paläſtina und Syrien, 
Schluß. 











II. 


Das en des Drontes und das flache Rordſhrien mit der 
Amanuskette. 


8. 34. Fünfzehntes Kapitel. Das Stromſyſtem des Oron— 
tes, el-Af der Araber. ©. 995 — 1123. 


Erläuterung 1. Oberer Lauf des Drontes von feiner Quelle bis 
zum See von Kedes und Höms (Emeſa). S. 996—1016. 


1) Von der Quelle bis Ribleh und Dſchuſieh. S. 996. 

2) Weg von Ribleh am Drontes zum See von Kedes und nach Höms 
(Emeſa). S. 1000. 

3) Hims oder Höms der Araber, die alte Emeſa (Emiſſa). S. 1005. 


Grläuterung 2. Der mittlere Lauf des Drontes von Höms über 
Reitun Arethufa) bis Hamath, Hamah (Epiphania). S. 1016—1051. 


1) Weg von Höms nach Hamah, Hamath (Epiphania) über Reſtun, 
Arethuſa der Alten. S. 1027. 

2) Die Stadt Hamah, die alte Hamath oder Chamat der Hebräer, 
ns der — und Römer, Hamath und Hamah der Ara— 
er 103 


xiv Inhaltsverzeichniß. 


Erläuterung 3. Fortſetzung: Der mittlere Lauf des Orontes von 
Hamah mit feinen Gebirgsbegleitern an der Oſt-und Weſtſeite feiner 
Thalſenkung. Die dftliche Nuinengruppe des Dſchebel Arbain von 
Riha bis el-Bärı, Ma'arrat und zum Ghab des Drontes; Die Wie: 
derentveefung von Apamen durch Burckhardt und W. Thomfon. 
©. 1051 —1086. 

I) Die sitlichen Gebirgsbegleiter des Dronteslaufes, der Dichebel Ar: 
ba’ın mit der Nuinengruppe von Riha bis el-Bära und Maarrat 
en-Na'aman, nad Pococke, Burkhardt und Thomſon; und Gfi 
Smiths Weſtweg von da bis Diehisr, eſch-Schoghr im Orontesthale 
(1848). ©. 1054. | 

2) Wiederentdeckung der, alten Apamen (Famyah bei Abulfeda) und La— 
riſſa, Zlaoe, jet Seidihär oder Schaizär der Araber, durch 
Burckhardt (1812) und W. Ihomfon (1846). ©. 1070. 


Erläuterung 4. Burckhardts Südweg von Apamea im Oronteöthale 
über Kalaat Seidihär (oder Scheizar, Zilaoe), vie Larissa ad 
Orontem, nach Reftun und Höms. ©. 1086— 1092. 

Srläuterung 5. Der untere Lauf des Drontes oder 'Aſi mit feinem 
Länvdergebiete von eſch-Schoghr Uber Dſchisr Hadid bis Antakieh (An: 
tiochia). ©. 1092—1123. \ 

1) Die Umgebungen von: Schoghr am Orontes. ©. 1094. 

2) Schoghr, Dſchisr efh-Schvahr, Die Stadt. ©. 1099. 

3) Eli Smiths Gebirgsweg. von Schoghr nach Urdeh am Ditfuße des 
Mons Casius,!Dichebel 'Akra, und von da nach Ladikieh (1848). 
©. 1103. 

4) Die Küftenfahrt von Ladikieh an Heraclen Mina el-Burdſch), Po: 
feidion (Nas Bufeit), dem Mons Casius und Anti-Casius vor: 
über zur Drontesmüindung. ©. 1108. 

5) Die Gebirgswege von Ladikieh über die öſtlichen Gehäuge des 
Dichebet 'Akra-Gebirgsſtocks (Mons Casius) bei Antiochia zur 
Orontesmündung. S. 1112. 


8. 35. Sechszehntes Kapitel. Die Gebirgsgruppe des Mons 
Casius. S. 1123—1146. 


Erläuterung 1. Das Gebirgsſyſtem Des Mons Casius (Dichebel 
»Akra) in ſeinem Geſammtumfang in der Caſiotis der Alten, mit ſei— 
nen Gliederungen, dem Dſchebel Kuſeir, Dſchebel Urdeh (Ordu), 
Dſchebel Akräd oder el-Keräd (Kurdengebirge) und nach feiner mine— 
ralogiſchen und geognoſtiſchen Beſchaffenheit. S. 1123—1137. 


Erläuterung 2. Die Pflanzenbekleidung des 'Akra nach des Botanikers 
Ih. Kotſchy Mittheilungen einer Griteigung dieſes alpinen Hochge— 
birgsgipfels (1836). ©. 11371146. 


- 


8. 36. Siebengehntes Kapitel. Die Stadt Antiochia, An- 
Srläuterung 1. Antiochin, Die Pracht: und Prunkſtadt der Seleuciden 
und der Gäfaren in Rom und Byzanz, mit ihren wechjelnden Schick— 


Inhaltsverzeichniß. xV 


jalen von ihrer Gründung an, durch die heidnifchen, chriftlichen und 
mohammedaniſchen Zeiten bis auf die Gegenwart. S. 1147 — 1178. 


Erläuterung 2. Die neuere Antakieh der Kreuzfahrer, dann der Mo: 
hammedaner, der Aegypter, der Türken. S. 1178-—1210. 


8. 37. Achtzehntes Kapitel. Das Mündungsland des Oron— 
tes und ſein Seegeſtade mit dem Hafen der alten Seleucia. 
©. 1211—1271. 


Grläuterung 1. Der untere Lauf des Drontes, Aſi, und die ihm an- 


liegende Küften-&bene. S. 1211—1219. 


Grläuterung 2. Die nördliche und die füdliche Landroute von Anz 
tiochin nach Suweidiyeh, nach Eli Smith (1848). S. 1220—1222. 


Grläuterung 3. Die Ebene von Suweidiyeh oder Suedich (Zeitunfy 
der Türken), ein Maulbeerbaumgarten zur Seidenzucht, mit feinen 
Landfigen und feiner antiken, chriſtlich griechiſchen Bevöfferung. 
©. 1222—1229. 


Erläuterung 4. Die Umgebung von Suweidiyeh in Hinficht der na— 
türlichen Productionen, dev Induſtrie und Der Sprach» Verhältniffe. 
©. 1229—1233. 


 Grläuterung 5. Die Veltitellung Suedichs und des Golfs von Se: 
leucia zu den Verbindungen zwifchen dem Drient und dem Decident. 
©. 1233 — 1238. 


Grläuterung 6. Die Stadt Seleucia Pieria ver Alten und ihre 
heutigen Denfmale. S. 1239—1271. | 
Specielle Topographie der alten Seleucia Pieria. Die untere 
Vorſtadt, die Markt und Hafenſtadt, ver äußere Seehafen, das 
inmre Safenbaffin, der große Felstunnel, ‚die obere Stadt umd 
die Neeropolis, Die Königsgräber ver Seleueiden. S. 1247 
bis 1271. 


Das innere flache Syrien von Damascus und 
Aleppo. 


8. 38. Neunzehntes Kapitel. Die Stromſyſteme der Da— 
mascus-Ebene, Baräda und Awadſch. ©. 1272-1332. 


Erläuterung 1. Das Stufenland des Oſtabfalles des Anti-Libanon 
(ez-Zebedaͤny, die alte Abilene) bis gegen die Ebene von Damascus 
(el?Ghütha). Das Stromfyiten des el-Barada (Chrvforrhoas). 
S. 1274—1316. 

1) Der obere Yauf des Barada von feiner Quelle bis zum Suf Wadi 

Baräda, der alten Abila. S. 1274. 
2) Der mittlere Lauf des Barada von der alten Abila bis Dammar. 
Die Fidſcheh-Quelle. S. 1285. 


xvi Inhaltsverzeichniß. 


3) Der untere Lauf des Barada, von Dammar bis zur Ghütha von 
Damascus und zum großen See von el-Merdſch. Die fieben Fluß- 
arme. ©. 1295. 


Srläuterung 2. Das Stromfyften des Awadſch, Awaj, von SW. 
und des Wadi Helbön von N.W. ©. 1316—1332. 


1) Der Wadi Helbön. ©. 1316. 
2) Der Lauf des Stromes Awadſch, el-Awaj. &. 1322. 


8. 39. Zwanzigſtes Kapitel. Die Stadt Damascus mit ih— 
rem PBaradiesgarten el-Ghütha. ©. 1332 — 1428. 


Grlauterung 1. Die heidnifche md chriftliche Damascus. nach ihrem 
Ursprung und Beltand bis zur Zeit der mohanmedanifchen Eroberung. 
©. 1332—1341 + 


Erläuterung 2. Damascus der Moslemen und ihre Gartenungebung, 
el-Ghütha, Das Paradies von Damadaus. S. 1341—1358. 


Erläuterung 3. Die eigentliche Stadt Damascus mit ihren Wohnun- 
gen, Moscheen, Kirchen, Bazaren, Gewerben, ihrem Handel und anz 
deren Anlagen. ©. 1358—1401. 


Erläuterung 4. Die Bewohner von Damascus: Moslemen, Chriften 
und Juden. S. 1402— 1418. i 


Grlänterung 5. Die Drtfchaften in der Umgebung von Damascus 
und ihre Bewohner. S. 1419—1428. 


$. 40. Binundzwanzigftes Kapitel. Die nordfyrifche Wüfte 
zwiſchen Damasıns, Aleppo und dem Guphratlaufe; die 
alte Balmyrene bei Ptolemäus mit den Ruinen von Pal- 
myra und Tadmor. S. 1429 1486. 


Grläuterung 1. Die Wüftenwege nach Palmyra von Norden ber, 
von Aleppo. Grite und zweite Entdeckungsreiſe (1678 und 1691). 
©. 1435— 1442. | 

1) Erſte Entdefungsreife von Aleppo nach Palmyra (1678 im Juli). 

©.1435. 

2) Zweite Sntdedungsreife von Aleppo nach Palmyra (1691 im Sep: 

tember). ©. 1438. 


Erläuterung 2. Die Wüſtenwege nach Palmyra von Weften her, von 
Damascus und Höms; begangen von Dawkins und Wood (1751), 
Irby and Mangles (1817), Ch. Addiſon (1835), Lord Lindſay (1837) 
und A. de Caraman (1837). ©. 1442—1470. 


1) Die Reife des Ritter Dawkins und des Architeeten R. Wood zu 
den Ruinen von Palmyra (im März 1751). ©.1443 

2) D. 8. v. Nichters Ausflug von Höms nach Tadmor (1815). 
©. 1446. we 

3) 2. Irby's und Mangle's flüchtige Tour von Höms nach Palmyra 
(1817), ©. 1449. ; 

4) Die Reife Ch. Addifons von Damascus nach Palmyra und zurück 
(im Oct. u. Nov. 1835). ©. 1452. 





Inhaltsverzeichniß. xyn 


5) Die Reife Lord Lindfay’s von Damascus nach Palmyra im Juni 
1737. ©. 1462. 
6) Reiſe des M. A. de Karaman von Höms nach Palmyra und zurück, 
im December 1837. ©. 1464. 

Grlauterung 3: Die heutigen Zuftäinde der bewohnten Drtfchaften 
am Saume der Syrifchen Wüfte, auf dem directeften Wege von Da- 
mascus über Adra, Kuteifa, Mwaddamije, Dſcheirüd, Atana, Kuryetein 
nah Palmyra und die heutigen Beduinenſtämme der palmyrenifchen 
Wüſte, nach v. Kremers Beobachtungen, 1851. ©. 1470—1485. 

Das heutige Dorf Tadmor. ©. 1479. 
Die Bevölkerung der Grenzdiftriete von Syrien gegen die große 
Wüſte, nach v. Kremer. ©. 1481. 


. Al. Zweiundzwanzigites Kapitel. Die Stadt Balmyra, 
Tadmor, in ihrem Entftehen und Bergehen. -©. 1486 
bis 1557. 


Grlauterung 1. Die gefchichtlichen Berhaltniffe von Palmyra ; die 
alte und die heutige Tadmor (Tudmur nach Eli Smith). ©. 1486 
bis 1507. 


Erläuterung 2. Die Ruinen von Palmyra. ©. 1508-1537. 


Erläuterung 3 Die Maufoleen oder die Grabthürme der Palmyrener 
und ihre Necropole. S. 1538—1544. 


Erläuterung 4. Die palmyrenifchen Infehriften. S. 1544—1557. 


42. Dreiundzwanzigftes Kapitel. Das nördliche innere 
aleppinifhe Syrien nad) feinen Karawanenftraßen an dem 
Weftrande der Wüfte von Damascus über Höms, Hamah 
und an dem Oftgehänge des Dichebel Arba’in und des 
Dſchebel el-Ala entlang und durd) die Plateauebene nach 
Aleppo. ©. 1558—1599. 


Grlauterung 1. Stationen von Damascus bis Höms: Kutaifeh, en— 
Nebt, Kära, Hafyah oder Haffieh. S. 1559 —1564. 


Grläuterung 2. Stationen von Hamah auf der großen Karawanen- 
jtraße durch die Wüſte nach Ma'arrat en-Na'amaän. ©. 1565—1573. 


Grläuterung 3. Der Druzenberg des Dichebel el-Ala und feine Rui— 
nengruppen, mit Armenäz, Keftin und Edlib. ©. 1573—1585. 


Grläuterung 4. Die drei großen Sauptitraßen und das Ne der 
vielen Querſtraßen durch die nördliche aleppinifche Platenuebene zwi: 
chen den Bergzügen von el-Arba’in und el-Ala in Weit bis zum 
Kuweik-Fluß in Oſt nach Kinnesrin, der Chaleis oder Eski-Haleb, 
Alt-Haleb, und nach Aleppo (Bern). S. 1585— 1599. 


43. BVierundzwanzigftes Kapitel. Die großen Quer- 
ftraßen des Karawanenverfehrs durch Nordiyrien von An- 
tiochia nach Aleppo und ihre Verzweigungen. S. 1600 
bis 1664, 


xvii Inhaltsverzeichniß. 

















Erhäuterung 1. Die Weſtſtraßen Aleppo's durch Nordſyrien ma 
Antiochia und dem Beilän-Paß (Pylae Syriae), der Porta Amana 
die Chene el-Amk mit dem See von Antiochia und feinen Zuflüſſen 
Die Amwanderung der Norpfeite des Sees vom Beiläu- Pag bis Dana, 

durch den Botaniker Th. Kotichy. S. 1606—1621. 7 


Erläuterung 2. Die Kurden- und Turkömanen-Stämme, die an den 
Flußläufen des Afrin und in der Ebene el-Amk nomadiſirend umher 
ſtreifen oder als Agricultoren feſtgeſiedelt ſind; nach Niebuhr, Squire 
und Burckhardt. S. 1622- 1633. | 


1) Die RyhanlusTurfgmanen am Afıin, nad, Burckhardt. ©. 1625. 
2) Die Kurden im Dſchebel Simän, nad, Burkhardt. ©. 1629. 


Erläuterung 3. Die Antiochinftraße nad) Aleppo. Die ſüdliche Route 
über Darkuüſch und Edlib; die nördliche über die Eiſenbrücke und Ha— 
Yin; das Noutier über Imma und Dana zum Dichebel Semän! 
Nuffeggers geogmoftifche Bemerkungen auf der Route über Harim, 
Dana, Terab; die Nebenwege und Zwilchenftraßen durch das inner 
Platenuland von Aleppo. ©. 1633—1664. 


1) Die füdlichſte Route über Der Küſch und Edlib nad, Corance 
(1809). ©. 1635. 

2) Die nördlichere Antiochiaftrage über Dſchisr al-Hadid (Eiſenbrücke 
und Harim nach Aleppo. ©.. 1638. i | 

3) Noutier von Antiochia ‚über Imma von E. Smith (1848) und übe 
Diana von W. TIhomfon (1841 und 1846) zum Dfchebel Semäi 
nach Aleppo. ©. 1640. | 

4) Geognoftifhe Bemerkungen auf Ruſſeggers Noute von der Eifen 
drücke über Harim, Dana und Terab nach Aleppo (1836). ©. 11649 

5) Die Nebenwege und Zwiſchenſtraßen durch das innere Platenulan 
nach, Aleppo. ©. 1657. 


8. 44. Fünfundzwanzigftes Kapitel. Die taurifhe Nord 
und euphratenfifhe Dftfeite des aleppinifchen Noxdfyrieng 
mit ihren dreifahen Stromläufen und Stufenlandfchaften 
©. 1664—1733. 


Erläuterung 1. Der obere Lauf des Afrin mit der anliegenden G— 
birgsgruppe des Scheich Barafät und den Ruinen des Säulenheilige 
St. Symeon (Kalant Scemän). ©. 1667—1680. 


Grfäuterung 2. Die Slupläufe des Kerfin und des Sadjur zı 
euphratenfiichen Djtfeite des aleppinifchen Nordſyriens. ©. 168 
bis 1687. | 

Grläuterung 3. Dev Fluß von Aleppo, Kuweik oder Koik (Chalus 
bis Kinnesrin, zur Merdſch el-Ahmar und dem Salzſee el⸗Melak, jet 
el-Mutkh (oder Madgh) und feine Umgebungen. S. 1687—16%. 

Erläuterung 4. Der Nahr edh-Dhahab und der Salzſee es— Sab 
khah, oder der See von Dſchibul. Das Salzthal Davids ; Ara 
Zoba und der Jägertribus der Sulaiyib-Araber. S. 1694—1705. 


Erläuterung 5. Meber Boden, Clima und die wilde Begetation ve 
Aleppo und feiner nächiten Imgebung. S. 1705—1722. 


wr 


Inhaltsverzeichniß. xix 


1) = Boden um die Stadt Aleppo nach feinen dreifachen Qualitäten. 
1707. 
3 Das Clima von Aleppo. — 
Der Blumenkalender im Fruͤhling und das Bepetaiontgemälbe von 
sm ua feiner Umgebung, nah Ih. Kotfchy, im Jahre 1841. 


Srläuterung 6. Der Baumwuchs, die Bewäſſerung der arten und 
die Eulturgewächfe von Aleppo. ©. 1722—1729, 


Grläuterung 7. Die Faung in und um Aleppo. S. 1730—1732. 
8 


‚ 48. Sechsundzwanzigſtes Kapitel. Die Stadt Haleb 
a Aleppo und das Paſchalik Aleppo. ©. 1733 
is 17 


rlauterung 1. Die alte Haleb (XarEre) oder Aleppo (Berda) der 
Griechen und Araber vor dem Fahre 1516. ©. 1733—1741. 


Erläuterung 2. Die türkifche Haleb oder Aleppo feit dem Sahre 1516 
bi8 heute. S. 1741—1767. 


Srläuterung 3. Statiftifche Notizen Uber das Paſchalik von Aleppo 
— H. Guys (1854). ©. 1767—1777. 













‚46. Sießenundzwanzigftes Kapitel. Das nordweitliche 
yriſche Geſtadeland des Amanusſyſtems und der Küſte am 
Sifiihen Golf oder von Alexandrette bis zur eilieiſchen 
Grenze Klein-Afiend. ©. 1778—1849. 


Erläuterung 1. Der Beilan-Paß und die Ueberfiht des fehmalen 
Uferfaums am Golf von Alerandrette (Sinus Issieus) in Beziehung 
auf Xenophons, Darius und Alexanders Durchzüge durch diefes Land 
der Bälle. S. 1778—1799. 


1) Die continentalen Zugänge zu dieſem Küftenreviere. ©. 1778. 
2) Die Küftenfahrt nach Alexandrette. ©. 1781. 
3) Der Gebirgspaß und Ort Beilän. ©. 1785. 
4) Die Zerrain-Berhältniffe der Küſtenſtrecke im Allgemeinen und ihre 
zn Beziehungen zu den Kriegsberichten der älteſten Zeit. 
21789, 


Srlänterung 2. Die Höhenzüge des Amanus, die Meffungen, die 
orographifchen und gevgnoftifchen Verhältniſſe des Küſtenreviers und 
die dort vorwaltenden ethnographiſchen Erfcheinungen. ©. 1799—1811. 

Srläuterung 3. Die Lage der einzelnen Ortſchaften: Rhoſus (Arfus), 

Myriandos, Alerandrette (Iſskenderun) und der Südweg zum Diche: 

bei Keferif; das Küſtenmeer nordwarts mit Bajas, den Deli Tſchai 

(Pinaros), der alten Iſſus und bis Nicopolis zur Nordgrenze gegen 

 Eilicien. ©. 1812—1839. 

1) Rhoſus, jetzt Arfus. ©. 1812. | 

2) Myriandos, ſpäter gräcifirt Myriandrve. S. 1814. 

3) | Alegandrette, Iskenderun, Scanderun, die ur Alstavdosın zur 
Tocoy er Münzen); Mexandriola, Alexandria Scabiofa, Alexan— 


XX 


4) 


5) 


Srlauterung 4. Schilderung der Zuftände der ah am Golf 
von Alezandrette, nach F. A. Neale (1850). ©. 1839—1849. 


i Inhaltsverzeichniß. 
dreta (bei Marin Sanuto, Liber Secret. Fidel, Crucis. p. 244 
©. 1816. 

R. Pococke's Wanderung von Scanderun füdwärts ber das G 
birge Rhoſus ojpeor Keſerik) bis Kepfe (Seleueia), im Septbr 
1727." ©! 1822 

Das Küftengebiet nordwärts Alexandrette mit Bajas, dem De 
Tiehai (Pinaros) und der Lage der alten Iſſus bis zur Fr 
Syriend gegen Gilicien. S. 1825. 







8. 34. 
Fünfzehntes Kapitel 
Das Steomfyflem des Orontes, el="AAfi der Araber. 


Da wir ſchon über das Hohle Syrien, in welchem der 
Orontes, den wir als das dritte der großen durchbrechenden 
hinteren Stromſyſteme der Libanon-Ketten anerkannten 
(ſ. oben S. 26), ſeinen Urſprung nimmt, vollkommen orientirt 
ſind, und ſowol ſein ganzes Quellgebiet von Hermel bis 
Ribla gegen den See von Kedes (Bahr el-Kuds) dei Homs 
(Emefa) durhwandert haben (j. oben ©. 159— 177), und aud 
fein Mündungsland im Allgemeinen als drittes hydrogra— 
phifhes Quartier, nämlich als das nördlichfte der ſy— 
rifhen Landſchaften Fennen (f. oben ©. 34): fo bleibt ung 
hier nur noch übrig, in feinem Stromthale jelbft feinen mittlern 
und untern Lauf genauer zu verfolgen, und deffen geographifche 
Berhältniffe und Situationen mit ihren Ortſchaften nachzuweifen: 
denn auch die Eigenthümlichkeiten dieſes Gegenftroms des Litany, 
die Mythen feiner Entftehung als Typhon, feine Benennungen als 
Drontes und 'Aaſi find ung aus dem Obigen befannt (ſ. oben 
S, 165, 177 u. a. O.). | 


Rrr2 


996 Weft-Aften, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 34, 


Erläuterung 1. 


Dberer Lauf des Drontes von feiner Duelle big zum 
See von Kedes und Homs (Emeſa). 


*9 Bon der Quelle bis Ribleh und Dſchuſieh. 


Aus wafjerreiher Quelle bei Hermel hervortretend und 
noch oberhalb weiter füdwärts aus der größeren Nähe von Ba’al- 
bef mit Fleineren Zuflüßchen vereint (fiehe oben ©. 173, daher 
Abulfeda fagt: initium ejus facit amniculus viei prope Ba’al- 
bechum, cui Raso nomen 24); es iſt da8 Nas Ba'albek bei Ro- 
binfon, f. oben ©. 168), verfolgt der Strom nun mit geringen 
Abweichungen feinen Lauf von Sid nad Nord. Eben darum 
nennt ihn der Orient Nahr al-Maflub, d.'i. fluvius inversus, 
da die anderen großen Ströme, wie Euphrat und Jordan, umges 
fehrt gegen Süd fließen. Schon nach wenigen Stunden von feiner 
Quelle fließt er, was auch fhon Plinius verwundert (ſ. oben 
©. 177), in gleich mächtiger Fülle und rafchen Laufes zwifchen 
hochgrafigen und fchilfigen Ufern und reichen Kornfeldern bei 
Ribleh vorüber (j. oben ©. 159, 160), wo Budingham im 
April feine Breite zu 15 Fuß und feine Tiefe zu 3 Fuß angab, 
die Thomfon im Spätherbft 50 Schritt breit fand, bei einer 
Tiefe von nur 2 Zuß, aber reißenden Laufes über feinen harten 
Kiesboden. Das Fleine, jet nur unanfehnlihe Dorf Ribleh 
(Riblath, 2. B. d. Kön. 23, 33), am Oftufer des Stroms, ift auf 
allen Seiten von ſehr fruchtbaren Ebenen umgeben, und durch feine 
weiten Grasgefilde recht geeignet zu einem großen Zagerort von 
Reiterſchaaren. Hier lief die öftlihfte Grenzlinie des Erbtheils 
Israels an Zedada füdwärts vorüber zum Kinereth (f. Erdkunde 
XV.1. ©.7). Daher hier das große Hauptquartier der 
Eroberer und das Feld der Schlachten zur Behauptung Sy- 
riens zwiſchen Babylons und Aegyptens Kriegsheeren und ihre 
dauernden Zeltlager. Zu Riblath im Lande Hemath- jhlug der 
König Pharao Neho den König Joahas in Feffeln (2. Bud) 
d. Kön. 23, 33), als er gegen die Affyrier zu Felde z0g; und als 


624) Abulfedae Tab, Syr. ed. Koehler. p. 149; Schulten, Index 
Geogr. in Vita Saladini, s. v. Orontes. 


Der obere Dronteslauf bei Ribleh. 997 










ie Chaldäer gegen Serufalem zu Felde zogen, fingen fie den 
dnig Zedekias und führten ihn nah Riblath zu Nebus 
:adnezar, dem König von Babel, der vor den Augen des uns 
lücklichen gefangenen Königs feine Kinder fchlachten und ihn dann 
Abſt bienden ließ (2.8. d. Kön. 25, 7). Syrien blieb nun die 
eute der Sieger, ihnen fanden von hier aus die bequemften 
eerftraßen füdmwärts nah Damaskus, dur das Litani- 
hal nad) Heliopolis und dem Jordan, oder durch den Eleutherus 
weſtwärts die Küftenftraße nach Phönicien offen, oftwärtg der 
equemfte Rückweg zum Euphrat. Daher, wenn auch Denfmale 
er Architeetur in ſolcher Wüfte fehlen, find doch andere Erinne- 
ungen großartig genug für diefe Umgebung, um mit nicht gerin- 
gem Schauder der vergangenen Zeiten zu gedenfen, die ————— 
urchlebt hat. 

Nahe der Furth durch den Orontes bei dem freundlichen 
ibleh ſah Thomſon, doch nur aus weiter Ferne, einen merk— 
würdigen Bau mit immenſem Minaret, vielleicht früher eine Moſchee, 
aber umher über die Felder viele Quadern und Säulen von 
Baſalt-, Granit- und Marmorarten zerſtreut, die wol ein 
höheres Alter, das man dem Orte zuſchreibt, beſtätigen mögen. 
Nur etwa anderthalb Stunden weiter in S.O. liegt der ſchon 
früher genannte (f. ob. ©. 170, 171 u. 177) neuere Ort Dſchu— 
fieh, und 35 Minuten weiter in S.O. am Ende der Ebene, wo 
die lebte Spur des AntisLibanon endet, die nah Dr. de Foreſt's 
Befuche ausgedehnte ältere Dſchuſieh el-Dichedideh, nad ihm 
die Ruine einer ältern Stadt, mit dem quadratifchen Grundbau 
einer Gitadelle oder eines ehemaligen Tempels mit 10 bis 15 Fuß 
hohen Mauern und den Reiten von einem Dugend Thürmen, die 
25 Fuß quadratifchen Umfang haben, doch ohne Spuren griedi- 
ſcher Architecturen und ohne griechiſche Inſchriften, wahrſcheinlich 
erſt von den Seleuciden, etwa von Seleucus Nicator erbaut. 
Bei dieſer Dſchuſieh führt Edriſi?s) an, daß von der Seite 
von Damaskus, alſo von Süd her, eine Tagereiſe weit ein Fluß 
herbeikomme, der das Waſſer zum Trinken gebe, alſo unſtreitig ein 
Oſtzufluß zum Orontes, den wir von Neueren nicht erwähnt fin— 
den. Rennell hat ihn eingezeichnet. Dieſe Dſchuſieh wurde von 
Lapie?6) wie von Robinſon für die Laodicea ad Libanon 


) Edrisi bei Jomard. T.1. p. 358. 26) E. Robinson, in Bibl. 
Sacra. 1847, May. IV. Note 7, p. 408; 9. Kiepert, Atlas d. Alten 
Welt. ‚1851, Dext ©.15. 


998 Weft-Aften. V. Abtheilung. II. Abfchnitt. $. 34. 


gehalten (Strabo XVI. 2, 755: Auodixeiu 7 ng Aıßaro), 
welche bei BPtolemäus, V. 14, als Izußiwou Aoodixsın und i 

der Tabul. Peuting. wahrfcheinfich, wie Gellaring wol irrig 
meinte, ſpäter erft verderbt ald Laudicia scabiosa vorkommt 77), 
Ptolemäus giebt die Lage an: Emisa Latit. 34°, Scabiosa 
Laodicea 33° 45, Paradisus 33° 35, Jabruda 33° 30), diejelbe, 
welche auch Plinius, V. 19, mit Laodicenos qui ad Libanum 
cognominantur bezeichnet, ohne gerade eine Stadt zu nennen. 

Schon Polybius, V. 45, 8, läßt Antiohus IN. von 
Apamea nach, diefer Laodicea jein Heer führen, wo diefer lagert, 
und fagt dann, daß der König nun mit feinem ganzen Heere durch 
die Wüfte der großen Ebene el=Bufeia zum Marſyas-Felde 
oder Marjyas- Thale, eig Tov Gviova, 3409, in die Beren: 
gung zwifchen den Fuß des Libanon und Antiskibanon, 
wo, Sümpfe und Seen ftehen, aus denen man den wohlriechenden 
Calamus fammele. Jene Laodicea muß aljo weiter nördlicher 
als die heutige Ruine bei der ältern Diehufieh el-Dichedid, etwa am 
Südende des Sees von Kedes, gelegen haben, und von ihr durch 
die weite Ebene des Marſyas geſchieden worden ſein. 

Sie konnte alſo wol nicht die Laodicea ad Libanon det 
Strabo jein, der diefe eben Dadurch bezeichnet, daß fie am An: 
fang des Marfyas-Engthales am Fuße des Gebirges lag 
zu welchem Antiohug erft von feiner Laodicea (die Rennell fün 
die Sabiofa oder Scabiofa des Ptolemäus, alfo für, eine verfchie: 
dene hielt, und als folche auch in feine critiſche Wegkarte Syrieng 28 
eingetragen hat) durch die Ehene in einem Tagemarſch gelanger 
mußte. Droyfen hat auch aus Münzen noch andere Gründe zu: 
Beftätigung diefer Annahme beigefügt 29). | 

Zweierlei Zaodiceen hier anzunehmen, eine ad Libanum un! 
eine Cabiosa, oder Scabiosa, ift ebenfalls mißlich, da die ältere] 
Autoren hierüber unbeftimmt find, und nur die.ad Libanum nei 
nen, die fpätere aber nur mit dem Beinamen Scabiofa anfüh 
ren, der vielleicht auf eine Hautkrankheit hindeutet, die dorf 
in der tieferen Sumpfgegend etwa vorherrfchend geworden ſei! 
— die dann auch vielleicht den vanzn uaterehe de 


























— — —— 


627) Cellarius, Notit. Orb. antiq. Lib. III. c. er J 443; Manner: 
Geographie der Griechen und Römer. VI. 1. S.3 

28) J. Rennell, Syria. 30. May 1810. =, 5 G. Droyſen 
Städtegründungen Aleranders u. ſ. w. 1843. <&.ım. 


Der obere Dronteslauf am Kedes-See. 999 





















Stadt herbeiführte. Auch die Stinerarien geben hierüber feinen 
Ausweis, da fie nur von einer Laodicen die Diftanzen angeben. 
Das Itin. Provinciar, 30) führt von Nordoſt her von Salaminiada 
418 Mill. nah Emefa, dann 18 Mill. nach) Laudicia, dann 32 Mill. 
nach Libo (f. ob. ©. 170) und 32 Mill. nach Heliopolis (Ba’al- 
bek) an. 

Daffelbe giebt eine zweite Route von Süd her kommend, 
bon Damasfus 38 Mill, nah Abila, in 32 nach Heliopolis, in 
32 nach Gonna (f. oben S. 170), in 32 nach Laudicia und von 
da in 18 Mill. nah Emeja. Beide Itinerarien geben gleichmä— 
Big die Entfernung der Laudicia von Heliopolis auf 64 Mill., 
von Emefa’ aber nur auf 18 Mill., eine mäßige ZTagereife von 
7 Stunden an; die Tab. Peuting. aber für die Entfernung der 

Laudicia scabiosa von Emefa auf 20 Mill., etwas mehr, nämlich 

3 Stunden jüdlih von Emeſa, dem heutigen Homs, was mit 

Budingham, der diefen Weg zurüdlegte, zu flimmen fcheint, 

ngeachtet ihm dieſe Angaben der Stinerarien unbekannt waren. 

Robinson aber giebt die Entfernung von Homs gegen S.S. W. 
bis Ribleh auf 10 bis 12 Stunden an3l).. Bon diefer Laudicea 

erlangte Sultan Bibars von Hugo von Eypern die Hälfte 

als Eigenthbum jeines ihm von jeher an diefer Stadt gebühren- 

den Rechts 82). | | 

| Budingham verfolgte (1816) 33) zuerſt diefen weitern 

auf des Drontes nordoftwärts bis zu deſſen Erweiterung 

in jeinen erften See, den See von Kedes, deffen Namen er 

noch nicht einmal kannte. Bis dahin, Fann man wol fagen, ift 

der obere Lauf des DOrontes befchloffen, da er hier, fein 

Quellgebirge des Libanon gänzlich verlaffend, in die große innere 

Iyrifhe, ebenere Landſchaft eintritt, die der großen Lüde 

des Nahr el-Kebir zwiſchen dem Libanon und dem Gebirge der 

Rafairier gegenüber liegt, mit Homs (Emefa) am Eingange des 

mittlern Orontes-Laufes, der fih nun fernerhin ganz gegen 

Norden wendet. Von dieſer großen Einjenfung des el-Bukeia 

und dem Durchbruch des Eleutherug aus diefer Ebene zum Meere 

war ſchon in Obigem die Rede, 





0) Itiner. Anton. Augusti etc. ed. G. Parthey et M. Pinder. 
1848.-No. 198, 199, p. 89, 90. 2) Robinſon, Pal. III. 
©. TAT, Note. >, Milfen, Geſchichte d. Kreuz. VII. ©. 611; 

' Sebast. Pauli, Codice Diplomatico. p. 429. 

9) Buckingham, Trav. among the Arab Tribes. p. 491— 501, 


1000 Weit-Afien. V. Abtheilung, I. Abſchnitt. 9.34. 


E. Robinjon, der denjelben Weg bis Ribleh verfolgt 
hatte, bemerkte jchon, daß die Senkung vom See von Kedes 
weſtwärts immer tiefer hinabgehe. 


2) Weg von Ribleh am Orontes zum See von Kedes 
und nach Homs (Emefa). | 


Bon Ribleh, am Oftufer des Orontes gelegen, wo Mauls 
beerpflanzungen und ein reich bebautes Feld die Gegend verfhönert, 
ift nur eine Stunde auf die Weftjeite zum dortliegenden Dorfe 
Zirhagh, an einem linfen Seitenfluffe -aus dem Libanon, der. 
hier feine Waffer zum Orontes gießt. Iſt diefer nordwärts über: 
jest, jo erreiht man in einer Stunde das Dorf Kufeir, ein häufig 
fih in Syrien wiederholender Name (für Dorf oder Burg), wo 
die große Straße weftwärts zum Nahr el-Kebir und nad 
Tripolis abzweigt, nordoftwärts aber weiter entlang am Dft- 
ufer des Drontes zum See von Kedes führt. Auf einer Steindbrüde an 
einer Mühle am bier Schon fehr tief und reißend gewordenen 
Drontes hatten arabifche Horden ihre Zeltlager am Kreuzwege 
aufgefchlagen, der ihre Heerden zu den Weidezügen ind Gebirge 
wie. in die Ebene geleiten kann. Dies ift wahrſcheinlich die Brüde, 
die Thomfon Kfair (Kufeir) und 20 Minuten weiter im N. ein 
Kfair el-Gharbs9 nennt, mit einem alten Bau, und an der 
Oſtſeite des Fluffes gegenüber dag große Dorf Zerruah, weftwärts 
aber Zeitah, wo Dr. de Foreſt einige alte Ruinen fah, die noch 
genauerer Unterfuchung bedürfen. 

Ein kurzer Zufluß tritt hier von der Weftfeite zum MLIET 
te8, den Budingham nicht wahrnahm, ehe er zum Gee Fam, 
da er auf der Dftfeite des Hauptflroms des Drontes blieb. 
Diefen weftlihen Seitenftrom nannte der nafairifche Führer, der 
Thomjon begleitete, Mukdiyeh; er tritt aus einer großen 
Quelle, wenige Miles in S.W. des Sees, hervor und bildet einen 
kleinen See in Halbmondsgeftalt, aus deffen grundlofer Tiefe, nach 
der Meinung des Nafairiers, die Ueberſchwemmung Noahe 
hervorgetreten fein Joll. In der Nähe feines Einfluffes zum Ke— 
des und Drontes if der Strom 40 Fuß breit und 3: Fuß tief. 
Diefe Quelle ward el- Tennure genannt, aber E. Robinfon 


A a FR EN J 


5°») Thomson, in Bibl. Sacra. 1846. V. No. XX. p. 692. 








Der mittlere Dronteslauf; See Kedes. 1001 


hörte fie bei feiner lebten Borüberwanderung Ain ei-Tannur 
nennen. Un dem untern Ende diefes Mukdiyeh, jagt Thomfon, 
iheine eine fehr alte Stadt gelegen zu haben, und die weite 
umliegende, grasreiche, ungemein fruchtbare Ebene müſſe einft, nach 
den umbherliegenden Ruinen zu urtheilen, jehr ſtark bevölkert gewe— 
fen fein; die Säulen eines dortigen Tell wurden von der Bevölke— 
rung zerichlagen und zum Kalkbrennen verwendet, weil in der Ge— 
gend von ZTrappgeftein der Kalfftein eine Seltenheit fe. Und 
doch ſeit Sahrtaufenden folder Verwüſtung Tiege umher noch 
Alles voll ſolcher Säulenrefte. Der Name diefer Stadt blieb ihm 
unbekannt. } 
Thomfon war im Jahre 1846 vom Norden her von Has 
mah nad zwei Zagereifen, 18 Stunden Wegs, ſüdwärts auf einem 
bisher unbekannt gebliebenen Wege (großentheils in der Nacht, wo 
wenig zu beobachten war), aber auf der Weftfeite des Orontes 
und des Sees von Kedes, vorüber geritten, bis er an der 
Südweſtecke dieſes Sees das Dorf Naiyim erreichte, in welchem 
er feine Nachtherberge fand. Die von ihm zurüdgelegten Orte 
nennt er Kefr Laha, Tell Dow, el-Burdſch, el-Tellul, 
Merdſch el-Kuttah, Ram el-Anz, Em el-Adam, Kubbet 
Gazi und Dibbin, die ein Anderer künftig näher zu berichtigen 
haben wird, bi8 er Natyim>d) erreichte (ſ. oben ©. 840), das 
nah ihm 5 Stunden fern öftlih vom Kalaat el-Hösn liegt, 
indeß der Weg von Naiyim nah Homs (Emefa) 7 Stunden 
(wahrjcheinlich um den See herum) betragen foll, denn der Blick 
nordoftwärts über den See hinüber ging direct auf dag vom 
Drte aus fihtbare Caſtell von Homs. Die genannten Dörfer 
waren alle von wilden, rohen und wiverfpenftigen Nafairiern 
bewohnt, denen der Befuch eines Franken fehr ungewohnt war. 
- Gegen Welten, jenfeit der weiten Ebene (el-Bukeia), fah man 
ihre Bergfige fich erheben; die Ebene, durch welche der Weg führte, 
war über 8 Stunden weit mit lofen, fchwarzen Baſaltblöcken 
überfäet, Die Weftfeite des See um Naiyim war fehr frucht- 
bar, mit einer Durrahb-Kornart bebaut, die dem Sorghum 
sacharatum (broom-corn der Nordamerifaner, das Fein fchmad- 
haftes Brot giebt) fehr ähnlich ſah, und hier die Hauptnahrung 


)W. Thomson (1846), Journ. from Aleppo etc., in Bibliotheca 
Sacra. Nov. 1843. Vol.V. No. XX. p. 689—691 ; vergl. Mission. 
Herald. 1841. XXXVII. p. 365. 


1002 Weft-Aften. V. Abtheilung. I. Abfıhnitt. $. 34. 


der Nafairier iſt. Zahlreiche wilde Eber und Büffelheerden 
haben an diefem Flachſee ihren gedeihlichiten Aufenthalt, deſſen 
Ausdehnung Thomfon auf A Wegftunden (10 Mil.) von Süd 
nach Nord und von Oſt nad Wet in die Breite auf etwas 
über 2 Stunden (6 Mil.) ſchätzte. Deſſen Waffer fei nirgend über 
6 bis 8. Zuß tief, und mehrere erhöhte Inſeln ragen daraus 
hervor. 

Das Land nordwärts von Naiyim nah Hamah zu nannte 
man ihm el-Waar, es follte voller Ruinen und Thürme fein. 
Er ritt noch eine Stunde von Naiyim gegen Süd-Oſt, wo er 
ein Dorf auf einem großen, Fünftlich errichteten Tell angefiedelt . 
fand, mit einer weißen Gapelle auf ber Spitze, von der man einen 
weiten Umblick genofß: gegen Oft in die unendlich ausgedehnte 
Ebene und Hügelmelt, gegen das innere Syrien und die Euphrat- 
fenfung; gegen Süd-Oſt in die Ebene, die nah Damaskus 
führt, über die ideale Nord-Oftgrenze von Israels Erbtheil hinweg, 
wo die Ruinen von Sephron und Zedad (A B. Mofe 34, 8; 
Ezehiel 47, 15, wo heute Sudud der fyrifchen Jakobiten an der 
Heerftraße liegt) 36), gegen Süd aber auf die Nordenden des 
AntirLibanon, gegen Süd-Weſt nad Ribleh und die Libanon- 
Gipfel. Unmittelbar unter feinen Füßen zu jeder Seite dieſes 
Tel, der Tell Neby Min Dhu (f. oben ©. 840) genannt 
wurde, ſah Thomfon die beiden Hauptarme des DOrontes 
zwifchen Schilf und Rohr in jenen jhönen See von Kedes flie: 
‚ Ben, und an der Baſis des Hügeld lagen umher zerftreut die Säu- 
fen und Gapitäle jamt den Trümmern der alten Stadt, die er 
für eine Stadt Kedes hielt, von welcher einft der See den Namen 
erhalten haben mochte. Staunen ergriff ihn über das. Grandiofe 
diefer großartigen Scene und Entdedung. Die alte Trümmer- 
Stadt zeigte in ihrer Ummauerung, daß fie einft groß und bedeu- 
tend gewefen; ein Graben führte die Waller von einem Arme des 
Drontes zum andern. Der Ort, wie ein Delta in der Gabel bei- 
der Flüſſe gelegen, gleich einer Inſel mit feinem Tell, zeigte Reſte 
zahllofer Säulen und Grundmauern und aud kleine Refte 
der Stadtmauern aus einem römischen Backſtein (aljo, vieleicht .ein 
Seleucidenbau oder ein römifher Anbau, und dies vielleicht 
die Kopivon Aoodizeıu des Ptolemäus ?). * 


536) Robinſon, Pal. III. 747. 


‚Der mittlere Oronteslauf; See Kedes. 1003 


Die Unficherheit des Landes erfchwerte die nähere Unterfus 
hung, da hier ein Gebiet allgemeiner Plünderung, jowol durch die 
Naſairier, wie durch die durchziehenden Araberhirten, ift. 
Diefe, denen die Franken als Fremdlinge noch gänzlich unbekannt 
waren, ftaunten über die Zaubereien, die durch ihre Zündhölzchen 
das Feuer aus der Fußſohle und durch den Bleiftift oder die 
Schreibfeder mit Dinte die Gedanken und. Worte aus dem Munde 
heraugzogen und feftmachten. 

Die Dorfbewohner müffen ihre Pferde und ihr Vieh forgfältig 
in ihren Häufern verfchließen, die fie deswegen halb zu Ställen 
machen, und im Zelte der Reifenden wurde Manches beim Durchs 
marſche vermißt, was ihnen durch jehlaue Diebe entwendet war. 

Auh Budingham bemerkte auf feinem Wege von Kuſeir 
zwar mehrere Infeln im Orontes und zufeßt, nachdem er 2 Stun- 
den zurüdgelegt, auch einen fünftlichen Erdhügel mit einem Scheichs— 
Grabe auf deſſen Gipfel, wahrfcheinlih derfelbe von Thomfon 
befuchte Tell. Doch blieb-er ihm, der nur auf dem Oftufer des 
Orontes vorwärts jchritt, entfernter liegen. Dagegen erreichte er 
dort bald ein Dörfchen, dag er Undjun (ob Ardfihun?) nennt. 
Der Strom, fagt er, biege ſich hier ganz gegen Nord, und fet 
durch jeine weſtlichen Zuflüffe vom Libanongebirge fchon bedeutend 
angefhwollen, jo daß er fih nun bald in den großen, bis zu einer 
halben Stunde breiten See ausdehne, der mehrere Stunden weit 
gegen Nord fortziehe. Deſſen Waſſer war (Ende April) ftarf 
duch N.W.- Stürme bewegt, deren Regengüffe in der ‚Tiefe, auf 
den Libanongipfeln aber in der Ferne ſich nod als Schneeſchauer 
zeigten, ald Budingham am Süd-Oftufer des Sees durch ein 
paar Dörfchen, die er beide Kafr Mufa ‚nannte, hindurchzog. 
Als er jein Pferd am Südufer des Sees, mit deffen Waffer tränkte, 
erblickte er in deffen Mitte eine Infel,mit einer Anhöhe, in Form 
eines fteilfeitigen Tumulus, und ihm zur Seite auf dem Lande 
einen gleichartigen. Der bis dahin Freidige Uferboden, mit 
magern, gelbem Thon, Sand und Kies gemifcht, ging beim wei- 
tern Fortſchritt bald in eine fchöne, .tiefrothe, fruchtbare Erde über, 
und das ſchwarze, poröſe, plutoniſche Geftein, welches 
von dem obern Gebiete des FJordanlaufes big zur Ebene des obern 
Eleutherusgebietes vorherricht, und auch das ganze füdöftliche 
Hauran durchzieht, hatte auch hier noch mit feinen zerftreuten ifo- 
lirten Blöcken größerer und Eleinerer Art den Boden bedeckt, und 
bildete die Fleinen Kiefel im Strombette. 


1004 Weft-Aften. V. Abtheilung. 11. Abſchnitt. $.34. 


Zu Sain, einem Dorfe am Südoftende des Sees, breiteten 
fih die fchönften Kornfluren aus; Schaaren von Turteltauben 
zeigten fich, aber auch ihre Feinde, die rothen Falken, fehwebten 
in den Lüften, und zahllofe Störhe gingen am flachen Ufer: 
firande ihrer Nahrung nad. Das Seewaffer war zwar trübe, 
aber wohlfchmedend. Schon erblidte man von hier gegen Oft- 
Nord-Dft das Caftell und die Minarets der Stadt Homs 
(Emefa); die Zunahme des Anbaues der Landfchaft, die zahlrei- 
hen Biehheerden und das Ab- und Zumogen der Landleute mit 
ihren Pferden, Efeln,. Rameelen und ihren Landeserzeugniffen ver: 
fündete nach fange vorherrfehender Einöde und Menfchenleere die 
Annäherung einer volfsreichen Hauptfladt. 

Der See Kedes fommt fihon in den Kreuzzügen 7) mit 
Namen vor; Abulfeda nennt ihn Bohayre Cades, au) Bo- 
hayre Hems, den See Kedeg, oder Hems (Emisenus lacus, 
von Emefa) und befchreibt ihn genauer 38). »Jacuti nennt ihn 
Bahr el-Küds (daher Kudfum, Kadafum)39); Edrift hat 
ihn noch nicht genannt. Abulfeda fagt, feine Länge von Nord 
nach Süd nehme den dritten. Theil einer Tagereife ein, er fel 
aber nur erft durch die Kunft gebildet. Denn an feinem Nord» 
ufer fei ein Steindamm aus alter Zeit errichtet, man jage von 
Ulerander (wol eher von einem Seleueiden, die fo viele öffent- 
(ihe Bauten in der Mitte ihres Reiches ausführten), der von Oft 
nah Weft an 1,287 Ellen lang ſei und 18%), Elle Breite habe; 
auf ihm fländen zwei Thürme von ſchwarzem Stein. Durd 
diefen Damm wurde die große Maſſe Waſſers geftauet, denn reiße 
man ihn ein, jo würde daffelbe fich verlaufen, und nur der Fluß— 
lauf übrig bleiben: denn der See liege ganz in der Fläche, etwa 
eine Tagereife von Emefa, und nehme einen großen Raum ein, 
darin man Fiſche fange. Diefe letztere Angabe Abulfeda’s be- 
ftätigte Thomfon, der ihn fehr fifhreih, zumal auch an Aalen 
und Blutigeln, nennt; ein Grieche, den er dort antraf, war 
ganz mit dem Fang der lebteren bejchäftigt, die ein einträgliches 
Gewerbe für die Apotheke geben. 28 m 


ss”, Wilken, Geſchichte der Kreuzz. Th. VI. ©, 55. 

>58) Abulfedae Tab. Syr. ed. Koehler. p. 157; vergl. Notata zu 
Abulfeda bei Reinaud. Tom. II. Paris, 1848. 4. Proleg. p. 50. 
3%) Schulten, Index Geogr. in Vita Saladini s. v. p. und bei 
Alfergan. ed. Golius. p. 281. 


* 





Hims, oder Höms; Emefa, 1005 ° 


Bon jenen Thürmen ſah Thomfon nur noch einen derfelben 
ftehen, den man ihm Burdſch Sitt-Belfis nannte. Auch Dr. 
de Foreſt hat feitdem den See befucht, doch ſcheint der Stein- 
damm noch nicht näher erforiht, und dag Niveau des Seefpiegelg 
Iheint manchen Wechfeln unterworfen zu ſein; indeß ein Product 
jehr fpäter Zeiten kann diefer See doch nicht gut fein, wenn ihn 
auch die meiften der alten Geographen nicht genannt haben: denn 
Polybius, V. 45, hat ihn doch ſchon gefannt, weil-er viel duf- 
tenden Kalmus gab, obwol er deſſen Namen nicht genannt hat. 
Die heutigen Einwohner des Dorfes Naiyim fagten, daß die 
Niederung zwifchen ihrem Dorfe und dem See früher unter Waſſer 
geftayden und erft feit ein paar Jahren troden gelegt, habe be- 
baut werden können. Sie meinten, die Waſſerfülle der großen 
Quelle zu Yin et-Tannur und zu Hermel (fiehe ob. ©. 164) 
babe ſich verringert; Thomſon fand es aber viel wahrfcheinlicher, 
daß der Steindamm am Nordende des Sees etwas gewichen fei, 
und dag Seewaffer vielmehr dadurch an Höhe abgenommen haben 
_ werde. 


3) Hims oder Höms der Araber, die alte Emeſa 
- (Emiffa). 


Emeſa, Hems oder Hims arabifcher Autoren, heutzutage 
Höms, nah der Ausfprache der Araber). Schon Abul- 
feda nennt den See Kedes audb, den See von Höms, 
eine Stadt Kedes Fennt er nicht, aber wol das alte Emefa, 
Das, zuerft von Btolemäus in feinen Tafeln als "Eiilooa unter 
34° Lat. nur %, Grad in Sid von Apamea und eben fo weit 
in Nord von Scabiosa Laodicea (Ptol. Tab. V. 15, fol. 139) #) 
“als fefter Ort eingetragen erjheint. Denn vor ihm haben 
Strabo wie PBlinius (Strabo XVI. 753, Plinius H.N. V. 
19, 21) in diefen Gegenden noch von Feiner Stadt Emeſa gefpro- 
chen, fondern' nur von Phylarchen der Sceniten füdwärte 
AUpamea, d. i. von Stammhäuptlingen dortiger Zelt— 
bewohner arabiſch-ſyriſcher Abſtammung, unter denen 
auch die Emefener genannt werden.” Mit diefen hatte ſchon 
Pompejus bei feinen Feldzügen durch Syrien feine Noth, fie zu 


9 Saubert, Note bei Edriſi. I. ©. 357, 
*) 8. Mannert, Syrien. ©. 356 u. f. 


1006 Weft-Aften, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 34. 


- 


bändigen: denn die Seleueiden hatten ihre Städtegründung nur 
bis zur macedonifhen Milttaireolonie Pella, der nachherigen 
Apamea, oder vielmehr bis Arethufa, gegen die Tyrifchsarabifche 
Wüſte vorgefchoben, das ihnen als großer Waffenplaß gegen 
den Andrang der Völfer vom Süden und Often aus den palmy- 
renifchen und arabifchen weiten Flächen der Nomadenftämme dienen 
mußte. Im Süden von Apamea, fagt noh Strabo (XV. 
753), ſei das Land großentheils von Sceniten, den unter 
Zelten haufenden Nomadenftämmen, bewohnt, die den Arabern Me- 
fopotamieng gleich ſeien; nur je mehr fie den Syriern näher rüd- 
ten, um fo mehr entfernten fie fi) von den Sitten der Araber, 
und nähmen auch um jo mehr etwas von der Civilifation der 
Spyrier an. Du diefen rechnete er die Diftriete am Orontes von 
Arethufa, des Phylarchen oder Tribushäuptlingg Sampfi- 
ceramus (das heutige er-Reftun, unmittelbar im Nord von 
Höms) und von Themella des Phylarchen Gambarus 
nebft einigen anderen dort kleineren Abtheilungen. 

Mit diefen nomadifchen Zeltbewohnern Var die Römer auf 
der Örenze des civilifirten Syriens im Innern gegen die 
ſtets aus den fyrifch- arabifchen Wüften heranwogenden Nomaden- 
ſtämme jeit ihrem erſten Cindringen ihrer Legionen in dieje Ge- 


biete fortdauernde Kämpfe zu beftehen, zumal da die empörerifchen . 
Commandanten der nördlichen Städte Syriens ſtets an dieſen 
Phylarchen, oder nomadifhen Emirn, Barteigänger gegen die, 


römische Oberherrichaft finden Fonnten, wie Strabo dies an dem 
Empdrer Cäcilius Baffug zeigt, der eben‘fo, wie fein Vor— 
gänger, der Commandant in Apamea, Tryphon Diodotug, 
im Sahre 138 vor Chrifti Geburt, fich in Apamea empörte, und 
bei eigener Schwäche nur von den füdlichen Phylarchen fo fehr 
unterftüßt wurde, daß zwei ftarfe Heere römischer Legionen mit der 
Belagerung von Apamea lange Zeit befchäftigt blieben. Den 
Sampficeramug, den Häuptling von Arethufa, unterwarf zwar 
Pompejus, aber feinen rebellirenden Sohn Jamblichus ließ 
Antonius hinrichten; Kaifer Auguſtus, auf feiner Reife in 
Syrien, gab aber die Fleine Herrſchaft Arethufa an deffen Sohn, 
der auch Jamblichus hieß, zurück; ähnliche Wechſel der Oberge⸗ 
walt mögen auch mit der damals noch unbeachteten Herrſchaft der 
Emiſener vor ſich gegangen ſein, die zu unbedeutend waren, um 
in der Hiſtorie der Zeitgenoſſen aufbewahrt zu werden. 


Hims, oder Höms; Emeſa. 1007 


* Berühmt wird Emefa erft 217 nach Chrifti Geburt durch 
den Sonnentempel des fyrifchen Baal, aus dem der junge 
Prieſter Heliogabalus, der durch die Schönheit feiner Geftalt 
die Aufmerkſamkeit auf ſich zog, von den Legionen zum Kaifer 
gusgerufen wurde (j. oben ©. 240), und dann (272 n. Chr. Geb.) 
durch Kaiſer Aurelian felbft, der den Sieg über Zenobia, die 
Königin des palmyreniſchen Neiches, nah Vopiscus, bei der 
Stadt Emefa davon trug, von wo ihm dann die Beftgnahme der 
prachtvollen Palmyra trotz alles Widerftreites der zügelloſen noma- 
difhen NRäubersHorden, die feine Legionen verfolgten, zu Theil 
ward. Kurz zuvor hatte Emeſa unter den PBarteifämpfen der 
Thronwechſel, zumal durch die Verfolgung der Anhänger des Mas 
erinus, die in diefer Stadt ein Aſyl gefucht, fehr Vieles gelitten 
(Trebellius Pallio, Galieni duo. I1.). Flav. Bopiscug (im 
Divus Aurelianus. XXV.) jagt: Der Katfer fei nach dem erften 
Siege, zu dem ihm der Beiftand einer Gottheit verholfen, fogleich 
zu Emefa in den Tempel des Heliogabalus (ein Helios Ga- 
Baal, der Sonnengott in fyrifcher Sprache) gegangen, um feine 
Danfopfer zu bringen, und dort habe er daffelbe Bild des Gottes 
gefehen, der ihm in der Schlacht beigeftanden,, daher er dieſem 
Heiligthum fogleich die reichten Gaben zugetheilt, und dann bei - 
“ feiner Rückkehr nach Nom dafelbft den Sonnentempel erbaut 

und mit großen Ehren eingerichtet habe. Schon Kaifer Helio- 
gabal hatte aus dieſem gräulichen QTempelcultus das jährliche 
Schlachten eines Sohnes (und zwar nur des einzigen Kindes an- 
gefehener Eltern) als Opfer der Gottheit mit nah Rom übertra- 
gen, wo er dann mit feinen fprifchen und chaldäifchen Prieftern 
die Eingeweide der geopferten Kinder nach Orakeln durchforfchte 22), 
Hieraus ließ ih auf die Gründung Diefer Tempelftätte, um die’ 
fich unftreitig erft die Stadt angefiedelt hatte, deren Erbauer un- 
bekannt geblieben (wie die von Ba’alded), und auf deren Herkunft 
aus dem Drient zurüdfchließen. Don Griechen ging die Grün- 
dung nit aus, und auch nicht von den Seleuciden, die in 
dieſem Theile des innern Syriens doch fo viele Städte anlegten: 
denn bei Appian (de Bellis Syriacis. c. 125) in der befannten 
Stelle, wo er 16 von Seleucus Nicator in diefer Gegend erbaute 
Städte erwähnt, ift Emeſa nicht mit aufgezählt. Doch könnte 


2). Moyers, Phönizier. I. ©. 304, 393, 669. 


1008 Weft-Afien, V. Abtheilung, II. Abſchnitt. $. 34. 


es wol fein, daß ein ſchon am Drontes vorhandener fyrifcher 
Drafelort de8 Baal von Seleucus Nicator eine gräcifirte Um— 
wandlung zu einer Emefifchen Gottheit erhalten hätte, wie dies 
durch ihn auch mit dem phöniciſchen Baal auf dem Mons Casius 
in einen Zeös Kaorog der Fall war. 

Wenn daher Ammian Marcellin Emiffa mit Sidon 
und Berytus und dann"mit Damaskus als gleich antike Städte 
aufführt (Sidon et Berytus iisdemque pares Emissa et Dama- 
scus saeculis conditae priscis. XIV. 8, 8), jo ift er wol in gro» 
ßem Irrthum. Ebn Haukal fchreibt die Stadt einem Amale- 
fiten Hemd zu, von dem fie ihren Namen erhalten haben foll#). 
Aber Emeja mag damals als Gapitale der Phoenicia Libanesia 
noch eine blühende Stadt durch ihren heidnifchen Tempelcultug ger 
weſen fein; denn zur Zeit Katfer Valerians, als der Berjer- 
König Schapor Syrien mit Macht überfiel (257 n. Chr. ©.), 
e8 befiegte und nebft vielen Städten, wie Antiochia, mit Feuer 
und Brand verheerte, jo auch Emefa eroberte, beftand der dort 
berühmte Sonnentempel (des Baal oder Ga-Baal, der Aftarte 
oder Venus, fagt Malala, Chronogr. XII. 391, p. 266 ed. 
Dind.) noch in feiner Glorie, die jo groß war, daß Sapores 
den damaligen Briefter des Tempels (Iammpıyeoauog nennt 
ihn der Chronograph), der ihm feſtlich geſchmückt entgegentrat, ihn 
und feine begleitende Notte vor jeder Unbill ſchützte, und ihn 
feierlich, auf dem Altare fißend, zur Audienz ließ, wo aber einer 
der Rotte mit einem Steinwurf an den Kopf des Siegers den 
PBerfer-König zu Boden ftredte. Bon der Größe und Pracht die- 
ſes Tempels fpricht noch der Chronograph Malala; die Verehrung 
der Sonne fand unter dem Symbol eines ſchwarzen, runden, ſpitz⸗ 
zulaufenden Steines in einem mit Gold und Silber reichlid aus— 
geſchmückten Tempel Statt, das von allen umliegenden Stämmen 
der Araber und Syrier angebetet.wurde. ° Später, unter Kaifer 
Heraclius, fiel Emefa, als Bifhofsitg, mit den meiften Städten 
Syriens an die Perſer, und als auch diefe von den Arabern 
verjagt wurden, war Emefa Doch noch jo bedeutend und fo feft, 
daß Omar die Stadt erft nach zweimonatlicher Belagerung. eins T 
nehmen konnte ). Bon nun an theilte Emeſa das Schidfal | 
aller ſyriſchen Städte, das mitunter fehredlich genug war, wie 


3) Schulten, Vita Saladini, Index Geogr. s. v. 
**) Gregor. Abulfarag. Hist. Dynast, p. 112. 





Hims, oder Höms; Emeſa. 1009 


smael Ihn Khalid erzählt, daß der Khalif Merwan bei 
er Zerftörung Palmyra’s als ein Racheengel Allahs alle Ein- 
ohner jehlachtete, und die Erjchlagenen mit feiner Kavallerie zu 
nem Sumpfe zerftampfte, fo daß ihr Fleiſch an den eifernen Hu— 
n der Pferde klebte; auch die Mauern Palmyra's Tieß er fchleifen. 
‚mefa, damals Hims bei den Arabern (fehon Constantin. 
orphyrog. de Adm. Imp. 6) nennt e8 zur Zeit der Saracenen 
uw, nroı TO Eueoou) genannt, dag wegen feines trefflichen 
aftells und feiner Gärten, feiner Tempel und Paläfte wie ein 
difhes Paradies gefchildert wird, hatte ebenfalls unter dem 
:aufamen Khalifen Merwan Bieles zu erdulden. Die Bewoh- 
r von Hims blieben daher ftetS rebellifch gegen ihn und verrä- 
eriſch gegen ſeine Beſatzung, von der ſie 1,000 Mann erſchlu— 
n, worauf die Mauern der Stadt geſchleift, 600 ihrer Bewohner 
ng8 um die Stadt aufgehängt und die Uebrigen verjagt wurden. 
ennoch Fonnte die Stadt nur kurze Zeit nachher (im Fahre 746 
Chr. Geb.) fih wieder A big 10 Monate gegen neue Belage⸗ 
ingen vertheidigen %). 
Ibn Hakil nannte Hims die beſtgebaute Stadt in Syrien, 
. el-Mafin und andere arabifche Geſchichtsſchreiber fprechen 
m einer wundervollen Statue von Erz, die fie ein Idol 
nnen, vielleicht ein Bild des Baal, oder Helagabal; e8 follte 
ren Talisman befigen, welcher die Stadt von Scorpionen und 
deren giftigen Thieren befreit. Ibn Shehny fagt, die 
ineralogiſche Beichaffenheit des Bodens und des Waflers von 
ims tödte diefe Thiere; fchon etwas Staub von Himg in andere 
tädte gebracht, tödte jene fogleih, und ein Pflafter von Himg 
rde auf die Wunde gelegt, mache den Scorpionfchmerzen fogleich 
Ende. Zu Iſtakhri's Zeiten, Mitte des 10ten Sahrhundertg, 
hörten Salamia und Tadmor noch zum Gebiete von 
ims#), zu dem leßteres wol ſchon nach Kaifer Aureliang Sie- 
n über PBalmyra gefchlagen werden mochte, Er fagt, die Stra- 
n von Hims ſeien mit Steinen gepflaftert, und dort fei eine 
t größten Kirchen in ganz Syrien, welche zur einen Hälfte hrift- 
h, zur andern Hälfte die Hauptmofchee der Mohammedaner fei, 


*°) Constant. Porphyrog. de Themat. et Adm. Imp. Ed. I. Bekker. 
Bonnae, 1840. p. 113, 22. *6) Meil, Gefchichte deu Khalifen. 
Mannheim, 1846. Th. J. ©. 685, 688, Note. *”) Istakhri, Liber 
Climatum. Ueberſ. von Mordtmann. ©. 5, 34, 37, 41, 143. 


ditter Erdkunde XVII. Si 



















1010 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abfehnitt, F. 34. 


ein Beweis, daß dort noch eine ziemlich ſtarke hriftliche Bevölke— 
rung vorherrfchend geweſen jein mußte. Salamia liege eine ‚Tage: 
reife von ihr oftwärts gegen die Wüfte, und die Bergfette des Liz] 
banon führe von Hims an nordwärts den Namen Dihebell 
Behra. | 
Auch Edrifi und felbft Abulfeda wiederholen noch dieſe 
- Fabeln vom Scorpione. Edriſi nennt die ganze Landſchaft 
(Emefene der Alten) noch eben fo, und bemerft nur, daß ihre) 


und von vielen fremden Kaufleuten mit ihren Waaren befucht, fol; 
dag der Drt ſehr wohlhabend. erfcheine. Die Frauen feien dur; 
ihre Schönheit berühmt. Der Orontes-Strom, el-Maflub), 
genannt, in-jeinem untern Laufe bei Antiochia aber el-Arbat 
fließe nur einen Pfeilfehuß weit yon der Stadt vorüber. Er fol, 
nicht ſehr groß, habe aber doch viele Dörfer an feinen Ufern, mü 


Zur Zeit der Mufelmänner waren auch ſehr viele Weinbergi 
dajelbft, die aber zerftört wurden (diefe Angabe macht es wahr 
Iheinlih, daß zur Zeit, da Edriſi diefe Zeilen niederfchrieb , Wü i 
Stadt von den Kreuzfahrern den Mufelmännern fohon entrif i 
jen war). Das Gebiet von Hims ift ungemein fruchtbar, dag 
Clima eines der mildeften in Syrien. — Diefer wahrfheinlidl 
einem chriſtlichen Bericht der Kreuzfahrer am Hofe des Normanlı 
nen-Königs Robert von Sieilien entlehnten Notiz fügt Edrif 
aus jeinen arabifchen Quellen aber hinzu, daß Hims durch eine] 
Talisman vor der Annäherung von Sceorpionen und giftige 
Schlangen gefhüßt jei, jo daß, wenn eines diefer TIhiere ein Thol, 
der Stadt berühre, es augenblicklich fterben müffe. Unter einef 
Kuppel ftehe eine Reiterftatue aus Bronze, die fi nad) de 
Winden drehe, und an den Wänden der Mauer der Kuppel fei daf 
Bild eines Scorpions in Stein ausgehauen (vielleicht ein zu 
Aftrologie und Meteorologie des babyloniſchen Tempelcultus uf 
Iprünglich. gehöriges Gnomon?). Wenn Jemand, von Scorpiof 
geftochen, einen Thonabdrud von diefer Sculptur auf die Wuntfl 





— 


°*°) Edrisi bei Jaubert. Tom, I. p.357—358. 
+) Ebendaf. 1. p. 131. 


Hims, oder Höms; Emeſa. 1011 


ge, jo fei fie ſogleich geheilt. Noch fügt Edriſi hinzu, daß die 
tragen der Stadt mit harten Steinen gepflaſtert ſeien, und daß in 
r eine der größten Mofcheen in Syrien ſich befinde. Von ihr un- 
reitig jagte auch Iſtakhri in der Mitte des zehnten Sahrhun- 
erts, fie ſei zur Hälfte eine hriftliche Kirche, zur andern Halfte 
ne Moſcheeso). Von Höms nah Haleb (Aleppo) jeien 5 Tages 
lärſche, nad) Antarfus (Tortofa am Meere) 2 Tagereifen. 

Schon Iſtakhri Hatte ungefähr daſſelbe von Hims gejagt, 
a8 auch Ebn Haufal, Edrifi und aub Abulfeda nur 
tederholten; doch hatte er noch hinzugefügt, Die Einwohner von 
ms feien vortrefflihe Leute. Mit diefem Ausspruch fcheint 
ber Abulfeda, der Fürft von Hamah, zu feiner Zeit, was den 
jeift und die Gefinnung ſeiner Unterthanen betrifft, nicht überein- 
eſtimmt zu haben. Denn in Abulfeda’s Excerpt aus Ebn 
aufal hatte ex diefe Worte zwar abgefihrieben, aber fpäter eigen- 
indig durchgeftrihen >). In dem Barifer Exemplare feines Ma- 
uferipts, das Reinaud zur Meberfegung diente, hat der Fürft 
‚bulfeda indeß den Bewohnern von Himg doch ihre feine Haut 
nd ihre ausgezeichnet ſchöne Bildung zugeftanden, eine Bemerkung, 
ie in Koehlerg Edition aus dem Text nur in die Note verwie- 
n it). Seltſam ift die Note in Maſudi's goldenen Wie— 
en, nach dem Berichte, welcher dem Chalifen Omar über die von 
im eroberten Länder abgeftattet wird, wo es heißt, Syrien fei ein 
uchtbares Land, deffen wolfenbededter Himmel den Leib weiß auf- 
unje, aber den Geift austrodene, was nirgends fichtbarer ſei, als 
si den Ginwohnern von Ruhe welches für ein orientaliſches 
childa galt). 

Abulfeda fügte zu feiner Angabe noch hinzu, daß dafelbit 
teder Ichöne Weinberge und Obſtgärten angelegt feien, und 
15 man behaupte, ein im Wafler von Hims gewafchenes Kleid 
wahre diejenigen, jo e8 tragen, vor Schlangen und Scorpionen. 
)ocy verliere der Stoff diefe Eigenschaft, wenn er in anderen 
daffern die Wäfche durchgemacht. Später fam Hims unter die 
errichaft von Damaskus; nah Sultan Saladind Tode er- 
ielt einer feiner Söhne die felbftändige Hims zum Herrfchaftsfige. 


>%) Das Buch der Länder, überf. von Mordtmann. Hamburg, 1845. 
h. ©. 37. >) Note 85, S. 150, bei Mordtmann in Sitafhri. 

°°) Abulfedae Tab. Syr. ed. Koehler. p.104, s. v. Chems. 

Pr Hammer, Landerverwaltung unter vem Ghalifate. Berlin, 1835. 
. ©. 54. 


Sjj2 










1012 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 34. 


Nah manchen Kämpfen mit SKreuzfahrern und Mongholen Fam 
diefe Stadt mit Holafu Khans Eroberung 5%), nad) dem Sturze) 
des Chalifats, an die Perfer, und unter der Herrihaft der ägypti— 
ſchen Sultane, die Timur auf feinem Feldzuge nad) Ba’albet und 
Damaskus befiegte (f. oben ©. 244), fam Höms 5), das fich dem 
Weltſtürmer freiwillig unterworfen, den Boden vor ſeinen Füßen 
mit Goldſtücken und Perlen bedeckt und ihm ſelbſt die Schlüſſel 
der Stadt demüthig überreicht hatte, noch ohne Plünderung davon, 
und mußte fih glücklich Ichägen, feinen Schuß durch den eingeſetz⸗ 
ten Commandanten Ali Akbar genießen zu können. 

Höms ward den ſpäteren Muſelmännern wegen mancher Grä⸗ 
ber ihrer Heiligen und Märtyrer bei den erſten Kriegszügen gegen 
Syrien ein Gegenſtand der Pilgerfahrten ihrer Derwiſche und], 
Scheichs; jo ging Ebn Batuta (1326 n. Chr. Geb.) 56), dahin, 
um das Grab des Khalid Ihn el-Walid, eines der Eroberer]: 
von Syrien, zu befuchen, und-aug des Scheich Abd-ol-Ghanidſch | 

en- Näbulufi’s Reife (1693 n. Chr. Geb.), die kürzlich erſt 
durch v. Kremer befannt gemacht worden 57), ſehen wir, daß dort 
viele ihrer Heiligengräber Gegenftand ihrer Verehrung bis in die}, 
neueren Zeiten geblieben. Bon Schemfin, fagt er, auf dem 
Wege von Damaskus, Jebrud und Nebk (f. oben ©. 267) | 
Fam er vom Süden und erftieg fogleich den ganz mit Steinen ge: 
pflafterten Weg zum Schloß hinan, das an der Südfeite der Stadi], 
Höms liegt. Im Innern des Thors fand er Infhriften und einer], 
Bat von 7 Stodwerfen nebft einer Mofchee, darin in einer Kam j 
mer in einem Käfthen der Koran des Osmän, auf dem nod 
die Spuren feines Blutes vorhanden waren, welche in Devotioı h 
gefüßt wurden. Dieſer Koran war in diden kufiſchen Chahı 
racteren gefchrieben, auf fehr alten, zerriffenen Blättern. Went 


heraus und flehten um Segen. Der Koran, den man in Da J 
maskus gezeigt hatte, war gegen dieſen ſehr neu (vom J. 101F;, 
n. Chr. Geb.); erſt in der Periode der Franken war dieſer aufn, 
Tiberias Damaskus gebracht. 


65°) Greg. Abulfar. Hist. Dyn. p. 348. - 

55) Cherefeddin Ali, Histoire de Timur Bec, ed. p. de ] 
Croix. Delf. 1723. Tom. IIl. p. 309—311. 

56) Travels of Jbn Batuta, transl. by S. Lee. Lond. 4. 1829. p 

57) v. Kremer, im Sipungsberichte d. Kaiferl, Akademie d. wife 
Phil.hiſt. Gt. Jahrg. 1850. 2te Abth. Oct. ©. 325. 


Hims, oder Höms; Emeſa. 1013 


Das Caftell der Stadt®®), das P. Belon du Mans im 
ahre 1548 befuchte, als er von Ba’albef am Orontes nah Höms 
m, das er Hamza fchreibt, hielt er ganz für Römerarbeit, 
ww auch" P. della Valle (1616) fand dafelbft noch viel altes 
darmorwerk. R. Bocode (1737) fagt, die Stadtmauern, die er 
r durch Kreuzfahrer erbaute hielt, nehmen einen Umfang von 
Mil. ein; die jetzige Stadt nehme innerhalb derſelben nur ein 
iertel des alten Raumes ein, ſo ſehr haben Erdbeben dieſelbe 
rwüſtet. Dieſem Theile in N.W. der alten Stadt liege gegen 
ud auf hohem Berge ein ebenfalls verwüſtetes Caſtell vor, deffen 
erg mit Steinen überpflaftert fei, das durch einen 20 Fuß tiefen 
id 30 Fuß breiten Graben umgogen fei, über den nur eine hohe 
ogenbrüde in das Innere und zur Höhe führe, deffen Gipfel 
och eine halbe Mile im Umfang habe. 

In der Nähe des Caſtells wird ein alter Thurmbau es— 
omah >?) genannt, der inmitten eines Begrabnißplages felbft die 
orm eines alten Mauſoleums in der Art, wie die Gräber der 
önige im Thale Sofaphat bei Serufalem, haben foll, aus 2 Stod- 
erfen, 25 Fuß hoch, pyramidenartig zugefpißt, befteht, vieredig ift 
nd Sculpturen zeigt; e8 wird, der Sage nad, die Budingham 
ittheilt, einem römifchen Kaifer zugefchrieben, der, gegen Balmyra 
ı Felde ziehend, hier fi) ein Grab habe bauen laffen. Mt. 
zankes, der kurz vor Budingham (1816) hier war, ſoll im 
bern Theile des Denkmales eine Infeription copirt haben, die 
ı feinen Liften, wie Alles, was ev früher gefammelt hatte, den 
ugen der Welt neidifch vorenthalten geblieben ift. 

Schon Belon hatte diefes merkwürdigen Grabmals und einer 
riechifchen Infchrift erwähnt, die Cajus Caesar enthalten follte; 
Yella Bella berichtigte fie durch die Lesart ITAIOC IOYAIOG, 
je er auf ihr fand, und zu Pococke's Zeit fand das fehr nett 
nftruirte Gebäude noch, an deſſen Oftjeite er aber nur noch den 
‚ften jener beiden Namen leſen fonnte. Den Bau befuchte er eine 
Stadie in Welt außerhalb der Stadt, und bildete ihn auch auf 
'abul. XXH. ab. Er maß ihn 40 Fuß hoch, mit Ddoppeltem 
Stodwerf, aus Ziegeln fein erbaut, mit Treppenftufen, die bis auf 
ie Spite der Dachpyramide hinaufliefenz; das Innere war mit 


#8) P.Belon du Mans, Observations. Paris. 4. Ed. 1554. p. 155; 
P. Della Valle, Ueberf. Genf, 1674. fol. p. 170; R. VBocode, Be: 
fohreibung des Morgenl. Th. II. ©. 206. 9) Buckingham, 
Trav. among the Arab Tribes, p. 496—498. 





1014 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abfchnitt. $. 34. 


jehr ſchöner Studaturarbeit verziert. Eine vollftändigere Gopie hr 
der griechiſchen Infeription, die auf dem obern Dach der Byramide | 
fteht, abzufchreiben, wurde er von dem argwöhnifchen Aga des In 
Ortes gehindert, und dieſe mag es wol fein, die Bankes gerettet Ihr; 
hat. Mehrere andere Schriften auf. diefes Denfmald unterm 
Theile fand Pococke unleferlih. Wem diefes Denkmal zu Ehren 
‚erbaut wurde, bleibt daher an diefer Stelle noch umermittelt. N 
Walpole 60), der daſſelbe Grabmal im Jahre 1850 beſucht 
hat, vergleicht es mit Incifchen Bauwerken, und fagt, daß es von 
Schatzgräbern jehr zeritört worden feiz ein griechiſcher Doctor) 
in Höms hatte dafelbft ein paar Münzen und zwei Cylinder mit hh 
aſſyriſcher Schrift gefunden, und träumte davon, daß im bes hr 
nachbarten See Kedes ein Schab verborgen Liege. Auch Colonel hy, 
Squire hat dafjelbe Denkmal, das aus wechfelnden ſchwarzen und 
weißen Steinen erbaut ift, beashtet (1802), beftätigt die Inſchrift 
Pococke's, aber fügt noch einen Namen des Erbauers hinzu 61), | 
Nur die Baſis des Saftells, diefes Sepulceraldentmal, I 
einige Granitjäulen und Sarkophage find von antiken Architeeturen 
übrig geblieben, alles andere zu den fpäteren Bauten der Stadt 
verwendet worden. Die in ihrer abgefonderten Lage, wie alle ans I 
deren jyrifchen Städte, gang regellog aufgebaute Stadt ift in ihz | 
rem Umfange von etwa einer FEleinen halben Stunde noch mit I 
trodenem Graben, Stadtmauern, mit runden Thürmen und fieben I 
Thoren verfehen. Dasjenige gegen S. W. tft gejchloffen, die anz Ki, 
deren heißen Bab e8-Suf (Marktthor), die Thore von Hamah, | 
Tadmor u. f. w., je nachdem fie zu Diefen Orten führen. - Die, 
meiften Bauwerfe waren aus dem fihwarzen Hauränfteine aufges | 
baut, der hier überall in Blöden zerftreut liegt, und nur einige hy 
find auch durch zwifchengelegte gelbe Sandfteine bunt aufgeführt, I. 
Zu den vielen früheren Trümmern ift feit Ibrahim Pafha®) N. 
noch die gewaltige des Caſtells hinzugefommen, der wegen der Äw; 
Rebellion, die in Höms gegen ihn ftattfand, Alles in derfelben noch Fr, 
Stehende in die Luft fprengen ließ, wodurd auch viele unterirdifche 
Gewölbe, Gänge und Mauerwerke an das Tageslicht gefommen fi 
find. Dan zählte, nah Buckinghams Angaben, in der Stadt | 
10 Mofcheen, A hohe Thürme, wie die in Bosra mit kufiſchen 


#60) Walpole 1. c. 1. p. 163. °*) Squire, in Walpole, Mem. 
p. 321. *?) Walpole 1. c. I. p. 164. | 


Hims, oder Höms; Cmeſa. 1015 





nfhriften, einige Bäder, viele Kaffees und einige treffliche, 
dedte Bazare; fie jolte 10,000 Einwohner haben, davon 8,000 
toslemen, einige 100 Metualis, die übrigen find griedhifche und 
riſche Chriſten, wovon erſtere zwei Kirchen und letztere eine Kirche 
iben. Druzen und Nafairter fehlen hier gänzlich, dagegen mö— 
n einige Ismaslier hier zurücgeblieben fein (f. ob. ©. 938). 
a hier ein Hauptbazar für die anliegende palmyreniſche 
andſchaft vorhanden ift, fo finden fich ſtets, wenn nicht Fehde 
steht, ein paar Laufende von Fremden dafelbft ein. Ein Haupt: 
werbe ift die Weberei; ſchon P. Belon, in der Mitte deg 
dten Jahrhunderts, rühmt die fehönen, bunten Tücher, die dafelbft 
18 Seiden= und Goldfäden gefertigt würden; in neuer Zeit 
yeint dies in die Fabrikation von Abbas für die Araber über: 
gangen zu fein, die hier mit befonderer Zierlichfeit verfertigt 
erden. 

Der Gouverneur der Stadt, von A6ten bis zum Anfang des 
sten Jahrhunderts und noch zu Pococke's Zeit ein Aga, mit 
m Titel Emir, ein jelbftändiger Souverain des Landes, 
nd als Verwandter des Propheten in hohen Ehren bei den Ara: 
ern, war zu Budinghbams Zeit dem Paſcha von Damasfus 
ntergeben, hatte aber nur eine geringe Garnifon von 200 Mann 
1 feiner Dispofition, um die Sicherheit in Stadt und Land auf: 
ht zu erhalten, die fo gefährdet war, daß damals Budingham 
inen Weg nicht über Hamah nach Aleppo fortjegen Fonnte, fon 
ern weitwärts über Kalaat el-Hösſsn feinen Weitermarjch zu neh- 
ten genöthigt war. Burdhardt und Thomfon drangen leider 
iht bis Höms vor, um vollffändigere Berichte zu geben. 
homſon hörte nur zu Hamah bei feinem dortigen Hausmwirth 
on einem denſelben bejuchenden intelligenten griechiſchen Briefter 
us Höms (1841), daß Diejer die bedeutend größere Zahl der 
ortigen Ginmohner auf 23,000 angab. Darunter 6,500 Chriften, 
ft nur griechifche, jehr wenig fyrifche oder Fatholifch unirte; er 
erficherte &), daß feine Glaubensgenoffen jehr dankbar feten für die 
3erbreitung der arabijhen Bibeln und religiöfen Schriften, die 
hnen durch die amerikanische Miffton in Beirut zugefommen. 
Solonel Squire (1802) rühmt unter den dortigen Kaufleuten 
einen Banquier, einen Chriften, der ihn ſehr gaftlich aufgenommen; 


‘®) Thomson, in Missionary Herald. XXXVIL 1841, Aug. p. 364. 


1016 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abfchnitt. $. 34. 


die Nähe der Stadt fei gut mit Kornfeldern und Weingarten bes 
baut. Die Eitadelle fei Fünftlich erhöht und liege 130 Fuß höher 
als ihr 60 Fuß breiter Graben.” Der Mufti im Orte verbot ihe 
nen als Chriften jede genauere Unterfuchung der Dentmale und 
jelbft das Auffhreiben ihrer Bemerkungen in ihren Journalen. 
Die größte politifche Verwirrung herrfehte im Orte, der an feinen 
‚Aga eine Contribution von 4,000 Beuteln hatte zahlen müffen. 
Der entflohene Gouverneur der Stadt war vom Bezir zu Aleppo 
geköpft worden 6%), | 

Dr. de Foreſt, der 5 Jahre fpäter nach Höms kam, ſchätzte 
die Anhöhe, auf welcher dag dortige Caſtell liegt, auf 250 Fuß 
über der Ebene; auf allen Seiten von Steilabfällen umgeben, die, 
durch ſenkrechte Mauern geftügt, zu immer zurüdtretenden Terraſſen 
fih erheben, fchien ihm dies die Lage der einft jo berühmten 
Tempelburg gemwejen zu fein, die noch heute aus weiter Ferne 
umher ſichtbar fich zeigt, obwol die oberfte Baulichkeit auf der) 
Höhe faft ganz zerftört if. Das Ganze ift aus ſchwarzem Ba= 
falt erbaut, und würde bei genauerer Forſchung vieleicht noch, 
manche Merkwürdigkeit aus früherer Zeit zeigen. Zu Ibrahim, 
Paſcha's Zeit hatten 1,300 Köpfe der Griechen ihren Karadjch zu 
zahlen, was mit der Summe der ganzen griehifchen Bevölkerung 
von 6,000 Seelen, der ftärkften in den fyrifchen Städten, die aud) 
der Bifhof von Hamah beftätigte, übereinftimmt 9). 



















Erläuterung 2. 


Der mittlere Lauf des Dronted von Höms über Neftun 
(Arethufa) bis Hamath, Hamah (Epiphaneia). 


Auch der mittlere Lauf des Orontes oder ’Afi der heu— 
tigen mohammedanijhen Anwohner gehört, wie deffen oberer 
Lauf, zu den noch wenig erforſchten Strömen, deffen Thalge— 
biete, wie deren zu beiden Seiten in W. wie in ©. begleitende 
Gebirgszüge, durch ihre ungezügelten Bewohner-zu den 
unzugänglihften gehören. Bon der Weftfeite her find fie ſtets be=| 


*) Colonel Squire, in Walpole, Mem. p. 322. 
°°) Bibliotheca Sacra. 1848. Vol. V. No.XX, p. 683. 


Mittler Lauf des Orontes. 1017 


droht durch die raubfüchtigen Nafairier und Ismasélier, die 
von ihren Gebirgshöhen nie unterlaffen. haben, ihre Plünderzüge 
gegen die fruchtbareren Gelände des Stromthales auszufenden, 
deffen Furthen fie am beften kennen, um aud von Zeit zu Beit 
jenfeit die unbewachteren Städte und Ortjchaften am Strome zu 
überfallen und auszuplündern, und zu ihren unfruchtbareren Gebirge 
höhen die Viehheerden mit hinaufzutreiben, und mit den Ge: 
treidevorräthen der fruchtbaren fyrifchen Thalebene der oft 
eintretenden Hungersnoth ihrer Völkerſtänme auf dem rauhern 
und höhern Gebirgslande zu begegnen. 

Bon der Oft: und der Süpdoftfeite find es aber die nomadift- 
renden Horden der Friegerifchen, fehr zahlreichen Araberftämme, 
die, wie weiter in Süd an der Oftfeite des Jordan und aus dem 
Hauran, wie aus dem palmyrenifchen Gebiete, in das Bekaͤ'a und 
zu den oberen und mittleren Drontesthälern ganz regelmäßig all: 
jährlich mit ihren unzählbaren Schaaren von PViehheerden heran- 
ziehen, um, wie die Herren. des Landes, wenn fie, wie gewöhnlich, 
die Uebermacht über die feige Einwohnerfchaft oder die forglofe 
und träge Paſcharegentſchaft behaupten fünnen, das ganze Land 
wie Heufchredenzüge zu verheeren. Vom Norden und DOften her _ 
drängen aber eben fo feit den lebten Jahrhunderten die Turko— 
manen und die Kurden heran, in die unteren Ihalgebiete des 
Stromlaufs. Die Macht der Pafıhas in der Nahbarfchaft der 
großen fyrifchen Hauptftädte Damaskus im Südoft und Aleppo 
im Nordoft, wo fie doch meift ihre Hauptfräfte eoncentriren fonn- 
ten, hat bisher nicht Uebergewicht genug gehabt, um eine dauernde 
Siherheit auf den Karamwanenftraßen, die fi) zwifchen diefen 
Emporien und den Küftengebieten mannigfaltig durchfreuzen, her: 
zuftellen; im Gegentheil hat: diefer großartige, durch das Bedürfniß 
der Völfer zwifchen dem Euphrat und dem Mittelmeere, zwifchen 
‚den Orient und dem DOccident nothwendiggebliebene Hanz 
dels verkehr ftets die Habfucht diefer umherfchwärmenden, räube— 
rifchen Nachbaren herangelodt und die türfifchen Behörden felbft zu 
beftändigen gegenfeitigen Fehden und despotifhen Maaßregeln ge: 
führt, welche jeden friedlichen Reifenden ganz zurücdjchreden, oder 
das Durhdringen durdy dieſe Gebiete ſehr erfchweren mußten. 
Ohne ſehr "zahlreiche bewaffnete Escorten oder ohne Anſchluß an 
zahlreiche Karawanen konnte e8 daher in neueren Zeiten nur fehr 
wenigen einzelnen Beobachtern gelingen, diefe Streden genauer 
fennen zu lernen, und auch die Karawanen find hier nur zu häufig 


1018 Weft-Aften. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 34. 


den gewaltfamften Plünderungen unterworfen. Die meiften der 
enropäifchen NReifenden wurden hier auf ihren Kreuze und Quer: 
zügen in Fehden und Plünderungen verwidelt, und faft Alle konn— 
ten ihre Neifepläne nur ſehr flüchtig verfolgen, oder mußten an 
den vielen zu gefahrvollen Stellen von den Routen, die fie fi 
vorgefeit hatten, ablenfen; die meiften orientalifchen Reifenden ver- 
mieden aber abfichtlich Die Orontesthäler, oder durchfchnitten fie 
nur auf den kürzeſten Streden, wie auf dem Wege von La: 
dikieh über Dſchisr eſch-Schoghr (fiche oben S. 849) nad 
Aleppo, wo man den Durchgang nicht vermeiden kann, während 
der Weg von Damaskus nach Aleppo lieber außerhalb des 
Orontesthales, an der Oſtſeite durch die Wüſte, der freilich auch 
kürzer iſt, genommen wurde, wo dann alle Gefahren und Beſchwer— 
den der Wüſtenei doch denen des noch gefahrvolleren Orontes- 
thales vorgezogen wurden, in dem man doc Städteftationen und 
alfo auch Zwifchenemporien haben fonnte, wie Höms, Hamah, 
Apamea u. a., wenn daſelbſt Sicherheit des Eigenthums und 
des Lebens geboten werden fünnte , 

Höms, die alte Emeſa, Feine halbe Stunde im Oft von 
»Aſi entfernt liegend, verdanfte ihrer centralen Lage feit dem 
hohen Altertum zwifchen den großen Emporien im Süden 
und Norden, wie zwifchen den palmyrenifchrarabifchen Wüften im 
Dften und dem maritimen Geftade der Phönicierftädte im Weften 
feine Bedeutung, die, aller Berwüftungen ungeachtet, welche jene 
Landfchaften His heute erlitten haben, nicht ganz zu Grunde gehen 
fonnte, und wenn einmal eine Eulturperiode, wie die der Selen- 
eidenzeit, dort wieder hervorgezaubert werden Fönnte, ſich un- 
ftreitig zu großer Blüthe entfalten möchte. Denn die Vorftellung 
von dortiger Naturarmuth der forifchen Landfchaften, welche 
nur erſt durch die hiftorifchen Mißgefehide in. Eindden verwandelt 
wurde, ift eine ganz falſche. Die Ebene, in welher Höms liegt, 
fagt Eli Smith), der fie 1834 ganz durchwandert hat, ift von 
beinahe beifpiellofer Fruchtbarkeit, aber von den von 
ihm zumal füboftwärts von Höms gegen Balmyra zu namentlid 
aufgeführten 49 Ortfchaften liegen nicht weniger ald 42 ver— 
faffen und verödet, und von den auf der Weitfeite von Höms gegen 


666) Eli Smith, Drtsverzeichniffe bei E. Robinſon Pal. II. S. 930 
bis 931. 


x 








Mittler Lauf des Orontes. 1019 


den 'Aſi gelegenenen 24 namentlich aufgezählten Ortfehaften ift 
auch ein halbes Dugend verödet. Aller Verkehr zwijchen jenen 
Sardinalpunden muß die Station von Höms oder doch ihre 
größte Nähe durchkreuzen; zwei Hauptftraßen gehen ſüdwärts 
nad Damaskus und zwei nordwärts nah Aleppo, dem 
Hauptmarkt des Nordens. -Gegen Weft führen zwei. Hauptftraßen 
zum Meeresgeftade; die eine Directe am Thale des Nahr el=Kebir 
oder alten Eleutherus (f. oben ©. 833) nad) Tripolis und Tortofa 
zum nördlichen Syrien, die andere über Nibla im Orontesthale 
aufwärts (ſ. oben ©. 171) über die alte Heliopolis, jeßt Ba'albek, 
durch Berytus, Sidon, Tyrus nad) dem mittleren Syrien oder 
den phönicifchen Geftaden. Gegen Oft iſt Höms der nädfte 
Ausgangspuncdt aus der Wüſte nah dem Emporium von Balz 
myra von jeher gewefen. 

Schon die alten Itinerarien und die Beutingerifche Tafel ha= 
ben dieſe Straßenzüge hinreichend deutlich bezeichnet, und die Ka— 
ramanenwege der modernen moslemiſchen Zeiten lenfen überall in 
diefelben, welche die Natur des Landes geboten, nur mit foldhen 
Abweihungen ein, weldhe die jedesmaligen politifchen Zuftände der 
dortigen ſehr wechjelnden Berwaltungsverhältniffe oder die unfteten 
Site nomadifcher und räuberifch übergreifender Völkerſtämme noth- 
wendig machen. Die ftetS gut mit Friegerifcher Mannſchaft escor: 
tirte große Meffa-Karamane fonnte, da fie aufihren Etappen 
und Stationen auch hinreichend durch Khane und Gaftelle gefichert 
ift und gegrabene Brunnen findet, ihren Weg von Aleppo nad 
Damaskus gerade aus, hin und zurüd, an der äußerſten Oftgrenge 
des bebauten und bewohnten Landes feit Jahrhunderten regelmäßig 
durch die ſyriſche Wüſte nehmen; die jchwächeren Handelsfara- 
wanen oder jonjtigen Netfegejellfchaften, wie der einzelnen Reifenden 
find genöthigt, ſich jedesmal nach den fo oft wechjelnden politifchen 
Zuftänden zu Frümmen und zu a und näher an das bebaute 
Land zu halten. 

PB. Belon fam von Ba’albet und der Drontesquelle, alfo 
von Südwelt, nah Höms, und zog von da nad) Hamah, von wo 
er, oftwärts über die Bergzüge jenfeit Riha in die Wüfte eintretend, 
dann erjt der großen Karamwanenftraße bis Aleppo folgte (1548). 
Schon vor ihm hatte der Stallmeifter Phil. des Guten von Burgund, 
Bertrandon de la Broquiere (1432), denfelben Weg von Damasf 
über Ba'albek nah Höms, das er Hamos nennt, genommen; es 


1020 Weft-Afien. V. Abtheilung. 11. Abſchnitt. $. 34. 


war damals der gewöhnlichfte Karawanenweg 7) Della Balle 
folgte ebenfalls, aber von Damaskus, der großen Mekkaſtraße dur 
die Küfte bis Höms, dann aber lenkte er in das Drontesthal ein, 
und ging dann bald wieder oftwärts, wie fein Vorgänger Belon, 
um Aleppo zu erreichen (1616); denfelben Weg hat auh R. Po— 
code (1737) mit der gewöhnlichen Karawane, die ihn in 11 Tage: 
märfchen von Damaskus bis Aleppo zurüdzulegen pflegte, wie 
neuerlich G. Robinfon (1830) 8 und Walpole, verfolgen 
müffen. Schon Benjamin von Tudela (1173) ſcheint denjelben 
Meg genommen zu haben 69), der in früheren Jahrhunderten der 
gewöhnlichere gewefen. In dem Verlauf des Lebten Jahrhunderts 
ift uns fein beobachtender Reifender befannt, der fidy durch Die 
dortigen Wirren, zumal in den Umgebungen von Höms, hätte mit 
Sicherheit hindurhfchlagen können. Der dreifte Budingham 
war zwar (1816) von der Drontesquelle bis Höms vorgedrungen, 
aber weiter nordwärts nah Hamah zu gelahgen, war ohne eine 
große bewaffnete Escorte zu gefahrvoll, und um nad Aleppo zu 
. gelangen, mußte er von Höms erft den Weftweg durch das Thal 
des Nahr elsKebiv zum Meere und über Ladifich zum untern 
Drontesthale nad) Antiochia nehmen, um von da nah Aleppo 
zu fommen (j. oben ©. 843). 
Serben gelang es noch (1805), von Aleppo denfelben Weg, 
den die früheren Neijenden genommen, über Samah und Hömg”) 
mit einer Karawane nad) Damaskus zurückzulegen. Burdhardt 
(1812), der denfelben Weg bis Hamah verfolgte, und dem wir 
die genaueften- Beobachtungen über das mittlere Orontesthal ver: 
danfen, drang jedoch nicht bis Höms gegen Süd, fondern zog es 
vor, gegen Weft über Mafiyad am Sarudfch abzumweichen (vergl. 
oben S. 933) und über Kalaat el-Hösn feinen Weg nach der Küfte 
zu verfolgen. Irby und Mangles (1818) 71) drangen zwar 
von Aleppo auf demfelben Wege über Hamah bis Höms vor, 
durchzogen von da aber die Wüfte nah Oft dis Balmyra, dag 
fie in 4 Tagen erreichten, von wo fie über Höms und auf dem 


667) Le Grand D’Aussy, in Mem. de l'Instit. Paris. An _Xl. 
T. V. p.515. °°®) G. Robinson, Trav. in Palestine and Syria. 
1837. London. II. p. 217—244; Walpole I. c. I. p. 133—205. 

°°) Benjam. of Tudela, Itinerary ed. Asher. Berlin, 1840. I. 
p. 84—88. 9) Seetzens Reife in den Drient. Heransgegeben 
yon Krufe. Th. J. S. 1—29. )Y Jrby and Mangles, Travels 
l. c. p. 258—2831. 











Mittler Lauf des Orontes. 1021 


Gebirgswege des Libanon nad) Damaskus zurückehrten. Lord 
Lindfay’s Ausflug (1837) 7) zu den Prachtruinen von Palmyra 
ging nur direct von Damasfus aus und dahin wieder zurüd, fo 
daß die BVermittelungsftrede um Höms bis Apamea und weiter 
faum von namhaften Beobachtern erforfht werden Fonnte. Auch 
die amerikanischen Miffionare, wie Eli Smith, Thomjon, de 
Foreft und Andere der neueften Zeit, denen wir fo Vieles über 
die weftlicheren und nördlicheren Gebiete des Orontes und Syriens 
verdanken, haben über diefe füdlicheren Gegenden eigentlich noch 
feine genaueren Nachrichten mitgetheilt. Maundrell, Niebuhr, 
Dlivier, Eorancez und Nuffegger gingen nur auf der mehr 
nördlichen Querftraße (f. oben S. 900-904) von Ladifieh dur 
das Thal des untern Stromes nah Aleppo hindurch, ohne fid) 
weiter ſüdwärts zu wenden. 

Wir befigen alfo doch nur fehr fragmentarifche Kenntniffe über 
den mittlern Oronteslauf und noch Feine einigermaßen ge- 
nauere Aufnahme feines Stromgebietes, das wir nun von 
Höms weiter abwärts zu verfolgen haben; nur Burdhardt, 
Eli Smith und Thomfjon haben einige Blicke in daſſelbe ge- 
worfen. 

Diefer mittlere Lauf nimmt bei weitem die größere Hälfte 
der ganzen Stromentwidelung (zwifchen 34 bis 36° n. Br.), die 
- etwa 60 Wegftunden betragen mag, ein; da er aber zu beiden 
Seiten von nahen Gebirgsbegleitern eingefchloffen iſt, fo fehs 
len ihm alle bedeutenden Zuftröme, und es find nur furze Berg- 
waſſer von wenigen Meilen Lauf, die fein Hauptbette zu berühren 
im Stande wären. Die großentheil® mehr nadten als bewaldeten 
Kalkfteingebirge, die ihn zu beiden Seiten begleiten, und von 
geringerer Höhe find: denn die Oftkette am rechten Orontesufer ift 
überall noch niedriger als die weftliche Gebirgskette der Na- 
jairier (j. oben ©. 31—34, 819, 833 u. a. O.), fonnten ihm nur 
eine geringere permanente Wafferfülle zuführen, daher denn dem 
ganzen mittlern Stromlaufe die Vortheile der Schiffbarfeit, wie 
jeinem Gegenftrome, dem Sordanlaufe, entgehen. Doc ift er des— 
halb noch, wenn auch nur in der einen Jahreszeit, reichlich genug 
verfehen, um feine fruchtbaren Thäler zu bewäſſern und mit den 
Ihönften Begetationen zu ſchmücken, wo der Fleiß und die Kunft 


% 


) Lord Lindsay, Letters. 1839, Vol. II. p. 165-2181. 


1022 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 34, 


des Menfchen dem meiſt tiefliegenden Strombette zu Hülfe kommt, 
ſeine Waſſer durch Schöpfräder zu heben, und fo jelbft paradies 
ſiſch-ſchöne Dafen inmitten oft weiter vernachläfftgter Dedeneien 
hervorzuzaubern. An vielen andern Stellen diefes Oronteslaufes 
ift es ihm eigenthümlich, durch Austretung feines Wafferüberfluffes 
in. Seitenthälern eine ganze Reihe von flahen Seen und Verſum— 
pfungen zu bilden, die ein irregulaires Niveau des Strombettes 
vorauszufeßen feheinen, in dem die Waſſer bald reißend flürzen, 
bald ftagniren, was vielleicht auch früheren Fünftlichen Wafjerbauten, 
gleich der Verdämmung des Kedes-Sees, zuzufchreiben fein möchte, - 
welche aber in den fpäteren Zeiten nur zu jehr vernachläffigt blei- 
ben mußten. Daß einft zur Zeit der Seleuciden, die hier fo 
bedeutende Städte gründeten, und die reichbewäfferten Orontess 
thäler zur Zucht ihrer zahlreichen Pferde» und Elephanten⸗Heerden 
für ihre leichte und ſchwere Cavallerie und Artillerie zu benutzen 
wußten, denen ſie ihre ſiegreiche Macht zu verdanken hatten, eine 
größere und allgemeinere Cultur und eine zahlreichere 
Bevölkerung vorherrſchend ſein mußte, wie in der Gegenwart, 
beweiſen nicht nur die faſt überall ſich vorfindenden Bauwerke 
und Denkmale aller Art im Weges, Waſſer-, Städte- und Tem— 
pelbau, fondern vorzüglich auch, da über der Oberfläche des Bo— 
dens die meiften von diefen durch den Fluch nachfolgender Zeiten 
verheert und zerftört oder gänzlich verfchwunden find, die zahl- 
loſe Menge von Grabftätten unter der Erde und in allen 
Felsklippen der Ebenen wie der Gebirge, fo daß faft Feine 
Gegend ift, die nicht voll Sarfophage oder in Fels gehauene Grab— 
fammern und Gatacomben wäre, und als die Necropole unter- 
gegangener VBölferftämme und Anfiedler ein überlebendes 
Denkmal geblieben. Schien doch die Hauptftadt des ganzen mitt: 
leren Orontesthales, nady welcher die Provinz felbft den Namen 
AUpamene bei Seleuciden und Römern erhalten hatte, namlich 
Apamea, jo ganz von der Oberfläche vertilgt, da man deshalb 
ihre unmittelbare Stelle erft ganz neuerlich nachzuweifen 
Stande war. 

Leider find Strabo’ 8 3) und Plinius Beſchreibungen 


672) Strabo. XVI. 749—753; Plinius. V. 18, 19; vgl. æ. Mannert, 
Syrien, in Geogr. der Griechen und Römer. VI. 1. 1831. S. 356 
bis 363; beſonders auch Droyſen, Geſchichte des Seleucidenreichs, in 
Bildung des Helleniſtiſchen Staatenſyſtems. Hamburg, 1843. Th. I. 
und in Mleranders Städtegründungen. 1843. 8. ©.18, 100 -109. 





Mittler Lauf des Orontes. 1023 


diefer Theile Syriens aus gar feiner lebendigen Anſchauung des 
Landes jelbft hervorgegangen, jondern nur trodene Aufzählungen 
einiger jehr Lücenvoller Localitäten, bei denen felbft fo Manches 
noch jehr zweifelhaft bleibt, wie 3. B. ſelbſt die Begrenzung der 
von ihnen angeführten, theils altiyrifchen, theils römiſchen Haupt» 
abtheilungen: Apamene mit der Gapitale Apamea in der Mitte, 
Chaleidiece auf der Oftfeite des Orontes-Thales mit Chaleis, 
wo jegt Aleppo, und die Casiotis auf der Weftfeite des Orontes— 
Thales, die vom Mons Casius den Namen erhielt, und Laodicen 
wie Antiochia und das Gebirgsland mit begreifend bis zur Mün— 
dung des Orontes reichte, während das Land im Norden des 
Drontes-Laufes dis zum Taurus nach der Meeregfeite zu Se- 
leueia Pieria, nah der innern Land- und Euphratfeite zu 
Cyrrheſtica hieß, und nordwärts am Fuße des Taurus, wo eine 
jelbftändige Herrichaft blieb, welche die Römer noch nicht in Ans 
ipruch nahmen, Commagene von ihnen genannt wurde. Bon 
den jpäter öfter veränderten Benennungen, in denen der größere 
Theil von dem obern Syrien (7 ara Fvola bei Strabo) zu 
Constantinus M. Zeiten in der Provinz Antiochene zuſammenge— 
faßt wurde, was ſchon Andere erwogen haben 7%), jehen wir hier 
ab, da fie für die fpäteren Zeiten Feine befondere Bedeutung be— 
hielten, al8 die mohammedanifche Eroberung ganz andere Einrich— 
tungen als die früher üblich gewefenen tm Lande traf. Bon diefen 
Militairgouvernements (Dibhonds) der arabifchen Eroberung 
Syriens- und den Daraus entftehenden einzelnen Lehnsherr— 
ihaften in den eroberten Brovinzen tft ſchon das Maßgebende 
früher (f. oben ©. 697), und bei. der darauf folgenden Eroberung 
der Dttomanen die Umwandlung in Statthalterfchaften der 
Paſchas (f. oben ©. 731) berührt worden; in das Detail diefer 
ſtets wechfelnden DBerwaltungsverhältniffe einzugehen, haben wir 
bier zu vermeiden, um ung den Raum für die Kenntniß der Ge- 
genwart zu jparen, da jenes auch für dieſe zu unfruchtbar aus: 
fallen möchte. Dagegen finden die allgemeinen Rejultate jener Zus 
Hände, von einem höhern Standpuncte aus betrachtet, wie wir fie 
dem Meifter auf dem umfaffenden Gebiete der arabifchen Literatur 


) Mannert, Geogr. der Griechen und Römer. VI. 1. ©. 336 u. f.; 
Droyfen, Gefhichte der Bildung des Helleniftifchen Staatenfyftems. 
Hamburg, 1843. Th. Il.; das Reich ver Seleuciden. ©. 54 u. f. 
und in deſſen Städtegründungen Aleranders. 1843. ©. 99— 116. 


1024 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 34. 


in feiner Preisfehrift 5) verdanken, hier wol auch zur Beurtheilung 
der Gegenwart noch immer ihre fruchtbare Anwendung und mans 
hen belehrenden Fingerzeig, ungeachtet der nachgefolgten zerftören- 
den Dttomanijchen PVerwaltungszeit, deshalb wir hier an das 
Mefentlihfte daraus nur erinnern. 

Wie Arabien die Wiege des Islam und der Sib der vier 
eriten Wahl-Ehalifen, jo war Syrien die Wiege des erblidhen 
Ghalifats der Dmeijaden und der Mittelpunct der aras 
bifhen Herrſchaft 70 Jahre hindurch; daher war es das 
Baterland der erften politifchen und militairifhen Ein— 
rihtungen, womit Moamwia die Herrjchaft der Araber befeftigte, 
der Schauplaß, auf welchem unter feinen Nachfolgern die fchönften 
Werke arabifcher Baufunft, wie in den Moſcheen zu Serufalem und 
Damasfus, fi erhoben. Durch feine Lage die Borhalle Ara- 
biens und das Grenzland gegen das byzantinijche Ge- 
biet blieb dafjelbe, jelbft nachdem die Araber in ihren Streifzügen 
über den Amanus und Zaurus hinaus ihre Erobevungen durd) 
Klein Alten erweitert, und fie felbft. bis vor die Thore Konftanti- 
nopels vorgedrungen waren (im J. 739 n. Chr. Geb.), noch immer 
das Bollwerk der Länder des Islam gegen die des byzan- 
tinifchen Reiches. nee 

Die nördliche cilicifche Grenze, weldhe als eine bejondere 
Provinz immer von einem bejondern Statthalter verwaltet 
wurde, hieß Sſoghur (Schoghr, |. ob. S. 899), was man bis— 
her nicht ganz richtig mit Grenzfeftungen überjeßt hat, da dag 
Wort eigentlih „die Schluchten und Päſſe“, nämlich die ſy- 
riſchen des Amanus und die cilicifchen des Taurus, bedeutet. Das 
flache Land inerhalb derfelben bis nad) Antiochien, ihrer Haupt: 
ftadt, hieß Awaffim (die Ballen der flachen Hand, nah v. Ham— 
mer, die Grenzmarfen, nach Reinaud), und bededte die zweite 
oder innere Grenzhut, welche bald einem befondern, bald mit 
den Grenzpäffen einem und demfelben Statthalter anvertraut ward. | 
Die anderen fyrifhen Statthalter (oder Militairgouverneure) nebft 
den beiden Grenzern (Sfoghur und Awaffim) waren die von 
Kinnesrin, Haleb und Damasfus. Schon Moawia, oder fein 
‚Sohn Jefid, trennte Kinnesrin und deffen Gebiet von _Emefa 


65) J. v. Hammer, Ueber die Länderverwaltung unter dem Chalifate. ° 
Berlin, 1835. ©. 49—56 über Syrien. 








Mittler Lauf des Orontes. 1025 


Höms), und befteuerte dafjelbe jährlich mit 450,000 Dis. 
ten. j 

Die Statthalter waren damals noch Feine unumfchränften 
erren,; jondern nur Truppenbefehlshaber, die im Sommer 
ı Dabif vor Haleb lagerten. | 

Diefesg Syrien, von Hebriern, Samaritanern, fyrifchen 
hriften, Griechen, Maroniten und Druzen bewohnt, war fehon 
on der erften Zeit des Islam her der Schauplaß, auf welchem 
ch die mannigfaltigften Secten und politifhen Parteien 
kämpften. Zu Haleb ftanden die Anhänger der Omeijaden- 
amilie in rothen Kleidern wider die des Haufes der Abaſſiden 
ı Schwarzen Kleidern in Empörung auf.” Zu Damasfus ent- 
and der Bürgerkrieg zwifchen den Parteien der Jemani und 
‚aifi (die bis heute forrdauern, vergl. oben ©. 691 u. a. O.); 
aleb war der Sik von Freigeijtern, daraus viele Sectenfpals 
ingen hervorgingen. 

Unter der Dynaftie der Abaffidren ward Syrien als wichtige 
tatthalterfchaft nur Männern vom höchften Anfehen und Einfluß 
vertraut, von wo mehrere gejonderte Herrichaften ausgingen. 
halif Motawekil vereinigte die drei fyrifchen Statthalterfchaf: 
n Kinesrin, Sfoghur und Awaffim mit euphratenfifchen Gebieten, 
odurch Haleb der Hauptſitz beiderfeitiger Gebiete wurde * 
ine Prachtbauten erhielt. 

Unter der Herrſchaft der kriegeriſchen Dynaſtie Seifeddewlet 
urde Syrien von den griechiſchen Heeren heimgeſucht, welche die 
hönften damaligen Städte Syriens, Haleb, Hamah, Höms, 
cheiſar (Seidjar), Ma'arat und auch Antiochien, zerſtörten, 
orauf dann die Herrſchaft ägyptiſcher Sultane in Syrien folgte, 
nter denen zwar mehr politiſche Sicherheit ftattfand, aber dus 
nkraut des Sectenwefens durch ihre Begünftigung emporwucherte 
‚oben ©. 727 u. f.). 

Bon der hohen Eultur nud Eivilifirung Syrieng zur 
eit des römiſchen und byzantinijchen Reichs, wie von den nad): 
genden Verheerungen zeugen die herrlichen Ruinen fo vieler rö— 
then Städte in der Decapolis am Drontes, wie Apamea, be- 
mders aber auch im Coele des Libanon, wo die große Zahl der 
üher befannt gewordenen, von uns ſchon aufgeführten Ruinen 
on Libanontenpeln (j. oben ©. 285) durch die jüngften auf 
erkjamen Nachforfehungen des Dr. de Foreft (1852) wol um 
Ritter Erdkunde XVII. — 


1026 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 34. 


da8 Doppelte ?6) vermehrt worden find; nicht weniger die zer 
ftörten Kirchen, Klöfter und chriftlichen Gebäude aus der Byzanti- 
ner Zeit, die an verfchiedenen der minder verwüſteten Localitäten 
in wahres Erftaunen ſetzen. 

Dennoch genoß Syrien durd den s — der Natur, 
ſeinen großen Handelsverkehr und den Fleiß ſeiner Bewohner 
noch lange Zeiten hindurch eines vorzüglichen Wohlſtandes, und 
zumal Damaskus wie Antiochia galten als die Paradieſe des 
Orients. Bei der Eroberung der Araber wurden die Steuer— 
regiſter der Grundſtücke nach der vorgefundenen Einrichtung 
der Byzantiner fortgeſetzt, und erſt ſpäter nicht mehr griechiſch, 
ſondern arabifch geführt, weshalb ſich dennoch mehrere griechiſche 
Ausdrücke daſelbſt bis in die neuere osmaniſche Reichsverfaſſung 
erhalten haben (Dimos für A7uos, Tapu fir Töonoc, Salarije 
für Salarium u. a.). 

Luxus aller Art wurde durch die Khalifen in Syrien einge⸗ 
führt, Seide- und Sammetwebereien, Goldftieferei Famen in Aufe 
nahme, Pferdezucht, Wettrennen und Tourniere- der Araber wurden 
daſelbſt wie ihre Gefänge und Diehtfunft einheimifh und verbreiter 
ten fih aus ihren Städten weiter in das Abendland, bis nad) 
Sicilien und Spanien; aber in Syrien felbft trat mit dem Eine 
dringen der fpäteren Beduinen, wie der faracenifhen, mongos 
liſchen und türfifchen Stämme eine vernichtendere Periode ein, 
die dafelbft heute noch die vorherrfchende geblieben if. Doch auch 
Schon vorher war hierzu der Grund gelegt in den unruhigen Zeiz 
ten der Kreugzüge’), in welchen namenlofe Verheerungen, 
Erdbeben, Brand und Wechfel der Herrfchaften dieſes unglückliche 
Land trafen. Die wiederholten Eroberungen von Hamah und 
den DOrontesthälern durch Tancred (1099 und 1105), die Ver— 
drängung ihrer dortigen Herrfchaften dDurh Saladin, die Is— 
maölter, die Mongolen und Türken vollendeten nur die Vers 
wirrung der damaligen Berhäftniffe, welche durch Beugnots vor 
treffliche Unterfuchungen über die Feudaleinrihtungen jenaf! 
Zeit, über die Casalia, die Charrues, Bastides, über die VillanifPi 
























- 


0%) Rever. H. A. de Forest, M. D., Notes on the Ruins of th 
Bukaa, fiehe im Journal of the American Orient. — 
New-York, 1853. 8. Vol. III. 2. p. 351—366. 

) Wilken, Geſch der Kreuzz. I. 244; II. 270, 274; IL 2, 434 u. ( 
Beugnot, f. in Athen. Franc. 1853. No. 22, p. 512. 


Weg von Höms nad) Hamah. 1027 


tustici, Casali, über die Gens de Main Morte, die Serfs marrons 
nd die Serfs der Kirche in den fyrifchen Ländern der Kreuzfahrer- 
iten wichtige Aufklärungen erhalten haben. 


) Weg von Höms nah Hamah, Hamath (Epiphania), 
über Reftun, Arethufa der Alten. 


Eine große Ebene dehnt fi) nordwärts der -Stadt Höms 
us, welche zur Weftfeite durdy den Ausflug aus dem Kedes-See, 
m Oronteslauf, zwar bewällert wird, deffen näheres Ufer jedoch 
on allen Reiſenden vermieden wurde, daher wir nur geringe 
achricht von defjen Befchaffenheit erhalten. Von dieſer Ebene 
gt de la Broquiere (1432)78), der von der Orontesquelle 
ah Höms bald nah Tamerlans Eroberungen vorüberzog, daß 
e fi) von da bis nad Perſien ausdehne, und daß TZamerlan 
it feinem Heere auf ihr den Rüdzug in die Heimath genommen. 
en meiften Reiſenden erfihien die Ebene wol der ungünftigen 
ahreszeit wegen nur als ein wüſtes Gebiet; Pococke79) jedod 
ennt fie eine ſchöne Ebene, auf deren Kornädern die Aehren nicht, 
ie um Damaskus, mit der Wurzel aus der Erde ausgeriffen, 
mdern mit der Sichel abgefchnitten werden, und Eli Smith, 
ie wir fchon oben angeführt, fand fie von faft beifpiellofer 
ruchtbarfeit, und damit ſtimmt auch Burdhardt überein. 
aß diefe Ebene in Syrien weniger bebaut wird, als die nicht 
nmal jo. fruchtbaren Gebirgsgegenden, liegt großentheils darin, 
ıB der Boden in den Gebirgsgegenden meift feftes Eigenthum 
rer ift, die ihn bebauen, daß aber in der Ebene der Boden faft 
usſchließlich der Regierung gehört, er daher aud) nur von einem 
niedrigtern, ärmern, trägern Gefchlechte bewohnt wird, dem feine 
inte nie zu Gute kommt 80). 

Walpole, der im April hindurchzog, rühmt die dortigen 
srasebenen und Weizenfluren; oft find weite Flächen mit den 
eblichften Wiefenblumen bunt gefärbt, voll Hyazinthen, Camo— 
illen und anderen aromatifchen Gewächſen; auf den niederen Anz 
öhen fieht man zahllofe Srabmäler der verftorbenen Meffapilger, 


9 Itineraire du Voyage de la Broquiere ed. p- Le Grand d’Aussy, 
in Mem. de V’Institut. Paris. XII. T. V. p. 515. . 

) Poeocke, Moraenl. II. S. 207; be ec. I. p. 144. 

) Ei Smith, bei Robinſon, al. ID. S. 932. 


xtt2 


1028 Weft-Afien, V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 34, 


die feit fo "vielen Jahrhunderten hier durchzogen, und oft ge 
fhwächt durch die mühfame Wallfahrt auf dem Heimmege, oder 
durch die Naubüberfälle der umherziehenden Beduinenftämme ihren 
Tod fanden. Große Steinblöde liegen auch hier zerftreut umher, _ 
und zwijchen ihnen gewöhnlich die ſchönſten Blumenparterre; wo 
gegen die Orontesnähe Feuchtigfeit vorherrfcht und ſumpfige Stel— 
fen ſich ausbreiten, verfammeln ſich zahlreiche Schaaren von 
Störhen, während das trodenere Heideland von Lerchen, 
Wachteln, Rebhühnern und anderem Geflügel belebt wird, 
Nur zu häufig wird der Friede diefer Ebenen durch die nomadifi- 
venden Hirtenftämme der Araber, jeßt der Anazeh, Agedat und 
anderer (f. oben &.190, 215, 259, 265), geftört. { 

Dr. de Foreft hat zwar im Jahre 1847 die Oftfeite des 
Kedes- Sees 81) und wahrfcheinlih auch den Weg nordwärts von 
Höms verfolgt, aber doch feinen näheren Bericht darüber gegeben. 

Bei den hier zur Gewohnheit gewordenen Reifen in der 
Nacht zeit, um die Tageshike zu vermeiden, ift es jehr begreiflich, | 
daß folhe Streden, die dann zu durchziehen find, felten genauere 
Beobachtung zulaffen. So die Strede von Höms bis zum näch— 
ften Dorf Tell Bify, Tel beshee bei Col. Squire3), deffen 
Häufer Fegelförmig, wie große ägyptifche Taubenhäuſer ausfahen, 
und deffen Einwohner in Fehde mit Höms ftanden; Tell Bifeh 
nad) de Foreft, die ein rother Boden bededen foll, die Mitte deg 
Werd, der in A Stunden über eine Anhöhe bei er-Reſtun, 
Roftan bei de Foreft®), den Drontes erreicht, über welchen eine 
ſchöne Brüde auf Bogen gefchlagen ift, bei welcher ein guter Khan 
fteht, wo Pococke den Reſt eines Klofters angab. Hier ift der 
halbe Weg von Höms nad Hamah zuriüdgelegt, und, was 
jhon Pococke vermuthete, die Rage der alten Arethufa zu fu- 
hen, die fhon Strabo (XVI. 753) als Befibthum eines Phy— 
farchen der Emifener anführte (f. oben ©. 1006). Diefer Ort 
wurde von Seleucus Nicator gegründet gegen den Andrang 
der Sceniten; auch ift er al8 die Vorhut von Hamah anzufehen, 
das nur 4 Stunden weiter nordwärts liegt. Zur Zeit des Für: 
a: re der Kreuzfahrer 3%) war EN die 


en J———— in Bibl. Sacra. Vol. IV. 1847. p. 405. 

82) Col. Squire, in Walpole, Mem. p. 323. 

29) Pococke, Morgen!. IL. S. 207; G. Robinson, Trav. II. p. 244; 
Thomson, Bibliotheca Sacra. 1848. Vol. V. p. 684. 

##) Seb, Pauli, Codice dipl. 1. c. fol, 421; Robert. Mon, VII. 


« 








r-Reſtun, Arethuſa, die Vorhut von Hamah. 1029 


üdlichſte Vorſtadt dieſer chriſtlichen Herrſchaft; von dem dabei ge— 
egenen Caſtell Cafarda begann der Graf von Toloſa baarfuß 
eine Pilgerſchaft nach Jeruſalem. Nur Reſte von Mauern und 
in paar Thürme zeigen feine frühere Größe an. Ali Bey0) iſt 
er einzige Reifende, der diefe Trümmer als beachtenswerth be— 
hrieben hat. Mit diefer Stadt, an der Grenze des alten Coele— 
Syrien, zu welchem das Land der Emifener noch gezählt zu wer- 
en pflegt, beginnt erft die eigentliche Landfchaft Seleucis der 
Alten, zu welcher Arethufa eine Grenzfefte gegen die Sceniten 
ildete. Seit Abulfeda’s Zeiten, der e8 ar-Roftana6) nannte, 
cheint hier Feine Veränderung flattgefunden zu haben. Der Ahan, 
velcher mit einer Mofchee am Weftufer liegt, fol vom Sultan Muräd, 
em großen Khanerbauer, angelegt fein; bei ihm führt die Brüde 
on 10 Bogen, nach Squire, über den Orontes, veffen Waffer- 
piegel hier, nah Thomfon, überall an 300 Fuß tiefer in feiner 
Slußrinne liegen fol, als die zu beiden Seiten höhere Thalebene. 
In 4 Stunden Wege, Eli Smith giebt 4, Stunde an, von 
a kann auf etwas höherem, minder fruchtbarem Boden die Ebene 
md die Stadt Hamah erreicht werden, welcher nur eine ge- 
inge Berghöhe vorliegt, die das Thal hier fo verengt, daß der 
Drontes fie in einer bedeutenden Oftbiegung umlaufen muß, 
velche auf der öftlichen Uferfeite von den Vorhöhen des entgegen- 
jefebten Bergzuges, des Dſchebel Ala, begrenzt wird, daher der 
Huß von da zur Rückkehr gegen den Weft genöthigt wird. Cs 
ft das die einzige bedeutende Ablenfung des Dronteslaufes von 
einer Nordrichtung, ſo daß er die Stadt Hamah ſelbſt eine Strede 
ang, wie Abulfeda bemerkt, in einem Flußthale von Oft nad 
Weſt durchftrönt. 

Thomfon, der von der Öftfeite bei Ruftan den Strom 
iberfebte, jagt, daß eine Stunde fern von feinem Oftufer die Ruine, 
Zephron oder Zaphron genannt, Zafräneh fihreibt Dr. de 
5oreft®”), der e8 zwifchen Tel Biſy und Roftan beſucht hat, 
liege, die, wenn fie das Ziphron im 4. Buch Mofe 34, 9 fein 
follte, deffen Lage zuvor unbekannt geblieben war (f. Allgem. Erdk. 
Th. XVI. 1852. ©.7, wo das Gitat 2. B. in 4. B. zu berichtigen 
iſt), hier mit den anderen Angaben die feit 3,000 Sahren durch 


» 


°5) Ali Bey, Tr. II. p.290. °°) Abulfeda ed. Koehler. p. 151. 
*) Dr. de Foreft, Mfer., Mittheilung durch E. Robinfon. 1852. 


1030 Weft-Afien. V. Abtheilung. 11. Abſchnitt. $. 34. 


Mofe bezeichnete Nordoftgrenge des gelobten Landes näher beftims 


men wirde, wogegen jedoch ſchon Reland (Pal. 123) feine Zweifel 


vorbrachte. Der flüchtige Walpole fand in er-Reſtun weitläufs 
tige Ruinenss) aus ſchwarzem Bafaltftein, die auf fangen Hü— 
geln am Drontes fih hinziehen, mit großen Quaderblöden, ohne 


Mörtel aufeinander gehäuft, die Säulen und ihre Piedeſtals, aber 


nn De) u —— 


auch faracenifche Bauten von ſchwarzen und weißen Steinen aufs 


‘geführt. 


nördlich Tiegenden Orte Kalaat Seidſchär, auf dem linken 


Drontesufer, 5 Stunden Zeit, von wo er dann in 3% Stunde 


Thomfon brauchte von Ruftan zu dem etwas entferntern 


(Eli Smith giebt die Entfernung zu 4'/ Stunde an) die Ruinen 
von Apamea erreichte. Diesmal berührte er e8 auf feinem. Rüds 


wege gegen den Norden nicht, weil er es ſchon zuvor auf dem 
Wege von Sheifhun füdwärts nach Höms gehend bejucht hatte. 
3. Perrier39), Adjutant Soliman Paſcha's (des früheren 


franzöfifchen Officiers Selves, der 1824 Renegat wurde und in ägyp= 


tifhe Dienfte trat), der im den Jahren 1838 bis 1840 in deifen 


Dienft ftand, erzählt von Reftan, das auf einem Hügel ftche mit 


der Ruine eines griechiſchen Tempels, vom Jahre 1839 eine 


merfwürdige Schlammeruption, die fi daſelbſt ereignete, | 


600 Fuß vom Dorf am Fuße des Hügels Jah man unter brüllen: 


dem Getöfe eines Tages plöglih Wogen ſchwarzen, ftinfenden 


Schlammes hervortreten, die einen unerträglihen Schwefel: 
geftanf verbreiteten. Während 3 Tage fprang dieſer Schlamm 
in großer Menge hervor, hörte zwar am Aten Tage plöglich wieder 
auf, verbreitete aber nun erjt eine fo große Sterblidpfeit im 


Orte, zumal unter Weibern und Kindern, daß in 14 Tagen von 


211 Dorfbewohnern 75 Individuen ftarben, denen leider fein Arzt, 
fein Naturforscher zu Hilfe kommen konnte; aud blieb dad Ges 
nauere diejes jeltjamen Eruptiv-Phänomens ununterfucht. 

E. Smith nennt die auf diefer Strede nach Kalaat Seidſchaäͤr 


durchwanderte Ebene, welche der Sarudfhfluß, der hier eine Brücke 


trägt, durchfließt, el» Hulch, und fagt, daß fie, fowie die mit 
ihr in Nord zufammenhängende Ebene von Hamah, jelbft noch 


s»8) Walpole, The Ansayrii l. c. I. p. 180. 
9) F. Perrier, La Syrie sous le Gouvernement de Mehe&met- 
Ali etc. Paris, 1842, ch. IE. p. 29. 





:# Die Stadt Hamah, Epiphania. 1031 


* Fruchtbarkeit der Ebene von Höms übertreffe W). Das Ber; 
zeichniß der 77 in dieſer el-Huͤleh befindlichen Ortſchaften, darunter 
auch der Name Tell Sifin aus Abulfeda's Zeit (ſ. oben ©. 30) 
fi erhalten hat, hat Eli Smith am angeführten Orte (f. oben 
©. 935— 936), fowie auch ein Verzeihniß von 65 Orten in den 
Umgebungen des benachbarten Kurdenjchloffes Kalaat el-Husn 
(ebendaf. ©. 937—938) mitgetheilt; doch ift ung nichts Genaueres 
über diefelben bekannt geworden. 
Colon. Squire ſcheint in Colon. Leafe’s Geleit feinen gebir- 
zigeren Weg auf dem Dftufer des Drontesftromes genommen zu 
haben, das von anderen Reifenden vermieden wurde; beide waren 
von guter Escorte begleitet, Famen dann durch eine öde Ebene, 
wo fie zwei Dörfer, Ipsherin und Arein, mit fegelförmigen Dä— 
hern nannten, und erreichten nah 8 Stunden Ausmarſch von 
Höms die Stadt Hamah. | 


2) Die Stadt Hamah, die alte Hamath oder Chamat 
er Hebräer, Epiphania der Griehen und Römer 
un re Hucs), Hamat und a 
der Araber. 


Hamath wird fchon im 4. Buch Mofe 13, 21 als das Außerfte 
Rordziel genannt, bis wohin die Kundfchafter zur Erforschung des 
andes Kanaan ausgejandt waren; nicht fowol bis zur Stadt felbft, 
ondern auf dem Wege zu ihr nah Rechob (oder Beth Rehob, 
Richter 18, 28), „da man gen Hamath gehet,“ alfo zum Ans 
ange der Gebirgspaffage über das Libanonthal, welches bis heute 
ach Damaskus und Hamah führt (vergl. Erdk. Th. XV. 1850, 
>. 177), und ſchon lange zuvor durch Abrahams Feldzug für Loth 
is nach „Hoba“ dem Volke befannt geworden fein nrußte, ‚alg die 
amalige große Hauptitraße gegen den Norden. Die Zweifel gegen 
ie Richtigkeit diefer Angabe (Neland, Pal. 119, 468 u. a. O.), 
18 fei die heutige Lage von Hamah für die damalige Hamath zu 
ntferntgewefen, und könnten daher beide nicht identisch fein, fallen 
»emnach (ebenfo, wie im 4. B. Mofe 34, 8) aus gleicher Urſache, 
vo nur don dem Gebiete des Namens (nicht von der Stadt) dic 
Angabe natürlich verftanden werden Fann, von felbft weg. Daß 


) Eli Smith a. a. O., bei —— Pal. IH. ©. 932. 


1032 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. 11. Abſchnitt. H. 34. 


aber auch die Stadt ein jehr hohes Alter haben mußte, ergiebt fich 
aus der früheften Benennung des nördlichften Kanaaniterftammeg, 
der Hamathiter, nad) ihr, welche mit den Arpaditern außerhalb 
des Gleutherug weit über die Grenzen des eigentlichen Kanaan 
jchon in äftefter Zeit verbreitet waren und einen Namen hatten, 
obwol von ihnen wie von den früheften Zuftänden aller nordfanaas 
nitifchen Fleineren Stämme nur fehr wenig befannt geworden (fiehe 
oben ©. 66, 381) %). Des Königs Thoi von Hamath freund: 
Ihaftliche Verbindung mit König David gegen den mächtig ges 
wordenen König Hadad Efer von Syria zu Damaskus, den 
diefer befiegt hatte.(2. Sam. 8, 9—10), fpricht nicht weniger für 
ihre frühefte hiftorifche Zeit. Sie bildete alfo damals neben den 
ſyriſchen Herrſchern einen jelbftändigen Staat, der erft zur Zeit 
de8 Hiskias von den Affyriern erobert werden fonnte (2. Bud) 
der Könige 18, 34 und auch bei Jeſaias), der durch Beſiegung des 
“ Nebenbuhlers von Thoi durch David unftreitig noch eine gute Zeit 
länger feine Selbftändigfeit behaupten Eonnte, die auch durch König 
Salomo gefichert ward, da er wahrfcheinlich gegen die Affyrier den 
Borpoften Tadmor in der Wüfte und auch in Hamath Kornftädte | 
anlegte (2. B. d. Chron. 8, 14). 7 

Nach dem Eintritt der’ macedonifchen Herrſchaft erhielt diefe 
Hamath, über welde Alexander M. höchſt wahrfcheinlich feinen 
Marfch nach Ihapfacus zum Guphrat nahm, nah Joſephus 
(Antig. I. 7 u. V. 1), bei den Griechen den Namen Epiphanta, 
wahrfcheinlich von Antiohug IV. Epiphanes), doch ift dar: 
über nichts genauer Defannt, ald was Hieronymus zu Amos 6 
fagt. Sie heißt feitdem bei den Autoren, und zwar bei Ptole:, 
mäus (V. 15, fol. 139) Epiphania, der fie, zwifchen Naphanea 
(f. oben ©. 940) und Lariffa in der Provinz Gaffiotis auffüh- 
rend, zuerft nennt, denn Strabo wie Plinius hatten fie noch 
nicht erwähnt. Sie ſcheint früher noch unbedeutender geblieben zu 
fein, fo lange der Glanz des benachbarten Ba’altempels in Emeſa 
fie noch überftrahlte; erft die fpäteren chriftlichen Schriftfteller füh- 
ren fie, wie Evagrius, al® Epiphania ad Orontem, im 
Gegenfab einer andern des Namens in Gilicien, Theodoretus 
al® Emath Epiphania, Hieronymus, im Gegenfaß von 
Chamat magna, d. i. Antiochia, als Chamat Epiphania 


1 Movers, Phöͤn I. ©. 83, 102, 115. 
Ef, Droyfen, eng nei, ©. 107. 








Die Stadt Hamah, Epiphania. 1033 


auf, und Steph. Byz. zeichnet fie unter den vier von ihm mit 
gleichen Namen bezeichneten Städten durch den Zufaß aus „Enı- 
pareıa, nolıg Ivolag“ an der Grenze der Aradier (devem ältefter 
Landbefiß vor Aleranders Zeit tiefer nah Syrien hineinragte als 
jpäterhin, |. ob. S. 868), wo Euphrates, der Stoifche Philoſoph, 
zu Haufe war, 

Der ältere, einheimifhe Name tauchte aber fogleich wieder 
hervor, als die griehifhe Herrfchaft aus Syrien durch die arabi- 
Ihen Eroberer verdrängt war. Damals verwandelte Abu Obei- 
dah, der Befieger der Stadt, die dortige Hriftlihe Kirche in 
eine Haupt-Moſchee der Moslemen B). 

Schon im 10ten Fahrhundert nennt es Sftakhri Hama, 
und ftellt es mit Schaizar zufammen, als zwei kleine, aber gut 
bevölferte, angenehme Städtchen in fruchtbarer Gegend, mit vielen 
Waſſern, Bäumen und Saatfeldern. Edrifi hat den Ort gar 
nicht erwähnt, was um fo auffallender ift, da er doch in der Ge- 
Ihichte der Kreuzfahrer, zumal durch Tancred bekannter gewor— 
den fein mußte. Schon nad dem erften Eintritt in Syrien famen 
die Araber aus dem Orontesthale den Wallbrüdern mit Ge; 
ihenfen, zumal an Pferden, entgegen, fie um Schuß für ihre 
Städte zu bitten; aber von dem eriten Plane, über Damaskus zu 
gehen, wohin Robert von der Normandie und Zancred nur einen 
Streifzug bi8 Hamah und Höms machten), abfommend, zog 
da8 Heer der Kreuzfahrer den Küftenweg nad Serufalem vor. 
Nach Tancreds Siegen in Antiochia und Edeffa kam es zu Feh— 
den mit den Fürften am Orontes, im Süden von Haleb, und 
Tancred wurde jelbft Gebieter von der Stadt Apamea im Nord 
von Hamah (im 3. 1107). Damals war Sarmin im Befi eines 
Sürften der Affafjinen, den die Bewohner Apamea’s um Hilfe 
baten, ihnen heimliche Mörder der Ismaäslier zu ſchicken, um fie 
von ihrem Tyrannen zu befreien 8). Die Erdolchung deffelben er- 
folgte nach bekannter Art (f. oben ©. 968), und die Ismaéslier, 
welche auch Beſitz von Hamah nahmen, erhoben einen ihrer 
Freunde, Rodvan, zum Zürften von Hamah, behielten für fi 
jelbft aber die Feftung von Hamah, in welcher der Kommandant 
Abu Taher fich feftfeßte. Gegen diefe Gewalthaber riefen nun die 





”») Ibn ol Wardi bei. Koehler. p. 191. 24) Istakhri, Liber 
Climat,, bei Mordimann. p. 37, 40, 143, 149. 5) Wilfen, Ge: 
en in I. S. 250. 9 Wilfen, ebendaſ. II. ©. 271 
u — 


1034 Weft-Afien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 34. 


damals noh hriftlihen Bewohner von Hamah die Hülfe von 
Tancred an, ſowie auch die Araber gegen ihre Feinde, die Is— 
maélier. Erſt nad) mehrmals vergeblihen Verſuchen, die Stadt 
Hamah einzunehmen, gelang e8 Tancred, die Feftung Abu Tahers 
auszuhungern, worauf alle Ismaslier dafelbft niedergehauen wur: 
den, die befreundeten arabifchen Gehilfen aber durch den fliegenden 
Tancred anfehnlihe Güter im Lande zur Belohnung erhielten. 
Jedoch ſchon 8 Jahre fpäter, im Sahre 1115, wurde Hamah den 
Chriſten wieder entriffen, durch den Türken TZogthefin, der Ha- 
mah eroberte, plünderte, aud) die benachbarten Städte, wie Schei- 
jär und Rafanieh, zerftörte und Verwirrung herbeiführte, bis die 
Herrfchaft des Kurden, Sultan Saladins (1178), bier die 
Uebermacht erhielt, wie in Haleb, Emefa, Antiochta, Tripolis, fo 
auh in Hamah). | 9437 

Ein furhtbares Erdbeben, das 1157 (552 d. Heg.) durch 
ganz Syrien wüthete, fol auh Hamah mit allen feinen Bewoh— 
nern vernichtet haben; ein Schulmeifter allein, erzählt dag Ni: 
ahiariftan®), habe fih aus feinem Haufe gerettet, in dem die 
ganze Schülerzahl erfchlagen ward, und als er in die Stadt zu— 
rücfehren wollte, habe er fie gang menfchenleer gefunden. - Es 
ift wahrscheinlich daffelbe Erdbeben, von dem Rabbi Benjamin ' 
von Zudela, der fich einen Tag in Hamah aufhielt (1173), 
jagt, daß dadurch 15,000 Menſchen in der Stadt an einem Zage 
erfhhlagen feien, und daß in derjelben nur wenige Menjchen am 
Leben geblieben. Als er nur 16 Jahre fpäter dort war, fand er 
mehrere N Hauptmänner, die ihrer "Gemeinde vor- 
ftanden. 

Erſt unter Abulfeda’s Regierung —— Hamah zu 
einigem Ruhme (1310); Sultan Saladin hatte verſchiedene 
Provinzen ſeines ſyriſchen Reiches an mehrere Glieder ſeiner Fa— 
milie und an die tapferſten Emirn, ſeine Kampfgenoſſen, vertheilt, 
wodurch die Einrichtungen dortiger Lehnsherrſchaft befeſtigt wur— 
den. Hamah?0) und einige Nachbarſtädte verlieh er an den Sohn 
feines äfteften Bruders (Schehiniha), der Zefy-eddin Omar 
hieß. Zu dieſer fürftlichen Familie, welche fih auch noch nad) der 
Entthronung von Saladins Dynaftie in Wegypten, in Syrien 


697), Wilfen a. a. O. IL. 434 1.37: ”®») Herbelot, Bibl. 
s. v. Hamah; Ben). ir — Itin. ed. Asher. T. J. p. 88. 
»9) Reinaud, Geographie d’Abulfeda, Trad. Paris. 4. Tom. I, 
Introd, p. in XXI. 





Die Stadt Hamah unter Abulfeda. 1035 


aufrecht erhielt, gehörte Abulfeda Er ward im Jahre 1273 
(672 d. Heg.) geboren. Der Einfall der Tataren hatte feine 
Eltern genöthigt, nah Hamah zu fliehen, wo fein vwäterlicher 
Oheim Regent von Hamah war, nad deffen Tode (1284) deffen 
Sohn Mohammed ihm als Fürft von Hamah folgte, und den Titel 
Almalek almodhaffer annahm. Dieſer erkannte die Mame— 
lucken-Sultane in Aegypten als Erben von Saladins Reiche und 
als ſeine rechtmäßigen Oberherren an; ſein Neffe war Abulfeda. 
Dieſer erhielt, wie alle Prinzen ſeines Hauſes, eine religiöſe und 
literariſche Erziehung zu Hamah; er lernte den Koran und vers 
ſchiedene arabiſche Lehrbücher auswendig, die Geſetze des Islam, 
die Jurisprudenz, Hiſtorie und arabiſche Grammatik, aber auch die 
Kriegskünſte. 

Schon in ſeinem 12ten Sahre zog er mit feinem Vater in 
den Krieg, und half die Zeitung Mercab von den Hospitalrittern 
erobern (j. oben ©. 884); dann Tripolis (1289, f. oben ©. 608), 
Ucre, Rum, und, immer in dem Bortrabe der Neiterei, machte er 
als Bezier auch) 1298 im 2Aften Lebensjahre den erften Krieg gegen 
Klein- Armenien mit und 1302 aud) den zweiten, worauf er 
-im Jahre 1304 feine erfte Wallfahrt nach Mekka zurüdlegte. Nach 
vielen Wechfeln der Sultanate in Syrien und Aegypten, in denen 
Abulfeda ſtets eine ehrenvolle Rolle fpielte, wurde er im Detober 
1310 von feinen Gönner, dem Mameluden-Sultan Malet-Nafs 
jer zu Damasfug, als Fürſt von Hamah erhoben, und 2 Jahre 
darauf von Cairo aus mit dem Ehrenkleide und anderen Kofts 
barkeiten als Sultan begabt, und als Fürft von Has 
mah, Marra und Barin beftätigt. Sein Name Ismasöl, 
den er bei der Befchneidung erhalten, wurde als Sultan in 
Almalef-almovayyad (der wohlgeftärkfte Prinz) verwandelt; 
jeine im Abendlande befanntefte Benennung ift Abulfeda, d. h. 
Bater, der bereit. ift, fein Leben für eine Geliebte zu Taffen. 
Mehrere Emirn, die bisher im Fürſtenthum Hamah Feine Herrſchaf⸗ 
ten gehabt, wurden mit einem Einkommen nach der Stadt Marra ge— 
wieſen, daſſelbe dort im Exil zu verzehren; fein Beſitz von Has 
mah und Barin verpflichtete ihn, als Bafall des Sultans, 500 
gewappnete Reiter zu deffen Kriegsheere zu ftellen. Mit diefen, 
unter feinem eigenen Commando, unterftübte er das Heer des Sul: 
tans zu Cairo in dem Kriege über Aleppo, Ayntab an dem Euphrat 
gegen die Zataren, die mit Chriften verbiindet waren; er war bei 
der Eroberung der großen Stadt Malathya, 1315, von wo er 


1036 Weft-Afien, V. Abtheilung. 11. Abſchnitt. $. 34. 


fiegreih in feine Neftdeng nach Hamah, aber des Nachts zurüd- 
fehrte, um am Tage dem Pompeinzuge, da man dann die Straßen 
mit Zeppichen zu belegen pflegte, auszuweichen. 

Damals, unter Sultan Abulfeda’s Herrfhaft, die bis 
zu feinem Tode im 6Often Lebensjahre anhielt (26. Oct. 1331), 
ftand die Stadt Hamah und ihr Fürftenthbum im höchften 
Glanze, und erwarb durch ihn Ruhm im ganzen Orient und Ocei— 
dent. Als frommer Pilger wiederholte er noch ein paar Mat die 
Wallfahrt nach Mekka, als Gefenfchafter des Sultans von Cairo, 
jeines » großen Gönners, der ihn mit Gefchenfen, Kronen und 
Würden überhäufte, öfter nach Aegypten an feinen Hof einlud, 
und auch die Einfünfte des an die Emirn abgetretenen Marra ihm 
von Neuem zuficherte. Während feiner Staatsgefchäfte und Reifen 
hatte Abulfeda jeine wiffenfhaftlichen Studien nie aus den Augen 
gelaffen. Auf den Feldzügen in Klein-Armenien arbeitete er feinen 
hronifartig verfaßten Umriß der allgemeinen Weltgefchichte aug; 
jpäter brachte er eine reiche Bibliothek von Manuferipten in Ha- 
mah zu Stande, verfammelte an feinem Hofe ftets die ausgezeich- 
netejten Männer der Wiffenfchaft, der auch der Anziehungspunct 
vieler Neifenden und Fremden wurde. Don ihnen als Augenzeu: 
gen fammelte er auch viele feiner geographifchen Nachrichten ein. 
Der Sultan hatte ihm die Bewachung der Grenze des fyrijch- 
ägpptifchen Reiches gegen den Euphrat anvertraut, wo Zataren 
und Berfer ſtets bereit ftanden, in Syrien und Aegypten einzu— 
falen. Die weite fyrifche Ebene zwifhen Hamah, Damaskus, 
Zadmor und dem Euphrat gegen Mefopotamien hin ward alljähr: 
lich einen Theil des Jahres hindurd von dem heranziehenden ara- 
bifhen Stamme der Thay (wie fehon zu Kaiſer Juſtinians und 
Chosroes Heiten die Saräceni bei Procopius de Bello Pers. 
ed. Venet. 1729. II. p. 287, 309 ete., und wie ebenfo gegenwär- 
‚tig der Anezeh) mit ihren Kameelen und Schaafheerden beweidet. 
Den andern Theil des Jahres fchlugen fie ihre Zelte in Meſopo— 
tamien um die Ruinen der alten Babylon, damals im tatari- 
Ihen Gebiete, auf. Ihr Oberhaupt war Mohanna, ein ſehr 
mächtiger Zürft, der zwifchen zwei fich feindlich gegenüberftehenden 
furchtbaren Reichen die Wage hielt, wie einft die arabifchen Fürften 
von Gaſan und Hira zwifhen dem PBarthers und Römer » Reiche. 
Mohanna hatte feine Gefandten in beiden Neichen; von ihnen, 
zumal von Mohanna’s Sohne, Soleyman, erhielt Abulfeda 
feine wichtigften Nachrichten über den Lauf des Tigrig und Euphrat 


Die Stadt Hamah unter Abulfeda. 1037 


abwärts zum Meere, und von Hadyte, dem Bruder Mohanna’s, 
jeine fo lehrreichen Nachrichten über Arabien. 

Durch Kaufleute, die Abulfeda in feinen Gejchäften zum 
Schwarzen Meere und zur Wolgamiündung fehiete, wie durch einen 
Kaufmann nad) Indien, fammelte ev von dort feine Nachrichten zu 
Hamah, wo der Handel und Verkehr in hoher Blüthe ftand, weil 
der Sultan feine Handelsleute von jedem BZolle befreit hatte. 
Auch empfing er die vielen Pilger, welche jährlich über Asia Minor 
nach Meffa hin- und zurückgingen, wie die aus Arabien kommen— 
den gaftfrei an feinem Hofe, und Andere, welche ihm die Schiffe 
vom Mittelmeere aus Alerandrien und anderwärts oft mit Ge— 
Ihenfen und Nachrichten aus weiter Ferne zuführten. Er felbft 
war Dichter, und beſchützte auch die ſchönen Künſte an ſeinem 
Hofe. 
Er ſtand durch Pferd epoſten, die, damals auf des Sultans 
Koſten bis Cairo eingerichtet, ihm dienſtbar waren, mit ganz Sy— 
rien und Aegypten in Verbindung; auch viele ſchöne Gebäude 
wurden von ihm im Orontesthale errichtet, zumal iſt von Säulen— 
hallen die Rede, die man ihm verdankte. Sein Fürſtenthum, das 
durch ihn ſo gehoben, zu Glanz und Ehren gekommen, ſeine Reſi— 
denz zu Hamah durch geiſtvolle und wiſſenſchaftliche Männer und 
Anſtalten zu jener Zeit vor allen andern hervorragend, bewahrten 
ihre Selbſtändigkeit bis zu Abulfeda's Tode, während das 
ganze übrige Syrien geknechtet war, nur durch willkürlich nach 
der Laune der Mamelucken-Sultane ein- und abgeſetzte Statthalter 
verwaltet wurde, und ſelbſt Damaskus nur einen Vicekönig erhal— 
ten hatte, der dem Sultan-Fürften von Hamah die höchften Ehren 
erweifen mußte, 

Abulfeda’s einziger Sohn war jeineg Baters unwürdig, 
und wurde bald in das Eril nah) Damaskus geſchickt, wo feine 
Nachkommen bald ausftarben (1357), Hamah wurde wieder zu 
einer bloßen Provinz, die einen Türken zu ihren Gouverneur ers 
hielt, der alle Tage abgejegt werden fonnte. Seitdem hatte das 
Glück von Hamah unter den Eyubiden fein Ende erreicht, 
welche feit 200 Fahren dort vorgeherrfeht, deren edlere Zweige 
aber bald überall im glüclichen Arabien, in Emefa, Aleppo, in 
Aegypten und felbft am Tigris, wo fie Throne inne gehabt, aus— 
ftarben. - Hamah war unter der Tyrannei der folgenden Verwal: 
tungen bald wieder in ihre Erniedrigung zurüdgelunfen. 


1038 Weft-Afien, V. Abtheilung. TI. Abfehnitt, $. 34, 


Gern möchte man von einem Abulfeda uber” fein eigenes 
Fürſtenthum und feine Refidenzftadt Genaueres erfahren, aber in 
feinen geographifhen Tafeln ift er darüber ganz karg geblieben, 
und hat fie durch nichts vor anderen von ihm befchriebenen 
Städten ausgezeichnet, 

Chamat, oder Hamat, fagt er”), zwifhen Emeja und 
Kennesryn gelegen, iſt eine fehr alte Stadt, die Schon im Pen— 
tateuch in der Gefchichte der Seraeliten erwähnt wird. Es ift 
einer der angenehmften Orte in Syrien; der "At (Drontes) durch— 
ſtrömt ihn dem größern Theile nad, in der Richtung von Dft und 
in Süd; ein hohes und ſchön gebautes Schloß vertheidigt die 
Stadt. Im Innern find Mühlen, welche durch das Waffer ge— 
trieben werden; Räder am Orontes bewäffern die Gärten; durd) 
hydrauliſche Maſchinen (er nennt fie Naur)t) wird Das 
Waſſer jelbft bis in das Innere der Häufer geleitet. Diefe Stadt 
und Schayzar jind unter allen Städten Syriens diejenigen, 
welche durch die große Menge WiraR hydrauliſchen Mafchinen, aus— 
gezeichnet find. 

Der Index Geogr. bei Schullens in Bohaedinis Vita Sala- 
dini, ift kaum vollftändiger und fügt nur noch hinzu, daß Hamat 
zwei Schlöffer habe, davon eines innerhalb, das andere außer- 
halb der Mauern liege, und erſt zu damaliger Zeit eine bedeu— 
tende Größe erreiht habe, 

Noch zu Abulfeda’s Lebzeiten, nur wenige Sahre vor 
deſſen Tode, bejuchte der berühmte Wanderer Ibn Batuta 
(1326) ?) von Emeſa aus auch Hamah. (fo gefchrieben bei ihm, 
da bei Abulfeda ſtets Hamat fteht), doch ohne jeines Fürften 
oder anderer Merkwürdigkeiten zu erwähnen; aber er führt zwei 
arabijche Zobgedichte auf die Stadt an, in welchen im erften der. 
Wein, die Frauen und die Reize der Tieblichen Ortſchaften, im 
zweiten die Helden ‚der glücklichen Tage von Hamah gepriefen 
werden, und die ſüßen Erinnerungen an dort verlebte Zeiten; wol 
auf die kaum verlebte Blütheyeriode fich beziehend. Hundert 
Jahre fpäter zieht der Stallmeifter Philipp des Guten, B. de la 


"°°) Abulfedae Tab. bei Koehler. p. 108; etwas verfehieden unter 
Nr. LIX. im Reinauds Orig.-Cxemplar, nad) der mir darüber 
mitgetheilten a, 

) Abulfeda ed. ee . 149. 
) Ibn Batuta, Trav. ed. S. Lee. 4. Lond. 1829, p. 232. 


Die Stadt Hamah. 1039 


Broguiere (1432) 3) auf feiner Reife von Damaskus auch durch 
Diefelbe Stadt, die er Hamant jhreibt, in einem ſchönen Lande 
gelegen, aber nur von wenigen Arabern bewohnt, die fich damit 
befchäftigten, die umher zerftörten Dörfer wieder aufzubauen. Er 
traf hier einen Benezianer Kaufmann, einen Laurent Souranze), 
an, bei dem er wohnte; man fagte ihm, der Fluß bei der Stadt 
folle aus dem Baradiefe (fo wird allerdings bei Strabo, XVI. 
756 und Plin. V. 19, "am Libanon die Gegend der Dronteg- 
quelle genannt, f. oben S. 161) fommen, doch wife er nichts weis 
ter davon. Don diefer feitdem vergeffenen Rocalität muß ſich alſo 
damals wol noch eine Erinnerung im Munde des Volkes erhalten 
gehabt haben. In diefer Stadt befinde fid) das größte Schöpfrad, 
das er jemals gefehenz es verfehe Schloß und Stadt mit Waffer. 
Den Wein, welcher im obigen Lobliede von einem Mufelmanne 
bejungen wurde, fand auch de la Broquiere noch ſehr gut, und 
verfihert, daß felbft die Moslemen, wenn fie von ‚der Wallfahrt 
nach Mekka zurückkommen, fih ihn weidlich bei den dortigen Gries 
hen zu Hamah wohlichmeden ließen. 

P. Belon %), der 100 Sahre jpater (1548) vorüberzieht, fine 
det viel Seſam- und Baumwollen:-Eultur auf den dortigen 
wohlbebauten Feldern, in der Stadt nur fchlechte Häufer, aber große 
Schöpfräder, auf dem Schloß nur Ruinen und viele Thürme ume 
herftehend; feltfam will er hier die Stadt Tarſus finden. Darin 
berichtigt ihn zwar B. Della Balle (1616), fällt aber in einen 
andern Srrthum, indem er diefe Hama 5) für identifch mit Apa— 
mea halt, was ihm um jo eher zu verzeihen, da ſich von der 
‚nördlichen Apamea nicht einmal der Name erhalten zu haben fhien, 
Er fand die Lage der Stadt Hamah, in ihrem Terraffenbau ber 
Hausanlagen über den bebauten Thälern gelegen, von Außen gefes 
hen, fehr ſchön, im Innern jedoch Alles anders; doch, beftätigte er 
die großen Schöpfräder, und fand auf dem dortigen Bazar ein 
nicht unbedeutendes Gewerbe mit Leinwand, welche nach Tripoli 
verfendet wurde, wo Chriften fie auffanften und weiter an ihre 
Glaubensgenoffen verhandelten. 


\ 


) Bertrandön de la Broquiere, in Le Grand D’Aussy, M&moires 
de l’Institut Nat. des Sciences et Arts. Sc. Morales et Polit. 
Paris. An XI. T. V. p. 515. 

*) P. Belon, Observat. 1. c. Paris. 1554. p. 156. 

) Della Balle, bei Wiederhold a. a. DO. Fol. 176. 


1040 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 34. 


Als der Scheich Abd-ol-Ghanidſch en-Näbulufi im 
Jahre 1693 durch Hamät ſeine Pilgerfahrt fortſetzte, fand er da— 
ſelbſt eine große Herberge der Kadiri-Derwiſche, deren Ausſicht auf 
den Orontes, den 'Aſi, d. i. den Widerſpenſtigen, ging, weil 
er nur durch Vermittelung der Waſſerräder zur Bewäſſerung der 
Felder gebracht werden kann ®). 

Auch Pococke (1737) iſt noch wegen der Lage von Apamea, 
das oft mit Hamah verwechfelt worden, unficher, Doc erfennt er 
mit Recht beide Städte als verfchieden an, da dag Itin. Antonini, 
welhes Hamah als Epiphania aufführt, zwijchen beiden die Sta- 
tion Zariffa (dag heutige Scheizar) angiebt, mit folgenden, unter 
fih ganz gleichen Abjtänden ): Don Apamia nah Lariffa 
XVI; nah Epiphania XVI; nah Arethbufa XVI; nad 
Emefa XVI Mil. Auch“ des Hierocles Synecd. p. 712 
(46) unterfcheidet die beiden Städte Apameia und Epiphania, fo 
wie aud) die Tabul. Peuting. (Segm. X. E.) und Steph. Byz., 
worüber Fein Zweifel mehr obwaltet, wenn auch das Locale der 
nördlichern Apamea noch ficher zu ftellen bliebe. 

Pocockesd) befhreibt die Stadt Hamah genauerz fie liegt, 
jagt er, in einem engen Thale des Orontes, an deffen beiden Sei: 
ten hohe Klüfte fi über den Strom erheben, auf denen die Stadt 
erbaut wurde, die nur gegen Oft und Weft offene Ausgänge hat, 
weil der Strom nach diefer Richtung feinen Lauf nimmt. Außer: 
halb ift die Stadt mit angenehmen Gärten umgeben, in denen e8 
aber ungefund zu wohnen if: Die Stadt befteht aus drei Quar- 
tieren, davon das Hauptquartier an der Südfeite des Flufjes liegt, 
zwifchen ihm und dem Fluß zieht fich ein jehmaler, eine Mile lan— 
ger Hügel hin, auf welchem die alte Stadt lag, wo damals eine 
Garnifon Reiter fand. Das Weftende des Hügels ift durch Kunft 
von der Oſtſeite durch einen Felsgraben abgejondert, und trug 
die Feftung, von der aber auf, der fehr hohen, ganz mit Steinen 
bedeeften Endfpige nur ein Feines Stück Mauer-übrig geblieben 
- if. Dieſem Weftende liegt noch eine Vorſtadt vor, fo wie am 
Nordufer des Fluſſes ein anderer Theil derfelben den Berg hinauf 
fteigt, und die ganze Stadt dadurd einen bedeutenden Umfang er- 





06) 9, Kremer, des Scheich Abd-ol-Ghanidſch Neifen u. f. w., im 
Sißungsberichte der Kaiferl. Akad. d. Wiffenfh. in Wiener Jahrg. 
1850. S. 329. ”) Itin. Anton. Aug. ed. Wesseling. fol. 187; 
Itin. Provinc. ed. Parthey. 183; Hierocl. Syn. bei Wessel, p. 
8) R. Pococke, Morgenl. a. a. O. S. 208 — 211. 


Die Stadt Hamah. 1041 


Iten hat. Er erwähnt auch, wie alle nachfolgenden Neifenden, 
> coloffalen Schöpfräder, welche die Wafferleitungen der hö- 
t liegenden Stadttheile mit Waſſer verfahen. Außer den Reften 
108 Thores und einigen griechifchen Kaiſermünzen, aber Feiner 
8 der frühern Gäfarenzeit, die man dort im Schutt gefunden, 
ad er nichts Antiquarifches auf. Die Stadt fand damals nod) 
ter feinem Pafha, fondern unter ihrem eigenen Bey oder 
tatthalter, ald Beſitzer Des Gebiets, der zur Familie der 
rtigen Scheich von Hamah gehörte, die bei den Arabern in 
jr großem Anfehen ftand, und deren Glieder ald Nachkommen 
3 Propheten den Titel „Emir“ führten. ; 

Genauere Nachrihten von Hamah geben ung im. legten 
ihrhundert Colonel Squire (1802), Seeten (1805), Burd- 
dt (1812), Ali Bey (1818), G. Robinfon (1830) und 
homſon (1846). Squire, Robinfon und Ali Bey gingen 
ch Damaskus, Seeten und Burkhardt famen von daher. 
Bterer, wie Thomfon, der von Höms fam, wichen von Hamah 
gen Wet nad Kalaat el-Hösn ab. 

Der Orontesftrom wendet fih unterhalb Reſtun, jagt Col. 
quire, gegen Welt, um das ovale Thalbeden ?) zu durch— 
ömen, in welchem die jehr zerftreut zwifchen Gärten Tiegende 
tadt Hamah, auch zum Theil die Berge zu beiden Uferfeiten 
auf, gebaut ift. Faft in ihrer Mitte erhebt ſich ein zugerundeter 
rg, der, nad) allen Seiten regelmäßig abgeböfcht, einft die Cita— 
fe trug, von der jeßt feine Mauern mehr zu fehen find. Die 
ücken über den 'Aſi find fehr gut gebaut; an der Nordfeite der 
ttlern Brücke in,der Ede einer Mauer bemerkte er einen 5 Fuß 
ıgen und 2 Fuß hohen Quaderftein, der mit feltfamen Charae— 
en bedeckt war. Sollte hier vielleicht eine altaffyrifche Inſchrift 
gemauert fein? An vielen Gegenden der Stadt bemerfte man 
ch zerftörte Gapitäle, Architrave und Säulenrefte in dem Hof- 
um einer Mofchee, eine von 8 niederen corinthifchen Säulen ges 
gene Kuppel von rohem Styl. Unter dem Berge, in S.W. 
: Stadt, war ein Felsgrab mit 4 Kammern, darin Steinthüren 
t eifernen Ringen an ihrer Oberfläche. Die Wafjerverthei- 
ng in der Stadt durch die perfifchen Schöpfräder ift ihr befon- 
8 eigenthümlich, da ein großer Theil der Wohnungen weit höher 
das Niveau des Fluffes liegt. Die Größe der Schöpfräder, 


°) Colon. Squire, in Walpole, Mem, p. 323—3235. 
Ritter Erdkunde XVII. Uuu 


1042 Weft-Afien. V. Abtheilung. I. Abfchnitt, $. 34. 


deren eind, nah Squire, 67 Fuß im Durchmeffer hatte, mit ih: 
ren Wafferfchaufeln an den Flußufern zwifchen den Gärten umd 
Wohnungen, giebt einen eigenthümlihen Anbii für das Auge, 
der von dem beftändigen Knarren diefer Räder für das Ohr nicht 
weniger feltfam begleitet wird. Ihre Anwendung ift ingeniös, die 
Conſtruction der Näder jelbft ift roh; die Kanäle und Aquäducte, 
in welche fie das Waller durch ihr Schaufeln eingießen, verbreiten 
fi nicht über 300 Schritt weit durch die Stadt; an ihnen find dir 
Infchriften der Erbauer derjelben angebradht. Nur griechifch 
Ehriften Fand Squire hier wohnhaft, deren Schreiber, Moofer 
Pasgil, ein fehr -gaftlihes Haus für alle Fremde hieltz bei ihn 
fchlief er mit feinen Freunden auf feidenen Betten und Efoftbareı 
Teppichen;z fein ganzer Hofraum war voll Scheih8 aus den Ber: 
gen der Nafairier, die mit mehr als 60 Gäften dort — 
bewirthet wurden. 

Seetzens Nachlaß ſeines N! davon nun glüdliche 
Weiſe Schon der erfte Theil gedrucdt vorliegt, beginnt mit der Reif 
von Damasf nah Hama, das er am 16. April 1805 früh an 
Morgen erreichte, aber es fhon nach einigen Anfäufen auf den 
Bazar durch feine Karawane, die weiter zog, bald wieder zu ver 
laffen genöthigt war. Dennoch Fonnte er in fein Journal!) fol 
gende Daten eintragen. Die Stadt Tiegt malerifch an den fteilen 
hochhügeligen Seiten des 'Aſi, deffen Größe er in diefer Jahreszei 
mit der Hunte bei Oldenburg oder der Keine bei Hannover ver 
gleicht, der aber im Sommer wafferärmer werden foll. Die Stra 
Ben zu beiden Seiten des Stromes find hier uneben, nicht ge 
pflaftert, ehr unrein. Von der Brüde, die in der Mitte de 
Stadt über den Strom führt, hat man eine fehr reizende Ausfich 
über die fhönen Gartenumgebungen der Stadt und die colofjalen 
oft 40 Fuß im. Diameter habenden Schöpfräder, die das Waffe 
fetbft auf ziemliche Höhen ſchaffen; einer der Aquäducte ftand au 
doppelten Bogen tibereinander, und war von ſchöner Anlage. Mai 
fagte, im Strome jeien 250 ſolcher Schöpfräder (Naovura) ü 
beftändiger Bewegung. Große Gebäude fehlen, doch find 4 Khan 
in der Stadt, an 20 Mofcheen und eine armenifchechriftliche Kirche 
die griechifche Gemeinde, die aus 50 Familien beftehen foll, ha 


* 


iv Nachlaß, gar von ap Dr. — um 
G. Ir. 9. Müller. Th. I. Berlin, 1854. 8. &.13—15. 


Die Stadt Hamah, 1043 


eine Kirche; die Stadt foll 12,000 Einwohner haben, Nur we; 
tige Häufer von Stein find im Innern der Stadt. - Die meiften 
Wohnungen find aus Lehm aufgeführt, und haben fegelförmige 
tuppeldächer. Die Stadt erfcheint daher mehr wie ein Gemiſch 
on Dorf und Stadt. Bon einer Gräberftätte, mit einer 
Srabfuppel an der Südfeite, breitete ſich über die terraffen- 
veife fich erhebende Stadt eine ungemein reizende Ausficht aus, 
vozu der ehemalige Schloßhügel, den Seetzen für künſtlich erhöht 
ielt, wie der Schloßberg zu Aleppo, und in der Ferne mehrere 
ühn zugefpigte Bafaltfegel (ähnlich wie die zwifchen Göttingen 
ind Münden) das Ihrige beitrugen, zumal in einigem Abftande 
yon der Stadt, wo feine Karawane bei Brunnen trefflichen Waf- 
ers raftete. Zwei Hamabewohner, fagt Seegen, haben fi li— 
erarifche Unfterblichkeit erworben, nämlich Jacut Ben Abdolla 
Schahäb ed-Din Abu Abdolla, ein Grieche von Geburt, aber 
Sclave eines Herrn in Hamah (er ftirbt im I. 1229) 1), durch) 
ein geographifhes Lericon, das unter dem Titel els 
Moſchtarek von feinem nocd berühmter gewordenen Nachfol- 
jer, dem Fürften Abulfeda von Hama, fehr häufig citirt wird, 
ind diefer durch feine hiftorifchen und geographifchen Werke, 
Früher lagen in den fihönen Thalumgebungen der Stadt viele 
Dörfer; durch die vielen, ganz geſetzloſen Avanien der Mutefellims 
yon Hama wurden unter dem türkifchen Regimente nad) und nad 
ehr viele zerftört und verlaffen. Ein erblicher Familienbeſitz eines 
ürftlichen Haufes, dem an der Erhaltung feiner Provinz gelegen 
ft, befteht hier feit Langem nicht mehr, fondern wie Marra, fo 
vurde auch Hamah zum Paſchalik von Haleb gefchlagen, dag nur 
jegen Beftechung feine häufig wechjelnden Mutefellims einfeßt, die 
Jann durch Ausfaugen des Landes fich wieder zu helfen fuchen. 
Selbft die herrlichften Weideländer liegen in der Umgebung ohne 
Befiter, ohne Benutzung; nur die Karawanen, welche hindurchzie— 
sen, haben Vortheil davon, da fie überall an Sutter für 
hr Vieh finden. 

Burkhardt Fam gegen Ende Februar vom Norden her 
vom Caſtell Scheizär, oder Seidſchar (1812), in A Stunden 
Zeit nah Hama (er fohreibt Hamah) 12), in deren Nähe er wies 


11) H. F. Wüstenfeld, Abulfedae Tab. Gotting. 1835. p. 84. 
12) Burckhardt, bei Gefenius ©. 248—253. 


Uuu2 


1044 Weft-Afien. V. Abtheifung. II. Abſchnitt. $. 34, 


der bebaute Felder antraf. Den gahzen Hinweg am Weftufer des 
Drontes, der ihn über eine Brüde des Sarudſch-Fluſſes (f. oben 
S. 933) führte, der hier etwas unterhalb des Dorfes Hedjäm in 
den Orontes fällt, und dann an den Dörfern eſch-Schthy, edſch— 
Dſchadſchye und el-Kaſa vorüber, fand er dicht am Wege eine 
Menge von Brunnenwerfen in Fels gehauen, ein Beweis von 
früher ausgezeichneter Bevölkerung und Belebung jener Küften- 
firede, die heute ganz todt liegt. Im der Stadt hatte er den 
Bortheil, in dem Haufe des Selim Keblan, eines Secretaird 
des Mutefellim, abtreten zu fünnen, den er als einen der gebildet: 
ften Orientalen hatte kennen lernen, jo daß er von ihm gute Nach— 
richten einziehen fonnte. Die am Abhange und in der Ebene 
erbauten Quartiere der Stadt, erfuhr er, nannte man Hadher 
und el-Dfhisr, die höher liegenden Quartiere der Stadt aber 
el-Aleyat und el-Medine;z in letzterem wohnten die Chriften. 

Die Stadt, fagt Burdhardt, von großem Umfang, habe 
wenigſtens 30,000 Einwohner, darunter 300 griehifche Familien, 
alfo etwa anderthalbtaufend Ehriften. Den mittlern Eaftell- 
berg nennt er, wie fein Vorgänger, auch einen Fünftlichen Erdwall, 
deffen Quadern vom ehemaligen Schloßbau aber zum Aufbau vie: 
ler Stadthäufer gedient haben. Er zählte 4 Brüden über den 
Orontes und ein Dußend fehr großer Wafferräder, deren eineg, 
Muhamedye genannt, 70 Fuß im Diameter hatte Nur ein 
paar palaftähnliche Gebäude bemerkte er in der Stadt, fonft meift 
nur Häuſer mit Lehmwänden, die aber im Innern oft ganz ſchöne 
Hofräume haben. Einen früher von De La Roque bemerkten 
Marmorſtein mit Sculpturen konnte er nicht auffinden; dagegen 
bemerkte er an einer Hausecke am Bazar einen Quader mit vielen 
Heinen Figuren und Zeichen, die ihm eine Art Hieroglyphenſchrift 
zu fein ſchienen, doch verfchieden von der ägyptiſchen, vielleicht ein 
ähnlicher Stein wie der von Squire an der Brüde bemerfte, 
Wenn diefe vorhanden, jo möchten fih bei genauerer Forfchung 
durch Fünftige Reiſende wol noch mehr antiquarifche Reſte auffin- 
den laffen. Möchten die modernen Touriften nur, wie meiftentheils, 
nicht immer wieder das längft Bekannte wiederholen, fondern fich 
die Erforfhung des noh unbekannt Gebliebenen zur Aufgabe 
ftellen, wozu freilich eine tiefere Kenntniß der Vergangenheit. gehört, 
zu welcher wir durch unfere Zufammenftellungen einen huͤlfteichen 
Beitrag zu geben uns bemühen. 


Die Stadt Hamah. 1045 


Burckhardt giebt der Stadt nur 13 Mofcheen, deren größte 
ein jehr altes Minaret hat. Das Hauptgewerbe ift hier der Hans 
del mit Abbayes, die, wie die in Höms gefertigten Abbas (fiehe 
oben ©. 1015), vorzüglich gefchäßt und von den Arabern alfgemein 
begehrt werden. Die Stadt war damals zum Gouvernement von 
Damasfus gefchlagen, das dort eine Garnifon von 300 bis 
400 Reitern unterhielt, um die ftetS im Frühjahr und Sommer 
jehr zudringlich werdenden arabifchen Hirtenftimme mit ihren 
Herden in Reſpect zu halten. Nur wenige reiche Kaufleute wohn- 
ten daſelbſt, aber viele reihe Türken hatten dort ihren Wohnſitz 
nufgefchlagen, weil fie hier allen Luxus großer Städte genießen 
fonnten, und doch der Bedrüdung ferner ftanden, als in den Reſi— 
denzen der Paſchas und Sultane. Gin gewilfer Naßyf Pafıha, 
aus der Familie Adein, der in Europa und der Berberei Reifen 
gemacht und ein Einfommen von 8,000 Pfd. Sterl. befaß, hatte 
ich hier einen fehönen PBalaft gebaut, in dem ihm Burkhardt 
feinen Beſuch machte. Er erfuhr, daß dem Statthalter, oder Mus 
tefellim, von Hamah 120 bewohnte DOrtfchaften und 70 bis 80 leer 
tehende Dörfer gehören, was die zuvor ſchon von Seetzen anges 
führte Bemerkung leider vollfommen beftätigt. Der weftliche 
Theil des Gebietes von Hamah ift die Kornfammer für das 
nördliche Syrien; doch giebt die Ernte nie mehr als das zehnte 
Korn, wegen der ungeheuren Menge von Mäufen, welche in der 
Regel die zweite Ernte ganz zerflören. Gegen die Oftfeite ift die 
Ausficht durch Berghöhen befchränfter, doch ift fie, zumal vom el— 
Scherafe, dahin fehr reizend; 1% Stunden fern gegen Nord» 
Oſt erhebt fidy der Berg Zein Abdin mit zwei Gipfeln, die 
wei Hörner genannt, deren jüdliche Verlängerung Dſchebel 
Keifun; fein höchfter Punct liegt in O. AN. Biel weiter in 
Süd, auf dem verlängerten Höhenzuge bei Salamie, tritt noch 
ine Gebirgsfpige, Dſchebel el-’Ala, hervor, auf welcher eine 
Burg, das Kalaat Schemafiyeh, liegt. Im Süden von Has 
mah, 2 Stunden fern, liegt ein ifolirter Kreideberg, Dſchebel 
Arba'tn, der fih von Oſt nah Weſt erftredt, die Ebene Reftun 
don der Ebene Hamahs fcheidet, und den Drontes eben da gegen 
den Often zu feiner Krümmung hinüber drängt. Der höchſte Gipfel 
diefes mäßig hohen Kreideberges liegt in S. ,D. Im der naffen 
Sahreszeit, im Winter, tritt der Orontes aus feinen Ufern und 
überſchwemmt dann viele Gärten, die in feiner Tiefe liegen, was 
den Aufenthalt dafelbft wol ungefund machen muß. Im hohen 


— 


1046 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 34. 


Sommer, bei niederem Waſſerſtand, iſt ſein Waſſer ganz klar und 
hell. Von Hamah bis Tripoli rechnete man 4 Tagemärſche; 
Burckhardt zog vor, nachdem er 5 Tage bei feinem gaſtlichen 
MWirthe in Hamah verweilt hatte, über die Semaälier- Burg Ma: 
jiyäd dahin zu gehen (j. oben ©. 934). 

G. Robinſon (1830) 1), der zu Hamah bei einem gries 
hifchen Bifchof, der für einen gelehrten Mann galt, im Haufe 
wohnte, und auf dem Bazar auch vielen neugierigen Zufammenlauf 
von Arabern antraf, die, um Neuigkeiten zu hören, aus ihren 
Wüſten eben jo, wie um ihre Einfäufe zu machen, Dafelbft fich ein- 
zufinden pflegen, hat eben nichts Neues von da erfahren. 

Der amerikanische Mifftionar Thomfon (1846) beſuchte nich! 
nur Hamah, jondern auch einige weniger befannte Localitäten dei 
Umgegend. Er hielt dafür, das alte Königreich Chamat bei den 
Hebräern habe anfänglich auch das öftlicher in Aram gelegene, abeı 
fonft unbefannt 1%) gebliebene Zobah (die Chalecis der Römer, wa 
AUleppo nach jüdischer Tradition bei Rabbi Benjamin das Aran 
Zjoba, dann auch das Kinesrin der Araber ift), gegen das fchor 
König Saul zu Felde gezogen (1.8. Sam. 14, 47), mit umfaßt 
ihm fei aber diefer öftliche Theil durch den mächtig gewordenen 
ſyriſchen Staat Hadad Efers gewaltfam entriffen worden, daheı 
habe der König Thoi von Chamat am Siege König Davids 
über Hadad Efer, feinen Nebenbuhler in der fyrifchen Herrichaft 
fo lebhaften Antheil nehmen können, und ihm die Föftlichften Ge 
fchenfe an filbernen, goldenen und ehernen Kleinodien dargebracht 
welche König David dem Jehovah weihte (2. B. Sam. 8, 10) 
Unter diefer Borausfeßung erkläre e8 fih dann ganz natürlich aud) 
daß Salomo 20 Jahre fpäter (nah 2. B. d. Chron. 8, 1—4 
„gen Hamath Zoba zog, die Städte darin zu befeftigen“ 
was. feinen neuen Krieg gegen Thoi's Regentſchaft vorausſetzt 
fondern vielmehr eine Stärkung feines Bundesgenoffen gegen di 
immer mächtiger werdende fyrifche Macht. Auf diefe Weife wurd 
auch die Grundlage „zu Tadmor gelegt und zu allen Korn 
 fRädten, die er bauete in Chamat“, das bis heute ja et 
Kornland geblieben für feine Umgebungen, in denen Palmyr« 
nur die berühmtefte unter jenen Anlagen geworden. ift. 


- 


13) G. Robinson, Travels. Vol. II. p. 245. 
1%) Aram Tsoba bei Benj. of Tudels, Itin. ed. Asher. I. p. 88 
ſ. Zoba in Winer, Bibl. Realw. IL ©. 738. 


Die Stadt Hama. 1047 


Der modernen Hamah!) Bevölferung beträgt, nad 
bomfon, wie bei Burdhardt, an 30,000 Seelen (nad) gou— 
ernementalen Zaren), davon 2,500 griechifche Chriften, auch einige 
yrifche, und nur wenige Juden, die übrigen Moslemen find. Er 
ihmt die große Frifche und Schönheit der Obftgärten am Oron— 
8 und den Luxus der dortigen Begetation. Auf dem jehr großen 
‚aftellberge fah er Kameele und Efel auf die Weide geben. Ag 
bomfon im Fahre 1840 zum erften Male in Hamah war, lagen 
ort unter Ibrahim Paſcha 7,000 Soldaten in Baraden. Sein 
elt ſchlug er am Ufer des Drontes unter dem Schatten von 
Ballnuße, Aprifofen-, Pflaumen-, Pfirfiche, Feigen und Granatäpfel- 
zäumen auf, längs denen ſchöne Bappelalleen hinzogen. Die Ausficht 
ber das Drontesthal war bezaubernd, und der Uebergang über 
ie zehn Bogen lange Brüde ungemein belebt.  Bronzefarbene 
[raber in ihren Abba-Mänteln mit dem rohen Wollftrid um das 
ruppige Haar des Kopfes, alles Beduinen aus dem Defert, jagten 
uf den kühnen und wildeften arabifchen Hengften vorüber, dazwi— 
hen ungebändigte Ismaölier, dann türfifche Soldaten in weißen 
zaumwollenzeugen mit rothem Fez, Aegypter mit ihren Slinten 
m Arm Schlaff und gedanfenlos dahinfchreitend, während andere 
romme in der Mitte der Brücke Fnieend beten und plappern, un— 
eftört durch das Fluchen der Anechte über ihre Kameele, Pferde 
md Efel, die zu beiden Seiten nicht vorwärts wollen. Andere 
tattlich Gekleidete ftreichen ihren Bart, und elegante Dfficiere der 
Bafıhatruppen auf grünen Sammetjätteln mit goldenem Geſchirr 
tolziren auf ihren Prachtpferden vorüber. Ihnen folgt bedächtig 
er Kadi in fliegender Nobe, mit weißen Bart, goldfarbigem um 
en Zurban gewundenen Shawl, von feiner langjam jchreitenden 
Dienerfchaft refpeetvoll begleitet.  Goptifhe Schreiber, ägyptiſche 
Beamte des Gouverneurs, in langen blauen Roben, mit dDunfelen 
urbanen, aber filberne Schreibbeftede, als Zeichen ihrer Würde, 
n den Gürteln tragend,. wie Piftolen, drängen fihb am armen 
Reitfnecht hindurch, der am Strid eine Schaar Kameele vorführt, 
velche die Wege verfperren, fo daß die verjchleierten Schönen, des 
en Geftalten nur in ihren langen Gewändern zu fehen find, in 
Öruppen zufammenftehen, ehe fie weiter fönnen, Daneben freche, 


15) Thomson, Journey, in Bibliotheca Sacra. Vol. V. XX. 1848. 
p- 680— 682; derſ. in Missionary Herald. 1841. Vol. XXX VII. 
: pP. 362. 


1048 Weft-Afien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 34. 


oft ganz nadte Zungen und Soldaten, die im Waſſer des Fluffes 
jhwimmen oder unter den Brüdenbogen ihre Wäſche halten. 
Blinde fißen, auf Almofen hoffend und rufend, an den beiden Ens 
den der Brüdenufer, wo an Ruhepläßen im Schatten vornehme 
Moslemen in Ruhe weilen, ihren Nargil rauchen und ihren Kaffee 
fchlürfen. Die Chriften tragen dunfele Turbane, die. Scherifs, als 
Enfel des Propheten, zur Auszeichnung vor dem gemeinen Bolf 
grüne, die Derwifche jpige Kappen auf ihrem wüften Haarwalde, 
Auch ſchwarz gefleidete Priefter mit ihren Roſenkränzen fieht man 7 
vorüberziehen, denen ihre Glaubensgenoffen die Hände küſſen, dazu 
die Scherbethändfer, - die ihren Erquidungstranf laut anpreifen. 
Fröhlich fpielende Knaben oder Familiengruppen fehlen, fein ruhiges 
Geſpräch wird geführt, fein Buch gelefen; man fteht ſtumm neben» 
einander, oder wenn ein Wort gewechfelt wird, fo ift von Piaftern 
die Rede, dem Abgott der Menge, und Bettler und Krüppel find 
genug vorhanden, die danach rufen. 

Thomſon bewunderte auch jene coloffalen, fih an den 
begrünten Ufern fehr pittorest ausnehmenden Wafferräder, der 
ren größte 70, felbft bis 80 Fuß Durchmeffer haben, deren weit 
hin fnarrender Chorus von einigen 60, die ftets in Bewegung fein ' 
follen, zumal in der Stille der Mitternacht, das luguberfte Concert 
giebt und einen höchft melancholiſchen Eindrud macht. Ohne fie 
würde die reiche Umgebung von Hamah ihre Fruchtbarkeit verlieren, 
und die Stadt felbft durch Waſſermangel in große Verlegenheit gez 
rathen. Dieſe zu erzeugen, jcheint einft die feindliche Abficht des 
benachbarten Fürften von Höms gewefen zu fein, den die Hiftorie 
Diemalseddin ben Wäfel (im Kämel T. VII. p. 12) Prinz Melit 
Mudjahid nennt, der den »Aſi habe ablenken wollen, damit er 
nicht mehr gegen Hamah fliege. Der ’Afi, fagt der genannte I 
Autor, tritt aus einem Damme des Sees von Kadas hervor; die 
fen Damm verftopfte der Prinz, worauf der ’Afi zwei Tage lang 
nah. Hamah zu fließen aufhörte, fo daß dort die Schöpfräder und 
die Mühlen ftille ftanden. Aber die überſchwemmenden Waffer, die ” 
feinen Ausgang finden konnten, wälzten fih bald in Wogen zus ” 
rück, und zerftörten die Anlagen und Baumwerfe, die der Prinz um 7 
Höms und am Damm aufgerichtet hatte, * jo nahm das Waſſer 
wieder feinen früheren Ablauf 16). | 1 


16) Quatremere, in Makrizi, Hist. des Sultans Mamluks. Paris. 
1840. 4. T.l. 2. p. 264, App. 





Selemya bei Hamah. 1049 


Ein fonft wenig befannter Ort, Salamya, auf deffen Dis 
ftrit Eli Smith!7) ſchon im Sahre 1834, ihn Selemya ſchrei— 
bend, befonders aufmerffam machte, ward erft ganz neuerlich von 
dem Miffionar Dr. de Foreft18) beſucht. Er erreichte ihn von 
Hamah gegen Südoft in A Stunden Zeit. Abulfeda nannte ihn 
Salamya, jetzt wird er auch Salumiyeh gefchrieben, Salaminias 
im Itiner. Provine.- (p. 89 ed. Parthey), wonach er 18 Mill. in 
RD. von Emeſa (Höms) entfernt angegeben wird. Er liegt an 
der Heerftraße, weldhe fowol von Hömg wie von Hamah nad) Pal: 
myra zu als Station, aber auch von Emefa bis Chaleis begangen 
wurde, weshalb 3. Rennell fchon Alexander M. mit feinem Heere 
- von Emeſa auf diefem Fürzeften Wege, feiner Annahme nach, über 
Salamintas zum Euphrat nah Ihapfacus marfchiren läßt. Da 
der Ort auch in der Notitia Eccles. als Iardıuıag vorkommt, 
fo hat ſchon Reland bemerft (Neland, Pal. 217), daß er identifh 
mit Salaminias fei. Auch ISftafhri!9) nennt ihn Salamia, 
in einer fehr fruchtbaren Gegend am Rande der Wüfte gelegen, die 
meift, was auch Ibn Haufal beftätigt, von Haſchemiden bes 
wohnt ſei. Abulfeda?0) nennt den Ort Salemjat (in Rei— 
nauds oder heißt er aber Salamya) als eine angenehme 
Stadt, mit Aquäducten und reichen Gärten, die erft von Abdallah, 
Sohn Salehs, des Oheims von Mohanımed, erbaut, wahrfcheinlich 
neu aufgebaut ward, deren Bewohner ſehr wohlhabend fein follten. 
Nah Mafrizi?t) hieß die Feſtung der Stadt Schoumaimig, 
oder eine ſolche lag Doch wenigftens in ihrer Nähe. Die Stadt 
Salamya, oder Salemya, ward mit einer füdlichern gleichna> 
migen verwechfelt, von der Alfergani fagt, fie fei eine Kolonie 
der Hundert Flüchtlinge gewefen, die fich bei dem Untergange von 
dem benachbarten Mutefic durch ein Erdbeben (Andere fagten von 
Sodom) noc gerettet hatten, zu welcher le&teren Auslegung das 

Salem des Melchifedec die Beranlaffung gegeben haben joll 22). 
| Dr. de Foreft ift der erfte neuere Reifende, der fie wieder 
befucht hat; er fand fie ganz verlaffen; ihr Umfang war fehr groß, 


17) Eli Smith, Drtöverzeichniffe bei E. Robinfon, Pal. IH. ©. 932. 

12) Thomson 1. c. p. 682. 19), Bei Mordtmann a. a. O. ©. 37. 

20) Abulfeda ed. Koehler. p. 105; bei Neinaud, Mſer. Mitth. 

2!) Quatremere, in Makrizi, Hist. des Sultans Mamluks. Trad. 
Paris, 1842. T. II. 1. p. 248. 22) Index Geogr. in Vita 
Saladini et Alfergani Elem, Astron. ed. Golii. p. 126. 


1050 Weſt⸗Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 34. 


aber die Nuinen darin nicht bedeutend. Negulaire Straßen ftanden 
noch in den griechifchen Stadttheilen, im faracenifchen Quartier ein 
Caftell, Bäder, Mofcheen und andere Bauwerfe. Kleine Granit: 
faulen und Gapitäle im corinthifchen und gemifchten Styl, aud) 
Mauern aus ſchwarzem Bafalt, häufige Kreuze und viel Wein: 
laub und Trauben in den Sculpturornamenten waren Zeichen einer 
früherhin nicht geringen chriftlichen Bevölkerung. Einen Aquäduct, 
der das Waller meilenweit zur Berforgung der Stadt führte, fonnte 
de Foreft verfolgen, und das Lob feines vortrefflihen Waſſers 
beftätigen, das ihr Wohlftand, Reichthum und Bevöfferung ficherte. 
Dieſen feit längerer Zeit gänzlich verlaffen gewefenen Ort wollte 
Ibrahim Paſcha, der Aegypter, durch arabiſche Colonifation 
' wieder in Aufnahme bringen, und dieſes würde ihm auch, nad 
Thomſons Urtheil, wol gelungen fein, wenn er in Syrien am 
Nuder geblieben wäre. Die Hütten diefer Coloniften fand Dr. de . 
Foreft wieder leer und verfallen. — E Smith hatte ſchon 1834 
. ein Verzeichniß von 82 Ortfchaften im Gebiete von Hamah?) 
gegeben, von denen in Welt. des 'Aſi 19, davon ein Drittheil 
in Trümmer liegt; in Oft des ’Afi 30, davon 7 zerftört find; im 
Diftriet von Salemya aber, des außerordentlich fruchtbaren Bo— 
dens an der Wüftengrenze ungeachtet, 33 verwüftete Ortfchaften, fo 
dag mit Salemya felbft in deifen ganzem zu Hamah gehörigen Ges 
biete Feine einzige bewohnte Ortſchaft mehr übrig war, und alle 
in ihren Auinen lagen. — Was die franzöftfchen Geographen 9. 
Nouffeau und Barbie du Bocage veranlaffen Fonnte, die ci— 
fieifche Stadt Irenopolis (früher Neronias, fiehe in Hierocl. 
Synecd. p. 705, ed Wessel.) mit diefer Salamia, oder Salamie, 
zu identificiren, ift ung unbefannt 2%); wahrfcheinlich nur die Be— 
deutung des modernen arabifchen Namens Salemiyeh, Di. 
Sriedensftadt, für edonvng nödıc. 


23) Eli Smith a. a. DO. ©. 932 — 934. °*) Rousseau, Carte 
generale des Pachaliks de Bagdad et Haleb etc., in Recueil 
de er et M&moires publ. p. J. Soc. de Geographie. Paris, 
1825. 4. Vol. 1I. p. 215. 


Mittlerer Dronteslauf; Seitenftraße üb. Ma'arrat. 1051 


Erläuterung 3. 


Fortfeßung: Der mittlere Lauf ded Orontes von Hamah mit 
feinen Gebirgsbegleitern an der Oft und MWeftfeite feiner Thal 
jenfung. Die öftliche Ruinen-Gruppe des Dfchebel Arba’in 
von Riha bis el-Bära, Mararrat und zum Ghäb des Drontes; 
die Wiederentdefung von Apamea durch Burkhardt und 
WR, Thomſon. 


Die meiften Reifenden der früheren Sahrhunterte folgten von 
Hamah auf der großen Karawanenftraße nach Aleppo kei— 
nesweges dem Laufe des Dronteg, durch deſſen Thalgebiet, gegen 
Nord Welt, fondern Faft alle wichen fehr bald von ihm gegen 
Nord-Oſt ab, und fliegen tiber den erften von S. nah N. langen 
Berghöhenzug, welcher die Oftfeite des Orontesthales von dem nod) 
öftlihern Blateaulande des innern aleppinifchen Syriens 
abfchneidet, hinauf, weil da die einzige begangene große und 
directefte Handelsftraße nah der Hauptftadt Aleppo war 
und auch die ununterbrochen begangene geblieben ift, wäh. 
rend die durch das DOrontesthal führenden Wege von ficher reifen- 
den Karamwanen in den lebten Jahrhunderten ganz unbefucht ges 
bfieben zu fein feheinen, und es in diefem Jahrhundert faum einen 
paar kühnen Wanderern gelungen tft, auch dieſe faft vergeffenen 
Drontesthäler einmal, wenn auch nur theilweiſe, wieder entdecken 
zu können. 

Schon Belon du Mans folgte von Hamah dieſer gro— 
ßen Karawanenſtraße nach Haleb*(1548), welche von du zu: 
nächſt mit der großen Mekkapilgerſtraße ſchon nach wenigen 
Stunden oſtwärts zuſammenfällt und über Kefr Taiyibeh, 
Latmin, Chan Scheihun, Ma'arrat en-Na'aman, Rtha 
und andere bekannte Stationen dieſer Hauptroute folgt, zu der 
bis Ma’arrat 2 bis 3 Karawantagmärſche verbraucht zu werden 
pflegen, auf der man aber in 6 bis 7 Zagen Aleppo felbft errei- 
hen kann 3). _ Denjelben Weg nahm P. Della Balle (1616), 
der Ma’arrat von Hamah in 3 Tagen, am 1. Juni, erreichte 26); 


3 Belon 1. c. p.156. 26) 9, Della Valle, Reißb. S. 171; 
RR. Vococke a. a. O. I. ©. 211— 212; Seetzens Nachlaß a. a. D. 
<h. — &. 7—13. 


1052 Weft-Afien. V. Ahtheilung. II. Abſchnitt. S. 34, 


auch Pococke (1737) machte denfelben Weg, der in derfelben Sta- 
tion ſchon nach dem zweiten Tagemarfche Quartier nahm; ja den— 
felben verfolgte auch Seetzen (1805), als er von Aleppo über 
Ma’rarrat und Chan Scheihun nah Hamah ging. Selbft Golo- 
nel Squire mit Zeafe (1802) blieben auf derfelben gebahnten 
Straße (vom 9. bis 11. Mai); auch G. Robinfon (im Des 
cember 1830) und viele Andere, fo daß daraus fchon von felbft die 
große Unwiffenheit über den Lauf des Orontes-Thales während 
der leßtvergangenen Jahrhunderte auch für uns hervorgehen müßte, 
wenn wir nicht einzelnen Männern der legten Sahrzehende darüber 
mehr Auffchlüffe als zuvor verdanften. 

Jene direete, ſtets begangene Karawanenroute von Höms 
über Hamah nach Aleppo, welche nur die nördliche Hälfte 
der großen Mekkapilgerſtraße umfaßt, welche von Höms 
weiter füdwärts bis Damaskus reicht, werden wir bis dahin 
weiter unten bei der Unterfuchung der geographifchen Umgebungen 
von Damaskus genauer zu verfolgen haben, da fie dort fih un- 
mittelbar an die fyrifhe Hadj-Straße von Damaskus big 
Medina anfchließt, deren Zufammenhang und ihre Stationen wir 
Ihon aus vorigen Unterfuchungen genauer fennen gelernt haben 
(j. Erdf, Th. XIII. ©. 186 u. 416—488). 

Zu den wenigen Wanderern durch das mittlere Dronteg- 
Thal aber gehört vor Allen der treffliche Beobachter Burkhardt, 
dem wir als dem erften, welcher dieBahn brad) (1812), hier dag 
Meifte und Lehrreichfte verdanfen. Er fam auch von Aleppo in 
4 Tagen bis Niha, verließ aber hier ſchon die große, jo oft be— 
gangene Karawanenftrage, um weftwärts zum DOrontes-Thale 
fi einen neuen Weg über die alte, noch unbekannt gebliebene 
Apamea nah Hamah zu bahnen ?”), wohin ihm jpäter Thom 
fon (1840 und 1846) 28), manche feiner Beobachtungen vervoll- 
ftändigend, gefolgt if. Außer ihnen hat nur noch Eli Smith 
(1848) jene Gegend, theilweis auf ganz anderen Wegen und in 
anderen Richtungen, durchjchritten, deffen an E.Robinfon (1852) 
mitgetheilte Furze, aber auf das Genaueſte von ihm meifterhaft 


"27, Burckhardts Reife, bei Gefenius ©. 214—249. 

28) W. M. Thomson, Antiquities on the Route from Baalbek to. 
Hamath and Aleppo, 1846, in Biblioth. Sacra. 1847. Vol. IV. 
p. 403— 410; ebendaf. Vol. V. 1848. p. 672—680 u. 685 — 689; 
derf. im Missionary Herald. 1841. XXXVII. p. 360—364. 


; Mittler Lauf des Orontes. 1053 


prientirten und ung zur Benußung gütigft überlaffenen Reiferouten 
einen wichtigen Fortfchritt der Fartographifchen Gonftruction darboten, 
der in H. Kieperts Karte des nördlihen Syriens, die für 
das fernere Studium diefer kartographiſch bisher fehr vernachläf- 
figten Gegenden. unentbehrlich fein wird, zum erften Male aus den 
Driginal-Beobachtungen dargelegt fein wird 9), 

AUbulfeda- hat zwar in feinen Prolegomenen auch den Lauf 
des 'Aſi von dem See von Kedes aus befchrieben, aber freilich 
nur fo allgemein feinen Lauf bezeichnet, daß diefe Angaben keines— 
weges befriedigend genannt werden fünnen. Er fagt 0), aus dem 
See von Kedes zieht der Orontes, Nahr al-Maflub, oder 
'Aſi (j.ob. ©.34, 165—173), an Emefa vorüber nah Roftan, 
Chamat und Schaizär, worauf er fih mit dem See von 
AUpamea vereint, dann aber, aus diefem hervortretend, bei Dar- 
kuſch vorüber unter der Dſchisr el-Hadid (eiferne Brüde) 
hindurchzieht. 

Auf diefer ganzen Strede begleitet er das Lokham-Gebirge 
an deſſen DOftfuße entlang (f. oben ©. 902), durchfchneidet e8 dann 
aber und biegt fih gegen -Weft, befpült die Mauern von An— 
tiohia und ergießt fih bei Suweidieh in das Meer, bei 61° 
Länge und 36° Breite. Biele Flüffe fallen zum ?Aſi: fo der Fluß 
von Apamea, der gegen Wet zum See von Apamea und zum 
Drontes fließt; dann der Nahr el-Kebir von Apamea, der auch 
in denfelhen Eee und dann zum Orontes geht; dann der Nahr 
Afwad, der aber vom Norden unterhalb Darbaſakh herfommt, 
und andere, die zufammen in den See von Antiochia einfließen, 
aus dem fie dann wieder ihre Wafjer zum Orontes jenden oberhalb 
Antiohia, und dann erft zum Meere eilen. 

So weit Abulfeda, der freilid etwas Genaueres über den 
mittlern Lauf hätte geben können; aber auch im Index ‚Geogr. 31) 
des Jakuti iſt nicht mehr gegeben, nur noch die Zuflüffe des 
Hauptſtromes, den er aud) Almeimas nennt, mit anderen Namen, 
wie Menboa, Karafu, Jogram, Ifryn u. a. genannt, und nod) 
weniger finden wir im Dſchihannümas?) mitgetheilt. Bon den 
orientalen Autoren müffen wir alfo hier zu den oecidentalen Wan— 


>) Eli. Smith, Mfer.- 1848. 20) Abulfedae Tabul. ed. Koehler. 
p- 151—152. °') Bohaeddini Vita Saladini ed. Schultens |. c. 
Golius ad Alferg. p. 228. 32) Bei 3. v. Hammer, in Wiener 
Jahrb. d. Lit. Bd. LXXIV. ©. 40. 


1054 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abfchnitt. 9.34. 


derern in die Schule gehen. Da aber von diefen Keiner feinen 
Weg von Süden nach Norden durch den grünen Streif des Oron— 
testhales genommen hat, fondern Alle von Norden nad Süden 
von Riha an erft in daſſelbe eintraten und bis Apamea und 
Hamah fortfchritten, fo werden wir fie ebenfalls in diefer Rich- 
tung begleiten. \ 


EZ 


1) Die öftlihften Gebirgsbegleiter des Dronteslaufes, 

der Dſchebel el-Arba’in mit der Nuinengruppe von 

Riha bi el-Bäara und Ma’rarrat en-Na’amäan, nad 

Pocode, Burkhardt und Thomſon; und Eli Smith 

Weftweg von da bis Dſchisr efh-Schogr im Oronfes- 
Thale (1848). 


Niha ift eine Station der großen Aleppo » Straße, die von 
Hamah aus durh Pococke fhon am dritten Marſchtage 
(26. Juli) feiner Karawane erreicht ward, von Burdhardt aber 
am vierten Marfchtage von Aleppo aus, aljo zwar nach der 
Dftfeite des Drontes genäherter, aber doch einigermaßen in der 
Mitte zwifchen beiden Hauptftädten auf der großen Berbindungs- 
ftraße zu Tiegen fommt, und in ziemlich gleichem Parallel mit dem 
im Weft am Orontes gelegenen, uns ſchon befannten Brüdenüber- 
gange von Schoghr, wo die große Ladifich- Straße nad 
Aleppo zuerft das Thal des Drontes berührt (f. oben ©. 902), 
jedoch aucd ‚mehrere Zagereifen fich wieder von ihr gegen Often 
entfernt. Riha tft daher der Durchgangspunet unzähliger, aber 
meiftend nur flüchtiger Reifender gewefen, die mit den Karawanen 
vorüberziehen, oder dort am Abend ermüdet angelangt, gewöhnlich 
im Dunkel der Nacht, um die mi: des Tages zu ROLE weis 
ter gehen. 

Aber Pococke verweilte in Riha, das er Reah ſchreibt, 
ſchon einen Tag (am 26. Juli)3), um ſich in der Umgebung des 
Drtes, zumal gegen Süd zu, durch eine Seitenercurfion in 
den benachbarten Ruinenorten Kuf, Kefr el-Bära und anderen 
umzufehen, die auch in der Nähe der großen Karamwanenftraße nad 
Höms zu liegen, von denen weiter unten im Zufammenhange mit 
den —J— Umgebungen derſelben die Rede ſein wird. 


733) Pococke a. a. ©. II. ©. 213. 


Riha am Dfehebel el-Arba’n, 1055 


Niha liegt, wie Bocode ganz richtig fagte, am nördlichen 
Fuß der Bergreihe, die von Hamah immer an der Oftfeite des 
Drontes bis hierher deffen Längethal im Abftand einiger Stunden 
begleitet, und um den Ort jelbft mit vielen Olivenbäumen bepflanzt 
ift, die das Del zur Bereitung der Seife in den dortigen Fabriken 
fiefern, von welcher von da aus ein bedeutender Abſatz nach Tripo— 
1i8, Damasfus und nad) Perfien ftattfindet. In den umgebenden 
Berghöhen kommt man an vielen Felsgrotten mit Grabftätten vor- 
über, an denen letzteren ſich auch griechifche Inſchriften befinden, 
und nahe am Bergabhange in Dreiviertheil der Höhe Liegt auch 
ein Brunnen, ein angenehmer Ruheplatz, wo der Aga feinen Kaffee 
fhlürfte, und wo Bocode fein Zelt auffchlagen ließ, um da die 
Naht zuzubringen. 

Colonel Squire’s Karawanenweg berührte Riha nicht, ſon— 
dern zog auf der gewöhnlichen Route in einigem Abftande oftwärts 
daran vorüber; aber Burkhardt, der fih unabhängiger von Ka- 
rawanen zu machen wußte, und feine eigenen Wege wählte, Tieß 
fih durch Feine Gefahr vom Befuche Riha’s3t) zurückſchrecken, 
obgleich eben damals dajelbt drei mächtige Rebellenhäuptlinge ge= 
gen den türfifhen Paſcha in Aufruhr fanden, welche eine tyran— 
nifhe Gewalt im Lande und auf den dortigen, viel befuchten 
Marktort ausübten, deffen 400 bis 500 Häufer an dem Nordab- 
hange jenes Bergzugeg, richtiger Dſchebel el- Arba’in (Berg 
der 40, nämlich Märtyrer) genannt, erbaut if. Ihm, im Nord 
ift eine wellige Erdoberfläche voll zerftörter Ortſchaften ausgebreis 
tet, und nur eine Stunde nordwärts, an einem ftehen gebliebenen 
römischen Bogenbau vorüber, der große Nuinenhügel Tell Stü- 
maf gelegen. Der Boden ift von großer Fruchtbarkeit, liegt aber 
unangebaut. Im Orte zeigten fih noch Spuren guter älterer 
Bauten; die Straßen waren, ald Eli Smith 1848 des Weges 
kam 35), noch gepflaftert, aber im größten Verfall; er fand da- 
ſelbſt nur 3 chriftliche Familien; zu Burckhardts Zeit waren 
dort 2 große Seifenfiedereien im Gange. Den im Süden der 
Stadt auffteigenden Berg elsArba’in (der auch Dſchebel 
Riha, fowie Dichebel Zauy heißt) 36) fand Eli Smith mit 
Obſt- und Weingärten bedeckt, die einen reizenden Anblick gewähr— 
ten; ihn zu erſteigen, brauchte er eine halbe Stunde, genoß dafür 


) Burckhardts Reiſe, bei Geſenius ©. 219. >) Eli Smith, Ma— 
nuſcript. 1848. 36) Burckhardt, bei, Geſenius ©; 231. 


1056 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abfchnitt, 9.34. 


aber von oben die weitefte Ausfiht gegen Often, Norden und 


Weſten. 
Auf der Höhe des Berges durch die ſchönſten Gärten eine 


halbe Stunde weiter gegen den Süden gehend, erreicht man die 
erſten Ruinen des dortigen Dorfes Kefr Laäta, das auch Po— 
eocke27) beſucht hat, und dort Reſte alter Säulen, einen bedeckten 
Brunnen mit Bogen, auf dorifchen Pfeilern ruhend, ſand mit grie⸗ 
chiſchen Inſchriften. 


Burdhardt3S) ſagt, es liege auf dem Berge von Riha, 


an der Südſeite eines engen Thales mit einem Bach, wo 40 bis 
50 Häuſer meiſt aus guten Quadern aus den Ruinen einer alten 
Stadt erbaut wurden, von der auch noch ungeheure Sarcophage 
und Grabftätten übrig find. Der Berg ift weißer Kalffels, auf 
dem einige Durrafelderr und Gerftenäder bebaut wurden, auch 
Obſtbäume flanden. Der Ort fhien ihm nicht fowol eine 
Stadt, als vielmehr eine Necropole für Die ganze umliegende 
Gegend gewefen zu fein. Er zählte an der Weftfeite des Dorfes 
16 Sarcophage und 7 Grabhöhlen. Die größten der Särge waren big 
9 Fuß lang und 3% Fuß breit, wie die Fleineren nur 7 Fuß lang 
und 3 Fuß breit; alle, 5 Fuß hoch, waren aus dem Fels gehauen, 
und den meiften zur Seite war eine im Felfen gehauene Wölbung 
von 4 Fuß Länge und 3 Fuß Breite; alle waren mit Dedeln von 
Monolithen verfehen, von denen jedoch nur wenige noch ganz wa— 
ren. Die meiften hatten nur an beiden Enden einige Ornamente, 
nur einige auch an den Seiten Karniefe. Die Deffnungen der 
Sarcophage lagen im Niveau mit dem Felsboden, von dem fie ab- 
geſondert waren; die Dedel fehienen nur loſe aufgelegen zu haben. 
Berfchieden von ihnen zeigten fich die vielen Begräbnißgrotten, 
deren Eingänge meiftentheils durch niedrige, mit Bilaftern verfehene 
Thüren in gewölbte Felsräume von 6 bis 15 Fuß Länge und A 
bis 10 Fuß Breite führten, die bei 6 Fuß Höhe auch platte 
Deden hatten, und in allen die Stellen für Leichen, eine auf jeder 
der 3 Seiten, oder auch für die doppelte Zahl in den größeren 
Felsfammern zeigten, Die nur roh ausgehauen und ohne Ornamente 
waren. Sie glichen den vielen anderen Grabhöhlen, welche 
Burkhardt dur viele Theile Syrieng wahrgenommen hatte. 


737) Bocode a. a. DO. 1. ©. 2 
39) Burkhardt a. a. O. ©? (ae 


Riha am Dſchebel el-Arba’in, 1057 


Auf der öftlihen Seite des Dorfes Kefr Läata zählte er 
Sareophage und 5 folder Grabhöhlen. An der Nordfeite 
3 Thales traf er eine lange, von großen Steinblöden erbaute 
auer, und im Norden von ihr ein aus dem Fels gehauenes 
jered, 37 Schritt fang und 27 Schritt breit, in den Wänden 
t mehreren Nifchen und in der Mitte mit einem großen Steins 
ge und mit Reften einer Mauer, die ihn einft umſchloſſen hatte, 
eiter im Oſt traf er ein amderes Viereck diefer Art, aber von 
inerem Umfange, darin zählte ev an 20 Sarcophage und 4Grab— 
hlen, außer mehreren offenen Nifchen, die als Sargftellen fehr 
[hit in den Fels hineingearbeitet waren (f. oben ©. 855 u. f. 
nliche Felsvierede der Necropolis der Arvaditen). 

An der Quelle des Baches, der das Thal diefer Necropole be⸗ 
iſſert, ſteht ein altes Gebäude mit Gewölbdecken, von 4 kurzen 
äufen getragen, nur 13 Fuß hoch, mit einer griechiſchen Inſchrift 
8 den chriftlihen Jahrhunderten. Bon hier nahm Burkhardt 
nen Rückweg über den Berg Niha, der aber, wie er ſelbſt fagt, 
htiger den Namen Dſchebel el-’Arba’in führt, auf deſſen 
zhe im vorigen Jahrhundert ein Sonmerfiß erbaut war, der 
st öde liegt, obgleich noch ein fehöner, von Obftbäumen-aller Art 
ngebener led mit einer reihen Quelle dafelbft übrig geblieben 
‚ deren Waffer nad Niha hinabfließt. Won hier beftimmte er 
yon nach dem Kompaß die Lage der umliegenden Orte: Edlib 
.gnD.; Sermein N.O. gen N; Berg St. Simeon N. N.O.; 
han Zuman OND.; Dſchebel el-’Ala NR; Dihebel 
fra W.N. W., von denen anderwärts die Nede fein wird. 

Bon diefer Höhe flieg er gegen Süd-Süd-Weſt in einer 
ben Stunde hinab zu einer reichen Quelle, die von einem viers 
igen Gebäude, el-Manbua genannt, eingefchloffen wird; ihr 
chts in der Ebene liegen -die Dörfer Kefrzebu und eine halbe 
stunde davon in W. Urim (die Uremzeddfjös bei Niebuhr), mit 
vabhöhlen am Wege, und zwifchen den Felfen auggefäete Streden 
it Weizen und Gerfte, bei welchen die Bauern zur Wacht ihre 
eltlager aufjchlagen, die fie Mezraa nannten. Er rüdte in der- 
ben Richtung (etwas jüdweftlih) nod A, Stunde weiter (über 
ie Dörfer Nahleh Meghara mit vielen Ruinen, Mera’iyan, 
0 wieder große Sarcophage, wie bei Kefr Läta, mit Quellen und 
Rauern aus alter Zeit, und Ahfin) bis el-Bära vor, wobei 
m die Orte Neby Eyub, Ehlim und Belyüm nahe weft: 
Arts liegen blieben, von denen nur Neby Eyub, d.i. Prophet 

Ritter Erdkunde XVII. Art 


1058 Weft-Aften. V. Abtheilung. IL Abſchnitt. $. 34, 


Hiob, auf einem Hügel fich befonders emporhob. Diefe ganze 
Strede ift dur Weinbau ausgezeichnet, und alle genannten Dörfe 
verfehen mit Trauben, ihrer Hauptproduction (die fie den Gent 
ner zu 9 Schillingen verkauften), die benachbarten Ortfchaften, wo 
man fie zu Dibs einfocht. Derjelbe Dſchebel el-Arba’i 
zieht fih von Niha ſüdweſtwärts die ganze Strede bis elz 
Bära’) fort, das noch auf ihm erbaut ift. F 

Der ganze Bergzug ift vol von Ruinen von Städten u 
Ortſchaften aus der Periode des einft hier herrfchenden byzantinifche 
Kaiferreihes; einige 40 Drtfchaften auf dieſem Bergzuge, in ihre 
Trümmern liegend, wurden von Burdhardt nah der Ausfage 
eines Bewohners zu eleBära namentlich aufgezeichnet. Die 
umfangreichften Ruinen follen aber die von el-Bära felbft 
fein, die 10 Minuten im Welten des Dorfes liegen. Da die Sy— 
tier oft von ihnen gefprochen hatten, fo veranlaßte dies eben 
Burkhardt, fie auf diefem Umwege aufzufuhen.. Schon E. 
Niebuhr hatte im Sabre 1766 auf einer Seitenereurfion ) 
von Ladikieh nah Haleb, von Ur&m eddſjés (Urim bei 
Burkhardt) 2%, Stunde füdwärts der Hauptftraße, die Trüm— 
merftadt Berha, auch Kafr el-Berha genannt (el-Bära bei 
Burkhardt), die er, jedoch wol irrig, für die alte Beröa bie 
befucht, und ihre Denfmale ganz fo befchrieben, wie fie fpäter vom 
Burkhardt ihren Zuftänden nach volfommen beftätigt wurden 
Niebuhr, der erfte Entdeder derfelben, hielt fie für die Albarie 
de8 Robertus Monachus (de Bello Christianorum contra 
Turcos. Lib. VI. fol. 67), wonad fie im Sahre 1098 von der 
Chriften erobert und zu einem Episcopat erhoben wurde E 
bemerft, daß die noch fteehenden Wände vieler Gebäude, die all 
von großen behauenen Steinen aufgeführt find, einen Beweis ab 
geben, daß die Stadt auf einmal zerftört und verlaffen worde 
fein müffe, da in anderen wieder bewohnten Ortfchaften die Trüm 
mer ftetS wieder zum Aufbau neuer Hütten verwendet wurden 
diefe aber unbenußt blieben. Bon diefer Kafr el-Berha, der hei 
tigen elsBära, fehrte Niebuhr über Rtha (er fehreibt Raha) au 
die große Straße nordwärts zurüd. Burdhardt fah dicht b 
dem Dorfe eine Grabhöhle, zu der eine breite Treppe hinabführ 


























h 


107 Burckhardt a. a. O. ©. 225. FO — Reiſebeſchreibun 
Th. II. S. 95—97 und Anmerf. ©. 234 u. 


Ruinen von el-Bära, 1059 


er welcher eine griechifche, aber noch unentzifferte Inſchrift fteht, 
oft anderen erhabenen Zeichen. Beim weitern weftlichen Fort— 
reiten fanden fich diefelben oder doch ähnliche Zeichen an mehrer 
t Gebäuden und deren Thüren mit dem Z und 2, bei allen 
er war ein Bifhofsftab angebradht. Sie flammen alfo aus 
iſtlichen Zeiten. 

Neben der Stadt ſind mehrere Grabhöhfen und einige Sarco— 
age; an ihrer DOftfeite flehen die Stadtmauern noch, jehr nett, 
er aus Kleinen Steinen erbaut; von Strede zu Strede flehen 
von 9 Fuß hohe Pfeiler. Die Ruinen breiten fich eine halbe 
tunde von Sid nah Nord ang, und beftehen aus einer Menge 
fentliher Gebäude, Kirhen und Brivatwohnungen, 
1 denen zum Theil noch die Mauern und. die Dächer erhalten 
d. Bon Infhriften zeigten fih nur viele Spuren, aber Feine 
zzige vollftändige, wol weil der weiche Kalkſtein an der Wit- 
ung ſehr fehnell zerfällt, wie dies bei den Ruinen, die um den 
t. Simons-Berg viel weiter im Norden gelegen, auch der Fall 
wo Burkhardt in feiner einzigen der vielen umberliegenden 
tädte eine Snfchrift finden Fonnte. 

Burkhardt überfhaute die Ruinen diefer alten Bära nad 
en Richtungen, erblidte aber Fein beſonders bemerkenswerthes 
bäude, ausgenommen 3 Grabmäler, welche ganz fchlichte, 
reckige, mit Pyramiden überſetzte Gebäude find, "ganz ähnlich 
n oben in Höms befchriebenen (|. oben ©. 1013). Ihr pyras 
dales Dach ift hohl bis zur Spike, hat runde Eden, im Ins 
en feine Stüße, ift nach Außen mit Schiefer gededt und endet 
ch oben in einer Art Knopf, der ihm ein fonderbares Anfehen 
bt. Sm Innern find Grabnifchen, wie im Gebäude zu Höms; 
einem der Sarcophage darin ift in der Mitte ein Kreuz ange 
icht; fie find alfo, wenn fie auch aus älterer Zeit herftammen 
Iten, doch von Ehriften benußt worden. Die Privatwohnuns 
v diefer Ruinen find, nah Burdhardt, denen aller von ihm 
ebenen Städte im Haurän ähnlich, und die meiften arabifchen 
srfer in Syrien haben diejelbe Bauform beibehalten, mit dem 
iterfchiede, daß die Araber flatt mit Steinen, mit Holz und 
hm bauen. | 

Auf der Nordfeite von el-Bära fteht ein Gaftell, im 
yl der Kreuzfahrer oder Saracenen erbaut, mit der Quelle Bir 
fun, der einzigen in der ganzen Gegend, welche fich durch tief 
Felſen getriebene Eifternen reichlichere Waſſervorräthe fammeln 

&ır 2 


1060 Weft-Afien. V. Abtheilung. I. Abfchnitt, $. 34. 


mußte. Auf dem Rückwege von diefer Quelle zum heutigen Dorfe 7 
Bäara fommt man an einem heiligen Grabe, einem Kubbet, vors 
über, wo, der Sage nad), der Sohn Abubefrs getödtet wurde. 
Nahe dabei ift eine Grabhöhle mit 8 Todteniſchen; dort waren 
auch Tuffwadefelfen, wie dergleihen Burdhardt früher im 
Hauran gejehen. j 
Die größere Zahl der Dörfer im Gebirgsguge von Riha*) 
gehört als Gigenthum dem dortigen Dehly Baſchi; deſſen Ber 2 
wohner waren als Rebellen und wegen Raubzüge in die Umgebunz F 
gen erft Fürzlich geftraft, ihr Muth, fagt Burdhardt, blieb aber 
ungebeugt und ihre Lebensweije diefelbe. "Die Grenzen des 
Paſchaliks von Damaskus und Aleppo Laufen quer 
über diefen Berg, der bei Riha feinen Anfang nimmt, füde 
wärts bis Ma’arrat en-Na'amän, das fhon zum Damasfus- | 
Paſchalik gehört, fich erftrect, aber ſüdweſtwärts eine wechfelnde 
Breite von 2 bis 5 Stunden einnimmt. “Er endet erft gegen 
das Orontes-Thal hinab, bei Kalaat el-Medyk, in deffen Nähe | 
die alte Apamea liegt. Der ganze Gebirgszug ift, nah Burd- | 
hbardt, nur eine niedrige, aber fehr felfige Gebirgsfette, 
wenig geeignet für Anbau, ausgenommen in den Thälern, doch hat 
fie Ueberfluß an Wildpret, zumal wilden Schweinen und Unzen. 
Die Bewohner von Bära waren in hohem Grade ungaftlich; 
Burkhardt verließ den Ort mit einer Escorte von zwei Bewaffe 
neten, um von da über den Bergzug in dag Thal des Drontes | 
nach der alten Apamea hinabzuziehen, was er auch am zweiten | 
Tagemarfche erreichte, wohin wir ihn fpäter zu begleiten habenz | 
denn noch Fehren wir auf die Höhen des ruinenreihen Dfchebel N 
el-Arba’in wieder zurück, um ung mit den jüngſten fortgeſetzten 
Forſchungen daſelbſt bekannt zu machen. | 4 
| E. Smith, der von Riha ebenfalls in einer halben Stunde = 
zum Tell Läta hinaufgeftiegen war, danı aber nicht, wie Burda 5] 
hardt, am Weſt-, fondern am Oft-Gehänge des Bergzuges 4 
weiter fortſchritt 2), z0g in derfelben Richtung, doch mehr direet 
gegen Sud, weiter fort, und erreichte nach drei Biertelftunden T 
Wegs das Dorf Muntif in einem reizenden Thälhen am Oft 7 
fuße des Hügelzuges. Hier fiel der Weg wieder in die gerade 








741) Burkhardt a. 0.8.29. 4 
*2) Eli Smith, Mer. 1848. 


Ruinen von Ma'arat en-Na’tamän, 1061 


roße Karawanenftraße, die von Idlib in N. fich ſüdwärts 
ings des öftlichen Bergfußes bis nah Ma’arrat en-Na’amän 
jeiter fortzieht. Er ließ fie zur Nechten, und machte zuvor einen 
imweg in Die öftlichere, wellenförmige, felfige und öde Ebene, um 
ie fünf Biertelftunden entfernte Ruine Ruweiheh (d. i. Klein: 
iha) zu befuchen, die Pococke Rouia fihreibt, und Alt-NRiha 
annte. Diefe Ruinen gehören ebenfulls einer alten Stadt aug 
riftlichen Zeiten an; viele Mauern ftehen hier noch wohl erhalten, 
amentlih 2 Kirchen, deren Säulen im Innern noch aufrecht 
blieben. Auch mehrere wohlerhaltene Grabmonumente zeigten fich, 
runter eines von corinthijcher Ordnung mit Giebel, ein anderes 
it einer Kuppel und einer griechifchen Inſchrift. Drei Viertel: 
unden weiter zeigte fich die Ruine eines wohl erhaltenen Klo— 
ers, und eine Biertelftunde weiter ein Mauſoleum mit einem 
orticus von corinthifchen Säulen und einem pyramidalen 
uffaß, der hier fo haracteriftifh für Syriens Grabmäler iſt. 
icht daneben find wieder Nuinen eines alten Ortes, in denen das Dorf 
Jana hineingebaut wurde, und in etwas mehr angebauter Gegend, 
ei Biertelftunden füdlicher, die bedeutende alte Stadt Ma’ar- 
it en-Na’amäan, die, auf der großen Hauptftraße von Das 
asfus und Hamah nach Aleppo gelegen, eine befannte Station 
, und in einer offenen, wohlangebauten, jedoch baumlofen Gegend 
ht (j. ob. ©. 1020). Bon bier aus erblidt man die Südfeite 
8 Dichebel elArba’in, der gegen Nord hinzieht, und mit vielen 
örfern bededt ift, unter denen Eli Smith, als er am 15. Mat 
er vorüberzog, die Dörfer Dadifh, Schenän, Ferfiyah, 
efr Beinin und Serdſchy fihtbar waren, von denen einige 
ch in Burckhardts Berzeichniß genannt find. 

Auh Thomfon hat die Gebirgsgruppe des Dſchebel el- 
tba’in, Ende Auguft 1846, mit großer Aufmerkffamfeit bereift, 
id manche der obigen Angaben noch vervollftändigt. Er ritt von 
ermein, am 31. Auguft, in 3 Stunden nah Riha®) Am 
ell Stümaf, 6 englifihe Meilen im Süden von Idlib (nad 
li Smith; Edlib nah Thomfon), endete der große Dliven- 
ald, und zahlreiche weiße Gazellen fah er in großer Menge 
jer die ganz offenen, aber ungemein fruchtbaren, welligen Ebenen 


+3) Thomson, Journey etc., in Bibliotheca Sacra. 1848. Vol. V. 
No,XX. p. 672—678. 


1062 Weft-Afien. V. Abtheilung. IL Abſchnitt. S. 34, 


vorbeifpringen; ein Engländer wollte an einem Zage hier 5,000 
folcher ſchönen Thiere vorüberjagen gefehen haben. Ohne fich im” 
Dorfe aufzuhalten, wo nur ein einziger Chrift wohnt, dem der 
Miffionar feinen Empfehlungsbrief abgab, erftieg er ſogleich den 
an der Südfeite fteil fich erhebenden Berggipfel mit dem Sommers 
fiß und dem Brunnen, und erquidte fich in dieſer ſchönen Jahres⸗ | 
zeit bei dem reinften, frifcheften Quellwafjer und der balſamiſchen 
Luft, unter dem Schatten luxurios gedeihender Objtpflanzungen, 
‚an der grandiofen Scenerie der vor ihm fo herrlich ausgebreiteten 
Landfchaft. Der Dſchebel 'Ala liegt gerade in Nord, aber der 
majeftätifche Mons Casius fteigt von ihm in Welt hoch in die 
blaue Luft, der Dſchebel St. Simeon noch in größerer Ferne | 
in Nord gen Oft; dazwifchen breitet fih die weite, unabſeh— 
bare, wellige Ebene von Weft bis zum fernften. Horizont ger 
gen Oft zum Euphrat aus, 

Rtha hat 3,000 Einwohner, und die auch von Thomfon 
beftätigten Nuinen feiner Umgegend beweifen nur, daB fie zur Nor | 
mer und Griechen Zeit eine Stadt von nicht geringer Bedeutung | 
gewefen fein Fann, und die ganze Gegend in hohem Grade bevöls 
fert war. Beim Fortfhritt nach Kefr Läta, das er auh Tell 
Läta nennen hörte, ward er durch diefelbe Menge von Grabftätten 
in Erftaunen gefeßt, deren eine fo groß war, daß man in derfele 
ben eine Korn-Mahlmühle, von Maulthieren getrieben, hatte anlegen 
fönnen, jo daß man bier mit Necht jagen fonnte: die von Läta 
bringen ihr Brot aus den Haufe der Todten. Schon von der 
. Höhe des Berges erblicte er in 4 Stunden Ferne die Ma’arrat 
en-NRa’amän, in der füdöftlichen Plaine liegend, auf allen Seir 
ten von Trümmern umgeben. Bon den Trümmerreften zu Ru— 
weihah machte man ihm fehr großartige Befchreibungen, und 
rühmte die vielen dort umgeftürzten Säulen und Inferiptionen, 
was Eli Smith, der einzige, der fie befucht hat“), obwol er. 
nur Kurzes darüber anmerfte (f. oben ©. 1061), doch beftätigt ges 
funden zu haben fcheint. Denn bei feinem Durchmarfche -von 
Serdſchelleh gegen NW, über Bära (am 15. Mai), deren 
Ruinen nach ihm 4 Stunde in N.O. des modernen Dorfes liegen, | 
die er aber nicht näher befchreibt, bemerkt er nur, daß fie denen ' 
von Rumeihah ganz ähnlich, jedoch noch großartiger feien. | 


”) Eli Smith, Mfer. 1848, 








Der Berg der 40 Märtyrer, 1063 


Der Berg el-Arba’in (d. i. der Vierzig, nämlich 
ärtyrer) erhielt feinen Namen von 40 Welys (d. i. Sanc- 
warien der Heiligen), die zur Zeit der Chriftenverfolgungen 
n den dunklen Höhlen ihre Zufammenfünfte hielten; die hauptfäch- 
ichfte derfelben, die Thonifon befuchte, wol von dem Chriften aus 
Riha geleitet, war im Innern ganz mit Stucco überzogen gewefen, 
nd mit arabifchen Sentenzen aus dem Koran befchrieben, die 
ber durch die meift -abgefullene Bekleidung unleferlich geworden. 
ie war alfo fpäter aucd von Mufelmännern in Beſitz genommen 
orden. 

Walpole*), der 2Jahre fpäter diefelben Ruinen befuchte, die er, 
wie Niebuhr, Kafr el-Berha nennen hörte, d. i. dag Berha 
der Ungläubigen, wollte diejenige Höhle, von welcher bie 
Sage ging, daß AO Geifter in dieſelbe gebannt feien, troß des 
iderftrebens feiner Führer, von denen ſich Keiner hineinwagte, 
nterfuhen. Mit Fadeln von Fichtenzweigen trat er hinein, feine 
egleiter jchauderten bald zurück, fie wurde ganz dunfel, die 
Schaaren aufgeregter Fleder mäuſe löſchten bald feine Fadeln 
und Wachslichter aus, und um fich nicht in den vielen Seitenfams 
mern und Geitengängen zu verirren, mußte er bald umfehren, 
Er fagt, es fei eine natürliche Höhle, deren Eingang mit dem 
Meißel behauen fei, von der die Sage gehe, fie führe 17 Stunden 
weit unter der Erde fort. 

An einer Stelle ded Berges ſah Thomfon ein grün gefärb- 
te8 Mergellager, aus dem man früher einmal Kupfer ge- 
Ihmolzen hatte. Thomſon verfolgte von der Berghöhe denfelben 
Weg gegen Süd-Weft, den auh Burdhardt genommen, über 
Urim el-Djis nah Nahleh, zweien Dörfern, zwifchen welchen 
ſeit 2 Jahren in blutigen Fehden mehrere Menfchen ihr Leben ver: 
foren; dann weiter in I Stunde auf guten Wegen über prächtiges 
Land nad Ramagh (wol Mughareh bei Burdharpdt), wo weit: 
läuftige Ruinen, Säulen und Gebälfe vorhanden find, von denen 
Manches zum Bau elender Dorfichaften verwendet war. In einer 
Stunde nah Mera'iyän (Maryan bei Thomfon), einft der 
Sitz eines Episcopus in einem bedeutenden Drte, der zur Metro— 
pole von Apamea gehörte. Nur Y, Stunde weiter nah Ahfin 
(Akſin bei Thomfon), wo wieder große Ruinen von fehr ho— 












) Walpole, Trav. I. c. III. p. 203. 


1064 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 34. 


hem Alter waren, deren das ganze Land jo voll ift, daß man 
Wochen lang zur Unterfuchung der einzelnen -gebraudhte. Den 
größten Theil dieſes Nachmittags zog der hohe Kegelberg, 
Neby Eyüb (Neby Ayüb bei Thomfon), den Blid auf fich, ‚der 
wie ein Berg Tabor aus der Ebene emporfteigt, und auf feinem 
Gipfel das Grab des Propheten Hiob tragen foll, der, nach der 
dortigen Sage, „hundertmal größer gewefen ald Anak und tau— 
fendmal ftärfer ale Simfon.“ 


Die lebten beiden Stunden ritt man über welligen Boden 


von großer Fruchtbarkeit und der ſchönſten Vegetation, jelbft Ende 
Auguft geſchmückt mit herrlichen Feigen-, Oliven-, Granatz, 
Mandel» und Maulbeer- Bäumen von den beften Sorten, 
wie nur irgendwo in Sprien, und dazwifchen große Eihbäume, 
mit den Ranfen der Weinreben behängt. 

Kefr el-Bära, das Eli Smith nicht berührte, weil er 


mehr döftlich davon vorüberzog, das aber Burkhardt ſchon bes 


jchrieb, wurde auch von Thomfon vom Dorf Ahfin (er jchreibt 


Akſin) aus in einer Stunde Wegs erreicht, mit feinen flaunens- - 


werthen, über einen ganzen Berg zerfireuten Ruinen. Er 
fah eine ganze, aus der byzantinifchen Kaiferzeit erhaltene Stadt, 
wie ein zweites Bompeji, im langen Thale vor ſich ausgebreitet, 
voll jtehender Häufer, Baläfte, Kirchen, Grabftätten, faft Alles voll: 
fommen erhalten. Drei Stunden lang, fagt Thomfon, ritt er 
nach allen Richtungen durch und über diefe Ruinen, ohne fich zu 
befinnen, was er that; fo erfaßte ihn die Verwunderung über dag, 
was er ſah, worüber die Zeit verftrich zu einer genaueren Befchrei- 
bung. Vom Norden Fommend, war das erfte Ueberrafchende dag 
Gaftell, das auf allen Seiten noch umgeben war von einer uns 
zähligen Menge maffiver Bogengewölbe, fo vollfommen erhalten, 
ale wären fie eben erft erbaut; aber die Gebäude, die fie einft 
trugen, wahrfcheinlich aus den Kreugfahrerz oder ſaraceniſchen 
Zeiten, waren zerftört. Denn eine Zeitlang war el-Bära im 


Befib der Kreuzfahrer, dag Graf Raimund von Provence. 
(1098) eingenommen und zum Sib eines Bisthums%).erhoben 


hatte, welches den Patriarchen von Antiohia anerfannte, und die 
Hälfte der Stadt und ihres Gebietes zur Ausftattung erhielt. 


Sie war eine jehr wohl befeftigte Stadt (Albara urbs = 


»0) Wilken, Gef. d. Kreuz. I. ©. 239; I. ©. 265, 479, 





Ruinen von el-Bära, 1065 


munitissima bei Willerm. Tyr. VII. 8, fol. 735), die aber ſchon 
bald darauf, 1104 und dann wieder 1123, von moslemifchen Ges 
walten überfallen, beraubt und mit vielen anderen Damals umher: 
liegenden, den Fürften von Antiochia gehörigen, bedeutenden, von 
Chriften bewohnten Städten, wie Sarmin (oder Sermin), Ar: 
tafia (früher Chaleis, fpäter Kinnesrin), Kafartab, Maarraf 
Noman (oder Ma’rarrat en-Na'amän) und andere, zerftört ward. 
Sie fommt auch in den Schreibarten Barra und DBorra #7) in den 
Gesta Dei per Francos vor. 

Einige von Thomfon genommene Copien von dortigen In: 
jeriptionen, die aber nicht veröffentlicht find, würden wahrfcheinlich 
auf jene Zeiten fih beziehen. Zwar hat auch ſchon Pococke 
(1737) #) jene Ruinen von Riha, Bära, wo er ein benadhıbar- 
tes Ruf nennt, und Ruweihah auf einer Seitenereurfion von 
Rtha aus befucht, aber feinen Beſchreibungen liegen feine genaues 
ren Ortsbeftimmungen zum Grunde, daher fie weniger geographifche 
Belehrung darbieten, und hier ihre allgemeine Anführung genügen 
Fann, die im Weientlichen nur die oben angeführten Daten be: 
ftätigen. 

Bald nah Thomfon Hat Dr. de Foreft mit feiner Frau 
und feinem Bruder diefelben Ruinen befucht, und fchrieb darüber 
vom 14. Detober Folgendes: „Wir fliegen zu el-Bära an der 
Südfeite der Stadt in einem alten Haufe ab, dem nur dag Dad 
fehlte, wo fonft Alles im beiten Stande und bewohnbar geblieben 
war, Es mußte im Beſitz eines Wohlhabenden gewefen fein; ein 
langes Gebäude mit einer Veranda nach vorn und einer andern 
nach hinten, als Sommerhaus, mit eingehegtem Garten. Eine 
ftattliche Pforte führte in der Mitte der Dftfeite in die Zimmer 
der Hauptfacade, aus denen wieder andere Thüren zu dem langen 
Saal mit 6 ſchön verzierten Fenftern und zum Garten führten. Große 
Senfter erleuchteten den Saal. Runde Bogen fprangen in 6 Fuß 
Höhe aus den Seiten der Zimmer hervor, und waren mit großen 
Steintafeln belegt. Die Fenfter des zweiten Stocks waren nicht 
gewölbt, und in der Attifa befanden fich Fleinere Fenfter. Sehr 
weitläuftig war der Bau in allen feinen Theilen, aus einem weis 
hen Kalfftein in 2 His 3 Fuß langen und 2 Zuß breiten Quadern 


*7) Sebast. Pauli, Codice diplom. 1. c. p. 421. 
+3) Pococke, Morgenl. a. a. ©. 1. ©. 214—217. 


1066 Weft-Afien, V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $, 34, 


mit Mörtel zufammengefügt. Derfelbe Bauftyl ift e8, der auch in 
den Baureften auf dem nördlichern Dichebel ’Ala und St. Simeons— 
Berge vorherrſcht.“ — 

In einem andern Quartier der Stadtruine traf Thomſon 

ein weitläuftiges Gebäude, darin auch eine Weinpreſſe mit einem . 

großen Stein und der Deffnung, durch welche die Trauben hinein 
geworfen wurden. Gin außerordentlicher Reichthum von Rebenge— 
hängen mit den Föftlichiten Trauben wuchert auch heute noch zwi— 
fchen allen diefen Baulichkeiten. Nur eine der dortigen Kirchen 
fonnte Thomſon genauer bejehenz fie ift groß, prächtig, 150 Fuß 
lang und 100 Fuß breit, mit äußeren und inneren-Colonnaden von 
ſchönen corinthiſchen Säulen geſchmückt, die aber insgefamt einge- 
ftürgt waren. Ueberall it in unzähliger Menge dag Ornament 
des Kreuzes angebracht. Stadtmauern bemerkt man nicht, da das 
Gaftell wol hinreichend zum Schuße diente, die Weitläuftigfeit der 
vielen prachtvollen Nuinen diefer einft reichen und ftark bevölferten 
Stadt, jegt in dieſe Wildniß verfenft, deren Gefchichte faft gänzlich 
in Dunfel gehüllt blieb, ſetzt in gerechtes Erftaunen, und auch de 
Foreft Fonnte fich der DVergleichung mit der italifhen Pompeji 
nicht enthalten, obgleich hier Feine Vulcanaſche die Stadt verdedte, 
fondern Alles offen ftehen blieb, als die Bewohner durc ein ges 
waltfames und unbefannt gebliebenes Schickſal ihren Schönen Wohn: 
fißen entflohen. Alle dieſe Städteruinen, fagte Eli Smith ®), 
fahen jo aus, als ob fie bei der mohammedanifchen Invaſion 
plösßlich verlaffen worden feien, und feitdem nur durd die Eins 
wirfung der Natur ihre Zerftörung erlitten hätten; jo gar nichtg 
Späteres, als nur aus althriftlicher Zeit, werde unter ihren 
Bauwerfen vorgefunden, was ſchon mit Niebuhrs Aeußerungen 
vor 100 Fahren vollfommen übereinftimmt. 

Das moderne Dorf el-Bära ift von armen Bauern bewohnt, 
die den Erpreffungen ihrer Gebieter erliegen, gegen Fremdlinge 
mißtrauiſch und ungaſtlich 0) find und unter ſich und mit ihren Nach— 
baren in beftändiger Fehde liegen. Sie nennen die einzelnen 
Quartiere und Borftädte der alten Ruinenftadt mit den verfchiedenen 
Namen Medſchdelaiyeh, Trorfeh(?) und Bichilla, deren jede 
eine befondere Beſchreibung verdiente; die ganze anliegende Oſt— 


>) Eli Smith, Mfer. 1848. *0) Capl. Lyde, Visit to Northern 
Syria. London, 1853. p. 49. 





Die Auinen nad arabifchen Autoren, 1067 


ebene zeigte Refte von derfelben mafliven Bauart, Thomſon 
wollte von- da nah SB. den Weg Burckhardts über Yin 
Sufrah (Kun Sufra bei Burdhardt), Kefr Delium, Kefr 
AUnith, es-Sufrah, Kalaat Fuleiyeh und Suriyeh bie 
Kalaat el-Medif verfolgen; fein Führer nöthigte ihn aber, den 
gewöhnlichern Weg der großen Hauptftraße über Khan Scheihun 
nah Hamah zu gehen. 

Ma’arrat en-Naa'män iſt zwar auch von Thomfon be 
jucht worden, als er fih von Riha auf die große Karamwanenftraße 
über Khan Scheichün füdwärts nad Höms begab, aber feine Mit: 
theilungen darüber find zu fragmentarifch geblieben, als daß fie 
uns hier genauer unterrichten könnten 54). 

Erſt nah Eli Smiths Routier?), der von Ruweihah 
und Dana ſüdwärts ging, erreichte diefer nach drei BViertelftunden 
von febterem Drte an dem Südende des Dihebel Arba’in 
auf der großen Straße Ddiefe alte Stadt, die nach ihm noch um— 
mauert ift, und manche jchöne Gebäude hat, darunter auch ein 
großer präctiger Khan ift, der aber erft durh Sultan Muräd 
bier für Meffa-Bilger erbaut wurde. Dagegen liegt in Nordweft 
der Stadt, auf einem von fpäteren Grabftätten durchbrochenen 
Felſen das Caſtell, das Eli Smith einen alten Römerbau 
nennt, Arra des römischen Stinerarg, auf der Straße von Epi— 
phania nah Chalcis (Kinnesrin) gelegen (von Galcida nad 
Arra XX Mil, nad) Capareas XXIII, vielleiht Khan Scheichün 
nach Bocode 5)? Epiphania XVI, Arethufa XVI und Emefa XVI, 
nad) Itin. Provinc.) 5*), 

Diefe moderne Ma’arrat en-Na’amäan ift es, welche ſchon 
Abulfedass) nicht mit einer andern in Mefopotamien gleichna= 
migen Stadt zu verwechjeln warnt. Edrifi56) hat diefe Ma’arz 
rat en-Na’amän noch) als eine ſtark bevölferte Stadt gefannt, 
mit Bazar und Mezar, auf fandigem Boden erbaut, aber ohne 
Quellwaffer, fo daß die Einwohner nur Negenwaffer zu trinfen 
hatten, aber in ihren Obftgärten einen großen Neichthum an 


*9) Thomson, in Bibliotheca Sacra 1. c. 1848. Vol. V. No.XX. 
P. 678—680, und im Missionary Herald. 1841. No. XXXVII. 
p. 360— 361. °?) Eli Smith, Manufeript. 1848. 
>) Bocofe a.a. DO. 1. ©.211. °*) Ed. Parthey. p. 86. 
*) Abulfeda, Trad. bei Reinaud, Mifer., eine Stelle, die in Abulfeda, 
bei Koehler ©. 117-118, durch andere Phraſen erſetzt iſt. 
*°) Edrisi bei Jaubert. Vol. Il. p. 140, 


1068 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abfepnitt, F. 34, 


Dliven, Weintrauben, Feigen, Piſtazien und Nüffen befaßen. Sie 
gehört gegenwärtig zum Paſchalik von Damaskus, hat etwa 
4,000 Einwohner, darunter 3 bis A chriftliche Familien, und eine 
Feine Befaßung von irregulairen Truppen, die ihr als fefter Grenz— 
plag gegen die den Türken nicht gehorchenden Anazceh-Beduinen 
dienen muß. Erſt den Tag vor E. Smiths Ankunft überfielen 
dDiefe Beduinen dag nur 11 Stunden öftlicher gelegene ‚Dorf 
Mureifhärin und führten eine Anzahl Vieh weg, büßten aber 
‚dabei 2 ihrer foftbaren Pferde von 20,000 Piaſter (1,200 Thaler) 
Werth ein. 

Ihr gewöhnfiches Manöver ift, nachdem fie eine Menge folcher 
Räubereien begangen haben, jedes Jahr von Neuem mit den tür— 
kiſchen Paſchas über eine angebliche Unterwerfung zu unterhan— 
deln. Um diefen Preis erhalten fie dann Straflofigfeit, und 
benußen diefe, in die Städte zu fommen, um das geftohlene Gut 
und ihre eigenen Producte zu verhandeln. Haben fie dies erreicht, 
fo fangen fie wieder an zu rauben. Nur der große Stamm der 
Hadadiyeh und einige Fleinere mit diefem verbundene find feit 
längerer Zeit der türfifchen Regierung treu geblieben, unter allen 
denen, welche hier auf der Grenze des Paſchaliks Haleb und Schäm, 
d. i. Damaskus, umherziehen. Ihr gewöhnlicher Weideplaß tft die 
Niederung el-Mütfh. 


Auf dem von Ma’arrat weiter nach Weſt hin verfolgten Wege, - 


welcher Burdhardts füdlichere Wegrichtung nach Kalaat el-Me— 
dik bei el-Bära quer durchfchneiden mußte, ging Eli Smith zu: 
nächſt noch durch eine ebene und fleinige Gegend, an mehreren 
weitläuftigen Steinbrüchen vorüber, und fowol alte Radfpuren 
in dem ‚Felsboden, als auch beftimmte Refte einer römiſchen 
Straße waren an mehreren Stellen des Weges fihtbar. Nach 
/, Stunden fam man an den Ruinen des Kloſters Deir Därtn, 
mit corinthifchen Säulen gefchmüct, vorüber. 1%, Stunde weiter 
zu den Nuinen einer alten Stadt, Serdſchelleh genannt, von 
derfelben Art, wie die zu Ruweihah, aber noch weitläuftiger. 
Diele ausgezeichnete Maffen römiſchen Quaderbaues und viele 


Säulen ftanden hier. Der Ort liegt in einer felfigen, Ffaum dee | 


Anbaues fähigen Gegend, in welcher dann noch °/, Stunden weiter 
el-Bära beſucht wurde. 

Bon diefem Drte an erhebt fih das Land, doch immer nicht 
zu Gebirgen, jondern plateauartig gegen Weft und Nord- 
Wet, und dies höher gelegene Land ift weniger felfig und er: 





= 


— — arg — a —— — ———— V— — — 


nn nen = —— 


Weſtweg durch das er-Nüf, 1069 


laubt einen beffern Anbau. Eine halbe Stunde fern liegt das 
Dorf Belyün, daffelbe, welches auh Burkhardt Belyum 
nannte (ſ. oben ©. 1067); drei DViertelftunden weiter Ma’ruta 
mit ein paar alten Neften. Mehrere Dörfer blieben feitwärte 
(Barüdeh, Erneba, Allaruͤz links oder füdlich, Dſchäſif rechts oder 
nördlich) liegen, und auf weithin fihtbarem Gipfel nördlich der 
Ichon oben genannte Gipfel des Wely des Vropheten Hiob Neby 
Eiyub). Eine halbe Stunde weiter hin endigt die Hochebene _ 
plötzlich, und es thut fich der Blid auf über dag langgedehnte, 
tiefliegende Drontes=- Thal, zu dem nur ein fteiler Abftieg 
von einer vollen Stunde hinabführt. Am Fuße, eine Biertelftunde 
nordwärts vom Wege, liegt das Dorf Dſchunib, wo E. Smith 
jein Nachtquartier nahm; nur etwag nördlicher mitten in der Ebene 
Tämät, 

Diefe Alluvial-Ebene, in die man hier eingetreten, ift der 
des Befä’a zwiihen Libanon und Anti-Libanon fehr ähnlich, 
ſchön und fruchtbar, drei” big vier englifhe Meilen, alfo über 
anderthalb Stunden, breit, und erftreet fich hier in der Richtung 
von Süd gen Weſt nah Nord gen Oft. Südwärts, wo ber 
Drontes oder 'Aſi fie durchfchneidet, heißt fie el-Ghäb; da 
erweitert fie fich zu fieben bis acht englifchen Meilen, aljo drittes 
halb dis drei Stunden Breite. Nordwärts, wo fie fich noch fieben 
bis acht Stunden weit zwifchen der Fortſetzung derjelben Berge 
hinaufzieht und dann in zwei Arme theilt, wird. fie er-Rüj 
(ſprich Rudfch) genannt, und fendet ihr überflüfiiges Waffer im 
Winter — denn jebt, Mitte Mai (da E Smith durcpaffirte, 
war die Gerftenernte ſchon begonnen), war Fein Wafferlauf mehr 
zu bemerfen — ſüdlich dem Dronteg zu. 

Hier gerade, wo E. Smith diefe Ebene, unftreitig die Stelle eines 
alten Seeftandes, durchfchnitt, ift die tieffte Stelle derfelben. Der 
Fluß, wahrfheinlich Diefes alten Seeftandes, mußte ſonach, um 
einen Ausgang zu finden, in einem engen Thale, dem fogenannten 
weftlihen Rüdſch, die wetlihen Berge durchbrechen. Durch 
diefe führte nun der Weg (am 16. Mai)7) hindurch, in drei 
Stunden zu dem Orontes und feiner langen Brüde, auf der 
großen Straße des Meberganges von Haleb nad Ladifieh, an deren 
Weftjeite der Ort Dſchisr eſch-Schoghr (|. ob. ©, 902) liegt, 


) Eli Smith, Mer. 1848. 


1070 Weft-Afien. V. Abtheilung. IT. Abſchnitt. $. 34, 


dem ganz nahe, ſüdlich daran ftoßend, das Caſtell Kalaat Mirs 
zeh fich erhebt. Das Gebirg auf der Weftfeite des Thales ift hö— 
her, fteiler und weniger angebaut als auf der Oftfeite. 

Walpoless) ift einer der feltenen Reifenden, welche denfelben 
Weg von Schoghr nah el-Bära und Niha (1850) zurüdge- 
fegt haben, obwol mit Fleinen Abweichungen von Eli Smiths 
Route. Er ging von der Oftfeite der Orontesbrücke zunachft gegen 
Sid und flieg die dortige Uferhöhe über Anib (wahrfcheinlich 
Tunib bei Eli Smith) hinauf, wo er im fohönen Dorfe Er- 
neba (bei Elt Smith; Arnebe bei Walpole) von fieben . 
chriſtlichen Familien fehr wohlwollend empfangen wurde, zu denen, 
da ihnen ein eigener Geiftlicher fehlt, von Zeit zu Zeit ein Prie— 
fer von Edlib fonmt. Ruinen einer ältern Ortfchaft, von ges 
ringem architectonifchen Intereffe, liegen zerftreut umher, und fehie- 
nen durch ein Erdbeben zerjtört zu fein. Bon da ritt Walpole 
gegen N.W. über einen Ort, den er Balefan fehreibt (unftreitig 
Belyun bei Eli Smith), zu den Ruinen von el-Bära, die 
wir nun aus Obigem ſchon hinreichend Fennen gelernt haben. 
Seine Befchreibung beftätigt nur den außerordentlichen Reichthum 
derfelben an merfwürdigen Bauten. Wahrſcheinlich dag große, 
von de Foreft befchriebene Gebäude hörte Walpole den Kö— 
nigspalaft (Serat el-Melef) nennen. Auf dem Wege von el- 
Bäara nah Riha, fagt Walpole, fah er zwar fehs Städte- 
ruinen, begegnete aber nur ſechs Iebenden Menfchen zwifchen Huns 
derten von alten Todtengrüften.. 


2) Wiederentdedung der alten Apamea (Famyah bei 
Abulfeda) und Lariffa, Silaoa, jebt Seidfhär oder 
Schaizär der Araber, durch Burkhardt (1812) und 
W. Thomfon (1846). 


Burkhardt war es, der von dem Dſchebel el-Arba’in bei 
elsBära auch weftwärts, aber mehr gegen Süden hin, weiter 
Ihritt, und fo das mehr ſüdlich gelegene Thal des »Aſi, oder 
Drontes, nämlih den el-Ghäb genannten obern Theil des 
mittlern Oronteslaufes durhwanderte, in welchem die alte Apa— 
mea lag, die er wieder entdeckte, und von da noch weiter ſüdwärts 


50) Walpole, Tray. l. c. III. p. 193—207. 





Burdhardis Weſtmarſch zum Orontes. 1071 


über Seidfhar, die alte Lariffa, bis Hamah wanderte, Nur 
Thomfon, der unermüdete Pilger, ift der einzige newere Reifende, 
der ihm, obwol nur von Seidfchar aus, bis zur berühmten Apas 
mea dorthin gefolgt if. Ihnen verdanken wir die Kenntniß diefes 
jüdlichen Ihalgebietes des el-Ghäb, wie Eli Smith des nörd- 
lichern er-Ruͤdſch, denn de Foreft’s jüngſte Wanderungen in 
diefen Thälern find uns noch nicht in ihren belehrenden Refultaten 
befannt geworden, und außer dieſen foheint, Ainsworths flüch— 
tige Andeutungen ungerechnet, noch Fein anderer Wanderer durd) 
dDiefe wenig gefannten IThalgebiete ihnen bis jeßt nachgegangen 
zu fein. 

Burkhardt, hier fürs Erfte unfer einziger Wegführer, febte 
am 20. Februar 181259), als er von Niha big el-Bära vorge- 
drungen war, noch an demfelben Nachmittage aus der Tehtern 
Nuinenftadt feine Wanderung gegen Weft über den Berg nad) dem 
Thale des Orontes fort. Nach einer Stunde, an einer verfallenen 
Steinbrüde über einen Fleinen Wadi, auf ungeheueren Steinblöden, 
die ihre Pfeiler bilden, ruhend, wurde 20 Minuten weiter Ain 
Safra auf einem Bergrüden erreiht, wo nur ein paar Fa— 
milien in elenden Hütten mitten unter den Ruinen einer alten 
Stadt Ieben. Ihnen drei Biertelftunden gegen N.W. liegt das 
Dorf Mezraa. Noch 20 Minuten weiter wurde die verfallene 
Stadt Djeradeh (Dfherada) erreiht, und nah 50 Minuten 
Kefr Aweit, ein Feines Dorf, Kefr bezeichnet in Der gemeinen 
Mundart ftets Ruinen. Ein Dorf, el-Futeiry, liegt etwa 
anderthalb Stunden füdlicher. Der Berg ift bei Aweit viel we— 
niger felfig und zum Anbau weit geeigneter. Der Weg führte 
von S. W. gen W. weiter, und nachdem drei Stunden von el-Bära 
zurüdgelegt waren, Fam der Orontes zum Borfihein, und nun 
fing man an abwärts zu fleigen. An Ddiefer Seite ift der 
Berg ſteiler und mit Kräutern überwachen, die eine treffliche 
Weide geben. Affodil (Siris, Asphodelus ramosus?) tft allgemein 
verbreitet; die Wurzel, gedörrt und zu Mehl gerieben, wird mit 
Waller zu einem guten Kleifter bereitet, den die Würmer nicht ans 
greifen. Im Sommer treiben die Bewohner des Thals ihr Vieh 
zur Weide auf die Berge, gleich den arabifhen Stämmen, von des 
ten einem, den Akeydat, Burdhardt ein Feines Lager hierfelbft 
antraf. 


| °) Burckhardt, bei Gefenius ©. 230— 238. 


1072 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $; 34, 


Die weftlihen VBorberge des Dſchebel el-Arba’in, 
die von Yin Safra anfangen, fi) bis zum Thale des Drontes 
verlängern, und zwar ſüdwärts fi nad) dem Kalaat el-Medyk, 
nordwärts aber nah dem Dſchisr efh-Schoghr hin erftreden, 
wurden Dſchebel Schehfäbu genannt. Nach fünf Biertelftun- 
den Hinabfteigeng erreichte Burdhardt erft den einzeln ftehenden 
Hügel Tell Ankiyeh, der Fünftlich zu fein fcheint und ſchon in 
der Ebene de8 Orontes-Thales Tiegt, weldhes hier, vom 
Dſchebel Schehſabu begrenzt, das el-Ghab (d. h. Waldthal) 
genannt wird. Dieſe Orontesebene el-Ghaͤb beginnt 3 Stunden 
weiter ſüdlich vom Kalaat el-Medtk an, und erſtreckt ſich in faſt 
gerader nördlicher Richtung bis in die Nähe der Verengung von 
Dſchisr eſch-Schoghr. Seine Breite beträgt 2 Stunden nach 
Burkhardt, doch ift es gegen Nord zu fchmäler. Der Orontes, 
oder 'Aſi, bewällert es, fließt dicht am Fuße der weftlichen Berg- 
begfeiter hin, und bildet dafelbft fehr viele Sümpfe 60), Die Ber 
wohner des Thales, die Arab el-Ghäb, ein Gemiſch von Arabern 
und Fellahs, leben nur im Winter in ein paar im Thal zerftreut 
liegenden Dörfern, deren nächfte Aecker fie bebauen; beim Beginn 
der heißen Jahreszeit ziehen fie mit ihrem Vieh in die öftlichen 
Berge auf die Weide, um den ungeheueren Schwärmen von Flie— 
gen und Mücken zu entgehen, welche in diefer Jahreszeit das 
Ghab heimfuhen. Im Winter überfhwemmt der 'Aſi einen 
Theil der niedrigen Gründe, durch welche er fließt, und hinterläßt 
viele Fleine Seen und Teiche; auch wird das Thal von zahl- 
reihen Quellen und Bächen bewäffert, die von den Bergen, zumal 
von den öftlihen, herabfommen. Vom Tell Anktyeh bis zum 
Dſchisr eſch-Schoghr find 8 Stunden Wegs, und in diefer 
Strede, die er nicht jeldft zurücdlegen fonnte, wurden Burdhardt 
die Lagen von fieben verjchiedenen Quellwaffern aufgezählt. Er 
fchrieb fie, wie folgt, nieder: 1) Ain Bet Lyakhom; 2) Ain 
Keleydyn; 3) Schauryt; 4 Kaſtal Hadſch Affaf; 
5) Dſchob Soleyman; 6) Dihob el-Naſſuh und 7) Dſchob 
Tell et-Tyn. Woahrſcheinlich werden in ihrer Nähe auch die 
wichtigften Anftedelungen zu fuchen fein. 1 

BomTellAnkiyeh, der links, oder öftlich, Liegen blieb— mit 


— — — nn 


60) Geſenius, Note zu Burckhardt. I. S. 512; "vergl. Colonel Leake's 
Kartenffizze zu Burkhardt: Thal des Orontes bei dem alten 
Apamen. 





Eintritt in das el-Ghaͤb, nah Haraͤſch. 1073 


inem Meinen Dörfchen, feßte Burdhardt feinen Marſch ſüd— 
wärtg fort, und Fam dicht an der Quelle Ain el-Anktyeh vor- 
über; /, Stunde weiter an der Ain el-Kherbe und wieder 
, Stunde weiter füdlih zu der reichen Quelle Ain.el-Hawäfh, 
on wo aus er fih etwas weftlich in die Ebene wandte, wo er 
ah 4%, Stunden Wegs von el-Bära das Dorf Hawäſh er- 
eichte, und dafelbft im Haufe des Scheichs fein Nachtquartier nahm. 

Hawäſh ift das vorzüglichfte Dorf im Ghäb, bis zu wel: 
chem vom Norden her das Gebiet von eſch-Schoghr reicht; hier 
ber fängt mit Hawäfh der Diftriet des Kalaat el-Medik an. 
awäjh liegt an dem Rande eines Eleinen Sees, der vom Flüß- 
hen Ain eleHamwäfh, weldher von den öftlichen Bergen herab 
fommt, gebildet wird. Die umliegende Gegend war jet (21. Fe— 
bruar) eben überſchwemmt, und die Araber festen in Fleinen Böten 
don einem Dorfe zum andern über. Im Sommer tritt die Mebers 
ſchwemmung zurüd, aber. die Lachen bleiben, und auf ihnen erzeu⸗ 
gen ſich die plagenden Mückenſchwärme. Das Dorf hat an 140 
Hütten, die Wände ſind von Lehm gebaut, die Dächer mit Rohr 
gedeckt, das an den Ufern des Orontes wächſt. Ihre Sommers 
hütten auf den Bergen find auch aus diefen Rohrbindeln in Rei— 
hen zujammengeftellt, in denen die einzelnen Familien blos durd 
eine dünne Schicht Rohr von einander getrennt find. 

Die Araber in Hawälh bauen Weizen und Durra, und halten, 
wie alle Araber im Ghäab, zahlreiche Heerden von Büffeln einer 
Heineren und zahmeren Race als die, welche in den cilicifchen 
Ebenen gehalten werden. Burkhardt führt hier die allgemeine 
Sage der Türken an, daß durch ihren Propheten auch das ganze 
Thierreich zum wahren Glauben befehrt fei, nur dag wilde Schwein 
und der Büffel nicht, die ungläubig blieben, und deshalb diefelben 
Schimpfnamen wie die Chriften erhielten; das Fleifch des Schwei- 
nes zu eſſen iſt ihnen daher verboten, das des Büffels, wie ſeine 
Milch, iſt aber eine ihrer Hauptnahrungen geblieben. 

Burckhardts Wirth, der Scheich von Hawaͤſh, Mohammed 
half Dmar, war in den angrenzenden Länderftrichen wegen feiner 
Gaſtfreiheit bekannt. Durch die Erpreſſungen der benachbarten 
tiefen Statthalter in Schoghr, wie in Medif, war er feit zwei 
"Jahren zu einem armen Manne geworden, und die Truppen, welche 
fortwährene von einem Orte zum andern hin- und hermarfchirten, 
verzehrten noch die letzten Reſte ſeines Vermögens; dennoch traf 
‚der Reiſende an dem Abend feiner Nachtherberge in deſſen Haufe 
| Ritter Erdkunde XVII. Yyy 











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1074 Weft-Afien. V. Abtheilung. I. Abfchnitt. F. 34. 


wenigftens noch 50 Menfhen zum Abendbrote an, von denen etwa 
30 arme Araber aus feinem Dorfe, die anderen aber fremde Gäfte 
waren. 

Am andern Morgen früh ritt Burkhardt von Hawäfh 
‘an dem Fuß der döftlichen Bergreihe entlang im jchönen Thale, das 
er. nur mit dem Befä’a vergleichen Fonnte, doch mit dem Vorzuge 
des größern Drontesftromes als des Litany und reicheren Quellen. 
Eine halbe Stunde vom Dorfe, an der Seite eines gepflafter- 
ten Hochweges, lagen mehrere Trümmer von Säulenfhäf- 
ten. Ueber eine Stunde weit fonnte man diefe Bflafterftraße 
verfolgen, an der nach der erften Viertelftunde ein zweiter Haufe 
von Säulentrümmern und nach wiederholten gleichartigen Ent- 
fernungen noch ein dritter und ein vierter Haufe, jedesmal von 
4 ftehenden Säulen, ſich zeigte, offenbar der Neft der römifhen. 
Heerftraße, welche auch im Itinerar. Antonini 187 von An— 
tiochia über Niaccaba, Caperturi, "Apamea, Lariffa, 
Epiphanta un. ſ. w. nah Emefa angegeben ift6l), wo denn aljo 
die Station Caperturi in Nord von Hawaſh gejucht werden 
muß, aber noch nicht wieder aufgefunden ift. Die Säulen mögen 
als Meilenfteine in ihren gleichen Abftänden von einander gez 
dient haben. Die Bflafterfiraße war hie und. da weiter nad) 
Süden geführt, doch ohne dag man ſolche Stationen gewahr wurdez 
doch folgte fie wahrfcheinlich der ganzen Thalſenkung von Apa— 
mea an nordwärts bis Schoghr. 

Fünf Viertelſtunden von Hawaſh an der reichen Ain Hüz 
yith-Quelle vorüber, war die Pflafterftraße 16 Fuß breit; rechts 
in der Ebene liegt dag Dorf Hüyith, mit Gras bewachjenen 
Felfen, und dicht Daneben ein anderes, Yin Uftol, Zwei und 
eine. Viertelftunde weiter liegt Ain et-Takeh, eine ftarfe Quelle, 
die nahe am Fuße eines Berges entjpringt und einen kleinen 
See bildet, der mit dem Drontes zufammenhängt, an dem Webers 
refte alter Mauern. Diefe, wie die vorigen Quellen, haben eine 
ganz laue Sommertemperatur, und diefer fohreibt Burkhardt die 
ungeheuere Menge von Fiſchen im Gee zu, welche diefelben zur 
Winterzeit wahrſcheinlich felbft aus dem Drontes hierherziehe, zur 
mal ift e8 die Art, welche die. Araber wegen ihres afchgrauen 
Fleifhes Schwarzfifd nennen (Macropleronotus niger bei 
Chesney). 











‘”6%) Itin. Anton. Aug. ed, Parthey. p- 83. 


Die fiſchreichen Seen und Flüffe. 1075 


Auch Niebuhr lernte diefen fehr wohlſchmeckenden ſchwar— 
en Fiſch aus dem Landſee des Drontes fennen, der häufig zu 
iner Zeit auf den Marft bis nach Haleb gebracht wurde 2). 
sr ift 5 bis 8 Fuß lang, fein Fang, vom Anfang November- big 
nfang Januar, ift im Beſitz des Statthalters vom Kalaat el: 
Redik; die Fifcher, Bewohner des Dorfes Scheria, das an den 
fern des Sees eine halbe Stunde von Ain et-Taka liegt, find 
um Theil von dem Miri (der Grundftener) befreit... Sie fiſchen 
ährend der Nacht mit Harpunen in kleinen Böten, die 5 bis 6 
ann tragen. Die Fiſche find in fo großer Menge vorhanden, 
aß fie nur aufs Gerathewohl ihre Harpunen auszuwerfen brauchen 
nd doch in der Nacht ihre Böte damit anfüllen. Man Fönnte die 
oppelte Menge fangen, wenn man nur Abfah davon hätte. Der 
Santar (580 englifche Pfund) wird mit A Pfund Sterling bezahlt. 
‚Die Fifche werden auf der Stelle eingefalgen, und big nach Cypern 
in zur Faſtnachtsſpeiſe für die Chriften verfauft. Dem Statthal- 
er bringt diefe Sifcherei etwa 120 Beutel (3,000 Pfd. Sterling) 
in. Außer dem Schwarzfifche fängt man auch Karpfen mit 
eßen und bringt fie nah Hamah und Höms, wo die Türfen fie 
ern effen. Der See ift etwa 10 Fuß tief, die Breite fehr uns 
feich, aber felten mehr als eine halbe Stunde, die Länge von DO. 
ach W. etwa anderthalb Stunden. 

Auch Thomſon 63) ſah die vielen Quellen von lauer Tem— 
eratur, welche dieſen nördlichen et-Zafä-&See bilden, und nennt 
ie Dort gefangenen Fifhe Sellure der Araber, die von ihnen 
agen, fie hatten Katzenköpfe. 1846 hatte Der Gouverneur die 
ifcherei für 400 Beutel (1 Beutel zu 23 Dollars, alfo zu 9,200 
ollars) verpachtetz; dieſe Fische find Dur ganz Syrien berühmt 
nd beliebt, ihrer unerjchöpflichen Menge verdankte ficher fchon die 
ntife Apamea einen Theil ihres Reichthums. Bei Faltem Wetter 
ollen dieſe Thiere fih in fo gedrängten Haufen um die lauwarmen 
Quellen verfammeln, daß die Fifherboote nicht mehr durch fie hin- 
hurchrudern können, und beim bloßen Auswerfen ihrer Speere einen 
md mehrere Fifhe nie verfehlen. 

Eine Stunde von diefem See et-Taka Fam Burkhardt an 
em Fuße des Hügels an, auf welchem das Gaftell von Medik, 

















Niebuhr, Reifebefhr. TH. III. ©. 97. 
9— en in Bibl. Sacra. V. p.687. 


VYyy2 


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1076 Weft-Afien, V. Abtheilung. I. Abſchnitt. F. 34. 


Kalaat el-Medtko69, ſteht. Da e8 damals im Befib eines Ne 
beilenhäuptlings gegen den Paſcha von Damaskus war, dem der 
Kopf vor die Füße gelegt werden jollte, konnte Burdhardt e8 
nicht wagen, fih in fein feftes Schloß zu begeben, und mußte an 
demjelben vorüberziehen, ohne es erforfchen zu können, obwol er 
der Ueberzeugung war, daß eben hier die alte Apamea, welde 
‚man bis dahin gewöhnlich noch mit Hamah zu identificiren pflegte, 
geftanden haben müſſe. Doch war ihm fhon C. Niebufr, der 
es Kalla el-modek nannte, und bei den Türken Kalla®) 
afamia nennen hörte, darin vorangegangen, e8 mit der ehemaligen 
Apamea (denn ihre Ruinen blieben auch ihm unbekannt) zu idenz 
tificiren, als er erfuhr, daß diefes Kalaat 10 Stunden Wegs ſüd— 
fih von Schoghr am Drontes liege, der dafelbft durch einen Land— 
fee fliege. 

Auh Büſching, der Niebuhr in feiner noch immer mufterz 
haften Erdbefchreibung von Syrien gefolgt ift, hat, obwol er beide 
Städte wohl unterfcheidet, doch, jonderbar genug, bei Famiah 
angegeben, daß ſie bei den Arabern ebenfalls Hamah genannt 
‚ werde, was offenbar auf einem Irrthum beruht 66). 

Burkhardt ließ nur durd) feine Leute einige Lebensmittel 
auf dem Bazar einfaufen, und ging, indeß diefe wieder zurüdfehre 
ten, um den äußern Fuß des feften Schloffes herum. Es ift das— 
ſelbe auf einem ganz einzeln ftehenden Hügel erbaut, und hängt 
an der öftlihen Seite blos mit dem Berge Dſchebel DOrimy, 
dem jüpdlichften Bunce des Dihebel Schehfäbu, zufammen, 
der fich hier nach Oft wendet und an 3 Stunden weit in diefer 
Richtung fortftreichen joll. Südlich von diefem Ortmy gehen die 
abmwerhjelnden Erhöhungen und Senfungen des Gebirges etwa noch 
3 Stunden fort, und enden in der Ebene Terimſi (vergl. unten). 
Das Caſtell Medik ift von Kleinen Steinen erbaut, hat mehrer 
Heine Ihürme, und ift offenbar von neuerer Bauart. Auf dei 
Dftfeite, dicht am Thore, find verfallene Wohnungen, und ſüdlich 
am Abhange des Hügels eine von einer Mauer eingeſchloſſen 
Moſchee, die eine Art Außenwerk des Caſtells bildet. Innerhall 
der Mauern des Caſtells find 30 bis AO von Türken und vo 





’64) Burckhardts Reife, bei Geſenius ©. 23T. 
65) C. Niebuhr, Reifebefchreibung. Th. III. ©. 97. 
°s, Büfching, Erdbefchreibung. XI. 1. 1792. ©. 333, 


Kalaat el-Medif, Apamia, 1077 


riechifchen Chriften bewohnte Häufer. Man fagte, daß das einzige 
eberbleibfel aus dem Alterthum eine von großen Steinblöden 
tbaute Mauer in dem Bälafte des Statthalters fei. Am weftlichen 
Suße des Hügels ift eine warme, ſchwefelhaltige Quelle, deren 
Baffer einen Teich bildet, an deſſen Rande das Stück von einer 
hön cannelirten dorifhen Säule lag. Nahe bei der Quelle ift 
in großer Khan für Neifende; auf der nördlichen Seite, des Hü— 
Hels jollen mehrere Säulen zerftreut umbherliegen. 

Die wahre Lage 67) der alten Apamea mit ihren großar- 
igen Trümmerreften, die mit zu den merfwürdigften im gans 
‚en nördlichen Syrien gehören, zu ermitteln, war Burdhardt 
urch den drohenden Rebellenhäuptling Milly Ismail in dem 
Faſtell Medtk verhindert: denn nicht an dem Fuße des modernen 
Bergcaftell8 gegen die Thalfeite Liegen fie, fondern auf der 
Berghöhe von etwa 300 Fuß auf der Nordoftfeite deffelben, 
in der Gegend, welche Burkhardt gar nicht zu fehen befam, 
doch hatte fein Scharffinn fehon ganz richtig die Situation derfel- 
en wenigſtens durch das dicht daran ftoßende Caſtell ermittelt, 
deffen Neubau er indeß wohl erfannt hatte. 

Auh Ainsworth68), der Begleiter auf Colonel Chesney’s 
uphraterpedition, hatte auf den Neften einer Nömerftraße von 
Schoghr im Orontesthale, doch ohne diefen Weg näher zu be 
Schreiben, im Sahre 1835 die Ruinen von Kalaat el-Medik, 
heils auf der Berghöhe, theils in der Ebene aufgefunden, und 
on Reiten eines Borticug, wie von einem Tempel, die beachteng- 
erth feien, doch nur’ flüchtig, ——— ohne dabei an Apamea 
zu erinnern. 

W. Thomſon9) war am 4. Auguſt 1846 ſo glücklich, auf 
ſeinem Marſche vom Süden her, von Kalaat Seidjär, fie wies 
der zu entdeden, wo er fein Zelt zurückließ, und am frühen Mor- 
gen des Tages vom linken auf das rechte Ufer des Drontes über: 
'jebte, und von da in 3%, Stunde Marſch gegen Nord bei Sonnen: 
‚aufgang die Ruinen, die er num genauer unterfuchen konnte, in 
‚ihrer ganzen Pracht und Schönheit erreichte, 




















°”) Thomson, Letter, Beirut 14. Dec., in Bibliotheca Sacra. VII. 
1847. p. 403— 405; &. Robinfon, Note 4, über Apamea, ebendaf. 

| p- 407. °®) Col. Chesney and W. Ainsworth, im Journ. of 

| the Roy. Geogr. Soc. London, 1837. Vol. VII. p. 418. 

|) W. Thomson, in Bibl. Sacra 1. c. Vol. V. p. 685—689; VII. 

| am. p. 404 etc. 


| \ 


1078 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abfchnitt, $. 34, 


Sie find viel zerfiörter als die von el-Bära,-aber grandiofer 
und im claffifchen Bauftyl, unftreitig aus guter ſeleucidiſcher 
Bett. Die Wohnhäufer find zwar alle zerfallen, bis auf wenige 
Nefte hie und da, aber an der Nordweſtecke der alten Stadt fteht 
noch ein ſchönes Mauerſtück. Das Nordthor ift noch vollfommen 
erhalten, aber mit gewaltigen Maffen von behauenen Quadern eines 
‚eingeftürzten Thurmes überlagert. Die Hauptfiraße dehnt fi 
von da in ganz gerader Linie eine englifche Meile weit bis zum 
Südthor. Dieſe Avenüe hat eine Breite von 123 Fuß, und tft 
in ihrer ganzen Länge zu beiden Seite mit fehr fihönen Säulenz 
reihen von corinthifcher Ordnung geſchmückt; der Schaft derſel— 
ben ift 22 Fuß 8 Zoll hoch, die Gapitäle 3%, Fuß, die Corniſche 
darunter 3 Fuß 4 Zoll, die ganze Säule 30 Fuß hoch, fie fanden 
von Thor zu Thor immer gegenfeitig 6’, Fuß von einander entz 
fernt, und bilden eine der längften und prachtvollſten Golonnaden 
der Welt von 1,800 Säulen, dazwiſchen nur ein paar Ausbiegunz 
gen.  Zwifchen den Colonnaden und den Käuferreihen war noch 
ein breiter Raum von 24 Fuß; der Durchmeſſer der Säulen if 
3 Fuß, und fie ftehen in der Mitte 69 Fuß weit auseinander, 
Der Styl der Säulen it nicht ein und derfelbe, fie wechjeln darin 
ab, find bald einfache Schäfte, bald cannellirte, auch) doppelt cannelz 
firte und verſchlungene, die in regelmäßigen Abfländen von einanz 
der abwechſeln. Manche der Gannellirungen find concav, andere conver, 
und manche hatten zwiſchen den vertieften Gruben auch noch erhöhte 
Reiften (über die Säulenftraßen fiehe unten bei Antiochia). 

Zu beiden Seiten der Kolonnaden befinden ſich mehrere Seiz 
tenpläße, die rund umher wieder mit Säulen geziert find. Einer 
derjelben hatte jolche, 34 Fuß hohe, Säulen, die 4 Fuß im Dias 
meter hielten. Die Mauern diefer Seitenpläge find von ungemeiz 
ner Stärke, Die Golonnaden vortrefflich gearbeitet, jedoch ‘die meis 
ten umgeftürzt, die Schäfte, Piedeftals und Gapitäle aber beifamz 
men geblieben; wahrſcheinlich durch Erdbeben niedergeftredt, welche 
Syrien jo furchtbar erihüttert haben. Die Länge der Quadern 
des Gebälfes beträgt meift 10 Fuß 3 Zoll. Zur Zeit: ihres Neu— 
baues muß der Anblick beim Eintritt in das Nordthor durch diefe 
Säulenreihen durch die ganze Stadt bis zum Südthor ein Pracht⸗ 
blick zum Erſtaunen und einziger Art geweſen ſein. 

Die Straßen kreuzten ſich in rechten Winkeln und in regel⸗ 
mäßigen Intervallen. Alle Stellen, wo Tempel, Paläſte, öffentliche 
Gebäude oder Marktplätze waren, find von Säulengruppen in zahl⸗ 







⸗ 


32 


Die antike Prachtſtadt Apamea. 1079 







eicher Menge ausgezeichnet. In den mittleren Zwiſchenräumen 
der großen Säulenſtraße ſah Thom ſon noch eine Statue des 
Bachus im Front eines Gebäudes, an der Oſtſeite der Straße; 
fie war abfichtlich verftümmelt, zumal Kopf und Geſicht, die rechte 
Hand hielt noch eine Waffe, die linke greift nach einer Rebe mit 
Trauben und reichem Blätterdach, welches das Haupt vor dem 
Sonnenftrahl ſchützte. Die um diefe Figur flehenden Säulen find 
von bejonders jeltfamer Art, an der Bafis mit converen Ganelli- 
rungen und erhabenen Stäben dazwifchen, die obere Hälfte der 
Säule aber hat ganz gerade, hohle Gannellirungen. In einiger 
Entfernung von da ſteht in der Mitte einer Avenüe eine fehr 
große Säule, zu wundervoll, um fie kurz bejehreiben zu können. 
Bon Quartier zu Quartier fortjchreitend, mußte man immer von 
Neuem über die Mannigfaltigfeit der Architecturrefte flaunen. 
Meber die Trümmer, welche das prachtvolle Nordthor über: 
deden, erftieg Thomfon eine Höhe, von der er einen großen Ueber— 
blick über die Prachtſtadt gewann, Die aber doch völlig in Trüm— 
mern dalag, in der fein Gebäude ganz geblieben war, die ein zer— 
| ftörender Fluch niedergeworfen hatte. 

Wie fehr ift es zu bedauern, daß wir noch feinen Grundriß, 
| feinen Aufriß, Feine einzige Anficht von diefen Ruinen durch Künft- 
fer erhalten haben. Nach einer Note von E.Robinfon”) brachte 
| Dr. de Foreft von einem Thurme in der Mauer des Kalaat 
el-Medik (d. h. Caftell des Engpaffes), nahe den Ruinen der al- 
ten Apamea, eine achtzeilige Inſchrift mit, über welcher eine zer- 
ſtörte Figur in Stein ausgehauen war. Die Infhrift ift zwar 
ebenfalls zerftört, doch ift in ihrer zweiten Zeile von der Par: 
\thifchen und Severifhhen Legion die Rede, deren jedoch meh 
rere diefen Titel führten. Sie fcheint wol von einem Soldaten 
| derjelben (bene merenti posuit) gefeßt, und erſt als Bauftein aus 
der alten Apamea in dem neuen Gaftell eingemauert zu fein. Ca— 
plan Lyde ift im Mat 1852 zwar auch hindurch geflogen, aber 
außer der pittoresfen Lage des Gaftels, das ihn durch feine Fe— 
ftigfeit in Verwunderung febte, fpricht er nur von der furchtbaren 
Plage der dortigen jehr großen Moskitos, von den eifernen 
\ Thürflügeln des gut erbauten ms dafelbft und von der Unficher- 
heit dur Räuber 71), 


er GER . 


m TE a _ mu u A u 2 


70) E. Robinson, in Biblioth. Sacra. Febr. 1848. Yol. V. XV. 
p- 91—92. Mn) Lyde, Visit to Northern Syria. Lond. 1853. 
p. 52. 


- 


1080 Weft-Afien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 34, 


Das moderne Dorf liegt faft ganz innerhalb des jüngern 
Kalaat el-Medtk, das auf einem hohen Berggipfel an der Süd— 
Weſt-Ecke diefer antifen Stadt erbaut wurde, wahrfcheinlich von 
Saracenen. An feiner Außenfeite fteht ein jchöner, alter-Khan, 
von ihm unfern gegen ©.D. aud einige Gebäude, die unftreitig 
einft zu der großen Stadt gehört haben. Die anliegende Ebene, 
von etwa 2%, Stunde Breite, liegt 300 Fuß tiefer als die alte 
Stadt, ift ſehr ſumpfig (am 4. Auguft) und dehnt ſich gegen Weft 
bis zum Fuß der Nafairier- Gebirge aus, wo der Orontes an ihr 
nen mäandrijch vorüberfließt. 

Wie der Ain et-Täfa mit feinen lauen Quellen im Norden 
des Caſtells liegt, fo auch ein Heiner See Terimfi an der Süd: 
feite defjelben, die beide der Befchreibung Abulfeda's entjprechen, 
und die Identität feiner Famya??) mit der alten Apamea, wo: 
von fchon Niebuhr und auch Büfhing nah ihm überzeugt 
waren, beftätigen. Die häufigen Zweifel, welche früher gegen dieſe 
Lage, jelbft noch von Geſenius >), erhoben wurden, find demnach 
durch das Vorhandenfein diefer Pracht-Ruinen felbft widerlegt, die. 
feiner andern, als der feleucidifhen Apamea angehören kön⸗ 
nen. Die Stelle bei. Strabo (XVI. 752) ”%) über Andueiu, 
Apamia oder Apamaia hat zwar im Zert einige Berleßungen 
erlitten, läßt jedoch die Hebereinftimmung jeiner Angaben mit der 
heutigen Localität vollftändig wieder erkennen. 

Die Stadt Apamta, fagt Strabo, hat eine wohl geficherte 
Burgvefte; fie erhebt fi aus der Mitte der Ebene als ein Berg, 
welchen der Orontes umfließt und ein fehr großer See umgiebt, 
der die heerdenreihen Wiefengelände: der Umgebungen zu über- 
jhwenmen pflegt, wodurd fie dann zugleich zu einer ſchwer zus 
gänglichen Gebirgshalbinjel wird. Ihr —— und geſeeg— 
netes Ländergebiet durchſtrömt der Orontes. Hier unterhielt 
Seleucus Nicator die 500 Elephanten, die er als Gegengeſchenk 
vom mit ihm verſchwägerten indiſchen Könige Sandracottus 

empfangen hatte, zugleich auch den größten Theil feines Heeres, 1 


—72) Reinaud, Traduct. d’Abulfeda, Syria. Mser. und Abulfedae 
Tabul. ed. Koehler. p. 114. "°) "Sefenius, Anm. zu Burckhardts 
Reiſe. S. 239; Th. J. S. 512 —- 513; vergl. Mannert, Geogr. der 
Griechen und Roͤmer. Th VL 1:5, 360— 362. 

”) Ed. G. Kramer. 1852. Vol. II. p. 289—291; Traduct. de 
Strabon. Paris. Tom. V. p. 206 — 210; Großkurd, Ueberſ. TIL 
©. 242—243. 





Die antike Prachtſtadt Apamea. 1081 


wie dies auch feine Nachfolger thaten. Bei den erſten Macedoniern, 
welche dem Heereszuge Aleranders gefolgt und hier angefiedelt wa- 
ren, wurde diefe Stadt auch Bella, gleich Philippus und Alexan— 
ders Baterftadt, der Gapitale von Macedonien, genannt. Seleu— 
cus gab ihr erft, doch nicht, wie Malala fagt, nach feiner Toch— 
ter, fondern nach feiner perfifchen Gemahlin den Namen; nad 
Malala (Chronogr. VII. 259, ed. Dind. p. 203) foll fie vor 
der Macedonier Zeit Pharnake geheißen haben, und müßte dem- 
nah alfo auch jchon von älterer Herkunft gewefen fein; wahr: 
fcheintich ift e8, daß auch Alexander jchon etwas zu ihrem Aufbaue 
für feine Macedonier beigetragen hatte; er foll hier dem Zeus 
Bottiaeus einen Altar errichtet haben °). Nah Malala umgab fie 
Seleucus erft unter feierlichen Opfern mit Mauern. Hier war 
der eigentliche Waffenplag der Seleuciden, die Rechnungs— 
fammer des Kriegsheeres (TO Aoyıoraıov TO OroaTıWrızoV); 
bier waren die Stutereien mit mehr als 30,000 Zuchtituten 
| und 300 Hengften, auch die Reiterfchulen, die Uebungen in 
den Waffen wurden hier gehalten, und viele Lehrer der Kriegskünfte, 
| welche hier befoldet wurden; auch mußten die umliegenden Städte, 
Lariſſa, Kafiana, Megara, Apollonia und andere, von 
denen uns heutzutage doch nur die jüdlichere Lariffa (Seidfhär) 
befannt ift, "ihre Steuern an die große Apamea einliefern. 
| Daher ging von hier eine große Macht Syriens aus; auch. die der 
Aufruhrftifter, wie eines Rebellen Tryphon Diodotos (im J. 
| 138 vor Chr. Geb.), eines Caecilius Baſſus und Anderer, 
die fich in die Fefte von Apameia warfen, wo fie fi gut und 
lange vertheidigen und von den benachbarten wilden Hordenfürften, 
mit denen fie ſich verbündeten, gut unterflügt werden konnten, 
ganz jo, wie dies neuerlich zu Burdhardts Zeit 76) mit dem 
Rebellenhäuptling Milly Ismail und feinem Nachfolger, dem 
Topal Aly, der ihn verdrängte, der Fall war. Die auf Mün— 
zen gegebene Legende „Anauswv twv noos rw Aw‘, jagt 
Droyſen, beziehe fich nicht auf den ’Afi, oder Drontesfluß, jon- 
dern auf ein anderes Fleines Flüßchen, das wol aus der Nähe der 
Stadt erft zum Orontes hinfloß und Arios hieß, wie e8 auch von 
Sozomenos angegeben wurde (VI. 15: "Anuueslag ng noög 
0 '"A&lo noraun). | 





u 


9 Droyſen, Aleranders Städtegründungen a. a. DO. ©. 18 u. 106. 
’*) Note bei Burkhardt. TH. L ©. 238. 


“ 





1082. Weft-Afien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 34. 


Aber Quatremere ift anderer Anficht; er fagt, bei den 
Syrern heiße Atzojo daffelbe, wie rebellis, womit Abulfeda 
den ’Aft, oder Dronteg, belege, und diefer ſyriſche Name, der 
fih auf» feinen reißenden Lauf beziehe, fei dem großen Strom 
von Sozomenos beigelegt”). Münzen von Apamea mit dem 
Bilde des Elephanten auf dem Nevers, als Beleg zu Obigem, ha- 
ben ſchon Büſching, Ekhel, Sickler und Andere namhaft 
gemacht 78). 


Erf durch Bompejus wurde das Caſtell (Die Akropolis) 


von Apamea gänzlich zerſtört (Joseph. Antiq. Jud. XIV. 3, 


686 ed. Wessel.); zu feiner Zeit rihmt Strabo den Poſido— 


nius aus Apamea als den ausgezeichneteften und gelehrteften 
Philofophen aus der Stoifchen Schule. In den Fragmenten, die 
fih von feinen berühmten Werfen, der Gefchichte und über den 
Deean, erhalten haben 9), finden wir leider wenig über feine Hei- 


math, die er zu der forifchen Tetrapolis zechnet, und anführt, - 


daß Apamea, wie Antiochia bei Daphne, Seleueia in Bieria 


und Laodicen, zu den Hauptftädten der 4 ſyriſchen Satrapien gez. 2 


höre, welche man die vier Schweftern zu nennen pflege (Lib. XVI. 
256, 5); in einem andern Fragment, über den Krieg der Einwoh— 


ner von Apamea gegen die benachbarten von Lariſſa, hat fh 


nur die Befchreibung ihrer eigenthümlichen Kriegsbewaff- 
‚nung erhalten (ebendaf. I. p- 253). Aus den Fragmenten des 
Soannes Epyiphan. (ebendaf. Histor. Gr. Fr. IV. p. 275, 4) 
erfahren wir, daß die eigentliche Zerflörung von Apamea dur 
des Chosroes PVerferheere bei feinem Ueberfalle gegen Antiochia 
fattfand, von wo deffen Feldherr, Abaarmanes, feinen Rüdzug 


durch das Coele nah Apamea nahm, das er dur Lift überrum- 4 
pelte, plünderte, gänzlich 'werheerte und verbrannte und deſſen Einz 


wohner als Gefangene mit über den Euphrat nad) Berfien 
fchleppte. Aus der Zeit des Kaifers Zeno wird noch ein Episco- 
pus Conon in Apamea genannt (Eustathii Epiphan. Fragm. 
ebendaf. IV. p. 141, 6), der als Rebell Antheil an, dem — 
gegen dieſen Herrſcher von Byzanz nahm. 


’77) Quatrem£re, in Makrizi, Hist. des Sultans Mameluks. Paris, 


1840. Tom. I. 2. p. 263 App. 

8) Sickler, Handbuch der Alten Geogr. Th. IL. ©. 529. 

9) Historicorum Graecorum Fragmenta ed. €. Mullerus. Parisiis. 
4, 1849. Vol. II. p. 245—296. 


\ 





Die mohammedanifche Famya. 1083 


So finft die prachtvolle Apamea bis auf die Zeiten der 
MohammedanersHerrfchaft wieder in gänzliche Vergeſſenheit. Zur 
Zeit der Kreuzfahrer wird Apamea nur ein paar Mal in den 
Kämpfen zwifhen Tancred und den dort wechſelnden moslemifchen 
Herrfhern genannt, mit Denen die Berheerungen von Stadt und 
Rand nun vollends zunehmen mußten, zumal als Apamea in die 
"Gewalt Nureddins gefommen war (1149 nah Chr. Geb.) 80). 
Weder Iſtakhri und Ebn Haufal, noch Edrifi fcheinen Apa— 
mia gekannt zu haben, ſie nennen es wenigſtens nicht. Erſt 
Abulfeda hat es wieder aus der gänzlichen Vergeſſenheit hervor— 
gezogen. Famya (Kalla Afamia bei den Türken nah Nies 
buhr genannt), jagt erSt), ift von Seleucus Ricator erbaut, eine 
Stadt in der Provinz Schayzar im vierten Elima. Jakuti 
(im Moſchtarek) fage, ftatt Famya Ffönne man auch Afamya 
jagen; es jei eine jehr alte Stadt, ihr Name bezeichne auch das 
ganze davon abhängige Territorium (offenbar hatte Jakuti, ein 
Grieche von Geburt, dabei die Bezeichnung Apamene bei Btolemäus 
im Sinn). Er warnt, den Namen Diefer Stadt nicht mit dem 
Dorfe Famia zu verwechjeln, das in der Provinz Wafeth in den 
Euphratländern liege. Im Werke Azyzy (verfaßt von Mohalles 
bita 975—996), jagt Abulfeda weiter, ftehe, daß diefe Famya 
eine große, alte Stadt jei, auf einem hohen Boden gele- 
gen, in der Nähe eines Sees von füßem Waffer, den der Nahr 
el-Maflub, d. i. der Drontes, durchziehe. Faſt wörtlich das— 
jelbe beit Koehler, Abulfedae Tab. Syr. p. 114 und im Ind. 
Geogr. zu Bohaeddini Vita Saladini ed. Schultens.. Die Anz 
gabe im Dſchihannüma des gelehrten Türken Hadſchi Chalfa®), 
wonach, wie v. Hammer anführt, die Famia als eine von Kalaat 
eleMedif ganz verfjchiedene Stadt fei, muß alfo wol auf einem 
Irrthum berufen, und nur auf die Berfchiedenheit des Caftells 
von den NRuinenhaufen bezogen werden können, wenn nicht noch 
eine andere, jüngere Refidenz, die aber nur unbedeutend geblieben 
fein Fann, den gleihen Namen erhalten haben follte. - 

Bon dem See von Apamea$) fagt dann Abulfeda, 


*0) Wilfen, Gefchichte der Kreuzz. II. 272, 274; II. 2, 3, 5. 

2) Abulfeda, im Par. Coder nach Reinauds Ueberf. im Mfer. Nr. LVI. 

5) 3. v. Hammer, in Wiener Jahrb. 1836. Bd. LXXIV. ©. 48. 

*) Abulfedae Prolegomena Geogr. Supplementa, Tabulae ed. 
Koehler. p. 157—160, 


+ 


- 1084 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 34. 


nachdem er den See von Keded befchrieben hat, daß er aus vie- 
len Seen und Skhilffümpfen beitehe, doch ſeien darunter 
zwei ausgezeichnete, einer im Süden und einer im Norden. Im - 
den füdlichen ergieße fich der DOrontes, der aus ihm dann in den 
nördlichen See eingeht, denn durch ihn werden beide gebildet. Der 
füdlichere See fei der eigentliche See von Apamea, von fall 
einer halben PBarafange Breite und noch nicht ganz mannstief. 
Auf feinem fehlammigen Boden habe man feinen fihern Stand; 
Schilfwälder und Weidenbäume umgeben ihn von allen Seiten, 
und auch in feiner Mitte feien Gruppen von Schilf und Papy— 
rus, daher fünne man nicht mit einem Blick den ganzen See 
überfihauen, da immer ein Theil deffelben durch den Schilfwald 
verdedt fei. Im diefem See ift der Aufenthalt fo vieler Arten von 
Enten, Gänfen, Störhen und Waffervögeln, die fi) von Fiſchen 
nähren, wie in feinen andern befannt gewordenen. Im Frühling 
wächft darauf die gelbe Nilufar (Nymphäa) in folder Menge, 
daß fie mit ihren Blüthen und Blättern die ganze Wafferfläche 
bedeckt, und dann die Kähne fi durch diefen dichten Wald von 
Nilufar hindurharbeiten müſſen. Auch zwifchen diefem füdlichen 
und dem nördlichen See ift ein Rohrwald, in welchem ein Durch— 
gang gehauen ift, um in Kähnen aus dem einen See in den an— 
dern hinüberrudern zu können. Diefer leßtere See, der nördliche, 
gehört zum Hösn Borzaye (bei Reinaud, Hesn Borzajjah, 
auch Hesn Burztat bei Koehler) 89) und wird gewöhnlich der 
See der Ehriften genannt, weil er von Fiſchern, die Chri— 
ften find, bewohnt wird, die dort in Holzhütten haufen. Er ift 
viermal fo groß, wie der See von Apamea, in der Mitte frei von 

Schilf, aber die Ufer zu beiden Seiten find von Nilufar geſchmückt. 
Er wird von demfelben Waffergeflügel belebt, wie der füdliche See. 
Diefe Seen, jagt Abulfeda, find in Aller Munde fo berühmt, 
daß hier nicht mehr von ihnen gefagt zu werden braucht. Sie 
fiegen von Apamea unfern in Welt gegen Nord in derjelben 
Länge und Breite. ' 

Ueber das Hösn Borzaye (oder Burztat) giebt Abul- 
feda noch befondere Nachricht; er nennt e8 ein Feines, aber ſehr 
hoc liegendes Schloß, das in N.W. von Apamea eine Tage— 
reife fern zu Waffer liege, denn der ganze Raum zwifchen beiden 


”8*) Abulfeda, bei Reinaud, No. LIU, Mscr. 


. 
’ 





Apamea, die heutige Famya. | 1085 


Orten werde von den genannten Seen eingenommen. Das Schloß, 
langgedehnt, ift von geringer Bedeutung, aber: fchwer zu erfteigen, 
denn es ift an einem Berge angelehnt, der Khayth heißt (al- 
Chhaith bei Koehler). Gegen Oft beherrfcht e8 die Wafler je- 
ner Seen, die fih bis an den Fuß des Berges hinziehen. Nur 
jolche Perſonen bewohnen das Schloß, denen deffen Vertheidigung 
anvertraut iftz aber in Zeiten der Unruhe dient es den Bewoh- 
nern der Gegend zum Schuß. 

Der franzöſiſche Conſul Rouffeau, in feiner Karte des Pa— 
Ihalit von AleppoS5), fchreibt das Schloß von Apamea Qalat 
il-Mudhiq, nennt. den öftlichen, am Drontes hinziehenden Bergzug 
Dſchebel il-Wacat und die Araber- Tribus, welche dag Thal felbft 
bewohnen, in Sid Bent Ghorair, in Nord Zeidies und zeich- 
net an der Dftfeite des Drontegufers eine Reihe von Grotten 
ein, von denen er fagt, daß fie von Kurden bewohnt feien; 
Schoghr hält er für identiſch mit Seleucobelos, oder Seleucos ad 
Belum. An das Nordende des Sees von Apamea, den er il» 
Bohhairie nennt, zeichnet er die Ruinen einer Stadt Ma- 
ghifiaem. 

Im Norden diefes Schloffes Borzaye liegen Schoghr und 
Bekas eine Tagereiſe fern und eben fo weit gegen Welt das Ca- 
fell Sehyun (vergl. oben ©. 907). — So weit der Beridt 
Abulfeda’s, der, als Fürft von Hamah, diefe Gegenden genauer 
kannte. 

Auch Thomſons6), der nah Burckhardt hier war, ſtimmt 
der Genauigkeit von Abulfeda's Angaben bei, und iſt von der 
großen Schönheit des Ghäb jehr eingenommen, dag er in der 
herrlihften Jahreszeit, Mitte Auguft, befuchte; aber er Elagt dar- 
über, daß ein fo überaus fruchtbares und großartiges Ihalgebiet 
jo öde an Menfchen fei. Zu den Zeiten der Römerfriege in Pa— 
läftina, fagt Sofephus, war Apamea, da faft in allen fyrifchen 
Städten die Juden ermordet wurden, ein Aſyl?') für fie geblie- 
‘benz durch das fürchterliche Erdbeben, welches im Fahre 1157 in 
ganz Syrien wüthete, und in dem auch Tripolis unterging 
(ſ. oben ©. 607), wurde auch Apamea, wie Hamah, zeritört 


85) Siehe Carte im Recueil de Voy. et Mem. de la Soc. de 
G£eogr. Paris, 1825. Vol. 1. #6) Thomson, in Bibliotheca 
Sacra 1. c. V. p. 688. ®) Fl. Josephus, de Bello. II. 18, 5, 
fol. 199 ed. Haverc. 


1086 Weft-Afien. V. Abtheilung, I. Abfchnitt. $. 34. 


(f. oben ©. 574) und feiner Einwohner beraubt. Die ältefte 
Zerfiörung mag ed unter Nebucadnezars Einfall in Syrien erlit 
ten haben, wenn die Angaben im fpäter gefchriebenen Buche Ju— 
dith (Gay. 3, 12) feine Richtigkeit haben follten, die es aber nicht 
mit feinem urjprünglichen, uns unbefannt gebliebenen Namen jener 
Zeit nennt, fondern erft mit dem fpätern feleueidifchen Nanten 
Apamea, was alfo ſchon das jüngere Alter dieſes Buches 
darthut. 

Noch ift das Schloß Borzaye von feinem neuern Beobachter 
wieder aufgefunden, ‚feine Lage aber fehr deutlich nachgewiefen, 
und die Lage des nördlichen Sees der Chriften entfpricht ganz 
dem ‚See des Yin et-Täfeh beim Fijherdorfe Scherta, die des 
füdlichen Sees der heutigen Lagune in der Ebene et-Terimſy, 
zwischen welchen beiden, wenn die Ueberſchwemmungen der Orontes— 
gewäfjer hochftehen, hier wol eine Wafferfahrt bis zum Schloß 
Borzaye ftattfinden mochte, doch Tann man nicht erwarten, daß 
nad einem halben Sahrtaufend wechfelnder Alluvialebenen, 
wie hier, diefelben hydrographiſchen Berhältniffe der Gegen- 
wart denen der Borzeit auf das Genauefte entjprechen jollten. 
Sp viel ift nun gewiß, daß die Nuinen von Apamea wirklich 
zwijchen dieſen jüdlichen und nördlichen ftehenden Gewäſſern wieder 
aufgefunden find. | | 


Srläuterung 4 


Burdhardts Südweg von Apamea im Orontesthale "über 
Kalaat Seidihär (oder Scheizar, Iilaon), die Larissa ad 
Orontem nad) Roftun und Höms. 


Die Weoftrede von der alten Apamen über die alte Lariffa 
nach Arethbufa und Epiphania ift nur von Burdhardt mit eini- 
ger Sorgfalt befihrieben, daher wir ihn hier nur als unfern ein- 
zigen Führer zu begleiten haben), Er traf eine halbe Stunde 
vom Kalaat el-Medif weiter füdweftwärts gehend (21. Februar 
1812) den Bah Ain Dſchüfar, der von den öftlihen Bergen 


788) Burckhardt, bei Gefenius S. 239-243. 





Weg von Apamen nad Seidſchaͤr. 1087 


herab durch. den gleichnamigen Wadi gegen Weft nach dem Gaftell 
zufließt, und fih in den bei der Quelle am Gaftell befindlichen 
Teich ergießt. Auf feinen Quelhöhen liegen die Dörfer Kefr 
Ambüdeh, Kurnas, Scheich Hadid und Dſchurntyeh. Nur 
wenig von dieſem Wadi traf man zwet andere, mit ihm parallel- 
laufende Bäche, Ain Abu Attuf ud Yin Scheich Dſchuban, 
die zu derſelben Ghäb- Ebene fließen, in welcher, etwa drei Bier- 
telftunden jüdwarts vom SKalaat el-Medik, fih ein 15 Fuß tiefer 
und 40 Fuß breiter Graben befindet, den man anderthalb Stunden 
weit nad dem Orontes zu verfolgen kann; er ift nicht gepflaftert 
und mag einmal zur Bewälferung der Ebene gedient haben; an 
ihm liegt das Dorf el-Khandaf (d. h. der Graben). 

Nach zwei Stunden Marih vom Caſtell weigerten fich die 
Führer hartnädig, weiter zu folgen, und behaupteten, e8 jet un— 
ımdglih, im Thale weiter fortzugehen. Der Weg war an vielen 
Stellen mit Wafjer und tiefem Schlamm bededt, denn es hatte 
mehrere Monate hindurch jehr viel geregnet, und auch der bishe- . 
tige Marſch war ſchon öfter durch ſtehende Waſſer hindurchgegan- 
gen. Man mußte alſo die nächſte Anhöhe erſteigen, auf welcher 
das Dorf Sufeilebiyeh (Sefeylebye bei Burckhardt) am gleich— 
Inamigen Wadi liegt. Alle Quellen, welche von diefen öftlichen 
\ Bergen nah dem el-Ghäb zu gehen, find permanent, und hören 
ſelbſt im höchſten Sommer nicht auf zu fließen; daher die reiche 
Vegetation des bewällerten Bodens, aber auch die Ueberfüllung 
mit flagnirenden Waffern in den anliegenden Ebenen. 

Bon dem Hügel, auf welchem dag genannte Dorf liegt, Tießen 
ſich nach den verfehiedenften Seiten Winkelbeſtimmungen aufnehmen, 
nach welchen Colonel Leake die Kartenffizze zu Burdhardts 
Reifen conftruiren konnte. Südlich und öftlih von diefem Hügel 
öffneten fich die bisherigen Ufergebirgsreihen in Die großen Ebenen, 
die fih von da in die öftliche Wüſte und in die füdliche Thalwei— 
| tung nad) Hamah erftreden. 

| Eine Stunde fern, füdfich vom Rande der Hügel, welche das 
ı Thal des Ghäb einſchließen, Tiegt das den Nufairiern gehörige 
Dorf Scherrär und eine Viertelftunde von da der einzeln ſtehende 
ı Hügel Tell Amuryn. Zwei Stunden ſüdlicher von Sufeilebiyeh 
if Tell Aſhirneh und eine halbe Stunde weiter Tell eſch— 
Scherth. In dem Thale, etwa anderthalb Stunden in S.W. 
von Sufeilehiyeh, liegt das Dorf el-Haurat und eine Zurth 
über den Orontes, wo eine große Karpfen-Fiſcherei ift. Auf 





1088 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. S. 34, 


dem Weftufer des Fluffes fteht der Tell el-Kottra. Der höchfte 
Punct des dafigen Nafairier-Gebirges fcheint dem Kalaat el-Medit 
gerade gegenüber zu liegen und wurde Kubbet Neby Mettä 
(Heiligthum des ‘Propheten Matthäus, f. ob. ©. 952) genannt. 
Außerdem erfuhr Burdhardt hier noch die Namen der fchon 
oben angeführten Nafairier-Dörfer auf den Gebirgshöhen (f. oben 
©. 953). Die Nacht brachte Burkhardt hier in-dem halbver- 
fallenen Haufe eines Armen zu, der, wie viele feiner Nachbaren, ° 
dur) die Plünderungen der Nafairier, die über den Orontes ihre 
Einfälle zu machen -pflegten, jo verarmt war, daß fie fi, des Bo- 
denreihthums ungeachtet, kaum des Hungertodeg erwehren fonnten. 
. Am folgenden Tage, den 22. Februar, febte. Burdhardt 
jeinen Weg weiter fort durch die Ebene und Fam nad) einer hal— 
ben Stunde den einzelnen Hügel Tell Sabbah vorüber, in der 
nächften halben Stunde zum See Baheret Terimfy®), der 
von N.O. nah S.W. an 5 bis 6 englifche Meilen lang und 2 
bi8 3 breit if. Die Waffertiefe ift Faum über 5 Fuß, fein 
Schlammboden aber zu gefährlih, um ihn zu betreten. Im 
Sommer nimmt er jehr ab, trodnet aber nur felten ganz aus, wie 
einmal im fehr dürren Sommer 1810, wo aber doch noch Quellen 
auf feinem Grunde zurüdblieben. An feinem Weftende geht der 
Drontes jehr dicht vorüber, oder fteht wahrfcheinlich mit ihm jelbft 
in Verbindung. An feinem Südufer liegen Tells oder Erdhügel, 
Zellul el-Fedjra genannt, und auf feinem Oftufer ein Zell 
Waoyat. Der Boden in der Nachtbarfchaft des Sees ift ein 
weicher Kleyboden, auf dem Burdhardt große Noth hatte, 
fein Pferd wieder aus dem Sumpf herauszubringen, indem er fich 
dem See, um ihn genauer zu betrachten, zu fehr genähert hatte. 
Im Frühling wird die Erde hart, und ift dann mit der üppigften 
Weide bededt. Im März fenden fowol die Bauern und Araber 
aller benachbarten Diftricte und Dörfer, als auch die Bewohner 
von Hamah ihre Pferde und Maufefel hieher, um fie unter der 
Auffiht von Hirten grafen zu laffen, die regelmäßig ihre Zelte 
nahe bei den Waoyat auffchlagen, und deren jeder von den Eigen- 
thümern der Pferde einen Biafter erhält. Das Vieh bleibt hier 
bis zum April. Die befte Weide feheint auf der füdlichen und auf 
der öftlichen. Seite zu fein, weil hier die Ufer des Sees niedriger 


789) Burdhardt a. q. O. S. 243. 





Weg nach Caſtell Seidſchar, Lariſſa. 1089 


nd als auf der entgegengeſetzten Seite. Vielleicht daß hier die 
Seleueiden ihre Elephantenheerden weiden ließen; es ift eine der 
senigen wafferreichen Sumpf» und Schilfgegenden. in den heißen 
hälern Syriens, welche fih zur Weide von 500 Elephanten eig- 
en mochte, die nur in heißen, doch fehattigen und Te MWald- 
ickichten (Jungles) gedeihen können. 

Zwei und eine halbe Stunde von Sekeilebtyeh, links, d. i. 
ſtlich, von der Straße, iſt eine verfallene Moſchee, el-Dſchela— 
eh, und zwei und eine halbe Stunde von da ein kleiner Hügel 
der Ebene, Tell el-Mellah. Der Weg ging fortwährend 
urch fruchtbare, aber unangebaute Felder; an zwei Stun— 
en öſtlich vom letztgenannten Tell liegt Tell Seyäd. 

Nach drei und einer halben Stunde ſehr langſamen Marſches 

om Caſtell el-Medtk erreichte Burckhardt den Orontes nah 
ei einer Stelle, wo ein großes Rad, gleich den Naura’s in Ha— 
ab (vergl. ob. ©. 1042), feine gefhöpften Waller in einen ftei- 
ernen Canal ausgießt, vermittelft deffen die benachbarten Felder 
ewäſſert wurden. 
Eine halbe Stunde weiter kam Burckhardt zu der Brücke 
iber den Orontes, an deſſen anderer Uferſeite das Caſtell Sei— 
Ihär liegt. Die Brücke ruhte auf dreizehn Bogen, iſt von gu— 
rer neuerer Bauart und an der Stelle errichtet, wo der 'Aſi aus 
der Engkluft der ſchroffen Bergwände (f. oben ©. 1029) 
yervortritt.. Auf der Bergreihe des linken Ufers liegt das Ca— 
elf, füdlich von ihm auf dem rechten Ufer des Fluffes das Grab 
es Scheih Abu Debeida el-Diherrah und füdlic von die- 
em die türfifche Capele el-Khüdre (St. Georgs). 

Burkhardt vergleicht die Krümmungen des Orontes in 
dem dortigen engen Felſenthale, wo Fein Raum zwifchen dem Waf- 
ſer und dem Fuße der Berge ift, mit denen des Wye in Monmouth 
Shire und die Breite des Fluſſes an der Brücke mit der des Wye 
bei Chepſtow. Dicht neben der Brücke iſt ein Khan von älterer 
| auart, wahrfcheinlich aug der Zeit der Kreuzzüge. 
Ein gepflafterter Weg führt zu dem Gaftell hinauf, das 
‚don ein paar hundert Bauerfamilien bewohnt wird. Es ſcheint 
nach feiner Architectur aus den Zeiten der Khalifen zu ſtammen; 
‚die Mauern, Thürme und Thürmchen, die e8 auf der nördlichen, 
(neigen und füdlihen Seite umgeben, find offenbar ſaraceniſch; 
‚allein die vielen in demſelben ſich befindlichen Ueberrefte griechifcher 
zeigen wol, daß hier einſt eine griechiſche Stadt ge— 


Ritter Erdkunde XVII. 333 



















1090 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 34, 


ftanden. Bruchftüde von Säulen und zierlich gearbeiteten corin— 
thifchen und dorifchen Gapitälen lagen umher, darunter. auch ein 
9 Fuß langer Sarcophag von ſchönem Marmor; aber Ueberrefte 
von alten Wohngebäuden konnte man nicht finden. Auf der öfte 
lichen Seite zieht der Fluß am Fuße einer fteilen Felswand vor— 
über. In der füdlichen Mauer fteht noch ein gut gebauter, voll 
Fommen erhaltener Thurm mit einer fehönen arabifchen Infhrift, 
die aber zu hoch war, um fie copiren zu können; nahe dabei ift 
ein tiefer Brunnen und ein unterirdifcher Gang, der bis an den 
Fluß führen fol... Griechiſche ISnfchriften Fonnte man nicht finden, 
Am Thore des Gaftells, das durch einen gewölbten Bang in das 
Innere führt, fand eine ISufchrift, in der viele fremde Wörter un— 
ter das Arabifche gemifcht find. 

Der Abhang des Hügels, auf welchem das Gaftell fteht, if 
zum Theil mit flahen Steinen gepflaftert, in der Art, wie die 
Hügel, auf denen die Gaftelle in Aleppo,-el-Hösn, Höms und 
andere ftehen. In der Ebene, füdlich und füdweftlich, find Ueber— 
reſte alter Gebäude, unftreitig von einer Altern Stadt, Bruchſtücke 
von Säulen, behauene Quadern und eine große Menge Schutt, 
Einen Altar grub Burkhardt hier aug, der 4% Zuß hoch war 
und 1%, Zuß nad allen A Seiten hatte, mit. einer griehifchen 
Inſchrift, den ein Berneifianos (oder Domninos)W) zu Ehren 
feiner Gattin errichtet hatte. Südweftlih von der Brüde und 
weftlich von dem Fleinen Dorfe Haurin ift das Grab eines Heiz 
ligen, Schah Mahmud. Der Feld umher ift harter, röthlichgelber 
Kalfftein;, an der Südfeite des Caſtells jcheint er fenkrecht faft big 
zum Fluſſe hinunter weggehauen zu fein, entweder um die Feſtung 
auf” diefer Seite unzugänglich zu machen, oder um das Herauf 
ziehen des Waffers aus dem Fluffe zu erleichtern. Burdhardt 
überſchritt nun die niedrigen Hügel füdlid) von Seidfhär, umd 
gelangte hier in die fehr wenig angebaute Ebene von Hamah, 
wo er den Strom Sarudſch überfegte und nah 4 | 
Wegs die Stadt Hamah erreichte. 

Ohne es fich jelbft noch klar zu machen, hatte Burdhardti 
am Fuße des Saracenen-Caſtells die antife Stadt Cariffa 
entdeckt, und mit ihm ſtimmt auch Thomfon überein, der J 
Nacht in dem Dorfe des Caſtells zubrachte, und von da über die 


| 


190) Droyfen, Städtegründungen a. a. O. ©. 107. 


\ 


| 


a — 


Caſtell Seidſchaͤr, Lariffa. 1091 


ehn-⸗Bogen-Brücke erſt nah Apamea ritt. Er ſagt, dieſes Ca— 
ell, das die arabiſchen Autoren wol richtiger Scheizär ſchreiben, 
in dort einheimifcher Name, den ſchon Steph. Byz. als Aaodood 
für identifh mit dem griechifchen Namen der Stadt Lariffa 
in Syrien (s. v. Larissa) angab, kann fein anderer Ort als dag 
Larissa ad Orontem der Jtinerarien fein, die mit zu Seleucug 
tcators Städtegründungen in Syrien gehört (Appian. Bell. Syr. 
ib. 125), Mehr ift aber auch von ihr nicht befannt A). Das 
jeßige Gaftell nimmt die triangulaire Spibe”) des Berges ein, 
n deffen felfiger Barriere der Orontes hindurchbricht, und in, 
ie niedrige fumpfige Ebene von Apamea eintritt, wodurd) die Lage 
ſehr feſt wird, denn in Oſt bildet der Strom einen undurchgehba- 
ren Paß, die Nord- und Weftfeite haben fenfrechte Felsabftürze, 
und der Süden iſt durch einen Graben mit Thürmen vertheidigt, 
die aber ſehr zerfallen ſind. Der Haupteingang iſt an der Nord— 
Oſt⸗Ecke durch ein ſchön gebautes Thor im ſaraceniſchen Styl, dag 
ſehr ſchwer einzunehmen fein würde. Das jetzige Dorf innerhalb 
der Dauern hat dennoch fehr große Noth, ſich gegen die Ueberfälle 


















des Landes. Von der Brücke an fließt der Orontes unter dem 
Caſtell faſt ganz gegen Weſt, bis er die Nähe der Berge erreicht, 
und dann ihrem Nordlaufe folgt. Das Caſtell muß zu allen Zei— 
ten ſehr bedeutend geweſen ſein, da es den Eingang der ganzen 
Thalebene des Ghab beherrſcht, und alſo auch die Apameaſtraße 
nach Antiochia, von der Burckhardt nordwärts noch ſo bedeu— 
tende Spuren vorfand, von der auch das Itinerar. Provinc. Anton. 
(von Apamia nah Caperturi, Niaccaba, die bisher unbekannt 
‚geblieben, bis Antiochia, 187 ed. Parthey. fol. 83) Nachricht 
‚giebt. Es ift unftreitig dag Hisn aldjisr (Eaftell an der 
Brüde), das nicht mit dem Dihisr al-Hadid (Eifenbrücde) 
weiter abwärts zu verwechjeln ift, und, nach einem Gefchichtfchreiber 
von Aleppo ®), zum Schub von Scheizär erbaut wurde, An den 
Thoren ſah Thomfon mehrere faracenifche Inſchriften; in einem 
der Thürme, geht die Sage, folle das Grab Graf Balduins 


| 


2) Mannert, Geographie der Griechen und Nömer. VI. 1. ©. 360; 
Droyfen, Städtegründungen Aleranders. ©. 107 u. a. 

92) Thomson in Bibl. Sacra. V. P. 688—689. 

*) Quatremere, in Makrizi, Hist. des Sultans Mameluks. T. I. 


2. p- 265, App. 
| 333 2 





1092 Weft-Afien. V. Abtheilung. IT. Abſchnitt. $. 34. 


des Kreuzfahrers fein, und Manches wird von diefem Ungläu— 
bigen dort erzählt. 

An der Oftfeite des Orontes liegt ein Kreideberg voll 
fünftlicher Grotten, darin eine Art wilder Troglodyten wohnen 
jollen. Ein langer Tunnel führt den Orontes aus einiger - 
Ferne durch ihn hindurch, und unter den Höhlungen bricht er wie- 
der hervor, einen raufchenden Wafferfturg bildend; diefes Waſſer ift 
zur Bewäfferung der WERNE. von Scheizär, oder Sizara, wei— 
ter geleitet. 

Auch Caplan Lyde%*) fah hier einen fehönen Wafferfalt 
an der Seite deg Wegs und daneben eine Höhle, in deren Fühlen 
Schatten bei ermüdender Hibe in der Mittagsfonne er fein Siefta 
hielt. Um das Herfommen diefes Wafferfalles befiimmette er ſich 
jedoch nicht weiter, 

Abulfeda%) fagt, die Stadt Schayzar (bei Reinaud, 
Skhaizar bei Koehler, ©. 110) fei durch eine Gitadelle und 
den Orontes vertheidigt, der gegen Nord an ihr vworüberfließt. 
Gin vorliegendes Währ von 14 Ellen Höhe, Karthela genannt, 
ftaut die Waller des Drontes zur Bewäfferung der Gärten, in des 
nen vorzüglich die Granaten ausgezeichnet find 9). 

Der Weg von hier nah NRoftun und Hamah, wie zum 
Kedes- See, ift ung aus Obigem ſchon befannt (f. ob. ©. 1016). 


% 


Erläuterung 5. 


Der untere Lauf des Orontes, oder ’Aft, mit feinem Länder 
gebiete von efh-Schoghr über Dſchisr Hadid bis Antafich 
- Alntiochia). | 


Die nördlihe Strede des untern Laufes des »Aſi, oder 
Drontes, ift von der alten Apamea und ihren auch von Col. 
EChesney) beachteten jhönen Ruinen und dem Yin el-Hawäſh 
mit dem benachbarten Tell Anfiyeh bis zum Dſchisr eſch-Schoghr 
bis heute noch unbefucht geblieben: denn Burdhardt, der bei 


9) Lyde, Visit to the Northern Syria. 1853. p.55. — 

95) Abulfeda, Mscr. Trad. 6) &benfo im Index Geogr. in 
Bohaeddini Vita Saladini. p. 123. >”) Colonel Chesney, 
General Statement of the Labours and Proceedings of the 
Expedition to the Euphrates (1835 — 1837), im Journ. of the‘ 
Roy. Geogr. Soc. of London. 1837. Vol. VII. p. 418. 








Unterer Oronteslauf nah Schoghr. 1093 


dieſem Tel in das Thal eintrat, erfuhr nur, daß e8 von da bis 
zur genannten Brüde noch 8 Stunden Wegs fei, und führte die 
Namen verfchiedener Quellwaffer, die auf dem Wege dahin liegen, 
auf, an denen wir nur etwa vermuthen Fünnten, daß dafelbft auch 
Ortſchaften lägen, die ung aber bis jeßt unbekannt geblieben find 
(ſ. oben ©. 1072). 

Abulfeda, der hier am beften orientirt fein Fönnte, nennt 
in diefem Thale nur die Burg Borzaye, in N.W. von Apamea, 
die in einem Tage erreicht werden fünne, von der wir fihon oben 
(©. 1084) geſprochen, fonft läßt er ung ganz unwiffend und nennt 
dann nur noch die ung fchon befannte Schoghr, die er mit Be- 


fa8%) zufammenftellt (as-Schoghr et Bacas bei Koehler, Abulf.). 
‚ Beide Schlöffer, zum alten Gouvernement Kennesryn gehörig, 


jagt Abulfeda, liegen nur einen Pfeilſchuß auseinander,- auf 


demſelben Berge, der fih lang hinzieht, an deffen Fuße der ’Afi 


vorüberfließt. Beide haben Gärten und Obft in- Menge, eine 


Hauptmoſchee (Dſchami) und eine Kanzel. Sie machen einen eige- 


nen Canton aus, und liegen faft in der Mitte des Weges zwifchen 
Famiah und Antiochia. Im DOften beider Schlöffer, nur einen 
Pferdelauf fern, führt die wohlbefannte Brüde Kefchfehan (bei 
Reinaud, Sshphahan- bei Bohaetdin, Lifhfahan bei 
Koehler genannt) über den Orontes, bei welcher ein fehr befuch- 
ter Wochenmarkt gehalten wird. Beide Gaftelle liegen in NO. 
von Sahyuün (f. oben ©. 912) und in ©. von Antiochia, von 
dem fie aber durch Berge getrennt find. 

Schon Niebuhr (1766) erfuhr, daß ein Kalla Schughr 


(richtiger Kalaat efh-Schoghr) 9), deffen auch der Index Geogr. 


erwähnte, eine fonft unbefannt gebliebene Feſte, im Süden” von 
Schoghr liege, und hat fie felbft auf feiner Karte (Tabul. LU. 
im 2ten Theil feiner Reife) auf dem Weſtufer des Orontes, 


/ etwa in einigen Stunden Ferne, eingetragen. 


Das Itiner. Provine. Antonini 187 ed. Parth. ſetzt zwiſchen 


Apamea und Antiohia in gleichen Diftanzen die beiden Stationen 


Eaperturi und Niaccaba, die ung beide unbefannt geblieben; 
die erite muß wol in die Nähe von Borzaye fallen, wohin fie 
Rennell auch in feiner Karte von Syria nur weniges nördlich 


J 


®) Reinaud, Abulf. Trad. Mser.; Koehler, Abulf. Tab. Syr. 
p- 124. >) Niebuhr, Neifebefchr. Th. II. ©. 97. 


1094 Weft-Aften. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. 9.34, 


eingetragen hat, Niaccaba hat er nördlich von Schoghr einge 
tragen, in die Gegend von Derbeſſak. 


4 
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Eli Smith, der einzige uns befannte Wanderer, welcher | 


von S. O. her im Orontes- Thale nach der Didier eſch-Schoghr 


fam, nannte die dortige Ebene Tämätz er blieb jedoch mehr auf 


der Oftfeite des Stromufers zurüd, und fein Kalaat Mirzeh, 
dag er neben Schoghr nennt, möchte wol identifch mit Abulfeda’s 


Gaftell Bekas fein, das auch bei Bohaeddin bei Gelegenheit, 


da e8 von Saladin erobert ward, Bacas genannt wird 800) (fede 
oben ©. 1070). 


1) Die Umgebungen von Schoghr am Orontes. 


Dſchisr efh-Schoghr fehen wir hier zwar als den nörd- 
fichen Grengort des mittlern Drontes-Thales an, doch nur 
weil er ung dur die Baflage der Ladikieh-Aleppoſtraße beffer als 
jeder andere Punct befannt ift: denn wir müſſen zugeben, daß ung 


auch von da bis zur Weftbiegung dag, was wir unteren Lauf 


nennen, faft gar noch nicht befannt if. Ob der Strom hier einen 
directen Lauf nach Nord bis zur Weftmindung hat, wie. er bisher 
auf allen Karten, au bei Burkhardt, Chesney, den Augenz 
zeugen jener Gegenden, und auch von 3. Rennell hypothetiſch 


eingezeichnet wurde, ſcheint jehr zweifelhaft; er mag fih an Der— 


befjaf in Welt und Deir Küſch (Darküſch, f. oben ©. 902), 
beide am Weſtufer liegend, vorüber nordwärts noch manchmal 
frümmen, ehe er DIE Dſchisr el-Hadid (Eifenbrüde, die Baffage 


zwifchen Antiochia und Aleppo) erreicht, von welcher fein Lauf erſt 


entfehieden gegen Welt und Süd-Weſt ſich an Antiochia vorüber, 
den Nordfuß des Caſius umfpilend, zum Meere wendet “(Has 
autem provincias, nämlich des nördlichen Syriens, quas Orontes 


ambiens amnis imosque pedes Cassii montis illius celsi prae- 


termeans, funditur in Parthenium mare etc., bei Ammian, 
Marcell. XIV. 8, 10). 

Eorancez!) fagt, bet Schoghr theife ſich der hohe weſtliche 
Gebirgsbegleiter des Orontes in 3 Hauptzweige, won denen der 
öftlichfte bis gegen Nord-Oft nah Deir Küfch an den Drontes 


200) Bohaeddini Vita Saladini ed, Schultens. Cap. 44, p. 83. 
) Corancez, Itiner. l. c. p. 41. 


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Unterer Oronteslauf; Deir Küfch, Derbeſſak. 1095 


reiche, eben da, wo jeine Weftwendung beginne; der zweite 
jiehe fih nach Antiochia und fteige an der Südfeite diefer Stadt 
um hohen Gafius empor, der dritte ziehe weftlicher zum Meere 
in. Bon diefem Deir Kufh auf dem nordöftlichen Vorfprunge 
»e8 Lokham-Gebirges, jetzt Dichebel Kufeir genannt, wo der ’Afi 
noch eine kurze Oftwendung zu machen fiheint, ehe er in die nörd: 
iche Ebene von Antiohia eintritt, ift uns neuerlich gar nichts 
naues befannt.e Aus einem orientalifchen Autor 2), Ibn 
chiddad, ift daher eine Stelle Iehrreich, in der er fagt: Diefer 
rt war einft berühmt; als die Kreuzfahrer dag Oftgrenzcaftell 
es Fürftenthbums Antiohia, Harim, befeftigten, verſchanzten fie 
auch Deir Küſch, das einen Statthalter, Kadi, Mofcheen, große 
Vorſtädte und Obftpflanzungen hatte. Es war auf einem Berge 
erbaut, der über dem Orontes hängt. Allah weiß, was fein alter 
Name war. Zu Ibn Schiddads Zeit war e8 der Hauptort eines 
großen Gebirgsdiftrictes, der zum Gouvernement Aleppo gehörte. 
Was wir von diefer Wegftrede durch Abulfeda erfahren, reicht 
feinesweges hin, uns darüber aufzuklären, und andere Angaben 
befigen wir nicht. Eben fo ift Derbeffa£3) nach feiner heutigen 
Lage völlig unbekannt. Nach Abulfeda (Darbaſakh bei Koehler, 
Derbefac bei Bohaeddin) ift fie eine Stadt der alten Provinz 
Kennesryn, die durch eine hohe Fefte vertheidigt wird. Sie hat 
eine Quelle, jhöne Gärten, eine Dſchamie und Lehrkanzel. Ihr 
im Often breiten fich die fchönften Wiefen und Weideländer aus, 
welche der Nahr Aſſuad (fchwarzer Fluß, wol Karafu des Index 
Geogr. bei Schultens) 9) durchfließt. Sie ſcheint alſo En der 
Ebene ganz nahe zu liegen. 

| So lange diefe Landſchaft des untern Dronteslaufes zu beiden 
Seiten des Stromes nicht näher erforfcht fein wird, bleiben viele 
der dortigen Localitäten noch jehr dunfel und unbeftimmt. Hierzu 
gehört auch Das oben von Eli Smith angedeutete Seitenthal 
des Drontes, das er, verfehieden vom Ghab, er-NRuj (ſrich 
Rudſch) nennt, und dem noch ein -weftlicheres Rüdſch ent- 
ſpricht, deffen Berge von den Waffern des alten Seeftandes durch— 
brochen wurden, in deren Durchbruch fein Querweg zur Oron— 
| tesbrüde nah Schoghr führte (f. oben ©. 1069). 


J 


®) Reinaud, Abulf. Mscr.; bei Koehler, Tab. Abulf. p. 120. 


| 2) Thomson, in Bibl. Sacra. Vol. V. 1848. p. 672. 
| ) Bohaeddini Vita Saladini. p. 86, Exc. 46, 50. 


| | 


1096 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abfchnitt. $. 34. 


Ein folder Wadi el-Roudje mit dem Fluß Hhaile wird 
auf Rouſſeau's Karte 5) als ein öftliches, paralleleg Seitenz 


thal des Orontes, daß ſich nordwärts zieht, eingezeichnet, es 
“scheint feine Waller zu den füdlichen Sümpfen im Orontesthale zu 


fenden, hört aber nordwärts bald aufz dagegen wird dann in gleiz 


her nördlicher Fortfeßung wieder ein kurzes Flüßchen, Belaa, 


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bis an einen Hermezberg und dann wieder auf gleiche Art weiter | 
nordwärts ein drittes Flüßchen, Ain el-Baidha, das am 


Drte Armenaz und dem Berg Fende bis zum Berge Hhalga 
weiter zieht, eingetragen, und in derſelben Nichtung noch weiter 
nordmwärts ein in Richtung des Wadi's Begig gezogener Tleiner 


See angegeben, an deffen Nordende jenes oben genannte-Darem, 


oder Hirem, Siegt, über welches Niebuhr feine Route von Anz 
tiochia nah Armenaz eingezeichnet hat. Hiernach ſcheinen fi 
hier mehrere Längenthäler in öftlicher Parallelrichtung mit dem 
weftlichen Hauptthale des Drontes unter ſich aneinander zu reiz 


ben, aber mit drei bis vier Fleinen Unterbrechungen, durch niedrige 


Sattelhöhen von einander getrennt, wie diefe Bildung in den Ju— 


rafetten fo häufig vorfommt, und auch hier auf Kalkfteinboden nicht 


überrafchen Fann, vielleicht felbft mit Fleinen, in der Erde wieder 
verfhwundenen Flüßchen und Wafferfammlungen, von denen Die 
Karte wenigſtens Feinen Ausfluß angiebt, die aber in ihrer ganzen 


Ausdehnung bis gegen die legte Weftwendung des Drontes, wo 


fih Diefe große Einfenfung diefer Längenthäler deffen Thale am 


meiften anzunähern fcheint, den gemeinfamen Namen des er-Rüdſch— 


beibehält. 


Diefe Benennung hat Colonel Chesney an — äußerſten 


Nordende im Süden des Sees von Antiochia auch in ſeine Karte 


eingetragen (Wadi el-Rugh) 6), und daß dieſer Wadi früherhin 


auch eine Heerſtraße war, die von Härem durch Roudj nad der 
ſüdlichen Provinz von Damask führte, ſagt Abulfeda bei den 
Truppenmärſchen des Khowaresmier unter Hulagu in ſeinen Annales 
Moslemici. Tom. IV. p. 474. 

Da, wo Eli Smith aus dieſem Längenthale quer durch die 


Berge in das Orontesthal nah Schoghr eintrat, Bene 


829 —— Carte generale des Pachaliks de Baghdad et | 


d’Aleppo etc. 1. c. °) Colonel Chesney, Map of the River 
Euphrates and Northern Syria. Lond.. 1849; — — in 


Makrizi, Hist. des Sultans Mameluks. Paris, 1840. Tom. I. 2. : 


p: 265, App. 





Unterer Dronteslauf, Nebenthal er-Rüdfh. 1097 


von diefem 3 Stunden im Often fern. Als er auf einer mehr 
nördlichen Querroute von Idlib über Burdfh Hab, über Ka- 
nis en-Nahleh und Beſchlemtn weftwärts bis Schoghr fort: 
ſchritt, durchfeßte er ebenfalls bei den beiden genannten Dorfſchaf— 
ten die Einfenfung dag gegen N. ziehende er-Rüdſch. 

Auch Berggren?) hat in feinen Wegeverzeichniffen von 
Mararrat en-Na'amaͤn nad) Schoghr des Roudj-Thales gedacht, 
dag er mit der Coele-Syria vergleicht und quer durchichreitet, big 
er nah 4 bis 5 Stunden Wegs den Zoll (Ghafar) zahlen muß, 
von da er die Ichte Bergfette in 3 Stunden überfteigt, von der 
jein Blik in das 10 dis 12 Stunden lange Drontes-Thal fallt, 
in dem er über den ruinirten Khan Arzeran bald die Dſchisr 
eſch-Schoghr erreicht, welche, wie er fagt, die Paſchaliks von 


Tripoli und Aleppo fcheidet. 


Weiter nordwärts verfchwindet ung zwar Diefer Zug des 
Wadi er-Rüdſch, weil wir dort feinen Paſſanten Fennen, big 
auf den Duerweg, den Maundrell (1697) von Aleppo über 
Keftin und von da am 2. Marfchtage (den.28. Febr.) über ein ung 
unbefanntes Dorf (Harbanuz, wol Armenäz) 8), am Ende einer Fleis 
nen Ebene gelegen, eine geringe Anhöhe überfteigt, und nun zu dem 
ſehr reihen Thale eintritt, das fich, wie er fagt, in unab- 
jehbarer Länge gegen Süden fortztieht, und das er 
Rooge nennt (auch Willermus Tyrens. XI. 16, fol. 806 nennt 
hier eine Stadt Rugia, die Tancred einnimmt), offenbar das 
obige er-Rudfch in feiner nördlichften Verlängerung. 

Maundrell fagt, e8 habe nur eine Stunde Breite und fei 
zu beiden Seiten mit Felsreihen begrenzt. Er z0g A Stunden 
lang durch diefes Thal, und Fam hier zu dem großen See er- 
Rädſch (Rooge bei Maundrell), an dem er mit feinen Laft- 
thieren nur ſchwer vorüberfommen Fonnte, da diefe faft im Schlamme 
verfanfen. Nach der Nüdfehr war dieſer See jedoch ganz aufge 
trodnet (gleich dem Terimſi-See mit feinem, Kleyboden, im Süden 
von Apamea, |. od. ©.1088). Bon diefem See fan Maundrell 
in einer Stunde nach Teneree (ung unbekannt), wo er den Gha— 
far zu zahlen hatte (dieſe Zolfftätte hat Roufjeau in feine Karte 
eingetragen). Bon da, jagt er weiter, geht der Weg über Berge 


)J. Berggren, Guide Franc.-Arabe vulgaire de Voy. Upsala. 
4. 1844. p. 453 — 454. ) H. Maundrell, Journ. from 
Aleppo etc. Oxford, ed. 1740, p. 3. 


1098 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abfehnitt. 9.34, 


an der Weftfeite des er-Rudfch hin; wir brauchten eine Stunde, 
fie zu überfteigen, traten dann in ein anderes Thal (das "des 
Drontes), das mit dem er-NRudfch parallel zieht. Am Eins 


' tritt in diefes Thal liegt Bell-Maez (uns unbekannt), von wo 


wir in 2 Stunden nah Schoghr Famen, nach einem Tagemarſche 
von 10 Stunden (von Keftin) meift gegen Weft-Sud-Wef. 

Denfelben See fcheint auch Colonel Squire 9 auf feinem 
Marfche (5. Juni 1802) von Aleppo über Elmenas (d. i. Ar- 
menaz), Salfeen (d. i. Saldhin) zum Orontes hin nad) der 
eifernen Brüde paffirt zu haben, wo er ihn Bahr Jagira 
nennt, obgleich er Härem nicht anführte (fiehe unten die Aleppo— 
ftraße). | 

Sollte diefes Längenthal auch noch weiter nordwärts zwis 
ihen eſch-Schoghr und Edlib hindurchftreichen, und auf der füdli- 
hern Halebroute nad) Antiochia, die über dag genannte Armenaz, 
Salbhin und Härem hinweg zum Dſchisr Hadid (der Eifenz 
brüce) führt, durchfegt werden müffen, jo kann es nicht wundern, 
daß der fonft fo ſcharfblickende Niebuhr bei feinem Durchmarfche 
durch diefe Orte von diefer merkwürdigen Thalform gänzlich 
fhweigt: denn er zog hier des Nachts hindurch 10). Den erften 
Tag legte er von dem Chan Tumän bei Aleppo in 9 Stunden 
6'/, Meile bis Maad Masrin zurüd, den zweiten Tag von da 
bis Salhhin in 6', Stunde 3), Meile und den dritten Tag 
von da in 8 Stunden 4 Meilen bis Antiohia. Der zweite 
ganze Marfh über Armenaz (das im er-Rüdſch Tiegt) bis 
Salchhin wurde durch bergige und durch Räuber unfichere Gegend ° 
nur in der Nacht zurücgelegt, wodurd) jede Beobachtung gehin- 
dert wurde, Armenaz, fagt er, hat eine Glashütte (Thom: 
fon (1846) beftätigt dies noch heute und jagt, es fei die einzige 
Glasfabrication in Syrien, die fehon feit undenkflichen Zeiten 
dort Behand gehabt) U) und liegt in angenehmer Gegend, 
Salchhtin an der Weftfeite eines Berges, und feheint früher eine 
bedeutende Stadt geweſen zu fein. Bei ihr fängt die fruchtbare, 
aber wüfte Ebene an, die zu der hübfchen eifernen Brüde am 
Orontes führt. Hier fand fich alfo Feine Gelegenheit, in der Nacht 


- 


#99) Col. Squire, bei Walpole, Mem. 1. c. p. 344. 

19) Niebuhr, Reife, Th. I. ©. 14—15 u. 100: fiehe Tabul. LII. 

) Thomson, in Bibl. Sacra. 1848. Vol. v. ‚NoXX. p. 666 und 
No. XIX. p. 460. 





en nr in 





Unterer Dronteslauf; Dſchisr eſch-Schoghr. 1099 


die Seitenthäler genauer zu unterſcheiden; doch ift eine folche 
Fortſetzung des Längenthales durch nordwärts ftreichende ‘Baralfel- 
fetten, zwijchen denen Armenaz liegt, auf feiner Wegfarte deutlich 
mit Strichen zu erkennen gegeben. Harim, oder Hirem, liegt 
aber ſchon dicht am Nordrande des dort ganz in die Ebene (Dme 


"oder el-Umf genannt) abfallenden Bergzuges el-’Ala, fo daß hier 


der Rüdſch an feinem Ausgange Feine characteriftifche Geftaltung 
mehr haben mag, wenigftens wird dort feiner auch von Thomfon 
nicht mehr erwähnt (über Htrem fiehe unten). 

Die nur flüchtige allgemeine Befchreibung diefer- wenig be- 
kannten Oftfeite des Orontesthales bei Ainsworth, der 1835 
bis Apamea vordrang, aber das Seitenthal des er-Rüdſch nicht 
einmal erwähnt hat, befteht in Folgendem: Das ſüdliche Oron- 
testhal (eigentlich das mittlere), zu Apamea gehörig, wird in 
Oſt durch die Berge von Armenaz begrenzt, deren Fortſetzung 
gegen Süden den Berg Schahſabuh und den Sfamwi, oder 
Ber’iwi, bilden, wie Burkhardt die Nachricht hierüber vom 


‚ Scheich des Kalaat elsMedik erhielt (7). Diefe Berge beftehen aus 


fteilen Klippen gegen die Orontesfeite, ſanften Abdachungen gegen 
den ſyriſchen Defert. Sie enden einige Zweige dahin aus, wie 
die Berge von Riha, welche aber durh das Hawäfh- Thal 
von dem nördlichen Zweig des Armenaz getrennt find. Die 
Berge von Armenaz enden in Nord an dem Anguli-Dägh, 
oder an den Bergen von Scheich Barafat, d. i. den Bergen 
St. Simeon Stylites. Die Gebirge zeigen nur geringe minera- 
logiſche Mannigfaltigfeit 12). 


2) Schoghr, Dihisr efh-Schoghr, die Stadt. 


Dies ift der einzige von den arabifchen Autoren im untern 
Dronteslaufe genannte, uns näher befannt gewordene Ort, der 
auch von modernen Neifenden öfter paffirt und befchrieben wurde 
(f. oben ©. 899, 902, 908). Nach der Brücde pflegt er genannt 
zu werden, welche dafelbft beide Drontesufer verbindet, von Nie- 
buhr2) eine fhöne, auf 13 Bogen ruhende Brüde genannt, die 
er nach 160 Doppeljchritten in die Länge maß, bei welcher auch) 


12) W. Ainsworth, Researches on Assyria, Babyl. and Chaldaea. 
London, 1838. p. 312. 13) Niebuhr, Reifebefchreibung, Th, II. 
©. 94—95, 


1100 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 34. 


ein Schöner Chan von einem Gliede der Familie Kuproli auf eigne 
Koften erbaut if. Damals gehörte der Ort dem noch mächtigeren 
Naſairier-Chef, dem M’faddem zu Bahluliyeh, welcher noch Herr 
der Gebirgspaffage war (f. oben ©. 904), und fehr fleißige, Die 
Aecker bauende Nafatrier bewohnten meift die dortigen Dörfer, fo- 
weit das Paſchalik Tripoli reichte, f 

Die Entfernung Schoghrs vom Meere zu Ladifieh über 
Awenad beträgt nah Niebuhrs Angabe 8%, deutfche Meile, land— 
ein die bis Haleb 13%, deutfche Meile: nämlich auf dem Wege 
der Dftfiraße!*) bis Urim 3'/, bis Sermin 2%, und bis nad 
Haleb 7%, deutfche Meile, eine Strede, die er bequem in 3 Tages 
märfchen zurücklegte. Bis Urim war der Weg bergig, die Berge 
nur an der Weftjeite bewaldet, das Land aber fehr fruchtbar; wei- 
terhin bis Haleb reifet man beſtändig über ſchöne Ebenen, die 
ehemals ſtark bevölkert, aber zu Niebuhrs Zeit von Einwohnern 
entblößt waren. 

Nah Maundrell ift der Drontes bei Schoghr (er ſchreibt 
Schoggle) breit und reißend, ſein Waſſer war Ende Februar trübe, 
man nannte es ungeſund zum Trinken. Die Fiſche, die er nährt, 
ſind unſchmackhaft; der große Chan der Kuproli hatte gute Ein— 
künfte zur Pflege der Reiſenden, und verſah ſie mit Brot, Reis 
und Fleiſch; er war voll von Hadſchis, die von ihrer Mekka-Wall— 
fahrt heimfehrten und hier gewöhnlich einen Rafttag halten. Ne— 
ben ihm fland auch ein Hospital zur Aufnahme armer Kranken. 

Aus Burdhardts!5) fpäterem Beſuch wiffen wir, daß 
Dihisr Schoghr ein Waff (d. i. ein Gigenthum der Mofcheen 
oder frommer Stiftungen, wie in Serufalem, Allg. Erdk. Th. XVI. 
S. 488) ift, das 15 Beutel nach Conftantinopel und 7 Beutel nad) 
Mekka an fromme Stiftungen zahlt; wozu die Einfünfte von 14 
umliegenden Dörfern und der Brüdenzoll gehören, die auch dem 
dortigen Hospitale und anderen Stiftungen Kuproli's zufontmen, 
die dieſe fromme Familie zur Ernährung und Pflege der Armen 
und Kranken an verfchiedenen Orten erbaut hatte Die Grund: 


fteuer, der Miri, dagegen ift der Stadt Schoghr (Browne 


jhrieb fie Chawr, Dlivier Ehourl und verfchiedene Autoren noch 
anders) BRATEN 


1), Niebuhr a. a. D. II. ©. 94—95. 
’°) Burckhardts Reife, bei Gefenius ©. 216. 





Unterer Oronteslauf; eſch⸗Schoghr. 1101 


Die Stadt iſt nur klein, mit etwa 4,000 Einwohnern, eng 
und unrein, aber ziemlich ftarf belebt durch die Paſſage und den 
Boll, der Hier auf dem Brüdenthore, welches zu Dlivierg 
Zeit (1794) 16) in jeder Nacht gefchloffen ward, gezahlt werden 
muß. Die Umgebung ift reizend und reich an. Producten, ale 
Weizen, Gerfte, Baumwolle, Wolle, Wachs, Scammonium (Convol- 
vulus scammonea) und Obſt; zumal gedörrte Aprifofen und 
Seide wird von hier viel ausgeführt; auch hier wird das Thal— 
gelände durch viele Schöpfräder aus dem Flußbette bewäflert; an 
denfelben entdedte Dlivier eine bis dahin unbekannt gebliebene 
ſchwärzlich olivenbraune, ſpindelförmig geſtaltete, länglich gerippte 
Schneckenart, die er Melania costata nannte. Das umher lie— 
gende ſchwarze Erdreich voll dichter Lavatrümmer ſchien feinen 
Schutt von einem 600 Fuß hohen Berggipfel in der Nähe des 
Stroms erhalten zu haben. 

De Salle17) will auf feinem Wege von Aleppo weftwärts 
‚von Riha und el-Bära nah Schoghr den Erguß eines Lava— 

ſtromes (?) gefunden haben, den eine begleitende rothe Erde 
verkünde, welcher weftwärts dem Orontes feinen Durchbruch durch 
= feiner Gliederungen bei Schoghr geftatte, der aber noch. weiter 
quer durch bis zum Meere bei Akkar und Merfab (vergl. oben 
©. 813, 839, 886 u. a.) die Kalffteinbildungen durchſetze. Diefer 
Zug fhwarzen, harten Gefteines habe den Einwohnern des 
| Bandes in Steinbrüchen zum Aufbau ihrer dauerhafteren fchwarzen 
| Bauwerfe gedient, und aud die römifhen Straßen, welde 
hie und da noch in einzelnen Streden diefe Gegenden ſichtbar 
durchziehen, feien mit diefem fchwarzen, bafaltartigen Geftein ge- 
pflaſtert geblieben. Auch die Orontesbrüde bei Schoghr, welde 
in einem Winfel gegen den Stromandrang gebaut ift, verdanfe ihr 
ſehr dauerhaftes Pflaſter demfelben ſchwarzen Geftein; die Waffer 
hätten von ihm überall nicht jenes feifenartige Anfehen des Kalk— 
| fteinbodens, fondern, wo fie fich zeigen, eine braune, eiſenhal— 
| tige Farbe. Die Drontesufer find zu beiden Seiten von Buſch— 
dickichten, Weidenarten und Schilfen begleitet und mit Nilufar 
| | (Rymphäen) überwachfen. 
Schon D’Anville hatte diefes Schoghr für die Seleucia 








16) Dlivier, Reife. Ueberſ. Weimar, 1805. Th. IL. ©. 476—479. 
) De ine Per£grinat. p. 226. 


n 


1102 Weft-Afien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $.34. 


ad Belum (XIeievxzößoAog bei Steph. und Hierocl.) gehalten, 
die Plinius und Ptolemäus nannten; Mannert!3) halt 
Belos für den Namen des Gebirges al-Lokham bei Abulfeda 
und das Caſtell Sahyun Auf demfelben für diefelbe Seleucia; 
Corancez bezweifelt, daß Schoghr Dafür gehalten werden Fönne, 
weil man gar feine Alterthümer dafelbft finde, und auch Droyfen 
erſcheinen diefe Angaben zu unficher, meint aber, fehwerlich könnten 
die Seleueiden auf dem Wege zwifchen Antiochia, Laodicea und 
Apamea einen ftrategifch jo wichtigen Punct am Orontes unbefeftigt 
gelaffen haben, vielleicht, daß eine Megara oder Apollonia 
hier zu fuchen fei (f. oben ©. 902). | 

Nah Corancez!9) ift die Stadt Schoghr nur von Mufel- 
männern bewohnt, und fteigt amphitheatralifch die Borhöhe des Ufer- 
gebirges hinan, das fih von hier in feinen drei Hauptzweigen 
nah Deir Küſch, nad Antiochia und dem Casius Mons hin 
zertheilt. Die vielfach begangene, ſehr beihwerlihe Gebirgs- 
pajfage auf dem gewöhnlichen dDireeten Weg gegen S. W. nad) 
Ladikieh ift in Obigem (S. 898—906) beſchrieben. Ibrahim 
Paſcha wollte viefe Straße hauffiren, wodurch Ladifieh der Ha— 
fen von Schoghr und Aleppo geworden fein würde, ein ‘Plan, den - 
er nicht vollenden fonnte, da er Syrien verlaffen mußte. ’ 

Nah Walpole (1850) 20) ift diefe Stadt Schoghr big heute 
nur von Mufelmännern bewohnt, und noch beftehen die beiden von 
Ahulfeda genannten Felsburgen nur einen Pfeilfhuß auseinander, 
die durch einen tiefen, in Fels gehauenen Graben gejchieden find, 
von denen das obere Gaftell jebt Kalaat e8-Sultan, das uns 
tere Kalaat elsHarun heißt, und wahrfsheinlih von dieſem 
Khalifen erbaut ward, In ihnen iſt ein 180 Fuß tiefer.in Fels 
gehauener Brunnen. In ihren verfallenen Mauern find viele aras 
bifhe Inſchriften, aber Feine hriftlichen. Die Bogen der großen 
Drontesbrüde, jagt Walpole, find zu niedrig für die angeſchwol— 
fenen Waſſer des Drontes,. der daher große Meberfchwemmungen 
im Thale verurfaht. Als er. die Stadt paffirte, wurde eben von 
200 türkifchen Soldaten der Nizam, d. i. die Confeription zur 
Armee, angefagt, welcher die ganze Stadt in Schreden jebte. 


818) Mannert, Geographie der Griechen und Römer. VI. 1. €. 361; 
Corancez 1. c.; Droyfen, Städtegründungen Aleranders. ©. 108. 
9) Corancez, Itiner. 1. c. p. 44. 

2°) Walpole, Trav. III. p. 172. 





Innere Gebirgswege von Schoghr nach Antiochia. 1103 


Ein Nordweg von Schoghr im Orontes-Thale entlang, 
etwa über Derbeffac oder Deir Küſch, iſt uns bis jetzt völlig 
unbekannt geblieben, und erſt von der Annäherung an die Dſchisr 
Hadid, d. i. die eiferne Brüde, über welche die Antiochias 
ftraße oftwärts nach Aleppo führt, fängt die genauere Kenntniß 
des Weftlaufes des Drontes durch die Ebene von Antiohia an, 
von welchem erft fein unterfter Lauf zum Meere verfolgt worden 

it. Nah Walpole fol diefe untere Orontesbrüde von der obern 
bei Schoghr nur 6 engl. Meilen entfernt fein. 

Wir müffen daher hier das Orontes-Thal bis zu jener Brüde 
verlaffen, und es Fünftigen Beobachtern überlaffen, dieſe hydrogra— 
phifche und topographifche Lücke auszufüllen. 

Um Antiodhia aber zu erreichen, müſſen wir ung erft auf 
den inneren Gebirgswegen orientiren, die theild von 
Schoghr, theil® von Ladikieh aus nordwärts am Mons 
| Casius vorüber wieder zum Orontes-Thale bei Antiodhia 
hinabführen, auf denen wir zunähft von Schoghr einer ganz 
neuen Route, die gerade nordweftwärtg zum -Mons Casius 
führt, dem einzigen Bewanderer diefer Gegend, dem amerifanijchen 
Miffionar Eli Smith, folgen, deffen mit größter Treue und 
Klarheit geführtes Tagebuch wir der gütigen Mittheilung des 
Herın E. Robinfon von feiner leten paläftinifchen Reife ver- 
danken. Es ift dies für diefe Terra incognita innerhalb der 
Strombeugung des Dronteslaufes eine wichtige Bereifung, und 
führt dann auf der Gebirgspaffage ſüdwärts nah Ladikieh 
zurüd, von wo wiederum andere Noutiers von Buckingham 
und Neale fich diefer Gebirgsftraße von Ladifich nah Antiochia 
anfchließen. 





3) Eli Smiths Gebirgsweg von Schoghr nah Urdeh 
am Oftfuße des Mons Casius, Dſchebel Afra’, und von 
da nah Ladikieh (1848). 


Erftter Tagemarſch (16. Mai)2), Es wurde zunächſt der 
‚ auf der linken Thalfeite des Drontes nordwärts nah Antiochia 
| führende Weg eingefchlagen, der über niedere, olivenbededte Hügel 
| hinweggeht, weldhe der ’Afi in einer Engſchlucht durchbricht. 
\ 
| 
| 


2) Eli Smith, Mfer. 1848. 


1104 Weft-Afien, V. Abtheilung. IL. Abfchnitt, F. 34. 


Nach einer Stunde wurde der Nahr el-Abyad (d. i. der weiße 
Fluß) an feiner Einmündung zum ’Aft durchfeßtz auf diefer 
Strede Fonnte man öfter die Nefte einer alten römifchen 
PBflafterftraße wahrnehmen. Nah einer BViertelftunde jenfeit 
des das Hauptthal durchfekenden SHügelzuges wurde das Dorf 
Kunei erreicht, das von hriftlihen Armeniern bewohnt ift, die 
außer ihrem Armenifch auch das Arabifche fprechen. Sm Uebrigen 
fand E. Smith fie fehr unwiffend und entartet: denn ihr ältefter 
‚Scheich lebte in Bigamie und feine Vorgänger hatten daffelbe 
Beifpiel gegeben. Der Grund und Boden um das Dorf, wo der 
Neifende zum erften Male in Syrien Felder mit Hafer antraf, der 
gut angebaut war, gehörte den Bewohnern des benachbarten mod 
femifchen Dorfes Kefr Dibbin; die Armenier hatten ihn nur in 
Pacht. Bon hier bis Antiochia find 9 Stunden; halbwegs trifft 
man das alte Caftell Zau im Diftricte Kuſeir an. Außer diefem 
Kunei ift noch ein zweites armenifches Dorf in der Nachbar— 
Ichaft, das el-Ma'köbiyeh heikt. 

Zweiter Tagemarſch (17. Mai). Un dieſem Tage wurde 
Die Nordftraße gegen Antiochia verlaffen, und die Weſtrich— 
tung durch den Diftriet Kufetr (vergl. oben ©. 899, auf 
Rouffeau’s Karte Qoſair) eingefchlagen, um das bis dahin 
feiner Lage nad) unficher gebliebene Urdeh und das obere Quell: 
gebiet des Nordarmes des Nahr el-Kebir zu erreihen. Der 
Meg ging gerade zu, quer über die Bergfetten gegen den Dſche— 
bei Afra’, den Mons Casius der Alten, da aber mehrere 
Rängenthäfer mit dazwifchen liegenden. Bergrüden,. die alle aus 
einem weißen, kreide- oder miergelartigen Boden (marl bei Eli 
Smith) beftanden, überfeßt werden mußten, fo Fonnte dies 
bergauf und bergab nur auf manchen Umwegen gefchehen. | 

Der erfte, noch ziemlich flache Rücken ward eine halbe Stunde 
von Kunei überftiegen; es folgte ein tiefes, von N.W. nah S. O. 
gehendes Thal, in deifen Boden ein Flüßchen dem fchon. genannten 
Nahr el-Abyad zueilte. Auf dem öftlichen Ihalrande liegt dag 


Dorf Dſchudeideh (d. h. Neudorf, vergl. oben ©. 93), auf dem 


wetlihen Meilend, weiter thalauf Hetya und Giaurföy 
(türkiſche Bezeichnung eines Chriftendorfes, vielleicht für Ar— 
menierd). | 
Bon Meilend wurde in %, Stunden wieder ein Bergrücken 
erftiegen, von wo ein fteiler Hinabftieg über dag Dorf ez-Zäf in 
1’, Stunde zum Thal des Nahr el-Abyad führte, der hier 





E. Smiths Gebirgsweg von Schoghr nach Ladikieh. 1105 


gleichfalls nach Süd-Oſt und nördlich von Schoghr zum Orontes 
fließt. Im Thale war Baumwollenbau; es iſt nur %, Stunde 
breit, und der Anftieg jenfeit durch Gebüfch (denn bisher waren 
die Berge kahl) führte in 1 Stunde an den Dörfern Kandumih 
und Nifhrin in 2 Stunden vorüber. Dann wurde nad) einem 
nochmaligen Aufſtieg zwiſchen reich belaubten Gärten, darunter be- 
fonders große, prachtvolle Wallnußbäume ſich auszeichneten, 
der hochliegende Chan Semin (vielleiht Senin der Karten?) 
erreicht, von welchem man einen Ueberbli über das ganze öftliche 
überftiegene Gebirg el-Kuſeir erhält. Hier wurde dag Nacht: 
quartier genommen. Bon da an ift die Bevölkerung des weftlis 
ben Gebirges rein turfomanifch, fie verfteht das Ara- 
biſche nicht, das bis hieher die vorherrjihende Sprache geblieben. 
Dritter Tagemarſch (18. Mai). In 2Y, Wegftunde ab> 
wärts gegen S.W. und W. durch bewaldete Höhen wurde Urdeh 
erreicht, die Mittelſtation (Durdi, vergl. oben ©: 899) auf der 
graden Hauptftraße von Ladikieh nah Antiohia. Urdeh 
urde 1848 nah) E. Smiths Erfundigungen von 200 türfifchen 
Ind 35 griehifchen Familien bewohnt, und war die Nefidenz eines 
utejellims, der dem Statthalter zu Antiochia untergeben ift. 
‚Ardeh liegt in einem fchönen, wafferreihen Hochthale am Fuße 
e8 Dſchebel Afra’, wo im Winter viel Schnee und Eis vor- 
anden iſt; am 18. Mai fland der Weizen daſelbſt erft in der 
zlüthe. Hoc oben an der Seite des Berges liegt das eben fo 
roße, zeritreut gebaute armenifhe Dorf Kefäb 2 Stunden 
tfernt. 
Bon Urdeh wandte fih nun der Marfch wieder gegen Süd 
nd Süd⸗Weſt zu, denn Eli Smith wollte nicht nad) Antiochia 
gen Nord, fondern nah) Ladifich gegen Süd zu gehen. Ur— 
eh Liegt aber auf der Wafferfcheidehöhe, von welcher die 
* oſtwärts zum Orontes und weſtwärts zum Mittellän— 
iſchen Meere ihren Lauf nehmen. Denn nur , Stunde ab— 
irts von Urdeh wurde der Boden des Hauptthaleg erreicht, 
(ches vom obern Quellſtrom des Nahr el-Kebir, ver hier 
ahr Koraſchy heißt, durchzogen wird, deffen Lauf füd- umd 
Ifwärts wir aus Obigem (S. 29—34, 899 u. f.) Fennen. 
ı Ainsworth??) nennt den ganzen Strom von Ladikieh 

















, Ihn W. Ainsworth, Researches on Assyria, Babyl., Chaldaea etc. 
=) Lond. 1838. 8. p. 307. 


‚Ritter Erdkunde XVII. Aaaa 


1106 Weft-Afien. V. Abtheilung. IL. Abſchnitt. $. 34. 


Nahr Korafh, nicht blos den obern Lauf, und belegt das ge: 
nannte Waffericheidegebirge fpeciell mit dem Namen Dſchebel 
Kraad, richtiger Akräd, di. das Kurdengebirge, alfo den 
öftlihern von der Gruppe des Dſchebel Alra’ (Casius) 
entfernt liegenden Gebirgszug, obwol er mit ihm doch durch 
Zwiſchenzüge in Verbindung fteht. 

Auf der weftlichen Thalfeite diefes Fluffes ging es in einiger 
' Höhe entlang durch Fichtenwald nad 1 Stunde durch ein Nez 
benthal, durch das. ein öftlicher Zubach, der nicht benannt wurde, 
zum Nahr Koraſchy fließt, der vom höher liegenden Armenier: 
Dorfe Duz-Aghatſch herabkommt; dieſes Flüßchen bildet hier 
die politifhe Grenze zwifchen den Paſchaliks von Haleb 
in Oft und Beirut in Süd-Weſt. Hier treffen alfo die 
Sprahgrenzen, die Wafjerfheiden mit den politifchen 
und aud den Waldgrenzen (denn Fichtenwald fehlte in Oft) 
ziemlih) genau am Fuß des berühmten Mons Casius, jet 
Dihebel Afra’, zufammen. 

Es ging nun füdweftwärts immer höher durch Fichten— 
wald, der hier alle Berge bededt, anfteigend fort, bis nach einer 
Stunde die Höhe des lebten Gebirgsrüdens erreicht wird, 
der vom Dſchebel Afra’ gerade ſüdwärts flreichend den’ 
obern Lauf des Ladifich- Stroms, d. i. des Nahr el-Kebir 
von dem Thale des Wadi Kandil trennt, der ein blos wei 
ablaufender Küftenftrom ift, und ſich nordwärts der Stad 
Ladifieh unmittelbar zum Meere ergießt, in welchem alfo nun HE 
Wege zur Küfte und zu diefer Stadt hinabführen. Hier geh— 
man alfo in der gewöhnlichen Gebirgsftraße von Ladikie 
nah Antiohia nahe dem Meere entlang; fie muß nur weite 
nordwärts der mafjigen Erhebung des Akra’- Gebirgsftods gege 
Oft über Urdeh ausweichen und diejen umgehen. 

Eli Smith verfolgte diefen Weg 1°, Stunden weit sid 
bis er in halber Länge des Gebirgsabftiegs das Dorf Küftül- 
(ſprich Keftel) el-Ma’äf erreichte, und dafelbft fein Nachtquartit 
nahm. Die türfifhen Diftricte füdlih des Dſchebel Afra 
wo meift noch Nafairier zerftreut unter den Türken wohnen, heil 
Budſchak in We, Bair in der Mitte (vergl. oben ©. 98 
Berggren?3) ſchreibt den Gebirgszug irrig el=-Beyer, üb] 



























— oo 


#23) Berggren, Guide Franc.-Arabe I. c. p. 454. 


E. Smiths Gebirgsweg von Urdeh nach Ladikieh. 1107 


welchen der Paß hinüberführt) und Dſchebel el-Afräd (d. i. 
Gebirg der Kurden) in Oft nach dem “Aſi zu. 

Vierter Tagemarſch (19. Mai) 2%). Bon Küftül, von 
wo die Gipfel des Libanon weit in Süd fich zeigten, wurde in 
1%, Stunde der Boden des Wadi Kandil erreicht, an dem zu 
beiden Seiten türfifche Dörfer erbaut liegen. Gegen Nord-Weft 
(zur Rechten) heißen fie Kainardſchyk, Karaaineh, Kirdſchaly 
und el-Kufr; gegen Süd-Oſt (zur Linken) Bellurän um 
Kandtldſchyk (Klein-Kandil). 

Nach 2 Stunden wurde das Thal des Kandil gegen Sud 
überfeßt, wo eben bereits die Ernte der Gerjtenfelder im 
Gange war. Nur eine unangebaute, niedere Anhöhe, ein weißer 
Mergelboden, war zu überfteigen, welche das Wadi Kandil von 
dem füdlicher Tiegenden Thale des Küftenflüßchens Nahr el-’Arab 
(Araberfluß, weil hier die Völfergrenze zwifchen Türfen 
‚in Nord und den Arabifchjprehenden in Süd ift) ;trennt, 
der nur wenig Waffer und einen ſehr Eurzen Lauf zum Meere hat. 
Hier ſchon beginnt die Küftenebene von Ladikieh, in welcher 
1% Stunde vom Zluffe das Nafatrier-Dorf Kufäna berührt wird. 
2'/, Stunde weiter wurde die- Stadt Ladikieh erreicht. 

Zwar tft Caplan Lyde (1852) To glücklich geweſen, vom alten 
Apamea 5), deffen Burg Kalaat el-Medif er zum zweiten Male be- 
ſuchte, ohne ein Wort von feinen Ruinen zu erwähnen, den gan- 
en Weg von da durd das Drontes-Thal, wie noch kei— 
er jeiner Borgänger, bis nah Schoghr zurüdzulegen, und felbft 
on da auf dem Gebirgswege durch den Dſchebel Afrad (d. i. 
urdengebirge) die bisher eben jo unbekannt gebliebene Gebirgs- 
rede nordwärts bis Antiochia in gerader Direction zu bewan— 
Jern, aber da er nur von feinen Perfönlichkeiten erzählt, fo hat die 
opographte diejer — dabei durch ihn gar keinen Fort— 
Butt gewonnen. 
























) Eli Smith, Mfer. 1848. 25) Caplan Lyde, Visit to the 
Northern Syria. Lond. 1853. p. 60—67. 


Aaaa2 


* 


1108 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. S. 34, 


4) Die Küſtenfahrt von Ladikieh an Heraclea (Mina 


el-Burdſch) Bofeidion Nas Bufeit), dem Mons Casius 
und Anti-Casius vorüber zur Dronteg-Mündung. 


Nur wenige Reiſende haben den befchwerlichen und unfichern. 
Gebirgsweg über den Mons Casius von Zadifieh nad An— 
tiochia zurüdgelegt, da fie, wie z.B. Kinneir (1814) 0), 
Nuffegger (1836)?7), De Salle (1838) 3), W. Thomfon 
(1846) ??) und Andere, die Küftenfchiffahrt zu dem Mündungs— 
lande des Orontes nah Sumweidiyeh (Swedieh) oder An- 
tiochia vorzogen, obwol die Doublirung der vielen Dort weit 
in dag Meer auslaufenden VBorgebirge, wie dag Cap Heraclea, 
dann das Ras Khanzir, zumal aber dag Näg el-Bufeit, das 
alte Poſidium (ſ. oben ©. 21), nicht felten, vorzüglich in der 
wildftürmifchen Winterzeit, große Gefahr bringt. Noch find diefe 
Meeresfüften daher nicht genau unterfuht30), Thomfon, der 


hier auf genauere Forſchung ausging, litt Schiffbruh, und wurde 


noch glüclich mit dem Leben durch die Wogen auf das Land ge 
worfen; Andere flogen in ihren Feluden nur eilig vorüber. 

Das nächſte Vorgebirg im Norden von Ladikieh ift das 
Nas Ibn Häny, genannt nach dem Küftendorfe diefes Namens; 


jenfeit deffelben öffnet fich zwiichen ihm und dem nächſten Ras | 


Zafera eine feihte Bay. Beide Vorgebirgsſpitzen find mit Ruinen 
gefrönt, die noch ununterfucht geblieben, wahrfcheinlich eine von 


beiden der griechifchen Stadt Heraclea angehörig, wenn dieſe 


nicht vielmehr am flachen Ufer innerhalb der Bay lag, wo Po— 


code®l), der von Ladilich zu Lande dahin gegangen war, Die ] 


wahre Lage derfelben bei einigen Dämmen in der See gefunden 
zu haben vermeint, die man ihm Meinta Burdſch (Minet elz 


Burdſch, di. die Hafenbuht des Thurmes) nannte. Diefe | 


826) J, Macd. Kinneir, Journ. London. 8. 1818. p. 162. 

27) Ruſſegger, Reife. I. ©. 744. 28) De Salle, Peregrinations. 
1. p..162. 2 Thomson, in Bibliotl. Sacra. Vol.V. 1848. 
No. XIX. p. 448. 30) Die beite Kartenaufnahme in Qrontes 
Road- and Posidium Bay, by B. J. Hooper, Master H. M. 
S. Frolic, 1850, Lond. Hydrogr. Office of the Admiralty, 
1851, und The River Euphrates with the Cilician Taurus 
and Northern Syria, in Colonel Chesney’s Euphrat Exped. 


No. I. 1849. 39) Pococke, Reife. Bd. I. ©. 283; Mannert, 


Geogr. der Griechen und Römer. VI. 1. ©. 352. 





Die Küftenfahrt von Ladikieh zum Orontes. 1109 


Reſte eines Molo beſtanden aus großen Quaderfteinen, und in der 
Nähe lagen Säulenftüde, in den benachbarten Felswänden ftanden 
Sarcophage, und Grabfammern waren in die Felfen gehauen, alfo 
offenbar die Lage einer antiken Stadt. 

Thomfon, weiter nordwärts an der breiten Bay des Wadi 
Kandil vorüberjchiffend, an welcher zu beiden Seiten fenfrecht 
abftürzende Kreidefelfen die Einfahrt in diefelbe gefahrvoll machen, 
umfegelte nun das hohe Borgebirg Räs Bufeit, um hier die 
‚Lage der alten Griechenftadt Pofideion (Poſſidium, vergl. oben 
S. 9, 21, 40) aufzujuchen, von welcher der Name des Ras noch 
| ein verftümmeltes Meberbleibfel if. Indeß ſchon Bocode hatte 
\auch hier auf dem Küftenwege die Lage derfelben ſchon früher wie- 
der aufgefunden 32). 
| Bon der Ruine der alten Heraclen feßte er nämlich feinen 
Marſch (am 11. October 1737) in 1% Stunde über das Dorf 
Skhamaech, wo viele Chriften wohnten, und 1 Stunde weiter 
über Schameleh fort, bis er nach 3 Stunden zum Nafairier: 
Dorfam Ras Khanzir gelangte, und dann, den fteilen Berg des 
dortigen VBorgebirges hinab, die Bucht des Wadi Kandil unfern 
der Einmündung jeines Fluffes (er nennt ihn Nahr Gebere, 
d. i. Kebir, wol irrig, da der Nahr Koraſchy bei Urdeh nad) 
Eli Smith der Quellfluß des el-Kebir, und ‚verfihieden vom 
Wadi Kandtl ift) zum Meere erreichte, derfelbe Wadi, durch wel: 
hen, doch mehr im obern Laufe, die Straße nad) Antiochia führt. 
Bon da nah NW. 1, Stunde weiter zu einem Orte und dann 
ach 3 Stunden zur See zu einem turfomannifchen Dorfe Fam er 
abhricheinlih auf großen Ummegen zu einer Salgniederlage, 

















urde. 
| Am folgenden Morgen (12. October) fah man ſich an der 
Südſeite eines Meerbufeng, wo die Refte einer alten Stadt 
uſeit (er fchreibt Boſſeda), auf erhabenem Boden gelegen, ſich 
ald zeigten, die Feine andere als Poſideion fein fonnte (diefe 
ngaben entjprechen jedoch nicht der Kartenaufnahme Hoopers). 
dieſe Stadttriimmer lagen im länglichen Biere, von einer Fleinen 
mglifchen Meile im Umfang, noch mit Graben und Mauern an 
er Nordoſt-Ecke verfehen, mit einem Thurmreſt nach der Südfeite 
| Ba mit. Quaderſteinen alter Wohngebäude. Auf einigen war 





wg 
3%) Pococke a. a. O. I. ©. 283—284. 


1110 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 34, 


ein Kreuz eingehauen, Zeichen chriftliher Bewohnung; auf den 
Vorbergen fteht ein Kleiner vierediger Thurm, Elcanamy genannt, 
Bon diefer Stelle, die eine weite Ausficht nach allen Seiten ge— 
währte, fonnte Bocode zwei Gipfel des Mons Casius unter: 
jcheiden, der fonft von anderen Seiten nur einen Gipfel zeigt; er 
glaubte wenigftens, in ihnen den Mons Casius der Alten und 
‚den Anti-Casius (bei Strabo XV. 751) 33) wieder zu erfennen, 
weil in der weiten Umgegend Fein anderer Berg von ähnlicher 
‚Höhe, wie diefer, mit der des Hauptgipfels verglichen werden 
könnte. Doch fchien dies fir Ainsworth zu folder Annahme 
noch Fein hinreihender Grund zu fein 3%). | 

—Auch Thomfon bemerkte bei feiner Vorüberſchiffung 3), alfo 
auch von der Meeresfeite, daß von den weißen Kreide-, oder, 
wie E. Smith fagt, Mergel-Gedirgen der Wadt Kandil- 
Bay weiter nordwärts dunfelfarbige, eifenfhüffige, fies 
ſelhaltige Felfengebirge gegen den Gebirgsftod des Ca- 
sius folgen, der fich über 5,000 Fuß hoch (5,318 engl. Fuß, nach 
Thomfon, f. oben ©. 40) erhebe. In der Mitte feiner Maffe 
jet derfelbe durch eine ungeheuere Spalte, wie durch einen Riß 
in zwei Hälften getheilt, als hätte fich die jüdliche Hälfte des 
Gebirgsſtocks früher als die nördliche zur Ruhe geſetzt, mit Fallen 
ſeiner Schichten gegen Südweſt und Steilabſturz gegen Nord, I 
Diefer ſüdliche Gipfel ift niedriger als der nördliche, und zwifchen F 
beiden ſenkt fich eine fehr enge fich windende Kluft zum Seeufer, 
und endet mit einer engen Bucht, deren kleiner Ankerplatz nad 
einem armenifchen Dörfchen, das in der Bucht liegt, Minet Kfab 
heißt. Es find nur wenige Hütten, die himmelhod auf den Klip— 
pen in der wildelten, ungemein romantiſchen Scenerie über dem 
Tiefſpalt und dem brauſenden Meere hängen. 

Bei der Umſchiffung des Ras Bufeit und der weitern nörd⸗ 
lichen Fahrt ſtellten ſich an den Berggehängen die ſchönſten grünen 
Wieſen, Auen und auch angebaute Felder dar, während die Gipfel 
der Berge alle mit den dichteften Waldungen bededt waren, über 
die nur der baumleere Kegel des Akra' emporragt 36); daher MR 
Bauholz hier das Hauptproduct der Ausfuhr, das in großen 
Maſſen von den Holzhauern an der Küfte aufgehäuft liegt, um von 





























3" Pococke, ebendaf. II. S. 272. °*) Ainsworth, Researches 1. c, 
p- 304. 9 Thomson 1. c. V. p. 448. 6) Ruſſegger, 
Reiſe. Stuttgardt. 1841. Bd. J. ©. 356. ' 


Gebirgsmwege über den Dfehebel Ara’, 1111 











den Küftenfahrzeugen in das übrige Syrien und nah Aegypten 
geführt zu werden, wo es das trefflichfte Bauholz Liefert. An 
Gazellen auf den einfamen Ufern, an Ziegen und Hühnern in 
den bewohnten Orten und an ſchwimmenden N auf 
dem Küftenmeere fehlte e8 nicht. 

Nur noch ein zweiter Landungsplaß Liegt an F Nordſeite 
des Mons Casius zu Karabudſchak am Anfang des flachen 
Seeufers, wo man Anker werfen kann, ehe man den Bogaz oder 
ie Mündung des Orontes erreicht, wo die Barre bei Sturm, 
wie ihn Thomſon erlebte, doch durch ihre großen Wogen ſtets 
gefahrvoll bleibt, wenn auch die Matroſen in der Angſt dann die 
von den Paſſagieren geforderten Paras dem el-Khudr (St. Georg) 
zu Ehren (er iſt der Patron der Griechen am Orontes und in 
Suweidieh) 37) zur Beſänftigung des Meeres in die Brandung 
werfen, oder fie für die Nettung dem weißen Mezar am Ufer zu 
eihen. Bei ruhigem Meere erfennt man, wie dies Ruffegger 
am 22. Mai bemerken fonnte, an der Trübung des Waffers fchon 
ine große Strede des Meeres hinaus, daß man der Mündung 
es größten Iyrifchen Stroms fich nähert, und bald im die Bucht 
e8 Orontes einläuft. 


* 


) Die Gebirgswege von Ladikieh über die öſtlichen 
ehbänge des Dihebel Afra’-Gebirgsfiods (Mons 
Casius) bis Antiohia und zur Orontesmündung. 


Der Gebirgsweg zu Lande von Ladifieh über den öft- 
ihen Gebirgsrüden des Dihebel Afra’ nah Antiochia if 
war jeltener begangen, doch haben ihn fchon Bocode (1737), 

udingham (1816), Thomſon (1841), Beadle (1840), 
Neale (1850), Walpole (1850) und Lyde (1852) zuridgelegt, 
jedoch nur Wenige von ihnen mit der jorgfältigen Aufmerkſamkeit, 
welche allein geographiſch belchrend werden und zur Berichtigung 
oder Bervollftändigung der bisher unfichern Kenntniß der Landſchaf— 
ten und ihrer Bewohner etwas Wefentliches beizutragen im Stande 
ft, was wir jedoch hier, wie an fo vielen anderen Orten Syrieng, 


7) Caplan Lyde, Visit to Northern Syria. London, 1853. 
p- 19. 


* 


1112 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 34, 


bei den ſo oft oberflächlichen modernen Touriſten recht ſehr zu be— 
klagen haben. 


R. Pococke jedoch machte hiervon eine ehrenvolle Ausnahme; 
wenn auch ſeine Berichte Vieles zu wünſchen übrig laſſen, ſo bahnte 


er doch wiſſenſchaftlich manche neue Wege; ſo auch hier auf ſeinem 


Marſche von Antiochia nah Laodicea, wo er, die alten Itine- 
rarien im Auge, feine Stationen mit den Manftonen der Römer in 


‚ Bergleihung zu bringen bemüht war 3$). 


Er verließ am 7. October die Stadt Antiohia mit einer 
Karawane, welche noch der antifen Nömerftraße des Itiner, 


Hierosolymitanum gefolgt zu fein fcheint, während, wie er 
felbft erfuhr, nod; eine andere, direct von der alten Seleucia 
(jebt Kepfe) ausgehende Route ebenfalls das Gebirge hinauffteigt, 
welche weftwärts der Station Urdeh, die auch er berührte, 
vorüberführt, dann aber erſt weiter ſüdwärts in die von ihm be⸗ 
gangene einlenkt. Bon Antiochia ausgehend ſtieg er eine engl. 
Meile erft gegen Süd-Weſt und dann gegen Weft hinauf zum 
Sluffe Zoiba, der von dem Berge Zoiba den Namen trägt (wol 
ein Bergftrom zum Orontes? der aber, wenn nicht Zeghaib die 
Stelle auf Rouffeau’s Karte bezeichnet, wo diefer die Ruine der 





antifen Antigonta®), verſchieden von Antiochia, doch ganz irrig, 
angiebt, ſonſt von keiner Karte verzeichnet wird). Weiterhin ſteht 


die Grundmauer des Thors, das wahrſcheinlich aus der Vorſtadt N 
Antiochia's zur berühmten antifen Daphne, jebt Dumeir oder 


Beit el-Ma, führte, wo, eine ftarfe Feftungsmauer der Gebirge 
paffage zur VBertheidigung diente. Nah A Stunden Wegs erreichte 


er das Dorf Euie (Scheih Köt, nah Lapie ein türfifcher 


Kane, die erfte Station. | 
Das Itiner. Hierosolymitanum®) führt hierauf von 
Antiochia ad Palatiım Dafne 5 Mill.; Mutatio Hysdata 115 


Mansio Platanus 8; Mutatio Bachaias 8; Mansio Catte- 
las 16 und Ladica 16 Mill. weit, mit welden Diftanzen die | 
folgenden Angaben nicht jehr abweichend flimmen mögen . (dag 

Itiner. Provinc. Antonini, dag mit jenem der Diſtanz nad | 
faft vollfommen übereinftimmt, giebt nur 3 Manftonen bis Pla— | 


" 


8) R. Pococke, Befchreibung a. a. O. II. ©. 281—283. - ” 

>’) Mannert, Geographie der Griechen und Römer. VI. 1. ©. 363. 

*°) Ed. Parthey et Pinder 1. c. 582, p. 274 u. Itiner. Provinc. 
147, p. 68. 








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Gebirgswege über ven Dfchebel Akra'. 1113 


tanos 25, bis Gatela 24 und bis nah Laudicia 16 Mill. 
an, alfo nur eine Meile mehr). 

Zweiter Tag. Das Nachtquartier ward in einer Mofchee 
zu Scheich Köt genommen. Den 8. October flieg die Karawane 


3 Stunden über Hügel in ein Thal und 1 Stunde weiter zu einem 


Bache, wo fehr viele Blatanen ftanden, eine Stelle, die Bocode 
für die Mansio Platanus (oder ad Platanum) hielt, welche La— 
pie mit Nahr Gebere (Nahr Kebir) bezeichnet, und wol mit 
Necht, wenn darunter der nördlichfte Zufluß deffelben, der Nahr 
Koraſchy bei Eli Smith, gemeint ift, welcher wol in der Nähe 
des Dſchebel Akra' nördlich von Urdeh feinen Urfprung haben 
mag (Platanos beftand noch als Fefte zur Zeit Sultan Sala— 
dings, |. oben ©. 907). 

Eine Stunde weiter ging es in einen Thale hin, und dann 
nach dem weitern Aufftieg einer Stunde zu dem großen Griechen- 
Dorfe Urdeh (bei Eli Smith, Bocode ſchreibt Ordou), wel- 
ches er für die Mutatio Bachaias (vielleiht die Barrar aA 
bei Ptolemäus, V. 138, die er im Süden von Daphne aufführt) 
hielt, womit auch Lapie übereinftimmt. Dann zu den Berghöhen 
hinauf, die fih von der Südoſt-Ecke des Berges Caſius ausdeh- 
nen, wo ein Blick auf das Mittelländifche Meer überrafchte. Den 
Gipfel ſüdwärts des höchſten Gipfels, der einzige, der unter den 
anderen niederen Höhen ihm vergleichbar fih zeigte, hielt Po— 
code für den Anti-Gasius. Nach einer Stunde bergab ſchlug 
er fein Zelt an der Quelle am Fuße eines Hügeld auf, wo aud) 
ein vorüberziehender Baffa mit feinen Sanitfcharen campirte. Diefe 
Stelle, vielleiht die Cattelas oder Catela beider Stinerarien, 
bezeichnet Lapie mit dem ung jonft unbekannten Gile Galle). 
Wir würden eher eine Stelle in dem Thale des Wadi Kandil für 
diefe Localität in Anfpruch nehmen, etwa füdwärts Küftül, von 
wo Eli Smith in 1%, Stunde den Boden des Wadi Kandil er= 
reichte, von wo dann nur in einer mäßigen ZTagereife ſowol von 
Pococke (am 9. Detober), wie von Eli Smith (am 19. Mai) 
die Stadt Ladikieh erreicht ward, 

Budinghbams Marfhroute*) vom 8. bis zum 10. Mai 


1816 von Ladikieh bis Seleucia nahe der Drontesmündung 


*') Col. Lapie, Recueil des Itineraires anciens etc. ed. de For- 
tia d’Urban. Paris, 1845. 4. p. 41, 182. 
) Buckingham, Trav. among the Arab Tribes 1. c, p. 539—546. 


EB 


1114 Weft-Aften. V. Abtheilung. 11. Abſchnitt. S. 34. 


fann hier durch ihre beigefügten landſchaftlichen Schilderungen zu 
fehrreicher Vergleihung dienen. 

Erſter Tagemarſch (8. Mai). Um 9 Uhr verließ er Las 
dikieh über die benachbarten Drte Bisnada (mo das befte 
Quellwaffer, f. oben ©. 929) und Dumferfah, wo ihm die er: 
ften Nafairier begegneten, welche Brennholz zur Stadt führten; 
ihre rofige Gefichtsfarbe, ihr helles Haar, ihre nicht türkiſche und 
nicht arabifche Gefichtsbildung fielen ihm ungemein auf, fo wie die 
Häßlichkeit und helle Zarbe ihrer Weiber. Schon bei Bisnada 
biegt die Antiochiaſtraße weftwärts von der gewöhnlichen 
Aleppoftraße über Schoghr ab. Budingham erreichte nach einer 
halben Stunde ein Flüßchen Moyat el» Kandjara, nad) einem 
darüber hängenden Dorfe genannt, und fah in dem dort flagniren- 
den Waffer eine fußlange Schildfröte. Nach einer halben Stunde 
überfeßte er ein anderes Flüßhen, Moyat (d. h. Waſſer) el- 
Kerfanah, mit einem benachbarten Dorfe zur Linken, Mufantry 
genannt; noch eine halbe Stunde weiter erreichte er ein kleines 
Flüßchen, Nahr el-Arab, alfo das Flüßchen der Sprach— 
grenze, das auch Eli Smith paffirte, von wo im Norden bie 
turfifhe Sprache im Gebirgslande vorherrfchend wird (vergl. 
oben ©. 1107), daher nun auch faft nur türfifche Ortsnamen 
folgen, die aber durh Budinghams Angaben, der Fein Türkiſch 
verftand, meift fo falfch wieder gegeben wurden, daß man fich über 
feine topographifchen Bezeichnungen nur fehwer verftändigen Tann, 

Bis dahin, fagt er, hielt das Gulturland der Ebene und der 
Borhöhen an; nun aber fliegen die Kalffteinberge (Kreide- oder 
Mergellager, f. ob. ©. 1110) mit wilden Bufchwerf bedeckt em- 
por, zumal mit Burus und Myrthen, bis er in einer Stunde 
das Schöne Thal des Wadi Kandil erreichte, mit rajchem Strom— 
lauf und reichem Blumenfhmud geziert. Doch auch Kornfelder 
fah er hier biß zu der Stromverengung, in welcher er in Zickzack— 
wegen wol 20 Mal den Strom überfegen mußte, bis zu feiner 
Quelle hinauf, wo ftets fteile Felsufer von Fiefelartigem Geftein, 
zur Seite mit herrlicher DBegetation, zumal jehönen Eichen» und 
anderen Bäumen, fich zeigten. Hier trat er in den ſchönſten Pi— 
nugwald ein, wo fih nah einer Stunde Wegs das Thal el: 
Budſchak (el-Bujak bei ihm) weiter gegen Nord ausdehnt, von 
dem wir aber durch Eli Smith fchon willen (ſ. oben ©. 1106), 
daß dies einen ganzen Gebirgspdiftrict bezeichnet. Wahr: 
fcheintich hatte er in feiner Nachtherberge, Kasla Joak von ihm 








Gebirgswege über den Dichebel Akra'. 1115 


genannt, die Station, bei Eli Smith Kufül el-Ma’af (eine 
Zagereife von Ladikieh nad diefem), erreiht. Budingham ift 
von der höchſt romantiſch-ſchönen Landſchaft dieſes Gebirgslandeg, 
dag er durchzogen, von feinen Bergen, Wieſen und Wäldern ent- 
züdt, das voll Heerden von Pferden, Schaafen und Ziegen belebt 
war, hie und da mit trefflich eingehegten Kornfeldern, wie in Eng- 
land, in deren Nähe dann zerftreute Fleine Dörfergruppen von 3 
bis 4 Häuschen beifammen ftehend, fich zeigten. Im genannten 
größern Dorfe fand er eine ſehr gaftliche Aufnahme bei dem Aga, 
der ein DBerehrer des englifhen Conſuls Barker (vergl. oben 
S. 679) und der Lady Stanhope war (f. oben ©. 102 u. a. O.). 
Die Dorfbewohner fprachen nur türkiſch und trugen ihre türfifche 
Tracht und hohe Stiefel von ſchwarzem Leder, die bis an die Knie 
reichten. Gonful Barker, der zu Swedia am Drontes lange Zeit 
reſidirte, war duch, jeine vielen Reifen hier genug befannt geworden. 
, Miffionar Beadle, in feinem Reifebericht von Ladifich über das 
Gebirge des Mons Casius, auf dem er an einer ſehr romantifchen 
Stelle (Mitte Juni) campirte, und von da nah Swedia (am 
18. Juni) 309, hat fich Leider nur zu kurz über diefe Gegenden 
| ausgelaffen #); aber er erfennt die romantifhe Natur der Land— 

ſchaft vollfommen an. Zwiſchen hohen Bergen und tiefen Thälern, 
zwiſchen Kalfbergen und Saspisfetten, voll der fchönften Cryſtalli— 





fationen von Quarzen, Actinolithen, Hornblendgeftein, Chalcedon, 
Feſtungsachaten u. ſ. w. zog er immer höher auf, bis auch Gra— 
nitgebirgsmaffen erreicht wurden, die wie durch plutonifche 
Gewalten emporgehoben fehienen. 

Auch Neale und Lyde flimmen in das Entziden über die 
Gebirgslandſchaft diefer Gegenden mit ein, obgleich fie ganz ver— 
jhiedenen Gefichtspuncten folgten. Neale*) hatte fih mit treff- 
lichen Pferden, Hunden, Flinten und reichlihem Proviant zu einer 
Sagdparthie für diefe Tour gerüftet. 

Den erften Tag, der fehr heiß war, legte Neale von Ladifich 
nur bis zu den Vorbergen 4 Stunden Wegs zurück, Fam erft durch 
| ebene Kornfelder, dann in die reizende Kühlung der fehattigen 

Berge voll Zelfen und Schluchten, wo er Rebhühner und Ha— 
jen in Menge aufjagen konnte. Am Abend nahm er fein Nacht: 








' ®*°) Mr. Beadle, Journ. in Northern Syria, im Mission. Herald. 
XXXVII.. 1841. p.206. **) F. A. Neale, Syria. Vol.I. p. 301; 
II. p. 2 etc. 


1116 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abfchnitt. $. 34, 


quartier in einem ungemein reizend liegenden Dörfchen, das er 
Slybe nennt. Auf dem Rande eines tiefen Felgabfturzes gelegen, 
zeigten fich ihm unten im grünen Thale zahlreiche friedlich weis 
dende Heerden, auf den Bergen bföften die Schaafe und Hletterten 
Biegenfchaaren umher; aus dem Fenfter.der Wohnung breitete fich 
der Bli über die weite Meeresfläche aus, und doch fah man am 
fteilen Meeresftrande hinab deutlich die Fleinen Fiſcherboote, welche 
die ganze Mondfcheinnacht vorbeifchifften, fo nahe, als hätte man 
Steine in fie hinein werfen Fünnen. 

Auh Buckingham hatte diefes Durhblids auf das blaue 
Meer durd eine Berglüde gegen Weft erwähnt. 

Bon Slybe, deffen Lage ung unbekannt geblieben, hatte 
Neale den folgenden Tag nah Urdeh 30 englifche Meilen zurüd- 
zulegen. 

Auch Caplan Lyde rückte den erften Tag nicht weit in das 
Gebirge vor, und muß, da er von Ladikieh am erften Tage nur 
4 Stunden weit geritten war, fein Nadhtquartier#) in dem 
fruchtbaren Thale nahe SIybe genommen haben. Er blieb aber 
bei einer Quelle nahe dem Flüßchen im Thal, wo er bei weiden- 
den Heerden fein Zelt im Freien auffhlug, weil feine Laftpferde 
hier treffliches Futter fanden, deffen fie fehr bedürftig waren. Die 
Gegend war, ihrer großen Fruchtbarkeit ungeachtet, nicht bebaut; 
aber man pflegte von Ladifich aus,die Pferde für einige Zeit 
hierher auf die Weide zur Fütterung für wenig Zahlung für den 
Monat zu ſchicken, was ein Erwerb für die Thalbewohner if, 
die aber in beftändiger Furcht vor den nafatrifchen Bergbewohnern 
bleiben, weil diefe im. Pferdeftehlen, ihrem Lieblingsgefchäft, 
Meifter find. 

Budinghams zweiter Tagemarſch (9. Mai). Wahr: 
jheinlih von Küfül (feinem Kasla Joak) flieg er am Morgen 





3 Stunden in dicker Pinuswaldung bergan und bergab zu | 


grasreichen Wiefengründen, Merdſch el-Kazboak (wahrſcheinlich 
Keſäb bei Eli Smith), wo einige Turkomanen ihre Heerden 
weideten, deren Weiber und Kinder in Kegelhütten, im Walde aug 
Zweigen erbaut, mit Feuerftellen an der Außenfeite, von ihren 
rauhen Hunden bewacht wurden. Binusbäume von verfhiedenen 
Arten wurden hier von Bauern gefältz nahe der Brüde Dſchisr 
el-Mahamany, nad) einem gleichnamigen nahen Dorfe genannt, 
ging e8 über einen Fluß, der von hier nach windendem Laufe in 


945) Lyde, Visit to the Northern Syria, Pr 9. 








Gebivgswege über den Dſchebel Akra'. 1117 


den Nahr el-Kebir fallt (alfo wahrfcheinlich der Nahr Ko- 
raſchy bei Eli Smith), welder, nad) Budingham, hier den 
Grenzfluß zwifchen beiden Bafchalifs von Haleb und 
Beirut bilden foll, eben fo wie bei Eli Smith, der nur an 
derfelben Grenze ein anderes Dorf, Duz-Aghatſch, nannte, 
da8 don Armeniern bewohnt ward. Alles Land nordwärts von 
bier, jelbft bis an die Meeresfüfte, hörte Budingham hier, ftehe 


| unter Haleb. 


Nur 1 Stunde von da weiter fchreitend, trat Budingham 


‚ in ein anderes Gulturthal, Wadi el-Kuſſub (oder ift hiermit 


vielleicht erft das große armenifche, ſehr zerftreut liegende Dorf 
Kefäh gemeint, das nah Eli Smith 2 Stunden füdmwärts von 


Urdeh liegt?), das vom Mahamany (el-Koraſchy) durhftrömt 
wird: denn hier war Kornbau, gute Grafung, und über dichten 
Nadelholzwäldern über den Köpfen gegen N.N. W. flieg der hohe 


I BiE de8 Dihebel Afra’ (nadter Berg, weil nur fein Fuß 
bewaldet ift) empor. Ein niederer Hügelübergang führte an der Oſt— 


feite diefes Berggipfels vorüber in dag Gulturthal des Wadi 


| Urdeh (el-Eurdy bei Budingham). Der Weg ging nord- 


wärts an einer Quelle, Ain el-Haramy genannt, vorüber, wo 
oft Raub und Mord verübt wurde. Diefer Weg war etwas ver- 


| fihieden von dem, welhen Eli Smith befchrieben hatte, nämlich) 


etwas weftlicher über die größere Höhe hinweg, aber doch als 
jolher erkennbar, denn Budingham fagt: ihm gegen Oft im 


Wadi zeigte man die Stadt Urdeh (el-Eurdy) mit 300 Häu— 
fern, von Türken, %, Moslemen und /, Chriften, bewohnt, was 


mit Eli Smiths Angabe ftimmt. Die herrlichften eryftallhellen 


Quellen des köſtlichſten Waſſers, wie die Ain el-Ajoon und ans 


— — — by Eu 


dere, umgaben ihn. Hier fielen heftige Regenfchauer, unter denen 
man 3 Stunden Wegs hinab bis zu einer Plaine Lulafjee 
wahricheinlih „Lelefdfhi”, d. i. „Ort der Störche“, zu: 
rücklegte, wo man Schuß in einigen Grotten fand. Hier verläßt 
ung nun die vergleichende Beihülfe von Eli Smiths Routier, 


Ida diefer von Urdeh fich füdmwärts wandte, Budingham aber 


we 


—* 


von da weiter nordwärts vorſchritt. Im der Nähe dieſer Fels— 
grotten, in denen er Schuß fand, ſah er ſehr große, zerſtörte 
Ruinen von Gebäuden, eine bedeutende Menge behauener Quader- 
| ] blöcke, Säulenrefte, auch viele Sarcophage, zwifchen denen Bäume 


emporgewachfen waren; vielleicht Ahorınbäume oder Platanen? 


Dann fönnten fie die Stelle der Station Platanos wol bezeich— 


\ 


" 


1118 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 34, 


net haben. Gin noch ftehendes jehr großes Gebäude fehien eine 
Kirche gewefen zu fein; an einer Stelle ſah Budingham einen 
jehr großen Steinfarcophag mit Feftons und feulpirten Edorna- 
menten von römifcher Arbeit verziert, der noch uneröffnet zu fein 
ſchien; auf jeden Fall überzeugte er fi davon, daß hier eine rö— 
nifhe Stadt geftanden haben müſſe. Bocode hatte an der 
von ihm genannten Stelle der Blatanen feine Ruinen angeführt. 
Das furchtbare Gewitter hinderte Budingham an weiterer Un- 
terfuhung, und er mußte froh fein, in einigen ganz nahen Hütten 
bei türfifchen Bauern ein gaftliches Obdach für die Nachtherberge 
zu finden, in Hütten, die mit Kamin, mit Zenftern, mit metallenem 
Küchengefchirr verfehen und ungemein reinlich gehalten waren. 
Auch Neale*) rückte auf feinem Jagdzuge von feiner Nacht- 
herberge im Dorfe S!Iybe am folgenden Tage durch 30 englijche 
Meilen bis Urdeh vor, indem er die höchfte centrale Gebirgsfette 
überfteigen mußte, die für Reiter an vielen Stellen unzugänglic 
war und oft zum Abfteigen nöthigte, über viele am Boden liegende 
Steinblöde und umgeftürzte, von Stürmen entwurzelte Baumftämme 
in Walddidichten, durch die nur ein enger Felfenpfad führte, zu 
dem fein Sonnenftrahl eindringen konnte. In diejen Einfamfeiten, 
jagt er, haufen nur Schafale, Hyänen und anderes Wild; we- 
gen der Banden von räuberifchen Nafatriern, die aber den frän- 
Eichen Neijenden felten gefährlich werden, gelten fie für unficher; 
vorzüglih find es nur Holzfhläger, die vom Gouvernement 
hieher gejendet werden, um Bäume zu verfchiedenem Gebrauche zu 
fällen, die gut bewaffnet und mit Winterproviant in Magazinen 
verjehen find, welche man dort antrifft, die aber nicht felten bei 


mühfeliger Arbeit und in Gefahr dort ihren Tod finden follen. 


An mehreren Haufen wilder Banditen fam Neale vorüber, die 
Wegegeld forderten; fie waren in ihrem firuppigem Haar, mit lan⸗ 
gen Bärten, im Gürtel mit 2 Piftolen und dem Matagan gut ber 
waffnet, und konnten ſchon in Schreden verfegen. Im Dorfe 
Urdeh (er ſchreibt Ordu), aus einer doppelten Reihe von Häu— 
fern beftehend, durch welche man hindurch reiten muß, mitten zwi— 


Ihen dichten Pinuswäldern gelegen, hatte eine Kleine Garnifon 


türfifcher Cavallerie. die Sicherheit des Wegs zu garantiren, die 


aber jelbft zu den größten Marodeurs gehörten. Im türkifchen 


Chan traf Neale viele einheimische Reifende aus Ladikieh und 


846) Neale 1. c. Vol. Il. p. 2. 














/ 


Gebirgswege über den Dfehebel Akra'. 1119 


Beirut an, die fchon feit einer Woche hier auf noch mehr Reiſege— 
fährten warteten, um in einer verftärften Karawane dur das uns 
fihere Gebirge zu ziehen, von dem die graufamften Mord» und 
Räubergeſchichten am Kaminfeuer zum Beften gegeben wurden. 

Auh Caplan Lyde“) jagt, daß auf feinem zweiten Tage— 
marfche durch diefes Bergland die Scenerie Alles übertreffe, was 
er bisher in Syrien von wilder Schönheit gefehen. Links hohe 
Plateaus mit zwifchenliegenden reizenden Thälern und von Zeit 
zu Zeit Fernblicke auf dag Mittelmeer, zur Nechten die lieblich bes 
grünten Berglehnen, oder von Eichen und Pinus dunfeljchattige 
Wälder, die bei der ftechenden Sonnenhitze des Tages die Fühlend- 
ften Schatten» und Nuhepläge gewähren. Am Nachmittag, dem 
hohen Mons Casius jchon genähert, fam er nahe an einem Orte 
Kafad (doch wol Kefäb bei Eli Smith, |. oben. ©. 1105), an 
dem großen, zerftreut liegenden Dorfe der Armenier, vorüber, 
von trefflihen Anbau am Berggehänge umgeben, das aber etwas 
außerhalb der Straße liegen blieb. Aus demfelben Fam einer 
jeiner Bewohner, ein fih jo titulivender englifcher Conſular-Agent, 
dem Caplan entgegen, der ihn. einlud, die Nacht in feinem Haufe 
gaftlich zuzubringen, und da dies abgefchlagen werden mußte, bat 
er, wenigftens den Namen des Engländers feinem Album einzuver> 
leiben. Lyde erfuhr, daß auch hier in diefer einfamen Armen ier 
Colonie auf dem Hochgebirg die religiöfen Spaltungen in ihrer 
Kirche ftattgefunden, welche Durch die proteftantiihe Amerikaner: 
Miſſion durch jo viele armenifche Gemeinden lebhafte Iheilnahme 
für den Broteftantismus gewonnen hatte, um fie zum Austritt aus 
der altzarmenijchen Kirche zu bewegen. 

Diefes Dorf ſchreibt Walpole*), der e8 in eiligem Ritt 
von der Drontesfähre an der Mündung in 6 Stunden erreichte, 
Caſſeb, und giebt ihm 150 Häuſer; es fei da ein Gafthaus für 
Fremde, in dem man freilich Faum etwas anderes als trodeneg 
Brot erhalte; die Amerifaner-Miffionare hätten _dafelbft arme— 
niſche Bibeln hinterlaffen, und 8 dortige Familien feien zum 
Proteftantismus übergegangen (1850). Bon hier aug fei der 
Gipfel des Dſchebel Akra' über das Dorf Kefab zu erfteigen, 
wozu man von leßterem Dorfe noh an 3 Stunden Zeit gebraudhe. 
Er erftieg den Berg nicht felbft, fondern verfolgte feinen Weg von 


) Lyde 1. c. p.10. 
9) Walpole, Trav. 1. c. Vol. III. p. 278. 


1120 Weft-Afien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. S. 34, 


Kefab 2 bis 3 Stunden über die öftlihen Vorberge des 
Dſchebel Afra’, wo der öftlihe Dſchebel Kufeir mit diefem 
auf der größten Paßhöhe zufammenftößt, von wo er durch wildes 
MWaldgebirge abwärts 14 Stunden Wegs bis Ladikieh in 
10 Stunden Zeit eiligft zurüdlegte. 

Caplan Lyde feßte feinen Weg an demfelben Tage von der 
Nähe Kefabs noch weiter fort, ohne Urdeh zu erwähnen, big zu 
einem Dorfe, das er jedoch nicht namhaft macht; vielleicht dieſelbe 
Station, in der auch Budingham verweilt hatte. 

Buckinghams dritter Tagemarjch (10. Mai). Seine 
Abſicht war, aus dem Hochthale Lelekdſchi feinen Weg zu verfol- 
gen, um die Meeresfüfte an der Mündung des Drontes zu er- 
reichen, daher er nicht direct nordwärts nad) Antiochia ging, 
fondern die Richtung gegen N.N.W. einſchlug. Dahinwärts fcheint 
auch einft eine Nömerftraße geführt worden zu feinz denn nad) 
einer Aufeinanderfolge von waldreichen Bergen und Thälern betrat 
er einen folhen breit angelegten Pflafterweg aus jener an— 
tifen Zeit, der nach Verlauf einer halben Stunde zu einem Dorfe 
KRarafujee (richtiger auf Ruffeggers Karte Karakodſcha genannt, 
wo derfelbe ein Gifenlager an der Dftfeite der Gebirgsfette ein- 
getragen hat) führte, von 50 Steinhäufern mit fpigen Schiefer: 
dächern, die von türfifchen Moslemen bewohnt wurden. Die Wei- 
ber, ohne Schleier gehend, begrüßten die Fremdlinge freundlichft; 
die Umgebung war mit Kornfeldern, Maulbeer- und Feigenbäumen 
gut bebaut und bepflanzt und heerdenreih. Nur eine Stunde 
Hinabfteigens führte an einem großen Dorfe Meadu (Meudu bei 
Nuffegger) 9) vorüber zum Meere. Die 50 bis 60 Häufer die- 
ſes Dorfes, mit Ziegeldähern (wie alle in der Nachbarjchaft 
Antiochia's liegenden Ortſchaften), waren groß, mit ihren Acker— 
feldern umgeben; die Männer und Weiber trugen hohe Stiefel und 
ſtatt des Tarbuſch weiße Wollkappen; die ganze Bevölkerung war 
von der ſyriſch-arabiſchen ſchon eine völlig verſchiedene. Von hier 
ſah man, wie die von O. gen W. ziehende Kette des Dſchebel 
Afra? plötzlich gegen das Meer abſtürzt, eine Menge aufeinander 
folgender Vorgebirgsipigen bildet, die feinen Raum zu einem Kür 
ftenwege an ihrem Fuße darbieten, daher man das wilde Gebirge 


29) Nuffegger, Gengnoftifche Karte des Taurus und feiner Neben: 
zweige, nebft dem angrenzenden Theile des Paſchaliks von Aleppo. 
1842. 














Gebirgswege über den Dſchebel Akra'. 4121 


nothwendig auf der DOftfeite umgehen muß. Der Felsjpalt, durch 
welchen der Wanderer aus dem Gebirgsftod zur Meeresebene 
herausgetreten war, fehien hier der einzige Zugang zu derfelben zu 
fein; er war faum eine halbe Biertelftunde breit, zog ſich aber 
lang bin, bis zur Ebene an der Drontesmündung. Aus den vie 
len vorfpringenden, hohen Kalkſteinklippen fprudelten die herrlichiten 
Waſſerquellen hervor, die durch die vorliegende Ebene zur Küfte 
und zum Flußufer miündeten, wo fie aber zu den ftehenden Ver— 
fumpfungen das Shrige beitragen. An einer diefer Quellen fah 
man ein in Fels gehauenes Wafferbeden, von dem einft ein 
Aquäduct weiter geführt war. | 

Daſſelbe Felsbaffin mit der Aquäduetruine hat auch Walpole 

(1850) 50) paſſirt, al8 er über die Drontesfähre von Swedia kom— 
mend 2 englifche Miles oberhalb feiner Mündung an der Mina 
(einem Heinen Landungsplaße, wo ein paar Hütten ftehen) den 
nöordlichſten Vorſprung des Gebirgsſtocks des Mons Casius, alſo 
auf demſelben Pfade, wie Buckingham, zu überſteigen bes 
gann. Im der wild aufſteigenden Bergſchlucht bemerkte er in den 
Seiten der Felswände in diefelben eingehauene Grabfammern, 
die Buckingham entgangen waren, fam an, einem türfifchen 
Dorfe, wahrjheinlih Meadu, vorüber, und erreichte von da in 
6 Stunden eiligen Nittes das ſchon zuvor genannte arınenifche 
Dorf Caſſeb. 
In weniger als einer Stunde, nahdem Budingham wieder 
in die Plaine eingetreten war, wurde der Orontes -erreiht, der 
hier die Breite der Themfe an der Londonbridge hatte, in der 
Mitte jedoch, als man ihn in einem Boote überfchiffte, nur 9 Fuß 
Tiefe zeigte. ine kleine Injel, in der Mitte des Stroms "gelegen, 
war lieblich mit Feigen- und Maulbeerbäumen bepflanzt. Ueber 
marſchigen Boden wurden dann längs der Uferebene hin die Rui— 
nen der alten Seleucia erreicht. 

Neale, der von UrdeH5t) den directen Weg nad) Antiochia 
verfolgte, fand diefen am folgenden Tagemarfche beffer und au 
ſchöner als den vorhergehenden; der Wald wurde immer lichter; 
das Land, vortrefflicher angebaut, zeigte überall kleine Dörfer, mit 
Gruppen von Dlivenwäldern umgeben, die von halber zu halber 
runde nicht fehlten. In den Thalgründen fing der fchönfte 


| 
| 
| 







5°) Walpole 1. c. II. p. 277. 
Ber) Neale I. c. p. 5. 


Ritter Erdfunde XVII. Bbbb 


— 


Ablutionen zu Gebeten verrichteten, wurde im Schatten etwas ger | 


* 


e 
1122 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 34. 


Weinbau an, während liebliche Bergwaſſer zwiſchen Myrthen und 
Oleandergebüſchen deren Mitte reizend durchrauſchten, von dem 
üppigſten Schmelz der Blumen an ihren Ufern begleitet. Das 
beftgebaute diefer Dörfer, Dayertil, oder wol richtiger Dahretz” | 
eſch-Scheich, erflärt Neale für das fihönfte, das er in ganz Nord— 
Iprien geſehen; an einem herrlichen Quell mit Baffin, unter einer 
Gruppe weit ausgebreiteter Buchenbäume, wo Zürfen ihre 











ruht, und dann (wahrfcheinlih über Beit el-Ma, die antike | 
Daphne) noch an demfelben Abend die Stadt Antiochia erreicht, 
Caplan Lyde, dem es vorzüglich bei feiner Reife um die 
Bekanntſchaft mit den dortigen Nafairiern zu thun war, vers 
folgte aus feinem nächtlichen, im Freien aufgefehlagenen Zeltlager | 
am Morgen des dritten Marſchtages, wie Budingham, denfelben ' 
nordweftlihen Weg zur Orontesmündung. Zum Frühſtück in | 
jeinem Zeltlager hatte er fi) von den nahen Bauerhütten Eier ' 
erfauft, und war erftaunt, 16 Stüd guter Eier für den ungemein ' 
wohlfeilen Breis von einem Penny?) zu erhalten, da er zu 
Beirut und in den Dörfern: des benachbarten Libanon für denz | 
jelben Preis nur 4 Eier erhielt. Dieſe Wohlfeilheit erſtreckte ſich 
hier auf alle Lebensmittel, und fo fhien es feinen Zwecken fehr 
erwünfcht, in diefen Bergen, die au von Nafairiern, wie von) 
Türken und Armentiern bewohnt werden, deren Zahl gegen dem | 
Drontes zumal ungemein zunimmt (ſ. oben ©. 980), wo möglid) | 
eine Miſſionsſtation für die Nafairter anzulegen, die viel 
wohlfeiler als irgend eine unter den Druzen im Libanon zu ere 
halten fein würde. Durch wilde Ihäler zwifchen herrlicher Wale 
dung, auf den ſchlechteſten Wegen, wo die Maulthiere und Pferde | 
öfter des neuen Hufbeichlages bedurften, was ftets türfifche | 
Schmiede am Wege beforgen, da hier die türkifche Population die | 
arabifche ganz verdrängt zu haben ſchien, wurde an dieſem Tage 
der Nordabhang des Gebirges erreicht, von wo der erquidliche : 
Blick nun über dag weite Meer und die Ebene der Orontesmün⸗— 
dung hinftreifen Fonnte. _ Auf den lebten Vorhügeln, wo eine ger 
fundere Luft und in der Nähe von NafairiersDörfern eine paſſende 
Stelle zu längerem Verweilen ſich zeigte, ſchlug der Caplan hier 
einige Tage fein Zelt auf, in der Hoffnung, hier vielleicht eine 
Schule für Nafairier zweckmäßiger als in Antiochia felbft anlegen 


+29) Lyde L. 0.9.11, 


e 


Gebirgsgruppe des Mons Casius. 1123 








u Fönnen. Diele des Nafairier-Bolfs fuchten ihn auch hier in 
einem Zelte auf, felbft Einige, die fir Gebifdetere galten, weil 
er Eine etwas Hebräifch verftehen Jollte, der Andere auf der Infel 
Freta ſich umgefehen, und noch Andere, die, weil fie etwas Lefen 
der Schreiben konnten, für Literati galten. Aber bald wurde der 
Faplan von ihrer zu groben Unwijjenheit überzeugt, und daß die 
anze Gegend durch Diebe und Mörder doch zu unſicher ſei, um 
yier länger zu verweilen, weshalb er bald den Aufenthalt in 
Swediah und Antiochia vorziehen mußte. 


8. 35. 
Schszchnteg Kapitel. 
Die Gebirgsgruppe des Mons Casius. 


Erläuterung 1. 


as Gebirgsfyftem de8 Mons Casius (Dfehebel Akra') in 
einem Gefammtumfang in der Caſiotis der Alten, mit feinen 
Hliederungen: dem Dfehebel Kufeir, Dichebel Urdeh (Ordu), 
ſchebel Akrad oder el-Keräd (Kurdengebirge), und nach feiner 
- mineralogifchen und geognoftiichen Beichaffenheit. 


Der große Gebirgsftod des Mons Casius, den wir nun 
opographifch fhon von allen Seiten umwandert haben, ohne 
eine Gipfel zu erreichen, verdient noch eine bejondere Aufmerkſam— 
eit, die ihm auch ſchon in den urälteften Zeiten zu Theil wurde, 
owol wegen jeiner Fühnen und erhabenen Naturgeftaltung, welde 
eithin Land. und Dieer überfchaut und beherrfcht, als auch wegen 
e8 mächtigen Einfluffes, den diefer Urberg an der Nordgrenze 
er ſyriſchen Bevölferungen und des älteften Göttercultug 
ur alle nachfolgenden Jahrhunderte auf feine Umgebungen aus— 
yeübt Hat, fo daß er auch heute noch durch feine Abgelegenbeit, 
Sfolirung und fhwere Zugänglichkeit dem Landbewoh- 
ner als das ſchützende Aſyl der verfehiedenartigften Völkeranſiede— 
ungen (Araber, Türken, Kurden, Nafairier und Griechen) dienen 
* dem Seefahrer aus dem Abendlande und aus dem ägyp— 

Bbbb2 
























1124 Weft-Aften, V. Abtheilung. IL. Abſchnitt. S. 35, 


tifchen, wie dem griechifchen Inſelmeere, ſchon von Cypern aus 
fichtbar, als erhabener Leitftern zur Landmarke dienen Fan, 
den Gefahren des gewaltigen Wogendranges und der Stürme am 
den fyrifchen Steilfüften glüdlich zu entgehen: denn diefelbe Rolle, 
welche in älteſter Zeit der Berggott (el-Gebal, Elagabah 
dann ſpäter der Zeus Kasios ſpielte, hat feit der chriſtlichen 
jelbt in der mohammedanifchen Zeit nohb St. Georg und der! 
el-Khudr der Moslemin (f. oben S. 459) übernehmen müffen, | 
der hier am Caſius der Schußpatron aller Schiffer if. De 
jeit den äfteften Zeiten den höchſten Landesgöttern geweihte Berg 
blieb aber, wie fein füdficher Nachbar, der hohe Karmel (vergh 
Erdf. XVI. ©. 707 u. f.) und andere (Hermon, Sinai u. f. w.) | 
unbetreten vom fcheuen Bolfe, dag nur Sagen vom ihm im 
Munde führte (denn Kaiſer Hadrians Vorgang, der diefen Ka 
ſios in der Nacht beftiegen hatte, um dort die Sonne aufgehen Zi 
ſehen, fcheint durch das Gewitter und die Blitzſchläge, die ü 
fein Opfer fielen, auch Andere vom Befteigen zurüdgefchredt zu 
haben, fiche Aelii Spartiani Hadrianus. c.14), bis erft in jüng 
ſter Zeit einzelne Naturforscher, zumal Botanifer und Geogno' 

ften, jeine Gipfel zu erfteigen wagten, die für fo gefahrvoll aus 
gefehrien waren, wie einft die des Ararat und Horeb,. a 
den letzteren Wanderern, wie Aucher Eloy, AXinsworth 
Thomſon, Ruffegger, Kotſchy und wenigen Anderen, verdan 
wir eine genauere Kenntniß diefes fo dur alle Sahrtaufende Be 
rühmten, aber in jeinen Gigenthümlichkeiten doch faſt gänzlich 
bekannt gebliebenen alpinen Gebirgsftods. 

Schon die phöniciſche Mythe hatte, wie Philo im San 
niathon lehrt, unter den durch ihre Größe und Körperkraft aut 
gezeichneten und deshalb vergötterten Urmenſchen aud de 
Namen Caſius, wie Libanon, Anti-Libanon und andere genann 
deren Namen dann ſpäter heiligen Bergen beigelegt wurden, dene 
man fomit ſelbſt als Gotteshbergen ihre Opfer darbrach 
)Sanchoniathonis Berytii Fragm. de Cosmogönia etc. ed. Orell 
1826, zo Kaoıov, daher Kasion bei Strabo XVI, 751 m 
Mons Casius bei Plinius V. 18): Die Bedeutung diefes MF 
mens ift dunkel, vielleicht, fagt Movers, einen Baal: Kaji 
im Phönieifhen, d. i. einen Gott der Obfterndte, bedeuten 
wie e8 einen Rimmon, Gott der Granatäpfel, gab, der ihm nal’ 





853) Moyers, Phön. Th. J. ©. 668—670.° 


Gebirgsgruppe des Mons Casius. - 1125 
























tiwandt fein mochte, wenn man nicht vorziehen möchte, die in- 
tzafiatifhe Herfunft, wie in Koh Kas, Caucas, Kau— 
fus, als eine urfprünglichere, in der allgemeineren hohen Be: 
tung einer Bergfuppel vorzuziehen. 

Diefe Verehrung der älteften Phönicier und Spyrier, deren 
sthologiihe Borftellungen von ihren höchften Göttern auch auf 
Begriffe von Kronos und Zeug bei den Griechen übertragen 
rden (f. oben ©. 56 u. f.), ging dann auf einen Jupiter 
afius (Zedg Kaoıos, der Himmelsgott Esmun) über, der auf 
iteren Münzen nach der Fabel des Kronog als unförmlider 
tein abgebildet erfiheint, aber ſeit den älteften Zeiten auf dem 
iligen Berge felbft nur an einem Altarftein, nicht in einem 
empel verehrt. wurde. Wie alle altsphönteifchen Mythen ihrer 
sabiren, oder Stammgötter, mit ihren Golonten fchon in ältefter 
it fich in weite Fernen verbreiteten (f. oben S. 57), fo auch der 
ame der Caſius-Berge, deren berühmtefter, unftreitig durch 
yönteifche Handelsleute dahin verbreitet, an der Südgrenze Sy— 
end gegen Aegypten hin, zwifchen Gaza und dem ‘Belufifchen 
ilarme, hoch gefeiert war, bis in die fpäteren Zeiten, wo Pom— 
jus M. auf ihm begraben ward, und Titus feinen March aug 
egypten nach Serufalem an ihm vorbeilenkte (ſ. Erdf. Th. XIV. 
. 139). Aber auch eretifche und argivifche Sagen von 
nahus, ein Seiligthum des Caſius in Epirus zu Gaffope, 
o Nero ihm Opfer brachte (Sueton. Nero 21), ein dergleichen zu 
orcyra und andere, zeigten nur die frühefte Berbreitung folchen 
öniciſchen Cultus an vielen Geftaden des Mittelmeeres, deſſen 
‚entralfiß im heutigen Dſchebel Afra’ war. 

Damit hängt die Sage bei Sandhuniathon nah Phi: 
»s Fragmenten, aus deffen Phoenicum Theologia (ed. Orelli 29), 
iſammen, daß ſchon in den Saturnifchen Zeiten die fehiffbrüchigen 
snfel der Dioscuren durh Sturm und Brand an die Küften 
es Caſius geworfen feien, und auf ihm ein Heiligthum errichtet 
atten; aber auch was Schon Herodot (IM. 91, f. oden ©. 9) 
jerichtete, der die Stiftung des Poſeidion am Weitfuße des Ca— 
on den argivifchen Golonien zufchrieb, die unmittelbar nah dem 
rojaniſchen Kriege dafelbft gelandet feien, und was Strabo 
rzahlt (XVI. 750) aus griehiicher Sage, daß Triptolemos 
ur Auffuhung der aus Tyrus verfchwundenen So von den Argi— 
ern zu ihrer Erforſchung ausgefandt fei, feine Gefährten aber nach) 
erfihiedenen Seiten ſich zerftreuten, von dem die Nachkommen ber 


* 


1126 Weſt-⸗Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 35. 


letzten zurückgebliebenen Argiver von Seleucus Nicator, der 
den phöniciſchen Cultus ganz mit dem griechiſchen verſchmolzen zu 
haben ſcheint, verſammelt und mit den Antiochiern vereinigt 


worden ſeien, deshalb auch die Bewohner Antiochia's ihrem Heros 


Triptolemog zu Ehren Kampffptele auf dem Mons Casius 
bei ihrer Stadt zu feiern pflegten. 

Merkwürdig, ſagt ſchon Movers, daß auch die Griechen, 
gleich der phönicifchen Mythe, einen Belus (daher der Name ad 


Belum der öftlihen Gebirgsfette) und einen Caſus erwähnen, die | 
fie zu Söhnen des argivifchen Inachus machen, der fih.am 


Drontes, welher den Gebirgsftod des Gafius- bejpült, niederges 
laffen, und -das ſpäter fogenannte Antiohta erbaut Habe 
(Syncellus p. 237) 5%); um fo mehr konnte Seleucus diefe Berz 
ſchmelzung gelingen. 

Die Erzählung Plinius (AH. N. V, 19) von der Höhe des 


über alfe andere Berge der Umgebung weit hinaus ragenden Gir 
pfels des Cafiug, weshalb man in der vierten Nacht wache (jede 
zu 3 Stunden) gegen DOften das Tageslicht der wieder aufgehenden 


Sonne ſchon dämmern fehe (cujus excelsa altitudo quarta vi- 
gilia orientem per tenehras adspieit), und wenn man fi 
plößlich gegen Weften wende, „zugleich die Naht und den 
Tag” erbliden könne (diem noctemque- pariter ostendens), 
Scheint ung feinesweges übertrieben, wenn man die Stelle nur 
nicht von dem erften Anfange der vierten Nachtwache verfteht, 


und den ausgefprochenen Gegenfaß von Tag und Nacht nicht im 





— — — 


ſtrengſten Sinne nimmt, ſondern in demjenigen, wie derſelbe mehr 


volksthümliche Ausdrud wol auch heute noch auf Hohen 


Bergen kurz vor Sonnenaufgang gehört werden Fann. Um diefes 


Phänomen felbf Fennen zu fernen beim Aufgang der Sonne, jagt 
Spartian, habe Kaiſer Hadrian den Caſius beftiegen. Genau 
genommen würde der erfte Sonnenftrahl auf den Gipfel des 


Caſius beim Aufgang nur 5 Minuten früher einfallen, danad 
Meifung 55) beobachtet wurde, daß er bei einer Höhe von 1,000 Fuß 


nur un eine Minute früher als auf dem horizontalen Spiegel 
des Meeres wahrzunchmen war. Daß Blinius auf dem Fu 
pfade zum Gipfel des Berges 19 römische Mill. (wahrfcheinlich von 





— 


>), Movers, Phönizier. J. S. 668. 5) Nach L. Murphy, fiche m 
Ainsworth, Researches I, c. p. 305, Nota. | 





| 


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IB 


1 
1 





Ba a nd 


Gebirgsgruppe des Mons Casius. 1127 


Antiochia aus: Ambitus ad eacumen XIX. M. p. est) angicht, 
mag nicht zu viel fein, da man wegen feiner großen Steilheit nur 
auf weiten Umwegen den höchften Gipfel erreichen kann; die fenk- 
rechte Höhe von 4 Mille Ball. (1 Mill. P. nah Militairſchritten 
zu 5,178 Fuß, oder eher, wenn niedriger, zu 666 Zoif. oder 
3,996 Fuß) it allerdings viel zu übertrieben, da fie bei Weitem 
die Montblane- Höhe der Schweiz übertreffen witrde, und beweifet 
nur die geringe Kenntniß der Alten in der Hypfometrie 56), da die 
genaueften neueren Meffungen die Höhe des Gipfels nur etwas 
über 5,000 Fuß abfoluter Höhe angeben (f. oben ©. 40). 
Ammianus Marcellinus (XXI. 14, 4) ändert ſchon obige 
Nachricht, die zuerfi von Ariftoteles Meteorologie, I. 16, mitge- 
theilt wurde, aus der fie Plinius nur wiederholte, indem er fagt, 
daß man auf feinem Gipfel beim zweiten Hahnengefchrei könne 
die Sonne aufgehen fehen, und daß auch der Kaifer Julianus 
Apoſtata dieſen hohen, Fegelartig fich erhebenden Berg an einem 
dazu beftimmten Feſttage beftiegen, um auf ihm feine Hefatoniben- 
| Opfer dem Zeus Casius darzubringen 57), wobei er einen befon- 
dern Aet der Mäßigung und Gnade des Kaifers gegen einen feiner 
Feinde anbringt, der auch wol der Heilighaltung des Berges, auf: 
dem der demüthig Flehende fih ihm nahte, zugefchrieben werden 
muß. Denn die auf dem Mons Casius an Zeug gerichteten Ge- 
bete wurden befonders gnädig von ihm erhört, wie Plinius X. 39 
ſagt, daß in Heufhredennöthen auf die Gebete der Be- 
wohner des Cafius an ihn fogleidh die Schaaren der 
feleueidifhen Bögel (wahrfheinlich der Smurmur der Sy— 
tier, Turdus roseus, der Seufchredentödter, |. Erdk. XI. ©. 192, 
217, 507 u. a.) erjchienen, und die Feinde ihrer Saaten vertilg- 
ten; woher fie aber kamen und wohin fle gingen, wife man nicht; 
fie mußten alfo von Zeus ſelbſt kommen. 
ü In den fpäteren Jahrhunderten fcheint der Caſius, wie ans 
dere Borgebirgshöhen der fyrifchen Küfte (Karmel, Theuprofopon, 
das Räs eſch-Schak'ah und andere), feit den moslemifchen Zeiten 
nur noch eine höhere Bedeutung für die Siherung der Schif— 
ferbarfen der Küftenfahrer beibehalten zu Haben; doch hat 
' Thomfon bei einem alten Scheich der Naſairier zu Hebſcheky 


36) Ukert, Geogr. d. Griechen u. Römer. 1821. Th. II. 1. ©. 15—13. 
) Malalas, Chronogr. p. 317. 


[4 


* 


1128 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 35. 


einem kleinen Naſairier-Dorfe mitten im Waldgebirg des Dſchebel 
Akra', ſich die Legende erzählen laſſen: „als die große Fluth ſank 
und Noahs Arche aufſtieß, ſchrie alles Schiffsvolk „Karkar“ (es 
ftößt auf), und daher ſei der Name Alra’ gekommen“ 68). 

Buckingham und Andere haben der von ihnen Dfra ge 
fchriebenen Benennung des Berges die Bedeutung eines „kahlen 
Berges” untergelegt, die auch Movers angenommen 59), 

 Quatremere®) führt den Namen Dſchebel Afra’ aug 

der Histoire Djemal-eddin ben Wäsel im Kämel T. VII. p. 365 
an, und überfegt ihn ebenfalls [don la montagne chauve, da 
der nadte Gipfel allerdings einen auffallenden Gontraft gegen 
feinen waldreichen Fuß und feine Gehänge darbietet. 

Schon Büfhing‘l), der im vorigen Sahrhundert daffelbe 


Gebirge mit dem Namen Okrab ſchrieb, giebt ihr diefelbe etymo= 


fogifche Bedeutung, die ſchon Penzel bezweifelte, auf jeden Ball 
kann diefe Benennung nur den höchften, nadten Gipfel des Ca— 
ſius bezeichnen, deſſen weites Gebiet eben ein ſehr waldreicheg 
ift, und ſchon darum einen viel weiteren Umfang bezeichnet, da die 
ganze Gafiotis (die Mannert Caffiotis ſchreibt) 62) als Pro— 
vinz von ihr den Namen erhalten Fonnte, die zwifchen dem Oron— 
tes und dem Meere lag, und- im Norden von der Ebene Antiochia’g, 
im Süden von der Laodicea's erft begrenzt wurde, alfo von viel 
weiterem Umfang als der heutige Diehebel Akra' war und auch 
den Dfchebel Keräd und den Ordu Dagh mit umfaßte. 

So viel uns befannt, ift Aucher Eloy®), der eifrigfte 
Pflanzenfammler, der erfte, welcher in neuerer Zeit diefen Dſche— 
bel Afra’ (fo fohreibt ihn Eli Smith ftets) im Jahre 1832 in 
wiffenfhaftliher Beziehung beftiegen hat. Er nennt ihn ebenfalfg 
ihon „kahler Berg‘, Fam vom Norden von Smwediah, wo er in 
der DOrontesfähre zu feinem Fuße überſetzte, und denſelben Tag 
noch das Dorf Kafap (Kefap, vergleiche oben ©. 1105) erreichte, 
von wo er in drei Stunden feinen Gipfel erflimmte, auf halz 


#59) Thomson, im Mission. Herald. Vol. XXXVIH. 1841. p. 233. 

59) Movers, Bhönizier. I. ©. 668. 60) Quatreme£re, in Makrizi, 
Hist. des Sultans Mameluks. Paris, 1840. T. J. p.266, App. 

°) Büſching, Erobefchreibung. Th. XI. 1. 1792. ©. 296; Penzel, in 


Strabo. Ueberf. Th. IV. ©. 2293, Note. 6?) Mannert, Gens 


graphie der Griechen und Römer. Th. VI. 1. ©. 349. 
°°) Aucher Eloy, Relations de Voyages en Orient. 1830 —38. 
Paris, 1843. Vol. I. p. 83. 





Die Gebirgsgruppe des Mons Casius. 1129. 


bem Wege den Ueberreft eines hriftlihen Klofters fah, dag 
fein anderer Neifender nannte, und auf dem Gipfel noh Schnee— 
fleden fand (am 4. Mai). Die Nacht brachte er dann auf dem 
Rückwege in Urdeh zu, von wo er denfelben Weg nah Swediah 
zurücknahm. Er war durch eine ſchöne Schweizerlandfchaft, durch 
die frifchefte grüne Vegetation und durch eine neu entdeckte Species 
der Nießwurz (Helleborus vesicarius, Boissier) befriedigt; aber 
weit reichhaltiger fir die Wiffenfchaft ift des berühmten Botanifers 
Kotſchy Erforfhung (1836), und viel ergiebiger gewefen, die wir 
"weiter unten deſſen überaus gütiger Mittheilung aus feinen un: 
gedructen Tagebüchern verdanfen. 

Die Euphraterpedition unferes hochverehrten Freundes und 
Gönners, des Colonel Chesney, in den Jahren 1835 bis 1838 
gab eine günftige Gelegenheit zur erften Meſſung und genaue-> 
ven geognoftifhen Erforfhung diefes Hochgebirges, welche 
wir vorzüglich den unermüdeten Arbeiten unferes verehrten Freun— 
des W. Ainsworth verdanken? Auch des erfahrenen Nuff- 
eggers bergmännifche Reifen (1836) durch Syrien, auf die wir 
ſo oft fhon uns zu beziehen Gelegenheit hatten, vervollftändigt 
vieles Hiehergehörige, fo daß wir ung glüdlih ſchätzen können, 
| von einem achtungswerthen Kreife uns perjönlich befreundeter 
Männer bei diefer Unterfuhung unterftüßt worden zu fein, zu 
denen wir au Dr. Holt Yates, den langjährigen Nefidenten an 

der Drontesmündung,- rechnen müffen, deffen prachtvollen Kunftdar- 
| fellungen der Naturumgebung des Mons Casius, der Orontesthäfer, 
der Monumente von Seleucia und vieler anderen dortigen beach— 
‚ tungswerthen Gegenftände, die er ung mit der liebenswürdigften 
Bereitwilligfeit zur Betrachtung überließ, wir die möglichft trenefte 
| Naturanfchauung jener Landichaften und ihrer Bewohner, ohne 
jelbft dort gewefen zu fein, verdanfen. 

Auch Thomfon hatte (1841) von Swediah (Suweidi- 
yeh) aus einen Verſuch gemacht, den Mons Casius zu befteigen, 
| wobei es ihm vorzüglich um geognoftifche Befanntfchaft mit dem 
‚ Gebirgslande zu thun war, wobei einige Ortsnamen hervortraten, 
di jonft unbefannt geblieben. Nach der Meberfahrt über die 
Orontesfähre und drei Stunden Marſches kam er zu einem kleinen 
—2* und dann, einen Steilberg hinab, zu einem zweiten 





» 
5 
l 









age im Missionary Herald. Vol. XXXVII 1841. p. 233 
| is 235 


4 


1130 Weft-Aften. V. Abtheilung. I. Abfehnitt, $. 35, 


Fleinen Bergftrome, Schemberti (?) genannt, deffen Laufe er 
nun den ganzen Übrigen Tag folgte. Die bisherigen Hügel waren 
indeß zu Bergen geworden, die, je weiter hinauf, immer romanti— 
fcher wurden, wobei in der Strede von 7 englifchen Meilen das 


Flußbette zwölf Mal hin und her durchfeßt werden mußte. Man’ 


eilte nicht, um die Bodenverhältniffe zu verfolgen. Die Mergel: 
lager der Vorberge verfchwanden bald; vafte Maffen von Ser— 
pentinfteingebirgen erhoben dagegen ihre blau-grauen 
Kuppen über den Flußufern hin, an denen man faft feinen Schritt 
ohne Anftaunen ihrer wilden Geftaltungen zuricdlegen konnte. 
Jede Wendung des Stromes entfaltete ein neues geologiiches 
Wunder, bi8 man das Fleine Nafairier- Dörfchen Hebſcheky am 
Eingang eines fehr Schönen Thales erreichte, das am Fuße des für 
“% zweiten Ararat gehaltenen Dſchebel Akra' liegt (vergl, oben 
©, 1127). 

Den 17. Mai wurde in diefem Dorfe verweilt, das ganz leer 
von Männern war, welche vom Paſcha als Poſtboten durch ver- 
Schiedene Theile Des Gebirges ausgefendet waren, jo daß nur die 
Greife zurüdblieben. Die Lage des. Dorfes zeigte große Reize; 
überall murmelnde und riefelnde Bäche, munterer Vögelgefang und 
viele Schanfheerden. Unter zwei hohen Eichen, von Reben umz 
Ihlungen, auf Zeppichen gelagert, konnte man den Sabbath in 
Ruhe feiern, von hohen Pinuswäldern und Obftpflanzungen von 
Feigen, Dliven, Öranaten, Reben und von Myrthenge— 
büfchen umgeben. 

Den 18 Mat wurde fr vor Sonneraifeditg der wilde 
Fuß des menfchenleeren Caſius umritten, an den ſchönſten Talf- 
felfen und blauen Serpentinen vorüber, ohne ein einziges 
Dorf zu treffen, die nur hie und da in weiter Ferne an Bergges 
hängen oder wilden Schluchten ſich zeigten; faum war eine Spur 


von Weg für Menfchen fihtbar, nur zahlreich betretene Viehpfade 


waren eg. Die 3 erften Stunden ging der Anftieg an dem Oft: 
abhange des Gafius empor, an den Jaspisfelſen vorüber, von 
denen wol an 20 Varietäten von den fchönften Färbungen wahrzu— 
nehmen waren. Unter wechjelnden Actinolithen, Glimmer, 
Hornblende und Serpentinen in mächtigen Maſſen trat plöß- 
fich eine Granitſchicht, etwa von 100 Fuß Mächtigfeit, hervor; 
es war das erfte Borfommen diefer Gefteinsart in ganz Syrien, 


von überliegenden Hornblenden, Glimmern und einem granitähnlis 


chem Geftein überlagert, Auf dem Granit war ein ehrwirdiger 


— —— — 
— 





— — 


- . 


\ 


Die Gebirgsgruppe des Mons Casius. 1131 


Eichenwald emporgewuchert, auf den übergelagerten Schichten an- 
derer Gefteine aber Binuswald. Thomfon zählte in der reis 
hen vegetativen Umgebung zwei. verfchtedene Arten Pinus, 
Gedern, vier verfohiedene Eihenarten, Sycomoren, Pap— 
peln, wilde Birn-, Quitten- und Pflaumenbäume, Tere— 
binthen, Sumad, eine Lorbeerart, Buchen, fehr große 
Dleander und eine NRhododendronart in voller Blüthe. Aber 
nirgends war angebautes Land, Fein Dorf, höchſtens fanden zwei 
bis drei Hütten hie oder da, ganz gegen die Sitte anderer Gegenz 
den Syrieng, wo man der Unficherheit wegen nie tfolirt wohnt. 
Die wenigen Menfchen, die man hie und da traf, waren von ganz 
fremden Schlage, mit verderbter türkiſcher Sprache, meift Weiber 


ohne Schleier, mit hohen, bis an die Knie reichenden Stiefeln 


gegen die Dornbüſche und Schlangen gefichert, die hier fo zahlreich 
find, wie in Cypern, wo die gleiche Tracht vorherriht. Nach 
11 Stunden zurüdgelegten Marfches erreichte Thomfon ein Dorf 
Talmamia (Zamaire bei Kotſchy) zur Nachtherberge, das 
1°, Stunde im Süden vom DOrontes auf einem Gypsberge liegt. 
Den 19. Mai flieg Thomfon von diefem Dorfe, defjen 


Mauern ganz aus eryftallinifhem Gyps erbaut find, der weit 


| 
i 





und breit hier vorherrfhend ift, und auch am Nordufer des 
Drontes noch in einem Hügel hervortritt, zu deffen Slußlaufe 
hinab, der hier eine Breite von 8 bis 10 Ruthen einnimmt, und 
ungemein reigend ift. Sein Waffer war ſchlammig, und hatte eine 
bläulicheweiße Farbe, wol vom freidesmergeligen Boden, den er 
durchzieht; von feiner Mündung aufwärts Fönnte er auch heute 
wol noch, wie einft, bis hierher befhifft werden; ob aber ganz 
hinauf bis Antiochta, ſchien Thomfon zweifelhaft; in alten Zeiten 
muß er weit fcehiffbarer geweien fein. Unfern des Fluffes Nord» 


ſeite wurde, in der Nähe von Swediah,-die gaftlihe Wohnung des 


General-Gonful Barker erreicht, der hier fo lange Sahre ein 
Wohlthäter des Landes gewefen war. 

Ainsworth beftieg den Caſius mit einem Barometer®), 
und fand hiernach deffen abjolute Höhe über dem Meere nach zwei- 
maligen Beobachtungen, am Abend und am andern Morgen, nad 


einer mittlern Annahme zu 5,341 Fuß Engl. = 5,011 Fuß Par., 





86%) Ainsworth, Researches on Assyria, Babylonia and. Chal- 
daea etc. London, 1838. 8. p. 305, Note; vgl. Nufjegger, Reife. 
Th. 14.8 419. 


* 
— 


* 


1132 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 35. 


während Lieutenant Eden am Meeresufer correſpondirende Baro— 
meterbeobachtungen anſtellte, und Lieutenant Murphy durch eine 
trigonometriſche Meſſung die Gipfelhöhe auf 5,318 Fuß Engl. 
— 4,984 Fuß Par. beſtimmte. Beide Angaben nähern ſich einan— 


der hinreichend, um die Höhe über 5,000 Fuß Par., die höchſtens * 


durch andere Berechnung zu 9,050 Zuß Bar. (f. oben ©. 40) zu 
fteigern fein möchte, als ziemlich feftgeftellt zu betrachten, der auch 
Nuffegger gefolgt ift, welcher mit ihr die nördlicheren Gebirgs- 
gipfel des Amanus und Taurus durch Meſſung zu vergleichen im 
Stande war. Die Station von Ainsworths Nachtlager auf 
der Höhe, welche noch von Birken- und Lärchenwald umgeben 
war, lag bei 4,885 Fuß Bar. (5,206 Fuß Engl.) über dem Meere; 
das bei dem Aufftieg in dem weſtlichen Thale des Caſius liegende, 
namenlog gebliebene Dorf ftand 1,255 Fuß Par. (1,338 Fuß Engl.) 


hoch. Die gegen den Gipfel hin überftiegene Paßhöhe, 2,3088. 


Bar. (2,460 Fuß Engl.) hob, war in der Asphodelugsregion 
gelegen. 

Die Ruinen einer hriftlihen Kirche (vielleicht Aucher 
Eloy’s Kloſter?) wurden beim Herunterſteigen 3,817 Fuß Bar. 
(4,068 Fuß Engl.) hoch gefunden, das Dorf Beſchkir, eben fo, 
2,358 Fuß Par. (2,513 Fuß Engl). 


Noch drei andere Meffungen der Begetationsverhältz 


niffe waren außer der Asphodeluszone (der gelben Asphodelus 
luteus L.), unmittelbar über derfelben, die Zone der Pyrus— 
und Fenchelarten (Anethum foeniculum) 3,278 Fuß Bar. 
(3,494 Zuß Engl), die Zone der Birfenwälder 4,702 Fuß 
Par. (5,012 Fuß Engl.) und tiefer abwärts die Zone der 
Myrthengebüfche bei 1,453 Fuß Bar. (1,548 Fuß Engl.). 
Der Mons Casius, oder Dihebel Afra’, ift nad Ains— 
worthg 6%) und Nuffeggers überfichtlichen Darftellungen jener 


Hebirgslandfhaften nur der nordweftlihe Edftein des ganz 


zen Gebirgszuges der Nafatrier, der fih nah E. Smith 
Angaben (f. oben ©. 902) nordwärts dreifach gliedert: in den 
Dihebel Kufeir (f. oben ©. 902), der am weiteften die Oron— 
tesbiegung gegen den Norden drängt, bis Semin in Weften reicht 
und oftwärts in Steilabfällen den Drontesfauf überragt; dann in 


866) Ainsworth, Researches 1. c. p. 305—312; Ruſſegger, Neife in 
Nordiyrien. Th. 1. 1. ©. 428— 443; fiehe deſſen Geognoftifhe Karte 
des Taurus und feiner Nebenzweige. bis zum Bafchalif von Aleppo, 
1842, bei der aber topographifch Vieles zu wünſchen übrig bleibt. 


4 








Die Gebirgsgruppe des Mons Casius.. 1133 


das Wafferfcheidegebirge, auf welchem Urdeh Tiegt, daher 
auch Dihebel Urdeh oder Ordu Dagh, die türfifche Benen— 
nung bet Ruffegger, genannt, font gewöhnlich, und auch von 
Eli Smith, wie von Ainsworth, Dſchebel el=-Afräd ge- 
nannt, weil e8 von furdifhen Stämmen bewohnt wird, 
Dies wird ſüdwärts vom Korafchy oder vom obern el-Ke— 
bir, dem Ladifiehftrome, durchzogen, nordwärts aber fiheint es 
der Thalbildung noch anzugehören, durch welche die alte Römer 
ftraße über Platanos und das heutige Scheich-köi (Scheik-keui 
bei Bocode, f. ob. ©. 1112), dann über Duweir nah Dafal 
führte. 

Erft auf der Weftfeite diefes Dſchebel el-Akrad erhebt fi 
der Dſchebel Afra’, oder die Kette des Fahlen Gebirgs— 
gipfelg (Mons Casius) im engern Sinn. Diefer wird im Nor: 
den durch das tiefe Querthal des Drontes zwar zum Steilabfall 
gebracht, und die tiefe, weite Ebene von Antiochia, hier el-Ome 
(el-Umk bei Ainsworth, el-’Amf bei Eli Smith), mit ihrem großen 
Slachjee, dem el-Buhair, liegt ihr gegen NO. vor; aber 
gegen N.W. foll der Caſius im geognofifhen Sinn feiner 
Structur nah, der breiten unterbredhenden Lücke bei der 
Stadt Antiohia ungeachtet,” doc noch mit dem nördlichen 
Rhoſſus und Amanus im conftructiven Zufammenhange ihrer 
Gebirgsarten, alfo in geologifcher Beziehung gedacht werden kön— 
nen; der St. Simeon= Berg foll dafelbft dieſe Bermittelung bil: 
den. Unter dem Anti-Casius verfteht Ainsworth nicht die von 
\ Bocode gefehene füdlihe Spite an der Weftfeite, fondern die 
Hochgipfel des Dihebel Afrad in Süd-Oſt des Caſius, 
was auch Nuffegger annimmt, obwol hier eben Feine der hohen 
Weſtſpitze entfprechenden Gipfelhöhen auf den meift zwar nackten, 
aber gerundeten Höhen, von denen der Korafchy herabfließt, fich 
zeigen, jondern nur etwa ein ähnliches Situations-Verhältnig, wie 
beim Libanon und Anti-Libanon, dafür fprechen möchte. 

Die Ausdehnung gegen Wet mit dem weitlichften Vorfprunge 
des ung fonft unbekannt gebliebenen Dſchebel Schaffineh bei 
Ainsworth it durch die Meeresfüfte gegeben; gegen den Süden 
reicht der Caſius im engern geognoftifhen Sinne nad) Ains— 
worth nur etwa längs der Meeresfüfte 8 engl. Mil. weit, wo fein 
Fuß jenfeit des Ras Bufeit (Diminutiv von Bafit bei Ainsworth), 
bis wohin feine Kreideformation die ganze Küftenftrede in 
Steilfelfen von 30: bis 80 Fuß Höhe bildet. Die füdlichere 


1134 Weft-Afien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 35. 


Fortfeßung nimmt hier bis gegen die Ebene von Ladifieh die grö— 
pere Ausbreitung des Diehebel Afräad ein. Diefelbe Kreides 
formation entfaltet fih an der Oftfette des Caſius bis ‘zu 
700 Fuß hohen Begränzungen, bis zum Thale des Koräfdhy, 
das fie oft mit wildabftürgenden Felfen begleiten, auf deren Höhe 
das Dorf Bilat (Eli Smith nennt es nicht) gelegen ift. Da, 
wo diefe Kreidelager im Süden aufhören, wendet fih der Nahr 
el-Kebir (alfo eben am Zufammenfluß des Koräfhy) mit feinem 
öftlihen Quellarme, an dem die Karawanenftraße nah Schoghr 
führt (wo auch Maundrells enger, über 60 Fuß tiefer Erdfpalt 
erwähnt ift, f. ob. ©. 900), plößlich gegen Wet, was eben durch 
jenes — bedingt ſcheint. 

In dieſem Thale des Karawanenwegs von Bedami (Bedame 
bei Maundrell, f. oben S. 900), ſagt Ainsworth, wechſeln 
harte und weiche Kreidelager und fallen nach verſchiedenen Richtun— 
gen in ſanften Winkeln ab; durch das Abwaſchen der weicheren 
Schichten werden dann die härteren entblößt und ihre Frag— 
mente umher zerſtreut, von denen ſodann in den Thälern ſich oft 
gewaltige Maſſen anhäufen. Die weicheren, gypsführenden, 
mergelartigen Schichten ſchreibt Ruſſegger den unteren, die 





härteren den oberen Kreidelagern zu, die ſich durch ihre Betre- 


facten unterſcheiden. Dieſe Bildungen bleiben jedoch von der 
Ebene Ladikiehs in Weſt durch ein anderes Kreideplateau ge— 
trennt, das gegen Nord meiſt ſteile Abfälle, zuweilen niedere Vor— 
hügel zeigt. Jenſeit der Berge Okabi (die wir nicht kennen, die 
auch Ruſſeggers Karte nicht zeigt, wol Akabeh, d. i. Bergpaß), 
ſagt Ainsworth, der leider keine Karte beifügte, fließt dieſer 
Nahr el-Kebir zwiſchen hohen Klippen derſelben Formation, die 
gegen Nord fortſetzen, bis fie in Contact mit diallagen Fel— 
jen fommen, wo fie fteile Abſtürze bilden (diefer Contact vielleicht 
oben ©. 905, gegen Bahluliych nach Thomſons Beobachtung). 

Mit den Südenden des Dfehebel Keräd und dem untern La— 
difiehftrome ziehen die uns ſchon als Dſchebel Nafairi hefannten 
DBergfetten mit ganz verfchiedenem Anfehen, meift öde, ohne Wald» 
bedeckung, nur etwa bebufcht, und in flacheren, niederen, felten 
über 1,000 Fuß hohen Rüden und ohne alle ifolirtere Kegelbildung 
der Gipfel fort bis zum Nordende deg Libanon, obwol fie aud): ges 
gen}. zur Küftenebene mit reidefchichten öfter terraffenweis, gegen 
D. zum Orontes öfter fleiler, aber auch weit abgewafcheneren, 
mergelveichen und Daher jehr fruchtbaren Kreidefehichten abfenfen. 





Die Gebirgsgruppe Des Mons Casius. 1135 


+ Fir die Südoftfeite, dicht an dem Oftabhange deg Mons 
Casius, tritt aber fehr haracteriftifch zwifchen ihm und dem 
Dihebel Arad die Gebirgsformation der Diallage- 
Gefteine, wie fie Yinsworth nennt, oder die Euphotidfor- 
mation, aus Serpentinen und Diallage beftehend (nad) 
Ruſſegger)- hervor, welche unftreitig als plutonijches Ge— 
fein durh Hebung die übergelagerten Schichten der verjchiedenen 
Kreider, Kalkſtein-, Mergellager und andere, welche meiftentheils die 
Dberfläche überdeden, aus ihren urfprünglichen Situationen zer— 
fprengten, emporrichteten, zerftüdelten. Sie warf die 
verſchiedenſten zerriffenen Maffen durdeinander, da fie bei ihrem 
Hervortreten mit heftigen Erjhütterungen verbunden fein mußte, 
und fo erklärt man fich die jetzige Berwirrung dort vorfommender 
Oberflächen und Maffenverhältniffe fehr verfchiedener Arten, wie die 
zumal in Stalien auf ähnliche Weife gebildeten‘ im Zogcanifchen, 
zu Bolterra, Monte Catini, Gerboli, im Thale von Cecina und 
Tascera u. a. O., nur mit dem Unterfchiede, jagt Nuffegger, 
daß dort nicht blos plutoniſche (d. i. immer bedeckt bleibende), 
fondern auch vuleaniſche (d. i. mit Feuereruptionen nach außen 
verbundene) Hebungen ftattfanden. 

Solhe Wirkungen wurden dadurch hervorgebraht, wie fie 
oben von Thomfon im Einzelnen geihildert wurden (vergl. oben 
©. 1130). 

Am Südoſtfuße des Caſius nehmen diefe plutonifchen, oft 
von talfreichen Maffen begleiteten Gefteine eine große Strede von 
SW. gegen N. O. ein, und erheben fid) bis zu fubalpinen Kets 
ten, die reich bewaldet find, und füdwärts bis in den Parallel von 
Ladikieh zum Thale des Nahr elsKebir reichen, wo fie auch in 
vielen Dyfes (emporgetriebenen Dämmen oder Keilen) den Strom 
ſüdwärts durchfeßen, und bis zur Küftenebene von Dſchebili 
(Gabala), nah Ainsworths Beobachtung, bis zum Dorfe Va— 
tiro fih ausdehnen, das uns unbekannt geblieben. Aber ſchon aus 
Dbigem willen wir, daß diefelben plutonifchen Bildungen ſüdwärts 
noch viel weiter reihen, und fih in der plutoniſchen Küften- 
region von Baniäs bis Merfäb (ſ. oben ©. 886, wo fie aud) 
vulcaniſch-eruptiv wurden), ja bis zu dem merkwürdigen Lava 
‚boden der großen Baplüde von el-Bukeia und des Eleu> 
therus, des großen Nahr el-Kebir anfchließen (vergl. oben 
S. 838—839, 817 u. a. D.). 


j 







. 


1136 Weft-Afien, V. Abtheilung, II. Abfehnitt. $. 35. 


Diefes an Talkſchiefern, Serpentinen und anderen plus 
tonifchen Gefteinen reiche Gebiet tritt auch in tiefen Thalfenfungen 
in S. W. des Caſius hervor, wo es auch von einigen metamorz 
phen Gebirgsarten (wahrfcheinfich auch der von Thomfon aufges 
fundene Gebirgsftrih, f. ob. ©. 1130) begleitet wird; am nörd— 
lichen Fuße des Caſius ift e8 aber von deffen Kreide- und 
Kalkfteinbildungen bededit geblieben; in der Nähe des Aquäductg 
von Dafne und zu Babilur ift e8 wieder fehr fichtbar hervorz 
getreten; denn im Feftungsgraben von Antiochia, beobachtete 
Ruffegger‘”), zwifchen den Schichten der Kreidelager trat ein 
eingefeiltes Lager von Serpentin von beinahe 150 Klafter.. 
zu Tage; diefe Serpentinen werden weiter hin gegen Weft im— 
mer mächtiger, und bilden gegen den Afra’ ganze Berge mit 
mächtigen Chromeifenfteinlagern;z bis gegen Szanina(?) 
und den Vortritt des Drontes aus den Bergen herriht beftänz 
diger Wechſel diefes aus der Tiefe hervorgeftoßenen Serpen— 
ting mit den Kreidebildungen, und wird gegen den Ara’ hin 
fehr vorherrfchend. Auch hinter dem auf den Berg hinauf geleger 
nen Theile Antiochia's (daher ihre Burg aud) 'Oooxdooın bei 
a de Aedif. Lib. II. 10) zeigt fi) dafjelbe Geftein wieder, ' 
Sm Dften febt e8 dann am Fuße des Bin Eflifi und St. Si- 
meon-Berges weiter gegen Nord-Oft fort, und tritt nord⸗ 
wärts in der Gruppe des Rhoſſus und der Amanusberge 
wieder deutlicher aus der Tiefe hervortauchend hervor. In Süd— 
Oſt ſoll es auch im Thale zu Bedami mit den dortigen Kreide: 
lagern wirflih in Gontact treten, und eben die wahrfcheinticht 
Urfache der dortigen von Maundrell und Corancez (f. oben 
S. 903) beobachteten eigenthümlichen Zerkflüftungen der Gebirgs 
Schichten fein. 

Die härteren oberen Kreidefhichten und Kalffteim: 
lager beginnen meift erjt weiter im Norden, um Dafne bei An 
tiochia, in der Weltfette des Schaffineh und im Ordu Dagh ai 
den Koräfchy - Quellhöhen auf dem Wafferfheidegebirge, um 
erftreden fih von da über den Caſius-Gipfel hin, der von fei 
ner Bafis am Meere bis zu feinem 5,000 Fuß hohen Kegel au 
diefem an Conus und Perten reihen Muſchelkalkſtein beftehl 
der auch meift gefchichtet ift, aber in ifolirten Maffen auch compar 



















867) Ruſſegger a. a. O. 1.1. ©. 47. 

















—J— Pflanzenbekleidung des Dſchebel Ak, 1137 


id ungefihichtet fi) zeigt. Gegen Antiohia hin geht er in 
jelhaltige verfchiedene Kalkfteinarten über, und zeigt viele Petre— 
eten in diefen und in den mergelveicheren Schichten; im Paß 
m Dafne, Beit el-Mä (oder el-Moie, wie Ainsworth 
jreibt) treten Kreidebreccien und Fiefelreiher Kalkftein 
rvor, der weiter jüdwärts um Scheik keui (Euie bei Bocode, 
oben ©. 1113) auf bedeutende Streden Selbftändigfeit er- 
ngt, und ganze Kettenzüge bildet (folchen des Pariſer Baſſins 
eich), von großer Härte, oft phantaftiiche Felsgeitalten bildend. 
uch hier zeigen fih nur ein paar englifche Meilen in Süd von 
eſem türkifchen Dorfe jene plutonifchen Felsbildungen der Dial- 
‚geformation. 

Gypsniederlagen, oft in ſchönen blanfen eryftallini= 
hen Felsbildungen, zeigen fich, mit vielen Süßwaſſermuſcheln er: 
‚N, an dem DOrontesgehänge bei Schoghr und der Südweſt— 
\ite des Caſius (f. oben S. 905), wo fie Thomfon beobachtete, 
d an deſſen nordöftlihem Fuße nad) Ainsworth, wo fie die 
ebergänge zur nordwärts ausgebreiteten großen Thalebene 
8 untern Oronteslaufes bilden. | 


Erläuterung 2, 


ie Pflanzenbekleidung des Akra', nach des Botanifers Th. 
otſchy Mittheilungen einer Erfteigung dieſes alpinen Hoch— 
gebirggipfeld (1836). 


Nachdem wir nun die topographifchen und die geogno— 
hen Verhältniſſe der Gruppe des fo berühmten Mons 
Jasius, jo weit die bisherigen Forſchungen reichten, Fennen ges 
mt, bleibt ung noch die Erfteigung des Dſchebel Afra’ oder 
ner höchften Kegelſpitze felbft übrig, um feine vegetative Bes 
jeidung, feine Flora und feine Pflanzenzonen mit ihren 
rbergängen kennen zu lernen, wodurch erft eine lebendige An— 
Jauung der landſchaftlichen Natur und der Climatif in dem Pa— 
Mel des 36° nördl. Breite nad) dem hypſometriſchen Auffteigen 
tjelben gewonnen werden fann. Nach Ainsworths oben an- 
führten Meſſungen unterfohied er fünf verfchiedene Zonen, deren 

enzen er aljo angab: 

Ritier Erdfunde XVII. Ceec 
| | 


zen 


| 
5 
F 


* 






























1138 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 35." 


1) Zone der Myrthendiftricte bei 1,453 3. Par. über " J 

Meere. | 
2) Zone des gelben Asphodelus bei der Baphöbe, 2,208 9 ( 

Bar. über dem Meere. 1 
3) Zone der Pyrus- und GenA east 3,278 Fuß P 

über dem Meere. I 
4) Zone der Birkenwaldung und der Viola, 4,702 . | 

Bar. über dem Meere. 4 
5) Der alpine Gipfel bis zu 5,011 Fuß Par. über da 

Meere. 4A 

Da diefe zwar nuf einer richtigen Anfchauung beruhen wer. 
den, wie die meiften Beobachtungen, die wir Ainsworth verdanken 
fo ift die Auffaffung diefer Zonenabtheilung doch Feinesweges be | 
taniſch motivirt; dagegen aber die botanifhe Wanderung we 
Heren Theodor Kotſchy, eines jo erfahrenen, wie ausgezeichn | 
ten Botanifers, die wir der fehr gütigen und ganz uneigennüßige 

Mittheilung deffelben aus feinem Tagebude vom Jahre 1837, 7 
er Ruffeggers Reifegefährte in Syrien war, verdanken, eil 
wahre wiſſenſchaftliche Bereicherung der Naturv er 
Mons Casius und des nördlihen Syrien zu nennen Ü 
die wir hier mit. feinen Worten wiedergeben, und weiter untı, 
noch öfter lehrreich finden werden. Wer nur irgend einmal®? 
Natur in ihrem Florareihe auf alpinen Höhen mit If 
zücfen bewundern konnte, wird mit ung den Dank für diefe jhd 
Gabe auf einem neuen, bisher ganz unbekannt gebliebenen Gebi 
theilen. 

Erfter Tag (31. Mai). Aus dem Zeltlager am Nor 
des Orontesfluffes, nahe feiner Mündung, in der Nähe 
Swediah, ritt ich, fagt Th. Kotſchy 68), um ein halb acht U 
fort, und überfchiffte eine halbe Stunde fpäter auf einer Fähre d 
Fluß bei einer Mühle. Ein fteiler Pfad quer durch eine Wa 
aufgethürmter Felſenblöcke führte auf die erſte Bergterraffe ii 
Dihebel Akra'. Auf diefem Wege ftanden die Andrachne (@ 
butus andrachne) mit rothbraunen Aeften und dunkelgrün glängı | 
den Blättern, die berühmte cretifdhe Giftrofe (Cistus cretie F 
die das Ladanum ausſchwitzt) in Blüthenfülle, eine düftere Phlor 
(Ph. subfruticosa), die Gallapfel- Eiche (Quercus aesile 


J— 


Pf?) Th. Kotſchy, Mſer. vom 31. Mai und 1. Juni 1836, RR | | 
getheilt von Wien 1848. i Ä 


Pflanzenbefleivung des Dfchebel Ara, 1139 . 


hohen Bäumen, der Gärberbaum (Rhus coriaria) nur in 
iedern Geſträuchen. Kahle, felfige Stellen waren mit ftachligen 
ragantpolftern (Astragalus tragantiferus) und der Binfen- 
frieme (Spartium junceum) bededt, deren reiche Blüthen fie ganz 
ldgelb färbte. Ueber unferm Haupte fleht die Spike des AUfra’ 
utkih vor Augen, im Hintergrund noch mit vier Schneefeldern; 
e grüne Bekleidung des Berges ift aber fo herrlich, wie ich fie 
nft nie gefehen. 

Der Vordergrund der Terraſſe zeigt Kornfelder mit Dolden, 
ifteln, Ritterjporn, Klee» und Salbeiarten u. a. (Caucalis pla- 
carpos L.; Sonchus; Nigella axypetala Boiss; Delphinium 
illiflorum ; Trifolium erubescens Kenzel; Salvia officinalis und 
randiflora). An den Rändern des Plateau’s ftehen Heine Pinus 
rftreut, und die Sumpfheide ies tetralix) zieht ſich am 
oden hin. 

Un 11 Uhr ruhen wir auf einer weitern ale unter 
ächtigen Stämmen von Wallnußbäumen (Jugl. regia), zwi: 
en den nahe einander gegenüberliegenden Ortſchaften Tamaine 
d Tſchakieh (wahrfcheintich identifh mit Talmamia und Heb- 
eky bei Thomſon), deren Gärten aber nur flrauchartig von 
igenbäumen dicht bejchattet werden. Um 2 Uhr Fommen wir zu 
er Gifterne, mit baumartigen Weißdornen (Crataegus) uns 
achſen. Hier fangen die erften Buchen an, auh Maulbeeren 
tden auf diefer Höhe von 2,000 Fuß über dem Meere gebaut. 
Sir erbliden den See von Antiochia. Noch weiter hinauf erreichen 
ir die Höhe des Rückens, und jehen die Lehnen des Gebirges ger 
nm Süden mit Kiefern bedeckt. Wo noch fleinige Kornfelder, 
gt ſich Kratzdiſtel (Cirsium acarna), und die fehr aromatifche 
erula geniculata, ſtark nach Fenchel riechend (daher wol Ains- 
orths Fenchelarten, bei 3,278 Zuß), bedeckt die Ränder ver 
aatfelder. 
Den grünen Teppich der naſſen Wieſen röthet Serapias cor- 
gera L. und das jo weit verbreitete rothe Läuſekraut (Pedicu- 
ris palustris). Nun folgen höhere Rüden mit Zeppichen von 
leearten (Trifol. globosum) überzogen, und die Felſenpartien das 
iſchen mit den gelben Blüthen der Asphodeline liburnica (ob 
"sphodelus luteus bei Ainsworth?) geihmüdt. Im Wiefenboden 
iufig Ranunfeln (Ranunculus Casius Boiss.) und eine blaus 
ühende Iris, während die eigenthümlihen Formen von Steins 
kurh (Alyssum. Scowitzii, Fischer und Meyer) und Leinkraut 
Ceec? 






















u 


1140 Weft-Aften. V. Abtheilung. II. Abfchnitt, $. 35, 


(Silene supina, derf.) zwiſchen zerftreut und niedrig ſtehendem 9 
ſträuch hervortreten. 
Eine halbe Stunde, nachdem wir den Kalkſtein ei 
haben, kommt auf Thonfhiefer, der vielen reichhaltigen Ei— 
fenftein (Chromeifenftein nah Nuffegger) führt, eine neue WE 
Smyrneum vor. Zwergpinus flehen hier zerftreut, die Buchen 
bleiben in diefer Höhe ſchon niedrig, dazwifchen der gemeine 
Wahholder (Janiperus communis), der aber hier gern baum— 
artig auffteigt, und ficher der von Labill. hier angegebene Juni- 
perus drupaca ift, welcher aber bei den Arabern Habhel heißt 
Da wir den ganzen höhern Gebirgsftod des Afra’ umginge h 
fo hatten wir einen weiten Weg zurüdgelegt; ſeit 2 Uhr An 
welliges Hügelland überſchritten, das, von einförmigen Berg 
rüden umgeben, wegen des fteinigen und des mit zwerghaften | 
Bufshwerf bewachſenen Bodens fehr mühfam zu durchſchreiten 1 
Um 7 Uhr langten wir im Dorfe Keſſeb (unftreitig Dat 
Kefäb bei Eli Smith) au, das an der Süd-Oſtſeited 
Caſius liegt, ‚wie es fih auh aus Eli Smith Rontier, 
hier noch Weizenfelder ſah, ergiebt. Mehrere Streden Landes | 
auf Thonfchiefer bebaut; eine Gebirgsart, welche die Seifen. 
diefes Dorfes fo tief im Gebirge zu bedingen ſcheint, das nur 
Armeniern bewohnt wird, und feine eigenthümliche Bauart —— 
Dörfer mit Halb. unter der Erde befindlichen Häufern, wiei 
armenifcher Heimath, beibehalten, wie ſchon einft Kenophon® 
feinem NRüdmarfche der Zehntaufend durch ihre Landichaft je 
warmen Höhlendörfer befehrieben hat (3. B. um Kars, verg 
Erdf. Th. X. ©. 432), die vortrefflich gegen den Winterfehnee g 
hüßt find. Auch in Kurdiftam, Nordperfien und im Taurus 
ben die meiften Gebirgsdörfer diefe ſchützende Bauart beibehalte 
Die Häufer zu Kefäb find der Sonnenfeite des Berges angeleh 
ftehen, in langen Reihen aneinanderfloßend, nur mit zwei Dri 
theilen aus der Berglehne hervor, in welche das hintere Di 
theil höhlenartig hineinreicht, und dort vorzüglich die geſchütz 
Ställe für das Vieh bildet. Die Dächer, in langen Terraſſen DA 
jchiedener Häuferreihen übeinander auffteigend, find mit Erdfa 
bedeckt, die, in fchiefer Richtung etwas geneigt, zum beffern Abf 
des Regens, mit großen Steinwalzen feftgedrückt werden. Gt F 
Steinmauern feheiden das Innere der Häufer und der Wohnung 
von einander, und durch die Heinen, an der Vorderwand gelafe 
Senfteröffnungen fällt das Licht in die geräumige Hausflur, 





























Pflanzenbefletvung des Dfehebel Akra'. 1141 


ven Mitte am Kamin das Feuergeräth fteht. Hier wurde über: 
chtet. 
Zweiter Tagemarfh (1. Juni). Schon um 3%, Uhr in 
Nacht, noch im Mondenfchein aufgebrochen, wurde nad) der erz 
n Stunde des Marfches eine Quelle erreicht, die wieder aus 
afffels fpringt, und die angebauten Felder um Kefäb bewäl- 
t, deren Unterlagen. Thonfchiefer if. Häufige Bäume von 
ſche (Fraxinus excelsior), Buchen und Eichen wachen hier 
zu ordentlichen Stämmen empor, und um-ihre Wurzeln die 
"aleriana aliariaefolia Vahl. häufig. Gleich über der Quelle 
ard der Berg zu fleil, um hinauf zu reiten; die Pferde wurden 
die Berglehne in gleicher Höhe an die Nordſeite des Berges 
rausgeſchickt, um dort der Fußgänger zu warten, die indeß den 
ipfel erftiegen. Hier in der höchſten Baumregion zeigte ſich 
ne gelbblühende Umbelle (Elaeochytris meoides Fenzel.) bes 
nders vorherrfhend; Weißtannen in fohönen Stämmen, aber _ 
it Bartmoos behangen, ftehen umher; eine alte, fnorrige, vom 
inde gebrochene, aber frifh von Neuem vegetirende Ceder fehlte 
ch nicht. Als diefe noch Fräftige Baumpartie erreicht: war, flieg 
ie Sonnenfheibe über dem Horizont empor, und überftrahlte die 
anze Gegend mit der Pracht ihres Lichtes. So wie nun der 
urpur, mit dem Aurora die Erde überdeckt hatte, allmälig in bel: 
28 Licht fich verflärte, fah man nacheinander zwijchen den Bergen 
indurch in die tiefen Thäler zu den Füßen, die von Bächen ges 
xcht fich zeigten, und aus den dichten Wäldern hie und da Rauch— 
ulen emporfteigen, an denen man die Lage zerftreuter Dorfichaf- 
en oder gefonderter Hütten erkannte. Weite Wiejfen dedten die 
ielgeftaltigen, fanfteren Formen mit ihrem faftigen Grin. Die 
annigfaltige Färbung der bewaldeten Hügel, der kahlen Bergleh- 
ten, der verfchieden gruppirten Baumarten weitverbreiteter Wal: 
ungen blidte in der noch zarten Morgen Beleuchtung durch die 
aumverzweigung der nächften Umgebung und unter deren Laub— 
ache hervor. | 

Hier an der Grenzedes Baumwuchſes und der alpinen 
räuter wurde herborifirt; es fand fih ein Veilchen (Viola 
"modesta Fenz. var. grandiflora); eine Baeonie (P. corallina 
itz. var. pubescens Moris), eine Nachtviole (Hesperis Kot- 
schyana Fenzel.), ein Galium und eine ausgezeichnete alpinifche 
Wucherblume (Chrysanthemum, oder vielmehr Pyretrum). 


| . 
| 























1142 Weft-Afien.. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $.35. 

Aus den letzten Bäumen hervorgetreten, fteigen wir das Fable, 
felfige Alpenland der Oftlehne hinan, Aftragalen, Onosma, Pa- 
ronychia beleben die Felsfpalten; über fehlüpfriges Kalfgerölle 
nähert man fih der Spike. Da breitet fih die triedende, 
Pflaume (Prunus prostrata) aus, reich an pfirfichfarbigen Blüthen, 
daneben eine kleine Myosotis, ein Eleines Allium, und an den eben | 
vom Schnee befreiten Stellen fieht ein Cerastium 
_Fenzel. in ſchönſter Blüthe. — Hi 

Wir haben die höchſte Spike erreicht, und nad) einem |, 
Augenblid Raſt feße ich mein Botanifiren fort, bevor ich ned 1 
nach den vier Himmelsgegenden meine Augen erhoben. J— 

Auf der Nordſeite ſtürzt ſich eine Felſenwand hinab, unn 
der noch viel Schnee liegt, in deſſen Umgebung ich eine reiche 
Ausbeute gemadht habe. An der Wand blühen Eunomia Montbretü 
Jaub. et Spech.; die Gänfefreffen (Arabis androsacea Fenzl, 
und purpurea Sibth.), das Fleinblumige Maftkraut (Sagina pro- 
eumbens apetala), die Gemswurz (Doronicum caucasicum M. F 
und B.). 
Sm Gerölle unter dem Schnee fteht Matricaria orcades | 
Boiss. mit dunfelgrünem .Blatt, Erysimum crassipes (A. Meyer) 
und eine Lauchart (Allium cilicicum Boiss.) mit einem Store 
ſchnabel (Geranium halepense, Steudel). 

Sch habe, jagt der Botaniker, ziemlich die befte Jahreszeit 
für die Flora der Spitze getroffen, obwol früher die tiefere 
Lehne auch wol blumenreich fein werde. Die Flafterhohen Schnees 
maffen, welche unter dem nördlichen Felfenabhang liegen, fühlen 
ung angenehm bei ftechender Sonnenhite, 25° Neaum. um 10 Uhr 
im Sonnenſchein, der höchſt beläftigend wurde. Die Ausfiht if 
außerordentlich; in unerreichbarer Ferne dehnt fich im ganzen Wez 
ſten der Meeresfpiegel aus, und greift doch auch tief unter dem 
Berge ein, fo daß unjere arabiſchen Zöglinge aus Cairo, die zum. 
erſten Male einen Berg beftiegen, das Herabfallen von der Spitze 
in die See ernſthaft beſorgt machte. Unſer ſchwimmender Drei— 
maſter, der Seetiger, der uns nach Suediah geführt, erſcheint uns 
nur als ein Punct. Die Inſel Cypern liegt wie ein Dreied 
vor ung hingebreitet. Im weiten Norden erheben fich die tiefe 
befihneiten Maifen des Taurus im rofigen Schimmer, mit dem 
Typus wahrer Hochalpen, zadig und Fantig, tief zerriffen, wie 
feine anderen Alpen des mir befannten Orients, bis an Perſiens 
äußerfte Grenze. Diefe prächtigen Alpen -verhülfen fi) immer: 









\ 


Pflanzenbefleivung des Dfehebel Aka. 11483 


jr gegen Süd hinter die aus ihren Thälern auffteigenden Wol— 

Der nähere Amanus und Dſchagur Dagh ergrünt nord» 
ts ſchon auf feinem Alpenlande, und ift nur noch auf feinen 
en mit Schnee ſtark geſcheckt. | 
Zu unferen Füßen liegt die forgjam bebaute Ebene Suediah’s, 
) trennt fi von der weiten Ebene Antiochia's durch mehrere 
gelreihen, hinter denen der See wie ein Sonnenfpiegel über: 
end hervortritt. Gegen Süd-Dft dehnt fih ein weites, kah— 
Hügelland aus, das nur in der Nähe unferer Gebirgsgruppe 
aldet ift und jene ſchöne Landfchaft bildet, die ung mit dem 
fgange der Morgenjonne anlachte. 

Im Süden ziehen ſich mehrere Reihen von Borbergen des 
a’ gegen Ladikieh hin, hinter dem fich die höchften, von hier 
Ir breit ausgehenden Rüden des Libanon mit ihren Gedern und 
Den Scyneemaffen mächtig erheben; doch bemerft man auf ihrer 
he recht deutlich die ſchon theilweiſe abgethauten alpinen Streden 
es breiten Hochzuges. 

Schon um 12 Uhr Mittags find wir auf der Nordfeite des 
ſius auf einer fleilen und ſehr fchwierigen Kletterftrede bis zu 
erften Bäumen und zu einer Quelle hinabgeftiegen: denn die 
(teilheit diefer Nordlehne ift nur mit dem Abfall der Seiten von 
Pyramide von Dichizeh zu vergleihen. Nah 2’, Stunde er: 
ten wir das Dorf Besga am nördlichen Abhange des Ges 
Irges, wo eine Nießwurz (ein Helleborus) fehr häufig am Wege 
ht, aber weder Blume noch Früchte trägt. Das Dorf ift von 
rken bewohnt, die ung mit gutem Jauert (fauere Milch) labten. 
n diefem Dorfe aus rafteten wir noch einmal, und erreichten 
it vom linfen Drontesufer hinter der weitern, mit rothblühenden 
eanderbüfchen überwucherten jumpfigen Ebene das Seegeftade, 
diefem Winkel, unmittelbar unter den auffteigenden Wänden 
sDihebel Ara’, findet fih in der letzten Felfenterraffe eine 
tefentreppe mit einer dDurhgefhlagenen Straße, ein 
dmerwerf, jener Feljenftraße der alten Seleucia an Großartig— 
h und Ausführung nicht viel nachgebend. Mit eintretender Nacht 
r Drontesfähre nahe der Mündung des Stromes gelangt, wurde 















rſelbe überfebt und das Zeltlager noch glüdlich erreicht, von dem 
‚an ausgegangen mar. 

Bon derjelben Gegend wurden noch ein paar Ausflüge nad) 
em nördlichen Fuße des Akra' zu feinen felfigen Vorgebirgen 
egen die Meereg- und gegen die Drontesfeite gemacht, wodurch 

































1144 Weft-Afien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 35. 


dag pittoresfe und vegetative, ungemein reichhaltige Bild deffelbe 
auch in diefem bis dahin fat gänzlich unbekannt gebliebenen Thei 
vervollftändigt wird. 4— 
Am 30. März) ſetzten mich, ſagt Kotſchy, unſere Ma | | 
fen auf einem Kahn über den Orontes, wo ich das Terrain von 
der See bis am den Gebirgsfuß fumpfig finde. Der prächtig 
vothblühende Nofenlorbeer (Nerium Oleander) bedeckt die 

weite Sumpfebene mit feinem fehönen lorbeerartigen Strauchwer 
dazwifchen hohe Gräfer und gelbblühende Schwertlilien (Iris) der 
Blumenteppih noch gruppiren und verjchönern, indeß Dichte, faſ 
maſſenweiſe Schwärme bösartiger Mücken zu jeder Tageszeit, ı m | 


Skhlangen den Zugang gefahrvoll machen. 
Sobald man am ſüdlichen oder linken Ufer des Orontes 

gegen Oſten gehend, zur erſten Felswand kommt, mit welcher die 

erfte mächtige Terraffe des Hochgebirges ge > erreicht man | di 1 


(Pist. lentiscus und ——— immergrünen Eichen “ 
befchattet und von frauchartigen Hülfengewächfen (Leguminosae) 
malerifeh ummuchert werden. Als ich auf einiger Höhe diefes Gau 


Morgenfonne eindrang, umgab mid) bald ein Meer von Purpur⸗ 
licht, indem durch die Millionen von eryſtallhellen Thautropfen von 
allen Blätterfpigen die Sonnenftrahlen von eben fo vielen Brilam 
ten wie farbiges Licyt fprühend in mein Auge eindrangen; zumal 
alle Zweige der Biftagien waren wie mit einem Diamantfeuee 
überfäet, das aus ihrem harzigen Terpentinthau hervorzie 
quellen ſchien; dagegen waren alle etwa ähnlichen Phänomene nur 
matte Erfheinungen. | = 

Da dieſe Lichtftrahlen das Auge bald ermüdeten, wandte id 
mich zur Schattenfeite, und finde da vor mir einen Teppich on 
hochrofenrothen Dleanderblüthen ausgebreitet, der das Grün der 
f&hlanfen, hohen Gräfer weit auf den Untergrund zurüddrängk 
Auf der einen Seite erhebt fich über meinem Haupte der hier him⸗ 
melhoch erſcheinende Gipfel des Akra', während zur andern in 
der Tiefe das Silberband des Drontes, in feinen hin— und 9— 





| 1 
869) Th, Kotſchy, Mfer., 30. Mai 1836. - | J 


Pflanzenbekleidung des Dſchebel Akra'. 1145 


ſchweifenden Mäandern, die an ihm hinziehenden bebauten Felder 
Suediahs vom diesſeitigen Oleanderfelde trennt. Im Hintergrunde 
dieſer großartigen Umgebung hat das unbegrenzte Meer mit ſeinem 
roſigen glänzenden Spiegel die Pracht des Naturbildes noch mehr 
erhoben. Im nahen Kalkgerölle an dieſer höhlenreichen Fels— 
terraſſe blüht eine ausgezeichnet ſchöne Blume, die viel Aehnlich— 
keit mit einer weißen Lilie hat (Michauxia campanuloides l’Herit.); 
auf den überhängenden Felfen prangt Koechlea mitis Endl. 
(Chamepence fruticosa Dec.); in den Riten ftedt Umbilicus 
globulariaefolius Fenzl.) und in tiefen Schatten die Bartsia vi- 
scosa L. An freieren, felfigen Lehnen wuchern Sarrnfräuter 
(Hypericum myrtilloides Fenzl. und serpillifolium Lamark). 
Dieſer Platz, fagt Kotſchy, ift für die Anficht der Umgebung der 
fchönfte, in feinen Grotten murmeln frifhe Quellen, und während 
der Mittagshige iſt hier bei Föftlicher Augenweide die angenehmfte 
Kühle. * tr 

Etwas jpätere Ausflüge 7%) waren am 4. und 7. Juni von 
demfelben Zeltlager gegen die fchroffften nördlichen Abfälle des 
Dihebel Akra’ gerichtet, wo die Höhe über 2,000 Fuß über 
dem Meere erreicht wurde. Die Sanddünen am Meere, noch 
mit der gemeinen Myrthe und dem DIeander bewachfen, haben 
durch deren lange, aus dem Sande hervorragenden nackten Wurs 
zen ein trauriges Ausfehen, das noch durch die niederliegende und 
einfeitige Richtung der dichter beblätterten Zweige erhöht wird, 
weil darin der verfümmernde Einfluß der alles niederbeugenden, 
heftigen Seewinde erfannt wird. So wie man aber diefes Gebiet 
und den auch mit Schwertlilien bededten fumpfigen Boden der 
Ebene durchzogen hat, ift der Fuß der erften Felfenterraffe 
erreicht, welche mit jo intereffanten Gewächſen geziert if. Don 
hier erheben fih nur wilde fteinige Abhänge mit wenigem Ges 
fträauch, zu denen aber fein Fußfteg gebahnt iftz daher dag Vor— 
dringen durch flachlige Ginſter- und Aftragalfträucher ſehr beſchwer— 
lich, fo daß es für diesmal unmöglich war, ein Kloftergebäu zu 
erreichen, das noch einmal jo hoch gelegen war, deſſen nächtlich er- 
leuchtete Fenſter ung ſchon öfter in unferm Zeltlager zum Befuche 
deffelben hinaufgelocdt hatten. Des Dranges meiner Neugier un- 
geachtet konnte ich es nicht erreichen, denn ich blieb förmlich in den 
18H Kotſchy, Mer. vom 7. Juni 1836. 


| 
5 








1146 Weft-Aften. V. Abtheilung. II. Abfchnitt. S. 35. 


Stacheln des höher aufwärts noch dichtern Gefträudes 
fteden. 

Erft an einem der folgenden Tage, den 10. Juni”), als ich 
mit Dr. Beit in mehr füdlicher Richtung auf den Lehnen eine 
wilde, fteinige Schlucht paffirt hatte, nahten wir und dem Klo— 
fter mehr (leider ift ung bis jeßt deffen Name und Localität ganze 
fich unbekannt geblieben). Die Felswände waren in der Schlucht 
grandios zufammengeftürzt, die Hite war 28°R. Doc blieb mein 
Wunſch, die frifhgrünen Abhänge des Akra' an der Nord— 
feite durchftreifen zu können, unerfüllt, die doch, zumal diejenigen, 
welche über dem Meere hängen, fehr intereffant fein müffen. Dies 
bleibt eine Aufgabe fünftiger Forfcher. Die Meereswogen peitfchen 


die hohen Felfen des Akra' von der Weftfeite; oft find diefe übers 


hängend. Häufige Spuren einer uralten Bearbeitung des Felſens 


trifft man auch weiterhin an Bergabhängen gegen Süden, und 


ungemein belebt muß dereinft diefe jeßt ganz von Menjchen ver- 
faffene Berggegend, in der nur noch Schafale und anderes Wild 
haufen, gewefen fein; zur Zeit der Seleueiden, da auf diefem Berge 
die großen Hervenfefte ihrer Altwordern gefeiert wurden, und die 
römifchen Gäfaren jo häufig, wie auch Hadrian und Julian, viel 
feicht auf jenen gebahnteren Felfentreppen und. an jenen Aquäduct- 
reften vorüberftiegen, um auf dem Gipfel ihre Altäre zu errichten 
und dem Zeus Casios ihre Opfer und Gelübde zu volbringen, 
wobei die Adler des Zeus und feine Donnerfeile, die Gewitter, 
die auch hier nicht fehlen, nicht ungefchäftig waren, ihren Haru— 
fpieien die erwünfchteften Antworten zu bringen. 


579 Th. Kotſchy, Mfer. vom 10. Juni 1836. 





IT 


Die Stadt Antiochia, Antafieh. 1147 


' 8. 36. 
Sicebenzgehntes Kapitel. 


Die Stadt Antiochia, Antakieh. 


Erläuterung 1. 


Antiochia, die Pracht: und Prunkſtadt der Seleuciden und 
Cäfaren in Rom und Byzanz, mit ihren wechfelnden Schid- 
falen von ihrer Gründung an durch die heidnifchen, chrift- 
lichen und mohammebdanifchen Zeiten bis auf, die 
Rn \ 
Die heutige Antakieh, die alte Antiohia, liegt unmit— 
telbar am Nordfuße des Mons Casius in der Ebene, zwiſchen ſei— 
nen felfigen Vorhöhen und dem fie von der Nordfeite umfließenden 
»Aſi, oder Orontes; einft die große Gapitale des feleucidis 
Ihen Königreiches (unroonoAıs tyg Zvoiog, Strabo XVI. 
750), die unter den Kaifern des römifhen Reiches allgemein 
bewunderte heidnifche Brahtfiadt des Orients (N ueyain . 
’Avrioyeıa bei Cedrenus Histor.); die große Antiodhia,), 
zum Unterjchiede aller anderen, in welcher feit den Lehren des 
Apoſtels Paulus die dortigen Jünger der evangelifchen Gemeinde 
zum erfien Male fih Chriften nannten (Apoſtelgeſch. 11, 26), 
‚die von da an als ein wichtigfter Mittelpunct für die chriftliche 
(Sich jeit Conftanting und Suftiniand Zeiten im Oriente ges 
3* war, ſpäter aber durch der Mohammedaner Eroberung nach 
kurzvorübergehender Blüthe der Kreuzfahrerherrſchaft durch das 
Regiment der Saracenen und Türken in enger verſchränktem 
Raume und ſeiner Trümmerwelt zu größter Erniedrigung gegen 
ſeinen frühern Glanz bis auf die Gegenwart herabſank, und auch 
während ver zu kurzen Aegypterherrſchaft keine Bedeutung wieder 
zu erlangen im Stande war. Nicht ſowol die Gegenwart diefer 
traurigen Metropole iſt es, welche die Aufmerkſamkeit des Be— 
trachtenden zu feſſeln im Stande iſt, als vielmehr die große Ber: 
gangenheit, ohne welche auch ihre Gegenwart unverftändlich bleibt; 


”2) Georg. Cedreni Historiarum Compendium ed. I. Bekker. 
\ Bonn. 1838, Vol. I. p. 292. 


⸗ 





1148 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. S. 36. 


denn nur ihre Gefchichte ift es, die ihrer heutigen Exiſtenz noch einen 
Reſt von traditionellen Leben einhaucht. 

Groß ift die Erinnerung diefer Föniglihen Hauptftadt 
Syriens (Tjs zarjs "Avriogelas), der fhönen (7 z0An bei 
Athenaeus Deipn. I. 36, p. 75 ed. Schw.; Orientis apex pulcher 
bei Amm. Marcell. XXI. 9, 14), welche als die dritte im rö— 


mifchen Reiche anerkannt war, nah Rom und Alerandria (nad * 


Jös. B. Jud. II. 24), oder nah Rom und Gonftantinopel 
(nad) Leo Diac.), oder nah Alexandria und Seleucia am 
Tigris im Oriente (na) Strabo XVI. 750), oder überhaupt, wie 
Procop zu feiner Zeit jagen Fonnte, die an Größe, Bevölkerung, 
Reichtum und Glanz erfte des Drients im oftrömifhen Reiche 
(nach Procop. de Bell. Pers. I. 17); nur als die Kaiferftadt uns 
ter Conſtantinus M. am Bosporus ftch erhob, wurde fie die zweite 
Stadt des römischen Neihes. Nah Athen und Nom war feine 
Stadt, die an Kunftbauten fo reich wie fie ſchon zur Zeit der 
Seleuciden gewefen, und fo frühzeitig lehrreich durch ihre Ar— 
chitecturen für die ciwilifirte Nachwelt geworden war, in der fich, 
was Kunftleben der alten Welt betraf, Vieles, wie der treffliche 
Hiftorifer, dem wir hier vorzugsweife folgen können 7), hinreichend 
bewiefen hat, früher ſchon unter den in der macedonifchen und 
griechiſchen Schule gebildeten Seleucidenherrfhern gefchaffen war, 
was nur fpäter erft von den römischen Künftlern weiter verfolgt, 
reftaurirt, nachgeahmt, oder durch fie der Kunftwelt jpäter befannt 
geworden ift. Infofern nun hierdurch die Localität Antiochia’s 
der Weltgefhichte angehört, indem, wie die Inſel Tyrus im 
Süden, jo fie den Glanzpunet in Nord-Syrien bildet, haben wir 
auch ſpecieller auf ihte Verhältniſſe der alten zum Behuf der neuen 
Zeiten einzugehen, überlaſſen aber die aus den Quellen hinreichend 
nachgewieſenen ſpeciellen Citate den critifhen Nachweiſungen des 
gelehrten Verfaſſers beider Commentationen, deren erſte die Seleu— 
cidenzeit, die zweite die Römerzeit in Beziehung auf Archäologie 
meifterhaft verfolgt hat, von der wir nur das für unſere geogra— 
phifhen Zwede als Nefultat Hierhergehörige anzuführen haben: 


denn auch über die critifche Benugung der Quellen ift dort va N 


hinreichende Auskunft gegeben. 


873) C, Odofr. Müller, Re en Antiochenae, Commentationes | 
duae. Gottingae, 1839. 4. p. 1—134, Be Tabul.I. Antiochiae 


Ichnographia. 


u — * = 


Die Stadt Antiochia, Antafieh. 1149 


Sm Süden des Amanus, gleihfam von diefen Bergen ſüd— 


. wärts zurüdgeworfen aus feinem Nordlaufe und gegen Welt zie- 





——— 
| U 


m — 
nn — 


— 


hend, aber gleichfalls vom Nordfuß des Caſius wiederum zurückge— 
wieſen, eilt der Orontes durch das nun verengtere Thal gegen 
S. W., in welchem die Stadt Antiochia erbaut wurde, in S. W. 
eines Sees, der erſt im ten Jahrhundert der See von An— 
tiochia genannt wird (nad) Malalas Chronogr. VIII. 199), daher 
es zweifelhaft bleiben Tann, da alle früheren Autoren ihn nicht 
nannten, und die geognoftifhe Beſchaffenheit feiner Umge— 
bungen felbft noch problematifch geblieben (f. unten), ob er fihon 
zur älteften Zeit Beftand gehabt (nah Müller) 7%), oder vielleicht 
erft (nad Rennell und Ruffegger) ein jüngeres Erzeugniß fein 
mag, wenngleich dort ſchon in den Alteften Zeiten Flüſſe genannt 
wurden, die ihre Waller vom Norden her zum Orontes fandten, 
jedoch ohne zu jagen, daß fie zuvor, ehe fie ihn erreichten, fich in 
einen See ausgebreitet hätten. 

Die dortigen Flüffe, die zu Strabo’ 8 Zeit (XV. 751) vom 
Norden her ihre Waller zum Orontes oberhalb Antiochta fandten, 
nennt diefer Autor Arkeuthos, Labotas, Oenoparus; den erftern 
nennt Malalas, der Chronograph (gegen 900 n. Chr. Geb.) aus 
Antiochia, der ung die genaueften Nachrichten über feine Baterftadt 
hinterlaffen hat, Arheutha oder auch Japhtha, und jagt, daß 
er der Limne (ob Sumpf, oder ſchon See von Antiohia?) zum 
Drontes entfließe, und an der Stelle an diefem Fluffe zwifchen 
der Limne und dem Drontes Antigonia gelegen fei, die vor 
Antiochia einft durh Antigonus Polyorcetes gegründete, 
bald darauf aber wieder verlaffene Stadt. Zu Malalas Zeit, 
über ein Sahrtaufend ſpäter als diefe Begründung der alten, längft 
verfchwundenen Antigoneia, deren Lage er wol nur aus ihren 
Trümmerüberreſten beurtheilen konnte, beftand alfo die Wafferfläche 
der Limne allerdings ſchon, die aber vor ihm von Niemand er— 
\ wähnt wurde. Nur durch Conjectur kann man die Namen jener 
3 Flüffe, mit denen, welche ganz verfchiedenartig von ven fpäteren 
| arabifehen Autoren, wie, bei Abulfeda und anderen, genannt 
‚werden, Denkikeiten, jo wie auch die in verfchiedenen Sahrhunder- 
‚ ten verfihiedenen Angaben über die Ausdehnung des Sees, 
‚ welche unftreitig großen Wechfeln unterworfen gewefen, wie fie es 
noch heute ift, Feine Beſtimmung für das höhere Alterthum zulaſſen 


7) Müller, Antiq. Antioch. p. A, 23. 


1150 Weft-Aften, V. Abtheilung, II. Abſchnitt. 9.36. 


(f. unten). Nur ſoviel ift hier für die Lage Antiohia’s hins 
reichend zu bemerken, daß von allen Autoren des Mittelalters die 
Mündung des Seeausfluffes (jet bei Türken und Arabern 
Karafu oder Aswad genannt) in den Orontes 3 Meilen 
(Mille Baus) fern von den öftlihen Mauern Antiochia's angeges 


ben wird, und daß Willermus Tyr. zur Zeit der Kreuzzlige die _ 


Diftanz zwifchen dem See und dem Drontes nur auf eine Meile 
beftimmt, was zwar DO. Müller ’5) bezweifelt, aber doc der Auf: 
nahme Colonel Chesney’s auf feiner Karte in der Gegenwart 
ebenfalls entipricht. 

Bon dem Berein des heutigen ſchiffbaren kurzen Seeausfluſſes 
mit dem großen Flußwaſſer durchzieht der Strom des Orontes 
die Ebene Antiohia’s (TO rwr Avrıoy&wv nedtor). Da, wo 
er zuerft die Mauern der heutigen Antakieh an ihrer Nord- 
Weſtecke berührt, hat er nad Niebuhrs Meflung 7%) eine Breite 
von 125 Fuß und bildet eine Kleine Inſel, aber zur Zeit Stra- 
bo's floß er dur die Mitte der Stadt, hatte eine große Inſel, 
auf welcher der Prachttheil der Stadt lag, und fein Lauf hat 
wahrfcheinlich nicht geringe Veränderungen erlitten. Die Ebene 
Antiohia’s, von großer Fruchtbarkeit 77), reichte, nah Strabo, 
nordwärts bis an den Coryphäus, einen Vorberg des Amas 


nus, auf welhem das Gaftell-Bagrae (Baaräs) lag, von deffen 


Trümmern man jebt, eine Zagereife nordwärts, wol fagen fann, 
daß fie über der Nord-Weftjeite des Sees (früher wol eine Ebene) 
ftehen, aber nicht über der Ebene, in welcher Antiochia liegt. Der 


Coryphäus aber, jagt ſchon Polybius, V. 59, der feine Lage 


nicht veränderte, überragt die Aecker Antiochia’8 und Seleucia’8 
bis zum Cypriſchen Meere hin, damals wie heute. Seine Gipfel 
über der Stadt Antiohia im Norden hießen bei den Alten 
Melantius, wie auch der Amanus, von woher der Bergftrom 
Melanes (bei Nicephor. Antioch.) genannt wurde, der feinen 
heutigen türfifhen Namen Karafu, d. h. Schwarzfluß (auf) 


Karatihai, Nahr Segir der Araber) wol denfelben ſchwarzen Kies 


feln, die er vom fchwarzen Geftein des Bergzuges herabrollt, ver- 


*75) Antig. Ant. p- 5. Niebuhr, Reife, Th. IT. ©. 16 u. far 
Grundriß der Stadt Antiochien. ’”) Siehe in Bartlett and 
Carne;, Syria. 4. Vol. II. p. 73, tabul. Approach to Antioch 
from Aleppo; Vol. I. p. 23 Antioch from the West; p. 7. 
Camp of Mecca Karawan near Ankigklis wo treffliche ueber⸗ 
ſichten gegeben find. 





. — 






Lage der Stadt Antiochia. 1151 


dankt, das auch bei den Alten ſchon die Urſache des Namens 


Schwarzer Berg geweſen fein mag. Bei den Kreuzfahrern iſt 


e8 der Maurus Mons oder Montana nigra (Willermus Tyr. IV. 
10, 687) und jest Dſchebel Mufa. 

Die Macedonier, einft diefe wafferreiche, waldige, Tiebliche 
Berglandſchaft zwifchen der DOrontesmündung über Seleucia big 
zum Taurus hin ihrer Heimath vergleichend, nannten fie gern auch 
mit dem heimifchen Zufaß Syria Pieria; wahrfcheinlich bei den 
ſyriſchen Päſſen an ihr Tempe, bei dem Sinus Issicus an ihren 
Thermäifchen Golf, bei dem Amanus und Rhoſſus an ihren hei- 
mathlihen Olympos denfend; denn ſelbſt noch entferntere Gegenden, 
wie um Apamea, Edeffa und jelbft die Arbelitis am Tigris, hatten 
fie, wie ung die Alten ſelbſt jagen, gern mit ihren heimathlichen 
Namen, ald Bella, Edeſſa (Steph. Byz. s. v.) und Mygdo- 
nia belegt (a similitudine bei Plin. H. N. VI. 16). 

Die Borhöhen de8 Mons Casius an der Südſeite der Stadt, 
zu denen fie mit ihren Anlagen hinaufitieg, wurden Mons Sil- 
pius, Orocajjias und BPhyrminus’s) genannt (Abulfeda 
jagt, e8 jei an 7 Bergen hinaufgebaut) 79), aus deren Zwifchen- 
thälern und: Klüften viele Quellen und mehrere Bergftröme herab- 
fommen, die einen jeltenen Reihthum der trefflichiten Waſſer den 
Städtern zuführten, jo daß faft jedes Wohnhaus feine eigene 
Quelle oder Brunnen haben fonnte, die Privat- und öffentlichen 
Bäder aber zur Annehmlichkeit und Gejundheit der Stadt, wie ih- 
res Nuhms und Lobes wegen ihrer herrlichen Waſſerbauten nicht 
wenig beitrugen. Der Rhetor Libanius, zur Zeit Kaifer Theo> | 
doſius, rühmt die Klarheit ihrer Waffer, Abulfeda ihre Frifche 
und Fülle, Hadſchi Ehalfa SV) ihre vielen mineralifhen und 
auch warmen Quellen. 

Zur Zeit der alten Könige, jagte der Rhetor u 
habe der Drontes einen andern Lauf gehabt, als zu feiner Zeit 
(im Aten Sahrhundert); er habe eine Infel gebildet, auf der man 


‚ die neue Stadt erbaut habe; ein Arm deſſelben, vielleicht auch nur 


ein fünftlicher Graben, der gegenwärtig troden liegen fol, mochte 


auf einen folhen Wechſel des Strombetts hindeuten; von der einft 
‚ großen Inſel ift aber nur ein Heiner Neft, wie ihn Niebuhrs 


”®) ©. Müller, Antig. Ant. p. 9. ’°) Abulfeda, Tab. Syr. p. 116. 
»°) Gihan Numa, Geogr. Orientalis ex Turcico etc. M. Norberg. 
,  Lond. Gothor. 1318. T. II. p. 344. 


1152 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 36. 


Plan zeigt, übrig geblieben. Unterhalb der Stadt foll auch ein 
Strudel im Strom gewejen fein, weshalb dafelbft ein Canal ge 
graben ward, damit die Schiffe ihn mieden; alfo-war der Oron— 
tes einft bejchifft, wenn er ſchon heute,feinen Kahn mehr bei der 
Stadt trägt; ja aus dem Koder Juftinians ergiebt fih, daß der 
Comes Orientis mit feiner Flotte zu Seleucia beauftragt war, 
für die Reinigung der Orontesſchiffahrt Sorge zu tragen (Seleu- 
cena classis ad auxilium purgandi Orontis etc.) 81); er muß alfo 
wol ftark befchifft worden fein. 

Der Hafenort der Stadt Antiochia lag AO Stadien (nad) 
Strabo nur eine deutjhe Meile) fern von ihr gegen Welt zu 
Seleucia am Meere (Seleucia Pieria), früh von Seleucus Ni: 
cator. angelegt, was fpäter zur Zeit Anna Commena's Suetion 
hieß, womit aber nur dag ihm ſüdwärts benachbarte, gegen die 
Mündung des Drontes gelegene heutige Suweidiyeh, das 
Swediah der Europäer, gemeint fein fonnte, von dem im flachen 
Küftenboden auch heute noch, völlig verfchieden von dem nördlichen 
Felfenhafen der alten Seleucta, Spuren übrig find 2). 

Die Mündung des Drontes zum Meere liegt von beiden 
genannten Hafenorten der Seleuciden- und der Byzantiner- Zeit 
aber füdliher; nah) Strabo 120 Stadien (an 3 deutfche Meilen) 
fern, abwärts von der Stadt Antiochia, die damalg auf ihm 
ihre Bedürfniffe von Meere zugeführt erhalten Fonnte, wie auch 
jpäter noch zur Zeit der Sreuzfahrer, da ein Autor der Gesta 
Francorum ausdrüdlic jagt), daß zur Zeit der Belagerung der 
Stadt der raſch durch 13 Mill. (micht volle 3 deutſche Meilen) 
abwärts fließende Drontes doc fortwährend zahlreiche, mit 


Lebensmitteln und allen Bedürfniffen beladene,. aus Afrika und. 


Europa Fommende Schiffe bis zur Stadt, wovon jebt Feine 
Nede mehr if, aufwärts führen. Ihren Hafen nennt er, wie 


Willermus Tyr. (IV. 10), nahe bei der Mündung Portus 
Sancti Simeonis, feiner heutigen Zage nach bei der offenbar. 
jehr veränderten, flacheren Meeresküfte jchwer zu beftimmen, zumal 
da es hier in den Byzantiner- Zeiten mehrere Hafenorte 


a Müller, — Antioch. p. 11. 

»°) B. J. Hooper, Orontes Road and Posidium Bay. 1850; Hy- 
drographic Office of the Admiralty. 1851. 

®3) Gesta Francorum expugnantium Hierusalem, ed. Borg. I. 
10, fol. 565. 

























Unterer Oronteslauf; Lage von Antiochia. 11583 


Auuevos, im Plur., jagt Libanius ©. 286) gab. Ein foldher 
jatürlicher Hafen, jngt Malalas (Chronogr. p.270), habe zu feis 
er Zeit Bytyllium geheißen, und bei Seleucia, alfo auch nord» 
ärts der Mündung des Orontes, gelegen, wo damals Schiffe ein- 
iefen. Der ausgezeichnetefte und älteſt befannt gewordene diefer 
Häfen war aber der von Seleucia, den fhon Polybius (V. 
39) als das glänzende Emporium von Antiochta zur Seleu— 
iden-Zeit befehreibt, ein am Fuß des Coryphäus von Felfen ums 
ebener Hafen, der nicht fern von den Mündungen des 
rontes liege. Diefe Mündungen Fönnen gewechfelt haben, 
nd fcheinen füdwärts gerückt zu fein, thr ſchlammiges, fumpfreis 
e8, angefpültes Delta gegen den Norden hin erweiternd, aber der 
elfenhafen, wenn fehon halb verfandet, hat feine Stelle innerhalb 
ver Felfenbucht nicht verändert, und ift deutlich in den heutigen 
Ruinen wieder zu erkennen mit feinen Felsarbeiten (vergl. unten 
‚Seleucia). 

Diefe nahe und günftige Lage der Meeresanfuhrt des fo be- 
ühmt gewordenen Hafens zu Seleucia, ähnlich wie die des 
iraus zu Athen und Oftia’s zu Nom, aber noch vortheilhafter, trug 
icht wenig zu einem fo fchnellen und glänzenden Auffchwunge der 
Froßen Antiochia, der ſeleucidiſchen Köntgeftadt, und zur Erhaltung 
hrer Volfsmenge bei, zumal-da fie bei jo günftigen Seewegen (ad 
erces recipiendas tanquam faucibus fluvii ex mari absorbebat, 
agt Cicero von ihr) auch nicht weniger durch Landwege zum 
uphrat und dem großen Handelsverfehr mit dem Orient bevor- 
ügt war (Antiochia mundo cognita civitas, jagt Amm. Marcell. 
IV. 8, 8, cui non certaverit alia, advecticüs ita adfluere co- 
biis et internis). 

Die öftlih anliegende Ebene legte von jeher Feine phyfis 
hen Schwierigkeiten, fie zu durchwandern, in den Weg, und 
angbare Straßen waren ficher frühzeitig durch fie mit weniger 
ühe gebahnt, als von den Phöniciern durch die Ketten des Li— 
anon hindurch; hier war der geeignetefte Sammelplaß für die 
ömifchen Legionen und ihre Cäſaren auf der nächften 
trage zum Euphrat in ihren vielen Kriegen gegen Parther, Per: 
er und Saſſaniden. Die vielen durch Nordſyrien nach allen Rich— 
ungen von den Neifenden der legtern Sahrhunderte wieder aufge— 
undenen Nefte von Römerftraßen für ihre Legionen beftätigen 
viefe frühe Wegbahnung, die fich unzweifelhaft ſchon auf die große, 
für ſtrategiſche, wi, für mercantife Bedirfniffe nothwendig 
' Ritter Erdkunde XVII. Doddd 


1154 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abfchnitt, $. 36, 


gewordene ältere vorhergegangene der Seleuciden bafirt, da fhon 
Seleucus Nicator für die Hauptftraße gegen den Orient 
das Zeugma (bei Bir, 150 römifhe Millien fern), d, i. den 
Brüdenübergang über den Euphrat, erbaut hatte (ſ. Erd, 
Th. X. ©. 956— 1003, das Land der Zeugmas am Euphrat) 4). 
Es ift die heutige Karawanenftraße über Aleppo geblieben, ” 
welcher damals die noh in ©.D. fern liegende palmyrenifche Wüſte 
mit ihren jeßigen Beduinenhorden noch Feine Nachtheile bringen 
fonnte, da die Zeltbewohner (Sceniten jener Zeit, fpäter erſt 
Saracenen) noch gezügelter waren durch die Macht des geordneten 
Herrjherregiments von Macedoniern, Seleuciden und Römern, al® 
in den fpäteren Zeiten, und die fogenannte Wüſte gegen die heu— 
tige Aleppo hin und bis zum Euphrat eine fehr ftarf bevöl— 
- ferte und durch viele Städte und Ortſchaften bebaute Landichaft ! 
war, wo erft fett den türkischen Zeiten nur räuberiſche Araber, | 
Kurden und Turfomanen die Oberhand gewannen, auf einem Bo— | 
den, der überall mit einer noch ungezählten Menge von ftädtifchen 
und anderen Architecturreften aus früheften Jahrhunderten bededi 
if, die das Erftaunen aller eurspäifchen, wenn. auch nur flüchtig 
diefe gefahrvollen Stellen durchziehenden Zouriften erregten (Hehe 
unten). 

Auf dieſen — Wegen, ſagte der Rhetor Libannnn | 
erhielt Antiohia zu Lande feine Getreidezufuhr, feine Luxus— 
artifel aus dem fernen Orient, ‚wie zu Waſſer auf Meer und 
Strom Alles, was es fonft aus dem Occident gebrauchte, und 
die nahen Flüſſe und Seen führten durch den Archeuthas umd 
den Orontes Holz und Flußfiſche zu wohlfeilen Preiſen in 
Menge für das Bolf zur Speifung nad) Antiohia, während die 
Neicheren dort lieber die trefflihen Meerfifche verfpeifeten. 

Sp vereinigten fih alle Naturgaben ſamt dem günftigften 
Clima und der großen Fruchtbarkeit des Bodens, um die 
Lage Antiohia’s zu einem der [hönften und lieblichften 
Puncte der Erde zu erheben, den Ebn Haufal nah Abul— 
feda®5) noch mit dem Paradiefe (el-Ghutha) von Damaskus verz 
gleicht, den aber .auch alle älteren vorangegangenen Autoren ein— 
ſtimmig rühmen und preifen, zumal aber der noch heidnifche Rhe— 





— 


884) Droyſen, Städtegründungen Alexanders. ©. 102— 103. 
»°) Abulfeda, Tab. Syr. p. 116. 





Unterer Dronteslauf, Lage von Antiochia. 1155 


rLibanius und der chriftliche Chronograph Malalas, die beide 
re Baterftadt mit Lob überjchütten. 

Doch fehlten auch hier die nur zu oft drohend und furchtbar 
erdenden Schattenfeiten nicht, welche das überlebende Teichtfinnige 
Ind fchwelgerifche, in feine Genüffe verfunfene Volk Antiochia's, 
feih den Bampaniern und Gataniern am Fuße der brennenden 
adaftröme des Veſuv und Aetna, immer wieder vergeffen Fonnte, 
nd auf den durch die furchtbarften Erdbeben zerftörten Trümmern 
ver Brachtftadt immer wieder neue Prachtbauten und neue Luſt— 
ine aufbaute und anlegte. Dagegen waren freilich die zuweilen 
uh wehenden Winde des Boreas und die von den Borhöhen des 
aftus herabftürgenden Bergwaffer nur geringe Plagen, obwol diefe 
Bteren Doch Häufig Verheerungen anrichteten, und zu vielen wie- 
‚erholten Foftbaren Wafferbauten nöthigten, über die oft Klage ge- 
ihrt wurde, die aber eben jo oft Veranlaffung gaben, durch 
Furusbauten immer neue Vortheile und Genüffe aus den zu 
hrer Bändigung errichteten Dämmen, Aquäducten, Canälen, Baf- 
ns, Bädern und Irrigationen der Gärten und Luftorte Bu dag 
nnehmlichfte Stadtleben zu ziehen. 

Gegen die jo zahlreich wiederholten und oft heftigften 
rdbeben war aber feine Hülfe möglih. Die erfte genauere 
ronologifche Aufzählung derfelben beginnt mit dem Jahre 148 
or Chriſti Geburt; ihnen waren aber ficher jchon weit früher die 
ewaltigften auf dem plutonifchen Boden Syriens vorherge- 
angen, von denen an jo vielen Stellen ſchon die Rede war; hier 
ur, daß auch die Mythe 80) in den Legenden vom Typhon, der 
18 Drache, vom Blitze des Zeus nicdergefchmettert, fich feine Weg- 
rche als Orontes im Erdfpalt hindurd; gewühlt bis nach Anz 
ochia (f. oben ©. 165, 176), auf folche Begebenheiten früherer 
Feiten hinweifet, jowie die Sage vom Melantiug, dem ſchwar— 
en Berge, im Norden Antiochia’s, wo eine ähnliche Sage vom 
eus Keraunios Giganten mniederfchmettern läßt (ein fpäterer 
agre Gigante jpielt hier eine Rolle), womit man die Fabel 
\e8 raſenden Dreftes in Berbindung brachte, der als Flüchtling 
ort vom Zorn der Götter betroffen (wie eine Statue beweifen 
te), von feiner Mania befreit, dem Amanuıs-Gebirge (Auovov 
ietum esse a sublata Orestis uovin) den Namen gegeben, von 






















s6) 0, Müller, Antig. Antioch. p. 13. 
2 Doddd2 


























* 


1156 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. IL. Abſchnitt. F. 36. 


dem dann der ſchwarze Fluß (Melantos) allen Schmutz der Ver— 
gangenheit herabgewafchen habe," in feinem ſchwarzen Kieſelbette. 
Die Gegend von Pagrä (Bagras) follte der Ort der zerfchmetz 
terten Giganten fein, wo man ihre verbrannten Gebeine noch hatte 
auffinden wollen (wahrfcheinlich Erdbrand und vielleicht Mammuthez 
fuochen, im dortigen Diluvium aufgefunden, mögen zu folchen Sa⸗ 
gen des hier ſo oft erſchreckten, dem Aberglauben ſchon in J 
Chaldäer Zeiten fo ergebenen Volkes geführt haben). 
Bon rauchenden Bergen haben in jenen Gegenden (z. 3. 
am Arſiz Dagh u. a.) Bocode, Seftini, Gmelin u. X ger 
fprochen, von Denen jedoch die ſpätere, mehr critifche Zeit jchweigtz 
doch find ihre Angaben 87) darım nicht zu verwerfen. (fiehe unten 
Weg nach Aleppo); die hronologifh durh DO. Müller genau erz 
Örterte Reihe von 10 furchtbar innerhalb von 7 Sahrhunderten 
zu Antiohtia wüthenden Erdbeben zeigt hinreichend, welche 
plutoniſche Gewalten dort im Mittelalter wirkſam waren, von de⸗ 
nen auch in neueren Zeiten ſchon in Obigem fortdauernde Wir— 
kungen, wenn ſchon gemäßigterer Art, nachgewieſen wurden. In— 
nerhalb dieſer Zeit wurde die Stadt Antiochia zehnmal zer— 
trümmert und mehrmals gänzlich vernichtet, ſo daß ihre Zerſtörun— 
gen die Epochen der Stadt bilden 88). Sie fallen in folgende 
Zeiten: $ 
1) im Jahre 148 vor Chrifti Geburt unter Alerander Balas; 
2) im Jahre 37 nah Chr. Geb. unter Cajus Caeſ. Caligulaz 
3) unter Claudius (reg. 41—54) ; ‚N 
4) im Sabre 115 unter Trajan, wo felbft die Gipfel des 
Mons Casius ſchwankten, die Quellen und der Lauf dee 
Flüffe große Veränderungen erlitten und mit der Stadt auch 
das benachbarte Daphne zerftört wurde. Zrajan felbft erz 
lebte es in Antiochta und floh in den Cireus der Stadt Er 
feiner Rettung; g 
5) im Sahre 341, im 5ten Jahr von Conftantiug Regierung; 
6) in den Sahren 457 und 458 unter Leo M., wodurd der 
prachtvollfte Theil Antiochieng, der auf der Inſel erbaut, 
völlig unterging; — 

7) im Jahre 526 unter Kaiſer Juſtinian, wo Die Erdoberfü 
wie im Feuer zu kochen und aufzufohwellen fchien, und Die 








»»7) O. Müller, Antig. Antioch. p. 14, Note 4. 
2) I, e. p. ar ın 


Lage von Antiochia, 1157 


ganze Stadt mit Erdbeben in Feuer und Flammen unter- 

ging, zu einer Zeit, wo bei einer Feftfeier viele Fremde zu⸗ 

ſammengeſtrömt waren, und der Untergang von 250,000, 

Menſchen in Antiochia angegeben wird; 

8) im Jahre 528, nur 30 Monate fpäter, eine Wiederholung 

des Erdbebens im zweiten Regterungsjahre Juſtinians, wo— 

durch alle Neubauten der Stadt und 5,000 ihrer Einwohner 
untergingen ; 

im Sahre 587, wo Antiochia durch heftige Erdbeben ae 

ward, und auch Daphne unterging; 

0) im Fahre 588 ein Erdbeben unter Kaifer Mauritius im 
Detober, bet welchen: 60,000 Menfchen in der Stadt ihren 
Tod fanden. 

Kaum. hätte man erwarten jollen, daß eine Stadt ſolche Ca— 
ſtrophen überleben und ihre Exiſtenz hätte erhalten können, und 
ch befaß fie Lebensfräfte genug, fich immer wieder zu erholen, 
enn auch ihre Größe, ihr Slanz, ihre Bedeutung dadurd nad) 
id nad in Abnahme kommen mußte. Obwol mit den Seleus 
den ihre erfte Größe begann, wollten die Antiochener doch nur 
gern eine jüngere macedonifche Colonie heißen 89); der Stolz, 
m alten Adel der Vorfahren aus der Hervenzeit herzuftammen, 
griff auch fie, wie alle ihre Zeitgenoffen, und fo wurden ihre 
nfänge von ihren Mythographen und Hiftorifern (wie Strabo, 
rallianus, Bifander, Libanius, Julianus und Andern) 
rückdatirt in die antife Zeit der Argiver, aus der fie ebenbürtig, 
ie die Athenienfer und andere glanzvolle Griechengefchlechter, her— 
vgegangen fein wollten. So, die Argiverin, auf ihrer Flucht 
8 Aegypten, ſollte hier verftorben fein, und der Vater, ISnahus,. 
iner Königstochter den Triptolemus mit Begleitung zu ihrer 
ufluhung nachgefandt haben, die dann hier fich niedergelaffen, 
m Saturn einen Tempel erbaut und ihre erfte Anfiedelung Jo— 
olis genannt hätten, von der fogar die Soniten den Namen an— 
nommen. Gin Pagus lones und einige antife, den griechifchen 
r Smachiden ähnliche Sacra und Gebräuche könnten nah D. 
üllers Anficht zu Diefer Sage die Veranlaffung gegeben haben, 
ihrer urfprünglichen Gründung eine gewiſſe Heiligfeit beizule- 
fh, womit dann leicht Die Heroenfpiele auf dem Mons Casius in 
rin zu feßen waren (j. oben ©. 1126). Eben fo ausges 


















9 


— 





Fate. pD 18. 


⸗ 


* 


























1158 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 36. | 


jonnen war die etymologifche Berbindung mit ver Oreſtes 
Sage durch den benachbarten Melantius— und Amanus-Berg 
und den nördlich anliegenden Berg 6 doanerig, der den von der 
Raſerei DBefreiten als einen entflohenen Sclaven, einen Flücht 
ling, bezeichnen follte, auf den man jelbft ein Denfmal, eine 
Statue mit hinweifender Hand auf diefen Berg hin, zu Antiochia | 
errichtet jahb, jo wie auf den Münzen der Stadt auch der athe 
niſchen Minerva Bild und ihrer Eule eine Erinnerung an diefen 
uralten Adel abgeben follte. Auch der große Alerander mußt 


zuge gegen die Perſer follte er fich an einer ihrer köſtlichſten Quellen io ! 
erquict haben, Daß er gemeint, die Muttermilch einmal wieder 
genoſſen au haben, daher fie auch den Namen feiner Mutter, 


jetzt wird die St. Bauluequelle dafür gehalten). —4 
Auch der Orient, auf deſſen Herrlichkeit ja die yriſch n 
Antiochener eben fo hingewieſen waren, wie auf die griechiſche 
Glanzzeit des Occidents, wurde durch den Feuer- und Sonnens 
cultus mit in ihre Mythe gezogen (vergl. oben ©. 891), wen 
er auch von den claſſiſchen Autoren weniger bejprochen wurde, al 
in den fpäteren chriftlichen Zeiten, wo der ſyro-chaldäiſche Aber 
glaube ein Uebergewicht über den griechifch = heidnifchen davon trug 
An der DOftfeite der Stadt, auf dem Wege am fünften Meilen } 
fteine; war ein Gultus der affyrifhen Semiramis (Anaitis 
jpäterhin Dlero& genannt, nad einer Gemahlin des Perjerkönige 
Cambyſes, wo ein ewiges Feuer (ignis divinus) unter m gi 
ſchen Ceremonien und Beſchwörungen verehrt ward, was auf ſpe 1 
tere Ihaumaturgen nicht ohne Einfluß geblieben, da die Leiche Des 
Säulenheiligen (Simeon Stylites) auf ihrer Translation in Die 
große Kirche zu Antiochia erft an diefen Ort-gebradht ward. 
Noch andere Elemente, wie die genannten, ließen fidy nad 
weiſen, aber auch diefe reichen ſchon hin, fih des Gonflictes be] 
wußt zu werden zwifchen Orient und Occident, griechiſch-mack 
donifhem, fyrifchen und- oftaftatifchen Wefen bei einer Seleucidei 
herrfiohaft, unter deren Einfluß die Metropole BoD de 
mals ihren Aufſchwung nahm. 1 
Schon vor ihr war Antigonia am Orontes nur went, 
oberhalb von Antigonus, dem Vater des Demetrius Poliorcetes 
geftiftet (im Sahre 307 vor Chrifti Geburt, nad) Diod. Sieul 
XX. 47), als ein für ihn fehr geeigneter Plaß, um von da au 


Die Gründung von Antiochia. 1159 
























ihm unterworfenen Satrapien in Aften und Libyen, Babylon 
d Uegypten im Zaume zu halten. Sie war im Umfange von 
Stadien mit großer Pracht angelegt, aber nur von kurzer 
auer; denn da Antigonus 6 Jahre fpater in der Schlacht von 
jus in Bhrygien durch Seleucus befiegt war, wollte diefer uns 
günſtigeren Augurien feine neue Nefidenzftadt begründen. 

So entftand erft im Jahre 300 vor Chrifti Geburt durch Kö- 
ı Seleucug Nicator®) die Seleucia Pieria am Meeres: 
r, welche als das Emportiunt der zu gleicher Zeit entftehen- 
Landftadt Antiochia angefehen ward; denn als vom Sie: 
5 zu Antigonia dem Zeug die Opfer gebracht wurden, ftießen, 
ählte man, deffen Adler auf die Eingeweide des Widderopfers 
d trugen fie auf den Berg Silpius im eiligen Fluge davon, 
rauf jener fogleich durch Acclamation die Verſammlung dahin 
f, dort die Neuftadt zu bauen. Daher fpäter ſo viele Bezie- 
Ingen der Kunftwerfe auf diefe Gründung: der Marmoradler 
08 Zeus vor der Stadt errichtet u. a., auf den Münzen der 
Fadt überall der Adler mit ausgebreiteten Flügeln auf dem Bliße 
/d der Mons Silpius, auf dem eine religio fulgaris, ein. Bliß- 
tus, eingerichtet wurde; jelbft der Widderfchenfel in den Krallen 
3 Adlers oder der ganze Widder auf dem Gepräge der antioches 
hen Münzen, dem auch ein Stern als Zeichen affyrijchen Aftral- 
eltus beigefügt ward, bezeichnete diefe anfängliche Begründung. 
ie neue Stadt wurde nun zwifchen dem Orontes und dem Mons 
|pius und zu diefem ihre Stadtmauern hinauf gebaut, bis dahin, 
» früher Alerander M.N) dem Zeus Bottiaeus, d, i. dem mas 
Sonifchen Zeus (mach der macedoniſchen Landſchaft Bottiaea), einen 
Star errichtet hatte, und dafelbft ein Bottia pagus als Anfiede- 
Ita entftanden war, der nun mit zur Stadt gezogen wurde. Die 
te Anlage nahm, nah Strabo, nur ein Biertheil von dem 
fitern Umfange der Stadt ein, die zu A Quartieren heranwuchs, 
ten jedes mit befonderen Mauern umgeben wurde. Außer jenem 
httiätjchen wurden auch noch andere Pagi, mit denen die Räume 
Jon beſetzt gewefen waren, mit in die nachherige Stadt hereinge- 
en, deren ältere Namen den verfchiedenen Stadttheilen verblie- 
In, wie Charandama, Gandigura, Ghifira, Apate, Thracon und 
dere, deren Lage jedoch nicht weiter bekannt iſt. Die Bewohner 
J — 


es) O. Müller, Antig. Antioch. p. 24. 
13 Droyſen, Städtegründungen Alexanders. ©. 14. 


* 


* 


1160 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 36. 


von Antigonia zogen ſogleich in die neue Stadt ein, und ihre 
Baufteine wurden alle auf dem Drontes eingefchifft und zu derjelben 
verbraucht, jo Daß von jener faum eine Spur übrig blieb. Di 
neuen Bürger Antiochia's waren demnah Griehen und Ma 
ecdonier aus Antigonia, aber auch Die aus der früheren argivi— 
ihen Sopolis auf des Caſius und Silpiug Borhöhen; welch 
auf dieſen ihre Sitze behaupteten. Dieſe ſtanden in viel größerem 
Anſehen, als die nur durch die genannten neueren Pagi mit hin— 
eingezogenen ſyriſchen Barbaren. Dieſe, die Pagani, bilde 
ten nun den Plebs, der bis in die Zeiten des Joann. Chry— 
ſoſtomus nad deſſen Ausſage feine barbariſche (ſyriſche) 
Sprache beibehielt; jene fernerhin den Adel oder die erſte 
Claſſe der Stadtbewohner, die Gebildeten mit a | 
Sprache und Sitte. Den Namen der Stadt gab ihr Seleu— 
cus Nicator nach feinem Bater Antiohus. Unter den Anfiede 
fern, die Seleucus in der Stadt als Bürger aufnahm, werden auch 
Juden genannt, die ſelbſt nach der Zerſtörung von Jeruſalem ihre 
dort erlangten, mit den Griechen gleichen Rechte, wie Fl. Joſe⸗ 
phus (contr. Apion. Il. 4) fagt, auch beibehielten,; aber wahre 
Iheinlich, wie in allen Städten, wo fie geduldet wurden, einen 
eigenen Stadttheil erhielten. Die felbftändige ftädtifche Verfaſſung 
welche allen von Alexander und den Macedoniern gegründeten — 
lonien im Orient”) eigenthümlich war, in welche die ſeleucidiſche 
Könige feine Eingriffe thaten ®), verblieb auch Antiochia, deren | 
freie Republik ihnen auch die römische Libertas unter den tr 
miſchen Kaifern fiherte (durch Pompejus und Julius —J 
daher wurde ſie J Plin. H. N. V. 21 Antiochia Libera 
genannt. 4 
Es zerfielen die Bürger der Stadt in 18 Tribus in eben 
fo vielen Quartieren; dies waren ihre Demen (dngoe), die 
ſelbſt regierten, wie bei den Griechen durch die Comitien, 
ſich in ihren Theatern verſammelten, wo ſie ihre Beſchlüſſe faßten, 
wie noch zu Titus Zeit. Später, unter Kaiſer Julian, der, in 
Antiohia geboren, fie gern bewohnte, beftund noch ihr Senat; 
200 Decurionen werden genannt, die feit Langem den Staat 
regierten, die der Nhetor Libanius hochpreifet. Sie hatten Die F 


4 
9 














| 







#92) Q. Müller, Antig. Antioch. p. 30. 


»9) Droyfen, Gefchichte der Bildung des Hellenifchen Staatenfyfteme 
Hamburg, 1843. Th. II. ©. 66 u. f. 





Die Antiochener. 1161 


Liturgien, die Feftordnungen, zu leiten. Später wurden 
Duumvirn als Borgefeßte von Antiochia ‚genannt, welche die 
Domaine der Stadt (agros publicos) an Fleinere Bürger zur 
Beaderung vertheifen Fonnten, um ihnen Beihülfe zu leiften. 
Udel und Plebs, Freie und Sclaven, Griechen und Bar- 
baren, Drient und Dccident, dies Alles hier vereint, förderte 
ein Gemiſch griehifchen und barbarifchen Lebens, dem 
ein übermäßiger Luxus mit Kunftfinn, aber auch weichliches orienz 
talifches Wefen mit fchlüpfriger Sitte und Ausſchweifung folgen 
mußte und ein gefteigerter veligiöfer Fanatismus mit ſyriſch-chal— 
däiſchen Wunder- und Aberglauben, von dem alle Syrer, Heiden, 
wie ſpäter auch Ehriften, angefteckt wurden, Zauberern, Wunderthäs 
tern, Thaumaturgen nur zu geneigt. Die griechiihen Daphnaea 
Sacra, mit bachantifchen Ausſchweifungen und Faratismug betrie= 
ben, die nächtlichen Orgien bei ihren Feſtfeiern, die unzähligen ſy— 
riſchen Spiele, die von da auch nach Nom übertragen wurden, als 
„Syrus in Tiberim influxisset Orontes“ nach Ausſpruch der 
Satyrifer — Alles dies. nahm in diefer Metropole des 
Drients eine extreme Geftalt an.  Schmeichelet und Anbetung 
gegen die Begünftigungen und Wohlthaten ihrer Cäfaren im Glüd, 
Berwünfhungen derjelben im Unglück, wüthender Haß gegen fie, 
wenn die Antiochener ftrengere Zucht von ihnen empfanden, Ueber: 
muth aller Art in Barodien und Wißreden zeichneten diefe Antio— 
ihener aus (Procop. de Bell. Pers. Il. 8). Ihre heidnifchen Rhe— 
toren felbft, jagte man, hatten Honig und Wermuth im Munde, 
zeichneten fish durch laseivia und hilaritas aus; und dem Kirchenz 
vater Chryſoſtomus entging der nachtheilige Einfluß nicht, den 
die Hippodromen und die Theater, die man nicht laffen fonnte, 
auf die hriftliche Gemeinde ausübten. 

Allerdings ſah man wol, daß diefe lebendigere Empfänglichfeit 
und geiftigere Entfaltung der Kräfte auch mit um fo edlerem 
Enthuſiasmus dem Höchften fich zuzumwenden im Stande war, ale 
das Chriſtenthum dort einzog, und viele befehrte und heilige 
Männer und zahlreiche Märtyrer dort ihr Leben dem Evangelium 
weihten; aber die große Maife des Volfes, wenn fie auch die Taufe 
annahm, behielt doch ihre Leidenjchaft für die Mimen, für die 
graufame PBaläftra indischer Gymnofophiften, für die von Julia: 
nus Apoftata wieder hergeftellten heidnifchen Feftfetern und ihre 
Neigung für Magifer, Thaumaturgen, wie ihre ſpyriſch-heid— 
nifchen Sitten bei. 


* 


* 


1126 Weſt-Aſten. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 36. 


Im ſtrengſten Gegenſatz gegen die üppigen Städter traten al— 
lerdings zu Untiochia gegen fie auch die Schaaren der Anachore— 
ten und büßenden Einfiedler auf, die fih um die Stadt auf 
ihren nahen Bergen in Grotten, Höhlen und in den vielen Fels: 
lüften anfiedelten, die in der Verachtung der Welt und ihrer Ges 
nüffe jedoch meift ihren eigenen Ruhm fuchten; nicht felten ſah 
man damals diefe asfetifhen Männer von ihren Felshöhen 
herabfteigen und die Straßen der Stadt durchzichen, um dem Volke 
ihre Hymnen zu fingn. Das Klofterleben zog auf dem 
Mons Casius ein, wo noch Spuren davon in Auinen übrig ges 
blieben, und die ſtreng-büßenden religiöfen Athleten fteigerten ihre 
Kämpfe gegen den Berfall der Zeit bis zu dem Extrem der 
Säulenheiligen (Simeones Stylitae), die hier im dten Jahr— 
hundert die Bewunderung der Menge erregten, welche doch zugleich 
in die alten griechiichen Tempel von Saturn und Mars auch den 
ſyriſch-chaldäiſchen Gultus der Planeten aufnahm, und den Ausge- 
burten-der Saturninifhen Gnoftifer (Saturninug, der erfte 
ſyriſche Gnoftifer, lebte im 2ten Jahrhundert in Antiochin) ſich 
leidenschaftlich hingab. 

Unter folhen Verhältniſſen ftieg einft eine PBrachtftadt empor, 


die man in ihrem gegenwärtigen Zuftande das Grab einer uns 


tergegangenen Welt nennen fönnte, in das fie durch Krieg, 
Brand, Erdbeben und eigene Thorheit verfanf, deren Wiederauf: 
grabungen aus dem Schutt des letzten Jahrtauſends noch nicht 
wieder verfucht find, obwol fein Sahr vergeht, daß nicht die hefti- 
gen Regengüffe und Bergwaffer aus ihrem Boden unzählige Er: 
innerungen an die Bergangenheit, zumal an Münzen und Anti— 
caglien aller Art, aus folhem Boden hervorwüfchen. 

Mit der erften Anlage Seleucus Nicators ward der Grund 
einer Prachtſtadt gelegt, die unter feinen Nachfolgern, zumal 
Seleucus Callinicus und Antiohug Epiphanes, mit den 
Erpreffungen der Schäße von 72 Satrapien (nad) Appian. 
Syr. 62) oder Königreichen, die fih vom Indus bis zum Bos— 
porus ausdehnten, erft ihre Vollendung erreichen Fonnte, zus 


mal unter dem leßten, dem fiebenten der feleucidifchen Könige, von. 


dem man fagen Fonnte, daß bei ihm ‚„mala cum bonis mixta“ was 
ren, wodurh er nach feinen Kumftichöpfungen bewundert, dei 
Kirhenpiftorifern aber durch feine Greuelthaten verhaßt werden 
mußte. — 








Antiochia's Prachtbauten. 1163 


Sogleich wurden viele Werfe 9%) errichtet, unter denen vorzüg— 
fich die Tempel de8 Zeus Bottiaeus,'der Fortuna oder des 
Genius der Stadt (Ammian. Marc, XXI. 1, 6), das Ty— 
haeum und das Daphnaeum die Aufmerkjamfeit der Nachwelt 
erregten. Das Tychaeum, in den die vergoldete Erzftatue 
der Befhüserin der Stadt, der Toyn, unter einem offenen, 
auf vier Säulen ruhenden Tempeldache (daher Ev Tergnzıoriw 
genannt) errichtet war, lernt man aus dem Gepräge der Münzen 
Antiochia's Fennen (eine auf einem Felfen figende weibliche Figur 
mit der Muauerfrone und einem Aehrenbündel in der Rechten, mit 
der Linken auf den Felfen geftüßt, an deffen Fuße ein Süngling, 


= den Flußgott Drontes bezeichnend, fi halb aus dem Boden 


erhebt, auf deffen Schultern der rechte Fuß der Tyche ruht) 9). 
Für viele andere Städte, wie 3. B. Geraſa (Erdk. XV. 1079-— 


1081) und Balmyra, giebt dies Aufſchluß, wo derfelbe fyrifche _ 


Architecturſtyl Antiochia’s vielfahe Nachahmung fand. Bor Allem 
berühmt wurde aber Daphne, das man bald für den lieblichften Ort 
der Welt ausgab, und das in feiner höchften Blüthe an die Spiße 
der Stadt geftellt wurde, die man faft nur als einen Anhang zu 
dieſem Wunderorte anfah, daher fie felbft meift nur „Ivruöyeu 
n Enı Japrn“, „noög Acpvnv“ (bei Strabo XVI. 749) oder 
„Epidaphne“ (bei Plin. H. N. V. 21) genannt wurde. Die 
Schönheit dieſes Wunderorteg, durch reichere Vegetation, Lor— 
beerhaine, fühlende Schatten, fprudelnde, eryſtallhelle Quellen, Ga: 
taracten, Tiebliche Anhöhen und reizende Thalgründe ausgezeichnet, 


wurde mit dem Tempe Thefjalieng verglichen (é040 Teurew 


Aogvns, sacra Tempe Daphnes in Dionys. Perieg. v. 916), 
und dem Bytbifchen Apollo von Seleucugs geweiht, weil die 
Seleuceiden in ihm ihren eigenen Ahnherrn verehrten (Seleu- 
cos campos vieinos urbi Apollini dicavit, Justinus XV. 418). 
Hier follte Daphne: vor dem ihr nadheilenden Apollo in den Lor— 
beer verwandelt fein, wo Apollo feine Pfeile zur Erde warf, deren 
goldene Spike der Huf-von Seleucus Pferd an dieſer Stelle aus 
der Erde jchlug; daher nannte Auſonius (Clar. Urb. II.) die 


- Stadt Antiohia „Phoebeae lauri domum.“ Der Ort Tag, 


nah Strabo, 40 Stadien in S.W. von der Stadt auf dem 





°»°*) O. Müller, Antig. Antioch. p. 35—50. 
°®) Visconti, Museo Pio Clementino. II. 46; O. Müller, Tab. B. 
No, 220. 


4 


1164 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 36. 


Bergabhange, wo jetzt noch das Dorf Beit el-Ma (domus 
aquarum) 8) ſteht, und ein paar Gebirgsſtröme in reizenden Waſ— 
ſerſtürzen zum Orontes fallen, die von Doueir ausgehen ſollen 
(f. ob. ©. 1112). Durch die Vorftadt Heraclea führte der Weg 
nach dem Daphnaeum, deffen Hain zu Strabo's Zeit 80 Sta- 
dien (4 Stunden) im Umfang hatte, wo aufer den prachtvollften 
Zempeln des Apollon, der Diana, zwifchen hohen, uralten Cy— 
-preffen, der Venus, der Iſis, der eleufinifchen und anderen 
Götter, die mit dem größten Luxus augsgeftattet waren, auch an— 
dere Prachtgebäude und Porticos zwifchen Gafthäufern, Bädern, 
Rofengärten, Weinbergen und allen Arten von Luftorten fagen, in 
denen außer den pompöſeſten Feften der Götter auch den gemeinften 
Gelüften gefröhnt wurde. Bon den vielen Brachtbauten, den vielen 
coloffalen Statuen der Götter, der Könige und Cäſaren, von den 
Büften und Infchriften der Wohlthäter, die hier jo viele Jahrhuns 
derte hindurch errichtet wurden, ift nach den Zerftörungsperioden 
eines halben Jahrtauſends fat nichts als nur der Wafferreichthum 
der Quellen und Die üppigfte DBegetation mit — kühlenden 
Schatten übrig geblieben. | 

Faſt erft durch die genaue Befchreibung der beiden furchtbaren 
Erdbeben unter Leo M. in den Jahren 457 und 458 durch den 
Rhetor Libanius erfährt man, wie die Stadt früher war 9), 
denn von dem Orontesarm, der durch die Stadt floß, blieb Feine 
Spur übrig; von der Inſel, auf welcher der prächtigite Theil der 
Stadt erbaut war, blieb nur ein geringer Ueberreſt ohne Bauten 
zurüd, Die Stadt hatte eine mehr zugerundete Form, die von 
der Stadtmauer wie von einer Mauerfrone umgeben war; 
die jpäteren Ueberrefte, wie fich dies auch aus Niebuhrs Grund 
riß der heutigen Stadt ergiebt, bildeten mehr ein längliches 
Rechteck. Ihre Mitte durchzog in ihrer längften Ausdehnung von 
Df nah Wef (NO. nad SW. nah Niebuhrs Stadtplan) 
ihr größtes Brahtmonument, dem fein anderes gleichfommt, 
die Porticus tetrastichos, die gerade, mit vier Säulen— 
reiben gefchmücte Straße von einem Thore zum andern, Die, auch) 
heute noch fichtbar, eine Fleine Stunde lang (36 Stadien nad) 
Dio Chrysost., A römifche Millien nah Malalas) mit weißen 
und anderen foftbaren Marmor= oder Granitplatten getäfelt war, 


#96) Bartlett and Carne, Syria l. c. Vol. J. p. 35, Beit el-Ma mit 
den Wafferfällen. 20, Müller, Ania Antioch. p- 51. 








— 


Antiochia's Practbauten, 1165 


deren zwei Golonnaden immer durch Bedahung zu Porticug 
oder gededter Säulenhalle gebildet waren, in deren langen 
Schattengängen durch die ganze Stadt man Kühlung gegen den 
heißen Sonnenftrahl genoß, während zwifchen beiden Porticug- 
reihen in der Mitte die dritte, eine Stunde lange Colonnade, un: 
bedacht geblieben, zugleich das Spazieren unter freiem Him- 
mel geftattete. Eine große Querftraße ähnlicher Art durchſchnitt 
die Stadt in der Richtung von Sid nad) Nord, vom Bergabhange 
durch die Ebene bis zur Drontesinfel, und theilte fo die ganze 
Antiochia in ihre vier großen Quartiere (daher aud) Tetrapo: 
lis genannt). Dieſe beiden Hauptftraßen übertrafen Alles an 
Pracht, was jonft in diefer Art befannt geworden: denn die ihnen 
auch an anderen Orten von Seleuciden, Römern oder auch von 
Herodes ähnlich gebildeten Säulenftraßen, bedeutend an fich, 
wie wir fie in Geraſa (Erdf. XV. ©. 1080, 1086), in Amman— 
Philadelphia (ebend. ©. 1147), in Omfeis-Gadara (ebend, 


)&. 378), in Samaria-Sebafte (ebend. Th. XVI. ©. 664), in 


een — 


Apamen (f. ob. ©. 1078) kennen gelernt, und wie fie auch ſchon 
Benufort zu Soli-Bompejopolis®) ſchön befchrieben, und 
Andere fie in Palmyra angaben, find, die allerleßten etwa aus— 
genommen, doch nur ſchwache Nahuhmungen des großartigften 
Muſterſtyles zu Antiochia geweſen, der durch Kaiſer Tiberius jedoch 
erſt vollſtändig ausgebildet ward. Er ſchmückte dieſe Colonnade mit 
ehernen Statuen. Die vier inneren Straßenecken dieſes Tetraſtichos 
waren durch die prächtigſten Porticus (das Tetrapylon, auch Aureae 
Portus und Columnae genannt) mit, einander in Verbindung ges 
bracht; innerhalb täfelte fie Antoninus Pius mit ägyptifchen 
Granitplatten (ex saxo pyrrho poicilo aus Thebä), daher Plateae 
genannt. Das Bild des Apollo Omphalo, auf dem myſtiſchen Fels 
fen der eleufinifchen Myſterien (in umbilico terrae, wie zu Delphi 
oder Baphos, im Mittelpunct der Erde) figend, ward hier errichtet, 
und viele andere Prachtbauten, wo das Forum, die Baftlifen, die 





|Mufeen des Xyſtus und viele Tempel die Mitte der Stadt umga- 





ben, zu denen von den übrigen Enden der Stadt über 200 Stras 
gen zu jenem Hauptmittelpunet der Plateae und bis zum Orontes 
führten. 

Der Königspalaft, der gegen ein Viertheil der Stadt einnahm, 
und von ungeheuerer Größe war (Diefe Regia, die Theocrit Gi- 


°®) Admiral Beaufort, Karamania. London, 1817. 8. p. 240. 





Rx 


1166 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 36, 


gantum Eurymedontis domum nannte), lag gegen Süden. Das 
vierte Quartier, Epiphania genannt, hatte Antiohug 
Epiphanes am Bergabhange des Mons Silpius und der Ebene 
erft ausgebaut, im deren gewaltigen Ummauerung auch) die ältere 
Sopolis auf der. Höhe, ſamt der Curia, dem Tempel des Jupiter 
Keraunios, des Jupiter Gapitolinus, gang von Golde 


ſchimmernd (Livius XLI. 25), und der Acropolis mit einges 


ichloffen war. Diefer zu coloffale Umfang der Burgmauern, der 
die Bertheidigung der Stadt gegen Ueberfälle in der ſpätern Zeit 
erjchwerte, wurde ein paar Sahrhunderte fpäter, wie Procopius 
erzählt, von Kaifer Juftinian) enger zufammengefehränft, und 
über furchtbare Abſtürze und Felfen nur in fo weit hinaufgeführt, 
als -man zu Pferde oder zu Wagen die Höhen, über die fie weglief, 
noch erreichen Ffonnte, die Gefahr des hohen Felfeng, Drocaffia 
genannt, vermeidend, der früher die dicht unter ihm hinlaufende 
Stadt fo drohend überragte, daß Sapor, der Perſer, bei feinem 
verrätherifchen Ueberfall der Stadt unter Kaiſer Gallienus, oder 
Balerianug, ihre Bewohner, die noch ganz friedlih im dortigen 
Theater faßen und dem Mimug horchten, als er, wie Ammian bez 


richtet, die Schredensworte ausrief: „nisissomnus est, en Persae!“ 


mit den Pfeilmolfen feiner Bogenfhügen niederſchießen Fonnte 
(Ammianus Marcellin. XXIII. 5, 3). 

Auch Coloſſe Tieß Antiohus Epiphanes aus den Selfen 
über der Stadt hängend ausmeigeln, wie dag Charonium caput, 
das die Peſt verfcheuchen follte, feine eigene coloffale Statue, aug 


Erz gegoffen, als Stierbändiger aufrichten, zum Andenken, daß er 


den benachbarten Taurus Mons von feinen Räubern befreit habe, den 
colofjalen Jupiter, dem olympifchen an Größe faft gleich, im 
Daphnaum aufftellen, aber nicht aus Pietät, fondern um.in ihm voll 
Unſinn fich felbft verförpernd darzuftellen, ald Siegesgott (Oeög 
vırpogog), und mit allen. folhen Einweihungen waren unfin- 
nige Feftgepränge und Feftfeiern verbunden. Ganze Schaaren von 
Erzarbeitern und anderen Künftlern wurden von ihm nach Antio— 
chia berufen. 

Selbſt mit der Verweichlihung und dem Verfall des Seleu— 
cidenreiches nahm der Luxus in Antiochta nicht ab, da der Handel 
fortblühte und die Fruchtbarkeit des Bodens bei diefen Wechfeln 
feine Beränderung erlitt. Und als das erfte furchtbare Erdbeben 





#99) Procop. de Aedific. Just. II. 10. 





I 


Antiochia's Prachtbauten. 1167 


-(148 v. Chr. Geb.) vorüber war, wurde die Stadt mit erneuetem 
ägyptifchen Lurus durch Alexander Balas wieder aufgebaut; eben 
fo, als Brandfadeln der dort zahlreich gewordenen Juden bei Ver: 
theidigung der Burg einen Theil der Stadt einäfcherten; eben fo, 
als der armenifhe König Tigranes mit feinen chaldäifchen Mas 
giergefolge, nach Antiochia zu Hülfe gerufen, von Lucullus wie 
der aus Syrien zurückgetrieben ward, und nur forifche Schatten: 
fönige noch unter den Befehlen römischer Imperatoren eine Zeitlang 

geduldet wurden, bis Pompejus Syrien als Provinz zum rös 

miſchen Reiche ſchlug MO). 

Unter dem Einfluß der Römer zogen auch Literatur und Ges 
lehrfamfeit in Antiohia ein; Antiochus Asiaticus, den Malalas 
Philopator nannte, legte, nach Art der Mufeen. in Alerandria, die 
erſte Bibliothek in Antiohia an, und Gicero (pro Archia 
P. 3, 4) rühmte die gelehrten und Liberalen Studien, die dort von 
Bielen betrieben wurden. Unter der Begünftigung von Julius 
Cäſar, Auguftus und zumal Agrippa, der gern in Antiochia 
verweilte, von Tiberius und faft allen bauluftigen Cäſaren, big 
auf Trajan und Hadrian, mehrte fi die Zahl der Tempel, 
Theater, Nymphäen, FelsSamphitheater, Felsgrotten, 
der Gymnafien, Baläfte, Eyften, Bäder, Aquäducte, 
Thermen und vieler Kunftwerfe, wie mannigfaltiger damit ver- 
bundener Sinnengenüffe ins Unglaubliche. Bon den Bädern und 
Thermen der verjchiedenften Arten, welche feitdem bei den Driens 
talen zum täglichen Bedürfniß wurden, und in feidenfchaftlichen 
Gebrauch kamen (man hatte deren calidae, tepidae, frigidae lava- 
— u. |. w.), ſagte Apollonius von Tyana, ſeien die An— 
tiochener keinesweges, wie man ſonſt annahm, friſch und jugendlich 
geblieben, ſondern durch ihren Mißbrauch erſt recht gealtert, 
wie dies auch heute noch bei dem ſchönen Geſchlechte der Orientalen 
der Fall iſt. 

Die nachfolgenden Erdbeben haben Vieles wieder zerſtört, was 
in der Neuzeit des Orbis terrarum der Römer daſelbſt von ihnen 
vervollftändigt It oder auch neu errichtet ward 2). Bon Suliug 
Cäſars prachtvoller Baſilica, die nach ihm das Cäſarium genannt 
wurde, ſcheint jedoch noch heute in der Mitte der alten Stadt die 
Stelle nachgewieſen werden zu können; auch von Aquäducten, öf— 








0) ©. Müller, Antiq. Antioch. p. 68. 
| '') ©. Müller, Antig. Antioch. p. 75—134. 


\ 


1168 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abfchnitt. $. 36, 


fentlihen Badebaffins und Amphithentern, die, in Zelfen gehauen, 
ihre Stellen nicht verändern Fonnten 2); eben jo von einft oft 
prachtvollen Necropolen in den Felswänden und Thälern des Mons 
Casius, der überall mit Grotten und Felsgräbern wie ausgehöhlt 
erfcheint 3), von denen viele den fpäteren Anachoreten zu Woh- 
nungen dienten, feitdem Zeno Monahus (er ftirbt im 3. 420 
n. Chr. Geb.) diefe monaftifch=ascetifche Lebensweiſe in befondere 
Aufnahme brachte, worüber die Acta Sanctorum vielfachen Auf 
ſchluß geben. 

Dbwol Bompejus den Antiohenern ihre Libertas beftätigt 
und ihnen viele Wohlthaten erzeigt hatte, fielen die Teichtfinnigen 
Antiochener doch fehnell von ihm ab nach der Schlacht von Phar— 
jalia, erfannten Julius Cäſar fogleich als Dictator und führten 
von diefem Sahre (48 v. Ehr. Geb.) an, ihm huldigend, ihre 
neue Aera in ihren öffentlichen Verhandlungen ein; eben fo fehnell 
wandten fie fih nad der Schlaht von Aetium zu Octavian und 
führten auch nach ihm ihre Zeitrechnung fort, die aber unter Ti- 
berius fehon wieder aufgegeben wurde, 


Detavianus Auguftus feierte in Antiochia mit Agrippa 


einen Triumphzug; Agrippa legte an einem von ihm genannten 
Agrippinensis vicus reizende Billen an, und König Herodes, der 
Bauluftige, um feinem hohen Gönner.zu fchmeicheln, verherrlichte 
feine Triumphftadt durch eine fehr ſchöne Via publica von 20 Sta— 
dien (einer Stunde) Länge, die er an einer fehr jumpfigen Stelle 


zum großen Gewinn der Stadt, wahrfcheinlih an ihrer Oſtſeite 


gegen den Orontes hin, prachtvoll mit weißem Marmor u und 
mit Porticus verfehen ließ. 

Tiberius, der in Rom feinen Prachtbau aufführte (Sueton., 
Tib. 47), verjchönerte doch Antiochia nad einem großen Brande 
auf verſchwenderiſche Weiſe. Eine Statue, die er im Umbilico der 
Stadt auf einer mächtigen Säule von ägyptifhem Granit 


(e Thebano saxo) errichten ließ, fah noch der Chronogray) Maz 
(alas im 9Iten Jahrhundert aufrecht ftehen; an der Oftfeite der 


Stadt foll er ein Thor erbaut haben mit dem Wahrzeichen von 


Nom, der Lupa Romana mit fäugendeg Zwillingen; jhon Jul. 


Gäfar hatte der Dea Roma im Daphnaeum einen Tempel errich- 
tet. So wanderte allmälig auch die Römerwelt in die ſyriſche 


2) Pococke ©. 191; Kinneir p. 172. 
) Kinneir p. 152; Buckingham p. 565; v. Richter ©. 281 u. A. 





... 


u ER 


Antiochia, die erſte chriftlihe Gemeinde. 1169 


Metropole ein. Germanicus, durh Pifo aus Eiferfuht römis 
ſcher Gewalthaber vergiftet, ftarb hier in Epidaphne (im Jahr 19 
nad) Chr. Geb.), wo jeine Leiche verbrannt und ihm ein großes 
Denkmal, mit dem feltenen Namen Tribunal genannt, errichtet 
wurde (Taecit. Annal. II. 73, 83), dag DO. Müller mit dem Mo: 
nument des in Athen als Fremdling geftorbenen commagenifchen 
Königs Philippus Epiphanes vergleicht. 

Die doppelten Zerflörungen "der Stadt unter Cajus und 
Claudius führten die Thaumaturgen ſchon zu mancherlei Wahr: 
fagungen und Thorheiten, auch dazu, Fünftige Erdbeben fir das 
geängftigte Volk zu befhwören, nämlich durch Errichtung von 
‚ Säulen mit Büften (dosora Antwra), die dem Erdbeben Still» 
fand gebieten follten, die aber beim nächften Erdbeben ſelbſt eins 
ſtürzten. 

Alexandria und Antiochia hatten zur Erhebung Kaiſer 
Vespaſians, wie auch andere ſyriſche Städte (z. B. Berytus, 
f. oben ©. 435), das ihrige beigetragen; dafiir fcheint Titus 
nach) der Zerftörung Serufalems fih ihnen durch feine Milde dank— 
‚bar bewiefen zu haben: denn die vielen jüdifchen Bewohner zu 
Antiochia, die, wie Joſephus fagt, Schußredht unter ihren eigenen 
Ethnarchen genofjen, wurden durch ihn nicht von da, wie aus den 
‚anderen fyrifchen Städten, vertrieben. Diefer Schuß Fam aud) 
den dortigen Chriften zu Gute, die von den römifehen Statthaltern 
in den erften Jahrhunderten nur als eine jüdische Secte, als Chris 
ftenjuden, mit zu den dortigen Juden gerechnet werden mochten; 
daher ſich dort auch die erfte hriftliche Gemeinde außerhalb 
Serufalem ſchon in frühefter Zeit organifiren fonnte, worüber die 
‚Upoftelgefhichte in ihren inhaltreichen Kapiteln, vom 11. Kapitel 
an, die lehrreichſten Auffchlüffe giebt. 

Die geflügelten Cherubim aus dem Tempel joll, nach Malalag, 
Titus auf eins der Thore Antiochin’s geftellt haben, wonach dag 
Thor (wahrfcheinlich das gegen Süd nad) Laodicen hin) noch) lange 
den Namen des Cherubim-Thores beibehielt. Auf dem Weltthurm 
foll er der Luna, die ihn durch Mondfchein bei der Eroberung 
Jeruſalems begünſtigt hatte, zu Ehren eine Quadriga errichtet ha— 
ben. Im Daypyhnaeum führt derſelbe Autor ein von ihm an der 
Stelle der ehemaligen Synagoge erbautes Theater an, dag er mit 
der Infchrift „ex praeda Judaea“ verfehen ließ. 

Bon allen diefen Herrlichkeiten blieben nach dem. zerftörenden 
Erdbeben unter Trajan nur geringe Trümmerrefte übrig, mit 
ı Ritter Erdkunde XVII. Eeee 





1170 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 36 


deren Neftauration ſich die folgenden Kaifer, zumal Hadrian, 
Commodus, Aurelian, Diocletian, vollauf befchäftigten, 
auch wol Neues, wie-Aquäducte, Lavacra, Xyſten, Plethrien zu 
Ringſchulen für Gladiatoren, Fauftfämpfer und andere öffentliche 
Spiele, Feftfeiern und Volksluſtbarkeiten hinzufügten, nach denen 
die Antiochener, wie die Römer, immer begieriger wurden, je mehr 
der Sittenverfall wuchs und das Nömerreich fih feinem Untergange 
näherte. Nur Domitian führte ernftere Architeeturen % auf, 
einen neuen kaiſerlichen PBalaft, wahrfcheinlich derſelbe, der 
noch die nächften Zerftörungen überlebte und in Nord-Weft der 
Stadt bis zur Zeit der Kreuzfahrer geblieben, deren Fürften in 
ihm ihre Reſidenz aufichlugen; dann einen unterirdifchen Tempel 
der Hecate, deren abergläubifcher. Cultus damals im Lande grafe 
firte; aber auch eine Münzftätte für Syrien und im Daphnäum, | 
wo das Waffergefälle für die Anlage von Mafchinerien günftig ere 
Icheinen mochte, drei Waffenfabrifen für fein Kriegsheer. 
Indeß hatte ſich die Zahl der Chriften im Drient ſehr ger 
mehrt, die Gemeinde in Antiochia (Schon vor dem Jahre 43 nad | 
Chriſti Geburt die der Xeuozıavoi genannt) erregte ſchon yolitie ı 
ſches Auffehen; man fah nun wol ſchon ihre Gemeinſchaft nit 
mehr als eine blos jüdifche Secte an, wie die zuvor gefchehen 
war. Der heidnifch gebliebene Pöbel der Stadt, dem durch ihre! 
firengere Zebensweife in Unterdrüdung der Bachhifchen, Daphnifchen, ' 
der Proferpinifchen, Hecateifchen und anderer Fefte der Ober- und 
Unterwelt mancher Abbruch gefchehen mochte, tumultuirte wiederholt 
gegen fie, und die blutigen, aber fruchtlofen Chriſtenverfol⸗ 
gungen Domitians und anderer Cäſaren find hinreichend ber 
kannt. Die erfte große Kirche in Antiohia ließ zwar erſt 
Kaiſer Conſtantinus bauen, aber ſchon vor ihr. war dort eine 
Bafilica den Chriften geweiht und von den Apofteln felbft eins 
gerichtet (genannt Singonis in angiportu prope Pantheum); ale 
einer der Cäſaren (welcher, ift ungewiß, ob Philippus Deciuß 
oder Numerianus?) mit Gewalt in dieſelbe einzudringen 
verfuchte, widerftand ihm muthig der damalige Babylas Episeo [| 
pus, daher fein Märtyrthum und deffen fpätere Verehrung. 1 
Die große Kirche, von Conſtantinus angefangen, mit de” | 


ein neuer Architecturftyl ins Leben gerufen ward, wurde erft von 


2 
4J 









ꝰ02) O. Müller, Antiq. Antioch. p. 99. 


Antiochia’s erfter Kirchenbau. 1171 


einem Sohne Conſtantius vollendet, der fie 6 Sahre fpäter 
sſchmückte; fie hatte bis zum Jahre 526 unter Kaiſer Juſtinian 
Beſtand, wo fie in dem allgemeinen Erdbrande ind Erdbeben die— 
8 Jahres doch nur zum Theil ein Raub der Flammen. wurde. 
Es reftaurirten fie die Nachfolger bald wieder, Chogroeg zerftörte 
ie nicht bei feinem Ueberfall zur Zeit Juftinians, Kaifer Sulian 
Apoſtata ließ fie zwar zufchließen, Jovian gab fie den ortho— 
ef Chriften zurüd, Valens, als Arianer, entriß fie ihnen wie- 





er und legte ein prachtvolles Forum in der Stadt an. Joann. 
Shryfoftomus nennt diefe Kirche die Magna Ecelesia, in 
elcher er jelbft, der große Mann, 12 Jahre hindurch als Pres- 
»yter ſeit dem Jahre 386 bis 398 nad) Ehrifto feine inhaltreichen, 
ief eindringenden, freien Kanzelvorträge (Homilien) zur großen 
Erbauung feiner Gemeinde gehalten 5), ehe er als Patriarch nad 
Sonftantinopel berufen wurde. Als erfter großer fyrifcher Kirchen: 
yau war fie merfwürdig: ein weiter, von einer Mauer umgebener: 
Hof, aus deſſen Mitte die Kirche felbft hervorragte. Ihre Grund: 
age war achtedig, umher mit Anbauten, theils unter der Erde, die 
heils auch in die Höhe über diefelbe hervorragten, fie felbft mit 
roßen Steintafeln gepflaftert, an den Wänden mit Säulen, ſchö— 
ten Steinen, vielem Erze, Gold und auch mit Bildern geſchmückt, 
welche die Antiochener liebten, das ganze Dach mit Golddecken 
| — Nach dem erſten Erdbeben unter Juſtinian konnte 
„zumal das Dach, mit großen, bisher heilig und unantaſtbar 
—— Cypreſſenbäumen aus dem Daphnäum durch 
Ephraim, den Comes Orientis, Wieder hergeftellt werden; doch 
* ſie verſchoben, bis ſie durch ein nachfolgendes Erdbeben unter 
auritius (im Jahre 588) wieder in die gerade Richtung zurück— 
| eſchoben wurde. Ihr Altar war nicht gegen Oſt, ſondern gegen 
| —* angebracht (wie in der älteſten, ihr ſehr ähnlichen Kirche zu 
Ravenna); fie lag außerhalb der Thore der Stadt, jenfeit des 
' Drontes; in ihr wurden die Gebeine des Babylas beigefekt, 
‘ ven man nun ald-Märtyrer zu verehren anfing. Conftantinug 
rrichtete neben der großen Kirche auch ein erftes hriftliches Gaft- 
ara zur Aufnahme der Fremden (Xenon, fpäter Kenodochium ges 
| kannt) ; als man fpäter bei dejjen Reftauration nach dem Erdbeben 
veim dortigen Aufgraben eine große Erzftatue des Neptun fand, 


| ) Neander, ——— Geſchichte der chriſtlichen Religion und Kirche. 
Bd. II. 3. ©. 1441 


I Eeee2 


1172 Weft-Afien. V. Abtheifung. II. Abſchnitt. $. 36, 


die vom Erdbeben verfchlungen war, wurde fie zu einer Statue 
des Kaifers umgefchmolzen mit der Auffchrift: Bono Constantino, 
die er um die Ehriften wahrlich verdient hatte: denn an einer früs 
hern Stelle eines heidnifchen Mercurtempels hatte er eine zweite 
Bafilica für Chriften erbaut, und an die Stelle der Gebäude des 
Mufentempeld eine Nefidenz für den Comes Orientis eingerichtet, 
aud das bis dahin heidnifche Daphnaum, das nun Augufteum 
genannt wurde, durch eine Statue feiner frommen Mutter Helena 
geweiht. 

Conſtantinus führte die begonnenen Arbeiten feines Vaters 
weiter aus, und erwarb fich ein großes Berdienft um den Hafenort 
und das Emporium Antiohia’s, um Seleucia, deſſen Felfen- 
wände 6) durch ihm jeit der erften Begründung durch „Seleucug 
Nicator um Vieles für die Bedürfniffe diefer ſehr belebten Meeres- 
anfurth erweitert und zugänglich gemacht wurden. Julians, des 
Renegaten, thörichtes Beftreben, das Ehriftenthum zu erftiden durch 
äußerliche Wiederbelebung und Unterftügung des alten heidnifchen 
Weſens, durch das Zufchließen der Kirchen, durch den Bau eines 
Tempels für die Sudengemeinde in Antiochta, Durch feine Hetafoms | 
benopfer und Feiern auf.dem Mons Casius, blieb fruchtlog, und 
feine ftrengen polizeilichen Maaßregeln, die er ergriff, die Markt— 
preife in Antiochia feftzuftellen, um dadurch dem Luxus und dem 
Leichtfinn der Antiochener zu fteuern, erzeugte ihm nur Zorn und 
Rache beim Pöbel, der fih feinen Befehlen nicht unterwerfen wollte, 
Sp famen die Zeiten des Valens und Theodoſius M. heran, 
in denen ſchon, troß der Neubauten des erfteren und der Züchti— 
gungen des Ießteren,. die Verarmung der Metropole begann, und 
fie ihrem Berfalle entgegen ging. Theodoſius Auflegung der 
Zölle auf diefe fonft freie Stadt erregte gegen ihn Empörungen, 
die er dadurch beftrafte, daß er ihr die Metropolitanrechte nahm 
und fie auf Laodicea übertrug, ja, daß er fie noch viel härter das 
durch flrafte, dag er den Antiochenern den Gebrauch ihrer Bäder, 
Thermen und Lavacra unterfagte, worauf im Ingrimm darüber fie 
fich felbft den Befuch der Theater verfagten und eine Zeitlang Feine 
eircenfifhen Spiele mehr feierten. Er führte jedoch, ein ſehr nütz⸗ 
liches Werk noch zu den bisherigen, eine größere und breitere 
Brüde ald die vorige über den Orontes, welche zur Porta 
Tauriana, alfo dem Nordthor, hinausführte; unter ihm umd 



















»*) O. Müller, Antiq. Antioch. p. 12, 107. 


Antiochia im 5ten Jahrhundert, 1173 


feinen Nachfolgern blieb noch immer die alte Bauluft, fi in An- 
tiochia Lurusbauten mit Inferiptionen zu eigenem Ruhm zu errich- 
ten, vorherrfchend, wie bei den meiften Gonfularen, einem Mem- 
non, Zoilus, Galliftus, bei Kriegsmännern und Feldherren, wie 
Anatolius und Anderen, denen die Kaifer wol felbft die Steine 
zum Bau liefern ließen. 

Zur Zeit des Joannes EChryfoftomus (der im Sahr 407 
ftarb) 7), alfo am Anfange des 5ten Jahrhunderts, beftand Antio- 
chia, der vielfadh erlebten Schiejale ungeachtet, und wenn aud 
jhon durch manches verfümmert, doch noch in feiner ganzen weiten 
Ausdehnung, in einer Länge von 36 Stadien (nahe an 2 Stunden) 
von DO. nah W. und in einer Breiten-Ausdehnung von 30 Stas 
dien (1, Stunde) vom Fuß des Caſius bis über die Inſel des 
Drontes hinaus an deifen Nordufer, einen Raum von mehr als 
1,000 Quadratftadien, ganz mit dem Quadrurbium erfüllt, ein- 
nehmend, der aber mit den weiten BVorftädten (den Suburbien) 
nach allen Seiten noch um die Hälfte mehr über 1,500 dergleichen, 
dem Raume nah dem Umfange des heutigen Paris nur wenig 
nachgebend 8). Darin gab 3. Ehryfoftomus 200,000 Einwoh- 
ner mit Weibern, doch ohne Kinder und Sclaven, an, welche nebft 
den Vorftädten die Zahl bedeutend vermehren mochten. Die Hälfte 
derfelben rechnete man zu den rechtgläubigen Chriften der ortho- 
doren Kirche; doch waren viele derfelben noch dem Heidnifchen Le- 
ben ergeben. Schon waren in diefer Metropole der, Ehriftenheit 
in Zeit von 128 Jahren (von 252 bis 380 n. Chr. Geb.) nicht 
weniger als 10 Kircheneoncilien gehalten. 

Meber die niedrigen Häufer mit platten Dächern, die meift zu 
Sclafftätten des Volkes dienten, die der Rhetor Libanius in 
‚feinen Laudibus Antiochiae wegen ihrer fühlen Lüfte rühmte, er- 
‚hoben fich viele prächtige Häufer der Stadt von drei Stockwerken 
und viele hohe Paläſte. 
| Aus allen größeren Gebäuden führten Ihattige Portiken zu 
‚den großen Säulenftraßen, auf deren Marmorgetäfel man uns 
ter freiem Himmel zwifchen Colonnaden oder durch ihre Prachtpor— 
tifen gegen den fenkrechten Sonnenftrahl, wie gegen Regen gefchüßt, 
‚Iuftwandeln konnte. In den Nächten waren diefe auf das Hellfte 
‚erleuchtet und noch weit mehr ald am Tage belebt, weil diefe Zeit 








— — — — 
— — — — — 








) Neander a. a. O. ©. 1455. 
*) ©. Müller, Antig. Antioch. p. 68. 


1174 Weft-Aften. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 36. 


als die fchönfte und genußreichfte zu allen Exholungen im Orient 


die Menge einladet. Die Heinen Leute und die Armen wohnten 


mehr in den äußeren Seiten der Stadt, in den Börftädten, zwifchen 
denen aber auch fich die Tempel, die Gartenanlagen, die Bäbder, die 
Lufthaine, die Villen ungemein Weit ausgebreitet hatten. Zumal 
an der Nordfeite des Drontesufers, wo die weiten, jet menfchen- 
feeren Ebenen liegen, wo einft der Martius Campus der Seleuci— 
den und Cäfaren gelegen, war alles zu bevölferten Vorftädten und 
Anfiedelungen geworden. Am weiteften hatte fi aber die Vorftadt 
gegen Weft ausgedehnt, welche‘ die bevölfertefte war, außerhalb des 
Daphnethores und des Schifferthores (Philonauta porta), 
weil dahin der Gewerbetreibenden Anfiedelung nad dem 
Hafen und Emporium Seleucia fih am meiften drängte. Dort 
reichte fie his an Rhodiorum locum, wahrſcheinlich ein Roſengar— 
ten, an den Bergftrom Phyrminus, und das Daphnäum jelbft war 
zu einem Stadttheile geworden. Die Befeftigungswerfe hatten zur 
Sicherung der Stadt auch dahin vorgefchoben werden müſſen. 
Schon unter Kaifer Leo M., in der Mitte des 5ten Jahr— 





hunderts, trafen die großen Balamitäten vdiefe Stadt (457 und 


458), in denen der prächtigfte Theil derjelben, die Inſel, unterging, 
denen aber fein Jahrhundert: jpäter die furchtbarſte von allen fol 
gen follte. Simeon Stylites, d. i. der erfte Säulenheilige diefes 
Namens, überlebte das zweite Erdbeben nur um ein Jahr, | 
denn er ftarb im Jahre 459. Aus der Mandra, di. dem Klo: 
fter, in dem er zuleßt gelebt, wurde feine Leiche in der großen 
Kirche zu Antiochia beigefeßt, dann aber von Leo als eine fromme 
Stiftung, wahrfcheinlich um ſolche Galamitäten, wie die jo eben 
erlebten, unter dem Batronate diefes Heiliggehaltenen für die Zus 
funft abzulenken, demfelben im Often der Stadt, 320 Stadien 
(8 Stunden) entfernt von ihr, auf dem Berge, wo er gelebt, eine 
Kirche nach feinem Namen, Templum Simeonis 9), erbaut. Die 
Kirche (TEusvog, veng, oder uavdoa bei Evagriug, einem 
Augenzeugen, genannt) erhielt eine Kreuzesform und war aufalen 
Seiten von Portifen umgeben, die von ſchön polirten Säulen ger 
tragen wurden; in der Mitte der zugehörigen Aula ftand eine 


Säule im Freien, 40 Zuß hoch, auf der Simeon fein Leben zu | 


gebracht. Die Außenfeite der Kirche hatte drei Halbfreife mit drei 


°°°) O. Müller, Antig. Antioch. p. 117. 


Antiochia's Zerftörung durch Erdbeben unt. Zuftinian. 1 175 


Altären erhalten. Derfelbe Ort ift bis heute, in feinen Nuinen 
unter dem Namen Kalaat Simän auf dem Dſchebel Simän 
gelegen, ein Heiligthum der chriftlichen Bewohner Syriens geblies 
ben, und auf einem nördlichen Wege gegen Aleppo hin in Nord- 
Weſt diefer Stadt über dem Thale des Fluffes Afrin, oder Nahr 
»Ifrin, an deifen Südfeite, auch von neueren Reifenden befucht 
worden (f. unten). Zur Zeit der Kreuzfahrer wurde auch der 
Hafen von Antiochia ganz allgemein der Portus Sancti Si- 
meonis genannt, den Willermus Tyr. (Hist. XVI. 26, fol. 907) 
neben dem Hafen von Seleucia gelegen nennt 10), 

Das halb zerftörte, doch immer noch prächtige ee 
war troß folder frommen Beftrebungen ein Ort der Lafter, heid- 
nifher Ausfchweifungen, circenfifcher Tumulte, veligiöfer und polis 
tifcher Barteifämpfe, wie von Judenverfolgungen geworden, und felbft 
den Meberfällen benachbarter Barbaren und ihren Plünderungen 

‚ ausgefegt, als unter Kaifer Juftinian im Jahre 526 und bald 
\ nachher noch einmal im Jahre 528 das große Strafgericht über 
| die ganze Stadt hereinbrach, durch welches 250,000 Menfchen und 
| dann wieder 5,000 ihrer Bewohner das Leben verloren und fie 
ſelbſt zum großen Theil durch das fürchterlichfte Erdbeben ver- 
ſchlungen wurde. 
Was nach dem Janımer der erften Erfehütterung aus Erbar- 
| men von dem Kaifer-und der Kaiferin Theodora, wie die Kirchen 
St. Cosmas und Damianus und St. Michael, des Erzengels, 
nebit Anderen erbaut war, zerfiel mit der zweiten Gataftrophe wie- 
der in Schutt und Graus; hiezu Fam noch 10 Jahre jpäter, im 
Jahre 538, der Ueberfall der Perſer unter Chosroes — 
NMuſchirvan), der alle noch übrigen indeß wieder geſammelten Schätze 
der Stadt plünderte, die Beute aus Tempeln und Kirchen (doch 
ließ er die Mauern der Magna Ecclesia ftehen), aber auch Viele 
der Stadtbewohner als Gefangene mit in feine Heimath führte, 
und einen Theil der leßteren in Neu-Antiochia bei feiner Nefidenz 




















Etejiphon am Tigris anfiedelte (Procop. de Bello Persico. 1. 
p- 8). 
| Da num Alles in der alten Metropole zerftört war, felbft der 
Orontes ſeinen Lauf verändert hatte, die Thore, der Flußhafen 
Kanziportus) faft nicht mehr in ihren alten Stellen wiederzufinden 


*) Willermus Tyr. IV. 10, fol. 687. 


* 


1176 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 36. 


waren, und ſelbſt die übriggebliebenen Bürger kaum die Stellen 
ihrer eigenen Häuſer wieder erkennen konnten, ſo wurde es nun 
nach Herſtellung des Friedens mit Perſien für Kaiſer Juſtinian 
nothwendig, die Stadt Antiochia neu zu geſtalten, der auf 
Antrag der Thaumaturgen, um künftigen Strafgerichten vorzubeu— 
gen, der Name Theupolis (QeovnoAıg) !L) beigelegt wurde, 
Was daher gegenwärtig auf derjelben Stelle fteht, kann höch- 
ftens aus den Bruchftücen der Vorzeit und aus der Reftauration 
Suftinians datiren, von der fein Lobredner Procop wol nur 
aus niedriger Schmeichelet jagen konnte, daß fie nun noch fefter 
und ſchöner ald zuvor geworden: denn wenn man auch das Erfte 
zugeben wollte, jo fonnte doch das Zweite Feineswegs der Fall fein. 
Doch ift nicht zu leugnen, daß Juftinian es fich jehr angelegen 
fein -Tieß, die Stadt wieder in Aufnahme zu bringen. Die gegen 
den Berg und den Fluß zu breite Stadt konnte für die geringe 


Zahl ihrer übrig gebliebenen Bewohner in engere Grenzen zus 


fammengezogen werden, und in diefem Zuftande fanden die Kreuz: 


fahrer die Mauern der Stadt zu ihrer Zeit} diefe beftehen auch 


noch bis heute. Nun berührte der Drontes, der früher die ganze 


Stadt durchfloß oder fpäterhin umgab, nur die Stadt noh an 


einer einzigen Stelle, wo das Thor auch heute noch über feine 
Brücke 12) hinüber nach der alten Seleucia führt; im Often wich er 
jeitdem weiter nordwärts von ihr ab. Was früher vielleicht nur 
fünftlicher Graben war, hatte fich im Welten in das Flußbette jelbft 
verwandelt. Im Süden blieben die wildeften Felshöhen nun außer: 


halb der Stadmauern 3) liegen, diejenigen innerhalb Dderfelben 
wurden für Reiter zugängig gemacht; doc immer blieben no 


wilde Höhen und Abftürze genug unzugängig, da die Afropolig 
oder das Gaftell zur Kreuzfahrer- Zeit, das gegenwärtig in Trüm— 
mern liegt, noch mit eingefchloffen war. Die Kühnheit über die 
Höhen geführter Mauern, wenn fchon vielfach zerftört, ſetzt auch 
heute noch in Erftaunen. Den Winterftrömen, die von den Bergen 
herab zerftörend zu werden pflegten, wurden 60 Fuß hohe Quer: 


°'4) Procopius de aedific. Just. U. 10, ed. G. Dindorfii. Bonnae, 
1838. p. 238 — 242. 12) Bartlett and Carne 1. c. Vol. I. tab. 
Antioch on the.approach from Suadeah, mit der Brücke, der 
Stadt und der Gebirgsmauer im Hintergrunde. 3) Ebendaſelbſt 
Vol.I. p.67, Part of Walls of Antioch over a ravine. Vol. Ill. 
p- 11, Wall on the Westside of Antioch; p. 55, Cimitary and 
Walls of Antioch, fehr fchöne Darftellungen. 





Antiochia, die Feftungsftadt. 1177 


mauern vorgezogen und durch Ganalöffnungen mit vorgejchobenen 
eifernen Gitterthüren die Wafferleitung durch die Stadt vorges 
fhrieben, und ihre zerftörende Gewalt gebrochen; der noch heute 
gebräuchlich gebliebene Name Bab-hadid, d. i. eifernes Thor, 
bezieht fich auf folhe Vorrichtungen. Die Stadtmauern wurs 
den von jo ungeheuerer Dide aufgeführt, daß Quadrigen auf ih— 
nen herumfahren fonnten; fie wurden mit 360 Thürmen verftärkt, 
von denen die auf den Höhen 70 bis 80 Fuß hoch emporragten, 
diejenigen über dem Drontes aber nur eine Höhe von 25 bie 
30 Fuß hatten, welche zur Vertheidigung hinreichten; alle aber 
wurden durd Gänge und Treppen mit einander in Verbindung ge- 
ſetzt. Sie wurde mit 7 Thoren verjehen, davon 5 große Stadt- 
thore waren, von denen das dftliche Thor die Porta Medina der 
Araber, das nach Bervea führte, das Bab Bolus, das berühmte 
Baulusthor, feinen Namen- bis heute beibehalten hat. Mehrere 
Kirchen, zumal die von Conftantinus erbaute Magna Ecclesia, die 
des Erzengel Michael, der Jungfrau Maria, des Xenons und 
\ andere konnten wieder in Stand geſetzt werden. Mit coloffalen 
| Quaderfteinen wurde die Stadt gepflaftert (ſagt Brocop), und die 
prachtvollfte Platen, mit weißem Marmor getäfelt, hat fih vom 
St. Pauls-Thore, der alten Oftgrenze der Stadt, eine Feine 
| Stunde weit durch den jebt freilich öden, unbewohnten, einftigen 
Antheil der alten Stadt bis zu dem Fleinen Raume, den die jebige 
moderne, verarmte und verfallene Antafieh nod einnimmt, er» 
halten. Net 
Mit aller Anftrengung Suftinians und bei aller Lobpreifung 
der Stadt dur; die Kreuzfahrer unter Boemund I., Sohn 
Rob. Guiscardg, erfter Fürft von Antiochia, die e8 ja auch über 
anderthalb Jahrhunderte (von 1098 bis 1268 unter Boe- 
mund VI.) in Beſitz hatten, und Manches darin neu bauten, 
Bieles- zu einer Nachblüthe der Stadt beitrugen, die wieder bevöl- 
ferter, durch den neubelebten Handel wohlhabender und felbft rei- 
her wurde (wie Leo Diaconus, p. 73, und Phocas Monahus im 
Jahre 1185 ſie geſchildert hatten, Acta Sanct. Mai. Vol. V. 299), 
vo doch Die Stadt nicht wieder zu ihrem früheren Glanze empor- 
zubringen. In der lehrreichen Befchreibung, die Willermus T'yr. 1%) 





J 





) Willermus Tyrensis Archiep., Historiae. Lib. IV. c. — 14, 
fol. 686 — 698, in Gest. D. per Fr. Hanov. 1611; vergl. die 
| Gesta Francorum expugnantium Hierusal. ibid. T. I. 9, 


fol. 564 u. a. 


* 


1178 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 36. 


(er beginnt: Antiochia civitas gloriosa et nobilis u. f. w.) giebt, 
wird mehr ihr alter Zuftand als ihre Gegenwart im Allgemeinen 
gejhildert, vorzüglich aber das dort errichtete Patriarchat herz 
vorgehoben, das dieſer chriftlichen Periode des Mittelalters den 
höchften Glanz verlieh, da dem Batriarchen von Antiochia da— 
mals die Jurisdiction über 20 Provinzen zuftand, die mit dem 
Gefammtnamen des hriftlichen Oriens bezeichnet wurden, davon 14 
ihre eigenen Metropolen hatten, die 6 übrigen unter 2 Primate 
vertheilt waren. Was jene chriftliche Zwifchenzeit etwa begründet 


hatte, ift durch die jpätere Knechtung der Stadt unter die Mame- 


Iufen-Sultane Aegypten und unter dem harten Jod) des Türken— 
regiments bereits längft wieder untergegangen. 


Erläuterung 2. 


Die neuere Stadt Antakieh der Kreuzfahrer, dann der Moham— 
medaner, der Aegypter, der Türken, 


Durch die enthufiaftifchen Araber war Antiohia im erſten 


Sturm ihrer Eroberungen in Syrien unter Kaifer Heracliug 


im Sahre 635 in ihre Hände gefallen, aber im 10ten Jahrhundert 


ihnen vom Kaifer Nicephorus Bhocas im Jahre 969 durd 
einen plößlichen Weberfall wieder entriffen 5), an die es jedod 


Schon im Jahre 1084 zum zweiten Male für die Chriften verlos 


ren ging. 


10ten Jahrhunderts, noch vor der riftlichen Wiederbeſitznahme, 
die frühefte Nachricht von der nun ſtets Antakia oder Antafieh 
bei den Drientalen genannten Ortfchaft, die nach der ſchönen Das 
maskus für die angenehmfte Stadt Syriens anerkannt wurde, 
Bon fteinernen Mauern, welche zugleich den Berg mit einfchließen 


und die Stadt beherrfihen, ift fie, jagt Sftafhri16) umgeben und 


gefhügt. Zu ihr gehören Gärten, Saatfelder, Viehweiden, Bäume, 


Mühlen, kurz fie hat Alles, was ihre Bewohner nur bedürfen. | 





132) Leo Diaconus ed. Hase. Lib. V. 4, fol. 81. 
16) Iſtakhri, das Buch der Länder. Meberf. von Morbimann a. a, Di 
©. 37—38, 150. 





Unter den Mohammedanern giebt Iſtakhri in der Mitte des 4 


| 


Antafieh der Kreuzfahrer und Mohammevaner. 1179 


Waſſer durchfließen nicht nur alle Theile der Stadt, fondern auch 
jede Straße, jedes Wohnhaus und die Haupt-Mofchee ift damit 
verjehen. Den im Norden zunächit benachbart liegenden Berg 
nennt er Szahra Mufa ben Amran, Fels Mofes, des 
Sohnes Amran, der auch heute noh Dſchebel Mufa bei den 
Anwohnern heißt. Seine Angabe, daß man zwei Tage brauche, 
die Stadt zu umreiten, wird durch fpätere Neifende als zu groß 
berichtigt,- und nur auf einen Umfang von 12 Mill., oder 12,000 
Fuß, beſchränkt 17), womit auch neuere Beobachter übereinftimmen. 

Noch ehe Edrifi feine geographiichen Nachrichten von Syrien 
dem König Noger HM. in Sieilien niederfchrieb, war Antiochia 
zum zweiten Male den Saracenen, die eg nur furze Zeit in Beſitz 
gehabt, ſchon wieder von den Kreuzfahrern entriffen. Durch die 
Feftigfeit der von Juftinian erbauten Mauern hatte Antiochia 
am längften von allen fyrifchen Städten fih unter dem Schuße 
der byzantiniſchen Kaifer feit Nicephorus Phocas, 969 nad Ehrifti 
Geburt, gegen die Ueberfälle der Mohammedaner erhalten können; 





fie war nur durch jährliche Tributzahlung ihres Faiferlichen Gebies 
ters an die Mufelmänner, wenn auch nur dem Scheine nad), 115 
Sahre hindurch ein felbftändiges Beſitzthum der Chriften geblieben, 
bis im Fahre 1084 durch Verrath ihre Thore dem türkiſchen Für- 
fen Suleiman von Sconium in KleinsAften geöffnet wurden, der 
fie noch beherrfchte, als das Wallbrüderheer nur 13 Jahre fpäter 
vor ihren Mauern ſich lagerte (im 3. 1097) 38). 
Der große Umfang der Stadtmanern machte es dem Heere, 
obwol es aus 300,000 bewaffneten Männern beftand, jchwer, fie 
mit ihren 5 Thoren in der Ebene und auf den Höhen zugleich) 
von allen Seiten gleichartig einzufchließen; die Bergthore) im 
ı Süden blieben von den Belagerten zur Communication mit dem 
ı Gebirge unbejegt; auch war das Heer ohne die nothwendigen Be— 
lagerungsmaſchinen; erft nach 9 Monaten gelang e8, und auch nur 

durch Verrath, fie in Befig zu nehmen. Der anfängliche Ueberfluß 
an Lebensmitteln, die den Siegern zu Lande von den armenifchen 
Glaubensgenoffen, wie zu Waſſer von den Flotten der Genuefer 
| im St. Simeonshafen und auf dem noch flark beichifften Orontes 








in das Lager zugeführt werden fonnten, jagte dem Leichtfinn und 


) Abulfedae Tab. Syr. ed. Koehler. p. 116. 

) Wilfen, Geſch. der Kreuzz. Th. J. ©. 173 — 203. 
‚  *°) Corancez, Itineraire. Paris, 1816. Chap. VII. Description 
- d’Antioche, p. 119 etc. 


* 


1180 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 36. 


dem Wohlleben der Menge zu. Die ungewohnte, reiche Umgebung, 
welche ihre Reize auf die Nordländer ausübte und ſie zum Ueber— 
maß in allen Arten dort einheimiſcher Genüſſe, zumal auch des 
üppigen und ſchwelgeriſchen Umgangs mit den zahlloſen Freuden— 
mädchen im Daphnehaine, verlockte, ſo wie der mit der Erſchlaffung 
verbundene Uebermuth, als Fönne ihrer Menge die Einnahme der 
Stadt doch nicht entgehen, verzögerte ihre Belagerung fo jehr, daß 
mit dem Eintritt der böferen Jahreszeit und der beginnenden, bald 
fehr bitter werdenden Hungersnoth im Lager die nım anfangenden 
blutigen Aus» und Weberfälle der immer dreifter werdenden Türfen- 


Befakung fie aus dem trägen Taumel, dem fie fich drei. volle Mo 


nate hindurd in Unthätigfeit hingegeben, erft zu größerer Energie 
wecen mußten. Aber von den 70,000 Pferden,. die fie bei .der An— 
funft vor Antiochia mitgebracht, waren ihnen im Aten Monat nur 
noch 2,000 für ihre Reiterei übrig geblieben; viele Taufende ihrer 


beiten Neifigen hatten fih zu Plünderzügen, um Beute zu machen, | 


nad anderen Nichtungen zerjtreut und das Belagerungsheer jehr 
geſchwächt, in dem viele Verbrechen und Lafter fich eingefchlichen, 





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B 


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die nicht nur die Laien, fondern auch die Geiftlichfeit felbft bes 


troffen. 


das als Zuchtruthe Gottes für fo viele heimlich und öffentlich be- 
gangene Sünden in Schreden feste. Nun erſt fanden die ernften 
Ermahnungen der tüchtigeren Priefter und zumal des tapferen Erz— 


bifhofs von Puy im Lager Eingang. Die Wallbrüder ermannten 
fich, die zerftreuten Ritter, Barone und Fürſten fammelten fich wies 
der, und gute Nachrichten aus der Ferne gaben frifhen Muth; 
viele tapfere, ritterliche TIhaten gegen die fich mehrenden Weber 
und Ausfälle der Türken brachten theifweife, wenn auch bei biutie 
gen Berluften, doch auch ermuthigende, felbft einzelne glänzende 
Siege. Aber eine völlige Einfhliefung der Stadt von allen 
Seiten, die zu ihrer Aushungerung doch nothwendig war, Fonnte 


Da fam noch im Januar ein heftiges Erdbeben, welches 
das ganze Land erſchütterte, und ein helles Nordlicht hinzu, 


erſt im 5ten Monat der Belagerung zu Stande kommen, fo dad 


nun auch die Noth in der Stadt wuchs, während die Belagerer 


durch Zufuhr wieder Meberfluß an Lebensmitteln erhielten. Ohne 
Belagerungsmafchinen waren die ungeheneren Stadtmauern nicht 
zu überwältigen, und die Errichtung einiger Belagerungs-Thürme 


fruchtete nur wenig. Die Hoffnung einer Beihülfe des byzantini— 


hen Kaiſers Alerius, auf die man gewartet hatte, verſchwand; das 


Antafieh der Krenzfahrer und Mobammedaner. 1118 


gegen fehte die Nachricht vom Anmarfche eines großen feindlichen 
Perferheeres unter Anführung Karaboga's gegen Antiochia zum 
Entfaß ihrer Glaubensgenoffen in Schreden. Ohne die Vermitte- 
fung eines Verräthers in der Stadt, des Pyrrhug, eines Res 
negaten, der in der Stadtgarnifon das Kommando einiger Thürme 
hatte, aber durh Boemunds Verſprechungen für die Chriften ge- 
wonnen ward und jene in der Nacht zum Eindringen öffnete, wäre 
die Stadt fehwerlich in Befi der chriftlichen Fürften und der Wall- 
brüder gekommen, die nun ein fürchterliches Blutbad gegen die 
Ungläubigen in der Stadt anrichteten, welche alle niedergefäbelt 
wurden. Nur die Burg blieb noch im Beſitz einer geringen türkis 
ſchen Beſatzung; 10,000 Türken follen in der Stadt ihren Tod ges 
funden haben. Nun aber rüdte das große Perferheer wirklich vor 
die Stadt, in der es noch wüſt ausfah, die ganz ausgehungert war, 
und wo von den neuen Befitern noch feine Anftalten zu einer fofortis 
gen Bertheidigung hatten getroffen werden können. Der Mangel an 
Lebensmitteln und die Ausfiht einer baldigen Weberrumpelung 
durch das umhergelagerte feindliche, jehr zahlreiche Perſerheer ſetzte 
Biele der Wallbrüder in die größte Furcht und Angſt; viele Feig- 
finge fuchten ihre Rettung vom Untergange in der Flucht auf den 
| europäifhen Schiffen im St. Simeong- Hafen; andere überließen 
ſich der Verzweifelung, und-die Fürften in der Stadt hielten ſchon 
im Stillen Rath, fie heimlich zu verlaffen, ald die wie ein Wunder 
gepriefene Auffindung der heiligen Lanze durch Peter den Einfiedeler, 
| die unter dem Altarboden der Hauptfirche verborgen gelegen, das 
Volk zu einer fo großen Begeifterung befähigte, daß ihr geringes, 
aber unter Vortragung der Lanze durch den Glauben an einen 
fihern Sieg geftärftes Heer bei der fogleich angeordneten Haupts 
Schlacht gegen den Feind wirklich unter Gottes Schuß einen fo 
voliftändigen und wunderbaren Sieg davon trug, daß diefer feine 
Rettung allein in der fchimpflichen Flucht bis zum Euphrät, doch 
‚nicht ohne fehr große Berlufte, fuchte. Nicht blos die in der That 
bewundernswürdige, weil fiegesjfichere Tapferkeit der Wall» 
‚ brüder, fondern auch die verächtliche Unterſchätzung feines chrift- 
‚lichen Feindes durch Karaboga und die Parteiungen, wie der 
ı Neid unter den Commandirenden im perfifchen Heere hatten den 
Franken diefen in der That glänzenden Sieg bereitet, der diefe 
nun in Antiohia und jelbft im Fürftenthbum Antiochia 


i feftfeßte. . 









I 


1182 Weft-Afien. V. Abtheilung. 11. Abſchnitt. $. 36, 


Während nun die Priefterfchaft, ihre Bifchöfe und Erzbiſchöfe 
bemüht waren, die geiftlichen Angelegenheiten des neuen Beliß- 
thums anzuordnen, die Stadt von den verhungerten und verpefteten 
Leichen rings umher zu reinigen, die Begräbnilfe zu beforgen, die 
Kirchen einzumweihen, ftritten die Grafen und Fürften voll Eigen- 
nuß um den Befiß der Stadt und der neuen Eroberungen, Graf 
Raimund und Boemund, FZürft von Tarent, der auch dag 
Commando bei der lebten Schlacht gehabt, vor allen, welcher leß- 
tere fich auch fogleih Fürft von Antiohien nannte. Und wie 
die Hohen, fo machten e8 die Geringeren, die in Streit und Zank 
über die unermeßliche Beute geritthen, welche ihnen die Stadt und 
dag reiche Lager der entflohenen Perſer darbot. 

‚ Unter diefen Berzögerungen verftrichen wieder 4 Monate Zeit, 
in denen die verheerendften Seuchen, in Folge der verpefteten 
Luft durch die vielen Erfchlagenen und unbegraben Gebliebenen, 
dur den Tod die Reihen der Wallbrüder lichteten, wodurd auch 
die Zrefflihften und ZTapferften dahin- gerafft wurden, und die 


Mebrigbleibenden den Tebhafteften Drang fühlten, diefen Ort dd 


Jammers zu verlaffen, und das Hauptziel der Wallfahrt, die 
Befreiung des heiligen Grabes in Serufalem, endlich zu 
vollführen. ; 

Mit der Drohung, fih neue Anführer zu wählen, wenn die 
bisherigen noch länger zauderten, brachten fie e8 dahin, daß die 


anderen Großen fürs Erſte Boemund als Fürften gewähren 


ließen, da fie Doc) lieber einem der Ihrigen als dem Kaifer Alexiug, 


der fie im Stiche gelaffen, dieſes Beſitzthum günnten, obwol fie ih 


verbindlich gemacht, ihre Eroberungen im heiligen Lande nur als 


Bafallen zum Lehn vom Kaifer zu nehmen. So fam e8 ndlih 


zum Aufbruch des Wallbrüderheeres von Antiohia gen Jeru— 


falem am 24. November des Jahres 1098. Späterbin wurde die 
Lehnsherrſchaft doch vom Fürften Boemund in feiner größe 


ten Noth und zu feiner eigenen Sicherheit dem Kaifer übertragen 


durch den Vertrag vom Jahre 110920), ein Act, der jedoch nur | 
der Form wegen gefhah und fait feinen rücwirkenden Einfluß” | 
ausübte, außer daß dem Kaifer zunächft die Ernennung der Bas 


triarchen von Antiochia überlaffen wurde, die aber auch der 
Patriarch von Jeruſalem in ſeinem anmaßenden hierarchiſchen 
Hochmuth als Nachfolger des Hohen Prieſters daſelbſt verlangte 





»20) Wilken, Geſch. der Kreuzzüge. TH. IL ©. 52, 349. 





Antakieh von Sultan Bibars erftürmt. 1183 


und das Fürftenthum Antiochia felbft zu einem Lehn feines Pa- 
triarchates beanfpruchte. 
Sp beginnt nun für Antiohia eine neue hriftlihe Pe- 
riode, die, wenn fie ohne Unterbrechung und längere Zeit, ohne 
die beftändigen Angriffe von Außen und Innen, hätte fortdauern 
fönnen, ihr auch zu einer neuen Herrlichfeit hätte verhelfen mögen; 
aber faum hatte fie fich während des chriftlichen Regiments ein 
halbes Sahrhundert hindurch zu einiger Blüthe erhoben, als ein 
ihredlihes Erdbeben?!) im Jahre 1170 (dem das von 1157, 
wie auch zu Hamah, Tripolis, Laodicen und durch ganz Syrien, 
Dorangegangen war) ??), das drei Monate hindurch. feinen Tag 
ohne die heftigften Erſchütterungen und Stöße vergehen ließ, fie 
von Neuem faft ganz zerftörte, ihre Mauern und Thürme einftürs 
zen machte und die Kirchen fo befhädigte, daß viele Jahre nachher 
nothwendig waren, fie einigermaßen wieder herzuftellen. Die große 
Kirche ſtürzte ganz ein, und nur drei andere blieben erhalten und 
brauchbar (die Kirche der Jungfrau Maria, des St. Georg und 
des Barfumas). Kaum war diefe Angft vorüber, da trat der ges 
fährlichfte Feind der Franken im Orient, der Sultan Saladin, 
mit feinen taftlofen, kühnen und fiegreichen Erfolgen gegen die 
Zodfeinde feines Glaubens auf dem Schauplag in Syrien hervor, 
und feit 1268 janf die immer noch jehr reihe Antiochia wieder 
zur efenden Moslemenftadt, am 19. Mai diefes Jahres 3), in 
welchem bei der Erftürmung durh Sultan Bibars an 16,000 
Chriſten erfhlagen und, nah Marin Sanuto, an 100,000 Ehri- 
fen zu Sclaven gemacht, darauf die Stadt mit allen Kirchen, 
ſamt der Burg den Flammen Preis gegeben wurde; die zuvor ger 
wonnene Beute war unermeßlich. 
| In diefer Zwifhenperiode war eg, daß Phocas Monahug, 
er Erzbifhof Willermus von Tyrus, Albert Aquenfis, 
Jacobus Bitriacenfis, zumal auch Marin Sanuto und 
andere Kreuzfahrer ihre Befchreibungen von Antiochia gaben, die 
aber weniger die Trauer der Gegenwart, als die Glorie der 
ergangenheit auf eine rhetorifche Weife hervorzuheben fuchen. 
— iſt, wie geſagt, der einzige Mohammedaner, der in 
dieſer Zeit feinem Normannenkönig Roger in Sicilien (im Jahre 





Wilten a. a. O. Th. III. 2. ©. 134. 
*) Abulphar. Hist. Dynast. 1. c. p. 257. 
* Wilken a. a. O. Th. VII. ©. 323 u. f. 


J 


1184 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 36. 


1150) beachtenswerthe Nachricht von Antiochia giebt, und die 
Annehmlichkeit der Lage, die Fruchtbarkeit ihres Bodens nad) ſei— 
nen Vorgängern beftätigt. Die große Feftigkeit ihrer Mauern, 
aus großen Quadern aufgeführt, welhe Gärten, Mühlen, ſchöne 
Spaziergänge, gewerbreiche Bazare, prächtige Gebäude und eine 
Stadt voll Induftrie und Handel einfchließen, jagt er 2%), ſetze in 
‚ein gerechtes Erftaunen. Den Orontes, der in Windungen an der 
Stadt vorüberziehe, nenne man dort el-Arbät (i. e. rebellis, 
nur ein veränderter Name von elz’Afi). Ihr fehr großer Hanz 
dels- und Hafenort fei —— die alte Seleucia, 12 Mil. 
von Antafich gelegen. In der Stadt fertige man die ſchönſten 
einfarbigen Zeuge, aber aud die reichten‘ Gewebe in Seide und 
Gold, die man Defturi und Ssfahäni nenne Don Suaidieh 
zum nördlichen Ras el-Khanzir (Vorgebirg der Eber) feien 20 Milz 
auf diefem Berge liege ein fehr großes Klofter auf der Grenze 
von Syrien und Armenien (Armenia minor) im Norden, damals 
ein fortwährender Kampfplatz zwiſchen Mohammedanern und Chris 
ften. Don da ſei das fchwer zu erfteigende Caſtell Rhoſus über 
einem Küftenfluffe erbaut, 10 Mill. fern. 

Es ift Dies dafjelbe Gebirge, deffen nördlicher Zug den Mona! 
Amanus bildet; es war zu jener Zeit nod) das letzte Bollwerk der 
Chriſten gegen den orientalen Feind, mit mehreren griechifchen und! 
fateinifchen Klöftern, auch einer Abtei?6) (Abbadia di San Georgio) 
befeßt, und von vielen Fampfluftigen Gremiten bewohnt, bei denen 
die Patriarchen von Antiochien ihr Afyl finden fonnten, wenn Die 
Beſitzer von Antiochien fih gegen fie auflehnten. Bon den Grie 
chen ward es wegen des Reichthums ſeiner ſpringenden Que 
fen und Wafferbäche?6) To 000g v790v (vmoös, i. e. aquosus) 
genannt, was die Latinen, wie Jacob von Bitry Cap. 32 jagt, 
wegen des Anklanges ‚„‚vulgariter Montana nigra“ nannten, Di 
Laien auch Montagne noire,. negre bei Brocandon (1452)29 7 
und Montagna d’aqua zu überfegen pflegten (f. oben ©. 1156). 

Der Umfang des Fürſtenthums Antiochia während dei 4 
chriſtlichen Herrfhaft reichte im Norden an der Südküſte Klein 7 
Aſiens von — —— am ehr das Tan er ed fih Siterie } 
















°»2*) Edrisi bei Jaubert. T. II. p. 131—132; Sebast. Pauli, Codie 
dipl. 1. fol. 419. °°) Sebast. Pauli, Codice diplomatico Le 
Tom. 1. fol. 418. 26) Milfen, Geſchichte der Kreuzzüge. TH.D 
&.703, Note. ?”) Brocandon de la Brocquiere, Itineraire I. 
P- 522. 

4 


Antiochia zur Zeit der Kreuzfahrer, 1185 


Ite, und vom Pyramus (Dfihehan Tſchai, dem heutigen Fluß 
Ir Miffis) ſüdwärts bis zum Eleutherus (Nahr el-Kebir, 

ben ©. 805 u. 819)28), weftwärts bis zum Mittelmeere, 
Swärts bis zum Gaftell Harench (Castrum in confinio An- 
i:hiae et Alapiae situm, f. Epistola Fulcherii domorum pau- 
sis Militiae Templi procuratore) 9), das heutige Harim oder 
drem auf der Karamanenftrage nach Haleb, welches von den 
Ütern tapfer verfchanzt war. Bon da muß es dur) das ganze 
Oontes-Thal weftwärts bis Seidſchar gereicht haben, das unter 
du verfchieden gefchriebenen Benennungen im Mittelalter ſchwer 
wider zu erkennen war, da es bei Fulcher Carnot. p. 422 Si⸗ 
(ai heißt, vulgariter Chezal genannt bei den Einwohnern, und 
vhyrſcheinlich, da es hei Steph. Byz. Zılaoa hieß, von den La⸗ 
Kern öfter als Caesarea und jogar Caesarea Philippi (Willermus 
. XI. 16, fol. 866) wiedergegeben wurde, worüber aber Annal. 
Omnenae Alexiadis, 326, im ZTractat mit Boemund, Auffchluß 














tin eastri Sezer jacet, quam Larissam Graeci nominant.‘ 
In ihrer vergeblichen Belagerung im Sahre 1138 hat Willermus 
‚Ir. eine umftändliche Beichreibung gegeben, nach welcher fie da= 
mis noch nicht zum Fürſtenthum fam, obwol Hamah ſchon früher 





Millermus Tyr., Hist. XVI. c.29, fol. 908. 2°) Regum et 
| Prineipum Epistolae, in Gesta Dei p. Francos ap. Bongars. 
T. 11. fol. 1179. 30) Milfen, Gefchichte der Kreuzzuͤge a. a. O. 


| m I. ©. 300, Note 65 u. ©. 350; Sebast. Pauli, Codice diplo- 


matico. Fol. I. Principato Antiocheno. p. 415—423. | 
) Abulfeda, bei Reinaud, Trad. Mscr.; bei Koehler, Tab. Syr. 
| p. 115—116. | 


itter Erdkunde XVII. Ffff 


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E 


1186 Weft-Aften. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 36, 


Sm Sahr 1432 befuchte Bertrandon de la Brocquiere?), 
ein Nitter Bhilipp des Guten von Burgund, auf feiner Bilgerfahrt 
auch die Stadt Antiochia, die er Antequayé fehreibt, mit turfomaz 
nifchen und arabifchen Bewohnern, Die vorzüglih nur von ihre 
Viehzucht lebten, und Ochſen und Büffel zu ihren Reit» und Trans 
portthieren brauchten, wie noch heute die Zurfomanen diefe im Ge 
brauch haben. Die Gegend fand er, wie alle Beobachter vor un 
nach ihm, zwar fehr fruchtbar, aber öde und wüft, und in der eine 
jo berühmten Stadt nur etwa 300 Häufer. 

Aufmerkfamer fah fih der treffliche Naturbeobachter Belo 
du Mans. (1548) 33) auf feinem Wege von Haleb, bei ſchlechtem 
Wege in2Y Tagemärſchen, nad) Antiochta fommend, in diefer Stad 
um, der auch von dem großen See am Drontes ſpricht (Stagnumt 
Meandriopolis bei ihm), unterhalb welchem die Stadt Tiege, Di 
einen großartigen Anblid durch ihre Ummauerung gewähre, dere 
Länge. er mit dem Wege von Nicomedien bis Conftantinopel ver 
gleiht. Nur drei wahre Berge, aber nicht blos niedrige Hügel, 
wie in Rom oder KConftantinopel, fagt er, feien in der Stadt ein 
gefchloffen, deren Lage er in Frankreich nur mit der von yon zu 
vergleichen im Stande fei, die nach ihm den hohen Berg St. Jus 
einfihließe. Die Mauern feien noch jo im Stande, daß man mit 
Laftpferden hinaufreiten könne, auch fei der Palaſt auf der Höhe, 4 
den er irrig für den des Antiochus hielt, keinesweges ganz zerſtört, 
denn er fah darin noch große Säle, Zimmer, Gifternen von außer 
ordentlicher Größe, und in der Mauer ihre Thürme, deren jede 
feine befondere Eifterne habe. Die benachbarten Berge feien gut 
bewachfen mit grünen Eichen, Andrachnen und anderen Bäumen. 
Das Elima ſei fo mild, daß die Störche auch im Winter hier 
verweilen, wie in Aegypten, und Waſſergeflügel, zumal Belt 
cane (Oenoerotalus), auf dem benachbarten See in Menge vor 
fomme. Die Schaafe tragen ‚hier breite Fettſchwänze; Die Zucht ' 
der Seidenraupe (Cavaliers der Franken genannt) bringe ein 
bedeutendes Einfommen, man füttere fie mit den Blättern der 
Feigen- und Maulbeerbäume, die man deshalb länge Dem 
Fluſſe anpflanze. Auch bewunderte er hier die fehr hohen umd 
ſchönen Platanen, wie es damals noch Feine in Frankreich oder 



























°3?) Bertrandon de la Brocquitre, Itineraire du Voyage de 
B.| etc. Klee 2; 520. >?) Belon du Mans, Obseryat, . c. 
chap. CV. p. 160—161. — 





Die Stadt Antiochia, Antafich, 1187 


Italien gäbe, wo man nur erſt einige in den Gärten zu Rom an— 
gepflanzt vorfinde. Etwas Zuckerrohr, einige Muſa (Piſang) 
und Colocaſſia (Arum coloc.) pflanze man daſelbſt in Gärten, 
welche die Häuſer der Stadt wie mit einem Walde, ähnlich wie 
Damaskus, umgeben. Die Einwohner, ſagt er, ſprächen Arabiſch, 
was ſich ſpäterhin in ſo fern ganz geändert hat, da im 18ten 
Jahrhundert zu Niebuhrs Zeit die herrſchende Sprache daſelbſt 
die türkiſche geworden war. 

Pietro Della Valles9 hat (im Jahre 1625) den erſten, 
freilich fehr unvollfommenen Grundriß von der Stadt zu geben 
verfucht, in der er nur zu kurze Zeit verweilte, um mit feiner ge- 
wohnten Sagacität Genaueres von ihr zu erforfchen. Er widerlegt 
die Anficht, als fei fie, wie Rom, auf 7 Bergen erbaut, er erfenne 
deren nur 5, und auch dieſe ſeien nur ein zufammenhängender 
Berg, auf dem man jedoch fo viele Kuppen unterfcheiden könne. 
Die Stadt ſelbſt mit ihren fchlechten Hütten Fam ihm fehr gering 
vor, liege aber voll Steinhaufen. Dei feiner Ankunft, von Haleb 
fommend, blieb er an dem alten Eingange des Oftthores bei 
einem dortigen Weiher auf einem mit Marmortafeln gepflafterten 
Plate zurüd, der ihm durch die liebliche Einſamkeit ein angeneh— 

mer Ruheplatz warz in der Nähe jah er nur Trümmer, welde die 
Chriſten für diejenigen der einftigen St. Paulskirche ausgaben; er 
nennt aber das fpäter fo genannte St. emp noch nicht mit 
diefem Namen. 

Auh R. Bocode (1737) 3°) hat einen, wenn fehon fehr un- 
vollkommenen Grundriß der Stadt gegeben, der von Niebuhr 
berichtigt werden Fonnte, aber doch den Bortheil hatte, daß er ihm 
zuerſt etwas genauere topographijche Angaben über die Gebirgs- 
feite der Stadt hinzufügte, welhe Niebuhr nicht befuchen 
konnte. Bocode glaubte, 1%, franzöſiſche Meile in Oft der Stadt, 
an einer Stelle, wo die Berghöhe noch Dicht zum Orontes tritt, 
al8 er von Halch aus bis dahin gefommen war, in einigen Grunds 
mauern die Lage der alten Antigonia wieder aufgefunden zu 
haben, wahrjcheinlih doch nur an der Stelle einer ſpäter dafelbft 
erfolgten Anftedelung. Die Ummauerung der alten Antiohia 
fhäßte er auf eine Länge von A englifchen Miles; im Norden des 


>), Pietro Della Dalle, Reife a. a. D. Neberf. Genf, 1674. TH. IV. 
©. 197—199. 35) R. Pococke, Neife. Deutſche Meberf. ee II. 
.&.273--280, und Tabul. XXVI. Fig. A. 


en sit? 


“\ 


1188 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 36, 


Drontes fand er Feine Spur der antifen Stadt mehr auf, über— 
haupt auch nur fehr wenige innerhalb der alten Ummauerung, was 
bei der Fülle von einftigen antifen Architecturen in der That in 
Berwunderung feßen müßte, wenn hier nicht die vielen Gärten und 
überwachfenen Schutthügel das Räthſel löſen könnten, die in einer 
Stadt folder fanatifchen Bewohner niemals durch Ausgrabung ein 
Gegenftand der Unterfuhung werden Fonnten. Zu feiner Zeit, 
während feines Aufenthaltes in Haleb, trug ein Erdbeben 
(1737) Manches zur noch größern Zerrüttung ihrer geringen 
Ueberrefte bei, Doch glaubte er noch die A Quartiere der antiken 
Tetrapolis allgemein unterfcheiden zu können; die heutige Stadt 
nehme nur noch eine kleine Ede in dem nordweftlichen Quartier 
derfelben ein, an der Stelle, wo der Orontes am —— an ihr 
vorüberzieht. 


Den Eingang des Oſtthores der Stadt, das die Chriſten 


Bäb bolos, das Paulus» Thor, nennen, fchreibt er noch 
Bablous, und will es Tieber das Babylon» Thor nennen, weil 
der Weg zu diefer berühmteften Kapitale des Orients durch daffelbe 
führte. Demſelben zunächſt zur linfen Hand beim Eintritt in 
dafjelbe (aljo jüdwärts) zeigte man wenige Refte eines früheren 
Gebäues, die St. Paulskirche genannt, in der die Apoftel Pe- 
trus und Paulus gepredigt haben follen, und auf der Plattform 
der nahen Anhöhe follte der Si des Patriarchen geftanden haben. 


An derfelben Bergfeite liegt eine in Fels gehauene, gegen Welt. 


offene Grotte, die Sohannes- Kirche genannt, in welcher die 
griechifchen Chriften ihre Verſammlung halten und in der Nähe 
auch ihre Grabftätten haben. 

In der Nähe diefer Kirche giebt neuerlich Shesney®) an, 
daß fich dafelbft ein coloffaler, in Stein ausgehauener Kopf ber 
finde, der zu einer Sphinz gehört habe; auch fei daſelbſt eine, in 


voller Geftalt in Fühnem Relief ausgehauene ägyptifche Figur an | 


"einer Felswand, offenbar von fehr hohem Alter, und unfern davon 
ein Felsamphitheater von 9O Fuß im Durchmeſſer, das die Sage 
einen Opferplab des Jupiter nannte. 

Eine dritte Kirche, etwas weftlich- von ihr, auch in einer Berg: 
kluft, zu der e8 ſehr befehwerlich ift hinauf zu Fommen, die St. 


936) Lieutn. Colon. Chesney, Expedition for the Survey of the 
Rivers Euphrates and Tigris. Lond. 1850. 4. Vol.I. p. 425, 
wo auch eine Abbildung des Paulus-Thors. 





u genen 


Antiochia zur Zeit Pococke's. 1189 


Georgskirche, ſahen auch die Griechen als ihr Eigenthum an, 


das ſie aber den Armeniern zu ihren Verſammlungen überlaſſen 
hatten. Sie bezeichnen ſchon, als die traurigen Ueberreſte der einſt 
prachtvollſten Kirchen der chriſtlichen Welt im Orient, alle drei 
durch ihre ſchwer zugängliche Lage, wie ihre äußerſte Entfernung 
von der kleinen moslemiſchen Stadt den Druck und die Berfol- 
gung, welder die geringe chriftfiche Gemeinde dafelbft durch alle 
Sahrhunderte der türkifchen Oberherrfchaft unterworfen blieb. Die 
Felshöhlen, welche auf diefer Seite in den Bergen fich befinden, 
ſah Pococke nicht für Todtengrüfte an, da in ihnen Feine Spuren 
von Beifegung der Leichen fich vorfinden und die Todtenbeftattung 
der alten Antiochener wahrfcheinlich nach Griechenart durch Verbren— 


nen flattfand, die Höhlen alfo eher zum Aufenthalt der Eremiten 


dienen mochten. Die Stadtmauern aus Kaifer Suftiniang Zeit 
fand Pococke großentheiis noch in ihrem bewundernswürdig küh— 
nen und großartigen Bau gut erhalten, zumal am vortrefflichften 


gegen die Berghöhen und am beften gegen die Süd: Weftfeite 


der Stadt. Als die fchwächlte Seite derjelben fchien ihm. die 
Weftmauer, welche mehrere Badfteinrepaturen erlitten hat, auch 
die Nordmauer gegen das Südufer des Drontes hat zwar nod) 
ihre Schugthürme erhalten, tft aber ‚mehr niedriger Art. Doch 
die an der Südfeite von einer-Berghöhe zur andern bis 60 Fuß 
hoch hinübergebauten Stadtmauern, die nur durch Erdbebenftöße hie 
und da Lücken erhielten, und meift auf ihrer Höhe von Thurm zu 
Thurm zugänglich geblieben, und durch Treppen- und Stufen in 


‚ Verbindung geſetzt wurden, find refpectable Monumente der alten 


Zeit. Pococke hat mehrere der übriggebliebenen Stellen diefer 
Mauer abgebildet. Der Außern und innern Bekleidung der ro— 
hen Mauern durch behauene Quaderfteine, die fich vollfommen er— 
hielten, verdanfen fie ihre große Feftigfeit. An der mittlern, höch- 


‚ften Stelle der drei Bergſpitzen, an welchen fie vorübergeführt 


wurden, fanden fich noch Ueberrefte des alten Caſtells mit halb: 
freisförmigen Thürmen, auch alte Bäder, Gewölbe, ein rundes, ges 
mauertes Baffin, 53 Buß im Durchmeffer, zwar mit Schutt gefüllt, 
aber noh 8 Fuß tief, das eine Naumachia gewefen fein follte. 
Auch will Pococke noch die Trümmer eines alten Katferpalaftes 
‚auf der Höhe aufgefunden haben. 

Als einfichtsvoller Ingenieur bewundert Colon. Chesney 7) 


| 
) Lieutn. Colonel Chesney, Expedition for the Survey of the 
' s Rivers Euphrates and Tigris. Lond, 4. 1850. Vol. I. p. 426. 


1190 Weft-Afien. V. Abtheilung. IL. Abſchnitt. $. 36. 


die römifche Arbeit an dieſen Mauern, obwol fie aus verichiedenen 
Zeiten aufgebaut find, und bis zur höchften Höhe der Acropolis 
hinaufreichten. Mit großer Kühnheit, jagt er, führte man von 
ihrer Oſtſeite faft die jenfrechte Felswand die Mauer hinab, von 


da über ein tiefes Thal und dann wieder einen Steilberg im Zid- ] 


zacwege hinauf, und dann noch einmal wieder hinab bis zum St. 
PBaulsthor. Die Plattform der Mauer muß bei dem unebenen 
Terrain, über das fie hinwegläuft, zwifchen den Thürmen oft feldft 
zu einer aufs und abfteigenden Stufenmauer werden, über welche 
fih die nahe beifammenftehenden Thürme erheben müffen, um die 


zwifchenliegenden Abtheilungen nad Außen und Innen vertheidigen - | 


zu können. Dieſe Thürme find von gleichförmiger Gonftruction, 
30 Fuß im Quadrat, und fpringen nach Außen wie nah Innen 
in der Mauer vor, um dieſe vertheidigen zu können. Die Außen- 
jeite der Mauer iſt 50 bis 60 Fuß hoch, oben 8 bis 10 Fuß breit, 
und diefe obere Seite mit Steinquadern geplattet, die in eine Cor— 
nifhe auslaufen. Die Thürme haben im Innern Treppenhäufer 
und drei Stockwerke, die auf Bogen von Baditeinen ruhen. Das 
oberfte hat eine Plattform, das unterfte eine Ciſterne. Niedere 
Thüren laffen eine freie Baffage auf der Mauer entlang dem ganz 
zen Barapet, fo daß eigentlich das Ganze eine zufammenhän: 
gende Kette Eleiner Caſtelle bildet, die durch eine Curtine 
in Berbindung ftehen, viel eher als blos eine aneinander geftellte 


Reihe ifolirter Mauerthürme. Ueber die tiefe Bergfchluht der 


Außenfeite der Mauer geht eine Brüde, die auf 5 Dogen ruht 
und einft zugleich als Aquäduct diente. 


Was indeß noch beſonders bewundert zu werden verdient, | 


find die Vorrichtungen an dieſen Mauern zur Bändigung der von 
den Höhen fommenden, oft fehr gewaltig anfchwellenden Bergftröme, 
deren 60 Fuß hoch enigegengejegte Mauerdämme mit ihren Gitter— 
thoren, den Waſſern nach unten Ablauf zu geben, die noch flehen 


geblieben, fo wie die Aquäducte und Candle einer untern, wol 


ältern feleueidifchen und dann die einer zweiten höher gelegenen, 


aus weiter Ferne herfommenden Wafferleitung, wol aus fpäterer” 


römischer Zeit, die Stadt Durch mancherlet in die Felfen gehauenen 
Wafferbauten mit frifhem Quell- und Gebirgswaffer zu verfehen. 
Daß diefe anfänglich ihre Waffer aus den Quellen und Tobeln in 
der Nähe, ſpäter aber aus größerer Ferne bis von Beit: el-Ma 38) 


228) N. Pococke, Reife. I. ©. 2831. 





TEE — un — — -_ u. 


Antiochia zur Zeit Niebuhrs, 1191 



























auf dem Wege nad Ladifieh 2 Stunden weit zufanımengeführt 
erhielten (f. ob. ©. 1112), beweifen noch heute die reichen Wafler- 
ftürze des alten Daphnäums, in dem mehrere zufammengeleitete 
Warjerbäche und Waſſerfälle bilden, die auch heute noch dort ihre 
Mühlen treiben und die Gegend befruchten und verfchönern. Eine 
der näher bei der Stadt nur eine halbe Stunde in S. W. von ihr 
entfernt gelegene reiche Quelle wurde Zoiba genannt, bei welcher 
von ihr bis Beit el-Ma unftreitig die Lage des alten Daphnaum 
zu fuchen ift; die 60 Fuß hohe Quermauer mit den einftigen Ei- 
fengittern zum untern Durchlaß der Waffer liegt mehr in ©.D. 
der Stadt, oberhalb der armenifchen St: Georgsfirche, und wird 
das Eijenthor, arabiſch BAb el-hadtd, türkiſch Demir Fapu, 
genannt. 

Niebuhr Fam. ebenfalls von Haleb über die Dihisr el- 
hadtd, die eiferne Brüde, des Drontes von der Oftfeite durd) 
das Paulsthor nah Antäfi, und gab einen berichtigteren 
Grundriß39) der alten und der modernen Stadt. Er beobachtete 
ihre Polhöhe unter 36° 12° n. Br., und maß ihre größte Länge 
vom St. Baulsthor, alfo dem äußerften Oſten der alten Stadt, 
his zum äußerſten Weftende derfelben, am Bäb Seitun, in 
der Richtung von RD. gen S. W. auf 2,300 Doppelfchritt, oder 
11,000 Zuß, eine gute Stunde Wegs, und ihre mittlere Breite 
auf 950 Dopyelfchritt, oder 4,750 Fuß. Bon diefer Strede war 
mur am S. W.-Ende der Stadt ein Feiner Theil, an 4,000 Fuß 
(800 Doppelſchritt) lang und 2,500 Fuß breit (500 Doppelichritt), 
mit Häufern befeßt, der ganze übrige Raum mit Hügeln erfüllt 
oder mit Gärten und Maulbeerpflanzungen befeßt. In der 
Stadtmauer, die diefen ganzen Raum umgiebt, und, meift mit 
behauenen Steinen bekleidet, wenig einer Nachhülfe von den Tür— 
Ken bedürftig war, umd daher dem größten Theile nah, bis auf 
wenige durch Erdbeben erfchütterte Stellen, volftäindig geblieben, 
‚zeigt außer ein paar FEleinen Pforten noch 6 große Stadtthore. 
Bon diefen find auf Niebuhrs Plan in dem ganz unbewohnten 
Theile das Oft-, Nord» und Süd-Thor, 1) Bab Bolos 
(St. Baulsthor), 2) Bab el-Dfenein (Gartenthor), gegen die 
Drontegfeite, und 3) Bäb el-hadid, oder das fogenannte 
eiferne Thor, wegen der Eifengitter im untern Aquäduct, auch 
Demir Kapüu von den Türken bezeichnet, das gegen das Gebirge 





9) C. Niebuhr, Reife. Th. MI. ©. 15-18. 


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“ 


* 


1192 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $.36. 


aufſteigt. Die drei anderen Thore, mehr an der Weſtſeite, zu— 
gleich den gegenwärtig nod bewohnten Quartieren dienend, find | 
gegen N.W.: 4) das Bäb elsmedine (Stadtthor), welches norde 
wärts über die Drontesbrüde nach dem Hafenorte Suediah führt, 
und die beiden nahe beifammen liegenden Weftthore: 5) Bäb— 
Seitun, oder Effeitun, und 6) Bab Jeläg, die beide auf 
dem linken oder füdlichen Ufer des Orontes gegen S. W. in die) 
Gärten nach. Daphne zu führen, deren einft anliegende Mauern 
zum Theil fehon nicht mehr vorhanden geblieben. 

Der Drontes an der genannten Brüde, jebt die einzige 
noch vorhandene in der Stadtnähe vor dem Stadtthore, hat eine 
Breite von 125 Fuß; der Strom ift durch mehrere hier angebrachte 
MWehren behufs großer Wafferräder), die, wie in Hamah, big” 
68 Fuß Durchmeſſer haben, fehr reißend, Tcheint aber, nad) den 4 
jehr niedrigen Brüdenbogen zu fchließen, Feinen fehr hohen Waſſer— 
ftand durch Anfchwellung zu erhalten, 

Bon der wahrfcheinlih einft großen Paulskirche an dem 
nach dem Appftel genannten Oftthore ſah Niebuhr nichts mehr 
als (wie Della Balle) einen großen Wafferbehälter, an dem ein 
paar Mauerftücde übrig geblieben, die zum Schuß einer Kaffee 
fchenfe für die durchziehenden Reifenden und Karawanenzüge dienen, 
da von hier noch immer eine ziemliche Stunde Wege bis zur 
Stadt zurüdzulegen iſt. Eine Quelle in der Nähe fließt als Fleiz 
ner Bach das ganze Jahr vorüber, indeß ein zweites VBachbette 
unfern von ihm, nur durch Negengüffe aus den Bergſchluchten anz 
geihwellt, den größten Theil des Jahres troden liegt. Unfern 
dem dann noch weiter weitwärts am Bergzuge folgenden Bäb el— 
hadid in der Nähe der armenifchen Felskirche ift noch ein ſchönes 
MWafferbehältniß, 120 Fuß im Durchmeffer, was ſchon mit den 
Aquäductreften in der Nähe der alten zerftörten Burgruinen, une 
ftreitig der Ueropole zur Römerzeit, in Verbindung ftehen mag, die 
aber Niebuhr nicht befuchen Fonnte (fiehe oben bei Bocode). 

Man ſprach ihm von 2,500 Häufern in der modernen Antafi, 
was er für fehr übertrieben hielt; er ift übrigens der erfte, der 
von den ſchrägen Ziegeldächern derfelben fpriht, die fonft in Syh— 
rien ungewöhnlich, und welche auch Pococke daſelbſt noch nicht 
erwähnte, jondern nur die platten Dachterraffen, aus Balfen über 





0) Col. Chesney 1. c. I. p. 427, f. dafelbft Abbildung eines folhen 
Mafferrades bei Antiochia, - 





Antiochia zur Zeit Corancez. 1193 


die Mauern gelegt und mit Brettern bededt, beſprach U), die, 
aus Furcht vor Eröbebenerfchütterungen, nur fehr leicht gehalten 


wurden #). Nur wenig Chriften fand Niebuhr in diefen Woh- 


nungen, die ftärffte Gemeinde follte die armeniſche fein, die 
übrigen Bewohner find Türfen, daher hier türfifh geiprochen 
werde. Doc auch viele Naſairier follten hier wohnen, deren 
Hauptgefchäft der Tabadsbau fei. Seide gehörte zu den Haupt: 
erzeugniffen der Stadt und ihrer Gärten. 

Eorancez, der zu Anfang diefes Jahrhunderts (1808 big 
1812) 3) fih in Nordfyrien, zumal in Aleppo, aufhielt, und 
Antiochia oft Jah, Fonnte manche neue Bemerfung über ihre Zus 
ftände mittheilen. Schon vom Paß des Amanus von Bailan 
vom Norden her ſüdwärts zur Stadt ziehend, erblidt man vom 
Khan Karamurt, der lebten Station der Hauptftraße in Welt 
de8 Sees, oberhalb des Dronteslaufes, der demfelben reichere Waf- 
fer zufendet, als er jelbft hat, ſchon aus weiter Ferne die hohe 
Mauerkrone Antiohia’s, die fich, je näher, immer höher und 
deutlicher erhebt. Die vorliegende Ebene im Norden der Stadt 
bis zum Amanus ſchätzt Corancez auf AO Mill. Länge von ©. 
nah N. und auf 5 bis 6 Mill. Breite von DO. nah W. Der 
Berge im Süden der Stadt find nach ihm nur zwei, die anderen 
überragende, bedeutendere Höhen, die gegenfeitig durch eine tiefe 
Schlucht von einander getrennt find. Die über diefe in doppelten 
Abſätzen fih erhebende Stadtmauer auf der Südſeite der Stadt in 
ungleicher Höhe über die Berge auf und ab, ftehe auf feſtem 
Feld gemauert, fo wie ihre vielen, fie ſchützenden Thürme, die 70 
bis 80 Schritt weit auseinander errichtet find. Doc wurden von 
diefen, fo wie von den Mauerwänden felbft manche durch die Erd- 
ſtöße umgeftürzt; der fette Mörtel hielt aber ihre Quadern zuſam— 
men, jo daß dieſe auch in ihrem Umfturg (wie der runde Thurm 
am Heidelberger Schloß) noh als Maffen der Stadt fogar zum 
Schuß verhelfen. Die ſchon früher genannte, 60 Fuß hohe Mauer 


am Bäb el-hadid diente zum Aquäduct, wie auch andere Theile 


*) Pococke, Reife. I. ©. 279.. 

*2) Bartlett and Carne, Syria 1. c. Vol. III. p. 25 Great mosque 
at SA p: 46 Great fountain at Antioch and market-place; 
Vol.1. p. 60 House of Girgius Adeeb at Antioch; p. 29 An- 
tioch; — Anſichten der jetzigen Stadt. 

ag) Corancez, Itineraire etc. Paris, 1816. chap. VII. p. 117—136. 


% 


1194 Weft-Afien. V. Abtheilung. 1. Abſchnitt. $. 36, 


derfelben, in früheren Zeiten, Die Zrümmerrefte am Baulsthor 
fhienen Corancez einen alten chriftlichen Klofter angehört zu 
haben. Aus der Vergleihung mit den Angaben der Kreuzfahrer 
war das heutige Gartenthor die Porta Dueis, vor welcher Gott- 
fried von Bouillon feine Zelte bei der Belagerung aufgefchla- 
gen hatte, und dag Stadtthor an der Brüde (Bäb elsmedine) ihr 
St, Georgsthor, das noch heute in feiner früheren Geftalt 
befteht. 
Die Urfache, daß troß der herrlichen und vortheilhaften Lage 
Antiochia's, die ihr ja wie zuvor geblieben, dieſe einft fo be- 
ginftigte Metropole feit Sultan Bibars Vernichtung fih nie 
wieder zu einiger Blüthe erheben konnte, wie doch fo viele andere 
Küftenftädte Syriens, lag in dem bitterften Haß, den der Fana— 
tis mus gegen diefes Haupt der frühern Chriftenheit, ge 
gen diefe hriftliche Perle des Drients, wie man fie nannte, 
entflammt Hatte, der bis in das gegenwärtige Jahrhundert fortz 
erbte. Ein halbes Zahrtaufend verging, während deffen Fein Chrift 
fih in Antakieh kaum bliden, gefchweige denn niederlaffen durfte 
ohne Gefahr feines Lebens. Erſt jeit Hundert Jahren wagten es 
einige Chriften, dort zu bleiben, aber nicht ohne öftere Bedrohuns 
“gen; wo Türfen alleinige Bewohner der Städte find, da blüht 
fein Handel, feine Snduftrie auf, die nur da hervortreten, wo 
Suden, Chriften in verſchiedenen Secten, Armenier oder Europäer 
unter den Zürfen gemifcht leben können, weil fie die Gewerbtrei- 
benden find, welche die Türken erft heben. Uber auch diefe Zahl 
der hriftlihen Einwohner ift in Antakieh bis heute eine ſehr ge- 
ringe gegen andere Städte in Syrien geblieben. Der Untergang 


von Antafieh hob erft den Handel von Aleppo zu feiner, 


Blüthe, obgleich dieſe 2 bis 3 Tagereifen fern vom Gmporium und 
Hafenorte, zu Seleucia oder Suediah, liegt, die Doch unmittelbar 
zu Antiochia gehörten. Die Flußfahrt auf dem Orontes hörte auf, 
der St. Simeonshafen, der der heutigen Suediah, verfchlammte 


 großentheils, und wollten auch Europäer denfelben wieder zugänge 


fich zu machen fuchen für ihre Kauffahrteifchiffe, fo würde dies bei 


den Hinderniffen, welche die Türken ihnen in den Weg gelegt has 


ben würden, unmöglich geblieben fein, fo lange der Wahn einer 
alten Sage: bei iihnen vorherrichend ft, daß von dieſem Hafen: 
orte aus fie deveinft ihr Unglück erreichen und ihnen den Unter- 
gang ihrer Herrfchaft bereiten werde. Das Verderben diefer Meer 
resanfurthen tft ihnen Daher gerade recht gelegen. 


Antiochia, eine alte Münzſtadt. 1195 


Zu Corancez Zeit war ein Aga mit dem Titel Woiwod 
Gouverneur von diefer Stadt und der zugehörigen Provinz beflei- 
det, die, unabhängig vom Paſcha zu Aleppo, ſüdwärts des Oron— 
teslaufes bis Darkuſch, nordwärts tiber Suediah und das. Gebirge 
des Kara Dagh oder Beilan- Paffes bis Alerandrette reichte; er 
fandte die von ihm eingetriebenen Abgaben unmittelbar an die 
Hohe Pforte- Die weite Ebene in Oft von Antafieh auf dem 
Nord» und Oſtufer deg Drontes wurde alljährlih von Turkoma— 
nen-Horden überfluthet, die damals noch felten auf das linfe Ufer 
des Stroms überjeßten, daher die Reiſenden hier noch ziemlich ges 
fichert waren. 

Korn, Baumwolle und Tabak waren die Hauptproducte 
in dem fchönen und milden, vor den Nordwinden gefchügteren Eli- 
ma Antiochia's gegen das Fältere der höher gelegenen Aleppo, da— 
her au) in den Gärten Antiohia’8 Citronen- und Drangens 
‚bäume reichliche Früchte bringen, die in Aleppo nicht gedeihen. 
Das Zuderrohr, dag hier zur natürlichen Berfpetfung auf den 
Bazar gebracht Wird, hielt Corancez irriger Weife für hier ein- 
heimisch. 

Der hiftorifhe Boden dieſer Weltftadt verbirgt noch 
viele Denfmale feiner. glorreichen Vergangenheit; alljährlich fpülen 
die Gebirgswailer nach jeder Regenzeit ihre Schäße an Münzen, 
Edelfteinen und Gemmen früherer Jahrhunderte hervor aus 
dem feit Sahrtaufenden loder .aufgehäuften Schutt an das Tages: 
icht, und in einigen Sahren, verfihert Gorancez *), könne man 
dort die vollſtändigſten Münzſammlungen der verfchiedenen Ger 
hichtsepochen der Landjchaft zufammenbringen. Diele Garneolz, 
Ugat- und Jaspis-Gemmen kamen zum VBorfchein, doch meift erſt 
us den jpäteren Jahrhunderten der Kaiferzeit und von geringerm 
unftwerth, doch mitunter auch Meifterftüde. An Münzen Famen 
orzüglich die der Selewciden-Könige am vollftändigften und 
ehrreichften, von Seleucus Nicator dem erften an bis zum lebten 
iefer Dynaftie, vor; dann die Städtemüngen in fehr großer 
enge aus der Seleucidens und der erften Gäfarenzeit vor der 
yriftlichen PBeriode, diefe oft von großer Schönheit. Der grie- 
ſiſchen Münzen find weniger, der phöniciſchen, in Bronze, 
hr viele, auch in Kupfer, felten in Silber und Gold; auch car- 


| 


**) Corancez, Itin. p. 127—136; De Salle, Peregrinations. T. 1. 
| ap» 179—180. 


















1196 Weft-Afien. V. Abtheilung, II. Abfchnitt. S. 36. 


thagiſche in Silber, mit dem Gepräge von Hannibal, fommen 
vor. Auch an jüdifhen, kufiſchen und arabifhen fehlt e8 
nicht, und zumal die perjifchen mit ihren fymbolifchen Geprägen 
des Feuereultus, wie die parthifhen und arfacidifchen gehö- 
ren zu den Tehrreichften. Auffallend wenige ägyptiſche Mün- 
zen bei dem doch fehr lebhaften Verkehr zwifchen Alerandria und 
Antiohia machen es fehr wahrjcheinlich, Daß diefer vorzüglich nur 
Tauſchhandel von Producten war, dagegen finden fich ſehr viele 
Münzen von Sommagene und Edefja. Ganz gemein find die 
Münzen aus dem fpäteren Dyzantinifchen Reiche, auch aus den Zeiten 
der Kreuzfahrer kommen fie vor, die der erften römifchen Kaifer 
find feltener, als in den dftlichen Gegenden von Aleppo; die Mün— 
zen von Gordian, Philippus und Severus find die gemeinften. 
Sohn Macdonald Kinneir®) fam nur2 Fahre jpäter als 
Corancez nah Antiochia (im Jahre 1814), wo er den Aga in 
Nebellion gegen den Sultan antraf, und im Haufe eines dort rei- 
hen Chriften, Abul Hud, eines Geizhalfes, auf 5 Tage ein Unter: 
fommen fand. Er Fam, wie fein Vorgänger, vom Norden her, 
und bemerkte auf feiner. Seite gegen Weft in der Bergſchlucht ein 


Schönes, altes, zertriimmertes Schloß, das er für Bagras (Bagras, 


Ilaygai bei Strabo berühmt, XVI. 751) hielt, und dann wahr: 
fheinlih am Khan Karamurt vorüber, den er aber nicht nennt, 
in die Ebene von Antiochia eintrat, der er von da gegen 
S. S. W. bis zum Drontes eine Ausdehnung von 14 englifchen 
Miles gab, und in dem Abftand von ein paar Stunden von der 
Stadt fie fehon mit ihren herrlichen Umgebungen aus der Ferne 
erblickte, die ihn, in der fehönften Jahreszeit, entzücten. Bon 
zwei Seiten, in ©. und S. W., von großen Höhen umgeben, ift 


fie nicht nur für die Stadt, in ihrem Schoofe liegend, fehr.fichernd, 


fondern auch ungemein pittorest und dabei in hohem Grade fruchtz 
bar. Da, wo der Drontes von ihr abwärts durch die Vorberge 
de8 Mons Casius mit flürzendem, breitem, Flarem Wafferfpiegel 
fih durch die Hinderniffe, die ihm entgegenftehen, hindurchwindet, 
nimmt die Landichaft zwifchen Hainen und Felfen einen hiſtoriſch— 
großartigen Character an. Die Bailanfette in Nord, der weite 
See in Nordoft mit- einigen Infeln und Ruinen, die fruchtreichen, 


wenn ſchon meift unbebauten, aber mit Baumgruppen und einzel: 


95) John Macdonald Kinneir, Journey through Asia Minor etc. 
London, 1818. 8. p. 146. 


— — 


Die Stadt Antiochia, Antafieh. 1197 


nen Gartenſtellen beſetzten, durch reiche Bewäfferung immer grünen 
Felder der Ebene und sim Hintergrunde der prachtvolfe, über 
dem Waldgebirg fich Fühn erhebende Kegel des Gafius (fiehe die 
Skizze bei Ainsworth, p. 303, aber vorzüglich die landfhaftlichen 
Gemälde in Holt Dates Mappen) enthaltenen Reize der Natur, 
die noch wenig befannt wurden. Die Mauerthürme, die über den 
coloffalen Stadtmauern emporragen, tragen nicht wenig durch ihren 
Gontraft zu dem malerifchen Eindruck diefer Naturumgebung bei, 
wogegen die geringe, niedrige, jebt bewohnte Stadt, die Kinneir 
nur auf ein Sechstheil des einftigen, antifen Stadtumfanges 
Ihäßte, bedeutungslog erjcheint, ungeachtet fie doch unter dem mil- 
den Negimente ihres Aga wieder an Zahl der Bewohner gegen 
früher zugenommen und auch diniger Handel in ihr begonnen zu 
haben fchien, wozu die immer ftärfer betriebene Seiden zucht das 
ihrige beigetragen hatte. 
Kinneir überzeugte fih davon, daß der 7 englifche Miles 
von der Stadt in SW. gelegene Ort, den man ihm Babylae 
nannte, nach der dort dem Märtyrer Babylas errichteten Kirche, 
die eigentliche, durch Wafferfülle und fururiöfe Vegetation ausge— 
zeichnete Stelle des alten Daphnäum fein müffe, dagegen der 
uf der Laodicen- Straße liegende Ort Beit el-Ma, nur 5 eng- 
ische Miles gegen ©.D. liegend, den D’Anville und Bocode%) 
dafür hielten, nur erft ein Dahin fpäter übertragener Luftort 
ein werde, den man mit jenem ältern, nachdem derjelbe durch die 
riftlihe Kirche eine eigene Weihe erhalten hatte, und nicht mehr, 
die zuvor, der allgemeine Sammelpla der Genußfüchtigen bleiben 
onnte, verwechjelt habe. Noch find wir nicht in Stand gefebt, 
tefe topographifchen Anfichten zu prüfen, da felbft die beften Kar— 
n der Umgegend von Antiochia, wie die bei Chesney und 
uſſegger, und über diefe Specialverhältniffe im Unflaren laſ— 
Die Umgegend von Babylae hatte Kinneir entzückt, die 
on Beit el-Ma unbefriedigt gelaffen #7), 

Seit der Aegypter-Herrſchaft in Nordfyrien fcheinen fich die 
uftände von Antiochia etwas günftiger geftaltet zu haben als 
wor, denn nach glaubwürdigeren Daten #) hatte die Bevölkerung 
















= 
+ 





| 
} | 
I 
9 Pococke, Reife. Th. I. ©. 281. 
=") J. Macdonald Kinneir 1. c. p. 155. 
) Barker, in Dr. J. Bowring, Report of the Commercial Sta- 


J tistics of Syria. Lond. 1840. App. B. p. 114. 


1198 Weft-Afien. V. Abtheilung, I. Abſchnitt. 9.36. 


der Stadt iiber 10,000 bis 12,000 Einwohner zugenommen; in 
diefer Zeit wurde fie 1836 von Nuffegger, 1838 von De Salle, 
1842 von Neale, 1846 von Thomfon, 1848 von Eli Smith 
befucht, Die größtentheils das Vorige beftätigen und auch einiges 
Neue hinzufügen. | 

Nuffegger ritt von Swediah am 25. Mai, den gemöhn- 
lichen Weg nad) Antiochia verlaffend #), "wo der Drontes aus dem 
engen Thale der Vorhöhen des Mons Casius hervortritt, einen 
mehr nördlichen, pittoresfern Gebirgsweg von W. nah D. und 
dann von N. nad) ©, bis zum Ort Sananteh, der wieder am 
Orontesdurchbruch aus dem DVorgebirg erreicht ward, um auf 
der dortigen Fähre) zum Südufer des Stromes überzufeßen. 
Diefer Weg war ungemein reizend durch feine Fruchtbarkeit und 
jeinen fortwährenden Anbau, überall Bauernhäufer, Landhäufer, 
feine Spur von Armuth, was dem Reifenden befonders aufftel, der 
eben Aegypten mit den armfeligen, bis zum Vieh herabgefunfenen 
Fellahs ohne Eigenthum verlaffen hatte, hier aber eine Anſiede— 
lung mit Gigenthum des Bodens und Agricultur des in Waffen 
geborenen Zurfomanen antraf, der hier alfo aus dem Nomaden 
leben feßhaft geworden war. Die üppigfte Vegetation zwifchen E 
den malerifchen Felsufern des Dronteslaufes, in deffen milden 
Thalgebiete, wo es auch noch in Verwilderung daliegt, doch hohe” 
landſchaftliche Reize fich entfalten, find die Windungen der Pfade, 
Die dem Strom folgen, wie von den herrlihften Barkfcenen ums 
geben, in denen man immer zwijchen wilden Feigen-, Maule 
beer=z und Sohannishbrotbäumen, von Rebenfülle ums 
rankt, an blühenden Rofengebüfh, Dleanderdididhten, 
lilienreichen Schilfen vorüberzieht. Das fonft für unbewohnt und‘ 
öde gehaltene Drontesthal fand Ruſſegger bei der Fähre, wo die | 
Zurfomanen an einer Mühle ihn überjchifften, je weiter er vor⸗ 
drang, defto belebter, voll Dörfihen zu beiden Seiten, in deren | 
einem, dag dem Beit el-Ma nahe Liegen follte, er gaftliche Herz | 
berge fand. An einer wafferreihen Quelle, wol am Berge 
waffer,. das von dem genannten Ort auf feiner Karte gegen RW 
zum Orontes mündend eingezeichnet ift, nahm er in der Nähe des | 


27 
4 





>49) Nuffegger, Reife. Th. T. 1. ©. 363— 373. ; 

°°) Bartlett: and Carne, Syria l. c. Vol. I. p. 65 Ferry over 
Orontes; Vol. I. p. 25 Scene on Fa river — near 
Suediah. | 


Antiochia, Die orientalifche Stadt, 1199 


Khans unter prächtigen Blatanen und Wallnugbäumen fein Zelt: 
lager; am Zage hatte man im Schatten meift 20° Wärme gehabt. 

Um zweiter Tage nah der erfien Stunde Weges Fam er 
an einem einfachen Landhaufe vorüber, das fih Ibrahim Paſcha 
gegenüber einer großen Kaferne erbaut hatte, der damals das 
ernfte Negiment in Syrien führte. Antiochia lag ganz nahe 
davor, und auf einer der Höhen wurde das Zelt aufgefchlagen. 
Bon hier ließ fich dag vorliegende Prachtgemälde ganz überfchauen: 
die Drontesebene in N. und DO. von den ſchön geformten Ketten 
des Amanus und Lofham begrenzt, in ©. von den grünen Vor—⸗ 
höhen des Caſius überragt; in der Tiefe vor dem Fuße der Anz 
höhe die Stadt, in der man jebt 19,000 bis 12,000 Einwohner 
zählte, mit Mofcheen und Minarets, zwifchen deren orientalifchen 
Formen die der Giebelhäufer mit ſchrägen europäiſchen Ziegel— 
Dächern einen feltfamen Eindrud machten. Im Uebrigen war fie, 
was enge, winklige Gaffen, unanfehnliche, Tenfterlofe, meift eins 
ſtöckige Wohnhäufer, Schmuß und Unreinlichfeit betraf, ganz 
prientaliich geblieben. Bon hier verfolgte man den eine Stunde 
lang höchſt pittoresfen, zinnenreihen Zug der Stadtmauer ent- 
lang den Bergrüden von W. nah D., deren innerer Raum zwi: 
Ihen der äußern Quaderbeffeidung von behauenen Steinen mit ' 
der fefteften Mörtelmauer angefüllt, die Quaderwände merfwürdig 
zufammenhält. Sn dem tiefen Graben, der fih von der Stadt 
zur alten Feſtungsburg hinaufzieht, erblit man von der Höhe in 
deffen jenfrechten Kalffteinwänden eine Menge von Fünftlich hinein 
gehauenen Höhlen, meift quadratifchen Raums, mit Thüröffnungen, 
Licht- und Luftlöhern, ein paar Schlafftätten und aud) wol an— 
dere Seitenbauten, Troglodytenwohnungen, einfame der Mono- 
phyliten, Gremiten oder auch Gefängnißſtätten zu ihrer Zeit. An 
den Brüdenbogen, die von Fels zu Fels über die Grabenſchlucht 
nach der alten Burgftraße führen, hängt Alles voll Stalactiten- 
bogen; denn Aquäductrefte durchziehen hier nach verfchiedenen Rich— 
tungen die Ummauerungen, deren kalkreiches Waffer diefe Tropf- 
feinbildungen . ſchon feit Jahrtaufenden erzeugen mußte. Doch 
finden fih auch hier noch thönerne Röhren von früheren Waſ— 
jerleitungen nach der Stadt vor. Die Höhe des Feftungsber- 
988, deffen nackte Plateaufläche noch ganz mit coloffalen Steinen 
bedeckt ift, ſchätzt Nuffegger auf 2,000 Fuß über dem Meere. 
ı Nach. der Süd» und Südweſtſeite zum Caſius hinauf fah Ruſſ⸗ 
| egger in deffen zahlreichen Bergichlugten viele Berghütten und 





1200 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abfchnitt, $. 36, 


Bergdörfer bis nahe zur Gipfelſpitze ſich anlehnen, von denen 


wir bis jetzt nur ſehr vereinzelte Kunde erhielten; die Cultur der 


Rebe, der Maulbeerbäume ſteigt weit bis zu ihnen hinauf (ſ. oben 
S. 1139), und macht das Gebirg ſo bewohnbar, zumal auf den 
Höhen für Hirten, die auf den ſaftigſten alpinen Wieſen ihre 
zahlreichen Heerden weiden. Leicht erſteigt man auf dieſen Vor— 


höhen der obern Stadt Buncte, von denen der Blick noch über den . 


Amanus hinaus bis zum fernen, wildzadigen Taurus hinüber- 
jchweift, gegen Weft über die Vorberge des Dſchebel Akra⸗ hin 
bis über den weiten Spiegel der Meeresfläche, und gegen Nord- 
Dft über die Seen und Sümpfe von Buheire in weiter Ebene 
den Afrin entlang reicht. Gegen Süden auf den Berghöhen nad 
Ladifieh iſt das erfie Gebäu, das man in gefunder Luft angelegt 
erblidt, ein Militair- Hospital für Ibrahim Paſcha's 
Kafernen und feine Garnifon in der Stadt, welche dem Lande 
und zumal auch den dortigen Ehriften die lang entbehrte Si— 
herheit wiedergegeben; und von dem noch urigepflafterten Bazar 
in der Mitte der Stadtbehaufungen hörte der treffliche Deftreicher 
zu feiner Weberrafhung und Erheiterung dur die Mufifbande 
von des Aegypters Garderegiment die Strauß’fhen und 
Lannerſchen Walzer vom Drontesufer herauftönen. 

Sole veränderten Zuftände führten hier manchen europäifchen 
Wanderer in neuerer Zeit mehr als zuvor in diefe Gegenden. 
De Salledt) ſchiffte in fürmifcher Herbftzeit von Ruad fommend 
zwifchen den ‚beiden Niefenwächtern Caſius und Rhoffus des 
Golfs von Seleucia in den Hafen von Suedia (1838) ein, und 
wählte von da denfelben Weg Ruſſeggers bis zur Fähre des 
Drontes, deſſen feichter gewordene, von weißen Thon= und 


Kreidefhichten gefärbte Waller er damals bequem durchreiten 


fonnte, um am linken Ufer durd die malerifche Gebüſchwildniß an 
demfelben, von Störar, Dleander, Nebengehängen und 


Smilargewinden, weiter ftromauf gegen die Gruppe von Lorz . 


beerbäumen (Laurus nobilis) in der Nahe des Daphnaum, dem 
Tibur der feleweidifchen Könige, fortzureiten, die Ruſſegger nicht 
erwähnt hatte. Auch Beadle und Thomfon?) fahen dort nod) 
einzelne ſehr ftattliche, edle Lorbeerbäume, DBeteranen, wenn 


51) De Salle, Peregrinations. p. 173—181. 52 Thomson, in 
Bibliotheca Sacra. V. p. 458; Beadle, Journ. im Missionary 
Herald. XXXVIH. 1841. p. 207. Fe 


Die moderne Antafieh. 1201 


auch nicht Zeitgenoffen der Seleuciden, doch aus früheren Jahr: 
hunderten-des Mittelalters, herrlich grünen; Doc ihre großen Haine 
mußten verdorren, wie die Gottlofen, die fie gepflanzt hatten 
(Pſalm 37, 35). Wahrfcheintih fanden fie höher bergan, als 
Nufjegger gefommen war. Denn De Salle ftieg auf höher 
liegendem Wege bis zu den ſchönen Cascaden hinauf, die dort fie 
ben Mühlenräder treiben, in deren Nähe er alte Mauerrefte und 
die etwas höher liegenden Hütten von Beit el-Ma (dies überjeßt 
9. Guys mit Grotte der Waffer)®) ſah. Noch höher hinauf 
nennt er eine Quelle Daricha und eine noch fehönere, berühmtere, 
Sgraibo, unter Eihen und prachtvollen Platanen, die 
hier am Gafius recht ihre Heimath zu haben jcheinen (Platanus 
orientalis; ihre Verbreitung |. Erdf. XI. 511). Bon der Höhe 
bei Saraibo, das ung fonft unbekannt geblieben, hat man den 
weiteften Umblik über die Gegend gewonnen. 

Sn der alten Stadtummauerung ſchätzte De Salle die mit 
Gärten bededten Theile auf *4 des Raums und die moderne Stadt 
felbft, jagt er, nehme noch nicht den zehnten Theil derfelben ein. 
Das Stadtthor an der Brüde hörte er Bab Iſtambul nennen, 
weil von da die Karawanen ihren Weg durd Klein -Afien nad 
Eonftantinopel zu nehmen pflegen; oberhalb der Brüde waren an 
den Ufern des Fluffes viele Gerbereien, zumal für Ziegenfelle 
zu Safftan, angelegt, welche den Bazar der Stadt, in der einiger 
Verkehr erweckt war, mit Leder verfahen, das wol ein Bedürfniß 
für die ftarfe Garnifon geworden fein mochte; auch ‚wurde viel 
Zuderrohr zum Berfauf auf den Bazar gebracht, und fehr viele 
trefflihe Aale, die aus dem fihlammigen Wafler des Gees in 
den Drontes hinabgehen und nad) den Winterüberfhwemmungen zu 
Hunderttaufenden geftfht und eingefalgen hieher zum Verkauf ge- 
dracht werden. 

Schon im Jahre 1840 gab der Conſul Barker den jährlichen 
Sewinn aus biefer Aalfiſchereis) 60 ‚000 Piaſt. an, da dieſe 















1 H. Guys, Statistique du Paschalik d’Alep. Marseille, 1853. 
22. 


P-: 
) Dr. I. Bowring, Report on the Commercial Statistics of Sy- 
‚ria. Lond. 1840, in App. B. p. 114. 


 Rister Erdfunde XVII. ggg 


F 


1202 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 36. 


Auch eine Weihfhildfröte, eine Art Trionyx, ähnlich 
der im Nil, wurde hier von De Salle im Drontes beobachtet, 
und an den Ufern zahlreihe Mufchelbänfe von ſchwarzer 
Farbe, von denen ganze Uferſtrecken bededt werden. — Wie die 
Ziegeldächer vielleicht aus den Zeiten der Kreuzzüge nach Europäer 
Art hier übriggeblieben, fo auch aus noch älterer Zeit die plumpen 
Räderkarren mit vollen Holzrädern, und vielleicht auch noch andere 
Transportarten, wie die Belaftung der Maulthiere, indeß der Ge— 
brauch der befattelten Ochſen als Laftträger wahrfcheinlich erſt 
durch Turkomanen fid) aus Indien und PBerfien in neueren Zeiten 
bis hieher verbreitet haben mag. 

Thomfon 5) nahm (am 10. Auguft 1846) von Suediah 
einen mehr nördlichen Weg, indem er immer auf der nördlichen, 
oder rechten Seite des Dronteslaufes blieb, um die 15 big 
16 englifchen Miles in 5 Stunden Zeit zu Pferde bis Antiodhia 
zurüdzulegen. Nach der erften Stunde mußte er aus der Ebene 
Suediah's einen ziemlich bedeutenden Berg erfteigen, der nach ihm 
aus vulcanifhen Sandmaffen und aus Mergel (mol Kreidelager) 
mit Kiefeln und Bimfteinblöden, dann wieder aus feldfpathreichen 
Trachyt-, Augite, Granit- und Jaspis-Achatblöcken und vulcaniz 
ſchen Tuffemaffen in haotifchen Aufhäufungen befteht, und wol nur 
ein Product der Erderjchütterungen mit Waiferfchüttungen fein 
fann, die hier manche plutonifchen und neptuniſchen Zerftörungen 
anrichteten, und, nad) dem Zeugniß des arabifchen Autors Ibn 
Scheny, den Thomfon Anführt, einmal nah einem 40 Tage 
dauernden Erdbeben gewaltige Maffen Schwefeldämpfe dem Boden 
entfteigen, ein anderes Mal die Meeresfüfte finfen machten, 
dann wieder emporhoben, wobei das Land mit Meer überzogen 
wurde, | 

Nach der zweiten Stunde wurde der wildftürgende Bergftrom 
Keradſchek el-Kebir (wahrfcheinlich der Buyuf Kara Su bei 
Eli Smith) durchfeßt, der von N.W. vom Rhoſſus vom Dorfe 
Bitiäg56) herabfommt und gegen SD. in den DOrontes fallt. 
Sn Bitiäg, einem armenifchen Dorfe in paradiefifcher Umgebung, 
drei Stunden gegen NND. von Suediah fern, mit einer ſchönen 


55) Thomson, in Bibliotheca Sacra. Vol. V. 1848. p. 454 —- 458; 
derf. im Missionary Herald. 1841. Vol. XXXVI. p. 236—238. 

56) Bartlett and Carne, Syria 1. c. Vol.III. p. 74: Scene at the 
village Beit y-ass near Suediah, mit Barfers Billa und der Ruine 
einer Kirche. 


Weg von Bittäs nach Antakieh. 1203 


uine von alten Tempeln und Kirchen, hatte ih Mr. Barker, 
rt befannte englifhe Conſul, den wir jchon dfter genannt, und 
r fih fo viele Verdienfte auch um diefen Theil des nördlichen 
yriens erworben hat (fiehe unten bei Suedieh), feinen Fühlen, 
jönen Landfiß für.die Sommerzeit erbaut, wo er fein hohes Al: 
r in ftiller Zurücgezogenheit nad) einem vielbewegten Leben in 
ler Thätigfeit zubrahte. Hier hat Mr. Barker die Obft- 
ten aus der Lombardei, aus Spanien, Franfreih, Berfien 
id Indien einheimifch zu machen gefuht, und eine Menge der 
Yönften fremden Gewächſe eingeführt, unter denen die prachtvoll- 
n Roſenbäume von allen Farben von den edelften Rebengehängen 
nfränzt werden. Eine Menge von Quellen, herrliche Vegetation 
id reicher Seidenertrag von den dortigen Anpflangungen der 
aulbeerbäume geben diefem Orte feinen Wohlſtand. 

\ Bon diefem Bitiäg fagt Neale57), als der jüngfte Augen- 
ge diefer Gegenden (1850), daß es ein armenifches Dorf 
t etwa 1,000 Bewohnern fei, das 3 Stunden fern von Suedieh 
3 ‚ wohin ſehr beſchwerliche Felswege führen. Iſt e8 aber er- 
ht, fo betritt man die Sommerfriſche J. Barfers, die er 
| in der Nähe der Ruine einer alten armenifchen Kirche zu fei- 
U Grabftätte und bei feinen Lebzeiten zu dem reizendften Land- 
Ü mit allen Comforts des Lebens gefchaffen hatte. Der fehönfte 
Eimengarten umgiebt ihn mit einer 30 Fuß hoch fpringenden 
‚taine, die eine drehende Derwiſchgruppe über ihr fortwährend 
Men macht; das Baffin ift voll Gold- und Silberfifhe. Das 
hnhaus ift an der fchönften Quelle erbaut, und diefe zur Er- 
hung durch das ganze Haus geleitet, in drei fchönen Marmor: 
Ing gefaßt. Eine Treppenflucht führt zwifchen Roſengebüſch zum 
Frung der Quelle und zu einer Felshöhle. Das Waſſer ſelbſt ift 
Ham und von angenehmem Gefhmad. Die Luft ift die gefun- 
und erquicdendfte, die Ausficht gegen Oft auf die Mauerfrone 
chia's und auf den Mons Casius entzüdend. 

Vom genannten Wafjer, dem Karafu, wird auf dem mweitern 
Enarſche ſchon nach einer Viertelftunde ein zweiter Bergftrom, 
erdfhet es-Sugir, durchritten, und 40 Minuten weiter 
Alritter, Nahr Haſſeinly (wol richtiger el-Hufeiny, wie 


| 


a Smith), an welchem die Ruinen einer Kirche St. Spis 

















N | 
le 4; 





NW.'A, Neale, Syria. Vol. II. p. 80, 
| | Gggg2 


- 


1204 Weft-Aften, V. Abtheilung. IE Abſchnitt. $. 36. 


ridion mit Grabftätten, wo eine uralte Eiche einen fchattigen Ruhe 
plaß bot. Umher ftanden noch andere Eichen und Fleined Buſch 
werk, weiterhin aber wird der Boden nadt, bis man nad) dre 
Biertelftunden den Nahr Mura erreicht, an dem wieder ein außer 
ordentliches Konglomerat von waffergewälzten vulcanifhen Kie 


ſeln und zufammengebrachten Steinen der verfchiedeniten Forma 


tionen aufgehäuft liegt. Bon diefem wurde nah 35 Minuten de 
Nahr Hanna und nur 10 Minuten fpäter das Brüdenthor vo 
AMCHAR ER erreicht. 

Sn einer frühern Reife hatte Thomfon (1841) einmal ſüd 
wärts den Weg dur den Drontes, den fein Pferd durchſchwim 


men fonnte, während er in der Fähre überfuhr, genommen, un 


die Daphnne- Quelle zu befuchen, die er auf dem Wege nad Bei 
el-Ma erreicht zu haben glaubte. Er fah fie aus einer Schi 
ſenkrechter Kalffteine hervorfpringen, die von Terraffe übe 
Terraſſe ſchäumend hinabftürzte, in vollen Gebraufe, und nad) & 
paar englifchen Miles weit über jchiefe Flächen ziehend, ſich zu 
Drontes unterhalb der Stadt Antiochia ergoß. Es ſchien ih 
als hätten diefe Waſſer ſeit ein paar Sahrtaufenden Feine Veränd 
rung erlitten, wenn auch an der Stelle des einſt üppigen Daphnäum 
nur ein halbes Dutzend ärmlicher Mühlen übrig geblieben. KU 
und Büffel wälzten fih jekt in den einft dem Apoll und der Dian 
geheiligten Waffern. Doch auch ſchon in frühefter Zeit wurde Di 
ſes Aſyl durch Verbrechen entweiht, da hier ein Onias im He 
ligthum felbft erdolcht werden fonnte (2. B. d. Maccabäer 4, 3 
Die zwei Stunden (5 englifhe Miles) von da zur Stadt fchien 
ihm ganz mit den Vorftädten und Anlagen der antiken Antı 
hia bedeckt geweſen zu fein, denn auf der ganzen Strede tt 
überall Granitfäufen und andere Baurefte aus der Erde her 
die nur Ueberreſte von Tempeln, Villen und Paläſten gewefen fe 
fönnen. Die Quellen brechen mehrere hundert Fuß über dem DI 
des Dronted in großer Mächtigkeit hervor, und Fonnten dahet | 
allen nüßlichen Wafferfünften, wie Springbrunnen, Waſſerleitung | 
Cascaden und Baſſins verwendet werden; fie haben fich ſelbſt Tal 
Plaine zu einem ſchönen Amphitheater ausgewafhen, und vi 
Zuffineruftationen in Maffen angefebt, aus denen die Mühlen if 
baut find. Die feltfame Nöhrenbildung der Tuffmaffen verlei 
die Araber, fie für verfteinerte Wurzeln zu halten. 

Der englifche Refident Neale, der noch zulegt bis zum I 














j 
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| 


Die alte Daphne bei Antakieh. 1205 


1850 58) diefe Gegenden fo oft bejucht hat, und ganz feenartig bes 
chreibt, bemerkt jedoch dabei, daß diefe ſchöne Wildniß gegenwärtig 
on einem ungebändigten Bolfe bewohnt werde, weshalb nur 
venige der angejehenen Ayäans aus Antiochia, die dort ihre Land- 
yaufer haben, diejelben bewohnen konnten. Obwol fie dort ihre 
juten Wächter unterhalten, jo wurden fie doch öfter durch die wil- 
en Fellah- Tribus des Gebirges überfallen und nicht jelten in den 
ort jo ſchwer zugänglichen Felfenhöhlen ermordet. Gr nennt aud) 
inen dort benachbarten, einftigen Landſitz Barfers mit Namen 
Huderbeg, von dem aber nur noch Ruinen, wahrfcheinlih aus 
feicher Urſache, übrig find, in deſſen Obftgärten die edelften Ge- 
ächfe angebaut waren, und die Chinaquitten noch doppelt fo 
roß, wie ein Straußet (?), gediehen und herrlich dufteten, fowie aud) 
ectarinpflaumen, Myrobalanen, indifhe Bambufen 
nd viele andere edlere Gewächfe dafelbft gezogen waren. 

Die Stadt Antiochia, ftets von 4,000 bis 6,000 Soldaten 
brahim Paſcha“'s garnifonirt, war voll Thätigkeit; man rech— 
ete wenigſtens auf 9,000 bis 10,000 Einwohner, davon ein Dritt- 
eil Naſairier fein follten, die nun hier auch im Schuße leben 
nnten; einige Suden hatten fich hier unter den übrigen Moslemen 
jedergelaffen. Der Cenſus von 1835 hatte, nach Colonel 
‚hesney®), nur 5,600 Bewohner von Antakieh angegeben. 
anche Theile der Stadtmauern hatten bedeutende Zerftörungen 
litten, da der Aegypter fie einreißen ließ, um mit ihren trefflichen 
aufteinen feine großen Baraden für die Truppen zu errichten. 

Der Drontes, bemerfte Thomfon, ſchien ihm nad den 
efeftigungswerfen an feinem linken Ufer zu beweiſen, daß er nie: 
als durch die antife Stadt gefloffen, aber er vergaß, daß Diefe 
efeftigungswerfe fich erft aus Juſtinians Zeiten datiren; ganz 
tig bemerkte er dagegen, daß deſſen Direction nicht gegen Weft, 
ndern gegen Süd-Weſt, wie dies auf Niebuhrs Plan fogar 
gen Süd-Süd-Weſt ſchon eingetragen war, unterhalb Daphne 
er erft gegen Weft zur Ebene nach dem Meere zu gebe. An 
nem Weftufer müffe, nach den Ueberreften dortiger Grabftätten 
urtheilen, die Necropole der Stadt gelegen haben, von 
man für eine einftige jo große Bopulation doch in der That 

















| | 

Fi 

BR F. A. Neale, Syria. Vol. II. p. 76—78. 
‚°°) Col. Chesney, Expedition 1. c. I. p. 428. 


1206 Weft-Aften. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 36. 


His jeßt nur noch fehr wenige Nachweife hat auffinden fönnen. 
Die fehr niedrige Bogenbrüde über den Drontes ſchien jehr alt zu 
fein (vielleicht aus Theodoſius Zeit, |. oben ©, 1112); fie ift mit 
Grünftein gepflaftert, einem plutonifchen Geftein, das, wie auch 
Ihwarzer Trapp, in allen Ruinen der Stadt vorherriät; auf 
und zwifchen diefen Auinen und ihrem Schutt wuchern die Fei— 
gen-, Dliven- und Maulbeerbäume als auf dem allergün- 
ſtigſten Boden mit der ausgezeichneteften Ueppigfeit, jo daß man 
innerhalb der einft fo reich bevölferten Stadt in Gefahr fein Tann, 
zwifchen ihren Didichten fi) zu verirren. Zwiſchen diefen Trüm— 
mern fo wenig von edleren Architecturreften und faft gar Feine 
Snferiptionen fennen gelernt zu haben (die meiften der fünf 
befannt gewordenen find nur aus Daphne und aus fpäterer Zeit) ®), 
muß bei der Fülle der in Laodicen, Damaskus und Palmyra vor: 
gefundenen auffallen, da felbft Seleucia deren mehrere darbietet. 
Aber was ift nicht alles aus dieſer einft glänzenden, jebt fo 
erniedrigten Metropole verihwunden, in der Jeſus Ehriftug 
zuerfi in der ganzen Welt öffentlich als ihr Heiland angebetet 
ward (j. ob. ©. 1170), deifen Name gegenwärtig dort nur von den 
fanatifhen Moslemen verläftert wird, den die erniedrigten Nafairier 
nicht Fennen, und wenige eingeſchüchterte Chriften in ihrem Herzen 


tragen, wenn jchon ihre geiftlichen Oberhäupter der Griechen, ka— 


tholifchen Griehen und Maroniten fi noh immer mit dem 
folgen Namen „Batriarhen von Antiohia und des ganzen 
Orients“ (f. oben ©. 779, 785, 797, 798, 802) brüften. 
Der Attaché des englifhen Konfuls in Syrien, Neale‘l), 
der längere Zeit, vom Jahre 1842 bis 1850, in Antiohia ud 
Syrien gelebt hat, giebt über ihren neueften Zuftand noch fol 
gende Nachricht. — 
Das Erdbeben von 1822 hatte ſehr viel in der Stadt zer— 
ſtört, Ibrahim Paſcha, der ſie wieder in Aufnahme zu bringen 
ſuchte, ſprengte viele ihrer alten Mauern durch Pulverminen in 
die Luft, und baute mit dem dabei gewonnenen Material ſeine 
ſchöne Villa am Orontes auf und architectoniſch ſehr ſchöne Ba— 
racken von großem Umfang, aber eilig, für 10,000 Mann ſeiner 
Soldaten. Schon 15 Jahre fpäter (1850) waren fie wieder verz 


°e°) Corpus Inseript. Graecar. Berolihi. T. II. 1. fol. 218, | 
No. 4465 — 69. ) F. A, Neale, Eight Years in Syria, Par 
lestine etc. London, 1851. 8. Vol, I. chapt, 2. p. 10. 





Das Leben in Antafieh. 1207 


fallen, während die antiken Mauern der Kreuzfahrer und Juſtinians 
bis heute beftehen. Das Clima der Stadt ift mild, aber die ſchie— 
fen Ziegeldächer find daſelbſt feit der Kreuzfahrer Zeit, obwol 
fie im ganzen übrigen Syrien fehlen, nicht abgefchafft worden. 
Sm Sahre 1847 Iebte Neale 8 Monate in der Stadt, und ver: 
fichert, daß faft fein Tag ohne Regen vorüberging, worauf der 
benachbarte hohe Kafius und das Meer wol ihren Einfluß augs 
üben mögen, da das innere Syrien doch meift an Dürre [eidet. 
Die einftödigen Häufer der Stadt zeigen nur nadte Mauer— 
wände gegen die Straßenfeite von 20 zu 30 Schritt, mit Thor: 
eingängen verjehen; die Straßen erhielten zu beiden Seiten zwar 
gepflafterte Trottoird, da es an Steinen nicht fehlt, durch die Mitte 
ziehen aber die Wafferrinnen hindurch. Die abhängigen Straßen 
werden durch die heftig herabftrömenden Negengüffe zwar reinge- 
jpült, aber auch eingeriffen, wobei fih ganze-Schaaren von Jun— 
gen einzufinden pflegen, die dadurch häufig losgefpülten Münzen 
und antifen Gemmen und Steine einzufammeln, die fie fogleich dem 
Antiquar Hadſchi Ali zu tragen, der diefelben meist an englifche 
Reiſende ſehr theuer abfegt oder einfchmilzt. Auch der Orontes 
Ihwillt öfters gewaltig an, und wälzt dann große Schuttmaffen mit 
fort; dann braufet -er hinab zum Meere, und gewaltige Gewitter 
mit ihrem Wiederhall der Donner an feinem Feljenthale geben 
ſchauerliche Scenen, faubern aber die Luft, die nach ſolchen Phäno— 
menen rein und balfamijch erquidend if. Dadurch wird die Ein: 
förmigfeit und Monotonie des fehr nüchternen Städtelebens unter- 
brochen, das keinen Genuß als den des Kaffees, der Tabackspfeife 
und eines Spazierritts darbieten kann, da aller geſellige Umgang 
fehlt; das Hauptvergnügen an den Abenden bei Licht und Tabacks— 
dfeife gewähren die Märhenerzähler in-den Kaffees, aus denen 
ann Feder der Zuhörer mit feinem Hausfchlüffel in der Taſche 
yeimzieht.. Das Leben ift hier wohlfeil und gefund; Wohnungen 
nit Gärten find leicht zu haben, jo wie das Geflügel, köſtliche Ge— 
nüfe, Trauben, Obft aller Art, auch Fiſche, zumal Aale, die deli 
atefen ihrer Art. Das Zuderrohr, zum Genuß für Weiber 
ind Kinder des gemeinen Volks, iſt nur von ſchlechter Qualität, 
önnte aber durch Cultur fehr veredelt und einträglich werden. 
Die Unficherheit gegen den fanatifchen, leicht aufzuregenden 
Böbet ift e8 aber, was den Aufenthalt dafelbft für die Ehriften 
— 














1208 Weft-Aften, V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 36. 


Der Gouverneur von Antiohia hat nur wenig Anfehen, da 
die Ayäns (Edelleute) und. Effendis, oder die Angefehenften 
der Stadt, zugleich die Neichen im Lande find, die ihre eigene 
Partei gegen das Gouvernement bilden. Der Haupt-Effendi, 
Moufud Effendi, der an ihrer Spike fteht, fol Befiter von 
mehr als 100° Mawlbeerpflanzungen fein, die ihm an Seide allein 
ein jährliches Einfommen von 15,000 Pfund Sterling fichern; 
und fo andere. Der Ayäns in der Stadt find 13, alle mehr 
oder weniger reich, und voll Einfluß, da fie mit jenen die Grund- 
eigenthümer der Stadt und Umgegend, aller Güter des Landes find, 
von der Dſchisr el-Hadid am Drontes in Oft bi8 Swediah in 
Weſt und Bitiäs in Nord. Die meiften des Bolfes haben, als 
Diener, von ihnen ihr Brot, direct oder indirect. Ihre Ländereien 
find gut bebaut mit Korn, Gerfte, Weizen, Maulbeer- 
pflanzungen u. a. m.; die Arbeiter find fehr fleißig, aber dabei” 
doch jehr dürftig: denn die Ayans find Wucherer, die ihre Ca— 
pitalien von einheimifchen und europäifhen Kaufleuten am Ort 
oder in Aleppo und anderswoher aufnehmen und gegen Zinfen 
und Contracte an die Bauern mit großem Profit ausleihen. 

Die Ausfuhr von Korn, zumal Weizen, Olivenöl und 
Seide; ift gegenwärtig nicht unbedeutend; aub Sefam- Sarz- 
men zu Del und Galläpfel, doc von geringerer Sorte, liefert 
der Ort in das Ausland. Süßholz (Glyeyrrhiza) wächſt wild 
in der Umgegend, die officinelle Meerzwiebel (Seilla mari- 
tima) wächſt hier in Ueberfluß, und 1849 joll man hier auch die 
officinelle Sajjayparille (Smilax sarsaparilla, fonft nur eine | 
amerikaniſch-tropiſche Bflanze) entdeckt haben. 

Indiſche Kaufleute hatten feit dem lebten Sahrzehend hier 
ihre Agenten, die ihre Waaren fehr hoch hielten, vorzüglich aber 
gegen Del und Seide abjegten; alle europäifhen Waaren, zus 
mal Tücher, find hier ſehr theuer. Nach der Monfungeit, d. t. 
der Zeit der Seidenernte, finden ſich hier eine große Menge 
Unterhändler aus Aleppo ein, um den Bayern ihren Seidenertrag 
abzufaufen. | | 

Die Aalfifcherei wird an mehreren Stellen des Orontes in " 
großartiger Weife betrieben, wo große Niederlagen derfelben find; 
zugleich ift e8 ein Vergnügen der Antiochener, in zahlreichen Bars | 
tien wol täglich nach ſolchen meift reizend gelegenen Fifcherorten auf ! 
frifhe Aale auszuziehen, die zugleich bei eigenen Bädern zu ſehr 





Heutige Bevölkerung von Antakieh. 1209 


fhmadhaften Bafteten verarbeitet werden. Jeden Freitag ift Markt 
in Antiohia, wie in allen Städten des Orients. 

Die Cholera hatte in der Mitte der vierziger Sahre, in des 
nen die Bevölkerung gegen frühere Zeit unverhältnigmäßig zuge: 
nommen haben mußte, in Antiochia viele der Einwohner dahin 
gerafft. Doch rechnete man nach derjelben im Sahre 1848, nad) 
Neale, noch 17,000 Seelen, davon 14,000 Türken, 1,500 Na: 
fairier, eben fo viele Chriften, die fih in 15 Mofcheen und 
in einer riftlihen Kirche verfammelten. Die Stadt hatte alfo 
unter der ägyptifchen Herrfchaft fehr bedeutend an Bevölkerung zus 
genommen, und obwol der Berfehr in ihr in neuerer Zeit fehr ab- 
hängig von dem Handel in Aleppo geworden ift, fo würde doch mit 
der Zeit diefer durch feine Lage unvergleichlich mehr begünftigte 
‚Ort fi) bald wieder unter einem andern Gouvernement zu einer 
ganz andern und wieder felbftändigen Größe emporfehwingen kön⸗ 
nen, da ſich alle Bedingungen hierzu an dieſem, ſeiner Lage nach 
paradieſiſchen Orte vereinen. 

Eli Smith, der Antiohia) zuletzt noch im Jahr 1848 
beſuchte, verdanken wir folgende neue, das Obige meiſt beſtätigende 
oder genauer berichtigende Angaben. Er beſtätigt es, daß die 
türkiſchen Edelleute (Ayäns), die zu Antiochia wohnen, alles 
Land zwiſchen der Stadt und dem Meere im Beſitz haben, und da— 
her von größtem Einfluß ſind; die Mohammedaner in der Stadt 
ſind alle Türken, und, gleich den alten Antiochenern, wegen 
Lüderlichkeit und Unzüchtigkeit verrufen. Von der Seidenernte 
erpreſſen ſie als Pacht von den Bauern ihrer Dörfer in der Ebene 
gegen Suweidieh des Ertrages, von den im ſüdlichern Kuffeir- 
ebirge wohnenden Bauern ſogar °/,, während die Regierung als 
bgabe nur "4, davon erhält, den Arbeitern alfo kaum die Noth— 
urft zur Erhaltung ihrer Familien übrig bleibt. Sie find. ftolz 
md hochmüthig, zumal gegen Europäer, und ihr Fanatismus 
neftattet diefen noch keines weges den Aufenthalt in ihrer Stadt. 

Außer einem Kapuziner-Möndh traf Eli Smith feinen 
inzigen Europäer dafelbft, denn die beiden einzigen europätfchen 
Sonfuln, der englifche und der öftreihifche dafeldft, find An— 
iochener von Geburt. Der Kapuziner gab die Bevölkerung der 
Stadt auf 17,000 bis 18,000 Seelen an; der englifche Conſul 
in Scanderun meinte nur 12,000, aber ſpäter muß er, wie 















\ 1%) Eli Smith, Mic. 1848. 


1210 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abfchnitt. $. 36. 


wir oben gefehen, der Anficht des Kapuziners gefolgt fein. Biel 
zahlreicher, als Neale dafür hielt, erfuhr Eli Smith, fei die 
Menge der dortigen Nafairier, die man ihm zu "4, Andere fo: 
gar zur Hälfte der Einwohnerſchaft angaben; 150 Häufer follen 
von Ehriften bewohnt fein, die nicht türfifch, fondern das in 
Syrien vorherrfchende Arabifche fprehen. Ihnen hatte Ibrahim 
Paſcha, ftatt ihrer früherhin elenden Hütte, eine Kirche und eine 
gute Schule verfchafftz fie ftchen unmittelbar unter ihrem Pa— 
triarchen, der den Titel von Antiohia führt, während die Chri- 
fen zu Suweidieh und den umliegenden Dörfern dem Bifchof 
von Ladikieh untergeben find. 

Die Nafairier dürfen eben fo wenig, wie die Chriften, die 
Mofcheen der Türfen betreten; bei Heirathen verrichten ihre Scheichs 
die Geremonien, nachdem der- Kadi die fchriftliche Erlaubniß dazu 
gegeben hat. Ihre Weiber find, im Gegenfaß der mohammedani- 
chen, keuſch, obgleich fie fih unter einander nicht verjchleiern, was 
fie jedoch) vor den Türken thun. Sie haben feine Schule, Biele 
von ihnen fönnen leſen; ſie nehmen keinen Anſtand, ihre Kinder in 
die chriſtliche Schule zu ſchicken, und ſtehen auch mit den Chriſten 
auf einem freundſchaftlichen Fuße. Sie feiern den Ramadhan der 
Türken zum Schein mit, haben Polygamie, heirathen nie eine ge— 
ſchiedene Frau, und find in ihren übrigen religiöſen und anderen 
Berhältniffen denen ihrer anderen Glaubensgenoffen gleich (f. oben 
&.975—99). Hier find fie aber unfriegerifch, meift Bauern, 
daher fie von den Arabern nur Fellahin genannt werden. 


Nicht mehr als 10 armenifche und nur 40 jüdifhe Fa=- 


milien leben in Antiohia. Auch Beit el-Mä, das antike 


Daphne, befuhte Eli Smith, das er in 1°) Stunde ſüdlich 


von der Stadt erreichte, wo er große Quellen zwifchen den Grund: 
mauern eined Tempels in fehr reizender Lage fand. ine halbe 
Stunde weiter liegt das Dorf Duweir, ebenfalls mit fehönen 
Quellen und dichtem Lorbeergebüſch, aber ohne Ruinen, auf 
dem Gebirgswege nach Ladifich. Bon da fehrte er nad) Antio 
zurüd. 


— — — nn 


Mindungsland des Drontes. 1211 


937. 
ahtizchntas Sayptket, 


Das Mündungsland des Drontes und fein Seegeſtade 
mit dem Hafen der alten Seleucia. 


Erläuterung 1. 


Der untere Lauf des Drontes, Aſi, und die ihm Malen 
Küften- Ebene, \ 


Der Drontes durhftrömt unterhalb der Stadt Antiochia 
und des jüdlichen, Iinfen Zuftromes von Beit el-Ma, von drei big 
vier von Nord vom Dfchebel Mufa herabfommenden reihten Zu— 
flüffen bereichert, dicht am Fuße des Caſius, nur eine furze Weg- 
ftrede von 5 bis 6 Stunden abwärts (nah Strabo, XVI. 751, 
lag Seleucia 40 Stadien, d. t. eine Meile, fern von der Mün— 
dung, aber 120 Stadien, d. i. 6 Stunden fern von Antiochia) 8), 
aber in vielen Windungen fich zwifchen der felfigen, reichbewaldeten, 
tomantifchen Gebirgslandfchaft Hindurhftürzend, bis er, aus den 
Schluchten heraustretend, die tiefliegende Küftenebene erreicht, in 
der er dann in ruhigem Laufe nah 2 Stunden dem Meere zueilt. 
Seine Ufer find friedliche Auen, blumenreiche Wiefen, oberhalb voll 
höchſt romantifcher, durch die großartige Umgebung und die reiche 
Degetation höchſt malerifcher Scenerien, auch von Tieblichen Gärten, 
Kornfeldern zur Seite, ländlichen Hütten und reinlihen Wohnun- 
gen begleitet, ein Stromlauf, dem nichts als die Belebung durch 
Schiffahrt fehlt, um ihn zu einem der ſchönſten des Drients zu 
erheben. Die Buht von Suweidieh, bei Europäern zuſam— 
|mengegogen gewöhnlich Suedieh genannt, in die der Orontes 
fich ergießt, ſagt Ruſſegger bei ſeiner Landung in derſelben, ſei 

von außerordentlicher Schönheit), durch ihre begrenzenden 
Gebirgshöhen im Süden und Norden, Caſius und Rhoſſus, 


26) Procopius de Bello Persic. IT. c. 11. p. 199 ed. Dind. ſagt 
130 Stuvien. °*) Ruſſegger, Neife. Th. J. 1. ©. 358; Bartlett 
| and Carne, Syria 1. c. Vol.I. p.82 Mount Casius, p.22 Jun- 
' ,„ etion with a tributary stream with Orontes. 


1212 Weft-Afien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. §. 37. 


Dſchebel Akra', Dſchebel Muſa und Aman, die zwar nicht 
jo hoch, wie der Libanon über der Bucht von Beirut, aber 
weit ausdrudsvoller, ſchärfer, pittoresfer in ihren Formen gezeich- 
net find, welche nicht wie jenet mit feinen nadten, meift nur mit 
vereinzelten Häufchen von Pinien beſetzten Höhen, fondern mit der 
ganzen Pracht ihrer reichen Bewaldung und der reichften Alpen: 
flora bedeckt fih erheben. Ä 

Auf Barken ſchiffte Ruffegger in der Mündung des Stroms 
eine Stunde lang aufwärts, "wo er feht wafferreich und tief, 
aber trübe ftrömend feine Wellen, die mit den Auflöfungen der 
gypsführenden Mergel- und Kreidebildungen feiner Uferwände er- 
fült find, zum Meere fandte, und fein Wafferfpiegel öfter bis zu 


300 Zuß fich erweiterte. Don der Felsfchlucht des Gebirges an, - 


wo er in die Ebene von Suedieh eintritt, hat er fich fein Bett in 
vielen Windungen in die tiefgründigen Culturlande gegraben, da— 
her bier feine Ufer auch häufig einftürzen, und feine Windungen 
fich verändern müffen. Dies Waſſer, dag oberhalb fo viele Aale 
ernährt, war hier ein Lieblingsaufenthalt zahllofer Schildfröten, 
die im Miündungswaffer umherſchwammen. Bei einem Zollhaus, 
das hier wahrfcheinlich in der Nähe der Fähre fteht, wurde die 
Barfe verlaffen, und vom rechten Ufer nordwärts durch Wiefen, 
Getreidefelder, Feigen und Granatbäume mit ihren Burpurblüthen, 
zwifchen Nebengehängen und Schilfgruppen von prachtvollen gelben 
Lilien in voller Blüthe geſchmückt, in einer Stunde das gaftliche, 
höchft elegante Landhaus des engliſchen Conſuls Mr. Barker er- 
reiht. Große Geier von den benachbarten Feldern Ichwebten mit 
ihren 7 bis 8 Zuß breit ausgefpannten Flügeln in den Lüften, 
und Schaaren der purpurrothen und weißen dlamingos ſtolzir⸗ 
ten in vollem Sonnenſchein, ihrer Nahrung nachgehend, an den 
Waſſern dahin; alle begegnenden Menſchen, meiſt Turkomanen, 
waren höchſt reinlich gekleidet und höflich grüßend; man war aus 
der ägyptiſchen in die alte Culturlandſchaft Nordſyriens 
eingetreten. 

Der Ritt von der Mündung des Orontes dicht an der Küſte 


entlang wird ſelten zurückgelegt, denn er iſt ſchwierig wegen der 
Sandanhäufungen, welche dag Meer hier bildet; dieſe Dü— 


nenreihen ſchließen hier die Vertiefungen des Bodens der Küſte 
fo ab, daß ſich dann hinter jenen Feine Lagunenftreden®) 





963) Ruſſegger, Reife. Th. L. 1. ©. 388—391. '; 


Mn 


x 


Mindungsland des Drontes, 1213 


bilden. Zwiſchen jeder Lagune oder Fleinem See diefer Art umd 
dem Meere hat fi) daher ein natürlicher Damm von. Meeresjand 
erhoben, der öfter ganz feft und zum Reiten geeignet ift, oft aber 
auch locker zum Durchbrechen, fo daß Pferd und Reiter darin ver: 
foren gehen können. Darum verließ auch Ruffegger bald diefen 
Küftenweg, und erreichte fo ein mit Dämmen eingefaßtes Küften- 
bafjin, das er für einen alten Hafen (ob vor der Seleucidens 
Zeit, als fie noch vdurog norauoi hieß? aquae flumina bei 
Strabo, XVI. 751) von Seleucia hielt. Gegenwärtig lag es 
ganz troden; Zurfomanen bauten da ihr Getreide, wo vielleicht 
einft Phönicier ihre Anker warfen. Hier mußte Emporhebung der 
Küfte oder Zurücktreten des Meeres diefe Umgeftaltung bewirkt 
haben (wie ähnliche am Nahr el-Kelb, ſ. oben ©. 545). 

Es könnte hiermit wol die TIhatfache in Verbindung ftehen, 
daß in den früheren Zeiten und noch zur Zeit der Kreugfahrer der 
Drontes jehr häufig von Flotten, die Proviant bis zur Stadt 
Antiohia braten, befhifft wurde, die 13 römifhe Millien auf— 


wärts zurüdzulegen hatten, und an der Nordweſtecke der Stadt 


felbft eine Hafenftelle für die Schiffe war, an der Philonauta 
porta, die den Strom abwärts nah einer andern Stelle durch 
12 römische Millien bis an den St. Simeons-Hafen, dem 
frühern Hafen Antiohia’g, zurückzulegen hatten (Willermus 
Tyr. Hist. IV. 10%). Nah Libaniug hatte man ſchon im Aten 
Sahrhundert den Oronteg durd einen Ganal von Antiochia 
abwärts jchiffbar gemacht gehabt. Die Barre vor der 
Mündung des Fluſſes mag jedoch zu allen Zeiten fchwierig zu paſ— 
firen gewefen fein, da man den Seehafen nicht unmittelbar in die 
Mündung, jondern in einige Entfernung von ihr verlegte, jo wie 
die Bergfahrt im Strom aud) heute noch ihre Schwierigkeit haben 
muß, wie fih aus Colonel Chesney's Expedition ergiebt, der 
fein Amelia-Depôt67) zwar an der Mündung des Orontes 
zum Transport feiner Dampfſchiffe nad dem Guphrat (1835) 
anlegte, aber die Laften felbft nicht auf dem Fluffe aufwärts fhif- 
fen fonnte, fondern auf Kameelen und Maulthieren zu Lande und 


°°%) O. Müller, Antiqg. Antioch. p. 11, 113. 
°”) Colonel Chesney, General Statement of the Labours and 
Proceedings of the Expedition to the Euphrates (1835 — 37), 


im Journ. of the.Roy. Geogr. Soc. of London. 1837. Vol. VII. 
p. 413, 415. | 


1214 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abfchnitt. $. 37. 


auch auf 33 dazu befonderg, conftruirten Räderwagen an Antiochia 
vorüber bis zum Guzel Burdfch, etwa eine Stunde oberhalb 
Antiochia, Schaffen ließ, von da man erft die ſchweren Laften des 
eifernen Dampffchiffes auf Floßen zu Waffer dur den ſehr waſ— 
ferreihen Kara Su und den Antiohia-See zum Afrin zu 
Ihiffen verfuchte. Leider hat man bis jeßt verfäumt, die abfo- 
Inte Höhe der Lage der Stadt Antiohia und des Drontes- 
ſpiegels bei ihr gemaner über dem Meere zu meffen (mad) der 
auf Chesney’s Karte beigefügten Scala ungefähr 300 Fuß), um 
danach das Gefälle des Stroms bis zum Meere beftimmen zu kön— 
nen, worauf doc deffen etwa mögliche Schiffbarmachung zu 
begründen wäre. 

Beachtenswerth ſcheint die Veränderung dieſer Gegend, welche 
ſeit Pococke's Zeit 68), alſo ſeit einem Jahrhundert, vor ſich ges 
gangen iſt. Daſſelbe von Ruſſegger angegebene Baſſin war es 
wol, das auch er auf feinem Wege vom Seleucighafen entlang der 
Küfte fah, als er die Mündung des Drontes noch nicht erreicht 
hatte, aber 2 Miles vom Meere abjeits dag große Baſſin wahr: 
nahm, ob vieredig oder rund, fonnte er nicht beftimmt angeben, 
zu dem er aber einen Ganalabfluß zum Meere und noch zwei ans 
dere fih um einander krümmende Candle münden fah. Eine Mile 
in Weft deffelben fanden nod Trümmer von alten Waaren- oder 
Kaufhäufern aus dem Mittelalter, die er für den alten St. Si— 
meonshafen der Kreuzfahrer hielt, und meint, daß derjelbe von 
dem Klofter an der Nordfeite des Caſius feinen Namen erhalten 
haben mochte, das von hier aus fichtbar, aber fchwer zu erreichen - 
fei, deffen vordere Hofwand aber zu feiner Zeit noch ſtand. Am 
nahen Orontesufer ſah er noch ein Feines, feftungsartiges Gebäu, 
von dien, quadratifhen Mauern umgeben, gleich einem ſchützenden 
Gaftell für die Schiffer. Der heutige Hafen (1737) hatte fon 
wieder eine andere Stelle und lag etwa Mile von der Drontes- 
mündung entfernt, bis wohin die Boote zu ſchiffen pflegten. Da- 
ſelbſt ftanden einige Hütten zu einer Niederlage für Salz umd 
Reis, die aus Aegypten mit Damiate- Schiffen dahin über Ladi- 
kieh gebracht zu werden pflegten. Man fagte damals, der Drontes 
jei oberhalb gegen Antiochia zu fehr verſchlämmt, um ihn bis 
dahin beſchiffen au können. 


0) Pococke, Beſchr. des Morgenl. a. a. ©. Th. II. S.271. 


Schiffbarmahung des Drontes, 1215 


Ob es den Söhnen des zu Swediah mwohnenden englifchen 
Refidenten Mr. Barker gelungen fein mag, den zur Zeit von 
Chesney’s Expedition gefaßten Vorſatz (1835), den Orontes big 
nach) Antiochta hin wieder ſchiffbar zu machen? Dies auszuführen, 
hatte feine Schwierigkeit; aber ſchon die Idee war anerfennungs- 
werth, die Ausführung könnte aber wol nicht ohne große Anftren- 
gung vollführt werden. | 

Zu Kinneirg Zeit (1814) ©) konnte Fein Schiff bei größeren 
Laften die Barre des Orontes, felbft bei höheren Fluthen, paffiren ; 
er fand dort nur 3 Boote von 30 Tonnen Ladung im Fluß liegend, 
und dafelbft an 4 bis 5 ärmliche Hütten mit Magazinen für Waa— 
ren, denen ein Aga vorftand; Suedich, jagt er, war ein elendes 
Dorf, das am rechten Ufer des Fluffes 1% englifhe Mile vom 
Meere lag; es fcheint in neuerer Zeit erft weiter vom Strom um 
eine Stunde nordwärts abgerüct und die Orontesmündung gänz- 
lich verlaffen zu fein, denn auch das Amelia-Depöt feheint dort 
feine Spur hinterlaffen zu haben. 

Die befte Meberficht vom untern Oronteslaufe hat Colonel 
Chesney’) in folgender Weife gegeben. 

Nachdem der fihiffbare Kara Su aus dem Antiochia-See dem 
Drontes eine viel reichere Wafferfülle, als er ſelbſt befißt, zuge— 
führt hat, fließt der vereinigte Strom noch zwei flarfe Stun 
den weit, bis er Antiochia erreiht. Doc hat er zuvor zahlreiche 
Wehre, die wegen der Fischerei und für Mühlenwerfe angelegt find, 
zu überwinden. Dieſe, wie diejenigen unterwärts der Stadt, wo 
noch durchſetzende Felsbänfe und einengende Klippen hinzufoms 
‚men, geben dem Orontes einen oft reißenden, ungleichen Stroms 
er Auf ein Gefälle von 300 Fuß von Antiohia bis zum 
Meere, eine Diſtanz von 137, engliihen Mile, betragen Die 
Rrümmungen des Stromlaufs volle 21 englifche Miles, inner— 
halb welcher er die beiden terraffenreichen nördlichen Zuflüffe, Ku: 
huf Kara und Buyuf Kara Su, oder Thai, aufnimmt 
wi die maleriichften Umgebungen zeigt, bi8 er am Fuß des Caſius 
ie Ebene und zulebt die fohwierige Barre an feiner Mündung 
n der jchönen Antiochia-Bay erreiht. Würde ein Leinpfad für 
Sferde an feinem Ufer gebahnt, würden die vielen Fifhwehren in 


‚ %) J. Mäcd. Kinneir, Journ. 1. c. London, 1818. p. 159. 

‚ °) Col. Chesney, Expedition for the Survey etc. Lond. 1850. 
'  Vol.I. p. 395—397. 

| 


1216 Weft-Afien, V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 37. 


ihm weggefchafft und die durchfeßenden Klippen hie und da durch 
Pulver gefprengt, fo könnte der Strom auch aufwärts durch Zieh- 

boote bis Antakie befchifft werden. Seine Wafferfülle hängt von 

den Negen ab, die mit Anfang November beginnen und anhalten, 

bis im Januar der Schnee fällt, wodurd feine Waffer regelmäßig‘ 
anfteigen. Dann aber nimmt der Fluß wieder ab, bis die Schnee: 

jchmelze im April ihn von Neuen fleigen macht. Im Mai er- 

reicht jein Waffer die größte Höhe, Fällt dann allmälig wieder big 

November. Zuweilen treten plögliche Anfchwelfingen durd): Ge- 

wittergüffe ein; der Regel nach ift der Anwachs nur allmälig, weil 

die großen Seeflähen im obern Laufe in der Ebene Umf und 

bei Apamea ihren regelmäßigen allmäligen Abfluß haben. 

Nach Kotſchy's Wanderungen I) am untern Laufe dieſes 
interefjanten Stromes hat er nur von jeiner Mündung an etwa 
eine halbe Stunde thalauf einen ruhigen Lauf; dann folgen 
jchwächere und flärfere Strömungen, durch felfigen Boden erzeugt. 
Berfolgt man ihn in der engen Gebirgsfchlucht weiter aufwärts, 
jo wird er reißend und braufend, und müßte für die Schiffahrt 
auf jeden Fall erit regufirt werden. Zu beiden Seiten wird er 
hier zwifchen hohen Felfenwänden von Kalfftein eingezwängt, die mit 
ihren beiderfeitigen grünenden, hohen Berglehnen und Waldpartien 
wahrhaft jchweizerifche, wilde Naturfchönheiten darbieten. # 

Eine das ganze Thal beherrichende Felswand fpringt, jagt, 
Kotſchy, nah Art der Baftei an der Elbe, aus dem jüdlichen 
Steilfels Des Baftus hervor. Am 14. Juni ſah man bei ftechender’ 
Sonnenhite noch Refte der Maiflora. PBlatanen und Maulbeers 
bäume füllen hier den Grund des Thales aus; auf den Felfen fee 
hen neue Pflanzen und höher auf noch anderez das Thal ſelbſt if 
wenig bebaut und wenig bewohnt. Am rechten oder weftlichen 
Ufer ragen weit zerftreute, einzelne Felspartien mit ihren zadigen 
Kegeln höchſt malerifch über die Wipfel der dichten, herrlich grünen 
Laubwaldung hervor. Im Grunde des Thales, in der Nähe des 
Selfenbaffing, treten mehrere fehmale Dämme von Grünftein ziwie 
ſchen den Kalkfteinfhichten hervor, die auch auf die rechte Uferfeite 
der Thallehne fortfegen (wie oben ©.1137). Der Baumwuchs 
gedeiht hier. weniger üppig, Eichen wachfen nur niedrig im Gemenge 
mit anderen, die Dürre Liebenden Gefträuchen. Eine ungemein ro— 












} 





® 


I) Th. Kotſchy, Mfer. vom 4. Juni 1836. . 


Südfeite der Orontesmündung. 1217 


mantifche, von Hirten viel befuchte, wahrhaft idylliſche Ge- 
gend 7?) ift die am linfen Ufer, wo viele Grotten ſich aneiander 
reihen, die von Piftacien, Terebinthen, Erdbeerbäumen, 
Ginfter und anderen Gewächfen befchattet werden. Aus einigen 
dDiejer Höhlengrotten genießt man die herrlichiten Ausfichten; Quel- 
len riefeln aus ihren hinterften Schluchten hervor, und bilden in 
der Mitte kleinere natürliche Wafferbehälter, in denen dag 
ährenförmige Taujendblatt (Myriophyllum spicatum) wächſt, 
und Conchylien, viele Feine längliche Krabben und Fifchchen, 
in Gold und Silber glänzend, munter umher fih bewegen. 

Die Südfeite von der Orontesmündung zu den Bor: 
gebirgen des Caſius, Ras el-Buſeit (Boffidium) und weis 
terhin ift für die europätfche Beobachtung ziemlich unbefannt ge— 
blieben, da die Schiffer meift eiligft vorüberziehen, um nicht den 
hier ſehr häufigen Stürmen zu erliegen. Dieſe Küſtenſtrecke ift 
aber bis zum Ras Khanzir hin mit den reichften Nadelholz— 
waldungen, der Pinus halepensis und orientalis, bededt 7), 
deren jchattenreiche Didichte einft vom Seeufer bis zu bedeutenden 
Höhen hinaufreichten, die aber feit den Zeiten der Aegypter= Herr: 
ſchaft hier ftarf gelichtet find, und dadurch mehr das Ausſehen von 
unterbrochenen Holzichlägen erhalten haben. Der bedeutendfte Theil 
des Holzbedarfs, aus dem die Flotte des Bicefönigs von Aegypten 
erbaut ward, ftammte aus diefer Gegend, und als die nächfte Um— 
‚gebung der Hüfte ausgebeutet war, wurden aus dem innern Gebirg 
auf zweiräderigen Karren die Baumſtämme herbeigefehleppt. Die 
riegsfregatten der Aegypter waren beſonders für den Dienft des 
olztransportes eingerichtet, während fie zugleich die Wächter 
der Küfte waren. Jede Woche wurden 3 bis 4 folder Schiffe 
hier mit Holz beladen und dann nadı Alexandria gefchidt. 
| An dieſem Geftade, an der Südfeite der Drontesmündung, 
hat Chesney’s Karte, etwa in einer Stunde Ferne, auf dem er= 
ten Hügeln am Gebirgsfug ein Lazareth, wahrfheinlih aus 
Ibrahim Paſcha's Zeit, eingetragen, deffen Beftand uns nicht nä— 
er bekannt ift. 

Auch von dem zu feiner Zeit ftarf belebten Amelia-Depoöt, 
ht am Nordufer der Orontes-Mündung, fiheint wenig übrig 
jeblieben zu jen. Es war 1835 der Lagerort, von wo alle 


f 










9%. Kotſchy, Mfer. ebendaf. 
) Th. Kotſchy, Mfer. vom 1. Maͤrz 1841. 


| Ritter Erdkunde XVII. Hhhh 


| 
, 
| 
| 


1218 Weft-Afien, V. Abtheilung, II. Abſchnitt. $. 37. 


Einrichtungen der Euphraterpedition Golonel Chesney's79 
mit Transport der Dampffchiffe, und das Nivellement vom Meere 
bis zum Guphrat ausgeführt "wurde (vergl. Erdk. Th. X. 1843, 
©. 1027—1032). | $ 

Hier hatte Lieutenant Murphy fein aftronomifches Obfervas 
torium errichtet, von dem aus die trigonometrifche Meffung des 
Dihebel Ara’, die Nivellirung, wie die Kartenaufnahme 
der Landesftreden zwifchen dem Meere und dem Euphrat ausging; ' 
von hier wurden alle umliegenden Gegenden durch die Begleiter 
Chesney's inſoweit vecognogeirt, als fie zur glüdlichen Durch: - 
führung des großartigen Unternehmens nöthig fhienen, das in die— 
fer Direction des ſyriſchen Landeswinkels, auf einem lange Zeit 
hindurch vernachläſſigten clafifhen Boden der Gefihichte, zum erften 
Male wieder — neue Leben und Intereſſe bei den Zeitgenoſſen 
erweckte. 

Nördlich der Orontes-Mündung, eine kleine Stunde fern, 
nannte ſchon Edriſi Suaidieh als Hafenort von Antafieh 
(Edrisi T. II. p. 131) und gleichbedeutend mit Seleucia, obgleich 
die völlige Identität noch bezweifelt werden Tann: denn Abulz 
feda nennt einen Ort des Namens Sumweidiyeh an der Münze 1 
dung des 'Aſi, ohne zu erwähnen, daß e8 ein Hafen ſei; es haben. 
ſchon Koehler und Mannert daran erinnert, daß diejer Drt bei 
der Anna Comnena als Ioverov vorkomme, und daher die ik 
Mündung des Orontes die Bezeihnung Ayımv Iovöi‘ (Anna 
Comnen. Alexias. p. 412 ed. Par. et 368) 5) erhalten habe, fü 
daß es viel wahrfeheinficher wird, daß man unter diefer Benennung 
nicht den damals ſchon verfchlämmten Seleucidenhafen felbit, fon” 
dern eine etwag füdlichere Anfurth zu verftehen habe, diefelbe, di 
von den Kreuzfahrern - St. Simeonis portus genannt fein ma 
etwa in derjelben Gegend, welche Ruſſegger als trodenes Küftene 
baffin auffand, in der ungefähten Gegend, in weldher auch Ches— 
ney's Karte eine Lagune mit dem Beifat Maufoleum eingetragen 
hat, was, nah Eli Smiths Erfundigung an Ort und Stel, 













°'*) Col. Chesney, General Statement et£e. 1. c.; vergl. Report 
from the Select Gommittee on Steam Naval to India etc. 
Ordered by the House of Commons. 1834. London. fol.; fiehe 
das ſchöne Titelblatt der prächtigen Bay: The first Caravane 
preparing to leave Amelia-Depöt, von Estcourt. 

>) Abulfedae Tabul. ed. Koehler. p. ar Note 117; Mannert, | 
Geogr. d. Griechen u. Römer. VL 1. ©. 373. 


Mündung des Drontes, Suweidiyeh. 1219 


ihts anderes als ein Wely el-Khudr, d. i. eine Heiligen— 
‚apelle, if, an welcher die alla, der — im Frühling 
nd im Herbft Fefte feiern. 

Nah Thomfon, der an diefer Küfte vor dieſem Wely ftrandete, 
t e8 ein großes Zareh oder ein fogenannter Mezär, d. i. Grab, 
8 el-Khudr (St. Georg), des Schußpatrong der Schiffer (f. ob. 
. 473, 1111), das, weiß angeftrichen, jchon aus weiter Ferne zu 
kennen iſt. Selbſt der moslemiſche Schiffscapitain warf in der 
naft des Scheiterng diefem Heiligen fein Opferftüdlein zu. Nach 
ollendung ihrer Ernte verjammeln fich die Nafairier der ganz 
n Umgegend vom Gebirg und aus der Ebene in großen Schaa- 
nm und bringen diefem Heiligthum (wie zur Zeit des jüpdifchen. 
‚intefeftes, 2. Buch Moſe 23, 16) ihre Opfergaben dar. Weiber 
nd Kinder Fommen erft nach den religiöfen Geremonien der Mäns 
er; in den Mezar felbft treten nur einige ihrer Scheih8 ein. 
ine ftarfe Wache wird in einiger Ferne um diefe Feftfeier aufge: 
ellt, um jeder Störung ihrer Myfterien zu begegnen 76). 

Der Dirt zu Abulfeda’s oder vielmehr Ibn Saids Zeit, 
en jener als feine Autorität citirt, muß von einiger Bedeutung 
ewejen fein, da er als der öftlihe Grenzort genannt wird, 
is zu welchem das Mittelländifche Meer reiche, und Abul— 
da auch deſſen Länge und Breite angiebt: 60° 10° Long. und 

° 45° Lat., was mit der gegenwärtigen Lage von Seleucia, 
059° Long. v. Greenw., 36° 31‘ nördl. Lat., auch nicht ſtimmt 77). 
ch ſchon R. Bocode, der den Namen Suedieh nicht Fennt, 

daffelbe trodene Bafftn, das er für den Hafen St. Simeon 
r Kreuzfahrer hielt 3), und erfannte daran noch Candle für 
chiffsanfurthen und einige Refte von Bauwerken. Suüdi heißt 

Arabifhen ſchwarz, Sueidiyeh- aber fhwärzlid, beide 

ige Benennungen find aljo einander entfprechend. 


1 

W. Thomson, Biblioth. Sacra. Vol. V. 1848. p. 452. 

3 Will. Holt Yates, On the Ancient City and Port of Seleucia 
Pieria, im Museum of classical Antiquities. June 1852. p. 111. 

1 N. Pococke, Reife. Th. I. ©. 271. 


{| 
| 
| 

% 


Shhbh 2 


1220 Weft-Afien. V. Abtheilung, II. Abſchnitt. $. 37. 


Grläuterung 2, 


Die nördliche und die fühliche Landroute von Antiochia nad 
Sumweidiyeh, nach Eli Smith (1848). 


Die Wege von Suedieh auf der Südfeite des Oron: 
tes über Beit el-Ma nah Antiochia haben wir fchon in Obi: 
gem kennen lernen, die Wege auf der Nordfeite des Drontet 
nach dem heutigen Suedieh, das auch Niebuhr ſchon auf fei- 
ner Karte, Tab. LII., als Suedie eingetragen hatte, verdanfen wii 
erſt der genaueren Angabe Eli Smithg, der den Ort unverfürz! 
Suweidtiyeh fohreibt, und doppelte Routen zu ihm hin und zurüd 
angiebt 7). | 

Bon Antakieh Hinweg (am 18 April 1848). Durd 
das nordweftliche Brückenthor über den ’Aft hinaus. geht man durd 
Maulbeerpflanzungen und ſchreitet nach einer halben Stunde zu 
Steinbrüde von Haina über ein vom Norden herabfommendeg, 
hier in den Orontes fallendes Flüpchen. Cine halbe Stunde wei— 
ter bleibt das Dorf el-Khünny, eine englifhe Mile weiter nörd 
(ih, entfernt. Die Ebene wendet fih hier und der Weg bleibt 
nun bis Sumweidiyeh hügelig. Man überfchreitet iu 1%, Stume 
den wieder den durch Maulbeerwälder fließenden Kütſchük Ka— 
raſu (kleines Schwarzwaffer) und /, Stunden weiter den Böjül 
KRarafı (großes Schwargwaifer), beides türfifhe Flußnamen, Da 
bier auch die nördlich am Abhange liegenden Gebirgsdörfer, Hu— 
feiny und Keraffy, türkiſch find. Die übrigen Dörfer zwE 
jhen dem Dfihebel Miufa-Gebirg und dem Drontes find, mit Aus 
nahme von drei armeniſch-chriſtlichen Dörfern (Hadſch— 
Habibly, el-Ghülüf und Kapify), die nördlich von Suweidiel 
liegen, alle von arabifhredenden Najairiern.bewohnt. 

Eins von diefen, el-Miſchraäkiyeh, wird nah Y, Stunde 
weftlih von dem großen Kara-Su erreicht, ein zweites, Zeituny 
»/ Stunde weiter und von da nah 1 Stunde dag dritte, Su 
weidineh, der Wohnfik der englifchen NRefidentenfamilie Barker 
welche fich feit einem Jahrhundert durch Gaftfreundfchaft für all 
europäifchen Neifenden in diefen Gegenden bis nach Aleppo hi‘ 
die größten Berdienfte erworben hat, denn fie übte dieſes ſchön 










») Eli Smith, Mſer. 1848. 


Landroute nach Sumeidiyeh. 1221 


Necht Schon gegen Niebuhr aus. Bon dem jebigen Befiker dieſes 
herrlichen Landgutes erfuhr Eli Smith, daß unter der meift aus 
Nafairiern beitehenden, in 2 bis 3 Stunden Umfang 5,000 bis 
6,000 ‚Seelen betragenden Bevölkerung des Thales fehr viele grie- 
hifchschriftliche Araber zerftreut leben, dagegen in der oberhalb ge: 
legenen Seeebene von Antiochia (el-Umf) feine Chriftendörfer 
find. In Suweidiyeh war eine griechifche Schule, fehr ſtarke 
Maulbeerbaum- und Seidenzubt. Im Norden des Thales tritt 
weſtlich der faft in das Meer vorfpringende Kegelberg Dſchebel 
Mufa (Mofesberg) aus der fonft niedrigen Bergfette Fühn hervor, 
dem im Süden der noch bedeutend höhere Caſius entgegentritt. 
Am Abhange des Diihebel Mufa, 2%, Stunde oberhalb Suweidieh, 
liegt das jchon genannte Bitiäg, der reizende Sommerſitz des 
Conſul Barker. 

Eine etwas ſüdlichere Route wurde durh Efi Smith 
am 20. April von Suweidiyeh nah Antiochia zuricdgelegt, 
nämlich) längs des oberen Randes der fihönen Thalebene des Oron— 
tes. Nach der erften halben Stunde ging es über den vom 
Miſchräkiyeh herabfließenden Bach nach dem Dorfe Mugheirun 
zu; von da, den bisherigen Weg verlaffend, wurde ein mehr nörd- 
licher eingefchlagen, der in einer Stunde die aus einem Thale fich 
tjolirt erhebende Bergkuppe des Mar Sem’än (d. i. des St. 
Simeon Stylites) erreicht, welcher die Ruine der Kirche des 
jogenannten Säulenheiligen trägt. Sie ift in Form eines griechi- 
ſchen Kreuzes gebaut, nach Eli Smiths Meſſung 200 Fuß von 
N. nach S. und 190 Fuß von O. nach W. Die Façade iſt 
90 Fuß breit; in der Mitte des Schiffs ſteht ein 8 Fuß im Qua— 
drat haltendes, 9 Fuß hohes Piedeftal, darauf eine 6 Fuß im 
Durchmeſſer haltende, aber zum Theil, wie Neale jagt, durch hef- 
ige Erdbeben umgeftürgte und zerftörte Säule, vielleicht Die 
ereinft vom jogenannten Säulenheiligen bewohnte Säule, um 
welche jpäterhin die Kirche erbaut fein mag. Schon R. Pococke, 
der diejelbe Ruine (1737) bejuchte ®), bemerkte, daß Ddiefer in der 

titte jtehende Säulenreft nad feinem untern Sodel, was auch 
. Thomfon (1841) 8) beſtätigt, aus anftehendem Felfen gehauen 
it; der griechifche Batriarch habe um das Jahr 1700 einen Ber: 







A Bocude, Reife. Th. 1. S. 273; Neale, Syria. Vol. II, p. 75. 
| 9 W. Thomson, Oriental Herald. Vol. XXXYIl. 1841. p. 237. 


u 


* 


1222 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. F. 37. 


ſuch gemacht gehabt, dieſen heiliggehaltenen und ſchön gelegenen 
Berg Mar Sem’än wieder an ſich zu bringen, ſei aber durch 
den Aufruhr des moslemifchen antiochifchen Pöbels an deifen Be— 
ſitznahme gehindert worden, der alles darauf noch Beſtehende vollends 
zerſtört und geplündert habe. Dieſem Mar Sem’än entſpricht 
ein zweiter, gleichfalls ſo genannter Berg Kalaat Sem’än, in 
Nord-Weſt von Aleppo, den Gibbon mit diefem in Nord Weft 
von Antiochia-verwechfelte, welcher, nah Mr. Barker, die meiften 
"Ansprüche auf ein wirkliches Denfmal diefes nah Art indifcher 
En vielleicht mondfüchtigen Büßenden' haben foll (vergl. oben 

©. 1162). 

Don dieſem St. Stmeond- ‚Berge führt der Weg erft nad 
einer "halben Stunde auf der Höhe hin, dann dur) eine fteile 
Schlucht zwifchen dichten Lorbeer- und Myrthen-Gebüſchen 
hinab zum Thale des Orontes und jo wieder in die frühere Straße 
nach Antiochia hin. 


Eriauisrtng 3. 


Die Ebene von Sumeidiyeh oder Suedieh —— der 
Türken), ein Maulbeerbaum-Garten zur Seidenzucht, mit 
ſeinen rapie und feiner antifen chriſtlich⸗ griechiſchen 
Bevölkerung. 


Die Ebene von Suweidtyehs?), mit Cinſchiuß kleiner 
Meiereien und Häuſergruppen, hatte, nach Barkers Schäjzung, 
ſchon früher vor ein paar Jahrzehenden an 9,000 Einwohner, 
meiſt friedliche Bauern, Naſairier, Griechen und einige 
Armenier zu ſeiner ſehr induſtriöſen Bevölkerung, die ſich in 
dieſem milden Clima, das zwar im Sommer große Hitze, aber zu— 
gleich faſt immer erquickende Meeres- und kühlende Bergwinde ge— 
nießt, einer ſehr guten Geſundheit erfreuen, was dieſem Küſtenſtrich 
einen großen Vorzug vor dem nördlichern Golf von Alexandrette 
giebt, in dem gefährliche Fieber vorherrſchend find. Das, was die 
vorliegende, ziemlich offene Bay von Suedich allerdings fo ſtürmiſch 


»822) W. Thomson, Bibl. Sacra. Vol. V. 1848, p. 451. 


Die Eulturebene von Suweidiyeh. 1223 


macht, reinigt eben zu gleicher Zeit die Luft dieſes Geſtades von 
feinen nachtheiligen Ausdünſtungen. Die geognoſtiſchen Verhältniſſe 
deſſelben deuten darauf hin, ſagt Thomſon, daß das Meer einſt 
bis an 10 engliſche Miles ſich am Fuß der Berge landein aus— 
dehnte; denn der Boden der anliegenden Ebene erſcheint nur als 
ein reicher Mergelniederſchlag des Orontes-Stroms, den dieſer 
hier mit allerlei vwulcanifchen und plutonifchen Gefteinen, Trapp— 
blöden und Rollfiefeln feit fo vielen Jahrtauſenden abſetzte, mit 
denen auch heute noch das Waller des Orontes erfüllt ift, und von 
ihm feine weißlich-bläufiche Färbung erhält, die fich vor feiner Mün- 
dung weit hinaus in das Meer verbreitet. Im Norden von 
Suedieh zeigt fh noch Fein anftehender Fels; alle Häufer der 
Ebene find aus dem verhärteten Geftein diefes Niederfchlages der 
Ulluvialebene erbaut. Diefer Niederichlag erleichterte wahrscheinlich 
ſchon in ältefter Zeit die Ausgrabung dortiger Häfen, füllte fie 
aber auch bald alle wieder mit Schlamm; denn derfelbe Pro— 
ceß der Erweiterung der Ebene durch diefen Niederichlag 
jest auch heute noch fort, und der Küftenrand ift in fortfchreiten- 
dem Anwachs begriffen. Diefem Niederfchlage verdanft zugleich 
die ganze Gegend ihre außerordentliche Fruchtbarkeit; denn bier ift 
fein dürrer Strandboden, überall ift er ertragreich, felbft in den 
rocken gelegten Hafenbuchten wird auf ſolchem Boden Korn 
ebaut. 

Suedieh iſt Fein großer, Ort, fondern nur ein geringes 
orf, aber von einer zahlreichen Bevölkerung vieler Fleinen, zer— 
reuten Häufergruppen auf der ganzen Alluvialebene umgeben, in 
em nur die beiden Europäer-Familien der Barker und vor eini— 
er Zeit des Dr. med. Holt Dates (1852 nad London zurüd- 
efehrt) wohnten. Mr. John Barker), einſt feit einem halben 
ahrhundert britifcher Gonful in Aleppo, dann General-Conſul in 
legypten und lange Zeit Refident auf feiner Villa in Suedieh, der 
ann der größten Erfahrung, des nachdrücklichſten Einfluffes in 
llen politifchen Angelegenheiten des Drientes unter allen wechſeln— 
en Regierungs- und Verwaltungsſyſtemen in Syrien, der vertraute 
reund und Beiftand Burdhardts, Chesney’s (vergl. oben. 
5.679) und aller nachfolgenden Reifenden in Syrien, wie Ruſſ— 
gger, Eli Smith, Thomfon und vieler Anderen, deffen 










‚®) Bartlett and Carne, Syria 1. c. Vol. II., Barkers Villa at 
| Suediah. 


* 


1224 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 37. 


Nachkommen noch heute dieſelbe Stelle behaupten, war in hohem 
Grade der Wohlthäter dieſes Landes, und ihm ſtand mit gleich 
edlem Beſtreben unſer verehrter Freund Mr. Holt Yates zur 
Seite. Sie wirkten in der Stille unabläfftg zum Wohl der fie 
umgebenden Bevölkerung, deren Wohlftand und Fortfchritt zu einer 
edferen Givilifation vorzüglich ihnen verdankt wird, die fih hier an 
die Spike jeder guten Unternehmung ftellten. Seidencultur if 
‚die Quelle des Neichthums diefer Bevölkerung von Suedich. 
Barfer führte die Cultur des edleren Maulbeerbaums hier ein, 
der jegt in dem fchattigen Wäldchen faft das ganze Land zu dem 
bewohnteften Garten umgewandelt hat; er führte die italifchen Co— 
cons und die beffere Behandlung der Seide ein, welche fih zum 
Abſatz für den europäifchen Markt erft eignete. In feinen Bes 
ſitzungen legte er die fchönften Obſtgärten an, und trug fehr 
Vieles zum Fortjchritt der Landescultur bei, indem er fich fehr um 
die Acelimatifirung der edeljten Obftarten und Gewächfe aus allen 
Zonen der Erdtheile bemühte, fie hier einheimifch zu machen; zus 
mal auch auf feinem Landfige zu Bitiäg, wahrjheinlih Hababliz 
yeh, oder für Byblias der Alten gehalten, in milderer Berghöhe, 
ein paar Stunden im Norden von Suedieh (|. oben ©. 1203), 
das wegen feiner lieblichen Lage, wegen feiner hohen landjchaftlichen 
Reize, Quellen und Lorbeerhaine irrig füs das alte Daphnaum 
gehalten wurde 8%), Da es viel zu entfernt von Antiochta liegt, um 
jenes gewefen jein zu fönnen. Barkers Landſitz, bemerkte aud 
Nuffegger, zeige eine mit höchfter Eleganz geführte Lande 
wirthichaft. J it 
Doch hören wir einen Bewohner von Suedieh, F. 
Neale, der 2 Fahre Dafelbft wohnte, und als Augenzeuge in feiz 
ner Gigenjchaft als Agent der englifchen Refidentfchaft die genauefte 
Einſicht in die Verhältniſſe Diefes in frühefter welthiftorifcher Hin— 
ficht jo bedeutenden Winkels der Erde gewinnen fonnte, der, in 
völliges Dunfel zurüdgefunfen, erft in den lebten Sahrzehenden 
wieder die allgemeinere Aufmerkſamkeit der Dlide in den Orient er 
vegt hat, und wenn Die projectirte Land-Eifenbahnlinie zu 
Stande fommen jollte, in Berbindung mit der temporair in Den 
Hintergrund zurüdgetretenen Dampfjchiffahrt auf dem Euphrat und: 
Tigris ein neues Leben durch Vorderaſien wol erweden könnte. 


°®*) Beadle, Journal in Syria, im Oriental Herald. Vol. XXXVIE 
1841. p. 207; Ruſſegger, Reife. TH. L 1. ©. 361. 


Der Maufbeerbaumgarten Zeitunli. 1225 


Sumweidieh, jagt Neale, heißt bei den Syrern auch Zei— 
tuniy 8), und wird darunter der große Maulbeerbaumgarten 
begriffen, der in 10 engl. Miles Länge und 3 Miles Breite fich im 
Dften der antiken Seleucia landeinwärts über die weite Ebene ers 
ftredt und eine ſehr gemifchte und zerftreute Population beherbergt, 
die wol gleich groß, wenn nicht größer als- die von Antafieh if. 
Dörfer ziehen fid) zumal entlang den Ufern des Orontes parallel 
von deffen Mündung aufwärts in einem wahren Garten Edens, 
dem die Natur ihre reichten Gaben gejpendet hat. Durch den 
Fleiß der Menfchen ift hier Alles voll Maulbeerbaumpflanzungen ; 
dazwifchen Limonen» und Orangenarten in langer Aufeinanderfolge 
mit den malerifchen Hütten der fleißigen Bewohner. Die Bauern 
find ein Fräftiges, ftämmiges Volk, die Weiber jhön, keuſch, wohl: 
wollend und freundlich gegen die vorüberziehenden Fremden,‘ felbft 
jo höflich, wie dies bei anderen arabifchredenden Bauern nicht der 
Fall ift. In ihre Mitte zog fich der edle 3. Barfer aus feinem 
ägyptifchen Gefchäftsieben zurück, um hier im höhern Alter feine 
Penfion zu genießen, Gaftfreundfchaft zu üben, feinen Umgebungen 
wohlzutbun und als Botaniker, Gärtner und Wirthichafter den 
veredelteren Landbau einheimifch zu machen, was während der un- 
abläjfigen Wirkfamfeit eines halben Sahrhunderts großen Seegen 
verbreitet hat. Sein prächtiges Landhaus, feine Gärten, feine 
Mufterwirthichaft find Mittelpunct der dortigen Givilifation gewor— 
den. Die edelften Früchte der Erde prangen in den hiefigen Gar: 
tenanlagen: die birntragende Guajava Weftindieng, die Manz 
darinen-Orange aus China, dreimal größer und duftender als 
die phönicifhe, die füßbeerige Apricofe und Pfirfich, die Apricofe 
von Damascus, die Nectarinen, die Schukarpara, die japa— 
niſche Traubenbeere (Neflier) und faft alle edleren Obftarten der 
Tropenwelt. Die Sämereien von China, von den hinterindifchen 
Inſeln und anderwärts find hier, wie in ihrer Heimath, gediehen, 
‚und die reichften Blumenparterre aller Zone ſchmücken bier die Ane 
| lagen in der Ebene, wie bis zu den Sommerfrifchen der höheren 
Landfite auf den Dſchebel Mufa und Afra’ hinauf. Auch die 
edelſten Holzarten ſuchte Barker hier einheimiſch zu machen. Aus 
Italien erhielt er die beiten Cocons zur Veredelung des Seiden— 
— 








| 


) F, A. Neale, Syria. Vol. Il. p. 56—83. 


* 


1226 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II.Abſchnitt. $. 37. 


Der Winter iſt mitunter kalt, aber die Luft heilſam ſtärkend. 
Ende Januar fällt zuweilen Schnee, ſelbſt in der Niederung, der 
aber nicht dauert; dann beginnt die Jagd auf das Waldgeflügel, 
zumal Auerhähne (? eine Art Tetrao ?), die hier in großer Menge 
vorhanden find. Dann werden die Wege in der Ebene durch den 
weichen Schlammboden fehr ſchwierig, während die Bergwege ſich 
gut erhalten. Der Frühling kehrt mit allen Reizen ein, der Som- 
mer mit Ffühlenden Winden und faftigen Früchten. 

Die Einwohner find fehr fleißig und induftriös; im Winter 
jpinnen fie ihre geerntete Baumwolle und weben fih Zeuge; im 
Frühjahr vertheilen. fie die Eier der Seidenraupe, die Männer 
jammeln die Maulbeerblätter ein, die Weiber füttern die Raupen. 
Die nach den eingefponnenen Cocons zurückbleibenden Exeremente 
der Raupen find ein treffliches Futter für das Rindvieh. Der 
Setdenertrag if der Hauptgewinn der Bevölkerung; 
daher mancher Aberglaube mit der Zucht in Verbindung fteht. Zur 
Zeit der Ausbrütung der Gier geht die Seidezüchtlerin in der 
Stille an das Haus des Befiters und wirft eine Thonmaffe an 
die Hauswand; bleibt diefe hängen, fo giebt e8 ein gefegnetes 
Seidenjahr. So lange die. Seidenraupe gefüttert und gezogen 
wird, kann Fein Bauer in die dazu beftimmte Hütte gelaffen wer— 
den; fangen die Raupen an, fich einzufpinnen, jo läßt man ihnen 
völlige Ruhe und ſchließt ſogar die Thüren ganz zu, und die 
Schlüffel zu denjelben werden dem Befiger übergeben. Erſt wenn 
die Coconzeit vorüber ift, zieht der Befiter mit feinen Bauern in’ 
feierliher Proceffion zur Hütte und vertheilt Feine Gefchenfe an 
die Arbeiter, die mit ihrem gemeinfamen Inſchella, d. h. „Danke 
Gott’, antworten. Dann erft werden die Schlüffel zurüdgegeben, 
die Thüren weit aufgefperrt, die Cocons von den Rohrmatten abs 
gelöft und dann am Ferner und Waffer die Seide abgereift, 
wobei die ganze Familie befchäftigt if. Im Monat Mai find 
dann alle Räder vom frühen Morgen bis zum fpäten Abend in 
Bewegung, und am Ende des Mai ift die ganze Muſum, oter 
Seidenernte, beendigt. Der Gewinn der mittleren Qualität 
Seide für den Markt, jährlih an 700 türkifche Cantar, beträgt 
nicht weniger als 390,000 Pfund Seide, davon der Bantar zu 
einem Werth von 20,000 Biafter, ein jährliches Einkommen von 
125,000 Pfund Sterling dem Lande fichert. | 

Sleih nah der Seidenernte folgt die Kornernte Die 
Männer fchneiden das Korn; Weiber und Kinder fammeln und 





Die Culturebene von Suweidiyeh. 1227 


leſen die Aehren. Dann werden die Gärten umgearbeitet. Ende 
Juli iſt Alles in den Weinbergen in Arbeit, die rings umher 
alle Anhöhen bedecken. Die köſtlichſten Trauben werden gebrochen 
und auf den Markt nach Antiochia geſchickt, theils zu Spiritus 
deſtillirt, theils auch Wein und Peckmez (ein Traubenſyrup, der 
beſſer iſt als Molaſſe, ähnlich wie anderwärts Dibs, vergl. oben 
S. 114) daraus bereitet; wol der größte Theil wird zu Roſinen 
in ungeheuerer Menge getrocknet, die mit Obſt und Brot eine 
Hauptnahrung des Volkes bilden. 

Sm Dctober treiben die Maulbeerbäume wieder friſche Blät— 
ter, deren Laub ein gutes Futter für Ochfen giebt. Dann werden 
die Vorräthe für die folgende Wintergzeit eingefammelt, Oliven 
zu Del gepreßt oder eingefalzgen zur Berjpeifung, die fauere Pom— 
granate zu einem Nar Peckmez eingefoht, das, ähnlich der 
indifhen Zamarinde, als fäuerficher Trank dient. Sm November 
ift in einer Ede jeder Bauernhütte ein Zwiebelhaufen geſam— 
melt, umher ftehen Thonkrüge mit Del, Weineffig, Spirituß, 
Salz, Butter, Molaffe, Nar Peckmez, Dliven in 
Salzwaffer und Quarffäfe An Bindfaden von den. Deden 
find feftonartig in Guirlanden allerlei aromatifche Kräuter, wie 
Minze, Knoblauch, rother Pfeffer u. dgl., aufgehängt. 
In großen Verſchlägen find die getrodneten Roſinentrauben 
aufbewahrt und die halbe Hütte noch mit Brennholz, Geftraud, 
Weizen» und Gerſten-Vorräthen angefüllt, jo daß nur wenig Raum 
für die Bewohner darin übrig bleibt, der aber rein gefegt und mit 
doppelt gelegten Zeppichen belegt ift, mit ein paar Schaaffellen 
und einigen Kiffen zu Siten und Lagern für die Angefehenften des 
Haufes. Der Abend verfammelt dann die ganze Familie um den 
Seuerheerd, wo Pillau die Hauptmahlzeit abgiebt, wobei auch die 
Hühner und die Kaben Zutritt haben, und das Geblöfe der Kuh 
ganz in der Nähe die Scene noch vertraulicher macht. So Iebt 
der hriftliche Bauer, wie ver Fellah (Nafairier); aber der 
Ohriftlihe Grieche feiert noch feine Feſte, und bei diefen fpielt 
Mari Elias Abdilmeſſiah, der einzige Baron im Lande, 
durch ſeine Gaſtlichkeit gegen Jedermann unter ihnen die Haupt— 
‚role. 

In der Nähe von Barkers Landfiß zu Suedieh hat fich der 
Urzt Holt Yates, der eine Reihe von Jahren dort fortgefebt, 
vas Barker angefangen, einen prächtigen Landſitz mit den Tieb- 
ichſten Anlagen umher, nur eine Stunde fern vom alten Seleucia, 





- 


* 


1228 Weſt⸗Aſien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 37. 


erbaut, wo er zugleich große Seidenfilatorien für ein engliſches 
Handelshaus einrichtete. Der reizendſte Park und weitläuftige 
Maulbeerbaumplantagen umgeben ſeine Wohnung, in der zugleich 
die Kunſt ihren Sitz genommen hat; die hundert der vortrefflich— 
ſten Landſchaftsgemälde und hiſtoriſch-ethnographiſch-inter— 
eſſanten Scenen, die uns durch ſeine Güte zu beſchauen vergönnt 
waren, überzeugten uns, daß ſie auch in Hinſicht der Schönheit eine 
der bevorzugteſten Gegenden der Erde ſei, die ſeit dem hohen Alter⸗ 
thum nicht ſo vergeblich geprieſen und der Sitz einer ſo hohen Ci— 
viliſation geworden war. 

Wir erfuhren durch ihn, daß die Bevölkerung dieſes, wie in 
einem verlaſſenen, abſeits liegen gebliebenen ſyriſchen Winkel befindli— 
chen Suedieh- und des Orontesmündungslandes von antiker grie— 
chiſcher Abſtammung ſich aus der Blütheperiode Antiochia's 
herſchreibe, und eben hier mit deſſen Verfall ſein Aſyl gefunden 
habe. Nur antik einheimiſche Bevölkerung hat ſich hier 
faſt ohne alle fremde Eindringlinge (wenig Türken, wenig 
Kurden) erhalten, in der hinſichtlich ihrer koͤrperlich-phyſiſchen, wie 
geiftigen und induftriöfen Ausbildung noch immer unverfenn- 
bare Spuren des Erbtheils an der höhern Givilifation und 
Begabung aus der Zeit des einft fo berühmten und verehrten Pas 
triarchenfiges der orientalifchen Kirche fich erhalten haben. Diefes 
griechiſche Völkchen befteht aus ungemein fleißigen und fehr indu— 
ftriöfen Arbeitern; fie find alle fehr wohlhabend, dadurch unabhän— 
giger von ihren Umgebungen und bei großem Eifer für die reine 
Erhaltung der alt= chriftlichen Einrichtungen ihrer. Gemeinden jehr 
empfänglich für beffern Schul- und Religiong-Unterricht geblieben, 
Für diefen, der bei ihnen fehr mangelhaft war, haben Holt Yates, 
der Stifter der Syrian Literary Society, und ein Verein mit ihm 
durch Zufendung von Lehrern aus der Brüdergemeinde den Anfang 
gemacht, denen Dann eine deutjchzenglifche Kolonifation von Arbeiz 
tern folgen joll, da das Land unerjchöpfliche Hülfsmittel darbietet. 


Für das Wohl diefer neuen Begründungen hat derfelbe Verein von | 


Männern, welhe das Eifenbahnproject für Syrien zwiſchen 


dem Hafen Selencia’s und der Euphratdampficiffahrt 


zu fördern fich jehr angelegen fein laffen, mit edlem Sinne geforgt, 


und jo fann mit der Zeit, wenn die Projecte zur Reife kommen 


ſollten, hier wiederum eins der intereſſanteſten Civiliſationscentren 


fih auf demſelben Boden erheben, den der Scharfblick der Seleu⸗ 
ciden für feine Zeit bejjer zu würdigen verftand als die ganze 


4 





Naturproduetionen um Suweidigeh, 1229 


Generation des folgenden Sahrtaufende. Die Schiffbarmadung 
des Drontes, der immer höher fteigende Flor der Seidenpro— 
duction, die Wiederherftellung des alten Seleucia» Hafens 
durch Ausgrabungen und jo manches Andere liegt mit in dem 
großartigen Plane diejer der Zukunft vorbehaltenen und nur in der 
Gegenwart erft angebahnten Unternehmung. 

Da auf folhem Boden jedes Verhältniß von Bedeutung wird, 
jo Schließen wir unferer Betrachtung über das Mündungsland 
des Drontes nod die fpeciellen botanischen Ereurfionen Kotſchy's 


in Suediehs Umgegend an, und die Unterfuchungen und Aufnahmen 


der alten Seleucia durh Colonel Chesney, Holt Dates 
und Gapitain Will. Allen Roy. Navy, mit denen die jüngften 
Forfhungen und Unternehmungen diefer Männer die Erdkunde be- 
reichert haben. 


Erläuterung 4. 


Die Umgebung von Suweidiyeh, oder Suedieh, in Hinftcht der 
natürlichen Productionen, der Induftrie und ber Sprach⸗ 
verhältniſſe. 


Th. Kotſchy und Dr. U Veit benutzten ihren Aufenthalt, 
Ende Mai und Juni 1836, in Suedieh zu verjhiedenen Aus— 
flügen 6), in denen es ihnen votzüglih um die Flora des Lans 
des zu thun war, welche die früheren Neifenden auf diefem Gebiete 
bisher gänzlich vernachläffigt hatten. Diejenigen auf das Dſche— 
bei Afra’-Gebirge und auf die Südfeite des Orontes— 
laufes lernten wir in ihren Refultaten aus Obigem ſchon kennen; 
hier bleiben ung die mehr nördlihen Wanderungen und die lehr— 
reichen Beobachtungen in der unmittelbaren Nähe von Suedieh 
zu verfolgen übrig. 

Ein Ausflug ging gegen Nord-Oſt nur zwei Stunden weit 
auf die dortigen unfruchtbaren Gypshügel, die, flach geformt, 
mit kargem Boden, nur wenige Vegetationsfpuren zeigen. Daphne 
oleoides Pers., -Polygala supina Schreb. und noch wenige ges 
wöhnlichere Pflanzen ftehen nur weit herum zerftreut; da der Gyps 
mit feinen glänzenden Flächen überall zu Tage erjcheint, jo fieht 


) Th. Kotſchy, Mer. 25. u. 29. Mai und Juni 1836. 


1230 Weft-Afien. V. Abtheilung, II. Abſchnitt. $. 37. 


man faft nur fahlen Boden. In der Ebene unter den Hügeln ift 
ein Weideland mit gemeinen Wacholder und Myrten bewachfen, 
dazwischen häufiger Allermannsharnifch (Gladiolus), Schwarzes 
wurz (Scorzonera), Ophrys, während eine Kleeart (Trifolium 
xerophalum Fenzl.) die Aderränder um Suedieh jelbft ziert. 
Der Rückweg von dem Drontes zog fich an der Hügelfette entlang, 
die ung, fagt Kotſchy, von Antiochia’s Umgebung trennte." 

Die botanischen Wanderungen in der fehr reihen Umgegend 
Suediehs, zu denen auch noch eine nordweitliche gegen die alte - 
Seleucia an der Küfte hinzufommt, von der weiter unten die Rede 
jein wird, gaben iiber 180 ausgezeichnete Pflanzenarten. Die 
Saatfelder flanden fehr gut, und waren mit bunten Blumen ber 
feßt. Die unbebauten Theile prangen vom Gelb der Hundska— 
mille (Anthemis scariosa) und mit einigen rothblühenden Si— 
(enen. Ein Heer der verfchiedenartigften Inſecten belebt diefe 
Plumenflur, öfter von fehr eigenthümlichen Formen. Auf gelben 
Hundsfamillen fit Amphicoma syriaca Kollar; jonft fiten und 
fliegen im Bereich dieſer gefegneten Ebene viele feltene Inſecten 
umher: Anisoplia syriaca Koll.; A. cupripennis Koll.; Brachinus 
orientalis; Elater argenteus syriac. Koll.; Cistella syr. Koll.; 
Chlenius vestitus; Ditamus obscurus Stev. und viele andere, die 
mit den füdeuropätfchen Arten übereinftimmen. Ein brillantes und - 
feltenes Infeet, den Procerus syriacus Koll., fand Kotſchy an 
der höchften Grenze dev Baumregion auf dem Dfchebel Akra'. Die 
Schmetterlinge (Lepidoptera) haben ganz den Habitus der 
Süd- und Mittel- Europäer; Libellen und andere gaben manche 
neue Ausbeute. Bienenzuhk ficht man in jedem Garten bei 
jedem Haufe; an honiggebenden Blumen zwifhen Myrten- umd 
Heidearten (Erica) auf den nördlichen Berggehängen des Diches, 
bel Akra' fehlt e8 nicht. y 

An Fifhen haben der Orontes und die anderen Gewäffer 
viel Neues aufzuweiſen; die Fiſche (ſ. ob. Schwarzfiid ©. 1074) 
der Apamea-Seen find noch fo gut wie unbefannt; im untern 
Laufe lernte Kotſchy zufällig nur wenige, eine Barbenart, 
Barbus pectoralis, eine Chondrochilus regius und Systomus albus 
Heckel, fennen. 

Bon Amphibien zeigten fih viele Schlangen, und die — 
tiſche Aspis (Naja, die Brillenfchlange) iſt hier gefürchtet. 
Das Chamäleon findet fih auch, wie in Paläſtina, um Hebron 
und Nazareth (vergl. Erdk. XVI. ©. 485 u. 796); auf der Infel 


Katurproduetionen um Sumweidiyeh. 1231 


Cypern wurde es von Kotſchy noch am Olympos unweit eines 
Klofters in ziemlicher Kühlung angetroffen, was von ihm für die 
nördlichfte Berbreitungsgrenze dieſes ſonſt ſehr empfindli⸗ 
hen Thierchens gehalten wurde. 

Seine Aufmerkſamkeit war mehr auf die ſo ausgezeichnete 
Obſteultur Barkers gerichtet, der viele Fruchtbäume aus Perſien, 
Armenien, Nord-Indien und England hier einheimiſch gemacht. 
Den Eingeborenen wollte er durch ſeine vielſeitig betriebene Oeco— 
nomie als Vorbild dienen, um ihnen in Feldbau und Gartencultur 
die Vortheile zu zeigen, durch welche ſie mit weniger Mühe unter 
den günſtigſten Verhältniſſen des Clima's unverhältnißmäßig be— 
deutenderen Erwerb dem Boden abgewinnen könnten. Pflanzungen 
der ſtrauchartigen Baumwolle (Gossypium herbaceum) ges 
deihen aufs beſte; die Maulbeerpflanzungen und die Seiden— 
zucht erweitern und vermehren ſich von Jahr zu Jahr. Die Re— 
bencultur iſt ſo weit gediehen, daß ſie alle Wipfel der Ulmen 
umrankt und mit Trauben beſchwert. Die Weinrebe hat hier ihre 
wahre Heimath; fie iſt über alle im Lande wachſenden Bäume und 
Sträucher ganz wild ausgebreitet; die Ufer des Drontes, die 
Hügellehne von Suedieh, des im DOften fi erhebenden Terrains 
und die weiteren, der Mittagsfonne ausgejegten Abhänge des 
Dihebel Mufa find mit Reben überfüllt. Barker ift der erfte, 
der Wein aus wilden Reben hier bereitet; das daraus gewonz- 
nene Getränk ift aromatifh, ftarfgeiftig, dabei pifant ins Serbe, 
ujammenziehend; ein ſolcher Wein ift e8, dem feine Berfendung 
um Abſatz nah England bevorfteht. Die wilden Trauben 
haben Fleine, dicht gedrängt ftehende Beeren, find aber verhäftniß- 
mäßig groß, meift von grüner und fichter Farbe; die blauen und 
ſchwarzen find feltener. Ihre Form ift rund, und nur hie und da 
ommt die längliche wild vor. Diefe findet fich in ausgezeich- 


ö 


teter Größe in Abarten in den Gärten vor. Die 









ollen Anblick gewähren. 

Der Tabackbau wird nur zum eigenen Bedarf betrieben. 
die ausgedehnteſten Pflanzungen, welche alle anderen, ſelbſt die in 
er Nähe von Beirut, übertreffen, find die auf dem Hügelboden 
on Ladikieh (vergl. oben ©. 895, 927, 931); einer der Söhne 
zarkers hatte zur Uegypter=Zeit die ganze Tabackserzeugung 


nd Ausfuhr Syriens von Ibrahim Paſcha gepachtet. 


1232 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 37. 


Ergiebiger Graswuchs zw Viehfutter findet ſich durch die vers 
ihiedenften Ebenen und Abftufungen bis zu den höchften Gipfeler- 
hebungen in allen Jahreszeiten. Die reichften Viehweiden werden 
jeloft im heißen Glima der Ebene von den reichen Holzungen der 
Dleander, Judendorn (Paliurus), Zizyphus, Myrten, 
Eichen, Ulmen, Reben, wilden Birnen, Weißdorn und 
anderen lange Zeit befchattet, und in Frifche ſelbſt bis in die Dürre 
der verfengenden Sommerhiße hinein erhalten, worauf die Heerden 
dann in die höheren Ihalgründe des Afra’ und Mufa getrieben 
werden, bis die Ernte anfängt. 

Die Anficht der ganzen Landſchaft vom untern Drontes und 
um Suedieh, jagt Kotſchy, hat etwas Exrhebendes und Ausge- 
zeichnetes; die nördlichen Borberge des Akra' erheben jich terraſſen— 
weife über einander mit ihren grünzgelb bebauten Adergründen, 
durch felfige, zerriſſene Schluchten getrennt, und Getreidefelder 
erheben fich noch bis zu einer bedeutenden Höhe. Weber und ſchon 
zwifchen dem urbar gemachten Boden wird der Baumwuchs hoch, 
ift in kleinen Bartien vertheilt und der Boden um dieſe mit fo 
febhaft grünenden Pflanzen überzogen, daß die Saaten dagegen 
gelblich abftechen, die Region der gelbblühenden Dolden und Al— 
penfräuter dagegen ein weiches, funftes Grün annimmt; und dar— 
über endet die Spite in einer nadten Pyramide aus gräus 
licherem Kalfgeftein. Nah Dften ziehen bewaldete Rücken hin, 
und dahinwärts wird die vorliegende Ebene durch eine niedere 
Hügelreiher gegen Antiohia hin gefchloffen. Im Norden fteigen 
die ſchroffen Kalffteinwände, mehr weiß als grau, weniger bewach— 
fen empor, als in den wilderen Höhen des Dfehebel Mufa. ' 

Diefes Thal von Suedieh if die türfifh-arabifhe 
Sprachgrenze; wer hier in der Ebene wohnt, ſpricht arabiſch 
und verfteht türkiſch; aber jhon die Anwohner am Südgehänge 
des Dichebel Mufa ſprechen nur türfifch und verftehen faft gar fein 
Arabiih. Suediehs Gegend ift die nördlichfte, in der no 
ganz arabiſch gejprodhen wird. In Beilan, Killie nd 
Aintab wird nur türkifch gefprochen, in Biredfhif am Euphrat, 
in Aleppo, Antiochia dagegen ift arabifch die Landesſprache. 
Die Dörfer unter den VBorbergen des Amanusg find nod) aras 
bifch, fowie man aber das Gebirgsland auffteigt, ift Alles türz 
kiſch. Erſt weiter oftwärts mit Süwereck und Diarbefir ber 
ginnt die Vermifhung des Kurdiſchen mit dem Türfifhen. 
In Merdin it das arabifhe Element noch vorherrichend, das 





Weltftellung des Golfs von Seleucia. 1233 


yrifche ift gänzlich aus dem nördlichen Syrien verdrängt, und, 
ne geringen Sprachinfelhen im Norden von Damaskus ausge: 
ommen (ſ. oben S. 262), gänzlich auf die DOftfeite des Euphrat 
das Mardingebirge der Jakobiten (die fich felbft Sagubi 
nnen, j. oben ©. 798 und Erdfunde XI. ©. ee) zurück— 
drängt. 


Erläuterung 5. 


ie Weltſtellung Suediehs und des Golf von Seleucia 
zu den Verbindungen zwifchen dem Orient und dem 
Occident. 


Geht man von Suedieh gegen N.W. nach der ſandigen Mee— 
sküſte zu, fo findet die Ebene nach drei Viertelſtunden Wegs ihre 
eihränfung bald durch Die vorjpringenden Felſenklippen des 
ſchebel Muſa (Rhoffus), der hier von ſeinen 5,000 Fuß ho— 
n Gipfeln in mehreren Felfenftufen ganz nahe zum Meeresgeftade 
fallt, und nur auf furze Streden noch ſehr ſchmalen Küftenpfad 
ig läßt, der aber nicht weiter nordwärts am Ras Khanzir vor: 
jerzugehen geftattet, da dieſes Vorgebirg in den wildeften Klippen 
ht zum Meere abftürzt. 

Nur auf dem Hochrücken dieſes Yeldvorgebirgeg 3) 
nnte Pococke auf einem hohen, jehr bejchwerlichen Felfenpfade 
enig weiter vorwärts fchreiten. Er hoffte, auf diefen Höhen des 
hoſſus Antiquitäten vorzufinden, jah fih aber durch bloße Reſte 
n Gremitenwohnungen in Grotten und einige Ruinen, von Ca— 
len und einer Klofterfirche getäufcht, und kehrte bald von feiner 
ergwanderung zurüd. 

Bon diefer nördlichen Seite ift alfo-die Ebene völlig abge- 
loffen und vom Gebirge begrenzt, und in diefem innerften Wins 

derjelben liegen die Ruinen) der alten Seleucia mit ihren 
tödeten Hafenreften und Feljengallerien, die erft in 
Hape Zeit eine größere Aufmerkffamfeit erregt haben, feitdem man 
| 

bi Pococke, Morgenland a. a. O. Th. II. ©. 270. 

‚*®) Bartlett and Carne, Syria 1. c. Vol. II. p. 18 Remains of the 


' Port of Seleucia near Suadieh, p. 20 Seleucia, mit dem Antio— 
chia⸗ Thor und den Catacomben der obern Stadt. 


Ritter Erdkunde XVIL. Jin 


1234 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 37. 


den großen Gedanken gefaßt hatte, diefes bis dahin völlig men— 
ſchenleer gebliebene Felfenfhloß, dieſes einft fo berühmte Empo— 
rium der alten Antiohia durch Herftellung feines Hafens, durch 
Anlegung einer Eifenbahnlinie zum Euphrat wieder ins Leben zu 
rufen 9), und vermittelft der Dampfſchiffahrt auf dem Mittelländiz 
Ihen Meere und der auf dem Euphrat und Tigris zum perfifch- 
indifchen Meere, die alte Kandverbindung zwiſchen der inz 
diſchen und der europäifchen Welt nun den Fortſchritten 
und Bedürfniffen der Gegenwart gemäß zu erneuern. 

Der alte Landweg nah Indien iſt feit Aleranders 
Zeit zwar'nie für die Handelsverbindung gänzlich unter 
brochen gewefen, obgleich er viele Hemmungen erlitten. hat. Er 
hatte zwifchen dem perfifchen Golf und dem Mittelländifchen Meere 
auf dem Guphratwege jo vielen großen Städten und Emporien 
und zumal auch den ſyriſch-phöniciſchen zu höchfter Blüthe und zu 
großem NReichthun verholfen. Nicht nur in alter Zeit, fondern 
auch durch die ganze Periode des Mittelalters hindurch und zu 
wiederholten Malen durch italienifche und durch englifche Kaufleute, 
zumal zu Königin Elifabeths Zeiten, war die Commerzſtraße über 
Alerandrette, Aleppo, bis Bir zum Euphrat und von da über 
Baffora zum Perfer-Golf Hin und zurücd nicht unbedeutend. Bis 
zur Zeit, da holländifche und englifhe DOftindia- Compagnien ſich 
den großen Seeweg um das Cap der guten Hoffnung bahntem 
waren Bagdad, Baſſora und Abufchir die großen Hauptems 
porien Ddiefes Verkehrs, der aber auch nachher nie ganz aufgehört 
hat. Noch heute, obwol meift durch wechfelnde Schickſale der Lande 
farawanen gefährdet, hat er Aleppo auf feiner Höhe erhalten, 
und wird auf diefem Wege jährlich nad feinem Umſatz auf zwei 
Millionen Pfund Sterling gefhäßt, und erhält alle Städte, die auf 
jeinem Wege durch Vorderafien Tiegen, im Wohlftand; denn bei 
allen Vortheilen der neu eingerichteten Dampfichiffahrt über Suez 
und bei allen Schwankungen und Hemmungen, welchen der Land— 
verkehr unterworfen iſt (ſ. oben S. 303—506), hat der letztere fi 
doch in nicht geringer Bedeutung erhalten, und würde bei, Regulis 
rung, Befchleunigung und Sicherung einen neuen Aufſchwung fer 
nes Landes der Paſſage unftreitig herbeiführen. Schon jebt gehe 









»°) Capt. Will. Allen, Roy. Navy Capt., The ancient harbou: 
of Seleucia in Pieria, im Journ. of the Roy. Geogr. 4 
Lond. 1853. p. 157. 


Neubelebung der Landroute zum Euphrat. 1235 


n die an dieſer Landroute liegenden Städte, die durch fie ihre 
auptnahrung erhalten, zu den wichtigften VBorderafieng. 

Die Landftrede von Alerandrette und Antiohia, fagt 
»lonel Chesney®), der Erfahrene auf diefem Gebiete, wird big 
aſſora durch tatarifhe Gouriere für europäifce Geſchäfts— 
ute regelmäßig in 25 bis 36 Tagen (alſo in einem Monat Zeit) 
rückgelegt. Die Schiffe (Schooner) von da über den perſiſchen 
olf erreichen Bombay in etwa 12 Tagen. Bis zum Jahre 1815 
achte man auf diefem Wege die Deyefchen von England fchneller 
ch Indien als über das Nothe Meer, wo ſeitdem die Dampf- 
(fahrt in Gang fam. Bon dem beftehenden Verfehr auf diefer 
ute giebt e8 einen anfchaulihen Begriff, daß eine der legten 
fterpeditionen (als Chesney auf der Berfammlung in Belfaft 

September 1852 feine Mittheilung machte) von England 
) Bombay an einem Tage 72 große Kiften, mit Briefen 
hin geladen, zu expediren hatte, und fo geht der Berfehr dahin 
3 ganze Jahr hindurch. 

Sm Herbft 1851 faßte das türfifhe Gouvernement den 
{würdigen Entfehluß, diefe Landroute, welche ihm nicht weniger 
ttheile zu verfprechen fchien, von Neuem zu beleben, und ließ 
England zwei anfehnlihe Dampfboote bauen, um damit.den 
iphrat zu beſchiffen, deffen Befhiffbarfeit längſt durch Colonel 
esney dargethan war. Zu gleicher Zeit wurden von den ver- 
edenen Oſtindia- und orientalen Dampfihiff-Compagnien große 
rauben-Dampfboote gebaut, die in 32 Tagen den Seeweg um 
Cap nah Bombay zurücklegen folten. Die Concurrenz folder 
ernehmungen beweiſet nur das immer höher gefteigerte Bedürf- 
einer näheren und ficheren DBerfettung diefer Exrtremen. 

Die Diftanz über dag Cap, 2,158 deutfche Meilen His Bombay, 
in 32 Tagfahrten zurüdgelegt; die über das Rothe Meer 
gt 1,047 d. Meilen, welche von Alerandria bis Bombay 
mäßig in 22 Tagen zurücdgelegt” wird, ein Ziel, das durd 
ordentliche Beichleunigung durh Mr. Waghorn fogar wie: 
ft in 15 Tagen erreicht wurde; die Diftanz auf der Eu— 















ig . 
| 
Bone Chesney, R. A., On the comparative merits of the 


roposed Routes to India, Rede in Belfaſt gehalten. 1852; vergl. 
teport of the twenty-second Meeting of the British Associa- 
ion etc. Belfast. Sept. 1852. Lond. 8. 1853, in Notices and 
bstracts. p.104—110, Obseryations on the Euphrates Line etc. 


— 


J 


J 


1236 Weft-Afien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 37 


phratftraße beträgt nur 965 deutfche Meilen. Die Paffag 
durch) das Rothe Meer ift auf das Erwünfchtefte regulirt umi 
gefichert, und bedarf nur noch der Vollendung der Einrichtung übe 
den Iſthmus von Sugz. 

Die Landroute durch das türkifche Reich zum Berfer-Gol 
iſt erft im Werden, nur theilweife im Gang auf Eifenbahnen uni 
Dampfichiffen durch die Mitte Deutfchlands und Ungarn vermittelf 
der Donaufahrt bis Gonftantinopel. Klein-Afien als Gebirgslani 
jet der Eifenbahnführung wol überfteigliche Hinderniffe entge 
gen. Nicht jo das nördliche Syrien von der Mündung des 
Drontes bei Seleucia über Aleppo bis zum Euphrat be 
Beleg (Erdk. Th.X. ©. 1065— 1078), von wo die Dampfſchiff— 
fahrt auf dem Strom beginnen kann.— 

Diefe Entfernung von der Bay Antiohia’s, wo die Hafen: 
ftätte bei Suedieh und die Ruinen der alten Seleucia Pieriz 
liegen, bi8 Beles (oder Jabes) am Euphrat beträgt auf der Land: 
firede, nah Col. Chesney’s Vermeffung, nur etwa 30 deutſch 
(143 englifhe) Meilen. Sie bietet fo geringe Hinderniffe für eim 
Eiſenbahn, daß ein Capital von 50—80,000 Pfund Sterling hin 
veichend fein würde, fie auf die einfachfte Weife gangbar zu machen 
das doppelte Capital würde zu einer vollendeten Herftellung hin 
reichen. Zu einer vollftändigen Einrichtung der ganzen Lint 
von Trieft bis Bombay mit den dabei nöthigen Dampfichiffe 
würden 5—6,000,000 Pfund Sterling erforderlich fein; doch be 
ſteht bekanntlich ſchon durch das Lloyd in Trieſt die Verbindun 
die nur nach Alexandrette und Suedieh dirigirt werden müßte, ſ 
wie die von Bombay bis Baffora. Auf diefem Wege fönnten dan 
Briefe aus London die Station Bombay in Indien in 18 
19 Tagen und Botfchaften. durch theilmeife Anlegung electriſch 
Telegraphen ſogar in 10 Tagen ihr fernes Ziel erreichen. Die 
um zwei Drittheile der Zeit gewonnene Befchleunigung wür 
für das Gouvernement und für den Handelsverkehr beid 
immer zunehmenden Durchdringung beider extremen Intereſſen nis 
zu berechnende Bortheile gewähren. ' 

Diefe von Colonel Chesney der wiffenfchäfttichen Berfam 
lung zu Belfaft vorgetragenen fummarifchen Verhältnifje find v 
entfchiedener Bedeutung für eine vielleicht gar nicht mehr fehr feı 
Zufunft. 
Wir wiffen von Augenzeugen, daß fir die großen Handlun 
häufer Nord-Deutſchlands und Englands, die durch ihren fein 












Herftellung des Hafen-Baffins von Seleucia, 1237 


Zact im Stillen das, Pulſiren der Zeitverhältniffe lange vor der 
Beröffentlihung derfelben wahrzunehmen pflegen und zu benußen 
wiffen, jchon unter den gegenwärtigen Beſchleunigungs— 
möglichkeiten der Handelsverfehr mit Indien auch auf diefem 
Wege einen ganz neuen Entwidelungsgang genommen hat, und 
daß ſchon gegenwärtig Privatunternehmungen zumal für den 
Baummwollentransport aus Indien hier in Gang gefommen, 
die einen reichen Gewinn abwerfen, fo daß mit der Zeit die Aus— 
führung der angedeuteten Projecte wol zu Stande kommen werde. 
Ein Berein von Männern, der fihon 1852 über die Summe von 
ein paar Millionen Pfund Sterling disponiren Fonnte, arbeitet 
jeitdem an der Realifirung diefer Landverbindung durch die fyriiche 
‚Eifenbahn, und hat die vollftändigften Aufnahmen zu ihrem Behuf 
von Aleppo aus bis zum Euphrathafen bei Beled zu Stande brin- 
‚gen laffen. Die Admiralität in London ift ihren Vorarbeiten durd) 
ihre Schiffe im Mitteländifchen Meere entgegen gekommen; fie hat 
die Aufnahme der wichtigflen Schughäfen an der nördlichen fyrifchen 
Küfte von Aradus und dem Golf von Antiocdhia, von Suedieh und 
Seleucia ſchon beendigt, deren Spectalblätter auch zum Theil publi= 
eirt find, und läßt fortwährend die Küftenaufnahme von Syrien 
fortfegen.. Gapitain Will. Allen, Royal Navy, hat die Special: 
aufnahme) des antifen Hafenbaffing von Seleucia been- 
digt, und man hofft, daß daffelbe zu erneuertem Gebrauche durch 
Ausgrabung leicht hergerichtet werden könnte. 

Durch Bapitain WB. Allen”) erhält man zum erften Male 
einen befriedigenden Aufſchluß über die einftige Bedeutung der 
großartigen, aber feltfam verfchiedenen Denfmale der antiken 
Seleucia in Pieria, dieje8 grandiofen Emporiumg von 
Antiochia, das von den erften Königen der Seleuciden, 40 Sta— 
dien fern von der Nordſeite der Drontesmündung, gegründet und 
ungemein befeftigt ward (Strabo XIV. 676; XVI. 750, 751) ®). 


| ?9) The sürvey of the Port of Seleucia Pieria by Capt. Will. 
| Allen, Royal Navy. 1850; davon die Driginalgeichnung in der Bi: 
bliothet der London Geogr. Society und eine verkleinerte Skizze 
von Holt Yates M. D., im Museum of Classical Antig. No. VI. 


Seleucia in Pieria, im Report of the twenty-second Meeting 
of the British Association etc. at Belfast. 1852. London, 1853. 
8., in Notices and Abstracts of Communic. in the Sections. 
pP. 9 —100. >’) Appiani Alexandr. de Bellis Syr. Lib. 124. 


June, 1852. p. 111. 22) Eiche On the ancient harbour of ° 


1238 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 37. 


Erläuterung 6, 


Die Stadt Seleucia Pieria der Alten und ihre heutigen 
Denkmale. 


Strabo ſelbſt ſagt, daß zuvor ſchon ein Ort daſelbſt gelegen, 
deſſen Namen die reichen Waſſerflüſſe bezeichneten, was er, 
‚ fatt uns den Originalnamen erhalten zu haben, durch die grie— 
chiſche Ueberſetzung „udarog rorauoi“ (aquae flumina) wiedergiebtz 
Pauſanias Damascenus%) nennt fie aber Paläopolis, die 
Altjtadt, zu welcher die Adler vom Opfer auf dem Casius Mons, 
das Seleucus Nicator dort dem Jupiter unter günftigen "Augurien 
der Dliße, fagt Appian (de Bellis Syr. 125), gebracht, hinflogen, 
und damit die Stelle zur Gründung der Hafenftadt bezeichneten, 
von welcher aus dann erſt die Antiochia auf dem Silpius zu 
Stande fam. Sogleich, fagt Pauſanias, legte Seleucug 
Nicator das Emporium am Meere an, daher Seleucia ad mare, 
und zog die Mauern zur Begründung der neuen Stadt, die er 
nach feinen eigenen Namen nannte. Polybius (Hist. V. 59)%) 
beſchreibt die characteriftifhe Lage des Ortes, welche den heutigen 
Ruinen auf dag Bollfommenfte entfpricht. | 

Sie war zur Zeit des Antiohug M. von dem ägyptifchen 
Könige Ptolemäus Euergetes in Befig genommen und mit 
einer ägyptiſchen Beſatzung verfehen; der Feldherr des Antiochug 
zeigte aber durch jeine Rede, daß vor der Vertreibung der Aegyp— 
ter aus diefem wichtigften Mittelpuncte des. ſyriſchen 
Reiches an gar Feine fichere Verwaltung defjelben zu denken und 
die Hauptaufgabe des Königs Antiochus fei, diefe fefte Hafenftadt 
wieder zu erobern (Polyb. V. 58). Der Beihluß wurde augene 
blicklich gefaßt, dieſe Stadt, im Jahre 249 vor Chriſti Geburt, 
durch eine Flotte von der Seefeite zu belagern. Antiochus ſelbſt 
rückte mit ſeinem aa von Apamea don der Landfeite gegen 
fie, und lagerte fih 5 Stadien ab von ihr neben den Hippos 
dromus. Dies giebt Bolybius die Beranlaffung aut genaue 
Befchreibung der Stadtlage, 


99%) Carol. Mullerus, Fragimenta Historicor. Graec. ed. Paris. 
Vol. IV. Fragm. Pausaniae Damasceni. p. 468. 4.; dafjelbe wie 
verholt Malalas, Chronograph. ed. Lud. Dindortii. Bonnae. 
p. 199. °°) Ed. Schweighäuser. Vol. Il. p. 340. : 


Seleucia nach Polybius Angabe. 1239 


Unter dem überragenden Coryphäiſchen Gebirge (Rhoſſus 
er Alten, jebt Dſchebel Mufa), das weit gegen das cypriſche Meer 
oripringt, jagt Bolybius, liege Seleucia vom Meere befpült 
egen Süden in tiefliegender Ebene, auf der einen Seite am Meere 
itlang, auf allen anderen Seiten faft ganz von fteilen Schluchten 
nd Felswänden eingefchloffen und nach Süd-Oſt gegen das Gebiet 
er Antiochener. Nach der Meeresfeite zu liege ihr die Ebene vor, 
ı welcher die Marktpläße und die Vorſtädte, mit einer trefflichen 
Nauer umgeben und geſchützt. Sie jet mit prächtigen Tempeln 
nd anderen Gebäuden geſchmückt. Nur ein einziger Zugang ift 
on der Nordfeite der Stadt, zu der eine durch Kunft erft ausge: 
auene treppenartige Flucht mit vielen Windungen hinaufführt. 
fern der Stadt ergießt fi) der Drontes, mit einer gewaltigen 
Bafferfülle den Schutt in feinen Wellen zum Meere führend. 

Aus der Eroberung der Stadt, die den Antiochus M. meift 
urch Verrätherei der ägyptifchen Unterbefehlshaber gelang, erfährt 
tan nach Polybius Erzählung (Polyb. V. 60, 61), daß der 
Jauptangriff gegen die untere Stadt, wo die VBorftadt mit, 
en Märkten und dem Arfenale (TO vewgıov zui To ngo«oTeıoV, 
ergl. oben bei Tyrus ©. 341) lag, geſchah, weil nach den anderen 
eiten hin die Felfen und Mauerumgebung der obern Stadt 
n Angriff viel zu fchwierig machten. Nur zum Schein ftellte der 
dnig drei Hauptkorps zum Angriff auf, dag eine an dem Ein- 
ang der Stadt, am Antiochia- Thor, das zweite gegen den 
\empel der Divscuren, das dritte gegen die Borftadt. 
sollte diefe erftürmt fein, jo war die Verabredung, follten die 
'erräther in der Stadt den Kommandanten derfelben, Leontiog, 
ı einer Kapitulation bereden, um den Bürgern derfelben ihr 
igenthum und ihre Freiheit zu fihern. Der Plan gelang; die 
lauern der VBorftadt wurden durd Leitern in Sturm erftiegen, 
e Bewohner in Schreden gefebt, ebenfo der Kommandant, der zur 
bjendung einer Botſchaft an den König Antiohus genöthigt 
urde, um Frieden zu bitten. . Der abgefchloffene Vertrag ficherte 
m Antiohus den ferneren Befiß der Stadt Seleucia ohne 
‚hwertichlag zu, und die freien Bürger der Stadt: (ihre Zahl be— 
ug noch 6,000) behielten ihr Eigenthum, ihre Freiheit und ihre 
erfaſſung, und felbft die von den Aegyptern aus der’ Stadt Ver: 
‚unten wurden zurücdberufen und wieder in Befiß ihres Eigen: 
ums gefegt. In Burg und Hafen legte Antiochus eine fy- 









wie 
% 


* 


1240 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 37. 


riſche Garniſon und zog dann wieder nach Coeleſyrien zur Fort— 
ſetzung des Krieges gegen die Aegypter. | 
As Emporium von Antiochia theilt zwar Seleucia 
Pieria den Ruhm diefer Metropole, ohne daß jedoch) ihre eigene 
Gefhichte ein Gegenftand der Berichterftattung geworden wäre, der, 
wie noch heute die Denfmale bezeugen, doch hinreichenden Stoff 
dazu geboten haben würde, jowie der Wechfel ihrer Zuftände, da fie 
‚ den genaueften Antheil an den Schiefalen der fo nahen Hauptftadt, 
deren Hafenort fie war, nehmen mußte. Obgleich von ihren colofz 
jalen Felfenarbeiten gar nicyts weiter, als was ſchon Bolybiug 
in der Felfentreppe andeutet, gefagt wird, jo ift doch, nach den 
Ueberreften derfelben zu urtheilen, nicht daran zu zweifeln, daß fie 
ſchon unter den Seleuciden felbft im großartigften Style begonnen 
waren, wenn auch nicht vollendet. Denn von Libanius%) wird 
gefagt, daß unter Conſtantius die Felsdurchſchnitte daſelbſt 
um Vieles erweitert worden feien, und von Diocletian, 
daß er 500 Soldaten beorderte, den Hafen Seleucia’s tiefer 
auszugraben. Auch Theophanes fagt, im 10ten Jahre des 
Sonftantius (im Jahre 338 nad Chr. Geb.) fei diefer Hafen 
durch große Felfenbehauung ungemein erweitert worden, womit 
Hieronymus und Julianus, welcher Iebterer von derfelben 
Arbeit fpricht, übereinftimmen. Conftantius bereicherte auch die 
Stadt Seleucia mit vielen Gebäuden ” (von Seleucia fagt Theos 
phanes a. a. D.: Arueva nenoinse, Ogog Eni noAv dıarsuo), 
Die Orbis Descriptio unter Gonftantius jagt: Seleucia, die 
große Stadt, die alle: Güter empfängt, fendet fie wiederum der 
Metropole Antiohia zu. Deshalb durchſtach Kaifer Conſtantius 
den großen Feldberg, ließ das Meer hineintreten, um einen guten 
und großen Hafen zu erhalten, in den die zueilenden Schiffe einen 
guten Schuß fanden (f. oben ©. 1172). 
Mit dem Berfall von Antiohia ging die von ihr wol abhin— 
gige Seleucia wol gleichen Gang; unter Kaiſer Theodoſius er 
zählt der Chronograph Malalag%), daß fie Sfaurier, 
d. i. Gebirgsräuber, die aus ihren Bergfchluchten Syrien 


°°6) Libanius p. 361; ad Theodos. ed. Reiske. p. 661; Julianus, 
Orat. in Constantium. p. 40; in Descriptio Orbis sub Con- 
stant. bei Maji; Odofr. Müller, Antig. Antioch. 1. c. p. 12. 

»?), Theophanis Chronographia ed. J. Classeni. Bonnae, 1839. 
Vol. 1x p. 57. 7. °®) Joannis Malalae Chronogr. L. XIV. 
ed. L. Dindorfii. Bonnae. p. 363. 





Die Stadt Seleuria. , 1241 


überfielen, in Befi nahmen und ausplünderten; nachdem fie die 
ganze umliegende Gegend verwüftet hatten, Fehrten fie mit Beute 
aller Art beladen in ihr Sfaurien zurüd, und bald darauf muß 
Seleueia ſchon jehr herunter gefommen gewefen fein, da, nad 
Brocopius), der PBerfer Chosroes dort feinen Römer an- 
traf, als er nach dem Ueberfall von Antiochia dahin zog, fid 
im Meere badete, feinem Sonnengott dafelbft nebft anderen Göttern 
Dpfer darbringen fonnte, und ohne jedes Hinderniß wieder von 
da feinen Rückmarſch antrat. 

Seitdem mag der Untergang und völlige Verfall des Hafens 
Seleucia erfolgt fein, da nun fchon unter Anna Comnena zur 
Zeit des Katfer Alerius an feiner Stelle der Name Suetion und 
Portus St. Simeonis in den Vordergrund tritt. 

Aus den wenigen Inſchriften, die ſich aus älterer Zeit zu 
Seleucia erhalten haben, ift bis jebt auch noch Fein belchrendes 
Refultat über feine Specialgefchichte hervorgegangen, da die aug- 
gezeichneteften derfelben nur ein Berzeichniß der dortigen Prie- 
fter gegen Ende des 2ten Jahrhunderts nad) Chrifto 2000) enthalten, 
wo ein Priefter des Apollo genannt wird, ein Priefter Jovis 
Dlympii und Coryphäi, wahrfcheinlich des Tempels der Dioscu> 
ten, den Polybius nennt, ein Priefter des Keoavvog, des 
Donnerers, der dur Donner und Blig die dortigen Ausfprüche 
des Drafels beftätigte, dem daher, wie Appian fagt, dort durch 
eigenthümliche Hymnen ein eigener Gultus geweiht war; dann 
die des Zeug Nicator und des Apollo Soter, die feine ans 
deren als die vergötterten Könige Seleucug I. Nicator und 
Antiohus Soter felbft waren, u. a m. Daß ein berühmtes 
Drafel des Apollo Sarpedoniug zu Seleucia war, geht aus 
der Gefchichte der Balmyrener hervor, denen bei Befragung deffelben 
kurz vor dem Sturze ihres Reiches ihr. bevorftehendes Unglück durch 
Daffelbe verkündet wurde). Durch Pompejus war diefe Se— 
‚leucia 2) bei Befibnahme der Römer zu einer Civitas libera erflärt, 
weil fie den armenifchen König Tigraneg, den die Antiochener zu 
Hülfe gerufen, nicht aufgenommen hatte. In ihrer Nähe ftarb 


‚ #99) Procopius de Bello Pers. ed. G. Dindorfii. II. 11. p. 199; 

Mannert, Geogr. der Griechen und Römer. Th. VI. 1. ©. 373. 
00) Corpus Inser. Graecar..Vol. IH. fasc. 1. fol. 215.:No. 4458 
| — 4461. ') Zosimus ed. I. Bekkeri. 1837. Lib. I. c. 57, 
p- 50. ?) Eutropii Breviar. VI. 11. u. VIII. 2. 


* 


1242 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. S. 37, 


Kaiſer Trajanus nach ſeinem ſiegreichen Triumphzuge durch Aften 
auf der Rückkehr. Im den fpäteren Kämpfen der byzantinifchen 
Kaifer gegen die andrängenden Saracenen aus dem Drient ward 
Seleucia am füdlichen Eingange der Amanus-Päſſe aus Syrien 
der Sit von Kommandanten, welche als Präfeeten 3) mit der 
Bertheidigung der fo benannten Seleucifchen Glaufuren 
gegen Gilicien oder Iſaurien in Anatolien beauftragt waren. 
Obwol ſchon R. Pococke fehr forgfältig, einige andere neuere 


Zouriften die übriggebliebenen Ruinen diejer Seleucia Pieria aber 


jehr flüchtig befucht und felbft zu befchreiben verfucht haben 9, fo 
fonnten dieſe Berfuche doch, bei völligem Mangel forgfältiger Drien- 
tirung, nur jehr unvollfommen ausfallen, da der dafige Aufenthalt 
zwifchen der gänzlich verödeten Wildniß dur die benachbarten 
Raubſtämme des Gebirgslandeg nicht ohne Gefahr war, und daher 


nur jehr furz dauern Fonnte, wodurd aus einer Fülle von 
ſchwer "zugänglichen an jo eigenthümlichen und nicht ganz leicht 


verftändlihen Denfmalen nur höchſt oberflächliche und verwirrte 
Borftellungen hervorgehen fonnten, denen nun erjt die vortreffliche 


geometrifche Aufnahme der ganzen Zocalität in ihrem Geſammtum— 


fange durch Capt. W. Allen fehr erfreulich begegnet. 
Wir verdanken es der Einfiht in die Originalaufnahme und dem 


Befib einer in gleid) großem Maßftabe durch Dr. Holt Dates 
ung güfigft mitgetheilten Gopie°), ſowie den trefflichen Berichten 


beider Männer, von denen der letztere dag Studium diefer merk 


würdigen Trümmerwelt während feiner dreijährigen Refidentfchaft 
in Suedieh fid) zur Aufgabe geftellt hatte, beffer auf diefem Ger 
biete orientirt zu fein, als unfere Vorgänger, und geben zunächſt 
nach Capt. Allen deſſen ſehr klare Ueberſicht der Hauptmomente, | 


die hier zu beachten find, fügen aber, der Wichtigkeit des Gegen 
ftandes für Vergangenheit und Zufunft entfprechend, dann die ger 


naueren topographifchen Angaben hinzu, welche für nähere derein⸗ 


ſtige Erforſchung bei dem großen Mangel Too 


;. 


) Leo Diaconus ed. Hase. Bonnae, 1828. p. 250; Theophanes- 
Continuatus I. Bekkeri. Bonnae, 1838. p. 181. 


*) R. Pococke, Beſchr. des Morgenlandes a. a. DO. Th. II. ©. 265 | 


bis 271, nebit Plan Taf. XXV. Grundriß von Seleucien, 


) Plan of the Ancient Port, Culvert and City of Seleucia 


Pieria, by Dr. Holt Yates 1851, the Survey of the Basin and 


Culvert by Capt. Will. Allen, R. N worauf antiquarifche Zufüße | 


von Holt Dates. 


2 


vi 


Die Lage Seleucia's. 1243 


t Stadtgefchichte diefer Seleucia für antiquarifhe Studien der 
lanzperiode der Seleuciden» und Römerherrfchaft im Orient eben 
wenig, wie die von Antiochia, durch ihren großartigen Styl 
icht ohne ein allgemeineres Intereffe fein dürfte. 

Der alte Hafen Seleucia's liegt, nad Capitain Allen ©), 
ı der Bay von Antiochia unter 36° 8° n. Br. und unter 35° . 
>‘ 30° öftl. L. v. Greenwich, und ift, feiner großartigen Anlage 
ih, in feinen Haupttheilen noch deutlich im innern Baffin, 
ı äußern Seehafen, in einem Felfentunnel und in vielem 
tanerwerf zu erfennen. 

Das innere Baffin fteht durch einen Fleinen, weftwärts gehenden 
anal mit dem offenen Sechafen in Verbindung; der großartige 
elfentunnel, den die eingeborenen fyrifchen Bauern Dahliz7) 
ich Berggren, oder Djeris nah De Salle, nennen follen, 
rt Eulvert bei Allen genannt, ift durch den öftlich an dem 
afen anliegenden Felsberg von Sid gegen Nord in paralleler 
ihtung mit dem innern Baffin hindurhgehauen, um zugleich 
it feinen durchftrömenden Waſſern diefes innere Baffin zu füllen 
id zu nähren, die zerftörenden Ueberjchwemmungen der Gebirgs- 
röme abzulenken und an feinem Ausgange, wo er mit der Mün— 
ing des innern Baſſins und dem Eingange des Seehafens zus 
mmentrifft, dieſe durch Fortſpülung der Schuttmaffen zu reini— 
n. Diefe dreifache Beftimmung gehört zu den Eigenthüm— 
Hfeiten diefer finnreichen grandiofen Anlagen. 

Der Seehafen, von dem einft der Apoftel Baulug nebft 
arnabas ausfchiffte, mit dem Licht des Evangeliums auch das 
endland zu erleuchten und zu erwärmen (AUpoftelgefch. 13, A), 
gt der Küftenebene in W. offenbar vor, befteht nur noch aus 2 
ſſiven Mauerdämmen, welche, wie die Mauern zu Aradus, von 
er phönteifcher Arbeit, den Wogen des Meeres ſeit Sahrtaufenden 
erftanden. Sie dienteh zu Molos, die über 200 Schritt 
ards) auseinanderftehen, davon der nördliche in Ruinen liegt, mit 
nde überjchüttet, der füdlichere auf der untern Seite aber, noch 
dlfommen erhalten, aus großen Quadern befteht, deren manche 
Meſſung bis 25 Fuß lang, einer fogar 29 Fuß 4 Zoll Länge 


- 











\ 
Pr 
; 


h) W. Allen, On the ancient harbour of Seleucia Pieria 1. c. 
, Report. p. 98—100. ’) J. Berggren, Guide Franc.-Arab. 
| vulgaire de Voy. Upsala, 1844. 4. p. 453; De Salle, Pérégri- 
nations. T. I. p. 166. 

| 


v% 


* 


1244 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. 8.37. 


hat, aber zerborſten iſt. Der durch dieſe Molos eingeſchloſſene 
Vorhafen iſt zwar Fein, nah De Salle etwa 4 fo groß, wie 
der Hafen von Marfeille oder halb fo groß wie der Piräus von 
Athen, fcheint aber zu vorläufiger Schukaufnahme bei jchlechtem 
Wetter hinreichend gewefen zu fein für die Schiffe, die in den 
innern Hafen einlaufen wollten. Wahrfcheinfich, meint Ruſſegger, 
trugen diefe Molog auch Signale oder einen Leuchtthurm 3). 
Das innere Baſſin wurde wahrfcheinlich erft zum innern 
Hafen durch Menfchenarbeit ausgegraben,. und ift nach der 
Meeresfeite zu durch einen jehr ftarfen, vorgezogenen Mauerz 
damm Jängs feiner ganzen Weftfronte geſichert. Diefer innere 
Hafen hat eine Birngeftalt oder genauer die einer Deftillir: 
retorte mit großer Weite nah Sud, aber mit verengtem Halfe, 
wo der kurze Canal ausgeht gegen Nordweit nad) der Seite des 
äußern Hafens zu, nad den Molos, bei denen der Ausgangscanal 
aus denfelben endet, der etwa 1,000 Fuß lang if. Durd ihm 
Ihiffte man, wahrſcheinlich durch Schleufenthore, in das höher 
fiehende Niveau des innern Baffins, da Colonel Chesney an den 
Eingangsmauern der Thore, die noch daftehen, Angeln bemerf 
in denen die Schleufenthore hängen fonnten. Das innere Baf 
fin hat 700 Schritt (Yards) Länge und 450 Schritt Breite, i 
jedoch gegenwärtig zum Theil troden, zum Theil Sumpf, obwol 
ein Feiner Bach, der von der Bergwand herabfommt, quer hin⸗ 
durchfließt, und auch durch eine Lücke des Mauerdammes 7 
Weg zur nahen Meeresküfte nimmt. 

Das dritte coloffale Denfmal ift nun der Dahliz od 
Dieris, der große Culvert oder der gewaltige Felsdurchſchnitt 
den Nuffegger irrig einen Feldweg, De Salle richtiger ni 
Aquäduct nannte, der bald bededter Tunnel, bald nad oben 
offen geblieben und eine Länge von faft einer Stunde oder genauer 
von 1,700 Schritt (Yards) mißt. Errendet gegen Nord nahe am 
Seehafen, fängt aber im Süden in dem Winfel einer fleinen 
Thalwendung an, aus welcher Bergftröme herabfommen, gegei 
welche aber quer vor das Thal eine gewaltige QAuermauer ge 
zogen ward, um die Bergwafler in den Gulvert jelbft hinein 
zuleiten. Don diefer mächtigen Quermauer fieht nod eu 
jehr großer Theil, nur in ihrer Mitte ift ſie durchbrochen umd zer 
ftört, wo wahriheinlih ein Schleufenthor angebracht wa 











°) Ruffegger, Reife. Th. J. 1. S. 390. 


Die Lage Seleucia’s. 1245 


(wahrfcheinlich in demfelben Styl, wie diefe Wafferbauten auch in 
Antiochia jo nothwendig geworden waren, |. oben ©. 1190), um 
zugleich das innere Baſſin mit dem überflüffigen Gebirgswafler zu 
nähren und zu füllen. 

Diefer große Eulvert (ein englifcher, hier für diefen Canal 
von Gapitain Allen nur fpeciell zur characteriftifchen Bezeichnung 
gebrauchter Ausdrud; ſonſt a passage under a road or canal 
covered with a bridge, oder an arched drain for the passage 
of water bezeichnend) ift dem größten Theile nach ein nach oben 
offen gebliebener Felsdurchfchnitt, der an einer Stelle nicht weniger 
als 150 Fuß tief in den foliden Felsberg hineingehauen ift, und 
ein ftaunenswerthes, colofjales Werk auch heute noch genannt zu 
werden verdient, viel bedeutender, als das gegen ihn Eleinliche Fel- 
jenthor zu Salzburg, das von Pofilippo bei Neapel oder die mei- 
ften Eifenbahntunnels, fagt Ruffegger). Auch find in ihm noch 
zwei Tunnels von 21 Fuß Weite mit einem Ganalbett oder Waf- 
jerlauf in der Mitte angebracht, unftreitig um die ficherere Schutt» 
wälzung der durch die Torrente von den Felshöhen herabgefchurr- 
ten Trümmer durch Wegihwemmung zu fördern, fowie noch ein 
anderer Felscanal zur Seite angelegt, um die Marinevorftadt der 
alten Seleucia mit Waſſer zu verforgen, Leider find die in diefen 
Felsgängen angebrachten Inferiptionen zu fehr zerftört, um 
noch entziffert zu werden; fie würden ung fonft vielleicht wol Auf: 
Härung haben geben können, ob Seleucus, Conftantiug oder 
Diocletian die Werfmeifter diefer Arbeiten geweſen (vergl. oben 
©. 1240). | 

Bapitain Allen machte die Aufnahme diefer Ueberrefte nur 
in der Abficht, um zu zeigen, wie leicht der alte Hafen zur Her- 
ftellung auch für heutige Schiffe reftaurirt werden könne; denn ob- 
wol jeder der drei Haupttheile jeine zerfallenen Stellen hat, fo ift 
doch noch jo viel unverjehrt geblieben, daß jelbft ohne jehr große 
Arbeit und Koften eine NReftauration möglich wäre. Colonel 
Chesney und Gapitain Allen, nad gejondert gewählten Berech— 
nungen, ftimmten darin überein, daß eine Summe von 30,000 Pfd. 
Sterling vollfommen dazu ausreichend fein würde, und felbft wenn 
man fich aller jhon von den Alten dabei angedeuteten Vortheile 
bedienen wolle, würde felbft nur eine geringe Summe dazu noths 
wendig fein. Mag nun das innere Baffin wirffih im höhern 


>) Ruffegger, Reife. Th. 1. 1. ©. 392. 


1246 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. S. 37, 


Niveau über dem des Meeres geftanden haben oder nicht, fo würde 
Gapitain Allen Vorfchlag dahin gehen, bei dem höhern Stande 
zu bleiben, und denfelben nur durch Neparatur der ſehr ftarken 
Seitenmauer der Frontjeite des innern Baſſins nad) der Meeres: 
jeite zu zu fichern, da diefe Seite die einzige ift, die einer folchen 
künſtlichen Erhöhung bedürftig iſt, da die andere Seite deſſelben 
‚von Natur ſchon hohe Ufer find; denn die ganze Stadt war an 
dem Bergabhange hinaufgebaut. Da ein’ dauernder Zufluß zu die— 
ſem Baffin da ift, jo Fönnte fein Niveau ganz nach Belieben erhöht 
werden. Würde diefes ungeheure, jetzt halb zugefchlämmte, mit 
18 Fuß hohen Sandmaffen zugededte, halb jumpfige Baffin wieder 
mit Wafjer gefüllt werden, jo böte es für die Schiffe des 
Schugßhafens einen Oberflädenraum von 47 Acres Waſſer— 
fpiegel dar, es würde dann felbft dazu dienen können, den Canal 
zum Seehafen zwifchen den Molos rein zu fpülen. Der Bau der 
Molos würde die Hauptkoften verurfachen: -denn die große Querz 
mauer mit ihren Schleufenthoren zum innern Baffin, fowie der 
Culvert jelbft würden leicht herzuftellen fein. So weit Gapitain 
Allens Angaben, dem es vorzüglich nur um die Wiederherftellung 
des Hafens von Seleucia zu thun war, welcher allerdings einen 
ganz neuen Auffhwung gewinnen würde, wenn von ihm die pro— 
jectirte Eiſenbahnlinie wirklich ihren Anfang durch die Ebene 
Suediehs nähme und das Mitteländifche Meer mittelft der Dampf: 
jchiffahrt des Euphrats auch mit dem Berfer-Golf und Indien in 
directefte Verbindung ſetzte. | 
Noch bleibt uns aber der große Umfang der alten Markt— 

ftadt, der Königsftadt, der Feftungsftadt oder obern Se— 

leucia und ihrer Necropole mit den Felsgrüften der Se— 

leucidifhen Königsgräber!0) zur genauern Betrachtung übrig, 
deren Rage Capt. Allen zwar auch mit in feinen Grundriß auf 

genommen, aber nicht näher bejchrieben, ja kaum berührt hat, 
worüber wir unferes verehrten Gönners Dr. Holt Yates ger 
nauere, Jahre lang fortgefeßte Beobachtungen, fowie deffen fper 
cielle topographifhe Angaben jener obgenannten Haupt— 
theile noch weiter zu Nathe ziehen müſſen, um zu einer ve 
gen Kenntniß des Ganzen zu gelangen. | 


10) Bartlett and Carne, Syria 1. c. Vol. II. p. 76, Sepulere at 
Seleucia. 


Sperielle Topographie von Seleucia. 1247 


\ 


Specielle Topographie der alten Seleucia Pieria. 


Befuht man von Suediah aus, nordweſtwärts gegen die 
Meeresfüfte über das Wely St. Georgs gehend, die Ruinen der 
alten Seleucia, fo erreicht man in feiner Stunde Wegs, auf 
dem fjandigen Uferboden fortjchreitend, das Nordende der Ebene, 
die im. einem tiefliegenden Winkel zwijchen Meer und felfigen Ge- 
birgszügen ausläuft, der mit mächtigen FZundamenten aus Quader- 
teinen, die hie und da hervortreten, erfüllt ift, welche fogleich die 
Pocalität einer einft großartigen Stadt bezeichnen. Gegen 
das Meer fpringt eine 20 bis 30 Fuß hohe Felfenklippe ein, die 
pon weit höheren, 400 bis 500 Fuß hohen, fleilen Fels- und 
Bergwänden überragt wird, welche auf ihrer mehr plateauartigen 
Hochfläche eine weite Vorſtufe tragen, die noch weiter Iandein 
nord» und nordoftwärts zu der 5,000 Fuß hohen Gebirgsfette des 
Rhoſſus- oder Pieria-Gebirges (jebt Dfchebel Mufa, aud 
Keſerik und Tolos genannt) in großer Wildniß emporfteigt. Auf 
jener Borftufe lag zu Pococke's Zeit ein armenifches Dörfchen 
Kepſe (Käbuſi nennt eg heutzutag Berggren, Kaͤpiſy b. E. Smith), 
an derjelben Stelle, welche Die obere Stadt der alten Seleucia einnahm, 
die eben Antiohus ihrer felfenfeften Lage wegen nicht zu 
beftürmen wagte, fondern die durch Verrath an ihn überging; da- 
her wird die alte Seleucia auch von neueren nachfolgenden Rei- 
jenden durch Kepfe bezeichnet, ein Name, der mit dem dortigen 
Dorfe zwar genannt, das aber noch nicht genauer erforfcht ift. 
ie tiefliegende Ebene, am weltlichen Fuße jener Felswände 
entlang gegen Norden hinziehend, bis fie aud) da durch Hoch: 
ebirge im Norden abgejchloffen ericheint, bezeichnet die Lage der 
intern Stadt Selencia, mit den Borftädten im Süden, 
ven Marktflecken und der Hafenftadt am ihrem Nordende; 
diefelbe, welche Antiohus von der Südfeite her belagerte, und, 
mit angelegten Leitern ihre Stadtmauern überfteigend, erſtürmen 
onnte. | 

Tritt der Wanderer, von Suedieh fommend, heutzutage von 
ieſer Seite in das Gebiet der einſt hier ſtehenden untern Stadt 
in, fo ſtreift fein Blick zuerft nur über eine weite verfumpfte 
Ebene hin, voll Rohrwälder (Typha) u), Binfen und hohen 

) Th. Kotſchy, Mſer. 1836. 











1248 Weft-Afien, V. Abtheilung. IL. Abſchnitt. $. 37. 


Grafungen (von Cladium germanicum, Cyperus longus u. a.), 
die einen weiten Raum bededen, der gegen die ftürmifchen Wellen 
des Meeres nach der Waflerfeite zu durch die Ueberrefte einer ges 
waltigen, langen, noch zu verfolgenden und fortbeftehenden Hafen- 
mauer gefhüßt erfcheint. Bon der Oftfeite aber brechen aus den 
überhängenden Felsklüften eine Menge der fchönften, erpftallhellen, 
Falten Quellen hervor, welche die breite und lange Ebene durchs 
riefeln oder befeuchten, und die Urfache ihrer üppig aufmwachfenden 
Gräſer und Gewächſe find. Die vielen Mauerlinien, die großen 
Schutthaufen und Trümmerrefte, zumal auch von gebrannten Zie— 
-geln an der Südfeite dieſes Terrains, bezeugen, daß man hier in 
die Mitte einer einft großen, aber jetzt verſchwundenen Stadt ver- 
feßt if. Nur Uferpflanzen des Mittelmeers, weniges Gefträud 
und Buſchwerk und geringere Kräuter, bededen außerdem noch den 
Boden diefes untern Stadttheiles. Anders ift es, wo zur öftlichen 
Seite diefer untern Stadt die grandiofen Felfenmaffen vom jüng⸗— 
ften Meeresfalkftein fi) emporheben und die ‚überrafchendften Ger 
ftaltungen und Gruppirungen zeigen, und von oben herab weite 
Meeresüberblide aus der obern Stadt darbieten, zu der wir erſt 
fpäter hinauffteigen, wenn wir ung zuvor in der untern Eb ene 
orientirt haben werden. 
1) Die untere Vorſtadt Seleucia's (TO ng0K0TEIoV * 

| bei Polybius). | 5 


Che man, von Suedieh kommend, noch in dieſe eintritt, muß | 
man den Bergfluß, der am Ras el-Ain aus einer Schludt der 
öftlichen Bergfette hervortritt, durchſchreiten, weil fein Furzer Su 
lauf direct -zum Meere gebt 12). Er entjpringt nur eine klein 
halbe Stunde im Oſt der Meeresküſte, hat aber ein ungemein —* 
res, eryſtallhelles und wohlſchmeckendes Waſſer; es iſt der Gorpe 
phäus der Alten und wol fein Quellgebirg der Mons Coryr 
phaeus, mit welchem äfteften Namen Bolybius die ganze, gez 
gen das weſtliche cyprifche Meer vorfpringende Bergfette belegk. 
Am Südufer diefes Fluffes, nahe der Felswand, aus der er hervor⸗ 
tritt, liegen die Ruinen eines antiken Circus oder, nach den noch 
ſichtbaren Bogen und Gallerien der Sitze zu urtheilen, wahrſchein⸗ 


12) Will. Holt Yates, On the Ancient City and Port of Seleucia 
Pieria, im Museum of Classic. Antiq. l. c. p. 127. ° _ 





Die untere Vorſtadt Seleucia’s. 1249 


icher, nah De Salle, eines Amphitheaters, das jedoch näher 
u unterfuchen wäre. Hier hatte Antiochus fein Lager 5 Sta- 
ien (3,000 Fuß) im Süden der Stadt aufgefchlagen, deren hüge- 
igte Umgebungen Spuren von ehemaligen Gartenanlagen und 
andhäufern der einft wohlhabenden Städter verrathen, in einer 
ngemein fruchtbaren Landichaft, ‚die fih von da gegen Suedieh 
usbreitet. Noch heute ficht man hier-die Refte einer gepfla= 
erten Römerftraße, die von Antiochia kommt, hindurchziehen 
um Südthore der alten Seleucia, dag zu Pococke's Zeit!) 
och ziemlich vollftändig erhalten, von Pfeilern und runden Thür— 
ten vertheidigt war, und das Antiochia-Thor genannt wurde, 
ährend es heute jehr zerfallen, nur noch als große Mauerrefte 
brig geblieben, die mit der hier durchlaufenden großen Stadtunt- 
tauerung noch in Verbindung ftehen, weldhe im Umfang von mehr 
[8 2 Stunden (6 englifche Miles) die ganze Stadt umgeben. Es 
urde dicht an der Steiljeite der öftlichen Felswand erbaut, die fich 
ber ihm bis zu 200 Fuß hoch erhebt, in welcher zahlreiche Stein— 
rüche ausgebeutet wurden, und viele Felsgräber und Catacomben 
ngehauen find, die Bartlett!*) mit denen der Umgebung in den 
elswänden der nabatäifchzarabifchen Betra vergleichen konnte. 
die Breite der Ebene von den Klippen an diefem Antiochia— 
hor bis zum flachen Meeresftrande von O. nah W. beträgt Feine 
olle halbe Stunde, davon die öftlihe Hälfte mit Maulbeers 
anzungen und Gärten bededt ift, die weftliche Küftenftrede am 
eere hin zwar auch jehr fruchtbar und culturbar wäre, aber ge- 
nwärtig aus Mangel an Bewohnern nur mit Myrtengebüfchen, 
sphodelen- und anderen Zwiebelarten überwuchert if. Doch lie— 
m innerhalb diefes wüften Stadtraums, durch welchen vom Ha— 
orte aus dereinft die große ſyriſche Eifenbahnlinie füd- 
irts über den Fluß Coryphäus ohne Schwierigfeit gezogen wers 
n könnte, hie und da einzelne Meiereien oder geringere Hütten 
ter den Schutthaufen zerftreut, zwifchen welchen dev Suedieh- 
ad fich weiter nordwärts hindurchwindet, an dem aud) hie und 
in allen Richtungen viele Ruinen von, Steinbauten fich zeigen, 
| d auf halbem Wege bis zu den noch ftehenden Feftungsmauern 


de Hafenftadt und des telfigen Gingangsthores zur obern 
ra 















”) Pococke, Reife a. a. O. Th. U. S. 267. 
"*) Bartlett, Footsteps of our Lord etc. London, 1852. On 
 Seleucia. p. 66. 


Ritter Erdkunde XVII. Krkf 


* 


1250 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. U. Abſchnitt. $. 37. 


Stadt ſich noch ein paar am Wege ſelbſt ſtehende große, ſchön 
ornamentirte Steinfarcophage») erhalten haben. Bon dem 
Untiohia=-Thor wendet fich die ftufenartig auffteigende Felswand, 
im großen Halbbogen die Breite der vorliegenden Meeresebene er— 
weiternd, bis ſie wieder am felſigen Eingangsthore zur obern Stadt 
in einem mehr weftlihen Vorſprung näher zum Meere rückt, wo 
fich die Befeftigung der Hafenftadt an fie anfchließen konnte, die 
‚dann zugleich das innere Hafenbajfin mit fhügen follte. Vom 
Antiohia- Thor Fann man auf den ftufenartigen Vorfprüngen der 
Felswände zwifchen den Gärten und SPlantationen hindurch) auf 
ziemlich weglofen, verfallenen und jteilen Bergpfaden doch au 
heute noch zu der obern Stadt emporflettern, oder auch in der 

Ebene bequemer big zu ihrem felfigen Eingangsthore forte 
fohreiten, das einzige zugänglich gebliebene zur obern Stadt 
welches eine Funftvolle Wegbahnung durch die gelfen erhalten hatte, 
Es ift daffelbe, welhes Holt Yates, weil e8 zur obern Pracht 
ſtadt und wahrſcheinlich auch zu dem einſtigen Seleucidenpalaftg, 
wie der AUcropolis führte, das Königsthor genannt hat, ei 
Name, der ung, .al8 inneres Thor aus der untern zur 
obern Stadt führend, auch characteriftifh und paffend er 
jheint. Wir gehen aber für gegenwärtig an demfelben vorüber 
es noch zur rechten Hand im Oſten liegen laſſend, und jchreite 
weiter nordwärtg vor, um den nördlichften Theil, die Hafenz 
ftadt, zu erreihen. Den großen, in der Ebene big dahin vom 
Antiohia- Thor aus von Süd nad) Nord durchſchrittenen halb— 
freisförmigen Raum von mehr als 3,000 big 4,000 Fuß Breite 
und faft doppelter Länge nahmen unftreitig die Suburbien (da 
n0000Teıov bei Polyb. 1. ce.) ein, welche Antiochus zuerft " 
gewaffneter Hand erftürmend in Befig nahm. ; 













2) Die Marft- und Hafenſtadt Selencia’s16), 


Diefer Stadttheil ift in dem Plane W. Allens „mit große 
Sorgfalt aufgenommen, und zerfällt, wie jchon gefagt, im feine 
drei Hauptglieder: den äußern Seehafen, das innert 


J 





9 Siehe die Abbildung bei Col. Chesney, Exped. I. p. 430. 

20) W. Holt Yates, Port of Seleucia I. c. p. 1; Lieutn. Colonel 
Chesney, Exped. 1. c. I. p. 429—432, beide Merfe mit pittoreslen 
han. 


er Außere und innere Seehafen Seleucia's. 1251 


Husbaffin und den großartigen Eulvert, jeder Theil mit 
nz eigenthümlichen VBerhältniffen, die nun nach genauen Ber- 
ungen uns vor Augen Liegen. 


A. Der äußere Seehafen. 


Sein Eingang hat noch 240 Schritt (Yards) Weite, obwol 
großentheils mit Sand bis 18 Fuß Tiefe und mit Meeresfhutt 
füllt ift; in ihm ftehen noch die Reſte der beiden ſchönen Molog, 
> weit in dag Meer vorſpringen; der nördliche ift fehr zerftört, 
r andere, füdlichere, nach dem Apoftel Paulus genannt, der 
n hier nach dem Abendlande ausfchiffte, ift größtentheilg noch 
hl erhalten. Sr läuft, nicht 20 Schritt, wie Bocode fagte, 
dern nah Captain Allens Meffung 80 Schritt (Yards) 17) 
gen Wet in das Meer hinaus und noch weiter in einer Bie- 
ng gegen Nord-Weit, jo daB feine ganze Länge 120 Schritt 
Jards) beträgt. Aug Kalffteinguadern, von 5 bis 6 Fuß 
reite und 23 bis 26 Fuß, ja einer von 29 Zuß A Zoll Länge, 
er fo aufgebaut, daß die Länge der Quaderfteine quer über Die 
auer gerichtet iſt; die Breite der Molos beträgt. wenigfteng 
Fuß. Pocode wollte an ihnen noch Eifenflammern bemerken, 
t denen fie zufammengefügt wurden. Diefer Außere Hafen 
mmt nah Allens Aufnahme einen Raumsvon 18,000 Quadrat- 
B (6 bis 8 Acres) ein, der gegenwärtig zwar großentheils durd 
eefand feicht ift, aber doch als vorläufiger Schußhafen hier bei 
fen Wettern einlaufenden he hinreichende Dienfte Teiften 
nnte.. 


B. Das innere Hafen-Baſſin 


danz von Land umgeben, aus dem es unftreitig erſt ausgegra- 
ı werden mußte, vielleicht durd Katifer Diocletians Soldaten 
Ohr vertieft, der, nach dem Rhetor Libanius, an 500 Mann zu 
fer Arbeit dahin jhicte13),. ES Hat in einem unregelmäßigen 
hal die Form einer Birne oder den nach Süden erweiterten Um— 
einer gewöhnlichen, aber coloſſalen Deſtillirkolbe mit engem 
dlfe, der hier den 1,500 Fuß langen Canal, den Bogaz over 
Einfahrt, am nördlichen Ausgange des innern Hafens bildet, 







| 
3 Capt. Allen, The ancient Harbour of Seleucia 1. c. p. 157. 


°) Libanius ad Theodos. ed. Reiske. p. 661, bei Ottfr. Müller, 
Antig Antioch. p. 12. 


| \ Ktrr 2 


1252 Weft-Afien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 37. 


und zwifhen zwei großen Felſen hindurch bejchifft werde 
fonnte. Uber gegenwärtig ift diefer Canal meift mit Schlamm 
und Trümmerblöden in feiner ganzen Länge an feinem engern End 
gegen das Meer zu bie 25 Fuß tief gefüllt, gegen das inner 
Baffin 19) weniger, fo daß doch die ganze Strede erft wieder aus 
gegraben werden müßte, wenn er Schiffen den Gingang in da 
„innere Baſſin geftatten ſollte. Einer der Felfen an der firdlichen 
' Seite enthält eine Felsfammer, vielleicht -einft eine Wachtftube ode 
Zollftätte; auf dem andern Zelfen fteht gegenwärtig nur ein Fleineg 
weißes, modernes Häuschen; beide trugen aber einft große Thürm 
für die Wächter des Hafeneinganges. In kurzer Entfernung in 
nerhalb dieſes Hafencanals, nach der öſtlichen Landſeite zu, befinde 
ſich eine zweite, im Fels eingehauene, quadratiſche Kammer, wahr 
ſcheinlich zu ähnlichen Pain bei der innern Schiffahrt im Hafen 
Baffin beftimmt. 

Die Länge diejes Baffins, das eine zahlreiche Sciffsflott 
herbergen Fonnte, beträgt, nah Will. Allen, 2,000 Fuß um 
1,350 Fuß 20) in größter Breite; eg nimmt 47 Acres ein, und Ü 
alfo fo groß, wie das Baſſin des Londner Dods für Export um 
Import zufammengenommen. Es ift von ftarfen Mauern um 
geben; die an der höhern Terraffenfeite nach dem Lande zu find 
wenigftens nach dem obern Theile, aus jüngerer Zeit; die Maue 
nach der Meeresfeite, der Weftfeite, zu find, nach der cofoffale 
Größe der Quaderblöde zu urtheilen, die jehr breit, hoch und 5 
14 und 15 Fuß lang find, gänzlich aus antifer Seleuciden 
Zeit. Sie find, bis auf eine Stelle an der Weftjeite, trefflich ex 
halten, die aber wol abfichtlich durchbrochen ward, um einen 
Abzug des Baſſins zu bilden, vielleiht durd eine Art Schleufe 
wie diefe noch heute dort bei Wafferbauten (z. E. ähnlichen in An 
tiochia) in Gebrauch find. Die gegen das Meer in Front gerichtete 
Mauerlinie ift nicht überall von gleicher Stärke. inige ihrer 
Streden fpringen vor, als hätten Thürme zur Vertheidigung 1 
Hafen-Baffins darauf geftanden; einer diefer Thürme erhebt | 
noh 20 Fuß hoch über dem. innern Wafferftande des Baſſi 
Nach der Landſeite zu iſt das Baſſinufer höher, als nach der 
Meeresſeite, und ſteigt ſtufenweiſe gegen die Südoſtſeite m a 








19) Capt. Allen 1. c. p. 161. ?°) Holt Yates giebt nur 1,200 4J 
BR hier find die Maaße alle nach Capt. Allens Aufnahme J 
ehalten. 


Die Hafenftadt Seleuria’s. 1208 


t fünftlich applanirten Tafelflähe von etwa 500 Quadratfuf 
um zu den in einigem Abftande dafjelbe umfrängenden Klippen 
mden hinan, die fih mehr als 200 Fuß über das Baffin grotesf 
jeben, und dafjelbe in feiner -ganzen Länge an der Oftfeite bes 
iten. Durch dieſe öftliche Felsfeite wurde der Felſencanal, der 
ılvert, mitten hindurchgefprengt, wahrfcheinlich fhon von den 
leuciden, wenn auch ſpäter, vielleicht von Gonftantinug (vergl. 
n ©. 1172) erweitert, um dem von Seleucus Nicator zuerft 
vählten Gentralpunct feiner neubegründeten Herrfchaft zu Lande 
d zu Waffer zugleich die gehörige Sicherheit zu bereiten. Diefe 
ize Dftfeite des Baffins ift die Bergftufen hinauf mil zahlreichen 
ummern von alten Bauten und durch die Waffer von den Höhen 
abgeführten Felstrümmern bedeckt 21). 

Un diefer Stelle, wo der Eulvert in S.O. des Baſſins be- 

nt und in der Bergfette gegen N.W. zum Seehafen zieht, tritt 
3 einer Bergſchlucht im Diten des Baffing ein Bergftrom , 
dor, der direct in dieſes Baſſin an feinem füdöftlichen 
ide eintritt und es mit feinen Waffern füllt. Südwärts von 
fer Bergichlucht fpringt eine andere Felfenkette von gleicher Höhe, 
200 Fuß, wieder weitwärte, etwas Die niedere Ebene veren- 
d, gegen Süden vor, big zu der Stelle, wo das odengenannte 
nigsthor den einzigen Fünftlich gehauenen Felseingang zur 
en Stadt bildet. Zwiſchen diefer verengten Stelle der vor- 
ingenden Felswand nahe dem Königsthor und der füdlichen 
mdung des innern Hafen-Baffins ift nur der Raum von etwa 
‚Minuten (7% englifche Mile), der durch ungeheuer ſtarke 
auern von enormen Steinblöden die fehr gut ver- 
idigte Feftungslinie zwifchen der Vorftadt und der Hafen: 
t bildete. 
In dieſer ftarfen Mauerlinie, dicht an der Klippenwand an: 
send, ftand das Süd- oder Marktthor der Hafenftadt, wel: 
B, von zwei Thürmen vertheidigt, zu den VBorftädten und zu 
u nahen Königsthore führte Diefer ganze, den Ueber- 
ovemmungen der Bergwaſſer ausgefegte ebenere Theil der untern 
dt war es wol, der deshalb, nah Strabo, in ältefter Zeit 
K Namen Üdarog norauor (aquae flumina) erhalten hatte, und 
in von Seleucus Nicator bei der Begründung feiner Hafen- 
ht vorgefunden ward, daher fie auch bei den fpäteren Autoren 
Bam; ©. 









| ) Capt. Allen 1. c. p. 158. 


1254 Weft-Aften. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 37. 


die Altftadt, Paläopolis (wie einſt Balätyrus, vergl. oben 
&.325 u. a.) genannt werden fonnte, wenn jchon fie durch die 
Seleuciden ihre Verjüngung erhielt. Wie einft Antiochia durd 
die zerftörenden Winterftröme, ihre Abftürze und Ueberſchwemmun— 
gen großen Schaden erlitt, ſo auch mußten dieſe, von den noch 
ſteileren coryphäiſchen Gebirgsketten herabkommenden, oft wüthen⸗ 
den und Alles mit fortreißenden Bergwaſſer die untere Stadtebene 
bedrohen, ehe nicht der große Felscanal, der Culvert, oder 
Dahliz der Syrer, zur Ablenkung derſelben durch den Berg ge— 
hauen war. 

Der obengenannte Bergſtrom, der aus der Bergſchlucht ne— 
ben dem Anfange des Culvert direct zum innern Baſſin an deſſen 
ſüdöſtlichen Ende eintritt, und den wir, da er namenlos geblieben, 
zur Unterfcheidung von anderen den Baffinftrom nennen wollen, 
führte hinreichende Waflermenge von feinen 200 Fuß hohen Berge 
wänden zu dem innern Baffin, um es mit lebendigen, ftets Frijchen 
Waſſern zu füllen, auch auszuflären, und "wenn es Darauf ankom— 
men follte, ausfchlämmen zu helfen, denn e8 muß die ganze Breite 
des Baſſins durchziehen, da diejes auch durch die Mauerlüde nach 
der Meeresſeite ſeinen Waſſerabzug in einem Canal oder Emiſſar 
erhalten hatte. ——— 

Zwiſchen der ſtarkbefeſtigten Mauerlinie mit den 
Marktthore und dem Baſſinſtrom liegt ein gut, vertheidigtet 
Raum der Hafenſtadt mit vielen Mauertrümmern großartiger Bau 
ten, die es wahrſcheinlich machen, daß hier ganz zur Seite des in⸗ 
nern Baſſins etwa das Arſenal ſtand, Gewölbe, ee 
Waarenhäufer und ähnliche. zu einem Schifferhafen gehörig 
Gebäude, etwa die von Polybius genannten Neorien bezeichnend« 
Im Süden der für das Arfenal gehaltenen Bauten zeigt ſich, dal | 
ein Theil der dortigen Anhöhe. Fünftlich geebnet und big zu de 
Ausdehnung eines quadratifhen Raumes von 500 und 608 | 
Fuß Ausdehnung in rechten Winkeln fehr forgfältig mit Tafeln, 
gepflaftert und mit guten Mauerwänden umgeben war, der we⸗ 
niger zu einem Palaſte als zu einer Börſenhalle, oder wie zu einen 
Venetianiſchen St. Marcusplatze ſich eignete, wo Beamte und Ge— 
ſchäftsleute ſich verſammelten zur Beſprechung und Abmachung ihrer 
Rechnungen, Zahlungen und ſonſtiger Geſchäfte. Er ſcheint zugleich 
als Prachtplatz zur Aufſtellung von Statuen, Büſten und anderen 
Kunſtwerken gedient zu haben, wo Promenaden, Springbrunnen 
waren und die Gondelfahrten durch das innere Hafen-Baſſin aus⸗ 


5 






Das innere MWaff erbaffin. 1255 


imgen, wie ähnliche Anlagen in anderen Städten vermuthen laſſen 
umal in dem feinen Bauten nach mit dem fyrifhen Bauftyl fo 
pulichen Bompejopolis in Gilicien, dem heutigen Soli, ſ. oben 
5. 1165). Die vielen Säufenrefte zwifchen den Schutthaufen 
eleucia's würden vielleicht bei Ausgrabungen, die hier noch nicht 
attgefunden, auch auf folche Porticus und Säulenftraßen, wie in 
ideren ſyriſchen Städten, führen (f. oben ©.1165). Die Berg- 
hänge über dem Baflin find ganz mit Ruinen von ehemaligen 
zohnhäuſern bedeckt; da aber die Bergwafler, welche von ihnen 
rabftürzen, nicht mehr regulirt find, nicht mehr durch den mit 
rümmern verfchütteten Culvert, wie ehedem, abgelenkt werden kön— 
n, jo deden fie alles unterhalb liegende Land mit ihrer Trüm— 
er-, Schutt und Schlammmaffe zu, welchem Webel leicht durch 
indämmung ihrer Ufermauern, wie fie früher beftanden, zu bes 
gnen wäre. So tft denn durch fie und den Baffinftrom heut— 
tage auch das Baſſin jelbft nur fchlecht mit klarem Waſſer, 
fto mehr mit Schlamm gefüllt, zum Theil troden gelegt, zum 
heit mit Schilfwäldern und Sumpfftellen, aber noch immer auch 
\ einer Seite mit Flaren Waffern bedeckt, die fehr viele Bluts 
el, ein Beweis fügen und frifchen Waſſers, nähren, da inner- 
lb jeiner Ummauerung fich auch mehrere frifche Quellen vorfinden. 
manchen Stellen hat dies Baffin nur 5 bie 6 Fuß, an anderen 
ch eine Waffertiefe von 12 Fuß, dicht an der Weſtmauerfront 
ch dem Meere zu ſteht das meiſte Waſſer, auch iſt es da viel 
fer; das daſelbſt ganz klare Waſſer hat zu dunkele Tiefe, um den 
| den ‚erbliden zu können. Das aus dem. Baffinftrom zufließende 
d durch den Emiſſar wieder zum Meere abfließende Waſſer macht, 
ß dieſer innere Hafen nie ſtagnirt, keine Malaria erzeugt. Noch 
ute fließt immerfort Waſſer von der Oſtſeite hinein und an ber. 
Heftfeite gegen dag Meer hin wieder hinaus, wo es dann nad 
a 1,000 Fuß Lauf im Küftenfande verrinnt, ehe es das Meer 
weicht, hat 22). 

‚Sein hohes Gras an den trofenen Stellen, feine Schilf— 
d Binfenwäld er an den feuchten werden zu mancherlei 
vecken benußt, zumal werden aus legteren Matten und Körbe 
ochten. Dieſer verwilderte hydrauliſche Zuſtand der heu— 
en Zeit mag auch im Weſentlichen ſchon vor Seleucus Nicators 
Jiten fattgefunden haben, und mochte ihn eben zur großartigen 


— 








JJ — Allen 1. c. 


1256 Weft-Afien. V. Abtheilung. TI. Abfchnitt. $. 37, 


Abhilfe durch den Felfentunnel und zur Ausweitung der natürlichen 
Vertiefung geführt haben. Die Dauer des Mauerwerfs in feiner 
urfprünglichen Rage ift, nach Gapitain Allen, hinreichender Be— 
weis, daß die hier vorgegangene Veränderung der Bodenverhältniffe 
feinesweges der Hebung durch Erdbeben, fondern nur der Ueber— 
fpülung und Anfhwemmung der Meereswogen, wie der Land» 
gewäſſer zuzufchreiben ift. 


— 


3) Der große Felstunnel, Dahliz oder Djervis der. 
Syrer, der Eulvert der Briten. 


Diefes dritte große Hauptglied der Seleucidifchen Anlagen ift 
früherhin feiner noch fchwerbegreiflichen, jedoch colofjalen, ja unge- 
heueren Ausführung wegen mehr bewundert worden, als daß man 
eine Einfiht in den Zweck und Zufammenhang deijelben in 
feiner inneren Zertrümmerung und Verwilderung mit den übrigen 
Begründungen hätte gewinnen fünnen. Dem erfahrenen Ruſſ— 
egger23), der ihn den Feldweg nennt, war er noch fo räthjels 
haft, daß er zweifelhaft blieb, ob er ihn für eine Straße zur 
Hafenftadt oder für einen Canal halten follte. Die Gefahren 
und Befchwerden waren zu groß, um das Monument felbft in 
feiner ganzen Ausdehnung über und unter der Erde, zwifchen 
den wildeften Felsabftürzen, theilweifen Verheerungen und Webers 
wachfungen mit Bufchdidicht Fennen zu lernen, und doch wieder 
nur dann begreiflich, wenn man es in allen feinen Theilen vom 
Anfang His zum Ende verfolgen fann. Man erfannte jedoch bald, 
daß e8 als em Aquaduct gedient haben müßte, aber wie biefer 
mehrere Beftimmungen zugleich zu erfüllen hatte, mußte einem 
Pococke noch verborgen bleiben, der das innere Baffin nur einen 
ſchönen Teich nennt, ohne feine weit höhere Beftimmung zu ahnen. 

Col. Chesney*) fußte zuerft das Ganze, das Bartlett 
fehr finnreich mit einem andern großen Felskunſtwerk, der engen 
Zelfenkluft des Wadi es-Syk, vergleicht, die zur Nuinenftätte 
von Petra im Wadi Mufa führt (vergl. Erdfunde XIV. 1848. 
©. 1108 u. f.) 26), nach feinen verfchiedenen Theilen auf, die er 


23) Ruſſegger, Reife. Th.1. 1. ©. 391. 2 

?*) Lieutn. Col. Chesney, Expedition 1. c. Lond. 1850. 4. Voll. 
p. 431—432; j. die Bignetten mit pittoresfen Anfichten der Durch— 
fchnitte. °®) Bartlett, Footsteps of our Lord I. c. p. 69. 


Der große Felstunnel, der Eulvert, 1257 


mit den Angaben ihrer Ausdehnung alfo unterfheidet. Der 
große Felsdurchſchnitt (the Cut), fagt er, beginnt am nord— 
öftlichen Anfang der Stadt und zieht gegen Welt zum Seehafen; 
er zerfällt in vier Haupttheile: der erfte ift ein nach oben zum 
Theil offener, zum Theil aber tunnelartig gebliebener hohler 
Felsgang, 600 Fuß lang und 22 Fuß breit, deffen Felswände 
iu beiden Seiten an mehreren Stellen jenfrecht bis 122 Fuß hoch 
mporfteigen, die an einer langen Strede aber auch dunfel bededter 
Tunnel geblieben find; der zweite Theil ift ein nach oben von 
Felſen bededt gebliebener, viereckig ausgehauener, dunfeler 
Zunnel, 293 Fuß lang, 24 Zuß hoch und 22 Zuß breit. Diefe 
peiden Gänge find durch dichten Kalffteinfels hindurch gehauen. 
Dann folgt ein dritter Theil, 204 Fuß lang und 22 Zuß breit, 
in deffen ſüdlicher Wand noch ein befonderer, nur 18 Zoll breiter Ga- 
tal aber ganz fteil und tief eingefchnitten ift, der in gleichem Niveau 
en Hauptgang gleichmäßig bis zu einer Stelle der Aufenfeite be- 
jleitet, wo fein einftiger Waſſerlauf abwärts zur Stadt geleitet 
var. In dieſem Theile, der bis zu 110 Fuß tief in den Fels ein- 
jefehnitten wurde, ift eine lange, ſteile Treppenflucht an der Sei- 
enwand der Felfen angebracht, die erft bei 14%. Tiefe vom Boden 
wufhört, wo wol dag alte gewöhnliche Niveau des früheren 
Bafferftandes durch das untere Ende diefer Stufen, auf denen 
nan zu ihnen hinabfteigen Fonnte, bezeichnet wird. Ein anderer, 
ierter Theil folgt in einer Länge von 102 Fuß, fo daß die 
anze Länge dieſes Durchſchnittes eine Ausdehnung von 
‚065 Fuß (nah Chesney; die ganze Summirung giebt aber 
‚199 Fuß) beträgt, davon der öftlichere Theil mit einem graciöfen 
gen überbrückt ift, über welchen einft ein Aquäduct hinüberführte. 
In einigen Stellen jeiner Ausweitungen find Zelsgräber und Ni- 

en ausgehauen; an einer Stelle zeigt ſich gegen die Außenfeite 
in Ausbruch, deffen fleiler Abfturz über Felfen gegen Süd zum 
nern Hafen-Baffin hinabzieht! Die allgemeine Direction des 
urhfchnitts ift, nah Chesney, gen W. S. (nah Captain 
Ilens Plan von Weft gegen Of). Dann aber wendet fich der 
urchſchnitt mit 322 Fuß mehr gegen Nord, wo ein Bogen über 
M mit einer unleferlichen Inſchrift (fie beginnt mit Imp. Caesar 

Ei: w.) fich befindet, worauf der Durchfhnitt noch in Breite 
on 17 Fuß und Höhe von 30 Fuß 588 Fuß weiter geführt ft, 
0 er aber plöglich in einer Höhe von etwa 30 Fuß über dem 
Reere abbricht, fo daß feine Waffer hier einen gewaltfamen Ab— 


1258 Weft-Afien, V. Abtheilung. I. Abfchnitt. $. 37. 


fturz zum Meereshafen nehmen mußten, und zu deffen Reinfpülung, 
jo lange fte ihren Lauf hatten, nicht wenig beitragen fonnten. 

Noch genauer geht Holt Dates in das Einzelne 26) durch 
jeine Befchreibung ein, und bemerkt, daß der Weg, der oft dunkel 
und nur mit Fadeln zu verfolgen ift, durch das Ganze hindurch 
felten zurüdgelegt werde, und auch, zumal im lebten Dritttheil, 
höchft holperig werde und fo fteil abfallend, daß es nicht Leicht 
fei, ihn zu vollenden. Die meiften Befucher begnügen fich mit dem 
fürzern obern Theile, von dem ihre Bejchreibungen meift ausgehen, 
bis zu der Stelle, wo einige Hütten fich zeigen, und gegen die 
Mitte hin große Grüfte liegen, die man die Königsgräber 
(Cave of the Despot) genannt hat. An diefer Stelle ſetzt man 
über den Durchfchnitt des Eulvert auf einer antifen, fehr gra- 
ciöſen Brücke für FJußgänger, die zu mehreren offenen und fehr 
geräumigen Felshöfen, meift von quadratifcher Geftaltung nach. der 
innern Bergwand, führt, die in mehreren Winkeln und Schluchten 
von unten nah oben in der Felswand auffteigen, und höchft male: 
rifch bewachfen mit blühenden Dleandern, bebufcht und felbft bes 
waldet find. Diefe Räume haben, von dem Berggehänge herab: 
fteigend über mehrere Terraffen und Schluchten, deren zwifchen: 
liegende Stellen auch culturbar waren, verfchiedene Zugänge; ihre 
Hauptbeftimmung jcheint eine Necropolis geweſen zu fein; denn 
die Felswände find hier überall in Kammern durchbrochen, und 
dieje find wieder mit zahlloſen Vertiefungen, Nifchen und Höhluns | 
gen, wie ein Wespenneft, fagt Ruffegger, zur Aufnahme von 
Sarcophagen und Sepulcralurnen verjehen; doch Fonnte son 
Yates hier Feine lesbare Infeription entdeden; nur hie und da 
traten noch einzelne griechifche und lateiniſche Buhftaben 
an den Orten hervor, wo einft viele Thränen floffen, und ihre 
Schmerzen, wie Hiob in ähnlichen Grüften es ſchon wünſchte, einft 
mit eifernem Griffel aufgezeichnet wurden (Hiob 19, 24). 

Die Feine Brüde für Fußgänger ift in ihrem zierlichften 
Zuftande vollfommen und fiher erhalten 7); fie ſchien Gapitaint 
Allen zum Theil ebenfalls noch dem natürlichen Fels anzugehören; a 
fie überfpannt in einem einzigen Bogen in einer Höhe von 


26) Holt Yates, On the ancient City etc,, im Museum of Clas- 
sical Antig. 1852. 8. June. VI. p. 118. >”) Sehr lehrreiche 
Anſicht von ihre durch den Tunnel fiehe bei Bartlett, Footsteps of _ 
‘our Lord etc. Lodon, 1852. Tab. p. 68, Ravine at Seleucia. 


Der große Felstunnel, der Eulvert 1259 


25 Fuß diefen offenen Theil des Feldgangs, der zwar nur ein 
ſchmaler, aber ficher feit 2,000 Jahren viel betretener Weg zu den 
Stätten der theueren Entfchlafenen fein mochte. 

Die ſchon oben genannte, in Felsftufen eingehauene Treppen- 
Flucht fteigt von diefer Brüde beim Hinübergehen rechter Hand 
ihr zur Seite zur Tiefe hinab in den Tunnel und gewährt aus 
diejer Grabestiefe nach oben durch die offenen Felswände zum 
blauen Streif des Himmels und zu den begrünten Felfenhallen der 
Necropolis die pittoresfeiten, faft feenhaften Anfichten, zumal wenn 
der helle fyrifche Sonnenftrahl diefe vielfarbigen Partien beleuchtet, 
und die Tiefen in dunkele, contraftirende Schatten verfenft, die 
das Fortjchreiten durch die ganz dunfelen Stellen des Tunnels er— 
ſchweren. Zumal an diejen centralen Stellen, wo manche Veren— 
gungen jehr ſchwierig zu umgehen find, da die fteilen Tiefen oft 
mit Waffer gefüllt bleiben, kann nur der geübte Wanderer glüdlich 
vorüber ſchreiten. Holt Yates zog an diefen fchlüpfrigen Fels: 
wänden immer die Schuhe aus, um ficheren Tritt zu haben, big 
man mit Lampen und Sadeln auf breiteren Seitenpfaden am tiefer 
aufenden Canal weiter durch die Tunnels jchreiten konnte; doch 
bleibt immer Borficht nöthig, da der Abfall zu dem tiefer liegenden 
Canal ftets fteil ift, und das Raufchen der durchftrömenden Winters 
affer viele Stellen glättete, 

Hat man eine Strede diefe Wanderung (gegen Süd-Oſten) 
ortgeſetzt, jo tritt man, fagt Holt Yates 28), in den zweiten 
Tunnel ein, mit dem Anblid auf zwei hohe Pylone oder Thor: 
vege, die man als Werke der Kunft und als höchſt pittoresfe Eins 
angs- Pforten in diefer Unterwelt bewundern muß. Es ift eines 
er Fühnften Werke der Felsiprengung antifer Zeiten, ohne die mo— 
Jernen Mittel des Pulverd. Die Länge dieſes zweiten oder 
bern Tunnels (es: ift der erfte anfängliche bei Chesney) ift 
weimal ſo lang als der andere, untere; auch iſt der Weg hin— 
urch beſſer. Bei ſeinem (öftlihen) Ausgange (es iſt der An— 
ng des Ganzen) tritt man in jenes eng umſchloſſene Fels— 
vr aus defjen Mitte der Fleinen Thalmendung die wilden Waf- 
r des een herabfonmen, die dem Baffinftrom feine Waifer 














‚°) Holt Yates, On the ancient ete. 1. c. p. 120—122; fiche vie 
Durchſchn itte des Culvert nach llens Meffungen und deſſen 


| 
| vier lehrreiche pittoresfe Aufriffe deffelben von verfchiedenen Stand: 
‚Panel en. 


1260 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 37. 


abgeben. Zwiſchen hohen Felswänden und ihren halbmond- 
förmigen Ausbiegungen ftürzt er herab, die bis zu den Höhen von 
400 und 500 Fuß in Zerrajfen zum Rhoſſus-Gebirg wie ein 
gigantifches Felfenamphitheater emporfteigen, das an der 
einen Seite malerifch bewaldet, an der andern nadter Felfen ge: 
blieben if.  Gewaltige Maffen von Bergmwaffern, zumal in der 
Winterzeit, rauſchten von diefen natürlichen Felsſchluchten in die 
vorliegende Ebene und mußten die erften Anftedelungen derfelben 
alljährlich überfchwemmen, ja zum Theil in Cataracten über die 
älteft erbaute Ortſchaft herabftürzen, bis Seleucus Nicator 
diefer Noth durch Ablenkung diefer wilden Waffer in dem fünft- 
lichen Felſendurchſchnitt abhelfen ließ. Da er einmal den 
Plan gefaßt hatte, zur Zeit noch im Beginn feiner erft werdenden 
Macht die nahe, von Natur fefte Felsburg zu feinem fichern Aſyl 
und zu feiner Refidenz zu wählen, und, nod ehe Antiochia ger 
gründet war, hier zu Land wie zur See feine begonnene Herr— 
haft zu behaupten, fo. mußte er auch für den offenen Hafen im 
Meere und für den innern Schukhafen im Lande Sorge tragen, ° 
daß die einmal begonnenen Anlagen nicht wieder alljährlich zerftört 
würden, welche einer aufblühenden Antiochta zum Weltemporium 
dienen follten. Dazu war das Borziehen der Quermauer und 
der Durchſchnitt des Culvert zur Ablenfung der zerftörenden 
Waſſer nothwendig, die von den finnreichen Hydrotecten aber zus 
gleich noch zu doppelten Zweden für die Verforgung der Hafen- 
ftadt und für die Nährung, Füllung und Reinſpülung des innern 
Hafens, wie des Meerhafens benußt werden follten. Die Ablens 
kung?o) der wilden Gebirgsmwaffer an diefer Stelle vergleiht Ca⸗ 
pitain Allen den befannten Bends, oder Wehrdämmen, wie 
fie bet Belgrad an der Wafferleitung nach GConftantinopel bes 
fannt find, und wie wir fie jeit uralter Zeit auch weithin nach 
Iran hinein in dem berühmten Bendemir der Merdafcht-Ebene 
bei Perſepolis in fo großartiger Weife fchon früher kennen 
lernten (j. Erdf. Th. VIII. ©. 768 u. f.). Im Kleinen Maßftabe 
ift daſſelbe Bauprincip am Nehberger-Graben im Harz und anderz 
wärts finnreich angewendet worden. 

Die ftarfe Mauer (der Bend), welche jenes ap 
liſche Felfenthal der wilden Waffer jchließen follte,, mußte hier in 
eben jo gigantischen Maßftabe als Borbau jenem entjprechen. 


® 
2°) Capt. Allen 1. c. p. 158. 


Der große Felstunnel, der Eulvert, 1261 


Noch fteht fie aus großen Quadern aufgeführt in ihrer Ganzheit 
bewundernswürdig da; nur in ihrer Mitte zeigt fih ein Durch— 
bruch, der einft unftreitig mit Schleufenwerfen für dreierlei 
Zwecke verfehen war, nach Belieben die Waffer hindurchzulaffen 
und den innern Hafen-Baffin zu füllen, auch die Stadt mit Waffer 
zu verforgen oder die Waffer durch ihren völligen Verſchluß auf- 
zuftäuen und durch den tiefen Felsdurchfchnitt den Wafjerüberfluß 
zum eigentlichen Meereshafen zu lenken. Die Schleufenthore find 
fort, die Lücke ift geblieben, und die wilden Waller nehmen nad, 
wie unftreitig einft vor der SeleucidensZeit wieder ihren willfür- 
lichen Lauf durch die vorliegende öde, zum Theil wieder verjumpfte 
Ebene, wo die anfängliche vorzfeleucidifche Niederlaffung lag. 

Nur 50 Schritt (Yards) vom weftlichen Ende diefer fehr ftar- 
fen Quermauer (des Bend) fängt der erfte, obere Tunnel 
an; feine Länge ift, nad Captain Allen und Holt Dates, 
142 Schritt (Yards); er ift 21 Fuß hoch und 21 Fuß breit, mit 
einer centralen Ganalvertiefung, 3 bis A Fuß breit, ale 
fiets abfließendes Wafferbett, das immerfort auf feiner lin- 
fen Seite in feiner langen Begleitung den Tunneldurhfchnitten 
folgt, 406 Schritt weit, bis zu einer offenen Stelle, wo daffelbe 
zur Berforgung der Hafenftadt eine befondere Seitenableitung er 
halten hatte. Der offene Zwifhenraum des Felsdurch— 
Ihnittes zwifchen den beiden oberen und unteren Abtheilungen 
des Tunnels beträgt, nad) Capt. Allen, 88 Schritt (Yards), wo, 
die größte Höhe der oben offenen, zur Seite jenfrecht empor- 
ſtehenden Felswände 150 Fuß beträgt, die zu einer mittlern Höhe 
von 75 Fuß beim Anfange der zweiten Abtheilung des Tunnels 
Jabfinft. | | | 

Hier ift an der linfen Seite des Felsdurchſchnitts der Neft 
einer in Fels gehauenen Treppenflucht (eine andere als die zu- 
vorgenannte bei dem Brüdenbogen, der hier fehlt) zum Hinabſtei— 
‚gen bis zum Niveau des einst hindurchfließenden Waſſers, aber ihr 

nterer Theil ift gegenwärtig zerftört, und fie ift alfo nicht zum 
a und Abfteigen gangbar. 

Die zweite Abtheilung des Tunnels gleicht der erften, 
aur daß fie kürzer ift, nur 45 Schritt (Mards) Länge hat und 
dann der ganze nachfolgende weitere Felsdurchſchnitt, meift 
nit verticaler Höhe von 50 Fuß, nach oben offen bleibt; aber 
illmälig nimmt auch diefe Höhe mit den wechfelnden Unebenheiten 
es Bergzuges ab. 


x 


1262 WeftzAfien, V. Abtheilung. I. Abfchnitt, $. 37. 


Nur diefe beiden Abtheilungen des Tunnels haben ihre Waſ— 
ferläufe bis zu der genannten graciöſen Flußbrüde in ihrer Mitte 
einvertieft, mit Trottoirs zu beiden Seiten, wodurd es möglich 
wurde, von beiden Seiten die einftürzenden Schutt-, Stein und 
Schlammmaffen leicht in ihren Ganälen fortzufchwemmen, die das 
Ganze bald gefüllt haben könnten. Doc ift e8 merkwürdig, daß 
in der Reihe der legten Sahrhunderte, wo der ganze Eulvert feiner 
Function nicht mehr entjprechen Fonnte, doch dieſe Ganäle unver: 


fhüttet blieben, unftreitig weil, nad Capt. Allen Beobachtung, 
doch immer noch wilde Waller genug in Seitendurhbrüden 


ihre fortſchwemmende Gewalt, wenn aud nur von Zeit zu Zeit, 
ausübten. Die Brüde felbft tft durch das Ueberſchreiten in -ihrer 
Mitte etwas eingetieft, ein Zeichen, daß fie feit 2,000 Jahren ihres 


Befteheng von unzähligen FZußgängern begangen wurde, obgleich fie 


heutzutage die ſchauerlichſte Einfamfeit umgiebt. 
Das Gefälle des Felsdurchſchnitts für das einft durchſtrömende 
Gewäffer betrug im obern Theile bis zur Brüde auf 50 Fuß Di- 


ftang einen Fuß Fall; unterhalb der Brüde ift das Gefälle weit 


ftärfer und an mehreren Stellen jelbft abftürgend. Der ganze 
Felsdurchſchnitt bleibt nicht in fehnurgerader Linie, fondern wendet 
fi) mit einigen Krümmungen den Bergzügen gemäß, in denen er 
— wurde. 

In einer Entfernung von 400 oder 438 Schritt (Yarde) vom 
obern Eingange ift eine Strede feiner ſüdlichen Seitenwand ger 
genwärtig durchbrochen und zertrümmert, durch welche das Waffer 


des Canals abfließen kann, was jedoch Gapitain Allens Beach⸗ 


tung 30) anfänglich entgangen zu fein ſcheint. Durch eine quer 


vorgezogene Mauer Fönnte diefer Ablauf‘ gehindert werden. 
200 Schritt (Yards) weiter find an feiner Weftfeite Reſte einer. 
jechszeiligen griechiſchen Infeription3l) in der Felswand eins 
gehauen, und daneben ein paar lateinifche, die aber beide gang 
unfeferlich geworden. Nah 750 Schritt (Mards), der ganzen Länge 
des Felsdurchfchnitts, neigt fih der Berg fo jehr, daß ſchon die 
Alten eine ftarfe Seitenmauer in einer Strede von 40 Schritt 
(Dards) mit großen Quadern aufrichten mußten. Eben hier bras 
hen die Türken vor. einigen Jahren eine Lüde in diefe Mauer, in 


der Abficht, den Meereshafen dur die herausftrömenden Waffer 


20 Capt. Allen 1. c. p: 159. 
29) Capt. Allen 1. c. p. 160 hat die Inferiptionen copirt. 


| 
| 


J 





Der große Felstunnel, der Culvert, 1263 


u reinigen, ftatt deffen aber die Bergwaſſer mit vielen Stein- 
Aöcken, Schutt und Schlammmaſſen den äußern Hafen nur nod) 
nehr anfüllten, und zugleich viele ihm zur Seite angelegte Oßft- 
järten zerftörten. Noch 175 Schritt (Yards) weiter abwärts 
eigten fich wiederum drei Inſeriptionsſtellen, von denen 
wei in großer Höhe nahe einem Bogen in einer dort eingefenkten 
Tafel geftanden hatten, die aber, wie die früher genannten, eben- 
als unleferfich geworden waren, von denen Capt. Allen Feine 
Sopie zu geben verfucht hat. 

Nah Capt. Allen fol der ganze Eulvert 3?) vom erften An— 
ange der großen Quermauer bis dahin, wo er an den nördlichen 
Molo reicht, eine Länge von 1,200 Schritt haben; er endet 'in 
inen ungemein fruchtbaren und jehönen, einfan abgelegenen Thale 
durch einen ganz plößlichen Abſturz, von dem fein Waſſer einft als 
ſchäumender Gataract mit flarfem Gedonner herabgeftürzt fein muß. 
Diejer Felſenabſturz jcheint zugleich eine Verfhanzung gegen An— 
griffe des Feindes von dieſer Seite gebildet zu haben: denn noch 
beftehen in der Nähe Refte von Mauern, die nur als Außenwerfe 
zur Sicherung diefer Stadtfeite dienen fonnten. Ruſſegger hält 
ie für Refte von Forts aus fpäterer Zeit3). Oberhalb diefeg 
inftigen Waſſerſturzes befinden ſich in den dortigen Felſen eben- 
als Sepulcralfammern, jedoch ohne Inferiptionen, alfo wol aug 
iltefter Zeit. 

Dies ganze großartige Fellenwerk würde felbit fir den heu— 
gen Fortichritt der Mafchinerie und des Pulverſprengens eine 
chwere Aufgabe zur Ausführung geweſen fein; es bleibt, bei dem 
efteften Kalkftein, durch den es eine gute englifche Meile tun— 
elartig weit getrieben wurde, eines der größten Kunſtwerke des 
Utertbumss; denn die Tunnels und alle Felgarbeit daran. verräth 
ine jeltene Meifterfchaft; die Meifter find aber unbekannt geblieben ; 
ie Combination der Anlagen mit der Ausführung für Lands 
nd Seehafen, für Befeftigung und Irrigation, wie für Verforgung 
rt meitläuftigen Stadtgebiete mit frifchen Quell» und Zlußwaffern 
hört zu den großartigften und glüdlihften Nuganwendungen 
r antifen Zeit für das Wohl der Bevölferungen, die an die 
Jafjerbauten der Tyrier (Hafenbau und Ras elsAin, vergl. 


—J Der Durchſchnitt und Aufriß iſt von Captain Allen S. 160, von 
| Be le ©. 122 mitgetheilt. 33) Nuffegger, Reife. Th. 1. 1. 









1264 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 37 


oben ©. 341 u. 349— 360), an die Wafferbeden unter dem 
Tempel zu Jerufalem und an die Salomonifhen Teiche 
(Erdf. XVI. 1. ©. 273—280, 388— 396), an die Wafferleitungen 
in der Felsfluft der nabatäifchen Betra, an die des Barada— 
durchbruchs bei Damascus, an den dortigen Fidfheh- Tunnel 
nah PBalmyra, an diejenigen zu Antiohia und an fo mande 
andere Felg-Aquäducte der älteften Zeit erinnern, durch die 
"der Orient von jeher fih auszeichnet. Aber alles dies liegt im 
der türfifchen Gegenwart verlaffen, verödet, menfchenleerr. Die 
Borfchläge zu einer Wiederherftellung diefer Hafenftätte find von 
Gapt. Allen 3%) gemacht worden, wodurd nicht nur das Clima 
der Drontesfüfte bedeutend gewinnen, fondern auch die ganze Anz 
fiedelung und der Anbau dieſes fo fehr begünftigten Theiled von 
Nordfyrien einen neuen Aufſchwung erhalten würde. 


4) Die obere Stadt und die Necropolis; das Konige— 
grab der Seleuciden (die Despotenhöhle). 


Da ung keine ſpecielle Geſchichte über den Anwachs einer Stadt, 
die aus ſo ſehr verſchiedenen Theilen beſteht, überliefert wurde, 
jo bleibt es ungewiß, ob diefe nah einander erft oder ob 
gleichzeitig nach einem großen Plane begründet wurden. Nach 
Polybius Beſchreibung beftanden ſchon (im Jahre 219) die drei 
Haupttheile, die Vorſtadt mit den Neorien (alſo der Hafenz 
ftadt) und die Feftungsftadt auf den Felshöhen, die nur durg 
Verrath gewonnen wurde. Ob nun jene Hafenſtadt, wie Holt 
Dates dafür hält, die Altftadt war, oder ob fie, die fogenannte 
Paläopolig, die feftere Lage auf der Höhe mit der Acropole i 
nahm, mag ſchwer zu entjcheiden fein, obwol die den Ueberſchwe 
mungen ausgefebte, urfprüngliche Lage, die Strabo aquae flu- 
mina nannte, wol nur auf die untere Stadt fich beziehen läßt 
desgleichen Fönnte für die älteſte Seleucidiſche Anftedelung in der 
Hafenftadt die dortige großartige Catacombe fprechen, wenn fie 
wirklich die Stelle der alten Seleucidifhen Königsgräber 
bezeichnete, wofür nur ihre Größe und Pracht fpricht, fonft aber 
fein Zeugniß vorhanden ift. Dagegen follte man aber erwarten, 
daß die fo günftige Localität der obern Stadt eben fo gleih an- 
fänglich die Aufmerkffamfeit der jungen Anftedelung hätte Fr 1 


3*) Capt. Allen 1. c. p. 162. | y 


Die obere Stadt Seleueia und die Necropolis. 1265 


nüffen, da nur fie eben mit ihren natürlichen Bollwerfen und ih- 
er uneinnehmbaren Ucropole der untern Stadt die einzige Sicher- 
eit und das befte Aſyl verleihen Fonnte. Folgt man nun der 
inen oder der andern Meinung, fo bleibt die Benennung der 
bern Stadt in ihrem Gegenfaße zur untern immer die richtige, 
urch ihre abjolut höhere Lage, mag fie älterer oder jüngerer Zeit 
jr Entftehen verdanken. 

Das Nordende der untern Stadt?) nahm, nah Holt 
Jates, die alte Hafenftadt ein (fie wird von Neale neuerlich 
ah einem dort angefiedelten Dörfhen Moghair genannt, nad 
zerggren Beit Dahel el-Moughayer, auch Iskala 
Rina oder Mina Attiga, von den Grotten oder dem Hafen els 
Nina), der im Süden die Märkte und die Vorftädte bis an das 
ImtiochiasXhor vorlagen; vielleicht hatte die alte Hafenftadt ihre 
gene Ummauerung, doch wird von diefer Feine deutliche Spur 
ehr wahrgenommen. Die ganze Zelfenreihe. ihr zur Dftfeite, 
50 big 200 Fuß hoch, if an ihrer Steilfagade gegen die Stadt 
it Sepulcralfammern durchlöchert, welche demnach wol die Necro- 
olis der Altftadt geweſen fein würde, wo auch die fogenannten 
önigsgräber der Seleuciden lagen. Hier fieht man auf 
en Felſen in weiten Streden hin auch noch Ueberrefte zerftörter 
Rauern und Thürme, und jelbfi von alten Wafferleitungen trifft 
tan noch irdene Röhren an. 

So wie dieſer eingeengtere Raum der alten Stadt bei zuneh- 
iender Bevölkerung nicht mehr hinreichend für die Bewohner bleis 
en mochte, vermuthet Holt Dates, habe man ſich in dem halb» 
reisförmigen Naume angebaut, der zwifchen dem Königsthore und 
em Antiohia-Thore an der Ditfeite der Suburbien fich gegen die 
urückweichende, 200 Fuß hohe und fteile Fortfeßung der Felfen- 
and allmältg auffteigend erhebt, von höheren Felſen aber nod) 
eil überragt wird. - Diefe ganze untere Trümmergegend, von 
‚000 bis 4,000 Fuß Breite und doppelter Länge, ift nicht genauer 
aterfucht, weil fie überall mit Maulbeeranpflangungen, Bufchwerf 
der mit Gärten bededt ift. 

Bon hier führt nun der einzige, durh Kunft gebahnte 
felsweg aus der untern in die obere Stadt hinauf, den wir 
Hon oben ala das Königsthor bezeichnet haben; unter der 


) Holt Yates, On the ancient City 1. c. p. 127; Neale 1. c. 
vol. II. p. 74; Berggren, Guide Arabe-Franc. etc. J. c. p. 453. 


Ritter Erdkunde XVII. | gi! 


* 


1266 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $, 37. 


Vorausſetzung, daß er auch zu dem Palaſte der Seleuciden auf der 
obern Plateauftufe, die ein ſchönes ZTafelland darbietet, und 
zu der noch höher über diefelbe fich erhebenden Acropolis gelei- 
tet haben wird, in welcher, nah Polybius, der damalige ägyp— 
tifche Befehlshaber von Seleucia, Leontios, feine Nefidenz hatte, 
als er die Kapitulation mit Antiohus abſchloß. Nach den ardi- 
tectonifchen Weberreften, welche in diefer obern Stadt noch wahr- 
genommen werden, feheint fie mit ihren pittoreöfen Höhenumgebun- 
gen der Wohnfig der Neicheren und Bornehmeren und befonders 
Gegenftand der Verſchönerung geworden zu fein, während in den 
unteren Stadttheilen das gewerbtreibende Volk blieb. 

Der Felfeneingang des Königsthores 36) zeigt durch feinen 
ſtrategiſchen Bau, daß e8 zugleich zur Vertheidigung der obern 
Stadt gegen den angreifenden Feind dienen folltee Die noch zu 
Heiden Seiten ftehenden Mauern dieſes Thores find von fchönen, 
halbovalen Thürmen flanfirt, die noch gut zu erkennen find, obwol 
der eine niedergeftürzt, der andere faft ganz durch Baumwuchs ver: 
ſteckt iſ. Noch ftehen die unteren Refte ihrer Bogen, ſchöne In— 
genieurarbeiten: eine durch den foliden Fels hindurchgehauene, all- 
mälig auffteigende Militairftraße, nicht in gerader Linie, jondern 
in Serpentinen fi) bis zur Höhe der Königsftadt erhebend. Im 


zwei Drittheilen diefes auffteigenden Wegs hat man eine Brüde, in 
einem Bogen aus Quadern erbaut, zu paffiren, der 24 Fuß in der 


Spannung hält, und unftreitig über die anjchwellenden Bergmwafler 
trockenen Fußes zu führen beftimmt war. An diefer Stelle, nur 
wenige Schritte Iinfer Hand von der großen Straße ab, find jehr 
geräumige Gewölbe in die Zelfen gehauen, die wahrfheinlih der 


Beſatzung zu Wachtftuben dienten: denn unmittelbar darüber liegen 
fehr bedeutende Nefte eines Baues, der nichts anderes als die Ci— 


tadelle der Stadt, die Acropole fein Fonnte. 
Geht man über die Brüde, fo windet fih der Weg noch eine 
Strede, bis man die größte Höhe der Tafelfläche erreicht hat, wo 


er fich fpaltetz ein Weg führt entlang den Klippen zur linken Seite 


hin, von wo man das ganze Hafen-Baffin überfehaut und einer 
ſchönen Kunftftraße in Feljen gehauen folgen kann; ein anderer 
Weg wendet fih zur Rechten und führt zu der befeftigten Um— 


| 


— — — — 


mauerung der langen, ſüdwärts ziehenden Felswand, die gegen die 


Marktitadt und die Vorftadt fteil abflürzt, und gegen Süden eine 


36) Holt Yates L. c. p. 129—131. 


Die obere Stadt Seleucia und die Nerropolis. 1267 


ungemein fefte Bertheidigungslinie für die obere Stadt abgiebt. 
In ihr ift noch ein ausgezeichneter Thurm, der ſtehen geblieben, 
fehr bemerfenswerth. Bon ihr jegen auch Mauerftreden nad 
der innern Oftfeite der obern Stadt fort, weldhe in neuerer Zeit 
weniger verfolgt wurden, aber ſchon von Pococke7) als die nad 
der innern Landjeite zu gerichtete Umfaffungsmauer der 
innern Stadt mit ihren Thoren und Zugängen „genauer ber 
Ihrieben wurde, wo er auch viele Grabftätten, eine Einftedferftelle, 
St. Drugs, einen Klofterrefl, Codryllus genannt, in Felfen eins 
gehauene Altäre, einen verfchanzten Gaftellberg, Tempelreſte und 
Anderes, Doch ſehr undeutlich, bejehreibt, worüber wir feine genauen 
neueren Berichte erhalten haben, ‚die Doch dereinft von einem Anti- 
quar mit jpecieller Aufnahme diefes obern Stadttheiles zu wüns 
ſchen wären. 

Capt. Allen fonnte jein Banane nur auf die Sees 
feite richten, daher blieb feine Aufnahme der Landfeite unvoll: 
ſtändiger; Holt Dates aber fagt, daß man bei der Verfolgung 
diefes obern Stadttheiles noch ſehr weitläuftige Grundmauern 
wahrnehme, einige in den natürlichen Fels felbft eingehauene 
Wände, von 15 Fuß Höhe und 60 Fuß Länge, mit nobelen Thor— 
eingängen, die einft die weiteren Zugänge zu hemmen hatten. 
Gegenwärtig überfchreitet man hier ein weites Feld voll Trümmer 
und hie und da bepflanzte oder bepflügte Felder, zwifchen mäch— 
tigen Steinhaufen, Mauerwänden mit behauenen Steinen und un- 
zähligen Säulenreften, von Büſchen und Bäumen befihattet, wo 
inf die großen PBaläfte der Prachtſtadt fich erhoben. Nur in der 
Ferne einer Eleinen halben Stunde vom Königsthor erheben fi 
noch) einige ftehen gebliebene Säulenrefte, welche die Stelle eines 
ehemaligen Tempels bezeichnen. In dem Felde neben ihnen yflügte 
ein Bauer vor Kurzem die 8 Fuß hohe, weiße Marmorftatue einer 

ännergeftalt, ſchön gewandet und in Sandalen, hervor, die ohne 
opf war, und fogleich von einem Türken gefauft und in Stüde 
serihlagen ward, um dieſe bequemer wol als Baufteine fortbringen 
u Fönnen. 
Der englifhe NRefident zu Suedieh, Neale, jagt 38), daß 
bon manche der vielen dortigen Schutthügel aufgegraben feien 
in ‚reiche Kunftausbeute gegeben haben, die aber unbekannt ger 


| 9 R. Pococke, Reife a. a. O. I. ©. 266—271 und fein freilich ſehr 


| 


‚ fehlerhafter Plan. Tab. XXV. ) Neale 1. c. II. p.75. 
| \ 21112 





1268 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. S. 37. 


blieben; möchte eine forgfältigere Aufmerkſamkeit als zuvor dieſer 
fo Iehrreichen 2ocalität zugewendet werden! Noch befteht diefelbe 
Herrlichkeit und Fruchtbarkeit der Orontesthäler und der Umge— 
dungen Seleucia’s, noch laſſen fih die Hafenbauten für erneueten 
Gebrauch wieder gewinnen; eine fichere und befchleunigte Wegbah- 
nung von dem europätfchen Miittelmeere His zum perfiich -indifchen 
‚Meere Fönnte für europätfchen Weltverfehr von der größten Bedeu: 
tung werden. 

Wir fchließen unfere Bemerkungen mit der näheren Bezeich- 
nung der fogenannten Seleucidifhen Königsgräber, der wit 
zuvor noch Einiges über die dortige, die Felsbildungen fo fehr 
verfchönernde Vegetation voranfhiden;z zunächſt Neale's inter: 
effante Bemerkung aus den lebten Jahren, daß der geſchützte Thal 
winfel um den antifen Hafen von Seleucta durch ein fo ſchönes, 
noch dem von Suedieh vorzuziehendes Klima ausgezeichnet jet, 
daß daſelbſt die ausländifchen tropischen, ſeit Kurzem erft in den 
dortigen Gärten angepflanzten Gewächfe vortrefflich gedeihen, wie 
die Banane, die Frucht der Mufa Pifang (Musa paradisiaca)) 
die Manguftane (Gareinia mangostana) und ver durch ganz 
- Indien bis Geylon cultivirte Guajavabaum (Psidium piriferum); 
obwol Ießterer hier im Winter Seleucia's feine Blätter verliert, 
die er in feiner Heimath behält, hat er fich dennoch hier acclimatiſirt 

In dem Felseintritt am Anfang des nach oben noch offenen 
großen Felsdurchſchnitts, des Culvert, bemerkte Th. Kotfhr 
die eingehauene Schrift AVG ANTON PI.....‘ und beim weiten 
Fortſchritt in diefer impofanten Felfenftraße die fühlen Seitenwänd: 
in weiten Flächen mit dem üppigſten Epheulaube bewachfen, da 
von oben malerifch überhängt. Aus den fohmalen Felfenrigen de 
größeren Tiefen hängen Cissus orientalis Lam. zierlich über dei 
weißen Felswänden herab. In dem überwölbt gebliebenen Tunnel 
wo jedoch noch hinreichendes Licht einfällt, wohnt in der feuchte, 
Tiefe das ſchön-laubige, lorbeergleiche Gefträuh des Oleander 
und verfchönert durch feine blumenreichen, überhängenden Rofen 
dächer Die ernften Felsgebiete. Am Ausgange des Felſendurchſchni 
tes überdecken Rhamnusarten, wie Paliurus australis, un 
Sudendorn, Zizyphus Spina Christi, die Wände, und wuchern 
Laubengehänge von wilden Neben, mit reichen Trauben beladen 
überranten alle Gewölbeingänge. In der tieferen Küftenebene a 
Meeresufer find überall Maulbeerbaumpflangungen, und 
deren Schatten man den re Veberblid über dag Meer i ' 













— 


Die Königsgräber der Seleuciden. 1269 


Golf von Antiochia big zur Schneezone (am 25. Mai) der Alpe 
des pyramidal fich erhebenden Afra’ gewinnt, die wie ein weißer 
Kranz die grüne Zone der Alpe fchmüdt. 

Geht. man von da gegen S.O. an den Felswänden nad 
Suedieh zu zurüd, Die überall von Menfchenhänden durch ihre 
Meißel vielfach abgearbeitet, durchlöchert und geglättet fich zeigen, 
fo trifft man auf der eriten erhöhten Felswand dag Dorf Chabiffa 
(ſ. oben Kaboufi oder Kepfe), deffen Bewohner faft fein Arabiſch 
verftehen, jondern nur türkifch fprechen. In ihrer Nähe pflegen die 
von der Mündung des Drontes fommenden Schiffe ihre für An- 
tiochia beftimmten Güter auszuladen. Den kargen Boden um die: 
ſes Dorf bededt dag Sonnenröschen mit wechfelnder Färbung 
(Helianthemum variabile Var. discolor); der baumartige Beis 
fuß (Artemisia arborescens) wächft die Felswände üppig empor, 
die mit Grabfammern durchlöchert find, und der fchöne Hletternde, 
gemeine Kappernftrauch (Capparis spinosa) mit dem großen 
weißen Grunde der Blumenblätter und den carminrothen Staub: 
organen bildet durch den großen Blüthenreichthum die wahre Zierde 
der Wände. In den jehattigen Eden der Felfenfammern fteht die 
einihläfernde Sudenfirfche (Physalis somnifera), und unter den 
feuchten überhängenden Wänden, bis zu denen das ganze Jahr Fein 
Sonnenftrahl dringt, wächft in den Riten noch der zarte Gaman— 
der (Teucrium Montbretii Benth.). An dem füdlichen Rande des 
verjumpften Hafens, wo die Schutthaufen der alten Stadt aufge: 
thürmt liegen, blühte eine jeltenere Butterblume (Ranunculus toma- 
tocarpus Fisch. et Meyer), und in den der, öftlihen Sonne mehr 
ausgejegten Abhängen war die griehiihe Salbei (Salvia 
Sibthorpii) die vorherrichende Blume in Blüthe. 


* 
Das Grab des Despoten — of the Despot) oder 
die Königsgräber der Seleuciden. 

| 


Unter den Felſengräbern in der Nähe und innerhalb der alten 
Seleucia, deren Zahl zum Erſtaunen groß iſt, und für die einſt 
ieh ftarke Bevölkerung diefer Hafenftadt hinreichenden Beweis giebt, 
find bisher nur wenige genau unterfucht worden; fie find von als 
I Arten und Größen in der Tiefe und auf der Höhe, zumal aber 
kunſtreich innerhalbäder Feldwände ausgehauen, die wie ein natürs 
9* Bollwerk die obere, wie die untere Stadt umkränzen, ſowie 
J den Felſenreihen, welche der große Felscanal in ſeiner Mitte 


* 





* 


1270 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. F. 37. 


durchſchneidet, an welchem eine eigene Necropolis mit ihrer 
Kammern liegt, von der fehon zuvor die Nede war. In der Nähı 
diefer Gatacomben und unfern des genannten graciöfen Brüden: 
bogens nad) der Seite des innern Baſſins zu zwifchen den Trüm— 
mern der alten Stadt liegen die Prachtfammern 39), die man ihre 
grandiofen Ausarbeitung wegen für die Grabftätte der Selen: 
ciden-Könige hält, und in der Volksſage, die fie „die Höhlen 
‚ des Despoten” nennt, für diefe Meinung auch Beftätigung zi 
finden glaubt. Es find vorzüglich zwei große Felsfammern, mi 
hohen Gewölbbogen, vielen freiftehenden Säulen, Pfeilern, Voluten 
Gefimfen und ausgehauenen Ornamenten verfehen, in deren Mitt 
zwei große, überwölbte Hauptgrabftätten ftehen, die in den benach 
barten Gemächern mit zahllofen Niſchen und anderen Felfenvertie 
fungen umgeben find, die aber alle längft ihres Inhaltes beraub 
wurden. Eine intereffante Abbildung von ihnen hat Bartlett? 
in Carne’s Syria. Vol. Il. 76 gegeben. 

Holt Dates“) fagt, am Bergrande, 200 bis 300 Schrit 
füdlih von der zierlihen Ginbogenbrüde über den Gulvert, di 
nur für Fußgänger beftimmt war (f. oben ©. 1262), find große 
gleich alten Steinbrüchen ausgehöhlte Felfenräume, die durch di 
Kunft erweitert, geebnet, für befondere Zwede zugerichtet wurden 
fie erinnern an die Bab el-Moluf, die ägyptiſchen Catacombei 
bei Thebä, und gehören zu den älteften Felsanlagen in Seleuceia 
die man mit höchſter Wahrfcheinlichfeit für Königsgräber der Se 
feueiden halten dürfte. Die Erinnerung an den despotifchen Th 
rannen Antiohus Epiphanes, des Berfolgers der Juden, des ver: 
achtlichen, aber prachtfüchtigen Beherrfchers (vergl. oben ©. 1162) 
fönnte hier an feiner Grabftätte unter dem Volfe fortgelebt haben 
Die hiefigen Felsgrüfte und Catacomben machen auf der 
Eintretenden einen majeftätifchen, impojanten Eindrud, Sie fim 
innerhalb hoher Felsklippen jo geräumig, daß bei ihnen, der Koſt 
barkeit ihrer Herftellung wegen, wol- an die Gruft feines Privat 
mannes zu denken if. Durch eine längliche Borhalle, 25 Fuß lang 
und 7 bis 8 Fuß breit, tritt man durch eine Doppelreihe fchönfte 
Säulen, wie man fie nur an Tempeln vorfindet, welche die Ge 
wölbdecke aus feſtem Fels tragen, in die Hauptfammern der Gruf 


9) Captain Allen, On the ancient Harbour of Seleucia, im Re 
port. l. c. p. 99. *°) Bartlett, Footsteps of our Lord etc 
Lond. 1852. tab. p. 66. 1) Holt Yates, On the ancien 
City 1. c. p. 126, 


Die Königsgräber der Seleueiden. 1271 


in, die durch Bildhauerarbeit mit Gefimfen, Boluten, Gornifchen 
in beftem Styl, der Zerftörung der Zeit ungeachtet, fich noch aus— 
jearbeitet erhalten haben. In diefem Felfengewölbe fehreitet man 
inter fchönen freiftehenden Bogen in die innerfte Felsfammer, von 
5 Fuß Länge und 14, Fuß Breite, ein, die, gleich einer Kirche, 
nit 2 Seitenflügeln verfehen ift, in welcher die irdifchen Reſte ihre 
Räume zur Beifeßung erhielten. Statt der Fenfteröffnungen find 
ie umgebenden Felsmauern mit halbmondförmigen Bertiefungen 
Jon verjchiedenen Größen und Formen zur Beifegung der Marmor: 
Sarcophage oder Ajchenurnen verfehen. In der Mitte der Haupt- 
ammer erheben fich graciöfe, freifchwebende, auf Pfeilern ruhende 
Sewölbe, unter denen die Hauptftätte des DBerftorbenen liegen 
mochte. In der zweiten anftoßenden Kammer, 22%, Fuß lang und 
1 Fuß breit, ift die Felsdecke des Gewölbes durch Sculpturarbeit 
ehr ſchön in Sectionen getheilt; ſie ward von 4 jonifhen Säulen, 
in jeder Ede jtehend, getragen, die aber jebt zertrümmert find, fo 
die noch 2 andere ebenfalls gebrochen dafelbft fich befinden. Die 
Ornamente find einfach und nobel, aus mufchelförmigen Bertiefuns 
jen, Boluten,. Cornifchen und verfchiedenartigen Borfprüngen be— 
tehend. Wenigſtens ein Dutend in der Umgebung diefer Cata— 
ombe in nahen Felskammern ſchon geöffneter und beraubter Grab- 

fen find bemerkbar, während ſicher noch manche andere unange- 
aſtete verborgener umherliegen. Gewöhnlich ſind dieſe Gräberhallen 
int königlicher Herrſcher gegenwärtig nur ein Zufluchtsort für 
Umberftreifende, oder dienen meift den Hirten als Ziegenftälle; zus 
veilen verirrt fi in ihre Einfamfeiten ein Eremit, der zwifchen 
Hledermäufen feine anfpruchslofe Wohnung nimmt, und durch die 
Mildthätigkeit und den frommen Wahn der ummwohnenden Dörfler 
feine kärgliche Nahrung erhält. 


Das innere flache Syrien von Damascus 
und Aleppo. 


$. 38. 
Neunzgehntesg Kapitel 


Die Stromfyfteme der Damascus-Chene, Barada und. 
Awadſch. 


Schon zweimal ſind wir in unſeren Betrachtungen bis zu den 
Südthoren von Damaskus, der großen Hauptſtadt des öſt— 
lichen, flachen Syriens, am Oſtfuße des Anti-Libanon, weil von 
ihr die große Straße der Mekka-Pilger ausgeht, die wir 
von da durch das öſtliche Paläſtina, als Hadjroute, bis nah 
Arabien genau zu verfolgen hatten, vorgerückt (ſ. Allgem. Erdk. 
Th. XIII. 1847. ifte Abth. S. 421—4A7); dag zweitemal, ins 
dem wir noch einmal, von denfelben Thoren von Damascus aus 
gehend, noch fpecieller wie zuvor die nördlichften fyrifchen Theile 
diefer großen Hauptftraße der Karawanen nicht nur auf 
ihr jelbft, jondern auc) in ihren Seitenverzweigungen durch 
das Haurän, über Keffue, Szanamein, Mezareib, die alte Edrei, 
Zebne und weiterhin (ſ. Erdf. Th. XV. 2. 1851. ©. 807— 847) 
zu verfolgen hatten, wodurd ung die ganze Landfhaft ſüdwärts 
von Damascus hinreihend befannt geworden, fo weit bisherige 
Beobachtungen nämlich von Augenzeugen und Zorfchern Fo 





FR) 


Lage von Damascns, 1273 


Es bleibt ung alfo, genau genommen, nur noch die unmittelbare 
Umgebung von Damascus und die ihr nordwärtg anlie- 
gende ebenere Landjchaft des nördlichen Syriens über Palmyra ge- 
gen N.D. zum Blachfelde des Euphrat bis Thapfacus, Balis, 
Biredfhif, nordwärts bis Aleppo und darüber hinaug big zum 
Südfuß des Taurusiyftems zur Betrachtung des eigentlichen Sy— 
riens, eſch-Scham, übrig. Aber aud) diefe Aufgabe ift zum Theil 
ſchon durch die vollftändige Unterfuhung des Stufenlandes 
des Euphratlaufes und feiner unmittelbaren Uferanlagen er: 
ledigt (fiehe die fyrifche Borftufe des Taurus gegen Mefopotamien 
von Samojat bis zur Südwendung des Guphrat bei Balis und 
Thapfacus, Erdfunde Th. X. 1843. ©. 898 — 1115); felbft die 
Wüſtenſtraßen der Kaufleute und Reifenden zwifchen dem Eu: 


phratlaufe und dem flachen Syrien, jo weit wir- darüber, freilich 


nur ſehr ſparſame, Berichte erhalten haben, find fchon früher be— 
jhrieben, wie die Wüftenrouten vom mittlern Euphrat zu Hit 
(über Makſura, |. Erdk. Th. XI. S. 748, vergl. mit Th. XVII. 
S.265) bis Damascus durh Burkhardt, Wellfted und 
Ormsby (f. Erdf. Th. XI. 1844. ©. 742-—749) und die nörd- 
licher gelegene von der Einmündung des Beliffluffes bei Rakka 
und von er-Refafa an der Balmyraftraße nah Aleppo (vergl. 


Erdk. Th. X. 1843. ©. 1087—1117). Auch der Gebirgspaf- 


Sagen in N.W. von Damaskus über den Anti-Libanon von 


— — — 


der Palmyraſtraße durch die Kloſterberge der Suriani zu Saidanaja, 
Maluͤla und Mebrud nach Ba'albek iſt ſchon in Obigem gedacht 
(ſ. Erdk. Th. XVII. 1fte Abth. 1854. ©. 255-268), ſowie der— 
jenigen ſüdweſtlichen Straße von Damascus über Dimas zum 
Hermon und der durch das untere Coele nach Sidon (ebendaſelbſt 
©. 279-286). 

Es bleibt uns alſo nur noch die auf kleineren Raum be— 
ſchränkte Lage der Stadt Damascus ſelbſt und ihrer berühmten 
paradiefifhen Umgebung, der el-Ghätha, zu erforfehen 
übrig, zu welcher von Welten her ihr Lebenswaffer, der Barada, 
in feinem romantifchen Thale berabftrömt, deſſen Quellgebiet am 
Dftabhange des mittleren Anti-Libanon auch ſchon von ung big 
Zebedany an feinem obern Laufe überftiegen ift (f. Erdk. XVII. 
Afte Abth. ©. 268— 273), deſſen Thalgebiet wir aber noch unbe— 
ſucht liegen, um es hier an geeigneter Stelle bis zu den Thoren 
von Damascus zu verfolgen. 


* 


1274 MWeft-Afien, V. Abtheilung. II. Abfchnitt, $. 38. 


* * 


Erläuterung 1. 


Das Stufenland des Oſtabfalles des Anti-Libanon (ez⸗Zebedany, 
die alte Abilene) bis gegen die Ebene von Damascus (el— 
Ghuͤtha). Das Stromſyſtem des el-Barada (Chryſorrhoas). 


1) Der obere Lauf des Barada von ſeiner Quelle bis 
zum Sük Wadi Baräda, der alten Abila. 


Der Oſtabhang des Anti-Libanon iſt von ſeiner Waſſer— 
ſcheidehöhe bis zum öſtlichen Fuße der Ebene nur ein unfrucht— 
barer, meiſt klippiger Landſtrich, der von der Stromſchlucht des 
Wadi Barada von N. W. gegen S.D., in welcher dieſer Strom 
von Damaskus in vielen Krümmungen, jedoch mit Beibehaltung 
ſeiner Normaldirection zu dieſer Stadt abwärts ſtrömt, durchzogen 
wird. Nur inſoweit ſeine Waſſer oder die ſeiner verſchiedenen Zu— 
flüſſe eine Bewäſſerung des engen Thalgebietes geſtatten, wird die 
Thaltiefe mit lieblichem Grün, Baumpflanzungen, Gärten, zwiſchen 
den emporſteigenden Berg- und Felswänden oft auf eine romantiſche 
Art geſchmückt, aber auch nur ſo weit bebaut und bewohnt. 
Nur innerhalb dieſer Thalrinne des Wadi Baräda liegen 
einige zwanzig uns bekannt gewordene Ortſchaften, während der. 
ganze Dftabhang von den Eingeboren jelbft als vorherrjchender 
unbebauter und undbewohnter Wüftenftrich den an Afrika erinnern: 
den Namen einer e8-Sahra trägt, und von feiner bedeutendften ' 
Ortſchaft, Zebedäany, auf der Höhe als Diftrict dem Paſchalik 
Damascus unter dem Namen e3:gebedäny*) angehört. Diefer 
Diftrict Tiegt auf den Wege von Ba’albef nad) Damascus und 
bildet dahin das große Land der Paſſage zwijchen beiden Haupt: 
orten. Er nimmt in NW. feinen Anfang faft ganz oben auf den 
Abhängen des Libanonrüdens (4,000 F., feine größte Höhe 4,827 8. 
über dem Meere, ſ. Erdf. XV. 1. ©. 272, 277), auf welchem der 
Ort Zebedäny felbft dicht anliegend (nah Ruffegger 4,000, nad 


*2) &li Smith, bei Robinfon, Pal. III. S. 897—899; nach der hand: 
fchriftlichen, bis jeßt noch unedirten Specialfarte, die wir E. Robinfons 
gütiger Mittheilung verdanfen: Plain of Damascus and Valley of 
Wady Büräda, surveyed by Mr. Porter, Americ. Missionary 
resident in Damascus. 1852; die früheren Zeichnungen des Barada- 
laufes, auch in Berghaus Syrien, find fehr fehlerhaft. 





Das Stufenland des Baräda-Fluffes, 1275 


v. Schubert nur 3,529 Fuß über dem Meere, ebendaf. ©. 276) 
erbaut iſt; diefer Diftrict erftredt fich durch das Wadi Baräda 
bis zum Orte Dummar, an dem untern Laufe des Fluffes gele- 
gen, wo er feinen legten Durchbruch durch die äußerfte, nur nie— 
drige Borfette des Gebirges zur Ebene von Damaseus ge- 
winnt, welche durch diefe öftlichften Vorberge von der Gebirgsland- 
ihaft der e8-Sahara völlig abgetrennt wird. 

Die noch grüne, wiefenreihe Hochebene #), in welcher Debedäny 
liegt, ift ein von Nord nah Süd nur ſchmales (eine halbe Stunde 
breit), aber 4 Stunden langgeftredtes Langenthal, an deflen 
Südende der Fleden liegt, von welchem der ganze Diftrict den Na— 
men hat. Der Fluß diefes Thales heißt Zebedäny; er entfpringt 
nur wenig ſüdlich von Sürghäya (f. Erdf, XVIL 1. ©. 270 u. f.) 
zu Yin Hawar (oder el-Haura), und fließt durch ein pappelrei- 
ches, hohes Wiefenthal bis Zebedäny, wo er mit dem zweiten waf- 
ferreichen Beraftrome eine Stunde füdwärts diefes Ortes fich ver- 
einige. Diefer kommt direct von Welt aus der Ain Baräda 
herab, und durchzieht mit jenem Zebedaͤny zufammenfließend das 
Wadi Baräda, deffen vereinigter Strom fernerhin vom reicheren 
‚Quellwaffer den Namen trägt. Die Quelle Ain Baräda in 
SB. von Zebedäny fcheint mit diefem Orte in gleicher abfoluter 
Höhe oder nur weniges höher zu liegen; nach Porters Meffung 
3,608 F. üb. d. M. | 

| Etwas verfehieden von diefer Darftellung weicht die neuere 
Angabe v. Kremers (1851) ab, doch nur darin, daß fie dem 
nördlihen Quellflug, von Ain Hawar abwärts fommend, den Na— 
men Barada Schon beilegt *), der nach den früheren Berichterftattern 
erſt dem Waſſer der füdlicheren Ain Baräda angehört, wo 
| Thomfon, der durch einen weftlicheren Paß, den Akabet el- 
KHöF (den Pflaumenpaß), über den (am 13. April 1848) noch 
ſchneereichen Hochrüden des Anti-Libanon zu diefer Yin Baräda herab- 
geſtiegen, auch einen verfallenen Ort Hauſch Baräda%) berührte, 
neben welchen die Quelle Barada plötzlich aus der Bergwand her- 


vertritt, Diefe hat v. Kremer aber gar nicht erwähnt; fie ſcheint 
WR 


) Nah E. Smiths Mfır. und W. Kraffts en Serufalems. 
Bonn, 1846. 8. Anhang ©. 269. 2) A. v. Kremer, Mittel: 
Syrien und Damascus, Studien während eines Aufenthaltes dafelbft. 
ı 1849 — 1851. Wien, 1853. 8. ©. 206—207. *°) W. M. Thomson, 
\ Letter, 3. Aug. 1848, in Bibliotheca Sacra. Nov. 1848. Vol. V. 
No. XX. p. 76; Burckhardt, Reife, bei Geſenius ©. 344, 


1276 Weft-Afien. V. Abtheilung. IT. Abfchnitt. $. 38. 


ihm unbekannt geblieben zu fein. Hauſch, jagt Burkhardt, 
bezeichne nur kleine Dörfer oder aneinandergereihte Häufer, die mit 
einer Mauer umgeben find, durch. die nur ein hölgernes Thor als 
Eingang zum Innern des Raums führt. 

Zebedäny (Zebdäni) %), jagt v. Kremer, liegt in einem 
Haine von Gärten, der ſich über die ganze Ebene ausgebreitet, hat. 
Eine Stunde im Often, bei dem Dorfe Belüdan (Bludän) ent- 
fpringt das herrfichfte Quellwaffer; die breite, nette, von da zum 
Hauptorte herabführende Straße ift mit hohen Heden von Brom- 
beerfträuchen und langen Reihen von Silberpappeln eingefaßt, an 
denen ſich Weinreben hinauffchlingen. Die Einwohner leben vom 
Ertrage ihrer Gärten, deren Obft in größtem Weberfluß gedeiht; 
zumal die Zebedäny-Xepfel find in Damascus berühmt; in mans 
hen Fahren ift ihre Menae fo groß, daß man den Gantar (Gent- 
ner) für 2 Piaſter (12 Kreuzer Werth) erkaufen konnte, Die 
Menſchen find zu träge, das Obſt zu pflüdenz fie ſchütteln nur Die 
Bäume, wobei das Dbft natürlich Fehr befchädigt wird. Früherhin 
wußte man von diefer Obftfülle feinen Gebrauch zu machen; man 
ließ fie verfaulen, wodurd- die Luft verpeftet wurde. Erft feit 
wenigen Jahren lehrte fie ein Europäer daraus Cider und Eifig 
bereiten; auch wird das Obſt gedörıt. Nordwärts Zebedany fleigt 
das Thal nur allmälig an 2 Stunden aufwärts big zur Flußquelle, 
die v. Kremer, flatt Hawar oder Haura, Yin Hör, die Pla 
tanenquelle, nennt, als Urſprung des Barada; 2%, Stunde 
weiter aufwärts erreichte er das zuvorgenannte Sürghäya, ein 
großes Dergdorf, das, nach) ihm, auch noch von Weinbergen 
umgeben ift, obwol e8 ſchon ziemlich bis auf der Wafferfcheidehöhe 
gegen das Litany-Thal im Beka'a liegt, reichlich von Falten Quel- 
len bewäſſert wird, aber font in den öden Umgebungen von dem 
armen und verachteten Stamme der Bela’ —2 ⸗Araber bewohnt 
iſt, die hier ihre Ziegenheerden weiden. 

Nach v. Schubert, der (am 2. Mai 1839) nahe Zebedany 
in der Nähe von Maufbeerpflanzungen fein Nachtlager genommen 
hatte, ift diefer Bergort von Chriften bewohnt #), der Siß eines 
Biſchofs und ausgezeichnet durch Reinlichfeit und gute Bauart feiz 
ner Häufer. . Die Meffung feines Nachtlagers ergab 3,530 Fuß 


*6) Burckhardt, Trav. p. 3; bei Gefeniuß ©. 39, 
N 9. Schubert, Reife im Morgenlande. Th. II. ©. 312, 





Der obere Lauf des Baräda, 1277 


über den Meere, alfo nur wenig Fuß niedriger als der Broden- 
gipfel; die Stelle war ein ödes Steinfeld, nur, von kümmerlichen 
Gräfern bewachfen (Aegilops ovata, Bromus lanuginosus, Hordeum 
bulbosum); nur die Gartenumgebungen des Drtes waren durd) 
Anpflanzungen obftreich, der übrige Theil der Ebene (Art ez-Zeb— 
dany, 3,346 Fuß über dem Meere bei Ruffegger) baumleer. 
Doch geben die Maulbeerbäume Seidenertrag, der die Ein- 
 wohner bereichert. 
Thomfon trat in der Mitte des April aus den tiefen 
Schneefeldern, die er auf der genannten Baßhöhe des Anti-Libanon 
nur mühfam hatte überfteigen fönnen, in dag milde Baffin 
von Zebedäny ein, das ihn durch fein Grün und die vortreff- 
tihe Pflege feiner Gartenanlagen, jowie durch feine ausgezeichnete 
Cultur überrafhte und entzückte; es jchien ihm das fehönfte aller 
ſyriſchen Bergthäler zu fein. Ohne Zweifel, fagt er, war eg einft 
von, einem See bededt, der fich erft durch die -Felsklüfte gegen 
S. O. feinen Ablauf dur den Baräda bahnte; nur etwa 2 Stun— 
den mäandert er ruhig durch das hohe Längenthal in deffen 
Normaldirection gegen Süden fort, bis er plößli da, wo ein 
weftliches Felsthal, das Wadi el-Küra, von Dfehudeideh kom— 
mend, hinzutritt, in deffen Normaldirection gegen Oft durch 
eine enge Querſchlucht durch Felsjpalten jenem (bei et-Tefiyeh) 
entfehlüpft und nun von Stufe zu Stufe zur Tiefe wild hinab» 
ſtürzt. Nach kurzer Strede unterhalb einer Brüde (die heutige 
it, nah Burdhardt, erſt im Fahre 1809 erbaut) 8) fpringt er 
in fühnem Cataract hinab, und durchtofet in wilden Strudeln 
die Berg» und Felswände der tiefeingefehnittenen Schlucht des 
Wadi, bis er mit fanfterem Laufe erft am Fuße der Berge die 
Ebene von Damaseus erreicht. Kein Pinfel der Maler und Feine 
Feder der Beichreiber hat der malerifhen Schönheit diefer Gebirgs- 
| ſchlucht Gerechtigkeit widerfahren laſſen; Lord Lindſay jedoch 
characteriſirte fie durch wenige, aber meifterhafte Züge; felbft für 
den Alpenfohn, der an folhe Prachtſcenen der Natur gewöhnt ift, 
bogt RuſſeggerM), iſt dieſe Thalbildung imponirend, durch enge, 
wild emporſteigende Kalkſteinwände, ganz kahl und ſenkrecht mehrere 
‚Hundert Fuß hoch im Engpaß 0), der, nur wenige Klafter breit, 





— — — 


| *) Burckhardt, Trav. p. 2 u. bei Gefenius ©. 38. *°) Ruflegger, 
Reife. 1. 2. ©. 722— 724. 0) Bartlett and Carne, Syria. 
T.I. A. tab. Pass of Souk Barada, p. 15; Lord Lindsay, Let- 
ters. Lond. 1839. Vol. UI. p. 183. 


12738 Weft-Afien, V. Abtheilung. I. Abſchnitt. S 


faum dem Fluß und der Straße ihren Raum läßt. Hier in den 
Felswänden dieſes Paſſes, am linken Ufer des Baräda, zumal in 
deſſen nördlicher Felswand, brachte man einft eine große Menge 
‘von Gatacomben an, die man wahrfcheinlich für die Necropolis 
von Abila anfehen mag: denn nur wenig weiter abwärts paffirt 
man am Ausgange des Engpafjes mehrere Dorfjchaften an derjel- 
ben Uferfeite, ſchön gelegen, wo einft die Gapitale der Provinz 
Abilene, die Stadt Abila, ftand, wie noch Trümmer alter 
Zempel und Inſchriften Diefes bezeugen. Viele ſchöne Portale, 
häufige Hautreliefs, Ueberreſte von Treppenfluchten an Felfenftufen, 
die zum Theil wieder herabgeftürzt find, viele Säulentrümmer und 
Reſte zerftörter Gebäude beftätigen es, daß hier im Thale einft be- 
trächtliche antife Bauwerke fanden, wo gegenwärtig der Sük 
Wadi Baradadl) auf dem rechten Flußufer unter 33° 40° n. Br. 
und 36° 9° öſtl. L. v. Gr. mit feinen nächſten Dörfern Berheleiya 
und el-Kefr, wo Robinſon auch corinthifche Säulencapitale 
vorfand, Die zwei Fleinen griechifchen Tempeln angehörten, alle drei 
von Mufelmännern bewohnt, angebaut wurde, dem füdwärts auf 
dem andern, dem rechten Ufer gegenüber eine Heilige-Gapelle auf 
einer 800 Fuß hohen, ſteilen Bergwand errichtet iſt, RNReby Wely 
Äbil genannt 32), 

Nah Thomfon liegen die Inſchriften, welche die Weg: 
bahnung an diefer Necropolis vorüber zur Stadt Abila bezeih- 
nen, und dieſe Thatfache außer Zweifel ftellen, nur 25 Minuten 
unterhalb der erften Schlucht des Engpaffes, an dem auch noch 
zwei Streden der alten Römerftraße, wie Aquäductrefte 
wahrzunehmen find; der Heine Ort e8-Süf (d. h. Marktort) am 
Baräda liegt nur 15 Minuten unterhalb der genannten Brüde, die 
vom linken zum rechten Ufer des Fluffes herüber nach dieſem 
Marktfleden führt; nur 15 Minute weiter abwärts am Strom 
auf deſſen rechtem Ufer Liegt das Dorf el-Huſeiniyeh, oder 
Sinie bei Maundrell), auf deffen Berghöhe Neby Abel die 
Sage von Kaind Brudermord verlegt wird, und wiederum 10 Mi 
nuten weiter abwärts eben dafelbft das Dorf Deir Känon, mw 
die Ruinen eines griechifchen Tempels und ein feltfamer Berg, 


°) Eli Smith, bei Robinfon, Pal. II. ©. 899; Burckhardt, Tray. 
P. 2, bei Geſenius S u. Sy ME Robinfon, Abriß einer 
Keil u. f. w., in Seitfchrift der Deutſchen Morgenländifchen Ger 
wel BH. VII. 1853. ©.70. °°) H. Maundrell, Journ. 1. c. 
p- 1 ; i 





Der obere Lauf des Barada; Abilene. 1279 


welcher den Baräda in zwei Arme theilt. in Bergweg verläßt 
hier das Baräda-Thal und führt in gerader Linie über el-Dfhu- 
deideh auf einer ſchönen Bergebene zum untern Thale direct 
nah Damascus. Kehrt man aber von Suf Wadi Baräda vom 
rechten Ufer auf einer zweiten untern Brücke zu eleKefr zu dem 
linten Ufer zurüd, fo erreicht man ein unteres Kefr ez-Zeid 
(oder Färis Zeid bei Eli Smith, das nur 25 Minuten von 
jenem entfernt ift), bei welchen Thomſon ebenfalls die Spuren 
einer alten Stadt nebft einer griechiichen Inſchrift entdedte, die 
aber zu zerftört war, um fie lefen zu fönnen. Der Baräda fept 
von da feinen Weg über el-Fljeh (ſprich Fidſcheh) in vielen 
Krümmungen von Stufe zu Stufe durch die Randgebirge der öſt⸗ 
lichen Bergfetten weiter fort, 

Dod zuvor kehren wir noch einmal zu der Gapitale der 
alten Abilene zurüid. Die ſchon erwähnte Brüde unter dem 
Engyaß über den Wafferfällen, denn es folgen ihm mehrere 
(einer derjelben hat nah v. Schubert) 50 Fuß Höhe), ift ein 
ſchön gejprengter Bogen, der trefflich unterhalten ift und den pit- 
toresfen Eindrud diefer Wildniß verfchönert; denn plößlic erweis 
tert ſich die Fahle Feldenge mit der feierlich ernften, abgelegenen 
Mecropolis über den Köpfen der Wanderer wieder; die Vegetation 
ihmüct wieder das Thal, und an die Stelle der Todtenfammern 
treten die Wohnungen der Lebenden in den freundlichen Ortfchaften, 
die zwifchen den Kreidehligeln aufs und angebaut find, mit den fie 
maebenden Gartenterrafien. Auch v. Schubert ift von der 
Schönheit diefer Thalgegend bezaubert; die Grufthöhlen, jagt er, 
nd oft tief in den Felfen zu den Gradftätten eingehauen, und 
| ticht jelten mit Funftreihen Bortalen und halb erhabenen Arbeiten, 
julen und anderen Sculpturreften geziert. 

N. Pococke war wol nah Maundrell (1697) vor hundert 
Jahren der erfte aufmerfame Beobachter diefer Gegend gewefen, der 
us einer, jedoch unvollkommenen griechiſchen Inſchrift 55) daſelbſt, 
An welcher des Tetrarchen von Abilene, Lyſanias, Erwähnung 
chen auf die Lage von Abila 56) an diefer Stelle zurüdichloß, 

! 
| =) 9. Schubert. II. ©. 311. >) N. Ri Befchreibung des 
1 Morgenlandes. Th. II. ©. 169, Tab. XXII. »°) J. Hogg, 
On the City of Abila and Abilene, im of the Roy. Geogr. 


\ Soc. London. Vol. XX. P. 1. p. 39—46; &. Robinfon, Abila des 
in Bibliotheca Sacra. Febr. 1848, Vol. V. No. XV. 








% 


1280 Weft-Aften. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 38. 


und nebft einer guten Befchreibung auch die Abbildung einer dor— 
tigen Kirchenruine oder eines Fleinen Tempels mit zwei dorifchen 
Säulen veröffentlichte, die er für fehr alt hielt, weil in ihr der 
Stein mit der Infchrift eingemauert war. Bankes ſcheint der 
erfte Neifende zu fein, der durch Kopien von aufgefundenen latei- 
nifchen Inſchriften dafelbft die Lage der alten Abila an der Stelle 
des heutigen Süf feftzuftellen im Stande war, deren Entfernung 
von Damascus im Itin. Anton. 57) auf 18 Mill. angegeben wird, 
auf der Route von da nach Heliopolis. Uber er behielt, wie ge 
wöhnlich (ſ. oben ©. 1013), feine Entdeckung neidifh der Wilfen- 
Ihaft als Geheimniß zurüd; die danah von Budingham ver- 
Öffentlichten Angaben waren ungenau. Da nun bei den Alten 
mehrere Abila genannt 5%) werden, wie die Abila in Peraea, näm- 
ih in Gilead (ſ. Erdf. XV. 2. ©. 1059—1060) und andere: jo 
war die Frage genauer zu unterfuchen, wo diejenige Capitale der 
Provinz Abilene, nämlih Abila Lysaniae oder Abila ad Liba- 
num (auch Abila Phoenices bei Suidas) lag, welche der Evangelift 
(Zucae 3, 1) in der Geichichte Johannes des Täufers erwähnte, 
die mit der früheften Ausbreitung des Evangeliums in fo naher 
Verbindung fteht, und wie es: fi) mit dem Lyſanias, dem Vier- 
fürften (Zetrarchen) zu Abilene, der im 1dten Regierungsjahre 
zur Zeit des Bontius Pilatus —— in Judäa war, ba 
riſch verhalte. 

Der claffifche Boden dieſes Baräda-Thales an der Römerftrape 
mit feinen Denfmalen an der Stelle einer einft bedeutenden, aber 
jelbft ihrem Namen nad gänzlich vergeffenen und verſchwundenen 
Stadt wurde ſeitdem Gegenſtand genauerer Unterſuchung, die durch 
wieder aufgefundene Inſchriften die Identität des heutigen 
Sük Wadi Barada mit der alten Abila Lyſaniä außer 
Zweifel ſetzt, und die darauf angepaßte Blutſage von Kain und 
Abel in das Gebiet etymologiſcher Fabeln des unwiſſenden Mittel 
alters zurückweiſt. 

Die zuvor ungenauer ‚bezeichneten genealogifchen Gerpättuf 
des Seitenzweiges der Herodifhen Negentenfamilie, welche unter 
dem Namen eines Lyſanias I. und II. mit dem Tetrarchen Philips | 
pus von Ituräa und dem Zetrarchen Lyſanias von Abilene, 
im Ev. Lucae, durch die Berichte des Joſephus und anderer Autoren 












>”) Ed. Wesseling. p. 198. 
er H. Relandus, Pal. P: 317, 52T. 


Oberer Lauf des Baräda. 1281 


n Verbindung gebradht, chronologiſche Zweifel gegen Die 
tichtigkeit Diefer Angaben des Evangeliſten zu  veranlaffen 
hienen, hat E. Robinfon berihtigt 5%). Er hat gezeigt, daß 
ie Angabe des jüngern Lyfanias, des Tetrarchen in Nbilene, 
its mit den Älteren Vorgängern deſſelben Namens zu thun habe, 
it denen er verwechfelt wurde, daß erft unter Tiberius Regierung 
te PBrovincialabtheilung unter diefem jüngern Lyfanias als 
(bilene genannt wird, obwol diefelbe Landichaft, doch ohne die: 
en ſpeciellen Namen zu führen, auch mit im Belikthum des frü- 
eren, zur Zeit des Pompejus und Kaifer Claudius genannten 
pfanias I. und U., wo auch ſchon die Stadt Abila genannt 
yurde (Jos. Antig. Jud. XIX. 5; XX. 7), mit inbegriffen fein 
onnte.e Da Claud. Btolemäus in feinen Tafeln (Geogr. V. 
5, Syria. p. 139, ed. Bert. fol. 160) dieſe zwifchen SHeliopolis 
md Damascus gelegene ausdrüdlih durch Abila Lysaniae 
ABıha Enız)ydsioa Avoaviov) bezeichnet, was mit der Local: 
ngabe der Stinerarien übereinftimmt, jo ift diefer Name uns 
freitig erft von der Refidenz diefes Zetrarchen zu Abila auf die 
ange Provinz feiner Herrſchaft übertragen worden, der vorher 
icht gebräuchlih war, da felbft ein dort jo bewanderter Flav. 
Sojephus ihn, unftreitig wegen feiner früheren politifchen Unbe— 
eutenheit, nie zuvor genannt hatte. Nach ihm (Antig. XVI. 10, 3) 
ſt es nicht unwahrfcheinlich, daß der Diftriet von Cäfarea Philippi 
Banias, Paneas, ſ. Erdk. XV. 1. ©. 197), früherhin Philippus 
errſchaft, ſpäterhin ſelbſt mit Abilene verbunden, zu Lyſanias 
etrarchie gezogen war. Damals hub Johannes des Täufers Lehre 
m Jordan an; Judäa und Galiläa waren die Hauptfcenen der 
haten Jeſu; aber er lehrte auch im Gebiete der Cäſarea Philippi 
Ev. Matth. 16, 13; Ev. Mare. 8, 27), und da Abilene an der 
ordgrenze von Philippus Territorium lag, vielleicht auch in die— 
Provinz am Oftabhange des Libanon, weshalb eben diefe Abilene 
om Evangeliften mit in die Erzählung aufgenommen fein mochte. 
a8 Berhältnig der Provinz in diefem Zufammenhange ift hier: 
19 gerechtfertigt, aber auch die Lage der einftigen, nur dem 
amen nach in der Mythe von Abel etwa erhaltenen, ſonſt 
änzlich bergefjenen Gapitale Abila ift durch Inſchrif— 
I ermittelt. Sn der Lage, 18 römifche Meilen (7 Stunden) 








2 Siehe Abila in Bibl. Sacra l. c. V. p. 80 — 83; vergl. Winer, 
Bibl. Realwörterb. I. Abilene. S. 78. 


Ritter Erdkunde XV IL Mmmm 


1282 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 38. 


von Damascus, ftimmen alle Stinerarien mit der heutigen Lage 
der Monumentenftelle am Suf Wadi Baräda überein, das act 
Karamwanenftunden von Damascus entfernt gerechnet wird. 

Der Baräda-Fluß ift aber, nad) Ptolem. V. 138 1. c., der 
Chryforrhoas, womit er den Fluß von Damascus bezeichnet 
(ebenfo Plinius, H. N. V. 16; ,Strabo. XVI. 755); einen andern 
Namen, Bardines (Baodivng), hat Steph: Byz. aufbewahrt, der 
wol als einheimifh zu betrachten ift, den er zwar unter allen 
Autoren allein anführt, welcher aber doch feinen Anklang im heu- 
tigen Namen Baräda behauptet zu haben fcheint. An feinen 
beiden Ufern, in der genannten Gegend concentrirt, liegen fo viele 
Ueberrefte einer einftigen beveutenden Bevölferung, daß auch mit 
der Necropolis eine alte Stadtlage an der großen Hauptftraße 
entichieden bezeichnet ift, die aus den heidnifchen Zeiten bis in 
das ſechſte Jahrhundert der chriftlihen verfolgt werden kann, 
wofür die Tempel und die Kirchenrefte daſelbſt Zeugniß geben; denn 
hier zu Abila war ein Biſchofsſitz, wie ſich aus den Unterſchrif— 
ten des Episcopus Jordan beim Kirchenconeil zu Chalcedon im 
Jahre 451 nach Chrifti Geburt - (Jordane Abilae Syriae) 60) und 
noch aus einer zweiten im Jahre 518 "unter Kaiſer Juſtinus 1. 
ergiebt, auch durch einen Episcopus Alexander nachweiſen läßt. 
Erſt viel ſpäter wurde durch die Muſelmänner und die Fabeln ih— 
res Korans dahin auf jenen ſteilen Berg ein Neby Habil, oder 
Abil, d. i. ein Heiligthum eines Propheten Abel, verlegt, in dem 
eingebildeten Wahn der Märchen Mohammeds und der Seinigen, 
daß Kain in der Angft den Leichnam des von ihm erjchlagenen 
Bruders hier beigefeßt habe, was felbft von den unwiffenden Pil— 
gern des Mittelalters, wie von einem Gumpenberg, Fürften 
Radzivil und Anderen im 14ten und 15ten Jahrhundert in ihren 
Neifeberichten wiederholt wird. Vielleicht daß die Septuaginta, 
welche den Drt ftatt Abila IP nannte, ſchon diefer Legende ger 
huldigt hatte; ein Tempelreſt ſoll fich dafelbft vorfinden. | 

Schon der durch die Kunft gefprengte Weg durd die Paffage 
zwifehen dem felfigen Zugang zur alten Necropolis läßt -auf die ' 
Bedeutung des dortigen Sitzes eines Landesfürften im Gebirge zus | 
rückſchließen; an drei Stellen, jagt Bocode, ift der Fels ausge | 
hauen zu Wegen von 20, von 40 und 10 Fuß Breite, und doh 
ift der Paß an mehreren Stellen fo eng, daß faum 2 Reiter nebenz 






6°) H. Relandus |. c. p. 529. 


— I 


Dberer Lauf des Baräpa. 1283 


einander hindurd können, und die fchärferen Winkel der Straßen- 


wendungen gut zu vertheidigen fein würden. Geht man diefen 
Weg abwärts und nähert fih der Brüde, jagt W. Krafft, der 
die Topographie dieſer Stelle 1) genauer als andere Zouriften ing 
Auge gefaßt und die vorhandenen Inichriften am getreueften copirt 
hat, jo zeigt fich hoch oben an dem nördlichen Felsabhang eine ab- 
gefhrägte Wand, 60 Schritt lang, an der zwei lateinifche 
Inſchriften (32 und 33 feiner Tab. 2), die jede zweimal in 
einiger Entfernung von einander in Stein gehauen find. Die 


Inſchrift befagt, daß die durch einen Bergſturz fortgeriffene 


Brüde dur den römischen Präfecten der Provinz Syrien, Jul. 
Berus, und feinen Freund, unter den Kaifern M. Aurelius und 
Lucius Berus, auf Koften der Bewohner von Abila wieder 
hergeftellt worden fei. Zugleich findet fih oben am Berge ein 
dur) den Fels gehauener Banal, der das Waller ableitet, ein 
großartiges Werk, wol der Römer, welches einem ferneren Berg: 


ſturz an diefer wichtigen Straße nach Damascus für immer ge: 


feuert hat. Ein wenig weiter liegt an derfelben nördlichen Fels— 


| 


wand eine alte Necropolis, mehrere Gräber mit wohl ausgeführten 
Sculpturen, unter anderen eine merfwürdige Trias und eine Opfer: 
jeene. Durch jene Infchriften wird die Lage der alten Abila des 


Libanon an der Stelle des heutigen Suf Wadi Baräda gleich beim 


Ausgange des Engpaffes vollfommen beftätigt. Oberhalb Abila 
fand Krafft die Ruinen eines bisher von den Neifenden noch 
nicht erwähnten Tempels, deifen Befchreibung er nebit anderen 


Felsfeulpturen der Necropolis von Abila anderwärts zu veröffent- 


lichen fich vorbehalten hat. Bis jetzt iſt ung diefe Mittheilung 
nicht befannt geworden, aber wir zweifeln nicht, daß noch mehrere 


lehrreiche Ueberrefte diefer früher ganz unbeachtet gebliebenen Abila 


fi vorfinden werden. Die mitgetheilten Inferiptionen zeigen in 
den doppelten Copien, daß die Steinmeßen jener geit ihre Arbeiten 
nicht ganz fehlerlos zu Stande brachten. 

Bon dem topographifhen Vorfommen zweier Snfchriften, 


" Die Charles Lempriere im Jahre 1843 auf feiner Neife von 


Baalbef nah Damascus von einem 500 bis 600 Fuß hohen 


— — abſchrieb, hat E. Hogg eine kleine Skizze 62) gege— 





en) W. Die Topographie a. a. O. ©. 269-270. 
°®) J. Hogg, On the City of Abila I. c.; Wilson, The Lands of 
Sr Bible. II. p. 373— 374; ». Kremer, Mittel: Syrien a. a. O. 
203. 


Mmmm 2 


1284 Weft-Afien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 38, 


ben und diefelben erflärt; die dritte blieb zu unleferlih. Letronne 
und Orelli haben fie auch erflärtz der amerifanifhe Miffionar 
de Foreft machte 1848 berichtigtere Kopien derfelben, die von 
MWoolfey am richtigften erflärt (1849) wurden, womit aud) 
Kraffts 1845 gemachte anı genaueften übereinſtimmt. Woolſey's 
ei: der erften, größeren, neunzeiligen Inſchrift lautet: 


Imperator Caesar Marcus Aurelius Antoninus 
Augustus Armeniacus et 
Imperator Caesar Lucius Aurelius Verus Augustus Ar 
meniacus viam fluminis 
Vi abruptam interciso 
Monte restituit (uerunt per?) 
Julium Verum Legatum Pro Praetore Provinciae 
Syriae et Amicum Suum 

Impendiis Abilenorum. 


Die zweite, Fleinere, fiebenzeifige Infchrift lautet: 
Pro Salute 
Imperatorum Antoni 
ni et Veri Marcus Vo 
lusius Maximus 
Legionis XVI Flaviae Fidelis (oder firmae?) 
Qui operiin 
stitit Voto S uscepto. 


Da beide Inferiptionen zweimal eingehauen find, jo werden | 
die kleinen Abweichungen, wie restituit, dann A Pr Pr, oder in 
der zweiten Inſchrift et ftatt FF wol nur aus Ungenauigfeit ' 
der Steinmege hervorgegangen fein. In der erften Infchrift, bes 
merft Nobinfon, falle nur die Lobpreifung auf, da doch die 
Abilener die Koften zum Wegbau hergaben; nur die Nähe der 
Stadt wird durch denfelben, nicht aber ihre eigene Stelle dadurch 
bezeichnet; der Titel Armeniacus gebe die Zeit der Errichtung 
der Inſchrift an, nah dem Triumph, den beide Kaifer in Holge 
der Unterjohung Armeniens dur Luc. Verus hielten. Da der, 1 
Triumph im Jahre 166 nach Chriſti Geburt ſtattfand, — 
aber im Jahre 169 ſtarb, ſo wird die Inſchrift dieſer Zwiſchenzeit 
angehören. 





t 
{ 


Der mittlere Lauf des Baräda. 1285 


2. Der mittlere Lauf des Baräda von der alten Abila 
bis Dammar. Die Fidſcheh-Quelle. 


Noch ift wol die Ausdehnung der einftigen Stadt Abila ab» 
wärts am Strome nicht genau zu beſtimmen, da es an genaueren 
Unterfuchungen fehlt; vielleicht bis Deir Känon, wo Thomfon 
noch einen griechifchen Tempel antraf, welcher dem Kefr ez-Zeit 
gegenüber liegt. Seht man zu diefem Orte auf das linke Ufer 
des Barada gegen Nord über und folgt weiter abwärts deſſen 
Stromlaufe&) über Deir Mufürrim, -fo erreicht man nad 
1 Stunde und 10 Minuten das Dorf el-Fidſcheh zmwifchen zu 
beiden Seiten faft fenfredht 600 bis 800 Fuß hoch emporftarrenden 
Feldwänden, in großartiger Umgebung gelegen. Aus einem eins 
zelnen Felfenloche bricht die Quelle Ain Fidſcheh mit unwider— 
ſtehlicher, reißender Gewalt ſchäumend hervor, und ergießt ſich ſchon 
nach nur 120 Schritten, 20 bis 30 Ruthen nach Robinſon, 


Laufs mit überſchwellender Fülle in den Baräda. Sie hat, nad 


E Robinson, die Wafferfülle wie die Jordanquelle bei Banias, 
fie führt dem Baräda mehr als Das Doppelte feiner eigenen Waf- 
jermenge zu, und tft felbft undurdhgehbar. Die Bauwerfe verfchies 
dener Art, Mauern, Zempelrefte, Säulen, Nifchen zu Standbildern 
und Anderes, was man über und um den Urfprung diejer plößlich 
hervorraufchenden, mächtigen Quelle wahrnimmt, feheint in ein ho— 
hes Alter zurückzugehen; Inſchriften haben fich bis jetzt nicht ges 
funden. Schon Bocode6% war auf diefe Monumente jehr auf 
merffam, und gab Abbildungen von ihnen, Tab. XXII., darin ihm 
aber feider noch Niemand nachgefolgt, denn feine Zeichnungen find 


doch jo wenig characteriftifch, daß fie nicht befriedigen Fönnen. 


Einft (wol im 10ten Jahrhundert) muß eins diefer Gebäude noch 
eine Kirche und die Bewohner derfelben werden noch Chriſten ge- 
weſen fein, deren jeßt feine mehr dort wohnen, denn Abulfeda 
eitirt den Ebn Haufal, der fage, daß der Fluß von Damascus 
unter einer Kirhe der Chriften, al-Figatd5) mit Namen, 
hervortrete, in gleicher Zülle und Breite, wie der Baräda, in den 
fie einfließe. | 


) W. M. Thomson, Biblioth. Sacra I. c. V. p. 763; &. Robinfon, 
Abriß, in Seitfehr. der Deutfhen Morgenl. Gef. a. a. D. ©. 70. 
) Vocode, Befchr. des Morgenl. a. a. O. I. ©. 196—200. 
*) Abulfedae Tab. Syr. ed. Koehler. p. 15. . 


* 


1286 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 38. 


Nur eine halbe Stunde abwärts am Stromthale, wo der 
Baräda eine ſcharfe Südwendung von feinem bisher mehr öſt— 
lichen Kaufe nimmt, tritt ihm von der Oftfeite ein Wadi Beſ— 
fima hinzu, wo das gleichnamige Dorf liegt. Bei diefem Orte 
fingt ein großer Tunnel an, der unter dem dftlichen Berge hin- 
zieht und fo hoch ift, daß ein Mann in ihm aufrecht gehen kann; 
Thomfon hat diefe Felsgallerie nicht weiter verfolgt. Aber 
Pococke hatte fie auch fchon als Wafferleitung von Fege 
(d. i. Ftjeh) genannt. Ein naher Ort, der ihren Anfang bezeich- 
net, Scheint das el-Aſchraftyeh ber Eli Smith und auf 
Porters Specialfarte zu fein. Den Eingang fand Bocode 
2 Fuß breit, 4 bis 5 Fuß hoch und zum Theil bogenweis aus den 
Zelfen gehauen; er fiege meift 20 bis 20 Fuß höher als der Fluß. 
Bocode ging A englifche Miles weit denfelben entlang. An eini- 
gen Stellen des ſenkrecht auffteigenden Berges jah er den oberen 
Theil nach vorn offen, wie einen bededten Gang; an anderen 
Stellen, wo Höhlen im Berge find, wird er zu einem offenen Ca— 
nal, der 2 Fuß breit und 2 bis 8 Fuß hoch iſt; durch mehrere 
Höhlen gebt man dann unter dem Berge fort. Da, wo er diefe 
am erjten antraf, fand er einen Canal abwärts derfelben von 1 Fuß 
6 Zoll Weite und 2 Fuß Höhe durch den Berg gehauen. Er ver- 
folgte diefen eine ganze Strede und bemerkte, fo weit er e8 wahr: 
zunehmen im Stande war, daß ein von dem Berge herabfommendes 
Waſſer durch diefen aufgefangen und zu der Wafferleitung geführt 


wurde. Auch noch einen andern großen Kanal fand er über ihr, 


und an einem Theile des Berges, wo die Wafjerleitung durch den 
Felſen gehauen. war, Jah man über dem Zluffe eine fenkrechte Spalte, 
wo gegenwärtig ein Fußſteig eine halbe englifche Mile weit durch 


die Wafferleitung gebt. Diefe Wafferleitung fol rund um den 


Berg in dag Land um Carav (wol Kära,-die Hadj-Station, 
zur Seite des Deir Mar Yafob), eine Stadt, auf dem Wege nad) 
Aleppo ‚gelegen, geführt fein, die nur noch 2 Tagereifen von Tad— 
mor entfernt it. Ihm ſchien diefe Wafferleitung längs dem Ende 
des Anti-Libanon ſogar bis ohnfern Haffeah (wol Hafya, die 
viel nördlichere Station auf der Hadjroute in S.D. von Höms) 
geleitet zu fein, und von da, bemerkt Bocode, möchte das Waffer 
von der Seite des Berges auf eine Anhöhe geführt worden fein, 
die fih bis Palmyra erſtrecke (ob auf der Außerften, öftfichften 
Borkette des Anti» Libanon- Syftems? vergl. Erdfunde XVII. 1. 
S. 265). | 





3 


. Der mittltve Lauf des Bardda. 1287 


Zwar Waſſer ſah Bocode nicht in diefer von ihm befchrie- 
benen Wafferleitung, doch meint er, daß leicht aus der Yin Fi— 
dſcheh daſſelbe dahin-geleitet werden konnte, oder daß auch fehon 
die Regenwaſſer diefelbe damit hätten füllen können. Bei dem 
genannten Orte Hafya, 7 frangöfifche Meilen in S. O. vo Höms, 
habe er das zerjtörte Werk gines großen in Felſen hinabgehenden 
und ummauerten Zeiches gefehen, der zu einer Waſſerſammlung 
dienen mochte. Die Sage im ande fihreibt das Werk, wie fo 
Vieles, dem Salomo zu, für die von ihn erbaute Stadt Tadmor; 
eine andere Legende erzählt, das Werk jet von einer Königstochter 
jehr vergrößert und vervollftändigt worden, was man dann leicht 
auf die Königin Zenobia beziehen Fünnte. So ungenau und uns 
verftändlich auch dieſe Angabe des gewiſſenhaften Neifenden des 
vorigen Jahrhunderts fein mag, jo machte fie doch zuerft auf ein 
großartiges antifes Werk aufmerkſam, das Dis dahin der gänzlichen 
Vergeſſenheit anheimgefallen war, und an das ihm fehr ähnliche 
des großartigen Felſencanals von Seleueia erinnert, das auch erft 
feit Kurzem ung näher befannt geworden (vergl. oben ©. 1256). 
Meberhaupt it Syrien, wie wir fon dort geäußert haben, 
merfwirdig durch ſolche großartige Wafferleitungen, deren fpecielle 
Einrihtungen uns noch in mancher Hinſicht räthfelhaft geblieben 
find, deren Studium aber eine genauere Erforfhung jehr wün— 
ichenswerth macht, da das hohe Altertfum dadurd im Stande war, 
die Wafferfülle mancher bevorzugter Gegenden der Erde auf andere, 
Mangel leidende Localitäten zu übertragen, und Wiüfteneien in 
Paradieje zu verwandeln. 

Schon Seegen war die Wichtigfeit dieſer Waſſerleitung, 
auf die er durch eine Bemerkung in Volney's Ruinen aufmerk— 
ſam geworden, nicht entgangen, denn er machte abſichtlich am 

1. Suli 1805 von Damasceus dahin einen Ausflug, den wir nun 
‚im endlich herausgegebenen erften Bande feines Nachlaffes gedrudt 
‚dor ung jehen, und alfo citiren dürfen. Er ging 6) vom Orte 
Salihija (Erdk. XVII. 1. S. 265) nordweſtlich von Damascus 
‚über die Vorhöhen hinweg zur Brücke Dummar über den Baräda 
(14 Stunde) und von diefer wiederum in 1%, Stunden am 
Strome aufwärts zum Dorfe Hämeh (el-Hämy bi &. Smith, . 


6%) Seetzens Reife in den Drient. Bd. I. Berlin, 1854, 8. Herausge— 
geben von Krufe und Müller. ©. 136— 139. 


% 


1288 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 38. 


Hiny auf Porters Karte), am Steilabhange eines Berges gele- 
gen, der zum Theil aus Kalffteinconglomerat befteht; das Eleine 
Thal umher ift voll Obftgärten und Maulbeerbaumpflangungen, die 
zur Seidenzucht dienen, was auch durch O. v. Richters 7) Bes 
juch in dieſem Thale beſtätigt wird. Bei dieſem Dorfe ergießt ſich 
ein Bach, links von dem rechten Ufer aus Weſt kommend, in den 
Baraͤda. Bon hier nach der Ain Fidſcheh waren noch 2 Stun— 
den Wegs zurüczulegen, von denen man %, Stunden auf Berg- 
wegen gebrauchte, um das Dorf el-Afchrafiyeh zu erreichen, wo 
man wieder zum Flupthal des Baräda kam, das man eine Zeitlang 
verlaffen hatte. Hier machte der Fluß zahllofe Krümmungen, die 
man ſechs Mal durchichreiten mußte.  Ginem der Führer wurden 
die Pferde zur Leitung übergeben, ver zweite jollte Seeßen am 
Ufer entlang über die Klippen hinführen,. wo er auch einen en— 
gen unterirdifhen langen Gang pajftren mußte, der durch 
die hohen und fteilen Felfen hindurchgebrochen war. Diefe unge: 

heuere Zelswand, an deren Fuße tief unter"dem Wanderer der Bas 
räda hinrauſchte, befteht aus einem Kalkſtein⸗Conglomerat. Dieſer 
unterirdiſche Gang war, nah Seetzen, im hohen Alterthum höchſt 
wahrſcheinlich eine Waſſerleitung, durch welche das Waſſer der 
Ain el-Fidſcheh unvermiſcht nach der Ebene von Damascus 
kam, oder gar bis nah Palmyra geleitet werden konnte. Seetzen 
hatte man nämlich in der Stadt Damaseus gejagt, daß im Al: 
terthum eine Waflerleitung von Szalhheia nah Tadmor (Bal- 
myra) in der Wüſte geleitet worden ſei, um diele einft fo blühende 
Stadt mit Trinkwaſſer zu verſehen, ein großes Werk 68), Gleich 
weiter aufwärts dieſen Gang wurde das Dorf Beffima (nicht 
Betfing, wie bei Seeßen), das an dem Ausgange des gleichnamigen 
Wadi gelegen, erreicht, von wo wiederum >, Stunden zum fleinen 
Dörfchen Fidſcheh führten, deifen Lage ungemein malerifch und an— 
genehm durch feine Härten und Quellen ift, obwol es von fteilen, ' 
nackten, gewaltig hohen Bergen umzingelt wird. Die Bewohner | 
find arme mufelmännifche Bauern, die fo wenig Weberfluß an Le 
bengmitteln haben, daß jeder Neifende feine Bedürfniffe hieher mite 
bringen muß, und jelbjt die wenigen Damascener-Familien, die im 
Sommer etwa bier, einen ländlichen Aufenthalt fuchen, alle Nahrung 






*) O. v. Richter, Wallfahrten a. a. O. ©. 154. 
) Seepen, Reife. L. 2. S. 136. 


Der mittlere Lauf des Baräda, 1289 


aus ihrer Stadt holen zu laffen genöthigt find. Einige Säulen: 
reſte ſah Seetzen im Dorfe umbherliegen. 

In früheren Zeiten wurde der Ort, nach den arabiſchen Auto- 
ren 69) des Mittelalters, häufig zur Zeit der Kirichenreife von den 
Damascenern bejucht, weil, diefes Obſt nirgend fo fihön und in jo 
großer Menge wie dort gezogen wurde, jo Daß unter der Mame— 
Iufenherrfchaft von Dort ganze Kameellaften in vielen Kiften voll 
Kirfhen an den Hof der Sultane (damals vom Tfeherkeffengefchlechte, 

die auf diefe Frucht ihrer Heimath einen größeren Werth Tegen 
mochten) nach Aegypten geführt zu werden pflegten, was um jo 
glaublicher, da nach den Berficherungen des Gartendirectorg der 
Anlagen Ibrahim Paſcha's, Herrn Bove, auch heute noch in 
Cairo feine Kirfche gedeihen kann 70), 

Bom Dorfe aufwärts liegt nur einige Minuten fern die be- 
rühmte und prächtigreihe Ain el-Fidſcheh in malerifcher Um— 
gebung, und Reſte eines einft großen Tempels über der Quelle 
jeloft, aus Quaderſteinen errichtet, zeigten, daß fie auch ſchon im 
claſſiſchen Heidenthum ein Heiligthum war. Noch zeigt diefer Bau 
zwei Abtheilungen und in der einen eine Nifhe. Auf größerer 
Höhe fteht noch ein anderes Gebäu; unterhalb bricht die Waffer- 
quelle mit Geräuſch in Menge hervor, und ftürzt von Felsblock 
über Fels bis zum Einfluß in den Barada. Der Wafferlauf, Elar 
und hell, ift von Weiden, Bappeln und Obitbaumen überfchattet, 
und umfluthet einen Baureft, den man das Bad nennt. Die Ge- 
gend 4 Stunden weiter aufwärts im Baräda-Thal bis zur Quelle 
von Zebedany zu -bejuchen, war damals wegen Metäwilehfcher 
Räuber nicht vathiam, und Seetzen fehrte, nachdem er in einem 
Bauernhaufe zu Fidfheh eine gaftliche Nachtherberge aefunden, am 
folgenden Tage nad) Damascus zurüd. 

Leider it Burdhardt an diefer Fidfchehqueile vorübergegan— 
gen, ohne fie näher zu unterfuchen 71), dagegen hat der englifche 
Conſul Wood in Damaseus im Jahre 1848 ihrer Gegend eine 
größere Aufmerffamfeit gewidmet, die fie mit Recht zu verdienen 
iheint, worüber Dr. Thomſon an E. Robinfon ?) folgende 


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| ‚ *) Dr. 8. Wüſtenfeld, Zur Topographie von Damascus, aus ara- 
biſchen Autoren, in Lüdde's Zeitfehrift 1842. Jahrg. J. €. 175. 
) Bove, Voy. im Bulletin de la Soc. Géogr. de Paris. 1835. 
T. II. p. 395. 2) Burckhardt, Neife, bei Gefenius a. a. D. 
S.39. °?) Thomfon, Brief an E. Robinſon von Beirut, 30. Aug. 
1848, in Monats:Berichten der Geſellſch. für Erdk. Berlin, 1850. 
- Mer Band. ©. 36-37, 


1290 Weft-Afien. V. Abtheilung, II. Abſchnitt. $. 38. 


Nachricht gab. Im den unterirdifhen Felfengang, der fid 
an der Südwendung des durch die außerordentlich große Fidſcheh— 
Quelle verdoppelten Stroms des. Baräda eröffnet, trat Gonful 
Wood hinein und verfolgte ihn eine lange Strede, bis er für eine 
fichere Rückkehr beſorgt ward. Später wiederholte er diefe Unter— 
juchung, darin bis zu der Wüftenebene vorzudringen, in einer 
Strede von 9 Stunden Wegs nach der Richtung von Balmyra 
hin. Wood verficherte, daß man nicht fern von der Stadt Pal— 
myra diefen Aquäduct wieder wahrgenommen habe. Seiner Anz 


ficht nach ward nämlich einft das Waſſer der Fidſcheh-Quelle ® 


dureh dieſen coloffalen Tunnel und Aquäduet mitten durch die 
wajjerarme Wüfte bis nach Balmyra geführt, der berühmten Pracht— 
ftadt der Zenobia, und an dem Urfprung der Quelle jchrieb eine 
Sage der Bewohner des Dorfs dieſes Werk einer Bint es-Sul— 
tan, d. i. der Tochter des Sultans, zu, die in PBalmyra 
geherricht habe. Es würde fehr zu wünfchen fein, fagt ſchon Ro— 
binfon, wenn e8 Dir. Wood gefallen wollte, feine genaueren 
Meffungen und Bläne über diefe höchſt merkwürdige Wafferleitung 
befannt zu machen, deren Anfang Dis jebt nur erft einigermaßen 
als ein großartiger Bau der antifen Zeit ermittelt ift, das Ende 
aber noch Feinesweges. Obwol das von Bocode ſchon angeführte 


in Feld gehauene Waſſer-Baſſin zu Haſya wol aud zu gleichem 
Zwecke eines Waſſervorrathes in der Wüfte auf der Hadjroute an- 


gelegt jein mag, jo liegt e8 doch viel zu weit nördlich vom Ka— 


ramanenwege nah Palmyra fern, um mit jenem Fidſcheh— 


Aquäduct nah Balmyra in Verbindung gejeßt werden zu kön— 
nen. Dagegen hat Rouffeau’s Karte 3) des Paſchalik Haleb 


auf der directen Route von Damascus Über Rarietein (in 


S. O. von Haſua gelegen), die Station, welche nach Tadmor führt, 


ein Kaſr il-Demwa (eine Felskammer) als eine „Voute im- 
mense sculptee dans le roc“. bezeichnet, die vielleicht näher zu 


unterfuchen wäre. Einen andern gewaltigen Felsſpalt, wie 
durch Menfchenhand gehauen, aber viel zu coloffal, um ein Kunſt— 


weg zu fein, der aber allerdings den Eingang von Welt her 


zum Thale PBalmyra’s bildet, führen ältere — an 


9) Rousseau, Carte generale des Pachaliks de Bagdad.. 
Hhaleb ete., u. Not. de J. B. Barbie du Bocage, im Recueil ie 


Voyage et 'Möm. de la Soc. de ERBETEN — 4. 1825. | 


T. Il. p. 205, 214. 


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Der mittlere ‚Lauf des Baräda. 1291 


(Erdk. Th. X. S. 1095), und der jüngfte Neifende, v. Kremer 
(:850) 79, giebt auf der Palmyraſtraße 3 Stunden fern vom Dorfe 
Diheirud im gleichnamigen Thale (Erdf. XVII. 1. ©. 266) in 
der Zadmorwüfte an, daß er am nördlichen Fuße des dortigen klip— 
pigen Bergzuges eine Wafjerleitung gefehen, Kähriz (nad 
Aussprache Dortiger Beduinen Tſchariz), welche aus aneinander gereihs 
ten tiefen Gräben beftehe, die 10 bis 20 Fuß auseinander abliegen. 
Diefe fungen am Fuße des dortigen Bergzuges (auf deffen Höhe 
vielleicht der Fünftliche Felscanal fortgeführt jein mochte?) an; in 
der nächſten Grube jammelt fih das Waffer, aus dieſer dringt eg 
in die dritte und fo weiter fort, wodurd es oft in große Fernen 
geleitet wird. Wir haben anderwärts die Natur diefer Keriſes 
oder Fünftlihen Wafjerftollen, die zumal auf perfiichem Boden 
in Gebraudy waren, nachgewieſen (ſ. Erdf. Th. VIII über dag 
Land der Kerijes in Khorafan bei Hefatompylos, S. 465 — 466), 
bei denen zu bemerken iſt, daß ein tiefer unterirdifcher Erdgang 
oder Felscanal fie untereinander verbinden muß, wie wir dies an 
den berühmten Katabothren des Kopais-Sees in Grichen- 
land ganz deutlich haben verfolgen fünnen; denn diefe Methode der 
Wafferleitung der alten Sraner scheint fich Teit den älteften Zeiten 
auch weithin über Borderafien verbreitet zu haben. Sollte eine 
jolche Anlage vielleicht mit dem großen Werfe der Bint e8-Sul- 
tan, ihre Pracht-Reſidenz in der Wüfte auf alle Weife mit dem 
befruchtenden Waller zu verfehen und in eine paradiefifche Dafe 
zu verwandeln, in Berbindung gejtanden haben? 

Eine genauere Erforſchung diefer Berhältniffe wäre, da wir 
nun ſchon über die architectonifchen Heberrefte diefer jo oft bejchrie: 
‚benen Brachtbauten hinreichend orientirt find, „die wie ein phantas 
ſtiſches Märchen ohne Zuſammenhang mit der übri en 
Welt fih bis jetzt als unbegreiflihes Phänomen gleich einem 
Mirage vor unferen Augen aus der Mitte der Wüfte erheben, wol 
ine würdigere Aufgabe für einen einfichtigen Damascener Reifenden, 
8 die flahe Wiederholung und Ausſchmückung diefer Ruinen: 
—6 in der Schilderung längſt bekannter tranſitoriſcher 
Zuſtaͤnde der gewöhnlichen Touriſten. Doch wir kehren zum Ba— 
Ada Thale zurück, das durch den heutigen Zufluß der Fidſcheh— 
Quelle feine doppelte Wafferfülle nah Damascus hinabwälzt, und 







| 
ni 0. 


7) 9. Kemer, Notizen in Mittel-Syrien und Damasecus. Wien, 1855. 
| 193. z N 


1292 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abfehnitt. $. 38. 


“vielleicht erft einer abfichtlichen Zerftörung jener großen, jeßt in 
ihrem Anfange troden liegenden Waſſerleitung nad dem Unter: 
gange von Zenobia’s Neiche die Ablenfung der Ain el-Fis 
diheh zum Barada zu Gunften der Bewäſſerung des paradiefifchen 
Thales von Damascus verdanken könnte. Sollte ‚damit die lob— 
preifende Benennung des Chryſorrhoas nur als eine übertragene 
‚der fpäteren Zeit, die erit Strabo (XVI. 755), Plinius und 
Ptolemäus diefem Fluſſe beilegen, in Verbindung flehen? 

Am lehrreichſten über die Fidſcheh-Quelle ift Dtto 
v. Richter 5), der fie am 14. October 1816 von Hameh aus bes 
ſuchte. Am frühen Morgen dieſes Tages erftieg er von Hameh 
eine wüſte Bergebene, von der feine Karawane eine Heerde Gazellen 
verfcheuchte, und dann, an Wein- und Feigen-Gärten wieder hinab, 
zum Dorf Beſſtma flieg, das fehr anmuthig am Baräda liegt, 
deffen Stromlaufe man nun geradezu entgegenritt. An einem Feld 
der Nordjeite, fagt v. Richter, entipringt ein ftarfer Quell, der 
erſt durch einen in Feld gehöhlten Graben fließt, dann durch Wiejen 
zum Baräda. Er wird Yin el-Chadra (grüne Quelle) genannt; auf 
einer Felswand über ihm ſah man noch die Spuren einer griechifchen 
Inſchrift, die aber Leider bis auf wenige Buchftaben verwittert 
und unleſerlich geworden war. Unſtreitig in dieſer Gegend muß 
der Eingang zu dem Tunnel der Waſſerleitung liegen, von welchem 
v. Richter noch keine Kenntniß gehabt zu haben ſcheint. Er 
fchritt eine Viertelftunde weiter vor zum Dorf Fidſcheh. Einige 
hundert Schritt hinter diefem Dorfe fah er die Quelle Yin el: 
Fidſcheh hervorfpringen, aus einer Höhle am Fuß des Gebirge 
das den Hintergrund »des Thales ſchließt. Diefes Waffer ftürz! 
als ein ftarfer Bach aus einem alten Gewölbe, dag, auf eine 
Mauer von großen Quatern ruhend, den Eingang einer Höhl 
bildet. Sie foll im Innern groß fein, aber nyr ein TZaude 
fönnte hinein Fommen. : Gerade über dem Quell fieht man ein 
hohe Thür und Fundamente eines vieredigen Gemachs, der Thü 
gegenüber eine breite Niſche und an der Norpdfeite die Nefte eine 
halbrunden Gemachs. Neben dem Quell hat man eine große, halt 
runde Nifche in den Fels gehauen, ihr zur Seite ein vierediges © 
bäude, 10 bis 12 Schritt lang und eben fo breit, aus Steine 
errichtet. Durch eine Oeffnung an der Seite, die dem Waffer zu 
gekehrt ift, fließt ein Theil deffelben hinein und dur eine gleich 












>), O. v. Richter, Wallf. S:156—158, . I 


Der mittlere Lauf des Baräda, 1293 


Deffnung der vordern Wand wieder heraus. Das Gebäude lehnt 
fih mit dem Rüden, in welchem eine Nifche ift, an den Fels, und 
zeigt ftatt der Facade ein paar vorfpringende PVfeiler, neben wels 
hen an der Außenfeite auch Nifchen find. Seltfam neigen ſich die 
Seitenwände gegeneinander, wie zu einem Gewölbe, dem aber der 
Mauerkranz widerfpricht. Dieſes Aeußere verräth ein fehr hohes 
Alterthum; das Ganze ift jehr einfach, roh, und fehließt fich wol 
den älteften Denfmalen Syriens an. Unterhalb des Ges 
baudes macht der Bach eine Fleine Bataracte, dann aber, in zahl- 
fofe Ganäle geleitet, frömt ev vein und klar unter Pappeln fort 
zum Baräda-Fluß, der aus einem andern ſchönen Thale fommt. 
Diefer Baräda ift nur halb fo breit, wie der Fidſcheh, obgleich 
jein Quell aus weit größerer Höhe herabfommt, und in einem tie 
feren Bette ein trüberes, weißlich-grünliches Waſſer wälzt, das für 
ungefund, für fiebererregend gehalten wird, indeß das des 
Fidſcheh ſehr gefund ſein ſoll. Beide Waſſer haben einen fehr reis 
Benden Lauf, den fie auch lange Zeit, obwol in demfelben Bette 
nebeneinander fließend, beibehalten, ohne fi zu vermifchen. Das 
Waſſer des Fidfcheh, jagen die Anwohner, fol im Sommer fäl- 
ter, im Winter wärmer als das des Barada fein. v. Richter 
brachte die Nacht im Dorfe Fidfcheh zu, wo er auch die Säulen 
reſte wahrnahm, die aber aus dem Kalfftein des nahen Berges 
in ſchlechtem Styl gearbeitet waren. 
El-Iſtakhri, einer der älteften arabiſchen Geographen des 

10ten Jahrhunderts, legt ſchon großes Gewicht auf die Quelle 
Fidſcheh 6), die nah ihm unter eingr Kirche entipringt, wo fie 
‚eine Elle tief und eine Eile breit genannt wird, die aber, fih mit 
‚anderen Quellen vereinend, im Thale weiter ergießend, einen gros 
ßen Fluß bildet, welchen der Chalif Jeſid ben Moawia bis 
zur Breite des Tigris erweitern ließ (Tigris fol hier 
| dog wol nur in feiner arabifhen Benennung den Difchleh 
| bezeichnen. | 

| Bon diefem Chalifen, der im Sahre 683 nach Chrifti Geburt 
nach kurzer Regierung ſtirbt, iſt uns in der Geſchichte kein näherer 
Aufſchluß über dieſe Erweiterung mitgetheilt 77). 


| 
} 


5 Scheich, Ebn Ishak etc. el-Isztachri, Liber. Climatum, in 
Mordtmann, Ueberf. Hamburg, 1845. 4. ©. 36. 

we; Herbelot, Bibl. Or. s. vr und G. Weil, , Bel. d. Chalifen. 1846. 

|, 2.1. ©. 299-339. 


1294 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abfchnitt. 5. 38. 


Auch Edrifi kennt die Fidſcheh (el-Faidja b. Saubert) 78) 
als eine große Quelle, die aus dem Berge fommt und mit großem 
Getös ſchon aus weiter Ferne fich hören laßt und den großen 
Strom bildet, der weiter abwärts ſich in viele Arme theilt. 
Abulfeda wiederholt nur, was Iſtakhri und Ebn Haukal, den er 
als feinen Gewährsmann angiebt, von der Fidſcheh (al-Figat 
‚bei Kochler) 79) und ihrem Verein mit dem Baräda gejagt haben, 
und giebt fie ebenfalls als die Hauptquelle des Fluffes von Da: 
mascus anz Ibn alsWardi belegt den Wadi vor der Stadt 
Damaseus mit dem Namen Wadi’l Banafagiji, d.h. das 
Beilhenthal (eleBenefefedj bei Edrifi), das eine Länge von 
12 Mill. und eine Breite von 4Mill. habe, den Anblid eines Obft- 
gartens abgebe, und von 5 Flußarmen durchſchnitten werde, die 
ihre Waffer, womit fie die Ghütha befruchten, von der Fidſcheh— 
Quelle erhalten, die vom hohen Berge mit furchtbarem Getöfe 
herabftürzen, und vor der Stadt fih in viele Arme theilen, davon 
einer auch Nahr Jezid (wie noch heute der nördlichfte derſelben 
heißt) "genannt wird, und diefer mag vielleicht, nach der obigen 
Angabe, von jenem Chalifen feinen Namen erhalten haben. Der 
Index Geogr. bei Schultens jchreibt den Namen des Fluſſes 
Phaiha. | 

Bon der Ain eleFidfheh abwärts nach Damascug — 
Thomſon 4, dis 5 Stunden Wegs 80), da aber fein bequemer 
Uferweg dicht am Baräda-Fluß durch das Thal hindurchführt, fo 
windet ſich der Neitpfad, den auch E. NRobinfon aufwärts ver 
folgte, von der Klippe Beſſtma und durch den gleichnamigen Wadi 
etwas öftlih und zieht mehrere Stunden über den öden Rüden der 
plateauartigen Berghöhen Jüdwärts hin, bis man wieder den Bar 
raͤda-Fluß bei dem Orte Dummar erreicht. Die hohen Klippen 
um: Beflima, jagt Thomſon, beftehen aus gewaltigen Maffen 
Rollfteinen und Kiefel-Gonglomterats, deren merfwürdige Anhäufung 
in diefem Thalwinfel wol nur mit den Erofionen und dem Durch— | 
— des Baräda-Spaltes in Verbindung gebracht werden kann. 


1) Edrisi bei Jaubert. I. p. 350. ) Abulfedae Tab. Syr. ed. 
Koehler. p. 15 und ebendaf. Excerpta ex Ibn ol-Wardi. p. 174; ; 
Edrisi bei Jaubert. I. p. 350. 80) Thomson, Bibl, Sarın le 
V. p. 764; E. Robinson |. c. p. 70. 















Der untere: Lauf des DBaräde, 1295 


3) Der untere Lauf des Baräda von Dummar bis zur 
Ghütha von Damascus und zum großen See von el- 
Merdſch. Die fieben Flußarme. 


Dummar ift nur etwa 1% bis 2 Stunden von Damascus 
entfernt; oberhalb diefes Ortes find alle Zubäche und Quellen zum 
Baräda vereinigt, deffen Wafferfüllfe nur auf einer Brüde überſetzt 
werden fann, die Brüdfe von Dummardl) genannt, Die von da 
an jelbft den ganzen Fluß feinen Namen giebt, der nun bei Di- 
mefhf efb-Schäm, fo heist die Stadt Damascus bei den 
Einheimifchen, erft durch feine Befruchtung der Ghütha fo großen 
Ruhm erlangt hat. Schon hier, wo der Strom Durch verfchiedene 
Zuflüſſe und Arme der etwas erweiterten Thalbildung zur Befruch— 
tung dienen kann, entwidelt fich eine Fülle der BegetationS?), jagt 
(Ende October 1836) Ruſſegger, tie Staunen macht; die dich- 
ten Obſthaine, welche die herrlichften, Flarften Waſſer durchftrömen, 
jehen mehr dichten troyifhen Urwäldern als Gärten gleich; eine 
zelne Bappelgruppen waren durd das Gewächs der Schlingpflan- 
zen undurhdringlih. Die Landfchaft erinnerte v. Schubert bei 
feinem Durchmarſche an die fchönften Thäler des italienifchen Lago 
Maggiore. 
| Der Boden könnte hier das Außerordentlichite [eiften, wen er 
zweckmäßig benugt würde. Browne nennt ihn überfruchtbar. 
\ Das Dorf Dummar hat aber nur gegen 300 Einwohner, die in 
Lehmhütten wohnen; oberhalb deffelben führt eine ſchöne Brüde 
auf A Bogen, aus Kalkfteinquadern erbaut, worüber, unter welcher 
der vereinigte klare Strom mit feinen dimfelgrünen und an 
den Felfen filberfchäumenden Wogen reißend hindurchraufcht. 
| Schon zu Seetzens Zeit wußte man, daß diefe Brüde von 
einem Ahmed el-Dſchezzaärss) neu aufgebaut war, und dies 
betätigt die lobpreiſende arabifche Infchrift, die, an der Mauer 
‚angebracht, von v. Kremer copirt wurde, aug der man erfährt, 
daß der Erbauer Statthalter von Damascus war, der im Jahre 
1791 (1206 d. Hedj.) feiner Provinz und den Reifenden diefe große 
Wohlthat erzeigte. Beide Flußufer ſind hier dicht mit Gärten be— 





u en 2 er — 





=) Gl Smith, in Rokinfen, Bal. TI. ©. 898. - 

°) Ruffegger, Reife. I. 2. ©. 724. 

°°) eu, Reife. L ©. 137; 9. Kremer, Mittel-Syrien a. a. O. 
.&, 184. 


kr 


} 


1296 Weft-Afien, V. Abtheilung. I. Abſchnitt. F. 38. 


jegt, die geringe Tiefe des breiten Waflerbettes hindert jedoch jede 
Beichiffung des Stromes. 

Zwei Flüffe, wol bloße Arme des Baräda, nennt an der fchon 
angeführten Stelle der Geograph des 10ten Jahrhunderts, Iſtakhri 
(nämlich Marra und Kanah?), die bei dem Drte Tirab (?) 
aus dem Engthale unterhalb Dummar in die Ebene hervorbrechen 
ſollen, von wo an fih nun der Barädır in feine Candle durch die 
Stadt Damasens vertheile; auf diefen Ort wendet er einen Aug: 
ſpruch, wahrfeheintich des Koran, an, der durd die Worte Allahs 
bezeichnet fei: „Und er baute ihnen eine Wohnung auf 
dem Hügel der Stärfe und Hülfe.“ Edrifi) nennt jene 
Namen nicht, aber er fagt, daß der Strom abwärts fließe des 
Ortes, den er Eil nennt (darin vielleicht eine Erinnerung an 
Abil übrig geblieben, obwol an einer zweiten Stelle derfelbe Name, 
der auch in Multan vorkommt, für ein türfifches Wort von un— 
ficherer Abftanımung von Saubert erflärt wird). Die fo geprie- 
jene Stelle des Durchbruchs durch die vordere Kette der Bergreihen 
nennt Seeßen er-Nobbueh u el-Minfhar. Aus feinem 
Beſuch diefer Stelle (am 26. Juni 1805) 85) ergiebt fih Folgendes. 
Diefen Namen giebt man- der Mündung des engen Felsthales, wo 
der Fluß Baräda-in die Ebene von Damaseus eintritt. Er ift 
an dieſer Stelle und zum Theil ſchon etwas höher hinauf in fieben 
Arme getheilt, welches wahrſcheinlich ſchon in urälteften Zeiten auf 
eine unvergleicyliche Weiſe bewerfftelligt wurde, indem die erften 
Bertheilungen, die am höchften find, auch die höchften Gegenden der 
Ebene bewäflern. ‚Ein Gemälde von diefer Thalgegend würde fehr 
intereffant fein; aber leider müffen wir geftehen, daß wir noch kei— 
nes befißen, welches die merfwürdige Natur diefer Localität 
veranfchaulicte. Die tieffte Gegend dieſes engen gel: 
- fenthales nimmt der Baräda ein. Auf ihrer Nordfeite am 
der teilen Felswand fieht man den Arın des Tora (Thora), umt 
höher darüber fließt der Nafr Jeſtd. Der Tora ftrömt zum 
Theil unter dem Fuße eines fteilen Felſens hervor, zum Thei 
ſtürzt er oben von demfelben rauſchend in ein liebliches Waffer 
bedien hinab, das von der Hand der Natur gebildet wurde. Di 
Felewand ift mit Gefträuh und Blumen. beffeidet; auf der Seit 
derjelben fteht man an einem fchroffen Abſatze die Ruinen, wie & 

2 # 










°*) Edrisi bei Jaubert. I. p. 350 u. p. 169. | 
25) Seeßen, Reife. I. ©. 133—136. u. 276. - # 


Der untere Lauf des Baräda, : 1297 


eint einer Gapelle. Beide genannten Arme frömen gegen Oft 
und in der nördlichen Vorſtadt Sälthiyeh von Damascus vor- 
—— 
Unten im Grunde des Thales fließt der Hauptarm des Fluſſes, 
den Namen Baräda beibehält, über Felsboden dahin. Gleich 
en ihn, nur weniges höher, fließt nämlich auf der Süd- oder 
chten Seite des Baräda, da die zuvorgenannten auf deffen lin 
e oder Nordfeite fich abzweigen, der Kanuät und wiederum et- 
8 höher der Darany (Dajany wol nur Schreibfehler, da er 
h dem Orte Daräiya geht, der Da’ajany aber ein nördlicher 
itenarm ift) und hoch oben an der fteilen füdlichen Bergfeite 
Banias, von welchen fich in noch entfernterem Laufe der 
ihr Aaraba trennen fol. Hier find alſo die Namen der ſie— 
n Arme genannt, deren Namen, Zahl und Lage aber bei ver: 
iedenen Autoren auch von diefer Anordnung abweiht; Seetzen 
inte aber von feiner Stelle vier diejer Flüßchen zu gleicher Zeit 
f einmal überfchauen; ein Liebliches Geräufch ihrer Gewäſſer um- 
te ihn von allen Seiten, und bei jedem Schritt über die an- ih- 
ı Ufern wachjfenden aromatifchen Gewächfe fliegen ihre Lieblichen 
ifte zu ihm empor. | 
Die höheren Felswände an beiden Bergjeiten des Engthales, 
er, find ſehr fchroff, und die an der Südfeite in auffallender 
# jenkreht gefurcht; man fieht darunter die Ruinen eines Ge: 
des, das vielleicht eine Kapelle war. 
Längs den Ufern des Baräda, Kanuät und Daräny fieht man 
e jhmale Reihe von Obſtgärten fich tiefer in das Thal hinein- 
en, die aber jehr bald hinter einer Krümmung dem Auge ent: 
binden. Die Felfen beftehen alle aus ungeſchichtetem, feftem 
fein oder Marmor. Jene zwei Gebäude, fagte man, follten 
m Sultan Däher erbaute Maufoleen gewefen fein. Seetzen 
e, daß man in arabifchen Handſchriften wol mehr Aufſchluß 
Jüber finden möchte, was fi jedoch bis jeßt nicht beftätigt hat. 
der jüdlichen Seite dieſes Thales zeigte man Seeßen eine 
fengrotte, in welcher man unten in der Tiefe den Lauf eines 
Eräda- Armes rauſchen hört; man nannte fie ihm Mogaret 
Dhhed Eiffa. Hier Liegt zunähft das Dorf el-Mezzeh. 
Än anderer Autor hat diefe Grotte erwähnt; doc bleiben wir 
63 erſte an dem nördlichen Ufer des Baräda zurück, von welchem 
Ü Seesen feine Schilderung gab. 
itter Erdkunde XVII. Nnnn 


* 










1298 Weft-Afien. V. Abtheilung. 11. Abſchnitt. $. 38 


Die hier auffteigende Berghöhe®%), zunächſt über dem Dur 
bruch und über dem Orte Sälihiyeh, wird auch mit demfelb 
Namen er-NRobbuech, wie der Engpaß felbft, über den er hervı 
ragt, belegt (Roboue bei Reinaud trad. Abulf., ar-Rabum 
in Tab. Syr. ed. Koehler. p. 100, er-Rubwit bei Wüſte 
feld, Rebua bei Bakui, Rabueh bei Ruffegger und ander 
Autoren), doch damit eigentlich nur die Süpdfeite des Durchbruf 
und fein Steilabfturg bezeichnet; denn der Berg felbft, der fich ül 
Sälechiyeh bis zu 3,800 Fuß nah Porters Meſſung über d 
Meere (aljo etwa 1,500 Fuß über der Ebene von Damascus) | 
hebt, heißt bei den orientalifhen Autoren Dihebel Kafiyı 
(Kacioun bei Abulfeda) 87), und ift mit einem heilig gehalten 
Wely (eines myftifchen, hochverehrten Scheichs der Damascen 
nah dv. Hammer) gefrönt. Ueber den gegenwärtig ganz nad 
und öden Kalfftein oder Kreideberg führt der Neitweg aus d 
mittlern Baräda-Thale von Dummar her durch eine zwar gejpreng 
aber doc fehr holprig gebliebene Felsftraße, die man in 2 Klaf 
Breite und 100 Klafter Länge (wol aus Lyfanias oder der Nom 
Zeiten) fteil hinab zu verfolgen hat über den legten Vorfpru 
des AntisLibanon, wenn man über a, die Ebene Damase 
erreichen will. 

Am Anfange diefes Straßendurchbruchs auf hoher Felſen 
glaubt man eine Warte, wie zur weiten Umſchau über den wei 
paradiefifhen Garten der Damascug-Ebene, zu fehen; hier fteht e 
fleine verfallene Mofchee über einem Grabe, Kubbet en-Räf 
d. i. nach Almalee die Kuppel des Siegesss), oder, | 
Abulfaradfch fagt, weil bier ein Mamelufen-Sultan al-Na) 
feine Reſidenz nahm, eine Stelle, die Iſtakhri lobpreifet. 

Es ift der Punet, bei dem jeder aus dem Gebirge Anfomme 
im erften Moment der Ueberrafhung über die Pracht und Gr 
der paradiefifchen Ausſicht ) in ſtummes Staunen verfinkt, zu 















0) Burckhardt, Travels p. I und bei Geſenius ©. 37; Kuffeg 
Reife. 1. 2. ©. 724—725; Bakoui bei De Guignes, in Notice 
Extr. etc. Paris. 4. 1789. T. XII. p. 436. *”) Abulfedae 1 
Syr. ed. Koehler. p. 100. 38) J. v. Hammer, Gefchichte 
Osman. Neiche. UI. ©. 489; in Historia Dynast. Greg. Al 
Pharagii 1. c. p. 325. 39) H. Maundrell, Journ. p. 1 
E. Hogg, Visit to Damascus etc. Lond. 8. 1832, Vol. p.! 
Tab. II.; Carne, Syria. T. I. p. 10: Damascus from ab 
Sälehiyeh, T. II. p.45; Bartlett, Footsteps of our Lord. L 
on 1852. p. 46, table of Damascus; v. Schubert, Re 
©. 398. 


Der untere Lauf des Baräda, 1299 


eder, der die paradiefifche Ghutha verlaffen muß, noch einmal 
inauffteigt, und mit dem legten Rückblick von ihr Abfchied nimmt, 
m das unvergeßliche Bild mit in die Heimath hinüber zu neh: 
en (Erd. Th. XV. 1. ©. 179): denn von diefer Höhe zeigt fich 
e ſyriſche Hauptftadt unftreitig in ihrer fchönften und anmuthig- 
en Geftalt, ein Anblid, den Lord Lind ſay nur mit wenigen cha— 
iteriftiichen Worten bezeichnete: ein lieblich über die ganze Stadt 
it ihren taufend weißen Kuppeln und fehlanfen Minarets hins 
hweifender Blick, „wie über eine Seegelflotte mit ihren 
ahlloſen Maften im weiten, jaftgrünen Meere‘ %), 
Den Mufelnann 9) ift dieſer Kafiun über Sälechiyeh ein 
iliger und berühmter Berg, weil von da Abraham der Erz 
ıter bein Anblid vom Auf» und Untergang von Sonne, Mond 
nd Sternen der Abgötterei den Abjchied gegeben, und nur dem 
inigen Gott anhing (nad) dem Koran Sure VI. b. Wahl ©. 107), 
eil da feine Felsgrotte mit einer darüber erbauten Mofchee liegen 
‚Ülte, eine andere jogar, wo Adam, und eine dritte, in die der er— 
hlagene Abel gelegt wurde; weil ihm nad jeiner Sage dafelbit 
eſus in der Wiege gelegen, weil Mohammed felbft dort feine Las 
erftätte gehabt haben joll, obgleich er niemals in Damascus ges 
ejen, weil die Sage dorthin die Hungerhöhle verlegt, in der 
ierzig oder Siebzig Propheten ihren Tod fanden, die dann von 
gen Himmel flogen, und vieles andere eben fo Abfurde mehr. 
n allen diefen, durch den tollen Wahn der fanatifchen Moslemin 
weihten Localitäten find oder waren wenigftens einft Heiligthümer, 
mme Stiftungen, Gebetorte, Bäder zu Ablutionen, Bauten und 
‚ärten eingerichtet, zu denen fo viele fromme Pilger, wie Ebn 
atuta im 14ten Jahrhundert und taujend Andere, wallfahrteten, 
fh Sultan Selim (1516) noch zeigen ließ, von denen ſchon 
n Batuta meift nur noch die Trümmer jah, wo heutzutage aud) 
je fehlen, und der ganze höchfte Bergrüden nur eine felfige Eins 
e darbietet, 
O. v. Richter, der an dem engen Feljenthale (14. October 
16) 2) des Baräda-Durhbruhs vorüber aufwärts zum innern 
birg ritt, hörte die beiden Berge, welche der Baräda theilt, an 


I 


.”) Lord Lindsay, Letters. Lond. 1839. Vol. Il. p. 181. 

1? Ibn Batoutah trad. de Defremery. Paris, 1853. p. 231; Abul- 
 fedae Tab. Syr. ed. Koehler. p. 100; Burdhardt, bei Geſenius 
&.113. *), 9, v. Richter, Wallf. ©. 154. 


Nnnn2 














1300 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. 9.38. 


der Nordfeite Rabach (obiges er-Robbuéh) und an der Süd 
feite Minfchar nennen, was er durh „Schaum und „Säge 
erklärt. Der Rabach, fagt er, fei ausgehöhlt, um dem Waflı 
des Jeſid Durchgang zu gewähren; ihm nahe erblide man d 
Nuine eines alten Thurms und am Felfen zwei altsarabifche od: 
fufifche Inschriften, die an der ſenkrecht behauenen, unerfteigliche 
Felswand angebracht find, und wol die Ausfage Sttafhri’s beftät 
gen möchten, daß jener Ommejadifche Chalif Jeſid das Werk di 
Canaliſation vollbracht. 

Auch Thomfon fah Diefe ange kufiſche Inſchrift, die ab 
35 bis AO Fuß über dem Boden ’an der fteilen Feldwand zu ho 
ftand, um fie entziffern zu Eönnen, aber den Namen des Erbaue! 
bis heute verewigen mag®). In der engen Felskluft hatte ©: 
fadin (der nachherige Sultan) als elfjähriger Knabe dem heiß: 
Kampfe mit dem Heere der Kreuzfahrer in der Grotte Rubua be 
gewohnt, in welchem fein Bruder Schahinfhah als Märtyrer fein 
Glaubens fiel; auf fie wird von den arabifchen Gefhichtfchreibe: 
die Stelle im Koran bezogen, wo es heißt: ‚Und wir haben ihr 
Muth geleitet nah) Rubua, dem feften und hülfreichen.” Als d 
Prophet diefen Vers las, fragte er feine Jünger: „wißt ihr, Y 
dies ift? es liegt in Syrien im Thale Ghütha bei Damascus, d 
beften Stadt Syriens.“ Doch deuten andere ER diefe Rubı 
auf die Mofchee von Damascus. 

Der dem Dſchebel Kaſiun ſüdwärts auf dem — 7—— Ufer d 
Baräda liegende Bergzweig wird Dſchebel el-Mezzeh (A 
Porters Karte) 9%) oder Moofche bei Seetzen genannt, na 
einem an deffen Fuße gelegenen Dorfe von 400 bis 500 Einwo 
ner, Mezzeh, das ungemein romantifch eben da an der Mündu 
beim Eintritt des Stroms zur Ebene liegt, und ein 2ieblin 
fyaziergang der Damadcener if. Minfhar heißt die Steilma 
dDiefes Berges gegen den Baräda, wosaud) ein zerftörtes Grabn 
oder ein Wely und eben der Name die Sage, jelbft die Erin 
rung an einen Fünftlihen Durchſchnitt des Engpaſſes durch 
Felswand erhalten zu haben jcheint. 

Auf jeden Fall ift diefe ganze Localität fehr merfwürdig di 
die Berzweigung ihrer Flußarme und Ganäle, da 









Er} römabn; in Bibl. Sacra. 1849. Vol. VI. p. 366. 
) Plain of Damascus and Valley of Wadi Büräda surveyedij 


Mr. Porter, Americ. Miss. resident at Damascus. Mscr. 
v 


Der untere Lauf. des Baräda, 1301 


ewäſſerungsſyſtem das Paradies von Damascus erft 
haften hat, das zuvor nur eine Wüfte war. Die Kunft des 
tenfchen mußte hierzu fehon in urältefter Zeit der Natur nachhel— 
n, um daffelbe fhon in den früheften Perioden der Menfchenge- 
yichte zu folder Blüthe und ſolchem Ruhm zu erheben, daß diefer 
h jeit den früheften Zeiten durch den ganzen Orient verbreiten 
nnte, und jelbft dem Strome den Namen des Goldftromes 
Novoogooug) zu Wege brachte, der doch nur fymbolifch feine 
eltung erhalten fonnte, da hier Feine Spur von Goldfand die 
eranlaffung zu diefer Benennung gab, fondern nur der Seegen, 
n feine Befruchtung in der ganzen weiten grünen Aue von Da— 
ascus verbreitete. Andere haben in fpäteren Zeiten diefe vonder 
atur bevorzugte Erdftelle das ſyriſche Tentpe genannt 9). 
Schon bei dem Dorfe Dummar innerhalb des Gebirgsthas 
8, unterhalb der obgenannten Brüde (ſ. oben ©. 1294), füngt die 
heilung des Baräada (den ſchon Steph. Byz. im 5ten Jahrhun— 
rt mit dem einheimifhen Namen Baodivng nannte) in verfchies 
me Arme an, wo es fih aber noch nicht mit Sicherheit er⸗— 
itteln läßt, welche natürliche und welche Fünftliche fein mögen: 
mn hier jcheint die Civilifation in jehr hohe Zeiten hinaufzureie 
en; die belgifchen Neifenden Nyenburg und Heyman, die 
inzigen, welche hierauf genauer merkten, hielten alle Neben- 
me des Baräda für erft durch die Kunft aus dem Felfen 
ehauen®) und für dann weiter geleitete Ganäle. ‚Hier find e8 
Arme, die jedoch nicht zu gleicher Zeit, fondern erjt nacheinander 
ch am Felsabhange vom Hauptftrome abzmweigen, der als der 
‚gentliche Baräda im tiefften Thale fortftrömt, während die übrigen 
ünf ftufenförmig einer über und neben dem andern am Bergab— 
nge hingleiten 9). Daß der nördlichfte und höchfte von allen erft 
urch die Kunft in fein Felfenbett geleitet wurde, bezeugen die In— 
hriften, wie fein Name, die beide aus hiftorifchen Zeiten datiren. 
iefer Jeſid durhftrömt, nach des Miffionar Borters Special: 
irte, die Mitte von Sälehiyeh, welche unftreitig erſt feit jener 
eit jeiner Ganalifation ihm die Entftehung ihrer Gärten und 
| forte, ja ihre ganze Tiebliche Anlage verdankte, fo daß fie 


‚”) Golius, in Alfraganus Elementa Astron. Amstelod. 1669. 4. 
 p.128. . °°) Koehler, in Abulfedae Tabul. Syriae, Excerpta 
\  Geogr. de Terr. Syr. etc. p. 174, Note 32. °’) DO. v. Richter, 
Ball. ©. 155. 


1302 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abfehnitt, $. 38. 


feitdem als die nördlichfte Borftadt mit Damascus zufammen 
wuchs. 

D. v. Richters weitere Angaben von der Vertheilung 9) de 
Arme ift wahrfcheinlich aus feinen hinterlaffenen Papieren nur ver 
worren wiedergegeben, da er hier „zunächft” von einem Deran 
(follte Da’ajänyy heißen, der aber viel weiter abwärts liegt) ſprich 
welcher aber nicht auf dem linken, fondern auf dem rechten Ufe 
des Baräda viel weiter im Süden liegt, und dann als den dritte 
Arm den Thora angiebt, der doch im Norden als der zweite Art 
zunächft zwifchen dem Sefid und Baräda hinzieht. Nichtiger ift ex 
wenn er auf jeiner Excurſion nad) Dummar als im äußerften Sü 

den auf dem rechten Ufer des Baräda die Arme Kunawati um 
 Baneas nennt, und hinzufügt: noch läuft neben dem Baräda 
Ihon von der Brüde an fich weiter oberhalb von ihm trennent 
ein anderer Arm aus, Yin el-Mef’feh, der fo genannt wir 
weil er diefem Dorfe (es ift das obengenannte Mezzeh; Moofd 
bei Seetzen) direct zuftrömt und deffen Ländereien befruchte 
Diefer Arm ward aber von Seeten nicht genannt, wahrſcheinli 
weil er fich unterhalb des Minfhar von dem Dorfe Mezzeh a 
in mehrere jüdlichere Arme (den Kanuät und den Daräny) zertheil 

Dem Mezzeh>Dorfe gegenüber, jagen Die alten arabifch 
Autoren, deren Auszüge Wüjtenfeld aus den Gothaer Manuferil 
ten 99) mitgetheilt hat, liege dag Grab des heiligen Scheih Sail 
zu dem vordem viel gewallfahrtet wurde. Dies gefhah, da er A 
ein Wetterprophet galt, zumal bei Regenzeiten, da man fi na 
ihm richtete, die Regenwaſſer in die Candle abzuleiten. Die Dei 
über feinem Grabe bewegte fich, wenn auch Fein Wind ging, wer 
man im Namen der Armen eine Frage an ihn that. Diefes Oral 
Iheint demnach eine Beziehung zu der Waffervertheilung durch f 
Ganäle, für den Ertrag der Ghütha fo wichtig, wie der Nilmeſ 
für die Befruchtung Aegyptens, gehabt zu haben, zumal von 2% 
deutung durch feine Lage als Wetterftation an dem Ausgange d 
Thalfpalte, durch welche die Weftwinde hauptſächlich nur mit ihn 
Wafferreihthum die anliegende Ebene von Damascus zu übe 
ſchütten pflegen. 

Ueber diefes jo merkwürdige Irrigationsſyſtem einer J 
alten Culturperiode hiſtoriſche Aufſchlüſſe zu haben, würde db 
















»0) Ebenderſ. a. a. D. if * F. Wüſtenfeld, Zur Zopograp 
von Damasınd a. a. O. ©. 


Des untern Barada's Stromtheilungen. 1303 


em Intereſſe fein; leider fehlen dieſe, ſowie eine genaueſte to— 
raphiſche Aufnahme der ganzen Landſchaft, um daraus deſſen 
ßartige Anlage und allmälige Entwickelung beurtheilen zu kön— 
„wozu die an ſich ſehr dankenswerthe Specialkarte Porters 
h nur die erſten Elemente darbietet. Leider hat v. Kremer, 
t wir fo vieles hiftorifch Lehrreiche zur Topographie von Da- 
scus verdanken, doch den hydrographiſch-topographiſchen 
chweis, der als Grundlage vor Allem wichtig gewefen fein würde, ' 
tigftens in feinen veröffentlichten Arbeiten nicht gegeben, und 
verheißene Stadtplan von Damascus mit feinen Umgebungen 
n Obriſt Feyzy-Bey, dortigem Chef des Generalftabes von 
abiftan (früher General Kollmann), würde fehr danfengwerth 
heinen, da wir noch Feine gründliche Arbeit darüber befigen. 
In den Namen der Flüffe und ihrer Anzahl herrfcht bei den 
toren große Verſchiedenheit, obwol die heilige Zahl 7 die vor- 
erichende ift, wie wir vermuthen, nach der von den älteften 
biſchen Autoren und fiher aus den älteften Chaldäifchen 
iten überlieferten Sage, die Stadt Damascus fei nad) den 
Sternen 100), den Blaneten, die vor Abrahams Zeiten dort ver- 
t wurden, erbaut, weshalb auch ihre 7 Thore Sternnamen und 
en Zeichen vor Alters nad) Hadſchi Ehalfa trugen. Maundrelt 
ach zu feiner Zeit (1697) nur von 3 Flußarmen 4), ohne fie zu 
ennen, von denen er die beiden äußeren für künſtlich um die. 
tten geleitet, den innern allein, den Baräda, als den natürlichen 
Blauf angiebt, der die Stadt mit Brunnen, Fontainen und 
ernen verſehe. Wilſon (1843) ?) ließ fih von den Damas- 
n 14 verjchiedene Kanäle mit Namen nennen, und Hadſchi 
alfa im Dſchihannüma giebt ihre Zahl auf 70 an. 
Iſtakhri und Ebn Haufal haben die fpeciellen Namen der 
iedenen Flüſſe leider nicht überliefert; Edrifi ift der erfte der 
iſchen Geographen, der ihrer 8 anführt, aber bei Saubert 
er nah einem ſehr fehlerhaften Codex, den wir mit E. ©. 
ul8 3) aus handfchriftlichen Berichtigungen hier folgen laffen. 
Edriſi fagt: die Waffer kommen aus der Quelle el-Bainin, 
wi 











he). MWüftenfeld a. a. O. ©. 166; Gihan Numa, Geographia Orien- 
talis ed. M. Norberg. Londini Gothor. P. II. 1818. p. 294. 
) H. Maundrell, Journ. 1. c. p. 122. ?) J. Wilson, The Lands 
| of the Bible. Vol. II. p- 325; of. v. Hammer, Gefchichte des 
— Reichs. Th. I. ©. 382. ) Edrisi bei Jaubert. 


| 


1304 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 38. 


welche aus einem hohen Berge in einen großen Strom mit furdi 
barem Getöfe herabftürgen, das man aus weiter Ferne hören kann 
In dem Intervall zwifchen dem Dorfe Eil und Damascus theile 
fie ſich in verfchiedene Canäle; fie heißen 1) Nahr Berid 
2) Nahr Bouta, 3) Nahr Bardi, 4) Nahr Canat el:Ma 
rah, 5) Nahr Banas, 6) Nahr Sacath, 7) Nahr Chei 
four, 8) Nahr Adie; die Waffer diefes legteren find aber nid 
trinfbar, weil man dahinein allen Schmug und alle Unteinigfeite 
der Stadt jchüttet. Er (d. h. der Baräda) durchſetzt die Mitt 
der Stadt, und ift mit einer Brüde zum Uebergange verjehen 
Auch die anderen genannten Ganäle dienen zur Durhfpülung i 
Straßen, Marktpläge, Häufer, Bäder.und Gärten. Hierzu Shulf 
- Anmerkungen ! \ h 
1) Ein Nahe Berid ift nur auf der rechten Uferfeite de 
Baräda, nicht aber auf jeiner linken Seite al ‚abweichender At 
in neuer Zeit bekannt, und würde eher als Nahr Jeztd zu 4 
jein, wie er noch heute heißt, da deſſen Erbauer längft vor Edril 
gelebt hatte (er farb im Jahre 683). 7 
2) Nahr Boura ift fiher in Nahr Tura zu berichtigen. | 
3) Nahr Barda wird in Damascus ftets Baräda s 
ſprochen. | 
4) Nahr Ganat el-Marah it in Kanät elsMezzeh 
ändern. | 
5) Nahr Banas ift in Banias umzuändern. J 
6) und 7) heißen bei allen ſpäteren Arabern Nahr Ran. 
wät und Nahr Afraba. | 
Der lebte, Nahr Adijeh, wird fonft nicht unter den Fluſ 
von Damascus aufgezählt, die man auf die heilige Zahl zu be 
ſchränken pflegt. — | 
Abulfeda (ſtirbt 1331), wie Ebn Batuta, fein Zeitgent 
der 1326 in Damascus war, geben Feine genauere Nachricht # 
den einzelnen Stromarmen; erft Ibn ol-Wardit, bald m 
ihnen (er ftirbt 1358), hat ihre Namen wieder angegeben, ſpri 
aber nur von 5 Flußarmen der Zidfcheh- Quelle, die fih in IT 
Nähe der Stadt Damascus in den Baräda theile, dann in d 
Thura (offenbar obige Türa), den Jefid, den Gonät, di. 













) Ibn ol-Wardi de Terra Syriae ed. — in Tab. Ab: 
fedae etc. 1. cp. 174. | 





| 


\ 


Des untern Barada's Stromtheilungen. 1305 


obige Sanät, den er aber vom el-Mezzeh trennt, worauf er auch 
den Baniäs, den Nahr as-Sakti (unftreitig den Sacath) und den 
Bufchkur (der Cheifour), beide ähnlich wie Edrifi, angiebt, Die 
alfo in fpäterer Zeit ihre Namen gewechfelt haben. Zuletzt führt 
er auch den Nahr Aädiat an, jagt aber dabei, daß er nicht zum 
Trinken tauge, weil aller Unrath hineingeworfen würde. 

Aus anderen alten arabiſchen Autoren ergeben fich ähnlich 
übereinftimmende Namen, jedoch mit einigen Abweichungen. Nach 
ihnen ift er-Rubmwit 5), d, i. der Berg über Sälehiyeh, in Obi- 
gem Rebua oder Robbueh, auch Nabach genannt, oder der 
Berg Kaftoun (der dritte der heiligen Caſius-Berge der alten Zeit, 
j. oben ©. 1124) bei Abulfeda und Ebn Batuta, mit feinen näch— 
ten Umgebungen einft der bejuchtefte Luftort der Damascener ge: 
weſen, wo die Buden der Butterhändler, die Reftaurationen, die 
Schenkwirthe, die Bad- und Bratöfen der Köche vieles Volk in 
den dortigen Gärten verfammele, wo auch A Mofcheen, eine Acas 
demie, beliebte Bäder mit geftreiften Borhängen und Gitterfenftern, 
Ruheplätze aller Art, ſich befanden und ſtets Muſik war. Ein 


Schloß, el-Tudhut, auf der Spike des Berges mit Hallen und wei: 


ten Ausfichten wurde vom Sultan Nureddin für dag Volk er: 


baut, unterhalb der Fluß Türa, weiter darüber der Fluß Jeztd 


zu Bädern und Ablutionen für die Frommen eingerichtet; auch 


5 heimliche Orte für die Trinfgelage, neben einer lauwarmen Quelle, 
jowie Wirthshäufer und Ställe für die Reit» und Lafthiere. Dort 


waren immer, fagten die altzarabijchen Autoren, frohe Verſamm— 
lungen des Volks, das fih an Märchenerzählern, Zafchenfpielern 
und allen Arten der Beluftigungen ergößte, bis fich ein Zank und 
Streit erhob, der Alles auseinander trieb, den Luftort gänzlich in 
Berfall brachte, jo daß er zuletzt nur noch ein Aufenthalt für wilde 
Thiere wurde. | | 

Auch am Berda-Fluß diente einft ein großes Baffin zu 
Ablutionen, und diefer ift der Hauptfluß, alfo der heutige Ba— 
tada, von den 7, weldhe außer ihm noch Sezid, Türa, Ba— 
niäs, elsKanamät, el-Daräni und el-Mezzeh genannt 
werden. Hier könnte man den Daräni nur für einen andern Na- 
men flatt des Nahr Akraba halten, was aber durch die Angabe 


) ei. F. Wüftenfeld, Zur Topographie von Damascus a. a. O. 
TITEL 


x 


1306 Weft-Afien. V. Abtheilung. 11. Abſchnitt. $. 38. 


des türkifchen Geographen im Dſchihannüma widerlegt wird, 
der auh 7 Ströme alfo aufführt 9): 

1) Nahr Jeſid, fo genannt, weil der Sohn des Chalifen 
Moawia ihn erweiterte und vertiefte. 

2) Thora, d. i. Türa. 

3) Mefe, d. i. Mezzeh. 

4) Dorani. 

5) Afreba, d. i. der Scorpionenfluß. 

6) Kanewat. 

7) Der Hauptftrom Beradi (ſonſt Baräda), der fich wiederum 
in 2 Arme theife, in den Da’ali und den Dſchermani (Sürtmäna, 
ſ. unten). 

Allen dieſen verfchiedenen —— fehlt leider die 
topographifche Anordnung, worüber nur, etwa Seetzens und 
v. Richters Bemerkungen über den höhern und niedern Lauf der 
Flußarme einige Fingerzeige geben, die aber doc für die geſchicht— 
fihe Entftehung und Entwidelung dieſes Aroßartigen, uralten 
Irrigationsſyſtems bei näherer Erforihung jehr lehrreih werden 
fönnten, da doch fehr wahrfcheinlich die tieferliegenden alg die äl- 
teften diefer Arme anzufehen. jein werden, die anderen aber. ale 
jpätere Ablenfungen; denn mit dem Fortfchritt der Jahrhunderte 
unter wachfender Population und fortfchreitender Erweiterung des 
zu befruchtenden Ländergebietes ließ das Syſtem fich durch immer 
höher liegende Ganalifationen weiter und weiter verzweigen, wie 
die auch in anderen analog entwidelten Ganaljyftemen Indiens, 
Babylonieng, Aegyptend, z. B. des Möris- Sees im Fayoum ſich 
nachweijen läßt, ja wie. derfelbe Gang der Entwidelung fih im 
Delta, in.der Lombardei, in den fo trefflich bewäſſerten Alpenthä- 
fern der Schweiz wiederholen mußte. Keine Stadt der Welt fann 


fich vielleicht eines jo ausgearbeiteten Flußneges rühmen, wie Da- 


mascus, das durch und durch mit fließenden Waflern nach allen 
Richtungen bin und für alle möglichen, Bedürfniffe jo a; ver: 
jehen wurde. 


Da fein Stadttheil, Fein Marktplatz, Feine Mofchee, faft Feine - 


Gaffe und Fein Haus ohne diefe Bereicherung geblieben, jo fügen 
wir hier wenigftens die topographifche Lage diefer Hauptarme, 
denn ihrer Verzweigungen find unendlich mehr und noch gar nicht 


1) J. 9, Hammer, in Wiener Jahrb. Bd. LXXIV. 1836, ©, 47. 





4 
= 
J 


| 


| 


Täma (Thomasthor) vorüber durchſtrömt, und feinen Lauf auch 


Des. untern Baräda’s Stromvertheilungen. 1307- 


zu ermitteln, nach der ung vorliegenden jüngften, noch handfchrift- 
lihen Aufnahme des Gebiets von Damascus durch den ame: 
rifanifchen Miffionar Porter bei, die Alles, was wir bisher, dar- 
über befaßen, an Genauigfeit und Inhalt weit übertrifft. 

M. Porters Plain of Damascus and Valley of 
Wady Baräda Mser. giebt folgende Daten: 

1) Nahr Fefid ift die nördlichfte Abzweigung gegen N.O.; 
diefer Arm fließt durch die Mitte der Borftadt Sälehiyeh, die 
an feinen beiden Ufern entlang aufgebaut iftz er’ reicht aber nicht 
viel über eine Stunde weit bis zum Dorfe Harifta. 

2) Nahr Türa (Tawra) zieht im Süden des vorigen und 
etwas tiefer gelegen an der Südfeite von Sälehiyeh vorüber, in 
gleiher Richtung die Ghutha befruchtend, aber in viel längerer 
Ausdehnung gegen N.O. an Hartfch vorüber über Duma und bie 


Adareh (Adrä, ſ. Erdf. XVII. 1. ©. 265) hinaus an 6 Stunden 


weit, wo er den Feldern zur Bebauung noch Wafferfülle bietet. 
Bon diefem Tura fagt Ebn Batuta”): er fei unter den dortigen 
Canälen der größte, man habe ihm einen Felfengang gehauen, in 
dem er auch unter dem Kaſiunberge fortfließe. Er fügt dann hin- 
zu: wenn ein kühner Schwimmer fih) oben vom Berge in diefen 
Canal werfe, jo werde er vom Waſſer mit fortgeriffen und durch 
den Berg hindurchgeführt, bis er aus dem unterirdifchen Ganale 
unten wieder zum Vorſchein komme; das ſei aber ein gefährliches 
Unternehmen. Dies ſcheint auch auf ein fünftlihes Canalſyſtem 
hinzudeuten, worüber uns jede neuere Nachricht fehlt. 

3) Der Baräda, ald Hauptarm, der, am tiefften gelegen, 


die nördliche Seite der Stadt an der Citadelle und dem Bäb 


oſtwärts durch die ganze Ebene an 8 Stunden weit bis zu den 


| Nahr ed-Da’ajany, an jeinem Nordufer, beginnt erft im Often 


| 

| 

| öftlihen Seen fortjegt. Eine nördliche Ablenfung des Ganals 
| 


‚ außerhalb der Stadt und zieht parallel mit ihm Feine Stunde weit 
‚ fort mit Berzweigung in untergeordnete Ganäle big zum Dorfe 
| Kefr Batna. 
| Ale anderen Flußarme und Candle liegen auf dem ſüdlichen 
Mer des Baräda.. So 4) der Nahr Baniäs und 5) der 
Nahr el-Kanamwät, die aus der Feldenge Rebua ſchon gefon- 





) Ibn Batoutah bei Defremery I. c. I. p. 234. 


1308 Weft-Afien. V. Abtheilung. Il. Abſchnitt. $. 38. 


dert vom Baräda, aber mit ihm zugleich hervortreten, letzterer 
füdlicher als der Baniäs, beide aber feinen weitern Lauf als big 
zur Stadt Damascus haben, in der ihre Wafler fih vielfach 
verzweigen. 

Dagegen fangen 6) der Nahr Melihby und 7) der Nahr 
Afrabäny erft im Oſten der Stadt an fih vom rechten Ufer 
des Baräda abzufpalten; fie verzweigen fich ſüdwärts in viele Arme 
etwa Stunden weit bis zu den Dörfern Hadidet, Meliha, 
Akraba, deren Namen fie führen; einer dieſer untergeordneten 
Canäle wird der im Dſchihannüma nur einzig genannte Dſcher— 
mani fein, weil ein öftlicher Zweigling des Afraba (Scorpionen- 
- flug) bei dem Dorfe Dieheramänah bei v. Kremer), Jürümana 
bei Borter, fein Ende findet, das nur eine Biertelftunde in N.O. 
des Dorfes Afraba liegt, und von bedeutender Größe, mit Mo» 
icheen verfehen und von Mohammedanern und Druzen bewohnt ift. 

7) Ein namenlo$ auf der Karte gebliebener, aus dem Bas 
raͤdadurchbruche jchon gefondert hervortretender Arm, der gegen 
SD. am Dorfe Kefr Suſeh vorüberzieht, fehneidet durch die 
jüdlihfte Vorfladt von Damascus, das große moslemiſche Quarz 
tier, mitten ‚hindurch und verfolgt die gleiche Richtung ein paar 
Stunden weit durch die Ghutha,bis zum Dorfe Kabr es-Sit. 
Diefer Flußarm jendet direct füdwärts einen Seitenarm über 
Daräiya eine Stunde weit und dann noch eine zweite Stunde 
weit gegen ©.D. bis zum Dorfe Sabineh, daher e8 wol wahr: 
Scheinlich ift, Daß der Name dieſes Seitenzweigeg, der auf Porters 
Karte Nahr ed-Daräany heißt, nur (bei Wüftenfeld, Seetzen 
und dem Dihihannima) auf den Hauptarm übertragen wurde, 
Das Dorf Kefrfüfe, wo die beiten Oliven 9) wachen, eine halbe 
Stunde in S.W. von der Stadt durch Gärten getrennt, auf einer 
etwas gefundern Anhöhe ſchon den Vorbergen des Anti- Libanon 
genäherter, ift in jüngfter Zeit dadurch bekannter geworden, daß 
Ibrahim Paſcha hierher den Lagerplaß feiner Truppen!) | 
verlegte. Es ift zugleich der Ausgangsort der Karawanen von da 
zu dem Sordanthale bei aan und nad) Serufalem (Erdk. XV. 
1. ©. 164). | 
Wenn demnach Meliha und Afraba nicht zu den anfänglich 


108) v. Kremer, Zur Topographie a. a. O. ©. 171. 
°) Burdhardts Reife, bei Gefenius ©. 547. 
10) 9, Kremer, Zur Topographie a. a. O. ©. 173. 





— — — 


Des untern Barada's Stromvertheilungen. 1309 


ans dem Baraͤdadurchbruche geſondert hervortretenden Hauptarmen 
gerechnet werden dürften und nur ſpätere Hinzufügungen ſind, ſo 
bleibt außer den 5 genannten Hauptarmen und dem Daraͤny, wels 
her den fechften derfelben mit Necht bildet, nur' noch ein fiebenter 
übrig, und diefer ift der el-Mezzeh oder Mefe genannte, den 
nur Seeßen ausgelaffen hat, obwol er den Namen ded Dorfes, 
Moofche, nad) dem er genannt ift, wol anführte (ſ. ob. ©. 1362). 
Diefer Arm tritt auch neben dem vorigen felbftändig aus dem 
Durchbruch des Tempe's hervor, zieht-bis zum genannten Dorfe - 
und von da etwa noch eine Stunde ebenfalls bis Daraiya und 
weiter Durch die jüdlichften Gärten der Ghütha hin. 

Wir können nicht umhin, hier auch der Angabe Ali Bey’s, 
der Damascus 1807 auf längere Zeit bejuchte, und als Mufel- 
mann öfter als Quelle citirt wird, zu gedenken, die von den 
vorigen bedeutend abweicht, aber wol nur mehr auf Ausfage feiner 
gelehrten arabifchen Freunde in Damascus als auf eigene Erfor- 
ſchung ſich ftüßte. Nur feine Abweichungen führen wir an, da er von 
den beiden Quellen des Baräda und Fidfcheh fagt, daß fie früher 
Arfana und Farcanall) geheißen, wofür ung jede andere Autos 
rität unbefannt iſt. Er fagt ferner, beide flöffen vereint nad 
Makſan, einem bedeutenden Orte, 2 Stunden von Damascus, 
das er bei dem felfigen Engpaß befuchte, wo fih die Waffer in 
7 Arme theilen follen. Es Fann dies wol nur der Ort fein, der 
bei den meiften Arabern el-Mezzeh genannt wird. Den dritten 
Arm nennt er Banias und fagt, diefer fließe in einem tiefen na— 
türlichen Bette ab, die anderen ergießen ſich in verfchiedene Cas— 
caden zu deffen beiden Seiten abwärts. Den nördlichiten Arm 
fhreibt er Djazzie, offenbar der Sefid, an welchem die meiften 
reihen Leute (in Salehiyeh) ihre Landfiße haben. Den zweiten 
nennt er Tora, als den größten von allen, der das klarſte, Teich: 
tefte, delicatefte Wafler habe, das die Reichen in Damascus allein 
trinken, und es fi) vorher filtriren laſſen; er felbft habe nur diefes 
getrunken, obgleich er in feinem Wohnzimmer eine ſchöne Marmor: 
quelle fpringen hatte, im Garten noch zwei andere, im Haufe jelbft 


noch drei und mehrere in den Umgebungen. Der dritte Arm, den 
er Banias nennt, gebe der neuen Vorftadt von Damascus das 


beſte Waffer, Der vierte, der Baräda, beſpüle die nördliche 





— — 


) Travels of Ali Bey in Syria, Turkey etc. London, 1816. 4. 
Vol. II. ps 270271. 


— 


1310 Meft-Aflen, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. 9.38. 


Stadtmauer von Damaseus und das Haus, in welchem er wohnte, 
wo der Baräda 57 Fuß Breite hatte und eine Mühle trieb. Nur 
in ihm bringen die Särber ihre Seide und Baumwolle zur Fär— 
berei, weil jein Waller die befte Vorbereitung zu der fchönften 
Färberei abgebe. Der fünfte Arm, Kanawat, verfehe vorzugs— 
weije die ganze Stadt durch feine 1,000 Röhren, Ganäle und öf- 
fentlihe Fontainen, ja alle Mofcheen, Bäder, Khane, Schenken und 
Privatwohnungen mit feinen Walfern. Er fei nad) dem Zora der 
bedeutendfte Arm. Der fehfte, Akrabani, verjehe die jüdlichen 
Stadttheile, zumal die DBorftadt des Meidan. Nur bei Sturm 
werden diefe fonft Haren Waſſer trübe. So weit Ali Bey's ab- 
weichende Mittheilungen. 

Außer diefen führt Seeken!?) noch das Waffer aus einem 
Öffentlichen Gefundheitsbrunnen an, das durch die Safas in Schläu- 
hen durd) die Stadt umbhergetragen und feil geboten wurde. 

Wir verlaffen nun diefe Verzweigung der 7 Zlußarme, um den 
Hauptfirom des Baräda oftwärts von Damascus bis zu feinem 
Dftende zu begleiten. - Ä 

Der untere Lauf des Barada von der Stadt Damascus 
His zum Binnenfee beträgt noh 6 bis 8 Stunden Wegs, deren 
erfte 2 Stunden er von der Stadt an beftändig im Schatten der 
Gärten und Obftwaldungen zurüdlegt, und erft nad) unzähligen 
Windungen durch die flachgefenkte Ebene fein Endziel erreicht. 
Zwar nicht alle Waſſer der anderen Arme, aber doch viele von de— 
nen, die nicht zur Srrigation völlig aufgebraucht werden, fließen 
im Baräda vereinigt weiter. Nach jenem Laufe hört aber der 
Baummwuchs der eigentlichen Ghutha ganz auf, und wie ein fi 
Ichlängelnder Silberfaden zieht er nun zwifchen den faftigen 
Schmelz; immergrüner Wiefen, der el-Merdſch im engern 
Sinne, hindurch, die völlig baumlos und. jo niedrig gelegen find, 
daß er fie bei der geringften Anfchwellung unter Waffer fegen kann. 
Er bleibt durchaus nicht, wie Ali Bey fich erzählen ließ, das 
ganze Jahr in gleichem Niveau, fondern wechfelt nach den Jahres— 
zeiten, obwol er immer fein Waffer behält, das jedod) im Sommer 
ſich bedeutend vermindert: Sehr zahlreihe und ftark bewohnte 
Dörfer liegen unmittelbar an feinen beiden Uferfeiten und denen 
der anderen Stromarme fowol durch den ganzen Garten der reih 
bewäfferten Ghütha zerftreut, eben fo wie auch durch die ganze 


nn 


— — 


112) Seetzen. I. ©. 300. 


Die Ghütha und die Merdſch von Damascus. 1311 


Merdſch, in diefer freier auf den weidereichen Wiefen und Auen. 
In der Ghuͤtha find die Dörfer meift in Hainen und Gärten von 
den frifcheften Bappeln, Platanen, Trauerweiden, Wallnuß-, Birns 


und Aprifofen-Bäumen verftedt und umhüllt und vor dem ſyriſch— 


beißen Sonnenftrahl geihüßt, zahllofen Schaaren von Eichhörnchen 
und Eidehfenarten ein Lieblingsaufenthalt 3). Länge dem Haupts 
from Tiegen viele Infeln und Auen, öfter weit überjchwenmte 
Felder, wo viele Mühlen ftehen und Fiſcher ihr Wejen treiben. An 
heißen Sommertagen ift e8 den Spaziergängern ein Vergnügen, 
dem Emporfpringen der Fifche aus dieſen durch fie reichlich beleb- 
ten Waffern zuzufehen. Singvögel, auch Strandläufer, Reiher 
und Waſſerläufer aller Art beleben diefe üppig-grünende Landfchaft, 
und aud andere Schaaren von Vögeln, unter denen der ſchönſte im 
Sonnenschein mit feinem ganz blauen, ing Grüne fohillernden Pracht— 
gefieder, der Bläuling, Abu Zureif der Araber, berühmt ift, 
find dort einheimifh. Die feichteren Stellen des Baräda find voll 
Krebfe und Schildkröten. 

Merdſch (elsMerdj), das heißt die Wiefe, ift der allgemein 


gebräuchlihe Name der großen im Oſten der Stadt liegenden 


Ebene 14), im Gegenfaß der waldreichen Ghutha, welche aber nad 
den verfchiedenen Cantonen auch fpecielle Bezeichnungen 19) zu er= 


halten pflegt. Merdſch adrä nennt Mafudi den 6 Stunden 
in RD. liegenden Theil derjelben von dem Dorfe Adrä, das, nad 


v. Kremer, an 600 Einwohner hat, die nur vom Aderbau leben 
(ſ. Erdf. XVII. 1. ©. 265), an der äußerften Nordoftgrenze der 
Ghutha, die dahinwärts mit dem Thale von Dicherud endet. Ein 
großer Theil diefer Strede liegt jedoch brache oder dient nur Vieh— 
heerden zur Weide Merdſch-el-Aſafir nennen Mafudi, Tas 
bari und Andere die noch weiter entlegene Strede zwifchen Das 
mascus und Wakuſch, die auch bei den Kreuzfahrern unter diefem 
Namen vorkommt (Mergifafar bei Willermus Tyr. Hist. XIII. 844), 
und für diejenige Stelle gehalten wurde, wo Saulus auf dem 
Wege nah Damascus zu Chrifto als Paulus befehrt ward (Apoftel: 
geſchichte 9, A), weshalb die Kreuzfahrer, die bis dahin vordrangen, 
mit den Einwohnern janftmüthig verfuhrenz eben da, wo fpäter 
ein Klofter, Deir el-Afafir, errichtet wurde. 


) O. v. Richter a. a. D. ©. 144. 

") Abulfedae Annal. Muslemici. T. IV. p. 614. 

) Quatremöre, in Makrizi, Hist. des kl Mameluks. T. J. 
‚pP: 261, Note. 


1312 Weft-Afien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 38, 


Näher an Damascus Tiegt in geringerer Entfernung die von 
Mafudi genannte Merdſch-Rahit (die große Ebene), die fih von 
dem Dorfe Dichobar (Jaubar bei Porter) oftwärts ausdehnt und 
vorzugsweije diefen Namen führt, den auch Abulfeda angiebt (Tab. 
Syr. ed. Koehler. p. 16). Auf ihr ftand einft das Reſidenzſchloß 
der Vicekönige von Syrien, Kaſr-ablak, das zu den Wundern 
der Welt gezählt und. von Melif ed-Daher Rufneddin nad feiner 
Rückkehr von der Meffapilgerfahrt (im 3. 1269) erbaut war. Bor 
ihm waren 12 Löwen in ſchwarz und weißem Marmor in liegender 
Stellung ausgehauen, und Straußenzüge an den weißen Marmor: 
wänden angebracht, an feiner Oftfeite breitete fid das grüne Wiefen- 
feld el-Meidan, die Rennbahn, aus; durch Timur wurde e8 nieder: 
gebrannt 16), 

Das Dorf Dihobar, in NO. von Damascus, ift den Juden 
bejonders heilig, weil e8 von ihnen für das Hobar (oder Hoba 
1. B. Mofe 1, 15) gehalten wird, bis wohin Abraham dem Heere 
der 4 forifhen Könige mit feinen Knechten nachjagte, „und fehlug 
fie bis gen Hoba, da zur Linken die Stadt Damascus liegt, und 
befreiete Loth und jeine Habe aus den Händen der Feinde (vergl. 
Erdfunde XV. 1. ©. 177 und XVII. ©. 261).” Doch giebt eine 
andere etymologifirende Erklärung der älteren Araber 17) den kaum 
eine Stunde etwas nördlicher liegenden Ort Berzeh (von baraza, 
d. i. vorrüden) flatt Hoba am Fuß des Kafiun-Berges an, big 
zu welchen Abraham mit feinen Knechten fiegreich vordrang, und 
dann auf dem Berge feine Andacht verrichtete, der ihm deshalb ge— 
weiht ift, wobei denn auch feines Hausvogtes Eliefer von Damasco 
in der Legende rühmlich erwähnt wird. 

Werden dieje verfchiedenen Ebenen, oder Merdſch, im Zus 
jammenhange gedacht, ſo fommt diefer Name auch in der Plural- 
form vor, und wird dann in Madſchma alsmurudfch (Bereini- 
gung der Wiejen) wiedergegeben, was die Türken mit Martfi 
bezeichnen 18) follen. Der größere Theil diefer unerfehöpflich reihen 
und fruchtbaren Ebene der Umgebung von Damascus, jagt von 
Kremer, liege noch brache und fei auch unbekannt; nur einigen 
Fortihritt darin haben wir durh von Kremer und Porter 
gewonnen, wenn aud noch Vieles dabei zu wünfchen übrig bleibt. 


116) Quatremöre 1. c. I. 2. p. 44; Wüſtenfeld a. a. O. ©. 173;, 
v. Kremer, Zur Topographie. ©. 78. * Wüſtenfeld a. a. D. 
©. 166. 18), v. Kremer, Mittel-Syrien a. a. O. ©. 173. 





Seen oſtwärts Damascus, 1313 


Sn 6 bis 8 Stunden Ferne von Damaseus breitet ſich der 
berühmte See Bahret el-Merdſch aus, der in feiner großen 
Uusdehnung von Nord nah Sid nur an feiner Weftfeite einiger: 
naßen gekannt ift, aber an feiner Dftfeite noch von feinem Euro— 
paer bejucht wurde, auch bei den orientalifchen Autoren Feine nä— 
here Bejchreibung erhielt. Abulfeda!2) nennt ihn Bohayre 
Dimaſchk, und fagt, daß er fih im Sommer zufammenziehe und 
mit jo reihen Schilfwaldungen umgeben fei, daß man darin zur 
Zeit Friegerifcher Ueberfälle einen fihern Schuß finden Fönne, 
Nach v. Kremer?) ift e8 eigentlich nur ein Sumpf, denn nur 
durch den Zufluß des Baräda von der Weitfeite bilden fich feine 
kagnirenden Waffer; ein Abfluß derjelben auf der Oſtſeite 
iſt nicht bekannt: Iſt der Baräda angefchwollen, fo gewinnt aud) 
der See viele Stunden Umfang, wo eine große Menge von wil- 
den Ebern feinen Zugang felbft gefährlich machen können. Eine 
große Menge von Waffervögeln, zumal wilden Enten und Gänfen, 
beleben ihn; Störche verfammeln fich hier und auf der Merdfch 
in großen Schaaren auf ihren Rüdzügen aus Aegypten nad) Eus 
ropa, nah W. Roſe; auch Belifane, Schnepfen, weiße Reiher, 
Butor, eine Art Rohrdommel, die Anas rutilans, wie Möwen, 










Schwalben und andere Vögel, zu denen ſich auch viele Raubvögel 
jefellen. Der weiten Merdfch umher fehlt es auch nicht an Eidech— 
en, Schildfröten, Geckos, Camäleons, Schlangen, ſchwarzen Vipern, 
Scorpionen, Zaranteln, Wafferfpinnen, eßbaren Krabben. Die 
rebhühner, jagt Seegen?t), die in ungeheurer Menge in den 
lippigen Umgebungen der Berghöhen leben, finden ſich an dieſen 
Baffern oft in großen Schaaren zur Stillung ihres Durſtes ein, 
uch die Gazellenheerden aus der Wüfte, zumal,der nördlichen, und 
h Schakale, deren Iamentables Geheul alle Nächte durch die 
hutha erſchallt, fehlen hier nicht. 

Zur Zeit großer Ueberfhwenmungen, an denen es nicht ganz 
hit, jo troden auch gewöhnlich die ſchöneren Jahreszeiten zu fein 
egen, mögen diefe Wafferflächen noch viel weiter um fi greifen. 

er aus dem Gebirg fommend (im Sahre 1135) ??), die 


») Geogr. d’Abulfeda, trad. de Reinaud. Paris, 1848. 4. T. 1. 

Proleg. p. 49. ?°) v. Kremer, Mittel-Syrien u. Damascus a. a. O. 
‚ &.172. 2) Seetzen, Reife. I. ©. 33. 22) v. Kremer, Mittel: 
Syrien und Bamcz 0.0. ©. 53, 78; Quatremöre, in Ma- 
| krizi I. c. 1. 2. p.9 


Ritter Erdkunde XVII. Oooo 


1314 Weft-Aften. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 38, 


ihre Waffer zur Ebene wälzten, überſchwemmten und verheerte 
nicht nur die Stadt Damascus, fondern auch die ganze Merdich 
Sm Sahre 1267 führen arabifche- Autoren eine Heberfhwenmmun, 
des Baruͤda in der Stadt Damadcus und der ganzen Merdſch an 
bei welcher 10,000 Menfchen umgekommen, und nur wenige Sahr 
fpäter führt Nowairi vom Jahre 1270 eine noch furdhtbarere Ber 
ſtörung durch einen Wolkenbruch an, bei welchem die Waller de 
Fidfheh- Quelle und des Baräda unter Gewittern die Mauern de 
Stadt Damascus um 11 Fuß hoch überftiegen, wobei faft die ganz 
Merdſch unter Waſſer gefegt fein muß. Neuere Beobachtunge 
find ung hinfihtlich ſolcher Phänomene nicht befannt. 

Zur Sommerzeit zieht fih der See -in drei verfchiedene Ab 
-theilungen oder Moräſte zurüd, welche die Beduinen Bahr el-Hi 
dſchani, Bahr el-Ateibet el-Kebir und es-Saghir, d.i 
der große und Fleine Ateibet, nennen. Des Miffionar Porter: 
Specialfarte?) feheint diefen Sommerzuftand in 3 von Nor 
nah Sid gefonderten Waſſerbecken darzuftellen. Sie bezeichnet da 
nördliche Becken mit Bahr efh-Schürfiyeh (öftliher See). Dies erhäl 
vom Norden her von der Station Makſüreh, die auf der Straß 
zum Euphrat liegt (ſ. Erdk. XI. ©. 748), einen Zuflug, Nah 
el-Sifal genannt. Das ihm gang benachbarte füdlichere Waffer 
beden Bahret Maft el-Mufa ift von jenem nur durch ein 
Schmale Zandenge getrennt, über welche von Weft vom dritten Oi 
el-Ateibeh, daher Seeten aud) den See Bahr el-Atebe nenn 
eine Landftraße gegen Oft gehend gezeichnet ift, die in 2 Tagemäi 
ſchen nad) einem Orte Säga, der und gänzlih unbefannt, führe 
fol. Bon der Weftjeite ergießt fich an deſſen nördlichem Eni 
der Baräda in diefen See, der eben da tiefes Waſſer haben ſol 
feine füdlihe Bucht, Bahret el-Kibliyeh, läuft nur in ein 
Sumpf aus. | 

Auch Seetzen? jagt, diefer Bahr elsAtebe tod 
Sommer zum Theil aus; an feinen Ufern, 12 Stunden im Wi 
fang, wachſe eine ungeheure Menge Schilfrohr (Arundo donas 
davon vieles zum Verkauf zur Stadt gebracht werde, fowie au 
die frifchen Fifche diefes Seed den Marft von Damaseus verjorge 
Die gefalzenen Fiſche dafelbft werden vom Oronteg-Thale | 
(f. oben ©. 1075). 
















123) Porters Plain of Damascus I. c. | 
2) Scepen, Reife. I. ©. 304. J— 4 


Seen oſtwärts Damascus. 1315 


Das dritte ſüdlichſte Waſſerbecken, in welches ſich der Awadſch— 
luß vom Welten einmünden foll, ift namenlos geblieben, wird aber 
ei Seegen nad dem Dorfe Hidſchani, das an feinem Nordende 
jegt, genannt; hier wachje eine Tamarix-Art, Tharpha genannt, 
1 großer Menge, deren Holz aber wegen des ftarfen Rauchs beim 
erbrennen zu Nichts zu gebrauchen fei. 

‚Hinter diefen Seen auf ihrer Oftfeite, wo fich das hohe Tafels 
ind der Damascug- Ebene ehr allmälig und unmerklich gegen die 
iefe des fernen Euphrat- Thales hinabfenfe, und von den Karas 
anen nach Zadmor und Bagdad durchzogen werde, fagt v. Kre— 
ter?5), fol der ausgebrannte Krater eines Vulcans lies 
en, von dem die fchwarzen und poröfen Bau- und Pflafterfteine 
ac Damascus gebracht werden. Leider Fonnte er nicht felbft diefe 
tfeite der Seen näher erforfchen, weil die dortigen Zeltaraber 
it den um den See wohnenden Bauern in beftändiger Fehde fte- 
en, weil dieje ihnen ihre Pferde ftehlen. Die hier herum wohnen 
en Hamämri, fagt er, find vielleicht identifch mit den in Erdfunde 
IH. ©. 409 genannten Hamämde. Auch Ebn Khallican 26) 
igte, im Norden dieſer Seebeden, im nächften Gebirgszuge zu 
Jebrud (Jebrada, |. Erdf. XVII. 1. ©. 267), wo e8 fehr viele 
ilde Efel giebt, Tiege ein berühmter Berg, Dſchebel el-Mudda— 
Jan, d. h. der rauchende Berg, der immer mit einer Wolfe 
deckt ift, die dem Rauche gleicht. v. Kremer behauptet ebenfalls, 
Mebrud und Nebf von der nördlichen Sadfehroute 27) feien eben 
wie im Süden von Damascus im Hauran vulcaniihe Bildun- 
n einheimifchz die plutonifche Landfchaft in S.W. von Safa am 
adſch nach Baniäs zu haben wir fihon früher kennen lernen. 
leicht dag dieſe plutonifchen Umgebungen von Damascus die 
üßende Urfache find, daß dieſe Gegend von den furdhtbarften Erd— 
en, welche gang Syrien, den Libanon und das Paſchalik Haleb 
al fo oft auf die zerftörendfte Weile erfchütterten (vergl. oben 
1156 u. 1157), faft immer verſchont geblieben ift, wie 1169 

in vielen anderen Sahren. Selbft das furchtbare lebte Erd- 
en durch ganz Syrien (1837) wurde zwar in Damascus ges 
Ft, richtete dafelbft aber nur wenig Schaden an gegen andere 















Ruſſegger, Reiſe. I. 2. S. 716; v. Kremer, Mittel: Syrien und 
Damascus. ©. 172, 173. 2°) Quatrem£re, in Makrizi l. c. 
1. p.262, Note. 27) v. Kremer a. a. ©. ©.58; Moore, im 
Journ. of the Roy. Geogr. Soc. 1837. Lond. Vol. VII. p. 101. 


D0092 


1316 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. IL. Abſchnitt. $. 38, 


Theile Syriens (|. Erdf. Th. XV. 1. ©. 305— 306). Vielleicht 
ift unter jenem rauchenden Berge die von Seeben angeführt: 
Om⸗Um zu verftehen, 3 bi8 4 Tage fern von Damascus, au 
halbem Wege nordwärts von Körritein, wo ein Kegelberg beftändig 
heißen Dampf, wie aus einem Bade, ausftoßen foll, der aus einen 
unergründlich tiefen Brunnen hervordringen foll, deffen Natur bie: 
her noch unermittelt geblieben 38), 


Erläuterung 2, 


Das Stromſyſtem des Awadſch, Awaj, von SW, und de 
Wadi Helbön von NW, 


Außer dem Baräda-Spftem ergießen ſich noch zwei Bergſtröm 
von geringerer Bedeutung, der Awadſch und der Helbon, ü 
die Ehene des GhüthasThales, das fie ebenfalls mit ihren Waffen 
bereichern, und zu der Befruchtung feiner Umgebungen beitragen 
aber obwol vom Alterthum hoch gefeiert, find fie in neueren Zeite 
weniger Gegenftand der Erforfchung geweſen, daher wir auch Bi 
jegt nur Weniges über fie mitzutheilen im Stande find, was wi 
jedoch nicht unterlaffen Fönnen, um die genaueren N 5— 
fünftiger Reifenden auf ihre Verhältniffe zu Ienfen. 














1) Der Wadi Helbön. 


Der von NW. herabfommende Bergftrom Helbon blieb % 
allen früheren Karten unbeachtet, wie jelbft bei Seeßen, Burl 
hardt, Gallier, Chesney; von Irby und Mangles wur 
er zwar eingetragen, blieb aber namenlos; auf Berghaus Kai 
wurde er richtig benannt, aber irrig und blos hypothetiſch zu 
Thale des mittlern Baräda geleitet, was auch die Karte Color 
Churchills, die nach der Aufnahme der britifhen Stabsoffici 
gezeichnet fein fol, irrig wiederholt, die Benennung aber auslä 
Auch auf Kieperts Karte von Paläſtina, 1842, konnte diefe 2 
rihtigung noch nicht ftattfinden, obwol der Name des Ortes Hı 
bön dafelbft, von welchem der Wadi genannt wird, feine einig 





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138) Speben, Reife. I. ©. 268. . E | 


Wadi Helbon. 43 


raßen richtigere Stellung erhalten hatte. Die Berichtigung dieſes 
Bafferlaufes, den wir jelbft früherhin nördlid des Barada an der 
Iftfeite der Libanonfette noch ignorirten (Erdf, XVII. 1. ©. 253), 
erdanfen wir erft der aufmerffamen Beobachtung jener Gegenden 
urch die amerikanischen Miffionare, welche durch ihven ftationairen 
lufenthalt in Damascus und durch ihre Sommerftationen im be— 
achbarten Gebirgslande dafjelbe mit feinen orographifchen und 
porographifchen Berhältniffen näher fennen zu lernen Gelegenheit 
atten, als alle vor ihnen nur flüchtig hindurchziehenden Zouriften. 
Der Gebirgsgau des Dſchebel eſch-Schurky (eſch— 
Scherfy, d. i. der Oftberg, ſ. oben ©. 175), den ſchon Po— 
ode bei feiner einftigen Ueberfteigung ein Land voll Flippiger 
ſtlicher Abſtufungen des Anti-Libanon nannte (ſ. oben ©. 264), 
igt Eli Smith 29), Liegt im Norden des Barada, und tft eben 
> öde, wie die Abftufung des Gebirgslandes im Süden Ddeffelben. 
50 wie man von dem oberiten Waſſerſcheiderücken dejfelben herab: 
ommt, durchichreitet man nur eine unfruchtbare, verdorrte Wüfte, 
Sahel oder e8-Sahara genannt (f. oben ©. 276), ganz ohne 
zaum; ihr Fiefiger, an vielen Stellen Freidiger Boden bringt kaum 
ine geringe Vegetation hervor, ausgenommen wo Quellen und 
afferbetten ihn befruchten, da fchießt die herrlichite Vegetation 
dor, wie im Thale des Baräda, des Helbön (oben ©. 264 
| der Drudfehler Halboue in Halbun zu berichtigen) und des 
wadſch. Einige Abfenfer diefes Berges, die im Allgemeinen 
njelben Character tragen, erſtrecken fih in die Wüfte gegen 
almyra hin, wo fie auf dem Wege nah Satdanaja und 
talula über die Kloftergruppen bis Yebrüd nah Nebk und 
"dmg (vergl. oben ©. 254-268) überftiegen werden. Denn der 
nze Gebirgszug ftreiht hier von N.O. nad S.W. bie zum 
urchbruch des Baräda, der nördlich unter der Außerften, gegen 
Ebene der Ghütha vorfpringenden Spitze des Anti-Libanon, 
hier bei den Arabern Dſchebel el-Kaffiüm30) heißt, die 
rſtadt Salheiya liegt und nur ein halbes Stündehen von ihr 
Dwärts die Ebene Damascus. 
Dieſe nordweitwärts genannte, lebte nordöftliche Vorhöhe des 
tiekibanon, hier eſch-Scherky genannt, über welchen Eli 












Gh ii 


1 

| * 

Eli Smith, bei Robinſon, Pal. II. ©. 925. 
) Seeßen, Reife. I. ©. 300. 


1318 Weft-Aften. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 38. 


Smith, 1848, auf einem Seitenwege eine Wanderung über die 
genannten Orte bis Homs zurücdlegte, ift faft gänzlich unbekannt 
geblieben. Zum Theil ift das dortige Land auch gar keines Anz 
baues fähig, zumal von Tell bis Menin und nad) Sudad (BZedad) 
zur Wüfte hin. Es wächft darauf fat Nichts, auch fällt zu felten 
einmal Regen, um es bejäen zu können. Es ſoll jelbit im Som: 
mer bei Sonnenfchein oft fo Falt fein, dag man immer viel Bekleiz 
dung tragen muß 314). 

Seesen fagte, diefe Strede des Anti-Libanon von Szals 
heiya bis Höms heiße Dſchebel Harphüfh, ein fpiker 
Berg; in N.W. nannte man ihm den Dſchebel et-Dmeir, wo 
ein See zu liegen fcheint, den er Birfet Hauwaja Raſchid 
Schreibt. Weiterhin, oftwärts, Liege ein Wadi el-Buttn, wofelbfl 
etwas Gebüſch wächſt; feitwärts davon zwei Hügel, el-Eijät, 
und in der oftwärts daran ſtoßenden Wüſte Yard e8-Szeal, in dei 
es viele Trüffeln (Ghime der Araber, vgl. —— XI. 1844. ©, 746) 
geben foll 32). 

Die Südfeite dieſes Gebirgsgaues ift e8, — Abftufunge 
in dreifachen, unter fih parallelen Vorketten des Anti-Kibanoı 
vom Wadi Halbon gegen S.S. O. durchbrochen werden. Di 
erfte dieſer Vorfetten, die fich auf der Oftfeite der Zebedäany 
Hochebene in einer bedeutenden Höhe von 5,000 F. üb. d. Meer 
(ſ. oben ©. 276), aljo an 1,000 Fuß relativer Höhe nördlich übe 
dem Orte Zebedäny erhebt, wird Dfehebel Bludan?) Kt 
nannt, von Gebirgsdorf Bludän, das an ihrem Weftfuße i 
einer Höhe von 4,842 Fuß über dem Meere gelegen ift, und 3 
einer Sommerftation für die heiße Jahreszeit in Syrien ſeh 
geeignet fcheint, weshalb die in Damascus anfälfigen amerikanifche 
Miffionare Dort verweilten, um fich dafelbft förmlich einzurichten 
als E. Robinſon im Jahre 1852 jene Gegenden befuchte. 7 

Nah Porters Meffung erhebt fi der höchfte Gipfel d 
Blüdänzkette, in N.D. des Dorfes, noch bis zu 6,800 Fuß, u 
diefer Gipfel liegt in S.O. des Ain Hamwar (f. oben ©. 1275 
alfo der nördlichften Quelle des Baräda ganz nahe in Of. Di 
jem günftigen Umftande find manche Fortfchritte in der Bi 


























131) Eli Smith, Mfer. 1848. 32) Seetzen, Reife. I. S. 306. 
3%) Porter, Plain of Damascus and Valley ‚of Barada; verglei 
E. Robinfon, Abriß u. f. w. : in — der Deutſchen 
Geſellſch. Bd. VII. S. 69—70 


Wadi Heldin 18319 


phifchen Kenntniß jener zuvor fo unbefucht gebliebenen Gegenden 
juzufchreiben, die ung wahrfcheinlih in E. Robinſons vollftän- 
digeren Neifeberichten demnächſt zu Gute Fommen werden. 

Der Wadi Helböon (bei Eli Smith-Halböon) ift es nun, 
ver an der Süd-Oſt-Seite diefer Bludän-Kette in mehreren 
Armen feinen Urjprung nimmt, und von dem in einem feiner 
jberen Thäler gelegenen Dorfe, das ſchon Pocode3*) gefehen 
aber irrig Halboue gejchrieben hatte, daher auch oben ©. 264 zu 
jerichtigen), danach genannt wird. Es ift, fagt Robinfon, we- 
jen feiner trefflihen Weintrauben und Weinberge berühmt; 
us erjteren bereitet man den beiten und gefchäbteften Wein im 
janzen Lande. Die amerikanischen Miffionare hatten den Ort 
nehrmals befucht und halten ihn für das Helbön der Schrift, wol 
nit mehr Recht als Aleppo (Haleb). Der Wein von Helboön 
ſt noch berühmt, während Aleppo, wenn dort überhaupt Wein 
pächft, Doch Feine berühmte Sorte aufzuweifen hat. 

Seit den früheften Zeiten hat alfo diefer Wein bis heute feis 
en Ruhm bewahrt; denn fchon der Prophet Ezechiel, 27, 18, 
‚annte den Wein von Helbön oder Ehelbon bei der Schildes 
ng des Handeld von Tyrus als die Hauptwaare nebft der 
himmernden Wolle, gegen welche die Kaufleute von Damascus 
e Menge der tyrifchen Arbeit und ihrer Waare, alfo durch Tauſch, 
nhandelten. In der Lutherfchen Weberfegung ift diefelbe Stelle 
8 Namens nur durch das Beiwort „um ftarfen Wein‘ wie 
tgegeben worden, was jedoch fehon in der LXX dur „oivog &x 
(EABov“ berichtigt war. Derfelbe Wein wurde aus Syrien 
f die Tafel der Perferfönige in Sufa gebracht, wie das Waſſer 
8 dem Euläos und der Föftlichfte Weizen zum Brot aus Aſſos 
Aeolis (Strabo XV. 735: olvov d’Ex Zvpiag rov Xurvßw- 
»r BTA.). 

Poſidonius aus Apamea, dem Strabo in feiner Angabe 
Tate, jagte dafjelbe, fügte aber noch hinzu, daß diefer Wein von 
Galybon auch in Syrien bei Damascus wachfe, wohin 
Ine Reben von den Berfern verpflanzt feien (IIeoowv 
0091 xatapvrevoavrwv Tg Auntkovg, in Posidonii Apamen- 
% Fragm. 58) 26). Daſſelbe beftätigt Athenäus, Deipnos. 


ei 
















J Be, Morgenl. Veberf. Th. U. ©. 197, E. Nobinfon a. a. O. 
») Fragmenta Historicorum Graecorum ed. Carol. 
| Multeron. Paris. 4. 1849, Vol. III. p. 276, 


1320 Weft-Afien. V. Abtheilung, II Abſchnitt. $. 38, 


Lib. I. 28, der jedoch zugleich jagt, daß der chalybonifche Wein 
„auch“ im Damascenifchen Syrien wachſe (T0v Kulvßwvıov Ov 
pnyoı Toosıdwrıog av Aouoorw ng Dvgiag yiveodaı) 36), 
wozu fehon der gelehrte Herausgeber bemerkt, wie dies vermuthen 
Yaffe, daß diefelbe Rebe früher fchon eine andere Heimath gehabt, 
unftreitig Perſien, wo dev Wein bei deffen Bewohnern fihon in 
‚der älteften Zeit eine wichtige Rolle jpielte 37). „Mit diefer wichtiz 
gen Angabe ftimmen auch alle fpäteren Autoren, wie Euftathiug, 
Heſychius und Andere, überein, und am wahrfcheinlichiten möchte 
das Thalgebiet von Schiras in der Nähe von Perfepolig, das 
durch Die Fülle, Pracht feiner Trauben, die ZTrefflichfeit ſeines 
Weines und die Zucht der Rebe vor allen anderen in Aſien be— 
rühmt und ausgezeichnet war und bis. heute geblieben 38), jene 
Heimath geweien fein, von welcher die Rebe zur Zeit der 
Achämeniden-Herrſchaft in Vorderaſien nah) Damascus ver 
pflanzt, werden konnte, die aber ihren Wein von Helbön an die 
perfifche Hofftatt als höher geachtetes ausländifches Product, wie 
auch jo oft nod) heute bet den iranischen Nachfolgern das Fremde 
mehr als das Einheimifche gilt, zurücgebracht ward, zum aus: 
Ihlieglihen Trunfe des Perferfönige. Wir wollen e8 anderen 
orientalifhen Sprachforſchern überlaffen, ob etwa felbft der per 
fifche Name des befannten Holwan am Holwan-Fluffe (Erdf. IX 
©. 388—483) in Perfis am Zagros-Paſſe mit den Winzern dei 

föftlichen Nebe nad) Damascus auf ihre analoge Anftedelung in 
Gebirgsthale, wie dort, auf die Mittelftraße zwifchen dem Falte 
und dem warmen Glima (Serhäd und Germafir), wo die Traub 
am beften gedeiht, übertragen wurde, und die öftere Verwechfelum 
von Shalonitis und Chelbonitis fih daraus erflären ließe. Hel 
bön bei Robinfon, Halbon bei Eli Smith ift unftreiti 
identifch mit Chelbon (Xuhvßwv), wie Hermon mit Chermon 
Hebron mit Chebron u. a. m. Dies wäre nicht die einzige Nad 
richt, welche die Föftliche Nebe des Dionyfus aus dem iraniſche 
DOften nad) Border-Aften verpflangen läßt: "denn auch der Ar, 
Philonides fagte39), vom perfifhen Meerbufen Be 


























136) Athen. Deipnos. ed. Schweigh. Vol. I. p. 107 und deſſ 
Animadvers. T.I. ad cap. LI. p. 212. 3) B. Brissonü ( 
regio Persarum principatu. Argentor. 8. 1700. Lib. I. 8 
p. 129, »®) Engelb. Kaempferi Amoenitates exoticae el 
Lemgov. 4. 1712. Oenopoeia Sjirasensis. p. 373—381. 

°°) Athen. Deipn. ed. Schweighäuser. Vol. V. p. 458. 


* 





Wadi Helbon. 1321 


(£# ns Eovdoäs Faharıng %.T.A., Athen. Deipn. L. XV. 675) 
fei fie zu den Griechen gebracht. Da aber dieſes „Helbon bei 
Damascus” den Alten und Neueren unbekannt blieb, fo wurde 
- von allen fpäteren Erflärern des Ezechiel jener Föftliche Wein 
für den von Haleb, oder Aleppo (KurErz der Byzantiner) %), 
gehalten, weil man die viel weiter nordöftlich liegende Provinz 
Chalybonitis, die zum erften Male von Ptolemäus im 2ten Sahrs 
hundert genannt wird von einer Stadt Chalybon, die man mit 
Chaleb, Haleb identiftcirte, dem Namen nah aud von ihr ab- 
leitete. Aber dieſe erft viel fpäter befannt werdende und jo berühmt 
gewordene Stadt Haleb (Uleppo) Fannten die Alten nur an ihrer 
Stelle etwa unter dem Namen Berda. Der Wein von Helbön 
beit Ezehiel und Strabo kann alfo nicht den Wein von Haleb 
bezeichnen, einen folchen hätte Strabo nur einen Beroenfifchen 
Wein nennen fönnen, da er nur diefen von Seleucus gegebenen 
Namen Fannte, den einheimifchen aber nicht, wenn er auch Chaleb, 
wie der Chalus- Fluß, heute Kueif, an dem die Stadt 
liegt, und den ſchon Kenophon nannte (Cyri Exped. 254), es 
wahrfcheinfich macht, geheißen: denn die Sdentität von Berda ift doch 
auch nur wahrfcheinlih, indem man annimmt, daß nad der Ber- 
drängung des griechifch auferlegten Namens der ältere einheimifche 
erft wieder aufgetaucht fei. Sollte dies, wie ed dur Mannert 
wahrfcheinlich gemacht ift, auch wirklich der Fall fein, fo kann der 
Wein von Helbön bei Ezehiel und Poſidonius doch nicht der 
Wein von Haleb (Chalybon) fein, denn Helbon lag nach ihnen 
„bei Damascus“, was nicht auf Aleppo paßt, da Damascus 
nah Btolemäug*) unter 33%, Ehalybon aber unter 34°’ n. Br., 
Beroea fogar unter 36° n. Br. liegt, und von Damascus aus 
die Stadt Aleppo erft in 10 bis 12 Tagemärfchen durch Karama- 
nen erreicht werden fann #), daher man nicht jagen Fann, daß der 
Chalybonifche Wein bei Damascus wachſe, was alfo nur auf Hel— 
bon gehen kann. Schon J. D. Mihaelis®) hatte die Schwie- 
tigkeit der früheren Erklärung eingefehen, ohne Rath fihaffen zu 
können. 


+0) Mannert, Geogr. der Griechen und Römer. VL. 1. ©. 398 — 408. 

#1) Ptolem. G. V. 15, 13 u. 15, 17. p. 138, 139, in Bert. Theatr. 
I. fol. 160. *?) Ali Bey, Travels in Syria. London, 1816. 
Vol. I. p. 283—29. *) Ioh. Dav. Michaelis, Deutfche Ueber: 
jeßung des Alten Teftaments. Göttingen, 1781. Th. X. Anmerkungen 
zu Ezech. ©. 73. 


n 


1322 WeftsAfien, V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 38, 


Noch ift uns von dem Orte Helbon und feinem Wadi nichts 
Näheres befinnt geworden; nach v. Kremer) fol er 5 Stunden 
fern von Menin liegen, doch find nah Robinfong Aeußerung 
auch von da genauere Nachrichten in der Zufunft durch feine Lands— 
leute zu erwarten. Auf Porters handjchriftlicher Karte der 
Ebene von Damascus erreicht der Wadi Helbon, deffen Namen 
auch Pococke kannte 6), nachdem er mehrere Gebirgswege durch— 
laufen und einige Nebenflüßchen aufgenommen hat, beim unmittel- 
baren Austritt aus dem Gebirge das Dorf Berzeh, das wegen 
feiner etymologifchen Ableitung ſchon früher genannt if. Nach 
Porter foll das letztere 1,200 Einwohner haben; da von feinem 
Fortlauf des Fluffes weiter abwärts zur Ebene durch Pococke, 
der am Orte vorüberging, die Rede if, und auch v. Kremer kei— 
nen auf feinen Wege von Damasz2us nordoftwärts nach dem ſchö— 
nen Dorfe Harifta, bis wohin die Gärten von Damaseus reichen, 
namhaft macht (f. oben ©. 265), fo mag diefer Fluß den untern 
Barada jelbft nicht erreichen, jondern in der Gulturebene zur Be— 
wäfferung aufgebraucht werden, wie ihn auch die Porterſche 
Karte verzeichnet hat. 


2) Der Lauf des. Stromes Awadſch, el-Awaj. 


Zwiſchen Damascus und dem Hauräan liegt ein Diſtrict, den 
die Eingeborenen Wadi el-Adſcham (englifh Ajam) nennen. Er 
fiegt hauptjächlich auf der Weſtſeite der Hadfchroute, welche, big 
fie die Ebene verläßt, die weftliche Grenze des Diftricts der Ghutha 
bezeichnet. Durch diefen Landftrich läuft der Fluß el» Amwaj 
(fprih Awadſch) von SW. gegen NO. Er entfpringt im 
Dichebel efh-Scheich und endet im See el-Heidſchaͤny *6) (Hijäneh 
bei Borter, ein Dorf an- deffen Nordufer, f. oben ©. 1315). In 
diefem Diftriet des Wadi el-Ajam giebt Eli Smith die Namen 
von 29 Ortfchaften an, von denen 9 öftlic von der Hadfchftraße 
liegen, die anderen auf der Weftfeite derjelben. Bei dem Orte 
Kesweh (Keffue bei Seegen, |. Erdf. XV. 2. ©. 807), A Stuns 
den füdwärts von der Stadt Damascus wird der Awadſch— 
Strom (Nahr el-Aawwag’, d. h. ver fich Frünmende 47), rivus 


144) 9. Kremer, Mittel-Syrien und Damascus a. a. O. ©. 184. 
26) N. Bocode, Befchr. des Morgenl. II. S. 190, 197. 
+6) Eli Smith, bei Robinfon, Bal. IT. S. 900— 901. 
27) v. Kremer, Mittel-Syrien und Damasınd. ©. 176. 





Der Strom Awadſch. 1323 


eurvus bei Abulfeda, Tab. Syr. p.97) auf der großen Mekkaſtraße 
von den Pilgern auf einer Brüde überfchritten, wo fein von Pap— 
peln befihattetes Ufer zuletzt noch die Landſchaft bewäſſert und 
fieblich begrüntz denn weiter ſüdwärts wird fie öde und unfrucht— 
bar, wo die bafaltifhe Landfchaft der weiten, Ebene Hauräns ihren 
Anfang nimmt. Don da fließt er oftwärts zum genannten See, 
der vielleicht bei hochanfchwellenden Waffern der Libanonflüffe mit 
dem nördlichen Damascus-See in Verbindung treten mag (Abulf. 
Tab. Syr. p. 156). ii 

Nur der obere Lauf dieſes aus den füdweftlihen Vorbergen 
des Anti-Libanon und Hermon hevvortretenden Fluffes ift durch 
die doppelten Pilgerwege, Die von Banias aus in feinen oberen 
und unteren Zubächen nordoftwärts nah) Damaseus führen (vergl. 
Erdk. XV. 1. ©. 161—171), dur Burckhardts und v. Schu— 
berts Beihreibungen ſchon einigermaßen befannt, eine Strede, 
die in 2 Tagemärſchen zurücgelegt werden fann. Die genauefte 
fartographifche Zeichnung dieſes Flußlaufes ift jedoch erft von uns 
ferm geehrten Freunde Colonel Callier 3) gegeben, der durch fein 
von Baniag nach Damascus geführtes Routier mehrere Srrthiimer 
der früheren Zeichnungen von Berghaus bis auf Colonel 
Churchills und Lynchs neuefte Karten berichtigen fonnte, wozu 
vorzüglich der Umftand gehört, daß die Waller von Beit Dienn 
nicht in die Wüfte ſüdwärts ablaufen, fondern, oſtwärts gehend, 
‚ zu den oberen Zuflüffen des Nahr e8- Saharäni oder Sabi- 
rany gehören, welche, bei Saſa vorüber, den obern Lauf deffelben 
Stroms bilden, der weiter unterhalb el-Awadſch heißt, welche beide 
Slußarme aber früher von Burckhardt mit einander verwechlelt 
wurden. 
| Burkhardt überftieg von Baniäs aus das füpdöftlichfte Vor- 
| gebirge des Hermon, um den nächften Weg nah Damascus zu 
) gewinnen und die Wüfte zu meiden. Das erfte, oftwärts ablau- 
fende Gebirgswafler, das einer fehr reichen Quelle, Ain Beit ed» 
| Dſchanne entfließt, und ſchon Mühlen treibt (Crdf, XV. 1. 
| S. 163), ift der ung befannt gewordene füdweftlihfte Quellarm 
] des Awadſchſtroms, der von da aus unter dem Namen Wadi 
Beit ed-Dſchanne feinen Lauf längs dem DOftabhange des An— 
) tirfibanon, was jedoh Burckhardt no nicht hatte ermitteln 





M 


*®) Cam. Callier, Chef d’Escadr. au Corps roy. d’Etat major, 
Carte de la Syrie me@ridionale et de la Palest. etc, Paris, 1842. 


1324 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 38, 


fönnen, bi8 zur Safa» Station fortfeßt und von der Wefſſeite 
mehrere vom Gebirg gegen S. O. ihm zulaufende Bergwaſſer er— 
hält (ſ. Th. XVII. 1. S. 253), von denen der eine bei Saſa ihm 
insbeſondere den Namen Sabarani, Sibarani oder Sabiräny 
(nach Thomſon) zu geben ſcheint. Da Saſa nad v. Schuberts 
Meſſung 2,783 Fuß, Kesweh 2,455 Fuß Par. über dem Meere 
Tiegt, fo muß das noch höher gelegene, Fühlere Beit ed-Dſchanne 
in jenem heißen Clima Syrieng wol mit Recht dag „Haug des 
Paradieſes“ genannt worden fein. Wahrfcheinlich ift hier „der 
Thurm auf dem Libanon” damit gemeint, „der gegen Da- 
mascus fiehet“, Hohe Lied 7, A, zu der Salomonifchen Zeit, 
da überhaupt der Libanon ein Lieblingsaufenthalt der Könige war, 
und die Quellwaffer, wie die Gedern des Libanon hochgepriefen 
wurden in den Liedern und den Ausfprüchen der Propheten. 

Noch Willermus, Erzbifhof von Tyrus, der den Raub— 
zug König Balduin IV. gegen Damascus bis Daria (obiges 
Daräiya, ſ. oben ©. 1308) beſchreibt (im J. 1176, f. Will. Tyr. 
Hist. XXI. 10, fol. 1002) und von der großen dabei gewonnenen 
Beute fpriht, nennt an dem Eingang des Damascener Gebietes 
diefes „Bedegene” mit dem einheimifchen Namen, den er aber 
mit „Domus voluptatis“ wiedergiebt und dabei bemerkt, daß ihm 
diefer Name wegen feines Föftlichen Waſſers gegeben fei, wozu 
Wilken bemerkt #), daß diefes Wort nichts anderes als der ara— 
bifche Name Bait aldihannah, d.i. „das Haus des Paradiefeg“ 
fei. Daß e8 auf einen früheren Zuftort der Salomonifchen Zeit 
hindeutet, ift wol ohne Zweifel, der bei der Schwächung des Rei— 
ches wieder verloren ging und an die Herrjcher von Syrien zur 
rüdfiel, aber den Ruhm feiner Föftlichen Waffer in feinem Namen 
durch das ganze Mittelalter bis im die neueſte Zeit bewahrt hat. 
Veberrefte von diefem Lufthaufe der alten Zeit fünnen fchon feit 
den Weberfällen der Kreuzfahrer Feine bedeutenden mehr vorhanden 
fein, da daffelbe mit allen feinen Dorffchaften ausgeplündert und 
von Grund aus durch Feuerbrand von ihnen völlig zerftört ur 

(im 3. 1182) °9). 
Nicht nur Pindar bei den Griechen hat feine begeifterten 
Oden zum Lobe des Waffers hinterlaffen, auch die Dichter. des 


149) Wilken, Gefch. der Kreuzzüge. Th. IL 2. ©. 168, Note. 


so) Will. Tyr. Hist, XXI. 22. fol. 1033. si 


a 
es ee ee EEE EEE 0 


Strom Awadſch, Amana und Parpar. 1325 


Drients überbieten in ihren zahlreichen Liedern von der Herrlich- 
feit ihrer Quellen, Bäche und Flüffe, den Augen und dem Schmud 
der Landfchaft, dem Seegen ihrer irdifchen Paradieſe, die fie um 
fich verbreiten, noch weit die Völker des Abendlandes, und ſchrei— 
ben ihnen magifche Kräfte und alle möglichen Tugenden zu. ‚Die 
Waſſer find auch der Stolz der Bewohner von Damascus von 
jeher gewefen, denn nichts auf der Welt foll ihnen gleich Fommen. 
Dies zeigt die Erzählung des Naeman im 2ten Buch der Könige 
5, 12. Er war der Feldhauptmann des großen Königs in Syrien 
zur Zeit Joram, des Sohnes Ahab von Israel, als Elifa der 
Prophet in Samaria war; Naeman war hochgehalten in Syrien 
und ein gewaltiger Mann, aber er war — ausfäßig. 
Deshalb fhicte ihn fein König von Damascus in das Land 
der Propheten, ihn zu heilen vom Ausfa. Da ihm aber 
Elifa den Boten fandte mit feinem Gebot: „Gehe hin und wafche 
dich fiebenmal im Jordan, fo wird dir dein Fleifh wieder er- 
ftattet und rein werden — da, erzürnte der ftolge Obrift des 
Heeres, Naeman, denn er hatte Größeres erwartet: der Prophet 
jelbft wenigfteng würde herantreten, den Namen des Herrn, jeines 
Gottes, anrufen und mit feiner Hand über die Stätte fahren und 
den Ausſatz aljo abthun. „Sind nicht die Waffer Amana und 
Pharphar zu Damascon‘‘, rief er voll Hochmuth aus, „beſſer denn 
alle in Israel, daß ich mic) darin wüſche und rein würde?“ und 
er wandte fih um und ging weg mit Zorn. Man fragt, wo flof- 
fen zu Naemans Zeit (im sten Jahrhundert vor Chrifto) Amana 
und Pharphar (Barpar)? denn Fein fpäterer Autor kennt diefe 
Namen — doch wol von zu ihrer- Zeit hochberühmten fyrifchen 
Flüffen im Gegenfaß des Jordan, der als heiliger Fluß doch zu— 
fett nody den Sieg davon trug (2. B. d. 8.5, 14). — 

Die Pilgerlegende des Mittelalters verlegte fie an die Nord- 
ſeite von Damascus, wo- fie der weftphäfifche Pilger de Suchem 
auf demfelben Wege nach der Kloftergruppe zu überfegen wähnte 
(Erdf, XVII. 1. S.255). Zunächſt dachte man dann an die Flüffe 
der Stadt Damascus, wie Maundrell. Diefer befonnene Beobs 


achter 51) hielt fie für ein paar Arme der Damascusflüffe, und 
' zwar jah er den Baräda für einen derfelben an, weil diefer mit 
‚ feinen Serpentinen von ihm für einen natürlichen Stromlauf ger 
ı halten wurde. Die anderen der fieben Flüffe fehienen ihm durch 


) H. Maundrell, Journ. 1. c. p. 123. 


1326 Weft-Aften. V. Abtheilung. IL Abſchnitt. $. 38, 


ihre mehr gerade auslaufende Richtung nur dur Kunft abgeleitete 
Canäle zu fein, die gar manchen Wechfeln unterworfen gemwefen zu 
fein fchienen. Ihm blieb daher gar fein Grund übrig, fich für 
das Vorkommen des zweiten diefer beiden antiken Flüſſe zu ents 
jcheiden. Doch würden beide Fföftlichen Waſſer wol ſchwerlich unter 
denen die Stadt jelbft Durch fließenden als Bade- und Reinigungss 
orte zu juchen 5?) fein, fondern vielmehr nur die herrlichften Waffer 
im obern Gebiete der Stadt follten dadurch characterifirt werden. 
v. Schubert?) glaubte im Namen des Baräda eine etymologifche 
Beziehung zum Pharphar annehmen zu dürfen; allerdings könnte 
man zunächft an ihn als den Hauptfluß denken, wenn feinen fieber- 
erzeugenden Waſſern nur eben nicht die fo nothwendige Klarheit 
und Reinheit fehlte, die er erſt den Waffer der Föftlichen Fi— 
dvfheh-Quelle (ſ. oben ©. 1293) verdanft. Diefe lebtere, fo 
herrlich zum Bade einladend, fo Far, und als fo gefund gerühmt, 
auch nach dem Tempel an ihrem Urfprunge im höhern Alter für 
einen geweihten Badequell zu halten, möchte wol der Natur 
der Sache nach dem Pharphar oder PBarpar entfprecdhen, fowie der 
Etymologie nad), wenn in parar nah Kieperts Forſchung wirklich 
nur die fprisch=hebräifhe Bedeutung eines durchbrechenden 
Stromes nachgewiefen werden Fann, die fi) auch an mehreren an— 
deren Localitäten nachweilen läßt. Wenn demnach) das wirklich die 
Felsengen durchbrechende Eöftlihe Waſſer der Fidfheh- Quelle wem 
Pharphar, dem austrüdlich „zu Damasco‘ Hinzugefügt wird, zu: 
fommt, fo würde num der zuerft genannte Amana um fo eher dem 
Awadſch entjprechen können; denn diefer Name, der aud) aus ans 
deren Benennungen befannt ift, bezeichnet dag Feftftehende, wie 
bei Bergen, daher der befannte Amanus am Eingange nad) Eilicien 
und der Amana des Libanon im Hohen Liede5t) Salomonis A, 85 
aber auch das Fortbeftehende, nie Verſiegende, wie bei Jeſaias 
33, 16, alfo auch ein Flußname, hier das reiche Bergwaffer, das 
von dem Haufe des Paradieſes am Libanon fo luftig herabfommt 
vom Hormon, und um fo mehr auch den Namen feines Quellber— 
ges tragen konnte. Er ift der zweite felbftändige Strom, der hier 
gemeint fein Fonnte, wenn Naeman von den köſtlichſten Waffern 


5?) Thomson, The Awaj the second river of Damascus, it 
Bibl. Sacra. May 1849.. Vol. VI. p. 366 — 369; E. Robinson, 
ebend. p. 369—374. °°) v. Schubert, Reife. TH. III. ©. 284, 308. 

°*) Gesenius, in Erſchs Encyclop. T. IH. p. 309. 1 





Der Strom Awadſch, Amana und Parpar, 1327 


feiner Heimath ſprach, zumal da der eine zum Paradieſe, daffelbe 
bildend, eintritt, der andere vom Haufe des Baradiefes herabfommt. 
Wenn Benjamin v. Tudelass) die Erklärung der Flußnamen 
in umgefehrter Ordnung zu nehmen fcheint, Bere Monrosb), 
Thomſon und Nobinfon auch wie jener dem Baräda als Haupt: 
fluß der Ghutha den Namen Amana zuweilen, weil diefer Name 
als der erfte ‚genannt erfcheint, und daher den Schein als des 
wichtigften tragen Fönnte, jo jcheinen ung doch die angegebenen ety— 
mologifchen Bedeutungen noch entjfchiedeneres Moment für die Sden- 
tität des Awadſch mit dem Amana und des Fidfeheh mit dem 
Pharphar (PBarpar) darzubieten: zumal wenn man auch vom local: 
geographiſchen Standpunct ausgehen wollte, da der Amana bei 
jenem Ausjpruche dem Naeman näher lag als der Pharphar, und 
vielleicht auch jchon bei den Einheimifhen den ftolgen Namen Bas 
radiesftrom (wie heute Ar Sennant) nah Thomfon führen 
konnte. 

Früher konnte man nicht 57) auf den Gedanken der Identität 
kommen, da der Zufammenhang des wafferreichen Beit el-Dſchanne 
mit dem Awadſch unbekannt oder noch unficher geblieben war, was 
aber durch Thomſons Wanderung, der den Awadſch-Fluß in deffen 
enger Belsfhluht, an deren Thalwiege er das Mezra’at Beit 
Dihenn nennt, über gewaltigen Trappfels zum Dfehebel efchs 
Scheich (den Dſchebel Heifch bei Burdhardt, vergl. Erdk. XV. 1. 
, &.162) emporfletterte, deſſen Baghöhe unter dem Hermon er von 
da in 2 Stunden erreichte, von wo er nah 34 Stunde nad) 
Baniäas an die Sordanquelle Fan, zur Entjcheidung brachte. 
| Den Gebirgsftrom, welcher von Beit Dihenn, dem hochge— 
legenen Bergorte, in wilder Schlucht herabfommt, nennt Thomfon 
mit dem Namen Nahr Jennany (Dihennani); nah 1%, St. Lauf 
1 ich zu ihm von der linken Seite her ein fehr ftarfer Mühls 

ba, Menbej, der mit ihm vereint an Safa vorüber zieht. 
Dieſer Mühlbach tritt als ftarfe Quelle plötzlich aus einer gleich- 
"\namigen tiefen Höhle unter einem Gonglomeratfelfen hervor, bei 
dem fein Dorf in der Nähe fteht. 

Die Waffer der Höhle jollen nach Dr. Meshaka in Damas— 

cus zuweilen, wie der Adonisfluß (vergl. oben ©. 553), blutroth 






) The Itinerary of Rabbi Begjamin etc., ed. Asher. Berlin, 
1840. Tom. I. p. 84. °°) Rev. Vere Monro, A Summer 
| Ramble in Syria. London, 1835. Vol.II. p. 54. >) MWiner, 

Dibl. Realwörterb. TH. II. Artikel Parpar. ©. 194. 


% 


1328 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 38, 


hervortreten, und wie mit Donnergetöfe, gleich einem Kanonen: 
fhuß, eine fehr große Menge Fifche auswerfen, dann aber Ffehrt 
klares Waffer zurüd. Zu anderen Zeiten liegt die Höhle wieder 
ganz troden und bildet einen tiefen Abgrund, in den wegen dei 
vielen Rollfteine Fein Denfch Hinabzufteigen wagt. Die Pudding: 
fteinbildung der Trappformation des ganzen ſüdwärts zie: 
henden Hauräng, welche durch die inneren Bergwaffer hier leicht in 
roftrothen Cement der Rolfteine zerftörbar erfcheint, und ihr hebel: 
artiger Höhendrud von der nahen Libanonkette fhien Thomſon 
hinreichenden Aufſchluß über diefe auch in anderen Gegenden dei 
Libanon. befannten Quellenwechfel zu geben (vergl. oben ©. 183, 
300 u. a. O.). Abwärts fließen diefe Bergwaſſer mit vielen an— 
deren, bis von Welt herab der größte Zufluß vom Berge Beil 
Sabir unter dem Namen Nahr Sabirany5S) fi mit ihnen 
vereint bei Safa vorüber ergießt, und hier diefelbe Größe deg 
Baräda vor feinem Verein mit der Fidſcheh-Quelle erreicht. Safa, 
eine früherhin durh 25 bis 30 Fuß hohe Mauer aus jchwarzen 
Steinen befeftigte Stadt, im Viereck gebaut und an den Eden mit 
Thürmen verfehen, ift heutzutage ganz in Verfall, wie ihre ruinirte 
große Mofchee. Auf der- Grenze der bafaltreihen Wüfte des 
Haurän und des benachbarten, nun beginnenden weizenreichen 
Damascenifhen Eulturlandes, die äußerſte Südgrenze dei 
Ghütha, ift fie beftändigen Fehden zwifchen den wandernden Be 
duinen und den nördlichen. Landbebauern ausgefeßt, fowie von der 
räuberifchen Druzen, die jte fortwährend mit ihren Ueberfällen vom 
nahen Gebirge in Schreden feben. Der Weizenertrag Diele 
Fluren gegen Haurän und Dichaulän, fagt [bon Seeben®), if 
von fo vorzüglicher Güte, daß er fchwerlich irgendwo in der Wel 
vorzüglicher angetroffen wird, Selbſt zur Zeit des Friegerifch 
gerüfteten Ibrahim Paſcha in Syrien gelang e8 doch dem gefürch 
teten Druzen-Chef Schibly Aryon der benachbarten Ledja, Di 
Stadt Safa in Befik zu nehmen und die Verbindung zwifchen den 
Sordanthale mit Jerufalem und Damascus, von welde 
auch zur Zeit noch viele Refte einer antifen Römerftraße vor 
handen find, eine Zeitlang ganz zu unterbrechen. 

Shre Spuren Tonnte v. Kremer) von Saſa 5 Stunde‘ 











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ns8) Thomson, The Awaj I. c. p. 367. ‘ 


59) Seegen, Reife. Th. J. ©. 31. 
°°) 9. Kremer, Mittel-Syrien und Damascus. ©. 179. 


Der Strom Awadſch. 1329 


eit gegen S.W. His Kuneitra verfolgen; fie iſt ganz aus be- 
ienen Steinen erbaut, und über jede Vertiefung find Bogen ge- 
dlbt, hie und da noch 10 His 12 Fuß breit, und an den Seiten 
gen große Trümmerhaufen von Station zu Station dicht an der 
trage, die wol nur Reſte von Wachtthiirmen fein fünnen. 
Bon Safa abwärts, 6 bis 7 Stunden Wegs, beginnt der 
wadich in feinen mäandrifhen Krümmungen die Gulturebene 
m Damascus zu befruchten und zu ſchmücken; die reichften, herr— 
hſten Weizenfluren, auch die Felder mit Sorgho und Maig 
baut, breiten fich hier zu beiden Seiten aus, die am 19. April 
348, als Thomſon hindurchzog, in voller Pracht fanden, und 
e Hoffnung einer ergiebigen Ernte für die Befiger gaben, wenn 
cht die Nachbarräuber fie zuvor ſchon durch Fouragiren ihrer 
eerden und Hirten diefer Fülle beraubten. 
- Nimmt man den mehr dftlihen Weg durch die Wüſte des 
van, wie Ali Bey$l) ging, jo trifft man, je näher nach Safa 
‚ defto mehr plutoniſche Zerreißung des bafaltigen oder lava— 
tigen Bodens, der mitunter felbft durch große Spalten und tiefe 
rubenlöcher, die nicht jelten mit foetiden Waffern gefüllt find, in 
er furchtbaren Einöde Graujen erregen kann. Dieſe felfige 
Imöde reicht, nach v. Kremer), füdwärts bis über Kuneitra 
‚ den Tiberias-See hin, eine vulcaniſche Strede, ganz wie mit 
da übergoffen, unter deren poröjer, ſchwarzer, Elippiger Dede 
ver ein fruhtbares Erdreich liegt, dag von diefem Guß der- 
ft nur zugedecdt wurde. 
Durch Ebenen, nur von niederen Hügeln und Thälern unter: 
hen, kommt man bis zum Khan eſch-Scheich, der am Ufer 
Fluſſes zu einem großen, 260 Schritt langen und 180 Schritt 
Eiten Karawanferai erbaut if. Unterhalb deffelben führt eine 
Fücke über den Awadjch= Fluß; von den dortigen lebten An- 
jen des Saſa-Plateau's (2,788 Fuß über dem Meere nad 
Schubert) erfennt man nun Ihon an dem Anbau und ver 
Aebung der Landſchaft, daß man fich einer großen Gapitale nähert. 
Luhtbarer Freidiger Mergelboden&) bedekt nun auf dem 
en, das ift auf dem nördlichen Ufer des Awadſch fortan die 
Gene des tieferliegenden einftigen Seebodeng von Damas- 












| 
q 


’) Ali Bey, Trav. Vol. II. p. 263. 
I 2%. Kremer, Mittel-Syrien und Damascus. ©. 179. 
) Wilson, The Lands of the Bible. Vol. I. p. 324. 


Ritter Erdkunde XVII. Pppp 


* 


1330 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. F. 38 


eus, der aber, feiner Waſſer entladen, deſſen fruchtbaren Nied« 
ſchlag zu feiner reichen Ausftattung beibehalten, obwol die Ebeı 
in welcher die Stadt Damascus in ihrer. größten Vertiefung « 
Baräda, doch noch mehr als 2,200 Fuß über dem Spiegel ? 
Meeres erhaben liegt (2,268 3. nah v. Wildenbruds, 2,304 
nah Ruſſeggers69 und 2,186 F. nah v. Schuberts Meffu 
gen). Der Awadſch hat alfo von Safa bis dahin noch immer « 
Gefälle von 500 Fuß, das er reißend durchziehen muß, ehe er f 
nen ——— Lauf in der Ebene erreicht. 

In dieſer Ebene, zur Seite des jetzt verlaſſenen Caſte 
Djün, wo der Awadſch noch einen linken, oder von Weſt foı 
menden, Gebirgsfluß, der von dem ſchon früher genannten groß 
Dorfe Katana (f. oben S. 283) herabfließt, aufnimmt, giebt f 
Fluß durch einen tiefen unterirdifch gezogenen Tunnel ſchon ein 
Theil feines Waffers zur Befruchtung ab, und hier fangen die ü 
pigften @ulturgebiete mit Gerealien, Baumwollenfeldern 66) ı 
verfchiedenen Fruchtarten an. Der erfte von ihm bewäfferte größe 
Ort ift Daräiya, wo eine große quadratifche Ruine fteht, A 
früher ein Deir, d. i. ein Klofter, gewefen fein foll, eine fm 
Stunde von dem Südthore der Stadt Damascus entfernt gelege 
- Schon zuvor hat ſich der Awadſch von feiner bisherigen Nordrü 
tung gegen dieſe Stadt oſtwärts gegen die Merdſch und fein 
Endfee, den el-Heidſchäny, zugewendet. Er bildet hier die ſü 
öftlihe Grenze der Ghütha und fließt an dem Dorfe Gha 
fanije vorüber. An feinem Ufer fiel eine in der frühern ſyriſch 
Geſchichte berühmte Feldſchlacht zwiſchen den Parteien der Sen 
niden und der Kaifte vor, wo Abulfeda die Merdfh Rah 
als das Schlachtfeld nennt, daher hierdurch Die Lage derfelben 
Südoft bezeichnet ift 66), worüber bei den Autoren früherhin® 
ſchiedene Erklärungen ftattfanden (Abulf. Tab. Syr. ed. Koehl 
p- 16, 17). se 

Wir können die öftlihe Ablenfung des Awadſch nit ı 
Wilfon für einen Grund halten, ihn nicht für den Pharpl 
des Naeman zu halten, da er doch entfihieden zu den Zerritori 
ftrömen der antifen, hocheultivirten Ghutha von Damascue gehl 
wenn er auch die Stadt felbft nicht berührt, auch in neuerer 3 















164) Nufjegger, Neife. I. ©. 756; ſ. Voggendorfs Annalen. 
65) Burdhardts Reiſe, bei Geſenius ©. 548. 
°e) 9, Kremer, Mittel: Syrien und Damascus a. a. O. & 177. 





Der Strom Awadſch. 1331 


weniger gepriefen erfcheint, was doch wol nur der größeren Nähe 
des weit mehr verwilderten, einft jo hoch cultivirten Hauräng 
gegen die früheften Salomonifchen Zeiten zuzufchreiben fein wird. 
Bon dem Dorfe Daräiya ift aber fhon bei Will. Tyr. 
zweimal unter dem Namen Doria67) Erwähnung gefihehen: denn 
die Ausfälle der Kreuzfahrer, die an der Süpdfeite des Hermon 
über Beit ed-Dſchanne (Bedegene, ſ. oben ©. 1324), um die 
reiche Ghuͤtha zu plündern, gegen NO. vorrüdten, begnügten fich 
beide Mule mit der Beraubung der Umgebung und des leßten Or— 
te8 Doria, fagt der Erzbifchof von Tyrus: denn jenfeit fingen 
die baumreihen Gartenpflanzungen an, in welchen fich die 
bewaffneten Bürger der Stadt und ihre Truppen als ihrer natür= 
lihe Schußwehr zu fiher wußten, um von den Angriffen der Feinde 
bis dahin verfolgt zu werden. Deshalb blieben die Damascener 
dafelbft ftehen, und auch die Kreuzfahrer wagten fih nicht in ihre 
dichten Gehege, Kanäle und Schugmauern hinein. Als fie mit ihrer 
Neiterei von dort nach Jeruſalem umfehrten, zogen fi auch die 
Truppen der Damascener aus ihren dicht verwachfenen Gärten voll 
Hinderniffe in die Stadtmauern von Damascus zurid. Dies ift 
durch alle Zeiten der wichtigfte Schuß der Damascener gegen den 
Feind nach außen bis heute geblieben. Don einem Deir oder 
Klofter ift ung feine Nachricht der früheren Zeit in Daräiya be- 
Tannt, aber nah Ebn Khallicans Manufeript, das Quatre- 
mere citirt, muß es ein bedeutender Fleden, vielleicht einft eine 
fefte Burg gewefen fein 6). 
| Bon hier ſchweift der Blid der Ankommenden ſchon über den 
‚weiten vorliegenden grünen Obftgarten der Ghütha hin, 
ber deſſen Waldfronen dem Fremdling nur die unzähligen röth- 
lich-weißen, fugelförmigen Kuppen oder zuderhutförmigen Thürm— 
hen der Wohnhäufer, die größeren Dome der Mofcheen und tiber 
ejen die jchlanfen weißen Minarehs wie Maftbaume feltfam her: 
orragen, oder, wie Ali Bey fih ausdrüdt, aus weiter Ferne 
em gleich einem ungeheuern weißen Zeltlager über einer grü- 







nen Wiefe, die den ganzen Horizont einnimmt. Jener Vergleich 
drängt ſich dem feefahrenden Europäer, diefer dem Wanderer aus 
der libyſchen Wüfte auf. Erſt im fernen Hintergrunde befchränfen 


1 
' 





) Will. Tyr. Hist. XXI. 10, fol. 1002 und XXI. 22. 
‚ °®) Quatremere, in Makrizi, Hist. des Sult. Mamel. Tom. 1. 1. 
P- 262, Note. 


—JJ | Pppp2 


1332 Weft-Afien. V. Abtheilung. IL Abſchnitt. $. 39. 


die grauen, nadten Kuppen und Rücken des Anti-Libanon mit ih: 
ven öſtlichen felfigen Abftufungen ihrer langgezogenen Bergwände 
diefen Anblick gegen den Norden hin, über welchen fich jedoch zus 
nächſt im Vordergrunde befonders eine auffallend altarförmig 9) 
geftaltete Kuppe am höchften und auffallendften emporhebt, der 
Berg Kafiun, auf den die moslemifhe Legende den Altar 
Abels verlegt, und weiterhin die Stelle von Kains Unthat daran 
reiht, und den Aufenthalt der Stammväter, wo Adam und Eva 
viele frohe und traurige Stunden verlebt haben follen. 


$. 39. 
Zwanzigſtes Kapitel 
Die Stadt Damascus mit ihrem Paradiesgarten, 
el⸗Ghuͤtha. 
Erläuterung 1: 


Die heidnifche und chriftliche Damascus nad) ihrem Urfprung 
und Beftand bis zur Zeit der mohammedanifchen 
Eroberung. 










Die ältefte Gefchichte der Stadt Damascus und ihre Grüne 
dung ift in großes Dunfel gehült, aber ihr höchftes Alter unter 
den berühmteften Städtegründungen im Orient allgemein anerkannt, 
und gleichen Ruhm in einer uranfänglichen ‘Beriode, wie die äghp— 
tifche Ganalifation der Deltalandfchaften des Nil, ſcheint auch die 
Bertheilung der Wafler des Baräda und die Entftehung des Par 
radiefes in der Mitte der ſyriſchen Wüfte in der Mythe, wie in 
der Sage und der Gefchichte des Orients zu genießen. I 
Mit der Einwanderung Abrahams aus Ur-Kasdim, Dad 

ift dem Ur der Chaldäer (Orfa) jenfeit des Euphrats, ſeinem Va⸗ 
terlande, mit ſeinen zahlreichen Heerden und ſtreun Höriger 


) v. Schubert, Reife. IL. ©. 286; Ali Bey, Travels. I, p. 2 N 
3.9. Hammer, Gefch. d. Osm. Reiche. Th. I. ©. 482. 


Die Stadt Damascus. 1333 


(1. Buch Mofe 11, 28 und 24, A), beginnt auch die Gegend von 
Damascus in Borderafiens Gefchichte einen fefteren Fuß zu ge- 
winnen: denn Abraham, der Erzvater, felbft nennt den Eliezer 
von Damascon als feinen Hausvogt, das ift als den Oberften 
feines Heerdenreichthums, feiner Knechte und feines ganzen Haus— 
fandes, der ein fo großes Vertrauen bei diefem mächtigen und von 
allen Seiten hochgeehrten Wander » Fürften des Landes befaß, daß 
er ihn mit dem wichtigften Auftrage betraute, an feiner Statt fei- 
nem einzigen Sohne, Iſaae, die Braut aus dem Lande der Väter 
und der Freundſchaft als Gattin zu wählen und heimzuführen 
(1. Buch Mofe 24); denn der „ältefte Knecht“ feines Haufes 
fann nur Eliezer von Damascon”) gewefen fein, dem die 
Wege der Wanderungen feines Herrn und feine Heimath wohlbe- 
Fannt fein mußten. Damascus, feine VBaterftadt, lag auf der 
großen Wanderftraße der Bölfer vom Euphrat nach Palä— 
fina in der Mitte, und ift in diefer wichtigen Weltftellung geblie— 
ben, jet es in Beziehung Ddiefer Völfer- und Kriegszüge (wie Ke- 
dor Laomers, der ja über Damascus zurüdfehrte), oder der 
großen Handelsftraßen, die feit den älteften Zeiten vom Euphrat, 
von Hierapolis durch Damascus, fei e8 über Gerafa und 
Gaza nad) Aegypten oder über Heliopolis (Ba’albef, vergl. oben 
©. 231) nah Sidon und Tyrus, den früheften friedlichen 
Bölkerverkehr der Babylonier, Chaldäer, Affyrier und Nabatäer 
mit Aegyptern und Phöniciern vermittelten (Plinius VI. c. 32). 
Abraham, jeinen fananätfchen und affprifchen Nebenfönigen an 
Macht gleich, ſelbſt überlegen im Ariegszug mit feinem eigenen 
Hausftande über einen DVier-Fürftenbund unter König Kedor 
Laomers von Elam Anführung, dem der König von Schinar, 
. t. Babylonien, und noch zwei andere zur Seite flanden, nicht 
Ri führend der Eroberung willen, wie jene, fondern um die 
Habe und das Recht feines Bruders Loth zu wahren und wieder: 
innen. ift er Freund und Bundesgenoffe der mächtigften Ka- 
nander in Mamre und in Gerar, und ward von dem SBriefter- 
— Melchiſedek in Salem geprieſen und geſegnet; und „gelo— 
bet“, ſagt dieſer, „ſei Gott der Höheſte, der deine Feinde in deine 
Hände beſchloſſen hat“ (1. Buch Moſe 14, 20); dieſelben Feinde, 


9 Ewald, Gefchichte des Volks Israel. Bd. I. S. 333, 345, 361 und 
anderen Orten. 


x 


“ 


1334 Weft-Aften. V. Atheilung. 11. Abſchnitt. $. 39. 


welche das ganze Sordanland mit einem furchtbaren Naubfriege 
überzogen hatten. LEBENS | 

Die wirdevolle Ausführung Eliezers, des Hausverwal— 
ters, deffen ganze Stellung im Hausweſen der Erzväter eine eben 
jo wichtige als ehrenvolle war, ift, was die Werbung der Braut 
betrifft, fo meifterhaft in der ſchönen Erzählung dargelegt, daß man 
wol wiünfchen möchte, noch mehr von dem Damascener, Ddiefem 
‘treueften Diener des Erzvaters, zu hören, dem fogar, nach dei 
Sitte jener Ürzeit, das Erbe Abrahams, wie diefer es jelbft feinem 
Gotte anheimftellt, zugefallen wäre, wenn er ohne Leibeserben ge 
blieben (1. Buch Mofe 15, 3). Daher die Stellung und Nennung 
des Stadtnameng Damascus vor dem Perfonennamen Eliezersg, 
wie Ewald”) bemerkt, „Damasc, des Eliezers Stadt”, zu 
einer jo fprüchwörtlichen Nedensart werden Fonnte, wie wenn diefe 
Stadt, als Baterland Eliegers, des Derwalters Abrahams, auf 
deffen ganze Erbfchaft hätte Anſprüche machen Fönnen, oder ala 
wenn fie doc faft in gleihem Sinne die Stadt eines Sohneg 
Abrahams genannt würde. Zwar fonnte bei eigen erfolgter Nach— 
fommenfchaft des Erzvaters von jenem Verhältniß nicht mehr die 
Rede fein, auch wird das Haus des Patriarchen in andere, füdfichere 
Gegenden verfegt, die Gefchichte fehweigt von dem treuen damas— 
cenifchen Diener; die Beziehungen von Abraham zu Damascus 
gehen gänzlich verloren, weil eine zweite Einwanderung durch 
Aramäer aus Kir, aus Armenien oder vielmehr aus einem m& 
difehen Gebiete, die der Prophet Amos Syrer nennt (Amos 9, 7), 
in Damascus einzog und die Stadt, nad ihnen Aram genannt, 
feit fie dort herrfchend geworden, den Hebräern entfremdete, wozu 
noch die Aegyptifche Zwifchenfunft trat. Aber die ältefte Sage 
hat fih in Damascus felbft aus jener früheften erften Periode der 
Durhmwanderung des Hebräers doch local höchſt ergiebig und me 
thenreich entfaltet. Die Erinnerung an Abraham, deffen 
Siegesthal zu Hoba feinen Ruhm als „der Freund Gottes“ 
(el-⸗Khalil, ſ. Erdf. XVI. ©. 214) bei feinen femitifchen Stammes 
genoffen nod um Bieles erhöht haben mußte, ging wahrfcheintid 
in Damascus felbft nie unter, Wenn ſich auch in der Gerhiäht 
des Bolfes Israel davon feine Spur nachweifen läßt, um fo Te 
bendiger taucht fie in der modernen arabifchrmufelmännifher 


"is Swah, Geſchichte des Volkes Jsrael. BandL 1843. S. 34 
uf | 


Uranfänge der Stadt Damascus. 1335 


ft wieder hervor, wo die Localfage zu Damascus fo voll von 
raham ift. Aber aus Nicolaos Damascenus, dem Zeit- 
offen des Kaifers Auguftus, einem Zeugen erften Gewichts, wie 
vald fih ausdrüdt, geht fogar hervor, daß au zu Damas- 
8 die Geſchichte von Abrahbams Aufenthalt dafelbft kei— 
weges ganz vergeffen war; denn er jagt im IV. Buch 72) feiner 
horien: Abraham herrſchte als Anfömmling famt fei- 
m Heere zu Damascus, ald er aus der Gegend der Chal— 
r oberhalb Babylon dahin gezogen war (Apoxuns EBaoikevoe 
1100800 x.T.4.). Aber nicht lange dafelbft verwetlend, wanderte 
mit feinem Bolfe nah Kanaan u. f. w.... Noch heute, fährt 
olaus Damascenus fort, it Abrahbams Name zu Damas— 
8 hoc; berühmt; man zeigt fogar nody den Ort feiner Nieder: 
ung, der Abrahams Wohnſitz (Ffouuov orxnoıs) genannt 
d. Dies beftätigt auch Flav. Sofephus (Antiq. I. 7, fol. 29, 
‚ Haverc. T.1.). Wären die Hiftorien des Nicolaos Damasce- 
8, der die Archive der Stadt Damascus als feine Quelle be- 
sen Fonnte, nicht verloren gegangen, jo würden wir über 
Abrahamiſche Periode noch beffer unterrichtet fein, vielleicht 
über die noch frühere Zeit der damals ſchon beftehenden 
mascus, von der aber nur noch Mythe und Bermuthungen 
handen find, nah welhen Joſephus unftreitig Uz, Sohn 
ms und Enfel Sems (1. Buch Mofe 10, 23), als den Grün- 
don Damascus angiebt, der in Zrachonitis gewohnt habe 
s. Antiq. Jud. 1. 6, 3, fol. 24), womit dann wieder Hiob im 
Uz in Berbindung gebracht wird und fein Grab, das in der 
e von Damascus den Pilgern gezeigt wird. 

Die Auswanderung Abrahams aus dem Lande der Chaldäer 
nah Joſephus Angabe (l. c. Antig. 1. 7), ſchon ein altes 
dh Sue Reich umd einen polytheiftifchen Religionscultug 












Abſt voraus, dem der Erzvater ale der Anbeter des Einen wahr— 
en Gottes gegen Welten ausweichtz wichtige Handelsftraßen 
nden fhon vom Perfergolf und dem untern Euphrat durd) 
fon, auf welchen die Phönicier längft ihre Waaren aus dem 
ent zu den jyrifchen Häfen brachten, über Mabug-Hierapo- 
‚ Damascus und andere Emporien, die man der Gründung 


. — — 


) Nicolai Damasceni Fragmenta. Lib. IV. 30, in Carol. Mülle- 
‚zus, Fragmenta Historicorum Graecorum ein, Paris. 4. 1849. 
vol. IIE p. 373, 


| % 


“ 


1336 Weft-Aften. V. Atheilung. II. Abſchnitt. $. 39, 


der Semiramig durch Mittels und Border-Afien zuſchrieb, dern 
Bahnen dann die Einwanderer nachzogen. 

Solchen urälteften Zeiten fehreibt Juſtinus (Hist. XXXVL2 
die erfte Anlage der Stadt (Damascus Syriae nobilissima eivi 
tas etc.) zu, die ihren Namen von einem affyrifchen Könige Da 
mascus erhalten haben follte, deffen Gemahlin zu Ehren die S 
rer dafelbft das Grabmal der Arathis, richtiger Derceto (verg 
Erdf. XVI. ©. 85 u. f.), gleich) einem Tempel und fie felbft 
ihre heilige Göttin verehrten. Diefe Derceto, auch die Götti 
von Ninive, galt aljo in Damascus für die Stammmutter der Al 
ren Damascenijchen Dynaſtie, während Semiramis nad) derjelbe 
Mythe von Damaseus nad) Ninive erft gezogen und dafelbft ei 
Dynaftie geftiftet haben follte, welche nach anderen Sagen abe 
auch von der Derceto abgeleitet wurde 3). Dies wäre dann di 
vorhergehende Dynaftie der in Damascus herrfchenden aſſyriſche 
Derfetaden gewefen. Flav. Joſephus, fagt Movers, tm 
Fein Bedenken, die Mofaifchen Nachrichten der Vier-Fürſten in Kt 
dor Laomers Bunde zu Abrahams Zeit (2,000 Jahr vor Chrifte 
deren Einfluß bis Paldftina veihte, bis auf ein altes aſſyriſche 
Neich zu beziehen, das in damaliger Zeit Afien beherrfhte. 

Sieht man den Kriegszug der Vier-Verbündeten zu Abraham 
Zeit mit Tuch”) nicht blos als einen gewöhnlichen Raubzug a 
wie er in der Erzählung von Loth erfcheint, jondern, da Kedo 
Laomer von Elam und ein Amraphael von Sinear (Bahı 
lonien) an der Spitze einer neuen Dynaftie ftehen, als ein poll 
tifhes Beftreben der Herrfcherfönige vom perfifchen Meerbufe 
ihre Vafallenftaaten fich zu unterwerfen, oder fih den Beſitz 
großen Straßen- und Waarenzuges in der langen Thalfenkung u 
Ebene zwifchen dem indo=perfifchen und Rothen Meere am ailanitiſch 
Golf, alfo zwifchen Euphrat, Nil und Mittelmeer, ficher zu ftelle 
jo gewinnt die Weltftellung der Localität von Damascu 
al8 der unumgänglic nothwendige Ausgangs: und Knotenpur 
jo großer Kriegs= und Handelsunternehmungen, eine noch größe 
Bedeutung ; denn daß er dies zu jener Zeit war, geht ſchon de 
aus hervor, daß ihr an reicher Beute beladener Nachtrab, d 





















7°) Movers, Die Phönizier. Th. II. 1. S. 264-267 u.0.9. | 
NE: Tuch, Bemerkungen zu Geneſis Kap. 14, in der ZSeitſchrift 
Deutſchen Morgenl. Gef. Th. I. 1847. ©. 164—1935 v. Gumpe 
Abriß der Babyl. und Affyr. — 1854. ©. 103, 130. 


Uranfänge der Stadt Damascus. 1337 


Abraham ſchlug, denfelben Rückweg über die Damascugebene nahm, 
den er auf dem Hinwege genommen haben mußte, da fein anderer 
durch die zur Seite liegende Wüfte für ein Kriegsheer möglich 
war, umd auch die weitere Heeresftraße, ſei es nach Ninive oder 
Babylon, nur über Damascus gehen Eonnte. 

Folgt man den etymologifchen älteften Spuren der Städte: 
namen Mabug, Damascug und Tadmor, die alle drei in der 
Richtung des großen Waarenzuges liegen, fo feheint in ihnen eine 
Hindeutung eines noch Altern nicht-ſemitiſchen Urfprunges 
auf die Wahrfcheinlichfeit zu führen, daß hier in Syrien nicht 
blos jemitifche Sprache, fondern auh indogermanijche und 
brabmanifhe Sprache und Eultur Antheil an ihrer erften Be— 
gründung 75) genommen; daß Damaseus, bei Juftinug der Sohn 
des Hermes (Dionyfos und Giva Indiens), genannt, nicht blos 
ein König, jondern ein Gott des Landes, wie feine Gemahlin Se- 
miram=Derceto, war, dem, wie einem Dufares der Araber, dem 
MWein- und Zraubengotte zı Boftra (fiehe Erdf. XV. 2. ©. 972), 
auch Dionyfiiche Fefte gefeiert wurden, und Paradieſe mit reichen 
Fruchthainen als Götterfige angewiefen waren, deren dann eineg 
die Ghuͤtha fein möchte. Wie, nah Hitzigs Unterfuchungen, mit 
Mabug (Hierapolis, Erdf. X. 137, 930 — 980, 1041, 1054 
u. XI. 335 u. a. D.) die Sage von Einfhlingung der Deufaleo- 
nifhen Wafferflutb in den großen Erdfpalt (dem xuoum ueya), 
die ja auch eine indijche ift, und die Einführung des Bombyr-Ge- 
fpinnftes aus Indien verbunden erfcheint, jo würde die Verbreitung 
der Obftgärten in irdifchen PBaradiefen mit dem fo eigenthümlicdhen 
Bewäfferungsiyftem, wie der Weinbau über Perfien von eben das 
her mit Dionyfos zu Helbon und Damascus, wo aud ein Noah 
in der Sage -einheimifch, als der erfte Weinpflanger gedacht und 
fein Grab im Cöle verehrt wird (Erdk. XVII. 1. ©.203), vereint 
werden fünnen (ob. ©. 1319), aud Anderes, was diefe Anficht noch 
unterftügen dürfte, fich aus dem eigentlichen nicht lateinifchen, 
fondern indifhen Namen Palmyra ergeben, was nicht der Balmen- 
ſtadt Tadmor (Thadmara) entjprechen und mit ihr identifch fein 
joll, fondern die Begründung einer Königsftadt dur die Beni 
Tamur im Sangerit bezeichnen, worüber jedoch die Unterfuchungen 
Hitzigs nachzuſehen find. 
| 
. 0%) Dr. Hißig, Drei Städte in Syrien, in Zeitſchrift der Deutſchen 
Morgenl. Gef. 1854. Bd. VI. 2. ©. 211—230. 


% 





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1338 Weft-Afien, V. Atheilung, II. Abſchnitt. $. 39. 


Nur aus dem Zuſammentreffen fo vieler wichtiger Völkerver— 
hältniffe in einer früheften Entwidelungspertode der Urzeit in ih— 
ren großartigen Hinz und Herfhwanfungen vor ihrer gleichſam 
erpftallinifchen Feftftellung Fonnte bei den Nachfommen des Hei— 
mathfiges in dem gemeinfamen Knotenpuncte aus den verjchtedenften 
Elementen fich ein fo reicher Teppich von Erinnerungen, Sagen, 
Meinungen, fabelhaften Anklängen und Metamorphofen zu neuen 
Geftaltungen der verfchiedenften Art zufammenwirken, wie dies in 
dem Leben der Damascener der Fall war, welcher den quellenreichen 
Hintergrund für die mit Phantafie jo vorzüglih ausgeftattete 
Nachkommenſchaft in fortdauernder Aufregung und fo einfältigen 
Glauben an die große Vergangenheit zu füllen im Stande war, 
welchen felbft die nachfolgende nüchterne Gegenwart nicht wieder 
aus der febendigen Anfchauung des Volkes zu verdrängen vermochte, 
da die Fülle der Naturumgebung fie immer wieder mit dem reellen 


Gefühle des Beſitzes ihres irdifchen Paradiefes, dem Stolge - 


auf ihre Vorfahren, durch ihren eigenen Egsismus zu befhwichti- 
‚gen im Stande war. 


Die wirflih, wenn ſchon noch düfter bleibende hiftorifhe - 


Zeit für Damascus beginnt, nach dem Zeugniß feines einheimi- 
fhen Gefchichtsfchreibers Nicolaos von Damascus (Nicol. 


Damase. Fragm. 31 1. c.), erft dadurd, daß unter Hadad, dem 


Zeitgenoffen König Davids, eine einheimifhe aram äiſch-ſy— 
rifhe Dynaftie zum Königthum gelangte, die nun, theils in 
Kriege mit Judäa und Israel verwidelt (2. Samuel 8 u. f.), 
theils mit ihnen in Freundjchaft ftehend (1. B. d. Kön. 15), in 
Damascus refidirte, wo fie in Aufeinanderfolge vom Vater auf 
den Sohn immer den Namen Hadads (Hadadezer, Benhadad) 
beibehielten, gleich den Ptolemäern in Aegypten, wie dies Nico— 
laos fagt, in den biblifchen Hiftorifchen Büchern 76) jedoch nur ges 
legentlich erwähnt werden. Zumal aus einem Friedenstractat, 
der mit Königen von Israel geſchloſſen wurde, ſcheint hervorzuge— 
hen, daß auch frühzeitig Handelsverkehr dabei zur Sprache 
fam, in dem (1. B. d. Kön. 20, 34). von einer Gaſſe die Rede 
ift, welche die Israeliten in Damascus inne hatten, wie aud 
die Syrer diefelbe VBergünftigung einer Gaſſe für fich feit. der 
Zeit des erften Hadad in Samaria genoffen, worunter man nur 


176) Miner, Bibl. Nealw. I. Damascus. ©. 244— 246, Hadad und 
Hadadefer u. m. St, | 





Damascus feit der Dynaftie Hadad. 1339 


twa Handelscolonien verftehen Fönnte, die gegenfeitig geduldet 
vurden, welche aber, gleich den fpäteren Sudenquartieren, nur in 
jewiffen Abtheilungen der Städte für die Fremdlinge, wie hier in 
Damascus für die Samaritaner, zugelaffen wurden. 

Ohne den innern Zufammenhang der einheimifchen Gefchichte 
erfolgen zu können, erfahren wir nur, daß der König Rezin 
oder Rezing, nah Rawlinſons Lejung dieſes Namens auf 
iner in der Mitte eines Hügels zu Nimrud 1853 gefundenen 
Inſchrift aus der Zeit Tiglath Pilefars, auf welher 18 Namen 
interjochter Zürften eingetragen, find) von Damascus in Syrien, 
er einen Einfall in das Reich Juda unter König Ahas (im Jahr 
41 vor Ehrifto) machte und den Hafen am Rothen Meere, Elath, 
pelcher damals Ju da gehörte (f. die Ophirfahrt, Erdf. Th. XIV. 
1848. ©. 348-—431), in feine Gewalt befam, offenbar um dem 
Handel von Damascus eine hohe, felbftändige Bedeutung zu 
jeben, die Stadt Serufalem felbft nicht überwältigen fonnte, deffen 
rönig Ahas den affyrifchen König Tiglath Pilefar zu Hülfe 
ief, welcher nun den König Rezin befiegte, tödtete, Damascus 
elbft eroberte und viele feiner Unterthanen in das Exil gen Kir 
ührte (2. Buch) d. Kön. 16, 9). Seitdem blieb das Damas- 
ener Gebiet mit dem aflyrifchen Neiche vereinigt, die Syrer 
on da erfeheinen fofort nur als Hülfstruppen der Affyrer (Jeſaias 
‚411 u. 12). Damascus theilt dann mit einem großen Theile 
orderafiens deſſen Schickſale, zu Nebucadnezard Zeit unter chal— 
äiſcher, zu der Achämeniden Zeit unter perfifher, nad 
Meranders Tode unter fyrifch = feleueidifcher Oberherrichaft, 
vo ihr Anfehen, wie auch unter den Römern, von Antiochia 
berflügelt wird, aber doch auch manche Vortheile mit dem Auf- 
lühen diefer Gapitale ald Emporium mit dem Orient und Durch— 
angspunet nach der öftlihen Seleucta und der Refidenz Cte— 
phon am Tigris theilte (vergl. Erdf, Th. XI. 1844. ©. 852 
ik 865). 

Erft durch des Apoftels Paulus Befehrung zu Chrifto wird 
e 





Aufmerkſamkeit auf eine wackere chriſtliche Gemeinde gelenkt, die 
4 daſelbſt ſchon gebildet hatte, an deren Spitze Ananias ſtand 
Apoftelgefchichte Kap. 9), wo Paulus den Juden die erſte 
'redigt hielt. Denn Damascus mußte, wie Antiochia (vergl. 
ven ©. 1169), unter der Seleucidenherrfhaft fehr viele 
uden zu Einwohnern erhalten haben, da, nad) Flavius Sofe- 


wi 


1340 Weft-Afien. V. Atheilung. II. Abſchnitt. $. 39 


phus77), zur Zeit der römifchen Eroberung Syriens von 
den ihnen gehäffigen Damascenern an 10,000 jüdifche Einfaffen 
in ihrer Stadt ermordet wurden. Auch der geraden Gaffe 
(einer Zeil) wird in der Apoftelgeichichte, Kap. 9, 11, erwähnt, wol 
das Quartier der Juden, in welchem Paulus eingefehrt war, 
welche noch heute in Damascus unter demfelben Namen bepil- 
gert wird. 

Nur jehr Weniges ift e8, was uns über die Zuftände von 
Damascus in der Periode der Herrfchaft der chriftlichen Kaifer 
berichtet wird, unftreitig weil Antiohia, der Mittelpunct des 
firchlihen Lebens in DVorderafien geworden, die Aufmerfjamfeit 
ganz in Anfpruch nahm, und daher das Sritereffe von Damas- 
eus zurückdrängte, die zwar noch immer die Schönfte (Sauwuoxog 
n xaAhtorn) 8) genannt wurde, wie Georg. Pachymeris fagt, 
aber doch an der Außerften Oftgrenze des byzantinischen Rei— 
ches, dem Zankapfel des Coele zwijchen dem Drient und Deeident, 
gelegen, zu vielen Wechfeln durch die Ueberfälle der perfifchen und 
faracenifhen Nachbaren ausgefebt war, um von Seite der Cäſaren 
auf diefe Stadt noch ein großes Gewicht zu legen. Nur ale po» | 
litifhe Grenzwarte war fie für die römifchen Kaiſer wichtig, - 
weshalb fie auch Kaifer Julian fehr paffend zo» zig Ewag 
onaons OpFaluov, i. e. totius Orientis oculum (in Ep. XXIV. 
145) nannte. Doc Fonnte fie, wenn wir auch) wenig über ihre 
Zuftände erfahren, feinesweges für unbedeutend gelten, da die ara— 
biſchen Autoren bei ihrer Eroberung durch die Mufelmänner im 
7ten Sahrhundert von 14 Kirdhen”) in Damascus namentlich 
Nachricht geben, und ihre fünfzehnte, die Hauptkirche, ein mächtiger, 
bewunderter Bau war. _ 

Doch wird nur felten von ihr bei den Byzantinern Nachricht 


gegeben; ihre eigenen Gefchichtfehreiber find verloren gegangen, und 4 
diejenigen, welche durch ihre Gelehrſamkeit Damals etwa eine allge⸗ 
meinere Aufmerffamfeit erregten, waren meift in die thenlogifchen 7 


Streitigkeiten der Kirche verwidelt, unter denen Joannes Das 
mascenug, der nur ein 0opög, der Weife oder der Göttlihe 7 
(Heıörarog —— Jauooxmvös)®), heißt, von allen der ges 








177) Fl. Josephus de Bello Jud. II. 20, 2, fol. 207. 

”®) Georgii Pachymeris de Michaele Palaeologo ed. I. Bekker. 
Vol. IJ. p. 370, ) v. Kremer, Mittel-Syrien und | ’ 
cus a.a.D. ©. 21. s0) Michaelis Glycae Annales us 
I. Bekker. Bonn. 1836. p. 179, 1 u. 187, 9 etc. 





Damascug, die Moslemen-Stadt. 1341 


feiertfte if. Schon Kaifer Theodofiug, der die heidnifchen Tem— 
pel in Syrien zerftörte (vergl. oben ©. 234, 242), hatte, wie dag 
Trilithon zu Heliopolis, fo auch den großen Tempel in der antifen 
Damascusdl) (Emessa et Damascus saeculis conditae priscis, 
bei Amm. Marcellin) $) in eine hriftlihe Kirche verwandelt und 
fie den Chriften. geſchenkt; Juſtinian baute dort eine neue Kirche, 
S. Leonis, nad) Procop 8); doc werden diefe in den Ueberfällen 
und PBlünderungen der Perfer, 3. B. im Fahre 453% und unter 
Kaifer Heracliug, als die Stadt ein fürchterliches Loos der Ver— 
heerung traf, fogar ein großer Theil ihrer Bewohner als Gefan- 
gene und Sclaven nah Perſien entführt) wurde, wol ihren 
Untergang gefunden haben, oder doch in Ruinen zerfallen fein. 
Bei fpäteren Rückfällen an die hriftlichen Kaifer mochten die Da: 
mascener, welche nun ſchon den mohammedanifchen Gebieten mehr 
Gehorfam Teifteten als den Byzantinern, alle Urfache haben, bei 
einem an ihrer Stadt vorübergehenden Friegerifchen Streifzuge, wie 
3. B. im 3. 995 durh Johannes Tzimisces, dem Kaifer 6) 
mit reichen Gefchenfen entgegen zu gehen, um feinen Zorn von ih- 
rer untreuen Stadt abzuwenden, die er auch bald wieder verließ, 
um fih durch Phönicien nach Berytus zu wenden. 


Erläuterung 2. 


| Damascus der Moslemen und ihre Gartenumgebung el-Ghütha, 
| das Paradies von Damascus. 


Den Glanzpunct und die höchfte Blüthe gewinnt die Stadt 
' Damascus erft, nachdem ihre ciseuphratenfifchen Nachbarinnen 
| Hierapolis, Heliopolis und Tadmor längft in Ruinen lagen 
und ihre ruhmvollen Nebenbuhlerinnen Antiohia und Serufa- 
‚lem ihren Ruhm abgeftreift, ja ſelbſt im ſchnellen Verfinfen bes 


| ®!) Joann. Malalae Chronogr. ed. L. Dindorf. Bonn. 1831. 
Lib. XIH. p. 345. °?) Ammian. Marcellin. XIV. 8, 8. 

) Procopius de Aedif. Justin. ed. G. Dindorf. Bonn. 1838. 
Libr. V. 9, Vol. III. p.328. °*) Dexippi Eunapii etc. Historic. 
ed. Classen. Bonn. 1829, in E. Prisci Histor. p. 153, 12. 

®) Theophanis Chorogr. ed. Classen. Bonn. 1839. Tom. 1. 
p. 463, 2. #6) Leo Diaconus ed. C. B. Hase. Bonn. 1828. 

. p. 166. 


1342 Weft-Afien, V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 39. 


griffen waren: denn fie wird der erfte und glängendfte Mittel: 
punct des neuaufgegangenen Geftirnes am Horizonte Borderafieng, 
des Mohammedanismug, des Chalifats, die Nefidenz der 
erften mohanmedanifchen Dynaftie der Dmejaden (von 634 bis 
747 nad) Chrifti Geburt), deren arabifhes Weltreid bald vom 
Tajo bis zum Oxus und zum Indus fi ausdehnte, und den 
Bölfern feine neuen Geſetze vorfchrieb. 

Schon hatte die Uebermacht der Ueberfluthungen friegeri- 
her arabifcher Völkerſtämme fi in den femitifch verwandten 
Bevölferungen der Syrer feit Jahrhunderten Bahn gebrochen, durh 
Anfiedelung, Bermifhung und Verdrängung der ſyriſchen Sprade 
aus den fprifchen Gauen, von denen nur noch wenige Spuren übrig 
geblieben (f. oben ©. 268, 798), durch die arabifhe Sprade: | 
arabifche Tribus unter ihren Stammeshäuptern, wie unter den 
Königen von Hira und Ghaſſan (fiehe Arabien, Ghaffan alg 
Grenzreich der Araber gegen Syrien, Erdf. Th. XII. ©. 107—111), 
waren die Grenzhüter des byzantinifchen Kaiferreiches gegen 
Hedjas und den Euphrat geworden, aber meift unabhängige No= | 
maden geblieben, indeß die Bevölkerung in den Städten theilg fye | 
riſch geblieben, theils, griechiicher Abftammung, auch chriftlich ge— 
worden war, und dieſes religidfe Element auch mitunter, wie in | 
Damascus, hartnädig gegen die neueindringende Lehre des Koran 
zu vertheidigen bemüht war. Aber der innere Hader der Firchlichen 
Parteien, die fittlihe Entartung des Kaiferreiches, der innere 
Thronſtreit, die Friegerifche Entnervung eines nur. zufammengeraff- 
ten Kriegsheeres unter Heracliug, deffen Reihen in entfcheiden- 
den Schlachten, um der Flucht zuvorzufommen, durch Ketten anz 
einander gefefelt werden mußten, Fonnte den feurigen Söhnen 7 
Arabieng, die mit Sturmeseile aus ihren Wüften hervorbrachen, 
um als Sieger oder Märtyrer ihres Propheten die Verheigungen 7 
des Paradiefes auf Erden und im Himmel zu gewinnen, auf Die 
Dauer feinen Widerftand leiften, wenn man auch der allgemein 
verbreiteten Zurcht feinen Einfluß zugeftehen wollte, nach) welcher 
die Araber für Bluttrinfer ausgefchrien waren, die nach dem fügen 
Blute der Griechen lechzen jollten. N 

Der erfte große Sieg des Araberheeres unter Chaleds 
Commando (im Jahre 634 nah Chrifti Geburt, dem 13ten oder 
14ten Jahr der Heg.), an 40,000 Mann gegen 200,000 Mann’ 


I 
I’ 













Byzantiner, am Jermak-Fluß (Hieromar) zu Adra, oder Edrei” 
(Erdf. Th. XV. 2. ©. 834—843), in der Nähe des Tiberias-Sees, 


Damasens Eroberung durch Chaled. 1343 


war entjcheidend für ganz Syrien, denn Chaled verfolgte das 
Heer der Gefchlagenen bis vor Damascus, während der erfte 
Chalif, Abu Ber, geftorben und ihm Omar in Mekka auf dem 
Thron gefolgt war. Dem Chaled (d. h. das Schwert) folgte 
Abu Dbeide (oder Ebu Ubeide, d. h. der Arm Gottes) 87), 
von Dmar zum Oberfeldheren ernannt, mit einem Heere nach und 
fagerte in S.O. vor der Stadt Damascus auf der grünen 
Ebene, der Merdſch es-Safra (oder Suffar, Affofar bei Weil), 
von wo die Belagerung der Stadt begann, die fih 4 Monate lang 
(nach Anderen 70 Tage) tapfer vertheidigte, aber von den griedhis 
Ihen Truppen des Heracliug ohne allen Beiftand gelaffen, doch 
endlich der Macht und dem Andrange der Mohammedaner, welche 
unter gefonderten Commandos die verfchiedenen Thore der Stadt 
anftürmten, unterleg. Während in einer Feftnacht der Chriften die 
Mauern weniger vertheidigt waren, wurden dieſe vom Bab efch- 
Scherkt, dem Weftthor, her durch Chaled von den Moslemen unter 
dem furchtbaren Kriegsgefehrei: „Allahu Akbar“ (d. h. Gott ift 
der Größte) erflürmt, doch nur ein Quartier der Stadt durch die 
Gewalt der Waffen gebändigt und in ein Blutbad verwandelt, 
denn die andere Seite der Stadt capitulirte zugleich mit dem 
Befehlshaber ihres Thores, Abu Obeide, und ließ ihn friedlid 
einziehen. Beide Heeresabtheilungen trafen mit ihren Anführern 
in. der Mitte der Stadt an der Großen Johanneskirche, der 
Hauptliche Sohannes des Taufers (Mar Johanna), zufam- 
men, und hier Fam die Vereinigung zu Stande, nad) welcher man 
| die eine Hälfte der Stadt durd das Schwert, die andere 
| Hälfte durch Kapitulation unterworfen anfah. So gerieth die 
‚ damalige Hauptliche Johannes des Täufers, in welcher fein 
‚ Haupt als Reliquie verehrt wurde, nad ihrer öftlichen Hälfte 
| in die Gewalt der Moslemen, die fie in eine Mofchee umwandels 
‚ten, in welder Abu Obeide der erfte war, der das Gebet ver: 
‚ tichtete, während die weitlihe Hälfte der Kirche noch den 
| Ehriften als Eigenthum, wenn auch nicht für immer, doch noch 
| für die erfte Zeit verblieb 8). 
Nah Damascus kamen auch Ba’albef, Höms, Kin- 


7) 9. Hammer, Gefch. des Osman. Neichs. Th. II. ©. 483. 
*) ©. Weil, Geſch. der Chalifen. Mannheim,. 1846. Th. 1. ©. 46 


a u Kremer, Mittel- Syrien und Damascus. Wien, 1853. 


1344 Weft-Afien, V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 39, 


nesrin und 2 Jahre darauf (636 n. Chr. Geb.) ganz Syrien 
und PBaläftina in die Gewalt der Mufelmänner; die chriftlichen 
Araber, die e8 mit ihnen hielten, wurden als Stammesgenoffen 
begnadigt, und vermifchten fi bald mit ihren Siegern und Lands— 
leuten; die griechifchen Chriſten zerfplitterten ihre Kräfte unter ſich 
in ihrem Sectenhaß und in ihren theologifchen Streitigkeiten, ftatt 
fie, gegen den gemeinfanen Feind zu richten, dem fie felbft bald 
jelavisch gehorchen mußten. 

Nach der erften Chalifen und Ali's Tode, der in Kufa feinen 
Sig genommen, verlegte Muawia, zuerft Statthalter in Syrien, 
dann Ehalif und der Begründer der Dynaftie der Omejaden, 
feine Refidenz nah Damascus, die nun als Gapitale der reich» 
ſten und blühendften Provinz des mächtigften Chalifats durch ganz 
Border-Aften und Nord -Afrifa zum Mittelpunct des colofjalen 
Staatengebieteg, der Sit der Hofhaltung, des Lurus, der ver- 
feinerten Lebensgenüffe, des größten Neichthums und Handels, wie 
der Künfte und Wiffenfchaften, der Dichter, Hiftorifer, der mufel- 
männifchen Theologie und Gelahrtheit werden mußte, eine Blüthe- 
periode, die auch noch lange, nachdem durch die nachfolgende Dy— 
naftie der Abaſſiden (feit 747 n. Chr. Geb.) die Refidenz in andere 
Städte verlegt wurde, doc ihre Frucht brachte. Die Stadt felbft 
wuchs in der Mitte ihrer Zaubergärten der Ghutha immer grö- 
Ber und glängender empor, mitihren Mofcheen, Minarets, Baläften, 
Ihimmernden Kuppeln, Prachtwohnungen, Ganälen, Fontainen, 
Gärten und Luftorten- aller Art, fowie weit und breit ihre geſeg— 
nete Umgebung. In diefer Zeit ift es, zu deren Lobpreifung ſich 
die zahlreichen Dichter und Gefchichtfchreiber in der Verherrlihung 
diefer „Berle des Orients“ überbieten, und fie bald „die wie 
Eden prächtige‘) (Schami dfhennet mefham), „die Baras 
diesduftende“, „das Muttermal auf der Wange der Welt“, 
„das Gefieder der Paradiefespfauen“, bald „den farbigen Kragen | 
der Ringeltaube”, „das Halsband der Schönheit” oder „die viele | 


jäulige Sram“ nennen, mit ihren 70 Canälen, 18 Fontainen, 


21 Thälern und zahllofen Spaziergängen. Ebn Batuta (1326)%), 7 
der viele der Loblieder von Damascus aus dem Munde der Die 


189 J. 9. Hammer, Gefch. des Osman. Reichs. Peſth, 1828. Th. IE | 

A 482; Th. I. ©. 153. ↄ0) Voyages d’Ibn Batoutah ed. 
0. Defremery et Dr. B.R. Be © Paris, 1853. 

T. I. p. 191—197. | 





Damaseus Blüthezeit. 1345 


ter mittheilte, jagt: die Menge diefer Lobgeſänge ift fo groß, daß 
man fie nicht alle anführen kann. WUußer den Hiftorifern, wie 
Tabari’s Werfe, dem älteften von allen, aus welchem v. Kre— 
mer?) feinen Iehrreihen Abſchnitt der Gefchichte von Damascus 
gegeben hat, führt F. Wüftenfeld%) aus vier verfchiedenen, fehr 
alten, ungedructen arabifchen Handjchriften, die fih in der Manu— 
feripten- Sammlung zu Gotha befinden, eben fo viele Tractate 
von arabifhen Autoren mit ihren Titeln an, welde nur die Ver: 
herrlihung Damascus und die Befchreibung feiner Vorzüge zum 
Gegenftande haben, woraus die Auszüge mitgetheilt werden, umd 
viele andere find verloren gegangen oder noch unbekannt. 

-Diefe Schilderungen verbreiten fih denn auch über das Lob 
der el-Ghutha, oder des Paradiefes von Damascus, dem nur no 
drei andere auf der Erde nad den fpäteren Autoren gleichgeftellt 
werden können. Schon das bloße Grün diejer Erditele mußte 
dem Araber im Gegenfaß feiner gelben, dürren, wafjerlofen Wüſte 
als eine paradiefifche erfcheinen. Iſtakhri, wie Edrifi nennen 
noch ganz einfah die Ghütha als die Ebene von Damascug, 
ohne damit, wie die jpäteren Autoren, den Begriff eines Paradieſes 
zu verbinden, und der Name Ghuͤtha bezeichnet, nah dem Kamusg: 
terra mollior, aquis irrigua et arboribus consita, (f. Freytag, 
Lex. arab.), was Ebn Batuta nur wiederholt: eine weiche und 
fruhtbare Ebene, die im Dften von Damascus der Stadt eine 
Tagereife weit vorliegt. Bon ihr fagt Iſtakhri (950 nad) Chriſti 
Geburt) 8), fie fei eine Station (d. i. Tagereiſe) breit-und zwei 
dergleichen lang, in welcher Damasf, die edelfte Stadt in Syrien, 
in der Ebene zwifchen Bergen liege, wo viel Waffer, Bäume und 
Saatfelder find; und, fügt er hinzu, in Syrien giebt es fei- 
nen ähnlihen Ort, wie diefe Ghütha. Bei der Befchreis 
bung von Mawarennahar (Transoriana) jagt Iftathri%), zu den 
hönften Orten auf der Erde gehören Sogd Samarkfand, der 
Hug Obolla (Ablah bei Baffora, Erdf. X. 1843. ©. 176) und 
die Ghutha von Damascus; doch Fommen auch Sabur und 
Rent: in Fars (Schufter, wo Schahpur und Ahwaz, Erdk. X. 


9) v. Kremer, Mittel-Syrien und Damascus a. a. O. S. 5 u. f. 

) Dr. F. Wüftenfeld, Zur Topographie von Damascus, aus arabifchen. 
Handfihriften zu Gotha, in Lüdde's Zeitfchrift für vergleichende Erd— 
funde. Jahrg. 1842. &.164—175. *°) Istakhri 1. c. p. 36, 41, 

„145 etc.; Voyages d’Ibn Batouta 1. c. p. 189. “) 1. c. bei 

' Mordtmann ©. 125. 


Ritter Erdkunde XVII. Qagq 


1346 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. S. 39. 


S. 180) der Ghuͤtha von Damask und dem Fluß von Obolla gleich. 
Sogd Samarkand aber übertrifft no) die Ghutha von Damascus 
und den Fluß von Obolla an Schönheit und Anmuth, weil man 
da von dem Gebiete Bochara's längs dem Thalbette von Sogd 
rechts und links auf einer Strede von 8 Tagereiſen in ununter- 
brochener Folge grüne Wiefen und Gärten fieht, welche die fließen: 
den Ströme verbergen, und dafelbft Rofen in Fülle bis zum Herbft 
‚ blühen. Solche Ausdehnung hat freilidy die Ghütha von Damas— 
eus nicht. | 

Auch Edrifi$), der zwar in der großen Mofchee ein Thor 
Bab el-Faradis nennt, giebt nur eine einfahe Schilderung der 
Ghütha, ohne fie zu den irdifhen Paradiefen zu rechnen, da der 
Koran nur von himmliſchen Paradiefen fpricht (Koran Sure 
XXHL). Der größere Theil der Ghutha befteht nach ihm aus 
Obftgärten, die von den Waſſern getränft werden, fo daß die 
Eigenfchaft der Früchte, die hier reifen, Alles übertreffe, was man 
fih nur denfen Fünne, und die Ebene von Damascus eine der 
lieblichſten Landfchaften ſei, die aus der Hand des Schöpfers her— 
vorgegangen. 

Ebn Batuta%), der einfache Berber, ſagt, fo weit dad 
Auge in der Ghutha reiche, jo weit gehen die Obfthaine, und man 
jage ſehr richtig, wenn das Paradies auf der Erde läge 
jo könne es nur zu Damascus fein; läge es aber im 
Himmel, fo ftreite Damascug mit diefem um den Rang 
der größten Schönheitz denfelben Sat hatte fhon der Rabb 
Péthachia aus Regensburg, der um das Fahr 1187, kurz nad 
Benjamin von Tudela, Damascug befuchte, das damals unter dei 
Sultanen von Aegypten fand, als einen Ausſpruch der Arabe 
mitgetheilt, doch mit dem Unterfehiede des Nachſatzes, wo er beffe 
jagt: „Damas eus fei wenigftens der Stellvertreter 9 
himmliſchen Paradieſes auf Erdeno).“ 

Nun erſt ſtellen die Geographen, wie Abulfaradſch, Abu 
fedaſss), Ibn ol-Wardi und Andere, gleichſam als Norm Di 
vier Paradieſe auf, mit der Ghuͤtha von Damascus an der Spißz 
der fie das Thal von Buan (Bawwan bei Köhler, ſ. Schaa 






















195) Edrisi bei ‚Jaubert. I. p. 350. °‘) Ibn Batoutah bei Defre ; 
mery. ») Le Tour du Monde de Rabbi Pe&thachia etc. pe 
Carmoly, in Nouv. Journ. Asiatig. 1831. T. VII. p. 388. 

°®) Abulfedae Tab. Syr. ed. Koehler. p. 100, 171; Abulfedi 
bei Reinaud, Trad. Mscr. 


7 


Die Ohütha von Damaseus, 1347 


Bewan, Erdf. X. ©. 176) in Farfiftan, den Fluß Obolla und das 
Sogd Samarfands als das vierte demfelben folgen laffen, von 
denen, wie Abulfeda hinzufügt, doch das Paradies der Ghütha 
von Damascus den Sieg Über die anderen davontrage. 

Theophanes®) von Byzanz (er ftirbt 817) nannte diefe 
Ebene Shutha fat unfenntlih „LoßnIa“; der Kreuzfahrer 
Graf Raymundus de Agiles fcheint diefelbe fruchtbare Landfchaft, 
in welcher er auf feiner Expedition mit-feinem Heere 8 Tage lang 
zur Erholung verweilte, mit dem Namen Vallis Gaudium ?%) 
belegt zu haben. 

Daß diefer Obftwald ik den Gärten der Ghütha, den vielen 
Canälen, Hecken, Gartenmauern, Häufern zugleich das wahre Boll- 
werk zur Vertheidigung und Sicherung der Einwohner der Stadt 
Damascus gewejen, wag wir jchon oben andeuteten, geht aus den 
Kriegsgefchichten der Kreuzfahrer- Zeiten befonders hervor, zumal 
feit der Belagerung der Stadt durch das große Heer der Kreuz: 
fahrer im Jahre 1148, das ſchimpflicher Weife ganz unverrichteter 
Sache wieder heimfehren mußte, wie dies Willermus Tyr. (Hist. 
XVI. c. 2, fol. 910—914) umſtändlich beſchreibt (Pomeria urbi 
Damasco sunt pro summo munimine; nam prae densitate et 
arborum frequentia et viarum angustiis videbatur durum et 
pene impossibile, ut ab ea parte esset transitus urbem adire 
volentibus). Uber aud bis in die neuefte Zeit ift dadurch die 
Stadtmauer vor den Meberfällen der Beduinenreiteret und ihrer Horden 
aus den Wüften geſchützt geblieben 1), zumal gegen die fühnen 
Wahabiten. 

Die Vorliebe für die fo ſchöne Ghütha und der Stolz, ja 
ſelbſt die perfönliche Eitelfeit auf-diefe feine Heimath ift bei dem 
Damascener fo vorherrfchend geworden, daß fie bei feiner fonftigen 
Beſchränktheit und Unwiſſenheit ſelbſt ing Lächerlihe übergehen 
fonnte, wenn er denft, daß Nichts in der Welt ihrer Herrlichkeit 
gleihlomme, an Quellen, Gärten, Schatten, Nadhtigallen, Wafler- 
reichthum u.f.w. So ward v. Kremer?) von einem der ihrigen 
durch die Frage überraſcht: „ob das Meer auch größer fei als der 

arada?“ Diefe Eitelkeit ift Fein Wunder bei der reichlichen 












#9) Theophanes, Chronogr. ed. J. Classen. Bonn. 1839. p. 551. 
J 9 Alberti Aquensis Histor. Hierosol. Lib. V. p. 31, ed. Hanov. 
‚4611, in Gesta Dei per Francos. T. 1. fol. 206. *) Ali Bey, 
| Tray. II. p. 282. °) dv. Kremer, Mittel-Syrien und Damascus. 
| &.8; v Shubert Reife. Th. IL. ©. 276. 


u: Qaqgg2 


1348 Weft-Afien. V. Abtheilung, IL Abſchnitt. $. 39. 


Lobeserhebung und Selbftvergötterung durch ihre eigenen Schmeich- 
fer, Dichter, fanatifchen Myſtiker, nach denen alle Schönheit, Fülle 
und Weisheit auf Erden fih in ihrer Dimiſchk vereinigen foll, 
und dies felbft durch ihre gefeierten Myftifer bei ihnen zum Glau— 
bensartifel geworden ift. 

Selbft die. Saaten, die Früchte, die Blumen follen dort vor 
züglicher fein al8 irgendwo; ihr Dichter Ibn er-Raji?) giebt 
ſogar eine Blumenlefe von Gedichten zum Lobe Allahs von 30 der 
Ihönften Blumen, die in Damascus wachſen; an ihnen fehlt e8 
allerdings nicht, und gefüllte Nofen find vom April an der Schmuck 
der Bazare. | 

Der türkiſche Geograph Hadſchi Ehalfa 9 rühmt die Bor- 
trefflichfeit der Früchte und Obftbäume, deren manche vier verfcie- 
dene Ernten im Jahre geben follen, wie die der Aprifojen, 
Feigen, Birnen und Pflaumenz felbft in dem fehattigften 
Laubdach, das Fein Sonnenftrahl durchbrechen kann, jagt er, follen 
noh Kirſchen vollauf gedeihen (fiehe oben ©. 1289). Die Da— 
mascener Pflaume ift berühmt 5); ihrer fchillernden Farbe wird 
der Goldglanz gewiſſer geflochtener Goldbrocate, die zum fürftlichen 
Schmud am Hofe zu Byzanz gehörten, von Eodinus verglichen. 
Schon Belon du Mans, als Naturforfcher und Arzt (1548), 
hat fih um die Kenntniß diefer fogenannten Damascener Pflaume 
am Orte jelbft bemüht 6); neuere Unterfuchungen über fie feh— 
len ung. 

Die Zahl der Gärten in der Ghütha giebt Hadſchi Shalfa 
auf 130,000 an, darin auch alle Arten von Gemüfen, Waſſermelo— 
nen, Trauben, Dliven und andere treffliche Früchte gezogen werden. 
Der einzige angrenzende Berg habe, fagt er, 360 Quellen, umd 
viele einzelne berühmte Quellen werden von ihm befonders ange 
führt, unter denen die Yin elzibia die vorzüglichfte vor allen 
anderen fei. 

Leider hat noch Fein pflanzenfundiger Gärtner feine genaueren 
Beobachtungen über die Obft- und Gartencultur der Ghutha mit 
getheilt, die doch manches Lehrreiche darbieten möchte, wie ſich ſchon 


203) J. v. Hammer, Gefch. des Osman. Neiche. Th. I. ©. 482. 
*) Gihan Numa, Geographia orientalis ex turcico in latinum 
versa a M. Norberg. Londini Gothorum. 1818. Pars II. 

p- 322 — 323. ) Codini Curopalatae de Ofticialibus, 
Palatii Const. ed. Bonn. I. Bekker. 1839. p. 19. 1 

°) Belon du Mans, Observations etc. Paris, 1554. p. 150. | 





















Die Shütha von Damascus. 1349 


us des Kunftgärtners Bove 7’) kurzen Notizen vermuthen läßt. 
Bon dem Karawanferai des Khan efh- Scheich an, fagt er, be— 
jinnen die Gunalvertheilungen durch die von ihnen befruchteten 
jelder, und mit dem Eintritt in die große Ebene fangen fogleich 
ie Schattenreichen Obftgärten an, die bei Daratya ſchon die 
Jichteften Obftwälder bilden, wo er übernachtete. Hier fah 
Bove die erften Baumfchulen im Drient, darin Aprifofenz, 
Mandelz, Kirſchen-, Feigen-, Granaten-, Maulbeer, Aepfelz, Birnenz, 
Pflaumen, Pfirfich- und Quitien-Baune und Weinftöde Nach 
> Stunden trat er nach einer Wanderung durch die wirklich herr— 
ic) angebaute Ebene, die fi 2 Lieues gegen Süd und 3 Lieues 
jegen Nord, wie gegen Dft ausdehnt, in die Stadt Damascus 
in. Die großartigften Obftpflanzungen bededen diefen weiten und 
jroßen Raum, weftwärts aber faum %, Stunden weit, weil dann 
ie nackte Bergkette emiporfteigt. Bon den unzähligen Arten und 
Barietäten der von ihm bemerften ceuftivirten Früchte führt er nur 
Dlgende an: Aprifofen, Mandeln, Azerolen, Kirſchen, 
Auitten, Citronen, Feigen, Öranaten, Maulbeeren, 
Ballnüffe, Dliven, Orangen, Aepfel, Birnen, PBflaus 
men, Bfirfihe und Trauben. Bon den lebten fah er nicht ſel— 
en jolde, die 5 bis 6 Pfund wogen, mit Traubenbeeren von der 
Öröße der größten Herzfirfchen. 

Die beften Oliven, fagte ſchon BurdhardtS), welche das 
feinfte Del geben, wachen um Kefr Suüfe, und dies beftätigt ” 
». Kremer), der den großen Delbaumgarten Boftan el-Liwan 
yafelbft nennt, der, hoch gelegen, die frifcheften Lüfte vom Dfchebel 
Scheich genießt, die diefem Fruchtbaum fehr vortheilhaft fein 
ollen. 

‚Der Hanf von befter Qualität wächſt hier 3 bis 4 Metres, 
fo an 12 Fuß hoch. Die Obftpflanzungen find theils in 
‚Reihen, theils in dichten Gruppen angelegt, und werden von den 
it alter Zeit Fünftlich verzweigten Zlußarmen des Baräda nad) 
er rechten und linken Seite fo bewäffert, daß fie wie in Stufen 
ie einen über die anderen auffteigen und in die unterhalb der 
yanalbetten gelegenen Gartenbeete mit: den verjchiedenften Arten 


- 
t 
J 





\ 
> 








' ”) Bove, Naturaliste ancien Directeur des cultures d’Ibrahim 
‚  Pacha, Recit d’un Voy. & Damas, im Bulletin de la Soc. de 
\  Geogr. Paris, 1835. Tom. III. p. 389—391. °) Burckhardts 
| ee bei Gefenius ©. 547. #°) v. Kremer, Mittel-Syrien a. a. D. 
| 123. | 


% 


1350 Weft-Aften. V. Abtheilung. II. Abfchnitt, $. 39. 


der Obftbäume, wie der Waldbäume gezogen werben, Was 
die Größe, die Form und die Schattirungen des Laubes betrifft, 
fo find diefe Anlagen jo merkwürdig angeordnet, daß man, fagt 
Bove, glauben follte, dies ſei eher zur Luft für das Auge ges 
heben, als zur Benußung des Terraind. An dem vielfahen Grün 
in allen felfigen Abftufungen diefer Ghütha und der Frifche 
ihrer Gewächsfülle, jagt Bove, fonnte fein Auge fih nicht fatt 
ſehen. 

Man wird es nun, da Ebn Batuta zu ſeiner Zeit (1326) 
verſichert, daß in Damascus Niemand am Sonnabend zu arbeiten 
gedenke, ſondern daß man dann nur in dem Schatten am Ufer der 
Flüſſe und in den Blüthengärten Tag und Nacht verweile 10), um 
jo eher begreifen, wenn die älteren arabifchen Autoren die vielen 
Spaziergänge um Damascus und feine Anlagen in den Gärten 
und jonft fo außerordentlich rüuhmen, denn nicht blos, wie anderz 
wärts, wird das Volk dort etwa zur grünen Wiefe (el-Merdfch) 
hinauszuftrömen veranlaßt, wenn daſelbſt das große Bogelfchießen 
zu Pferd gehalten, oder zum Felde el-Felefilt), wo mit dem 
Jelek als Uebungsfpiel nach dem Kürbis (Cabak) geichoffen, oder 
das Wettrennen der Pferde von dem Thor Bab Keifan gehalten 
wird; jondern die eine Gegend von el-Merfchedia wird befucht, fi 
an der Schönen rofenrothen Blüthe der Mandel» und Pfirſich— 
bäume!2) zu ergößen;. zur andern Zeit der Quittenblüthe wird 
der Hügelgarten el- Namüreh (di. Quittenblume) aufgefucht; wen 
die Apfelbäume herrlich blühen, der Garten el- ——— 
der deshalb el-Dſchauda, d. i. das Wohlbehagen, vom Boll 
genannt wird, oder das untere Thal Sitt eſch-Scham zur * 
wenn die Sonnenblumen prangen. Die Quellen el⸗-Fidſcheh 
befucht man, wenn die Kirfchen, die hier von ganz vorzüglicher 
Güte fein jollen, reif find; die Gärten um Berzeh, an der Sf 
feite des Gaftus-Berges, wenn die Feigen reifen, weil fie nirgendt 
trefflicher gedeihen als dort; die andere Süpdfeite des Berges vor 
Sälehiyeh aber zur Zeit der Trauben und wenn die Myrten 
beeren reifen. So wiffen die Damascener auch die Gaben‘ 
die fie erhalten haben, zu genießen; wenn aber in den bo " 

| 
210). Ibn Batoutalı ed. de Defremery. p..191. \ 
19) Quatremere, Not. zu Makrizi, Hist. d. Sult. Mam. 2 p- 243 


Note. '?) 7. ER Sur Topographie von Damascus a. 9. cu | 
1, ©. 174—175 | 

























Plateauland der Ghütha und von Damascus. 1351 


dielen Bächen bewällerten Maulbeerpflanzungen, fagt ein. 
ılter arabifcher Autor, die Zeit heranrüct, wenn die Cocons des 
Seidenfpinners aufgelöft und zur Seide verarbeitet werden, dann 
jehen die Leute zumal in die Nähe des Grabmonuments des 
Scheich Arslan, um daran ihr Vergnügen zu haben. Zur geit, 
venn die Zlüffe austreten, befucht man aber die Gegend el-Mezzeh, 
m die Waffer in ihre gehörigen Betten abzuleiten. Doch das 
var die Art der guten alten Zeit zu Damaseus vor der Belik- 
tahme durch die Türken, womit fich auch in der früheren forglos 
eren Lebensweife des Bolfes manches geändert haben mag. 

In der Gegenwart verdanken wir unter den neueren Reifenden 
em trefflihen v. Schubert (1837)3) und unferm, im Gebiete 
er Alpenfloren viel bewanderten Landsmann W. Nofe (1852) 
iber die natürliche Lage von Damascus während ihres freilich 
ajelbft nur Furzen Aufenthaltes doch manches lehrreihe Datum, 
as früher fehlte. Die dichterifchen Schilderungen eines ewigen 
srühlings im Eden der Ghütha, wenn die anderen Jahreszeiten 
tr -feine Umgebungen und Höhen rauher und zerftörender berüh— 
en follen, haben doch darum fchon ihre Grenzen, weil die Ebene 
on Damascus jelbff noch ein wahres Plateauland nur in 
iner relativen Einfenfung, abfolut aber faft eben jo hoch, wie 
Serujalem über dem Spiegel des Meeres Tiegt. Nah Meſſun— 
jen von Ruſſegger 2,304 Fuß, nah v. Wildenbrud 1) 
850 Fuß tiefer als der Markt Suf am Baräda, 3,118 Fuß Bar. 
iber dem Meere) Liegt die Stadt Damascus im Mittel nach drei 
yerjchtedenen Beobachtungen 2,268 Fuß und nah v. Schubert 
2,186 Fuß, ſo daß wir bei Annahme des Miſſionar Porters 
wittfer Meffung von 2,200 Fuß Par. über dem Meere nicht viel 
iren können. Und dazu liegt Damascus noch faft 2 Breitengrade 
wWördlicher “als Serufalem (nah Paultre 32° 22’ n. Br., nad 
Seetzen 16) 33° 32° 28° n. Br.; die Länge ift noch unbeftimmt). 
Die Nähe langdauernder Schneehöhen, wie am Anti-Libanon, und 
eſſen Quellenreichthum gewährt ihr den Seegen erfrifchender Lüfte 
md continuirlicher Gewäffer, aber eben darum können auch bei der 
ahen öſtlichen Sonnengluth der Wüſte die Wirkungen oft plötzlich 


J 


9v. Schubert, Reiſe a. a. O. Th. IL. S. 282— 290; Ruſſegger 
‚Reife. 1. 2. ©. 728. 14) 9. Wildenbruch, Profil von Beirut nad 
Damacus. 1846, in Berl. Mon.Ber. 1847. N. F. Bd. IV. ©. 240, 
Tafel IV. 15) Seetzen, in v. Zach, Monatl. Correſpondenz. XV. 
S. 476. 

| 


% 


1352 Weft-Aften. V. Abtheilung. I. Abfchnitt. 9.39, 


eintretender atmojphärifcher Wechfel, wie auch die ſcharfen Berg— 
winde drohend und felbft durch ihre Zerftörungen der Pflanzenwelt 
für die Bewohner erfchredend werden. Solche zerftörende, heftige 
Kälte, Stürme, Ungewitter und Waffersnoth werden und zwar nur 
aus älteren Documenten mitgetheilt, aber wahrjcheinlich nur,‘ weil 
in der neueren Zeit dort die Beobachter fehlten. ine ſolche Noth 
fhildert Willermus Tyr.16) im December des Jahres 1129 
auf einem erften Naubzuge der Kreuzfahrer unter König Balz 
duin II., welche fie auf der Merdſch Saphar (die e8-Suffar oder 
Safra in S. O. der Stadt, ſ. oben ©. 1343) traf, und zum Fläg- 
lichen Rückzuge nöthigte. 

v. Schubert erlebte Ende April während feines dortigen 
Aufenthaltes noch fehr unbehagliche Kälte, da es an Mitteln, ſich 
dagegen zu fihügen, fehlte. Schon Niebuhr (1766) 17) bemerkte, 
dag Mitte Auguft auf dem Bazar in Damascus noch gar mande 
der Kaufleute in Pelze gefleidet waren, weil man der oft gefährz 
lichen Feuchte und Kälte unterworfen fei, die bösartige Fieber erz 
zeugen, zumal gaftrifche Nervenfieber, die hier die Herbftfranfheiten 
find. Der Witterungsverlauf eines ganzen Jahres in Damas— 
cus tft noch nicht beobachtet, was doch zur Beurtheilung der Be 
getation unentbehrlich wäre. 

W. G. Brownels), der Entdeder von Darfur, der im Som 
mer 1797 in Damascus war, fagt, es fei dafelbft die Hitze fo 
groß, wie in Afrika. Sie dauert bis September mit wolfenfreiem 
Himmel ohne Regen, au ohne Winde, und diefes lange Ausblei- 
ben von Feuchte und Winden erzeugt — verbſtti 
heiten 19). 

v. Richter?0) hatte bis zur Mitte October ftets wolfenfreien 
Himmel; erft in deffen zweiter Hälfte fammelten fich alle drei Tage 
Sewitterwolfen mit Negenfchauern, die ſich aber nie über der Stadi 
jelbft entluden, jondern fich nach dem Gebirge zurüdgogen, wol abeı 
dauerte dann das Wetterleuchten ganze Tage und Nächte fort. 

Seegen, der am längften in Damascus (vom Ende Apri 
und vom 30. September bis 11. Januar) ?1) verweilte, giebt fol 
— Daten: 


RIP will. Tyr. Histor. Lib. XIII. c. 26, fol, 848. a Niebuhr 
Reife. Th. UI. ©. 87. 109) W. G. Browne, Trav. Lond. 1799 
4. P. 395. 19) Seeßen, Reife. I. ©, A 2°), 9, v. Richter 
Half. ©. 160. 1) Seeben, Reife. 1. S, 266, 269, 283 un 
300 —-303. J 

















—4 


| 


% 


Damascus Clima. 1353 


Am 25. Detober änderte fih das Wetter, der bis dahin blaue 
Himmel wurde wolfig und drohte Regen; am nächften Tage trat 
Kühlung ein, am 1. November erfter Staubregen mit ftürmifchem 
Wetter; die bis dahin herrfchenden Faulfieber nahmen ein Ende, 
Den 4. November erfter fichtbarer Schneegipfel auf dem Dichebel- 
eih-Scheih. Bon Mitte April bis zum 18. November war in 
7 Monaten Fein Regen gefallen, den Staubregen zuvor ausgenom- 
men, der aber den Staub nicht einmal löſchte. Nun fiel auch auf 
den hohen Bergen des Anti-Libanon Schnee, blieb aber, außer auf 
den höchſten Gipfeln, noch Faum ein paar Tage liegen. Am 
10. December trat Winterfroft ein, aber viel früher, als dies ge- 
wöhnlih der Fall if. Erſt mit dem 8. Januar fam die wahre 
Regenzeit für Damascus, und nun waren alle Berghöhen umher 
auch von Schnee weiß. In Damascus felbft fielen am 10. und 
11. Sanuar in der Stadt nur fehr wäßrige Schneefloden, die aber 
Ihon aufgelöft waren, ehe fie den Boden berührten. Der Winter, 
zwar abwechjelnd, bleibt doch vorherrfchend milde. 

Der Frühling und der Sommer find lang in Damascus, man 
rechnet auf 8 bis 9 Monate heitern Himmel; der Mangel an Res 
gen wird durch den Thau und die Ueberriefelung der Flußwaſſer 
erſetzt. Dom 15. Juli bis 14. Auguft war, nah W. Rofe’s 
Beobachtung (1852), die Temperatur um 7 Uhr Morgens am 
niedrigften 14°, am höchften 22°; um 2 Uhr Mittags am niedrig- 
ften 21°/,°, am höchften 28°; 9 Uhr Abends am niedrigften 19°, 
am höchften 23°; da die Beobachtungen im Schatten eines Hofes 
gemacht wurden, in welchem ein Springbrunnan war, mochte dies 
jer wol das Seinige zur Kühlung der Luft beitragen. Im Win— 
ter joll das Thermometer nie bi? zum ®efrierpunct herabfinfen. 
Die Luft ift daher im Ganzen angenehm, gefund und wohlthätig 
für die Organifation, aber die leichten Erfältungen, vermehrt durch 
das forglofe Leben an der Nordfeite der Häufer, im Schatten, in 
der Feuchte, bei dem häufigen Wafchen in den heißen Jahreszeiten, 
durch plögliches Abkühlen, wie durch diätetifche Ueberladungen des 
Magens, 3. B. die allgemeine Sitte, in den heißen Sommertagen 
in den fühlen, thauigen Nächten im Freien auf den Dachterraffen 
zu Schlafen, dabei unreifes Obft in Menge zu effen, und anderes 
‚ erzeugt leicht Katarrhe, Rheumatismen, Ruhren, Wechfelfieber, ſo— 
‚wie die fchlechte Kopfbedekung im heißen Sonnenftrahl den Son— 
| nenftih und Kopffranfheiten veranlaffen, die oft den Verluſt des 


* 


* 


1354 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $.39. 


Geſichts zur Folge haben, ſo daß die Gaſſen der Stadt voll 
Blinde find. 

Auch von Belt, Cholera und Ausſatz find die Bewohner 
der Stadt nicht verfchont geblieben, wie die drei Hospitäler für 
Ausſätzige ??) in ihr beweisen, die durch Almoſen erhalten werden: 
zwei von griechifchen und katholiſchen Chriften; das mohammeda- 
nifche, welches feine eigenen Grundftüde hat, liegt außerhalb der 
Stadt; es behaupten die Damascener, daß fie felbft nie den 


Ausfaß befämen, fondern nur die von diefer Krankheit Befallenen 


aus anderen Theilen Syriens bei fich aufnähmen. Doch jcheint 


jhon das Beifpiel Naemans gegen die Eitelkeit ihrer Behauptung 


zu fprechen. Bon einer großen Beftfeuche??) im Jahre 1348 
ſpricht Ebn Batuta, in der täglich in der Stadt Damascug 
2,000 Menschen farben; im Sahre 1837 verlor Lord Lindjay in 
Damascus feinen Reifegefährten an der Cholera 2%). 

Ali Bey fagt, daß Damascus nur felten von der Peſt heim 
gefucht werde, gegen die man feine Borfehrung treffe; felbft wenn 
fie fhon in Aleppo graffirt, jo gehen die Karawanen dod 
regelmäßig ihren Gang hin und ber fort. Kommt fie von 
Aleppo her, fo pflegt fie jehr verheerend zu fein, wird fie vom 
Meere aus hierher verbreitet, fo ift fie eg weniger). Die Belt 
von 1838 follte von Mekka durch die Pilger eingeführt fein, wos 
gegen aber Dr. 3. Bowring fie für fpontan im Orte entflan- 
den und durch fchlechte Luft gefördert hielt. Die großen Löcher, 
die man, wie er. bemerft, in allen Hauptftraßen von Damascus 
halte, um alles Aas und von Fäulniß Ergriffene hineinzuwerfen, 
da nirgends die todten Thiere ſonſt weggefchafft werden, davon doch 
fhon fo viele der wilden Hunde in der Stadt verreden, können 
dabei nur fehr nachtheilig wirken, wozu noch fommt, daß nicht die 
geringfte Anftalt getroffen wird, ihre Verheerungen, die hier fürch— 


terlich find, etwa zu mildern. Die Noth wird im Gegentheil noch | 


durch allerlei Verationen und Koften vermehrt ?6). 
Die mittlere Temperatur der Damascus- Ebene muß 


ziemlih hoch ftehen, da hier fo viele edle Gewächſe und jelbit 
Balmbäume, wenn auch nur einzelne, an gefhügten Stellen noch | 


222) Soeben, Reife. I. ©. 277. 23) Ibn Batoutah. I. p. 227. 

?*) Lord Lindsay, Letters. Vol. II. p. 179. 25) Alı Bey, 
Trav. Il. p. 279. 26) Dr. J. Bowring, Report 1. c. 1846. 
P: 97. 





| 


Begetation um Damasecus. 1355 


gedeihen (ſ. oben ©. 149), jedoch ohne Datteln zu tragen, was 
Seeben nicht dem Clima, jondern nur dem Umftande zufchreibt, 
daß man ihre Fünftlihe Befruchtung verabfäume 7); dickſtämmige 
Citronen- und Drangenbäume?8) find nicht felten, doch we— 
niger fruchtbeladen, alg ander wärmern Küfte von Jaffa (vergl. 
Erdf. XVI. ©.579), fie zieren die Hofräume, behalten ihre Blät— 
ter und tragen zu gleicher Zeit reife Früchte, Blüthen und junge 
Früchte. Die Banane, Musa paradisiaca, fommt hier gar nicht 
dor, dagegen der Storar (Styrax officinalis) und die hohen 
Nabk- oder Dombäume (Cider der Araber). Dliven- und Apri- 
fojenbäume dienen hier als Brennholz, lombardifche und Weiß: 
Bappeln, hier Hor genannt, wachſen jehr hoch und ſchlank. Holz- 
fohlen müſſen aus weiter Zerne herbeigeführt werden 9). Auch 
die vielen perſiſchen Zierpflanzen beftätigen die fehr milde mittlere 
Temperatur. Die reihe Bewäſſerung durch das trefflichfte Waſſer 
bringt eine Begetationgfülle hervor, die, wie v. Scrubert fagt, 
den in Erftaunen jeßt, der in feiner Heimath zwar auch hohe 
Eichen, Buchen, Kaftanien zu ſehen gewohnt ift, aber hier zum er= _ 
fen Male Wälder der edelften Fruchtbäume, der hohen dickſtämmig— 
ten Art, 7 bis 8 Quadratmeilen dicht überdeckend, wie fonft nir— 
gends, wahrnimmt. Eine Art wilder Mandeln giebt es hier, 
die jehr groß und ganz grün gegeffen werden. Der Aprifojen- 
baum ift der vorherrfhende Baum der Gartenwaldung, welche 
die Stadt umgiebt; feine Früchte find hier größer, jaftvoller und 
füßer als irgendwo; ihre Menge ift ungeheuer; fie werden ſchon 
meift unveif verzehrt, und find die tägliche Speife des Volks. 
Dennoch find auch die getrodneten Aprifofen, Mifhmifch, 
und das gallertartig eingedickte und Fuchenartig feft gewordene Apri— 
 Fofenbrot ein gewöhnliches Nahrungsmittel. Auf Bretter ge— 
ſtrichen und an der Sonne getrodnet, wird es zu einem Aprifofen- 
leder, Mardin 0) genannt, das bequem auf Reiſen zur Erquidung 
mitzuführen ift, und daher bei Meffapilgern und anderen Reifenden 
im Ausland bis zum Nil, Euphrat und Bosporus guten Abfas 
findet. v. Kremer nennt e8 Kamrdin d. i. Aprifofen- 
käſe, der eine Hauptnahrung der gemeinen Volksclaſſen bilde. 


>) Segen, Reife. Th. J. ©. 30. 
2%) Ebendaf. I. ©. 133, 295. 
ı 29) Ebendaf. I. ©. 29. 
Ebendaſ. I. ©. 140; v. Kremer a, a. O. ©. 164. 


8 


“ 


1356 Weft-Afien, V. Abtheilung. I. Abfchnitt, $. 39. 


Nach Uleppo werden von dieſer angenehm fchmedenden und er- 
frifchenden Frucht jährlich 300 bis 400 Gentner auf Kameele ver: 
laden; aus den Aprifofenfernen preffen die armenifchen Chriſten ein 
Del, das fie zu ihren Faftenfpeifen verwenden. Als Burkhardt 
vom Antisibanon herab in das erfte Liebliche, obftreiche Thal bei 
Katana (f. oben ©. 283) Fam, wo die St. Paulus-Grotte zur Kur 
der Wahnfinnigen ihm gezeigt wurde, ſah er Baumfdhulen 3) 
von Aprifofenbäumen, die von da in die Gärten von Das 
mascus verpflangt- wurden. Da auch der dem Aprifofenbaum 
jo nah verwandte Mandelbaum im Goele wild einheimifch oder 
doch aus den Gärten Ba’albefs vielleicht erft verwildert zu fein 
ſcheint 3?) (ſ. oben ©.207), jo begreift e8 fih, wenn hier in der 
Ghutha fein wahres Baradiesclima fein mag, und feine Cul— 
tur mit der des Mandelbaums in Verbindung fteht. Der 
wachfame Mandelbaum, der, wenn Alles in der Natur erftorben _ 
ſcheint, zuerft, gleich der Aprifofe, aus dem Winterfchlaf 
erwacht, daher Schafed, d. i. der wad.ere, bei Jeſaias 1, 11 
u. 32 als Mandelftab genannt wird, war der großen Göttin der 
Spyrer, der Cybele oder Amygdale (von dem jemitifchen Namen 
abgeleitet) 33), geweiht als Idol zu Ba'albek; daher fein moderner 
Name. Der Aprifofenbaum, wol gleichen Urfprunges, den die 
Nömer erft feit Alexanders M. Zeit als Armeniaca poma kennen 
lernten, hat nirgends edlere und gerühmtere Früchte als hier zur 
- Reife gebracht. Bei den Hoffeften- Sultan Saladins gehörten fie 
zum Glanz feiner Herrfchaftz als er mit Fürften von Sinear zu 
Emeſſa feine Zufammenfunft hielt, um fich zu neuem Bündniß ge 
. gen die Kreuzfahrer in Tyrus zu vereinen, wurden gegenfeitig 
große Gefchenfe gewechfelt und Fefte gefeiert. Es war „die Zeit 
der Aprifofen“, erzählt der Gefchichtfehreiber Emadzeddin 3%. 
Saladin ließ diefe Föftlichen Früchte aus feiner Damascus in dag 
Lager bringen, um das Feft zu verherrlichen. Auf den Präfentir 
telfern mit Honig und Schnee dargeboten, glänzten fie wie Sterne, 
man konnte fie für goldene Kugeln halten, fie glichen den 
goldenen Wappenfugeln auf den Mamelufenfahnen des Sultans 
gefolges. 


231) Burckhardt, Trav. p. 47, bei Geſenius S. 102. *2) Irby and 
Mangles, Tray. p. 213. 5) Movers, Phönicien. I. ©. 578, 586. 
3*) Reinaud, Extr. des Histor. Arabes etc. Nouv. Edit. Paris, 
1829. p. 224. 





Vegetation um Damascus,  ___ 1357 


Auch von allen anderen Obftarten wird ein ähnlicher Gewinn 
jezogen, wie von ächten Biftazien, Feigen, Granaten, Drangen, 
Zotus, Dliven u. a.; aud von Trauben, die, außer zu Helbön, 
benfalls im Süden der Stadt zu Daräiya in Menge vorzüglich) 
jedeihen und den Markt von Damascus verforgen, wo fie unter 
em Namen Zeini?s) die berühmteften find; 8 Monate hindurch 
ind in den Kaufhallen der Stadt die Trauben fell. Der daraus 
yereitete Wein wetteifert, nach v. Schubert, an Feuer und Liebs 
ichfeit mit ſpaniſchen und franzöfiichen Weinen, nur fehlt ihm die 
dlere Behandlungsweife; der gewöhnliche blaßrothe Wein gleicht, 
ah Seetzen, dem Burgunder. Weinlauben fteigen bis zu den 
Dächern hinauf. Das Del der Dliven, zumal um Kefr Sufe, 
ft von der allerfeinften Sorte; eine Art der Dliven führt Seeben 
m, die faft die Größe der Taubeneier erreihen. Der Wallnu$- 
haum bringt zwar feine Früchte, fcheint aber, nah W. Roje’s 
Bemerfung, in der ſyriſchen Sonnenhige fich nicht fo wohl zu be— 
inden, wie in den füdlichen Thälern der Schweizeralpen, wo er 
allerdings in größter ‘Bracht fich zeigt. Die Birnen und Aepfel 
ind zwar von gutem Geſchmack, erfreuen fich aber nicht der Ver— 
delung, wie im mittlern Europa, und halten fih nur furze Zeit. 

Die indianiſche Feige, Tobba der Eingeborenen (Opuntia 
eactus indica), bildet auch hier ihre ftachligen Heden für die Gär— 
ten, ihre Früchte, von füßlichem, faden Geſchmack, find bei der gros 
gen Wohlfeilheit ein Lieblingseffen des Volks, wie aud die Beere 
E Myrtenbaums, ungeachtet ihres für den Fremden felbft wider: 
ih würzigen Geſchmackes. 

,  Bwifchen den Fruchtbäumen, jagt W. Roſe, ftoße man oft 
uf Felder mit Taback, Kicherer bſen (Cicer arietinum), Ba— 
ria (Hibiscus esculentus), das jo beliebte weichlich= fchleimige 
semüfe, im Orient mit Moorhirfe (Holeus sorghum) in ver- 
en. Spielarten, mit Bferdebohnen (Vicia faba), Gur- 
en und Melonen, die in größter Mannigfaltigfeit vorkommen. 
uch Baumwolle, aber nur wenig, wird hier gebaut (ſchon vor 
0 Sahren beichrieb Belon du Mans 36) hier eine Mafchine zur 
äuberung der Baumwolle von ihren Kernen und Schaalen), 
ich Flachs und Hanf, doc nicht fo hoch wie in Elfaß und 









| 

2 Kremer, Mittel-Syrien a. a. O. ©. 176; Segen, I. ©. 301. 
) Belon du Mans, Observat. J. c. p. 150. 

Ks 


* 


1358 Weſt-⸗Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 39. 


Baden, nah W. Roſe, obgleih Bove ihn riefenhoch nannte; 
Färberröthe, Ricinus zu Del, Hülfenfrüchte aller Art find 
ungemein ergiebig, und gegen die Wüftenfeiten hin breiten fich die 
- reichiten Aderfluren von Weizen, befonders auch Spelt, Mais, 
Gerfte und andere Gerealien aus, fo daß e8 bei großer Ergie- 
bigfeit des Bodens an Lebensmitteln nicht fehlen kann. Hier je— 
doch, wie in Aegypten, worauf ſchon Forsfäl vor hundert Fahren 
hinwies, ift die einft wilde Pflanzenwelt faft durch die Cul— 
turpflanzen verdrängt; durch die uralte Cultur des Bodens ift 
fie in der ganzen Umgegend der Stadt, nah v. Schubert?7), 
ungemein befchränft, ja an vielen Stellen» gänzlich vertilgt; ihre 
Nachkommen muß man erft zum Theil in weiter Ferne von den 
Mauern an den Abhängen der Berge oder in den Betten line 
der Ufer der Flüffe aufſuchen. 













Erläuterung 3. 


Die eigentlihe Stadt Damascus mit ihren Wohnungen, 
Mofcheen, Kirchen, Bazaren, Gewerben, ihrem Handel und 
anderen Anlagen. 


Die Stadt Damascus, bei allen Syrern ohne Unterjeie 
der Religion gewöhnlich 38) nur efh-Schäm, wie das gamgı 
Land Syrien als deffen Gapitale genannt, weil diefes, wi 
Abulfeda fagt, zur Linfen (gegen Untergang der Sonne) ve 
Meffa lag (Abulf. Tab. Syr. p. 5); oder auch Dimeſchk, nad 
ihrem eigentlihen Erbauer (f. ob. ©. 1336), oder Dimisk, vor 
Bolfe, nah Seetzen 9), in den arabifchen Büchern aber Dimiſch 
eſch⸗Scham, oder auch nach anderen Etymologien, worüber ven 
ſchiedene Erklärungen herrfhen (aud) von Sem oder Scham, dei 
Sohne Noahe, 1. Buch Mofe 10, 1, der fid) dort zuerft niederg 
laffen haben ſoll, wird ihr Name hergeleitet), genannt, hat de 
Character aller orientaliſchen Städte, wenn auch in einem grol 
artigeren Style, wo dag Innere dem überrafchenden äußern 4 


22) v. Schubert, Reife. I. ©. 286. °) F. Wüſtenfeld, Zur N 1 
pographie von Damascus a. a. O. ©. 164. 39) Seetzen, Ki | 
I. ©. 300. - BE 43 


Die innere Stadt Damascus, 1359 


ehen Meinsbwiges entfpricht. Zwar jagt Ebn Batuta: an einem 
Donnerftag des Jahres 1326 traf ich in Damascus ein ®), die an 
Bortrefflichfeit, wie an Schönheit alle anderen Städte übertrifft; 
uch die längfte Befchreibung derfelben ift zu kurz für ihre Schön- 
jeit;, fie verdient den Namen Paradies des Drients, fie if 
ine geſchmückte Braut, geheiligt u. f. w. Und wie jollten aud) 
ticht alle Moslemen diefe Lobfprüche theilen und noch überbieten, 
a Schon ihr Brophet, der doch nur, vielleicht in feiner frühern Ju— 
end einmal (f. oben ©. 26), als Handelsmann in die Nähe diefer 
Stadt gefommen war, jpäterhin fie dreimal glücdlich gepriefen, wo- 
ei er auf das Warum? feiner Jünger gefagt haben ſoll: „weil 
ie Engel Gottes über diefelbe ihre Fittige ausgebrei— 
et Haben.” Daher der Schwur im Koran bei Allah, bei der 
Feige und der Dlive (et tin w’ez’zeitün), worunter Jeruſa— 
em und Damascus (oder vielmehr ihre Mofcheen) #) verftanden 
berden, gleich heilig gehalten werden. 

Auch der biedere deutſche Pilger Ludolfus de Suhem*) 
aus Weftphalen, der nur 14 Fahre fpäter als Ebn Batuta dies 
ſelbe Stadt Damascus im Jahre 1340 befuchte, ift voll von ihrem 
Lobe. Er nennt fie nobilis, pulchra, gloriosa, ditissima, und 
damals, vor der Zerftörung durch Timur, mag je als Chalifens 
und Sultanftadt einen großartigeren Eindrud ‚gemacht haben als 
ipäter, wo fie nur als Provinzial» und Handelgftadt ſich wieder 
mporheben mußte. Er nennt fie auch zu jener Zeit inaudite po- 
sulosa, und rühmt die Sicherheit des Menfchenlebens dafelbft, 
vahrend fonft überall in Syrien Raub und Mord an der Tages 
rdnung ſei. Sonft fihildert er fie auf ähnliche Weife, wie fie fich 
uch noch gegenwärtig zeigt, hebt aber befonders hervor, daß er 
mit nirgends jo viele jingende und ſprechende Vögel (ob 
apageien ?) in Gärten und den Straßen einer Stadt vorgefunden, 
ie hier; eine Liebhaberei damaliger Damascener, die feinesweges 
rherrſchend geblieben zu fein jcheint. 

Der Nicht-Mosleme aber, wie der heutige Europäer, tritt mit 
mem andern Mapftabe in die Stadt ein, die ihm weder antike 
araeteriftifche Ruinen der Architectur zur Betrachtung darbietet, 


— 
















‚*%) Ibn Batoutah &d. de Defrémery J. c. p. 188. 

93. v. Hammer, Gefch. des Dsmanifchen teiche. Th. I. ©. 482; 
| 9%. Kremer, nach Beidawi, in Mittel-Syrien a. a. D. ©. 30. 

1") Ludolfus de Suchem, Libellus de Itin. ad Terram Sanctam. 
\ Venetiae. 8. s. a. cap. XXV. 

! % 


1360 Weft-Afien. V. Abtheilung, IL. Abſchnitt. $. 39, 


welche feinem Forfchungsgeift einen Stoff und Anhalt für die frü- 
here Gefchichte der Menſchheit oder einer höhern Givilifation in 
der Gegenwart abgeben Fönnten, noch auch moderne claffifche Werke 
der Plaftif oder irgend einer veredelnden, humaneren Kunft oder 
Wiffenfchaft, die zu einem Fortſchritt der Entwidelung für das 
höhere, allgemeine Bedürfnig führen dürften. Nur das finnliche 
Xeben des Drientalen findet hier im Getriebe der raftlog bejchäf- 
tigten Volfsmaffe, in der Fülle und Ueppigfeit der wechjelnten Erz 
fheinungen der Naturgaben, der Herrſcher und Beherrichten, der 
Reichen und Armen, der religiöfen DVerirrungen und der immer 
neuen Gontrafte feine volle Befriedigung. Dennoch hat Damas— 
cu8 durch ihre Iſolirung und ihr Fernbleiben von allem vecidens 
talen oder europäifchen Einfluß und felbft ihre firenger behauptete 
Unabhängfeit und Selbftändigfeit gegen das rohere türfifche Su: 
premat manches Characteriftiiche beibehalten, was fie unter ihren 
Gefhwifterftädten des Halbmonds, wie Stambul, Adrianopel, 
Bruffa und Kairo, als deren fünfte ſie dem Range nach im Ti— 
tel des Groß-Sultans angejehen wird, auszeichnet. Nicht die Os— 
manli befamen hier, wie in anderen Städten des türkifchen Reiche, 
mit der politifchen Gewalt auch die Oberhand im Leben; mit hal- 
ber europäifch=angenommener Givilifation bewahrten diefe immer 
noch die turfeftanifche, urfprüngliche Rohheit ihrer Ahnen, fie blie— 
ben daher dem geiftiger organifirten und, nicht wie jene, aus Bars 
barei, fondern aus einer glänzenden Vorzeit und verfeinerten Cul— 
turperiode des Chalifats herftammenden Urbewohner, dem Sy— 
rer und Araber, fremd, ja verhaßt als Unterdrüder um 
Ufurpatoren. Leben, Sitte und Gebräuche, wie Religion und 
Sprache, eben fo wie poetifche und wiffenfchaftliche Richtung blie— 
ben bier in diefer, wie fie Ruſſegger 8) mit Recht nannte, rein 
oriental gebliebenen, alten Chalifenftadt noch in halber Ber 
fhwifterung mit den benadhbarten Mekka und Medina, indel 
das fortgehende Band der Pilgerfahrt fie alljährlich von Neuem 
- anfnüpfte an ihre alte Heimath und Einrihtung. Der Fanatieı 
mus des Volks, der fich daher hier fehroffer und feindfeliger wiı 
irgendwo gegen Andersgläubige im türfifchen Reiche erhalten hatte, 
ift erft in jüngfter Zeit) unter dem eifernen Scepter Ibrahin 


20) Ruffeggen, Reiſe. Th. 1. 2. ©. 725—738. j 
*4) Ueber diefe Zuftände ſ. Edw. Hoss, Visit to Damascus. Lone ? 
1855. Vol. II. p. 19—45. -- 




























3 


Die innere Stadt Damascus. 1361 


Bajha’s, des Aegypters, gebrochen worden. Früher, wie zu 
diebuhrs*) und noch zu Ali Bey’s Zeit (1807), durfte Fein 
Shrift in den Gaffen von Damaseus anders als zu Fuß, fpäter 
yenigftens Feiner zu Pferde, höchſtens nur auf Efeln reitend, und 
uch das war feinem Juden geftattet, fich blicken laſſen; fremde 
racht reizte ftets zu Mißhandlungen, zumal zur Zeit des Abgangs 
der der Ankunft der Mecca-Karawanen, wo ftets viel Pöbel und 
infauberes Gefindel verfammelt ift, das, ſtolz darauf, ihre. Stadt 
a8 Thor zu den heiligen Städten Mecca und Medina zu nen— 
en, gleichjan mit einer heiligen Beratung, die auch Niebuhr 
u empfinden hatte, mit Spott und Hohn allen Andersgläubigen 
egegnet. Als in Folge einzelner Ausnahmen unter Ibrahims 
Fommando in der Stadt Klagen bei ihm einliefen, wie unerhört 
8 jei, daß Franken ſich erdreifteten, auf Roffen durch die Stadt 
u reiten, ein Recht, das nur den Gläubigen zuftehe, gab ihnen 
er ägyptifche Gewalthaber die fpöttifche Antwort: „wenn fie höher 
isen wollten als die Chriſten, jo jollten fie auf Kameelen reiten 
md jenen die Pferde laſſen.“ Früher durfte Fein europätfcher 
Sonful oder Geſchäftsträger innerhalb der Stadt wohnen, und felbft 
er englifhe Conſul Karren, feines großen Einfluffes ungeachtet, 
vagte e8 noch nicht, in feinem Haufe innerhalb der Stadt, dag er 
ejah, die Nächte zuzubringen, als das Türfenregiment wieder den 
egyptern gefolgt 6) war. 

Das Berhöhnen der chriftlichen Kleidung wurde unter Ibrahim 
urch Baftonaden gedämpft; die oberfte Gewalt in der Stadt legte 
Vicekönig Mehmed Alt jelbft in die Hände eines Fatholi- 
jen Chriften, des edelen Bakary Bey, der fih in allem fei- 
em Thun und Weſen des Namens eines Chriften auch würdig be- 
ugte. Auf diefe und andere Weife, 3. B. durch Gfeichftellung 
re Chriften und Moslemen vor dem Richter, durch Begünftigun- 
m in Handel und Gewerbe, duch Anerkennung der DBerdienfte 
d Fortſchritte der Franken von diefer Seite wurde der tiefeinge- 
urzelte Hochmuth und Fanatismus des Damasceners nicht wenig 
Hüttert, und der Frem den haß doch in fo fern gemildert, daß 
J ſeitdem den Franken und ſelbſt ihren Frauen, wiev. Schubert 
| 










DD Nieduhr, Reife. Th. III. S. 885 Seetzen, Reife. Th. I. ©. 292; 
‚m Guys, Relat. I. p. 236; Ali Bey, Trav. II. p. 274 etc. 


) Bartlett, Footsteps of our Lord and his Apostles. London, 
| 1852. 2. Ed. p. 46. 


titter Erdfunde XVII. RArrr 
| 

| 

— 


1362 Weft-Afien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 39. 


rühmt, in europäifcher Tracht und felbft unverfchleiert, im Jahre 
1837, geftattet war, auf den Bazaren ſich umzufehen, auf den 
Spaziergängen und felbft an den Grabftätten ihrer heiligen Scheich 
ungeftört zu verweilen. So find feitdem erft lehrreichere Beobach— 
tungen über dieſe Stadt und ihre Bewohner durch Europäer mög- 
lich geworden. v. Schubert, der aus Aegypten nad Damas— 
' cu8 Fam, vergleicht diefe mit Kairo (wie ſchon Belon du Mans, 
1548 #7), in der Iehrreichen Befchreibung feines Aufenthaltes dies 
gethan, zu einer Zeit, als der Einfluß der Agyptifhen Sul 
tane auf diefe auch ihnen angehörig gewefene Stadt noch ſichtba— 
rer fein mochte, als unter dem nachfolgenden Türfenregiment in 
der Gegenwart). Beide Capitalen, fagt v. Schubert, find durch 
gemeinfame Sprache, Religion und politifche Herrfchaft verbunden 
aber doch ſehr verfchieden. Kairo nennt er das Paris des Mor: 
genlandes, wo ungebunden Freiheit und Willkür und die Vermifchung 
des Oceidentalen mit dem Drientalen ſchon große Fortfchritte ge 
macht hat. Das bedächtigere, geregelter gebliebene Damascu 
glaubte er mehr mit dem ernften Madrid vergleichen zu fönnen, das 
dem Abendlande fremder geblieben, mehr feine herfömmlichen Ein 
rihtungen und Sitten beibehalten hat, und einem uralten, unver 
mijchten Adel angehört, während in Kairo Alles den Empor 
kömmling und die Neuzeit verrathe, wie die ganze Stadt dot 
neu und prächtig im pomphaften Sarazenenftyl erbaut ſei, hie 
dagegen feit einem Sahrtaufend derfelbe einfache Nachklang der fri. 
heiten Herricherreihe am Euphrat und in Syrien geblieben, un 
höchftens in den jüngeren Bauten nur der Einfluß perfifcher Ele 
ganz, Gartenfhmuds und innerer Behaglichkeit in den Wohnge 
bäuden und ihren Hofräumen fihtbar. Kairo fündige fih als Re 
fidenz von Chalifen, Sultanen und Bicefönigen an, Damascu 
hat diefen Pomp längft abgeftreift, jeitdem nad den Omm ejade 
die Abaſſiden ſich andere Reſidenzen erwählten, und dieſe Bro” 
vinzialftadt nur der Sitz wechſelnder Paſchas unter türkiſch⸗ 
Oberhoheit geblieben. 

Der Hauptſtolz der Damascener in ihrer Stadt iſt ih” 
große Mofchee#), welche die Dynaftie des Haufes Pre 




























7) P, Belon du Mans, Observations etc. Paris, 1554. Livre u 
p- 149—152. 9) J. v. Hammer, Gefchichte des Osmaniſch 
Reichs. Th. U. ©. 483-487; v. Kremer, Mittel- Syrien n. 218 
©. 27—30; Ali Bey, Trav, 1. p. 265 —266. \ 


Die große Mofchee in Damascus. 1363 


als Hauptdenfmal ihrer Größe, ihres Neichthums und ihrer Fröm— 

migfeit hinterlaffen hat, ein Werk, das von vielen Dichtern befun- 

gen, von vielen Autoren befchrieben und noch heute allgemein be- 
wundert wird. Der fünfte in der Reihe der Ommejaden:Chalifen, 

Welid Ibn-Abd-ol Melik, führte diefen Prachtbau auf, und 

vollendete ihn mit ungeheueren Summen, welche die reichfte Pro- 

vinz feines Staates aufzubringen im Stande war, worüber jedoch 
verjchiedene Ausfagen, nach denen eine Erzählung 300 Millionen 

Dirhem, eine andere 400 Kiften Gold angiebt, die darauf aus dem 

Schage verwendet wurden, noch andere die Wunder zu Hülfe neh— 

men, welche die Herbeifchaffung zu einem ſolchen Prachtbau möglich 

gemacht, von dem zwar Ebn Batuta®) fagt, daß ihm fein an— 
derer in der Welt gleich fei, dem jedoch auch wol die Kubbet 

es-Sakhrah Dmars in FJerufalem (vergl. Erdf. Th. XVI. 

&.413) etwa verglichen werden könnte. Diefe Mofchee an derfelben 

geheiligten Stelle der frühern chriftlichen Kirche Johannes des 

Täufers, die nur zur Hälfte gewonnen war, aufzurichten, brach 

der Chalif nach einem halben Jahrhundert die Kapitulation, und 

zwang die Chriften, für ihre Hälfte die außerhalb der Mauern ger 
legene Thomaskirche zu nehmen, welche in der Capitulation nicht 
mitbegriffen geweſen. An der genannten Stätte ſtieg nun das be— 
zundertſte Werk arabiſcher Baufunft, empor, die hochberühmte 
oſchee der Söhne Ommia's, Djämi oder Moske Benu 

Dmmayyah, berühmt durch die Heiligkeit ihrer Stätte, die 

| racht ihrer Säulen, die Menge ihrer Kuppeln, durch die Zierlich- 

w ihrer Inſchriften aus dem Koran, durch die Zahl ihrer Altäre 

der Betorte, Emporfirchen und Minarets. 

Die vollſtändigſte Beſchreibung dieſer Mofchee möchte wol 
ie des Mohammed ben Schäfer, eines arabiſchen Hiſtorikers, 
in, der fie der Großen Gefhichte der Stadt Damascug von 

Ehn Aſaker großentheils entlehnt hat, und welche in Makrizi's 
Siftorie von Quatremère mitgetheilt it). Auch Ebn Batuta 

at eine ſehr umftändliche Befchreibung vderfelben im Jahre 1326 
egeben 5%), fowie Hadſchi Chalfa im Diehihannüma, die durch 
“». Hammer bei Gelegenheit des Befuches des Eroberers von 







‚*) Ibn Batoutah éd. Defremery 1. c. p. 197. 50) Quatremäre, 
‚ in Makrizi, Histoire des Sultans Mamlouks. Trad. Paris, 1832. 
| 4. T. I. Appendice. p. 262—288. ) Ibn Batoutah éd. De- 


fremery 1. c. T.I. p. 197—214. 
Rrrr2 


1364 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abfchnitt.. $. 39, 


Damaseus, Sultan Selim ded Osmanen (1516 n. Chr. Geb.) %), 
vervollftändigt wurde, wozu auch Ali Bey als Mufelmann wich: 
tige Beiträge liefern Fonnte 9), während allen chriftlichen Reiſenden 
faum ein bloßer flüchtiger Einblid nad dem_innern Hofraum gez 
ftattet werden konnte. 

In der eigenthümlichen Halbtheilung der alten Kirche nach der 
Capitulation beider Eroberer find alle Berichterftatter einig; big 
zur Beſitznahme auch des chriftlichen Antheils durch Abd-ol-Me— 
[if giebt nur Mohammed ben Schäfer die Nahricht, daß anz 
fänglich die Mufelmänner, wie die Chriften von der Südfeite her 
durch dieſelbe Pforte in das Gebäude eintraten; die Chriften 
aber gegen Welt in ihre Kirche, die Anhänger des Propheten nad 
Oft in ihre Abtheilung gingen, fo daß anfangs in diefer Tebtern 
die Gebetnifhe noch niht an ihrem gehörigen Orte hätte 
angebracht werden fönnen. Die Chriften, aus Rejpect oder au 
Furcht vor ihren Siegern, wagten es nicht, in ihrem Kirchenantheil 
aus ihren Büchern laut zu lefen oder ihre Gloden zu läuten. Cha 
if Moawiah ließ an der Südfeite der Mofchee ein Haug für den 
Emir von Syrien anbauen, darauf eine grüne Kuppel errichtel 
ward, don welcher damals der ganze Bau den Namen erhielt, un 
in diefem refidirte der Chalif Moawiah 40 Jahre lang. So biiel 
Alles, vom 14ten bis zum 8bſten Jahre ver Hedfchra (635 bir 
705 n. Chr. Geb.). In diefem Sahre 705 wurde Abd-ol⸗Me 
it zum Chalifen erwählt; da manche feiner Mufelmänner fich durd 
die Recitation der Chriften in demfelben Gebäude beleidigt fan 
den, beſchloß der Chalif ihnen ihren Antheil zu entreißen, um 
versprach ihnen anſehnliche Ländereien für die Abtretung ihre 
Antheils, auch vier andere Kirchen 5%), deren Erhaltung nit ü 
der Gapitulation mitbegriffen war, zu übergeben. Da die Chriften 
denen im Tractat noch 14 Kirchen als Eigenthum geblieben warer 
diefem Anfinnen aber hartnäckig widerftrebten, fo ließ fich der Ehe 
if den Tractat, der im Namen des Propheten abgefchloffen war 
faut vorlefen, und als e8 dabei an den Namen der Thomaskirch 
kam, fagte er: „dieſe Kirche will ih einreißen und in eim 
Moſchee bier wandeln Diele Kirche lag nun ‚außerhalb bei 
















a 
252) 5, v. Hammer, Gefch. des Osman. Reichs. Th. I. ©. 48 
°) Ali Bey, Trav. T. II. p. 265—267. 
*) Sie heißen Marienfirche, Mufallabeh, Tell Deldjubn und Homme 


ben Derrah. \ 


Die große Mofchee in Damascus, 1365 


Thomasthores am Fluffe, war viel größer als die Kirhe Johan— 
nes des Täufers (Mar Johanna) und man hatte fie im Befig 
der Ehriften gelaffen, obgleich fie nicht in der Gapitulation als ihr 
Eigenthum mit inbegriffen gewefen war. Da erfchrafen die 
Shriften und baten den Chalifen, ihnen die Thomasfirche famt vier 
inderen genannten Kirchen zu überlaffen, dann wollten fie ihren 
Untheil an der Hauptkirche dem Chalifen abtreten, der damit auch 
befriedigt war: denn nun konnte er feinen beabfichtigten Prachtbau 
beginnen. 

Merkwürdig iſt die Angabe ben Schhäfers, welche wir bei 
Ebn Batuta wiederholt finden, daß die Mofchee nun doch eigent= 
ich mit Hriftlihen Arbeitern neu aufgeführt ward. Die 
gleichzeitig in Mecca gebaute Mofchee zeigt, wie weit damals die 
Araber noch in ihrer Architeetur zurücd waren, und nur dur 
rohe Sompilation aus dem vorhandenen Material fih ihre neuen 
Werke ſchaffen Fonnten (j. die Beſchreibung der Tempelhäufer in 
Mecca, Erdf, Th. XI. S. 88 u. f.). Auch die Mofchee Omars 
in Serufalem, deren urfprünglicher, unftreitig mit hriftlicher Un- 
terlage erft zu Stande gebrachter Bau ſehr zweifelhaft geblieben, 
verdanft ihre ſchöne farazeniiche Ausführung erft fpäteren —5 — 
(Erdt. Th. XVI. ©. 412—421). 

Abd-ol⸗Melik ließ ſofort alle Inſtrumente zur Zerſtörung 
er Johanneskirche zuſammenbringen, wobei ſich viel Volks 
mher verſammelte, und als ihr Biſchof und die chriſtlichen Prie— 
er den Ausſpruch ihrer Bücher verbreiteten: „wer dieſe Kirche 
erſtöre, werde zum Narren werden“, gab der Chalif zur Antwort: 
‚nun gut, im Namen Allahs möge ich zum Narren werden; vor 
mir joll Niemand fie zerftören.“ Sofort beftieg er ein Polygon 
uf der Dftfeite eines Thurms, wo die Eremitage von einem Mönd 
Ai wurde, ftieß Ddiefen die Treppe hinab und flürzte den 
berften Stein des Altars, den er mit der Hade gelodert, hinab, 
‚sorauf alle Emirn ihrem Chalifen in der Zerftörung folgten, und 
lles Volk der Mufelmänner unter dem dreimalig wiederholten Ges 
hrei der Tekbir mit zugriff. Die Chriſten dagegen ſtießen in der 
Serzweiflung ihr Geſchrei und Geheul aus, wurden aber durch 
zrügel vertrieben, und nun Alles vernichtet, was früher innerhalb 
er vier Wände dageftanden, fo daß nur der Raum übrig blieb, 

er für den neuen Aufbau beftimmt war, und nun unter die Ins 
‚section des Bruders des Chalifen geftellt ward. Dem griechifchen 
aiſer gebot nun der Chalif, ſagt ben Schäfer, ihm Arbeiter 






1366 Weft-Aften. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 39. 


zu fhiden, zumal Steinhauer, 12,000 an der Zahl, zur Zurichtung 
der Marmorblöde; falls er dies verweigern follte, werde er fein 
Land mit Krieg überziehen, Serufalem, Roha (Edeffa) und alle 
Kirchen und Meberrefte der Römer zerftören. 

Nun begann der Bau mit 4 großen Pfeilern, auf welchen die 
Kuppel ruhen follte; der erfte Aufbau ftürgte aber wieder zufame 
‚men, weil man beim Ziefergraben Waffer fand; daher mußten erft 
Fafıhinen den Grundbau von neuem fichern, die man ein Jahr lang 
fih einjenfen ließ, ehe man darüber den Bau für die Kuppel auf 
richten fonnte. Diefe wurde über den Grundpfeilern auf Arcaden 
errichtet, und erhielt die eigenthümlihe Form Dihemalun! 
(djamloun, d. h. wie ein Kameelbudeld), „en ogive“ von! 
Quatremere überfegt) und den Namen der Kubbet en-Nesr, 
d. i. die Kuppel des Adlers oder des Geiers, weil fie alles’ 
andere überragte. 

Auch Niebuhrs6), der fie nur von außen ſehen konnte, rühmt 
fie zwar nicht wegen ihrer Schönheit, jagt aber, daß fie eine üb ers 
aus große Kuppel fei, die einen Theil der Mofchee bedecke, 
während das Uebrige der Mojchee, die er, wenn-fie ſchon Vieles’ 
an Pracht verloren habe, doch für eine der jchönften im ganzen 
türfifhen Reiche erklärte, nur mit einem fchrägen Dache be 
det ſei. | 

Abdeol-Melit wollte diefe Kuppel zwar aus reinem Golde wöl 
ben, was ihm jedoch als Thorheit angerechnet ward; man begnügte 
fih, ihr Inneres mit Gold zu überziehen. Da nicht Blei genug 
in der Nähe war, ihr Dach zu deden, fo foll man dazu das Blei 
der Särge benußt und deshalb viele Grabftätten geöffnet haben. 
Sn der Kiblah ſah man drei Goldplatten, darauf das Lob 
Allahs in Azurblau gefehrieben fand. Nach Beendigung diefer 
Diami, d. i. der Hauptmofchee, ſoll der Chalif die Einwohner‘ 
von Damascus zufammenberufen und ihnen gefagt haben: „hr 
hattet vier Herrlichfeiten vor der übrigen Welt voraus: Luft 
Waffer, Gärten und Früchte, ich habe die fünfte Gabe hinzuge' 
fügt, diefe Djami.“ — Sie wurde nun den fünf Wundern dei 
Welt zugezählt, und als das Meifterftüc aller Jahrhunderte vor 
den Moslemen gepriefen. Was ihr in den Augen des Volks bei 




















255) Quatrem£re l. c. p. 266. 
*6) C. Niebuhr, Reife. Th. IH. ©. 86, i 


Die große Mofchee in Damascus, 1367 


Moslemen, wie früher bei den Chriften, die größte Heiligkeit gab, 
war die Kapelle mit dem Haupte Johannes des Täufers, 
des Sohnes Zaharias, deffen Reliquie bier in der ihm bis 
heute hochverehrten Gapelle auch verblieben fein foll, von wo dieſe 
Berehrung mit den moslemifchen Miffionen der früheften Zeit, wie 
wir aus Dr. Barths jüngftem Bericht 57) erfahren, bis nad 
Zimbuftu in die Djami Yahia vorgerücdt zu fein fiheint. Die 
Chriften haben die Translation der Achten Reliquie nad) Con— 
kantinopel mit großem PBompe gefeiert, von wo jedoch diefelbe 
auch in mehreren Gremplaren durch die Fatholifchen Länder 
Europa's angeblich verbreitet ward. Wie diefe Uebertragung 
bei byzantinifhen Geſchichtſchreibern gleihjam ein ftehen- 
der Artikel geblieben, fo, fagt v. Hammer, jei dies nicht weniger 
der Fall mit der Webertragung des von Osmän, dem Sammler 
der Blätter, eigenhändig gefchriebenen Korans, der, urfprüng- 
ih in Tiberias aufbewahrt, aus Furcht vor den Chriften zur Zeit 
der Kreuzggüge in der großen Damascus-Mofchee niedergelegt 
ward, wo er Wunder that. Aus ihm ſoll Osmän gelefen haben, 
da er ermordet ward, daher die Blutflecke, die man auf deijen 
Blättern zeigt (daB es diefer Handichriften auch mehrere Eremplare, 
wie z. B. in Höms, giebt, |. oben ©. 1012). — Auch ein zweis 
er Koran, von der Hand Ali's gefchrieben, fol in der Mofchee 
ein, und zwei Suren des Koran, die der Entfcheidung und die 
der Engel, laufen in der ſchönſten Goldfchrift auf Lazurgrund eins 
getragen an den dadurch geheiligten Wänden der Mofchee umher. 
Bor der Kapelle Johannes des Taufers (Mar Johanna) 
vard diefer Text von. den dort angeftellten Borlefern in „den Les- 
ten der 10 und 7 großen Scheiche des Korans“ nad) den Regeln 
ver Zejefunft vorgetragen und für die Zuhörer commentirt, wobei 
n den früheren Zeiten immer die Einrichtung getroffen war, daß 
ugleich 1,600 Gläubige an diefen Vorträgen und an deren Eins 
bung Theil nehmen konnten. Beachtenswerth ift es, daß, wie der 
roße Hofraum zu Mecca, in deffen Mitte nur das Heiligthum 
er Kaaba fteht, und wie auch zu Jerufalem die große Plattform, 
ie Area des Haram, nah dem Styl des jüdiichen Tempels 
uf Moria, das eigentliche Heiligthum in ihrer. Mitte auf eine 


sürdige Weile umgeben, fo auch die Umgebung der Dſchami 











| 
! 


9 Dr. Barths Brief aus Timbuctu, vom 5. Detober 1853; f. Zeitz 


ſchrift für allgem. Erdk. IL 1854. ©. 329. | 


1368 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 39, 


von Damascus. Ein fehr großer innerer Hofraum, in welchem 
fie fteht, fagt Ali Bey, ift von Bogenhallen, zierliche Arcaden 
nennt fie v. Richter5S), auf doppelten corinthifchen Säulenreihen 
ruhend, umgeben, und hat in feiner Mitte einen Springbrunnen, 
dem an jeder Seite Baumpflanzungen ftehen, die einen fehr Tiebz 
lichen Aufenthalt gewähren, ein Raum, der zu Ebn Batuta’s 
Zeit jeden Abend zur Berfammlung der Bewohner der Stadt diente, 
wo man ſich erholte, las, den Erzählern und Smprovifatoren zus 
hörte, oder wo die Großen auf ihren Spaziergängen fich ehrfurchte: 
voll begrüßten, und Alles fich erft nad dem Abendgebet von da in 
feine Wohnung zurüdzog. | 

Auh H. Maundrell9), der (1697) nur einen Blid aus 
der Ferne in diefen Hofraum thun Fonnte, rühmt die Schönheit 
der an feinen drei Seiten umherlaufenden Arcaden, die auf dop— 
pelten Neihen hoher und ſchöner Granitfäulen corinthifcher Ord— 
nung ruhen. 

Das Gebäude hatte 300 Ellen, oder 200 Schritt, Länge von 
O. nad W. und 200 Ellen, oder 135 Schritt, Breite von N. nad 
S.; dazu waren, fagt Ebn Batuta, 12,000 Stüd Marmor 
feine verwendet; der Boden war mit vielfarbigem Getäfel von! 
Fecifecä geziert, fagt Ehn Batuta®), darin man nur dat 
griehifche wrgos, das ift der edeln Moſaikſteine, wiede 
erfenne, alfo mit Moſaik, die offenbar das Werf byzantini— 
her Künftler, welche zu jener Zeit darin Meifter waren, herr 
lich geſchmückt. Die Zahl der Fenfter mit bunten Glasfcheiben 
war 74. Die Seitenwände waren mit Marmor beffeidet; an ihne 
flieg eine große goldene Weinlaube empor (? bei ben Schäfer) 
vielleicht die Makſuras oder Emporfirchen bezeichnend, und übe, 
ihnen waren die befannten Länder der Erde in bunten Farbe 
dargeftellt (2? ebendaf.), Drei Hauptfchiffe zogen fi "von 
Eingange aus von D. nah W., auf Säulen und Spibbogen u” 
hend; jedes derfelben hatte 18 Schritt Breite; fie wurden in jede‘ 
Reihe von 54 Säulen und 8 Pfeilern (Ali Bey fpricht von 4 
Säulen, die aber fehr ungleich find) getragen; dieſe letzteren fin! 
mit Gyps, 8 andere mit Marmor von allen Farben bekleidet. 3 
diefen Ießteren gehörten wol die 4 Hauptpfeiler des größten Mit‘ 



















258) 9, Nichter, Wallf. a. a. D. ©. 141. 
) H. Maundrell, Journey 1. c. p. 126. 
°°) Ibn Batoutah Ed. Defremery 1. c, p.199. - 


Die große Mofchee in Damascus. 1369 


telfchiffes, welche das große - Gewölbe tragen, welche die Adler- 
Fuppel hieß, als wäre die ganze Mofchee einem fliegenden Adler 
gleich, jagt Ebn Batuta, deffen Kopf die Kuppel bildet. Sie 
ft ein Wunder der Welt, denn von welher Seite man fie aud) 
aus der Ferne erbliden mag, jo fteigt fie immer berrfchend über 
alle anderen Baumwerfe empor. Sie ift mit Blei gededt, die 
übrigen Dächer der Mofchee mit Holz und vergoldet. Aber noch 
zwei andere Kuppeln fanden neben ihr, obwol kleinerer Art, von 
denen eine die Kuppel ver Aifha, d.i. die Mutter der Gläubigen, 
heißt, welche ald das Schatzhaus der Mofchee von ihren Ländereien 
ine jährliche Einnahme von 25,000 Golddenaren erhielt (zu Ebn 
Batuta’s Zeit). Unter der andern diefer Kuppeln war ein 
Springbrunnen. An den Hauptpfeilern unter der Kuppel, wo die 
Breite der Mofchee die Länge quer durchfchneidet, waren die Mih— 
rab, Gebetkangeln, angebracht; zu dem einen follten zwei Steine 
vom Throne der Königin von Saba, Balfis (j. Erdk. Th. XI. 
©.42, 74, 77, 865 u. a.D.), verwendet fein, zu dem andern nur 
weißer Marmor. Der mittlere Hauptbetort war, nah Ali Bey’s 
neuerem Berichte, für die Secte der Haneft, d. i. für die Türken, 
vorbehalten, zur rechten Seite davon war der Betort für den Imam 
der Schaafi, denn jede der vier orthodoren Secten, wozu auch 
ie dritte und vierte, die Malic und Hanbal, gehörten, war 
yier vertreten, und diefe Betorte mit den fchönften Teppichen be— 
est. Zur Seite der Tribüne, wo der Imam der Schaaft den 
Borfiß beim Gebete hat, war im öftlichen Winfel des Mihräb ein 
jroßer Schrein angebracht, darin der Koran eingefchloffen war, 
en der Fürſt der Gläubigen, Othmän, ©. Aſſaͤn, nah Damas— 
us ſchickte, der alle Zreitage nad) dem Gebete, zu Ebn Batuta’s 
‚eit, geöffnet wurde, zum Serbeiftrömen des Volks und Zulaß des 
uffes der Gläubigen, wobei auch die Eide gefchworen wurden. 
» der Mitte der Mofchee zeigte man das Grab Zacharias 61), 
28 Baters Sohannes des Täufers (Evang. Luck 3, 2), nicht 
8 Propheten, deffen Sarg auf 2 Säulen ruhte, der mit einen 
eppich von ſchwarzem Tuch mit Goldhrocat bedeckt war, darauf 
se Worte in weißer Schrift fanden: „O Zacharias, wir verfün- 
m dir die Geburt des Sohnes, der da heißen wird Yahia (Jo— 
innes der Täufer). Eine Anfpielung auf die Kapitel 1 u. 2 
N Evangelium Luck. 






=) HMafhri, Buch der Länder. Ueberf, von Mordtmann a. a. O. ©. 36. 


1370 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 39. 


Ali Bey nennt dieſes nur ein Meines, goldenes Sepulerum, 
das er zur linfen Seite des Mittelfchiffs wahrnahm. Von der 
Dede der Mofchee, jagt Ebn Batuta, hängen viele hundert 
Lampen, davon 600 an goldenen und filbernen Ketten, de 
ren einft 12,000 in den Nächten des Ramadan ihr Inneres er— 
leuchteten. Die Foftbaren Ketten find zwar längft verſchwunden, 
aber Ali Bey fah noch die zahllofen eifernen Gitter in der Mofchee, 

die auch heute noch zur Aufnahme der Lampen beftinmt find. So 
mag vieles Andere auch verichwunden fein, während die feften 
Maffen geblieben, an die auch ein Theil der enormen Baufoften, 
die man ſtets für übertrieben gehalten, wie an jene edlen Metalle, 
verfchwendet wurde. Die großen Granit; Marmor-, Syenit- umd 
Porphyrſäulen, an jeder Seite ihrer 40, deren einige roth, ander 
grüm und noch mehrere von anderen Farben waren, und ihre ver 
goldeten Eapitäle, wie Die vergoldeten Thürme waren foftbar genug 
Zwei diefer Säulen Faufte Abd-ol-Melek von Chaled, dem 
Sohn Sefids, für 1,500 Ducaten. Zwei piftaciengrüm 
Säulen, die aus Alexandria jede für 100 Ducaten erfauft wur: 
den, ftellte man zu Häupten des Grabeg Johannes des Täufer 
Die zwei größten Säulen, welche nad v. Hammer nur von de 
vier coloffalen der Sulimanije in Gonftantinopel übertroffen wer 
den, wurden an dem weftlihen Hauptthore Bab ol=buril 
angebracht, das Poſtthor genannt, zu dem man von dem vorlie 
genden Marftplage Murad Paſcha's auf 16 Stufen hinaufftieg) 
Drei andere Thore führen zu den anderen Himmelsgegenden hin 
aus. Ueber dem Südthor (Auberanije) ward die Fahne Chaledı 
aufgepflanzt, es führt gegen den Bazar der Kaufleute, | 
Diherunthor, das größte Portal mit hohen Säulen, gleid 
Palmftämmen, geht nad) Oſt zum großen Bazar, wo ein Spring 
brunnen die Zeit anzeigen follte, wie Ebn Batuta fagt. Nad 
den türfifchen Angaben hieß er Korpus Kaldüran, d. i. der Waffer 
melonenhebende, weil fein dider Strahl eine Melone fchweben 
hält, was von den Pilgern angeftaunt zu werden pflegte. U 
Bey fagte, fie fpringe 20 Fuß hoch, nah v. Richter nur 7 Zu 
hoch, aber armsdick; Seesen) hält es für lächerlich, wen 
Europäer diefe Fontaine rühmen, da fie weit unbedeutender al 1 

—— ſeiner Heimath ſei. 
In dem Innern der Moſchee waren, nach ben Shäter 




























| 
262) Seetzen, Reife. I. ©. 301. . 


Die große Moſchee in Damascus. 1371 


ngabe, TZalismane noch aus alten Zeiten der Griechen aufbe: 
ilten, die fie vor allem Ungeziefer rein hielten (wie die Talismane 
| Höms, fiehe oben S. 1010); an den Eden der Mofchee ftanden 
hürme zu aftrologifhen Zweden eingerichtet, davon aber 
dei gegen den Norden geftellte einftürzten und nur die zwei ans 
ren ftehen blieben, jener gegen Oft von ihnen aber ſchon im Jahr 
70 niederbrannte. Eins diefer Minarets fteht auch heute noch 
jonders hoch in Ehren, weil am jüngften Tage Jeſus Ehriftus 
m Himmel auf daffelbe herabfteigen ſoll; ein anderes Minaret 
ird die Braut genannt. 
Im Often der Mofchee ift eine große Eifterne voll Waffer zu 
m Ablutionen, die, wie Ebn Batuta fagte, dem Mufelmann 
on Zayaliah (von Zaila, am rothen Meere) gehörte, und mit 
nem Gitter umgeben war; fowie auch noch anderwärts andere 
bafferbaffind zu demfelben religiöfen Zwed fih zumal an jedem 
x vier Thore befanden; denn an jedem war ein bejondered Haug 
gebaut, jedes mit 100 Zimmern, in deren jedem fließendes Waf- 
re zu den Abwafchungen diente. Wenn der Bau der Moſchee jehr 
bar war, jo war ihre Unterhaltung e8 nicht weniger. Sechs— 
hm Smame, vier für jede der vier rechtgläubigen Secten, waren 
iorfteher des Gebets, 75 Mueffin waren als gleichzeitige Gebet: 
usrufer von den Minarets in TIhätigkeit, die Zahl der Küfter und 
derer Beamten ift noch heute ſehr groß, die alle von der Mofchee 
ben. Das größte Verdienft der Mojchee, fagte Ebn Batuta, 
i, daß das Gebet und die Leſung des Korans hier niemals, 
er Tags noch Nachts, aufhöre, und ſelbſt an Zuhörern fehlt e8 
emals, denn als folche werden 600 von der Mofchee bezahlt, die 
mer zuhören müffen und unter Gontrolle ftehen; denn jollte ein- 
al Semand fehlen, fo werde er nicht bezahlt. Der Ruhm diefer 
Jofchee fei jo groß, daß ein Gebet in ihr fo viel werth fein 
He, wie andere 30,000 Gebete, und in den Schriften des Pro— 
eten ftehe gefchrieben: „in der Mofchee zu Damascus werde man 
lab auch noch 40 Sahre lang nach der Zerftörung der Welt ans 
ken.“ Solcher und viel anderer Unfinn ift aber in den ſtolzen 
Zahn des Volfes übergegangen, und felten wird dagegen eine Bes 
Hligung wie die auffommen, welche der gelehrte und bewanderte 
Hei Ebn Batuta felbft über das Grab Hüds, des arabifchen 
Jopheten (fiehe Arabien, Erdk. Th. X. ©. 275 u. 252), äußert, 
dB an der Südmauer der Mofchee verehrt ward, von dem er aber 
4 Augenzeuge berichtigen Tonnte, daß er das wahre Grab Hüds 
















1372 Weft-Afien. V. Abtheilung, II. Abfchnitt. $. 39. 


in Demen in "Arabien, nahe der Stadt Zafär, ſelbſt gefehe 
habe. 

Noch gehört e8 zu den rühmenswerthen Eigenheiten dieſe 
Mofchee in den Augen der Moslemen, jagt Ebn Batuta, daß fi 
viele fogenannte Modjäourum, d. h. Bewohner des Tem 
pels, herberge, die denjelben niemals verlaffen, und immerfor 
mit Gebet, Leſung des Korans und dem Lobe Allahs befchäftig 
find, ihre Abwafchungen und Reinigungen an den genannten Orte 
vollbringen, und alfo feinen andern Erwerb treiben können; dahe 
die Einwohner der Stadt fie mit Kleidung und Speifung al 
frommen Spenden zu verfehen pflegen. 

Mir haben nach den angeführten verfchiedenen authentische 
- Quellen, wie fie ung vorliegen, eine jummarifche Weberficht de 
Merkwürdigften, was die Mofchee darbietet, zufammenzuftellen ver 
fucht, weniger um den Bau jelbft architectoniih zu befchreibe 
wozu es noch immer an einfichtiger und technifch gründlicher Beol 
achtung fehlt, als vielmehr um dur den Reflex, in dem fich da 
Weſen des islamischen Volfswahnes im Ruhmvollſten ihrer Wer 
jpiegelt, den traurigen und thörichten Zuftand ihres religiöfen ur 
fittlihen Lebens zu characterifiren, der auf folche gleisnerifche un 
fügenreiche Grundlage fi) anlehnen muß, die ihm als das fünf 
Wunder der Welt und als das wahre Heiligthum für fein Seele 
leben gepriefen wird. Der ganze fanatifhe, hochmüthige, ftol 
fich jelbft über Alles erhebende, die Andersgläubigen verachtend 
werfheilige, wenn ſchon in feiner temporairen Abgejchloffenhe 
dennoch feftgewurzelte Character des Volfs hängt damit auf de 
Genauefte zufammen, jowie bei folchen geiftig feifelnden und 5 
ſchränkten Verhältniſſen jelbft faft die Unfähigkeit für eine Höhe 
geiftige Belebung und fortfchreitende Entwidelung des Menſche 
Daher ift Damascud, troß aller feiner außerordentlihen Gabı 
und Borzüge, doch Fein fürderndes Glied in der edlern Entwid 
fungsgefhichte der Völfer, hat nur an der niedern Sphäre d 
Gewerbe- und Handelskreifes einen Antheil genommen, ift aber 
diefer weder vorwärts gegangen, noch auch nur ftehen olze 
ſondern felbft zurüdgefunfen. | 

Sn der Mofchee jelbft ift durch die Ungunft der Zeiten w 
Vieles wieder zu Grunde gegangen, was nach Obigem in früher; 
Zeiten ‚gepriefen wurde. Die wiederholten Brandfhäden haben ı 
den Säulen und Drnamenten Vieles zerftörtz wiederholte Plünd 
rungen haben fie ihrer Reichthümer beraubt, Timurs graufar 
















Die große Mofchee in Damascus. 1373 


:andfadel drohte fie völlig zu vernichten. Der bayerifche 
hildtberger (jeit 1394 bis 1427 im Drient), der damale 
8 Sultan Bajazeds Niederlage noch Kriegsgefangener Timurs 
Damascus war, fah die Mofchee noch und fchildert ihren Reich: 
im. Zimur, der Welterfhütterer, hatte bei der Plünderung 
: Stadt Damascus®) durch feine wilden tatarifchen Horden 
1 3. 1400 n. Chr. Geb.). dem Kadi diefe Mofchee zum fichern 
yl für fih und 30,000 Männer und Weiber angewiefen. Aber 
* Barbar ließ fie mit Holzhaufen 649) umgeben und die Mofchee 
nt den Menfchen niederbrennen, mag nun er felbft den Befehl 
zu gegeben oder nur zugelaffen haben (Scherifeddin fpricht) 
ve nicht davon; Ibn Khaldun fagt, Timur habe vergeblich die 
oſchee zu retten gejucht), daß feine ſchiitiſchen Perſer aus Haß 
gen die Sunniten diefe Unthat begingen. Der Brand griff al- 
dings leicht um fih, da alle Häufer der Stadt aus Holz 66) 
richtet und mit einem Firniß (Sandarah nennt ihn Scherifeddin) 
erzogen waren; auch die fo hochgepriefene große Geierfuppel der 
oſchee ſtürzte zufammen, als die Bleiplatten, die fie deckten, her- 
gefhmolzen waren. 

- Einem Sultane von Aegypten, dem Melit Mouwaiad, wird 
e Wiederherftellung der Mofchee zugeichrieben, weshalb auch an 
1 bronzenen Eingangsthüren der Mojchee nur die Wappen 67) 
e Mamelufen-Sultane Aegyptens gefehen werden, fo daß Sultan 
elim, der Eroberer von Syrien für das türfifche Neich, bei 
nem dreimonatlichen Aufenthalt (1516) zu Damascus nur Die 
iligthümer diefer reftaurirten Mofchee und der jeit jener Vers 
tung wieder aufgebauten Stadt bewallfahrten fonnte, worauf 
denn die Befchreibungen des türfifchen Geographen Hadſchi 
alfa und anderer Neueren nur beziehen können. Iſtakhri, 
rifi, Abulfeda, Ebn Batuta beichrieben fie vor Diefer 
förung, und auch der Rabbi Benjamin von Tudela gab 
n frühzeitig (1160—1173 n. Ehr. Geb.) intereffante Nachricht 






°°) Quatrem£re, in Makrizi, Hist. des Sultans Mamelouks I. c. 
11. 2.286 —287. 64) Schildtberger, Eine wunderbarliche und 
, Eurgweilige Hiftorie u. |. w. „Tranffurt am Mayn durch Herman 
Gulfferichen in der Schnurgaflen zu dem Krog. 4. Im Sahr 1553. 
Im Kapitel, da der Tämerlin den Weyaftt überwunden. F.IIL 

") Cherefeddin Ali, Histoire de Timur Bec, trad. p. P. de la 
-\ Croix. Delft, 1723. Tom. III. p. 325 — 347. °C) 9, Kremer, 
 Mittel-Syrien a. a. D. ©. 87. 67) H. Maundtrell, Journ. 1. c., 

|P. 124. 


1374 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abfchnitt, $. 39, 


von ihr, welche die Ausfage ben Schäfers beftätigt, wenn dieſer 
fagte, einer der Thürme diene zu aftronomifchen Obfervatio- 
nen: denn die Stelle bei Rabbi Benjamin) kann nur auf 
ein Gnomon oder auf eine Art Sonnenuhr fid) beziehen, die 
dafeibft in der Mofchee angebraht war. Auch in Höms (Emefa) 
jheint ein ſolches Gnomon in einem dortigen eigenthümlichen Ge; 
baude vorgefommen zu fein, dem man talismanifche Kräfte 
zujchrieb (f. oben ©. 1010), und es ift ung nicht unwahrſcheinlich, 
daß diefes noch Reminiscenzen des älteſten chaldäiſchen Tem: 
pelcultug waren, da auch Iſtakhri ausdrüdlic jagt, die große 
Mofchee zu Damascus fei urfprünglich nad ihren Mauern 
und der Kuppel über dem Mihräb von dem Allerheiligften an vor 
den Sabäern®) zum Behufe ihrer Gebete erbaut wor 
den, und fpäter erft in die Hände der Chriften 'gefommen, Di 
daraus ein Prachtgebäude gemacht hätten. Auch Höms war frühe 
ein Heiligthum des Baal gewefen, und.in einem der noch ftehen 
den inneren Gemächer des innern Sonnentempels zu Palmyr 
befindet fi) noch heute ein großer, in Stein ausgehauener Thier 
freis mit den Bildern des Zodiacus”), ein Beweis, dag aud 
dort mit Baalcultus aftrologifche Gebräuche in Verbindung fanden! 
Das Borfommen einer Glaswand in der Mofchee, welche de 
Rabbi Benjamin mit den Deffnungen zur Durdlaffung de 
Sonnenftrahlen in den 12 Stunden des Tages nach einer Abthei 
fung von 12 Graden, als durdy Zauberei hervorgebracht, angiehl 
it ſchon durd die frühere Erfindung der Glaswände bei den ÖRl 
ficheren Bölfern (nad) Deguignes in China) anderwärts erläuter: 
worden 71). J 

Was die chriſtlichen Reiſenden nach der Zerſtörung durch Timm 
wie Belon du Mans (1548), Della Balle (1616), Maun 
drell (1697), Bocode (1737; er giebt Th. II. Tab. 21 zu ©.17' 
— 177 einen völlig unzuverläffigen Grundriß der Mofchee), Niebuh 
(1766) und die fpäteren, wie Seetzen, Burdhardt, v. Richter) 
v. Schubert, Ruffegger und Andere über diefe Mofchee ſagen 
hat gar keine Bedeutung, denn ihnen war der Blick in ihr Innere 
gewehrt 7?) und nur ein flüchtiger Vorübergang vor den Tempe 























2) ıAu er The Itinerary of Rabbi Benjamin of Tudel 
Berlin, 1840. Vol. I. p. 84—83. s%) Istakhri l. c. p3 
”°) Ch. Addison, Damascus and Palmyra. Lond. 1838. Vol. 1 
p- 335; Wood, Ruins of Palmyra. Tab. XIX. ’') Ashe 
Rabbi Benjamin I. c. T. I. p. 114. °  °°) Nur eine Anficht d 
Außenfeite hat der Maler Bernatz zu Scyuberts Reife gegeben. 


Vorſtädte von Damascus. 1375 


horen (nur Buckingham will ihr Inneres geſehen haben) ge— 
attet, und den Berichten, wie fie Pococke und Andere gegeben 
aben, merft man nur zu fehr an, daß fie von den Ausſagen dor- 
iger unwiſſender Chriſten herrühren, welche die Rettung ihrer 
rchlichen Anfprüche an dag Gebäude und ihrer Reliquien vor der 
intweihung durch die Ungläubigen bei ihren Ausfagen im Auge 
atten. 

Nur der Renegat Ali Bey, der im Jahre 1807 in Damas— 
18 vermweilte, Fonnte als Augenzeuge feine Befchreibung von diefer 
Jauptmofchee geben, jagt aber, daß alle anderen Mofcheen, deren 
jahl Seegen im Ganzen auf 140 größere und Pleinere 7) anges 
eben, Feiner ‚befondern Beachtung werth find, die einzige Zekia— 
Roſchee in N.W. der Stadt etwa ausgenommen, die, zugleich ein 
jospital für Arme, zwei hohe Minarets habe und viel befucht ift. 
Dagegen, jagt Ali Bey, könne man in der Stadt an 500 Pa- 
ifte 7%) (doch wol nur palaftähnlich gebaute, in größerm oder meift 
ur viel Eleinerm Mapftabe), deren Aeußeres ſich zwar in Nichts 
Dr den gemeinen Wohnhäufern, wie fie in allen Straßen vorfom- 
ten, unterjcheiden,, mit deren innerm Hofraume erft ihr Glanz und 
pre Schönheit fich dem Auge des Eintretenden zeigen. 

Die Borftädte von Damascus, fagt fhon Ebn Batuta), 
nd weit ſchöner als ihr Inneres; tritt man durd) die acht ver- 
ſiedenen Thore 76) in fie ein, jo hört der ganze Zauber auf, den 
Je Anblick aus der Ferne gewährt. Della VBalle77), der Da- 
ascus feiner Vaterftadt Roma nicht ungleich mit Garten umringt 
ennt, fagt, fie gleiche der Größe nach wol Neapel, aud dem 
olfsgedränge, fei jedoch der föftlichen Lage nach Neapel doch nicht 
eich; auch fehlten ihr die dortigen ſchönen Architecturen. Seegen 
gt, dem Umfange nad ſei Damascus nicht größer als Haleb, 
ver bevölferter, an Geftalt fehr unregelmäßig und habe Stun— 
im größten Durchmeffer von N. nad) ©., im Umfange 8) 
« Stunde; Wilfon Fonnte die Stadtmauern in 1 Stunde 
Minuten umreiten. Diefe waren einft fehr ftarf, zumal vom 
ab es⸗-Schérky, d. i. dem Oſt-Thor, gegen Weft zum Bab 
äma und gegen Süd bis zum Bab allah, wo dieſe auch auf 
— t 









Seetzen, Reife. I. S. 270. *9) Ali Bey, Trav. II. p. 272—273. 
”) Ibn Batoutah &d. Defremery l..c. p. 230. 7°) Seetzen, Reife. 
6.1. ©. 269; Wilson, The Lands of the Bible. II. p. 326. 

") Della Valle, Reife. S. 167, 168. ”*) Segen, Reife. I. ©. 277 
‚ 1 278; Wilson, The Lands etc. Il. p. 364. 


1376 Weft-Afien, V. Abtheilung. I. Abfchnitt. $. 39, 


Niebuhrs Skizze eines Stadtplanes”?), dem einzigen brauchbaren, 
den wir bis jet befißen, eingetragen find. Zu beiden Seiten des 
genannten Nordthores, von woher ſtets die größte Gefahr drohte, 
ftehen noch Refte einer frühern dreifachen Ummauerung mit vielen 
vorfpringenden runden Thürmen, die arabifche Umfchriften haben, 
aber fehr zerfallen find. Der anftoßende Graben ift verfhlämmt 
und voll Unreinigfeiten; die Stelle eines Grabens vertritt ein 
Arm des Baräda, der an der Nordfeite feines Hauptarmes vor— 
überfließt; an ihm liegen die von der vornehmen Welt bejuchteften 
Gärten, Kaffees und von außen unfiheinbaren Wohnungen der reis 
hen Kaufleute, der Türken und Beamten. An diefem Theile der 
Stadtmauer bemerkte Seegen in ihr noch viele große, eingemauerte 
Quaderſteine, die von einem hohen Alter zeugen. Alle Bau— 
ſteine fand Seegen®) weiß, mürbe, reich an Lenticuliten und 
vielen kleinen Verſteinerungen, ganz gleich den geſchichteten Kalk 
fteinlagern am Kafiün= Berge über. Sälehiyeh. Auch das 
Paulsthor (Bab Duma), welches bei den en 
Oftthor Heißt, if, nah v. Richter, noch antik, und ruht 
Bogen auf zwei mächtigen. Pfeilern, auf welchem fpäter ein Thum 
mit einem Kreuzgewölbe errichtet wurde; von deffen Höhe erbiidi 
man große Trümmerhaufen aus der Zerftörung von Erdbeben 
weiterhin an einem andern Thurme dag Fenfter, aus welchem "7 u: 
lus hinabgelaffen fein ſoll (Apoftelgefhichte 9, 25). Da aber d 
Bauart diefes Thores an die Bauart der Kreuzzüge erinnert, nt 
unter dem Fenfter eine arabifche Inſchrift viel jünger J— 
muß das Ereigniß, ſagt v. Richter, wol anderswo ftattgefunde de 
haben. Das genannte Fenfter war ehemals mit Marmor befleid 

den aber ein Paſcha abreigen und zur Berzierung in feine Wo N 
nung bringen ließ. Wilfon, der die „gerade Straße‘ Tari 
el-Maftafim als die breitefte und belebtefte Handelsftraße ia 
Stadt nennt, und in ihr fih das fogenannte Haus deg Judas 
wo Baulus eingefehrt war (Apoftelgefch. 9, 11), zeigen Ließ, fag 
fie ende an dem Oftthore, deffen Mauerrefte, noch aus dem höchſte 
Alterthum ftammend, wol der Beachtung werth find: denn es fin 
colofjale umränderte (bevelled) QAuadern Sl), die ganz de— 
antifen Character anderer Bauwerfe entfprechen (f. oben ©. 575) 



























>) Niebußr, Reife. Th. II. Tab. LI. u. Tert, Th. I. &,86. 
30) Seetzen. I. ©. 136, 137; v. Richter. ©. 141, 143. 
81) Wilson, The Lands of the Bible. 11. p. 352. - | ) 

J 


4] 
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1 
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2 


Gitadelle von Damascus. 1377 


hier ift es intereffant zu fehen, daß auch heute noch Wohn- 
fer auf ihnen erbaut find, wie zu Paulus Zeiten aus den 
tern die befreundeten Chriften ihn an die Außenfeite der Stadt: 
ern zur Rettung vor feinen Verfolgern hinablaffen Fonnten. 
- Zahl Diefer antifen Quadern wiederholt fih, nad) 
fon), an vielen Stellen der Stadtmauern, und unterfchei- 
ih jo deutlich von den jüngeren Reftaurationen derfelben ſchon 
uch, daß fie ohne Gement und Eiſenklammern zufammengefügt 
‚ daß felbft die ſonſt wenig um dergleichen fich befiimmernden 
geborenen, darauf aufmerkffam, fie den Abrahamijchen Zeiten 
hrieben; doch find fie wol eher von den phönicifchen Erbauern 
Zeit der Hadad-Dynaftie in Syrien errichtet. Auc die älteren 
iſchen Autoren der früheren Jahrhunderte erwähnen diefer größ- 
Straße, die fie el-Taric el-adhwa nennen, und von einem 
ulengange fprechen, der in ihr gegen das Oftthor ging; ſchon 
ſtenfeld erfannte fie ald die in der Apoſtelgeſchichte erwähnte 
m z0Iela®), 

US ausgezeichnetere Gebäude innerhalb der Stadtmauern 
t Sechen®*) außer den 143 Mofcheen noch 20 große Maga- 
Gaiſſarije) der Großhändler an, 119 Kaffeehäufer, 64 Bäder, 
Ühane, darin Weber arbeiten, 21 Khane für Anfauf von Efeln, 
3 für die Druzen, au von Käfe, Traubenfyrup und anderen 
ten 85), 7 hriftliche Kirchen, 5 Synagogen, 3 mohammedanifche 
ter, 2 Meddreffen für mohammedanifche Reiſende, 7 Seifen- 
teien, 3 Buchläden u. a. m. | 

Die Citadelle der Stadt, welche Niebuhr mit hohen 
‚ern 6) mit Thürmen aus behauenen Steinen aufgeführt be 
bt, jagt Seetzen, habe von außen gar nichts ausgezeichneteg; 
iege am Rande der Stadt außerhalb der Mauern an deren 
fette, rage nicht hervor, habe aber ſtarke Mauern und gleiche 
Snnern einer kleinen Stadt, darin Waffenfammlungen, Kano- 
aufgeftellt u. a. m. Schon Zimur hatte die alte Feſte zer- 
‚ und gegen Sultan Selims Einzug der Türken Ieiftete fie 
n Widerfland; fie Baeink, nad) v. ER 87), in der Zeit 



















* Charl. G. Addison, Damascus and Palmyra. Lond. 1838. 8. 
Vol, II. p. 385. 9), F. Wüftenfeld, Zur — von Da— 
„mascus a. a. O. ©. 168. 89) Seetzen, Reiſe. Th. I. ©. 269. 
® Ch. Addison, Damascus and Palmyra. London, 1838. Vol. II. 
j: a > Niebugr, Neife. Th. I. ©. 85. 653 DO. v. Richter. 
Di 


Ier Er ; VI’ Sſſſ 


| 
| - 
I 































1378 Weft-Afien, V. Atheilung. I. Abſchnitt. $. 39. 


der Kreuzzüge erbaut, und enthält mancen Neft ſchöner Sculptur 
zumal find die Feftungsthürme mit ihren Erfern und ihrer pra 
vollen Ausſicht über die Stadt beachtengwerth. Früher die Refid 
der Paſchas, mochte fie feft genug fein, von da aus das häufig 
Aufruhr gerathende Volk zu zügeln, auch war fie reichlich au 
Ihmüdt, aber unter dem Teßten türfifhen Gommandanten, 
Ibrahim Paſcha's Befisnahme von Damascus, vom wüthen 
Pöbel ausgeplündert, zerſtört und der Kommandant ſamt Offieie 
maſſaerirt. In dieſem Zuſtande hatte Hogg ihr Inneres gel 
und befchrieben 8). | 

Zu Seetzens Zeit refidirte der Pafcha außerhalb der 6 
delle in einem großen Sarai im Süden derjelben, aber noch in 
halb der Stadt, während er auch ein Fleineres Sarat auferl 
derfelben bewohnte. 

Noch find die älteren Architecturrefte der Stadt, die viel 
manden Auffhluß über ihre frühere Gefhichte geben könn 
keinesweges Gegenftand genauer Erforfhungen geweſen, um 
könnte wol der Fall fein, was ein neuerer Berichterftatte, 
Geiftlihe TZurnbull, in einer Abhandlung über Damascus 
hauptet, daß die alten Grundbauten derfelben fpäter, d 
die Civilifation dafelbft einmal wieder fortgefchritten jein w 
um Forfhungen anftellen und Ausgrabungen unternehmen zu 
nen, eine intereffante Ausbeute zur Ergänzung, der Entdedin 
in Ninive und Bapylanıı geben würden. 

Tritt man in das Innere der Stadt ein, fo verſchvn 
Annehmlichkeit in den engen, krummen, regelloſen, oft von Sch 
und Unrath widrigen Gaſſen, die man abſichtlich nicht breit an 
um des Schattens gegen den Sonnenftrahl um fo ficherer zu 
Nur niedrige, höchſtens zweiſtöckige Häufer ohne Fenfter, 
‚ den Hofmauern aus Ruftbaditeinen gegen die Straße gerichteh, | 
denen hie und da etwa die Bäume aus den Gärten und Hofräut 
hervorragen, geben ihnen, da fie ganz ohne Läden find, und 
verfchloffene TIhoreingänge zum Innern der Wohnhäufer fül 
ein höchft monotones, trauriges Anfehen. Wennſchon mitunter 
mit ſchwarzen Bafaltfteinen, öfter auch nur fehleht, am häuft 
aber gar nicht gepflaftert, find fie, obgleich an den. Seiten! 
erhöhten Fußwegen verfehen, im Gedränge doch ſchwer zu paſ en 


| 


238) Edw. Hogg, M. D,, Visit to Damascus etc. Lond. 183 
Vol. II. p. 35>—39; Seetzen, Reife. I. ©. 280. 


Die innere Stadt Damascus, 1379. 


a fie oft fo enge find, daß man dem Vieh, das in der Mitte geht, 
umal wenn einem Züge von beladenen Kameelen begegnen, nicht 
hne Ribbenftöße ausweichen kann 9). Fernblicke geftatten fie gar 
icht, daher es fehr ſchwer für den Fremdling ift, fih in ihnen zu 
tientiren. Nur wenige breitere Straßen, wie der Meidan durd) 
ie Borftadt gegen Süden nad) dem Wege der Meccapilger zu, oder 
ie gerade Straße, Tarif el-Muftafim, und wenige andere machen 
iervon eine Ausnahme, auch fehlt es, wie in allen orientalifchen 
Städten, an großen, freien Plägen. Selbft die Mofcheen, dag 
Sarai des Gouverneurs, die Gerihtshöfe und andere öffentliche 
debaude find in engen Räumen mit winkfligen Gaffen umftellt, 
peil man den heißen Sonnenjtrahl fürchtet und die Kühlung Be- 
ürfniß ift. 

Keine Kaufladen, Feine Magazine, Feine Familienſcenen, fein Ge— 
perbe oder Verfehr unterbricht dieſe Zodtenftille, wenn nicht dag 
dedränge Yon Vieh und Laftthieren hindurchzieht, und dann oft 
angweilige Stodungen und Aufenthalt wider Willen veranlaßt. 
50 monoton und oft unbefriedigend, ja verödet und traurig diefe 
lußenfeite ift, um fo behaglicher, angenehmer, ja reizender weiß 
er Damascener das Innere feiner Wohngebäude. für fih und feine 
Samilie einzurichten, ja jo gewerbtreibend, beweglich, immer reich 
m neuen Scenerien, ja beraufchend ift das Leben der Bazare für 
ie Volfsmaffen. - 

Die Wohnungen, felbft die der mittleren Stände, find, wenn 
ch in Eleinerem Maßftabe, palaftartig eingerichtet zu nennen, das 
eißt durch Fleinere oder größere Hofräume, von wohnlichen, offenen 
allen und Gebäuden umftellt, in deren Schmud man durch das 
jpruchslofe Thor der Lehmwand aus der engen Gaffe meift erft 
irch dunkle, oft ftallähnliche Gänge eintritt, ein Umftand, den 
heſchon NiebuhrW) dadurch erklärte, daß ein Seder unter der 
ranniſchen Herrſchaft, wenn er auch reich ift, nach außen doch 
m erjheinen will, damit der Blick des türfifchen Spähers 
t in feinen innern Wohlftand eindringe, weil dann Tribut— 
sefungen und Anleihforderungen von Seiten des Paſcha's 
er jeiner Beamten erfolgen würden, die er nie zurüdgezahlt 
yielte, 
















— — 


—3 Niebuhr, Reiſe. III. ©. 85; Seetzen, Reiſe. I. ©. 136, 137, 300; 
©. Schubert, Reife. III. S. 290; v. Richter. S. 143; Wilson, The 
Lands 1. c. II. p. 351 etc. °°) Niebuhr, Reife. Th. III. ©. 87. 


Sjii 2 


1380 Weft-Aften. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 39, 


Die gefülligen inneren Hofräume9t) pflegen mit bunten Stei- 
nen und Platten mufivifch gepflaftert zu fein, mit einem oder meh- 
reren Marmorbafling, mit Fleinen Fontainen und Wafferröhren 
verfehen, die noch mehrere Fleine Baffins füllen, durch Säle, Kitchen, 
Vorrathskammern, heimliches Gemach geleitet, überall Reinlichkeit 
und Kühlung verbreiten, öfter zu Behältern für Fifche und anderm 
verwendet find. Aus dem Hofraum, der mit Jasmin, Kleinen Ci— 
tronen- und Drangenbäumen umftellt, mit Blumenparterren geziert 
ift, tritt man auf etwas erhöhter Terraffe in die offenen Wohn- 
halfen ein, die für Familie und Hausgenpffen bis zur heißen Mitte 
des Tages zum Aufenthalt dienen, mit dem, großen Saal zur Seite, 
der luftig unter Bogen auf Säulen ruht, mit Arabesfen, Koranz 
jentenzen, Schniß- und Gitterwerf bunt bemalt und vergoldet, oft 
mit Moſaik und Perlmutter verziert, und von ſchattigen Weinlau⸗ 
ben umgeben iſt, die nicht ſelten bis zum zweiten Stock auf das 
platte Dach hinaufſteigen und auch da *für den Abend und d 
Nächte zu Fühlerm Aufenthalt einladen, wo bei dem Nargil, * 
dem Trunk und Gelage, in üppiger Ruhe die Zeit verbracht we 
den kann. Bei den Großen des Landes, zumal bei den vis 
Kaufleuten, meift Juden und griechifche Chriften, deren es v 
giebt, die felbft über Millionen gebieten, herrfäht in diefem Inner 
ein oft mehr als fürftliher Lurus; aber felbft das Innere diefer 
Wohnungen der mittleren und ärmeren Leute, wie die der vielen 
Weber, haben ein heiteres, freundliches, behagliches Anfehen. Es 
gehört zu den Genüffen der Touriften, fih das Innere folde 
Prahtwohnungen durch ihre Conſule und Banquiers zeigen zu 
faffen, wie fie Ali Bey bei dem reichen jüdifchen Serafs, oder 
Wechslern, zu feiner Zeit den Millionären Schatti und Mehmel 
Sua, bejchreibt ); Seetzen bei feinen Bangquiers, die durd 
Couriere in Weltverbindung mit den Tagesbegebenheiten landen 
O. v. Richter B) bei Rafail, dem jüdifchen Wechsler, deffer 
Familie fich feit einem Jahrhundert den Paſchas unentbehrlich ge 
macht hatte, und zu fürftlichem Anfehen emporgeftiegen warz 
Hgg, der die Brachtwohnungen der großen Türken, der Bi 
einheimifchen Kaufleute und felbft des franzöfifchen Agenten Baudi 


' 
| 





















29) Ch. Addison, Damascus and Palmyra. Vol. II. p. 162—168. 
»?) Ali Bey, Voy. Il. p. 273; Seegen, Reife. Th. J. ©. 304. 
3) D. v. Richter. ©. 142; E. Hogg, Visit to Damascus |. c. IE 
p. 58—73; Wilson, The Lands of the Bible. Vol. II. pP 3 
bis 338. ı 


Rs 


Die innere Stadt Damascus. 1381 


n ihrem reich ausgeftatteten Innern Eennen lernte, Wilfon, der 
en fürſtlich lebenden Banquier Farhis%) in feinem Haufe bes ' 
uchte und feine reiche Bibliothek Fennen lernte u. a. m. In def- 
en Prachtzimmern wurde das Verföhnungsfeft wegen der Damas- 
ener Verfolgungen gegen die Juden gefeiert, als General Jochmus 
nit der türfifchen Macht in Syrien eingerüdt war, und der Obrift 
Shurchill im Auftrag Montefiore’s dem erften Banquier in Damas— 
us und jeiner Deputation der- angefehenften jüdischen Kaufleute 
en Hattifcherif des Sultans überreichte, der den Berfolgungen 
hrer Glaubensbrüder in Damascug ein Ende machen follte, Die 
Sorgfalt, mit welcher die Mofaif der ganz gewöhnlichen Bflafterung 
er Höfe betrieben wird, geht fehon aus der Wahl der dazu ver: 
vendeten edleren Steinarten hervor, auf die Seeben®) ein be- 
onderes Auge hatte. Sie befteht, jagt er, aus weißem Marmor von 
Beirut, aus gelbem von Aintäb, aus grausweißem von Kara, aus 
othem von Maaden, aus hellrothem vom Hauran und aus ſchwar— 
em Bafaltgeftein aus der Nähe von Damascus. Diefe Anwendung 
er Moſaik ift ficher erft durch Byzantiner feit dem Bau der 
woßen Dihami eingeführt. | 

Die Lehmwände der gemeinen Hauswohnungen find freilich 
jergänglicherer Art, da fie nur aus an der Sonne getrocdneten Bad: 
feinen zwiſchen Holzwänden aufgeführt zu werden pflegen, und 
Jaher den heftigen Herbſt- und Winterregen bei ihren platten 
Dächern nicht gut widerftehen, auch leicht von Dieben in der Nacht, 
vie ſchon Hiob, 24, 16, weiß, durchbrochen werden können %), 
rei Biertheile der heißen, dürren Jahreszeit find fie indeß kühl 
md troden; mit dem erften Froſt und den Regengüffen ift es nicht 
ngewöhnlich, daß viele Hunderte von ihnen einftürgen und in der 
djen Jahreszeit Taufende jo ſchadhaft werden, daß fie zum Neu— 
au nöthigen; jo meift in den jehr weitläuftigen Vorſtädten, in 
‚eren engen Gaffen und Quartieren ſich zumal die ärmeren Volks— 
affen, die Fellahs oder Arbeiter, die Araber, aber auch die Dru— 
n, Metawilehs und anderes gemeines Volk zufammendrängen, wo— 
urch die Stadt fo umfangreich und volfreich wird, was nicht 
wa, wie ſchon Niebuhr) bemerkte, als ein Zeichen des auf- 










br 
/ 


 °%) Morning Chronicle und bei Dr. Zul. Fürft, Der Drient. Leipzig, 
1841. Nr. 24, ©. 352 u. f. 5) Seeben, Reife. I. ©. 32. 

9 Wilson, The Lands of the Bible. Il. p. 328; C. B. Elliot, 
Trav. in Turkey. Lond. 1838. Vol. II. p. 287. 9) Niebuhr, 
Reife. III. ©. 84. : 

u 


1382 Weft-Afien. V. Abtheilung, I. Abſchnitt. $. 39, 


bfühenden Fortfchrittes der Stadt angefehen werden kann, fondern 
vielmehr als eine Verarmung des Landes, weil in den Kleinen Or— 
ten der Bewohner viel größerer Tyrannifirung der Gewalthaber 
‚ausgefeßt ift, und in den größeren Städten noch einigen Schuß 
findet. Daher ift denn auch Damascus die einzige große Stadt 
in dem weit umher verödeten, menfchenarmen Ländergebiete, in dem 
Dupende von Städten ihren Unterhalt finden fünnten. 

Diele Soncentration der Maffen auf Einen Punct hat denn 
auch die Bazare in Damascus zum gemeinfamen Mittels 
punct des Volkslebens, dem Alles zuftrömt, und zum Glanz— 
punct der Damascener erhoben, wo ihr Wohlftand, ihre Ine 
duftrie, ihr Gefhmad, ihre Gefchäftsthätigfeit, ihr Weltverkehr, 
ihre Eleganz, ihr. großer Neichthum offen zu Zage liegt, wo dag 
Bolfswogen hin und her ein ftetS wechjelndes, von allen Fremden 
bewundertes Schaufpiel der mannigfaltigften Erfcheinungen darbie— 
tet. Frömmelnde Türfen in ernften, feierlihem Schritt, mit 
Roſenkranz in den Händen ihre Gebete "murmelnd, Dfficiere der 
Pforte und des Paſcha mit rothem Fez, die Moslemen mit weißem, 
die Scherifs mit grünem Turban, Derwifche, Juden, Chriften in 
ihren befonderen Trachten, nur Moslemen in gelben Bantoffeln, 
die allen Anderen verboten find, Hadſchis in ihren ſtolzen Mecea⸗ 
trachten, Weiber in gelber Fußbekleidung mit ihren verſchleiert N 
Töchtern und Hundert andere Geftalten in bunteften Farben umd 
ftets wechfelnden Coſtümen beleben fortwährend den Marktort. | 
Bazare find hier mit allen Arten von Bedürfniffen des eigenen 
Bodens, der fädtifchen einheimifchen Gewerbe, wie mit den fofk 
barften Waaren des. Orients und Deeidents, aus Indien und Per— 
fien, wie aus England, Frankreich und Deutjchland, überfüllt, ſo 
daß berühmte Bazare, wie zu Fez, Kairo, Bagdad und ande 
ven Städten der Mohammedaner, dagegen nur ärmlich beſetzt er⸗ 
ſcheinen, und nur der Bazar von Conſtantinopel damit vergli⸗ 
chen werden dürfte; doch iſt, der Fülle ungeachtet, Alles fo geregeli 
und geordnet, daß hier keinesweges, wie Wilfon, der von Bom— 
bay aus Damascus befuchte, verfichern®) fonnte, die babyloniſch 
Verwirrung, wie auf den ebenfalls jehr gedrängten Porz den 
großen Städte Dftindieng, vorherrſcht. | 

Die Gaffen und Räume der vielen Abtheilungen der’ Bazarı 
find, wie in Gonftantinopel und anderen Städten des Orients 


























»»®) Wilson, The Lands of the Bible, I p. 327. 


Die Bazare in Damascns, 1383 


fret, theils mit Holzverandas oder farbigen Teppichdächern 
hattet, mit gelegentlich zu öffnenden Luken und Fenſtern nach 
und unter diefem Schuß, wie in den umherlaufenden Arcaden, 
n bei der Gleichmäßigkeit der Witterung alle Waaren zwifchen 
heidenden Holzwänden ihrer Buden ausgeftellt bleiben. Nächft 
Seiden- und Baummwollenzeugen, die von 4,000 einhei- 
on Webftühlen alljährlich zu Markte gebracht werden, und von 
it den Sammeten, Damaften, Brocaten und Stoffen Indiens 
Perſiens durch Die ganze Türkei nach Aegypten und dem fer- 
Decident ausgeführt werden, find es die Werkftätten für Sat- 
ug und Lederwaaren, welche die zweite Stelle einnehmen, 
jre vorzüglichen Arbeiten bei allen Beduinen, Arabern und 
n von Gonftantinoyel bis Mecca, Medina und Bagdad Abſatz 
1, die weit und breit Feinen beſſern Markt, wie. Damascug 
1.  Shre Lederwaaren ®) find von ausgezeichneter Arbeit, 
el und Zeug aller Art, mit dem fchönften rothen und blauen 
an, mit foftbaren Stidereien, mit Silber, Gold und Edelftein- 
ick oft luxuriös ausgeftattet, und ein Gegenftand der Liebha- 
vieler Orientalen, gleich den Waffen. An ihre Bazare fchlie- 
fih die gefonderten Bazare der Schufter mit ihren bunten 
janbefleidungen, der Schneider, der Seifenfteder, Effenzbereiter, 
händler und anderer Gewerbe an, die viele Straßen der Stadt 
hmen. Seetzen führte fieben Seifenfiedereien in Da- 
us an, die große Gefchäfte machen; die Slasbuden der Ein- 
hen liefern nur grobe Waaren, welche aber durch böhmifche 
andere Waaren erfebt werden. Es ſchließen fich die Frucht— 
Fleiſchmärkte als eigene Sufs oder Märkte an, reich befest mit 
Arten Oft, Wildprett, Gemüfe, Wurzeln, Mil, Bäckerwaa— 
us dem weißeften Weizenmehl, mit den im Orient fo fehr bes 
in Zuderwaaren, Gonftturen, Eisbuden, Kaffees u. ſ. w., aud) 
OU die Barbierftuben mit Spiegelfchmud überladen, die ein 
Atfammelpla aller Bazarbejuhenden find, jowie die auf allen 
In umher fih befindlichen Badeanftalten 300), die mit dem größ- 
Irus der Fontainen, Matratzen, Divans, umherlaufenden Gal- 
U zu Ruhefiten und Anderem ausgeftattet find. Dieſe, wie 
Partie, find denn zu allen Zeiten mit Gejchäftsleuten, 














BE 

4 Ch. Addison, Damascus and Palmyra. Lond. 1838. II. p. 383. 
“ Ch. G. Addison, Damascus and Palmyra etc. London, 1838. 
‚IE. p. 100109. 


N 


1384 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 39 


mit fich pußenden und genießenden Nichtsthuern oder Stube 
Elegants, Abentheurern oder Bolf von allen Claffen befebt, ı 
- Diener und Herren, Weiße, Schwarze, Mulatten in allen Tracht 
des Drients und Decidents fich herumtreiben, Nargilraucher ihr 
Kaffee einſchlürfen, Schach fpielen oder Muſikanten und Märde 
erzählern horchen, die aus den beliebteften Dichtern der Araber | 
Heldenthaten von Antar declamiren, oder aus Tauſend u 
eine Naht die Wunder-Gefchichten mit Feuer und Lebendigt 
vortragen, und bei den verwideltften Stellen, wo der Knoten | 
Ihürzt, aufzuhören pflegen, um für die Fortfeßung am nädf 
Tage ihrer Zuhörer gewiß zu fein, wie dieſe Lift dur Di 
v. Richter!) wiederholt bemerkt worden. 

Auch für die Erfrifchungen und Abfühlungen, ſelbſt in 
heißeften Sommerzeit, ift hier durch die jogenannten Schn 
bauern in den Eishbuden geforgt. Dbwol zwar im Winter 
Anti-Libanon fih Ende Novembers auf feinen Gipfeln zumei 
ſchon mit etwas Schnee bededt, der jedoch felbft im Sanuar ie 
vend der Regenzeit in der Ebene von Damascug felten in Ma 
überdauern Fann, und mit der erften warmen Frühlingsfonne 
wieder auflöft, wie dies Seeken ?) erlebte, jo find doch die ( 
fellev der Bazare in Damascus die heißefte Sommerzeit hind 
damit überflüffig verfehen. Nämlich durh die Schneebau 
aus den beiden Döfern Tell und Main, die, im Norden 
Sälehiyeh, 4 Stunden fern im höhern Gebirge des Dſche 
Har phüſch liegen. Dort ift eine dazu günftig gelegene Hi 
in der man den Schnee anfammelt und feftfehlägt. Im Früh 
wird er in länglich>vieredige Blöde gefägt, von den Bauer 
Säden zur Stadt gebraht, von denen fie gegen eine gemifle 
gelieferte Zahl derfelben an den Paſcha von jeder Abgabe be 
‚ find, und fo die Stadt den ganzen Sommer hindurch verfe 
bis wieder neuer Schnee ihre Vorräthe in der Felsgrotte 
len kann. 

Der bedeutende Verkehr und Waarenumſatz, der auf den $ 
bazaren flattfindet, bemerkte Ali Bey, laffe fih ſchon aus 
großen Menge von Zimmerleuten und Holzarbeitern ermefjen, 
das ganze Jahr hindurch mit Anfertigung von Kiften und K 
befhäftigt find, die Producte und Waaren zum Transport zu 


— — 


















zoi) 9, v. Richter, Wallf. ©. 152. 
2) Seehen, Reife. I. ©. 267, 268, 269, 299, 305 u. a D. 





Damascener Klingen, 1385 


Baden; denn ein bedeutendes Quartier der Gaffen fet allein von 
ihnen bewohnt und zu diefem Gefchäfte beftimmt, das wegen der 
fäglih anfommenden und abgehenden Karawanen mit beladenen 
Kameelen und anderen Laftthieren vollauf zu thun giebt. Auch 
der Pferdemarkt nimmt mehrere Straßen des Bazars ein, wo die 
ſchönen arabischen Pferde 3), Maulthiere und Efel ihren Umtauſch 
finden. 

Auch das Gewerbe der Gold» und anderer Metall-Arbeis 
ter, zumal aber das der Waffenfhmiede*) gehört zu den 
wichtigften der. einheimifchen Snduftriez obwol der Ruhm der Da- 
mascenerflingen nicht mehr derfelbe it, wie in den früheren, 
zumal ſchon jeit der Kreuzfahrer Zeiten, fo find auch die heutigen 
dort gefertigten Säbelflingen doch immer noch viel vorzüglicher als 
alle türfifchen; fie gehen von Hand zu Hand, und werden unter 
dem Namen Taban el-Scham?) oft zu enormen Preiſen ver- 
Fauft, wenn fie Schon nicht den höchſten Werth der auch heute noch 
- berühmteften Khoraffanklingen erreihen. Auch hat feit der 
Entwaffnung ®) der Syrer, der Damascener und der Druzen, 
wie der anderen Bergvölfer, durch Ibrahim Paſcha's ſtrenge Zucht 
die früherhin fehr große’ Zahl der Säbelflingen, welche nicht jelten 
den einzigen ererbten Schaß und Stolz der Friegerifchen 7) Häupt— 
linge ausmachte, fi) im Lande ungemein vermindert. 

Die Khorafjanflingen wurden, nah. Seeben 8), Schöhar 
-(®. h. Klingen) e8-Choraszän, oder Schöhar Kara Cho— 
taszan, auh Hadid el-Mihöhar genannt. Der Berfall 
dieſes Gewerbes der Waffenfhmiede in Damaseus geht in 
den Anfang des 15ten Jahrhunderts zurück; es ift aber fehr wahre 
Iheinlich, daß feine Blüthe mit dem Anfange des Aten Jahrhunderts 
beginnt; denn der Chronograph Malalas hat die Notiz aufbe- 
wahrt, daß der Kaifer Diocletian (284-305 n. Chr. Geb.) zur 
Bertheidigung der Dftgrenzen des römifchen Reichs gegen die fo 
häufigen Ueberfälle der Saracenen und Berfer über den Euphrat, 
eben jo wie zu Antiochia, große Magazine und Befeftigungen 
mit Waffenfabrifen, fo auh in Damascus für feine Legionen 


°) Meber ihre Pferdezucht fiehe Ali Bey, Trav. p. 276. 

*) Ali Bey, Trav. II. p. 268; O. ». Richter, Wallf. ©. 141. 

°) Ch. Addison, Damascus and Palmyra. Lond. 1838. 8. Vol. II. 
7.377. °) F. Perrier, La Syrie sous le gouvernement de 
Mehemet Ali. Paris. 8. 1842. p. 360. ”) Ruffegger, Reife. L. 2. 
"©. 734. 9) Serben, Reife. | 


1386 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. F. 39, 


Waffenwerkftätten?) angelegt habe, in denen ſich unftreitig 
die Kunft der Waffenfchmiede vervollfommnen und zu einer höhern 
Kunft für fpätere Zeiten ausbilden Fonnte, 

Aus Timurs Naubzuge (im 3. 1400) von Klein »Aften, wo 
Sultan Bajazed befiegt war nach Syrien, ift e8 befannt, daß er 
unter den zahllofen Gefangenen, die er aus der Verheerung und 
dem Brande von Damascus in feine Heimath nach Khorafan und 
Samarfand gewaltfam entführte, außer Aerzten und anderen 
Künftlern, fo auch vorzüglich die Handelsleute10) dahin über: 
fiedelte. Die fo berühmten Khorafan-Klingen find feitdem 
unftreitig erft von älterer damascenifcher Kunft, denn unter den 
übergefiedelten Damascenern waren es vorzugsweife Seidenwe— 
ber und insbefondere Waffenfehmiede (wie ſchon die mongoli- 
jchen Eroberer, feine Vorgänger, zumal Dſchingiskhan und Manz 


gufhan, gethan, die europäifche Wafrenfchmiede und Bergleute in 


die Mongholei gefchleppt und zu dortigen Metallarbeiten verwendet 
hatten) 14), welche nun auch in Timurs Staaten diefe Gewerbe in 
Schwung brachten. Ruy Gonzalez de Elavijo”), der Ges 
fandte des Königs Heinrich III. von Caſtilien, welcher an den Hof 
Tamerlans geſchickt wurde (4403; ex kehrte 1406 nach Caſtilien 
zurück) und in Samarkand, der damaligen Capitale, verweilte, giebt 
uns hierüber Gewißheiß. Timur, ſagte er, habe an 150,000 Ge— 
fangene aus ſeinen Eroberungen in Syrien nach Mittel-Aſien ver— 


pflanzt, darunter er vorzüglich Seidenweber und Waffen: J 


ſchmiede in der damals blühenden Handelsſtadt Samarkand 
anführt. Die Nachkommen diefer damascenifchen Werfmeifter kön— 
nen es nur fein, die auch heute noch als Ueberreſte jener Zwangs— 
colonien aus Syrien, in Herat und Mefchhed in Khorafan, dem 
Gewerbe ihrer VBorväter treu geblieben find, wo fie Fraſer fennen 
fernte, ald die noch einzigen Waffenfchmiede, Schwertfeger und 
Stahlarbeiter von hohem Ruf (vergl. Erdf. VII. ©. 253, 304). 
Ker Borter, der die wichtigfte Fabrikation von Säbelklingen in 


30%) .J. Malalae Chronogr. ed. L. Dindorf. Bonn. 8. 1831. 1. XIl. 
132, p- 307. 1%) Cherifeddin, Histoire de Timur Bec, trad. 
p. La Croix l. c. T. II. Liv. V. ch. 27, p. 340; Mich. Ducae 
Nepotis Historia Byzantin. ed. I. Bekker. Bonn. 1834. fol. 61, 2. 
11) Itinerarium Willermi de Rubruk. p. 280, 309, 334, in Re- 
cueil de M&emoires de la Soc. de Géogr. Paris, 1839. 4: TI 
2) Clavijo, Historia del Gran Tamerlan e ltinerario etc. Ma- 
drit, 1782. 4, p. 222; Sprengel, — der —— Entd. Halle. 8. 
1792. ‚©. 364. 





MWaffenfchmiede in Damascus. 1387 


Berfien nur zu Schiras kennen lernte, wo die dort gefertigten ihm 
ur zu jehr hohen Preiſen von 25 bis 50 Pfd. Sterl. angeboten 
vurden, bemerkt, daß fie doch nicht die Vortrefflichfeit der Khora— 
fanklingen erreichen, deren eigentliche Kunft der Berfertigung bei 
men wieder untergegangen zu fein ſcheine. Seit Timurs Ber- 
jeerung von Damascus und Verpflanzung der Schwertfegerfunft 
nit der Blüthe der fyrifchen Bevölferungen nach dem Oſten konn— 
en die Waffenfabrifen, die zuvor in Damascus den größten Ruhm 
genofjen hatten, bis heute nicht wieder in Flor fommen 3). Die 
Runft hatte in den verfchiedenen Schichten von Eifen und Stahl 
seftanden, deren jede 2 bis 3 Linien Dick wechjelweis übereinanders 
jelegt zufammengefchweißt und durch befondere Sorgfalt temperirt 
werden mußten, wodurch fie bei größter Schärfe zum Zerhauen 
son Eijen und Stahl doch jo elaftifch waren, daß fie nie zerbrachen. 
Die fogenannte Giſchor der Perſer, d. i. die breite und 
ſchwarze im ahtdamascirten Stahl fo haracteriftiiche 
Welle des Schwertblattes, mußte wol auch von der Natur 
08 dazu verwendeten Eiſens und Stahls in altzindifcher Zeit Wu z19 
enannt, wo das Land der Vizeries oder Wuziris in der Solimans 
'ette noch heute befonders eifenreich 15) ift, und jo berühmt war, 
bhängig fein, über deſſen antife Fabrikation außer dem, was ſchon 
Stefins davon etwa willen fonnte (Erdk. V. 448, 465), fonft gar 
ichts befannt if. Merfwürdig erfcheint ung jedoh, daß die 
alayen der fundifchen Inſeln feit jehr alter Zeit 16) ihr Eifen 
on im 10ten Jahrhundert aus Sofala hatten, und dies an 
ie Afiaten und Inder vor Edriſi's Zeit zum Berkauf brachten, 
nd daß die Kunft des Damascirens ihrer berühmten Dolce 
Kris), wie ihrer trefflihen Waffen fowol bei den Javanen 17), wie 
uch die Fertigung der Damascener Klingen noch heute zu 
uzerate in Indien 18) fortbefteht, obwol ung nicht bekannt, feit 
‚ann, ob in älterer * erſt jüngerer Zeit, dieſe Kunſt dort aus— 
‚übt worden. 


13) 9, Kremer, Mittel- Syrien und Damascus. ©. 87. 

7 Laflen, Indische Altertyumsfunde. Bonn, 1842. Th.I. 1. ©. 238. 
9) Elphinstone, Cabul. London, 1815. 4. p. 147. 

‚16) Ed. Dulaurier, Etudes’sur les Relations des Voy. Arabes et 
Persans aux IX. Siecle, in Journ. Asiat. Paris, 1846. T. VIII. 
443. 1?) Stamford Raffles, Hist. of Java. London, 1817. 
=. 1:w:172, 18) J. Abbot, Process of Working the Da- 
‚  mascus blade of Goojrat, in Journ. of the Asiatic. Soc. of 
Bengal. 1847. Vol. XVI. P. I. p. 417—423; fiche Hammer, Sur 
, les lames des Orient aux, in Journ. Asiat. 1854, Janv. p. 66—80. 


1388 Weft-Aften, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 39. 


Nicht weniger beachtenswerth ſcheint e8, daß dieſelbe uralte 
Ausfuhr von Eifen aus dem Innern Oftafrifa’s nad) dem perz 
fifchen Golf noch bis Heute fortbefteht, was wenig befannt, aber 
von D. Cooley nachgewiefen if. An der Oftfeite des großen 
Gentralfees, des N’yalii, zwei Monate Landwegs hinter Wanyikan 
bei dem Mere Mongo (oder Mere Mongao, in N.O. der Mor 
nomoezi, etwa unter 3° ſüdl. Br.), giebt e8 große Schmiede— 
und Eifenarbeiter!9). Ihr Eifendraht zu Ringen, ald Schmud 
um Arme und Beine gewunden, ift von der ausgezeichneteften 
Qualität; er wird in vielen Barren zum perfifchen Golf verſchickt, 
und es ift nicht: unwahrfcheinlich, daß diefes zufammengedrehte und 
zufammengefchweißte vorzügliche Metall auch zu den Khoraſan- umd 
. Öuzerate- Klingen der Perſer verwendet wird, zumal da die Mere 
Mongo felbft ſolche Klingen fchmieden, die der Form nach denen 
der einftigen Tempelritter gleich genannt werden. 

Uber auch in Damascus ift die alte Kunft, wie e8 u 
Seetzens Beobachtung ſcheint, nicht ganz vergeffen, wenn auch 
minder blühend für das große Gewerbe, wie ehedem. Nur 32 Jahre 
nah Timurs Blünderung befuchte der Nitter Bertrandon d 
la Brocquiere diefe Stadt, und fand damals noch die Kunft dei 
Damascirens nicht ganz erlofchen. Zwar war ihm felbft unten 
dem fanatijchen Volke das Tragen von Waffen verboten, doch im 
tereffirte er fich fehr für die Bearbeitung diefer fchönen Klingen 
die er die beiten im Drient nennt. Zumal die feltfame Art, ihnen 
den Stahlglanz mit einem Holz, darin ein Eifen befindlich, zı 
geben, damit fie die Klinge wie behobeln, und fo ihr jede Unrein 
lichkeit nehmen, fiel ihm auf, fowie die darauf folgende Hartum 
(la trempe), die eine jo treffliche Bolttur gebe, daß, wer feine 
Zurban aufſetzen wolle, die Klinge al8 Spiegel zu gebrauche 

pflege 2%). Auch fertigten fie damals noch Stahlfpiegel, ‚die 
gleich den Brennfpiegeln, in einer Ferne von 15 bie 16 Fuß bi 
einfallendem Sonnenftrahl ein Loch in das Brett brannten. 8” 
neueren Zeiten follen eg vorzüglich armenifche oder griechiſch 
Chriſten fein, die diefes Handwerk fortführen. Ein dortige 































319) M. D. Cooley, Geogr. of the N’yassi, im Journal of eh) 
Lond. Geogr. Soc. T. XV. p. 213; vergl. Traey, im 'Missioı' 
Herald. Vol. XLIII. 1847. p. 65. ?°) Itineraire du Voyage 
de la Brocquiere en terre d’outre-mer. 1432, bei Le Gran 
D’Aussy, Mem. de I’Institut Nat. d. Sc. Paris. T. I —71 
p. 500 508. 


Waffenfi chmiede in Damadeus. 1389 


tefferfchmidt von letzterer Eonfeſſton gab Soeben?) die Berei- 
ingsweife des Dſchaühar, d. i. des Damascirens (daher 
ol das Gichar, vom perfifchen Gifhor, das fogenannte Waffer 
er Klinge) fo an: Man nehme viele alte Hufeifen, Jhmiede fie 
jammen in einen Klumpen von mehr als Kopfsgröße, glühe, 
immere ihn, und wiederhofe dies fo lange, big er die Größe eines 
ie8 habe, dies foll dann wahrer Dſchauühar fein, und nun erft 
t einer damascirten Mefferflinge dienen. Dies Verfahren, jagt 
, habe er von feinen Vorfahren ererbt, die auf Diefelbe Weife 
beiteten; da diefe Methode aber jeßt zu Foftbar fei, jo nehme 
an alte Dihauhar dazu. Den falfhben Dfhauhar, der 
rin beftehe, daß nur die Oberfläche der Klinge damascirt er- 
heint, und leicht durch Scheuern ſich abreibt, während der Achte 
ſchaühar dur die ganze Maffe geht, nennt man in 
Jamascus Mboſſal. Auh bei den Beduinenſtämmen, den 
najeh und den Ibn Sehenffie von der Elaffe Mhenneh ibn-Hadet. 
n Hauran, ſah Seeßen ein Schwert von damascirter Arbeit, 
18 5 bis 6 Beutel werth war, obwol es fonft ganz unanfehnlic 
üsſah; es war aus Berfien gebraht. Im Dorf Deir Ateije 
af er auch einen hriftlihen Schmidt an, der fpäter in 
Jebrüb (Sebrada, . oben S. 267) feine Werkftatt hatte, und aus 
ten Slintenfchaften feine Waffen ſehr ſchön zufanmenzufchmieden 
rftand. Aus gemeinem Eifen gefhmiedet, erhalten die Waffen 
| ht eine damaseirte Oberflähe. Gegenwärtig fcheint viel fteirt- 
hes Eifen von Trieft aus in Syrien zu jenen Arbeiten verwen 
4 zu werden. 

- Die Urbeitfamfeit, Drdnungsliebe, bürgerliche Thätigfeit und 
ßigkeit der Handwerker in Damascus (Brot und Obſt iſt ihre 












2 Solidität, der Geſchmack, die Feinheit und Nettigkeit ihrer 
inftarbeiten aller Art, jowol in Stahl und Eifen, Gold und 
Silber, wie in Leder, Holz; Elfenbein, Baumwolle und Seide, 
00 Arbeiter (40,000 bei v. Schubert ift wol nur Drudfehler) 
ten in den Fabriken für Atlas, geftreifte und geblümte, oft mit 
(ld durchwirkte feidene Zeuge befchäftigt fein, deren Einfauf und 


a Serben, Reife IMST 27H 
* W. G. Browne, Trav. J. c. p. 400; v. Schubert, Reife. Th. III. 
r 65 294; Ed. Hogg, Visit to Dana. II. p. 76. 


1390 Weft-Afien, V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 39, 


Transport in. andere Länder- bedeutende Karawanen in Bewegung 
ſetzt. Nah v. Kremers genaueren Ermittelungen (1852) waren 
doch nur 1,966 Webftühle zu Damascus im Gange, von denen 
1,520 Seidenzeuge webten, darunter 680, welche jene vorzüg— 
lihen Stoffe, Alaͤdſche genannt, davon im Jahre 1849 150,000 
Stück Tieferten, von den Efoftbarften Stoffen, Garmefüt, aber 
nur 100,000 Stüd. Alle Arten metallifcher Farben, Bereitung 
von Balfamen, geiftigen Effenzen, wohlriechenden Waflern, Seifen: 
arten, aromatischen Delen und ähnlichen Lurusartifeln werden hier 
in Menge für das Morgenland bereitet, und im Allgemeinen mit 
allen Productionen ein bedeutender Handel getrieben, der die Stadt 
bereichert und das Volk jo wohlhabend macht, daß hier wenigfteng 
fein Armer, Fein Bettler zu jehen ift, ausgenommen die Blinden, 
deren Zahl eine Folge hiefiger Gewohnheiten und climatifcher Nach— 
theife bei den Erfältungen für die Augen befonders nachtheilig 
ziemlich bedeutend zu fein ſcheint. 

Die allgemeine Stellung der Stadt Damascus zum Han, 
del der Levante in Vergleich mit der von Beirut und Aleppo ha 
ben wir fhon früher nach dem Urtheile der ausgezeichneteften Ken: 
ner, einem 9. Guys, Chaboceau, denen auh Seegen 2) bei 
ftimmt, näher bezeichnet (j. oben ©. 503-—506) ; aber Damascn 
fteht durch feine eigene Größe und feine Beziehungen zu dem gro 
Ben Karawanenverfehr unabhängiger da, als jene beiden Rivalinnen 
in Beziehung auf Europa; ſchon dadurch, daß der Umfang de 
Stadt Damascus 29 zwar nicht eben größer ift als der von Haleh 
aber doch weit volfreicher und von volfreicherer Umgebung felb| 
in der zur Seite liegenden Beduinenwüfte. Es muß der Bolkver 
kehr größer fein, auf welchen die mächtigen Beduinenftämme Ara 
biens und die ftarfe Bevölferung des Haurän einen großen Ein’ 
fluß durch die vielen Karawanenſtraßen ausüben, die hier in eimer 
gemeinfamen Mittelpuncte zur großen Meffe, die auch mit dei” 
Herzen der mohammedanifchen Welt in directer Verbindung fteh 
alle zufammenlaufen. 

Die Wüfte giebt die herrlichen Pferde, die Laftthiere, Biel” 
Häute, Wole, Trüffeln, Soda, Kali; Gummi, Färberröthe, die fe” 
den älteften Zeiten bedeutende Artikel für die Gewerbe a 4 




















— — 


323) Seetzen, Reiſe. Th. J. S. 298; H. Relat. dag scjonr | 
Beyrout 1. c. I. p. 236. _ Fr 
2%) Seegen. I. ©. 270, ii 


Handel von Damasend, 1391 


Die Färberröthe (Fowa der Araber, wie fie an der Oftfeite 
des Todten Meeres heißt, Erdf. Th. XV. 1. ©. 680), welche ſchon 
vor Jahrhunderten zu einer ſchönen Carmoiſinfarbe im Orient 
verarbeitet wurde (radiei rosse bei Clavijo) 26), wird nur eine 
Tagereife fern von der Stadt in Menge gebaut. Kalt (Kölly der 
Araber, oder al-Käly) wird in der Wüfte, die Damascus umgiebt, 
für feinen Marft und feine Fabriken fehr viel bereitet. Schon vor 
150 Jahren gaben die englifchen Kaufleute aus Aleppo, die von da 
nah Palmyra reiften, darüber Nachriht. Um den Brunnen 
Churraif, auf dem Wege füdwärts nah Palmyra, auf dem 
zweiten Tagemarſche, trafen fie die SelebisAraber, welche aus 
den dortigen Kräutern, die fie Chuddraife, Ruggot und Eul- 
taff nennen, Aſche brannten, die fie für die Seifenfabrifen nad 
Welt, zumal nah Damascus und Tripoli, brachten. Die befte 
Aſche wird in Tadmor, Sukne, Taibe und Yarika aus dem 
Kraute Schinon gebrannt, das wie eine Koralle wachen ſoll (eine 
Kalipflanze) 26), Seeben giebt darüber folgende genauere Aus— 
Zunft ?7): 
In den Dorfichaften, 4, 5 bis 10 Stunden oftwärts der Stadt 
(Deir Atéhje, Guslanihje, Dihedeide, Hifhane, eds 
Dmeir und weiter nordoftwärts im Dihebel Mär Mäsza, 
el-Atteneh, Dſcheirüd, Körretein, el-Nebk, auch in Kara), 
wo die Kalibereiter wohnen, haut man die Pflanze mit einer 
Hade ab; ihre Blüthen brauchen die Bauern ftatt der Seife, brin— 
gen fie aber auch nad) Damascus zum Verkauf. Am 1. Septem- 
ber füngt man an fie abzufchneiden, und diefe Arbeit dauert 32 
bis 44 Tage; um Balmyra, oder Tadmor, Szuchne und Arraf ern- 
tet man das ganze Jahr; auch zu Szaddad, an der großen 
Karawanenſtraße nach Aleppo, wo nur fyrifche Chriften wohnen. 
Etliche Leute arbeiten gemeinfchaftlih, ernten 3 Tage lang und 
brennen dann die grüne Pflanze in einer hohlen Vertiefung zu der 
Mafe Kölly Hadfhar, die man nachher in Stüde zerfchlägt 
und an die Auffäufer den Cantar (Gentner) zu 80 bis 120 Piafter 
verkauft. Die trockenen Pflanzen geben nur ein ſehr unreines 
Kali, Kölly najim genannt, davon der Cantar nur 25 Piaſter 
| 






une 





| 7 end, Geſch. der Geogr. Entd. ©. 365, Note; Seetzen, Reife. 
‘ °°) Philosoph. Transact. Nov. and Dec. 1695. 

No.318, ‚Extract of Journals. p. 125. 27) Seeben, Reife. 1. 
\# —280 


1392 Weſt-Aſien. V. Abtheilung, IL. Abſchnitt. $. 39, 


gilt; die feften Stücke zwifchen denfelben heißen Charrſch, davon 
der Cantar 50 bis 60 Biafter Eoftet. Zu ihrer Verbrennung macht 
man Feine Vertiefung, wie bei der noch grünen Pflanze, und läßt 
fie verbrennen, ohne fie zu rühren, dagegen die grüne Pflanze 
beim DBerbrennen ftetS mit einem langen Stode gerührt wer: 
den muß. 

Im Often von Haleb Fann fein Kalt (al-Käly) mehr bereitet 
werden, weil dafelbft die Soda» Salicornien und andere Salze 
pflanzen diefer heißen Wüften nicht mehr wachfen, die von da an 
aber ſüdwärts durch das ganze Hauran und Belfa die Dftfeite 
des Todten Meeres bis zum Sinai hin verbreitet, den Arabern 
der Wüſte einen wichtigen Handelsartifel für den Küftenverfehr 
liefern (ſ. Erdf. XIV. ©. 344, 778, 837; XV. 1. ©. 514, 552, 
592, 694 u. a. D.). Der Boden, wo die Ralipflanze wächft, hat 
feinen Eigenthümer, deren etlihe auch in Damascus wohnen; 
in eines Aga Familie zu Häſſiéh ift der Kaliboden von zehn der 
genannten Orte erblihes Eigenthum; von Tadmor allein zieht 
er dadurch jährlich A Beutel, und fo verhältnißmäßig von anderen 
Orten, doch nicht blos vom Kali; aber von ihm, als Eigenthümer, 
pachten die Kalihändler die Kaliftellen, wie auch von ander 
ren Eigenthümern, wie z. B. von einem Mufti zu Damascus, der 
viele Kaliftellen befaß, von welchem Seeben erfuhr, daß ihm die 
Paht von mancher derfelben 1,500 bis 2,000 Piafter eintrage 
Die Bauern bearbeiten dann die Kali für die Eigenthümer, und 
liefern fie ihnen zu beftimmten Preifen ab. . Bei beftehenden Mo— 
nopolen in Damascug dürfen nicht ale Gegenden der Wüſte ihren. 
Kali nad) der Stadt führen, fondern nur gewiſſe Stämme find mit 
der Erlaubniß zu dieſer Ablieferung bevorzugt. 

Auch noch andere Producte Liefert die wüfte Nachbarfchaft für | 
den Handelsverkehr, wie Schwefel, der von den Beduinen in 
Handftüden eingefammelt und zur Stadt gebracht wird, au 
Salpetererde, die in Ueberfluß in und um die Stadt, in allen 
Kellern, in der Straßenerde, an den Lehmwänden der Gartenmauern 
in Ueberfluß gewonnen wird, und zur Pulverfabrifation verwendet 
werden fönnte. Insbeſondere meldet Seetzen, daß in einer gro— 
fen Höhle bei Tadmor Salyeter und Schwefel in großer 
Menge auswitterten, und daß in den Orten Osraa, Nablos und 
Musmieh Salpeterfiedereien find, welche ihre Waaren nad) Damas- 
cus zu Kauf bringen, wo etwa ein Dugend von Arbeitern mit den 
Kohlen aus Weidenholz, dag die Umgegend liefert, ein gutes — | 






















Handel von Damascus, 1393 


per bereiten, und auch von eben fo vielen Arbeitern, Hauawiny 
tannt, die insgeſamt Chriften find, Kanonenfugeln gemacht wer- 
. Auch Balkenfänger aus der Wüfte, zumal von Tadmor 
>) Schimiffein, bringen Vögel, Teir Hurr, die ald große 
[fen zur Gazellenjagd dienen, uud bedeutend bezahlt werden, 
: andere, die Fleineren Bergfalfen, Teir wafry, von ge- 
geren Preifen, welche nur auf Hafen ftoßen, zum Berfauf zu 
; jagdliebenden Damascenern. Auch Hufe der wilden Efel 
hamar wuächſch) der Wüfte werden von den Hedfchag-Arabern 
Markte gebracht, und fo noch manches andere Product der 
ni und der Jagd, wozu vorzüglih Luchſe (Phöhed) zur 
zellenjagd gehören, und die Antelopen, oder Gazellen (Ghazel), 
e die Beduinen fie jelbft nennen, die zumal in der Wüſte nord- 
ıt38 von Damascus gegen Aleppo zu in großen Schaaren zu 
ufenden vorkommen 28), | 
Den größten Ertrag haben die Araberftämme der Wüſte dur 
ı Abfaß ihrer Heerden an wolles und milchgebendem Vieh, zu: 
Lan Zransportthieren, wie an Ejeln, an ihren Föftlichften Pfer— 
‚ dor Allem aber an ihren Dromedaren zu Gourieren für 
‚Großhändler der Stadt und an Kameelen, ohne weldhe für 
Emporium gar Fein Karawanenverfehr ftattfinden könnte. Die- 
muß jhon dadurch von unberechenbarer Bedeutung fein, daß die 
jährlich zu Damascus ſich verfammelnde und von da mit 
np augziehende MeccasKarawane diefer Laftthiere fortwäh- 
© bedürftig if. Wenn fie früher nicht ungewöhnlich aus 15,000 
120,000 Kameelen beftand, jo ift fie feit der Wehabitenzeit und 
er Gegenwart feit der Abſchwächung des religiöfen Fanatismus 
Moslemen zwar weit unter die Hälfte herabgefunfen, doch über: 
It fie immer noch mehrere Taufende, wozu aud dag Bedürfniß 
Manderen, das ganze Jahr hindurch hin- und herziehenden Ka: 
nen nah Bagdad, Aleppo, Beirut, Conftantinopel, 
Sufalem, Gaza und Aegypten fommt Außer dem Verkauf 
MM Laftthiere wirft fchon die Bermiethung derfelben den Nach— 
Mämmen, dur welche die Karawanen zu ziehen haben, einen 
Mitenden Gewinn ab. Dem Stamme der Anafeh mußten zu 
Sigens Zeit (1806) 29), als den Wächtern diefer Wüfte, durch 
Wie die Pilgerftraße der Hadſch zieht, von dem Pafıha von Da- 

i 

| 

N Ch. Addison, Damascus and Palmyra. Lond. 1833. Vol. II. 
341. >?) Seetzen, Reife, I. ©. 298, 301, 304 u.a. O. 


14 


Iter Erdkunde XVII. 

















| % 
| 


1394 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 39. 


mascus beim Ausmarfche derjelben 300,000 PBiafter gezahlt werde 
da fie den ganzen Landſtrich beherrſchen, nur als Vorgeſchenk, der 
die Koften des Hinz und Herzuges an diefelben betrug das Do; 
pelte, und mit dem von der Karawane felbft noch abgefordert 
Tribut 1%,—2,000,000 PBiafter, die dann meift wieder dem Mai 
von Damascus zu Gute fommen. - Außerdem waren noch 2,4 
Kameelladungen mit Lebensmitteln in die Eleinen Forts der Hadfe 
ftationen dur die Wüfte bis Medina vertheilt. W 
Sährlich gehen gewöhnlich noch zwei Kleine und zwei gro 
Karamanen von Damascus nah Bagdad, deren Wege m 
Diftanzen fhon früher befprochen wurden (Erdf. XI. 739, 818 
Auf Damascus, als das Thor zu den heiligen Städt 
Mecca und Medina, ift die Aufmerkfamfeit des ganzen mohm 
medanifchen Morgenlandes gerichtet, und Alles, was da geſchie 
hat einen weitverbreiteten Einfluß über Zander und Völker; di 
wird alljährlich 39) durch den Auszug der großen Mecca-Karamı 
oder der Hadſch von da erneuert, welche fogleich nad dem Sl 
des Hauptfeftes der Moslemen, dem Ramadan, welcher Ende 
vember beginnt, ihren feftlihen Anfang unter der Anführung 
jedegmaligen Paſcha von Damascus mit großem Pompe fe 
denn er, der Emir el-Hadſch, ift der jedesmalige Repräfen 
des Groß-Sultans, des Fürften aller gläubigen Moglemen. 1 
jo ift auch die Nüdfehr der Hadſch aus den heiligen Städten 
alljährlich (gewöhnlich nach) 45 Marfchtagen) wiederkehrende Ham 
begebenheit von Damascus, ja ganz Syriens in jeder & 
fiht: denn nicht blos find dies die wichtigften Acte der Volker 
gion, die Alles in Aufregung bringen und die religiöfen nd 
fitifchen Angelegenheiten des ganzen Jahres reguliren, da Moh 
med die Pilgerfahrt nach Mecca felbf mit Recht eine dert 
Hauptſäulen oder Stüßen feines Meccatempeld nannte, Jon 
dann ift auch für die mohammedanifchen Völker die große M 
eröffnet, weil dann alles Mitgebrachte feil ift 34). Daher me | 
nicht nur alle Handelsrechnungen, wie in anderen Ländern. 
Meſſe zu Meffe, fo hier von einer Hadfch zur andern geführt, 
dern auch das ganze Finanzwefen im Schatzhauſe 3?) des Pafı 
ift danach eirigetragen. — 
























san Seetzen, Reife. I. ©. 269; Wilson, The Lands etc. Il. p- 
23 eat, Reife. J. ©. 298; H. Guys, Relat. I. —J—— 
32) O. v. Richter. ©. 147; Ruffegger, Reiſe. Th. i. .S. 733. | 


Handel von Damascus. 1395 


Der Aufenthalt von alljährlih hier fih anfammelnden, dann 
ehenden und wiederfommenden, im Durchſchnitt wenigfteng 
00 bis 40,000 Meccapilgern, die, famt ihrem zahlreihen Troß, 
er dem Seelenheil auch ganz vorzüglid den irdifhen Gewinn 
Auge haben, erzeugt einen Umfchwung des Handels, der von 
ter Bedeutung ift, da hier Diefer große Durhgangspunct 
Pilger aus den verjchiedenften Gegenden des Drients, wie aus 
bien und Xegypten, mit den nördlichen über Aleppo, mit den 
enifhen, kaukaſiſchen, Eleinafiatifhen bis Gonftantinopel, aber 
) oftwärts mit den Euphratländern bis Bagdad in Verbindung 
igt. Wenigſtens 2,000 Kameele gehen, fagt der erfahrene 
Guys, jährlich mit europäischen und Damascener Waaren be- 
n von hier durch Arabien bis Mecca, und reicher belaftet Feh- 
fie zurük mit Mocha-Kaffee, Senesblättern, Gummi 
Nedſchd, mit Gewürzen, Aloeholz, Ambergrig, chine— 
hem Porzellan, Seidenzeugen, indifchen Shawls 
Baummollenftoffen aller Art. 

Zu der ſchon allgemeinen Aufregung treten gewöhnlich rer 
ere Umftände hinzu, welche Hoffnung und Furdt einflößen, 
h freundliche oder feindlihe Demonftrationen der Beduinen, 
nderungen der Druzen, Ueberfälle der Wehabiten u. a. m., 
urch die Zuftände deprimirt oder der Fanatismus gefteigert zu 
ven pflegt. Das Gouvernement der hohen Pforte hatte 
Zufhuß von 2,000 Beuteln vom Sultan in Conftantinopel 33) 
er Hadſch beizutragen, wofür der Paſcha als Emir el-Hadſch 
fragt wird, aber ungeachtet feiner 20,000 Beutel Einkünfte 
‚feinen Finanzen gewöhnlich im Rückſtand zu fein pflegt. Bei 
zens Anmefenheit (1806) ſuchte er diefe Millionen Biafter 
) Erpreffungen erſt herbeizufpaffen, zumal dadurch, daß er den 
mmedanifchen Kaufleuten Waaren mit Gewalt aufdrang, die 
tet» bis vierfach über den Werth bezahlen mußten, wobei es 
elen Exceſſen kam; den Chriſten waren 50 Beutel auferlegt, 
die Suden wurden, weil fie fich eben jo, wie jene, zu zahlen 
)ten, mißhandelt, ihre Häufer, felbft der angefehenften Geſchäfts— 
| durch die türkiſchen Truppen ausgeplündert. Die pompöſen 
und Einzüge der Pilgerkarawanen, die von ſo vielen Reiſen— 
Reſchrieben find 3% (ſ. Seetzen am A. Januar 1806), gehören 





















I, w. Richter a. a. D. 
‚Seegen, Reife. I. S. 296—300. 


Tttt 2 


1396 Weft-Afien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 39. 


zu den KHauptfeften des Damascener Volks; über die verfchieden 
dabei vorkommenden Transportpreife der Zaftthiere, der Lebensmi 
tel, Waaren u. |. w. hat ſchon Seetzen zu feiner Zeit Madre 
mitgetheilt. 

' Der Bagdad-Karamanen, welche feit Seetzens und x 
Bey’s Zeiten große Störungen durch Unruhen der Beduine 
MWehabiten, Druzen, Aegypter und vielfahe Wechfel erlitten, fü 
doch jährlich mehrere, fonft regelmäßig 3 bie A, wenn fchon 1 
irregulairen Intervallen, im Gange, die auf einigen taufend m 
Kitten und Säden beladenen Kameelen die orientalifchen Waarı 
vom Perfergolf, Tigris und Euphrat, wie von Kurdiftan einfil 
ven. Im Jahre 1843 beftand die zu Wilfons Zeit35) angefon 
mene Bagdad- Karawane nod aus 4,500 beladenen Kameelen, d 
am Oftthore der Stadt, mit ihren Gewürzen und indifchen Güte 
beladen, von den Kaufleuten mit ihren Schreibern empfangen wur 
und größtentheils für Rechnung jüdischer Kaufleute Gefchäfte mad) 
Der Tumult bei ihrer Ankunft durch den Zudrang der Bedum 
war fehr-groß. Das Routier ging nicht den directen Weg, fonde 
wegen Waffermangel über Balmyra und vereinte fih von 
längs der Euphratwüfte am ‚rechten Ufer des Stroms mit d 
Zuge der Aleppofarawane. Früher legte. diefe Karawane durch 
Mitte der Wüſte den Weg bis Bagdad gewöhnlich in 30% 
zurüd, während Couriere dazu nur 12 Zage brauchten (Grit! 
&.739—749, 817—823 und oben ©.1235). Ihre Hauptwaar 
die ſie mitbringen, ſind: Salpeter, Galläpfel, Marogui 
ſcharlachgefärbtes Baumwollgarn, Stoffe aus Bag 
und Perfin, Kalmus, Lammfelle, Rhabarber, = 
Droguen, foftbare Teppiche und Shawls von großer Sa 
heit, aus Bengalen, Coromandel und Malabar die fchönften | 
denzeuge, die feinften Muffeline, die Kermefat, d. * 
menſtickereien, Perlen, Porzellan, Edelſteine, RIJ— 

aller Art und andere indiſche Waaren. 

Mit Aleppo ſteht Damaseus alle 14 Tage ode jeden 5 H 
nat durch 2 bis 3 Heine Karawanen in fortdauerndem Hand 
verfehr, eben fo gegen Süden mit Gaza und Aegypten über 3 
falem, gegen Weft mit Beirut, Tripoli und über Antiochia 
Tarſus — Klein-Aſien mit Conſtantinopel. Dieſer | 





















335) Ali Bey, Trav. II. p. 274; Wilson, The Lands of the Bi 
II. p. 364. 1 


Handel von Damasceus, 1397 


, Abendlande hat in den neueren Sahrzehenden ſich ungemein 
eitert, worüber v. Kremer während feines mehrjährigen Aufent- 
fe8 in Damascus die Iehrreichften und neueften Daten geben 
nte. 

Europäiſche Waaren, jagt er, wie überall im türfifchen 
che, müſſen 3 Procent an der Meeresfüfte und 2 PBrocent bei 
führung in das Innere bezahlen; alfo kann jeder Kaufmann 

5 Procent feine Waaren in Damaseus erhalten. Für die 
fuhr einheimifcher Waaren oder Stoffe durch eingeborene 
ufleute36) müffen aber 12 PBrocent bezahlt werden, daher die— 
unfinnige Zolliyftem feinen eigenen Abſatz vernichtet und den 
mden Kaufleuten, die nicht darunter begriffen find, allen Ge- 
m in die Hände gefpielt hat. Daher ift der Handel in Syrien 
Btentheils in den Händen der Europäer, zumal der ungemein 
uftridien Engländer, Schweizer, Franzoſen und Deft- 
her. Aus ihren forgfältig benußten Berichten ergiebt ſich: 
England fommen Stoffe aller Art, Indigo, Colonialwaaren, 
fer, Piment, Zinn», Blech- und Eifenwaaren. Aus der 
hweiz leichte Zeuge, gefärbte und gedrudte. Aus Frankreich 
her, Goldbrocate der Lyonefer, Crepp und Golonialwaaren. 
8 Deftreich Zeuge deutfcher Fabrik, Nägel, Barbiermeffer, 
hnadeln, Glaswaaren, Spiegel, Fayance und Müben. Aus 
Bland Eifen- und Lederwaaren. Aus Livorno Schreib- und 
apier. Aus Aegypten vorzüglich Reis, Indigo, Gürtel 
Turbane. 

Arabien liefert vorzüglich Mocha-Kaffee, der hier ſchon theuer 
und nur bei der Rückkehr der Meccakarawane wohlfeiler wird; 
eb liefert Piſtazien, getrodnete Feigen und Seidenwaaren; 
dad aber Datteln (jährlich 50 Kameelladungen), Tombak (?), 
befte Isfahaͤnt und Schiräzt, jährlich 1,000 bis 1,500 Ka: 
dungen, Büffelhäute, jährlich 500 Kameelladungen, Pfeifen- 
e, Indigo, Safran, Galläpfel, Maſchlah (Beduinenmäntel) 
Keffieh (Kopftücher) für Beduinen. 

Die meiften Manufacturwaaren, fagt v. Kremer, find eng- 

*, zumal Baummollgarne (water-twists), von denen ein 
MHeurer Verbrauch ftattfindet, da jeden Monat 3—4,000 Badete 
Un, jedes zu 10 Pfund Gewicht, eingeführt werden, die zum 


— 














Ali Bey, Trav. II. p. 274—275; v. Kremer, Mittel-Syrien und 
Damascus. ©. 249---257. 
4 = 


1398 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 39, 


Einſchlag in die Seidenzeuge der Damascener Weberei gebraud 
werden. Nur die Schweizerwaaren haben noch mehr Abfa 
gewonnen als die englifchen, zumal die Jasma, d. i. diegrauen 
fhleter, und nahgemachte Damascenerftoffe, ein Handelt 
zweig, der erjt feit Kurzem aufgefommen, weil diefe Waare vi 
wohlfeiler als die ächte ift, und in ungeheurer Menge gefucht wir 
Auch dur die unächten Merinozeuge von grellen Farben habe 
die Schweizer die einheimifchen Damascener-Fabriken zu Grum 
gerichtet und überſchwemmen nun den Markt. Die Hauptausfuht 
waaren find, nah v. Kremer, gegenwärtig Seife, Hanf, Ka 
mardin, gedörrte Aprifofen (Mifhmifh), Seidenwaa 
ven, perfifhe Seide, Büffelhäute und Tabad. 8 
Seetzens Zeit fam jährlih eine Gefellfehaft von 40 bis 50 m 
mehr Kaufleuten aus Salonichi hierher, um gegen Belzwer 
und grobe, fefte Tücher zu Kaputröden, die fie mitbrachten, vo 
zugsweife Damascener Manufacturwaaren 37) einzutaufchen. Aufe 
den hier in Flor beftehenden Seifenfiedereien, die jehr eir 


y 
* 


träglich ſein müſſen, ungeachtet der vielen von ihnen an RL 

















vernement zu erlegenden directen und indirecten Auflagen, ift 
Seidenweberei wol noch immer ein Haupterwerb der Dam 
cener. Zwar wird bei weitem nicht fo viel rohe Seide im © 
biet von Damascus gewonnen, als dieg erwartet werden könn 
denn die jährliche Production, die aber von vorzüglicher Güte iſt 
ſoll nicht über 4,000 Okas betragen, welche vorzüglich die De 
Ichaften Zebedäny, Menin, Maarra, Malula, Dareij 
fiefern, da die Cuftivatoren der Ghütha ſelbſt die Anlage der OB 
gärten vorziehen,. die ihnen größern Gewinn abwerfen, als ® 
Pflanzungen der Maulbeerbäume gewähren. Die Zahl der X 

fühle, die früher für Damascus ing Unglaubliche hoch angeged 
wurde, ift gegenwärtig auf 2,000 beſchränkt, die für den im nt 
ſchen Verbrauch an 15,000. Stüd Seidenzeuge liefern, das Ubri 
wird in andere Provinzen des türfifchen Reiches ausgeführt, dat 
ein Drittel nad) Aegypten, nur eine Feine Quantität, etwa 10 
Stüd, nah Europa geht. Die einzige Urfache des Verfalls die 
Induſtrie ift die Einfuhr englifcher und ſchweizeriſcher Manufach 
waaren, die mehr als ein Viertheil billiger find als die Dama 
cenerftoffe, obwol diefe viel dauerhafter; aber die ärmere Boll 


337) Seeben. I. ©. 303. 4 
6) Ali Bey, Trav. II. p. 274. | 


Handel von Damascus, 1399 


je zieht jene vor, und die türfifchen Behörden begünftigen jene 
fuhr. Eben fo wird e8 mit den Baummollenzeugen der Fall 
1, und es muß auffallen, daß Damascus faft gar feine 
ummollencultur mehr aufweifen fann. 
Dieſer große Völferverkehr von Damascus hat ihre Bewohner 
allen Zeiten fhon zu großem Wohlftand verholfen; die Stadt 
aller Bedrüfungen und Hemmungen des türkischen Regiments 
jeachtet, doch bis heute der Sitz der reichiten Großhändler ge- 
ben, die größeres Bermögen befigen als die fogenannten Gro- 
‚ die Ajan, die Landbefiger, die türfifchen Höchften Beamten und 
Großwürdenträger, daher fie auch von großem Einfluß auf 
Gouvernement jelbft und gewöhnlich die unentbehrlichen Ge- 
ftsführer der Finanzen des Paſcha's find. 
Die reichten moslemifhen Kaufleute zu Bagdad follen indeß 
gdader jein, unter den Ehriften find e8 die Griechen und 
menier, aber auch die Juden. In den leßteren Zeiten foll 
ch ihr Handel im Abnehmen fein), und die Hauptgefchäfte 
den Händen der Europäer und Ehriften liegen. Zu Niebuhrs 
t (1766) gab e8 noch Feine?) europäischen Kaufleute in Das 
zeus. Sm Sahre 1840 zählte Dr. Bowring®) in feinem 
ort an das Barlament 66 große mohammedaniſche Hans 
häufer auf, die mit Europa und Bagdad handelten, unter de- 
eine ganze Anzahl Millionärs; kleinere Kaufleute ftanden mit 
tantinopel und Smyrna, 12 mit Alerandria und Kairo, nur 
(ge mit Mecca und Medina, wenige mit Serufalem, Nablus und 
t übrigen Paläftina, nur eines direct mit Oftindien in Berfehr; 
Hriftlihe Handelshäufer betrieben den auswärtigen Han- 
darunter das angefehenfte im Befiß von 2 Millionen war. 
die Juden machten große Geſchäfte. Er führte 107 Kram: 
auf dem Bazar in Damascus auf, die mit englifchen Detail: 
wen handelten, 15 Wollhandlungen, 45 mit Zeugen aus chrift- 
ı Manufacturen, 14 aug mohammedanifchen Zabrifen, 80 Ma- 
litten und Droguiften und viele Wechsler. 
Frühzeitig erzeugte hier das Bedürfniß eines jchnellen Ver— 
8 in der politifchen, wie in der mercantilen Stellung neben 







) 9. Kremer, Mittel-Syrien a. a. O. ©. 97. 

) Niebuhr, Reife. Th. IT. ©. 87. \ 
-) Dr. J. Bowring, Report on the Commercial statistics of Sy- 
ria. Lond. fol. 1840. p. 93, tab. 95. 


4 


1400 Weft-Aften. V. Abtheilung. II. Abfchnitt. $. 39, 


den Karawanenzügen auch gewiffe Einrichtungen eines fonft im 
Orient nicht fehr begünftigten Poſtverkehrs. Es trug hierzu 
vorzüglich die innige Beziehung von Damascus zu Kairo zur Zeit 
der Mamelufen-Sultane bei, die zugleich die Herricher von Aegyp— 
ten und Syrien waren, wo dann auch gar manches von der Altern 
Givilifation des Nilthales auf die Damascusaue übertragen wurde, 
Nach der Verlegung der GChalifenrefidenz feit den Ommejaden von 
Damaseus durch die Abaffiden in andere Städte am Tigris und 
Nil und durch die ganze Periode der Kreuzzüge hindurd bis auf 
ihre Zerftörung durh Timur hatte Damascus in feiner Ent 
wicelungsgefchichte fich nur weniger Sonnenblide zu erfreuen. Die 
glänzendften und wohlthuendften für fie waren die furzen Perioden 
-ihrer- Selbftändigfeit*) unter dem Atabefen Nur ed-Din 
(1154—1174 n. Chr.) und dem Ejjubiden Saladin (1174- 
1193), die beide nicht wenig zum Flor von Damascus beitrugen, 
der aber unter ihren Nachfolgern, den MNamelufensOultanen, 
wieder verwelfte, bis Alles, was gewonnen war, durch Zimure 
und feiner Horden Plünderung, Zerftörung und Brand wieder in 
Staub und Afche getreten wurde Nur ed-Din, als ftrenger 
Mufelmann und tapferer Kämpfer gegen die Kreuzfahrer, hob die 
Stadt und ihren Handel, handhabte dag Necht, bejhüste die Bil 
jenfchaften, gründete viele fromme Stiftungen, die zum Theil nod 
von ihm ſich herfchreiben; zur Sicherheit jeiner Herrjchaft baut 
er auf allen Hauptftraßenrichtungen durch Syrien Wachtthürm 
zum Halten von Tauben, die ſogleich abgeſchickt wurden, fobalt 
fich irgendwo feindliche Meberfälle zeigten. Zwar jagt Ibn alı 
tir®), daß man auch ſchon vor ihm fich der Brieftauben fi 
Boten von Neuigkeiten bedient habe; er war aber der erfte, dei 
diefen Gebrauch zu dem Syſteme einer Poftverbindung durch feit 
ganzes Neich von Damascus bis zur Meeresfüfte und bis nad 
Aegypten erhob. Daffelbe beftätigt dag Dſchihannüma ), um 
aus der Belagerung von Tyrus find die dadurch gewonnenen * 
theile bekannt. 

Der zunehmende Verkehr zwiſchen den beiden Reſtenn de 




















322), Kremer a. a. O. ©, 36—86. 
*3) Reinaud, Extraits des Historiens Arabes etc. Parik. 2. Ed 
1829. p. 150, 260. - 
+4) 9. Hammer, Gefchichte des Osmaniſchen Reichs. Th. II. ©. 188 
Wilken, Gejhichte der Kreuzzüge. Th, V. S. 40 u. 0. O. 


Verkehr in Damascus. 1401 


Fürften in Damascus und Kairo förderte jedoch bald noch eine 
indere Einrihtung, nämlich eine förmlihe Poftverbindung 
mwifchen ihnen, die im 13ten Sahrhundert in vollen Gang fam, 
md zumal unter Sultan Bibars Regiment bis zu Timurs 
Sinfall fich erhielt, wodurd auf allen Stationen bereitftehende 
Boftpferde*5) mit ihren Treibern, den Sawäftn, den Reifenden 
8 möglich machten, von der einen Refidenzftadt die andere in vier 
Lagen zu erreichen, und mit jolcher Sicherheit, daß felbft einzelne 
Srauen fich diefer Pofteinrichtung bedienen Fonnten. Indeß war 
ie Erlaubniß der Sultane zu diefer Benußung nothwendig, Die 
ndeß durch die regelmäßige Einrichtung von Ankunft und Abgang 
jiefer Poften, zweimal in jeder Woche, nicht wenig zur Belebung 
68 Verkehrs beitragen mußte Abulfeda bediente fich diefer 
Einrichtungen (f. oben ©. 1037). 

Auch heutzutage 6) beftehen zur Erleichterung des commerz- 
iellen Verkehrs regelmäßige Poften durch ganz Syrien; fie gehen 
von Beirut über Damascus, Höms, Hamah, Haleb, Ko— 
ia, Smyrna und Bruffa in 13 bis 14 Tagen bis Conſtan— 
inopel. Ein großes Hinderniß fegt dem Verkehr noc die Ver: 
hiedenheit der Münzen und der Gewichte entgegen, worüber 
. Kremer, wie über einige Waarenpreife, Auskunft giebt (Mit- 
[Syrien a. a. D. ©. 254—257; vergl. damit Dr. J. Bowring, 
eport tabul. 95, 96). 





#5) 9, Kremer, aus dem Merfe Nefchk el» Efhär über die Poſtwege, 
ſ. Sikungs-Berichte der Kaiferl. Königl. Afademie der Wiffenfch. 
Phil.-hiſt. El. Jahrg. 1850. 2te Abth. S. 77—79. ‘ 

*) 9. Kremer, Mittel-Syrien a. a. D. ©. 254. 


1402 Weft-Aften, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. 9. 39, 


Grläuterung 4 


Die Bewohner von Damascus: Moslemen, Ehriften und 
Juden, 


Wie die Bevölkerung von ganz Syrien feit der Byzantiner 
Zeiten aus Eingeborenen, aus angefiedelten griechifchen Chriften 
und eingedrungenen Araberflämmen beſtand, jo noch heute, aber 
mit dem Unterſchiede jeit der mohammedanifchen Periode, daß faft 
alle arabifchen Stämme ih zum Islam ſchlugen, daß auch viele | 
der griehifchredenden Chriften den Koran und mit ihm die arabiſche 
Sprache zu ihrer Umgangssprache annahmen, die ſyriſchen Einge 
boren aber fo zurücdgedrängt wurden, daß nur wenige bei ihrem 
Glauben geblieben und noch wenigere die verderbte ſyriſche Schrifte 
und Umgangsipradhe fih in geringen Gemeinschaften erhalten konn⸗ 
ten (f. oben ©. 262 u. f.),. Die Karäwinen, welde Burda 
hardt für Ueberrefte alt-ſyriſcher Anfiedler hielt, bezeichnet auch 
v. Kremer nur ald Dorfbewohner), und unter diefen mö— 
gen fi weit mehr altzaramäifche Urgefchlechter erhalten haben, 
als in der fo wechfelnden ftädtifchen Anfiedelung, in welcher weit 
mehr Vermifchungen ftattgefunden haben als auf dem Lande. Da 
der Name Fellahin, hier die frühere Bezeichnung der Bauern, 
in neuerer Zeit zu einer fchimpflihen Nebenbedeutung, einen Gro— 
bian bezeichnend, geworden, fo ift der Name Karawin gebräuch— 
ficher für dieſe Elafje erft in Gang gefommen. Der Beduine if 
von dem Dorfbewohner durch feine breite, hohe Stirn, feine ger: 
wölbten Augenbrauen und die fcharfgefchnittene, Eleine, nicht immer 
gefrümmte Nafe leicht zu unterfcheiden, eben jo wie durch feinen 
fleinen Mund, dünnes, zartes Kinn, wohlgeformte Hände umd 
Füße. BR | 

Wilſon Fonnte, als er bei der von Mecca rücdfehrenden Bil 
gerescorte der ächten Beduinenftämme einen Kameelftrid 
von ihnen, ihre gewöhnliche Tracht, ihn um den Kopf zu binden, 
faufte, die merkwürdige Beobachtung machen, daß der Umfang 
ihrer Schädel viel Fleiner ift al$ der der Europäer). 

























347) 9, Kremer, Mittel-Syrien und Damascus. ©. 93. 
*8) J. Wilson, The Lands of the Bible. II. p. 365. 





Bewohner von Damasens. 1403 


Der Städter ift dagegen ‚in diefen Zügen mehr verflaht und 
durch Vermiſchung mit der Negerrace mehr verunftaltet; der Grieche 
ift noch weit mehr verfommen, meift Elein, unanfehnlich, zwar ſchlau 
und liſtig im Blick, aber felten mit edlen Zügen, und der beftän- 
dige Drud und die Furcht drückt fih fihon in feinem gefrümmten 
Rüden aus; eben fo bei dem Juden. Der nahe Gebirgsbewohner 
hat feine großen, Eräftigen Geftalten und Züge fih in feinem freie- 
ren Leben erhalten: die Männer haben oft blonde Haare und blaue 
Augen, die Frauen immer ſchwarze, brennende Augen und oft grie- 
hifch-fchöne Profile, und viele find von ausgezeichneter Schönheit #). 
Bei den Moglemen zeigt jih ein großer Unterjchied zwifchen den 
höheren Elafjen und dem gemeinen Volke; dieſes tft jehr 
oft geiftlos, verdummt, durch Ausjchweifungen verzerrt, zumal 
durch das Haſchiſchrauchen entjtellt; das Gefchleht der Großen ift 
dagegen durch die Bermifhung mit den Gircaffterinnen fehr ver- 
ſchönert, ihre Hautfarbe geheilt, ihre Gefichtszüge veredelt; die Ab- 
fönmlinge von den Zurfomanen haben Feine, tiefliegende Augen, 
hohe Badenknochen und oft Fartfaturähnlich gekrümmte Nafen;z die 
Dsmanen dagegen haben meift platte, ziemlich ausdrudslofe 
Phyfiognomien. Beduinen, Fellahs und Aegypter find ge- 
gen fie viel dunkler von Haut. ine [prüchwörtliche Nedensart 
rennt die Halebi Dichelebi, d.t. die Aleppiner, artig, die Schämi 
Schümi, d. ti. den Damascener, einen Unglüdsvogel, den Masri 
Harami, d. i. den Aegypter, einen Dieb. Die heutigen Damasz 
Kener, jagt v. Kremer, find das fanatifchfte, eingebildetfte, un: 
yiffendfte Volk in ganz Syrien; jebt ift hier Fein einziger Gefeb- 
jelehrter, Fein Sprachkenner oder Dichter,. dagegen Haleb und 
Kairo ſtets bedeutende Gelehrte befigen. Sie find den Hömfern 
unächft ihrer Unwiffenheit und Dummheit wegen (j. ob. ©. 1011) 
erühmt, und die in Damascus anfäfligen Bagdader haben fi 
uch keines beſondern Anſehens zu erfreuen, da das Landesſprüch— 
— fie: Baker efh-Schäm, d. i. Ochſen von Damaseus, 















ennt. 
In früheren Zeiten mag dies anders geweſen fein, wenigſtens 
ihmt Ebn Batuta die Stadt ungemein wegen ihrer gelehrten 
nftalten 5%). In den Mofcheen waren zu feiner Zeit zahlreiche 


1) Ch. Addison, Damascus and Palmyra. Lond. 1838. Vol. II. 
| P- er | °°) Ibn Batoutah Ed. Defremery. I. p. 210 


W7 


1404 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. 9.39. 


Auditorien für die verfehtedenen Zweige der Wiffenfchaften, öffent: 
lihe Borlefungen für die Traditionen; Borlefer waren angeftellt, 
welche mit fchöner Stimme am Morgen und am Abend den Koran 
recitirten, noch andere, welche ihn erklärten; dabei waren Schreib- 
lehrer angeftellt blos für die Dichtungen, da der Koran felbft 
nicht durch die Schreibübungen entweiht werden durfte. Es wer: 
den dann bei Ebn Batuta die großen Gelehrten von Damascus 
namentlid aufgeführt, wie ihre weifen Kadis und die gelehrten 
Schulen dafelbft; die verfehiedenen Vorlefungen der Profefforen, 
denen Ebn Batuta mit fehr vielen anderen Zuhörern beimwohnte, 
und feine Teftimonia von 13 verfchiedenen derfelben, die ihn als 
tüchtig zum Docenten erklärten, führt er namentlih auf. Auch 
werden jonft wol viele Autoren von gelehrten Werfen, zumal hie 
forifchen und auch von Neifebühernl) und anderen bei den 
älteren Damascenern genannt; da man aber, nach dem Princip des 
mohammedanifchen Geſetzes, am Buchftaben hängen blieb, und nur 
der Tradition, nicht der freien Forfchung im Gebiete der Wiffene 
Ihaften folgte, fo Fonnte die Wirkſamkeit diefer Zeit zum Forts 
jhritt der Entwidelung wenig beitragen, und der gelehrte Kram 
ging wieder unter, wie er aufgetaucht war. | 
Mit der Endfhaft der Mamelufen- Sultane?) war R 
ziemlich Alles verheert und zerftört, was etwa noch aus den glüdz 
lichen Zeiten der Tuluniden, Schfehiden und Fatimiden in Syrien 
übrig geblieben war: denn immer neue Empdrungen, Verſchwörun— 
gen, Ermordungen und Elend aller Art hatte durch diefe Dynaftie, 
die aus Sclaven zu Sultanen emporgeftiegen, betäubend auf alle 
NRechtsbegriffe und Alles verwirrend eingewirkt, daß fie nur dur 
Bergiftungen, Hinrihtungen fir ihre Selbfterhaltung und durch 
Brandfhagungen für ihre Reichthümer und ihre Haremgelüfte ſor— 
gend, meift einer nach dem andern untergegangen waren. Darum 
ergab fih Damascus gern. der neuen türfifchen Obergewalt; freiz 
willig unterwarf es ſich als eine Provinzialftadt dem neuen Ber 
bherrfeher, und alle Emire Syrieng eilten gern herbei, ihrem neuen 
Gebieter zu huldigen. Als nun Sultan Selim der Osmanen, 
der Eroberer von Syrien, im Jahre 1516 Befiß von Damas— 







351) 9, Kremer, in des Scheiche Abd-ol-Schantj en-Nabolſi's Reife in | 
Syrien u. |. w., in Sigungs » Berichten der Kaiferl. Academie der 
Wiſſenſch. Phil.hiſt. El. ag 1850. 2. ©. 313— 356. 
*2) v. Kremer, Mittel-Syrien. ©. 90. 








Bewohner von Damascus. 1405 


eus nahm, und den ganzen Winter dafelbft verweilte, um Alles 
in der durch ihre Heiligkeit berühmten Stadt kennen zu lernen, 
wird ausdrücklich gefagt, daB der Tyrann und Eroberer, der felbit 
vol geheuchelter Demuth und ein myftifcher Dichter war, fih nur 
damit begnügen mußte, die heiligen Stätten und die Gräber der 
großen Scheihs und Doctoren des Korans zu befuchen; denn alle 
große Gelehrte waren damals in Damascus ſchon aus— 
geftorben®). Der biographifhen Werfe5t) der Gelehrten- 
welt der früheren 2 — Seetzen an mehreren 
Stellen. 

Nur der — jener frühern Periode macht, daß auch 
heutzutage noch die Medreſſe an der großen Moſchee für eine 
hohe Schule der Gelehrſamkeit, freilich nur von den Mecca— 
nernss), gehalten wird, deren große und angeſehenſte Familien 
ihre Söhne als Studenten zu ihr fchiden, um dafelbft eine höhere 
Ausbildung als in ihrer Heimathftadt zu erlangen. Sie find an 
ihrer dunfeln Dlivenfarbe, an ihrer eleganten Kleidung und ihrem 
Gange leicht erkenntlich; fie gehen in prächtige Kaftane gefleidet, 
mit weißen TZurbanen, da fie das Tragen des grünen Turbang 
als Zeichen der bei fo Vielen falſchen Nachkommenſchaft ihres Pro- 
pheten verachten. Auch viele der Nachkommen Ali's halten fic 
in Damascus auf, wo fie gefondert eine eigene Galfe bewohnen, 
‚aber die Negentfchaft der Türken als eine ungerechte Ufurpation 
‚anfehen. 

Dreierlei Bolksclaffen find in Damascus zu unterfcheiden: die 
Familien der Großen, der Bafchas, der Großwürdenträger, der 
eamten und deren Abkömmlinge, wie der Kadi, Mufti, Offictere 
. |. w. unter dem Namen der Ayän (f. oben ©. 1209) begrif- 
en, die ihre Einkünfte aus den Ländereien, dem Dorfbefig, den 
iethen der Stadthäufer, der Khane u. |. w. ziehen; dann zweis 
tens die Kaufleute, welche die zahlreichfte und wohlhabendfte Glaffe 
—F und drittens das untere Volk, das von Handarbeit, 











Seidenſpinnen, Weberei, Gewerbe aller Art und vom Lohndienſt 


ebt, welcher bei dem großen Geſchäftsleben ſehr vielen Unterhalt 
iebt. Alle dieſe 66) nennen ſich Schämt (im Singul, Schawäm 
= 


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>) %, 9. Hammer, n Dsmanifgen Reiche. Th. H. ©. 491. 
‚#4) Barden, Reife. Th. J. ©. 3 

5) 9. Kremer, Mittel - lm dr; D. ©. %. 

u) Ebendaſ. ©. 98, 


1406 Weft-Afien, V. Abtheilung, I. Abfchnitt, $. 39, 


_ im Plur.), und, im Gegenfaß der Beduinen, die bei ihnen verächt- 
lih Urbän, mit den Nebenbegriff von Nomaden und NRäubern, 
heißen, nur Städter, d. i. Ebnäsl:Beled. 

Der Menfchenfchlag in Damascus 57) ift weder ſchön noch kräf— 
tig, da fie von Fiebern jehr geplagt und durch Ausfchweifungen 
frühzeitig entnervt zu fein pflegen. Die Gewohnheit, in heißen 
Sommernächten unter freiem Himmel auf den platten Dächern der 
Häufer zu fihlafen, fich da dem Thau, dem Wüftenftaube und den 
Erkältungen auszuſetzen, bringt viele Augenfrankheiten und Blinde 
hervor. Ihre Trachten, die bei den Negierungsbeamten, den Offi— 
cieren, den Arnauten (welche die irregulaire Reiterei, Hawwara, 
bilden), den Beduinen, Syrern und Osmanen fo verfchieden if, 
und zum bunten Volksgemälde 58) jo Bieles beiträgt, hat v. Kre— 
mer umſtändlich geſchildert. Das Tätomwiren bei den Weibern 
der Beduinen an Händen und Armen wiederholt fih bei den Män— 
nern nur unter den Pilgern. Die Weiber in den Städten find, 
wie fhon gejagt, öfter dur den Bau der Glieder, dur ihren 
geraden, edlen Gang und die Schönheit der Gefichtszüge 59) ausge 
zeichnet, die fie durch das Schwärzen der Augenbrauen vermittelt 
der Augenſchminke, Kohet der Araber, noch zu erhöhen fuchen; es 
ift zu Ruß gebrannte Mandelfchaale, weldhe den feurigen Ausdruck 
des Auges noch verftärft. Das Tragen der Schlepppantoffeln und | 
die hohen Holzihuhe (Kabfäb) geben ihnen jedoch einen ungraciöfen 
Gang, und das Nothfärben der Hände und Nägel mit Henna 
fann bei aller Neberladung mit Goldfetten und Gefchmeide und mit 
reihen Stoffen in den Kleidern und Trachten dem Europäer nicht: 
zufagen. Die Tinzerinnen (Almeen) ©) mit Grazie und großer 
Gelenfigfeit ftellen in ihrem prächtigen Schmud nur verführerifde 
Scenen der Wolluft und verzweifelnder Liebe dar. Der Gebrauch 
vom Beifchläferinnen unter den Sclavinnen ift allgemein, da bei ' 
der erlaubten Polygamie die Erhaltung verfchiedener Frauen, derem " 
jede ihr eigenes Haug und ihren eigenen Hausftand haben muß, 
zu foftbar if, um allgemein zu werden. Zu den Hauptunterhale ' 
tungen gehört das Befuchen der Kaffees, das Tabackrauchen, das | 
Märchenerzählen, das Schachfpiel, dag Turnierfpiel zu Pferd, di. 7 
dag jogenannte Dſcheridwerfen (Dſcherid, d. h. ein dürrer 













357) v. Kremer a. a. D. ©. 98. 8) Bartlett, Footsteps of our 
Lord etc. Lond. 1852. p. 55.  °°) Ali Bey, Trav. I. p- 278. 3 
6) 2. Kremer a. 660 | | 


ı Bewohner Damascus. 1407 


Palmſtock) 91), das Befuchen der Mofcheen, das Hauptfeft des Ra— 
nadan und der Pompzug der Hadfch oder des Mecca-Pilgerzuges, 
velcher leßtere aber bei dem abnehmenden Fanatismus des Volks 
m Sahre 1850 auf die geringe Zahl) von 700 bis 800 Perſo— 
ven zuſammengeſchmolzen war, daran nur wenige Damascener nod) 
Theil nahmen, nämlich nur 200 Türken, jo Daß der ganze Troß 
nit Dienern und Allem fich nur auf die geringe Zahl von 1,500 
Berfonen belief; ein merkfwürdiger Abfall gegen die 50,000 und 
Hunderttaufende, ja der Millionen der früheren Zeiten. 

Mit der Abnahme des Neligionseifers hat auch die Zahl der 
rommen Stiftungen abgenommen, deren zu Ebn Batuta’s®) 
Zeit unzählige waren: für die Pilger, die nach Mecca zogen, für 
ie Studirenden in den Medreifen, in denen Lehrer und Zuhörer 
Alles Frei Hatten, für die Schönfchreiber des Koran, für Neifende, 
für die Befreiung der Gefangenen, für die Mädchen zu einer Hei— 
sathsgabe, für die Anlage von Brunnen und Quellen, von Wegen, 
don Trottoirs u. |. w. Er rühmte noch, wie die Einfünfte. vieler, 
Gärten, Häufer und Aecker nur zur Unterhaltung der Imams, 
Muedohin, Pilger u. ſ. w. beſtimmt feien, auch zu feiner Zeit die 
große Wohfthätigfeit und Gaftfreundfchaft der Damascener, die 
Höflichkeit der Wächter in den Gärten, der Müller und Aller, die 
om Fremden entgegenfommen; er rühmte ihr Wohlwollen gegen 
ie Armen, ihre Gebete auf den Gräbern für die Verftorbenen, daß 
Biele fih ein Gefhäft daraus machten, die Kinder in die Schulen 
md wieder zurüdzuführen, und vieles Andere, fowie dic feierlichen 
Frauerceremonien, bei denen ftets viele Betende und Heulende für 
ie Berftorbenen nicht fehlten. Er felbft, als Berber, feheint von 
em Wohlwollen überraſcht worden zu ſein, welches ihm dort zu 
heil ward. 

In der Gegenwart ſcheint alles dies wol abgeſchwächt zu ſein, 
bgleich auch heute noch ſolche Stiftungen bei der Hauptmoſchee 
eſtehen, nach denen die Vorträge der Profeſſoren durch Renten 
itſchädigt ſind, um fie gratis zu halten, ohne Zahlung, um Gott 
gefallen; oder am Freitag auf den Gräbern der Stifter zu 
ten. 

) Zwar giebt e8 immer noch) wiljenjchaftliche Vorlefungen in den 


—— 
| 



















| | 

4) y. Kremer a. a. O. ©. 108. 

Ebendaſ. ©. 116. 

9) Ibn Batoutah &d. Defr&mery. p. 234, 238 etc. 
Y 


1408 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abfepnitt. $. 39. 


Medreffen, in deren Verzeichniffen der Lehrftudien die ſchönen Na— 
men, wie Nechtsgelehrfamfeit, Syntax, Koraneregefe, 
Tradition, Bersfunf, Rhetorik, Logik, Koranlefe- 
funft, Tehnifhe Ausdrüde, Einheitslehre, figurirenz 
aber diejenigen von ihnen, welche am meiften veredeln könnten, 
werden jetzt gänzlich vernachläffigt, und faft nur der Tradition und 
‚den juriftifchen Spipfindigfeiten ift die Hauptzeit gewidmet. 

Schon Ali Bey, der als Gonvertite für die Moslemen 
eingenommen war, jagte, unter den 20 Doctoren des Gefeßes in 
Damaseus feien höchſtens nur 2 oder 3, welche gelehrte Kenntnifje 
befäßen. 

Die jungen Leute lernen nichts als im Koran leſen, und in 
Elementarfhulen (Kuttäb), deren es fehr viele giebt, jchreiben. 
Das juriftifhe Studium geht wegen der vielen Procefje feinen 
Gang fort; die ältere arabifche Boefie verftehen die Wenigften, aber 
Mode ift es, ein paar Gedichte auswendig zu lernen und ihre 
Stellen in dem Geſpräche auf eine zierliche Weife anzubringen. — 

Außer dem Arabiſchen wird nur noch etwa türkiſch gelernt, 
perfifch nicht; ein einziger Perſer, ein Steinfchneider, der feine 
Bude auf dem Bazar aufgefehlagen hatte, zeichnete ſich durch Schöne 
fhreiben aus. Die einheimifhen Damascener fprechen wol auch 
etwas italienifch und franzöſiſch; unter der griechifhen Geiſtlichkeit 
lefen einige auch ſyriſch; fogenannte Gelehrte find aber meift nur 
Sopiften von Manuferipten. Ginen griehifchen Arzt, Michael 
Meſchäka, der Proteftant geworden, nennt v. Kremer ala den 
jest in Damascus größten Gelehrten, der in einem trefflich ara 
biſch gefchriebenen Werke feine Vertheidigung gegen den Glauben 
der Maroniten, dem ‘er früher angehörte, niedergelegt, unter dem 
Zitel: „Der Führer zum Gehorfam des Evangeliums“ 
Er ift Nechtsgelehrter, Mathematiker; fein Werk über arabiſche 
Muſik ift von Eli Smith ins Englifche überfegt, und in Beirut 
in der Preffe der Amerikaner gedrudt. Er ift ein vorzüglicher 9— 
und hat ſeine Studien in Kairo gemacht. 

Burckhardt hielt Damascus für den beſten Büchermarkt 
orientaliſcher Handſchriften, worin aber Conſtantinopel ihm den 
Vorrang ſtreitig macht; nad v. Kremer®) find in Damascué 
nur 6 Buden der Buchhändler, die zugleich Buchbinder find, 



















64) Ali Bey, Trav. II. p. 279. 
5) 9, Kremer, Mittel-Syrien u. ſ. w. ©. 142. 


Bewohner von Damascus, 1409 


er nur Maffen von religiöfen Schriften, felten lehrreichere geo— 
aphiſche oder hiftorische befigen. Auch öffentlihe Bibliotheken 
id in der großen Mofchee, wo fie aber durch das Verleihen ohne 
egiftratur fehr in Unordnung gerathen; eben jo eine Bibliothek 
der neuen Medreffe; die Bücher werden ſelten zurücgegeben; 
e meiften Studirenden verdienen ihr Brot durch Abfchreiben. 
on ihrer Schreiberei fagt Seeben, daß fie die ſchönen Züge 6) 
ver Schrift nicht dur den Drud der Rohrfeder machen, mit 

re fie jchreiben, ſondern blos durch die Wendung derjelben, da— 
rt fie ungemein leicht jchreiben. 

Der Damascener Dialect des Arabifchen hat weit wer 
ger türfipche Beimifchungen von Worten aufgenommen als der 
ialeet zu Haleb; in Syrien hat faft jede Stadt ihren befondern 
abijchen Dialect angenommen; jo unterfcheidet fih der von Ha- 
db, Damascug und Serufalem gar fehr, denen fi) dann der 
ialeet der ſyriſchen Küftenftädte mehr oder weniger annähertz die 
ebirgsbewohner haben einen Bauerndialect, die ſyriſchen Beduinen 
jeder ihren eigenen. Daher find in Haleb viele türfifche 
orte in Gebrauch, die in Damascus gar nicht vorkommen, 3. B. 
irke, d. h. Wafferbeden, wofür in Damascus Bahra gefagt 
td; .oder die Ausfprache ift anders, wie im Damascenijchen Sisr 
? Brüde ftatt Dihisr, oder Sems ftatt Schems; in Haleb das 
gen Bäb für Thor ftatt Bab u. a. m. Außerdem hat der da— 
seenifche Dialect noch manche, dem Arabifchen ganz fremde 67), 
im gar nicht angehörige Redensarten, die unftreitig aus feinen 
ceften Zeiten übrig gebliebene Reſte feiner früheften Uranfiedler 
mögen. Die Mohammedaner jprechen dort durchgängig ihre 
rache reiner als die Ehriften, am fchlechteften fprechen die Ju— 
It, die auch im Arabiſchen eine eigenthümliche, ganz fremdartige 
Sprache haben und viele hebräiiche Worte einmifhen. Der 
aleet der Gebirgsbewohner ift reiner als der der Städter; 
a verderbteften ift aber der Dialect der fyrifchen Küftenftädte; nur 
Atrut zeichnet fi) durd größere Reinheit feiner Sprache, wie 
höhere Bildung feiner Bewohner überhaupt aus, wozu die 
gerikaniſche Miſſion das ihrige beigetragen zu haben, ihr 
a Derdienft anzurechnen ift. 











\ 


%) Seeßen, Reife, I. ©. 266. 
N v. Kremer a. a. D. ©. 144—151. 


ter Erdkunde XVII. Uuuu 


1410 Weft-Afien, V. Abtheilung, II. Abſchnitt. $. 39, 


AS Hauptzug im VBolksharacter®) der Damascener heb 
v. Kremer auch noch heute, wie früher befannt, den religiöfer 
Fanatismus hervor, der fich im Jahre 1850 wieder in feiner 
furchtbaren Erfolgen bei den Mohammedanern fund gab, der abe 
eben jo bei den Chriſten Ddafelbft in feinen VBerfolgungen andere 
Secten, wie, wenn es ihnen einmal vergönnt ift, ſelbſt gegen di 
Mohammedaner, ſich freien Lauf läßt. k 

Ein furchtbares Beiſpiel davon hat die Geſchichte vom Jahr 
1260 aus der Zeit Hulagu's aufbewahrt 69), als dieſer, den Chri 
ſten geneigt, ihnen Freiheit gab, gegen die Moslemen zu wüthen, iı 
jedoch ihr unwürdiger Uebermuth und Se jehr bald ihr eige 
nes Berderben herbeiführte, sh 

Theils als alter Haß hat diefer in Fr — Käm mpfe 
der Kreuzzüge in Syrien ſeine Wurzeln, theils pflegt er durd 
die alljährigen Kämpfe in Serufalem, theild durch die jährlide 
Pilgerfahrten der Hadjch immer erneuerte Nahrung und Anregu 
zu finden. Eine Folge davon ift Scheinheiligfeit, ganz äuße 
Srömmfüchtelei, angenommene Gravität ſchon bei der er 














feidenschaftlicher heimlicher Hingebung an raufhende Genüffe 

Schwelgerei. Undank ift an der Tagesordnung, da jede Wohlt 
als vom Gejhide vorher beftimmt angefehen wird, und de 

des Gebers nie gedacht wird. Gaftfreundfchaft, Nefpect der Ki 
gegen die Eltern und Mildthätigkeit aus Frömmigkeit nicht k 
gegen die Menfchen, ſondern auc gegen die Straßenhunde, Der 
verwahrlofte Schaaren ihre Fütterungsanftalten aus Barmhe 

keit, wie ſie ſagen, erhalten, geſteht man den Damascenern 3) 
während die armen Laftthiere oft unbarnıherzig ganz überladen un 
mißhandelt werden, ohne ſich ihrer anzunehmen. Das nie al 
rende Anrufen des Namen Gottes oder ihres Propheten und je 
Sentenzen im alltäglichen Leben, im Guten und Böfen, bei’ 
wie bei Schimpf und Verfluhung, wie Eidfhwur und Zorn, fiet 
Krafel und Gezänk, mit Gefhrei und Zeigheit verbunden, find a 
gemein anerkannte Züge der ftädtifchen Volfsmaffen. Dazu Tomi 
der weit verbreitete Aberglaube, und wenn politifche Wechſel 
den religiöſen hinzutreten, die Neigung zu Aufruhr, Empdru 


>68) m. Ktemer. a. a. OD. ©, 153: 
>, Wilken, Geſchichte der Kreuz. a. a. D. VIL 1. S. 413 —4l 
Quatremtre, in Makrizi, Hist. des Sultans Mamelouks. 
p- 98; v. Kremer ©. 76. | | 


— — —— 


Bewohner von Damascus, 1411 


d furchtbaren Aufftänden aller Art, an denen e8 in Damascus 
feinen Zeiten gefehlt hat. 

Die früher fehr übertriebene Angabe der Einwohnerzahl von 
zmascus von 400,000 Seelen hat ſchon Ali Bey’) auf die 
lfte reducirt, und -diefelbe Zahl nahm auch noch Bromwne an, 
vie Ch. Addifon, nach des Conſuls Farren Schäßung, im 
hre 1835, die Zahl von 200,000 angab. Nach des britischen 
njuls Moore jpäterer Schäßung, die Dr. Bowring in feinem 
ühmten Bericht an dag Parlament mittheilte, follte Damascus 
340) 71) nur höchſtens 110,000 Einwohner haben, und damit 
umt auch näher des englifchen Conſuls Wood ftatiftifcher Be— 
t vom Jahre 1843, den Wilfon 7?) mitgetheilt hat, nach wel- 
m die Stadt Damascus 111,552 Einwohner hat, davon 
500 orthodore Mufelmänner find, 11,752 Ehriften, 500 Druzen, 
00 Metäwileh und an 150 Nafairier. In diefer find, wie 
ilfon bemerft, die vielen Araber vom Beduinenftanıme, die fich 
8 in Damascus aufhalten, nicht mitgezäahlt, auch find in den 
pecialliften diefer ftatiftifchen Tabelle die Familien der Xopten?) 
ht mit aufgeführt, deren jedoh Seegen erwähnte, der auch von 
em Foptifchen Klofter fpricht, darin fih zu feiner Zeit 5 Mönche 
anden. Eben jo wenig tft darin der Zigeuner (Nuwär der 
aber) 7%) erwähnt, die auch in Damascus nicht wenig zahlreich 
d, obwol fie ſtets nach ihrer Art im Hin= und SHerziehen von 
ef zu Dorf begriffen, vom Diebftahl, Betteln, Gaufelfpiel aller 
t fih nähren, und unter ihren Zelthütten oder auch nur unter 
n Schuge einer einfachen Dede, über ein paar Aeſte gefpannt, 
en, jo daß fie mit ihren paar Ziegen und einen Eſel nirgends 
sen. Sie find an ihrer dunkeln Gefichtsfarbe, mit dien Lip- 
ſchwarzen, ftechenden Augen, leicht gefräufelten, gefchwärzten 
ten leicht von den Städtern zu unterfcheiden; ihre Mädchen 
ſchön gebaut, meift fehr leichtfertig und Fofett, als Tänzerin— 
ihr Handwerk unter dem Volk treibend. Aber fie haben in 
ſascus ihren Borfteher, einen Aga der Zigeuner, der als 











) Ali Bey, Trav. II. p.265; W. G. Browne, Trav. Lond. 1799. 
-P-400; Ch. Addison, Damascus and Palmyra. 1838. II. p. 390. - 
) Dr. John Bowring, Report on Syria ete. Lond. 1840. fol. p. 7. 
) Consul Wood, Statistical Report (1843) of the Pashalik of 
‚Damascus, in Wilson, The Lands of the Bible. Vol. II. p. 357. 
) Seegen, Reife. Th. 1. ©. 293. 
) ©. Kremer, Mittel-Syrien a. a. O. ©. 111. 
\ 


Uuuu2 


1412 Weft-Afien, V. Abtheilung. IT. Abfchnitt, $. 39, 


ihr Zunfthäuptling für feine Stammesgenoffen die Abgaben zahlt 
und fir fie bei der Regierung verantwortlich if. Die zu zahlende 
Steuer treibt er felbit erft bei feinem Wolfe ein, das im Pafdhalit 
höchfteng gegen 10,000 Seelen beträgt, obgleih ihre Summe ſehr 
übertrieben auf 52,000 angegeben wird. 

Ueber die türkiſche Regierung nach dem energiſchen, faf 
zehnjährigen Zwifchenreiche der Aegypter unter Mehemed Alt und 
Ibrahim Paſcha (1832 — 1841), an deren Spike feitdem in der 
Provinz von Damascus ein Bafcha fteht, giebt v. Kremer, wie 
fie gegenwärtig bejchaffen, folgende Ausfunft 5). Der Stellvertre 
ter des Pafıha ift der Kjahja; die Militair- Angelegenheiten leitet 
der Seraskier (Ober-Commandeur), der diefe Würde zugleich für 
ganz Arabien beffeidet. Die Stadt wird durd einen Munici— 
palrath regiert, in dem alle Große, auch 2 Chriften und 1 Jude 
ihren Siß haben follen. Als 1850 Said Paſcha diefes Gouverne⸗ 
ment erhielt, empfing er die Chriſten auf eine fo entehrende Ark, 
daß fie den Sitzungen des Divan nicht ferner beimohnen wollten; 
der jüdische Beifiger war fchon früher ausgeblieben, jo blieb dag 
Regiment nur in den Händen der Mohammedaner, die alle Woch 
4 Sibungen halten. Für Handels: und Wechfelgefchäfte beftel 
ein eigenes Gericht, deffen Beſchlüſſe der Kjahja vollzieht, wo chriſt 
liche Beifiger nicht fehlen. Die höchfte Inftanz bei Prozeffen u 
Streitigkeiten ift der Mufti, fein Stellvertreter heißt Emin el 
Fetwa; für die fchriftlich geführten Prozeffe wird nur eine ge 
ringe Schreibegebühr gefordert, die Entfheidung ift unentgelt 
Außerdem find noch 8 DOrtsgerichte in Damascus, ze 


genannt, | 
Die Abfömmlinge des Propheten in der Stadt haben i 
eigenen Borfteher unter dem Nafib el-Efhräf, der ihre 4 
brechen beftraft und fein Einfommen aus frommen Stiftungen ) 
zieft. Im Divan efh-Schürä, d. i. im höchſten Rath, Haben de 
Kädi, Defterdar und Mufti Sit und Stimme. Der Kiahi 
ift nur Secretair des Paſcha, der minder wichtige Angelegenheite 
auf eigene Verantwortung beforgt: Außer jenen 8 Meffemes, od 
den Ortsgerichten, giebt es noch ein Mekkemet el— Kebire, in we 
chem der Kadi präſidirt. 
Die Chriſten müſſen noch immer die Kopfſteuer ODſchiz 
oder Charuͤdſch) bezahlen, nach drei Abſtufungen; die erfte Claſ 




















>) v. Kremer, Mittel-Syrien und Damascus. S. 246—249. 


4 


Bewohner von Damascus. 1413 


hrlich 60 Piaſter, die zweite 35 Piafter, die dritte, niedrigfte 
> Piafter. In kirchlichen Angelegenheiten ftehen fie unter ihren 
tichiedenen PBatriarchen und Bifhöfen. Der Patriarch wird von 
n Bischöfen erwählt und von Gonftantinopel aus beftätigt. Der 
tholifchen Bifhöfe, Maträn genannt, find in Syrien 12; der 
tholiſche Erzbifchof hat die Wirrde von Tyrus (Sur). Die nicht- 
irten Griechen haben mehrere Bifchöfe, davon einer in Malula 
fidirt; der Patriarch der Armenier, wie der Maroniten, refidirt 
ı Libanon (f. oben über die Maroniten und anderen hriftlichen 
nfejfionen im Libanon ©. 771—803). 

Die Zahl der Chriften gab der engliihe Konful Moore in 
nen ftatiftifchen Tabellen nur auf 11,752 an, fpäter Conſul 
ood auf 11,310, Wilfon?6) 1843 auf 14,950, alfo nahe an 
‚000, was ſich der Wahrheit am metften zu nähern fchien; nän- 
h 7,250 griechifche Katholifen, 6,350 orthodore Griechen, 750 jy- 
he Chriften, 300 armenifche und 300 maronitifche. Im Schre 
52, alfo 10 Jahre fpäter, giebt v. Kremer die Zahl zu 20,000 
, bon denen die Nichtunirten die größte Zahl ausmachen. - 

Bon den 14 Kirchen’), welde den Chriften aus den Zeiten 
e erften mufelmännifchen Eroberung übrig geblieben, feheinen ſich 
8 heute noch die Hälfte derfelben erhalten zu haben, die den ver- 
iedenen Secten angehören. ‚Außer den 3 Klofterfirchen befteht 
ch die alte griechifche Kathedrale, die Kirche der Maria von 
azareth (Kenijet Mariam), die ſchon Della Valle als eine 
aroniten= Kirche, vom Pabſt Baul V. geweiht, anführte. Dann 
te durch die Liberalität der Ruſſen neuerbaute griechifche Kirche, - 
dem St. Nicolaus geweiht iftz dann Die Keniſet e8-Sittah, 
er die Kirche der Jungfrau der griechifchen Katholifen, und drei 
dere, welche Kuzhiyah, Mar Mufa und Mar Yakub heißen”d). Sie 
ben drei Klöfter 9), die in Damascus die Hospitalität gegen 
europäischen chriftlichen Fremden, wie Seetzen, v. Richter, 
Schubert, Nuffegger u. A. 80), ausübten. Das Klofter 
e Lazariften, ein Zweig der Jefuiten, hat eine hübfche fran- 





‘°) Wilson, The Lands of the Bible. II. p. 351. 

9 9. Kremer, Mittel-Syrien a. a. DO. ©. 21. 

") Wilson, The Lands of the Bible. II. p. 354; Ali Bey, Trav. 
IE p. 273. 9) v. Kremer a. a. O. ©. 248; Wilson, The 
) Lands of the Bible. Il. p. 354. 20) Seegen, Reiſe. I. ©. 33; 
». Richter, Wallf. ©. 138; v. Schubert. IL. S.276; NRuffegger, 
| Reife. I. 2. ©. 728. 


4 


1414 Weft-Afien, V. Abtheilung. II Abſchnitt. $. 39, 


zöſiſche Bibliothek, feine Mönche geben Unterricht im Leſen, Schi 
ben und im Gatechismus, in einer befondern Glaffe auch Unterricht 
in der franzdfifchen Sprache, und alle Kinder aus den Ariftlichen 
Häufern lernen dort ihr Franzöſiſch. 

Das Klofter der Terra Santa, Deir el-Franji, ift viel 
größer, feine Mönche, meist jpanifcher Abfunft, geben auch im araz 
pifchen Schreiben und Lefen Unterricht. Das Deir el⸗-Ka— 
bushiyah, d. i. das Kapuziner-Kloſter, ift das fchönfte und 
größte in Syrien, feſt gebaut, die Kirche geräumig, voll in Spar 
nien gefertigter Bilder, wenn ſchon geſchmacklos. Die Bibliothek: 
hat nur Spanische theologische Drudfchriften neben einigen italifhen 
und arabifchen, wie forifchen Evangelien. Es if mit allen Schrife 
ten der Propaganda in Rom und den Büchern der Dar Hohannaz 
Druckerei im Libänon ausgeftattet. Zu dieſem Klofter gehörte, der 
Pater Tommafo, der mit feinem Diener, Ibrahim, vor einiger 
Zeit (im Jahre 1840) ermordet wurde, was einen gewaltigen Auf 
ftand gegen die Juden erregte, denen diefe Unthat aus Jalouſie 
und Haß der chriftlichen Bevölkerung (zumal des Judenhaffers 
Ratti Menton, franzöfifcher Conful, und feines nichtewürdigen 
Genoſſen Scherif Paſcha und Conſorten) zugejchrieben wurde, 
als brauchten die Suden Chriftenblut zu ihrer Ofterfeier, aber ohne 
allen Grund, da derselbe Tommajo als Arzt gerade bei den jik 
difhen Familien fehr beliebt warz eine Trauerzeit für dieſes Volt, 
die erſt durch ihrer edfen Glaubensgenoffen Sir Mofes Montes 
fiore und C. Cremieur Beftrebungen, unterftigt von ber Hülfe 
der öftreichifchen Conſuln Merlato und Laurin, fowie durch 
Nobert Beel, M'Caul u. a. in England, beigelegt wurde®), 

Der Juden geben Conful Wood's ftatiftifche Tabellen über 
das Paſchalik Damascus in diefer Stadt 5,000 ‚an, und damit 
flimmen auch die neueren Angaben bei Wilfon. 3. Bowring®) 
giebt in feinem Report an, daß ſich zu feiner Zeit (1840) 24 he⸗ 
bräiſche Häuſer mit dem Fremdhandel in Damascus beſchäftigten, 
und, jedes mit einem Capital von 6,000—7,000 Pfund Sterling, 
ein Gapital von 16—18,000,000 Biafter in Bewegung ſetzten; unter 
diefen feien 9 Handlungshäufer, deren jedes I—1Y, Million Piaſter 
befiße; er nennt. als Die N Murad Farhi und *7 

























#3) Siehe Löwenstein, Damascia, die Judenverfolgung zu Damaseus. 
Rödelheim, 1840. 
52) J. Bowring, Report 1. c. p. 9. 





Bewohner von Damascus, 1415 


arhi. Nah v. Kremer$) wurden 1852 nur 4,000 Suden in 
amascus gezählt, von denen nur 1,000 den Türken eine Kopf- 
wer zahlen, unftreitig weil die anderen fih unter den Schuß der 
mden Gonfulate begeben haben. Alle Juden, fagt er, find Tal: 
idiſten; ihre zwei Rabbiner werden von der Gemeinde, jeder mit 
00 Piaſter Gehalt, bezahlt; vor 50 Jahren farb der lebte 
araite, deren Synagoge verfauft und zu einer griechifchen Kirche 
ıgebaut wurde. Indeß hatte Seetzen 89) doch im Sahre 1806 
ch einige wenige jüdifche Familien von der Secte Arratn, 
arrain, oder Karaiten, Fennen lernen, welche etwa im Gans 
ı aus 40 Seelen beftanden. Sie wohnten füdwärts vom Bab 
⸗Schérky, neben der Stadtmauer, zum Theil in elenden, unge— 
den Löchern. Sie find, wie die talmudifchen Juden, die fie fehr 
fen, unreinlih. Armuth und Verachtung brachte Manche von 
ıen dahin, die mohammedanifche Religion anzunehmen. Ihre 
ine Synagoge lag ganz verftedt; fie nährten fi von Seiden— 
berei; außer ihnen follte e8 in ganz Syrien feine von ihrer 
te geben. Ihre Tracht glich der der übrigen Juden, auch 
igen fie dunfelrothe Kopfbinden, wie fie. Sie follten ftreng auf 
8 mofaische Gefeß halten, und befonders vor Verunreinigung 
rch eine Xeiche fich hüten, daher fie in fein Leichenhaus eintraten, 
d zur Behandlung ihrer Berjtorbenen fremde Hülfe annahmen. 
e verfiherten Seetzen, in Rußland gebe e8 Viele ihrer Secte, 
auch reich feien, und bisweilen auf ihrer Wallfahrt nach Jeru— 
em auch durch Damascus kämen. Die Samariter nannten 
Szämry; es feien gar feine Juden, behaupteten fie, ſondern 
e befondere Secte (j. Erdf. XVI. ©. 507). 

Zu Della Batle’s Zeiten (1616) 9) müffen fie jedoh an- 
er Meinung gewefen fein, als fih dort noch Sumaritaner 
J fanden; in dem Hauſe eines ihrer Schacham, oder ge— 








rten Samaritaners, fand dieſer berühmte römiſche Nobile 
Buücher Sefer Thora, oder die 5 Bücher Moſis, wie er ſagt, 
famaritanifcher Schrift, ein fehr alter Koder auf großem 
Fgament, davon 3 Bücher in hebräifcher, das Ate in arabifcher 
rache gefchrieben waren, mit Anmerkungen. Er war fo glücklich, 
ei diefer Bücher zu erftehen, um diefen feltenen Schab, den er- 


= 






) v. Kremer, Mittel-Syrien. ©. 248. 
”) Seegen, Reife. I. ©. 295. 
) Della Valle, Reife a. a. O. Genf, 1674. ©. 168. 


—* 


1416 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 39, 


ften Coder feiner Art, nad) Italien zu bringen und der Baticana 
zu übergeben, wo er fie druden zu laſſen beabfichtigte. | 
3. Wilfon, der von der fehottifchen und irifchen United 
Presbyterian Mission beauftragt war, in Damascus eine Miffton 
unter den Suden zu errichten (1843) %), konnte wol die fiherften 
Nachrichten mittheilen, zumal da auch der englifhe Conſul Wood 
viel Umgang mit Juden hatte, und fein Neifegefährte, Mr. Graz 
ham , fih im September deffelben Jahres dafelbft mit feiner Far 
milie im Auftrag der Miffton niederließ. Da diefer bald Meifter 
des Arabifchen wurde, um feinem Berufe vorftehen zu können, jo 
vermochte er wol nad) einem mehrjährigen Aufenthalte dafelbft die 
Iehrreichften Nachrichten darüber zu geben- Der Haupt:Rabbi in 
‚Damascus war Haiim Maimon Tobbi, aus Gibraltar gebür 
tig, der aber feit 18 Jahren in Damascus einheimifch geworden; 
die meiften dafelbft wohnenden Juden find, nah ihm, Sephardim 
(wie in Serufalem, fiehe Erdfunde XVI. ©. 506) und die meiften 
im Orte felbft geboren, wenige Individuen ausgenommen, aus 
Antiochia, Aleppo und Bagdad. 14 Familien hatten englifche, 
10 bis 12 franzöſiſche und öftreichifche Päſſe, die alſo unter dem 
Schuße ihrer Conſuln ftehen. Sie haben 10 Synagogen, die hell, 
aber fehr einfach find, und Feine Handſchrift von Bedeutung be 
figen, denn alle waren nur in der gewöhnlichen Handihrift Ba 
deli, d. i. aus der babylonifhen Schule, gefchrieben. Es war 
dies um fo auffallender,- da die Synagoge zu Aleppo weit älter 
prachtvolfer und fehr berühmt ift durch ein alted Geſetzbuch, dad 
nach ihrer Behauptung fogar vor der Zerſtörung des Tempels zu 
Serufalem gefehrieben fein fol, weil darin ein Gebet für die Er 
haltung der Stadt ſtehe. Das Anfehen diefes Codex ift fo groß 
daß fhon Deputationen von ihren europäijchen Glaubensgenofler 
zur Gonfultirung deffelben hierhergefandt wurden. Die üdiſcher 
Medreſſen, oder Schulen, waren ohne alles Mobiliar und die Ana 
ben zu fünfhunderten aufeinander gedrängt, jo daß der indiſche 
Gefährte Wilſons, der Chriſt Mordecai, fie fir Ziegenftäll 
erklärte; nur die Bücher des Pentateuch und talmudiſche Excerpt 
wurden hier geleſen; nur ein einziges Exemplar der Schrift mußt‘ 
ausreichen, in dem ein Knabe nach dem andern zum Lefen einige 
Zeilen an die Reihe Fam. Vom Schreiben war hier nicht die Rede 
das arabifche Leſen und Schreiben wird in anderen PBrivatjeulen 



























»*°) J. Wilson, The Lands of the Bible, Vol. II. p. 330-354. 


Bewohner von Damascus. 1417 


gelehrt, da viele Juden als Kaufmannsdiener und Schreiber ihr 
Brot erwerben müffen. Das Sudenquartier der Stadt ift nicht fo 
dicht aufeinander gedrängt, wie in anderen Städten, und viele ih- 
rer Wohnungen find fehr fplendid im Innern eingerichtet. Der 
Haß gegen die Juden ſchien im Abnehmen zu fein, da man ihnen 
auch im mohammedanifhen und chriftlichen Quartiere außer der 
Stadt Wohnungen vermiethete. Im dem Haufe des reichften jü— 
difchen Banquiers der Farhis in Damascus fand fich in der 
fürftlich ausgefhmücten Wohnung auch eine reiche, faft die ganze 
jüdische Literatur umfaffende Bibliothef, aber in den nachläffigften 
Einbänden. Die Juden find hier meift Banquierg, Wechsler, 
Kaufleute, Krämer, Haufirer, Färber, Bäder, Schlächter und 
Schreiber in den Bureaur der Gefchäftsleute, wo fie arabifch fpre- 
hen, aber unter fich arabifch mit hebräiſchen Buchftaben fchreiben. 
Sie haben 10 Rabbiner erjter Claſſe; ihre Familien gehören zu 
den angefehenften Gejchäftsführern des Paſcha; eine jüdifche Hoch— 
zeitgfeier in einem diefer angejehenen Häufer hat Wilfon umftänd- 
lich beſchrieben 8). Ihre Frauen und Töchter gehen fehr elegant 
gekleidet. 

Schon frühzeitig müſſen jüdifche Bewohner zu Damascus von 
großem Einfluß gewejen fein, denn Rabbi Benjamin von Tu— 
dela 88) fand (1160—1173) hier 3,000 feiner Glaubensgenoffen, 
darunter viele reiche und gelehrte Männer; hier refidirte der Prä— 
fivent der gelehrten Akademie im paläftinifchen Lande, Rabbi Esra, 
deffen Bruder der erfte Suftizs Gelehrte war, und viele andere ge: 
fehrte Männer und jüdifche Aerzte. Damals lebten dort noch 
200 Karaiten und 400 Samaritaner auf einem freundlichen 
Fuße nebeneinander, ohne fich jedoch gegenfeitig zu verheira= 
hen. Es war die Blüthezeit von Damascug unter Nur ed- 
Dins Fräftiger Herrſchaft. Dom Rabbi Pethahia) aus 
Regensburg, der dem Benjamin nur 2 Jahre fpäter folgte, wird 
erſelbe Rabbi Esra als großer Gelehrter beftätigt, aber die Zahl 
ver Suden in Damascus wol übertrieben auf 10,000 angegeben, 
ndeß mag es fehwierig fein, bei dem nur wenige Jahrhunderte 
paiet erfolgten großen Umſchwunge des orientalifchen Handels— 









mm — 

2) Wilson, The Lands of the Bible. Il p. 345—351. 

 ®) The Itinerary of Benjamin of Tudela ed. Asher. I. p. 85—36. 
‚”) Voyages du Rabbin Pethachia de Ratisbonne dans le XII. 
Siecle. Eliacin Carmoly, in Nouy. Journ. Asiat. T. VIII. Paris, 
| 1831. p. 386. 


‘ 


1418 Weft-Afien. V. Abtheifung. II. Abſchnitt. 8. 80. 


verfehrs, der großentheils in den Händen der jüdischen Kaufleute 
gewefen zu fein fcheint, ein ficheres Urtheil hierüber zu haben. 
Diefer große Umfchwung durch die Entdefung des Seewegs der 
Portugiefen um das Vorgebirg der guten Hoffnung nad) Indien 
geht für den Handelsverfehr von Damask auch aus des gelehrten 
und fehr erfahrenen Juden Abraham Fariffol, gewöhnlich 
Peritfol aus Avignon, der, am Hofe des Herzog Hercules zu 
Ferrara, felbft von Augenzeugen die mündlichen Berichte italie— 
nifher Handelsleute zu hören Gelegenheit hatte, und aus feinen 
hebräiſch gefchriebenen Itinera Mundi®) hervor (gefchrieben 
1525 n. Chr. Geb.). Aus Lionardo Frescobaldi Viaggio in 
Terra Santa ed. G. Manzi?), der fchon- im Jahre 1384: von 
- Zerrara aus nad; Damascus gereift war, wiſſen wir, daß zu jener 
Zeit ſchon venetianifche und catalanifche Kaufleute, wie ihre Con— 
fuln in Damascus anfäffig waren, bei denen Frescobaldi Gafk 
freundschaft genoß, alfo fehr wohl ein Verkehr von da durd Augen 
zeugen mit der Stadt Ferrara und dem Hofe fattfinden konnte, 
wo U. Beritfol feine Nachrichten einzog. Dieſer giebt zwar 
keine ſpecielle Nachricht von Damascus, aber nennt es doch als 
ſeinen Glaubensgenoſſen im verheißenen Lande zugehörig, wo der 
große Markt der Karawanen, von Mecca fommend, fich noch im— 
mer verfammele, und wohin auch der Directe Handel noch von. 
Sndien und Calecut aus gehe. Ungeachtet die Bortugiefen den See— 
weg zu Schiffe dahin gefunden und viele Waaren auf ihm in die 
Heimath führen, fo habe der directe Karawanenverfehr zu Lande 
zwar abgenommen, aber er fei noch immer über Damascus, Beirut 
und Alerandria nah Kairo Feinesweges unbedeutend. Und diefes 
große Karamanengefhäft fheint nach Obigem vorzüglich auch heut 
noch in den Händen der Bagdader und ber großen — J 
Handelshäuſer in Damascus zu fein. 


»°0) Jtinera Mundi sic dieta Cosmographia autore Abrahee | 
Peritsol, versio latina ed. Thomas Hyde etc. Oxonii. 1691. 
4. p: 69, 107, 1135: 127, 158, 165, 171. e 

—* Appendice in Ibn Batoutah ed. Defremery. T, I. p. XLV. 





Drtfohaften um Damaseus, 1419 


Erläuterung 5, 


Die Ortichaften in der Umgebung von Damascus und ihre 
Bewohner, 0 


Die Umgebung von Damascus und fein ganzes Gebiet ift, 
vie Ihon C. Niebuhr?) bemerkte, ohne alle größere Städte und 
Ortſchaften, wegen der Unficherheit, der der Landbewohner ftets 
urch das türkiſche Gouvernement felbft ausgefegt ift, daher fich fo 
viele in die Hauptftadt ziehen, weil fie dafelbft einigermaßen vor 
Tyranneien gejchüßter find, oder doch auf fchnelleren Beiftand rech— 
nen können; dazu gehören die Landbewohner zu den unruhigften 
Unterthanen, die fortwährend durh Druzen, Turfomanen, Kurden 
und Beduinen, wie durch die Willfir der türfifchen Paſchas und 
ihrer Eintreiber und Truppen, in großer Aufregung erhalten 
werden. So gering ift aber auch die Zahl der Dorffchaften nicht, 
wie fie nach den gewöhnlich leeren Räumen der fyrifhen Karten 
erſcheinen möchte; auf der Specialfarte Borters vom unmittel- 
baren Gebiete in der Ebene von Damascus, zwifchen der Stadt 
und den öftlichen Seeflächen, find die Namen einiger 50 Dörfer 
ingetragen, davon an 20 Auf der Nordfeite und an 30 auf der 
Südfeite des Baräda-Laufeg liegen mögen. Leider gelang es 
fi Smith noch nicht, von diefer Dörfer-Zahl der el-Ghutha, 
ie der el-Merdſch, ein vollitändiges DBerzeichniß, wie von den an— 
eren benachbarten Diftricten, zu erhalten ®). v. Kremer giebt 
inige Nachrichten von verſchiedenen diefer Dorfichaften, deren er 
amentlich 29 in der Ghütha ſelbſt und 25 im angrenzenden Di— 
riet Wadi'l-Adſchem anführt %), worauf er auch noch einige weis 
“ nordwärts gelegene folgen läßt, die zuvor unbekannt geblieben. 
dach ihm iſt der Bauer diefer meift fehr fruchtbaren Landfchaft 
och fehr arm, da er ganz in den Händen der jüdifchen Wechsler, 
er Sarräfe, ift, die ihm fo viel vorftreden, ald er zum Leben und 
in Feld zu bebauen nöthig ‚hat, wogegen der größte Theil der 
‚inte dem Wechsler zufällt. Große Streden Landes bleiben wüſte 
egen, und das meifte ift wegen Menfchenmangel fhlecht bebaut. 
E| 









- 


| 

>?) Niebuhr, Reiſe. III. ©. 87. 

3) &ti Smith, bei Robinfon, Bal. III. S. 899— 900. 

v. Kremer, Mittel-Syrien und Damascus. ©. 163—183. 


14 


1420 Weft-Afien, V. Abtheilung. I. Abfehnitt, $. 39. 


Die arabifchen Dörfer find fchon aus der Ferne durch ihre Baum 
gruppen bemerfbar, in denen fie meift veritedt liegen. Die Käufer 
find von Lehm mit Stroh errichtet, die Thore Flein und niedrig, 
um jeden Zugang für Ueberfälle zu erfchweren, doch fällt das Licht 
faft nur durch die Thüre ein, da Fenſter fparfam find oder ganz 
fehlen. Die Bodenflur ift aus Thon feft geftampft, das platte 
Dach aus querübergelegten Baumftämmen mit Reifern bededt, 
welche Regen und Schnee leicht hindurchlaffen. Meift find nur 
2 Abtheilungen im Haufe; der Heerd fteht in einer Ede und der 
abziehende Rauch fehwärzt dag Innere der ganzen Hütte. Die 
Tracht des Volks iſt ſehr einfach, der Tantur fommt hier in der 
Ebene nicht mehr vor, wie im Gebirge. Die Mofchee ift meift nur 
eine dem Bauernhaufe ähnliche Lehmhütte, darin ein unwillender 
Bauer, der gewöhnlich durch Aufenthalt in der Stadt etwas Lefen 
und Schreiben gelernt hat, als Ehatib, d. i. Prediger, fungirk, 
und als Imäm den Vorbeter abgiebt. In chriftlichen Dörfern 
wird dag Lefen und Schreiben vom Churt,-d.i. Paſtor, meift nad 
Londner Bibeleremplaren, die durch ganz Syrien von den Miſſio— 
nen verbreitet find, gelehrt. Die Nafatrier follen die unwiffendften 
der Dorfbewohner fein; auch Druzendörfer finden fih hier noch 
und Metäwileh-Bauern, die [hon Burdfhardt®) anführte, und 
verwundert war, dieſe den Jo fanatifchen Damascenern fo benachbart | 
angefiedelt zu fehen, obwol fie von ihnen perhorrescirt werden; aber 
der Gewinn, den diefe von ihnen ziehen, ſcheint Alles zwiſchen ih⸗ 
nen auszugleichen. | 
Der Bauer ift hier überall geplagt, gedrückt, ja ganz ausge 
fogen, mißhandelt von den Emirn, kann kaum von feinen Kühen, 
Schafen, Ziegen fih durch ſaure Mitch (Lebben) und den Ertrag 
feines Aders ernähren; von Butter, Käfe, Wein und Del blei Jg 
ihm wenig übrig, all’ fein Obft wird von ihm unreif gegeffen, we 
e8 fonft von den Soldaten des Paſcha geplündert würde, deren 
beftändige Durchzüge dem Bauer ftets feine Vorräthe berauben. 
Dennoch herricht auch in diefen Dörfern, wie durd) ganz Haurän, 
der Gebrauch eines Gaftzimmers, Beit ed-Diäfa, darin der 
Fremde unentgeltlich oder jeder Andere nur für einen geringen i 
Entgelt beföftigt wird. Manche der wohlhabenden Dorfſchulzen 
bauen noch eigene Gaſtzimmer auf ihre Koften für die Ebnä es— 1 
Sebil, d. i. für „die Söhne des Weges“, und beföftigen ri 












39) Burkhardt, Reife. J. ©. 345. 


Ortſchaften um Damascus. 1421 


rei ganze Tage nebſt ihren Pferden, und zwar üben ſie dieſe 
zaſtfreundſchaft gegen alle Glaubensſeeten aus. So traf es 
„Kremer im Dorf Dſcheirüd auf dem Wege von Damascus 
ah Balmyra, wo Pilau zur Beföftigung gereicht wurde und 
Strohmatten für das Nachtlager dienten. Jeder Bauer geht be= 
affnet und hat feine Flinte mit Steinfchloß, eine nothwendige 
üftung in allen Dörfern gegen die Wüfte: denn obmwol fie den 
jeduinen das fogenannte Brudergeld (Chuwwe), das diefe von 
nen erpreffen, zahlen, werden fie von ihnen noch obenein, wo es 
eſchehen kann, ausgeplündert. Die beftändigen Empörungen der 
ruzen im Hauran führen fortwährend die Truppenmärfche durch 
ieſe Dörfer; werden in diefer reichen Kornkammer die Aecker, wie 
n Sahre 1852, nicht befäct, fo kann auch feine Ernte erfolgen, 
nd die Bauern der Ghütha haben ebenfalld darunter zu leiden; 
itt aber eine Ernte ein, fo wird diefe durch die Truppen des 
berasfiers wegfouragirt, und die befondere Noth wird zurüdwir- 
md auch auf die allgemeine Berarmung der Nahbarfchaft. Zu 
iefem Drud des Landmannes Fommen hier noch von Zeit zu Zeit 
ie verheerenden Heufhredenzüge (Diherad Nedſchdyat 
nd Dſcherad Dſahhaf) mit den heißen Winden aus den dürren 
Büften, wie fie Burdhardt fo mächtig heranziehen ſah, die den 
zoden fo völlig bededten, daß fein Pferd, wie er jagt, bei jedem 
Schritt derfelben eine Menge zertrat, während er felbft die größte 
Rühe hatte, die, welche aufs und umherflogen, von feinem Gefichte 
bzuhalten. Außerdem aber fommt noch eine andere Zandplage 
inzu, nämlich die alljährlich im Frühjahr wiederfehrenden Bett— 
erzüge%) aus Damascus, die unter der Anführung eines Land- 
reichers und diebifchen Scheichs mit einem Dugend Zelten und 
ben jo vielen Efeln die Dörfer durchziehen und von den Bauern 
eis Butter und Wolle erbetteln, die fie dann in Damas— 
[6 für fi zu verhandeln pflegen. 

W Auf der Südfeite von Damascus und des Baräda 
in, die Schon früher befprochenen bedeutenden Dörfer el-Mezzzeh, 
it 400 bis 500 Einwohnern und vielen guten Wohnhäufern (fiehe 
ven &.1300), und Daräiya fol, nah Porter, 3,500 Ein- 
‚ohner haben, davon ein großer Theil Chriften find. Auch von 
m nahen Kefr Süfe, wo der größte Dlivenwald, und wohin 
rahim Paſcha, als der gefundeften Anhöhe in der Ebene, den 





| *) Burkhardt, Reife, bei Gefenius I. S. 380—381. 


1422 Weft-Afien, V. Abteilung. 11. Abſchnitt, $. 39. 


Zagerplaß feiner Truppen verlegte, war ſchon zuvor die Nede, 
Diefe ganze Südweftgegend bis Keswe (Keffue, |. ob. ©. 1322) 
und die näher zum Anti-Libanon gelegenen Dörfer Efchreftje, 
Moaddamije, Dichedeide bis Katana hin (f. Erdk. XV. 1, 
©. 164 u. oben ©. 280) fand v. Kremer fehr gut bebaut und 
mit Baumpflanzungen gut verfehen; Katana9), mit einer jchd- 
‚nen Mofchee, darin 2 ftehende doriſche Säulen und viele Seulptu— 
ren, Schien ihm durch Ruinen merkwürdig; die Bauern behaupteten, 
hier habe ein altes großes Schloß geftanden, wol ein alter Tempel, 
von dem die Säulen aus weißem Marmor genommen waren. Die 
fhon früher von Burkhardt befchriebenen Tempelrefte von 
Kalaat Burfufch aufwärts von Ratana (f. oben ©. 285) find 
durh v. Kremer) im Jahre 1850 wiederholt beſucht und 9 
ſchrieben worden. 

Südwärts der langgedehnten moslemiſchen Vorſtadt el: Mei⸗ 
dan von Damascus, eine Viertelſtunde fern vom Thore, liegt am 
Wege der Hadſch nad) Mecca das Dorf Kadem, noch ehe man an 
Daräiya vorbeifommt; hier werden von den Pilgern mande Her 
figthümer befucht, auch etwas öſtlich von da die Dörfer Babtla— 
und Rawtje, wo ein Grab Zeineb, einer Tochter des Propheten, 
gezeigt wird. Weiter öſtlich liegt das Dorf Akraba, nordöſtlich 
das große Diheramäna, von Druzen bewohnt, wo einige Sä 
fentrümmer, und noch weiter oſtwärts in der Merdfh an dem 
Südufer des Baräda das Dorf Bäala®), —— Trümmer 
eines antifen Altars und Säulen. eo 

Weiter oftwärts in der Merdfch gegen die Seen ift von den 
dortigen Ortjchaften nichts näheres bekannt, aber in Weft ie 










genannten Afraba, in füdweftlicher Richtung bis zur erften Anho 
von Keswe (Keſſue, }. oben ©. 1322), folgt eine Reihe von 

fern jüdfih von Babila und Rawtje, nämlih Hadfhirri, 
Bweida (el-Bawaideh auf Borters Karte), Zebeine (Sabine 
bei Borter) und Zebeinat es-ſaghir (Sabineh es— fugheirah 
bei Borter), wo viele Gurken, Waffer- und Zudermelonen umd 
türfifcher Mais gebaut werden, die dortige Cultur aber großer 
Beredelung fähig wäre; denn merkwürdig find hier die zahlreichen 
Wafferleitungen 0), die nach allen Rihtungen hin dieft 


7) v. Kremer, Mittel-Syrien. ©. 172. 
88) Ebendaſ. ©. 174. 
Ebendaſ. ©. 171. 
#00), Ehendaf. ©. 177. 


Drtfchaften um Damaseus. 1423 


läche durchziehen. Sie find alle überwölbt oder in Fels— 
rund ausgehauen, fo hoch, daß man aufrecht darin gehen Fann, 
der ftellenweis find fie aus behauenen Felsftüden aufgebaut. 
‚ Kremer hielt fie für römifchen Urfprunges; wir wären nad 
lem früheren über den Baräda und andere hydrotechnifche Arbei- 
n Beigebrachten geneigt, fie für viel ältere, acht fyrifche Anlagen 
er älteſten Zeiten zu halten. Die Vorberge des Anti-Libanon, 
eiche diefe eulturbare Seite der Ghütha gegen Weft begrenzen, 
ennt v. Kremer War ol⸗Dſchamüs, die in Süd dielelbe 
egen Haurän begrenzende Anhöhe den Dichebel Keswe (Keffue), 
inter welhem der Ort Saſa 8 Stunden fern von Damascug 
nd 2 Stunden fern von dem nordweftlicher gelegenen Katana liegt 
. oben ©. 1330). | 

An der Nordfeite von Damascus und der Ghutha, 
ie nordwärts des linfen Baräda-Üfers, liegt der Haupt: 
adt zunächt das frühere Dorf Sälehiyeh, das wir ſchon wies 
erholt genannt haben, welches ſchon gegenwärtig durch fortwäh— 
ende Erweiterung feines Anbaues mehr als eine Borftadt von 
Jamascus angefehen wird. Ein gepflafterter Weg, Allen und 
därten mit Landhäufern führen in einem halben Stündchen zu ihr 
in, dem Lieblingsfiße der Städter, entlang am Arm des Jefid er- 
aut, in reizender Hügel- und Gartenumgebung mit den Sommer 
ben der Reichen, der Confuln und der dortigen Europäer. Dem 
ohammedanifchen Pilger ift der Ort ſchon wegen der vielen ihm 
iligen Stätten, Gräber, Mofcheen, die ihn umgeben, von bejon- 
vem Werthe; der gefeierte Scheich Abd-vl-Schanij en-Na— 
olfi, ein Kadiri-Derwifch I), trat feine Pilgerreife von Damas— 
18 im Sahre 1693 über Sälehiyeh an, wo er die Mofchee des 
ultan Selim Säni befuchte, und von da über Berfe (Barzeh), 
n jeltener begangenen Weg über Ma’araba durch das Thal des 
elbon zu den Dörfern Kuſſair ging-(f. oben ©. 1316), um 
rt einen berühmten Wallfahrtsort zu befuchen und dann feinen 
eg über die wenig befannten Orte Mentn mit Gärten, Ma’ 
oret Sjaidnaja und el-Muhibije an Tewänt vorüber big 
artatla, der großen Höhle der heiligen Thefla (vergl. oben 
€930), fortjebte, von der erfich von den Einwohnern in fyrifcher 
en ' 









— —— 


v. Kremer, deſſen Pilgerreiſe, im Sitzungs-Berichte der Kaiſerlichen 
Academie der Wiffenſch. Phil.-hiſt. CL. October 1850. 2te Abth. 
\ 8.319324. 


sw 


1424 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abfehnitt, $. 39 


und arabifcher Sprache viele ihrer Wunder und Regenden erzählen 
ließ, dann aber weiter nah Mebrud fortfihritt, 

Bleibt man aber außerhalb der Bergroute in der Ebene, fo 
fonmt man vom Thomasthore in Damascus (dem Bab Tumä) 
auf den Derb es-Sultani, d. i. der Königsftraße, die nad 
PBalmyra, wie nah Haleb führt, zunächſt über das ſchön ges 
baute Dorf Chareftä (Harifta bei Borter) und Tumä nad 
Rihän, 2 Stunden fern von Damascus, wo viele Palmen ftehen, 
und big Adrä, 6 Stunden fern von Damascus, wo die erfte auf 
fteigende öſtliche Verzweigung des Anti- Libanon im 
Dihebel Diheirud die Nordgrenze der Ghütha bezeich— 
net, ein Weg, den wir ſchon früher zurüdgelegt haben (fiehe ob 
©. 264-266). Links ab von diefem Wege bleibt das ſchon ger 
nannte Berzeh liegen, rechts ab das Dorf Jaubar, Dſchobar 
oder Hobar, die beide von den Juden wegen Abraham verehrt 
werden (j. oben ©. 1312). 

Zu Dſchobar ift, nad) v. Kremer, eine jüdiiche Synagoge 
in hohen Ehren, in welcher eine alte Geſetzrolle 2) auf Pergament 
gefehrieben aufbewahrt wird; auch zeigt man in ihr in einer alten 
ausgemauerten Steingruft das Grab des Propheten Elias, darin 
Kranke in einer Naht geneſen follen. Jeden Freitag **— 
ſich hier die in Damascus wohnenden Juden und leſen gemen 
ſchaftlich im alten Teſtamente. Außer der Moſchee der Mohamme 
daner iſt hier auch eine Medreſſe, und die Gärten umher bilder 
einen förmlichen Obftwald, der von unzähligen Fleinen um 
Waſſergräben durchſchnitten iſt. 

Oſtwärts von dieſem Derb es-Sultani iſt uns von den Dorf 
haften in der Merdſch nichts weiter befannt, als wovon ſcho 
oben die Rede war, wie von den Orten el-Ataibeh, am Well 
ufer des dortigen Sees (f. oben ©. 1314), und el-Maffura, a 
der Noute zum Euphrat (fiehe ebendafelbft). Nacd) einer briefliche 
Mittheilung unferes verehrten Eollegen Prof. Petermann au 
Damascus, Ende December 1852, hatte Miffionär Porter ei 
Stunde von diefer Makſura entfernt in Nordoft eine ZTagerei 
fer von Damascus nahe an der Halebftraße zu eine beveuten 
Stadtruine entdedt, deren Namen Feiner der Einwohner ang 
geben wußte; Porter hatte von da eine aus 10 bis 12 Zeil 
beftehende griechifche Infehrift copirt, welche mit den Worten a 













#02) v. Kremer, Mittel-Syrien. ©. 171. 


Drtfihaften um Damascus, 1425 


ÜNEO GWTNOLEG TWv — Maoxwv Tovlımv x. . M., 
cialſchrift geſchrieben. 
dieſe Ruine 3) iſt unſtreitig dieſelde, welche ſchon im Jahre 
im April von Mr. Ormsby auf ſeinem Wege von Hit 
Damascus (eine Strecke von 416 engl. Miles) bei dem 
Dorfe, das er durch dieſe Trauerwüſte 8 Stunden in Oſt 
Jamascus traf, aber unbenannt ließ, aufgefunden ward. Er 
fie einen griechiſchen Tempel, deffen Haupttheil gut er- 
‚ deffen Umgebungen aber alle zerftört waren. Bet diefem 
flieg er von der Höhergelegenen, öftlichern Wüfte, welche 
suphratthal vom tiefergelegenen efh-Scham trennt, wieder 
der Boden war hier mit Erde und Sand bededt, aber voll 
m und Kräuter, und würde mit Bewäfferung wol fehr cul- 
fein; das Waffer würde man beim Graben in die Tiefe fin- 
men. Diejelbe Ruine ift es, die Wellfted, der denfelben 
weg vom Guphrat nach Damascus im Sahre 1833 zurüd- 
genauer bejchreibt, und das Dorf, bei dem fie liegt, Mud- 
ineh ſchreibt. Er wurde dort von den Bent Safr-AUrabern 
len, ausgeplündert und 11 Tage feftgehalten, da fie ihm 
Rameele entwendeten. Gr benußte diefe Zeit, um das Dorf 
zugehen, wo er die Ruinen des griechiſchen Tempels mit co— 
ſchen Säulen entdeckte. Er fand ihn 60 Schritt lang, 
chritt breit, 50 Fuß hoch, aus der beſten Zeit. Sein Pedi— 
hatte Schöne Bilafter; er diente als Stall, feine Thür war 
fen und das Innere fo düfter, daß die vielen Inſchrif— 
mit denen feine Wänden bededt waren, fich nicht copiren ließen. 
elt ihn für eine Grenzftation der griechifchen Tyrier. 
umher war Alles voll Ruinen aus derjelben Zeit, jchöne 
Architecturen, Sarcophage und ein Aquäduct von einer 
meile Ausdehnung, der das Waffer zur Stadt führte, deffen 
dann in den benachbarten See lief, in den Bahr el-Merdſch. 
d die Beduinen fih um die Beute zankten, fuchte Well: 
gen N.O. 3 Miles fern zwei geftaltlofe Hügel auf, deren 
che mit Töpfer und Glasſcherben bededt waren und Spu— 
er Gifternen zeigte. Hier mußte einft eine größere Stadt 
Mn haben, die bis jet unbekannt geblieben. In 8 Stunden 
Wellſted von da auf Kameelen nach Damask entfliehen 9. 












'msby, Letter in Report of the Euphrates. Appendix. No. 3. 
P37—39. 1834. *) J. R. Wellsted, Travels to the City of 
Ü Caliphs etc. Lond. 8. 1840. Vol. I. p. 336—338. 


lb, Erdkunde XVII. NEED 


1426 Weft-Aften, V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 3 


Ueber den zuvor nur angedeuteten Gebirgsweg nad) © 
naja und Martafla, der bisher jehr unbefriedigt befchrli 
war, geben Eli Smith und v. Kremer nachfolgende nä 
Daten. 

Den ganzen nördlichen Öriirkenke vom Baräda gegen 9 
nennt Eli Smith) Dſchebel eſch-Schürky, umd hat 
näher characterifirt (ſ. oben S. 1317). Er nennt zunächſten 
lich die 4 Dörfer im Gebiet des Wadi Helbôn, die wir] 
angeführt haben. Dann im Diftriet Dſchubbet Afäl das 
nenkloſte Saidanaya mit 12Ortſchaften, nördlicher daran 
zend den Diſtriet von Ma’lüla mit den 3 verderbt Aa 
den Dörfern Ma’lula, Ain et-Tineh und Büfha, umdi 
den noch nördlichen Diftriet Yebrud mit Nuinen, Mühlen 
7 Dorfichaften, davon el-Küſtül der nördlichite Fleden iſt 
fhon Abulfeda (Tabul. Syr. ed. Koehler, p. 27) als au 
Wege zwifchen Damascus und Höms (Emefa) gelegen ge 
hatte; von da die nächften Orte en-Nebk, Kara und SW 
von wo die Karawanenroute theil® oftwärts nach Tadme 
zweigt oder nordwärts gerade aus weiter nad) Aleppo 
(ſ. oben S. 264). 

v. Kremer fagt 6), der Gebirgszug des Anti-Libanon iM 
ner nordöftlihen Verzweigung als Fortfeßung des De 
el-Arbain oder Dſchebel Sälehiya (f. oben ©. 265) 
in feiner füdöftlihen Vorfette Dſchebel ez-Zuweitt, Dahl 
gegen N.W. ftreichen mit ihm noch, nur durch ſchmale Längen 
fer abgefondert, zwei parallele Höhenzüge in ganz gleicher Rid 
gegen N.D. der Dſchebel Maarraf und hinter dieſem 
N.W. der Dſchebel Sſaidnaja (Saidanaya). Hat man 
erſte Vorkette quer überſtiegen, fo liegen im erſten der Zwil 
thäler von S.W. nad) NO. die Dörfer Selime, Marume 
Hufairz jenfeit des tiberftiegenen Dſchebel Maarraf aber, 
zweiten diefer langgezogenen Zwifchenthäler von S.W. nad) 
die Orte Sfaidnaja und Maarra. Bon Damascnd 
nun Der Weg gegen N. an Sälehiyeh, das weſtwärts ie | 
vorüber, hinter dem großen Dorfe Käbun zu der genannt 2 
fette, zu welcher man auf einem elenden, in Fels gehauenen 
bis zur Spike hinauffteigt, wo AR in dag erſte, vorl 



























u — 


— EEE At 


+5) &li Smith, bei Robinfon, Pal. III. S. 926—927. | 
°) v. Kremer, Mittel-Syrien und Damasınd. ©. 181 184. 


Drtfhaften um Damascus. 1427 


re Stunden Tanggezogene, ſchmale Langenthal hinabſchaut, 
welchem ſich die zweite Kette des Dſchebel el-Maarrak 
geädertes Gebirge, weil es ſich voll verwitternder Felſenriſſe 
döhlen zeigt) erhebt. Im Thale, dicht an deſſen Fuße, liegt 
r Mitte eines dichten Laubgeheges von Gärten und Hainen 
höne Dorf Selime mit einem Minaret, faft wie ein euro- 
er Kicchthurm hervorragend. Durch diefes Thal, an der 
ftjeite des Dorfes vorüber, führt der weitere Weg an den 
ın Marüme umd Hufair entlang, und von diefem zwifchen, 
urch vulcanifche Gewalt abgeriffenen Felsftüden zum Kamm 
weiten Barallelfette hinauf, die, viel höher als die Vorkette, 
dDiefelbe hinweg gegen S. O. einen PBrachtblid auf Die weite, 
Ghuͤtha gewährt, der bis jenfeit auch die Merdjch und den 
n in Oft vorliegenden See erreiht. Gegen N.W. aber 
der Blick in das zweite Längenthal, in welchem das große 
Maarra erblidt wird. Diefes ift bis auf eine einzige mo» 
tedanische Familie ganz von griechischen Katholifen bewohnt. 


in Felfen ausgehauene Wafferleitung, die ftellenweife jo 


it, daß ein Mann darin aufrecht ftehen kann, führt aus der 
einer halben Stunde auf dem Gebirg gutes Waller in dag 
‚das ganz hübſche Häufer hat, und von Maulbeerbaumpflan- 
m umgeben if. Das St. Eliag- Felt, das hier alljährlich 
. Auguft gefeiert wird, zieht viele andächtige Pilger aus Da- 
18 dahin, welche die Srühmelfe hören und dann nah Damas- 
urüdfehren, indeß andere dort 2 bis 3 Tage verweilen, und 
as benachbarte Klofter Sfaidnäja befuchen. v. Kremer, 
eſen Tag im Sahre 1850 dafelbft verweilte, nennt e8 ein fehr 
Volksfeſt der ſyriſchen Chriften, die zwar in großer Menge 
ferden und Efeln, Männer wie Frauen, ſich herzudrängten, 
enen aber viele jchon betrunken ankamen, und die Nacht zu 
10 PBerfonen in jedem Haufe deg Dorfs um ein Feuer ges 
unter Gefängen zubrachten. In derfelben Nacht Famen die 
raus dem nur eine halbe Stunde entfernt liegenden Dorfe 
zja herbeigezogen, die fih durch Flintenſchüſſe anfündigten, 
in mit Trommeljchlag und Gefängen die Nacht verbrachten, 
tunde vor Sonnenaufgang die Meffe in der Kirche gelefen 
die etwas unterhalb des Dorfes liegt. Nach dem fyrifchen 
zündete man die dem St. Elias zu Ehren mitgebrachten 
erzen an, jehlachtete die Lämmer und fing num zu ſchmau— 















u &rir2 


— ——— 


1428 Weft-Afien, V. Abtheilung. 11.Abfchnitt, $. 31 


Das Dorf Sfaidnäja, auf halber Höhe des Gebirges 
maleriſch gelegen, hat ein Klofter, das damals (1850) von ; 
Nonnen bewohnt wurde; e8 ragt, auf einem tfolirten Feld geler 
aus der Mitte des Dorfes empor, ift aber ohne Waffer, das ı 
dort erfaufen muß. 

Auch unfern des Dorfes Maarra, auf einer Hügelfpike, 
v. Kremer die Ruine eines Klofterd oder einer alten, aus gro 
Steinen feft erbauten Kirche, in welcher noch einige Ka 
Frescomalereien an den Wänden vorhanden w Sie | 
am Wege, der zum 2 Stunden entfernt liegenden a, Mu 
gegen S. W. führt, durch einige Weinberge und eine Ebene, 
zur Seite fid viele Eifternen befinden. Hier zeigten ich v 
Gazellen. 

Menin (irrig Tell Mumenin auf Berghaus Karte) Ha ſh 
große Häuſer, und iſt in der Mitte eines Felſenkeſſels lieblich 
legen, von Gärten, Weinbergen und vielen Feigenbäumen umge 
In den hohen Felswänden ſieht man viele Grotten mit Altıı 
Nifchen und Ueberreften eines alten Cultus. Am Fuß des 10 
hohen Felſens bricht eine reichhaltige Quelle, Ain es-Sah 
d. i. die Quelle des Freundes, hervor. "Dies Waffer fl 
in die Ghütha ab (wol durch das untere Thal von Helbön 
zwiſchen Selsthälern voll überwuchernder Haine von Pappeln, N 
und Ahornbäumen, die den herrlichften Fühlenden Schatten gem 
ren. Die Einwohner von Menin find insgefamt Mohammedat; 
fie haben große Ziegenheerden; in einem Feigenbaumgarten 
man eine in Fels eingehauene Gapelle mit Sculptur in griedift 
Styl, gegenwärtig Heifel-Mär Takla, d. i. ein Tempel 
Scta. Thefla, genannt (f. oben ©. 930). Di. 















Von Menin füdwärts über das Bergdorf Tell, wo 
Kubbet Sidi Kufeim auf der Berghöhe fteht, erreicht man de 
nach einer halben Stunde das große Dorf Marabä, unter d 
Felshöhe das Waller von Menin mit dem Wadi Helbön vo 
die Vorkette des Gebirges durchzieht und bei Berze in ie 
der Ghütha eintritt (f. oben ©. 1322). 


Die Landfchaft Palmyrene, 1429 


4 $. 40. 
Ginundzwanzigftes Kapitel. 


nordſyriſche Wüſte zwifchen Damascus, Aleppo 

dem Guphratlaufe; die alte Palmyrene bei 

Dtolemä mit den Ruinen von Palmyra und 
Zadmor, 


Biehen wir und von Damascus eine gerade Linie nordwärts 
Aleppo und eine andere oftnordoftwärts über Balmyra bie 
Euphrat nah Anah, fo wird der hierdurch gebildete Land: 
’ des innern, flachen, nördlichen Syriens durch die dritte 
ie, welche der Euphrat oftwärts Aleppo gegen ©.D. über 
pſakus nur mit wenigen Krümmungen bis Anah verfolgt, als 
großes Triangelland begrenzt, deffen füdliche, größere Baſis 
PBalmyra ungefähr in ihrer Mitte die Querlinie von Da: 
eus durch die Wüfte bis zum Guphrat einnimmt. Die Spike 
Darüber nordwärtg ſich erhebenden, faft gleichfchenkligen Trian— 
8 aber nimmt Aleppo mit feiner nächften Umgebung ein. 
 dftlihen diefer Schenkel bezeichnet der Lauf des Euphrat, 
weftlihen die Karawanenroute von Damascus nad) 
ppo, am Dftfuß des Anti-Libanon und der nordfyrifchen 
zuge entlang durch Die flache Ebene. Der in der Mitte zwi— 
t diejen Schenfeln des Triangels gelegene Raum ift größten: 
8 uns unbefannt gebliebene Wüfte, die zwar alljährlich von 
ad-Karamanen, aber nur hie und da einmal von wenigen 
äiſchen Reiſenden durchzogen wird, und die Domaine der 
nomadifirenden Beduinenftämme mit ihren Heerden feit un: 
ihen Zeiten gewefen if. Daher find nur wenige Beobachter 
diefe Gebiete vorgedrungen, wenn auch Gejchäftsreifende von 
ascus oder Aleppo mit den Bagdad-Karawanen dieſe be: 
rlichen Wüftenwege, um Mefopotamien jenfeit des Euphrats 
9 ſie hindurchziehen mußten, denen man nur flüchtige 
ben verdanken konnte. Ihre Berichte über die Wege und 
Tıhaften an der Oftfeite des Triangelgebiets von Aleppo längs 
Suphratlaufe gegen SD. über Thapſakus, Anah und Hit 
uſchon früher bei Beſchreibung des Euphratſtromes und ſeines 











N 


1430 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. S. 40, 


Üferlandes nah Nennell und Chesney mitgetheilt, worauf wi 
bier zurüdweifen (Erdk. Th. X. ©. 142, Th. XI. ©. 716 — 726) 
denn neuere Beobachtungen haben "wir über die Uferfeite dieſe 
triangulairen Wüſtenſtrecke Nordſyriens nicht erhalten. 

Dagegen hat der regere Berfehr zwifchen Damascus um 
AUleppo auf der großen Karawanen- und Bilgerftraße und ihne 
zur Seite manchen geographiichen Fortſchritt in der Kenntniß d 
Landes gewährt, wenn jchon immer nocd große Lücken —— 
bleiben. Lägen nicht die ſtaunenswerthen Ruinen der alten Pal— 
myra, die ſeit anderthalb Jahrhunderten auf wiſſenſchaftlich ge 
bildete Europäer einen eben fo gewaltig anziehenden Einfluß au 
übten, wie fie den Einheimiſchen feit Sahrtaufenden gleichgül 
- geblieben, in der Mitte diefer fchwerzugänglichen Wüſtenſtriche, A 
würden dieſe ung noch unbekannter geblieben jein, als fie es nor 
vor dem Jahre 1678 waren, wo fie von der erften europäiſche 
Reiſegeſellſchaft von Aleppo aus (an ihrer Spike ſtanden die eng 
liſchen Kaufleute Timothy Lanoy und Aaron Goodyear)? 
erft entdedt wurden, obwol die Erbauung einer Tadmor an ihr 
Stelle ſchon faft dreitauſend Jahre zuvor aus der Salomoniſche 
Zeit bekannt war. u 

Zunächſt haben wir alfo die verfehiedenen Wege zu ve 
auf denen man bisher die Nuinenftadt Balmyra zu erreichen i 
Stande war, ehe wir dieje ſelbſt in ihrer eigenthümlichen ap 
durchwandern; denn nur durch dieſe Wege lernen wir von verſchi 
denen Seiten und Localitäten her jenen Landſtrich näher femme 
zu deſſen überfichtlicher und allgemeiner Schilderung wir bis hei 
noch feinesweges bereihtigt find, da ung noch weit mehr Unbefan 
tes in ihm geblieben, als Befanntes zu Theil geworden if. 

Die Wege der erſten Entdeder gingen vom Norden, I 
Aleppo aus nah Palmyra und von da wieder dahin zweit 
erft jpäter wurden die Wege vom Weften her von Höms od 
von der Hadſchroute dahin begangen, und erſt in den neueren 8 
ten ſind directere Wege von Damascus aus nad PBalmyra m 
näher befannt geworden. Von der öftlichen Euphratfeite ift me 
fein Europäer durch die Wüfte bis zur Stadt Palmyra vor 
drungen; dort-fonnten bisher alle Touriften nur in einiger der 
oſtwärts auf der Aleppoſtraße nach Hit, in der Nähe des J 




















» Philosoph. Transact. Nov. and Dec. 1695. No. 218, p. ' 
Fxtract of Journals etc. 


Die Landſchaft Palmyrene. 1431 


‚ an ihr vorüberziehen; Lieutn. Colonel Chesney iſt der 
ge, welcher auf feinem Rückwege von Baffora tiefer durch 
üfte, von ©.D. her fommend, Balmyra felbft erreicht hat, 
ven Bericht darüber uns bis jebt ſchuldig geblieben ift 8). 
8. 3. Bankes ebenfalls, der einzige Reifende, dem es ge— 
war, von Balmyra aus in der fürzeften, directen Rich— 
uch die Wüfte (im 3. 1834) das nächſte Euphratufer 
reichen (in 17 Stunden Zeit) 9), um den Weg zu erforschen, 
? Königin Zenobia von Balmyra (im 3.273 n. Chr. Geb.) 
rer nächtlichen Flucht zu Dromedar aus ihrer Capitale ein- 
um den römischen Reitern des Kaifers Aurelian zu entfliehen, 
jedoch noh am Euphrat beim Einfchiffen erreichten und alg 
jene zurücführten. Bon den Wegen, welche in einiger ſüd— 
‚ Ferne von PBalmyra quer dur die Wüſte vom Euphrat, 
h von Hit, weftwärts über Makſura, von Taylor 1831 
on Wellfted 1833 (Erdk. XI. 1844. ©. 744—749) nad) 
seus zurücdgelegt wurden, ift ſchon oben die Rede geweſen; 
heinen auf diefem Querwege feine Notiz über die Südfeite 
almyra eingezogen zu haben. Auh Ormsby, Surveyor 
uphrat 10), hatte diefelbe Wüftenroute im April 1831 von 
18 Damascus, eine Strede- von 416 englifhen Miles, in 
Stunden Zeit zurückgelegt, ohne irgend einer Seele vom letz— 
te bei Hit zu Gujem bis’ zum erften, Makſura, 8 Stun- 
ı Dften von Damascus, begegnet zu fein, noch irgend eine 
von Anftedelung gefunden zu haben. 
ur iMeberficht der Quellen, aus denen wir unfere geogras 
m Nachrichten zu jchöpfen und mit einander zu vergleichen 
um zur Kenntniß der genannten Dertlichfeiten nach dem 
bartigen Standpuncte der Wiſſenſchaft zu gelangen, diene 
tläufig folgende hronologijhe Aufzählung derjelben, 
wir jpäterhin unfere Specialbefchreibungen kürzlich zurüdz 
‚ fönnen. 












as Routier ift eingetragen, in Lieutn. Colonel Chesney, Map 
“the Countries situated between the Rivers Nile and Indus, 
Survey of the Euphrates and Tigris, by J. C. Walker. 
ndon, 1850, und in H. Kiepert, Die Euphrates- und Tigrislän— 
Em ſ. w. zu Ritters Erdkunde. Berlin, 1854. ) Report on 
»am Navigation to India, ordered by the House of Commons. 
&. Lond. 14. July 1834. No. 2597—2602. p.219. *'°) Report 
€ Steam Navigation to India. July 1834, im Appendix. 
1. 3. p. 37—39, 


| 
| 


1432 Weft-Aften. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 40 


1) (1173). Rabbi Benjamin von Tudela fe 
al8 Augenzeuge von Palmyra zu berichten... h 

2) (1616 und 1625) 1). Della Balle ging von U 
nach Ana auf der Karawanenftraße nad Bagdad hin und A 
in RO. an — vorüber. 

3) (1638) 13). J. B. Tavernier nahm auf ſeiner zwe 
Reiſe denſelben — 

4) (1678)1%). Extracts of Journals of the English M 
chants of the Factory of Aleppo, Timothy — 
Aaron Goodyear, to Palmyra, im Juli; erſte Reiſe mit ſe 
kurzem Aufenthalt. J 

5) (1691). Second Journey, Sept. and Oct. vi 
lifax) mit 4 Tagen Aufenthalt 19). 

6) (1699). 9. Maundreiiie), Reiſe von Aleppo oft 
zum Euphrat nach Bir und zurüd zum Salzthale. 

7) (1751). Rob. Wood’S und Damfing Reife zu 
Ruinen 17) von Palmyra, März und April, von Damascus 
und dortiger Aufenthalt von 14 Tagen. Aufnahme eines M 
und Meffung der Architecturen. Ihnen ift ———— 
1763, der Entdecker der Nilquellen, James Bruce, nah 
myra gefolgt, der dort die erfle Breitenbeftimmung mit & 
Hadleyfchen Quadranten auf 33° 58° n. Br. gemacht hatte, al 
feine nähere Befchreibung von Palmyra veröffentlichte, ſondern 
8 Proſpecte von den Ruinen zeichnete, Die er dann dem $ ön 
von England zum Geſchenk übergab. 7 

8) (1785). Caſſas Reife 18) von Höms nad Balnye ta 
vittoreske Zeichnungen der Ruinen mit Aufnahme eines © 
planes. | 

































| 
m 
* 


J —3 


+11) Asher, The Itinerary of R. Benjamin of Tudela. Berlin, 18 
8. Vol. I. p. 87, Vol. II. p. 120— 122. . 1?) ®ietro Deil@ 
Reifbefchreibung. Deutſch von Wiederhold. Genf, 1674. — 
17ter Brief. S. 181—187, und Rückreiſe. Ilter Brief. zh. 1 

3) J. B. Tavernier, Les six Voy. Ed. a la Haye 1718. J— 
Liv. 2. p. 157—163. '*) Philosoph. Transact. Lond. 11 
Nov. and: Dec. No. 218. p. 125 etc. '°) Philosöph: ” 
No. 217. p. 83— 110, 138—160. *P ——— 
to sion, 1697. Oxford. 8. 1740. App. p. 153—162 
7) Rob. Wood, Les Ruines de Palmyra. Lond. fol. 1758, 
57 KRupfertafeln in Bolio; J. Bruce, Reifen zur Entdeckung det 
quellen. Leipzig. Ueberf. 1790. I. ©. 55. 1 Cassas, Vo} 
pittoresque de la Syrie. fol. tabul. 24—137. | 


= 


Reiſende nach Palmyra. 1488 


9) (1815). O. F. v. Richters Reiſe 19) von Höms nad 
Tadmor und zurück, im J. 1815 vom 15. bis 24. Nov. 

10) (1817). Irby's und Mangles?) Beſuch von Höms 
nach Balmyra vom 26. Januar bis 10. Februar. 

11) (1817). W. ©. Bankes?) hatte kurz zuvor Palmyra 
befucht und Forfhungen angeftellt, aber feine Nachricht darüber 
veröffentlicht. 

12) (1818). Leghs kurzer Durchflug ??) durch PBalmyra 
von Damascus aus. 

13) (1831). Rennell?) bejuchte Balmyra nicht jelbft, aber 
gab feine eritifchen” Vergleihungen der topographifchen Nachrichten 
über die Situation don Balmyra und die Wege dahin heraus, 
nah Rob. Shirley, 15985 Tereira, 1605; Barth. Plai⸗ 
fted, 1750; €. Ives, 1754; Taylor, 1789; Dlivier, 1797, 
und Anderer von ihm gejammelten und revidirten Angaben. | 

14) (1834). W. ©. Banfes?*) zweiter Befuh in Pal— 
myra und Weg zum Guphrat. 

15) (1835) 25). Charl. Addifon, Reife von Damascug 
nach Palmyra im October, 8 Tage Aufenthalt dafelbft. 

16) (1837) 6). Lieufn. Colonel Chesney’s Rückweg von 
Baffora durch den Wüftenweg über Palmyra. 

17) (1837) 7). Lord Lindfay’s Beſuch von Damascus in 
Palmyra, im Juni. | 

18) (1837)3). Adolphe de Caramans Reife im Debr. 
von Höms nach Palmıyra und zurüd. 

19) (1850) 2). Alfr. v. Kremer, Ausflug von Damas- 
eus nad) Balmyra, im Juni und Juli. | 


1) D.v. Richter, Wallfahrten im Morgenlande. Berlin, 1822. ©. 205 





bis 227. °°) Ch. L. Jrby and Mangles, Travels in Egypt, 
Syria etc. Lond. 8. 1823. p. 256—276. *ı) Ebendaj. p. 283. 


) Legh, Excursion etc. Lond. 1824. p. 260. °°) J. Rennell, 
Comparative Geography of Western Asia. Lond. 1831. Vol. 1. 
p- 95—96, Sect. 2. p. 22? — 109. 2) Report on Steam Navi- 
gation to India. fol. 1834. No. 2597—2602. p. 219. ?°°) Charl. 
Addison, Damascus and Palmyra. London. 8. 1838. Vol. II. 
p. 193 — 367. 6°) Chesney, Map etc., j. oben. ° °”) Lord 
Lindsay, Letters to Egypt and Holy Land. London. 8. 1839. 


Vol. II. p. 164—180. 58) Adolphe de Caraman, Voyage de 
Höms a Palmyre, im Bulletin de la Soc. G&ograph. Paris, 1840. 
p- 321— 345. >) v. Kremer, Notizen, in den Sitzungs Berichten 


der Kaiſerl. Akademie der Wiſſenſch. Phil.hiſt. Cl. Jahrgang 1850. 
| 2te Abth. Juni u. Juli. ©. 84—99, und in deſſelben Mittel-Syrien 
und Damascus. Wien, 1853. S. 190— 204. 


1434 Weft-Aften. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 40. 


Warum wir unter diefen Quellen zur Kenntniß von Balz 


myra den früher fo übermäßig gefeierten und. faft einzig wegen 
feiner meifterhaften Schilderung von Palmyra von den Archäologen, 
Geographen und Hiftorikern gerühmten VBolney nicht anführen, 
ergiebt fich einfach daraus, daß diefer gewandte Schriftſteller nur 
jeine Zefer glauben machte, als fei er ein Augenzeuge von Palmyra, 
wo er aber niemals hingefommen. Dies ift das Zeugniß des in 
Damascus fo lange Zeit einheimifchen und berühmten Arztes 
Ehaboceau (j. oben ©. 505), bei dem Volney als Gaft im 
Haufe wohnte. Er wiederholte mit Beftimmtheit feine Ausfage, 
daß VBolney von Damazcus aus die Abficht gehabt, Balmyra zu 
befuchen, aber durch einen heftigen Schneefall dafelbft von der 


- Ausführung feines Planes abgehalten fei 30). Die gewandte Feder 


des Autors und jeine Einbildungfraft verleitete ihn nicht jelten 


zu Irrthümern und Berftellung, wie er denn fich felbft nur unter 


einem angenommenen Namen (er hieß eigentlich Conftantin 
François Chaffeboeuf)!) dem Bublifum vorführte. Brochi?2), 


der feinen Fußtapfen folgte, hat manche jeiner falfchen Angaben, 


die er wie authentiiche giebt, nachgewiefen; Irby und Manz 


gles >33), wie Budingham, erklären feine Schilderung der Auge 
fiht vom Machmel als eine Bhantafie; Burkhardt) rügt feine 
falfhen Angaben von den Graniten in Baalbefs Ruinen, wo do 
nur Kalfftein ſei; Ruffegger ?°) bemerkt jehr richtig, Bolney’s 
Befchreibungen der Ruinen von Baalbek feien am fchönften gefehil- 
dert, aber feinesweges am richtigften; 9. Guys36) weiſt ihm an 


dere, ganz falfche Schilderungen nach, und wenn er fi der Phra— 


jen jo häufig bedient, daß nichts weiter in irgend einer Gegend 
bemerfengwerth fei, ald was er gerade meint, 3.8. im Eoele nur 
Baalbef, am Galiläer Meere nur Ziberiag 2c., jo muß man beim 
Gebrauch feiner Mittheilungen doch fehr vorfichtig fein, und kann 
fie wenigfteng nicht alg Quellen zum Grunde legen. Er ftarb im 
Sahre 1820, und machte feine fyrifchen Reifen vor dem Einfall der 
Neufranfen in Aegypten, wohin er zu ihnen überging. Seine 
Schilderung von Palmyra ift ganz aus Rob. Wood’8 Werfe zur 


jammengejest. 

*?°) Memoirs of Lady Hester Stanhope. London, 1845. Vol. Il. 
p. 153. 9) St. Beuve, in Athen. Franc. 1853. No. 10. p.218—19. 

37) Brocchi, Viaggi. III. p. 379, 380; It. p. 174. 3) Jrby and 
Mangles, Trav. p.212; Buckingham, Trav. am. the Arab Tribes. 
p- 478. +) Burckhardt, Trav..p. 13 und bei Gefenius ©. 53. 

35) Nuffegger, Reife. I. 2. ©. 700. 6) H. Guys, Relations de 
Beyrut etc. T.I. p. 22; T. IL p. 319 u. a. m. 





Wüftenwege von Haleb nad Palmyra. 1435 


Erläuterung 1. 


Die Wüſtenwege nach PBalmyra, vom Norden her, von Aleppo. 
Erfte und zweite Entdefungsreife, 1678 und 1691. 


Der erſte directe Verfuch der Kaufleute von der Factorei der 
Sngländer in Aleppo, die Ruinenſtadt Balmyra näher kennen 
u fernen, mißlang zwar durch die Raubfucht der Beduinen, welche 
ie Kaufleute Th. Lanoy und Aaron Goodyear zur fchleunigen 
dückkehr zwangen; doch hatten ſie die Stadt wirklich erreicht, und 
ahnten wenigftens ihren Nachfolgern die Wege dahin. Einige 
jeichnungen von den Ruinen und ein Tagebuch bradten fie mit 
ach Aleppo zurüd, daraus fich Folgendes ergab. 


) Erfte Entdelungreife von Aleppo nah Palmyra 
(1678 im Sult) 37). 


Es waren 16 Engländer, unter ihnen die Anführer Timotby 
!anoy und Aaron Goodyear, mit Dienern und Begleitern 
ufammen 40 Berfonen, die am 18. Juli das Wageftücd einer Ent: 
efungsreijfe dahin unternahmen, und am eriten Tage 4, Stunde 
eit gegen S.O. bis zum Dorf Eafferabit (Kefr Abiad) am Rande 
er Wüfte vordrangen. 

\ 19. Juli. Zweiter TZagemarfd gegen Süd-Süd-⸗Oſt 
we Quelle Churraik. Die Entfernung dahin fonnte nicht an— 
geben werden, da der Führer den Weg verfehlte und man in der 
rre umherzog, bi8 man durch die Selebi-Beduinen, die mit der 
azellenjagd beſchäftigt waren, zu dieſer Quelle gewieſen wurde, 
o andere ihres Stammes mit Aſchebrennen der Kalipflanzen für 
Seifenſiedereien in Damascus beſchäftigt waren (vergl. oben 
2.1391). ; 

20. Juli. Dritter Tagemarſch. Gegen O.S. O., zunächft 
Ih Andrene, wo man die Nuinen einer großen Stadt und von 
bis 3 Kirchen ſah, auch ſammelte man einige griechiſche In— 
hriften ein, offenbar aus chriftlicher Zeit, deren Sinn man 
ser nicht erkannte. Man verweilte hier 1% Stunde. Dies ift 


I 








J 





Be 
) Philosoph. Transact. 1695. p. 125—137. 


1436 Weft-Aften. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 40. 


die Andronass) des Itin. Antonini, ‚welche nach deffen Angabe auf 
einer Querroute lag, die von N.W. von Chalcis 27 römische Mil- 
lien entfernt gegen ©.D. und von da 18 römische Millien weiter 
nah Seriane, den Ruinen der heutigen Stadt Seriah, lag, 
welche auf der zweiten Reife nah Palmyra (1691) bejucht wurden. 
Bon da weiter gegen S.O. wurde nach A Stunden Wegs ein 
Aquäduct, Schedzalal (in W. von Sertah), in lieblicher Ge- 
gend gelegen, erreicht. Er ift eine ganze Strede weit durch den 
Fels gehauen, und endet an einer fruchtbaren Öartenftelle, wo ein 
Araber mit feiner Familie eine Grotte bewohnte, Melonen, Gur— 
fen und anderes Gemüfe und einige Aeder mit Weizen und Gerfte 
bebaute, für die er 12 Büffel hielt zum Pflug und zur Milchnah— 
rung. Dieſe Stelle diente den Raubhorden der Beduinen, ihre 
Beute, die fie um Uleppo, Hamah und Anderen Grengorten der 
Wüfte gemacht, in diefem fehwerzugänglichen Aſyl unter ſich zu 
vertheilen. | | 

21. Suli. Vierter Tagemarfh, Weg 6 Stunden weit 
gegen S. nad) Eoftal (oder Kuftul, d.h. im Arabifchen Quelle). 
Auf dem Wege dahin nah den erften 2 Stunden wurde der Ort 
Briadin erreicht, wo auf-einem Stein, der aus der Erde herz 
vorragte, eine griechiſche Inſchrift fand. Alſo auch bis hier- 
her war in die Wüfte in den früheren Sahrhunderten die Anfiede- 
fung tiefer eingedrungen als heutzutage, wo nur Beduinen umher 
nomadifiren. Don da waren A Stunden bis Coſtal zurücdzulegen, 
zwar durch Eindde, aber Feinesweges durch unfrudtbare Gand- 
wüßte; denn der ganze Erdboden war von den Gruben der ratten- 
artigen Dſcherboas (wol Dipus tetradactylus, die Springmaug; 
Serboa) fo durchlöchert, daß er den Zußtritt der ‘Pferde fehr un: 
ficher und durch das Einbrechen leicht gefährlich machte, Dies hier 
ſehr verbreitete Thier wird von den Arabern gegeffen. Am Nach— 
mittag führte der Weg über mehreren Hügeln hinweg, die mit 
Piftazienbäumen bewachſen find, deren durftftillende grüne 
Früchte mit Salz den Arabern zur angenehmen Speije dienen. 
Nach 3 Stunden Wegs über diefe Hügel ſchlug man auf ihnen die 
Zelte auf. In der Naht wurde man von einem in diefer Jahres⸗ 
zeit ungemein ſeltenen Regenſchauer durchnäßt. | 

Da diefe Quelle Coftal in der Mitte der Tyrifchen Wüſte in 
directer Linie zwiſchen Höms (Emeſa) liegt, von wo Alexander M. 


#38) Itin. Antonini ed. Wesseling. p. 195, ed. Parthey. p. 87. 





| 


Wüſtenwege von Haleb nad Palmyra. 1437 


durch Ddiefelbe zur Euphratbrüde nah Thapſacus mit feinem 
Heere zog, jo hat Nennell deffen Marfhroute von S. W. gegen 
N.O. mit vieler Wahrfcheinlichkeit hier hindurchgezogen, denn 
Brunnen beftimmen in den wafjerarmen Wüften allerdings die Zug— 
linien der SHeere. 

22. Juli. Fünfter Tagemarfh. Vom frühen Morgen 
aus marfchirt, erreichte man gegen D.S.D. um 11 Ühr eine Quelle 
Ghor, die aber nur heißes Waſſer hatte, bei der man verweilte, 
Db hier etwa die Centum Putei der Tabula Peuting., welche fie 
als die lebte Station von Apamea nah Palmyra einzeichnet ? 
falls fie nicht noch weiter weitwärtg zu juchen find, wie fie Ren— 
nell in feine Karte eintrug. 

23. Juli. Sechſter Tagemarſch. Bon Ghor ging die 
Route, mehr gegen Oft als zuvor, zu einer großen Ebene, vor 
welcher eine Berghöhe mit einem Gaftell, Antar genannt bei 
Arabern. Hier fprengte ein Reiter von Tad mor heran, der die 
Nachricht gab, fein Emir Melkam habe mit einem andern Emir, 
Schidid, Frieden abgefchloffen, und beide vereinigt commandirten 
über 400 Mann Truppen. Er hatte die Neifenden für Türken ge— 
halten, welche feinem Emir zu Leibe gehen wollten; fie für frieds 
liche Franken zu halten, jchten ihm unglaublih, da bisher fich 


Franken noch niemals jo tief in die Wüfte hinein gewagt hätten. 


Man jchritt indeß näher, und traf zuerft auf einen prächtigen 
Aquäduct, der 2 Stunden weit unter der Erde fortzieht, 
mit einer Mauer nach augen überdedt ift, an der zu beiden Seiten 
Gänge für 2 Männer angebracht find; dann erreichte man die 
Nuinen Balmyra’s, und wurde dort mit geheuchelter Freund— 
Ichaft von dem Emir empfangen. Aber dieſer fann nur auf Xift 
und Blünderung, jo daß die Gefellihaft, ihrer Habe völlig beraubt, 
eiligt nach Aleppo zurüdflob. Ihr geringer Gewinn, den fie mit- 
brachten, beftand, jagt der Berichterftatter, nur in einer einzigen 
dort copirten Injchrift und in der gemachten Erfahrung, daß die 
Ruinenſtadt Tadmor, oder Balmyra, in S.S. O. von Aleppo 
und über 150 englifche Meilen (an 30 deutfche Meilen) fern liege, 
was zuvor unbekannt geblieben. Der Paſcha von Aleppo, empört 
über die Treulofigkeit de8 Emir und die Verletzung des Gaftrechts 
gegen die von ihm Empfohlenen, ſchwur ihm den Tod; dur Lift 
der Türken gelockt, wurde er gefangen und bald darauf zur Strafe 
geköpft. 


“ 


1438 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. 11. Abfpnitt. $. 40, 


2) Zweite Entdelungsreife von Aleppo nad) Palmyra 
(1691 im September). 


Nur 13 Jahre fpäter gelang es derfelben Gefellfhaft der Le— 
vantekaufleute der englifhen Factorei in Aleppo39) mit mehr 
Glück als zuvor, fid) einige Kenntniß von den Prachtruinen Pal— 
myra’s zu verfchaffen; ein Neverend Mr. Willtam Halifar, 
der auch einigen Bericht darüber gegeben, war von der Partie, die 
diesmal 30 Mann ftark, Herren und Diener gut bewaffnet und 
unter dem Schuße eines arabiſchen Scheichs, Affyne, der ihnen 
Führer zugefchiet hatte, in 6 leichten Tagemärfchen die Nuinen 
erreichte. Ihr Weg ging anfangs über diefelben Orte, wie der 
früher genommene, jedoch bald mit öftliher Abweichung und wol 
in geraderer Richtung zum Ziele und mit mehr Aufmerkfamfeit auf 
die Natur der durchwanderten Landichaft. | 

Erfter Tagemarſch. Abmarih von Aleppo am Mi- 
chaelistage, den 29. September, gegen O.S.O. 4 Stunden 
weit Dis zur Quelle Kaphir Abiad (obiges Gafferabit). Alt- 
Aleppo blieb 1 Stunde gegen Weft zur Seite liegen. Nach fur: 
zen Aufenthalt ritt man weiter zu einer beffern Quelle, am Fuß 
eines hohen Hügels, voll Trümmerblöde, auf welchem die Nefte 
eines öden Dorfes, Broeder (Brosder bei Nennell), gelegen; 
von da, nad) kurzem Imbiß, weiter durch eine offene, frudtbare 
Ebene, Imghir (Emghir bei Rennell), die durch ihren beften 
Weizen berühmt ift, mit dem fie die Stadt Aleppo verjorgt. 
Hier Nachtlager- | 

Zweiter Tagemarſch (30. Sept.) bis zum Sumpfe 
Zerga. Nah der erften Stunde an dem verödeten Dorfe Urghi 
(Erjil bei Nennell) vorüber, und dann durd eine liebliche, Frucht: 
bare Ebene, die von einer Hügelreihe umgeben wird, mit deren 
Auffteigen die Grenze der fyrifhen Wüſte erreicht ift, -in der 
man nun auf mehrere Zagereifen weit Abfchied von allen Men— 
Ihenwohnungen nehmen mußte, nur befihwerlihe Zugänge über 
loſe Gefteine ohne Wegfpur findet, und nur niederes Geftrüpp oder 
Bufchwerf und außer einem einzigen noch übrig gebliebenen gänz— 
lich vereinfamten Baume Feine andere hervorragende Landmarke vor 


*3°, Philosoph. Transact. 1695. p. 83—110, 138—160; Corneille 
Le Bruyn, Voy. au Levant. A la Haye. 4. Tom. Il. 1732. 
p. 381 — 456. | 





Zweite Wüftenveife von Aleppo nad Palmyra, 1439 


fich erbliden Eonnte. Nur in der weiten Ferne auf einer Hügel: 
reihe ragte auf dem weftlich gelegenen Gipfel ein altes Caſtell, 
Kası Ibn Wordan, hervor, an dem man in der Ferne vorüber: 
309, und dann denfelben Aquäduct Scheck Alal Getzt Sched 
Ailha genannt) nad 5 Stunden Marfches erreichte, über welchem 
auf der Höhe ein Haus, des Scheich$ genannt, lag. Der Brunnen 
gab nut fehlechtes Waſſer. Doch Tauerten arabifche Jäger den Ga— 
zellen auf, die zur Tränfe aus der Wüfte fid) hier zu verfammeln 
pflegen. Die Schützen, hinter Steinen gelagert, ſchienen doch mit 
ihren fchlechten Flinten ihrer Beute ficher zu fein. Von da weiter 
gegen ©.D. ziehend, boten ſich zwei neue Blicke darz der eine 
weftwärts auf die Nuinen einer alten Stadt, Andrein, oder 
Londrine, offenbar die ſchon früher genannte hriftlihe Androna, 
wo, nach Ausfagen der Araber, Inichriften von ihren einftigen 
Franfene Bewohnern herrührend fein follten, die man auch auf der 
erften Reife vorgefunden, die aber nicht weiter befannt geworden, 
und die andere oftwärtg auf einen einfamen Baum, der zweite, 
den man in der Wüfte an einem Waffer hervorragen Jah. An ihm 


vorüber, in der Nähe von weißen Kreidefteinklippen, traf man den 


Sumpf Zerga. 
Dritter Tagemarfh, den 1. October, von Zerga big 


-Esri. Ueber weite Ebenen, voll Löcher und Gruben der Springs 


mäufe, die hier in Menge haufen, an drei niederen Hügeln, Tenage 
genannt, vorüber, wo gutes Waffer, bis um 11 Uhr Mittags 
Esri (Siriah oder Seriana) 9) erreiht wurde. Derſelbe Ort 
wurde Della Valle, der e8 auf feiner Rüdreife (1625) bier noch 
mit dem Altern, richtigern Namen Siviäa bezeichnet. Noch fanden 
bedeutende Reſte einer fehr ftarfen Mauer, die wahrfcheinlich ein 
Gaftell, das am Hügel zur Verteidigung der Stadt aufgeführt 
war, angehörten. Ueber dem Gaftell erheben ſich aber noch ältere 
aus hartem Stein, doh ſchon fehr verwitterte Nuinen an einem 
von S. W. nah N. O. gerichteten langen Nechtel, das an der Süd— 
oftjeite ein Thor mit jehr ſchönen, obwol ziemlich zerjtörten Sculp- 
turen zeigt. Die Außenfeiten find mit ſchönen runden PBilaftern, 
mit Fußgeftellen und Gapitalen geziert. Das Dad) ift eingeftürzt, 
und geftattete nur einen Dli in das Innere, der es mehr als 
einen heidnifchen Altern Tempel erfennen ließ, als einer fpätern 


%0) Itin. Antonini ed. Wessel. p. 195; Della Valle, Viaggi. Venetia. 
.. 1665. 12. Parte Ill. Letter 11, p. 617. 


1440 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abfehnitt, $. AO, 


hriftlichen Kirche angehörig, und aud) viel älter fein mußte, als 
das jpäter gebaute Caſtell. Wahrjcheinlich ein nördlicher Vorort 
der Gapitale Balmyra aus ihrer Blüthezeit: denn es fehlt nicht an 
mancherlel Trümmerreften, welche fat nach allen Richtungen zu 
Stationen in der jeitdem gänzlich verfallenen Wüftenftrede Zeichen 
früheren Anbaues derfelben an den verfchiedenften Puncten dar- 
bieten. Viele Gräber liegen um die Tempelftätte her, voll Namen, 
darauf auch arabiſche (?) Infchriften, die aber nicht entziffert wer- 
den fonnten. 

Dierter Tagemarſch (2. October) von Esri nad) al- 
Myrrha. Nah 6 Stunden Marfh vom Nachtlager erreichte 
man 2 Brunnen, die 108 Fuß tief waren, aber nur 2 Fuß tief 
Waller enthielten, Imp Malfa Jiab genannt. Bis dahin fonnte 
man noch einen betretenen Weg unter den Kreidehügeln wahrneh- 
men, an deren Fuß die Brunnen mit übelriechendem Waffer liegen, 
das die Neifenden vom Trinken abhielt, worüber die Araber fie 
auslachten, verfichernd, daß jelbit ihr Scheich-Diejes Waller trinfe. 
Eine blätterlofe Kalipflanze mit faftigem Stiele wurde hier 
verbrannt für die Seifenfabrif, aber ihre Aſche aud) in die Brot- 
fuchen (wol als Salz) verbaden. Am Nachmittag ritt man, immer 
noch gegen Süd mit ſüdöſtlicher Abweihung, drittehalb Stun— 
den weit über al-Myrrha und Hügelzüge auf und ab, wo man, 
ohne Waſſer zu finden, die Zelte aufihlug. 

Fünfter Tagemarſch (3. Det.) bis el-Wishal. Ueber . 
eine unebene, oft von Wafferriffen und Spalten unterbrochene, 
öde Fläche, Die in der naſſen Jahreszeit von benachbarten Berg- 
waffern dDurchfurcht werden muß, hatte man nach 4 Stunden Wegs 
einige Berghöhen zu überfteigen, von denen man einen Fernblid 
zu einer Bergkette gewann, hinter welcher Palmyra liegen folte. 


Diefer Berg war mit vielen dichten und fehattigen Terpentinz 
bäumen (Pistacia terebinthus?) bewachfen, welche viele den Pi- 


ftazien ähnlich jchmedende, nußartige Früchte trugen, die nur Öle 
haltiger find, aber von den Arabern gern genoffen wurden. in | 
jehr bejchwerlicher, Elippiger Weg führte durch eine enge, fehr 
trodene und heiße Schlucht, in welcher aber ein fehr plöglicher und 


heftiger Negenguß den Neifenden in Zeit einer halben Stunde 


durch feine Ueberſchwemmungen das weitere Fortfchreiten unmög— 
fih machte,. und fie nöthigte, hier zur Nachtherberge ihre Zelte 
aufzufhlagen. Die Stelle wurde el-Wishal genannt; von den | 
Berghöhen flürzten von allen Seiten Regenbäche in Gataracten herab, 





Zweite Wüftenveife von Aleppo nah Palmyra. 1441 


Sechſter Tagemarſch (A October). Beim Aufbruh am 
frühen Morgen hatte fich alles Waſſer fhon wieder verlaufen, und 
in der Ferne erblidte man eine Ruine, die man für ein Caſtell 
hielt, das nur noch eine halbe Stunde von Balmyra jelbft ent- 
fernt fein folltee Der Weg zu ihr ging eine halbe Stunde gegen 
Süd durch eine Schlucht und dann über die Bergfette Antar, 
dann wieder durch einen Felsfpalt, der einem Kunftwege als 
‚Eingang zu einem andern Gebiete gleicht, aber doch zu coloffal 
erjcheint, um durch Menfchenhände erft ausgehauen zu fein. An 
Dergen und Thälern, in denen man auf einem der Gipfel ein Ge- 
bäude, des Scheichs Haus genannt, zeigte, vorüber, wurde zwifchen 
einem jehr engen, felfigen Thale, über dem fih ein türkiſches Ca— 
tell auf fteilem Berge erhebt, während viele Steinbrüche zur Seite 
liegen blieben, aus denen einft die große Stadt erbaut fein mochte, 
die vorliegende Ruine der alten Balmyra jelbft erreicht, welche 
durch ihre Größe und weite Verbreitung, durch die vielen Hunderte 
von noch hoch in die blauen Lüfte aufrecht ftehenden Säulen und 
großartigen Bauwerfen im Vordergrund einer dahinter fich bis 
zum unbegrenzten Horizonte gleich einem Meere augbreitenden, völ- 
lig baumleeren Ebene mitten in der Wüfte überrafhen muß und 
in ein gerechtes Erftaunen verjebt. 
Die Trümmer der Stadt fonnten nun zwar ohne Gefahr un 
ter dem Schuß des Scheich Aſſyne, eines Mannes von Einfiht 
und Anfehen, der feine Araber wol in Zucht zu halten wußte, be- 
ſehen werden, aber die wilden Bergaraber der Umgebung fchienen 
ihm weniger zu gehorchen, weshalb die Geſellſchaft es für rathſam 
hielt, ſchon nach 4 Tagen wieder ihren Rückweg nad Aleppo, jedoch 
auf einer andern, mehr öſtlichen Route, zu nehmen. 
Dieſe Rückreiſe (vom 8. bis zum 11. Octbr.), welche ſich 
mehr in der Nähe des Euphratlaufes hielt, und über Yarica 
(Harrae der Tab. Peut.), über die heiße Quelle Sufney (Sukh— 
neh nah Eli Smith“), Oruba der Tab. Peut. und Driza bei 
Piolem aus), über Teibe (Tybae, Hadrianopolis bei Steph. 
"Byz., wo eine griechifhe Inſchrift) und Ain el-Kum (Ulcome, 
| Kor, bei Ptolemäus), am Aten Tagemarfjche bis Arfoff (Rifapha, 
‚die Sergiopolis, eine hriftliche Klofterftadt Suftinians), nur 4 Stuns 
den vom Euphrat bei Sura entfernt, führte, durchzog eine Land— 
haft voll hiſtoriſcher Erinnerungen alter Zeiten, beachtenswerth 





| 1) &, Robinfon, Pal. III. S. 929. 
Ritter Erdkunde XVIL Yyyy 


\ 


1442 Weft-Aften, V. Abtheilung. IL Abſchnitt. F. 40, 


auch für das Verftändniß der vordem fo blühenden Periode der 
alten Balmyra und ihres Verkehrs mit dem fernern Often, der 
Euphrat-Tigrisländer und Perſiens. Wir haben fie ſchon in einem 
früheren Theile beim Euphratlande genauer kennen lernen, auf den 
wir hier zurückweiſen #), da dort ſchon erfchöpft fein möchte, was, 
da jeder Fortjchritt der Neuzeit in der Kenntniß jener Erdgegend 
fehlt, darüber zu fagen wäre. Wir erinnern nur noch daran, daß 
auch Ebn Batuta im Jahre 1349 bei feiner Nüdfehr von der 
großen Neife im Drient diefelbe Stadt Taiba (et-Taiyibeh nad 
Eli Smith), die er eine Stadt feines Propheten nennt, und in 
blühendem Zuftande fand, paffirt hat, und daß im Jahre 1850 
v. Kremer während feines Befuches in Palmyra in Erfahrung 
brachte, daß die Bewohner von Sukhneh (er fhreibt fie re 
Araber) 400 Flinten ins Feld ftellen können 8). 














Grläuterung 2. 


Die Wüſtenwege nach Palmyra vom Weften her, von Damas 
cus und Höms; begangen von Dawfind und Wood (1751 
Irby und Mangles (1817), Charl. Addifon (1835), Lord) 

Lindfay (1837), A. de Caraman (1837), N 


gehen nicht a von Aleppo, von der Nordfeite, fondern von Ye 
Weftfeite aus, zumal von, Höms oder Damascus, von wo Ki 
Ruinen zwar auch nur durch die Wüfte, aber auf Fürzerem Wege 
zu erreichen find. Des Nabbi Benjamin Marſchroute kenne 
wir gar nicht, wie er nad Palmyra gefommen; Della Balle, 
Tavernier, Maundrell und Andere gingen nur im. Norden 
und Nordoften an der Stadt vorüber, ohne fie ſelbſt zu befugt 


+2) Erdk. Th. X. 1843. ©. 10931115, Rückreiſe der Kaufleute am 
der alten palmyrenifchen Straße zum Cuphratgebiete. | 
*3) A. v. Kremer, Mittel: Syrien und Damascus. ©. 200. 


Damfing und R. Wood's Neife nach Palmyra. 1443 


) Die Reife-des Ritter Dawkins und des Arditec- 
; ten R. Wood zu den Ruinen von Palmyra 
| (im März des J. 1751). 


Die nächte glückliche Expedition zu ihr, der wir die wichtig- 
en wiffenjchaftlichen Nefultate und den größten Reichthum Fünft- 
riſch-architectoniſcher, trefflicher Abbildungen der Monumente und 
nihriften verdanken, ift die von Rob. Wood und Dawkins, 
751, welche jedoch nur eine geringere Nachricht von ihrem Hin— 
jene giebt, da fie mehr das Kunftintereffe trieb als das geogra- 
hiſche, und die Ruinenpracht felbft mehr im Auge behielt alg die 
mgebende Landfchaftz doch ift ihr Furzes Routier [ehrreich für alle 
achfolgenden Wanderer geblieben, die ihm mehr oder weniger auf 
hnlichen Wegen von W. her gefolgt find. 

Der Ritter Dawfing, der Unternehmer der großartigen 
intdekungsreife, der hierzu ein eigenes Schiff ausgerüftet, das in 
jeirut zurückblieb, und den Architeeten RN. Wood zu feinem Ge 
ihrten erwählt hatte, dem er den Ruhm der Publication feiner 
rpedition großmüthig überließ, reifte mit ihm nah Damascus, 
Mm von da aus fein Ziel zu erreihen. Aber der Paſcha von Da—⸗ 
jascus erklärte ihnen damals feine Ohnmacht, fie fiher zu führen 
nd gegen die Wüftenaraber zu ſchützen. Sie jahen ſich alfo ges 
öthigt, nordwärts Damascus zur Station Haffia, jebt 
afya, A Tagereifen im Norden von da, auf halbem Wege nad, 
dmg, an der großen Karawanenftraße der Pilger nach) Aleppo 
legen, fich zu begeben, wo ein Aga refidirte, deffen Gerichtsbar- 
it Sich bis über die Araber in Balmyra verbreitete. Dieſer 
pfing die beiden Engländer und ihre Gefährten. mit Gaftlichkeit 
d Wohlwollen, und rüftete fie ihren Wünfchen gemäß mit einer 
Sorte trefflich bewaffneter Neiter aus, die Flinten und Lanzen 
igen, ihre Führer und Leiter zu fein, fo daß fie alsbald ihre 
nderung *) beginnen fonnten. 

Erſter Tagemarfh von Haffia am 13. März 1751 
ah Hawarin. Don Haffia (nah Rennell, Hafya nah Eli 
mith; TIheleda oder Deleda der Tab. Peut.) ging der Weg gegen 
SD, 4 Stunden weit über die von Gazellen belebte Wüſte 
s Südüd (fyrifh Zedad, ſ. Erdk. XVI. ©.5 u. 7), ein Meines 


4) Rob. Wood, Les Ruines de Palmyre au Desert. Lond. 1753. 
‚ fol. Voy. a travers le Desert. p. 33—35. 


\ 
| 


| | Ynyy 2 










1444 Weft-Aften, V. Abtheilung, I. Abſchnitt. $. 40, 


Dorf am Wefteingange der Wüfte, damals von Maroniten, gegen: 
wärtig, nad) E. Smiths Beſuche %), noch von einigen Safobiten: 
Familien bewohnt. In ärmlichen Erdhütten bereiteten fie damale 
einen guten votben Wein, und von ihrem Prieſter wurden einige 
Manuſcripte erfauft. Nah Eli Smith ift das Dorf heutzutag: 
ziemlich groß. Bon da ritt man gegen O. ©.D. und felbf 
O. S. O. nah dem 3 Stunden fernen türfifchen Dorfe Hawarir 
(wol Hauwärin nah E. Smith, Aueria bei Ptolemäus, der Diet 
mit feinen öftlicheren Nachbarorten Goaria, Danaba und Palmyre 
faft in gleichen Parallel feßt, alfo dadurch offenbar diefelbe Rout, 
von W. nah O. zu diefer Hauptftadt bezeichnet) 6). Der Ort if 
arm, feine Ruinen zeigten aber, daß er einft wichtiger war; ei 
großer, quadratifher Thurm mit vorfpringenden Zinnen „und ein 
paar Kirchenruinen, vielleicht zu Juſtinians Zeit, aus viel ältere) 
Bruchſtücken, früherer Fünftliherer Bauten aufgeführt, darunte 
auch große weiße Marmorquadern und corinthifche Capitäle, bezeug 
ten die älteſte, vielleicht in die Zeiten der erſten Jahrhunderte zu 
rückgehende Bedeutung diefer Wüftenftation auf dem Wege J 
liopolis, oder Emeſa, nach Palmyra. Die Seulpturen waren m 
prunkvoll als ſchön ausgeführt, alſo wol ſchon aus dem 2ten 9 
Zten Kahrhundert. 

3weiter Tagemarſch (14 März) nah Carietein (e 
Kuryetein nah E. Smith), Don Hauwärin wurde in glei 
Richtung gegen Oft nah 3 Stunden Wegs dag große Dorf Gari 
tein erreicht (Goaria bei Ptolemäus), dag ebenfalls Ruinen al 
‚Gebäude mit mehreren Säulen, dorifchen Bafen, Gapitäl 
zeigt, wo man 2 griechifche Infchriften vorfand, die jedoch fel 
lüdenhaft waren. Ein Rafttag wurde hier zur Verſammlung eim 
noch ftärfern bewaffneten Escorte abgehalten, und um Waſſert 
rath fir den nächften Zug von 24 Stunden Wegs einzunehme 
da auf Diefer Jetzten Strecke bis Palmyra das Waſſer gänzli 
fehlt. Auch J. Bruce (1767) %) mußte den Weg von Gariete 
bis PBalmyra in einem Zuge in einem Tage und zwei wicht 
zurücdlegen. 

Dritter Tagemarjd (15. März) bis zu einer Thun 

ruine. Bi! um 10 Uhr fam man Aal Aufbruch, da die aa 
















+5) &. Robinfon, Pal. Th. I. ©. 747 u. 926. | \ 
ee Ql. Ptolem. V. 14; Robinfon. II. ©. 928. 
) 5 Bruce, Reiſe a. a. O. I. ©. 53. 


Jamfins und R. Wood's Neife nah Palmyra. 1445 


ane bis zu 200 Perfonen angewachfen war, und eben fo viele 
eit- und Laftthiere zählte; die Sorge vor Gefahr hatte diefe Ver- 
ehrung veranlagt, auch mußten immer ein paar Reiter voraus 
tognogciren, zumal an den auffteigenden Hügeln, um einen et— 
aigen Hinterhalt auszufpioniren. Die Divection des Wegs war 
was mehr gegen N, N. O. wie bisher; zumal zuerft durch eine 
bis 4 Stunden breite Sandebene, die zur Oft» und Weftfeite 
m einer fterilen Bergfette begrenzt war, welche ſich eine gute 
be Stunde erft wieder zufammenfchaart. Bei großer Hibe, auf 
ſchwerlichem Wege, wurde nach 9 Stunden Marfch eine Thurm- 
iine erreicht, auf der man zwei in Stein gehauene Malthefer- 
euze bemerkte. In der Nähe lagen Ruinen eines einftigen 
rachtgebäudes, von denen aber nur ein einziger weißer 
tauerblocd hoch über dem Sande aufrecht ftehen geblieben war. 
iejfer zeigte den Reſt eines Thores, deffen Bekleidung auf dag 
lerreichfte mit den fchönften Sculpturen ornamentirt war; eine 
Mmaue Abbildung diefes ſchönen Werkftüces, das alfo auch in die- 
t Einöde wiederum den Sitz einer alten Cultur verkündet, iſt 
if Tafel XLVIII. bei R. Wood gegeben. 

Vierter Tagemarfch (am 16. März) nah Palmyra. Nur 
ich kurzer Raſt von ein paar Stunden um Mitternacht febte man 
t Dunfel den Weg zum Verein beider Bergzüge fort und zog 
diichen ihnen durch ein Thal, in welchem man die prächtigen 
aurefte des unterirdifchen großen Aquäducts wahrnehmen 
unte, der einft die Prachtftadt mit Waller verforgte. Zu beiden 
eiten dieſes Elippigen Felsthales in Süd und Nord zeigten fi) 
ele ſehr hoch hervorragende, tfolirte Bauwerke, die man anfäng- 
h für Thürme auf den Rüden und Abhängen der Berge hielt, 
> ih aber fpäter bei näherer Unterfuhung als großartige 
tabmaufoleen erwiefen, denn diefe einfame Thalſchlucht be- 
ichnet die Necropole der Palmyrener. Hat man diefe 
thzogen und öffnet fich nun die Bergreihe zu beiden Seiten, fo 
gen Uber die weite vorliegende Ebene die weißen Marmorruinen 
Maffen zerftreut umher, wie fie in fo freier, großer und groß— 
figer verödeter Menge wol nirgendg wieder auf der Erde beiſam— 
n erblict werden. 

Der blaue Himmel, in den diefe Maffe weit und breit wie ein 
Satd von freiftehenden Säulen faft ohne alles verbindendes Mauers 
Ark Hoch emporragt, ohne Dach und felbft meift ohne darüber ge- 
hertes, ihre Capitäle verbindendes Gebälke und Tragbalken, iſt 


‚N 









1446 Weft-Afien, V. Abtheilung. IL Abſchnitt. $. 40, 


eine eben fo feltene, wie überrafchende Erfcheinung, von welcher Di, 
fhöne totale Banoram-Anficht bei Rob. Wood #) eine ehr: 
reiche Ueberficht gewährt. Die einzige große, geſchloſſene Maſſt 
von Säulen und Mauerwerk fieht man bei diefem Eintritt von 
Weſten her erſt am Außerften Oftende der mit jo vielen Säulen 
reihen gefcehwücten Ebene großartig, wie eine Burg, emporragen 
e8 ift der alte, etwas erhaben liegende Sonnentempel Palmy, 
ra's, in deffen mittlerer, innerften Area, mit den foftbarften Mauer. 
wänden, PBilaftern und Säulenreihen umgeben, das einzige Dörf— 
chen der heutigen Palmyrener, aus einigen 30 bie AO niederen um 
ärmlichen Erdhütten beftehend, wie im geſchützten Burghofe eine 
grandiofen Feftungsummauerung, erbaut tft, die größte Armuth dei 
‚Gegenwart von der größten einzigen Glanzpracht umgeben, Die 
jeßt in eine einfame Trauerwüfte verwandelt, nur von einigen 
Hunderten vom wildeften Gefchlecht der Raubbedwinen ſparſam durch—⸗ 
Rreift wird. Ü 
Sn diefen Hütten des Tempelhofes war e8 den Neifenden um: 

ter dem Schutze des Araberhäuptlings und feiner Escorte diesma 
vergönnt, vierzehn Tage lang zu verweilen, und die Frucht ? 
dortigen raftlofen Arbeit unter den Ruinen der Vorzeit war dat 
claffifhe Werk des Architecten R. Wood über die Ruinen‘ 7 
7 

















myra's. Der Rückweg wurde nicht näher bezeichnet. 


2) D. F. v. Nihters Ausflug von Höms nad zo 
und von da zurüd im Jahre 1815 vom 15. bis zu 
24. November. J 


.Der Bericht O. F. v. Richters über feine Wanderung bo 
Höms im Herbſtmonat des Jahres 1815 eröffnet die neuere Rei 
der häufiger wiederholten Beſuche der Nuinenftadt; bei dem Way 
niß des damals ohne alle Escorte von einem Einzelnen ausgefüh 
ten ſehr kühnen Unternehmens und dem nach ſeinem zu frühzeitig: | 
Tode für die Wiffenfchaft hinterlaffenen, nur unvollſtändige 
Bruchſtücke ſeines Tagebuchs geht daraus nur im Allgemeinen di 
unfichere und wilde Leben diefer Wildniß hervor, wo noch Gefal 
auf Gefahr, Verirrung auf Verirrung folgte, und die Unwiffenhi 
der Localitäten, wie der Führer, ziemlich rathlog Bi Das € 


») Rob. Wood, Tab. I. in 3 Sectionen, p. 36, 37%. | 


D. 9, Richters Weg nah Palmyra. 1447 


ebniß der Wanderung Hin und her it daher für die Landfarte 
hr unfruchtbar geblieben, und nur der kurze Aufenthalt in der 
tuinenftadt lehrreich. Erſt jpäter fommt die regelmäßiger began- 
ene Straße über Eulturftellen, Die zu guten Anhaltpuncten für 
je Drientirung dienen, in Gang, während v. Richter mit feinem 
nwiffenden Beduinenführer, Nimr, Feine der ſpäter bei den Tou— 
‚fen hervortreteden Ortichaften berührt und nur die Kreuz und 
uer die Wüfte von Heerde zu Heerde oder zu Diefer und jener 
ränkſtelle oder zu einem der Zeltlager durchftreift, oder den etwa 
egegnenden, fogenannten Maradifs (Doppelräubern, je 2 auf 
Jromedaren fißend) bei Tag und Nacht auszuweichen fucht. ‚Keine 
er in den-beiden eriten Tagemärfchen auf der Karamwanenftraße von 
)öms bis zum Tränkplatz Forklos genannten Dertlichkeiten, 
eder ihre Diftanz noch Direction noch Weltgegend, ift geographifch 
achzumeijen, und jelbft die gegebenen Namen ſcheinen mancher Be- 
htigung bedürftig. Von der Tränfeftelle Forklos aus wich die 
oute gänzlich von einem Wege ab, durch die Wüftenei; daher hier 
ur Allgemeines, 
In Höms wurde ein Beduine vom Stamme der — 
it Namen Nimr, gemiethet, um für 250 Biafter ficher nad 
admor und wieder zurück zu führen; die Geldfumme follte erft 
ach der Rückkehr in Höms ausgezahlt, werden; ein Handgeld von 
0 Piaftern wurde ihm vorausgezahlt, anderes Geld nahm man, 
is auf wenige Piaſter, die man verborgen hielt, nicht mit, und 
eß alles Gepäck bei einem treuen Diener in Höms zurück, ſich 
ur al8 Beduinen in ein zerriffenes Kombos und einen großen 
Schaafpelz Eleidend, um vor jeder Plünderung wo möglich fich 
her zu ftellen. Am fpäten Abend des 15. ritt v. Richter, von 
einem Bedienten begleitet und von Nimr geführt, ab von Höms, 
der Hoffnung, in den nächften Dörfern Feruſa (vielleicht 
eirüzy bei Eli Smith)®) oder Fertefa (wol Fürtafa 
yendaf.) noch die rüdfehrende Salzfarawane zu erreichen, die 
ederholt alljährlich von Tadmor aus dem dortigen Salzjee Salz 
u Damascus führt, und furz vorher dahinwärts zurückgefehrt 
n ſollte. Man traf am folgenden Tage 12 Araber mit 3 Ka- 
teelen und 2 Ejeln, die fich dem Reiſenden anfchloffen. 
— 


| ‚) Eli Smith, — öſtlich von Hums, bei Robinſon. Pal. 
| II, ©. 930 u. 931 


Ik 


1448 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 40 


Den 16. November fam man an den wüſten Dörfern Safera 
(Sefrah bei E. Smith) und Abadale(?) vorüber, bie nad 
einer thaureihen Nacht am Morgen des 17. November der Waffer: 
platz Awir (Afir bei Eli Smith) erreicht wurde, nur ein 
ſchmutziges Negenwaffer, das in einer Vertiefung ftehen geblieben. 
Sn dunkler Nacht hatte der Huffchlag der Pferde große Schaaren 
‚von Katas (Nebhühnern) aufgefchredt, deren raſſelnder, am Boden 
hinraufchender Flug den Wahn Marco Polo's in der mongoliſchen 
Wüſte, daemonum variae cantationes gehört zu haben, bei Dtto 
v. Richter lebhaft vergegenwärtigte. 

Sn der Wüſte dufteten die aromatifchen Kräuter dem Reiter 
entgegen; zahlreiche weiße und ſtreifige Erdichneden hatte der 
Herbftregen aus dem Boden hervorgelodt; die Luft war voll Wet 
terfeuchten. In der Ferne erhoben fich viele blaue Bergſpitzen; die 
Wüſte, eine wellige, felbft hügelige Fläche mit fehr gutem, des Anz 
baues fähigem Boden, gleicht mehr den ruffifhen Steppen als 
den afrifanifhen Sandwüften, die v. Richter beide aus Erfahrung 
fannte. Sollten die Bewohner einige Sorgfalt auf Erhaltung der 
Eifternen verwenden, um durch vorgezogene Dämme die Regenwaſ— 
fer aufzuhalten, fo wirde überall Cultur hervorzurufen fein. Uns 
ter einem fteilen Zelshange wurde bei einer guten Wafferquelle, 
Schekif (7) genannt, eine furze Raſt gehalten; bei einer fpäter 
folgenden Wafferpfüge, Forklos (2), die bisherige Karawanen— 
ſtraße verlaffen und querfeld ein durch viele Heerden von Schan 
fen und anderem Vieh fo lange geritten, bis man am Abend dag 
Zeltlager deg Mezzieh-Stammeg erreichte, wo man in Nimre 
Zelte die Naht zubrachte, auch einen Theil des folgenden Tages 
(18. Nov.), weil fih Maradifs in der Nähe gezeigt hatten, Die 
man zu fürchten Urfahe hatte. Die Mezzieh-Araber zeichneten fid 
durch die ſchwarzbraune Zarbe ihrer Gefichter und ihre, den Neger 
profilen ähnlichen, häßlichen Formen bei Männern wie Weibern, wi 
durch Nohheit und Schmuß aus. Sie zeigten in der Ferne ei 
Gebäude, das man Chan Libn nannte, und in den noch fernen 
Bergen den Ort, an dem ihr alter Dichter und Fabelheld — 
(daher unftreitig das Dſchebel oder Caſtell Antar der fril 
heren Reifenden, vgl. oben ©. 1441, fowie Erdf. XII. ©. 32 un 
XI. ©. 218) einft jein Pferd angebunden haben folltee Die 
Erinnerung aus antiker Zeit machte es nebft der ſchwarzbraune 
Hautfarbe dieſes Stammes wahrſcheinlich, daß feine Vorfahren ein 
aus dem füdlichen Arabien hier eingewandert feien, weil dort de 




















Il 


Irby's und Mangle’s Reife, 1449 


Held Antar in aller Munde war. Ihre zudringlichfte Bettelei 
vurde in hohem Grade befehwerlih. Der 19. November brachte 
mdlich nad) langem Ritt durch die Wüfte am Quell Abulfauarig 
bei de Caraman Ma-Abulfuaris genannt, f. unten) vorüber, von 
velchem eine gute Stunde vor Tadmor die dortige, jebt zerftörte 
Bafferleitung fihtbar wurde, und durch die Felſenſchlucht der 
ten Necropolis zu die Ruinen von Tadmor und das Araber- 
orf diefesg Namens im alten Sonnentempel erreicht wurde, 
do der Scheich Derwifch den Befuchenden gegen einen Bakſchiſch 
son einigen Thalern gaftlih aufnahm. 

Der Rückweg vol Irrfahrten dur die Wüfte nach Höms bot 
eine neue Beobachtung dar. 


3) 2. Irby's und Mangles flühtige Tour von Höms 
im Sanuar 1817 nad) Balmyra und von da zurüd°0), 


Noch zur Zeit des türfifchen Regiments hatten beide Schiffe- 
apitaine die große Karawanenſtraße zwiſchen Hamah und Höms 
treicht und mit den dortigen Arabern fih in Unterhandlungen 
ingelaffen, fie zu den Ruinen von PBalmyra zu escortiren. Uber 
ach 19 Tagen Aufenthalt, welche ihnen das betrügerifche Hinhal- 
en der Beduinen veranlaßte, die in dem Wahn, daß die Fremd— 
inge nur dort Schäße zu Heben beabfihtigten, und deshalb nur 
uf eigenen Gewinn bei diefer Gelegenheit erpicht waren, bejchlof- 
jen beide Seecapitaine, auf gut Glück fih der Wüfte anzuvertrauen. 
Sie liegen alles Hab und Gut zurüd, trugen nur ein Wollkleid 
auf dem Leibe und ein zottiges Schaaffell, dag an der äußern 
Lederfeite mit Dcher und Fett eingefchmiert war, um den Regen 
bzuhalten, und verfprachen ihren Führern, denen fie zeigten, daß 
ie feinen Para bei fich führten, wenn fie ünter ihrem Schutze ihr 
iel erreicht, und glüdlich nah Höms zurüdgeführt würden, nur 
yann erft ihnen dafelbft 600 Piafter auszahlen zu laffen. Mit 
Kameelen und 3 Führern, die fich zu diefem Gontracte verftans 
en, ritten fie die erften 5 Stunden Wegs von Höms ab bis zu 
‚inem-Beduinenlager, wo fie nicht anders wie ihres Gleichen eine 
aſtliche Aufnahme fanden. 





| Br > 
#8) Ch. L. Jrby and Jam. Mangles, Commanders in the Royal 
\ Navy, Travels etc. Lond. 8. 1823. p. 256— 270. 


1450 Weft-Afien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 40. 


Der zweite Tagemarſch, am 27. Januar, führte nad 
einem Ritte von Morgens 8 Uhr His Nachmittags AUhr zu einem 
zweiten Zager und zu gleich gaftlicher Aufnahme, 

Dritter Marſchtag, 28, Januar. Mit der Morgendämz 
merung aufgebrochen, fam man bald an zwergartigen Bäumen vor— 
über, da man bisher nur baumlofe Wüfte durchzogen hatte. Eim 
Heideland, mit aromatischen Kräutern bedeckt, voll welliger Höhen 
und Vertiefungen, ohne befondere Weglinie, durchziehend, eilte man 
Direct immer gerade gegen Dften vor, bis zu einer Stelle, we 
ein voraugeilender Araber ein Feuerchen angefchürt hatte, um da 
in aller Schnelligfeit ein einfaches Frühſtück einzunehmen, beftehend 
aus gefehmolzener Butter mit Honig gefüßt, in die man Brot eine 
tauchte. Nach 10 Minuten war Alles vorüber, man faß wieder 
auf, löfchte den Durft an einer Wafferftelle, die in einer Erpdfpalte 
zurücgeblieben war, und jagte hier einen wilden Eber aus feinem 
Lager auf, der der Größe nad einem Efel gleichfam. Am Nahe 
mittag erreichte man des Scheih Mahannah Zeltlager, in dem 
diefer erft vor Kurzem zum Winteraufenthalt eingezogen war. Der 
Empfang führte. eine fehr lebendige Scene herbei, Die noch durch 
ein wildes Gejchrei erhöht wurde, da ein großer Eber, von Hunden 
und Lanzen verfolgt, an dem Lager vorüberjagte. Im Scheide 
Zelt waren feine 2 Söhne, Nasrah und Hamed, mit einigen 
30 ihrer Häuptlinge um ein gewaltiges Feuer verfammelt, ihre 
Pfeifen rauchend; der 70 bis 8Ojährige alte Scheih, in rothem 
Pelz und großem weißem Turban unter ihnen fißend, hielt einen 
Koran in Händen; er hatte fein Regiment dem älteften Sohn 
Nasrah abgetreten. Sein zweiter Sohn, Scheih Hamed, hatte 
dem englifchen Neifenden 3. Banfes, der furz zuvor hier durch— 
gegangen war, und contractmäßig ihm für feinen Schuß 1,200 
Piafter hatte auszahlen müffen, noch 200 Biafter dazu abgepreßt. 
Am Abend wurde vor den Zelten von den Beduinen gebetet, welche 
fich flatt des Waffers die Stirn mit Sand rieben, wozu ein 
Sandhaufen in Mangel eines Wafferbaffins aufgefchiittet war, 
um für die Ablutionen zu dienen. Dann erft wurde das Abend 
effen von Billau mit Hammelfleifch verzehrt, worauf ein fehmwarzer 
Sclave fortwährend mit Kaffeeftoßen im Mörfer bejchäftigt war 

Am 29. Januar wurde im Lager ein Feft gefeiert, an den 
200 Gäfte gefpeift wurden, wozu dag Zleifch von ein paar Kamee 
fen verwendet wurde. Erft am Nachmittage ritten die beiden Rei 
fenden auf Dromedaren weiter, auf deren jedem noch ein zweite 



















Irby's und Mangle’s Reife, 1451 


als Führer ihnen zur Seite fa. Um 4 Uhr wurde ein anderes 
Zeltlager erreicht. 

Am 30. Januar führte endlich ein foreirter Kameeltrab die 
Neifenden faft lahm, zerftoßen und zerfchlagen um 2 Uhr zu der 
Nuinenftadt Balmyra, aus einer Wüfte ohne Haus in einen Wald 
von Säulenreihen und Prachtbauten wie in eine neue Welt. 

- Die Rüdreife wurde ſchon am 31. Januar und 1. Februar 
mit der Dunkelheit bis zum Zeltlager des Scheih Mahanna be- 
gonnen; aus den Gefprächen mit den Arabern ging ihr Entzüden 
über den pomphaften vorhergegangenen Befuh der Lady Hefter 
Stanhope in Balmyra hervor, von deren Wanderung wenig bes 
Fannt geworden, die aber die Wüftenaraber Durch ihre Vorfpieges 
lungen von einem neuen Reiche und ihrer Miſſionsſendung (vergl, 
oben ©. 102) für fich jo fanatifirt hatte, dag man fie in dieſem 
Lager der Wüftenföhne bald el-Malafa, die Königin, Bint es— 
Sultan, die Tochter des Sultans, oder felbit Virgin Mari 
nennen hörte. Bon da wurde der Rüdweg nad Höms genommen, 
dafelbft den Führern die accordirte Summe von 600 Biaftern aus— 
gezahlt und obenein jedem freiwillig noch 20 Piaſter Backſchiſch 
gegeben, ſowie dem höflichen Scheich zu Tadmor ein Turban von 
20 Biaftern Werth als ud zur Belohnung des treuen Geleiteg 
übermacht. 

Bon Banfeg —— und ſpäterer Excurſion nah Palmyra 
iſt außer ein paar Einzelheiten nichts näheres verlautet; Leghss1) 
Ausflug, 1818, giebt gar feinen befondern Aufjchluß über Land 
und Stadt, doch bemerkt er, daß zu feiner Zeit der Scheich der 
Anafeh, Nafur (wol der oben genannte Nagrah), den er zu Deir 
Atijeh traf, ihn gaftlich aufnahm, ihm feine Sagdhunde, die auf 
Untelopen abgerichtet warer, wie feine Falken auf Hafen und 
Rebhühner zeigte, fowie feine ſehr ſchönen Pferde; derfelbe ſchlug 
‚ihm vor, ihn nach Memen zu begleiten, weil feine Herrichaft His 
‚zum PBerfergolf reihe. In PBalmyra Hatte Legh ein Lager der 
Suhun-Araber (von Sufney bei Teiba) getroffen, welche ihm 
Straußenhäute, das Stück zu 300 bis 400 Piafter, zum Berfauf 
eten. Sie waren in einem Heere zu 4,000 Mann verfammelt, 
um der durchziehenden perſiſchen Hadſchkarawane, die aus 7,000 
Pilgern beftand, ſich, wahrfcheinlih gegen die Wehabiten, zum 
1! 4 
6 


| 
} 
| 
\ 


*9 Legh 1..c. p. 260 —266. 


(2 


— 


1452 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. F. 40, 


Schuß anzubieten. Auf feinem Durchmarſch durch Garietein erfuhr 
Legh, daß Burkhardt in diefem Orte bei einer eingetrete- 
nen Blatternepidemie die Smoculation dafelbft eingeführt gehabt 
habe, 


% Die Reife Ch. Addifons von Damascus nah Pal: 
myra und zurüd (im Det. und Nov. 1835). 


Sn der erften Zeit der Aegypter-Herrſchaft in Syrien gelang 
es dem Engländer Ch. Addifon, die für die Sicherheit der Wege 
jo günftige, durch Gewalt erzwungene Schreckung der in der fy- 
rifchen Wüſte nomadifirenden Beduinenftämme zu benußen, um eins 
mal wieder mit Frucht eine Wanderung von Damascus aus nad) 
PBalmyra zu wiederholen. Der enalifhe Conſul Farren in 
Damascus hatte fih dur feine thätige VBermittelung der Beduinen- 
ſtämme der Anaſéh mit dem ägyptifchen Souvernement unter Ibra⸗ 
him Paſcha deren Dank und Hochachtung erworben. Dieſe Be— 
duinen ſahen ihn als ihren Wohlthäter an; ihr oberſter Scheich 
ſtand mit Mr. Farren in freundſchaftlichen Verhältniſſen und gez 
noß zu Sälehiyeh deſſen ganzes Vertrauen, fo daß ſich Addi— 
ſon in den Schutz dieſes in der Wüſte mächtigen Scheichs bege— 
bend, mit Sicherheit auf feine Hin- und Herkunft rechnen konnte. 

Der zahlreiche Tribus der Anafeh-Araber (oder Anezeh, 
f. Erdk. IX., X. u. XI. an vielen Stellen), der Gebieter in der 
ſyriſchen Wüfte, welche fie el-Hamad nennen, beweiden diefe 
weitläuftigen Länderftreden zwifchen dem öftlichen Hauran und s 
Dftfeite von Damascus nordwärts bis gegen Aleppo und oft 
wärts big an den Euphrat. In der Winter: und Frühlings 
finden ihre fehr zahlreichen Heerden von Kameelen, ‘Pferden, Bier 
gen und Schaafen an den faftigen Kräutern der fogenannten Kiüfte 
hinreichende Nahrung; vertrodnet aber das Gewächs im Sommer 
und Herbft durch den Alles verfengenden Sonnenftrahl: fo nähern 
fie fih mit ihren Heerden, von denen fie hauptfächlich ihre Nah⸗ 
rung und Einkünfte ziehen, den Culturlandſchaften am Rande der 
Wüſte, wo ſie Abſatz für die Producte ihrer Heerden finden, und 
dafür ihr Korn, Kleidung, Kaffee und andere Bedürfniſſe eintau— 
ſchen fünnen, bis das fproffende Grag mit dem erften Herbitregen 
fie wieder- in dag Innere ihrer fehwer zugänglichen Gebiete zurüd- 
fodt, wo fie, abgefehnitten von der übrigen Welt, die Könige der 
Wüſte fpielen, und Seden, der nicht ihr Gaftfreund geworden, als 





+ 


Ch. Addiſons Neife nah Palmyra. 1453 


Feind betrachten, verfolgen und feines Beſitzthums, wie fie wähnen, 
mit vollem Rechte berauben. Dem Gaftfreund find fie der treuefte 
Schutz und vertheidigen ihn mit dem eigenen Leben. 

Bor der Aegypter-Herrſchaft, unter den lahmen und ſtets wech- 
jelnden Zuftänden des türfifchen Regiments der Paſchas, pflegten 
dieſe Wüftenftämme den armen Dörflern durch ihre Zahl und Macht 
fehr bejchwerlih zu werden, und felbft Tribute von ihnen zu er- 
preffen, und fie, wo fie Fonnten, ihrer Ernte und fonftigen. Habe zu 
berauben, worauf fie mit ihrer Beute, wenn die Truppen der 
Paſchas gegen fie heranzogen, fih in ihre Wüften zurücdbegaben. 

Mit dem Einzuge Mehmed Ali's in Syrien und nad) meh 
teren Schlahten Ibrahim Paſcha's gegen die Beduinen lern- 
ten fie jedoch das Webergewicht disciplinirter Truppen kennen; fie 
mußten ihre Raubzüge aufgeben, und wenn fie ihre Zelte an dem 
Wüfenfaum im Haurän, an der Merdſch von Damascus und den 
nördlicheren Weideländern gegen Aleppo hin aufichlagen wollten, 
fih der Zahlung eines Tributs an den Aegypter unterwerfen. Ein 
förmliher Tractat kam zu Stande, nach welchem jedes Zelt der 
Anafeh an der Grenze Syriens an Jbrahim Bafıha eine beftimmte 
Abgabe zu zahlen hatte, und für die Geftattung des dafigen Weide- 
landes den Truppen der Aegypter freien Durchzug gewähren mußten. 
So entftand ein gegenfeitig mehr befreundetes Bündniß, unter def- 
ſen Schuß die fo viel gerühmte Sicherheit der Wege zur Zeit 
der Aegypter-Herrſchaft ftattfand, von der vorher Feine Nede war, 
und die auch nad dem Abzug Ibrahim Paſcha's und der Wieder: 
kehr türfiicher Gewalten wieder bis heute verfchwunden if. Sn 
diefe Zeit fallen die wiederholten Wanderungen Addiſons, 
Chesney’s, Lord Lindfay’s und deßaramang, durch welche 
die geographifche Kenntniß diefer Terra incognita unter dem eifer: 
nen Scepter Ibrahim Paſcha's nicht wenig erweitert wurde. 

Der Dber- Scheich des Anafeh- Stammes, der von 
Ibrahim Paſcha mit dem Einfordern der Abgaben aller feiner 
Unter-Scheihs beauftragt und von ihm mit einem Ehrenpelze be= 
u war, machte es fih zur Ehre, den Saft des Wohlthäters 
eines Stammes felbft mit feinen Dromedaren, Pferden und Leu: 
em fiher nah Palmyra und wieder zurückzugeleiten 52). 


' 
* 













, *°) Ch. Addison, Of the Inner Temple, Damascus and Palmyra. 
Lond. 1838. Vol. II. p. 195—253. 


l 
} 


k 


1454 Weft-Aften, V. Abtheilung. II. Abfehnitt, $. 40, 


Hinweg nah Balmyra (vom 24. bis 29. Dct. 1835). 
Abmarſch von Sälehiyeh am 24 October. Erf um 
3 Uhr Nachmittags war die Karawane mit den beladenen Kameelen 
und allem Geräth zum Abmarſch bereit, um, nad der beliebten 
Gewohnheit der arabifchen Karawanenfeute, die große Hauptreife nur 
mit einem Fleinen Vorſprunge zu einem nur 3 Stunden entfern- 
ten Dorfe an der Grenze der Wüfte zu beginnen. 

Zweiter Tagemarſch (25. Det). Marſch bis Nebk 
Mit Sonnenaufgang rüdte man auf der großen Karamwanenftraße, 
die nordwärtg nach Aleppo führt, auf den dürren Bbden der 
Wüſte vor, der auf der Weftjeite von den Kalffteinzügen des Antiz 
Libanon begleitet wird; auf der Dftfeite lag die weite Ebene des 
el-Hamad vor, aus der man viele Hundert Rauchfäulen aus den 
Zelten der Beduinenlager emporwirbeln fah, die aus dem Innern 
der Wüfte gegen die anliegende el-Merdfh von Damascus vorges 
rückt waren, wo noch wafferreiche Stellen und Brunnen ihre durz 
ftenden Heerden zu tränfen vermochten, da die Wüſte felbft ausge— 
dörrt war. An einem klaren Bergftrome füllte die Karawane Bi | 
Schläuche mit frifchem Wafler. 

Der Ober-Scheich galoppirte auf feinem ſtolzen Roſſe mit — 
nem Negerſclaven von hier zur Seite nach einem nahen Dorfe, um 
die Waffen zu holen, die ſie daſelbſt zurückgelaſſen, da ſie in der 
Nähe der Stadt Damascus diefelben nicht tragen dürfen. 4 
trafen den indeß fortgeſchrittenen Zug weiter nordwärts, und 
ſchloſſen ſich, mit ihren ritterlichen Waffen geſchmückt, demſelben 
wieder an. Der Sclave hatte die langen Bambuslanzen aus Bag— 
dadrohr, mit eifernen Spiken und Straußfederbüfcheln geztert, fr 
wie die alten Flinten, die mit Nägeln befchlagenen SKeulen, die 
Dolde u. f. w. zu überbringen, und Alles rief ihm freudig 
„tayib! tayib!“ d.h. „gut, gut!” zu. Ein zweiter Scheid 
ſchloß ſich noch der Begleitung anz die Araber erfchüitterten ihre 
Lanzen und ſchwangen fie mit lautem Kriegsgefehrei, wie wenn & 
zum Kampfe ginge, und, Meifter zu Pferde, tummelten fie i 
Roſſe; Alles jubelte im Schmuck der Bewaffnung beim Wiederein 
fohreiten in ihre freien Domainen, und felbft die Kameele ſchiener 
durh Einfhnauben der Wüftenluft und frifcheren Schritt ihr 
Freude zu theilen. Die nadte Felsfette des Dihebel Ruak, di 
nordöftlichfte Gliederung der Vorfetten deg Anti-Libanon, nod 
nordöftlicher der Dſchebel Dfheirud (ob. ©.265), der fih bir 
gegen Balmyra nah O.N.D. fortzieht, wol der nördlichſte Theil de 


4 

















Ch, Addifons Reife nah Palmyra. 1455 


Alsadamus Mons bei Ptol. V. 14, mußte überfchritten werden, 
im nah 9 Stunden Marfches das Dorf Nebf, die Pilgerftation 
mf der Aleppoftraße, zu erreichen, wo ein gaftfreundlicher Scheich) 
ie Säfte aufnahm. In diefe Ortfchaft, von Gärten und grünen: 
en Bäumen umgeben, kann man nur dur eine niedrige, enge 
Pforte eindringen, die abfichtlih fo klein, weil fie vor den 
Snceurfionen der Beduinenreiterei ſchützen fol. Durch eine enge 
Dorfgaffe erreichte man das Haus des Scheich, in deffen fehr lan— 
er Gaftftube fih viele Dorfbewohner einfanden, die fremden Gäfte 
u begaffen. Ihre Zudringlichkeit wurde nur durch den Nefpect 
jemäßigt, den ſie den beſchützenden Scheichs ſchuldeten; fie betafte- . 
en Alles, was ihnen fremd war, und hätten vor Allem gern den 
Säften die blanfen Knöpfe von den Kleidern abgefchnitten. 
Dritter Tagemarfcd (am 26. October) von Nebk zum 
Scheichslager in der Wüſte. Erft um 9 Uhr Fonnte man den 
Lagemarfih beginnen; nur wenige Hundert Schritt von der bebau- 
en Umgebung des Dorfes tritt man zwifchen dürren Hügelzügen, 
ie nur noch von Difteln und Dornen bewachjen find, in das 
Büftengebiet ein; der Dorfjcheich begleitete aus Höflichkeit feine 
Säfte 3 Stunden weit bis zu einer falzigen Lache, ans ver die 
Kameele getränft wurden. Dann folgte man einem im Sommer 
getrockneten Salzſumpfe, deſſen Fläche, mit großen Salgeryftal- 
m überzogen, fich eine fange Strede zwifchen bläufichen Hügel- 
igen hinzog. Hierauf folgte wieder eine Strede guten Erdbodeng, 
vie, mit trockner Grafung und Kameelsdorn bewachfen, durch 
angweilige, monotone Gegenden führte, bis die Stelle der Mittags: 
at erreicht war. Der Ober-Scheich, als Anführer der Karawane, 
Jar vorangeeilt und hatte feine Lanze in die Erde gepflanzt, um 
elche fich jogleich feine Leute verfammelten, dürren Kameelmift 
nd Geftrüpp zum Feueranmachen herbeiholten, um das Mahl zu 
reiten. Ein Araber wurde zu Dromedar eiligft in die benadhe 
ten Berge geſchickt, wo die Heerden des Scheich weideten, ein 
amm zum Schmaufe für das Zeltlager des Scheihs zum Abend 
ı holen, das mit der Dämmerung erreicht wurde; das erfte Zelt 
I der Spibe des Lagers war das des Scheichs, vor dem die Lanze 
dem Büfchel der Straußfedern deffen Würde bezeichnete; die 
‚hinter liegende Reihe der übrigen Zelte zog gegen die Berghöhen 
m Bor dem Zelt wurden Teppiche ausgebreitet, Feuer angezün— 
a freudiger. Willfomm durchtönte dag Lager, die Kameele lager- 















1456 Weft-Afien, V. Abtheilung. IL. Abfehnitt. $. 40, 


ten fih hinter den Zelten, und die Pferde wurden mit ihren Bo 
derfüßen an Pfähle gebunden, das Abendeffen in patriarchaliſch 
Weife bereitet, wie vor dreitaufend Jahren, da Abraham fe 
Säfte bewirthete (1. B. Mofe Kap. 18). 

Der Boden der Wüfte hatte bisher Feinen Sand gezeigt, de 
man fich gewöhnlich unter der Wüſte vorftellt; er beftand aus gi 
ter ſchwarzer Erde, mit verdorrter Grafung und Kräutern beded 
voll Antelopen, wilder Efel (Dnager) und Eber, die fih u 
die fchilfigen Waflerftellen aufhalten. Erſt tiefer im Innern di 
Wüſte nimmt Sandboden mehr überhand. Hier aber zerberftet di 
ausgetrodnete Erdboden im Sommer in vielen Spalten, in welche 
die gereiften Saamen geborgen, bei den erften Regengüffen wiede 
auffeimen und hervorfproffen, fo daß ſich dann der Boden in we 
ten Streden oft mit dem fchönften Blumenteppich überzieht. Si 
Sommer concentriren fich die Heerden auf den ausgedörrten We 
den um die noch übrigbleibenden wenigen Wafferftellen, in der Re 
gen= und Winterzeit zerftreuen und vereinzeln fie ſich mehr nat 
allen Richtungen durdy die weiten Ebenen, da fie dann bei de 
faftigen Kräutern der Wafferftellen weniger bedürfen, und die Hi 
ten felbfe bei vorzüglicher Milchnahrung oft Wochen lang de 
Waſſertranks leicht entbehren. 
Die Zahl dieſer Anaſéh gaben fie ſelbſt auf Hunderttauſen 
an, und ihre bewaffnete Mannſchaft könne ſich auf die Halfte? 
großen Unternehmungen vereinen; wenn auch übertriebene Zahle 
fo ift ihre Macht doch) keinesweges gering. Der Beſitz eines Pfe 
des giebt dem Araber ein gewiffes Anfehen, nur die Reichen umt, 
ihnen beſitzen fchöne Pferde; ein gutes Pferd Eoftet mehr Unte 
halt als ein paar Kameele, und fann doc) Feine fo großen Str 
paben aushalten, wie das Dromedar. Die ärmeren Tribus | 
in dem Innern der Wüften; nur die reicheren Stämme nähern 
den Gulturgrenzen Syriens zum Abſatz und Austaufch ihres Ueb⸗ 
fluffes. Kommt e8 zu Streitigfeiten, fo reitet der reichere A 
gewöhnlich fein Dromedar und führt dag Pferd erft an der: 
ter, bis e8 zum wirklichen Angriff fommt, wo er e8 bewaffnet | 
fteigt und gewöhnlich ſchon durch Worte zu lenken weiß, of 
Sporn und Peitſche, die er anzuwenden für fein geliebtes Pf 
für zu erniedrigend hält. An einer Stute edleren Blutes hal 
gewöhnlich mehrere Eigenthümer Antheil, die fih in die Foh 
theilen; jedes Pferd von Race hat feinen Stammbaum in ein 


















Addiſons Reife nah Palmyra. 1457 


nen Beutel am Halfe Hängen. Nur die NReicheren unter den 
ijeh befisen Pferde. 

Vierter Zag (27. Oct.). Mari bis Garietein (el- 
tyetein bei Eli Smith). Die ganze Zahl der verfammel- 
Araber fiel am Morgen bei Sonnenaufgang vor den Zelten 
der zur Erde zum Morgengebet, ftatt der Abwafchungen, da dag 
fer fehlte, im Sande die Hände reibend und, nad dem Ge- 
e ihres Propheten, denjelben rückwärts über den Kopf werfend; 
> ernfte, feierliche Scene in der Wildniß. Dann zogen ihre 
[reihen Kameele von allen Farben in langen Reihen hinaus 
die Wüfte auf ihre Weide; die Araber feldft begannen in und 
ihren Zelten ihre Gejchäfte, wie fie feit Sahrtaufenden, gefon- 
i von der übrigen Welt, immer mit denfelben Gebräuden, wie 
Abrahams Zeiten, ſie faſt unverändert beibehielten. Erſt um 

Uhr konnte die Karawane zum Aufbruch kommen. Nach vier 
unden Wegs und kurzem Halt hatte man noch ſechs Stunden 
ö ein immer öder werdendes Land zurüdzulegen, bis man an 
x Wafjerftelle vorüber, wo eine große Schlange getödtet wurde 
) vier Belifane aufflogen, wieder zu einer Eulturftelle mit Gär- 
und Nebengeländen Fam, in deren Mitte das Dorf Garietein 
ft. Hier traf man alfo in diefelbe Straße mit derjenigen zu— 
men, welche 84 Sabre zuvor Rob. Wood gegangen war, und 
he, wie fchon oben gefagt, bei Ptolemäus Goaria, auf der 
bula Peuting. Cehere genannt wurde. 












gift über Deleda, Zedad, 1 Aueria, —— wie ſie 
Bi angab (ſ. oben S. 1444), famen von Nord weit, 









‚N 125 
geb 


ana zur Seite von Nebk), 9 Caſama bis Cehere, die 
fge el-Kuryetein, verzeichnet hat, von wo nun beide Straßen 
int direct oftwärtg gegen Balmyra führen, über die auf der 
tingerſchen Tafel allein bezeichneten Stationen 3 Danoua und 
Ma, Balmyra, von wo jedoch noch eine füdlihe Seitenftation, 
aramia in die Mitte der Wüſte hinein (worin Rennell den 
eren Forſchungen des großen Meiſters ſeiner Zeit, D'Anville, 
IN gefolgt if) angezeigt ift, die nr noch nicht wieder aufge 
= Grofunde XVII. 83333 


1458 Weft-Afien, V. Abtheilung, II. Abſchnitt. $. 40, 


Funden oder fprachlich ermittelt worden it). Nimmt man d 
früher angegebene Nordftraße bei Ptolemäus, von 6 Balmyra üb: 
5 Ydada, + PButea, 3 Driza, ? Cholle und 4 Rhefapha (vergl. obe 
S. 1441) hinzu: fo fieht man, daß zu Ptolemäus Zeiten in de 
Mitte des zweiten chriftlichen Jahrhunderts ihm nur diefe beide 
Hauptorte genauer befannt waren, woraus fi denn fo ziemli 
der Umfang der Landfchaft, die er Balmyrene nannte, © 
giebt. Im diefer gab er die Lage von 12 Städten außer der & 
pitale Balmyra an (Ptolem. V. 14); nämlich zuerft die in fe 
ner Ordnung mit 1 bis 6 bezeichneten erften Namen; dann d 
Tte ung gänzlich unbekannt gebliebene Adacha, welche aber d 
Reihenfolge nah, in die er fie ftellt, weſtlich von Palmyra in di 
- Nähe der auf der Peutingerfchen Tafel liegenden Nezala liege 
möchte, worauf ex wieder die Ortjchaften des Weftweges nad) di 
Reihe der Zahlen, wie 8 bis 11, folgen läßt, und dann nody 4 
dem vollen Dußend der Städte Palmyrene's die 3 Städte a 
Euphratufer hinzufügt, Alalis, Swra und Alamatha, d 
denen wenigftens die mittlere befannt erjcheint. Yl 

Garietein oder richtiger el-Kuryetein gehört zu dem in die 
Wüſte weit auseinander liegenden, oajengleichen, fruchtbaren a 
fen, wo noch gutes Waffer vorhanden und gute Weintrauben 9 
deihen; aber es ift auch zugleich der letzte Wohnort J— 
Wüſte, von wo man 24 Stunden Wegs ohne Waſſer big Palıny 
vorzurüden hat, und ohne einen Schugort zu finden. Die wer 
gen Marmorfäulen, corinthifhen Gapitäle und Maue 
refte, die hier wahrfcheinlich von vielen flattlichen älteren 
werfen übrig geblieben, überzeugten auch Addifon davon, daf h 
einft zur Zeit des Balmyrener Handelsflors eine wichtige Staki 
derfelben auf dem Weftwege errichtet gewefen fein mußte, ge 
welche die jebigen ärmlichen Lehmhütten im größten J— 
ſtehen. se ih 

Fünfter Tagemarſch (28. Oct.). Bon Garietein du 
die Wüſte. Mit frifh gefüllten Waſſerſchläuchen wurde 
weite, eine Tagereife breite Blaine durchſchritten, welche, zu # 
den Seiten von Fühnauffteigenden Klippenzüigen begrenzt, ein 



















+53) Siehe D’Anville, M&emoire: L’Euphrate et le Tigre. Pa 
4. 1779. p. 47 etc. und deffen zugehörige Karte; fowie Atlas 
the Treatise on the Comparative Geogr. of. Western Asia 
the late Major James Rennell, Blatt Syria. 


Addiſons Reife nah Palmyra. 1459 


en gelegten Seeboden gleicht, deffen Erddede, ganz von den 
ben der Dſcherboas, oder Springmäufe, wie Honigwaben durch— 
rt, für den Reiter nicht ohne Gefahr zu paffiren war. Die 
ber fingen dieſe, mit einem fchönen braunen Fell beffeideten, 
lichen Thiere, um fie alg ein Leferbiffen zu verſchmauſen. Zum 
ft wurde um Mittag ein furzer Halt gemacht, dann weiter 
gen, als man um 5 Uhr zwei Beduinen begegnete, welche eine 
heerde für die große Bagdadfarawane herbeitrieben. Als man 
1 Abend den Naftort für diefen Tagemarfch erreicht hatte und 
Dromedare umher ſchon lagerten, die Feuer zum Brotbaden 
Braten ſchon loderten, zeigte fi beim prunfvollen Sonnen 
Fgang, der in diefen wüſten Ebenen unter dem großen Him— 
gewölbe bis zu dem tiefen und weiten Horizonte von befonde- 
Schönheit und Bracht zu fein pflegt, der lange, langſam vor- 
Be Zug beladener Kameele der Bagdadfaramwane, 

diefe Wegftrede bis zum Euphrat hin zu nehmen pflegt. 

ie Balmyra-Reifenden brachen auch, jedoch ſpäter erft bei 
idſchein, noch einmal auf, und kamen in heller Sternennacht 
ein paar Stunden Wegs unter der dunkelen Ruine eines auf 

he ſtehenden alten Thurmes vorüber, in deſſen Nähe man in 
Mitte der feierlich ftillen Wüſtenei Durch einen Bau von weis 
Marmor am Wege überrafcht wurde, der wol nur aus den 
noch glücklichen Zeiten der Zenobia herſtammen konnte. 
) anderthalb Stunden von da wurde wieder geraftet, als der 
eich feine Lanze in den Boden ftedte, wo jogleich ein Feuer 
zündet ward, das die Glieder angenehm erwärmte, die dur) 
ſchwer fallenden Thau in der Nacht ganz durchnäßt waren. 
Schfter Tagemarſch (29. Det.) nad Palmyra. Als 
mit der Morgenhelle durch die ausgebreitete Ebene weiter 
an deren fernftem Horizont man einige blaue Bergkegel auf 
nfah, erhob ſich das allgemeine Geſchrei der Araber: Tad- 
', Tadmor! denn nur diefer antife, aus Salomonifchen Zei: 
herüberragende Name war ihnen gegenwärtig, den fpäteren 
n der Griechen und Lateiner Fannten fie nicht. 
Nah einftündigem Halt zum Mörgenimbiß um 11 bis 12 Uhr. 
E man eilig weiter; die früher iſolirt ftehenden zwei Gipfel 
nen Horizont zeigten fih nun ſchon al8 ein zufammenhän- 
E Bergzug. Es war A Uhr Nachmittags, ald man an einem 
In, gleich einer Warte auf dem Gipfel eines Berges, vorüber: 
—* dem wol einſt die Palmyrener das Herannahen ihres ſie 


J 34464 












an — 


1460 Weft-Afien, V. Abtheilung, II. Abfchnitt, F. At 


verderbenden Nömerfeindes erfpäht haben mochten. Hier fi 
man fich durch das Mittagsmahl; denn noch immer war ein wı 
Weg zurüdzulegen, bis man am Abend 9 Uhr in die tiefe 4 
Ihlucht zwifchen zwei Bergzügen eintrat, deren Rüden zu be 
Seiten mit vielen ifolirten hohen Thürmen beſetzt waren, 
man fpäter erft für die Prachtgräber der einft reichen Palmyr 
erfanntee Bon der lebten Anhöhe weitete fich wieder der $ 
über die unabſehbare Barrai el-Scham, wie die Araber | 
Wüſte nannten, und- beim Hinabfteigen zu ihr traten die € 
Säulengruppen im Dämmerlichte hervor. Die durftigen 4 
die ſeit 36 Stunden keinen Trunk gethan, trabten ſchnell der 
ſten warmen Schwefelquelle zu, deren Waſſer fie faſt 
Aufhören in ſich ſchlürften. Von da durchzog man den well 
Trümmerboden unter den langen weißen Säulenreihen hin bie 
antifen Gella des großen Sonnentempels, in deffen vboftag 
Hütten des Beduinendorfs verſammelt liegen, wo man auf 
Woche ſeine Herberge fand. 


















Bas 


t 


Ch. Addiſons Rückweg von Palmyra nach Dam 
in A Tagen, vom 5. bis 8. Novemberssq). 


ak 


Kürzer war der eilige Rückweg dur) die nun fehon befar 
gewordenen Wüftenftreden, mit geringeren Abweichungen von 
wege. Der klare hellblaue Himmel voll Sonnenſchein, voll? 
teflere und Schattenfeiten an den weißen Marmorfäulen des 
nenfeldes hatte ſich am Abfchiedstage des 5. Nowembers, dem ® 
Wirbelſtürme und Gewitterfhauer vorhergegangen waren, mit 
felfhwarzen Wolfen behängt, die, wie mittrauernd, düſter übe 
Trümmerwelt ſchwebten, als man von dem Berghöhenrant 
Weſten den Testen Abjchied von ihr nahm, und nur hie m 
noch ein einzelner Sonnenftrahl durch dag Gewölf die eine adj 
andere Stelle magifch erleuchtete, von denen auch einer au 
dahinter liegende Salzfeld fiel, das den Auge wie eine weiße 
resfläche den Lichtfpiegel zurücwarf. Es war dabei Falt und 
geworden und blieb dies auch den ganzen Tag, bis man 
Durhwanderung der bekannten Wüfte am Abend halb 8 U 
bein angezündeten euer müde zur Ruhe legte. 





*%%) Ch. Addison 1. c. p. 337—355. 


Addifong Rückweg. 1461 


Um 6. November durchzog man den befannten dürren Wü— 
veg, wo nur Dſcherboas und eine Heerde Gazellen (Gha— 
er Araber, die gern auf fie Zalfenjagd machen) die Einfamfeit 
ebrachen, bis das Dorf el-Kuryetein mit feinem frifchen, 
ieklichen Waſſer am Abend erreicht wurde. 

Bom 7. November ritt man auf directeren. Wege im Weft 
Dergzüge hin, an deren Oftfeite man auf dem Hinwege geblies 
war; dann dur) die früherhin wüfte Ebene, die nun ſchon 
den erſten gefallenen Regenſchauern ſich zu begrünen begann; 
im Weſt der Salzebene hin, die man auf dem Hinwege im 
n paffirt hatte, und gelangte nach einem 14ftündigen Ritt zum 
jen Dorf Dfheirud (f. oben ©. 265), dag, von Gärten ums 
it, die Reiſenden gaſtlich empfing. 

Bierter Tag, den 8 November. Das Dorf wird mit 
en Gärten und Feldern durch einen Bach bewäſſert; hier werden 
en, Gerste, Linfen, Rettiche, Melonen gebaut; die zahl: 
jen Ziegenheerden, die viel Milh und Butter geben, machen 
Reichthum der Bewohner aus. Der Luxus, den die Araber 
ſchönen Pferden treiben, zeigte fich bei dem Scheich des Dor— 
der im Beſitz eines Pferdes war, das ihm 15,000 Biafter 
T 100 bis gegen 200 Pfd. Sterl. an Werth) gefoftet hatte, der 
auch flolz darauf war. Die Araber jammelten jet die in 
r frisch befeuchteten Wüſte in Menge aufgefhoffenen Pilze 
hricheinlich die von den Arabern Ghime genannten Trüffeln, 
erdk. XI. ©. 746) 5°) ein, die in ganzen Kameelladungen heim— 
hrt (ſ. oben S. 1390), mit Buttermilch gekocht oder an der 
ne getrocknet, als Delicateſſe verſpeiſet werden. 

Nach dem Aufbruch von Dſcheirud wurde um 11 Uhr die 
nördliche Grenzkette der Ghütha von Damaseus über— 
en, die einen weiten Blick über die Merdſch und den ſüdlichern 
ran gewährte, in deſſen weiteſter Ferne man einen iſolirten 
F auffteigen fah, den die Araber Dihebel Laha nannten, 
Äheinlich der im Haurän fo genannte, bis 6,000 Fuß abfoluter 
geſchätzte Kelb Haurän (Erdf, XV. 2te Abth. ©. 803), 
vielmehr der weiter oftwärts in der Mitte der füdlichen Wüſte 
Burkhardt und Wellfted gefehene Dihebel Laha (fiehe 
. XI. 1844. ©. 746). 













| 
\ Quatrem£re, im Journ. Asiat. 1838. III. Ser. T. Vl. p. 484. 


t 


* 


1462 Weft-Aften. V. Abtheilung. IT. Abſchnitt. F. 40, 


An einer Quelle ging es nun hinab zu der Grenze der Merdſch 
wo in einem ruinirten Khane die Waffen der Wüſte, wie Lanzen 
Flinten, Keulen und Dolche, zurücgelaffen werden mußten, und di 
Gavalcade in einem ihres folgen, Friegerifchen Schmudes entbehren 
den Aufzuge fehr deprimirt und des wahren, kühnen Beduinendya 
vacters beraubt, ihren ganz friedlihen Rückſchritt nah Sä 
lehtyeh zu nehmen genöthigt war. Zwiſchen den Dlivenpflanzum 
gen und den Gartendörfern der Ghutha mußte das wilde, freie Le 
ben der Wüſte abgeftreift und mit der Sitte der Givilifation ver 
taufcht werden, unter dem eifernen, aber Sicherheit erzwingender 
Scepter. des ägyptiſchen Herrfchers unter Sn ie 
Kommando. 


| 5) Die Reife Lord Tinbjay’ 8 von Damaseus nad Dal 


myraim Juni 1837 56), 4 


Lord Lindſay mit 7 anderen Reiſenden, A Dienern, 2 Man 
thiertreibern, 4 Kameeltreibern und 5 bewaffneten Soldaten, m 
5 Kameelen, 2 Efeln und 21 Pferden "und Maulthieren, alfo i 
ziemlich zahlreicher Begleitung, deren Bedeutung die Beduinen di 
Wüſte aber nicht nach der Zahl der Perfonen, fondern blos ma 
der Anzahl der Flinten zu berechnen pflegen, rückte zunächſt a 
erften Tage bis Garietein (el-Kuryetein bei Eli Smith) w 
ein Ort, der ihn an das hebräifche Kirjathaim erinnerte, Diı 
war aber an der Oftfeite des Jordan im Stamme Ruben (Bu 
Sofua 13, 19) gelegen (f. Erdf. XV. 1. ©. 582), von dem di 
erfte Buch Mofe 14, 5 fagt, daß Kedor Laomer die Niefen | 
Aſtaroth Karnaim, die Sufim zu Ham und die Emim in de 
Felde Kirjathaim fihlug, diefelben Emim, die, nad) 5. B. Mo 
2, 10, ein ſtark und hoc Volk, wie die Enafim (vergl. Erdfun 
Th. XVI S. 212), vor Zeiten in Moab gewohnt, aber v 
den Moabitern verjagt wurden 57).  Obgleih man nun d 
auch verfucht hat, diefe nördliche arabifhe Garietein mit ı 
ner hebräifhen KRirjathaim in Berbindung zu bringen, v 
ſchon fprachlich unrichtig ift, fo ift auch ihre geographift 
Sdentität Feinesweges zu behaupten: denn abgefehen davon, 


















ri 


#56) Lord Lindsay, Letters. 3. Ed. Lond. 1839. Vol. Il. p. 163 
167, 179. >?) Keil, Commentar über das Bud Joſua. ©. 2 
Minen, Bibl. Realm. I. ©. 659. 


Lord Lindfay’s Weg nah Palmyra. 1463 


viele mit Kirjath zufammengefegte Namen von Ortfchaften bei 
n Hebräern gab, welche diesfeit und jenfeit des Jordan in Moab, 
da, Benjamin und anderwärts lagen, jo-giebt Hieronymus 
erüber hinreichenden Aufſchluß, wenn er fagt, daß Kirjath 
hits anderes als eine Ortfhaft bedeute, die man in 
rifher Sprache Certa oder Karta nenne (Kirjath in Hebraeo 
gunt, quod proprie villam significat et lingua Syra Cartha di- 
ur; Hieronymus ad Jesaiam 29) 58). 

In dieſem Dorfe wurden 5 Kameeltreiber gemiethet mit ihren 
imeelen, die mit 20 Waflerfchläuchen beladen wurden, da big 
almyra das Waffer fo jelten, der Durft bei den Leuten faft un- 
fättlich) zu fein pflegt. Die hiefigen Landleute, die Beladin, 
nden mit den Beduinen in Fehde. 

Zweiter Marjhtag. Bon Garietein 11 Stunden 
eit durch die auch von Addifon am 18. von derfelben Stas 
m aus durchwanderte große Ebene, welhe man dem Lord 
adi Kebir nannte, welche bis zum Abend 6 Uhr zu durch— 
sen war. 

Am dritten Tage ging e8 um Mitternacht weiter, nachdem 
in nur 2 Stunden geruht hatte. Der lange Zug von Bergen 
irde irregulairer und etwas pittoresfer, bis man die Schlucht 
rt Gräberthürme zu beiden Seiten erreicht hatte, die man 
on aus weiter Ferne erbliden fonnte, nun aber als die Stelle 
te Necropolis von Palmyra erfannte; denn bei dem Austritt aug 
rSchlucht öffnete fih der weite Horizont bis zum Euphrat hin 
it der vorliegenden Säulenftadt, ein Blick, einzig in feiner 
et, von dem Lord Lindſay gefteht, daß er ihm unvergeßlich 
ji werde, 

Nach diefem eiligen Hinwege verweilte er nur wenige Tage 
tt, und eilte eben fo fchnell wieder in 3 Tagen nad) Damascus 
rück, vom 12. bis 15. Suni, auf demfelben Wege, aber meift nur 
3 Nachts bei Sternenliht, um jedem Angriff der damals aufge— 
sten Beduinen der Wüfte wo möglich auszuweichen, was aud 
lang. 
| 
‚ °%) H. Relandi Pal. p. 102, 724-726. 





1464 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. 5.40, 


6) Reife des M. Adolphe de Caraman von Höms nad 
Palmyra und zurüd im December 1837). 


In demfelben Sahre, nur zur Winterzeit und auf eine 
ganz andern, nämlich nördlicheren Route direct von Höme 
aus, welche erft ganz in der Nähe vor Palmyra mit der Damag 
cusroute zufammentrifft, befuchte Ad. de Caraman die Pracht 
ruinen, weshalb durd ihm wiederum ganz andere Kocalitäten um 
Namen angegeben wurden, die wir noch weniger als die auf de 
gewöhnlichen Damascusroute genau zu orientiren im Stande wi 
ven, welche jedoch ziemlich mit der auf der Tabula Peuting 
angegebenen Route von Apamea (Höms; die alte Emefa, tft ni 
- genannt) über die Stationen Theleba, Decaraba, Centu 
putei bis Palmyra zufammenfallen dürfte, wenn ſchon nah d 
Caramans Anführungen von Feiner diefer antiken Benennunge 


noch eine Spur übrig geblieben zu fein ſcheint. = 












Ibrahim Paſcha hatte Beſitz von Syrien genommen (1 
und die Sicherheit hergeftellt; wenn zuvor fat fein Europäer t 
wagen Fonnte, in Höms ſich bliden zu laffen, und nod alle Hau 
jer und Hallen ganz niedrige Thüren hatten, um jeden Zugang 3 
erichweren, fo herrichte im Sahre 1837 dafelbft die größte Gaſtli 
keit gegen die durchziehenden Europäer, und von den Landftraße 
waren die Raubhorden verfcheucht. Zeigten fich dagegen Agyptifd 
Agenten, Ginnehmer oder fonftige Beamte, fo flohen die einheim 
[hen Bewohner aus ihren Dörfern in die Wüfte, ſich vor der Ei 
treibung der ſchweren Steuern, oder noch mehr vor der Con 
feription fürdtend, da fie entwaffnet wurden und Feine Gegen 
wehr möglich war. Unter diefen Verhältniffen wollte der Goube 
neur von Höms die VBerantwortlichkeit nicht übernehmen, den ft. tar 
zöfifhen Gaft, der von Mehmed Alt in Aegypten feine Em 
lungsbriefe vorzeigte, nad) Balmyra ficher zu escortiren, weil ı 
wol wußte, daß er nad) Ibrahim Paſcha's Strenge mit ſei 
Leben für das des Reiſenden haften mußte, und in der Wüſte do 
leicht ein Unfall vorkommen konnte. Er wies ihn daher na 
Hamah, wo damals der verantwortliche oberfte Chef der Beduine! 
Keifetun Aghaffi, feine Reſidenz hatte, um mit ihm bie | 


— Adolphe de Caraman, Voyage de Homs & Pol 183, 
im Bulletin de la Societe de Geographie. Paris, 1840. Jui 
pr 321-955. 8 


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Aa 


A, de Caramans Weg nah Palmyra, 1465 


legenheit zu befprechen. Mit Empfehlungsbriefen an den ägyptifchen 
Scheih Seid im drei Viertelftunden entfernten Gavallerielager bei 
Höms zu Deir Maalbe und an den Scheich der Anaſéh, 
Mahmud, Fehrten fie nah) Höms zurück, und mit der Drdre an 
Scheih Seid, dem de Caraman und feinen Gefährten 20 Rei- 
ter zur Escorte zu stellen. Ungeachtet diefer ihnen nun ftatt der 
20 doch nur 3 Neitersmann überweiſen fonnte, fo ließen‘ fie fi 
doch dadurch nicht von ihrem Vorhaben abſchrecken, und ritten mit 
dieſen von Höms die erften paar Stunden durch das Gulturland 
der Stadt (ſ. oben ©. 1018), bis fie durch die Dörfer Abrin 
und Zufera, wo fie noch Erdhütten und Silos, d. i. Korngruben 
unter der Erde, ald Magazine fanden, tiefer landein, an der Ber: 
tiefung Afir vorüber, und nad) 6 Stunden frummen Wegs das 
erfte Beduinenlager trafen, welches in directer Linie nur in 
3 Stunden von Höms hätte erreicht werden fünnen. Aus diefer 
Ferne fonnte man die etwas erhaben Tiegende Citadelle von Höms 
noch; erfpähen. Hier wurde Nachtlager gehalten. 

Zweiter Marſchtag, den 15. December. Bon Afir 
rückte man früh aus gegen Oft, nicht durch Sandwüſte, wie fie 
de Caraman im Süden des Atlas oder an der Grenze Aegyp- 
tens kennen gelernt hatte, jondern durch den außerordentlich welli— 
gen, ja hügeligen Boden diefer Wüfte, in dem noch grüne Eichen, 
Garuben, Bufhwerf hie, und da fich zeigten, der, wenn er bes 
wäſſert werden könnte, jehr fruchtbar fein würde, und zur Winter: 
zeit auch zahlreichen Heerden von Kameelen, Schaafen, Ziegen der 
\Beduinen hinreichende Nahrung giebt. Die erfte Waſſerſtelle, 
die man erreichte, wurde Seid el-Mä genannt, und eine halbe 
Stunde weiter von ihr im Diftrit Shumari ein Lager der 
Araber berührt, dem zur Linfen, alfo nördlich, der Bergzug 
Dihebel el-Heble (d. h. Grenzkette) vorüberzieht, aber rechts, 
alfo ſüdwärts, der Diftrit Montar el-Abal liegt, wo man Halt 
‚machte zum Nachtlagerr. Man hatte auf dieſem Tagemarfche die 
Direction mehrmals gewechſelt, wahrfcheinlih um noch mehr Es— 
corte zu gewinnen, denn I1 Neiter waren an diefem Tage zur der 
bis dahin zu Schwachen Begleitung geftogen. 

Dritter Marfhtag, den 16. December. Die rauhe 
Winterzeit machte fich ſehr fühlbar durch höchſt Falte Winde, welche 
ungehemmt über die unabjehbare Ebene hinftreichen konnten, und 
band, viele Wafferriffe in den vielen aufeinanderfolgenden Fal— 
'm des welligen Bodens, bei deren einer, an der Tränkeftelle, 










1466 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abfchnitt, $. 40, 


Diheb Gerah genannt, Halt gemacht wurde, Hier ftillte ein 
30 Zuß tiefer Brunnen zahlreichen umher gelagerten Heerden und 
ihren Hirten den Durftz durd) die vielleicht feit Sahrtaufenden 
hinabgelaffenen Schöpfieile war der umbherlaufende Felskranz zur 
Brunnentiefe in viele Furchen eingeferbt. Nach verfchiedenen Riche 
tungen hin und her, über viele wellige Fleinere Einſenkungen und 
Anhöhen mit bufhigem Terrain, zwifchen dem man öfter Viehheer— 
den erblidte, fortfchreitend, fonnte man doch die Zelte des Scheich 
Mahmud der Anafeh, auf deffen Schuß e8 eigentlich abgefehen 
war, nicht auffinden. Die Hirten, deren Ausfagen irre führten, 
und denen man Schuld gab, daß fie dies in der Mitte ihrer Berge 
abfihtlich thäten, wurden mit Schlägen bedroht. Dean nannte 
diefes bergige Terrain Dſchebel Beläs, in dem man die Nacht 
zubringen mußte. 

Bierter Marſchtag (17. Dee). Endlich nach vielem Um— 
herirren zwifchen den Windungen der Bergfalten und der niederen 
Anhöhen wurden Zelte der Anafeh erblidt, und ihre Bewohner 
gaben nun einen fihern Führer mit großer Lanze verfehen, der 
über viele Hügel und Tiefen hinweg, voll von Heerden der Ka— 
meele, glücklich das Lager ihres Scheihs Mahmud erreichte. Als 
ihm der Befehl feines Ober-Scheih Keifetun Aghaffi aus Has 
mah mitgetheilt war, jagt de Caraman, ung fiher nad) Balmyra 
und zurüd zu führen, mit dem Zufaß, wenn wir beraubt würden, 
müffe er das Zehnfache erfeßen, rief er aus: „Oh, das ift ein 
Biegelftein, der mir auf den Kopf fällt!“ Er fönne für 
feine Attafe eines ftärferen Haufeng ftehen. Doch unterwarf er 
fi der Ordre feines Obern; der junge Scheich war erft 18 Jahre 
alt, und fein Vater zu Höms von Ibrahim Paſcha ale Rebell ger 
föpft worden; er hatte alfo wol Gehorchen gelernt. 

Fünfter oder Rafttag (18. Dee). Der bisherige Führer, 
Scheih Seid, der feinen Auftrag erfüllt hatte, kehrte nun zu feiz 
nem Gebieter zurüd, ihm Bericht von der Ausführung feiner Mife 
fion zu geben; als Bakſchiſch zahlte ihm de Caraman eine 
Summe von 200 türkiſchen Piaftern (50 Frances). Mit der Nach— 
richt, daß Scheih Mahmud feinen Schüblingen eine Escorte von 
50 bis 60 Reitern. zu geben verfprochen habe, ritt er nah Hamah 
ab. So glänzend war num freilich die Hülfe nicht, als die Ver⸗ 
ſprechung. Scheich Mahmud kannte die Zahl feiner Zelte jelbft 
nicht, verficherte aber, daß er im Felde 700 Anafeh-Reiter comes 
mandirez; er habe nur Kameele, Feine ‘Pferde. Der Tag fei ein Pr 


J 





A, de Caramans Weg nah Palmyra. 1467 


böfer Tag, an dem man nichts unternehmen dürfe Er gaftirte 
indeß feinen Gaft mit Pillau, Kaffee, Süßigkeiten und Granat- 
äpfeln; der Regenfchauer in der Nacht drang durch die Zelte hins 
duch; zur Unterhaltung in der erzwungenen Raft wurde Schach 
gefpielt; der Neifende fühlte wol, daß das Zelt für ihn wie ein 
Schiff, oder daß die Wüfte ein weites Gefängniß fei, auf dem 
und in dem er nicht nach feinem Willen fich bewegen Fonnte, fonz 
dern ausharren mußte nach dem Belieben feines Wirthe. 
Sehfter Tag (19. Dec.). Marih nah Dichebel Abiad, oder 
dem weißen Berge. Endlich Fam es doch mit 5 Kameelen zum Auf: 
bruch, auf deren jedem 2 Mann Escorte jaßen. Durch) eine enge 
Schlucht trat man in eine Eleine halbe Stunde breite Thalfenfung, 
die durch einen Höhenzug, Abu Souhour genannt, etwa 360 F. 
hoch, beendet wurde. Nach Auffteigen zu ihm hatte man ein 
welliges Plateau zu überfchreiten. Noh 3 Stunden weiter Fam 
man zu einem zweiten Bergzuge, Abiad, die weißen Berge 
genannt, die nicht über 300 Fuß hoch waren, und diefen Namen 
von dem hellen Kalk- und Sandftreif an ihrem Fuß hatten, wäh: 
rend fie nach oben einen ganz ſchwarzen Anblick gewährten. Im 
Zickzackwegen ging es jehr fteil hinauf, oben und an ihren Ab- 
hängen waren fie ſehr Elippig; auch diefe Ketten noch mögen zu 
den Öliederungen des PBtolemäifchen Alsadamus Mons diefer 
imprenifhen Wüſte gehören. 
Um 3 Uhr Nachmittags wichen die Führer zur Seite links, 

alſo nördlich, von der bisherigen Direction ab, wo nach andert- 
halb Stunden ein Araber- Lager erreicht wurde, in dem man die 
ı Nacht campirte. 
Siebenter Tag (20. Dee). Marfh nah Palmyra. 
‚In diefer Winternacht hatte ein jehr ſtarker Neif die ganze Land- 
haft überzogen, die offenbar ziemlich abfolut erhaben liegen muß, 
da Damascus ſchon über 2,200 Fuß auf Plateauhöhe liegt, und 
von da gar manche Anhöhen noch zu überfteigen waren. Doch bei 
dem fchönften Sonnenfhein ritt man am Tage fort über die fhlüpf- 
rigen Felsklippen der Dſchebel Abiad- Berge, die mitunter 
ſehr fteile Abfälle zeigten, in denen man von Strede zu Strede 
Einſchnitte fah, die an die des Mofattam bei Kairo erinnerten, 
umd zu nichts anderem als einft zu Steinbrüchen gedient haben 
’onnten; denn jchon näherte man fich mehr und mehr der alten 
Yandescapitale. Die vorliegende Ebene war mannshoch mit weißen 
Dünften wie belagert; an einer Eifterne, Geffel genannt, Fam 


1468 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. AO, 


man vorüber und an vielen Grabftätten zwifchen Buſchwerk; dann 
folgte eine Sandfläche, durch welche mehrere Hunderte von Pfaden 
in einer Richtung hin nebeneinander, wahrfcheinlich. von durchzie— 
henden BagdadsKarawanen, betreten zu fein ſchienen; dabei fühlte 
man hier eine eifige Nebelluft. Erft nah 2 Stunden Wegs über 
Anhöhen mit Grabftätten, zwifchen Bufchwerf gelegen, hatte man 
fi über das Nebelmeer erhoben. Die Anafeh Frochen vorfichtig 
auf dem Bauche die geringe Anhöhe hinauf, weil an diefer Stelle 
häufige Ueberfälle von Weglagerern ftattfanden, und fie jebt Men 
jhen witterten; und wirklich erblidte man in der Ferne den lan- 
gen Zug einer Karawane Die anfängliche Furcht von beiden 
Seiten verfchwand aber bald, da man in ihr die von Damascug 
Fommende Karawane erfannte. Der Weg führte nun hinab zu 
einer weiten Ginjenfung, von hohen Bergen umgeben, welche gegen 
die Oftfeite hin mehrere Ihürme wie Wachtthürme trugen, und die 
Annäherung an Balmyra verfündeten. Che man das Ende der 
Ebene erreichte, Fam man an der Gifterne Ma-Abulfuarig vor 
über (auf diefer legten Station vor Balmyra, wo ſchon mehrere 
Eifternen vorfamen, hat die Tabula Peuting. auf der Route von 
Höms her ihre Centum putei eingetragen), bei welcher es oft 
unter den Arabern Händel geben fol. Eben hier ift eg, wo fih 
nun die beiden Karawanenwege von Damascus und von 
Höms vereinen, die von da an Palmyra vorüber ihrer Beftimz 
mung zum Euphrat entgegen ziehen. Bon hier aus erblidt man 
zuerft die Nefte der Berfchangungsmauer der ehemaligen Stadt, 
Die beiden Bergzüge von beiden Seiten neigen fich gegen ihre 
Bereinigung zu einer tiefen Schlucht, durch welche fich die Route 
mit den Gräberthürmen auf den Hochrücen zu dem Auinenfelde 
von Balmyra hinzieht, an welchem der fih bis zum großen 
Sonnentempel hinfchlängelnde Weg einen guten Weberblid über 
das Ganze darbietet. Nachdem man volle 15 Stunden feit dem 
Morgenandbruch geritten, war endlich hier das große Ziel erreicht. 

Nach einem Aufenthalt von 4 Tagen wurde der Rüdweg 
von Balmyra zum Lager des Scheichs der Anafeh in 3 Zage⸗ 
märſchen angetreten 60), 

Am 24. December. Da zwei Frauen des Scheihg ſich bei 
unferer Karawane eingefunden hatten, fagt de Baraman, fo 308 
man weniger eilig durch die früher durchwanderte Nebelſtrecke, die 



















60) A. de Caraman I. c. p. 340 —345. 


U, de Caramans Rückweg. 1469 


jetzt durch eigenthümliche, fchöne gelbe und rothe Färbung mit 
dunfelvioletten DBergzügen einen ganz andern Eindruck machte. 
Die Sonne zeigte durch die Dünfte nur ihre ftrahlenlofe Scheibe, 
und bald ſenkte fich Negen herab, der nah 6 Stunden Marfch die 
Zelte ſehr erwünfcht fein ließ. Die Beduinen waren fehr eifrig 
im Beltauffchlagen, Feueranmachen, Wafferholen; die Frauen bad- 
ten das Brot, das fie ung in Mangel des Pillau mit Kornbrei, 
Zwiebeln und Granatäpfelbrühe zur Erquickung ſchickten, auch ges 
röftetes Brot in ranzige Butter getaucht, mit Zuder beftreut. 
weiter Tag, den 25. December. In diefer Nacht war 
das Zelt gang mit ftarfem Reif und eifiger Krufte bededt, 
Schnee färbte die Höhen der Bergzüge weiß, es war den ganzen 
Tag über ſehr kalt und der Marfch der ganzen Truppe ſehr er- 
Ichlafft und regellog. Wenn man ihnen wegen der Berfäummniß 
ernſte Vorwürfe machte, um fte in frifcheren Zug zu bringen, und 
an die Ahndung der Zucht Ibrahim Paſcha's erinnerte, erwiderten 
fie, DaB wenige Jahre zuvor fie nur für Zahlung von 2,000 Piaft. 
ihre Balmyra gezeigt haben würden. Nach 6 bis 7 Stunden fehr 
langſamen Marfches wurde bei dem Berge Schaar Halt gemacht. 
Am dritten Tage (den 26. December), nah 8 Stuns 
den Mari. Man hatte fich wiederholt verirrt, da der Scheich 
Mahmud feine Zelte verändert und in dem Diftricte Koufouf 
el-Boum (. i. die Hand des Schuhu) aufgefhlagen hatte, 
Dei der endlichen Ankunft bei ihm war e8 erfreulich zu fehen, mit 
welcher Güte er feine Diener empfing, und nad patriarchaltfcher 
Weiſe einem nach dem andern wohlwollend die Stirn Füßte. Die 
Borwürfe, die wir wegen der Saumfeligfeit und öfter der Falfch- 
heit feiner Leute zu machen hatten, fuchte er dur feine Gefpräche 
abzulenfen; dieg diente nur dazu, ung defto jchneller weiter zu 
fördern. 
Am vierten Marſchtage (27. Dec.) wurden ihm die ver- 
| abredeten 400 Biafter zur Vertheilung an feine Leute ausgezahlt, 
worauf man mit einem Führer gegen Höms ritt. Die Waſſer— 
I ftellen fand man mit Eis überzogen, hier, zwifchen 33— 34° n. Br., 
DWheitis ein Zeichen ziemlich Hoher abfoluter age; auch hatte 
Feiner der vorhergehenden Reifenden durch diefe Palmyrene, ſelbſt 
4 nicht die fie in der Mitte des Sommers bejucht hatten, bejonders 
über große Hibe etwa geklagt. Nah 2 Stunden Wegs über fehr 
unebenen Boden durch Höhen und kleine Thäler bemerkte man die 
erſten von Wild, von Ebern, Füchſen, Rebhühnern, 


1470 Weſt-⸗-Aſien. V. Abtheilung. IL. Abſchnitt. S. 40, 


aber feine Gazelle, jedoch viele große Geier, Adler und Raub: 
vögel. Nah A Stunden Wegs betrat man die große Ebene 
von Höms, auf welcher viele Heerden weideten, wo die Sonne 
heil fchien, aber ein eifiger Wind die Neifenden längs eines Berg- 
zugs, des Dichebel el-Heble, von 200 bis 250 Fuß relativer 
Höhe bis zu den erften Eulturfeldern in der Nähe von Höms 
begleitete, da8 von da an in 3 Stunden erreicht wurde. 

Nah de Caramans Obfervation liegt Balmyra von Höms 
nicht gegen Süd-Oſt, wie e8 die Berghausſche Karte angiebt, 
jfondern direct in Oft von dem alten Emeſa. 


Erläuterung 3. 















Die heutigen Zuftände der bewohnten Drtfchaften am Saume 
ber ſyriſchen Wüfte, auf dem directeften Wege von Damascus 
über Adra, Kuteifa, Mwaddamije, Dfeheirud, Atana, Kuryetein 
nad) Balmyra, und die heutigen Beduinenftämme der palmyre⸗ 

nifchen Wüfte nach v. Kremers Beobachtungen, 1851. 


Die jüngften Beobachtungen über den gegenwärtigen Zuſtand 
der durchzogenen ſyriſchen Wüſtenſtrecke der palmyreniſchen 
Landſchaften, zumal auf der weſtlichen Seite zwiſchen Damas⸗ 
cus und Höms längs der großen Hadſch— Karamanenftraße, 
von welcher die meiften Verfuche, die große Nuinenftadt zu erreiz 
hen, ausgingen, fowie über die gegenwärtigen Zuftände ihrer Ber | 
völferungen verdanfen wir den während feines mehrjährigen Auſen 
haltes in Syrien und zumal in Damaseus theils ſelbſt gemachten 
Beobahtungen, theils als Augenzeuge eingefammelten, jehr — 
baren Nachrichten Alfr. v. Kremers, mit deren weſentlichem 
Ergebniß wir füglich unſere geographiſchen Betrachtungen auf eine, 
für die bisherige nur ſehr lückenhafte Kenntniß der alten Pal— 
myrene vervollſtändigende und nicht wenig erſprießliche Weiſe 
ſchließen können. Wir bleiben indeß der Hoffnung, da der Gegen: 
ftand Feinesweges -erfchöpft, fondern nur erſt angebahnt zu fein 
ſcheint, daß demnähft auch die anderen, bis jetzt noch wenig er— 
forfchten Seiten der alten Palmyrene des El. Btolemäuß, 
welche aber Plinius früherhin fehon unter dem Namen der 
Palmyrenae solitudines von. Thapſacus am Euphrat ſüd— 


un 





Die heutige Landfehaft Palmyrene. 1471 


parts bis Petra ausdehnte (Plin. H. N. V. 21), nämlich die 
Rord-, Oſt- und Südſeiten, welche wir noch zu einer ſyriſchen 
Terra incognita zählen miüffen, erforfcht werden mögen. Auf un- 
eren Landkarten nehmen fie eine faſt gänzliche Leere ein, da fie, 
die wir anderwärts fchon nachgewiefen haben (vgl. Erdk. XV. 2, 
5. 958— 962 u. a. v. D.), zumal gegen die Südweftfeite über 
Nakfura, Boßra, Szalkhat im öftlihen Hauran und big zu 
en alten PBrachtftätten Gerafa, Philadelphia, Petra am 
Saume der Wüfte, wie nad) dem Nedſched hin, von Königss. 
trafen (wie auf Tabul. Peuting.) und Viae stratae auf den 
Handelswegen der Nabatäer und vor ihnen der Affyrier und 
Bhönicier durchzogen wurden, und, wie Burdhardts Erkun— 
gungen angaben, noch die Ruinen von an 200 aus ſchwarzem 
Stein erbauten, unbefannt gebliebenen Drtichaften herbergen, deren 
Zahl im Munde der Hauränier auf 366 Städte wählt, Mögen 
iefe nicht mehr lange für die fortjchreitende Wiſſenſchaft unerforjcht 
leiben. Die auf den fogenannten Wüftenwegen von ung in Obi— 
em ſpeciell nachgewiejenen Dertlichfeiten zeigen ſchon, daß wir es 
er mit feinen abfoluten Sandwüfteneien zu thun haben, ſon— 
ern daß auf fruchtfähigem Boden faft überall Spuren fefter älte- 
er Gulturfige und einftiger höherer Bölferentwidelungen übrig ge- 
lieben find, welche die Hoffnung erweden dürfen, daß auch Diefe 
Srdgegenden unter der Gunft einer edleren Entwidung der Frage 
es Drients als in der Gegenwart, dereinft einer allgemeinen Ci— 
ilifation der Menfchheit und einer fegengreichen Exiftenz entgegen 
eifen können. 
Bon Damascus bis an die Nordoftgrenze der Ghuütha 
ah Adra und zum Gebirgspaß des Boghas, der nordwärtg 
ch der Kloftergruppe von Saidnaya und Malula führt, haben 
ie ſchon früher das Hierhergehörige zufammengeftellt (vergl. oben 
.264—266) ; verfolgt man aber vom genannten Gebirgspaß die 
oftwärts verzweigenden Außerften Vorketten des Anti- Libanon, 
gelangt man auf dem nordöftlich fich abfpaltenden Karawanen— 
ge zu der Thalſenkung von Dſcheirüd und zu der Wüfte, die 
ch Palmyra führt, und eben diefe Route haben wir hier nad 
| ‚Kremers Anleitung 9) insbefondere noch zu verfolgen, ehe 












19 A. v. Kremer, Notizen, geſammelt auf einem Ausfluge von Da— 
masecus nach Halmyra, in Sitz.-Ber. der Kaiſ. Acad. d. Wiſſenſch. 
Whil.hiſt. El. Jahrg. 1850. 2te Abth. S.86—99 in deſſen Mittel: 
| en und Damasıng. Wien, 1853. S. 191—204. 


1472 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 4 


wir und in den Ruinen von Palmyra, oder Tadmor, felbft zu 
orientiren fuchen. 

Meberfteigt man den Boghag, d. h. Engpaß, durch die 
flippige, öftlichfte Vorfette des Anti-Libanon, Dihebel el-Bo— 
ghas genannt, im Norden von Adra, fo gelangt man nad 
2 Stunden Marfches gegen N.D. an mehreren für die Karawanen 
‚gegrabenen Brunnen vorüber, in dag fchöne Thal von Dicheirud, 
das fih 10 Stunden weit gegen NO. bis zum großen Dorfe 
Dſcheirüd zieht, von wo die fich zufammenfchanrenden Höhenzüge 
eine Hochebene bilden, mit welcher die eigentliche ſyriſche 
Wüſte ihren Anfang nimmt, in der man nah 15-Stunden Wegs 
oftwärts von Dieheirud das Dorf Kurietein (Garietein der 
Zouriften, el-Kuryetein beit Eli Smith) erreicht. F 

Tritt man aus jenem Engpaß heraus, fo fieht man nördlich 
in der Entfernung von etwa 2 Stunden das Dorf Hille; die 
Straße aber läuft nordöftlich fort, und führt nad 17% Stunde 
zum Dorfe Kuteifaz nicht weit von diefem, füdlich dicht am Ger 
birgszuge (dem Dſchebel Dicheirud, welcher irrig auf Berghaus 
Karte Utala Safire genannt ift) 2) Tiegt das Dorf Ruhaibe 

Das Dorf Kuteifa, von AdersFeldern und ſchönen Obftgä 
ten umgeben, deren faftiges Grün von den röthlich-braunen F 
maſſen der benachbarten Bergzüge pittoresk abſticht, bildet eine d 
legten [hönen Dafen am Rande der Wüfte, und zählte in 
Sahre 1850 an 1,500 Einwohner. Gin ſchöner Khan für die Pilz 
gerfarawanen, ganz aus Quaderfteinen aufgeführt, wurde hier im 
Sahre 1591 durh Sinan Bafdha erbaut; ein gewölbter Thor 
weg führt zum innern Hofraum mit den umbherlaufenden Arkaden, 
mit den Kaufbuden und Waarenmagazinen und zu einer Moſche 
mit Minaret; ein anderer Eingang führt zu einem zweiten in 
nern Hofraum, der 60 Schritt lang und 70 Schritt breit if, um 
in feiner Mitte ein Wafferbaffin in Quadern eingefaßt mit fliegen 
dem Waſſer erhielt, fowie mit fleinernem, gewölbtem Gang umgebe 
ift, in welchem fi Magazine und Ställe für die Karamwanenzüg. 
befinden. Einſt ein wahrer Prachtbau, nur bei dem — 
Handels in der Gegenwart vernachläſſigt, aber noch immer bead 
tenswerth. Solche Khane, obwol gegenwärtig meift in Verfal 
liegen an der großen Handelsſtraße von Damascus nat 


















+62) Diefe Route ift auf 9. ha Karte von Paläftina bis J 
rud eingetragen. 


Die heutige Landſchaft Palmyrene. 1473 


ppo fait von Stunde zu Stunde, und beweifen den frühern 
des Verkehrs zu Lande von N, nad) ©., der erft durch die 
teren Meeresftraßen von dort nach anderen Directionen abge 
wurde. Das prototypifche grandiofe Mufterbild zu diefen 
würdigen Sonftructionen der Khane des früheften Mittel- 
78 jcheint in der That der Urbau des großen Sonnentempels 
Jalmyra mit feinen umlaufenden Säulenhallen und feiner ins 
großen Area abgegeben zu haben (f. unten Balmyra). 

Das Einfommen des ganzen anliegenden Dorfes und des da— 
viel befuchten Khanes, der als eine religidfe mohammedanifche 
tung angefehen werden muß, wurde vom Erbauer, Sinan 
ba, der von ihm erbauten Mofhee Sinäntje in Damascus 
Wakf, d. i. als Kirchengut oder fromme Stiftung, zu ewigen 
m überwiefen, Die Gärten des Dorfs, eine halbe Stunde 
umher angepflanzt und gut bewäſſert, geben reichlichen Ertrag 
5 Aepfeln, Birnen, Aprikoſen, Nüſſen. Der Dorf 
tling oder Schulze, Scheich el-Beled titulirt, ſteht unter 
Aga von Dſcheirüd. Eine halbe Stunde oberhalb Kutei— 
liegt das Dorf Mu’addamije mit ſchönem Minaret, brei— 
Straßen und netten Häufern; überhaupt, bemerkt v. Kremer, 
ı alle Dörfer um Damascus herum ein viel wohlhäbigeres 
fehen als die im Norden von Syrien, zumal die um Haleb 
den. 

Vom Dorfe Mu’addamije aus läuft die Straße Derb es-Sul— 
wieder bis zu dem Dorfe Diheirud, 3 oder A Stunden 
ß Am Fuß der auf der nördlichen Seite des Thales hinziehen— 


















ben Bergzug führt —— Dſcheirüd die Straße nordinicts 
7— während die Palmyraſtraße ihre Oſtdirection vom 
an 14 bis 15 Stunden weit bis Kurietein fortſetzt. 

a8 Dorf Diheirud hat an 2,000 Einwohner und gute 
hr gebäude, umher Gärten mit Obftpflanzungen und Weinteben. 
irüd, wahrfcheinlich Geroda, Itin, Ant. p. 196, mag erft von dem 
n Diftrictsvorfteher Faris Ughä el-Dſcheirüdi neu erbaut fein; 
jüßte es vor den Ueberfällen der Beduinen, und brachte den 
durch bald in großen Flor (wol ſchon vor Addiſons Be- 
885? |. oben ©. 1461). Durch feine fpecielle energifche Ver- 
ng war auch) neuerlich unter dem Türkenregimente diefes That, 
"hin wahres Raubneſt, ganz ficher geworden (1850), in dem er 
Kr Erdkunde XVII. Aaaaa 


1474 Weſt⸗Aſten. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. F. 40 


den Miri gepachtet Hat, und an 300 Mann irregulairer Reitt 
beſoldet. Alle Häuſer des Dorfes fand v. Kremer aus fe 
Lehmbackſteinen erbaut, die, da der Boden feht gypsteich ift, datı 
haft find. Det Ort hat reichlichen Aderertrag und ernährt 30 
reiche Heerden don Kühen, Schaafen, Ziegen und Kameelen. % 
Dorf:Scheih hat ein zweiftöcdiges Wohnhaus, aus Stein auf 
führt, und ein Fremdenhaug für Durchreifende, wo er jel 
Morgen ein Frühftüc mit Dibs (Traubenmus) und Lebben (fa 
Milch) und Abende nah Sonnenuntergang ein Abendeffen ı 
Lebben mit gefottenem Fleifh, mit Pillau, mit Burghul ® 
mit Butter und Fleiſch gefochte Gerfte) für alle Gäfte ſowol, 
wie für arme Dorfbewohner gaſtlich darbietet, wobei fih fe 
unter 15 bis 20 Berfonen einfinden. Die Koften diefes Gr 
haufes beftreitet der Aga ohne alle Vergütung. Einem dur 
fenden Conſul, der nad) Furzem Aufenthalt als Erwiederung 
Gaftfreundfehaft dem Aga 500 Piafter (an 50 Fl. Conventit 
Münze) überreichen wollte, erwiederte diefer feltene Mann, wei 
auch 50,000 wären, er würde nie das Geringfte annehmen. 
Ort, den man eher ein Städtchen nennen dürfte, hat 3 Doft 
mit Minarete. 
In S. O. von Dſcheirüd, am Fuß des Gebirges, das at 
Süpdfeite des Thales hinzieht, liegt ein Salzfee, Memld 
oder Mellaha (d.i. Salzgrube), 1 Meile lang und eine 5 
alfo 1 Stunde, breit, der im Sommer nur eine ausgetroe 
Salzkruſte zeigt. Die Sage läßt dort Loths Wohnſitz gen 
fein; der See fei durch Allahs Zorn vertilgt, ſamt dem Orte, 
einft dort gelegen und Medain el-Maflubat (. i. die 
ftürzten Städte) hieß. Die weißen Salzgebilde, bemerkt Mi | 
mer, fähen aus der Ferne wie eine zerftörte Stadt aus. 
| Atana Tiegt eine halbe Stunde von Diheirud und 
‚eine Quelle guten Waffers, die von da an 14 Stunden w 
zum Dorfe Kürietein die lebte if. Oberhalb Atana hör 
Land auf bebaut zu fein; e8 beginnt hier dag Gebiet der W 
die aber auch, im Frühling wenigſtens, noch überall mit! 
Kräutern bewachfen ift, weldhe den Kameelen zut Nahrung di 
und auch viele fhöne Blumen trägt, zumal die hellgelbe, 
Hyazinte gleihenden Blume, Neituͤn der Araber, welche 
Blätter, wie die Zeitlofe, unmittelbar aus der Erde hervo 
und von den Beduinen zu Brennmaterial eingeſammelt 
Waſſer würde man ſchon finden, wein mat nur Brunnen 





















Die heutige Landſchaft Palmyrene, 1475 


Die. Uber es fehlen hier fchon die Einwohner: denn der Bes 
ne zieht nur mit feiner Heerde von Trift zu Zrift, und ſucht 
r die Tränfeftätten und Quellen auf, zieht aber bald wieder von 
en weg, und liebt diefe Freiheit des Nomadifirend mehr als die 
e Anfiedelung, wo er fich den drüdenden Anordnungen der Os— 
nli weit mehr unterwerfen müßte. 

‚Zur Beit, als v. Kremer das Thal von Dfeheirud durchzog, 
and ſich 3 Stunden oberhalb Atana das Lager eines arabifchen 
ammes, der Teinesweges zu den großen, unvermifchten, einhei- 
hen der feit Mohammed dort berühmteren Stämme gehört, 
dern fih erft aus verfchiedenen Stämmen und den 
mern der benachbarten Dörfer gebildet hatte. Sie befaßen 
freiche Heerden von Ziegen, Schaafen, freiweidenden Kameelen 
) Pferden; ihre Sprache war ein viel reineres Arabifch als das 
Städter und ihre Gaftfreundfchaft eine Achte arabifhe. Das 
nige, was fe haben, wird dem Gafte vorgeſetzt, faure, mit 
ſſer verdünnte Milch (Schenine genannt), Butter, Dibs und 
fe. Obwol ihr einziger Reichthum in Schaafen befteht, halten _ 
es doch für Pflicht, dem Ankömmling ein Schaaf zu fihlachten, 
) würden beleidigt fein, wenn man ihr Angebot ausfchlüge. 
wird der Fremdling mit neugierigen Fragen beläftigt und feis 
Wünſchen gern entfprochen mit der Antwort: Hallet el-Berefe, 
h. e8 kehrte der Seegen in mein Haus dur deine Ankunft. 
nen Gaft vertheidigt, befhüßt er, und widerfährt ihm ein Un— 
t, jo rächt er ihn. Der Beduine, deffen Gaft v. Kremer war, 
e ihm beim Abfchiede: „Sollten dir Webelwollende begegnen, 
age: ih war ein Gaft bei Dawüd.“ Die Gegend war das 
8 durch die vorherrfchenden Fehden (Ghazu, daſſelbe Wort 
, was in Algerien von Srangofen, das arabifche Gh wieR aug-- 
end, Razzia gefchrieben wird) der Anafeh- Stämme und die 
büberzüge gegen einander ſehr unfidher, da das offene Land 
er jeit der Vertreibung der Aegypter in unbeftrittenen Beſitz 
eduinen gekommen war, die weder Sultan noch Paſcha an 
ıten, die Dörfer aber, unter die Zucht der Türken gekommen, 
Steuern zahlen mußten, das nächſte Dorf, Kurietein, aber 
x diefen an den Sultan aud) noch) den Tribut der Chumme, 
das Brudergeld, an die arabifchen Stammhäuptlinge zah- 
nußte. Außerdem hat eg fortwährend noch Erpreffungen und 
übungen der Beduinen zu erdulden, die bei dem ohnmächtigen 
enregiment der Paſchas im Sahre 1849 diefes Dorf mit meh- 
\ Aaaaa2 












1476 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 40, 


reren taufend Beduinen des Anaſéhſtammes belagerten, weil € 
fich geweigert hatte, eine beftimmte Anzahl von Stücken Vieh 4 
liefern. 4 
Kurietein (el-Kuryetein), das auch von Rob, Wood 1‘ 
Addifon durchzogen wurde, die damals dort noch ge x] 
Schriften und Sculpturen vorfanden (f. oben ©. 1458), welche | 
dem verfihwunden zu fein fiheinen, wenigfteng nicht wieder erwaͤh J 
ſein mögen, weil fie als gute Bauſteine verwendet werden konnt 
wie fo viele Taufende von Denfmalen, die in diefen Gegenden @ 
früheren Zeiten der Cultur längft verfchwunden find, liegt 
15 Stunden von Dſcheirüd entfernt in nordöftliher Ri 
tung). . Der Weg dahin führt allmälig dur das Thal zu di 
Hochebene hinan, die als der eigentlihe Anfang der Wüſte 
betrachten ift, deren Hügelland von den öftlich hinziehenden Bı 
zweigungen des Dſchebel er-Kuak (dem Alsadamus Mons 
Ptolemäus unftreitig entfprechend) durchſchnitten wird, r 
Kurietein (d. h. zwei Städtchen) ift ein antifer O 
von etwa 1,200 Seelen bewohnt, deffen Einwohner 400 mit f 
ten Bewaffnete ftellen fünnen. Die Hälfte der Einwohner find 
rianifche Chriften mit zwei Chuͤri, d. i. Paftoren (f. oben Sn 
Der Scheih ol» Beled, d. i. der Dorfſchulze, ift ein Mogi 
Die Ehriften feben mit den Mohammedanern in größter Eintra 
und alle tragen die Beduinenfleidung, fo daß fie fih durch 
Aeußeres nicht eben unterfiheiden.. Beide, fowol Chriſten 
 Mohammedaner diefes Dorfes, gehören dem Karäuni-Sta 
an. Es iſt dies ein Gattungsname, der einer gewiſſen Claſſe | 
bäuerifchen Bevölferung Syriens ertheilt wird, welche viele 
von der alten fyrifchen Urbevölferung abftammt. Diele diefer 
rauni-Bauern fprechen neben dem Arabifchen auch noch TI 
was vor v. Kremers Entdekung felbft einem Eli Smity 
befannt geblieben war (f. -oben- ©. 262, 268, 798) %). She 
leet des Arabifchen iſt ein ganz eigenthümlicher, deſſen H erv 
ſtechendes Merkmal darin beſteht, daß jedes lange Elif wie ä7u 
‚wie a ausgefprochen wird, Ein Karäımi kann nicht ® Bo oft 
Schäm, Sultan, Päafhä u. |. w. fagen, fondern er foricht d 
Worte Boftän, Schäm, Sultän, Pafhä aus. In Dſcheirũ di 
dieſe et Sprechweife an; in dem von Kurietein 


2 































“63, 9, Kremer, Mittel-Syrien und Damascus. ©. 196. Inn 
6) Robinſon, Val. II. ©. 738, 746—748. u: 


Die heutige Landſchaft Palniyrene, 1477 


Stunden entlegenen Tadmor iſt von diefer Eigenthümlichkeit 
pt die geringfte Spur mehr anzutreffen, und die Sprache ift 
13 die der Wüſten-Araber. Früher hatten ein paar in Kurietein 
mdliche chriftliche Priefter ein nicht unbedeutendes Einfonmen 
> den Wakf, oder frommen Stiftungen. Diefe hat aber in 
jerer Zeit der in Damascus refidirende Metropolite eingezogen, 
) dafür dem einen Geiftlichen eine Befoldung von jährlich 500 
iſtern angewieſen. An dieſem fand v. Kremer einen recht wohl 
errichteten Mann; er hatte eine arabiſche Bibel in der Ueber— 
ung der Londner Bibelgeſellſchaft, auch mehrere ſyriſche litur— 
he Werke, aus den Preſſen der Libanonklöſter hervorgegangen 
oben S. 769). Er ſprach auch ſyriſch, unterrichtete aber die 
ider des Dorfs im arabiſch leſen, die bei einer Prüfung, ſelbſt 
m in einem Alter von 5 bis 6 Jahren, darin gut beftanden. 
Unfern dem Dorfe liegt ein Klofter, Deir Mar Eljän, ge 
; eine Seltenheit an dieſer Wüftengrenze, aus ungebrannten 
mziegeln aufgeführt, mit einer hohen Mauer umgeben und eini— 
ſteinernen Gewölben, die zwar jetzt durch die eingeftürgten‘ 
ern halb verfchüttet find, aber offenbare Ueberrefte eines alten 
bäudes fein müffen. Das einzige Merfwürdige im Klofter, fagt 
Kremer, ift ein feinerner Sarkophag, worin der Leichnam 
Heiligen liegt. Der Sarfophag, wie der Deckel, find jeder 
3 einem einzigen Stein gearbeitet, jedoch ohne alle Finftlerifche 
zierung. Auf diefem Sarkophag findet man einige, wie es 
int, von Pilgern eingefrabte Infchriften in fyrifchen Charac— 
wovon jedoch die meiften unleferlich find. Im Zimmer, 
der Sarg fteht, hängen von der Dede an Striden. mehrere 
außeneier — die als fromme Gaben dem Heiligen darge— 
HE wurden. Im Vorhofe des Kloſters ſah man Blutſpuren, 
wie man fagte, von den Schlachtopfern herrühren, welche von 
iften und Moslemen ohne Unterfehied dem Heiligen dargebracht 
de Neben dem Grabzimmer ift ein zweites mit einem Holz— 
r auf welchem an Feſttagen Meſſe geleſen wird. Ein kleines 
Mes Thor führt ins Kloſter, das man aber ſtets aus Furcht 
den Beduinen verfchloffen hielt. Die Legende des Dorfbewoh— 
nannte den Heiligen „Eljän Ebu-Scheibe”, di. „Vater 
| weißen Bartes,“ der im Lande Ghailän, in Nedſchd gelebt 
W. Er wallfahrtete nach Jeruſalem, befahl aber, da er ftarb, ſei— 
Leichnam auf einen Wagen zu legen und dort zu beerdigen, 
Snderfelbe ftehen bleiben würde, Sp zog man fort bis zu einem 













— 


— 
* 


1478 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II, Abſchnitt. $. 40. 


Waffer in der Nähe von Kurietein, wo die Leute Halt machten um 
übernachteten. Nachts z0g aber der Wagen weiter und fland er 
an dem Orte ftil, wo jetzt das Klofter ſteht, das fpäter dafelb! 
aufgebaut und mit Gärten und Feldern umgeben ward, deren Ein 
fünfte zu deffen Erhaltung dienen. Die Mohammebaner habe 
eine Mofchee in Kurietein mit einem fhlehten Minaretz na 


| einer Snfchrift über dem Thor zut Mofchee wurde fie im Jahı 


1673 (1084 der Heg.) aufgeführt, wahrfcheintich aber das Baum 
terial aus griechifchen Zempeln dazu verwendet, denn noch jest fiel 
man in ihr einige Säulencapitäle dorifcher Ordnung. Audi 
Haufe des Scheichs bemerkte v. Kremer) einen eingemauerk 
Stein, einem Opferftode gleih, mit einer jehr lüdenhaften grit 
- Hifhen Inſchrift, darauf der Name eines Zondifos vorfomm 
und über der Thürfchwelle feines zweiten Haufes die griedhifd 
Sufhrift eingemauert, die einen Denfkftein des Zenobiog Mı 
ſchos, eines NagarenerArdiepiscopug, bezeichnet: unftreit 
aus der Byzantiner Zeiten; die Nanten Cehere oder Goai 
haben noch nicht durch Monumente ermittelt werden fünnen. 
Bon. Kurietein nah Nebk, das auf der Nordfeite d 
Bergzuges liegt, und.von Ch. Addifon auf feiner Wüſtenre 
berührt wurde (ſ. oben S. 1454), beträgt die Entfernung 6 
ſtunden; nah Palmyra, oder Tadmor, wie es hier ausſchl— 
lich von allen Arabern genannt wird, aber 24 Stunden. 7 
Weg dahin geht über ſandige und ſteinige Gründe, die nur) 
und da einmal vom Bette eines Winterftromes (Schaib der I 
duinen) durchfurcht find, und zwifchen den ſämmtlich in öſtl 
Richtung ftreichenden Zügen des Dſchebel er-Ruaf, wol 
nördlichfte Fortfebung des Alfadamus des Ptolemäus, d 
nah U. de Caramans Schäbungen, nirgends 400 Fuß re at 
Höhe über den anliegenden Ebenen zu. überfteigen fcheint. 8 
ganze gegliederte Bergzug befteht überall aus Fahlen Felsma 
Etwa 2 Stunden noch vor Palmyra gelegen, erheben ſich g 
ifolirt aus der Mitte des Thales einzelne weiße Sandhüg 
wahrfcheinlich der Dihebel Abiad bei de Caraman, die 
fehr eigenthümlichen Anblid gewähren, von wo dann Bali 
‚erreicht wurde. 




















85) 9. Kremer, Mittel-Syrien und Damascus. ©, 198. 


Das heutige Dorf Tadmor. 1479. 


Das heutige Dorf Tadmor. 


Mur einige Hundert Schritte öftlih vom Fuße des Felsgebir; 
3 liegt TZadmor&), deſſen griechifch=lateinifcher Name Balz 
yva den dortigen Einwohnern völlig unbekannt if, am Rande 
: ungeheueren Ebene der fyrifchen Wüfte. Nördlich von da zie— 
ı die Ausläufer des Dichebel er-Ruak öftlich noch weiter in die 
üfte hinein, eben fo wie die im Süden von Tadmor liegenden 
birge in füdöftlicher Richtung in die Wüſte ſich erftreden. 

Das jebige Dorf Tadmor liegt nur innerhalb des Hofes 
; großen Sonnentempels und befteht nur aus elenden Lehmhüt- 
5 die Mauern ded Tempels dienen dem Dorfe als Wälle gegen 
Ueberfälle der Wüflen- Araber; zu gleihem Schuße feheint der 
mpel ſchon zur fpätern Römerzeit durch die Bollwerke verfchanzt 
vejen zu fein, die man an feinem Thore wahrnimmt, und die, 
dv. Kremer, entjchieden römiſches Mauerwerk enthalten. 

Zur Zeit von Addiſons Befud 67), in den erften Jahren 
: HegyptersHerrichaft in Syrien (1835), beftand das ganze Dorf 
t aus 12 bis 15 Familien, die kaum 20 kräftige Männer zähl: 
', unftreitig weil die Macht aller Beduinen durd Ibrahim Paſcha 
re heruntergedrüdt war; fie mußten alle eine Kopffteuer an den 
ſcha zahlen und Reeruten liefern. In jener friedlichen Periode, 
welcher fie durch den eifernen Scepter Ibrahims in ihren 
ubgelüften etwas gebändigter waren, lernte Addifon, obwol er 
ſehr arm und unmwiffend fand, fie doch von ihrer liebenswürdi— 
1 Seite kennen, und hebt es hervor, daß es irrig fei, fie zu den 
arbaren zu rechnen; und Strabo’s bekannten Saß: „Arabes 
„ malefici omnes.“ XVI. 755, jucht er zu widerlegen. Uuter 
1 Schutze feines den Anaſéh befreundeten englifhen Conſulats, 
I Mr. Farren, der ihnen Wohlthäter war, fand er dieſe Be- 
inen von einer viel nobleren allgemeinen Gefinnung, als er felbft 
n gemeinen Bolfscharacter in England zufehreibt, und einen hö— 
u Grad von Givilifation fchreibt er ihnen zu als jenen. Nur 
Blutrache fei ihre alte eingewurzelte Leidenschaft, fonft fand er 
unter einander felbft voll Milde, Freundlichkeit und Höflichkeit, 
m jo gegen Fremde, die fie nicht als ihre Feinde anſehen; gegen 
Thiere eben fo wohlwollend, wie gegen die Kinder, die fie beide 
— 


ss) v. Kremer a, a. DO. ©. 199. 
") Addison 1. c. p. 333, 
J 





⸗ 


* 



























1480 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. S. 40, 


nie fchlagen. Er rühmte die Keufchheit der Weiber und Männer, 
ihre Heilighaltung des Eides und der Erbſchaften; ein Falter Mord 
fei ihnen "fremd. Bol Lebensfrifhe, Luft und Ernſt, Wig und 
Geift rechnet er fie zu den begabteften Völkerſtämmen, und ficher 
nicht mit Unrecht. Sie vermifchen ſich nie mit ihren Sclavinnen, 
behandeln aber ihre männlichen Sclaven wie ihre Söhne, und fur 
chen fie nach einer Anzahl geleifteter Dienftjahre ächt patriarchaliſch 
zu verheirathen. Sie trinken feinen Wein, feinen Branntwein, 
nur Waſſer und Milch; bei Plünderungen trifft das Unheil: 
die Männer, die Weiber werden von ihnen- ftets mit Refpect ber 
handelt. Kein Beduine Palmyra's Fehrt nach einiger Abweſenheit 
in fein Zelt zurüd, ohne ein Gefchenf für die Kinder mitzubringen, 
Im Frieden liegen die verfihiedenen Stämme beifammen, wie Brü⸗ 
der; fie find theilnehmend gegen die Unglücklichen, und ſchon 
Burckhardt rühmte die Gaftlichfeit, die fo weit geht, daß il 
Belt felbft gegen ihren Zodfeind ein Aſyl iſt, jobald er daſſelbe 
betreten hat. — So die günftigfte Schilderung der befferen, oft 
verfannten Seiten diefeg, wenn in Leidenfchaft aufgeregt, aller 
dings unnahbaren Wüftenvolfs. % 
Nah v. Kremers Schäßung, 15 Jahre fpäter, mögen Die 
Dorfbewohner Tadmors etwa 200 Flinten ins Feld ftellen können 
obwol fie fich felbft der doppelten Zahl rühmten; fo viel hatten fe 
auch zur Vertheidigung gegen den Mebermuth der Nachbarſtäm nme 
nöthig? Ihre Sprache und Kleidung iſt ganz derjenigen andern 
Beduinen gleich; fie leben von Viehzucht und etwas Aderbau ig e 
jedoch nur für die Nothdurft betrieben wird. Alljährlich geh 
von hier 4 Karawanen von Kameelen ab, die Salz aus dem bi 
nahbarten Salzfee zum Verkauf nah Damasceus bringen. 
wenige Palmen ftehen vereinzelt‘ in der Umgebung umber. 
Innern des Sonnentempels, der jeßt zu einer Mofchee — 
finden ſich an der Stelle, wo der alte Altar ſtand, drei Mihrabe, 
oder Gebetniſchen: eine große in der Mitte und zwei kleine m 
beiden Seiten der großen, wo fi kufiſche Inſchriften befim 
den, die, nach der Form der Buchftaben zu urtheilen, ſehr alt 
fein müſſen. Dieſe Inſchriften enthalten aber feider Feine 
rifhen Daten, jondern find Suren aus dem Koranz Die beſterhal⸗ 
tene giebt die ſchöne 112te Sure des Korans (Sage: Gott ifl 
Einer! der ewige Gott! er zeugt nicht, ift auch nit ge 
zeugt. Kein Wefen ift ihm gleich!). Doch geben diefe Fu: 


Die Bevölferung der großen Wüfte, 1481 


fifhen Sufchriften den Beweis, daß diefer Tempel fehon in 
einer fehr frühen Zeit von den Bekennern des Islam zur Ver— 
ehrung des einzigen Gottes, ihres Allah, eingeweiht fein 
mußte, 


Die Bevölferung der Grenzdiftricte von Syrien gegen. 
die große Wüfte mad v. Kremer). 


Die ganze ſyriſche Wüfte in ihrer ungeheuern Ausdehnung, 
von den Grenzen des bebauten Syriens oftwärts bis an den Eu— 
phrat und Tigris und von da bis an dag Nedfchd, ift von arabi— 
ſchen Wanderftämmen bewohnt, die mit ihren Stammälteften, d. t. 
ihren Scheichen, und Heerden von Weide zu Weide ziehen. Ihre 
Zahl ift fo groß, daß ihre Macht unwiderftehlich fein würde, wenn 
68 einem ihrer Häuptlinge gelänge, fte alle zu vereinigen, und 
fie dann aus ihren Wüften hervorbrachen, wie die Wehabiten e8 
theilweife verfuchten. Doc ift eine folche Vereinigung, wenn fie 
auch den Anfchein des Gelingeng hat, jelten von längerer Dauer: 
denn e8 fehlt ihnen das erfte Erforderniß eines geregelten, bürger— 
fihen Staatsverbandes, der Aderbau. Im Herbft ziehen fie aus 
den Fälteren nördlicheren Wüſten weg in die füdlicheren Gegenden 
Bon Bagdad und Nedſchd; im Frühjahr Fehren fie gegen den Nor- 
den zuri bis in die Gegend von Haleb. Die Anafeh find un: 
fer ihnen der mächtigfte Stamm, der faſt die ganze ſyriſche Wüſten— 
(grenze zu befegen pflegt; die Beni Schammer nomadifiren wei- 
ter Südlich an der Grenze des füdlichen Haurän. 

Die Anafeh zerfallen in viele Fleinere Stämme, die unter: 
‚einander fortwährend im gegenfeitiger Fehde ftehen. Auf der Hinz 
eife nach Tadmor nannte man v. Kremer nicht weniger als 
f Stämme: die Biſchr, Erwälla, Wuld-Ali, Beni-Sibä, 
Beni-Fidan und Dmeir, die flet? gegeneinander in Fehden 
Ghaſu, gleichbedeutend mit Razzia) ftehen. i 

Eine folhe Ghafu, oder Fehde, beftcht aus 10, 20 big zu 
200 Merdüf, d. i. Doppelreitern auf Dromedaren, um 
em feindlichen Stamme feine Heerden zu rauben, Nur 14 Tage 
Ed. Kremers Durchreiſe hatte- eine Ghaſu ftattgefunden, und 
Kal Dörfern traf er noch die zerfprengten Flüchtlinge des be— 


\ Aka) A. v. Kremer, Mittel-Syrien und Damascus. ©. 200-204. 
















* 









* 


1482 Weſt-Aſien, V. Abtheilung, II, Abſchnitt. $. 40. 


fiegten Stammes, die froh waren, wenigftens ihr Leben gerettet zu 
haben. 

Die Wuld-Ali und die Omeir hatten fich gegen die Erz 
wälla vereinigt, und befchloffen, deren Heerden zu plündern; fie 
hatten 200 Merdüf mit 200 Flinten, überfielen die Erwälla plöß- 
ih und raubten ihnen einen Theil ihrer Heerde. Die Ermwälla 
jagten den Räubern nah, und als fie diefelben eingeholt hatten, 
ließ man von beiden Seiten die Dromedare niederlegen und begann 
hinter diefem Bollwerfe das Gewehrfeuer. Unter den Erwälla 
zeichnete ſich Sulmä, ein Weib, durch große Tapferkeit im Gefechte 
ans, Die beiden Stämme verfchoffen al’ ihr Pulver, nun fielen 
die Erwälla über die Räuber her, megelten fie mit ihren Speeren 
und Schwertern nieder, fo daß über 150 Todte auf dem Schlacht— 
felde blieben, 

Bei diefen Stämmen find die alten Sitten wie zu Moham— 
meds Zeiten geblieben, zumal Freigebigkeit und Gaftfreundfchaft, 
Ihr Reichthum befteht in ihren Heerden, in Schwert, Lanze und 
Euntenflinte. Die arabifchen Helden vor Mohammed, wie ihre 
Dichter, find bei ihnen noch im Andenken geblieben; von Kuleib 
und Mohelhill erzählte ein Wgeili-Beduine aus Nedſchd an 
v. Kremer noch mande Sage, die Großmuth Hatim T’ajis ifl 
fprüchwörtlich in jedem Munde, von Smru I-Kais, dem Sohne 
Hadihi’s, des Königs über Kinde, wird noch jeßt mancher Vers 
angeführt, und die Kunft, aus dem Stegreif zu dichten, ift noch 
nicht außer Gebrauch gefommen. Oft hört man in ftillen Nächten 
zu dem Klange des Nehäb den fehwermüthigen Gefang einer Ras T 
fide. Das Rehäb ift ein höchft einfaches Inftrument; über zwei 
Querhölger, die durch ein längeres Holz verbunden werden, dag 7 
zugleich al8 Griff dient, ift ein Wolfsfell gefpannt, um ihm Reſo— 
nanz zu geben. Ueber das Wolfsfell find auf einem hölzernen 7 
Stege Saiten aufgefpannt, die durch einen Bogen, mit Roßhaaren 7 
beſpannt, geftrichen werden. 

Die Sprache diefer Beduinen ift zwar viel reiner als die 
der Städter, hat aber durch die Länge der Zeit doc auch bedeu- 
tend an Reinheit verloren, und die Ausſprache mancher Buchftaben 
ift ganz verdorben, worüber v, Kremer näheren Aufihluß. giebt, 

Türkiſche Worte, weldhe die Sprache der Städter in Sy— 
rien fo fehr entftellen, findet man bei den Beduinen nur wenig im 
Gebraude, denn das Anfehen und der Einfluß der türfifchen Re 
sierung ‚ift unter diefen Beduinen ganz unbedeutend; fie Tennen 
































Die Bevölkerung der großen Wüſte. 1483 


weder Fermän noch Sultän und Paſcha und man kann mit Si- 
herheit behaupten, daß die ganze Wüfte, welche Syrien von Mes 
fopotamien trennt, nicht blog von einem völlig unabhängigen, fon- 
dern fogar von einem gegen die Türken feindlich gefinnten Bolfe 
bewohnt iſt. Unbegreiflich ift es, daß die türfifche Negierung nicht 
in die bei Tadmor auf einem Felfen gelegene Feftung Kala’t Ibn 
Ma'an, die bei guter Berproviantirung faft uneinnehmbar wäre, 
eine Befagung legt, wodurd das ganze umliegende Gebiet gefichert 
und den Beduinen ein großes Hindernig bei ihren Kriegszügen in 
den Weg gelegt jein «würde. Dadurch Fönnte die jo wichtige 
Handelsftraße nah Bagdad durch einige, in gewiffer Entfer: 
nung von einander, bis an den Euphrat angelegte fette Buncte, 
die fich gegenfeitig unterftüßen könnten, gefichert, und der Wieder: 
holung deſſen vorgebeugt werden, was fich noch diefes Frühjahr 
(1850?) ereignete, wo die gegen 1,000 Kameele ftarfe Karawane, 
300 Mann Bedekung ungeachtet, nachdem fie ungefähr‘ 10 Tage 
in der Wüſte vorgedrungen war, wegen der ungeheueren Maffen 
von Beduinen, die fich ihr entgegen ftellten, zur Umfehr gezwun— 
gen wurde, um den doppelt fo fangen Weg über Haleb einzufchla- 
gen, wodurch natürlich die Zransportfoften der Waaren um das 
Doppelte erhöht wurden. 
Zum Schluß unferes Verſuchs, die Kunde der nordfyrifhen 
Wüſte der alten Palmyrene zu einer lebendigern anſchaulichen 
Kenntniß als durch bloße generelle Beſchreibung, nämlich durch 
unmittelbare Darſtellung der ſpeciellen Verhältniſſe 
ſelbſt zu erheben, bleibt ung, nachdem wir ſchon Ptolemäus 
Ortſchaften der alten Palmyrene in ihrem DBergleich mit den 
heutigen befannt gewordenen Karamanenftationen durch die Wüfte 
angeführt haben, nur noch die bloße Aufzählung der Orts— 
namen, die in demfelben Gebiete neuerlih von Eli Smith von 
Einheimifhen zu Sudud®) (Zedad, |. oben ©. 1457) eingeſam⸗ 
melt wurden, beizufügen übrig, von denen einige aus Obigem be— 
kannt geworden, andere noch unbekannt geblieben, und zu fernerer 
Erforſchung auffordern. 
. Eli Smith ift der Einzige, der eine ſolche Aufzählung in 
dief em Gebiete in feinem reichhaltigen Ortsverzeichniffe, das wir 
ſchon ſo oft als eine wichtige Quelle für die Ortskenntniß Syriens 
anzuführen Gelegenheit hatten, geben konnte, da er dort überall 
J — 











+69), Eli Smith, bei Robinſon, Pal. UI. ©. 928 - 929. 


1484 Weft-Aften, V. Abtheilung. 11. Abſchnitt. 9.40, 


umbergewandert und der Landesſprachen vollfommen mächtig war; 
daher auch feine Schreibweife meift vor denen der übrigen Auto: 
ren als maßgebend zu betrachten iſt. Nachdem er im Diftriet deg 
Dſchebel eſch-Schürky, im Norden des Baräda, feine Angaben 
bis Saidanaya, Malüla und Nebrüd angeführt, geht er in 
der Aufzählung mehr in die dftlichen Gebiete der Wüfte in folgen: 
der Weife über. , 
I. Sm untern Diftriet, el-Ard et-Tahta, der zwifchen 
der Ghütha und en-Nebk am Wege mi Bagdad Liegt, find die 
Drte: 
1) el-Kutaifeh, wo Mufelmänner wohnen. 
2) el⸗Mu'addamiyeh, ebenfo. : Ä 
3) er-Ruhaibeh, ebenjo, die nun ale drei in Obigem ihret Lage 
nach ermittelt ſind. 
4) Jerüd, ſprich Dſcherud, wo Muſ. 
5) el’ Any ebenſo. 










1. Aufdem Wege nach Hums, nordwärts von Nebk. 
In Nebk und Hafya Kg große — für die Pilger er— 
richtet. | 
1) en=zNebf, wo Pnfelmänner, Syrer und Katholiken wohnen 
2) Deir Atiyeh, Mufelmänner und Griechen; an der Karawanen⸗ 
ſtraße zwiſchen Nebk nordwärts und Kära gelegen. 2 
3) Kära, Muf., Gr., Kath. — bei Koehler Tab. Syr. 
p417).r3 | ü 
4) Bureif (Bureidfh), Muf. | | f 
5) Hafya, Muf., Kath. ' ö ‚4 
6) Deir Mär Mufa, Syr.; oftwärts von Nebk, Sib des ſyriſchen 
Biſchofs diefes Landestheils, der jedoch fich viel in Nebk aufe 
hält. E | 
7) Shemfin, Muf. Ei AR, 9J 
8) Shinfhär, ebenfo. K 


B 

11. Zwifchen Deir Atiyeh und ed- Deir (Birtha oberz 

halb Gircefium, der Einmündung des Chabur in den 
Euphrat, nordöftlid von Palmyra). 


a. Bon Deir "Atiyeh und Supüd ſüdwärts nach Tadmor. * 


el⸗ Humeireh, in Ruinen. F 
2) el-Hafar, in Ruinen. J 
3) Südüd- (Zedad), wo die größte Anzahl Syrer wohnt. 


Ortsnamen in Palmyra, 1485 


4) Mehin, Muf. 

5) Hauwärin, ebenfo. 

6) el-Kuryetein, Muſ. und Syr. 

7) Tudmur (Tadmor, Balmyra, wo Mufelm.); diefe leßteren 
drei find ans Obigen ihrer Lage nach bekannt. 


b. Bwifchen ed⸗Deir am Euphrat (in NO. von Tadmor, ober: 
halb Circeſium liegend) und Tadmor. 


1) el-Hiyar, in Ruinen 
2) et-Taiyibeh, ebenfalls. 
3) es-Sukhneh, Muf. 
4) Erefz diefe vier Orte find ihrer Lage nach befannt (|. oben 
S. 1442), und auf Kieperts Karte der Euphrat⸗ und Tigris- 
länder eingetragen. 


e. Das Thal des Euphrat wird in der Umgebung von ed-Deir 
ez-Zôr genannt, darin folgende Orte, alle am rechten Flußufer, 
alio auf der palmprenifchen Seite meift in Ruinen liegen; nur 
einige von ihnen find näher bekannt, 


1) Meskena. 
2) el-Hümmän. 
3) Rüfäfa, 
4) ed-Deir, ein nördlicheres von Palmyra gelegenes. 
5) Sürich. 
6) es⸗Suͤr. 
7) Täbüg. 
8) Ayafh. 
9) ed⸗Deir, wo Mufelmänner wohnen. 
10) er:Rahabeh, (Rehoboth) ebenin. 
11) el-Afhäarah, ebenso. 
12) 8-Sälehiyeh, verfehieden von dem EURE Damascus, 
13) Bufhäbur, Mut. 
14) Mahfän, ebenfo. 
15) el-Müfhärimeh, ebenfo. 





1486 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abfchnitt. $. 41, 


$. 41. 


Zweiundzwangzigftes Kapitel. 


Die Stadt Palmyra, Zadmor, in ihrem Gntftehen 


und Vergehen, 


Erläuterung 1. 


Die gefhichtlichen Verhältniffe von Palmyra; die alte und 


heutige Tadmor (Tudmur nad) Eli Smith). 


Der Urfprung diefer Metropole der palmprenifchen Wüfte if, 


gleich den Anfängen fo vieler wichtiger Localitäten des hohen Al— 
terthbums, in Dunkel gehüllt, und nicht weniger follte ihr Dafein 
nach kurzer Blüthe wiederum in völlige Vergeffenheit verfinfen und, 


troß alles Glanzes der Vorzeit, in Erniedrigung unter der Gewalt. | 


eines Räuberhaufeng bis heute verbleiben. 

Unter dem gefeierten Namen des Könige Salomo tritt zwar 
ihr Name zuerft, als von ihm erbaut, hervor (2. B. d. Chron. 8, 
3—5: Und Salomo zog gen Hemath Zoba und befeftigte fie, 
und bauete Tadmor in der Wüften und alle Kornftädte, die 
er bauete in Hemath. Er bauete auch) obern und niedern Beth: 


Horon, das fefte Städte waren mit Mauern, Thüren und Riegeln). 
Die Quelle des ſpäteren Chroniften nad dem babylonifchen 
Eril war aber das ältere Buch der Könige, darin gar nicht von 


der fo weit im Norden gelegenen Hemath (d. i. Hamah, |. oben 


©. 1032 u. 1046) die Rede ift, vielmehr berichtete das Afte Bud, 


9, 18: „und Salomo bauete Thamar in der Wüfte im 


Lande. Das Land Fann hier nur das israelitifche verheißene — 
Land fein, von dem die Wüſte einen Theil ausmacht; auch Tag | 
eine ſolche Wüfte in Juda, in welcher David feine Heerde weidete 


(1. Sam. 17, 28), die bei Joſua 15, 61 ausdrüdiih „die 


Würfe‘ genannt wird, in welcher auch ein Grenzort gegen Ka 


des Barnea, nämlich Thamar, von Ezehiel, 47, 19, alfo un 


der Südgrenze des Stammes Juda, beftimmt bezeichnet wird. 7 


Diefe letztere wird, von den fpäteren Römern als Thamaro befeftigt, bei 


Hieronymus Haſaſon-thamar genannt, und von Robinfon der 





Die Stadt Palmyra, Tadmor. 1487 


Lage nad mit dem heutigen Kurnöb identifteirt (ſ. Erdfunde XVI. 
S. 8). Auf diefe Differenzen fich beziehend, hat Prof, Hitzig70) 
die Fdentität der Thamar im Buche der Könige mit der Tad— 
mor im fpätern Buche der Chronik, wie manche Andere vor ihnt, 
bezweifelt. Er findet darin nur eine frühzeitig irrige Verwechſe— 
lung des Chroniften, welcher aber die ganze nachfolgende Zeit fid 
angefchloffen habe, da die berühmte Tadmor zwar aud in einer 
Wüſte liege, aber nicht in der Wüfte des verheißenen Landes, 
da auch im 1: B. d. Kön. 9, 15 und den nachfolgenden Berfen 17 
und 18 nur von inländiſchen Städten Paläftina’d, zu denen 
aber Palmyra nicht gerechnet werden Fonnte, die Rede fei, was 
vor ihm auch fchon von Movers bemerkt war. Es ſchien ihm 
daher fehr mißlich, der herkömmlichen Annahme zu folgen, als habe 
Salomo diefe Stadt in der fyrifhen Wüfte, außerhalb des 
verheißenen Landes, zuerft erbaut und zu einer Grenzftadt be- 
feftigt, wozu fie fich allerdings auch Feinesweges eignete, denn fie 
liegt ja mitten in einer ringgumgebenden Wüfte, und diefe Tad⸗ 
mor in der fprifchen Wüfte verwechfelte nach ihm der Chronift 
nur mit der von Salomo wirflid) erbauten Thamar an der, 
 Südgrenze von Judäa gegen die dortige Wüſte von Aegypten 
zu, wovon unmittelbar vorher im Buche der Könige auch die Rede 
wat: Hiezu bemerft Hitzig noch, daß auch die Wurzel im He— 
bräifchen fir den Namen von Tadmor fehle, denn Thamar hieße im 
\ SHebräifhen zwar die Palme (die allerdings an der Südgrenze 
hin „gegen Idumäa Haracteriftifches Gewächs iſt: Arbusto 
| palmarum. dives Idume, Lucan. III. aber feinesweges in derzfals 
‚ten forifchen Wüfte), nicht aber Tadmor; und Die Einheimifchen 
‚ hätten aud) wol Sagen gehabt, bemerft Hitzig weiter, daß ihre 
Stadt fchon früher, vor Salomo’s Zeiten, Beftand gehabt. 
| “ Da aber auch die Septuaginta, die gegen das Ende 
des ten Jahrhunderts vor Chrifto in Alexandria verfaßt war, 
‚ den Namen (Oosduöe) einfchrieb, wie Joſephus ihn (al8 Oudauoge) 
‚ wiedergiebt, fo geht daraus wenigftens fo viel hervor, daß die ſy⸗ 
| tische Thadmor, oder richtiger Tadmor, ſchon im Iten Jahrhun— 
| dert vor Chrifto vorhanden war. Aus anderen Daten geht 
aber ihre Eriftenz wol in viel frühere, wahrfcheinlih vorsfalo- 
moniſche Zeiten zurüd. 





+70) Dr. Hißig, Drei Städte in Syrien, in Zeitfchrift der Deutſchen 
Morgen. Geſellſch. Bo. VIE 2. 9. 1854. ©. 222— 229, Tadmor. 


1488 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 41. 


Diefer Name Tadmor wird nach feiner Schreibart aud in 
den Dafelbft einheimischen Denkmalen beftitigt (Swinton in Philos. 
Transaet. T. XLVIII. p. 753); aus dem Syrifchen konnte man 
ihn nicht erklären, da in ihm jede appellative Bedeutung dafür 
fehlt; man fuchte daher aus dem Arabifchen die bei den Griechen 
und Nömern und allgemein im Auslande gebräuchlich gewordene 
Benennung zu erklären, nämlih Ioruvoau, Balmyra, aus dem 
Arabifchen abgeleitet von Palma-Thamar, wobei aber überſehen 
wurde, daß dieſe Meberfeßung als Erklärung (wie bt Schulteng, 
Gejenius u. U. locus palmarum ferax) hier Feine Anwendung 
finden könne. Auch wird der Ort bei den arabifchen Autoren nie 
mals, wie andere Städte doch ſprüchwörtlich, als unter den Datz 
telreihen Städten aufgeführt, wie Chaibar, Hagar, Basra, 
und andere, und auch heute fehlen fie faft ganz. Da der Ort eben 
Tadmor (nicht Thamar) heißt, und die Griechen wenigftens ihn jo 
nicht überfeßt haben können, da fie den Baum nicht Palma, fon- 5 
dern Phoenix nannten, die Zateiner aber auch nicht, da das yin- 
Balmyra Schon die nicht-römiſche Herkunft dieſes Wortes | 
fo fihließt der genannte Gelehrte, daß fie alfo Feine Ueberſetzung, 
weder von Thamar und noch weniger von Zadmor fein dürfte (4 
Joſephus hatte ausdrücklich gefagt, daß (nach Berichtigung ſei⸗ 
nes Textes) die Griechen fie Ilaruvow nannten; man konnte fe 
alfo, wie Ephyra, Simyra und andere, für eine von Seleuceiden 
etwa eigenthümlich neu bezeichnete und neu begründete oder doch 4 
in Aufnahme, gebrachte und alfo benannte Stadt halten, von dein 
die Hiftorie jeit den Zeiten der Ehronif und Salomo’3 Fein Wort 
weiter hatte verlauten laffenz; aber unter den von Appian durch. 
Seleucus Nicator genannten Städtegründungen wird fie wenig | 
nicht mit aufgezählt. 

Aus allen diefen Gründen, welche fiber die herkömmliche Mer 
nung Feinesweges genügen können, fucht der gelehrte Sprachfor⸗ | 
jeher, wie bei den beiden anderen fehon genannten fyrifchen antiken 
Städten, Mabug und Damask (ſ. oben ©. 1337), auch hier eine | 
bisher unbeachtete Quelle für die frühefte Entftehungsgefchichte die— 
fer Tadmor auf. Er erinnert daran, daß ein entfprechender Name, 
Horuvs, bis zu den Homerifchen Zeiten hinaufreihe (Iias XL 

792), da-ein Bundesgenoffe der Troer aus Askanien diefen Namen 
trägt, und daß derfelbe Name nad dem Ephefier Hipponar ein 
Mmdifches Wort feiz wobei alfo Au an griechiſche, noch ſemitiſche 








Die Stadt Palmyra, Tadmor. 1489 


rwandtfchaft zu denken, vielmehr an eine öftlichere indo-ger— 
aniſche. Demnach fucht er aus einer Sanscritwurzel den 
tel einer Föniglihen Reſidenzſtadt etymologiſch herzu- 
ten, den Namen Tamara aber auf eine monumentale Schrei- 
ng Zatamura, daraus Tadmor entftanden, zurüdzuführen, 
18 ebenfalls im at eine am Waffer erbaute Stadt be- 
ihnen könne; nicht unpafjend für Tadmor, das eben durch fein 
liches Waffer in der Mitte der wafferlofen Wüfte, wie 
on Plinius fagte (H. N. V. 21: Palmyra urbs nobilis situ, 
Yitiis soli et aquis amoenis), haracterifirt fein würde, wo- 
t jelbft Ptolemäus zu vereinigen wäre, der fogar einen Fluß 
| Balmyra vorüberfließen läßt (0 re naoa Ilaruvoar gewv, 
. Ptol. Geogr. V. c. 14), wie bei Damascus den Chryforrhoag; 
d wer könnte leugnen, daß nicht einft ähnliche paradiefifhe Um— 
bungen Durch die großartigen Bewäſſerungsſyſteme, deren Ueber— 
te fih noch heute in der Umgebung von PBalmyra fehr wohl 
chweiſen laffen, gleichermaßen dort eine in einer Dafe ausge— 
chnete Wafferfülle hätten bedingen können; denn auch heutzu— 
ze fehlt es noch immer Feinesweges abfolut an Quellen und 
ihen, die nur ganz vernachläſſigt find, und feit anderthalb Jahr: 
hfenden faft fruchtlos im Sande verrinnen, oder, von Schutt 
erdect, fih in der Tiefe durch den höhlenreichen Kalkfteinboden 
bere Wege gebahnt haben. Eine Fürftenftadt am Waſſer 
re demnach die frühefte Bedeutung für Tadmor geweſen, und 
h Jakuti, im geographifchen Wörterbudhe, follen die Einhei- 
chen felbft behaupten (was freilih, wie Ewald bemerkte, an 
‚von feinem großen Gewicht fein Fann), die Stadt fei ſchon 
i Salomo’8 Zeiten vorhanden geweſen. Doc tft dies- beadh- 
Swerth genug, weil faft alle orientalifchen Städtegründungen dar— 
Iftolz find, einem Salomo, oder Dul Karnein, oder der 
MM Altern einer Semiram anzugehören; hier alfo doch die 
Ede auf den gefeierten Salomo Verzicht thut, und fi einer 
in Zeit anzufchließen fcheint. 
| | Baren nun die ältejten Bewohner derjelben Feine Hebräer, 
| aud ſprachlich von ihren ſemitiſchen Nachbaren ge— 
Mt, fo begreife man, ſagt Hitzig, um fo eher nad) Salomo's 
Sen das völlige Stillfhweigen von ihr in den Schriften 
Selen ganzes Sahrtaufend hindurch, was allerdings von einer 
SHE auffallen muß, die von einem Salomo gegründet fein ſollte. 


Ihe Erdkunde XVII. —Bbbbb 














u — 


1490 Weft-Afien, V. Abtheilung. I. Abſchnitt. S. 41. 


Auch Bakui7!) läßt Tadmor noch nicht von Salomo bauen, 
fondern von Genien, die e8 vor Salomo nur für ihn erbaut haben 
folfen, worauf freitih noch weniger Gewicht zu legen fein möchte, 
Die jeßigen Bewohner der Ruinen fagen, daß die Stadt ein Wert 
Suleiman Ibn Daud (Salome, Sohn Davids), des großen 
Magiers, fei, aber zerftört wurde, weil das Volk böfe war). 
die Gefchichte völlig, felbft aus der Alteften Periode Israels, über 
die Bewohner diefer Tadmor fehweigt, jo tft es nicht ohne Inter, 
eſſe, daß ihre erfte hiftorifche Erwähnung als Palmyra zu 
Beit des Antonius und der Gleopatra bei Appian (Bell. Civile 

V. 9)7) fie ſchon als eine beneidenswerth reiche Handelsſtad 
“auftreten läßt. Es erinnere dies, bemerft Hitzig etwas Fühn 
“an jene arabifhen Banjanen, die, von Haufe aus Inder 
zu alten Zeiten (%), bis in das höchfte Alterthum hinauf (wir hatte 
früher auch ſchon die Colchier für folche angefprochen gehabt), FR 
in Vorder-Aſien als Handelscolonien anfiedelten. M. Antoni in 
ſchickte nämlich, nachdem er den Brutus und Caſſius beſiegt m 
Alten beſetzt hatte, ein Corps feiner Reiterei gegen die SH 
Palmyra, die nahe dem Euphrat zu erbaut war, aus dem Vorwan 
fie habe, auf den Grenzen des Römer- und des Parthé 
Reiches gelegen, fih zweideutig gegen die Römer gezeig 
weshalb fie gezüchtigt werden folle (wie Plin. H. N. V. 25 fagt 
Palmyra, privata sorte inter duo imperia sumına, Romanort 
Parthorumque, et prima in discordia semper utrinque ura 
die eigentliche Abficht fei aber gewefen, feinen Soldaten eine 
Beute durch Plünderung zuzumenden. Auf eine Belagerung ſch i 
es dabei Feinesweges abgefehen gewefen zu fein, jondern nur et 
auf den plößlichen Ueberfall eines reichen Emporiung oder 9 Mar’ 
plaßes; denn diefe Palmyrener, jagt Appian, waren Hand 
feute, welche aus Berfien die arabifchen und indifchen Waare 
den Römern brachten und an fie verhandelten. Aber die ” 
Balmyrener, die darüber frühzeitig genug Nachricht erh 
braten ihre Güter und Waaren in Schuß auf die *— 
des Euphrat, und ſtellten ihre Bogenſchützen, die ſehr ausgeze 
waren, vor ſich auf, ſo daß die römiſchen Reiter die Stat m 
































et 


°"0). Bakoui, bei De Guignes, in Notices et Extr. TI v 
4. p. 430. 2) Ch. Addison 1. c. II. p. 256. ) App! 
Alex. Roman. Hist. Ed. Amstelodami. 8. 1670. Tom. I. "B 
Civile. 9. p. 1079. A} 


Erſte Erbauung von Tadmor, 1491 


nleer fanden, und ohne Blutvergießen, aber auch ohne Beute 
meehren mußten. Dies habe dann, meint Appian, zum par- 
hen Kriege Beranlaffung gegeben, da viele fyrifche Flüchtlinge 

Aſyl bei den Parthern gefucht. 

Bu Ulerander M. Zeit, der feinen Weg durch die palmyrenifche 
iſte nahm, wird Balmyra’s bei den Glaffifern mit feinem Worte 
wähnung gethan. | 
Dem Scharffinn des gelehrten Drientaliften haben wir die 
ere Begründung feiner gewagten Hypotheſen zu überlaffen ; 

Einwurf, den er fich ſelbſt macht, daß dennoch fpäter die 
jriftdenfmäler der Balmyrener ſyriſch, alfo femitifch, find, und 
ſelbſt Zenobia an Aurelian ihre Schreiben fyrifch verfaßt 
e, löft er durch einige Beifpiele auf, aus welchen fich ergebe, 
das indiihe Element allerdings vom femitifchen zerjegt, 
ichſam aufgefogen ward, und diefes immer mehr an die Stelle 
indiſchen getreten fein werde. Wie diefe öftlichen fangeritredenden 
jer, oder Inder, nah Mabug, Damasf und Tadmor gefommen, 
DE Freilich noch unermittelt. Aber wie wenig find wir bis jebt 
dieſem Gebiete orientirt! Wer, waren, fragt Hitzig, die 
ni Tamur, die vom innern Arabien aus von el-Katif nad 
mat el-Djendal und nordwärts bis zum Haurän hinauf 
coloſſalen, majfiven Steinbauten und die tiefen und weiten in 
in gemauerten Brunnen erbauten? die durch ganz Nedfchd ei- 
verſchwundenen Niefengefchlechte zugefchrieben werden, weil in 
Gegenwart Niemand dergleichen zu Stande bringen Eönnte, fo 
ig wie die Riefenbauten in Balmyra. Sie zeichnen dag Berg- 
Schamer noch heute aus, das große Thor der Pilgerdurch— 
t von Syria nad Medina und -Mecca, worauf Burkhardt 
einer Zeit die Aufmerkſamkeit gelenft hatte (Erdf. XIII. 1847, 
bien Bd. I. ©. 354, 459). Auch die Gefchichten der merfwürs 
n innersarabifchen Grenzreihe gegen Syrien, Hira und. 
lan (Erdf, XU. 1846. ©. 87—111), in ihren Beziehungen 
Syrien und den Euphratländern, wie die Blütheperiode der 
atäer zu Petra bis Babylon, auf deren Wege Palmyra lag 
er XI. ©. 111 — 140), fönnen für diefe dunflen Zeiten des 

henlandes der Balmyrener noch manchen Auffhluß geben. Da- 
ih die Bemerkung Fulg. Fresnels”) nicht zu überfehen, 




















HE 
| F. Fresnel, Lettres sur T’histoire des Arabes avant l’Isla- 
nisme, 8. Paris, 1836. p. 80. 

/ BhhHh2 


1492 Weft-Aften. V. Abtheilung. IL. Abfchnitt, $. 41, 


daß die großartige Entwidelung und Befreiung der Muftaärris 
bah-Xraber, d. i. der Igmaelitifchen Nachkommen der Dedan, 
der berühmten Söhne Maads (Erdf, XII. 1846. Arabien. Bd. J, 
©. 19, 39 u. 57), in diefelbe Periode der Sahrhunderte vor Mo: 
hammed fällt, in welchen auch die Macht des Palmyrener Reiches 
unter Ddenat und Zenobia feinen glänzenden Auffhwung genom— 
men hat. Die Söhne Maads, von dem Supremat und dem Ber: 
fall des Himjariten-Reich8 der Foctaniden befreit, gewannen feit; 
dem erft ihre Ausbreitung gegen den arabiſch-ſyriſchen — 
und hieraus würde ſich zugleich erklären, wie es zugehen kom t 
was Silv. de Sacy 7) anführte, daß einer der älteſten arabiſche 
Dichter der Vorzeit, wie Nabiga Dhubjäni, von dieſer Tad 
mor Kenntniß haben konnte. u 
Auf jeden Fall war eine Periode des großen felbftändige 





















eg diefen politifchen Aufſchwung nahm, der es zu feinem Unglii 
mit in die bis dahin unberührt gebliebenen Intereſſen des rör 
[hen Reiches verflechten mußte; nur etwa mit Phönicien fonm 


fein, worüber wir jedoch nichts beftimmtes überliefert erh ite 
was jedoch nicht unmöglich wäre, da, was früher unbekannt 


Byblos, alfo im Lande der uralten Gibliter (f. oben ©. 55 W| 
die fletS mit dem Innern im Verkehr fanden, wo „die Klug 
waren, welche die Schiffe von Tyrus zimmerten,“ -alfo in der 


die Bergpäffe mit der fyrifchen Handelsftraße über Baalbef 2 
mascus und Tadmor ftattgefunden, wofür felbft aus der Mitte 
sten Jahrhunderts nah Chrifto fih ein Monument in der 
von Byblos auf einer der dortigen vielen Hundert in Trümm 
liegenden Säulen erhalten hat, deffen Infchrift, mit dem Na 
Zenobia, Brochi aufgefunden und mitgetheilt hat (vergl. € 
©. 570). Auch Seegen nennt ein Tadmor, f. Reife. 1. © i 
*"5) Silv. de Sacy, Chrestom. Arab. II. 145. Cont. p. 412. 


1) Prof. H. Petermann, Schreiben an Hrn. Gen.-Director u. DI 
Beirut, 30. Sept. 1853. Mſer., von demfelben gütigft mitgel 


Die hebräiſche Tadmor. 1493 


Folgt man der kühnen Argumentation für eine in diſche Be— 
indung Tadmors auch noch keineswegs, obwol dieſe zugleich 
ı ganzen Nerv des palmyreniſchen Lebens als ein großartig 
mmercielles träfe, und bleibt bei der Anficht ftehen, die fich 
on Flav. Joſephus (Antig. Jud. VII. 6, 1) von ihrer he— 
äiſchen Entftehung gebildet hatte, und welche auch Hie- 
nymus und die ganze folgende Zeit 77) beibehielt: fo läßt ſich 
rt wiederholen, was Joſephus fchon bemerfte, daß Salomo, 
hdem David feine Siegeszüge bis Thapfacus (Taphſakh, 
h. Uebergang am Euphrat, |. 1. B. d. Kön. A, 24 und Erdf, 
©. 11) erweitert hatte, zur Unterwerfung der Wüfte die größte 
fadt Tadmor (Oudauoou) erbaut (kann auch im hebräifchen 
it jo viel als nur hergeftellt heißen) habe, die bei Griechen PBal- 
jra heiße, 2 Zagereifen von Syrien, 1 Tagereife fern vom Eu— 
rat und 6 Tagereifen fern von Babylon. Salomo habe fie da 
ichtet, wo Wafler gewefen, weil diefes in der übrigen Wüſte 
le, und habe fie mit feften Mauern verfehen, was zunächſt darauf 
jren würde, daß fie ald Vormauer zum Schuß gegen Ueber: 
fe der Syrer und Araber dienen follte, gegen welche aber 
h ein fo weit vorgefchobener Vorpoften faft unnütz erfcheint, da 
Gebirgswände fich dazu viel beffer eigneten als die Wüſten— 
hen. 
Allerdings that auh Salomo Bieles 73) zur Begründung 
8 Landhandels, für welchen die Bahn von Aegypten über Tad- 
t bis TIhapfacus gelenkt werden konnte. Er ließ an vortheils 
ten Stellen Fleine Städte zu Waarenniederlagen bauen, wie 
fe in Aegypten gebräuchlih waren, z. B. in den Handels- 
ten 7°) Pithom und Raamſes, die, wie die Kornftädte, neben 
dmor zu Waarenmagazinen dienten (1. B. d. Kön. 9, 19), 
den Taufehhandel, wie an den Südgrenzen des Reichs gegen 
ypten, fo aud an den Nordgrenzen gegen den Euphrat hin er- 
tern fonnten. Und damit waren auch die Anfänge der Kara 
terais oder der Herbergen für Reifende ſchon damals im 
titehen, wie Kinhams Herberge bei Bethlehem, des Gaftfreuns 
Salomo’s (1. B. d. Könige 2, 7 und Seremias 41, 17) 80). 












— Exc. in Bohaeddini Vita Saladini ed. Schultens. Exc. 63, im 

Index G.;. Abulfeda etc. 8) Ewald, Gejch. des Volks Israei. 
uu. 1. 1847. ©. 73 u. f. ») Ewald a. a. D. I. ©. 479, 
| Note? u 3. 29 Eiwald a. a. O. II ©. 16. Note 2. 


1494 Weft-Aften. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 41. 


Um fo mehr muß e8 auffallen, daß von diejem ganzen Zufanmenz 
hange die Gefchichte Israels an 1000 Jahre völlig ſchweigt und 
ihrer dortigen früheren Anlagen mit Feinem Worte erwähnt, ob⸗ 
wol in den Zeiten der Ueberfälle der fyrifchen und Affyrifchen Kö— 
nige gegen Samaria und Paläftina Gelegenheit genug zum Klagen 
gewefen wäre über die Zerftörungen, die ihre dortigen Anfiedelunz 
gen in der fyrifchen Wüfte durch fo mancherlei Kriegszüge der Er⸗ 
oberer hätten erleiden müſſen. Doch davon iſt nirgends die Rede, 
MWahrfcheinlich begannen die erſten günftigeren Zeiten für Pal⸗ 
myra's Entwickelung erſt ſeit der Herrſchaft der Seleuciden. 

Appians erſte Nachricht von M. Antonius Ueberfall ge— 
gen die Palmyrener, etwa um das Jahr 34 vor Chriſti Seth 
deren Name doch wol zuerft durch Alerander M. Heereszig 
von Tyrus über Damascus durch die ſyriſche Wüfte nordwärts q 
PBalmyra vorüber nad) Thapjacus am Euphrat (Arrian. Exped, 
Alex. IH. 6) zur Kenntniß dev Macedonier gefommen fein mode 
fpriht von Feiner Verlegung eines israelitiſchen Gebiets, ſonder 
nennt nur Handelsleute, und als ihr Gebiet zur Seleueiden 
Herrihaft gekommen, audh den lebten Seleueiden ver 
blieb, aber, durch M. Bompejus zur römifchen Provim 
gefhlagen, einen Praeses Gabinius vom Senate in Roi 
zugefhiet erhielt (Appian. V. 676) 81), ift auch von Feine 
Beſitznahme eines paläftinifchen oder einftigen Landesantheiles vor 
Israel die Rede. Wenn jchon fpäter dafelbft auch Inferiptioner 
von einzelnen jüdifhen Männern vorkommen, jo jet dieſes dog 
feinesweges eine frühere, Anfiedelung oder Begründung von Zudei 
voraus, denn diefe waren in der Blütheperiode Balmyra’s, wieäl 
Damascus und Antiochia, wie wir früher fchon fahen, weit um 
breit durch Vorder-Aſien zerftreut. Eh 

Die Befchreibung Balmyra’s, welche zuerft Blinius, gieb 
(H. N. VI. 21), if in kurzen Worten höchſt characteriftifch, um 
mußte, da Strabo nod nicht einmal den Namen genannt h 
wol aus der guten neuen Quelle eines Augenzeugen flie 
„Palmyra,“ fagt er, „ift eine Stadt, berühmt durch ihre dag 
durch den fruchtbaren Boden und ihre angenehmen Gewäſſer. 
weitem Umfange, werden ihre Aeder durch Sandwüften Ru 
ſen; durch die Natur ift fie von anderen Ländern abgejchieden, ih, 



























31) Appiani Al. de Bellis Civ. lc. - g 


Die Palmyra der Römer; ihre Weltftellung. 1495 


igenes Loos hat fie aber zwifchen zwei der größten Reiche, zwi— 
hen das parthifche und das römische, geftellt, deren Zwiſt ihr von 
eiden Seiten ſtets Sorgen bereitet. Sie liegt von der parthifchen 
Seleucia am Tigris 337 römiſche Millien (67 Meilen), von der 
ächften ſyriſchen Küfte 203 römiſche Millien (40%, Meile) ent— 
ent und der Stadt Damascus um 27 römijche Millien (5'/ Meile) 
enähert. Jenſeit Palmyra liegen die Einfamfeiten der Stelen- 
ena⸗Landſchaft (Fein anderer Autor nennt fie) vor; gegen Hie- 
apolig, Beröa umd ——— auch noch bis nach Emeſa 
Bas) reicht die Wüſte.“ 

„Sn Betra, fagt Plinius an einer andern Stelle (H. N. 
1. 32), begegnen fich die Reijenden, welche von Syrien über 
Jalmyra dahin.gehen, mit denen, welche von Gaza aus Aegyp— 
en eben dahin kommen;“ hiemit giebt er zugleich den Zug des 
zroßhandels an, in welchen fchon zu feiner Zeit, in der Mitte 
e8 Aften Sahrhunderts nach Chrifto, Palmyra verflochten war, 
nd Römer mit den Waaren des Orients verjehen Fonnte, 

61. Btolemäus, nah der Mitte des 2ten Jahrhunderts, 
ennt die fyrifche Provinz, deren Hauptftadt fie bildet, Pal: 
ayrene (mit 16 Drtfchaften), und giebt die Lage von Pal: 
id jelbft unter 34° n. Br. an (Ptol. Geogr. V. 14) 3), was 
mit J. Bruce’s Obfervation, 33° 58° nah Berghaus Berech— 
ung, auf 34° 24°’ n. Br. angegeben ift (ſ. Erdk. X. ©. 1093), 
omit auch neuerlich Colonel Chesney's Obfervation, 34° 27° 
At n. Br. ziemlich übereinftimmt. 

Beide characteriftifhe Localverhältniſſe von Pal— 
yra: die vortheilhafte Handelsftellung zwifchen zwei 
Belten, dem Orient und Oceident, und die nachtheilige poliz 
iſche Stellung zwischen zwei Weltreichen, die um die Ober: 
errfhaft rangen, erhoben diefe Stadt zu ihrer Glanzhöhe und 
ürzten fie von Ddiefer auch wieder hinab in ihre tieffte Erniedri— 
ung und Unbedeutenheit. Jene vortheilhafte Handelsftellung 
18 „Land des Durchgangs“ aus Indien, PBarthien und den 
uphratländern zu den Aegyptern und Weftvölfern des Römer: 
iches konnte aber nur eine fo große Bedeutung zur Zeit der als 
® Welt und des Mittelalters haben, bis die Zeit der Entdeckung 

3 Seeweges nach Indien um das füdlichfte VBorgebirge Afrifa’s 










m — 
| 2°) Cl. Ptolemaeus, Geographia ed. Wilberg. p. 369. 






























1496 Weft-Aften. V. Abtheilung. IT. Abfepnitt, $. 41. 


einen andern maritimen Handelsweg hervorrief, und damit trat ' 
fogar die völlige Vergeſſenheit ſelbſt des Namens dieſes einftigen 
Emporiums ein. 

Die Angabe des Steph. Byzant. nad dem von ihm ge 
nannten Autor Uranius (in deffen Werfe Arabica Lib. II.), daß 
die Balmpyrener fih auch Adrianopolitae®), nad dem Kaifer 
Hadrian, der ihre Stadt auferbaut habe, genannt hätten, ſcheint 
nicht ganz gleichgültig für das Aufblühen von Palmyra zu fein, 

da diefer Kaifer gern die von ihm begünftigten Städte nad 
feinem Namen Hadrianopolis nennen hörte (Aelii Spartiani 
Hadrianus. 20); zumal wenn man darauf Bezug nimmt, daß 
fein Vorgänger, Kaifer Trajan, ſchon bemüht war (im Jahre 
417 n. Chr. Geb.), den großen Handelgmarft der Atrener 
in Hatra, zwifchen Euphrat und Tigris, der unter dem Schuße 
der Barther fo große Reichthümer aufhäufte, obwol vergeblich, 
zu BERN, was auch dem jpätern Kaiſer Septim. Severw 
(im J. 201 n. Chr. Geb.) nicht einmal gelingen wollte (Erdk.! 
S. 125— 134). Unter dem Schuge deg Sonnentempelg 4 
Hatra (den heutigen Ruinen) al-Hadhr, deren Bauten zu— 
nähft dem Style der Architectur nach am den Bauftyl von Pal 
myra erinnern) war diefer Ort nebft dem ſüdlich benachbarte 
Balmyra der Mittelpuncet des größten Handelsverkehrs und 
zumal der Hauptmarkt für die fo Foftbaren Seidenwaaren 
zwifchen Barthern und Römern; die Vortheile deffelben aber 
auf die römiſche Seite diesſeits des Euphrat nad) u | 
herüberzuziehen, fonnte nur der Zweck von Kaifer Hadriang ball 
nachfolgendem Befuh in Balmyra (im Jahr 130 n. Chr. Geb 
gewefen fein, welcher Stadt diefer bauluftige, friedliebende Katfe 
während feiner 21jährigen Regierung (von 117—138) fo große 
Wohlthaten erzeigt haben mochte, daß die Einwohner gern feinen 
Namen angenommen. Uranius de Arabia Fragm. 1. ce. fagt: 
Palmyra castellum Syriae; gentile Palmyrenus. Iidem Adriano- 
politae appellati sunt, civitate ab Imperatore restaurata. An 
einem kleinen vieredigen Tempel des Belus (Bal) zu Balmyra 
mit 4 Säulen fah ©. v. Richter 85) auch eine der dafelbft ange 


83) Steph. Byz. s. v. Palmyra; Uranius, Histor. Fragmenta, it 
Carol. Müllerus, Hist. Graec. Fr. Paris. 4. T. IV. p. 524. 
s*) (rdf. X. ©. 133. 5) O. v. Richter, Wallf. ©. 399; vergl: 
mon Inscr. Graec. No. 4482; Lord Lindsay. I. p. 170. 


Palmyra unter Hadrian, 1497 


rachten Inschriften, die das Lob des Kaiſers Hadrian verkündet. 
Diejelbe war jedoch erft nach feinem Tode dafelbft an einer der 
Säulen des Tempelchens angebracht, der ehr zierlich erbaut ift 
md an der großen Säulenftraße fteht. 

Bon ihm und feinem Einfluß auf die Prachtbauten ſo vieler 
u feiner Zeit in Flor gefommener Städte ift daher nicht unwahr- 
heinlich anzunehmen, daß der ſtädtiſche Flor öffentlicher Pracht— 
auten der reichen Handelswelt in Balmyra, obwol derfelbe auch 
uvor ſchon begonnen hatte, doch feitdem einen neuern Auffhwung 
ewonnen, was, nah R. Wood's Beobachtungen über den Ar— 
yitecturftyl, der dem zu Hadriang Zeiten entfpricht, ganz gut 
bereinftimmt. Zumal das characteriftifche, an den Säulen alg 
tragfteine (Gonfole) fo eigenthümliche und in großer Menge 
ngebrachte Sculpturornament zur Aufſtellung unzähliger in Stein 
usgehauener Statuen und Büften, dag früher allen anderen Städte- 
eſten fehlt, aber jpäter im Kirchenftyl zum Standort der Heiligen- 
{der überhand nimmt, und auch in der gleichzeitig aufblühenden 
dafe al-Hadhr vorfommt (Erdf. XI. ©, 486492). 
> Beide Dafenftädte, ungefähr in gleichem Abftande diegfeit 
nd jenjeit des Euphrats, in Syrien, wie in Mefopotamien, in 
ommercieller Hinficht zu Babylons orientaliihem Waarenverfehr _ 
feichartig gelegen, Hatra nur an der Nordftraße zum arme 
iſchen und pontischen Waarenzuge, Balmyra an der Weftftraße 
m phönteifchrägyptifchen zum Abendlande, haben in ihrer Sfolirte 
sit von den anderen Bölfern faft gleiche Schieffale im ſchnellen 
uf und Untergange gehabt, denn beider Lebensquell, der Groß— 
indel, war ein gleicher, deifen Lebensfaden ihnen auf ganz gleich- 
tige Weife durch die Despotie und Eiferfucht der Gewaltigen ab- 
ſchnitten wurde. 
Der Reihthum und die dadurd längft gewonnene Selbftän- 
‚gfeit der Bevölferungen erregte in ihren bedeutendften Perſönlich— 
iten beider zuletzt auch dag Streben nach politifcher Unabhängig- 
it. Der Atrener Fürſt Manizen hatte ſich, wie wir aus 
irkhonds Geſchichte der Saſſaniden erfahren, zu großer Ueber— 
ht in Meſopotamien erhoben, die dem Saſſaniden-König Schahpur 
bapor I., reg. 240—271) unerträglich, die Zerftörung feines Rei— 
feiner Macht und feiner prächtigen Refidenzftadt veranlaßte 















Krdf, X. 132); und ein gleihes Schickſal ereilte, vieleicht nur ein 
hrzehend fpäter, die glänzende Balmyra durch Kaifer Aurelian 
der Odenathus und Zenobia. Beide Ruinenftädte fielen in ihren 


1498 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abfchnitt, $. 41. 


Trümmern in der Wüfte der Bergeffenheit anheim, und mußten von 
den Europäern erft wieder entdeckt 86) werden. Beide hatten Syrer 
zu ihren Bewohnern, denn auch die Atrener waren nicht Araber 97), 
wie die Nömer fie trrig nannten, obwol fie Araber als Truppen 
in ihrem Solde haben mochten (Erdf. X. ©. 130), und auch Haz 
tra fcheint, nach Ainsworths Etymologie, wie Balmyra, nur 
der Titel einer Fürſtenſtadt gemefen au jein. (vergl, Erdk. XL 
©. 492, 720). 4 
Die Furze Gefchichte Balmyra’ 8 unter Odenathus umd 
Zenobia, die man zu den bedeutenditen ‘Berfonen der Weltge— 
fhichte zählen darf, ift hier als aus römischen Autoren befannt ®) 
voraugzufegen. Einer der fyrifchen Häuptlinge, der tapfere und 
einfihtige Ddenathug (Sext. Rufus nennt ihn einen Decurio Pal- 
myrenus im Breviar. XXIII.), rettete nach Kaifer Balerians ſchma— 
licher Gefangenschaft während der Berwirrungen im Pr — n 
Reiche demfelben die Provinzen diegjeit des Euphrat vor der da 
maligen Webermacht der Berfer; er fhlug Shahpur vom Euphra 
zurüd und verfolgte ihn ſiegreich bis vor ſeine Reſidenz Gtefi 
phon am Tigris; feitdem (im 3. 260) ſcheint er fih König von 
Palmyra genannt zu haben, und erklärte feinen Sohn Herodeß 
und feine Gemahlin Zenobia gleich Anfangs zu Mitregenten, & 
hielt auch für feine fortgefeßten Siege über die Feinde des römi 
ihen Reichs von dem Kaifer Gallienus den Oberbefehl des Han 
res im Orient (Dux Orientis) und für ſich und feine Gemahl 
und Kinder den Titel Cäfar und Auguftus. Die Zeit feiner mw 
furzen, aber jehr Fräftigen Verwaltung war eine jehr a | 
die Provinzen im Drient, während Aegypten und andere Thei 
des römischen Reichs in furchtbare Zerwürfniffe durch immer m e 
auftauchende Gegenkaiſer verfielen (die Periode der Triginta a 
ranni des Trebellius Pollio), Leider wurde Odenathus, unke 
dem Balmyra fo glänzend .emporftieg, wie gleichzeitig die frühe" 
jo berühmte Alerandria in Aegypten zurückſank, ſchon nad) fie 
ben Fahren feiner Berwaltung zu Emefa mit feinem Sohne He 


















Ba 





a Auf die Priorität der wiſenſchoſl — von Sarah 
. dv. Hammer Anspruch gemacht im 13. Theil der Sahrb. d 
&it, S. 235 u. im Lond. Geogr. Journ. Vol. XII. 1843. p. 261: 
87) Quatremere, M&m. sur les Nabatdens, im Nouy. Journ. A 
1835. T.XV. p. 98. 3) F. Chr. Schloffer, — 
Ueberſicht der Geſchichte der alten Welt. Frankfurt aM. 
Th. III 2. ©. 81-84, 92 -95, 119. 


Palmyreniſches Neich unter Zenobia. 1499 


es aus erfter Ehe von einem feiner nahen Verwandten wegen 
ingebildeter Beleidigung ermordet (im J. 267). 

Benobia führte die Regierung ihres Gemahls für ihre Söhne 
Jerennianus und TZimolaus mit Kraft und Einficht fort, und 
sweiterte noch ihre Herrjchaft mit Glück bis Alerandria in 
legypten und bis Bithynien in Klein-Aften, fo daß fie über ein 
albes Luftrum hindurch eigentlich die mächtigfte Königin des oft: 
zmiſchen Keiches war. Ihre Schönheit, ihr gebildeter Geift, ihre 
riegführung, ihre Beredfamfeit und ihre Bildung in den Spra— 
en, Wiffenfchaften und Künften des Orients, wie der Griechen, 
ird von Trebellius Pollio (Triginta Tyranni. XXIX.: Zenobia) 
hrreich geſchildert 9), Sie war die ausgezeichnetefte Herrfcherin 
jve8 Zeitalters, und in der allgemeinen Verderbniß der Zeit in 
der Hinficht eine hiftorifch hervorragende Geftalt ſchon dadurch, 
aß fie fast den einzigen, aus den Beiten der Sophiftenfchule noch 
brigen wahren, jelbftdenfenden und hochgebildeten Philoſophen 
aſſius Longinus (den Berfafler der Schrift vom Erhabenen) %) 
t ihrem Lehrer in der griechtichen Sprache und Literatur nach) 
almyra berief und dort zu ihrem erften Nathgeber und Staats: 
ann erhob, deſſen edler, durch griechtfche Cultur gebildeter Geift 
icht wenig zur Erhebung der ganzen Berwaltung und Ausbildung 
8 Staates hätte beitragen können, wenn diefem ein glüdlicheres 
8 bejchieden geweien wäre. Die Mipdeutungen des ehrgeizigen. 
aracters der Zenobia bei Zrebellius Pollio, obſchon Zofimug 
wiederholt hHat9l), find von feinen Beweifen unterftüßt, nur von 
- Angabe aller Autoren, daß fie im Berhör vor Katfer Aurelian 
m Muth verlor, und die Schuld ihres ſtolzen Briefes an den 
ieger, den Longinus verfaßt hatte (mitgetheilt bei Flav. Vopi- 
us 27), auch auf diefen wälzte, kann fie fchwerlich befreit werden, 
Herleitung der Abftammung nach von Saracenen, von Aegyp— 
1, al8 Verwandte der Eleopatra, haben eben fo wenig Grund, 
e Die verschiedenen Meinungen der Kirchenjeribenten, die fie bald 
eine Jüdin, bald fir eine Ehriftin ‚ausgeben wollten %). 














Gibbon, Deutſche Ueberſ. Th. II. S. 246; Manſo, Dreißig Tyran— 

nen u. A. 20) J. G. Schloſſer, Tongin' vom Erhabenen. Leipzig, 
1781; ſ. Leben und Einleitung; F. Chr. Schloſſer, Univerſalhiſtoriſche 
Ueberf. Be. a. DO. U 12 8.233. 7) Zosimus ex 
recognit.. Im. Bekkeri. Bonn. 1837. p. 36, 39. >?) Selig 
Gafıel, Das Glaubensbefenntniß der Zenobia, in 3. Fürft, Literatur: 
j blatt des Drients. 1841. Nr. 31. S. 466—534. 





| 
| 
4 


1500 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 41, 


Daß fie fich felhf in ihrem Schreiben an Aurelian mit der Cleo— 

patra vergleicht, beweifet noch Feinesweges ihre VBerwandtfchaft mit 

den Aegyptern, deren Sprache fie jedoch redete. Daß "allerdings 

manche Sitte und auch Agyptifher Todtencultus in Balz 
myra einheimifch wurden, beweifen die Mumienrefte, gang des 
nen ägyptiſcher Leichen gleich, welche Schon Dawkins und Rob, 
Wood aus mehreren Prachtgräbern der Balmyrener mit nach Enge 
Sand zurücgebracht hatten. Juden waren allerdings aud) in 
Palmyra anfällig und von angefehenem Einfluß, was die Snferipe 
tion des Schalmalath, eines Hebräers, beweifet, die ihm dort 
zu Ehren vom Senat und Bolf fir feine den Bewohnern erzeige 
ten Wohlthaten errichtet ®) wurde. Desgleihen die von Sn 
am MWeftende der großen Säulenftraße entdeckte, und von Irby umd 
Mangles%) angeführte hebräiſche Inſchrift auf einem Brad 
porticus. Ki 
Zenobia, von hoher Gefinnung, von jeltenen Geijtesgaben 
und heroiſchem Character, eine unermüdet energifche Herrfcherim 
feltener Art, wie man fi etwa eine ältere Semiramid oder eine 
Amazone der alten Welt zu denken hätte, war, gleich dem Perſer— 
fünige, verehrt (adorata est more regum Persarum, fagt Tog 
Pollio), lebte wie die Smperatoren, ehrte die griechiſche Cult, 
ließ ihren Sohn in Römertracht gehen, Iateinifch fprechen, als ſi 
ihr Reich mehr über römiſche als perſiſche Provinzen ausgebreitet 
hatte, und verherrlichte ihre Reſidenzſtadt durch orientaliſche Pracht 
ihren altſabäiſch-aſſyriſchen Göttereultus durch Tempelbauten, weld ] 
jelbft in ihren Ruinen die Bewunderung der Nachwelt erregten 
Die politifhe Grenzftellung ihres Reichs und das Supremat ihrer 
Herrſchaft über die ſchwächlichen Zeitgenoffen der Dreißig Tyram 
nen bedrohte fo fehr die weftliche Hälfte des römifchen Reiche, daß 
von ihrem eiferfüchtigen Nebenbuhler, Kaiſer Aurelian, der Kat 
ferin im Oriente der Untergang bereitet wurde, wozu das Glie 
ihm geneigt war®). Nach feinem erften Siege bei Emefa (Home 
j. oben ©. 1007) begann Aurelians Belagerung von Batınyr 
wohin Zenobia zur fehr tapfern Bertheidigung fi ch zurückzo 
(Aurelians Brief an Mucapores b. Fl. Vopiscus D. Aurelianus. 20 



























#93) Rob. Wood, Palmyra. p. 22, deffen Inser. No. XII, weiche in 
Balmprenifchen von Eichhorn erklärt ill: PL 30% Bi Heeren lc 
p- 16. °*) Jrby and Mangles 1. c. J 273. *60) F. Ch. Schlo 
Univerſalhiſt. Ueberſicht a. a. O. III. 2. ©. 92 -95. »6) Nico 
machus de rebus gestis Aureliani, et ‚Car: Müllerus, Fragm 
Histor. Graecor. Il. p. 664. 


Palmyra, zerftört von Aurelian, 1501 


18 aber Mangel an Lebensmitteln die Stadt der Webergabe nahe 
rachte, und das erwartete Hülfscorpe aus Perfien zum Entſatz 
icht eintraf, entfloh fie in der Nacht auf Dromedaren zum Eu: 
hrat, wahrfcheinlih gegen N.O. nach ihrer nächften Feftungsftadt 
jenobia (j. Erdf. XI. ©. 685, die heutige Zelebi), wurde aber 
eim Ginfteigen in den Nachen von den nachfolgenden römifchen 
teitern eingeholt und als Gefangene aus dem römifchen Lager mit 
um Triumphzuge nach Nom geführt. Als ihre Königin gefangen 
yar, nahmen die Bewohner von Balmyra die von Aurelian an- 
ebotene Berzeihung an, öffneten die Thore (im 3. 273 n. Chr. 
deb.) 97), lieferten Rathgeber, Minifter und Generale der Zenobia 
us. Aurelianus fand in der Stadt und in ihren Tempeln uner- 
reßliche Reichthümer, Die er fpäter zur Ausſchmückung eines der 
Sonne, dem Baal, auf dem Capitol geweihten Tempels verwendete, 
md jebte in Balmyra feinen Befehlshaber Sardonius mit 600 
Bogenfchügen (Flav. Vopiscus, Div. Aurelianus. 31) ein. Da 
iefer aber bald nad) des Kaiſers Abmarfche in einer Nebellion der 
Balmyrener, unter Anführung eines Verwandten der Zenobia, mit 
einer Befagung erfchlagen wurde, kehrte Aurelian augenblicklich 
ach der Stadt zurüd, um in feiner grenzenlofen Wuth auch diefe 
it famt ihren Prachtbauten zu zerftören, und alle ihre Bewohner, 
ie fich eben ganz ſorglos den Reiterfpielen 8) überließen, darin fie 
Reifter waren, Männer, Weiber, Kinder und Greife, ließ er mit 
nerhörter Grauſamkeit niederhauen, jo daß, wie er felbft fagt, nur 
Benige übrig geblieben, die man hätte verfchonen können (vergl. 
furelians Brief an Cejonius Baſſus, bei Fl. Vopiscus. 31 .... 
am, satis Palmyrenorum caesum atque oceisum est. Mulieribus 


















j 
| 


So alſo it Balmyra mit allen feinen Bewohnern in den 
Aaub getreten und vergefjen worden. Wenn auch in demfelben 
driefe an Cejonius Baffjus, vielleicht der erfte von Aurelian 
r Balmyra eingefebte Statthalter, am Ende deffelben fid) ein Ge- 
iffensferupel oder eine geheime Angft des Siegers, die Götter 
ach) die Vernichtung ihres Sonnentempels in Balmyra gegen fich 
ıfgebracht zu haben, Fund giebt, und die Anweifung auf 300 Pfd. 
old aus den Schägen der Zenobia und 1,800 Pfund Silber aus 
ae 


1 


— 


# 


°') Zosimus 1. c. p. 48 etc. 


| 
} 
\9%) Ebendaf. p. 43, 16. 


1502 Weft-Aften, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. F. 41. 


denen der Palmyrener zur Neftauration des Sonnentempel® ange: 
wiefen wurden, fo ift e8 bei dem bald darauf (Aurelian hatte Balz 
myra im 3. 273 zerftört; er felbft ftirbt im 3. 275 n. Chr. 6.) 
erfolgten Tode jehr unwahrfcheinlich, daß davon dem Tempel zu 
Balmyra viel zn Gute gefommen fein kann. Nur eine einzige 
von Dawkins und Rob. Wood lateinifche, in fehlechten und 
‚unvollfommen erhaltenen Buchftaben an einem am Weftende der 
Stadt) vor den Thoren auf einer terraffirten Anhöhe gelegenen 
pallaftähnlichen Gebäude aufgefundenen Inſchrift, in welcher der, 
Name Diocletians (reg. 2834—305 n. Chr. Geb.) und feiner 
Mit-Cäfaren Conftantius und Marimianug auf dem Fra 
mente eines Architravs in den Ruinen von Palmyra vorkommt, 
darin von einem unter dem Praeses Provinciae Sossianus Hie- 
rocles dort errichteten Castrum 500) die Rede ift, zeigt jchom, 
daß die Stadtruine nur etwa noch für die Cäſaren den Werth ei * 
Forts für eine militairiſche Beſatzung an der Oſtgrenze ihres 
Neihs, an der fie ihre Beamten unter dem Titel Praesidior m 
Libani Duces einfeßten, haben mochte, weshalb Steph. Byz 
auch Balmyra nur ein poovgıov Ivotog, i. e. praesidium, ca- 
stellum (eine fefte Burg Shyriens), nannte 1), Y 
Dies jagt Procopius?) ganz deutlich: Palmyra Phö ni⸗ 
eiens am Libanon ſei trefflich gelegen zur Beobachtung der Sur 
racenen und der Feinde des römischen Reichs; fie ſei, feiner Anf ht 
nad, da er über die ältere Gefchichte unwiffend fein mochte, erbaut 
worden. gegen ihre plößlichen Ueberfälle nad) dem römifchen Reit che 
zu. Um das Jahr 400 ſtand dort in Palmyra eine Iſte Legi 
Ulyrica in Garniſon. Da fie zur Zeit Kaiſer Juſtinians 
nicht ganz zerftört gewefen, fagt Brocopiug, fei fie durch im 
wieder außerordentlich befeftigt worden. Er habe fie mit Waſſe N 
jehr reichlich verfehen und mit einer ftarfen Garnifon gegen d 
Ueberfälle der Saracenen. Sie lag in der Reihe der Feften, elt 
der Kaiſer zur Wiederherftellung 3) und Sicherung der früheren 
Madıknung des Nömerreiches über Zenobia und — J— 




























9) O. v. Richter, Wallf. ©. 223. 500) Rob. Wood, Palmy 4 
p- 29, wo No. XXVII. die lateiniſche Inſchrift mitteilt; der van 
in römifchem Styl, Tab. XLIV—LII., in welchem die Infchrift © pe 


No. 93, 94, 95. *) Uranius, in Hist. Fragm. 1. c. IV. p. 52%. 
2) Procopius de Aedificiis Justin. II. 11, p. 243, ed. Dindenli. 
1858. °) EN de Bello Persico; Il. p. 5. 


. Palnyra unter Byzantinern. 1503 


Zelebi und Kerkiſta, ſ. Erdk. XI. ©. 685, 695 u. a.) von der 
erfergrenze bis Phönicien eingerichtet hatte, wo die Tab. Peut. 
je Arae fines Romanorum und das Commercium barbarorum 
ı den Barbaricus campus hinverlegt. Dies wird von der 
lotitia Dignitatum Orientis. c. XXXIL, wo fie sub dispositione 
iri spectabilis Ducis Foenices auch in der Tafel eingetragen ift, 
uch vollfommen beftätigt %. Don den übrigen Merkwürdigkeiten 
es Ortes fagt Brocopius leider fein Wort, 

Theophanes bemerft 5), daß Kaifer Suftinian im J. 520 
ah Chrifto den Armenius zu einem Patriecius Orientis erhob, 
nd als Comes mit großen Summen Geldes zur Stadt Balmyra, 
t Phoenicia Libanesia gelegen, ausjandte, um fie gehörig zu res 
auriren und den Dux Orientis dafelbft zu inftalliren, damit er 
ie Grenzen as: und die heiligen Gebäude befchüike. 
daffelbe wiederholt Joann. Malala, fügt aber noch hinzu, daß 
erfelbe die Öffentlichen Gebäude und die Kirchen Habe 
hützen und aufbauen follen, wozu der Kaiſer eine Geldfumme herz 
ab (die Inſchrift des Archiepiscopus Zonobios Mofchou, oder 
Rofcho8, beftätigt diefe Angaben, f. oben ©. 1478), und daß er 
en Dux von Emefa hiemit beauftragte. In feiner Unmwiffenheit 
igt er noch hinzu, fie fer einft eine große Stadt gewefen, wo 
Javid den Goliath befiegt habe (er verwechfelte ſchon die Wüſte 
a Sudaa mit der Wüfte in Balmyrene, f. oben ©. 1487), wes— 
alb Salomo zu Ehren des Sieges fie erbaut und die Palmenz 
adt, Palmyra, genannt habe. Merkwürdig iſt es aber doch, wenn 
hinzufügt, daß die Stadt früher nur ein Vorort geweſen ſei, 
Mm Nabuchodonoſor auf feinem Kriegszuge (Ezechiel 26, 7) 
ogen Serufalem und gegen Tyrus (vgl. oben ©. 329) nicht habe 
‚olfen im Rüden liegen laffen, da eine ftarfe jüdische Beſatzung 
ein gelegen, die er nur nach vieler Mühe beftegte, und daß er 
m Ort dann in Brand aufgehen 6) ließ. Es würde dies die ein- 
‚ge ältere nichtshebräifche Nachricht wor der Zeit der Seleuciden von 
—* ſein, die zu uns gekommen, aber den Namen Tadmor nennt 
. Malala nicht; auch ijt feine Angabe nicht immer entjcheidend. 
Durch chriſtliche Seribenten iſt, bis auf die Eroberungen 








* Notitia Dignitatum etc. Orientis etc. ed. Ed. Böcking. Bonn. 
1839. 8. T. I. p. 84, Comment. p. 380. °) Theophanis Chro- 

, nographia, ed. J. Classen. Bonn. 1839. Vol. I. p. 267, 11. 

De Malalae Chronographia, ed. L..Dindorfii. 1831. p. 426. 


1504 Weft-Aften. V. Abtheilung. I. Abfchnitt, $. 41. 


der Mufelmänner in Syrien, nichts Genaueres über Balmyra 
befannt worden; doch mochte fie immer als Grenzfefte des römischen 
Reichs nicht unbedeutend geblieben fein. Als die Araber fid 
unter Khaleds Anführung mit ihren Heeren vor diefer Stadt, die 
von ihnen nie Balmyra, jondern immer nur Tadmor genannt 
wird, zeigten, wollten die Bewohner zwar anfänglich fich vertheis 
digen, doch nahmen fie bald, wie die Araber fagen, die Capitu— 
lation7) an, die ihnen angeboten wurde, und zahlten Brand— 
ſchatzung. Von den Truppen des letzten der Omejadifchen Khalifen, 
von Merwan II., gegen den ſich die aufrührerifche Stadt Tad— 
mor bei den PBartetungen, welche die neue Dynaftie der —— 
Khalifen erregte, empört hatte, wurde fie überfallen, ihre damalige, 
Bevölkerung abgeſchlachtet (T. oben ©. 1009) und ihre Mauer: 3 
gefchleift (im Jahre 745 nah Chr. Geb.) 8). Die bis in das 
11te Jahrhundert dennoch nicht unbedeutend gebliebene Bevdle 
ferung der Stadt Tadmor, welche noch vor der Mitte deſſelben 
von Sftafhri als, nebft Salamia, zum Gouvernement von Höms 
























heftiges Erdbeben gefunden zu haben, dag im Jahre 1042 
nah Chrifto (434 der Heg.), das beide Prachtftädte Baalbek und 
Tadmor traf, und den. größten Theil der Einwohner ie 
fer. letztern Stadt, nad) dem Berichte des Abu'l-mhaſen (Arab 
Mier. der Parif. Bibl. bei Quatremere a. a. D.), unter feinen 
Ruinen erfihlagen und begraben haben jol. Spuren folder Zer— 
rüttungen der Architecturen, die nur von Erdbeben (vergl. oben. 
©. 1034) herrühren Fonnten, haben auch alle genaueren Beobachter 
wahrgenommen 10). Seitdem, bis zum Jahre 1135, fommt Tad— 
mor als von den Fürften von Damascus abhängig vor; in die⸗ 
fen Jahre aber trat der Emir von Höms (Emeſa) feine Stadt an 
Damascus gegen Uebergabe von Tadmor ab, das feitdem ei einen: 
eigenen Emir erhielt, der dafelbft unabhängiger fein konnte als 
zuvor zu Emeſa an der großen Landſtraße. Tadmor konnte Bw 
das Alyl für die von den damascenifchen und anderen Fürſten he 
verfolgten Prinzen werden, die fich dafelbft befeftigten, wie nament 
ih im genannten Sahre Sufuf ben dirug, ein in Ungnade 


62 ehren Annales. T. 11. p. 116, bei at 
Makrizi, Hist. des Sultans Mameluks. Paris, 1842. T. II. Ann: 
p- 255; ©. Weil, Gefchichte der Khalifen. I. S. 40. °) Nach 
Baatremere b c. und ©. Weil, Gef. I ©. 686. °) Iſtakhri, 
bei Mordtmann. ©. 5, 40. " O. v. Richter, Wallf. ©. — | 


Rabbi Benjamin in Palmyra. 1505 


efallener Höfling Mahmuds von Damascus (nad Nowairi, Mifer,, 
ei Quatremere) 11), 

In dieſer Periode ift e8, daß Rabbi Benjamin von Tu- 
ela Tadmor befucht zu haben ſcheint (um das Sahr 1173) 12), 
a8 er von Salomo erbauen läßt. Er muß wol von Baalbef aus, 
a8 nach ihm ATagereifen von Tadmor. entfernt angegeben ift, und 
ber Garietein dahin gelangt fein, denn er vergleicht diefen leb- 
en Ort ſchon mit dem Kirjathaim (|. oben ©. 1457), wo er 
ber nur einen einzigen jüdifhen Einwohner fand, der dafelbft 
18 Färber lebte. Dagegen fand er Tadmor, das, fern von 
dem bewohnten Orte, in der Mitte der Wüfte ftehe, noch von 
ner Mauer umgeben, und daß es von jehr großen Steinen, wie 
zaalbek, erbaut fei, wo 2,000 friegerifhe Juden anfäffig, die 
t Fehde mit den Chriften und den arabifchen Unterthanen Sultan 
tureddins (von Damascus) ftanden, und ihren Nachbaren, den 
Rohammedanern, Beiftand leifteten. Die drei Vorfteher diefer jü- 
iſchen Gemeinde nennt er Rabbi Jitſchak Haj’rani, Rabbi Nathan 
nd Rabbi NWiiel. 

—  Edrifi nennt zwar eine Tadmir im füdtinnen Spanien, ſcheint 
ber die Tadmor in Syrien nicht zu kennen. Abulfeda giebt 
ber eine gute Beſchreibung, ſie zu ſeiner Zeit zu Arabien rech— 
end). Die aſtronomiſche Lage von Tadmor giebt Abulfeda 
erſchieden an nach zwei ſonſt wenig bekannten orientaliſchen Auto— 
en, nämlich nach el-Atwal!*) zu 62° Long. und 34° Lat.; die 
weite Angabe nach dem von ihm genannten Resm mabrikein- 
‚ eine arabifche Bearbeitung der Geographie des Ptolemäus) 
ber 67° Long. und 35° Lat.; aber die erfte Angabe von 34° Lat. 
FE wirklich dieſelbe, welche der griechische Ptolemäug giebt. Hier— 
af fahrt Adulfeda alfo fort: Tadmor nimmt einen Theil der. 
andſchaften von Syrien (Badyet al-Scham) im vierten Elima ein. 
8 it eine kleine Ortfchaft in der Provinz Höms (Emefa) im 
ten der Stadt. Der größere Theil des Bodens befteht aus 
alzmoräſten, Doch ftehen Dort Balmen und Olivenbäume. Dafelbft 












| 


9 Nach, Ebn Athir Kamel. Tom. V. p. 21, bei Quatr&mere; De 
Guignes, Gefch. d. Hunnen, bei Dähnert. II. ©. 437 u. IV. ©. 238. 
=) The Itinerary of Rabbi Benjamin of Tudela, ed. Asher. Ber- 
5 =1n,'1840. 1. p. 87. 13) Abulfeda, Géogr. d’Arabie. Trad. 
a R- Reinaud. Paris. 4. 1848. T. II. p. 118— 119. 24) Wüsten- 
feld, Abulfedae Tabulae quaedam Geographicae. Gotting. 8. 


" 1835. p. 89, 9. 


Ritter Erdkunde XVII. Eeece 


— 





— 


1506 Weſt⸗Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 41. 


find bewundernswiürdige Denfmale aus fehr alter Zeitz nämlich 
Säulen und große Steinblöde, Tadmor liegt etwa 3 Tagemärfche 
von Emefa und eben fo fern von Salamya. Eine Mauer ums 
giebt fie und fihließt eine Gitadelle mit ein. Im Azyzy (d.i. dem; 
Werke des Mohallebita vom 3. 996) 15) fteht, daß Tad mor von 
Damask 59 Milles und von Nahaba 102 Milles fern fei, daß mar 
dafelbft fließendes Wafler, Obftbäume und Aderfelder finde, unt 
daß die Stadt von Salomo, Sohn Davids, erbaut fei. Hie 
fügt der Index Geogr. aus Abu Obeida, der vor dem Ja 
1160 lebte, daß diefe alte berühmte Stadt 5 Tagereifen von Ale 
entfernt liege 16). Ihre Bauten feien von weißen Marmorfäule 
getragen; Bewohner follen fhon vor Salomo und David dort @ 
weſen fein. Jetzt wohnten fie in einer Burg, die mit eine 
Steinmauer umgeben fei, zu welcher eine Thüre von Doppel 1 
flügeln aus Stein gebildet führe (cui porta est bipatentibu 
e lapide valvis praedita, bei Schultens). Noch ftehen dafeldft F 
heute fehr hohe Thürme. Ein Fluß tft dajelbfi, welderd 
Palmen der Gärten bewäſſert. Hierzu bemerft Schulte 
daß der Autor gegen andere Berichterftatter zu verftehen geb 
Salomo fei nicht der erſte Conditor, fondern nur Neftaurator 
Tadmor gewefen. Auch ift wol zu bemerfen, daß der Autor bie 
oft bezweifelte Thatfache von einem perennirenden Sluple 
den ſchon Ptolemäus angab, beftätigt. gr! 
Noch einmal wird Tadmor zur Beit bei Timurs Go 
zung 17) von Damascus (im $. 1401) erwähnt, wo Diefer Ort 
der Wüfte die Zuflucht des turfomanifchen Stammes Sulft | 
geworden war. Diejen auch da zu verfolgen, fehidte Timur, l 
er nach der Zerflörung von Damascus gegen Höms a | 
war, einen Theil feines Heeres gegen Antiochia, einen ame e 
gegen die Turkomanen von Cubek am Euphrat und ein 
dritten Theil deffelben, 10,000 Mann, gegen die von Salomo au 
Stein erbaute Stadt Tadmor (Tedmir bei Scherifeddin) 2 
nebft ihrem Gebiete von den Sulfadr befeßt war, um diefe 5 


* 




























°15) Wüstenfeld &.p. 76: 1%) Schultens, Index Geogk 
Vita Saladini, s. v. Tine: Chr. Rommel, Abulfedae A 
Deser. Gortiie 1802. 4. p. ‚98, §. 4.; - Lord Lindsay, Le 
U. p. 166. 17) J. 9. Hammer, Geſch. des Osmanifchen ih 
1.303... 29) en Histoire de Timurbec etc. Tra 
de P. de la Croix. Delf. 1723. Tom. III. p. 348 —349; vet’ 
Quatemi£re Il. c. 


Palmyra im Mittelalter, 1507 


indern. Es gelang ihnen, diefem Stamme an 200,000 Stüd 
haafe zu rauben, und ihn felbft mit feinen Pferden und Kamee- 
in die arabifche Wüfte zurüczumerfen, worauf die Timuriden 
n Euphrat zogen und fich mit den anderen Heeren wieder ver- 
igten, 

Seit diefer Zeit wird noch im Jahre 1640 nad) Chrifti Ge- 
et bei den Arabern Tadmors als eines eigenen Gouvernementg 
ahnt, das fich alfo noch frei von der türkiſchen Oberherrfchaft 
alten haben mußte; vielleicht daß ſchon der Araberftamm der 
tafeh damals übermächtig geworden, den wenigfteng die er- 
I Wiederentdeder Palmyra's gegen Ende des 17ten Sahrhun- 
is dort jchon vorfanden, welcher dem zu Abulfeda’s Zeit dort 
nadifirenden Stamm der Thay aus dem Innern Arabiens nach— 
olgt zu fein fcheint. | 

Die Nachricht, welhe Auatremere aus dem Manufeript deg 
3 unbekannten Autors des Mefälef alzabfar zu obigen An- 
en noch hinzufügt, feheint ſich wol. auf eine frühefte Zeit zu be— 
jen, die uns aber nicht fpeciell angegeben ift, denn es heißt 19) 
in: Tadmor fei eine Stadt, die eben fo zu Syrien, wie zu 
IE gehöre, da fie auf der Grenze beider Länder liege. Salomo 
e fie gegründet; man ſehe dafelbit prächtige Gärten und fehr 
are Handelswaaren. Die Bewohner ſeien ſehr reich und unter 
m Kaufleute, die durd aller Herren Länder reifen. Das Di- 
alinſcha ſtimmt in der Diftanz von 59 Milles zwifchen Tad- 
und Damascug mit den obigen Angaben überein, aber Rabbah 
200 Milles oder 3 Tagemärfche davon fern fein. Le Pere 
t die Diftanz Palmyra's vom Euphrat auf 60 Milles an, vom 
elländiſchen Meere auf 200 Milles 20), 

So weit die bis auf die neueren Zouriften aus der Vergans 
eit Tadmors uns befannt gewordenen hiftorifchen Ueberliefe— 
en, deren viele Lücken durch manche der Inferiptionen in gries 
er und palmyrenifcher Sprache, wie durch die zahlreichen ar- 
oniſchen Denfmale felbft einige Erläuterungen erhalten, zu 
wir jeßt übergehen Fönnen. 












— 





Quatremère, in Makrizi, Hist. des Sultans Mameluks. T. II. 
App. p. 256. 20) Le P£re, Description de l’Egypte, Etat 
noderne. I. p. 25. i 


\ 

1 . 

BR -/ 
\ 


Gecce2 


1508 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. F. 41. 


Erläuterung 2. 





































Die Ruinen von Palmyra. 


Bon der Nuinenfülle, die in ihrer weiten Zerftreuung ein 
jehr bedeutenden Raum einnehmen, deffen Begrenzung noch Feine 
weges nach feinen verfehiedenen Richtungen genau ermittelt wun 
ift e8 ohne Grundpläne und Aufriffe unmöglich, eine Flare 2 
ftellung zu geben, was den Künftlern, die fih damit beſchäft 
haben, gang überlaffen bleibt ?!), Kine romantiihe Schilde 
derjelben, wie fie bei höchſt unvollfommener Kenntnig dem 
Bolney oder Beith gegeben haben, würde hier am unrechten Oo 
fein). Rob. Wood's Meifterwer? gab einen aufgenomme 
geometrifch orientirten Grundplan, Tab. II., und in 3 Taf 
eine vortrefflihe Banoramanficht der Haupterftredungf 
Ruinen, Tab. I. in 3 großen Sectionen mit erflärendem U 
p- 35, die von N.D. aufgenommen wurde, nach welcher vom g 
Ben Sonnentempel in Oft der ftaunende Blid über die Unzahl 
noch frei ftehen gebliebenen Säulen, Säulenreihen und einzel 
Bauwerke gegen Weft über weite Ebene hinftreicht, bis zu 
niederen Bergreihen, welche fie im W. und S.W. mit den Gh 
thürmen und der höher liegenden Ruine der alten Saracenend) 
begrenzen. Der Hauptblid fällt hier aber nur auf die Centt 
maſſe des noch in chaotifcher Zerftreuung dichter beiſammen 
bliebenen Theiles, der in feiner längften Ausdehnung von Di 
W. noch einigermaßen durch die Phantafie ein Bild von der 
tifen Anordnung des Ganzen zufammenfaffen läßt, weil hie m 
tige und lange Säulenreihen, wenn auch mit vielen Unterbrech 
gen und Nebenbauten, den Hauptton angeben, in dem man— 
ed wagen fönnte, fi) das. Ganze zu reconftruiren. Aber von 
jüdlichen und nördlichen Ausdehnungen der großen Stadt lapt 
bei dem Wald der zertrümmerten, meift umgeftürzten und übe 
ander gehäuften Maffen gar Fein fi) ordnender Zufamment 


2, 
. 








21) Rob. Wood und Cassas, Voy. pittor. de la Syrie; tedu 
Anfihten davon bei Volney, Neife. Ueberf. Sena, 1788. Ti 

©. 211—213. 22) Volney, Reife. Dentfche Ueberf. Iena, 1 
Th. I. ©. 207—221; ©. A. Veith, Die Ruinen von Palı 
in v. Hormayrs Archiv für Gefch., Statift., Literatur der Ki 
1824. Wien. XV. Jahrg. Nr. 101, 102 u. 112. ©. 550 u. 60. 


| Ruinen von Palmyra. 1509 


den Anblid des Auges erfpähen. Dazu wärden erft Special: 
erfuchungen und Ausgrabungen nothwendig fein, von denen 
jer noch Feine Rede fein Fonnte. Nach Bergleihung der Maße, 
be D’Anville nah dem Plane und dent Maße von Rob, 
od über die Direction und Länge der Hauptftraßen (von 3,500 
4,000 Fuß) von ©. nad) W. berechnen Fonnte, mußte er in 
er Richtung die Ausdehnung von Palmyra (die Irby auf 
englifhe Meile angiebt) der ganzen Länge von Paris gleich: 
en, welche diefe Capitale zu feiner Zeit entlang dem Ufer der 
me einnahm 23). Einen andern Plan hat Caſſas noch mit 
ir Detail, Nr. 26 feines pittoresfen Werkes, gegeben, dem eben- 
3 mehrere Generalanfichten 4) beigegeben find. Unter mehreren 
iſenden der umgeftürzten oder gänzlich von ihren Zußgeftellen 
hwundenen Säulen innerhalb des Ruinenraums, deffen Um— 
g de Caraman?s) auf %, Lieues fchäßte, Fonnte er noch über 
aufrecht fiehengebliebene Säulen nach allen Richtungen 
‚zählen. Die ftehengebliebenen Nefte von gänzlich verfallenen 
ibtgebäuden, die meift Tempeln, Baläften oder anderen öffent- 
en Bauwerken angehören mußten, laſſen fih etwa in einem 
Bend von verfchiedenen tjolirter ftehenden Sauptgruppen mit 
Auge verfolgen, deren einftiger Zufammenhang hie und da mit 
en Ruinenreften nur gemuthmaßt werden Fann, jo fange nod) 
© willenfchaftliche Erforſchung des ganzen Ruinenfeldes angeftellt 
Die eine nicht geringe Ausbeute für Kunft und Gefchichte geben 
de, obgleich die Entftehung diefer Gapitale in feine fo hohe 
it hinaufragt, wie etwa die von Thebä, Memphis, Baby- 
‚ Ninive und dergleihen. Der Styl der noch flehenden 
reſte fchließt fie zunähft an Baalbek und andere fyrifche 
fe aus der Seleucidenzeit, wie an Antiohia, Apamia, 
ra, Hathra, Gerafa, Gadara oder Philadelphia, an. 
läßt die Bergleihung des Bauftyls diefer Städte?6), jagt 
feiner Beobachter, den gemeinfamen Urfprung diefer Ge- 
e eben fo wenig zweifelhaft, als den Zeitraum ihrer Entite- 
. Die Ruinen von Balmyra in ihrer Gefammtheit der Menge 
Ausbreitung nah, in dem Emporfleigen unzähliger ifolirter, 














D’Anville, L’Euphrate et le Tigre. Mem. 1779. 4. p. 34. 
Cassas 1. c. No. 58 etc. 
de Caraman |. c. p. 337. 


O. v. Richter, Wallf. S. 222. 


1510 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abfchnitt, $.41, 


ganz weißer Säulen und Pfeiler aus der gelben Sandfläche der 
grenzenlofen Wüfte in die ewig blauen Lüfte haben etwas eigen 
thümlich Meberrafchendes, was allen anderen Nuinenftellen fehle 
gehe man aber zu der Unterfuhung ihrer befonderen Verhältniſſ 
über, fo haben ihre einzelnen. Gruppen nicht das Impoſante etw 
ägyptiſcher Denfmale, nicht einmal durd ihre Höhe das Grandiofe 
wie die von Baalbef im umfchränktern Coele. Auch durd ihr 
weniger fein erfcheinende Sculptur machen fie nicht den Eindrud 
wie jene. Dod find fie in gleichem Styl und faft eben fo reiche 
Sculptur in den Ornamenten ihrer Glieder und Gebälfe aufgeführl 
Wenn fie nicht. in gleich hoher Vollendung und Zeinheit erfchei 
bemerft Addifon?7), fo liege dies vorzüglich nur darin, daß de 
Stein fi) weniger vortheilhaft ausnehme, wie der zu Baalbek, d 
er mehr der Zerftörung und der VBerwitterung des ftets anfchlager 
den, vernichtenden, rauhen Sandes durch die Wüftenftürnie ausgı 
fegt fei, als die in dem gefihüßteren Thale des Libanon liegend 
Ruinen von Baalbef, die aber in Hinficht der Anordnung, A 
Säulenzahl und des Umfanges gar nicht mit denen von Palmyı 
zu vergleichen find. Die Ruinen von Baalbek befchränten fi 
auf die zwei innerhalb einer Art Gitadelle eingefhloffenen u 
ringsum von hohen Bergketten umgebenen Prachttempel, dag 
gen hier auf einer weiten, freien Area unzählige Säulen iſol 
oder wie ein Säulenwald, der Baalbek fehlt, hie und da die 
gedrängt beifammen oder getrennter ftehen unter geringeren m 
figgebliebenen Baureften, zwifchen denen man überall, br ih 
Beftimmung ermitteln zu fönnen, nach den verfchiedenften Richtn 
gen hin umberirren kann, ohne ihren Zufammenhang zu er enne 
und wo nur noch an einer Stelle der großartigſte Ref dı 
Sonnentempels fih, doch aud ungemein impofant über? 
Ganze hervorragend, noch burgartig für das Auge erhebt, 
Auh Irby und Mangles?) fanden den Stein der 
von PBalmyra, obwol man ihn auch Marmor nennen fünne, d 
viel geringer und leichter zerftörbar als den zu Baalbek, der | 
die Sculptur weit vortheilhafter und daher deren edelfte archit 
tonifche und Fünjtlerifche, wenn ſchon etwas überladene, bunt 
und unterbrochene Ausarbeitung doch eines viel tieferen Studin 

























>27) Ch. Addison I. c. Il. p. 286. 
2*) Jrby and Mangles, an p. 269. 


Die Ruinen von Palmyra. 1511 


rih if. Auch das Grandiofe der 60 Fuß hohen und bis 7 Fuß 
Diameter haltenden Säulenfchäfte dafelbft, nur aus drei Stei— 
1 zufammengefeßt und mit den ſchönſten von 20 Fuß im 
mfang haltenden Säulen im Peripteros umgeben, fuche man in 
ilmyra vergeblich, wo jelbft die Fleinften der Säulen, wenn fie 
rt 3 Zuß im Diameter und 30 Fuß Höhe Haben, doch immer 
8 6, 7 bis 8 GSteinftüden beftehen. Die Säulen des großartig-. 
n Baues daſelbſt, des Sonnentempels, die, im Beriftyl ftehend, 
Fuß hoch find und 30 Fuß Diameter haben, find doch immer 
8 3 bis A Steinftüden zufammengefeßt. Der Granitfäulen find 
t wenige; von den vieren, die in der Mitte der größten Säu— 
ſtraße ftanden, ift nur eine aufrecht ftehen geblieben. DBiele der 
aulen find cannellirt oder gerieft, und alle Quaderftüde durch 
etallflammern zujfammengehalten, meint de Garaman?). 

Mit den an Umfang und Großartigfeit fo ausgezeichneten und 
les übertreffenden Ruinen zu Thebä am Nil und ihren Pylo— 
1, Säulenhallen und Sphinzalleen halten fie vollends Feine Ver— 
ichung aus, und darin flimmen alle aus Aegypten nad Pal— 
yra vordringenden Reijenden 30) beiz denn dort fteigen viele der 
iulen von 24 Fuß Umfang bis zum wahrhaft Erhabenen von 
Fuß jenfrechter Höhe empor. 

Auch haben ſchon Dawkins und R. Wood3!l) ganz richtig 
merkt, daß ein großes hiftorifches Intereffe, welches die Denfmale 

ı Athen, Nom und jelbjt geringeren Ruinenflädten darbieten, 
il man in deren Betrachtung zugleich verjchiedene Beitperioden 
Culturzuſtände fi zu vergegenwärtigen im Stande tft, den 
men von PBalmyra fehle, weil diefelben fat alle mehr von 
ihem Alter aus einer und derfelben Entitehungsperiode 
Berlauf weniger Jahrhunderte hervortraten und eben fo faft zu 
iher Zeit auch ihren Untergang fanden. Aber eben dadurd) 
de eine genaue Erforihung derjelben Iehrreicher an hiſtori— 
en Refultaten für eine nationale Entwidelung ihrer Erbauer, 
n auch nicht für die Kunft fein, wenn alle erforderlichen Aus— 
dungen ihrer Grundlagen mit ihrer weitern Betrachtung ver: 
den werden Fönnten, weil man dann bei dem völligen Man- 
8 einheimifcher Gefchichtfchreibung doch auf die nationalen Ge— 
2 


») de Caraman I. c. p. 335. 
)) Ebendaf. p. 337. 

) Rob. Wood 1. c. p. 15. 

| 













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1512 Weft-Aften, V. Abtheilung. I. Abſchnitt. F. 41. 


ſchichtszuſtände aus der Gleichzeitigkeit ihrer Exiſtenz zurückzu— 
ſchließen befähigter werden wirde, als da, wo die verfchiedenartig- 
ften Zeitmomente aufeinander gefolgt find, und in einander einwirfend 
erscheinen. Den Bortheil bietet die Auinenftätte von Palmyra, 
daß ihre Baufteine nicht, wie bei anderen, verfchleppt wurden, ſon— 
dern an der Stelle beifammen liegen blieben, wo fie umftürzten: 
denn Feine andere Stadt wurde, weder in der unmittelbaren Nähe, 
noch in weiter Umgebung, nach ihrer Zertrümmerung aufgebaut, 
wodurch ihre Baufteine zu Neubauten hätten dienen fönnen, wie 
dies bei fo vielen fyrifchen Städten, bei Karthago und anderen 
jo häufig der Fall war, daher von der alten Karthago, von der 
alten Tyrus, von der alten Serufalem fo wenig übrig geblieben. 

Dennoch bemerkte man auch hier zweierlei Unterfchiede in den 
Ruinen, die aus ihrem verfchiedenen Alter hervorgingen, indem die 
älteren derfelben durch die Zeit felbft fo jehr verfallen waren, - 
dag man fie feiner genauen Meffung unterwerfen fonntes dagegen 
die jüngeren, beffer erhaltenen Architeeturen durch offenbar abficht- 
liche Gewalt erft ihre Zerftörungen erduldet hatten. 

Nur eine Ausnahme von jener gleichartigen Nebereinftimmung 
des Architecturſtyls Schienen die eigentlihen Grabmonumente zu 
machen, die man deshalb anfänglich nach ihrer eigenthümlichen Form 
für älter und mehr einheimifche, von den übrigen griechifchen 
mehr abweichend conftruirte Bauwerfe hielt. Bei näherer Uns 
terfuchung ihres Innern fanden fich jedoch diefelben Iururidfen ar— 
chitectonifchen Gliederungen und Ornamente, wie im übrigen neu— 
griehifchen Styl, fo daß fie feiner vor der Einführung griechifcher 
Kunf in Balmyra fchon vorhandenen Altern Kunftperiode, etwa 
einer Davidifchen oder indifchen, angehören könnten. 

Die Bauwerke gehören hier insgefammt der fpätern Zeit der 
römischen Architecturperiode des 2ten und Zten Jahrhunderts an 32), 
in denen durch Größe, Pracht und Schmuck erfeßt werden follte, 
was ihnen durch Einfachheit und Reinheit der edelften Verhältniſſe 
abging; dorifcher Styl fehlt hier ſchon gänzlih 3); außer 4 jo- 
nifchen Halbfäulen im Sonnentempel und 2 jonifchen in einem der 


Maufoleen find alle anderen corinthifcher Ordnung, zwar von 7 


großer Schönheit, einft mit prachtvollen, in Metall gearbeiteten, 


*22) 3. Kugler, Handbuch der Kunftgefch. Stuttg. 1848. S. 296. 
29) Rob. Wood l. c. p. 15, 45 and tab. XXI. 


Die Ruinen von Palmyra, 1513 


unftreitig wie in Baalbef vergoldeten Gapitälen, aber ſchon zuwei— 
len mit bedeutenden Abweichungen und Fehlern, ſelbſt mit Bizarre— 
rien in den Zuſammenſetzungen. Der Mangel an Reinheit des 


edelſten griechiſchen und noch guten römiſchen Styls ſollte in den 


Prachtruinen zu Baalbek, wie hier zu Palmyra, durch Ueberladung 


mit der fortgeſchrittenen Sculptur und ihrer Ornamente erſetzt und 


verherrlicht werden, wobei ſich Palmyra wieder vor Baalbek durch 
die unzählige Menge von Büſten und Statuen auszeichnet, 
welche ſelbſt an den Säulenſchäften, etwa im erſten Drittheil ihrer 
Höhe, auf eigenthümlich vorſpringenden Conſolen angebracht waren. 
Schon in Baalbek und in Hatra zeigten ſich Spuren ſolcher in 
den Architeeturen angebrachten Büftenfculptur 3%); aber hier in 
Balmyra nimmt dieſes Ornament der Statuen in allen Go: 
fonnaden fo überhand, daß es faft vorherrfchend 35) genannt werden 
fann, und in den langen Säulenreihen von eigenthümlicher Wir- 
fung fein mußte, die wir jebt nur etwa im Kirchenftyl der gothi- 
Ihen Architectur des Mittelalters, wo diefes Ornament auch Ein 
gang gefunden, zu beurtheilen im Stande fein möchten. Damit 
hängt auch die fehr ausgezeichnete. Reihe von Standbildern, 
welche vom Staat und dem Bolfe verdienten PBerfönlichfeiten er— 
richtet wurden, zufammen, die zwar faft alle zertrümmert und, bie 


‚auf wenige Heberrefte, zerfchlagen fein mögen, von denen aber noch 


die meiften Snferiptionen in griehifcher oder palmyreniz 
her Sprache auf dem Boftamente ihrer Säulenfhäfte fich 
erhalten haben, welche die dort in Gebrauch gefommene, fehr Haus 
fige perfönliche Weihe durch Errichtung von Statuen beftätigen. 
Außer diefer Gigenthümlichfeit find es noch die, wie auch an— 
derwärts in derfelben Zeitperiode, errichteten, vielen Fleineren oder 
größeren Tempelchen und Tempelbauten, mit Prachtpfortensb), 
Mauerpilaftern 7), offenen Säulenhallen, Wafferlei- 
tungen und bejonders großartigen Säulenftraßen mit 
prächtigen Porticus, wie wir fie ald Syriens Architeetur befonders 
eigenthümlich in Antiochia (unter dem Namen der Kyften, vergl. 


»#) Rob. Wood I. c. p. 17. 35) Siehe die Tafeln bei Caflas, in 
Nr. 33, 37, 545 R. Wood, Tab. IV. u. XIV. im Sonnentempel 
und XXVL, zumal XXXV.; de Caraman |. c. p. 336. 

0) Siehe bei Bafjas, Nr. 41, die Prachtpforten des Haupttempels ; 
R. Wood, Tab. Vl., VIL, IX., XL etc. °”) Siehe bei Caſſas, 
Nr. 35, die Pilafter am Sonnentempel und bei Rob. Wood Tab. J., 

- IV, IX., XLIII. 


* 


1514 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $.41. 


oben ©. 1164 u. f.), in Upamea, Gerafa und anderwärts fennen 
gelernt, deren auch hier der eine größte die ganze Stadt von 
D. nah W. durchlängende vierdoppelte Säulengang von 
3,500 Fuß Länge die flehen gebliebene Hauptreihe der Nuinen- 
gruppe 38) bildet. Nur gegen 200 find von ihr noch aufrecht 
ftehen geblieben, zu der aber in jeder der 4 Reihen, nad den 
übrig „gebliebenen Bafamenten zu rechnen, einft 274, alfo zuſam— 
mengenommen über Ein Tauſend Säulenfchäfte gehörten, die 
von A bis 5 großen Porticus 39) unterbrochen daftanden. 

Noch werden die Nuinen Palmyra's von der eigentlichen, 
einft bewohnten, aber ganz verlaffenen Stadt oder wol nur von 
Feftungsmauern umgeben, die meift zerftört find, jedoch aud) 
heute noch von einzelnen Thürmen flanfirt, die wenigftend noch hie 
und da aus der Oberfläche des Bodens hervorragen. An der 
Süpdoftfeite des Tempels Fonnten R. Wood und Caſſas feine 
Ueberrefte derjelben wahrnehmen, wo fie doch auch wol zum Schuße 
des Haupttempels nicht gefehlt Haben werden, da Aurelianus in 
feinem Briefe über die Belagerung (Fl. Vopiscus, Div. Aurel. 26) 
von der ftarfen Befeftigung und der außerordentlichen Vertheidigung 
der Mauern fpricht, die ihm jo große Noth machte (Dici non 
potest, quantum hie sagittorum, qui belli apparatus, quantum 
telorum, quantum lapidum: nulla pars muri est, quae non 
binis et ternis balistis occupata sit etc... Wood fhäbt ihren 
Umfang wenigfteng auf 3 englifche Miles, die Araber gaben aber 
einen größern Umfang der einftigen Stadt, bis auf 10 englifche 
Miles, anz und diefen Raum nimmt eine etwas höher als die 
übrige flache Wüfte liegende Terraffe ein, die aber doch nicht jo er— 
haben liegt, wie der von den jebigen Mauerreften noch eingefchlojz 
fene Stadtraum. In diefem weitern Umfange, verficherten Die 
Araber, finde man überall beim Nachgraben ebenfalls Ruinen. Die 
3 Miles Umfang find für die alte, volfreihe Stadt unftreitig zu 
gering; es ift wahrfcheinlich, daß hier nur der Kern der Capi— 
tale mit feinen Tempelheiligthümern, Paläſten und öffentlichen 
PBrachtbauten lag, deren Weberreft famt den prächtigen Maufoleen 
einen Beweis der Größe und Bedeutung der Stadt giebt, deren 


f P e 
538) Cassas, Voy. No. 53, mit Grundriß und Aufriß, und No: 55, 
57, 60, 71, welche die prächtigen Porticus darftellen; Rob. Wood, 
T. I. w OL °°) Cassas, Voy. No. 93, Porticus des Diocletian; 
auch No. 55, 57, 60, 71; Rob. Wood, Tabul. XXI —XXVl. 
u. XXXV. 





we E Pr Dr ln ET — 


Die Ruinen Palmyra's. 1515 


gemeinere Wohnungen der Hauptmaſſen des Volks wol nur außer— 
halb derſelben die Vorſtädte einnahmen, wie dies bei Damascus, 
Antiochia und anderen größeren und reichen Städten des Orients 
der Fall war. Bei der Bedeutung, welche die theilweis zerſtörte 
und auch wieder von Aurelian und ſeinen Nachfolgern reſtaurirte 
Stadt beibehielt, wie ſich dies aus dem Prachtbau mit Diocletians 
lateiniſcher Inſchrift ergiebt, wird durch Kaiſer Juſtinians Ver— 
wandlung in eine Grenzfeſte des Reichs eine Concentration 
ihrer Vertheidigungslinie nothwendig geworden ſein, weshalb die 
Umfangsmauer enger als zuvor um Palmyra zuſammengezogen 
werden mußte, und dieſem entſpricht auch die jüngere Conſtruction 
dieſer Mauerreſte aus den Byzantiner Zeiten, ſamt den quadrati— 
ſchen Thürmen, an die man die Stadtmauer anlehnte; denn dar— 
unter ſind auch drei ältere Gräberthürme, welche der heid— 
niſche Todteneultus in die Verſchanzungsmauer zu ziehen nicht ge— 
ſtattet haben würde; die aber die Byzantiniſchen Baumeiſter, als 
Chriſten, nicht abhalten konnten, ſelbſt die Todtengrüfte der Heiden 
mit in ihre Verſchanzungen einzureihen; die übrigen Gräberthürme 


blieben jedoch außerhalb dieſer Juſtinianiſchen aus Werkſtücken auf— 


gebauten jüngeren Stadtmauern liegen. Der größte Theil des durch 
dieſe Mauer ausgeſchloſſenen antiken Stadttheils lag, nach 


R. Wood, vorzüglich gegen S. O.; dagegen ſchloß fie auch einen 


Theil der Thalfenfungen gegen N.O. mit ein, welche zuvor nicht 
zu der alten Stadt gehört hatten, und eine noch jpätere Zeit der 
Saracenen hat die Berfchanzungslinie, welche gar feine Thürme 
zeigt, bis auf die weftlichfte VBorhöhe der Berge fortgefeßt, auf des 
ten einem Gipfel ein Saracenenfhloß erbaut wurde. Dies liegt 
jedoch Tängft in Trümmern, und bietet nur den Bortheil einer 
großartigen Aus- und Weberficht über die Nuinenwelt mit der gro- 


Ben Tempelburg in S.D. dar auf das dahinter liegende wüfte Feld 


des Salzſees und gegen D. auf die unendliche, monotone Wüfte 
bis zum Guphrat, gegen W. bis zu den Gipfelreihen des Anti— 
Libanon. 

Die erften Entdeder Palmyra's, die Kaufleute von Aleppo, 
hatten gehört 9), daß diefe Burg von einem Man Oglu, einem 
Prinzen der Druzen zur Beit Sultan Murads I. (um das 
Sahr 1585), erbaut fei, was mit der früheren Herrichaft der 


0) R. Wood I. c. p. 39; Ch. Addison 1, c. Il. p. 288. 


1516 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abfchnitt, $.41. 


Ma’aniden (j. oben ©. 735), feit der Periode der Kreuzzüge, 
die erft fpäter nach dem Libanon zogen, ganz gut ftimmt, da den 
Fürften Manogli*) von Syrien Sultan Sekim I. der Erobe- 
ver, als Oberhaupt eines Sandſchak mit Fahne und Trommel, zu 
Damascus im Sahre 1516 inftallirte. Bekanntlich ward Fachr— 
eddin (im 3. 1595, f. oben ©. 104 u. f., 395 u. f.) Ober-Emir 
der Druzen im Libanon, der hier unter Sultan Murad II. feine 
Herrfchaft nach allen Seiten fehr erweiterte, und auch diefe Sara- 
zenenfefte in Balmyra zur Zügelung der Araber während feiner 
langjährigen Herrfchaft erbaut haben mochte, big mit dem Sturze feiner 
Dynaftie (im 3. 1694) durch die dauernden VBernichtungsfriege der 
Türken unter Sultan Murad IV. gegen die Druzenherrfchaft auch 
diefe Burg der Ma’aniden mit vielen anderen im Libanon zerz 
ftört fein mag. Jetzt ift die ſchwer zu erflimmende Burg, zu der 
alle Zugänge abgebrochen find, nur noch ein Alyl für Räuber, faft 
nur von Fledermäufen bewohnt; ein einft fehr tief in Fels einge: 
hauener Brunnen ift ohne Waffer #). De Caraman fchreibt fie 
wol fälſchlich Kalga Ebenman®), wol richtiger Kalaat ibn- 
Ma’an. — 

Das Hauptgebäude der ganzen Ruinengruppe Palmyra's, 
an ihrem ſüdöſtlichen Ende gelegen, iſt der prächtige Ueberreſt 
eines quadratiſchen Tempelbaues von 700 bis 750 Fuß Länge 
auf jeder Seite, der große Tempel des Baal oder Helios, der 
Sonnentempel (Templum Solis*), vgl. oben ©. 240, 241), 
genannt, den Kaifer Aurelian erft zerftörte, dann aber wieder 
mit vielem Koftenaufwande in feiner alten Form herzuftellen befahl 
(Fl. Vopiseus, Div. Aurelianus 31). | 

Sp weit R. Wood's Nachforſchungen reihen, jcheinen die 
Reftaurationen Aureliansg am Sonnentempel ziemlich bedeutend ges 
weſen zu jein, aber gar nicht zum Driginalplan gepaßt zu 
haben #), ug 
Sp wurde er wenigftend in feinen Hauptmaffen erhalten, aber 
durch die ſpäteren Beherrfcher, vielleicht fehon unter Suftinian oder 


4) 3. v. Hammer, Gefch. des Osmanifchen Reichs. Bd. II. ©. 481. 
) Ch. Addison. I. p. 311. *°) de Caraman Il. c. p.336—338. ° 
9) Bei Rob. Wood find 19 große Tafeln, tab. IT—XXL, mit feinen 
Abbildungen erfüllt; bei Caſſas, Nr. 28—42, oder 14 große Anz 
ſichten nebft den Meffungen aller architectonifchen Glieder, und 
Grundpläne der ganzen Tempelburg, wie der innern Tempelmofchee. 
-*°) R. Wood I. c. p. 20. 





Die Ruinen von Palnyra. 1517 


entfchiedener unter den mufelmännifchen Arabern, in eine gut zu 
vertheidigende Tempelburg verwandelt, Das prächtige äußere 
und innere Haupteingangsthor wurde mit einer quervorgezogenen 
Mauer und einem mächtigen Quaderthurm aus deffen Trümmern 
theilweife zugebaut, die ganze Rückſeite vermauert, die Fenfteröff- 
nungen an den Seitenwänden mit Steinen zugefeßt, und in dem 
Innern des von Säulenhallen und Tempelmauern mit Pilaftern 
umgeben gebliebenen, vielfach veränderten Raumes fiedelte fich das 
armlihe Araberdorf, aus 15 bis 20 niederen Hütten beftehend, 
an, in welchem die einzige heutige Bevölferung von kaum ein paar 
Hundert Arabern (de Caraman ſchätzte fie im Fahre 1837 auf 
200 bis 300) 6) angefiedelt ift, die im Jahre 1835 Feine 20 
waffenfähigen Männer ftellen fonnte. Das einftige Brachtportal von 
urfprünglich 15 Fuß Weite, dag von der äußern Treppenflucht zum 
innern Tempelhofe führte, ift durch den rohen faracenifhen Vor— 
bau der Mauer zu einem jo fihmalen Eingange verengt, daß nur 
noch ein Kameel zu den Dorfhütten hindurchſchreiten kann. Die 
innere Area des Tempelraums, die einft mit Foftbaren Steinplat- 
ten getäfelt war, ift fo ganz mit Erdhütten und Schuttmaffen, 
Trümmern und Schmuß bedeckt, wo einft die große Bompa der 
Briefter und Fürften ihre feierlichen Umzüge hielt und den Göttern 
die Opfer darbrachte, daß nur noch ein paar diefer Marmorgetäfel 
fihtbar geblieben find. Dieſelbe Erniedrigung hat diefen Sonnen= 
tempel durch das verjchimpfende, elende Araberdorf getroffen, wie 
‚die Prachttempel zu Thebä durch den Anbau von Luxor. 

Geht man um die Außenfeite diefer Tempelburg herum, fo 
zeigt fie noch immer ein impofantes Anfehen, denn auf allen Sei- 
ten, von doppelten Säulenreihen umgeben, kann man deren nad) 
ihren ehemaligen Stellen noch 376 zählen, und hinter ihnen haben 
ih die inneren Zempelmauern, mit 700 Bilaftern geziert, erhalten, 
‚ zwifchen denen eben fo viele reichornamentirte Fenfterbefleidungen 
den Blick nach der innerften Area geftatten, in deren Mitte das 
i eigentliche Tempelheiligthun ftand und zum Theil noch fteht. Der 
| gräulichen Zerftörung ungeachtet ift doc noch Vieles an feiner ur- 
ſprünglichen Stelle geblieben, und zumal die nördliche Seitenwand 
iſt am vollfommenften erhalten. Auch an der Weftfeite 47) ftehen 
ı nod) viele, 37 Fuß hohe, Säulen, und die inneren Wände find voll 


| 
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*6) de Caraman I. c. p. 335. 
90h. Addison. II. p. 297, 


1518 Weft-Aften. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. F. 41. 


Niſchen zu Statuen, in denen, wie auf den an den Säulen ange 
brachten Gonfolen, mehrere Hundert von Statuen errichtet fein 
mochten. Die größte Schändung hat die Frontfeite, das corin- 
thifche große Portal gegen Welt, erliten, wo die prächtigften 
Sculpturen und Ornamente zertrünmert, vermauert oder verfcho- 
ben find. Aus der Treppenflucht, die hinaufführte, wurde zumeift 
der plumpe Quaderthurm erbaut, der die eine Hälfte der Fronte 
ganz verdedt. 

Der innere Tempelhof) ift groß genug für das ganze jebt 
dort ftehende, freilich elende Araberdorf, in deffen Mitte der in— 
nerfte Tempel ®) in gleicher Pracht aufgeführt ift, deffen nörd- 
liche Hälfte, die eigentlihe Gella des alten Tempels, zu einer mo- 
dernen Mofchee gebraucht, zu Caſſas Zeit noch von feinem Chris 
ften betreten werden durfte. Bon der einftigen Säulenftellung, 
welche diejelbe Cella umgab, find nur ein paar Säulenfchäfte fliehen 
geblieben, aber das Prachtthor, von vorzüglichfter Schönheit, ift 
geblieben. Die merfwürdigften Sculpturftüde, die fih von diefem 
großen Tempelbau erhalten haben, find von vorzüglicher Schönheit, 
Außer cannellirten Säulen find e8 die reich verzierten Fenfter- und 
Thürbefleidungen, die Gebälfe mit den ſchön gearbeiteten Reben— 
und Traubengehängen, mit Guirlanden, von geflügelten Genien ge— 
tragen, der große Vogel mit auggebreiteten Flügeln auf Stern: 
grund über dem Hauptportal 50), gewöhnlich Adler des Jupiter 
oder des Sonnengottes genannt, der aber dem magifcheorientalifchen 
Bogel in der berühmten Tempelfeulptur zu Baalbek gleicht (vergl. 
oben ©. 248). Befonders wichtig find die palmyreniſchen 
und griehifhen Infchriften über Portalen und an Säulen. 
Die meiften Sceulpturen in diefem Haupttempel, von gleicher 
Schönheit, wie die von Baalbef, und in demfelben Styl, find von 
ihren Stellen als Trümmer herabgeftürzt. Die meiften find colof 
jale Steinblöde, viele von 12 bis 20 Fuß, einer, den Addiſon 
maß 51), von 35 Fuß Länge. | | 

Gaffas, zu T.I. No.45 feiner Tafeln, bemerkte, daß diefe 
Sculpturen am Haupttempel vor allen auch denen des Jupiter 
tempels, der unter Diocletian zu Spalatro am Adria-Meere 


+2) R. Wood, Tab. XXI.; Cassas, Tab. No.28. *°) R. Wood, 
Tabul. XVI.; Cassas, Tabul. No. 33, das Eingangsthor zur Eella 
No. 41; de Caraman. p. 337. 5%) Rob. Wood, Tab. XVIL; 7 
Cassas, Tab. No. 42. 4) Ch. Addison. IH. p. 297. ze | 





Die Ruinen Palmyra's. 1519 


in Dalmatien erbaut worden, gleichkomme. Das Blätterwerk in 
den Geſimſen war mit Goldbronze überzogen, wie es die an ihren 
Stellen noch vorhandenen Stifte beweiſen. Sie gaben den Trup— 
pen Aurelians und den nachfolgenden Arabern ſchon eine gute 
Beute; daher die von ihnen überlagerten Sculpturen oft nur weit 
Schlechter ausgeführt erfcheinen, weil ihnen diefer zugehörige Schmud 
heutzutage fehlt. Im einer Seitencella des innern Tempels, an 
deifen Nordfeite, hatte R. Wood in einer reich mit Gaffetten und 
Rofetten verzierten Wand die Abbildung eines in ſchöner Sculptur 
ausgearbeiteten Thierkreiſes 62) aufgefunden, mit den bei Rö— 
mern befannten Sternbildern, Jungfrau, Waage, Scorpion u. |. w. 
In deffen Mitte war ein ältlicher Kopf als Büſte in Relief aus— 
gehauen, mit 6 andern Büften umher, deren eine eine Strahlenfrone 
hat, eine andere geflügelt erfcheint, und welche offenbar die 7 Pla- 
neten darzuftellen beftimmt waren. Alfo auch hier wol ein entjchei- 
dender Beweis, daß mit dem Tempeleultus zu Balmyra alt: 
fabaifher oder haldäifher Aftraleultus verbunden war, 
wovon wir ſchon in Obigem auch in der Hauptmofchee zu Damas- 
cus aus der Periode diefes vorschriftlichen Tempels (vergl. oben 
©. 1374) entjchhiedene, wie in Höms und Baalbef wahrfcheinliche 
Spuren nachgewiefen haben (vergl. damit über den Thierfreis 
der Chaldäer die Note von Birch)ss). 

Leider haben andere Neifende weniger Aufmerkſamkeit auf die⸗ 
ſes intereſſante Denkmal verwenden können, ſelbſt Caſſas, der 
ausdrücklich ſagt, daß zu dieſem nördlichſten Theil der Cella, in 
welchem das Heiligthum der Moſchee ſich befinde, jeder Zutritt zu 
einer Zeit verſagt ſei; zur Zeit der Aegypter-Herrſchaft muß 
Meer Theil bei der Abſchwächung der Araber zugänglicher gewor— 
: fein, wie dies aus Addifon hervorgeht; zumal ſeit den Sie— 








en Ibrahim Paſcha's über die Araber (im Sahre 1832) bei 
ömsst) waren die Beduinen etwas zahmer geworden; feitdem 
ielten 70,000 Mann Truppen bis zum Jahre 1840 ganz Syrien 
Nuhe. 

Durch Ch. Addiſonss) erfahren wir, daß es wirklich noch 
orhanden it; er RD um es zu fehen, am Nordende des 


| 
| 
I) 


— — 





9) R. Wood, Tab. XIX. >) A 9. Layard, Niniveh und feine 
IR Ueberreſte. Deutſch von Meißner. Leipzig, 1850. ©. 411, Note. 
>) A. de Caraman I. c. p. 324. 
|? Ch. Addison 1. c. II. p. 302. 


© 
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r 


| 


\ 
i 


1520 Weft-Aften. V. Abtheilung. IL Abfehnitt. $. 41, 


innern Araberdorfes durch eine Feine Tempelfanmer, die er jehr 
reich ornamentirt fund, in deren Mitte er eine große quadratifche 
Steintafel von 18 Fuß Durchmeffer wahrnahm, die wie eine hohl 
ausgehauene Domfuppel, melde einft, wie der Zodiacug zu 
Denderah, das Dedgetäfel des Gemachs geziert haben mochte, in 
ornamentirte Quartiere getheilt war mit den Köpfen (deren Zahl 
‚er nicht einmal angiebt), aber das Ganze von einem Kreife um— 
geben, darauf die 12 Zeichen des Thierfreifes eingehauen was 
ven, die er den befannten fir gleich hielt. Doch möchte von die 
jem Monumente eine genauere Abzeichnung durch Fünftige Befu- 
cher jeher wünfchenswerth fein. Dann, nachdem Addifon mehrere 
jolher Zempelfammern voll Shmug und Unrath mit Fadeln durch— 
frochen hatte, Fam er am Südende des Tempels zu einer glei— 
chen Kammer, in welcher er eine Steinfeulptur, in 8 ſolche Felder 
getheilt, mit einem gleich großen Steinblod bemerkte, und mil 
einem Kreisbogen als Ornament, auf dem er aber feinen Zodiacuß 
wahrnehmen Fonnte. Doch wird auch dieſe Sculptur nicht ohne 
Bedeutung im Sabäer-Cultus geweien fein. Caſſas und andere 
Zouriften haben dieſes Monument überjehen. 2 

Durch die Araberhütten, die faft nur aus den Trümmerſtücken 
der innern Tempelruinen aufgebaut und an das Innere der Tem— 
pelwände angelehnt find, fonnte Addifon bis zu der Mauerhöhe 
des innern Tempels hinauffommen, auf deren großer Breite er be 
quem umbergehen und die intereffantefte Ausficht über das sa 
Nuinenfeld zu feinen Füßen genießen Fonnte, 

Caſſas giebt an den 4 Eden des innern Tempels Tre 

an, welche einft auf die Dachhöhe hinaufführten, wie ſich derglei— 
hen auch an den Eleinen Zempelchen im Libanon faft übera 
vorfanden (wie in den Tempeln zu Hösn Niha, Baalbek u. a. 2. ' 
ſ. oben ©, 197, 248). 

Bon diefer Höhe Fonnte Addifon an beiden Enden die 4 
nigen dort angebrachten joniſchen Halbſäulen in der Nähe ſehen 
deren Capitäle zwar, gleich allen anderen, fehlten, an deren = | 
man aber noch die Löcher zur Befeftigung für den Bronzeüberzu— 
der Gapitäle wahrnehmen Fonnte. Dieſer innere, eigentlihe Tem 
pel ohne die Säulenreihen hat 134 Fuß, das ganze wi 
180 Fuß Ausdehnung. 

Nachdem Addifon- während feines längern Aufenthaltes UT 
den Ruinen von Palmyra auch den Haupttempel nad allen Rid 7, 
tungen hin befichtigt und auch deffen unterirdifche Kammern durd 7, 


— 
























Die Ruinen Palmyra's. 1521 


hen Hatte, war er froh, an der Hinterwand des Tempels dur 
ne Steinthiür56) derfelben gegen die Oftfeite wieder durch einen 
heimen Ausgang an die freie Luft treten zu können; er war 
ich dieſen, der nad) der Wüftenfeite des Euphrats führte, fehr 
berrajcht: denn es ſchien ihm gewiß, daß durch einen folchen oder 
mlihen Geheimgang an diefer Stelle einft Zenobia in der 
acht entflohen fein müffe, um Hülfe für ihre Belagerten bei den 
erfern zu juchen. Auf jeden Fall ift diefe Steinthür in der 
empelmauer, dadurch beachtenswerth, daß ſie fich auf ihren eiges, 
en Angeln drehte, gleich der vordern Tempelthür. Alſo aud) 
8 zu dieſem jüngern PBrachtgebäude ward die Kunft der auf 
Iren eigenen fleinernen Angeln ſich dDrehenden Flügel: 
Jüren von mächtigen Steinquadern zu fiherm und uns 
jeinbarem Verſchluß angewendet, die einen fo eigenthümlichen 
haracter der älteften Architectur der Grotten und Gräber durd) 
n ganzen Haurän, durh Gilead und Bafan von Gadara 
Stdf. XV. 1. ©.380, 382), von Edrei in Bafan über Bofra 
8 08-Szalt und Belfa (Erd. XV. 2. ©. 858,81132, 1163) 
den, und ſchon in den 60 Städten des Könige Og in Bafan 
it hohen Mauern, Thoren und Riegeln angedeutet erjcheinen. 
nd dies ift nicht die einzige in ihren Angeln fich fchwingende 
teinthür, fondern in den Baureften, welche im Norden der Stadt 
h vorfinden, ſah Addifon an vielen Stellen folhe maſ— 
ve Steinthüren”), die, troß der großen Laft, fich doch ſehr 
icht auch heute noch in Steinangeln ſchwingen, und fi) befon- 
18 zur Masfirung der Eingänge, wie zu geheimnißvolen Aus- 
ngen aus den Mauerwänden der Gebäude eigneten. Auch Irby 
d Mangles hatten viele diefer fteinernen Slügelthüren 
(arble folding doors) 58), die noch in ihren Angeln fich drehten, 
I mehreren großartigen Maufoleen der innern Stadt wahrgenoms 
In, die zwar ausgeplündert waren, -deren Zlügelthüren aber mit 
h nelen, wie Mauerwände, von außen verziert, jedoch nur roh 
Bgemeißelt, oder vielleicht auch ſchon wieder verwittert jein mochten. 
v. Richter fand ſolche Thüren vor; die merfwürdigften von 
On, ſchon ihrer colofjalen Größe halber, müffen aber wol diejeni- 
BI de8 Haupteinganges zum Sonnentempel gewejen fein. Bon 
















ee 


’°) Addison 1. c. II. p. 3i3. 
Ebendaſ. II. p. 316. 
°) Jrby and Mangles. p. 272; D. v. Richter. ©. 222. 


itter Erdkunde XVII. | Dodddd 


ie 
| 





* 


1522 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $, 41, 


ihnen ſcheint Abu Obeida, der vor dem Jahr 1160 gelebt, als 
Augenzeuge zu fprechen, wenn er von ihm, der ſchon zu feiner Zeit 
in eine Tempelburg verwandelt war, fagt: nune degunt (Palmy- 
reni scil.) in arce quadam ejusdem quae muro lapideo est 
septa, et cui porta est bipatentibus e lapide valvis praedita etc, 
ſ. in Bohaeddini Vita Saladini, ed. Schultens im Ind. Geogr, 
s. v. Tadmor) 59). Bon diefem großen Sonnentempel ausge⸗ 
hend, und meiſt von einem Araber als Cicerone 60) geführt, um 
das völlig einſame Trümmerlabyrinth ſicherer zu durchſtreifen, wo 
ein Begegnen mit einem und dem andern wilden Streiflinge dei 
Wüſte für die unbefangene Betrachtung der Antiquitäten und 
Kunſtwerke nicht erfprießlich fein möchte, wird- gewöhnlich der, 
ſelbe Weg eingefchlagen, aus dem dann aud) die Befchreibung dei 
Trümmer durch die Touriften hervorgegangen ift, der man es au 
wol anmerken Fann, daß fie fich, die wenigen dort länger —— 
den Dawkins, R. Wood, Caſſas, Addiſon ausgenommen 
unter der herfömmlichen Leitung ihres Cicerone nicht einer frei 
allfeitigern Forfchung hingeben Fonnten. Das Befanntere oder zu 
gänglichere wird daher immer wieder von neuem beſucht und iM 
Allgemeinen geſchildert, das ſchwerer Zugängliche und noch Unbe 
kannte bleibt zur Seite liegen, und bei Feiner ſpeciellen Unterſt 
hung wird verweilt. Und doc bemerkt ſchon Addifoneh w 
fehr richtig, daß erft durch die Specialerforfhung und genauer 
Unterfuhung des Befondern fih ein immer erhöhteres Intereffe FR 
das Gefammte und dann erft ein Verſtändniß deg fo fremdartt 
gen, in derMitte einer weiten Wüfte gelegenen Ganzen entwi 
fönne, das beim erften Ueberblik nur angeftaunt zu werden pfle 
Ohne die Fünftlerifhe Darftellung würde die bisherige, blos bi 
Aeußerlichen ftehen bleibende Befchreibung des Befondern in vice et 
Chaos von Geſtalten und Zertrümmerungen völlig — 4 | 
geblieben fein, und eg würde noch immer eine wahrhaft | 4 
geordnete Miſſion dazu gehören, um nah längerm Aufenthalte di 
jelbft das wahre DVerftändniß dieſer untergegangenen Welt de 
Nachwelt wieder zu eigen zu machen. Wir müffen daher hier nu 
auf die Einfiht der Kunftabdildungen in ihrer ungemein reiche 
Fülle bei Wood und Gaffas hinweifen, die jedoch ohne —— ' 































55%) Lord Lindsay, Letters. Vol. II. Note p- 300,55 ur — 
°%) D. v. Richter, Wallf, ©. 216, 220, 9 
69) Addison 1. c. p. 290. { 


Die Ruinen Palmyra's. 1523 


g blieben, und können nur noch einzelnes Hiehergehörige nad 
Vorgange der Touriften befonders hervorheben, unter denen 
. Richter feine Durhwanderung der Ruinenwelt am Fürzeften 
geordneteften darftellt, fo daß man mit ihm etwa dag 
send der Hauptgruppen der Ruinen im Norden, Weften und 
den von dem großen Sonnentempel aus am behaglichften 
hivandern Fann, worauf hinzumeifen 62) hier hinreichen wird, 
wir nicht erfchöpfend, — nur characteriſirend verfahren 
en. 

Den Hauptcharacter giebt der ganzen Ruinenmaſſe die co— 
[ale Säulenftraße®), welche dag Auge vom Sonnentemyel 
faft in gerader Linie, nur mit wenigen einzelnen Abbiegungen, 
h die ganze Zrümmerfläche in einer ungeheueren Perſpective 
olgen kann, von S.O. gegen N.W. big = den an 300 Fuß 
n Borfetten des Dſchebel Abiad (f. oben ©. 1478) %), welde 
iſons Araber Dſchebel Belaes Kant, deren Fegelhoher 
fel in NW. mit der Ruine des Türkenfhloffes gekrönt ift, des 
Nüden gegen S. W. aber fi durch die große Zahl der hohen 
am geftalteten, vereinzelt ftehenden Gräberthürme der Maus 
sen der Balmyrener, auch aus der Ferne gefehen, auszeich- 
Die Linie diefer Säulenftraße, von einer Sechftelmeile Länge 
t 4,000 Fuß), bezeichnet eine Reihe von einft 1,200, jest nur 
400 aufrecht ftehen gebliebenen, 20 bis 30 Fuß hohen Säu- 
äften mit oder ohne Capitäle. Einzelne Gruppen von ihnen 
noch durd) die [hönzfeulpirten Quergebälfe der fie einft theil- 
bedeckenden Dachdecken in langen, durch die Luft hinziehenden 
teetonifchen Linien verbunden; denn wahrfcheinlich wird die 
hier vierdopplige Eolonnade, wie zu Antiohia (vergl. 
©. 1164), in ihren gededten, jchattigen und in ihren unbe- 
N, jonnigen Säulengängen die Spaziergänger und Gefchäfts- 
durch die ganze Mitte der Hauptftadt hindurchgeführt haben. 
en Säulen diefer Hauptftrafe und an den Quadern ihrer 
fen, die überall zum Tragen von Statuen und Büften durd) 
fen vorbereitet waren, bemerkte ſchon R. Wood 65) die mei— 
er von ihm aufgefundenen Weiheinfhriften mit den Da— 



















FD. ». Richter, Wallfahrten a. a. D. S. 219—223; Addison. Il. 

.290— 302; Jrby and Mangles. p. 267—273. °®y Cassas, 

I" général de la grande Gallerie. No. 53. °*) Addison. 
p- 290. ni R. Wood. p. 17. 


Ddddd2 


1524 Weft-Aften, V. Abtheilung. II. Abfepnitt, F. 41. 


ten, welche unftreitig den Statuen ihrer Wohlthäter, die Senat 
und Volk verherrlichen wollten, zubehörig waren. Bon der Zen: 
bia felbft hatten fich bisher noch Feine Inſchriften gefunden; fei e8 
daß ihre Negierung zu kurz dazu war, oder daß, wie Dr. Haller 
vermuthete, ihr Andenken von den Nömern abfichtlich auf den 
Denfmälern ausgelöfcht ward; von Odenaths Geſchlechte haben fid 
Dagegen mehrere vorgefunden. 

. Ehe man vom großen Sonnentempel aus in Ddiefen langer 
Xyſtus eintritt, liegen rechter Hand unter vielen anderen Trümmer 
auch die einer Mofchee, welche aus lauter Fragmenten ältere 
Sculpturfteine aufgebaut ift, ein Zeichen, daß fpäter hier die ara 
biſche Bevölkerung nicht blos, wie heute, auf die innere Area de 
großen Sonnentempels befchränft gehlieben war. Auch am Wef 

ende der Säulenftraße hat Addifon 66) eine zerftörte, alſo eir 
dritte, Moſchee der früheren Zeit aufgefunden. 

Geht man weiter, ſo folgt eine große Gruppe von vielen ve 
ſchiedenen Bauwerken, die mit großer Pracht vor dem Hauptpo 
tale und der Treppenflucht zum Haupttempel aufgeführt waren, Dr 
denen. nur noch in Pfeilern, Triumphbogen, Portifen mit mehren 
Bogen und einzelnen Säulen die Refte übrig geblieben. An ein 
der dort fiehen gebliebenen Säulen fteht die griechiſche Infhri 
(vom 3. 246 n. Chr. Geb.)67), die von einer Kaufmannsgeſellſch 
dem Anführer ihrer großen Karawane zur Meffe nad Bologef 
zu Ehren und mit Dank in Stein eingegraben wurde, auf w 
chem unſtreitig die Statue dieſes Anführers (ſein Titel 9 
giſtratsperſon ift Aftorubaida, fein Name Julius Aure 
Zebida) errichtet war. Dieſe Ehrenfäule eines Wohlthätert 4 
Kaufmannfchaft fteht am Eingange eines großen Borticus, umd 
von Prachtgebäuden fo umgeben, daß fie wol, wie die Baut 
vieleicht einer Art von Börfe oder einem Geſchäftsplatze J 
Schmude dienen follte, woraus die Bedeutung aud mancher an 
ren ähnlichen Brachtruinengruppen hervorgehen möchte... 

Von hier aus laffen fich die Richtungen mehrerer Strafe 
mit Prachtbauten befegt, gegen Norden, Süden und Weften I 
folgen, deren Mitte die große Säulenftraße durchſetzt, welche 
vielen Säulenquerftraßen und Ruheplätzen mit Denfmalen du 



















566) Addison. II. p.290.  °”) Corpus Inser. Graec. No. 4 
j. Heeren, Commercia urbis Palmyrae etc. Gotting. 1831. 
No.2. p. 13; Addison. I. p. 320. 


Die Ruinen Palmyra’s, 1525 


jnitten wird. An vielen diefer Querdurchſchnitte, deren man 
wa 5 große und mehrere Eleinere wahrnehmen kann, waren ftets 
ruppen von PBaläften, Tempeln und anderen öffentlichen Bauten 
id Kunftwerfen angehäuft, ähnlich wie dies auch aus der obigen 
eihreibung des großen Xyſtus in Antiochia, in Apamea hervor: 
ht (ſ. oben ©. 1078, 3165). Mit den Darftellungen von deren 
eberreften find viele Kupfertafeln bei R. Wood und Caſſas ge 
mückt; an ihren Bafamenten und Untergeftellen finden fich viele 
T befannt gewordenen palmyreniſchen und griechiſchen In— 
hriften zu Ehren verdienter Mitbürger um Volk und Senat, 
ren ſehr viele, noch unentzifferte oder halbverwitterte dort zurück— 
blieben; fie begleiteten, die wie in einem langen Triumphzuge an 
n Säulenreihen aufgeftellten Statuen ihrer Wohlthäter und gro- 
m Männer, für deren zahlreiche Errichtung die Palmyrener eine 
ahre Leidenfchaft gehabt zu haben jcheinen. Zum Theil zeigen 
fe Gruppen, daß fie in Maffen durh Erdbeben) nad glei- 
en Richtungen umgeftürzt wurden. Hie und da zeigen fih aud 
loffale, prächtige Granitquadern, Pfeiler, bis 30 Zuß lange 
ranitſäulen, die nur aus den berühmten ägyptischen Stein- 
rüchen des ſchönen rofenrothen Granites 69) bis hieher geführt fein 
snnen. Auf der Nordfeite der großen Säulenftraße Fonnte ſich die 
toße Maffe der Privatwohnungen der Palmyrener ausbrei— 
n, in einer Weite, die bisher faft noch Feine genauere Unterſu— 
ung erhalten hatte. In ihnen Fonnte Addifon bei feiner 
Jurhwanderung noch fehr gut die geregelten Straßen und Pfla- 
wiwege erkennen; er fand dafelbft viele Nefte von Terra Cottas 
d anderen Töpfereien mit den fihönften Zeichnungen in pracht— 
(fen blauen und anderen brillanten Farben 70). Viele loſe, den 
tatuen angehörigen Köpfe, einige Sarcophage mit Büſten— 
Ilpturen an Seitenwänden, und durd) das Nuinenfeld nad) allen 
eiten zeigten fich kleine Capellen, vor denen gewöhnlich ein 
ar Säulen am Cingange ftehen geblieben, jo daß Addifon 
ſolcher Tempelhen mit 2 Eingangsfäulen auf feiner nur kurzen 
Aamderung zählen Fonnte, und zugleich 264 noch zerftreut umher 
ren gebliebene Säulen der verfchiedenften Art. - Diefe Thatfachen 


Irden in der Sigung der ſyro-ägyptiſchen Societät zu London 



















| 
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\ 
4 


AAdison 1. c. II. ꝑ. 294. 


Ebendaſ. II. p. 292. 
0) Ebendaf. II. p. 316, 321. 


| 
I 
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/ 
2 





























1526 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 41. 


vom 9. April 1854 unterftüßt, indem M. 3. Hetley einige be 
nachbarte und figurirte Terra Cottas nebft Abbildungen mit 
menſchlichen Figuren vorzeigte, die er in den Ruinen von Palmyra 
kürzlich aufgefunden (Athenaeum Lond. No. 1383. 1854, p. 529). 

Sunerhalb des großen vierdoppelten Säulenganges fieht man 
wol, daß er für die Fußgänger einft mit Marmor getäfelt war, 
aber heutzutage ift er größtentheil® mit 3 bis 4 Fuß hohen Schuttz 
maſſen von Sande überweht. Auch Refte von einftigen Waſſer— 
leitungen finden fich häufig in diefen Nuinen der antifen Stadt 
vor; ein jolcher Aquäduct konnte in feinen Ruinen von den weit 
lichen Bergen entlang der ganzen Säulenftraße und quer unter 
ihr hindurch nordwärts bis in die Nähe. des Sonnentempels um 
‚dann nordoftwärts abzweigend mitten durch die Ruinen der Nord, 
ftadt weit hin verfolgt werden, wie er in Caſſas Stadtplan ein⸗ 
gezeichnet iſt. J 

An der Südweſtſeite der Säulenſtraße find bisher nur wenige 
Beobachtungen angeftellt worden; die meiften ftehen gebliebenen 
Hauptgebäude gruppiren ſich in ihren Prachtruinen zunächft lange 
ihrer Säulenreihe hin, wo man. ihnen verfchiedene Beftimmungen 
hypothetifch angewiefen hat. Biele von denen, welche die erftet 


tempeln von Säulenhallen umgeben find, und ebenfalls einen Hof 
raum voll Reime einjchließen, erklärte ein feiner Kenner DM 
Antiquitäten, W. 3. Bankes 71), gentehieden für Privatwoh un. | 
gen palmyrenifcher ga in deren palaftähnlicher Mitte der Hpf 
räume er noch die Gonftructionen der Fontainen und Andere 
auffand, was auch an andere Bauten der Privatwohnungen in 
Drient, nur in größerm und prachtvoller durchgeführten Styl, en 
innert. Un einer Stelle ftanden deren vier folder Privat | J 
nungen beiſammen, ſo daß man ſie früher für eine große Tempel 
halle halten konnte; fie erinnerten aber beſtimmt an ähnlihe Ei 
richtungen, die fih auch in den Impluvien der vompejaniſchen An 
lagen wiederholen. 

Am Weſtende der großen Säulenſtraße, wo ſie ſich in ver 
ſchiedenen Gradationen mit Treppenfluchten den Vorſtufen des weſt 
lichen Bergzuges nähert, häuft ſich wieder die Maſſe der ftehe 


— ER IE NE 


571) Jrby and Mangles. p. 272. 


Die Ruinen Palmyra's. 1527 


bliebenen Prachtruinen ins Außerordentliche. Man hat den ein— 
nen Bauwerken verſchiedene Namen gegeben, wie dem ſogenann— 
ı Balaft der Zenobia) in S. W. der großen Säulenftraße, 
n Bortieus oder Balaft Dioclefians wegen feiner Inſchrift, 
nm Tempel des Neptun), am Weftende der Säulenftrafe, 
gen der an ihm befindlichen Sculpturen von Syrenen, Flußgöt— 
n, Delphinen u. f. w., die zu den ausgezeichneteften Sculpturen 
jören, an denen die größte, architectoniſche Pracht verfchwendet 
cheint. 

Auch ragen hie und da ganz einzeln ſtehende, bis 50 Fuß 
he, colofjale Säulen mit Mauerwerk auf den Gapitälen von 
Fuß Umfang ”*) in die Luft empor, die an die mit Emblemen 
jierten Einzelfäulen der Terraffe von Perſepolis oder an die 
nbolifchen Säulen, wie fie vor dem Tempel in Serufalem oder, 
ch Herodot, im Melifart- Tempel zu Tyrus, auch in Baalbek 
d anderwärts in Syrien aufgerichtet waren, erinnern, deren Bes 
nmung noch unbekannt geblieben. Ihre Aufjäße zeigten bei 
igen noch Eleinere aufrecht ſtehende Säulchen, andere feheinen 
Male Statuen getragen zu haben, deren Fußgeftelle noch ſicht- 
find. Bier folcher ifolirter Säulen fiheinen- mit ihren 
atuen den impofanten Schluß am Weftende der großen Säulen 
Be gebildet zu haben, wo fie über alles Andere hervorragten. 
einer folchen, 42 Fuß hohen, ganz einfam flehenden Säule im 
ihen Nuinentheile der Stadt befindet fih an der Baſis die 
echiſche Inſchrift, welche ſagt, daß ſie zu Ehren des 
amenes?6) und ſeiner Väter von Freunden des Vaterlandes 
Verehrung der unſterblichen Götter errichtet ſei (im J. 138 
hr. Geb.). 

Von Circus, Amphitheatern, Theatern und anderen 
auden der Griechen und Römer, welche durch ihre Maſſen ge— 
lich der Zerftörung fpäterer Sahrhunderte am meiften Wider— 
) feifteten, waren ſchon Dawfing und R. Wood überrafcht, 
e Spur in den Ruinen PBalmyra’s vorzufinden, da fie doch 
ihrer vorhergegangenen Ffurzen Wanderung durch Asia minor 
t die Ueberrefte von mehr als 20 antifen Marmortheatern 


















Cassas, No. 74; Addison. Il. p. 287 etc, 

‘ Cassas, No. 86—91. 

Addison. Il. p.291, 293. 

„Corpus Inser. Graec. No. 4479; Addison. I, p. 314. 


1528 Weft-Afien, V. Abtheilung, II. Abfehnitt; $. 41, 


vorgefunden hatten; doch fand fich die Infchrift eines Lyooavouog 
(Aedilis) oder einer Magiftratsperfon vor, welche den Bazaren und 
Öffentlichen Spielen vorftehen mochte, die den Palmyrenern nicht 
fehlten, da fie bei deren Feier (in ludis equestribus jagt Zosi- 
mus LII. 15) al8 Rebellen von Aurelian überrafcht wurden. Nur 
von einem Circus 76) oder Stadium, von 210 Fuß Länge, der 
fih im rechten Winfel ſüdwärts von der großen Säulenftraße ab- 
zweigt, hat fich eine ziemlich vollftändige Nuine erhalten, in der 
an 48 Stellen noch 10 Säulen aufrecht ftehen geblieben. Gaffag 
hat deifen Plan aufgenommen. } 

Auch von Bädern, die dem Lurus des Orients fo unentbehr:' 
. lich waren, wie wir dies bei Antiochia gefehen (f. oben ©. 1167 
u. 1172), haben fih nur wenige Ueberrefte gezeigt, doch wahr 
jcheinlich nur, weil fie in die tiefften Stellen des Boden® ein’ 
gefenft, zunächft der Ueberfchüttung durch Trümmer und der Zu 
deckung während jo vieler Jahrhunderte durch die herbeigewehten 
Sandmaffen der Wüfte unterworfen waren und erft wieder aufge 
graben werden müßten. Doch hat Addifon auch am Weftende, 
in Verbindung mit den Aquäducten, die Anlagen großer Baf 
fing und Bäder’) vorgefunden. An natürlich laufende 
und Fünftlich geleiteten Waffern fehlte es fchon zu Pliniu 
Beiten in Balmyra nicht (Palmyra urbs nobilis situ, divitü 
soli et aquis amoenis. Plin. H. N. V. 25). 

Schon Ptolemäus führte, wie wir früher bemerkt haben 
ein fließendes Waffer in Palmyra an, das mitten in 7 
wafferarmen Wüfte wol den Namen eines Fluffes verdienen mot 
gleich dem benachbarten Chryforrhoas von Damascus, die er ben’ 
mit in die Reihe zwifchen Jordan und Euphrat zufammenftell' 
wennjchon beide erfteren an Größe den beiden letzteren nicht ve’ 
glichen werden fünnen. Doc verdienten fie diefe Stellung w 7) 
dur ihre Bedeutung, die fie dur Menfhenhand gemonne 
da der eine zu Damascus ein Paradies zu jchaffen im Stande w 7. 
und der andere Fluß zur Blüthezeit des palmyrenifchen Reiche dr’ 
jen Hauptjtadt ficher auch mit einem Paradiefe umgeben hatte, bi) 
dem jedoch heutzutage Faum noch ein Nachweis gegeben we’ 
den kann. 






















— => 


576) Cassas, Stade de la grande Gallerie. No, 80, 
””) Addison. Il. p. 286, 316. 


Die Ruinen Palmyra's. | 1529 


Flav. Joſephus fagt ausdrüdiih, dag Salomo diefe Pal: 
myra, die er wenigftens für die Tadmor Salomo’3 hielt und zu 
feiner Zeit. kennen mochte, dort wegen ihrer Waffer in der Wüſte 
erbaut. habe (f. oben ©. 1493); und Abu Obeida in feiner Be— 
jhreibung von Tadmor beftätigt dies (habent et fluvium qui pal- 
mas eorum hortosque rigat. Ind. Geogr. ed. Schultens). Zur 

antiken Zeit waren innerhalb der Area des Sonnentempels zwei 
große Wafferbaffins, zwifchen denen man vom prächtigen 
Hauptportal hindurchgehen mußte, um zum innern Tempelhofe zu 
gelangen. Es konnte hier zum Göttereultug der Syrer eben fo 
wenig am Waſſer fehlen, wie an anderen fyrifchen Tempelorten, 
3 DB. zu Baalbef, wo folche zur Feier der Feſtgepränge gehörten, 
wie wir Died aus des Märtyrer Gelafinug Todestaufe im dorti- 
gen Wafferbaffin im Jahre 269, alfo kurz vor der Zerftörung 
Palmyra’s, erfahren (f. oben ©. 240). Schon R. Wood hatte 
dDiefe Bertiefungen des Baſſins im PBalmyratempel in einer 
Tiefe von 13 Fuß unter dem Getäfel der Tempelarean wol bemerkt, 
aber ihr Zweck war ihm, da fie mit Schutt gefüllt waren, unbe: 
fannt geblieben. Es waren 200 Fuß lange und 100 Fuß breite 
vertiefte Räume, die er in 2 großen Rechteden in feinen Grundriß 
des Tempels einzeichnete (j. Tab. III.). Dur fpätere Unterſu— 
hung ermittelte Caſſas, daß e8 2 TZempelteihe von 8 Fuß 
Tiefe waren, zu denen die Tempelbefucher auf 8 Stufen zu ihren 
dort zu verrichtenden Abblutionen hinabfteigen mußten. Es find 
die bei Heeren jogenannten Piscinae (Commerce. urbis Palmy- 
‚ raeetc. p.17). Seit der Bernadhläfftgung der Kanäle und Aquäducte 
' mußten fie natürlich troden liegen; die fpäteren Neifenden haben 
die weitere Unterfuchung diefer wichtigen Gonftructionen außer Acht 
| gelaffen, weil durch das Verſchwinden der Waffer auch alle anderen 
Theile Palmyra's verödeten. 
Abulfeda hatte auch noch von Oliven und Palmen ge: 
ſprochen, die dort wachfen follten, und immer ein Zeichen von Waſſer— 
vorrath find. Die Uleppiner Kaufleute trafen (1691) dort noch 
Palmen. NR. Wood) fah 60 Jahre fpäter nur nod eine 
| einzige dort ftehen. Lord Lindſay, 86 Sahre fpäter, bemerft, 
daß er viele Balmen in Tadmor gefehen,, die wol ihr Dafein 
| einer neuern Anpflanzung verdanken müßten, nachdem fie faft aus— 
geſtorben gewefen; eine ſolche habe in der etwas induftriöfen Pe— 





) R. Wood, p.4; Lord Lindsay, Letters. II, p. 165. 


J 


1530 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. S. 41, 


riode der Aegypter-Herrſchaft auch wol gefchehen fünnen. Addi— 
jon ”) hat deren längs dem Schwefelwafferbahe nad der 
Wüſte zu, aber doch nur im verfommenen Zuftande ftehen fehen. 

Auch heutzutage fehlt es dafelbft Feinesweges an fließenden 
Waſſern und an Quellen, welche durch weife Verwaltung und 
Anwendung die Wüfte um die Trümmerftadt wieder in einen fri- 
jhen Garten zu verwandeln im Stande wären. No bewäffern 
fie, freilich fehr fparfam, die wenigen Palmen, Dlivengärten und 
Aecker, welche nur in jo weit bebaut zu werden pflegen, daß ein 
paar Hundert umherwohnende Menfchen mit ihren Heerden nicht 
etwa Hungers fterben müffen. So groß ift die Trägheit der jebie 
gen Bewohner Tadmors, daß ihre Lebensmittel auch bei geringem 
und kurzem Befuh von Gäften jo ſchnell aufgezehrt zu fein pfle— 
gen, daß dieſe jchon darum auf ihre baldige Rückkehr bedacht fein 
müffen. Geringe Kornvorräthe, etwas Federvich und Ziegenfleifch 
ift faft das Einzige, was fie ihnen auf kurze Zeit darbieten können, 
Würden die reichen Wafjervorräthe der Negenzeit im Winter ge 
hörig aufgefpart, in Behälter zufammengeleitet, die Quellen gereiz 
nigt, die Flüßchen vor dem Verrinnen im Sande und in den Salz: 
moräften gefhüst und aus den Aquäducten aller Art der Vorzeit 
der Bortheil gezogen, wie damals, aus weiter Ferne her die Waffer 
in der Oaſe Palmyra zu concentriren, wie dies nach allen 
Anzeichen und Kunftanlagen durch die Meberrefte derjelben bewiefen 
wird, fo wirde auch heute in der Mitte der Wüſte die palmyrez 
niſche Dafe wieder ein Mittelpunct der Anfiedelung und der Anz 
ziehung im Drient werden fünnen. 

Zwei allerdings Eleine, aber doch perennirende Flüß- 
hen, die nur durch die Vernachläſſigung der Einwohner ficher erſt 
immer Fleiner geworden find, zeichnete fhon R. Wood) in der 
Mitte, des vorigen Jahrhunderts in feinen Grundplan der Dafe 
von Palmyra ein. Beide, fagte er, haben Schwefelwafjer, 
find aber gefund für den Gebraud der Einwohner. Das größte 
derjelben hat feine Quelle gegen Weft in den dortigen Bergenz 
fein ganz klares Waffer nimmt feinen Ursprung in einer Grotte, 
aus der es ın einem Bache von 2 Fuß Tiefe hervorquillit und das 
ganze Jahr gleihmäßig abläuft. Die Grotte, eben hoch genug, 
um in ihr aufrecht zu fliehen, dient den Arabern zu einem. treffz 


579) Ch. Addison 1. c. IH. p. 328. 
80) R. Wood 1. c. p. 40. 





Die Duellen in Palmyra. 1531 


lichen Bade; in einem Emiffar von 3 Fuß Breite und 1 Fuß 
Tiefe zieht das Waffer mit reißendem Laufe oſtwärts ab. An 
manchen Stellen ift fein Bette eingeengt und durch ein gepflafter- 
tes, aljo Fünftliches Bette unftreitig aus Altefter Zeit im Gange 
geblieben: denn der Araber fommt nie auf den Gedanken der Er- 
haltung. Auch fließt diefer Bach an der Südfeite hinter dem 
Sonnentempel vorüber, wo einft fiherlich Kunftbaffins fir den 
Zempeldienft eingerichtet fein mußten; dann verliert er fih nad 
kurzem Laufe gegen Often im Sande der weiten vorliegenden öft- 
lichen Wüfte (Barrai el-Schäm genannt bei Addifon)&). Die 
Araber verfiherten, die Grotte fpende immerfort, Sommer und 
Winter diefelbe Quantität Waffe. Obwol R. Wood nicht über 
12 Schritt Wafferflähe in ihrem Quellbaffin wahrnahm, fo hielt 
er dieſes doch unter den Felslagern für viel umfangreicher. An 
einem ganz nahe dabei ftehenden Altare jagt eine griedhijche 
Inſchrift vom Jahre 163 nad) Chrifto, daß derjelbe dem Gotte 
Saribolog, d. i. dem Monde (Deus Lunus), zur Weihe der 
Quelle Ephea (Eyxo, an die der Venus geweihte Tempelftelle 
zu Aka im Libanon erinnernd? f. oben ©. 557) von dem Ber: 
walter (Eruueinens)®%) derfelben, dem Bolanos, Sohn des 
Zenobios, errichtet jet, wober R. Wood wol mit Recht bemerfte, 
daß die Infpection einer folchen für eine ganze Landſchaft jo 
wichtigen Quelle nur durch Wahl des Staats einem bedeutenden 
Manne anvertraut fein Fonnte. Auch Irby, wie O. v. Richter 
nennen fie eine Mineralquelle oder heiße Schwefelquelle, 
deren Wafler einen ftarfen Geruch von faulen Eiern habe, welcher 
aber jogleich verjchwinde, wenn das Waffer gefchöpft ſei, das dann 
fen angenehm zum Zrinfen werde, Diejelbe Quelle, an welcher die 
Bagdad-Karawane zu halten pflegt, wenn fie ihren Durchzug nad 
PBalmyra nimmt, wurde Garaman elsKibritiyeS) (ſchweflige) genannt. 
e jagt, ſchöne, antike Souterraing führten die Waffer diefer hei— 
Ben Schwefelquelle mit anderen Waffern hinab bis zu den 

e welche dem großen Tempel zunächft liegen; er ſei in das 

J unſtreitig daſſelbe, welches Wood und Caſſas auf 
hren Stadtplänen in Südweſt des Haupttempels einzeichneten 
und die Örotte nannten, Kin ale Biegen, habe ſich in dem Bajfin 





Be. _. 
{ vu 


| #1) Addison. Il. p. 200. °°) R. Wood. p. 39; Corpus Inscr. 
'  Graec. No. 4502; D. v. Richter. ©. 216; ne —* Mangles, 
57 Trav. p. 273. 35) de Caraman. p. 335. | 


— 
— 


1532 Weft-Afien, V. Abtheilung, II. Abſchnitt. $. 41, 


der Quelle gebadet, darin er 12 bis 15 Fuß weit umberfchwimmen 
konnte, wo er dann erft die natürliche Grotte der Quelle erreicht 
habe, in der man aufrecht ftehen könne. Dies fei ein ſehr ange- 
nehmes Bad; an jedem Morgen bei Sonnenaufgang fteige ein 
Dampf mit Schwefelgerud) aus dieſer Quelle hervor, die den Ara— 
bern ein fehr gefundes Trinfwalfer gebe. Caſſas hat auf feinem 
Plane) Nefte von Säulenreihen und von einem Ganale an diefer 
Quelle eingetragen. 

Auch Addifon®) badete in diefen heißen Schwefelwaffern 
und fagt, daß ein reicher Strom Far wie Cryſtall aus der Grotte 
hervorftröme, in die man 20 bis 30 Schritte hinein gehen und in 
einem reizenden Baffin umherſchwimmen fünne Am Ende der 
Grotte werde diefe aber zu eng und zu heiß, ald daß man weiter 
vordringen könne; hier bemerkte er auf der Feldwand eine Ins 
feription in palmyrenifhem Character, die bisher noch nicht be⸗ 
kannt geworden zu ſein ſcheint. 

Von dieſer Quelle beträgt ihr Lauf bis zur Südoſtecke des 
großen Sonnentempels, immer zwiſchen Prachttrümmern zerſtörter 
Gebäude, die zu beiden Seiten liegen, dahinziehend, an 3,000 Fuß 
Länge; hier verzweigt ſie ſich in die dortigen Gartengelände, be— 
wäſſert dieſe und verliert ihr Waſſer, an dem es alſo keinesweges, 
zumal in der Tempelumgebung, fehlt, in den dortigen Feldern. 
Diefe Gegend in ©.D. tft vorzüglich 6) dur die unmittelbar 
aus der Wüſte fommenden Südftürme der Sciroccos und Wirbel 
winde, die gewaltige Sandmaflen herbeiführen, mit langen Dinens 
reihen zugededt, fowie die Ruinen der Stadt an ihrem Boden, 
aus dem fie hervortreten, meift mit hohem, herbeigewehten Flug: 
Sande bedeckt erfihienen, aus dem fie einst nicht aufgebaut wurden, 
zu deſſen Fortihaffung "allerdings täglich) manche Hunderte von 
Menihenhänden nothwendig gewejen fein würden. Südwärts Diez 
ſes Hauptfluffes der Stadt auf den nächſten Anhöhen fangen ſchon 
die Reihen antifer Grabmaufoleen an, die weiter gegen Weft 
fi) an die dortigen beffer erhaltenen und grandioferen von Strede 
zu Strede anreihen und die einftige ſtarke Bevölkerung der 
alten Palmyra vorausfeßen laffen. An der Nordfeite diefes Baches 

gegen das Araberdorf in der Tempelburg zu liegen die heutigen 


55%) Cassas. No. 26. 
85) Addison. Il. p. 322. 
86) Ebendaſ. II. p. 321. 





\ 





Die Duellen und Wafferleitungen Palmyra’s. 1533 


Grabftätten der Moslemen, die noch von Niemandem naher unters 
ſucht find. 

Ein zweiter Eleiner Fluß nordwärts der großen Säu— 
lenftraße, der gegen N.O. fein Gefälle hat, mit. derfelben Waffer- 
menge, wie der vorige, durchzieht, nah R. Wood, in einen meift 
unterirdifhen Aquäduct gefaßt, nahe einem großen Porticus 
die Ruinenftadt, und vereint fich mit jenem im untern Laufe auf 
der Oſtſeite des Sonnentempelg, fich aber ebenfalls, wie jener, im 
Sande verlierend. Die Araber ſprachen noch von einem dritten”) 
Sluffe, der nicht jo waſſerreich wie die beiden vorigen und auch 
duch die Mitte der Ruinen gefloffen fet, der aber feit einiger Zeit 
fo jehr mit Schutt zugededt wurde, daß man fein Fliegen nicht 
mehr wahrnahm. Die erften Entdecker der Ruinen hatten von die- 
fen vorhandenen Wafferläufen gar feine Notiz genommen, und ftell- 
ten daher verfchiedene unhaltbare Hypothefen über den ihrer Mei: 
nung nach völligen Waffermangel der Wüfte auf, der in diefer ex- 
tremen Annahme völlig irrig ift. | 

Ob aus dem Gebirge des Anti-Libanon bei Damascus, aus 
der Fidjheh- Quelle, eine Wafferleitung durch die Felfen nad 
Art des Seleucias Tunnels und durch die weitere ſyriſche Ebene 
hin etwa nach Kerizesart der ‘Berfer (f. oben ©. 1286—1291) ge: 
leitet worden, bleibt noch unermittelt. Daß man einen foldhen 


Canal der Bint e8-Sultan (einer Sultanstochter) zugefchrieben, 


welchen der englifhe Gonjul Wood 8 Stunden weit, alfo etwa 
bis auf ein Dritttheil der Länge nad) gegen Balmyra zu vers 
folgt haben wollte, haben wir früher angeführt; ob er diefe Ruinen— 
fätte Palmyra's, als ein coloffalesg Werk der Vorzeit, wirklich 
erreicht haben mag oder nicht, darüber fehlen ung noch fortgefegte 


\ Unterfuhungen. Aber fhon R. Wood in feinem berühmten Werke 


gab die Meffungen und Aufnahmen eines nicht weniger merfwür- 
digen Aquäducts s88), der bisher die doc verdiente Aufmerkfam- 
feit der fpäteren Beobachter nur wenig erregt hat. Welcher Zeit 
er angehört, bleibt unausgemacht; daß er aber feiner vollende— 


ten Werkarbeit nach der Ausführung in der beften Periode der 
rbwiſchen Bauepoche und eines Kaiſer Hadrians würdig geweſen 
wäre, iſt gewiß, der ja Palmyra im Jahre 163 beſuchte (ſ. oben 


| S. 1496), und von dem Spartian verficherte, daß er eben fo 


| 


\ 97) Rob. Wood. p. 40. 
85) Ebendaf. p.40—41l u. Tab. XXVII. 


1534 Weft-Afien. V. Abtheilung, II. Abfıhnitt, 9.41. 


baufuftig gewefen fei, Städte nach feinem Namen zu erbauen, wie 
Aquäducte anzulegen (Multas civitates Hadrianopoles appella- 
WET.» Aquarum etiam duetus infinitos hoe nomine nuncupa- 
vit. Ael. Spartiani Hadrianus. 20). Da diejer Aquäduct aber 
nad) einem ganz andern Syſtem als die römifhen Aquä— 
ducte über der Erde, vielmehr ganz unter der Erde, nad) 
dem Princip der perfifchen Kerizes, der Wafferftollen mit 
den ſchachtartigen Luftlödhern, die fhon Polybius zu 
Hecatompylon, der antiken Gapitale Barthieng (Polyb. X. 28), 
zu Antiohus M. Zeit fo lehrreich gefchildert hat, conftruirt ift, 
und daffelbe Princip auch in den berühmten Ratabothren am 
Kopais-See Griechenlands feine volftändige Anwendung gefuns 
den hatte (Erdk. VIII. ©. 465—469), fo tft er doch wahrfchein- 


licher al8 eine von ſyriſch-einheimiſchen Baumeiftern, aber 


mit römijch-vollendeter Technik ausgeführte [ubterreftre Cana—⸗ 
lifation anzufehen, die aus weiter Ferne her die große Handels; 
ftraße mit Waffern zu verjehen hatte (f. oben ©. 1291). 

Außer jenen Schwefelwaffern, fagt R. Wood, war nod ein 
anderer, fehr fjolid gebauter Aquäducet, der unter der Erde 
das Berg- und Quellwaſſer aus etwa einer Stunde weſtlicher Ferne 
von der Stadt ihr gegen Oſt zuführte, vorhanden. Der von 
Wood gegebene Aufriß und Durchſchnitt deſſelben zeigt, daß der 
Agquaduct etwa 10 Fuß tief unter der Oberfläche des Bodens an 
derjenigen Stelle fortlief, wo er feinen Durchſchnitt vermeffen hat, 
daß er aber etwa 7 Fuß tief und 3% Fuß breit mit behauenen 


Quadern ausgemauert war, fo daß man bequem in ihm fortfchreis # 


ten fonnte, und wenn er mit Waffer bis zu feiner übergewölbten 
Dede gefüllt war, ein ſehr bedeutendes Waſſerquantum —— 
im Stande geweſen. 

Zur Reinhaltung des unterirdiſchen Canals waren von 50 Fuß 
zu 50 Fuß Entfernung von einander viereckig ausgemauerte, ſenk⸗ 
rechte Löcher oder Schadhte mit Stufen angebracht, auf denen bie 
Arbeiter hinab- und wieder heranffteigen fonnten, jedwede etwaige 
Berftopfung oder Hemmung zu hindern und das Ganalbette rein 
zu erhalten. Dieſen Bau konnte man etwa eine Stunde weit in 
ſeinen Ruinen durch die Bergſchlucht der Gräberthürme hindurch 
verfolgen; davon aber die letzte halbe Stunde gegen das Weſtende 
der großen Säulenſtraße unterbrochen war und trocken lag. Die 
Araber glaubten, dieſer Aquäduct gehe durch die Wüſte bis zu den 
Bergen von Damascus, und daher wol obige Sage von der Waſ— 





Der Aquäduct Palmyra’s, 1535 


ferleittung der Königstochter von Palmyra. R. Wood hielt diefe 
Sage jedoch für irrig, da man ſchon viel näher, nämlich zu el- 
Kurpyetein, ſehr gutes und reichliches Waffer hätte befommen 
fönnen. Brocopius hatte gefagt, daß Kaifer Suftinian für 
feine dort hinverlegte Garnifon auch das Waffer habe dahin leiten 
laffen, und man könnte ihm daher diefen Aquäduct etwa zufchrei= 
ben. Dies fhien aber dem Architecten R. Wood wegen des mei- 
fterhaften Mauerwerfs jehr unwahrscheinlich: denn dies ſtamme aus 
weit älterer Zeit, e8 müſſe fehr große Summen gefoftet haben, 
und Juſtinian konnte Diefen jubterreftren Aquaduct nur etwa 
haben repariren laffen (Procop. de Aedif. I. c. II. 11, p. 243). 

Rob. Wood bemerkte an mehreren Stellen der fchön — 
Quadern dieſes Meiſterwerkes verwitterte palmyreniſche Buch— 

ſtaben, doch ohne eine ganze zuſammenhängende Inſchrift auffin— 
den zu können. Vielleicht daß dies noch einmal künftigen Forſchern 
gelingen mag. 

Obwol nun dieſes Canalbette, das einſt offenbar die Baſſins, 
Bäder und Brunnen des prächtigſten Stadttheiles zu füllen be— 
ſtimmt war ®), gegenwärtig trocken liegt, fo haben doch die Araber 
innerhalb der Hauptruinenftätte noch an gewiffen Stellen Oeffnun— 
gen angebracht, aus denen fie aus in der Tiefe vorüberziehenden 
Waſſerleitungen Waſſer zu ſchöpfen pflegen, und die Salzmoräfte, 
pelche an der öftlichen Zempelfeite in der benachbarten Wüſte lie— 
gen, trocknen nur in der Sommerzeit zu Salzkruſten aus, die 
Ach zur Winterzeit immer wieder in Salzmoräfte dur die zu— 
Drängende Feuchtigkeit verwandeln Fönnen. Dies ift dag weiße 
Salzfeld oder das fogenannte Salzthal bei Balmyra, mit 
heffen Salztafeln und Salzfruften die Araber von Balmyra 
inen einträglichen Handel treiben, indem fie viermal im Jahre von 
a Salzkarawanen mit ihren beladenen Kameelen und Efeln nad 
9 und Damascus ausſenden, um auf den Märkten En 













— Gh. Adii on hat fich bei feinem längern Aufenthalte in Pal— 
yra auch die Mühe gegeben, diefes Salzthal, das die Anderen 
1 als einen weißen Salzſtrich aus der Ferne gejehen haben, nä- 
© zu unterfuchen (4. Nov, 1835) 9), 


— Irby and Mangles, Tray. p. 273. 
1) Ch. Addison. ll. p. 314, 325329. 


& 
| 


| 
9 


I 


1536 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 41. 


Nach der Dürre des langen, trodenen Sommers in der Wüfte 
war am 2, November feit dem Monat Juni nad einem heißen 
Scirocco-Sturm, dem bald dunfelfhwarze Wolfen folgten, der 
erfte Regen (im J. 1835) gefallen. Am nächften Tage folgten 
furchtbare Sandftürme und Wirbelwinde, weldhe die Sande. 
maffen um die Säulen herumtrieben, und den Säulenwald fchleier: 
artig mit einem Staubnebel zudedten, bis die wildeften Blige im 
Zickzack hindurch zudten und zugleich ſchwere Negentropfen den 
Sand niederfchlugen. Eine großartige Scene, der am Abend und 
in der Nacht vom 3. auf den A. November ein furchtbarer Regen- 
guß folgte. Diefer ſetzte alles unter Waſſer; er durchlöcherte die 
Dächer der ärmlichen ArabersHütten, fo daß alles umherſchwamm, 
obwol man Keffel, Töpfe und was man fonft etwa hatte, zum Aufz 
fangen des Wafjers unterftellte. Dabei fielen fortwährend furdte 
bare Blitze aus den ſchwarzen Wolfen herab, und Vieles war in’ 
Gefahr, in der überall ganz plößlich anfchwellenden Waffernoth zu 
erfaufen. Addifon blieb, unter feinem Negenfhirm nur fchlecht 
gefhüst, um fih zu retten, auf feinem Lager ruhig fiten. Er 
war froh, daß ihn dieſes furchtbare Unwetter nicht in der "iz 
getroffen. 

Diefer Uebergang aus der Sommer zur Winterzeit der Bife 
brachte am frühen Morgen des 4 November eine herrliche Kühl 
und einen ganz Flaren, blauen Himmel; die Erde war rein abge⸗ 
waſchen. Ein Ritt nach der Salzebene führte entlang dem ger 
gen Oſt durch einige Eulturfelder fließenden Schwefelwaffer- 5 
bad. Die Gärten mit ihren Dlivenbäumen und einige © 
Maisfelder, zur nothdürftigen Nahrung von den. Arabern des 
Ortes bebaut, die eigentlich von ihren Heerden leben, welche ſie in | 
die Wüften umher auf die Weide fehiden, hörten bald auf umd 
wurden vom Salzthale begrenzt, das im Winter mit falzigen: Mo⸗ 
räſten bededt if. Von da ritt man weiter durch eine Strecke der 
Wüſte hin, die feinesweges fo eben ift, wie fie aus der gerne 
erfchienen war. Nach den verfchiedenften Richtungen hin erhoben 
fih fanfte Undulirungen, die nur nicht hoch genug waren, um Die 
Ausfiht zu unterbrechen, ein Boden, der, nad der Ausjage der 
Araber, über 20 Stunden weit in gleicher Einförmigfeit fort 
reiht bis zum Guphrat. Diefer Boden der Einöde ift aber ſehr 
verfchiedenartig, mitunter an manchen Streden aud außerordentlich 
fruchtbar. Schon ſah man auf ihm den Erfolg des Regens durch 
das aufſproſſende Grün. Aber auch die härteſten Kräuter und 





















Das Salzthal Palmyra's. 1537 


holzigen Buſchſtengel der dortigen Gewächſe ſollen ſelbſt in dem 
dürreſten Theile der Wüſte Monate lang noch eine gute Nahrung 
für das Kameel abgeben. Die Sandſtrecken, die ſich hie und da 
wol finden, find nicht breit genug, um Verſchüttungen zu veran- 
affen, nur Anhäufungen an den Ruinenhügeln von Palmyra fin- 
den Durch Die heftigeren Stürme hie und da ftatt, An den ein- 
jenen Palmbäumen, die am Schwefelbache ftehen, Fehrte Addifon 
ur Ruine des Sonnentempeld und den Araber» Hütten derjelben 
urüd. 

Schwerlich ift diefe fo tief in der Wüſte Tiegende Gegend das— 
enige Salzthal, das im 2.2. Sam. 8, 13 ald das Schladt- 
eld genannt wird, wo König David, nachdem er zuvor den 
Hadad Eſer zurückgeſchlagen hatte, einen zweiten ruhmvollen Sieg 
Jadurch errang, daß er noch einmal 18,000 Mann der Syrer 
chlug. Zwar führt Addifon, einer Stelle feines Vorgängers 
R. Bocode folgend, das Salzthal bei Palmyra, das diefen Na— 
nen führt, als diefes-Davidifche an, aber da e8 mehrere Salz- 
häler diefes Namens in Syrien, von dem zu Petra, 2. Buch 
). Kön. 14, 7, wo Amazia von Suda die Edomiter fchlug, bis 
um nördlichften Salzthale, nur eine Zagereife in S.O. von 
Aleppo, giebt, dag dem Euphrat nahe liegt, bis wohin David 
m jener Zeit bis Ihapfacus-vorgedrungen war, jo haben fi) die 
neiften Forſcher 1) Hinfichtlich des auch in den PBarallelftellen 
1. Ehron. 18, 12 und Pjalm 60, 2) vorkommenden Schlachtfeldg 
ür das bei Aleppo entfchieden, wofür fich auch mehr Wahrfchein- 
ichfeit auffinden laßt (f. unten bei Aleppo), wogegen jedoch aud) 
Brise: verfchiedener Anficht ae diefes Salzthal ft”). 





*9 Pococke, Reife im Morgenl. Deutjche Ueberf. a. a. O. II. ©.245; 
Thomson, Biblioth. Sacra. Vol. VII. 1847. p. 404 und Note von 
Robinfon ebendaf. p- 406—409; Thomson, desgl. vom 19. Auguft 
„1846. p. 470 - 471. & Nödiger, in Zeliſchrift der Deutſchen 

WMorgenl. Geſellſch. Bd. III. ©. 366. 


Ritter Rande XVII. Eeeee 


* 


1538 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 41. 
























Erläuterung 3. 


Die Mauſoleen oder die Gräberthürme der Palmyrener und 
ihre Necropole. 


Schon wiederholt iſt in Obigem auf die beſondere Eigenthüm— 
lichkeit der thur martigen Gräber hingedeutet, welche auf dem 
Nücken und den Abhängen der weſtlichen Grenzketten der palmyre— 
niſchen Ebene aus der Ferne, ganz außerhalb der eigentlichen Stadt 
gelegen, einen ſolchen Anblick gewähren, daß man ſie anfänglich für | 
bloßesgeftungsthbürme angefehen. Sie liegen aber nicht blos 
gegen Weft, fondern auch gegen Süd der Stadt, wo fie cher 
mehr zerftört find, und daher nicht fo hoch —— und od 
weniger Aufmerkffamfeit erregt haben, wie jene, die von. Wood, 
wie von Caſſas wegen ihrer Funftreihen Architectur befonders 
beachtet und ftudirt wurden. Aber eine ganz andere Art der Grabe 
mäler, wahre Maufoleen, mehr im Zempelftyl der Römer durch 
verschiedene Umgegenden der Stadt zerftreut, find nod) weniger ges 
nau zu verfolgen und nachzumeifen, jowie denn aud) von Addifon 
mitten unter den Stadtruinen einige Sarcophage, alſo Gräber 
‚einer dritten Art, bemerkt worden find. Diefe Maufoleen 3) ſchei 
nen wol aus der jüngern, mehr römifchen Periode zu datiren, 
nur jene find, als die merfwürdigften und prachtvofften, mit ri J 
chen Sculpturen aller Art verſehenen, und mit den Palmyr — 
nern ausſchließlich und ganz eigenthümlich angehörigen Conſtruc— 
tionen mit großer Sorgfalt abgebildet %) worden. Fi 

Die erfte Anfiht bei Caſſas zeigt an 12 hohe Gräberthürme ! 
die zweite an 17 andere von niederer Höhe, aber alle in ziemlid 1 
gleihem Styl quadratifch hintereinander fi) aneinander anreihend, 
aber jeder von dem andern auf eigener Anhöhe ifolirt und von 
verfchiedenen Stodwerfen von 2, 3, 4, jelbft bie zu 5 Etagen 
‚übereinander aufgebaut und mit den verfchiedenartigften prachtvollen 
Beiwerken verfehen, in Thoreingängen, Zenfterbogen, Gefimfen, 
Büften, Statuen und Ornamenten aller Art von reichfter und 
edelfter Kunftarbeit gefhmüdt. Schon diefer Anblid, bemerkte 


#3) R. Wood, Tab. XXXVI-XLI. _°*) Gaffas, General Aufih- 
ten der Sräberthürme im — der Felsſchlucht, die nach Pal⸗ 
myra führt Nr. 101 u. 10 


Die Gräberthürme der Palmyrener. 1539 


. Wood, beweife, daß eine ſolche Stadt, die ſolche Prachtgräber 
t Menge für ihre Mitbürger und deren Familien, ja für ganze 
eichlechter derjelben aufzurichten vermochte, einft eine ungewöhn— 
ch reiche und mächtige fein mußte. Sie find von allen anderen 
rabftätten verfchieden, und nur im Hauräan wiederholt fih an 
erfchiedenen Stellen, wie Lord Kindfay bemerkt hatte%), doch 
t geringerem Maße, diefelbe Form der Gräberthürme. Dieſe 
egen alle, im Süden der türfifhen Schloßruine, zu beiden Seiten 
er Thalſchlucht, durch deren Tiefe der große ſübterreſtre Aquäduct 
leitet if. Wer von Welt, von Damasrug, herkam, fonnte nur 
urch dieſe lange Thalſchlucht zwifchen den feltfamen Reihen diefer 
hen Gräberthürme jeinen Einzug in Balmyra halten; ihre Ente 
tnung von der Stadt, ihre hohe und jehwerer zu erfteigende Lage 
it zu ihrer unverjehrten Erhaltung beigetragen, und das Maffive 
res hohen Thurmbaues fie vor willfürlicher Zerftörung gefchüßt. 
sie gehören nicht nur zu den der Kunft nach fchönften, fondern 
ich zu den am unverlebteften erhaltenen Denfmalen der palmyre- 
hen Architectur, wozu die Heilighaltung der Berftorbenen bei 
m dämonifchen Glauben auch der voheften Krieger jener heid— 
hen Zeiten das Seinige beigetragen haben mag. Nicht blos 
r die Kunft der Architectur und der Sculptur, in der fie wahre 
eiſterſtücke an Schönheit, Pracht und Herrlichfeit darbieten, fon- 
in auch durch ihre Inschriften in palınyrenifcher und griechi— 
er Sprache haben fie für Genealogie nnd Chronologie ihrer Zeitz 
fhichte ein befonderes Interreffe erregt. Der ältefte diefer 
äberthiürme, des Jamblichus 8), geht nach feiner Erbauung 
das Jahr 314 der feleucidifchen Aera, d. ti. in das Jahr 2 nad) 
Geburt Chrifti, alfo in die blühende Zeitperiode Herodes M. 
ück; der jüngfte nad den Daten, Die fich ſtets auf die feleu- 
iſche Uera beziehen, ift der Gräberthburm des Elabälus Ma- 
Us, der das Datum von 102 nach Ehrifto trägt 9”). 

‚Außer diefen find aber noch viele andere, die zum Theil zerz 
t find, ihrer Ornamente beraubt, ohne lesbare Inſchriften oder 
h nicht näher erforſcht; Addifon, der fie am forgfältigften 
tete, befuchte 7 dieſer Gräberthürme, hat aber nur 2 befchries 














) Lord Lindsay, Letters. II. p.173. °°) Corpus Inser. Graec. 
No. 4504; Cassas. No. 405—118, in 14 Tafeln; Addison. II. 
ıP 304—308; Lord Lindsay, Letters. II. p.175—176. °') Cor- 
pus Inscr. Graec. No. 4505; Cassas. No. 119 — 127; Addison. 
ü. P. 308—311; Lord Lindsay, Letters. II. p. 174—175. 


" Eeeee2 


— 


1540 Weſt-⸗Aſten. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. Al. 


ben, Lord Lindfay eigentlich nur einenz von Caſſas find 9 Ta- 
fein) mit ihren Sragmenten, Seulpturen und Reftaurationen und 
einem noch vollfonmen erhaltenen ®) mitgetheilt, deſſen Beſitzer 
unbefannt geblieben. 

Die zahllofe Menge von ertichteteh Büften und Statuen bei 
den Palmyrenern, in deren Unterjchriften ſtets die PBerfonennamen 
"mit der langen Reihe ihrer Vorväter, von denen fie abftammten, 
namentlich aufgeführt, wurden, fowie ihre Gräbertfürme und 
Maufoleen, welche einft nicht blos für ganze Familien, fondern für 
ganze Geſchlechter eingerichtet wurden, wie der fünfftödige 
Thurm des Samblihus, mit eben fo vielen übereinander fi 
erhebenden, reich ausgejchmückten Todtenfammern, fowie der vierz 
ſtöckige, ähnlich für zahlreiche Leichenbeftattungen eingerichtete 
Gräberthurm des Elabalus Mandus, zeigt den großen Eine 
fluß, den bei ihnen, wie bei ihren femitifchen Stammesver⸗ 
wandten, den Hebräern und Arabern, bis auf den heutigen Tag 
die Genealogie ihrer Abftammung haben mußte. Diefer Gebrauch 
führt auf die fortdauernde Verehrung ihrer Altvordern, auf den 

patriarchalifchen und ariſtokratiſch gewordenen Stolz ihrer Ge 
fchlechter zurüd, denen zu Ehren auch der Todtencultug und der | 
Bomp ihrer Maufoleen entjprechen mußte. 

Ein merfwürdiges Denfmal diefer Art ift der Grabfeim, 
deffien Grabmonument zwar unbefannt geblieben, der aber al 
Fragment, als Bauftein von jeinem erften Orte weggefchleppt und E 
von den Saracenen in den Feftungsbau des Sonnentempelt 
eingemauert wurde 600), wo feine Infhrift, die den ganzenn, 
Stammbaum der Familie Odenathug enthält, der zu Ehren 
dDiefes Mnemeion gefeßt war, noch heute zu leſen ift 4). Er geb 
von Naſores auf Ballabathus, Aeranes bis zu Septimint 























gänge in und die Außenfeiten oft noch durch die ſchör “ 
Balkone, Grabniſchen, Vorſprünge, ruhenden Statuen, | 





595) Cassas. No. 129—137. 

99) Ebendaſ. No. 128. A 

600) Addison. II. p. 299. | 
) Corpus Inser. Graec. No, 4507. 


Gräberthürme der Palmyrener. 1541 


ganze Familiengruppen, in Marmor ausgehauen, verziert find, 
übertrifft durd) den größten Luxus der Eunftreichften Austattung 
noch die äußere Erfcheinung. Die Grabnifhen im Innern find 
ſchmuckvoll eingerichtet, die Plafonds find Funftreich mit Nofetten 
verziert oder gemalt. Die Wände find mit Büften und Hautreliefs 
umftellt, wo Weiber auf Urnen geftüßt, Krieger auf ihren Helmen 
ruhend, und andere Sculpturen der mannigfaltigften Art ange: 
bracht find. 

Den fünf Stod hohen Gräberthurm, den Samblihus, 
Sohn des Mofimus, "Sohn des Akaleiſis, Sohn des Mali- 
chus, für fih und feine Söhne erbaut, wie die griechifche In— 
ſchrift es befagt, hielt R.Wood für dag befterhaltene diefer Grab— 
mäler, wo noch Zußgetäfel und Treppen in beftem Stande waren 2); 
aber Lord Lindfay, der e8 80 Jahre fpäter befuchte, fand es ſchon 
um Vieles verfallen; doch Fonnte Addifon 2 Jahre vor ihm noch 
immer eine interefjante Anficht davon geben. Er bemerkte, daß die 
auf der Inſchrift angebrachte feleucidifche Aera durch die Ziffern 
A (=4), I (=10), T (=300), alſo in umgekehrter Ordnung ala 
die der Decimalftellen und der römifchen Schreibart eingehauen find. 
Der vierfeitige Quaderthurm ift von fünf anderen verfallenen um— 
geben uud fteht an der Seite eines Bergabhanges gegen Süd; die 
Fronte ift aber gegen Norden gekehrt; ein Theil der Seitenmauer 
ift eingeftürzt und hat die Hälfte des einfach ſchön befleideten Ein— 
anges zugefchüttet. Ueber dem Portal ſteht die griechifche, fehr 
infache Inſchrift. Durch den Eingang tritt man in eine lange 
nd hohe Grabfammer, mit corinthifchen Bilaftern und einer rei— 
en Corniſche geziertz die behauenen Steinwände find in quadras 
iſche Felder getheilt, die mit weißen Sternen auf blauem Grund 
eſäet find, unftreitig in Bezug auf den Sternendienft des Volkes. 
wifchen den Bilaftern find tiefe Niſchen für die Leichen in Etagen 
ibereinander angebracht. Dem Eingange gegenüber find Halbfigu- 
sen in Relief in Marmor ausgehauen. ine Steintreppe im In— 
ern des Thurmes führt zur zweiten Etage, die weniger hoch if, 
ber eben folche Nifchen enthält, und fo geht es hinauf big zur 
berften fünften Etage, die in Berfall ift. 

Lord Lindfay ging von diefem zu einem zweiten, von ihm 











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)2) Rob. Wood. p. 21; Lord Lindsay, Letters. II. p. 175 — 176; 
- Addison. IL, p. 304—307. 


1542 Weſt-Aſten. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 41. 


abftehenden Gräberthurme, von dem er zu einer dritten ganz aug 
dem Fels herausgehauenen Grabftätte Fam, welcher zur 
Seite der Weg zum fteilen und wilden Kegel des Saracenencaftelle 
hinaufführt. Er vergleicht dies Grab mit den älteſten Pharao— 
nengräbern in den Felsſchluchten von Thebäz in der Nähe 
lagen noch mehrere theils aufgemauerte, theilg ebenfalls in natür- 
lichen Fels eingehauene Gatacomben, die er durch die große Hitze 
genauer zu unterfuchen abgehalten wurde, aber überhaupt für die 
allerälteften der ganzen Gruppe halten mußte. Es ift dies 
fehr intereffant, weil diefer Fingerzeig an die ältefte ägyptiſche 
Berbindung der. Sitten und Gebräuche der früheften Pak 
myrener erinnert und Auffchluß über die Mumien in ihren Grüf— 
ten zu. geben fcheint, fowie über die Meinungen fo mancher der Als 
teren Autoren (wie Zonaras und Gellarius), weldhe die Zenobia 
für eine Aegypterin aus dem Gefchlechte der Gleopatra ausgaben, 
Schon R. Wood fagte, er fei verwundert gewefen, in den Gräbern. 
zu Balmyra wieder Mumienrefte zu finden, ganz fo, wie er wer 
nige Monate vorher fie in Aegypten gefehen 3), ja diefelben Zeuge, 
Balfame, diefelbe Einwidelung in Bandagen, davon Dawkins, 
ſein Gefährte, Proben mit nach England gebracht. Irby — 
Mangles (1817), welche dieſelben Grabftätten beſuchten, und bie, | 
Einfachheit ihres Aeußern, die Schönheit des Innern mit den 
Schönften feulpirten und ausgemalten Plafonds und den mannig⸗ 
fachſten Roſetten mit Köpfen von Götterbildern u. ſ. w. bewun⸗ 
derten, fanden in ihnen ebenfalls noch mancherlei Reſte von Mumien 
und Mumienzeugen, die, nach der Art der Aegypter behandelt, ſich 
gut erhalten und nur den Geruch des antiken Gummi oder Weih⸗ 
rauchs verloren hatten, da ſie ganz offen umherliegen. Die Hand 
von einer Mumie war noch ganz gut erhalten. Aber die lehr⸗ 
reichen Abbildungen von Sitten und Gebräuchen in Gemälden, wi 
in den ägyptiſchen Grabſtätten, fehlen hier leider. Dagegen Rh 
man öfter ganze Reihen von ftehenden Figuren in langen Gemäns 
dern, welche wol Priefter zu fein fehienen. 
Die Araber in Balmyra jagten Rob. Wood %, daß he in | 
jehr vielen Gräbern große Maffen von Mumien gefunden, aber, 
fie zerichfagen hätten, um der Schäße willen. Er verfprad ihnen 
Belohnungen, wenn fie noch eine ganze Mumie brächten, dies 







IR. Wood. p-22; Jrby and Mangles, Trav. p. 271, ar. 
”) R, Wood. p. 23. 





Gräberthürme dev Palmyrene, 1543 


yar vergeblich. Unter den mit nad England gebrachten Mumiens 
ücken war auch ein HDaargefleht von einer Frau, ganz wie die 
eutigen Haargeflechte der Araberinnen. Dies läßt vermuthen, daß 
icht blos in den Architecturen des Gebäudes, fondern auch in den 
sebräuchen des Todtencultus manche Analogie der Palmyrener mit 
en Aegyptern flattgefunden habe. 

Der zweite im Sabre 102 nad) Chrifto erbaute vierftödige 
zräberthurm des Elabälus Manäus>) ſteht am Außerften 
nde der graufelfigen Zodtenfchlucht in tiefiter Einſamkeit und 
bgejchiedenheit, wo feit Sahrtaufenden ein ewiges Stillfchweigen 
errſcht. Sowol Addifon, wie Lord Lindſay erklären ihn für 
en prachtvollften Bau aller Grabthürme, und der legtere fogar 
egen feiner wundervollen Erhaltung für den merfwürdigften Bau 
on- ganz Balmyra, Er fteht an der Nordfeite des Thales, fein 
ingang ift von der Südjeite zwifchen einem hohen Sodel, auf 
em Drei niedrige Steinlagen fich flufenartig bis zum quadratifchen 
hurm erhöhen, der wiederum in drei großen flufenartigen Ab— 
iben oder hohen Etagen fich emporhebt, auf dem von einer vier- 
n Etage nur untere Mauerrefte übrig geblieben find. Ueber dem 
nfachen Thüreingange ift die Tafel mit der griechiſchen In— 
hrift angebracht, in welcher der Bau eines Mnemeion des 
‚labälus, Manäus, Sochäus (Soyuareıs, für Soyans) und 
talihog, alfo von 4 Männern, Söhnen des Vallabathus, 
nfeln des Manäus und Urenkeln des Elabälus, für fih und 
e Söhne genannt wird. Das Innere der Grabfammern if 
Jachtvoll,. ſehr gut erhalten, jede Seitenwand mit 4 corinthifchen 
laftern, zwifchen denen app jeder Seite Mumiennifchen, wie fie 
in den ägyptifchen Catacomben gebräuchlich find, fich befinden. 
am Eingange gegenüber ift eine liegende Figur in Hautrelief 
sögehauen, darunter Halbfiguren in Gewandung, in verſchiedenen 
tihen über einander, davon in der untern Reihe vier, in der zwei: 
noch fünf diefer Köpfe übrig; zwei davon find weibliche Figu- 
N, neben diefen find palmyrenifche Inſchriften, welche den 
hräiſchen fehr ähnlich fein follen. Die Köpfe der Halbfiguren 
Hen befchnittene Haare und find nach Römer Art drappirt. 
Sıter ihnen find die Nifchen für die Leichen angebracht, zwiſchen 


8 







j 









) Cassas. No. 19—27; R. Wood, Tab. LV1.; Addison. II. p. 308 
‚—311; Lord Lindsay, Letters. II, p. 174; Corpus Inser. Gr. 
' No. 4505. 


1544 Weft-Aften, V. Abtheilung. II. Abfchnitt. $. 41, 


je 2 Bilaftern, deren 10 find, 6 Nifchen, fo daß in diefer Kammer 
allein fchon 74 Leichen liegen fonnten. Als eine Art eines. fal- 
chen Sarcophages ift eine Wandfeulptur zwifchen 2 Heinen jonifchen 
Säulchen zu ſehen; auch eine vuhende, liegende Geftalt, wie eine 
Leiche, iſt dafelbft in Marmor ausgehauen, und überall find pal- 
myrenifhe Inſchriften angebracht. Auch hier find die Wände 
“in Facetten getheilt, mit Schönen Sculpturen und weißen Sternen 
auf blauem Grunde. Die Wände find mit dem fernften Stucco 
beffeidet, von dem zwar Bieles gewaltfam zerftört, aber auch Vie— 
les noch gut erhalten ift, troß der beinahe 2000 Fahre des Ber 
ftehens. Die Gemächer der oberen Stockwerke, zu denen Treppen 
hinaufführen, find ohne Ornamente, entweder nicht ausgeführt oder 
zerftört. An einer der Thüren bemerkte Lord Lindfay eine fur 
fiſche, wol fpäter angebrachte Inſchrift. 

Viele andere umherliegende Grabmäler ſind weit er 
oder zerftörter als diefe, und diejenigen, welche am Ausgange der 
Schlucht diefer eigenthümlichen Neeropole gegen die Ebene Tiegen, 
find zu den Feftungsbauten entweder Aureliang oder wahr 
ſcheinlicher Kaifer Juſtinians verwendet worden (vergl. oben 
S. 1502). aM 

2; 


* 


















= % 


Erläuterung 4. 
Die palmyrenifchen Infhriften. 


Die Zahl der Inſchriften, welhe auf den Denfmalen von” 
PBalmyra angebracht waren, muß fehr groß gewefen fein, | fi 
faft überall in allen Theilen der Stadt und der fie umgebenden I’ 
Ruinen vorkommen, obwol von ſehr vielen nur Bruchftüde übrig 7 
geblieben, deren Inhalt alfo für die Nachwelt verloren ging, wagt 
um jo bedauernswerther ift, da fie wol mandes Datum für die) 
innere Gefchichte Palmyra's geliefert haben würden, die ung fall 
ganz entrüct ift, da nur die Beziehungen der Römer zu ihnen v8 
einigen Notizen in den compendiarifchen und biographiſchen hifto: 
rifhen Schriften des fpätern Augufteifchen Zeitalters und De 
Gäfarenzeiten erhalten find. Rob. Wood, der die erfte Samm 
fung der griehifchen Inſchriften auf 2 Tafeln feines Werke 
in 27 Nummern zufammenftellte, fagt ſelbſt, daß er von den viele 


Die Infhriften zu Palmyra. 1545 


anderen, Die dort noch vorhanden, nur diejenigen copirte, welche 
noch gut erhalten waren. Unter den feinigen ift nur eine fatei- 
nifhe, andere find in palmyrenifher Schrift und palmy— 
reniſcher Sprache, die darum diefen Namen führen, weil fie, 
mit einer Ausnahme (nämlich zu Abila), ausfchließlih nur in 
Palmyra gefunden wurden, obwol fie wahrfcheinfich zu gleicher eit 
in ganz Syria in Gebrauch ©) waren. Im diefer Schrift”), 
welche der hebräiſchen Quadratfchrift entjpricht, aus der fie hervor— 
ging, daher fie auch von den Kennern der aramäifchen und: he— 
bräiſchen Schriften und Sprachen entziffert, gelefen und verglei— 
hend erklärt werden konnte 8), find 15 befannt geworden, von 
denen 10 bilingue waren, die in griechifcher Infchrift wiederholt 
find. Hieraus ergiebt fih, daß beide Sprachen zu gleicher 
Zeit, im 2ten und 3ten Jahrhundert, bei den Bewohnern der Stadt 
zur Zeit ihrer Blütheperiode in Gebrauch waren; dagegen ift nur eine 
hebräifhe Inſchrift und eine lateinifche aus dem Jahr— 
hundert Diocletians befannt geworden, unftreitig weil leßtere 
Sprache erſt fpäter durch den Einfluß der Römer hier Eingang 
gefunden haben mochte. Außer diefen mag durch nachfolgende auf: 
merkſame Beobachter in den Ruinen noch manche Nachlefe von In— 
jeriptionen flattfinden, von denen bis jetzt die wichtigften in palmy- 
renifcher Schrift und Sprade in Nr. I-XV. bei Eihhorn) 
und in griechifher Schrift und Sprache doppelt fo viele in 
eritifch berichtigter Abjchrift und Erklärung im Verzeichniß des 
Corpus Inser. Graec. 10) aufgenommen wurden. ' 

Die Inferiptionen haben für das Berftändniß der pal— 
myreniſchen Angelegenheiten natürlich einen ſehr verfchiedenen 
Werth; ein Dutzend derjelben find nur Fragmente, aus denen 






606) G. Gesenius, Scripturae Linguaeque Phoeniciae Monumenta, 
T.I. p. 82; Philosoph. Transactions. Vol. XLVIII. etc. 

) Thom. Hyde, Historia Religionis veterum Persarum. 4. Oxon. 
1700, wo tab. XIV. ad p. 517 ein Speeimen der Schrift mit an— 
deren im Oriente verglichen wird. ®) J. Godofr. Eichhorn, 
Marmora Palmyrena explicata. Gottingae. 4. 1827. 

) Eichhorn I. c. p. 6—41. 1%) Corpus Inscr. Graecarum, ed. 
A, Boeckh et J. Franz. Berolini. fol. 1834. Vol. IH. Fascic. I. 
P. XXVI. Sect. II. Palmyra. fol. 225— 237, No. 4478— 4510. 
Alle angegebenen Nummern beziehen ſich auf das Corp. Inser. Gr., 
und die Jahreszahlen find nach Chrifti Geburt, deren Vergleichung 
mit der feleweidifchen Aera im Corpus Inser. Graecarum nachzu= 
ſehen ift. 


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1546 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $, 41, 


wenig zu fernen (wie Nr. 4484 vom Jahr 254; Nr. 4486, 4487 
und 4488 vom Jahr 2575 dann 4491 und 4492 vom Jahr 252; 
Nr. 4493, 4494, 4495 vom Jahr 258; Nr. 4508, 4509 und 4510, 
leßtere Fragment, vom Jahr 229 nad Chr. Geb.). Doch find 
einige diefer Fragmente durch Namen und Zahlen lehrreid zur 
Erklärung anderer Inſchriften, in denen Diejelben oder. ähnliche 
Namen vorfommen. So 3. B. in Nr. 4491 und 4492, darin ein 
Algarns, d. i. ein Herennianug, Sohn des Odenathus, eines 
berühmten Senators und Großen PBalmyra’s, vorfommt, dem dag 
Denkmal nebft einer Statue von einem Miles Aurelius Heliodorus 
der feythifchen oder gallifhen Legion geftiftet war, welche auch in 
der Inſchrift Nr. 4493 vorfommt. Sene in der Inſchrift vorfom: 
menden Namen bezeichnen aber nicht den Odenathus M., den 
Gemahl der Zenobia, und deffen Sohn Herennianug, für wels 
chen nebft Timolaog, ihre beiden Söhne, Zenobia die Regierung 
nach des Gemahls Tode ergriff, fondern andere Glieder des 
Odenathiſchen Gefchlechteg, die ſonſt unbefannt geblieben. 

Sn A Inſchriften, Nr. 4496—4499, kommt in jeder der Name 
Borodesil), oder Horodes, vor, — den Jahren 263—267, 
welche ihm zu Ehren errichtet wurden, in griehifcher und pal— 


myreniſcher Schrift. Die eine, etwas verftümmelte, fagt aus, 


daß ein Julius Aufrelius) Nabibar, Dux Coloniae, Sohn Saarus 
hidas, aus Freundfchaft dem Septimius Drodeg, dem trefflichen 
Procurator Ducenarius, zu Ehren eine Statue errichtet habe, im 
3. 263 (n. Chr. Geb.). 


Procurator Ducenarius hieß in den Provinzen derjenige, 


welcher die Einfünfte des Cäſar beſorgte; woraug fich ergiebt, daß 


jhon, ehe Ddenathus fich zum Auguftus erhob, die römifchen Katz 


jer Einkünfte von Palnıyra bezogen. Die zweite diefer Inſchrif— 
ten jagt vom Fahre 266, daß ein Julius Aurelius Salma, 
Sohn des Caſſianus, dem Septimius Drodes Worodes), 
dem trefflichften Brocurator des Cäfar, und dem Argabetes Sta— 
tuen errichtete, eine Infehrift, die an dem Fußgeſtell der Statue 
angebracht war. In den Fahren 263— 267 war Odenathug der 
Gäfar, welcher in Palmyra vefidirtez fein ältefter Sohn war 
Drodes (DVorodes, der Herodes der römifchen Autoren), den er, 


Be Godofr. Eichhorn, Marmora Palmyrena 1. c. p. 36 — -40 
erklärt. 





Die Inſchriften Palmyra’s. 1547 


wenn er gegen die PBarther wiederholt zog, daheim nebft dem Ars 
gabetes zu Procuratoren einjeßte. Diefe Statue war aljo dem 
Drodes zuvor errichtet, als er noch Procurator und nicht Cäſar 
war, ehe er von Ddenathus Auguftus zu feinem Mit-Gäfaren er- 
hoben und Imperator genannt wurde (Trebellius Pollio. XV.). 
Schon im Jahre 267 wurde er mit feinem Bater meuchlerifch von 
feinem eigenen Verwandten Mäonius ermordet. Argabetes Fönnte, 
nah Eichhorns Vermuthung, aber auch die griechtiche Würde 
eines HFoynparns, d. i. eines erften SHeerführers, bezeichnen. 
Denjelben beiden Brocuratoren wird noch einmal nad) einer andern 
Inſchrift deffelben Inhalts eine zweite Statue errichtet, in der ſich 
aber der Stifter, Julius Aureliug Septimius Jada, einen Imnexög, 
d. i.. equestris ordinis, nennt, der alfo vom NRitterftande war. 
Die meiften der erhaltenen Infchriften find aus diefer Blüthe— 
zeit der Palmyrener Periode; vor Chrifti Geburt ift Feine eingige 
Inſchrift in Palmyra bekannt 12) geworden; eine der älteften, jedoch) 
ohne Jahreszahl, feheint die Nr. 4478 des Corp. Inser. Gr. zu _ 
fein, aus welcher ein gewiffer, fonft unbefannter Malichus, d. i. 
Malhus, aus dem Tribus der Chomarener genannt wird, dem das 
Volk von Palmyra aus Dankbarkeit ein Denkmal ſetzte. Das äls 
efte, mit Sahreszahl verfehene Denkmal ift das Grabmal des 
amblichus, deſſen wir jchon zuvor erwähnt haben, das im 
ten Jahr nach Chrifi Geburt feine Infchrift erhielt, gerade 
00 Sahre fpäter erft das des Elabälus Manäus. 
Das ältefte Denkmal, auf einer Säule im großen Sonnen 
emipel in palmyrenifcher Schrift eingegraben, iſt vom Jahre 
I nad) Chrifti Geburt und von Eihhorn entziffert B). Darin 
eißt es, daß die Söhne des Malhus, der ein Sohn des Ja— 
ibel und Enfel des Naja war, Bar Ebedbel genannt, aus Des‘ 
otion dem großen Sonnengott eine prachtvolle Gabe geweiht, 
I Säule und den Altar; daß ver Bater der Söhne das Heilig- 
um eingeweiht habe zu ihrer, der Brüder und der Enkel, Ehre, 
- Die Injchrift fagt demnach, daß ein gewiffer Nafa, mit Beis 
* Ebedbel, den Sonnentempel erbaut und deſſen Enkel 
ſalchus, oder Malchu, ihn eingeweiht hatte. Um deren Andenken 
H in Bergefjenheit gerathen zu laffen, hatten die Söhne des 


.. 
| 


") Eichhorn 1. c. p. 5. 
” Ebendaf. p. 6—13. 


1548 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abfchnitt, $. 41. 


Malchus aus Pietät gegen ihre Vorfahren am geeigneten Orte 
im Tempel felbft diefe Säule mit dem Altare dem Sonnengott zu 
Ehren geftiftet, doch ohme ihren eigenen Stamm dabei zu nennen. 
Es war alfo eine jener Sonnenfäulen, die für fich mit einem | 
Altare im Tempelhofe errichtet ward, deffen Erbauer ſonſt unbe— 
fannt geblieben. Aus der Anwendung der prachtvolleren corinz 
thiſchen Säulen bei diefem Tempelbau, welche erft durch Römer 
in Aliens Architeeturen- (feit Demetrius, des Libertus des Pom— 
pejus, in Gadara’s Bauten) eingeführt wurden, ergiebt fich wahr: 
heinlih, da feine Errichtung gar Feine ältere Ordnung der dori— 
ſchen Säulen und nur wenige PBilafter der jonifchen Ordnung 
erhielt, daß er erft der Zeit nach Chriſti Geburt fein Entftehen 
verdanfte. Demnach wäre Naſa Bar Ebedbel, der Urgroßvater, 
deffen Erbauer geweſen; Saribel, der Großvater, ift fonft unbe— 
fannt, Malchu der Vater, deſſen Söhne die Pietät gegen ihre 
- Vorfahren verrichteten, deren Namensendung bel ſchon bezeichnete, 
daß fie dem Priefterftande des Tempels des Bal angehören mod): 
ten (wie ein Elagabal in Emefa), obwol aud) die fpätere Schmeis 
chefei den Magiftratsperfonen der Palmyrener die Titel eines Ja— 
ribel, d. i. Cultor Beli, beizulegen pflegte. Die Jahreszal 49 
nach Chrifti Geburt und die Genealogie der Inſchrift feheint die | 
Zempelerbauung in die gleichzeitige, bauluſtige Periode des Zeital- 
ters von Kaifer Auguftus, Herodes und Tiberius zu Antiochia zus 
rück zu verlegen (f. oben ©. 1165). 

Zu den älteren Infchriften des 2ten hriftlichen Sahrhunderts 
gehören die aus den Zeiten Trajans und Hadriang, beider 
Kaifer, welche den Palmyrenern Wohlthaten erzeigten. Zwar | 
jhweigt die Geſchichte Traj ans hiervon, aber eine von Bidua 
neuerlich mitgetheilte Infchrift (Nr. 4500 des Corp. Inser. Gr.) 
vom Jahre 113 nach Chrifti Geburt fagt von 5 Magiftraten, 7) 
welche Foyvooraniae (Schagmeifter) titulirt werden, unter denen 
einer mit Namen Moausdav (Mohammed, ein frühefter Borfomme 
diefes Namens) genannt wird, dag dem Kaifer Trajan zu Ehren "I 
im 16ten Regierungsjahre deffelben ein Denkmal geſetzt fei, alfo "I 
noch) vor feiner Kriegserpedition gegen Hatra (f. oben ©. 1496). 7 
Daß fein Nachfolger, Kaifer Hadrian, fih als Neftaurator 7 
um die Stadt Balmyra (vielleicht durch Aufbau der dur dag 
Sahr 115 erlittenen großen Exdbeben-Zerftörung? f. ob. S. 1156) 7 
ein Verdienft erwarb und fie Hadrianopolis nannte, ift ſchon 
oben von Steph, Byz. angegeben und in einer Inſchrift (Nr. 4482) 































Die Inſchriften zu Palmyra. 1549 


vom Jahre 130 beſtätigt. Noch eine zweite Inſchrift gedenkt deſ— 
ſelben Kaiſers vom Jahre 134 nach Chriſti Geburt (alſo 4 Jahre 
vor deſſen Tode, da er im J. 138 ſtarb), wahrſcheinlich da derſelbe 
aus Syrien zur Tilgung der Rebellion in Jeruſalem zurückkehrte 
(ſ. Nr. 4501 im Corp. Inser. Gr.)1%), Danach errichtete ein ge— 


wiſſer Agathangelus aus Abila in der Decapolis (bei Gadara, 


— — — a 


X — —— 
— 


° ben pn 5 
— — — 


38 


ſ. Erdk. XV. 2. S. 1058) dem Zeus Keraunios, d. i. dem 
Bal samen, dem Dominus mundi der Syrer, zu Gunſten des 
Kaifer Hadrians (pro salute Trajani Hadriani Augusti Do- 
mini ete.) ein Heiligthum, und feierte dafelbft auf feine Koften ein 
Göttermahl (leetisternium). Die Infeription befindet fi 
nicht mehr in Palmyra, fondern wurde auf einem Steine befind- 
lich zur Vermauerung in der Mofchee zu Tiba, d. i. Taiyibeh, 
2 Tagereifen in N.O. von Tadmor (f. oben ©. 1442), verwendet. 
Die den Kaifer Hadrian als eine Schußgottheit erwähnende 
Inſchrift vom 3. 130 wurde vom Senat und Bolf zu Palmyra 
einem Malech Agrippa zu Ehren geftiftet, aus Dank, daß diefer 
bei einem Fefte, das zur Berherrlihung des Kaifer Hadriang in 
PBalmyra gefeiert wurde, zu dem ein fehr großes Gedränge von 
Gäften herbeigeftrömt war, die Salben und dag Del zu den Kampf 


ſpielen auf feine eigenen Koften dargereicht hatte, 


Als Hadrian die durch feinen Vorgänger Trajan gemachten 


Eroberungen den Barthern zurückgab, erfolgte nad) langen Kriegen 


ein Friede!) am Euphrat, der auch noch unter den Nachfolgern, 
den Antoninen, über 40 Jahre andauerte, in welcher. Zeit. der freie 


Zutritt der Handelgfarawanen der Stadt Balmyra zu größe 
zer Blüthe und zu den Neichthümern verhalf, welchen der Lurus 


ihrer Bauten, denen auch die Antonine, wie zu Baalbek, förderlich 


‚fein mochten (f. oben ©. 239), nachfolgen konnte; fie erhielt Die 


Libertas der autonomen Städte des Reichs. Die Decrete des 
Senates und Volkes wurden, wie die Infchriften zeigen, veröffent- 
licht, der Ducenarius des Auguftus ernannt, welcher die Fatferlichen 
Einkünfte beforgte. In den parthifchen Kriegen blieb Balmyra 
den Römern treu und Ieiftete ihnen wichtigen Beiftand, zunal durch 
Odenathus, Bis an deffen Ermordung im 3. 260 n. Chr, Geb.; 
dann erft änderten ſich alle Verhältniffe. 


°1#) Eichhorn 1. c. p. 14. 
*°) Heeren, Commercia Urbis Palmyrae 1. c. p. 8. 


1550 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. S. 41. 


Aus diefer früheren Zeit ftammen einige Infchriften, die 
auf freiftehenden, einfamen Säulen vom Volk und Senat geftiftet 
waren, wie die auf Nr. 4479, einem fonft unbefannten Manne ge- 
widmet, die, 42 Fuß hoc, noc, heute aufrecht fiehen geblieben 16), 
mit der Jahreszahl 138 nad Chrifti Geburt; ebenfo die Nr. 4481, 
ohne Jahreszahl, auf einer ebenfalls 42 Fuß hohen und 12 Fuß 
im Diameter haltenden Säule, die einem Bareich Amrifamfeg, 
Sohn des Jariboleus, und dejjen Sohne Mokimos aus Danf- 
barkeit vom Senat und Volk geftiftet ward; die Namen haben ei- 
niges Intereffe, da der erfte fyrifche Name dem hebräifhen Barüd) 
entjpricht, der zweite Name Amri ein häufig bei Arabern vor— 
fommender ift, der auch in Omri und Omar befannt geworden, 
Sams aber, gleih Sol, den Sonnengott der Syrer bezeichnet, 
der fonft auch Jaribolos heißt, von dem der Name des Jari— 
boleus abgeleitet erfcheint. Nach dem Gotte Sams nannten fi 
die Bewohner von Emefa Iuuwyoro:, was gleichbedeutend mit 
Hioxol, daher auch wol der Name des Näubers Sampficeramug, 
deffen wir früher erwähnten, zu Strabo’s Zeit ein bedeutender 
Name war (f. oben ©. 1006). Auch) eine andere Inſchrift, auf 
dem Marmorfuße einer Säule, vom Fahre 139, welche in der 
Nr. 4480 des Corp. Inser. Gr. mitgetheilt ift, giebt durch ihre 
Widmung, obgleich fie nur verftümmelt erhalten ift, einen Blick in 
den Religiongcultus der Palmyrener, da auf ihr die Namen 
eines Malachbelos und Atargetes vorfommenz; der Göße 
Moloh=-Bal und die Atargatis, oder Derceto, alfo auf) 
dort angebetet waren. | 

Eine griehifche und palmyrenifhe Inſchrift vom 
Sahre 236, welde von Thom. Hyde, Selden und Gruter 
mitgetheilt, von Eichhorn aus dem Palmyrenifhen erklärt 17), im 
Corp. Inse. Gr. aber übergangen ift, nennt einen Jochus, der 
aus feinem Vermögen dem Aglibol und Malahbel zu Ehren 
ein filbernes Bild nebft Kleiderſchmuck zur Zeit der Kriege in 
Sinear geftiftet habe, zum Heil feiner felbft und feiner Söhne. Weber 
der Inſchrift ftehen zwei männliche Figuren, die für den Aglibol 
(Deus Lunus) und Malachbel (d. i. Sol oder Moloch) gehalten 
werden können, oder für vergötterte Herrfcher in der Art, wie 
Ammianus Marcellinus XVII. c. 5 den Rex regum Sapor in 








*1*) Addison 1. c. Il. p. 314. 
*°) Eichhorn 1. c. p. 21—29. 





Die Infhriften zu Palmyra. 1551 


feinem Briefe an Kaifer Conftantius ſich ſelbſt tituliren läßt, einen 
„particeps siderum, frater Solis et Lunae.“ 

Diefe Inſchrift fällt in die unruhigen Zeiten der beginnenden 
Saffaniden- Dynaftie, in welcher dieſe unter Alerander Severus, 
Mariminug, Gordians und Philippus ihre verlorenen Provinzen 
wieder an fih zu reißen fuchten, wo denn 3ohug, vielleicht der 
Titel einer Magiftratsperfon, die aber ſonſt unbekannt geblieben, 
bemüht war, von feinem Rande die drohenden Gefahren des ein- 
breshenden Krieges durch ſolche Stiftung für die Schußgötter abs 
zuwenden. Die turbae Sinearitides beziehen fih auf die Einfälle 
Artarerres im Sahre 235 in Meſopotamien; die Koften zur Er—⸗ 
richtung des Weihgefchenfes wurden „ex baxamato‘“ genommen, 
wörtlic panis bis coctus, alfo aus dem nothwendigften Lebensbes 
dürfniſſe, dem täglichen Brodte, was wol eine befondere HYuldigung 
der Schußgötter bezeichnete. 

In diefelbe Zeit fällt die Inſchrift, welche, ebenfalls grie: 
chiſch (Nr. 4483 im Corp. Inser. Gr.) und palmyrenifch, vom 
Sahre 243, einen Blick in das Staatsweien der Palmyrener wer— 
fen läßt. Es ift ein vom Senat und Volk dem Sulius Aures 
lius Zabdila geweihtes Denfmal zur Zeit, da Kaifer Alerander 

Severus feinen Krieg gegen Artayerzes in Syrien begann (er re 
giert 222—235, ihm folgen Mariminus, Gordianus 239 und Phi— 
lippus Arabs 243—249). BZabdila war im Jahre 229 Stras 
teg, oder Dberfeldherr der Armee, und Rutilius Erispinus Präfect 
und Oberrichter, den er ſtets zu feinem Begleiter hatte, Er fpen- 
dete viele Gaben aus feinem Eigenthum und herrfchte milde und 
wohlthätig. Davon gab das Drafel des Serachbaal, Philippug 
‚umd die Patria felbft Zeugniß, und jegte ihm diefe Statue. 
| Diefer Sabdol der palmyrenifchen Inſchrift, ein Name, der 
bei den Arabern als Zabdila bekannt ift und jo viel als Donum 
| Dei oder Theodorog heißt, wird in der griehifchen Inſchrift Ze; 
nobius genannt, wahrfcheinfich der ihm vom Kaifer als feinem 
Feldherrn ſelbſt beigelegte Name; Rutilius Crispinus wird nach 
der palmyreniſchen Schrift praefectus et axis edoctorum ad 
udices (ad judicia habenda, h. e., Jureconsultorum) genannt, 
vas, nad Eichhorn, fo viel als Präfident des Handels: 
erichts bei den Palmyrenern bezeichnete, eine Magiſtrats— 
ehörde, welcher zugleich die Derwaltung mit der oberfien Bes 
örde anvertraut war. Das ehrenvolle Zeugniß dieſer beſten Ver— 
altung wurde abgegeben von dem Jaribolos, dem Jaribal, 


* 


1552 Weft-Aften, V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 41. 


oder dem Drafel des Schußgottes der Balmyrener, von 
Sulius Philippus Arabs (der im Jahre 243 Praefectug praetorio 
wurde) 13) und von den Bätern der Stadt, dem Senat und Volk 
jelbft (xai Tg noroildog, demnach nicht aus Schmeichelei, wie 
Eichhorn meinte), und ihr zu Ehren die Statue errichtet. Die- 
je8 Denfmal der Säule fteht noch aufrecht 19) in der mittleren 
Hälfte der Säulenftraße an ihrer füdlihen Seite, und zeigt durch 
den Beifaß Oeog zu Alex. Severus, daß die Infchrift erft nach 
defien Tode gefebt wurde (nad) 234), zur Zeit, da Gordianus, 243, 
regierte. Da diefer aber bald darauf ermordet wurde von Phi- 
lippus Arabs, aus Boftra gebürtig, ihrem eigenen Landsmann, 
dem die Palmyrener anfangs huldigten, dann aber haften, fo 
ergiebt fih daraus, warum fein Name Philippus hinter Julius 
abfichtlich wieder aus der Infchrift ausgefraßt wurde. Addiſon, 
der die griechifche Inſchrift copirt mittheilt, giebt von Rutilius 
Crispinus eine abweichende Stelung als Befehlshaber der Neiterei 
an, welcher der Bertheilung der Kornvorräthe an das Volf vor- 
ftand, alfo verfchieden von der frühern Auslegung als Borftand 
des Handelsgerichtes. 

Befonders lehrreich find einige der Inſchriften für Die 
Handelsverhältnijfe Palmyra's als großes Emporium, 
wodurch e8 zu fo großer Blüthe gelangte; fie betreffen die Waa— 
ren, die Art ihres Verkehrs und ihre Wege, worüber vorzüge | 
ich auf die Unterfuchungen bei Heeren?0) hinzumeifen if. 

Der aftatifche Handelsverfehr der Palmyrener konnte nur 
Zandhandel fein, der durch maffenhafte Karawanen geführt were 
den Fonnte, weil diefe weite Wege durch räuberifche Nomadenvölfer 
zuriizufegen hatten. Es mußten gewaffnete Karawanen— 
züge fein, die von Station zu Station fortjehritten, welche mit 
der. Zeit felbft zu Emporien heranwachfen mußten, wie denn dieſes 
der Fall bei Balmyra oder früher fchon bei Tadmor war, gelegen! 
zwifchen den Arabern, Perſern, Chaldäern, den Euphratländern, wie” 
zwifchen Phöniciern und Aegyptern an der Meeresfüfte (Appian. 
Bell. Civ. V. 32: Palmyreni mercatores sunt qui merces al 
Arabibus ac Parthis coë mtas Romanis iterum vendunt). Dat 






















618) Corp. Inser. Gr. fol. 227. 19 Addison 1. c. Vol.Il. p. 318 

2°) A. H. L. Heeren, Commercia Urbis Palmyrae vicinarumqu! 
Urbium ex Monumentis et Inscriptienibns illustrata. Gotting | 
1831. A. p. 1-22. 


Inſchriften zu Palmyra. 1553 


dies für ſie ſehr gewinnreich ſein mußte, wußte ſchon Plinius 
(H. N. VI. 32: Gentes quae haec agunt in universum sunt 
ditissimae). Ihr Handel mußte durd) die Gebiete der Araber 
gehen, bei denen Kameelzucht von jeher, aber zugleich Raubfucht 
ihrer zahlreichen Schaaren einheimifh war (Plin. VI. 32: Mirum 
dietu enim ex innumeris illorum populis pars aequa in com- 
mereiis aut latrociniis degit). 

Nur mit großen Koften fonnte man fih den Durhzug durd 
die arabifchen Völker bahnen, wegen des Tributs, den fie forder- 
ten, und der Schuswachen bewaffneter Escorten, die man gegen fie 
zur Erhaltung feiner Waaren bedurfte. Zuweilen fanden fih Pa- 
trioten in den glüdlihen Zeiten Balmyra’s, welche ſolche Koften 
aus ihrem eigenen Vermögen ihren Mitbürgern darboten, wofür 
ihnen dann Senat und Volk dankbare Infchriften festen, und 
öfter Kaufleute felbft ihnen Statuen mit ihren WeihesInfchriften 
an den öffentlichen Pläben und in Tempeln an Chrenfäulen ers 
tihteten. | 
Arabien ſchickte mit den Karawanen Weihrauh, Myrten; 
aus Indien braten die Karawanen Gewürze, Salben, Edelfteine, 
Baumwollen- und Seidenftoffe; ebenfo die Barther, die im Allein- 
handel des Sericum waren; die Palmyrener trugen frühzeitig in= 
diihe Zeuge, jeidene, mit Edelfteinen beſetzte Kleider (Vopiscus in 
Aureliano. c. 29, 45), die anfänglich für Rom verboten waren, 
fäterhin bei fortjchreitendem Lurus den Römern viele Millionen 
fofteten. 

Eine Inſchrift (Nr. 4485), die Rob. Wood im Hof des 
großen Sonnentempels zu Balmyra copirte, wurde vom Senat und 
Volk dem Septimius geweiht, der der trefflichfte Ducenarius 
des Auguftus genannt wird. Er begabte reichlich die Palmyrener 
mit Del, zahlte die Koften für ihre Karawanenzüge, und erhielt 
dafür von dem Handelsvorſtande das ehrenvollſte Zeugniß. Im 
Kriege diente er mit Ehren, im Frieden verwendete er von ſeinem 
Vermögen Vieles zum Beſten der Metropole der Colonie und er— 
warb ſich die Liebe der Mitbürger; als Sympoſiarch feierte er die 
Opferfeſte des Jupiter Belus auf das Herrlichſte. Die Schrift, 
wo die Jahreszahl der Seleucidiſchen Aera fand, iſt verſtümmelt; 
daher nur die Vermuthung, daß dieſer Septimius derſelbe 
— Vorodes, ‚auch Ducenarius genannt, fein möchte, der früher 
18 ältefter Son des Odenathus vorfam (ſ. oben ©. 1540), oder 


Ritter Erdfunde XV. Fffff 


1554 Weft-Aften, V. Abtheilung. IT. Abſchnitt. $. 41. 


wenn aus früherer Zeit, doch nur aus einer foldhen, da Palmyr« 
fhon eine unrooxwula, d. i. eine Metropolis Colonia, genann 
werden konnte. Allerdings ift e8 unbekannt, wann fie als fold 
als Libera von den Römern anerfannt ward, aber Ulpian nenn 
fie eine Stadt Juris Italiei, und von Caracalla ift eine Münz 
mit der Umfchrift Col. Palmyra (alfo feit dem Jahre 211) be 
fannt. Das Oel war nicht blos für den täglichen Verbrauch 
fondern auch für die Gymnaſien oder die vielbefuchten Bäder ein Foft 
bares Gefchen? wegen des weiten Transportes. Die Karawanen 
züge der Kaufleute werden ovvodia, Comitatus, genannt, Di 
Septimius als Vorftand freihielt. Die Fefte des Schußgottes vo 
PBalmyra, Jovis Beli, d. i. der, Sonnengott, feierte er al 
ovunoorapxa auf feine Koften mit Pracht durch Schaufpiele un 
Schmaufe. Die religiöfen, wie. die mercantilen Angele 
genheiten der Stadt waren, in feiner Hand vereinigt, trefflie 
verwaltet, daher ihm im großen Tempel felbft die Statue und di 
Inſchrift vom Staate geweiht ward. 

Eine andere Infhrift, vom Jahre.246 nad Chriſti Gebur 
(Nr. 4490 im Corp. Inser. Gr.), wurde auf gleiche Weiſe einen 
MWohlthäter der Karawanenzüge mit einer Statue am Of 
ende der langen Säulenftraße, alfo in der Nähe des großen Son 
-nentempels, errichtet, und zwar als Philippus Arabs Cäſar war 
diesmal aber nicht vom Senat und Bolf, fondern von den Kauf 
feuten felbft, die er, ald Haupt der Karawane, glücklich dur di 
Wüſte zum Euphrat geführt hatte Diefer Karamanende 
wird Julius Aurelius Zebida?), auch Zobaida (fonft be 
Hebräern Zebedäus), genannt, der aus Palmyra feine Kauflent 
glücklich hinabgeführt hatte bis nah Bologefia (Vologefiocerta 
am Euphrat, füdlih von Babylon, auf die dortige große Meſſe 
Sie hatten ſich dieſen Zebida zu ihrem Astorubaida erwähl 
(von baida, desertum nah Ewald im Semitifchen, und Astern 
Praefectus), als Praefeetus deserti, ein Titel, mit dem die glid: 
(ich zurückgekehrten Karawanen ihren Vorſtand durch — 
wol eben ſo zu ehren pflegten, wie die Legionen ihren Feldheren 
durh den Zuruf eines „Imperator“, der zugleich fo fanctionir! 
war, daß er auf Öffentlihen Denfmalen vom Staat als ein 























621) Heeren |. c. p. 13—15. 


Inſchriften zu Palmyra, 1555 


: Würde anerfannt ward. Wenn diefer Zobaida derfelbe 
eral Zaba oder Zabda (bei Vopiscus in Aurel. c. 25) fein 
e, der 25 Sahre fpäter für Zenobia das nördliche Aegypten in 
tz nahm, jo müßte jene Inſchrift ihm ſchon als Jüngling ge: 
worden fein. | 
Eine ganz ähnlihe Infhrift (Nr. 4489) aus einem frühern 
hundert, nämlich vom Jahre 141 nach Chrifti Geburt, nennt 
ı Nefa Allatus, Sohn eines Nefa, der ein Synodiarcha, 
ein Anführer der Synodien, d. i. der Karawanen— 
ter, titulirt wird, dem die Kaufleute, welche er nad) Volo— 
a am Phorad, d. i. dem Euphrat, geführt, zu Ehren und zum 
fe eine Statue errichtet ward. Die Errichtung geſchah eben- 
im Hofraum eines Tempels des Nefa, der jonft unbekannt ift, 
der Kaufmannsgilde, nachdem die Karawane glüdlih von 
babylonifhen Handelsmarkte nad) Palmyra zurüdgefehrt war. 
e glüdliche Expedition fallt in das Ate Regierungsjahr des 
er Antoninus Pius, alfo in die Friedensperiode, welche der 
delswelt in Palmyra jo großen Gewinn brachte, daß man fi 
Dank gegen die Führer und die fchübende Gottheit verpflich- 
übhlte, in ihren Tempeln den Wohlthätern und Magiftraten foft- 
Ehrenfäulen und Ehrenftatuen zu errichten, ein Zeichen, daß 
religiöje Ginrihtungen mit mercantilen und yoli- 
yen in einem gemeinfamen Berbande fanden, der in den 
nen Zeiten leider ganz außer Acht gekommen. 
Daß folhe antiken Berhältniffe zum Flor eines Staateg 
‚wenig beitragen mußten, ergiebt fih von felbft, und ihre 
auer durd Jahrhunderte His auf den fihmäligen, gewaltfamen 
5 durch die tyranniſche Wuth eines Teidenfchaftlich empörten 
ers beftätigt fih noch durch eine ähnliche Weihe-Infchrift, die 
Sahr 258 nad Chrifti Geburt bezeichnet, alfo kurz vor dem 
erfolgenden Untergange eines der merfwürdigften Handelg- 
en der alten Welt, der einzig in feiner Art daftand, errichtet 
* Sie ift in griechifcher Spradhe nur noch mangelhaft erhal: 
aber zugleih in palmyrenifher Schrift beigefügt, und 
deren Entzifferung ihr Inhalt durch Eichhorn ergänzt 
m?) (Nr. 4486 des Corp. Inser. Gr.). Sie fängt, wie die 










') Heeren I. c. p. 16; Eichhorn I. c. p. 36. 
eo itt2 


1556 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abfchnitt, $. 41. 


meiften von Senat und Volk, alfo von Staatswegen, bei Bal- 
myrenern errichteten öffentlichen Statuen und Infchriften, mit den- 
felben dabei gebräuchlichen Worten: „H Bovin zaı 6 Anuog“ an, 
und ift befonders merfwürdig, weil fie zu Ehren eines Hebräers, 
mit Namen Julius Aurelius Schalmalath geftiftet ward, 
eines Führers der Karamwanen, welchem der ehrenwerthe Titel 
eines Toy£unopog (Dux coetus mercatorum, was früher mit 
dem palmyreniſchen Titel Aftorubaida und mit dem griechifchen 
eines Synodiarcha bezeichnet war) beigelegt wird, weil er dies 
Gefhäft auf eigene Koften vollführt und wiederholt folche Wan- 
derungen zurüdgelegt habe. Der Staat felbft erfennt alfo das 
Berdienft des Hebräerd an, wie er auf der palmyreniſchen Inſchrift 
ausdrücklich genannt wird, und beweift alfo Dadurd zugleich, daß 
hier Toleranz geübt und das. Sudenthbum in der Mitte des ten 
Sahrhunderts noch bei diefer Bürgerfchaft in Ehren gehalten wurde, 
und unter den Schuß des N Baal, des Sonnengotteg, 
geftellt war. 

Die Ruinen Balmyra’s find aiſo nicht blos in architee: 
tonifher Hinfiht durch ihre. Steinmaffen lehrreih für die Nach 
welt, fondern auch dadurch, daß fie durch ihre Anlagen, dur ihr 
Snferiptionen und Statuen den eigenthümlichen, edlerei 
Bolfsgeift eines Staates verkünden, in welhem das nterefl 
des Erwerbs und Gewinns an die Pflihten der Religio! 
und gegen den Wohlthäter dur die Dankbarkeit gegen Götte 
und Menfchen gefnüpft war; daß fie zugleich zeigen, wie dieſe 
Sinn ſich fihtbar durch die Kunft zu verkörpern im Stande wa 
und einen großartigen Kunftbau erzeugte, in deffen fortjchreitend« 
Berherrlihung ein ganzes Volk außer dem unmittelbaren Genu 
an der Brauchbarfeit und Sicherheit auch noch die Befriedigun 
feiner patriotifchen Dankbarkeit gegen die Wohlthäter und des m 
tionalen Ruhmes feiner Mitbürger erfüllt fehen konnte. Unſtreit 
ein edles Mufter der Bergangenheit- gegen den vorherrfchend geme 
gewordenen Egoismus des modernen Krämergeiftes, der als ſolch 
blog zu einer Geldariſtokratie führt, aus der ſich nur wenige ei 
zelne edlere Individuen herauszureißen und höher eniporzuheb 
im Stande find, da fie von feinen nationalen und menſchlich 
Inftitutionen unterftüßt werden, wie Dies zu Palmyra j L 
Fall war. 

Aug den wiederholten Angaben der Karawanenzüge nad 2 





















Palmyra’s Handelswege nad Oſten. 1557 


ogefia ergiebt fich wol zugleich, daß die jhwierigften Karawanen— 
tragen der Balmyrener, die auch andere Directionen gegen Weften 
md gegen Süden nahmen, zumal gegen Often, nad) dem Euphrat 
ingen, wo nad dem DBerfall von Babylon und von Gtefiphon in 
iefer unter den PBartherfönigen neuerbauten Station der wich— 
igfte und gewinnreichjte Markt fein mußte, auf dem vom in— 
ifhen und perjifchen Meere zugleih, wie von Arabien, die 
oftbarjten Waaren weiter nach dem Welten auf dem nächften 
Bege über Palmyra zu Griechen, Aegyptern und Römern gehen 
onnten. Bologefia, oder Bologefocerta, war die von Kaifer 
Rero’s und Bespafians Zeitgenoffen dem parthifchen Könige 
Bologefes zu Plinius Zeit (Plin. H. N. V. 26) neu erbaute 
Stadt in der Nähe füdweftlich von Babylon, wo ein großer Waa- 
enumfaß den einftigen Großmarft von Babylon und Etefiphon 
ortjeßte, der fpäter auf das nahe liegende Küfa überging. Weiter 
heint der dDirecte Handelsweg der Palmyrener nicht bis nad) 
Indien gegangen zu fein, wenn ſchon von Firmug, dem reichen 
Freunde und Gefährten der Zenobia, gejagt wird, daß er aud 
fer Handelsfchiffe nah Indien geſchickt habe (Fl. Vopiscus, 


firmus. c. 3). 


* 


1558 Weft-Aften, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $, 42. 


8. 42. 
Dreiundz wanzigſtes Kapitel 


Das nördliche innere aleppiniſche Syrien nach ſeinen 

Karawanenſtraßen an dem Weſtrande der Wüſte von 

Damascus über Höms, Hamah, und an dem Oft: | 

gehänge des Dſchebel Arbain und des Dfchebel | 

el-Ala entlang und durd die Platenuebene | 
nach Aleppo. 


Nachdem wir in Damascus und Balmyra, fowie in ihz | 
ren Umgebungen einheimifch geworden, fchreiten wir auf dem ung 
im Norden der Ghuütha bereits befannten Karawanenwege von 
Pebrüd, Küfül, en-Nebk, Deir Atiyeh, Kära, Sedud, | 
Haßya, Schemfin und einigen anderen noch unbefannteren 
Stationen an der Weftgrenze der großen- fyrifchen Wüfte bie 
Höms (Emefa, |. oben S. 1005— 1016, 1018— 1021 u. 1426) 
und Hamah (Hamath, f. oben ©. 1031 —1048) vorüber weiter ' 
gegen den Norden gen Haleb vor, denn fchon haben wir auf! 
diefem Hinwege die etwa befannt gewordenen Seitenftationen, wo) 
wir etwas von ihnen zu berichten wußten, wie 3. B. von Sa⸗— 
famya, berührt. Die meiften diefer Orte find ung nur al! 
Hadjh-Stationen oder ald Ausflugspuncte der Palmyra-Reiz 
fenden befannt geworden und immer nur flüchtig durchzogen. 

R. Bocode (1737) und die Colonel Squire und Leake 
haben über diefen Weg ſchon im vorigen und zu Anfang des ger 
genwärtigen Sahrhunderts (1802) 3) vor Seeten (1805) die‘ 
beiten Nachrichten mitgetheilt, die wir hier nebft denen ihrer weni⸗— 
gen Nachfolger zur Vervollftändigung des früher Gefagten nun 
in zufammenhängenderXteihe der aufeinanderfolgenden 
Stationen von Süd nah Nord hinzufügen, obwol Seetzen 
den Weg umgekehrt, von N. nach ©., von Aleppo nach Damascus | 
zurücklegte. | 





2°) L. Colonel Squire, Trav. bei Rob. Walpole, Trav. 1820. 4" 
p- 317—321; Seegen, Reifen in den Orient. Bd-I. Berlin, 1854 
8. ©. 1—29. 





Das nördliche innere aleppinifche Syrien. 1559 


= 


Erläuterung 1. ’ 


ationen von Damascus bis Höms: Kutaifeh, en-Nebf, Kära, 


Halyah oder Haſſieh. 
1) Kuteife (el-Kutaifeh bei Eli Smith) 9), 


Die erfte Station, welche von Damascus, wo Pococke nod 
: Wafferleitung ?°) nach der Kerizesart der Berfer überfchritten 
te, die jeßt nicht mehr bemerkt zu werden pflegt, gegen N.O. jenfeit 

eriten Gebirgspaffes, oder des Boghas, den man von Rihan 
; der Ghütha Fommend zu überfteigen hat (f. oben ©. 266), 
die nördliche Bergftraße über Malula und Yebrüd weiter 
tt, die Tadmorſtraße aber dur das Thal von Dicheirud 
lich abweicht, zwifchen beiden hindurch die Aleppoftraße durd 

ebenere Wüfte am Oſtfuße der Bergzüge nah NebE führt. 
fen Ort Kteife erreihte Squire am A. Mai des Morgens 
Fuße des Dichebel Kteife, von wo aus man in der anliegenden 
ene in öftlicher Ferne einen Salzfjee erblidte (wahrſcheinlich 
jelben, den Bocode Moia Behr nannte, welchen Seeßen 
Szabacha nennen hörte, der ein bitteres, wahrſcheinlich 
zun- oder vitriolhaltiges Salz zum Gerben des Leders 
h Damascus liefern foll, während das Eßſalz dahin von Tad— 
r gebracht wird). Gegen Mittag raftete er am großen, von 
nan Paſcha Schön erbauten Khan, der, von Obftgärten und 
titenfeldern umgeben, ein Denkmal osmanifcher GaftlichFeit ift. 
eBen nannte den Drt Kteife ein großes mohammedantjches 
if, voll Quellwaffer, Obft- und Gemüfegärten, und befchreibt 
Khan mit aus weißem Marmor getäfelten Höfen, mit aus 
Ben Marmorquadern aufgeführten umherlaufenden Gebäuden, mit 
ſſerbecken, Bädern, Moſcheen und Kaufläden, und die wohlbe— 

‚te Umgebung reichlich bewäſſert. Die Gerſtenfelder waren hier 

121. April Ihon in Aehren gefchoffen, und wurden zu Pferdes 
er geſchnitten. Im Dorfe mit platten Lehmhäufern und Dä- 
in fand er einige chriftliche Familien und eine ſyriſche Kirche, 
u noch einen zweiten, aber kleineren Khan; in den drei nörd— 


ei Smith, bei Robinfon, Pal. IL. ©. 928. 
) R. Be Beſchr. des Morgenl. 1. ©. 200. 


1560 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 42, 


ficheren Stationen Kära, Nebk und Scheihün traf er noch von 
demfelben Sinan Paſcha erbaute große Khane an, welche als Eigen- 
thum des Groß-Sultans aber faft ganz in Verfall geriethen. Au 
Khan Scheihün bemerfte Walpole?6) eine Inſchrift, nad der 
ein Arfad Paſcha ihn in der Mitte des 18ten Jahrhunderts erbaut 
haben folle. 

Diefe ruinirten Khane traf Golonel Squire auf feinem drit: 
ten Tagemarjch (5. Mat), als er von Kteife nordwärts (um 5 Uhr) 
die nächfte Bergfette überftiegen und an ihrem Fuße angelangt war, 
wo die erfte diefer Khanruinen ftand, und 2 Stunden weiter eine 
zweite, bei denen auch Nefte alter Aquäducte lagen. Cine Stunde 
weiter erreichte er um 10 Uhr die NRuine. eines Klofters, die linke 
von Yin el-Tini, einem zweiten Gngpaffe, lag, der unferr 
vom weftlicher gelegenen Dorfe Jebrüd paffirt wurde, Einı 
Stunde weiter ging er über Kaftal,- richtiger el-Küſtül nah EI 
Smith (fol Quelle heißen, ſ. oben ©. 1436), das von Mufel 
männern bewohnt und ſchon von Abutfeda?7) einft als Haupt 
ort einer Zandfchaft genannt wurde, über ödes, trauriges, völli 
baumlofes Land, dag nur von einer Karawane von zweihunde 
Kameelen belebt wurde; er erreichte dann nach 1% Stunde Mar 
Iches nur hie und da durch etwas grüne Stellen den b 
dem Dorfe en=-NebE28), 

Seeben?) hatte denfelben Weg am 21. April an eimeı 
Regentage zurückgelegt; auch er fchreibt den Ort Kaftal, dera 
einer Anhöhe ohne Gärten liegt, und, wie alle fyrifchen Dörfe 
platte Dächer hat, aber der Karawane doch viel Lebensmittel, w 
Lebben und gekochte Milh, Eier, Dibs und Brot, zum Verkai 
anzubieten im Stande war. Südwärts des Gebirgspaffes, b 
Ain el-Tini, fagt er, werden die bis dahin nur niedrigen Hüg 
zu hohen, wilden und felfigen Bergen, zwifchen deren fteilen Da 
morwänden, die big zu 50 und 60 Fuß ſenkrecht abflürzen u 
voll Grotten find, die weiten Wege zur Ghutha hinabziehen. Ra 
dem Derwiſch-Itinerar foll der Name Katife foviel al Samm 
bedeuten (?). | 





















626) Fr. Walpole, The Ansayrii. Vol. I. p. 187. 
2) Abulfedae Tab. Syr. ed. Koehler. p. 27. 
2°) .Squire 1. c. 8 320. 

29) Seetzen a. a. O. Th. J. ©. 25. 


Das nördliche innere aleppinifche Syrien. 1561 


; | 2) en⸗Nebk, 


von Mufelmännern, Syrern und Katholifen bewohnt, liegt an der 
Nordjeite eines Berges; fein Schöner Khan tft, wie die meiften Bauten 
dDiefer Gegend, leider aus einem jehr mürben Kalkftein erbaut, der 
jehr leicht verwittert, daher der Khan Schon faft in Ruinen liegt; 
die griehifche Inſchrift, welche Seetzen hier von einem zer— 
brochenen Stein copirte, war deshalb ganz unleferlich geworden. 
Die höheren Berge fihienen ihm aus einem weit fefteren und fehr 
weißem Steine zu beftehen, der aber doch noch von der weißen 
Schneedede des Bergzuges jehr wohl unterfchieden werden Fonnte. 
In einem Klofter zu Nebk fand Seetzen nur 3 griedhifche Geift- 
liche, deren Prior von der griepifchen Infeription und auch fonft 
auf literarifche Anfragen nichts zu jagen wußte, als daß es eine 
griechifche Chronik geben jollte, die von dem Heiligen Gregoriug 
in einem ftarfen Foltanten niedergefchrieben jei. In der Nachbar: 
Schaft des Dorfes ſah Seetzen auf einem Berge eine Kirche liegen; 
auch fand er auf den Anhöhen umher eine Art Salicornia (die 
Einen nannten fie Sarmal, ein Peganum, f. Erdf. XI. ©. 311, 
Andere Kölly, d. i. Alkali, |. oben ©. 1391), deren ältere, hol- 
zige Stengel weiß waren wie Korallen, die fürzeren, jüngeren, 
grünen Ausihüffe aber mit kurzen Gelenken; in einer fehönen 
Quelle wuchſen Conferven, oder Wafferfäden. PBocode 
ſchrieb den Ort fälſchlich Nephte. 

Nach Bianchi's Hadj-Routier des Dermwifch 30) fol Nebk an 
einem Fluß, wol nur das Wafferbeden der Quelle, liegen, und 
treffliche Birnen (Bozdigan genannt) erzeugen. 


3) Kära. 


Don en-Nebk ging Colonel Squire gegen N. durch eine 
fleinige Ebene, an deren Ende er nah einer Stunde das Dorf 
Deir Utiyeh (er fihreibt es Deradaiah) vorüber eine Fleine An— 
höhe mit der Ruine eines vieredigen Thurms überftieg, von wo 
man Kära erblickte, das 3 Stunden fern von en⸗Nebk liegt, und 
von Mufelmännern, Griehen und Katholifen bewohnt wird. 


) Siehe Itineraire de Constantinople à la Mecque: Recueil de 
Far. et M&m. de la Soc. de Géogr. de Paris. Vol. Il. 1825. 
.p. 111. 


1562 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $ 


Auch Niebuhr?1) jedoch nur durch Erkundigung, von 
Arabern die Orte Kuteife, Nebk, Haffia ale ein Gaftell, Kära 
als ein Dorf und auch Darateie, offenbar dieſes Deir Atiyeh, 
an der Landftraße gelegen, und zwar leßteres als einen Ort, wo 
gute Waffen gefertigt würden, nennen hören, fonnte aber jonft noch 
feine genauere Nachricht über diefelben mittheilen. 

Zu Abulfeda's Zeit 3?) gehörte der Ort zu den berühmte: 
ven Landesorten, den er Karat fchreibt; was PBocode für 
Gründe hatte, ihn von den Franken Garinthia nennen zu laffen, 
ift ung unbekannt geblieben 3); den Hügel mit dem Thurm hielt 
er für ein Wachthaus, deren viele von da nad) Palmyra zu ge- 
ftanden haben jollten, von denen ung jedoch noch alle genaueren 
Nachrichten fehlen. Er hörte, daß ein Klofter Deir Mär Jacob 
in Weft, eine Stunde fern vom Orte, in Ruinen liege, was aud) 
von Golonel Squire wiederholt, von Seetzen9 aber ignorirt 
wurde, der fonft dergleichen fehr aufmerkſam beachtete; leßterer 
giebt hier nur den Khan und ein großes Birke oder Wafferbeden 
im Dorfe Kära an. Ein Deir Mär Mufa der Syrer führt 
hingegen Eli Smith) ofiwärts von en-Nebk an, als Sitz 
eines hiefigen jacobitiſch-ſyriſchen Bifhofs, der fich jedoch viel in 
en-Nebk aufhalte. Squire fagt, die Mofchee zu Kära fei früher ! 
eine: chriftliche Kirche gewefen, und dies ſcheint Abulfeda zu bes | 
ftätigen, der von den zahlreichen Pilgern fpricht, die diefen Ort 
durchzögen, der, zwifchen Damascus und Emeja, gelegen, vorzüglich 
von Chriften bewohnt fei. Ihre jeBige Kirche, jagt Squire, der | 
dort 30 ſchismatiſch-griechiſche Chriften angiebt, jei St. Sergiug 
geweiht; auf einem Stein der Mofchee bemerkte er die Inſchrift 
43avaoıog ’Enıoxonog, und eine Gapelle im Norden ‚des Ortes | 
fei St. Nicolas geweiht. | 

Als G. Robinfon, im December des Jahres 1830 in Kära 7 
war, campirte ein fehr großes Lager der Anafeh36) mit ihren © 
Zelten, die einen mächtigen ſchwarzen Fleck in der hellen Wüfte 
bedeckten, dafelbft, das fich den bemohnteren Gebieten fehr genähert 7 
hatte. 


a a FF 35 


31, C. Niebuhr, Reife. TH. II. ©. 97. 3?) Abulfedae Tab.. Syr. 
ed. Koehler. p. 7. N, Pococke, Beſchr. a. a. D. Th. I. 
©. 202. 34) Seeben, Reife. Bd. I. ©. 22. ») Eli Smith, 
bei Robinfon, Pal. IH. ©. 928; Robinfon, ebendafelbft. ©. 746. 

* 3°) @. Robinson, Tray. Il. p. 2358. 





Das nördliche innere aleppinifche Syrien, 1563 


4) Haſya, oder Haffiah. 


Durch niedere felſige Klippen mit Thurmreſten von Kära aus 
wird in 2 Stunden ein Dörfchen erreiht, wo ein Sarcophag 
aus weißem, polirtem Marmor jegt zu einem Brunnentrog 
für das Vieh dient; Pocode37) nennt die dabei flehenden Häufer 
Bes, Colonel Squire nannte fie Briedy; nah Eli Smith wer- 
den fie Bureif oder Kalaat el-Bureidj genannt, von wo oftwärts 
eine Route nad) Palmyra abzmweigt, das 10 Stunden fern Tiegen 
fol. Derfelbe Ort ift bei Seetzen richtiger Bureidſch, Diminutiv 
don Burdſch, d.i. Thurm, zu fohreiben. Nur 3 Stunden 
nordwärts durch fleinige, öde Wüfte, in ver der Kalkftein viele 
Verfteinerungen zeigte, und wo Seetzen einige neue Motacillen- 
arten (Asphuhr der Araber genannt) bemerkte, wird an einem rui- 
nirten Khan vorüber das Dorf Haſya, oder Haffteh, das, nad) 
Pococke, 8 Stunden fern von Kära liegen ſoll, erreicht. Nach 
Eli Smith wird es von Mufelmännern und Katholifen bewohnt; 
Serben fand viele Chriften im Dorfe. Bom Norden von Aleppo 
durch die ebene, fteinige Wüfte bis hieher vorgerücdt, bemerkte er 
hier zuerft die größere Annäherung an die höheren Bergzlige des 
Anti-Libanon, der in SW. von Haſya mit feinem Nordoftende, 
dem Dſchebel efh-Schurfy, in die tiefe Ebene der Bukeia abfällt, 
welche der Drontes nordwärts über den See von Kedes nach Höms 
durchzieht. Colonel Squire bemerkt, daß von Hafya an weit- 
wärts die bisher dürre, fleinige Wüſte aufhöre und nun das mehr 
wellige Land gegen den Dronteslauf hin auch angebaut werde, 
hinter welchem man die hohen Berge des Libanon emporfleigen 
ſehe. 

Pococke mußte ſeinen Plan, von Haſya (er ſchreibt Haſſeiah) 
Kr Tadmor zu reifen, aufgeben, weil er den Aga des Ortes 
nicht daheim traf, an den er empfohlen war, und ohne feinen Schuß 
damals die Straße zu gefahrvoll galt. Colonel Squire fand bei 
‚dem dortigen Aga (1802) eine fehr gaftlihe Aufnahme und große 
Dereitwiligeit, ihn in 5 Tagemärfchen nah Palmyra zu gelei= 
‚ten, weil diefer Ort unter feinem Befehl ftehe, da er der Pforte 
den Tribut diefer feiner Provinz abzuliefern habe. Er verficherte, 
‚fein Bater und auch fein Großvater hätten fehon früher Engländer 
M Wococke, Befchr. a. a. O. II. ©. 203; Squire L. c. Be, a: Ei % 
Smith, bei Robinfon. II. ©. 928; Seesen a. a. O. J. 


* 


1564 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 42, 


dahin geführt. Doch diesmal wurde die Nordroute weiter fortge— 
ſetzt und mit guter Escorte von 7 Reitern über ein Dorf Che— 
mor, das fonft unbekannt geblieben, in einem halben Tagemarſche 
die nahe Höms erreicht. 

In Haſya, das nur ſchlechtes Waſſer habe, hörte Pococke 
von einem Türken die Ausſage von der Waſſerleitung gegen Tad— 
mor, von welcher ſchon oben (S. 1286) die Rede war. Ueber die 
Umgegend war man damals jedoch ſehr wenig orientirt, denn noch 
wußte Pococke nichts vom See von Kedes und dem nahen 
Orontes. Gr lernte nur den 3 Stunden fernen Khan von 
Schemſi fennen, als eine Station auf dem Wege nah Höms. 
Auch Seeben?) zog nur auf dem ihm noch wenig befannten 
Gebiete der Oftfeite des Drontes, das wir in Obigem genauer 
fennen gelernt, am 19. April über die Dörfer Schemgzije, 
Schiſhar und Tell Shifdhär nad) Höms vorüber. 

Durh Eli Smith erfahren wir, daß der erftere Drt, der 
von Mufelmännern bewohnt wird, richtiger Schemfin heißt und 
der zweite richtiger Schinfhär, beide an der Karamwanenftraße 
liegend, daß aber ſüdoſtwärts von Hafya etwas öftlich davon 
das Dorf Sudüd39) eine Tagereife nördlih von Deir Atiyeh 
liege. Er ſchritt alfo weiter nach Haſya fort, um fich zu verges 
wiffern, daß jenes Südüd dag altteftamentalifhe Zedada 
an der Nordgrenze des gelobten Landes fei, das jchon im 
4 Buch Mofe 34, 8 u. 11 mit Ribla (f. oben ©. 996) zugleich 
genannt wird, von welchem die Localität ebenfall8 genauer ermittelt 
werden fonnte. — f 4 

Die directe Route von Höms nah Hamah iſt ung aus 
Obigem hinreichend bekannt; von einer etwas öſtlich abweichenden 
Seitenroute, welche vielleicht einſt die Straße von Alexander M. 
Kriegsheer nach Thapſacus ſein mochte, wie J. Rennell dafür 
hielt, die aber gänzlich in Vergeſſenheit gerathen iſt, und von mel: 
cher erft ganz neuerlih Dr. de Foreft die erfie Station Sa— 
lamya wieder entdedt hat, ift fhon oben (S. 1049—1050) die 
Rede geweſen. 





















638) Seetzen, Reife. I. 
3°) Eli Smith, bei — Pal. III. S. 928 u. 746. 


Raramanenftationen nach Ma'arrat. 1565 


Erläuterung 2. 


Stationen von Hamah auf der großen Karawanenſtraße durch 
die Wüfte nach Ma'arrat en⸗Na'aman. 


Von Hamah haben wir ſchon des doppelten Karawanen— 
weges nach Haleb erwähnt, der auf der weſtlichen Straße 
über Apamea (Kalaat el-Medyk) längs dem Orontesthale und 
dann von ihm öſtlich abweichend über den ruinenreichen, langen 
Höhenzug des Dſchebel el-Arba'in nad Riha führt, der voll— 
ftändig befchrieben ift (f. oben ©. 1051—1067 u. 10771086) ; 
fowie auch des dDirecteren Wegs, der, ald große, begangene 
Handelsftraße auf der Dftfeite des langen Höhenzuges, in- 
nerhalb des Gebietes der aleppinifchen Wüfte zurüdbleibt, und 
direct nordwärts über Kefr Taiyibeh, Latmin, Khan Schei— 
Hün bis Ma’arrat en-Na’amän genommen wird, deffen Lage‘ 
ung aus Eli Smiths Noutier bekannt ift (f. oben ©. 1067). 

Diefem lebteren Wege von Hamah über Ma’arrat, der 
großen Hauptfiraße der Karamwanen, folgten vom 14ten 
bis zum I8ten Jahrhundert ausſchließlich alle früheren Neifenden, 
die fich nicht abfeits derfelben tiefer in die Berge oder in die Wüſte, 
welche beide gleich gefahrvoll für die chriftlichen Reiſenden geblieben, 
hinein wagen wollten, und nur erft im gegenwärtigen Jahrhundert 
fonnten von einzelnen Fühneren Reifenden, wie von Burdhardt 
und Anderen, Seitenftraßen hie und da durchzogen werden. So 
ſchon Ebn Batuta (1326), Belon du Mans (1548), B. della 
Balle (1616) und Bocode (1737), denen dann auch Seetzen, 
Thomſon und Andere gefolgt find. Ihre Nachrichten find nur 
ſparſam und flüchtig, aber durch Vergleichung ihres Zufammen- 
immens doch hinreichend, um uns Fartographifch über die Haupt: 
richtung zu orientiren. 





| 
] 
| 1) Khan Scheihun (8 Stunden von Hamah). 


| Diejes Karamwanenferai wird fohon von Della Valle) alg 
‚gaftliche Herberge genannt, der hier nad Abreife von Hamah den 
31. Mai des Jahres 1616 fein erſtes Nachtquartier nahm, in deffen 





*°) Della Valle, Reife. Genf, 1674. ©. 171. 


1566 Weſt-⸗Aſien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 42, 


Nähe er das Dorf Chiefertab nennt, das fonft unbekannt ge 
blieben; er glaubte, daß hier das Land Hiobs zu fuchen fei. 
Pocode erreichte den Ort, den er Schehoun ſchreibt 4), in 
8 Stunden Marfch von Hamah, nachdem er zwifchen Hügeln und 
Zrümmerftellen Ktabai, Afriminerra, Zifin mit Kirche und noch 
1 Stunde weiter einen Ort Trimaris nennen hörte, zwifchen denen 
viele Gifternen lagen, ein Beweis früheren Anbaues, wo jebt gänz- 
liche Verddung eines fruchtbaren Bodens ſich zeigte. Nachdem er 
zur linfen Hand den weftlihen Höhenzug zur Seite liegen ließ, 
fehrte er in Scheichun ein, deffen Aga den Ort unabhängig bes 
herrſchte. Er hielt diefe Station für die alte Capareas des 
Itin. Anton. (bei Wessel. p. 194), welhe Mannert*) wol irrig 
mit Abulfeda’s Kaphartab (Abulf. Tab. Syr. p. 111) identiz 
fieirte, die viel nordmeftlicher, auf der Route zwifchen eſch-Schoghr 
und Ma’arra, lag; daher Scheihun, nad) Lapie, wol eher als 
Kaphartab diefem Orte Gapareag (Itiner. Provinc. ed. Parthey. 
p- 187 und Ind. p. 319) entjprechen möchte: 

Seetzen 8), der nah einem Tagemarfche vom Norden von 
Ma'arrat am 14. April unter Donner und Blitz im Khan Schei- 
hün einfehrte, rühmt die Gegend als überaug fruchtbar, aber wer 
nig angebaut, und nennt füdwärts zwifchen ihm und Hamah noch 
die Station Lätmin (offenbar Lamdin, die erfte Station bei 
Benjamin), nahe Kefr Tayibeh und Fünftlihen jebt mit 
Gras bewachfenen Hügeln, die aber, mit Mauern umgeben, einft 
bedeutende Orte gewefen zu fein fcheinen. Zu Latmin, das die 
Araber jeßt Ludmien®) ausfprechen follen, ſtehen noch- viele 
Säulen und Gewölbgrotten, die jetzt zu Silos, oder Kornmagazi— 
nen dienen, wo man auch noch Snferiptionen bemerfen fonntez die 
Kornhöhlen nannte man jeßt Aar oder Ser. 

Einer diefer Orte wird Tell Seyäd genannt. Auch find 
einige von ihnen Bafaltberge: denn Baſaltblöcke liegen umher zer— 
freut, Südwärts vom Tell febte Seegen am 15. April feine 
Wanderung über eine fehr ſchön cultivirte Ebene bis zur Mofchee / 
von Tayibeh (over Teibe, wie er fchreibt, Theba bei Walpole) 
fort, wo große — J—— weideten. Die Felder waren von 


s421) Pococke, Beſchr. a. a. O. IL. S. 211. 

X Mannert, Geogr. der Griechen und Römer. VI. 1. ©. 369. 
+3) Geeben, Reife. I. S. 9—12. 

**) Benjamin of Tudela, Itin. bei Asher. I. p. 88. 

*°) Fr. Walpole, The Ansayrii. T. L, p. 187. 





KRaramanenftationen nach Ma’arrat. 1567 


gelben Srühlingsblumen wie vergoldet; ftatt der bisherigen 
Kalkfteine traten große Hornfteine und Feuerfteintrümmer hervor 
und viele Kleine, fcharfrüdige oder fpikige, ifolirte Höhen, die er 
für Bafaltberge hielt, bis dieſe fih bei der Annäherung des 
Dronteshettes in vollfommene Ebene verloren. Neue Froſcharten, 
Heine, ſchnelle Eidechfen und einige Maulwurfshaufen, welche den 
blinden Maulwürfen (Aspalax, Chuld der Araber) zur Wohnung. 
dienten, wurden hier von ihm bemerkt, ehe er noch das Stromufer 
des Drontes mit feinen Gäften vor Hamah am fiebenten Zage 
feines Ausmarfches von Haleb erreichte. 

Auch Thomfon, der 1840 den Weg von Scheihün?) nad 
Tayibeh Ende März durchwanderte, war auf der hohen Plaine, 
die fih) von da weſtwärts zum Drontesthale hinabjenkt, von ihrem 
Grasreihthum und ihrer Blumenpracht überrafcht, obwol fie ganz 
baumleer blieb. Den Ort Scheihun fand er an die Oftfeite ei- 
nes Hügels angebaut, den er für einen Fünftlih aufgeworfenen 
hielt; das Dorf hatte jetzt 2,000 bi8 3,000 Einwohner, und war 
der Hauptort aller Umgebungen. Die Pracht der aufgehenden 
Sonne an einem feierlichen Frühlingsmorgen brachte ihm den Ge— 
danken ganz nahe, wie es dem Menjchengefchlechte jehr natürlich 
geweien, den Schöpfer des Lebens in der Glorie des Sonnenballs 
auffteigen zu fehen und ihn anzubeten, wie dann der Sonnen— 
eultus fih über den ganzen Orient verbreitete. Südwärts von 
Scheihun fam Thomfon über. das Dorf Yemruk, das erfte Dorf 
unter der Erde, das er auf feinen Wanderungen im Drient ans 
traf, das ihm ganz aus Cifternen zu beftehen fihien, die man durch 
6 der obern Erddecke in Wohnungen verwandelt hatte. 
Zwei große Schutthügel bezeichneten die früherhin weit ſtärkere 
Bevölkerung der Gegend, von denen man noch 3 Stunden bis 
Tyabih, d. i. Tayibeh, zurückzulegen hatte, von wo er ſich 
über das Dorf Kumhany dem Orontes und der Stadt Hamah 
‚exit näherte, deren Anblick durch den grünen Streif längs dem 
Dortesufer weſtwärts der Wüſte eine leiſe Erinnerung an die 

[Bin von Damascus erwedte. Bei einem zweiten Befuch in 
‚Sheihun, 1846, fand Thomfon die Einwohner des Dorfes eben 
fo fanatifh und in Kämpfen unter ſich begriffen, wie zuvor bei 
dem erften Befuche. Der Khan, fagt er, fei fo groß, daß er eine 
ganze Mecca-Karawane in fid) aufnehmen könne. 


 *) Thomson, in Biblioth. Sacra. Noy. 1848. p. 663, 700 und im 
Mission. Herald. 1841. AXXVIL p. 361. 


1568 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 42, 


2) Ma’arrat en-Na’amän (f. oben S. 1067-1068). 


Schon Belon du Mans berührte diefen Ort auf feinem 
Wege (1548) von Hamah nach Aleppo. Die weiten, thonigen 
Ebenen mit vielen Gifternen, die er am erften Tagemarfche über 
Lätmin und Scheihun durchzog, verglich er mit feinem Hei- 
mathlande la Beauffe und den Pays de Lodinoig #7); die Erd- 
dede, bemerkte er, liege feine Elle tief über dem Boden, den er 
faft Fräuterlos fand, nur mit Asphodelus und holzigen Rauten be- 
wachſen, ohne Wald, mit wenig Aderbau, doch mit einer Kornart, 
welche dem Sorgho der Lombardei fehr ähnlich fei, doc) weiß ftatt 
röthlich, welche die Araber Hareomam nannten, und daraus auf 
heißen Biegelfteinen ihr Brot ‚in dünnen Blättern badten, was aud 
die Städtebewohner in ihren Badöfen zu Stande brachten. Daj- 
felbe Korn hatte der Neifende auch fchon in Epirus und Albanien 
wachen fehen, von wo man es auf den Marft nah Korfu brachte 
und zu Taubenfutter verbrauchte. Uns tft nicht genau befannt, 
was unter diefer damals wol erft dort eingeführten neuen Kornart 
zu verftchen fein möchte. Am zweiten Tage fchritt er weiter nord- 
wärts über hügeliges, mit Büfchen mehr bewachfenes Land bis zu 
Ma’arrats Ruinen vor, die er für eine einft große Stadt wohl 
erkannte. Noch fanden Refte einiger ſchönen Gebäude zwifchen den 
vielen eingeftürzten Wohnhäufern, auch einige Mojcheen, von Brun— 
nen und Bächen umgeben. Von diefem Orte, der auf halbem Wege 
nah Aleppo liegt, wurde der Boden mit Getreidearten, 
Baummolle und Sefam angebauter als zuvor. 

Ebn Batuta, der diefen Ort Ma’arra zwei Jahrhunderte 
früher befucht hatte (1326) 48), feheint ihn noch in feinem blühenden 
Zuftande vorgefunden zu haben; er nennt ihn jedoch nur eine Fleine, 
aber nette Stadt, voll Feigenbäume und BPiftacien, deren Früchte 
nad) Damascus und bis nah Cairo ausgeführt würden. Die 
Stadt wurde von einer Secte der Schiiten bewohnt, welche die 
zehn erften Apoftel haßte, daher bei dem Grabe Omars, Sohn 
Abdallaziz, des Chalifen, das fid eine Paraſange außerhalb der 
Stadt befand, feine Schildwache fand, weil diefer dem Ali noch fo 
große DBerehrung -erzeigt hatte. Früher, fagt Ebn Batuta, 
habe die Stadt Dhät el-Kuffür (d. i. die Palaftreihe) 


























+7) Belon du Mans, Observ. 1. c. p. 156. . 
*°) Voy. d’Ibn Batoutah ed. Defremery I. c. I. p. 144. 


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Karawanenſtation Ma'arrah. 1569 


geheißen; ein Berg an ihrer Seite werde Anno’män genannt; 
den Namen Ma’arrat No’man habe fie erhalten, weil ein Sohn 
No’man, Sohn Beſchir alanfary, Gefährtee Mohammedsg, 
der, während fein Bater Statthalter in Höms war, hier ftarb und 
durch feinen Vater auch in Ma'arra, die früher Ma’arra Emefa 
geheißen, begraben wurde, 

Abulfeda 9), Batuta’s Zeitgenog, rühmt gleichfalls diefe 
Stadt, welche er von der nördlichen Ma’arrat an-Ntesrin unterfchei- 
det, welche abgekürzt auh Ma’arnami und Ma’arnafi heiße. 
Srüher gehörte fie zur Provinz Emefa. Köhler hält fie nicht 
mit Pococke für das frühere Arra im Itin. Anton., fondern für 
Marra der Kreuzfahrer, welche fagten, daß fie Gapharda nahe 
liege (f. oben S. 1067); aber feine Identificirung mit Marathon 
bei Bolybius (V. 68) ift völlig unftatthaft. Edrifi rühmt die 
Srüchte der Stadt, obwol es ihr an Waffer fehle. Dieſe Stadt 
iſt e8 unftreitig, welche die Kreuzfahrer im erften Jahre ihres Ue— 
berfalles von Antiohia aus unter Boemund auf einer Raub- 
ereurfion nach 3 bis Atägiger Belagerung zerftört, auggeplündert 
und ihre Bewohner, die fih in Souterrains und Höhlen verborgen 
hielten, theils umgebracht, theils in Feſſeln weggefchleppt haben, 
die Marra, von Willermus. Tyr. eine Urbs munitissima (Hist. 
VI. 9, fol. 734), genannt wurde. 

Della Balle fand (1616) °%) noch einen einheimifhen Fürs 
fen in dem Drte, der aber ſchon unter der Botmäßigfeit der Tür- 
fen als Bafall ftand; Pocode>l) fand den dortigen Aga als uns 
abhängigen Gebieter, dem er feinen Gaphar zahlen mußte. Der 
Khan war in gutem Stande, mit einem quadratifchen Thurmbau 
von Quadern, mit einer Mofchee und dem Neft einer alten Kirche 
oder eines Klofters; die Stadt lag in Ruinen. Auch ihm fielen 
die zahlreichen Cifternen auf, die fich hier überall an den Straßen 
befinden. Er hielt diefen Ort für das Maronias bei Ptole- 
mäus (V. 15, fol. 139), wahrfheinlicher ift es Arra2), Die 
Maratocupreni bei Ammian. Marcellin. XXXVII. 2, 11, die 
unter dem Kaifer Valerian (im 3. 369) als eine fanatifche, freche 
Räuberrotte nach Art der fpäteren Afaffinen durh Mord und 


' 

, *°) Abulfedae Tab. Syr. ed. Koehler. p. 111; Edrisi bei Jaubert. 
„ Yol. II. p. 139. °°) Della Balle a. a. O. S. 171. °') Bocode, 
Beſchr. des Morgenl. II. ©. 212. 52) Mannert, Geographie der 
Griechen und Römer. VI. 1. ©. 369. 


| Ritter Erdkunde XVII. 69998 


* 































1570 Weft-Afien, V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 42. 


Plünderung eine Zeitlang großes Unheil über jene Gegenden Sy— 
riens brachten, hielt Bocode, weil Ammian fagt, daß fie in der 
Nachbarſchaft von Apamen ihren Wohnfiß hätten, für die einftige 
Bevölferung diefer Stadt Ma’arrat, deren aus reicher Beute ent: 
ftandene ſchöne Stadt damals durch ein römiſches Kriegsheer eine 
gänzliche Zerftörung und Vernichtung ſamt ihren Bewohnern erlitt. 
Doch bleiben die verfihtedenen Lesarten diefer Stelle, in welcher 
dieſer Volksname nur ein einziges Mal vorkommt, immer noch 
zweifelhaft), ine fpätere Zerftörung diefer Stadt Ma’arrah 
Iheint dur) Griechen zur Zeit der Dynaftie der Seifeddewfet in 
Syrien ftattgefunden zu haben (ſ. oben ©. 1025). 

Colonel Squire und M. Leake nahmen einen anfangs et- 
was weftlihern Weg von Hamah nad Ma’arrah5*) als den ge 
wöhnlihen, directen nordwärts, indem fie die 12 Stunden Weg 
dahin in 2 Tagereifen zurüdlegen wollten. Sie blieben nämlid) 
am erften Tage von Hamah 3, Stunden lang mehr in der 
Nähe des Drontesufers im Thale bis zu einem zerftörten. Aquä— 
duct und einer verfallenen Mühle, und kamen an vielen kreisrun⸗ 
den, iſolirt ſtehenden Hügeln vorüber, die ſie für künſtliche hielten, 
Sie bogen dann gegen Oft dur Die Hügel zum Khan Schei⸗ 
hun zur Herberge ein. Am zweiten Marfchtage direct nord— 
wärts über kräuterreiche, wellige Ebenen mit gutem Boden fort 
jhreitend, auf dem fie an mehreren Beduinenlagern vorüberritten, 
fahen fie viele Gifternen, bei deren einer fie ein Portal mit grie— 
chiſchem Architrav bemerften. Bald darauf paffirten fie den 
Brunnen Haffar, nahe dabei einen Sarcophag, umher große 
Steinblöde, tiefe Eifternen und Grundmauern, und erreichten dann 
das große Dorf Ma’arrah, in dem fie ein prächtiger Khan mit 
Solonnaden umgeben aufnahm, darin fie ein Bad und eine Mofchee 
mit fchönen Minaret vorfanden. Im Innern des Moſcheehofes 
ſahen fie einen Dom, von 8 Säulen getragen, der aus der byzan— 
tinifchen Zeit herzuftammen ſchien. In deffen Nähe fland ein Ger 
bäude mit einer Steinthür, die fi, ungeachtet ihrer maffiven 
Dide von 8 Zoll, doch in beftändigem Gebrauch erhielt und von 
einer Perſon leicht hin» und herſchwingen ließ. Es ift die nörd— 
lichfte diefer eigenthümlichen Art der Architeetur, welche den gan— 


°°3) C..G. A. Erfurdt, Commentar. in Amm. Marc. Libr. XXVIMl. 
2, er Tom. 3. p. 234—236.  °*) Col. Squire, bei Walpole I. ©. 
A 


Rarawanenftation Ma'arrah. 1571 


zen Hauran bis nach Petra durchzieht, die uns bis jeßt bekannt 
‚geworden. Der BEN liegt an der DOftfeite des Ortes von 
Ma’arrah. 

Seeben, der von Aleppo herkam, ſagt, Ma'arrah ſei der 
erſte Ort des Paſchaliks von Damascus 55), den man hier treffe, 
welcher zwifchen Gärten von Oliven- und Feigenbäumen fehr viele 
Trümmer großer Quadern und alter Bauwerfe zeige. Kalaat 
Nomän nennt er ein verfallenes Schloß von geringem Umfange, 
das von Franken erbaut fein joe, und daneben liege dag Städt: 
chen Ma’arrat en-Nomän mit 1,500 Einwohnern, die fehr viel 
Taback bauten, auch bleibe die Umgegend eine ganze Strede weit 
gut bebaut. Den Khan nennt er Marhatät, der 5 Minuten vom 
Wege feitwärts liege, wo viele große Quadern und ein Felsbruns 
nen mit trefflihem Waffer, zu deſſen Baffin man auf 27 Stufen aus 
Kalkftein hinabfteige. Die Anaſéh campirten der Karamwanenftraße 
zur Seite, und machten die fidlihe Straße fehr unficher, wo er 
jenfeit einer Haideftrede ein Kabr el-Frändſchie, d. i. das 
Grabmal eines Franken, beſuchte, das aus einem langen Loche un— 
ter einem Gewölbe mit 3 in Feld gehauenen Gräbern beftand. Er 
fand bis Scheichuͤn ziemlich grasteiches Weideland (am 13. April 
1805). 

G. Robinfon (1830) md Irby und Mangleg (1847) 56) 
zogen zur Winterzeit diefes Wegs durch Ma'arrah, während der 
Libanon mit Schneemaffen bedeckt war; daher unftreitig- dag viele 
Wild, das fie antrafen, wie wilde Schweine, Gazellen, Hafen, Reb— 
hühner, Buftards (eine Art Trappe) und anderes, das ſich in größerer 
Menge als zu anderen Sahreszeiten in diefen wärmeren, fehneefreien 
Niederungen fehen ließ. Die Fünftlihen Hügel, welche Robinfon 
hier antraf, verglich er mit denen der Salisbury-Plaine in England. 

Schon oben, ©. 1067, ift diefe Ma’arrat en-Na’amän 
nah Thomſons und Eli Smiths Angaben erwähnt worden; 
eitdem hat fie Walpole beſucht (1850) 57), der von Scheichün, 
on Süden, fommend, nah 1'4 Stunde, ehe er den Ort erreichte, 
inks am Wege von großen, maffiven Mauerreften ſpricht, welche 
nen ganzen Berg von 2 Miles Länge und 5 bis 6 Miles im 









| R.) Seeben, Reife, Th.1. 1854. ©. 7—8. 

5 6. Robinson, Trav. in Palestine. Vol. II. p. 248; Jrby and 
Mangles 1. c. p. 242. 

E ®") Fr. — The Ansayrii. I. p. 193. 


N Goagss 2 


— — 


9 


1572 Weft-Afien. V. Abtheilung. II Abſchnitt. $. 42 


Umfreife mit den Trümmern behauener Steinhaufen bedecken, dar 
unter er auch viele umgeftürzte Säulen zwifchen langen Mauer- 
reihen bemerkte, die gegenwärtig nur zu Gehegen für Viehheerden 
dienen. In ihnen war fein ganzes Gebäude mehr erfennbar, aber 
jehr viele fhöne Bauftructuren erinnerten in ihren Bruchftüden an 
die Sculpturen von Baalbek, und zumal ein fchöner alter, noch 
ftehen gebliebener Thorreft foll, in demfelben Styl wie Baalbef, 
an die dortigen Baumeifter erinnern. Diefe Stelle wurde von den 
Eingeborenen Konad (PBalaft) genannt. Bon da an reihen fih Dorfan 
Dorf und an Ruinen von Gaftellen, die an die Zeit der Kreuzzüge 
erinnern, mit großen Gewölben, in deren einem 11 Familien ihren 
Wohnſitz aufgefchlagen hatten; viele Gruben; tief und breit in Feld 
gehauen, fieht man hier. Die Einwohner-der Stadt find jetzt nur 
Mufelmänner, bei deren Mutſellim Walpole, der fid) mit den ſy— 
rifhen Bewohnern überhaupt ſehr befreundet gemacht, eine gaftliche 
Aufnahme fand, während Thomfon und Eli Smith nur. dag 
fanatifche, ungaftliche Volk diefer Ortfehaft Eennen gelernt hatten. 




















3) Riha und der Dſchebel Arba’in. 


Die nördlichere Station diefes Namens, weldhe am Nordende 
des Dſchebel el-Arba’in und feiner großen Nuinengruppen 
liegt, die fih an die von Ma’arrah nordwärts anſchließt, haben wir 
Ihon früher genauer Fennen lernen (f. oben ©. 1054—1066); fie 
jeßte ung fohon durch ihre Menge bis dahin unbekannt gebliebener 
Denfmale in Erflaunen, fowie durch eine Cultur der einft zahle 
reihen Populationen, von deren Zuftänden in ihren vergangenen, 
glüdlicheren Zeiten die Gefchichte faft gänzlich ſchweigt. Sie 
wurde, jagt Walpole58), im Sahre 1812 vom Paſcha von Aleppo 
wegen Rebellion ganz niedergebrannt, aber als dieſer Reiſende fe 
im Sahre 1850 befuchte, ftand fie wieder in vollem Flor. 

Jenes Erftaunen wiederholt fih, wenn wir im Norden deffel- 
ben öftlihen Gebirgsbegleiters des Orontes fo nahe dem 
mäßig hohen Gebirgszuge, welder zuvor der Aufmerffamfeit dei 
Geographen, wie der Hiftorifer gänzlich entgangen war, der dat 
DOrontesthal im Weft von der innern fyrifchen, aleppinifchen Pla 
teauebene im Oft fheidet, hier direct im Norden des Diebe 


°»®) F. Walpole, The Ansayrii. II. p. 203. 


Dſchebel el-Ala, feine Auinen, 1573 


Arba’in noch einen zweiten, ihm. analogen Höhen zug vorfinden, 
den Dſchebel el-Ala, den man als eine zweite Verlängerung 
jenes Oſtbegleiters des Orontes anſehen kann, der bis an die 
Querſtraße von Aleppo, weſtwärts nach Antiochia reicht, und die 
gleiche Terra incognita eines Ruinenberges, wie der Arba'in 
zeigt, der bisher faſt völlig unbekannt geblieben war. Ehe wir 
daher in die vielen öſtlichen Seitenwege nach der aleppiniſchen 
Plateauebene abſchweifen, wollen wir den erſten Entdecker durch die 
Ruinenwelt dieſer nördlichen Höhengruppe des Dſchebel Ala 
begleiten. 


Erläuterung 3. 


Der Druzenberg des Dſchebel el-Ala und feine ——— 
mit Armenaz, Keftin und Edlib. 


Sm Norden von Riha, gegen Stumak (f. oben ©. 1055) 
und ein paar Stunden weiter über Edlib (f. oben ©. 1061), 
von woher Burkhardt ſüdwärts nad) Riha fortfchritt, aber aud) 
noch weiter nordwärts über Ma’arrat (el-) Nisrin und 
jenfeit Armenaz (f. oben ©. 1098, 1099) bis zum Parallel von 
Aleppo und Antiochia, auf welchem der gewöhnliche Karawanen— 
weg zwifchen beiden Hauptftädten von Oft nah Weft von fo viel 
Zaufend Wanderern alljährlich betreten wird, zieht fih der Höhen 
zug des Dſchebel Arba’in, der nur nördlich Riha’s durch einige 
Einſenkungen unterbrochen ift, unter dem veränderten Namen und 
der mehr tjolirteren, etwas höher und rauher auffteigenden Ge: 
birgsgruppe des Dſchebel Ala in gleicher Richtung von Süden 
nach Norden fort, und ſcheidet im Weſten das Thalgebiet des 
| mittlern Drontes von der weiten, höher im Dften gelegenen, gleich» 
‚förmigeren Blatenuebene des innern Syriens. Weiter füd- 
wärts nannten wir diefe mit Btolemäus Balmyrenez nördlich 
‚daranftogend Fönnen wir fie das aleppinifhe Innerſyrien 
‚nennen, welches in feinem weftlichen Anftoß an das fanfte, kaum 
‚merkliche Oftgehänge des Dſchebel Ala nach dem dortigen Haupt: 
‚orte in en Mitte die große Plaine von Keftin genannt 
wird. 


* 


1574 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 42. 


Keftin, im Süden jener großen Querſtraße von Aleppo nach 
Antiochia, von welcher faſt Niemand ſüdwärts abzuweichen gewagt 
hatte, liegt 10 Stunden weſtwärts von Aleppo in einer unge— 
mein fruchtbaren, gut angebauten, ſtark bevölkerten Landſchaft voll 
Ortfchaften, die befonders auch durch. große, herrlihe Oliven— 
wälder, Kornfluren und Melonenfelder gefegnet und von den Hö— 
hen des Dſchebel Ala in Weft umkränzt if. Die Bewohner jener 
Dorfichaften und von Keftin felbft fcheinen gegenwärtig großen— 
theild Druzen zu fein, und darin mag der Grund ihrer ſchweren 
Zugänglichkeit und Unficherheit Sahrhunderte hindurch gelegen ha— 
benz denn die Wege bieten feine Schwierigfeiten dar, fondern nur 
die Bevölferungen, deren Fehden und ununterbrochene Händel 
und Raubparteien auch hier, wie unter den Nafairiern, jeden Zur 
‚gang und jede Lofalfenntniß unmöglich oder doch ei und 
“immer beichwerlich machten. 

Ende Auguft des Jahres 1846 gelang es dem unermüdlichen 
amerikanifchen Miſſionar W. Thomfon,. der in Syrien faft 
überall außerhalb der feit Sahrhunderten längft betretenen und bes 
fannten Wege fo viele neue Pfade entdedt und zuerft zugänglih 
gemacht hat, auch hier das Feld der Entdefung zu eröffnen, dem’ 
jedoch bisher noch Fein Anderer gefolgt ift, jo daß wir nur feinen 
Berichten dag zu verdanken haben, worüber alle Anderen ſchweigen. 

Bon Aleppo aus folgte er59) einem Druzen, der fein Maul $ 
thiertreiber war, durch mehrere weniger befuchte Zocalitäten auch 
nach Keftin, wo diefer feine Heimath hatte, Die Wohlthaten 
und der Beiſtand, den die amerikaniſchen Miſſionare ſeit mehreren 
Sahrzehenden von Beirut aus den Druzen als ihren Beſchütern 
im Libanon bewieſen ns (liebe oben ©. 737 u. f.), waren in 
Keftin wohl bekannt. W. Thomfon wurde von dem Druzen⸗ 
Scheich Abu Scherif Nöfif mit offenen Armen empfangen, 
das ganze Dorf verfammelte fi) um den Gaft, den fie mit feinen 
Begleitern als ihre Brüder aus dem Libanon begrüßten. Mehrere 
von ihnen hatten im Libanon bei den Miffionaren zu Abey (fiehe 
oben ©. 453) gewohnt. Noch vor 10 Jahren hatte Thomfon 
nicht das Geringfte über diefe Druzenbevälferung erfahren fönnen, 
jebt wurde er voll Bertrauen in ihrer Mitte aufgenommen. 








6°) W. Thomson, Journey from Aleppo to Mount Lebanon by 
Jebble EI Ala etc., in Bibl. Sacra. Nov. 1848. Vol. V. No.XX. 
p» 663-—672. 


Dſchebel el-Ala, Keftin. 1575 


Keftin: it durch die große Taubenzucht ausgezeichnet, die 
ier in einem Maßftabe betrieben wird, wie an feinem andern Orte 
ı Syrien, vielleicht noch in Folge des früheren Bedürfniffeg für 
e ſyriſchen Zaubenpoften, deren wir oben (S. 1400) aus den 
eiten Nur ed-Dins und Saladins erwähnt haben. Man 
ıt bier lange, ſehr hohe Gebäude ohne Dach, nur mit einem 
jedern Thüreingange, der meift zugeftellt ift, Deren innere Mauer: 
ande nur mit Zaubenlöchern verfehen find, in denen Taufende von 
anren niften und brüten können. Dieſe Tauben find alle von 
eißlich-grauer Farbe, ſehr wild, leben von den umgebenden Fel— 
en, fliegen zu allen Tageszeiten in diefen großen Taubenhäufern 
18 und ein, wie zu einem Bienenfod. Im Brüten ftört man 
nicht, bis die Sungen flügge geworden, wo man fie in der Nacht 
18 dem Nefte nimmt und auf die Märfte von Aleppo und ander: 
arts in Maffen zum Berfauf bringt, wo fie eine ſehr beliebte 
Peiſe find. Thomfon zählte in Keftin 72 folcher, bis über 
AFuß hoch erbauter Taubenhäufer, von denen viele dem Ber: 
nahe, die nur hier und in der Umgebung von Aleppo hie und 
1, Jonft aber in ganz Syrien nicht im Gebrauche find. 

Bon Keftin gegen SW. 2 bis 3 Stunden fern liegt der 
tarktfleden Ma’arrat el-Nisrin (wie ihn auh Abulfeda 
jreibt, und wol am vichtigften, weil er früher, zum Gegenfaß von 
ta’arrat en-Na’amän, die zu Emefa gehörte, zur Provinz 
innesrin gerechnet ward, Ma’arrat Kinnesrin hieß, und nur 
gekürzt in Ma’arrat Nisryn überging 69). Diefer Ort, der 
Bt an 3,000 Einwohner zählt, Hatte einst Gaftelle und Stadt— 
auern zu feiner Bertheidigung, die aber jeßt fehlen; er wird von 
1 älteren arabijchen Hiftorikern in den früheften Eroberungsfries 
m oft genannt und gerühmt. Biele Säulen und andere Baurefte 
ſtätigen feine frühere Bedeutung. Bon ihm jagen ältere arabifche 
toren 6), die Stadt jei berühmt, wohlhabend, von Bäumen um: 
benz; hier fei bei der Eroberung Syrieng durch die Araber der 
löherr Abu Obeide (f. oben ©. 1343) zuerft mit den Patri— 
em und den Griechen zufammengetroffen, und der Ort habe fich 
"T Gapitulation ergeben. Er, fowie dag Dorf Mertahwän, 
‚gen beide -im Gebiet Dſcheſer, weftlich von Haleb; und noch 









N | 
) Abulfedae Tab. bei Reinaud, ed. Mser.; Ueberſetzung Abulfeda’s 
bei Köhler. ©.21, 23. ) v. Kremer, Beiträge zur Geogr. von 
| Novöfyrien. ©. 35. 


1576 Weft-Afien, V. Abtheilung, II. Abfchnitt, S, 42. 


heiße der Ort heutzutage „Halka“, worin v. Kremer einen 
Ueberreft der antifen Benennung Chalecis wahrzunehmen 
glaubt, 

Hier wohnte zur Zeit von Thomfons Beſuch nur ein Chriſt 
von Edlib und ein Färber. Auf dem Markt, der nur alle Frei— 
tage gehalten wird, waren Butter, Honig, Oel, Geflügel, Salz, 
Pfeffer, Zucker, Wollen- und Baumwollenzeuge und Putzſachen feil, 
auch ein großer Viehmarkt wurde gehalten, wo Pferde, Eſel, Maul— 
eſel, Schaafe, Ziegen und Kühe mit vielem Geſchwätz und Hin— 
und Herreden feilgeboten wurden: ein Gewirre und eine Seenerie, 
welche Thomſon mit den irländiſchen Märkten vergleicht. Eli 
Smith, der 2 Fahre fpäter hier vorüberzog 62), hörte, die Bewoh— 
ner diefes Orts feien zum Theil heimliche Schiiten, was fie aber 
nicht eingeftehen wollten. 

Der lange, felfige Bergzug des Dihebel Ala erhebt 
ih an 2 Stunden im Welt von Keftin und dicht bei diefem 
Ma’arrat en-Nisrin, von wo aus Thomfon 1 Stunde fteilen 
Kletternd bergan » gebrauchte, deffen Höhe und den nächſten Or 
Kefe Aruf zu erreihen. Er fand dafelbft nur fchwerfällige Bau: 
ten von einem weichen Stein, der einft einen alten Tempel oda 
eine Kirche gebildet hatte, zwifchen deren Ruinen mehrere Druzen 
Familien wohnten. Zwei Stunden weiter wurde Kefe Kuneiyeh, 
eine blühende Moslemenftadt mit 3,000 Einwohnern, erreicht. Seht 
ſchlechte Wege zwifchen furchtbaren, felfigen Klippen führten zu ei 
nem lieblihen Thale, darin zu beiden Seiten die Dörfer Sardin 
Hulton, Maraty e8-Schilf liegen; der Bach, welcher diefeg Tha 
bewäffert, el-Burah genannt, fließt nordwärts in den See vor 
Antiohia (vieleicht eines der zum er-Rudſch ausfließenden Ge. 
wäſſer, |. oben ©. 1095—1098). 

Bon da führt ein fleil auffteigender Ziegenpfad zum Gipfe 
des Dſchebel el-Ala, auf dem fehr weitläuftige Ruinen, Kir 
Buzy, liegen, welche denen von St. Simeon (oder Kalat Si’män 
j. oben ©. 1222), in N.W. von Aleppo, fehr ähnlich find, abe 
von viel höherm Alter zu fein fehienen. | | 

Die weichen, zu Quadern behauenen Steine find nahe a 
3 Fuß lang und eben jo hoch, ohne Mörtel zufammengefügt; Thü 
ren und Fenfter find in Quadratgeftaltz feine Spur von Boge 
































662) Eli Smith, Mſer. Noutier. 1848. 


Dſchebel el-Ala, Ruinengruppen. 1577 


iſt im ganzen Bau, auch die Tragſäulen ſind viereckig, mit ein— 
fachen, alterthümlichen Capitälen; wo Decorationen ſich zeigen, ſind 
ſie im doriſchen Styl ausgeführt; der Ort ohne Menſchen iſt 
gänzlich verlaſſen und vergeſſen. 

Nach einer Viertelſtunde von da gegen S. W. fam Thomfon 
zu den Ruinen von Kuülb Loufy, unter denen ein alter Tempel 
oder eine Kirche noch ziemlich gut fich erhalten hatte. Sie war 

100 Zuß lang, ſehr hoch, mit einem Schiff in edlem Styl, mit 
ſchönen Säulen, Cornifchen und Bogen, mit Gapitälen und Orna- 

menten in einem gemifchten Styl, der mit dem corinthifchen etwas 
verwandt ſchien. Diele Kreuze und andere Figuren befinden fich 
an den Außenfeiten, die aber durchaus nicht an chriftliche Zeiten 
-erinnerten. Einige Druzen, die jeßt hier wohnten, fagten, daß der 
Tempel jeit undenflichen Zeiten in feiner einfamen Größe und 
Wildniß ohne Anbeter geweſen, bis fie fich dort niedergelaffen. Die 

Ausſicht von ihm nordweftwärts war prachtvoll bis zu der See— 
flähe von Antiochia hin (f. oben S. 1149-1150). 

Nur 10 Minuten im Süden von Kulb Zoufy erreicht man 
einen andern großen Ruinenhaufen, Behiyu, ohne alle Ein: 
wohner; Die zertrümmerten Weberrefte find ſehr weitläuftig und 
ausgebreitet, ohne Bogenbildung, aber mit fonderbaren Säulen, 
die in ihrer fonft ſchlanken Geftalt in ihrer Mitte tonnenartig 
anfchwellen. In den Nifchen der Mauern fah man viele Stellen 

- für Statuen; Die eintretende Dämmerung zwifchen vielen Eifternen 
und alten Zelsgräbern mahnte aus diefer myfteriöfen Trümmer— 
welt, in welcher die Dſchinnen (Dämonen) haufen follten, her: 
auszufommen. In lauter Ruinengruppen ritt man 10 Minuten 
weiter zum bewohnten Dorfe Kefe Küleh, das aus jenen Trüm— 
mern erſt aufgebaut wurde, wo zumal ein fehr großes, langes Ge- 
bau, ein Deir oder Klofter genannt, noch halb zu erkennen war, 
indeß ſchon alles Uebrige in Dunkel verſank. Doc mußte noch 
eine Strede von etwa 20 Minuten in dunkler Nacht vorfichtig 
durchritten werden, um das gaftliche Nachtquartier des Druzen: 
Scheichs im Dorfe Bfhindlayeh zu erreichen. 
| Es liegt diefer Ort noch immer auf demfelben Dſchebel el— 
| Ala in einer furchtbaren Wildniß, zwifchen 50 Fuß hoch auf: 
j farrenden, fenfrechten Felswänden und unergründlichen tiefen Fels— 
ſpalten und Klüften, von Schafal8 umheult, von Ebern, Bären und 
Akühnen Panthern in großer Menge umgeben, gegen die man beſtän— 
dig auf feiner Hut fein muß, da man oft in Kampf mit dieſen und 


1578 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abfehnitt. 9.42. 


anderen Beftien gerathen Fann. Wilde Delbaummaälder in gewal- 
tigen Diefichten Flimmen die Felswände und Rücken der Berge hinan ; 
wahrfcheinlich wurden fie einft von Menfchenhänden forgfältig ge- 
pflegt, verwilderten aber, als Kriege und Berfolgungen aller Art 
Sahrhunderte hindurch die hier einft höher cultivirten, induftriöfen 
Bevölferungen diefer Gebirgsgruppe verfolgten, verjagten, vernich— 
teten. Nie war zuvor ein Franke bis in diefe Wildniß vorgedruns 
gen, in welcher die von den Türken-Paſchas von jeher verfolgten 
Druzen ihr faft unzugängliches Aſyl gefunden hatten; auch in den 
legten Druzenfriegen der Aegypter im Libanon (zumal 1830) und 
Anti?Libanon, wie in Haurän, hatten ihre verfolgten Häuptlinge 
und Scheichs ftets in den Gewölben und Grüften, Klippen und 
Mauern diefes Dihebel el-Ala gegen Ibrahim Paſcha ihr Ber: 
fte zu behaupten gewußt. 

Aus den Erzählungen dortiger, mit W. Thomfon jo gaftlich 
und befreundet gewordener Scheiche erfuhr der Miſſionar, daß diefe 
Bevölferung des Dfhebel el-Ala, fich zubor Außerlich als Mo— 


hammedaner ftellend, erft feit dem Jahre 1845 e8 gewagt hatte, fich 


offen als Druzen zu nennen. Der alte Scheich an ihrer Spitze 
war durch die Decimirung und DBernichtung feiner Glaubensfecte 
der lebten Jahre im Dichebel el-Ala jo erſchreckt worden, daß er 
fhon Anftalten machte, mit allen feinen Leuten vor der fanatifchen 


Berfolgung der türfifchen Moslems feinen Sitz im Dſchebel e-Ala 


ganz zu verlaffen und in die fchwerer zugänglichen Klippen des 


Hauran zu entfliehen. Da riethen Einige unter ihnen, fih an den 


- Schuß des britifchen Confuls in Aleppo zu wenden, der ihnen 


jo viel Muth einſprach und fie auch zu bleiben bewog, fo daß fie 
felbft e8 wagten, fih nun Druzen zu nennen. Der alte Scheid 
reftaurirte fein Haus, zog feine tapferen Leute zufammen und bes 


mühte-fih, felbft die Schon früher vor langen Jahren von hier nad) 
dem Libanon und dem Haurän aus dem Dfchebel el-Ala entflohenen 


Druzen zu fih zurückzurufen, und jo fih in feinem alten Sibe e 


von Neuem zu Fräftigen. 


Die Beranlaffung zu den Ichten Bernichtungsfriegen gegen 


die Druzen im Dſchebel el-Ala, deren faft ununterbrochene 
ähnliche Berfuche im Libanon ung aus früheren Angaben hinreiz 
hend bekannt find, gab der Druzen-Scheih, als vor 35 Jahren 
begonnen, alfo an: Zwei moslemifche Ortfchaften, Armenaz, am 
Nordende des Dichebel el-Ala, und Kefr Nakherra feien in eine 
Todesfehde mit einem griechifchen Bauer gerathen. Deſſen ſchwä— 


E 2 


ER BER TEN 


Pa gr 





Dſchebel el-Ala, Druzenbewohner. 1579 


here Bartei habe fich unter die Druzenbewohner des Dichebel el- 
Ula zurüdgezogen, welche die Fehde aufnahmen und ihren Gäften 
Beiftand gegen ihre Feinde leifteten. Da e8 nun zu einem Feld— 
zuge und zu Gefechten Fam, machten die Moslemen mit ihren 
Feinden Friede, und, beide vereinigt, überftelen nun gemeinfchafts 
lich die Druzen, die bald von ihnen beitegt wurden. Die Ueber: 
macht der Moslemen verwandelte dieſe Fehde in einen förmlichen 
Ausrottungsfrieg gegen die armen Druzen im Dichebel el-Ala, 
aus dem nun viele nach dem Libanon flohen, wo fie unter dem 
Emir Beihir Schuß fanden, der fie in Beläad eſch-Schuͤf auch anz 
fiedelte, Andere entwichen damals nach der Ebene gegen Oft nad) 
Edlib oder nah Damascug, nah dem Wadi et-Teim oder 
nach dem Hauran. Nur wenige find in neueren Zeiten in ihre 
Heimath zurüdgefehrt. Von 7,000 bewaffneten Druzen, die ches ' 
dem im Dichebel el-Ala wohnten, jollen, nach der Ausfage des 
Scheichs, nur nod 700 Krieger übrig fein; von 49 Dörfern im 
Dſchebel, die einft bewohnt waren, liegen jebt 29 verödet in Rui— 
nen, und andere waren nur noch theilweife bewohnt geblieben, 
Thomſon fohien es unzweifelhaft, daß einft der Dſchebel el— 
Ala eben fo der Siß der Druzen zu ältefter Zeit gewefen war, 
als der Haurän, und daß erft von diefem aus viele Theile des_ 

Libanon ihre Bevölkerung durh Einwanderung von hier ers _ 
halten Haben. Bon dem Gefchlechte der Dſchonbelat (f. oben 
©. 692, 718, 728 u. a. O.), die aus dem Drugenberge el: 
Ala zum Libanon übergingen, ift es hiftorifch befannt. Wer aber 
vor der Druzenzeit die Erbauer jener Nuinen waren, bleibt 
hiftorifch im Dunfel. 

Bſchindlayeh68), wo Thomfon einen Theil des Tages am 
29. Auguft vermweilte, zeichnet fich durch ſehr weitläuftige und wohl 
rhaltene Nuinen von Wohngebäuden, PBaläften, Tempeln, 
tarfen Mauern und durch fehr viele Sepulcralfammern aus, 
adon lange Reihen in harten Felfen ausgehauen find. Diele von 
enen Bauwerken find von unbekannter Beftimmung. Die Fels— 
wüfte haben oft reich ornamentirte Fronten von 20 Fuß Länge 
md 12 bis 15 Fuß Höhe; fie haben dorifche Halbfäulen, lange 
sornifchen, Guirlanden von Blumen und Blättern, getragen mit 
em Dinament des häufig vorkommenden Ochſenhorns. Die 
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1 


J 
63) W, Thomson, in Bibl. Sacra. V. 1848. p. 669. 
] 


1 


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1580 Weft-Aften. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 42. 


Todten-Kammern ſind in großer Menge aus dem Felſen vortrefflich 
ausgemeißelt; nur in geringem Abſtande weniger Fuß von ihnen 
gegen Oſt ſteht eine einzelne viereckige Colonne aus einem Qua— 

derſtein, 25 Fuß hoch, mit Niſchen in den. Seiten zu Aufſtellung 
von Idolen oder Statuen eingerichtet. 

Im Süden diefer Ruinen fteht ein faft noch unverfehrtes, fehr 
großes Gebäude, das den Föniglihen Namen eines Seraiyet 
Melek el-Mebſcha führt; die Fronte des Hofraums ift 80 Fuß 
lang, der Hofraum ganz im Quadrat aus den Felfen gehauen, und 
unter ihm ift eine mächtig große Gifterne von 40 bis 50 Fuß Tiefe, 
ſamt ihrer Felsdede ganz aus dem Felfen gehauen, deren Waſſer— 
filfe auch heute noch für die Dorfbewohner dient und unerſchöpf— 
ich fein fol. Nach Durhwanderung diefer feltfamen Trümmer, 
die wol von Fünftigen Neifenden noch genauere Aufnahme verdien— 
ten, nahm Thom ſon von der Dachterraſſe des Scheichs einige 
Winkelmeſſungen vor, die ihn in der Ferne gegen N. das Nord— 
ende des Sees von Antiochia, ſowie deſſen Südende genau beſtim— 
men ließen, auch den höchſten Punct der Taurus-Kette (Jaur Dag) 
in Nord zeigten, und des Mons Casius faſt in Weſt, deſſen Vor— 
berge den Anblick der Stadt Antiochia verdeckten. Die zuletzt ge— 
nannten Orte ſind noch auf keiner Karte verzeichnet worden. Da— 
gegen iſt ein Ort von Bedeutung, Tifin (nicht Tiſſin, wie er von 
Rouſſeau gefchrieben ift) 6, den Rouffenu’s Karte an dag 
Nordende des Dſchebel el-Ala eingetragen hatte, weder von Thomz 
fon nod) von anderen Reifenden wieder aufgefunden worden, nad 
dem doch die Umgegend genannt wird. v. Kremer nennt ihm; 
feine Wälfe find eingefallen, fein Schloß, jeßt ein kleines Dorf 
heißt Ertäh, mit einer Wallfahrts- Kirche, die von den Ehriften 
Sanklalana (d. i. Sancta Helena) genannt wird, mit Gärten, | 
Quellen, Mühlen und einigen großen RE Dir | 
Hattabije, Bofcharije, Mefchghufige. | 

Durch ein flattliches Frühſtück zu Bſchindlaheh geftärkt, das | 
ihm fein Gaftfreund, der Druzen-Scheich, bereitet hatte, jeßte 
Thomfon feine Wanderung gegen Süd fort; Armenaz, Bu 
wir fchon früher als am Nordabhange des Dſchebel el-Ala gelegen, = 
wegen feiner Glashütten zu nennen Gelegenheit hatten (vgl. oben 
S. 1098), konnte er nicht ſelbſt befuchen. Nur eine halbe Stunde 


| 






























664) A. v. Kremer, Beiträge zur Geographie Nordfyriens. ©. 31. | 


Dſchebel el-Ala, Ruinengruppen, 1581 


brauchte er vom Scheich-Hauſe aus fortzuſchreiten, um wieder 
zwiſchen ausgebreitete Ruinen zu gerathen, die man ihm Kefr 
Maris nannte, und einen neuen Beweis von der einſtigen, außer— 
ordentlich flarfen Bevölkerung eines Culturvolkes lieferten, von 
dem unfere Hiftorien ein völliges Stillfchweigen behaupten. 

Auch hier Jah er das Oſtende eines großen Tempels, der 
vielleicht zu einer Kirche gedient, und fehr gut erhalten war, mit 
Mauern, Säulen, Gebälfen. Auch hier waren fehr viele Grabftät- 
ten, gleich den vorigen, doch zuweilen mit einem bededten Hofraum 
oder einem Atrium in Front, deffen Dede aus großen Steinplat- 
ten gebildet war, die von Säulen getragen wurden. Man jah hier 
Bogen, die aus 6 Fuß langen Steinen eigenthümlich conftruirt 
waren, fehr hoch, faft rund und durch eigenes Gewicht gehalten, 
jebt aber ganz tjolirt ſtehend; nur etwas, wie ed ſchien, Durch ein 
Erdbeben erfchüttert, das fie aber feinesweges hatte zerrütten kön— 
nen. Meberhaupt mögen Erdbeben an vielen diefer Berftörungen 
wol auch ihren Antheil gehabt haben. Die Zeit war zu Furz, um 
mehr als nur einen geringen Theil aller diefer Denfmale zu bes 
fehen. Unter Gefprächen mit feinen 3 bis A Druzen-Begleitern 
ritt Thomſon zwifchen Ruinen auf allen Seiten, nah und fern, 
bis zum nächſten Dorfe Kofaniyeh, wo viel befjer erhaltene 
Häufer in doppelten Reihen mit Colonnaden in der Fronte ftehen 
geblieben, die ihn an die Bauten des Dichebel Simeon erinnerten, 
die er kurz zuvor in N.W. von Aleppo befucht hatte (f. unten). 
Un einer ungemein fihönen Kirche waren alle Säulen umgeftürzt. 
Unfern von ihr erhob fih ein Bau von Säulen, die auf Bogen 
ſtehen; zu deren obern Stockwerk führt eine Treppenfluht, die aus 
einem maffiven, langen Steinpfeiler herausgehauen ift, der zur 
eite des Gebäudes emporgerichtet war, eine höchft jeltfame Con— 
firuction in diefer völligen Einfamfeit, in der fein Menſch haufet. 
Und noch fortwährend die Berge füdwärts hinabfteigend, immer- 
fort links und rechts durch gleich verödete Ruinen, zwifchen denen 
ie Dörfer Benfafa und Dar Suta liegen, zog der Reifende 
aunend fort über das Myfterium diefer untergegangenen und aus 
yem Gedächtniß der Gefchichte völlig verlofchenen, alten Gulturwelt. 
Huch nordwärts His zum Dihebel Armenaz fol diefelbe Menge 
Pet Denfmale ausgebreitet fein, und wohin nur der Blick des 
Reifenden beim Hinabfteigen gegen S.O.nach Edlib und in ©. big 
diha Fel, bedeckten ſie überall den grauen Rücken dieſes Bergzu— 
8. In dieſer Gebirgsgruppe des Dſchebel el-Ala, von nur 











J 


| 


LEERE 


1582 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abfepnitt, $. 42 


an fich jo geringem Umfange, verfihert Thomfon, habe er zwan— 
zigmal mehr römische und griechifche Antiquitäten gefehen als in 
ganz PBaläftina, von einem maffiven, ganz eigenthümlichen Styl 
und einer guten Erhaltung, die ihn oft in Erftaunen gefeßt habe. 
Hier ſei noch ein großes Feld der Entdefung für Fünftige For- 
cher, der Weftabfall des Dſchebel el-Ala zum Thale des Orontes 
beim Austritt in die Ebene, von el-Amk zum See von Antiochia 
iſt noch nie von Neifenden befuchtz das Verhältniß diefer Dru— 
zen zu ihren weitlichen Nachbaren, den Nafairiern, auf der 
linken Uferfeite des Orontes ift noch unaufgeklärt; nad Thom— 
ſons Bemerkungen ſcheinen beide Secten und die ihnen ergebenen 
Gebirgstribus hier mehr als anderswo unter einander vermiſcht 
oder verſchwiſtert zu leben, und von da aus ſich auch in weite 
Fernen durch die ſyriſchen Ebenen zerſtreut zu haben, wo man ih— 
nen an vielen Orten begegnet. Das für regulaire Kriegszüge 
faſt inpracticable Terrain des Dſchebel el-Ala hat es feit Jahr— 
hunderten vor jeder Eroberung durch Fremde geſchützt, deren keiner, 
ſowie kein Reiſender in ſeine inneren Wildniſſe eingedrungen war, 
daher es ein geheimnißreiches Aſyl für ſeine kriegeriſchen Inſaſſen, 
aber auch eine nt ne bis in Die jüngften Zeiten gez 
blieben. 

W. Thomfon, * nach drei Tagritten Umherſchweifens in 
dieſen NN von feinen neuen Freunden geleitet und ga— 
ftirt, nah Keftin®), von wo er ausgegangen war, zurüdfehrte, 
wurde, als er auch diefen Ort verließ, wo ihn das arme, verfome 
mene, gedrüdte Volk um eine Niederlaffung feiner Miſſion und um 
Einrichtung von Schulen dringend gebeten, vom ganzen Dorf eine 
Strecke entlang begleitet, worauf er dann eiligſt die Ebene hinab, 
an Ma'arrat el-Nisrin vorüber in AY, Stunde Edlib (eine 
Entfernung von 16 big 18 englifhen Miles) erreichte, nachdem er 
die lebten 1%, Stunden durch einen herrlichen Olivenwald zu— 
zucgelegt hatte. 

Sm Sahre 1812 war Burkhardt von Aleppo über Ss 
mein in 2, Stunde weftwärts nah EdLlib 66) gegangen (er 
jhreibt Edlip), aber nicht weiter nordwärts in den Dfchebel 
el⸗Ala eingedrungen, deffen Ruinengruppe ihm unbekannt blieb, daT 





























665) 'W. Thomson I. c. p. 671. 
°°) Burckhardt, Reife, be Geſenius k ©. 214, 219 u. Note ©. 51%, 


Die Station Edlib. | 1583 


er fich von da fudwärts nah Riha wandte, und zur Erforfchung 
von Apamea und Hamah im obern Drontesthale fortfchritt (fiehe 
oben ©. 1056 u. f.). Er war von der fehönen Lage von Edlib 
überrafcht, das fehr malerifh um den Fuß eines Hügels ſich anla- 
gert, der in zwei Hälften getheilt ift und ganz von Dliven- 
pflanzungen umgeben wird. Burdhardt verglid die Lage mit 
der von Athen. Viele Brunnen in der Stadt Jah er in den Fels 
jenboden eingehauen, So fehildert er Klein= Edlib, während 
Edlib el-Kebir, eine halbe Stunde jüdlicher gelegen, vor der 
jüngern, modern aufblühenden Snduftrieftadt jo gänzlich zurickwich, 
daß nur der Name davon übrig geblieben. 

Die heutige Edlib hatte, nah Burkhardt, an 1,000 Hau⸗ 

ſer, war meiſt von Türken bewohnt, doch auch von 80 griechiſchen 
Chriſten-Familien und von 3 armeniſchen. Sie hatten eine Kirche 
mit 3 Prieſtern, 2 Khane zur Aufnahme für Fremde, gut aus 
Stein gebaute Bazare, Färbereien, Fabriken für Baummollwaaren, 
dorzüglich aber Seifenfabrifen. el» Mezbane nannte man dag 
befte Haus im ganzen Drte, wo diefelben fich befinden. Der aras 
bifhe Name für Seife ift, nah Geſenius, wol mit der Sade 
erft aus dem römifchen „sapo‘“ auf fie übergegangen. Der Handel 
mit Seife ift das Hauptgefchäft der Einwohner; bis auf wenige 
Gärten mit Pomeranzen, Feigenbäumen und einigen Reben fehlt 
ihnen der Garten= und Aderbau, weil e8 ihnen an Bewäfferung 
mangelt; feine Nahrungsmittel bezieht der Ort aus dem fruchtba- 
ten Orontesthale. 
In der Stadt iſt nur eine einzige Quelle falzigen Waffers, 
dag nur zur Zeit großer Dürre benußt wird; in der Tiefe derfel- 
ben foll jedoch neben: der Salzquelle auch eine füße Wafferquelle 
hervortreten. Der Boden der Stadt, die Burkhardt zu umges 
hen 37 Minuten gebrauchte, fand er voll Höhlen, Brunnen und 
taben. 

Der Ort gehört der Familie Küperly Zaade in Conftanti: 
opel, doch iſt ein Theil feiner Einkünfte ein Waff, d. i. für die 
jeiligen Städte Mecca und Medina beftimmt; nämlich 20 Beutel 
zahlt die Stadt nach Gonftantinopel und 50 Beutel nach Mecca; 
agegen ift fie frei vom Miri; ihr Zoll brachte zu Burckhardts 
zeit jährlich an 100 Beutel und die Häufertare 20 Beutel ein. 
der. frühere Wohlftand war fehon zu Burdhardts Zeit dur 
mere Fehden fehr im Sinfen; er fcheint ſich nicht wieder gehoben 
' haben. 1846 klagte der griechifhe Prieſter des Ortes, der 












* 


1584 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 42, 


Thomſon beſuchte, über die ſchwere Verfolgung feiner Glaubens— 
genoſſen daſelbſt, von etwa 100 Familien, durch den Fanatismus 
der türkiſchen Bewohner; Juden wohnten hier nicht; die Einwoh— 
nerzahl des Ortes ſchätzte er auf 8,000. Bon früherhin hier vor— 
handenen 17 großen Seifenfabriken waren in dieſer Zeit nur noch 
4 im Gange, die das meiſte Oel der umgebenden Olivenwälder zur 
Seifenfabrikation verwendeten. Dieſelbe Zahl von Fabriken beſtä— 
tigt auch Eli Smith7), der den Ort 2 Jahre fpäter befuchte 
(1848), und dort 90 griehifhe und 10 armenifche Ehriftenfanrilien 
vorfand, die eine Schule errichtet hatten. Der Verfall der Indu— 
ftrie zu Edlib geht großentheils daraus hervor, daß jeitdem auch) 
anderwärts, wie zu Riha, Aleppo, Ladikieh, Seifenftedereien ent— 
ftanden waren, die Syrien mit demfelben Producte verjehen, wie 
auch die zu Damascus (ſ. oben ©. 1383 u. 1392) in demfelben 
Artikel große Gefchäfte machen. Dieſer Induftriezweig ſcheint je⸗ 
doch in Edlib ſehr alt zu ſein; der nach Burckhardt in zwei 
Hälften getheilte Berg, bemerkte Thomfon, ſei nur ein künſtlich 
aus Trümmern und Schutt der Seifenfabriken des Ortes aufge— 
häufter Hügel, was für ein ſehr hohes Alter der Stadt, wie ihres 
Hauptgewerbes ein Zeugniß abgebe. Der griechiſche Prieſter erzählte 
ihm, daß vor mehr als 100 Jahren ein ſo kalter Winter im 
Lande eingetreten wäre, daß der Orontesfluß mehrere Tage hindurch 
mit Eife bededt gewefen, und alle Dlivenwälder erfroren und 
abftarben. Dies fand Thomfon in den jungaufgefproffenen Oli 
venpflanzungen beftätigt, in denen er gar Feine alten Bäume wahrz 
nehmen fonnte. Nachdem er feinen Sabbathtag unter den Chriften, 
in Edlib gefeiert, febte Thomfon feine Wanderung ſüdwärts 
nah Riha fort, wo wir ſchon früher nach feinen, Burdhardts 
und Eli Smiths Beobachtungen einheimifch geworden. | 











FE Smith, Mer. Routier. 1848. 


Drei große Hauptftraßen durch Nordſyrien. 1585 


Erläuterung 4. 


drei großen Hauptftraßen und das Netz der vielen Quer: 

Ben durch die nördliche aleppinifche Plateauebene zwifchen 

Bergzügen von el-Arba'in und el-Ala in Weft bis zum 

weik⸗Fluß in Oft nach Kinnesrin der Chalcis, oder Eski 
Haleb, AltsHaleb, und nad) Aleppo (Berda). 


Die innere aleppinifhe Hochebene, welche im Often der 
ränzung der fo eben befchriebenen in meridianer Streihungs- 
ie, nämlich des Dſchebel el-Arba’rin und des Dfchebel 
Ala, fi mehrere Tagereifen weit bis zum Nahr Kuweik 
t dem Fluffe von Aleppo, an deffen öftlichem Ufer Aleppo oder 
(eb felbft erbaut wurde, augbreitet, bietet durch die Einförmig— 

ihrer meift horizontalen oder welligen Oberflächenbildung nir— 
d8 Terrainfchwierigfeiten für den Wanderer dar, daher fie auch 
h allen Richtungen hin Communicationglinien gewährt. 
eierlei große Hauptfiraßen durchfihneiden fie von S.W. 
erw. in nordöftliher oder öftliher Richtung, nämlich 
Raramwanenftraßen von Damascus, von Laodicea und 
| Antiohia, die alle drei, zu den verfchiedenften Zeiten be- 
gen, ihr gemeinfames Biel in dem großen Emporium Aleppo, 
rt Haleb, finden, und von da. vereinigt zum Guphrat die 
uptwanderftraßen der Völker nah und von Mefopota- 
n bezeichnen. DEREN 

Die Damascusftraße nah Aleppo über Höms und Ha- 
y bis Ma’arrat en-Na’amän (der antiken Arra, ſ. oben 
1067) zweigt von ihrer bis dahin mehr nördlichen Richtung 
MND. ab und zieht in geradefter Linie auf Fürzefter Strede 
Aleppo. 

Die 32 — von der Meeresküſte durch das Ge- 
land bis Dſchisr efh-Schoghr, wo der Orontes überſetzt wird 
ben S. 1094), rüdt oſtwärts weiter durch den Paffageort 
a (j. oben ©. 902, 1056 u. f.) dor, wo das Küſtenelima und 
Küftenvegetation von der des innern trodenen Syriens fid 
Met und nun die Straße direct, fei es über Sermin oder etwag 
icher über Edlib (f. oben S. 1097 u. 1056), fortfehreitet bis 
po. 

ter Erdkunde XVII. Hhhhh 
















1586 Weit-Aften. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 42. 


Die dritte Hauptftraße, von Antiohia nah Aleppo 
zieht auf der Eifenbrüde (Dſchisr alsHadid, f. oben ©. 1091 
über den Orontes, dann über die Stationen Harim und Ar 
menaz (f: oben ©. 1099) auf alten Kunftftraßen, die ſchon vo: 
Seleueiden und Römern gebahnt waren (f. oben ©. 1153), Direr 
oftwärts über Dana oder mit etwas füdlicher Abweichung übe 
Keftin nah Aleppo. 

Durch ein Neg von vielen Kreuz- und Bwifgenftraßen 
welche diefes alte Culturland durchziehen, und jene dre 
Hauptftraßen, in viele untergeordnete Seiten und Nebenftraße 
verzweigend, mit einander in Verbindung fegen, find faft alle Theil 
defjelben mehr oder weniger von europätfchen Reifenden durchzogen 
und fat ale zahlreichen Ortſchaften bejucht worden, unter dene 
aber Feine eine befonders hervorragende Stellung ‘gewinnen konnt 
da Aleppo als centrales Emporium alle Bopulationen und Krafı 
verfhlingt oder concentrirt, und weil aud) jeit den Berheerungt 
der Kreuzfahrer Zeiten hier diefelben Zuftände und Sr 















Türfenregiments, wie anderwärts, Feine hervorragende Größe 
fommen. ließen. Doch zeigt fich Diefes ganze aleppiniſche nörl 
lihe Syrien als ein fruchtbarer und von jeher angebauter, 
hoch cultivirter Boden, der nur wieder in Einöde zurüdgefunfe 
wie feine Ortfchaften aus früherm Wohlftand in Armuth und a 
reiheren Ardhitecturen in Mauertrümmer zerfallen find. Nur 
Namen der Stationen und der Raftorte find es, Die ung von® 
verschiedenen, immer nur flüchtigen Touriften. aller Sa 
hier genannt werden, doch Feinesweges auf eine erfhöpfende W Wei 
da die Wege fortwährend je nach den Zuſtänden des Landes mei 
jeln, und man, wie De Salle jagt, von Aleppo nad) —* 
wenigſtens auf 5 verſchiedenen Routen) zum Ziele gelangen Tu 
wie auch auf den anderen nördlichen und füdlichen beiden Hau | 
ftraßen. Viele Theile des Landes find noch eine reich bevöll 
angebaute, fruchtbringende, Tieblihe Landſchaft, mit reizenden LE 
gärten ©) und anderen Sruchtarten bededt, indeß andere, die ebe 
ertragreich fein könnten, in Trümmern und in Nadtheit J 
laſſen in Einöde daliegen. 
Dieſe Verheerung des nördlichen ſyriſchen Landes ) Hal 





cos) De Salle, P£regrinations. I. p. 224. 
6°) Eli Smith, Mfer. Routier. 1848. 
°) Wilken, Geſch. der Kreuzz. IL. ©. 451. 


Aa 


rei große Hauptſtraßen durch Nordfyrien, 1587 


mit den Kreuzzügen durch die Ausfälle und Plünderun— 
rer Truppen aus Antiochia, wie unter Balduin (1119 n. 
und anderen Anführern, durch welche big gegen Haleb und 
edſch im genannten Jahre fo viele zwifchenliegende Orte aus— 
dert oder gänzlich zerftört worden waren, und nur Sarmin 
:ararrat en-Nesrin ftehen blieben, weil fie durch Verrath 
Ehriften übergegangen waren. 

ie älteren. Reifenden nahmen von Ma’ arrat en- -Na’man 
lich den directeften Weg nah Aleppo, gegen NO. über 
wie Della Valle (1616) 7), oder wie Ebn Batuta, 
fe, Olivier, Squire dund Andere über dag nur wenig 
yer liegende Sermin, das bis heute ein Hauptraftort nad 
ten Karamwanentage von Ma’arrat (6 bis 7 Stunden Wegs) 
en. 

ermin ſchildert Ebn Batuta (1326) als eine [höne Stadt, 
tgärten gelegen und von Dlivenwäldern umgeben, die 
u feiner Zeit durch ihren Delreihthum die Seifenfabrifation 
in Auffhwung gebracht hatten, welche mit ihren feineren, 
irten und buntfarbigen Seifenforten Damascug und Cairo's 
verſahen 2). Man webte dort fchöne Baumwollenfleider, 
ins genannt; die Einwohner galten für Satirifer und für 
rthodoxe Mufelmänner, welche die 10 erjten Apoftel Moham- 
erdammten; ihre Waarenmäkler, jagt Ebn Batuta, zählten 
h 10, jondern immer nur I9+1, und ein Mameluf (damals 
iltane im Lande) habe einen diejer Secte mit feiner Keule 
Kopf gefchlagen und dabei „10 und die Keule“ ausgerufen. 
jätten die Serminer ihrer großen Djamie nur 9 Kuppeln 
t, die 10te aber ihrer Keberei wegen verweigert, 
Jyulfeda 73) rühmt nur den fruchtbaren Boden, die Oelwäl— 
Gifternen, die Hauptmofiheen; jagt aber, daß fie wafferarm 
feine Stadtmauern habe. Nah arabifchen Autoren ”* wird 
g, an defjen Fuß Sermin liegt, der fonft bei den Griechen 
el el-Arba’in heißt, au Somäf (Somäf ift der aras 
ame des Gerberbaums Sumad), Rhus cotinus) genannt. 
vielen zerftörten Mofcheen foll eine aus trefflich behauenem 







Ella Balle, Reife a. a. D. 1674. Fol. 171. 


ulfedae Tab. Syr. ed. Koehler. p. 23, 115. 
= Kremer, Beiträge zur Geogr. yon Nordfyrien. ©, 34 


Shhhh2 


/ 


1588 Weft-Afien, V. Abtheilung. IT. Abfchnitt. F. 42 


Stein übrig geblieben fein, die einft zum Ordenshaufe gehe 
das hier die Sohanniter zur Zeit der Kreuzfahrer gehabt, das — 
im J. 1072 zerftört worden fei. 

Dlivier, der zu Ende des 18ten Jahrhunderts (1794) di 
Sermin (er fihreibt den Ortsnamen Sarmin, auch Saarı 
nah Abulfeda, der es auch Saramein nennt) befuchte, 
noch 30 Meilen von Aleppo entfernt liegen follte, fand es 
weitläuftig gebaut, aber nur ein Zehntheil der Häufer bewohni 
Der Ort war in größtem Verfall, von Arabern und Kurden 
Armuth bewohnt, die nur etwas Gerfte und Weizen bauten. 
Zahl der Chriften, die zuvor hier zahlreich gewefen, hatte jehr 
genommen. Der Glodenthurm ihrer Kirhe war in ein Mü 
verwandelt. Es war faft fein Unterfommen im Orte, das 
Raubgefindel den Aufenthalt fo unficher machte, daß der Nei 
fich erft von Aleppo aus eine Schutzwache von 30 Kurden verft 
ben mußte, um weiter zu reifen, was feinen Aufenthalt 
unangenehm verlängerte. Bor dem Orte waren die ehema, 
Dlivenwälder theils, wie die zu Edlib, durch Falte Winter erft 
theil8 niedergebrannt,. und in folher Menge, daß man die | 
Umgegend der Stadt vol Afchenhaufen fand, wodurch fie felbf 
ihrer Bewohnerſchaft in große Armuth verfant. Es ſcheint 
dag man an ihre neue Anpflanzung gedacht hatte, — 
Olivier alles wie erſtorben und auch die benachbarten ZU 
verödet. Im der großen Menge der vorhandenen Ciſternen 
damals das Waffer ungenießbar geworden, und frifche & | 
fehlten. "u 

Colonel Squire”) ritt am 11. Mai (1802) von I | 
denfelben Weg gegen Sermin zu, jedoch ohne es zu ben 
öſtlich 2 Miles in Directefter Linie an ihm vorüber. Er nenn 
dem Wege dahin die Dörfer Edäneh und Gezasde links, | 
rechts am Wege Nefte von Säulen und Sarcophagen, woran 
3 Stunden Wegs der Khan es-Sibil (niht Sibit) eW 

wurde, der durch Heine Thürme befeſtigt ift, und gemöhnlit 
Naubparteien umfehwärmt wird. Statt von hier über Sen 
gehen, führte die Escorte an dem griechifchen Dorfe Daddi 
Kefr Jeubaß vorüber zum Khan Seräghib, wo geoi® 
fternen. Der Boden war, wenige Elippige Stellen abgerechne 

















675) Dlivier, Reife. TH. IL ©. 481. 
6) Col. Squire, bei Walpole. p. 328—329, 


Weg nah Aleppo, 1589 


ar und deffen Einförmigfeit nur von wenigen Olivenwäldern 
rochen. Hinter diefem Khan, der ſchon jenfeit Sermtn liegt, 
ten mehrere Arabertribus in ihren Zeltlagern auf einer- 
von drittehalb Stunden Ausdehnung, wo nordwärts derfel- 
noch ein legter, niedriger Höhenzug erhebt, der eine zweite, 
ftlihere Blaine, in welcher Aleppo erbaut ift, von der 
weit größeren Plaine fcheidet. An der Oftfeite diefes Höhen 
zieht fich von N. nah ©. das einzige dort fließende Waffer, 
uß von Aleppo, Nahr el-Kuweik. Hat man diefen Hö- 
paffirt, jo erreicht man nad 2 Stunden Wegs den Khan 
n, welcher als die erite Station von Aleppo weftwärts den 
ngspunct zu allen drei großen Hauptlarawanen » Straßen 
Der Boden zwifchen Seräghib und Tuman hat eine 
(he Farbe angenommen, die nun oftwärtd bis zum Euphrat 
herrſchende des Bodens wird. Tuman Bey, der lebte der 
ufen-Chalifen, baute diefen Khan, der feinen Namen trägt. 
abei liegende Dorf mit feinen Fegelförmigen Häufern (ein 
> heftiger. Regengüffe in diefen Gegenden) ift nur unbedeu— 
An der Süpdfeite der Anhöhe, auf welcher das Dörfchen er- 
ft, fließt der Kuweik-Fluß (Koeif) vorüber, erſt weftlich, 
udlich fich wendend; ein Kanal ift von feinen Waflern zur 
gung des Khans geführt. Von Zuman find nur nod) zwei 
Stunden bis Alepyo. 
livier wurde von Sermin durch feine Kurdenegcorte nur 
imas nördlicher abweichenden Weg geführt; nach den erften 
n fam er bei Tell Sergie zu einer durch Räuber gefähr- 
Stelle, wo Gifternen und Mauern zahllofe Schlupfwinfel 
1; bis dahin war das Land öde, Jenſeit wird eine anz 
‚ böhere Stufe’) des Tafellandes erfliegen, die befon- 
falt gilt, und im Winter durch ftreichende Nordweft- und 
de leidet, im Sommer durch Weftwinde bei mäßiger Wärme 
wird. Hier wurden zahllofe Schaaren von Reb- und 
ühnern, die eine Lieblingsjagd der Aleppiner bilden, auf- 
. Ueber Ramouze (?) ging es von da zum Khan Tuman 
2ppo. Hier jah Olivier wieder die erften Dlivenbäume, 
Del mit aromatifhen Kräutern und Sträucdern, wie 
ırten, Saturei, Thymian, Tragant, bewachfen. 












— 


Plivier a. a. O. ©. 486. 


u 


1590 Weft-Afien. V. Abtheilung, II. Abſchnitt. $. 4 


Seetzen nahm von Aleppo aus (am 9. April 1805 
einen viel größern nördlihen Umweg, um nah Ma’ar 
en-Na’amän zu fommen, das er erft am 12. Abends, alfo 
nad 4 Tagen erreichte. Er zog mit einer Karawane von 
Pferden und Efeln, zu der noch eine kleinere fließ, und etwa 
100 Perfonen, worunter auch Weiber und Kinder, meift arme 
brifanten waren, welche die Theuerung aus Aleppo vertrieb, di 
Damascus als Arbeiter in Seide und Baumwolle ein Unterfom 
und wohlfeileres Leben erhofften. 

Er verließ die Dlivengärten von Aleppo erft am Nachmit 
denn jeine Karawane fammelte fih erft am Khan Tuman, 
neben dem gleichnamigen Dorfe, das aud) vom nahen Fluffe 
Namen Kuweik (Seeßen ſchreibt Goik) führt, erbaut iſt. 
folgenden Tag (10. April) durchzog man den rothbraunen B 
und erreichte nad) 2 Stunden Wegs dur unangebaute Ebene 
erfte Eulturland, das fich durch ſehr ſchöne Weizenfelder aus 
nete. Um 11 Uhr zog man über die Kalffteinhöhe, wo ma 
gen drüdender Hite bis 2 Uhr raftete.e Dann erreichte me 
20 Minuten weiter nordweftlich als auf den vorhergenannten | 
teren Routen zwifchen föftlichen Getreidefeldern das Dorf M 
rah (niht Ma’arrat en-Na'aman) und weiter in S.W. neben I 
fünftlichen, aber zerftörten Schutthügel das verlaffene Dorf J 
[uf, wo man lagerte, obwol weit und breit die ſchöne Ehen 
lig leer an Menſchen und Bieh war. Nur fchnelle Eidechfen ro® 
ten überall über den dürren Boden hinz gegen. und W. eril 
man nichts als eine Reihe ganz niedriger Hügel. u 

Am dritten Marfchtage brach man, wie gewöhnlich 
6 Uhr von Ma’ärrah auf, von dem auch neuerlich E. ©ı 
der e8 befuchte (1848), jagt, daß es am dftlichen Rande der N 
von Edlib Liege, und daß feine Bewohner, wie die einiger b 
barter Dörfer, wie Keferya, el-Fuͤ'a und andere, heimliche S— 
feien, was fie aber nicht eingeftehen wollten. In der m 
Stunde ward Teftenaz erreicht und weiter füdlih, nachden 
einige Dlivenpflanzungen durchzogen hatte, auch Sermin 
alfo auch auf diefer Tour nicht vorübergegangen wurde, De 
man nah Edlib auf minder fruhtbarem Boden, an Rihal, 
über, ſchritt. 

























678) Seetzen, Reife. J. S.1—8, 


Weg nach Aleppo, 1591 


Der nächfte Morgen des vierten Marfchtages (am 12. April) 
ihrte von 7 Uhr an über fehr fchlechtes Feld, einer Heideftrede 
leih, vol fachliger Gewächfe, an mehreren zerftörten Dörfern vor— 
ber (nah Dadihhum Madny) über hügligen Kalkfteinboden in 
Stunden nah Medſchedlieh durch Dlivenpflangungen und et- 
a8 Aderfeld, 20 Minuten fpäter durh Maarfaf, um 9 Uhr 
wifchen felfigen, unbebauten Hügeln dur Muntif, die von als 
on diefen Dörfern in E. Smiths Routier mit gleichen Namen 
lein eingetragenen Drtfchaften. Bon da dur ein Land voll en= 
er Wege, zwifchen Felsblöden und Steinen hin über el-Kerm 
l-Aſſzuäd und Mantef, wo man um 2 Uhr Mittagsraft hielt. 
tachdem man von da durch einzelne Weizenfelder, die ſchon in 
lehren ftanden, und an einigen Ziegenheerden vorüber, deren Hir— 
njungen jene und andere, bald türfifche, bald arabifche Namen 
er Ortfchaften angaben, wie fie der Karawanen-Scheih im Munde 
ihrte, ein paar Stunden weiter ſüdwärts vorgefchritten war, wurde 
enſeit eines befchwerlichen Steinfeldes das Kalaat Na’amäan 
nd die daran liegende Stadt Ma’arrat en-NRa’amän 
treicht. 

Burkhardt hatte, Mitte Februar 1812, am erften Tage 
ines Ausmarfhes von Aleppo nah 2%, Stunde den Khan 
uman und Tags darauf am 15, Zebruar nad) 10%, Stunde von 
a, alfo nad) 13 Stunden Wegs von Aleppo, durd eine fumpfige 
degend die Station Sermin (Sermein bei Burdhardt) 7) er: 
eicht, die er, nad) Thomfon, fo gut befchrieben hat, daß diefer 
ichts Wefentliches hinzuzufügen wußte Er fand die nahe Um— 
ebung nur merkwürdig wegen der großen Menge in Felfen aus— 
ehauener Gifternen und Brunnen, dazu noc jedes Haus in 
er Stadt feine eigene Gifterne hat. Jene auf den Lande foll- 
en bei dem völligen Quellenmangel, den auch Olivier bemerft 
atte, zur Viehtränkd dienen. Burkhardt fah, zumal an der 

üdoftfeite der Stadt, ein fehr großes unterirdifches Gewölbe, dag, 
die Felsmaffen eingehauen, in mehrere Gemächer getheilt und 
on Pfeilern mit ſchlecht gearbeiteten Gapitälen getragen ward, 
nd nahe dabei viele andere in die Felſen gearbeitete Höhlen, 
elche zu feiner Zeit nur von armen Landleuten bewohnt wurden. 
Jer Drt war Eigenthum der Familie Khodſy Effendy in 
| —9 Burckhardt, ae bei Gefenius I. ©. 213; Thomson, in Bibl. 


N. Sacra. V. p. 6 
| 



























* 


1592 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. F. 42. 


Aleppo. In früheren Zeiten muß der ſehr verfallene Ort eine 
ſehr ſtarke Bevölkerung gehabt haben. Von ihm ging Burdhardt 
in 2, Stunde weſtwärts über zwei Hügel mit Mezars und am 
Dorfe Gemanas vorüber nad) Idlib und weiter nah Riha, wo- 
hin wir ihn ſchon früher begleitet haben. 

Die anderen, befuchteren Routierd durch diefes Gebiet gehen 
inggefammt weiter nordwärts auf der großen Antiochiaftraße von 
Aleppo dahinwärts vorüber, auf der wir weiter unten zum Mee 
resgeſtade zurüdfehren werden. Hier bleibt ung nur, ehe wir und 
in der heutigen Aleppo ſelbſt umfehen, Die von nur wenigen anti— 
quarifchen Neifenden befuchte Querroute von Sermin gerad 
oftwärts zu den Ruinen der fogenannten Alt-Aleppo, der aras 
bifhen Kinnesrin oder der römischen Chalcig, übrig, die zu 
erſt Bocode und nah ihm neuerlid Eli Smith zurüdgeleg! 
und bejchrieben haben. 


Chaleis, Kinnesrin der Araber, Eski Haleb der Tin 
fen, d. i. Alt⸗Aleppo. 


Chalceis und Berda find zwei in Macedonien einheimifch 
Städtenamen, die feit der Zeit AlerandersM. auf in Syrien, 
erfterer Name zumal, an verfchiedenen Stellen erfeheinen, und auf 
bei Appian zu den von Seleucus Nicator in Syrien gegrüm 
deten Städten (Appian. Bell. Syr. 125 ed. Toll. p. 201) gehören 
Sn der fpätern Provincialeintheilung giebt Btolemäus, V. 15 
fol. 138, 139, die Lage der nördlichern Berda (B£öoo:a) unte 
36° Lat. in Cyrrheſtica, die füdlichere Chaleig unter 3 
40°‘ Lat. in Chalcidene an; alfo in zwei fyrifchen Proving 
in denen aber anfänglich Chaleis die Capitale war. 

Diefe Chaleis, in der jeit den römifchen Parther- und Per: 
ferfrigen fo vielfach verwüſteten fyrifchen PBarapotamie zwifchen der 
beiden Orontes- und Euphratftrömen gelegen und von faft laute 
zahlreichen, einft blühenden, aber längft verwüfteten und kaum nod 
vegetirenden Drtjchaften umgeben, wurde von Älteren und neuere 
Autoren 80) öfter mit anderen gleichnamigen Chaleisftädten ver 
wechfelt (f. oben ©. 187 u. a. ©.) So wenig aud die Alter 
Genaueres über beide Städte hinterlaffen haben, fo ift ihre Lage dod 


ss J. G. an, Städtegründungen Aleranders u. f. 1843, 8 
©. 101, 108, 109 u. 110. | 


Chaleis, Kinnesrin, Eski-Haleb. 1593 


durch Ptolemäus Angabe und die Itinerarien entſchieden; 
denn die Tab. Peut. giebt die Entfernung von Antiochia über 
Emma (die heutige Imm) nah Chaleis auf LI röm. Millien 
ind von da nah Beröa (Berya) zwar irrig auf XXIX röm. Mill. 
an, was aber das Itiner. Anton.84) ſchon richtiger auf XVIII 
oder XV röm. Millien beftimmt hatte, und durh Pocode’g Reife 
von Chalcis nad Beröa als eine übereinftimmende Diftanz von 
16 Mil. beftätigt wurde. | 
Strabo hat nur Beröa genannt (Lib. XVI. 1, 751), diefer 
Chaleis aber nicht einmal erwähnt. Plinius nennt nur das 
Bolf von Berda (H. N. V. 19). Steph. Byz. hat unter den 
Shalcisftädten diefe als die vierte Chalcis in Syria erwähnt, 
welhe von dem Araber Monico gegründet oder vielleicht nur 
reftaurirt fei, was fonft unbekannt geblieben, doc) Feinesweges zu 
bezweifeln jein möchte, da die Obermacht der Seleuciden fich nicht 
als befonders mächtig gegen die arabijche Secte gezeigt hat, aus 
den Fragmenten des Diodorus Sic.) im Escurial „de Insi- 
diis“ ete. aber hervorgeht, wie überwiegend der Einfluß arabifcher 
Phylarchen auf diefe Südgrenze geweien fein muß. Dies hatte 
ſich ſchon aus den oben beigebrachten Daten des rebellifhen Statt- 
halters von Apamea, Tryphon Diodotus, ergeben (vergl. oben 
&. 1006), der nur von den arabifchen Nachbartribus feine Unter- 
ſtützung gegen die Seleucidifchen Könige erhalten Hatte. Diodorus 
Siculus fagt nun ausdrücklich, daß diefer fein Lager zu Chal— 
eis, der Grenzftadt gegen Arabien, aufichlug, dort mit Sams 
blihus und Anderen vereint ein Fleineres Heer aufbrachte, dag 
on den arabifchen Parteihäuptern, den Phylarchen, unterftüßt, 
ach und nach zu einer jo bedeutenden Macht anwuchs,. daß er fi) 
elbft den Königstitel anmaßen konnte. Später, unter römi— 
he und byzantinifche Herrichaft gekommen, wird diefe Chalcig 
jeder unter Kaiſer Suftinian in den perfifchen Kriegen gegen 
ie Euphratgrenze erwähnt, wo Belifar in feinem erften Kriegs- 
ge dahin über Chalcis8) noch weiter füdwärts zu den Gab- 
aliern (dem heutigen Dſcheboul am Salzfee) zieht, und fo die 
ojectirten Einfälle des Cabades vom Euphrat, den er auf feinem 








| 


-®®) Itin. Anton. ed. Wesseling. p. 194, 195; Itin. Provinciar. ed. 
#1  Parthey. 195, p. 87. #2?) Carol. Müllerus, Fragmenta Hist. 
Graec. T.II. 1848. Praefat. p. XVII. No. XXI. °°) Procopius 


| de Bello Persico, ed. Bonn. G. Dindorfii. I. p- 90, 21. 


1594 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abfchnitt, 9.42, 


Marfche zur linken Seite behielt, wie die arabifchen Ueberfälle der 
Grenzfürften Alamundar und Azarethes zurückſchreckt. 

Später wurde jedoch von dem eroberungsfüchtigen Perfer- 
fünige Chosroes der Euphrat überfehritten und erft Hierapolis, 
dann Chaleis von ihm bedroht; doch fürs erſte richtete er von 
Hierapolis feinen Marfch gegen dag nördlichere Berda, deifen 
ausgezeichneter Bifchof, Megas, fih damals in Antiodhia bes 
funden hatte, als Chosroes vor Hierapolis (Manbedſch, vgl. Erd, 
Th.X. ©. 1041—1061) lagerte. Durch Megas Unterhandlungen 
mit Chosroes, bei dem er im Lager erjchien, gelang es dieſer 
Stadt, fich durch eine Geldfumme von dem Feinde zu befreien, und 
durch weitere Berfprehungen im Namen des Katfers des Chosroes 
raubfüchtige Anfprühe auf Plünderung von ganz Syrien und Ci— 
licien, die er beabfichtigte, etwas zu hemmen. Indeß rüdte num 
Chosroes mit feinem Heere auch von Hierapolis gegen Berda 
vor, das, nah Procopiug), in der Mitte zwifchen Hiera— 
polis und Antiochia lag, in gleichem Abftande von je 2 Tages 
reifen von jeder diefer beiden Städte. Ungeachtet der mit Mega 
vorläufig abgefchloffenen Unterhandlungen forderte er von Berda 
die doppelte Summe, welche ihm Hierapolis hatte zahlen müſſen; 
und die Berder zahlten im erften Schreden ihm auch 2,000 Pfund 
Silber aus, weigerten fi) aber mehr zu geben. Da ihre Stadt 
mauern nur geringen Widerftand leiften Tonnten, verließen fie ihre 
Wohnungen, fchloffen die Thore und zogen fih in ihr Caſtell, 
das in der Mitte der Stadt auf einer Anhöhe lag (wie noch heute 
das Gaftell in Aleppo). Die Stadt wurde bald von den Perſern 
eingenommen und niedergebrannt; aber das Gaftel hielt fih jo 
lange, . bi8 der Bifchof Megas als ihr Erretter herbeifam und 
durch feine Fürbitte bei Chosroes wenigftend dag Leben feiner Ger 
meinde gefchenft erhielt. Bon hier ftürmte der Eroberer gegen Anz 
tiochta und Seleucia (ſ. oben ©. 1241). 

Auf dem Rückwege rüdte Chosroes nun auch gegen Chal— 
cis vor, das er mit Belagerung bedrohte, wenn man nicht alle 
Faiferlihen Truppen famt ihren Commandanten ausliefere und 
einen Geldtribut zahle Sie zahlten in der Angft vor dem 
Könige 200 Pfund Gold, die jedoch Faum in Chalcis aufzutreiben‘ 
waren, und ſchwuren, daß Fein Mann in der Feſtung liege, obwol 


























5 


Chalcis, Kinnesrin, Eski-Haleb. 1595 


aus Furcht vor einer nachfolgenden Rache ihres Kaiſers in unter— 
irdiſchen Kammern verborgen hatten: denn Chosroes mußte bald 
jeinen eiligen Rückzug über den Euphrat nach Meſopotamien ans 
treten. 

Dies ſind die wenigen Nachrichten aus den vor⸗islamitiſchen 
Zeiten, welche wir erſt ihrer Lage und veränderten Verhältniſſe 
nach ſpäter genauer kennen lernen. Zur Zeit des Kaiſers Hera— 
clius wird von Theophylactes Simocattass) eines kriege— 
riſchen Geſchlechtes de Quartoparthaner erwähnt, die in jener 
Zeit der Arabereroberung Syriens um Beröa wohnten, von 
denen wir aber nichts Näheres wiſſen, als daß Einer von ihnen 
als bewunderter Held auf dem Schlachtfelde ſeinen Tod fand. 

Mit der Eroberung Syriens durch die Araber wurde der 
unter den Byzantinern gebräuchlich gebliebene Name Chaleis, 
wie jo viele andere von den Griechen gegebene, wieder aus Syrien 
verdrängt, und der ältere, einheimifche, der fih im Lande erhalten 
haben mußte, aber niemals von den alten Autoren angeführt war, 
tauchte wieder bei den Arabern als Kinnesrin hervor. ALS 


Hauptort der fyrifchen Landſchaft erhielt von ihm zugleich die erfte, 


große Militairprovinz der arabiichen Statthalter und Com— 


‚mandeure in Syrien den Namen Kinnesrin. As Dſchond 


Ktnnesrin, nad der Bezeichnung diefer Militairgouvernes 
ments (f. oben ©. 1023— 1025), nimmt dafjelbe in der erften 
Zeit arabifcher Uebermaht als die Grenzmarfe gegen das 
byzantiihe Reich eine bedeutende Stelle ein, bis es durch 
Moamwia’s Abtrennung des Dihond von Gmeja feine erfte Bes 


ſchränkung erhielt (j. oben ©. 1344). Die Araber vom Nebya- 


Stamme, jagt Abulfeda, hatten zuerft Befig von Kinnesrin 
genommen, wo die Hauptarmee der neuen Mufelmänner ihr Lager 
auffchlug und von da ihre weiteren Groberungen fortjeßte. Hier 
war damals alfo, jagt Abulfeda®), die Metropolis von ganz 
Syrien, von Haleb war aber noch nicht die Rede; doch hob ſich 
diefe Stadt allmäfig, in gleihem Maße, wie dadurch Kinnesrin 
in Berfall geriethb und an Einfluß verlor. 

Als im J. 1168 die große Mofchee in Haleb von den Ismaöliern 
verbrannt und ihre Marmorfäulen zeripalten waren, holte man 


85) Theophylactes Simocatta, Hist. ed. I. Bekker. Bonn. 1834. 
Lib. II. 6. 22. p. 77; E. Böcking, Notit. Dignitatum, I. p.400. 
6) Abulfedae Tab. Syr. ed. Koehler. p. 117. 


* 


1596 WVeft-Aften, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 42, 


zur Herſtellung des Neubaues dieſer Moſchee, nach dem Geſchicht— 
ſchreiber Ibn Schihnes“), die Säulen zu ihrem Schmuck von 
Kinnesrin herbei, das alfo wol manches Material feiner Archi— 
teeturen an Haleb abgegeben haben mag. 

Mitte des 10ten Jahrhunderts war Kinnesrin zwar nod 
der Siß der Regierung), aber die Märkte, die großen Ver— 
jammlungen der Einwohner Syriens wurden in Haleb gehalten: 
denn Kinnesrin war nur eine Fleine Stadt, Haleb aber (fo hieß 
nun immerfort Berba bei den Arabern) ſehr volfreic) durch dag 
Zufammentreffen der Wege aus Irak und der Marf 
(dem Dſchond), wie aud dem übrigen Syrien; denn zur Provinz 
Kinnesrin gehörten auch Haleb, Balis am Euphrat, Höms und 
andere Orte; fie reichte von Malatia bie Larſus, Adana und 
Marzisza, d. i. die ſpätere Sis. 

Dieſe Mark nennt Iſtakhri im Gegenſatz der meſopota— 
miſchen Mark (Thogur el-Dſcheſiré) die ſyriſche Mark (Thogur 
es⸗Scham); das Gebirge Lokham (Anti-Libanon), ſagt er, trennte 
beide von einander; von Kinnesrin ſei 1 Tagemarſch nah Ha— 
feb und von da 2 Tagemärfche nach Balis am Euphrat, 2 Tage 
nah Manbedſch (Hierapolis) und 5 Tage nah Höms; die 
Berge, die in Weft von Haleb vorüberzogen, nennt er Schach— 
ſabu. 

Daſſelbe wird von Ebn Haukalso) wiederholt, der Kin— 
nesrin (er ſchreibt Kanſerin) den großen Paß zwiſchen Irak 
und Syrien nennt, und damit die militairiſche Stellung dieſer Lo— 
calität gut bezeichnet; auch er ſagt zu ſeiner Zeit ſchon, der Pa— 
laſt des Statthalters, die große Moſchee und die Märkte 
wären nicht in Kinnesrin, fondern in Haleb. 

Edrifi (Mitte des 12ten Sahrhunderts) %) jagt aus, daß 
einft die Stadt Kinnesrin mit ftarfen Mauern umgeben geweint 
daß diefe aber zur Zeit nah Hufeins Märtyrtode (im 3. 680) 
durch deſſen Gegenpartei auf Fefids, Sohn Moawiahs, Befef 
niedergeriffen wurden, und daß von diefen felbft die Mauerrefte zu 
feiner Zeit verfhwunden waren. Die Stadt lag am Ufer des 


27) A. v. Kremer, in Sikungs= Berichten der K. K. Akademie der 
Wiſſenſch. Phil.-Hift. Abth. Wien, 1840. ©. 237 u. f. 

88) Iſtakhri, bei Mordtmann ©. 5, 37, 40, 41, 149. 

89) Sn Oriental Geogr. Ed. W. Ouseley. Lond. 4. 1800. p: 44, 49. 

0) Edrisi bei Jaubert. II. p. 129, 135; Abulfedae Tab. Syr. ed. 
Koehler. p. 118. 





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— 


Chaleis, Kennesrin, Eski-Haleb. 1597 


Koik-Fluſſes, der an ihr vorüberfließe und ſich in einem Moraſte 
verliere. Alep liege 20 Miles nördlicher von Kinnesrin ents 
fernt. 

Abulfeda fagt, die Entfernung betrage nur eine kleine Tage— 
reife; jebt (200 Sahre fpäter) liege nur ein geringer Fleden an 
der Stelle der frühern Kinnesrin, am Fuß einer darüber here 
vorragenden Anhöhe. 

Auch Ebn Batuta, Abulfeda’s Zeitgenog, beftätigt diefe 
Angabe und fagt ): einft war die alte Kinnesrin groß, aber 
jest ift fie zerftört, und nur wenige Trümmer find noch von ihr 
übrig. Arabiſche Autoren nannten dag feſte Schloß von Kinnesrin 
Serhaji”); feitdem es in Verfall gerieth, blühete Haleb auf; 
es wurde wiederholt von den griechifchen Kaifern zerftört und wies 
der aufgebaut; im Sahre 1086 wurde e8 von Suleiman- Ibn 
Katulmih von neuem befeftigt, dann wieder zerftört, und blieb 
zuleßt in Wüſtenei liegen; denn auch die große Handelsftraße, die 
früher von Antiohia über Kinnesrin nad Balis am Euphrat 


nad) Bagdad ging, wurde zumal unter Sultan Bibars entfchieden 


nordwärts über Aleppo und Moſul nah) Bagdad dirigirt. 

Pococke8) fand noch Ueberrefte diefes Ortes eine englifche 
Mile in Süd des Koeik- oder Kumeik-Fluffes (er fehreibt ihn Eaic), 
es fchien ihm derjelbe ehedem der antifen Stadt näher über ein 
tiefes Feld gefloffen zu fein, daß er aber fpäter zur Irrigation 
höher geleitet worden fei. Er fand noch 10 Fuß dicke Mauerrefte 
von 1 Mile im Umfange mit einem quadratifchen Thurm auf der 
&.D.-Seite vor, mit dem Reſt einer alten Verſchanzung, in der 
noh 3 Brunnen bemerkbar, durchaus nur zwifchen Steinhaufen 
gelegen. ° Auf der N.O.⸗Seite außerhalb derfelben auf einer Anz 
höhe liegen quadratifhe Ruinen, vielleicht von einem antifen 
Tempel, mit Reften einer Burg, gewölbten, in Felfen gehauenen 
Kellern und 3 bis 4 großen und fehönen Eifternen, mit einer 
Mojchee, an deren Ruinen Pococke noch Reſte von griechiſchen 
Inſcriptionen wahrnahm und am äußerſten Be die Ruine einer 
chriſtlichen Kirche, 

Um Fuß diefes Burgberges, der das weit umliegende Land 
beherrichte, Jah man noch über dem Thor, das zu einer Grotte 


92) Ibn Batoutah ed. Defr&mery. I. p. a 
>) 4. 9. Kremer, Beiträge a. a. D. ©. 3 
* Pococke, Keife. II. ©. 217—219. 


1598 Weft-Aften. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 42, 


führte, einen adlerartigen Vogel in Fels gehauen, der für einen 
römischen gelten Fönnte, wenn man an die Wohlthaten der Flaviane 
und Trajans, die fie diefen Gegenden angedeihen ließen, denkt, 
da auch Pocode eine Münze mit dem Kopf des Trajans 
damit in Verbindung bringt, die auf dem Revers die Inſchrift 
DAXALKIAEYN trägt. Vom Gipfel diefes Feftungsberges 
fann man heute noch, obgleich Anhöhen dazmwifchen liegen, die 
Spitze der Mofchee im Baftell zu Haleb erbliden. 

Niebuhr%), der die Entfernung von Aleppo nad) Kinnes— 
rin auf 6 Stunden angiebt, nennt 1 Stunde von lebterem Orte 
ein Dorf Elhadir, früher eine Stadt; 3 bis A Stunden fern 
von ihm einen andern zerjtörten Ort, Tell es: Sultän, die wir 
beide nicht näher kennen. 

Pococke folgte, am 29. Juli 1737, dem Laufe des Fluffes 
Kuweik aufwärts der Landftraße nah Haleb, die auf halbem 
Wege über die Station Khan Zuman führt, auf deffen Mauern 
ev einige Fupferne Kanonen ftehen fah. Jenſeit zog fi der Weg 
durch das flache Land nad) Rambuta und Haleb. 

Der jüngfte Reifende, welcher diefes Eski Haleb, d.i. Alt- 
Aleppo, wie eg die Türken heutzutage nennen, von der neuern 
Marktftadt aus aufgefuht hat, ift Eli Smith, der den Ort 
Künnisrin fohreibt. Er ging, nad) feinem Routier 8), von 
Haleb, am 9. Mai 1848, in der erften halben Stunde über den 
Kuweik-Fluß zum Dorf Anfary, den grünen Wiefengrund deffelben 
öſtlich Liegen laffend, über ein jehr fteiniges Hügelland mit wenig 
Anbau und ohne Bäume, in 2%, Stunde zum Khan Tüumän, 
den er einen alten, foliden faracenifhen Bau nennt; von hier an 
erweitert fih das Thal zu einer hügelumfrängten jchönen Ebene, 

Am 10. Mai ritt er- in einer halben Stunde ſüdwärts nad) 
Suliaiihe) (ſprich Kala’radjchijeh); , Stunde weiter nad) Zei- 
tän, in %, Stunden nach Berua:- ſämmtlich arabiſche Dörfer, 
während im Norden von Haleb nur türkiſche Dörfer gelegen find. 
Bon da in »4 Stunde nad) Neby Is, ein in den Ruinen einer 
alten Kirche — Wely, auf dem höchſten Buncte der ſüdlichen 
Hügelkette, die unmittelbar oſtwärts daneben von dem hier ſchmä— 
lern Flußthale durchbrochen wird, das gegen Süd in eine andere, 
viel weiter weſtwärts bis Edlib fich erfiredende Ehene führt, Die 


6”) Niebuhr, Reife. Th. IH. ©. 97. 
»5) Eli Smith, Routier. Mſer. 1848. 





Esfi-Haleb nad Eli Smith. 1599 


in der Richtung gegen Std und Oft unabfehbar fih ausbreitet. 
Hier endet gerade unterhalb der erftiegenen Hügel der Kuweik— 
Fluß in einem Sumpfboden, der el-Mutfh genannt wird. 
Noch oberhalb defjelben, auf einer füdlichen Borterraffe der Hügel, 
liegen ganz nahe die obgenannten Auinen der antiken Chalcig, 
der heutigen Esfi Haleb der Türken. 

Sie beftehen, nah Eli Smith, nur aus Grundmauern von 
mächtigen Quadern, namentlich die Gitadellmauern von 8 Fuß 
Dide, und aus zahllofen Grabgrotten, die in die Felfen des Hügels 
eingehauen find. Eli Smith fah feine Spur mehr von fpäteren 
arabifhen Bauwerfen. 

‚Er wandte fihb von da gegen N.W. und W. und traf an 
mehreren Stellen am Nordgehänge der Hügelfette, namentlich bei 
dem Dorfe Berfün, 7, Stunden von Kunnisrin, die Spuren 
der alten Römerftraße, welde in den Stinerarien von 
Chaleis nad Antiochia angegeben ift, die mit der von Chal— 
eis nah Epiphania (Hamah) hier einft zufammenftoßen mußte 
{j. oben ©. 1067). 

Drei Viertelftunden weiter von Berfün durchſchnitt Eli 
Smith wirflid die große Karamwanenftraße, welche heutzu- 
tage von Haleb nah Hamah begangen wird, von der /, Stunde 
weitwärts die Ruine Kufeibiyeh Tiegt, von weldher 1'/, Stunde 
weiter weſtwärts jene Maa’rrah erreicht wurde, die am öftli- 
hen Rande der Ebene von Edlib liegt, welche auch ſchon Thom— 
fon) auf feiner Tour wenige Miles in N.O. von Edlib berührt 
hatte, die den früheren arabifchen Autoren wohl befannt gewefen. 
In Ma’arrah blieb E. Smith die Naht und fegte am 11. Mai 
des folgenden Tages jeinen Weg weiter weitwärts nach Edlib fort, 
in 1 Stunde über Teftenäz, in % Stunden nah Ta’rüm, in 
1% Stunde nah Binifh und in % Stunden nad) Edlib, alfo 
‚zufammen in 4 Stunden, wo wir ihn fchon oben (©. 1584) im 
‚Dlivengarten diefes Ortes vorgefunden haben, und von wo er wei- 
ter nach Riha zog. Eine neu conftruirte und berichtigte Karte von 
Syrien, wie wir noch feine befiten, ift zum Verftändniß aller die 
fer Routiers unentbehrlich; wir dürfen hoffen, fie bald nach manchen 
vortrefflichen Materialien von Dr. Kiepert zu erhalten. 








] 


 °%) Thomson, in Bibl. Sacra, V. p. 672. 


1600 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. 5.43. 


$. 48. 
Bierundzwanzigftes Kapitel. 


Die großen Querſtraßen des Karamanenverfehrs durch 
Nordſyrien von Antiochia nach Aleppo und ihre 
Verzweigungen. 


Wir ſind zu dem äußerſten Nordende Syriens vorge— 
rückt, welches in dem Parallel zwiſchen 36° bis 37° n. Br. mit 
Haleb in der Mitte, Antiohia am Drontes im Welt und Ba- 
lis an der Oftwendung des Euphrats in faft quadratiſchem 
Flähenraume zwifchen der nahen Engfpalte des Euphratbettes 
im Often und den innerften Meereswinfeln der Golfe von Seleucia 
und Alerandrette im Welten fih nordwärts bis an den Südfuß 
der hohen Zaurusfette fortzieht, welche von Oft nah Welt 
im Süd von Syrien und im Nord von Klein-Afien auf eine 
natürliche und meift. auch von jeher auf eine ethnographiſche 
und politifche Weife feheidet. Es ift der lebte Raum, den wir 
noch auf Iyrifhem Boden zu durchwandern haben, der in einer 
nordfüdlichen Ausdehnung an 20, in oftweftliher an 25 geo— 
graphifche Meilen "und demnah ungefähr 500 Quadratmeilen 
(7372 Quadratmiles nah Chesney)) für das ganze Pafchalik 
(die Größe von Belgien oder Holland, etwas weniger ald Hanno— 
ver, etwas mehr als Toskana) einnimmt, und den Hauptfern 
des Paſchaliks von Aleppo ausmacht, das an einzelnen Stel 
Ien, wie gegen Welt bis Tripolis, darüber hinausragt, an anderen 
Stellen, wie im Norden um Nifib und Aintab, davon zurüd- 
weicht. | 

Genauefte ftatiftifche Beftimmungen nad) europäifcher. Weife, 
ftatt unferer wahrfcheinlichen, nur allgemeinen Schäbungen, find 
hier, wie überall auf dem Boden orientalifher Geographie, ſchwie— 
tig, wie es ſelbſt von dem genaueften Kenner und vieljährigen Be 
wohner diefes Gebietes, H. Guys %®), in feiner Statistique da 


| 

























697) Lieutn. Col. Chesney, Exped. for the Survey etc. London, 
1850. 4. T.I. p. 406. °») H. Guys, Statistique du Pachalik 
d’Alep. Marseille. 8. 1853. p. 5, 6. 


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(4 
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Querſtraßen durch Norvöfyrien, 1601 


?aschalik d’Alep ausgefprohen if, dem wir die wahrfcheinlichften, 
vie die neueften Angaben hierüber verdanken. Noch fehlt, jagt 
Huys, dieſem LZandestheile ein Gatafter, um feine Oberfläche ab- 
uſchätzen, Feine Zählung der Bevölkerung giebt fichere Daten; 
Rachrichten liber Landesproducte und Waarenumfaß fünnen nur 
on Kaufleuten eingezogen werden; die meiften Abgaben find an 
erfchiedene Einwohner verpachtet, denen nur an der Menge des 
Sintreibens gelegen ift, ohne auf die Art der Verwaltung und der 
(grieultur, wie der Smduftrie zu achten. Nachforfchungen bei 
Noslemen finden feinen Eingang; wenn auch die Aegypter beffere 
Sinrihtungen in vieler Hinficht trafen, fo wurden diefe doch mit 
olcher Brutalität und eifernen Strenge aufgezwungen, daß fie nur 
bſcheu dagegen erregten. Auch neuere Einführungen der Controlle 
md erniedrigend und zu Foftbar für die Dauer, die wiffenfchaft- 
hen Berichte der Einwohner darüber find ganz ungenügend, ihre 
ſtronomiſchen Angaben gehen nur auf Aftrologie aus, und fo find 
8 immer nur Beobachtungen einzelner Fremder, von denen man 
ie und da Aufſchluß für ein Ländergebiet erwarten darf, deffen 
rößter Theil noch meiftentheils erſt anfängt befannter zu werden. 
der einheimifche Arzt der einftigen englifchen Factorei in der 
Ritte des vorigen Sahrhunderts zu Haleb, Aler. Nuffell, der 
m Sahre 1768 ftarb, und deſſen Bruder und Nachfolger dafeldft, 
zatrick Ruffell, hatten eine zu ihrer Zeit berühmte Mono— 
raphie von Aleppo und der nächften Umgebung herausgege= 
en, welche die fchäßbarfte medicinifche Topographie diefer 
tadt und wichtige naturhiftorifche Forſchungen enthält (erjte Ausg. 
ond. 1756. 2 Voll.) 9); aber fie bejchränft ſich nur auf einen 
gen Raum um die Hauptitadt. 

Sm 2ten Sahrzehend des gegenwärtigen 19ten Jahrhunderts 
tie M. Rouſſeau, viele Jahre hindurch General» Conful von 
anfreich in Bagdad, der von 1811 Jahre lang (bis 1818) in 
yrien und Aleppo gelebt, eine topographiiche Karte diefes Paſcha— 
8 nach ‚den Hilfsmitteln, die ihm damals zu Gebote ftanden, 
gearbeitet, und begleitete fie mit geographifhen Erklärungen, 
jedoch nur auf unvollfommene Weife nach Europa famen, da 


jelbft nad) Tripolis verfeßt wurde, Uber fie enthielten doc) 
i 

9) Aler. Ruffell, Naturgefhichte von Aleppo. Zweite Ausgabe von 
Patrick Ruſſell. Ueberſ. von I. Fr. Omelin. Göttingen. 8. 1797. 


" 


| 2 Bände. 
itter Erdkunde XVII. sittt 


1602 Weft-Afien. V. Abtheilung, I. Abſchnitt. $. 43. 


jo viele ihm fpectell aus feiner Erfahrung und feinen Reifen Herz 
vorgegangene Thatjfachen, daß fie mit Beiftand von Jomard, 
Zapie, Sacotin, de Roffel, Waldenaer von Barbier du 
Bocage’%) in den Schriften der Geographifchen Gefellfhaft in 
Paris herausgegeben werden Eonnten. 

Neuerlich wurde der gegenwärtige ſtatiſtiſche Zuſtand des 
Paſchaliks ebenfalls von einem vieljährigen, dort einheimiſch ges 
wordenen franzöſiſchen General-Gonful, 9. Guys), den wir fhon 
früher aus feinen trefflihen Beobachtungen über den Libanon, 
Beirut und andere Orte (f. oben ©. 457) kennen gelernt haben, 
an die Société statistique in Marfeille mitgetheilt und- von diefer 
veröffentlicht, woraus ung die wichtigften Nachrichten über den ges 
‚genwärtigen Zuftand dieſes Gentral-Emporiums von Border 
Aften und feines Gebietes zwischen dem europäischen Mittelländiz 
ſchen Geftade und den mefopotamifchen Ländern und PBerfien befanm 
geworden tft. | 

Dem Sprachgelehrten Herrn A. v. Cohen: erftem Dolmetſ | 
des K. 8. General-Gonfulates für Aegypten in Alerandrien, dem 
wir ſchon die wichtigften Nachrichten über Damascus und Palmyra 
verdanften (f. oben ©. 1275 u. f.), hat feinen längern Aufenthalt 
in Aleppo und Nordfyrien nicht weniger fruchtbar gemacht durch 
ſeine hiſtoriſchen, wie geographiſchen Studien, die er von 
da der ſo preiswürdigen Kaiſerlich Königl. Academie der Wiſſen⸗ 
ſchaften in Wien von Zeit zu Zeit mitgetheilt hat, von denen win 
hier nur feinen Bericht 2) über die von ihm ftudirten Geſchichts— 
Ichreiber von Haleb anführen (ein Iehrreiches Seitenſtück zu 
Prof. Fleiſchers Mittheilung von Meſchakas Culturftatiftif vor 
uns 3), fowie feine hiftorifch wichtigen geographifcer 



























00) Notice sur la Carte Generale des Paschaliks de Baghdad 
Orfa et Hhaleb, et sur le Plan d’Hhaleb par M. Rousseau 
ancien Consul Général de France à Baghdad, aujourd’h 
Charge d’Affaires de S. M. pres le Bey de Tripolis de Barbar 
p. Barbier du Bocage, im Recueil et M&moires de la Soei 
de Geographie à Paris. 4. 1825. Vol. IL. p. 194— 244, Be 
Carte. ) Henry Guys, ancien Consul de premiere Classe ete 
Statistique du Pachalik d’Alep. Marseille. 8. 1853. ?°) U. »o 
Kremer, Bericht über meine wiflenfchaftliche Thätigfeit während mei 
nes Aufenthaltes in Haleb, vom 4. Suli bis 20. Sept. 1849, ü 
Sikungs-Berichte ver Kaif. Kön. Akademie ver. Wiffenfch. Wien, 1850 
Phil.hiſt. Claſſe. Ifte Abth. April, Mai. S.203—254 u. 304. | 


) Prof. Fleifcher, Mefchafas Eulturftatiftift von Damascus, in Je 
ſchrift der Deutich. Morgenl. Gef. Leipz. Bd. VIIL 2. ©. 34637. 


Duerftraßen durch Nordſyrien. 1603 


eiträge zur Kenntniß des nördlichen Syriens, deren 
atſachen größtentheils früher gang unbekannten einheimiſchen 
lellen entnommen find 9. 

In dieſer letztern Schrift liefert der Herr Verfaſſer aus ſeinen 
udien der bisher meiſt unbeachtet gebliebenen aleppiniſchen Ge— 
ichtſchreiber des Mittelalters einen reichen Schatz lehrreicher hi— 
riſch geographiſcher Nachrichten, die wir bisher gänzlich 
mißten, und die um ſo viel mehr Werth haben, da in der Ge— 
wart faſt alle Ortſchaften, die einſt blühend waren und den leb— 
teften Antheil an dem Gang der ſyriſchen Geſchichten nahmen, 
Ruinen liegen und ihre ſparſamen Bewohner nur in tiefſter 
niedrigung erſcheinen, alſo auch nur ein geringes Intereſſe ein— 
gen können durch ihre Verſunkenheit, während ihre Trümmerreſte 
d der Hergang ihrer jedoch meiſt unbekannt gebliebenen Geſchich— 
an ganz andere Zuftände als an die der traurigen Gegenwart 
hnen, in denen nur etwa der blühendere Handel des Haupt- 
Iporiums noch einige Theilnahme erregt, und dadurch faft alle 
fmerffamfeit der Zouriften und der Zeitgenoffen verfchlingt. 
gegen gewinnt Durch Die Erinnerung an die Bergangenheit auch 
Gegenwart ein ganz anderes Intereffe, und erwedt Hoffnungen 
eine dereinftige befjere Zukunft, da die traurige Gegenwart 
es veichbegabten Ländergebietes Feinesweges den Naturverhält- 
fen entjpricht, jondern nur den menschlichen Berderbniffen auf 
hem Boden zugefhrieben werden muß. Was könnte und was 
ide dieſes Durch feine Begabung, Naturverhältniffe und Welt: 
Jung jo eigenthümlich ausgezeichnete Ländergebiet in der Mitte 
alten Welt auf dem Berfnüpfungspunct des Drientg 
D des Decidents unter einem andern Negimente für eine fe- 
Breiche Rolle in dem Entwidelungsgange der civilifirten Welt 
der Eulturgefchichte der edleren Menfchheit einnehmen! 

Boller Denkmale ift diefer Länderftrih aus der Beriode des 
ttelalterg, fagt v. Kremer in feiner frifchaufgefaßten über: 
lihen Einleitung zu feinen Beiträgen für die in drei Abthei— 
en: Antiochia, Haleb und die Gtrenzdiftricte zufammengeftellten 
tifchegeographifchen Daten. Hier war der Schauplaß der lang 











“ wir leider in obigem Bericht von Damaskus noch nicht zur Hand 
hatten. 

A. v. Kremer, Beiträge zur Geographie des nördlichen Syriens, in 
den Denkſchriflen der K. K. Academie der Wiſſenſch. Phil.-hiſt. El. 
Se. III. Ber 1852. 2te Abth. ©. 21—45. 

| . Jiiii2 


— 


1604 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 48. 


wierigften und biutigften Kämpfe zwifchen Chriften und Mo— 
hbammedanern. Als die arabifchen Heere unter Chaled, Ibn 
el-Walid und Ebu Ubeide einen leichten, erften, noch unfichern 
Befib von Syrien genommen hatten, Mitte des 7ten Jahrhunderts, 
jeßte ihnen nur die gewaltige Bergfette des Taurus, im Nord 
‚gegen Cilicien und Armenien hin die natürliche Grenze bildend, 
ein Bollwerk entgegen, an dem mehrere Jahrhunderte hindurd 
alle Eroberungsverfuche jeheiterten. ‚Der Strom der arabijdher 
Eroberung brad fih zunächft an diefen Bergen und wandte fid 
öſtlich nach Mefopotamien und Perſien ab. Erft nachdem Di 
Moslemen dort fiegreich geworden, gelang e8 ihnen, auc vom Oſte 
her vordringend, in Klein-Aften feften Fuß zu faffen. Aber nod 
- lange Zeiten hindurch, als der Islam ſchon längft fi über gan 
Syrien ausgebreitet hatte, machten die byzantinifchen Kaifer not 
immer häufige Einfälle in das flache fyrifche Land, brandſchatzte 
es, ſchleiften die Burgen, und plötzliche verheerende Ueberfälle wa 
ren an der Tagesordnung; die zunehmende Ohnmacht der grie 
ſchen Kaiſer machte die Araber und ihre Parteigänger erſt mi 
und mehr erſtarken. Die Hülfe der Kreugfahrer ward noch fü 
einige Beit die oft ſchwankende Stüße zur Erhaltung einiges AU 
ſehens des byzantiniſchen Reiches in Syrien; Antiochia wurt 

der Sig eines chriſtlichen Fürſtenthums, der größte Theil Nord 

riens wurde als Lehngüter unter die hriftlichen Ritter und Baf 

len vertheilt; das ganze Drontesland Fam in Befig der Ehrifte 
und ihre Streifzüge gingen bis zum Kuweik, zu den Thon 
von Haleb, das fie belagerten, und jenfeit Aintab und Te 
Baſcher ofiwärts hinaus zu den Ufern des Euphrat, wo 

Bales und Bira defekten, ja jenfeit des Euphrat noch die Sr 
schaft Edeſſa errichteten, und ihren Einfluß bis Mambedſch (Hi 
vapolis) ausdehnten. Es war ein Moment, da eg ſchien, als 
ganz Syrien mit Paläftina ihnen zufallen werde; aber D 
mascus blieb das Bollwerk des Islam, die Feftung von Alep 
fonnten fie nicht erflürmen, die große Noth ihrer Feinde verein 
die islamitiſchen Fürften und erhob fie zu Siegern und mächtiger 
Herrſchern in den fyrifchen Landen, aug denen die hriftlichen Mäd 
endlich ganz zurücdgedrängt wurden. Aber diefe einft blühend: 
volfreihen Lande waren num nur noch mit den Ruinen der Bı 
zeit erfüllt, ohne unter dem bald nachfolgenden Türkenregimei 
einer neuen Blütheperiode entgegenreifen zu fönnen. Co if d 
Land in jeinen Ruinen liegen geblieben; die Verfünmerung U 


























Hiftorifche Notizen über Nordfgrien. 1605 


rdünnung feiner aderbauenden Bevölferung hat die Weberfluthung 
e frechen Eindringlinge der Beduinen, Kurden und, Turfo- 
anen von allen Seiten herbeigeführt, und nur einzelne Städte 
d bier als Afyle größerer Sicherheit und eines gewerblichen Le— 
18 und Wohlftandes aufgeblüht, an deren Spibe vor Allem und 
t einzig Haleb jelbft fich erheben Fonnte, 

Was aus diefen Zeiten an GErgebniffen zur geographifchen 
untniß der gegenwärtigen Zufände gewonnen werden Fonnte, 
Ev. Kremer theild aus den byzantinifchen, vorzüglich aber aus 
ı wenig befannten Schriften und Manuferipten der arabifchen 
toren zufammengeftellt, wie aus den Geſchichtſchreibern Halebs, 
In Schedäad und Ibn el-Adim, aus Beladoris Gefchichte, 
8 denen des Wakidi, Ibn el-Molla Dibhennabi, Ham- 
el-Isfahani, Ebu Said el-Balchi und anderer Meifter 5). 

Doch ehe wir diefen Hiftorifchen oder flatiftifch mehr generali- 
nden, überjichtlichen Angaben folgen Fönnen, fuchen wir ung zu— 
e durch die Begleitung der Wanderer auf den verfhiedenen We: 
t zu den Hauptortichaften eine lebendigere Anſchauung der fo 
ſchiedenen, einzelnen, wichtigen Zocalitäten felbft zu erwerben, 
| den nachhaltigen Einfluß derjelben auf den Hergang der Ber 
jenheiten und das Leben der Völker ung jo zu vergegenwärtigen, 
e dies durch bloße generelle hiftorifche Beichreibung unmöglich 

Bor Allem haben wir hier nad) den im Obigen ſchon zurüd- 
egten zwei Querftraßen noch die dritte, große Hauptftraße 
rt Karawanen von Antiochia über den Orontes oſtwärts 
ch Aleppo zu begehen, welche jeit den Seleuciden- und Römer: 
iten von jo vielen Hunderttaufenden unter den verfihiedenften 
thältniffen betreten wurde, und immer diejelbe hauptfächlichfte 
oße Gommerzftraße zwifchen dem Weften und dem DOften 
iben mußte. Auf ihrer Bahn lernen wir vorzüglich die nörd- 
ften Zocalverhältniffe diefes Theiles von Nordfyrien fennen, und 
angen jo zu ihrem wichtigften Gentralpunde Aleppo. 










02) A, v. Kremer, Beiträge a. a. D. S. 22. 


1606 Weft-Aften. V. Abtheilung. I. Abfchnitt, $. 43, 


Grläuterung 1, 


Die Weſtſtraßen Aleppo's dur Nordfyrien nad Antiochie 
und dem Beilan-Paß (Pylae Syriae), der Porta Amana; dir 
Ebene el-Amf mit dem See von Antiochia und feinen Zuflüffen 
Die Ummanderung der Nordfeite des Sees vom Beilan-Paf 

bi8 Dana durch den Botaniker Th, Kotfchy. 




























Zweierlei Hauptfiraßen find eg, die vom Weitgeftade da 
Mittelländifhen Meeres durch Nordfyrien nah Aleppo führen 
die eine füdlichere, die von Antiochia aus auf dem füdliche 
"Ufer des Drontes gegen Often deffen Kniebiegung am Dſchis 
el-Hadid, der Eifenbrüde, welche als Paſſage den Stron 
überschreitet (|. ob. ©. 1094), füdwärts am See von Antiodi 
vorüber und nordwärts am Nordausgange des Wadi er-Roud 
(ſ. oben ©. 1097) über Harim, Armenaz, oder Dana, 
Keftin, oder mit mehreren beliebigen Abweichungen endlich 9 
erreicht. Die zweite, die nördlichere Hauptſtraße, 
nicht, wie jene, vom Golf Seleucia's, ſondern vom Golf Exam 
rung oder Alerandrette’g ausgeht, und die Außerfte, nordlaufent 
iprifhe Bergfette (den Amanus) im Beilan-Paſſe überfteig 
Diefe führt an der Nordfeite defjelben Antiochia- Sees (ſ. ol 
S. 1149) vorüber, oftwärts durch die weite Ebene, welche dief 
See weitwärts durch den Kära- Su zum Orontes entwäfle 
(f. oben ©. 1150). Sie überfchreitet die oberen Zuflüſſe dieſt 
Sees, den obern Kära-Su und den Nahr Afrin, welche 1 
die el-Umk (el--Amk) genannte Ebene ihm nordweſt- und 
wärts zufließen; fie folgt dann ihrer directen Richtung an letzte t 
Stromlaufe aufwärts über Kalaat Siman nah Aleppo, ® 
zweigt ſich ſchon früher je nach den Umſtänden ſüdwärts ab un 
lenkt zu Däna, Keftin.oder noch früher in die große Antit 
hiaftraße ein, um gleich diefer das große Emporium zu erreiche 
Die wechfelnden Zuftände der in diefen weiten Ebenen zwiſch 
beiden Hauptftädten feit Sahrhunderten immer mehr und mehr ei 
gezogenen und vorherrfhend gewordenen Hirtenhorden der B 
duinen, vorzüglich aber der bis hieher vorgedrungenen turbule 
ten Kurden- und Turkomanenſtämme nöthigen von Zeit 
Zeit bei dem ſchwachen Regimente der türkiſchen Paſchaherrſcha 
zu denen auch wol noch Unruhen der Druzen und Nafairier | 


2; 


Zwei Commerzſtraßen von Antiochia nach Aleppo. 1607 


in der Nachbarſchaft geſellen (oben S. 1578 u. a. O), ebenfalls zu 
Wechſeln der Stationen auf dieſen Hauptſtraßen, die ſeit den künſt— 
lichen Wegbahnungen der Seleuciden- und Römer-SZeiten (ſ. oben 
S. 1153) längſt ihre Sicherheit für den Handelsverkehr, wie für 
den einzelnen Wanderer durch die überall ſich einfindenden Wege— 
lagerer verloren haben. 

Beide Hauptſtraßen ſtehen an ihrem weſtlichen Ausgange zu 
Antiochta und dem Beilan-Paß (Pylae Syriae der Alten, 
Porta Amani bei Strabo, XVI. 751) nur um eine fleine Tage- 
reife weit auseinander; und dieſe direct nordwärtsziehende QAuer=- 
ſtraße führt auf der Weftfeite des Antiochia-Sees über die fehon 
genannte Station Bagräs (Eaftell Pagrä, j. oben ©. 1150), am 
heutigen Khan Karamürt vorüber, und kann daher auch alg 
Berbindungsmweg zur Umgehung von Gefahren auf der einen 
oder der andern der genannten Weftftraßen von Aleppo aus benugt 
werden. f 
- Diefen Querweg nahm Niebuhr 6) auf feiner Rückreiſe 
(1766) nad) Europa von Antiohia nad Scanderun mit der 
Karawane, und gab darüber die erften genauen Diftanzen an. Bon 
Untiochia legte er nordwärts 3%, deutfhe Meilen in 5 Stunden 
iiber fruchtbare, aber unbebaute Ebenen zurüdk bis zu dem Khan 
Karamürt, einft ein ſchönes und großes Karawanenferai, auf Bes 
fehl Sultan Murads neu erbaut, als er auf einem Feldzug gegen 
Bagdad begriffen war. Von da find 17, Meilen über fteile Berge und 
enge Päſſe zwifchen Zelfen, welche in 3 Stunden Zeit von der Ka- 
tawane bis Beilän, weldhes die Bergpaſſage beherrſcht, zurüdge- 
fegt wurden. Ehe man dahin Fam, fah man weftwärts zur Seite 
auf einer Anhöhe die Ruinen der alten Burg Bagrä liegen, jebt 
Bagras )) von Gebüfh umwuchert. Bon dem Paffageort Bei- 
[an liegt Alerandrette, oder Scanderun, am Meere nur 1%, 
bis 1°, Meilen fern. Beiläns Lage beftimmte Niebuhr auf 
36° 30°. Br.; den Weg dahin von 5 Meilen hatte er in 9 Stun— 
den 8) zurüdgelegt. 

Diefelbe Querftraße nahmen Colonel Squire und M. Leake 

1802) 9 am 8. Juni von Antiochia; fie erreichten ebenfalls in 


m - 

| 57) Nebuhr, Reife. TH. HI. ©. 18, | 

| ”) Shendaf. Note von Olshaufen. Th. II. S. 231. 
®) Ebendaf. ©. 100. 

| °) L. Col. Squire, bei Walpole, p. 3485—350. 


| 
| 
| 


* 


1608 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. U. Abſchnitt. $. 43. 


5 Stunden den Khan Karamurt, wo in einem kleinen dabei 
liegenden Dorfe in dem erſten Engpaß aus der Ebene in die Vor— 
höhen des Amanus ein Zoll gezahlt werden mußte, den eine Wache 
von 100 Neitern, meift wilde Näuber, die dort flationirt waren, 
einforderte. Das Bergvolf ſprach hier nur türkifch, eingeingiger 
Mann fprach. noch arabiſch: denn hier zieht die Sprachgrenze 
beider Völkerſtämme fcharf abgejchnitten vorüber. (vergl, oben | 
S.1232). Weiter nordwärts begann nun wieder fchöne Waldung, 
die in der grasreichen Umgebung des Antiochia-Sees gänzlich fehlt; 
Arbutus, Myrten, Zoniceren (Woodbine), Fichtenwäl— 
der und viele duftende Gefträuche, die durch die feuchten Seewinde 
ihre Srifhe erhaften. Die Ruine Bagräs, auf einer felfigen 
Berghöhe gelegen, nimmt ſich fehr romantifh aus. Eine halbe 
Stunde nordwärte des Khans beginnt die gepflafterte Berg 
ftraße, die hier für die Winterzeit auf dem ſehr ſchwarzen, une 
gemein fruchtbaren Boden ein großes Bedürfnig ift, da viele Berg: 
waſſer gegen Oft ablaufen, und der weiche Boden fonft gang uns 
wegbar fein würde. Dennoch fehlt hier faft alle Benußung dieſes 
Bodens durh Anbau. Bon dem Paßorte Beilän (den Pylae 
Syriae) wird weiter unten die Rede fein. 

Bi Die Burg Bagr&s, oder Boghräg, hat auch im Mittels 
alter, weil fie den»«Südeingang 10) zu den Pylae Syriae oder zur 
Porta Amanica beherrfchte, eine wichtige Stellung eingenommen; 
fie wird von Anna Comnena Alex. XIV. 326, als zum Fürftene 
thum Antiochia gehörig, „Strategatum Pagre et strategatum Pa- 
latze“ genannt), unftreitig weil ſchon damals die Pflafterftrage | 
am Orte und an diefer Burg, die dann auch oft nur Palatze 
heißt, worübergeführt war, eine Benennung, die bei den Franken 
ale Blare Palais vorfommt. Die Kreuzfahrer überließen fie 
einem gewiffen Ritter Piero de Alfta (oder dell? Alpi). Später 
ward fie eine Befigung der Templer), ihre Einwohner entflos 
hen aber nad) Kofair (oder Cäſarea, Dd. t. Iılaoa am Dronted, 
jebt Kuffeir, |. oben ©. 1091, 1185, 1209) in das Gebirgsthal 
des Drontes (nad Diemal-eddin ben Waſels Hiftorien im Kamel 
VII. p. 365 nah Quatremere). Zur Zeit von Ebn Batuta, 


| 











10) J. Macdon. Kinneir, Journ. 1. c. London, 1818. p. 147. 

'») Sebastiano Pauli, Codice diplomatico etc., in Principato 
Antiocheno. p. 415. *2) Quatremere, in Makrizi, Hist. des 
Mamel, Trad. 4. Paris. T.T; p, 266, 267. | 


Weg von Beilan zur Ebene Amf, 1609 


1 5. 1326, jagt 33) diefer aufmerffame Wanderer, war Bagräs 
n zu feftes Schloß, als daß Jemand e8 zu erobern gewagt hätte. 
Jabei lagen Gärten und Saatfelder. Hier war der Eintritt in 
18 Land SiS der ungläubigen Armenier, das damalige Klein: 
rmenien (f. oben ©. 1035), die dem Könige Nacir Tribut zah- 
n. Ihre Dirhems find reines Silber. In der Feſte Bagräg 
fidirte ein Emir, deffen Sohn den Ort er-Roſos (Rhoſos) ber 
ohnt und die Route nach dem Armenijchen beherrichte. 

- Eine Stunde diesfeits des Paſſes von Beilän zweigt die 
ireete Straße nah Aleppo unter dem öftlih anliegenden 
jerggipfel Apuſchkei ab von der Süpftraße nah Antiochia. 
ier ift das Schlachtfeld, wo Ibrahim Paſcha im Jahre 1839 die 
irfifchen Truppen befiegte. In der Spaltung zwijchen beiden 
traßen ſenkt fi die Anhöhe hinab zum Antiohia-See in die 
orliegende Ebene Antiohia’s (TO rwvr Avrıoyiwv nedior, 
trabo XVI. 751). Ueber diefe jchweift der Blick weit gegen Oft 
müber bis zu den ifolirten, aufgefegten, mäßigen Bergzügen, 
elche die öftliche PBlateauhöhe der Ebene noch überlagern!*), un: 
r denen in äußerfter Ferne in N.W.' von Aleppo der zugerundete 
ipfel des Dihebel Hammäan oder Sheih Barafät fid 
iszeichnet, an deffen Nordfeite ganz nahe das Kalaat Simän 
er Simeonsberg) gelegen iſt. An der Nordweitfeite diefer Höhen 
ige entjpringt der Nahr 'Afrin, oder ’Ifrin, der bedeutendfte 
on Oſt herab ſich fchlängelnde Zufluß durch die fanfte Senfung 
te Ebene el=-’Amf, bis er fih von der Oftfeite in den See von 
ntiochia ergießt. Südwärts ſchweift von da der Blick bis zu 
n Berggipfeln des Akra, die ſich über den Mauern von Antio— 
ia emporthürmen. Nur eine halbe Stunde jüdwärts von beider 
nannten MWegfcheidung und von dem dftlichften Ausgange der 
elänihlucht liegt die fhon genannte Burgruine von Bagräs, 
ter welcher, nah Eli Smith, heutzutage ein Heiner Fleden 
angefiedelt hat, während der nur eine Biertelftunde weiter füd- 
its davon entfernte große Karamurt-Khan (1848) gänzlich 
Hört war, die jehr fruchtbare Gegend aber völlig unbebaut ges 
eben, und nur bie und da fi bebufcht zeigt. 

J Hier entdeckte der Pflanzenſammler Aucher Eloy15) bei ſei— 


I 


} 


’) Ebn Batoutah ed. Defremery. I. p. 163. 14) Eli Smith, 
Routier. Mſer. 1848.  '°) Aucher Eloy, Relations de Voy. en 
Orient. Paris. 1843. 8. Vol, I. 168. 

Ki 







1610 Weft-Afien, V. Abtheilung. I. Abſchnitt. 6. 48. 


nem Borübermarfche, Mitte März 1832, eine fchöne Varietät in 
Blüthe von Ixia (Bulbocodium, eine Art Zeitlofe) und eine ſchöne, 
wilde Narciſſenart (Narcissus polyanthos). 

Eine Stunde weiter ſüdwärts von der Khanruine tritt man 
erft, genau genommen, völlig in die Ebene des flachen Sees von 
Antiochia ein, dem nod ein Fluß von den weſtlichen Bergen gegen 
Oſt ſich zugießt, der Bedertch (Nahr el-Batramin nennt ihn 
Guys)l6), den man durchfegen muß, um von da zum weſtwaͤrts 
ftrömenden Orontesufer zu gelangen, au welchem Antiochia ers 
baut if. Die Breite der Ebene zwifchen den weftlichen Bergen 
und dem See beträgt hier 1'/, Stunden, und füdwärts des Bez 
derfeh fieht man aus der ebenen Uferfläche des Sees fich vier 
Erdhügel oder Fegelartige Tells erheben, die E. Smith für Refte 
antifer Orte zu halten geneigt war. | 

Es find diefe Tells oder Fünftlihen Erdhügel einer 
größern Beachtung werth, als fie bisher genoffen haben: denn diefe 
vier find nur die Borpoften einer großen Zahl von anderen, Die 
von da an in neueren Zeiten durch das ganze Gebiet von Nord 
ſyrien füdwärts bis Damascus, oſtwärts bis Palmyra und Aleppo 
und weiter hinaus bis an den Euphrat nach Meſopotamien hinein, 
nordwärts bis Mardin, ſüdoſtwärts bis über Moſul, Ardebil, fa 
bis in die unteren babyloniſchen Landſchaften beobachtet wurd 
und an manchen Stellen die größte Aufmerkſamkeit erregt und au 
ihre Unterfucher belohnt haben. 

Sehr zahlreich find diefe Fonifhen Hügel auf der Air 
tiohia= Ebene, fagt Th. Kotfhy, der im Jahre 1841 diefe 
Weges Fam; fie ſetzen durch ihre Niefenarbeit in Erftaunen, wen 
man bedenft, welchen Kraftaufwandes allein Thon der Kos ziusko— 
Tumulus bei Krakau in modernen Zeiten zu feiner Aufführum 
bedurfte: denn alle hiefigen find wenigfteng von gleicher Höhe, MIT 
jener, viele weit umfangreiher. Auf Baalbefs und Damasıı 
Ebenen erheben fich diefe Tumuli ebenfalls, wenn auch nit in &t 
Zahl wie hier und an anderen Orten des nördliihen Shriens m 
Mefopotamieng, wo die Ebenen mit ihnen wie beftreut erfcheind 
Manche von ihnen hat man blos für Wahtpoften zur Beol 
achtung ‘gegen den Feind gehalten, viele find mit Welys od 
Heiligen-Gapellen befeßt und Betorte geworden, andere find m 
jüngeren Ortfchaften bebaut, die jedoch meift erft an ihrem Fu 




















”2°) H. Guys, Statistique du Pächalik @’Alepp 1. c. P. . 


Die Tells ver affyrifhen Ebenen, 1611 


angelegt find, andere find noch in neuerer Zeit von friegerifchen Haupt: 
lingen auf ihrer Spiße zu Burgfißen benußt, um die umliegende 
Ebene zu beherrfhen (zZ. B. Aßnaur zwifhen Nifibin und Tſchal— 
laga, Ali Bey’s Burgſitz 1841). So die noch vorhandenen 
Schlöſſer auf ſolchen Tells, wie zu Aintab, Killis, Aleppo, 

Dihindariz, Azaß, Tell Befhir, Tell Kalid, auf anderen 
ftehen noch Tempelrefte, wie zu Tell Balfis. Diele find ſchon 
früher an verfshiedenen Stellen genannt (f. oben S. 1001, 1002, 
1028 u. a. O.). Ueber die Babylon= und Bagdad-Ebenen fiheinen 
fie oftwärts nicht hinauszugehen, und ſich vorzüglich nur auf die 
alt-aſſyriſchen Landfchaften zu befchränfen. Die Ausgrabungen 
ſolcher riefigen Tells oder Kunfthügel haben um Moful, zu 
Niniveh und Nimrud zuerft die allgemeinere Aufmerffamfeit auf 
ſich gelenkt; fie werden aber überall, wie dort, nicht für natürliche 
Berge gehalten, jondern für durh Menfhenhände aufgewor: 
fene Kegel, die man ſchon aus weiter Ferne an ihrer characte- 
riftiichen Geftalt erkennen. kann. Die Fürzliche Mittheilung des 
amerikanischen Miffionar Borter!?) in Damascus über den dor: 
tigen Tell, auf dem die Vorftadt Salehiyeh liegt (vergl. oben 
©. 1298, 1423), den er aus babylonifhen Badfteinen bes 
ftehend fand, und aus deren Schutt er eine Sculpturtafel her: 
dorzog, die eine aſſyriſche Königsgeftalt, gleich denen am 
Nahr el-Kelb, enthielt (f. ob. ©. 543), zeigte die erfte entfchiedene 
anzuerfennende Spur, daß die antife Damascus mit den alten Aſ— 
fyriern nicht außer Verbindung gedacht werden kann, in deren Sn: 
feriptionen fie auch häufig genannt wird. Bei näherer Erforfhung 
möchten jehr viele der jo weit verbreiteten Tells ebenfalls Denk— 
male für die ältefte VBölfergefchichte darbieten können. 
Diie erneute Aufmerkfamfeit, welhe W. Ainsworth auf diefe 

Tells (Teppeh der Türken) gerichtet hat, der hinreichenden Grund 
zu haben fiheint, viele derjelben in ihrem Urfprunge den altzaf- 
ſyriſchen Zeiten anzureihen, und die häufigen Erwähnungen 
‚derjelben bei Herodot, Kenophon, Strabo, Diodor u. 4. 
\werden hoffentlich bald zu Iehrreichen Ausgrabungen und genaueren 
Unterfuhungen atreizen, in Gegenden, die jeßt in Einöde zurüd- 
geſunken, einft eine glänzende Gefchichtsperiode haben fonnten, und 
ji welche jelbft die roheften Anwohner auch gegenwärtig noch eine 
\ 
| 1) Roy. Soc. of Litterature 10, May, in Lond. Athenaeum. 
No. 1386. 1854. p. 626. 


\* 


| 
| 
E| 


1612 Weft-Afien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 43, 


große Achtung bewahrt zu haben pflegen. Im Gebiet t der An— 
tiohia= Ebene, entlang dem Thale des Karafu, den Ains— 
worth für den Denoparus bei Strabo (XVI. 751: Otvonaoog, 
in der Nähe des Meleager- Grabens, wo Ptolemäus PBhilometor 
den Bala Alerander befiegte) hält, lernte er allein 16 ſolcher Tells 
fennen, und auf einer Karte der nordfyrifhen Landſchaften 
hätte er deren nahe an 100 einzeichnen können. 

Die vorliegende Ebene Antiohia’s im Sinne Strabo’d, 
der fie das Blachfeld der Antiochener nennt, ift von bedeus 
tendem Umfang, aber heutzutage nur das Weideland nomadifiren- 
der Beduinen, Rurden und Turfomanen, und unter dem 
Namen el-⸗Amk (el-Oömk bei Abulfeda, Umf und Umf Uerem 
bei Ainsworth, el-Amf bei Eli Smith)18) feit alter Zeit be- 
kannt; nah Reinauds19) Schreibart heißt fie richtiger al-Amaf, 
was im Arabifchen einen „Grund“, eine „Einſenkung“ be 
zeichnet, und der Benennung de3 „Audxng nediov“ bei Bolybiug 
(Hist. V. 59, ed. Schweigh. T. I. p. 341) entfpricht, der diefe 
Ebene vom Drontes an feinem Austritt aus den Bergen, ehe er 
Antiochia erreicht, durchziehen läßt. Dieſes Blachfeld dehnt fich in 
horizontaler Ebene aus von. den Borhöhen des dftlichen Amanus 
oftwärts bis zu den auffteigenden Höhen des Anguli Dagh, 
auf deffen breitem Rüden die Aleppoſtraße am Kalaat Simän 
vorüberführt. Gegen Norden wird fie von dem jogenannten fur: 
dDifhen Bergzuge begrenzt, an deſſen Südfuße die warmen 
Quellen el-Hammam liegen, zwifchen denen und dem öftlicheren 
UnguliDagh der Flug Afrin bei Dſchindaris, der Stadt” 
Gindarus bei Strabo (XVI. 751), die er ſchon damals ein 
ächtes Räuberſchloß nennt, was fie bis heute geblieben, weitwärte 
zum Orontes vorüberzieht. Die Südgrenze diefer Ebene ſtößt 
bei Harim an die Nordauggänge des Wadi er-Roudj-(f. oben 
S. 1096) und dag Orontesthal, wo diefer Strom plöglich feine 
Weftwendung nimmt. 

Diefe weite Ebene, mit ihren horizontalen, weichen Erdſchich— 
ten überzogen, zeigt fich überall als ein einft troden gelegter See 
boden, der fih gegen Welt in mehreren ftufenartigen Abſätzen 
gegen das Küftenmeer von Suedieh allmälig hinabfentt und durh 7 





’18) Abulfedae Tabul. Syr. ed. Koehler. p. 151; W. Ainswortl, 
Researches. Lond. 1838. p. 299. io) Beinand, Geographie 
d’Aboulfeda. Paris, 1848. v T. II. Proleg, p. 51. 





Die Ebene el-Amf und der Afrin. 1613 


den tiefen. Einfchnitt des Karafu und des Orontes mehr und mehr 
feines Wafferüberfluffes entledigt wird. Gegen Often fleigt aus 
diejer Niederung die aleppiniſche Blateauftufe mit der Er- 
hebung des Anguli Dagh und deſſen ſüdlichen Umgebungen des 
Dſchebel el-Ala, wie den nördlichern um das obere Quellgebiet 
des Afrin, um Killis allmälig zu mehr als 2,000 Fuß abſolu— 
ter Höhe empor. Im der Mitte dieſes el-⸗Amk, der mit Recht fo 
genannten Niederung, die auf allen Seiten von größeren Höhen 
umlagert ift, hat fih nur ein Theil ihrer früheren Waſſerbedeckung 
in die große Limne (vergleiche oben ©. 1149) oder in den 
See von Antiochia, wie er zuerft im Jahre 900 n. Chr. Geb. 
von Malalag genannt wurde, zurücdgezogen, der von Abulfeda 
Bohayret Antafia?), oder el-Bohaireh bei den Arabern, 
von den türfifchen Völkern Ak Dengis oder Dengis Aga ges 
nannt wird. Ein Theil feiner Umgebung ift noch mit Sumpfboden 
und Schilfwald umlagert, zu welchem von verjchiedenen Seiten 
Heine Zubäche fchleichen, von denen außer dem öſtlichen Zufluß 
Afrin nur noch, von Nord aus weiterer Ferne hinter den Furdifchen 
Bergen herabfommend, der nördlihe Karafu oder Schwarzwafler- 
Fluß als bedeutenderer Strom zu nennen if. Beide entquellen 
den Umgebungen der Hauptftadt Kyrrus, fpäter Kyros (urjprüngs 
ih Kv6oos, ein macedonifcher Name), daher diefe ganze nordöft- 
liche, dem See anliegende Provinz den Namen Cyrrheſtike?) 
erhielt, die über Berda hinaus an den Euphrat reichte, bis Hiera— 
polis und Thapfacus hin. 
| Die weite Ebene el-Amk, an 365 Fuß hoch über dem Meere 
erhaben, deren Mitte der flache Seefpiegel einnimmt, ift mit einer 
J 200 Fuß tiefen Schlammſchicht aus blauem Thon, Mergel 
und Sand ausgefüllt, in welcher ſowol Muſchellager aus Mee— 
esmuſcheln, wie ſie noch heute an der Meeresküſte von Suedieh 
ebend gefunden werden, als auch Süßwaſſermuſcheln des 
jeßigen Oronteslaufes und feiner Zuflüſſe, wie auch Landſchnecken 
n zahlloſen Conchylienreſten einer früheren Periode eingebettet ne: 
in einander liegen. Als characteriftifche, deren Abbildungen ſchon 
Ninsworth gegeben hat, führt Ruffegger??) die aus Obigem 
3 bekannte Süßwaſſermuſchel Melania costata (ſ. ob. ©. 1101) 


°°) Reinaud, Abulfeda 1. c. p. 5. 
2) Mannert, Geogr. der Griechen und Roͤmer VI. 1. ©. 389—402. 
1 us, Res. p. 299—302; Ruflegger, Reife: I. ©. 439. 


D 


1614 Weft-Aften. V. Abtheilung. 11. Abſchnitt. $. 43 


an, mehrere Arten Bulimus, Paludina, Suceineen und viele Land: 
ſchnecken (Helix-Xrten). 

An der Nord» und Weftfeite ded Sees gegen das Meer zu 
hat fi dagegen ein Schuttconglomerat aus den verfchiedenften 
Trümmern bis zu 400 Fuß in den Küftenhöhen aufgehäuft, welche 
das enge Bette des Dronteslaufes fich durchbrechen mußte, um die 
Waſſer der obern Ebene zum Ablauf zu bringen. Die dort zu— 
jammentreffenden Küftenformen und ihrer quervorgelagerten Schutt- 
dämme machten e8 beiden Beobachtern 3) wahrjcheinlih, daß der 
terraffenförmige, aus Trümmergeftein zum Meere fich hinabfenfende 
Uferwall nicht immer dagewefen, fondern nur erft dag Pro— 
duet einer Erhebungsperiode in diefem Gebiete einer fo häu— 
fig zerrütteten Erdbebenregion geworden, daß, wie dag ganze ums 
gebende, ſehr zerftüdelte Zerrain mancherlei Veränderung unters 
worfen gewejen fei. Die Meeresbudht von. Suedieh jet einft viel 
tiefer oftwärts in das innere Land eingedrungen, und erft in fpä- 
teren hiftorifchen Zeiten habe fih die Ebene el-Amf, vom Meere 
abgefperrt, mit Schlammboden der zuführenden füßen Waſſer aus— 
füllen Fönnen, daher die Bermifchung von falzigen und fügen Waſ— 
ferthieren und Landſchnecken zugleich in einft noch fluctuirenden 
Niveauverhältniffen diefer allgemach bis zu 300 Fuß über dem Mee— 
vesfpiegel emporgehobenen Ebene, auf welcher das jebige Heine el 
Bohaireh nur als geringer Reft der frühern Waſſerfülle zurück— 
geblieben. Daraus glaubte man fi die vielen wechlelnden Niz 
veauverhältniffe in den Betten der Seezuflüffe und des Drone 
teslaufes felbft in der Ebene Antiochia's erklären zu fünnen, über 
welche fhon Procopius Elagte, was, ſchon zu feiner Zeit jo viele” 
Abänderungen der Brüden- und Wafjerbauten nothwendig | 
(de Aefic. II. 10). h 

3. Rennell bemerkte in feinen Noten %) zu den Routiers 
der Zehntaufend, die auf Cyrus Feldzuge von Myriandrus 
aus 4 Tagemärfche (jeder von 25 Barafangen) oftwärts bis zum 
heutigen Kuweik (dem Chalus in der Anabafis: Eri rov Xulov 
orauöv, Cyri Anab. I. c. 4, Xenoph.) und von da über Beles 
zum Euphrat nad) TIhapfacus vordrangen, ohne einen zu großen 











223) Ainsworth 1. c. p. 301, 312; Ruſſegger. I. ©. 442, A4A. 4 

?#) J. Rennell, Illustrations of the History of the Expedit. of 
Cyrus and "the Retreat of the Ten Thousand Greeks. Lond. 
1816. 4. p. 59—65. nr 


Die Ebene el⸗Amk und der Afrin. 1615 


zrdlichen Umweg, wozu fie viel mehr Zeit nöthig gehabt haben 
ürden, durch diefe Niederung ihren Weg nehmen mußten, daß 
r jonft fo genaue Strateg Kenophon von feinem Fluſſe und 
ich von feinem See fpreche, da er doch nach dem gegenwärtigen 
uftande an der Nordfeite des Sees hätte vorübergehen und we— 
gſtens drei Flüffe durchfegen müffen, deren er doch an anderen 
rten feiner Etappenftraße jehr genaue Erwähnung zu thun pflege. 
aber, obgleich man ihm entgegenfegen dürfte, daß Kenophon 
er, wo noch) Fein Feind zu treffen war, nur generell feine Etap- 
nftraße angeben wollte, Rennells Meinung, daß damals ein 
iderer Zuftand vorhanden war, der See von Antiochia mit feinen 
umpfniederungen noch nicht vorhanden gewefen, und erft ſpäter 
bildet jei. Wie hätte er fonft, meint Rennell, die drei Flüſſe 
i Strabo und den See von 3 und 4 Stunden Länge und Breite 
serfehen Lönnen; doch fann man auch jagen, daß Kenophon 
ine Geographie, fondern eine Strategie fihreiben wollte, Aber 
ich Strabo nannte noch Feine Seen, fondern nur Flüffe (vergl. 
en ©. 1149), und auch Ptolemäus ſchweigt darüber. Nen- 
ell meinte, wahrfcheinlic habe ſich das Bett des Orontes erft 
äter verftopft und durch Ueberſchwemmungen diefe Sümpfe und 
e Bildung der Sees erft veranlaßt. Ainsworth fand bei 
urhwanderung der Gegend feinen Anlaß?) einer folchen Ver— 
pfung in dem Flußlauf des Drontes felbft, wenn nicht eine Anz 
jwellung des ganzen Bodens in viel älterer Zeit bei einer Ge- 
mmthebung durch Erderjchütterungen die veränderte Hydrographie 
tbeigeführt; die drei in den jebigen See abfließenden Flußläufe 
arafu, Aswad, Afrin, welche Strabo, ohne eines Sees zu 
mwähnen, Labotas, Denoparus, Arceuthos nannte, feien 
+ jeicht, um große Schwierigkeit beim Durchſchreiten darzubieten. 
talalas, der Syrer, jagt, der Archeutha (FSoyevha, d. i. der 
rkeuthos Strabo“s) fei der Hauptfluß, welcher auch der Emiffar 
8 Sees bis zur Mündung (jebt Kara Su) in den Orontes vers 
ieb, der auch Japhtha (vielleicht der Dagra bei Abulfeda?) 
ße, und an feiner Mündung die Stadt Antigonia (vergl. oben 
. 1149) durchſchnitt, welche alfo am Nordufer des Drontes lag. 
N ift der erfte der Autoren (im Iten Sahrhundert), der hier von 


hem See mit einem Ausflug zum Orontes ſpricht (drrö yag rijs 






— — 





a) W. ———— Trav. in the Track of the Ten Thousand 
ve etc. Lond. 8. 1844. p. Bi. 


| 
* 


| 
J 


1616 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 43, 


Alyung &5egyousvov aA)ov norauod AgysvIa rov zo Iapdux.t.). 
Malalas) 2%). 

Die Seebildung müßte demnach vor Malalas Zeit ent- 
ftanden gewefen fein, wenn fie auch zu Strabo’s Zeit nody nicht 
beftanden haben follte. Bei Betrachtung der Chesney'ſchen 
Aufnahme diefes nördlichen Syriens wird es uns fehr wahrſchein— 
ih, daß der Drontes zuvor bei dem Austritt aus feinem engern 
Gebirgsthale in die vorliegende Horizontalebene el⸗Amk einft feine 
Normaldireetion gegen Nord bis zum Südende de& jebigen 
Sees (das Feine Stunde von ihm entfernt Liegen fann) fortjeßte, 
ehe er fich plößlich von diefem feinem Nordlaufe weftwärts am 
Dihisr el-Hadid durch einen Erdſpalt nach Antiochia ablenkt, 
Solche Erdbebenfpalten?) find in dem plutonifhen Boden 
Nordfyriens nicht ſelten; in der Nähe von Aleppo find deren 
mehrere befannt. Im Alten Sahrhundert warfen dort mehrere 
dDiefer Spalten Flammen aus, und bei dem Erdbeben am 13. Auguft 
1822 entftanden nad 14tägigen wiederholten Erjehütterungen der 
Erdrinde verfehiedene, unter denen auch eine ſehr große, in welcher 
fh, nah Ruffegger, das hervorgedrängte plutonijche Gebilde 
weit verfolgen ließ. Die eigenthümlichen Bildungen des Wadi er 
Roudj im Eintritt zur Ebene el-Amf, verbunden mit den Wirkun— 
gen der furchtbaren Erdbebenyperiode vom Iten bis zum sten Jahr— 
hundert 28), verdienten nähere Localunterfuchungen, bei welchen 
Quatremere’s Bemerkung ?9) nicht zu überfehen, daß der Oron— 
tes bei feinem Laufe durch Antiochia auch den einheimifchen Namen 
Fern oder Afrin habe, der auf einem frühern zufammenhängen 
den Stromlauf des öftlihen Afrin aus Kyrrheftife mit dem 
Drontes hinmweift (vergl. Fulcher Carnot. VII. flumine transite 
quod Fernum vel Orontem nominant; Albert. Aq. Hist. IV. 42; 
Vada Fernae; Ill. 31: ad pontem fluminis Fernae etc.) 30). 

Abulfeda fagt: der See von Antiohia in der Eben 
Alamac3l) liege 2 Tagereifen im Weft von Aleppo und habe die 
Zuflüffe von der Nordfeite: den Afrin (Sfrin bei Neinaud) 
— J 
726) Malalae Chronogr. VIII. 254, ed. Dindorfii. Bonn. 1831. p.199 
27) Nuffegger, Reife. Th. I. 1. ©. 1355. 28) 9, Hoff, Gefhichte ie 

natürlichen Veränderungen der Erooberfläche. Gotha, 1824. Th. U 

©. 135—139. ?°) Quatrem£re, in Makrizi, Hist. des Sult 

Mameluks. Tom. I. 2. p. 263. 30) Gesta Dei ‚per Francos 

Hannoy. 1611. Tom. I. Fol. 390, 253, 225. 7) Abulfeda‘ 


Prolegom. bei Reinaud. T. II. p. 51-2; Abulfedae Tab. = 
ed. Koehler. p. 160. 



























Die Ebene el-Amf und der Afrin. 1617 


in Oft fließe; derjenige in Welt, unterhalb Derbeffac, heiße der 
ywarze Fluß (Nahr el-Aſouad); derjenige, welcher zwifchen 
en fließe, heiße Magra, fo genannt von einem Dorfe, das an 
em Ufer liege und Ehriften zu Bewohnern habe. Der See 
e den Umkreis einer Tagereife, fei von Schilfwäldern umgeben 
habe diefelben Vögel und Fifche zu Bewohnern, wie der See 
Apamea (f. oben ©. 1074, 1084). Reinaud?) überſetzt 
angegebenen arabifchen Namen der Vögel alfo: Schwäne 
am), Belican (bedja), Gans (ivaz); von Fiſchen nennt er 
) Yale (ankalys); andere Namen blieben ihm unüberfeßbar. 
Alle drei genannten Flüffe, fügt Abulfeda hinzu, vereinen 
) in einem Fluß (was heutzutage Feinesweged der Fall ift, 
die beiden Mündungen des Kara Su und Afrin weit ausein- 
er liegen, der dritte Fluß in ihrer Mitte, der Yagra, fih ſchon 
jer mit dem Kara Su vereint), und ergießen fih vom Norden 
in den See unterhalb der Eifenbrüde (Dſchisr al-Hadid), 
e etwa 1 Stunde oberhalb der Stadt Antiochia. 
Lieutn. Col. Chesney >) lernte die Unigebungen diefes Sees, 
er AR Denghis, den Weißen See, nennt, beffer als feine 
egänger Fennen. Er nimmt nur die weftliche Seite der Ebene 
Amk ein. Der obere Kara Su von der Nordfeite her ift fein 
eutendfter Zufluß; feine beiden Hauptquellen liegen im Oftab- 
ge des Amanusgebirges, der TZihatal Tſchai und der Sarg 
t, der auch Yaghrah heißt, die ſich in der Platine vereinen 
> dann mit reichlichem Waffer gegen S.W. fließen, bis fie durch 
- Sumpfboden zum Nordende des Sees eintreten, nachdem fie 
or noch einen bedeutenden Zufluß aufgenommen, den Muräd 
ha, welcher aber größtentheils mit Schilfwald ganz bededt 
wo er Göl Baſchi (Anfıng des Sees) genannt wird. An 
em untern Laufe geht über den Göl Baſchi, Marſchboden und 
8, ein hoher Damm und eine Brücke auf 17 Bogen, welche der 
ier Murad Paſcha erbaute3t), um den Weg, der über diefen 
jowol nad) dem Beilän und nach Alerandrette, als füdwärtg 
den See über den Khan Karamurt führt, zu jedweder Jahres— 














) Proleg. 1. c. p. 50. °°) Lieutn. Col. Chesney, Expedition 
for- the Survey of the Rivers Euphrates and Tigris. London, 
‚1850. 4. Vol. I. p. 396 —397; H. Guys, Statist. du Pachalik 
\d’Alep. p. 22. 9 Colonel Chesney, Expedition for the 
‚Survey of the Riv. Euphrates etc. London, 1850. 4. Tom. I. 
p- 423; |. tabul. 20. p. 407. 


itter Erdkunde XVII. Kkkkk 


| 
3 


J 
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Zi 


* 































1618 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 43. 


zeit, auch bei höherm Waſſer, paſſiren zu können; daher der Name 
des Fluſſes. Dom Oſten her fließt der Afrin (daher Kinneir | 
den See Ufrenus oder Oprenus nennt)3), der auch in den öſt— 
lichften DBerzweigungen des Amanus (Doue Baghli nennt fie 
9. Guys) in Welt von Killis (Ciliza des Itin. Anton. ‚189, 
ſ. unten bei Burdhardt) aus zwei Quellen feinen Urfprung 
nimmt, und die furdifchen Berge gegen Sud in Nordmweft des: 
Dſchebel Scheich Barafut und des Kalaat Simän weftwärts | 
dicht an der Fefte Dihindaris (Gindarug) vorüber, auch ein 
Ihönes Weideland durchzieht, und in einer Strombreite, die felbft 
im Sommer 200 Fuß beträgt, zum See abfließt. Zwei unbedeu- 
tende Flüßchen fließen noch von der Süpdoftfeite in den See, der 
die Geftalt eines Parallelogramms einnimmt, deffen Weftieite vom 
Einfluß des obern Kara Su bis zum Ausfluß des untern Kara 
Su nur 3 Stunden lang ift, von dem Weltufer am Khan Kara- 
murt aber oftwärts bis zur Cinmündung des Afrin eine Waffer- 
flähe von 8 Stunden Breite darbietet. In der naffen Sahreszeit 
jhwillt er weit mehr an und nimmt einen weit größern Raum ein.” 
Am Weftende maß Chesney feine Tiefe zu 6 bis 8 Zuß, amt 
Dftende nur 3 bie 4 Fuß, wo er in einen ganz marfchigen Boden” 
übergeht. Seine Seichtigfeit hindert es nicht, daß er mit flachen? 
Landesfloßen beihifft und mit Stangen nah allen Richtungen 
hin Ddurchfteuert wird, um zumal feinen Fiſchertrag abzuſetzen 
denn er ift eben jo fijchreich, wie die oberen Dronteg- Seen, was 
Ihon Abulfeda angab. Seine bis 2 Fuß langen Cal, oder 
Schwarzfifche (Macropleronotus niger jagt Chesney), find ein 
jehr wichtiger Nahrungszweig für das ganze Paſchalik Aleppo. 
Zum Fiſchfang gehören immer zwei Menfchen: einer, der das FZlof 
mit der Stange zur flichreichen Stelle fortftößt, wie z. B. zu dem 
Beinen Wafferfall unter der Brüde des Muräd Paſcha, der andere, 5 
der am Boden die Zifchangel an einem Bambusftüde auslegt und 
den Fang mit der Hand heraushebt. Der untere Kara Su führt hi 
dem Drontes nad) 2 Stunden Lauf mehr Waffer zu, als er felbfl 
hat; an jeiner Einmündung liegt das Städten Guzel Burj, 
welches bei Chesney's Expedition als Hafenort zur Einfhiffung” 


des ſchweren Transportes feines Dampfjchiffes über den See zum 
Guphrat diente. 


>) Macd. Kinneir, Journ. London, 1818. 8. p. 147. 


Der weiße See, Af-Denghis. 1619 


9. Guys:6), der den See el-Ghöleh nennt, giebt ihm 
12 geogr. Meilen Umfang; fein Grund fei Thon, Sand und gegen 
Süd viel Mergel. Er fei bei Stürmen fehr gefahrvoll zu beſchif— 
fen; in feiner Mitte fee er die Floße oder Barken in eine zitternde 
und ſchwankende Bewegung, ohne daß man doch ſtark aufftei- 
gende Quellen in ihm bemerfe. Zur Sommerzeit fünne man in 
der Mitte des Sees fehr deutlich eine Ruine wahrnehmen, die fich 
dann an der Oberfläche zeige (wahrfcheinlih wo Chesney’s Karte 
das Inſelchen zeigt). Seine Tiefe am Uferrande betrage nur 
3 Fuß, oft, 500 bis 1,000 Schritt von demfelben, auch nur big 
1%, Fuß. Das Ufer ift fehr hilfreich, der Aufenthalt daſelbſt 
fiebererzeugend. Sehr viele Mufcheln, einfchaalige, wie zweiſchaa— 
lige, oft von bedeutender Größe, werden hier gefunden, vorzüglich 
aber jehr viele Schwarzfifhe, Karpfen und Aale gefifcht. 
Die Aale find hier von ganz vorzügliher Größe und Delis 
cateffe, und geben durch ihren Ertrag als Zaftenfpeife in die katho— 
liſchen Landfchaften, felbft bis Cypern hin, einen reichen Ertrag 37). 
Sn früheren Zeiten waren die Weideländer diefer weiten el: 
Amt durch die alljährlich einziehenden Kurden und Turkomanen— 
horden ein zu gefährliches Näuberfeld für Neifende geworden, um, 
8 häufig befuchen zu können; daher blieb diefe Landfchaft lange 
Zeit jehr unbekannt; durd fie wurden nicht jelten die Karawanen— 
ige auf der Beilänftraße im Norden des Sees, wie auf der An- 
ochiaſtraße im Süden deffelben unterbrochen, und die einzeln vor- 
iberziehenden Neijenden waren jtets bemüht, eilig hindurd zu 
ommen, um den fie bedrohenden Plünderungen zu entgehen. Une 
er der, firengern Zucht Ibrahim Paſcha's wurden diefe Horden 
ehr auf die ihnen angewiefenen Gebiete beſchränkt, und von ihrem 
nbefugten Bordringen gehörig zurückgeſchreckt; fo gelang es, einige 
eifere Kunde von hier einzuziehen. Auch der Botaniker Th. 
oiſchy drang (1841) in Begleitung M. Heyße's auf der Bei- 
Anfrage an der Nordjeite des Sees am 2. März glüdlich Hin- 
uch bis zu den zuvor erft von Ibrahim Paſcha angelegten 
varmen Schwefelbädern el-Hammäm, die in NO. des 
ne am Wege nah Dihindaris liegen. Schon fingen die 
‚ner der türfifchen Berwaltung frecher gewordenen Kurdenhorden 









} 


9 H. Guys, Statistigue du Pachalik d’Alep. Marseille, 1853. 
2%. 37) Corancez, Itin. ed. Paris. 1816. p. 113—114. 


Kkt—2 


























1620 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. 9.43, 


ten, wer fie wären, wohin fie wollten, ein Borfpiel zu den nad 
folgenden Verwirrungen und Unficherheiten, in welche feitdem di 
Landſchaft wieder zurücgefunfen. Außer diefen Hinderniffen i 
auch der Weg felbft um das Nordufer des Sees herum nur i 
günftiger Jahreszeit zu begehen, und bei ſchlechtem Wetter ur 
Regenzeit für Neitpferde ganz unpracticabel. Der gütigen Mi 
theilung Kotſchy“s 38) aus feinem Tagebuche verdanken wir d 
erften botanischen Bemerfungen, die überhaupt von diefem Wei 
mitgetheilt worden find. Er feßte, vom Beilän- Paß oftwärts g 
hend, über einen Fluß (den obern Kara Su), und kam auf uneb 
nem Zande an Quellen, die mit dem See in Verbindung ftehe 
vorüber, denen zwei Kleine Infelhen mit Schilfhütten gegenüh 
ftanden, wahrfcheinfich wol ein Fifcheraufenthalt. Beim Naften 
blüthenreichen Geftade brachte ein arabifch fprechender Fifcher « 
paar große Fifche zum Berfauf, die häufig dort gefangen werdı 
einen Bagrus halepensis Valene. und einen Arius caus. Um d 
See blüheten einige Gruciferen (wie Hutschinsia chrysant# 
Jaub et Spach; Chorisphora compressa Boiss.; Texiera glas 
folia Jaub et Spach; Hesperis erenulata De.), unter die — 
einige Blantago-Arten, Wuherblumen (Chrysanthem 
praecox) und mehrere noch nicht blühende, lachendgrüne Pflan; 
mifhten. Der See war an feiner Nordfeite von einem wah 
Blumenfranze eingefaßt, die Geftade ftarf mit Cyperus und | 
gemeinen Schilfart, der Rohrkolbe (Typha), bewachſ 
In den eryftallgrünen Waſſern einiger Quellen lebte diefelbe jd 
obengenannte Mufchelart Melanopsis costata Oliv.; aber au N 
lanopsis laevigata Ferussaec, fowie Nigritella sicula und Nigritea 
nigrocoerulea. Am Abend wurden mit der Dämmerung die we 
men Schwefelquellen el-Hammäm (auf Chesney’s Ka 
erreicht, die früher zu Bädern umgewändelt waren,. aber jest je 
wieder in Trümmern lagen, welche fchon früher, 1810, einmal) 
Burdhardt befucht worden waren (f. unten). Der Zuflugit 
warmen Schwefelwaffern ift fehr reichlich; die Badegäfte, 
im Sommer fih bier wol einzufinden pflegen, bringen ihre 
zum Wohnen mit. 

Ohne paffenden Ort zum Nachtlager zog Kotſchy zur na 
Zeltgruppe der Kurden, die am Fuße eines Tells hier auf 
ſchlagen waren, um darin das Nachtquartier zu halten. Nur did 


38) Th. Kotſchy, Mſer. Sourn. 1841. 





arme Schwefelquellen, el-Hammäm, am Afrin. 1621 


[e8 Zureden und einige Gefchenfe gelang e8, ein Zelt zum Uns 
fommen für Menſchen und Thiere zu erhalten; denn die Männer 
ven alle fortgegangen, um einen andern 2agerplaß in der Nähe 
Antiochiaftraße zu ſuchen, und die hier Zurücdgebliebenen wa- 
nur die Frauen und ein alter Mann. Aber die anfänglich 
tfarge Aufnahme verwandelte fich bald in gaftfreundliche Für— 
ge der rauen, welche ihre unerwartete und ſchon mit der Nacht 
efommene Einquartierung doch bald mit warmer Küche bedien- 
So abſchreckend die wildbewaffneten Männer der Kurden bei 
m Begegnen auch erfcheinen, fo freundlich zeigten fih die harm- 
m Kurdinnen bei der Abwejenheit ihrer Männer doch gegen die 
opäiſchen Fremdlinge, die fie in ihre Zelte aufgenommen hatten. 
on Burkhardt hatte einft in denfelben Gegenden feine wohl: 
Sende Aufnahme in den Beltlagern dortiger Kurden gerühmt. 
Am folgenden Morgen des 3. März erreichte der Reifende fehr 
d den in Oft vorüberfließenden Fluß el-Fren (den Afrin der 
foren), deſſen Waſſer troß feiner Furth, wo fie am breiteften 
, doch den Maulthieren bis an den Bauch reichte; er floß 
(ch öftlich hinter den warmen Quellen in feinem Thale weftwärtg 
en den See hin; jeine Ufer fand Kotſchy mit hohem und flar: 
Baumwuchs bededt. Von da wurde noch am Vormittag unter 
pneegeftöber die Station Däna, welhe an der Antiochiaftraße 
t, erreicht, und von da auf diefem gebahnteren Wege die Wan— 
ung bis Aleppo fortgefeßt. Von Alerandrette bie Däna 
t der Weg in 2°, Tageritte zurüdgelegt; der dritte Tagemarſch 
rte von Däna nach Aleppo. 
Die Entfernung der warmen Schwefelquellen zu el-Ham- 
im wurde von Aleppo auch noch auf einem andern Wege, 
rt Zerminine und Dartagan, am Kalaat Semän vorüber, 
40 Stunden erreicht, eine Route, die Neale im Jahr 1850 39) 
ücklegte, ohne jedoch Neueres auf ihr zu beobachten, als daß er 
don Ibrahim Paſcha angelegten Badeanftalten ſchon wieder 
lich im Derfall antraf, und zwei Städte am Afrin, Horn 
IHamar, nennt, die fein anderer Reifender noch) aufgeführt hatte. 


) F. A. Neale, Syria. p. 140. 





* 


1622 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 43, 


Erläuterung 2. 


Die Kurden- und Turkomanen-Stämme, die an den Flußläuf 

des Afrin und in der Ebene el-Amk nomadiſirend umherſtreif 

oder als Agricultoren feſtgeſiedelt ſind; nach Niebuhr, Sau 
und Burckhardt. 


Schon Strabo nannte die Burg don Gindari 
einen reht für Näuberbanden geeigneten Aufentha 
(nörıc Tivdaoog Gr6önolıs v5 Kovgonorizng zul Amorngu 
edgvec, Strabo XVI. p. 751), und die Landfhaft um Didi: 
darig (bei Türfen und Kurden gefprohen, Jindaris 
englifche Schreibart; Gendarum der Tab. Peut.)®) ift Dies I 
heute geblieben. Von den dortigen Zuftänden und Bewohnern } 
ben wir daher faft feine Kunde; erft im 18ten Jahrhundert, 1 
die dortigen Gegenden zu Niebuhrs Zeit eben jo unficher war 
wie früher, und darum gemieden wurden, erfundigte fich derfel 
nach den Horden der im nördlichen Syrien vom Euphrat bis zı 
Beilän-Paß und der Meeresfüfte, ja bis in das Innere von A 
Minor jeit Sahrhunderten, ja ſchon feit den Zeiten der Kreu 
züge“i) eingedrungenen Kurden und Zurfomanen, und 9 
Liften?) von ihren jehr zahlreichen Wanderftämmen, unter de 
einige 20,000 Zelte der erfteren um Haleb, Aintab, in den iu 
difchen Bergen und nördlich von da aufgeführt wurden, fowie 
8,000 Zelte der febteren in denjelben Gegenden umher wandı 
follten. Da fie ihre Wohnpläße meift veränderten und durch Sp 
tungen in Eleinere Abtheilungen ihre Stammnamen oft wechjelt 
jo ift. der Zufammenhang ihrer Gefchichten wol ſchwerlich genau 
verfolgen. Beide eingewanderte Nomadenftämme, jetzt Mohamı 
daner, folen in den vornehmften ihrer Familien, die erften | 
jprüngli aus Kurdiftan, die letzteren urfprünglih aus Ts 
feftan, hier eingewandert fein. | 

Biele der Turfomanen der angefehenen Gefchlechter, exfl 
Niebuhr®), follen aus den Zeiten von Timurs Kriegführuni 


4 














”°) W. Ainsworth, Notes im Journ. of the Lond. Geogr. 8% 
1821. #6... 8. P. 118. p. 513. *1) Wilken, Gefchichte der Krz⸗ 
züge. Th. l. ©. B.2 Niebuhr, Reife. Th. I. ©. 454 

*3) Niebuhr a. a. O. I. ©. 420. k 


Sinwanderung der Kurden- und Türken-Horden. 1623 


n Syrien aus deſſen Heeren hier zurüdgeblieben fein, denen fi 
ann andere, ärmere, untergeordnetere Horden aus den fyrifchen 
andfchaften jelbft angeichloffen hätten, 

Aber ſchon früher werden fie von Ebn Batuta (im Jahre 
326) *) genannt, der jagt, in der el-Amk, die gleichweit entfernt 
t von Antiochia, Tizin und Baghräs (Pagrä), campirten die Tur— 
omanen mit ihren Heerden, weil diefe Ebene fo ungemein frucht- 
ar ſei. 

Sp wie die armlichen Dorffchaften und Gemeinden unter dem 
achfolgenden türkifchen, Regiment von deren Agas oder fonft 
urch Streifzüge von Haus und Hof verjagt wurden, begaben fie 
Lieber unter den Schuß von Kurden und Turfomanen, 
ie diefe Gebiete, vorherrſchend vor Arabern, mit ihren Heerden 
urchzogen. Diele von ihnen follen Ehriften gewefen fein, die, 
on Kirchen und Geiftlichen getrennt, ihre Lehre und Mutterfprache 
ergaßen und zum Islam übergingen, Furdifche und andere Ge- 
räuche annehmend. So jei das Miſchlingsvolk zufammengewach- 
n, das fpäter jene Landfchaften fo unfiher gemaht. Bon einem, 
em Pelumanlu- Stamme, den auch ſpäter Burkhardt 
annte, erfuhr Niebuhr mit größerer Beftimmtheit, daß er einft 
anz aus armenifchen Ehriften beftanden, die von ihren Bifchöfen 
Rilderung der Faften, um wenigftens zu Zeiten Milch, Butter und 
fier effen zu dürfen, verlangten, als dies ihnen aber abgejchlagen 
furde, zu den Mohammedanern übergingen und ſich an die Turfo- . 
janen anfchloffen. 

Das Oberhaupt der TZurfomanen habe den Titel Aga, auf 
en es aber weniger ftolz jei als der Adel der Kurden auf ihre 
rogen, die Kiahas, oder die Araber auf ihre Scheichs. Diefe 
hurden feierten mehr die Geburt einer Tochter als die eines Kna— 
en, weil die Töchter ihnen von dem Bräutigam oft theuer abge- 
auft werden müſſen, fie ihnen faft feine Ausfteuer mitzugeben 
rauchen, und daher Töchter zum Reichthum der Eltern gerechnet 
erden. | | 

Damals fand Niebuhr, daß Kurden, eben fo wie den 
lons Casius im Süden des Drontes (nämlich den Dichebel Kraap, 
oben ©. 1106), jo auch die Amanusberge im Norden des 
Drontes, noch über Beilän hinaus bewohnten und die dortigen 


*) Ibn Bätoutah ed. Defr&mery. I. p. 165. 


* 


1624 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $.43. 


Küſtenpäſſe beherrſchten 8), und bis zum Demir Kapün(eiſernes— 
Thor) über Bajas (er ſchreibt Pajäs) hinaus noch durch ihre Räu- Pi 
bereien gefabrvoll machten. Zwar waren fogenannte Sicherheits— 
wachen (Ghafaren) an die Päſſe geftellt, welche für dag Gouverne- 
ment des Paſchaliks Aleppo zwar ftarfe Zölle einnahmen, aber nicht 
felten noch mehr für fih in Goldftüden zu erpreffen fuchten. Im 
einem folchen Gebiete war es einem energifchen Räuberanführer 
leicht ‚möglich, ich lange Zeit hindurch als einen Beherriher des 
Landes gegen die Macht der Pforte und der Paſchas zu bebaup- 
ten, wie dies zu Anfang diefes Jahrhunderts mit dem berüchtigten 
Kutſchuk Ali, dem Gebirgsfürften des Amanus, der Fall war, 
zu dem die abgefegten Paſchas als ihrem Beſchützer flüchteten, und 
als Wegelagerer 46) die Karawanenftraße zwijchen Syrien und Kleinz 


Aften zu einer der gefahrvolliten machten, die man damals, wie Fi 


Ali Bey (1807) #7), durch Umſchiffung des Borgebirges von 
Arfus (NHoffos) nach Tarfus ganz meiden mußte. 

Sm Sahr 1802 zählte man im Paſchalik Aleppo zwifchen dem 
Euphrat und dem Golf von Alerandrette an 4,000— 5,000 Kurz 
denzelte#) in wechfelnden Stationen, die aber doc) nicht ſüdwärts 
von Antiohia über die Grenze des Drontes hinaus zu wandern 
pflegten, obwol fie hie und da auch in einigen Dörfern fi anſäſ— 
fig gemacht hatten, doch aber die Sommerzeit meift unter ihren 
Zelten zubradhten. Ihr regierendes Oberhaupt, nahe Aleppo refiz 
dirend, von der Familie Ommou, wurde Lieutn. Col. Squire 
Coſſum Aga genannt. Ihr Hauptnachwuchs Fommt aus dem 
nördlichften Syrien, aus den Eurdifchen Bergen um Aintab und 
weiter nordwärts her. 

Die Turfomanen fiheinen fih vielmehr aus des öftlichen 
Klein-Aſiens weiten Hochebenen, damals wenigfteng, alljährlich im 
den Wintermonaten in dag wärmere nördlihe Syrien des Aleppo— 
Paſchaliks zurüdgezogen zu haben, wo fie reichlichere Nahrung für 
ihre Heerden fanden. Sie follen damals nirgends die Südgrenze 
des Paſchaliks überfchritten und ihre Zahl nicht über 5,000 Zelte 
betragen haben; im April pflegten fie auf ihre Sommerweiden in 


75) Niebuhr, Reife. Th. II. S. 101-104. *6) L. Col. Squire, 


bei Walpole. p. 330, 352; Farren, Letter, bei Lord Elgin. @: 
Vol.H.; Jrby and Mangles, App. p. 531—543. *') Ali Bey, 9 


Trav. II. p.305; ©. A. Dlivier, Neife durch das türfifche Neid, 
1792—98. Ausg. von Ehrmann. Th. I. Weimar, 1805. ©. 491 
bis 493. *°) Col. Squire, bei Walpole. p. 340. | 





Die Ryhanlu-Turkomanen am Afrin. 1625 


Asia Minor zurüdzuziehen. Die Sicherheit in der Nähe ihrer 
vielerlei Stämme mußte man fi ſtets erft durch Gefchenfe erwer- 
ben; dann plünderten fie nicht mehr, Das Haupt der Zurfoma- 
nen, das in der Nähe von Antiochia campirte und aus dem Ge- 
fhlechte der Murjal war, wurde Hayder Aga genannt. Gie 
hatten, nah Squire, die fchönfte Pferdezucht und die größten und 
färfiten Kameele in großer Zahl; e8 breiteten ihre zahlreichen 
Horden fi in Klein-Aften bis nach) Angora aus. 

Etwas genauere Nachrichten alg die obigen über diefe Noma— 
denftämme hatte Burkhardt während feines dreijährigen Aufent- 
haltes in Syrien von Aleppo aus von dem Jahre 1810 eingefams 
melt, auf ein paar Erceurfionen, die er nordweftwärts von die- 
* Stadt zu den Turkomanen am Afrin und zu ihren warmen 
Schwefelquellen el-Sammäm, wie zu der Kurdenanfiedelung 
am Dihebel Seman gemadht und fie fragmentarifch bejchrieben, 
die im Anfange feiner fyrifchen Reifen mitgetheilt find, denen wir 
hier folgen, da nach ihm feine genauere Mittheilung über jene Ge- 
genden von Europäern fattgefunden hat, da Colonel Chesney’s 
Beobachtungen über Ddiefelben Gegenden noch nicht veröffentlicht 
werden konnten. Sie find %) unter der Aufſchrift: Nachricht 
von den Ryhanlu- Turfomanen (©. 630—645 Engl. Ausg,, 
995—1013 bei Gefen.) und Ueberrefte aus dem Alterthum 
(S.644—647 Engl. Ausg., 1012—1018 Deutfche Ausg. b. Gefen.) 
mitgetheilt, und vervollftändigen manche der früher fehon berührten 
Angaben. 

Burkhardt hielt fich unter dem Borgeben eines Arztes an 
14 Tage in dem Zelte eines der Zurfomanen auf, dem er von ei— 
nem Aleppiner, von Muhamed Alt, der großen Einfluß bei den 
Ryhanlu hatte, als Gaftfreund emoRe HE war. 


| 1) Die Ryhanlu- Zurfomanen am Afrin, nad 
Burkhardt (1810). 


Der Diftrict, den der Turfomanen-Stamm der Ryhan— 
‚tu bewohnt, Liegt 7 Stunden in N.W. von Aleppo entfernt; 
1 der Weg zu ihnen ift eben, aber fteinig. Nach den erften 5 Stun 
den Marjches zu ihnen zeigen fich einige Pflanzungen von Dliven- 


) Burckhardt, Trav. in Syria. Lond. 1822. Append. I. p. 630 


1 
e| 
Ben 
| 
bis 647; uͤcberſ. bei Geſenius. IL. Anh. S. 995—1018. 


* 


1626 Weſt-⸗Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. 6. 48. 


und Feigenbäumen; dann überſetzt man einige Berghöhen und ſteigt 
jenſeits in das ovale Thal Kalaka (wol identiſch mit Hhalqua, 
ſ. oben S. 1096; ein Mont Hhalaqa ift auf Rouſſeau's Karte 
in jener Gegend, Plaine de Turkhmens, eingetragen) hinab, dag 
an 7 bis 8 Stunden im Umfang hat und von niederen Hügeln 
umgeben ift, an deren Zuße die Dörfer Termine, Zellade, 
Hösre, Telleberun, Bab und Däna liegen, von denen nur 
ein paar Namen auf Rouſſeau's, feiner auf Chesney’s Karte 
zu finden find. | 

Die Fellahs diefer Dörfer, jagt Burdhardt, wohnten in 
halbruinirten Häufern, ein Beweis früherer Wohlhabenheit. Der 
Boden des Thales ift eine feine, rothe Dammerde, fat völlig ftein- 
1085 im März war er mit Weizen befäet, auch wird hier eine 
gute Baummwollernte gewonnen. Die ganze Thalebene gehörte 
dem Abbas Effendi, einem Erben Tjehelebi Effendi’s, des eriten 
Magnaten zu Aleppo. 

Senfeit des Thales erhebt ſich ein für Kameele fehr beſchwer— 
lid) zu erfteigender Felsboden, und auf dieſem erblidte man in ei- 
nem Abftande von 6 bis 7 Stunden von Aleppo die erften Tur— 
komanen-Zelte: denn dieſes Volk wohnt fieber in feinen Zelten auf 
den Höhen, wenn fie auch die Thäler am Fuße derfelben bebauen. 
Diefe niederen Bergreihen ziehen fih über 10 Stunden weit nord— 
westlich fort, und der fchon öfter genannte Dſchebel Semän mit 
dem KRalaat, d. i. der St. Simeonsberg, liegt in ihrer Mitte, 
Die Breite des Bergzuges mit vielen zwifchenliegenden Thälern 
nimmt 6 bis 8 Stunden ein; in der großen Ebene von Anz 
tiochia (el-Amf) verlieren fich diefe Berge ganz. Diefe wird vom 
Fluß Afrin bewäffert, der von den Bergen um Killis herabfließt 
(f. oden ©. 1618) und nach 20 Stunden feined Laufes in Weft 
den See erreiht. Oft überfhwenmt er feine Ebene, die außer 
ihm noch von manchen anderen Flüffen bewäſſert wird. Einer der 
bedeutendften von diefen ift der Gul, welcher in einem Turkoma— 
nenlager 6 Stunden fern vom Dſchebel Semän in W. gen N. 
aus einem Eleinen See von einer halben Stunde Umfang entfpringt, 
7 Stunden oberhalb feines Laufes eine ziemliche Breite Hat und 
ſehr fifchreih an Karpfen und Barden ift, die aber von'den Tur— 
fomanen, denen alle Fifchergeräthichaft fehlt, nicht benußt werden. 
Die Jungen werfen mit Steinen die Fifhe todt, fo fifchreich ift er. 
Schon nad 3 Stunden Laufes fließt der Gul in den Afrin ein. 
Er treibt mehrere Mühlen bei dem Orte Gul und auch weiter bei 





Die Nyhanlu-Turfomanen am el-Hammäm, 1627 


Tahun Kafch, wo das Oberhaupt der Ryhanlu-Turfomanen, der 
Aga Murfal Oglu Hayder, fih eine Winterrefidenz (Serai 
auf Rouſſeau's Karte) erbaut und dabei einen Garten ange: 


legt hat. 


Um rechten Ufer des Afrin, etwa %/, Stunden fern und an 
3 Stunden nordweftwärts von dem Haufe des Turfomanen, bei 
welhen Burdhardt als Gaftfreund wohnte, liegen zwei warme 
Quellen etwa im Abftande einer halben Stunde von einander, 
Dffenbar die oben genannten el-Hammäm, oder doc) ganz in 
ihrer Nähe gelegene (f. oben ©. 1620). Burkhardt fah nur 
die füdlichfte, welche fehr jehwefelhaltig war und 102° Temp. Zahrh. 
(d. i. 31° 11° Reaum.) zeigte, in einem 4 Fuß tiefen Baſſin von 
20 Fuß Umfang aus einem groben Kiesboden fortwährend empor: 
fprudelte. Den Schwefelgeruch konnte man fhon aus einer Ferne 
von 50 bis 60 Fuß wahrnehmen; die nördlichere Quelle jollte noch 
Ichwefelhaltiger fein. Die Turfomanen legen diefen Bädern. eine 
große Heilkraft bei, zumal gegen die bei ihnen jehr vorherrfchenden 


heftigen Kopfichmerzen. Die Felder der TZurfomanen, die hier 


noch nicht lange Aderbau trieben, waren mit Gerfte, Weizen 
(erft jeit 14 Tagen, den 20. Februar, Ausfaat) und Hülfen- 


früchten beftellt; noch hatten fie Feine Obftpflanzungen angelegt, 


doch meinte Burkhardt, dag hier Oliven, Pomeranzen und 
Feigen fehr gut gedeihen würden. Bor etwa 30 Jahren waren 
die jeßt von ihnen bewohnten Hügel noch mit Waldung bededt ge- 
wejen. Der Verbrauch derfelben zu Brennholz nah Aleppo hat 
fie aber gelüftet, und das Holzfällen war ſchon bis in die nörd- 
liheren Wälder der furdifchen Berge vorgefohritten. Auf diefen 
Hügeln und Anhöhen ift jehr viel Wild; zumal Schafale finden 
fih in großen Schaaren, viele Füchſe und Wölfe; Gazellen- 
heerden ſah Burdhardt zu 20 bis 30 Stück; an Vögeln aller 
Art, zumal an Hafelhühnern, das Lieblingswild des turkoma— 
nifchen Jägers, ift großer Ueberfluß, und in den Bergen von 
Badfchazge, welche die Ebene begrenzen, werden zuweilen Hirfche 
erlegt; das Wild wird mit Windhunden gehetzt und zu Pferde 
erjagt. J— | 

Die Zahl der Ryhanlu-Turkomanens0) zu 3,000 Zelten 
kann nur fehr unvollfommen geſchätzt werden, da in jedem gelte 
3 bis 15 Berfonen vorkommen können; ihre 13 Stämme follen 


70) Burckhardt 1. c. p. 635,. bei Gefenius. IL. ©. 997. 


1628 Weft-Afien. V. Abtheilung, II. Abfchnitt. 9.43. 


3,000 Mann Neiterei und eben fo viel Mann FZußvolf ins Feld 
ftellen können, was auf 20,000— 30,000 Seelen hindeuten möchte, 
Die verfchiedenen, namentlih von Burdhardt aufgeführten grö- 
ßeren oder Fleineren Stämme leiten ihren Urfprung aus verfchiede- 
nen Landſchaften her, deren meifte aber nördlich zu liegen fommen. 
Feder Stamm hat feinen eigenen Häuptling zur Schlichtung feiner 
Stammeshändel; die Streitigfeiten der Stämme untereinander 
Ichlichtet ihr gemeinfameg Oberhaupt Hayder Aga, der den Bor: 
fig im Divan, d. i. in der Berfammlung der Häuptlinge, führt, 
und faft unbefchränkt verfährt, der ganze Stamm der Ryhanlu 
ift aber dem mächtigen Statthalter des döftlichen Natoliens, damals 
Tihapan Oglu, zingbar, der in Yuzgat refidirt, und die Zah- 
lung in Rindern und Pferden erhält. Die Betätigung des Ober: 
hauptes giebt ein Firman des Groß-Sultans; der Statthalter hatte 
dag Necht, die Stammhäupter zu ernennen, aber die Ohnmacht des 
türkischen Regiments hat die Turfomanen-Häuptlinge unabhängiger 
werden laſſen; fie zahlen Feinen Miri oder Feine Grundfteuer für 
den Boden, den fie inne haben, und oft gehen mit ihren Stamm: 
häuptern unzufriedene Turfomanen in ganzen Gruppen zu 10 und 
20 Familien zu anderen ihrer Stämme über, ohne daß Jemand fe 
daran zu hindern wagt. 

Die Ryhanlu waren, wie die übrigen Stämme, ein Noma— 
denvolf; Ende September rüden fie in ihre Winterftationen 
der Ebenen ein, Mitte April aber, wenn die Fliegen ihre Heerden 
zu plagen anfangen, ziehen fie nordwärts nah Maraſch, wo fie 
einen Monat verweilen, auf den Bergen von Gurun und Albo— 
ftan auf der Siüdfette des Taurus, und dann, wenn die heißen 
Sommermonate folgen, rüden fie noch weiter nordwärts auf Die 
fühleren Hochgebirge des öftlihen Taurus, auf die Berge von 
Keufduli, Sungulu, Kara Doruf, wo fihöne Ruinen fein 
follen, von wo fie dann zur Herbftzeit in die Ebene von Antiochia 
zurüdfehren. Ueber die Wohnungen, -die Tracht, die Lebensweife 
diefer TZurfomanenhorden giebt Burdhardt umftändlichere 
Auskunft. Wodurch aber der Stamm Ryhanlu fih unter ihnen 
auszeichnet, ift, daß er zu den feltenen Erfcheinungen des Ueber— 
ganges eines Nomadenvolfes zu einem aderbauenden 
Volke gehörte. Erft feit 10 Jahren, jagt Burdhardt, alfo mit 
dem Anfange des I9en Jahrhunderts, fingen fie an, den Ader zu 
bauen, wozu Hayder Aga fie veranlaßte. Deffen Tochter hatte 
einen benachbarten Kurdenhäuptling geheirathet, wodurch fie 








= 


— ——— 


1 
1 


Die Kurden im Dfehebel Simän, 1629 


genauer mit den Kurdenftämmen bekannt wurden, und bald die 
Bortheile erkannten, welche diefe aus dem Aderbau zogen. Ihr 
Hauptreichthum befteht dabei jedoch immer noch in ihren Heerden. 
Shre Pferde find von geringerem Werthe als die der Araber; ihr 
Kopf und Hals ift größer, dicker, plumper, aber fie paſſen beffer 
für ihre Berge als die Wüftenpferde der Araber, die doppelt theuer 
find. Die Familie des Wirths, bei dem Burdhardt wohnte, be— 
faß 4 Hengfte, 3 Stuten, an 500 Schaafe, 150 Ziegen, 6 Kühe, 
8 Kameele und galt für einen wohlhabenden Mann; aber reiche 
Zurfomanen befigen 3 und 4 Mal mehr Bieh, und nur wenige 
find unter ihnen, bemerft Burkhardt, die nicht mindefteng die 
Hälfte jenes Viehftandes befiken. Manches Vieh und baares Geld 
wurde auf einen Befisftand von 150,000 Piaftern gefhäßt, ein 
Reichthum, den fie durch Wucher, welchen fie unter fich treiben, 
und dur Handel mit Aleppo zu gewinnen im Stande find. Sie 
fünnen daher ein für Nomaden ganz üppiges Leben führen, und 
haben, wie die meiften ihrer Lebensweife, gleiche Lafter und gleiche 
Tugenden. Burkhardt fand fie raubfüchtig, diebifch und treulog, 
habfüchtig, unwiffend, abergläubifch und Feinesweges fo gaftfrei, 
wie die Beduinen; fie haben die Blutrache unter ſich und gegen 
Fremde (Tar genannt), und ftehen häufig untereinander und gegen 
die Kurden in Fehde; fie find nur laue Mohammedaner. Außer 
den Ryhanlu führt Burdhardt aud noch andere fehr zahlreiche 


- Zurfomanen-Stämme auf, wie die Dieherid, die tiefer nad) Eili- 


cien über Adana hinaus nomadifiren und noch zahlreicher als die 
Ryhanlu find; dann die noch zahlreiheren Behluwanlu im 
nordweftlichern Klein-Aften, und die zahlreichften von allen, die 
Riſchwan, welche in der Nähe der Ryhanlu und um Aintab zu 
Besna haufen, die Winter aber in warmen Ebenen Anatolieng zu= 
bringen follen. | 


2) Die Kurden im Dſchebel Simän, nah Burdhardtdt), 


Nur die Fleine Gruppe eines Kurdenftammeg war eg, die 
Burkhardt zwifchen dem Afrin an deffen Süpdfeite zwifchen ihm 
und Aleppo auf den dortigen Berghöhen des Kalafa angefiedelt 
fand, und welcher ebenfalls von feinem urfprünglichen Hordenzus 


*9 Burckhardt, Travels. p. 644—647; bei Gefenius. II. ©. 1012 
bis 1018. 


1630 Weft-Afien. V. Abtheilung, I. Abſchnitt. $. 43, 


ftande abweichend auf dem Uebergange zum Agrieulturleben 
war, wozu der fruchtbare und ergiebige Boden Nordiyriens mehr 
als andere, minder begabte Localitäten jene Nomaden einzuladen 
ſcheint. 

Burckhardt konnte während bloßen Vorübergehens bei ihnen 
nur Weniges über ſie erfahren; er fand ſie zwiſchen den Ruinen— 
orten des Dſchebel Simän, d. i. des St. Simeonsberges, 
oder Scheich Barekat genannt (ſ. oben S. 1099), 4 Stunden 
Wegs in S.D. des Thales von Afrin wohnend, in deſſen Thalge— 
biete aber ebenfalls Kurden verbreitet ſind, ſowie durch alle benach— 
barten Gebirge. Hier um die Ruinenorte des St. Simeonsberges, 
die wir durch ſpätere Beſucher genauer Ferinen lernen, wurde 
Burkhardt in ihrem Zeltlager, Deir Simän genannt, fehr 
gaftfrei empfangen, mit Speife und Tranf, jelbft mit Ledereien und _ 
Zihay (nicht Thee, fondern ein erhibendes, aus Gewürzen bereite- 
tes Getränk) erquidt, und der Häuptling des Stammes, Murfa 
Aga, unterhielt ihn mit dem Spiel auf der Tambura (Guitarre) 
und mit Gefängen. Diefe Kurden, in 4 Stämme vertheilt, von 
denen die Schum, welche auf der Ebene wohnten, den bedeutend: 
ften ausmachten, lebten von Viehzucht und Aderbau, und hat- 
ten fi zwifchen vielen Ruinenorten der Umgegend weithin ausge: 
breitet. Burdhardt fand fie freundlicher und gaftlicher als die 
Turfomanen, doch wollten die Aleppiner ihnen noch) weniger Ver⸗ 
trauen ſchenken; mit den Janitſcharen in Aleppo, die jonft mit ih- 
nen gemeinfchaftlihe Sache machten, hatten fie fürzlich eine Fleine 
Fehde gehabt und waren dadurd von der Stadt getrennt; außer 
ihrer Mutterfprache, dem Kurdiſchen, fprachen fie alle auch noch 
türkiſch und arabifch ganz geläufig, was Burdhardt um fo 
mehr verwunderte, da unter den Zurfomanen nur Wenige waren, 
die fi) auch im Arabifchen verftändlich machen Fonnten, obwol fie, 
eben jo wie die Kurden, mit Aleppinern und arabifchen Fellahs in 
Berührung Famen. 


Die vielen Städteruinen, zwifchen denen im diefen Geh “ 


Zurfomanen und Kurden haufen, erfüllen fie mit dem Wahn, 
daß in ihnen viele Schäße vergraben liegen, über die fie viele Ge- 
Ihichten zu erzählen wiffen, zumal von Moggrebi-Scheichg, welde 
die Schäße zu heben verftehen follen, aber nur zu oft bei ihrem 
mpfteriöfen Schaßgraben durch das Gefchrei von Weiberftimmen, 
wenn fie eben dem Schabe ganz nahe find, von dem Gewinn zu— 
rüdgefhredt werden jollen. Der mineralogifhe Hammer, den 





Die Kurden im Dſchebel Simän, 1631 


Burkhardt bei ſich führte, machte, daB fie ihn für einen Schatz— 
gräber hielten. 

Burkhardt Aufenthalt unter diefen Nomaden war zu kurz 
und er felbft noch zu ſehr Neuling in diefen Gegenden, um zu ei- 
ner vollftändigeren Weberficht ihrer Verhältniffe zu gelangen, die 
fein dortiger Zeitgenoß, der franzöfifhe Conſul Corancez, ſich 
während des erften Jahrzehends feines Gefchäftslebens in Aleppo 
‚zu verfchaffen gewußt hatte. Die Umgebung von Aleppo und 
ganz Nordfyrien ift vielleicht, jagt er?), wie wenige andere 
Gegenden, der fortdauerndften Verwirrung focialer Völferver- 
hältniffe, beftändiger Wechfelzuftände und immer fich wiederholender 
Plünderungen und Verheerungen ausgefeßt, weil hier in dem durch 
den Rarawanenverfehr reichen Emporium das ſtets wechjelnde Paſcha— 
regiment in fo großer Entfernung von der Hohen ‘Pforte faft im- 
mer in Ohnmacht verfällt, fo daß die Firmans des Sultans in 
den Händen feiner Beamten bei der großen Unabhängigkeit und 
Turbulenz des aleppinifchen Volkes ohne Wirfung bleiben, und die 
weite Umgegend durdy den Zufammenftoß der zahlreichen noma- 
diichen, raubfüchtigen Tribus der drei in Zaum zu haltenden Völ— 
kerſtämme: der Araber, Zurfomanen und Kurden eine viel 
zu ſchwierige Aufgabe ift, an der in allen Zeiten die Kräfte der 
Paſchas und der Gewalthaber der Hohen Pforte fcheitern mußten. 
Zu diefen eigenthümlichen localen Verhältniſſen kamen früher noch 
die politifchen der Innern Verwaltung Aleppo’s, die großentheils in 
die zwei Parteien der Scherifs (Nachkommen des Propheten, der 
teligiöfe Adel) und der Janitſcharen (die türfifhe Miliz, als 
ein unabhängiges, weit zahlreicheres, Friegerifches Prätorianar- Corps) 
zerfiel, von denen die letzteren ſtets als Rebellen gegen die Partei 
der erſteren, die ſich an das Paſcha-Gouvernement lehnten, kämpften, 
und lange Jahresreihen hindurch die neu eingeſetzten Paſchas ſtets 
wieder zu verjagen im Stande waren. Nur in einzelnen Momen⸗ 
ten diefer ftete anarchifchen Zuftände traf fie dann wol auch die 
tache der Pforte, und zuweilen mußten ihre Häuptlinge aus der 
tadt fliehen. Aber immer Fehrten fie bis zu ihrer gänglichen 
niötung unter Sultan Mahmud I. als Gebieter nad) Aleppo 
zurück. In diefer Beriode hatten fie fich des Beiftandes der nor- 
diſchen kurdiſchen Nachbarhorden zu ihren ſteten Rebellio— 
‚fen verfichert, und dies war die Periode, in welcher die Kurden 


















| 5%) Corancez, Itineraire etc, Paris. 8. 1816. p. ar. 



















1632 Weft-Afien, V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 43. 


im aleppinifchen Norden eine Webermacht gewannen wie fie nie 
vorher gehabt 53). 

Unter den nordiſchen Kurdenſtämmen zu Aintab und 
in den dortigen kurdiſchen Bergen, an den Quellen der Sadjur— 
und Bir-Flüſſe, fanden die vertriebenen Rebellenhäuptlige der 
Janitſcharen aus Aleppo bei den dortigen Agas der Kurden ſtets 
ſicheres Aſyl; kehrten dieſe nach Aleppo in Uebermacht gegen die 
Paſchas zurück, die oft wie Untergebene von den Officieren der 
Janitſcharen beherrſcht wurden, ſo hatten auch die Kurdenhorden 
ein freieres Spiel, die vorüberziehenden Karawanen zu plündern, 
und dies ſteigerte ſich zu der Frechheit, daß ihre Banden ſelbſt am 
hellen, lichten Tage wol zu Dutzenden bis in die Vorſtädte von 
Aleppo hineinſprengten, und die Spaziergänger auf offener Straße 
beraubten. Zu Corancez Zeiten hatte einer der beiden oberſten 
Kurden-Häuptlinge, Omar Aga, ſeine Tochter an Achmet Aga, 
das Haupt der Janitſcharen, verheirathet. So war es möglich, 
mit Empfehlungen ſolcher Schützlinge der Kurden in der Stadt 
Aleppo aud wol hie und da eine gaftlihe Aufnahme bei einzelnen 
ihrer Stämme zu finden, wie die, welhe Burdhardt bei den 
Ryhanlu rühmte, während die Kurdenbanden der größte Schreden 
des Landes blieben, und zumal alle nördlichen Wege serahrndi 
machten, von Aintab bis zum Amanus, | 

Die Riſchwans, nur an 1,000 Zelte ftark, wurden von Co— 
rancez zu den Kurdenftämmen gerechnet, die Rihanli (iden— 
tifh mit den Ryhanlu bei Burdhardt) zahlt er aber auch zu 
den Turkomanen, fowie die Aulichli, und giebt ihnen 2,000 
Zelte; die in SW. von Damascus Haufenden, in 12 Stämme 
vertheilt, fehäßte er auf1,000 Zelte, und die nördlichften von ihnen 
haben auch fefte Site um Aintab. ! 

Wenn Kurden und Turfomanen den Norden und Nord 
weften der aleppinifchen Landſchaften weit umher durchfehweifen, fo 
machen die Araber die füdlichen und öftlichen Gegenden bis zum 
Euphrat eben fo unſicher; ihre Incurfionen reihen nie jo weit, T 
wie jene in den anadolifchen Weften hinein, fie bleiben ftets im Often 
von Antiochia's Bergzügen zurüd. 

Alle drei, ſehr verfchieden in Herkunft, Geftalt, Gebräuchen 
und Sprachen, flimmen in ihrem Raubgewerbe auf den engen 
Begrenzungen des aleppinifchen Karamanenlebens infofern überein, 





753) Corancez 1. c. p. 2—15. 


Die Antiohia-Straße nad Aleppo. 1633 


als fie das ihrige für das ehrenvollfte halten, auh im Haß 
gegen die Fremdlinge fich gleichen, die fie für Ufurpatoren und 
deren Plünderung und felbft Ermordung für ein Recht halten, dag 
ihnen, als den Urfaffen des aflatifchen- Bodens, gebühre. Boll 
Beratung gegen Franken und Türken ftehen fie eigentlich mit ihs 
nen in beftändiger Fehde aus Habfucht, und theilen mit den Völkern 
des Nomadenlebeng deren allgemeinere after, wie ihre Tugenden. 
Bon den lebteren find die der milderen, begabteren und ritterli- 
heren Araber hinreichend befannt (ob. ©. 1452, 1471, 1481, 1631); 
die Turkomanen ſtehen in ihren rauheren Sitten doch noch 
durch Menfchlichfeit in ihren Handlungsweifen den Arabern näher, 
ie Kurden aber in ihren noch roheren Lebensweiſen ſchließen fich 
mehr den Osmanli an, find aber tapferer, raubfüchtiger, und 
heuen felbft den Blutmord nicht, mit dem doch die meiften Araber 
md Zurfomanen ſich zu befleden ſcheuen; auch find fie treulofere 
Saftfreunde, denn wenn der Gaft ihr Zelt verlaffen hat, ift er vor 
hrer Wegelagerung nicht fiher, während der Turfomane, wie der 
Nraber, den Gaft auch auf der Landftraße mit Todesgefahr ver- 
heidigt. Gegen diefe drei tritt noch ein viertes Gefchlecht von 
Sagabonden in Nordiyrien auf, Die Tſchingane, d. i. die 
figeuner, die aber viel harmlofer und weniger zahlreich, und 
Drzüglich nur in der Umgebung der Stadt Aleppo näher ge- 
innt find. 

















Erläuterung 3. 


Ne Antiochiaftraße nach Aleppo. Die füdliche Route über 
arfüfch und Edlib; die nördliche Uber die Eifenbrüde und 
aim; das Routier über Imma und Däna zum‘ Dfchebel 
ſeman; Nuffeggers geognoftifche Bemerfungen auf der Route 
über Harim, Däna, Terab; die Nebenwege und Zwifchen- 
ſtraßen durch das innere Plateauland nad) Aleppo. 


Von Antiochia nach Aleppo ſind verſchiedene Wege möglich, 
"he unter verſchiedenen Umſtänden begangen zu werden pflegen. 
Der nördlihfte Weg wäre e8, der oftwärts an der Ei— 
Mmbrüde, der Dſchisr al-Hadid (vergl. oben ©. 1055 und 
AM), den Orontesſtuß überfegt und dann durch die große Ebene 
Ritter Erdkunde XVIL 21111 






































1634 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abfchnitt. S. 43. 


der Turfomanen-Straße durch das Thal des Afrin, oftwärts Dſchin— 
daris, mit der Beilänftraße zu Däna (vergleiche oben) zufammenz 
fößt, und von da auf nördlihem Umwege über den Dſchebel 
Semän oder direct nach Aleppo führt. 

Directer und kürzer würde die ſüdlichere Straße ebenz 
falls von der Eifenbrücde ohne den nördlichen Ummeg fein, wenn 
man von ihr auf gerader Linie über Imm (Immeftar, Emma) 
und Däna und von da gerade aus, faft immer unter gleichem 
Parallel bleibend, Aleppo erreichte. Dies ift die von der Tab, 
Peuting. über Emma nad Chalcis 5%) angegebene Hauptftraße, die 
auch Ptolemäus nannte; fie ift auch heute die große Kara— 
wanenftraße geblieben, obwol fie häufig durch die nomadifchen 
Völker gefperrt wird, zumal wenn die Woimoden in Antiochia mi 
ihnen in Fehde ftehen, und die Eifenbrüde mit ihren Thoren dam 
als der Hauptübergang geſchloſſen wird oder nur mit flarfer CE 
corte das Land paflirt werden Ffann. - $ 

Daffelbe ift mit der dritten, noch füdlihern Route dal 
Fall, die von der Eifenbrücde nicht über Smma (heute Imm), fon 
dern über das fhon in den Bergzügen gelegene Harim (f. ober 
©. 1095 u. 1096, das Grenzeaftell Harene der Kreuzfahrer) um 
über Armenaz (j. ob. ©. 1098) führt, ein Weg, den Niebuh 
nehmen mußte, und der von da über Keftin nach Aleppo EB 
leitet. — | 
Sind diefe drei Wege, alfo über die Eifenbrüde gehemt 
etwa durch die Unruhen des Landes verfperrt, fo ift durch Co 
rancez (1809) noch eine vierte, ſüdlichere, aber weit ſeltene 
begangene Route befannt geworden, die, fo viel wir wiffen, 1a 
anderer Neifender vor oder nach ihm befchrieben oder auch nur a \ 
wähnt hat: nämlich) die Route von Antiochia, nicht über die al | 
gemein befannte Dſchisr al-Hadid, jondern über eine ſüdlicher 
Brücke, die auf feiner Karte eingetragen, an welcher die Sta 
Deir Küfch erbaut ift, aber, fonderbar genug, bei allen neuere 
Autoren gänzlich unbekannt geblieben. Wir haben die Stadt ihr: 
Lage nah nur ein paar Mal nah Abulfeda erwähnen könne 
ohne ihr genaueres Verhältniß in neuerer Zeit zu wiffen (ſ. Erd 
XVII. 1. ©. 992 und als Deir Küſch f. oben ©. 1053, 108, 
u. 1095); auf den meiften Karten ift der Name der Stadt wE, 
zu weit jüdwärts gerüdt, oder, wie auf Rennells Karte di 


59) Mannert, Geogr. der Griechen und Römer. Th. VL 1. ©. 3M 7 


Weg über Deir Küfih und Edlib. 1635 


jrien, fogar eine ganze Station oſtwärts von dem Orontes ent- 
nt. Sie ift die füdlichfte von allen genannten Routen, wenn 
n nicht den noch füdlicheren Umweg über die Dſchisr efh-Schoghr 
h Uleppo, die wir jchon früher auf dem Ladifich- Wege dahin: 
18 pajfirten (j. oben S. 1099), nehmen will. 


Die füdlihfte Route über Deir Küfh und Edlib, 
nach Corancez (1809) ®). 


Don Antiohia’s Mauern zum Oftthore hinaus ziehend, 
bt man auf dem linken Ufer des Drontes, in welchen nad 
erſten 2 Stunden Wegs fih ein von den jüdöftlichen, ganz 
en Höhen Fommender Bergftrom ergießt, der zu überfegen ift, 
ein Brüdenbogen und Mauern ftehen geblieben, die man mit 
Ungefähren Lage der alten Antigonia (f. oben ©. 1149) in 
Dindung bringt. Weiter hin nähert man fich dem Bette deg 
tes, und überſchaut an deſſen rechtem Ufer die dort an feiner 
ewendung beginnende, weite Zurfomanen-Ebene, auf wel: 
dem Strome ganz nahe die erften Turfomanen-Zelte oder ihre 
ohhütten fich zeigen. Statt diefer Richtung zur nahen Eifen- 
€ zu folgen, wandte fih Corancez, weil zu feiner Zeit die 
fomanen in Fehde mit Antiochia ftanden und die dortige Route 
erten, jüdwärts um die hier emworfleigende Bergwand herum, 
deren Engthal der Drontes nordwärts hevvorftrömt, und er- 
te, nachdem er 4 Stunden Wegs zurüdgelegt, nach weiteren 
kunden Marjches die Reſte eines alten Khans, der auf domi— 
der Anhöhe einft fehr ſchön erbaut, jegt in Verfall lag. Nur 
ge8 weiter, aljo feine 7 Stunden fern von feinem Auszuge, 
er in die Feine Stadt Deir Küſch (Darcouch bei Corancez), 
im ihrer ganzen Länge von dem Orontes durchſtrömt wird. 
Weſtufer ift gegen die Antiochiafeite durch Steilufer eingeengt. 
Strom muß fih über mehrere Felſen in Gascaden hinabftür- 
Die einen fehr pittoresfen Anblid gewähren. Hier führt eine 
brüde über ihren Strom von einer Stadtfeite in die andere, 
eir Küfh zu beiden Seiten deffelben nur aus zwei langen 
m befteht, die damals ein unabhängiger Aga beherrfchte, deffen 
Mteinfommen aus dem Brüdenzoll beftand, der hier von den 
anen bezahlt werden mußte. Sie wird von dem arabifchen 


















| E ee Itin. I. c. p. 143146. 
e11112 


u .. Ä 


1636 Weft-Aften, V. Abtheilung. II. Abfehnitt. $. 43, 


Autor Ibn eſch-Schines6) Deir Küſch genannt, in einer Fels— 
ſchlucht am ’Afi, mit einem Schloß, das von den Kreuzfahrern er— 
baut fei. Es ftand nad) der Eroberung der Araber mit 30 ander 
ren Schlöffern, die ihre Kommandanten hatten, an der Nordz 
grenze ihrer Eroberungen (der Provinzen Tſoghur umd 
Awaflim, die alle unter dem Statthalter des Sultand, der zu 
Harim feine Nefidenz hatte, fanden. Zu feiner Zeit hatte " 
einen Wäli, Kadi und eine Mofchee. _ 

Die Stadt wird von den überhängenden Bergen Seherrfäht 
deren Tuffwände faft fenfrecht bis zu bedeutender Höhe emporftei: 
gen. Auf diefer Höhe erblict man Steinbrüche, vor denen nod 
gewaltige Felsblöde liegen geblieben, die unftreitig auch einſt ziu 
Quaderſteinen beſtimmt waren: denn es iſt wahrſcheinlich, daß die] 
Steinbrüche das Material zu den Ummanerungen der alten An 
tiochia gaben, da an beiden Drten daffelbe Geftein ſich zeigt, un 
der Transport dahin zu Wafler auch leicht von Statten gehe, 
konnte. Auch Selfengräber und andere antiquarifche Sculpturrefl 
einer antifen Stadt ſah Corancez auf diejen Höhen, bie e 
mit größter Wahrfcheinlichkeit für die fhon von D’Anvilleu 
manchen Anderen gefuchte (f. oben ©. 1101 — 1102) 57) Seleu 
ad Belum oder Seleucobelog bei Steph. Byz. hielt, wodurch i 
der That alle bisherigen Zweifel über die Lage diefer alten Statio 
gelöft erjcheinen, da auch die Ruinenrefte, welche eſch-Schoghr gan 
ih fehlen, hier hervortreten, und nur noch etwag genauer, als 
Corancez vermochte, zu beftimmen wären. Weder Boco de, mo 
Niebuhr haben diefer LZocalität erwähnt, die auch bei Geſchich 
fhreibern nur felten, wie etwa unter Kaifer Suftinian, einmal do" 
fommt, aber doch der Sitz eines Bifchofs war. Daß Ibn SH 
dad fie zu den alten Städten rechnete und von ihrer Verſchanzu 
zur Zeit der Kreuzfahrer als bedeutender Feſte Nachricht gab, 
ſchon ie bemerkt (ſ. oben &. 1095). Hieroclis Synecd. @ 
Wessel. p. 712 führt fie, nach) Theophanis Chronogr. °%), 9 
Caſtell in welchem 5,000 Slavinen garniſonirten. Di 
ſeltene Erſcheinung von Slaven wird in Anastasii Histor. Ee 
ed. Becker. p. 174, Anno Imp. 23 beftätigt, wo es heißt: Ex 


























36). Y. v. Kremer, Beiträge a. a. O. ©. 35. 

>”), Cellarius, Asia. p- 420. 

53) Theophanis Chronogr, ed.J. Classen. Bonn. 1839. 1. p 5 
10, wo die Erklärung diefer Stelle fehlt. | 


Deir Küfeh, Seleucia ad Belum. 1637 


im movit Abderachman Chaledi adversus Romaniam, et in 
hiemavit et multas demolitus est regiones; porro Selavini 
hunc de fluentes cum ipso descenderunt in Syriam numero 
nque millia, et habitaverunt in Apamensium regione in Ca- 
lo Seleucobori. Alſo ſchon frühzeitig ſlaviſche Anſie— 
ungen in Syrien, ſagt v. Kremer’); auch waren Ende 
10ten Jahrhunderts flavifche Leibwachen unter den Omejaden- 
lifen in Spanien. Damit ftimmt Ibn Schidads Angabe, daß 
flavifcher Mitkämpfer, Soleiman, aus den Abfömmlingen 
iſcher Gefchlechter, die Merwan Ihn Mohammed in den mufel- 
nischen Grenzpdiftricten (j. oben ©. 1024) angeftedelt hatte, den 
men zur Burg Hisn Soleiman im Furdifchen Gebirge bergab, 
in der Nähe von Kurig, dem alten Kyrrhus in Khyr- 
fica, lag. 

Bon Deir Küſch ritt Eorancez in 7 Stunden oſtwärts 
) Edlib, deffen Lage ung aus Thomfons Wanderung fihon be— 
nt ift, von wo die große Ebene am Oſtfuße des Dichebel Ar- 
m und Dichebel Ala beginnt und die große Karamanen- 
Be nach Aleppo, auf welcher die Station Sermin, nur 
Stunde von Edlib fern, liegt. Um aber nah Edlib zu, kom— 
1, jagt Corancez, hatte ervon Deir Kufch aus zwei Bergfetten 
liberfteigen, durch welche Doppelfette die beiden Statio- 
I gegenfeitig von einander getrennt werden. Auch diefe Route, 
he vor und nad) Corancez fein anderer Reifender bejchrieben 
I it jehr lehrreich, weil dadurch der nördliche Verlauf jener 
sainbildung, die wir bei Gelegenheit des Wadi er-Roudfd 
Dbigem (S. 1097—1099) nur hypothetiſch anführen konnten, 
Betätigung erhält. Borancez fagt, die weftlichite diefer 
ipelfetten ſei fteil, ohne Cultur, die öftlichfte jet niedriger und 
ig mit Dlivenpflanzungen befebt (nämlich el-Arba’in und el- 
. Eine breite, 3 Stunden weite Ebene (obiges er-Roudſch) 
Se fie von einander; ein Ghaffar, d. t. ein Zollhaug, liege am 
Jang derſelben. Diefe Plaine mit den doppelten, einfchlie- 
em Bergfetten, fagt Corancez, fei diefelbe, welche er zuvor, 
etwas weiter im Süden, auf dem Wege von Riha nach eſch— 
dahr durchfeßt hatte. Die döftliche Bergkette ſenkt fich allmälig 
9 die Plaine von Edlib; um diefe Stadt zu erreichen, hat 
nur noch niedere Hügel zu überfteigen. Aus den von ihm 



















— 


9 A. dv. Kremer, Beiträge a. a. O. ©. 32. 


k& 





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1638 Weft-Aften. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 43. 


durchzogenen Wegrouten zwifchen Aleppo und dem Meere zieht num 
Gorancez das allgemeine Refultat, daß die aleppinifhe Ebemt 
Nordfyrieng, die gegen Oſten hin nur einzelne ifolirte Höhen 
zeigt, wie 3. DB. die zu Sphiri, ohne Gebirgsbildung von Ket⸗ 
ten ſich gegen den Euphratlauf hinabſenken; dagegen fie auf de 
MWeftfeite durch dreifache Gebirgsfetten, die unter fich in 
Barallelismus von Süden nahNorden ziehen, vom Mittel 
telländifchen Meere getrennt fei. Die eine größte und höchfte a 
der Weftfeite des Drontes, die von diefem bei Deir Kufch : 
Antiohia durchbrochen werde (der Libanon big zum Amanut 
Lokham der Araber), zwei auf der’ Dftfeite unter ſich varalig 
Kalkſteinketten, deren weftlichere der rechtſeitige Orontesbegleite 
die öſtlichere die Begrenzung des Aleppo-Plateau's und —— 
beiden das Längenthal, das wir in Obigem er-Roudſch genam 
haben, ein Name, den Coranecez nicht kennen lernte. Die 
weftliche Kette ift die höhere, fleilere, ohne Gultur, die öſtliche 
oder dritte kennen wir fhon als Dfhebel el-Arba’in ; 
Dſchebel el-Ala; fie ift weniger hoch, weniger fteil und an # 
fen Stellen bebaut, mit Ruinen und Ortſchaften befebt. AK 
dreien, die mancherlei Querpaffagen darbieten, welde die Re 
fenden zu durchſetzen haben, liegt im Norden dieg große Que 
thal, die breite Antiohia=Ebene oder el-Amf mit UN! 
Afrinthale als unterbrechende Einſenkung vor, jenfeit mi 
noch einzelne mehr getrennte und von den vorigen iſolirte "| Pi 
fid) den Vorbergen der jüdlihen Taurugfetten unter den 
des Amanus, der kurdiſchen Berge und der Berge von $ ü | 
lis und Aintab, wo die höchften derfelben um die Quellen 
Nahr Afrin, Kuweik und Sadgir liegen, anreihen. 































2) Die nördlihere Antiodhiaftraße über — 
Hadid (Eiſenbrücke) und Harim nach Aleppo. U 
DE 


Bei weitem die meiften Reifenden haben von Antiochia I 
Oſtweg über Dſchisr al-Hadid die Wege nah Aleppo verfolgt, 
Niebuhr®) legte den Weg zwifchen beiden Orten (W 
20. Nov. 1766), den er auf 28 Stunden oder 14 deutfche Mei 
berechnete, vom Khan Tumän über Ma’arreh en-Nesrin nah € 
fin, Dſchisr al-Hadid bis Antiodhia in 23, Stunden Zeit I 





60) Niebuhr, Reife. II. ©. 100. = 


)ie nördlichere Straße von Antiochia nach Aleppo. 1639 


feppo nach Antiochia mit einer Karawane zurüd, hielt fich aber 
if diefem jeinem Rücdwege aus dem Orient gar niht auf. Er 
itte im Juni zuvor fchon einmal die Reife auf einer etwas an— 
ın Nebenroute zurüdgelegt, deren Diftanz er von Aleppo 
ich Antiochia auf 13%, Meile, alfo 27 Stunden, berechnete, die 
3 Tagemärfchen zurücgelegt wurden, wobei die Kleine Karawane, 
it der er diesmal zog, ſich manchen Aufenthalt geftattete. 
Diesmal ging es über die Stationen) Martahwan, 
deutſche Meilen von Aleppo, dann nah Selfin (er ſchreibt 
alhhin) 3'/,, von da über Armenäs an 4 deutihe Meilen 
ch Antiochta, von denen nur wenig Nachricht. gegeben wird. 
a8 erfte Quartier bei einem Wirth von zweifelhafter Religion, 
Naſairier oder Ismasölier, der ein niedriges Gewerbe mit feinen 
ausgenojfinnen für jeine Gäfte betrieb (ein Reft des alten Apha— 
iſchen Benug-Eultug, meint Olivier) 62), gab zu feinen bejonde- 
Bemerkungen Anlaß, als über die Gleichgültigfeit der Mosle— 
m gegen die unter und zwijchen ihnen in diefen Gegenden fo 
ufig Wohnenden jener anderen Secten, die zwar bei ihnen. als 
läubige verhaßt find, aber bei ihrer Accomodation an die äußer— 
en moslemiſchen Geremonien immerhin geduldet werden, fo jehr 
n ihnen dies auch als Heuchelet anrechnet. Man nannte hier 
Wirth, der fein Bordell hielt, nur einen Keftin, weil man 
Bewohner des benachbarten Ortes Keftin für gleiche Ungläu— 
e und Weiberanbeter (Abu el-Ferdſch) hielt ®). Der Weg von 
ttahwän, der etwas füdlih von Keftin vorübergeht und in 
tunden nah Selfin auf etwas befchwerlihen Wegen führte, 
durch Spibbübereien nicht ohne Gefahr zurüdzulegen. Bon 
ging der Weg über Armenäs unfern einer Glasfabrif 
über (ſ. oben S. 1098), durch die ſumpfige Ebene voll bes 
erlicher Moräfte und Müden, welche hier, wie die Zurfomanen, 
ewiffen Sahreszeiten eine große Plage der Paſſanten zu jein 
en. 
Die nachfolgenden Neifenden find von Antiochia alle zum 
lsthor (Bäb Bölus) hinaus auf gleichen Wegen zur Eiſen— 
cke fortgefchritten, und dann erft verzmweigen fich die verjchiedes 
Routen mehr in nördliche oder füdliche Richtungen, die ſich 


- 





















Niebuhr, Reife. II. S. 11—15. 62) Dlivier, Reife durch das 
türkische Reich. Weimar, 1805. Th. I. ©. 511—513. °°) Niebuhr, 
Reife. II, ©. 444; Browne, Reifen. Weimar, 1801. 8. ©. 380. 


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1640 Weft-Afien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. 9.43, | 


auch wieder durchkreuzen, um Aleppo zu erreichen: aber feine Kar 
tenzeichnung hatte bisher dieſes Wegneß Fartographifch niedergelegt, 
das von jo vielen Hunderten durchzogen war, Niebuhr hatte 
zwar die Breitebeftimmungen von Antiohia 36° 12° n. Br’ 
(j. oben ©..1191) und von Aleppo 36° 11‘ 32° gegeben 6%), 
und dadurch gezeigt, daß beide Städte faft unter gleihem Pa— 
rallel, aljo direct von Weft gegen Dft gelegen find; aber die 
Zwiſchenräume fonnten doch, feldft auf Berghaus) fehr ver 
dienftliher Karte von Nordiyrien, nur Hypothetifch mit Ortſchaften 
und Routiers ausgefüllt werden, zumal damals die Chesney’fhe # 
Aufnahme noch gänzlich unbekannt geblieben war. Da aber auf 
deffen inhaltreicher Karte 66) die füdlichen Routiers zwifchen beiden # 
Hauptftädten gänzlich außer Acht gelaffen find, und auf Si 
Kieperts füdöftlicher Section der vortrefflihen Karte von Kleine U 
Aſien 67) doch diefelbe Gegend nur als Nebenpartie fragmentariſch 
behandelt werden Fonnte, obwol fie die einzige Iehrreiche der neue © 
ven Zeit ift, jo fann das beſſere Verſtändniß diefer Topographie ® 
Nordiyriens doch nur durch eine neue berichtigte Kartencome Fi 
firuction gewonnen werden, zu welder Eli Smiths mufterhafte Wi 
Routiers, die wir ſchon oft als handfhriftliche Mitteilung, melde" 
von 9. Kiepert bearbeitet find, angeführt haben, die wichtigften @ 
und genaueften Beiträge in der neueften Zeit gegeben haben. WirW 
folgen daher auch hier zunähft den Angaben von Eli Smith 
Hauptroute, die er auf feiner Marſchroute von Antiohial, 
nad Aleppo auf feiner Wanderung 1848 ung durch gütige 
Bermittelung feines Freundes E. Robinfon in Handſchrift mi 
getheilt hat. 4 ö 1J— 
3) Routier von Antiochia über Imma von E. Smithe— 
(1848), und über Däna von W. Thomſon (1841 u. 1846) 
zum Dihebel Semän nah Aleppo. — 


Exrſter Tagemarfh, 24 April. gum Paulsthor hinaus 
ging es gegen D. zur Ebene el-Amk. Rechter Hand heben fh 








a 

64) Niebuhr, Reife. TH. I. S. 6; vgl. v. Zach, Mon.-Correfp. 1808, 
Br. IM. S. 566. 9°) Berghaus, Seitenblatt auf der Karte var 
Syrien. 1835. 66) Lieutn. Col. Chesney, The Euphrates 
with the Cilician Taurus and Nordsyria. London, 1849. 

) 9. Kiepert, Memoir über die Conſtruction der Karte von Klein 
Afien, in 6 Blatt. Berlin, 1854. 6) Eli Smith, Mier 
Routier. 1848. Ä — 


Meg über die Eifenbrüde nach Jmma und Däna, 1641 


bewaldete, reizende Borberge des el-Afra-Gebirges empor; ſchon 
nad 1', Stunde Wegs zweigt gegen ©.D. rechter Hand der Sei- 
tenweg ab nah Deir Küſch, das Eli Smith Caſtell Deir 
Käͤſch ſchreibt, vielleicht nad einem ehemaligen Klofter oder Bi- 
Thofsfige jo genannt. Die Uferebene an der Süpdfeite deg Dronteg 
weitet ſich, fowie die Berge mehr zurücdweichen, in: denen man die 
Dörfer Bdembü und Tuleil liegen ſieht. Noch 2 Stunden 
Wegs weiter, und das Ufer des aus Süd ſich hervorwindenden 
Aſi, oder Orontes, ift erreicht, über welchen hier die eiferne Brüde, 
Dihisr el-Hadid, hinüber führt, die durch ein Thor gefchloffen 
werden kann. In der Ebene, längs der rechten Uferfeite des Fluf-- 
jes, breiten fich die Turfomanenzelte aus; gegen Oft aber Zelte der 
Araber. In 1% Stunde vom Fluffe iſt die Ebene durchfchritten 
und der Zuß der öftlichen Hügel erreicht, an denen ſich noch eine 
Stunde weiter die großen Ruinen von Harim erheben, wo die 
Nachtherberge genommen wurde, 

Die Eifenbrüde, fagte Corancez®), ruhe auf 9 Bogen 
und ſei durch Thürme vertheidigt, deren Pforten mit Eiſenblech 
beichlagen find, daher der Name; nah De Salle”) hat nur der 
ittlere Thurm diefen Eiſenbeſchlag; die Bogen find Spikbogen, 
nd um jede Fuhre über die Brüde unmöglich zu machen, war zu 
einer Zeit eine dide Säule vorgelagert. Die Brüde muß oft als 
Berfchanzungsort dienen, und fpielt daher die Rolle eines Eleinen 
Forts, das für Pferde auf fehr glattem Pflafterboden nicht ohne 
Hefahr zu paffiren if. | 

Schon frühzeitig muß diefe Brüde erbaut gewefen fein, da fie 
m Anfange der Kreuzzüge fihon als eine folide Steinbrüde, mit 
‚öppelten Thürmen verfehene Burgfefte, die ihre ſtarke Befagung 
jatte, angeführt wird (im J. 1097) 71), und da fie jpäterhin ver: 
allen war, vom König Balduin von Jerufalem unter dem Ra- 
ten Pons ferri zu einem Gaftell wieder hergeftellt wurde, um ge- 
‚en die Meberfälle der Feinde gen Antiohia zum Schutze zu dies 
en?) Mit der Verlegung diefer Brüde an den Sfrin dur 
Bilken können wir nicht übereinftimmen, da Willermus Tyr. 
isdrücklich den Orontes nennt, wenn er ſchon noch hinzufügt: 
erbo vulgari Fer dietus (ſ. ob. ©. 1616) 7). In den folgenden 





















°°) Corancez, Itin. p. 138. 9) De Salle, Peregrinat. p. 180. 
=) Willerm. Tyr. Hist. L. IV. c. 8. fol. 685. ’?) Willerm. Tyr. 
XVIII. 32. fol. 953. ») Wilken, Gefch. der Kreuzzüge. TH. 1. 
| 8.171, Rote, 

| | 

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« 


1642 Weit-Afien. V. Abtheilung. U. Abfehnitt, $.48. 


Zeiten ift dieſe Brüde in den Zürfenhändeln mit Rebellen und den 
Nomadenhorden unzählige Mal belagert worden. Nah W. Thomz 
jon?*) ward die gegenwärtige Brücke erft feit dem Jahre 1822 er- 
baut, weil das große Erdbeben in diefem Fahre, wie alle anderen 
Brüden, fo auch diefe zerftört hatte. Ein Wahthaus und ein 
Heines Dörfchen mit einigen Krambuden zu Speife und Trank für 
die Paſſanten wurde dabei angebaut. 

Nah G. Robinfon?), der fie im Jahre 1830 paffirte, fol 
fie von einem fränfifchen Ingenieur reftaurirt fein. 1839 hatte 
Ibrahim Paſcha den Landftrich 76) an diefer Brüde erfauft, um 
ihn zu cultiviren, und eine Colonie dafelbft zu gründen; er brachte 
ihm ſchon jährlich 200 Pfund Sterling Abgaben ein; feitdem liegt 
er wie vordem verödet. 

Das Wafler des Orontes ift auch hier, wie in feinem ganzen 
Laufe, von trübgrauer Farbe, weil es fortwährend in die anliegenz 
den blauen Mergelfchichten tiefe Einriffe macht und von diefen ge 
färbt wird. Die große anliegende Ebene wird fehr häufig von 
feinem und auch von anderen Waſſern weithin überſchwemmt, iſt 
daher oft auf mehrere Tage fehwer oder gar nicht zu paffiren, und 
hat ganz die Natur eines Seebodeng; deſſen vom ehemaligen grö— 
fern Wafferftande übrig. gebliebenen FEleinen See von Antiochia 


hörte Thomfon Yagara oder Bahr Agäla nennen. Die große I, 


Menge von Ffegelartigen Tells, die jhon von hier aus in dieſer 
Ebene fi erheben, beftätigt er, und konnte von einer einzigen 
Stelle aus deren 41 zählen. 

Das Land diefer Ebene gehört dem Gouvernement, daher lad 


es feit den legten Verheerungen des türkiſch-ägyptiſchen Krieges 7, 


noch ganz öde und verlaffen (1846), obgleich dort die höchſte Cul⸗ 
tur durd) Anbau gedeihen könnte: denn jeder Schritt Landes könnte 
dort: bewäffert werden durch Ganäle, die ſich nad) allen Seiten leicht 
ziehen ließen, zwijchen denen. die herrlichften Korn- und Reis— 
felder oder Maulbeerpflanzungen gedeihen würden. Ein 
einziges großes perſiſches Waflerrad, ein Naoura (vergl. oben 
©. 1042), wie deren zu Hamah am Drontes fo viele find, würde 
hier, fagt Thomfon, zur Bewäfferung von 30,000 Maulbeerbäus 





4) W..Thomson, in Bibl. Sacra 1. c. p. 184. 

5) G. Robinson, Trav. in Syria. p. 272. | 

*6) W. et, Notes in Journ. of the Lond. Geogr. Soc. 
1841. Vol. X. P. IIl. p. 513. | 








Weg nah Harim, 1643 


men hinreihen; die Koften zu deffen Erbauung würden kaum 
200 Dollar betragen, faft das einzige Capital, das zur Gultivirung 
diejes jehr fruchtbaren Bodens nöthig wäre, und doch fand fich big 
dahin Niemand, der dazu die Hand böte. Sehr bald würde die 
Einöde in ein Eden umgefchaffen fein. Der jebige Fellah hätte 
nur den Zehnten zu bezahlen, aber freilich würden die Nomaden 
ihm unter dem heutigen Gouvernement feine Ernte laffen. Wo 
dergleichen Anbauer noch hie und da fich zwifchen den Raubhorden 
erhalten haben, da ift es ein degradirtes Gefchlecht. 

Befondern Einfluß übt die trodene, Heiße, verdünnte Luft der 
ſyriſchen Wüſte auf die Seewinde aus, die mit verftärfter Gewalt 
von Weft durh das Querthal hineinftürmen, um das entftan- 
dene Luftvacuum wieder auszufüllen und das atmofphärifche Gleich- 
gewicht herzuftellen; der Weftwind übt hier vorherrfchend eine oft 
jehr bejchwerlich werdende Gewalt aus, die, mit der Hiße verbun— 
den, unerträglich werden kann. Der Blid von der Eifenbrüde 
breitet fih auf die umliegenden Gebirgsgipfel des Caſius, des 
Rhoſſus, des Dfhavur-Dagh oder Taurus und des Dſchebel 
 el-Ala aus, die auf allen Seiten von hier fichtbar find. 
| Als Eli Smith (1848) diefe Ebene nah Harim durchzog, 
hatte ein Aleppiner im Herbft 1847 dieſes Land für 25,000 Piafter 
 (gleih 1,500 Thlr.) in Pacht genommen, fo weit e8 zu dem wie: 
| der aufgebauten Dorfe gehörte; ſchon trug es wieder herrlichen 
| Weizen. Ueber dem Orte Harim, etwa 100 Zuß höher, ragten 
noch die Mauern eines weit umher fihtbaren Schloffes hervor, von‘ 
‚ einem in Fels gehauenen Graben umgeben; die Grundmauern aus 
‚ mächtigen Quadern aufgeführt, an denen eine Infehrift den Namen 
NMelik ed-Daher leſen ließ. Eine in Felſen gehauene Treppenflucht 
führte noch zu einem tiefen Brunnen. Auch im Dorfe ſtehen noch 
Reſte eines römiſchen Thorbogens; die jetzigen Bewohner deſ— 
ſelben ſind zum dritten Theile Druzen, auch einige Armenier 
wohnen unter ihnen; der ganze ſüdliche Bergdiſtrict des Dſchebel 
el-Ala, bemerkt Eli Smith, iſt von Druzen bewohnt, was mit 

obigen Angaben zujammenfällt. 

N Diefer ſchon wiederholt genannte Ort (ſ. ob. ©. 1095, 1096 
u. 1185) wird als wichtiges Caſtell und öſtliche Grenzburg des 
Fuürſtenthums von Antiochia nicht ſelten in den Geſchichten 
der Kreuzfahrer erwähnt, wo er Harem’7), oder Caſtrum Ha— 


| ) Quatrem£re, in Makrizi, Histoire des Sultans Mamlouks. I. 
\ 
j 
E 


A 


1644 Weft-Afien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 43. 


vench heißt, auch andere entftellten Schreibweifen erfährt (Charem 
bei Abulfedae Tab. Syr. ed. Koehler. p. 116). Er wurde uns 
zählige Mal belagert, erobert, zerftört, von neuem aufgebaut und 
wieder zerftört, weil er die Hauptfiraße —— Antiochia und 
Aleppo beherrſchte. 

De Salle?s) fand noch in dem heutigen Schloß, das ihm 
einft Bedeutung gab und auf einem abftügigen Kegel ſich — 
manche Säulen in deſſen byzantiniſchem Baue eingemauert, im In-⸗ 
nern viele ſeltſame Räume, Gemächer, Felſentreppen und einen tie— 
fen Felsgraben mit einem Felstunnel, den er dem von Seleucia 
vergleicht, und manche großartige Anlage. Die Umgebung iſt voll 
von Felsgrüften, aus denen jetzt die Bäume herausgewachſen ſind, 
wo einſt die Necropole lag. Von der Zinne des Schloſſes über— 
ſchaut man die vorliegende Ebene, auf welcher ſich ein Dutzend von 
Kegelhügeln überſehen ließen, die zu Standquartieren dienen konn— | 
ten gegen die plößlichen Ueberfälle von Reiterfchaaren, art denen es 
hier nie gefehlt zu haben ſcheint. Die große Bedeutung der alten 
Harım hat vorzüglih U. v. Kremer”) hervorgehoben. Vor 
den Zeiten der Kreuzfahrer unter den erften Arabern war hier die 
Nefidenz des Gren zwächters ihrer Eroberung, unter dem 
30 andere Zeftungen unter ihren Commandanten diefe Gebiete zu 
fhügen hatten. Die Kreuzfahrer bauten hier ein Schloß zum 
Schuß ihrer Heerden und Habe gegen die Razzias der Araber, 
und Fürſt Boemund von Antiohia gab diefe Burg einem Ritter 
zu Lehn, der fie fehr erweiterte. Nach Vertreibung der Franken 
erbaute Sultan Melif el-Aſis im Jahre 1232 ein neues, fehr 
feftes Schloß dafelbft, deffen Bauten alle gewölbt waren, in deffen 
Mitte fließendes Waſſer den Burggraben füllte und die Gärten be 
wäſſerte. Schon Sultan Nur ed» Din hatte 1163 dort ein Heer 
von 30,000 Franken in die Flucht gefchlagen. Das Gebiet war fo 
wafferreich und fruchtbar, daß es 500,000 Dirhem Einfünfte ab— 
warf, und Klein-Damascus genannt wurde, daher feine Statt 
halter oder Emire immer bedeutende Männer waren, die den 
Dihebel el-Ala, den Diftrict Roudſch, das Gebiet bis Tifin 
nordwärts und oftwärts bis zu den Leilün-Bergen (d. i. bis zum 





4. p. 265; Sebastiano Pauli, Codice — — TE Pfndil 
pato di Antiochia. fol. 420. 

””®) De Salle, Peregrinat. p. 182. 

Av. Kremer, Beiträge a. a. O. ©. 35. 





Weg nach Däna. 1645 


Kalaat Semän und dem Afrin) beherrfchten. Das ganze Gebiet 
war vol Dörfer und fehr ftarf bevölfert. 
Auf Thomſons Route) von der eifernen Brüde war er 
im Sahre 1841 zu weit gegen den Norden vom Wege ab in Die 
dort marfchige Ebene gerathen, die noch mit vielen fumpfigen 
Waſſern bedeckt war, zwifchen deren höchft befchwerlihen Schlammz 
wegen man fich Leicht verirren konnte; denn nach feiner Schäßung 
lagen fie nirgends über 10 Fuß höher, ald der Spiegel des Oron— 
tesfluffes fich erhebt, und alles fchien einft einen großen zufam- 
menhängenden See mit dem Antiohia-See, den Dtter auh Lac 
d’Sfrin nennt (Voy. I. 78), gebildet zu haben, aus dem fich aber 
jene vielen Tells nad allen Seiten erhoben, die noch nicht näher 
unterfucht werden fonnten. Thomſon war wegen feiner Berir: 
rung genöthigt, fein Nachtquartier bei einem dort ftehenden türkis 
Ihen Wachtpoften im Freien zu nehmen, an dem eine wilde Rotte- 
von 20 Soldaten bivouafirte und der furchtbarften Plage der 
Müden ausgefeßt war, die durch einen anhaltenden heißen Scirocco, 
von Süd her wehend, fait unerträglich ward. Die Hike bei deſſen 
längerm, anhaltendem Wehen war fo zerflörend, daß damals das 
\ Korn auf dem Felde bei Aleppo und der Seidenwurm in den Maul- 
beerpflanzungen felbft auf vielen Orten der Berghöhen am Libanon 
verdorrten und beide feine Ernte gaben, von den Seidenzüchtern 
auch Feine Unze Seide gewonnen wurde. 

Um folgenden Tage lenkte Thomfon aus der fumpfigen Ebene, 
die zu anderen Zeiten der Dürre nur mit Difteln und vielem 
andern, oft dichten Bufchwerf des hier jehr verbreiteten 81) gemei— 
nen Süßholzes (Glycyrrhiza glabra L.) bewachſen ift, und als 
dr. Walpole fie durchwanderte, mit Millionen von Störden 
bedet war, und unzählige Raubvögel, zumal Adler, herbergte 2), 
wieder den gebahnteren Wege nach der füdlicheren Hauptftraße 
‚zu, die ihn zwiſchen lauter Ruinen und Reften alter Gewölbe, 
Mauern, jelbft Tempelreften und auch ftredenweis übrig gebliebenen 
gepflafterten Straßenftüden, ohne Hartm zu berühren, nad) Däna 
führte, und auf diefer Strede verfichert er niemals außer Sicht 
von Architecturen gewejen zu fein, von denen er zuweilen jelbit 
Zrümmerhaufen zu 10 bis 12 von einem und demfelben Stand» 
puncte habe überfehen Fünnen. 

Be — 
| ®0) W. Thomson, im Missionary Herald. XXXVI. p. 238. 


‚ ®:) De Salle, Peregrinations. p. 181. 
) Fr. Walpole, The Ansayrii. Vol. II. p. 246. 









— 


1646 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abfchnitt, $. 43. 


As Thomfon 5 Fahre fpäter den Weg von der eifernen 
Brüde oftwärts verfolgte (am 11. Auguft 1846) 9), erreichte er 
nah 3 Stunden von ihr ebenfalls daſſelbe Harim, deffen Lage 
jehr angenehm auf dem nördlichen Borfprunge des Dfehebel el-Ala 
mit feinem noch immer flattlihen Caſtell, das nach ihm auf einem 
der Fünftlich erhöhten Hügel an der Bafis des natürlichen Berg- 
rüdeng erbaut zu fein feheint und noch mit Wall und Thürmen 
verfehen iſt. Neichlihe Quellen, bewäflern die Umgebungen des 
Drtes, deffen Lage durch PBappelhaine jehr verfchönert wird. Wer 
gen feiner reichen Quellen und Obitfülle nannten arabifche Autoren 
den Ort auch wol Klein-Damascus, und auh Abulfeda%) 
hat das Obſt von Harim befonders wegen einer eigenthümlichen 
Sorte des Granatapfels gepriefen, die ganz durchſichtig, 
ungemein faftreih und ohne Kerne fei. "Auch Thomſon bemerkte 
im Norden diefer alten Capitale, die jet zum niedrigen Dorfe 
herabgefunfen ift, den merkwürdigen Aquäduct, wie De Salle, 
ohne ihn jedoch näher zu befchreiben. f | 

Zweiter Tagemarſch, den 25. April. Eli Smith ver- 
ließ Harim, jedoch ftatt den geradeften, ‚befaunteren Weg der gro— 
Ben Hauptftraße gegen Dft, den Niebuhr und Andere genommen, 
über die Stationen Selfin (Salhhin) und Arm enäz oder no 
directer nah Dana zu nehmen, wich er, Diefe zur rechten Hand 
liegen laffend, nordwärts, längs dem nördlichen Zuße der 
dortigen Bergzüge folgend, ab, wo ihm die vorliegende Ebene 
mit den vielen Tells vor Augen lag, zwifchen denen er eine 
Maffe von Zeltlagern der Turfomanen wahrnehmen konnte. Er 
bemerfte, daß die Bergzüge dort nad) einer Stunde Wege fh 
mehr in einem Winkel gegen die Plateauebene nah Oft hineinzie= 
hen, über welche die directe Straße nach Aleppo hinwegführt, 
der er nur eine halbe Stunde weit bi8 Imm, einem türkiſchen 
Dörfchen, folgte, das an einem ſchmalen Bache liegt, an dem die 
Nuinen der alten Stadt Imma (Emma)8) noch wahrnehmbar = 
find, welche Ptolemäus noch zu Seleucia zählte, die Tabul. © 
Peut. aber al8® Station Emma (Smmeftar bei Sogomenod) © 
33 Mill. von Antiohia und 20 Mill. von Aleppo auf der Haupt 
fraße eingezeichnet hat. Hier wurde Zenobia in einem erfien 
Treffen von Aurelian gefchlagen. 





783) W. Thomson, in Bibl. Sacra. 1846. p. 460. 
#*) Abulfedae Tab. Syr. ed. Koehler. p. 116. 
85), Mannert, Geogr. der Griechen und Römer. Th. VL. 1. ©. 375. 


Weg zum Kalaat Simän. 1647 


Von diefer Station, welche nur von wenigen anderen Reijen- 
en berührt wurde, verfolgte Eli Smith einen mehr nördlichen 
Imweg gegen die vorliegende Niederung el--Amk, deren umgebende 
Hügel hier zwar baumlos, aber mit herrlichen Kornfeldern über: 
gen waren. Er folgte dem Thale des 'Afrin aufwärts 2 Stun- 
en weit, von Imm über das Dorf Tell Däud, aus AO Häufern 
eftehend, von Türken, Kurden und Armeniern bewohnt; von da 
n 17/, Stunde zum Tell Kunä’na und 2% Stunde weiter zum 
Tell Dſchelameh. Hier übernachtete er auf einem Ruinenhügel 
mit Quellen, auf dem fih ein kurdiſcher Stamm, 600 Familien 
tark, der Dſchuͤmi-Stamm, unter denen 100 Seftdifche fich be- 
ianden, in einem Zeltlager niedergelaffen hatte. Diefe waren feine 
Ackerbauer geworden, gleich mehreren der umherwohnenden Fur: 
rischen Anftedler, fondern nur Viehzüchter geblieben, die in der 
falten Jahreszeit folche füdlicheren Stationen für ihre Heerden 
auffuchen. Hier erfuhr Eli Smith, daß weiter nördlich, um 
Killis, in den dortigen Furdifhen Gebirgen vorzüglih nur 
Kurden wohnen, unter denen jedoch viele Jeſiden leben follen. 

Diefen nördlihen Weg hatte Eli Smith eingefehlagen, um 
iefe Völfer-Verhältniffe zu erforfhen, und am dritten Tages 
arfche, den 26. April, über die nordöftlicyen, noch höher fi 
thebenden Hügelreihen, die Vorhöhen des Dſchebel Hammäm, 
n deren Nordfuße in Ferne von 1'/, Stunde Shih ed-Deir, wo 
, Stunde weiter el- Ghüzärjyeh und 4 Stunde füdöftlicher 
halaufwärts das Kalaat Simän, das St. Simeonsſchloß, 
u erreichen, von dem ſchon Burdhardt einmal Kunde gegeben 
atte, wo wir ihn für jebt aber zurüdlaffen und erft mit anderen 
anderern die directe Straße über Dänah verfolgen, die Eli 
mith diesmal zur rechten Hand hatte liegen lafjen. 

Bon Harim hatte Thomfon fohon früher (11. u. 12. Aug. 
846) ebenfalls feinen Weg oftwärts über Dänas6) weiter ver- 
(gt, aber erft von diefer Station die Hauptroute, wie Eli 
mith, nordwärts verlaffen, da auch ihn ein befonderes Inter— 
e trieb, die Ruinen des St. Simeon-Caſtells zu bejuchen. 
hm führte von Harim ein etwas mehr füdliher Weg an Imm 
yeüber, dag er nicht berührte; dagegen paffirte er über einige fel- 
x Anhöhen, zunächft eine bis dahin unbekannt gebliebene, an 
an Ufern des m. Buraf gelegene Meierei, wo er fein 


u 











| 
*6) Thomson, in Bibl, Sacra. V. 1846. p. 461. 


1648 Weft-Aften. V. Abtheilung. TI. Abfchnitt, $. 43. 


Nachtquartier nahm. Sie gehörte einem türkifchen Großen in 
Gonftantinopel, der fich erft in neuefter Zeit dieſe Tſchiftlik oder 
Meierei angelegt Hatte. Sie war am ceryftallhellen, fifchreichen 
Bache des Buraf mit fhönen Gebäuden im Styl von Gonftantiz | 
nopel, eine Seltenheit in Syrien, aufgebaut, mit lieblichen Umge— 
bungen. Der Bach zieht durch ein enges Thal an der Oftfeite des 
: Dichebel el-Ala hinab, bis er die Ebene weftwärts erreicht und in 
den See von Antiochia einfließt (wahrſcheinlich ift es der füdöfte 
liche Zufluß zum See, den Chesney's Karte als Angulifluß, 
vieleicht der Denoparug bei Strabo, eingezeichnet hat, weil dort 
die Berghöhen auch diefen Namen führen). Thomſon fah an 
ihm die Nuinen einer einft geräumigen, großen Stadt und an dem 
Fluß noch Ruinen einer Brüde von mehreren Bogen. Auch) Irby 
und Mangles?'7) beſuchten dieſe Ruinen einer großen Stadt, die 
fie Burfi nennen (im Fahre 1817), und Rouſſeau's Karte hat 
hier Ruinen einer alten Stadt mit dem Zufaß „masures‘ einge 
tragen. Don feiner Nachtherberge in dieſer Tſchiftlik braudte 
Thomfon 4', Stunde, um die Station Däna zu erreichen, und. 
auch diefer Weg wurde in der zweiten Hälfte ohne Unterlaß mı r 
durch Ruinen zerſtörter Ortſchaften zu beiden Seiten des Wege 
fortgefegt; ein Traueranblid fo vielen untergegangenen Wohlſtan— = 
des von Millionen feit den älteren bis in die mittleren Zeiten, die 2 | 
man in dem Architecturftyl zahllofer Bauwerke noch ganz su nn 
diefer jegigen Einöde erkennen fonnte. In Däna hatte 9 5 | 
Guys s8) einen guten Altar in dorifhem Styl li um u; 
mehrere griechifche Snfchriften copirt. I 
Zu Dana wartete der Reiſende einige Slunden ver brennen⸗ 
den Tageshitze, die durch einen Scirocco ſehr erhöht wurde, in dem 
Schatten einer alten Kirche ab, die in eine Mojchee verwandelt 
war, ohne befondere Beobachtungen machen zu Fönnen; — auf 
einer frühern Tour (1840) 89) hatte er eben daſelbſt die heiße Nit 
tagszeit in dem Schattenafyl einer Tempelruine abgewartet, Mi 
theils aus dorifchen, theils jonifhen Meberreften beftand. Unfe 
davon lag ein fehöner Kiogt von 25 Fuß Höhe; an deffen Ede 
feiner quadratifchen Baſis erhoben fih 10 bis 12 Fuß hohe, ſchöne 


corinthifhe Säulen, die oben mit einer Corniſche und einem: m- großen 
7 Ai 


7 



































87) Jrby and Mangles, Trav. p. 229. 
°°) H..Guys, Statistique du Paohalik d’Alep. p. 71. 
9%) Thomson, im Mission. Herald. 1841. Vol. XXXVII. p. 239. 








Weg zum Dſchebel Simän, 1649 


Steine überdedt waren, der in Form einer Pyramide zugehauen 
war. Die umberliegenden Klippen zeigten eine Menge fehöner 
Belsgräber, darin 3 Sarcophage, folid aus Fels gehauen; die 
Fronten waren mit corinthifchen Säulen und Basreliefs geziert. 
Mehrere der Felfengräber hatten gut erhaltene Inſchriften, und 
wie hier, jo wäre in allen Ruinen der umliegenden Ortfchaften eine 
reiche Nachlefe von Snferiptionen zu machen, welche fiher man— 
hen wichtigen Auffchluß über die ältere Gefchichte Nordſyriens zu 
geben im Stande fein würden. 

Bei dem zweiten Befuche (1846) verließ aber Thomfon nad 
der Mittagsraft diefe Daͤna wieder, und ritt dann über hie und 
da mit Baummolle, Mais und Bohnen angebaute Felder zu 
inem Thale fort, an deſſen jenfeitiger Höhe wieder die Ruine einer 
ehr großen zerftörten Stadt lag. . Dann wurde nah 2 Stunden 
deg8 fern von Däna, nachdem man über felfige Hügel hinweg- 
jezogen, das Dorf Deir et-Tin erreicht und neben demfelben das 
Zelt aufgefhlagen. Diefer Ort liegt noch 6 Stunden fern von 
leppo, dem legten Tagemarfche. Bis dahin war man über dich- 














‚eigen (Tin), die den Zufaß des Namens bildeten, waren in den 
hätten zurüdgeblieben. | 

Bon Deir et-Tin braudte Thomfon am nächiten Tages 
Jariche, den 13. Auguft, noch A Stunden Wegs, um die Ruinen 
te des Dſchebel Simän zu erreichen, wo wir ihn ſpater wie⸗ 


r antreffen werden. 


Geognoſtiſche Bemerkungen auf Ruſſeggers Route 
on der Eifenbrüde über Harim, Däna und Terab nad 
| Aleppo (1836). 


Die Route, welche unfer geehrter Freund Nuffegger®) im 
Are 1836 von Antiochia nach Aleppo hin- und zurüclegte, hat 
\ >) Rufjegger, Reife. Th. J. 1. © 374—377, 444 u. f. 

‚Ritter Erdkunde XVII. Mmmmm 


























1650 Weft-Afien, V. Abtheilung, II. Abfehnitt, $. 43, 


ung mit manchen neuen Beobachtungen über die dortigen Bodenz 

Berhältniffe auf diefer Strede Nordfyriens bereichert, deffen Pla— 

teauerhebung die Wafferfcheide zwifchen tiefen Einfenfungen 
des Orontes im Weften und des Euphratlaufes im Often bildet, 
Als er die eiſerne Brüde auf dem Wege nah Harim überfegt 
hatte, jagt er, lag das wüſte Bergland, dag Grenzgebirge zwi— 
ſchen der Ziefebene von Antiochia, dem el-Amf und der Hochebene 

von Aleppo, welches ſchon Burfhardt mit dem Namen Kalafa 

(oder Chalafa bei Nuffegger) belegt hatte, vor feinen 9 
ausgebreitet. Nicht blos in den äußeren Formen des Bodens geh 
hier eine große Veränderung vor, fondern auch in deffen Bekleidung 
weftwärts des Orontes, bemerft Auer Eloy, ändert fich plöße: 
ih Die ganze Begetation); die eigenthümlich — 
die im Antiochialande noch vorherrſchte, verſchwindet, und Die eigen— 
thümlich ſyriſche tritt num erft hervor. Am folgenden Tage, den 
1. Ju ni, dedte am Falten Morgen ein dichter Nebel das Land, 

- bis die heißere Mittagsfonne hervortrat; links ſah man-den kleinen 
Spiegel des Sees Ak Dengis (Lacus Ufrenus, nad) dem Afrin bei 
Kinneir genannt, der Antiochia-See) und weiter nordoftwärts die Hi— 
hen des kurdiſchen Gebirges gegen Aintab nod mit einzelnen 
Schneefleden bedeckt. Mit dem Anfteigen aus der Ebene { 
Drontes gegen- die Höhen des Kalaka nahm die Fruchtbarkeit d 
Bodens ab; er wurde fteinig, das Getreide auf den Feldern di 4 | 
und mager, aber mit europäiſchen Blumen bededt und mit [Hör : 
Pappelbaumgruppen noch hie und da geſchmückt. Am Ve ne 
Zuß des Kalaka fließt der letzte Bach nordweftwärts, der von Fi 
ſchen und Schildfröten wimmelte, 

Der Kalafa, nah Ruſſegger, ift eine etwa eine Tngeref 
oder 14 bis 15 Stunden breite Maffe von Hügelzügen, ® ! 
höchtens 600 bis 800 Fuß über dem Thale des Drontes auffteis | 
gen, in langgezogenen Rüden mit Fuppelartigen Erhebungen, um 
ein welliges Bergland ohne befonderen Ausdrud der Formen 
bilden. Es verbindet die in SD. von Haleb oftweftwärts ft 
chenden Höhenzüge des Dſchebel el-Aswad mit den “s 
von Haleb gegen N.O. ftreichenden Dſchebel Semän (St 
meong= Bergen), obwol nur durch ſehr untergeordnete Höhenziige, 
und feheidet die Ebene Antiochia’s von der Ebene Aleppos 
dat slasinuı Ypd 


2947 — Eloy, Relat. de Voy. en Orient. Paris, 1843. Vol.l 
P. A R m E 


Ruſſeggers geognoftifhe Angaben, 1651 


Diefe localen Gebirgsnamen find zwar von Nouffeau’s Karte 
uf Berghaus Karte erft übertragen und hiernach von dem Reiz 
enden nach derfelben erft generalifirt; aber auch H. Guys?) 
eſtätigt die Nichtigkeit wenigftens ihrer localen Benennungen. 
58 ift ein durchaus Fahles, wüftes, dem Trieftiner Karft ganz 
bnlihes Kalffteingebirge (f. deffen treffliche Befhreibung von 
tlöden)®); es hat vorherrfchend eine felfige Oberflähe, nur et— 
a8 Schaafweide, und ift wegen fortwährend fehr heftiger Winde 
er Cultur ungünftig; in feinen Thälern und baffinartigen Bertie- 
ungen dagegen trifft man ſehr fruchtbaren Boden, zuſammenge— 
hwemmte und durch Vegetation ſelbſt fehr aufgehäufte Erde. An 
chen Stellen haben fich die Menfchen in zahlreichen Ortſchaften 
nd Dörfern angefiedelt und Brunnen gegraben. Hier. ift jeder 
Murbare Fled, wo nicht andauernde Verheerungen oder Entvölfes 
ingen eintraten, was freilich fehr häufig vorfommt, auch angebaut. 
ußer den ſparſamen Brunnen müffen auch Regen- und Schnee- 
affer-Gifternen aushelfen; denn der Höhenzug jelbft ift wafferarm, 
w gewährt in feiner baumlofen Dede, felfigen Zerklüftung und 
sririimmerung, wie der Karft, meiftentheils ein trauriges Anz 
yen. ’ 

Im Thale des oben genannten Baches aufwärts reitend, nahm 
> Maffe Iofer Steine, welche den Boden bededten, fo zu, daß die 
‚getation dadurch faft erdrücdt wurde, und nur einige dürre Gras— 
hel noch zwifchen den Steinen hervorragten (e8 war am 1. Juni, 
0 hatte jchon die heiße, Alles verdorrende Sahreszeit begonnen). 
x Table Kalffels umher war voll Höhlen, die theils fichtbar 
tden, theil8 nur dur den hohlen Klang des Pferdetrittes ſich 
riethen. Dennoch war die ganze Landjchaft voll Ruinen von 
chen, Schlöffern, Ortſchaften, oft von fehr bedeutenden Umfange 
D von fehr folider Bauart, ein Zeichen einftiger fehr ftarfer Bes 
kerung, über die Sahrhunderte hindurch ſich furchtbare Schickſale 
übergewälzt. | 

| Nah 8 Stunden Ritt auf den fchlechteften Pfaden wurde un: 
Meinem Baume eine furze Raft gehalten, wo die Reſte eineg gro— 
Gebäudes mit noch ftehenden Säulen und andere fehr ſchöne 
npelrefte überrafhten. Kine Menge Bogengewölbe von ſchön 
auenen Quadern ließen auf eine Kirche oder vielleicht einen ein— 






















# H. Guys, Statistique du Pachalik d’Alep 1. c. p. 9. 
) Klöden, in Berl. Mon.-Berichten. 1842. ©. 32 u. f. 


4 :- Mmummm2 


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1 


* 4J 
1652 Weft-Aften. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 48. 


ſtigen coloſſalen Khan zurückſchließen. ine halbe Stunde weiter 
traf man große Gifternen mit vortrefflihen Waſſer; fte liegen am 
Ende des fehr fruchtbaren Thales einer Hochebene des Kalafa, wo 
mehrere Dörfer mit guten Aderfeldern umher und in der Nähe das 
Dorf Däna, die Karawanen-Station, wo das Nachtquartier ger 
nommen wurde. Milch umd frifcher Kuchen aus Weizenmehl weg 
hier die Erfrifhung, die gereicht werden konnte. 

Am 2. Juni febte Ruffegger auf geradenr Wege der — 
Ben Hauptſtraße von Däna feine Wanderung bis nach Aleppo 
fort. Schon um 2 Uhr am Morgen begann der Ritt durch dies 
jelbe öde, monotone Landſchaft, die nur unzählige Trümmer dat; 
bot, zwifchen denen man über abwechfelnde Fleine Plateau 
emporfteigt, die fih terraffenartig eins über das andere erh 
ben, hie und da mit einem Fleinen Dörfchen voll Armuth befe 
und theilweife mit mageren Kornfeldern bedeckt. Obwol der Bo 
an manchen diefer Stellen auch recht fruchtbar zum Anbau fer 
würde, jo liegt er doch wegen der Armuth der ftet8 geplagter 
Dörfler in feiner Eindde%) da; alle Fellahs pflegen hier in de 
Negel ihren Aderbau nur mit Unterftüßung der reihen Aleppine 
fortfegen zu fünnen, die ihnen Gapitalien zu Adergeräth und Aus 
faat liefern, jowie Vieh zur Düngung und Bepflügung, dagegei 
fie ih an der Ernte betheiligen, und dem Paſcha nur die Steu— 
für die wirklich bebauten Felder bezahlen, die fie dann jo fparjan 
als möglih bebauen, weil ihnen vom Ganzen nur jo viel übri 
bleibt, daß fie ihr Leben damit friften Fönnen. Bon einer ſumpf 
gen Eifterne, wahrfcheinlich von Terab (Deerhab ſchreibt Ruſſ 
egger)®) aus, wo fich die Plateauhöhe am höchften erhebt, Fon 
man in größter Ferne fchon das Minaret der alten Citadelle di 
Aleppo erfennen; aber noch hatte man wieder ein Hinabftei 
über terraffenartig fih erhebende Plateaus des Kalafa abwärts Zu 
großen Wüftenebene von Aleppo, die ſich nordwärts bis Zu 
Fuß der Berge von Aintab ausdehnt, füdweftwärts bis zu d 
Höhen des Dſchebel el-Ala und oftwärts bis zu dem Bette de 
15 Stunden von Aleppo fernen Euphrat. Kaum iſt dieſe au l 
dehnung von geringen Hügelzügen unterbrochen. | 

Die ganze Aleppo-Ebene liegt aber weit höher. ale h 
Drontes-Ebene bei Antiochia, die kaum um 300 bis 400 Fuß ®d 



























%*) Aucher Eloy, Voy. 1. c. I. p. 169. 
5) Ruſſegger, Reife. I. 1. ©. hal, 


Das Kalffteinplateau von Aleppo. 1653 


Reeresfläche überragt; leider ift von Aleppo noch Feine Höhen: 
teffung befannt, da aber Damascus über 2,300 Fuß über dem 
Reere liegt, jo können wir faum die abjolute Höhe der Aleppo— 
Matenus niedriger als 1,200 Fuß Ihäßen, da dag Nivellement 
homſons, bei Gelegenheit der Euphrat=- Expedition ausgeführt, 
ie Landeshöhe zwiſchen 1,100 bis 1,300 Fuß feftftelt. Noch 
jaren 2 Stunden Wegs nöthig, um die Stadt zu erreichen. Nur 
me halbe Stunde von ihr zeigte fich eine große gemauerte Gifterne 
it trefflihem Waſſer. Bon diefer Stelle ließ fi) die ganze Wü— 
enfläche, in deren Mitte die Stadt erbaut ift, überfehen, die von 
ter großartig fih am linken Flußufer des Kuweik ausdehnt. 
Die auf diefer ganzen Route von Hartim über Däna big 
leppo fortgefeßte, in ihrer ganzen Breite jehr einförmig blei- 
ende, an 25 big 26 Stunden breite Plateaufläche diefes nörd- 
hen Syriens ift ein für das Auge, wie für den Wanderer er— 
tidendes Kalffteinplateau 6) von einem weißen, fehr höhlen— 
eihen Kalfftein, an deffen Rande die Berge nicht höher ale 
ichſtens zu 1,500 Fuß relativer Höhe fih hie und da erheben. 
sein vorherrjchender Character ift Hochebene, wild, Fahl, ein 
Jehäufe von Steinblöden, dazwifchen meift vegetationg- 
yere Steinflähe, gleich dem öden Karft zwifchen Laibach 
nd Trieft, der an vielen Stellen durch feine unfäglich zerklüfte- 
n Steinblöde und Schichten, die jedoh mehr ing Graue als 
s Weiße übergehen, auf ung bei dem Uebergange über denfelben 
(ehr den Eindrud eines wahren Zodtenfeldes voll riefiger Kno— 
\en und Gebeine, oder theils gefhichteter, theils zerftreuter Holz— 
ufen, womit die ganze Oberfläche bededt war, machte, als den 
ner Erdoberfläche. 
Das Streihen der Schichten, nah Ruſſeggers Beob— 
lung, war vorherrfchend von Nord nad) Süd, alfo ganz in der— 
ben Rormalrichtung aller drei weftlichen, unter fih parallelen 
iandgebirgsfetten; dag Fallen war meift gegen S. O. in eis 
im Winkel von 20 Grad, doch fehr wechfelnd und voll Störun- 
MM. Der ganze Höhenzug des Kalaka bildete mehrere Pla— 
aus, die ſich terraffenartig von Weft nach Oft anfteigend er— 
ben, deren Höchftes fich weiter nach Oft wiederum fanft gegen 
& Hochebene von Aleppo verflaht. Auf diefen Plateauftufen, wo 











































1654 Weſt-Aſien. V. Abteilung. 11. Abſchnitt. 9.43. 


Negen und Winde oft fehr ftürmifch und heftig vorüberſtreichen, 
um die verdiinnten Lüfte des trodenen inneren Continentalelima's mit 
den fchweren, feuchten und dichteren Meerestüften zwifchen Oft und 
Weſt auszugleichen (f. oben ©. 1643), kann die Verwitterung umd 
Auflöfung des Gefteins und die in den gejchüßteren Stellen ſich 
bildende Dammerde nicht völlig gehindert werden. "Da herriät 
dann eine üppige Vegetation, welche durch das fonft herrliche Elima 
ungemein begünftigt wird. So treten kleine Dafen zwiſchen gre: 
Ben, nackten Wüften hervor, und auf den nur wenig mit Erde be 
deckten Kalkfteinflächen Fönnen Blumen und Kräuter emporfchießen 
und gedeihen, die für folchen Boden geeignet find. Als Theodoi 
Kotſchy Anfang März von Dana nad Aleppo auf den abjchem 
lichſten Steinwegen, voll natürlicher Höhlungen, die noch durch di 
Huftritte der Karamanenthiere auf dem Elippigen Steinboden Zi 
vielen Taufenden von tiefen Löchern ausgearbeitet waren, feine Weg 
verfolgte, war diefe Fahle Oberfläche doch mit den fchönften groß 
blühenden gelben Orocus und anderen Blumen bededt. E 
Eben bier, im Often von Däna, liegt die höchfte“diefer Flip 
pigen Blateauftufen, die Hochebene der Station 
(Deerhab bei Ruſſegger, Terob bei Rouffeau, Terab at 
Berghaus Karte), Gegen ©.D. zeigt das Hinabfteigen — 
unverkennbar die Folge wiederholter Erderſchütterungen 
Höhlen, Gebirgsbrüchen, tiefen Spalten und ein gänzliches >= 
einanderwerfen der Schichten; nicht eine vultanifche Region, fon 
dern ein durch plutonifhe Kräfte furchtbar bewegtes m 
zerrütteteg Terrain. Im Jahre 1822 wurden beide 4— 
Antiochia (ſ. oben S. 1206) wie Aleppo, und das zwiſche 
beiden liegende Land durch dag furchtbare Erdbeben gänzlich ver 
wüſtet; in der Nähe von Antiochia eröffneten fich tiefe Spalte 
aus denen fih heiße Waſſer ergoſſen, die fich jpaterhin wiede 
gefhloffen haben. Aleppo wurde in demfelben Fahre 3 | 
13. Auguft an 40 Tage durch die heftigften Erdbebenftöge »o 
Grund aus zerftört; die meiften Stöße waren perpendieulär, | 
daß alle Gebäude in die Höhe geworfen, in fish felbft zufammen 
ftürzten, jelbft das Gaftell in der Mitte der Stadt; ein Zeiche 
unftreitig von dem nahe, obwol in der Tiefe liegenden Hitzheerd 
aus dem ſich die hebenden Gewalten der Dämpfe entwickeln. Bo 
einem Eruptiongfeffel oder Krater ift in der Umgegend zwar nicht 
zu jehen, aber das Hervordringen vulcanifcher Gefteine, zumal do; 
bafaltifhen und Tuffmaffen, läßt fih an mehreren Stelle 


k: Die Platenuterraffen Syriens. 1655 


inter den oberen Schichten des Grobfalfes in der Nähe von Aleppo 
vahrnehmen, zumal an einer jehr großen Erdfpalte der erften 
erraſſe, weitlich von der Stadt, die fehr. wahrscheinlich ebenfalls 
urch Aufrig großer Erdbeben entitanden fein mag. Leider fehlt 
ie genauere Beobachtung in den verfehiedenen Perioden diefer Na: 
urphänomene; aus dem Alten Jahrhundert. hat fich bei Gelegenheit 
iner jehr furhtbaren Erderfchütterung in der Nähe von Aleppo 
edoch Die Nachricht erhalten, daß dabei an mehreren Stellen zu: 
eich die hellen Flammen aus den offenen Spalten hervor: 
rachen. Die ganze Intumescenz der aleppinifchen Pla— 
eauftufen mag daher zwifchen den weftwärts hoch emhorgeho: 
nen Dreidoppelten Libanon-Syftemen der Gebirgsparalz 
ele und der oftwärts tiefften Einfenfung des von Nord nak Sid, 
injehneidenden, mittlern Euphratlaufeg, diefen plutoniſchen He— 
Jungen ihr Dafein verdanken, die ſüdwärts durch den ganzen ſy— 
iſch-arabiſchen, den Hauran begleitenden, gewölbten Plateaurücken 
is zum gleichartigen Hochlande des arabifchen Nedſchd ſich den 
talogen Bildungen der innern arabijchen Halbinfel anzuſchließen 
heinen. 

Am weftlichen Fuße der höchften Terraffenftufe von Terab 
ehnt fich eine zweite Terraffe von Bedeutung, die von Däna”), 
us, die, von Hochebenen unterbrochen, von nadten Hügelzügen 
urchfeßt, einft fehr bevölkert gewefen fein muß, wie aus den Rui— 
en hervorgeht, mit denen fie (meift aus der Kreuzfahrer-Zeit) faft 
anz bedeckt erfcheint. Diefes Plateau, rings umgeben von einem 
reife kahler Berge ift mit einer fruchtbaren, bebauten Ebene be— 
set, von der man über einen ftarfen Abfall und durch wüßte, aber 
inesweges fehr tiefe Thäler unmittelbar auf die antiochifche Ebene 
AmE und zum Drontes hinabgelangt, wo der Kreidekalk— 
ein, welcher den Kalak überlagert, gänzlich verfchwindet, und 
ſt weſtwärts des Dſchisr el-Hadid mit feinen eigenthümlichen 
‚erfteinerungen (Pentacriniten, — u. a.) und Feuerſtein— 
ſtern wieder hervortritt. 

Söüdwärts des Kalafa, nach dem Innern des Hochlandes und 
gen SW. zum Dſchebel Ala und Dichebel Niha, liegt ein eben 
verworrenes und zerrüttetes Land, unter deffen Kalkfteinoberz 













Ag 


= 


43 


197 Bneanee, Neite a. a. O. Th. 11. ©. 446; W. Ainsworth, 


* 



































1656 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 43, 


fläche aber einzelne augitiſche Feldſpathgeſteine nach oben hervor— 
brechen 8). | 
Die Ebene, in welcher die Stadt Aleppo liegt, fenkt ſich 
zwar von der TZerab-Terraffe flach gegen Oft hinab, aber fie 
liegt doch immer noch hoch genug über der Euphratebene, ja fie 
fteigt nordwärts gegen den Dſchebel Semän und, wie der Lauf 
des Kuweik zeigt, gegen die Berge von Aintab noch immer hör 
her auf; daher fie frijche Bergwinde, ein fehr gefundes Klima, 
reine Lüfte, Feine fumpfigen, fowie falzigen Ausdünftungen hat, nicht 
fiebererregenden Ausdünftungen unterworfen ift, wie viele der nie 
deren Umgebungen, auc nichts von den Euphratüberſchwemmungen 
oder dem Sandftaube Mefopotamiens, gleich etwa der Niederung 
des Nillandes, zu leiden hat. 1" 
Dieſe Hochebene von Aleppo, nah den füdlichen Hügel " 
zügen el-Aswad- Ebene genannt, deren Natur wir auf den 7; 
Südwegen nah Balmyra Fennen lernten (f. ob. ©. 1435 —1442), 
zeigt fih weftwärts fanft erhebend als. weißen Boden oder doch 
als wafferarme, leicht vertrodnende Grasflähe. Sie zeigt viel 
Grobkalk und dazwifchen in Schichten und Klüften viel verbreizT, 
tete Thonlager. Verſchieden davon ift das Gebilde von pluto— 
nifchen gleichartigen Maffen, die über jenen oder in den Vertie— 
fungen ihrer Bodenflächen hervortreten. Es ift ein bafaltifche® 
Geftein mit Grundmaffe von Feldfpat und Augit; Dlivine fonnte” 
Nuffegger darin nicht finden; an manchen Stellen gewann e— 
eine porphyrartige Structur, gleih Augitporphyr, mit 
glafigem Zeldfpat oder mandelfteinartig geftaltet. Auch wird das 
Geftein hie und da trachytiſch, porös, mit eingefprengtem 
Kupfers und Eifenfies. Alles weift auf plutonifhe, dur 
Schmelzung entflandene Bildung hin; wo fie mit den Thonlagem 
in Conflict getreten, hat fie dieſe durch Feuerglut in eine rothe 
Biegelfteinmaffe verwandelt, die den Boden an vielen Stellen 
jehr gleichartig färbt. An zwei Stellen hatte Ruffegger an de 
Straße von Antiochia nah Aleppo ſolche plutonifhen Gebilde 
jehr deutlich wahrnehmen fönnen, die zwifchen dem Grobfalt und) 
dem Thon hervorgebrochen waren, auf das frühere Thonlager ich 
verbreiter hatten, ſpäter erft vom Grobfalfe überdedt wurden. 
Auf ſolchen Zufammenhang mit dem tiefern plutonifchen Hit 
heerde deuten auch am Nordfuße der Plateaubildung die heißer 





”»®) Ruſſegger a. a. O. I. ©. 437. 


Die vier heißen Badquellen el-Hammam. 1657 


Quellen im Thale des Afrin zu el-Hammam, die fhon frü— 
her von Burkhardt erwähnt wurden (j. oben ©. 1619). Der 
Boden, aus dem fie nur etwa A400 Fuß über den Meere hervor: 
treten, ift, nah Ains worth, baſaltiſches Geftein, oder, nad) 
Nuffegger, Augitporphyr. Sie follen, nach ihnen, erft jün- 
gerer Entftehung, eine Folge von verjchiedenen Erdbeben 
fein. Diefe Nachricht erhielt Ainsgworth®) von einem euro- 
päifchen Arzte, der im Dienfte Ibrahim Paſcha's ftand. Er führte _ 
4 verfchtedene Quellen an; die, welche bei dem lebten Erdbeben— 
ftoße entftanden war, hatte eine Temperatur von 30° Reaum. (99° 
5° Fahrh.); in ihr lebten Fröſche, Schildfröten und Conferven; 
die zweite Quelle war bei einem frühern Erdbeben erfchienen, 
und hatte 29° 64 Reaum. (98° 7° Fahrh.); fie entwidelte Schwe- 
felwafferftoff, und ift daher wol diefelbe, die Burkhardt an- 
gab. Die dritte und die vierte Quelle hatten 29° 35° und 
20° Reaum. (d. i. 98° und 77° Zahrh.) Temperatur und waren 
ohne Gasentwidelung. 















5) Die Nebenmwege und Zwifchenftraßen durch dag in- 
nere Plateauland nah Aleppo. 


Die Querwege, welche noch weiter füdwärts der Däna- 
‚Route führen und meift von Harim über die genannten Statio— 
nen Selfin, Armenaz, Keftin begangen werden, verzweigen fich doch 
auch noch auf mande Zwifchenftraßen, welche für die Natur 
des Plateaulandes zwar Feine neue Aufichlüffe ‚geben, aber öfter 
‚genommen werden, weil die Umftände hie oder da auf den anderen 
‚Routen Hinderniffe in den Weg legen, wie dies häufig mit Trup- 
pen des Gouvernements gefchieht, denen zu begegnen fehr bejchwer- 
lich zu ſein pflegt; oder durch Wegelagerer an der einen oder an— 
dern gefährlichen Stelle oder durch locale Rebellionen der ſehr tur— 
bulenten Bewohner; zuweilen geſchieht es auch von erfahrenen Rei— 
ſenden, welche die Reife ſchon öfter wiederholt haben, um der lang— 
weiligen Monotonie der Hauptrouten aus dem Wege zu gehen. 
Diefe Nebenrouten und Zwifchenftraßen find aber bei man: 
gender genauer Fartographiicher Aufnahme öfter ſchwierig zu ver: 


‘| 2) W. Ainsworth, Researches in Assyria etc. London. 8. 1838. 
P. 295— 296, Note; Ruſſegger a. a. O. ©. 456, 459 u. f. 


1658 Weft-Afien. V. Abtheilung. I. Abfchnitt. S. 48, 


folgen, zumal da auch die Schreibung der Namen oft als ſehr ir— 
rig hinzukommt, daher wir ſie auch nur für künftige Berichtigung 
nachfolgender Beobachtung kurz verzeichnen. 


A. Lieutnant Colonel Squire's Rückweg von Aleppo nach 
Antiochia (1802) 800). 


Mit einer kleinen Karawane verließ er Aleppo, am 3. Suni, 
über Khan Tuman, um am Abend zu Kefr Jaun zu raften. Am 
4 Suni früh 6 Uhr z0g er weiter gegen S.W. über viele Dorf— 
ruinen nach Zerdaneh (Zerdany bei Squire), wo viele Gifter: 
nen; dann über Namadan und Mittags nah Ma’arrat en: 
Nisrin, wo aber die Pet war; man ging alfo über fleinigen 
Felsboden 1 Stunde weiter Durch Dlivenpflanzungen an vielen 
fünftlichen Tells vorüber, durch felfige Thäler voll Feigenbäaume 
und Brunnen (einer Yin el-Razi genannt) und zwifchen Bergen am 
Dorf Ashat vorüber, und erreichte das Nachtlager, das nicht genannt 
wird, aber ſchon zu den Vorhöhen des Dfehebel Ala gehört zu haz 
ben fiheint. Dann am dritten Tagemarſche, den 5. Juni, - 
wurde gegen N.W. in 2 Stunden das große Dorf Elmanas, of 
fenbar Armenäz (f. oben ©. 1639) erreicht, dag am Urfprunge 
eines langen, von D. gegen W. ziehenden Thales liegt, an deſſen 
Nordſeite das Dorf Bayardes paſſirt wurde. Bon den nahen, mit 
Obſtgärten befebten Bergen fchaute man fihon hinab in die Oron— 
tesebene, ehe man noch Salchhin, oder Selfin, erreichte. Bon den 
benachbarten Bergflüften wurde den Reiſenden ein Geſchenk an | 
Schnee zur Erquidung gebracht durch den Scheich der Neiterescorte, 


welche die Karawane durch das unfichere Gebiet bis zu der Didier 


el-Hadid begleitete, von wo dann Antiohia am 6. Juni bald 
erreicht ward. — 


B. Ali Bey's Weg von Aleppo nach Antiochia (1807) 9 
verfolgte in einer etwas abweichenden Richtung ebenfalls den Weg 


bis Armenäz, das er Armana nannte. Er verließ Aleppo am Tun 


26. September und Fam nah 3 Stunden Wegs bei Weberfteigung 
der dortigen höchſten Plateauterraffe von Terab, bee 
das Dorf Tadil erreichte, zu einer Stelle am Wege, wo eine 





r)EL. Col. Squire, Itin. bei Walpole 1. c. p. 343—346. 
) Ali Bey, Trav, Il. p. 298 — 301. 





Nebenſtraßen durch Nordſyrien. 1659 


ſenkrechte Vertiefung, wie eine künſtliche, in ovaler Form ſich zei— 
gende Grube von 100 Fuß im Diameter und 40 Fuß Tiefe ſich 
aufthat, um welche eine Gallerie halbwegs hinab zu mehreren Höh— 
len führte. Die Muſelmänner hielten dies für eine verſchlungene 
Stadt; wahrſcheinlicher, was ſchon A. Ruſſell meinte, der dieſe 
Stelle zuerſt am genaueſten beſchrieben hat, iſt eg ein Erdfall?). 
Die Chriſten in Aleppo hielten es für einen alten Circus zu Auf— 
bewahrung wilder Beftien zu Kampfipielen. Ali Bey ließ eg uns 
ausgemacht, ob es ein Gefängniß, eine immenfe Eifterne oder eine 
Gruft mit Satacomben gewefen. Auf Roufjeau’s Karte ift diefe 
Rocalität durch „„el-Houte, reste d’un ancien Cirque“, bezeichnet. 
Col. Chesney?) fagt, diefe Stelle, welche man das „ver— 
funfene Dorf“ nenne, liege 4, Stunde in SW. von Aleppo 
und habe einen Durchmeffer von 150 Fuß, eine Tiefe von 70 Fuß, 
und fei, obwol fie faft wie von Menfchen gebildet ausfehe, doch auch fehr 
unwahrfcheinlich der Krater eines erlofchenen Vulcans. Da dort Feine 
Laven bemerft werden, möchte e8 noch eher ein Erdfall fein; denn 
G.Rodbinfon* will, wie fhon AU. Ruſſell, ringsumher hori- 
zontale Gefteinsfhichten von 10 bis 15 Fuß Mächtigfeit bes _ 
merft haben; er maß 500 bis 600 Schritt am obern Nande im 
Umkreiſe; viele Steinblöde find in die Tiefe hinabgepoltert, 
Weftwärts vonda wurde das Dorf Terab durchzogen, dann folgten 
Ihöne Ebenen, mit vielen Dörfern befeßt, gegen S.W. wurde das 
Dorf Hazemi (Hazzano bei Rouffeau) erreiht und zu Marta- 
houa, wol richtiger Martawäan, das Nachtlager genommen. Auf 
dem ganzen Wege lag alles voll von Ruinen, zwiſchen zahllofen 
Eifternen, Säulenftüden und anderen architectonifchen Neften, auf 
denen auch viele Inferiptionen bemerkbar waren, aber alles feit 
Sahrhunderten fo von der Natur überwältigt durch VBerwitterung, 
Ueberdeckung und Weberwucherung, daß wenig Zufammenhang zu 
erfennen war. | - 
Am 27. September ging eg durch ſchöne Gulturebene, über 
Anhöhen mit Dlivenbäumen Depflanzt, wo die Stadt Armenäz 
erreicht wurde. Unfern von da Fonnte man. von den Höhen gegen 
N.N.W. in 3 Stunden Ferne den Seefpiegel gegen fein Nordende 


) A. Ruſſell, Naturgefch. von Aleppo. Göttingen, 1797. Bd. J. ©. 73. 
°) Colonel Chesney, Expedition for the Survey of the Rivers 
| Euphrates and Tigris. London, 1850. 4. I. p. 410. 

‚*) G. Robinson, Trav. in Syria. chapt. XV. p. 268. 


— ii ne 


— 


1660 Weft-Afien. V. Abtheilung. II Abſchnitt. $. 43. 


vor Karamürt erfennen. Um 3 Uhr wurde das rechte Ufer des 
Drontes bei dem Dorfe Hanezi erreiht, wo der fanfte Lauf 
des Fluffes, der hier eine Breite von etwa 100 Fuß und eine Tiefe 
von 4%, Fuß zeigte, in einem lecken Holzfahne überfchifft wurde. 
Die Ufer des Stroms fliegen mit thonigem Schlammboden an 
16 Zuß fteil empor, das Waffer war voll Fifhe. Die Lage des 
Dorfes und diefe Furth, welche fonft von Feinem andern Reifenden 
genannt wird, muß zwifchen Deir Kuͤſch und oberhalb der Dſchisr 
el-Hadid liegen, wohin der Ort auch in Berghaus Karte einges 
fchrieben ward. An nächften, dritten, Tage (28. Sept.) wurde 
Antiochia erreicht. — Man fieht ſchon aus dieſen beiden Routierg, 
wie mannigfaltig die Zwifchenwege und Nebenrouten ausfallen 
fönnen, und wie die Jahreszeit auch einen großen Einfluß auf den 
verfchiedenartigen Anbli der Landichaft ausübt, je nachdem man 
im März, wie Th. Kotſchy, dort die Frühlingsflur mit ihrem 
Blumenfchmude erlebt, oder mit Ruffegger in der Mitte deg 
heißen Juni, wo ſchon Alles verfengt ift, nur von den nadten, 
weißen Kalffteinfchichten geblendet und ermüdet wird, oder nach dem 
erften Herbftregen Ende September. mit Ali Bey jchon wieder 
überall grüne und ſchön bebaute Ebenen und Thäler erblidt. Noch) 
eine andere, neuefte Route von dem Conſul Neale ift ung im Jahr 
1850 mitgetheilt, welche beweifet, daß auch hier, wenn auch nur 
hie und da einmal, einiger Zortfchritt im Anbau des Landes wahr: 
zunehmen ift. 


C: 5%. U. Neale's Route von Antiochia nad) Aleppo (1850) 5), 


Er legte von Suedieh diefen Weg über Antiohia am erften 


Tage in 8 Stunden Zeit (22 engl. Miles) bis zur eifernen 
Brücke zurüd, wo er am Zollhaus Halt machte. Es war in der 
Mitte Februars, die Zeit der Jagden, und Ueberſchwemmung des 
Orontes meilenweit, welcher ſelbſt einen Theil der Brücke unter 
Waſſer ſetzte, ſo daß man 3 Stunden lang immer durch Waſſer⸗ 
ftellen reiten mußte, die dem Neiter zu gefahrvoll fein würden, 
wenn man nicht durch Bauern über Hügel und höhere Dämme ge 
führt werden könnte. Biel Wild war umher verfammelt, und felbft 
Schaaren der fonft fo feltenen Franfoline (Perdix fran coli 
dag Rothhuhn) zeigten ſich. 


8°) F. A. Neale, Syria. p. 83—9. 





Neale's Nebenroute. 1661 


Zweiter Tagemarſch. Von der Orontesbrücke durch die 
nahe Ebene und die erſte Stunde Aufſteigens über grüne Anhöhen, 
voll von Heerden, zwiſchen denen einige Zigeuner ihre Lager 
aufgeſchlagen hatten, wurde in einer nahen Thalſenkung auf frucht— 
barer Ebene die moderne Anlage Yeng Chiec bei Neale, wol 
richtiger Seni Tſchiftlik, d. h. Neue Meierei, bejucht, welche 
Osman Paſcha von Aleppo im Fahre 1844 eingerichtet hatte; 
weite Maulbeerplantagen und Baummollenpflanzungen 
gediehen hier vortrefflih. Die flattlich erbaute Wohnung des 
Paſcha Nazir, d. i. des VBerwalters, erhebt fih über die 
niederen Hütten der anderen Umherwohnenden, und ein tiefer, reis 
Bender Bergftrom war von großen Heerden Enten und Gänfen bes 
febt. Hier nahm Neale fein Frühftüd ein (follte dies der Buraf- 

Bach Thomfons fein und die Anlage, die er fihlechtweg Tſchiftlik 
nannte? f. oben ©. 1648). Weiterhin über Flächen und Defiles, 
‚son Turfomanen bebaut, an Stadtruinen, Gazellenheerden und ein- 
zelnen Gärten vorüber wurde Däna erreicht. In diefer Gegend 
hatte Ibrahim Bafcha 6) wiederholt Kolonien von Landleuten 
angefiedelt, um die fo ganz wüfte gewordene und verödete Land- 
Ihaft von neuem in Flor zu bringen. 

Der dritte Tagemarſch führte nah Aleppo über ſehr 
lange, einförmige Ebenen und mühfam zu erfteigende rauhe Klip- 
pen voll Steinblöfe, an denen man fich die Anie leicht zerftößt, 
zwiſchen denen die tief ausgetretenen, höchſt unficheren Wege hin- 
durchführen, bei gräßlicher Hibe von Terraffe zu Terraffe ohne Auf 
hören, bis man zum Troſt von der höchften derfelben in der Ferne 
die Minarets von Aleppo erblidt. Der Boden war geborften, 
die Haut fihälte ſich bei der trodenen Hige vom Gefichte ab. Ganz 
ermattet erreichte man den Fuß der Berge, nahte fi dem Caſtell 
der Stadt Aleppo mit ihren hundert Minarets und ihren zahllofen 
Domen, und durhritt nun noch die langen Häuferreihen bis zu 
den Gärten (Boftans) des Chriftenquartiers der Vorſtadt (Kittab). 

Die ganze durchzogene Plateauftrede, war Ains worths An— 
icht 7), Fünnte nur durch Macadamifirung aufihrem holprigen, 
lippigen Wege für Wagen fahrbar gemacht werden, um fich eine 
| bequemere Transportftraße für Waaren nach Antiochia zu verfchaffen, 
was zu wiederholten Malen wol verfuht worden, aber niemals 
| 
| ©) W. Ainsworth, Notes im Journal of the Geogr. Soc. of Lon- 

don, 1841. Vol. X. P. III p. 515. ) Ainsworth 1. c. 














E| 
3 


| 


| 
\ 
14 


1662 Weft-Afien, V. Abtheilung, II. Abfchnitt. $, 43, 


ausgeführt ſei. Sobald der öftliche Höhenrand des Plateaus gegen 

Haleb erreicht wird, wo man die erften Minarets diefer Stadt er- 

bit, treten zugleich nad) den einförmigen Kalffteinklippen die er— 

ften plutonifchen Felsgebilde aus dem Thale des Kuweik-Fluſſes 

dem Auge des Wanderers entgegen, das völlig im Gontraft mit der 

vorigen Monotonie fteht, wie das Thal des Erdfpaltes, in 

welchem der Kuweik fich hindurchwindet, und zu menſchlicher Cul— 

tur und Anfiedelung geeigneter wird als der Blateauboden des 
weftlichen Reviere. Die Phyfiognomie des Bodens wird eine ganz 

veränderte. 





















D. De Salle 


hat auch, 1838, ungefähr denfelben Weg bis gegen Dana) 
zurüdgelegt, aber fo ungenau bejchrieben, daß daraus für 
topographifhe Drientirung Fein Gewinn gezogen wer— 
den kann. Däna ließ er am zweiten Tagemarſche, den 
11. September, aber links Tiegen, und zog an dieſer Station 
jüdlicher vorüber. Hier Fam er über eine Strede Wegs, auf 
der er noch ein bedeutendes Stück einer antifen Via Romana 
vorfand, die auch auf Rouffeau’s Karte von Tell akberin 
füddöftlich eingetragen, aber auf Berghaus Karte ausgelaffen 
if. Er fand fie mit großen Steinplatten belegt, die zwar irregus 
fair, aber gut zufammengefügt waren, und eine Viertelmeile weit 
anhielten.  Nechts von ihren Anfange zu Tell akberin zeigten Fi 
fich noch ſchöne römische, antife Ruinen, zu denen die Syrer einige 
Wohnungen und die Türken auch Bäder hinzubauten. Weiterhin Tu 
ragen dort noch 2 hohe Säulen empor, und 1% Stunde weiter 
hat fih zu TZouame eine antife Burg in fehr foliden Sun J 
erhalten. # 
Auf diefer Plateauhohe, wo —* in Menge, fehlt alles Sol 
zahlloje alte Bauwerfe, deren Deden und Plafonds zuweilen aus Fi 
Steinplatten von 15 bis 20 Zuß im Diameter beftehen, haben fih = 
erhalten, fowie viele bequeme römiſche oder griechiſche Wohnhäuſer 
aus guter alter Zeit. Mi 
Ein Heiner Ausflug führte De Salle von hier zu einem 
Deir Ennehaman (fol Kriegsftadt heißen‘), mit einer Eleinen 
byzantinischen Kirche, welche von Bädern, Steinhäufern und Stein— 
ruinen einer wahren Petra umgeben if. Von der Höhe diefer 


808) De Salle, Peregrin. 1. c. p: 184—189. 


De Sales Weg nad) Aleppp. 1663 


Ruinenhaufen zählte der Reifende im nahen Umfreife 15 andere 
Ruinengruppen von Burgen, Gonventen, Kirchen, Schlöffern und 
Gitadellen, alle aus coloffalen Quadern, in ſchwerem, unornamenz 
tirten Styl erbaut, oft aus Monolithen beftehend, nur mit einigen 
Säulenreften. Hier verweilte De Salle und war erftaunt über 
die einftige Bevölkerung, die dazu nothwendig war, alle diefe Baus 
ten aufzurichten. Diefe neue, von ihm eingefchlagene Route fcheint 
früherhin noch von feinem andern europäifchen Neifenden begangen 
zu fein; fie beweift, wie Vieles bis heute noch in Syrien unbes 
kannt geblieben if. Auf Roufjeau’s Karte kann es auffallen, 
daß die römische Pflafterftraße direct gegen den Cireus ge— 
richtet ift, den Ali Bey befchrieben hatte. 

Am 12. September. Bon Touame entdedte De Salle 
gegen S. O. in weiter Ferne von etwa 3 Stunden Abftand fanfte, 
niedrige Bergzüge, welche die dortige Ebene von den palmyrenifchen 
Sanddiimen fcheiden ſollten. Die Steinwüfte ſetzte gegen Oft bie 
zur Ebene von Aleppo fort. Was er nah 4 Stunden Marfches 
dahinwärts die Ruine einer ungeheneren Vertiefung oder eines an— 
tifen Steinbruch nennt, in deffen Schatten er fein Frühſtück ein- 
nahm, könnte wol denjelben jchon oben genannten Circus, an dem 
>r ebenfalls vorüberfommen Fonnte, bezeichnen. Bon ihm erreichte 
se den Khan el-Afal, wo eine Viehtränfe, von deren Höhe er 
uerſt die Schloßthürme von Aleppo erblidte, die jedoch ſpäter 
wieder verſchwanden. | 
Denjelben Khan hat Rouſſeau's Karte als Khan ilzacal 
ingetragen, und Thomfon?) erreichte ihn, am 27. Auguft 1846, 


| 


yon Aleppo aus nah fihnellem Ritt in 24 Stunde in völliger 
Sinöde, die aber früher durch einen unterirdifhen anal, von dem 
‚och die Meberrefte vorhanden find, befruchtet wurde. In der Nähe 
ind er die Refte einer Via Romana, die, über dortige Hügel nad 
ntiochia zu führten. Auf dem Wege weiter weftwärts folgend, 
af er auf das Dorf Urim el-Kobra (bei Rouffeau) mit an« 
fen Bauwerken von Kirchen oder Tempeln und einem Wachtthurm, 
»r einen weiten Umblid gewährt. Der Weg zwijchen Eifternen 
n, die oft ſchwer zu vermeiden find, zwifchen den Kreidebergen 
ndurch, führte nach einer Stunde weiter zum Dorfe Urim es— 















. 





1664 Weft-Afien. V. Abtheilung, II Abſchnitt. F. 44, 


in fo großer Tiefe ſich befand, daß Thomfon es nicht mit ſei— 
ner geringen Vorrichtung erreichen Fonnte. -Diefer feltene Bruns 
nen fol 150 Fuß Tiefe haben, und liegt nur 1 Stunde fern vom 
Dorfe Uffaf, oder Aſak, wo man aus den bisherigen Kreidebergen 
der hohen Plateauterraffe heraus in die mehr offene, große Ebene 
von Keftin eintrat, von wo der Reifende weiter feine Wanderung 
zum Dſchebel Ala verfolgte, wohin wir ihn fchon früher begleitet 

haben (f. oben ©. 1575). E 




















8. 44 
Fünfundzwanzigſtes Kapitel i 


Die taurifche Nord- und die euphratenfifche Dftfeite 
des aleppinifchen Nordſyriens mit ihren dreifachen 
Stromläufen und Stufenlandfshaften. 4 
Ein einziger größerer Fluß ift e8, der das nördliche aleppiz 
nifhe Syrien in einem längern Laufe von Nord nah Süd, 
von den VBorhöhen des Taurus ſüdwärts an Aleppo vorüber 
bis jenfeit Kinnegrin gegen die palmyreniſche Wüſte hin durch— 
Schneidet, und dafjelbe natürlich in eine weftlihe und öſtliche 
Landſchaft fiheidet, von denen die erftere mehr dem Europäer— 
Verkehr, Teßtere mehr dem mefopotamijch »aftatifchen zugewendet if. 
Zwiſchen beiden bildet dag Emporium von Aleppo den einge 
gen verbindenden Mittelpunet des Verkehrs im dortigen Völkerleben, | 
und hat, wie im oecidentalen und orientalen allgemeineren Welt | 
verfehr fih aufrecht erhalten und eben dadurch feine große Ber | 
deutung gewonnen; denn im unmittelbaren Norden, wie im Süd 
von Aleppo ift diefer einftige Weltverfehr vollfommen in fein Grab 
verfunfen, wie das ganze Land umher, das einft auch eine große 
Gefammteinheit bildete, das in feine taufend Trümmer zerfallen 
und in feinem edleren geiftigen Leben völlig erftorben if... 5 
Wir haben bisher nur die weftliche Landfchaft durchwander 
e8 bleibt uns auch die dftliche in ihren weniger befannten Ber T 
hältniffen näher zu bezeichnen übrig, obwol wir den in gleiche 
Richtung gegen Nord nah Süd durhbrehenden Lauf DET 
Euphratſtroms an der Oftgrenze diefes nördlichen Syria TI 


Das aleppinifche Nordiyrien. 1665 


von früher begleitet haben, und uns daher Hier nur, auf jene 
gaben hinmweifend, auf das innere Land befchränfen werden 
die ſyriſche Borftufe des Taurus” gegen Mefopotamien mit 
m Euphratlaufe von Samofat, Rumkalah, Bir Balis big Thapfa- 
8, Erdf. Th. X. 1843. ©. 826-1115). 
Sier nimmt der gebirgige Norden des Taurusſyſtems zu- 
t unfere Aufmerkſamkeit in Anfpruch, weil von feinen füdlicheren, 
eingeren Berzweigungen alle Bewäfferung des nördlichften Syrien 
Sgeht. Im dem Thalgebiete des Ifrin, oder Afrin, find wir 
on von Welt her bis zu jeinem obern Laufe in die Nähe des 
Ihebel Semän hinaufgeftiegen, der mit feinen, von S.W. 
gen N.O. vorüberziehenden Bergen des Kalafa den Afrin, der 
8 dem höhern Norden gegen Süden zum Dſchebel Scheich Ba- 
fat anftrömt, nöthigt, feinen Lauf weitwärts zum See von An: 
chia fortzufegen. | 
Weiter in N.O. als der Afrin entjpringt der Kuweik, zwi— 
m Kilis und Aintab, der am Oftabhange deffelben Höhen- 
Jes feinen Lauf direct gegen Süd nach Aleppo fortzufeßen Fein 
nderniß, wie der Afrin, findet. Noch weiter in N.O., in den 
Irgen um Aintab, entfpringt der dritte Fluß, der Sadjur, 
anfänglich auch ſüdwärts der allgemeinen fyrifchen Senfung 
Zaurus herab folgt, aber bald durch vorliegende Höhenzüge, 
wie der Afrin gegen Südweft, fondern gegen Südoft zum 
phrat abgelenkt wird, in den er fich zwifchen den alten Trüm— 
ſtädten von Serabolos und Ciliza, der Eyrrheftife der Alten, 
mündet. _ 
Endlich fo folgt noch ein vierter, obwol Heiner Gebirgsfluß, 
Kerazin, oder Kerfin Tſchai, der noch weiter in NO. von 
tab in den höheren Bergen, weftlich von Rumkfala, dem Römers 
bß, nahe des Euphratdurchbruchs feinen Urfprung nimmt, und 
) einem kurzen Laufe, ebenfalls gegen Oft abgelenkt, unterhalb 
Fedſchik, das berühmte Schlachtfeld von Nizib (die Schlacht 
©. 24. Juni 1839, in der Ibrahim Paſcha ſiegte) umfließend, fich 
nündet. 
Der obere Lauf Ddiefer Flüffe entwidelt fi) aus wenig bekann— 
e Gebirgslandichaften des füdlihen Taurus, die im Norden von 
tab an den Quellen des Sadjur etwa bis zu 3,000 Fuß res 
a über den benachbarten füdlicheren Ebenen auffteigen, aber de— 
en abiolute Höhen noch nicht gemeffen, nur nivellirt find. Um 
Kia liegen die ſchon weit füdlicheren und niedriegeren Furdifchen 
itter Erdkunde XVII. Nnnnn 

| 


‚6 . 



















EB 
| 
1 



























1666 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 44, 


Berge um die Quellen des Afrin, die im Weften von Kilis und Ayı 
ihren Urfprung nehmen. t 
Die diefen Bergdiftrieten vorliegende aleppinifhe Hod 
ebene!0), auf weldher Aleppo und die vielen Ruinenorte verthei 
liegen, hat, nah Thomfons Nivellement, in den nördlich 
Landſchaften eine Höhe von 1,300 Fuß, in den ſüdlichen v 
1,100 Fuß über dem Meere, und die Bergzüge ragen hier Höchfte 
500 bis 600 Zuß über diefelben empor. Dieſe Hochebene zie 
fih z. B. von Aleppo nordwärts an, den Zuß der Berge U 
Aintab an 20 his 22 Stunden ununterbrochen fort und # 
Euphrat bei Bir füdoftwärts bis zu den Abdachungen untere 
des Dſchebel Semän in die Thäler des Afrin, deifen Waffe 
fpiegel weftlih von Baful und Gaftel Bafuet nur noch 500° 
Gefälle hat, bei Dfhindaris fhon in die Niederung el-M 
eintritt, die Faum noch 300 Fuß über dem Meere liegt. Di 
breite Ebene ift es, welche von dem öſtlichen Euphratufer geg 
Weſt nur von Kreideüberlagerungen verfchiedener Format 
nen überzogen ift, unter denen härtere Kalkfteinformationen‘ 
Betrefacten verbreitet find, durch welche, je weiter nördlich d 
weftlih, mehr und mehr plutonifche Gefteine, wie Trapp und & 
ſalte U), dann auch metamorphe, wie Feldfpathgefteine und and 
doch nicht über 500 Fuß hoch, wenn jchon als fteile Klippen, 
3. B. um Azaz, durch ihr Feilartiges Emporheben den Boden J. 
undulirt oder durchbrochen haben. Ueber dieſe Hochebene him 
dis zu den nördlichen Bergen find überall die kegelartig abg 
ten, ifolirten Tells verbreitet, von denen ſchon früher bie 
war. Diefe Tells find von 30 bis zu 170 Fuß Höhe geh 
und in fo großer Menge, oft von fo großem Umfang, daß Ci 
Efteourt fie gigantifhen Maulwurfshaufen (EV I: 
Araber, Hinks der Turfomanen) vergleiht, bei denen jede 
auf oder an ihnen ein Dorf zu finden if, ald wenn Diefe a 
gehörten. Diele von ihnen find natürlich, ‚viele aber auch Fünf 
und andere beides zugleih 12), da Ainsworth zumal viele Bi afı | 
blöde in ihnen bemerkte, die in den füdlichen Tells nur aus | 
nördlicheren bafaltifchen Gebirgshöhen dahin fommen Eonnten, w 
il 
10) Will. Ainsworth, Researches. p. 294; Lieutn. Col. Chesr 
Expedit. 1. c. I. p.41l. ") w. Ainsworth, Notes im Jor 


of the London Geogr. Soc. 1841. Vol. X. P. II. p. 517. J 
2) L. Col. Chesney, Exped. I. p. 411. 


Oberer Afrin-Lauf, Kilis, Ciliza. 1667 


ı Süden als anftehendes Geftein fehlen. Diefe konnten nur erft 
ech Transport als Rollblöcke dahin gelangen, wenn fie nicht 
u Wegihwemmung ihres weicheren Nebengefteing etwa am 
rt ihres Entftehens als feitere Kerne geblieben, um die fih dann 
dere, jüngere Schuttmaffen natürlich oder künſtlich anhäufen lie— 
n. Der Tell von Ak Dejavin?) ift hier beachtenswerth durd 
? Mauerruinen von gigantifchen Steinen, die auf dem Gipfel 
nes Kegels liegen. 


Erläuterung 1% 


er obere Sauf des Afrin mit der anliegenden Gebirgsgruppe 
Scheich Barakat und den Ruinen des Säulenheiligen 
St, Symeon (Kalaat Seman). 


Dieſer Afrin entſpringt in den kurdiſchen Bergen, in Weſt 
Kilis (oder Killis), Klis bei Niebuhr, zwiſchen Trapp- und 
altbergen, die in gerundeten Blöcken und Maſſen öfter ſäulen— 
g mit Wechſeln von Kalkſtein- und Kreidelagern hervortreten. 
Kreidelager!4), welches hier eine grünliche Färbung hat, 
t einen guten Bauftein, der zu den Bauten Ibrahim PBafcha’s 
Killis als gutes Material fehr geeignet befunden wurde, Auf 
niedrigſten Höhen der Taurusverzweigung, die fich ſüdwärts in 
Seitenthal der oberen Afrinzuflüffe eröffnen, ift diefe Stadt 
3 gut aus Stein erbaut, welche der Sitz des turfomanifchen 
vernements geworden war, wo hier Ibrahim Paſcha feine Ka- 
te verlegte. Nach Chesney foll fie 1,800 Häufer und 12,000 Ein- 
ner haben, jowie 23 Mofcheen, einige Bäder, aber nur geringe 
are befigen; ihre Einwohner find Kurden, Turfomanen und 
enier, die zugleich Agricultoren, Karamwanenführer und Laſt— 
ttreiber find. Die Stadt, nad) gemeiner Bolfsausfprache Klis, 
Niebuhr, an 13 Stunden im Norden von Aleppo gelegen, 
an der Stelle der alten Giliza des Itiner. Antonin. p. 189 
wen. 

| Uzaz (Unzas bei Niebupr)®), in SW. von Killig, nur 
















P) W. Ainsworth, Notes im Journ. J. c. X. II. p. 517. 
) W. Ainsworth, Res. p- 293; L. Col. Chesney 1. c. I. p. 422. 
? Niebuhr, Reife, 1. ©. 414. 


H Nnunnnn2 


1668 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 44. 


10 bis 11 Stunden in N.N.W. von Uleppo, ift eine Kaffabah, 
d. i. ein Marktflecken, der, in drei verfchiedenen Gruppen vers 
theilt, an 250 Häufer enthält, mit einem Tell, der noch größer 
als derjenige ift, auf welchem die Gitadelle von Aleppo liegt. Et 
befteht aus Kalfftein, hat 250 Schritt im Umfange an der Baſie 
und 90 oben um den Rand des abgeftumpften Kegel, der bis zu 
der Höhe von 120 Fuß auffteigt und fich recht zu einer Citadell 
eignete, von der man auf der Höhe auch noch Spuren von Mauer 
wahrnimmt, die noch zur Zeit Saladins und Timurg zu ſtar 
fer Vertheidigung dienen konnten. Azäz iſt das Sfäs mittel 
altriger Autoren, eine blühende Stadt mit Schloß, Tel Ifäs. 
und weiten Ländereien, dazu 300 Dörfer gehörten, deren Beſitze 
oft reiche Leute aus Haleb waren, und, wie es fcheint, zum Thei 
noch find. Im Sahre 962, vor der Periode der Kreuzzüge, ftam 
die Stadt in ihrer höchften. Blüthe. 963 wurde fie aber ſamt den 
Schloß durh ein heftiges Erdbeben zerſtört, wieder aufgebau 
im Sahre 1259 und durch Zartarenüberfälle von neuem verwüſte 
Sultan Bibars16) ftellte fie neu und fchöner wieder her. SH 
Gebiet, das, unter mehrere Präfecten vertheilt war, brachte den 
Herrſcher jährlich 800,000 Dirhems ein, und der Charadfch ihre 
Borftädte reicht hin, um jährlich 200 Mann Reiterei damit zu In 
terhalten, woraus fich ihre damalige Bedeutung ermeſſen läßt. a 

Droyſen hat diefen Ort in der großen Ebene nach jeine 
Abftande zweier Tagemärfche von den Amanifchen Ballen (Arria 
de Exped. Alex. M. II. 5) für den fonft unbekannten, große 
Lagerort Sochi oder Omchas (bei Curtius IV. 1, 3) geha 
ten 17), den Darius Codamanus in- feiner weiten. Ebene mit de 
großen Berferheere verließ, um die Schlaht am Iſſus gege 
Alerander M. zu führen. Noch ift diefe Gegend von Anzag, di 
Niebuhr auf feiner Karte in S.W. von Klis einzeichnete, do 
feinem andern Reifenden befuchtz fie entfpricht der Lage J. 
angegebenen Localität. 

Nur 3 Stunden in S. S. W. von Azäz liegen zu Bafuld 
Nuinen von zwei Klöftern und weniges weiter am Afrin- lu 
der hier auch bei niedrigem Wafferftande fich bis zu 200 Schri 
ausbreitet, das Caſtell Baſſuet, welches an der Weſtwendung di 
Stroms die Eingänge aus dem untern Thale de Afein un 



























29 a. v. Kremer, Beiträge zur Geogr. Nordſyriens. S. 36. 
17) Droyſen, Gefch. Alexander des Großen. 1853. S. 757, Note 14 


Dfehebel Semän, die St, Symeons-Gruppe. 1669 


v Niederung el-Amk zu deffen oberm Laufe und feinen Ge: 
rgsthälern beherrſcht. 

Südwärts diefer wenig befuchten Paßwege vom Caftell Bafs 
pet erheben fich die wie ein Damm zur Weftwendung nöthigenden 
ergzüge Dihebel Semän, die einft defto befuchter waren durch 
omme Bilgerzüge zu dem St. Symeonflofter und den umher- 
genden Ortſchaften, welche hier fehon längſt wieder in ihre Rui— 
n zerfallen find, aber einen’ bedeutenden Umfreis des Gebirgs— 
ges bedecken, der am nordöftlichen Ende des Kalafa ſchon frü- 
rim Obigen genannt, und, wie wir anführten, von Burdhardt, 
homſon und Eli Smith befucht, wegen feiner Firdhlichen mit- 
faltrigen Beziehungen ein Gegenftand größerer Aufmerkfamfeit 
8 zuvor geworden war. 

Aus Colonel Chesney's Karte ift der Bergzug, auf der 
efe merkwürdige Klofter- und Kirhengruppe zum erften 
ale mit einiger Beftinnmtheit eingetragen wurde, in feiner ſpe— 
len Abjonderung von den Umgebungen Amguli Tag, di. als 
e AUmgulisBerge, angegeben, die von den chriftlichen Bewoh- 
in nad) ihrem Kirchenheiligen genannt zu werden pflegen. Sehr 
sefwürdige Ruinen von Klöftern, Klofterzellen, Eremitagen, zum 
yeil in Felfen gehauen, traf W. Ainsworth 18) auf feinem 
ege von Weft her vor dem Orte Däna, das an der Süpfeite 
3 Dſchebel Scheich Barafat erbaut ift, an, und dafelbft auch in 
fen eingehauene Ueberrefte einer antifen Römerſtraße und 
Saffins zu Wafferfammlungen. 

\ Sn 5.8. vom Eaftell Baffuet, an der weftlichen Strom: 
gung des Afrinlaufes, im Abftand „von 4 Stunden, Tiegt 
fe Ruinengruppe auf der nördlichen Schulter der Höhen des 
heich Barafät, deifen fegelfürmige Höhe von Aleppo aus jehr 
pl ſichtbar ift 19), in einer felligen, ungemein traurigen Umge— 
9. Zwei Drittheile aufwärts zum Gipfel liegen die Ruinen 
Gonvente20), welche in ähnlicher Art fo häufig auch in an— 
en jüdlichen Gegenden des ſyriſchen Plateaus gefunden werden, 
welchen fih aber Feine fo beftimmte Sage aus früheren- hrift- 
en Jahrhunderten, wie an diefen, erhalten hat. Auch find hier 
















1841. Vol.X. P. III. p. 514. ?%) Alex. Ruͤſſell, Aleppo. 1. ©. 6. 
9) Bon. Chesney, Exped. 1. c. I. p. 423; fiehe die Zeichnung 
ebendaf, 


1 W. Ainsworthy Notes im Journ. of Geogr. Soc. of London. 





— 


— — — 






























1670 Weft-Aften. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. SAL 


die Ueberreſte einer ſchönen Kirche vielleicht beffer erhalten als fon 
anderswo und neben ihr das Hauptconvent St. Simed 
Stylites, ein vierediged Gebäu mit Flügeln, Doppelbogen un 
Kreuggängen auf beiden Seiten, mit den Reften einer nur Heine 
aber fehr fchönen Gapelle. 

Nahe dabei, nur /, Stunden gegen Nord, * ähnliche Ru 
nen, und eine kleine Stunde gegen Süd liegt auf denſelben grau 
Kalkfteinbergen eine ähnliche Gruppe von Trümmerreften alter Of 
fhaftenz die warmen Scwefelquellen zu el-Hammäm liegen m 
6 Heine Stunden fern von diefen Ruinen. 4 

Burkhardt?!) nennt die Hauptruine mit Kirche und Klofh 
oder Episcopalpalaft Deir Samaän, wo er bei den dort w 
- nenden Kurden gaftliche Aufnahme fand. Den ganzen Gipfel’ 
Berges, den man ihm auch Scheich Barafät (nah dem We 
eines Scheichs, das auf der Berghöhe fteht und nad) einem Heilig, 
Barafät genannt wird) 2?) nannte, fand er in einer Länge 
600 Schritt und in einer Breite von 170 Schritt mit den Ruin 
einft fehr ftattlicher Gebäude bedeckt, welche eine dide Mauer rim 
umgiebt. Die beiden Hauptgebäude fand er durch einen Hofran 
von 110 Schritt von -einander getrennt, Fonnte aber dag Inne 
derfelben nur"unvollfommen befchreiben. An der Oftfeite bemalt 
er die Ueberrefte eines Aquäducts, an der Weftfeite Ueberrefte ei 
breiten Pflafterweges, der zu einem 10 Minuten entfernt ſtehend 
Bogen, vielleicht dem Thoreingange einer Stadt, führte, von ® 
noch) mehrere Häufer übrig waren. Man nannte fie ihm Bokatu 
Die Pflaſterſtraße, die vom Bogen fortging, hörte an einem 8 
laftgebäude auf, das in der Mitte der Stadt fih erhalten hat 
Eine halbe Stunde nah S.W. von diefer Bofatur Tagen Ah 
fiche NAuinengruppen, die man Immature nannte, und di 
‚viertel Stunden weiter weftwärts noch andere, Filtire genam 
Diefe beiden leßteren wurden nicht mehr von den Kurden bewoh 
Die Gebäude glichen mehr europäifchen als aftatifchen Wohnbk 
fern, hatten viele Zenfter, fehräge Dächer, und die Mauern ruht 
meift auf bis 15 Fuß hohen PBfeilern und Säulen, deren Gapita 
wie die zu Deir Samän, nur plump und roh ausgeführt 1 | 
ren. In S. S.O. vom Deir, 1%, Stunden fern, ſteht eine ei 


* Burckhardt, Trav. p. 644—646; bei Geſenius Th. II. ande 
©. 1012—1018. ??). Wo Ainsworth, Notes im Journal oft 
—* —— Soc. 1841. Vol. X. P. Il. p. 513. 


% Deir Samagan nad Burckhardt. 1671 


ne, 35 Fuß hohe Säule, deren Bafis und Capital gleich der 
Bi zu Deir Samäan feine Infchrift zeigtz wenige Schritte von 

> bemerkte Burdhardt den Eingang zu einer weitiufetgen 
laindiſchen Höhle. 

Die ganze Umgegend dieſer Städtereſte, 2 Stunden umher, 
> einen ſehr unebenen Boden, auf dem die Felsklippen überall 
ft 2 bis 3 Fuß hoch hervorragen, kaum in ihren Spalten mit 
a8 bewachfen find, aber mitunter gute Brunnen enthalten, an 
jen die Kurden ihre Heerden tränfen können. Außer diefer 
inengenppe führt Burckhardt in der nahen Umgebung feines 
taligen Aufenthaltortes zwifchen der Zurfomanen Territorien 
h ein halbes Dutzend anderer Namen auf, wo filh ganz gleich- 
ige Architecturen vorfinden follen, die auf ähnliche, fehr ſtarke 
liche Bevölkerung diefer Gegenden in den byzantinifchen Zeiten 
weiſen, aber feitdem Faum näher befannt geworden find. So nennt 
Fifin, Sulfa, Kalanelsbent, Dſchub Abiad, Mayfchat, 
he alle nur 2 bis 3 Stunden im Umfreife vom Zelte feines 
fomanen-Wirths, Mohamed Alt (ſ. oben ©. 1625), entfernt 
N. 

Kalaa el-bent und Dſchub Abiad haben jeder Ort einen 
Fuß hohen, quadratifchen Thurm mit plattem Dad, der nur 
ein Eleines vorfpringendes Fenfter erhielt, von denen der er> 
> bei den Türken Kisler Kaleffti, das Schloß der Mäd— 
n, heißen foll und wahrfcheinlich zu einem Nonnenklofter gehörte, 
Mayſchat, auf einem Berge, wo jest ein Turkomanen-Lager, 
er einen tiefen, großen Brunnen, mit fefter Mauer umherge— 
t, und eine Felsfpalte mit 2 Säulen am Eingange ausge— 
en, die, 20 Fuß lang, 15 Fuß breit, 2 Sepuleralnifchen ent: 
+, wie dergleichen auch in Deit Semän find. Bei dem Dorfe 
lefberun, am Zuß der Berge Kalafa zur vorliegenden Ebene, 
e fih ein 2 bis 3 Fuß erhabener Damm mit 15 Zuß breitem 
ferwege erhalten, der über eine VBiertelftunde weit in der Rich- 
y gegen Antiochia hin zu verfolgen war. Ein Saracenen-Ca— 
Daoud Paſcha genannt, lag eine halbe Stunde vom Afrin- 
je entfernt in Ruinen, und Tſchyie, ein anderer, 11, Stunde 
) jegem fern, und in allen jollten, nach den Turfomanen, vers 
sene Schäße liegen. H. Guys?) nennt 5 Lieues in NW. 
Aleppo am Berge St. Simeon große Baurefte mit einem 



























) H. Guys, Statist. etc. p. 71. 


E 


\ 























1672 Weft-Aften. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. F. 44. 


Pfeiler (Colonne de St. Simon) und einem vieredigen Capital, 
das 145 Fuß im Gevierten hat, und wahrfcheinlich deshalb ben 
Sanctus als fein Standort angewiefen fein mag. Am Fuße bet 
Berges führt er die Nuinen von Doretefe als Derivativ der Sta 

Artefia an, die Rouffeau in feiner Karte an diefer Stelle 

Ertefi eingeträgen. hat, von der jedoch fonft nichts Genaues — 
kannt iſt. 
Alles dies find wol hinreichende Beweiſe, wie einſt dieſe Ge 
genden, gegenwärtig nur verödete und durch Naubgefindel gefaht 
volfe Trümmerlandfchaften, befähigt waren, zahlreiche und cultivirt 
Bevölferungen zu herbergen, die hier nicht, wie heutzutage, wm 
herfchweifende, rohe Nomadenhorden, fondern feftangefiedelte um 
eultivirte Bebauer des Landes waren, die ſolche Denfmale na 
allen Richtungen hinterlaffen Fonnten, von denen jedoch Feine Gel 
fchichte ihrer Zuftände und Thaten fih erhalten hat. Sollte dien 
vielleicht der Berg Sumaf fein, deffen Lage, falls es nicht der dl 
Arbain ift nah v. Kremer), ung big jebt unbekannt geblieben" 
in welchen ſich die Chriften von Haleb, deren Bifchöfe fi imme 
als Episcopi Beroenses in den Goncilien unterfchrieben 25), 1 
Sahre 1125 nach) der vergeblichen Belagerung Halebs durch Köm 
Balduin nad) einem Waffenftillftande zurückzogen 26), der ihnen v 4 
dem Sieger Akſonkor zugeſtanden wurde und als ihr Eigenthun® 
verblieb ? | J 
Auch Hadſchi Chalfa nennt dieſen Sumak (vrielleicht Su 


richtigen), der von der Wildniß der Sumaf-Bäume?) (Blu 
coriaria? Gerberbaum) feinen Namen haben jol, ala ein jchwer 
zugängliches Gebirge in der Nähe von Aleppo. 4 

Die beiden amerifanifhen Miffionare Eli Smith um 
W. Thomfon, die unermüdeten Berbreiter chriftlicher Lehren il 
dieſen Gegenden unter dem armen, gedrückten und ſchwerbeladen 
Bolfe diefer ſyriſchen Landfchaften, die fehr wohl den bedeutende 
Einfluß der irdifhen Heimath auf dag Seelenleben der Völke 
zu beurtheilen wiſſen, und darum auch ihrer Erforſchung ein 
größere Aufmerkſamkeit und mit dem geſegneteſten Erfolge für da 


* 


824) A. v. Kremer, Beiträge a. a. O. S. 34. *) Harduin, Not 3 
in Plinius H. N. V. XIX. (XXI) ed. Franz. Lips. 177% 
Vol. I, p. 333. 26) Wilken, Gefch. der — 1. ©. 4 

2) Gihan Numa ed. Norberg. T. I. p. 270. 


Dichebel Hammäm oder Scheich Barafät. 1673 


Wohl ihrer heranwachſenden Gemeinden zu widmen fich bemühten, 
als die meiften ihrer Vorgänger, haben ung auch über diefe für 
das Firchliche Mittelalter wichtige Ruinengruppe, an die fih fo 
vieles fir Die jegigen Anwohner Belehrende anfnüpfen ließ, die 
jüngfte Iehrreichere Nachricht gegeben, die wir früher entbehrten. 
Eli Smith?S) richtete von Imma hieher feine Wanderung 
am 26. April, bis wohin wir ihn zum Kalaat Simän in Obi- 
gem (S. 1647) begleitet haben. - Er erftieg den, Berg von der 
Nordseite her, und erblicte auf deſſen freien Höhen die große, in 
Form eines Kreuzes gebaute Kirche mit einem Pfeiler 
in der Mitte des Schiffes. Die ganze Länge der Kirche von 
Dft nach Welt ohne die drei Apfiden derjelben beträgt, nah ihm, 
255 Fuß Bar. (273 Engl.), die Länge des Querfchiffes von Nord 
nah Süd oder die Breite 251 Fuß Bar. (267 Fuß Engl.), und 
daneben fteht ein abgefondertes Baptifterium. Die umliegenden 
Berge find nadte Feljen, ohne alles Grün; der höchfte unter ihnen, 
mehr füdlich gelegen, heißt Dihebel Hamäm oder auch Scheid 
Barafätz er iſt es, der ſchon aus weiter weftlicher Ferne erblickt 
werden kann. Drei volle Stunden weit in feiner wüften, jüdlichen 
Ausdehnung, die Leilun (Lelin Dagh bei Aingworth)?) genannt 
wird, befinden fich bis zum Rande der.Höhen, von denen man die 
vielen Dörfer und Eulturftellen der tiefer liegenden aleppinifchen 
Ebene überfehaut, überall noch Nuinen Schön gebauter Kirchen und 
Kloftergebäude, wie auf der Hauptgruppe. Nach der erften Stunde 
von dem Leilün, ſüdwärts herabfteigend, erreichte Eli Smith fein 
Nachtquartier im Dorfe Kefr Baffin, von wo er am nächften 
Zage, den 27. April, feine Wanderung in 174 Stunde zum Dorfe 
Ma’arrah, in % Stunde über Beleramin und dann in 
1%), Stunde nah Aleppo fortjebte. Durch) diefe genaueften Anz 
gaben und die demgemäß entworfene Kartenconftruction find wir 
un viel beſſer als zuvor über die Localitäten jener Gegenden 
rientirt, die auf allen früheren Kartenentwürfen ſehr Vieles zu 
ünſchen übrig ließen. Hinfichtlih der Baumwerfe des Kalaat 
imäan, d.i. des Simeon-Schloffeg, verweifet Eli Smith - 
auf die vollftändigere Nachricht W. Thomſons, der furz vor ihm 
(1846) diefelbe Ruinengruppe befucht hatte. 
| W. Thomfon, der vom Dörfhen Deir et-Tin (f. oben 



















— 
® ) Eli Smith, Routier. Mſer. 1848. 
| 2°) Ainsworth, Researches 1. c. p. 265. 


— — 


1674 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 44, 


©. 1649), wo er die Nacht vom 12. auf den 13. Auguft zugebracht, 


Schon um Mitternacht aufbrach, erreichte über Stod und Stein 
nach 4 Stunden Wegs mit Sonnenaufgang Die verödete Berghöhe, 
die aber mit verfallenen Dörfern, Städten, Tempelreften und Bur— 
gen wie bedeckt war 20). Die meiften waren aus rohen und bes 
hauenen Steinen, aber ohne Mörtel aufgeführt, und fchienen ihm 


einer byzantinischen Bauperiode anzugehören. Diele große Privat- 2 


häufer mit PBorticos auf Säulen getragen, deren Verhältniffe und 


Capitäle nur einem fehon gemifchten Style angehörten, erregten * 


durch ihre Solidarität und ihre große Menge Bewunderung. Die 
Steinquadern waren oft von 10 Fuß Länge und 2 Fuß Breite, 
und feßten, auf Hügeln und Bergen aufgebaut, in nicht geringes 
Erflaunen, da, wo jebt alfe menfchlihen Bewohner fehlen und 
Schafalgeheul Tag und Naht das Sammerland erfüllt. 


Das fogenannte Kalaat oder Gaftell, aus der großen Kirche 
und dem palaftähnlichen Baue des Convents, als den Hauptmaffen, 


beftehend, zieht zumal die Aufmerffamfeit Auf fih. In Form 
eines Kreuzes, in der Mitte mit einem prachtvollen Octogon, 


ift die große Kirche nach den Dimenfionen erbaut, die ſchon oben 
nah Eli Smith angegeben find. Das Detogon, im Centro 
der Kirche, hat einen Diameter von 83 bis 84 Fuß Bar. und jede 


Seite eine Länge von 32 Fuß; am jeder der 8 Eden ftehen zwet 
fchöne corinthifhe Säulen, zufammen ihrer 16, an 15 Fuß hoch, 


darüber 8 große Bogengewölbe mit ihren Gebälken hervorragen, 
welche die Domkuppel tragen. Den ganzen Umkreis deſſelben um— 
läuft eine Gallerie von kleinen Säulen auf Piedeſtalen, und über 
dieſen ſtehen andere, die zur Aufnahme von Statuen dienten. 
Das Innere des Domes iſt ungemein zierlich, wol an 80 Fuß 
hoch, eine erhabene Rotunde. Der lebendige Fels, auf dem diefes 
Gebäude fteht, ift als feine Baſis applanirtz im Innern der Roc 
tunde ließ man aber unter dem Dom einen Fels übrig, der ala 
Piedeftal zu einer Stele, oder Säule, zu einen Pfeiler für ein 
Idol oder eine Statue dienen Fonnte, auf der Symeon Stylited, 
der Säulenheilige (offenbar der Jüngere), geftanden haben fol, 
fo daß alfo die Kirche erft umhergebaut fein müßte, wenn | | 


Sage ihre Richtigkeit hätte. 


Der Rüden des Hügels zieht fih von N.O. gegen SB. ö | 


#0) W. Thomson, in Biblioth, Sacra. V. 1848. Aug. des 3. 1846. 
p- 462—466. F 


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Die Architeeturen der St. Symeon-Gruppe, 1675 


der Direction diefes Tempels hin, deffen Haupteingang von S. W. 
it. Der Styl des Baues ift maffiv, hoch, großartig, dem cotin- 
thifehen aber mit vielen DOrnamentennachgebildet. Die Mauern 
ftehen noch 70 Fuß hoch, von großer Die, dag Innere ift mit 
Maffen von zerbrochenen Säulen, Gapitälen, Gebälfen erfüllt. 
Nur der ſüdöſtlichſte Flügel ift wieder in eine Eleine Kirche umge: 
formt worden, und diefe wurde in einer Ränge von 120 Zuß Par. 
und Breite von 72 Fuß von neuem mit Colonnen aus dem früher 
ren zerftörten Bau ornamentirt. Unzählige Eapellen ftehen in den 
Seitengebäuden umher, auch Gräberftätten, zumal an der Südoſt— 
fette, und am äußern Hofraume ift noch eine Gifterne von fehr 
großem Umfange fichtbar geblieben, der ganze Fels, auf dem diefe 
Bauwerke ftehen, ift übrigens mit folchen Ciſternen Durchlöchert. 
Dies zieht die heutigen Hirten, die Thomfon dafelbft Deziden 
(wahrfcheinfih von Furdifchem Stamme) nennt, dahin, ihre Heerden 
mit diefen Vorräthen zu tränfen. Der Blie von hier über das 
nördliche TIhalgebiet des Nahr Afrin ift ungemein Tieblih, nad 
Allen anderen Seiten aber erblidt man nur dürre Fläche. "Der 
‚Fels ift ein weißer, dichter, juberpftallinifher Kalkftein, fehr 
\mufchelreich, der eine fchöne Politur annimmt, die man an den’ 
‚Säulen des Octogons bewundern Fann. 
Dieſe Bauwerke feheinen zu fehr verfchiedenen Zeiten erbaut 
worden zu fein, aber da fie ohne Inſchriften find, fo ift ihre Zeit 
ſchwer zu ermitteln; nur die Namen neuerer Reiſenden aus dem 
'17ten und 18ten Jahrhundert find hie und da eingehauen, und an 
manchen der Säulen myftifche Kreife und Figuren angebradt. 
| Der arabifche Gefchichtichreiber AUleppo’s, den Thomfon ale 
Son Shehny im Mfer. anführt, nennt den Ort Ihn Nebo, 
und fagt, diefer Götze (Nebo ift der Chamos, oder Baal Phe— 
gor, nah Hieronymus, |. Erdk. Th. XV. 2 ©. 1193) fei 
per angebetet worden. Gin Theil diefer Bauten gehört offenbar 
Jen chriftlichen byzantinischen Zeiten an, vor der Invaſion der 
Moammeraner. Die aus den Städten verjagten Ehriften mochten 
in dieſe nördlicheren Gebirge fliehen und hier ihr Aſyl fuchen, wie 
uch weiter nördlich (in der Nähe von Samofat, fiehe Erdf, X. 
5.924), jüdlih im Dſchebel el-Arbain (f.oben ©. 1055) und 
nderwärts ähnliche chriſtliche Ruinengruppen auf ſchwer zugäng— 
ichen Berghöhen ſich zeigen, die immer mit Caſtellen, Verſchan— 
Jungen und mächtigen Ummauerungen zum Schuß gegen Ueberfälle 
erſehen zu ſein pflegen, innerhalb deren ſo zahlreiche Bevölkerungen 

















J 
| 


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1676 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 4A. 


wol in diefen durch tapfere Gegenwehr felbft gegen Uebermacht fich 
erhalten fonnten. Der fchwerfällige, maffive, mehr rohe Bau erinz 
nert wenigftens nicht an römische Aufführung, fondern ift vielmehr 
wol den ſchon ficher verfommenen fyrosgriechifchen Chriften zuzu— 
fhreiben, die auch in dem fpäteren 7ten und Sten Sahrhunderte 
hier manche Bauten hinzugefügt haben mögen, wenn Zeit und Umz 
ftände fie begünftigten, wie dies felbft noch in gewiffen Perioden 
der Kreuzzüge, als die Graffchaften von Edeffa und das Fürften- 
thun von Antiochia in Aufihwung kamen, ftattfinden Fonnte 
Ob diefe fpätere Zeit, in der die Ismaölier, die Affaflinen, die eine 
Zeitlang in Haleb ein fo großes Webergewicht gewonnen hatten, 
die Nafairier und andere Secten ihre größere Verbreitung fanden, 
auch die Furdifchen Meziden hieher verlockt haben möge, die jebt 
vorherrfchend hier haufen, ift uns unbekannt. Die Schäfer, welche 
gegenwärtig der Amerikaner Thomſon hier überall mit ihren 
Heerden umherziehen fah, rechnete er inggefammt zu der bekann⸗ 


ten Secte der MDeziden, die im Lande als Teufels- und Schlanz 


genanbeter verfchrien, eine feltfam wilde Bölferrace bilden, die in 
diefen Gegenden noch weniger genau befannt geworden als in ihe 
ren Heimathfigen am — Burckhardt nannte fie nur ſchlecht— 
weg Kurden. 3 

Der Name Kalaat Ei d. i. das Schloß Simons 
oder richtiger Symeons, führt jedoch, wie die ſehr alte Tradie 
tion, hier auf eine Anfiedelung des alten Säulenheiligen und 
die Schule der Styliten oder auf ihre Berehrer und Gonvente 
zurüd, die im 5ten Jahrhundert in Syrien einen berühmten 
Mönchsorden bildeten, deren Stifter im Jahre 391 geboren und 
459 geftorben und als Symeon Stylites befannt geworden. 
Früher, meift nur wegen feiner abjonderlichen, ſchwärmeriſchen Lee 
bensweife als ein egcentrifcher Büßer verfannt, ift ihm dureh gründe 
liche Forſchung eine ehrenvolfe Stellung in der Kirchengeſchichte zu 
Theil geworden 31), Er war der Sohn eines Landmannes, der als 
Knabe das Vieh feines Vaters auf dem Amanus-Gebirge weis 


dete, an deffen Fuß er geboren war, aber fehr frühzeitig, innerlih © 


merkwürdig geiftig erwedt, fich den Bühungen des Mönchslebens 


unterzog, um, fi ganz vom Irdiſchen losfagend, durch Entbehrung J 


31) Fr. Uhlemann, me der erfte Säulenheilige in Syrien vie 
fein Einfluß auf die weitere Verbreitung ” Chriſtenthums im 7 
Drient. Leipz. 8. 1846. ©. 21 u. f. ı 5 





Symeon, der Säulenheilige, 1677 


den Himmel zu erringen. Das Heldenalter des Kriftlihen Märs 
tyrthums war vorangegangen, die VBerirrung des ascetifchen Lebens 
hatte das Kloſter- und Gremitenleben erzeugt, als auch Symeon 
als Jüngling allen Beinigungen und Entbehrungen fih unterwarf, 
Speife und Schlaf entzog, und um noch in engeren Räumen zu 
herbergen als in den engften Felshöhlen der Eremiten, eine niedrige 
Säule beftieg (im J. 422), und dann 7 Jahre fpäter eine AO Fuß 
hohe Säule, um fih nur. auf fie zu befchränfen-und fie in einigen 
30 oder 47 Jahren bis an feinen Tod nicht wieder zu verlaffen. 
Hier Wind und Wetter ausgefebt, oft faftend, immer ftehend, ohne 
Schlaf zu gewinnen, oder mit kreuzweis untergefhlagenen Beinen 
fitend, weil die Wunden und Abſchwächungen das Stehen im hö— 
hern Alter nicht mehr zuließen, angebunden, oder von einem Git- 
terrande umgeben, um nicht herabzuftürzen, erregte er bald das 
Anſtaunen und die Bewunderung des herbeiftrömenden Volks. Seine 
Borlefungen aus der heiligen Schrift, feine Gebete, feine dogmati— 
ſchen Xehren, feine Bekehrungen zogen bald viele Zaufende von 
Nenſchen herbei, und gläubige Zuhörer und Schüler aller Art ſie— 
delten ſich in ſeiner Nähe an. Dieſer ſein Aufenthalt wurde mit 
den umher ſich bildenden Anſiedelungen feiner Anhänger nach Ver— 
ſicherung der gleichzeitigen und ſpäteren Kirchenhiſtoriker im Eva— 
grius 1. 14, Nicephorus und Anderen die Stallung oder der 
Convent, die Mandra (Mavdea) 3?) genannt, die nur 300 Sta- 
Dien (71, geogr. Meile) fern von Antiochia lag, und der Stelle 
entipricht, die wir fchon oben (S. 1221), auf dem Wege von dieſer 
Stadt nah Seleucia zu, unter dem Namen Mar Semän, 
»i. St. Symeon Stylites, Fennen lernten, an welder nad’ 
| m Tode diefes erften Säulenheiligen. durch Kaifer Leo I. die 
Rreuzesfirhe und die anderen Kloftergebäude erbaut wurs 
Jen (j. oben ©. 1174) und al8 Mufter dienen fonnten für fpätere 
Nachfolger und Anhänger dieſes Styliten, welche feitdem eine eigene 
Schule, einen eigenen Mönchsorden bildeten, zu welchem ſchon vom 
ziſchoff Evagrius fogar junge Kinder, wie Symeon der Jün— 
‚ere33), vorgebildet und eingeweiht wurden. 

Einer jolhen fpäteren ähnlihen Entftehung aus der 
Schule der Styliten fann wolnur der, der von den Kirchenhifto- 
—* 34) beſchriebenen Architectur der erſten Mandra ganz ent— 











— 








— — 
2) Sr. Uhlemann a. a. O. ©. 13. 
Cbendaſ. ©. 8. 

9 Ebendaſ. S. 129. 


. 


































1678 Weft-Aften. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $.44. 


fprechende, Aufbau des viel weiter oftwärts liegenden Kalaat <= 
Semän auf dem Scheich Barafät zugefchrieben werden. Sp. 
wenig ung aud) die Entftehung diefer Bauwerke hiftorifch bekannt 
geworden, fo entjchieden fprechen doch die übriggebliebenen Denk: 
male für eine jolche Entftehung. Wie eine folche erfte Erjcheinung 
und fogar eine Wiederholung derfelben zu Stande fam, die ung 
nur als ein thörichter Wahn und Auswuchs der Geiftesverirrung. 
beim erften Anlauf anfpricht, Tann nur aus dem damaligen Geifte 
der Zeit begriffen werden, der freilich von dem unfrigen himmel-” 
weit verjchteden if. Der in der größten Entbehrung als Hirten⸗ 
knabe in den Bergen aufgewachſene Jüngling übertraf in den ade 
cetifchen Klofterübungen zu Telaneſſa bei Antiochia an Standhaftige 
feit und Ausdauer, eben fo wie an Geiftesgaben und innerer Er⸗ 
weckung zu einem frommen Lebenswandel nach den Begriffen jener 
Zeit alle feine Klofterbrüder, denen er bald auch durd) die Gabe 
der Rede, das Feuer feiner inbrünftigen Hingebung an die Seile 
lehrte und die Strenge der Kirchenzucht," durch den Rechtseifer, | 
durch die Unerfhrodenheit feines Muthes gegen die Gebrechen und I 
Zafter der niederen und hohen ‚Geiftlichen und Laien, felbft 4— 
Fürſten und Kaiſer weit überlegen war, und durch feine Werkthäe— 
tigkeit gegen das ihm zuftrömende Volk bald deffen Idol und jeim 
MWunderthäter wurde. Seine Vorlefungen in der heiligen Schrifl, F 
feine Predigten, feine Gebete, feine täglichen Ermahnungen, feine F 
Strafreden von der einzeln ftehenden Säule herab, feine Seegende F 
ſprüche machten, daß er immer von vielen Zaujenden umlagert 
wurde, und Arme und Kranke, Berfolgte und Unglüdlihe ihn um % 
Beiftand anflehten. Bald war die Sage von der Wunderfraft fee F 
nes Gebetes weithin verbreitet und anerfannt; Chriften und He 1! 
den als Pilger führten ihm. Gliederfranfe zu, die gefund weggi 
gen, wie ein Saracenenfürft Naman, der früher der Aftarte Mei 
jhen zum Opfer gebracht, nun ihr goldenes Idol zerfehmelzen lie 
unter die Armen vertheilte und feinen Stammgenoſſen das Evam Zi 
gelium verkündete. Auch ein Perſerkönig fandte ihm aus der Fer 
den kranken Sohn zur Heilung zu; aus Arabien und vom | 
non riefen ihn Pilger um Rath und Hülfe an. Durch feine 
bete jollten Schiffer auf dem Meere aus Stürmen a 
vertrodnete Quellen auf dem Libanon, weil man den Sonntag: 
nicht ftreng geheiligt hatte, durch fein frenges Gebot der Sabbats— 
feier wieder zum Fluß gekommen fein. Seine Mandra wurde Der 
Zufluchtsort für ungerecht durch Tyrannen Verurtheilte, die er züch⸗ 


Symeon der Jüngere, die Styliten, 1679 


tigte; fie wurde zu einem großen Gerichtshof für die Verfolgten, 
und Symeons NRichterfprüche ſchreckten die Lafterhaften, die Ver— 
brecher, felbft die Tyrannei der Kaifer. Ungerechte Edicte, Die 
Kaifer Theodofius II. in feinem Reiche zur Begünftigung der 
Suden gegen die Chriften verbreitet hatte, mußte er auf den Droh— 
brief, den ihm Symeon von feiner Säule zufchrieb, zurücdnehmen. 
Sn den damaligen neftorianifchen und monophyſitiſchen Streitig- 
feiten des Clerus und der Laien blieb er ftreng bei den Glaubeng- 
artifeln der orthodoren Kirche ftehen, und feine Ausſprüche galten 
als Dogmen, die oft auch ihre zefotifchen Gegner fanden, welche als 
Gewalthaber oder Räuber wiederholt Anfchläge gegen ihn, aber im— 
mer vergebens, machten, ihn von der Säule hinabzuftürzen ?°), und 
feinen fo mächtigen Einfluß zu dämpfen. Die Zahl der durch ihn 
zum Evangelium Befehrten war fehr groß; fein Ruhm als Wun- 
derthäter von der Säule herab wurde durch die wandernden Kauf: 
leute in weite Ferne, bis Jemen, Berfien, Armenien verbreitet, und 
von allen Seiten wuchs der Zulauf zu ihm; und mit dem helden- 
müthigen Ertragen feiner großen Fürperlichen Leiden auf dem feltfa- 
men Standpunft, den er ſich erwählt, und den er nicht verließ, 
| wuchs nur die Bewundeung feiner Zeitgenoffen. Kaiſer Leo 1. 
don feinem Thron. herab ſchickte ihm Gefandte zur Beileidsbezeu- 
gung in feinen Körperleiden, und als der Tod ihn erreicht hatte, 
1308 ganz Antiochia, Fürften, Krieger und Volk, in Trauer zu fei- 
nem Leichenbegängnig nah der Mandra, wo Kaiſer Leo I. ihm 
dann die Prachtfirhe um feine Säule, die Convente und Bauten 
zum Andenken an diefen Heiligen, der noch als Leiche Wunder thun 
ſollte (f. oben ©. 1374) 36), und für deffen Sünger und Nachfolger, 
‚die num eine weitere Verbreitung gewannen und auch Filiale ftif- 
teten, errichten ließ. Es ift wol denkbar, daß in jenen Sahrhun- 
derten des Glaubenseifers und der gleichzeitigen Verdunkelung des 
reinen evangeliſchen Bewußtſeins unter beſtändigen politiſchen und 
Besiöten Berfolgungen fih unter Symeon dem Süngern, dem 
Ba foiger eines der größten Kirchenheiligen der ſyriſchen — 



















für eine zahlreiche chriſtliche Bevölkerung gewonnen, welche dort die 


Be Sr. Uhlemann a. a. O. S. 103. 
») Ebendaſ. ©. 118. 


1680 Weft-Afien, V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $ 


ihr entfprechenden zahlreichen Denkmale — D— hat, vielleicht 
nachdem die weſtlichere Mandra ſchon ihren Untergang gefun— 
den hatte; doch blieb auch ſie bis heute in ihren Ruinen ein be— 
liebter Wallfahrtsort von ſyriſchen Chriſten und ſelbſt von Mo— 
hammedanern. Die Geſchichte am- Kalaat Semän und am 
Scheich Barakat wird vielleicht durch genauere Erforfhungen 
der Denkmale auch noch zu Hiftorifchen Aufflärungen über jene Zeiz 
ten führen. Walpole3?) in feiner leider zu unfichern und rhapfos 
difhen Manier mag manches Neue hier gefehen haben, ohne daß 
jein Bericht Iehrreich genannt werden könnte; er behauptet auch 
griechifche Inferiptionen gefunden zu haben; e8 wäre wol der Mühn 
— ei: fie zu copiren und mitzuthetlen. 
















Erläuterung 2: 


Die Flußläufe des Kerfin und des Sapjur zur euphratenſiſchen 
Oſtſeite des aleppiniſchen Nordſyriens. hi 
Nur diefe zwei genannten Flußläufe, welche den Guphrat 
erreichen, find an diefer Oftfeite beachtenswerth, alle anderen feh— 
fen gänzlich oder bleiben als Binnenftröme im Innern des — 
zurück. J 
Der Kerſin, oder Kerazin, auch Kirſan tſchai erg 
Erdf. X. 1843. ©. 1032), ift in feinem jehr kurzen Laufe vom 
Urſprung im Weften nur wenige Stunden fern von Rumkalah 
(Erdk. X. ©. 931) in den öftlichen Vorbergen des Taurus in gleir 
her Breite mit diefer Uferftadt und in feiner füdlichen Mündu 
zum Euphrat unterhalb des Forts William bei Bir (f. Erdl, 
X. ©. 953) fehr unbedeutend, doch nur in der trodenen Jahres 
zeit furthbar, wo er nur wegen feiner Umfpülung des Schlacht— 
feldes von Nizib beim Kampfe zwifchen Aegyptern ı 
Zürfen (1839, |. Erdf. X. ©. 1012), an der Grenze geographl 
her Beobachtung, die Aufmerkfamfeit auf fi) gezogen hat. 
Der Sadfhur (Sajar oder Sadjar, vergl. Erdk. Th. x 
S 1033—1038) in feinem Urfprung bei Aintab und feiner 
Mündung unterhalb Diherablus (Serabolos, Europas) in dei 


#37) Fr. Walpole, The Ansayrii l. c. Vol. III. p. 230— 246. 


5 Der Sadſchur-⸗Fluß. 1681 


phrat iſt ſchon bedeutender, obgleich auch er nur ein Bergſtrom 
ergeordneter Größe genannt werden kann. Zu dem früher ſchon 
geführten haben wir über ihn nur Weniges hinzuzufügen 38), 
n nur felten befuchen beobachtende Neifende feine Thäler. Die 
den Hauptquellen, welche beide, der große und der Fleine 
idſchur, auh Singers) heißen, von 3,000 Fuß hohen 
rusvorhöhen im Norden von Aintab herabfommend, vereinen 
an der Dftfeite diefer Stadt zu einen Hauptarme, der weiter 
en S.D. bei dem Dorfe Arul einen neuen weftlichen Zufluß 
; den Bergen aufnimmt, und dann weftlih von Nizib zwifchen 
i Bergreihen an 12 Stunden weit immer füdlich firömt, bis er 
Feines Dorf am Fuße eines jehr großen Kunfthügels, Zelt 
elid, erreicht, der 300 Fuß lang, 200 Fuß breit und als ab» 
umpfter Kegel bis zu 174 Fuß Höhe auffteigt, und auf feiner 
he noch Refte eines Caſtells trägt, das unter Sultan Saladin 
> Zimur wol durd fie Zerftörung erlitt. Unterhalb dieſes 
[8 tritt noch ein weftlicher wafferreicher Zufluß, vom Dorfe 
(gameh aus den furdifchen Bergen nordwärts Kilis herabfom-> 
1d, der Keraſakat, zum Sadfhur hinzu, der nun für Laft- 
te ſchiffbar und feinen Furzen untern Lauf bis zum Eu— 
at unterhalb eines verfallenen Gaftells mit ſchönen Grotten und 
nen, unfern vom füdlicher gelegenen alten Kalaat en-Ne— 
Im, dem Geſtirnſchloß (Erdf. X. ©. 1062— 1064), und der 
hmten Bambidſch oder Hierapolis fortfegt (vergl. Erdk. X. 
1041— 1061) %). 
"Das Uferland des Euphrat ſüdwärts des Sadſchur bewohnen 
i Said -Araber, aber dasjenige nordwärts des Sadfehur und 
Kerſin ift von feftangefiedelten Turfomanen vom Boraf> 
e und von Zürfen bewohnt, und von da auch weſtwärts 
n fih in den Bergen über Aintab hinaus viele Erddörfer 
Atedelt (3. B. zu Choros oder Kuris, dem antifen Eyr- 
W8, eine Stadt vol Ruinen, von Nur ed-Din zerftört U), in 
=. von Kilis). Die Berge im Norden von Aintab find 
Winotenpunct für die Wafferfcheide zum Euphrat und 
MMittelmeere bedeutend; obwol wir über fie noch wenig 
richtet find, fo fteht doch feft, daß, wie oftwärts von da der 
ar Col. Chesney, Expedition etc. 1. c. I. p. 419—420. 


‚H. Guys, Statistique du Pachalik d’Alep. p. 21. 
_L. Col. Chesney 1. c. I. p. 420—422. 


“ 


A. v. Kremer, Beiträge a. a. O. S. 31. 
ler Erdkunde XVII. Ooooo 


















1 


* 


1682 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 44. 


Sadſchur zum Euphrat, ſo nordweſtwärts der Akſu und ander 
Waſſer nah Maraſch und von da füdweftwärts als Dfheha 
That (Pyramus) zum Mittelländifchen Meere in den Golf wo 
Iskenderun abfliegen. Die Berge um Aintab %) find insge 
ſammt Kreidefelſen, die wild geſpalten, voll Höhlen, in den un 
Schichten gelblich, in den oberen weiß ſind, ſchieferig ra 
Zwifchenlagern von Feuers und Eifenfteinen. | 
Die Stellung von Aintab (Eaftellum Hamtab bei Wille 
mus Tyr. XVII. 17, fol. 920) kann demnad bei fortichreitend 
Givilifation und Landescultur einft von größerer Bedeutung me 
den, die fie fhon einmal zu Abulfeda’s Zeit#) hatte; dem 
jagt: Aintab jet eine ſchöne Stadt, mit einer Burg, die aus 
Felfen gehauen ift, eine Metropole des Landes, mit einer grof 
Meffe, die von vielen Handeldleuten und Fremden befucht wit 
Was wir von ihren älteften Zuftänden und zur Zeit der Kreuz 
rer und Timurs erfahren haben, ift ſchon früher (vergl. Erdk 
©. 1034—1037) mitgetheilt; jeßt ſcheint fie in blühenderem Zuftan, 
zu fein als zuvor. Sie hat heiße Quellen. Sie foll 4,000. 98 
fer und 30,000 Einwohner #) haben, und ift von Obftgärten ii 
geben. Doch mag diefe Angabe übertrieben fein. Schon auf 
Nordfeite der Sprachgrenze der arabifchen und türkifchen Beil” 
rung herrſcht in ihr ſchon ganz die türfifhe Sprade von fl 
Stadt ift zugleich ald Grenzwarte in Beziehung auf Alles," 
in KleinsAften fih zuträgt, für Syrien wichtig. Colonel’ & 
Galtier*) hat den Weg von Maraſch nad Aintab zurüdgele 
leider ohne ihm näher zu befchreiben. Weber ein Biertel ihrer 2, 
wohner find Armenier*), die überhaupt von hier an einem 
ſtarken Antheil an der Bevölkerung aller dortigen Städte nehn 
Biele feſte Burgen und Schlöffer nennt man um Aintaby i 
Merfebän, Choruß?), Derb 2, welche aber jetzt in Trümm 
liegen, wie zumal auch das erftere, das einft fehr bedeutend ı 
den Armeniern lehnspflichtig war. Durch die Fortfehritte, me 
die proteftantifhen Miffionen unter den Armeniern in &F 
ftantinopel gewannen, hat auch feit dem Sahre 1847 in Amt 































#4?) Ainsworth, Research. 1. c. p. 292. +3) Abulfedae T 
Syr. ed. Koehler. p. 121. 9) v. Kremer, Beiträge a. d, 
1852. Bd. II. ©. 37; Guys, Statist. 1. c. p. 45. *5) Bulle 
de la Soc. Géogr. 2. Ser. T. III. 1835. p. 16. **) Mission: 
Herald. Boston. 1847. Vol. XLII. p. 266-273. *”) v. Ken 
Beitr. a. a. D. ©. 37. 


PER _ en 


Aintab, die armenifche Bevölferung, 1683 


ine ſehr merfwürdige Erweckung unter den dortigen Armeniern 
tattgefunden, die vorzüglich durch die amerifanifche Miffion in Bei- 
ut gefördert wurde. Sie hatte ihre Stationen auf dem ganzen 
!ibanon bis Laodicea, oftwärts bis Aleppo und von da nord- 
värts bis Aintab mit vielem Glück ausgebreitet. Zwar fehlte e8 
icht an Kämpfen, die vorzüglich gegen fie von den Armenifch-Ka- 
holijchen jelbft ausgingen, die aber durch die Firmane der Pforte, 
velhe allen chriftlichen Secten in den neueren Beiten gleichen 
Schutz und gleiche Toleranz auszuüben befohlen hatte, glücklich ber 
eitigt wurden. Verbreitung des bis dahin unerhörten Bibellefens 
n türkiſcher Ueberfeßung und in Elementarfchulen fanden in Ain— 
ab fo jihnellen Eingang, daß die Stadt gegenwärtig ſchon eine 
roteftantifhe Kirche der von dem orthodorzarmenifchen Nitus abs 
efallenen bedeutenden Gemeinde befißt, zwei Anabenfchulen, eine 
Rädchenſchule und manche proteftantifchschriftliche, wohlthätige Ein- 
ichtung gewonnen hat. Die Frauen, welche früher nach der Sitte 
e8 Drients in feinen Männerverfammlungen Eintritt erhielten 
nd alfo Feine Kirche bejuchen durften, weder lefen noch ſchreiben 
enten, haben diefe Vorurtheile überwunden, befuchen die Schulen 
nd Kirchen, und fo ift hier durch die amerikanischen Mifftonare 
an Lennep, Smith, Sohnfton, Schneider, ihrem Vorgän— 
et Dr. Kern, von der Zondner Jews Soc.) und Anderen der 
nfang zu einem neuen hriftlichen Zebensmandel mit fortfchreiten- 
r menfhliher Bildung mitten zwifchen Mufelmännern und unter 
rkiſcher Herrihaft begonnen, der feine Filtalftationen auch fchon 
eiter durch die bis dahin gänzlich unerleuchtet gebliebenen bes 
hbarten Umgebungen verbreitet hat: denn in Killis, in Mas 
Ih, in Adana, in Diarbefr und in Orfa, im Geburts— 
de Abrahams, find feitdem ähnliche Belehrungen fortgefchritten 
d proteftantifche Gemeinden entflanden, in denen das Evangelium 
Eifer verfündet wird). In allen find hriftlihe Schulen im 
nge, in denen meift einheimifche, armenifche Lehrer, unter denen 
T alisgezeichnete Bartabeds, ehemalige Priefter und angefehene 
änner, ungemein thätig geworden find (z. B. Pedros Vartabed, 












®) Thomson, Lett. 16. Sept. 1846, im Mission. Herald. 1846. 
p- 415 —417 etc. ) Siehe Missionary Herald. Boston. 
Sahrgänge 1847—1854 an —4 Stellen, wo die Entwickelungsge— 
ſchichten dieſer Bekehrungen in ſehr anfpruchslofen und lehrreichen 

| en zu verfolgen find, bis zum 14. April 1854; f. Vol. XL. 
p- 1 

Ooooor 


1684 Weft-Afien, V. Abtpeilung. I. Abſchniti. $. 44. 


Kevord, der blinde Lehrer, Avedi u. U.) für das Wohl ihrer in 
jenen Gegenden fehr gedrüdt gewefenen und ungemein roh und uns 
wiffend gebliebenen Glaubensgenoffen. As Walpole, 1850, von 
Aleppo in A Tagemärfchen Aintab erreichte, fand er dort einen 
deutfchen Doctor und einen Franzofen, welche der Quarantaine 
vorftanden 50); diefer Weg wird noch felten von Reifenden beganz 
gen und ift wenig befannt; Walpole’s Bericht davon ift wenig 
belehrend und zu unficher; der franzöſiſche Pflangenfammler Auer 
Eloys1) legte diefen Weg im Mai 1832 über Killis, was ein 
weftliher Umweg zu fein fcheint, in A Zagen zurüd. Den erjten 
Tag (24. Mai) auf fruchtbarer Ebene, die aber fat unbebaut 
war, nad Torfalu. Die Häufer, aus Erde, zeigten fi alle mit 
Kegelfpigen. Den 25. Mat, 5 Stunden weit, über eine Ebene 
nah Kilis, wo er in einem armenifchen Klofter Herberge fand; 
Armenifchzfatholifhe und Türken nennt er al8 Einwohner, davon 
40 armenifchsfatholifche, 40 armenifch- ſchismatiſche und einige Ju⸗ 
den-Familien. 4 
Den 26. Mai durchzog er Bergſchluchten zwiſchen niederen 
Bergen, mit ſeltenen Pflanzen bedeckt; den 27. Mai mußte er hör | 
here Bergzüge überfteigen, um Aintab zu erreichen; er nennt dies | 
eine fehr glüdlihe Herborifation. Er giebt der Stadt 12—14 ‚000 | 
Einwohner, rühmt ihre gefunde Luft, ihre deliciöfen und fehr mans | 
nigfaltigen Früchte und die pflanzenreichen Höhen über ihr | | 
NW. an den Quellen des SadjursFluffes, von denen 2 Tagemärſche 
hinüberführen nah Maraſch. In der Nähe von Aintab, vo 
fheinlih in dem obern Sadjurs-Thale oberhalb Tell Khalid, 
muß die Lage der zu ihrer Zeit berühmten Feſte Tell | 
(Zurbayfel der Kreuzfahrer) 52) geſucht werden, die Balduin feine 
Bruder, dem Herzog — von Bouillon, mit allen Einkünften 
von Wein, Oel und Korn noch vor der Belagerung von Jeruſalen 
abtrat, und welche ein Gegenſtand vieler Kämpfe und Fehden wurde, ‚ 
Sie Fam. fpäter in Befig der Grafen von Edeffa, denen diefed \ 
jehr ftarfe Schloß, dag Willermus Tyr. 17, fol. 920, nur 2 Stun 
den (6 Mill.) fern von Zulupa, nur Turbeffel nennt, oft zum J 
Aſyl auf der Weſtſeite des Euphrats gegen Ueberfälle in Meſope— 








*50) Fr. Walpole, The Ansayrii. III. p. 246. > Aucher Eloy, 
Relation de Voy. en Orient. 1843. Paris. Vol. I. p. 87. | 
32) Wilfen, se der Kreuzz. I. 166, 195; I1. 280, 994; gl. A ) 
u. 1. 2. © 5 


Obere Thäler um Aintab. 1685 


tamien dienen mußte. In Tulupa, deffen Lage ung ganz unbe 
fannt, wird ein Archiepiscopus Franco genannt, mit deffen Gon- 
fenfus Graf Guzelin das Hospital in Turbefful an die Sohanniter- 
ritter 53) nebft deffen Einfünften vergabte; Turbeffel aber, das 
Willermus ein Castrum opulentissimum nennt, lag, nach ihm, 
dDiesjeit des Euphrat 24 Mill., alfo etwa 6 Stunden, von dem 
Strome entfernt; und danach ift es auf Rouffeau’s Karte wol 
mit einiger Wahrfcheinlichfeit eingetragen worden (Willerm. Tyr. 
XV. 19, fol. 883). Die Einwohner von Tell Bufdir, fagt 
der arabijche Autor 5%), trinken alle aus dem Sadjur-Fluß, der 
bei Aintab entjpringt, und dann zum Dorf el-Taffäh fließt, 
90 fich feine Waſſer alle vereinen. 

Aus dem Tagebuh Th. Kotſchys, der diefe fo unbeftimm- 
sen oberen Fluß-Thäler Ende Mai 1841 von Aleppo über Kils 
18, Aintab und Nizib durchmanderte, erhalten wir 55) einige 
eue Iehrreiche Auffchlüffe. Am 29. Mat ritt er mit einer Heinen 
Sejellihaft von amerifanifhen Miffionaren, die zum Urumia- See 
gen, 7 Stunden weit nordwärts von Aleppo gegen Killis zu, 
is zum Dorfe Kullar, wo eine gragreiche, weit höhere erfte 
tufe fich über die flachere Ebene von Aleppo erhebt. Nur eine 
Stunde fern von da beginnt das nördlichere Hügelland, das mit 
Sefträuchen einer Eichenart (Quercus infectoria) bededt if, 
elche eine in Aleppo fehr gefchäßte Art der Galläpfel geben. 
jiefes berühmte aleppinifche Handelsproduct hat die Größe einer 
einen welſchen Nuß, ift iſabell-gelb, ganz rund und glatt, aud 
1 Gewichte fehr leicht, und fommt im Gebirgslande über 
illis jehr häufig vor. Die anderen Salläpfel-Arten, die in 
topa unter dem Namen der Aleppiner in Handel fommen, find 
Scchgehends aus Kurdiftans und Perſiens Eichenwäldern der 
ochebene.e Die befte, aber nur wie eine Hafelnuß große, 

tige Frucht, grünlih dunkelgrau, tft, bis in den Handel in 
Aıropa anlangt, jchon ſchwärzlich geworden, fie wird nur in dem 
000 bis 7,000 Fuß hohen Gebirgsftod Kurdiftansg am obern Zab 
Ad Tigris, nordwärts von Moful, zwiſchen Amadia, Dichefireh 
d dem Van-See von der befondern Eichenart, Quercus Libani 




















- 


9) Sebastiano Pauli, Codice diplomatico 1. c. I. p. 16. 
2°) U. v. Kremer, Beiträge a. a. D. ©. 36. 
Th. Kotfchy’s Tagebuch. Mfer. 1841. 


1686 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abfchnitt, $. 44, 


dere größere Sorten von weniger 'excellenter Güte werden aus 
den Vorbergen der Taurugfette und dem Grenzgebirge Karadfhe 
Dag (f. Erdf. Th. IX. ©. 525, 694 u. a. O.) zwifchen Diarbefir 
und Söverek gewonnen. 
Auch in den wetlichen Bergen des Amanus-Gebirged fommen 
Galläpfel 6) in großer Menge vor, aber fie jollen fo verjchieden 
‚ don den perfifhen fein, daß fie (von Quercus Aegilops, der Va— 
lonia-&iche, kommend) im Handel völlig unbrauchbar find, und den 
britifchen Handelsleuten, die fie in Schwung bringen wollten, große 
Berlufte bei ‚Ihren Speculationen gebracht haben. f 
Nach einem Rafttage rückte Kotfhy am zweiten Tagesrith 
den 30. Mai, von dem grimen Ufer des Ulepfluffes, der hier fchon 
zum Bache geworden, weiter nordoftwärts über dürre Berg 
fireden fort, wo die häufigften Blumen: Oenanthe prolifera L 
und Psoralea Jaubertiana Fenzl und gelbblühende Gentaureen, 
auf denen viele Infeeten herumfchwärmten. Nah 6 Stunden Wege 
über Steppenboden erreichte man ein Bergthal zwijchen Lehnen und 
felſigen Klippen, in denen ein Lager der Haddidin-Araber ſich 
befand. J 
Am folgenden Tage, 31. Mai, durchzog man wieder ein * 











romantiſches Bergland gegen Aintab zu, deſſen Graſungen 

bis an die Wurzeln von zahlreichen hier weidenden Kameelheerden 
ſchon abgenagt waren. Statt Aintab zu erreichen, lenkte der Weg 
am 1. Juni rechts über eine fumpfige Niederung, durch welche eim 
Brüce führt, gegen Oft und Südoft ab zu der quellenreichen Wal; 
ſerſcheide zwiſchen Orontes- und Euphratgebiet, wo auch | 
eine veränderte Flora erfcheint. Ein Fluß, der Sedje-Su (mol) 
der Sadjur oder Sadſchir) ftürzte fih rauſchend nah Ofter 
hinab zum großen Guphrat, hier aber am Südrande des Schlank 
feldes von Nizib vorüber. Don der nächften Berghöhe bo 
Schluchten und Zannenforften thut fih ein Blick auf nad 

nördlichften noch ſchneebedeckten Gipfeln der hohen Tauruskette 
Auf dieſen Kreidebergen, die hier zu überſteigen find, ſah man ſcho 
manche von dem hohen Taurus herabgewanderten neuen Gebirge 
pflanzen, wie Morina persica, Althaea Kurdistanica, Hyperieun 
purpureum, Gentiana Olivieri u. a.; das Gefträuch befteht au T 





— —— Notes im Journ. of London Geogr. Soc. 1841. 
Vol. X. P. I. p. 515. 


Kuweik, Chafus, der Fluß von Aleppo. 1687 


nicera, Amygdalus, Rhamnus und zwergartig wachfenden Eichen» 
m. Das weitere mäßig hohe Hochland um Nifibis ift von un— 
figen Schluchten durchfchnitten, und oftwärts deffelben eilt der 
ere Lauf des Kerfin-Fluffes zum Euphrat. | 


Erläuterung 3. 


t Fluß von Aleppo, Kuweik oder Koif (Chalus), bis Kin- 
win, zur Merdich el-Ahmar und dem Salzfee el-Melaf, jetzt 
el-Mutkh (oder Madgh) und feine Umgebungen, 


Zwiſchen beiden weftlichen und öftlihen Abdahungen Nordfys 
18 hat der Kuweik-Fluß in der Mitte feine Quellen in den 
rischen Borbergen des Taurus zwifchen Aintab und Killis ers 
en und feinen directen Südlauf durch das aleppinifche Plateau: 
d (zwifchen 36° 40° bis 35° 45‘ n. Br.), eine Strede von einis 
‘30 Stunden Wegs, genommen, big er an Aleppo und Kin— 
rin vorüber als Binnenftrom innerhalb des fleppenartigen Pla— 
8 in ftehenden Waffern oder Moräften fein Ende findet. Des 
weiterer Lauf wird durch querziehende Höhen der Kreides und 
rfteinklippen des Dihebel es-Sis und Dihebel el-Has 
W. nach D. gehemmt, an denen auch das geringere, öftliche Nachs 
lüßchen, dr NRahr edh-Dhahab, im falzigen See el-Sabafha 
U&nde findet, aber auch der große Euphratſtrom von Beles, 
Buphratdampfftation (f. Erdf, X. 1843. ©. 1065 — 1076), an 
Anſchwellungen des ſyriſchen Plateaubodens verlaffen 
1, und gendthigt wird, feinen Südlauf oftwärts nach dem 
egenden Mefopotamien zu wenden; eben da, wo hier eine große 
Burgrenze, eine Bölfer- und Staatengrenze ſchon früher nach— 
fen werden konnte. 

Unter dem Namen Chalus (X«%og, Xenoph. Anab. 1. 4, 9) 
vol Kenophon zuerft und faft unter den alten Autoren als 
I diefes Fluffeg gedaht, denn bei Strabo, Plinius und 
Hlemäus fommt er nicht vor, obwol die Chalonitig, richtiger 
Kybonitis regio, die Ptolemäus zuerſt nennt und die vielleicht 
ihm den Namen erhalten haben mochte, von den fpäteren Aus 
DE erwähnt wird. Gellariug fannte den Chalus noch nicht”), 





















mi Ale — 





7) Cellarius, Asia, III. 12. p. 430. 


\ 
1 
| 
| . 
| 
































1688 Weſt⸗Aſien. V. Abtheilung. IL. Abſchnitt. 9.44. 


D’Anville und Rennell haben ihn zuerft als Koeik in ieh | 
- Karten eingezeichnet, und letzterer in feiner meifterhaften Erläuter ” 
rung von Xenophons Anabafis 58) außer Zweifel gefeßt, daß der 
Fluß von Aleppo der Chalus fei, den das Heer Cyrus des Jin-⸗ 
gern von der Küftenftadt Myriandrus am Sinus Iffieus in” 
4 Zagemärfchen ‚erreichte, al8 e8 von da den Weg zum Euphrat 
nad Beles und Thapfacus zurüclegte. 

Auh MannertS9) folgte diefem Vorgange, hielt aber dafür, 
daß Eyrus Heer diefen Chalus nicht in der Gegend des heutigen” 
Aleppo, fondern füdlicher zu Chaleis, dem fpäteren Kinnesrin, übers F 
jeßt habe. Obwol die Kartenconftruction bei Chesney diefe An 
ficht nicht eben begünftigt: fo ift e8 doch nicht unwahrfcheinlich, da” 
"Barbaliffus, das heutige Beles, noch zu Ebn Haukals Zeit der 
Stapelort für die Schiffahrt nach Bagdad geblieben war, ehe dieſe 
Stadt durch die Mongholen zerftört wurde, und damit erft die große 
Handelsftraße, welche direct von Antiochia nach Kinnesrin und 
Balis ging, ihre veränderte Richtung weiter nordwärts über Aleppo = 
nah Moful und Bagdad erhielt, die für weiter als jene gehalten 
wird 60). Schon unter Sultan Bibars war diefe nördlichere Route 
von der füdlichen durch die immer mehr überhandnehmenden Incur— 
fionen der Beduinen für Waarentransporte zu jehr gefährdet wor: 
den. Zu Kenophong Zeit durften die fehr großen und gezähm— 
ten Fifche im Chalus, weil fie eben fo wie die TZauben für Göt 
ter gehalten wurden (d. h. der Derceto, der Fifchgöttin, und dei tn 
Taubengöttin Semiramis, wie in Asfalon, geweiht waren, vergl) 
Erdf. Th. XVI. 1852. ©. 85), nicht befhädigt werden; die Ein li 
fünfte der umliegenden Ortfchaften gehörten zur Domaine der per: 
fiihen Königin Baryfatis, die zur Beftreitung der Koften ihree 
Gürteld (d. h. zu Nadelgeldern) auf diefelben angewiefen war. Ein 
mußte daher hier wol ein einträgliches Culturland liegen, bis zu 
Satrapenrefidenz des Belefid am Euphrat, zu Barbaliffug, “wo 
jelbft ein Föftliher Park, reih an allen Früchten des Landee 
ein Paradies, von der wafferreihen Quelle des Daradar (nich 
 Aagadaxog) oder Dardes (unmöglich aber der Sadjur, wie gor”\ 
biger ©!) jagt) befruchtet, dem Föniglichen Park umgab, die damal), 
beide zerflört und verbrannt wurden. . I 


#58) J. Rennell, Illustration of the Expedit. of —— etc. Lond 
4. 1816. p. 65 etc. 9) Mannert, Geographie der Griechen 9 | 
Römer. VI. 2. ©. 399. °%) A. v. Kremer, Beitr. a. a. D. SE 

61) Korbiger, Handb. der alten Geogr. II. ©. 640. 





Der Kuweik, Chalus, fein Urfprung. 1689 


Der Chalus hatte beim Weberfchreiten der Zehntaufend die 
Breite eines Plethrum, alfo an 100 Fuß (Xenoph. Anab. I. 10), 
und von ihm waren noch 5 Tagemärfche bis zum Daradaz, oder 
Dardes, am Euphrat, von wo noch 3 bis Thapſakus. Den 
neueren Namen dejjelben Chalus-Fluſſes bei den arabifchen Geogra- 
phen finden wir ſchon bei Abulfeda®), Kowaif, und vor ihm 
bei Edrifi, der ihn Koif nennt. Edriſi beſchreibt ihn genauer, 
denn er fagt: er entipringe im Dorfe Sinab, oder Seniab, 
6 Dil. von Dabec (vielleicht Dorf Daughbuf auf Chesney's 
Karte); ehe er nah Haleb komme, durchziehe er 18, dann big 
Kennesrin 20 Mill. und von da noch 12 bis zur Merdſch 
el⸗Ahwar, jetzt Mudgh%) genannt, der Sumpfflähe, nachdem 
er 42 Mill. zurüdgelegt habe. 
Der Nahr Kumeiföt) entjpringt an 3 bis A Tagereifen im 
Norden von AUleppo, in den Gebirgen -füdlid von Aintab, aus 
2 Quellflüffen. Der größere Flußarm erhielt von feinem Fifch- 
reihthum den Namen Baluf Su, Fifhfluß. Die vielen Bäche 
zwifchen Killis, in deffen Nähe R. BPocode) Hadfhar Yar- 
derin, oder Gadſcheia (wahrfheinlih Sayyadof-Koi auf 
Chesney’s Karte) als die Quelle des Kuweik angiebt, und dem 
Dorfe Kara Weyaw vereint bilden die beiden Hauptarme, die 
unterhalb ihres Vereins aus den Bergthälern bei Sayyadof-Koi 
in die Ebene von Aleppo treten. Hier nimmt der Kuweik einen 
nördlichen Arm auf, der aus der Nähe von Aintab ihm zufließt, 
der durch einen Canal eines Ingenieur Vincent Germain von 
Aleppo mit dem Sadſchur in Verbindung gefegt fein fol, um dag 
Bette des Kuweik wafferreicher zu machen. Beim Eintritt in die 
Ebene Aleppo’3 liegt der Spiegel des Fluffes an 1,263 Fuß über 
dem Meere. Die in diefen feichten und träge ablaufenden Fluſſe 
vorherrfchende Fifchmenge beftätigt die Angabe Kenophong vom 
Chalus. Vorherrſchend foll es der Simmak Ingliz der Araber, 
d.t. der Aleppo-Aal, oder Henglis der Araber nah Guyg66), 
fein (Ophidium Masba-Cambelus, eine Art Muräne oder Sand- 
Aal) und eine Welsart, Babüge der Araber (ein Silurus), auch) 
Barben, Kebudi der Araber (Gaboutti bei Guys, Barbus vul- 
u | 






7 Abulfedae Tab. ed. Koehler. p. 118; Edrisi bei Jaubert. II. 
p. 136. °®) H. Guys, Statistique 1. c. p. 21. PL. Col. 


' Chesney, Expedition 1. c. I. p. 412—413. 5 N. Pocode, 
En Beſchr. d. Morgenl. II. ©. 246, Note. °) H. Guys, Statist. etc. 
J P. 40. | 


1690 Weft-Afien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 44, 


garis); außer diefen führt 9. Guys auch die Karpfenart an, 
die er Benni nennt. H 

Der Fifheultug, der fih zu Xenophons Zeit bei den 
alten Syrern an die Fische diefes Stroms anfnüpfte, hat aud) 
beit den neuen Syrern, troß des Wechſels der Sahrtaufende und 
der Religionsiyfteme, bis heute von Tripolis (f. oben ©. 620 big 
621) oftwärts bis nah Orfa in Mefopotamien (Erdf. XI. 1844. 
©. 320) als feltfam feftgewurzelter Aberglaube nicht nachgelaffen, 
der nur den Fiſchen felbft zu Gute gefommen, da fie in den meis 
ften Gegenden der fyrifchen Mufelmänner fein Gegenſtand des 
Fanges und der Verſpeiſung geworden. 

Der kleine, aber doch wafferreiche Strom- des Kuweik wendet 
ſich ſödwärts dur die Ebene bis zur Stadt Aleppo, die an 
jeinem öftlichen Mfer Tiegt, und die ganze Schönheit ihrer Umge— 
bung, ihrer reizenden Gärten, ihrer fruchtbaren Aeder und Felder 
und Bewäfferung wie Erfrifhung größtentheils ihm verdankt. Meh— 
rere Stunden weit auf und ab (6 Stunden, fagt U. Ruffell, 
oberhalb und unterhalb der, Stadt) 67) gehen die Tieblichften Gär- 
ten 68), Obfthaine, Spaziergänge zwifchen pittoresfen Felswänden 
des Thaled und an Ganälen hin, die aus ihm geleitet find, aber 
alle an der Weftfeite der Stadt nur nad) feinem Bette zu fih aus: 
breiten, und jelbft fo viel von feinen Waffern confumiren, daß er 
im Sommer wol öfter troden Liegt ©). Um dem zu begegnen, ſoll 
einft der Emir Arphum, ein Mongholenfürft nah Ibn She 
dad, einen Berbindungsfanal zwifchen den Armen des Sapdjur 
und des Kuweif gezogen haben, der aber wieder zufammengefallen 
jet. 9. Guys 0) fagt, e8 fei vor alten Zeiten eine unterirdiz 
Ihe Wafferleitung gewefen, die man Kifil-haiffur genannt habe. 
Auf Rouffeau’s Karte ift er zwar angegeben, aber fehr irrig, 
da die Sadjur-Quellen auf ihr mit den Kuweif-Quellen verwechjelt 
find. Im Jahre 1819 follte zur Zeit Kurfhid Paſcha's, da 
Gauffin de Berceval nod bei dem Gonfulat in Aleppo als 
Dolmetſcher angeftellt war, der folches beftätigte, diefer Canal ©; 
wieder geöffnet werden; aber Beftechungen der Einwohner zu Yin Tu 


A Alex. Ruffell, Naturgefchichte von Aleppo. Ueber. von Smelin. I. 
S. 63. °°) Lieutn. Colonel Squire, bei Walpole 1. c. p. 337. | 
) Rousseau, in Description de la Ville de Hhaleb 1. c. Recueil 
de Voy. et Mem. II. p. 224; X. v. Kremer, Beiträge zu Nordſy— 


pP: 


J S. 36. .* Guys, Statist. du Pachalik d’Alep. I. c. \, 
2 } 2 — IN. 





Des Kuweiks Bewäfferung von Aleppo. 1691 


tab, die ihre Waffer nicht miffen wollten, und die Furcht der Gar- 
tenbefiger in Aleppo felbft, ihre Gärten möchten dadurch in der 
Winterzeit überſchwemmt werden, follen die Urfachen fein, daß die: 
fer Blan wieder verlaffen wurde. Corancez fagt, der Kanal habe 
eine Ausdehnung von 12 Lieues erhalten ). 
| Schon Edrifi fagte, der Koif72) fei nur ein geringer Fluß 
und fliege nur an der Weltjeite der Stadt Haleb vorüber, aber 
durch) Aquäducte aus ihm gewinne man fließende Waffer durch die 
Straßen der, Stadt, durch die Bazare und in alle Häufer zu jedem 
Gebrauche. In fpäteren Zeiten find hierzu befonders die perfifchen 
Schöpfräder (Naur, f. ob. ©. 1038) gefommen, deren Rouffeau 
auf feinem Plane der Stadt Aleppo 16 unter dem Namen Beftan 
angegeben hat. Allerdings reicht das Waffer des Kuweik doch nicht 
hin, um die große Stadt mit Waffer zu verfehen (getrunfen fann 
e8 ohnehin nicht ohne Filtration werden). Da aber ihre Umge- 
bung zu beiden Seiten des Fluſſes -hügelig ift, jo hat fie aud) 
Quellen und zumal im Nordoften bei ihren Gärten Bebyle und 
Aayadin zwifchen ihren Weinbergen und Tieblihen PBromenaden. 
Senfeit der Dörfer Bab Allah und Hhailan (Haillan bei 
Guys) 2 Stunden im Norden der Stadt 73) (bei den Chriften der 
Gründung der Katferin Helena zugefchrieben) entfpringen zumal 
2 Quellen des köſtlichſten Trinkwaſſers, das in Röhren und in 
einem Kanale (QDanaie genannt bei Rouffeau) ”*) nad der 
Stadt geleitet wird, um ihre Brunnen zu erfegen. Diefer Canal 
jol von ſehr hohem Alter fein, und dem Sohne Salading, dem 
elek edh-Dhaher, wird deffen Reftauration im Sahre 1218 
insbefondere zugejchrieben. 
Dies dürfte wol des Rabbi Benjamin fonft auffallende Anz 
jabe erklären, der vor diefer Reftauration in Aleppo gewefen zu 
ein angiebt, als Nur ed-Din dort feine Refidenz hatte, und fagt, 
aB die Einwohner diefer Stadt nur Regenwaffer aus den 
Sifternen (er nennt fie Algab der Araber) trinfen müßten, 
eil fie feinen Fluß und feine Quellen hätten). Der Kuweik 
ochte damals vielleicht troden gelegen haben, und da der Canal 
om Hhailan wahrſcheinlich im Verfall war und erft von Salading 


Be 
7) Corancez, Itiner. p. 21. ”?) Edrisi bei Jaubert. II. p. 136. 
) H. Guys, Statist. du Pach. 1. c. p. 23; A. Ruffell. ©. 57—64; 

Thomson, in Bibliotheca Sacra. Tom. V. 1848. Aug. p. 475. 
*) Rousseau, in Recueil de Voy. et Memoires 1. c. U. p. 225. 
®) Rabbi Benjamin of Tudela, Itin. ed. Asher. I, p. 88. 















7 


” 


En 


1692 Weft-Aften, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 44. 


Sohn reftaurirt werden mußte, fo läßt fi die Noth wohl begreis | 
fen, welche der Rabbi in diefen Zeiten anzudeuten fcheint. | 

Auch füdwärts der Stadt ſetzt der Kuweik anfänglich feinen 
Lauf noch fat 2 Stunden weit zwifchen Gärten fort, windet fi 
dann aber zwiſchen nadten Kreivdeklippen und öderem Boden fort, 
bis er gegen Kinnesrin (hierüber |. oben ©. 1593) am quer E 
vorziehenden Dſchebel el-Sis fi mehr oftwärts zu wenden E 
‚genöthigt, am Dorf Sphiri (Seftre auf Rouſſeau's Karte) E 
vorüber, eine Stunde unterhalb fih in den Sumpf und Gee els 
Melak verliert. Diefer erhält einen zweiten Zufluß, der vom 
Dorfe Sphiri, oder Sefireh, ſich ebenfalls zu demfelben Sumpfe 
ergießt, nebft noch ein paar Fleinen Süßwaſſerflüßchen 78)3. Eli 
Smith nennt diefen Sumpf (Merdſch el-Ahmar bei Edrifi) 
el-Mütkh, H. Guys fohreibt ihn Madgh oder el-Madekh7) 
und den andern zufließenden Bah Ain el-Embarkehz er jagt, 
im Sommer habe er 6%, Meile Umfang, im Winter aber bei Re 
genzeiten dehne fich fein Waſſer viel weiter aus, fei voll Schilf 
waldung mit Ebern, habe viele Seevögel, und felbft Biber, Kelb 
el-Moi, Wafferhund der Araber, follen fich dafelbft vorfinden, | 
von denen man Bibergeil gewinne; auch ſei er voll Blutigel. 
Dieſes ſtehende Waſſer, bemerkt derſelbe, übe keinen nachtheiligen 
Einfluß auf die Geſundheit aus. 

Das Dorf Sp hiri, vulgair contrahirt von Sefireh, öſtlich 
vom untern Laufe des Kuweik gelegen, iſt nur ein kleiner Ort, aber 
durch die Verwaltung feines Vorſtandes zu -einem netten Aufenthalte 
geworden, der fehr gegen andere arabifche Dörfer durch die Indu— 
firie feiner Bewohner abfticht. Die Häufer find aus Luftbadfteinen, © 
mit innerm Hofraum, luftig und reinlich erbaut; ihre Bewohner 
find gute Agricultorenz ihr Scheich hat das DVerdienft, gute Irri⸗ 
gationen, gute Wege und ſchattige Baumpflanzungen an denſelben 
angelegt zu haben, jo daß fein Gebiet die trefflichſten Ernten giebt” 
und an Wohlftand fehr gewonnen hatz eine feltene Erfeheinung in 
diefen jyriichen Landen. | 

























Der treffliche Naturforfcher von der Euphraterpedition, Dr. W' 
Helfer aus Prag (f. Erdf. Th. X. 1843. ©. 1030, wo Helfer” 
ftatt Helfrich zu Iefen), der leider zu früh feinen gewaltfamen Tod 
auf den Andamanifchen Infeln (1840) gefunden, hatte im 





276) Lieutn. Col, Chesney, Expedit. 1. ce. I. p. 413. 
”) H. Guys, Statistique du Pachalik d’Alep. p. 21, 23, 40. 


EI-Mutkh, der Endfee des Kuweik. 1693 


Sahre 1836 diefe Gegend bereift 3). Er fand in S.W. des Dor- 
e8 Sphiri eine weite Ebene bis zu der füdöftlichen Bergfette 
T-Amri und in ihr fehr gut eingerichtete, weite Troglodytenwoh— 
ungen, dafelbft auch eine antife Via, mit Reften von Zerraffen zu 
jeiden Seiten, auf denen man noch wahrnehmen konnte, daß fie 
inft bepflügt und beftellt gewefen waren; wahrfcheinlich eine an— 
ife Römerftraße auf dem Wege von Chaleis nach Beleg zum Eu- 
hrat. El-Amri ift eine bafaltifche, durch viele ſchroffe Spal— 
en und Klüfte vielfach zerriffene Bergfette, mit Steinblöden nad) 
Men Seiten hin belagert. Die obere Formation auf Kreide» 
chichten iff ohne Waffer, fat ohne Baum und Strauch, aber 
inft doc bewohnt geweſen, da fih in S.W. von ihr bedeutende 
kuinen eines Belad Chan Azra mit Sarkfophagen zeigten (von 
enen eine Zeichnung bei Chesney a. a. DO.) Die Stadt hatte 
ine Mauer mit Thürmen, mehr als 3 Stunden (gegen 9 Miles) 
Mm Umfang; die Häufer find aus Bafaltfteinen erbaut, unter ihnen 
ind 2 Tempel, NRefte von Bädern und von einem Baftell auf einem 
el in S.W. der Stadt. Da fie 12 Stunden in S.S. O. von 
leppo gelegen ift, jo hielt fie Colonel Leake für die Androna 
8 Itin. Anton., die heutige Andrene (f. oben ©. 1435) auf der 
Balmyraftraße; von ihr follen nad) Ausfage dortiger Araber noch 
Stunden weiter gegen Balmyra hin Ruinen einer anderen 
Stadt liegen, vielleicht von Seriah, der alten Seriane (vergl. 
ben ©. 1436 u. 1439), die auf der zweiten Palmyra-Reiſe be- 
ht ward. 

Der See el-Melak oder Madekh mit feinen Sumpfunge- 
ingen, in welche fih der Kuweik ergießt, hat nad) Dr. Helfer 
ele Inſeln; zur Winterzeit fol er an 50 Miles, alſo bis zu 
Stunden, im Umfange anwachſen; dann-wird fein Waffer, das 
e Salztheile des Bodens auflöft, bitterlich von Gefhmad. Im 
T trodenen Jahreszeit ſchwindet er durch Verdunſtung auf die 
älfte des Umfanges zufammen, und läßt fhöne Salzeryftallifatio- 
n an feinem Uferrande zurüd, die einen Neichthum für Syrien 
en. Die Oberfläche des el-Melak fand Dr. Helfer buchſtäb— 
7 mit Gänfen, Enten, hundert Arten von Waffervögeln und zus 
il mit Schaaren von Flammingos bededt. 












7 



























1694 Weft-Afien, V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 44, 


Erläuterung 4, 


Der Rahr edh-Dhahab und der Salzfee, el⸗Sabakhah, oder der 
See von Dſchibul. Das Salzthal Davids; Aram Zoba, und 
der Jägertribus der Sulaiyib-Araber, 


Unfern jenes el-Melaf liegt noch ein zweiter Salzfee, von 
dem nahen Dorfe Jebul der See Jebül, fprih Dſchebul, oder 
Dſchabul, genannt, richtiger aber es-Sabakhah (es-Sabkh auf 
Rouffeau’s Karte), d.h. das brafifhe Waffer; in ihn fließt 
ein noch unbedeutenderer Fluß als der Küweik, namlich der Nahı 

edh-Dhahab (der Goldfluß) ein. Er tritt aus dem Fuß des 

Berges Tell Batnan hervor und endet nad) kurzem Lauf von 
höchftens 10 Stunden im Salzfee, der fih unter 36° n. Br. in 
gleihem Parallel wie der el-Melak von Welt nah Oft erftredt: 
daher er leicht, jedoch irrig, von J. Ren nell auf feiner Karte dei 
Routierg von Nordfprien mit jenem als identifch verbunden wurde 
obgleich beide Seen durch den Gebirgszug el-Amri gefchieder 
find. Nur A Stunden in Nord der Quelle, am Tell Batnan 
liegen noch mehrere Quellen und die Ruinen der berühmten Stad 
Hierapolis, oder Manbedſch ”) (Erdf. Th. X. 1843. ©. 104, 
bis 1061). 

Den Ort am Urfprung feiner Quelle nennt ſchon A. Ruffel 
und nah ihm auch Chesneysc) Dabb oder Dhahab, weht, 
man früher für die Quelle des Daradar hielt, die es aber nicht fen”. 
fann, da der Fluß nicht gegen S.O. zum Euphrat bei Beles geht 
wo des Satrapen Park und das Schloß des Perferfönigs lag, 
Sondern direct nad) vielen Krümmungen, doch ſüdwärts, als Din 
nenfluß im Subfhat al-Dſchebuhl, d. i. dem Salzboden, nad 
Ruſſell, endet. | 

Diefer fogenannte Goldfluß, von pe die älteren arabiſche 4 
Autoren St) viel Weſens machen, fließt von Dabb am Taidif-Dorf 
und dann an einer anderen Quelle, el-Bäb, vorüber, wendet fidT 
von Abu Dſchaber (Faber) mehr weftwärts, dann gegen S.S. W 
und faft im Parallelism mit dem Kuweik gegen Sud und nacT 
40 Miles Engl. bei dem Orte Dſchibuhl (Sabul oder DgebouT, | 





8°) H. Guys, Statistique du Pachalik d’Alep. p. 21. 
80) L. Col. Chesney, Exped. I. p. 415. | A 
21) A. Ruffell, Naturgefch. von alepyo. Götting. Th. J. 6.7, a N 


J Der Salzſee von Dſchibul. 1695 


bei Guys) in den Salzſee. Alſo beide enden in dem großen 
Salzthale, das am Weſtende noch 3 andere kleinere Zuflüßchen 
erhalten hat. 

Pocockes), der 1737 von Nord herkommend den Flecken 
Taidif, oder Tedif beſuchte, der 20 Mil. öſtlich von Aleppo liegen 
ſollte, fand daſelbſt eine ſehr ſchöne Maulbeerpflanzung, die ein 
franzöſiſcher Kaufmann, unſtreitig zur Betreibung der Seidenzucht, 

gemacht hatte, die ſehr gut gediehen war. Auf einem Berge nahe 
der Stadt fand er viele Gräber und fünftlih in Felfen gehauene 
Wafferleitungen. Man fagte, einer der Fleinen Propheten habe 
hier gelebt. Die Juden hatten hier eine Synagoge, die in hohen 
Ehren fand. Eine Stunde von da fah Pocode den Ain Dha— 
hab, der Goldbrunnen genannt, der feine Waffer ſüdwärts zum 
Salzfee fendet, welhen Pococke über Schirbey erreichte, wo ein 
gefälliger Scheich fein Führer zu demſelben wurde, deſſen anliegen= 
des Salzmagazin Dſchibul (Geboue beiBocode) —— wurde. 
Genauere Auskunft gab er jedoch nicht. 

Bei der Quelle Bab wird auch ein Dorf deſſelben Namens 

und mit ihm ein anderes, Bofäghä, genannt, die, nad v. Ares 
mers8), beide zufammen eine Fleine Stadt bilden, die eine Mofchee 
und einen Kadi hat. Zwiſchen beiden Ortfchaften ziehe fich das 
herrliche Thal Wadi Batnän (wol nach dem arabifchen batn, d. i. 
Höhlung, genannt) hin. Es ift ein Lieblingsthal, dahin die Alep- 
piner zu ihrer Erholung gehen, um reinere Luft und reines Waffer 
zu fchlürfen; daher wird es von den Woeten befungen. Es zieht 
fih zwifchen Haleb und Manbedich Hin, in der Ferne eines Tages 
marſches von jedem der beiden Drte abftehend. Bäb ift blühender 
als Bofäghä; es hat Schughöhlen gegen Feinde. Ismaelier 
waren einſt hier Hauptbewohner; ein. Khan und eine Medreife 
werden von den Dichtern als von befonderer Schönheit gepriefen. 
Taidif liegt in demfelben Thale, wie noch manche anderen Lieblichen 
Drte, die aber wenig befannt geworden, wie Ebn Zaltal (oder Tars 
tar). Der hindurchziehende Fluß, Ghoim, ift eg, der noch meh 
tere Dörfer bewäflert und fich zuleßt bei Dſchibul in den Salzfee 
ergießt, und. dafelbft Nahr edh-Dhahab genannt wird. Bäb 
ſoll, nah v. Kremer, zuvor nur eine Borftadt von Bofäghä ge: 

weſen ſein, wo ein Schloß geſtanden. Dieſe ganze Gegend ſcheint 
I— 


87, Pococke, Beſchr. des Morgenl. II. ©. 244. 
8) A. v. Kremer, Beiträge zu Nordfyrien. ©. 37 u. 38. 





1696 Weſt-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 44, 


nicht unpaffend zu der Lage eines Paradieſes der Perfer ge 
weſen zu fein, von dem Kenophon auf diefem Wege zum Euphrat 
Bericht nn 

Der See Dſchibul Geboul) dehnt ſich in einer wechſelnden 
Breite von 2'/ bis 3 Stunden gegen 12 Stunden in die Länge 
von W. nah O. aus. H. Guyss%) jagt, er liege 8 Stunden in 
O. S.O. von Aleppo, habe 19 geographifche Meilen Umfang und 
einen thonreichen Boden, deifen Salzerpftallifationen bei Verdunftung 


der Waffer im Auguft und September eine Krufte reiher Nitrums | 


eryſtalle gebe, die in Häufen gefammelt und verführt werden. Die 


Bodenumgebung jei mit reichlihen Salfolis oder Salzkräutern | 


bewachfen (Barille nad) Guys, die eigentliche Salsola sativa, wahr- 
Iiheinlich hier nur wilde Salzfräuter), aus denen das gute Kalt 
zu den ſyriſchen Seifenfabrifen durch Verbrennen in der Grube, 
wie auch anderwärts, gewonnen wird (vergl. oben bei Damascus 
©. 1391—92). ; 
Wahrfheinlih ging Kenophons Marſchroute an der Nord- 
quelle des Dhahabfluffes vorüber 35), und von da in einem quel- 
lenreichen Gebiete bis zum Guphrat nah Beles mag der weitläuf 
tige Jagdpark gelegen haben, der damals niedergebrannt wurde: 


denn auch hier liegt Alles voll Ruinen einer früheren Cultur⸗ | 


landſchaft. 

Auch der Karawanenweg, der von ſüdlicheren Gegenden des 
Euphrat, von Teibe (ſ. oben S. 1441), nordweſtwärts über die 
Ruinen zweier Städte, Aſchuk, Maſchuk, mit Kirchengebäuden hin— 
wegführt 6), geht am Südufer des Sabakhah-Sees entlang, 
deffen Waffer zur Sommerzeit (am 13. Juli) von Olivier), 
füß und gut zum Trinken gefunden ward, obgleich er wußte, daß 
man Seefalz daraus gewinne. Er erreichte nah 1, Stunde 
vom. See das Dorf Sphiri, zwifchen den beiden unteren Fluß: 
läufen gelegen (f. od. ©. 1692), bis wohin ihm feine franzöfifchen 
Landsleute, die Negocianten von Aleppo, entgegen kamen, ihn nad 
feiner langen Abwefenheit auf der Nüdfehr in die Heimath zu bee 
grüßen. Vom See bis Aleppo fand er den Boden röthlid), feuchte J 
bar und gut angebaut. 4 


88) H. Guys, Statist. 1. c. p. 26. 

85) Lieutn. Col. Chesney, Exped. I. p. 416. 

86) Colon. Capper, Itin. — 1784. p. 60, 61. 
7) Dlivier, Reife. Th. II. ©. 469. 





Der Salzfee von Dfehibul, 1697 


Die genauefte Nachricht von diefem Salzfee gab nach H. Maun— 
tells 88) erftem lehrreichen Befuche dafelbft A. Ruſſell, der fagt, 
aß er 18 Miles in S. O. von Aleppo liege und Subkhet als 
Dihibuhl (Jebul, wo ſchon zu Belifarg Zeit Gabbalier, 
ei Procop. I. 90, 2 [j. oben ©. 1693], wohnten) 9), der fal= 
ige Boden, genannt werde. Seine Ebene werde zwar von 
iner Kette niedriger Hügel umgogen, aber auf der andern Seite 
ach der Wüfte zu breite fi) die unabjehbare Ebene aus, die au 
om Hügel über dem Dorfe Dſchibuhl Feine höhere Begrenzung 
eige. Alle Landleute fagten zwar, hier von diefer Höhe könne 
tan die Ruinen vieler Städte in der Wüſte erfpähen, aber Ruf: 
ell wurde feine derfelben fihtbar. Die Regen- und Winterbädhe 
ereinigten hier ihre Waffer mit dem Fluß von Dhahab, der in den 
ichten See fließe, aber in, den Herbfimonaten von feiner Salz- 
rufe, die ihn dann nac Berdunftung des Waffers überziehe, 
inem gefrorenen Eisjee gleihe. Dann jähe man ihn voll Män- 
er, Weiber und Kinder, welche jeine von einem halben bis zu zwei 
suß (joll wol nur Zoll heißen?) dicken Salzrinde in Stüden auf: 
techen, an deren unteren Seite die anhängende Thonerde abgefrakt 
jerden muß, worauf die Stüde am Ufer nad) zwei Sorten in 
Jaufen vertheilt werden. Diefe in Säde gepadt und auf Efeln 
ah Dſchibuhl getragen, werden dort getrodnet, das Salz in 
Stüden wie das Getreide gewürfelt, und dann nach Reinheit und 
einheit in verfchiedenen Haufen vertheilt, davon die befte Sorte 
ollfommen weiß und von vortrefflicher Befchaffenheit fei. Der Bo- 
en des Sees ift ein zäher Thon mit Salz gejhwängert, aber die 
wellen in der Nachbarfchaft fcheinen alle voll ſüßen Waffers zu 
in, bis auf eine am Zuß des genannten Hügels, die falzig fein 
ll, wo auch ein röthliches Salz und in den dicften Kruften fich 
ht. Die Kalipflanzen und andere Kräuter, die um den See 
zum wacjen, fand A. Ruſſell auch mit Salzkruften bededt. An 
r Südſeite joll der See die größte Tiefe haben, an anderen Stel- 

it das Salz fo fehr mit dem erdigen Thon vermengt, daß es 
cht der Mühe lohnt, es daſelbſt einzuſammeln. 

Zu Maundrells Zeit konnte man das Salz in den Maga— 
en zu Dſchibuhl kaufen; die Salzjammlung war vom Großful- 
a für jährlich 1,200 Dollars verpachtet. 

) H. Maundrell, Journey. 1697. Oxford. 8. 1740. App. p. 161; 


The Valley of Salt. 39 A. Rufjell, Naturgefh. von Aleppo- 
" L. ©. 70 - 72. 


itter Erdkunde XVII. Ppppp 











- 
































1698 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. F. 44. 


Die meiften Nachrichten von diefem Salzſee find nur vor] 
den nachfolgenden Befchreibern aus Ruſſells Angaben wiederholt” 
Aucher Eloy®%) befuchte die Umgegend des Sees als Botaniker 
fam aber am 26. März noch zu früh dahin, um eine reiche Flor 
zu finden, die, feiner Anficht nad, jedoch nicht fehlen joll: denn de 
röthliche, fteinige Boden jener fcheinbaren Wüfte fei bis zum Eu 
phrat hin feinesweges unfruchtbar; die Fellahs Fonnten dort nuT 
feine Viehherden halten, aus Furcht vor den Beduinen, die Allem 
wegrauben. Er fand dort an frühzeitig blühenden Pflanzen: He 
speris angustifolia, Arenaria-umbellata, Astragalus tumidus, i7 
ſchönſter Blüthe große Büſchel bildend; auch Astragalus 'brachy” 
stachis, Valantia ciliata, Hutchinsonia procumbens Var. u. a. | 
Die vielen Scenerien, die ihm in diefen Einöden die Fata Morgan 

vorgaufelte, ſchrieb Aucher Eloy bei der fehr heißen Atmofpbäi 
den ftarfen falzigen Ausdünftungen diefer Gegend zu. Au 
Seepen?!) hatte die Umgebungen dieſes Sees feiner Zeit ſche— 
beſucht. W. Thomfon%), den vorzüglih das Intereffe trie 
dDiefe Gegend, die-er für das Salzthal hielt, in welchem Kön 
David einft den Hadad Ezar flug (j. ob. ©. 1537), Fenm 
zu lernen, bejuchte fie ebenfalls von Sphiri oder Sefireh au 
im hohen Sommer (19. Aug. 1846), als feine Freunde von Alepı 
aus eine Jagdpartie nad) jenem Dorfe unternommen hatten. 

Das Dorf, Sephra, Sefireh, Sphiri geſprochen, lie 
nahe am Weftrande des Dhahab-Thales in NW. des Salzen 
Bon Aleppo, aus dem Dorfe Bab Kunnesrin, ritt man über Kreit f 
flippen durch die Piftazienpflanzungen, und erreichte nah ein 
halben Stunde den offenen Defert. Dörfer wurden inımer paT 
jamer, bis man Sphiri nad) wenigen Stunden erreichte, von IE 
bis zum Euphrat hin faft alle angefiedelten Bewohner fehlen. DIE 
Dorf, das auch Dr. Helfer beſucht hatte, if, nad Thomfo 
von bedeutender Größe, feine Häufer find, wie alle Dorfſchaft 
von Höms am Drontes bis zum Euphrat (f. ob. ©. 1031), —— 
Luftbaditeinen in Kegelgeftalt erbaut, dicht zufammengedrängt, J 
eine kreisrunde Straße geſtellt, in deren Mitte man das Vieh ei 
treten läßt; eine allgemeine Bauart hieſiger Dorfſchaften nach 
Wüſte zu, deren Einwohner halb Beduinen, halb Städter fr 


890) Aucher Eloy, Voy. 1. p. 174. 
°») y. Zac, in Mon. Gorrefp. XVII. ©. 438. Mm 
°?) "Thomson, in Bibl. Sacra. V.1848. Aug. No. XIX. p. A081 





Das Dorf Sphiri, Sefireh. 1699 


ber ihre Befuchenden fehr gaftlich empfangen und nad) herfömm- 
her Weife mit Kaffee und Tabad bewirthen. 

Zur Zeit der Aegypter=Herrichaft hatte Ibrahim Paſcha 
n noblen Plan gefaßt, die Umgegend von Kinnesrin und die 
elen dort verödeten Ortichaften, wie auch Sphiri, wieder in Flor 
ı bringen. Er fiedelte Bauern und Araber dort an, fuchte fie 
m Wanderleben durch Ader- und Häuferbau abzuziehen, unter: 
iste fie mit Pflug, mit Ochſen, Korn und anderen Bedürfniffen 
8 Lebens. Dadurch wurde auch dieſes Dorf gehoben. Wäre 
brahim Paſcha Herr im Lande geblieben, fo könnte es ihm wohl 
ungen jein, diefen Defert wieder in eine Eultur-Dafe zu verwan- 
In, wozu der Anfang gemacht war, als mit der türfifchen Bean 
nwirthſchaft des Paſcharegiments dies Alles wieder rückgängig 
erden mußte. Eine eigenthümliche Dreſchmaſchine mit ſcharfge— 
hnten Eiſenplatten, die wie ein Schlitten über die Kornähren 
gezogen wurde, fand Thomjon hier vor, die ganz der im 
topheten Jeſaias 41, 15 angeführten zu entfprechen fhien, 
1d unftreitig- feit uralten Zeiten dort in Gebraud geblieben war. 
Viele der Sphiri-Bauern waren weit in dem Defert umherge— 
weift und jprahen von Zebah und von Khanafjora, einem 
ete, der verfchieden von Kunnisrin, aber fehr oft mit ihm verwechfelt 
de. Nach ihren Erzählungen jollte es in dDiefem Khanafora, oder 
änäjir der arabiichen Autoren, viele Säulen und Inferiptionen 
en; man könne von da in einem Tage nah Höms zum Oronteg 
überreiten, jagten fie. Uber aus Furcht vor den räuberifchen 
ajeh, die zu Khänäfir hauſten, wagte es Keiner, dahin als Zühz 
zu dienen, wie dies Thomfjong vergeblicher Wunfh war. 
je Stadt ift das Chonajerat bei Iſtakhri und Abulfeda®), 
der Grenze der Wüfte gelegen in ©.D., 2 Manfionen fern von 
(eb, wo, nah) Ebn Haufal, Omar, Sohn Abdalaziz, des 
ejaden-Chalifen, jeine Nefidenz hin verlegt hatte, eine Stadt, 
Abulfeda von Kinnesrin, der Metropole Syriens am Kuweik, 
fältig unterſcheidet. 
Auch andere ältere arabifche Autoren unterfchieden eine alte, 
bedeutende Stadt, die nach) ihnen v. Kremer Chanäffira 
‚ibt%), mit einem Schloß, .am Nande der Wüfte gelegen, in 















} 
\ Abulfedae Tab. Syr. ed. Koehler. p. 24, 117—118; Istakhri, 


‚Lib. Clim., bei Mordtmann ©. 37. *) A. v. Kremer, Beiträge 
zu Nordfyrien. ©. 34. 


— 


Ppppp2 


1700 Weft-Afien, V. Abtheilung. 11. Abſchnitt. $.44. | 


welcher gegenwärtig der Beduinenftamm der Efed herrichen fol. 
Der Ort ift jegt unbedeutend, da8 Schloß liegt in Trümmern, die! 
Steine find zu anderen Bauten verfchleppt. Zuweilen wird eine, 
andere Stelle, Hadſchar Beni- l- fafa, aub Kinnesrin die) 
aweite genannt; fe iſt ebenfalls eine Wohnftätte der Beduinen. 
Sa noch ein vierter Ort, Hadhir Thaij, fagt derfelbe Autor,‘ 
mit einem Schloß, werde auch Hädhir Kinnesrin genannt, Tiege 
4 Stunden von Kinnesrin entfernt und werde von dem Bedui— 
nenftamme der Thaij bewohnt, fo daß man wohl fieht, wie ſchwie 
rig die genauere Erforfhung diefer verfchiedenen Localitäten ar! 
der Grenze der dortigen Wüfte fein mag, die überall dur di 
Naubftämme der Beduinen gefahrvoll für-den Reifenden find. 

Dbwol Feine genaue geographiſche Ausfunft bei den ver! 
janmelten Bauern in Sphiri zu gewinnen war, jo famen doch ei 
nige intereffante Sagen über die ethnographiſchen, älteren Be’ 
wohner dieſer Gegend zum Vorſchein, aus denen fich ergab, da 
von hier in früheren Zeiten manche weftlihe Emigration in dei, 
Libanon ausgezogen jein müffe, deren Andenken noch in den Erzäll 
(ungen fich erhalten hatte. Der ältere arabifhe Autor Ibn Schiddal 
der in Ibn oſch-Schinehs Geſchichte von Haleb angeführt win 
von dem auch v. Kremer Auszüge®) gegeben hat, fericht wol; 
Khänäfir als von einer großen Stadt, mit Mauern und Caftelle 
aus ſchwarzem Geftein erbaut; dagegen wird von eine 
andern Autor Kunfärin die Eleine, nämlich Kinnesrin 
genannt, welche die Chalcis der Griechen fei (vergl. oil 
©. 1592), und in der heiligen Schrift Zoma (wol Zoba 7, 
Bibel, ein König, der von David zweimal gefchlagen war, 1.67) 
muelis 14, 47 und 2. Sam. 8, 3 u. f.) heiße; wo alfo die KT 
nige von Zoba, die Hadadefer ihre Truppen ing Feld ſtellte 
und Aram-Zoba, das bisher zweifelhaft geweſen %), in diell 
Gegend zu fuchen fein würden. Auch wird ein Häuptling der Bei, 
Keis genannt, von dem diefes Land feinen Namen erhalten hab, 
fol. Ebn Haufal fol, nah Thomfom), fagen, dag di 
Khänäfir vom Kaifer Bafilius und dann von Taj ed-Dowl 
Ende des A1ten Jahrhunderts völlig zerftört feiz unter den WA; 

































>95). v. Kremer, Mitty. u. f. w., in Sitzungs-Ber. der Kaif. Ic, % 

der Wiſſenſch. Wien, 1850. Phil.hift. Abth. J. S.215 u. 7° 
26) G. B. Winer, Bibl. Realwörterb. — Th. II. Zobah. S.7 
°’) Thomson, in Bibl. Sacra. V. p. 469 —9— 


leltefte Auswanderung d. Druzen nad) d. Libanon, 1701 


eraufbauern derjelben nennt er aber die Beni Buſſies-et-Te— 
ukhiyeh, unftreitig die Vorfahren der einftigen Tenüfhiden, 
ehe im Libanon fich anfiedelten und mit den Ma’aniden die 
jerrfcher des Gebirges wurden, von denen wir fehon früher ge- 
srochen, ohne ihre wahre Herfunft zu willen (f. ob. ©. 733—734). 

Thomjon, der zu Abeih im Libanon feinen Sommerfiß 
ielt (f. oben ©. 477), wo die Paläfte der Tenufhiden ftehen 
eblieben, obgleih ihr Emir-Geſchlecht längſt maſſacrirt und 
usgerottet wurde, war nicht wenig überraſcht, hier die erfte 
pur ihrer Herkunft zu finden, jowie den Namen der Beni Keis, 
ter Häuptlinge, der in der Partei der Kaifiden und Jemeni— 
en in der Gefchichte der Druzen eine fo wichtige Rolle feit Jahr— 
underten gefpielt hat, wo bis in die Gegenwart die Kaifiden 
ie alleinherrfchende Partei geblieben waren (|. ob. ©.718). Die 
cheichs der Beni Keis emigrirten von hier aus der Pro- 
inz Khanfarin erft in den Libanon, und die Vorfahren des Na’a- 
an Beg Dſchumbelat (das vornehmfte Herrfchergefchleht der 
)ruzen, ſ. oben ©. 715) ebenſo aus Ma’arrat en-Na’amän, 
nd gewannen im Libanon bis heute das höchfte Anſehen; ihr ge- 
nwärtiger Häuptling im Libanon, ihr Fürſt Na’aman Beg, 
fätigte e8 an Thomſon, daß er noch jebt Güter im Aleppini— 
en, der früheften Heimath feiner Altvordern, befike. 

Daß natürlich ſolche Gefchlechter ihren alten Adel noch viel 
iter zurüdführen, bis auf Kahtan und Joktan hinauf (1. 2. 
ofe 10, 25), zu den Urarabern oder Softaniden, ift eine befannte 
de. 

Durch diefe überrafchende Erfahrung über die jo dunfele Ur— 
hihte der Druzen im Libanon bereichert, verließ Thomfon 
Dorf Sphiri mit einem Boten, um das Salzthal zu be 
en, das 2 ftarfe Stunden im Oſten von da gelegen if. Die 
Kene, jagt Thomjon®), jenkt fih ihm nur fehr allmählig zu; 
glaubte immer den ſchönen See vor fich zu fehen, deffen Refler 
Sonnenjpiegel8 er jchon längft vorher im Auge gehabt. Sein 
war wie vom Meer jcharf marfirt, aber erftaunt war er, kei— 
Waffertropfen darin zu finden, nur eine unabfehbare Fläche 
Salzineruftationen breitete fih vor ihm aus, über die er 
fenen Fußes dahin ritt und in ihrer Mitte eine Schaar von 
zellen aufjagte, die fich dort am Salzleden zu erquiden pflegen. 













| 
*) Thomson, in Bibl. Sacra. V. p. 470. 


‚* 
























1702 Weſt-Aſien. V. Abtheilung, I. Abſchnitt. $. 44, 


In der Mitte erhob ſich eine Feine Anhöhe, von der er die weite, 
glänzende Spiegelfläche im blendenden Sonnenbrande des Auguſtes 
erglühen ſah; ein drüdender Glanz, ein Lichtmeer mit darüber) 
ſchwebender zitternder Luftihicht, den Eindrud gefchmolzenen Gil: 
bers wie ein Silberblid verbreitend, in ſchweigender Todtenftilk 
rund umher, und ohne einen Tropfen Waſſer im ganzen Salzſe 
wahrnehmen zu können. Nach einer zurüdgelegten Strede übe 
die Frachende Salzkrufte traf er die Schaaren der Arbeiter in volle 
Thätigfeit, das Salz mit ihren Kameelen und Ejeln nah Dſchibu 
zu bringen; aber die Fata Morgana gaufelte ihm dabei fortwäh 
rend die phantaftifchften Geftalten vor. Den See zu umreiten, fol 
man 4 Tage Zeit gebrauchen. i u 
Das Dorf Dſchibul Gebool bei Thomfon) ift noch heut 
die große Salzniederlage für ganz Nordiyrien; die Kameella— 
dung Foftete 200 bis 300 PBiafter, davon das Gouvernement 0 
einer jeden 50 bis 70 Biafter Tare zieht. Am Weftende des St 
war das große Lagerfeld der Anaſéh-Araber, die im legten Winte 
(1845) dieſe Tare zu zahlen ſich weigerten, worauf der Paſcha vo 0 
Aleppo fie mit feinen Truppen plößlich in demjelben überraſch! 
und ihre Scheichs zu Gefangenen machte, die nur durch ein großen. 
Löjegeld wieder in Freiheit gefebt wurden. Daher die gegenwärt 
gen Unruhen unter dem dortigen Volke, welhe Thomfon dara 
hinderten, die alte Kunſartn, oder Khänäfir, aufzuſuchen, v 
von bier in 6 Stunden Ferne liegen follte; Zobah aber, dag die 
Beduinen bald Zebah, bald Zebad nannten, ſollte noch 2 Stu 
den ‚weiter, nämlich 8 Stunden, liegen. Zu Zobah, fagten fi 
jollten Ruinen fein, fo weitläuftig, wie Aleppo, und da feien 2 
auf der Südſeite des Salzfees ſüße Waffer. | 
Nabbi Benjamin) hatte zu feiner Zeit ſchon Aleppon 
Aram Zobah erklärt, offenbar weil er im Irrthum war und Di, 
neue Aleppo mit der alten Kunisrin verwechfelte; darüber jal. 
Ibn Schehny, daß diefe leßtere älter ſei als Aleppo, daher u, 
Esfi Aleppo genannt (f. oben ©. 1598), aber in ältefter Hit. 
habe fie Süria geheißen. Aram Zoba, d. i. Syria Hol, 
(auh Soba), ift gewöhnlich damit identifieirt und für Kinnesrin 9 
halten (Reland, Paläſt. ©. 11, 111), und für das Gebiet, I 
David den Hadadefer, König von Zoba, flug, zum erſt 
Male, als er zum Wafler Phrat zog, und zum andern Male, 7 


#%%) R, Benjamin of Tudela, Itin. ed. Asher. I. p. 88. 


)as Schlachtfeld König Davids im Salzthale, 1703 


wieder kam und die Syrer ſchlug im Salzthale (2. Buch 

am. 8, 3 u. 13). Da beides große, wiederholte Siege waren, 
i deren leßterem 18,000 Syrer gefchlagen wurden, jo fünnte man 
denken, daß auch die Nefidenz des Königs zu Zoba von Da- 
dzerftört ward, und nicht unwahrfcheinlich trat nach diefer Zer— 
tung erft Khänäfir, oder Kunfartin, als Gapitale des Lan- 
8 hervor, die nur eine ftarfe Tagereife weftwärts von jener Zoba 
gen dürfte. Um das Salzthal wäre alfo hier wirflich das 
Hlachtfeld zu fuchen, wo David fih fo großen Ruhm 
warb. 
Rödigery,, fih auf die Stelle 2. Sam. 10, 6 beziehend, 
ft dies jedoch für eine irrige Auffaffung; Robinfon), der die 
irallelftellen 1. Chron. 18, 12 und Pjalm 60, 2, welche fih auf 
jelbe Begebenheit beziehen, näher beleuchtet hat, wo Edomiter 
te Syrer genannt find, mit denen die fpäteren Juden befannter 
ten als mit den Syrern, ftimmt der Anfiht Thomſons bei, 
d wir wüßten feine beſſere Auskunft über die Lage dieſes 
lachtfeldes zu geben, das weniger auf das Salzthal in Balmyra 
oben ©. 1537) bezogen werden Tann, und noch weniger auf 
jenige bei Petra im 2.2. d. Kön. 14, 7. 

Auf dem Rüdwege von Sphiri wurde das Gaftell?) des 
rfes beſehen, das auf hohem vulcaniſchen Berge liegt, und aus 
t bloßen Umzäunung großer cyclopiſch übereinander gelegter 
ppblöcke, in irregulairen Linien aufgerichtet, beſteht. Die Füh— 
Thomſons, gewaltige Jäger, die das ganze Land durchſtreift 
en, ſagten, daß alle Orte daſelbſt auf ſolchen ſchwarzen Steinen 
ut ſeien; der Boden des Deſert ſei keinesweges unfruchtbar 
derſelbe ein treffliches Jagdrevier, voll wilder Eber, Haſen, Ga— 
n, Wachteln, Rebhühner (Quatta, das rothe Rebhuhn), die oft 
Nınzählbaren Schaaren die Felder verheeren, und Hafelhühner. 

dDiejer Gegend joll audy der wilde Efel, Hemur elzouaheh?), 
icht eine befondere Antelopenart, zumal gegen den Euphrat 
einheimifch fein. 

Die Schwarze Gefteinsbildung foll bis zu dem, Guphratufer 
ME) den Defert anhalten; Thomfon hielt fie für vulcanifch, 



















) Rötiger, Recenſ. der Zeitfchr. für Deutſche Morgenl. Geſellſch. 
Bd. III. S. 366. IE, Robinson, Nota in Bibl, Sacra. 1847. 
Mai. p. 406. ) W. Thomson, in Bibl. Sacra. 1848. p. 472. 
.)H. Guys, Stat, etc. p. .40. 


J. 


—— 


“ 





























1704 Weft-Afien, V. Abtheilung, I. Abfchnitt. $. 44, 


er nennt fie öfter Trappfels und reiht fie dem weftlichen Strich 
ähnlicher Gefteine an, den wir ſchon am Nahr el-Kebir und bis 
Tortofa am Meere fennen gelernt. 

Der Stamm der Slaib- oder Sulatiyib-Araber 9, wel— 
cher diefe Umgebung des Salzthales bewohnt, bis zu welchem 
auch die Wanderftäimme der Anajeh vom Süden und vom 
Euphrat her vordrangen, ift von eigenthümlicher, von jemen jehr 
verfchiedener Art und verdient noch eine befondere Aufmerkſamkeit 
Er wandert nicht, wie jene, hier erft ein, jondern er hat hier per:@ 
manent feinen Aufenthalt im Defert genommen, wo er viel 
primitive Gewohnheiten beibehielt. Diefe Statb (der holländifc 
Conſul v. Maſſeyk nannte fie Steyle)) find feine Moslemen 
- fie follen feine Religion haben, vermifchen fih nicht durch Heira 
then mit den Arabern. Bon Manchen werden fie für degenerirt 
Ehriften gehalten. Sie bauen fein Korn, ziehen nie Viehherde 
auf, effen Fein Brot, leben nur von Gazellenfleifh, und ihr 
einzige Tracht befteht in Gazellenfellen. Sie find Meifter i 
der Gazellenjagd und fangen fie dur bejondere Vorkehrunge— 
Mitten in der Wüfte häufeln fie lange. divergirende Mauerlinie 
auf, an deren Zufammenftoß fie tiefe Löcher in die Erde grabe 
in welche der gefchloffene Jägerfreis die Gazellenfhaaren dur Di 
breite, immer enger werdende Mauergaffe hineintreibt. In die für 
fen Gruben hinabgeftürzt, können fie dann leicht in großer Zal 
abgeichlachtet werden. Das Fleiich wird gedörrt von Sonne un 
Wind und fann dann auf lange Zeit zu VBorräthen dienen, wie bi 
Sundern dag Büffel-, bei nordifchen Völkern das Rennthierfleifch. 8 
Hausthieren haben fie nur Eſel und leben auf der niedrigften Stu 
der menfchlihen Bildung. Mit ihnen in nähere Gemeinfchaft 3 
treten, wollte Thomfon durchaus nicht gelingen. Sie verlaflı 
dag Innere ihrer fihmwerzugänglichen Wüfte aus Furcht vor Di 
Tribus der Anafeh nie, Fommen felbft nicht einmal bis nad) Sphi?, 
und es werden nur felten einmal Einzelne von ihnen in Aleppo 97 
jeben, wenn friedliche Zeiten eintreten. Der englifche Con] 
° Barfer in Uleppo, der fich viel mit ihnen zu thun machte, nen 
fie ein ſimples, aber friedliches Völfchen der Wüſte, das feiner Ja 
lebt, weder Raubüberfälle gegen andere Tribus ausübe, noch —— 
jende beraube. Thomſons arabifche Bekannte in Sphiri ve 


| 


204) W. Thomson, in Bibl. Sacra. 1848. V. p. 473 —474. 
°) L. Col. Squire, bei Walpole 1. c. p: 341. 9* 


Die Umgebung Aleppo’s. 1705 


ficherten ihm, daß unter den Familien diefes eigenthimlichen Jäger: 
tribus der Name Zobah häufig vorkommen folle, doch, meint 
Thomjon, bedürfe dies noch einer näheren Unterfuchung. 

Auf der Rückkehr vom Salzſee weftwärts, zwilchen Abu Ser: 
rain und Sphiri liegt ein Eleines Dorf Melluhah (auf Ruſ— 
ſeau's Karte, aber Mallula auf Chesney’s Karte), bei wel- 
chem die Ruinen einer bedeutenden Stadt mit vielen Säulen lie 
gen, die ſchon Pietro della Valle kannte. Die Unficherheit jener 
Gegend berichtet Thomfon aus eigener Erfahrung auf diefem Rück— 
wege nach Aleppo, wo ein vorüberziehender Räuberhaufe einen Sun 
gen geftohlen hatte, der glücklicher Weife von der europäiſchen Sagd= 
partie, mit der Thomfon diefe Tour unternommen hatte, den 
Räubern wieder entriffen werden fonnte; da er aber am zweiten 
Tage gegen Abend in der Dunkelheit hinter den Neitern etwas 

zurückblieb, wurde er zum zweiten Male von den Räubern wegge— 
fangen, die mit ihm fortgallopirten, fo daß fie Niemand erreichen 
konnte, um ihn zum zweiten Male zu befreien. 


Erläuterung 5. . 


Ueber Boden, Clima und die wilde Wegetation von Aleppo 
| und feiner nächften Umgebung. 


Nachdem wir uns in dem ganzen Gebiete Nordfyriens bins 
reichend in den verfihiedenften Xocalitäten genauer in geographi- 
her, hiftorifcher und ethnographifher Hinfiht in concreto zu 
orientiren gejucht haben, während dies in allen früheren geographiichen 
Werfen nur in abstracto der Fall war, denen Zeit und Umftände 
nit jo viele Quellen von Augenzeugen aus der Ver—⸗ 
gangenheit, wie der’ Gegenwart einen gleich reihen Schaß der 
wichtigften Thatjachen entgegen führen Ffonnten, jo bleibt nur noch 
die jpecielle Beleuchtung der Haupmitte des ganzen Gebietes, 
welche zuvor meiftentheils alleiniger Gegenftand geographifcher Be— 
ſchreibungen zu fein pflegte, nämlih die Monographie der 
Stadt Aleppo, übrig. Da diefe aber durch ihr erft jüngereg, 
meiſt nur für den Handelöverfehr günftiges, alſo befchränkteres 
Aufblühen von geringerer allgemeiner Bedeutung gewefen ift, fo 
dürfen wir und hier, wo es feinesweges auf fpecielle Städtebe— 





1706 Weft-Afien. V. Abtheilung, I. Abſchnitt. F. 44. 


Ihreibungen abgefehen ift, mit einer kürzern Characteriftif der- 
jelben begnügen, zuvor aber dafür die Bedingungen näher er- 
fäutern, unter denen fie ihre fpecielle Weltftellung erhielt. 
Zu dem wefentlih fhon Befprochenen diefer Bedingungen, den 
Zänderräumen, Diftanzen, Gommunicationen und Um: 
gebungen fommen bier noch in unmittelbarer Nähe von Aleppo's 
Localitäten die Berhältniffe des Bodens, des Clima's, der 
vegetativen, thierifchen und menſchlichen Belebung hinzu, 
zu deren lebendigerer DVergegenwärtigung Folgendes dienen möge. 

Ueber die Stadt felbft muß man fih in Dr. Al. Ruffells 
Meifterwerfe, „Naturgefchichte der Stadt Aleppo, Rath holen, das 
auch für die Gegenwart noch über die meiften ffationairen Ber: 
hältniffe Iehrreiche Auskunft giebt. Ueber die wechfelnden ſta— 
tiftifhen Zuflände und ihre Gegenwart haben wir Berichte 
in 9. Guys Statistique du Pachalik d’Alep, beides Werfe 
von Kennern, die lange Sahresreihen hindurch, in Aleppo einheimifch 
waren. Wenn aber bet ihnen Bieles ſchon in dag fpeciellfte voll 
ftändige Detail einführt und tabellarifch aufgezählt ift, fo haben 
wir hier nur die Refultate derfelben nach ihrem gegenfeitigen Zu: 
fammenhange vorzuführen und auf das in ihnen Characteriftifche 
hinzuweiſen. Beſonders Iehrreich, aber in anderer, zuvor völlig 
unbeadhteter Hinfiht des Florenreichs find. unferes verehrten 
Freundes Hr. Th. Kotſchy's 8) wiſſenſchaftliche und ſinnreiche 
Beobahtungen aus feinen noch ungedrudten Tagebüdern, 
die er während jeines dreimonatlichen Aufenthaltes in Aleppo als 
Botaniker und vielerfahrener Wanderer im Orient gemacht und 
ung, wie fchon frühere, zu veröffentlichen geftattet hat (vergl. oben 
©. 1137—1146, 1229—1233 u. a. D.). 

Früher hatte der höchft achtungswerthe Dr. med. 2. Raus 
wolf aus Augsburg (1573) 7), ein zu feiner Zeit ſchon gelchrter 
Kräuterfenner, die Gewächfe Syriens aufmerffam gefammelt und 7 
befhrieben, und Ruffell in feiner Naturgefchichte 8) zwar einen ih 


0°) Befannt durch feine reichen botanifchen und zoologifchen Samm— 
lungen für das Kaif. Königl. Wiener Naturalmufeum und die ſyſte— 
matifchen Befchreibungen derfelben in J. Ruffegger, Neife. Bd. 1. 2. 
1843. Anhang von Fenzl, Nedtenbacher, Heckel u. A. S. 876—1099. 
) &. Rauwolfen, Med. Dr. in Augsburg, Aigentliche Befchreibung 
feiner Reife in die Morgenländer. Augsburg, 1582. Cap. 6 bis 9, 
©&.68 bie 128. 9) A. Ruſſell, Naturgeich. von Aleppo. Th. IL 
S. 139—197. | 





Der Boden um Aleppo. 1707 


eigenen lehrreichen Abjchnitt von den Gewächſen Syriens gegeben, 
aber das eigenthimliche dort fo local geftaltete Naturleben des Ge— 
wächsreiches ging nicht daraus hervor, wie aus Kotſchy's Beob- 
achtungen, in denen der ganze Gntwidelungsproceß der localen 
Srühlingsnatur von Aleppo uns in’ dem anziehendften Gemälde 
hronologifch, climatifh in feinem natürlichen Zauber vor die 
Seele tritt. 


1) Der Boden um die Stadt Aleppo nad) feinen drei— 
fahen Qualitäten. 


Aleppo, jagt Ruffell), ift in der Entfernung von wenigen 
Meilen von einem Kreife von Hügeln umgeben, welche zwar nicht 
hoch, aber an den meiften Stellen höher find als der ſich erhebende 
Boden näher an der Stadt, fie find überhaupt felſig, fparfam mit 
Quellen verjehen und gänzlich von Bäumen entblößtz aber fie ge: 

ben Schaafen und Ziegen gute Weide, und manche Flecken davon 
find angebaut. Der Raum innerhalb diejes Kreifes befteht aus 
‚ abhängigen Hügeln und zahlreihen Anhöhen, die von Ebenen amd 
| Heinen Thälern durchfchnitten werden. In einigen von. dieſen Ebe— 
nen iſt der Boden röthlich oder ſchwarz, reich und fruchtbar, ſonſt 
\ aber weißlich, jeicht und voll Feiner Steine. Die höher liegenden 
Streden find meift dünn mit diefer armen, weißlichen Erde bededt, 
und an manchen Stellen nach der Spike hin zeigt fi der bloße 
| Kalkfelfen. 
J Dieſe gewiß ſehr richtige Angabe wird durch Th. Kotſchy's 
Beobachtungen 10) auf ſeinen Ausflügen (im Frühjahr 1841) um 
die Stadt erſt lehrreich vervollftändigt. Dreierlei Arten von 
Culturboden ſind hier zu unterſcheiden: 1) die lettige, 
ſchwarze, fette Erde; ſie liegt unmittelbar auf dem dichten 
Kalkſtein, in einem ſtets feuchten Zuſtande, und herrſcht zumal auf 
den Höhen der Hügel beſonders vor; der intereſſanteſte Theil 
der Landesflora wächſt in dieſem Boden. Eine durch die Kalkun— 
erlage bedingte Eigenſchaft iſt die, daß zu Ende April, ſobald 
die Regen gänzlich aufgehört haben und die Zeit der Dürre bereits 
| hren Anfang genommen hat, dieſer Boden bröcklich locker wird, ſich 
on lauter kleine Theilchen zerſetzt und ſchuttartig daliegt. In die— 






— — 


— 
PA, Ruſſell, Naturgeſch. von Aleppo. I. &.6—7. 
9) Th. Kotſchy, Tagebuch. Mfer. 1841. 


“ 


1708 Weft-Aften. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 44. 


jer Zeit erblühen fehr viele diefer Gegend eigenthümlichen Gewächfe, 
während fie aus der Tiefe noch hinlänglich Feuchtigkeit erhalten, 
und die Saaten defto jchneller ihrer Reife entgegen eilen. Vor— 
züglich werden hier Linſen, Flachs, die Kichererbſe (Cicer 
arietinum), die Bohne (Vicia faba), welche letztere fehr große 
Schooten trägt, gebaut. Diefe legtere wird Faum halbausgewach— 
fen und noch ſehr zart zu Marfte gebracht, wie überhaupt Hülfens 
früchte und Bohnen hier ein ganz vorzügliches Gemüfe liefern. 
Diefer brödliche Boden ift fehr leicht, und die flarfen, vom Ama 
nus herftrömenden Weftwinde, die oft 2 bis 3 Tage anhalten, wer 
hen einen Theil dieſes Bodens von den ihnen ausgefegteren Stel- 
len nadt zu anderen Häufchen hinweg. So befteht alles Hügel= 
land auf der höher gelegenen, hügelichten Weftfeite derfelben von 
Aleppo bis Antiohia und Ladifieh vorherrichend aus ſolchem Ter— 
rain. So wie die heißen Tage in der zweiten Hälfte des Mai 
anfangen, ift auch ſchon zum größten Theil die Vegetation auf je— 
ner Seite dürre geworden, und wo vor’einen Monat noch die 
ſchönſten Pflanzen prangten, fieht man dann nur traurige gelbe 
Nefte, ein wüſtenähnlicher Anblick. ; 

2. Die ftehend ziegelroth jeifige Erde. Diefe ift in 
den Ebenen am weiteften und allgemeinfte ausgedehnte Erdart, 
die im naffen Zuftande noch fehmieriger ift als jene fhwarze, und | 
in naffem Wetter ſehr bejchwerlich für das Gehen wird, auf Tuch 
ſehr feſte Slede giebt, die, felbft wenn troden, nicht ausgebürftet werz 
den können, ein glänzendes Ausfehen erlangen und ftets erft aus— 
gewaschen werden müffen, um fortzugehen. Iſt fie dürre, jo wird 
fie ſcharfkantig und Fann, aufgeriffen, mit ihren Kruften die Haut 
biutrünftig machen. Die Gärten der Biftacienpflanzungen, ein Theil 
des Dſchebel Nahas und der größte Theil der füdlichen Ebene von 


AUleppo gegen die Berghöhen von Sphiri und Kinnesrin hin befteht © 


aus diefem röthlihen Boden, den man dag „Brotvon Aleppo” 


nennt. Auf ihm gedeihen die Weizenfaaten ungemein üppig, wo © 


er noch naffer ift, wachen mehrere Pflanzen zwifchen ihnen, deren 
Saamen das Gebäck fehr ſchwarz färben und ihm die Bitz 


terfeit geben, welche dem Brot zu gewiffen Zeiten in Aleppo eis Ti 
gen iſt. Dies ift-der Fall bei Weizenmehl aus jenen naffen © 


Feldern, auf denen die fogenannten Marrdel der Araber (d. i— 
mehrere Centaurea-Arten, verutum, balsamita, und Scabiosen- 


Arten, axillaris und peduncularis) wachfen, deren Saamen das 7, 
Brot fo bitter machen. Diefer rothe Boden herrfcht nach der ganzen 7 





Das Clima von Aleppo. 1709 


Euphratgegend bis Nizib und Biredfchik vor, überall wo vulcanifche 
Berge in prismatifchen Felfenmaffen fich erheben. Auch um Aleppo 
ift diefer ziegelrothe Boden wol eine Folge feiner vulcaniſchen 
Unterlage, wie fie dort freilich nur am Dichebel Nahas zu Tage 
fommt, aber wol einem großen Theile jener Plateaugegend unter= 
liegen mag, unter den oberen Kalf- und Kreidelagern. In bei- 
den Erdarten fommen fandige Beftandtheile nur fehr ſparſam vor. 

Die dritte Erdart ift das mehr fandigeAlluvialgebiet 
des Halebfluſſes. So weit diefer fich gegen Norden verfolgen 
ließ, fließt er über Kalk und vulcanifches Geftein, wodurd dag 
Bodengemenge öfter ein befonderes Anjehen erhält. Durch Dung— 
mittel aller Art, die aus der Stadt zugeführt werden, eignet fich 
dDiefe Niederung des Aleppothales, jo weit e8 im Sommer an 
Waſſer nicht fehlt, befonders zu Gemüfe, und wird auf ihm die 
Mühe des Anbaues reichlich belohnt. Die Biftacien, die au 
anderwärts gedeihen, find hier auf diefem Boden, wo aud Obfts 
gärten ftehen, der einzige Baumwuchs, doch erfreut fich diefer Fei- 
ner befonderen Pflege und wird ganz der Natur überlaffen. 


2) Das Clima von Aleppo 


wird nach dem Verlaufe der Jahreszeiten von Al. Ruſſellu) 
‚angegeben. Don Hügeln umgeben, hat die Stadt doch eine reine, 
aber durchdringende windige Luft, die jedoch zu fein für Auszeh— 
rende iſ. Abendwinde herrichen im Sommer täglich und mil: 
dern die Hiße, die fonft öfter unerträglich fein würde. Die Wit- 
terung hat einen jo regelmäßigen Verlauf, daß 3. B. von Ende 
Mai His September alle Städter auf den Dachterraſſen ihrer Häus 
jer im Freien Schlafen, ohne allen Nahtheil. Der Frühling bee 
ginnt Schon im Februar, dann grünen die Saaten, der Mans 
delbaum blüht gegen Ende des Monats, ebenſo Aprikofen, Pfir- 
fihe, Pflaumen. Noch wehen zwar falte Winde und Regen fallen, 
aber nur in furzen Schauern. Der April zeigt fih ſchon beftän- 
dig, mit klarem Himmel, doc noch mit Furzen, erfrifchenden Regen; 
Alles fteht in voller Blüthe. Im Mai beginnt dag Getreide ſchon 
‚gelb zu werden, Ende des Monats ift die Ernte; alles Getreide 


wird mit den Wurzeln ausgeriffen, dann flehen die Felder nadt. 
| 














— 








214) A. Ruſſell a. a. O. J. &.83—96; vergl. Corancez, Itin. 1. c. 
pꝛ 18, 20. 


1710 Weft-Afien. V. Abtheilung. I. Abfchnitt, F. 44. 


Plöglih tritt der Sommer einz felten fällt einmal Regen; immer 

ift Harer Himmel, nur Abendwinde fühlen und einzelne Gewitter 
ergießen fih. Wehen Oftwinde, die nun vorherrſchend werden, 
fo tritt Dürre ein, oft Badofenluft mit Staub, der man Thüren 
und Fenfter verfchließt; dennoch trodnet fie die Haut an Geficht 
und Händen; aber giftige Simum, oder Simuhli, fo nennt fie 
U. Ruſſell, wie in den füdlihen Wüften, find bier unbekannt. 
Sm September erfcheinen die erften fogenannten „Nilwolken“ am 
Himmel, die Nächte bei zunehmender Länge werden fühl, und mit 
Michaeli fallen wieder die erften Regenschauer, denen 20 big 
30 Tage der herrlichften Frühlingszeit folgen, bis wieder die ſoge— 
nannten zweiten Negen ergiebiger fallen. Der Uebergang vom 
Herbft zum Winter ift langſamer, allmäliger als der plößliche Wer 
bergang vom Frühling zum Sommer. Die Bäume behalten ihr 
Laub bis Ende December; mit den zweiten Regen zieht man 
zwar Winterkleider an, aber Feuer in den Zimmern macht man 
nur erft gegen Ende des Monats. Erft mit dem 20Often fängt der 
firenge Winter (Murbania genannt) an, der in der Regel AO Tage 
dauert, doch mit jehr verfchiedener Winterfälte, in 13 Wintern er— 
lebte Nuffell nur drei Mal Eisdide, die den Menfchen tragen 
fonnte und nur an Schattenftellen; manches Sahr vergeht ganz 
ohne Schnee, oder er bleibt nicht lange liegen; in 13 Wintern 
erlebte e8 Ruſſell, daß der Schnee nur, drei Mal länger als ei— 
nen Tag liegen blieb. Corancez fagt,. daß dag Eis während, 
feines dort fangen Aufenthaltes doch öfter 2—3 Zoll did geworden, 
Sm Sonnenfhein ift e8 dabei doch warm, Narcijfen blühen dann 
im Freien; Hyazinthen und Beilchen blühen im Sanuar in 
Menge. Doch werden Feine Pomeranzen in den Gärten gepflegt, 
und in manchen Wintern find wol ſchon einmal die Granatäpfel 
erfroren. 
Da Dr. 2. Naumwolfi?) zu feiner Zeit, 1573, als ein guter 
Kräuterfenner zu Aleppo von Pomeranzen, Limonen und Gitronen 
in den dortigen Baumgärten ſprach, die heutzutage dort nicht mehr 
gedeihen, jo hatte man wol daraus ſchließen wollen, die Tempera 
tur müffe ſich feitdem verfchlechtert haben, was aber wol zu vorei— 
fig fein möchte, da ſelbſt Ruſſell dem nicht beiftimmte. 





912) Dr. 2. Rauwolfen, Aigentl. Neife in die Morgenländer. Augsb. 
1581. 4. Cap. VI. ©. 72; A. Ruſſell a. a. O. J. S. 111. 





Das Clima von Aleppo. 1711 


Noch vor 30 Jahren, ſagt Corancez33), alfo in dem vor- 
legten Jahrzehend des achtzehnten Sahrhundertg, babe man dieſe 
Agrumi in Haleb gehabt, aber ein einziger, ſehr kalter Winter 
habe ſie zerſtört, und ſeitdem (1813) habe man keine Verſuche zu 
neuen Anpflanzungen gemacht. Als dieſen harten Winter führt 
Dlivieri) das Jahr 1796 bis 1797 an, in welchem die Agrumi 
ale zu Grunde gingen durch die ſtarke Kälte, Daffelbe wieder: 
holte fih im Winter 1834 bie 1835, wobei die in geſchützten Stel— 
len ſtehenden, noch übrigen Orangerien nicht zerſtört wurden, 
aber, nach Aucher Eloy, der im Jahre 1837 dort war, noch ſehr 
viel litten. 

Vorherrſchende Winde ſind im Winter und im Srühling * 
don RB. und S.O.; diefe find die fälteren. Die Sommerwinde 
vom Juli big zum Herbſt find von Morgens 10 Uhr an ganz 
regelmäßig Oftwinde und find ſehr Heiß; die Abendwinde nad) Son⸗ 
nenuntergang von Weſt find kühl. Gewitter find nie übermäßig 
und heftig; Hagel fällt nur in der legten Zeit deg Frühlings bei 
ſchweren Wettern, aber dann auch in ſehr großen Körnern big 
2 Zoll im Durhmeffer, und öfter hat man 5 Loth wiegende Eis— 
ſtücke herabfallen ſehen. Erdbeben ſind faſt jedes Jahr merkbar, 
aber meiſt nur ſchwach, wenig beachtet; das von 1822 war deſto 
zerſtörender. Zwiſchen Aleppo und Aintab, ſagt H. Guysıs), 
zeige ſich der Crater eines erloſchenen Vulcans, den frühere Ge— 
ſchichtsſchreiber noch brennend gekannt haben ſollen; der mächtige 
Craterrand beſtehe aus Baſaltgeſtein (7). Nach neueren Wetter: 
beobachtungen in Aleppo giebt derſelbe als mittlere Jahres— 
emperatur 2 - + 15° Reaum. 

Mittel⸗Frühlingstemperatur 131, 
Diktel-Sommertemperatur Wr: El 
Mittel-Herbfttemperatur — 
Nittel-Wintertemperatur BD. Wi 

Vorherrſchende Winde ſind im Jahr: 

von Weſt 178, 
von Oſt 104, 
von Nord 38, 
im Ganzen alfo über 300 Tage Wind, 
N, 
”) Corancez, Itiner. p. 18. 9 Olivier, Reiſe in das türkiſche 
Be: Weimar, 1805. Th. II. S, 519; Aucher Eloy, Voy. I. 


p. MB. Guys, Statistique du Pachalik d’Alep. 
p- 11-17, 


„ 


[23 


[22 


„ 


1712 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 44. 


Die Dürre hält 8 bis 9 Monate an, dann werden nur die 
Heinen Felder, die fich bewäffern laffen, bebaut; der Thau hört 
mit Mai auf umd fängt erft Ende September wieder zu fallen an. 
Negentage zählte man im Jahre 1844 nur 61, Froft 35 Tage; 
Schneefall nur einmal, am 18. Januar, den folgenden Tag thaute 
er wieder auf; nur drei bis vier Mal geringe Hagelfchauer. Nebel: 
tage waren im Jahre 1844 nur 4 bie 6. | 

Sehr viele Sternfhnuppen zeigen fih im Sommer, die 
vorherrſchend gegen ©. fich bewegen. Die Luft ift fehr electrifch; 
wenn der Schweif am Schenkel des Pferdes anflebt oder das - 
Hundefell im Dunkeln Zunfen fprüht oder man ähnliche Wahrneh- 
mungen macht, kann man mit Sicherheit auf einen Erdbebenftoß 
rechnen; gewaltige Wirbelwinde und Sandhofen erheben fich in den 
Ebenen. 
Im Jahre 1844 fror e8 während 35 Tagen, ein außerordente 
fiher Fall, bei dem die Granaten- und Dlivenblüthen großen 
Schaden litten. Der Barometerftand wird auf 27° 7° angegeben; © 
die abjolute Höhe über dem Meere fcheint nach) den Nivellements 
von Thomfon zwifchen 1,100 bis 1,300 Fuß zu betragen. 























3) Der Blumenfalender im Frühling und das Vege— 
tationggemälde von Aleppo und feiner Umgebung, B' 
nah Th. Kotfhy im Sahre 184116). | 


Monat März. 

Vom 4. dieſes Monats an trat anhaltendes Regenwetter mit © 
einzelnen ftarfen Güffen ein und dauerte bis zum 11., wo ſich der 
Hinmel erft entwölfte und Pflanzen einzufammeln geftattete, denen 
nur etwa erft die verjchiedenen Grocusarten in ihren Blüthen vorz 
angegangen waren, fo daß für den Beobachter nur wenig verſäumt 
war, der Folgendes für die Freunde der Flora berichtet. 

Die legten Negen haben die Saatfelder befonders erquidtr 
denn im Winter waren fie ſparſam; diefe ziehen fih vom Antiochias 
Thor (in Wet, Bab Antafi)17) in füdöftlicher Lehne auf dem 
Meftufer des Kuweik, neben der Straße nah Antiochia gelegen, 


>16) Th. Kotfchy, Tagebuch. Mſer. 1841. '') Siehe Grundriß der 7. 
Stadt Haleb bei Niebuhr, Reife. Th. III. Tab. I. ©. 6, und reducirt **D 
in A. Ruſſell, Naturgeſch. J. S.20; Rousseau, Plan de la Ville 7") 
de Hhaleb et des environs. 1818. N 


Die Frühlingsvegetation um Aleppo. 1713 


n, und find am 17. März Schon mit Blumen gefhmüdt. Weber 
nen zeigen die baumlofen, jonft nackten Felfenhügel aus Kalfftein 
ıen fröhlich ergrünenden Rafen, der fich aber erft fpäter mit Blu— 
on ziert. Auf Weizenfeldern ift Ceratocephalus falcatus 
on großentheil® verblüht, und zeigt fich überall in großen Maf- 
1, den Boden überdecdend mit feinen Früchten. Die Saatfelder 
gen die erften Frühlingsblumen: Chorisphora compressa Boiss. 
t lillarothen Blumen und Früchten in Menge; Lithospermum 
auifol. Tenore, mit blauen Blüthen, wähft raſch und hoch über 
> Getreidehalme empor; Hypecoum procumbens L. ſtreckt ſich 
ftgefiedert in die Jurchen hin; Krophila verna Dec. fteht dicht 
den Rändern der Saaten. Andere Blüthen in den Saatfeldern 
d Chrysanthemum praecox bei H. Schultz Bip. mit dunfel: 
ünen, zierlich feingefiederten Blättern; Texiera glascifol. Jaub 
Spach, ganz erwacjen mit Blättern von feegrünem Anflug; 
speris erenulata Dec. mit lillarothen Blumen. 

Während Die ganze weitere Umgebung der Hügellehnen 
t einem frifchen und lachendheranwachſenden Grün überdedt ift, 
eiten in den Saatfeldern wirklid die Maffen der Farben um ih: 
Borrang. Zu der hervorftechenden Tillarothen tritt die 
Ibe Farbe in der Mehrzahl der Species hervor: Hypecoum 
f umb., Ceratocephal. falcatus, Texiera glascifol., Calepina 
rvini Desf. .jamt den Scheibenblüthen von Chrysanthemum prae- 
, deifen fehneeweiße Strahlenblumen wie Sterne auf dem bunt: 
nen Teppich umherliegen. Ueber die Spiken des noch grünen 
teidewuchjes drängt das Lithosperm. tenuifol. feine befcheidenen 
en Blüthen himmelwärts. 

Zweite Hälfte des März. Noch verlieren die Felder ihre 
ht nicht; zu den vorigen Blüthen fommen nod) die des Cerastium 
oliatum L., Cerastium dichotomum L., die ultramarin blaue 
Asperula orientalis Boiss., Aristolochia maurorum mit den 
schen Blumen (Kabenohr der Aleppiner), Malcolmia africana 
Matthiola oxyceras, die noch mannichfaltigere Schattirungen 
Mene Felder bringen. 

Nah dem Dften, hinter den Piſtaziengärten liegende Felder im 
rothen Boden zeigen in dichten Büfcheln zufammengewachfene 
a libanotica Zuce. var. major und Astragalus ascophorus 
h. n. sp. mit goldgelben, am Boden fienden Blumenföpfen. 
‚Bis Ende März ift die auf der weftlichen Seite fih hins 
itter Exdfunde XVII. Qaagı 














- 




































1714 Weſt-⸗Aſien. V. Abtheilung. IL. Abſchnitt. S. 44. 


ziehende kalkige Hügelkette ſchon mit Blumen befeßt. Clypeol: 
Jonthlaspi L., Lysimachia, Linum stellatum L., Vaillantia hr 
spida, Meniocus grandiflorus Jaub et Spach, Hutchinsia chry 
santha derf. zieren die Ränder der Felſen als zarte und klein 
Pflänzchen. Alsine pieta Fenzl. auf ſchwarzen Schiefergruppe 
unten am Fuße der Hügel mit kleinen rothen Blümchen zerftren 
und allein. Paronichia argentea Lam., Telmissa sedoides Fenzl 
Sedum cespitosum Dec.,  Salvia molucella B. und bracteat: 
Astragalus halepensis Boiss. ftrauchartig mit dornigen Blattrefte 
bis 1 Fuß hoch; Campylocarpum syriacum Boiss, find über di 
Flächen der Hügelhöhen an Felfen und im Rafjenboden vertheil 
fie ftehen jeßt alle fchon im Anfang ihrer Blüthezeit. i) 
An der Oftfeite des Dſchebel Nahas, der aus vulcanifche 
Geſtein befteht, ift die Vegetation ganz ausgeftorben und der kahl 
jhwarze Felſen flicht von dem ihm umgebenden Grün ſtark a 
Die Furzgrafigen Lehnen der Südfeite dieſes Berges, die auf Ka 
liegen, zeigen bis Ende März in Blüthe: Veronica triphyllos m 
reichen tiefbfauen Blumen, Anemone coronaria bildet einen du 
kelrothen Teppich; Plantago lanceolata L., eryostachys Teno 
Silene olivieriana, Pterotheca bifida F. et M., Campylocarpı 
syriacum Boiss.; Scorzonera pilosa, var. latifolia, Muscari # 
cemosum W. var. halepense; Plantago striata Schausb.; Tri 
lium subterraneum L., auch stellatum L.; Calendula graci 
Bromus tectorum L., Avena pilosa M. B.; Sysirinchium nov. ı 
Trixago latifol. Reichenb.; Silene melopica Fenzl. var. purpure 
Plantago cretica, Koeplingia (?) rhagadialoides De., Matthio® 
oxyceras De. Ein Theil diefer Pflanzen bedeckt auch die Pa 
der weftlich von Aleppo liegenden Hügelreihe. 
Wo fih auf Steinhaufen Gefträudhe von Pistacea, Au, 
Crataegus zeigt, Die zwiſchen den Feldern gegen Süden # 
Dihebel Nahas hin liegen, ift Alles mit Blumen von Muse 
ciliatum und Asperugo procumbens überfüllt. An dem Zufe 
Hügelreihe findet fih an flerileren oder noch mit ihrer DVegetati 
zurüdgebliebenen Stellen: Sisymbrium rigidum M. B., Iberis‘ od. 
rata L., Malcolmia africana, Anastatica syriaca, Lepidium p 
foliatum L., Ranunculüs myriophyllus. 1% 
An ——— Stellen der Waſſerleitung blühen: I | 
glomeratum Thuill., Viola pentadactyla Fenzl,, Aethione 
terocarpum F. et M.; Veronica syriaca L. et Sch,; Holo: 
umbellatum L. var, oligandrum Fenzl. u 


Vegetation im April um Aleppo, 1715 


Sn den Gärten an den Ufern des Kuweik wähft die Efche 
'raxinus lentiscifol. Desf.), noch zum Theil in Blüthe, die ge- 
eine Ulme (Ulmus campestris), bereit8 mit Früchten, zwei 
aumarten, welche vorzugsweife mit einigen Bappeln und hohen 
jeiden den Fluß überfchatten. Unter ihnen blühen dann Car- 
mine hirsuta L., Ranunculus muricatus, myriophyllus und 
aria var, major L.; Calepina Corvini Desf. 

Nach der Seite der Biftaciengärten, die gegen Oft liegen, 
die Vegetation noch Farg; ihre Abdahung geht gegen N.W., 
t durch Ranuneulus asiatieus geſchmückt, mit feinen aus Schar— 
hroth ins Schwefelgelbe übergehenden zahlreichen Blumen. Da 
 jüdlihen Graslehnen des Dihebel Nahas viele Blumen ha- 
1, jo ift das Anſehen ihrer Farbenfülle jenem der Saatfelder 
nlich. Meberrafchend ift der Anbli durch die Maffen des Roth 
‘ Anemone coronaria L., de8 Blau der Muscari racemosum, 
3 Gelb der Pterotheca bifida und Calendula gracilis, fowie 
> Rofentoth der Matthiola gracilis; die Natur hat hier durch 
miich gleichmäßige VBertheilung der Farben einen Wun— 
tteppich gewoben, der das zarte Dunfelgrün des feften Gras- 
dens zum Untergrunde hat, während die Saatfelder durch ihr 
n= und Herichwanfen einen helleren, eigenthümlich erhabenen An— 
ck gewähren. 


Monat April. 


Gegen Mitte April ſind die Saatfelder ſchon hoch geworden, 
Klatſchroſen (Papaver argemone L.) mit ihrem Pupurroth 
faumen fie an den Rainen entlang. Lallemantia iberica F. 
. mit fchönen blauen Blümchen, Gladiolus spec. nov. mit 
n rothen Blumen, ausgezeichnete Zierpflanzen der Gegend, 
füllen die an der Seite der Wafferleitung befeuchteten Saat- 
*, an ihrer halben Länge von der Stadt nordwärts bis zu 
fans Zeichen. Bongardia Rauwolfi A. Meyer, bereit8 ver: 
t, erfüllen die am Fuße der Wefthügel gelegenen Felder mit 
Sauerampfer ähnlichen Blättern, die im März eingefammelt, 
emüs verkauft oder von den Aermeren im Volk roh zu Brot 
yeift werden; der Gefhmad ift weit angenehmer als von Rumex 
nus oder scutatus. Silene molopica Fenzl. var. pallida und 
otoma Ehrh., en helioscopia L., Adonis aleppica 


Qqqqq2 



























1716 Weft-Afien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 44, 


Boiss. n. sp., mit ſchön dunfelrother, großer Blüthe, auch Adoni 
aestivalis L. var. pallida Boiss,, Specularia speculum L., Pha 
laris nodosa L., Arnebia cornuta Dee.; »dieſe zeigt lange, gell 
Blüthen an den Nändern der Saatfelder. Veronica campylopot 
n. spec. Boiss., reich an Eleinen fafurblauen Blumen, Campanul 
strigosa Russell var. grandiflora Fisch, Vaccaria parviflo 
Moench, eine wuchernde Blume, rofaroth mit dunfelem Grund 
Aethionema eristatum Dec., Coccinea spec, nov., mit bla 
Blumen und ganz eigenthümlichem, faftigem Stengelbau; Craml 
quadricostata Boiss., Hyoseyamus pinnatifidus n. sp. Schlechtent 
ein feltenes, ſchönes, ftarf nah Moſchus riechendes Gewächs; Ve 
bascum Kotschyi n. sp. Boiss., meift alles hohe Pflanzen in, de 
noch höhern Getreide. Auch rüden jet noch im Getreide ei 
Menge Blumenfnofpen von Gentaureen, Scabiojen und amt 
von Gewächfen ihre Köpfchen über die Höhe der Halme hinaus, U 
jo wie fie diefe überreichen, blühen fie auf. Hier in diefen Sm 
feldern um ganz Aleppo herrſcht in der Zeit die rothe “ 






















farbe befonders vor, nah ihr das Blau, feltner das Gelb. 
Das Kalffreides Hügelland weftlich von Alepyo | 
dem bafaltartigen Gefteine des Dihebel Nahas, das 
von Nord nad) Sid hinzieht, zeigt in Menge: Lasiospora c 
carpa C. H. Schultz Bip. B. Kotschyi, Anchusa strigosa Labil) 
dann an feuchten, mehr fchattigen Stellen Hedypnois polymorp 
Dec., Senecio laxiflorus Viv. An dürren, der Sonne am ſtärkſe 
ausgefegten, noch erdigen Kanten fteht die Echinaria capitata Des | 
während Astragalus polyrachys Boiss. nov. sp. und Astraga 
emarginatus Labill. auf fargem und unfruchtbarem Boden u J 
durch Ibrahim Paſcha neuerbaute, aber ſchon wieder niedergebram 
Windmühle auf Kreidekalk gedeihen. 0 
Echinospermum pachypodum Dec., Silene grammatocal# 
Fenzl, Centaurea crupina L., Geropogon glaber L., Salvia s 
riaca L., Onobrychis Kotschyana Fenzl, Achillea trilingukE 
C. H. Schultz Bip.; alfe diefe Pflanzen erheben jene, jest je | 
matteren Raſen nicht zu der Pracht mit ihren Blumen, wie ng 
fie in den Saatfeldern antrifft, weil fie weiter auseinander zerſtr 
ſtehen. 
Auf den Kalkfelſen der Hügel zeigen ſich jetzt viele a) | 
gegeichnete Gewächſe: Callipeltis cucularia Stev., Die befond 
üppig. in Ritzen der Felſen gedeiht, Stipa aleppica Hochst, 
dürren, der Mittagsfonne ausgefegten Stellen, Urospermum |. 


Vegetation im April um Alepyo. 1717 


ides Dec., auf fehattigen Stellen einiger Klüfte; Silene echi- _ 
fa Otth., Sedum simplex Steudel, Telmissa sedoides Fenzl. 
sp. und ein novum genus; dieſe lieben den Saum der feinen 
ufenabfälle an den Wänden. Cine Saxifraga hederaefolia und 
rophularia caesia Fl. graeca var. canina liebt fehattige, auch 
rhängende Stellen der Feljen, die am Wege nah Eheilan 
ſchebel el-Raſas genannt werden. 

- In hie und da herumliegendem, geröllartigen Boden ımter den 
abhängen aus diefem weißen Steingeröffe felbft erheben fi: 
lerianella orientalis Schl. n. sp., Habrosine spiculiflora n. sp. 
nzl., Stipa Kotschyana Hochst.n. sp., Lagoetia cuminoides L., 
gilops triuncialis L., Alsine hispanica Fenzl., und beffeiden 
weitere Geröllpartien, die nicht fteil, ſondern horizontal liegen, 
t ihrem Grün täufchend. 

Im Often von Piecciotto's Garten am Bab Allah liegen in 
inger Entfernung Steinbrühe zum Kalfbrennen, jehr umfang- 
ch und alt, darin Paronichia hispida Steudel n. sp. und Al- 
e decipiens Fenzl. wachfen. 

Am Fuß der Hügel hinter den Gärten gegen Antiochia hin 
hit jehr häufig Ranunculus oxyspermus M. B. Das anftei- 
ide Terrain zwifchen den Gärten und Hügeln nährt Sterigma 
nentosum De. bis -in die Saatfelder hinein. Scrophularia canina 
£, bicolor, Foenum graecum fteht auf Kiefelboden. In Linfen- 
(dern, die in befonders fchöner Blüthe ftehen und um Aleppo 
Menge gebaut werden, blühen in Gelb Anthemis scariosa Dee. 
d Linum“ flavum. Auf dem unbebauten, Färgeren Boden der 
hnen iſt Astragalus hamosus L., Rhagodiolus stellatus L., 
ieus Kotschyi C. H. Schultz n. sp., eine gegen Sieber durd) 
reines Bitter fehr bewährt befundene Pflanze; auch Heteran- 
lium piliferum Hochst. nov. genus. Alle diefe Pflanzen, wie 
rdus orientalis Boissier, Coronilla scorpioides Koch, Achillea 
tolina L., Psilurus nardoides Trinius, Elymus crinitus L., 
rdeum bulbosum Hochst. lieben hier den fonnigen, trockneren 
den. 

An feuchten Stellen unterhalb der Wafferleitung, die ſumpf— 
ig ausfehen, fieht man Valerianella pumila Dec., Melissa sua- 
lens Benth., Alopecurus prafensis L., Bupleurum heterophyi- 
ı Link, Alsine tenuifolia Wahlb. und srandiflora Fenzl, 
eleria phleoides L., Veronica campylopoda Boiss. in feuch- 
 Saatfeldern um die Wafferleitung, und Malva scherardiana L. 





























1718 Weft-Aften. V. Abtheilung, I. Abſchnitt. $. 44. 


füdlih von Aleppo gegen die Quellen des Ain el-Ombaret hin 
Salix fragilis L. wird an den Ufern des Kuweiffluffes ein ordent T 
liher Baum. 

Die Piftacienhügel haben außer einigen ſchon im unbe 
bauten Boden der Hügellehnen genannten Gewächfen noch Scorzo- 
nera orientalis Vesling, Erucaria grandiflora Boiss., OnosmiT 
echioides L. Auch an den Wänden der mächtig ſtark gebautal® 
Häuſer unter den Wafferabflüffen fteht in den Quaderritzen de 
jhöne Hyoscyamus aureus in der Stadt überall fehr häufig. 

Un fonnign Shutthaufen der Stadt wuchert Aizoo® 
hispanicum L. mit einer Menge eo; Pflanzen jene 
Standortes jehr häufig. 

In den Höhlen der Kalkfteinbrüche, im tiefen Schatten, kau Ani 
von den Strahlen der Sonne erreicht, gedeiht Urtica pillulifera L. 
Freirea alsinefolia Gaud., Parietaria diffusa M. B. und in zart k, 
gewagſenen Exemplaren Bromus sterilis L. I 

In dieſer Periode fängt der Schnitt der ſehr häufig gebaute | 
jungen Gerfte an, ehe fie noch in die Aehren treibt, die für DW 
alljährliche Maäftung der Pferde und Maulthiere gewonnen wird 
Sind diefe Gerftenfaaten zu 17, Fuß Höhe gewachlen, jo werdei | 
fie abgemäht, auf den Bazar gebracht und dafelbft reißend verfauft 
Die Thiere treten, indem man fie allmälig vom Gerftenforn ent 
wöhnt, und an diefe Nahrung, die fie reinigen fol, erſt gewöhnt 
in ihre Zutterzeit ein, während welcher fie 3 bis 6 Wochen weni, | 
oder gar,nicht benußt werden. Erft nach diefer Zeit nehmen fi hin 
an Fleifch fehr bedeutend zu, und, wie man fagt, aud) für ein gan 
zes Jahr an frifchen Kräften. Nach und nah erhalten fie dan— 
wieder ihr Gerftenforn mit einer Art Häderling, der min 
etwas Gerftenforn auf weiten Reifen ihre fparjame Me | 
abgiebt. 

Die Gerftenfelder bringen zuweilen einen zweiten Rauch | 
war der erfte fehr üppig, fo wird dag — umgeackert und mi | 
Hülſenfrucht bepflanzt. 

In dieſer Zeit ſind die ſaftigſten Semüf in voller Herrlichtei NY 
in den Gärten aufgefchoffen, an deren Spige Artifhoden u 
Salate der trefflichften Arten eins der. erquidendften Nahrungs | 
mittel für dag Volk bilden, das fie daheim, in Buden und auf of | 
fener Straße mit Effig und Honig leidenschaftlich ohne alle J 
Zubereitung genießen. 


+ 


Begetation im Mai um Aleppo. 1719 


v Monat Mai. 

Dies ift der reichfte, aber auch der legte Blumenmonat. 
Huf den Hügeln ift die Flora bereits von den immer wärmer wer— 
enden Strahlen.der Sonne ausgebrannt; wenn auch nod Mitte 
April Regen gefallen find, fo reichten fie doch nicht hin, um die 
Hügelvegetation zu erneuern. Bis gegen die Mitte des Monat 
Mai wird das Ausfehen der Lehnen zufehends von Tag zu Tag 
sahler, gelber und unfreundlich für das verwöhnte Auge, dort nad) 
teuen Formen zu jpähen, bis endlich diefe ganze Seite ein herbite 
ches Ausfehen befommt und einer Dede gleicht. 

Waährend diefer Abnahme der Flur finden fich mehrere der 
eltenften Pflanzen, die als die legten auch zugleich die Fräftigften 
m Wuchfe find. Achillea micrantha M. B. var. B. sulphurea 
Dee., diefe fteht an fonnigen Stellen, ebenfo Salvia palaestinaL., 
Iymus crinitus Schreb. var., Ziziphora acutifolia Montbr, et 
Aucher; Turgenia latifolia Hoffm.; Mieropus erectus L. var. 
Die Flächen oben auf den Hügeln ziert eine neue Umbellifere: 
ketinolema eryngioides Fenzl, zierlich durch den filberweißen 
Saum um den Rand feines Blattes, mit Cirsium eryptocephalum 
>». H. Schultz Bip. nov. spec. und Astragalus malacotrichus 
fischer n. sp., Scabiosa Sicula und Seutellaria fruticosa Desf. 
ie Lehnen mit befferm Boden, den auch die Flächen auf den 
jügeln haben, bewohnt an Felfen: Thymus capitatus L., Crepis 
ingirostris B. Kotschyi C. H. Schultz, während im tieferen Bo— 
'ı Marrubium cuneatum Russ., das zierende Ixolyridium monta- 
am Herbert, Astragalus Kotschyanus Fischer n. sp., Salvia 
hireaefolia Benth. n. sp. noch beleben. 

Alle diefe Formen haben ftarf gebaute Organe; ihr 
abitus ift mehr behaart, ift von Farben liter oder 
Satter, ing Weiße übergehend Ihre Wurzeln find 
art und ziehen ihre Feuchtigkeit aus den tieferen Erd— 



















Die bereits in ftarfe Aehren aüfdefhofenien Getreidefelder 
ben jeßt auf ihrem Wellenmeere nur eine Farbe, die von kei— 
r andern mehr wie zuvor unterbrochen wird; nur dag Seegrün 
igt fich allein über dem weiten welligen, vom Winde bewegten 
antenfpiegel. Tiefer in fie eintretend finden fich bei genauerer 
rterfuhung im Schatten und Dickicht der Halme doch immer noch 
hende Pflanzen, die eigens fo vor der Sonnenhitze ihre mitun— 


= 




























1720 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. 11. Abſchnitt. $. 44. 


ter zarteren Blumen gefehüßt erhalten. Gladiolus’ sp. n., Salvie® 
spinulosa L., Salvia silarea L. mit Achillea santolina ftehen im 
fetten Boden in der Nähe der Stadt. Sideritis 'montana finde) 
ih im rothen Aderlande gegen Damascus zu. Ajuga glabra Benth 
vegetirt in dem lockern ſchwarzen Boden des Hügellandes gegei 
Zatafia hin, wo auch Passerina annua wählt. Weite Streda 
in dieſer Negion Aleppo's find mit Feldern der Vicia faba L. be 
det, die hier in zwei Varietäten gebaut und Zul genannt wird 
In dieſen Feldern fteht Orobanche pruinosa Lapeyr. in große 
Menge mit einem angenehmen, aber etwas ftarfen Geruch von Zimm 
und Banilfe gemengt. Bupleurum nodiflorum Sibth., Euphorbi 
Scowitzii F. et M., Nigella oxypetala Boiss. find in den Bei 
genſen ers dieſes Hügellandes die häufigeren zu nennen. 

Sn dem röthlich gefärbten Boden gegen Khan Tuman zu fe 
hen Althaea stricta fl. albo var. major, Krematocarpus tondyliunf 
Fenzl. nov. spec., Glaucium corniculatum Pers. Den Saatfelden 
nachtheilig wegen ihrer Menge und der bittern Saamen werde 
oft auf ganzen Streden vor und in ihrer Blüthe als Unfrau 
ausgeriffen: Centaurea myriocephala C. H. Schultz Bip. uml 
verutrum L., Cephalaria syriaca Schrad. var. B. sessilis et pe 
dunculata, und alle werden von den Arabern Murra (Marrdel 
fiehbe oben ©. 1708) genannt, welche das Brot ſchwarz und bitte 
machen. Bromus divaricatus Rhode var. hirsuto-pubescens Hochst 
kommt hier in Getreidefeldern auch vor, a 

Wenn Lolium temulentum (Zizan der Araber) fih bier. alt 
Unkraut unter die Saaten mengt, ſo iſt dieſer Lolch— Saan 
mit dem Brote vermiſcht weit re für die Gefundhei 
als in Europa, und hat, nah Ainsworth18), wirklid die gif; 
tige Eigenfchaft, wie fie dem Tollforn in der Heiligen Schrif 
(Matthäus Ev. 13, 25) zugeſchrieben wird. 

Die nordweſtlichen Saatfelder, hinter der Stadt auf den ebe | 
nen Höhen zerftreut ftehend, geben mehrere unerwartet jchöne Plan 
zen. Da fteht im Weizen Delphinium axilliflorum Dec., Gypso- 
phila venusta Fenzl. in großen Büſcheln beifammen; Teuerium 
u Schreb., Zoegea leptaurea L., auch eine jener Fran, 


m Go ST u = 


°»'#) Ainswortli, Journ. of the London Geogr. Soc. 1841. Vol. J 
P. III. p. 512. J 


Vegetation im Mai um Aleppo. 1721 


dann find Bupleurum eroceum Fenzl., Hasselquistia aegyptiaca 
L., Crematocarpus Tordylium Fenzl. dort die häufigiten. 

. Sm Felfenboden und fonft auf den Hügeln findet ſich in 
jener Zeit nur noch Linum pubescens Russ. an den Saatfeldern, 
mit Andrachne telephioides L., Micropus supinus L., ein blatt- 
loſes Allium mit gelben Blumen; Astragalus longifolius Lam., 
 Teucrium capitatum L. In den Gärten der Piftacien, wo 
die Blumenwelt fein buntes Ausſehen befommt, fteht in Blüthe 
Linaria rytidosperma Boiss., Crataegus aronia Bosse. var., 
Aethionema cristatum Dec., Phleum exaratum Hochst. n. sp., 
Billotia alpina C. H. Schultz Bip., Molucella laevis L., Astra- 
galus malacotrichus Fischer n. spec., Delphinium tomentosum 
Aucher, lauter zerftreut und vereinzelt blühende Gewächfe. 

Um die Mauern und Gärten fteht Elaeagnus angustifolia 
(am 13. Mai) mit feinem betäubenden Geruch häufig in Blüthe, 
und Zygophyllum fabago ift hier eine der gemeinften Pflanzen, 
während weiter im Often auf den felfigen Stellen Althaea acaulis 
Cav. mit Phagnalon rupestre als dort am fpäteften blühende fich 
aufweifen laffen. 

Gegen Mitte des Mai wandert man ſchon über weite 
Streden- der Gegend um Aleppo und findet feine noch frifch blü— 
henden Pflanzen; die Kite nimmt täglich fo zu, Daß die letztver— 
blühten Gewächfe nicht einmal Saamen anfegen können, und haben 
die Schönften verbfüht, jo dorrt ihr Stengel ſamt Blättern und Blu— 
men jo zufammen, daß der erfte ftarfe Wind die Pflanze umbricht, 
oder wenn fie auch ftehen bleibt, man flatt Saamen nur dürre 
Blumen finden wird. 

An feuchten Stellen und im Schutze des — finden ſich 
der immer ſeltener werdenden Pflanzen noch bis zum 20. Mai ſeit 
Anfang dieſes Monats: Lathyrus inconspicuus L., Billotia alpina 
C. H. Schultz Bip.; Arenaria serpillifolia L. var. p. tenujor; 
Phalaris nodosa L., Polygonum chlorocoleon Steudel n. sp.; 
Valerianella Ahchen Boiss. ; Convolvulus hirtus M. B.; Conium 
naculatum L. ſehr häufig in den Gärten zwijchen den "Bappein, 
eiden, Doch nie zwijchen Obftbäumen, und erreicht hier eine Höhe 
son 8 Fuß. Ranunculus rliynchocarpus Boiss.; Glyeyrrhiza gla- 
yra L. bedeckt mit feinem Gebüfch gegen Ain el-Ombaref eine 
veite Hutweide. 

Gegen Ende Mai findet fih in Picciotto's fehattigen Gär— 
en und fehr waldiger Umgebung, die Bab Allah heit, Pteroce- 












1722 Weft-Afien. V. Abtheilung. I. Abfchnitt. $. 44. 


phalus plumosus Coult., Garidella unguicularis L., Galium tra- 
chyanthum Boiss. n. sp., Tragopogon porrifolius L., Euphorbia 
higlandulosa Desf., Pastinaca distycha als vorherrfchende Pflan- 
zen in jener Parthie. Daß fpäter auf den bewäfferten Gebieten 
noch viele andere, dem Beobachter, der am Schluß des Monats 
Aleppo verlaffen mußte, unbefannt gebliebenen Pflanzen erblühen 
mochten, iſt wol gewiß, wie er denn ſchon manche neue Formen 
von Compoſiten wahrnehmen Fonnte, die fehon im Anmwachfen was 
ven; feine Beftimmung führte ihn diesmal aber oſtwärts über den 
Euphrat hinaus nad) Mejopotamien und PBerfien, wohin wir, ihn 
jeßt nicht begleiten können. 

Die Gegend von Aleppo, in der wir für jegt nur verblei⸗ 
ben, hatte ſchon in den letzten Tagen des Mai, zumal für Denje— 
nigen ein ganz eigenes Anſehen gewonnen, der nur 2 Monate zu— 
vor die ſchönſten Saaten und grünen, mit Blumen bedeckten Hügel 
zu ſehen gewohnt war. Die zuvor immer, herrlicher gewordenen 
Saatfelder wurden gelb, die Hügel mit ihren Lehnen zeigten die 
ganze Nadtheit ihres ſchmutzigweißen Zeljenbodeng der Kreide, und 
ihre höheren Regionen, mit einer fchwärzlichen Erde bededt, färb- 
ten mit ihren, den Horizont berührenden Schatten das einft fo 
lebhaft daftehende grüne Bild mit düfterem Rande. Aus einer anz 
muthigen Landſchaft hat fich eine öde gebildet; Fein Wunder, daß 
fo viele Neifende, die fie nur in diefem Zuftande fahen, mit einer 
Wirte verglichen, die fie Doch Feinesweges ift. 


Erläuterung 6. 


Der Baummwuchs, die Bewäfferung der Gärten und die Sub | 
turgewächfe von Aleppo. 


Ohne die ſchon für ihre Zeit vortrefflichen, vollftändigen Bere 
zeichniffe der Gulturpflangen und ihres Anbaues, wieder ganzen Fi 
Flora von Aleppo zu wiederholen, wie fie aus Aler. Rufjell® 
claffifchen Werfen 19) befannt find, wozu H. Guys noch eine neuere, N) 
trodene tabellarifche Nomenclatur hinzugefügt hat 20), die zur Ver— 


219,7 Ruſſell, Naturgeſch. von Aleppo. Th. JI. S. 95-4117 u. Th. . 
Abſchn. 5, S. 139—197. °°) H. Guys, Stat. l.c. ch. V. p. u | 





Baumwuchs und Garten in Aleppo. 1723. 


gleichung Sedermann zur Anficht vorliegt, folgen wir auch hier der 
mehr geographifch belehrenden Darftellung und Anordnung 
von Th. Kotfchy’s Beobachtungen, bei denen nicht nur die fpe- 
cielle Botanik, fondern auch die Geographie ihre Iehrreiche Auf: 
Härung erhalten fann. Aus den von 9. Guys aus der practis 
hen Erfahrung feiner Tabelle hinzugefügten furzen Bemerfungen 
führen wir für unſere Zwecke hier nur das Beachtenswerthefte an, 
ehe wir zu der mehr wiffenfchaftlich lehrreichen Darftellung des 
öftreichtfchen Botanifers übergehen, die ung mehr zu Betrachtungen 
Anleitung geben wird. 

Der Weizen von Aleppo, jagt Guys, tft vortrefflih, der 
Mais wird roh gegeffen; Tabad, der früher gar nicht, zu Ruſ— 
ſells Zeit?!) nur fehr wenig in Gärten gezogen wurde, wird jeßt, 
nad) Guys, fehr viel gebaut; Reis wird hier nicht angebaut, 
nur in Antiohia und um Aintab. Die gemeine Kartoffel, erft 
aus Europa hier eingeführt, gedeiht gut nad) Qualität und Ouan— 
tität, und giebt mit Bahmia (Hybisc. esculentus) und Solanum 
melongaena (Aubergine) eine Hauptnahrung. Erdbeeren find 
erft aus Europa hieher verpflanzt, aber ohne Aroma; alle Sallat- 
und Gurfen-, Kürbis- und Melonen=-Arten (Cucurbita eitrullus 
lagenaria, pepo, polymorpha) machen im Sommer eine Haupt- 
nahrung des VBolfes aus; aus der Süßwurz (Glycyrrhiza glabra) 
wird das allgemeine Getränk, der Sorbet, bereitet. Roſen dienen 
zu Deftillation und Patifferien. Das Del der Oliven?) ifl 
wenig gefchäßt und dient mehr zur Seife als zur Speifez die 
MWeinrebe giebt nur Trauben zu Effig und fchlechtem Wein. 
Birnen giebt e8 in Menge, Kirfchen nur wenig, Piſtazien 
und weiße und fhwarze Maulbeeren von vorzüglicher Güte 3); 
Mandelbäume tragen nur wenige Früchte, die, wie alles Obft, 
hier (wie in Damascus, f. oben ©. 1355) meift unreif vom Volk 
verfpeifet werden. Wallnüffe giebt es die Fülle. . Die Baum- 
wolle, die wenig gebaut wird, jagt Corancez**), giebt einen 
fehr feinen Faden, der aber nur im Lande verwebt wird. Das 
lima vergleicht er ganz mit dem des füdlihen Frankreich, 
nd ſchlägt daher vor, auch dorthin die Baumwolle, die Auber— 
ine, die Bahmia und andere Gewächfe einzuführen, 











2) A. Ruffell a. a. D. über Agricultur. Th.I. ©. 97—101. 
22) Ebendaf. über die Obftarten. I. ©. 102, 112. 

2) Ebendaf. ©. 105—107. 

2?) Corancez, Itin. p. 27. 


I. 
| 


— 

| 
1% 
| 
j 


1724 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 44. 


Doch wir gehen zu Kotſchy's gehaltreicheren Schilderungen 
über, welche Nuffells Angaben 5) in Beziehung auf die Bez 
wäjferung der Stadtumgebung und ihrer Gartencultur nod 


um Vieles vervollftändigen. Drei Stunden nörvlih von Aleppo 
beginnt die Bewäflerung durch die Wafferleitung und den Fluß 


Kuweik?6). Dieſer ſchlängelt in fehroffen, engen Ufern durch die 
meite Ebene von Killis zwifchen weiten Saatfeldern hin bis zur 


erften Mühle vor Aleppo. Schon ehe fein Waffer ihr Mühlrad bes 


. rührt, wird deffen Fülle durch einen öftlich abzweigenden ſchmalen 
Canal gemindert, der daflelbe gegen die Thalfeite des Hügels, 


Ain el-Telle, nah Süden hin jo horizontal als möglich hinab- 


führt. Von diefer erften Mühle wird fo viel Waffer, als für den 
Sommer innerhalb der Stadt entbehrlich ift, vielen Mühlen zuge: 
führt, und dann in die Gärten durch Gräben vertheilt, wo nun 
viele Wehre, Canäle, Feine Wafferfälle, Brüden und Kiosks ihren 
Anfang nehmen. Hier fenft ſich das Thal tiefer einz zerftreut ſte— 
hende oder gruppirte Bappeln, Ulmen, Erlen, Weiden bil 


den den Anfang der bewaldeten Thalgegend, an die fih die Gärten 


in ununterbrochener Neihe anfchließen. Die Obftbäume ftehen hier 


bald dichter, bald zerftreuter in der Länge von 2 deutjchen Meilen, 


bis fie in S.W. von der Stadt gegen die Quellen el-Ombared 
aufhören, wo der Kuweik in tiefen, fehroffen, unbefchatteten Ufern 
fih durch die ſüdliche Ebene weiterzieht. Bon der nördlichften 
Mühle an erreicht der genannte Kanal nad 1,000 Schritt Ferne 


die zwei Quellenteihe Birfet Heilän oder Hheilän, am 


Fuße des Ain el-Telle entfpringend. J 
Nah R. Pococke's Bemerkung ?7), der ſagt, das Waſſer 


werde in diefen 30 Fuß im Durchmeffer haltenden, runden Waflers 


been dur die Mauer, die umbergezogen fei, in die Höhe gez 


bracht, könnte man auf die Anficht fommen, daß man hier Diez 
jelbe Methode zur Gewinnung der Wafferhöhe verfolgt habe, wie 


an der Nas el-Ain zu Tyrus (f. oben ©. 352 ı. f.) 


Diefe Quellteihe liefern ein fehr gutes, Faltes Waſſer durch 


einen Seitencanal; die Waſſermaſſe des Canals wird dadurch um 


das Doppelte vermehrt und fließt langſam zur Stadt. Die Quel— 
lenteiche ſind beide tief, ſehr fiſchreich, bis zum Boden klar; in ih— 


»29 Aler. Ruſſell, Abſchn. 2. Von der Waſſerleitung und ven Gärten 


Aleppo's. Th. J. S.51—65. 26) Th. Kotſchy, Tageb. Mſer. 1848 
Corancez, Itin. p. 20. 27) R. Pococke, Reife. II. ©. 223. 


u Een — 








— 


Särtenbewäfferung in Aleppo. 1725 


rer Mitte fhwimmen Blätter der Nymphaea nuphar. Der Fiſch— 
reichthum ift hier befonders an, Species bedeutend; wegen der 
Ihlammigen Tiefe der Teiche können die Fiſcher mit ihren Wurf: 
neßen aber nur wenig ausrichten und verfolgen ihren Fang mehr 
in dem über den Steinboden hinfließenden Fluß Halebs; da deffen 
Bette jedoch im Sommer faft waijerlo8 wird, jo werden dann die 
Quellteihe von Heilän (die richtigfte Schreibart) 28), jowie die 
jüdlih der Stadt gelegenen lauen und weitläuftigen Sümpfe, zu 
denen die umgebenden Quellen Aijun el-Ombaref hinzutreten, 
die Sammelpläße der oft bis 2 Fuß großen Fifhe. Der Canal, 
nur 2%, Fuß breit, aber 10 bis 12 Fuß tief, an den öftlichen 
Berglehnen nach Colonel Squire 15 Fuß höher gelegen als dag 
Niveau des Wafferfpiegels des Kuwerf?9), ift durch Felfen geführt 
oder in Stein folid ausgemauert und mit Platten überdedt, hat 
bis in die Nähe der Stadt eine bedeutende Höhe über dem Fluß— 
ufer beibehalten; e8 fonnte das Waller daher in Stollen, durd die 
Felfen getrieben, auch dem öftlichften, höchftgelegenen Theile der 
Stadt, der vom Fluffe anı entfernteften liegt, zugeführt und von 
da aus allen Theilen der Stadt, den Bädern, den Gemüfefeldern 
zugeleitet werden, durch welche die ganze Gulturvegetation in der 
That erft möglich geworden. Dieſes finnreich ausgeführte Syftem 
der Wafjerleitung jchreibt Kotſchy, da es dem eben jo merk: 
würdigen auf dem Berge über Bir am Euphrat jehr analog ift, 
einer älteften Anlage der Nömer zu; das Volf, nach der Sage, der 
Kaiferin Helena, deren Anklang man im Namen des Dorfes 
Heilän wiederfindet, welches ebenfalls die in die große Haupt: 
mofchee verwandelte ältefte chriftliche Kirche in der Mitte der Stadt 
Aleppo felbft die Gründung derjelben zufchreibt. Vielleicht, daß 
diefe Wafferleitung bei genauerer Unterfuhung noch älteren fyri- 
ihen Zeiten ihr Entftehen verdanfen könnte, wie die zu Balmyra 
und Damascus, mit denen ihre Anlage größere Aehnlichkeit zu 
haben fcheint als mit römischen Aquaducten. 

So fonnte im weftlichen Theile der Stadt im tiefften Grunde 
des Flußthales fich ein breiter (etwa 400 Toifen nad) Gorancez), 
in lebhafter Fülle entwidelnder grüner Streifen von Gärten, Obft- 
wald und Dichten Laubgehölgen geftalten, deren Herrlichkeit die 












> 


ar Niebuhr, Reife. Th. III. Note ©. 230, nad) Olshaufen. 
| FFL.:Col, ‚Squire, bei Walpole J. c. p. 337. 


1726 Weft-Afien, V. Abtheilung, I. Abſchnitt. $. 44, 


Dichter befingen, von denen die Aleppiner felbft nie va Entzüden 
ſprechen 30). 

Die Annehmlichfeit und Pracht aller Gärten des Orients wird 
(gleich den Dafen) insbefondere dur ihre Würften- Umgebung ges 
hoben, und daher rührt ihr großes Lob, weil fie der einzige Zu: 
fluchtsort find, wo man, entfernt von den Dünften und dem Ge- 
räufche der Stadt, gefchügt vor den brennenden Sonnenftrahlen, 


in freier Natur die frifche, angenehmere Luft genießen fann. Die 
trodene Wärme giebt in diefem wolfenlofen Sommerclima jenen 
Bäumen, deren Wurzeln reichliche Feuchtigkeit zu Theil wird, ein 
ganz befonderes, intenfives Grün; unter ihnen fehlagen die Städter 


aus Aleppo am liebſten ihre Zelte als Sommerwohnungen auf. 
Unfere mitteleuropäifchen Bauerngärten, fagt Kotſchy, werden 


jedoch einer weit forgfältigeren Eultur unterzogen als jene vielge- 


priefenen paradiefifchen Gärten der Hauptftädte des Orients. 


Die Pflaumen, Aepfel- und übrigen Obftbäume find fih gang D 
überlaffen: fie gedeihen allerdings auch fo trefflich; die einzige Mühe, # 


die der Befiger mit ihnen hat, ift ihre Bewäfferung den. Sommer 


hindurch und das Ernten ihrer Früchte. Wie im Wald ftehen die 


Bäume durcheinander, und der Nachwuchs bildet ein junges Dieicht: 


Veredeltes Obſt tft hier meiſt unbekannt, denn die Wildlinge tragen 
ein eben den Orientalen genügendes und. wirklich mitunter au EN 
ausgezeichnetes Product. Die Gärten geben jo nahe der Stadt no Fi 
die nicht unbedeutende Benußung vieler dürren Aefte und Zweige, | 
die fonft aus 1 bis 2 Tage weiter nördlicher — erſt mühfam I 


herbeigeführt werden müßten. 


Das wilde Gehölz an den Ufern des Fluſſes bildet die 
Ulme (Ulmus campestris L.), deren Aefte, oft geftüßt, eine nie 
dere Krone bilden; dann die Eſche (Fraxin. lentiscifolia Desf.); "i 


Ahorn (Acer platonoides L.); Eiche (Quercus aegilops?); die 


orientale Blatane (Platanus orientalis L.); die Eller (Anus Ihn 


obovata Willd.); die Weißpappel, die italienifhe (Populus 
alba L. und fastigiata L.); die Bruchweide (Salix fragilis L.) 
und eine zweite, baumartige,-fhmalblättrige Art (zu S. rosmarini- 
folia gehörig). 

Niederes Strauchwerf giebt es auf felfigen, gegen Ofen 
gerichteten Zehnen auf der Hälfte des Weges von der Stadt nad) 


Heilän; es ſchleicht fich theilweife an den Ufern des Fluffes bie in | 


920) A. Nuffell, Naturgefh. a. a. O. J. ©. 11. 





Baumwuchs in Aleppo Piſtacie. 1727 


die Gärten hinein, und ift von verfchiedener Art: Pistacia lentiscus, 
Zizyphus spina christi (Nabak der Araber) mit feinen Fleinen 
erbjengroßen Früchten, die von der Sugend fleißig gefammelt wer- 
den; Paliurus australis L., der Gerberſtrauch (Sumak der 
Araber, Rhus coriarıa), Viburnum, Quercus infectoria L., 
Brombeeren, Weifßdorn, Elaeagnus, Hypophae. Cercis, 
fommt hier nur als Strauh vor, der an der Meeresfüfte zu 
Alerandrette zu hohen Bäumen heranwächſt. Unter den ange— 
Dauten, aber wie verwildert wachfenden Bäumen find der 
weiße und ſchwarze Maulbeerbaum (Morus alba und nigra) 
die große, treffliche, überfüße, delicate Früchte geben, welche getrod⸗ 
net (el-Tut naschyf) auch im Winter genoſſen werden. Sn der 
füdfichen Ebene von Aleppo pflanzt man fie, doch nicht in dem Maße, 
um zur Seidenzudht zu dienen: denn die rohe Seide wird von 
Höms und Antiochia Hier nur eingeführt, gefärbt und dann zu 
Ihweren Stoffen verwebt. Der Wallnußbaum (Juglans regia), 
der Achte Sohannisbrotbaum (Ceratonia siliqua, die Carube), 
der Quittenbaum (Pyrus cydonia L.) fehlen hier nicht. 
Der Delbaum (Olea europaea) und die Piftacien (Pistacia 
vera) überdecken die jüddftlic von der Stadt gelegenen Hügel. 
Der erftere, zum ftarfen Baume heranwachfend, der aber der Falten 
Winter wegen, nah Dliviert), wie der Oelbaum der Provence, 
im Ganzen nur niedrig bleibt, hat viele Dliven, jedoch nur von 
geringerem Werth, wird auch angepflanzt, aber dann nicht weiter 
gepflegt. Die Dliven des nördlicher gelegenen Killis, fagt Co— 
tancez??), geben ein befferes Del, dag an Güte dem Far 
Dele gleichfommt. 

Der ächte Piftacienbaum (Fistik der Araber, daher Pista- 
cia vera) ift forgfältig angepflanzt und feine Früchte gelten als 
ie beften der Erde; ſchon Plinius, XIII. 5 u. XV. 24, fagt: 
ue. Vitellius habe zuerft unter Tiberius Regierung Biftacien aus 
yrien nach Italien gebracht, und Galen führte ſchon Berrhöa 
n, das durch dieſe Frucht berühmt fei 3); außer dem vielen ein- 
eimijchen Verbrauche werden ſehr viele hiefige Piftacien nach Eu— 
pa ausgeführt. Der Baum wird dur Pfropfen veredelt und 
efruchtet. Die Pflanzungen der Biftacien auf den öſtlichen Hüs 
















2) Dlivier, Reife in das türkifche Reich. Weimar, 1805. I. ©. 517. 
‚ °?) Corancez, Itin. 


p- 24. 
2%, Ba ar 5 L. ©. 105. 


1728 Weft-Aften, V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 44. 


geln der Stadt gedeihen vorzüglich und geben einen jehr reichen 
Ertrag an fogenannten Biftaciennüffen; ganz diefelbe Art fand 
Kotſchy am Ufer des Tigriesfluffes zu Moful (vergl. XI. 561, 
208, 544 u. a. D.), wo fie ebenfalls gezogen werden, aber Ende 
September ſchon eingeerntet waren. Eine andere, bisher unbe— 
fannter gebliebene Abart erkannte Kotſchy, die aus Herat über 
Chorafan, Teheran nah Iſpahan und Schirag verbreitet ift; fie 
ift größer, fchmadhafter, ihre Schaale zarter, dünner und leichter 
mit dem Finger zu öffnen; für den Handel wird fie in einem Siebe 
geichält und weißgewalchen. Wie die Kracdhmandel eine ungleich 
beffere und angenehmere Frucht gegen die gewöhnliche Mandel, eben 
jo verhält es fich mit den Piſtacien von Herat gegen die Frucht 
von Moful und Aleppo. Nur dag man die Piftacienbäume zu 
Aleppo in Allen pflanzt, ift die einzige Sorge, die man für 
fie hat. | 

Die Pflaumen, Glaskirſchen, Herzfirfhen und (war | 
zen Weichfeln find untereinander in der Thaftiefe in dem fchleche ' 
teften Theile der Gärten gänzlich verwildert; fie werden nicht hoc, W 
trefflih find ihre Früchte, bis auf eine Art runder, zeitiger Pflau⸗ 
men, die zwar auch zu Bäumen ſich erheben, aber nicht viel tragen, 
und mehr im Hügellande zwiſchen Gartenmauern am Wege ſtehen 
Die Aepfel-, Birnen-, Feigen-, Pfirſich- und Mandel— 
Bäume (Marillen), ſowie die auch hier beliebten Miſchmiſch 
(ſ. oben S. 1355, ihr Aprikoſenmus oder getrocknetes Apri⸗ 
koſenbrot heißt hier auch Kamrdin und wird bis zum soul ’ 
Nil nach Senaar verfhidt, wo e8, in Waſſer aufgelöft, ein be 
liebtes Fühlendes Setränfe giebt) finden mehr und mehr Anbau 
und vermehrte Pflege. 

Für Citronen iſt das Clima zu rauh, ſie werden nur an 
geſchützten Gartenſtellen gepflegt, wo man auch die Henne 
(Rosmarinus Lawsonia), den. ächten Jasmin (Jasmin. grandi- #, 
florum und offieinale), Nelfen, Origanım majorana, Saturei, 
Schwarzfümmel (Nigella damascena), Qupinen (Lupinus h 
coeruleus), Ocymum basilicum angebaut findet. In großer Menge Bi, 
find die Anpflanzungen der Nofen, meift Centifolien, deren d 
friſche NRofenblätter im April zu Rofenwaffer deftillirt, dann. zum 
zweiten Male deftillirt zur Anfammlung von Rofendl dienen, 
das in den Handel kommt, dem aber das perfifche, zumal das von 
Schiras, für den Abſatz nach Indien vorgezogen wird. Die Cy— 
























| Gartengewächſe um Aleppo. 1729 


ſe verträgt das Clima von Aleppo ſehr gut, könnte aber zur 
je der Landſchaft viel häufiger angepflanzt ſein, um ihr die 
> zu verleihen, welhe Schiras durh feine CHpreffenhaine in 
hem Grade befikt. 

Unter den übrigen benugten Gartengewächfen zeichnen fih noch 
Mais (Zea Mays, Dura Schami der Araber), Bedindfhan 
inum melongaena, Melanganäpfel bei Ruffell), Bedindfhan 
nfi (Solanum Iycopersicum), Bamia (Hibiscus oder Abel- 
hus esculentus), Corchorus olitorius, Xrtifchoden, Hylba 
nella foenum graecum, Batyh, Waſſermelonen, Schemſchié 
Ganne, Zudermelonen, recht gut, auf Zaubenmift gebaut fehr 
| reifend. Gara, Kürbiffe, Fagus, Schlangengurfen, el-Chaag, 
atarten, el-Krombo, Franfi- Kraut und Kohlarten, Simfim 
amum orientale), defjen Saame häufig unter Gebäd gebracht 
‚ ein Coriandrum sativum, Kümmel, der vom Gebirge ber: 
mt, und anderes. y | 
Kleine Gartenbeete werden mit Hanf (ob zu Haſchiſch vers 
ht?), mit Mohn (Papaver somniferum), Safflor und uns 
gen anderen Gartengewächien, vielem Wurzelwerf, aromatischen 
offieinellen Kräutern bepflanzt und befäet, an denen hier ein 
x Ueberfluß, zu denen, was den Verbrauch betrifft, noch viele 
, aus den ferneren Umgegenden auf den Bazar und. in die 
erbuden zufammengeführte Pflanzen, Früchte und Sämereien 
en, und auch ein aus dem benachbarten Berglande nicht uns 
licher Theil mitteleuropäaifcher Pflanzen gerechnet wers 
ann, die zur aleppinifchen Flora gehören, von denen wir hier 
as Wefentlichfte und Eigenthümlichfte, zum Theil auch noch 
anntefte anzuführen hatten. Th. Kotſchy's Pflangenfamms 
ı nach gegen 300 in feinen Herbarien aufgeführten ſyſtema— 
| Berzeichniffen, würden dreifach reicher geworden fein, wenn 
nicht auf die unmittelbare Nähe Aleppo’s hätte befchränfen 
, da nah Ibrahim Paſcha's Nüdzug aus Syrien das Bo- 
em unter wieder eingetretener türkifcher jchlaffer Verwaltung 
Naubhorden viel zu gefahrvoll in den: Bergumgebungen ges 
war. 















r ‚Erdkunde XVII. Rrrpr 


Eu 


— — 


— — 





















1730 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 44. 


Erläuterung 7. 


R Die Fauna in und um Aleppo. 


Hier ift nur Weniges zu erinnern, theils weil es an neuere, 
genaueren Beobachtungen fehlt, theils weil die Alteren, durch A 
Ruſſells zweiten Theil feiner Naturgefhichte fehr vollftändig b 
handelt, längft befannt find, aber auch weil die Fauna diefes La 
des gegen dejjen Florareichthum jehr zurücdfteht und weniger ſch 
racteriftifch hervortritt, da fie, gleich der Menfchenwelt, als eine zier 
lich ausgeftorbene oder zerftreute Thierwelt erfcheint, und ſon 
das Schickſal von Nordfyrien im Allgemeinen theilt. 

Durch den ehrenwerthen Reifenden Ruffegger und feine? 
gleiter oder Mitarbeiter find die Mineralogie und Botan” 
Nordfyrieng, fowie auch die Fauna diefes Ländergebietes 17 
Bieles bereichert. Doch beſchränkt ſich diefe Ießtere Zugabe ve; 
züglih nur auf die eingefammelten Fifharten aus den Fi, 
des Orontes und des Euphrat, deren 57 Species beſchrieb 
werden fonnten, und auf die dort eingefammelten Infecten, IT, 
ven Haupttypus fich jedoch vorzugsweife an den der öſtlich 
beiden europäiſchen Halbinjeln des MitteNändifchen Meeres und 7 
den der Infecten der Infel Cypern anjchließt 3%). Für die geg 
phiihe Characteriftif diefer Seite ift noch weniger gejchehen, U 
wir müffen hier nur bei einem furzen, freilich unbefriedigen 
Ueberblid auf Ruffells 3%) fowie Guys 36) vollftändigere We 
hinweiſen und weniges durh Th. Kotſchy neu u y h 
rühren. Mi 

Die den Menjchen begleitenden Heerden- und Transvorith 
zeigen hier nichts. ausgezeichnetes; Rinder find weniger, da fie 
zum Pflügen und zum Betriebe der Wafferräder dienen und jf 
wenig verfpeifet werden; Büffel werden vorzüglich nur der ME 
wegen gehalten; der Schaanfe find auch hier, wie durch das üb 
Syrien, zwei Arten: das Beduinenfchaaf und das perfiiche mit 
cbenfo zwei Spielarten der Ziegen. Der 9— 


>) Ruflegger, Reife. — — Anh. n. Heel. ©. 996 u. Pen | 
A. Ruſſell a. a. DO. Th. II. 1798. ©. 3— %), 
9 — Co Stat, \ c. p 40-42. 


Die Fauna in und um Aleppo. 1731 


find bier von Feiner befondern Zucht. Der Schäferhund ift der 
nüglichfte Begleiter der Heerden. Der Bazarhund, in trägen Schaa— 
ven umbherlaufend, ift, wie in allen orientalifchen Städten, auch hier 
eine Plage der Menſchen. Schakale, ihre nächften Verwandten, 
mit ihrem Geheule find nicht weniger bejchwerlich außerhalb den 
Mauern. Größere vierfüßige wilde TIhiere gehören zu den Selten- 
heiten; feltener verirren fich die wilden Schweine, die in den 
Schilfſümpfen am Kuweik und an den Salzfeen in größerer Menge 
fih aufhalten, in die Nähe der Stadt, obwol die Mufelmänner ih- 
nen nirgends als unreinen Thieren den Weg verrennen; doch find 
fie in den weftlichen Gegenden am Orontes häufiger als am Ku: 
weik; die wilde, ſehr allgemein verbreitete Süßwurgz (Glyeyrrhiza) 
iſt ihre Lieblingsnahrung. Füchſe find häufig, Wölfe fehr felten; 
Hyänen zeigen fi öfter; Bären und Luchſe finden fih nur 
gegen die nördlichen taurifchen Gebirge, und Banther, gewöhnlich 
Tiger genannt, mehr weitwärts vom Amanus. Dagegen find 
Hafen in unzählbarer Menge und Antelopen, Ghazal genannt 
‘(wie Antelope dorcas), die mit Falfen und Hunden gejagt wer- 
den, das Hauptwild der Jäger, und von lebteren haben die Su- 
laiyib-Araber ihren Hauptunterhalt (f. oben ©. 1704). Auch 
Hemarel=-owaheh, d. i. wilde Ejel, führt Guys an, die 
nah ihm eine Antelopenart fein möchten, fowie noch eine andere, 
Zor genannt, welche die Wüfte gegen den Euphrat durchftreifen ſoll. 

Th. Kotſchy, der in Aleppo mit einem Pelzhändler in Ver— 
bindung trat, hörte von ihm eine ganze Liſte der Namen ihm un— 
bekannter Pelzthiere, die aber faſt alle nur im Libanon oder im 
Taurusgebirge und Amanus vorkommen; in den bewaldeten Vor: 
bergen derfelben, wie am Euphrat und dem großen Salzfee, wer- 
en aber öfter Biber angetroffen, von denen man Castoreum ge- 
innt, und die unter dem Namen Kelb el-Moi, d. i. Waffer- 
und, befannt find. Auch Fiſchottern, jagt Kotſchy, ficht man 
im Aleppo nicht felten, die mit dem Kuweif-Fluß vom Norden 
erabfommen, und von den Fiſchern fo lange verfolgt werden, bis 
e ihnen erliegen. Bon den vielen Eleineren Thieren der Wüſte 
md der Steppen, wie Sgel (Abu Chomfus), Stachelſchweine 
Abu Schok), Springhafen (Dipus; Abu Dscherbo der Araber), 
lindmaus (Spalax typhlus; die Aspalax des Ariftoteles, die 
— 9 hier entdeckte und eine Abhandlung darüber nieder— 
> Dlivier, Neife in das türkiſche Reich. 1792— 98. Weimar, 1805. 


Th. II. ©. 518-529. 












Rrrrr 2 


1732 Weft-Afien. V. Abtpeilung. II. Abſchnitt. F. 44. 


ſchrieb) und andere, fpricht die Naturgefchichte. Geflügel gedeiht in 
den Hühnerhöfen vortrefflih, Tauben leben in großen Schaaren 
und gewaltigen Schwärmen ganz verwildert in den grandiofen 
Kreidehöhlungen, die in Nordweit von Aleppo unter den großen 
Gafernen Ibrahim Paſcha's fih ausbreiten. Diele Taufende von 
Tauben niften hier, und ihre Jungen find täglich auf den Bazaren 
feil; ihr Mift wird zur Düngung der Melonenfelder und der | 
Gärtnerei ganz befonder8 brauchbar befunden. Die weiten und 
hohen, düfteren Höhlen in den Kreidefteinfchichten waren geräumig ; 
genug, um mehreren Regimentern Ibrahim Paſcha's zur trodenen | 
Gafernirung zu dienen. In den offenen Wüften Nordiyriens find 


die unzählbaren Schaaren der rothbeinigen Rebhühner (Quattag 7 


nah Guys, Tetrao rufus nah A. Ruffell) oft überrafchend 
und werden dann ein Verderben der Saatfelder, fo wie es übers 
haupt an vielem Federwild, an Tauben, Wachteln, Hafelhühnern, 
Zrappen, Franfolinen, Staaren, Waffervögeln, zumal an Schnes 
pfen38), die als Zugvögel alabald im Thale des Kumweikfluffes in 

Menge ericheinen, fobald der Schnee auf den Bergen Klein-Aftens 
gefallen ift, u. a. m. nicht fehlt, fo wenig wie an Raubvögeln, 
von denen zumal aud der bei Aegyptern einft geheiligte Aas-—— 
geier (Vultur perenopterus) ſich bis in die Straßen Aleppo’s 7 
wagt, fie vom Unrath zu fäubern. Bon Schlangen führt Guys 
4 giftige Arten und von Eidechſen eine * 1%, Fuß lang wer—⸗ 
dende Art an. 

Die naturhiftorifchen Sammlungen, welche Dr, Helfer, d 
Begleiter der Euphraterpedition in Aleppo, gemacht hat, find Teider 
auf ihrem Wege nad) Europa untergegangen; manches neue, die 7 
hiefige Fauna Betreffende ift jedoch in den Berzeichniffen zu beach⸗ 
ten, welche bei Chesney von ihnen im Anhange mitgetheilt find 39), ” 


— — — — 


»a2c) Olivier, Reife a. a. D. Th. II. S. 516. *9 L. Col. Chesney, 
Expedit. for the Survey 1. c. London. 4. 1850. Appendix Il. 7, 
Vol. I. p. 444—446, 725—739. 1 





Die alte Chaleb, Berda, Haleb. 1733 


$. 45. 
Sehsundzwanzigſtes Kapitel. 


Die Stadt Haleb (Berda) oder Aleppo und das 
Paſchalik Aleppo. 


Erläuterung 1. 


Die alte Haleb (KXaAerıe) oder Aleppo (Berda) der Griechen 
und Araber vor dem Jahre 1516. 


Die ältefte Benennung der heutigen Stadt Haleb, Halep 
oder Aleppo ift Berda oder Beroia (Beooıa)%), wie fie von 
Appian als eine der vielen von dem erften Seleucos begrimdeten 
Städte, die nach macedonifchen Heimathftädten‘ ihrer neuen Colo— 
niften ihre Namen erhielten, genannt wurde. Ihr Verhältniß zu 
der jüdlichern Chalcis, der heutigen Kinnesrin, ift ſchon früher bes 
(prochen (vergl. oben ©. 1592—1599), jowie Ptolemäus erfte 
Breitebeftinmmung von 36°, die durch Niebuhr*) auf 36° 11° 32 
N. Br. genauer objervirt wurde. Schon Mannert hat gezeigt, 
daß die Kirchenhiftorifer Nicetas Chron., Nicephor. Callist. 
und Andere frühzeitig die Identität von Haleb und Berda 
(obwol fie dies fpäter etwas verändert fchrieben) anerfannten 
(B£ögoın To vor Xakfrre in Geogr. Min. Oxon. T. IV. in der 
tieh. Anzeige der veränderten Namengebung p. 42), wenn ſchon 
teph. Byz. dies noch ignorirt, da er nur von einem Rhetor Bas 
anus aus der Römer Zeit zu Beröa etwas zu fägen weiß und 
yie ältere, vorſeleucidiſche Zeit nicht beachtet. Im diefer ift es 
ber wol am wahrfcheinlichften, daß an derfelben günftig gelegenen 
vealität ſchon eine, vielleicht nur unbedeutende Ortſchaft mit dem 
inheimifhen Namen Haleb gelegen war, der fogleich wieder 
ervortauchte, als das griechiſche Element, wie bei fo vielen Städtes 
Namen Syriens, verdrängt wurde, und die älteren ſyriſchen 
tamen der Städte, die im Munde des Volks noch nicht verſchwun— 
en waren, wieder zur Herrſchaft gelangten. Obwol Kinnesrin 
J 
0) Mannert, Geogr. der en und Römer. VI. 2. ©. 398 u. f. 
e' ) Niebuhr, Reiſe. Th. III. 


* 

















































1734 Weft-Aften, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 45. 


im 10ten Sahrhundert der Hauptort der neuen Eroberung der 
Araber war, fo nennt doh Iſtakhri ſchon auch Haleb als eine 
fehr volfreihe Stadt, weil fie am Zufammentreffen der gro— 
Ben Karawanenwege nah Irak, nach der Mark von Kinnesrin und 
dem übrigen Syrien lag; denn die Berfammlungen und Märkte, 
fagt er, find in Haleb, von wo nah Balis am Euphrat 
‚2 Tagemärfche, nach Kinnesrin 1 Tag, nah Manbedih 2 Tages 
märjche, nach Furis 1 und nah Chunaszera 2 Tagemärfche gezählt 
werden #2) (f. oben ©. 1596). Edriſi, in der Mitte des 12ten 
Sahrhunderts, nennt ſchon Haleb oder Alep die Kapitale der 
Provinz Kinnesrin, die eine außerordentlich ſtarke Bevölkerung 
habe, und auf der großen Heerftraße nad) Irak, Perfien und Cho— 
tafan liege, und mit einer Mauer von weißen Steinen umgeben 
ſei 8). Er weiß wol, daß der Kuweik nur ein geringer Fluß fei, 
daß man aber ſchon durch Wafferleitungen die ganze Stadt, 
fowol die Straßen, wie die Bazare und felbft die einzelnen Wohne 
häufer mit Waffern verfehen hatte, ſo daß diefe zu jedem Gr 
dienen Fonnten (f. oben ©. 1691). 

Bei der erften Befisnahme Syriens durd) — era 
fih nad) Einnahme von Damascus auch Haleb *) den Siegern, 
die Kinnesrin zerftörten, wodurch Haleb nur an Bedeutung gewons 
nen zu haben jcheint. Unter den Hamdanitifchen Arabern bez 
meifterte fih Seif Addaulah (936— 967) der Stadt Haleb 
und machte fie zu feiner Reſidenz; da er aber fortwährend Kämpfe 
gegen die Byzantiner zu führen hatte, gelang es diefen einmal im E 
Jahre 961 nad) Chr. Geb., diefe Stadt einzunehmen und große 
Schätze dafelbft zu en obwol fie, ohne die Citadelle einger 
nommen zu haben, wieder abziehen mußten®). Unter den nachfole 
genden Seldſchukiden (1078— 1117) wurde Damascus die 
Hauptftadt. Unter dem Fürſten Rodvan, der in Haleb regierte 
und die Affaffinen, die dort die Gewalt an fich geriffen hatten 
(f. oden ©. 968), hinrichten ließ, mußte die Stadt den Kriftlichen 
Zürften von Antiodhia einen ſtarken Tribut zahlen; nad) Rodvans 
Zode aber litt Haleb dur tyrannifche Herrfcher, durch die Ver— 
heerungen der Kreuzfahrer im forifchen Lande und durch Erdbeben 
(im Sahre 1114) große Noth %). 1124 wurde Halcb vom König 


»»?), Iſtakhri, bei Mordtmann a. a. O. S. 37, 4. *3) Edrisi bei 7 \ 
Jaubert. II. p. 129, 136. 24) Weil, Geſch. der Chalifen. Th.J. 
Sr N Ebendaſ. Th. II. ©. 17; De Guignes, Geſchichte der 
Hunnen u. f. w. Einl. L ©. 404405. *°) Wilken, Geſch. der 
Kreuzz. TH. I, ©. 374—382, 518—524. 


Die Haleb des Mittelalters. 1735 


alduin belagert, aber nicht erobert. Als die Atabefen die 
errſchaft erhielten, theilten fich die Brüder Seif ed-Din und 
ur ed-Din in ihr öftliches und weftliches Reich; jener fehlug 
ne Refidenz in Moful, diejer in Haleb auf, wo er fich feinen 
alaft einrichten ließ und nun die Stadt wieder in Aufnahme 
achte (er reg. 1159 — 1174). Doch auch im Jahre 1139 hatte 
t dierzehntägiges Erdbeben die Stadt von Neuem herunterges 
acht; 1170 wiederholten ſich die Erdftöße fo furdhtbar, da Fein 
us in Haleb ftehen blieb #7); aber fchnell ließ der tapfere Sul— 
an Nur ed-Din die Stadt und das Schloß wieder aufbauen, 
8 nicht weniger berühmt war als dasjenige zu Moful. Unter 
nem Nachfolger Saladin und deffen nachfolgender Dynaftie blieb 
ıleb in deren Befig bis auf die Eroberung der Mongholen 
ih Hulagu Chan im Jahre 12604), der die Stadt nad 
tägiger Belagerung einnahm und in einen Afchenhaufen ver: 
indelte, ihre Bewohner großentheil® niedermeßeln ließ, nur die 
Hnagoge jchüßte, in der, wie in 2 Häufern, die er mit Schuß: 
iefen an Emire verfehen hatte, fi) noch 50,000 der Einwohner 
I Leben erhielten. 

Auch das feite Schloß in der Mitte der Stadt wurde 2 Mor 
 jpäter erobert und gejchleift, die Stadt nur 20 Jahre fpäter, 
„noch einmal von den Mongholen verheert. Indeß muß fi 
leb bald wieder erholt haben: denn Abulfeda rühmt fie als 
e große alte Stadt?) mit einem hohen Schloß, in ihr eines 
iligthums Abrahams erwähnend, von dem noch heute die Volfs- 
e das Mährchen hat, auf der Anhöhe, wo das Schloß ftehe, 
ve er mit jeinen Heerden geweidet und die Milch an Arme und 
ger verjchenkt, wovon man den Namen Haleb herleitet. Rabbi 
njamin war zur Zeit dort, als Sultan Nur ed-DinV) da- 
ft feine Hofhaltung hielt und 1,500 Juden dort leben follten. 
umftändlichere Nachricht hat Abulfeda’s Zeitgenoß, Ebn 
tuta°!) (im 3. 1326), hinterlaffen zur Zeit der Mameluden- 
haft in Syrien. 

Er nennt fie eine große, prachtvolle Metropole und führt 
Worte Abulhoffein, Sohn Djobeirs, an, der ihre Berdienfte 



















) De Ouignes a. a. O. J. ©. 311; IL. ©. 474, 483, 497, 527. 
) Weil, Geſch. a. a. O. IM. .e. 480; Wilken, Gefch. der Kreuzzüge. 
Th. VII. 1. ©. 410; De Guignes a. a. ©. II. ©. 270—272. 
) Abulfedae Tab. Syr. ed. Koehler. p, 118. °°) R. Benjamin, 
ltin. ed. Asher. I. p. 88. >) ]bn Batoutah, Trad. p. De- 


frẽémery. p. 147. 5 


| 


| 3 
| 



























1736 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 45, | 


preife und fage, ihr Ruhm werde durch alle Zeiten dauern. Biel 
Könige hätten nad ihrem Befite getrachtet und daher fei fie de 
Preis vieler Schlahten und Kämpfe gewefen. Ihre berühmt 
Feftung liege hoch und fei uneinnehmbar, von Quaderfteinen ſym 
metrifh erbaut. Ihre Begründer, die Fürften der Hamdaniten 
jeien verfchwunden, doch ihre Bauwerke zurücdgeblieben; aber weld 
Schickſale hatten fie erlebt! Die Fefte nenne man die Grau 
(Achchahbaͤ), im Innern habe fie zwei Quellen, nah Außen zwe 
Ummauerungen und einen großen Waffergraben. Die Mauer fi 
dicht mit Thürmen befebt, deren wundervolle Gemächer bewohn 
jeien, in deren Magazinen die Borräthe ih, ohne zu verderh 
erhalten. Darin werde ein Heiligthum bewallfahrtet, wo Abrahar 
. Allah angebetet habe. Er vergleicht die Fefte mit einer andern at 
Euphrat, die ihr gleich fei und Rabbet heiße, auf der Grenze zii 
fhen Syrien und Irak gelegen; er führt die Dichter an, welch 
die Uhchahbä befangen. Die Stadt werde auch Halab Ibrahn 
(d. i. frifhe Milch Abrahams) genannt," weil dieſer Patriarch up] 
die Milch feiner Schaafheerden an Arme, Bilger und Fremde per 
gabte. Die Stadt habe an Schönheit nicht ihres Gleichen; Di 
Straßen und Märkte jeien ſymmetriſch angelegt, die Häufer m 
Holzdähern, fo daß die Einwohner immer Schatten hatten. De 
Bazar fei vorzüglich ſchön und groß (er nennt ihn Kaicäriyah) 
er umgiebt die Moſchee und jede Gallerie liege einer Façade De 
Moſchee gegenüber. Im Hof ſei ein Waſſerbaſſin, umher Al 
gepflaftert. Die Kanzel in der Mofchee fei ein Meiſterſtück vo 
Elfenbein und Ebenholz und in der Nähe der Mofchee ein. gleit 
fhönes Collegium, den Emirn der Familie Hamdans gemeih 
Außerdem feien noch drei Medreffen und ein Hospital in der Stad 
Die Umgebung fei reich an Weinpflangungen und Obftgät 
ten, und durd ihre Lieblichfeit und Freundlichfeit wohl wert 
ein Sitz der Chalifen zu fein, was die Lobpreifungen der Poete 
beftätigen. Sept lebe dort nur der Ober-Emir Arghun edde 
wädur (fein Titel ift Dintenfaßträger), ein berühmter Juriſt, abı 
2 ein Emir des Sultan Naſir. Er nennt die bil 


er a — * 






— DD — — 


— 


Er —* von da ſeine Banderung über die moderne Turfomanet! |; v 
Stadt Tizin nad) Kinnesrin fort. 3 

Bis Ende des Jahrhunderts behauptete noch Haleb im ſf 
riſchen Lande unter der Baharitiſchen Mamelucken-Herrſchaft, wen 
ſchon mit manchen Wechſeln, ſeine einflußreiche Stelle, obwol Cain 





Aleppo von Zimur erobert, 1737 


die Hauptrefidenz des mächtigen Reichs der Sultane vom Nil bis 
zum Euphrat war; denn in den fünf ſyriſchen Provincialgouvernes 
ments unter Emir-Statthaltern: Kinnesrin, Haleb, Hamah, 
Sarmin und Antiochia, zu denen fpäter aud Gaza, Ramla, 
Krak, Saphed und Scham mit den Städten Damascus, 
Hamah und Haleb ihre befonderen Derwaltungen erhielten 
(1382) 52), biieb in Syrien Haleb die Gapitale, unter deren 
Gouverneuren dann die Gebiete von Antiochia, Sarmin, Zarfus, 
Sis, Aintab, Edeffa ftanden, und 6,000 Mann Truppen des Suls 
tans machten ihre Garnifon aus. Als aber der Dſchingiskhanide 
Zimur im Sahre 1400 ganz Border-Aften mit feinen barbarifchen 
Kriegshorden überſchwemmte, fam auch Haleb zu Falle. Bor der 
Stadt kam es zu einer großen Schlacht, in welcher die fyrifche 
Armee in die Flucht gejagt, fh in der größten Unordnung in die 
Stadt Haleb warf, aber hier, auf dem Fuße verfolgt, von den 
Siegern ſamt dem volfreihen Gedränge mit Weibern und Kindern 
niedergehauen- wurde, jo daß ſchon in den Thoren die Unglüdlichen 
von den Pferden zertreten, die Stadtgräben mit Berwundeten und 
Leichen gefüllt und die Straßen und Plätze der Stadt in blutige 
Zodtenfelder verwandelt warden. Die ganze Stadt wurde ausge: 
plündert, die Tartaren drangen in die dichteften Haufen ein und 
meßelten ohne Unterjchied Alles nieder. Die Emire retteten fi) 
in das Gaftell, die Weiber und Kinder ſuchten Schuß in den Mo- 
fcheen, aber gebunden wurden fie diefen entriffen, auf die Gaffen 
geworfen, geſchändet, in Stüde zerhauen und die Kinder ermordet. 
Bier Tage lang dauerte das Blutvergießen, die Plünderung, die 
ungefättigte Wuth der Barbaren. Nun ging es an die Belagerung 
des fefteften Schloffes in ganz Syrien $), das fi) gut vertheidigte 
und viele Geſchoſſe, auch Feuer und Schwefeltöpfe in Menge auf 
die Belagerer fchleuderte; da aber Timur deffen Mauern untermi- 
niren ließ, jo jahen die Emire ihrem baldigen Untergange entgegen 
und zogen eine Gapitulation vor, in der ihnen ihr Leben zuges 
fihert wurde; aber kaum in die Thore der Burg Aleppo’s einges 
drungen, wurden doch alle Emire mit der ganzen Befagung ge- 
föpft, das Schloß aller Schäße beraubt und aug den Schädeln der 
Erſchlagenen viele, bis 10 Ellen hohe Thürme aufgerichtet, von 
20 Ellen im Umkreis, in denen über 20,000 abgehauene Köpfe als 


»52) De Guignes, Gefch. der Hunnen u. ſ. w. IV. ©. 265, 269. 
) Ebendaſ. IV. ©. 304 u. f. 


1738 Weft-Aften, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 45. 


Triumphdenfmale gelten follten. Gin gleiches 2oo8 traf Damas— 
cus, Hamah, Beirut und andere Städte des unglüdlichen Sys 
riens, das noch über ein Jahrhundert hindurch wieder nad) der 
Tartaren Abzug der tyrannifhen und innerlih höchſt willführlich 
wechfelnden Gewalt der Mameluden-Sultane am Nilfttome anheim 
fiel, bi8 die Osmanen an ihre Stelle traten. 

Sultan Selim der Osmane war der fünfte Nachfolger fei- 
nes unglüdlichen Vorfahren Sultan Bajefid, der in Timurs Ger 
fangenfchaft gerathen; er befiegte nad). einer gewonnenen Schladht 


die lebten Mameluden» Fürften im Jahre 15165%) und zog nah 


einer friedlichen Uebergabe der Feſtung von Haleb in die Stadt 
und in ihre große Mofchee ein, deren Vorbeter ihn fogleich mit 
allen bisherigen Zitulaturen der Mameluden-Sultane und dem Eh— 
rentitel eines Befhüsers der Städte Mecca und Medina 
in ihr Gebet einfchloffen, wodurch fich der Sieger jo geehrt fand, 


daß er dem Briefter felbft fein Oberfleid umhing, das an 10,000 
Ducaten Werth hatte. Hierauf fielen alle anderen Grenzfeftungen 


in Syrien, wie Malatia, Kalaat Rum, Aintab und andere der 
neuen Herrfehaft der Türken zu, und Syrien ift ſeitdem auc unter 
ihrer Zuchtruthe geblieben. 

Haleb hatte den Beinamen Schehba, d. i. die Schedige, 
erhalten und wurde nun nah Gonftantinopel, Adrianopel, 


Bruffa, Cairo und Damascug die ſechſte Stadt dem Range 
nad im weiten osmaniſchen Reiche. Man zählte in ihr 12 Thore, 


12 Vorſtädte und 14,000 Wohnhäuſer mit 200,000 Einwohnern 
und Eskenderun als ihren Hafenort zum Betriebe ihres Handels 
mit den Europäern, die dahin ihre Schiffe ſchickten und dort ihre 


Conſuln hielten. Viele Kirchen, ſagt Hadſchi Chalfass), hatten 


die Chriſten in Haleb. Sie wurde der Sitz einer Statthalter— 
haft oder eines Pajchalifd von 7 Fahnen, zu denen Adna (Adana), 
Haleb, Bales, Biredſchik, Aziz, Killis und Ma’arrat 
gehörten, deren Bewohner Turfomanen, Kurden und Araber von 
verfehiedenen Stämmen find. 

Für die neuere Periode unter türkifcher Herrjchaft werden die 


Nachrichten der Europäer über Haleb reichhaltiger; für die Kenntz 





NH, Hammer, Geſch. des Demanifchen Reihe. Bd. IL. 1828, 
©. 476 u. f. °°) Gihan Numa, Geographia Orientalis ex 
Tureico in Latinum versa a M. Norberg, Londin. Goth. 1818. 
P. II. p. 338— 340. 


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— — 


057 


7} 





Die türfifche Aleppo. 1739 


niß der älteren Zeit diefer Stadt dienen faft nur die einheimifchen 
Geſchichtſchreiber von Haleb, die ung aber bisher größten» 
theild unbekannt geblieben waren. Aug v. Kremers Studium 
derjelben während feines längern Aufenthaltes in Haleb erfahren 
wir, Daß die Zahl diefer arabifchen Quellen nicht gering ift, da, 
wie in Damascus, die orientalifhe Literatur auch einft in Haleb 
mehr Bertreter hatte als in der nüchterner gewordenen Gegenwart. 
Die Berzeichniffe ihrer Werke und Auszüge aus einigen Kapiteln 
ines der Hauptwerfe der Gefhichte der Stadt Haleb in 40 ſtarken 
Bänden vom Jahre 147656) von Ibn oſch-Schihne haben W. 
Thomſons“) und A. v. Kremer mitgetheilt, aus denen wir hier 
118 Beiſpiel der Behandlungsweife, die für unfere Zwecke fein bes 
onderes Intereſſe darbietet, nur ein paar Daten anführen, ehe wir 
u den neueren Zuftänden Aleppo’s in der türfifchen Beriode über- 
jehen. 

Im Sten Kapitel Ibn Schihne’s werden mit großem De: 
ail die drei Mauern befchrieben, welche ein Werk der Griechen fein 
ollen;z duch Chosru Anufhirwan wurden fie zur Zeit Kaifer Ju— 
tinians zerftört, aber von den Berjern mit großen Ziegeln wieder 
tufgeführt und mit Ihürmen verfehen, die fpäter vermehrt, aber im 
Sahre 946 wieder zerftört wurden. Dann wird die Gefchichte diefer 
Befeftigungswerfe fortgeführt bis zum Jahre 1244, wo man um 
ie Stadt 128 Feftungsthürme, 49 Thore und befeftigte Vorwerke 
ählte, die man für uneinnehmbar hielt, von denen aber ein großer 
Theil durch die Tartaren zerftört wurde58). Der lebte Wiederauf- 
Jau der Feftungswerfe nad) Timurs Zerftörung wurde im Sahre 
1427 beendet. 

Im 6ten Kapitel kommt die Specialgefhichte der Erbauung 
er Thore und der Fefung vor. Die Eitadelle, jagt Ibn 
Shine, fol von Michael (Kaifer?), nah Anderen viel früher 
‚on Seleucus (Seleucos Nicator) erbaut fein. Sie fteht auf einem, 
ie Stadt beherrfehenden Berge und ift von Mauern umgeben; in 






| >) A. Ruſſell, Naturgeſch. von Aleppo. TH. 1. ©. 3 nennt ihn Eben 
Schahny. °”) Thomson, in Bibl. Sacra. 1848. Vol. V. Aug. 
pP: 476— 478; 4. v. Kremer, Bericht über wifjenfchaftliche Thätigfeit 
in Haleb 1849, in Sigungs-Berichten der Kaif. Kön. Ncademie der 
Wiſſenſchaften. Wien, 1850. Bhil.:hift. Cl. Ifte Abth. S. 214—246. 
\ °®) Meber die Thore f. auch Rouſſeau's und Niebuhrs Pläne und in 
| 

| 





des Letztern Reife TH. II. ©. 6, Note und Dlshaufen, Note aus 
Freytag, Selecta ex Historia Halebi Lutet. 1819. Anmerkung 
 &8.229—230. 


* 


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) 


1740 Weft-Afien. V.Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 45. | 



































alten Zeiten hatte fie zwei Thore, beide von Eifen, das eine unten 
am Fuße des Berges, dag andere oben. In der Mitte zwifchen | 
beiden war ein Fünftlih ausgegrabener Brunnen, zu dem man | 
125 Stufen hinabftieg. Ein anderer Autor fage, daß in den ! 
Zundamenten der fehr feften Gitadelle 8,000 Säulen 
verbaut feien, deren Gapitäle man am Zuß des Berges | 
noch hervorragen jehe. Dann folgt die Specialgefhichte der | 
Bertheidigungen und Groberungen der Eitadelle vol -Wunderges | 
Schichten. 
Im Iten Kapitel (S. 237—245) wird die große Moſchee 
in Haleb befchrieben, und gejagt, an derfelben Stelle fland einſt 
die Kirche, welche von der Kaiferin Helena erbaut worden jei. An 
ihrer Stelle fchloffen die griechifchen Einwohner von Haleb die ' 
Friedenstractate mit den erobernden Arabern ab. Die Mofchee, 
eben fo reih an Marmor, an Moſaiken und Bergoldungen, wie die 
zu Damascus (j. oben ©. 1363—1373), fol ein Wunder der Welt 
gewefen fein. Uber die Abaffiden, um alle Spuren der Omejadenr 

herrfchaft in Vergeffenheit zu bringen, ließen ihre Marmore und 7 
Schätze auf die Mofchee von Ambar übertragen. Doch blieb fie” 
fiehen bis zur Wiedereroberung durch die Griechen unter Nice T 
phorus im Jahre 961, der dafelbft durdy den Stein eines Wels T 
bes auf den Kopf getödtet war. Im Jahre 1168 wurde die Mor” 
fchee von den meuchlerifchen Ismaéliern (f. oben ©. 969) ver T 
brannt, wobei die Marmorfäulen zerfpalteten, worauf man die Sau 
fen aus Kinnesrin (Esfi Haleb) holen ließ, um diefe zum Neubau © 
der großen Moſchee zu verwenden; auch ließ man rothe Steinfäns 7 
len in den Steinbrüchen zu Buadin (?) brechen. Nach dem Brande 
duch Die Tartaren fügte man eine große Eifterne zum Bau— 
der Mofchee hinzu, die an Waſſer unerſchöpflich war, fowie mehrere 4 
Minarete. Während der Griechen Zeit und der armenifchen Herr" 
ihaft von Sis brachte man Gloden auf die Thürme der Moſchee 
zu Haleb, die auch lange Zeit nach der Wiederbefignahme durch die j 
Mufelmänner oben blieben, bis die große Glode durch ein Wunder 
in den Stadtgraben herabfiel. Im 17ten Kapitel wird vom Jahr 
1212 (609 der Heg.) ein Meberfhlag des Finanzetats des gan— 
zen Gebietes von Haleb gegeben, deffen Einkünfte auf 7,984,000 
Dirhem, oder Goldftüde, veranfchlagt find, worüber in A 
40 Artikeln nähere Auskunft gegeben wird 59). Ä 








9) A. a. O. ©. 249—250. 


Die neuere Aleppo feit 1516. 1741 


In diefer Altern Beriode führt Ibn Schine ein halbes hun 
ert von gelehrten Schulen (Medreffen) in Haleb auf, viele Mo- 
heen, Gapellen und Maufoleen berühmter Scheiche innerhalb und 
ußerhalb ihrer Mauern, die fehr ftarfe Bevölkerung und ihre ftark 
efjuchten Märkte, voll indifcher und perfifcher Waaren, die dort ihre 
tiederlage fanden ®), 


Erläuterung 2. 


Die türkifche Haleb, oder Aleppo, feit dem Jahre 1516 
bis heute, 


Seit der Einverleibung Syriens in das große osmaniſche 
eich, das fih vom Bosphorus bis zum Nil und Euphrat auss 
ehnte, wurde aud) das große Emporium zu Haleb für die euros 
äiſche Handelswelt zugänglicher wie zuvor, die mit den Türken 
1 vielfache Berührung treten mußte. Mit der Entdedung des 
Deewegs nach DOftindien und der erneuerten Ausbildung des Waa— 
enzugs aus Indien über Suez und Aegypten, wie desjenigen aus 
3erfien über Trapezunt und den Pontus zum Chanate der Krim 
nd nach Conſtantinopel nahm die große Bedeutung des früherhin 
iſt einzigen Durchzuges durch Haleb allerdings ab und das Volk 
erarmte unter dem Türfenregiment gegen frühere Zeiten. Damit 
ink auch die edlere Ausbildung der Bewohner; die frühere Liebe 
ur wiffenjchaftlichen Bejchäftigung in dem erften halben Jahrtaus 
md der arabijchen Herrichaft in Vorder-Aſien war verfhwunden, 
d der Verfall der arabifchen Literatur trug, wie dag politijche 
egiment, nicht wenig zum immer ftärferen Berfall und zur Abs 
wächung der Energie des früheren orientalifhen Lebens das ih: 
ge bei. Don dem Ruhm der alten Haleb ift ihr außer dem Han— 
löverfehr, der vorzüglich durch Europäer belebt wird, nur wenig 
blieben. 

Leonhard Raumolfet), der Artznei — und Medicus 
Augsburg, hielt ſich längere Zeit, vom Jahre 1573—1574, um 
Studiums der Kräuterkunde willen, in Haleb auf und ſchildert 


0) v. Kremer a. a.O. ©. 203. 9— Leonharti Rauwolfen, Dr. med., 
Aigentliche Befchreibung feiner Raiß in die Morgenländer. Yugsb. 
\ 4.1851. ©, 68—128. 










* 


1742 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 45. 


nach ſeiner treuherzigen Art die Zuſtände der Stadt in der erſten 
Periode der Türken-Herrſchaft. Er iſt noch voll von dieſer, wie 
er ſagt, vornehmſten Handelsſtadt in Syrien, die er von dem 
nahen Hügel der Stadt vor ſich liegen ſah, gleich einem Dia— 
mant und der Größe nach der berühmten Stadt Straßburg 
am Rhein in ſeiner Heimath gleich. Er mußte vor dem Thore der 
Stadt vom Roſſe ſteigen, da kein Chriſt einreiten durfte, und be— 
gab ſich in die Fundique (Fund, Fondaco der Italiener, auch 
Camp damaliger Zeiten bei Europäern, was ſpäter Khan oder 
Herberge bezeichnet, ſ. oben S. 399) der dortigen Franzoſen, 
in welcher auch die Deutſchen ihre Herberge zu nehmen pflegten, 
deren er dort ſchon anſäſſige, wie umher Deutſche und Italiener, 
vorfand, die dort ſchon zum Schutz ihres Handels ihre Conſuln 
hatten. Die Wohnhäuſer der Stadt mit ihren platten Dächern, 
ſelbſt die wenigen geräumigeren Häuſer mit ihren ſehr niedrigen 
Eingängen, durch die er ſich bücken mußte, um in den innern Hof— 
raum zu gelangen; der gänzliche Mangel an großartigen oder 
antifen Bauten und anderes hatte, wie er bemerkte, Haleb mit © 
vielen anderen fyrifchen Städten gemein; unter den wenigen Gärz 
ten und Zufthaufern außer der Stadt nennt er nur einen Kiosk 
des Groß-Sultans, in dem diefer feinen Wohnſitz nehme, wenn er 
den Krieg gegen die perfifchen Sofis führe und dann hier feine 
Berathungen halte. Er jhildert die Sitten, Gebräuche, das haus: 
liche und das öffentliche Leben der Türken in Aleppo, die Paſcha— 
Herrfchaft, wie fie bis heute geblieben, und nur der Mebermuth der 
Sanitfeharen jener Zeit ift gefchwunden. Die Wechfel der Paſchas, 
ihre Iururiöfe Hofhaltung und ihre Harems, zu denen fie viel Geld 
brauchen, das fie erpreffen, ohne daß fie bei allem Geiz ihr Ver— 
mögen auf ihre Nachkommen vererben Fönnen, da fie doch nur Schar 
ven des Sultans bleiben, dem ihr Erbe jedesmal nad) ihrem Tode 
zufält, fieht er fchon als das DVerderben des Landes an, in dem 
deshalb Feine große Stiftung, Feine Eultur, Fein Palaftbau zu 
Stande fomme, feine Induftrie, fein Gewerbe gefördert werden 
fünne. Dennoch) fei der Handel und Verkehr groß, weil er vom 
Groß-Sultan ſelbſt gegen die Willfür der Paſchas und ihrer Beam: 
ten geſchützt werde, denn die Zölle und die Gefchenfe bringen dem 
Gouvernement zu große Summen ein, die man nicht verfcherzen 
wolle und deshalb die fremden Kaufleute durch ihre Gonfulate ge 
gen die Anfeindungen der Einheimifchen und der Beamten durd 
Firmane in Schuß nehme (wie in Saide, vergl. oben S. 400) 











































Aleppo nah Rauwolf und Della Valle, 1743 


Die Karawanen kamen aus Berfien, Armenien, Aegypten 
und Indien dahin; jede Nation hatte ihren eigenen Camp (Khan), 
wo fie wohnten und ihre Waaren feil hielten; auch Italiener und 
Franzoſen wohnten in ihren Fundiquen beifammenz auch deutjche 
Landsleute fand er dort ſchon als Kaufleute vor, die ihm hülfreich 
waren. As Waaren nennt er zumal Baumwollen-Zeuge (Muffe: 
line aus Moful), Seidenzeuge, perfifhe Teppiche, Bezoar, Manna, 
indifhe Specereien aller Art, chinefiiche Borzellane, Rhabarber, 
Bifam, Perlen, Edelfteine, wie Granaten, Rubinen, Balafids (Ru: 
binbalais, ſ. Erdf. VII. ©. 789 und IX. ©. 844), Saphire, Des 
manten, dann in einem großen Kaufhaufe die Auslegung von Föft- 
lihen Tüchern, Zaffet, Seidenwaaren, Pelzwerk, wo auch Barbiere 
und Wundärzte wohnten; nad Waffenfchmieden und Wagenbauern 
fah er fi) vergeblich um. 

Die Chriften hatten viele Nedereien von den Mufelmännern 
zu erdulden. Des gelehrten Doctor Hauptzwed war, zum Ber: 
ftändniß feines Galen, Dioscorides, Avicenna und anderer berühms 
ten orientalifchen Arzneigelehrten das Kräuterreich in und um 
Aleppo Fennen zu lernen, wo er jehr forgfältige Beobachtungen 
und Sammlungen über Gartengewähfe, Hülfenfrücdte, 
officinelle Kräuter, wie über Bäume und Sträuder 2) 
gemacht hat, die nur ein genauefter Kenner der Localitäten, wie ein 
Th. Kotſchy, zu beurtheilen und zu vergleichen im Stande fein 
möchte. 

An 50 Jahre fpäter Fonnte der gelehrte römische Patricier 
BP. della Balle nur wenig Merfwürdiges in Aleppo auffinden ®); 
er bemerkt jchon, daß in Diefer allerdings ſchön gebauten Stadt 
ihm das in ihrer Mitte gelegene Schloß oder die Eitadelle 
niht auf einem natürlichen, fondern auf einem Fünftlih von 
Menjhenhänden erbauten Berge gelegen erfcheine, alfo auf einem 
Tepe oder Teil, den auch Ainsworth für einen ſolchen ange- 
fehen (f. oben ©. 1611); und wie merkwürdig fcheint diefes durch 
obige Angabe des älteren arabifchen Autors beftätigt zu werden 
(f. oben ©. 1740), der ihn aus jo viel taufend Säulen als Un- 
terbau entitehen läßt, jo daß, wie auch UWebertreibung hier vorwal- 
tet, doch Nachgrabung auf diefem colojjalen Tepe) der- 


962) A. a. D. Cap. VI., VIIL u. IX, 63) P. della Valle, Neifeb. 
bei Miederhold. Genf, 1674. Fol. ©. 172 — 175. 6) Siehe die 
Abbildung bei L. Col. Chesney, Expedition for the Survey I. c. 
T.I. p.432, Tabul. XXI. 


1744 Weft-Afien, V. Abtheilung. 1. Abſchnitt. F. 45. 


einft wol noch einmal zu wichtigen antiquarifchen Entdeckungen 
führen könnte. Derfelben Anfiht ift Bocode (1737), der fagt, 
daß man in N.O. des Gaftells noch Säulen ausgrabe. 

Nur der große Verkehr in Seide, Specereien, Leinwand, Züs 
ern, Edelfteinen und der Handel, den auch Frankreich, Venedig, 
Holland, England hier durch Einkauf betreibe, ſetzte ihn in Er- 
ftaunen, weil hier fein Kauf gejchloffen werde, der ſich nicht auf 
mehr als 40, 50 bis 80 und 100,000 Kronen belaufe, und die 
Realen nicht gezählt, fondern zugewogen werden. Er fand dort 
jeine Zandgleute durch zwei Conſuln vertreten; er hatte die Abficht, 
der orientalifhen Sprachen kundige, gelehrte Männer aus 
Syrien nah Rom einzuladen, wohin er auch Sämereien, die ſchön— 
ften Blumen und Gewächſe überfiedelte, und hier auch befonders in 
den Specereien Nachfragen anftellte über die im Galenus ange 
führten officinellen Pflanzen und Früchte, wie über Roſen, Dar 
Sinti (Zimmt), Pfeffer, über Banacea, Dietamnus, Am- 
brofia, über Balfam, Asphalt, die Siegelerdevonkemno 
und andere noch räthjelhafte Raritäten diefer Art, über deren Her: 
funft und Beichaftenheit man in jener Zeit noch ſehr unwiffend 
und Aufklärung aus dem Drient zu erhalten begierig war. Er 
erlebte hier vor dem 27. Auguft im Jahre 1616 am Tage Unfer 
Lieben Frauen ein erfchredliches Erdbeben, von dem die didften 
Mauern erjchüttert wurden. . Der ungemein thätige römifche Pa— 
tricier Tegte fich hier ein Herbarium und andere Sammlungen anz 
jeltene Manuferipte, wie in anderen Städten des Orients, fcheint 
er aber hier nicht vorgefunden zu haben, die er den Bibliotheken 
jeiner Heimath hätte zufügen können. | 

R. Pocode (1737) 66), 100 Jahre jpäter, fieht in Haleb 
zwar aud) eine der ſchön gebauten Städte im Drient, in angeneh- 
mer Umgebung, aber ihren Handel gegen frühere Zeiten ſchon im 
Berfall, zumal durch die Kriege der Türken mit den Perfern, wo— 
durch der Landhandel der perfifchen Waaren, zumal der roher Sei— 
den und anderer Gegenftände, feinen Nordweg über Tauris nah 
Smyrna genommen und dadurd der Markt in Haleb verfümmert 
fei. Die früher von der Königin Elifabeth hier begründete 
englifhe Factorei (von welcher noch die erſte Entdedung von 
PBalmyra ausging, ſ. oben ©. 1435) war fo heruntergefommen, 
daß nur noch 6 bis 7 englifche Häufer dort Geſchäfte machten. 


6) N, Pococke, Beſchr. des Morgenl, Th. IL S. 219-223. 





Die Stadt Aleppo nah Niebuhr. 1745 


ie befferen und wohlfeileren europäifhen Fabrifate der Franz 
fen hatten die der Engländer und Holländer vom Marfte vers 
ängt. Pocode gehört zu den erften Neifenden, welder des 
jenthümlichen Ausſchlages gedenkt, der jeden Bewohner von 
[eppo, meift als eine Blatter im Gefiht, die Sahre lang beiteht 
d dann eine ftarfe Narbe hinterläßt, zu zeichnen pflegt, und 
ter dem Namen bouton d’Alep befannt genug if. Man jchreibt 
1 dem dortigen Waffer zu. Haffelquift, Ruffell und Andere 
ben diefe Localkrankheit näher unterfucht, und Lebterer dieſer 
Krankheit von Aleppo‘ 6) ein eigenes Kapitel gewidmet, 
mac) es jehr wahrjcheinlich ift, daß der Genuß des Waſſers des 
imeif, wie des Sadfchur die Urfache derfelben if. Die Aleppiner 
len diefe Krankheit Habat es- fine, oder Hübet es-fine 
h Thomfon, das Gefhmwür von einem Jahre, nennen 67), 
Lehrreicher ift Niebuhr&) in feinen faum 30 Jahre fpäteren 
richten über fein DBerweilen in Haleb: denn er beftimmt zuerft 
e Bolhöhe der Stadt (36° 11° 32% n. Br.), giebt ihren erften 
ientirten Plan mit den wichtigften Namen und genauere, wenn 
nur kurze Bemerkungen über ihre Zuftände. Auch er nennt 
‚ was ebenfalls Korancez 69) Heftätigt, eine der ſchönſten Städte 
I türfifchen Reiche, als Nefidenz eines Paſcha von drei Roß— 
weifen; zwar find die Straßen auch hier, wie überall, frumm 
d ſchmal, aber die Häufer doch dauerhaft und gut aus Stein 
aut, weil in der Nähe gute Steinbrüche liegen, und daher auch 
Straßen gepflaftert, der ganze Eitadellberg jogar mit Quadern 
eidet werden fonnte. 

Corancez bemerkt, daß diefe Quaderbefleidung theils aus 
Fälteren Zeiten der Araber, theils der Benetianer herrühren, die 
e Arbeit mit Kreuzen und Löwen an den Mauern bezeichnet hät— 
. Die Steinbrüde ziehen fih im Norden öfter in Souterraing 
t unter der jetzigen Vorftadt Diedaide, d. i. der neuen (der 
n und Maroniten), und unter dem Kleinen Dorfe Bab Allah 
‚ und find fehr tiefe Aushöhlungen. 

‚Die Umgegend fand Niebuhr traurig, bis auf dag garten> 
e Thal des Kuweik und ſeine Luſtorte. Die Wüfte von da 











| * a. — von Aleppo. 2te Ausg. 1798. TH. III. 

‚©.146 ) G. Robinson, Trav. II. p.257; Thomson, 
ha Bibl. : —— Vol. 1848. Aug. p. 476 etc, ss) Niebuhr, 
Reife. TH. II. S.6—10. °%) Corancez, Itin. p. 21. 


Alter Erdkunde XVIL. Sſſſſ 


1746 Weft-Afien, V. Abtheilung. u. Abſchnitt. 6.45 


zum Euphrat und durch ganz Mefopotamien bis Baffora war zwar 
feine Sandwüfte, aber doc eine Einöde. Wenn auch die nächte 
Umgebung von Haleb mit Dörfern bededt ift, fo hatte doch die 
türfifhe Despotie den größten Theil der Landfchaften in diefem 
weiten Umkreiſe zu Wüfteneien herabgedrüdt. Denn fie ſchützt 
nicht gegen die einwandernden Beduinen; die. Paſchas bleiben nur! 
jelten lange in ihren Provinzen, wollen ſchnell Schäße zuſammen⸗— 
taffen, treiben daher mit Gewalt die Abgaben ein, und der Bauer, 
der fie nicht mehr bezahlen kann, verläßt feine Felder, die Wüſte 
wird dadurch immer größer, das Eigenthum ift nirgends ficher — 
geſchützt. N 
Wo der Bauer zurüdbleibt, iſt er nicht Gigendhämer feinet hn 
. Bodens, den der Aleppiner als Grundeigenthum 0) befishän 
und ihm Gapitalien zu hohen PBrocenten zum Anbau vorfirediin 
davon er jeden Monat einen Theil abzutragen und bei der Erntähn 
noch die Hälfte derfelben mit dem Grundheren zu theilen hat. Irak 
Paläſtina ift der Sultan Grundbefiter des Bodens, der diefen ver 
pachtet; in Syrien ift dies nicht der Fall, der Bauer aber untehhi 
dem Wucher des Aleppiners nicht beffer daran, wie der unter deuf 7 
Drude des Pächters. Dazu fommen die Einquartierungstoften de 1 
Soldaten und die beſtändigen Märſche derſelben, die der Dörfle Dr 
zu tragen hat, und jo muß der Anbau des Landes immer zii, 
wärts gehen, felbft wenn es wahr wäre, daß überall die Genie I 
30faches Korn geben follte, wie man um Aleppo anzunehmen pfleg 
9. Guys”) fagt, die Abgaben der Bauern follen nur einen Zu, 
hend feines Einkommens nad) dem Gefege betragen, aber nach 
eingeführten Mißbräuchen und den allgemein herrfchenden Schicane 9 
die er zu erdulden hat, kann er noch froh ſein, wenn er von feine IM 
ganzen Ernte ftatt neun Zehntel oder fünf Zehntel nur noch Ani 
Zehntel übrig behalten Fann. . 2 iM 
Nur der Handel kann durch die vermittelnde Lage zwiſch IM 
Deeident und Orient fortblühen, fo fehr auch fein reich abfallend m 
Gewinn von dem Gouvernement dur Zölle, Tribut und 1 ihe 
ſungen von den Handelsleuten geſchmälert wird. Die Beduin— 
fördern ihm ebenſo wie die Türken, weil auch fie ihren großen 
winn davon zichen. Nicht nur dur den Tribut, den fie von BF, 
ie erpreffen, fondern auch, weil fie allein die Tran, P 


dar, 


























910) Corancez, Itin. p. 22. 
21) H. Guys, Statist. du Pachalik d'Alep. p.79. 





Ei: 


u Landesſprache in Haleb, ee 1949 


portthiere liefern, die ihnen große Summen einbringen. Die in- 
dependenten Beduinen ſchwärmen mit ihren Heerden in der Wüſte 
umher, und fordern von den fhwächeren, abhängigeren Tribus an 
den Grenzen, wie in der Nähe der Culturgebiete Tribut, größere 
bder kleinere Gefchenfe, aber. bedeutende Summen von allen PBaf- 
fanten. Gerathen fie unter fih, wie fehr häufig, in Streit, fo ift 
es gefahrvoll, auf die Parteien der Gegner zu ftoßenz aber gegen 
die Türken, ihre Zodfeinde, und gegen deren Schüßlinge, die Han— 
delsfarawanen und andere hören die Araberfehden unter ſich auf, 
die Gegenparteien treten als Brüder zur gemeinfamen Plünderung 
don jenen zufammen und theilen dann ihre gemeinfame Beute; 
dann beginnt ihre Privatfehde von neuem wieder. Dies machte zu 
allen Zeiten die Wüftenreifen gefahrvoll. Die großen Karawanen, 
die ſich mit zahlreichen Waaren, wenn. die Schiffe aus Indien 
fommen, zu beftimmten Beiten in Bewegung feben, bedürfen dann 
tarfer Escorten und vieler Transportthiere der Beduinen, deren 
auptflämme, wie die Anaſéh und andere, dann große Einkünfte 
on ihnen ziehen können. 

Die Landessprache in Haleb, wie durch ganz Syrien, hatte 
ht, wie in Antiochia, mit der türfifchen gemwechjelt, fondern war 
i Maroniten, Griechen, Jakobiten, Franken und Arabern ara- 
iſch geblieben; türfijch war nur Hofiprache bei den Paſchas ge: 
orden; die Franken haben mit ihren Mäklern eine eigene, fran— 
ſch-italieniſche Gefchäftsfprahe?). Franzoſen, Engländer, 
olländer, VBenetianer hatten dort zu Niebuhrs Zeit ihre 
t geachteten Conſule; das venetianifhe Konfulat foll -das 
tefte in Aleppo gewefen fein, wie denn die venetianifhen Namen 
d das Wappen der Republik noch heute auf den Grabfteinen 
r forifchen und der Iateinifchen Kirche zu fehen find. Ihr Einfluf 
längſt dahin, wie von der einft zu Maundrells Zeit blühen: 
engliſchen Factorei auch feine Spur mehr übrig ift. 
Hauptjählichite Einfuhr der Europäer für den Orient beftand 
Tüchern; die leichten, dünnen, jehr elegant appretirten franz 
ſiſchen hatten wegen ihrer Wohlfeilheit einen außerordentlichen 
emeinen Abſatz; die Fracht von Marſeille war viel wohlfei— 
‚als die Einfuhr aus den nordiſchen Reichen von England und 
erland, deren Tücher viel dauerhafter, aber au viel theu- 
: waren, und daher nur bei den Großen einen mäßigen Abgang 



















| ”?) De Salle, Peregrin. I. p. 202. 
Sſſſſe 


EEE 
— ——— [2 


“ 


1748 Weſt-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 45 


fanden. Da am Beiramsfefte die zahlreiche Dienerfchaft aber ftets 

neu gekleidet werden mußte, jo war der Verſchleiß doch immer bes 
deutend. Die venetianijchen Zeuge waren von fehr vorzüglicher 
Art, aber auch fehr theuer, weil fie nur auf bewaffneten Schiffen 
eingeführt werden. fonnten, wegen der Raubflaaten, von denen die 
Benetianer oft überfallen wurden. Die Zahl der Frangofen war 
damals in Haleb größer als die aller übrigen Nationen; ihre Con—⸗ 
ſule ftanden in verfchiedenen Geſchäftsverhältniſſen mit der türfifchen 
Regierung, auch als Beſchützer der Katholiken. Die fatholifchen 
Mönche waren begierig, Profelyten zu machen, fo die Kapuziner, 
Garmeliter und die Patres de Terra Sancta, Bogen fie einen N 
reichen Kaufmann der Griechen auf ihre Seite, fo brachte dies oft I 
Streit in die ganze Gemeinde, die nun, eines ihrer reichen mitz Ü 
zahlenden Glieder an dag türkifche Gouvernement beraubt, darüber # 
Klage erhob. Die türfifhe Regierung ftedte den Profelyten ins ® 
Gefängniß, ließ ihn dann auf Fürwort des franzöfifchen Conſulz 
als Beſchützer der Katholiken wol wieder frei, aber hatte indeß ſei⸗ 
nen Reichthum an fich geriffen und ihn zum armen Mann gemait 
Die Priefter blieben ohne Genugthuung. 

























Engländer am zahlreichſten; aber die engliſche Factorei ira: 
fih in’ feine türfifchen Händel, Fein Engländer verheirathete ſich 
mit Aleppinerinnen, feiner machte Profelyten, fte lebten nur ihrem®r 
Handelsgefhäft und unter fih in Einigkeit und in großer Achtung. 
Auch Holländer benahmen Bo eben fo; fie — nur ein ſehr gro⸗ | 


Der Einfluß der Franzofen auf den Handel erhielt feinen —* 
ſtoß ſeit der franzöfiichen Republik 3). 


ten den Sortheil durch einen beſondern Befehl des Veziers a tt 
zu dem Innern des Caſtells in Aleppo zu erhalten, das in dei 
Kegel den Fremden verfchloffen bleibt. Es liegt, fagen fie, Tin 
einer künſtlichen Anhöhe inN.O. der Stadt, ift faft kreisrund 
und die ganze äußere Böfchung von der Höhe bis zum Fuße dein 
Hügels ift mit Mauerwerk überdedt. Der Graben hat 60 Zul? 
Breite, die Eontrefcarpe ift 10 Fuß hoch, meift aus — 


973) Olivier, Reife in das türfifche Reich. Th. I. S. 501 u. f. 
”*) L. Col. Squire, bei Walpole 1, c. p. 331—343. 


Das Caſtell von Haleb. 1749 


Fels, theil aus Mauerwerk. Der äußere Umfang des Grabens | 
beträgt %, Miles, der Eingang über die Brüde ift im Often, die 
jenfrechte Höhe des Gaftellhügels wol 100 bis 120 Fuß, der Thor— 
ingang unter einem guten Gewölbe mit drei eifernen, bis zu einem 
jalben Zoll diden Thoren -gefchloffen, die, wie die Worte des Reis— 
ffendi lauteten, „zu dem unerfhöpfliden Schaß von 
Aleppo“ führten. Man trat ein in einen gutgebauten, gewölb- 
en Saal, der von Säulen getragen wurde, wo nur wenige Bo- 
jen, Säbel, Musfeten, einige Güraffe, roftige Helme und anderes, 
vahrfcheinlich aus den Zeiten der Kreuzzüge ftammend, aufgehängt 
paren, jamt manchem hölzernen Bollwerk und mancher Mafchinerie, 
ine Rüftfammer in elendem Zuftande, wovon doc viel Weſens ge- 
nacht wurde. Die 16 Fuß hohen Mauern des Gaftellg waren fehr 
jerfallen, Feine Kanone brauchbar, manche in zwei Stüde zerfägt, 
im, auf die Wälle placirt, doppelt zu fihreden; das Innere des 
Saftell8 war nur mit elenden Hütten befeßt. Das Schönfte war 
yon der Höhe die herrliche Ausficht umher, zumal auf die Stadt 
nit ihren vielen Mofcheen, Minarets und domartigen Kuppeln der 
ielen größeren Gebäude, zwijchen denen einige Cypreffengruppen 
ch beſonders reizend ausnahmen, jowie die grünen Gärten außer: 
1b der Weltjeite der Stadt: Am Bab el-Nasr, dem nord— 
eftlichen fogenannten Siegesthore der Stadt, nahe dem Caſtell 
efah man eine griehifche Infhrift an einer Fleinen Mofchee, 
ine andere auf einem eingemauerten Steine, die eine verwifdhte 
)ierogiyphe zu enthalten ſchien, die einzigen übrig gebliebenen 
puren aus älterer Zeit, die man wahrnahm. Damals fcheint 
el Induſtrie, zumal die Weberei, in Aufnahme gewefen zu fein; 
bis 15 Fabrikhäufer in der Stadt, jedes mit 100 Webeftühlen, 
aren mit Fertigung feiner Seiden- und Baummollenzeuge be— 
yaftigt, in welche Gold und Blumen eingewirft und mit Farben 
f ſehr ingeniöfe Weife geziert waren, obwol nicht im europäifchen 
efhmad, vorzüglich nur für einheimifchen Gebrauch. Bei jedem 
ebeftuhle waren ein Mann und zwei Knaben befchäftigt, die alfe 
ei in einer Wohe an 15 Piafter oder 1 Guinee verdienten. 
Fre Zeuge, in einer Breite von 2 Fuß, rüdten jeden Tag um 
‚Zoll weiter vor; Chriften und Mohammedaner waren die Ars 
iter. Auch andere Gewebe, wie Sammet, Shawlg, wurden hier 
fertigt; Meffer- und Säbelflingen nur wenige, und die Glasma— 
‚facturen waren wegen Mangel an Nachfrage in Aleppo ganz 













































1750 Weft-Aften. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 45, 


eingegangen, feitdem die ſchönen (fett 45 Jahren, jagt Ruffegger”), | 
der feine Landsleute dort begrüßte) böhmijchen Glaswaaren alle T 
gemeinen Eingang in Syrien gewannen. Damals hielt der Paſcha 
von Aleppo 3,000 Mann Reiter als Bejabung in der Stadt, um © 
die rebellivenden, übermüthigen Sanitfeharen im Zaum zu halten, 
‚deren Zahl man auf 9— 10,000 angab; die Bazare wurden jeden 
. Abend ſchon vor Sonnenuntergang gefchloffen, die Khane mit den 
Frankenwohnungen forgfältig jeden Abend ebenfalls durch Riegel 
gegen Meberfälle gefichert; in der Nacht herrfchte Hier , Todtenftille, 
Nach Innen zu find die Khane geräumig und fehön. 14 
Seetzen und Burckhardt haben ſich lange Zeit in Aleppo 
aufgehalten und da ihre VBorftudien zu ihren ferneren Reifen m 
den Orient gemacht, aber felbft nur wenig darüber mitgetheilt. Zu 
Burdhardts Zeit (1810) 76) herrſchten fortwährend innere Kämpfe 
zwijchen der früherhin allmächtigen Bartei der Scherifs 77) und 
den noch Fühner gewordenen Janitſcharen, und die größte Angfk 
vor den Ueberfällen der Anafeh von Außen, die fi) ganz auf die 
Seite der Wahabis gefhlagen hatten und fortwährend die Muſel⸗ 
männer bedrohten. Zum Paſchalik Aleppo's gehörte damals die M 
Statthalterfhaft Aintab, Badſchazze, Alerandrette und Antakia; Delhi 

Macht der Pforte war in Syrien außerordentlich gefunfen, worun⸗ 


Sterl. —— zu erpreſſen wußten. m 

Sm Fahre 1814, als Macdonald Kinneir”) Aleppo bei 
fuchte, hatte die Macht der Sanitfharen dafelbft jo zugenommen," 
daß die Pforte und ihre Beamten faft allen Einfluß verloren hat 
ten und fih in ihr Dunkel zurüdziehen mußten. Die Paſchas 
in Armuth verfunfen, waren ohne Würde, Die Sanitfeharen 


— —— 


°75) Ruſſegger, Reiſe. J. 1. ©; 381. ”*) Burckhardt, Travels it AN 
Syria. London, 1823. 4. App. Il. p. 648—655, bei Sefenius. u 
©. 1019—1030. 27) Dlivier, Reifen in das türfifche Reich 
1792—1798. Meberf. von Ehrmann. Weimar, 1805. Th.I. ©. 504: 
bis 510. ”®) Macd. Kinneir, Journ. thr. Asia Minor. Lond 
8. 1818. p. 167. 





Die Janitſcharen-Vernichtung in Haleb. 1751 


m das Kornmonopol an fid) geriffen, fie verpachteten die Gär- 
m und Felder und zogen den Gewinn von allem Kauf und Ber- 
zuf im Lande, wodurd fie Millionen zufammengefeharrt hatten 
it dem Anfange des Jahrhunderts. Wenige Wochen vor Kin- 
eirs Ankunft in Syrien war ein Fühner Bafha, Mahomed, 
sohn Chapwan Oglu's, durch Kauf und Beftehungen zw diefer 
Bürde erhoben; er dachte durch Speculation die Sanitfeharen ihrer 
ahäge und ihrer Macht zu berauben. Mit einem Corps Cavallerie, 
as ihm fein Vater ftellte, überfiel er plößlich das ſchwächere Volt 
ı Riha und am DOrontes, deffen Janitfcharenhäuptlinge nad 
egypten entflohen; da wurde alles Volk gefchlachtet, die Ortfchaft 
eplündert und niedergebrannt, wie eine feindliche Provinz. Sieg— 
ich z0g er von da in Aleppo einz die Sanitfcharenhäupter ent- 
hen in die Wüfte, einzelne wurden durch Lift gewonnen; die 
füchtigen lieferten felbft ihr Oberhaupt aus, weil ihnen dafür 
mneftie verfprochen wurde. Sie fehrten darauf in die Stadt zu: 
ick, weil fie zu großen Feftfeiern eingeladen waren; aber ihr Ober: 
pt wurde nach) furdhtbaren Torturen, um feine Schäge zu er 
Iten, geföpft, und alle Anderen, beim Feſtmahl gefangen, ebenfalls 
dpft, ihre Schädel mit Wachs umgoſſen als Rebellen nach) Con— 
ntinopel gejchiet, ihre Millionen eingezogen, und jo ihre Macht 
f eine Zeitlang gedämpft, bis endlih Sultan Mahmud fie 
ch Maffacres gänzlich ausrottete, 

Der franzöſiſche Conſul Rouſſeau machte: feine Karte und 
Plan der Stadt noch vor dem großen Erdbeben im Jahr 1822, 
theilte feine Erklärungen, Ortsverzeichniffe und einige andere 
tizen über dag Paſchalik und die Stadt noch vor der Periode 
ägpptifchen Herrfchaft mit 9). Er nennt die 7 Hügel, auf 
hen die Stadt erbaut fei, Dihebel beni il-Qaqua, und 
t ihr 150,000 Einwohner, die vor der Zeit des Erdbebeng, 
‚ in 40,000 Häufern wohnten, welche im Innern der Stadt 
25 Quartieren (Kharet) vertheilt lagen. Umher find 10 Vor— 
te erbaut, die mit jenen in 68 Quartiere vertheilt find, zu de- 
9 Thore führen, 3 gegen Welt, 2 gegen Süd, 2 gegen Oft 
2 gegen Nord, die nach den Orten genannt find, zu denen fie 
ihren. Die Borftädte nehmen einen größern Raum ein als die 





















) Barbie du Bocage, Notice sur la Carte gener. etc. de M. 
Rousseau etc., im Recueil des Mem. de la Soc. de Ge£ogr. 
' Paris, 1825. 4. Tom. Il, p. 194— 244. 


J. 


4 


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— 





















1752 Weſt⸗Aſien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 45, 


innere Stadt; Rouffeau zählte 100 Mofcheen erfter Glaffe, dar: 
unter 25 von bedeutender Größe, 12 Medreifen u. a. m. 

Ein furdtbares Erdbeben) im Jahre 1822 zerftörte viel 
jener Gebäude, und verwandelte zwei Drittheile von Haleb ir 
einen Schutthaufen; von den Mofcheen blieben nur wenige übrig. 
der Wohlftand der Stadt war tief erfchüttert, und der Verfall nahn 
zu, als viele reiche Familien den Drt verließen und zumal jeit de 
Befipnahme Ibrahim Bafıha’s aus Furcht vor den Gonferiptio 
nen fich in anderen Ländern niederließen. Seitdem ift der mittler 
Theil der Stadt mehr verlaffen und die ſüdliche große Worftad 
angebaut worden. Auch im Jahre I830 hat fih dag Erdbeben üi 
Haleb wiederholt. 
Ein neuer Zufand für Aleppo begann mit der Beſitznahm 
Syriens durh Mehmed Ali am Ende des Jahres 18315 ® 
dauerte aber faum ein Jahrzehend, bis 1840. 

Dem Paſchalik Haleb fand der türfifhe Mahome 
Paſcha vor, aber voll Apathie ließ er alle öffentlichen Gefchäfl) ı 
und Angelegenheiten 8) in den Händen feiner Favoriten; die Rei fi 
hen von Aleppo gelangten durch Beitehung zu immer größeren Ä 


licheren Grenzgebiete von Aintab und Adana waren ziemlich i 
derfelben Lage; alle öftlihen und füdlichen Grenzländer waren de 


fyrifche Gemeinde mußte auf ihre Selbftvertheidigung bedacht fei SH 
Daraus gingen unzählige Verwirrungen, blutige Fehden, Rebellii 
nen gegen das Gouvernement hervor, und unter diefen Verhäli tn 
niffen drang Ibrahim Paſcha an der Spike der ägnptifche tun 
Armee Mehmed Ali's am Fuße des Karmel zu Kaiphai 
November 1831 in Syrien ein und verdrängte als Sieger Ba}, 
alle türfifche Macht bis nad dem Innern Klein-Aftens zurüd, N, 
er, durch den Tractat von Kjutahia im Beſitz von Syrien feſtg Slın 
ftellt, Syrien eine neue Organifation zu geben den Beginn mad in. 
was natürlich auch auf Aleppo einen großen Einfluß ausüb”,,, 
“mußte, wo Ibrahim Paſcha bald feine Refidenz auffhlug, u " 
diefe zum Mittelpunct der Landesverwaltung, wie zum Haupt 








980) A. v. Kremer, Beriht a. a. DO. ©. 204; G. Robinson, Trave u 
II. p. 260. 1) Col. Campbell, Report in Dr. Bowring, B fr 
port on Syria. Lond. 1840. fol. p. 126—137. 


Neue Zeit in Haleb unter Ibrahim Paſcha. 1753 


feiner militairiſchen Macht erhob. Aug dieſer Zeit (vom Jahre 
1840) find die officiellen Berichte, weldhe Dr. Bowring an das 
Parlament in England abzuftatten hatte, aus denen wir über den 
damaligen Zuftand Halebs folgende lehrreiche Daten entnehmen. 

In diefer Stadt hatte fich das friſcheſte Handelsleben verjüngt, 
erneuert, zuſammengedrängt; es hatte fich das wichtigfte Emporium, 
wie zur ältern Zeit, erhalten, aber die Thätigfeit war in andere 
Hände übergegangen. Vordem maren dort 40 venetianifche Han— 
delsetabliffements gegründet geweſen, und 2 Pepräfentanten der 
Republif von Benedig lebten dort im Glanz und zogen fi nad 
Niederlegung ihrer Verwaltungen gewöhnlich mit großen Neichthit- 
mern in ihre Heimath zurüd. Die Republik beftand aber nicht 
mehr und Frankreich hatte ihre Stelle eingenommen. Seit 1832 
fingen die englifhen Kaufleute unter dem Patronat der Ae— 
gypter an, nachdem die ältere Factorei untergegangen war, hier 
ihre Gefchäfte zu erneuern, wie auf der ganzen Strede von da 
nad Indien hin, in Mefopotamien, Berfien, den Euphratländern 
bis zum perfifchen Golf und deffen Häfen, wo fie nun überall ale 
Einheimiſche blieben und fette Site gewannen, da fie zuvor nur 
Sremdlinge geweſen. Noch fanden fich viele Spuren deg älteren 
Einfluffes der untergegangenen englifhen Factorei in den Haug- 
haltungen, dem britifchen Xeben, dem Mobiliar, den Gemälden ıc. 
der lebten Generationen vor, welche neue Verbindungen erleichterten. 
Eben jo war der ältere Verfehr früherer Jahrhunderte mit Indien, 
China und anderen Ländern nod immer in den Weberreften der 
damaligen Fremdeinfuhr von Porzellan, japanifchen Waaren, Hindu- 
Drnamenten u. a. m. fihtbar geblieben, an deren Stelle nun dag 
europätihe Element vorherrfhend werden follte . 

Für den Handelsverkehr bot die Stadt in vieler Hinficht fehr 
große Borzüge dar, weitläuftige Waarenhäufer und Magazine, die 
zu wohlfeiler Miethe zu haben waren, in der Ferne von wenigen 
Stunden die Verbindung durch den Euphrat mit dem fernen Sn; 
dien; der außerordentlihe Zufluß von Reifenden und Fremden 
aus allen Theilen des Drients erzeugte außerordentliche Nachfrage 
nach allen Arten der Waaren. Ebenſo die günftige Lage gegen 
das mittelländifche, fidliche Europa, und das durch die nahen, un: 
zähligen Heerden der ZTransportthiere der Beduinen zu jeder Beit 
mögliche Fortjchreiten des Karawanenweſens in weitefte Fernen. 
Bei freiem und ficherem Verkehr müffen fih hier Reichthum und 
Wohlſtand erzeugen. Die Bazare füllten fih mit den ausgezeich- 





1754 Weft-Aften, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 45. 


neteften orientalifchen Producten ; Galläpfel aus Diarbefir in 
Oſt, perſiſche Luruswaaren, die alle mit europäifchen Gütern 
bezahlt werden, Neis in Menge aus Indien, Bitumen aus dem 
todten Meere und viele fonft feltene und eigenthümliche Waaren 


fommen hier zufammen. Große Thätigfeit entwideln hier die 


Dragomans und die Mäfler, welche in Dienften der großen Hand: 
Iungshäufer ftehen. Kaufleute aus Armenien, Kurdiftan, den Kau- 
Fafusländern, aus Tauriz in Berfien, Bagdad und Balfora von den 
Euphratgegenden fommen in eigener Perfon hieher, ihre Gefhäfte 
zu betreiben. Die englifchen Häufer haben fich feitdem von hier 
auch in Bagdad etablirt. Die Erhaltung der großen Häufer in 
Aleppo ift fehr Eoftbar, ungeachtet der geringen Miethe, wozu 
auch der Gartenbefiß gehört. Die terraffirte Lage der Wohnhäufer 
der Stadt an den Hügelabhängen hinauf und herab giebt ihnen 
aber auch gefunden Aufenthalt, freie Ausfichten und viele Annehms 
lichkeiten. | t 

Die Importen der europäifhon Waaren vom $. 1836 
bis 1837 auf dem Marft von Aleppo find bei Bomwring 2) 
von England, Deutfchland, Ftalien und Frankreich ſpeciell tabel- 
larifch verzeichnet. Damals waren 30 hriftlide Handels: 
häufer, die mit den Ländern diefer Importen in Gefchäften ſtan— 
den; das ganze Bapital ihres Beſitzes jehäßte man auf 14 bis 
18,000,000 Biafter. Die geringften diefer Häufer befaßen 100,000 
Biafter (1000 Pfd. Sterl.), die reichften von ihnen 1—4,000,000 
Piafter. Man zählte 7 chriftliche Handelshäufer, deren jedes 
über 1,000,000 PBiafter Capital befaß, das reichfte unter ihnen, 
Fathalla Eubbe, wurde auf 3—4,000,000 Biafter (30— 40,000 Pfd. 
Sterl.) geſchätzt. 

An 70 mohammedaniſche Kaufleute, deren Zahl ſich 
in den neueren Zeiten gegen die früheren immer zu mehren ſcheint, 
handelten mit Europa, der geringſte mit einem Capital von 
100,000, der höchſte mit 1—1'/ Millionen Piaſter. Das ſämmtliche 


mufelmännifche Capital, das auf den europäischen Handel verwen: 


det wurde, ſchätzte man auf 6,— 7), Millionen Biaft. (65— 75,000 
Pfd. Sterl.), davon türkifche Häufer nur etwa zur Hälfte Ans 
theil hatten. 
Außer 15 türfifhen Häufern, die mit europäifchen Waaren 
handelten, ohne direct mit Europa in Berbindung zu ftehen, zahlte 





982) Dr. Bowring, Report 1. c. p. 73—80. 





Induſtrie und, Handel in Haleb, 1755 


man 10 jüdifhe Kaufleute mit einem Capital von 2 bie 
2, Millionen Biafter, davon ein Haus allein 1,000,000 beſaß. 
Außer obgenannten Waarenhändlern find fehr viele reihe Ban— 
guiers in Aleppo, deren Gapital nicht zu beftimmen ift, und fehr 
viele Kaufleute aus Bagdad, Moful, Diarbefir, Orfa, Smyrna 
und Conftantinopel, die in Aleppo anfälfig, aber nicht mit in jene 
Liften aufgenommen werden fonnten. Eben fo über 50 Krämer, 
die mit Aleppiner Manufacturwaaren handeln, 21 Krämer mit 
Seidenzeugen (ein Capital von 280,000 Piaftern), 19 Krämer mit 
europäifchen Tüchern, 70 Krämer mit englifhen Fabrifwaaren, 
35 Droguiften u. a. m. Zu den in Aleppo einheimifchen Fabri- 
caten gehören vorzüglich Seife, jehr Foftbare jeidene und goldene 
Stoffe, die nicht durch Mafchinen, ſondern durch Handarbeit zu 
Stande kommen können, auf 4,000 Webftühlen; Karber, Gold- und 
Silber-Waaren und Seilereien in den ſehr weitläuftigen unterir- 
diichen Steinbrüchen und Fühlen, feuchten Grotten, wo der Faden 
feiner und fefter gefponnen werden kann. Bon allen diefen Gegen: 
fänden, wie von den. Karawanenwegen, den Gommunicationen, den 
DQuarantaine-Einrichtungen u. a. m. wurden umftändliche Berichte 
von Dr. Bowring aus den beiten officielen Quellen und von 
den einfichtigften, erfahrenften Männern am Orte eingefammelt, die 
weiter nachzufehen find. 

Nach denjelben Quellen zahlten 17,000 Köpfe der Männer 8) 
die Ferdeh-Taxre, die eben fo viele Familien repräfentirten, mit 
4 Individuen für eine jede, im Durchſchnitt zu rechnen an 68,000 
bis 70,000 Einwohner, nur eine Schäßung, da fein Cenſus Si— 
herheit über ihre Zahl giebt. Davon ſchätzte man wenigfteng 
40,000 DMufelmänner, 16,000 Chriften, 3,500 Juden und 500 Fran⸗ 
fen. Sn der unmittelbaren Nähe von Aleppo rechnete man noch 
5,000 Einwohner, in einem Dußend der Eleinen Städte 145,000 
mit Aleppoz; unter den Landbewohnern und in den Flecken des 
nördlichen Syriens etwa 36,250 und die Summe aller Einwohner 
im obern Syrien zu 181,250 Perfonen, eine fehr geringe Bevöls- 
Er die feitdem nur um Weniges zugenommen zu haben fcheint. 
Colonel Chesney%), der gleichzeitig, wie Dr. Bomwring, 
vährend feiner Euphraterpedition in Aleppo war, bemerkt, daß 


| 


| | 
Dr. Bowring, Report 1. c. p. 86. 

\ °*) Lieutn. Colonel Chesney, Exped, for the Survey etc. T. I. 
P- 432 448. 


1756 Weft-Afien. V. Abtheilung. I. Abfchnitt, $. 45. 


unter den verfchiedenen Hügeln, auf denen die Stadt erbaut wurde, 
der Gaftellberg der höchfte fei, dem er 200 Fuß Höhe giebt, den 
er ebenfalls größtentheils für Fünftlich aufgeworfen hält. Diefer 
Tell, fagt er, erhebt fi Fegelartig in ovaler Geftalt von 450 
Schritt nad der einen und 250 Schritt in der andern Augdeh- 
nung; obwol durch Erdbeben fehr zerrüttet, zeigt er ſich doch noch 
als ein ftattliches, altes Caſtell aus der Zeit der Kreuzzüge, oder 
im 6ten Jahrhundert der Hedſchra angelegt, was eine cufifche Ins | 
Ihrift beftätige. Ein 60 Fuß hoher Thurm erhebt ſich oben als 
eine Warte, die eine weite Ausficht weftwärts gegen die Berge 
von Beilan und nordwärts gegen den Taurus und feine Schnee- 
fetten gewährt, . In der Mitte zwifchen ein paar Thürmen, in de 
ren einem die Rüftfammer, ift ein Ziehbrunnen in große Tiefe 
gegraben, die nah Eli Smith 48 Faden, d. i. 288 Fuß, betra- 
gen fol. Die Stadtmauer von Aleppo ift 40 Fuß hoch aufgebaut 
und von 50 bis 60 Fuß hohen Thürmen. befeßt. Die älteren 
Steinhäufer der Stadt ftanden auf gemauerten Bogen, bis zu 2 
und 3 Stod hoch, waren aber dadurch der Zertrümmerung dur 
Erdbeben jehr ausgefebt. Die Dachterraſſen, mit Bufchwerk und 
Blumen befeßt, geben, von oben herab gefehen, der Stadt ein ans 
genehmes Ausfehen. Dem höchſten Alterthum fcheinen auf der 
Dftfeite der Stadt die dortigen großen, weitläuftigen, unterir— 
difhen Kammern und Gemächer mit Pilaftern anzugehören, 
deren Beftimmung unbekannt ift, die aber eine weit regelmäßigere 
Anlage zeigen als die irregulairen Steinbruchhöhlen der Weſt— 
ſeite. 
Das Erdbeben im Jahre 1822 kam im Auguſt, ihm ging ©. 
ein jehr heftiger Sturm von O. nad W. vorher, und die Erſchüt-⸗ 
terung wurde, nach Bincent Germain, ganz gleichzeitig vom 
Bir und Aintab bis Adana und füdwärts in Damascud 
empfunden. j 

Nah Thomſons Nivellement liegt Aleppo um 900 Fuß 
höher als der Spiegel des Euphratfluffes am Port William A, 
und Biredſchik. Die Einwohnerzahl vor dem Erdbebeben war | 


150,000 Seelen; nachher nur noch 100,000, fagt Chesney, das " 


von 66,500 Mohammedaner, 19,000 Griechen, 5,000 Maroniten, 
4,500 Suden, 3,000 Armenier und 2,000 Syrer; eine etwas ans | 
dere Schäkung, als die von Dr. Bowring. Nach anderen Daten 


fhägte E. Smith, im 3. 1848, die chriſtliche Benölferung | 


noch anders, nämlich, wie Dr. Bowring, auf 16,000 Chriften, bar 7 





Haleb als Miffionsftation. 1757 


inter 2,000 Armenier, 2,000 Maroniten, 100 griehifche Familien, 
die fich einen eigenen Bifchof hielten. Die übrigen follten grie- 
hiſche Chriften fein, die durch den Eifer der hier refidirenden Ca— 
pueiner, Franziscaner und Lazariften zu Gonvertiten der römifchen 
Kirche geworden feien, welche dafelbft auch fehr zahlreich befuchte 
Schulen halten. Ueber 1,000 Häufer der Stadt follten Juden von 
allen Nationen zu Bewohnern haben. 

Wenn nun Haleb durch feinen Verkehr mit dem Orient fehr 
frühzeitig und bis heute vorzüglich das Intereffe der Handelg- 
welt auf ſich gezogen und dadur den Europäern befannter ge- 
worden als manche andere Stadt des Orients, dann auch Gegen⸗ 
ſtand der Naturforſchung durch ſeine Flora, Fauna und des 
Studiums der Aerzte und Droguiſten ſeit Rauwolfs und 
Ruſſells Zeiten war, ſelbſt auch ſeine reichen Beiträge zum all— 
gemeinen Studium des Orients und ſeiner Sprachen und Literatur, 
wie durch Seetzens, Burckhardts, A. v. Kremers und Ande— 
rer längeren Aufenthalt, die daſelbſt ihre Vorſtudien und Samm— 
lungen machten, abgeben konnte, ſo hat die Stadt in den letzten 
Jahrzehenden noch ein neues Intereſſe als Station einer Miſ— 
ſion und als hoffnungsreihes Eingangsthor der evangeli— 
hen Lehre unter ihre eigenen Bewohner und deren Umgebungen 
gewonnen. 

AS Gentralpunct der Karamanen eines fehr weiten 
Umfreifes konnte Aleppo nicht nur zur Verbreitung und Einfüh— 
rung von Waaren, jondern auch von Sdeen und Lehren dienen, 
und diefen fruchtbaren Gedanfen hat vorzüglich die amerifani- 
he Miffton®) zur Verbreitung des Evangeliums aufgefaßt, 
nahen fie. die Wirkung der Fatholifchen Kirche erkannt hatte, zur 
Vergrößerung ihrer Heerde dort Profelyten zu machen. Nach der 
Wiederkehr der türkischen Herrſchaft hatte ſich der friedliche Verkehr 










Aſweft. die nach allen Seiten feindſelig umgrenzt geblieben war, 
ide hergeſtellt, und der Orient hatte ſich dadurch für allgemeinen 
Berkehr und dur die verheißene Toleranz des türkiſchen Gou— 
yernements gegen alle Secten der Chriften wieder erweitert. 


Er —— Visit to Aleppo, Sept. 1846, im Mission. Herald. 
Vol. XLII. p. 415 etc. 


1 


1758 Weft-Afien. V. Abtheilung. IL Abſchnitt. $. 45. 


arabifhen, armeniſchen, ſyriſchen, türfifhen, kur— 
diſchen, perſiſchen und hebräiſchen Ueberſetzungen der 
Evangelien wirkſamer werden als zuvor. Die zahlreichen, nicht— 
mufelmännifchen Bewohner in Aleppo, zumal die nicht zu den 
Katholiken als Profelyten übergetretenen, fondern orthodor geblie- 
benen, felbftändigen griechifchen Gemeinden, auch die Maroniten, 
vorzüglich aber die Armenier, hatten durch die Anregungen in 
Gonftantinopel eine lebhaftere Theilnahme an der reineren Auffaſ— 
fung des Evangeliums gewonnen, und die Zahl ihrer Gebildeten 
in Aleppo und deffen Umgebungen hatte zu Hoffnungen berechtigt, 
die zuvor nicht auftauchen Fonnten. Die regulairen Poſtverbin— 
dungen zwifchen Gonftantinopel und Aleppo, wie zwifchen Beirut, 
dem Hanptfiß der amerifanifhen Miffton (f. oben ©. 453 u. f.), 
und Aleppo und die Verbreitung der gebildetfien Armenier durd) 
faft alle nördlichen Städte über Aintab, Killis, Maraſch, Adana 
und zum obern Euphrat nad Armenien hin machten es möglich, 
Aleppo felbft, wo viele Franfen anfällig geworden, zum Mittel— 
punct einer evangelifhen Mifftion zu erheben, die von da aus 
nach den verfehiedenften Richtungen auch ſchon große Wirkfamfeit 
gewann (f. oben bei Aintab u. a. D.). 

Richt nur Armenier, auch ausgezeichnete Glieder der ortho— 
doxen griechifchen Geitlichfeit Famen den Miffionaren feitdem in 
jenem weiten Umfreife mit briderlicher Gefinnung und der Sehne 
ſucht nach Befreiung von den Irrthümern und Feffeln ihrer Con 
feffionen und dem Hunger nach der reinen Lehre des Evangeliums 
entgegen, deffen Wirkungen nicht ausblieben und in ihren frifchen 
Fortfehritten begriffen find. Nicht Profelytismus, fondern Lehre 
durh Schule, Unterricht und Studium der Bibel ald Gottes Work, 
niht Sectenwefen und Beichränfung des Seelenheild durch Kir— 
henfaßungen ift das große Ziel diefer Beftrebungen, und dies zu 
erreichen dienten auch die vielen unermüdlichen, oft gefahrvollen 
Wanderungen der amerifanifhen Mifftonare durch diefe Gebiete, 
um den neu fi bildenden evangelifhen Schulen und Gemeinden 
ihren Beiftand zu leiſten, die nicht ohne heftige Widerfacher bleiben "I, 
konnten. Wie Vieles dadurch auch für die Kenntnig von Land, 
Stadt und Bolt gewonnen ward, hat fih am unzähligen Orten 
aus dem Vorigen ergeben. Hier noch einige neuere Daten, die Ti; 
wir dem Miffionar W. Thomfon über Aleppo (im 3. 1840 und 
1846). verdanken. 











Haleb nach Vertreibung der Aegypter. 1759 


Bei feinem erſten Beſuche (1840) 80) lag ein Theil der Stadt 
noch im Schutt der erlittenen Erdbeben, und die füdliche Vorftadt 
Kittab fing erft an, ſich aus ihrem Schutt zu erheben; die ges 
Ihwundene Herrſchaft der Aegypter hatte die Horden der wildeften 
Beduinen fo losgelaffen, daß fie ihre Zelte bis vor den Thoren 

der Stadt in der Wüfte auffhlugen und ihre Plünderungen jelbft 
im Ungefichte des Caſtells nicht einftellten. Diele der zufammen- 
geftürzten Mofcheen waren noch nicht wieder aufgebaut; viele Tau— 
fende der reicheren Söhne der Stadt (man fagte wol übertreibend 
410,000), die aus Furcht vor Ibrahim Paſcha's eifernem Conferip- 
tionsfyfteme nad) Bagdad und anderwärts ausgewandert, was die 
Nähe der Wüfte und der türkifchen Grenze fehr begünftigte, waren 
noch nicht wieder in die Stadt zurüdgefehtt. Die Volfsmenge, 
die man vor Jahrhunderten auf 300,000, dann auf 150,000 See- 
fen jchäßte, hatte fi) von moglemifcher Seite ſehr gemindert, und 
fonnte nicht viel mehr betragen, als in Obigem fchon angegeben 
wurde; die Zahl der hriftlihen Bewohner jchien eher zuge— 
nommen zu haben und fih auf ein Drittheil der Bevölkerung 
zu belaufen. Der Verfall der Hadjch hatte bei dem finfenden Fa— 
natismus der, Mufelmänner auch das Seinige zur Abnahme der 
Belebung von Haleb beigetragen. Die Zahl der Armenier von 
den taurifhen Bergen her hatte zugenommen, fowie die Zahl der 
Naſairier fih als Anftedler in den Vorſtädten vermehrt zu has 
ben fchien. Eine Bemerkung des Erzbifhofs Botros (d. i. Pes 
trus) Jaroue von Antiohia, die er De Salle in den ftatiftifchen 
Tabellen”) über feine Diöcefen mittheilte, war es, daß die Zahl 
der Chriften in Syrien nicht abnehme, während die Zahl der 
polygamifhen Populationen, wie der Druzen, Nafairier, 
Ismaslier, Metämwileh, Jefidier, Araber und Türfen jährlih mehr 
und mehr ſchwinde. Auch bei Samaritanern, die nur felten zwei 
Frauen haben, bleibe die Volkszahl conftant. 

Die alten Thore der Stadt waren meift eingeftürzt, die neuen 
Anbauten der Borftadt beifer gegen die Gefahren der Erdbeben 
eingerichtet, die fich hier jo oft wiederholen. Die reine Luft, die 
Wohlfeilheit des Lebens, die Geräumigfeit der Wohnungen, der 
leichte und ftete Verkehr mit jo vielerlei umherwohnenden Völker: 
haften, zumal die größere Annäherung zu den vielen weiter nord» 












286) Missionary Herald. XXXVIL p. 239—242. 
-  ®n De Salle, Peregrin. I. p. 212. 


“ 


1760 Weft-Aften, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 45. 


wärts bis nach Armenien hin zerftreut wohnenden und den religid- 
jen Ideen zugänglichen Gemeinden der Armenier konnte ſchon 
damals Haleb als ein Mifftongfilial von Beirut aus em- 
pfehlen, zumal da von hier aus dem Evangelium die Wege 
nad) Mefopotamien und dem Guphratlande eher zu bahnen waren. 

Bei einem zweiten Bejuhe (1846) durd Thomfon®) war 
fhon mancher Fortfhritt gewonnen, die Unftcherheit des Landes 
zwar dureh die fchlaffe türfifche Verwaltung wieder eingefehrt, doch 
einige ältere, freilich jchwache architectonifche Ueberrefte aus frühe- 
rer Zeit mehr als zuvor beachtet worden, die jedoch vielleicht zu 
weiteren Entdefungen über die antike Berda führen Fönnten. 
Nahe dem Antiohiar Thor ſah man den Neft eines Tempelbogens 
mit einer cufifhen Inſchrift, an der Stadtmauer nod) eine alte 
Kirche mit plumpen Bafaltfäulen, auf einem Bafaltblod einige 
fchlechte und verdorbene hieroglyphiſche Figuren, die hier räthſel— 
haft erfcheinen. Die Südoftede der Stadtmauer follte römifcher, 
nah Anderen phönieifher Bau fein. Auf einem großen Steine 
am Bab Nur ift eine Infhrift, die man auf den Cultus der 
Aftarte bezieht, und die noch heute bei den Aleppinern in fo großem 
Anfehen fteht, daß die Moslemen beim DBorübergehen ihre Finger 
flets an diefer griechiſchen Inſchrift reiben und fie füffen, um 
den magifchen Seegen dieſes Steines mitzunehmen, wodurch die 
Inſchrift ſchon ganz zerrieben if. Auch find manche [plendide 
Nefte jaracenifher Architectur hie und da-ftehen geblieben 
und an einer großen Mofchee ein 150 Fuß langer Porticus, der 
von einer Doppelreihe fchöner, gelber Marmorjäulen getragen wird, 
die aus den Ruinen der alten Berda ftammen follen. 

Zu diefen Zuftänden Aleppo’s in der Gegenwart haben wir 
noch Einiges der jüngften Beobachter hinzuzufügen. Auf dem 
fünftlihen Tepe mit der heutigen Gitadelle, die zuvor fehr verfal- 
fen und von Erdbeben zerfprengt, aber doch noch in ihren Reften 
großartig genug ift, fand, nah De Salle's 3), Anfiht, höchſt 
wahrjcheinlich eine alte römifche Stadt (wol Berda), und ihr 
innerer Raum, hält er dafür, war dazu groß genug. Fundamente 
einer ſolchen zeigen fih an vielen Stellen, auch ſchwere Sareco— 


88) Thomson, in Bibl. Sacra. 1848. Aug. Vol. V. p. 466 —480; 
im Mission. Herald. XLII. 1846. p. 412, 415, 416; ebendafelbft 
1848. p. 138, 270 etc. ®9) De Salle, Peregrinations. Paris, 





Halebs ältere Architecturrefte, 1761 


‚age liegen dafelbft mit griechiſchen Inferiptionen, die nicht erft 
n Saracenen auf diefe Höhe gebracht fein können. Vieles ift 
iter durh Saracenen überbaut, aber auch durch Erd- 
ben wieder zufammengeftürzt; nur 3 bis A Baftionen, 
en Größe und Solidität die Bermuthung erregen, daß fie zur 
it der Berferfriege durch) Römer aufgeführt waren, find noch ganz 
blieben, und der tiefe Brunnen giebt heute noch Waſſer wie zu— 
r. Der legte ältere Bau am Schloffe foll ein Eingangsthor 
n Saladin und feinen Nachfolgern fein, wie dies cufifche 
nferiptionen bezeugen, die eher wie das Ornament eines Frie- 
; ausfehen, und daher Leicht überfehen werden fonnten. Die 
schftaben haben aber 10 Fuß Höhe und find in ſchwarzem Mar- 
jr auf einem gelben Grunde angebradt. Don Melek el; 
ſchraf, Saladins Neffen, wurde die Reparatur des großen Tho- 
3 gemacht, welches vor dem Palafte Ibrahim Paſcha's fteht. 
er Steinbruch jenes gelben Marmors liegt in der Nähe der 
sen Hierapolis, ‘15 Lieues im Often von Uleppo. Der ganze Bau 
8 Caſtells erinnert an den aftellberg von Harimz; ein natür- 
her Berg Scheint durch Menfchenhand bearbeitet und mit einem 
lacis von Quadern überdedt worden zu fein. Es liegen aber 
hrere Trümmerhügel um Aleppo, welche an den Monte Teftaceo 
Rom erinnern und noch höher find als ähnliche Kunfthügel um 
ir. Am Weftende der Stadt liegen die Nefte des alten Pa— 
tes, Serai oder Forts der früheren Paſchas, die öfter gar nicht 
die Stadt einzogen, weil die Parteien der Scherife oder 
nitfharen zu eiferfüchtig auf die Erhaltung ihrer eigenen 
jrrechte waren. An verfchiedenen Weberreften dieſes Baues fieht 
n noch Schöne Sculpturen, eine ſchöne Inſchrift und Refte aus 
Ian Salading Zeit, die man auch an den Löwenfeulpturen über 
em Stadtthore erfennt. Don’ der Höhe der Eitadelle, jagt De 
le, erblide man nod mehr Ruinen als. Häufer, zwiſchen de— 
jeltfam ganz ſchlanke Minarets dem Erdbeben widerftanden. 
die Hauptmofchee, einft eine hriftliche Kirche, habe ihre jchö- 
Berhältniffe mit einem ſchönen quadratifchen Glockenthurm fid 
Iten. In dem von den Chriften vorzüglich bewohnten Quar— 
Dſchedeide haben fehr viele der Wohnhäufer Kuppeln, durch 
he ihr Inneres geräumig und fühl gehalten wird und einfals 
p® Licht erhält. 

Im Innern der ſtattlichen Wohnhaͤuſer ſoll ſich Abwei— 
1 vom Altern jaracenifchen Styl und ſehr viel Grazie zeigen, 
itter Erdkunde XVII. Ttttt 












* 


1762 Weſt-Aſten. V. Abtheilung. I1. Abſchnitt. $. 45. 


manches Gothiſche und Vieles, was an den Renaiſſance-⸗Styl Lud⸗ 
wigs XV. erinnert, und unftreitig von fränfifchen Baumeiftern 
herrührt. In diefer Hinficht find die innerlich reih ausgeſchmück— 
ten Wohnungen des Doufef Keraly, des Fulteh Alla Kubbé 
der Häufer Gazaly, Youſef Sader und Anderer merfwürdig;f 
in leßterem find fehr Foftbare perfifche Miniaturen; die Wohnung d 
teichften Kaufmanns, Bincenzo Marcopoli, gilt für einen wahl 
ren Palaſt. Zwiſchen Aegypten und Syrien findet De Sallık 
einen großen Unterfchied; in Aleppo, die man überhaupt durch ihr 
Reinheit und Nettigfeit eben fo worzieht, wie ihre Bewohner, Di 
man zu den fehönften, höflichften und angenehmften Orientalen in 
Umgange zählt, auf welche bei dem vorherrfchenden arabifchen We | 
ſen in Sprache und Sittenfeinheit das türkifche Element noch me 
nig Einfluß ausüben fonnte, eben fo wenig wie in Damascus 
ſei noch Geſchmack und Kunſtſinn einheimiſch. Ei) 
Auch Ruſſegger vergleiht Cairo), das er eben verlaſſe 
hatte, mit Haleb; er jagt, Cairo überrafht durch Originalitaht! 
und Bizarrerie der Formen feiner Bauwerke, die in Haleb dure 
ihre Einfachheit und großartige Ausführung zur Bewunderuimfi 
hinreißen. In Cairo ift das Material fo fhlecht, daß die größte. 
Häufer bei NRegengüffen leicht zufammenftürzen fönnen, in Yale 
trogten fie Jahrhunderten und viele felbft den heftigften Erdbebenin 
denn faft alle beftehen aus Quaderfteinen, die in der Nähe 
brodhen werden Fonnten, und viele der bedeutendften von ihnen ſin 
feftungsartig gebaut, was zur Sicherheit ihrer Bewohner nal | 







Außen auch nothmwendig, indeß ihr Inneres mit orientalifcher Prad IM 
eingerichtet ift. Der Bazar in Aleppo, jagt Ruffegger, fer Un 
[hönfte, den er im Orient gefehen. Im Divan ISsmael Bey’in 
war alles Getäfel von Cedernholz, mit Schnigwerf und prachre 
vergoldet; der öftreichifche Conſul Bicciotto bewohnte einem PiFlı 
laft u. ſ. w. J— Din 

In Stein, Holz und Metall, fagt De Salle, werde no ih, 
Haleb mit Gewinn gearbeitet; in Cairo fei gegen dag lebend din 
gere Haleb Alles todt; die türkiſche Despotie habe dort Alles ein, 
drückt, ſelbſt die Künfte, den Geift, den Character niedergehalt N; 
oder durch Fremdes überflügeln laffen; das Rational-Characteriftife in ı, 
fei verdrängt. ‚In Aleppo dagegen habe das europäifche Wehr, 
fih den Drientalen mehr harmoniſch angeeignet; fo fei der Palı F 


99%) Ruſſegger, Reife. I. 1. S. 378-382. on 


Haleb in der Gegenwart. 1763 


rahim Paſcha's dort finnreih aus 4 bis 5 früheren Hotels durch 
Architeeten Bincent Germain zufammengebaut. Alles Berfalles 
Rückganges ungeachtet nennt De Salle die Stadt Aleppo 
y immer die Königin des Orients. Schon das gute Pfla- 
ihrer Straßen, die Steinhäufer ftatt der Lehmhäufer in Cairo 
ihre gut conftruirten Façaden, die trefflichen, öfter grandiofen, 
ter foliden, reinlichen, eleganten und oft feftungsartig, wie 
B. der Khan Halibia u. a., gegen Ueberfälle geficherten Khane, 
ihre fehr eleganten und reich mit allen Lurusartifeln und Foft: 
ten Waaren beſetzten Bazare A), auch das heitere, genufreiche, 
itere, gejellige und öffentlihere Leben gaben ihr diefen Vorzug. 
r e8 fehle ihrem Entrepöt leider eine gute Meeresanfurtb: denn 
alte Seleucia liege in Zrümmern, Alerandrette fei von 
yerfümpfen umgeben, beide nur 4 Zagemärfche fern. Der Hafen 
Ladikieh, 6 Tagemärſche fern, jei noch weniger dazu geeig— 

Die Beduinen der Wüſte bedrohen ſie fortwährend mit 
erfällen; die immerwährenden Fehden mit Kurden und Ande— 
am obern Euphrat drängen ſehr häufig ihre Karawanen ſüd— 
t8 nah Damascus hinüber, deſſen treffliche Meeranfurth, 
rut, nur drittehalb Tagemärſche von ihrem Emporium ent— 
liege. Nur ſehr reiche und große Kaufleute aus Bagdad und 
ora können noch durch ihre großen Geſchäfte die Gefahren und 
sußen der Wüftenfarawanen überwinden, und ihre Gefchäfte 
en daher mehr und mehr die erite Stelle in Aleppo ein, da 
hr Großhandel Schon ganze Schiffe voll Waaren nad) Aleran- 
verfauft, ehe dieſe noch dort ausgefchifft find. Hiezu fam von 
zu Zeit immer wieder die harte Geißel der Erdbeben, welche 
große europäische Handelshaus zurüdichredt, fih in Aleppo 
ufiedeln. Die Borftellung, als liege die Stadt über einem 
Bulcane, ift indeß wol eine unbegründete Hypotheſe, wenn 
das plutonifche Gebiet Syriens bis hieher reichen mag, wie 
ies aus feinen theilweije zwijchen dem hellen Kalk hervortre- 
ſchwarzen Gefleinen ergeben mag. Sollte einft die Eifen- 
deren Nivellementlinie zwiihen Amelia-Fort am Oronteg 
nedieh und Fort William (f. oben ©. 1217, 1235) am 
tat bei Biredſchik durch Thomſon und Chesney ermittelt 
uf ihrer Karte eingetragen ift, fowie die Dampfihiffahrt auf 
uphrat von Beles an in vollen Gang fommen, fo flände 

























) F. A, Neale, Syria. p. 96 etc. 
| | Ttttt 2 





























1764 Weft:Afien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 45. 


dem Emporium von Haleb ald Durhgangspunct des Verfehre 
wahrfcheinlich eine Veränderung feiner Localität bevor. Dam 
würde die Zahl der Gefchäftsleute in Aleppo fich noch mehr ver 
ringern, als dies fchon bisher gefchehen. Außer den mit ihren en 
worbenen Reichthümern in ihre europätfche Heimath zurüdfgefehrter 
Handlungshäufern find die ärmeren und, verfchuldeten mit ihrer 
Gliedern und Nahfommen in Aleppo zurüdgeblieben; fie bildeten 
in zweiter und dritter Generation älterer Conſulate und Han 
delsleute, die fih durch untergeordnete Stellungen als Commis 
Schreiber, Geſchäftsführer zu erhalten ſuchten und mit Einheimt 
ſchen vermiſchten, eine eigene, zahlreich gewordene Claſſe von Be 
wohnern, die im Gegenſatz der Franken unter dem Namen der Le 
vantiner bekannt ſind. Ihre franzöſiſche, italieniſche oder ander 
Mutterſprachen haben ſie vergeſſen und die griechiſche und arabiſch 
angenommen, ſowie die orientaliſche Lebensweiſe und Geſchäftsfüh 
rung. Viele von ihnen find die Mäkler, die Dragomans und ie 
denfchaftliche Säger, die, von den Zigeunern als Sagdgefährten® 
unterftüßt, darin ihre Hauptunterhaltung finden. Eine Beſonde 
heit ver Engländer, die Do vordem zu Maundrells Zeit i | 
ihrer Factorei ihren geregelten Gottesdienft und ihren ei eige 
nen Caplan hatten, iſt es nad Fletchers 8) jüngſter Bemerk ın | 
(1850) bei feiner Durchreiſe durch Aleppo, daB ihnen diefe Heutzuf 
tage fehlen, daher von ihnen die allgemein im Orient geworden 
Meinung, daß fie gar feine Religion hätten; dies ift um jo aufa 
fender, da alle anderen hriftlichen Gonfeffionen dort, und wenn aut 
in der geringften Anzahl weniger Familien beifammen in eine 
Gemeinde, doch ihre Gapelle, Kirche und Priefter zu haben pfleger 
und doch fehr viele Engländer im Orient fih aufhalten, ja oft d de 
ſelbſt durch die eigenthümliche nziehun— des Orients 
einheimiſch werden. | 

Der englifche Conſul Neale%) fagt, daß 1850 von den ur \ 
maligen 20 britifhen Handlungshäufern nur zwei in Aleppo ih 
blieben, die zwar fehr große Geſchäfte machen, — der — 


) De Salle, Pérégrin. I. p.215; F.A. Neale, Syke p. 112 et 
3) Rev. J. P. Fletcher, Notes from Niniveh and Travels et 
London. 8. 1850. Vol. — 295. °®) F. A. Neale, Syri, 

p. 111. Be 


Halebs jüdiſche Bewohner. 1765 


gland ſei (unſtreitig wegen ihrer direct indiſchen Fahrten) auf 
ige Artikel, wie Galläpfel, Farbeſtoffe (Persian berries, 
: gelbe Farbe von Rhamnus infectorius u. a.), auf officinelfe 
dDicamente (wie Scammonium, von Convolvulus scammonii) und 
jeres beſchränkt. 
Einen feinesweges unbedeutenden Antheil an der Bevölkerung 
:ppo’8 nimmt die immer mächtiger werdende Sudenfhaft 
‚ die in mehr als 1,000 eigenen Wohnhäufern nicht nur 4,000 
5,000, fondern jelbft bis 7,000 Individuen zählen fol. Sie 
en hier die prachtigfte Synagoge im Drient und nah 9. Guys 
Schulen im Gange, allerdings‘ von eigenthümlicher Einrich- 
9%), und find die großen Sarafs, Wethsler, Banquiers 
Finanziers der Paſchas, denen fie unentbehrlich geworden. 
per hier eine große Anzahl reicher Juden, meift Ausländer, die 
Bte jüdische Ariftocratie in der Levante%). Alle Ger 
ail-Conſule und Conſule von Deftreih, Rußland, Schwe— 
, Holland, Toscana, Amerika, fagt Neale, waren im 
re 1850 Suden aus denfelben Hauptfamilien, zu denen zumal 
einflußreichen Picciottos aus Livorno (deren Familie feit 
i Generationen auf 80 Seelen herangewachfen) gehören, welche 
höchften Lurus an ihren Fefttagen zeigten, zu deren Audienz- 
n man nur durch ihre galonirten Huiffiers mit Silberftöden 
‚elaffen wurde, denen an den Zitulaturen eines Signor Console 
ierale und illustrissimo Signor fehr viel gelegen war. Nächft 
dDamascenifchen Sudenfchaft ift die aleppinifche die be— 
tendfte in Syrien; fie bewohnen ein eigenes Sudenquartier, 
hfita, das jedoch Fein gefchloffenes Ghetto if. Ihre Haupt- 
agoge liegt in einem großen Khan, in dem aud noch eine 
hee und eine Kirche befindlih if”). Nur die englifchen, 
zöfifehen, ſpaniſchen und fardinifchen Gonfulate find nicht 
Suden befebt. Die Gemeinde ift fehr orthodor, ihre Schulen 
fehr mangelhaft; die einheimifchen orientalifchen Juden find 
und fiehen auf einer ſehr niedrigen Stufe der Bildung,. für 
ehr wenig gejchieht. Verbeſſerung ihrer Schulen ift ein höch- 
Bedürfnig. Seit der ägyptifchen Periode ift ihr Handel faft 
vernichtet. Doc haben ſich von jeher jüdifhe Gelehrte in 


H. Guys, Statistique 1. c. p. 87. *6) F. A. Neale, Syria. 
p. 97, 105. >) Der Drient von Dr. I. Fürft. Leipzig, 1841. 
Rr. 27. 8.197: Die Juden in Aleppo. 




























1766 Weſt⸗Aſien. V.Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 45. 


Aleppo ausgezeichnet; zu ihren berühmten Namen gehören zume] 
die Glieder der drei Familien Hozen, Dewich, Aintabi; Dip 
Familie Hozen bejeßte ftets das Rabbinat in Bagdad, die Famil ' 
Dewich ift feit anderthalb Jahrhunderten die Begründerin un) 
Erhalterin der rabbinifchen Schule in Aleppo, aus welcher für die 
Stadt die Rabbiner hervorgingen, und die Aintabi haben viel 
Gelehrte (fich nad) ihrer Herkunft nennend, wie fo manche Autom 
aus Haleb fih Halabi nannten) aufzumweifen, und find aud) Heu 
noch die Zierde der jüdischen Gemeine, die fhon zu * 
von Tudela' s 88) Zeiten unter Sultan Nur ed— Din] a 
1,500 Gliedern beftand, alfo fehr alt if. | 
In früheren Sahrhunderten war Haleb, wie — ji 
Schule der Gelehrfamfeit, wohin man zum Studium der Aſtron 
mie, Mathematif, Medien zu Arabern und Syrern in die LH) 
ging; gegenwärtig ift es nur Wortkram ®), der in den heutigı i 
fogenannten gelehrten Schulen zu Haleb ald Grammatik (Sul 
Syntar (Nah), Koran-Eregefe, Koran-Jurispruden) 
(Fikh) und unter anderen Namen vorgetragen wird, und nichts 
todter Buchftabe iſt. Nur eine einzige Medrefetzal-Ahmedill 
hat noch Bücherſchätze; fie ward aber erft im Jahre 17590 | 
einem Kadi in Jeruſalem geftifte. Das Gebäude hat meh [ 
Höfe, die mofaifartig mit Marmor gepflaftert find, Säulengängr 
Waſſerbecken haben; durch eine Terraſſe und durch ein Thor fi 
man in das Bibliothefzimmer, in dem aber die Bücher in größt 
Unordnung übereinanderherliegen. Alle Bücher werden verliehen 
ohne zurüdgefordert zu werden, daher unzählige fehlen; ‘ ai 
fommen immer neue hinzu; der Catalog ift ganz unvolltän 
Eine zweite Bibliothek ift auf diefe Weife durch Unordnung ft 
gänzlich verfhwunden und ihre Räume find jest Ställe für € 
und Maulthiere. Die arabifche Literatur ift in größtem | 
und die früher berühmten Hauptwerfe derfelben, zumal ihrer 
fhichte, Geographie, Poeſie, Philologie find faft ganz vergefl 
und von vielen find gar feine Abſchriften mehr aufzufind | 
früherhin faft alle Handſchriften in die Bibliotheken nad) 1] 
verkauft wurden, und dortige Sammlungen von Europäern, FT y 
vieleicht die reichhaltigſte des ehemaligen franzöſiſchen Gonfi ); 


Y 4 


8 
—4 A 
9%) Benjamin of Tudela, Itinerary ed. Asher. I. ne I» 


92) A. v. Kremer, Beriht a. a. O. Sitz.Ber. der 9— | 
der Wiſſenſch. Wien, 1850. Phikzhift. Cl. L.©.2%. N 








| Statiftif von Haleb. 1767 


ouſſeau, nah Rußland gegangen find. Bon manchem glücklichen 
nd hat indeg U. v. Kremer a a. D. noch neuerlich Bericht 
ftattet. 

Wie unficher bei einem fihwachen, willkürlichen Gouvernement 
s Wohl jelbft einer Capitale, wie Haleb, bleiben muß, hat fi 
nz neuerlich durch die fürchtbare Rebellion dafelbft im Sahre 
50300) gezeigt. Seit Ibrahim Paſcha's eiferner Herrfchaft 
tten fih die Beduinen, die früherhin bis vor die Thore von 
aleb mit ihren Raubrotten umherftreiften, in dag Innere ihrer 
üfte und bis in das ſchwerzugängliche Haurän zurüdzogen. 
a8 schlechte türfifche Regiment, der alte verrätherifhe Nebelle 
bdalla Bey, der verurtheilt war und den man doch als Gou— 
tneur von Aleppo im Amte ließ, der alte Haß und die Raubluſt 
c Nachbarhorden und die Wuth gegen die türkifche Konfeription 
achten der Stadt im genannten Jahre einen Mörderüberfall 
e plößlich eindringenden Beduinen, welcher viele der angejebenften 
milien an den Bettelftab brachte und das Blut von Greifen, 
üttern und Kindern in Strömen vergoß. Chriften und Türken 
irden ausgeplündert, fein Jude infultirtz der Bafıha floh in die 
tadelle, dankte ab und überließ die Stadt ihren Wirren, die ohne 
n Muth. einiger europäiſchen Confuln und der unterftügenden 
ipferfeit Des dort garnifonirenden ungarischen Flüchtlings- Gene: 
[8 Bem und der Seinigen (die Zahl der dort angefiedelten tapfer 
tr ungarischen Flüchtlinge belief fich im 3. 1850 auf 90) 1) noch 
it furchtbarer für das Wohl der Aleppiner ausgefallen fein 
ide, denn es war der Plan, alle Chriften zu maffacriren, die 
deB in ihren Khans eingemauert blieben, bis andere Hülfe fie 
tete. 


Erläuterung 3. 


Jeatiſtiſche Notizen über das Paſchalik von Aleppo nach 
H. Guys (1854). 








Aus H. Guys Statiſtik des Paſchaliks von Aleppo, 
He den gegenwärtigen Zuftand deſſelben nach den aus langer 
obachtung und Erfahrung gefhöpften Daten enthält, ergeben ſich 


000) F. A. Neale, Syria. p. 117—137, wofelßft die FEB der 
Revolte ausführlich ift. 9 F. Walpole, The Ansayrii. 1. p. 203. 


* 


1768 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 45. 


uns in Folge unſerer ſchon durchgeführten ſpeciellen Verhältnißan— 
gaben noch einige allgemeineren überſichtlichen, die hier zum Schluß 
unferer geographifchen Betrachtungen noch hinzuzufügen find 2). 
As Angrenzung des Paſchaliks dient gegen Nord die 
Landfchaft Marafıh, gegen Wet Tripolis mit dem Orontes und 
dem Mittelmeer, gegen Süd das Paſchalik Damascus, gegen Oft 
der Euphrat und das Paſchalik Orfa. Die Entfernung Aleppo's 
‚ von Bagdad ift 160 Lieues, von Konftantinopel 220, von Alerandrien 
240, von Marfeille faft das Dreifache, 750 Lieues. Die abfolute 
Höhe über dem Meere von Aleppo ift, nah H. Guys, 1,293 bis 
1,339 Fuß Par. (420 dis 435 Metr.), was ziemlich mit Thomz 
fong Nivellement zu flimmen ſcheint. Vom ganzen Pafhalit, 
deffen Umfang wir oben gefhäßt haben, ift faum ein Biertheil ans 7 
gebaut. Die Bodenverhältniffe und Naturproducte haben wir fhon " 
genauer erörtert, als fie Guys mittheilt; dagegen find feine flar 
tiftifchen Angaben belehrend. 4 
Das Paſchalik befteht aus 6 Provinzen, Mutfellimifs; fie 
heißen nach ihren Hauptorten: Alep (mit 4 Dörfern); Sdlib 7; 
(mit 4 Dorfe); Riha (mit 49 Dörfern); Dſchisr Schoghr 
(mit 46 Dörfern); Antiochia (mit 12 Gauen oder Gantonen, darin 
189 Dörfer); Killis (mit 9 Gauen und 369 Dörfern (?)) und 
Aintab (mit 61 Dörfern). Die Angabe der Dorffchaften fcheint 
jehr ungleiche Abtheilungen der Mutſellimiks vorauszufeken. Dazu "ii 
fommen noch im Bafchalif 9 Kadaui oder Diftricte mit ihren 
Dörfern; fie heißen: Dſchebel Semän (mit 63 Dörfern); Bar 
riha (mit 21 Dörfern); Ma’arrat Nisrin (mit 26 Dörfern); "i 
Sermin (mit 19 Dörfern); El-Bab und Dihidul (mit 12 
Dörfern); Harim (mit 38 Dörfern); Darfüfh (mit 12 Dir 
fern); El-Beglie (mit 16 Dörfern) ; Kalaat el-Medik Alva 
mea, mit 5 Dörfern); alfo im Ganzen mit 931 Ortfchaften. Die 
Notizen über einzelne Ortfehaften find ſchon in ihren geographiſchen 
Beziehungen nachgemwiefen. 
Die Einwohner des Bafhalifs, fagt H. Guys), Ind 
meift rüftig, von mittler Größe in den Städten, größer auf dem 
Lande, ftärfer auf den Bergen. Sie gehören zur Faufafifchen Race ' 


a 
mit mongolifhen und ARE Bermifchungen. Ihre Genieien | | 





2) : Guys, Statistique du Pachalik d’Alep. Marseille, 1853, 8. 
—-42. 
) p. 46. 


Halebs Einwohner, 1769 


bildung ift meift angenehm. Die Beduinen find hager, wilder, 
widriger von Ausdrud. Die Bevölkerung iſt ungemein dürftig; 
die Dörfer liegen weit auseinander, in weiten Streden liegen nur 
verfallene Ruinen an der Stelle früherer Wohnungen. Das Aus- 
ſehen der Weiber ift von dem der Männer nicht ſehr verfchieden. 
Die Mufelmänner benehmen fid) überall als die Gebieter der Chri— 
fien, wie der Herr zum Diener, wenn fie auch äußerlich noch fo 
wohlwollend erfiheinen, fo lange nicht Fanatismus fie gegen diefel- 
ben aufregt, wo fie ftets beleidigend auftreten, und die Chriften, 
die meist ſehr unterwürfig fich zeigen, am Tiebften wie ihre Sclaven 
behandeln möchten und fie nie als ihres Gleichen anfehen. Die 
Unwiffenheit ift allgemein; auf dem Lande kann man faum Iefen 
oder fihreiben, und in den Städten geht das Lernen darüber nicht 
hinaus. 

Eine Zahlung des Volkes befteht nicht einmal zur Recrutirung 
des Militairs aus der Provinz, worüber noch Fein Reglement bes 
ſteht; die Privatgarden der Gouverneure ſind mehr ihre Domeſtiken 
als ihre Soldaten. 

In den Städten ſind die Gewerbe, auf den Dörfern die Bauern; 
außer vielen Bettlern beſteht die Bevölkerung noch aus dem Prie— 
ſterſtande, Einigen vom Adel, wenigen Gelehrten und einer Die— 
nerſchaft, deren Zahl ſehr groß iſt; aber das Verhältniß dieſer ver— 
ſchiedenen Claſſen iſt noch unermittelt. Aller Laſter der Regenten 
und Beamten ungeachtet hatte ſich die Hauptſtadt Aleppo doch 
immer durch ihre außerordentlichen Vortheile und Begünſtigung des 
Handels im Wohlſtand erhalten, aber der anhaltende Druck macht 
dieſen rückgängig. 
| Aus der ftatiftifchen Tabelle des Paſchalik Aleppo, No.l. 
‚u. II, vom Jahre 1845, in welhe 9. Guys *) feine bewährteften 
Forſchungen über deffen Bewohner zufammengedrängt hat, ergeben 
fih für unfere Zwede folgende Daten. 









} 


I. Sn Ulep und Aintab. 


Sn 17 Städten und 561 Dörfern wohnen 209,345 Einw. 
Darunter Mufelmänner 157,243 (etwa 150 fehtitifche Familien). 


! Chriſten 33,917 

R Hebräer 4,985 
Nafairier 13,200 
Br — 


) H. Guys I, c. p. 50—56. 


1770 Weft-Afien, V. Abtheilung, IL. Abſchnitt. $. 45. 


Lateiner u. Chaldäer 986\ temporaire Gefhäftetente 


Maroniten 1,645 

Griechen 6,520 | | 
Armenier 3,070| >, ! Katholiſch-Unirte. 
Syrer 2,107 

Griechen 3,118 
Armenier 16.433 orthodoge oder ſchismatiſche 
Sacobiten 17 Chriſten. 
Proteſtanten 21 


* 


II. In Antiochia und Killis. 


In 30 Städten und 1,173 Dörfern 375,445 Einwohner. 
Darunter Mufelmänner 281,143 


Ehriften 60,167 
Hebräer 5,535 
Nafairier 28,200 
Zateiner u. Chaldäer 986\ temporaire Gefhäftsleute. 
Maroniten 1,645 | 
a Mt * d. i. Katholiſch⸗Unirte. 
Syrer207 
Aid 5* orthodore oder ſchismatiſche 
Jacobiten 17 Chriſten. 
Proteſtanten 21 | 
Zu obiger Zahl der Mufelmänner find aud die nomabife 
Tribus gezählt, deren Zahl aber fehr wechjelnd ift, nämlich: 
7 Zribug Araber von Zor 12,500 
Zurfomanen, Ryhanlu u, a. 5,000 


. Andere unterworfene Araber-Tribus 4,500. 

Unter den Mufelmännern in Killis find viele Yeziden im Di: 
ftriet Giume. 

Eine dritte Tabelle giebt eine Meberficht der productiven 
und der nihtproducirenden Bewohner) des Paſchaliks, jo 
wie auch noch einige andere Glaffificationen, die aber wol nur fehr 
unzureichende Schägungen enthalten kann, was auch bei obiger 
Angabe der Fall fein wird. Wir führen daraus nur ein paar Re 
fultate an: | 


5) Ebendaf. p 54-55. 








Halebs Einwohner, 1771 


Die Zotalfumme der produeirenden Glaffe der Mufelmänner 
joll 8,173 fein; die der nicht produeirenden 4,500, dazu Weiber 
und Kinder 42,500. Davon 3,500 Aderbauer, 2,500 Handlanger, 
1,750 Krämer, 387 Handwerker und Fabrifanten, 36 Kaufleute; 
von den Nichtproducirenden 1,300 Zandeigenthümer, 3,200 Die- 
nerichaft und Arme. Die unklaren Ergebniſſe des Details über 
die anderen Neligiongverwandten übergehen wir. 

Egoismus und Geiz 6) find zwei vorherrichende Lafter diefer 
Bewohner, deren erſtes fie mit allen Türfen gemein habenz Geiz, 
ſelbſt Knauſerei, ift den Aleppinern eigenthümlich, zumal mehr noch 
bei Reichen als beim arbeitenden Mittelftande Der Egoismus 
fann als Folge ihres zurücdgezogenen, abgejchloffenen Lebens im 
Harem ohne gejelligen Familienverfehr angefehen werden. Der Geiz 
führt fie zu Härte und Unmenfchlichkeit. Beide verdrängen jede 
Sympathie, und hiezu kommt der innere Haß zwifchen Mufelmän- 
nern und Chriften, wie die Verachtung beider gegen die Juden. 
Toleranz, die man den Moslemen zufhreibt, ift nicht Folge ihrer 
Gefinnung oder Religion, fondern des eigenen Vortheils und der 
Furcht. Ihr Leben if, ohne große Tugenden wie after, auf das 
Geheimniß innerhalb der vier Wände des Hauſes beſchränkt; es ift 
ein degenerirtes Volksgeſchlecht, das aber befähigt geblieben, durch 
eine väterliche Regierung wieder zu feinem frühern edlern Character 
fi) zu erheben, Die Barbarei ihrer Gewalthaber hat feit Jahr: 
hunderten fie in Furcht erhalten; die Tyrannei hat fie mit Haß 
gegen das Geſetz, das Recht und die Obrigkeit erfüllt und fie 
felbft verfchlechtert. Dies it Guys Anfiht. Nur grobe Arbeiter, 
fagt er, find aus der früheren Berfeinerung übrig geblieben, auf 
welche der flädtifche Aleppiner als ein höflicher Tſchelebi (ein 
Gentleman, aber nah Browne7) nur mit affeetirter SBoliteffe) 
fih noch viel einbildet,, während er nur ein Weichling geworden. 
Es fehlt ihnen jeder Sinn für das Schöne, für die Zweige der Kunft 
und der Wiſſenſchaft, die früher bei ihnen doch einheimifch waren; 
Alles wird roh betrieben. Aderbau, Gartenbau ift in der Kindheit, 
die einheimifchen Sandelsleute find meift nur Krämer, die großen 
Kaufleute find lauter Fremde, Ihr monotones, das ganze Jahr Hin- 
durch gleichförmiges Leben wird Tag für Tag auf ihren Divans 
bei Caffee und Taback durch Nichts unterbrochen, als durch ihr 


— 


) Ebendaf. Etat Social. p. 56. 
) W. * Browne, Reife, 1801. S. 382. 


1772 Weft-Aften. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 45. 


Zeltleben im Sommer oder durch die politifchen Gefahren, die fie 
durch die Wechfel ihrer türfifchen Paſchas oder die Ueberfälle der 
Beduinen bedrohen, fonft nur durch etwas FJagdvergnügen oder die 
gleihmäßig wiederkehrenden Felttage des Ramadan u. f. w. Daß 
gleichmäßige, gefunde Glima begünftigt diefe Lebensweife, die jelbft 
durch die in neuefter Zeit fehr felten gewordene Peſtkrankheit kaum 
noch unterbrochen wird. Bor dem Jahre 1797 hatte fie zur Zeit 
von Bromne’s Befuche 8) 60,000 Menfchen in Aleppo weggerafft. 
Nur der aleppinifhen Kranfheit (bouton d’Alep) ift jeder 
Bewohner, Alt wie Sung, einmal im Leben unterworfen, eine 
Krankheit, die aber nicht blos auf Aleppo beſchränkt ift, fondern 
weftwärts bis Candia, füdwärts bis Mochha in Arabien, oftwärts 
bis Bagdad verbreitet ift (wo fie, der Zeitigung der Datteln zus 
gefchrieben, die Dattelblätter, bouton des dattes, genannt 
wird), und alfo nicht blos der früheren Meinung gemäß eine bloße 
Folge des Aleppowaffers fein fann. Ob die Peſt durch die Ein- 
führung der Quarantaine feit Ibrahim Bafıha’s. Polizeteinrich- 
tungen verdrängt wurde, läßt Guys, der bei diefen Einrichtungen 
felbft jehr thätig war, unbeftimmt, fagt aber, daß alle 3bis 4 Jahre 
einmal die Pocken ſich zeigten 9). 

Die arabifhe Sprache ift vorherrichend im ganzen Paſcha— 
lik; die türkische ift vielen Ginmwohnern befannt, vorzüglich aber 
denen, die mit denn Gouvernement in Verbindung ftehen, und bei 
den vom Norden her eingedrungenen Anfiedlern; fie ift gegenwär— 
tig verbreiteter, al8 fie e8 zuvor war. In Aintab und Killis 
ift fie vorherrschende. Die arabifhe Sprade ift fo in Verfall 
gerathen, wie das Bolf, und zum Studium. des Arabifchen muß 
man fih auch hier nur an die claffifhen Schriften halten. 
Eben fo find die Sitten in großem Berfall, die Korruption im 
Fortſchritt, das falfche Berftändnig des Koran durch feinen Fanatis— 
mus macht gegen jeden Fortſchritt der Civilifation unfähig, die Tür— 
fen haben nur äußerliche Manieren in ihrer Reform mit Gewalt 
hie und da dem Volke aufgedrängt, und das Wefentliche befteht 
nur darin, daß fie ftatt der weiten Kleidung eine engere und das 
Militair Uniformen hat annehmen müffen. Ihr träges, unthätiges 
Leben ift mit wenigen Bedürfniffen befriedigt. Selbft ihre religid- 
fen Snftitute find in größtem Verfall; ihre Mofcheen könnten durd) 


) W. G. Browne, Reife. 1801. ©, 381. 
°) H. Guys I. c. p. 63. 





Halebs Verwaltungsverhältniſſe. 1773 


die ſehr großen Einkünfte ihrer Stiftungen im beſten Zuſtand er- 
halten werden; fie find alle vernachläſſigt. 

Bon den beftehenden türfifhen Berwaltungen!O) Heißt 
e8, daß fiein die ſem Paſchalik denen aller übrigen türfifchen Paſcha— 
liks entfpreche; außer dem Präfecten, d. t. den Paſcha, befteht 
fie aus einem Öeneralfecretair (dem Ktaya), dem Bolizeicommiffair 
(Mutfellim), dem General-Einnehmer (Mupdir), dem Oberrichter 
(Kadi), dem Specialrichter der Scherifs (Nakib) und dem Ge: 
feßausleger (Mufti); alle dem Paſcha untergeben, dennoch jeder 
für ſich unabhängig handelnd. Nur ein Tribunal ift in Aleppo, 
das Mehkemeh, deffen einziger Präfident der Kadi ift, der all- 
jährlich gewechjelt wird; er hat 3 Secretaire und Räthe, A Com— 
mis und 2 Schreiber, mit-6 Huiſſiers. Jeder von diefen erhält 
nur ein neues Kleid beim Antritt des neuen Kadi und täglich ein 
Feines Brot, alles Uebrige müffen fie fich bei Proceffen, Heirathen, 
Ehejheidungen, Begräbniffen u. |. w. durch Beftehungen und 
Sporteln verſchaffen, denn Alles ift der Wilfür und den Händen 
der Unterbeamten ——— Advocaten giebt es nicht, ſondern 
nur Scheichs, die um Rath befragt werden können. Die Oberauf— 
ſicht führt der Municipal-Rath, Medjeles oder Divan-Chora. Die 
Finanzen ſind in den Händen zweier Oberbeamten, eines Inſpee— 
tors und eines Controlleurs, an deren Spitze der Saraf (Veri—⸗ 
ficateur) mit 12 Commis ſteht; Alles hängt vom Saraf ab, der 
ſtets ein Jude iſt. 

Die Tarxation zur Eintreibung der Abgaben geſchieht nach 
dem Herkommen oder nach Willkür: denn ein Cadaſter giebt es 
nicht. Daher der Druck bei der ——— oft ſo unerträglich 
und vernichtend wird. 

Das Krongut oder die Domaine des Sultans iſt verpachtet. 
Die Douanell) war im Jahr 1845 für 2,600 Beutel verpachtet, 
‚wobei der Pächter einen Profit von 800 Beuteln in feinen Sad 
tet (1: Beutel gleih 500 Piafter, 4Y, PBiafter gleich 1 Francs). 

Sm Hafen von Alerandrette, wo nur Tranfit ftattfindet, 
wird Fein Zoll gezahlt; nur Waffen und Munition find als Ein- 
fuhr verboten. Poſten find feit 4 Jahren zwifchen Moful, Diar- 
bekir, Aintab, Aleppo, Smyrna und dem übrigen Syrien einge 
richtet. 


—— 





J — 
1°) H. Guys 1. c. p. 74. 
+) Ebendaf. p. 81. 


1774 Weft-Aften, V. Abtheilung, II. Abſchnitt. $. 45. 


Die Einkünfte!) des ganzen Paſchaliks wurden auf 
30,000 Beutel (15 Millionen Franken), die Ausgaben auf 20,000 
Beutel (10 Millionen Franken) geſchätzt. | 

Das religiöfe Oberhaupt ift der Mufti, dann folgen Die 
Imams oder Priefter der verfchiedenen Secten; die Gebetrufer 
der Mofcheen (die Muezzins) werden von den Quartieren der Stadt 
gewählt. Die Scheih8 können meift nicht fefen und ſchreiben; 
fie ftehen an der Spiße aller Ceremonien, bei Befchneidungen, 
Schulbeſuch, Todtengebeten u. ſ. w., wozu fie einzelne Stellen des 
Koran auswendig lernen, die fie nur recitiren. Auch Derwifche, 
feftgefiedelte und vagabunde, beftehen hier. Der Mofcheen find 20 
in Aleppo in Gebrauch, außerdem viele Gapellen und viele zerftört 
oder im Berfall. Die Chriften haben ihre Batriarhen und 
Bifhöfe, die Suden ihre Rabbiner. 

Bon Schulen führt Guys 6 Medreffen oder Collegien an, 
die zu den Djamis oder Hauptmofcheen gehören; die Studenten 
in ihnen find von dem verfchiedenften Alter; an. diefe fchließen fich 
noch 20 andere Schulen bet den Mofcheen an, deren Lehrer von 
den Schülern bezahlt werden, obwol fie von ihren unwiffenden Vor— 
ftehern nichts lernen, und fie meift nur als Anftalten zur Erhalz ° 
tung armer Scheichs beftehen. Die Chriften Haben 19, die Juden 7 


11 Schulen, in welche letzteren die Schüler aber am Morgen ein 1 
treten, ihr Mittagseffen mitbringen, von dem auch’ der Lehrer famt 


der Familie feinen Antheil nimmt, das Uebrige an die Knaben | N 


vertheilt, die vom Anfang der Schule bis zum Ende derfelben auf | 


ihren Haden boden. Die A öffentlichen Bibliothefen an 4 Mofcheen 
find in größter Unordnung; von den einft zahlreichen Hospitälern 
find die meiften im Verfall, obgleich ihre Stiftungen für dauernde 
Einfünfte (Wakf) fortbeftehen; alle anderen wohlthätigen Anftalten 
fehlen. Der Aerzte, Wundärzte, Bharmazeuten, Hebammen, Quad 4 


päiſche Aerzte ausgenommen, mit großer Unwiſſenheit —— 


Doch wurde zur Zeit der Aegypterherrſchaft dieſe Seite beffer ger 
leitet als zuvor. m 

Die in Aleppo gebräuchlihen Münzen find dieſelben, wie 
die in Conſtantinopel; das Gold der venetianiſchen, ungariſchen 
und holländiſchen Ducaten, ſowie das Silber der Dollars iſt ganz 
aus dem Verkehr verſchwunden und wird von einem privilegirten 


12) Ebendaſ. p. 83. 





i$ Halebs Induſtrie. 1775 


Banguier für das Gouvernement aufgekauft. Als Maaße gelten: 
1 Chumbul, ein Gewicht von 63 Kilogr., 1 Cantar zu 100 
Rotl oder 225 Kilogr., 1 Rot! gleich 2,25 Kilogr. an Gewicht, 
die Oka 1,24.75, d. i. 93 Kilogr. u. ſ. w. Auch find in neuerer 
Beit durch die beifere Verwaltung der Aegypter mande Beftim- 
mungen für die Kommuntcation ‚hinfichtlih der Wege, Brüden, 
Zahlungen der Reifenden, der Waaren, des Ghafar (Weggeldes) ꝛc. 
erfolgt, nur find überall Mittel, ihnen auszuweichen, vorhanden, 
und wo gute PBrojecte zum Vorſchlag fommen, wie z.B. die Ent— 
wäfferung der fiebrigen Moräfte am Hafen von Alerandrette, 
oder die Ganalifation des Sadjur zum obern Kuweik, oder die 
Erbauung von Karren zum Transport der Güter, die zuvor gänz— 
lich fehlten, da wurden ſie zwar angefangen, aber nicht durchgeführt, 
Der Paſcha von Aleppo interefirte ſich zwar jelbft für dies Teßtere 
Project, Das für den innern Verkehr von Wichtigkeit wäre, aber 
ein einziger Wagenbauer erhielt das Monopol der Anfertigung der 
Karren. Die Wege blieben aber in ihrem alten, unfichern Zuftande, 
Die Wochenmärkte werden an 2 Tagen, aber ohne alle Aufficht 
abgehalten; es beſteht Feine Börfe, Feine Handelsfammer in Aleppo, 
die neuerlich eingeführte Handelsfanımer, zu deren Mitgliedern auch 
Chriften und Juden mitberufen find, ift eine bloße Täufhung. Die 
Namen der erſten Handelsleute giebt Guys anB). Die Gefebe 
des Landes find diefelben wie die im türfifchen Neiche, 

Aus einer Tabelle der Producte des Paſchaliks ergiebt 
fich, daß dieje aus dem Pflanzenreich an Werth 4,288,070 Franes, 
aus dem Thierreih an 5,964,499 Franıs, alſo eine Total- 
fumme von 10,252,569 Franc betragen. Bei weitem dag Ueber—⸗ 
gewicht aus dem Pflanzenreih maht Olivenöl aus, dann folgen 
der Reihe nad) Sefamöl, Baumwolle, Taback; Scammonium am 
wenigften. Ebenfo mahtim Thierreich dieButter den Haupter- _ 
tag aus, dann erft folgen Wolle, Seide und Ziegenhaare; am ge- 
ingften ift der Ertrag von Wachs. | 

Die Snduftrie 1%) im Lande ift fo gefunfen, daß jebt nicht 
ehr als ein Zwanzigftel der Arme den Acker bauen, wie in den 
rüheren Sahrhunderten, daß alle Fabrication nur auf das Rohefte 
ür das einheimifche Bedürfnig des Paſchaliks forgt und Nichts in 
a8 Ausland geht, als nur die rohen Producte, Feine verarbeitete 











1%) H. Guys I. c. p. 95. 
14) Ebendaſ. p. 102, 114. 


1776 Weft-Aften. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 45. 


Waare. Einft Hatte Aleppo an 16,000, felbft 20,000 Web- 
fühle, jeßt nur noch 1,116; einft verfahen diefe die ganze Welt 
mit ihren Foftbarften Gold» und Silberftoffen und anderen Waaren, 
die der verarmte Orient nicht mehr bezahlen Fonnte, und fo fanden 
die wohlfeileren Fabrifate der Europäer allgemeine Berbreitung; 
mit englifchen Sarnen webt jebt der Aleppiner feine wohlfeilften 
‚Zeuge. Die Handwerker aller Art find meift bei ihren alten Ge- 
bräuchen geblieben, um die fi) das Gouvernement nur infofern be— 
fümmert, al8 fie Abgaben zu zahlen haben. Die Tabelle über die 
gegenwärtige Induftrie in Aleppo, nad der Anficht eines Ara- 
bers, hat 9. Guys überſetzt, ohne für die Nichtigkeit ihres In— 
haltes ftehen zu wollen; doch giebt er dazu erläuternde Noten und 
ein Berzeichniß des Handelsftandes in Aleppo. 

In Beziehung auf Handelszuftände, Ginfuhr- und Aus: 
fubhrartifel, auf die Finanzen und Anderes, die mehr in dag 
Gebiet fpecieller Statiftif gehören, ift auf Die Iehrreiche, aus lan— 
ger Erfahrung und Beobachtung gefhöpfte Arbeit 9. Guys») 
hinzumeifen. Nur aus der einen mitgetheilten Tabelle führen 
wir das allgemeine Refultat an, woraus fi der große Gewinn 
der Europäer in dem Gefchäft mit Aleppo’s Markte ergiebt, 
dag nämlich die Einfuhr europäiſcher Waaren nad) Aleppo 
an Werth mehr als das Doppelte der Ausfuhr aus Aleppo 
an rohen Producten beträgt: Smporten 5,665,797 Franes, Era 
porten 2,661,689 Francs, das ganze Bapital des Umſatzes alfo 
8,327,486 Franes. Davon nimmmt England bei Weitem das 
Uebergemwicht ein nach folgenden Zahlen: | i 


— 


Einfuhr Ausfuhr Total 
England 3560235 241,681 3,801,916 France, 
Türkei 938,684 1,007, 956 1,946,640 
Toscana 679,784 517775 1457558 


Sranfreih 527094 894,277 121,371 
Frankreich führt alfo am Wenigften ein, dagegen verhältniße 
mäßig am Meiften von Aleppo aus; Englands Abſatz an feinen 
Fabrikaten nad) Aleppo beträgt alfo über 3 Millionen France. 
Die Finanzen find in fo miferabelem Zuftande durd Die 
Schlechte Verwaltung und die Verſchwendungen, daß die 20,000. Beuz 
tel (10 Millionen France) niemals zu den Ausgaben im Paſchalik 
hinreichen und die hohe Pforte ſtets zu Nachſchüſſen genöthigt if. 


15) Ebendaſ. p. 115—134. 





Gegenwärtiger Zuftand Syriens. 1777 


richiedene Vorſchläge zur Hebung diefes Ländergebietes, fowie 
zonnene Verſuche find immer wieder in Vergeſſenheit gerathen, 
d der Zuftand eines Landes, das fehr reih an Mitteln, aber 
n an Menfchen und Wohlftand durch Vernachläſſigung geworden, 
ein höchft beflagenswerther. 

Syrien nennt ein aufmerkſamer Beobachter 16) ein unglückliches 
nd, demoralifirt durch türfifhen Druck und verarmt durch das 
Sfaugefyftem feiner Paſchas, ſchon von jeher und noch insbefons 
e jeit 1831 der Schauplag fortdauernder Nevolutionen und 
iege, das Opfer ihrer verheerenden Einwirkungen. Bewohnt ift 
von vielen unter fih ganz verfhiedenen Bevölferungen, 
‚ entflammt durch Fanatismus und fremde, europäifche Einflüftes 
igen, fich feindlich gegenüberftehen, dadurch eine Fundgrube für 
felige Bürgerfriege, welche weder die Pforte noch die ägyptifche 
ewaltung radical zu enden bemüht waren, die vielmehr dazu bes 
st wurden, um eine Partei durch die andere in Schach zu halten. 
; verfiel das Land in eine ſolche Schwäche, daß felbft ein an 
beachtenswertheres ägyptifhes Verwaltungsprincip 
x noch ſchonungsloſer und verheerender auftrat, als am Nil, 
> jelbft die zurückehrende, Alles vernichtende türkiſche Verwal— 
g noch als ein erwünjchtes Loos bei dem Rüdfall an die hohe 
yrte erfcheinen Fonnte. 


19) Ruſſegger, Reife. Th. J. 2. ©. 677., 


| / 
| 
| 
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10 
| 
) 
| 
| 


1% 


itter Erdkunde XVII. Uuuuu 


- 


1778 Weft:Afien, V. Abtheilung, I. Abfchnitt, F. 46, 






















K. 46. ji 
Siebenundzwangzigfteg Kapitel 
Das nordweftliche fyrifche Geftadeland des Amanus 
ſyſtems und der Küfte am Sffifhen Golf oder vo 


Alexandrette bis zur ciliciſchen Grenze ji 
Klein-Aſiens. SA | 


* 


= 
‘PH 


— rn 1. i 1 


Der Beilan⸗ Paß und die Ueberſicht des ſchmalen ufeſaum 11 
“am Golf von Alerandrette (Sinus Issicus), in —— 
Xenophons, Darius und Alexanders Durchzüge durch d 

Land der Falle 1 

Von dem nördlichen Syrien bleibt und nur noch die elei 

nordweftlichfte Küftenftrede zur nähern Betrachtung in ihren Hau Hl; 
verhältniffen übrig, welche fih als ſchmaler Uferfaum, von N 
Amanusfette, dem heutigen Akma Dagh, öſtlich umgrenzt, 
Rhoſus-Vorgebirge an nordwärts um den innern Golf 
Sinus Issicus oder des Golfs von Iskenderun (Alerandret 
herum lagert. Es wurde diefer ganze Landſtrich vom BeilanBi 
nordwärts bis zum Fuße des Taurus über Tarfus und Adam), 
hinaus (die alte Cilicia) fett den Siegen der ägyptifchen Trupf J 
Mehmed Ali's am 21. December 1832 zu Koniah, wie “ 0) 
zur Römer Zeit zu Klein-Afien gezählt (Strabo XIV. 676) 1 
blieb immer zu deffen Verwaltung gehörig; feitdem als Probin) 
Adana ſamt Maraſch mit zum fyrifchen Gebiete deg ägyptiſche 
Reiches gezogen, bis es nach Ibrahim Paſcha's Vertreibung au 
Syrien und PBalaftina (1840) wieder als Paſchalik Adanaa 1 
die türkiſche Herrſchaft in Asia Minor zurüdfiel17), dem zugl J 
die Wahrung dieſes Landes der Päſſe anheim gebe bie 


1) Die continentalen Zugänge zu diefem Rüfenzevie 270) 
" 


Wir haben fchon den öftfihen Gingang zu dieſer Küſtenſtret 
aus der Ebene des Antiochia-Sees durch den Paß von elle | 


) Ruffegger, Reife. Th. J. 2. ©. 677. HER. 


Das Sand der Ri üftenpaffage. 1779 


sefurochen, deffen Lage am Gebirgsort Beilan durch Niebuhrs 
iſtronomiſche Beobachtung 18) auf 36° 30° n. Br. (nur 10 Minuten 
WÖrdlicher al8 Ptolemäus Breitenbeftimmung, 36° 20° Lat. der 
\mani Pylae) feftgeftellt wurde, und die Längenausdehnung der 
chmalen Küftenftrede von S. nah N., die Niebuhr in 2 Tage: 
eijen zurücgelegt, von ihm auf 9'% deutfche Meile oder 19 Stun: 
en Wegs geichäßt; nämlich vom Beilan-Paß über Isfenderun bie 
Bayas A Meilen (in 7 Stunden), von Bayas big zum Demir 
tapi und Kurfuläg- Khan (Kurd Kulaf bei Ainsworth) 
74, Meile (in 9 Stunden). Bon da ging Niebuhrs Weg noch 
Meilen (in 6 Stunden) weit nah Meffes (die alte Mopſueſtia 
m Pyramus) am Dſchehan Tſchai und von da 4 Meilen (in 
ı Stunden) nah Adana. 

Alfo wie von ©.D. aus Syrien der Beilan- Bat, jo führt 
uh von N.W. aus Cilicien dieſe Adana-Straße von Klein- 
lfien her zu demfelben Lande der Küftenpafjage, und Diefe 
eiden find die einzigen näher Defannten und fortwährend be: 
uhten Zugänge, die für Karawanen practicabel find. Zu 
hnen kommt noch die Meeresanfurth von Iskenderun oder 
(lexandrette mit ihrer großen und vielbefchifften Hafenbucht, 
jelche von diefer Seite als der Hafeneingang zu Aleppo angeſe— 
en werden kann, durch welchen vorzugsweife die heutige Handels— 
elt Aleppo's ihren Berfehr mit Europa treibt. Nach Capitain 
urphy’s Obfervation 19) liegt Alerandrette unter 36° 35‘ 
“n. Br. und 36° 7° 45° öſtl. L. v. Öreenw.; nad) der Connaiss. 
. Tems unter 36° 35° 27° n. Br. und 36° 10° 0” öftl. 2. von 
reenw. Andere Landpäffe über die Amanusfette und Rhoſus 
d zwar vorhanden, aber wenig practicabel, daher nur wenig bes 
nt, aber Hiftorifch zur Orientirung auf diefem Gebiete kei— 
sweges unwichtig; ihre genauere Erforfhung würde für hifto- 
he Forſchung der Eroberungszüge der Vorzeit manche Unficher- 
it auflöfen können. Da fie auch auf Karten nur unvollftändig 
dergelegt find, geben wir fie hier vorläufig der Reihe nad) 
n Sid nah Nord an, da fie weiter unten nad) ihrer hifto- 
[hen Bedeutung erft in ihrem topographifchen Zufammenhange 
t den Begebenheiten hervorgehoben werden können. 















2), C. Niebuhr, Reife. TH. II. ©. 18, 100. 19) W. Ainsworth, 
-Trav. in the Track of the Ten Thousand etc. Lond. 8. 1844. 

App. I. p. 237. 
| Wuuuu 2 


1780 Weft-Aften. V. Abtheilung. 11. Abſchnitt. $. 46. 


1) Der füdlihfte Gebirgs-Paß über das Rhoſus— 
Gebirge und den Dſchebel Mufa von Arfus (Rhofus) nad) 
Seleucia; ein ſehr beſchwerlicher Gebirgsfteig, der nur einmal 
von R. Pocode, im Jahre 1737, überftiegen wurde, fonft von 
feinem Andern befchrieben ift (f. unten). Am Ufer um das Bor: ' 
gebirge Khanzir und den Dfchebel Kheferif ift fein Heerweg, nur 
ein jchmaler Uferpfad, und auch diefer hört weiter jüdwärts auf, 
weil dafelbft die füdlicher anliegende zweite Kette des Dichebel 
Mufa ganz jenfreht in ihren Klippen zum Meere abfällt 20) und 
jeden Uferweg unmöglich macht; daher diefer jüdlichfte Gebirgspaß 
nur über wildes Hochgebirge auf befchwerlichen Felswegen füdmwärts 
hinüberführt, wo die Berge gegen 5,000 Zuß hoch ſich über die 
Meeresfläche erheben. | 

2) Der Beilan-Paß fheidet die Gebirgsfette des Rhoſus, 
die bis dahin vom Cap Khanzir gegen NO. ftreicht, von der Ge 
birgsfette des Alma Dagh oder Amanus, die von da an mehr die ” 
rect gegen N. ftreiht. Er liegt nahe unter 36° 30° n. Br. nah 
Niebuhr und ift der einzige practicable und befannte Aman 
Paß. 

3) Der Boghas Beli-Bas, nördlicher gelegen, von kei: 
nem europäifchen Neijenden erforfcht oder überftiegen; er ward nur 7 
von dem Kitab Menaſſik Hadji Itinerar?t) in der Breite des | 
Forts Merkez auf der Berghöhe genannt, und danach von Ains— 
worth?) am Merkez Sui (Kara Su bei Chesney) oder dem, 
Kerfus-Fluß des Kenophon, in deſſen Kartenffizze eingetragen ”; 
und von ihm als Querpaß über den Amanus ER im Parallel 
der Ruinen Safal Zutän befehrieben. 4 

4) Ein dritter Querpaß über den Amanus, nördlich 
vom vorigen, der von Oft gegen Weft direct zum Küftenorte Bayas 
führt, ift nur allein von Ainsworth in feiner Kartenffizze als” 
namenlofer Sommerpaß eingetragen, der nur dann practicabel, ” 
im Winter e8 aber nicht zu fein fcheint. 

5) Ein vierter Querpaß ift noch weiter nördlich auf 


























20) W. Ainsworth, Notes upon the Comparative Geography of’ 
the Cilician and Syrian Gates, im Journ. of the Lond. Geogr. 
Soc. Lond. 1838. Vol, VIIL p. 185. -?') Itineraire de. Con- 

. stantinople à la Mecque, Trad. par Bianchi, im Recueil de 
Voy. et M&m. de la Soc. de Géogr. & Paris. 4. 1825. p. 104. 

22) W. Ainsworth, Sketch of the Cilician and Syrian Passes, 
1838, in defien Notes etc. —— 


Küftenpäffe im Amanus. 1781 


hesney’s Karte über den Amanus zu einem linfen oder füd- 
hen Seitenfluß, dem Deli Tſchai, des nördlicheren Hauptfluffeg, 
er auch Deli Tſchai heißt, eingetragen; diefen Paß hat Aing- 
sorth nicht in feiner Karte angemerft, wol aber Chesney, ob- 
ol beide darin übereinftimmen, diefen Hauptfluß, deffen Quelle 
wa unter 37° n. Br. im füdweftlichen Laufe vom Amanus 
erabftrömt und unterhalb Koi Tſchai (richtiger Tſchai-Kôi) ſich 
im Meere ergießt, für den Pinarus oder Iſſus-Fluß der 
ten zu halten. Colonel Chesney fieht diefen Paß als den des 
Jarius an, auf dem er mit jeinem Heere nach Iſſus von Sochi 
der Omchas herzog (daher die Beifchrift bei Chesney's Karte: 
dvance of Darius). 

Noch weiter nördlich über die Quellböhe, am Urfprung 
es PBinarus, faft unter 37° n. Br., hat Kieperts Karte von 
lein-Afien den nördlichften der dort befannt gewordenen Päſſe auf 
er großen Route von Aintab und nördlich von Killis unter dem 
tamen Pylae Amanides eingetragen, der im allen anderen 
arten fehlt, aber ſchon von Rennell nah Ibn Haufal als 
zaſſage nah Harunije eingetragen war und am wahrfcheinlich- 
en den Rückweg des Darius nach dem Schlachttage am Iſſus auf 
er Flucht vor Alerander M. bezeichnet (wol identifh mit Nr. 5). 

6) Noch weiter nördlich Hat W. Ainsworth aus dem inner: 
en Nordwinkel der Bucht von Iſſus über den Ort Urzin eine 
toute eingetragen, welche er faft direct nordwärts laufen läßt und 
nit dem Namen Straße zu den oberen Bäffen des Amanus 
Rood to the Upper Pass of Amanus in ſ. Sketch etc.) bezeich- 
et hat. Sie ift unftreitig die Route, welche nach Marajch führt, 
a8 nordwärts der kurdiſchen Gebirgsfette führt, alfo nicht der 
fluchtpaß des Darius fein fonnte, der, nah Curtius, feine ge 

lagenen Truppen in der jüdlicher gelegenen Ebene verfammelte 
ad Omchas, f. unten). — 

Kehren wir nun von dicſen continentalen Zugängen diefes 
üftenrevieres, die weiter unten ihre nähere Erörterung ‚finden 
erden, zu den maritimen zurüd. 





2) Die Küftenfahrt nah Alerandrette. 


Von Ladikieh oder Suedieh fommend, muß der Schiffer das flür- 
iſche Ras Khanzir (Cap Hog; engl. Ueberf. Cap Eber) des 4,500 8. 
ohen Rhoſus, von den ſchönſten Hochwaldungen der aleppiniſchen Fichte 


| 
. 




























1782 Weft-Afien, V. Abtheilung. 11. Abſchnitt. $. 46. 


(Pinus halepensis) bewachfen, doubliren, um in den innern Golf 4 
von Alexandrette einlaufen zu können; aber fehr häufig werfen die  Ä 
Landwinde und oft Orfane, welche die weißjchäumigen Wogen ger # 
waltig peitfchen, die Schiffe weit weftwärts hinüber gegen das yes 
prifche Meer oder gegen die caramaniihe Küfte. Nur erft nad 9 
Beſchwichtigung diefer oft verderblichen Stürme gelingt es, auf 
der ‚glatten Spiegelflähe in das herrliche Amphitheater der im E 
Halbfreis umher auffteigenden Amanusfette einzulaufen, die mit 1 
ihrem waldreichen Gebirgsabfall gegen die Meeresſeite dem 
fi) heranwagenden Schiffer den Anblick des fchönften faftgrünen N 
Panoramas darbietet, während die von den Stürmen bis auf den # 
Meeresgrund aufgewühlten Wellen ibm ganz mit thieriſchen Leben 
erfüllt entgegen ftrömen. Wie vor dem Hafen von Beirut zu ] 
Dliviers Zeit (f. oben ©. 442) das ganze Küftenmeer mit fehler I 
migen Medufen erfüllt war, jo auch bier, als Ih. Kotidhy a vi 
1. März 1841 nach einem heftigen Drfane von Cypern ber m 7 
Hafen von Alerandrette einfhiffte 3). Unzählige jener glasartige 
durchfichtigen Scheiben und Blafen von mildhweißen, gallertarz 
tigen Membranen, der Aequora inflexa und granosa Ray, jan F 
anderen Gebilden von Medusa aurita L. und Cassiopea andromeda, 
Peron, bededten hier dag Meer in einem Durchſchnitt von einer 
vollen Stunde der Durchfahrt; ein Zeichen, dag eine reichbewöfferte 
Colonie diefer jeltfamen .Thiere den Grund des Meeres weithin be 
decken mußte. J 
Iſt das Schiff an der Rhede von Alexandrette, ei 
dreiviertel Theilen des Umfanges ganz von [hügenden Bergen ume " 
geben iſt, in den innerſten Hafen derſelben eingelaufen, or “ L 


denn feit A jagt Bigih.. Colonel — —— weiß 
man im Hafen für die Schiffe von feiner Gefahr. Derſelbe fan 
eine fehr große Flotte herbergen, Kriegs- wie Kauffahrteiſchiffe 
fönnen ganz dicht am Steilufer liegen und zugleich ausladen. 3 
Aber nur wenig wird diefer Hafen befucht, und nur dom |, 
Schiffen, die mit Aleppo in Verbindung ftehen. 1830, als 7 
Robinfon?5) hier durchzog, ftanden nur 3 franzöfifche Kauffahrerz 3 


2) Th. Kotjchy, Tagebuch. 1. März 1841. Mſer. .. **) Lieutn. Col 
Chesney, Additional Mem. on the Euphrates, im Report, FE 
the Sel. Comm. of Steam Navigat. Lond. 1834. Append. — * 

2°) G. Robinson, Tray. II. p. 282. a 


Der Hafen von Mlerandrette. 1783 


ffe von Marſeille und eines aus Liverpool vor Anker, und Rüd- 
ung zu erhalten war ſehr ſchwer, weshalb dfter die ganze fy- 
he Küfte befahren werden mußte. 

Sm Sahre 1834 fand Chesney jedoch 9 beladene Schiffe im 
fen, für Aleppo beftimmt, wohin die Waaren auf der fürzern 
raße tiber den Beilan-Paß in 25 Karamwanenftunden, auf der 
gern über Antiochia in 30 bis 32 Stunden gefördert wer: 

fonnten. Auch die leßte muß auf dem ung befannten Wege 
r den Beilan feßen, denn über die Kette des Rhoſus, jebt 
hebel Kheſerik, findet fein anderer, bequem gangbarer Ausweg 
tt. Vom Hafenort fteigt die Karawane 3 Stunden bergan 
ı Beilan=zPaß und 3 Stunden von da hinab zur Ebene, 
wo die Route bet trodener Jahreszeit gleichmäßig am Nord- 
des Antiochia-Sees durch die Ebene el-Amk bis zu ihrer Be— 
mung ohne Hemmung gelangen kann. Selbft für Kameele tft 

Beilan-Paſſage nicht zu fteil, da fonft beladene Kameele 

felten höhere Gebirge tiberfteigen können. Der Waarentrang- 
t nach Aleppo wäre alfo wohlfeil, wenn nicht die Escorten 

vertheuerten und die nomadifchen Tribus der Kurden und der 
komanen der el-Amk und die meift independenten tyrannijchen 
räuberiſchen Agas des Beilanpaffes ihn Foftbar und gefahrvoll 
hten. Dazu Fommt, daß leider das Clima der Küſte von 
anderun vom Mai bis October jo fhlimm ift, daß man we— 
zu großer Gefahr für die Gejundheit fie völlig meidet; daher 
Hafenort Alerandrette ftets ſehr verödet, verfallen, bis auf 
Momente fat ganz verlaffen wird, und nur Bootsleute, 
langer, Maulthiertreiber fih dort aufhalten, die etwa auf 
te oder jonftige Anlandungen lauern. Doch ift die Malaria ntır 
die unmittelbare Hafennähe der Stadt bejchränft, das Gebirge 
er ift ganz frei davon, und jelbft auf der offenen, freien Ha— 
elle, wo die Schiffe, die in 4 Tagen gewöhnlich von Maltha 
hieher fihiffen und dann vor Anker gehen, kann das Sciffevolf 
* Gefahr auf den Schiffen überfommern, wenn es nur in feine 
indung mit dem Lande tritt, wo es fofort dem bösartigen 
er unterliegen würde. Das Dantpfboot muß aljo feine Sta- 
hier nehmen und außerhalb fiegen bleiben. Zwei bis drei 
hden fern von der Stadt verpeftet Fein Sumpf mehr die Luft. 
Urfache ift der Rüdtritt des Meeres; das Fiefelige Ufer und 
itgeführte Schutt verftopften die Mündung des Fleinen Berg— 
18, der hier hinter dieſem Borderdamme ſich in weite Sümpfe 











o 

























1784 Weſt-⸗-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 46, 


ausbreitet, welche faft den ganzen Raum zwifchen dem Meere und 
dem Fuß der BeilanzBerge den Fluß entlang eine Strede von 1 
bis höchftens 2 Stunden Breite einnehmen. Da diefe Sümpfe im 
höhern Niveau über dem Meere ftehen, jo ließe fich leicht der Bo: 
den entwäffern, fruchtbar machen für Gultur und das Glima ver 
beffern. Was längft von Verftändigen eingefehen war, wurde um 
ter Ibrahim Paſcha's Regiment durch den Ingenieur Marti; 
nelli auszuführen angefangen; die türfifche Regierung hatte aller 
wieder in den alten Sumpf aurädiinfen laffen. 

Aucher Eloy26), der im 3. 1832 hier war, als dieſe Aus 
grabung unter Leitung des franzöfifchen Conſuls ausgeführt wer 
den follte, wozu alles Volk gezwungen wurde, bemerkte, als er dei 
. Ort zum zweiten Male befuchte, daß die Arbeit zu unvollfommen 
ausgeführt war und der Winter Alles wieder zufchlämmte; dod 
hatte der Umfang der Moräfte ſchon etwas abgenommen, die ma 
dort vielen fpringenden Quellen zufhrieb. Man hoffte doc noe 
auf einen vollftändigen Erfolg, wenn man nur fortführe, um 
Ibrahim Paſcha ſicherte allen dortigen Anfiedlern auf 3 al 
Sreiheit von allen Abgaben zu. Da man an der ganzen KÜfl 
entlang eine große Menge von Balmen ohne alle Eultur vegeli” 
ren ſah, jo fonnte man daraus fehließen, daß hier einmal das Lan! 
ſehr wohl eultivirt gewefen; freilich gaben fie jetzt nur ſchlech 
Früchte. Man fagt, früher habe man nichts von dortigen Moräfte 
gewußt, auch fieht man an vielen Stellen, die dieſes zu beftätige 
fcheinen, noch Ueberrefte von Forts und von Fünftlichen — 
und Gräben, die gegen das Meer zu gerichtet find. iR 

Im Oſten des Golf von Alerandrette erheben fi d 
dicht- und dunfelbewaldeten Vorberge des mächtigen, noch uner 
forſchten Amanus, während die Geftade nach Süden hin eine 
[malen Saum zwifchen Meer und Gebirgsland bilden, an dei 
die enge Felfenftraße zum Beilan-Paß vorüberführt, wo ein eir 
ziges Linienfchiff, das hier auf einem beften Anferplage ſtati 
nirte, den Durchgang einer ganzen Armee mit feinen weitreichende 
Artileriefalven verhindern Fönnte. So ſchmal wird hier die Ufe 
feite, daß am Ende nur noch wenige Klafter für die unter Di 
Ihroff aufgethürmten, hie und da überhängenden Zelfen übrig bie 
ben. Im Norden und Nordweften des Golfs erhebt fich in einig 


a — Ser _— er 7 ——— 2— Be nn 


— 


26) Aucher Eloy, Relations de — en ı Orient, Paris, IE 
pı 80, 164—166. | 


Alerandrette in türkiſchem Beſitz. 1785 


Ferne, durch den Meeresſpiegel und die niederen Vorhöhen getrennt, 


die majeſtätiſche Tauruskette, Anfang März bis in ihr zwei— 


tes Drittheil herab noch tief mit Schnee belagert, und hat das 
Ausſehen eines breitſitzenden Gebirgsſtocks, in ganzen Kettenab— 
ſchnitten ſich bis zu 9,000 und 11,000 Fuß über das Meer er— 
hebend. 

Im März 1841 waren die unter Ibrahim Paſcha und von 
dem engliſchen Conſulate unter ſeinem Schutz aufgerichteten Maga— 


zine, durch welche der Hafenort in einige Aufnahme zu kommen 


gejchienen, durch türkiſche Zerftörung ſchon wieder niedergebrannt 
und in Trümmer gelegt; nur eine Holzhütte war für die Handels: 
leute in Aleppo durch den öftreichifchen Conſul für ihre Agenten 
dafelbft von Neuem errichtet worden. 
Am 13. April 1848 landete hier Eli Smith?) und fand 
den Landbefiß der Umgegend wieder in den Händen der türkifchen 
Ariftocratie, einiger türfifhen Beys, von der Familie Abdur— 
rahmang, die in Beilan wohnten, wie auch dem Mutefellim 
diefes KüftendiftrietS, der unter dem Paſcha von Adana fteht, 
alfo nicht mehr zum fyrifchen Paſchalik von Aleppo gehörte. Im 
den drei. bedeutendften Drtfchaften diefes Diftriets mit Scande- 
runa waren nur 250 männliche Bewohner anfällig, alfo höchftens 


1,000 Seelen auf jo weitem Umfang, eine traurige Einöde! Dod 


außer diefen Mohammedanern auch noh Nafairier, deren 
Zahl unbekannt, in den Dorffchaften Scanderun. Ganz ohne eigenen 
Handel, hat diefer Ort nur einige Agenten der Aleppiner Kaufleute, 
welche für fie die Ausfuhr nah nahen und fernen Orten befor- 
gen, deren Werth fih auf 9 Millionen Franes belaufen follte, die 
Einfuhr 1%, Million. Es iſt aljo blos der Hafenort für Aleppo 
und feine Agenten. Am 15. April zog Eli Smith Mittags von 
dort ab, auf dem Wege, durch die nur %, Stunde breite fumpfige 
Ebene, der zur Seite eine trodene Schluht mit dem Pfade all: 
mälig bergan durch meift unangebautes, bufchiges Land führt, 
bis er nach 4 Stunden langjamen Marfches den Bergort Beilän 
erreichte, wo er am 16ten Sonntags Rafttag hielt. 


3) Der Gebirgspaß und Ort Beilän, 
-Beilän if nah & Smith ein rein türfifcher Ort, bis 


‚auf 80 bis 100 armenifhe Familien, die ihre Mutterfprache 





una 


27 Eli Smith, Routier, 1848, Mier. 


1786 Weft-Afien. V.Abtheilung. II. Abfchnitt, $. 46, 


beibehielten und eine Kirche und Knabenſchule Hatten. Ein aus 
Bonftantinopel verfchriebener Priefter war wit 1,500 Biaftern 
(90 Thlr.) Gehalt jährlich an der legteren angeftellt, der die Schufe 
mit von den Eltern falarirten Lehrern leitet. Zwiſchen Beilän 
und der nördlichen Stadt Maraſch (in Nord-Weſt von 
Aintab) wohnen Feine anderen Armenter. Wer aus Syrien, mit 
feinen Steinhäufern, platten Dachterraffen oder Kegeldoms, kommt, 
dem fallen hier die erften Holghäufer mit den fchrägen Ziegel: 
dächern befonders auf, die ein Zeichen häufiger Regengüſſe vom 
Meere her ſind. 


Vom Orte Beilän hatte Eli Smith noch Stunden 


bergan zu ſteigen, um die Höhe des Paſſes Beilän zu erreichen, 
von wo fih der Weg über Khan Karamürt füdwärts wendet, den 
ifolirten Berg Apufchfet, der noch zur Amanuskette gehört, links 


oder öſtlich liegen laffend, von wo der Blid in die weite Ebene 7 
el-Amk hinabfält und über den Spiegel des Ak Denjis hinweg 


chweift zu den furdifchen Bergen, von denen der Afrin her- 
abfommt. 

Diefer Aufweg von Scanderun nah Beilän wird von un— 
jerm deutfchen Naturforſcher 3) noch etwas genauer characterifirt. 
Die weiten falzigen Moräfte der Küfte, die man pafliren muß, find 
durch ihre Erhalationen, welche die hartnädigften Sieber erzeugen, 


gefürchtet; dennoch ftehen um fie herum noch Hütten der’ Einge— J 


borenen, die aus rohen Feldſteinen mit Schlamm zufammengebaden 


und mit Schilfdächern von feltfamer Bauart gedeckt find, welche a 


man dahr tor, Stierrüden, nennt, wegen ihrer fteilen Abfchüffige 
feit, den Dächern deutfcher Dörfer ähnlih. Auf einem aus Stes 
nen höher aufgefchlitteten Dammmege fteigt man die lehmigen Bor, 
berge allmälig hinan: Noch entlaubtes Gefträuch hatte nur hie und da J. 
zwiſchen ſich Gruppen von immergrünen Eichen, bis nach der erſten 4— 


Stunde ſtarken Rittes man unter.die Fichtenwaldungen von Pinus 


halepensis und Pinus sylvestris anlangt. Unter den nur fehr 7 
zerftreut ftehenden Föhren blühten die erften Frühlingskräuter, eine | 


niedrige Giftrofe (Oytisus) mit rother Blume und auch eine Ophrys- 7 
Art. Die hohen, fchlanfen Sträucher des Erdbeerbaumd 


(Arbutus andrachne) zieren mit ihrem glänzend grünen, erotifchen 


Blaͤtte und ihrer roth= braunen Rinde die Abhänge; der Judas— —9 


J 


28) Th. Kotſchy, Tagebuch, J. März 1841. Mſer. 


9 
9 4 





Der Gebirgspaß und Ort Beilän, 1787 


baum (Cereis siliquastrum) mit feinen zahlloſen Blüthen wächſt 
eben dafelbft in Menge. 

Eine Stunde vor Beilän fängt eine Schieferformattion 
in fenfrechten, ſchmalen, malerifch gruppirten Schichten anz der 
Weg iſt mühſam durch den Felſen auf einem fid immer mehr er- 
bebenden Joche durch Menfchenhand hindurchgehauen; an feiner 
weftlichen Seite ſtürzt ficb der wildbraufende Gebirgsbach hinab 
gegen die Meeresſeite. An ihm folgt man immer hin, bis nad) 
5 Stunden mäßigen Rittes auf Maulthieren die Ortfchaft Beilän 
erreicht ift. 

Obwol die enge Kluft zu beiden Seiten des Gebirgsbaces 
nur wenig Raum fir eine Ortſchaft aeftattet, fo hat man über 
dem braufenden Strome doch an geeigneten Stellen ſehr malerifche 
Holzhäufer mit Altanen gegen die Stromſchlucht aufgebaut, die von 
der Wohlhabenheit der Bewohner ein Zeugniß geben. Eine der 
ſchönſten Wöhnungen hat fich hier der englifche DBicerefivent Pr. 
Heyſſe in Alerandrette als Sommerfiß erbaut, um den Fie— 
berelima der Niederung auszuweichen. Die ganze Drtfchaft, die 
ich an der Weftjeite des Bergſtroms weiter augdehnt, liegt auf 
dem Nordabhange des niedrigften Paſſes, der Uber den Rücken 
des Amanusausläufers gegen Süden aus dem Golf nach der Land: 
jeite hinüberführt. Vom Drte aus hatte Kotſchy am Morgen 
des 2. März fehr bald die Culmination der Baphöhe erreicht; der 
Weg an deſſen Südlehne geht fteil hinab, tft mit niedrigem Laub: 
holz und jungem Nadelholz bewachfen. Durch einen weiten, ſich 
nach Oft und dann nah Süd wendenden Hohlweg verläßt man 
dies Gehölz und mit ihm das Gebirge, denn von bier fenft fich 
ie Höhe nur ganz fanft und allmälig hinab zum See von Ans 
iochia oder zum Khan Karamürt der Kurden. Diefe ſanften 
orlande waren noch in Folge des unter den Aegyptern gewonne— 
en Aufſchwunges der Agrieultur audy unter Nafairtern und Kur— 
en in liebliche, grünende Fluren mit Feldfrüchten verwandelt, die 
ald wieder unter türfifcher Herrichaft verövden mußten. Weiterhin 
reitet fich bis in ran Ferne die aleppiniſche Hoch— 
äche aus. 

Denſelben Weg (egte M. Kinneir von Scanderün im 
ahre 181429) über die vomantifche Berglehne nah Beilän zu— 











29) Macd. Kinneir, im Journ. through Asia Minor ete. Lond. 8. 
| 1818. p. 146 
\ ⸗ 


* 


| 
| 
K 


1788 Weſt-Aſien. V. Abtheilung, II Abfchnitt. $. 46, 


rück und fand das maleriſch gelegene Städtchen zu beiden Seiten 
des Gebirgsftroms über deſſen raufchenden Gataracten. hängend, 
jedes Haus mit feinem Springbrunnen, mit Weinreben und Obft- 
bäumen reizend umgeben. Die Feine Stadt fihien fi unter ih: 

rem Häuptling fehr wohl zu befinden, der in Rebellion fi gegen 
die hohe Pforte aufgelehnt hatte, und ſtets darauf gerüftet war, 
eine Attade des Paſcha von Aleppo zurüdzufchlagen. Die feſte 


Lage dieſes Gebirgsort8 auf der Grenze zweier Paſchaliks, in 


Syrien und Klein-Aften, hat feine Friegerifchen und meift räuberi- 
ſchen Gebirgsfürften von jeher zu Nebellionen verleitet, da fie in⸗ 


nerhalb der Feſten 30) des jchwer zugänglichen Amanus meift un⸗ | 


befiegbar waren, und von jeder Obergewalt ſich unabhängig erhal 
ten fonnten. Dahin hat fich auch von jeher manche angefehene 
türfifche Familie zurüdgezogen, theils des fühleren Climas, des 
trefflihen Waflers und der gefunden Luft wegen, mehr noch, weil 
fie da freier von der Zucht des Gouvernements und der Paſchas H 
feben konnten. 4 
Sm Sahre 1832 erfoht Ibrahim Paſcha am 29. Zul, 
nachdem er Aleppo bejegt und die türfifche Armee fich über den — 
Beilan-Paß zurücdgezogen und in Beilän ihr Hauptlager aufge 
ſchlagen hatte, durch geſchickte Manoeuvres einen vollftändigen Sieg 
im Beilän-Pap über die Türken, die dann ihre Flucht bergab N 
über Scanderun nah Bilicien nehmen mußten, wodurd der Bire- 
fönig Mehmed Ali nun der Herr von Syrien blieb. Aleranz 
drette mit dem ganzen Lager und aller Beute, mit vielen Kane 
nen und gefüllten Proviantmagazinen des türfifchen Heeres fiel in 
die Hände des Sieger; längs der Küftenebene, weiter nordwärtd 
dem einftigen Schlachtfelde von Iſſus zwifchen Alexander M. und in 
Darius, fielen noch manche Gavalleriegefechte vor, bis die türfifche 
Armee fih in die Gebirge des hohen Taurus hinter die cilicifchen 
Päſſe zurüdzog. Der franzöfifhe Marfchall 31) hat, als Militair, 
diefe Begebenheit genauer auseinandergefeßt. | 


0) Eine jolche über den Khan Karamürt im Amanus gelegene, ehr 
wilde Bergfefte fiehe bei Bartlett, Tab. p. 57, in La Syrie bei 

‘ Fisher. London. Tom. II. 31) Voy. du Marechal Duc de 
Raguse. Bruxelles, 1838. T. II. p. 269. 





Terrainverhältniffe der Küftenftrefe. 1789 


1) Die Terrain-Verhältniſſe der Küſtenſtrecke im 
Allgemeinen und ihre hiſtoriſchen Beziehungen zu 
den Kriegsberichten der älteſten Zeit. 


Aber zu allen Zeiten iſt das Terrain dieſes Küſtenſtriches 
u entſcheidenden Schlachten geeignet geweſen, welche das Schickſal 
von Syrien und Klein-Afien beflimmen mußten, von der 
Macedonier und Ahämeniden Zeiten her bis auf die Gegens 
wart. In diefer Beziehung hat Colonel Com. Callier, der als 
tanzöfifcher Ingenieur die Feldzüge der Aegypter begleitete, wol 
en genaueften Bericht über deſſen Zuſtände in der Gegenwart ab— 
jeftattet, nachdem viele divergirende Anfichten zur Erklärung des 
yerühmten Schlachtfeldes zu Iſſus feit Arrians und Eurtiug 
Zeiten bis auf I. Rennell, Kinneir, Ainsworth, Chesney, 
Sallier und Andere für die früheften macedonifch = perfifchen Be: 
jebenheiten aufgeführt wurden, die wir jedoch hier nicht zu critifi- 
ten haben, da uns die Grundlage dazu, nämlich eine genauefte geo- 
metrifche Aufnahme des Küftenftrichs, leider noch fehlt, ohne welche 
ine Entſcheidung in einem jo complicirten Terrain unmöglich er: 
heint. Die große Schwierigkeit, welche mit einer folchen verbun- 
den ift, geht fchon aus dem hervor, was wir an einem andern Orte 
(Erdf. Iſte Aufl. 1818. Th. II. S. 463—464) darüber berührt ha— 
ben, daher wir auch hier nur bei allgemeineren Bemerkungen ftehen 
bleiben und zumal nur bei den Zuftänden der Gegenwart und den 
nronumentalen Bezeichnungen der Vergangenheit durch Menfchen: 
hand, bis dereinft eine genauere Aufnahme diefer Zocalitäten flatt- 
gefunden, die wir bis jegt nur in unferen Karten hypothetifch auf- 
ezeichnet finden. Wir haben ung daher vorzüglich nur auf die 
eften Berichte der Augenzeugen zu fügen, fo verfchieden auch ihre 
nfichten zur Erklärung des Alterthbums ausfallen mögen. 
Cyrus des Füngern Transportflotte, fagten wir, landete einft 
Xenoph. in Cyri Exped. I. IV. 1) in dem damals (400 Jahre 
or Chr. Geb.) wichtigen Hafen der großen Handelsftadt Iſſus, 
er ſamt der Stadt heute nicht mehr eriftirt. Breites Moraftland 
bekt ihm gegenwärtig zu (nah Niebuhr bei Oſeler oder Suzs 
er). Der enge Meerpaß, eine Art Thermopylä, den Kenophon 
nit dem Heere des Cyrus und feinen Zehntauſend durchzog, ift 
etzt nicht mehr enge, ſcheint ſchon, 400 Jahre ſpäter, zu Stra— 
o's Zeit aufgeſchwemmtes Flachland geweſen zu fein, und iſt ges 
enwärtig breite Plaine. Zwei Tagemärſche in Süd von Iſſus 









1790 Weft-Aften, V. Abtheilung, 11. Abſchnitt. $. 46, 


lag ein zweiter Hafen, voll phöniciicher Handelsfchiffe, wo einft die 
Stadt Myriandros (nahe den Ruinen eines Caſtells und des 
Sacobbrunnens), jeßt mit mehr als 2 Stunden langer, ange 
ſchwemmter, moraftiger Sandplaine gefüllt. Ihre Hafenftelle ſcheint 
in die durch Borfprünge geficherte Localität des Hafens von 
Alerandrette vorgeſchoben zu fein. 

Kenophong Befchreibung dieſes Kuͤſtenweho die als die äl— 
teſte allen anderen der ſpäteren Zeiten zum Grunde liegt, laſſen 
wir bier kurz vorausgehen (Cyri Exped. I. IV. 1). Cyrus der 
Süngere, fagt Kenophon, Tagerte am Pyramus-Fluß, der die 
Breite von einem Stadium (an 600 Fuß) hat. Bon da rüdte er 
in 2 Tagemärfchen durch 15 Barafangen nach Iſſus vor, die 
äußerfte Grenzitadt Giliciens, am Meere gelegen, ſehr ftark bes 
völfert, groß und reich. Hier ftießen 35 Schiffe aus dem Ber 
Ioponnes und 25 von den Aegyptern zu feinem Heere, das hier 
3 Tage raftete. Die Schiffe Famen bis dicht zu ſeinem Zelte heran. 
Bon hier 5 Paraſangen weit rückte er in einem Tagemarſche zu 
den eilieiſchen und ſyriſchen Päſſen vor (ent nvrag zig 
Kilızias zaı vjs Zvolas, Kenoph. 1. IV. 1. e.). Es waren zwei. 
Gaftelle, eines gegen Gilicien, das andere gegen Syrien geftellt 
zum Schuß des perfifchen Königreiches. Zwifchen beiden Gatellen, 
die, nad) Kenophon, 3 Stadien (1,800 Fuß) auseinanderlagen, floß 
der Karſos (6 Kaooog, ein Plethrum breit, ebendaſ.) hindurch, ee: 
und diefe Strede Fonnte nur mit Gewalt überjchritten werden, denn 
der Uebergang war fehr eng, die Mauern reichten Big an daR 
Meer und oberhalb waren die Felsflippen unzugänglich, fie reihe 
ten bis an die Thore beider Gaftelle, und um mit Gewalt dieſe 
Baffage zu durchbrechen, hatte Cyrus hier feine Schiffe mit Trupe 
pen der Schwerbewaffneten an der Küfte aufftellen laffen. Aber es 
fam zu feinem Gefecht, denn der Befehlshaber der Perſer, Abrocor 
mus, hatte ſich auf die Nachricht von Cyrus Ankunft in Cilicien 
von da mit feiner ftarfen Befagung fehon zurüdgezogen. So ſchritt 
Cyrus in einem Tagemarfche 5 Barafangen weiter fort nach My— 
riandrog, das Phönicier bewohnten; ein Emporium, dicht amt 
Meere gelegen, wo viele Transportfchiffe ihre Station hatten. Hier 
raftete Cyrus Heer 7 Tage. Hier fchiffte ein Theil der Griechen 
in die Heimath zurück; die Zehntaufend aber mit Kenophon folgten 
dem weitern Zuge des Berfer-Fürften, der von hier unftreitig über 
den füdlichen Beilän-Baß in 4 Tagemärfchen (mach 25 Barafangen) 
feinen Marfch zum Chalus (Kuweik, ſ. oben ©. 1614) fortſetzte. 





Das Terrain der Küſte nach Callier. 1791 


&ol. Calliers ZTerrainbefhreibung 3?) deffelben Küſtenwegs, 
wie er ſich gegenwärtig ftellt, ift folgende. Bom Khan Kara- 
murt (f. oben ©. 1150, 1607), am Oftfuße des Amanus, ſetzt 
man über einen Beraftront, dem zur linken Seite jich die Ruinen 
der alten Templerburg Pagrä, die heutige Bagras, erhebt 33). 
Ein windender Pfad durchfegt von da mehrere VBorfprünge der 
Bergfette (zum Rhoſus gehörig) und führt zum hohen Kol, der 
als Paß zum Golf von Iſſus führt. Das Gebirge nimmt hier 
ſehr jchöne, pittoresfe Formen an, wo eine tiefe Gebirgsfchlucht, 
auf beiden Seiten von hohen Gebirgsfetten dominirt, vom Berg— 
firome durchrauſcht wird, der, von fteilen Felswänden eingefchloffen, 
den Ort Beilän durchzieht. Bon da eilt er hinab zum Meere, 
wo ihm zur Seite die Moraftevene ſich ausdehnt, an deren Hügel: 
höhen der Weg binabführt zwiſchen zerftreuten Hütten, Schilfen 
und einzelnen Palmen, die das Dorf Scanderun oder Aleran: 
drette umgeben, das an der Stelle des alten Alexandria, zara 
"Iooov (bei Ptolem. V. XV. fol. 137), liegen fol. Nur Ruinen 
eines Forts und einige Ihürme, wahrſcheinlich aus dem Mittelal: 
ter oder von Kreugfahrern, find die einzigen noch fichtbaren Ueber— 
reſte aus früherer Zeitz nichts iſt aus Aleranders M. Zeit übrig, 
der die große Idee hatte, hier ein Emporium für. den Verkehr des 
Orients mit Europa zu begründen, wie zu Alesandria in dem 
Nildelta mit Aegypten. Hier Ingerte Alerander mit feinem Heere 
vor dem Schladhttage am Iſſus. 

Die heutige Alerandrette (d. i. Klein-Alexandrien) Tiegt 
am jüdlichen Ufer des Golfs von Iſſus, am Nordende der Fleinen 
Plaine, die ſich hier zwifchen dem Meer und dem Fuß der Berge 
ausbreitete; 3 Stunden gegen S.W. von da follen Ruinen am 
Meere die Lage der phönicifhen Stadt Myriandros be- 
zeichnen (j. oben ©. 34, auch auf Col. Chesney's Karte einge: 
tragen), welche Colonel Callier aber nicht jelbft befuchen Fonnte, 
denn er ſetzte nun feinen Weg nordwärts von Sceanderun weiter fort. 

Eine halbe Stunde vom genannten Orte frümmt fi die 
Küfte in Bogen nach dem Bergzuge der Amanusfette hin, welche 
die Oftfüfte begrenzt; 6 Milles weiter tritt die weftliche Klippe 
> 
9 Col. Com. Callier, Voyage en Asie Mineure, in Bulletin de 

la Soc. Gé0ogr. Paris. 2. Ser. 1835. T. IH. p. 241—252. 


| 
| ) Shre Abbildung fiehe bei Bartlett, La Syrie. Vol. II. p. 57, 
tabul. Castle in Mount Amanus. 


= 
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J 


J 


D 


1792 Weft-Afien. V. Abtheilung. I. Abfehnitt, $. 46, 


dicht an dag Meer heran, die fo fteil abfällt, daß der Weg über 
fie hinwegfteigen muß. An diefem Engpaß, fagt Col. Gallier, 
jehe man Refte von Bauten eines Schloffes und von Thürmen, die 
zu einer Bertheidigungslinie gehört zu haben fihienen (früher 
von vorüberfahrenden Schiffern die Sonas- Pfeiler genannt). Sens 
jeit tritt ein Fleiner Fluß aus einer engen Felsſchlucht (wol der 
Kara Su auf Chesney’s Karte), an deren Austritt am Fuß der 
fteilen Berge, der fich bis zum Meere fortzieht, man zerftörte Thurm- 
refte wahrnimmt. Diefe Stelle hält Callier entfchieden für die- 
jenige der von Kenophon erwähnten cilieifhen und ſyriſchen 
Päffe mit den 2 Caftellen, die 1,800 Fuß auseinanderlagen, zwifchen 
denen der Karſos-Fluß (der jebt auch Merkes heißt) dahinzog, 
welcher demnach der heutige Kara Su if. Er gründet diefe An- 
ficht noch auf die Diftanz von da bis zu der füdlihen Myrian- 
drug, die jehr gut mit Arrians Befchreibung vom Durchmarſche 
Aleranders M., der vor der Schlacht in Myriandrus Tagerte, über: 
einftimmt (Arrian. de Exped. Alex. II. 5—12). 

Nordwärts vom cilicifhen Paß (dem nördlichften der bei— 
den Gaftelle), wie Kenophon ihn nennt, der bei Arrian nur 
Schlechtweg unter dem Namen „der Päſſe“ (vneoßailwr Tas 
nvkag, Arrian. II. c. 6) ‚bezeichnet ift, bemerkt diefer Autor doch 
ſchon, daß ſich won da aus die Berge allmälig mehr und mehr vom 
Meere entfernen, und an der erweitertftien Stelle erblidte auch 
Callier die Ebene, den Fluß und die Berge, welche auf das Voll: 
ftändigfte der Befchreibung Arrians von dem Schlachtfelde 
bei Sffus zwifchen Alerander M. und Darius Codomanus 
(Arrian. I. c. 8—10) entjprechen. 

Am rechten Ufer des dortigen Fluffes (unftreitig des Pi— 
narus bei Arrian, JIivaoos, jet Deli Tſchai, der aber, nad 
Chesney **), aus zwei Armen befteht, die. beite diefen Namen 


führen, von denen aber der nördlichere oder rechte Arm der bedeus | 


tendfte zu fein fcheint, der aus den größten Krümmungen der Ama— 
nusſchluchten hervortritt) erhebt fih ein Tumulug, wie ſo häufig 
in der Nähe von Schlachtfeldern, der bei näherer Unterfuhung wol 
als Grabflätte der damals in der Schlacht Gefallenen Aufihluß 
geben möchte, die aber noch nicht verfucht ift, denn 3 Altäre wur- 
den zu Ehren der in der Schlacht Gefallenen und ihres Grabhügels 


») C. Chesney, Map of the River Euphrates with the Cilician 


Taurus etc. 1849. 





Das Terrain der Küfte nach Callier. 1793 


unter feierlihen Opfern am Pinarus errichtet (Cie. ad Famil. 
XV. 4, ed. Freinshem ; Curtius, III. 12, 17). 
Sp wie man von da weiter nordwärts das Innerfte des Golfs 
von Iſſus erreicht hat, ſenken fih auch die hohen und bisher 
Heilen Gipfel der Amanuskette in dem Maaße, wie fie fih vom 
Meere entfernen, und das Geftadeland wendet fih vom Norden 
plötzlich mit feinem Ufer gegen Weften, dominirt von einer Reihe 
miedrer vulcanifher Hügel, die ohne alle Begetation geblieben. 


Erſt Hinter diefem Hügelzuge breitet ſich die weite cilicifche Vor— 


ebene längs dem Meere gegen S. W. aus, welche völlig unbewohnt 
if, deren durchziehende Karawanen fehr häufigen Ueberfällen von 
- Raubhorden unterworfen find. Gin öfter troden liegendes Fluß— 
bette durchfchneidet fie. Folgt man diefer gänzlich verlaffenen 


A 


* 


NER 


 Küftenftrede gegen S.W. 6 Stunden weit, jo erreicht man endlich 
das Eaftell von Ayas, das auf einem Felſen gelegen, der vom 
Meere befpült und von der Bay von Ayas umgeben ift, in die 


— 


— 


— 


a 


ih der Dſchihan (Byramus bei Arrian. II. 5) ergießt. Hier 


En 


hauſeten einige turfomanifche Familien mit ihren Heerden, die fich 
ſorgfältig in dem Gaftell gegen die Attaden von Räubern und 
Miördern einſchließen und jede Nacht auf den Mauern ihre Wächter 







ausſtellen, um jedem Ueberfalle zuvor zu kommen; weshalb auch 
dem Fremden hier der Eintritt nicht leicht if. Erſt jenſeit des 


Dſchihanfluſſes auf feinem rechten Ufer ‘liegen die Orte Soli, 
Tarſus, Mallos, die dur AlerandersM. Feldzug nad) Sf- 


ſus und zum daſigen Schlachtfelde, deſſen Siege in ganz Vorder— 






I Alten einen ganz andern Gang der Eulturentwidelung herbeiführten, 


amd welche ſchon fo frühzeitig gefeiert wurden. Wir halten dafür, 
daß es hier am geeignetſten ſein wird, aus Arrians trefflicher 


| Erzählung jener großen Begebenheit die geographbifhen Haupts> 


daten hervorzuheben, weldhe nun nad der überfichtlichen Kenntniß 
der Ortsgelegenheit ihren hiſtoriſchen Entwickelungsgang, wie es 
uns fcheint, zur vollſtändigeren Klarheit bringen, als dies ſelbſt 
don einem St. Eroir gefhehen, den Schloffer35) (der leider, 
wie er jelbft fagt, „alle dergleichen“, nämlich geographifche, 
 Rocalverhältniffe mit Unrecht vornehm zur Seite liegen läßt) für fi 
an diefer Stelle fprehen maht. Das Lehrreiche bei Entjchei- 
‚ dungen diefer Art im Gange der Weltgefchichte ift es doch eben, 
Wie der menfchliche Geift fi auch der von der Natur gegebenen 





>») Sr. Chr. Schlofier, Weltgefh. Bo. I. 1815. ©. 169, Note. 
Ritter Erdkunde XVII. 23377 





* 


1794 Weft-Aften. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 46. 


Grundlage für ſeine Zwecke zu bemächtigen lernt, nämlich die 
Kunſt der Strategie, in der Alexander Meiſter war, an der 
Darius Weltmacht ſcheiterte. 

Alexander verließ Tarſus, wo er ſich von feiner gefährlichen 
Krankheit (Curtius III. 6) erholt hatte, ließ ſeine Reiterei den di— 
recten Weg durch die Ebene zum Pyramus nehmen, er ſelbſt, von 
ſeinem Gefolge begleitet, ging über Megarſus, wo er der Minerva 
ein Opfer brachte, nach Mallos, um auch dem weiſſagenden He⸗ 
ros Amphilochos (Strabo XV. 676) ein Feſt zu feiern. Er wollte 
den Frieden unter den parteifüchtigen Bürgern dieſer Stadt her- 
ftellen, die al8 Kolonie der Argiver von ihm, der fich jelbft einen 
Herfömmling der herakflidifchen Argiver nannte, jehr wohlwollend 
behandelt wurde. Hier bei den Malliern erhielt er die Botjchaft, 
daß Darius fein Lager auf der Oftfeite des Amanus zu Sochi 
(£v Zwyoıg, bei Arrian. de Exped. Alex. II. 6—12) verlaffen 
habe. Sogleih brach Alexander mit feinem Heere auf, und in 
2 Tagemärfchen rüdte er raſch Durch die dicht am Strande liegens 
den Engpäffe (vreofarwv Tag urag) bis Myriandıog vor, zur 
Stadt, wo er fein Lager nahm. In dieſer Naht überftel ihn 
(Ende October) einer jener dort gewöhnlichen Herbftftürme mit 
furchtbarem Ungewitter und Regen. 

Indeß, jagt Arrian, hatte Darius Codomanug bisher in der 
freien, offenen Ebene zu Sodi gelagert, wo für feine zahllofe 
Reiterei ein bequemer Raum war. 

Der Name Sohi fommt fonft nirgends bei den Alten vorz 
er bezeichnet indeß offenbar eine Lagerftätte, was bisher überjehen 
wurde, in der heutigen „Ebene el-Amk“ (fiehe oben ©, 1613, 
1617 u. a. D.), weil diefe auch nur zwei Tagemärſche (wie Ar: 
rian, II. 6, fagte) von den aſſyriſchen Pylen (rvAov rov Acov- 
oiwv) fern war. Curtius, ſtatt Sochi, das Lager des Darius 
vor der Schlaht, wie Arrian, zu erwähnen, jagt, daß Darius 
nah der Schlaht auf der Flucht über den Amanug den Ueberreft 
feines gefchlagenen Heeres, 4,000 Mann Truppen, wieder in Om— 
has verfammelte (Curtius R. IV. 1, 3: Omchas deinde pervenit, 
ubi excepere eum Graecorum quatuor millia ete.), um mit die 
jen den Euphrat zu erreichen. Die gewöhnliche Annahme der 
Sdentität beider Localitäten ift zwar nicht nothiwendig, aber doch 
wahrfcheinfich, daß er im zu Sochi verlaffenen Lager zunädfl 
wieder ſeine Truppen ſammeln fonnte. Wir zweifeln nicht daran, 
daß Curtius hiemit den antik einheimifhen und auch bis 





\ 


Aleranders Kriegszug durch Iſſus. 1795 


heute noch fortbeftehbenden Namen der Ebene el-Amf oder 


el⸗Umk bezeichnete, welche zur Flucht der Reiterei eben Die geeig- 


netſte Straße ohne Hemmungen 36) darbot (als ein Yuvang nıe- 
diovy bei Bolybius, f. oben ©. 1612). 


J. Rennell hielt die Lage von Derbeffaf3”) für die der 
alten Sochi am meiften entjprechende, ein Ort, der nah Abul- 
feda gegen 4 bis 5 Stunden in N.O. von Bagrä liegen joll, aber 
von feinem Augenzeugen der neueren Zeit befucht worden ift. 


Danach hat Ainsworth?s) in feiner Karte Sochi als identifc 


mit Derbeſſak eingetragen. 

Nah Ibn Shine liegt Schloß Derbeffat am Fluß Nahr 
el⸗Eswed, am Dftfuße des Lofham (d. i. Amanus), welcher bei 
Türken bier Kiſil Dagh, bei den Arabern Dichebel el-Ahmar, der 
rothe Berg, heiße. Der Eswed, d. i. jchwarzer Fluß, iheiße auch 
Melend; derjelbe theile fih in 2 Arme, der große und der Fleine 
Melend, welcher bei Türken auch Kara Tſchai oder Kara Su heiße 
(j. oben ©. 1619: der obere Kara Su)®). 

Statt hier zu Sochi, wie es Abficht der Perſer gewejen war, 
den aus Eilicien heranrüdenden macedonifhen Feind zu erwarten, 
den ſchon der Schwarm der Hunderttaufende der perfifchen Reiterei 
auf offenem Plane von allen Seiten her hätte erdrüden Fönnen, 
beſprachen die griechifchen. Weberläufer und fchmeichlerifchen Rath— 
geber den unerfahrenen Darius, das langjfame Borrücden der Maces 
donier, die fich jo lange in Eilicien verweilt hatten, gefchehe aus 
Furcht vor der Perjer Uebermacht. Mit größerer Kühnheit als 
Bejonnenheit verließ daher der König feine jo günftige Stellung 
im Blachfelde und überftieg den Berg in den Amanifhen Pfor- 
ten (tas nürag tag Auovızög zarovuevos), welhe nur den 
Paß von Beilän oder vielmehr einen noch nördlicheren Quer— 
paß über die Amanusfette bezeichnen Fönnen. Nur den füdlicheren 
Beilaͤn-Paß kennen wir genauer; ein nördlicherer am obern 
Kara Su aufwärts (|. oben ©. 1617) führt auf directer Straße 
vom Guphrat über Aintab und Killis durh den Amanus zum 


*) @. Curtius R. ed. J. Mützell. Berlin. 8. 1841. p. 168, Note. 

°”) J. Rennell, Map of the Retreat of the Ten Thousand, in 
f. Illustrat. p. 815; Abulfedae Tab. Syr. ed. Koehler. p. 120. 

»») W. Ainsworth, Sketch of the Cilician and Syrian Passes, 
1838, in Lond. Geogr. Journ. Lond. 8. "Sy. M.9 Kremer, 
Beiträge zur Geogr. Nordfyriens, in Denkſchr. der Kaif. Acad. der 
Wiſſenſch. Phil.hiſt. El. Wien. Bd. III. 2te Abth. 1852. ©. 31. 


“irıı 2 


1796 Weft-Afien. V. Abtheilung. 11. Abſchnitt. $. 46. 


Meere, ift aber wenig genau befannt. Seine Einzeihnung auf 
Colonel Chesney’s Karte von den obern Kara Su-Zuflüffen ge 
gen die Dftfeite beruht darauf, daß dort von ihm antife Brüden, 
Straßenpflafter und Anderes ermittelt wurde, was auf eine antike 
Querſtraße hindeutet. 

Auch andere, noch weniger bekannte, nördlichere Querpäſſe über 
den Amanus 9 haben wir in Obigem (S. 1781) ſchon aufgezählt. 
Daß ein ſolcher nördlicherer oder unterer Paßübergang über 
den Amanus, verſchieden vom Beilän-Paß, ſtattfinde, den aber die 
älteren Autoren zu fpecialifiren verfäumten, geht aus verfchiedenen 
Gründen hervor, die fhon J. Nennell*) vollftändig erwogen 
hatte; denn er erinnert daran, daß nicht nur M. T. Cicero in 
feinen Berfihanzungsmaßregeln Gilicieng, die er gegen die Parther 
zu nehmen halte, von „zweit amanifhen Päſſen“ fpricht, da— 
von einer der Paß von Beilän, der andere ein nördlicherer fein 
mußte, die er zu vertheidigen hatte, fondern daß auch) Dr. Batrid 
Ruſſell, der treffliche Arzt in Aleppo, ihn perſönlich verficherte, 
die enge und bejehwerliche Baffage zwiſchen Killis und Ayas auf 
einem nod) weit nördlicheren Paß im Amanus überftiegen zu haben. | 
Wahrſcheinlichſt derfelbe oben mit Nr. 5 bezeichnete vierte Querpaß 
zum Koi Tſchai des Pinarus (den Col, Chesney als den Ein- 
gangspaß des Darius bezeichnete, identifch mit dem Pylä Amanides 
bei Kievert??), der auch wol den zumeilen angebrachten Namen 
des armenifchen Paſſes erhalten hat). | 

Eine Beftätigung dieſer letzteren Annahme des nördlichften 
Ueberganges, den man, zum Unterfchiede aller anderen, den Das 
rius-Paß nennen Fann, findet fih in dem neueften Werfe#) eines 
Augenzeugen in jenen Gegenden, nah welhem Edward B. 2. 
Barker (aus der Familie 3. Barkers, |. oben ©. 1225), eng» 
liſcher Vice-Conſul in Suweidijeh, dieſen Paß neuerlich überftie- 
gen zu haben verfühert. Er führe durch ein bergiges, rauhes, 
außerordentlich fteiniges Land, deffen Straße zumal durch jehr viele 
Steine befhwerlich fei, aber Feinesweges durch Höhe der Berge. 
Dies ftimmt vollfommen mit dem fehr niedrigen Abfall des 
Amanus an feiner Nordfeite im dichteren Anftoß an den rigen 





20) W. Rampe; Notes L c., in L. G. J. VII. p. 187. 

- **) J. Rennell, Illustrat. of the Hist. of the Exped. of Cyrus etc. 
London. 4. 1816. p. 42—43, Note. *?) Siehe Kieperts Karte 
von Asia Minor. 23 Lares and Penates or Cilicia etc. by 
W. B. Barker. Lond. 1853, 8. p. 21 -22. | 








Aleranders Feldzug durch Iſſus. 1797 


Taurus, im gleichen Barallel mit der äußerſten Nordfpige des dors 
tigen Golfs, und eben dort ift eg, wo das Itin. Antonini*) 
einen Webergang über den Amanus von Nicopolig nad Altaria 
Gerbediffo und Zeugma am Euphrat auch noch für fpätere Sahrs 
hunderte angiebt. 

Zu diefen örtlichen Wahrfcheinlichfeiten Fommt nun Arriang 
entfchiedener Ausſpruch, daß Darius Heer fogleich auf Iſſus loss 
‚ging und Aleranders Heer unvorfichtiger Weife fih habe im Rüden 
(d. i. füdwärts) liegen laffen, das nämlich ſchon im Eilmarfche 
von 2 Tagen jüdwärts bis Myriandros vorgerüdt war. Auch 
fagt Arrian feinesweges, daB Darius außer dem Bergpaffe auch 
noh die Strandpäffe palfirt habe, was doch hätte gefchehen 
müffen, wenn er vom Beilän-Baffe nordwärts nach Iſſus gegangen 
wäre. 

Die Strandpäſſe (Tas nüras, ſ. oben) hatte Alerander 
bei feinem Marfche ſüdwärts gänzlich unbefegt gefunden, und auch 
als er zu ihnen norbwärts gegen Iſſus zurückkehrte, fonnte er in 
der Nacht, ohne dort perfiiche Befagung zu finden, in ihnen raften. 
Darius nahmdie Stadt Iſſus, am untern Laufe des Iſſus-Fluſ— 
fes oder Pinarus gelegen, fogleich in Beſitz, wo die zurückgebliebe— 
nen macedonifchen Kranken von den barbarifchen Perſern niederges 
hauen oder graufam verftimmelt wurden; fein Heer ha sr 
Pinarus, an defien Steilufern es fiehen. blieb. 

Mit Staunen erfuhr Alerander, der darauf bedacht war, den 
Perſern auf der Dftfeite der Amanusfette in der Ebene zu begeg⸗ 
nen und da eine Schlacht zu liefern, die Botfchaft von der Ankunft 
des Perferheeres zu Iſſus. Noch traute er ihr nicht, und fchicte 
deshalb ein dreißigruderiges Schiff auf Necognoscirung aus, daß 
aber bald mit der Nachricht, das Lager der Perſer bei Iſſus ges 
fehen zu haben, zurüdfehrte. Auf der engen Küftenftrede mußte 
fich die ungeheure Zahl des Perſerheeres, zumal der Reiterei, bald 
als überflüjftg und unnüß erweifen, dagegen der macedonijche Pha— 
fang ſich defto wirffamer zeigen. Sogleich war der Entſchluß zum 
Angriff in dieſer vortheilhaften Stellung gefaßt. Nach guter 
Speifung und Ruhe brach Alerander im Dunkel der Nacht mit 
dem ganzen Heere, das kaum den 20Often Theil des Perſerheeres 
ausmachte, auf, um diefelben Pylen am Strandmege zu bejegen, 


) Itiner. Vet, Rom.; vergl. Itiner. Antonini Aug. ed. Wessel. 
p. 190. 





1798 Weft- af ien, V. Abtheilung, II. Abſchnitt. §. 46, 


zu denen er einige Bogenſchützen zur Recognoscirung voraus ges 
jendet hatte. Er erreichte fie in der Mitternacht und ließ hier fein 
Heer die übrige Zeit ruhen. Mit der Morgenröthe am 29. Octo— 
ber des Sahres 333 vor Chr. Geb. aber führte er es felbft durch 
den Engpaß, und wo diefer fih zu weiten beginnt, vertheilte er 
die beiden Flügel feines Heeres zu dem Strande hin und die Berg- 
höhen entlang, wo fih in der Ebene die ganze Schlahtordnung 
gegen den Feind entwicelte#). Darius fland an dem fteileren 
Nordufer des Pinarus und fchiekte nur eine Schaar von 30,000 
Neitern füdwärts über den Binarus gegen die vorrüdenden Mas 
cedonier, um indeß feine Perſer ungeftörter in Schlahtordnung zu 
ftellen. Hierauf entbrannte der Kanıpf, der durch die SHeftigfeit 
und Schnelle des macedonischen Phalanx von der einen Seite und 
die Uebermacht der Perſer und ihrer griechifhen Soldtruppen 
von der andern fehr blutig wurde, bis der Theil der Perſer zus 
nächft um Darius vollfommen zurücgeworfen, den König ſelbſt in 
die eiligfte Flucht jagte, dem dann das ganze übrige Heer unter 
graufamem Gemegel der Sieger eiligft nachfolgte. Kaum entfam 
Darius auf feinem Wagen in der Ebene und dann zu Pferde 
die Pinarusichluhten aufwärts durch das Gebirge des Amanus 
dem verfolgenden Alexander, dem nun das ganze Lager mit 
Beute und dem Harem mit des Darius Familie in die Hände fiel. 
Nur.ein nördlicher Paß Fonnte zur Rüdflucht dienen, wol nur 
die Binarusfchluchten aufwärts, da Aleranders Heer ſüdwärts 
im Befig aller anderen Päffe war. Wahrfcheinlich ift e8 wol der 
zweite nördlichere, aber noch unerforfcht gebliebene Paß, den ſchon 
M. T. Cicero als Präfect von Eilicien während feines dortigen 
Krieges gegen die Räuberrotten im Amanus kennen lernte, 
deren Befiegung ihm die Ehre brachte, von feinen Legionen als 
Smperator ausgerufen zu werden (er fagt in Ep. ad Familiar, 
XV. 4: Duo suut enim aditus in Ciliciam ex,Syria, quorum 
uterque parvis praesidiis propter angustias intereludi potest etc.). 
Un dem öftlihen Ausgange dieſes nördlichen Paſſes ift ed wol, 
wo der Chalif Harun el-NRafhid zu feiner Zeit die Eleine 
Feſtung, nach ihm Harunije genannt, zur Beherrfihung des Paf- 
jes im 3. 801 anlegen ließ, zu gleicher Zeit, als feine Gemahlin 


5 Droyſen, Geſch. Alexander des Großen. — 1833. ©. 158 bis 
173; 3. Rennell, Illustrat. 1816. p. 37—59; J. Macd. Kinneir, 
Journ. thr. Asia Minor. Lond. 8. "818. ‚pP a. 





Höhenzüge des Amanus. 1799 


. Hobeide am Oſteingange des Beilän-Paffes zu Bagrä, durch 
welches die Hauptftraße der Grenzmark der Araber nad) Klein-Aften 
ging, das große Karawanen-Serat erbaute, damals dag erfte 
und einzige in ganz Syrien. Harunije, in SW. von Ma- 
raſch, erhielt eiferne Thore und doppelten Wall und Graben %). 


* 


Erläuterung 2. 


Die Höhenzüge des Amanus, die Meſſungen, die orogra— 
phiſchen und geognoſtiſchen Verhältniſſe des Küſtenrevieres und 
bie dort vorwaltenden ethnographiſchen Erſcheinungen. 


Gehen wir nun zu den Einzelheiten der Oertlichkeiten dieſer 
Küſtenſtrecke über, ſo zeigt ſich vom Ras Khanzir (dem Rhosicum 
Promontorium), welchem in N.W. im Abſtande von etwa 5 Stun- 
den das cilicifche Vorgebirge Karatafh Buron (Megarsus Pro- 
montorium) gegenüberliegt, zwifchen beiden der Eingang des gro— 
Ben, in faft gleicher Breite, aber in doppelter Länge fi gegen N.O. 
tief in das Land hineinziehenden Golf von Alerandrette 
(Sinus Issieus), der Syrien von Cilicien fiheidet. Auf dem 
öftlichen Uferfaume ift er fehr dicht von dem hohen und oft fehr 
fteilen, nordwärts flreichenden Gebirgszuge der Amanusfette 
der Alten eng begrenzt (die etymologifirende Ableitung des Nas 
mens, die Steph. Byz. mit der Mythe giebt, |. oben ©. 1155) *7), 
bis dieſe nordwärts an die quer von Dft nach Welt vorüberziehende 
füdliche Gliederung der TZaurusfetten, Dſchawur- oder Ötaur- 
Dagh (d. h. Gebirge: der Ungläubigen, d. i. der Chriften), ans 
ſtößt. Der weftliche Uferfaum in Cilicien breitet fih flacher und 
weiter aus, und wird nur von niedrigen Bergzügen, den ſüdweſtlich 
freichenden Gliederungen derfelben Taurusfetten, begleitet. 

Diefer an 30 Stunden tief gegen N.O. einfeßende Golf, der 
Issicus Sinus (ö ’looızög z0Anog bei Strabo XIV, 676) von der 
einftigen Handelsftadt zu Strabo’8 Zeit, an ihrem Oſtufer 'gele- 
gen, benannt, wird ſchon von Herodot nach der am Eingange 
deffelben liegenden Phönicierfladt Myriandrog (beiXenophon, 


6) A. 9. Kremer, Beitr. a. a. O. ©. 40. 
) Steph, Byz. sub v. Amanus. 


* 


1800 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 46. 


vergl. oben, und Mvotardog oder Mwvoıardoög Dowizwv bei 
Sceylax. 40), die er aber Marianda zu nennen jcheint (6 Modiuv- 
dcd, richtiger Movgıavdovzog zöAnog, Herod. IV. 38) 8), der 
Myriandriſche Golf genannt. Später erſt kam der Name des 
Golfs von Alexandrette, der kleinen Alexandria, im Ge— 
genſatz der großen von Aegypten, auf, zur Zeit der Kreuzfahrer. 
Bon Abulfeda*) wird er der armeniſche Golf, als identiſch 
mit dem iffifchen, genannt, weil Damals die Könige Klein-Armenieng 
in Sig fein Nordende beherrfchten. Zu Ammianus Marcellinug 
Zeit wurde fogar das ganze, Syrien von Klein-Afien fcheidende 
Meer Mare Issiacum genannt (Amm. Marc. XXI. 15, 2). 
Obwol von großer Ausdehnung, hat diefer Golf doch nur 
einen einzigen Hafen, den von Alexandrette, Iscanderun 
bei Abulfeda, der au nur eine Rhede, aber eine ſehr große 
und fihere Einbucht hat, in welcher die Schiffe, felbft gegen die 
hier im Winter vorherrfehenden, fehr gefährlichen Nordoft- und 
Südoſt-Stürme (Nagnier 50) genannt), wie gegen alle anderen ge- 
Ihüst liegen Fönnen. Es giebt zwar mehrere Anfurthen an die: 
ſem Golf, wie 3. B. gegen Keſſeib, aber diefe werden nur von 
einheimifchen Booten beſucht; europäiſche Schiffe wagen es nicht, 
da anzulegen, auch haben fie dafelbft, wie etwa an anderen Anker— 
ftellen, feine Geſchäfte. Südwärts fpringt das Gap oder Ras 
Khanzir (d. h. Schweinskopf, daher Cap Hog englifher Schiffer, 
wegen feines weiten Vorſprunges) vor; es fteigt fehr hoch empor, 
und an feiner Seite das Cap Malo, deffen Annäherung wegen 
feichter Stellen jehr gefahrvoll if. Hier ift der Eingang des 
Golfs; das Kap Malo ift an feiner großen Höhe, an feiner 
Gruppe Hochwalds und an feinem von da nach dem Innern gehen: 
den gerundeten Berg am Tage gut erfennbar, aber des Nachts 
ift hier Fein Lichtfignal, um das Scheitern zu meiden, den wegen 
der flarfen, gegen das Gap Khanzir drängenden Strömungen fehwer. 
zu entgehen iftz denn beide Uferfeiten des Golfs find fo feicht, daß 
man nur durch fortwährende Sundirungen in Tiefe von 20 und” 
35 Fuß am Cap Negro vorüber glüdlich einlaufen kann. Drei 
Leuchtthürme beiNacht und bei Stürmen wären zur Sicherung 


der Einfahrt in den Hafen von Alerandrette nothwendig: einer auf. 


*2) Herod. ed. Baehr. Il. p. 354. . 
*9) Abulfedae Tab. Syr. ed. Koehler. p. 27. 
0) H. Guys, Statist du Pachalik d’Alep. p. 19. - 








* 


nie — 


— 


Höhenzüge des Amanus. 1801 


dem Gap Khanzir, ein zweiter auf Cap Malo, ein dritter auf der 
Landzunge, die zwifchen Kap Negro (Aigää) und Alerandrette -weit 
in dag Meer vorläuft. Um der Seichtigfeit an diefer Landzunge 
zu entgehen, werden die Schiffer bei Stürmen und flarfen Gtrö- 
mungen nur zu häufig gegen Weit bis Cypern, oder an die Küfte 
von Ajas (Nigää) geworfen, wo fie meift fcheitern müffen. 

Der Ort Ulerandrette befteht heutzutage, nah Guys, nur 
aus 20 bis 25 Häufern, am Ufer ftehend, wo das Schiff einlaufen 
muß und bei 10 big 12 Braſſen Tiefe guten Anfergrund findet. 
Ihm in NW. gegenüber liegt das Kap Negro auf der karama— 
nifhen Küfte, die wie eine abgerundete Infel ausfieht. Das ges 
genüberliegende Fleinafiatifche Ufer ift von dem —— ſyriſchen 
ganz verſchieden. 

Das Cap Khanzir ſcheidet hier Meer und Land in zwei 
ſüdliche und nördliche Theile; es iſt nur der ſüdweſtlichſte Vor— 
ſprung der langen Küſtenkette, die von da erſt gegen N.O., dann 
direct gegen Nord als Amanus der Alten bekannt iſt, aber bei den 
Neueren keinen gemeinſamen Namen trägt. Dſchebel Muſa 


heißt ſeine ſüdliche Vorkette oder ſein ſüdlicher Abhang gegen den 


Orontes; Tolos oder Dſchebel Keſerik ſein nördlicher Abhang 
mit feinen Gipfeln, die ſich über der antiken Stadt Rhoſus (modıs 
“Pwoös bei Strabo, röfh im Hebräifhen, |. v. a. Cap.) erheben, 
von welcher diefer füdweftliche, ganze Vorſprung des Gebirges auch 
den Namen Rhofus oder Rhosicum Prom. erhalten hat. 

Zwei Gipfel find e8, die hier am Südende des Ama- 
nus unter dem Namen Dſchebel Keferif am höchften her- 
vorragen; der öftlichfte 4,997 Fuß Par. (5,326 Zuß Engl.) und 
der mweftliche Gipfel 4,893 Fuß Bar. (5,216 Fuß Engl.) nah W. 
Ainsworths Meſſung 1), der fie bis zur Höhe von 2,791 Zuß 
Bar. (2,975 Fuß Engl.) erftieg, und die obere Pinusgrenze, 


alfo die Waldregion, big zu 2,580 Bar. (2,750 Fuß Engl.) 


ich erheben fah. R.Pococke nahm feinen fi windenden Gebirgss 
pfad weſtwärts 5?) an beiden Gipfeln vorüber. 

Weiter nordwärts zieht fih das hohe Gebirge als Gufel 
Dagh bis zu dem Beilan-Paß, wo es auch wol Beilän-> 
Kette SE wird; nordwärts des Beilän-Baffes Iegt das Ges 





. ?%) W. Ainsworth, Research. 1. c. p. 318; vergl. deſſen Notes in 
Lond. Geogr. Fun: 1838. VIII. p. 185; Ruſſegger, Reife. 1. 1. 
S. 467. >) NR. Pococke, Beſchr. er Morgen, Ueberſ. a. a. O° 
Th. II. ©. 264. 


1802 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. F. 46 


birge wieder in größer auffteigender Höhe als Akma Dagh fort, 
und reiht fich als folcher nördlich dem Dſchawur Dagh oder Tau— 
rus an, obgleich ung über diefe Strede feine genauen Beobachtun— 
gen befannt find. Nah Ainsworth foll der Beilän-Baß den 
Alma Dagh (etwa in 5,000 Fuß abfoluter Höhe) von dem nörd— 
lichern, höhern Dſchawur Dagh, der 5,000 — 6,000 Fuß hoch 
jein ſoll, jcheiden; er überträgt alfo den Namen Akma Dagh fchon 
auf den füdlichen Zug des Gufel Dagh, wie ihn Kieperts Karte 
darftelt. Uebrigens liegt der Beilan-Paß nicht in der Mitte des 
Amanuszuges, jondern unter feinem füdlichen Drittheil. Sein 
nördliches Drittheil fcheint der nördlichere Querpaß am obern Laufe 
des Pinarus (nördlicher Arm des Deli Tſchai) zu durchbrechen, 
auf dem Darius nad) Omchas (der Ebene el-Amk) zurückfloh, der 
uns aber noch unbefannt geblieben. 

W. Ainsworths Meflungen am Beilän- Pag 5) genen fols 

gende Höhen: 
| 1) Spiegel des Antiohia-Sees 300 Fuß über ‘dem Meere. 
2) Beilan-Paß, 1,486 Fuß Par. (1,584 Fuß Engl.). 
3) Ehriftlihe Kirche, in der Zone der Eichenwaldung 
(Quercus Aegilops), .2,531 Fuß Bar. (2,698 Fuß Engl.). 
4) Kurtlu, das Wolfsdorf iiber dem Steilgrunde, WERNE 
Bar. (4,068 Fuß. Engl.). 
5) Gipfel des Beilän- Berges, 4,958 Fuß Bar. (6,337 Fuß 
Engl.). 

Diefer Gebirgszug weicht i in feinem Gebirgsbau ganz ab von 
den ſüdlichen, vorherrſchend aus Kalkſtein beſtehenden Gebirgsketten 
des Libanon, mit dem er auch gar nicht zuſammenhängt, ſon— 
dern durch die Ebene el-Amk und den Querdurchſchnitt des tiefen 
untern Orontes von ihm abgeſchieden und nordwärts gerückt iſt. 
Nur mit dem Bau des maritimen Dſchebel Akra ſcheint er mehr 
Analogie in ſeiner Bildung zu haben, obwol dieſer bis jetzt nur 
noch ſehr unvollkommen bekannt geworden; doch ſo viel ſcheint ſich 
zu ergeben, daß hier plutoniſche Eruptionen Antheil an ih— 
ren Hebungen genommen haben, doch iſt die Normaldirection ſeiner 
Längenaxe zufammenfallend mit der des Libanon von S. nach N.; 
alfo aus derjelben Spaltenrichtung, wie jener hervorgehoben, jedoch) 
mit einiger Abweihung von der geraden Linie, welche man vielleicht 





EL ARTEN, Researches. p. 313; Ruſſegger, Reife. Th. J. 1. 





Gebirgsarten des Amanus, 1803 


dem dichten Daranftoß des von O. nah W. querdurchfegenden 
Taurusfpftemes zufchreiben dürfte 

Die Gipfel des Dſchawur oder Ghiaur Dagh find ausge: 
zeichnet Scharf und nadelförmig, zadig wie eine Säge, wechjelnd 
mit großen Maffen ohne befondern Ausdrud der Form mit geruns 
deten Umriffen. Der Alma Dagh hat dagegen mehr gerundete 
Derge und zwar befonders an feiner öftlichen, der Landfeite; an 
feiner weftlichen, der Seefeite, nimmt er mehr den zadigen, fleilen 
Character des Dſchawur an, wie denn der Dichebel Keferif über den 
Golf von Scanderun eben fo zadig und phantaftifch fich, wie jener, 
emporhebt. Der aus der Drontegebene ald Dſchebel Mufa auffteiz 
gende Hauptftod des Gebirges am Südende bis zum Beilän-Paß 
befteht aus cryftallinifchen und maſſigen Gefteinen mannichfaltiger 
Art, wie Talk, Chloritfihiefer, Quarzſchiefer, Euphotid und Ser- 
pentin, Glimmerfchiefer, Zeldfpath und Augitgefteinen, zum Theil 
mit trachytiſchem Character, bededt von Kalkſteinen der 
Kreidereihe und den tertiären Bildungen. Zumal find 
diefe Meberlagerungen am Südgehänge gegen das DOrontesthal und 
Suedieh vorherrichend, wo fie von Ruſſegger befonders beobach— 
tet wurden. Die nördlicheren Gebilde, der Kern des Syſtems, 
der jene auf feinem Rüden trägt, aber hier im Norden felbftändi- 
ger als im Süden des Orontes unter dieſer einförmigen Kalk— 
fteindede hervortreten und fie faft ganz von fich abfehütteln Fonnte, 
um in feiner plutonifhen Nadtheit, Wildheit, größeren Mannich- 
faltigfeit hervorzutreten, find bis jegt nur in ihren Ginzelheiten 
von W. Ainsworth aufgezählt und weiter von Ruffegger 
nad den Angaben feines Gefährten, des Adjunden BPrudner’%), 
der mit Ibrahim Paſcha die Landreije von Antiochia über Beilän, 
Alerandrette und Bajas nach Adana machte, befchrieben worden, 
da Rufjegger felbft zur See feine Expedition nach Karamaniens 
Küfte hinüber geleitete. z 

Glimmerfchiefer Fommt nur feltener da im Gebirge vor, wo 
er die Gentralmaffen der ausgedehnten Ablagerungen von Serpen- 
tin- und Diallagegefteinen bildet, und zum Theil in diefelben felbft 
übergeht. Ainsmworth will die interefjante Beobachtung gemacht 
haben, daß hier die Felsgebilde mit Thonerde-Silifaten, z. B. 
Feldſpathgeſtein, Thonfchiefer u. a., fi) vorherrfchend als Baſis 





_—— 


ER v. Ainsworth, Researches. p. 313—325; Ruſſegger, Reife. * 
©. 464-469. 


1804 Weft-Afien, V. Abtheilung. U. Abfehnitt. $. 46. 


diefer Bergfetten entwidelten, die aus Phonolit, Thonftein, Thon— 
Schiefer, Wade und Porphyren beftehen, was Ruffegger auch an 
"den Pentland» und Cheviot-Bergen in England bemerkte. Dage— 
gen bilden Felsarten mit vorherrfihenden Bittererde-Silifa- 
ten die Bafis von Ablagerungen des Euphotids, Serpenting, 
Talkſchiefers und der Diallagegefteine verfchiedener Art, und 
diefe find an der Kette des Amanus die vorherrfhenden. Unter 
den Serpentinen war eine eigenthümliche Varietät zu bemerken, 
mit porphyrähnlichem Character, und alle diefe Gefteine zeigen uns 
ter fih höchſt mannichfaltige und intereffante Veränderungen und 
Ummwandlungen, und von ihnen rühren die Gefchiebe und Geröfle 
der Thäler und Bäche her, die hinabgewälzt wurden. 

Un der Oftfeite des Amanusfußes, nördlich des Antiochia— 
Sees, treten viele bafaltifche Bildungen auf, zumal aud 
Säulenbafalte, die dort, wie am Giant Baufeway, mit ihren 
Oberflähen ganze Bflafterwege- bilden (Natural pavement of 
Columnar Basalt nad) Chesney’s Karte, ift eine Stelle am obern 
Kara Eu, nördlih von Murad Paſcha bezeichnet), und auch La— 
vaftröme>5) find hier, in mächtigen Lagen und Hügelzügen aus— 
gebreitet, wahrgenommen. Hier alfo werden Zerrainveränderungen, 
wie fie auch in den anliegenden Ebenen des Antiohia-Sees fih 
fund thun, nichts Unerwartetes fein. Anzeichen von Hebungen 
fehlen auch auf der weftlichen Seite des Amanus nidt. 

Nordweftlich des Dihebel Keferif dehnt ſich die Küftens. 
ebene von Rhoſus oder Arſus aus, die fich nördlich mit der 
don Scanderun verbindet. Jene ift durch tertiäre Ablage- 
rungen von Sandftein mit Gyps in nur liniendiden Schich— 
ten oder mächtigeren Straten und aud in Neftern und Nieren 
ausgeſchieden vorfommend, gebildet, und diefer Sandftein ift dann 
wieder mit Schuttconglomerat überdedt. 

Die Ebene von Alerandrette ift von allerjüngfter 
Entftehung und eigentlih eine fortdauernde Bildung. Es 
ift ein Stüd Land, das durch die allmälige Emportretung fandiger 
Sedimente des Meeres fortwährend anwächſt, die Bucht ausfült 
und die See zurüddrängt. Da die Bank von Dünen am Ufer 
höher liegt, als der zunächft daranftoßende Theil des innern Lan— 
des, jo haben Gewäfler der dortigen zahlreihen Quellen feinen 
“Abzug; fie häufen fich daher zu audgedehnten Sümpfen an und 


>>) Ruſſegger, Reife. I. 1. ©. 461, 466. 





Hebung der Küftenebene. 1805 


bilden jenes infernale Terrain, das die Luft von Alerandrette fo 
furchtbar verpeftet. Der fchlammige Boden diefer fumpfigen Ebene 
enthält viel Rafeneifenftein und Anodonten, nebit anderen Süßwaſ— 
fer - Mufheln. Die unterhalb liegenden Meeresgebilde von 
Sand» und Mergel-Diluvionen find durch Gräben entblößt, die 
man als Abzugscanäle gezogen hat. 

Sn diefer Gegend, fagt Ruffegger, laffe fih die allmälige 
Erhebung des Bodens ziemlich gefchichtlich nachweifen. In einer 
alten italienischen Karte, welche Ainsworth einfah, ift das alte 
Gaftell des Gottfried von Bouillon (im Süden von Scan- 
derun, ſ. auf Chesney's Karte) aus der Kreuzfahrer Zeit Dicht 
am Meere angegeben, während es jetzt eine halbe Stunde davon 
entfernt liegt. Hier it Emporhebung des Landes kaum zu 
bezweifeln, denn das Mittelländifhe Meer laßt hier Feinen andern 
Wechſel von Ebbe und Fluth wahrnehmen; mechanifches Anwachjen 
de8 Landes kann durch fie hier nicht gefördert- werden, nur durd) 
Hebung des Bodeng und Zurüdtreten: des Meeres fann dies 
ſtattfinden. 

Nördlich von Scanderun liegt die fogenannte ſyriſche 
Pforte, Pylae Syriae, Ciliciae (wi nöraı Asyouevor, OgLov 
Kılizwv te xai Svowv, Strabo XIV. 676), der Strandpaß 
mit den 2 Caftellen zu Kenophons Zeit, vom Karfus (jebt 
Kara Su oder el-Merfes, auch Merkez Su nah Ainsworth) 
durchfloffen, an deffen Südfeite die Sonaspfeiler der Schiffer (Sä— 
fal Tutän der Türken 66), d. i. Bartausreißer, weil dort oft Wer 
gelagerer Gefahr bringen). Dieſe Bylen find niedrige Hügel in 
der Nähe des Meeres, aus einem groben Kalffteinconglomerate ges 
bildet, ein Meeresdiluvium. Der Küftenweg führt heutzutage nicht 
mehr, wie zu Kenophong Zeit, durch diefen einft bedeutenden und 
verſchanzten Paß hindurch. Er ift bedeutungslos geworden, da 
man den Weg weiter oberhalb über die Anhöhe hin angelegt hat. 
Die Ebene des Karjos, oder Kerfusfluffes, der einft die ſyri— 
ſchen Thore der beiden Caſtelle befpülte, beiteht aus Alluvionen der 
jüngften Perioden. 

Die nördlicher folgende Ebene von Bajas ift bedeutend 
mehr erhoben als die bei Scanderun; fie bildet 2 Abſätze: das 


Ei Nach Kitab Menassik el- Hadji, ——— de Constantinople 
a la Mecque. p- 104, im Redasil de Voy. et Mém. etc. Paris. 
A. 1825. 


1806 Weft-Aflen. V. Abtheilung. 11. Abſchnitt. $. 46. 


gegenwärtige Nas Bajas und das Eski (d. i. das alte) Ras 
Bajas. BZwifchen der Ehene vom Kerfus und dem erftern Abſatze 
des Nas Bajas bildet ein geſchichtetes Conglomerat das Geftein 
der Küfte, aus Quarze, Jaspis- und Serpentingefchieben beftehend, 
die ein Falf»Fiefeliges Gement verbindet. Die Bänke liegen ganz 
horizontal und find durch parallelospipedifche Stüde jo getheilt, 
daß das Ganze wie ein Schachbrett ausfieht, unftreitig ein durch 
Meeresdilupien gebildetes Conglomerat. Ein ganz ähnliches Con— 
glomerat aus edigen Bruchftüden und Gefchieben von Kalkftein 
und anderen Felsarten bildet die ganze nachfolgende Ebene von 
Bajas und dem untern. Theil des Flußgebietes des Fluſſes von 
Iſſus, nämlich des Pinarus, jebt Deli Tſchai. 

-Am Borgebirge des Iſſus erhebt ſich diefes Conglomerat 
zu Hügelzügen und bildet das höher liegende Land von Köi Tſchai 
und Urfiti (Ofeler bei Niebuhr, Jüzler), d. i. am obern füdlichen 
Arm des Fluffes von Iſſus. Bei Eski Nas Bajas ift Kalk— 
breccie durch ein ſandig-kalkiges und ſchieferiges Conglomerat 
bedeckt (eine ‚ähnliche ift auch viel weiter im Süden zu Rhofug, 
dem heutigen Arfus, bemerkt, das aus Serpentin und diallagen 
Stüden in kalk-kieſeligen Cementen befteht). Alles, jagt Ruſſ— 
egger, indgefamt nur ältere oder jüngere Meeresdilupionen, die 
von Allupionen der heutigen Zeit bededt werden. 

Noch einmal wiederholt fih am Fluß Iſſus, als Grenzfluß 
Syriens und Ciliciens, die Formation der Feldfpath- und Augit- 
gefteine. Alluvialebenen trennen das Dorf Urfili (Suzler) von 
den Ruinen von Iſſus oder Nicopolig, die am Rande einer 
ſchwarzen und dDürren Reihe vulcanifher Felsmaffen 
ſtehen. Anfänglich bildet der Diftrict eine Ebene, bald hernach 
aber wird er im Norden fteinig, hügelig und erhebt fih dann in 
Maffen von bafaltifhen Mandelfteinen, Bafalten, Dole— 
riten, Baden und Trapptuff, ein entfhieden vulcani— 
ſches Terrain darftellend, | 

Sn dem Sahre 1737 ſcheint wirklich ein vulcanifhes Erup- 


tionsphänomen auf den füdlichen Höhen des Amanus über 


Kepfe und Bagras flattgefunden zu haben, denn Otter und 
N. Pocode, ohne gegenfeitig von einander zu willen, berichten 
beide gleichzeitig darüber. Dtter5”) hörte, daß 9 Stun; 
den Wegs von Sscanderun ein Berg liege, den man Arfiz Dagui 


>”) Otter, Voy. en Turquie. Paris. 8. 1748. 1 p. 79, 








> 


Weftfeite des Amanuszuges, 1807 


nannte, aus dem erft feit einigen Sahren Feuer hervor- 
brechen follte, Nah PBocode58) Tiegt ein folcher brennender Berg 
auf der Kette des Rhoſus, von dem er durch einen Engländer, der 
ihn bereifet hatte, erfuhr, daß er fehr fteil zu befteigen und feine 
Oberfläche ganz heiß ſei; aus 2 kleinen Deffnungen zur Seite fah 
derjelbe Rauch hervortreten, dem zuweilen Feuerflammen folgten. 
Seziden, die ihn hinführten, verlangten von dem Befuchenden, 
daß er ein Huhn zum Opfer fihlachten mußte; fie fehienen e8 auf 
feine Beraubung abgefehen zu haben, deshalb er fih nicht lange 
am Orte verweilen konnte. 

Folgen wir nun dem Küftenfaume der Weitfeite des Ama» 
nuszuges, da ung deffen Oftfeite, den Aufgang nad) Beilän ab» 
gerechnet, faft unbekannt geblieben, fo treten hier folgende Haupt- 
puncte hervor, über die wir jedoh auch nur fehr fragmentarifch 
unterrichtet find, weil von jeher auf diefen Grenggebieten der 
Staaten und Bölfer zwifchen Syrien und Klein-Afien zu verweilen 
zu gefahrvoll war. Daher alle Beobachtungen von jeher nur flüchs 


tig fein fonnten, etwa die kurze Zeit der Herrfchaft Ibrahim 


Paſcha's abgerechnet, welche Ainsworth, Chesney, Ruff- 
egger, Kotſchy, Eli Smith, Thomſon und Andere benußs 
ten, in welcher die Selbftändigfeit und Unabhängigkeit der Fleinen 
Reguli gebrochen war, die auf diefen Grenzfcheiden verfchiedener 
politifcher Herrſchaften, von natürlichen Gebirgsfeften und uns 
zugänglichen Afylen unterftüßt, fich ſtets als Eleine, aber wilde 
Tyrannen und Hordenhäuptlinge feitfeßen fonnten, und von Raub 
und Plünderung zu Lande, wie zu Wafler auf diefem Gebiete der 
Paffage reichlichen Unterhalt gewannen. Der Hauptdurhgang 
alles Karawanen- und Reiſeverkehrs zwifchen den Euphrat— 
ländern, Syrien und den großen Emporien durd die amanifchen, 
ſyriſchen und cilicifhen Bäffe nah Smyrna und Gonftanti- 
nopel und wieder rückwärts nad Antiohia, Damascus und Aleppo 
und zum Euphrat, fowie die Kriege der Römer gegen Berfer, Ar- 
menier, Barther, der Byzantiner gegen die Mufelmänner, der Tür: 
fen gegen ihre revoltivenden Paſchas, gab alle Sahrhunderte hin- 
durch den Friegerifchen und raubfüchtigen Gebirgsfürften diefes 
Ländergebietes einen reichen Ertrag an Beute, der fie ftarf und 
troßig genug machte, al8 Rebellen allen Gewalten der Oberherren 
zu Waſſer und zu Lande die Spiße zu bieten. Der berühmte 


— — 





) 8R. Poeocke, Beſchr. des Morgenl. Il. ©. 265. 


1808 Weft-Afien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 46. 


Seeräuberfrieg, welcher zur Zeit der Römer Republif das 
ganze Mittelländifche Meer in Gefahr brachte und Nom jelbft in 
Schreden verfebte, aber durh Bompejus glüdlich beendigt wurde, 
hatte an diefer Gebirgsfüfte Ciliciens feinen Urfprung 
genommen und fand hier an den hartnädigften Piraten auch fein 
Ende (Plutarch im Pompejus. 24—30). Dod waren darum die 
Unruhen im Gebirge Amanus nicht gedämpft, das Gebirge, das 
M. T. Cicero (Epist. ad Atticum. V. 20) einen Berg nennt: 
„Mons qui erat hostium plenus sempiternorum.‘“ Aug 
Cicero's Briefen (Cicero Epist. ad famil. XV. 4 und ad Atti- 
cum 1. c.) fehen wir, daß er als Präfeet von Eilicien vorzüglich 
die wilden Raubhorden auf dem Amanug, den er ein Waffer- 
fheidegebirge nennt (in aquarum divortio), zu bändigen hatte, 
wohin die Parther fih aus den cappadocifchen und armentfchen 
Landſchaften, wie in eine fefte Burg warfen. Cicero erflieg mit 
feinen Truppen den Amanus zur Verfolgung diefed Feindes, den 
er theils niederhauen ließ, theils in die Flucht jagte, theils in fei- 
nen Bergen einfhloß und fiegreic, belagerte, wofür er zum Impe— 
rator ausgerufen wurde. Der Amanus muß damals fehr bevölfert 
gewejen fein. Erana, fagt Cicero, fein Dorf, fondern eine 
Stadt, die Bapitale des Gebirges, ward, wie die anderen Orte, 
Smyrna und Commorin, deren Lagen uns insgefammt unbe- 


fannt geblieben, tapfer vertheidigt, dennoch aber mit 6 anderen _ | 


feften Burgen erobert und niedergebrannt. Dann lagerte Cicero 
4 Tage auf demfelben Schlachtfelde von Iſſus, wo Alexander den 
Darius befiegte, worauf er fich nicht wenig als Sieger: einbildete. 
Da er genau fein Lager „apud aras Alexandri“ bezeichnet, fo 
muß damald wol noch ein Ueberreft dieſes Denkmals (wahrſchein— 
ih in der Nähe des von Callier bemerkten Tumulus) vorhans 
den geweſen fein. Bon hier zog er (im October) nach der hoch 
und ſehr befeftigt gelegenen Gebirgsftadt Bindeniffug der 
Eleutherocilices oder der freien Cilicier, die fih rühmten, 
niemals einem Könige unterthan gewefen zu fein, und welde alle 


%. 


Flüchtlinge der Verfolgten in ihr Afyl aufnahmen, das unftreitig 


im nördlichen Amanus gegen den Taurus hinwärts gelegen gewe— 
jen. Sie erwarteten vergeblich den Beiftand der Barther; Gicero 
umzingelte fie mit Wal und Graben, legte 6 Fort um fie an 
und bedrohte fie 57 Tage lang mit allen Künften der Belagerung, 
bis das Raubneft endlich in die Gewalt feiner Truppen kam, die 
e8, wie alle auderen Raubburgen der Amanier, niederbrannten und 





Weſtſeite des Amanuszuges. 1809 


vertitgten, worauf der römiſche Imperator fich, nachdem er den 
Amaniern panifhen Schreden (Ta zavıxa) eingejagt, in feine 
Winterquartiere nach) Cappadocien zurüdzog. Hrn 

Auh Strabo, wo er am Nordende des Amanug, der ges 
gen Cilicien ftreiche, die amanifchen Päffe (Auovides nvXaı, 
Strabo XIV. 676) mit einer guten Anferftelle nordwärte 
dem Pinarus nennt (wahrfcheinlich Darius Rettungspaß aus 
der Schlacht von Iſſus gegen Oft), jagt, daß dort das Gebirge, 
weit nach dem innern Lande hineinziehend, immer von mehre- 
ten Tyrannen beherrjcht gewefen fei, zu feiner Zeit aber hätten 
die Römer den Tarfondimötug, einen Mann von ausgezeich- 
neten Eigenfchaften, wegen jeiner Tapferkeit an deren Spike ge— 
tellt und zum „Rex“ ernannt, damit er feine Herrichaft auf feine 
Erben übertrage. Wie lange aber diefe Stiftung beftanden, wiffen 
wir nicht; fie wird wol nicht lange als ein Supremat gegen ftetg 
bereitwillige und viele Empörer haben Stand ‚halten können. Die 
Priegerifche Veriode der Araber gegen die Byzantiner in Nordfyrien 
md der nachfolgenden Kreuzzüge wird diefe Berwirrungen der 
Örenzgebiete nur noch immer mehr gefteigert haben: denn eben 
hier war eg, wo die Hauptfämpfe vorfielen und wo die ftete Rü— 
kung gegen den Feind nothwendig war, was jchon an der äußer- 
en nordweftlihen Grenze Syriens gegen die Römer oder Byzans 
iner die Einrichtung der „eth-Thogur“60), d. h. der Grenz- 
mark, mit Grenzfeftungen nothwendig machte, welcher ſchon 
Iſtakhri im 10ten Jahrhundert eine fo wichtige Stelle einräumt, 
die von Malatia über Marafh, Harunije an dem Oftfuß 
des Amanus ihre Grengcaftelle erhielt und von da mit vielen 
Wechfeln über das Lokham-Gebirge (d. i. der nördliche Amanus 
der Moslemen) weiter zu verbreiten verjucht wurde, wobei es an 
nzähligen Gebirgsfämpfen nicht fehlen Ffonnte. Sie hieß, wie 
ſtakhri fagt, ſpeciel Thogur eſch-Scham, die fyrifche 
renzmark der Feſten genannt, im Gegenſatz der weiter oſt⸗ 
Arts fortjchreitenden mefopotamifchen Mark, welche jedwede 
hre eigenen Landichaften zu vertheidigen hatte. 
Die FSährhunderte hindurch dauernden Känpfe in diefer weft: 
ichen Mark zwifchen byzantinifchen Kaifern und den arabifchen 








9 Istakhri, Liber Climatum. Ueberſ. von Mordtmann. Hamburg, 
1845. ©. 33. 


Ritter Erdkunde XVII. 999y 


1810 Weft-Afien, V. Abtheilung. I. Abfehnitt, $. 46. 


Chalifen auf der Grenze von Syrien und Gilicien waren fo wech— | 


felnd, blutig und aufregend für die daran theilnehmenden Bölfer, 
daß die dortigen Gebirgsbewohner eigentlich immer in Fehde ſtan— 
den und niemals zur Ruhe Famen. Zur Zeit des Chalifen Harun 
al-Raſchid war das ganze Gebiet bis Tarfus in die Gewalt 
der Mufelmänner gefommen, denn diefer Chalif baute die Feſtun— 
gen an den Amanuspäffen, fowie er auh Adana im Fahre 
‘758 (nicht Adfenat bei Köhler, p. 134) und Tarfus zu Grenz 
feftungen machte, und eben fo wurde Maſißa (Mopfuefte)®) vom 
Chalif Abu Dijafar al-Manſur ale Grenzfeftet), alle drei 
als Bollwerk zum Schuge von Syrien, erbaut und Tarſus auch 
vom Chalif Mamun noch fo fehr verftärkt, daß fie Jahrhunderte 
hätte den Chriften Widerftand Teiften können. 

Hiezu bemerkt eine handſchriftliche Stoffe in dem Parifer Eos 
der des Abulfeda nad Reinaud, in Handſchrift ung mitgetheilt, 


welche bei Köhlers Abulfeda fehlt, daß damals eine folhe allge 
meine Begeifterung oder vielmehr ein jo Teidenfchaftlich .aufgeregter 


Fanatismug unter den dortigen Völkern zur weiteren Verbreitung 
des Islam und zur Niedermebelung der Ungläubigen (nämlich der 
Chriſten) verbreitet war, daß ed nie an Tauſenden von Kämpfern 


und Reitern fehlte, die an ihren Sammelorten (rebatts) ſtets bee 


reit waren, nad) allen Weltgegenden hin fogleich zum Gefecht aus— 


zurüden, und daß diefe von den Sultanen für ihr Märtyrthum 


und ihre Kämpfe mit reichlihem Sold, mit Geſchenken und Almo— 


fen ausgerüftet wurden, ja daß auch noch viele Fromme Mufelmänz 


ner aus ihren Gütern ihnen Kändereien, Einfünfte und Stiftungen 
aller Art fpendeten. Dennoch fagt ung Abulfeda, daß zu feiner 
Beit eben diefe genannten Städte den Mufelmännern von den are 
menifhen Chriften entriffen waren, daß Tarſus, Ayas, 
Adana und andere in den Händen der Könige von Kleine 
Armenien feien, die zu Sis herrſchten, und er bittet zu feinem 
Allah, daß fie auch bald wieder in den Befiß der gläubigen Ver— 
ehrer Mahoms zurüdkehren möchten. Diefe gläubigen Kämpfe, 
fagt der Gloffator, find nicht mehr; wohin verfehwanden fie und 
ihre Stiftungen? Abulfeda felbft zog noch mit feinem Vater 


89 Abulfeda, Geogr. Trad. de Reinaud, Mser.; 4. v. Kremer, 
Beitr. a. a. O. Bd. IIL 2. ©. 39. 64) Abulfedae Tab. Syr. 
ed. Koehler. p.133, 135. 





\ 
| 
| 


Die Grenzmarf im Amanus. 1811 


zweimal (zum erften Male im 3. 1298 nach Chr. Geb.) zu Felde 
durh die Bäffe von Marra (Pylae Amaniae) und den Paß 
von Scanderun (Pylae Ciliciae) gegen die Chriften Klein Ar- 
meniens und Sis zu Felde, wo aber nur das Land, fo weit man 
vordrang, verheert, verbrannt und die Männer niedergehauen, Die 
Weiber und Kinder als Beute vertheilt und zu Sclaven verhan- 
delt wurden. Im zweiten Feldzuge, im Sahre 1302, drang 
Abulfeda über Bagras (Pagrä) und den Beilän-PBap bis nad 
Sig jelbft vor 2). 

Der Uebergang von einem folchen Friegerifchen Leben fanatifch 
entzündeter, ganzer Völkerſchaften zu fortgefegtem Räuber- und 
Plünderleben, das unter verhaßter türfifcher Fremdherrſchaft 
noch durch den Reiz der Nebellionen gegen tyrannifche und dabei 
feige Söldlinge und ſchwächliche Paſcha-Commandos erhöht werden 
mußte und bis heute vorherrfchend blieb, ift nicht zu verwundern, 
da die günftige Lage der natürlichen Burgfeften noch durch die bes 
fändigen Intriguen und Parteiungen der ſtets gegeneinander feind- 
lich gefinnten, wechfelnden Paſchas von Cilicien oder Adana, wie 
von Haleb und Syrien genährt wurden, der Amanus aber, wie 
von jeher, jo auch heute noch das Afyl aller Räuber, Rebellen und 
abgejeßter Paſchas bleiben fonnte (f. oben ©. 1624 über Kut- 
ſchuk Ali). 

Unter ſolchen Verhältniſſen iſt es nicht zu verwundern, wenn 
im Innern der Bergzüge und Bergthäler des Amanus uns gar 
kein Ort, Beilan ausgenommen, von Bedeutung als Paſſageort 
etwa bekannt iſt, und die übrigen etwa vorhandenen nur Raubſtät— 
ten oder Ruinen jein mögen, und auch die Küftenorte nur das 
traurigfte Bild des Verfalles und der Trümmer darbieten, wo jes 
der temporaire Auffchwung immer wieder verfinfen mußte und in 
Bergeffenheit gerieth. 





x 


62) Reinaud, Géogr. d’Aboulfeda. T. I. Paris. 4. 1848. Introd. 
Bu. V: 


Dyyyy2 


* 


1812 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. H. 46. 


Erläuterung 3. | 


Die Lage der einzelnen Ortfchaften: Rhoſus (Arſus), Myrian- 
dos, Alerandrette (Iskenderun) und der Südweg zum Diche- 
bel Keferif; das Küftenmeer nordwärts mit Bajas, dem Deli 
Tſchai (Pinaros), der alten Iſſus und bis Nicopolis zur 
Nordgrenze gegen Eilicien, 


v4} Rhofus, jest Arfug 


ift die füdlichfte der uns bekannt gewordenen bebauten Stellen zur 
nächft nordwärts am gleichnamigen Borgebirge. “Pooog, die rich- 
tigfte Schreibart bei Strabo (XIV. 676) und Blinius (V. 18), 
hat von den Abfchreibern der Codices verfchiedene Veränderungen, 
wie Rhoſſos, zumal auch Arofus, erlitten, woraus dag moderne 
Arſus bei den Autoren des Mittelalters” gebräuchlich geworden, 
und öfter ift fie mit Aradog- oder Arad-Inſel verwechſelt wor= 
den ®), Kaum daß diefer Drt in neuerer Zeit einmal beſucht 
worden ift, weil Feine bequeme Straße von ihm über das dortige 
Gebirge nach Seleucia zu führen jcheint, oder vielleicht auch nur 
mit zu großer Gefahr betreten werden Fann. Nur R. Bocode 
gelang es einmal, auf ſehr befchwerlichen und wilden Gebirgepfaden 
vom Norden nach Süden über den hohen Rhoſus bis Kepfe (dem. 
obern Seleucia, f. oben S. 1247) vorzudringen. Aber ©. Ro— 
binfon%), der am 1. April 1830 das moderne Arjus erreichte 
und dort die Nacht bei einem Fteberfranfen herbergte, dann am 
folgenden Tage den befchwerlichen Gebirgspfad nach Seleucia, 
wahrjcheinlich in Folge von Bocode’s Borgange, über das Rho— 
joggebirge folgen wollte, wurde vom Scheich des Dorfes, der vom 
Paſcha von Adana abhängig war, diefer Weg verwehrt und ge= 
nöthigt umzufehren und über den Beilän-PBaß feinen Weg weiter 
nach Antiochia fortzufeßen. Er fand das Dorf Arfus ungemein 
lieblich gelegen, an beiden Ufern eines bedeutenden Gebirgsftromsg, 
der vom nahen Gebirge herabfommt, dag Dorf aus 20—30 Hüt— 
ten beftehend, die won Fellahs bewohnt werden, und wie in einem 


°3) Siehe Pompon. Mela de Situ Orbis. I. 12; Note von Tzſchucke, 
Th. u 1. ©, 420. °*) G. Robinson, Travels in Syria. Il. 
p- 285. — 








Rhoſus, jet Arfus, - 1813 


Winfel der Erde verborgen leben. Er hatte von da 5 Stunden 
bis zum Berlan- Fluß zurüdzugehen, der dann zum Beilan:Pap 
hinaufführt. 

Auch Eolonel Chesney 65) hat * Ort, dem er an 50 Erd— 
hütten giebt, beſucht und zwiſchen Mauern und Bogen umher auch 
die Reſte eines Tempels in corinthiſchem Styl bemerkt, wie auch 
Fitz James dies beſtätigte; er rechnet ihn keine 4 Stunden fern 
von Scanderun gelegen. 

W. Ainsworth66) ſagt, daß hier die Reſte eines Aquäducts 
von bedeutender Länge noch ſtehen geblieben; der Ort ſoll auch 
Kabah (Cubus) heißen. 

Rhoſus kann einſt nicht ſo ganz unbedeutend geweſen ſein; 
Plinius nennt eg eine Stadt (Oppidum Rhosus et a tergo 
Sri quae Syriae appellantur, intervallo Rhosorum montium 
et Tauri, Plin. H. N. V. 18); eben fo Strabo. Zur Zeit der 
Seleueiden hatte fie ſchon Beftand, denn als Seleucus Nicator die 
Stadt Antigonia am Drontes zerftörte und mit ihrem Schmud 
feine neue Schöpfung Antiochia verfchönerte (f. oben ©. 1158), 


brachte er die eherne Statue der dortigen Fortuna (der Tyche) 


auch dahin; aber nach deffen Tode entführte fie Demetriug, des 
Boltorfetes Sohn, nach diefer Rhoſus, wo ihr aljo wol ein Tem— 
pel errichtet ward, vielleicht derfelbe, deffen Ruinen Chesney be- 
merkte, Dabei jagt Baufanias der Damascener®”), der dieſe 
Nachricht mittheilt, dieſe Rhoſus jei von Agenors Sohn von Cilix 
in Cilicien geftiftet worden, wag auf ein hohes Alter zurüdichliegen 
laßt. Es muß dajelbft KRunftfinn geherrfcht haben, denn nad) 
Athenäussbs) find dort auch andere Statuen, wie von Harpalug 
und feiner Geliebten, von Erz errichtet gewefen und unter den 
früheren thönernen Bafen, weldhe erſt jeit Cleopatra's Zeiten 
durch goldene und filberne von den Zafeln verdrängt wurden, wa— 
ven die rhofifhen Thongefäße und Bafen unter allen die 
am fchönften mit Blumen und Farben gefhmüdteften. Nah Po— 
Iyanus, p.286, hatte Rhoſus einen Hafen, und Steph. Byz. 
nennt dafelbft einen rhofifhen Felfen (Pwoıxös ox0neAog), 


6°) Col. Chesney, Exped. for the Survey etc. London, 4. 1850. 
T. I. p. 469. °°) W. Ainsworth, Notes upon the Comp. 
Geogr. in Lond. Geogr. Journ. 1838. Vol. VII. p. 185. 

6) Pausaniae Damasceni Fragmenta, in Fragm. Histor. Graec. 
ed. C. Müllerus. Paris. IV. p.469. °°) Athen. Deipnos. VI. 
229, p. 381 u. XIII. p. 586 bei Schweigh. 


1814 Weft-Aften, V. Abtheilung. 11. Abſchnitt. $. 46. 


von dem wir jedoch nichts weiter erfahren, ale daß ihn aud 
Ptolemäus verfchieden von der Stadt Rhoſus angiebt, aber doch 
beide unter demfelben Breitengrad (35° 40’ Lat.), den letztern 
jedoch um 20 Minuten weiter weitwärts als die Stadt (diefe Tiegt 
nach ihm unter 69° 20° Long.) verlegt, woraus fi) wol ergiebt, 
daß darunter der über der Stadt emporfteigende hohe Gebirgs- 
gipfel gemeint war. 

Edriſi ift der einzige der arabifchen Autoren, welcher diejes 
Ortes noch erwähnt). Bon Suedieh nad) dem Nas el-Khanzir, 
jagt er, find 20 Milles; auf diefem Berge liegt ein fehr großes 
Klofter, auf der äußerften, nämlich jüdlichen Grenze zwiſchen Ar- 
menien und Syrien, das aber fehwer zugänglich iſt. Von ihm ge: 
langt man zur Fefte Rhoſus in 10 Miles, die an einem Fluß 
erbaut ward, der dicht unter dem Vorgebirge Khanzir vorüberfließt. 
Bon diefem zu einem andern ort, elsTebnat genannt, find 
15 Milles; dieſes beherrfcht das dortige Meer; an feinen Seiten 
werden die Binugmwälder gefällt, die man von da in das 
übrige Syrien verfhifft. . 

Diefer Weg, den Edrifi anführt, erhielt durch Pococke's 
Weberfteigung dieſes Gebirges, im Sahre 1737, einige Erläute: 
rung, als er von Scanderun füdwärts dahin feinen Weg * 
Kepſe nahm (ſ. davon unten). 


2) Myriandos, ſpäter gräciſirt Myriandros, 


nennt ſchon Scylax Caryandus p. 40 Mvgıardög Dowvixwr, 
alfo, wenn ſchon ihr Name griechifchen Urfprunges zu fein fcheint, 
eine alte Bhönicier-Stadt, vielleicht nur eine ältere von phönicifcher 
Golonie erft gehobene Stadt. Daß fie von Bhöniciern zur Zeit 
der perfifchen Herrschaft bewohnt war, und in Handelsblüthe ftand, 
bezeugt Kenophon, der mit Cyrus des Jüngerem Heere dort 
7 Zage Raſt hielt (Xenoph. de Exped. Cyri I. c.4, 6); dieſes 


Emporium, jagt er, lag Dicht. am Meere, wo damals viele Hanz' 


delsjchiffe hier am Hafen lagen; auch ein Theil der griechifchen 
Flotte anferte hier, Tehrte aber mit ihrer Beute beladen von da 
nah Griechenland zurüd. 

Auch Alerander nahm, nachdem er Iſſus, den Binarus 
und die Strandpäffe pajfirt hatte, jein Standlager bei Myrians 


6%) Edrisi bei Jaubert, II, p. 132. 


| 





Myriandos, fpäter gräciſi irt Myriandros. 1815 


dos, wo ihn aber in der Nacht das Ungewitter erreichte und der 
folgende Tag zum Aufbruch gegen Darius und die Perſer rief, 
wo er alſo nicht lange verweilen konnte (Arrian. de Exped. Alex. 
II. 6), daher wir auch von feinen Berichterftattern Feine nähere 
Nachricht von der Wichtigkeit dieſer Station erhalten haben. 
Curtius R. nennt den Ort nit einmal; Herodot Fennt ihn 
wol, denn nach ihm benennt er, wahrſcheinlich weil er damals die 
bedeutendfte Stadt am dortigen Geftade fein mochte, den ganzen 
Golf-den Myriandiniſchen (Herod. IV. 35) 7%). Auh Strabo 
(XIV. 676), Blinius (V. 18), Pomp. Mela (I. 12), Ptole- 
mäus (V. 15) und Steph. Byz., der nur den Kenophon als 
feinen Gewährsmann citirt, nennen ihn, ohne ſonſt das Geringfte 
don ihm zu erwähnen. Doch fjehen wir, daß Agathemerus, I. 
4, p- 9, der unftreitig dem viel ältern Artemidorus hierin folgt, 
zu feinen Stadienmefjungen diefe Stadt Myriandog ale 
einen wichtigen Stützpunct nennt, indem er die Länge des Um— 
fanges der bewohnten Erde vom Ganges bis nah Myrtandog 
auf 68,549 und wieder von Myriandos bis nah Gades auf 
26,820 Stadien anninımt; es muß alfo diefe von Phöniciern 
bewohnte Stadt für Schiffahrten und Karawanenmwege und 
Damit verbundene Meffungen der Diftanzen, darin zu ihrer Zeit die 
Phönicier Meifter gewefen, noch immer einige Bedeutung gehabt 
haben, nämlich etwa 100 Jahre vor Chrifti Geburt, da Artemis 
dor fchrieb. Denn Agathemerus, 300 Jahre nah Chriſti Ge- 
burt, ift ald Compilator fein Beweis für die noch blühende Eriftenz 
der Studt, die feitden ganz verichollen zu fein fcheint, daher ſchon 
Mannert jagte, daß Btolemäus der legte?!) Geograph fei, der fie 
als noch vorhanden nenne; ja ihre LZocalität felbft war gänzlich 
vergeffen. Nur Colonel EChesney glaubte einige Refte von Rui- 
nen?) an der Stelle der alten Myriandus füdweftwärts von 
Alerandrette, in S.W. der Nefte des fogenannten Caſtells und der 
Brüde Gottfried von Bouillons wieder aufgefunden zu ha- 
ben, die er in feine Karte auf eine geringe Vorhöhe gegen das 
Meer, zwei Stunden in N.O. von Arfus und fünf Biertelftunden 
in SW. von Wleeandrette eingetragen hat; aber er gefteht jelbft, 
außer einigen Weberreften von früheren Magazinen der Levantiner 


— J 

Eäendot. ed. Wesseling. I. fol. 297, Note. 

) Mannert, Geogr. der Griechen und Römer. VI. 1. ©. 378. 
”?) Col. Chesney, Exped. 1. c. I. p. 408. 


N 


1816 Weft-Aften. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 46. 


Handelsleute durchaus nichts vorgefüunden zu haben, was auf eine 
bedeutende phönicifche Handelsſtadt zu Alexanders Zeiten hätte hin— 
weiſen Fönnen, denn jelbft eine Hafenftelle fehlt gegenwärtig hier 
gänzlih. Auch von der Stadt Bomitä, welche Plinius uns 
mittelbar nah Myriandos als auf dem Berge Amanus gelegen 
nennt, ift ung feine Spur (wenn e8 nicht etwa Beilän bezeichnete, 
Andere halten e8 für die Arae Alexandri, die heutigen Sonaspfeiler) 
übrig geblieben. Der enge Küftenftrich, von Rhoſus an bis hieher 
fteigt ziemlich fteil aus dem Meere empor; feine Abhänge, jagt 
Chesney, find dünn befegt mit Turfomanen-Dörfern, deren Namen 
ung unbekannt geblieben, die Tieblich zwijchen Gruppen von Wall: 
nußbäumen, wilden Rebengehängen, Drangehainen und Gulturfels 
dern gelegen find; alles Uebrige ift Weideland für die Heerden, 
oder weiter nordwärts Moraftboden geworden. 


3) Alerandrette, Jskenderun, Scanderun, die alte 

ArsSardoesıa zur "Iooov (nab Münzen); Alerandriola, 

Alexandria Scabiofa, Alerandreta (bei Marin Sanuto, 
Liber Secret. Fidel. Crueis. p. 244). 


Alerander trug bei Iſſus am Pinarus den großen Sieg 
über die Perſermonarchie davon (Ende October des Jahres 333 
vor Ehrifto), eben da, wo jpäterhin in diefer Stadt feines Sieges 
Gedächtniß fih erhalten joltee Aber weder Arrian noch Cur— 
tius haben ihrer Gründung erwähnt, und felbft Eirero fpricht 
an der genannten Stelle (Castra in radicihus Amani habuimus 
apud Aras Alexandri; Epist. ad famil. XV. 4) nur von den 
Altären des Alerander, wo er fein Lager aufgefchlagen, und 
noch von feiner Stadt. Drei Altäre aber waren e8, die Aleranz 
der auf dem Siegesfelde, nachdem die Erfihlagenen chrenvoll ber 
graben waren, am Pinarus-Fluſſe dem Zeus, dem Herakles 
und der Minerva errichten ließ (Curtius R. II. 33). Dennod) 
jagt Skymnos entfchieden, daß Alexander M. die Alerandria 
am Issicus Sinus habe erbauen laffen (tiv 7’ AAsSavdgov nb. 
kw zo Mazedovı »tıoseioov, Scymn. Chii Fragm. 187, ed. 
Oxon. T. 1. p.54); daher e8 am wahrfheinlichften, daß die Er— 
bauung fpäterhin 73) durch Alerander von Babylon aus befohlen 
ward, oder vielleicht auch ſchon früher von dem Hafen der Alexan— 


\ 


>) Droyfen, Städtegründungen Alexanders. 1843. ©.1 .. 


Alerandrette, Iskenderun. 1817 


dria in Aegypten, der den Verkehr des Drients auf dem ſüdlichen 
Wafferwege leiten jollte, wie diefe Iſſiſche Alexandria unter 
günftigeren Umftänden den Verkehr des Orients auf dem nörd— 
lihen Landwege ebenfalls nad dem Dceident hätte leiten Fön- 
nen; gewiß ein großer Gedanke eines Bermittlers zwifchen Orient 
und Decident würdig! Und wenn er auc nicht vollftändig realifirt 
‚ wurde, weil die Seleueiden lieber Seleucia und Antiochia zu 
diefen Zielpuncten machten, und alfo von obigem Grundplane abs 
wichen, jo ift doch von Zeit zu Zeit immer wieder der urfprüng- 
liche Plan Aleranders auch hier zur theilweifen Ausführung unter 
den verjchiedenen Phaſen politifcher Conjuncturen verfucht worden. 

Steph. Byz. führt diefe Stadt als die achte unter den Ale— 
randriaftädten auf, und nennt fie zur Unterfcheidung von den an— 
deren ArsSavdosıa Kikızios. 3. Malalas (in Chronogr. XII. 
ed. L. Dindorfii. p. 297) nennt fie ſchon Aresardgsıav ayv zu- 
xo0v, d. i. Alerandriola, von der er fagt, daß fie zur Zeit des 
Krieges Kaifer Balerians bei dem Ueberfalle Sapors durch die 
- Saracenen jamt den Städten Rhoſus, Anazarba, Aega, Nicopo- 
lis und ganz Eilicien durch Feuer und Schwert verheert worden 
ſei. Es trat alfo eine Zeit ein, in welcher, die Alexandria zara 
’Iooov, am Iſſus zerſtört war; ob die fpäter hervortretende 
Alerandriola, oder Alerandreta, oder Alexandria minor, wie fie 
ftets bei den Kreuzfahrern 79 hefßt, die Iskenderun der Ara- 
ber 75) an derjelben Stelle wieder aufgebaut wurde, wo die alte 
Alerandria am Iſſus geitanden hatte, ift mehr als zweifelhaft; denn 
fie liegt wenigftens 3 bis 4 Stunden ſüdlicher als die Mündung 
des Deli Tſchai, der doch als Pinarus- und auch als Iſſus-Fluß 
allgemein anerkannt wird. Ihre Erbauung wird von den arabifchen 
Autoren übereinſtimmend dem Enfel des Chalifen Harun al-Raſchid 
im Iter Sahrhundert zugefchrieben; jettdem hat fie die Diminutiv- 
form erhalten, und ift nie wieder die Rede, daß fie am Iſſus liege, 

Nicht nur das Itiner. Hierosol. (aus dem Aten Sahrhundert) 
gab der damaligen Alerandria den Beinamen Kabiofa 76), was 
man in scabiosa verwandeln wollte, weil Herodian (III. 4) fagte, 


) Albert. Aquens. Hist. Lib. II. c. 26, fol. 224, Willerm. Tyr. 
Hist. Lib. II. c. 25, fol. 680, in Gesta Dei per Francos. T. 1. 
U.; Marin; Sanut., Liber Fidel. eruc, ebendaſ. T. Ill. p. 244. 
) Abulfedae Tab. Syr. ed. Koehler. p. 153, Note 258. 
*) Vetera Rom. Itiner. ed. P. Wesseling. Amstelod. 4. 1735. 
p- 580, Note. 


1818 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 46. 


daß fie auf einer Anhöhe gelegen war, wo eine eherne Statue ih— 
res Stifter geftanden, und weil dies mit der Alexandria mon- 
tuosa des J. Balerianus ftimme; aber auch dag Chronic. Paschale 
(erft aus dem 10ten Jahrhundert) nennt fie als vierte”) von 
Alexander gegründete Stadt AreSavdosıovr rnv Kaßiwoav, wobei 
Ihon bemerft if, daß daraus die faliche Lesart bei Malalas 
(p. 397: Ar. nv Kaußvdoov für Kaßloon) zu berichtigen fein 
wird, weil fie da als das Aſyl angeführt wird, in melches der 
Comes Orientis während eines Aufftandes in Antiochia zur Zeit 
Kaifer Anaftafius geflohen fei. Wir vermuthen vielmehr, daß fie 
diefen befchinipfenden Beinamen erft nach) ihrer Verlegung von den 
Hügeln in die fumpfigere Küftenebene ihrer ungefunden Lage ver- 
danfte, eben fo wie die Laodicea scabiosa (f. oben S. 998). 

Im 10ten Sahrhundert war diefe Stadt, welche Sftafhri ”®) 
Iskenderun nennt, eine Feftung der griechiſchen Byzanti- 
ner geworden, an Meere Rum, der Römer, obwol damals fehon 
die Küfte des gegenüberliegenden Giliciens mit Tarjus und Soli 
von den Mufelmännern erobert war: denn hier führt derfelbe Au— 
tor in S.W. von Soli (Pompejopolis) die Küftenftation Lamis 
(jetzt Lamos) an, welche zur Auswechfelung und Loskaufung 
der Gefangenen aus den fortdauernden Gefechten der Chrifteh 
und Mufelmänner beftinmt war. Lamis, jagt er, liege 1 Station 
von Falamia; die Moslemen kamen daher zu Lande, die Römer zu 
Schiffe zur Auswechfelung, die in den Jahren 805, 845 und von 
da bis zum Fahre 946 flattfand. Diefe genannte Iskenderun 
war nur eine Feine Zeftung, aber von Balmenmwäldern umge 
ben. Die Erbauung diefes feften Schloffes wird von arabifchen 
Hiftorikern auch der Gemahlin Harun al-Raſchids zugefchrieben, 
welche auch das erfte Karawanenferai Karamurt zum Beilän - PBaß 
erbaute 79), zu gleicher Zeit, als ihr Gemahl, ‚der Chalif Harun, 
die Feſte Harunije am nördlichen Amanug-Paffe erbaut zu haben 
Scheint. R 

Daffelbe wiederholen Ebn Haufal und Epdrifi0), der 
noch die Fruchtbarkeit der angebauten Felder um den Ort rühmt. 
Aber Abulfeda fcheint dies zu läugnen; er führt zwar einen 


9) Chronicon Paschale ed. L. Dindortii. Bonn. Vol. I. p. 321. 
’®) Istakhri, Liber Climatum, bei Mordtmann. ©. 38, 42, 150. 
”) 4. v. Kremer, Beitr. a. a... ©.40 m 4. - 

30) Edrisi bei Jaubert. II. p. 132. 





Alexandrette, Iskenderun. 1819 


früheren Erbauer diejes Ortes am Meere, den er Bab Skan— 
derunet nennt, an, welcher unter dem Chalifat al-Watſchik, 
d. i. Batef, ein Enkel Harun al-Raſchids im 9ten Jahrhundert, 
denjelben gegründet haben follte, fügt aber hinzu), daß es gar 
fein Ort fei, fondern nur ein Derbend, d. i. ein enger Paß, 
zwifchen den Bergen, der auf der Straße nad Sys und feine 
Tagereife fern von Bagrä liege. Da Abulfeda diefen Weg 
feibft zweimal zurücgelegt hatte in feinem Feldzuge gegen Sys, 
jo mag damald die etwa nocd vorhanden geweſene Ortslage ſchon 
wieder gänzlich zerftört gewefen fein. Aus Bohaddins Leben 
Sultan Saladin ergiebt es fich, daß die Franken zu wiederholten 
Malen diefen offenen Ort, der alſo ohne Verſchanzung war, durd) 
leichte Scharmüßel in Befig zu nehmen pflegten, daß fie aber ins 
nerhalb der dortigen Berg- und Küftenpäffe gegen die räirberifchen 
und mörderifchen Bevölferungen, welche die ‘Bilgerfchaaren bei ih— 
rem Durchzuge fortwährend zu vernichten fuchten, auf das Furcht: 
barfte mit Feuer und Schwert haufeten, und faft alle ihre Wohn- 
fie und vielen Burgen verheerten, wie fich dies aus den angeführ- 
ten Berichten des Alb. Aquenfis, des Willermus von Tyrus und 
Anderer hinreichend ergiebt. 

Als der Pilger Willebrand von Oldenburg aus Hil— 
desheim, im Jahre 1211, hindurchzog und nad fehr bejchwer- 
lihem Weg durch die cilicifche Ebene die Stadt, welche man ihm 
Alerandrette nannte, erreichte, die einft ummauert gewejen, fand 
er fie am Ufer des Meeres in Trümmern liegen; er hörte dag 
Mährchen, der große Alexander habe diefen Ort für feinen gelieb- 
ten Bucephalus, der dort erfranft jei, in einem Tage erbaut; auch 
lägen umher jchöne Weidepläße, die zu deffen Erquidung hätten 
dienen können; ein Mährchen, das feitdem öfter von den Einges 
borenen wiederholt worden. 

Sm Sahre 1625 am 27. Auguft fand PB. della Balle8%) bei 
jeinem Durchzug durch diefen Hafen von Alerandrette einen venes 
tianiſchen Unter-Conſul und einen franzöfifchen Bice-Gonful in Ge— 
Ihäften ihrer Handelshäufer in Aleppo in Thätigfeit. Es feheint, 
dag nur 34 Jahre83) zuvor die erften Handelsgefchäfte von Eu- 


°') Abulfedae Tab. Syr. p. 131; vgl. Index Geogr. in Schultens, 
Vita Saladini s. v. und Alfrag. Elementa Astron. p. 271. 

°°) ®B. della Balle, Reife a. a. DO. bei Wieverhold. Genf, 1674. IV. 
S. 199, 82) 9. v. Kremer, Beitr. a. a. O. S. 41. 


1820 Weft-Afien. V. Abtheilung. I. Abfchnitt. $. 46, 


ropdern dort etablirt wurden, und zuvor fihon die Gegend der 
Ungefundheit wegen verlaffen war. Im Jahre 1591 gaben fid 
die Handelsleute in Haleb Mühe, ihre Handelsfhiffe von 
Tripolis, wohin fie früher gingen, aber zur Zeit der Türken— 
herrfchaft unter Sultan Murad I. noch vor Emir Fachredding 
Handelsbegünftigungen ſehr gedrückt waren, nach Alerandrette zu 
ziehen, was ihnen auch durch Beftechungen und Geldgefchenfe an 
die Hohe Pforte gelang, feitdem erft der directe Verkehr von dort 
aus mit Haleb beginnen Fonnte. Damals erft wurde Iskenderun 
der Hafenort von Haleb. | 

Der Chevalier Dtter, der im Jahre 1737 mit einer türfifchen - 
Geſandtſchaft an Schach Nadir den Ort Ssfenderun, den man 
nun fchon allgemein auch bei Chriften unter dem Namen Aleran- 
drette®*) zu nennen gewohnt war, bejuchte, erreichte ihn von 
Bajas, vom Norden herfommend, am Meeresufer in 4 Stunden 
Wegs; er mußte alfo ſeit Abulfeda’s Zeit wieder aufgebaut fein; 
er führt denjelben jüngern Ziederaufbau der Stadt. unter demfelben 
Chalifate Vatſchik oder Vaſiks, auch Vaifif, was auch das Didi- 
hannüma beftätigt 5), auf, von dem gefagt wurde, daß er zuvor 
an der von ihm erbauten Stelle feine Stadt, fein Dorf vorge 
funden habe. Alfo wäre e8 wol möglich, daß die heutige Alexan— 
drette gar nicht an derjelben Stelle, wie die alte Alexandria, lag, 
was auch PBocode’s Anfidht war. Oder follte der Zufag zu 
Alexandria, zarte "Iooov, nit den Fluß Iſſus, fondern nur den 
Toouxòoc zöAnog bezeichnet haben? Dtter fagt, e8 fei weder eine 
Stadt, noch ein Dorf, fondern. beftehe aus einzelnen jchlechten Ge- 
bäuden der Vice-Conſuln, die hier ihren Aufenthalt nehmen, aber 
nur auf Furze Zeit, weil der längere durch die böfen Fieber zu. 
gefährlich fe. Ein franzöſiſcher Vice-Conſul ehrte den 
Durchgang der türfifchen Geſandtſchaft durch Aufhiffung feiner 
Flagge und der dort ftationirten franzöſiſchen Schiffe; die 
Vice-Conſuln von Holland und England folgten feinem 
Beijpiele, woraus fich ergiebt, daß in jener Zeit der Waarenzug 
nach Aleppo dafelbft im Gange fein mußte. 

Dies beftätigt R. Pococke 8), der im Herbſt deſſelben — 


°*) Voy. en Turquie et en Perse (1734—1743) etc. par M. Otter 1 
de l’Acad&mie Roy. etc. T. J. Paris. 8. 1748. p. 77—79. 

) .Gihan Numa, Geographia Orientis ex Tureico etc. M. Nor- 
berg. P. II. p. 347. 56) N. Pococke, Beſchr. des Morgenl. II. 
©. 259. BR | 








Alexandrette, Iskenderun. 1812 


eine Nacht in Scanderun zubrachte, doch nicht in dem Drte jelbit, 
weil dies für zu gefährlich gehalten wurde, fondern auf einen 
Schiffe, das im Hafen lag, auf welchen die verpeftete Fieberluft 
feinen nachtheiligen Einfluß ausüben fol, welche die Landbewohner 
dort ftets ermattet, gallfüchtig macht und ihnen den baldigen Tod 
bringt; die Fremdlinge aber mit heftigem, meift tödtlichem Fieber 
überfällt, vor dem fich die dortigen europätjchen Agenten nur das 
durch ſchützen, daß fie ihre Nächte ftetS auf dem gefunden, nahen 
Beilän-Gebirge zubrigen. 

Keine Biertelftunde von dem Hafenorte, hoch Pococke, ent 
fpringe der Jofephsbrunnen (auf Chesney’s Karte Jakobs— 
brunnen genannt) mit jehr gutem Waſſer, deffen Ablauf durch 
den Ort zum Meere hinabfliept. 

Sn früheren Zeiten, fagte man, foll die Umgebung des Ortes 
troden, gut angebaut und jehr gelund zu bewohnen gewefen fein, 
was auch noch Edrifi beftätigt 87); durch die vielen Truppenfen- 
dungen der türfifchen Sultane in ihren Kriegen nad) Syrien aber, 
die hier ſchlecht gewirthichaftet, der Drt fehr heruntergefommen fein, 
der damals nur nod den Handelsfactoreien der Aleppiner feine 
Nahrung und feinen Unterhalt verdankte. Das feftungsartige, im- 
Achte aus Auaderfteinen gut aufgebaute Gaftell, dag 10 Minus 
ten im Süden von Sfanderun liegt, und zwar in Ruinen, aber 
doch nach allen Seiten mit Mauerthürmen vertheidigt war, follte 
zur Zeit der Herrfchaft der ägyptiſchen Mameluden-Sultane zur 
Abwehrung der Landung türfiicher Truppen vor der Eroberung 
Syriens durch die Ottomanen (im Jahr 1517, f. oben ©. 1373) 
erbaut fein; man nannte e8 Gaftell Scanderbeg, daffelbe, was 
in S.W. des Hafens auf Chesney’s Karte als das Caſtell 
_ Gottfried von Bouillons eingetragen if. Auch ftehe nod) 
ein anderer, vierediger Quaderthurm dort, fagte Bocode, der 
aber durch den Moraft, der ihn von allen Seiten umgebe, ganz 
unzugängig geworden fei. 
| Die Zweifel, die ſchon Bocode ausfpradh, die heutige Ale- 
tandrette oder Scanderun für die alte AleSavdoın 7 zara "Iooor, 
wie fie auf Münzen und bei Ptolemäus (V. 15, 137) heißt, 
als die bei Iſſus am Pinarus, wo Gicero bei den Altären Ale- 
randers campirte und allen Verhältniffen nah das Schlachtfeld zu 
liegen fcheint, dem fie zu Ehren erbaut fein follte, zu halten, laffen 


°7) Edrisi bei Jaubert, II, p. 132. 


1822 Weft-Aften. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 46. 


ih wol vollftändig nur erft nad genauen Bermeffungen diefer den 
verändernden Naturgewalten fo fehr unterworfenen Gegenden und 
nad gemachten Ausgrabungen von feftitehenden Denfmalen ermit- 
teln, für die bis heute noch gar nichts gefchehen ift. Der heutige 
natürlihe Hafen ®), ohne alle Kunft verbeffert, ficher für jede 
Anzahl und Größe an Schiffen, aber ohne Werfte, ohne Kayen, 
ohne Landungsort für die Waaren ift gegen die frühere Zeit der 
macedonifchen Alerandria offenbar viel weiter ſüdwärts gerüdt, 
und könnte wol für den Neubau des Ibn Abi Dawud Afadita 
unter dem Chalifat des Vaſiki, den die orientalifhen Autoren ein- 
ſtimmig als Erbauer anführen, gelten, auf den nur der ruhmvollere 
Name einer nördlicheren Alerandria oder einer Nicopolig übertra- 
gen werden mochte. 


4) R. Pococke's Wanderung von Scanderun ſüdwärts 


über dag Gebirge Rhofus (Dihebel Keferif) bis Kepie 


(Seleucic), im Sept. 1737. 


N. Bocode verließ Scanderun am 27. September 1737, 
und ift der einzige Reifende, der ung eine vollffändige, in vier 
Tagen zurücgelegte Neiferoute von da direct: an dem fo wenig 
befannten Geftade entlang und über dag Südende des Amanus, 
nämlich über die Kette des Rhoſus his Kepfe zur alten Seleu- 
cta hinterlaffen hat, eine Route, die feitdem von feinem beobadhten- 
den europäifchen Wanderer wiederholt worden ift, daher, jo unvoll— 
fommen fie auch bei völliger Drientirungslofigfeit auf der Karte 
genannt werden muß und mit manchen anderen Daten nicht über- 
einzuftimmen ſcheint, faft lauter üunbefannt gebliebene Namen ent: 
hält, fie doch zur genaueren Erforfhung fpäterer Reifenden bier 
vollftändig mitzutheilen fein wird, zumal da fie auch zu Edriſi's 
früherer Angabe einige intereffante Beftätigungen eines reichern 
Anbaues und ftärferer Belebung jenes Gebirgszuges enthält, als 
demfelben gewöhnlich zugefchrieben zu werden pflegt, weil er in 
neueren Zeiten durch feine raubjüchtigen Beherrſcher völig unzu— 
gänglich geblieben war ®). 


= .Dr. Bowring, Report, l. c. p. 5l. 
2) R. Pococke, Befchr. des Morgenl. II. ©. 260—265. 








Pococke's Weg über das Rhoſus-Gebirge. 1823 


Erſter Tag, den 27. September 1737. Von Scanderun 
bis zu einem Turkomanen-Dorfe. 


Von Scanderun, am Caſtell Scanderbeg und am Meeresufer 
entlang, 3 Mil. Engl. bis zum untern Laufe des Fluſſes von Bei— 
län, an dem einige Mauertrümmer von Ziegelſteinen mit ſehr dickem 
Mörtel, die ein Bad geweſen zu fein ſchienen. In 3 Stunden 
immer am Ufer hin zum Bergftrome Schengan, dann über eine 
Meine Anhöhe (wahrfcheintich diefelbe, die Chesney’s Karte als 
Lage von Myriandos bezeichnet) jenfeit derfelben zu einem zwei— 
ten Küftenftrom, Agalicpur, über Anhöhen zu einer Ebene, in der noch 
eine halbe Stunde weiter der Küftenftrom Farftalic, wo ein Aga. 
mit feinem Raubgefindel die Gegend unficher machte. Ihm auszu- 
weichen, ritt Bocode dicht am Meere hin auf jehr ſchlechtem Pfade, 
wandte ſich nach einer Stunde wieder mehr oftwärts und erreichte 
dann am Dulgehan- Bade eine jehr fehöne Ebene, die mit Ahorn 
und großen Erlen eingefaßt war; hier, hielt er dafür, müffe My— 
riandos geftanden haben, da fie, nah Ptolemäus Angabe, 
20 Minuten füdlih von Alerandria, aber 10 Minuten nördlich von 
Rhofus Liege. An einem diefer 3 füdlichen Bäche fchien ihm ent- 
fchieden die alte Myriandos gelegen zu haben, von der ihm 
jedoch nicht die geringfte Spur vorgefommen. 

Eine franzöfifhe Lieue, alfo eine gute Stunde weiter füdwärtg 
des Dulgehan-Fluffes beginnt eine große Ebene, 3 engl. Mit. breit 
- un 10 lang, welche ſüdwärts vom Berge Dſchebel Totofe (Tolog 
auf Kieperts Karte) begrenzt wird, der weftwärts in das Gap 
Hog (Khanzir) auslaufez diefe Ebene erſchien ihm als die Lage der 
alten Rhoſus, woſelbſt jetzt Arſus, von wo_er oftwärts hinter 
einigen niederen Hügeln noch eine andere Fleine Ebene erblickte. 
Nach drei Viertelftunden von da durchfeßte er einen Bergftrom, 
in einer halben Stunde über einen zweiten, und nach einer guten 
halben Stunde erreichte er ein TZurfomanen-Dorf, deffen Na- 
men er nicht nennt. Es liegt ungemein fieblich zwifchen Gärten 
von Maulbeer- und Feigenbäumen, die von traubenreichen Reben: 
gehängen umranft werden. "Auf einer türkiſchen Grabftätte Tiegen 
viele zerbrochene Säulen; der Ort ſchien einft ſehr wohlhabend ge- 
weien zu fein, und follte dur den Drud feiner Agas erft verz, 
armt fein, Ein herbftlicher Gewitterguß, Donner und Blig er- 
reichte ihn hier, wie Alexander einft zu Myriandos. 


/ 


1824 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 46, 


Zweiter Tag. 38. Sept. Vom Turfomanen-Dorfe zur 
Nachtherberge unter einem Baum. 


Es ging am Morgen über einen BahBoilu, nad) 1 Stunde 
über viele Negenbäche, die hier am Hochgebirge ſehr zahlreich find, 
zum arabifhen Dorfe Alhope; dann im Welt des Gebirgszu- 
ges zu einem Kleinen Dorfe am Fuß niedriger Vorberge, von wo 
man eines Wegweifers über die Bergkette felbft bedurfte. Da 
wurde das Dorf Eimerafeiy erreicht, wo die freundlichen Bauern 
dem Naftenden Brot und Milh zur Erquidung reihten. Bon hier 
führten zwei Wegweifer zum Berg Totoſe; ein fehr angenehmer 
Sleden in einem Bergamphitheater wurde erreicht, darin die ſchön— 
fien Drangen, Limonen, Pfirſiche, Granatäpfel in großer 
Fülle gezogen wurden; der Fernblid über das Meer fiel in dag 
sgegenüberliegende Gaftell Ajas, auf Tarſus und nordwärts auf 
den hohen Taurus, füdwärts auf das Karataſch Burun, das Vor— 
gebirg Megarſus mit dem alten Mallus. Die Dorfbewohner 
bewirtheten ſehr höflich ihre Gäfte mit Granatäpfeln, mit Weizen- 
brot, Fleifh und Kürbisfpeifen. Nach einem Regen wurde der 
Weg weiter fortgefeßt und unter einem ſchützenden Baum die Nacht 
über dag Lager genommen. 


Dritter Tag, 29. Sept. Marfh zu einem Armeniers 
Dorfe. 


Bon hier begann das fteilere Bergfteigen an a. Waflers 
quelle vorüber über fehr fteile Wege zum Gipfel eines Berges, 
iiber dem weiter weftlich noch fteilere und höhere Gipfel emporrags 
ten, ein fehönes, grünes. Thal ſich aber in die Tiefe hinabſenkt; 
wol der Hauptpaß des Gebirgszugeds. Auf der Höhe zeigte fich 
ein Schönes, grünes Feld mit Lorbeerwald und Eichenbäumen 
oder Taxus bewachſen; leßterer ganz dem in England fo verbrei- 
teten gleih; au Buhsbaum und Weißbuchen (Carpinus 
betulus L.) giebt e8 in Menge. Diefer Lorbeerwald war der 
einzige wilde, den Pococke auf feiner ganzen Reife getroffen, die 
orbeerhaine zu Daphne bei Antiochia fah er fpäter (vergl. oben 
S. 1131 auf dem Mons Casius und ©. 1200). J 

Man ſtieg von dieſen ſchönen, waldigen Höhen nun — 
gegen Süd hinab in ein Thal, das man 2 Stunden weit bis zum 
Oterjoie verfolgte. Bon da nach einer Stunde weiter flieg man 


— 





Pococke's Weg über das Nhofus-Gebirge, 1825 


drei Biertelftunden bergan, fam an ein paar unwirthbaren Wohnun- 
gen vorüber, deren Eintritt verfagt wurde, rüdte dann nach einer 
Stunde quer dur ein Thal zu einigen Häufern vor, die, ganz 
niedrig an die Bergjeite gelehnt, wahrfcheinlich Häufer eines armes 
nifchen Dorfes waren (j. oben ©. 1140), auf deren Dach man 
fein Lager nahm. 


Bierter Tagemarſch, den 30. Sept. Nach Kepſe. 


Drei Stunden ſehr beſchwerlichen Weges ging es an dem 
Südabfalle des Gebirges (offenbar des Dſchebel Muſa) hinab, wo 
nan zu einer Stelle mit ungemein dicken Mauern, vielleicht einer 
ilten Verſchanzungslinie des Gebirges, Fam; denn hier lag eine 
Kirche in Ruinen, die man Motias (ob Mathias?) nannte, 
Dann folgten zur linken Hand den Weg entlang 3 armeniſche 
Ortſchaften, die erſte Alchaphah genannt, worauf man das 
jroße, zerſtörte Klofter Gebur mit dem Neft einer Kirche paſ— 
irte, davon ſchon Edrifi Kenntniß hatte (vergl, oben ©. 1184). 
Nach einer Stunde erreichte man dag zweite armenifche Dorf, Jo— 
telac, mit einer noch beftehenden Kirche, deren Borftände Cajas, 
). 1. Abgeordnete, genannt wurden. Sie wurden aber von türs 
iſchen Agas eingefegt, und die fleißige Gemeinde, wenn fie fih 
Büter erworben hatte, diefer immer wieder von ihren Oberen bes 
aubt. Durch verfchiedene Betten von Winterftrömen, die von 
teilhöhen zu beiden Seiten von den Bergen wild herabfchießen, 
nd immer weftwärts fich wendend, wo man ihm in der Ferne 
inen rauchenden Berg zeigte, an dem ein paar Löcher au 
feuer ausmwerfen follten (j. oben S. 1156), ward von Pococke 
dlich das dritte armenifche Dorf, Kepfe (oder Kaboufi, aud 
habiſſa, |. oben ©. 1269), in den Ruinen der-obern Stadt, 
er alten Seleucia, gelegen, erreicht. 













) Das Küftengebiet nordwärtg Alerandrette mit Bas 
8, dem Deli Tſchai (Pinaros) und der Lage der alten 
Iſſus bis zur Nordgrenze Syriens gegen Gilicien. 


Bon dem genannten fohmalen Küftenftreif Landes, der ſüdwärts 
m Alerandrette bis zum Gap Khanzir zieht, fagte Chesney, 
7 dieſen Theil feiner Karte ), ohne auf Bocode’s Angaben 





| °) L. Col. Chesney, Exped. 1. c. I. p. 469. 
‚Ritter Erdkunde XVII. 33333 


1826 Weft-Aften, V. Abtheilung. I1. Abſchnitt. $..46. 


Rückſicht zu nehmen, ziemlich Teer gelaffen, nur, daß die weftlichen 
Bergabhänge reich bewaldet, und an den Orten Karaghatſch, Arjug 
(Rhofus) und dem Dorfe Karoufein vorüberziehend, daß fie im 
Allgemeinen von türfifchen und griechifchen Bauern nur dünn bevöl: 
fert feien, die weniger von der Malaria der nördlicheren Küſte zu lei— 
den hätten. Gin Gleiches gilt von den Bewohnern des hochgele 
genen Beilän-Dorfes auf der Paßhöhe, das fogar zu eine 
Gefundheitsftation fich eignet, und deshalb in friedlichen Zeiten 
gar oft von Aleppinern zum Sommeraufenthalt benußt wurde 
Refte einer Brüde, eines Aquäductes und einer römiſchel 
Kunftfiraße beweifen, daß auch zur Nömerzeit hier größere Ci 
vilifation herrfchte, als in der Gegenwart. Einft war Beilä 
berühmt durch feine ISnduftrie, zumal durch feine Goldftidereie 
und Funftreihen Sattlerarbeiten; jeßt zählt e8, nah Ches 
ney, nur noch 70 meift ruinirte Häufer, Die, an beiden Seite 
der vom Beilänftrom durchrauſchten Bergfchlucht gelegen, durch’ ein 
Brüde mit einander verbunden werden. Der Aga von Beilän i 
gewöhnlich fehr independent von beiden Paſchaliks, ihm zur Wefl 
und Oftfeite, oft in Rebellion gegen fie und die Pforte, ald Mei 
fter des Hauptpaffes zwifchen Aleppo und Damascus mit Konftar 
tinopel ein hemmendes Princip für jeden Verkehr, ein Erpreffeh 
drückender Zölle oder Anführer feiner Plünder- und NRäuberhorde 
unter dem Schein eines obrigfeitlichen Anfehens. Daher auch d 
Europäer Handel und Berfehr nur zu oft dur ihn auch in Al 
randrette bedroht und nicht jelten ihre Agenten oder Conſuln um 
GSefhäftsträger im Hafenorte und auf dem Wege dahin überfalle 
und gefangen genommen wurden, um große Löfegelder von ihnef 
zu erpreffen und dergleichen mehr. Im Fahre 1802 beftand Ald— 
gandrette nad Colonel Squire?!) nur aus wenigen Häufert 
ein paar Frangofen und ein Staliener bejorgten noch die geringel 
Handelsgefhäfte der Aleppiner. Die wenigen Menfchen dafelbl 
hatten eine fieche Farbe: denn die excejfive Hiße des Ortes w 
jelten durch Fühlere Seewinde gemildert und die Moräfte erwedif 
jeden Sommer die bösartigften Fieber. - Die Sümpfe, ſagte my 
erweiterten fich immer mehr; 100 Sahre zuvor habe das Meer ei 
Mile mehr landeinwärts geftanden, und an den Ruinen eines vie 
feitigen Steinbaues ſah man-noch Eifenringe, am welchen ti 
Iandein einft die Heinen Schiffe mit Tauen befeftigt wurden. Ei 
































°%) Col. Squire, bei Walpole, Mem. p. 351, 329. 


Moraftumgebung von Alexandrette. 1827 


der Kaufleute verficherte, daß in der Zeit von 10 Jahren das Meer 
fih jo weit zurücgezogen habe, al8 der Ort, wo man jebt das 
Magazin ftehen fah. Den Hafen erflärt Squire für einen der 
Ihönften der Welt, der Ort könne auf nahen Hügeln erbaut werden, 
wo er vollfommen gefund Liegen würde. Zu der natürlichen Peſt 
der Malaria komme noch der raubfüchtige Gebirgsfürft und Ufur- 
pator (Kütſchük Ali, d. i. der Feine Alt), der als Rebell gegen die 
Hohe Pforte und die Paſchas feinen Raubſitz in Scanderun aufs 
geichlagen habe und die ganze Küftenpaffage ſchon jeit 40 Jahren 
alg — Räuber und Wegelagerer beherrſche. 

J. Macdonald Kinneirs) Meridianobfervation der Breite 
von Alerandrette auf 36° 36° nördl, Br. ift noch etwas nördli- 
her als die von Anderen angegebene. Er fand (im 3. 1813), daß 
diefes einft jo bedeutende Emporium der Levante zu einem bloßen 
Fifcherorte mit 90 Familien, davon 30 Türken, die übrigen Gries 
hen, herabgefunfen war. Der Handel war faft vernichtet. Die 
gute Hafenbay an der Südfeite der Stadt fei gegen Süd⸗ und 
Oſtwinde vollſtändig geſchützt. 

Durch Ableitung der Moraſtumgebung der Stadt leidet nicht 
nur der directe Verkehr zwiſchen ihr und dem Binnenlande, ſondern 
ein großer Raum ſehr fruchtbaren Uferlandes geht dadurch verlo— 
ren, der zur Anſiedelung für Bewohner gewonnen werden könnte, 
da es hier an thätigen Arbeitern zum Anbau und zur Förderung 
jeder Art der Induſtrie ungemein gebricht. Nur ſieche Menſchen 
leben hier, und nur kurze temporaire Zeiten im Jahre kann der 
Hafen frequentirt werden. Nur Büffelheerden gedeihen in 
Menge in dieſem Moraſtelima. In den Jahren 1833 und 1834 
hatte der gute Erfolg des kleinen Canals, den der Ingenieur 
Martinelli hier unter Ibrahim Paſcha's Schutz zur Abwäſſe— 
rung der Sümpfe gezogen, bewieſen, daß nur ein geringes Capital 
nebſt Erbauung einer kleinen Maſchine hinreichend ſein würde, den 
Ort comparativ geſund zu machen, und große Umwege, die bisher 
nöthig waren, zu vermeiden. 

Sm Sahre 1849 hatte Alerandrette®) unter forgfältiger 
erwaltung und Herftellung der Sicherheit des Eigenthums ſchon 
ieder einigen Auffhwung gewonnen; der englifhe Vice-Conſul 








°?) J, Macd. Kinneir, Journ. thr, Asia Minor. London. 8. 1818. 
p- 145. >) W. Ainsworth, Notes im Journ. of the Lond. 
Geogr. Soc. X. P. III. 1841. p. 511. 


33333 2 


1828 Weft-Aften. V. Abtheilung. II. Abfchnitt, F. 46 


Hayes hatte hier fein englifches Wohnhaus erbaut, der dftreichi- 
ſche Agent bewohnte das ältere Konfular-Etabliffement, Ibrahim 
Paſcha hatte Magazine für Korn, Reis u. f. w. erbaut, die aus 
Aegypten hieher verladen wurden, man erwartete eine Station für 
die öftreichifchen Dampfichiffe. Man zählte AO Schiffe, die im Jahr 
aus Großbritannien, 15 big 20, die aus anderen Ländern hier vor 
Anker gingen. Alles dies tft feit der Türken Zeit wieder rückwärts 
. gegangen. 

Setzt man den Weg von Scanderun nordwärts bis zur 
Grenze Syriens gegen Gilicien fort, jo drängt fi die Hafenbay 
dftlich tiefer Iandein als zuvor gegen den Zuß der Amanusfette, 
bis fie etwa 2 Stunden nordwärts von Scanderun vom Fuß der 
Berge in einem Steilabfalle unmittelbar berührt wird, an welchem 
Gallter in der Gegend, welhe Jonaspfeiler oder‘ Sakal 
Tutäan der Eingeborenen genannt werden, Mauerwerk als eine 
ehemalige Bertheidigungslinie wahrzunehmen glaubte. An diejer 
Stelle, welhe die alberne Sage des Landes mit des Propheten 
Jonas Errettung aus dem Seeungeheuer in Berbindung gebracht 
hat, entdedte R. Bocode%) ein intereffantes Denkmal, das er 
mit vieler Aufmerffamkeit unterſucht, auch im Grundriß und Auf 
riß aufgezeichnet hat, das erſt neuerlich des Beobachters genauere | 
Aufmerkſamkeit erregt zu haben ſcheint. Es find wirklich zwei 
maffive Pfeiler, die damals in einem Walddickicht ftanden und ſchwer 
zugänglich waren; vielleicht daß fie daher früher überfehen wurden, 
oder .auch zerftört und unfenntlicher geworden find, als fie es früs 
her waren. Pococke erkannte in ihnen Reſte eines einft hier er— 
richteten, ſehr ſchönen Triumphbogens, deſſen Grundpfeiler zu beiz 
den Seiten des Hauptthores von grauem gefchliffenen Mars 
mor nur ftehen geblieben. Das oberfte Gebälfe des Vorpfeilers 
war herabgeftürzt. An der einen Ede ſah man noch Feine Pfeiler; 
die Hauptfacade war gegen Sid gerichtet, auf deren beiden Sei— 
ten noch die Poftamente von Pfeilern ftehen geblieben. Der 
funftvolle Bau, jagt Bocode, mache es wahrfcheinlich, daß er 
noch zur Zeit der Seleuciden zu Ehren Aleranders errichtet ward, 
Die genauefte neuere Befchreibung giebt Ainsworth%) ann die 
befte Abbildung Bartlett. | 


) N. Pocode a. a. DO. Th. 1. ©. 258 u. Tab. 25. | 
>) Ainsworth, Notes I. c. p. 186; Bartlett, La Syrie. Tom. II, 
P. 48. 





Das Land der Küftenpaffage. 1829 


PBocode war geneigt, diefe Stelle als zu einem Mauerreft 
der alten Nicopolig gehörig anzufehen, an welcher die Straße 
vorüber zum Meere führte; erftredten fich diefe Mauern, fagt er, 
aber weiter oftwärts gegen die Bergwand, fo würden fie zugleich den 
Paß vertheidigt haben, und deshalb, meinte er, fei vielleicht diefe 
Mauerlinie nicdergeriffen worden. 

Allerdings bemerkte Ainsworth%) ausdrüdlich, daß an dies 
jem Safal TZutän, den er den fyrifchen Baß nennt, die Berge 
nur don geringer Höhe feien, ganz fo, wie fie in der Annäherung 
zum Meere zur alten Zeit befchrieben wurden; fie beftehen nicht 
aus feftanftehendem Fels, fondern nur aus einem groben Kalkfteins 
conglomerat, einft eine Schuttmaffe; der antife Weg, der einft 
durch Diefe Pforte Hindurchpaffirte, fei Später abgeändert 
worden, und die neue Wegftraße an 100 Schritt höher aufwärts 
über die Bergjeite verlegt, fo daß dadurch, auch durch die tieferen 
Einriffe des Meeres, wie durch die Schlammbildungen die ganze 
Phyfiognomie diefer Streden verändert wurde, was denn auch wol 
zur Folge hatte, daß die außer dem Wege liegenden Pfeilerrefte 
früherhin nicht genauer unterſucht worden find. 

Nordwärts diefes Paſſes folgt der Kara Su, ein kleiner Fluß, 
der von einem Bergdorfe?”) an feinem nördlichen Ufer, von dem er 
herabfommt, auch Merfes (oder Merkets Sui bei Ainsworth, Mas 
herſy bei Bocode) heißt; an feinem obern Urfprung liegt der Bo— 
ghaz oder Paß Bagras Beli (wo PBlinius einen Mons Croco- 
dilus nannte, H. N.,V. 18), der über dag genannte Dorf auf dem 
nächften Wege zu dem etwas nördlicher liegenden Bayas führen 
würde. Niebuhr%) führte Merfes als ein Feines Gaftell auf, 
das aber, nah Ainsworth®), an der Südfeite des Fluffes auf 
einem 300 5. hohen Hügel lag, und nah ihm von türfifher Bauart 
war, gegenwärtig aber zerftört ift. Hie und da, fagte Niebupr, 
fehe man zur Seite noch andere Refte von Gaftellen und Bauwer— 
fen, die jetzt zerftört fein mögen. Auh Gallier nahm hier Ver— 
Ihanzungsüberrefte wahr, die er auf die beiden Gaftelle des Xe— 
nophon bezog, obwol Ainsworth fie nur für römiſches Bad- 
fleinwerf erflärte; den zwifchendurchlaufenden Kara SusFluß hiels 


—5v. — Res. 1. c. p. 320 und in deſſ. Notes p- 187. 
>) Pococke a. a. O. I. ©. 250. 

*) C. Niebuhr, Reife, Th. I. ©. 101. 

*®) Ainsworth, Res. p. 320 und defien Notes p. 187. 


[2 





1830 Weft-Aften, V. Abtheilung. 11. Abfchnitt. $. 46, 


ten aber beide Beobachter mit gleicher Wahrfcheinlichfeit für den 
alten Karſos des Kenophon. 

Weiter nordwärts vom Dorfe Merkes, zwifchen dem Karfus 
und dem Orte Bayas, ſpringen zwei Borgebirge in dag Meer vor, 
Ras Bayas und .Esfi (das alte) Ras Bayas; Diefes das 
füdlichere. Jenſeit des erfteren, des Nas Bayas, ift ein Golf mit 
geringem Wafferlaufe, darin noch ein Neft einer Hafenmauer und 


ein Thurm, dicht dabei ein kleines Dorf und in der Ebene, den 


Hafen beherrichend, ein modernes, feftungsartiges Gebäu. Süd— 
wärts von dieſem liegen die öffentlichen Gebäude der Stadt Bas 
yas, eine Kleine Viertelftunde quer durch die Ebene ſich ziehend; fie 
find noch gut erhalten, aber verlaffen. Ein -Großvezier Mohammed 
Paſcha's, jagt v. Kremer, baute hier eine große und ſchöne Frei— 
tagsmoſchee 1W), ein Tekije, d. i. ein Klofter, und erzeigte dem Orte 
ſehr viel Gutes. Nach dem Kitab Menaſſik el-Hadj wird der Er- 
bauer Ibrahim Khan Zadeh, ein Bezier Sultan Suleimans, genannt. 
Schon Iftafhrit) kannte im 10ten Jahrhundert diefe Bayas, 
welche Ainsworth für ein orientalifhes Bajä der Römer hielt, 
für einen Lieblingsaufenthalt ihrer Badegäfte.e Das Ufer ift hoch 
und troden gelegen, gefund, von Balmpflanzungen und Drange: 
gärten noch zu Niebuhrs Zeiten umgeben, der dajelbft noch 800 
Häufer und einen guten Bazar vorfand. Die Ruinen um Esfi 
Bayas von Bädern und anderen Bauten, weldhe Col. Chesney 2) 
anführt, find noch wenig unterfucht worden. Seht wird den Paſ— 
janten von türfifchen Beamten ein jehwerer Zoll abgefordert. Die 
ganze Umgebung zeigt von einer früherhin jehr ftarfen Bevölkerung 
diefer jeßt verödeten Gegend, zumal auch gegen N.O. über die drei 
Dörfer Kuretur hinaus, über welche der Weg zum Sommerpaß 
über den Amanus- führen fol, der noch von feinem Europäer be— 
gangen if. Auch Ainsworth fand am Meeresufer Refte von 
römischen Bädern und jplendiden Bauten im Saracenenftyl von 
Khan und Bädern vor, auch ein Gaftell, das man den Genuefern 
zufchrieb, wahrfcheinlich das von Niebuhr erwähnte. Im 3.1839 3) 


4 


100) Bartlett, Syria. Lond. 4. T. III. tab. p. 67; Mosque at Pay 

v. Kremer, Beitr. a. a. O. S. 41; Itin. im Recueil de Voy. et 
Mem. 1. c. Paris. II. 1825. p: 104. ) Istakhri, Liber Cl 
matum 1. c. p. 38; wol identifch mit Najas bei Edrisi, Jaubert 
H.p. 132. ) Lieutn. Col. Chesney, Exped. T. I. p. 408 


) Ainsworth, Trav. 1. c. 1844. p. 56 und deſſ. Notes im Lond. 
Geogr. Journ. 1841. p. 510. Zar Y 









Der Deli Tſchai, Pinaros-Fluf. 1831 


ıtte Ibrahim Paſcha Vieles gethan, von Neuem einen öffent- 
hen Markt in Bayas einzurichten, von da aus ließ er feine 
chiffe, mit Bauholz vom Amanus beladen, nach Aegypten fchiffen 
id anderes mehr. 

Bon hier aus dreitet fich 4) die mehr und mehr erweiterte 
ferebene bis zur Mündung des Deli Tſchai-Fluſſes aus, an 
m die alte Iſſus lag, an dem gleichnamigen Fluſſe, der Fein an- 
ter als der berübmte Binaros war, der das Echlachtfeld zwi— 
en Darius und Alerander bezeichnet. 

Ehe von Bayas der Deli Tſchai (Binaros) —— wird, lie: 
n noch die Dörfer Yüzler (Dfeler bei Niebuhr) und Köi Tichai. 
ayas wurde von Pococke für die alte Stadt Iſſus gehalten, 
id Macd. Kinneir, wie Lapied), find, den Diftanzangaben 
gend, ihm beigetreten. Die Tabula Peuting. hat an diefer 
tele den Namen Iſſos beibehalten, und Ptolemäus ſetzte die 
ige von Alerandria 16 Mid. jüdwärts vom Iſſusfluſſe in den 
bitand, der mit dem heutigen Bayas fimmt. Doch ift diefer 
bitand nad) Ehesney’s Ortsaufnahme zu groß von den beiden 
rmen des heutigen Deli Tſchai, die vereinigt zum Meere rinnen, 
t feinem andern Fluffe der Alten als dem PBinaros ent- 
techen kann. 

Der Binaros fließt Wiſchen dem Dorf Köi Tſchai und dem 
rdlicher liegenden Dorfe Urſin oder Urſili von NO. gegen S. W. 
m Meere; fein Name Deli Tſchai, d. i. toller Fluß, bezeichnet 
men raſchen Gebirgslauf, denn er fommt vom Amanus herab 
id durchfließt eine bis 3 Stunden breite Ebene in einem Stein- 
tte, deffen Wafferbreite Aingworth 6) im Januar 1836 auf 
I) Fuß fand. Er ift mit Dörfern dicht am Meere bededt, deren 
ärten voll Orangen und Limonen find. Köi Tſchai ift dag größte 
r Dörfer; er hat mehrere Zuflüffe und verzweigt fi) auch gegen 
e Mündung in mehrere Arme. Nordwärts feines Laufes beginnt 
e Ebene überall fih’höher zu heben; obwol unbebaut, bedect 
üner Raſen diefe Höhen, welche, von Regenwaffern durchzogen - 
d. Der obere Flußlauf dringt tief in die Berge ein; bis dahin 
hält der Amanus feine Normaldirection von S.W. gegen NO 









- 


*) M. Kinneir, Journ. 1. c. p. 144. ) Lapie, in De Fortia 
d’Urbain, Recueil des ltineraires Anciens etc. Paris. 4. 1845; 
Tab. Peut. p.27; Macd. Kinneir, im Journ. p. 143 etc, 

”) Ainsworth, Notes I. c. p- 188. 


1832 Weft-Aften. V.Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 46, 


aber mit immer mehr allmäligem BZurüdweichen von dem Mee— 
vesufer gegen N.O., bis plöglih am äußerſten Nordende des 
Golfs die Küfte gegen W. und SW. umfpringt. Ein ifolirter 
Höhenzug freicht aber weiter gegen N., und ein Zwifchenthal von 
ihm und dem Amanus flreicht nod weiter gegen N.D. fort, in 
ihm zieht die Straße nach Maraſch, während jüudlicher über den 
Quellpaß des Deli Tſchai der Fluchtpaß des Darius, die Pylä 
Amanides, auf die Straße füdwärts der Querfette des Taurus nad 
Killis und zur Ebene el-Amk führt. 

An dem PBinaros lag zu Kenophong Zeit die Stadt Iſſus, 
die er ſehr ſtark bevölkert, groß und reich nennt, wo Cyrus der 
Jüngere fein Lager fo dicht am Meere aufſchlug, daß die 60 Schiffe, 
die feinem Heere Transport zuführten, ganz nahe an feinem Zelte 
vor Anker gehen konnten; es mußte alfo hier wol eine günftige 
Meeranfurth fein, die heutzutage unbekannt iſt, oder wenigfteng 
nicht benußt wird. Der füdlichite beider Flußarme des Deli 
Thai Fommt aus der Berghöhe von Urfili und Köi Tſchai, 
nach welchem Ort er auch genannt wird; der nördliche Arm, 
von längerem Laufe, der Hauptarm, hat einen gefrümmteren Lauf 
in Bogen gegen N.W., ehe er gegen S. W. in die Ebene zurüd- 
fehrt und fi) hier mit dem Koi Tſchai nahe am Meere vereinigt. 

Strabo nennt Iſſos nur noch eine kleine Stadt (moAlyvıor) 
mit einer Hafenftelle und dem Fluffe Iſſos, der auch Pina— 
ros heiße, wo die Schlacht Alexanders gegen Darius vorfiel, daher 
der Golf den Namen des Sinus Issicus erhalten habe; hierauf 
nennt er Alexandria und Nifopolis, alfo als drei ganz ver 
fchiedene Ortfchaften (XIV. 676). Hiedurch ſcheint die fpätere Ans 
gabe de8 Steph. Byz. s. v. Issos wol von felbft widerlegt, der 
fagt: Iſſos fei von. Alerander mit dem Namen Nifopolis be 
legt worden, da auch Plinius, Bomp. Mela und Ptolemige 
feine Nikopolis an diefer Stelle nennen, 

Auh Ptolemäus unterfcheidet entjchieden die Alerandrie 
zart 'Io0ov (unter 36° 10’ Lat.) von der mehr landein liegenden, 
von ihm nördlicher genannten Nicopolis (Ptol. V: 9, fol. 120 
unter 37° 15° Lat.). : Die Arae Alexandri waren am Pinarue 
erbaut. Ein Fragment bei Bolybius, dag den Galliftheneß, 
der als Augenzeuge bei der großen Schlacht war, citirt, Fünnk 
durch Nachmeffung der Angabe an Ort und Stelle vielleicht au 
die nähere Ermittelung damaliger Ortsverhältniffe zurüdführen 
„Schon, fagte Calliſthenes, hatte Alexander die Enge (« 



















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Der Deli Tſchai, Pinaros-Fluß. 1833 


oTeva) 7), welche man die kilikiſchen Pylen nannte, durchzogen, und 


- Darius war durh die amaniſchen Pylen in Gilicien mit 


feinem Seere eingedrungen. Da diefer nun von Alexanders Anz 
funft hörte, der gen Syrien ziehe, wollte er ihn verfolgen, wandte 
fih und nahm diht am Binarus-Fluffe (Deli Tſchai) fein 
Lager. Hier aber hat das Intervall zwifchen Meer und, 
dem Berge niht mehr als XIV Stadien (8,400 Fuß, ein 
Drittel einer deutfchen Meile) Ausdehnung. Diefes Intervall 
durchftrömt der Pinarus, der fogleih, jo_wie er aus den Bergen 
hervortritt, fich erweitert, fein Bette auswäſcht, dann aber durch 
die Ebene zwifchen hohen und fteilen, jchwerzugänglichen Ufern bis 
zum Meere abfließt.“ — So weit diefes Fragment, deffen Forfegung 
Polybius, als Strateg, wenig Vertrauen fchenft, das aber doch 
in jener pofitiven Angabe eines Augenzeugen nicht unbeachtet blei— 
ben dürfte. J 

Um obern Laufe des Pinarus, wo Ainsworth 8) forgfältig 
nah Ruinen fi) umfah, fand er feine Spuren älterer Zeit, aber 
wol in dem Raum zwifchen dem Jüzler (Dfeler bei Niebuhr) 
und dem Köi Tſchai, den jüdlichen Zuflüffen zum Hauptarm des 
Deli Tſchai oder Binaros, die fih aufwärts bis zu dem Wege 
nad Urfili oder Urzin bis zu den dortigen Granaten- und Oran— 
gengärten hinauf verbreiteten, nämlich als viele zerftreute, aber 
behauene Quaderfteine und vieles Hiegelfteinwerf, die ihm»ein fiche- 
res Zeichen früherer Eultur darboten. Der Binarus, bemerft 
Ainsworth, verbreitet fich heutzutage abwärts in Berfumpfun- 
gen und ergießt fich erft unterhalb derjelben durch verschiedene Kleine 
Rinnen zum Meere, woraus manches Mißverftändniß der Reifenden 
entitanden jei;z wie denn z. B. M. Kinneir 9 nur die Verfum- 
pfung bemerkte, den Fluß aber nicht, und deshalb fagte, daß im 
Norden von Bayas nur ein Moraft, aber fein Fluß fei, der mit 
dem Pinarus verglichen werden Fönne. 

Die weitere nördlichere Beftimmung der Ortslagen hat ihre 
große Schwierigkeit, da jehr verfchiedene, meift nur flüchtige Ans 
gaben und fehr verjchiedene Benennungen derfelben Ortfchaften 
oder ihrer- und anderer Weberrefte bei völliger Mangelhaftigfeit der 


07) Polybius, Reliquiae Libri. XII. c. 17, ed. Schweigh, T. Il. 
1790. p. 416. °) W. Ainsworth, Trav. in the Track of the 
Ten Thousand. Lond. 8. 1844. p. 56 und deſſen Notes I. c. X. 
P. I. p. 510. ) M. Kinneir. |. c. 


- 


1834 Weft-Afien, V. Abtheilung. 11. Abfchnitt. $. 46. 


Karten und Berfchiedenheiten der Zeiten, aus denen die Diftanzan- 
gaben herrühren, eine Vergleichung der Hauptwege und etwa hin- 
zufommender Seitenrouten ſehr erſchweren und ſelbſt unthunlich 
machen. Doch hat Ainsworth 1) an dem Nordufer des Deli 
Tſchai, 7 Miles vom Meere entfernt, Ruinen einer bedeutenden 
Stadt gefunden, in denen ſich noch öffentliche Bauten verfolgen 
laſſen, wo ſogar eine Acropolis und ein Aquäduet ſich in ziemlicher 
Bollftändigkeit nachweifen ließen; fte tft namenlos geblieben und auf 
Ainsworths Kartenffizze nicht einmal eingezeichnet. Wir wür— 
den fie zunächft für die Lage der Nikopolis halten, da dieſe 
wirklich eine von Iſſus oder Alexandria der Macedonier verſchiedene 
Stadt zu ſein ſcheint. 

Leider hat Niebuhrit), der durch ſeine Genauigkeit in Beob— 
achtung jeder Art fo ausgezeichnet war, dieſen weiteren nördlichen 
Weg aus Syrien nach Gilicien nur fehr eilig und mit einem Ka- 
rawanenzuge zurücdlegen müffen, der ihm gar Feine Gelegenheit zu 
Seitenbeobachtungen geftattete. Er zog den geraden Karamanen- 
weg von Beilän ohne Aufenthalt in Scanderun big Bayäs 
(PBajas bei Niebuhr), etwa A Meilen Wegs in 7 Stunden; den 
zweiten Tag, am 26. Nov., von Bayas bis Kurfuläg Ehän, 
5, Meile Wegs in 9 Stunden Zeit, und am dritten Tage von. 
Kurfuläg Chän, der ſchon in — liegt, bis Meſſis, 4 Meilen 
in 6 Stunden Zeit. 

Aus der fruchtbaren Ebene von Bayãs über ſeler (Süzler) 
und weiter hatte er fortwährend die Furdifchen Ghafare zu befrie- 
digen, welche als beftellte Wegeaufieher von den Borüberziehenden 
an vielen Stellen ihr Wegegeld forderten und mitunter auch mit 
Gewalt manches an fih zu reißen pflegten. Diefen Weg hat 
 Niebuhr auf feiner Route, Tab. LII., längs der Meeregfüfte ein- 
getragen. , An der nördlichiten Ede des Meerbufens angelangt, von 
wo fich gegen Weit eine große, fruchtbare, aber jegt wüfte Ebene 
ausdehnt, fah er die Trümmer einer großen Stadt mit einem 
Bergceaftell, deren Namen er aber nicht erfahren Fonnte. Ein 
Stadtthor, welches davon noch übrig ift, nannte man Demit 
Kapu (eifernes Thor) und nach Weften von demfelben ift der Weg 
noch eine lange Strede-gut gepflaftert. Zur Seite diefer Trüm— 
mer trug Niebuhr in feine Karte den Namen Gaftabalum ein. 


11%) Ainsworth, Notes 1. c. p. 188. 
11) Niebuhr, Reife. Th. IIL S. 100—104. 





Das Demir Kaplı, eifernes Thor. 1835 


Er mußte dieſe Stelle aber, ohne ſie näher unterſuchen zu können 


verlaſſen, da feine Karawane zu dem nächſten großen Chän Kur— 
fuläg, richtiger Kurd Kuläg (Molfsohr) weiter z0g, den ein 
Sultan für die Pilger erbaut hatte. 

Durch dieſes Demir Kapu (eiferne Thor) ift wenigfteng ein 
nördlicher Ausgangspuuct aus der Küſtenſtrecke nad) Cilicien näher 
beftimmt, an den fich andere Daten anreihen laffen, wie die Ans 
gaben des Ptolemäus, einiger Stinerarien und die neueren Be— 
fimmungen der Chesney'ſchen Euphraterpedition. 

I. Ptolemäus giebt die Aufeinanderfolge der Orte nad) 
Breite folgendermaßen an: 

NR 3333660Lat 
3500 
Alexandria ad Issum , „N. 6610 
BREuE Prlaeiı AZSlN JR SE 20 -,, 
EEE, 
a RE TEE RER NETGEAR, 
Beta 3645 
BOB) RE EEE: + 
Nicopolis . . . . 171879, 150087, 

II. Das Itinerarium ——— IR: Wesel, p- 580 und 
ed. Parthey p. 274: 

Bon Adana nad Manfiffa (d. i. Mopfueftia) XVII röm. Mill, 

a; er ardequigae XV —— 

— „Catavoloma(d.i. 

das Caſtabala b. Ptolemäus) XVII , „ 

„ „ Ne Bajä Bl ED EN ER VE 5 Pr 

L u , Alexandria-Scabissa HI 7 77 RNVI. 87 

Die gänzlich unbefannte Tardequia ſetzt Lapie bei Kartans 
let an. 

IH. Das Itinerarium Anton. Aug. ed. Wessel. p. 146 und 
Provine. ed. Parthey p. 67: 

Bon Catabolo nah Bais (d. i. Bajä) . . XVI röm. Mil. 

„ a Alerandrta Ur 230%, 

IV. Das Itinerarium Anton. Aug. ed. —— p. 190 und 
Provine. ed. Parthey p. 85: 

Bon Nicopolis nah Alarta. . 2... XUE rom. Mil. 


Re BR an fasın  T. Aan rien Ed 
R Mr XX * — 


en, „ Heugma am Euphrat EN: ‚4:74, 


1836 Weft-Afien. V. Abtheilung. TI. Abſchnitt. $. 46. 


Iſſus trennt alfo Ptolemäus entjchieden von Alexandria 
adlIssum; e8 liegt nach ihm nördlicher; und Nicopolig, verfehieden 
von beiden, liegt noch weit nördlicher und ift die Station, welche 
auf dem Seitenweg nordoftwärts von Baftabala über den Amanus 
nach dem Euphrat und nad Edeffa begangen wird. Nicopolig wird 
demnadh von Lapie nah Derbendmer verlegt, was nicht fern 
von Harunijeh (f. oben ©. 1798) Liegen kann, und den nordöft- 
fichften, von Strabo (XIV. 676) bezeichneten Baß der Auuvides 
nvhoı (f. Kieperts Karte), den wir für den Nettungspaß des 
Darius auf der Rüdfluht vor Alexander am obern Pinaros zu 
halten geneigt find. Nicopolis bliebe hiernah ganz außer- 
halb des Nordmweges und feiner Stationen oftwärts liegen. Die 
Stationen Aliaria und Gerbediffug müßten in der Ebene el-Amk im 
Norden Afrins zu fuchen fein. 

Der Küftenweg, den Niebuhr ging, die gewöhnliche Kas 
rawanenftraße, würde dann von Bais, d. i. Baja, das Gatabolo, 
@aftabala bei Ptolemäus, Baftabalum oder Baftabolog 2) 
bei @. Curtius Ruf. II. 17, 5, paffirt haben, dag Arrian und 
Undere nicht nennen, welches wol aber Curtius Rufus als die 
Stadt bezeichnet, von welcher Parmenius, der zur Recognoscirung 
der Waldung und der Päſſe nach Iſſus vorausgeſchickt war, zu 
Alexander zurüdfehrte, und mit diefem gegen Iſſus nah Süden 
marfchirte. Auch in der Tabula Peut. ift Catavolo im Norden 
von Iſſus und im Süden des Dſchihan Su (Pyramus-Fluffes) als 
Station eingetragen. ° 

Lieutn. Col. Chesney fand nur etwa 5 Stunden im Norden 
der Mündung des Deli Tſchai und etwa 2 Stunden im Süden 
von der heutigen Nordgrenze Syriens von Gilicien, die er 
Kara Kapu (Schwarzthor) nennt, die Ruinen einer einft bedeus 
tenden Stadt auf, die er für Iſſus oder Nicopolis anſprach 13). 
Iſt die auf feiner Karte eingetragene Stelle diefer Ruinen, mit 
Ruins of ancient town im Nord von Tell Araflee und im Weft 
von Urzin bezeichnet, weit ab vom Nordende des Iſſiſchen Golf 
gelegen, jo Fann fie doch weder Iſſus noch Nicopolis fein, und 7 
Scheint mit der auf Kieperts- Karte eingezeichneten Epiphania 
bei Gicero, früher Deneandug, zufammen zu fallen. In dem 7 
Umfreife einer einft fehr bedeutenden Stadt fand Chesney bier 








»12) Q@. Curtius Rufus ed. J. Mützell. Berlin. 1841. p. 84, Note, 
13) L. Col. Chesney, Exped. I. c. I. p. 408. 





Demir Kaplı, eifernes Thor. 1837 


die Ruinen eines Tempels, einer Acropolis, einen lan- 
gen Aquäduct mit doppelten DBogenreihen, die von O.S. O. 
nah W.N.W. gehen, welhe, wie auch die Stadtmauer, ganz 
aus Lavafteinen erbaut, aber ſehr vollfommen erhalten find. 

Diefe Entdeckung der Euphraterpedition ift von dem Bes 
gleiter derfelben, Ainsworth 1%), nebft der Route bis Bajä etwas 
vollftändiger bejchrieben worden, al8 von allen Vorgängern; daher 
wir ihn auf derfelben hier in Hoffnung einftiger genauerer Küften- 
aufnahmen und DBermeffungen durch die englifchen Admiralitäts- 
jhiffe, welche damit feit ein paar Jahren beauftragt waren, auf 
derjelben begleiten; denn leider find die jpeciellen Arbeiten Colonel 
Chesney’s noch immer nicht publicirt worden. s 

Der moderne Weg von Mifis (Mopfueftia bei Btolemäus) 
zum Golf von Iskenderun führt zuerft über den Dſchebel en- 
Nur (Lichtberg) oder den Berg von Mifis, an deffen Nordende 
das Scheih Meran, wol ein antifee Schämiram (d. i. Se— 
miramis), oder türfifh Yilan Kalefi, d. i. das Schlangen- 
ſchloß, liegt, welches die nördliche Plaine von Ain Zarbah über: 
Ihaut, wo von einer Schlangenfönigin die Sage geht. 

Senfeit des Gaftellg liegt die Ebene Tfhufur oväh 
(d. h. des Grabens), auf welche die niederen Hügel Kurd Kulak 
(d. i. Wolfsohr) folgen, mit einem Dorfe und einem zer- 
Hörten Khane. Dieſe Hügel fenken ſich durch einen engen Pag 
zum Golf von Iskenderun und zum weftlihen Ende der Ebene 
von Iſſus hinab. Ein Bogen von cyelopifher Structur, 
aus polygonalen Bafaltmaffen ®) nicht in Lagern gefchich- 
tet und ohne Mörtel verbunden, fegt quer über diefen Paß. Dies 
jollen die Amanidae Pylae bei Strabo (XV. 676) fein, denn 
er fagt: Nach Mallos folgt Aigää mit einer Ankerftelle, dann die 
amanifchen Pylen mit einer Station (wol Passus Portellae bei 
Marin Sanuto in Lib. Secret. Fidel. Cruc. p. 244). Dieſes Thor 
iſt durch einen wilden Bafaltfeld vom Meere gefehieden, an welchem 
fein Weg am Waſſer vorüberführt, jo daß nur hier ein Durchgang 
durch das Thor geftattet ift. Gegenwärtig heißt diefes Thor De- 
mir Kapu (eifernes Thor) 16), wie bei Niebuhr, oder auch Kara 

1) W. FE. Ainsworth, Trav. in the Track of the Ten Thousand 
Greeks etc. 8. London. 1844. p. 55, und deſſen Notes etc. im 
Journ. of Lond. Geogr. Soc. VIII. 1838. p. 189. 
15) Bartlett, in Syria. T. Ill. tab. 59, Cilician Gates genannt. 


1°) Bianchi, im ltin. de la Mecque, im Recueil de Voy. etc. Il. c. 
Paris. II. p. 103, wo es Timur Kapu heißt. 





1838 Weft-Afien, V. Abtheilung, II. Abfchnitt. F. 46. 


Kapu (Schwarzthor), wie bei Chesney. Obwol jehr alt, hält 
Ainsworth doch dafür, daß es erfi nad) Kenophong Durchzug 
mit Cyrus errichtet fei (Xenophon nennt es nicht); e8 habe in 
feiner Gonftruction Aehnlichfeit mit den Ruinen von Nicopolis. 
Unterhalb dieſes Thores liegen die Ruinen, die Strabo zu 
derjelben Station rechnet, welche heute Matakh heißen, ein fünft- 
licher Hügel diht am Meere, mehrere zerftörte Thürme und noch 
eine andere Berfchanzung, welche, wie jenes Gifenthor, den Paß 
gegen Norden ſchloß. Die ganze Strede entlang von da big zu 
den Ruinen von Nicopolig zeige nod Spuren von Thürmen, 
Bogen und anderen Ruinen, auch von einer Kunftftraße weiter 
landein als der gegenwärtige Weg, der dicht am Meere hinläuft 
und Gaftabala vermeidet, aber an vielen Stellen von Triebſand 
bedeckt ift. \ 
Die Ruinen der — po Nicopolig (wenn 
nicht die von Epiphania, Cicero ad famil. XV. 4) find eine 
Entdekung Colonel Ehesney’s7) und feiner Gefährten, denn 
feiner vor ihnen ſah fie. Es find Refte von öffentlichen und Pri— 
vatbauten aus ſchwarzem Bajalt, offenbar aus römifcher Zeit; es 
find Nefte einer Acropolis, eines Tempels, Theaters, Aquäducts 
und mancher anderen von weniger entjchiedenem Character. 
Zwifchen diefen Auinen und den Moräften des Pinarus und 
näher zum Meere hin find andere Ruinen um einen Tünftlichen 
Hügel, der Kara Kaya (Schwarzfels) heißt, zerftreut mit einem 
Caſtell auf deffen Spike. Dies ſcheint Gaftabala der Alten zu 
fein, dag Gaftell, bei dem Cicero fein Lager auffhlug. Hier alfo 
jpaltete fi) wol der Doppelweg weftwärtsnad Gilicien und nords 
oſtwärts zu dem Paſſe, den Calliſthenes den amanifchen Paß 
nannte, und auch Cicero unter dem nördlichen der amanijchen 
Päſſe verftehen mochte, der Darius zur Rückflucht zur Ebene von 
el-Amk (ad Omchas) diente. n 
Bon Kära Kaya hat Lieutenant Murphy die Diftanz bie 
Bayas auf 13 Mil. Engl. gemeffen, und dies ift wenigftens der y 
Angabe der Diftanz von Bayä bis Gatavolo im Itin. Anton. ziems 7 
ih nahe. Auch Colonel Lapie’s Kartenmeffungen identificiren j 
Gatavolo mit Kara Kaya. Joann. Malalas (Chronogr. XUI. 9, 
p. 345, ed. Bonn. 1831) giebt die Zerftörung der cilicifchen Stadt ” 


Zr 





17) Ainsworth 1. c. p. 55. 








Golf von Mlerandrette in der Gegenwart, 1839 


Gaftabala durch einen Sfaurier unter Kaifer Iheodofius an; 
daß fie eine chriftlihe Stadt war, zeigt die Unterfehrift eines 
Episcopus rov Kaorußarwv bei Chrysostom. Ep. 204. 

Erft genauere Aufnahmen diejer cilieifcheiyrifchen Grenzgebiete 
fönnen manches topographiihe Dunkel, das in allen diefen Anga- 
ben, die nur auf Wegrouten beruhen, noch vorherrſchend ift, der- 
einft zerftreuen und aufhellen. 


Erläuterung 4, 


Schilderung der ZJuftände der Gegenwart am Golf von 
Alerandrette nad) 5. A. Neale, 1850, 


Wir jchliegen unfere Betrachtungen über Syrien mit einer 
(ebendigen Schilderung der Zuftände der Gegenwart am berühmten 
Golf von Alerandrette und feiner nächften Umgebungen, die wir 
dem englifchen Agenten 5. U. Neale verdanken, der in den Jah— 
ren 1842 bis 1850 Theilnehmer und Zeuge dortiger Begebenheiten 
und felbft längere Zeit Refident in Alerandrette, wie in An— 
tiochia, Suedieh und Aleppo, war, wo wir jchon öfter feiner fris 
jhen Mittheilungen gedachten. Sein Bruder war felbft Geſchäfts— 
führer im SHafenort. Daher feine vertrautere Befanntjchaft mit 
den dortigen, jo oft wechjelnden Verhältniffen, die fich in feiner ans 
Ihaulicheren Mittheilungsweiſe zu einem lehrreichen Characterge— 
mälde geftalten, das wir in feiner Eigenthümlichkeit ganz nad) des 
Beobachters Weiſe hier nur feinem wefentlihen Inhalte nad zu 
wiederholen haben. 

Alerandrette, jagt Neale!8), ift der Hafen von Aleppo; 
der ganze Waarenzug Nordfyrieng geht dafelbft hindurch. Die 
Stadt, welche jebt ganz etwas anderes geworden, als fie noch vor 
10 Sahren war, liegt auf einer, Fleinen Landzunge, mit einem Gap 
am Südoft-Ende des Golfs von Scanderun, und ift fat 2 Stun- 
den weit (4 Mil. Engl.) von undurchgehbaren, peftilenzialijchen 
Sümpfen und Moräften umgeben. Auf dem Wege vom Gebirge 
gelangt man auf dem Reſte eines Stücks einer Nömerftraße da- 
bin, die aber jo voll Löcher ift, daß man in der böſen Jahreszeit 


'») F. A. Neale, Syria, Vol. II. p.141— 213. 


1840 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. F. 46, 


darauf leicht Beine zerbrechen kann. Sie führte zu einer alten, 
zerftörten Brüde über einen analreft, der aus dem fortwährenden 
Rieſeln von Quellen abgeleitet ift, die fi) aber immer wieder mit 
Schlamm verftopfen und den Morvaft erweitern. Es iſt der ſoge— 
nannte Banal des Stalieners Martinelli, den Ibrahim 
Paſcha mit der Ausführung beauftragt hatte, der auch eine Zeitz - 
lang durd eine Mafchine in Ordnung gehalten wurde, die man 
aus England gebradht, um zur Reinigung von Wafferunfraut zu 
dienen. Schon war ein Theil der Moräfte ausgetrodnet, als die 
Türken bei Bertreibung der Aegypter aus Syrien Alles, fowie auch 
diefe Mafchine zerfiörten, wodurd der Boden wieder in ſolchen 
Verfall gerieth, daß in Kurzem von der Ganalführung ſelbſt Feine 
Spur mehr übrig fein wird. Alle Berfuche der Europäer, die 
türfifche Regierung zur Herftellung des Canales zu bringen, find 
an den zu großen Summen gefcheitert, welche die türfifchen Inge- 
nieure bei ihren Anfchlägen zur Ausführung der Entwäfferung ver- 
langten. 

Sm Jahre 1844 fuchten die Europäer in Scanderun eine 
Subfeription zur eigenen, felbftändigen Ausführung der Vertilgung 
des peftilenzialifchen Sumpfes zu Stande zu bringen; die türfifchen 
Autoritäten bedrohten die Theilnehmer mit Baftonaden, und fo 
blieb der alte Sammer. Sämmtliche Ortsbewohner haben eine gelbe, 
erdige Gefichtsfarbe, ganz gleich denen in den Maremmen zu Oftia 
am Ziberftrome: tiefeingefunfene Augen, elenden Leib, Berzehrung 
durch das Miasma, und gleichen eher aus dem Grabe Erftandenen, 
wie noch Lebenden. Die Winterzeit bringt zu den Sümpfen nod) 
große Ueberſchwemmungen, fo daß dann die ärmlichen Schilfhütten 
der Bauern ganz unter Waffer ftehen, und fie nur auf höher ge= 
legten Brettern ihre Schlafftellen finden. Es find faft alles grie- 
hifche Ehriften, denen in ihren 50tägigen langen Faften nur kärg— 
fihe Speifen erlaubt und Fleiſch, Fiſche, Eier, Milch und Butter 
verboten find, jo daß nur Del, Dliven, Reis und getrodnetes Obft 
ihre Nahrung fein fann. Wie jammervoll daher.das Volk Iebt 
und entnervt ift, wird begreiflich; in der Winterzeit ift faft Nie- 
mand ohne Wechfelfieber, den übrigen Theil des Jahres bleiben fie 
matt und abgeſchwächt. 

An Geflügel ift hier großer Weberfluß: von Enten, Gänfen, 
Schwänen und Waffervögeln aller Art, Schnepfen, aud) von Reb- 
und Hafelhühnern, Faſanen u. a. m., aber auch an Schafalen, die 
in Menge das Hausgeflügel vernichten und in den Nächten oft in 





Golf von Alerandrette in der Gegenwart, 1841 


Schaaren von Fünfzig bis zu Hunderten einbrehen und ihr Ge- 
heul wie Hundegebell erheben, indeß am Tage die Fröfche fchreien. 
Stürme und gräßliche Ungewitter mit heftigen Blik- und Donner: 
ſchlägen find hier nichts Seltenes. 

Als Honoratioren unter den Europäern nannte Neale als 
Refidenten im Orte feinen Bruder, einen franzöfifchen Gonful, einen 
öftreichifchen Agenten, den Arzt Brambilla und einige Andere. 
Ale Männer des Ortes, fagt er, find mit den Hafenarbeiten be— 
Ihaftigt, mit der Landung der Waaren, dem Wiegen, dem Rollen 
und Lagern der Tonnen, Ballen und Laften in die Magazine, 
welche durch die Kauffahrerfchiffe herbeigeführt find, und welche 
Maulthier- und Kameeltreiber wieder auf- und umladen, um fie 
weiter zu führen, während die Factoren und Agenten der verjchie= 
denen Handlungshäufer vollauf zu thun haben mit den Zollbeam— 
ten und ihren Officieren, mit denen fie durch Hin- und Rüdladung 
in fortwährenden Disputen, Streitigkeiten und Händelm mannichfal- 
tig in Verwickelung ſtehen. Auch auf die ſparſamen Rüdfrachten 
nah Trieſt, Livorno und Marfeille find die Schiffer nach ihren 
Ausladungen begierig, und daher iſt zu gewiſſen Zeiten des Jah— 
res in günſtigeren Geſchäftsperioden hier kein geringes Leben und 
Treiben. 

Durch die ſchlechte politiſche Vertheilung des Paſchaliks 
hat Alexandrette viel Noth zu leiden, da es als natürlicher 
Handelshafen für Aleppo doch nicht dem Paſchalik von Aleppo, 
ſondern dem Paſcha von Adana untergeben iſt. Daher hier fort— 
währende Streitigkeiten unter den Behörden. Die Zollabgaben 
werden nach Aleppo abgeliefert, der Bafha von Adana hat alſo 
gar Fein Intereffe für Scanderung Wohlfahrt. Dagegen hat der 
Paſcha von Aleppo große Einkünfte vom Zoll, vom Salzmonopol 
und von den Taren der Kameel- und Efelsfarawanen des Trang- 
Bortes nach Aleppo, ohne irgend in einer Verbindung mit dem Io- 
talen Gouvernement an der Küfte zu ftehen. Der Öouverneur oder 
Mutefellim von Alerandrette wird aber durch den Paſcha von 
Adana eingeſetzt; derfelbe refidirt indeß nicht in Scanderun, fon- 
dern in Beilän, und fo kann es an zahllofen Berzögerungen, 
Hemmungen, Verwirrungen, Mißverftändniffen und Intriguen aller 
Art nicht fehlen. - | 

Aber das Schlimmfte bleibt die Unficherheit durch die Wege: 
lagerer und fürmlichen Räuberbanden gegen die Karawanenzüge 
und die Magazine der Waaren, in denen jede Nacht Diebereien 
* Ritter Erbfunde XVII. Aaaaaa 





1842 Weft-Aften. V. Abtheilung, II. Abſchnitt. $, 46. 


vorfallen. Das Haupträuberneft.ift gar nicht fern, fehr wohl 
befannt, auf der andern Seite des Golfs nahe Bayäs, zwiſchen 
dortigen, faſt unzugänglichen Gebirgspäffen und Schluchten, die 
nur die Zandleute kennen. Der Gouverneur von Bayas, der Sohn 
eines Nebellenchefs, aber von der türkiſchen Pforte inftallirt, ifl 
felbft Theilhaber der dortigen Beute. Die europätfchen Gonfuln 

hielten e8 für das Klügfte, mit diefem berüchtigten Räuber Muftu! 
Bey in gutes Einverftändniß zu Fommen, dem jede - Höflichkeit 
fehmeichelte, dem jedes Geſchenk willfommen war, und fo erhielt 
man durch feinen Beiftand mehr Hülfe als vom Paſcha von Adana. 
Auch Neale fchiffte fih von Scanderun nad) Bayas ein, um ihm 
mit einigen Sreunden feine Aufwartung zu maden; in ein paaı 
Stunden war er dort, und hatte eine halbe Stunde Wegs zum Haufı 
eines Griechen zu gehen, deifen Gaft er war. Die alte Stadt waı 
verödet, verfallen, ohne Menſchen, aber das neben ihr entjtandene 
moderne Dorf ſchien wohlhabend zu fein. Muftuf Bey, eine 
eiferne, Zuchtruthe für das Bergvolk, bewohnte ein feſtes Schloß 
das gut vertheidigt und mit Gefängniffen für die Widerfperftigen ein: 
gerichtet war; feine Falkenaugen verriethen ſeine eigene, Schlauheii 
und feine Abftammung. Der berüchtigte einftige Rebelle und Raub— 
fürft, der 40 Jahre lang der Türfenmaht zu Ende des voriger 
und Anfang diefes Jahrhunderts der Pforte Trotz bot, Kütſchül 
Ali Oglu war fein Großvater. Diejer legte in den wilden Klip: 
pen und Höhlen des Amanusgebirges feine Kornvorräthe an, Di 
durch Felswände unzugänglich und durch Felsblöde gefichert waren 
Auf vielen Höhen ließ er Scheinfeften aus Erdwällen aufführen 
aus der Ferne zu imponiren und die Bafıhas, die gegen ihn aus 
gefendet wurden, in Schreden zu feßen, ihnen dur Rebellirun 
des ganzen Landes von Aleppo bis nad Gilicten und Klein-Afie 
hinein und felbft der Hohen Pforte zu troßen. Die Reifende: 
und Karawanen wurden ‚geplündert; feine 500 Raubgenoffen lie 
er gleich Tauſenden Parade machen, um fi) defto größeres Anjehe 
zu verfchaffen. Die Pafıhas von Adana und Aleppo Fonnten ihr 
in feinen Feftungen nichts anhaben; vergeblid) waren die Do 
bardements, die man von den Schiffen aus auf fie fpielen ließ, 3 
Lande wagte Feiner der feigen türfifchen Söldlinge ihn anzugreifen 
Auh gewann er die treulofen Paſchas durch Beftehungen, die A 
gefegten nahm er in feinen Schuß; bei ihm fanden die Rebell 
ein Afyl. Auch mandjes europäische Waarenfhiff wurde die Beu 
Kütſchük Ali's, der in der Verſtellungskunſt Meifter war, un 












| Golf von Alexandrette in der Gegenwart. 1843 


B. den holländischen Gonful van Maſſeik, Niebuhrs Freund, 
s Gaft einlud und dann ald Gefangenen zurüdhielt, um großes 
jegeld von ihm zu erpreffen. Die Pforte war ſchwach genug, 
m das Gouvernement des Diftrietd zu übergeben, da es ihn 
ht beherrichen Fonnte. Er verfprah nun Schuß den Karawanen 
d dem Handelsverkehr; Bayas wuchs fchnell aus einen veröde— 
ı Dorfe zu einer Stadt von 10,000 Einwohnern heran; als die 
azare gefüllt und die Einwohner wie das Gouvernement durch 
feiern geblendet waren, überfiel er von Neuem die reich zurüds 
renden Meccatarawanen, plünderte fie aus, peinigte die Ergrif- 
ven durch Torturen zur Herausgabe ihrer Schäße, und verübte 
> ſchändlichſten Graufamkeiten. Bayas verjan? wieder in 
edenei; er felbft ftarb, fein Sohn, der in die Zußtapfen des Bas 
8 trat, war weniger glüdlich; er wurde gefangen und enthaup- 
. Der Enkel, Muftuf Bey, ward zum Gouverneur des Dis 
iets erhoben (1850), als Neale ihm feine Aufwartung madıte. 
oc auch neuerlich fehlten hier Ermordungen europäifcher Reifen- 
n durch die Wegelagerer nicht, wie denn Sir Willoughby 
ones) Hier von Mördern erfchoffen wurde, die ungeftraft 
ieben. } 

Unter folhen Verhältniſſen konnte das Land nicht aufblühen. 
ie alte Levante-Compagnie der Briten, die vor hundert Jahren 
ve Factorei in Alexandrette erbaut hatte, zählte an diefem 
rt mehr Geftorbene unter ihren Landsleuten als im ganzen 
tigen Syrien. Doch zeigen die beftehenden Mauern noch ihre 
ühere Größe; von der Seefeite ift ihr Eingang; das Gebäude 
ht aber jebt ganz von Moraft umringt, nur mit einem gehbaren 
amme gegen das Meer hin. Das jchwelgerifche Leben trug hier 
ht wenig zur Verkürzung defjelben bei; oft farben die hier res 
irenden Factoren, die durch große Einkünfte zu ihren Poſten 
tleitet wurden, jhon nad) 4 Dionaten. Die Archive verzeichnen 
e jchnellen Todesfälle nad, einander. Aus den feuchten Kellern 
t Wohnhäufer wachfen Feigenbäunfe heraus, und in den Zim- 
ern find Schlangennefter jehr unangenehme Säfte Die grie 
iſche Kirche ift ein alter Bau, deifen Kirchhof, von hohen Mauern 
gen Schakale eingefhloffen, bis zum Jahre 1650 fehr viele Grab- 
aler von Engländern enthält, und in der Nähe eincs älteren, 
ken Lagers aus den Zeiten der Kreuzfahrer Tiegt: 


419) Fr. Walpole, The Ansayrii. T. I. p. 37. 
Aaaaaa2 

























1844 Weft-Afien, V. Abtheilung, II. Abſchnitt. $. 46, 


Die wilde Umgebung bietet dem Liebhaber manches Jagdver— 
gnügen dar, zumal auf die Hauptjagd der delicaten Frankoline 
(Perdix francolinus, Rothhuhn), Safane und Rebhühner, die 
hier recht einheimifch find; eben jo der Wachtelfang in Handneper 
und auf unzählige Schaaren anderer Zugvögel, die hier worüber: 
fireichen, unter denen Goldfinfen (Goldfinch, Fringilla carduelis 
der Diftelfin??) als die erften B—— dieſer Bogelzüge ge 
nannt werden. 

Sm Suni tritt Die große Hiße ein, mit welcher die ganze Na 
tur ein anderes Anfehen annimmt: denn nach der eriten Woche i 
dann Alles verdorrt, die Erde glüht wie im Brande, durch de 
Reflex des Meeres faft unerträglich bei ftiller Luft, die fih dan 
- mit Dünften fehwängert, die in die unterften Thalgründe eindri 
gen. Dann flieht man die Ebene und fucht die Bergdörfer au‘ 
Dieandergebüfhe mit ihrem rofigen Blüthenwalde und Myr 
tenhaine mit ihrem weißen Blüthenfchimmer bilden dann rot 
und weiße Dafen, auch zwiſchen den dürrſten Sandufern, und d 
grünen Schilffäume der Sümpfe umgeben die Blüthen der weiß 
Lilien und der offlcinellen Meerzwiebel (Scilla maritima). Dan 
müffen die Schiffe in bedeutender Ferne vom Ufer ihre Anker we‘ 
fen, um die Land- und Seewinde zu genießen, die ununterbrochen vo 
Cap Khanzir bis zu dem Safal Tutän wehen, aber von den vo: 
Ipringenden Caps gehindert werden, his in das Innere des Hafer 
und bis zur Stadt Alerandrette vorzudringen. Doch zumeil 
drehen auch auf den auf der Rhede ſtehenden Schiffen die böfı 
Sieber aus. 

Diefe Sala Tutan oder die Sonaspfeiler beftehen no 
heute, fagt Neale; fie fchienen ihm weniger der Reft eines Triump 
bogens als eines Thoreinganges zu einem alten Gaftel zu fei 
das etwa 200 Schritt davon entfernt fteht und ganz von Ranke 
gewächfen überwuchert ift, wohin auch ein Fußpfad führt, die gro 
Straße der Karawanen aber nicht, welche oberhalb, derfelben ü 
eine Anhöhe hinwegläuft, wo fich Refte einer Römerſtraße erhalt 
haben. “ 

Ein guter Arzt wußte in den Jahren 1843 und 1844 
gieberfranfen in Scanderun fehr gut zu behandeln; ein neu 
Confulathaus war für England erbaut; ein Heer von Nattı 
z0g mit hinein. Zur Sommerzeit verfchwinden diefe wieder nf 
dem verpefteten Clima, wie die Tiger und andere Beftien aus d 


Golf von Alerandrette in der Gegenwart, 1845 


Roräften am Fuße des Himalaya. Noch weiß man nicht, ob die 
tatten auch auf Die Berge wandern, 

Die Eingeborenen von Alerandrette find außer den Fiebern 
och manchen anderen Krankheiten unterworfen, da die Europäer 
och eigentlich dort nur an den Fiebern Frank: fiegen. 

Die Bazare find fchlecht beſetzt; Fein Fleiſcher iſt am Orte; 
as Brot ift fehr gut, weil Cyprioten hier die Bäderei eingerichtet 
aben. Die Europäer haben guten Gemüfebau eingeführt, der 
über hier ganz fehlte. Auch in den nahen Dörfern werden Gur- 
n, Bohnen, Zurnips, Rettihe, Melonen, Spinat, Tomate, Ba- 
injan und Bamiah, fowie viel Obſt gezogen; aus Trauben wird 
other Wein bereitet. Das Meer ift reih an Seebarben (Mul- 
1), Thun (Scomber thynnus), Sardinen oder Anchovis 
Engraulis eucrasicholus L.) und anderen wohlfchmedenden Fifchen; 
ie 2ebensmittel find wohlfeil und gut. 

Die Factoren und Agenten der Handelshäufer in Alerandrette 
tüffen die Sommernächte von Zeit zu Zeit außerhalb 2%) zubrin- 
en, um den nachtheiligen Einflüffen des Climas zu entgehen. 
eider ift Fein günftig gelegenes Dorf in der Nähe, und fein Zelt 
m Freien aufzufchlagen ift zu unfiher, auch der nächtliche Thau 
u naß, wodurd der Zeltenaufenthalt ungeſund werden würde. 
die befte Sommerfrifche ift immer das 3 Stunden ferne Beilän. 

Margheslek ift ein von Armeniern bemohntes Dorf, die das 

and bebauen, deijen Eigenthümer die Beys in Beilän find. Zu 
hnen ziehen manche griechifche Familien aus Alerandria zur Some 
jerzeit. Man jchläft auf den Dachterrafien der Bauernhäufer, auf 
enen man über der Schlafftätte ein Laubdach errichtet. Neale, 
er hier dem franzöfifhen Conful einen Beſuch machte, fand die 
ge unter großen Wallnußbäumen an einem murmelnden Gebirgs- 
tom, von Obftgärten umgeben, fehr reigend, auch Tiebliche Spazier— 
inge umher und gute Sagdgelegenheit. Nur Liegt dies Dorf 
Berhalb der großen Route, und die Verbindung mit der Hafen- 
dt ift ſchwierig. 
Das nächſte Dorf Ascar Beylik, nur 1% Stunde von 
randerun, auf einer gefunden Anhöhe, mit einem Bad) und net: 
n Gärten, hat nur 18 Häufer und ift eben fo heiß und von 
oskitos geplagt, wie die Ebene. 

Auch das Dorf Aktſchai, auf der Route nach dem nördlichen 









‚120) F, A, Neale I. c. II. p. 214—229. 


1846 Weſt-Aſien. V. Abtheilung, II. Abfehnitt, F. 46 


Bayas gelegen, hat diefelben Befchwerlichkeiten, nur 7 Hütten und 
ift dabei weit unficherer und den Naubüberfällen ausgeſetzt. 
Karaach ift ein großes Dorf, von 3,000 Fellahs bewohnt, die 
weder Mufelmänner noch Chriften, fondern nur Gößendiener (ob 
Nafairier. oder Jeziden?) find. Es liegt auf der andern Seite 
der Moräfte, hinter Scanderun, nur eine Biertelftunde fern, zwi⸗ 
Ihen Maulbeerbaumgärten, die dem Bey von Beilän gehören und 
reihe Seidenernte abwerfen. Die Häufer find nett, die Ein— 
wohner fleißig, aber die Salzluft dringt hieher, wie die Hitze; das 
Waſſer ift fehlecht und voll Ungeziefer. | 

Das 8 Stunden ſüdwärts Scanderun liegende Dorf Arſus 
(Rhofus) würde zu einem Landfige zu fern fein. Es befteht, nad 
Reale, aus 2 Dörfern, einem Klein-Arfug von 150 Einwoh: 
nern, die fehr viel Brennholz nach Aegypten ausführen und Sal; 
zurüdbringen, und einem Groß-Arſus mit 2,000 Einwohnern 
die Anbau von Mais, Weizen und Seidenzucht haben, deren Bo 
den aber Eigenthum des Bey’s von Beilän ift, welcher ihnen nur 
ein Drittel der Ernten überläßt. Die Lebensmittel find zwai 
wohlfeil, aber das Clima ungünftig, die Hiße fehr groß und dei 
Ort voll von Eidechſen, ‚giftigen Schlangen und anderem Unge 
ziefer. | 

Dem Golf auf der Heinafiatifchen Seite in Gilicien gegenübe! 
ift die Bay von Ayas Feinesweges eine günftige Nahbarfchaft 
die dortigen Bewohner, Zurfomanen wie Araber, find geboren 
Diebe und Piraten, wie im Alterthum; jeder Bräutigam muß e | 
feine Probe in Räubereien beftehen, ehe er um eine Braut werbei 
und ihr fo viel Kühe, Schaafe und anderes geftohlenes Gut, al 
hinreichend erachtet wird, als Brautfchag anbieten kann. Di 
Braut bringt ihm dann das Zelt mit, an dem fie ihre ganze Kun 
der Weberei Jahre lang bewährt hat; e8 muß mit den’ brillantefte" 
Farben ausgefchmüdt fein. Es wird als Hochzeitring betrachte!) 
der ungertrennlich bindet. Nur geringe Teppiche weben fie zu 
Berfauf. Die Lagunen der Bay von Bayas find berühmt dur 
die Menge ihrer Schildkröten, die oft zur Nahrung der Schi— 
fer in Scanderun dienen. Die Matrofen des dort ſtationirte 
engliſchen Kriegsfchiffes Hecate fingen in wenigen Stunden 307 
Schildkröten, die, auf dem Strande überrafeht, ihre ſchnelle Fluch 
gewöhnlich nad) dem offenen Meere nehmen. Das Clima fol no— 
Ihlechter fein, ald das von Alexandrette. | 




















Golf son Aerandreite in der Gegenwart, 1847 


Zum Rüdzuge aus dem Peftilenzelima dieſes Ortes bleibt das 
her fat nur als wahre Sommerfrifche das Gebirgsdorf Beilan 
übrig 21). Hierüber giebt Neale, als feinen Aufenthaltsort, fol 
gende Nachricht. Der Wechfel des Climas zwifchen Scanderun 
und Beilän ift ungemein angenehm. Die Morgen find fühl, die 
Abende hüllt man fih in Mäntel. Jeden Morgen fteigen dide 
Nebel auf, die Sonne vertreibt fie und bringt am Tage den hei- 
terften Himmel. Don allen Seiten fließen murmelnde, klare Ge- 
birgsftröme in Quellen, Cascaden und Bächen abwärts; fie werden 
durch die Mitte der Häufer geleitet, die in ihren Höfen Tiebliche 
Fontainen fpringen machen und die Lüfte fo Fühlen, daß hier Feine 
Moskitos beläftigen, Fröfche und Schlangen nur felten fich zeigen, 
felbft die Schafale fehlen, und nur der ie der Nachteule ſich 
vernehmlich hören läßt. 

Die Stadt, in der Kluft zwiſchen zwei Bergreihen gelegen, 
wird zu allen Jahreszeiten von kühlenden Lüften durchzogen, die 
vom raſchen Strom in der tiefen Thalſpalte erfriſcht werden. Die 
Wohnhäuſer, terraſſenförmig übereinander erbaut, ſehen gigantiſchen 
Treppenfluchten gleich, die bergan ſteigen. Der Eingang des Or— 
tes iſt von der Meeresſeite her ſo natürlich geſchützt, daß er leicht 
in eine uneinnehmbare Feſte verwandelt werden könnte. Der Weg 
windet ſich bergan zu dem natürlichen Thoreingange und durch die 
Gebirgsſchlucht über dem Strom noch eine Stunde weiter aufwärts 
bis zur Culmination des Paſſes. In dieſem eröffnet ſich die 
prachtvollſte, wildeſte Scenerie mit dem Fernblick über Berge und 
Thäler, zwiſchen Arſus, Beilän, Scanderun weit über das Meer, 
oftwärts über zahllofe waldige Berghöhen und dicht davor in die 
feilabftürzende Thalfchlucht mit dem fehäumenden Beilänftrome und 
dem Bergftädtchen zu beiden Seiten. 

Die Straßen von Beilän erinnern an die Treppenftraßen von 
Malthaz die Umgebungen bieten die reizendftlen Spaziergänge; der 
Drt ſelbſt ift einförmig, fein Bazar ein Sammelplag von Müßig- 
gängern und graubärtigen Greifen, die hier ihre gemachte Beute 
in Unthätigfeit und Ruhe verzehren. Biel Erwerb giebt dem 
Volke der Transport der Seidenballen mit ihren Badpferden 
(Gedishes) nad der Hafenftätte und die —— mit den euro⸗ 
päiſchen Gütern nach dem Inlande. 

Von den 3,500 Einwohnern ſind, nach Neale, zwei Drittel 


229 Ebendaſ. p. 229—261. 


- 


1848 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 46. 


Armenier und nur ein Drittel Türken; an der Spitze der Ders 
waltung ftehen ein Mutejellim, ein Kadi, ein Mufti. Zur geit 
des Tyrannen Kütſchük Ali Oglu war- das ganze Gebirge 
zwifchen dem Zaurus und Beilän in offener Rebellion und unter 
viele kleine Hordenhäuptlinge vertheilt; deren Söhne find jetzt die 
Herren in Beilän, zumal die Nachfommen Muftapha Paſcha's. 
Der Hadji Yacob war hier britifcher Agent in Beilän, welcher 
zugleich mit Kräutern medicinirte und einen Doctor abgab. Faft 
alle Einwohner haben in Beilän ihre Weinberg. Es if ein 
Schöner Menfchenfchlag, zumal die Mädchen der Armenier find von 
großer Schönheit; fie heirathen früh; ſchon mit dem 13ten Fahre 
werden fie Mutter; mit dem 3Often Jahre find fie Greifinnen. Ihr 
Kopfpuß iſt eine Art Helmgefleht aus alten Silbermünzen oder 
eine Silberplatte auf einem Fez, mit Silbermünzen feftonartig um- 
hängt. Die Türken find reinlih, die Armenier find e8 weniger; 
man rühmt ihre Redlichkeit; hier falt Fein Diebftahl vor. Die 
Sagd auf wilde Eber, deren es viele im Gebirge giebt, liefert 
ein ſehr zartes, delicates Fleifch, zumal die Schinken find von vor- 
züglicher Güte. Ihre Felle verhandelt man an die Gouriere, die 
ftet8 hier auf der großen Straße zwifchen Aleppo und Conſtanti— 
nopel durchpaſſtren. Auh Wölfe, Hyänen, Schafale und 
Leoparden zeigen fih zur Winterzeit im Gebirge, kommen aber 
doch nie in die größere Stadtnähe. Die im Obigem von Ains— 
worth angegebene abjolute Meereshöhe des Beilan-Paſſes Hält 
Reale für viel zu niedrig und ſchätzt fie über 3,000 bis 4,000 
Fuß. 

Die große Hauptpaſſage über denſelben Paß giebt dem 
Orte ein gewiſſes reges Leben. Kameelkarawanen von Aleppo ge— 
brauchen über ihn bis Scanderun gewöhnlich 6 Tage, im Winter 
bei ſchlechten Wegen aber auch zuweilen bis 20 Tage; Couriere 
können dieſelbe Diſtanz in 24 Stunden zurücklegen. Die Kameel⸗— 
und Pferdetreiber ſind ſehr abgehärtet und legen dieſe Wege bei 
Nacht wie bei Tage zurück. Mehrmals ſah Neale Züge von 
1,000 Kameelen, von Scanderun kommend, mit 2,000 in Eifen- 
blech verfchloffenen Ballen von Mancheſter Waaren (meift cotton 
twist) beladen, hindurchziehen. Im Sommer werden die fyrifhen, 
im Winter die fehöneren und flärferen turfomanifchen Kameele hiezu 
gebraucht, deren jedes zwei Ballen trägt, die zufammen eine 
Zonne ſchwer laften. Die große Meccafarawane von Gonftantis 
nopel und Klein-Aften paffirt alljährlich mit großem Bomp durd 





Golf von Alerandrette in der Gegenwart, 1849 


diefen Paß, aber weit geringer ift die Zahl derer, die mit ihr von 
Mecca zurüdtehren. Jeden Montag pajfirte die damasceniſche Poft 
über Aleppo nad Alerandrette und von da über Smyrna nad 
Gonftantinopel; diefe Boftreiter legen den Weg von Alerandreite 
nach Gonftantinopel in 6 Tagen zurüd; die Karawanen brauden 
40 Tage dazu. In den legten Jahren paffirt ein monatliches 
Dampfjchiff, das von Liverpool nach Beirut geht, auch Alerans 
drette und alle 2 Monate ein Dampffhiff von Smyrna nad 
Alerandrette. Der Tranfithandel hat feit diefem Tebten Jahrzehend 
ungemein zugenommen. 4841 landeten in Alerandrette 20 in 
England mit Waaren beladene Schiffe; im Jahre 1850 ſogar 50 
dergleichen, unter denen mehrere von weit größerem Zonnengehalt 
waren als zuvor. Statt des im Jahre 1843 nur ein igen, in 
Alerandrette bewohnbaren, neuerbauten Haufes waren 1850 deren 
vier bis fünf neuerbaut, und die Zahl der Waarenhäufer, wie ihre 
Größe, hatte ungemein zugenommen. 

Alerandrette würde mit der größern Sicherheit des Eigen- 
thums und der beffern Verwaltung, wie von feinem peftilenzialifchen 
Glima mehr und mehr befreit, unter den jebigen Conjuncturen in 
fürzefter Zeit ein Emporium von großer Bedeutung werden fünnen, 
es müßte denn fein, daß ihr Suedieh oder die alte Seleucia noch 
einmal durch ihre Eifenbahn zum Euphrat den Rang abliefe (vgl. 
oben ©. 1233—1237). 





Namen— 


und 
Sach-Verzeichniß 
| | zum — 
Sechszehnten und Siebenzehnten Theil 


der Erdkunde. 


(Sinai⸗Halbinſel, Paläſtina und Syrien. Bd. III. u. IV. 
Iſte u. 2te Abth.). 


Bearbeitet 


von 


G. Fr. H. Müller. 





‚ Dei dem Auffuhen zufammengefeßter vrientalifcher Namen ver- 
dienen, außer den verfihiedenen Kormen des Artifels EI (A, Ar, Ep, 
En, Es, Eſch, Et ꝛc.), eine befondere Berüdfichtigung: 


Ahmed, Ahmed. Hareth, d. i, Stadtviertel. 
J—— Kalaa, d. i. Schloß. 
Ibrahim. Kasr, d. i. Schloß. 
Mohammed. Hösn, Hisn, d. i. Schloß. 
Abu, Ebu, d. i. Vater, Ober- Burdſch, d. i. Thurm. 

haupt. Ard, d. i. Ebene, Landſtrich. 
Ebn, Ibn, d. i. Sohn. Aflım, d. i. Diſtriet, Diöceſe. 


Beni, d. i. Söhne. Belad, d. i. Land, Ortſchaften. 
Beit, Beth, d.i. Haus, Stamm. Merdſch, d. i. Wieſe. 


Abd, d. i. Knecht. Dfibebel, d. ti. Berg. 
Scheikh, d. i. Greis, Stamm- Tell, d. i. Hügel. 

haupt. Nas, d. ti. Kopf, Vorgebirge. 
Neby, d. i. Prophet. Ain, d. ti, Auge, Duelle. 
Mar, d. i. Herr. Bir, d. i. Brunnen. 
Bab, d. i. Thor. Birfet, d. i. Teich, Eifterne. 
Deir, d. i. Klofter. Nahr, d. i. Fluß. 
Khan, d. i. Herberge. Wadi, d. ti. Thal mit temporä- 
Kefr, d. i. Dorf, Ruine. rem Slußlauf.. 
Khirbeh, d. i. Dorf, Ort. Dfhiffr, d. i. Brüde. 


— —— — — 


Aphoriſtiſche Zuſammenſtellung begriffsverwandter Artikel. 


Gewitter. — Wind. Sturm. Fata Morgana. — Klima. Ther— 
mometer. Kälte. Eis, Schnee. Reif. Hagel. — Hydrographie. Regen. 
Waffer. Meer. Fluß. — Plutonifch. Neptunismus. Bulfan. Erdbeben. 
Wafierbeben. Lava. Kegelberg. Küftenerhebung. — Geognoftifch. Ge- 
birgsarten. Berg. Fels. Zertiäre Ablagerung. Petrefacten. Fifchab- 
drüde. Eonglomerat. Alluvium.. Difupium. Plateau. Tafelland. Ter— 
raffenland. Erde ꝛc. 

Begetation. Pflanzenwelt. Flora. Wald. Baum. Holz. Gemüfe. 
Getraide. Hülfenfrucht. Blume ıc. 
>» Fauna. Thier. Infeet. Amppibie. Bieh ıc. 

Menſch. Phyſiognomie. Hautfarbe. Haar. Alter. Sterblichkeit ꝛc. 
— Genealogie. Feudaleinrihtung. Ariftofratie. Erbſchaftsverhältniß. 
Regierung. Municipalvath. Volkszählung. Steuer ꝛc. 

Wiſſenſchaft. Kunft. Gefelfchaft der Wiflenfchaften und Künfte. 
Sprache. Dolmetfcher. Inſchrift. Hieroglyphe. Handſchrift. Bibliothek. 
Buch. Gelehrte. Schule. Handwerksſchule. Seminar. Medreſſe. Arith— 
metik. Aſtrologie. Grammatik ꝛc. 

Bauart. Stein. Kragſtein. Badftein. Duader. — Ruine. Stadt. 
Dorf. Haus. Landhaus. Thurm. Kegeldach. Ziegeldah. Kuppelform. 
— Mühle. Brüde. Dammbaunten. Gewölbe. Felstunnel. Brunnen. 


Nitter Erdkunde XVII. 


—16551 


* 


Schleuſe. Waſſerleitung. Irrigation. Pflaſterſtraße. — Cyelopiſche 
Baureſte. Pyramiden. Obelisk. Theater. Circus. Pantheon. Tempel. 
Säule. Thermen. Altar. Kirche. Bafllifa. Mofchee ꝛc. 

Altertbümer. Sculptur. Statue. Koloß. Büfte. Kalbsbild. Mo» 
6 Kunftlahen. Bronce. Gemmen Frescomalerei. Gemälde. Votiv— 
tafeln ꝛc. 

Handel. Münzen. Gewicht. Zoll. — Karawane. Straße. Pflaſter— 
ſtraße. Römerſtraße. Nachtreiſe. Poſt. Wagen. Neorien. Leuchtthurm. 
Dampfſchiffahrt Eiſenbahn ꝛc. 

Produkte. Induſtrie. Fabrikate. Gewerbe. Handwerker. Bergbau. 
Metallarbeiter. Goldarbeiter. Bronce. Aſche. Seife. Färberei. Glas— 
fabrik. Weberei. Baumwolle. Leinwand. Seide. — Kleidung. Schwarz. 
Roth. Weiß. Blaue Kleidung. Kopfpuß. Turban. Kopfftrick. Gürtel. 
Schleier. Ring. Pantoffel. Holzſchuhe. Tättowiren ꝛc. 

Waffen. Schwert. Klinge. Tanze. Bambuslanze. Dolch. Flinte. 
Büchfe. Kriegswagen ꝛc. | 

Fiſchfang. Jagd. Wildpret. Nomaden, Heerde. Rindvieh. Ader- 
bau. Getraide. Hülfenfrucht. Gemüfe. Garten. Ernte. Fruchtbarkeit. 
Dünger. Dreſchen. Pflug. Schaufel. Gabel. Doppelhade ꝛc. 

Speiſen. Fleiſch. Aalpaftete. Butter. Milch. Hülfenfrüchte. Früchte, 
eingemachte. Brot. Aprifofenbrot. Gewürze. Wein. Kaffee ıc. 

Krankheiten. Peſt. Pocken. Gefhwür. Ausſatz. Clephantiafis. 
Fieber. Wahnfinn. Gefundbrunnen. Ziegenmilchfur. Alter. Sterb- 
lichkeit ac. 

Todtenbeftattung. Grab. Mauſoleum. Necropole. Sarkophag. 
Goldblatt ac. | 

(Sitten und Gebräuche.) Ehe. Heirath. Weib. Bielweiberei. Be— 
ichneidung. Sflavenhandel: — aftfreundfchaft. Aſylſtadt. Bettler- 
züge. Almofentag. Hospital. — ZTrinfgelage. Barbierftube. Pferde- 
rennen. Waflertragen. Tabadrauchen. — Berachtung. Ausipeien. — 
Recht. Schwur DBlutrache. Mord. Räuber. Hängen ıc. 

Feſt. Mufifant. Concert. Tänzerin ꝛc. 


Religion. Gottheit. Göbendiener. Heidenthum. Genien. Dfehinnen. 
Däamonen. — Sterndienft. Mondanbeter. Sonnencultus. Feuerdienft. 
Sifh-, Tauben-, rottenverehrung. Lupercalien. Gefchlechtstheile. 
Drgien. Hierodulen. — Drafel. Talisman. Zauberei. Priefter. Zanas 
tismus. Gebet. Stiftung. Hölleneingang. Seelenwanderung. Leben, 
zufünftiges ac. . 

Mohammedaner. Sunniten. Schiiten. Hanefiten. Sncarnation Ali's. 
Koran. Mofchee. Lampe. Oratorium. — Juden. Bundeslade. Synagoge. 
Laubhüttenfeft. Karaiten. Talmud ꝛc. 

Shriften. Teftament. Bibel. Sectenwefen. Katholiken. Proteftan= 
ten. Maroniten. Neftorianer. Patriarchat. Bifchof. Geiftlichkeit. Mönch. 
Klofter. Kapelle. Kirche. Glode. Brett. Eremit. Chorherren. Francis— 
caner. Karmeliter. Miffton. Abendmahl. Kreuz: Marienbild. Weih-, 
nachtsfeſt. Paradies ꝛc. 








— 


A x An, 
N nn D2 - 


| Die mit * verfehenen Artikel finden fih auch Im Namen- und Gad- 
verzeichniß zum XIV, und XV, Bande, 


A. 


Au. 2, in den Ruinen zu el- 
Bära, II, 1059, 

Aadera, . Kubbet el⸗A. 

Aadiat, f, Spt A. 

Aadfour, f. Ajür. I, 167, 

* al= Garri, f. Ain Ald⸗ 


Aatıt,, f. Okkal. 

Aal, in den Oronted-Seen. II, 
1004, 1201. 1208. 1617. 1619, 
— ſ. Aleppo-, Sandaal, 

Aala, ſ. Dfehebel el-Ala. 

Aalikat, f. Kalaat Aleikap. 


Aallera es-Sifala, f. Allar 


es⸗S. 


de in Antiochia. II, 


— ſ. Jezbeky. 

Namara, Sarilie bei Zahleh. 
II, 193. 

Aamyt, ſ. 'Ammik. 

Aanab, — — II, 676. — 
vgl. Yin Anab. 

nn Nafairier » Caftell. II, 


Yanch, f. El-A. 

Aany, Dorf im Libanon. I, 93. 

Aar (Ier),d.i. ee II, 1566. 

Aaraba, f. Nahr A 

YAarajia, Drtim Aklım el-Öhurb. 
II, 708. — vgl. ’Areiga. 

Yard es- Szeal, in der for. 
Wüſte. II, 1318. — vgl, Ard. 

270, irrig ſt. Nahr fa, IE, 


Aaztat, dv. i. Arka. IL, 809, 
Aaron, 7 Des ben-A. 
Aarus, Tell A., Arus. 


Aas⸗ el 59 d.i, vonig, II, 
511. — f. Afät. 

Anggeier, f. Geier. 

’Aafi*, f. Orontes. 

Aafil, f. Aas- el. 

Yawwag' *, ſ. Wadi el⸗Awadſch. 


Aapadin, Garten bei Haleb. 
1, 1691. 


Ada, Ortin El Afürap. I, 752. 


— dal, Abeih. 
'Abaa, ſ. Abbaja. 


Abaarmanes, Chosroes Feld— 


herr, zerſt. Apamea. II, 1082. 

Ab a) Ay der ſyriſchen 
Wüſte. II, 

Abadia, dort, # 839, 

Abadiyep, f. EA. 

Abäje, f. Abbaja. 

Abal, ſ. Montar eh A. 

Abana, Fluß des Anti-Libanon. 
II, 255. 

Abarbarea (Abarberea), Quelle 
bei Zyrus. II, 349, 358, 

Abarim* Abaris, Avagıs), d. i. 
Stadt oder Lager der ——— 
1 34. 171. 173. 182. 190. 

Abafch, ſ. Nahr Abroſch. 

Ab bafa* ‚ (Abbaye, Abba, ’Abä- 
je, Abaa), d.i. Mantel. II, 720, 

— in Zahleh. II, 194. — Höms, 

1015. — Haupthandel in Da- 
mad. 1045. — vgl. Abeys. 

Abbas, f. a eER., Mofam- 
med Ben 

Abbas, She, geiftl. Ober⸗ 
haupt ber Nafairier. II, 985. 

Abbas Effendi, Magnat in 
Haleb. II, 1626. 


1854 


Abbaffiden*. 11, 1025.— in Da— 
mask (feit 747). 1344. 

Abbaye*, f. Abbaja. 

Abcafra (Bufäfefteh?), Dorf 
am Nahr Kadifcha. II, 662. 

Abcelbafpy, Antiquarienfamm- 
ler auf Aradus. Il, 877. 

Abd, f. Benu A.el Melik, El A., 
Hafgem ben A., Sufein A el 


Hadf. 

Abda, Sanct, Klofter zu Ma'dd. 
II, 792. . Mar A, Mar 
Antonius "Babba, Abdeh. 

Abdal'aziz“*, Vater Omars. II, 
1568. 1699. 

»Abd Allah, Ort im Belad el 
Batruͤn. II, 749. 

Abd-allah, Sohn Salehs, 
Oheim Mohammeds, erbaut 
Salamya. 11, 1049. 

Abdallah, Scheich in Kadmuͤs. 
‚IL, 918. 

Abdallah, Scheich von Damas- 
cus, Nafairier-Fürft. II, 985. 
Abdallah Bey, NRebelle in 

Haleb. II, 1767, 
Abdallap eti-Tenüdi, Sei. 


liger der Drufen. II, 722, 
vol. Tenüfh. 

Abdallah Mutrid, Nafairiers 
Chef. II, 983. 


Abdallah Mater, griechifcher 
Kaufmann in Tarfehiha. I, 797. 
Abdallah Paſcha“', gräbt einen 
Brunnen im Wadi Hanaen. 1, 
127. — zerſt. das Rarmeltio- 
fier (1821). 719. — Gouver— 
neur von Haifa (1829), be= 
. feftigt Affo. 734. — fällt die 
Bäume um Beirut. II, 475. 
Abdallah Zafer, in Mar 
Hanna (ft. 1755). II, 767, 
Abdeh“, Drt im Beläd el Ba- 
trun. IH, 749. — f. Abda. 
Abd el Melek* (Abd ol Melik), 
Khalif (reg. 705— 720), feine 
Moschee in Jerufalem (686). I, 
413. — erbaut Ramleh ꝛc. 583, 
u, 1364. — vgl. Welid Ibn 


j X. IM. - 
Ypd el Salem, berühmter Jä- 


ger im Libanon. II, 686. 


Abba — Abi 


Abderrahman (Abburrahman), 
f. Ebu Dmar 2. 

non time) Mari Elias A. 

Abpdin*, f. Zein A 

Abd ol Ghanidfch en Nabu— 
Iufi (Abd ol Schanij en Na— 
bolfi), Kadiri-Derwifch, gelehr- 
ter Scheich (1693). II, 918. — 
über Höms (1693). 1012. — 
Hamah ıc. 1040. 1423, 

Abdolla, f. Jacut ben U. 

Abd ol Melik, f. Abd el-M. 

Abd olShanijen- -Nabolfi, 
f. Abd ol Öhanidfh. 

Abdon*, Richter, I, 523. 

Abdonachus, Commandant in 

Chalcis. II, 1594, 

Aopuldampb, Scheich in Sa— 
fitah. II, 

Abdur rare (Abderrah— 
man), Scheich in Hebron (1843). 
1258.97 


’ + 
Abdurrahfman, Familie inBei- 
Ian. II, 1785 


Abedaht, f. Abidät. 


'Abeih, Ort im Aklim el Ghurb. 
II, 477. 677. 708. 734. — Ca- 
puciner daf. II, 799. — dgl. 
Aba, Ubeih. 

Abefen, Dr., in S.Zudäa. 1, 202. 

Abel, feine Todes ſelle bei He⸗ 
brön. I, 213. — Grab auf dem 
Kafiyün. II, 1299. — ſ. Neby 
Abel, Kain. 

Abel“, Drt in Paläftina. I, 684, 
— dal. Abit. 

Abelmoschus esculentus, 
bei Daleb. II, 1729. 

1b Eh) „Gemag der Ein- 
feßung. 1, 


A ; R} Zauberei. 


Abeys (Bauernzeuge), in Ba- 
trün verfertigt. II, 588. — dgl. 


Abbaja. 
a Klofter zu Bſcherreh. II, 


Ypgabe, ſ. Steuer: 

Abi, f. Ben N. ’f-[uma, Jahia 
Ebn A., Ibn N. 

Abiad (Abladh, Abyad), f. Dſche⸗ 
bel⸗, Dſchisr el⸗, Dſchub⸗, Kefr=, 
Rahr el-, Ras el A. 








Abi — Abu 


Abibal —— Hirams Va⸗ 
ter. Il, 333. 

Abida, f. —* 7 

»Abldat, Ort im Beläd Sebeil. 
II, 578, 748. 

Abi el-Lemma (Abulemma), 
Adelsgeſchlecht. II, 470. 784. — 
f. Benu Abi I- fuma. 

Abijah, König * DIR Er631. 

Abil* (Abel), f. Ei. 

Abila”, en, II, 999. 1278. 

Abi ’I-Wodag (?), Fort von 
Tripolis. IL, 606. 

Abila Lysaniae* (A. ad Li- 
banum, A. Phoenices), am 
Baräda. IT, 1280, 


Abilene, Landſchaft an der Oſt⸗ 


ſeite des Anti⸗Libanon. II, 1274. 
1278 ff. 

Abilin (irrig Obellin), Ort in 
Galiläa. I, 750. 805. — dgl. 


Abit Kodos, d. i. St. Georgs- 
kloſter. II, 844. 

Abimelech“, König von Öerar. 
1, 177..188..189. 190. 

abimelch, Priefter in Nob. 1, 


10 imeeh, Fürft von Sichem. 
640. 
— 


mann. J, 598, 
werde Sohn des Pinehas. 1, 


Salomo’s Amt- 


Yblah (Abla, Habla), Ort im 


Belaͤd Ba’albef. II, 199. 202. 
205. 217. 220. — 'vgt. Dbol- 


lab. 
Ablaf, f. Kasr-a. 
Ablution, f. Sandablution. 
Abner“*, Sauls Feloperr, fein 
Grab in Hebrön. I, 216. 
Abot*, f. Jichus ha-A. 
'Abrah (Abra), Ort des Aklım 
et⸗Tuͤffah. II, 111. 700. 
Abrapam*, verkehrt mit den 
Philiftern. I, 188. — fein Grab 
in Hebrön.. 212. 229,236: 
— feine Schlauheit. 258. — 
in Sudäa, I, 526. — zu Be- 
thel. 534. — opfert ven Sfaaf. 
643. — in Sichem. 644. — 
auf dem Morija.»I, 707. — 


1855 


fein Brunnen bei Hebrön. I 
218. — Haus in Mamre. 
225. 235. — Altar und Bet- 
ort in Jeruſalem. 386. 421. 
— angeblider Opferplab auf 
Seyr (Spordenay) im Anti-Li— 
banon. II, 255. — befiegt die 
vier forifchen Könige. 261. — 
entfagt auf dem Kaſiyuͤn der 
Abgötterei. 129, — bei 
Doba. 11, 1312. — wandert 
nad Syrien. 1332. — an— 
geblih zu Haleb. 1735. 1736. 
— f. Ibrahim. 

Abraham, Baum deg, f. Tere- 


7 


binthe. 

Abraham” (Abrahami N 
Sanct, Caftell von Hebrön. I 
164, 165. 210. 214. 245. 

TEENS: d. i. Hebron. I, 


een I, 180. 

Abraj Ghuzeh (Thürme von 
Gaza), Baftionen von Serufa- 
lem. I, 362. 

Abraſch, f. Nahr A. 

Abrian, f. Ain X. 

Abrin, Ort im Beläb el Ba- 
trün. II, 749, 1465, 

Abrocomug, perl, Felöherr. II, 
1790. 


Abroſch, f. Nahr A. 

Abs, d. i. Rinfen. 1 483, 

Abfaloms ©rab*, 1, 470 ff. — 
Säule. 471. 

Abfar, f. Mefälef al a. 

Abfelama, f. Peter A. 

Abu (Ebu), f. Beit N. Aſy, 
Deir A. Mefch’al, Sbn U. 

Abu Ali”, ſ. Nahr A. 

Abu Ber, erfter Khalif (634). 
I, 56. 11, 1343, — M 
Serufalem, 1, 341. — 
feines Sohnes.: II, 1060, 
Abu EHomfus, d.i Igel. II, 
11731: 

UN, Stadt in Judäa. I, 564. 

Abu Babe, f. Huffein 4. D. 

Abud Beg, Gouverneur von 
Draib. II, 817. 

Abu- Dekel, Mamelude, zerf. 
das Rarmeltlofter. II, 718, 


1856 Abud 


Abu Dis* (Bet Abudifon), Dorf 
bei Serufalem. I, 510. 

Abu Diafaral Manfur, f 
A Manfur. 

Abu Dſchaber (aber), Ort 
am Nahr edh Dhahab. II, 1694. 

Abu Dſcherbo, f. Dſcherboa. 

va ** weir, Ruinen in Juda. 


AbuEicha, Tabacksſorte. II, 984. 


Abu el Abbas, fein Grab bei 
Ed Deir. I, 4, 

— el äſuad,; ſ. Nahr Abu 

Aswad. 

Abu el Ferdſch d 1. Weiber- 
anbeter. II, 1639. 

Abu el Lem’ a, ſ. Benü Abi’l- 
luma. 

Abu Ferue (d. i. die einen Pelz 
Baur Dez. für Kaftanien. I, 


as Sir, Dorf in Zuda. I, 


Abu 601 — (micht Bogocz), Räu⸗ 


berchefs in Judäa. I, 547. 548. 
549. 830. 831. — als Bez. für 
De judäiſche Gedirgslard. J, 


—— bei Tyrus. I, 785. 

— dgl. Kabr Hairan. 

Abu Jerrain, Ort im aleppi- 
nifchen Syrien. II, 1705. 

Abu Souhour, Höhenzug der 
for. Wüfte. IT, 1467, 

Abula, f. Hulpäl. 

Abulemma, f. Abi el Lemma. 

Abulfauaris, f. Ma - Abul- 
fuaris. 

Abulfeda”* (D.i. Vater, der be- 


reit ift, fein Leben für eine. 


Geliebte zu laffen), Sürft von 
Hamah, Geograph (geb. 1973, 
geft. 26. Oct. 1331), fein ee⸗ 
ben ꝛc. II, 1035 ff. — über 
Gaza. I, 13. 64. — Asfalon. 
73. 79, — Amalefiter. 180, 
—  Serufalem. I, 304. 

Ramleh. 583. — Kaifariyeh. 
604. — Akko. J, 729. 733. 
— Affaffinen. II, 30. 966. — 
Orontes. II, 165. — Nahr el 
Andſchar. 179, — Baralbet. 
238. — Saida (beendet feine 


— Abur 


Geographie 1321). II, 394, 
— Beirut. 439, — Byblus. 
571. — vor Tripolis (1289). 
608. — über Merfab. II, 
884. — Laodicea. 926. — 
Höms. 1011. — mittl. Oron— 
tes. 1053. — Apamea. 1083. 
— Antakia. I, 1185. — 
Ain el-Fidſcheh. 1294. Tad⸗ 
mor. II, 1505. — Ma’arra. 
1569. — GSermin. 1587. — 
—— II, 1616. — 
 9aleb. 1735. — Amanus- 
feftungen. 1810. — Uleran« 
drette. II, 1818. 

Abul Fetach Mohammed, 
Sultan (reg. 1293—1341), fein 
Thurm in Ramleh. I, 585. 

Abul Hafem (Castellum Bel- 
hasan, Blahafent), am Nahr 
el Aumwaleh. 1.120) 

Abul Hhoffeyn, i. e. Canis 
familiaris. I, 485. 

atutpeifein, Sohn Dfobeirs, 

Ab I Huf, Chriſt in Antafieh. 


Abul Masäfen’ (Abu'l⸗ mhaͤ⸗ 
ſen), Hiſtoriker. II, 223. 1504. 

Abulpyharadfch (Bar Hebräus, 
Ibn el Ehre), Gregor, for. 
a, üb. Baalbef, II, 241. 
762 

Abuna” ‚ geiftl. Oberhaupt der 
abbyffin. Kirche. T, 498. 

Abu Näfir, Ehrifti in Nazareth. 
I, 740, 746, 153, 

Abu Naszer, f. Scheikh A. N. 


"Abu DObeidap* (Abu Debeida 


el Dſcherrah, Ebu Ubeide, d. i. 
Arm Gottes), Omars Feldherr, 
erob. Hamah. II, 1033. — Da— 
maskus. 1343. — Ma'arrat 
en-Nisrin. II, 1575. — Grab 
am Orontes. 1089. 

Abu Obeida, Autor (vor 1160), 
über Tabmor. II, 1506. 1522. 
1529. 

Abu Reah, dt. Bater der Eſ⸗ 
fenzen, Tabadsart in Dſchebili. 
11,895. 

Abu Roh (Ras Mint Romann), 
Cap bei Saida. I, 415. | 





Abus — Adler 


Abus*, f. Yin A. 

Abu Sa'b, ſ. Mezra'at A. S. 

Abuſchehr, perfiſcher Hafen, Kli— 
ma. II, 478. 


bu © HeLeh, Herrfcher in Bini 


Aly. I 

Abu Sgerit Noſif, Drufen- 
fheich in Keftin. II, 1574, 

Abu Shod, d. i. Stachel⸗ 
ſchwein. II, 1731. 

Abu Shufdeibin, Ort in Ju— 
däa. 559. 560. 

Abu — Ort in Ober-Ga— 
liläa. I, 782, 806. 

Ubufimbel, 
von. I, 523. 

Abu Taber, ECommandant von 
Hamah. IL, 1033. — vgl. Huf- 
fein Abu Daher. 
Abu Wair, Dorf bei Jeruſa— 
lem. I, 465. 
Abu Zabüra, Küftenfluß in 
Saron. 1, 589. 597. 

Abu Zueid (wol * N), 
Scheikh, fein Grab. 

Abu Zureif, der eläufing, 
zus 1, 4311. 

Abyad*, f. Abiad. 

Abyffinier* (Aetpiopier),_ in 
Gaza (1483). I, 55. — in Je— 
ruſalem. T, 198 ff. — ihr Klo— 
ſter daſ. 508, 

Acacien* (Mimofen, Sumt, 
Sunt, Mimosanilotica Forsk. ) 

im Wadi Sumt. I, 118. — fi- 
banon. II, 513. 684. 

Acal, ſ. Khan el-Aal. 

Acanthus*, in Esdrelom. 1,694, 

Accaron, d. i, Alto, r 727. 

Acchar, Nahr A. 

Acco, ſ. Akko. 

Acer, f. Ahorn. 


Acerbas, tyr. Priefter. 11, 328. 


Achab aren (Akhbara, Achbara, 
Acharaba), Felſen der, Feſtung 
a es Galiläa. I, 687. 759, 


MB ensr= f. Tell el. 
Ahämeniden. II, 387. 
Brasiad, f. Ahasja 
Achat, im Anti⸗ — II, 266, 
— in der Cafiotis. 887. — am 
Ladikieh-Strome. 904. 


Ritter Erdfunde XVII. 


* 


Papyrus-Rollen 


1857 


Achbara, ſ. Achabaren. 

Achchahba (vie au Feſtung 
von Haleb. II, 1736. 

Acheldama, . Haleldama. J, 
464. 

Achif, ſ. En A. 

Achillea micrantha M.B. var. 
B. sulphurea Dec,, santo- 
lina L., trilingulata C. H, 
Schultz. Bip,, bei Haleb. II, 
1716 — 1720, 

Achilles Tatius, üb, Tyrus. 
II, 338, — ‚Sivon. 390. 


Ahinadab, Salomo’s Amt 
mann. 1, 683. 

Achis, König von Gath. I, 132, 

Achit, f. En Achif. 


Ahlab, f. Anelab, 
Kamen (2 (Ahmet), f. Dfehindar 


Ep 

Ahmed, 9— von Damask 
(1634), II, 104 

amp mir. in Saida. II, 


agmer Aga, Janitſcharen-Chef. 

Achmed Aga Abd el Kader, 
Mutefelim von Kalaat el-90- 
waby. II, 983, 

Ahmed Aga es Swaidon, 
u von Banias. I, 


Ahmed Dſchezzar, f. Dſchez— 
zar Paſcha. 

ie Sebour, Rafairierchef. 
I 

Achmed — Chefin Bah⸗— 
luͤliyeh. I, 

Acho, ſ. — *— 728. 

Achfa, Chalebs Tochier. J, 152. 

Adhfapp (Achſchaph, Acfaph, Ac- 
— i. Täuſchung, Zauberei. 

Achſ aph, kanan. Königsſtadt an 
der Grenze an Afcher. I, 778, 
807, 812 

Achſib Achzib, Acfib, el Zib, 
Hisn el 3,, Siffn el Zeib, Ee— 
dippa), galil. Seeftadt. I, 14. 

18. 682. 776. 778, 780. 803. 
804, 806. 810, 811, 

Aferbau* der Philiftäer. 1, 
191. — in Bethlehem. 290, — 


Bbobbbb 


1858 


ſchlechter, im Gebirge Judäas. 
I, 549. — im Libanon. II, 211. 
— Dfhebel Machmel, 297. 
— in Kaſchheya. 655. — im 
Drufengebirge. 681. 
Aderbau- Inftrumente, im 
tibanon. 11, 516, 
Aderboden, in Syrien, ale 


Grundeigenthum der Regierung. 


wderpant", in Syrien. I. 129, 

Acraba, in Paläftina. I, 531. 

Aerabatta, Toparchie Judäa's. 
I, 562. 

Acrad, ſ. Akrad. 

Acre*, f. Affo. 

Acfapp, ſ. Achſaph. 

— a Täufhung. I, 812. 
Actinolema eryngioides 
Fenzl,, bei Haleb. II, 1719. 
Actinolithen, im Cafius. I, 

1130; . 

Adacha, Stadt in Palmyrene. 
II, 1458. 

Adada, Drt der fyr. Rüfte, | T, 
1458. 
Adam, fein Gebursort u. Grab 
zu Hebron. I, 212. 244, — auf 
dem Raftyün. Il, 1299, — zu 
Damasf. 1, 1332. — ſ. Em 
el A., Keniſah A., Kefe N. 
Adamana, Ort der for. Wüfte, 

II, 1457. 

Adamnanus*, Abt von Jona. 
I, 228. 234. 744, 

Adana (nicht Adſenat), Ebene 
u. Grenzfefte von Eilicien. I, 
905. 985. 1810. — Diſt. 
1779. 1835. 

Adar*, ſ. Atharoth A. 

Adäreh, f. Adrä. 

Adarin, Drt der ſyr. Wülte. 


I, 1457, 
Abi'l A, Bir A, 


A’das, f. 
Addas. 
d, i. Linſen. 1, 220. 
ſ. Dſchebel 


Adas*, 
Adäthir (Adater), 
A. 
Addas, f. Deir el A., Adas. 
Addifon”, Ch., in Palmora 
(1835). 1L, 1433, 1452, 


Acker — Ado 


-Adonija, 


Adein, Familie in Hamah. U 
1045, 


Adeiſeh, ſ. Ras el A. 

Adel, ſ. Ariſtokratie. 

Adelon, f. Adluͤn. 

Adeß, ſ. Bir Adas. 

Adet, ſ. Mhenneh ibn W. 

Adhwa, f. Tarik el a. 

Adic (Adijep), f. Rahr N. 

Ad’ilan, f. Debir. 

Adim, f. Jon el A. 

Adiman, im Libanon. 11, 667, 

Adjar, in Judäa. I, 68. 

Adjul,f. Tel el. ] 

Aplan, f. Adlün. 

Adler*, in der for. Wüſte. II, 
1470. — el Amf, 1645. 

Adlerfeulptur*, in Ba'albek, 
Palmyra. II, 248. 
Suleiman. 962%. — 
hia. 1159, — Kinnegrin. 
1598: 

Adluͤn (Adlaͤn, 'A'deloun, Ad— 
nün, Adnou, Seugnerie d’Ade- 
lon, Mutatio ad Nonum sc. 
lapidem), Stadt in Phönicien. 
11, 71. 320 ff. 361 ff. 

Admedera „ſ. Kuteifa. II, 1457. 

Adna, ſ. EI '»Arkuͤb el a., El 
Gharb el a. 

Adnün Sage ſ. Adlün. 

Adon, Adoni, d.i. unfer Herr, 
II, 554. Ä 

Adon, d. i. Blut. U, 58. 

Davids Sohn. 1, 

445, 446, 


Adonim-fhä, f. Bel BI a:f 
Adonis (einheim. Hadad), Got 
der Gibliter. II, 56. 58. 59, 61.8 
— dgl. Baal Kronos, Diony- | 
ſos, ie Sol. 
— aestivalis L. var, pal- 
lida Boiss.,  aleppica Boiss, 
n.sp., b. Haleb. il, 1715. 1716, 
nn nis feft, in Phönicien, II, 
52. 
Adonisfluß, ſ. Nahr Ibrahim. 
Adonisröschen (Adonis ae 
stivalis L.), am Nahr Ibra— 
him. 11, 553, 
Adoni Zedek*, König von Je— 
rufalem, I, 105. 
Adoraim Adora), f. Dürs, 



















Adra — Age 


Adra, Dorf am Dfehebel Sali- 
hija. II, 265, 1307, 1311. 1471. 
— vgl. Beit U, Beit Sacher 
el A., Merdſch a 

6 die Ein— 
wohner von Palmyra. II, 1496. 

Udrichomius“', üb, Arpfit (vor 
1585). I, 617. 

Abfchaäm,f. Wadi el A. 

— (Adſchaltuͤn, "Njel- 
tün), Ort in Kesrawan. BR 
912. 746, 

Udſchlun“*, f. Wadi A. 

ion? (arab.), d. i. Chamä— 
leon, I, 796. 

Idfenat, f. Adana. 

(dummim*, Anhöhe in S.Pa— 
läftina. 1, 510, 

le flatt ä yon den Karäuni aug- 
geſprochen. II, BER, 

leacus, Sag e. I, 

bil Abel), ' —* Wely A. 

lebutius, Feldherr. J, 686. 

legidius-Kirche, zu Serufa= 
lem. I, 457. 

legilops ovata 
Il, 639. — Anti - Libanon, II, 

1277. — triuncialis L., bei 
Haleb. 1717. 

legypten*, 
thbum. T, —— Purpur daſ. 

644. — Glasftoffe (Natron) 
7128. — Ausfuhr nah Syrien. 
631, 1397, 

7 aypter* ‚ in Gaza. I, 49. 
(1483) 55. 498. — Folonie in 
Crocodilopolis. 613. 

egyptiſche Bauart', in Gaza. 
1, 47. — Palmyra. I, 1542. 

— Säulen ꝛc. in Phönicien. I, 
7195. — Fakra. II, 519. — Arka. 

809, — GStele mit Hiero⸗ 
glyphen bei Adlün. 363. — 
Königsbilder am Nahr el- Kelb. 
I, 435. 531 ff. — Münzen in 

| Antioia. 1196. — Todten— 

cultus in Palmyra. 1500, 

Kegpptifche Steuerverwal- 
Bi in Paläftina (—1841). 

19 


Kelan, f. Allan. 


* im Libanon. 


heliaCapitolinaHadriana, 
Di. Ba I, 58. 331. 428.555. 


Grenze im Alter= 


1859 


Aeneas, in Lydda. I, 551. 
Aequora inilexa u. granosa 
Ray, bei Alerandrette. IL, 1782. 


A anes, Ahne des Odenathus. 


1540. 

— 9 ‚ aus Damask in Kho— 
raſan angefiedelt. II, 1386. 

Aesculap, vgl. Asklepios 

Aethionema cristatum De., 
heterocarpum F. et M,, bei 

alle Hl, ae 66 1721, 
et iopier ‚ I. Abyffinier. 

Afamia, f. Kalla a. 

Affan*, f. Ben. 

Affo Bil (Siris, Asphodelus ra- 
mosus?), am Dfehebel ef Ar- 
ba’ın, I, 1071. ! 

’Afir*, f. Amir. 

Afiyün, f. Tell A. 

Afka, 1. Aphaka. 

Aframia Castellum, DB i. 
Hebrön. I, 214. 

Africus, Wind. I, 59. 600. 

Afrikaner” PR Moghrebin. 

Afriminerra, Ort in N.Sp- 
rien. II, 1566. 

’Afrin Sin) f. Nahr 9. 

ars,f. € 

une, d. A aahteh. I, 642. 

Aga’, f. Achmed-, Coffum-, Fä- 
rig=, Hafiz-, Hayder-, Moham- 
med=, — 2* — Muftafa- A. 

Agila, f. Yagara. 

Agai, ſ. Aja. 

Agalicpur, —— am 
Rhoſus. II, 1823, 

Agat, f. Achat 

Agathangelus, 
II, 1549. 

Agathemerus, über Myrian— 
dros (300 J. n. Chr. Geb.). II, 
1815. 

Agathias, 

437. 


aus Nbila. 


über Berytus. II, 


Agave (amerifanifche Aloe), 
fehlt in Paläftina und Syrien. 
I, 580 


Agawid,f. EM. 

Agazaren mons, verftünt- 
melte Form für Garizim. 1, 
647. 

Agedat, Beduinen in Syrien. 
II, 265. 1028. — ſ. Akeydat. 


Bbbbbb2 


1860 


Agemi, Giovanni ‚ Maroniten- 
priefter zu vr Dſchun (ftirbt 
1784). II 

Agenor, Sal der Ty- 
rier. II, 322. — fein Sohn 
gründet Rhoſus. 1813, 

Agenorium, Quartier von Ty- 
rug. 1, 322. 337. 

Agerfullonis, ſ. Walkerdenk— 


Agha (Aga), ſ. Faͤris N. 

Aghaſſi, ſ. Keifetun A. 

Aghatic, f. Duz A. 

Aghmid (Agmid), Ort im Aklim 
el Arküb od. el Dſchuͤrd. IL, 

#705. 709. 

Aglibol (Deus Lunus), in 
Palmyra. II, 1550. 

en befeftigt Serufal. ꝛc. 

422. 602. — erweitert Be— 

— II, 434. 435. — in An— 
tiochien. 1168. — vgl. Hero— 
des A. 

Agrippias, ſ. Anthedon. 


Agrippinensis vicus, zu | 


Antiochia. II, 1168. 
Agrumi*, zu — TI, 1711. 
Aguß (hebr.), d. i. Chamäleon. 

I, 796. 


Ayab*, König Israels, auf dem 
Karmel. I, 706. — va. Ain A. 


Ahas (Ahaz), König (reg. 741 - 


726), fein Grab in Serufalem ꝛc. 
I, 356. 389. II, 328. 1339. 
Apasjiah*, König. I, 124. 
DE (Achlab), Stadt Affers. 
14. 18 


Apktud, Bater Baena’s. I, 672, 

Ahimaaz, Salomo’g Amtmann. 
I, 683. 

Apiman, Rieſe. I, 213. 

Ahis, goldenes Kalb. 1.453): 

Ahbmar*, f. Deir el-, Dſchebel 
el⸗, Merdſch el A. 

Abmed*, f. Ahmed, Hadſchi-—, 
Takievdin-, Wadi A. 

Ahmed, Drufenfamilie in Kefr 
Nebra. II, 88. 

Ahmed Dſchezzar, f. Dſchezzar 

A. 


aſch 
ia Ibn Ma’an, Entel 
Fachreddins (fl. 1697). II, 734. 
Apmediye, ſ. Medrefet eL A, 


Nilamenes, in Palmyra. 1 
1527. 


Age — Ain 




















Ahorn, im Libanon, I, 791. I 
154, — (Acer platanoides L,) 
in Haleb, 11, 1714, 1726. 

Ahoton, Stadt. I, 101, 

Ahoul, E Gebel A. 

Ahſin (Affin), Dorfim Dſchebel 
el Arba’in. II, 1057, 1063, 1064, 

Ahfy, f. Rahr el Aſſy. 

Ahmwar (?), T- Medi el A. 

Ai*, Stadt in Judäa. I, 525 ff, 

533, 


Aigää, f. Cap Negro. 
Aiha*, im Anti-Libanon. II, 286 
Aijun el Ombaref, Duelle 

bei Haleb. II, 1724. 1725. 


alien. f. Schell Aal. : 

Ailom, f. Ajalon. I, 123. 544, 

Aimath, f. Hamah. 

Aimerte, Patriarch (1180). UI 
774, 


Ain* (el Ain), Ort im Beka'a 
7. II, 158. 164. '167. 17 
174. 221. — vgl. Ras el AS 
Wadi el A., EI Ghumein. | 

'Ainäb, f. in Anab. 

in Abrian, bei Palätyrus, 1 

98. 


Ain Abu Attuf, im EI Ghat 
II, 1087. 
Ain Abus*, Dorf in Samaricd 
— J | 
Ain Afka, d. i. Duelle vo 
Aphafa. II, 557. 567. | 
Ain Ahab, im Libanon. I, 51, 
Ain Ainub, f. Ain Anab. 
Ain Aldjerra (Ain al Gjarr 
Garra, Dſcharr, Jurr, Aainc 
Garri, Anjar, Amegarra, An 
garra), Ort im Befa’a. II, 12:5, 
180. 227. 228. — vergl. A 


dſchar. 

'Ainan, Ort im Aklim el Ghur 
1, 708. 

Ain Anab (Anüb, Ainab, AZ 
nub), im Drufengebirge. 
149. 675. 676. 707. 708. - 


vgl. Nanab. 
Dorf in Judäa. 


Yin 
530. 

Ain Ar Cotinete, Ainnete, Nul® 
bed Ain Eaty), Eiſenſchmel 


And — Aline 


im Libanon. IT, 153. 190. 191. 


292. (Höhe) 296. 301. 766. 
fin Bahr, f. Ain el B. 


lin Bäl, im Aklim eſch Schüf. 


II, 703. 

in Baräda, im Anti-Libanon. 
1I,. 1275. 

in Beit ed Dihanne* ‚im 
Dſchebel Heifch. II, 1323. 
inbel, Ort im Libanon. IT, 
674. | 
in Berdep (d.i. kalter Brun— 
nen), bei Safa. I, 802. — vgl. 
Ayun el B. 

inBefaba, im Drufengebirge. 
II, 675. 

in Bettyakhom, im el Ghaͤb. 
II, 1072. 

in Bisra, im Libanon. II, 108. 
113. 

(in Bmär’ia, Duelle im Li— 
banon. 11, 94. 

in Burday (Bourdayz Berei- 
tan?), im Beläd Baalbef. II, 
221. 270. 

in Burghuz, f. Nasr A. B. 
in Chebrian, bei Jeruſalem. 
I, 512. 

in Dära (Darah), Bezirk im 
Aklim el Arküb od. el Dſchurd. 
II, 705. 718. 719. 

in Deräfit a. -Daräfil), im 
Aklim es Sahhär. 11, 706. 

in Dhahab (Goldbrunnen), 
im euphrat. Syrien. II, 1695. 
in Diamal (Kameelbrunnen), 
am Nahr Herdawil. I, 781. 
799. — vgl. Ain Ghabata. 
in Dſchaafur, d. i. Quelle 
des Zollhaufes, in Phönicien. 
I, 808. — vgl. Ain el Scan- 
derun. 

lin Dſchüfar, bei 
‚11, 1086. 

(in Dulbep, am Nahr Zbra- 
“him. II, 569. 

lin ed Dilbeh, am ob. Nahr 
Beirut. IT, 469. 

A ed Dirweh, in Juda. TI, 


lin Efdfchur* „ im Anti-Liba— 
non. 11, 309, 
linegarra, f. Ain Aldierra. 


Apamea. 


1861 


Ain el Afoon, im Cafius. II, 
1117 

Ain el Akaba, in Judäa. I, 
535. 


Ain el Alya (d. i. der obere. 


Duell), in Judäa. I, 531. 532. 

Ainel Andfhar, am Anti-Li— 
banon. II, 239. 

in el Antiyeh, im el Ghaͤb. 
11, 1073. 

Ain el Aſal, in Nablus. T, 
638. 

Ainel Bahr, Drt im Beka'a. 
11, 190. 191. 228. 555. 558. 
Ain el Baidha, am untern 

Drontes. IL, 1096. 
ns el Bed, f. Makta ain el 
d 


ed. 

Ain et Bukhara (Duelle der 
Kup), im Libanon. II, 560. 

Ain el Buraf (Buräk, Barek, 
Backwock), bei Ornithopolis. 
II, 181. 358. 

Ain el Chadra, d. i. grüne 
Duelle, am Baräda. II, 1292. 

le ie: Didbarr, f. Ain Ald- 


im ei Embarfep, Zufluß des 
el Mutkh. II, 1692 

Ain el Ferdig, im Aklim el 
Dſchurd. II, 709. 

Ainel Fidſcheh* (Fidſchi, Faidja, 
Figat), bei Damascus. TI, 264. 
1183. 1289 ff. 1292. 1294. 1303. 
1309. 1326. 1350. — Waffer- 
leitung nad Palmyra. 1533. 

Ain el Frary, am Nafairier- 
Gebirge. II, 880. 

Yin el Gaafar Scanderun. 
I, 808. 

Ain el Garra, f. Ain Aldjerra. 

Ain el Habis GJohanneswüſte), 
bei Jeruſalem. I, 512 ff. 

Ain el Hadéd (Duelle des Ei- 
fens), am Libanon. II, 290. 
Ain el Hager, am Libanon. 

II, 111. 

Ain el Haiyeh (Hye, ol Hajeh, 
Ainol Hai), die Schlangenquelle 
bei Arvad. II, 855. 857. 859. 
860. 921. 

Ain el Salazön, Dri im 
Aklim el Dſchurd. II, 710, 


1862 


Ain el Hamerah, d. t. röthe 
Duelle, am Ras el abiadh. I, 
808. 


Yin el Hamou, Drt im Liba— 
non. II, 86. 

Nin elSarämiyeh, in Zudäa: 
I, 627. 629. 631. 

Ain el Haramy, am Caſius. 
1141197: 

Kin el erh Dorf im el 
Ghaͤb. II, 

Ain el — Ajun tut (9, 
Duelle des Barada: I, 272. 

Ain el Hye, f. Ain el "Haiyeh. 


Ain el Zafimün, im Beläpd. 


Sebeil. II, 749. 

Ainel Jurr, f. Hin Aldjerra. 

Ain el Kabu, am Dſchebel 
Sanin. II, 519. 

Ain el Kanterah, in Phöni- 
cien. II, 81. 

Ain el Kems, bei Safttah. I, 
831. 


in et ge re Rafairier-Ea- 

e 

Ain * —— im Ghab 
II. 

Ain ——— 
banon. 11, 597. 

Ain el Kibritiye Ed i. bie 
fhmweflige), zu Palmyra. 1 
1531. 


Ain el Kum (Alcome, Cholle), 
Ort in der ſyr. Wüſte. 1441. 


1458. 
. el Lebben, f. Neba el 


im de 


bn. 
Ain elluzeh (Mandelquelle), 
zu Jeruſalem. J. 444. 
Ain el Mäfftr, "Dorf im Liba= 
non. IL 87. 
Ain el Mef’feh (Messen, 
a, Baräda - Arm. II, 


din * Miſcherfi, ſ. An el 
Mufchairifen. 

Ain el Morara(?), Dorf im 
Näfairier-Gebirge, II, 962. 
Yin el Mufchairifen (Mi- 
at Miefcherty), in Phöni- 

cien. 1, 807. 
Ain el Radir (Eifenguell), im 
Libanon. II, 561. 


Ainel — Aines 


Ain eſch Schems, Quelle bei 

























Ain el Dabon, Rio daf. 
Il, 792. 


Ain el Razi, in N.Syrien. II, 
1658. 


Yin el Scanderun, am Ras 
el abiadh. I. 814. — vgl. Ain 
Dſchafaar. 

Ain el Telle, bei Aleppo. II, 
1724 


Ain el Tini, in Syrien. II, 
1560. — vgl. Ain et Tiny. 
Ain —— bei Byblus. 

II. 


- 


Min Titsiks zu Damascus. 
1, 1348. 

Ain Embery, Duelle und Fluß 
im Anti-tibanon. II, 285. 

Ain en Nahäs, d. i. Kupfer> 
auell, im Anu⸗ Libanon. II, 282. 

Ain en Nakhleh, phön. Küften- 
fluß. II, 82. 

Yin er Rummäneh, im eg 
et I Aklim el Ghurb. il, 


in Era in Esprelom. I, 700.8 


Husn Suleiman. II, 963. 
vgl. Ain Schemſch. 

Min efh Scherkiyeh, im Na 
fairier⸗Gebirge. II, 919. 

Ain eſch Schufäf, Refidenz in 
Bini Aly. II, 981. 

Ain es Sapib, d. i. Duelle ded 
Freundes, bei Menin. II, 1428. 

Ain es Safar (Zuderbrannen), 
in N.Galiläa. IT, 815. 

Yin es Schefa, f. Hammam 
es Schefaͤt. 

Ain es Sifſafeh (GSifſaf, 
Suffäf), Ort im Aklim el Mein, 
11, 132. 145. 711. 831. 

Ain eg Sindiyaneh, f. Deu 
Seid Enniah. | 

Yin es Suffäf, f. Ain es Sif: 


fäfeh. 

Min es Süf (e8 Sumeijan 
el Simenanijjeh), Marktort n 
eſch Schuf. TI, 98. 116. 

Yin es Suffär (Suffur, 
farr), im Nafairier - Gebirge, 
II, 915. 916. 950. | 

Ain es Sumweirah (Effuire), 
im Befä’a, II, 308. 


Ainet — Aint 


Ainete, f. Ain ta. 

Ain et Tahuͤn, Duelle des 
Nahr Gumfeh. II, 852. 

Ain et Takeh (Tat), im el 
Ghaͤb. II, 1074. 1075.. 1080. 
1086. 

Ainet Tannür, in re 
II, 840. 1005. 

Ain et Tineh, Dorfim Dfgub- 
bet Afäl. II, 1426. — fd. f. 
Ain et Ziny (Ettein), d. i. Fei⸗ 
genquelle, am Naſairier-Ge— 
birge. II, 880. 881. — vergl. 

Ain el Zini. 

Ain Farafs, in Judäa. I, 167. 

Ain Fidſcheh, f. Ain el 5, 

Nin Gannim, f. Engannim. 

Ain ern Drti im Sahil Ath— 
tith. I, 

Ain ——— (Ain Djamel?), 
am Nahr Herdamil. I, 781. 786. 
799. 800. 801. 

Ain Hannina (Philippsbrun— 
nen), bei Serufalem. I, 512. 
Nin Harämiyeh, f. Ain el 9. 
Yin Hauwar (Hawar, Hawra, 
Hör, Wadi el Haura), Duell- 
Arom des Barada. II, 272. 273. 
273. 1275. 1276. 1318. 3 

Ain Heiruna, f. Wadi 9. 

Ain Hör (Blatanenquelle), DAL 
Ain Hauwar. II, 1276. 

Yin BR es im Sahil Ath- 
lith. 1, 

Ain — im el Ghäb. 
1074. 


Yin Falo, f. Yin Yalo. 

Yin Sprabim, bei Zortofa. II 

879. 

Ainim (eontrah. 
Duellen. I, 196. 

Yin Kaböl (2), früher. Name 
für Ain Aldjerra. I1, 184. 

Ain Ranyah (Kanieh), f. Ain 

Kunyeh. 

Ain Karim, d. i. Johannesklo— 
fter. J, 512. 513. 

Ain Karim, Traubenaut. I, 513. 

Ain Keleydyn, im EI Ghäb. 
11, 1072. 


Anim), D. i. 


AinKeretin, in Judäa. 1,155.. 


Ain Kefur (Kur), Ditim Ykfim 
el Ghurb. ;H, 708. 


1863 


Ain Kondef, bei Serufalem. 
I, 512. 

Ain Kunyeh (An Kanyah, Ka- 
nieh), im Aklim efh Schuf. II, 
94, 282. Br 

Ain Kydrip, f. Near 8. 

Ain Mahüz (Rabe), an der 
phön. Küfte. II, 550. 

Ain Mathür, . Amatuͤrah. 

Ain Mettebet (irrig Ain Mer— 
— in Ober-Galiläa. I, 786. 


Yin 5 ſ. Mezbud. 

Ain Moſſof Wadi Muſurr?), 
in Juda. I, 167. 

Ain Raͤena, am Dſchebel San— 
nin. H, 19. 192. 

Yin Neba’ el Faluͤj (Nebae 
el Faludſch), im Anti-Libanon. 
11, 308. 

Ain Neibi’a, 
Dſchurd. U, 710. 

Ainnete, f. Ain ta. 

Ainol Hai Gajeh), ſ. An el 
Haiyeh. 

Ain Safra, ſ. Ain Säfrah. 

Ain Scheich Dſchuban, in 
ei Ghaͤb. II. 1087. 

Ain-Schemſch“* (Sonnenquell), 
bei Beth Semes. I, 119. — 
vgl. Ain eſch Schems. 

Aın Semes, 1. En Semes. 

Ain Siffäf, f. Ain es Siffäfeh. 

Ain Silwän, ſ. Siloah. 

Ain Sinia, in Judäa. I, 628. 

Ain Sitti Mariam, f. Ma- 
vien-Duelle. 

Ain Söfar, im Übansn. I, 90. 

Ain Süfrah (Kun Sufra), im 
Dſchebel el Arba’rın. II, 1067. 
1071. 1072. 

Ainsworth, W., über die geo— 
Iogifhe Natur des Gafius, I, 
1129. — Rhoſus. 1813. — %o- 
nas= Pfeiler. 1828. — Amanus. 
1837. 

Aintab (Hamtab), Stadt in 
N.Syrien. il, 1682 ff. — Einw. 
11, 1769. 

Nintabi, Iudenfamilie in Ha— 
leb. 1766. 

ee ; Dorf am Nahr Ka⸗ 
diſcha. I, 662 


im Aklim el 


1864 


Ain Teraͤz (Ziräz), im Aklım 
el Dſchurd. II, 709. 

Ain Thüra (Taͤrah, 'Antuüͤrah, 
Notre Dame d'Aynthoura), Ort 
und Kloſter im Kesramwan. II, 
526. 594. 745. 757 ff. 765. 791. 
792. — Lazariften daf. 799, 

Ainthära Li-l Mourfalin, 
Maronitenkloſter daſ. II, 792. 

Ainub, ſ. Ain Anab. 

Ain um ed Derajs, d.i. Mut- 
ter der Stufen, Marien-Brun- 
nen. I, 452, 

Ainun, f. Beit U. 

a Mitot, im el Ghab. H, 


Yin Barata, f. Ain Warkah. 

Ain Ward (Rofenquelle), im 
Libanon. I, 285. 

Ain Warka' (Warafa), Maro— 
nitenflofter im Kesrawän. II, 
551. 746. 761. 792. 794. 

Ain Wazeih (Mezeih), im en 
el Arküb oder efh Schuf. I 
703. 705. — vgl. EI Reich. 

Ain Wuzeib (Waynozeih), im 
Libanon. II, 98. 

Ain Jaküty, im Libanon. II, 
94. 


Yin ug (Jaͤlo, en 
nen), Dit und Thal im 
Stamme Dan. I, 92. 123. 
428 542 5121: B13F 543. 
544. — vergl. Ajalon, Neph— 


thoa. 

Ain Jebrüd*, in Judäa. 1, 559. 
(Höhe) 626. 627. 629. 631. 

Ain Yentlo (Meithelün?), im 
Anti-Tibanon. II, 279. 

Yin Sn f. Ain Zehalta. 

Ain Zarbah, Ebene am Ama— 
nus. II, 1837. 

Ain Zebde, f. Ain Zibdeh. 

Ain Zehalta (Zahalteh, Za— 
ohalta, Haym Zehalte, Ani— 
zelta), im Aklim el Arküb. I, 
86. 88. 208. 676. 705. 

Ain Zeitun (Ajin Seitün), in 
Galiläa. I, 772. 796. 

Yin zibdeh (Ain Zebde), Ort 
im  Befa’a. II, 218. — vgl. 


Zebdy. 
an Gott. II, 63. 


Ant — 


Aithaͤth (it), a im. Aflım 


Au 
Aloavns, d.i, Herennianus, II, 
1546, 


Aiſcha (Mutter dev Gläubigen), 
Frl in Damasf, II, 


—— f. Gtham, 

Aitäth, f. Aithäp. 

Aitenyt, f. Aithenit, 

Ait es Salib, d. i. Feſt des 
Kreuzes. II, 197. 


























el Ghurb. II, 477. 708, 
'Aithendt ——— Ort im 
Beka'a. II, 94. 

Aity Aita) — * Anti⸗ Liba⸗ 
non. H, 189. 219. 279. 260. 
Aitu, Dorf im Libanon. II, 657. 

Aiyafch, ſ. Dſchisr el Abyad. 

ee Dit im Dſchebel Affär, 
II, 814 

Aihun, 5. Wadi Aiyun. 

Aizoon hispanicum L., bei 
Haleb. II, En 

Aja (Agai), Mt, 587; 

Ajaba, N Bet Iba. 

RANaäadlah, Hügel bei Akko. I, 
730. 


Aal, Sf. Wadi el A. | 

al 0 n* (Ailom), Thalin Zudäa, 
I, 105, 123. 524. 544, — vol. 
Yin Yalo. 

Ajam?*, f. Wadi el Adfıham. 

Ajan, f. Ayan. 

Ajas, f. Aigää. 

29 Ort in Paläſtina. 1, 


— Chriſt in Majumas. I, 
62. 


»Ajeltuͤn, ſ. Adſcheltun, Mar 
Muſa A. 

Afin Seitün, f. Yin Zeitun. 

Aijeh, Dorf in Samarien. T, 671. 

Ajiubiden, f. Ajubiven. 

Ajjür (Ayour, Aadjour; Gath?), 
öſtl. Grenzdorf von Philiflaa 
I, 91. 92. 116. 166. 167. 

Ailan, f. Eglon. 

Afoon, Sf. Ain el I. 

Ajubiden* (Eyubiden). II, 957, 
— in Hamah. 1037. 

Ajubidifhe Araber, d. i 
Druſen. II, 733. — Kurden, 
im Dfihebel el Batruͤn. I, 716, 


Aju — Al 


Ajuga glabra Benth., bei Ha— 
leb. 11, 1720. — tridactylites, 
bei Hebrön, I, 219. 

Ajun (Ayun), f. Ain el Hatora 
Ajun. 

Ajun es Sapib (irrig Sabib), 
Brunnen in Samaria. I, 595. 
396. 709. 

Afa (Akka), f. Dſchebel Nafai- 
riyeh, Kefr I. 

Akab, ſ. Kefr I. 

Afaba, f. Hin el A. 

Afaba.el Meszaliha, Berg 
des Libanon. II, 597, 

Afabep, f. Dfabi. 

Afabet ei Khokh (Prlaumen- 
paß), Paß im Anti-Libanon. I, 
274._1275. 


Akademie, f. Medreffe. 

Akaü, f. Dſchisr el I. 

Akaili, f. Nedſch el A. 

Akaleiſis, aus Palmyra. II, 
1541. 

„Akbaea, am Libanon. II, 71. 

Akbär, f. Allahu A., Nahr el}. 

Akbara, f. Achabaren, 

Afberin, f. Tell a. 

Akbut el Tefiyyeh el Scha— 

hahtra, f. Hospital der Helena. 

Ak Dejavin, Tell daſ. II, 1667. 

Ak Denghis (türk), d. i. wei 
Ber See. II, 1617, — f. An— 
tiochia⸗See. 

Ake, f. Affo. 

Afeydat, arab. Stamm im 
Dichebel el Arba’ın. II, 1071. 
— f. Agedat. 

Athbara, f. Achabaren. 

Afhdar*, f. Nahr el A., Tell el 
Akhdar. 

Akhmar, — a el Ahmar. 

Aril*, f. Offäl. 

Afir* — Akkaron), Stadt in 
N.Philiſtäa. I, 8. 66. 85. 91. 
122 ff. 172. 

Akka (Aka), f. Kefr X. 

urtap*, f. Kefe. 

Akkaͤr, Ruinenftadt in N.Phö— 
nizien. II, 815 ff. — ſ. Belad 
U, Dſchebel X., Dis N, 
Dſchurd A., Nahr I. | 

Altaron (grieh.), d. i. Alir, 

. Efron. 1,123. 


1865 


Akkof „Oo, Ake, Aere, Accon, 
St. Jean d'Acre, Ptolemais, 
Tholemais), phön. Küftenftabt. 
Il, 14. — von Moslemen er— 
obert (1291). 616. 725 ff. (Ety- 
mol.) 726. 776. 784. 796. 803. 
810. I, 47. — Bai von. I, 
721 ff. — f. Sablon d'Acre. 

'Akl, ſ. Scheikh el ’A. 

Allan el Medſchdel, Steuer. 

26. 


Atlam el mirijjeh, d. i. Re— 
gierungsmonopole. 1, 826. 
Aflım Iklim, von Elima), nt 
Peak Didcefe. II, 462. 696. 


urn Dſchezzin Seszin), * 
Belaͤd eſch Schhüf. II, 97, 

715. — dgl. Hariz. 

Aflım el 'Arküb, Diftrict des 
Belad efh Schuf. ER: 698. 705. 

Aflım el Charnub, f. Aklim 
el Kharnub. 

Aflım el Dfhurd (Zurd), Di- 
ſtrict im Beläd eſch Schüf. I, 
689. 709, 

Aflım el Ghurb vera et 
Zahtany u. — el Fofäny, d.i. 
das untere und obere Ghurb, . 
ebend. II, 460. 698. 707. 

Aflim el Re srawan, f. Kes— 


rawaͤn. 
—— el Kharnuͤb (Charnub), 
d. i. Johannisbrotland, im Be— 
eſch Schaͤf. II, 698. 701. 


—5 el Manäfıf (Mufatta 
el M.), ebendal. II, 672. 698. 
9, 704. 

m el Metn, ebendaf. II, 
SR (Oremap): 542... 710. er. 


xtcım eſch Schüͤff, ebend. II, 


ram efb Shumar (Mofe- 
thaat Aklim eſch Schömar), 
Diſtrict der Metämwileh. II, 69. 
82. 96. 316. 702. 

Aflım es Sahhär (el Schah— 
har), Diftriet von Belaͤd eich 
Schüf. II, 698. 706. 

Aklim et Tuffah (Sflim et 2), 
d. i. Apfeland, Diftriet von 


“ 


1866 


Belaͤd eſch Schüf. II, 
700. 715. — vgl. Gba. 
arlıim Je zzin, ſ. Aklim Dſchez⸗ 


zin. 
7 9 i. Weiße, Druſenſecte. 


— Dit im Muneitirah-Di- 
riet. II, 750. — f. Ard N. 
Ama D agh, Amanusfette. 

(Böhe) II, 1802. 1803. 
Ako“, |. Akko. 
Akra', f. Dſchebel A. 

Akra, Hügel, Stadttheil von 
Jeruſalem. I, 400. 404. 406. 
Afraba, Dorf der Ghütha. II, 
1308. 1422. — vgl. Ncraba, 

Nahr I. 
Afrabany, f. Nahr A. 


82. 698. 


Tune, * an der Grenze Ju: | 


da's. 

— ii Vechebel A., 
Afrad 

Nie, ” Akko. 

Afreba (Scorpion), 
Akraba. 


Hösn el 


ſ. Nahr 


Akrout et Takoun (Kurati⸗ 


yeh?), in Philiſtäa. I, 166. 

Afrut, Ort in Ober- Galiläa. 
T, 773. 

Alfa, f. EIN. 

Akſin, ſ. Ahfin. 

Akſonkor, Feldherr. II, 1672. 

Aktandt, Dorf am Nahr ez Za— 
haräny. II, 81. 

a ‚Yoseph), ob Ach⸗ 
ib? J, 

Aktſch ai, dor bei Alexandrette. 
Ir, 1845. 

Akuͤra (irrig Alcoura, Aleura), 
Dorf im Belad Batrun, Je— 
beil oder Muneitirah. 11, 556. 
558 — 561. 749. 750. (Eifen- 
ſchmelze) 766. — f. Wadi N. 

Ala, f. Dſchebel el A., EI 'Ar— 
fub el a, Ei Sharb el a. 

Aladſche, Seidenſtoff. II, 1390. 

Alaid, Burg. II, 907. 

'Alaͤk, di. Bfutigel. I, 826. — 
vol. Ailat. 

Alakrad, ſ. Hösn Akrad. 

Aal, % Sced A. 

Alalis, Stadt am Eupprat. II, 
1456. 


Akl — 


Ale 


Alam, f. Ai Ben A., Beit U,, 
Via dolorosa. 

Alamac, d.i. el Amf. ı1, 1616. 

Alamät, f. 7% 

Alamatha, Stadt am Euphrat. 
IT, 1458. 

Alamunbar, arab. Fürft. II 
15994. 


Alamut, in Dilem. II, 966. 
Alarixa, d.i. EI Arifch. I, 582. 
Alarzi, J. Erez. 

Alatir, ſ. Ibn al Atyr. 
Alatroun, f. Lätrön. 

Alatın, f. Haran Ai ibn U. 
a Custodia, f. Alba Spe- 


ut Bataı, ob Leimun-See? 11, 


301 
“Alba n efe 2 ——— des Emir 
Beſchir. II, 681. 
Ehriſtenthum daſ. 


Alb rn y 

Albara, Albaria, ob El Bä- 
ra? 11, 1058. 1064. 

Alba Specula (A. Custodia, 
Candida C., Blanche garde), 
Gaftell auf J — es Säfleh. 
I, 92. — ſ. Tell es Safieh. 

Albertus Yquenfs, über das 
Zucherrohr bei Tripolis II, 602. 

Antäfieh. 1183. 

Alb eya, bei Zahleh. II, 207. 

Alboftan, im Taurus. II, 1628. 

Alcedo rudis, f. Eisvogel. 

Aldhapha, Ort im. Dichebel 
Mufa. II, 1825. 

Alcobile, d. i. Byblus, Dſche— 
beil. I, "13. 599. 

Alcome, f. Ain el Rum. 

Alceura, L Afura. 


Aldjerra, f. Ain A. 


Aldrich, Lieutn, en von Je—⸗ 
rufalem (1841). | ‚ 310. 377. 

'Aleih, f. Auleih. 

Aleifa, f. Kalaat N. 

Aleim, Wleifu, f. EI Haram 
Ibn Aly A. 

Nlemeddin, Drufen - Emir. II, 


—— ſ. Haleb. 

Aleppo— Aal. II, 1689. 

Alerander, Bifchof von Abila. 
1. BB 





Ale —Ali 


Alerander, engliſch-prot. Bis 
ſchof von Jeruſalem. I, 305. 430. 

Alerander, Herodes Sohn. 1, 
601. 

Alerander Balas, reft. An- 
ut (148 v. Chr.). II, 1156. 


— 5—— 1 &r.* (Iskender, 
Scander). 1, 14. 45. — erob. 
Gaza: 47, 2 58. 59. — Kunſt⸗ 
Arabe in Phönizien. 809. 815. 
— erobert Phönizien. II, 7. 
(Aradus) 53, 55. — überfleigt 
ven Libanon. 226. — in Ty- 
rus. 305. 325. 330. 333 
ein angebl. Steindamm am 
dedes-See. 11, 1004. — in 
Apamea. 1081. — Antiochia. 
1158, — fyr. Wüfte. 1437. — 
Sieg bei Iſſus. 1792 ff. 1832. 

yriandros. 11, 1814. — 
gründet Alerandrette, 1816. 

Alerander Jannäus“', zerftört 

Gaza (96 v. Ehr.). 1, 58. 570. 
Alerander Severug, VA 
geboren (reg. 222- 235). 

. 436. 809. 1551. 

Alerandrette (Söfenderun, 
Scanderun, Alexandria zer« 
Tooov, Alerandriofa, Aleran- 
dria Scabivfa, Alexandreta), 
d. i. Klein-Alexandrien, Ha— 
fen von N.Syrien. II, 18. 19. 
— Handel. 503. — NRafai- 
tier daf. 993. — aſtr. 8. 1779. 
1800. 1801. 1835. — Ge— 
fhichte ıc. I, 1781 ff. 1791, 
1816 ff. — ungefundes Klima, 
1826. 1832. — gegenmwärtiger 
Zuftand. 1839. — Ebene, Bil- 

dung. II, 1804. — nördl. Küs 

—32 1825. — Golf (Issi- 
cus Sinus). N, 1799. — Paß. 
1811. — Dift. I, 1607. 1835. 
1848. 

Alerandria, Bez. iu Aleran- 
droſchenä. I, 815. 776. 

Alerandria, in Negppten, Dift. 
II, 1768. 

Alexandria adissum, d.i. 
Alerandreite. II, 1791. 1835. 
Alexandria minor, d. i. 

Alerandrette. II, 1817. 


1867 


Alexandria montuosa. 11, 
1818. 

Alerandria Scabiofa (Ka- 
biofa), d. i. Merandrette, Ur— 
fprung des Namens. II, 1817. 

Alexandri Arae, f. Jonas— 
pfeiler. II, 1816, 

Alerandriola, Du 
drette. II, 1816. 

Alerandrofbhenä (Helen- 
deriah, Iskederüneh, Scanda= 
rion, Standarium, Scandalium, 
Scandarette, Scandariones 
districtum), a am 
Nas el abiadh. 1, 777. 808. 
809. — von Balduin erbaut 
(1116). 814. (Alexandria) 815. 
— Dift. I, 776. 803. 

Alering, Kaifer. II, 1180. 1182. 

Aleyat, ſ. EM. 

Aleyfa, f. Kalaat Aletkap.- 

Alfi, d. i. ein Zaufendtheil. II, 
0 


608. 
Alfia (del? Alpi), Pierro de, 
Ritter, in Pagrä. Il, 1608. 
— Ciſternen zu "Bateb. ı 


Aleran- 


as ‚im Libanon. II, 580, 

Al-Ghil, » i. Ghilan. I; . 
492. 

Algier, Regen, Klima. IT, 478. 

Algigai, f. Jacob A 

AL Haffa, f. El Site. 

——— Dorf im Amanus. II, 


Ali“* (Ay), f. Abu A., Beni N., 
EI Haram ibn 4. , Sadfehi A, 
Haran A., Ibn Ismael Rafur 
A., Kütſchük A., Mehmed A., 
Seif ed Daulat A., Topal N, 
Wadi A., Wuld A. 

Ari, als Gott verehrt. II, Hy 
— von Nafairiern. 990. — 
Afiden. 

Ali, Fachreddins Sohn. II, 104. 

Ati, Barthe Gewährsmann in 
Ga; a (1847). I, 46. 

Ali 2 Kommandant von 
Höms. II, 1012. 

Aliaria, in el Amkh. II, 1797. 
1835. 1836. 

Alt Ben Alam, Khan in Sa- 
ron. I, 594. 


1868. 


Alt Bey, wald von Tripolis 
(1812). I, 

“2 —52 Seifender (1807). 1, 

6. — über Gaza. 49. 70. — 
N 90. — Hebron. 243. 
249. — El Akſa-Moſchee. J, 
341. — Arethuſa. II, 1029. — 
Baräda. 1309. — Damascus. 
1364. 1375. — Aleppo—An- 
tiochta. 1658. 

Aliden, in Damasf. II, 1405. 

Alt el Soghair, f. Mi es 
Sughir. 

Ali en Nahry, Ort im Beläd 
Ba’albef. II, 221. 

Ali es Suahir (Soghair), 
Scheikhsfamilie der Metaͤwileh. 
I, 788. II, 173. 

ui Jagar, Nafairier-Chef. 11, 


arte, f. Kalaat Aleikah. 

Alinſcha, f. ſ. Diwan a. 

Ali Zogbbi, (Zogheby, 30- 
gherty), Emir der Ismaslier 
(1812). II, 938. 957. 973. 


Allah, [Abd A, Bab A., Ha⸗ 


fem Biamr-a., Ma min I, 


am A. 

Allap —— Aelan, hebr.), d.i. 
Eiche. I 

dhEn — ſ. Teim 


h 
— Akbar, d. i. Gott iſt 
der größte. II, —— 


Allah Wahid', .Gott iſt 
Einer. J, 650. 
ALTAR, f. Tell A, ANAL 


Allar e8 Sifala (Aallera e8 
©.), Drt in Juda. I, 167. 


Allargz, Dorf im Zſchebel el 


Arba’in. II, 1069. 

Allatus, * Neſa A. 

Allen, ®., Capitain, Aufnah— 
me von Geleuria. II, 1237. 
1242. 

Allermannsharnifc, f. Gla- 
diolus. 

Allium (cilicicum Boiss.), im 
Caſius. II, 1142. — bei Haleb. 
1721. 

Allon, f. Allah. 

Yllon-Mambre, i. e. Quer- 
cetum Mambre. I, 223. 


At — Ale 


Ahhöpvkoı, Bez, für Philifter. 
I, 14, 185, 

llun, f. Bir A. 

Alluvium* in Esbrelom. T, 
696. — am Drontes. Il, 1066. 
1223. — Kumeit, 1709. — iſ— 
moon 1. II, 1806. 


Almad, f. Wadi 

Almalek amopdaffer, Fürft 
von Damah. II, 1035. 

Almalef- elmobay yad (d. i. 
wohlgeftärkter Sin , Sultans⸗ 
name des Abulfeda. II, 1035. 

Almän, Drt im Mtlım el Khar- 
nüb. II, 702. 

Al Manfur (Abu Diafar al M.), 
Khalif (reg. 743— 775), befeft. 
Mafifſa. II, 1810. — vgl. Said 
Malek al M., Malek alm. 

Almeen, db. i. Tanzerin. IT, 


Almeimas, u Drontes. I, 
1053. 

Almid, f. Ehorbet N. 

AL Myrrha, Station in der 
for. Wüfte. II, 1440. 

Almpofentag, mohamm. I, 657. 

Alnus obovata, f. Erle. 

Alve*, eu Aradus. II, 871. 

f. Agav 

Aloehotz, 11, 1395. 

Alopecurus pratensisL,, 
bet Haleb. I, 1717. 

RER EDRUR 5 im Libanon. II, 

- 210. 

Alpenrofe, f. Rhododendron. 

Alpi, f. Alfia, Kelavun. 

Ulraunmwurzel* (Atropa man- 
dragora), im Libanon. II, 758. 

Alsadamus mons*. II, 1454. 
1467. — ſ. Dſchebel er Ruak. 

Alsine decipiens, grandiflo- 
ra, hispanica, picta Fenzl., 
tenuifolia Wahlb,, bei Paleb. 
1:171% 

Altar*, antifer, bei Yäron. 1 
785. — Seidſchar. II, 1090. — 
chriſtl. in Antiochien nach Weſt 
gerichtet. 1171. 

Alter*, in Bethlehem. I, 289. 

7 vom —2 ſ. Haſ— 
an. 





Alter — Amt 


Alteripümer, fehlen in Bei- 
rut. II, 446. 457 ff. — in Ain 
el Fidſcheh. 1285. — zahlreiche 
im Dfehebel Ala. 1582. 

Althaea acaulis Cav., stricta 
fl. albo var. major, bei Haleb. 
I, 1720. 1721. — Kurdista- 
nica, in N.Syrien. 1686. 

Aluweizeh, f. Deir el Luwei- 


seh. 
AL Wakidi, Autor. I, 844. 


1605. 

AL Watſchik (Vaiſchiki, Bafık, 
Vaſiki, d. i. Vatek), Khalif 
(9. Sahrh.) II, 1819. 1820. 

Alya, f. Ain el A, Kerkha el 
'Alya. 


Alyssum speec., am Arz Lib— 
nan. 1I, 639. — Scowitzii, 

: f. Steinfraut. 

Amad*, f. Amud, Benu 1-A, 
Scheikh A., Umm el A. 


Amadijeh, Eingangszoll. 1, 
628. 


Amadijet er NReftijet Du- 

. Han, Steuer. I, 826. 

Amapdijet Zait, Steuer. 1, 
826. 

Ama, f. EL Amt. 

Amalefiter*. 11, 88. 133. 179. 
180. — Handelsvolk. 690. — 
f. Kabur el U. 

Amalefs Berg. I, 523. 

Amalfier, Levantehandel. II, 
500. — Klofter in Serufalem. 


I, 501: 
Amalikeh, f. Amalefiter. 
Amalrih, König, erob. Da— 
run ꝛc. (1170). I, 43. (1165) 
246. > 
Amamra, Nafairier-Diftrict. II, 
984 


Amana*, Waffer von. II, 1325 ff. 
Amanifhe Bäffe (Amanicae, 
Amanidae Pylae). II, 1779 ff. 
1795. 1796. 1811. 1833. 1835. 
Amanus* (Montana nigra, Mon- 
tagne noire, negre, Montagna 
d’aqua), Gebirge, Norbgrenze 
Syriens. II, 4. — Zufammen- 
hang mit dem Cafius. 1133. 
4150. 1151. 1212. 1326. — 
— Klöfter daſ. 1184. — Meflun- 


1869 


gen, orograph. und geognofl. 
Berhältniffe des Küftenreviers. 
11, 1799ff. 1831. — vgl. Dſchiaur 


Dagh. 

Amar (Amer), ſ. Ibn A. 

Amarath Schalhüb, Ort in 
es Saͤhil. II, 707. 

Amar Beg-kat, Dorf in N. 
Phönizien. II, 817. 

Amarin, arab. Stamm. I, 132. 

Amaturah (Ammatürah, 'Am—⸗ 
mathur, Ain Mathür, Mätür), 
Ort im Aklim eſch Schüf. II, 
96. . 98. 703. — vergl. EI 
Masra. | 

Amavante(?), in Judäa. I, 
356. — vgl. Ammäs. 

Ambra, im Libanon ıc. II, 118. 
563. 1395. 

Ambrofifche Felsinfeln, zu 
Tyrus. II, 322. 

Ambüudep, f. Kefr X. 

Ambusli (Ain Bisry?), Duelle 
im Libanon. II, 108. 

Amegarra. II, 227. — f. Yin 
Aldjerra. 

Ameih, ſ. Kefr ’A. 

Amek, f. Mar Michail A. 

Amelia-Depöt, an der Oron- 
tesmündung,. IL, 1213. 1217, 
1763. - 


Amer, f. Amar, Amr, Beni Q., 
Merdſch el A., Schefa N. 

Amer, Amoriter. I, 222. 

Amerida, Drt in Ober- Gali- 
laa. I, 687. 

Amerifanifch - proteftanti- 
fhe Miffion, in Syrien. 1, 
503. — Beirut. II, 451. 737. — 
Haleb. 1682. 1757. — Begräb- 
nißplab in SJerufalem. I, 354. 

Amethyftfarbe, in der Pur- 
purfärberei. II, 377. 

Amfy, f. Enfep. 

Amguli Tag, f. Anguli Dag. 

Ambara-Sprake. 1, 500. 

Amid, ſ. Amud, Kenifet el A., 
Wadi el A. 

Amil, ſ. Dſchebel A. 

Amin, ſ. Emir A. 

Amioun, f. Amyun. 

Amir, f. Emir. I, 956. 

'Amk (Amkh), f. EL’. 


1870 Amt 


um Ort in Ober-Galiläa. 


Amleh, ſ. Ramet el N. 

Amma, di. 
der Okkaͤl. II, 721. 

Ammär, f. Deir A, Ibn A. 

'Ammathur, ſ. Amatürah. 

Ammans*, ſ. Amwas. 

Ammeih, ſ. Kefr A. 

Ammern (Emberiza monoce- 
phala), im Libanon. I1,' 295. 

Ammianus Marcellinus*, 
über Berytus. II, 436. — Ca— 
fiug, 1127. 

Ammif (Deir Ammik, Aamyd), 
Drt und Klofter im Aklim el 
Manafif, 1, 218. 704, 

a h ägypt. Gott. II, 535. 

94 


AUmmoniten*, im Libanon. II, 
981. 
Amon, König vom Zuda, 1, 


96. 
Amoriter*, Volk. I, 9. 105, 179, 
180. — Gebirge, 262. 


Amos“ ——— I, 21. 178. 

Amoud, ſ. A 

Amphibien, br Sumeibdiyeh. 
IH, 1230, ; 


Amphicoma syriaca Kollar, 
bei Suweibiyeh. II, 1230. 
Amphilochos, argiv. Führer. 
1, 9. — in Mallos. 1794. 
Amphitheater”, in Kaifarieh. 
I, 601. — Berptus. II, 435. 
— Seleucia. 1249. — fehlen 

in Palmyra. 1527. 
Ampbhora- hr 
Tan; 1,632, 
ger (Ome), — Reden, Eultur. 

605. 
Amran, ſ. Szachra Mufa ben 

Amran. 

Amraphael, König von Sinear. 
1326. 


Amrel, f. Beit X. 

Amri* König von Israel, er- 
baut Sebafte. I, 663. 

Amri* (Omri, Omra), arabifcher 
Stamm. II, 1550. — ſ. EI A., 
Scheikh et A. 

Amrid, f. Ma'bad 4. 

Amrifamfes, ſ. Bareih A. 


exoteriſche Claſſe | 


Amuryn, 


Ananias, 


— Ana 


Amru, erob. Gaza (634 n. Chr.). 
I, 56. 64. 

Am Shit (Amfhüt), Ort im 
Belaͤd Gebeil, II, 584. 748. — 
vgl. Emfhadt. 

Amfel*, bei Beirut. II, 443, 

Am-Simfim, Steuer, I, 826. 

Amüud*, d. i. Säule. II, 293. 
300. — f, mad, Ami, Bab 
LA, EIN. 

Amudiade, ; Hamudiade. 

Amulette* der Maroniten. II, 
758. — f. Zauberei. 

Amun, d. i. Ba'al, Saturn. II, 


300. 
(. Tell A. 

Ammäs” (die Stadt Emmaus, 

Ammaus, Nicopolis), Ort bei 

Aalon. 1, 92. 544. 546. 555, 

996. 562. 
Amygpdale, f. Eybele, 
Amygdalon (Mandelteich), zu 

Serufalem. I, 374. 
Amysdalus, f. Mandel. 


‚Apvans mediov (Polyb.), bei 


Antiochia. II, 1612. 

Amyiün (Amioun), —* von 
Tripolis. Il, 597. 606. 651. 
Ana, Ort im Beka'a. II, 218. — 

nal. Kefr A. 
Anab*, Drt in Zuda. I, 152. 
196. 261. — vgl. Ain A. 
Anabap, Dorf in Judäa. I, 
543. 


Anahoneten* „ſ. Einſiedler. 
Anaitis, —“ 
Anan, . Kefr A 
Boperprieter 3 
Grab. I, 465. 


‚fein 


‚Ananias, —5 — Damascus. 


IL, 1339. 
Anafeh* (Anazeh, Anezeh), ara- 
bifher Stamm in N.Spyrien u. 
der Wüfte. II, 1028. 1036. 1068. 
1451. 1452. 1456. 1481. 1507. 
1702. 1750. — Tribut von 
der Mefla-Karamane. II, 1393. . 
Anasrutilans, ne el Merpfih. 
II, 1313. — f. Ent 
Anaftafis, f. Auferfepungsto- 
pelle. 
Anastaticasvriaca, bei Ha— 
(eb. II, 1714. 





Anaͤt — Ant 


Anät, Ort im Allım Jezzin. II, 

412. 702, 

Anäta* (Anathoth), Ort bei Je— 
rufalem. 1, 197. 323. 512. 516. 

Anchovis (Engraulis eucrasi- 
cholus L.), bei Aleranpdrette. 
II, 1845. 

Anchusa, bei Hebrön. I, 219. 
— strigosa Labill., bei Ha— 
leb. 11, 1716. 

Ancient PhenicianPoint, 
Felsriff bei Saida. II, 414. 


Ancona, Stadt, Etym. I, 722. 


Andjun Ardfhun?), Dorf am 
Drontes. II, 1003. 

Andrachne*, bei Antafieh. II, 
1186. — telephioides L., bei 
Haleb. 1721. 

Andrea, f. Cap St. N. 

Andreas”, Apoftel. I, 493. — 
Kathedrale in Akko. 735. 736. 
— ſ. Cap St. 4. 

Andrein (Andrene, Androna, 
Londrine), Ruinen in Syrien. 
II, 1435. 1439. 1693. 

Andromeda, ihr Felfen bei 
Soppe. I, 574. 578, 591. 

Androna, f. Ändrein. 

Andſchar (Angar, Anjar), Rui— 
nen im Anti-Tibanon. IL, 141. 
181 ff. — vgl. Ain el A., Bir- 
fet A., Medſchdel U, Nahr el 
A, Neba A., Ain Modjerra. 

Anea, Drt in Beth Gubrin. 1, 
144. 


Anemone*, in Judäa. L, 203. 


483. — Saron. 587. — Bei- 
rut. II, 480. — Nahr Ibrahim. 
553. 900. — coronaria, bei 
Hebrön. I, 219. — bei Haleb. 
1, 1714. 1715. — hortensis, 
im Libanon. I, 648. 

Anethum foeniculum, f. 
Tenchel. 

Anezeh, f. Anafep. 

Anfi, * Enfeh. 

Angar, ſ. Andſchar. 

Angiofi, 1 Dele. U. 

Anguli Dagh, in N.Syrien. 

II, 1099. 1612. 1613. 1669. 

Anguli-Fiuß, zum Antiochia⸗ 
See. II, 1648 

Anbaur, f. Sa. 


1871 


Anib (Tunib?), Ort am mittl. 
Orontes. II, 1070. 

Anic, ſ. Bereit-⸗a. 

Anim“, Stadt in Juda. I, 196. 

Anisoplia cupripennis, Sy- 
riaca Koll., bei Suweidipyeh. 
II, 1230. 

Andth, f. Kefr U. 

Anizelta, f. Ain Zehalta. 

Anjar, f. Andfchar. 

Ankalys (arab.), d. i. Aal. N, 
1617. 

Anktiyep, f. Ain el A, Tel A. 

Anna, Mutter der Maria, 1, 
749, 

Anna- Kirche, zu Jeruſalem. 
I, 442. 458. — (Santa Dan- 
nah) in Beit Zibrin. 1, 14. 
145. 146. 

Anno’män, Berg bei Ma’arra. 
II, 1569. { 

Annowy, f. Hannany. 
Annunziation, Klofter der, 
zu Zouq el Bſchaͤra. II, 792. 

Anob, f. Beit Nüba. 

Anodonten, in Alerandrette. 
II, 1805. 

Anoth, ſ. Beth U. ' 

—— Schloß in el Küra. I, 


anfanıt, Ort in el Kürap. II, 


in * ä riy eh (Anſairieh, Anſairi), 
ſ. Rafairier, El A. 
Anfäry, Dorf bei Haleb. II, 
1598. — vgl. Befchir alanfary. 
Anfhwemmung, f. Alupium. 
Antakieh, f. Antiochia. 
Antalias, ſ. Antelias. 
Antar”, Fabelheld. II, 1448. 
Antar, Caſtell der ſyr. Wüſte. 
II, 1437. — ſ. Dſchebel A. 
Antaradus, ſ. Tortoſa. 
Ant-Elias (Antelias, Anteli- 
yas, Antalias), Ort im es 
Sapil. II, 509. 524. 525, 707. 
— f. Mar Elias A., Nahr A., 
Anthulias 


 Antelope*, ſ. Antilope. 


Antiochia. 
Tortoſa. II, 


Antequayé, d. i. 
II, 1186. 

Anterabon, v1 
862. 


1872 


Anthedon (Agrippias), Stadt 
in Philiftäa. I, 42. 44. 75. 
176. — von Derodes reftaurirt. 
601. — Bez. für Tortofa. II, 
862. 

Anthemis chia, im Drufen- 
gebirge. II, 684. — scariosa 
Dec., bei Haleb. II, 1717. — 

. (Hundsfamille) bei Sumeidiyeh. 
II, 1230. 

Antherado, d. i. Tortofa. II, 
863. 

Anthericum spec., im Liba— 
non. II, 639. | 

Anthliyas, f. Ant-Elias. 

Anthuliäg, f. Deir 4. 

Antibius, Stoifer aus Aska— 
Ion. I, 83. 

Anti-Eafius, Bez. verfihiede- 
ner Gipfel des Cafius. 11, 1110. 
4413, 1133. 

Antigonia, Stadt am Dron- 
teg. II, 1112. 1449. (Gründung 


307 v. Chr.) 1158. 1187. 1635. _ 
Antigonus*, König. I, 60. — 


feine Cedernflotte (c. 315). I, 
646. — gründet Antigonia. 
1149. 

Anti-Libanon*, größte Annä— 
herung zum Libanon. II, 175. 
189. 211. — Paſſagen. 250 fi. 
— nördl. Querpäffe. 254 ff. — 
Südpaffagen. 268 ff. — Quer— 
päffe nach) Damascus, die Bei- 
rut- und Sidonſtraße. 273 ff. 
— Höhe. 274. 276. 282. — 
mit dem Libanon vermwechfelt. 
11, 394, — Oftabfall. 1274 ff. 
— ogl. Dſchebel Scharkieh. 


Antiloͤpe“*, bei Serufalem. I, 


484. — in der fyr. Wüfte. II, 
1393. 1456. 1703. — bei Ha— 
leb. 1731. — vgl. Gazelle. 
Ayrıögsıa inı Aagpvn, dt. 
Antiochia am Orontes. IL, 1163. 
Antiohene, for. Provinz. II, 
1023. } 
Antiohenifhe Zeitrechnung 
(48 v. Ehr.). II, 1168. 
Antiochia, Feſtung in Jerufa- 
em. I, 409. 
Antiohia* (Antafieh, Antakia), 
Stadt am Orontes u. Cafius. 


Anth — Anti 


I, 21. — Baftlica daf. 241. 
— Erdbeben (20. Mai 529 n. 
Ehr.). 437. — Seide daf. 476. 
— Rafairier. II, 978. — bie 
Prachtſtadt der Seleuciden und 
Cäſaren, ihre Geſchichte big 
zur Gegenwart. 1147 fl. — 
Berfaffung. 1160, — Hafen 
von, 1175. — die neuere Stadt 
feit den Kreusfahrern. 1178 ff. 
— Patriarchat. II, 802, — Für: 
ftentbum. Il, 604. 888, 1184. 
— Dift. 1112. 1593. 


Antio chia, Neu-, bei Etefiphon 


am Zigrie. II, 1175. 
Antiohia- See (Bohayret An- 
tafiah, el Bohaireh, Ak Den- 
gis, Dengis Aga, el Ghöleh, 
Lacus Ufrenus). 11, 1613. 
1617 ff. 1650. (Niveau) 1802. 
Antiohia=-Thor, zu Geleu- 
cia. II, 1249. 
Antiohus, Philvfoph aus As— 
kalon (fl. 69 v. Chr.). I, 83. 
EHEN Eyenus, ebendaf. 


Antiochus II. d. Gr.*, Nieder- 
lage bei Raphia (218 v. Ehr.). 
1, 39. — verbrennt Trierig u. 
Calamon ꝛc. II, 65. 389. — 
Schlacht am Tamyras (218). 
426. — bei Berytus. 433. 434. 
— bei Laodicea. 998. — erob. 
Seleuria (219 vor Ehr.). II, 
1238. i 
Antiohus Afiaticus (Philo— 
pator), feine Bibliothef in An— 
tiochia. II, 1167. = 
AUntiohus Epiphanes*, in 
Serufalem ꝛc. I, 409. 609. 623, 
II, 10, — verfhönert Antiochia. 
1162. — feine Koloffe daf. 
1166. 
AntiohusE@upator*, Schlacht 
bei Beth Zacharia. 1, 205. — 
belag. Bethfur. 269. 
Antiohus VII. Sidetes. II, 


434, Ba | 
Antiohus (Dionyfius), letzter 
Seleucide. I, 570, | 
Antipas*, f. Herodes 4. | 
Antipater*, Herodes’ Vater. I, 
75.-969.% 





Anti — Ayo 


Antipatrig, Stadt in Sama- 
ria. I, 75. 563, 569, 570. 590. 


627. — Dift, 555. 556. — vgl. 


Kefr Saba. 

Anton- Collegium, Sankt, 
zu Ain Warka. II, 792. 

Be de Dovzbayya, f. Ka⸗ 

eya 

AntonenNeba’, f. En Neba’. 

Antonia, Burg von Serufalem. 
I, 400, 408, 410. 412, 416, 

Anto ninus*, Mare, Aurel., Rai- 
fer (reg. 161—180), feine Kunft- 
.. in Phönizien, I, 680, IT, 
510. 529. 

Antoninus Martyr* (c. 600), 
üb, Öaza. 1,55. 62. — Asfalon. 
I, 79. — in Eleutheropolis. 
——— Hebrön, 228. 243. — 
— Bethlehem. 287. — Jeru— 
falem. 386. 392. -- Grabeg- 
fire. I, 438. — Siloah. 448. 


— Lydda. 551. — Nazareth. 
744. — Sepphoris. I, 749. — 
Sidon. I, 391. — Berytus. 
438. 


eins Pius*, Kaifer cf. 
161). I, 332. — angebl. Er- 
bauer — Tempels zu Ba'al— 
bek. II, 233. — fein Tempel in 
Baralbet ıc. 239. — fhmüdt 
Antiochia. 1165, 
Antonius, M., tödtet den 
Jamblichus. II, 1006. — in 
Palmyra (34 v. Chr.). 1490. 
1494, 
Ben; Biſchof von Asfa- 
Ion. I, 82 
ntonius, Sanet, Patron von 
Kaſcheya. II, 655. — von Ma— 
roniten verehrt, 765. — f. Mar 
Antonius. 


II, 656. 





nüb, II, 674, 701, 
un. aloſter zu Riſchmeyya. 


Anitier „ über Apollonia, 1, 


E.. Erdfunde XVII. 


3 
} 


ntoniug = Orden, Urſprung. 


1873 


Anz, ſ. Ram el. 

Anzas, f. Azaͤz. 

Anzeirigeh une) f. Na⸗ 
fairier. 

Aoufar, „f Mar Jirgis Aufar. 

Apamea” (Famyah, Famia, tür- 
ffh Kala Afamia; Pelle), 
Stadt am Drontes, oft mit 
Hamah identificirt. TB 1076. — 
Entdedung, Gefchichte. 1039. 
1070 ff. 1076 ff. 1080, 1083, 
— Dift. II, 1030. 1040, 

Apamea-See. II, 1083, 

Apamene, Oronteslandfghaft. IT, 
1023. 

Apate, Duartier von Antiochia. 
II, 1159, 

Apenninfalf, im Libanon, II, 
88. 90, 

Apfelbaum*, in Gaza. L+51, 
— Bethlehem. 168. — Jeru— 
falem. 481. — Joppe. 579. — 
Sifna. I, 628. — Beitdjin. 799. 
— Eden. II, 653. — Libanon, 
662. — Zebedäny. 1276. — 
el Ghütha. 1349. 1350, — 
Kuteifa. 1473, — Haleb. II, 
1728, 

Apfelfinen“, bei Hebrön, I, 219. 


Aphaka (Apheka, j. Affe), zwei 


Dörfer am Adonis, Benustem- 
bel daf. II, 61. 190, 199, 241. 
"301. 306. (mit Fakra verwech- 
felt) 516. 557. 561. 562, 564, 
566. 567. 570. — vgl. Ain 
Affa u. d. f. 
A a hek (Aphik), Stadt im Stamm 
Afler. I, 8. 9, 14. 18, IB 503. 
— ogl. d. v. 
Apheka, Stadt ne T, 261. 
Aphrain, f. Hapharaim. 
Aphrodite, f. Venus. 
Apollo*, fein Tempel in Gaza 
(5. Jahrh. n. Ehr.). I, 63. — 
Askalon. 75. — Pothiſcher, in 
Daphne verehrt. II, 1163. 1165. 
— Sarpedoniug, Orakel zu Se⸗ 
leucia. 1241. — Soter, in Se— 


leucia. 1241. 
Apollonia, Stadt in Saron. 
1, 590. 
Apollonia, fpr. Stadt. II, 886. 
1081. 1102. 
Ececce 


1874 


Apolloning, Hiſtoriker 
Askalon. 1, 83. 

Apollo niug, von Tyana, üb. 
Antiochia. 1, 1167. 

Apofelbrunnen“, ſ. En ©e- 


unoteinänte, zu Serufalem. 
Kirche. I, 354. 


aus 


Bo: 
—J— üb. Palmyra. II, 1490. 


unterjocht Phünizien. 


aysikofen®, ie Dethlehem. 1, 
168. — Heb rön. 218. — Juda. 
281. — Joppe. 579. — Nablüs. 
I, 647. — amtibanon, wilde? 
IL, 298. — in Saida. 408. 417. 
— Beirut. 448. — Tripolis. 
613. — Dſchebel Machmel. II, 
635. — Even. 653. 662. — 
Laodicea. 929. — Hamah. 1047. 
— efh Schoghr. II, 1101. 
Sumeidiyeh. 1225. — el Spü- 
tha. 1348, 1355. — Kuteife. 
1473. 
RIES zu Haleb. II, 
8. — in Damasf. 1355. 
— — zu Haleb. 1728. 
— -Del, in Damast. U, 1356. 
— vgl. Mardin, Miſchmiſch. 
ent Stadt auf Ereta. I, 


aprieh, 
386. 


apufitei, Berggipfel des Ama⸗ 
nus. II, 1609. 1786. 

Ag uäduct, fs Bafferleitung. 

Araarah, f. Wadi Ararah. 

Arab*, Stadt in Suda. L 261. 
sl Beth-, Nahr el=, Schab 
e 


Arabath (Araba?), Ort bei 
Bethſean. J, 685. 

Arabeh, Dorf in Galiläa. I, 
760. 761. 762. 765. 768. 

Arab el Ghab, Anwohner des 
mittleren Srontes IH, 1017. 
1072 

Araber*, in Gaza (1483). 1, 49. 
54. — gute Reiter. 549. — 
erob. Phönizien. II, 389. — 
Berytus (638 n. Ehr.). 438. 
447. — Antakieh. 1178. — 
Tadmor. II, 1504. — öftl. von 


Apo — Arad 


Antiochia. 1632, — von Bor, 
in Daleb ꝛe. 1770, — vgl. oc» 
tanifche A., Ludier, Nufadrri- 
bah, Nabatäer, Sceniten. 

Arabi, f. Selim et A. 

Arabien*, umfaßt zuweilen auch 
Philiſtäa. T, 183. — Ausfuhr 
nach Sprien. I, 1397. — Pe⸗ 
träifches. J, 570. 

Arabisandrosacea, f, Gän« 
ſekreſſe. 

Arabiſche Bibliothek, in Tri— 
polis, Afrika und Fars. II, 605. 

Arabiſche Dörfer, füdlich von 
Haleb. -II, 1598. 

Arabiſche Druckerei, in Je— 
ruſalem. J, 502. 

Arabiſche Inſchrift“, »über 
Abrahams Grabe, I, 251. — 





























in Joppe. 578. — Ramleh 
(1310). 584, 585. — Kerak. 
I, 195. — Ba’albef, 236. — 


Nahr el Kelb. 528. — Kalaat 
. el Hösn. 836. 841. — Tortofa 
ıc. I, 867. — Seidfehär. 1090, 
1091, 
Arabifhe Münzen, in Antae 
fich. 1i, 1196 | 
Arabifie —— I, 46, — 
den Juden in Hebrön unbe« 
fannt. 260. — in Nablüs, 648. 
in Deir el Sayda. II, 115. — 
Libanon, 654. — der Rafairier, 
980. — in Antiochia (1548), 
fpäter durch die türfifche ver- E 
drängt. II, 1187. — der Chrie 
fen daf. 1210: — in Haleb ꝛc. 
1747. 1772. — Örenze am Ca« 
fius. I, 1105. 1107. — bei 
Sumeidiyeh. 1232. — verſchie⸗ 
dene Ausfprache in Syrien und 
Aegypten. II, 216. 222. — Dia⸗ 
fect in Damast. 1409. — ver 
Karaͤuni. 1476: — vgl, Syriſch 
arab. Dialect. | 
Arabifhe Steuerverfaffung 
alte, in Paläftina. I, 819. 
Arab Sälim, Dorf im tisar | 
non. IT, 144, 
Arachas Castrum Arasie) 
f. Ara. 
Arad*, 
239. 


— 


u 
| 


Tenne in Judäa. 1 | 


Arad — Ard 


Irabier” (Arvadi), Volk in 
N.Phönicien. II, 11. 50. 66. — 


beichiffen den Lycus und Jor⸗ 


dan. 546. 

Aradiorum navale (Strabo), 
U, 860. 86i, . 

Iradium, f. Maratpus. 
\radus* "(Arvad, Arwaͤd, Ruad, 
Ruwadde; türk. Awret Dihe- 
firefi, d. i. Weiberinfel), phön. 
Infel, fivon. Colonie (761). II, 
12. (afte. 8.) 18. 30, 33, 39, 
50. (Gebiet) 59. 333, 384. 
(Aufblühen) 389. 828. (Grä— 
berftätte) 851. 853. 858. (Ge=- 
ſchichte 20.) 868. (mit Arfus 
verwechfelt) 1812, 

rafna*, Gebufiter. I, 364. 
(taflee, f. Tel 2. 

Iram*, Stammpater. I, 179, 
lram*, d.i. Damast. ii, 1334. 
tamäer* ‚in Damast. IT, 1334. 
lrame, f. Kherbet a. 

ram Tfoba, f. Aram Zoba. 
Aramün, Drt im Alm el 
Ghurb. II, 708. 745. 

Iram Zoba (Tfoba, Soba, 


Zebah, Zebad), Königreich, 
Stadt in Syrien (Chalcis, 
Kinnesrin). II, 1046. 1699. 
1700. 1702. 

Prär, Duelle bei Mar Mufa. 
II, 462, 

Irtarahp”* (Arver), an der Süd— 


Bemr Judäa's. 193. 195. 
61. — f. Wadi 

tarap, Ort im Biläs er Röha. 

I, 714, 

raſch — Wadi el A, 

rathis, ſ. Derceto. 













Areiyah. 

ra; (Cover), f. Ars. 

taz (Erde), f. Da-araz. 

rba (hebr.), d. i. vier. I, 211. 


2. — f. — A, 
aunn, f. er’, 
Redſchal el A 


tayon, Dorf. II, 839. — vgl. 


tba*, Gnafite in Hebrön. I, 


1875 

— im Libanon. II, 131. 
7 + 

Arbel*, Drt Galiläa’s. I, 755. 


Arbela-Höhle* ‚am Geneza- 
rethb-See. I, 687. 

Arben, Raubervolk bei Hebrön. 
I, 164. 3 

Arboch, d. i. Debrön. I, 224. 

Arbutus” (andrachne, unedo), 
Erbbeerbaum, in Yudäa, I, 201, 
208. 270. 48%. — Beläd Be⸗ 
ſchaͤrah. 791. — Libanon. II, 
112. — Nafairier-Gebirge. 902. 
— Caſius. 1138, 1144. — am 
untern DOrontes. 1217. — NR. = 
Syrien. II, 1608. — Amanus. 
1786. 

Arca, fl Urke- 

Arcadiug, Kaifer. 1, 63, 

Arca glycymeris, zu Tyrus. II, 
372} 


Arcas, f. Arka. 
Arcaffa (Kasha?), Dorf am 
Nahr Kadifha. 11, 662. 

Arceuthos, f. Arkeuthog. 

Arhabeteg, f. Argabetes. 

Arheutha, f. Arfeuthos. 

Archis, f. Aka. 

Arhitectur, f. Bauart. 

Areulfus*, Bifhof (ec. 700), 
über Hebrön ꝛc. I, 228. 234. 
244. — Seruf. ıc. 433. 439. 467. 

Ard AUF (Lafluf, EI 'Akluͤk), 
Diftriet im Belaͤd Jebeil. IT, 
555. 597. 663. 749. 

Ard Dfefewi, Ort am Anti- 


Libanon. II, 186, 
Ardeb*, Raaß (34 Scheffel). T, 
-530. 826 


Arbeiun, Snfel vor Zripofie. 

II, 606 

Ard el Beradſchene (Buräd- 
ſchineh), Feld am Nahr el Bei- 
rut. II, 429. 430. 675. 

Ard el Damma”*, Hochebene 
am Ziberiag-See. I, 759. 

= ht Hnle*, am Jordan. II, 


dh a Kaſſameh, Ländereien 
von Paläftina. I, 832. 

Ard el Takluf, f. Ard Allut. 

Ard el Marbüth, Ländereien 
von Paläftina. I, 832, 


WeeRee 2 


1876 


Ard el Methath, See, Tief: 
ebene am Nahr el Audſchah. l, 
715. 

Ardel Zebedanp, f. Zebedany. 
Ard a, Skhumeifät, bei Bei- 
rüt. II, 429, 

Ard — — ſ. ELA. 

Ard Lakluͤk, f. Ken '»Akluͤk. 

Ardſchis, 
Bſcherreh. II, 753. 

Ardſchun, ſ. Andjun. 

Ard Tannürin, — im 
Libanon. II. 555, 

Arein, ſyr. Ort. J Get 

Areiya, Ort im Aklım Jezzin 

od. el Metn. H, 702.710. — 
vol. Aarajja, Arayon. 

Aren, f. Kol 2. 

Arenaria sSerpillifolia L., bei 
Haleb. II, 1721. — umbellata, 
am Eee von Dſchibul. 1698. 

Arethufa, f. Er Reftun. 

RREDRE, Nafairier - Schloß. II, 

22. 

Arfana, Baräda - Quelle II, 
1309, | 

Argabetes (Aoyapııns), Eigen» 
name oder Titel in ——— 
Il, 1546. 

Argeman, f. Purpur. I, 366, 

Arghun eddemwädür, Emir, 
in Paleb. II, 1690. 1736. 

Argiver”, angebl. Ahnen der 
Antiochener. II, 1157. — Co— 
Ionie am Cap Pofidium. II, 9; 

Aria cattiva, 3u Beirut. II, 
431. | 

'Arid Näfir, Ort im Aklim et 
Zuffäh. II, 700. 

Arit, f. An A. 

Arimathia, Ser Heimath. 
I, 113. 512. 


Atifch ur, ſ. Alarixa, 
Wadi el 
Ariſteas“, "Dee in Serufa= 


lem (285° v. Ehr.). I, 393. 394. 


Ariftobul*, Herodes’ Sohn. I, 
601. — bändigt die Sturäer. 
II, 16. 


Arikofratie (Adel), der Dru=- 


zen, Metäwileh, Maroniten, 
ihr Nachtheil ꝛc. II, 315. 318, 
384 ff. 587. 714 ff. 


Drt im Sibbet el 


Arman, f. Häreth.el X. 


Armenifche Katholiken, ir 
Trac Rirae, in Gay 


Ard — Arm 


Aristolochia, bei Hebrön. I, 
219. — maurorum, bei Daleb. 
U, 1713. — spec., im Liba⸗ 
non. 658. 

Arithmetik, in Sivon. II, 390. 

Arius caus,im Antiodhia-See. 
II, 1620. 

Arka* (Arte, Arhis, Arachis, 
Skheleftrate, Arachas castrum, 
Tell Arka, Tell Erek), Stadt 
der Arkiter, jept Ext. Il, 30. 
33. 42. 65. 599, 601. 606. 607. 
610. 808 ff. 853. — Dift. 806. 
862. — ſ. Nahr 2. 

Arto- Golf, bei Zripolig. II, 


Artenihoe (Arceuthos, Ars 
cheutha, Karafu), Zufluß des 
Orontes. II, 1149. 1615. 

Arkiter, Voit. II, 11. 64. 890. 

Arkub— Diftriet in Zuda. 1, 
117. — vgl. Aklim el A., Ei 
'Arkub. 












Armani, ſ. Waff a. 

Armenaz (Armana, Clmenag, 
Elmanas), Ort im Dfhebel 
Ala. II, 1096. 1097.1098. 1578. 
1639. 1658. 

Armeniacapoma,bd. i. Apri= 
fofe. Il, 1356. 

Armenien, Klein=-. II. 1609 


AUrmenier”, 
288. 289. 295. 
362. 495 ff. (Steuer) 825. 
Ramleh. 581. — Beirut. IL | 
449, — Laodicea. 930. 932. — 
Kunei. 
1140. — Antafieh. II, 
1210. — am untern Oronted 


lan. 1785. 1848. — Dſchebe 
Muſa. I, 1810. 


Libanon. IL, 797. 


(1660). I, — Jeruſalen 
353, 355, — 3, II, 104 


Yrme — Aru 


Armenifher Golf, d. i. der 
Golf von Aleranprette. II, 
1800, 

Armenifher Patriarch, in 
Deir Bezummär, II, 764. 

Armeniſches Klofter * in 
Bethlehem. I, 286. — gerufa- 
lem. 362. — Joppe. 580. 

Armenius, reflaur. Palmyra. 
II, 1503, 

Arm vufie (Kala’at Mufalipeh), 
dort von Tripolis. II, 606. 
Armringe, in Hebrön. 1.4233, 
Arnata, ee im Belad Be- 

fharah. II, 790. 

Arnau, Ort im Belad el Ba⸗ 
trün, II, 750. 

Arnau ten” ‚ als irreguläre Rei— 
terei in Damasf. IT, 1406. 

Arneba, f. Erneba. 

Arnebia cornuta De., bei Ha- 
leb. n1, 1716. 

Arnetv, ſ. Dibebel A. 
Arnoldi Castellum, Schloß 
gegen Philiftäa. 1. 8 544. 

Arnün, ſ. Schek FA 

Arnütia, Ort in Yudäa. h, 559. 

Arver”, T. Ararah. 

Aron, ſ. Moſes ben Aaron. 

Aroſus, ſ. Rhoſus. 

Braten Stammpater, I, 


Arpdum, Drudf, fl. Arghun. II, 


* Caſtell bei Ma'arrat en 
Ra’amän. II, 1067. 1569. 

Arrain, f. Karaiten. 

Arrak, fyr. Ort. 11, 1391. 

Arrianus, über Baza. I, 
Br. — Marathus. Il, +58. 

Schlacht bei Iſſus. IT. 1793 ff. 

Ars (Blur. Arzat, Femin. Arze; 
Araz, Järs; hebr Erez), d. i. 
Ceder. II, 637. 

Arfacidifghe Münzen, in Ans 
tiochia. II, 1196. 

Arfad Paſcha, erobert Khan 
Schein (Mitte des 18. Jahrh.). 
I, 1560. 

Arfäl (Erzel), Drt im Beläd 
Ba’albef, II, 221. 

Arfenal, f. Neorien. 


AT. 


\ 


* 


’ 


1877 


Arfiz Dagui, Bulfan des 
er IT, 1806. 

Arslan, ſ. Sceifh 4. 

Arfoff (Rifapha, Sergivpolis), 
Stadt am Euphrat. Il, 263. 
1441. — vgl. Rufäfa. 

Arfuf, Ort in Saron, H 272, 
588. 590. — f. Nahr A 

Arfün (Arzun, Arzuneb), Ort 


im Aklim el Metn. REN 
824, 849. 

Arsuri flumen, f. Nahr el 
Mufdſchir. 

Arſus, ſ. Rhoſus. 


Artäg, ſ. Urtas. 

Artaſia, d. i. Chalcis, Kinnes— 
rin. II, 1066. — vgl. Doro— 
teſé. 

Artaxerxes III. ——— zerſt. 
Sidon (351). II, 

Artemidorug* * Askalon, 
Hiſtoriker (100 v. Ehr.). I, 83. 
II, 1815. 

Artemis”, Brauronifche, ipr 
Standbild in Laodicea. II, 923. 
— f. Diana. 

Artemisia arborescens*, 
f. Beifuß. 

Artefia, f. eg Artafia. 

Art ez Zebd any, ſ. Zebedäny. 

Artifhode*, bei Serufalem. I, 
481. 483. — Haleb. II, 1718. 
1729. 

Artocarpeae, als Seiden= 
raupenfutter. II, 486. 

Artous*, Dorf bei Damascue. 
11, 283, 

Arüf, f. Kefe 4. 

Arul, Dorf am Sadſchur. II, 
1681. — 

Arum*, bei Hebrön. I, 219. — 
A. colocassia (Kolkas), bei 
Antiochia. 11, 1187. — angebI. 
die erften Religionsgeſetze ver 
Nafairier auf derf. I, 976, 

'Arumſcha, Ort im Aflım Jez— 


zin. I, 702. 
Arundale*, Mr., üb. Serufa- 
fem (1833). 1, 308. 
Arundo donax*, ſ. Schilf. 
Arüurab, f. Ararah. 
Arure, Längenmaß. I, 184. 


1878 Arts — Asmo 
Arhs*, ſ. Aarus, Nahr A. ſiſche, deutſche Juden, in He— 
Arvadi*, Sohn Kanaans. II, brön, 1. 257. 259, — Serufa- 


50. — f. Aradus ıc, 

d'Arvieux*, Neifeuder (1660), 
üb. Gaza. I, 52. — Asfalon. 
70. — Hebrön. 210. 249. 
Hasr el Buraf. 274. — Kai— 
fariyeh. I, 604. — Dor. 608. 
— Castellum Peregrinorum. 
616. — Belad Befchärah. T, 
791. — Saida. II, 399. 402. 
— Byblus. 572. — Tripolis. 
613. — Cedern des Libanon. 
641. 

Arwad, f. Aradus. 

Arpandes, d. i. 


Orontes. II, 


— R Shisty A. 

Arz, ſ. Dſchebel A. 

Arzat (Arze, Arz), ſ. Ars, 

Arzeran, Khan am unt Oron⸗ 
tes. II, 1097. 

Yrz Libnan, ſ. Dſchebel Arz, 
Libanon. 

Arzuneh, ſ. Arfün. 

Aſa'ad, f, Aſſad. 

Afadita, f. Ibn Abi Dawud A, 
Afäf, Maronitenfamilie. II, 794. 

“afir, f. Deir 4., Merdſch 

A 


Aſair, ſ. Beläd el ? 

Aſak, ſ. Uffat. 

Aſaker, f. Ebn X. 

Afal*. (Hag-el), f. Ain el A., 
Dſchubbet 4. ‚Khan el A, Nahr 
el A., Reba 


Afamon, f. Dſchebel Dfehermäf, 


Ascalonia (Plin.), Zmwiebelart, 


Ascar Beylik, Dorf bei Ale- 
yanprette. II, 1845, — vgl, 
Askar. 


Ascenſion, —3 Purpurmu⸗ 


ſcheln daſ. Il, 

Aſchaͤr, ſ. ra ” diuͤn. 

Aſharah, ſ. ELA. 

Afchäyir, f. Deir el X. 

Aſchdod, ſ. Asdod. 

Aſche*, in Saida. I, 401, 416. 
447.—- ‚Tripolis. 612, — fj; 
Kali, Seifenafde. 

Aſchirneh, ſ. Tel A. 

Aſchkenaſim“', polniſche, ruſ— 


lem. 487. 505 ff, 
af lies, Drt im Kesrawan. II, 


EN. Dämon. II, 225. 
MET, f. Meet ei N, Natib 


uförsfiyeh, .E&N. 
Aſchtaͤr, — A. 

Aſchuk, Stadt. II, 1696. 
Aſchur, f. Wadi A Y 

Afdura, ſ. Jom A 

‚ f. Karſchur 

(Aſchdod, one, Es⸗ 
dud), d. ir die Starke, Etym. 
I, 96. — Stadt der Ppitifter, 
60. 84. 89, 92. 94ff. — Spra- 


che. 98, 
— in Judäa. I, 106. 


— * Nahr el A. 
Ashat, Dorf in N,Sprien, ll, 
1658. 


Ashkalan (ſanskr.), d. i. nicht 
wankend. I, 88. 
Afia, Ort im Beläp el Batrün. 


II, 749 
Afis, Melik el A. 
Astalon* (Astulän), Stadt in 
Philiſtäa. I, 60. 61. 66 fi. 
(Etym.) 88. (Öründung 1209 


v. Ehr.). 172. — Samariter 
dal. 651. — Dil. 93108 
135. 142. 


Askaloniſche IR 
(650 aRomacond,, 104 a. Chr.), 
1,88 

ustalonita, Beiname des Has 
rodes. 1, 


Askalos, 5 gründet Ns 4 


falon. L 87. 172. 

Askar, f. Ascar, Burdſch el A. 

Asflepios, Hain des, am Ta 
myras, I, 44, 426, 

Astlepiog, 
birug, II, 126, 

Asfuläan elDjedida, ie 
Askulaͤn. I, 69. 

Asmaveth Sacſimed⸗ Häsmeh), 
Ort in Judäa. I, 519 (afte. u 


928. 
Asmodi, ſ. Aſchmodai. 


* 





2 
‚| 


| 


'B 


ws 
1 


Bruder des aa⸗ | 


Asmon 


Homon’ nt Digebel Dſcher⸗ 


mäf, I, 774 f. Azmon. 
Henath Thabor, in Galiläa. 


682, 

ya eſch Schidiak, Maro— 
nit. II, 795. 

A (Aſochis, Azochis, Kasr 
el Ozair), Stadt und Ebene 
Galiläa's. I, 760 ff. 765. 770. 

Afod, f. Deir el 9. 

Aför, f. Sefor, 

Afouad, f. Karafu, Afuad. 

Aspalax, f. Blindmaus, Maul- 
wurf. 

Asperugo procumbens, 
bei Haleb. Ii, 1714, 

Asperula orientalis Boiss,, 
ebend. II, 1713. 

Asphalt“, in Bethlehem verar- 
beitet. I, 290. — von Thekua— 
nern gefammelt. 511. — f. Bi— 
tumen. 

Asphodeline liburnica 
(Asphodelus luteus?), im Ca— 
ſius. 11, 1139. 

Asphodelus* ‚ im Nafairier- 


Gebirge. If, 902. — luteusL., 


im Caſius. 1132. 1138. — - Ta- 
mosus, f. Affodil. 
urppupr, i. e. Motacilla. I, 


% * (Naja, Brillenſchlange), 
bei Suweidigeh. II, 1230, 

Affa, König. I, 93. 107. 

Affad (Afa’ ad), Emir in Kad— 
J 918. 983. — vgl. Se— 


Aſſad Heiſin Habil, Ismas— 
lier-Emir. N, 956. 
"Alk Detyn von Saida (1842). 
318 


arthf. . Kaftal Sadie A. 
Affaib, d. i. Achſib. J, 812. 
äffatan; Huſſein Pafcha's Se⸗ 
eretair (1660). E52, 
Affän”, Bater Dthmäns, I, 
1369. — ſ. Bab A. 
Aſſaſſinen Gaſchiſchi), SE 
Verorden. I, 15. — im Liba— 
non. 603. — ſchließen ſich den 
Semaeliern an. 726. 885. — 
Kalaat el Khomwaby. 854. 922. 
— Haleb. 1734. — |. Scheikh alH. 


— Aſtra 


1879 


Aſſaſſinen » Gebirge, ſiehe 
Dſchebel Ismasöli. 

Allied, d. ti. Löwe. I, 485: 

Affel, f. Afal. 

Affemani, Joſ. Sim., päbftl. 
De unter den Maroniten. I, 


nn er" (Aſſeriter), Stamm. I, 6. 
‚14. 18, 681 ff. 726, 
Alice, Drt in Samarta. T, 


Aſſofar, f. Merdſch e8 Safra. 
Aſſos, in Aeolis. II, 1319. 
aan (Auad), f. Gisr ef A., 


Affur*, Stammbater I, 179. — 
vol. Bab 9 

Afy, 1. Deontih, 

Afiyne, Scheikh von Tadmor 
(1691). II, 1438, 1441. r 

Aflprer*. L, 179, 182. 183, — 
Be}. für Syrer. II, 239. — 
en vor Serufalem. I, 328. 


Keilſchrift. 11, 543, _ 
Aſſyriſche Konigsbilder,; 
am Nahr el Kelb. II, 531 ff. 

Aſſyriſcher Göttercultus, 
— der paläſtiniſchen Küſte. 


vr Schrift, in Höms. 


a ne Scufptur, bei Sa= 
lehlyeh. II, 

Affhrifches mr: bei 
Hermel? Il, 162, 

er (Afuad), f. EI Kerm 


el 9 
— 5* (Aſtarte, Semiramis, 


Aphrodite, Urania, Venus U. ), 
Schutzgöttin von Askalon. I, 
84, — Mondgöttin der Syrer 
und Phönicier. 86. II, 56. 58. 
(in Tyrus geboren) 322. 323. 


361, — Eultus im Libanon. 
596. 
Asteru, i. e. Praefectus. Il. 


1554. 
Afthär, d. i. Gewürzhändler. I, 
825 


Aftorubaida, i. e. Praefectus 
deserti. II, 1524, 1554, 
Astragalus* „im Cafius. II, 


1880 


1142. — bei Haleb: ascopho- 
rus Fisch. n, sp. 1, 1713. 
emarginatus Labill. 1716, 
halepensis Boiss. 1714. ha- 
mosus L. 1717. Kotschyanus 
Fischer n. sp. 1719, longi- 
folius Lam. 1721. malacotri- 
chus Fischer n. sp. 1719. 
1721. polyrachys Boiss. n. 
‚ sp» 1716. — tragantiferus, im 
Gafius. II, 1139. — tumidus, 
brashyeiaphae: am See von 
Dſchibul. 1698. 
ap laale; bei Drufen. 11, 
2 Thürme in Damast. 
137. 1374. . 9gl..Stern. 
Aſuad (Affuad, Ysizuad, Aswad, 
Eswed), 1. Nahr Abu el A. 
Aſuja-Teich, zu Jeruſalem. 1, 


375. 

Aswad (Ajuad), f. DDR, — 
A., Dſchisr el A., Nahr A., 
Nahr Abu el X. 

Ay, 1. Beit Abu 4. 


MADANDRAE ‚ in Paläftina. 1,. 


— für politiihe Partei— 
Kr auf Aradus, 11, 51. 
869. re / 

Ata,. Ain U, 

Atäb, hr a ir 

Atabelen”. 1735, 

Ataibep, - Gi A. 

Atana, Ort der ſyr. Wüfte. II. 
74. 


14 

Atära (Ataroth, Atharoth), Ort 
in. $upäa.. I; 286. 931-989. 
628, 

Atargatis“ (Atergatis, Atar- 
getes, Tirgata), fpr. Göttin. J, 
85. — in Palmyra. II, 1550. 
— ſ. Derceto. 


AAO De Wa in Zudäa. I, 


Atehje (Ateife), Ir Deir Atiyeh. 
Ateibe (Atebe), f. Bahr el A 
Atein, Dorf am Berbun. 1 
197. 
Atergatis, 1. Atargatis. 
Athalit, 1. Athlit. 
Athanaſius, Patriarch von 
Jeruſalem A. 1843). I, 491. 
— Biſchof in Kaͤra. 
Il, 1562 


’ 


Ati! 


Aſtro — Auf 


Atharoth“, ſ. Atära. 

Athenäus, über Phönicien. 1, 
737. — Helbon-Wein. II, 1319. 

— Rhofus. 1813. 

Athim, f. Deifa a. 

Atplith (Castellum Alii Dei, 
C. Peregrinorum, Castello 
Pellegrino, Schloß der Pil- 
ger, Petra incisa, Districtum, 
Detroit, Casa angustarum 
viarum), in Phönicien; I, 612 ff. 
713.714, 

Athman Dtpman), f. Beit 4. 
’Atiyeh, f. Deir A 

Atka, fl. Arka. II, 811. 

Attifä, f.Er N. 

re, Kleiner, Cedern daf. II, 


— EN. 
ERBEN WARE d. i. Tripolis. II, 


— ſ. Hadſchr el a. 

Atropa mandragora', ſ. 
Alraunwurzel. 

Atſchith, Dorfamkibanon, I, 70. 

Atfiri, f. Jon al A. 

Atslits, f. Athlit. 

Attench, f. EI A. 

Attiga, Mina, f. Moghair. 

(Zattir, "Zathir, —2 

Ort in S.Judäa. I, 195. 196. 
197. 

Attiſeh, f. Daret a. 

Attüf, f. Ain Abu A. 

Atwäl’,f. EIN. 

Atyr, ſ. Ibhn al A. 

Ataoio Alpe), u 
Drontes, II, 1082. 

Avagıs, f. Abaris. 

Auafim, f. Awaffım. | 

Auberanije, f. Bab A. 

—— P. L., in Votivtafeln 

m Napr Beirut. II, 462. 

Audihep tudfehn, Anjeh), ſ. 
Nahı el ? J 

Aueine, ſ. er: 

Auely, f. KRahr et Auwaleh. 

Auerbähne, im Naſairier-Ge— 
birge. NW, 853. (Tetrao-Art?) 
bei Sumeidiyeh. 1226. 

Aueria, f. Haumärin. 

Aufaa, Stamm in Ba'albek. II 
as 38. 


e. rebellis, 





Auf — Aza 


Auferftehungstapelle (Alna- 
. fafis, el Kiyamep), zu Serufa- 
lem. I, 432. 438. 

Augen”, blaue, der fyr. Ge— 
birgler. I, 14038 — -Krank— 
heit in Damasf. 1406. 

Augenfhminfe, f. Kohel. 

Augit, bei Aleppo. II, 1656. — 
Dſchebet Muſa. 1803. 

——— am 'Afrin. IT, 


EN RE f. Daphnäum. 

Auguftus*, Raifer, feine Bild— 
fäule in Raifarieh. I, 601: = 
in Antiochia. II, 1168. 

Aujeh“, f. Audfcheh. 

Aufar (Aoufar), f. Mar Zirgie 
Aufar. 

Auleip ed) — im aklim 
el Ghurb. II, 

Aulichli, nen. Stamm. 
II, 1632. 

Aulp, f. Rahr el Auwaleh. 

Aun, f. Deir A 

Auvelian* befiegt Zenobia 
(272). 1, 304. 1007. — zerſt. 
Valmyra 1497. 1500. 1516. 

Aurelius Heliodorus, in 

rap Il, 1546. 

Ausſätzige“*, Dez. für Israe— 
liten (Manetho). l, 34. — ihre 
Wohnungen in Serufalem. 358. 
— im tibanon. II, 681. — 
Damasf. 1354. 

Ausfpeien, Zeichen der Ver— 
achtung. I, 471. 

Aufterfhafe* „ſ. Mufger. 

Auwa, f. Beit I. 

A uwaleh (Aumwaly), 1. Nahr 
e 

Auxentius, Biſchof von Aska⸗ 
Ion (381). I, 82. 

Aven Aba?) ſ. Bikat A. 

Avena pilosa M. B., bei Ha— 
leb. Il, 1714. 

Avienus, Feſtus, üb. den Bo- 
firenus. 11, 120. 

Avim“ (Avitim, Aviter), Bolt, 
in Gaza. 1, 56. — Gründer 
von Asdod? 96. — von den 

Kapyhthorim vertilgt 20.172.176. 

| 177. 178. 189. 

| An im", Benjamitifche Stadt. 1, 96. 


| 
| 





ı* 


Bern 


1881 
Avla, f. Nahr el Auwaleh. 
Awad, f. Beit el A. 
Awadſch* (Awaj), ſ. Wadi el 
Awadſch. 
— (Säule), ſ. Keniſet 
el A. 


Awaffim (Auaſim, die Ballen 
der flachen Hand), Bez. für die 
Bertheidigungsorte der Mili— 
tairgouvernements. II, 697. — 
Du Statthalterfchaft. 1024. 


en f at U, 


Awenäd, ſ. Ghafaͤr 9. 

Awir CART), Waſſerplatz der 
for. Wüfte. II, 1448. 1465. 

Awle, ſ. Nahr el Aumwaleh. 

Awret Dfhefireßi, d.i. Wei- 


berinfel, Bez. für Aradus. II, 
868. 871. 

Axios, Fluß bei Apamea. I, 
1081 


Aya“, ſ. Kefe 'A., Turmus N. 

Ayan (Ajan), Du Edelleute, 
Landbeſitzer II, 1205. 1208. 
1209. 1399. 4405. 

Ayas, Caftell u. Bucht von Ci— 
ficien. II, 1793. 1846. 

'Ayaͤſch, Ort inez Zör. IT, 1485. 
— dgl. Dſchisr A., Khan U. 

Aynthoura, f. Ainturad. 

Ayour, f. Ajjur. 

Ayta, ſ. Aithy. 

Ayto, f. Dſchebel A. 

Ayub* (Biob), f. Nebi Eyüb, 


Saleh A 
’Ayün* jun, Bei fiehe 
Merdſch 'A., Wadi e 


Ayune, f. El M 

Ayun el Berda, 
Quellen, im Libanon. 
— vgl. Ain — 

— (perf., arm.), d 


— ſ. Nahr Abul-a. 


d. i. kalte 
II, 91. 


te frei. J, 


Azavethes, arab. Fürſt. I, 
1594, 
Azariyap, f. ſ. El A. 


— Zieg e). I 

Azaz (Anzas, as), Marktfleden 
in N.Syrien. Il, 1667. 

angeh, Difrict von Gaza. I, 


1882 Azed — Baal 
Maebanam, bei Beirut. I, — die Einwohner von 
443 Asdod. I, 99. 


Azerole*, f. Crataegus aze- 
rolus. 

Azibeh, ſ. Nahr A. 

Aziriyep“ ſ. El — 

Aziz“, * ft. Aſochir. I, 770, 
— dgl. Bika A., Melif el A. 

Azi zi, EIN. 

Nzmon*, an der S.Grenze Ju- 
da’s. I, 10. 774. 775. 

Yamut“, Dorf bei Nablue. 1, 

636. 
Aznür, Dorf im Libanon. 


103. 
% ochis, f. Aſochir. 


II, 


Azoton (Azotus), f. Asdod. 

Azotus Hippinus, A. mari- 
tima. I, 99. 

Azra, f. Belad Chan A. 

Azunifiah (Azzuͤniyeh), 1: EL. 

"Azür (Azuͤrah, Yzuraba), Drt 
im Aklım Jezzin, et Tuffah. II, 
109. 700. 702. 

Azyzy,ſ. EI Azizi. 

a (hebr.), d. i. die Starke, 

aza. I, 56. 

Yrrch, Dt im gr a. II, 218. 

Azzil, fe Burdih A 

Yazontyeh, f. Er. 


=. 


Baa, ſ. Meid el B. 
Baabda, ſ. B'abda. 
Baal*, Bäl (Zeus, Jupiter, 


Belus, Herafles, Melkart, Sa: 


turnug, Kronios, Helios, Sol), 
höchſte ſyriſch-phöniciſche Gott— 
heit. II, 230. — Cultus in Phi— 
lifſtäa. I, 180, — Bildniß in 
Jeruſalem. 448. — in Israel. 
706. — auf Bergen. II, 37. — 
im Libanon. 230. — in Sa— 
marien, Galiläa. 237. — Tem: 
pel- zu Palmyra. 1516. —- vgl. 


Abi-, 'Ain-, Eth-, Heliogabal, 
Jerach⸗, Refr-, Kitiatbe, Mo: 
loch⸗Baal. 


Baala (Baalath), Stadt und 
Berg in Juda. I, 261. 


Ba’alath, d.t. Baal Gad. II, 


225. 230, 

Ba’albet* (Palbek, Heliopolig, 
H. ad Libanum, 2» &owwizn), 
Stadt in Coelefyrien. I, 9. — 
Höhe. Il, 150. 157. 204. 296. 
— Wafferreichthum. TI, 178. — 
Etymol. 230. — baldiges Ber- 
fhwinden des Namens Helio- 
pplis. 224. — nach arab. Au- 
toren. II, 221. 2345ff. — Ge- 
ſchichte ꝛc. 228 ff. — Afropole. 
233. — Tempeltuinen. 245 ff. 
257. (mit Banias verwechielt) 


— 


258. 268. 269. 288. — maro— 
a Biſchofthum, Klöfter. 

. 791. — Dift. II, 140. 170. 
Het. 191. 999, 1505. — ſ. Bes 
lad-, Dihurd-, Ras B. 

Ba’albef- Macriz, Duartier 
von Heliopolis. II, 244. 

Ba’al Beriiun Tempel, 
433, — ſ. Berith. 

Baal Demarus, phön. — — 
heit. II, 425. 1. Zeus D 
Baal Tamyras 

N 


IT, 


Baala Zehnda, 1. 
Jearim. 
Ba'al Gad*, d. i. glüdbrin- 


gender Gott. II, 238. 

Baal Sad, am "Hermon. 79: 
II, 10. — ob Baalbef? 229. 
230, — von Salomo gegrüns 
det. 237. — mit Dichebeil ver- ° 
wechſelt, 258. 

Ba’al Hamon, Stadt im 
Stamme Affer. I, 778. — 0b 
Ba’albef? II, 230. e: 

Baal— -Rajiz phon. ), 8.1. Gott J 
der Obfternte. I, 1124. R 

Baal Kronos (Adonis), Er⸗ 
bauer von Byblus. IT, 11. 60. 

Baal Mein (Minos der Srie- 
chen), Gott in Gaza. I, 57. 

Baal Melfart i. Melfart. 

Baal Peor*, Göhe I, 794. 





i Baal — Bal 


Baal Phegor*, f. Nebo. 

Baal Ram (Saturn), phöniz. 
Gott. II, 923. 

Baal Rimm on, Gott der Gra- 
natäpfel. 1. 1124. 

Baalfamin (Bal Samen, Zeus 


Demarus, Keraunios, Olym- . 


pius), Gott der Sidonier. IT, 
30298: 99. 

Baal Saturn, im ägypt. He— 
liopolis. II, 300. " 

Baal Sebub (Abwehrer des 
Ungeziefers, Arouvios), fein 
Drafel in Efron. I, 124: 


Baal ae in Phönieien. 


11, 44. — ſ. Baal Demarus. 
Ba’al Chhmer. Stadt, Ety— 
a I, 425. — f. Tha= 


Yaaltig* (Divre), Göttin der 
Gibliter. 11, 56. 58. 432. 

Baaluͤla, f. Ba’fül. 

Baal Zed ef, der Glücks-Baal, 
for. Gottheit. I, 230. 

Ba’ — f. Deir el d. 

Bab, ſ. El B 

Bäba, !. Deir B. 

— Kr) ‚ in Damast. 


— Dorf bei Haleb. 
II, 1691. 1745. 


II, 


Bab Amüp el Ghurab (jest 


Bab el Amüd), d. i. Säulen- 
thor, zu Serufalem. I, 379. 384. 
* en fela, zu Serujalem. 


Bo Liter; 
II, 458. 

Baͤb Auberanije, S. Thor der 
Moſchee in Damask. II, 1370. 

Bab Bablous (Babylonsthor), 
irrig ſtatt Bäb Boulos. I, 
1188. 

Bab Bmäri’a (GBäb Märt’a, 
Mara; d. i. Thor des Hauſes 
der Maria), Libanonpaß. II 
93. 94. 138. 218. 

Bäab Boulus (Bolos, Pauls: 
thor), in Antiochia. II, 1177. 
1188. 1191. 1194. 

B’abda-(B’abvät, Baabda), Ort 
un es era od. el Mein, I, 


Thor zu Beirut. 


1883 


Bab Dfiherun, in der Mofchee 
zu Damasf. IT, 1370. 

Bab Duma (Tume, Thomas⸗ 
thor), Weſtthor von Damask. 
II, 265. 1375. 1376. 

Bab ed Daron, fünl. von 
Gaza. I, 44. — f. Darom. 
Babe» DirfeH, in Berytus. 

Il, 437. 

Babel Amud, ſ. Bab Amüd. 

Bab el Chalil, f. Zaffa-Thor. 

Babel Daheriyyeh, f. Gol— 
denes Thor. 

Bab el Dfenein (Gartenthor, 
Porta Ducis), in Antafieh. II, 
1191. 1194. 

Bab el Faradis, (Parapies- 
thor), in der Mofchee zu Das 
masf. II, 1346. 

Bab el Ghowarnep (richt. 
DRK) in $erufalem. I, 


Ah et hapdıd (türfifh Demir 
fapü), d. i. Eifenthor, Waffer- 
danım bei Antafieh. IT, 1177. 


Bel, 
— el Hotta, ſ. Sucket B. 


el 9. 

BabeldHomwa*r, d. i. Thor der 

- Winde, Bergſchlucht im Nafai- 
rier-Gebirge. II, 849. 

Babeli- Shrift, d i. Schrift 
von Bagdad. I, 259. 472. II, 
1416, 

Babel Katanin (Baummollen- 
thor), zu Serufalem, I, 387. 
393. 396. 416. 419. 

Dt el Kechech, in Beirut. II, 


23 el medine Stadithor), 
in Antakieh. II, 1192. 1194. 
Bab el Moluf, ägypt. Cata— 

comben. II, 1270. 

Bab el Mughäribep ( Thor 
der Be in Serufalem. 
I, 348. 349. 

Bab el — in Haleb. I, 
1749 

Bab Rebt, zu Serufalem. T, 
39 


F. 
—— el Wadi. I, 542. — |. El 
Bab * Zahari (Saheri, Blu» 


1884 


men, Herodesthor), in Jeruſa— 
lem. I, 397. 404. 458. 478. 
BabenNebyDäud, d.i. Thor 
de8 Propheten Daviv, in Je— 
rufalem. I, 354. 363. 
an Rachmes, f. Goldenes 


Dr. 

Bab e8 Saheri, ſ. Bab el 
Zahari. 

Babes ng —— in 
Damask. II, 137 

An effembtie, eek) Il, 


* R Senſileh, ſ. Suk B. 
25 — Sinesleh, ſ. Suk B. 


Sub es Subäb (Thor der 
RENNER), in Serufalem. 1, 
1. 


Babes Suf, d. i. Marftthor, 
in Höms. II, 1014. 

DBab-hadid, f. Bäb el. 

Babie (Banina?), Ort und Fluß 
am Arfa-Golf. II, 607. 808. — 
dgl. Nahr el Barib. 


Babila, Dorf von Damask. m 
1422; 


Babilur, im Caftus. II, 1136. 

Bab Sfambul, in Antiochia. 
II, 1201; 

Bäb Seläg, in Antakieh. I, 
1192. 


Bab Keifan, in Damask. II, 
1350. ’ 

Bab Kunnesrin, Dorf bei 
Haleb. II, 1698. 

Bablous (Babylon), f. Bab B. 

Bab Mari'a (Mara), f. Bäb 
Vmaͤri'a. 

Bab Muscella, in Beirut. II, 
446 


Bab Nur, in Haleb. Ir, 1760, 

Bab vl bürid (Bofthor), in 
der Kmeier zu Damasf. 11, 
1370. 


Bab Scanderunet, d.i. Paß 
vom Alerandrette. 1. 1819. 
Bab Seitun (Sffeitun), in An- 
tiochia. IT,.1191. 1192. 

Bab Sitti Marjiam, f. Ste: 
phansthor. 

Bab Tume, f. Bab Duma. 


Se 


Bad”, 


Bab — Bad 


Basune (arab.), Welsart. II, 


ya’ i —— Ort im Be— 
fa’a. II, 219. 
Vabyiat, Stelle bei Antiochia. 
1197. 


Babyla 8, Biſchof in Antiochien. 
II, 1170. 1171. (Märtyrer) 
1197. 
— älteſter Belsſitz. II, 
— Schinar, Sinear. 1333. 
HER — Bez. für Bagdad. I, 
259. — dgl, Nah Bablous. 
Babylonia* , am Nil. I, 279. 
ParUL URS ‚in Samaria. I, 


Basytonifge Keilſchrift. II, 


en Grenzort von Phönicien 
und Paläftina. I, 686. II, 9. 

Bacar, f.. Befära. 

Bacas, f. Belas. 

Bachus - Statue*, in Apa— 
mea. 11, 1079. 

erfter, in S.Judäa. 1, 

ſ. Wadi 


en Mutatio, in Syrien. 
11, 1112. 1113. 

Bacheita, ſ. Nahr 2. 

Bader, f. Sur. 

Bachides, feine Befeftigungen. 
1, 563. 


200, Aegyptens*, 
Ariſch. 


Ba ch ſita — in Ha ⸗· 


leb. II, 
Back — 
606 


Baͤkwock, 


in Kaiſariyeh. 


ſ. Ain el Burak. 

Bäder, in Gaza. I, 53, 
— Askalon 75. — Serufalem. 
I, 416. — Katana. II, 284. — 
Beirut. 435. 447. — Antiochia. 
1167. — Yururiöfe, in Damask. 


1383. — Palmyra. 1528. — 
ſ. Marien-, Römifhes B., 
Waſſer. J 


Baderen, ſ. B'adraͤn. 

Badeſchwämme, in Batrun. 
IT, 588. — Tripolis. 617. 622. 
— Aradus. 873. 878.- 

Badgaͤn (Berghän), Ort im 
Aklim el Dſchurd. II, 709. 








‘ Badg — Baka 


Badger, Mr., über Ismaölier. 
I, 957. 

Badia y teblig", I. Ali Bey. 

Dadinjan”, f. Bedindſchan. 

B’adrän (Ba’daran, Baedran, 
Eafau Baderen), Ort im Aflım 
eſch Schuf. 11, 98. 703. 

Badfhazze, Berge von. II, 
1627. 

Badyet al Scham, d. it. Sy— 
rien. II, 1505. 

Bäb, in Haleb fl. Baͤb gefpro- 
chen. II, 1409. 

Baedran, f. B’adrän. 

Baelath, ſ. Ba'alath. 

Baena”, "Salomo’ 8 Amtleute. I, 
672. 683. 

Bär*, im Libanon. J, 485. II, 
119. (Ursus syriacus Ehrenb.) 


652. 686. — Dfehebel Ala. 1577. 


— Taurus 1731. 

Bafa, irrig fl. EI Baſſa. 

Bagdad“, durch Babylon be- 
zeichnet. I, 259. — Klima. II, 
478. — Ausfuhr nach Damas- 
cus. 1397. — Dift. 1768. 

Bagdader, als Dumm ver- 
ſchrien. I, 1403. — Kaufleute 
in Damast. 1399. — Karawa— 
nen. 1396. 

Bagha, Drtin Saron. II, 593. 

Bagdli, f. Qoue B. 

Bagras (Boghräs, Pagrä), Ca— 

ſtell im Coryphäus. IT, 1150. 
(angebl. Gigantenfnopen daf.) 
1155. 1156. 1196, 1608. 1609. 
1791. 

Bagras Beli, im Amanus, II, 
1829. 

—— Fürſtengeſchlecht in 
Georgien. I 

Bagrus halepensis Valenc., 
im Antiochia-See. II, 1620. 

Bahami, f. Behimeh. 

Baharidifhe Mameluden”. 
I, 585. 

Baheret Ad: f. Terimſy. 

Bahlin, f. B'aklin. 

Baplüliyeh (Baluli, Ballu- 
ela), Nafairier- Dorf und Di- 
Arict am Lapdikieh- Strom. II, 
900. 904. 905. 909. 981. 984. 

Bahmia, ſ. Bamia. 


1885 


Bahr*, ſ. Ain el B., Kalaat el 
Bahr. 
Date) dv. i Wafferbeden. II, 


Bafı Agäla, f. Yagara. 
Bahr el Ateibet (Atebe) el 
Kebir u. e8 Saghir, d. i. der 
große und Heine Ateibet, Theil 
des Damascus-Sees. UI, 1314. 
Bahr el Hidſchani“, Moraft 
der Merdſch. II, 1314, 1315. 
Bahr el Kudg, f. Kedes-See. 
Bahr eſch Schurfiyeh m. i. 
öftlicher See), Theil des Da- 
mascus-Sees. II, 1314. 
Bahret el Kibliyeh, Theil 
des Damascus-Sees. II, 1314. 
Bahret el Merdſch“, f. El 


Merdſch. 
BapretMaftelMüfa, Theil 
des Damascus-GSees. II, 1314. 
Bahr Jagira, am Drontes. 
II, 1098. 
Bahfäs, f. Nahr el B. 
Bahurim”, Ort bei Jerufalem. 
3.510, 
Baida (Baidha), i. e. deser- 


tum. 11, 1554. — Sf. Ain 
el B. 
Bainow, — im Dſchebel 
Affär. I, 


Bair, f. & — 
Bairli (air), Tabadsforte. II, 
984. 

Bairuf, f. EI DBarüf. 
Bais, ſ. Bajas. 

Bait, ſ. Naba' el Embay. 
Bait aldſchannah, ſ. 


Djenn. 
Beıynı, f. Bethel. 
Baitogabra, f. Beit Zibrin. 
Bajas (Bajä, Bayas, Pajäg), 

Stadt am Amanus. Il, 1624. 

1805. 1830. 1834. 1835. 1843. 

— Dift. 1779. 1838. — f. Ras 

B., Esfi R. 2. 

Bajefid ll. I, 529. 
Baka, Ebene in Judäa. I, 512. 

Br: dgl. Baca. 

Bakal f. AU-8. 

Balar, f: EL». 

Bafary Bey, Ariftl. Comman- 
dant in Damasf. II, 1361. 


Beit 


1886 


Baker eſch Schäm, d. i. Och— 
fen von Damascus, ſprüchw. 
Bez. für Bagdapder. u, 1403. 

Bakherdamo, Ort in N. Sy— 
rien. II, 897.- 

Baki, f. "Bet. 

B’atlın (Bahlin, Biaklin), Ort 
im Aklim eſch Schüf. MH, 675. 
‚703. 


Baklus, f. Deir Bakläſch. 

Baxrtei (Ptol.), Dorf in Sp— 
rien. II, 1113. 

Bakui, üb. Tadmor. II, 1490. 

Bäl*, f. Baal. 

Bala, Dorf von Damasf. 11, 
1422 


Balamand, f. Deir B. 
Balaneas, f. Banias. 
Balanus, in N.Phönicien. II, 


806. 

Balbeki, f. Bika 2. 

Bali, f. Ebu Said el 2. 

Baldeh, f. Beldeh. 

Baldenſel*, W. von (1336), 
üb. die Ciſternen Jeruſalems. 
I, 279. 

Balduin 1.* (vgl. Barbuil), 
fein Tod in El Ariſch 2c. (1118). 
I, 38, 100. — in Hebrön (1100). 
210. — Bethlehem (1110). 296. 
— bei Petra incisa verwun— 
det (1103). 615. — erob. Affo 
(1104). 1, 729. — Saida (1111). 
II, 393. — Tripolis (10. Juni 
1109). 603. — befiegt Ma’än 
(1117). 733. — reft. die Dſchisr 
al Hadid. 1641. 

Balduin I1.*, belag. Haleb 
(1124). II, 1735. 

Balduin IIT* (1152). 1, 65. — 
erob. Askalon (1153). 78. 83. 

Balduin IV.*, verheert Die Be— 
fa’a (1175). n, 184, 226. — 
zug gegen Damast (1176). 


1324. — Grab in. Seipfhär 
1091. 

Baldus, Stadt in N,Sprien. 
II, 891 


Balefan, f. Belyün. 

Balin, Dorfin Philiftäa. I, 94. 
Balinasg, f. Banias. 

Balis, f. Beles. 


Bake — Bana 


Balkis* (Belfis), angebl. Er- 
bauerin von Ba'albek. II, 232. 
— Steine ihres Thrones in 
der Mofchee zu Damask. 1369. 
— f. Burdſch Sitt-B. 

Ballidas, Diftriet im Naſai— 
rier⸗ Gebirge, II, 908, 

Balluli, 1. Baplütipef, 

Ballut, Tr Balut. 

Balnea, f. Banias. 

Balvun 6, f. Bellüneh. 

Bal Samen, f. Baalfamin. 

Be Ort im Aflım 
el Metn. IE, 710. 

Balua, Ffuß n Judäa. I, 558. 

Baͤluk Su (Fiſchfluß); Arm des 
Kuweik. IT, 1689. 

Ba’lüla, Dorf am Litany. IF, 
138. — vgl. Bahluliyeh. 

Balüt, f. Rumeifet el B. 

Balut- Eiche (Quereusbelote, 
Valonia, Stecheiche), in S.Pa- 
äftina. I, 28. — bei Hebrön. 
222. — Karmel. 703. — Ga— 
Iiläa. 785. 791. — Libanon. 
11, 135. — Anti-Libanon. 270, 
277. 

Bambufen, indifche, bei Anta- 
kieh. I, 1205. 
Bambuslanzen“ der Anafeh. 

11, 1454, 

Bamia* (Bahmia, Hibiscus 
esculentus, praecox, Abel- 
moschus esc.), 3 Arten bei 
-Serufalem (B. Tomwileh, Be 
ledi, Wayfa). I, 483. — Goppe. 

579. — Damascus, II, 1357. 
Haleb. 1723. 1729. — Aleran- 
drette. 1845, 


ne Dorf am Nahr Kadifha. 
3; 


62, 

90 na, T. Medſch el 3. 

Banafagii, f. Wadi'l B. 

Banaja, Salomo's Amtmann 
in Esdraelom. J, 684. — vol, 
Benaja. 

Banane* (Musa paradisiaca, 
fang), bei Soppe. I, 579. — 
Saida. II, 413, — Beirut. 448. 
— —J 684. — Antio> 
chia. 1187. — Seleucia. 1268, 
— fehlt bei Damast. 1355, 





7 


' Barbus* pectoralis, 





Banıs — Barra 


Banas, ſ. Baniäs, 

Band, ſ. Bend. 

Baneas, ſ. Banias. 

Ba'neh, ſ. El Bi'neh. 

Banias* (Cäſarea Philippi), 
Stadt am ob. Jordan. II, 229. 
RR mit Ba'albek verwechfelt. 


2 
Banias (Balaneas, Balinas, 
Balania, Balnea, Apollonia 
Syriae), Stadt der Caſiotis. 
‚I, 55. 861. 862. 882. 886 ff. 
893. — von Ismasliern erob. 
(1126), 969. — f. Nahr 2. 


| Banina, f. Babie. 


Banjanen, indifhe Kaufleute 
in Border=Afien. IL, 1490, 

Bankes*, W. G., üb. Jeruſa⸗ 
lem. I, 500, — Raifariyeh. 604. 
— Felsſcuipturen am Nahr el 
Kelb. II, 532, — entd. Abila. 
1280. — in Palmyra (1817, 
1834). 1433. 1451. 

Baptifterien, — Gra⸗ 
beskirche auf. I 

Baqaata, oler * II, 792, 

Bära,f. EB 

Baräda*, 14 An 8., Hauſch 
B., Wadi B 

Baranfpinap, f. Baradfche- 


Baratı, „geb: F, 538. 672. 673. 
703. 

Basar. ſ. Scheikh B. 

Baraked e8, f. Mezraat 2. 

Baranüna, Drt im Libanon. 
II, 73 


| Baraquedes, f. Megraat B. 


Baraza (arab.), d. i. vorrüden. 
II, 1312. 

Barbaliffus, f. Beleg. 

Barbara, Sancta, ihre angebl. 
Statue bei Ba’albek. IT, 299. 
— vgl. EB. 

Barbaresfenthor, in Jeru— 
falem. I, 348. — f. Mogrebin. 


Barbierſtuben, in Damask. II, 


1383, 5 

im unt. 
Orontes. II, 1230. — vulgaris, 
im Rumeif. 1689. — ſ. See- 
barbe. 

Bardani, Nahr el Barduny. 


1887 


Bardi (Barda), ſ. Wadi Ba— 
rada. 


Bardines, f. Wadi Baräda. 

Bardſcha, Dorf im mittl. Phö— 
nicien. Il, 422. 

Barduil (Balduin), f. Hadſcha⸗ 
vat B., Salzwüfte Balduins. 

Bar Ehedbel, in Palmyra. II, 
1547. 

Bareid Amrifamfes; ebend. 
il, 1550. 

Baret, f. Ain el Buraf. 

Barfüßer-Mönde, auf dem 
Karmel. I, 716. 

— im Libanon. IT, 


Bargput, f .Nahr B. 
Bargitg, B Khan B. 
Bargout, f. Nahr B. 


nn ſ. Nafairier= Ge- 

irge | 

Bar Hebräus, f. Abulpha- 
radſch. 


Baricha, Diſtrict von Haleb. I, 
1768. 


Baͤrid, ſ. El B., Nahr el B. 

Barin, ſ. Bethar. 

Barin (Barein, Barinum, Mons 
Ferrandus, Movvragag ©), 
Caftel im Nafairier- -Gebirge 
(durch Erbbeben zerfi. 1157. 

‚ 1170). II, 226. 837, 940 ff. 
1035. 

Baris (perf., d. i. Burg), Fe— 
— in Serufalem. TI, 408. 
409, 410. 

Barker, Edw. B. B., engl. 
Bice-Eonful in Sumeidiyeh. ll, 


1796. 
Barker*, W., über Syrien 
(1835). H, 41. — Ba'albek— 


Drontesquellen. 165. 173, 
Hariffa. 759. — NRafairier. 978. 
— N.Syrien. 1115. — Som-> 
merfiß in Bitiäg. II, 1203. — 
Sumeidiyeh. 1220. 1223. 

Barnabas, in Seleueia. 
1243, 

Baronie de Saiecte et de 
Beaufort (Belforte), im Li— 
banon. II, 75. ſ. Ralaat 
eſch Schukif. 

Barra, ſ. EI Baͤra. 


II, 


— 


I} 


1888 


Barrai eſch Schäm, die fyr. 
Wüfte. II, 1460. 1531. 
Barta, Drt im Aklim et Tuffad. 


Il, 700. 
PR Dr. 9., üb. Wadi el 


— 37. — Gaza (1847). 

— Philiſtäa. 67. — As— 
Me ıc. 95. 127. — Ammwäs, 
546. — Joppe. 576. — Kai— 


jariyeh. 1, 604. — Athlith. 614, 
— GSebafte. 661. — Esdrelom. 
696. — Karmel. 709. — Afto. 
736. — Schefa Amer. 751. — 
Kabr Hairän. 1, 794. — Zah- 
feh. 11, 204. — Bekaͤ'a. 271. 
‚Adlün, 363. — Saida. 413. 

Bartholomäus, aus Kana. I, 
753. 

Bartholomäus, Commandant 
von Marakia 1271). II, 885. 
Bartletti*, W.H., üb. Hebrön. 
1, 215. 252. — Salom. Teiche. 
277. — Bethlehem. 288. — 
Serufalem. 312, — 
640. — Sebaſte. I, 664. — 
Sonaspfeiler. 11, 1828. 
an viscosaL., im Eaftus. 


Sarır, Debe eLB., EIB., 
Nahr el 

— ſ. Beirut. 

Barzeh, f. Berzeh. 

Bafalt*, bei Zerin. I, 696. — 
am Karmel. 712. — an der 
Nordieite des Libanon. U, 31. 
563. 839. (grünfteinartiger) 118. 
518. 677. — im Anti-Tiba- 
non. 11, 277. — bei Mezra’ah. 
517. — dichter, bei Belaufa. 


658. — Dämme bei Bfcherreh.. 


661. — bei el Bufeia. 1001. 
— Höms. 1014. 1016. — Sa= 
lamya. 1050. — N.Sprien. II, 
1566. 1654. -- Amanus. 1806. 
— f. Kugel», Säulenb. 
Bafaltbörfer, im Dfehebel Af- 
fär. II, 813: 
Bafara, n Galiläa. I, 686. 
Baſcha, ſ. Chacham B. EL». 
Bali, ſ. Dehiy Br, Gl». 
Baſianus, Nhetor. Ir, 1733. 
Bafilica*, zu Betbfur. I, 268. 
————— 294. — Naza- 


Nablus, . 


Barra — Batm 


reth. 745. — Sepphoris. 749. 
— Conſtantins d. Gr. in Ba’ al⸗ 
bef. II, 241. — Singonis, in 
Antiochien. 1170. 

Sn de Klofter zu Zah— 
e 

EHRT N Station in Nord- 

- Phönicien. 11, 806. 858. 862. 

Bafiliug, Kaifer (995). 11, 600. 
— zerſt. Khanaſir 1700. 

Baſilius, Sanct. I, 716. — 
Biſchof zu Zahleh. II, 195. 
Baſilius-Orden* in Mär 
Sobeume eſch Schuweir ꝛc. II, 

1143 
ff (Biäffur), ne im Atlim 

— Kharnüb. II, 701 

Bafit, f. Ras Bufeit. 

Basrelich, bei Surful. 11, 199. 

. Seulptur. 

Baffa, ſ EI 2. 

Baffin, f. Kefr 2. 

Baffin*, ſ. Waſſerbehälter. 

Baſſuet, ſ. Baſuet. 

Baſſus, Cäcilius, Commandant 
in Apamea. IL, 1006. 1081. 
Baſſus, Cejonius, Präfert von 

Palmyra. II, 1501. 

DBafuet (Bafluet), Baful, zwei 
Orte am Afrin. Il, 1666. 1668. 
Batenier MD. i. Anhänger der. 
inneren Doetrin), Bez. für Is— 
meelier und Nafairier. II, 965. 
Bat Far, Dorf in Judaa. I, 

123. — dgl. Sarah. 
——— Dr im Kesramäan. I, 


Bätpir (Batir, Bethir, Befler), 
Drt im Aklim eſch Schüf. I. 
96 98. 101. 106. 703. — f. 
Batieh. | 

Bathne, f. Beten. 

Bathof*, f. EI Buttauf. 

Bathruͤn, f. Batruͤn. 

Bathſeba, zei — zu Jeru⸗ 
ſalem. J, 375. 

Bätieh (Bethir in Drugendorf. 
II, 106. 


Batikp, f. — 
Batir, f. Bathir. 

Batlın, f. Btelün. 
Batman, f. Tell B. Wabi 
Batmän. 





Batn — Bazar 


Batn*, d. i. Höhlung. II, 1695. 
Batna, f. Kefr 2. 

Baträf, d. t. Patriarch. II, 667. 
— ſ. Birfet ei Hammam. 


Bann, Nahr el-, f. Beder⸗ 
e 


Batrün (Bathrün, Botrüm, Bo⸗ 
drun, Botrys), Stadt in Phö— 
nicien. II, 14. (tyr. Kolonie) 
62. 64. 578, (Seftung) 586. 
(Hafenbildung durch Erdbeben) 
II, 37. 600. — Geſchichte. 584 ff. 
609. 749. — ſ. Belad el B., 
Dichebel el B. 

zZatruüny, Ort am ae Liba⸗ 
non. II, 275. 

satthauf*, f. E83. 

Satuta*, f. Ebn B. 

Verl d. i. Waffermelone. II, 

129 


et (Architectur), in He— 
brön. I, 209, — eigenthüm— 
liche, an Abrahams Grab. 242, 
— coloflalfte in Ba'albek. II, 
243, — in for. Dörfern. 1698. 
— Palmyra. 1497. 1509. — 
Haleb. 1761. 1762. — f. Ae— 
gyptiſche, Giblitiſche, Gothiſche, 
Phöniciſche, Römiſche, Ruſtike, 
Saraceniſche, Syriſche, Toska— 
niſche B., Haus, Säule, Tem— 
pel ꝛc. 

za'adeh, Dorf im Dſchebel el 
Arba’in, II, 1069. 

Ben werke, in Beirut, II, 


Saubotz Export vom Caſius. 
Jautin, Dorf bei Nablus. 1, 


aum*, junger Anwuchs in Ju— 
däa. i 166. — Gattungen, 
Mangel im Libanon und Anti- 
ibanon. IL, 252. 254. 272. 
684. — Anpflanzungen durch 
‚ Sbrahim Pafıha. 319. — in el 
Ghütha. 1349, 1356. — Haleb. 
UI, 1722 ff. — Steuer in Pa⸗ 
fäfina. I, 530. 832. — Ber- 
ehrung jm Drient, 224. — dgl. 
Waldung, Obft ıc 

ne Pilger (1507). 





I, 494 


| Ritter Erdfunde XVII. 


E 
| 


1889 


Baummolle* (Dustin, d. t. Co⸗ 
ton), in Samaria. 1, 30. — 
Askalon, 77. — Philiftäa. 94. 
— Judäa. 139. (Zerufalem) 
479, 483, 568, — Ramleh. 1, 
584. — Saron. 587. (Opfer 
für die Stiftshütte) 611. — 
Esdrelom. 694. 695. 702. — 
Tarfhiha. I, 798. — Katana. 
II, 284. — Tyrus, 354. 370, 
— Gaida. 401, 416. — Bei- 
rut. 443. — Phönicien. 583, 
Nahr Kadiſcha. 631. — Laodi— 
cea. 927. 932, — Naſairier— 
Gebirge. 977. — Hamah. II, 
1039. — eſch Schoghr. 1101, 
— Antafieh. 1105. 1195. — 
Damasf, 1357, 1399. — NR. 
Syrien. 1568. 1626. 1649, — 
Daleb: 1723. 1775. 

Baummwollen-Bazar, zu Je— 
rufalem. I, 387, 

Baummollen garn, beftes, in 
EI Medjdel. I, 69. — Beirut. 
II, 448, — ſcharlachgefaͤrbtes, 
engtifiee, in Damasf. 1396, 
1 

Baummwollen-Weberei* 
har Zeuge), in Gaza. T, 

. — Hebıön.-253. — Seth⸗ 
a 291. — geftreifte, in 
Nablus. 651. — Steuer. 822, 
— in Beirut. II, 455. — Bis- 
eunta, 519. — Edlib. 1583. 
— Damasf. 1383. 

Baurin, d. i. Beirut. II, 438, 

Bauſchertyeh, f. EB. 

dr ie bei Serufalem. 1, 
18 & 

Bamwaideh, are 

Bawär, f 8 

Ba’wirtheh ( (Ba’wirtah), Dr 
im Aklim es Sahhär, II, 706, 

Bawwan, f. Buan, 

Baxamatum, i, e. panis bis 
coctus. II, 1551. 

Bayardes, Dorf im Dfehebel 
Ala. II, 1658, 

Bayas, f. Bajas. 

Bazare, in Gaza. I, 49, 50, — 
Serufalem. 419. — Damast. 
I, 1382, — f. Markt, Meile. 

Bazarhund, f. Straßenhund. 


Dddddd 


1890 


Bazeus, f. Monobazus. 
Bazun (Bey ün), Marpniten= 
Dorf. II, 662. 752. 


Bhembiü, "Dorf am unt. Oron— 
u IH, 1641, — vol, Btem- 
bü 


— IR Ort in el Kurah. 11, 


Beadler, ERTEILT in N.Sy⸗ 

rien it, 4115 

Beafhi, An in Jibbet el Bſcher⸗ 
reh. U, 753, 

Beafatan, f, f. Deir el Ba'aſch— 
ar 

Beaudin, Mr., in Askalon. I, 
72. — Dragoman der Hefter 
Stanhope. Il, 103, 

N f. Kalaat eſch Sche- 


Beaufort ve Hautpouls*, 
Admiral. I, 803, H, 21. — üb. 
Ba’albef— _ Zehevany. 251. 

Beuake, Garten bei Haleb. 11, 


— Dorf im Libanon. 
103. 


Behba, d. i. Volksgedränge der 
Pilgerſchaaren. I, 231. 

Behr, f. Moia B. 

Bedenausfüllungen, im fi- 
banon. II, 580. 

Bed, f. Makta ain el 2. 

Bepäd un, f. Bzaͤzuͤn. 

Bedame (Bedami), Kurbendorf 
am Ladifieh-Strom. II, 900. 
908. 1934, 1136. 

Beda Venerabilis* (im 8. 
Jabre üb. Purpurmuſcheln. 

Bedamwi* — & Jamu⸗ 
ſiyah B., Scheikh el 

Bed awi-Khan (Oedaubir, 


Khan el bauen) in Gali— 


190. I, 751, 
Bedbdawy, a B. 
Bedder (2), Scheikhsgrab im 


Nafairier- - Gebirge. I, 959, 
eu, Drt im Libanon. I, 
519 
Bedegenne, f. Beit el Dfchanne. 
Bed el- Gibrim, f. Beit Zibrin. 
Bederkeh Rahr el Batramin), 
zum. Antiochia-See. I, 1610. 


Baze — Beil 


Beduinenfhaf, in Saleb. I 
1730 

















Bedghän, f. Vadgan. 

——— (Badinjan, Ba- 
dendſchan, Solanum melon— 
gaena, Melanganapfel), bei 
Haleb. II, 1723. 1729. — Ale: 
xandrette. 1845. 

Bedindfhan Franfi (Sola- 
num lycopersicum), bei Ha— 
leb. II, 1729. 

Bedfa, d. i. Pelikan. I, 1617. 
Bednäpya (Binneil?), im Belad 
Ba’albef. IE, 202. 220. 222, 

Bednein, f. Vebnaya. 

Bedouß, Dorfruine in Saron. 
I, 593; 

Bedras (Beter), f. Wari 3. 

Bedſchat, f. Befah. 

Beduinen*, in Gaza. I, 49. 
— ECharacterifif. Fl, 1402. 1479, 
— f. Bedami, Araber 

Beduinenmäntel, f. Abbaja, 
Maſchlah. 

Beduinen-Schäfer der Wüfte,f 
in Galiläa. I, 813. 

Bedur, f. Mahomen el B. 

Beelzebub, f. Baal Sebub. 


Beersth, f. EI Bired. 
Beer Seba* (Ber ©., Bir 


S.Grenze Paläftina’s. 1, 
133. 139. 154. 178. 19. ö 
7 202. 534. — vgl. Ber 


fabe 
Beg (Bey), f. Abud B., Na’a 
man dB. ꝛxc. | 
Begig, f. Wadi 2. 
Beg-kat, f. — B. | 
Beglie, Te 
Beshanin, f. Diisr 8 Fi 
Bepennpa, ſ. Dſchisr Dfie N) 
Behimeh (Bahami), Dre U H 
Belaͤd Beka'a. IH, 220. 4 f 
Behiyu, Ruinen im Dſchel AU " 


se 


H, IE ' 
Behra, f. be ala B m 
Behun, . Kefr 3. 


Beifuß (Artemisia F 
cens), bei Seleucia. I 

Beilän (Pylae Syriae, Por 
Amani), Paß im Amanus. I 


Beil — Beith 


41. 1607. 1778 ff. 1785 ff. 


(Höhe) 1802. 1805. 1829. 1848. 
1785. 1826. 


Beiläan, Dorf. II, 
1847. 


Beinin, f. Kefr 8. 

Beirht* (Berytus, Verve, Be- 
rut, Baruthum, Baruth, Bau- 
rin), Stadt in Bpönieien (Holz = 
zufuhr) I, 788. (Gibliterftadt) 
1, 11. (aftr. 8.) 18. 48. 55. 
— die alte Stadt. 62 ff. (Fern- 
fiht) 207. 256. 381. (von Fachr— 
eddin befeftigt) 397. 403. (Del- 
ta:Borland) 428. — Gefchichte. 
432 ff. — Alterthümer. 457 ff. 
— Anbau, Production. 474 ff. 
— Klima. 477 ff. — Induſtrie. 
480 ff. (Seidenbau) 417. 494. 
497. — Bandel. II, 499 ff. — 
Eharakter. d. Bewohner. 506 ff. 

in es Sähil. 707. (Mutatio 
Bruttos alia) 599. — maronit. 
Biſchofsſitz. 785, (Klöfter der 
Dideefe) 790. (Capuciner daf.) 
799. — Paſchalik, Grenze. 
1106. — Dift. II, 90. 136. 421. 

609. — ſ. Darth 3, Nahr B., 
Ras dB, Sahel B 

Beirut- Straße nad) Damas- 
eus. II, 

Beifän*, n Scythopolis. 

Beifür, Ort des Aklim et Tuf— 
4 0d. 08 Sahhär. I, 700. 
706 


Beitt, als Bez. antifer Drte. 
Beit Abu Afy, Nafairier. 1, 


981. 
Beit Adra, Geſchlecht in Ba— 
nias. H, 886. 
Beit An un (Beth Anoth, Anot), 
Ort in Zuda. I, 265. 268. 
Beit Ajaba, f. Beit Fba. 
Beit Aläm, Dorf in Jude. I, 
156. 
Beit Amreh, Ruinen in Juda. 
II, 201. 

Beit 'Arbany Dally Ku— 
rally, Geſchlecht. Il, 982. 
Deit Atäb, Dorf in Judaͤa. F 

115. 264. 
Beit Athman, Nafairier.. II, 
981. 







1891 


ae wa, Ruinen in Zuda. 

Beit Dagon, f. Beth Dagon. 

Beit Dahel ei Moughayer, 
f. Mogpair. 

Beit Dejan®, ſ. Beth Dagon. 

Beit Dienn (Beitdjin), f f. Beit 
el Dſchanne. 

Beit Dſchaͤla (Dfiala, Zala), 
bei Bethlehem. I, 512. 514. 
822. 824. 

Beit Dſchebra (Jebra), im 
Nafairier-Gebirge. Il, 914. 
Beit Dibenn, Sf. Beit el 

Dſchanne. 

Beit Dſcherm, Ort im Dſche— 
bel Dſchermäk. I, 775. 

Beit Dſchiala, f. Beit Dſchala. 

Beit Dfpibrin, f. Bett Si- 
brin, 

Beit ed Diäfa, d. ti. Gaft- 
zimmer. II, 1420. 

Beit ed Din, f. Bteddin. 

Beit el Awad, drufifche Adels- 
familie. II, 95. 

Beit el Dſchanne* (B. Dienn, 
Diin, Senn, Sin, Mezraat Beit 
Dſchenn, Bait aldſchannah, Be— 
degene), i. e. Locus, domus 
voluptatis, Haug des Paradie- 
fes, im Dfchebel Heiſch. I, 773. 
786. 799. 11, 253. 1323 ff. 1327: 

— ſ. 7— B. ed Dſch., Wadi 
B. ed D 


Beit eigär (Beit Far ?), Waf- 


ae, im Bekaͤ'a. II, 218. 


Beit Elia, bei Zyrus. 1, 794. 

Beit el Mä (Movie, i. e. do- 
mus aquarum), Grotte ver 
Waffer, Luftort bei Antiochia. 
Il, 1137. 1164. 1190. 1197. 
1201. 1204. — f. Daphne. 

Beit Fejjar (richt. Beit Hafar), 
Ort in Juda. I, 270, 

Beit Gerbein, d. i. Beit Ji— 
brin. I, 143. 144. 

Beit Ghusn, Naſairier. II, 
981. 

Beit Hajar, f. Beit Feijar. 

Beit Sanina, Dorf bei Jeru— 
falem. I, 103. 536. 549, — f 
Wadi B. 9. 


Dddddd2 


1892 


Beit Hanlın (Dunun, Beth el 
Khanoun), —— in Bpitiftän. 
I, 67, 68. 

ER armen, Klo— 
fter. II, 792, 

Beit Hebrön (Hebrän), Abra- 
hams Moſchee in Hebrön. l, 
214. 249. 

Beit Hunun, f. Beit Hanuͤn. 

— Jambalat, ſ. Dſchan— 


b 

Beit Foa (B. Ajaba), in Sa— 
marien. I, 660. 

Beit Ienn, f. Beit el Dſchanne. 

Beit Jerga, f. Bet Djirpje. 

Beit Sibrin* (Zibril, Dſchi— 
- brin, Bethgebrim, Bethgeberin, 
Gebelin, Ybelin, Beygeberin, 
Beit Gerbein, Bed el Gibrim, 
Bethogabra, Baıroyapon, Be— 
togabris, Eleutheropolis, Elio— 
tropolis), d. i. Stadt Gabriels, 
in Juda. I, 59. 68. 91. 92. 
117. 118. 135. 139 ff. 150. — 
Dift. 137. 162. 197. 

Beit Jin, f. Beit el Dfehanne. 

Beit 3ffa, in Sudäa. I, 512. 

Beit Illu, in Judäa. I, 559. 
560. 561. 564. 

Beit-ilua, f. Bethulia. 

Beit Imrin, in Samatien. I, 
667. 

Beitin*, f. Bethel. 

Beitir, Dorf bei Serufalem. I 
428. — vgl. Bethyr. 

Beit Kahal, Nüinen in Juda. 
I, 233, 

Beit Kaſchboh, armen.-kathol. 
Patriarchenſitz. II, 797. 

Beit Lahm, f. Bethlehem. 

Beit Millat, Dorf im Dſche— 
bei Affär. II, 814. 

Beit Miriab, Metäwileh-Ge- 
ſchlecht. II, 814. 817. 

em in Suda. I, 160. 
61, 

Beit Miry, im Allım el Metn. 
II, 461. 462. 465. 711. 

Beit Mutrad, 
981. 

Beit Nahhal, ſ. Kherbet B. N. 

Beit Neked, druf. Familie II, 
95. 691. 692, — ſ. Benü Abi N. 


Nafairier. II, 


Beith — Beitu 


BeitNettif(Netopha), Dorfin 
Suda. 1, 115. 116 ff. 135. 136, 
163. 167. 

Beit Nüba (Nüba, Nobe, Be- 
thenuble, Bettenuble, Bethoan— 
naba; Anob?), Ort im Stam- 
me Dan, I, 93. 543, 544. — 
vgl. Nob. 

Beit Nufuba, bei Serufalem, 
1, 512. 

Beit Nufiib (Nufib, Nezib, 
Neefib), Ort in Yuda. I, 114. 
116. 150, 156. 161. 

Beit Sabir, im Dfcebel 
Heiſch. II, 1328, 

Beit Sacher el Adra, in Ju— 
däa. I, 512. 

Beit Sahur (Dorf der Hir— 
ten), in Juda. 1, 286. 

Beit Sanur ef Naſſarah, 
Dorf. I, 824. — vgl. Sanür. 
Beit Schaeme (Schaͤma, Sche— 
mi), Ort im Belad Ba'albek. 

II, 152. 199. 202. 220. 

Beit Schehäb (B. Schebab), 

im Aklim el Metn. II, 711, 

Beit Schemi, f. Beit Schaeme. 

Beit Shilf, Diftriet am Na— 
fairier - Gebirge. 11, 906. 911. 
913. 948, 984, 

Beit Seifa, Herrſcherfamilie 
in Affär. II, 816. | 

Beit Sür, f. Bethfur. 

Beit Sufafa, bei Jerufalem. 
J, 512. 

Beit Tahoun, im Belad Be— 
fhärah. I, 790. 

Beit Tubulma el Kſiſch, 
Geſchlecht. II, 982. 

— Tulma, in Judäa. 1, 


zeit ra, Dorf in Juda. I, 


Hi Ummar (Beth in 
Suda. I, 264. 268, 

Beit Unia (Uniah), in Judäa. 
I, 536. 560. 

Beit Ur el$öfa u et Tahta 
(die obere und untere), zwei 
Orte in Judäa. I, 536. 540. 
550, 552.553. — f. Beth Horon. 

Beit Nzim, Dorf in Sama— 
rien. 1, 660. 





Beity — Beled 


Zeit St, Naſairier-Di— 
ſtrict. II, 916 

Beizé, Vefchiz a. 

Bei’ 2 —— Ort im Be— 
ta’a. II, 218. 

Bek (Bali), d. i. Haus, Tem- 
sel. II, 230, 

Befä’ a* (el B., Bica, Bika, 
Bikah, Bka, Bukva; Bocat, 
Bochea, Bocchea, Bokar, Bo- 
kah, Bacar, Noe planities), 
d. i. Thalebene, Feld. IL, 125. 
222. — die Ebene zwifchen 
dem Libanon und dem Anti- 
Libanon. II, 136. (Länge) 154. 
(im engern Sinne) 178 ff. 211. 
(Orte) 218. 226. 256. (Höhe) 
274. (Kornfammer des Liba- 
non) 688. — vgl. Coelefyrien, 
Belad el B. 

Belä’a=-Araber, in Surghäya. 
11, 1276. 

Bekai, Quellen im Anti-Libanon. 
II, 278. 

Bekajah, f. El Bukaiah, Kur- 
yet el Bukei'ah. 

Betas (al Bacas), Schloß in 
Kinnesryn. II, 913. 1085. 1093. 
— dgl. Kalaat Mirzeh. 

Belkeftin, f. Deir Keftin. 

Befr*, f. Abu 8 

Beltemur, Bicekönig. I, 216. 

Belaa, Fluß zum unfern Dron- 
te8. IT, 1096. 

Beläp* (plur.), d. i. Ortfchaf- 
ten. II, 213. — f. Belät, Be- 
led, Beledi, Bilad. 

Belad Affar, am Nordende 
des Libanon. II, 191. 628. — 
——— daſ. 972. — ogl. 


Dſchebel 
f. Belad 


Belad — albek, 
1B. 
Druſenſitz 


e 
Belad Beihärah*, 
im Libanon. I, 773. 778. 783ff. 
II, 70. (Metäwileh daf.) 143. 
309. (Grenzen) I, 786. 11, 314. 
— dgl. Beſchaͤrah. 
Belad Chan Azra, 
II, 1693, 
Belad Dſchubail, f. Dſchebeil. 
Belad el Afair, di. Land 
der Stämme, im Lib. II, 719. 


in el Amri. 


1893 


Belad el Ba’albef, der Nord— 
theil der mittleren Litanyftufe 
(Grenze) II, 195. 212 ff. (Orte) 


220 ff. 

Beläd el Beka'a, der Süp- 
theil der mittleren Litanyftufe. 
IE: 2127. 

Beläd el Batruün, Küſtendi— 
firiet der Maroniten. II, 749. 
Beläad el Hdsn, Diftrict im 
Nafairier-Gebirge. II, 848. 
Belaͤd efh Shefif* (Schukif, 

Schkif, Dſchebel eſch Sch.), Ges 
birgsland des Libanon. I, 788. 
I, 70. (wol irrig ſtatt Dfche⸗ 
bel eſch Scheikh?) 252. 309. 
(Grenze) 314. (Provinz des 

Blad) 316. 318. 

Belad eſch Schüf im weiteſten 
Sinne, Gebirgslandſchaft im 
Libanon. IT, 669 ff. — Steuer— 
bezirfe, Diftricte ; Qrtſchaften, 
Verfaſſung. — are 

Beladin*, . Landleute. I, 
1463. 

Beladiyah, Maroniten im Li— 
banon. U, 114, 

Bel Adonim-fha, afiyr. Kö⸗ 
nig. II, 543. 

Beladori, Hiftorifer. II, 1605. 

Belad Shefif, f. Beläd eſch 
Scefif. 

Belah, f. Deir el 2. 

Beläs, f. Dſchebel B. 

Belät*, f. Belaͤd, Scheifh B., 
Wadi B. 

Belät, Dorf bei Siem. I, 
636. 


Belät, Ruinen am Litany. II, 
127 197; 

Belaufa, Dorf am Nahr Ka- 
difeha. II, 658. 662. 

Beldeh (Beloy, Baldeh, Pal: 
tos), Stadt der — II, 
55. 861. 889 ff. .Tahun 
B., Tel Bd. 

Beled er: f. Ebnaͤ⸗1⸗B., 
Scheikh el 

— el — eibel 


Chey 

Beledi* (von Belad), Bez. für 
die ſchönſte weiße Seide um 
Beirut. II, 498. — ſ. Bamia B. 


1894 


Beleramin, Dorf bei Aleppo. 
II, 1673. 

Beles (Bali, 
Stadt am Euphrat. II, 
— Dift. 1596. 1734. 


— ſ. Kalaat eſch Sche— 


—— ſ. Abul Ay 

Belpis Zeſnen ſ. Medſchdel 
B., Mejdel B 

Beli, ſ. Voghas B. 

Belifar, in Chalcis. II, 4593. 

Belka, f. Nahr el B. 

Belkfis, f. Balkis. 

Bellän* (eine Art Pfriemen- 
fraut; Genista?), in Zuda. J, 
203. 529. 


1688. 


Bellerophon, Pferde des, in 


Tripolis. II, 600. 

Bell Maez, Ort am unt. Oron— 
tes. II, 1098. 

Bellona „ſ. Kriegsgöttin. 

Bellucla,f. Bahlüliyep. 

Bellum forte, 
Schekff. 

Belluͤneh (Belluny, Balouné), 
Ort im Aklim el Metn. II, 712. 
(Kiofter) 791. 792. 

Bellurän, Dorf am Wapdi 
Randil. II, 1107. 

Belmend, f. Deir Balamand. 

Belmore*, Lord, in Asfalon. 
1,198, 

Belon du Mans*, Pierre, 
Arzt (1548), üb. Gaza. I, 51. 


— Hebrön. 223. — Lebweh. 
II, 170. — Anti-Libanon. 256 ff. 
— Höms. 1013. — Hamah. 


1039. — Antakieh. 1186. 


Belos, ob al Lokham? 1, 1102.- 


Belhpdän, f. Bludan. 

Belus, Sohn des Snachus. II, 
1126. 

Belus (Bal), Tempel in Pal— 
myra. II, 1496. — f. Zupiter 
B,., Malachbelos. 

Belus (Nahr Na’man, Naama- 
ny, Nu’mäan, Pagida), Fluß bei 
Affo. I, 708. 709. 727. 737. 
750. 779. 805. 806. 

Belut, f. Shah B. 

Belyün (Belyum, DBalefan), 
Dorf im Dſchebel el Arba’in. 


Barbaliffus), : 


f. Ralaat efh 


Beler — Benil 


II, 1057. 1069. 1070. 
Bem, polnifh=ungar. General, 

in Haleb. II, 1767. 
— Ori im Beku'a. I, 


Bemuhraih, Drt im Tibanon. 
II, 85. 
Benabrig, f. Betaris. 

7 „Affen, Koran des. II, 


— — „Davids Feldherr. I, 
175. — vgl. Danaja. 

Benas. I, 465. 

Benät, f. Deir el B., Bint.’ 

Bend (Band), d. i. Damm, 
Mauer. I, 533. II, 1260. 1261. 

Benedictiner auf dem Tha- 
bor ꝛc. I, 746. II, 768. 

Benefefedj, f. Wadi 1 Bana- 


agit. 
Benhadad*, f. Hadad. 
Ben Hinnom*, f. Hinnom. 


Bent, f. El Buaineh. I, 765. 


Beni*, f. Benu, Nahiet 2. 

Beni Ali (Bene A., Bint A.), 
Nafairier-Diftriet. IT, 914. 915. 
950. 981. A 

Beni Ali Morkadam, Nafai- 
rier-Diftriet. IT, 983. 

Beni Amer*, Stamm in Es— 
drelom. I, 700. 711. 

Bent Amir*, f. Merdſch b. 4. 

Beni Amr, Gefchleht, als Li— 
teraturfreunde. II, 605. 

Beniata, ſ. Benymwaty. 

Beni Buffies et Tenufpi- 
yeh, reft. Khänäfir. II, 1701. 
Beniel Elzem, f. Sſouff de 

Mildenes. 

Beni Fidan, Stamm der Ana— 
ſéh. II, 1481. 

Bent Öhorair, am mittleren 
Drontes. II, 1085. 

Beni Ismasli, angebl. Nach— 
fommen S$smaels. II, 957. — 
f. 3smaelier. 

Beni Fsrael*, in Bombay. I, 
650. 652. — vgl. Kalaat-, Tih 


J. 

Beni Keis, arab. Stamm. II, 
1700. 1701. — vgl. Kaiſiden. 
Beni-I-kakfa, f. Hadfıhar 

DBenizI-F, 





Benin — Bere 


HeniNaim* (Kaphar Barucha, 
ae), in Judäa. 


Beni Rai'ſch, Dorf in Judäa. 
J, 565. 


Beni Roges, Drt im Libanon. 
u, 73. 

Beni Said, arab. Stamm am 
Euphrat. II, 1681. 

Beni Salim, f. Wadi B. ©. 

Beni Shammer, in der for. 
Wüfte. II, 1481. 

Bent Siba, Stamm der Ana- 
feh. I, 1481. 

Bent Tamur, arab. Geflecht. 
Il, 1337. 1491. 

Benjamin*, Stamm, Land. 
I, 11. 112. 517. 520. 524. — 
Grenze. 446. 553. — rauben 

E die Töchter von Silo. 633. 

Benjamin, jafobit. Patriarch 
in Alerandria (640). I, 498. 

Benjamin“ von Tudela (circa 
1160), üb. Asfalon (1173). 1, 
80. — Sbelin. 139. — Hebrön. 
226. 246. — Kaifariyeh. 603. 
— Rablus. 643. — Haifa. 724. 
Ba’albef. II, 225. — Baral 
Bad. 258. — Tyrus. 337. — 


Byblus 574. — Drufen. 729. 
— Palmyra. 1432. 1505. 

Benktafa, Dorf im Dſchebel 
Ala. II, 1581. 

Ben Naim, f. Beni. 

Benni (arab.), SKarpfenart. II, 
1690. 

Bent, f. Bint, Kalaa el 2. 

Bent, f. Beni. 

Benuü Abd el Melik, in el 
Dſchurd. II, 698. 

Benü Abi »fsluma (Abu el 
Lem'a), Mofatta’ von eich 
Shüf. II, 699. 713. 714. 715. 
— f. Abi el Lemma. 

Beni Abi Neled, Drufenpar- 
tei. IT, 719. — ſ. Beit Nefed. 
Benü Dfhanbelat (Leit Dſch, 
Jambalat, Dfehonbelat. Dieyum- 
belat, el Dihombelatijje), dru— 
fifhe Adelspartei. II, 95. 691. 
692. 698, 715. (Stammfegpen) 
718. 1701. — dgl. Dſcham— 

vbulat. 


1895 


Benu 1-Amad, Stammfehden. 


11,218. 

Benh tl Id, in el Arküb. IT, 
698. 

Bent I Imed, in el Arkäb. I, 
698. 


Bent Ma'n (f. Ma'an), Für— 
——— (erliſcht 1698). II 


ir REED, ſ. Oſcha— 
mi B 

Bent an: Drufenyartei. 
II, 698. 714. — f. Raslan. 

Bent ih Skhihab (Sihäb), 
ſ. Schehabiven. 

Benu Telpüf, 
11, 698. 

Benu Tenüch, ſ. Tenäkhiden. 

Benywaty (Benwäteh, Benia= 
ta), Ort im Aklim et Tuffah. 
II, 116. 700. 

Bno, d. i. Brunnen. U, 63. — 
f. Bir. 

Beradi, ſ. Taräda. I, 1306. 

Beradfhene, f. Ard el B., 
Burdſch el B. 

Beraik, ſ. Tell Scheikh B. 

Berak et Tell, Schlacht daſ. 
Il, 735. 

Berber, ſ. Muſtapha Aga B. 

Berbera (Burbärah), Dorf in 
Ppitiftäa. I, 67. 

Berberisftaude, im Libanon. 
II, 191. 

Berd, d. i. Billa. I, 474. 

Berda, ſ. Ayun el 8. 

Serdeh, ſ. Ain B. 

vdio, ſ. Burdſch, Deir Juſuf 


Berdſcheh, Dorf der Dſchuneh— 
Bai. II, 650. — ſ. Minet el 
Burdſchi. 

Berdſch Mar Mykhael (St. 
Michaelis-Thurm), im Naſai— 
rier-Gebirge. I, 822. 

Berdſch Miar, Nafairierſchloß. 
II, 822. 

Berdfch Tokhli, desgl. II, 822. 

59 (Berduͤny), ſ. Nahr 
l 

Bered, ſ. Nahr el B. 

Bereifa, Dorf am Libanon. II, 
70. 


Drujenpartei. 


1896 


Bereifut*, Ort in Juda. I, 
270. — |. Wadi B 

Bereitän (Beritan, Britaen, 
Britin, Betrana ; irrig Britone), 
Drt am Anti- Libanon. I, 221. 
222. 269. 270. 271. 

Bereit-anic (arab.), d. i. Land 
des Zinneg. II, 271. 

‚ Ber Elias, |. Burr €. 

Berenice, Agrippa' s Gemahlin. 
I, 602. 

Berfilye, Drt in Judäa. I, 


552. 

Berge*, als Gdtterfiße verehrt. 
1 707..91.,.3...932, 08.‘ 
dunfelviolette, in der fyr. Wüſte. 

° II, 1469. — rauchende, bei An— 
nochia. 1156. im Amanus. 
1825. — f. Regel-, Schwarze 


Berge. 

Berg der Kirche, f. Dſchebel 
Kuneiyiieh. 

Berg des Aergerniffes* 
(Mons scandali, offensionis), 
bei Serufalem. I, 322. 325. 

Bergdes böſenRaths Mons 
mali Consilii), bei Jeruſalem. 
II, 326. J 

Berg des Fluchs, d. i. Ebal. 
I, 638. 

Berg des heiligen Hauſes, 
zu Serufalem. I, 508. 

Berg des Herabfturzes, bei 
Nazareth. I, 695. 

Berg des Segens, d. i. Öas 
rizim. I, 638. 

Berg zum heil, Kreuze (St. 
Croix), an der phönie. Küfte. 
11,38 

Berggren*, J., im Libanon. 
11,,:210. 

Berghaus“, Karte von Syrien. 
I, 165. 557. 564. 618. 772. 
802: 810. II, ABLE. 

Bergoiss, Ort im fibanon. 
II, 73. 

Bergwerk, j. Römiſcher Gru— 
benbau, Schacht. 

Berha, ſ. Karel B. 

B erheleiya, Dorf am ob. Ba- 
räda. II, 1278. 

B eri, ſ. Biri. 

DB erid, ſ. Nahr B. 


Berei — Bert 


Berth, f. Biri. 

Beritan, j. Bereitän. 
Berith*, f. Beruth, Ba’al B. 
Berito, ſ. Beirut. 

Ber’ iwi) Berg an der Oftfeite 
des mittl. Drontes. II, 1099. 
Berfün, Dorf im alepp. Sy: 

rien. 11, 1599. 
we ieh, Dorf in Philiſtäa. 
94. 


Bernardus*, üb. Ramleh. I, 
982. 


Berneifianos, in Inſchriften 
zu Seidſchaͤr. II, 1090. 
Bernftein*, im tibanon. I, 
12. (orangefarbener) II, 563. 
2, 


Berde, f. Beirut. 

Beroea (Beroe), |. Birweh. 

Berda, d.i. Daleb. 11, 1321: 
1594..— mit el Bära verwech⸗ 
ſelt. 1058. — vgl. Berua. 

Beröa, Stadt in Macedonien. 
1, 1592. 

Bervof, f. Bartık. 

Beroſch (hebr.), Nadelholzart. 
I, 645. | 

Berot, f. Beirut. 

Bn0w%, d. t. el Bireh. I, 535. 

Berothai, fyr. Stadt, mit Be- 
rytus verwechielt. II, 64. 432. 

Beroweh, f. Birweh. 

Berr, f. Kelb vL 2. 

Berroia, f. Berda. 

SEES Ort in el Kürah. Il, 


Serfaigt, Teich der, zu Jeru— 
jalem. I, 375. 
Berfabe*, in Galiläa. I, 686. 
687. — vgl. Beer Seba. - 

Berihumy, f. Tin. 

Berfe, f. Berzeh. 

Berta, — im Dſchez⸗ 
zin⸗ Diſtriet. II, 

Berta, f. — ** 3. 

de Bertou*, E., üb. den Liba- 
non. II, WO Nahr el Aus 
wäleh ıc. 93. 129. — 
237. — Seulpturen am Naht 
el Kelb. II, 534. 

Bertram, Graf don Tripolis. 
II, 604, . 

Bertrand, Mr., im Libanon. 


\ 





ern nenn U Sn 


Beſcham, f. 


reh. 
Beſchir*, ſ. Emir B. 


Beru — Beth 


II, 102. 119. 


Berua, Dorf im alepp. Syrien. 


II, 1598. — val. Beröa. 
Berummäna, f. Brummana. 
Berut, f. Beryius, 

Beruth (Berith, Brathy), El— 

jons Gattin. II, 432, 433, 
Berya,f. Beröa. 

Berytus* ‚ f. Beirut. 
Be a ui, f. Beer Seba, Be⸗ 


zam 

— Gerſe, Barzeh), Dorf 
am Kaſiun. II, 261. 1312. 1322. 
1350, 1423. — vgl, Berfa. 

Bes, f. — 

Befaba, f.e A 

Befatin, hen bei Dſchebili. 
II, 892. — val, Wadi B. 

Berch äri, ſ, El Beſcharah. 


Deir B. 
Belwärap., Ki Belad B., 
Bſcherreh, € 
BeiWirahetenirn, f. Scheith 


Befharma (Bferma), Ort in 
el Akuͤrah. II, 752. 

——6 f. Deir Sajfiveth 

er arri, Cedernthal im Li— 
banon. II, 618, — f. Bſcher— 


Befhir alanfary. IL, 1569. 


Befhiza (Beize?), Dorf im 
ze II, 596. — f. Nahr 
eich 


Befmfie, Dorf im Caſius, Höhe. 
II, 1132. 

Befhlemin, Drt in N.Syrien. 
II, 1097, 

Befhneidung*, bei Philiſtern 
nicht gebräuglich. I, 190. — 
der Samariter. 652. — Na— 
faitier. II, 987. 992. — dgl. 
Borhaut. 

Beſchtuüdar, Ort im Belad el 
Batruͤn. II, 749. 

EBeferi, f. Nahr B 

Beferma, Dorf am Dſchebel 
Kella. II, 593. 

SEHE Dorf des Caſius. II, 


— ſ. Tell Biſy. 


1897 


Befir, ſ. Emir Beſchir. 

Beskinta, ſ. Biskinta. 

Beſor, ſ. Wadi Scheriah. 

Besri, ſ. Merdſch B. 

Beſſer, ſ. Bathir. 

Beffim, f. Derb 2. 

Beffima (irrig Betfins), Dorf 
in N, nn II, 1288. 1294, 


fe AB 
Wafferf chöpfrad. 


Beftan, N * 
II, 1691. 

Befin, Ort am Ladikiehſtrom. 

Il, 905, 


- Befüs, f. Bſut. 


DE, T Ain B., Beth, Beit. 

Bet Abupdifon, f. Abu Die. 

Bnrtapıs (Biivaßoıs), ob Beit 
Sibrin? I, 142. 

Betaro, d. i. Bethar. I, 559. 

Het Djirv je (Beit Zerga), in 
Philiſtäa. I, 67. 

Betelon, d.i, Beth Horon. 1, 
993. 

Betelün, f. Btelün. 

Beten (Bathne 2), Stadt in Alfer. 
I, 681, 

Bet- gaspo, Klofter im Kesra= 
wan. II, 760. 

Beth, f. Beit, Bet. 

Bethanien“, f. EL Azariyah. 

Beth Anoth, f. Beit Ainun. 

Bethar (Bethel, Barin), Dit 
in N.W. Samaria. I, 555. 556. 

Bethar, d. i. Beth Horon. T, 
993 


Bethara stagnum, f. Schlan- 
genteich. 

Beth Aradbe*, in der Wüfte 
Sudas 371, 

Beth Afhtär, d. 1. Haus der 
Aftarte. II, 596. 

Betpafora, d. i. Bethfur. J, 
ann 
I, 534, 
BetH Dagon* (KapharD., Beit 


Dejan), zwei Städte im Stam- 
J— und Aſſer. J, 85. 542. 


—8 (Beth EL, j. Beitin), 
d. i. Haus Gottes, Stadt im 
Gebirge Ephraim. I, 15. (Höhe) 
324. 524, 526. 527. 529. 531 ff. 


Stadt Benjamins, 


1898 


563. 621. 626. 631. 
Burdſch Beitin. 
Bethel, Ruinen bei Nablüs. T, 

642. — vgl. Bethar. 

Beth el Cheyf (Beled el 
Cherg?) Dorf in Esdrelom. 1, 
TOR. 

Beth el Khansun, f. Beit 
Hanün. 

Bethenuble, f. Beit Nüba. 

Sn Drt bei Serufalem. 1, 
428 

Betheron, d. i. Beth Horon. 
1; 353 

Bethesd ad. i. Haus der Barm— 
herzigfeit; richt. Birket Israin, 
Jsrail), Teich von Serufalent. 
I, 329. 410. 442. 443. 454, 

Bethgeberin”, f. Beit Jibrin. 

Beth Gubrin*, ſ. Beit Ji—⸗ 
brin. 

Beth Hanun, ſ. Beit Hunun. 

Beth Horon* dj. Beit Ur el 
Foͤka u. et Täahta), Ober» und 
Unter-, in Zudäa. I, 521. 540, 
563. II, 1486, 

Bethir, f. Bathir. 

Bethlehem* (Bet- Eben d.i. 
Haus des Brotes; Beit Lahm, 
dv. i. Haug des Fleiſches; 
Ephratha), Ort im Stamme 
Juda. I, 113. 271. 284 ff. 288. 
531. (Steuern) 822. — Dift. 

1, 168. 227. 228. 

Bethlehem- Thor, in Serufa- 
lem. I, 363. 

Bethlon, f. Btelün. 

Beth Macha” „Ort in N.Pa- 
läftina. I, 684. 

Bethovannaba, ſ. Beit Nuüba,. 

Bethogabara, f. Beit Fibrin. 

Beth Rehob, f. Rechob. 

Dethfalifa, Ort in Paläftina. 
I, 563. 

Beth- ſchirrai, f. Bſcherreh. IT, 


659. 
Bethfean*, f. Scythopolis. 
Beth Semeg* Bethſchemes, 
Beth Semis, Ain Schems), d. t. 
Sonnenftadt, Sonnenquell, im 
Wadi Surär. I, 108. 109, 114. 
116. 119. 120. 142. 541. 544, 


— vergl. 


Beth — Bezam 


Beth Semes (Haus der Sonne, 
— — — Bez. für 
Ba'albek. 

— d. Hſhiaob. Il, 349. 


are f. Betur. 

Bethfur (Bethzur, Bet Zur, 
Beit Sur, Bethfura, Bethafora, 
Sultans-Caftel), Ort im Ge— 
birge Juda, bei DHebrön. I, 59. 
206. 236. 267. (i. e. domus 
petrae) 269, 

Beth Thapuah (Teffüp), Rui— 
nen bei Hebron. I, 157. 221. 
260. e 

Bethulia* (Beitsilua), Ort am 
Gilboa-Gebirge. I, 669. 

Beth Ummar, f. Beit U. 

Bethyr, Garten bei Bethlehem. 
1, 281. — vgl. Beitir. 

Beth Zacharia, f. Dhoheriyeh. 

Beth Zur, f. Bethfur. 

Byrı-tovyeo (Bett Char), d.i. 
Dhoheriyeh. I, 207. 

Betogabrig, J. Beit Jibrin. 

Betra, f. Rahr Musrara. 

Betrana, f. Bereitän. 

Betras, f. Nahr el Audfcheh. 

Betfind, irrig ft. Beffima. II, 

1288. 


Bettenuble, f. Beit Nuüba. 

Bettlerzüge*, in Syrien. II, 
1421. 

Betuhneih (Btukneih), Ort 
im Aftım el Metn. II, 711. 


Betur De Ort in ©, 


Paläftina. 1, 

Bet Zur, f. Beihfur. 
Beugnot, C., üb. Serufalem. 
T, 303. ; 
 Bentel*, Münzwerth. I, 580, 
821. II, 689, 1075. 1773. 

Bemwan, f. Buan 

Bey* T: Beg, ohne B., 
Muftapha B., Tuman B. 

Beyad, ſ. Ei B. 

Beyädhin, Dorf im Nafairier- 
Gebirge. II, 940. 

Beyer, f. EL Bair. 

Beygeberin, f. Leit Zibrin. 

Beylif, f. Ascar B. 

Bezamma, d. i. Beth — 
J120 


— 
— 





ie ad 


Bezäz — Binfe 


Bezäz, f. Seidet et B. 

Bezeleel, fein Grab bei Saida. 
II, 408, 

Bezetha, et von Serufalem. 
I, 328, 

Bezi za, > —9 el Akuͤrah. II, 
792. 


Bezummär, f. Deir B. 

Bezün, f. Bazun. 

Berzaz, ſ. Seidet el DB. 

Bhadidät, Drt im Beläd Je— 
beit, II, 748. 

Bhamdün (Bhamdum), Ort im 
Aklim el Dſchurd, Höhe. II, 89. 
208. 477. 676. (Höhe) 90. 709. 

Bhannis, Ort im Aflım el 
Metn. II, 712. 

B’hunnin, Ruine am 'Arka— 
Golf. H, 808. 

Biaklin, f. B’aklin. 

Biamr,. Hafem 2. 

Biäffur, f. Balır, 

Bibars*, Sultan (reg. 1260 — 
77), verichüttet den Hafen von 
Askalon (1270). I, 81. 247. — 
erob. Kaiſariyeh (26. Febr. 1265). 
603. — Belfort (1268). II, 70. 
312. — zerft. Affar (1271). 815. 
— erob. Hösn el Afrad (1271). 
837. — ſchwächt die Ismaslier. 
968.. 970. — erob. Antiochia 
(19. Mai 1268). 1183. 

Bibel*, üb. Jeruialem. I, 302. 
— von den Nafairiern verehrt. 

i I, 992. — den Maroniten ver— 
boten 761. 

Biber“ ‚im el Muthk. II, 1692. 
173 

Bibliothek*, im Deir el Ma- 
fallabeh. I, 494. — Serufalem. 
507. — Deir Ranöbin. IT, 667. 

gute, in Hariſſa. 760. 

in Antiocdhia. 1167. — Damas- 

cus. 1409. 1414, 1417. — Ha— 
leb. 1766. - — ſ. Arabi- 

Ihe, Syriſche 


 Biblium, ns. 4. Byblus, 
Bica, 1: Bekd'a. 


Bida, Ort im Muneitirah-Di— 
Arict, II, 750, 

Bidneit, ſ. Bednaͤya. 

Bienen*, in Juda. I, 283. — 
Bethlehem 20. 290. 485. 


— 


1899 


Sefürieh. 1,749, -- Suweidiyeh. 
II, 1230. — ſ. Honig, Wache. 

Btienenfrejier* (Merops), in 
Beirut. II, 443. 


— bei Askalon. J, 

9, 

Bipamın, Ort im Aklim Jez— 
zin. II, 703, 

Biiieh, Drt im Belad el Ba— 
trün. I, 749, 

Bifä, f. Bekaͤ'a. 


Bika Aziz, Provinz von Da- 
mascug. II, 223. 
Bi Balbeti, d. i. Befa’a, 


Biräte, Drt im Kesramwän. II, 
746, 

Bifat Aven (Ava?), in Sy— 
rien. I, 222. 223. 

Bitatin, Ort im Aklim Jezzin. 
II, 703. 

Biffeia, ſ. Buffeiya. 

Bikifa, Ort des Aflım el Khar- 
nüb. II, 702, 

Bikra, d. i. Beka'a. 

Bilad, ſ. Beläd. 

Bilad ed Duruz, d. it. Land 
der Drufen. II, 717. 

Bilad el Roha, Diſtrict an 
der Südſeite des Karmel. J, 


713. 
Sue Dorf des Caſius. II, 


Bias, Dorf im Libanon, TI, 


It) 223. 


aitten, Sniel bei Tripolis. IT, 


Billotia alpina C. H. Schultz 
Bip., bet Haleb. II, 1721. 

Bimbaldi, Beamter. I, 827, 

Bimuhreih, ſ. Vmuhreih. 

Bi'neh, ſ. EB. 

Bin Ekliſi, Berg des Caſius. 
11, 1436.70 

Bini Aly, 1. Teni A 

Binifh, Ort im Dſchebel Ala. 
N, 1599. 

Binneih, [. E%®. 

Binni*, f. Benni. 

Binien*, am unt. Drontes. II, 
1247, 1255. 

Binfenpfrieme _(Sparbium 
junceum), im Caſius. II, 1139. 


1900 


Pie fe Scheifh el B., Bent, 


Bint el Melek, di. Königs- 
rg I, 102. — ſ. Kası 8, 


e 

Bint es Sultän, d. i. Toch— 
ter des Sultan, in Palmyra. 
U, 1290, 1291. 1451. 1533, 

Bint Jebeil (Dfebeil), Me- 
täwileh-Drt. I, 773. 786. 787, 

Bion, Drt in Yaläftina, I, 684, 

Bir Adas (Dör Adeß), Dorf 
in Saron. 1, 568. 569. 572. 
588. 592. 596. 

Bir Allun, bei el Bära. II, 
1059, 

Bir Anhaur, im Anti-Tibanon. 
II, 278. 

Birarruah (Brunnen der See- 
len, Böfen), in Serufalem. 1, 
421. 

Bird ed Dunniyyeh, am Abu 
Ay. 1 ei 

Bireh, 


IS, S 
2” — 19 Gahouſch), 


n S. W. Galiläa. 1, 7 
Bir el Shaul, in ae I: 
162. 
Bir el Jehüdi, zu Jerufalem, 
I, 352. 
Birel Kaus, in Juda. I, 162. 
Bir 81i1 SR 
Bir el Ozeiz, in Zudäa. 1, 
594. 


Bir el Redfaneh (auch Med- 
faneh), am Wadi Kura. I, 777, 
787. 


Bires Samiriygeh (Brunnen 


der Samariterin), zu Nablüs. 


I, 648. 654 ff. 

Bir es Seba*, f. Beerfeba. 

Bir es Sür, in Juda. I, 162, 
163. 

Bir Eyub (Hiobsbrunnen), d. i. 
Rogel. 1, 444, 543. 

Birt, f. El Bireh. 
BirnsSbraobim ei Rad, 
Brunnen in Asfalon. I, 80. 
Bir Idja, bei Hebrön. I, 234. 

535: 


Birieh, Drt im Aflım el Ar- 
füb. I, 705. — dgl. EI Bi- 
reb. 


Bint — Birket 


Bir Juab, di. Rogel. I, 445. 
Bir Suneih (St. Maron Bir 
Sneyn), A von Beirut. 
11, 790. 
Birtan ee) in Samaria. I, 
714. — ſ. Birfeh. 
Bir Karme (el Redhuan), 
Duelle im Anti Libanon. I1, 
284. 


yirke’ (Birfah), d. i. Waffer- 
beefen. II, 1409. — bei Tyrus. 
1,35% 

Birken- Zone“, im Caſius. II, 
1132. 1138 

Birket Andfhar, im Antisti- 
banon. II, 183. 

Birket el Baträf, f. Birket 
el Hammaͤm. 

Birfet el Bukei'a, d. i. See 
der Fleinen Thalebene. II, 133, 

Birket el Dihebbür, im Li— 
banpn. II, 133, 


: Birfet el Hadſch, f. Birket el 


Hidſcheh. 

Birket el Hammaͤm (B. el 
Baträf, Patriarchenteih, Teich 
des Hisfias), zu Serufalem. J, 
371. 372. 386. 389. 390. 404, 
405. 443. 

Birket el Hidſcheh (Deiieh, 
Hadſch), Pilgerteih, in Seru- 
jalem, I, 329. 397. 442, 

Birket eL. SUN, uNralr 
771. 783. — ſ. EI Jiſch. | 

Birfet el Leimun (Lemun, 
Leman, Limun, Liemuni, Li— 
mone, Aduvn, Yemoun, YYe- 
moune; nicht Jenun), im Liba— 
non. II, 172. 289. 291. ‘294. 
300. 301. 305. 557, 

Birfet el Mamilla, zu Jeru- 
falem. I, 370. 371. 443. 

Birket el Obrat, zu Jerufa- 
lem. I, 418, 

Birfet el Yemoune, f. Birfet 
el Leimun. 


Birket es Sultan (Hammäm 


e8 ©.), der unt. Gihonteich in 
Serufalem. I, 352. 370, 375, 
402. 416, 443. 

Birket er; Sitti Mar— 
jam, Teih des Bades 
der a Maria, zu Jeru— 








Birket — Bjed 


ſalem. I, 329. 442. — vergl. 
Birket el Sammäm, Marien- 
brunnen. 

Birfet Hauwaja Raſchid, 
See in N.Syrien. II, 1318. 
Birfet Heilän (Hheilän), bei 

Haleb. II, 1724, 
Birfet Hummam SittiMar- 
| f. Birfet Hammam ©. 


Ei, Is rain (Israil), ſ. Be— 

esda. 

Birket Lemun, ſ. Birket el 
Leimun. 

Birnen*, in Bethlehem. I, 168, 
— Serufalem, 481. — Soppe. 
579. — Sifna. I, 628, — Saida. 
I, 409. — Libanon. 662. 684. 
— &afius, 1131. — (milde) 
bei Sumweidiyeh. 1232. — el 
Ghuͤtha. 1348. — Kuteifa. I, 
1473. — en Nebk. 1561. — 
Daleb, 1723. 1728. 

Birofamon*, d. i. Beth Sche— 
mes. I, 120. 

Biroth, f. EI Bireh. 


Birfama, d. i. Beth Schemes. 


I, 120. 
Birieh, ſ. El B 


Bir Sinain, im Aklim el Ar⸗ 


füb, II, 705. 

Birtha, f. Ed Deir. 

Birweh (Birwy, Beroweh; 
nicht Ebrameh, Berve, Beroea), 
Dorf in Saliläa. I, 767. 805. 

807. 

Bir Zeit, Alt und Neu=, zwei 


Dörfer in Judäa. I, 530, 558 
—561, 627. 824. 
Biſchel, f. Deir 2. 
Biiderti, ſ. Bſcherreh. I, 


— J— in Gaza und 
Majumas. I, 48. 55. 62. — 
Asdod. 100. — Eleutheropolis. 
139. 144. — Bethlehem 296, 
— Serufalem. 429. 503. — 
Lydda. 551. — Surafend. 581. 

— Kaiſariyeh. I, 490. 603. — 
Sebafte.. 666. — Akko. 729. — 
Nazareth, 746, — Zahleh. II, 
193. 195. — Ba’albef, 243, — 
— Sidon (325), 391. — el 


1901 


Bära. 1064. — Zebedäny. 1276, 
Abila. II, 1282. — katholiſche, 
in Syrien. 1413. — maroni— 
tifehe, II, 779. — f. Evangeli- 
ſcher, Erz⸗, Suffragan-B. 

Bifhofsftab, in el Bära, II, 
1059, 

— Stamm der Anafeh. IT, 


Digi Bſchuͤt), d. i. 
Mantel, I, 822, 

Bisciarie, f Mar B. 

Biscunta, f. Bisfinta. 

Bifeh, Tel B. 

Bifillep. l, 483, 

Bifin, Rafairier-Dorf. II, 935. 

Biskinta (Biscunta, Besfenta), 
Drt im Aklim el Metn, früher 
im SKesramäan. II, 512. 519, 
711. 792. — Klofter daf. 792, 
— ſ. Mar Safın B. 

Bisnada, Bergdorf bei Ladi— 
fieh. II, 929. 946. 1114, 

Bisri (Bisry, Bisra, Khirbet B.), 
Drt im Aklim Jezzin, et Tufe 
fah. II, 103. 109. 110, 700, 
703. — f. Yin B., Merdſch 8. . 

Biftan, m im Karmel. I, 713. 

535 1 aumofene- 

Bify, 1. T ell B 

Bitiäg, Dorfi im Dſchebel Mufa, 
II 1202, 1221. 1224. 

Bitfama, d. i. Beth Schemes. 

I, 120, 

Bittererde - Silifate, im 
Amanus. II, 1804. 

Birth Wadi B. 

Bitumen*, in Haleb. II, 1754. 

— ſ. Asphalt, 

Bitumindfer Schiefer, im 
Libanon. II, 88, 118, 563. — 
bei Meirüba. 518. — Bſcher— 
reb. 659. 

Bitumindfesg Zelz, im Liba⸗ 
non, II, 117. 581 

Biut el Mafatin (Hütten der 
alaeiaen), in Serufalem. I, 


Piraten ‚ petrificirte, im Li— 
banon. II, 674. 

Bipad, f. Khulwet, el B. 

Bjederfit, Ort im Belad el 
Batrün, 11, 749. 


1902 


Düren, Ort in el Kuͤrah. II, 


Ba f. Bekä’a 

Bkeftin, : Deir Keftin. 

Bkerke, Deir Bk. 

Bfefhtin, Ort im Aklim el 
Kharnüb, II, 701. 

Brirkafhap, Ort in Sibbet 

‚ el Bfcherreh. II, 753 

Bfirky, f. Deir Bf, 

Bkurka, f. Deir BE, 

Bkufchteih, Drt im Aftim el 
Ghurb. Il, 708. 

Bfusmeiya, Drt im Beläd el 
Batrün. II, 749. 

Bladburn, J., Pan von Je— 
ruſalem. I, 311. 

Bladne$, f. Brumana. 

Blackniis, ſ. Kalaat Mahali. 

Blaͤd Bſchaͤrra“*, ſ. Belaͤd Be— 
ſchaͤrah. 

Bläuling, Vogel in der Merdſch. 
11, 1811: 

Blahafent, ſ. Abul Dalem. 

Blainvilfe, üb. Purpur. KIT, 
168 

‚ Blanche Garde, f. Alba Spe- 
cula, Tell es Safıeh. 

Blare Palais, in R.Sprien. 
II, 1608, 

Blau, Opfer für die Stiftspütte. 

611. 


I, 


Blaue Kleidung, in Zahleh. 
II, 194, 

Blazel, Ort bei Zebedäny. II, 
270. 

Bleifeder*, von Arabern be— 
wundert. II, 1003. 


Bleiplatte, antique, in Bei- 
rut. II, 446, 


Blindheit*, in Damast. IT, 
1354. 1406. — |. Auge. 
Blinvmaus*, f. Maulwurf. 


Blüdän (Beluͤdan), Gebirgs- 
dorf in Eödlefyrien. II, 275. 
rk 1318. — ſ. Dſchebel 
B 


Blumengarten*, in Gaza. 1, 
53. 54. — Garon. 587, — 
Tripolis: IL, 613. 

Blumenkalender, in Beirut. 
Il, 480, 


Bjür — Boah 


Blumenfeulptur*, in Ba’al- 
bek. II, 248, 

ed in Beirut. II, 
507. 


— ſ. Bab el Za— 


Blutigel®, in Sarons Süm- 
pfen. 4, 590. — Gteuer. 826. 
im Redes- See. ll, 1004. — 
Seleuria. 1255. — el Muikh. 
1692. 

Blutrache *, Blutgeld, bei, 
den Drufen, Kurden, Maroni- 
ten. II, 738. 988, — der Ry— 
banlu. "1629. 

Bmä’ria, f. Ain-, Bäb Bm. 

Bmeryam, Ort im Aklim el 
Metn. II, 712. 

Bmiffin, Dr 
Ghurb. I, 708, 

Bmuhreih —— Srt 
im Aklim el Arküb, I, 

— Ort im Beläd Wei. 

748. 
3 Gatte der Ruth. I, 134. 
284. 


Boaz, Säule. IH, 293. 

Bocath, 1. Befa’a. II, 145, 

Bochea Sachen), d. i. Befa’a. 

‚SL: 28: 

Bodrum, f. Batrim. 

Böjük Karafu, ſ. Buyuk K. 

Boemund, Fürft von Antio— 
bien. II, 815. 885. 1177. 1182. 
— zerſt. Marra. 1569. 

Boeris (Duris?), Ort im Bes 
lad Ba’albef, II, 88. 89, (Höhe) 
90, 208. 689, 

Boethos, Philoſoph aus Si— 
don. II, 390. 

Bogasıı, irrig ft. Abu Goſch. I, 
947 


Do gä; (Boghaz, Boghäs), d. i. 
Engyaß, Mündung, Einfahrt. 
IT, 339, 1111. 1251. 

Bogenſchützen, im Libanon. 
II, 15. 146. — der Jsmaslier. 
972. | 

Boghäs, Engpaß am Anti⸗Li⸗ 
banon. IH, 266. — bei Da— 
mascus. 1471. — dgl. Dſche— 
bel el 3. 


im Aklım el 





s 


| | 


EEE" 


Bogh — Boura 


Boghas Beli, Paß im Ama— 
nus. II, 1780, 

Bogbaz, Nordfturm. IT, 41. 

Boghräs, f. Bagräs, Bugras. 

Bogocz, J. Abu Goſch. 

Bohaeddin*, arab. Autor. J, 
106. — üb. Zerufalem ıc. 304. 
714. — Alerandrette. II, 1819. 

Bohayre Cades (Hems), f. 
Kedes-See. 

Bohayre Dimafıhk, ver See 
von Damasf. II, 1313, 

—— Bann f- An- 
tiochia⸗ 

Bophairie, . & 3 

Bohne*, im Wadi Yrtäs. 1, 
283. — Esdrelom. 695. — 


Bela’a. II, 178. — Libanon. 
515. 660. 685. — N. Syrien. 
1649. — Mlerandrette. 1815. 
— ſ. Pferdeb. 


Bohne, — (Vicia faba), 
in Jeruſalem. 1, 483. — Liba— 
non. II, 685. — Haleb. 1708, 
1720. 

Bohrmuſcheln, im Libanon. 


Boilu, Bach des Amanus. II, 
1824. 

Butapı (Bofar), d. i. Beka'a. 
II, 256. 


Botakur, Ruinen im Dſchebel 
Semän. II, 1670. 

Bofeia, f. Beka'a, El Bukeia. 

Bolanos, in Palmyra. H, 1531. 

Bolos (d. i. Paulus), f. Bäb- 
Megharat Mär B. 

Bombyx mori, 
wurm. 

Bombyx religiosa, in Aſ— 
fan. II, 486. - 

Bomitä, Stadt am Amanus. 
IT, 1816. 

Bonaparte*, f. Buonaparte. 

Bonar, Miffionar, in Rablus. 
I, 656. 

BongardiaRauwolfi A,Meyer, 
bei Haleb. II, 1715. 

Bonifacius a Ragusio*, Gu— 
ardian des heil. Grabes 1555). 
I, 633. 655. 

Bonomi*, üb. Seruialem, TI, 
308. — die Selsfeulpturen am 


f. Seiden- 


1903 


Nahr el Kelb. II, 532, 
Boquee*, f. Bekaͤ'a, El Bu— 
faia. 
Bora, die fhwarze, Nordwind. 
173.28, 
Borak, Turkſtamm. II, 1681, 
Borama, f. Borrama. 
Bordſch, Mi Burdſch. 
Boreas, Wind, in Paläſtina. 
— am ſyr. Geſtade. H, 


— AT Ort in Judäa. 1, 


— Naſairier-Dorf. Il, 959. 
— vgl. Burja. 

Borrama (Bööcaue, Böoane), 
Berg. II, 585. 

Borzaye (Borzajiah), f. Hösn 
Borzaye. 

Bos, f. Minat el-B., Nahr B. 

Bofäghä, Dorf am Nahr edh 
Dhahab. It. 1695. 

Bofharije, at im Dfehe- 
bei Ala. II, 1580, 

Boshias, ea in Tri⸗ 
polis. II, 627. 

Boifeda, f. Bufeit. 


Boſtan el Liwan, Oelbaum— 
garten zu Kefr Süfe. U, 
1349. 

Bworao (Buoreoas, phön. ). H, 
120. 

Boftrenus*, f. Nahr el Au- 
waleh. II, 120. 


Bothnin (hebr. ), d. i. Piftazien- 
nüffe, nicht Datteln. I, 218. 
Botrin Gotrus), in Gebail. l, 
553, — ſ. Batrün. 
Botros (Bonutrus, Petrus), 
Scheikh in Even. II, 651 
Botros Jaroné, Grabifchof 
von Antiochia. II, 1759. 
Botros Karam, Maroniten- 
Scheikh (1836). I, 778.  - 
Om Botrys*, f. Ba= 
run 
Botta*, üb. Hafel. I, 579. 
Bottia pagus bei Antiochia. II, 
1159. — ſ. Zeus Bottiäus. 
Bottun, ſ. Haret el B. 
Boulus, ſ. Bolos. 
Boum, ſ. Koukouf el B. 
Boura, ſ. Nahr B. 


1904 


DBourday, f. Ain B. 

Boutin”, Capitän, Verehrer der 
Hefter Stanhope. II, 102. — 
bei Zortofa ermordet. 102. 


864. 

Bouton d’Alep, f. Halepiniſche 
Krankheit. 

Boutros (Petrus), f. Yüfüf 
Boutros. 

Boumwär, ſ. Dömit el B. 

Bové*, Naturalift, auf der Si- 
nai-9. (1832). I, 37. — in Ju— 
däa. 128 ff. — Gaza, Bethle- 
hem. I, 51. 166 ff. — Serufa- 
lem. 467. — Soppe. 579. — 
Esprelom. 701. — Haifa. 723, 
— el Ghütha. II, 1349. — 

Bowring, Dr. 3., über fyr. 
Steuern 2c. 1, 818. — Metäwi- 
leh. 11, 317. — Beirut. 450. 457. 
— Geidenzudt. 498. — Da— 
mascus ꝛc. (1840). 1399. 1411. 
4753. 

Bozdigan, Birnenart. II, 1561. 


—— Felfen in Zudäa. gr 


Bea — orientalis, bei Su⸗ 
weidiyeh. II, 1230. 

Dragief (Buragief), Gräber- 
ftätte bei Arfa. II, 809. 

Brahmaniſche Sprache, in 
Syrien. II, 1337. 

Brambilla, Arzt in Aleran- 
drette. II, 1841. 

Braſſe, Maß. II, 22. 35. 

Brathy, Berg. 1l. 433. — Be}. 
für — Lebensbaum. 433. 
— ſ. Beruth. 

Brattel, Ingen.-Capitän. II, 
466. — Brettel. 


Brauneiſenſteinerz *, im 
Libanon. II, 466. (ochriger) 
468. 766. 


Braunfohlen, im Libanon. II, 
117. 118. — Meirüba. 518, — 
Dſchuneh. 547, 


Breccie*, bei Saida. II, 409, 
— Tyrus. 372, — Sf. Kalk, 
Kreideb. 

Breer, f. Bureir., 


Breidenbach, f. Breydenbach. 
Brennholz, Steuer. I, 823. — 
in Damasf. II, 1355. 


Bourd — Bromb 


Bresleh, Druzendorf. II, 106, 

Bretana, f. Bereitän. 

Brettell, Joſ. Cartwright, üb. 
die Bai von Alfa. I, 737. — 
j. Brattel. 


‚Bretter, ftatt der Gloden im 


Drient. II, 587. 

De Broͤves, franz. Be 
in a Kanöbin (1605). 
665 

v. Breydenbach“, in Sum— 
meil. I, 165. — Hebrön. 213, 
— Kana. 754. 

Briadin, Ort der ſyr. Wüſte. 
II, 1436. 

Brieftaube, ſ. Poſttaube. 

Brillenihlange, j. Aspis, 

Bring, f. Kontaret el Br. 

Brita en, f. Bereitän, 

Britannien, arab. Etymologie. 
1, 271. — England. 

DBriteil, Britin (irrig Bri— 
tone), "T. Bereitän. 1” 222. 
271, 

Brocardus* (Burkhard), 
Mönch (1283), üb. Nablus. 1, 
510. 655. — GSebafte. 664. — 
Kana. 754. — Tyrus. II. 345. 
— Gaida (1283). 394. — 
Tripolis. 609. — Denfmale der 


Aradier. 858. — Banias. II, 
837. 
Brocate, f. Goldbr. 
Brochi*, ©. B., üb. den fi- 


II, 80. 83, 
— Zah: 


banon ac. (1824). 
87. 116 ff. 208, 516. 
led — Ba'albek. 199. — Pur- 
pur. 372, — Nahr. Ibrahim. 
562. — Kaſchheya. II, 656. — 
Temperatur zu Bteddin. 682. 
Brorquiere, Bertrandon de la, 
Stallmeifter Philipp des Gu— 
ten (1432), über Zyrug. II, 
355. — Damascus — Höms. 
1019. 1027. — Damah. 1039. 
— NAntafieh. 1186. — Damas— 


cus. 1388. 
Brodhuſen, d. i. Bethlehem. 
I, 284. 
Broeder (Brosder), Dorf in 
Syrien. II, 1438. 
Haleb. I, 


Brombeere, bei 
1727,10 





Brom — Bted 


romus* divaricatus Rho- 
de var. hirsuto-pubescens 
Hochst., bei Haleb. II, 1720. 
_ lanuginosus, im Anti-8i- 
banon. 1277. — sterilis L., 
bei Haleb. 1718. — tectorum, 
lanuginosus, im Libanon. Il, 
639. bei Haleb. 1714. 

ronze, in Aradus. II, 873. 
rosder, ſ. Broeder. 

rot von Aleppo, rothe ſei⸗ 
fige Erde. 11, 1708. 
rotvertheilung, in Hebrön. 
I, 249. 

romne*, W. ©., üb. Soppe 
(1797). I, 577. 579. — Anti- 
Libanon. II, 267 ff. 

ruce*, 
fier Stanhope. II, 102. — üb. 
Saida. 409, — Palmyra. 
1432. 

ruch weide (Salix fragilis L.), 
bei Haleb. II, 1718. 1726. 
ruderhaus, Baieler, in Je— 
rufalem. I, 503. 

rücke, alte, an der Oftfeite Irſ. 
T, 333. 336. — am Aujeh. 596. 
Litany. II, 140. 143. — el Au— 
wäleh. 410. — Aponis. 553, 
— häufig an phön. Küftenflüf- 
fen. 571. — vom Feftlande zu 
nahen Snfeln häufig in phön. 
Stävten. Il, 393. 508. 872. 
927. — zu Antiodhia. 1172. — 
bei Dummar über den Baräda. 
1295. — am Awadfıh. 1329. — 
fe Natur-, Römer-, Steinbrüde, 
Digisr. - 

rumana (Berummäna ; Blad- 
neß), Dorf. und Diftrict im 
Nafairier - Gebirge. II, 462. 
524. 711. 953. 959. 964. 
tunnen*, im Wadi el Arifch. 
I, 36. — zu Raphia. 39. — 
Askalon. 70. 79. — Summeil. 
94. — Jabneh, giftiger,, 126. 
— Gemua. 198. — Beit Ji— 
bein. I, 141. — Kefr Säba. 
269. — GSaron. 587. — Ka— 
fenfaweh. 596. — Athlit. 613. 
chefa Amer. I, 750. — häufig 
bei Beirut. II, 63. 447. — am 
Wege bei Hamab. 1044.27. 


filter Erdkunde XVII. 



















J., Berehrer der He— 


. Bfhimun, 


1905 
Geſund-, Kundfchafter-, Salo- 
monifhe, Sarah =, Ziehbr., 
Waſſer. 


Brunnenthor (Ouellthor), zu 
Jeruſalem. I, 347. 447 

Bruttus, f. Mutatio Br. 

Bruyn, . Le Bruyn. 

Bſaba (Bfabä), Ort im Aklim 
el Kharnüb od. el Ghurb. IT, 
701. 708. 

Bfarrin (Bfirrin), Ort im Aklim 
el Dfchurd. II, 710. 

Bſchaäleh, Drt im Beläd el 
Batrün. IT, 750. 

Bſchamuͤn (GBſchaͤmon), Ort im 
Aflım el Ghurb. II, 707. 

— ſJ. Bſcherreh, Song el 


Bihatfin, f. Bſchetfin. 
Bhemzin, f. Dar Bf. 
Bſcherreh* GBſcherri, Bſchirrai, 
Beth-ſchirrai, Biſcherri), Dorf 
am Dſchebel Machmel. II, 633. 
635. 659. (Höhe, Klima) 661. 
752. (Klöfter daf.) 793... — f. 
Sefihärap, Beſcharrah, Beſcharri, 
Jibbet-, Dſchebel Bſch. 
Bihetfin (GBſchatfin), Ort im 
Aklim el Mangäſif. 11, 704. 
Bſchilla, Quartier von el Baͤra. 


II, 1066. | 
Drt in Sibbet el 

Dficerreh.. 1, 193. 

Bſchindlayeh, Drufendorf im 
Dfehebel Ala. II, 1577. 1579, 

Bſchirrai, ſ. Bſcherreh. 

Bihüt, ß Biſcſcht 

Bſeddin (wol Zebdy, Bzibdin), 
Kohlengrube am Nahr Beirut. 


II, 467. 

Bſerma, f. Beſcharma. 

Bfirrin, f. Bfarrin. 

vsin, Mühlen bei Zimrin. 
) 

Bfut (Befüs), Ort im Aklim el 
Ghurb. II 5 

Btaburah, Drt im Beläd el 
Batrın. II, 597, 750. 

Bta’lin, Ort im Aklim el Metn. 
IL At. 

Btäthir (Btatir), Ort im Aklim 
el Dſchurd. 11, 709. 

Btedai (Ain Burday?), Ort 


Eeeeee 


1906 


im Beläd Ba’ albek. II, 
291. 

Bteddin (d.i. die beiden Brüfte; 
Beit ed Din, d. i. Haus des 
Glaubens), Drufenrefidenz. II, 
44. 87. (Höhe) 93. 581. 678. 


222. 


679. 704. 705. — Diſt. I, 111. 


210. 674. 
Bteddin el Locſce (Beit ev 
Din el Lied), im Aklım 


Dſchezzin. II, 117. 703. 

Btelun (Beteltiin, Batlün, Beth- 
Ion) el fofa und el tahta, d.i. 
das odere und untere, Ort im 
Aklım el Arküb. II, 85. 88. 
705. — dgl. Btulfün. 

Btembül, Ort im N.Spyrien. 
II, 897. — vgl. Bdembu. - 

Btermerin, Drt in el Kürah. 
il, 732 


B tibpät, Ort im Aklim el Metn. 
711. | 


I, 
Btughrin, u: — 711. 
Btufneih, f. Betuchneid). | 
Btullün, Ort im Aklim el 
RR: II, 710. — ſ. Bte— 
um 


Ne Drt in eL Kürah. II, 
751. 
Buadin (?), Steinbrüde zu. II, 
1740. 


Buaineh, f. El Bi’neh. 

Buan GBawwan, Schaab Be— 
von in Fars, Paradies. II, 
1246 


Buarifıh, Ort im Bekra. 1], 
220. 


Bunanıy. Eolibri-Art. II, 687. 

Bubaſtis, in Aegypten. I, 34. 

Bucciniten, geben rotbe Farbe. 
I, 611. 612 

Buccinum* (Plin.), zu Tyrus. 
II, 173. — lapillus, bei Ir— 
land. 378. 

Bucephalus, Aleranders 
Streitroß. II, 1819. 

Bub, Bücher ,.den Kanaanitern 
befannt. I, 153. — in der Am- 
hara-Sprade. 500. — Drude- 
rei in Kafchheya, Mar Danna. 
15, 469. 654. 765. 766. 795. 


— Händler, in Damask. 1408. ® 86 — Schloß. 


— ſ. Züdifhe Buchdr. 


Bted — Bug 


Buchai, Ort im Anti-Libanon 
11... 270. 

Buchen, Grenze am Karmel. I 
595. — in Ober-Galiläa. 799 
800. — im Caſius ꝛc. IT, 1122 
1131. 1139, 1140. 1141. — | 
Weißb. 

Buchsbaum, 
1824. 

Buchſtaben, f. Griechiſche DB. 

Buhmwaizen, fehlt im Drufen 
gebirge. II, 681. 

Budingham” ‚ üb. Serufalen 
I, 500. 542. — Arfüf. 590. - 
Joppe. 591. — Saron. 597} 
— sKarmel. 618. 717. — &t 
maria. 669. — Dfchenin. 
693. — Esdrelom ꝛc. 696. 7) 
— Phönicien. II, 52. 72. 
— Befä’a. 173. 
— Ba’albef. 292 ff. — — Rafchhey 
655. — Höms— Antaradus. 4 
843. — Kalaat el De 
tofa. 848. — Aradus. 870. - 
Ladikieh —Seleucia. 1113. 

Bucolonpolis, in —— 
I: Bier, h 

Büdey (DBudei, Budnei), D 
im Belaͤd Befä’a. II, 153. 
220. 

Budfhäl,f. ED. 

Budfherie, . EL 3 
















im Amanus. 1 


— in el Ghaͤb. 1073, — wi 
in Damasf. 1397. 1398. | 
Haleb. 1730. — Alexandre⸗ 
1827. 
Büffel-Beduinen, ſ. Som 
fiyah-Beduinen. | 
Bülbül, Bulbul. 
Zůſd ing „A. Sr. I, 165. 
Büften*, in Ba’albek. U, 4 
— Beirut. 458. — Palmyı 
1513. — f. Sculptu 
Bit AM: ob Beit Neitif? 


+3 —— 


972. I »» 


By — Burdſch 


Bujak, ſ. El Budſchäk. 

Bufä ar, f. Befära. 

Buka’a Keffa, Drt im Sibbet 
el Bſcherreh. I, 753. 

Bulatiap*, [. E18. Befä’a. 

Bufafefr eh Kaffra), am “if 
Kadifha. U, 635. 659, — 
Abcafra. 

Buf’ätheh, Ort im Aklim el 

- Metn. 11, 712. 

Bufei’a, f. Birket el B., EB, 
Kuryet el B. 

Bukfeiya Gikfeia), Ort im 
Aklım el Metn. II, 712. — 1. 
Mar Elias DB. 

Bukha, Dorf im Dſchubbet Afät. 
I, 1426, 

Buükpäbir, Ort in ez Zör. II, 

1485. 

Bukhara, f. Ain el 2. 

Bukhuzzi, Nafairier-Secte. II, 
914. : 


Bukleh, f. EIB. 

Bukluſch, f. Seidet B. 

Bufl-'ün, Drt im Aklim et 
Zuffah. II, 700. 

Bulbocodium, f. Ixia. 

Bulbul* (Bülbül), d. i. Nach— 
tigall. II, 423. 443. 

Buleibil, Ort im Aklim el 
Ghurb. II, 708. 

Bulimus, in el Amf. II, 1614. 

Bullütiyeh, Ort im Nafairier: 
Gebirge. I, 917. — vgl. Bah- 
luͤliyeh. 

Bum*, f. ELl B. 

Bunah, ſ. Deir el Benät. 

Bundeslade“*, in Asdod ꝛc. I, 
84. 97. — Kiriath Jearim. 108. 
541. — ihre Rüdgabe. I, 121. 
— in Silo. 633. 

Bunfen, Dr. II, 534. 

Buonaparte*, vergiftet die 
Berwundeten in Soppe. I, 580. 


Bupleurum spec., im fiba- 
non. II, 639. — croceum 
Fenzl, heterophyllum Link, 


_ nodiflorum Sibth., bei Haleb. 
=, 1717. 1720. 1721. 
Breiten, u ia 
Buräk, f. Ain el 

Buragief, f. Sri 
| f. € 2 


* 


1907 


Buräjineh, f. Beradfcheneh. 

Dürer, Sf. An elB, EB, 
Kası el B. 

Buramiyeh, f. EB. 

Burbärah, f. El Berbera. 

Burkhardt*, J 3%, KReifender 
in Syrien. I, 6. — üb. Naza— 
reth. 740, — Kefr Kana. 754. 
— Phönicien. II, 30, — Nahr 
el Auwaleh. 85 ff. — Zahlen. 
100. 193. — Beln’a - Dörfer. 
216 ff. — Anti - Libanon. 251. 
279. 283 ff. — Ba'albek—Tri— 
polis,290 ff. — Zahleh — Litany. 
307. — Adonis-Quellen. 555. 
— Batrün. 587, — Tripolis 
— Batrün. U, 592.4 617. — 
Cedern des Libanon. 633. 
Deir el Kamr, 675. — Dru- 
fen= Parteien. 690 ff. — Kesra— 
waͤn. 754, — Hamah—el Hösn. 
934ff. 1043. — Drontes. I, 1052. 
— entdeckt Apamea. 1070. — 
üb. Apamea—Höms. 1086, 
Zurfomanen und Kurden. IL, 
1622. 

Burday, ſ. Sr B., Bteddai. 

Burdony, f. Nahr el Berduny. 

Burdfh* (Burdj, Burj), d. i. 
Zhurm. II, 71. — vgl. Berdſch, 
Dſchebel Sannin ®., © B., 
Güzel B., Mar Yufuf el 3, 
Minet el’ D., Watty el 8, 
Dſchobar. 

Burdſch Ayzil*, Fort in 
Ephraim. I, 629. 

Burdfh Beitin (Mafprün), 
Ruinen bei Bethel, I, 532. 

Burdſch DfpebelChani, zu 
Serufalem. I, 457, 

Burdfh ed Damür, ſ. & 
Damür. 

Burdfh ed Defye und ed 
— bei Tripolis. IT, 

19. 


Burdſchein, f. Knifet el B. 

Burdfd el Askar, Ruinen in 
Sudaa. I, 233. 

Burdfh el Baradſchinah 
(Burf el Buräfineh), in es 
Sail. II, 429. 707. 

Burdfh el Shafar (nidt 


Burge el Kaphar), d. i. Thurm 
Geeeee2 


1908 


—* Zolles, in Phönicien. I, 


—8 el Jemaſch (Dſche⸗ 
maſch), im Naſairier-Gebirge. 
II, 959. 

Burdfh el Kanatir, bei Tri— 
polis. II, 619. 

Burdſch el Koffeir, bei 
Dſchuneh. II. 549. 

‚Burdfhb el Kurayeh,: im 
Dſchehel Akfär. II, 814, 

Burdſch el Mogharibe (Mp- 
grebiner-Thurm?), bei Tripo- 
lis. I, 619. 

Burdfh el Nakfhüra (Burjel 
N.), in Phönicien. I, 807. 813, 

Burdih el Thantürah, im 
Sahil Athlith. I, 714. 

Burdſch Enfe, f. Enfeh. 

Burdfd er Nihän, im Belaͤd 
Jebeil. II, 748. 

Burdſch es Sebaa (Löwen— 
thurm) bei Tripolis. U, 619. 
Burdſch Hab, in N.Sprien. I, 

1097. 

Burdſch Hakmone el Je— 
hudy, Ruine in N.Phönicien. 
1I, 805. 

Buͤrdfſch Hamud, in es Sa⸗ 
bil. II, 707. 

Burdfa Dösn Soliman, f. 


Hös 
Burdſch Kfeibep, Thurm der 
Dſchuneh-Bai. II, 549. 
Burdſch Nuhaifch, im Beläd 
Jebeil. II, 749, 
Burdſch Nafib, ſ. Khirbet Na- 


if. 

Burdſch Ras el Nahr, bei 
Tripolis, Il, 619. 

Burdſch Reihani, f. Rehäm. 

Burdſch Safitah, f. Safitah. 

Burdſch fitt-Baleis (fi. Bal— 
kis), d. i. Thurm der Prinzef- 
ER Balkis, bei Medſchdel. II, 


Surdfı Sitt- Belfig, am 
Kedes-See. II, 1005. 

Burdſch Im Heifh, in Pho- 
nicien. II, 570, 

Bureidfh, im Nafairier- Ge- 
birge. II, 921. 

Burei cd (Bureif, Kalaatel®., 


- Burkail, 


Burdſch — Bufe 


Diminutiv von Burdſch; auch 
Des), Häufergruppe an der ſy⸗ 
riſchen Wüſte. II, 1484. 1563. 

Bureir (Breer), Dorf in Ju— 
däa. I, 129. 130. 155. 

Burge el Kaphar, f. Burdſch 
el Shafar. 

Burge elNakhora, f. Burdſch 
el Nakhuͤra. 

Burghal, f. Rahr Yin Bur— 


ghuz. 

Burghul, ſ. Burgul. 

Burghüneh, Ort in el Kärah. 
11,9% 

Burghütiyeh, f. EB. 

Burghuz, Drufendorf. IT, 74. 
(Höhe) 127. 129. — f. Diehisr 
B., Nahr Yin B. 

Burgone, Bach bei Ras ei 
Schak'ah. II, 590. 

Burgul* (Burghul), Reisfpeife, 
mit Butter und Fleifch gefochte 
Gerfte. II, 845. 1474, | 

Burid, f. Baͤb ol B. 

Burj, ſ. Burdſch. 

Burja, Ort im Aklim el Khar⸗ 
nüb. I, 701. 

Yurka, Drt in Samarien. I, 
668. 671. — vgl. Borkah. 

ſ. Wadi B. 

Burkhardt, ſ. Brocardus. 

Burki, Stadt im Dſchebel Ala. 
II, 1648. 

Yurkin, Dorf in Samarien. T, 
671. 700, 

Burkuſch, f. Kalaat B., Merdſch 
Burkuſch 

Buron, ſ. Karataſch B. 

Burr Elyäs (Ber Elias), Ort 
im Beka'a. II, 219. 

Burſcher, üb. Gaza. I, 47. 

Burun, f. Karatafh 2. 

Burziat, f. — Borzayé. 

Bıfldir,f. T 

Yufdlur, f. Nase Cheifour. 

Bufdneib, f: Deir 2. 

Bufhwald, bei Sifna J, 627. 
— in ber for. Wüſte. IT, 1465. 

Bufeit (Boffeda, Bofideion, Po=- 
feidion, Poſidi), Stadt-Nuinen 
am Caſius, aftr. 2. II, 18. 1109. 
— Colonie. 1125. — 
Ras B. 





Buſi — Caes 


Buſireh, ſ. Tell B. 

Buffies, ſ. Beni B. 

Buft, d. i. Hanf. II, 483. 

Buftard (Zrappenart), in N. 
Syrien. II, 1571. 

Butbarmath, f. El B. 

Buthmi, ſ. Butmeh. 

zuti'a, ſ. Safev el B. 

Butm* (Pistacia terebinthus), 
ZTerebinthe im A. T., in Zuda. 
l, 163. 224. — ſ. Terebinthe. 

zZutmeh (Buthmi), Ort im 
Aklim eſch Schüf. IT, 703, 

autor, Vogel in el Merdſch. 
II, 1313. 

Zzutſcheih, Drt in es Säpil. 
II, 706. 

uttauf*, f. EB. 

utter*, im Beläd Befchärah. 
II, 317. — Labifieh. 932. — 
Haleb. 1775. 

Jutten, f. Wadi el B. 

3umwär, f. Dömit el B, EILB. 

— im Libanon. II, 
684. — N.Syrien. 1114, 

zuyuk Karaſu (Böjük K., Ke- 
radſchek el Kebir), d. i. großes 
Schwarzwaſſer, Zufluß des 
Drontes. II, 1202. 1215. 1220, 


©. 


Jabades, fein Einfall in = 
tien. II, 1593. 
abaf, d. i. Kürbis. IT, 1350. 
aboutti,f. Kebudi. 
abul (Kabuͤl), phöniz. Grenz— 
gebiet, Land der Aſſeriter, auch 
ein Ort in Galiläa. I, 19. 677. 
750. 11, 49. — f. Chabolo. 
abyren, ſ. Kabiren. 
abo, f. Kafün. 
actus* (indicus, Opuntia fi- 
cus indica), in Philiftaa. 1, 
38. — Serufalem. 482. — Na— 
bins. 637. — Libanon. 685. 
Damasf. II, 1357. 
hege, in Soppe. I, 579. — 
KRamleh. 581. — Dichenin. 692. 
ve Beirut. II, 443. 448. 
— 










— als Ge⸗ 


1909 


Buzy, ſ. Kirk B 

B weida (el Bawaideh), Dorf 
von Damasf. II, 1422. 

Byblias, Drt am unt. Oron— 
tes. II, 1224. 

Byblier, Gibliter. IT, 56. 

Byblus* (Bußkos, Haralßupßkos, 
Biblium; Gybl der Gibliter u. 
Phönicier; EI Eobile, Gjibe- 
leth, Gibleth der Araber, Ze- 
Bert bei J. Phocas, Esbelen 
bei Pocode, jebt Dichibeil, Je— 
beil, Diehubeil), Stadt ver 
Gibliter. II, 11. 13. 14. 60 ff. 
227. 381. (Stadt der Baaltig) 
432. 550. 570. 599. 609, — 
ſ. Dſchebeil. 

Byrſa, phön. Colonie. II, 328. 
— ſ. Karthago. 

Bytyllium, Däfen bei. Seleu= 
eta. 18.1193. 

Byzantien, Münze II, 
970 


Bzäazüun (Bevädun), Ort im 
Aklim el Ghurb. 11, 708. 

Bzibvin Gſeddin, Zeboy), Ort 
im Aklim el Metn. II, 467. 
470. 711. 

Bzummär, |. Deir Bezummär. 


393. 


Cades“, f. Kedes. 

Cad ytis Radytha), ob Gaza, 
Soppe? T, 40. 41. (Etymot.) 
57. 575. — Bez. für Serufa- 
lem. I, 299, 

Cäſar, Jul. II, 434. 1167. — 
j. Julianus ©. 

Caesarea, d. ti. Seidſchaͤr. II, 
1185. 

Caesarea* (C. Palaestinae, 
maritima, Colonia prima Fla- 
via, Stratonis turtis),, 0, 1. 
Kaifarieh. 1, 75. 554. 597. 

Caesarea Libani, d. i.'Arka. 
I, 809. 

Caesarea Metropolis, in 
Palaestina prima. I, 555. 

Caesarea Philippi‘, 
Banias. I, 9. 554. 599. 


d 


1910 


Cäſarium, Bafılifa in Antio— 

chia. IL, 1167 

Cafar, f. Kafar, Kafr. 

Cafarda, f. Capharda. 

Gafferabit, f. Kefr Abiad. 

Gaffurmaca, f. Kafar Milki. 

Cafra (Kefr?), Dorf im Liba— 
non, — 209. 

Cahen, f. Cohen, Salameh C. 

Caic, Kuweik. 

Caif, d. 1. Razzia? IT, 825. 

Caiphas, ſ. Haifa. 

Cairettelnep, d. 
Enab. I, 548. 

Cairo“*, Regen, Klima. IL, 478. 
— Maroniten. 773. — mit 
Damasf verglichen. 1362. — 
Charakteriſtik. 1762. 

Caituli, f. Khan Kaitülen. 

Cajas, d. ti. Abgeordnete. II, 
1825. 

Cajus, zerft. Antiochia. IT, 1169, 
Cal, i. e. Macropleronotus. II, 
1618. — ſ. Schwarzfiſch. 
Calamon“, ſ. Kalamͤn. 
Calamus*, wohlriechender, im 
Mariyas- Thale. II, 998. — 
am Kedes-See. 1005. — bei 
Damasf. 1396. — f. Schilf. 

Calcous, Dorf im Anti-Liba- 
non: II, 257. — ſ. Chalcis. 

Caldaha, f. Rurdähah. 

Galeb*, in Hebrön. I, 12. 15i. 
212. 228. — BP}. für Hebrön. 
1, 1.28; 

Calendula arvensis”, im Li— 
banon. Il, 684. — gracilis, bei 
Haleb. Il, 17144121 % 

Calepina Corvini Desf., bei 
Haleb IL, 1713. 7171%% 

Calbpyun‘, ©'9% Benieiier 
E. Smitpe, I, 557. II, 129. 

Gallier*, Camille, Colonel, 
Karte von Syrien. I, 155. 167, 
772. 1, 210. — üb. den Liba— 
non ꝛc. 11, 44. 82. 146. — 
Anti-Libanon = Vaflage. 251. — 
Seimun-See ıc. 304, 534, — 
Awadſch. 1323. — Amanus. 
1789 ff. 1829. 

Callipeltis cucularia Stev., 
bet Haleb. II, 1716, 

Calliſthenes', üb. Iſſus. 1,1832. 


i. Karyet el 


Candidus, f. Fibianus C. 


Cäſa — Gap 


Calliftus, f. Nicephorus E. 
Calmun, f. Kalamıın. 
Calycadnus, Fluß. II, 368. 
Cambyfes, f. Kambyfes. 
Camos”, f. Kamofıh. 
Campanula strigosa Russell 
var. grandiflora Fisch., bei 
Haleb. II, 1716. 
Campus, ; Chan. II, 399. 
Campus Legionis, f, El Le— 
goun. | 
CGampylocarpum syriacum 
Boiss, bei Haleb. 11, 1714. 
Cana, f. Kefr Kenna. 
Canamellae, in Syrien. I, 
345. 
Canat, f. Nahr C. el Marah, 
Cancer ocypoda Ippeus, bei 
Beirut. U, 429. 
az ‚ Mohrenfönigin. 1, 59. 
O0. > 


Candida Custodia, f, Alba 
Specula. 















Canis aureus,f. Schakal. 
Canis familiaris, f. Hund. 
Cannunis, f. Khan Yunes. 


Cantar, = 225 Kilogr. 1, 
ICH 

Gaparens, ob Khan Scheichun? 
I, 1067. 

Cap Blane, f. m el Abiadh. 


Cayernaum* ‚I. 8er Sud. 8 

Caperturi, Ort in N.Syrien. 
li, 1074, 1093, 

Caphar, d. i. Thurm. I, 809. 
— ſ. Kaphar. 

Capharda, Eaftell bei Arethufa. 
IT, 1029. 1569. — vgl. El Ka⸗ 
phartah, Kaphartab. 

rs Dagon, f. Beth De— 


Capharſaba, ſ. Kefr Säba. 

Caphar Zachariae, f. Zell 
Zafariyeh. 

Cap 90g, f. Ras Khanzir. 

Capitäle*, runde und vier— 
ecfige, zu Safra. I, 519. | 

Cap Mapdore, f. Ras eſch 
Schak'ah. 

Cap Malo, am iſſiſchen Golf 
II, 1800. 

Cap — 5* (Aigää), an der 


Capo — Caſi 


karamaniſchen Küfte. 
1801. 1837. 
aporcotam, f. Kefr Kup. 
apougu, Cap bei Ras ef 
Schak'ah. II, 590. 

apo von Gjidpin, d. 1. Mu⸗ 


teſellim, Emir, untetgouver⸗ 
neur in Zarſch I IE, 
798. Mr 
apparisspinosa*, bei Se— 
leucia. 11, 1269. 

‚ap Wondico, ſ. Ras eſch 


Schal ah. 

ap St. Andrea, in Cypern. 
H,'39. 

apuciner, im Libanon. II, 
793. — Kloſter in Damasf, 
1414, 

arabeix, f. Belufifher Ril- 
arm. | 
aracalla”*, Kaifer. IT, 240. 
e KEaramans*, A., in Pal- 
myra (1837). II, 1433. 1464. 
arands, f. Karnün. 

ara, 6 Kära. 

ar cadon, Nagerart im Liba— 
non, II, 687. 

ardamine hirsuta L., bei 
Haleb. II, 1715. 

arduus 
Esdrelom. I, 702. 
ariathaim“, f. Kiriath Jea— 
rim, 

arien, Land. I, 7. 
arietein (el Kuriefein, Kurye- 
tein, d. h. zwei Städtchen; 
Goaria, Gehere), Drt der fyr. 
MWüfte. II, 1444, 1457. 1458. 
1462. 1472. 1475. 1476. 1478. 
1485. 1505. 
Arinthia, angebl. = 
1, 1562. 

armel*, f. Karmel, Kurmul. 
armoifinroth der Römer. 
1, 375. — aus Färberröthe. 
1391. | 
Bine ‚ Sohn, üb. Syrien rc. 
II, 

in soie” ‚ im Anti- Libanon. 
II, 266. 

Sarnus, ſ. Karne. 
‚arpinus betulus L., 
Weißbuche. 


J— 


Kaͤra. 


ſiehe 


II, 1800. 


leucographus, in 


1911 


Carfhuni, d. i. fyr. Miffale, 
II, 655. — vgl. Karfhüry. 

Gartha, f. Karta ac. 

Carube*, f. Johannisbrot. 


Cas (fyr.), i. e. tesoro (Gaza). 


II, 656. 

Casaangustarum viarum, 
ſ. Athlith. 

Casale Huberti, 
Herdamil. I, 782. 

Casale Niha, f. Niha. 

CGasale Sommellari Tem- 
pli, f. Es Simirijjeh. I, 811. 

Casama (arab.), i. e. divisit. 
11,123; 

Cafama, Drt der fyr. Wüfte. 
I, 1457. 

Casa nuova, in Serufalem. 
I, 502. — Pilgerherberge in 
Nazareth. 743. 751. 

Casau, Casale*, wahrſch. von 
italienifhen Rittern befeflen. II, 
98 


am Nahr 


Casau Baderen, f. Ba’drän. 

Casau Credeide, f. Dſchu— 
deideh. 

Casau de Gezin, ſ. Dfchezzin. 

Cafau Hazibe, im Libanon. 
II, 100. 

Safan Sebha, ſ. Dſcheba'a eich 


hüf. 

Cafau Kuffre Nebrad, f. 
Kefr Nebra. 

Casau la Mensora, in eſch 
Schuͤf. IT, 98. 

Caſau Mouroſteh, f. Dirifteh. 

Cafau Dueitoule, ſ. Khan 
Kaituͤleh. 

Cascade, ſ. Waſſerfall. 

Cas-heia, ſ. Kaſchheya. 

Cafimeer, Berftümmelung für 
Kafimiyeh. II, 122. 

Ehfiotis (Eaffiotis), Landfchaft 
in N.Eyrien. II, 34. 40. 881. 
923. 940. 1023. 1128. 

Cafius* (hebr. Hör), Gebirge 
an der Südſeite des Drontes. 
1, 5. II, 40. (phöniz. Öntteg- 
berg) 923. 1062. — dunfelfar- 
bige, etienfchüffige, Fiefelhaltige 
Selfengebirge, die beiden Gipfel. 
I, 1110. — Gefammtumfang, 
Gliederung, mineralogifche und 


1912 


geogn, Natur. 11,1123—1137.— . 


Etymol. 1124. — Höhe. 1131. 
Nefora.. 1139 — 1146. 7, 5 
Anti-C., Dſchebel Dfrap. 
Caſius* (der Berg an der dür— 
ren Wüſte), an der ägyptiſchen 
Küſte. I, 41. 170. II, 1125. 
Caſius, Berg bei Damascus. 
11, 1305. — f. Dfehebel Ka— 
fiün. 
Caſius, zu Caflope in Epirus. 
1l,. 1125. 
Caſius, in Coreyra. 11, 1125. 
Caffaba, alte Feflung am 
Wadi el Ariſch. I, 36. 
Caſſas, Mr., Plan von Pal— 
myra (1785). II, 533. 1432. 


1509. 
Caffeb, f. Kafab. 
Gaffianug, in yalmyr, 
fchrift. IL, 1546. 
Gaffimie, Berftümmelung für 
Kafimiyeh. II, 122. 
CassiopeaandromedaPeron., 
bei Alerandrette. II, 1782. 
Caſſiotis, f. Caſiotis. 
Caſſus, Prätor. I, 562. 
Caſtabalum (Caſtabala, Cata— 
bolo, Catavoloma), Ort am 
Amanus. Il, 1834. 1835. 1838. 
Eaftell*, auf vem Tell es Sa- 
fieh. I, 92. — bei Dor. 608. 
Eaftell der Pifaner, zu Se- 
rufalem. I. 365. — zu Karyet 
el Enab. 549. 
Castellum boni Latronis, 
d. i. Latruͤn. I, 546. 
Castellum —— ſ. 
Hösn el Akrad. 
ſ. Ath— 


In⸗ 


Castellum filii Dei, 
lith. 

CastellumPeregrinorum, 
f. Athlith. — auch Bez. für 
Tortofa. I, 615. 

Castellum regis, in Öber- 
Galiläa. I, 802. 

Castellum Templariorum, 
bei Affo.-I, 730. 

Ca Arovan, f. Kesramän. 

Castrum Alexandrium, 
d. i. Sefendarun. I, 815. 

Castrum filii Dei, f. Ath- 
fith. I, 616. 


Saft — Geber 


Cave de Tyron. I], 8. 11? 99, 


Gap Sohn des Inachus. I 
— ſ. Grab. 
Catafago, Ant., öfterr. Vice— 
Conſul in Afto. 1, : 72.‘ 7 
743. 11, 81.7537, 
Gataracte* „ſ. Wafferfall. 
Gatabolo, "Catavolomis, 
ſ. Saftabalum. 
Catela, f. Cattelas. 
Cathartes perenopterus 
f. Geier. 
Cathedralkirche, in Byblug, 
1; 844. Suare Zu“. 11, 568, 
Satherwood”, ‚ Plan von 
Sernfalegn I, 1 37. 415, 
















(Kitran), d. i. As— 
phalt. I, 511, 

Cattelas Mansio (Catela), i 
Syrien. Il, 1112. 

Caucalis platycarpos L., im 
Gafius. I, 1139. | 

Cavaliers, Seidenraupen. II, 
1186, 


105. — f. Kalaat Tairün. 

Cave of St. Peter, in See 
rufalem. 1, 352. 

Caym al Harmel, 
Hurmul. 

Cayphas, ſ. Haifa. 

Cazwini, arab. Aut., üb. Baal 
bef. II, 232. 

Cebron, d. i. Hebrön. I, 244 

Ceder* (Pinus Cedrus * Ce- 
drus Libanensis Juss.), bei 
Gaza. I, 42. — in N.Galiläa, 
799. — Wuchs, Alter, Ber: 
breitung. II, 637 ff. — im Li— 
banon. II, 202. 292. 295. 297. 
465. 632 ff. (Zerufalem) 644. — 
Taurus. 638. — kleinen Atlas, 
Marokko. 638. 646. — Caſius. 
1131. 1141. 

Gedern-Gegend, Diſtrict von 
Tripolis. II, 628. 

Ced ernbolz, von diram geiieh 
fert. I, 19. — im Dadftuhle 
der Marienkirche zu Bethlehem. 
294. — in Saida. II, 393. — 
in Salomo's 2c. Prachtbauten. 
644. 


* 


ſ. Kaim 


— — 





Ceder — Chal 


Cedernwachholder, bei Je— 
rufalem. I, 482. 

Gedrate, bei Beirut. IT, 448, 

Cedrenus, G., üb. Eleuthero- 
polis. I, 144. — Tricomia, 
169. — Theuprofopon. II, 37, 

&ehere, f. Earietein. 

Cellarius*, Chr., üb. Chalcis. 
If, 187. 

Cement, zu Zyrus. II, 352. 

CGendeviaPalus, am Sarmel. 
I, 708. 738. 

CGentaurea crupina L., my- 
riocephala C. H. Schultz Bip., 
verutrum L., bei Haleb. 11, 
1716. 1720. 

Centner“, f. Cantar. 

Centum Putei (Tab. Peut.), 
in der ſyr. Wüſte. II, 1437. 1458. 
1464. 1468. 

Gephalaria syriaca Schrad. 
var. B. sessilis et peduncu- 
lata, bei Haleb. II, 1720, 

Gerastium dichotomum L., 
glomeratum Thuill., perfo- 
liatum L., bei Haleb. Il, 1713. 
1714. — gnaphaloides Fenzel, 
im Caſius. 1142. 

Geratocephalus 
bei Haleb. II, 1713. 

CGeratonia*,f. Carube. 

Gereis, ſ. Judasbaum. 

Cerealien, f. Getraide. 

Serealis, röm Feldherr, zerſt. 
Hebroͤn. 1. 210. 

Gerta (for.), dv. i. Ortſchaft. II, 
1463. — # Karta. 


Certha, ſ. Mutatio C. 

GesairDevise de saiété, 
LandfchaftderKreuzfahrer. IT, 83. 

Ceſtius, erob. Serufalem. T, 
323. 410. — in Soppe. 577. 
— zerft. Zabulon. 687. — in 
Galiläa. 760. 774. 


falcatus, 


Getonia ignicollis 
drelom. I, 702. 
Ceylon“, Teiche daf. I, 275. 

Chaas, f. EI &. 
Ehabarzaba, d. i. Kefr Säbn. 
56 


569. 
Ghabiffe, f. Kepſe. 


* in Es— 


| Ehaborsau, Ant in Damas- 


Ceto, in Joppe verehrt. I, 574. 


1913 


cus. IL, 205. 1390. 1434. 
Chabolo (Kabul, aloe) ga⸗ 

liläiſche Feftung. 1 760.) 759. 

761. 767. 768. — ſ. —5 — 


Chacham Baſcha, ſ. Hakim 
Paſcha. 
Chadra*, f An el 66., 


Khudr. 
— ſ. Chieb del Ch., Medi— 
Ch. 


—— ſ. Haifa. 

Chaladip, ſ. Wadi Ch. 

Chalaka, ſ. Kalaka. 

Chalawat, f. Khulwah. 

Chalcedon*, Concil (491). I, 
495. 

Chalcedone, im Nafairier-Ge- 
birge. II, 832. — Kiefel, in der 
Caſiotis. 887. — Syath, im 
Nafairier-Öebirge. 905. 

Chalcidene (Chalecidice), Land— 
ſchaft in N.Syrien. I, 1023. 
1592. 

Chalcis (Calcis), Stadt in N. 
Syrien. II, 186. 238. 1046. 
1065. 1576. 1592 ff. 1700. 
a. 1067. 1436. — f. Kinnes- 


SHalcis (Calcous), Stadt im 
tibanon. II, 185. 186. (Ain 
Aldjerra?) 227. 239. 257. 

Chalcis, Stadt in Macedonien. 
II, 1592. 

Chalceis ad Belum. II, 187, 

Chald (phön.), d. i. Zeit, Kro- 
nos. II, 434. 

Chaldäer*, als Sabier. II, 
238. — in Haleb, Antiochia. 
1770. 

Chaldäifher Sterndienf, 
in Damasf. II, 1374. — Pal- 
myra. 1519. 

Calde, ſ. Khan Khulda. 

Chaleb, ſ. Guſch Ch. 

Chaled“* (d. i. Schwert), beſiegt 
die Byzantiner am Hieromax 
(634). Il, 1342. 

——— ſ. Wadi Ch. 

Chalepe, |. Haleb. 

Chalfa*, . Hadi hi Ch. 

Ehalid, Scheikh, in —— 
I, 799. — vgl. Umm Ch. 

CHalil*, d. i. Hebron. I, 23. 


1914 


— ſ. Digebel Ch., Jaffa—⸗ 


thor. 

Chalilelrapman, d. i. He- 
brön. I, 827. 

ShHalonitig (nicht eat 
tis regio), in N.Syrien. 
1687. 

Chalus, f. Kuweik. 

Chalybon, f. Helbön. 

Chalybonitis, f. Chalonitis. 

Chamäleon”, in Paläftina. I 
485. 796. — Libanon. II, 687. 
— bei Sumeidigeh, auf Cy⸗ 

1230. — el Merdſch. 


Chaͤmat (hebr.), Königreich. II, 
1046. — f. Hamah. 

Chamat EhipBänia, dv. i. 
Samap. II, 1032. 

Chamat magna, d. ti. Antio- 
chia. 11. 1032, 

Chambep, f. Wadi el Ch. 

Chamepence fruticosa Dec., 
im’ Caſius. II, 1145. 

Champ, f. Maimon ben Ch. 

Chamos*, f. Kamoſch. 

Champollion, Mr. II; 532, 

Chamfin, Wind, in Jeruſalem. 
I, 480. — Beirut. 11, 480. 

Ehan*, ſ. Khan. 

Shananeel, Thurm in Jeruſa— 
lem. I, 830. 

Chanäffira, - — 

Chäneh, f. Kaff 

en 
Chänteh, ſ. € 

—— Dglu, . Tſchapan 


Char, f. Beti Ch. 

TER, f. Suf et Ch. 

Charabe”, Drt in Ober-Gali— 
läa. I, 687. 

Charadfh* (Kharadj), Kopf- 


fteuer. I, 130. 530. — ber 
Drufen. II, 690. 
Charandama, Duartier von 


Antiochia. II, 1159.- 
Chardela, ſ. Khardela. 
Charem, . Harim. 
Charesmier, ſ. Kharesmier. 
Chareſta (Harifta, Horeftä ), 

Dorf bei Damask. II, 265. 266. 

1307. 1424.’ 


b.d. 
ſ. Burnig Ofgese Ch. 


Chalil — Cheyf 


ih Kirche, zu Jeruſa⸗ 

zn 

— Pr Aklim el Khar- 
nüb. 

Gharonium caput, 


zu An⸗ 
tiochia. IT, 1166, 


Charrſch, fefte Kaliftüde. IT, 
1392. 

Chafalus, f. Ikſal. 

Chaſchbuh, f. Deir Beit Ep. 


Chäffa, efoterifhe Klaffe der 
Dffäl. II, 721. 

Chaffeboveuf, Eonftantin Fran- 
cois, wahrer Name Volney's. 
I, 1434. - 

Chäteau des Pe&lerins, f. 
Athlith. I, 614. 

Chäteau- 8t. Louis, 
delle von Saide. II, 407. 

v. Chateuil, aus Air, Karme⸗ 
liter in Deir Mar Eliſcha (fl. 
1664). II, 663, 


Cita⸗ 


Chatib*, 7. Khatib | 

Chatfar Enan*, f. Enan. 
Chatferim, d. i. Räpbia. 1, 
45. 


Chebrian, f. Ain Ch. 
Chebron, d.i. — 144. 
Cheitour, ſ. Nahr Ch. 
Chelba, f. Helba. 
—— Helbön. 
Chelo, f. Iſchak Ch. 
Ehemor, Dorf bei Höms. 

1564 

Cherbe, f. El Ch. 
Cherdam, ſ. Marais de Ch. 
Cheres, ſ. Timnath Heres. 
Cherg, ſ. Beth el Cheyk. 
Chermil, f. Hermel. 


Chermon, ſ. Hermon. 


Chermule*, ſ. Kurmul. 
Cherubim- Thor, in Antio- 
chia. II, 1169. 
Chesney*, Eol., üb, den Fels— 
tunnel zu Seleucia, I, 1156. 
— Palmyra (1837). 1433, — 
el Amf. 1617. — Haleb. 1755. 
— Arfus. 1813. — Myrian⸗ 
dros. 1815. — Alexandrette. 

1825. 1836. «+ 
Chefullotp*, — Stäl. 
Cheszn, ſ. Hös 
Cheyk, f Beth kl Ch. 





i 
| 


Chez — Chrift 


Chezal, d. i. Seidſchaͤr. IT, 
1185. 

reed f. Khayth. 

Chibly, arab, Emir, in Esdre— 
lom. I, 699. — ſ. Schibly. 
Chieb dei Chai AN, Sn in 
Sudäa. I, 526. 

Chiec, f. Seni Tſchiftlik. 


Chiefertab, Dorf in N.Sy— 


— II, 1566. — vgl. Kaphar- 

ta 

Chinaquitten, bei Antiochia. 
II, 1205. 

Chirbet*, Bez. für Orte, Rui⸗ 
nen. I, 821. — ſ. Khirbet. 

Chirb et HSamül, f. Hamul. 

Chirbet Kana, f. Käna el Je— 
tl. I, 754, 

Chirbet Tuleil, ſ. Tuleil— 

Chirbijjeh, ſ. Khan el Ch. 

Chlenius vestitus, bei Su— 
weidigeh. II, 1230. 

Chloritſchiefer, im Dſchebel 
Muſa. II, ie 

Chmouſtar, f. Schemuftär. 

Chobaeſe (Shubaizah), nn: in 
Samarien. 1, 710. 

Chodr*, ſ. El Ch., 
Chörbeh ‚ 2» i.  verfallenes 
Dorf. II, 106. — ſ. Khirbeh. 
Shörben, Dorf im Beka'a. II, 


GHots, j. Chuld. 

Cholera” ‚in Juda unbefannt. 
I, 284. in Antafieh. I 
1209. — Damask. 1354. 

Cholle, f. Ain el Kum. 

Chomarener, Tribus in Pal- 
myra. II, 1547. 

Chonaferat, f. Khanafora. 

'Chondro chilus regius, 
unt. Orontes. II, 1230. 

Chora, ſ. Divan Ch. 

Choräer*, f. Horiter. 
Choraszäan, f. Schöhar el Ch. 
ChHorbet Almid, Ort in Zu— 
däa. I, 512. — val. Khirbet. 
borbet Dſchahus, ebendaf. 


C 

—— f. EI Khirbiyeh. 

Choreus, Fluß in Paläſtina. I, 
994. 


im 


© srherren (Domperren), in 


1915 


Serufalem. T, 414. 458. 
Chorisphora compressa 
Boiss., am Antiodhia = See. II, 
1620. — bei Haleb. 1713. 
Choros, f. Cyrrhus. 
Chorüß, Drt bei Aintab. 
1682. 
Chosroes I. (Khosru Nufdir- 
van), zerft. Apamea. II, 1082. 
— plündert Antiohia. 1175. 
— Seleucia 20. 1241. 1994. 
Chourl, f. Kalaat eſch Schoghr. 
EChreti, das Land im Süden 
Philiflä'as 1175. 176; 
Chretiu: Pletpi (d. i. Ereter 
u. Philifter). I, 97. 174 ff. 
Chriften* (Nasrani), in Gaza. 
I, 46. 50. — Majumas. 62. 
— in Attir. 197. — Hebrön. 
252. — Beit Sahur. 286. — 
Bethlehem. 287. — Jeruſalem 
(135). 429. 487. 490%. — in 
Beit Jaͤla. 515. — Sifna. 628. 
— NRafivia. I, 660. — — 
725. Akko 15. — & 
Dſchebel. 773. — Befajah. 780. 
— Tarſchiha. I, 781. — Barüf. 
TI, 91. — Libaah. 111. — Mez— 
raat eſch Schüf. 111. 116. 517. 
— el Ka'a. 175. — el Befa’a. 
218 ff. — Katana. 283. — Be- 
läd Befhärah. 318. — Tyrus. 
370. — Gaida. II, 406. 
Zebdy. 470. — vorherrfchend 
im Paſchalik Tripolis. 615. 
623. 628. — in Even. 650. — 
im Drufengebirge. 693. 717. 
123. — Tartus. II, 865. 867. 
870. 876. — Banias. 888. — 
Bahluliyeh. 900. — Naſairier⸗ 
Gebirge. 914. 982. — Kha— 
wäby. 920. 983. — Laodicea. 
930. — Kefr Behun. 934. — 
Maftyad. II, 938. — Safıtah. 
960. — Damah. 1044. — el 
Bära. 1059. — Ma’arrat en 
Na’amän. II, 262. 1068. 
Ernebe. 1070. — Kalaat el 
Medik. 1077. Schamaeh. 
1109. — Urdeh. 1117. — An— 
tiochia. 1161. 1173. 1193. 1194. 
1209. 1210. 1770. — am unt. 
Orontes. II, 1221. — in Ze— 


II, 


1916 


bedaͤny. II, 1276. — Damask. 
1411. 1413. (als Kaufleute, 
Schwertfeger) 1389.1399. (früh. 
Drud dal.) 1361. — Kteife. 


1559. — Kara. 1562, — Haſ— 


fieb. 1563. — Ma’arrat en 
Nisrin. II, 1576. — Sermin. 
1588. — Yagra. 1617. — Ha— 
leb. 1755. 1756. 1769. — Ca— 
ftabala. 1839. — ihre gegen- 
feitige Feindichaft im Libanon. 
II, 661. — bepilgern Abrahams 
Grab. 1,243. — verehren Noah. 


I, 195. — vgl. Katholiken, 
Griehen, SProteftanten, Sy— 
rer 


Chriſtendörfer, im Libanon. 
IL, 518. 

Shriftengräber, in Jeruſalem. 
354. 


A ber —— als 
heilbringende Mediein, I, 95. 
Chriftenquartier, in ee 

em. I, 400. 404. 422 ff. 


Chriſten-Scheikh, früher in | 


Bethlehem. 11,291. — Libanon. 
597. — unter Drufen. 715. 
EChriften-See, bei Apamea. IT, 

1084. 
Chriftenfteuer, in Serufalem. 


I, 824. 825. — Damasf. II, 
1412. 
Chriſtenthum, in Gaza. 1, 


62. — Raijariyeh. 601. — Se- 
bafte. 666. — Akko. 728. — 
Sidon. II, 391. — angebl. un— 
ter den Drufen. 693. — erfteg, 
in Antiochien. 1169 ff. 1206. 
— erfte Gemeinde in Damask. 
1339. 


Chriftenverfolgung, in As⸗ 


kalon (361). I, 83. — Ed 
Dhoheriyeh. 205. — Hebron. 
I, 252. — unter Domitian. II, 
1170. 

Chriſtliche Arbeiter, erbauen 
die große Mofchee in Damastf. 
II, 1369. 

Chriſtliche Eonfeifionen, in 
Syrien, zumal im Libanon. 11, 
7197 ff. 

Chriftoph, Sankt, feine Hei— 
math in Gath. I, 137. 


Ehrift — Cire 


Ehriftus*, f. Jeſus. 

Chriti, f. Ehreti. 

Chromeifenftein, im Caſins 
II, 1136. 1140. 

Chronicon Paschale (im 
10. Zahrh.), über Dhoheriyeh. 
I, 207. — Ba’albef. 11, 234, 
240. 241. Aleranpdrette. 
1818. 

Chrysanthemum, im Ca— 
fius. II, 1141. — praecox, am 
Antiohia-See. 1620. — bei 
Haleb. 1713. 

Chryforrhoas, f. Wadi Ba- 
rada.. ° 

Chryſoſtomus, Joann., Pres- 
byter in Antiochien (386—398). 
IL, 1171. (8.4072) 1178. 

Chubaizap, f. Chobaeie. 

Chudarah, f. Nahr el Akhdar. 

Chuddreife, Kalikraut. 1,1391. 

Chuld* (Chold), d. i. Maul- 
wurf. II, 687. 1567. 

Chumbul, Gewidt (= 63 Ki— 
logr.). U, 1775. 

Chunagzera. Il, 1734. 

Churchill, Eolon., Karte. II, 
1316. 

Chureibe, f. EI Khureibe. 

Ehüri* (von Xooe), d. i. Land- 
geiftlicher, Paftor. I, 797. I, 
1420. 1476. — ſ. Gandur el 
Ch., Scheifh Beſchara el Ch. 

Churraif, Brunnen der fr. 
Wüfte. II, 1391. 1435, 

Chumme, d. i. Brubdergeld. II, 
1421. 1475. 

Cicer arietinum*, j. Kicher— 
erbfe. 

Cicero*, M. %., Präfeet in 
Gilicien. 11, 15. 1796. 1798. 
1808. — bei Gaftabala. 1838. 

Cider aus Xepfeln, in Zebe- 
däny. II, 1276. | 

Ciliciſche Päſſe. I, 
1792. 1805. 1811. 1833. 

Ciliza, f. Killie. 


— “ 


1790. 


Cinara scolymus, 
lem. I, 483. 
Cinnereth, f. Kinereth. 


Furl dr, bei Fachreddin. II, 


zu Jeruſa-⸗ 


— 


Sirene, in Yalmyra. H, 1527. } 





Cirk — Colo 


Lirkaſſiſche Phyfiognomie*, 
bei ſyr. Großen. II, 1403. 

Jirsium acarna, f, Krab- 
diſtel. 

irsium cryptocephalum 
C. H. Scultz Bip. nov. sp,, 
bei Daleb. II, 1719. 

Sifon, ſ. Kifon. I, 704. 

Sifferon (®), Berg. li, 263. 

Lißloth Thabor, in Galiläa. 
1, 679. 680. — vgl. Cheſulloth. 

issus orientalis Lam., bei 
Seleuria. 11, 1268. 

Cistella syriaca Koll., bei 
Sumeidiyeh. II, 1230. 

Sifterne*, ſ. Wafferbehälter. 

Cistus* spec., im Libanon. II, 
294. 639. — N. Syrien. 1589. 

Cistus creticus (Eiftusrofe), 
in Serufalem. I, 482. — Sa— 
maria. 636. — im Amanus. 
11, 1786, — Caſius. 1138. 

Eitium, auf Cyprus, fiponifihe 
Eolonie. Il, 46. 382. 

Sitronen*, in Gaza. I, 54. — 
Seruf. 482. — Joppe. 579. — 
Nablüs. 647. — Beitdjin. 799. 
Saida. II, 409. — Beirut. 443. 
— Tripolis. 612. 613. — Ba— 
nias. 888. — Antiodhia. 1195. 
— el Shütha. 1349. 1355. — 
Haleb. 1710. 1728. 

Cette Öalla(?), Maroniten- 
ort, II, 900. 

iva” * Hermes. 

ivitas Leonum, in —1* 
cien. II, 426. 

ivitas, literarum, f. Da- 
bir. 

Sladium germanicum, bei Se— 
leucia. I1, 1248. 

farte*, Dr. €. D., üb. Zeru- 
falem (1818). I, 306. 463. — 
— entd. Bethhoron. 553. — 
üb. Ramleh. 583. — Sama— 
rien. I. 669. — Nazareth. 743. 

Aaudius*, zef. Antiochia. 

II, 1169. 

Jaudius Julius, Geograph. 
I, 610. 

lauf i (7), Naſairier— Partei. II, 
985. 
















e cklavito, Ruy Gonzalez, 


1917 


caſtil. Geſandter bei Tamerlan 
(1403). II, 1386. 

Clemens, Sct., in Georgien. 
1, 493. 

Cleophas' Grab bei Emmaus. 
I, 545. 

Elima*, f. Klima. 

Elimax des Strabo in Phöni- 
cien. II, 518. 350, 

Ciypeola Jonthlaspi L., bei, 
Haleb. II, 1714. 

Cnicus Kotschyi C. H. Schultz 
n. sp., bei Haleb. 11, 1717. 

Cobile, f. Alcobile. 


Coccinea sp. n., bei Haleb. 
II, 1716. 
Coccus* (Kermes tinctorum, 


Quercus coccifera ), Färbe— 
ftoff. IL, 375. 

Cochenille (Coccus cacli), 
Särbefloff. I, 611. H, 375. 
CGodice diplomatico del 
sacro militare ordine San 
GiovanniGerosolimitano etc., 

üb. Serufalem. 1, 303. 
Codinus. II, 1348, 
Codryllus, Kloſterreſt bei Se— 

leucia. II. 1267. 
Cöle-Syrien* (Koiln Zvole, 

hohles Syrien), hohe Thal- 
ebene zwifchen Libanon und 

Anti-Libanon. II, 8. 146 ff. — 

im weiteften Sinne von Se— 

leucis bis Arabien und Aegyp— 
ten, im engeren Sinne das 

Land zwiſchen dem Libanon 

und Anti-Libanon. II, 212. — 

Gebirgspaflagen. II, 250 ff. — 

Nord- und Südausgänge. 287 ff. 

— f. Befa’a. 

—— ſ. Deir Kand— 
in. 

Cofna, ſ. Jifna. 

Cohen, ſ. Cahen, 
ben ꝛc. 

Collegium, maronit., in Ain 

Warka. II, 761. 793. — ſ. Me— 

dreſſe, Schule. 
Coleopteren, am Arz Libnan— 

II, 639. 

Colibriart, 

687. 
Colocassia, f. Arum. 


Sonathan 


im Libanon. II, 


1918 


Colonia, f. Kulönieh. 

Golonia prima Flavia Au- 
gusta Caesarea, d. i. Caesa- 
rea Palaestinae, I, 554. 599. 
602. 

Colonnade, f. Säulengang. 

Coloquinte* (Cucumis colo- 
cynthis L.), bei Beirut. II, 
429, 

Comatula, f. Haarftern. 

Commagene ‚ 2andfhaft im 
Norden des Taurus. II, 1023. 
— Münzen, in Antiochia. 
1196. 

Sommobianus, 
I, 64. 

Commorin, Seeräuber daſ. II, 
1808, 

Eonät, ſ. Nahr Canät el M. 

Eoncerte, in Gaza (1660). 1, 
54. 

Conchylia* (Plin.), zu Ty⸗ 
rus. 11, 373. — purpurgebende. 


aus Gaza. 


374 ff. — im unt. Orontes. 
1217. — el Amt. 1613. 

Eonfud, Di. Stachelſchwein. 
II, 687. 


EConglomerate*, im Anti⸗Li⸗ 
banon. II, 254. — Phönicien. 


573. — Naijairier = Gebirge. 
832. — ſ. Kiefel-, Sanpftein- 
Congl. 


Conium maculatum L., bei 
Haleb. U, 1721. 
Conna (Itin. Ant.), Ort in 
Coele-Syrien. II, 170. 999. 
Conon, Bifhof von Apamen. 
II, 1082. 
Conrad von Montferat, 
ermordet. II, 970. 
Confeription, f. Militair-C. 
Confole, ſ. Kragftein. 
Conftantia, ſ. Majumas. 
Eonftantina, d. i. Antaradus, 
II, 862. 
Eonftantinopel‘, Concil (680). 
U, 773. — Naſairier dal, 944. 
— Dift. 1768. 
Conſtantinus II. d. Gr.*, be- 
günftigt Majumas. I, 62. — 
feine Kirche zu Hebrön, Jeru⸗ 
ſalem ıc. 225. 232. 425. 431. 
(Rlofter) 491. — Heidenverfol- 


wird 


Cos Niha (Gaz N.), i. e. Te 


Colon — Eosn 


ger. II, 241. — zerſt. den Ve— 
nustempel zu Aphafa. 302. — 
reft. Antaradus (346). 862. — 
Kirche in Antiochia. 1170. 

Constantinus Porphyr. TI, 
493. 

Conſtantius, zerfl. Aradus. 
11, 52. — feine Kirche in An— 
tiochia. 1171. 1172. — erwei— 
tert Seleueia. 1240, — auf 
palmyren. Infchrift. 1502. 

CGonus*, im Caſius. II, 1136. 

Converfen (Wafferfäven), bei 
en Nebf. II, 1561. 

Convolvulus, bei Dſchunia. 




















H, 854. — hirtus M. B., bei 
Haleb. 1721. — f. Scamm»- 
nium. 

Cooley, D., üb. Afrika. II, 
1388. 


Coracias garrula L., f. Man— 
delkrähe. 

Corancez, Mr., üb. Maroni— 
ten. 11, 781. — Ladikieh-Strom. 
901. — Antiodia. 1193, — 
Bölfer in N.Syrien. 1631. — 
Antiohia—Haleb. 1634 ff. 
horchorus olitorius, zu Has] 
leb. 1729. | 

Gordanae Castrum, fiehe 
Hösn el Arad, 

Cordya myxa" ‚in Judäa. II 
628. 

Cores, f. Cyrus. 

Coriand rum sativum, in 9a 
leb. II, 1729. 

— ——— Hauptmann in ci 
farea. 1, 601. 

Coronilla scorpioides Koch 
bei Haleb. II, 1717. 

Corquas, Emir, in Saida. I 
398. 

Corydalus Erdelii, am Ar 
tibnan. II, 639. 

Eoryphäug (Rhoſſus, Dfchebe 
Mufa), Vorberg des Amanud 
U, 1150. 1239. 1248. 

Coryphäus, Fluß bei: Selen 
cia. Il, 1248. 

Eos, d. i. Schatz. II, 200. 

Eosmas- Kirche, in Antiochie 
II, 1175. 





Coss — Cyp 


soro della tranquillita, Tem— 
pelruine bei Zahleh. II, 200. 202. 

Coſſum Aga, Kurden- Chef. 11, 
1624, 

Coſtal, f. Kuſtul. 

Eothon (farthag.), Dafen von 
Tyrus. II, 342. — von Tor- 
tofa. 868. 

Cotovicus* (Cotowyk), über 
Etham (1598). I, 279. 

FABIFID: Drt im Libanon. 1, 


Erasatie, f. Shan el Ghaba- 


tieh. 

rt (Crach), f. Hösn el Arad. 

Cracodi, f. Dichebel Er. 

Crambe quadricostata Boiss., 
bei Haleb. I, 1716. 

Crassocephalum flavum, bei 
Hebrön. I, 219. 

Grastine de la Hourles, 
f. Khan el Ehirbijjeh. 

Grataegus aroniaBossc. var., 

bei Haleb. II, 1721. — azero- 
lus* (Weißdorn), bei Jeruſa— 
lem. I, 482. — im Libanon. 
II, 294. — Beirut. 474. — 
Suweidiyeh. 1132. — Caſius. 
1139. — Damasf. 1349. — 
Haleb. 1714. 1727. 

Credeide, f. Dſchudeideh. 

Eredner, C. A., üb. Jerufalem. 
I, 314. 

Crepis longirostris B. Kot- 
schyi C. H. Schultz, bei Ha— 
eb. II, 1719. 

- &reta*, Snfel, ob Heimath ver 
Philiſter? I, 173. I, 40. — 
Cedern daf.? 638. 

Creter (Chreter, Chriti), Volk, 
Einwandrer in Philiſtäa. 1, 
174 ff. — vgl. Kaphthorim. 

Cretica cupressus, II, 433. 

Crispinus, f. Rutilius Er. 

CGrocodilopolis (Crocodilo- 
rum Lacus, Moiet el Temp- 
ſah, M. et Tamzah), Stadt 
und See in Saron. I, 589. 
594. 613. — vgl. Mons Cro- 
codilus. 

Crocus, bei Beirut. II, 480, 

Cruciferen, am Antiodia= 
See. 11, 1620, 


1919 


Crufia, f. Ghafaͤr Awenaͤd. 

Erppten, f. Höhlen. 

Eubbüla, Drt im Oſchebel Ak⸗ 
fär. II, 814, 

Cubek, Stadt am Euphrat. IT, 
1506. 

Cubiſches Steindenfmal, 
am Wege nah Zortofa. U, 
820. 

Cubus, f. Kabah. 

Cucumis colocynthusL.*, 
f. Eoloquinte. 

Cucurbita citrullus, lagena- 
ria, pepo, polymorpha, zu 
Haleb. ll, 1723, 

Eultaff, Kalikraut. II, 1391. 

Curdorum castrum, „ fiebe 
Hösn el Afrad. 


Curtius Rufus, üb. Ara— 
dus. II, 54, — Gaftabalum. 
1836. 

Cutha, babylon. Wrovinz. 1, 
624. 


Euthäer (Eutheim), in Kaifari- 
yeh. I, 603. — Samaritani- 
er Mifhvolf. 620, 621. 


Ay (Amygdale), for. Göt— 
tin. II, 1356. 

Cyclamen*, bei Beirut ꝛc. II, 
480. 900. 

Eyelopifhe Baureftle*, an 
den Amanus-Päflen. II, 1837. 

Cynogslossum cheirifolium, 
bei Hebrön. I, 219. 

Eypern*, Snfet. 1, 173. 496. — 
Benusdienft daf. 16. 86 — 
Königreich. 731. — Fernfit. 
I, 39. — phöniz. Eolonie. 57. 
— phöniz. Eultus daf. 381. — 
Hanvelsftation. 502. — ohne 
wilde Cedern. 638. — Pferde, 
Eſel, Maulthiere daf. 687. — 
maronit. Biſchofthum. II, 773. 
785. (Klöfter) 790. 

Cyperus*, am Karmel. 1, 701. 
— am Antiodhia -» See. II, 
1620. — longus, bei Seleu— 
cia. 1248 

Cyp ceffen, bei Asfalon. I, 88. 
— in Judäa. 482. 549. — der 
Berith geweiht. II, 433. — im 
Libanon. 666. -— Daphnäum. 


1920 


u, 1171. — Haleb. 1729. — 
eigenth. Art im Hariffa - Thal. 
II, 662. 


Eyprejiien=- Seulptur, in 
Husn Suleiman. II, 963. 
— phöniz. Colonie. Al, 


Eorittus, Bifhof von Gaza. 


— ——— 
falem (348). I, 431 

Eyrillus, Kirchenhiſt. (im 6. 
Jahrh.). I, 510. 

Eyrillus, Patriarch von Jeru— 
falem (1845). I, 492. 

Cyrrheſtica, Landſchaft zwifchen 


Biſchof von Jeru— 


Cyp — Dahl 


dem Orontes, Taurus und Eu— 
AG IL, '79..4083: 1592. 


Eprrins (Kyrrus, Kyros, Cho- 
ros, Küris), Stadt in N.Sy- 
rien. II, 1613. 1681. 

Eyrus* (Cores), begnadigt die 
Suden (536). 300. 622. — 
erob. Yhönisien. 1, 387. 

Cyrus d. J., in N.Syrien. IT, 
1688. — Iſſus 20. 1789 ff. 
1832. 

Cyrus, Chrift in Gaza. I, 63. 

Eythere, Snfel, Aphroditen- 
dienft daſ. I, 76. 86. 


D. 


Da’ajany, f. Nahr ed D. 
Da’ali, Baräda-Arm. II, 1306. 
Dabab(?), 
167. 
Dabah, d. ti. Hyäne. II, 687. 
ae), Drt in Galiläa. I, 


— f. Dha ahab. 

Daber (Daughbut?), Dorf in 
N.Syrien. II, 1689. 

Dabir, f. Debir. 

Dabira* (Dabrath, Deburi, 
Debürieh), Ort am Thabor. 
I, 679. 680. 695. 704. 

Dad, 1. — Pyra⸗ 
midal⸗, Ziegel dach. 

Dadvin, griech. Dorf in N.Sy— 
rien. I. 1588. 


Daditp, Dorf im Dſchebel el- 


Arba’in. II, 1061. 

Dadviphüm Madny, Drt im 
aleppinifchen Syrien. II. 1591. 

Däpdalus, Statue in Tripolis. 
II, 600. 

Dämonen*, erbauen den Tem- 
pel zu Ba’albek. It, 231. 233. 
— f. Dſchinnen. 

Daer, ſ. Deir. 

Daer Sſenin, Dorf in Phi— 


liſtäa. 1, 67. 
Dafal, Ort im GCaflus. II, 
1133. 


Thal in Zuda. J, 


Dafne, f. Palatium D. 
Dash, f. Akma-, Anguli», Ja— 
wur⸗, Karadlihen, Kiſil D. 

Dagbieh, ſ. Ed D 

Dagon(d. i. Fiſch, Cultus in 
Gaza. I, 54. 63. — Askalon. 
84. — ſ. Beth — 

Dagui, ſ. Arſiz 

Dahab*, f, N akt. 

Dahar (Tel el Kous), Berg- 
gipfel im Dfehebel Akfär. II, 
814. — vgl. Dſchebel ed D., 
Thaheret. 

Dahar Kufaia, Höhe der Na— 
ſairier-Gebirge. II, 838. 

Dahel el Moughayer, ſiehe 
Moghair. 

Däher, — Abu D., Me— 
let e dB Dp. 

Daher (Dmar), Seit in 
en (ft. 1775). 1, 733. 11, 


Daberigaen, Bab el-, f. Gol— 

denes Tho 

Däher Safra, ſJ. Dahr Su— 
ra. 

Daher Sukat, ſ. Tell S. 

Däheıy*, f. Khalil D. 

Dahherie*, f. Ed Düoheri- 


yeh. 
Dapliz (Dieris, Djervis), Fel— 
ſentunnel od. Culvert zu Se— 





Dahr — Dana 


leucia. II, 1243. 1244, 1253. 
1254. 1256 ff. — vgl. Dehliz. 
Jahr Dfbün (Giun, Zün), 
Drt bei Sidon. II, 411. 673, 
701. 

Jahr el Schur (2), Gipfel des 
Anti-Tibanon. II, 268. 
J)ahbreteihb Scheikh (Dayer- 
til Sch.), Dorf am Caſius. IT, 


1122. 
)ahbr Sufra (Safra, Deir 
Sufran), Marpnitendorf im 
Rafairier » Gebirge, Il 919. 
955. 

Jahr tor (Stierrüden), Bez. 
für fhräge Dächer. II, 1786. 
ai, d. i. Herold, Milftonar. 
Il, 728, 

)atdvabeh, Gipfel. I, 766. 774. 
179. 


)ajany, f. Nahr ed Daräny. 
Jatheleh, f. Mäbrüs ev D. 
Rakkuͤn, f. Duffün. 

)ale*, Lieutn., im Libanon. IE, 
136. 

Jaliyath el Kirmil, Ort 
des Karmel. I, 713. ä 
Jaliyath el Roha, Drt im 
Bilad el Röha. I, 713. 
ally, ſ. Beit 'Arbany D. 
almatien*, Maulbeeren dal. 
I, 495. 

am, f. Deir ed D. 

amas, gemfenartiges Thier 
im Libanon. II, 686. 
Amascener*, Grenze der. 
II, 45. — in Kadmüs. 918. — 
re: - Gebirge. II, 920. 



















Amascener=- Klingen. I. 





mascen erftoffe, ſchweize— 


mascus, Sohn des Hermes, 
an Gott und König. II, 1336. 
237, 


mascus*, die Dauptftadt 
Syriens, Etymologie. I!, 1337. 
— in Phoenicia Libanesia. 
I, 8. — von ihrer Entftehung 
i8 zu ihrer Eroberung dur 
ie Moslemen. 1332 ff. (nach 


bitter Erdfunde XVIL 
| f 
3 
| 
| 


en 7 dort verehrten Planeten 


1921 


erbaut). II, 1303. — unter den 
Moslemen. 1341 ff. — Die ei- 
gentlihe Stadt mit ihren Ge— 
bauden, Gewerben, Handel ıc. 
1358 ff. (Danvdel) II, 402. 503, 
504. (Seide) 476. — Bewoh— 
ner. 1402 ff. 1411. (Samariter 
daf.) I, 651. — Drtfohaften 
daf. I, 1419. — Paſchalik. IT, 
213. 214. 1024. — Wafferreich- 
tbum. 1306. — Höhe. 1330. 
1351. — maronit. Bifchofthum. 
I, 236. — Klöfler. 791, — 
Dift. II, 180. 188. 274. 280. 
675. 999. 1495. 1506. 1507, 

Damascus, Klein-, d. i. Tris 
polis. II, 622. — Härim, 1644. 

‚1646. } 

Damascus-Ebene*, Höhe. 
IT, 252. 

Damasceug-Seen“. 1,1313 ff. 

Damasceus-Straße, in Jeruf. 

- 1, 400. — Thor. 323. 378. 379. 
383. 396. — f. Stephansthor. 

Damat, Ort am Ladikiehſtrom. 
II, 905. 

Damiani, Mr., in Askalon. I, 
12. 

Damtanus-Kirhe*, in Anz 
tiochia. IE, 1175. 

Damim, in Suda, TI, 119. 

Dammar, f. Dummar, 

Dammbauten*, in Tripolis. 
II, 619. — am Kedes-See. 
1004. — ſ. Steind., Bend. 

Dammpirfh, am Thabor. 1, 
A484, 

Damona (Damun), Drt in. 
Galilän. I, 797. 805. 

Dampffhiffahrt nah Ale— 
randreite. II, 1849. 

Damur, f. &D., Nahr D,, 
Ras ed D. 

Dan* (Daniten), Stamm. T, 
12.43.29: 195.: 120. 

Dan* (Rais, Leſem), Grenzftadt 
von R.Paläftina. I, 9.13. (gold. 
Kalb daf.). 15. 172. — fivon. 
Colonie (1400 9: Chr.)? I, 
13. 382. — dgl. Kefr D. 

Dina, Dorf am Dfehebel el 
Arba’in. II, 1061. 1621. 1626. 
1648. 1655. 1669, 


Strfff 


1922 


Danaba, Ort der for. Wüfte. 
II, 1444. 

Danaus, Fürf. I, 170. 181. 

Dandini, P. Jer., päbftlicher 
Mifftonar, üb. die Cedern des 
Libanon. II, 640. — Legat bei 
den Maroniten. 775. 

Dandora, f. Dor. I, 607, 

Danna, Stadt in gudva. J, 
198. 

Dannye, f. El Dinijjeh. 

Danoua, Ort der for, Wüfte. 
II, 1457. 

Dantıb, ls Tell. Zenüb. 

Dänyäl, f. Neby D. 

Daoud Paſcha, Kafel am 
ob. Afrin. II, 1671. — vgl. 
David. 

— Pelufium. J, 

Daybne(Dappnäum, Augufteum, 
j. Dumweir), bei Antiochia. II, 
1112. 1133. 1163, 1172. 1191. 
1197. 1204. 1205. 1220. 1224. 
f. Beit el Ma. 

Daphne oleoides Pers., bei 
Sumeidiyeh. II, 1229. 

Där(?), in Samarien. I, 672. 

Däara*,f. An D. 

Daradar (Dardes), Duelle am 
Euphrat. II, 1688. 1694, 

Daräafil, f. Ain D. 

Daratiya (Daria, Doria), Ort 
der Ghütha. 11, 1297. 1308, 
1324. 1330. 1331. 1398. 1421. 

Darany,f. Nahr ed D. 

Darafun, f. Drufe. II, 396. 

Darateie, f. Deir Atiyeh. 

Daraya, f. Daräiya. 

Dar Ba’ afgtär, f. Deir el 
Ba'aſchtaͤr. 

Darbaſakh, ſ. Derbeſſak. 

Dar B Bfhemzin, Ort in el 
Afürah. II, 752. 

Darcouch, f. Deir Ruf. 

Dardes, f. Daradar, 

Dar Dirrih, f. Deir Duͤrit. 

Darefa, !. Daräiya. 

Dar el Kamar, f. Deir el 
Kamr. 

Daria, f. Daräiya. 


Daricha, Duelle, im Caſius. II, 


1201, 


- Dar Suta, 


Dana — Daud 


Däirin, f. Deir D, 
Darius Eodomannus*, bei 
Iſſus befiegt. II, 1781, 1792. 
Darius-Paß, im Amanus. IT, 
1796. 1836. 1838. 

Dariyeh, Ort im Libanon. II, 
674. — ſ. Daräiyah. 

Dariyüs, Gebirgspiftriet dei 
NRafairier. II, 910, 

Dar Kübil, f. Deir &. 

Darfüfch, f. Deir Käſch. 

Darom, Daroma* (hebr.) 
d. i. Süden, Ebene, Landſchaf 
an der SGrenze von Jud« 
und Simeon. I, 43. 133. 153 
586, — vgl. Kefer Darom, Ei 
Deir. 

Darôn, ſ. Bab ed D. 

Darſaha, ſ. Drufen. II, 396, 

Dar Sinti, db. i, Zimmt. I 
1744, ! 

Dar-frin (tübet.), d. i. Sei 
denwurm. II, 489. 

Dorf im Dieb 

Alfa. II, 1581. 


Dartagan, Drt in N.Spyriei 
Ir, 1621. 
Darum, f. Darom, Ep Deir, 
Där Zeimün, f. Deir 3. 
Dattelterne, in Bethlehem ve 
arbeitet. I, 290, 
Dattelpalme*, in S.Paläftin 
Philiftäa. 1, 25. 28. 38, a | 
turgrenze) 4. 45.31, J 
Tel es Safleh. 92. — 1 
Bureir. 130. — Hebrön. 2 
— Serufalem. I, 348. 479. 
Ramleh. 581. — Dſchen 
692. — Daifa? 723. 724, 
Yafa. 748. — Phönicien. 
613. 811. II, 7. — Libanon. 













volle, 601. 
.— Damit. 135) 


. — Mlerandrette. 9 
1818. — f. Palme. 

Datıd* (David), ſ. Bab 
Neby-, Scheikh-, Sulein 
ibn-, Tell D. 


Daugh — Deir 


Daughbuf, f. Daber, 

Daulah*, ſ. Seif ed D., 
Schems ed D. 

Daumeh, ſ. Ed D. 
Dapvid*, ſ. Daoud, Daud, Da— 
wud. 
David“, beſiegt die Jebuſiter. 
I, 13. — vie Philiſter. 14. 97. 
174. — Gaza. I, 58. — 
Kampfplag mit Goliath. 119. 
— befiegt die Amalefiter. 133. 
— richtet die Mörder Jsboſeths. 
216. 217, — in Nob. 519. 
‚befiegt Hadad Efer. II, 1046, 

„13537. 1698. — Geburtsort. T, 
284. — feine Heerden in Sa— 
ron. 587. 

Davids Betort in Serufalem. 
I, 421. 

Davidg-DBrunnen, bei Beth: 
lehem. I, 286. 287. 

Davidshurg, bei Hebrön. 1, 
217. — f. El Kalah. 

Davids Grab (Neby Datıd), 
in Serufalem. I, 353. 356, 


Daninevataf, zu Feruſalem. 

L’352 

Davids Richterſtuhl, in Je— 
ruſalem. J, 419. 

Davidsſtadt, d. i. Jeruſalem. 
517%, — Bethlehem. 284, 

Davidsftraße, in Serufalem. 
I, 401. 403. 

Davidsthor, f. Bäb en Neby 


Davidsthurm”, fiehe Hippi— 
cus. 

Dawaimeh, Dorf in Juda. I, 
199; 

Dawkins, Mr., in Palmyra 
(1751). 11, 1432. 1443 ff. 

A (David), f. Ibn Abi 


Dayertit Scheikh, ſ. Dahret 


ſ 
Debid, f. Wadi D. 
Debin, f. Kefr D. 
Debir, König zu Eglon. 1, 
3 


Debir* (Dabir, Kiriath Sepher, 
K. Sanna, Kariat ©., Civitas 
literarum, Bücherftadt), Grenz= 





1923 


ort von Juda. n 151 ff. 198. 
261. 270. — f. Eglon. 
Debiſch, f. Keft D. 
Debora*, Prophetin. I, 18. 19. 
190. 536. 673. 704, 
Debüurieh, f. Dabira. 
Decimus Lälius, röm. Flot- 
tenpräfeet. II, 872, 
Dedan*, Söhne Maade. I, 
1492. 
Deerhab, f. Terab.' 
Defterdar, d. i. Receveur— 
General. I, 820. IT, 1412. 
Defün, Drt im Aklim es Sah— 
här. IT, 706. 
Dedah,maronit. Adelsgeſchlecht. 
II, 784. 
Dehliz-almulk (d. i. Vorhof 
des Königreichs), Moſchee in 
Gaza. I, 64. — vgl. Dahliz. 


Dehly Bafchi, im Dſchebel 
Riha. 11, 1060, | 

Deib, ſ. ED. 

Deir* (Deyr), d. i. Klofter, 
Herberge, Khan, I, 500, I, 
72. — ſ. Ed D, El D. 


Schih ed D. 

Deir Abu Meſch'al, in Ju— 
däa. J, 559. 560. 564. 565. 
566. 568. 572. 

Deir Abulkor, Der el 
Kaddis Madiſtus. 

Deir Ain e8 Sindiyäneh, 
f. Deir Seid Enniah. 

Deir Akhmar, f. Deir el Ah— 
mar. 

Deir Alma (Sachh od. Säg 
el A, Mar Giorgios A., Mar 
Jirgis A., Deir Mar Dſchir— 
dſchis, Dfhurdfehis), im Kes— 
rawaͤn. II, 551. 578 - 581. 746. 
763. 7711. 791. 835. 842, 844, 
— vgl. Sahil A., Georg. 

Deir Alumweizah, f. Deir el 
Lumweizeh. 

Deir Ammär, in Paläftina. 1, 
564. 

Deir Ammif, f. ’Ammif. 

Deir Angioſi, Bafilius-Kloſter 
im Befa’a. II, 771. 

Deir Anthuliäs, im Aflım 
el Metn. II, 712, — vgl. Ant- 
Elias, Elias. 


Ffffff2 


1924 


Deir Antonius, f. Deir Hub. 
Deirarrum (Daer a.), i. e. 
Domus Graecorum. I, 43. 
Deir 'Atiyeh (Atéhje, Ateije, 

Deradatahb, Darateie), an der 


for. Wüfte. II, 1389. 1391. 
1484. 1561. 1562. 
Deir Aun, Dorf im Kesrawän. 


11, 765. 

Deir Baba, — en el Ma- 
näfif. II, 704. 

Deir Boah Sat), im 
Kesrawän. II, 747. 760 

Deir Balamand (Belmend), 
in el Afürah. I, 751. 

Deir Beit Chafhbup, im 
- Kesramwan. II, 746, 

Deir Beleftin, f. Deir Kef- 


tin. 

Deir Befham, im Kesrawän. 
II, 757. 

Deir Bezummär (Byzummär, 
D. be Zammar), Klofter im 
— II, 746. 764. 792. 


Den ah a am Dſchobar— 
fluß. 4, 

Deir re (Bferfe, Bkirky), 
an der Küſte von Kesrawän. 
11, 667. 746. 758. 793. 

Deir Buſchneih, im Aklım el 
Dſchurd. II, 710, 

Deir Därin, am Dſchebel el 
Arba’ın. Li, 1068. 

Deir Diwan*, in Judäa. I, 
525 ff. 528. 529. 

Deir Dubbän, 


136. 

Deir Dumith (Mar Dömit), 
in el Fetuͤh. IT, 550, 747, — 
— ogl. Domit. 

Deir Dürit (Dar Dürth), im 
Aklim el Manäftf. II, 704. 

Deir Dufe, ob der urfpr. Name 
von Tortofa® II, 863. 

Deir ev Däm, in Judaa. I, 
559. 560. 561. 564. 565. 

Deir el Addas (Bußort der 
Maria Magdalena), in Jeruſa⸗ 
lem. I, 404, 

Deir el Ahmar (Afhmar, d. i. 
rothes Klofter; Khan el A.), 
im Belaͤd Ba'albek. I, 150. 


in Sudäa. I, 


Deira — Deire 


Deirel Hamum, Ruinen, II, 
— 


‚Deine Kabushiyap (Capu⸗ 


















153. 220. 290. 
el Afafir, 
1311, 

Del el ’Afhäayir, im Anti- 
Libanon, II, 286, 

Deir el Aod, am Wadi Sel- 
laͤmeh. 1, 779, 

Deir el DBa’afhtär (Dar 
Ba'aſchtaͤr, Beafchtar), in el 
Afürah. Il, 596. 752, 

Dei elBelap, ‚in S.Paläftina. 

4 

Deir el Benät (Bunäh, della 
Birgini), zu Amſchit. 11, 112. 
984. 748. 791. 

Deirel Dſchaze, f. Ghuzzeh. 

Deir el Franji, in Damast, 
1l, 1414. 

Deirel Ghuzal (O. el Gha⸗ 

ir im Belaͤd Ba’albef. 


bei Damask. 


2 


— Harf, ſ. Mezraat D. 


Deir el Hatab, Dorf bei Nab— 
luͤs. I, 636. 
Deit Eliaut (Eiät?), Ort im! 
Belaͤd Ba’albef. II, 222, 291. 


* Kloſter), in Damask. II, 
414 


Deir el Kaddis Madiſtus 
(Deir Abu Tor), bei Jeruſa⸗ 
lem 386 

Deir el Kala’at (Kala’ah, B 
Kul'ah), d. i. Klofter der Fefte, H 
am Nahr Beirut, II, 459. 460. # 
595. 710. 712. i 

Deirel Kamı (Kammar, Där 
el &.), d. i. Klofter des Mon 
des, a im Aklim 
el Manäftf. I, 
(Wafferleitung ) 88. | 
daf.) 201. (Seide) 439, 476. 
672 ff. 677. 678. 704. | 


 Deirel Kafy, in Ober- Gala 


Deir elKerein (Kureim, Kren), E 
im SKesrawän. II, 746. 76 


‚el Ghurb. IL, 708, 


Deire — Deirk 


Deir el Kul’ah, f. Deir el 
Kala'at. 

Deir el Luweizeh (Deir Alu— 
waizah, Seyyid Loueize, St. 
Mariä de Loueize), im Kesra- 
wäan. 1, 746. (Eoneil_1736) 
Bl. 791. 

Deir el Mafallabeh (Klofter 
zum heiligen Kreugbolz), bei 
Serufalem, I, 494. 513. 514. 

Beir: el Moufpallef, 3 
Rifchmeyya. II, 792. — ſ. d. zp 


Deir el Mutpallis (Muchal-⸗ 


liß, Mokallas, Mocales, St. 


Salvadore, Haus unferes Hei⸗ 


landes), im Aklim el Kharnüb 
od, el Metn. II, 110. 112. 701. 
91.769. 771, 1.0. v. 

Deir el Muzeir’iah, im Aklim 
el-Metn. II, 72. 132, 710. 
981, 

Deir el Raimah (en NRä’imeh, 
Na'ama), im Aflım es Sahhär 
od. el Kharnub. II, 425. 428. 
701. 706. 790. 

Deir el Niah, Nonnenkloſter 
am Dfihebel Sannin. II, 519. 
521. 

Deivel Rapib, f. EL Deir. 

Deirel Rubah, im Aklim el 


Kharnüb. II, 702. — vgl. Deir 


Seidi Rubat. 
Deir el Sayda GSeidiz della 
Madonna, Antonius - Klofter, 
Mar Antonius), im Libanon. 
It, 112. 115. 771. 790. — vgl. 
Deir Hub. 
eir el Sayyidah, Nonnen- 
Hofter des Aflım el Kharnüb. 
BI, 702. 
eir el Zeitüneh, 
kloſter in Serufalem. 
— vgl. Zeitün. 
ir Eniah, f. Deir Sid ©. 
eir Ennehaman, in N.Sy- 
rien. II, 1662. 
)eir er Rughm, im Aklim el 
‚Metn. II, 712. 798. 
eirefh Scharfa, fyr. Klo— 
fler im Kegrawän. IL, 747. 
765. 798, 
eir Esneid, am Wadi Sim- 
‚fim. I, 68. 


* 











Nonnen— 
I, 358. 


1925 


Deir e8 Seyyidat be Kirke, 
Klofter. I, 793. — vgl. Deir 
Birke. ; 

Deires Sultan, Fopt. Kio- 
fter in Serufalem, I, 499, 

Deiret Tin, Drt bei Aleppo. 
II, 1649. 

Dei Eyub, bei Ramleh. TI, 

543%; 

Deir ez Zaharänt, im Libas 
NOBSIET T 2. 

DeirGuffäneh, Drtin Judäa. 
13 5592.561:563, 

Deir Hanttra (D. Hima 

u) in Jibbet el Bfcherreh. 
IL, 793 

Deir Haraͤſch( (Harifah, Sariffa), 
Ronnenflofter im Kesramän. II, 
661, 662. 746. 747. 759. 

Deir Hima Thurä, f. Deir 
Hantüra. 

Deir Hüb (Houb, Mar Anto- 
nius Hub), Klofter im Beläd 
el Batrıın. N, 663. 750. 791. 
— dgl. Deir el Sayda. 

Deir Zafin, in Zudäa. I, 512. 
— ſ Deir Yefin. 

Deir Zufuf el Berdid, i 
Phönicien. II, 510. 

DeirKanöbin (Kanubin, Koı- 
voßıov, CGoenobium), am Nahr 


Kadifcha. IT, 120. 629. 663 ff. 
753. 

Deir Kanon, am Baräda. II, 
1278. 


Deir- Raffi (Deitfaffi), in Ober- 
Galiläa. I, 802. — vgl. Deir 
el Kafy. 

Deir Keftin (Keftun, Befeftin, 
Bfeftin), in el Küra. II, 592. 


597.,.680.:.751:. — f: Keftin. 
Deir Khüna, im Alin el 
Mein. II, 711. — vgl. Kuna. 


DeirKubil (Dar K.), im Aklim 
= et od. Manäftf. IT, 704. 


Dein Kul’ah, in Paläftina. T, 
565. — ſ. E-Kulah. 
Deir Kureim, f. Deir el Ke— 


rein. 

Deir Küfb (Darküfh, Dar— 
couch), am unt. Oroutes. I, 
902. 912. 1094. 1634. 1639. 


1926 


Deir Küfcheh, 
Manäfıf. II, 704. 

Deir Maalbe, bei Höms. II, 
1465. 

Deir Mar Dimitry Girkis), 
d. i. Klofter des St. Demetriug, 
in el Atırah. LI, ‘584.585, 
FTIR ITIR 


im Aklim el 


«sel 
DeirMar Dſchirdſchis 
(Dſchurdſchis, St. Georg), im 
Kesramwän. II, 746. 790. — im 
Rafairier = Gebirge. 835, 842. 
4 


844, N 
Deir Mär Dſchurdſchis el 
- Gharb (Mär Girgis), im 

Aklim el Ghurb. Iı, 708. 792. 
Deir Mar Dfhurbigis el 

Harf (Mar Jirgis el9., Mar 

Diirdjis be⸗Hoeurdq), im Kes— 

rawaͤn. II, 747, 790. 

Deir Mar Eliäs, bei Jeru— 
falem. I, 286. 325. 512. 

Deir Mär Elias, bei Sivon, 
II, 72:81, 82, 208. a19E° 

Deir Mar Eliäs, bei Zahleh. 
II, 194, 197. 200. 203. 

Deir Mar Elias, im Kesra- 
wän,. II, 757. — f. d. f. und 
Mar E. 

Deir Mar Eliäg el NRäs, 
Nonnenkflofter im Kesraman. 
1, 747, 791: 792. — ER 

Deir Maͤr Elias Schuwayya, 
im Aklim el Metn. II, 712. 

Deir Mar Eliiha, am Nahr 
Kadiſcha. II, 662, 663. 

Deir Mar Eljän, bei Kuries 
tein. II, 1477. 

Deir Mär Jakob, bei Kara. 


11, 1562. — dgl. Deir Mar 

Ya’kob. 

Deir Mar Sobanna eſch 
Mar Danna 


Shuweir, f. 
eſch Sch. 
Deir Mar Iſcha'ya, am Nahr 
Beirut. II, 465. 712, 
Mar Iſchaia. 


Deir Mär Märon (Megharat 
al Rahib, Mugharat er R., 


d. i. Grotte des Mönche), am‘ 


Drontes. II, 165. 774. 
Deir Mar Mifäjil, im Kes— 


— vgl. Dimitry-Hü= 


— dgl, 


Deirk — Deirg 


II, 747, — ſ. Mar 

Deir Mär Mufa, Bifhofsfig 
an ber Im. Wüfte. II, 1484. 
1562. — vgl. Mar Mufa. 


rawaͤn. 
M. 


 Deir Mar Ruhana, im Ked- 


ramwan, II, 747, 
Deir Mar Schalleita (Scha- 


litha), maronitifhes Kloſter 
im Kesrawaͤn. Il, 747. 765. 
791. 


Deir Mar Semän (Et. Si- 
mon), im Libanon. II, 513, 
771. 

Deir Mar Serfis, f.Mar ©. 

Deir Mar Sirgis el Ja— 
nuh, Ruine am Nahr Ibra— 
him. II, 567. 568, 

Deir Mär Ya’fob Bath) 
in el Afürah. II, 751. — vgl. 
Deir Mar Sacob, 

Deir Mär Yüfuf el Hosn, 
im Kesramän. Il, 746. — vgl. 
Mar 9. 

DeirMifhmüfhy (Mismüshy, 
Miſchmuͤſchey, Masmufchen, 
Musmuffi, Notre Dame de 
Meihmoufhe), Maroniten— 
Klofter und Dorf. II, 80. 96. 
98. 99. 102. 113. 116, 785 


79. 

Deir Mokallas, f. Deir dl 
Mufpallis, 

Deir Mufurrim, am mitt. 
Barada. II, 1285. 

nr Muzeiri’ a, f DM 
e 

2. Napmi, im Libanon. I, 

ir Nafpas(%), in Judäa— 

1,183, 


Deir Natür (D. en Nathuͤr) 
Yy el Kürah. II, 591. 598, 
1 3 ? 


191; 

Deir Sajjideh el Hakla, 
im Kesrawän. II, 746. — dgl, 
Seidet el 9. wi 

Deir Sajjideth el Befcha ⸗ 
rah, ebendaſ. II, 747. J 

— Samaan, ſ. Deir = 


Dein Samil, in Juda. 1 
161, 


| 















Deirs — Derb 


Deir Seid Enniah (Deir €, 
Deir Ain es Sindiyäneh), im 
Akım el Mein. 11, 513. 711. 
771. 

Deir Seidi, f. Deir el Sayda. 

Deir Seidi Rubat, Baſilius— 
Kloſter im Libanon. II, 771. — 
vgl. Deir Rubah. 

Deir Serkis, ſ. Mar S. 

Deir Siman (Samaan, St. 
Simeon), auf dem Dichebel 
Simän. Il, 1630. 1670, 

Deir Sufran, f. Dahr Sufra. 
Deir Szoleib,- im Nafairier- 
Gebirge. Il, 939. 
Deir Tenhadiſch, 
Befä’a. II, 220. 
Deir Thamtſch, im Aklim el 

Metn. II, 712. 

Deir Thurfina, in Zibbet el 
Bſcherreh. II, 753. 

Deir Tuhnitp, im Befä’a. II, 
218. 


Deir Yefin, bei Jerufalem. 
I, 512. — f. Deir Jafin. 

Deir Zeinün (Där 3.), im 
Beka'a. I, 183. 219. 

Deitkaffi, f. Deir Kaflı. 

Dejan*, f. Beit D. 

Dejavin,f. ED. 

Defet, ſ. Abu D. 

ertavnc, auf einer Inſchrift 
von Aradus. II, 872. — ſ. Do— 
feanos. 

Dekuéh, ob Düf? I, 805. 

Defwäneh, f. Ed D. 

Defye,f Sudie ed D. 


Delaghin, f. Dſchiſſr D. 

Delebor, affyr. König. Al, 
239, 

Deleda, f. Haſya 

Delehameit, f- El Delhemi- 

yeh. 

Delhemtyeh“, ſ. El D. 

Delhum, im Aklim el Kharnäb. 
il, 701. 


Delifta, Dorf im Kesraman. 
1l, 763. 778. 


Deli Tſchai (d. i. toller Fluß), 
1817. 


im Amanus. NH, 1781. 
1831 ff. — ſ. Pinarus, Sffus. 
Delos, als fhwimmende Infel. 


11,335 


Drt im 


1927 


Delphinum axilliflorum, im 
Gaftus. II, 1139, — bei Haleb. 
1720. — tomentosum Aucher, 
bei Haleb. 1721. 

Deltabildung*, am Nahr Ka— 
difcha. II, 623. 626. 

Demahs, ſ. Ed D. 

Demarus (Tamyras), Sohn 
des Uranus. II, 425. — fiehe 
Baal D. 

Demaß, f. Dimäs. 

Demetrius*, Seleuride, in 
Tripolis (162 v. Chr. ©.). IL, 
599. — gegen Aegypten (304). 
1,.:60. - 737. — en 
Son, verfchönert Rhoſus. 


ee -Rlofter, in Ges 
rufalem. I, 492. — vgl. Deir 
Mar Dimitry. 

Demir Kapü (eifernes Thor; 
Kara K., ſchwarzes Thor), im 
Amanus. II, 1624. 1779. 1834. 
1837. — f. Bäb el hadid. 

Demovfratie, in Phönicien, IT, 
384. 385. 

Demferko (2), Rafairier-Dorf. 
Il, 946. 

Dengis Aga, f. Antiohia-See. 

Der, Haret el ıD.,,.Dett, 
Dar. 

Deradaiah, g Be ’Atiyeh. 


Deratiil,.d 


Deraj, . Yin um ed D. 

Derani, ſ. Nahr ed D. 

Derazi, ſ. Ed D., Muhammed 
Ben Israil ed D. 

Derb*,d. ii. Straße. I, 166. 

Derb, DOrt bei Aintab. II, 
1682. 

Derbaͤſchtyeh, Ort im Nafai- 
rier=Gebirge. II, 913. 

Derb el Hadhr, am St. Ge— 
orgsflofter. 1,-166. 167. 272. 
Derb enar Sfatieh, im mitt- 

Seren Phönicien. II, 423. 


Derbend, d. ti. Engpaß. II, 
1819, 
Derbendmer, im Amanus. IT, 


1836. 

Derbeſſak (Derbefac, Darba— 
ſakh), Stadt am unt. Orontes. 
II, 1053. 1094. 1095. 1795. 


1928 


Derb es Sin (Der Beſſim), 
Grenzort der Drufen und Me- 
täwileh. II, 72. 83. 410. 

Derb es Sultane*, d. i. Kö- 
nigsftraße, in Syrien. II, 265. 
1424. 1473. 

Derceto (Arathis), Fifehgöttin, 
in Asfalon. I, 76. (Mutter ver 
Semiramis) 85. — in Damas- 
cus. II, 1326. — f. Atargatis. 

Derte, Pforte zu Beirut. I, 
458. 

Derketad en, Herrſcherſtamm in 
Damask. IT, 1336. 

Derr”, in Rubien, II, 544. 

Derüs,f. & D 

Derwiſche, in Haleb. II, 1774. 
— f. Dreber-, Kadiri— D. 

Despotenhöhle, zu Seleucia. 
il, 1264. 1269 ff. 

Defturi, Seidenzeuge, Il, 1184. 

Detroit, f. Athlith. 

DEAUE, f. Düf. 

Deutfihe, in Daleb. II, 1743. 
— Colonie im Wadi Urtäg 
(1849). 1, 282 ff. — Saron. 
987. 739. EX 

Deutfhe Drdensritter, in 
Petra ineisa. I, 615. — Ga— 
liläa. 782. — Libanon. II, 73. 

Dewa, f. Kası il D. 

Demwäduür, f. Arghun edd. 

Dewich, Judenfamilie in Daleb. 
il, 1766. 

Deyr, f. Deir, 

Deyſtak, ſ. Dfday D. 

Deyun, f. Burdſch ed D. 

Dgeboul, f. Dſchibul. 

Dgege, ſ. Dſchisr Jadge. 

Dgudge, # en Dg. 

Dan Tanne ſ. Dſchuſieh. 


72. 

Doahap* (Dabb), Ort in R. 

Syrien: II, 1694. — val. Ain-, 
—— edhe, he D. 

abarıyah, i oheriye 
Dhaher*, Ps — = 
Dhannye, f. Edh Dhunniyeh. 
Dhat el kuffur (d. i. Palaſt— 

reihe), Bez. für Ma’arrat en 

Na’amän. II, 1568. 
Dpibyäan, f. Kefr Dh. 


Dhikrin (Thikhrin, Thykrin, 


Derbe — Dikh 


Thyrin, Tyrin), Ort in Judäa. 

-1, 136. 151. 164. 566. 

Dhirwehs, f. En Dirweh. 

Dhobbye, Dorf am Nahr el 

‚ Kelb. II, 510, — f. Wadi Dh. 

Dhoheriygehb* (6(Dhahariyah, 
Dyaheriyah, edh Dh., el Dh, 
Dahherie), die alte Zacharia in 
Suda. I, 24. 193. (Höhe) 194. 
199. 202. 203. 205 ff. 

Dhü, f. Tel Neby Min Dyüu. 

Dhubbyep, f. Wadi De 

Dhuleib, f. — edh Dh. 

Zhbuneibeh, EI Dh. 

521 
Diäfa,tf. Bet ed D. 

Diakoniffen-Anfalt, in Je⸗ 
rufalem. J, 503. 

Diallage, im Dichebel Dfrah. 
ı, 41, — Felfen, im Caſius. 
1134. 1135. — Geſtein, J 
Dſchebel Muſa. 1803. 

Diana-Denkmal“, in Kai 
Hurmul. II, 163. — Sculptur, 4 

in Ba'albek. 218. 41 
Tempel, in Alexandria. 34 
— Daphne. 1164. — ſ. cz 
temis. J 

Diana Laodicea. II, 923. 

Diavolis, irrig flatt Diospon 


18.1785 

DIPS 2 ku Wolf, Sata, 
11, 119, 

Dibaſch, Du im Rafairier- Ge⸗ 
birge. II, 914. 

Dibbin, Dorf in NPalaäſtinc, 
Il, 128, 

Dibbin (Kefr D.), am untern 
Orontes. II, 1001. 1104. — vgl. 
Kefr Deb in. a 

Dibiän, f. Mezra’ä ät Kefer D. 

Dibs (Dibbe* — Tr 
Syrup, ZTraubenmus. I, 22 
255..1J, 114. 943, we "1227, 
1474. N 

Dictamnus obscurus Stev, 
bei Sumeidiyeh ꝛc. II, 123 

1744, 


ee 









Dido, analoge Sage mit Abra⸗ 
ham. 1,239, 4 
Dit el pi 5% Drt im atm 
el Metn. II, ! 
Dikhrin, f. Dpikrin. 





Dikw — Djao 


Dikwaneh, ſ. El 


= D. 
Baren j. lin DD, Wadi 


Dice, Ort in el Kuͤrah. 


a itaupfsis; NR 


tionen. II, 254, 
Dimän, ne in 
a el Bſcherreh. 7a, 


Dimäs’ (Dimes, Demaß), Ort 
im Anti- Libanon. II, 251. 279. 


280. 
Dimeſchk (Dimisk, Dimiſchk 
eſch Schaͤm), d. i. Damask, 


Etymol. m 1295. 1358. — |. 
Bohayre D 
Bas (Demeirius), ſ. Deir 
a 

Dimitry-Hügel, St, bei Bei⸗ 
rut. 11, 473. 

Dimos, d. i. dyuos. 1, 1026. 

Din*, if Alemeddin, Biedpin, 
Eddin, Fachr-⸗, Mejr-, Nur-, 
Saad ed D., Salasin, Sche- 
riff-, Seif ed D 

Dinari, Münze. iM, 345. 

Din-Hour (2), Ort im Anti 
Libanon. II, 270. 

Dinnijieb, fi ED. 

Divcäfarea*, f. Sefürieh. 

Div Caſſius, üb. Jeruſalem. 
17 412: 

Diveletian*, Kaifer (2834— 
20. 5; 8.468. 5 — 
erweitert Seleucia. 1240. 1251. 
— Raffenfabrifen. 1385. — 

auf palmyren. Snforift. 1502. 

Diodor von Sieilien*, üb. Affe, 
1, 727. — Xradus, 11, 54. — 
Tyrus. 342. — Sidon. 387, 

Diodotos Tryphon, Nebelle 

in Apamea (fi. 138 v. Ehr.). 

I, 737. II, 434. 1006, 1081. 

1593. 

ioecesis orientalis. II, 










Dionyfius, Marftmeifter, Ae— 
dil in Beirut. II, 446. 


Boſtrenus. I, 120, 





»Difely 


Dionyfius Periegetes, üb. 


1929 


Dionyfos*, als phönic. Gott— 
heit. 11, 44. — Kampf mit Po— 
feidon. 63, — befiegt den Oron— 
tes. 165. — ſ. Adonis, Her— 


ES, 

Dipore, f. Baaltig. 

Dioscorides, Aut. I, 88. 

Dioseuren, Enkel der, ihr Hei— 
ligthum auf dem Caſius, in 
Seleucia. II, 1125. 1239, 
1241. 

Diospolis (irig Diapolis), 

t, 2500. 652.109, 137.439. 

Dar j 

Diptera, am Arz Libnan, II, 
639. 


Dipus, f. Springhafe. 

Direlad ſche (Divelobfihe), Klo⸗ 
ſterruine am Karmel. J, 618. 
41% 

Ort am Nahr el Bah- 
ri 

Dirhemt*, Münze, li, 344. 

Dirkep, f. Bab ev D. 

Dirmweh, f. AineoD. 

Dis, f. Abu D. 

Dislemet(?), in Ober-Gali- 
lda- 1,:7483:807. 

in Dfehunia. II, 854, 
— Caſius. 1139. — vr Car- 
duus. 

Diftelfinte, bei Alerandrette. 
II, 1844. 

Distrietum, f. Atblith. I, 
615. 

Diün, f. Mahful afhär d. 

Dius, tyr. Hiſtoriker. Il, 327. 

Divan, d.1. Halle, Verſamm— 
— der Häuptlinge. II, 866. 
1628 

Divan- Chora, Behörde, II, 
1773. — !.d f. 

Divan efd Shurä, d. i. 
höchſter Rath. I, 1412. 

Diwan*, f. Det D. 

Diwanalinfha*, Wer. II, 


1507. 
Diafar*, f. Abu Di. 
Djaideh, f. Diefr Di. 
Diamal (Kameel), f. Ain Di. 
Dijiami, ſ. Dſchami. 
Djamloun, f. Dſchemalun. 
Djaouli, Emir, erbaut die 


"1930 


Mofchee in N T, 247. 
Djiaourah, ſ. Diürap. 
Djardjoua, ſ. Dſchardſchua. 
—“ fe Naher Jeſid, 

v9. 


Dieba, f. Seba. 

Diebel, f. Dſchebel. 
Diebele, f. Dſchebili. 
Diedaide, f. Dichudeideh. 
Dieddin, f. Kalaat Dſchiddin. 
Diedeide, f. Dſchuſia el Dſch. 
— (neu), ſ. Asfulän el 


\ 
Dfiebur, f. Sedun 
Dienbel, f. Madjour Dj. 
Dienin, f. Diehennin. 
Dienn, f. Beit el Dfehanne. 
Dierisg, N Dahliz. 
Diefin, f. Dſchezzin. 


5— Diaideh, Brüfe. I, 


——— ſ. Dſchezzar. 
Diezzin, an 
Diibb, f. 
Diiebah, 
Dijiranidje, ſ. Giranije. 
Ditrdie,f. Bet Dj. 
Djirvdjis, f. Georg. 
Diis, f. Irim el Dj. 
Djoſie, ſ. Dſchuſieh. 
Djou-ayt, ſ. Wadi Jü'ait. 
Dijouzi, f. Ibn ol Dj. 
Divmwallin, f. Diehebel Di. 
Divz,f. Waͤdi Dſchaus. 
Djubeil, ſ. Dſchebeil. 
Djuldiah, f. Enar Dj. 
Diules, ſ. Dſchulis. 
Dijun, . Dſchüͤn. 
Diärap (ed Djaourah), Dorf 
in Philiſtäa. I, 69. 
Diufiep (Diufi), ſ. Dſchufieh. 
zur, ® Oſchebel et Dm., Ed 


Doagis(?), im Naſairier⸗ Ge⸗ 
birge. II, 959. 

Dör Adeß, ſ. Bir Adas. 

Dokeanos (Aoxıarns?), König 
in Tortofa. II, 866. 872. 

Dofianos el Dfhebbar, Kö— 
nig zu Aradus. Il, 871. 

Dolche* der Anafch. II, 1454, 

Dolerit, im Amanus. I, 
1806, 


Djaou — Dor 


Dolicha, Ort. II, 1835. 

Dolmetfer (Turdſchman), in 
Bethlehem. I, 290. 

Dolomite* am SKarmel. I, 


71 

OU We bei Sindſchil. 
‚632 

Dombherren, f. Ehorherren. 

Dömit, f. Deir Dumith. 

Domit el Bumwär (St. Dou— 
mith el Bouwär), Klofter von 
Ba’albek. II, 791. 792, 

Domitian*, Bauten in Antio- 
chia. II, 1170. — Ehriftenver- 
folgungen ibd. 

Domninos, in Inſchr. zu Sei— 
dſchaͤr. II, 1090, 

Dompalme, ihre Br in 
Bethlehem en I, 290, 
— dgl. Nab 

Donia,k Sieteit el D. 

Doppelgade, im Libanon. II, 


— ob Ed Deir? I, 44. — vgl. 
Nahhat h D. 

Dor (Dora, Dandora, Tantüra), 
phönic. Hafenplatz. I, 60. 159. 
192. 573, 589. 598. 607 ff. — 
vgl. Dura. 

Dorani, f. Nahr ed Darani. 

Doretefe (Artefia, Ertefi), Rui— 
nen im Dfehebel Semän,. I, 
1672. — vgl. Artafia. 

Dorf", Bauart in R.Syrien. 
iI, 1698. — der Sicherheit we— 
gen oft weit von Quellen und 
Bächen angelegt, I, 738. — f. 
Bafalt-, Chriften-, Troglody— 
ten-, Zürfen-D 

Doria, f. Daräiya. 

Dorica Ancon, Stadt, Etym. 
1,91, ; 

Dorifche Säulen* (Pilafter, 
Capitäle), am Kaim Hurmul, 
I, 163. — feimun, 306. — 
Sara. 517. — Katana. 1422. 
— Garietein, 1444. 1478. 

Doronicum a 
f. Gemswurz. 

Dorotheus, aus Gaza. I, 63, 
— Asfalon. 83. 

Doruk“', f. Kara D. N 

Dorus, Neptung Sohn, ans 





Dor — Dicha 


Ban Erbauer von Dor. 1, 


en, f. Drufe. 

Dotho (Thuro), Göttin in Dſche— 
bili. IL, 893. 

Doubdan*, Kanonicus (1652), 
in Serufalem. I, 326, 

Doueirt, Sf. Beit el Mä U, 
1112. 1164. 

Doumith, f. Dömit. 

Doura, f. Dura. 


ih Tai DD. 

Drade*, von St. Georg bei 
Beirut befiegt. II, 473. 

Drachenquell, zu Jeruſalem. 
1,.371. 374. 443. 

Dradge, Drt bei Damascus. 
II, 264, 

Draib, Diftriet im Dſchebel Ak— 
fär. II, 817. 818. 

Dräta, 2 Khirbet Dr. 

Dreher - Derwiſche (Mewie- 
A). Klofter bei Tripolis, I, 


—— durch Austreten, in 
Paläſtina. I, 67. 220. 
Drefchſchle ife mit Kufen, in 
Sebafte. I, 663. — Sphiri. II, 

1699. 

Dreur, d. i. Drufen. II, 396, 

de Be, Comte, frank Rit⸗ 
ter. 6 

—— in Damascus. I, 
139 


Be fe . Sameel.. II, 
3. 


139 

Droſera, Duelle bei Zyrus. 
1I, 349. 358, 

Bi elfer, bei Beirut. II, 431. 


ein üb. Chalcis ad Li- 
banum. Il, 186, 

Druderei*, f. Buchdruckerei. 

Drudi, f. Hart el Dr. 

Drus, Sanct, Einftedlerftelle bei 
Seleucia. II, 1267. 

Drufen* (darasun, dorusun, 
darsaha), Etym. Il, 396. — 


Bolt, im Libanon. Ur - 


Religion. 721 f. — Urſprung 
und Geſchichte. 724 ff. — Ge— 


1931 


ſchichte ſeit 1316. IT, 730 ff. — 
Geſchichte vom 19. Jahrh. bis 
1843. 736. — ältefte Auswans 
derung nach dem Libanon. 1701. 
— angebl. Berwandtfchaft mit 

. Sranfen. II, 396. — verehren 
Noah. 195. — eflen wenig 
Sleifh. 191. — Seidenzucht. 
496. — im Karmel. 1, 719. — 
Schefa Amer. 750. — € 
Dichebel 773. 786. II, 317. — 
Tarſchiha. I, 797. — Libanon. 
II, 28. 629. 676. (Anzahl) 785. 
— Baruf. I, 91. — Bekäa'a. 
218. 258. — Burkuſch. 285. 
— Anti-Libanon. 308. — Bei— 
rut. 447, 449. — Solima. II, 
466. — Batrün. 587. — Deir 
el Kamr. 678. — Damascus. 
1411. — Dſchebel Ala. at 
1578 ff. — Harim. 1643. 
Parteien derſ. II, 690 ff. 

Druien - Emirat*. IE,; 7393. 
195. 213. 411. 688 ff. — Kai» 
mafan. 714. 

Drufen- Gebirge (Dfcebel ed 
Druz, Drus), Theil des Liba— 
non. Il, 71. 74. 80. 86. 106, 
308. 420. 669 ff. 

Drufenfteine, am Karmel. 1, 


712. 
Drusti, WG Dr 
Druſusthurm, zu Kaiſarieh. 
I, 600. 
Agvmös (d. i. Wald), Bez. für 
er Theil der Saron-Ebene. 
Dfahhaf, ſ. Dſcherad Dſ. 
Dihaafar, f. Ain Dſch. 
Ben Ort im Sahil Ath⸗ 
—1 
Dſchaber, — Abu Dſch. 
Dimabitinnan, die Zeit der 
Unwiffenpeit, d. i vor Moham— 
med877 
ER ſ. Dfehebileh. 
ſchabul, f. Dſchibul. 
chadid, 2 Dſchisr el Abyad. 
adidye, ſ. Edſch Dſch. 
abilifiath, ſ. EI Zähili- 


ſ. Chorbet Dſch. 


D 
D 
D 
D 
D 
D Seit Dſch. 


ch 
ch 
chahus, 
da 


f 
j 
f 
yeh. 
ſ 
ſchala, ſ. 


1932 


yeh. 

Dihalud*, f. Kasr el Dſch., 
Wadi Did. 

Dibamäl, ſ. Ghafar el Dich. 

Dibambulav (Bil 
ſtahl), Drufenhäuptling (1596). 
1I, 104. — vgl. Benu Dſchan— 
belat. 

Dſchamea Elabidh, bei Ram— 
Jeh 83 

Dſchamea es Sittim (Jama 

es ©, Moſchee der Sechzig), 
bei Seiluͤn. I, 634. 

Dſchaͤmi Benu Ommayyah 
(Moske B. D.), die große Mo- 
ſchee in Damasf. 11, 1363 ff. 

— ———— d. 1. Hauptmofcher. 

65. 


— et an in Tri- 

polis. II, 614. 
Dfhamu s* nen Samus), 
i. Büffel. 1, 484. — fiehe 


Dſchebel⸗ Wadi⸗, Bar ol Dih., 


Samufiyah. 
Diganäniig, f. Haret el Dſch. 
ſchanbelat, f, Benu Did. 
ſchaniyeh, ſ. EI Die. 
fhanne*, f. Beit el Dſch. 
ſchardſchua (Djardioua, 
Dſcherdſchua, Sergü’a), 
am Zaharäny. IT, 71. 72. 76. 
81. 83. 144. 702. 
Diharr, f. Ain Aldferra. 
Dibauda, f. EI Dſch. 
Dibauhar*, d. i. damaseiren, 

Stahlmaffe. II, 1389. 
Diſchaus“, f. Wadi Dſch. 
Dſchawur Dagh (Dihiaurs, 

Ghiaur-, Giaur D.), d. i. Ge— 


88688 


birge der Ungläubigen, füdl. 


Tauruskette. I, 876. 
(Höhe) 1802. 1803. 
Dſchay Deyftaf, d. i. der An- 
fömmling ift dein Gafl. II, 

556. 

Dſcheba (Jeba, Geba), Stadt 
des Jeſaias, im Stamme Ben— 
jamin. I, 323. 518 ff. 524. 526. 
538. — ſ. Gibea. 

Diſcheba (Geba, Jibia, Jeba), 
Drt im Stamme Ephraim. 1, 
518. 629. — vgl. Wadi el Jib. 


1799. 


Seelen- 


Dorf 


Dſchal — Dfihebel 


Dialalifieh, f. CI Jahili- Dſche ba (Geba), OrtimStamme 


Manaffe. I, 668, 671 
Dibeba (Zebah, Diebe, Dii- 
beah, Gibeah; Gabatha?) Stadt 
im Wadi Mufurr, in Subda. I, 
115, 162/720 
Dſcheba'a (Sebara), Ort im 
Belad Ba'albek. II, 220, 
Dſcheba'a eſch Schüf Jeba'a 
eſch Sch., Caſau Jebha, Geb— 
baeh, Jeba, Jebeiya), im Aklim 
eſch Schüf. IT, 96. 98. 703. — 
vgl Gbaͤ. / 
Dipeba el Halaweh, 
im Libanon. II, 83. 
BIN f. Dichebel. 
DinebalDjowallin el Me- 
tanly, bypothet. Bergfette in 
Galtläa. I, 772. 773. 
Dſchebal ei Kuds, 
birgspiftriet von Serufalem. 1, 
818. 820. 821. 


Dſchebal Zabıd, 
Dfhermäf 
Ale ſ. Nahr Did. i 
Dihebbar, ſ. Dokianos el 
Din. a 
Dſchebbur, ſ. Birfet el Die. 
Dihebeil* (Sebeit, Dſchubeil, 


Djubeil, Giobbeil, Gebal, Ga= 
bala ꝛc., Beläd Diepubeit), die 
Stadt und Landſchaft von Byb=- 
15. 55. 
(mit Ba'al Gad u. 


fus. I, 
— 574. 
Dſchebili verwechjelt) 258. 892. 


7.9; 1, 11. 


Diftriet von Tripolis. 628. 


748. — maronit. Biſchofthum. 
786. — Klöſter. 791. — vgl. 


Bint Jebeil, Gibliter, E 


Dſchebili, Gaball. 


Diebe? [. Diifft Dig., EL 


Dſch. Gebel. 


Dipebel Aala, |. Dſchebel el” J 
Ale. 


DihebelAbiad kweißer Bero)ril 
in der fyr. Wüſte. II, 1467. 
1478. 1523 

Dſchebel Adäthir (Adater), 
Ausläufer des Dſchebel Dicher= 
mäf; 1,.72792081. 80% 

Dihebel Akkar, Norzweig des 
Libanon. I, 
804. 812. 


Drt 


der Ge— | 


ſ. Dihebel 


14. 28. 30. 161. 


— 





——— 


F 
1J 
3 


ae 


1 | 


Dſchebela — Dfihebele 


Rear hire (Okrah; Okal?), 
d. i. nackter Berg, Eaſius Ge- 
Biroe. I, 6. 25... 11, 34950. 


— 2 Sprach⸗ Waſſer⸗ 


und Waldſcheide. 
— Gipfel. 1117. — Etymol. 
1128. — im engeren Sinne. 
1133. 1802. — f. Caſius. 

Dihebel Afrad (Kräd, Kradi, 
Kerad, Kraad, Kraud, Krauder), 
Kurden-Öebirge. II, 908. 950. 
(Nafairier, Moslemen daſ.) 
981. 984, 1106, 1107. — vgl. 
Dfchebel Urdeh. 

Bere! Ala, Sf. Dfhebel. el 


eher Amil, d. i. Küften- 
Bar zwifigen Saida und 
Akka. IL, 719. 

Digedel Anfariyeh, ſe Na⸗ 
ſairier-Gebirge. 

Dſchebel Antar, bei Palmyra. 
II, 1441, 1448. 

dipebei AUrba’in, ſ. Dſchebel 


—3— Arneto, Libanonkette. 
Il, 161. 297. 630. 656. 697. 
DfhebelAr; (Arz-Libnan), d. 1. 

Gedernberg. II, 633. 637, 
Dſchebel Ayto (Rarn Ad, Höhe 

im Libanon. II, 657. 
en Saruͤtk, ſ. Dſchebel 


Dſchebel Behra, die Libanon— 
kette nördlich von Höms. II, 
1010, 

Dihebel Belag, Diftriet der 

fyr. Wüfte. IT, 1466, 1523. 

Dſchebel beni il Qaqua, bie 

17 Hügel von Haleb. II, 1751. 

Dſchebel Blüdän, Zweig des 

Anti-Libanon. II, 1318, 

Dſchebel Sfchirrai (Bſcher— 

reh), Diſtrict von Tripolis. 


Dihebel Chatitt, Berge, Di- 

\ riet von Hebrön. I, 25. 194. 

\ 820. 

Dſchebel Cracodi, f. Dſche— 
bef Akraͤd. II, 984. 

Dſchebel Dgudge (Berg der 
Bett Dfihurd ?), im Libanon. 

{ 5 E 


’ 


1106. 41107. 










1933 

Dſchebel Druz*, f. Drufen- 
Gebirge, 

Dſchebel Dſchamus (Jamus, 
d. i. Büffel), im Naſairier-Ge— 
birge. II, 824, 

Dſchebel Dfchefät, in Gali— 
läa. I, 760 ff. — ſ. Jotapata. 

Dſchebel Dfheirud, nordöſtl. 
Vorkette des Anti-Libanon. II, 
1424. 1454. 1472. 

Dſchebel Dfhermäf (Zabuͤd, 
Aſamon), galil. Hochgebirge. 
I, 758. 771 ff. 775. 778. 800, 
802, 

Dfhebel Dſchugi (?), am 
Adonisfluß. II, 766. 

DR Duby* (nicht Duby), 

. Heiner Hermon. I, 670, 


ie 
Dfhebeled Dahar, im Liba⸗ 
non. 129 134. 138. 


Dfebel ed Druz*, f. Drufen- 
Gebirge. 

Dfhebel el Ahmar, d. i. ro— 
— Berg, Amanus-Zweig. II, 


—— el Afräd, f. Dfhe- 


U, 
— el Ala (Aala), Dru— 
ſenberg an der Oſtſeite des 


unt. Orontes. II, 718. 1029, 
1045. 1062. 1573 ff. 1613. 
1637. 


Dfbebelel Arba’in, ſüdlich 
von Damah. II, 1045, 
Dfinebel el Arba’in, f. Dice: 
bei Salihija. II, 1426. 
Dfchebel el Arba’in (d. i. 
Berg der 40 Märtyrer), an der 
Dfifeite des unt. Orontes. I, 
1054 ff. 1063. 1072. 1426. 
1572 ff.. 1587;: 1637. 1672. 
Dſchebel el Aswad, ſüdöſtlich 
von Haleb. II, 1650. 
Dſchebel el Barüf, Gipfel 
en Libanon. II, 28. 85, (Paß)⸗ 


vhebet el Batrün. II, 583. 


Ofwebet el Boghäs, öftlichfte 
Borketie des Anti-Libanon. IT, 


1472, 
Dſchebel el Druz*, f. Drus 


1934 


fen=-Gebirge. 

Diſchebel —— füdlich von 
Haleb. II, 1687, 

Digedststhebläl. i. rk 
fette), in ber for. Wüfte, 
1465. 1470. 

Dſchebel el Kaffiuim, fiebe 
Dſchebel Kafiyün. 

‚ Dfbebel el Kods*, Höhen 
von Serufalem. 1, 25. 

—— — Kuneyifeh, ſiehe 
Dſchebel 

DER — Kuſeir, ſ. Dſche— 


Dibebelel Makſura, Berg 
des Anti-Libanon. IL, 265. 

Dibebel el Mezzeh (Mô«— 
— am Baräda. 


Dfchebel el Muddakhan, d.i. 
rauchender Berg, im Gebirge 
yon Yebrüd. II, 1315. 

Dſchebel el Muneitirah, Li⸗ 
banon-Gipfel. II, 28. (Paß) 202. 

Dſchebel el Mufhattay 5 
d. i. Spaltenberg, in W.Gali— 
läa. I, 777..781, 807.: 813. 

Dfchebel el Raſas, bei Ha— 
led. II, 1717. 

Dſchebel el Schema, f. Ras 
el Abiadh. I, 777. 808. 814. 
Dſchebel el Waſt* (Maftäni, 
Wiftani), d. i. Berg der Mitte, 
mittlerer Berg, Rüden des An- 

ti-Libanon. II, 175, 282. 

Dfhebelen Nür (Lichtberg), 
bei Mifts. II, 1836. 

DfhebelEphpraim, |. Ephraim: 
Gebirge. 

Dſchebel er Rihan, ſ. DH. N. 

Oſchebel er Ruakt (Alsada- 
mus mons), in der for. Wüfte. 
II, 1454. 1476. 1478. 

Dfchebel eſch Scharkieh* 
(Scherky, Schurky), d. i. Oſt— 


berg, Theil des Anti-Libanon. 


15 74. 175. 277.431% 1426, 
Dſchebel eſch Scheikh“ (Her- 
mon, Chermon), Südende des 
Anti-Libanon, alter Götterberg. 
I, 9. (Fernſicht) 630. 641. II, 
10. .126.' 137. (Höhe) ; 151. 
211, 229. 253. 281. 298. 308. 


Pe. Kejerif 


Dſchebele — Dſchebelk 


(Schnee) 4 

— J Schekif, ſ. Be— 
läd eſch © 

Dſchebel ef Skherfy*, fiehe 
Dſchebel efh Scharkieh. 

Dſchebel es Sis, ſüdlich von 
Haleb. II, 1687. 1692. 

Dſchebel et Dmeir, Zweig 
des Anti-Libanon. II, 1318. 

Dſchebel ez Zumweiti, Zweig. 
des Anti Libanon. II, 1426. 

— — Fakra, im Libanon, 


— Halil, ſ. Dſchebel 
Chalil. 

Dſchebel Hamad (Nüriyeh), 
— Berg und Cap. II, 588. 


Ojgeber Sammäm, in RM. 
— Il, 1609. 1647. 1673, 
I; Scheikh el Baralät. J 
Dimeßel Harphäͤſch, Zweig 
des Anti-Libanon. II, 1318. — 
Eismagazin für Damast. I, 
1384, 

Dihebel Honin (Hunin*), 
Provinz des Beläd Veſcharah 
II, 313. 316, 318. 

Dfchebei ibn-än. 
ſ. Drujen-Gebirge. 

Dſchebel il Wacat, am mitte 
leren Orontes. 1, 1085. 3 

Dſchebel Ismaeli (Gebirge I 
der Affaffinen), nördl. . Rafal 


















II, 279. 3 


fette. II, 30. 819. — ſ. Naja 
rier⸗Gebirge. 
Dſchebel Kalbie, bei gast, 
II, 949. — vgl. Kelbie. 
Dihebel Kajiyun (Rafiun, 
Kaffiım, Kacivun), bei Da 
mascus. II, 1298. 1300. 131% 
1376. zu 
Dſchebel Keifun, bei Hama I 
il, 1045, 3 
Dfchebel Kella, 
Libanon. I, 593. J 
Sfhebel Keniffeh (Kheniffeh), 
Libonongipfel. IL 89. 
152. (Paß) 208. 209. 210. 
vgl. Dſchebel Kuneiyifep. | 
ERHoff 8, 
Tolos), Theil des Amanus. I, 
41. (Höhe) 1801. 


Zweig des 


* — Dſchebels 


Be! Keswe (Keflua). 


Dfhebet Kheniffeh, f. Dſche— 


bel Keniſſeh. 

Dſchebel Kraͤd, ſ. Dſchebel 
Akraͤd. 

Dſchebel —— in Syrien. 
11, 1559. — ſ. Kuteife. 

Dfchebel Kuneiyiſeh (Keni- 
ſeh, Berg der Kirche), im Li— 
banon. Il, 28. 89. (Paß) 53. 
462. (Gipfel) 463. 522. — 
vgl. Dſchebel Keniffeh. 

DihebelKufeir (KRoizair, Lo— 
ham), an der Weftieite des 
unt. Orontes. II, 899. 902. 
1095. 1105. 1120. 1132. 

Dihebel Laha, in Haurän. 
II, 1461. 

Dſchebel Lebnän (Fibnän), 
Libanongipfel. II, 28. 222. 557. 
590. 


Dfhebel Maarrak (pi. geä- - 


dertes Gebirge, Zweig des An— 
tisLibanon. 11, 1426. 1427. 
Dſchebel Machm el (Makhmel; 
wol richt. Mahmil, d. i. Ra= 
meelrücken), Theil des Libanon. 
‚1, 28 :39. 1553. 288. 290. 
(Höhe) 295. (Mahmil) 744. 
Dſchebel Maghudſchah. UI 


83. 
Dſchebel Mar Eliyäs, ſiehe 
Karmel. 
Dſchebel Mär Müsza, nord— 
öſtlich von Damask. II, 1391. 
Dihebel Mitri, d.i. Munei- 
tirah. II, 228. 

Dſchebel Mufa, im Libanon, 
IT, 566. 

Dibebel Mufa (Mofes), am 
unt. Oronteg. II, 1151. 1179. 
1212. 1221. 1233. 1780, 1801. 


1803. — vergl. Coryphäus, 
Rhoſſus. 

Dſchebel Näbulus*, ſ. Nä- 
bulus-Berge. 

Dſchebel Nahas, bei Haleb. 
II, 1714. 1716 


Dfchebel Raͤriyeh, ſ. Dſche— 


bel Hamad. 
Dſchebel Rai ſairieh, f. Na— 
ſairier⸗ Gebirge. 


x 


1935 


DfhebelDrimy, in N.Syrien. 
11, 1076. 

Dſchebel Okal, ob Dſchebel 
Akra'? II, 950. 

Dfihebel Dfraf. 1, 6. 25. I, 
34. — ſ. Dſchebel Akra'. 

Dſchebel Ramon, in Ober— 
Galiläa. J, 780. 

Dſchebel Kipa (Rieha, Diche- 
bel Zauy), in N.Spyrien. I, 6. 
IT, 1055. 1057. 1060. — vgl. 
Dſchebel el Arbain. 

Dfhebel Ripän (Reifän), © 
Theil des eigentlichen Libanon, 
11, 28. 73. 74, 77, 84. 127. 
206. 217, 715. 

Dſchebel Roehy*, Höhe. IT, 


194, 
ojarset Ruak, f. Dſchebel 
en Safed*, in Salilän. 
798. 


ofigebelSatbanayat Siaid- 
naja), Zweig des Anti Liba⸗ 
non. II, 1426. 

Dfhebel Sälepiya* (Sale- 
hieh, Salihija, Salihiyeh), öſtl. 
Abfall des Anti-Libanon. I, 
252. 264. (Dichebel el Arba’in) 
265. 1426. j 

Dfhebel Samfon (Simfon), 
bei Gaza. I, 45. 

— Sanct Simeon, ſ. 

Dſchebel Simän. 

— Sannin* (Sennin), 
Libanon-Gipfel. II, 14. 28. 89. 
(Höhe) 151. 19. 192. 202, 
217. (Sernficht) 445. 459. 461. 
A693..3847, 511: 922: 997.'585, 

Dſchebel Sannin Burdſch, 
im Libanon, II, 291. 

Dimpebel Sanüır, in Ober-Ga- 
Yiläa. I, 779. 

Dſchebel Schaar, in der jyr. 
Wüſte. IT, 1469. 

Dſchebel Schara (Schaarah), 
d. i. haariger Berg, Theil des 
Naſairier-Gebirges. II, 30. 
(Diſtrict von Tripolis) 628. 
819. 822. 824. 958. 974. 

en we: fiehe 

Dihebel e 
Dſchebel ——— — —— — Aus⸗ 


1936 
BRuIEN des Caſius. II, 1133. 


——— abu (Schach— 
ſabu), weſtliche Vorberge des 
Dfchebel el Arba’in. 11, 902. 
1072. 1076. 1099. 1596. 

Digebet Spell"; f. Dſche— 
bei eſch S 
Dſchebel Sheikh Barakät, 
f. Scheikh 8. 

Dfpebel Semän, ſ. Dfchebel 
Simän. 

Dihebel Seth, im Nafairier- 
Gebirge. II, 958. 

Dihebel Seth Nemir (ob 
Neby Seth?), im Nafairier- 

- Gebirge. II, 961. 

Dfhebel Simän (Semän, St. 
Simeonsberg), Mittelglied des 
Cafius, Rhoſſus und Amanus: 
IT; 4062. 1483; 31136; » 14175. 
1626. 1629 ff. 1650. 1669 ff. 
— dgl. Scheikh Barafät. 


Dihebel ‚Spmäf, ſ. Dſchebel. 


el Arba’in. II, 1587. 
Dſchebel Tauwil (Thawil), 
- Ausläufer des Oſchebel Oſcher— 

mal. 1.775,27. 77721988: 

783. 802. 


Dibebel Tibnin, Provinz 


des Belad Beihärah. II, 316. 


318. 

Dibebel ZTotoje (Tolos), 
Zweig des Amanus. IL, 1823. 
1824. — vgl. Oſchebel Kejerik, 
Rhoſſus. 


Dſchebel Tü tün (Tabacksberg), 


in N.Syrien. 11, 906. 
Dihebel Turbul, 
Res in Rphönicien. II, 


et Urdeh (Drdu Dagh), 
Zweig des Caſius. 11, 1133. 
j. Dichebel Afrad, 
Dfcebel a, {. 
Kiba. II, 105 
Dſcheb Ber 
pr. Wüfte. II, 
Dipebiten ———— Oſcha⸗ 
blat, Gabala, Gablat, Gabulo, 
Gibelum, Bibel, Jebleh, Die- 
tele, Dſchebili), Küftenftapt 
der Caſiotis, ſüdlich von Lao— 


Berg und 
753: 


Dſchebel 


nerſtene Der. D 


Diheramänah 


Dſchebels — Dſchera 


dicea. IL, 571. 601. 892 ff. — 
vgl. Gaball 

Dfebra a f. Beit Dſch., 
Nahr D 


ſch. 
Dſchebuhl Dieb), ſ. Sub» 
that al Oſch. O ſchibul. 
Dſchedeide', ſ. Oſchudeide. 
Ba f. Diisr Dſch., Je— 


Dfpefät, Ort in Galiläa. 1, 
759. 765. — ſ. Dfchebel Dh. 
Dfchehan Tſchai (Oſchihan, 
Pyramus), Fluß in Cilicien. 
II, 1185. 1682. 1790. 1793 ff. 
Dſchehüſch, f. Bir el Dich. 
Dfheiruüd (Serüd), Dorf an 
der fyr. Wüfte. II, 265. 266. 
1291. 1391. 1421. 1461. 1471. 
1472. (Geroda ?) 1473. 1484. 
— f. Dipebel Dich. | 
Dijheirubt, I. Faris Agha el 


ond iamed, . & Iſch., Tell 


Did. 
Dihelebi,;. Halebi. 
Didhelil* (Galiläa), ſ. Kana 
el Sell. % 
Dibemalun (Djamloun), d. $. 
wie ein Kameelbudel. II, 1366. 
Dſchemaſch, ſ. Burdid el 3. 
Dſchenach, ſ. Wavdi Dig. 
Dibendal, |. Kalaat Did. 
Dſchenin“, j. Oſchennin. 
Fa, ſ. Beit el Dichanne. 
Dinennabt, j. Ihn el Molla 
Did. 


Dihennani, ſ. Nahr Sennänt. 
Dibenneh*, j. Beit el Dſchanne. J 
Dſchennin“ (Dienin, Senin, ” 
Ginäa), Orenzftadt von Sa= 
marien und Galiläa. I, 23. 
28. 625. (Höhe) 626. 667. 670, | 
ſtadt im Dſchebel el — 
il, 1071. | 
iherad Nedfhoyat* und 


692. — ſ. Dihubb Dig. 

Diherada (Dijeradeh), Ruinen— 
Dſahhaf, Deufhreden - Ars 
ten. Il, 1421. 





(Dichermant, | 
Dorf und Fluß 


Surumäna), 1 
1306. 1308. 


der Ghuͤtha. 11, 
1422 








Dſcherb — Dſchiſſr 


ſcherboa* ae 
boa), d. i. Springhafe. I 

II, 1436. 1459. 1461, 
ſcherdſchua, ſ. Dſchardſchua. 
turfom. Stamm. II, 


J d. i. ein bürrer 
Palmſtock, Lanze. II, 1406. — 
Beten, Spiel in Damask. 


ſ. Beit Dig. 

ſch ermäf (Jermak, Jurmuk), 
Ort in Ober-Galiläa, am Li— 
banon. I, 773. 775. 781. (Höhe) 
r 144. — |. Dſchebel-, Nahr 


ſchermani, |. Dſcheramaͤnah. 
ſcherrah, ſ. Abu Obeidah, 
Kefr Jerra. 
ſcherun, |. Bab Dſch. 
ichefer, Gebiet weft. 
Haleb. U, 1575. 
Gefiral ol nachlet (Dattel- 
inſel), bei Tripolis. II, 609. 
iheiire*, |. EI Dſch., Tho— 
gur el Did. 

ee Ort im Bela’a. II, 


nee, 1. Dihefire. | 
ſchezzar Jaſba (Ahmed 
Did P., Jezzar t. der 
Schlächter), in Are, 7, Han 1a- 
— zerſt. Batrün. 547. — in 
rien. 657. 659. 669. — 
plündert das Karmelflofter. 717. 
734. — Moſchee und Mauſo⸗ 
leum in Affo. 736. — Aquä— 
duct das. I, 811. — in Shida 
(1775). I, 405. — erob. Bei- 
rut. 439. — überbrüdt den 
Baräda. 1295. 

Ihezzin* Gezzin, Dezzin, 
Ben, Casau, Casale de G 
zin) , Chriftendorf im non. 


von 











Kahr Dich., Schefif Tairun. 
ſchiala, — Beit Dſchala. 
eer D Oſchawur 
Sigennin, ſ. Dſchubb 


si eil, ſ. Byblus, 
itter Erdkunde XVII. 


| 
| . 
| 
| 
} 


1937 


an im Dſchebbel 
Affar. II, 


Dfibrin®. — Jibrin. 


 Dfpidu, f. Shadſcherde Dſch. 


Dfibul (Dſchibuhl, Dſchebul, 
Dſchabul, Jebul, Fabn, Dge⸗ 
boul, Geboue), Dorf im eu— 
yhrai. Syrien. II, 1694 ff. 1701. 
— f. Subfpet al Did. 


Dſchiddin, f. Kalat Dſch. 
Dſchifna, — Jifna. 
Dſchihan, ſ. Dſchehan Tſchai. 


Dſchihan Nima*, f. Hadſchi 
Chalfa. 
Dſchijjah, ſ. EL Jiyeh. 
Dſchimmayz, ſ. Tin Dſch. 
Dſchin, ſ. Tefah el Dſch., Jin. 
Dſchindar Achmet, Chef in 
Sahyün. II, 984. 
Dfhindaris (Bindarus, Gen— 
‚ darum), Stadt und Sandfohaft 
in Eprrheftifa. II, 1612. 1622. 
Dihinnen* (d. ti. Dämonen). 
11, 1577. — Thal der, bei Ak— 
far. II, 816. — ſ. Genien. 
Dſchirbeh, f. Meninr. 
ae Khan ſ. Deir Mar 
Dic., 


| org. 

J——— i. Duldungsſteuer. 
820 

N iffer (Sefer, He Gisr, 


Jisr, d. i Brücke), ſ. El Dſch., 
Hisn aldjisr. 

Dſchifſr eh d. i. Dſchiſſr 
el Abyad. 1 823. 

Dſchiffr re im Liba⸗ 
non. II, 110. 

Dfbiffr Behennya, DD. i. 
Dſchiſſr Dſchebel. II, 101. 

Diaiffe Burgduz (Barghay' ) 
am Litany. II, 73. 140. 

144. 

Dihiffe DE in eſch 
Schuͤf. II, 96. 

Dſchiffſr — (Dſchebel 
Jebeiya), in eſch Schuͤf. II, 
98. 101. 110. 

Dſchiſſr Dſchedid, ſ. d. f. 

Dſchiſſr, el Abyad (ſchiſſr 
Dſchadid, Dſchedid, Jedid, d. i 
die neue; Scheikh Aiyaͤſch), am 


Eleutherus. II, 812. 818, 823. 
824, — vergl. Dſchiſſr el 
699998 


1938 


Dſchudeideh. 
Dfbiffer el Alai, am unt.Li— 

tany. II, 143, 
Dfhiffer el Aswad (Gigr el 
Aſſuad), am Wadi Yin. I, 592. 
Dſchiſſr el Aswad, in ef Ak⸗ 

fär. U, 813. 
ſiehe 


Dfciſſt el Burghuz, 
Dſchiſſr B. 

Dich el Delaghin, fiehe 

Dſchiſſr D. 

Dfhilft eLDfhudeideh, am 
Nahr el Bari, II, 98. — vgl. 
Dſchisr Dichedid. 

Dihiffrel Hadıd (Pons ferri), 
am untern Orontes. II, 1090. 

1094. 1103. 1191. 1641 ff. 

Dfhiffr el Hadſchar (Hhad- 


fhar), d. i. Felsbrüde, am 
a el Reh! I, 521: 522. 


— el Hardely, ſiehe 
Dſchiſſr el Khardela. 


Oſchiſſrel Kadi (Jisr el), 


am Nahr ed Damür. II, 424. 
676. 706. — vgl. Ed Damuͤr. 
Dſchiſſrel Ka'ka'yeh, Brüde 
und Dorf am Litany. I, 797. 
1I, 69. 79. 141. 142. 313. 

Dfbiffrel Karun (Die. el 
Meihghara), am Litany. IE, 
94. 145. 180. 

Dſchiſſr el Kafimiyeh, am 
unt. Sitany. II, 143. 

Dfeifir el Katuep, am Li⸗ 
tany. II, 144. 

Dſchiſfſr el Khardela (Khur- 
dely, Hardely, Herdely, Char- 
deleh, d. i. Senfforn), am Li— 
'tany. II, 140. 142. 144. 310. 

Dſchiſſr el Kümeh (Kutweh, 
Kui), am Litany. 11, 129 ff. 
141. 144. 145. 

Dihifir el Lydd (Gisr el L.), 
am Wahr Musrara. I, 592. 

Dihifir el Mahamany, im 
Caftus. II, 1116. 

Dſchiſfr el Marg (wol el 
Merdſch, Brüde der Wiejen ?), 
am Nahr el Aumwaleh. I, 

117. 


D ſſrel Meſch 
EN el Karfü — nn 


Dſchiffre — Dſchor 


— ————— 






















Se el Tell, in Phönieiem, 


SRH eſſch Shoghr 
(Schogle), am unt. Orontes. 
1, 6. II, 32. 899. 900. 902. 
908, 1069. 1072. ED 1099 ff. 

aa Ir Hadid, I. Dieiffr el 

F 

Dſchiſſr Jadge (Dgedge, i. e, 
Ponte della Gallina), am Wad 
— H, 570; 

— Jebeiya, ſ. Diiffi 


— Kar'ün, ſ. Dſchiſſi 
Khardela, ſ. Dſchiſſ 
— Kui, ſ. Dſchiſſr e 


Kuͤweh. 
Dſchiſſe Ma'amiltein, an 
ee Wadi. Il, 547. 

Dſchiſſr Mepdfün (mol irri 
Mesfin), am Wadi Medfün 
11,:5832 
Dfchifft Temnin (nicht Tem 
nir), am Litany. II, 146. 18% 
188. 207. 208. 213. 274. 

nz ſ. El DiH., Nas ı 


Dihizie (Dibizziieh), 1. Dul 
dungsfteuer. 

Dihobar (Gobar, Jaubar; Hr 
bar ?), Dorf bei Damastf. 
261. 1031. 1312. 1424. — 99 
Wadi Dſch. 

Dſchob Dſchennin, ſ. Dſchub 
Dſchennin. 

Dſchob el Naſſuh, Quelle 
el Shäb. II, 1072. 

ale: Soleyman, desgl. 
Dſchob Tell et Tyn, desgl. 

Dſchohhal, |. Jahhel. 

Dichonbelat, I. Bent Dſcha 
— 

Dſchonbelatijje, ſ. EI Dit 

Dſchond, i.e.Legio, Militai 
gouvernement. 11, 697. 1028 
ee ‘. Dihurd. | 
Dihordihiog el Kere 
Seddany, ſyr. Lexicogra 


(1619). I. 761. | 
Mar Dfe 


— 


Georg. 


Dſchos — Dſchurf 


Dſchôs, ſ. Wadi ed Dſch. 
Dfhuähr (Dſchuahr), Maroni= 
tendorf am Nahr Beirut. 1, 
463. (Höhe) 465. — ſ. Mar 
Hanna eſch Schumeir. 
Dſchu'agit, f. Wavdi Did. 
Dihub, f. Dſchubb, Dſchob. 
Dihubail, ſ. Dihebeil, Se- 
mär Gebail. 
Dſchuban, ls za Did. 
Banp, f. Dſchob. 
Dſchubb Abiad, im Dichebel 
Semän. II, 1671. 
Dihubbap, ſ. Jibbet Bſcher— 


reh. 

Dihubbet Aſal, Diſtrict im 
Dſchebel eſch Schurfy. II, 1426. 

Dihbubb Dihennin (Sub, 
Dihibb-, Dſchobb-, Dſchübb 
Dſch., Jib Jeneen), Dorf. am 
Litany. II, 86. 94. 138. 141. 
2: 180, 188. 219. 253. 279. 


Dihubeit, .Dſchebeil. 
Diaudaides (irrig Sedid), 
Neudorf, bei Afto. 1, 


Be 
Dſchudeideh, Dorf der Merdſch 
Ayuͤn. II, 128. 

Dſchudeideh Gudeide, Judei— 
theh, Gedid, Gidid, Caſau 
Credeide), das nördliche an der 
Oſtſeite des Nahr el Auwäleh. 
II, 88. 89. 93. 98. 208. 276. 
Oſchudeideh, das ſüdliche an 
der Weftieite des Nahr el Au— 
wäleh. II, 93. 703. — fiehe 

ODſchiſſr el Dig. 
Dſchudeideh (Mar Abda der 
Eutin), im Kesrawaͤn. II, 


Dihudeidep, 
Metn. II, 712. 
Dſchudeideh (Dichedeide), öſtl. 
von Damask. II, 1391. 

Dſchudeideh Sſchedeide), ſüd— 
weſtlich von Damask. II, 1422. 

Dſchudeideh, nordweſtlich von 
Damask. II, 1779. 

Digudeinen (Zudeitheh), im 
Bekaͤ'a 218 

am Caſius. II, 
1104, 


| 


1 
\& 


im Aflım el 


1939 


Be (Dſchedeide, Dje— 
daideh), d. i. neue Vorſtadt, 
Chriſtenviertel von Haleb. II, 
1754. 1761. 

—— Dſchenin, ſ. Dſchubb 


Dfch 
ans j. Ain Die. 


Dihuffer Saba, j. Kefr 
Saba. 
Dſchugi, |. Dſchebel Dig. 


Diduita (Za’ita), Ort im Kes⸗ 
rawän. Il, 745. 

Dſchulis Djules), Ort in N. 
Galiläa. J, 806. 

Dſchumbelat, ſ. Benu Die. 

Dſchumhur, ſ. Kadi el Dig. 

Dihumi, Kurdenſtamm. I, 
1647. 

Dſchün (Djün), Gaflel am 
— II. 1330. — ſ. Dahr 


Dſch. 

Dſchün'Akkar, Golf zwiſchen 
Tripolis und Arka. II, 808. 
RG 1. Khureibet el Dig. 
Dihüuneh (Juneh, Dfchuniah, 

A Mina Dſch., Ghafar 
Dihunt), Ort und Bai von 
Kesrawän. ll, 547. 714. 746. 
749, 
Dſchunia (Junia, Jeunez Dſchu— 
meh?), d. i. Ebene, zwiſchen 
dem Dſchebel Akkaͤr und Na— 
ſairier-Gebirge. II, 818. 821. 
839. 854. — vol. El Bukeia. 
Dſchunib, Ort am Oſchebel el 
Arba'in. Ir, 1069. 
Dihunieh, j. Dihüneh. 
Dis, Paradies, in Fars. II, 
1345 


Dfchurd (Jurd), d. i. ſteiniger 
Weg, Gebirge. I, 191. 905. 
= * Aklim el Dich. ‚ Dichebel 


gudge. 
Dſchurd Affär (Dihord A.), 
am Norvende des Libanon. II, 


816. 

Dſchurd Ba’albef, im Liba— 
non. II, 191. 

Diburvih es Scharki, Theil 
des Anti-Tibanon. II, 308. 

Dſchurdſchis“, f. Deir Mar 
Dſch., Georg. 

Dſchürf el Gerar*, f. Gerar. 


Gggass 2 


1940 

Dihurniyeh, Dorf am mittl. 
Drontes. II, 1087, 

Dſchuſch, Duelle im Bekaͤ'a. 
1, 151..157 
Dfhufieh Diufie, Djuſſi, 


Djoſie, Gjuſiat, Juſia, Juſieh, 
Juſy, Juſſee; Dguiſchna), Ort 


am ob. Orontes. II, 156. 161. 
172. 997, 
Dſchuſieh el Dihudeide 


(ODſchedideh, Djedeide, Jedeed), 
die neuere Stadt am obern 
Drontes. II, 170. 177. 997. 

Dihüsif, Ort im Dfehebel el 
Arba’in. II, 1069. 

Dfhüze*, f. Ghuzzeh. 

Dfefewi, f. Ard Di. 

Dienein, ſ. Bäb el DI.’ 

Dfijurd, f. Dihurd. 

Dub, d. i. Bär. II, 119. 686. 

Dubbah, ſ. Ed D. 

Dubbajjah, Ort in Kathi'a. 
II, 713. — ogl. Dubbiyeh. 

Dubbän, I. Deir D 

Dubbiyeh (Dubbijiah), ſ. & 
Dubbiyeh. 

Duchan, le er. Reftijet 
9, aha Kijäs D 

Dünen, ſ. Sandpünen. 

Dünger* (Mitt), ſ. Kuh-, Zie- 
gend., Miftthor. 

Düuny*, ſ. ee 


Dur” I uf), Ort in N.Gali- 
läa. 1, 805. 
Sitte, Ort im DBefä’a. II, 


Dale) j. Pont D. 
Dukkan, d. i. Läden, kleinere 
Khane. II, 422. 
Duffün (Dakkın), Ort im Aklim 
es SR II, 706. 
Dulab, d. i. Preffe. Il, 655. 
Durseh: J. Dilbeh. 
ae benz (Oſchiſiyeh, 
— Oſchizie, Charadic), 
Chriſten, Juden ꝛc., in Pa— 
—* ıc. I, 818. 820. 823. 
826. — ſ. Kopffteuer. 
Dulgehban, Bach des Amanuse. 
II, 1823. 
Dulis, f. Kubbet D. 
Dulubta, Ort im Kesramän. 
II, 746. 


Dfhurn — Duw 


46. 
-Durihmith, Ort in Sapil Ath— 


Dum,f. Sad el D 

Duma (Thomas), . Bab D. 

Duma, Stadt in Suda, I, 43, 
261. 

Duma (Tuma), Dorf bei Da- 
masf. 11, 265. 266. 1307. 1424, 
— dgl. Dummar. 

Dima, Ort im Beläd el Ba— 
trüın. 11, 749. 

Dumith, f. Deir D. 

Dummar (Dammar), Dirt bei 
Damascus. U, 264. 1275, 
1287. 1295. — 'vgi. Duma. 

Dumſerkah, Ort bei Ladikieh— 












II, 1114. 
Duneibe, f ſ. EI Dhuneibeh. 
Dunniyyeh, ſ. Bird ed D, 
Ed D 


Duͤra (Doura, Adora, Adoraim), 
Dorf in Juda. I, 91. 141. 154. 
157. 158. 197. — dgl. Dor. 

Dura (Durrah*), in Philiftäa. 
1, 94. — Waläftina. 826. — 
am Dronteg. II, 1001. — dgl, 
Moorhirſe. 

Dura dimiri, d. i. Winter- 
Moorhirſe. I, 122. 

Dura gaydi, 
Moprhirfe. I; — 


.Sommer⸗ 


Dura säfra, d. i. Maik u 
681. : 

Dura sayfeh, in Serufalem. 
I, 483. 567, - 


DuraScham if, i.e. ZeaMays. 
II, 1729. ; 

Durieu de Maifonneude, 
üb. den Kleinen Atlas. I, 
646 


lith. I, 714 

Düris, Ort im Beläd Ba’ral- 
bef. ii, 221. 

Dürit, Deir 

Durfi, Bez. * Drufen. I, 
131 


Be f. Bilad ed D., Kufar 


Dufares*, Gott der Araber. 
II, 1337. | | 

Dufe, f. Deir D. 

Düt, f. Tüt. 


Dumeit, f au D, Dappne. 


Duwe — Ed 


Suweir el kin, 
Wadi Rumeid. II, 835. 

Dumweir er Rummän, Dit 
im Aklim el Dfehurd. II, 709. 
Duz- Aghatich, 
Dorf am Dſchebel Akrad. II, 


aty, f. Ain 


Ata 
Häl®, Berg bei Sabine. I, 635, 


638. 781. 

bbe und Fluth, 
II, 36. 412. 
bedbel, f. Bar €. 
ben e, große, ſ. Esdrelom. 


ber“, Stammpater der Hebräer. 


—71814. 

berfeulptur, am Kaim Hur— 
mul. II, 164. ut Schwein. 
bioniten*, in Soba. II, 261. 
blim, Dorf im Dfehebel Ar⸗ 
ba'in. II. 1057. 

bn, vgl. Ibn. 
bna-l-Beled, Bezeichnung 
für Städter. II, "1406. 
bnä es Sebil, d. i. Söhne 
des Weges, Fremde. IT, 1420. 
bn Aſaker, Hiftorifer von Da- 
masf. Il, 1363. 
bn Batuta*, 
73. — üb. Asfalon. 88. — 
Neby 5 264. — Jeruſa— 
lem. 1,-304. — Laoodicea. II, 
926. — Ismaslier. 972. — 
Höms. 1012. — Hamah. 1038. 
— el Ghaͤtha. 1346. — Mo- 
fhee zu Damask. II, 1363. 


Damasf. 1404. — Ma’arra. 
1568. — Sermin. 1587. — 
Haleb. 1735. 


bneh, ſ. El Khan E. 

bn Ferah (Fera), Aut. I, 81. 
Il, 605. — vgl, Ibn— förat. 
bn Haufal*, über Ba’albef. 
U, 224. — Alerandrette. 1818. 
m Emuisen, Autor. I, 


on Mitgait le Franc, an— 
geblicher Eroberer von Tripo— 
lis. II, 606. 


Dorf am 


armenif ches 


bei Saida. 


Aut. (1326). I, 


1941 


1106. 1117. 

Duziere (Nebet Zinzeijep?) 
Dorf im Libanon. II, 559. 

v. Be Dr., üb. Beirut. II, 


Deine, f. Ruhr. 


G. 


Ebn Taltal (Tartar), Dorf 
am Nahr edh Dhahab. II, 
1695. 


Ebra, ſ. ELE. 

Ebraweh, ſ. Birweh. 

Ebre, Ibn el⸗, ſ. Abulpha— 
radſch. 

Ebreſch, ſ. Nahr ol E. 

Ebry, d. i. hebräiſch. I, 649. 

Ebu, f. Eljan ©. 

Ebu Kadi Schobbah, Hiſtori⸗ 
fer (1344). II, 223. 

Ebu Dmar Abverrahman, 
Surift in Beirut (707—774). 
IT, 438. 

Ebu Said el Baldi, Autor. 
11, 1605. — dgl. Ibn Said. 

Ebu Nbeide, f. Abu Obeide. 

Erbatana, Cyrus Reichsarchiv 
daſ. I. 153, 

Ecbatana, angebl. Stadt auf 
dem Karmel. I, 708. 

Ecce homo (Dornenfrönung), 
Bogen in Serufalem. 1, 403. 
Ecclesia graeca S. orien- 

talisı la, 772 

Ecdippa, 1. Achſib. 

Echalottes, f. Schalotten. 

Echinaria capitata Desf., bei 
Haleb. II, 1716. 

Ediniten, am Karmel. I, 712. 
— Libanon. Il, 580. 

Echinodermen (Seeigel), Refte 
im Libanon. II, 561. 

Echinospermum pachypo- 
dum Dec., bei Daleb. I, 
1716. 

Echo, bei Mehaſch. 11, 570. 

EAthor (Porta judicial, judi- 
ciaria), zu Serufalem. I, 400. 
402. 424. 

(Joſeph) 


Eckthurm, großer, 


1942 


ebend. I, 397. 410. 
Ecrad, f. Hösn el Afrad. 
—J ſ Tefoa. 

ar Dorf in N.Syrien. II, 


ev Dastikh, Dorf am Wapi 
Ruweid. II, 835. 

Ed Dämür Burdid ed D.), 
Drt im Aklim el Kharnüb od. 
es Sahhär. II, 423. 701. 
(Dſchiſſr el Kadi?) 706. 

Ed Daumeh, Dorf in Judäa. 
I, 208. 

Ed Deir (Daer, Esdier, Darum 
Castrum), in Philiſtäa. I, 41. 
43. — vgl. Darom. 

Ed Deir (Birtha), 2 Orte am 
Euphrat. II, 1484. 1485. 

Ed Demah, Mofchee in Jeru— 
falem. I, 459. 

Ed Derazi, Derüz, d. i. 
Drufe, Drufen. II, 728. 

Ed Dhirweh, f. Ep Dirmeh. 

Ed Dimän, Klofter von Jibeil. 


Il, 791. 
Eorin’ ‚T., Emads, Huſam E., 
Ort 


Ed Dirweh (Dbirmeh), 
bei Hebrön. I, 236. 267. 

Ed Dmeir, for. Dorf. IT, 1391. 
Ed Douwar, Klofter daf. 1, 
792. 

Eddſjos, f. Hrim el Die. 

Ed Dubbah, Dorf bei Hamah. 
II, 935. 

Ed Dubbiyep (Dubbijiah ), 
Drt im Aklim el Kharnüb. II, 
701. — vgl. Dubbajjah. 

Ed Dunniyep, Diftrict des Ti: 
banon. II, 624. 807. 

Edeleiche, am Karmel. II, 703. 

Edelfteine*, alte, in Antiochia. 
II, 1195. — Damasf. 1396. 

Eden, Lieutn. IT, 1132. 

Eden (Ehden, Ihedin), Maroni- 
tendorf am Arz Libnan. II, 39. 
629. 630, 631. 650. 713. 753. 
(Diörefe) 786. - 

Eden des Paraviefes, im Tiba- 


non vermuthet,. II, 629. — |. 
Paradies. 
Edeſſa, Grafſchaft. II, 604, 


— Münzen yon, in Antiochia. 


Ser — Egl 


IT, 1196. 
Edfu, Stadt. II, 535. 
Edh Dhunniyeh (el Dhannye), 
Diftriet * Tripolis. II, 628. 
Edhem, f. Ibrahim E. 
iz, irrig ftatt Ecdippa. I, 
Achſib. 





















AN GER, f. Hadet. 

Edlib Eblip, Idlib), Dorf in 
N.Syrien. II, 1061. 1582 ff. 
1592. 1599. 1637. 

Edlib el Kebir. II, 1583. 


grenze) 195. 

Edris, f. Muftapha ©. 

Eprifi* (1154), üb. Gaza. 1, 
64, — Askalon. — — 88, 
— Beit Sibrin. 145. — Jeru— 
falem. 304. — Ramleh. 583, 
— Kaiſariyeh. 603. — Gas 
mariter. 651. — Haifa. 722 


Hifin el Zeib. 812. 
Zanteh. II, 49. — Ba’albef 
224. 234. — Saida — Beirut 


im Libanon. 468. — Dſchuneh 
549. — ie 571. — Tri 
»Arka. 808. — 


852. — Antaradus, 863. — 
Höms. 1010. — Antiochia 
1179. 1183. — in el Fidſcheh 
1294. — Baräda-Arme. 1296, 
1303. — el Ghuͤtha. 1346. — 
Tadmor. 1505. — Kuweik. I 
1691. — Daleb. 1734, — Ar: 
fus. 1814. — Mlerandrette 


Edſch Dſchadſchye, Dorf an 
Orontes. II, 1044, 
Eduard, Sopn Heinrichs TIL, 
von ‘smaeliern verwunde 
(1272). II, 970. 


Efdſchur“*, f. Ain €. 
Effendi*, milit. Beamter. 1 
828. II, 1208. — % Abbas 


Khonfy-, Mouſud-E. 
Effendifamilien (Patricierge⸗ 
—— in Serufalem. 1 


Gelon’ (Alan), Grenzort vor 


Juda und Philiftäa. T, 131. 


134. — ſ. Debir. 

Eden, f. Even. 

Ehe”, von ven Akils vermieden. 
I, 134. — der maronit. Prie- 
fter. 786. — f. Heirath, Mo— 
nogamie ac. 

Eheſcheidung, bei den Nafai- 
riern unerlaubt. 11, 988, 

Ehfär, d. i. Erbpachtgins von 
Ländereien. J, 825. 

Ehrenberg*, über Nahr el 
Lebben. 11, 524. — Ichthyoli— 
then zu vdalel. 578. 

Ehrlichkeit, in Urtäs. I, 282. 

Ei*, ſ. Weltei. 

Ei’ät (Jead, Yeid, Yarat), Ort 
im Belad Ba’albef. II, 220. 
221.289. 290. — vgl. Deir 
Eliaut. 

Eicha, f. Abu €. 

Eicheln*, eßbare, im Karmel. 
I, 718 

Eichen“ (immergrüne), bei Je— 
rufalem. I, 482. — in Zudäa. 
552. — Saron. 587. — Grenze 
im SKarmel. 593. 595. 702. 
718. — in Ober-Galiläa. 799. 

1, 800. — Dſchebel Rihän. II, 
74. — Libanon. 112. 115. 154. 
191. 201. 202. 280. (rund⸗ 
blättrige, englifihe?) 290. 294. 
412. 474, 513. 519. (immer- 

- grüne, Jlex?) 559. 657. 660. 
666. 684, — maleriſche, zu 
Kenifet el Awamid. II, 596. — 
Dſchebel Affär ꝛc. 817. 955. 
— NRafairier-Gebirge. 977. — 
Dfchebel el Arba’in. 1064. — 
Cafius ꝛc. 1119. 1131. 1140. 
1144. 1186. 1201. — Suwei— 
diyeh. 1232. — ſyr. Wüfte. II, 
1465. — (Quercus aegilops?) 
bei Haleb. 1726. — im Ama— 
nus, 1786. 1824. — ſ. Baluts=, 
Edel-, Stachel-, Stein Zwerg⸗ 
E., Quercus, Sindian. 

Eihgrund, f. Elah- Thal, 


Eihhörnden, fhwarze, im 
Libanon. II, 295. — Nafairier- 
Gebirge. 830. — el Merdſch. 
44 


Eid“, f. Schwur. 


Ehd — Er 


1943 
Eidehfen*, in el Merdſch. II, 
1311. 1313. — 9Daleb. 1732. 
— Arfus. 1846. 
Eijät, . ELE. 
- (Abil?), Ort am Barada. 
109. 


Site (Eily ?), f. En Neby E. 
Eimeratefy, Dorf im Ama— 
nus. II, 1824. 
Ginfiedler*, f. Eremiten. 
Eis, in der ſyr. Wüfte. 11, 1469. 
— Haleb. 1710. — Keller in 
Damasf. 1384. — f. Schnee. 
Eifen*, in Afrifa. II, 1387. 
1388. — f. Steirifches €. 
Eifenbahn, projeetirte, von der 
for. Wüfte zum Euphrat. II, 
626. 1228. 1234. 1763. 
— zu Zahleh. 


— braunes, im Li— 
banon. II, 201. 

Eifenflammern an den Säu— 
len Ba’albefs. II, 248. 

Eiſenocher, im Libanon. II, 582. 

Eifenoryd*, am Ain en Na— 
häs. II, 282. 

Eifenfteine”, weißbraune und 
roftrothe, im Libanon. II, 88, 
191. 202. 563. 580. 662. (dunffe) 
II, 209. 581. — Cafius. 1120. 
1140. — f. Braun=, en 
Raſen-, Spatz, Thon=E. 

Gifenfteingruben, von Kefr 
Hüneh ac. II, 73. 106. — Bei— 
rut. 438. — im Libanon. 
467 ff. 

Eifenfteinhaltiger Boden, 
im Dfehebel Nihän. Il, 74. 
—— —— im Liba⸗ 

non. II, 201. 765. 766. 

— (Zefus), f. Megaret Moh— 


d 
‚Eispogel* (Alcedo rudis), am 


Nahr ed Damur ıc. II, 424. 
Eiyub (Hivb), f. Neby €. 
Eijubiden, f. Ajubiven. 
Ejub, ägypt. Sultan (1244). 1, 

296. 


Ekber, f. Nahr el Afbär. 
etbinpe, r. —— I, 682. 
Ertift, 1. Bin ©. 
Efron*, f. Mir, 


* 


1944 


Ekthekua*, ſ. Tekoa. 
E-Kulah (db. i. 
Nablüs. I, 642. — f. Deir 8 
EI* (EKronos), ältefter phönic. 
Landesgott. II, 56. 58. 381. — 
— ne Beth⸗, Jephtha⸗, 
e 
El, ne RN dv. 1. Tere⸗ 
binthe. I, 118, 223. 224. 
EI Aalikat, d. di. Dichebel 
‘... Mleitah. II, 972. 
El Aäneh, d.i. Hülfsfteuer von 
Dane, Kopffteuer. 1, 820, 


et life (al Aſſy), i. e. rebel- 


A 11, 165.176. — 1. Dron= : 


ei lbäbiyeh (Sbaddiyeh), im 
Aklim el Metn. II, 477. 710, 
Elabälus Manäus, Gräber- 
thurm des, zu Balmyra (102 

n. Chr.). II, 1539. 1543. 

EI Abd e8 Sämary, in Nab⸗ 
füs. I, 648. | 

Elabidh, ſ. Dſchamea E. 

Elaeagnus angustifol., bei 
Haleb. II, 1721. 1727. — f. 
Dfive. 

Elaeochytris meoides Fen- 
zel, im Gaftus. II, 1141, 


Ei fg (St. Salvador el As), , 


Klofter von Ba’albef. II, 791. 
Clagabal, f. EI Gebal. 
Ei Agamwid, dv. i. Zrefflichfte, 
Be Drufen, 11'722, 
Elah, 
— Thal (Eitjat, Eichgrund 
har: in Juva. 1148, 


&i Fin, ſ. Ain. 

El Affa (d. i. die Aeußerſte), 
Moſchee in Jeruſalem. J, 335. 
340. 341. 413. 415. 508. 

Ei’ ee i. Dſchebel el A. 
II, 1099. 

El Aleyat, Duartier von Ha— 
mab. II, 1044. 

Er Alya, f. An er. 

Elam, Stammoater. I, 179. 

Elam”, he al Des Kedor Laomer. 
II, 

EI ’Amt (Amkh, Oomk, Ome, 

Umk Uerem, al Amak, d. 


Ekth — Ela 


Kaſtell), bei, 


Grund, Gaſentund Ebene 
von Antiochia. Il, 1099, 1133, 
1606. 1610. 1612 ff. 1794. 

El Amoud (Säulen), Infel vor 
Tripolis. II, 606. — ſiehe 
Amtid. 

EI Amri, Bergfette in N.Sy⸗ 
rien. II, 1693. 1694. 

El Anfäriy eh, Dorf in Phö—⸗ 
nicien. II, 363 

El Arsaniven, Ort im Aklim 
el Metn. 711, 

El Arbät K e. rebellis), vet 
Drontes bei Antiochia. IT, 1010. 


et Tahtea, 
zwifchen der Ghütha und en 
Nebt. II, 1484, 

EI Arifch*, ſ. Wadi el A. 

EI Arfüb, "Ort am Dſchebel er 
Kipän. I, 217. — f. Aflim 
el A. 

El ’Artfüb el adnä. II, 698. 

EI ’Arfüub el ’ala. II, 698. 

Er Afhärah, Ort in ez Zr 

II, 1485. 

Ei Afchrafty eh, Ort am mittl, 
Barada. II, 1286. 1288. 

Ei Ataibep, Drt der Merdſch. | 







II, 1424 

Elater argenteus syriacus 
Koll., dei Sumeidiyeh. I, 
1230. 


Elath*, Hafen, von Rezin er⸗ 
obert. 1, 1339. 

Ei Atkija, die beſonders From 
men der Oklal. II, 721. 

Ort in el Ard et 


84, | 
EI Atteneh, for. Dorf. I 
1391.- % 
EI Atwäl, arab. Autor, ie 
1505. 


EI Aueine, Ort im Belad 
Ba'albek. II, 222. 

EI Ayune, Dorf im Dichebel 
Affär. II, 814. 

El ————— (Aziriyeh, d 
Grab des Lazarus; früh, B 
thanien), Dorf bei Jeruſalem. 
I, 320, 321. 322. 509, 510, 55 

El 8* (arab.), d. i. Lazarus. 

5 


Ela — Elb 


El Azizi Azyzv) Werk eines 
ägypt. Fatimiden, Mohallebita 
(975—996), üb. Ba'albek. 11, 
238. — Apamea 2c. 1083. 1185. 
— Tadmor. 1506. 

EI Azüunijjah, Ort im Aklim 

el Arkuͤb od. el Dſchurd. II, 
705. 709.: 

EI Bäb, Duelle und Dorf am 
Nahr edh Dhahab. IL, 1626. 
1694. 1695. 

- EI Bair (irrig el Beyer), Di- 
ftriet im Nafairier-Gebirge. II, 
982. 984, 1106. 

ee Snfel bei Tripolis. 
Il, 619 

Ei Bära (Kefr el B., Kafı el 
Berha, d. i. Baͤra ber Ungläu= 
bigen; Barra, Borra), am 
Dfchebel ef Arba’ın. II, 1054, 
1057. 1058. 1063. 1064. 1063. 

EI Barbärä (Burbärah), Drt 
in Dfehebeil. IT, 584. 748. 

Barid, Ort in Esprelom. 

, 694. 

er Bärüf (Bairuf, Berook), 
Ort im Aklim el Arfüb, U, 85. 
88. 110. 120. 705, 

Er nr a, Dorf im Kesrawan. 

Ei Balfa (irrig Bafa), Dorf 

am Nahr Herväwil. I, 780. 

806. 807, 

EI Bathöf, f. EI Buttauf. 

Ei ——— ſ. Birket el Ham— 


er Batthauft, ſ. EL Buttauf. 
El Baufhberiyeh, Drt in e8 
Sahll. II, 707. 
El Bawär, ſ. EI Büwär. 
ELBeddäny, Moschee bei Tri— 
polis, II, 921. 
El Beglie, Diftriet von Ha— 
Jeb II, 1768. 
EI Beta’ a*, f. Beln’a, Bu- 


feia 

€ ——— ſ. Nahr el Ber- 

duͤny. 

El Beihäreh (St. Elifäus 
Beſchäri), Klofter von Damas— 
eus. 11, 791. 

EI Beyäad, Dorf in Belad Be— 
fhärah. II, 791. 





1945 


El Beyer, f. EI Bair. 


"EL Bir, |. Befä’a. II, 715. 


EL Bi’neh (Ba’neh), Drt in 
Galiläa. I, 773. 779. — ſ. El 
Buaineh. 

EI Binneih, Ort im Aklim es 
Sahhär. II, 706. 

EI Bireh Geeroth, Biroth, 
Stadt Benjamins), in Judäa. 
I, 103. 105. 323. 324. 532. 
535 ff. — Dift. 557. 631. 

EI Bireh (Birt), Ort im Be— 
fa’a. II, 219. 308. 

EI Bireh, Ort im Aklim el 
Dſchurd. II, 709. 

EL Biri (Birieh, Beri), Ort im 
Aklim el Arfüb. IL, 705. 817. 
EI Birſeh, Pag zum Nahr el 

Aumaleh. I, 10 
E Bohaireh, — Antiochia⸗ 


El Bohhairié, See von Apa— 
mea. II, 1085. 

El Buaineh (d. i. Klein-Bi'— 
neh), Y Galiläa. IL, 765. — 
ſ. EL Bi'neh. 

El — A (Bujak), Diftriet 
des Nafairier - Gebirges. II, 
982, 984. 1114. 

EI Budſcherie, Triangelland 
der Beirut-Ebene. II, 675. 

EI Bukaiah (Befajah), Städt» 
chen. I, 798. 

EL Bukela (Bukaͤ'a), Ebene 
zwifchen dem Dfehebel Affär 
und Nafairier = Gebirge. II, 
833. (Lavaboden) 839. 840. 
843. 914. — vgl. Dſchunia. 

EI Bukeya, Dlivenpflanzungen 
am Dſchebel Kella. II, 39383. 

El Bukleh, Ort im Atlim el 
Metn. II, 711. 

EL Bim, Ort im Aklim el 
Kharnıb od. Sahhär. II, 701. 


706. 

Ef Burak (Burah), Zufluß zum 
Antiochia-⸗See. II, 1576. 1647. 
1661, 

EI Buraf*, Br Salomonifchen 
Teiche. I, 273 ff. 

Ei Buränigeh,, ai des Aklım 
et Tuffah. II, 

Ei ee, ” El Barbärä 


1946 


Ei Burdöny, ſ. Nahr el Ber- 
duͤny. 

El Burdſch (Burj), Feſtungs— 
ruine in SJuda. I, 153. 155. 
158. 992. 

El Burdſch, in Saron. I, 589. 

EI Burdſch, am Drontes. II, 
1001. 

EI Burghütiyeh, Drt dee 

Alklim el Kharnüb. I, 701. 

EI Buthbarmath, Ruine im 
Belaͤd el Rôha. II, 714. 

EI Buttauf* (Bathauf, Ba— 
thof), Ebene in Galiläa. 1, 
T42..199. 

EI Bümar (Bawär), Ort in el 
Setüh. II, 550. 747. 

Elcanamy, Thurm bei Bufeit. 
11, 1110. 

EL Chaas, zu Haleb. II, 1729. 

Er Chankeh, Wohnung des 
Patriarhen in Serufalem. 1, 
458. 


EI Cherbé (jeßt es Serbeh), 


Diftriet von Saida. II, 392. 

EI Chodr, Chuddr“, fiehe 
Georg ıc. 

El Ehureibe*, ſ. EL Khureibe. 

EI Deib, gried. Familie in 
Kalaat Hösn. II, 836. 

El Deir (Deir el Rai), in 
Samaria. I, 658, 

EI Delhemiyeh ——— 
Ort bei Ba’albef. II, 219. 
302. 

EI Dhyannye, ſ. Ed Diuni- 
yeh. 

El Dhuneibeh (Deneibe), Dru- 
zendorf im Anti-Libanon. I, 
308. 

EI Difwäaneh (Detmwäneh), 
Dorf im Aklim el Metn od. 
es Sahil. II, 707. 712. 

EI Dinnijjeh!xcel Dannye), 
Diftriet. II, 753. 

EI Diebel, f. EI Dſchebel. 

EI Diibb, d. i. Brunnen, Rö— 
— bei Ba’ albef. 11, 199. 
— vgl. Dſcheba. 

— Naſairier— 

Ei — (Dſchala⸗ 
lijjeh), ſ. El Jahiliyeh. 


Elb — Ele 


El Dſchaniyeh Danish), Dorf 
in Zudäa. I, 560, 
El Dfhauda, v. * Wohlbe⸗ 
hagen, Garten bei Damask. 

IL. 1350, 

Eidfq ebel (Djebel, Dſchebel), 
Gebirgsland des Libanon. 1, 
25. 773. 786.1, a 

EI Dfelämeh, Moſchee am 
mittl. Orontes. II, 1089. — 
vgl. Jelameh. 

EI Dihezyre, Dr im Bekaͤ'a. 
II, 219. 

El ſqezzin, £ Aklim el 

Sior sic (wol El Jiſch, Gis— 
cala), Dorf in Ober-Galiläa. 
I, 802. 

er Dis, Dorf am Adonis. 

El Dihiite, Duartier von Ha— 
mah. II, 

El Diaiyes (Siyeh, N, 
Bine, Enar Djuldiah), D 
im Aflım el Kharnüb. IH, 221. 
422. 701. — dgl. Khan eich 
Schlyah. 

EI Dſchonbelatijje, f. Benü 
Dſch 


El Dſchurd, ſ. Aklim el Dſch. 

Eleafar*, Aarons Sohn. 1, 11. 
12. 629. — Bater des Pinehas. 
649. 

EI Ebra (db. i. Klageort der 
Suden), in Serufalem. I, 336. 
350. 417. 

El nn Hügel in Syrien. I, 
:18 

Ei Embeite®, Dorf im Anti- 
Libanon, II, 308. 


Elephanten* der Seleuciden, 


am Orontes. 11, 1022. 1080. 
1089. — auf Münzen von 
Apamea, II, 1082, 

Sievbantiafis, in Paläftina. 
J, 338 


El Eraneb (Kaninchen⸗ Safe) 
bei Tripolis, IT, 616. 620 — 
r 


El Eftubl (el Eftabber)," 
im Befä’a. II, 219. 700. | 

Eleutherea, auf Ereta. I, 96. 

Eleutheropolis*, ſ. Beit Ji— 
brin. 





Er ©harb el a’lä, 


er. a 


Se — Elh 


—— 


ei Fadyls, 
Beka'a. II, 
Er Faidia, 


f. Nahr el Ke— 
— im 


ſ. Ain el Fidſcheh. 
Dorf in Saron. I, 


&i Fakter, polit, ET N Ras 
fairier. II, 822. 951. 

El Feiruni, Ruinen * Na- 
fairier- Gebirge. I, 935. 


| El A “er im Aklim el 


Ghurb. I, 

ElFetup — Küftendiftriet 
des Maronitenlandes. 11, 547. 
550, 628. 747. 

El Fidſcheh CAeh, a 

Dorf am Baräda, II, 
1286. — ſ. Ain el F. 

Er FifehH (Fiki, Fikhi, Feky, 
Ort im Beläy Ba'albek. I, 
158. 173. 175. 221. 

EI Ft’a, Dorf im alepp. Sy- 

rien. 11, 1590. 

EI Futeiry, Dorf im Dſchebel 
el Arba’in. 11, 1071. 

Ei Zutüp, ſ. Ei Fetäh. 

‚Sariti, Ort im Libanon. 


674. 

e! — (Elagabal), Berggott 
des Caſius. II, 1124. 

EI Ghaͤb* (dv. i. Waldthal), 
Ebene am mittl. Orontes. I, 
1069. 1070, 1072. 

EI SHäbün, Ort im Aflım es 
Sahhär. 11, 706. 

El Späh, f. EI Kara. 

El Gharb, f. Aflım el ©p. 

EI Gharb el adna, Abth. von 
el Gharb. II, 698. 

Metäwi- 


leh⸗Sitz. II, 698. 717. 

El Gharb el faufäni, 
obere. II, 698. 

EL Gharb et tahtäni, 
untere. Il, 698. 

El Ghazijjeh  Öhaziyeh, Gha— 
zieh, Ghazi), Ort am Nahr es 
Senif. II, 72. 83. 84. 410. 

Er Spies, f. Antiochia-See. 

EI Ghuluf, Dorf am untern 
Orontes. II, 1220, 


das 
dag 


1947 


EI Ghütha* (i. e. terra mol- 
lior, aquis irrigua et arbori- 
bus consita), Ebene von Da- 
masf. II, 265. 280. 1311. 1331. 
1345 ff. 

EI Ghuwein (Ain, Anim, die 
Levitenftadt?), in Zudäa. I, 
196. — vol. Wadi el Ain. 

EIS hurArtveh, Drt im Dfche- 
bei Simän, H, 1647. 

Ei Ghuzorijieh ( (la Gazevre), 
Drt in efh Schüf. IT, 98. 

EI Gib, f. Gibea. 

EI Sinti (Ghineh), Ort in el 
Tetuh. II, 747. 

ElHabäbiyep, Drt des Allım 
et Zuffäh. II, 700, 

El Hadb, in Juda. I, 159. 

EI Hadhr (Khudr), d.i. Sanct 
Georg. I, 166. 

Elhadir, Dorf bei Kinnegrin. 
II, 1598. 

EI Hafar, Ruinen der fyr. 
Wiüfte. II, 1484. 

El Hama, Fort im mittl. Phö— 
nicien. II, 425. 

EI Hamad”, die ſyr. Wüfte. IT, 
1452. 

Ei Hammäm, zwei 
Duelen am Afrin. II, 
1619. 1627. 1657. 

EI Hamra, Dorf im Beläd 
Beſcharrah. II, 79. 

ve — Fluß bei Saida. II, 


ei Päras, Ort in Phönicien. 


Star f. Haramı. 

EI Harb , Araberfiamm im 
Befa’a. II, 193. 

Ei Hardin, Ort im Belad el 
Batrın. 11, 750. 

EI Harth (el Hadat?), Dorf 
von Tripolis. II, 606. 

El Haurat, Dorf am mitt. 
Orontes. ii, 1087. 

ESeidfchany (Hijäneh), Dorf 
und See bei Damask. 11, 1314. 
1315. 1322. 1330. Re 

EI Heimte*, Dorf im Anti-Li— 
banon. II, 308. 

EI Heläliyeh (Salfia), Ort 
des Aklim et Tuffah oder el 


warme 
1612, 


1948 


Metn. II, 111. 700. 710, 

El Hibbarieh, Dorf im Liba— 
non. II, 133. 

El Siodſchreb, Ort in N.Sy⸗— 
rien. II, 897. 

El Siffi (al Haſſa), Ort in Zus 
däa. I, 132. 

El ana Drt der fyr. Wüſte. 
II, 1485. 

Ei Kies alter Circus in R. 
Syrien. II, 1659, 

Er Haͤleh, Ebene am Sarudfch. 
II, 1030, 

Ei Bulteh, Ba am Wapi el 
Kuͤſch. I 

El user Ruinen in der 
for. Wüfte. II, 1484, 

Ei Summafigeh IE m 
Aklim Jezzin. II, 702. 

ElHufeiniyeh (Sinieh), Dorf 
am obern Baräda. II, 1278. 

Elias* (Elia, Elyas), Prophet. 
I, 124. — auf dem Karmel. 
703. 706. (Schule, Grotte daf.) 
716.717; 
45. — feine Gebeine in Kelb 
Elias. 209, — in Baralbek. 
245. — ſalbt Hafael. 261. — 
in Sidon. 408. — im Libanon 
verehrt. 509. — Räder fal- 
en Eide, 525. — Grab zu 

Dihobar. 1424. — ſ. Ant-, 

Beit-, Burr-, Deir Mar⸗, Kubb-, 
Marz, Mari-, Ras-E. 

Elias von Damascus, chriſtl. 
Agent in Hebroͤn. 1, 252. 

Eliag-Berg, |. Karmel. 

Elias-Collegium, Sanct, zu 
Schouweyya. II, 792. 


Eliag- Fett, in Ma’arra. 1, 


1427, 

Elias Ghuzir (Ghazir), Sankt, 
Klofter von Ba’albef. II, 791. 

Elias-Grotte, im Anti-Liba— 
non. II, 262. 

Elias- Kirche, im Libanon. II, 
525: 

Eliaut, f. Deir €, 

Ei Ibaddijeh, El Abädi> 


yeh. 
Gliefer* (Eliezer), Abrahams 
Boigt. II, 1312. 1333. 1334. 
El Jiſch (Eldſchich, Giscala, 


— in Sarphat. II, 


Elh — Elk 


Giſchala, Guſch Chaleb), Stadt 
in Ober-Galiläa. I, 762. 770. 
771. 779.-802, — dgl. Birfet 


et 3. 
Er Ziyeh, 1. EL Dſchiyeh. 
Eliotropolis, d. i. Beit Ji— 
brin—— 


Elija* (Elifäus), Schule De 
auf dem Karmel. I, 694. 716. 
717. — a: ‚einer Salbung 
3c. II, 262,7132 

Elifabetp, in ukta. I, 199. 

Eliſäus Befyäri, f. € Des 


ſchaͤreh. 

Ei —— Dorf bei Jeru— 
falem. J, 

Elifha*, hl Beir Mar E. 

Eliſſa, gründet Karthago. II, 
328. 383, 384. 

— äthiop. König. II, 


cin as ſ. Elias. 

El iliec Oſchahilijjath, 
Dſchalalijjeh)y, Ort im Aflım 
el Kharnüb od. Manäfif. II, 
701. 704. 

Eljan Ebu Scheibe, d. i. Va— 
ter des weißen Bartes, chriftl. 
a mohammed. Heiliger. I, 
147 


— Feld bei Damask. 

I 350 

Eljemuni, Auinenftadt im Li— 
banon. II, 301. 

Elion (Eljun, EL, fpät. Adonis), 
Gott von Byblos. II, 60. 432. 

Er Ka'a (el Kaa, Shah), Drt 
im Belad Ba’albef, II, 169. 
175.176, 224 

ie aan phön. Gottheit. II, 


eı Fadons, 


1 Saftein, — im Belad el 
Roôha. U, 


in Judäa. 1, 


Si Ras HELEN (Rahhalath), Drt 


im Aflım el Ghurb. II, 708. 


-ElKaplüniyeh (Ka blounipye), I 


Ort im Aklim eſch Schuͤf. 
704. 790. 


El RR Kr, Sit im Allim ef | 


Metn. IT, 


El — J i. Davidebur 





Elka — Elfu 


363. 
et Khalat band Ort in 


el Kürah. 11, 
El Kaman, lub des Ta— 
Caftel in 


myras. II, 67 74, 

Ei Kaphartah, 

Phönicien. T, 813. — vgl. Ca— 
‚pharda. 

El Kafa, Dorf am Drontes. 
II, 1044, 

Ei Rası, f. Aſochir. 

EI Kaffis (el Kaflife), d. i. der 
Priefter und die SPriefterin, 
Basrelief bei Furful. IT, 199, 

ElRatta’a (Berge von Batrın), 
Diftriet von Tripolis. II, 628. 

EI Kawiceh (Rabiceh, nicht 
Kabi, Kabli), Dorf in N.Ga— 
iläa. I, 806. 811. 

# Kefit, Drt in Paläftina. I, 


ei Rift, Dorf am ob. Baräda. 
H, 1278, 

EL Kehf (Kahf, Khef, Kohf, 
Khof), Schloß im Naſairier— 


Gebirge. II, 822. 829. 919. 
938. 956. 969. 972. — vgl. 
Klif. 


El Keimeh, Ort am Wadi Ru- 
weid. li, 835, 

El Rella, Diftriet von Tripo— 
lis. TI, 628. 

Ei Kergü’ e, Drt im Beka'a. 
II, 219. 

El Kerm el Asjzuad, Ort 

n —— —— — u, 


ei Rfarir" (Freund Gottes), 
d, 1. Hebrön. I, 214. — Cita— 
delle von Serufalem. 364. 

Ei Khandak (d. i. Graben), 
Dorf in el Ghab. II, 1087. 
EI Khan Ebneh, in "Ppitifän. 

#1, 127. 

El Khazanijjeh, a 
el Kharnüb. II, 85. 

Er Khef, ſ. El — 

El Khirbiyen (el Choreibeh), 
Ort im Alım efh Schüf. II, 
703. — vgl, EI Khureibep. 

EI Khiyärap (el Khyare), Ort 
im Befa’a. II, 219. 
ei Bet ‚I "Georg. 










1949 


EI Khunny (Kunei), Dorf am 
unt. Dronteg, II, 1104, 1220. 
El Khurabeh, uſuß des Nahr 
el Auwaleh. II, 

EI Khürbep, St im Aklim el 
Dſchurd. II, 709, 

Ei Khureibep (Spureibe, Ca- 
jau Khureybe), Drt im Aklim 
eih Schüf. II, 93. 94. 98, — 
vol. EI Khirbiyeh. 

Eishureibep (Khoreibe, Kribe), 

- Metäwileh-Dorf im Beka'a. II, 
221. 269. 

El RER, Ort im es 
Saͤhil. II, 

El Röurelpiben, im Aklim el- 
Metn. 11, 710. 

EI Kpuffäniyep, f. EI Kha— 
zanijjeh. 

Ei Khuweiliſeh, Brunnen in 
Juda. 1, 160, 193. 

EI Ki’a, "Ort im Alım Dſchez— 
zin. II, 702. 

Ei Killu, Det; Lottaſche. I, 
826, — vgl. Käl 

EI Kinſcharah, er im Aflım 
el Metn. II, 1. 

EIKobaiät, Drt im Kesrawan. 
II, 747. 

Ei Kodos, d. i. heilige Stadt, 
ae: 9%: 

El Kohf, f. El Kehf. | 

Ei Kufr, Dorf am Wadi Kan 
dil. I, 1107. — vgl. Kefr. 

El Kummätiyeh, Ort im el 
Ghurb. II, 708. 

EI Kürap (Rüra), Maroniten- 
piftriet im Libanon, IH, 624. 
628. 751. 

ElKüra elFöfah u Tahta, 
das obere und untere, II, 
751. 

ah Ort im Aklim el 
Metn. II, 710. 

Er Kufaibeh (Kuſeibeh), Ort 
im Aklim el Metn. 11, 70. 711. 

EI Kusr, Drt in S.Galilän. 
I, 760. 

EI Kuful (. e. Castellum, 
Kaſſr), Ort in Judäa. I, 110, 

EI Kuftul (Eofal, Kaftat), Drt, 
Duelle der ſyr. Wüfte. II, 1426. 
1436. 1560, 


1950 


EI Kutrawäneh, in Judäa. 
I, 558. 559. 561. 564. 

El Rätrüb (Kirhenbauten), am 
Theuproſopon. II, 591. 

EI Kutweh, f. Dfepifft el Ku— 


weh. 
El Leddiyeh, Nefivenz von 
Mupeilibeh. II, 981 
Ei er Sata), Ort in 
es Sähil. 
Eller, f. es 
—53 entd. Bethel (1836). 
534 
Bir guphim, Scheikhfamilie. I, 


— arab, Hiſtoriker. II, 
171. 605. 729. 966. 1009. 

El Macnunieh, Dorf im Li— 
banon. Il, 118. 

EI Mad, irr. Bez. für Amkah. 


I, 782. 
EI Ma’den, Drt im Aklım el 
Metn. II, 711. 
EI Makin, f. Elmacin. 
Eimanas, f. Armenäz. 
Ei Manawäh, 
Galiläa. I, 806. 
Ei Mandva, Gebäude bei Kefr 
Laͤta. II, 1057. 
Ei Manitat (9), 
Schloß. II, 972. 
&ı Maniurap, Dorf in Zudäa. 


er en (Khan el M.), 
am Wadi Kurah. I, 777. 787, 

EI Manflrah, Drt im Beka'a. 
11,219. 

Ei Manfüriyen, Ort im Aklim 
el Metn. II, 711. 

EI Masra (Ain Mathür, Ama- 
tüura?), am Nahr el Auwaleh. 
IT, 101. — vgl. Mezräa. 

Ei Medine, — von Ha— 
mah. II, 1044. 

ei 1Mepineh, d. 1. die Stadt, 

j. für Allar. II, 815. 

Ei ANY ‚Provinzial u 
Municipalrath in Serufalem. 
I, 827. — vgl. Medſchalis. 

Ei 'Meidan, Vorſtadt von Da— 
mask. II, 1422, 

Ei Metattya ,  Selfengruppe 
bei Tripolis. II, 620. 


Ssmaelier- 


Elku — Elm 


Ruinen in. NR. 


EI Mefr —— Ort MN. 
Galiläa. I, 806. 
El Melat, gr El Mutkh. 
Et Melet- Araber (el Mitt), 
in der Caſiotis. II, 889. 891. 
EI Mellaha (Met, d. i. Salz), 
Baſſin in Phönicien. II, 510. 
EI Mellaha, Dorf im Drufen- 
Gebirge. II, 675. 

Elmenas, f. Armena;. 

Et Merfhediah, Gegend bei 
Damasf. II, 1350. 

Ei rare; Drt im Aflim el 
Metn. 1, 711. 

Elminten, Ort am Ras el 
abiadh. I, 808. 

EI Mifhräfiyeh, Dorf am 
unt. Oronteg. II, 1220. 1221. 

EI Mohafizin, di. Auffeher. 
1,2728: 

Ct Mokhtar, ſ. Mukhtaͤra. 

EI Möraf, in Juda. I, 161. 

EI Moſchtarek, geogr. Leri- 
con von Jaͤcut. II, 1043. | 

EI Mu’allafap (Muallatah), 
Drt im Befa’a. II, 152. 193. 
195. 202. 203. 218. 

EL Mu’allafah, Ort im Aklım 
el Kharnüb. II, 427. 701. 

El Muallakath, Drtim Aklim 
es Sahhar. Il, 706. 

EI Muallekah, verengtes Thal 
— * a Nahr ez Zaheräny. 


sr — f. El Mukh— 
taͤra. 

El Mu’ — Ort im Aklim 
el Metn. II, 

Ei — ur am Aujeh. 
TI, 588; Mi; 

El "Mugbaiyirigeh (Mugais 
ah), Drt des Aflım el hart 
nüb. 701. 

Ei Moicher in 
Serufalem. 1, 341. 349 I8, 

Ei Mughärik, Ort im Aklim 
el Metn. II, 710. 

Er Mughitbeh (al Mogitheh, 
Moguyte, Mughiffeh), Libanon—⸗ 
Dar II, 90. 148, 149. 152, 


Mugsr Diperzin, Re 
Schekif Tairün, 22 





Elm — Ey 


Ei .. d. 1. Führer, Mef- 
fias. 1, 643, 

Ei Muheiditeh (Muhaiditheh, 
Muhaitti), Ort im Aklim el 
Mein. II, 138. 218, 712. 

EI Mupibije, for. Ort. II, 
1423. 


EI Mujeidil, 
Iom. 1, 700. 
Ei Mukhaͤrimeh, Dit in 
3ör. 1, 1485. 

ei Mufptärah (Muchtära, 
Muhtärah, Casale Moktara), 
Dorf und Refivenz des Scheith 
Beſchir im Aklim eſch Schüf. 
I, 94. 95. 98. 101. 110. 116. 
672. 703. — vgl. Nahr el M. 

EI Muffeifa, Zempel- Caftell 
am Nahr el Beirut. II, 469 ff. 
512. 

EI Mutein, f. Mein. 

El Mutenezzipin, d.t. bie 
Reinbefliffienen der Drufen. II, 

722. 


ci Mutkh (Madgh, el le 
Merdſch el Ahmarz el Melak), 
Sumpffee der Kumweif- Mün- 


Drt in Esdre— 


bung. II, 1068. 1599. 1687. 
1689, 1692 ff. 
El Muwahhidin, d. i. Ein— 


heitsbekenner, fromme Druſen. 

El Naim*, Araber im Beka'a. 
II, 193. 

El Namüreh (. i. Quitten- 
blume), Dügelgarten bei Da— 
masf. II, 1350. 

EI Nafir, Mameluden- Sultan 
(ft. 1340). U, 972. 

EI Nazlih, Dorf im Sahil 
Athlith. 1, 714. 

El Ome, . EI Amk. 

Elon Mambre, f. Allon M. 

Er Aucher, üb. die Flora des 
Lafius. I, 1128. — Aintab. 
1684. — See von Dſchibul. 


1698. 
EI Ozair, ſ. Wodir. 
EI Dala, Kloſter zu Roume. 
1, 792, 
El Dargafe, Klofter zu Riich- 
meyya. II, 792. 
El — (Mönd), Inſel vor 


Elternliebe, 


1951 


Tripolis. II, 606. 

El Ramliyyah (er Rumliyep), 
Ort im Aklim el Dfehurd. II, 
710. 

El Rumailath, Ort im Aflım 
el Kharnub. II, 702. 

El Samwämir, Ort im Sapil 
Athlith. IT, 714. 

Ei Scherafe, Berg bei Ha— 
mah. N, 1045. 

EIS ejird (Mb, Apfelgarten der 
Ghuͤtha. II, 1350. 

EI Sofra, laftererhöfung im 
Kalaat el Hösn. II, 835. 

EI Tabnat, Fort des Amanus. 
11, 1814. 
EI Teltül, 

1001. 

EI Tennure (Xin et Tennür), 

Duelle des Mukdiyeh. II, 1000. 
in Damast. II, 
1410. 


Elthei*, f. Tefoa. 

Elthekon, f. Tekoa. 

El Tuchut, Schloß auf dem 
Raftoun. 11, 1305. 

Elul, d. i. duchul. I, 264. 

Elulaeus, König von Tyrus. 
II, 328. 

Ei UmE, f. El Amf. 

Elufa*, S. Dalaffa. 

El Mans, Ort des Aklim et 
Tuffab. II, 219. 700. 

El Waar, das Land zwilchen 
Naiyim und Hamah. Il, 1002. 

El Wadi Muhlenfirabe), in 
Jeruſalem. I, 381. 402. 408. 
af. Bab el W. 


am Drontes. II, 


El Waſchannijje, Ort im Li— 


banon. II, 85. 

Ei Weizeh, Ort im Aflım 
Sezzin od. es Säpil. II, 702. 
707. — vgl. Ain Wozeih. 

EI Welejeh (St. Philippus⸗ 
Brunnen der Lateiner), in Je— 
rufalem. I, 272. 515. 

El Wishal, Schlucht in der 
for. Wüfte. IT, 1440. 

El Wurhantheh, Ort im Aklim 


el Arkuͤb. II, 705. 

Ei Wußza'alh, Moſchee. II, 
707. 

EI Ya'fkôbiyeh', armeniſches 


1952 


Dorf am unt. Orontes. IT, 
1104 


Elyäs, ſ. Elias. 

Elymus crinitus L., bei Ha— 
leb. 11, 1717. 1719. 

Elzem, ſ. Sfouff de Milde: 
nes ꝛc. 

El zib, f. Achſib. 

Elzibia, f. Ain e. 

Emad, f. Hama. 

Emad-eddin, Piftorifer. II, 
1356. 

Emath Epiphania, d. i. Ha— 
mah. II, 1032. - 

Embarkeh, ſ. Ain el €. 

Embay, ſ. Naba’ el €. 

Embeite, [. IE, 

Emberiza, f.;Ammer. 

Embery, ſ. An €. 

Embriaco, en Obriſt in 
Byblus. II, 

Em el A Ei "am Orontes. II, 
1001. 

Emefa*, ſ. Höms. 


Emex spinosa, bei — — |; 


219. 

Emgphir, f. Imghir. 

Emin el Fetwa, Stellvertreter 
des Mufti. II, 1412, 

Emir* (Amir), ib i. Fürft, Prinz. 
II, 714. 921. — f. Drujen-E., 
Mezra’ at el €. 

Emir von Ba'albek. Il, 214. 

Emir Amin, Kaimakan der 
Druſen. II, 714. 

Emirat, im Libanon. IL, 713 ff. 

Emir Befſchir* (E. Befir), der 
von der Pforte inftallirte Dru- 
fenfürft. II, 83. 95. (Südgrenze 
bes Gebietes) 121. 188. 214. 
— Refidenz in Deir el Kamar, 
672. — im 3. 1812 Gebieter 
Des ganzen "bien. 688 ff. 
699. 714. — ft. 1708. II, 735. 
— reg. 1789--1841. 737. — 
Berehrer der Hefter Stanhope, 
II, 102. — läßt den Libanon 
durch Brocchi auf Metalle und 
Steinfohlen unterfuchen. 116. 
— ogl. Scheikh Beſchir. 

Emir el Hadſch*, Repräſen— 
tant des Sultans. II, 1394. 

Emisenus lacus, ſiehe Ke⸗ 


Ely — Enn 


des⸗See. | 

Emiffa, f. Höms, 
mma, ſ. Imm. 

Emmaus, Dorf bei Jeruſalem. 
— 512. 545. — vgl. Am- 


Emidant, Ort am Bibanon. 
II, 578. — vgl. Ain Schit. 

Enab, f. Kuriyet el €, 

En Ahif unit), Drt im eſch 
Schuͤf. II, 

Enatim*, Set ſen-Geſchlecht. I, 
152. 179, 187. (in, Hebrön) 
212.213. :2612 962, 

Enan* (Chatjar E.), 
a 1,.% 


paläft. 
— dgl, Kefr 


Enar, f. Derb e. Sfatieh. 
— Dijautdiah, ſ. El Dſchi⸗ 
ye 


Encriniten, zu Jeruſalem. J, 
480. 

En Etham, d.i. Duelle Etham. 
I, 279. 

En feh (Anfı, Amfy, d. i. Naſen— 
ſpitze; Burdſch E.), Landzunge, 
Dorf in el Kuͤra. II, 591. 598. 
751, 

Engannim* (An Gannim, 
d. i. Duelle des Gartens; 
Dfehenin, Genin, Ginäa), Ort 
in Sfafshar. I, 625. 626. 681. 
692. — f. Dſchennin. 

Engel, geflügelter, in Husn 
Suleiman. I, 962%, — vol 
Genien. 


Engländer*, Kaufleute in ver W 


Levante. II, 502. — Syrien. 
1397. — Haleb (Factorei). m 
1744. 1747. 1753. (ohne 7 9— 
regelten Gottesdienſt) 1764, Ei 
(Waaren) 1776. 

England, Purpurmuſchel ei 
u, 378, 

Englifche Kirche in Serufalem, 
I, 502. — Miffion. 503. 

Engraulis, f. Anchovis. 

En Hazor An el Hazuri), EI 
Stadt Naphthali’s. I, 683. ° EN 

Eniah, f. Deir Seid €. 4 

Enneb, t. Errit el E. A 

EnReba' (St. Anton en Neba’), 
Klofter von Beirut. II, 790. 


Enn — Erd 


En Neby Eila (Eiy?), Ort 
im Belaͤd Ba’albef. II, 220. 
En Neby Reſchady (Nebi Er- 


uam), Ort im Beläd Ba'al— 


bef. 220, 

En —X Za’ıur an Zaur), 
Ort im Befa’a. I. 

Ennehaman, f. Deir 5 

Ennefara, f. Kherbet e. 

Enniah, f. Deir Seid €, 

En Niyaph, Klofter zu Gha— 
jir. II, 792. 

En Nüriyep, Ort im Belad el 
Batruͤn od. Rürah. II, 750. — 
vgl. Maria N 

En Nuriy er Aloſter von Cy—⸗ 
prus. II, 790. 

En Nufära (Sing. Nusräny), 
d. — Nazarener, Chriſten. J, 


Su Semes* (An ©., Ain 
Schemſch, d. i. Sonnenquelle; 
Apoftelbrunnen ?), in Zudäa. TI, 
446. — vgl. Beth ©. 

Enten*, am Apamea - See. IT, 

1084. — Damascus-See. 1313. 

— elMelaf. 1693. — Aleran- 

drette. 1840, 

Entomostomata. II, 375. 

Enydra (Strabo), Duelle in 

Be PHönieten. 1030.55, 855, 











En: (i. e. oculus Dei, Sa— 
turn, Kronos), auf phönicifchen 
Münzen, II, 13. — König von 
Byblus. 62. 

ee, Duelle zu Palmyra. I, 


phön. Colonie. IT, 


57. 

pheu*, im Libanon. 
— Geleucia. 1268. 
'phraim*, Stamm. I, 12. 13. 
18. 178, (in Affyrien) 620. 
625. — angebl. Nahfommen 
in Samaria. 651. — Gräber 
zu Nabluͤs. 657. 

Phraim, Land. I, 523. 524. 
(Grenze) 553. 659. 

phraim (Dfcebel E.), Ge— 
‚dirge. I, 15. 21. 25. 28. 104, 
111. 112, 262. 538. 563. 594, 


Ritter Erdfunde XVIL 


Il, 684, 


Epiphanes, 


1953 


Ephraim, Comes Orientis, in 
Antiochien. II, 1171. 

—— Thor, zu Serufa= 
lem. I, 384. 

— d. i. Bethlehem. J, 
113.271. 284. 531, 

Ephrem Sika. Ephron), ob 
Ophra? I, 531. 

Ephron“, Gebirge. I, 109. 

— Hethiter in Hebrön. I, 


Syhthafiten, von Türfen ver— 
trieben. II, 194. 

Sanet, über die 
Samariter. I, 624. 

Epiphania (Epippaneia), Stadt 
am Drontes, d. i. Hamah. 11, 
1032. 

Epiphbania, in Eilicien. II, 
1032. 

Epiphania (Deneandus), im 
Amanus. II, 1836. 1838. 

Epiphania, Quartier von An— 
tiochia. II, 1166. 

Epiphanius*, Bischof, über 
Eleutheropolis. I, 143. — Na= 
zareth. 745. 

Erana, apitale im Amanus. 


Eraneb (Kaninchen), ſ. El E., 


Erneb. 

Eratoſthenes“, üb. die Caſio— 
tis. I, 170. 

Erbfhaftsverhältniffe* der 
Drufen. II, 719. 

Erbfen*, im Wadi Urtäs. I, 
283. — Serufalem. 483. — 
Espdrelom. 695. — Beirut. IT, 
480. — Libanon. 685. — f 
Kicher-E. 

Erpbeben*, im Dſchebel Druz. 
II, 119. — Hösn Niha. 198. 
— Tripolis. 599. 600, 607. — 
Hösn el Afrad. 836. — felten 
in Damasf. 1315. — Kalafa. 
1654. — Antiochia (148 vor 
Chr.). II, 1155. (37, 115, 341, 
157, 458, 526, 528, 587, 588 
n. Er.) 1450.° 1157. :1164, 
1174. (1170) 1183. (1737) 
1188, (1822) 1206. — Haleb. 
(1139, 1170) 1711. 1735. (27. 
Aug. 1616) 1744. (1822. 30) 


Hhhhhh 


1954 


1752. 1756. — (20. Mai 529 
n. Chr.) Beirut ꝛc. II, 437. 
4550) Syrien. II, 37. volrys. 
586. — (672) Gaza, Asfalon 
ıc. 1, 64. 70. — (963) Azäz. 
11, 1668. — (1042) Palmyra. 
1504. 1525. — (1157) Ba’al- 
bef. II, 225. Hamah. 1034, 
Apamea. 1085. — (1170) 
Ba'albek. II, 225, Laodicea. 
924. — (20, Mai 1202) Akko. 
1, 731. — (1287) Laodicea. II, 
925. — (1759) Ba’albek, 11, 
249. — (1796) Laodicea. 929. — 
(1. Jan. 1837) Hebrön, Beth- 
Iehem. I, 210, 287. Nablüg, 
647. Nazareth, Safed ıc. 743. 
749. Safa. 783. Kana. 792. 
Syrien, Phönicien, Tyrus ıc. 
11, 334. 335. 336, 365. Sidon, 
Beirut. 406. 448. 449. — vgl. 
Bulfan. 
Erpbebenfpalten*, in N.Sy— 
rien. Il, 1616. 
Ervbeerbaumt*, f. Arbutus. 


Erdbeeren, bei Haleb. II, 
1723. 
Erde*, rothe, bei eſch Schoghr. 


II, 1101. — röthliche, zwifchen 
Aleppo und Euphrat. 1589. — 
— ſeifige, um Haleb. 
1656. 1708. — f Sand-E. 

En zueen in der ſyriſchen 
Wüſte. II, 1448. 

Erek, Ort 3 for. Wüfte, 
1485. — vgl. Arfa. 

Eremiten* ° (Eremitagen, Ein- 
fiedler), in Ed Deir. I, 43. — 
Bethlehem. 292. — Paläftina. 
500. — Karmel. 716. — Anti- 
Libanon. II, 260. — Nahr Ka- 


I, 


diſcha. 666. — ber frommen 
Drufen. 721. — in Antiochia. 
1162. 


Erez (Arz, Warzi, al Arz), ob 
Pinus larix, laricia, Lärche ? 
II, 645. — vgl, Are. 

Grpebat, 1 Berfaba. 

Erica*, f. Heide, Sumpfheibe. 

Erigeron viscosum, im 
Libanon. II, 421, 

Erjit, f. Urghi. 

Erle (Alnus obovata Willd.), 


Erd — Em 


















bei Saleb. II, 1724. 1726. 

Erneb, d. i Hafe. 1,485. — 
f. Eraneb. 

Erneba (Arneba), Dorf im 
Dfchebel el Arba’ın. 11, 1069. 
1070. 

Ernte*, in Ppiliftäa, I, 39. 67, 
— Hebrön. 220, — wei⸗ und 
dreifache, im Wadi Urtäs. 283. 
— in Serufalem. 480, — Se: 
bafte. 1, 663, — Mifhmuüfchy. 
HI, 114, Ertrag bei Haleb. 
1746. 

Erophila verna Dc., bei Ha— 
eb. 11, 173. 

Er Ra’abi, Dorf von Tripolis, 
II, 606. 


Er Rahabeh* —— — 
in ez Zor. Il, 1485, 
vgl. Ruhaibe. 

Er Rauſchuh, Ort in r Saͤ⸗ 
hil 

Er Nejtm, Drt im Aflım el 
Ghurb. II, 708, - | 

Er Reſtun (Reftan, Roftan, 
Noftana, Arethufa), Ort am 
Drontes. Il, 976. 1006. 1028 ff. 
— Dift. 1040. 1063. 

Errit el — Bit Karyel 
el Enab. 1, 


—— — 
uw A __ 


wit, Nebua, Rabueh, Rabaeh) 
Lelghoͤhe umd Engpaß am u 
räda. II, 1296. 1298. (di 
Schaum) 1300, 1305. 
Er Rubmit, j. Robbueh. 
Er Rufid (Nefit, Rufia), Or 
im Beka'a. II, 218. 308, 


— — 
ze no —— 


8 


Er Rumädy, Ort im "Heil M 
DBa’albef. II, 221. — am 
Nas NR. Bi 

Erfhaedi, f. En Neby Mi 

} H 

Ertäh, PR im Dfchebel Mai: 
1440 In, 

Erte HR . Doretefe. gi 


Ertuh, Ort in Saron. 1, 59 
Erucaria_grandiflora. Bois S 
bei Haleb. II, 1718. x 
Erüsz, E Ain E. 
Erwalla, Stamm der Anaſeh 
II, 1481. 1482. 


Ery — Esra 


Erysimum crassipes, im Ca— 
fius. II, 1142. 

Erythräer (NRothfarbige), als 
'Semiten. I, 183, 

Erythräifhes Meer’, Sieb 
der Ur- Araber, Amalefiter ıc. 

. I, 179. 

Eryx, f. Schlange. 

Erz, d. i. Eever. Il, 645. 

Erzähler, ſ. Mähren. 

ao von Tyrus. II, 
1413. 


Erzel, f. ’Arfäl. 

Erzftatue (Reiterftatue), in 
Höms. II, 1009. 1010. 

Esbele*, Esbelen, d.i. Byb— 
lus. II, 60. 575. 

Escandalion, d. i, Aleran- 

breite. I, 815. 

Eſchcol, f. Escol. 

Eſche“ (Fraxinus excelsior), 
im Caſius. II, 1141. (Fr. len- 
tiscifol. Desf.), bei Haleb. 
1715. 1726. 

Einhim (Schehim), 

- Libanon. II, 107. 

Eſchraͤf, f. Nakib el A. 

Eihrefije*, Dorf am Anti-Li— 
banon. II, 1422. 

Eſch-Schaghür, Diftriet in 


Dorf im 


Unter - Öaliläa. I, 763. 772. 
786, 
Eſch Skhafifie, Dorf von 


Tripolis. II, 606. 
Eid Scham, Bez. für Syrien 
_ und Damasf. II, 1273. 1358. 
Eſch Schaͤmikhah, Ort im 
Aklim Jezzin. IF, 702. 
Eſch Schat-ha, Nafairier-Ea- 
ſtell. II, 953. 
Sb Shamälif, Dr de 
Aklim et Zuffah. II, 700, 
Eſch Sıhihy, Dorf am Oron— 
tes. II, 1044. 
ih Shüf, Provinz im Liba- 
non. II, 44. 97. — Fachreddins 
Zufludtsort. 105. — das ei— 
gentliche Land der Dffäl. 698, 
— im engeren Sinne, Drufen- 
diftriet im Libanon. 672. — 
‚dal. Schüf. 
Ih Shüf el Haity, Theil 
| des Aklim efhSchüf. II, 689. 703, 








1955 


Eſch Schaͤf es ſuweidſchaͤny, 
— von eſch Schüf. II, 


69 

Eſch Schumeifeh, Ort im 
Aklim el Metn. II, 711. 

Eſch Schumeifät, Ort im 
Aklim el Ghurb. II, 708. 
714. 

Eſchtebgho, Dorf im Nafai- 
rier-Gebirge. II, 912. 913. 
Escol, Abrahams Freund. I, 
154. 222. » 
Escol“ Eſchcol, Traubenthal), 
bei Hebroͤn. I, 28. 68, 153, 

222. 627. 

Esdier, f. Ed Deir. 

Esdrelom“ (Esdraelom, Jez— 
reel, Jisreel, Jesrael, Merdſch 
el Amer, M. Beni A.), Ebene 
in S.Galiläa. I, 28. 30. 586. 
396. 626. 680. 684, 689 ff, 738, 
797. 

Es dud, d. i. Asdod. I, 66. 68, 

Efean, Stadt in Zuda. I, 261. 

Efed, Beduinen in Sprien. II, 
1700. 

Efel*, zum Getreideaustreten 
benust. I, 124. — vorz. in 
Paläftina. 485. — fie unbela= 
den zu laſſen, wird für ſchäd— 
lich gehalten. II, 295. — zahl— 
reich im Libanon. 516. 687. — 
ZTransportthier in Syrien. 1393. 
— in Daleb. 1730. — vgl. 
Mauleſel. 

Eſel, wilde (Onager, Hemar 
el ouaheh, Hhamar wuazachſch; 
Antelopenart?), in der fyr. 
Wüſte. II, 1393, 1456. 1703, 
1731. 

Cfelsfinnbade, von Nafai- 
riern geopfert. Il, 976. 

Efer*, f. Hadad E. 

Eski Aleppo, f. Kinnesrin. 

Eski Haleb, f. Kinnegrin. 

Eski Ras Bajas (Bayas), am 
Amanus. II, 1806. 1830. 

Esmerieh, f. Es Simirijjep. 

Esmun (Smin, Smun), yhön. 
Gottheit. Il, 56. 426. 

Esneid, f. Deir E, Effeneid. 

Esra*, Prophet, erbaut pen 
Zempel. I, 620. 


Shhhhh2 


1956 


Esra, Rabbi in Damasf. IT, 
1417. 


Esri, f. Seriana. 
Effafire, f. Hauſch Tell Safı- 


yeh. 

Es Sahara (Sahra, Sahel), 
Wüftenftrid an der Oftfeite 
des Anti-Libanon. II, 1274. 
1317, 

‚Es Säpil (Sahil Beirüt, Sa— 
bel B., d. i. Ebene Beirüt), 
Diftrict im Beläd eſch Schüf. 
II, 430. 706. 

E38 Sauda, Ort im Nafairier- 
Gebirge. I, 920. 

Effawijet, 1. Nahr e8 Sawi—⸗ 
jet. 


€ Sefila, Drt im Aflım el 
Metn. II, 712. 

Effeitun*, f. Bab Seitun. 

Es Sejfid, d. i. der Herr, 
or für Abdallah et Tenuͤcht. 

Gftembiis, ſ.Bab e. 

Eſſeneid, ſ. Hauſch Suweid, 
Esneid. 

Effener-Thor, in Serufalem. 


353, 
Sfiensen, in Damask. Il, 


68 Brecht EI Cherbe. 

Effig aus — in Zebedaͤny. 
II, 1276. 

Es Simefäniyeh (Simkani— 
yeh, Simekanijjeh, Sem Kanieh, 
Semkanijjah), Ort im Aflım 
eſch Schf. II, 116. 703. 

Es Simirijjeh (Simirieh, Se— 
merieh, Semmars, Esmerieh; 
Smirie? Sommellaria templi), 
nördl. von Akre. I, 797. 806. 
810. 811. 

E38 ul Thurm bei Doms. 
U, 1013. 

Effueire, ſ. Ain es Suwei— 


rah. 
Es Su'eiyideh (Mfeied), Ort 
im Belaͤd Befä’a. II, 220. 

Es Suüfreh (Sufra), Dorf 
nördl. von Beirut. II, 551. 
Es Sufrah, Drt im Dichebel 
el Arba’in. I, 1067. — vgl. 

Yin ©. 


Esra — Ett 















Es Säk (Zouq), in Syrien, 
Seide daſ. II, 476. — Kloſter. 

792. — am Baräda. 1278. 

Es Sukhneh, Drt der ſyriſchen 
MWüfte. II, 1485. 

Es Suffariyeh (Zucharia, 
Sakarieh, Serie), d. 1. das 
Zuderige, Ort in Judäa. I, 
130. 132. 134. 154. 155. 

Es Suleimiyeh, Drt im Be— 
fa’a. IT, 219. | 

Es Suweirah (Suire), Dru— 
ſendorf im Anti-Libanon. II, 
219. 220. 308. 

Es Szalt*, in Gilead, evange— 
liſche Schule. J, 503. 

Eſtabbel, ſ. El Eſtubl. 

Eſthemoa'“, ſ. Semua. 

Eſthhan (. i. Vorſtadt), bei 
Saida. II, 409. 

Eſthori B. Mofe ha-Parchi“, 
ſeic Geograph (1322). J, 


— ſ. et €. 

Eswer, f. Afuad, Nahr e8 E. 

Es Zeitun, f. Ain 3. 

Etam, f. Eiham. 

Etbi eI Lem’ah, Familie. I, 
96 


696. 

Etham* (Etam, Aitam), Lager— 
plaß der Seraeliten. I, 186. 
273. (QDuellen) 278 9 
(Waſſerl.) 418. — f. En ©. 

Ethan, Prophet. I, 693. | 

er Baal, König von Sidon. 


‚Erin, Ort i im Aklim eſch Schoͤf. 
1, 703. 

Ettaiber, f. Taibe ꝛc. 

Et Taireh, Drt in. Galitän, 

- 1, 805. | 

Et Ta’ zanıyeh (Ta’ saniypafil | 
ee im Atlım el Oſchurd. I, 


Sttein, f. Ain et Ziny. 

Et Torah bi el Kutab, d. i— 
die Torah iſt das Bug ded 
Geſetzes. II, 650. 

Et Tubfiheh, Ort im Allım el | 
Mein. I, 712. 

Gt Zuffäh (el Teffahh), Pro⸗ 
vinz im Libanon. II, 82. — . 
Aklim et T. 


Et — Ezz 


+ Tulaiyeb, Dorf im Dſche— 
bei Rajairi. II, 825. 


paris, Dorf in Philiftäa. 1, 
ns: Stoifer aus Asfalon, 
183. 


ud oria, Gemahlin des Arca- 
dius. I, 63. — ihre Kranfen= 
häuſer in Jerufalem. 359. 
nie, ſ. Scheikh Köi. 
ukratides, griechiſch-baktri— 
ſcher König. IL 487. 

uläus, beftes Trinfwaffer. II, 
1319. 

unomia Montbreti Jaub. et 
Spech,, im Caſius. II, 1142. 
uphorbia* biglandulosa 
Desf., helioscopia L., Sco- 
witzii F. et M., bei Haleb. 
ll, 1715. 1720. 1722. 
uphotidformation j 


im Dſchebel Okrah. II, 41. — 
Cafius. 1135. — Dſchebel 
Mufa. 1803. 


uphrates, Stoifer. II, 1033. 
uphration, Biſchof von Ba: 
nias. Il, 888. 

uprolopon, i. Theuprofopon. 
Europ, |. Urd beb. 

Europäer”, in Beirut. Il, 445. 
448. 449. — Tripolis. 614. — 
Damast. 1399. — Conjuln in 
Haleb. 1747. 

kuropäiſche Waaren, Steuer 
in Paläſtina. I, 822. — in 
Syrien. II, 1397. — Haleb. 
1776. 

urychorus, Vorſtadt von Ty— 
rus. II, 327. 332. 333. — auf 
Aradus. 333. 

ufebius*, Biſchof von Cäfa- 
ge (R (ft. c. 340). I, 225. 602. 









Bfebiue u. Hieronymus”, 


Eleutheropolis. 142. — Hebrön. 
213..224. 291 ff. — Jeruſalem. 
303. 433. 436. — Chrifti Grab. 
425. — Ai ıc. 527. 541. — 


1957 


Ailon. 1,544. — Dor. 609. 610, 
— Rablüs. 655. — Affe. 728. 
— Nazareth. 745. — SKana. 
I, 754. — Aradus. II, 50, — 
Venus Aphacitis. 302. 


Euftahium, in Bethlehem. II, 
293. 

Euthymius”, Heiliger (c-f500). 
I, 510. 


Eutochius, Ascalonita. J, 83. 
Eva, ihre angebi. Höhle bei Hes 
brön. I, 213. — f. Adam. 
Evangeiifcher Begräbniß— 
plaßz, in Jeruſalem. I, 354. 
Soangelifhes Bistgum, i in 
Jeruſalem I, 490. 502 
Ewald*, üb. Gath. T, 138. 
Ewald, „Rüfionar. I, 505, 
Eyn, J 
3146 (Sie), f. Bir-, Deir-, 
Neby E 
Eyubiden, f. Azubiden. 
— Dorf in Galiläa. 1, 


Ez is iel*, — paläſtiniſche 


Grenzen. 

Ez Fehr ftatt ez 
Zib 

Ez —— Dorf am Dſchebel Ku— 
II, 1104. 

Ez Zzariah, Abtheilung von el 
Dſchubbah II, 752. 

Ez Zarhrigef (Za'rurijjeh), 
im Aklim el Kharnüb. II, 


701 

Ez Zawartb, Ort am Dſchebel 
Affär. II, 812. 

Ez 34wieh (Zawye), a 
von Tripolis. Ir, 624. u 
von Abu Alt. 753, 

Ez Zekweh, Ort kim Bekäa'a. 
II, 219. 

Ez Zenbaurié, Dorf von Tri— 
olie. IT, 606. 

Ez 3ib, . Achſib. 

ni} En Ort in es Sähil. II, 


— Euphratthal bei ed 
— II, 1485. 


1958 


Saareja, f. Fareiya. 
Sabri*, Set, üb. Öaza (1483). 


I, 53. 55. — Judäa. 132. — 
Hebrön— Gaza. 151. — Sum- 
meil. 165. — Hebroͤn. 213. 
226. 248. — Etham. 279. — 


Siloah ıc I, 448. 450. 542. 
Sabrifate*, in Öaza. I, 51. — 
Hebrön., 253. — f. Glasf. 
Fachhar, f. Maafir el 3. 
Fachreddin (Facardin, Fakhr— 
eddin, Fakkardin), d. i. Glau— 
bensruhm. 11, 104, — Maa— 
noghli, Groß-Emir der Dru— 
fen (1595—1634), reſt. Akko. 
I, 733. 746. — ſeine Höhle ıc. 
IL, 100. 104 ff. — überbrüdt 
den Nahr el Aumwäleh. 121. — 
Schloß bei Kab Elias. 209. — 
Nefidenz in Saida. 395. — 
Bauten, Anpflanzungen zu Bei- 
rut. II, 430. 439. 446. 447. — 
Geburtsort. 460. — überbrüdt 
ven Wahr el Kelb. 528. 611. 
1516. 
SadelelHufjein, Scheikh im 
Beläd eſch Schefif. II, 318. 
gadpL", ſ. EL 3. 
Ai in Damascus. II, 


N Acker, vor Serujalem. 
I, 391. 

Särberei*, in Hebrön. I, 255. 
— Bethlehem. 288. 291. — 
Zahleh. II, 194. 204. — felten 
bei Drufen. 723. — in Edlib. 
1583. — ſ. Purpurf. 

Särberrötpe" (Fuah, Fowah), 
in Judäa. I, 483. — Tripolis. 
Il, 622. — Rafairier-- Gebirge. 
977. — Damast. 1358. — ſy⸗ 
riſche Wüſte. 1390. 

Fagni, France, bei Fachreddin. 
II, 397. 

Fagus ( Schlangengurfe ), in 
Daleb. II, 1729. 

Sahm”, ſ. Umm el F. 

Saidga, ſ. Ain el Fidſcheh. 

Failas, ſ. FE. 


Faa — Far 


ir, ſJ. Kefr F. 


Sareiy a (daareja), 



















Fakkardin, ſ. Fachreddin. 

BT ſ. Ei F. 

Fakra, Dorf und Tempel im 
Libanon. 11, 303. 512. 523, 

. — ſ. Dſchebel F., Ka— 


Fakruͤ, Naſairier-Caſtell. I, 
953 


Faküd, f. Kafr $. 
Talamia, Ort. II, 1818. 
Salaja Galaſcha), ſ. Felaſcha. 
Falten”, rothe, am Kedes-See 
Ir, 1004. — |. Teir. 
Saltenjagbd der Araber, U 
891. 1393. 1451. 
Fälüghah, Ort im Allimn € 
Metn. II, 710. 
Ran I Ain Neba' el F., Wa: 





Famia, Dorf in Waſeth an 
Euphrat. II, 1083. 
Famya“ (Famiah), f. Apamea. 
Fanatismus, chriftlicher, im 
Libanon und in Syrien. U 
196. 
Far”, d. i. Blindmaus. I, 485 
— ſ. Bat F., Beit el $. | 
Faradeis (Iaoddeıoos), Or” 
im Nafairier-Gebirge. II, 942% 
— dgl. er 
Saradiich gi. 8 arah 
Faradis (Paradies), f. Baben 
Faradis. 
Farah“* (Ophra?), Ort in Fu 
däa. I, 529. — vgl. Wadi F. 
Bat Fär 
Sarah dazgzuen. Ort in Ga 
liläg. 1, 773. | 
Farajja, Er im Kesramanı 
II, 746. 


Sarafs”, f. Ain F. — 
Farbe“, ſ. — Metall - 3 
Färberei. 
Sarcana, d. i. Ain el Fidſcheh 
II, 1309. N 
Ort in 


Farhi 
lbanon. II, 515. — ſ. Scha— 
luk F. 
Farhi, ſ. Murad-, Naſſim F. 
Barbie, Banquier in Damask. 
1381. 

Biris, f. Khirbet 8. 

Faris Aghä el Dfheirudi, 

erbaut are Il, 1473. 

Bariffol, f. Veritfol. 

Sarif - Ritter (Malthefer? ), 
Eorfaren. II, 877, 

Faris Zeid, Ri Kefr ey 3. 

Sarran, Dr., über Purpur. II, 
378. 

Barren, J. W., Conful (1835), 
üb. Kaim Hurmul, 11, 163. — 
Andfchar. 186. — Damascus. 
854, 1452. 1479. 

Farrnkraut, am Antistibanon. 
11, 282. — Caſius. 1145. 

Farſtalie, Küſtenſtrom des Ama— 
nus. II, 1823. 

Farus (Pharous), Klofter und 
Kirhe in Laodicea. Il, 926. 
927. 

Safane, in Zudäa. I, 153. — 
Alerandrette. II, 1840. 1844. 
Sata Morgana”, am See von 

Dſchibul. Il, 1698. 1702. 

ati, f. Kaphar F. 

Satimiden, Geflecht. II, 1404. 
— Khalifen (969). 11, 727. 

Satur, d. i. Schwamm. II, 


685. 

Baufäni, f. Kofäny. 
Saulfieber, in Damasf. I, 
1353, 


Fauna”, ET EB ] ‚184ff. 
— Dfipebel Druz. I, 119. 
geringe, am Arz gibnan. 639, 

— im tibanon. 686. — Haleb. 
1730 ff. 

Secifecä, d. i. Pnpos, Mo- 
faif. 11, 1368, 

Fecky, Ort im Beka'a. II, 158. 

— vgl. EL Fikeh. 

Fedär, ſ. Wadi F. 

debdavié (Fidawia), d. i. Ge— 





weihte, Ssmaelier. II, 971. 

1972. = 

Fedban“*, Ackermaß. I, 825 
Tellul el F. 


jarbira, i 
k Be, !. Biofcheh- 


— Fela 


1959 
Feidär, f. Wadi $ 


Beidami, über Affaffinen. II, 
966. 
Beige, Schwur bei der. II, 


1339; 

Seigen”, bei Gaza. I, 42. 54. 
— Escol. 154, — Asfalon, 88. 
— Bethlehem. 168. 287. — 
Semua. 198. — Hebrön. 214. 
218. — Serufalem. 479. 481. 
514. 525. — -$oppe. I, 579. — 
Sifna. 628. — Sindſchil. 632, 
— Nablüs. 659. — Esdrelom. 
702. — Dſchebel Dſchefät. I, 
766 — Habuſch. II, 72. — 
Yibanon. 95. 111. 113. 114, 
121. 130. 154, — Anti = fiba= 
non. 266. — Saida. 409. — 
Beirut. 448. 465. 474. — Tri- 
polis. II, 613. — Dfehebel 
Machmel. 635. — Even. 653. 
— Nafairier-Öebirge. 908. — 
Hamah. 1047. — Dfchebel el 
Arba’in. 1064. 1068. — Ca— 
fing. 1130. — Antiodia. 1198. 
1206. — el Ghütha. 1348, — 
Berzeh. IT, 1350 — Ma’arra. 
1568. — Edlib. 1583. — Deir 
et Tin. 1649. — Haleb. 1728. 
— getrodnete, im Libanon. II, 
685. — f. Cactus-, Sycomor— 
Feigen. 

geigenbaumpotz, in Bethle- 
hem verarbeitet. I, 290, 

geigenbaum = Gruppe, von 
Nafairtern verehrt. II, 947. 

Seigenblätter, Futter für Sei— 
denraupen. 11,:1186. 

Seigenmaulbeere (Sycami- 
nos), in Aegypten, Paläftina. 
I, 589, 

Feilun, Felfenreife im Hafen 
von Tripolis. II, 619. 

Feiruni, f. ELF. 

Feiruzy, f. Feruſa. 

Feitirun (Feitrun, Feitron), 
Ort im Kesrawan. II, 89. 522. 
745. 

Serrar,. te Beil; E: 

Feky, f. El Fikeh. 

Felaſcha (dalaſcha, Falaſa), 
Volk in au Berwandte 
der Philiſtäer. I, 88. 171. 181, 


1960 
— bei Aleppo. II, 
1556. — Dſchebel Muſa. 1803. 


Felix, Landpfleger. I, 556. 602. 

Sellahin* (d. i. Baucrn), in 
Gaza. I, 49. — Bez. für Na- 
ſairier. II, 979. 984, 986. 993. 
— als Schimpfname, Grobian. 
1402, 

Felsdurchbrüche, am Nahr el 

Kelb. 1, 524. 

Felsgraben (Damm), bei Tor- 
tofa. Il, 851. — Arvad. 855. 
Felsgräber” ‚ bei Semun. I, 
199. — Hebrön. 241. — Beth— 
fur. 268. 269. — Yubbän. 634. 
— Deir elAhmar. II, 292%. — 
el Ma'ſchük. 360. — Saida. 
410. 413, — Porphyrion. 422. 
— Schir el Maidän. 568. — 
Seleucia. 1269. — Dänma. 

1649. — vgl. Höhle. 
Felskanähe u. Wege, groß: 
artige, bei Seleucia. II, 1256 ff 
1264 ff. 
Felskirche, 
562. 


Felsſculpturen, im Barüf- 
al; II, 110. — am Nahr el 
Kelb. 524. 

Selfenftraße, zwifchen Afüra 
und Ba’albef. IT, 556. — bei 
Abila. 1282. 

Selstunnel, am Wadi Beffima. 
II, 1286. — von Ain el $i- 
dſcheh nach Palmyra. 1290. — 
vgl. — — 

a f. Faluj. 

Felus, f. Reft F 

Fendel* (Anethum foenicu- 
lum), im Cafius. II, 1132. 
1138. 


Sendefümieh (Heviezwuta?), 
Dorf in Samarien. I, 668. 
671. 

Sera, d. i. Ladung. I, 823. 

Sera” (Berah), f. Eon $., Khaf- 
thor vasf. 
erat, f. Ibn⸗f. 
er — Ort in Paläſtina. 1, 
563. 


Ferd 4J ah. Firdeh), d. i. 


im Libanon. II, 


Fende, Berg am unt. Drontes. 
IT, 1096. 


Feld — Feuer 


Kopf-, Perſonalſteuer 
Städtern. J, 130. 530 
Il, 318. 406. 786. 

Ferdinand von Spanien, ver- 
treibt die Zuden (15. SZahrh.). 
II, 506. 

Ferdis“, ſ. Ain el F., Fureidis. 

Ferdiſſia, Ort in Earon. l, 
594. 


Ferdich, ſ. Abu el F. 
Fereidis, f. Fureidig. | 
Fergufon, 3, * Serufalem ꝛc. 
I, 314. 44. 
are. Balda, * Serufalem. 
295. 


Serfadel, Dorf am Dfchebel 
Kella. II, 593. 

Ferkha, Dit in Judäa. I, 559. 
560. 561. 564. 69. 566. 

Serfiyah, Dorf # Dſchebel el 
Arba’in. Ir, 1061 

Fern, 2a Afrin. 1, 1616. 


von 
. 820. 


derteta (Furtaka), ſyr. Dorf. 


II, 1445. 

Ferue; Abu F. 

Ferula geniculata, im Cafius. 
II, 1139. 


Ferufa (Feiruzy?), for. Dorf. 
II, 1447. 


Sefäfin, f. ElF. 

Feft*, f. Adonis-, Volks-, Wein- 
erntefeft. 

Feſt des Kreuzes Ait es Sa— 
ib), in Zahleh. II, 197. 

Feſte der Samariter. I, 642, 
652 \ 

Feſtus, Landpfleger. I, 602. 

Sefutah, Ort in Ober-Galiläa. Ti 
1.2773. | 

Fetach, f. Abdul F. Mohammed. "i 

Setup, f. EL E. # 

Setmwa, f. Emin el. | 

Feudaleinrichtungen de I 
M.A. in Syrien. II, 1026. 1 

Dorf der gJIsmaslier. | 


in Antiochia. I, 
Geſchiebe am U 


Seudora, 
II, 974. 

Seuerdienft, 
1158. 


Feuerfteine*, 


Karmel. 1, 712. — im Ras el 7 


Abiadh. 814. — Bela. I, 
154. — Anti-Libanon. 


N.Syrien. 1567. 





2354.— 





Feuer — Flieg 


Feuerthurm“, f. Signalthurm. 

Feyzy⸗Bey (General Koll: 
mann), Chef des Generalftabes 
von Arabiftan. 11, 1303. 

K’a, Drt in el Kürap. 15,251. 

Fibianus Candidus, in Kai- 
fariyeh. I, 606. 

Fichte, f. Pinus. 

Pinus religiosa, als Gei- 
denraupenfutter. IL, 486. 

Ficus sycomorus, |. — 
more. 

Fid, ſ. Abu F. 

Fid in, ſ. Beni $. 

Fidar, |. ga 5 

Fidawia, f. Fedavie. | 

ee (Fidſchi), ſ. Ain el 


Fidſcher, ſ. Wadi Feidaͤr. 

iin Alto. I, 732. — 
Tripolis. 11, 616. — Zagharta. 
657. — Damasf. 1352. — 
Alerandrette. 1821. — f. Faul-, 
Nerven, Tertian-, Wechfel-F. 

Biebererregendes Waifer 
des Baräda. II, 1293. 

Figat, Kirche am Baräda. II, 
1285. — ogl. Ain el Fidfcheh. 

Fijeh, ſ. Fidſcheh 

Bit, di. 1. Juxisprudenz. 
II, 1766. 

Siteh SD, 1. € F. 

Bil, f. Sin el FE. 

Fila, f. Kafr Keilän. 

Filtire, Ruinen im Dfchebel 
Semän. II, 1670. 

Sind, Dorf in Judäa. I, 543. 

Bingerringe, in Hebrön. T, 


ginte‘ „ſ. Diftel-, Goldf. 
üb. Jeruſalem 1, 


5 >. Senden, 
Sirmafun, ein von den Naſai— 
riern öftere gebrauchtes Wort. 
II, 946. 992. 

Firmus, Freund der Zenobia. 






, u 

Firuz, f. Juſuf ben 

diſchab druͤde (Ichthyolithen), 
im Libanon. Il, 551. — bei 
Hafel. 578. 


— bei Tripolis. 
621. — Even. 692. 


1961 


Fiſche“, Steuer. I, 823. — in 
Tripolis. II, 620. — Antiochia. 
1154. — Orontes und deſſen 
Seen. 1074. 1075. 1230. 1618. 
— 57 Species im Orontes 
und Euphrat. 1730. — im Ku— 
weif. 1689. — Haleb. 1725. 
— von den Syriern und Is— 
maeliern nicht gegeflen. I, 85. 
II, 992. — ſ. Schwarz-, See- 


fiſch. 

Fiſche, heilige (Cultus), in 
Tempeln. I, 85. — am Grabe 
des Scheikh el Bedawi bei 
Tripolis 2c. II, 620. 657. — 
im Chalus. 1688. — bei den 
Syrern. 1690. 

Stihfang* bei Kaifariyeh. I, 
604. — Haifa. 725. — Sidon. 
-II, 43. 413. 

Sifhmartt, in Ef Medidel. I, 


Sifhnttern, bei Haleb. II, 


sine (arab.), i. e. Pistacia 

vera, Il, 1727. 

sin James, 
813. 


aaa in Esprelom. I, 695. 
— Damasf. 11, 1357. — 9a- 
eb. 1708. 

Flamingos, am unt. Orontes. 
I, 1212. — el Melaf. 1693. 
Flavia Moleatha; Ort in 

Paläftina. I, 591. 

Flavia Neapolis, das alte 

— I, 646. — ſ. Näbu— 


Flechten“, bei Sib’il. IT, 657. 


üb. Arfus. II, 


Fledermäuſe, drei neue Arten, 


zu Hafel. U, 579. — Plage 
im Libanon. 687. — in den 
Höhlen bei el Bära. 1063. 
Sleifh*, Steuer. I, 823. — 
felten von Drufen und Maro— 
niten gegeffen. IL, 199. — lah— 
mer Thiere von den Naſairier⸗ 
Päuptlingen nit gegeſſen. 
— — !. Kameel-, Schweine- 
Flether 3.8, 
(1850). IT, 1764. 
Sliegen*, in el Ghäb. II, 1072. 


Reiſender 


1962 


— dgl. Mostitos. 
— bei Beirut. I, 


Stinien* der Anafeh. I, 1454, 

Flora”, zu Öaza. I, 51. — Se- 
rufalem. 481 fe — SKarmel. 
721. — Beirut. II, 448. — 
Dſchebel Arzi. 639. — Drufen- 
gebirge. 684. — Caflus. 1130. 
1131. 1132. — unt. Orontes. 
1229. —  Seleucia. 1268. — 
Damastk. 1355 ff. — Antiochia— 
See. 1620. — See von Dfdi- 
bul. 1698. — Aleppo. 1712 ff. 
— dgl. Vegetation. 

Florenz, Handel nad der Le— 
vante. II, 402. 

Fluß, Flüſſe“', ihre Natur in 
Syrien. II, 25 ff. — angebl. 
unterirdifcher, vom Nil zum 
Drontes. 176 — rothfärben⸗ 
der, am Libanon, bei Joppe. 
I, 591. 


up der Tyrier (Scylar). II, 


—— 
J—— Bert e Nahr el 
Kelb. II, 508. 
Fluvius Eleuter, j. Eleuthes 
rus. II, 171. 
Fluvius mortuus, 
marien, I, 715. 
Föhed“, f. Phöhed. 
Foenum graecum (Trigo- 
nella, Helbe), im Libanon. II, 
685. — bei Haleb. 1717. 
Fôka“* (das obere), f. Beit Ur 
el⸗, Bteluͤn el-, EI Kuͤrah els, 
TZemnin el f. 
Fôkaͤny“' (das obere), j. Aklim 
el Ghurb, EI Gharb et f. 
Soferiep, ſ. Dart el F. 
Fondaco (ital.), d. i. Khan 11, 
399, 


in Sa— 


Fons hortorum, f. Garten— 
quelle. 

Fontaine, ſ. Springbrunnen. 

Fontaine de la Sainte 
Vherge, Duelle bei Afre. 1, 
810. 

Sorbin’, Mr., 
(1817). I, 70. 

Foreidis, f, Fureidis. 


üb. Askalon 


Flieg — Franz 


de Foreſt“, Dr., üb. den Liba— 
non. II, 78. — Klima von 
Beirut. 477. — Hochland. der‘ 
Maroniten. 668. — Salampya. 
1049. — el Bära. 1065. — 
Apamea. 1079. 

Forklos (9%), Tränkeplatz in der 
ſyr. Wüfte. IT, 1447. 1448, 

Fortuna”, f. Tyce. 

Fortune, R., Botanifer, über 
Seidenbau. II, 483, 488. 

Foſſile“, f. Verfteinerung. 

Foulques d'Anjou, erbaut viele 
Schlöffer (1031). II, 181. 

Fowah“(Fuah), d. i. Färber— 
vöthe. I, 483. II, 1390. 

Franc, |. Ebn Mikhail le Fr. 

J— caner*, in Jeruſalem. 

501. 513. — SKlofter in 
— 579. — in Nazareth. 
743. — Saida. I, 399. — 
Syrien. 799. 

Frandſchi“* (Franj, Frändſchie), 
ſ. Deir el-, Kabr el-, Wakfs, 
Wadi el Fr. 

a Bez. für Kreuzfahrer ꝛc. 
Il, 469. 


Sranten*, angebl. Verwandte 
der Drufen. II, 396. — Le— 
vantehandel. 500. — Selbſtbe— 
zeichnung der Bewohner von 
Rulaiät. 817. — in Haleb. 
1759. | 

Sranfenberg* (Herodium). 12 
285. i 

N in Bethlehem. 

a zu Haleb. U, 
1729. 

Srantoline* (Perdix franco- 
linus, Rothhuhn), im Nafairiers 
Gebirge. II, 904. — am unt. 
Drontes. 1660. — bei Haleb. 
1732. — Alexandrette. 1844. 

Frankreich, begünſtigt die Mas 
roniten. II, 778. — Handel 
mit Haleb. 1776. 

Franzöſiſche Factorei, auf 
dem Karmel. J, 718. 

Franzöſiſches 'Confulat, 
Saida. II, 399. 402. 4 | 
Dſchezzar YPafha vertrieben 7 
1790) 406. — in der Levante. 501, 





Franz — Fuw 


Franzöſiſches Lazareth, im 
Karmelkloſter (1799). 1, 716. 
TR 

Franzöſiſche 
Damask. Il, 1415. 

Franzoſen“, in Beirut, II, 447. 
— Syrien. 1397. — Haleb. 
1747. — vgl. Franken. 

Frary, f. Am el 8. 

Sraffın, Ruinen. II, 110. 

Frau*, f. Weib. | 

Sraueneis*, in Bethlehem ver— 
arbeitet. I, 290, 

Srauenthürme, in Jerufalem. 
I, 385. 

Fraxinus”, f. Eſche. 

Fredis (Frediz), f. Fureidis. 

Freimaurer (Firmafun), dee 
davon bei Nafairiern. II, 946. 
992. 

Freirea alsinaefolia Gaud., 
bei Haleb. II, 1718. 

Sreitagsmarft*, in Ma’arrat 
en Nisrin,. II, 1576. 

ren, d. i. Afrin. II, 1621. 

Trescobaldi”, Lionardo, in 
Damask (1384). 11, 1418. 

Frescomalerei“, in Jerufa- 
lem. 1, 458. — Karyet el Enab. 
548, — Ma’arra. Il, 1428. 

Friedrich L Barbaroſſa, 
ſeine Gebeine in Tyrus. II, 


368. 

Friedrich Wilhelm IV. von 
Preußen. I, 502. 

Friedrich, Erzherzog von Deft- 
reich, erobert Saida. II, 407. 

Fringilla, f. Finke. 

Fröſche“*, im Libanon. II, 293. 

Fruchtbarkeit“, in Saron. J, 
587. — NRablüs, 636. — Sa: 
marien. 644. 659. — Esdrelom. 
693. 696. 738. — Höms. II, 
1018. 1027. 1031. — Hamah. 
1045. — ftellenweig in der fy- 
rifhen Wüfte. 1536. — der 
Merdſch von Damascus. 1295. 

Früchte, eingemachte, in Tri- 
polis. II, 627. 

Stra, f. EEF. 

Suah, ſ. Fowa. 

Fuar, ſ. Nebou el F. 

ze el Haleby, in Tortofa 


ns 





—— 


Sprache m 


1963 


(1380). II, 867. 

Fuch s* (Taleb, Thaleb), in Pa- 
läftina. I, 283, 485. — Liba— 
non. 11, 686. — fyr. Wülfte. 
1469. — N.Syrien. 1627. — 
Haleb. 1731. 

Fudais, d. i. Meuchelmörder. 
Il, 885. 

Füllhorn, auf phön. Münzen. IT, 
54 


Sünf-Fürften, der Philiſtäer. 
I, 189. 


Fürſt vom Berge, ſ. Haflan. 

Sughäl, Ort im Beläd Jebeil. 
11, 748. - 

Suhl, f. Fül. 

— el Schaͤm, ſ. Tuͤhran 


el Sch. 

Fuͤl (Fuhl), d. i. ägypt. Bohne. 
I, 483. 11, 1720. — vgl. Tu— 
leil el F. 

Fulcherius Carnotensis”, üb. 
Iskanderuͤn. I, 815. 

Fulco“, König, erbaut die Alba 
Specula (c. 1138). I, 92. — 
befeft. Eleutheropoflis. 144. — 
in Barin. II, 942. 

Fulda, Kirchen daf. I, 440. 

Suleiyeh, f. Kalaat F. 

Sulteh Alla Kubbe, in Ha— 
feb. II, 1762. 

Füludſch, ſ. Wadi F. 

Fund (Fundak, Fundique, Fon— 
daco) d. i. Khan Serberge. 
II, 399. 611. 1742. 

Zur, f. Harufat el f. 

Fureidis* (Foreidig, Fredis), 
Ort im Sahil Athlith oder 
Aklim el Arfüb. I, 714. II, 85, 
(Paß) 86. 88. 117. 209. 705. 
— ogl. Faradeis, Ferdis. 

Turein, f. Ka. 

Furis, Ort. 11, 1734. 

Furſul (Furzul), Dorf am 
Dſchebel Sannin. II, 197. 198. 
217. 220. — f. Habis F., Hösn 
15 

Surtafa, f. Ferteka. 

Furzul, f. Furſul. 

Futeiry, ſ. EL F. 

Sutüh, f. El Fetüh. 

Fuwar“, f. Wadi $. 


1964 


. G. 


Gaafar, ſ. Ain el G. 

Gaas (Goas,, Berg im Gebirge 
Ephraim. I, 434. 563. 564. 
Saba (Gabe), Seifenfiabt bei 
Ptolemais (Haifa?). I, 685, 

686. 722. 724. 
Gabaa, f. Gibea. 
Gabala*, f. Dſchebeil, Dſchebi— 


le 
Gaͤball (Geball, Gebel, Geba— 


lene, Dſchebel, Sebeil, Jebili, 
Dichebli, Dfchebili), Bez. für 
"Berg, Döpe. 1,5 13, 3-1 Sl. 
Dſchebeil. 
Gabaon, ſ. Gibeon. 
Gabara, galil. Stadt. I, 687. 


761. 762. 
769. 
Gabatha (Gabathon, Zebäta), 


(Taßegw3) 763. 


Dorf an der Esdraelon-Ebene.: 


I, 700. 748. — vgl. Gibea. 
Gabathfaul, f. Giba. 
Gabbalier, am See von Dſchi⸗ 

bul. II, 1593. 1697. 

Gabe, f. Sabea. 
Gabel, fehszadige, Aderbaus 


Snftrument im Libanon. IT, 
516. 

Taßnya, d. i. el Ghuͤtha. 1, 
1347, | 


Gabinius“', ref. Gaza. J, 58. 
— Asdod. 98. — Düra. 159. 
— Dor. 609. — Sebafte. 663. 
— in Sepphorig ıc. 1, 749. 
1l, 1494. 

Gablat, ſ. Dſchebileh. 

Gabriel, f. Jibril. 

Gabriel Sionita, Maronit 
aus Eden. 11, 652. 663. 

Gabulo, ſ. Dfchebilep. 

Gad, Prophet, ſein Grab bei 
Hulhul. 1, 264. 

Gad“*, Stamm. TI, 7. 11. 

Sad’, . BaralG 

Gades, au Colonie (1103). 
II, a7. 382 

Gadir, ſ. Ghädir. 

Gadow“, 3. H., Plan von Je— 
ruſalem (1847—48). I, 310. 


Gaaf — Gall 


A f. Hadſchar Jarde— 


— Drtsname. 1, 264. 

Gänfetreffe (Arabis andro- 
sacea Fenz. u. purpurea 
Sibth.), im Gaflus. II, 1142, 

Gärbe, Drt im Libanon. I, 
107. — vgl. Chörbeh. 

Gärberbaum, f. Gerberb. 

Gaetani, Dr. Gaetano, 
Bſcherreh. II, 661. 

Gätulien, Purpur daſ. I, 

4 


374. 

Gafar el Dſchamal, Ein- 
trittsgeld für beladene Kameele 
in die Stadt. I, 823. — fiebe 
Shaffar*. 

Gagea libanotica, minima, am 
Arz Libnan. II, 639. 

Gai, ſ. Medinet Chai. 

Galbanum, in Damacus. I, 
505. 

Galgulis, ſ. Gelgel. 

Galil, frügere Dei, von R.Ga= 
liläa. 1, 

Galil“, — der Philiſter 
an der ägypt. Grenze. I, 677. 

Galiläa“* (GBalil, Galitap), 
Landſchaft. I, 3. 21. — Cha— 
racteriftif. 30 fr — Grenzen, 
Stammesantheile ꝛc. 674 ff. 
685. — Städte, Bewohner. 
687. — inneres. 753 ff. — 
oberes und unteres. I, 757 ff. 
— GStromthäler des centralen 
Dochgebirges. I, 778. — zum 

Theil zu Phönicien gerechnet. 
9 


über 


Galilaea gentium, d. i. N. 

Galiläa. J, 688. 

Galiläer*, Bez. für die erſten 

on I, 688. — vgl. Viri J 
N 


— im Caſius. II, 1141. 
— trachyanthum Beiss.n. sp, 
bei Haleb. 1722. 4 

Öalla, f. Citte ©. ai 

Galläpfer*, zu Saida. II, 401. 
416, 417. — Tripolis, 622. — 








Gallas — Gath 


Safitah. 826. — Naſairier— 
Gebirge. 977. — Caſius. 1138. 
— Antiochia. 1208. — Da— 
mask. II, 505. 1396. — von 
Quercus infectoria etc, 1685. 
1686. — Haleb. 1754. 
— ——— Bolt in Afrikal, 


er f. Gile ©. 

Hallienug, Kaijer, Freund des 
Odenathus! II, 1498. 

Bm, Ort in Judäa. J, 


Balfius, Feldherr in Galiläa. 
1, 774. 


Ballus, ſ. Eeftius ©. 

Salzia Germuthlich Ghabſie), 
Ort in N.Galiläa. I, 806. 

Bamander ( Teucrium ToS- 
mariniflorium), zu Serufalem. 
I, 483. 514. (Teucrium Mont- 
bretii Benth.) bei Seleucia. 


Il, 1269. 
Phylarch. IT, 


Sambarus, 
1006. 
ner (Büffel), f. Dſchamus, 
Jamöſiyah. 
Sana, Ort in Galiläa. I, 754. 
— vgl. Kana. 
Gandigura, Quartier 
Antiochia. II, 1159. 
Gandolfi, Legat im Libanon. 
II, 681. 757. 758. 
Gandur el Chuͤri, Scheikh. 
II, 752. 


Ganne, d. i. Zudermelone. II, 


1729. 
Sannim, f. Engannim. 
dans”, auf dem Apamea-Ser. 
1, 1084. — Damascus - See. 
1313 — Antiohia-See. 1617. 
— el Melak. 1693. — Alerans 
drette. 1840. 
Bann, f. Saadi G. 
apha, f. Zapha 
zara, d. i. Kürbis. 11: 3729; 
rarcinia, f. Man guftane. 
darfin, Ort im Beläd Sebeil. 
II, 748. 
taridella unguicularis L., 
bei Haleb. II, 1722. 
Jarig, Paß von Galiläa. J, 
768. 








von 


1965 


Gariſi, ſ. EL G. 

Garizim“ (Griſim), Berg bei 
Nablüs. I, 26. 29. 228. 561. 
620. 622. 623. (Höhe) 626. 635. 


638. 781. 

Garmefüt, Seivdenfoff. I 
1390. 

Garra, Garri, j. Ain Als 
djerra. 

Garten*, zu Gaza. I, 51. — 


Beirut. 11, 445. — Damascus. 
1348. — Haleb. a Ar 
Blumen-, Königsg. 

Garten, beriestofener, des Sa⸗ 
lomo. II, 280. 

Gartenquelle (Fons horto- 
rum) des Salomo, bei Tripo— 
= IT, 610. (Nadr Kadiſcha) 

629. 


Gaſa“ ſ. Gaza. 

Gaſer“, Stadt. I, 13. 

Gaspo, ſ. Betz. 

Gaftfreundfhaft*, große, in 
Zell es Säfieh. I, 9%. — A 
dod. 95. — im Gebirge Als 
daa’s. 117. — früher in He— 
brön. 253. — im Libanon. II, 
556. — der Nafairier. 949. 
951. 987. 990. 1073. — Das 
masf. 1410. — Syrien. 1420. 
der Beduinen. 1453. — ſyr. 
Wüfte. 1474. 1475. 1480. 

Gaſthaus? (Herberge, Kenodo- 
chium), chriftl., in Antiochien. 
I, 1171. — vgl. Beit ed Diäfa, 
Meohafe, Menzil. 

Gastina, i. e. terra inculta, 
silvestris. II, 98. 

Gastine Geisshan, j. Khan 


Kaiſun 
ee Ouzelle, f. Khan 
(Schnedenar- 


Uzeli. 

—— 
ten), bei Bſcherreh. II. 661. 

Gath (Geth), d. i. Weinpreſſe, 
Kelter. I, 138. 

Gath* (Sat), Stadt der Phili⸗ 
ſte 57. 66. 68. 84. 91. 
135 137 172 178. 

Gath Hepher, Ort in Gali— 
läa. J, 680. 

Gath Rimmon, im Stamme 
Dan. I, 137, 


1966 


ec dv. 1. Gaza. 
1, 166, 172 

Gauas (der Erhabene), Gott 
von Byblus, Adonis. II, 60. 

Gautier, Capt. Il, 18. 37. 

Gavala, Ort in N.Phoͤnicien. 


II, 806. 
dv. i. Schatz. 1, 


Gaza (aram.), 
58. 200. 

Gaza“ (Gaſa, Gazzeh, Ghazza, 
Ghuzzah, hebr. Azza; Gazara, 
Gatzerater Stadt, Minva; von 
den Eingeb. Razze ge hr. Y 
Stadt in Philiftäa. I, 25. 

42. 45 ff. 31. 101. Kr 
172. 176. 570. (Samariter da— 
felbft) 651. (Diftriet) 820. 821. 

" (Steuern) 825. 826. (Verwal: 
tungsrath) 827. — dgl. Abraj 
Ghuzeh. 

Gaza vetus et nova od. 
cunda. 1, 47. 54. 

Gazae (Gaza binomia), d. i. 
die Stadt Gaza und ihr Hafen 
Majumas. 1, 62. 

Gazäer“, ip große Toleranz 
(1483). 1, 

Gazäl, |. An G., Ghuzal. 

Gadarar, »,;t. Gaza. I, 54. 

Gazaly, Familie in Haleb. It, 
1762, 

Öazellen” (arab. Ghazel, — 
ſal), in Judäa. I, 24. — Kar— 
mel. 595. — Rafairier- Gebirge. 
II, 904. — weiße, am Dſchebel 
el Arba’in. 1061. — Caflus, 
1111. — el Merdſch. 1313. — 
iyr. Wüfte. 1439. 1461. 1470, 
— N.Syrien. 1571. 1627. — 

Dſchibul. 1701. 1703. (Fang- 
art) 1704. — vgl. Antilope. 
ea ehle am Kaim 

Hurmul. 11, 

Gazeyre, f. Si Ghuzorijjeh. 

Gazi, ſ. Kubbet ©. 

Gazifah, — — 

Gazir, ſ. Ghuzir. 

Gaz Nıba, J. Cos N. 

Gazzeh, d. i. Gaza. I, 825. 

Gba (Dſchebaa), Provinz des 

Dichebel Honin. Il, .316. 318, 
— vgl. Aklım et Tuffäh, Dſche— 
baa eſch Schuüf. 


Sse- 


Gatz — Geift 1 


Dahn) f. ®ibea. 

















Gebait, f. Semär ©. | 
Gebal“, ſ. El G., Gaball, 
Gibliter. 
Gebalene*, j. Gaball. 
Gebbaeh, f. Dſcheba'a eich 
Schuͤf. 
Gebel, ſ. Dſchebel, Gaball— 


Gebet Ahoul, in SJuda. I, 

7. 

Gebelin, ſ. Beit Jibrin. 

Gebel Maizay (2), Berg in 
$uda. I, 167. 

Gebere, * Nahr G. 

Gebete der Samariter. I, 651. 
652. — Nafairier. II, 979. 990, 
992. 

— Ort in Judäa. I, 518. 


Bee im Libanon. 
II, 579. — Paffagen durch 
Edlefyrien. ze 

— ſ. Dſchibul 

Gebur, Kloſter im Dſchebel 
Muſa. II, 1825. 

Gedos*, in el Merdſch. IE 


1313 
Gedera, Drisname, I, 264. 
Gedid, 7. Dſchudeideh. — 
Gedik, Erbpachtzins von Häu— 

fern. 1, 825. 

Gediſches, d. t. Packpferde. IE 

1847. 


Deu Drt in Juda. I, 264 
268. 
Gedrus, Ortsname. I, 264. 
Geffel, Eifterne am Dſchebel 
Abiad. II, 1467. 
Gegün, ſ. Kakun a) 
Gehenna, ſ. Sinnom-Tpal. 
Gehennem, j. Wadi ©. 
Gehinnom, j. Hinnom-Thal. 
Geida, Dort in Esdrelom? I, 
702. # 
Geier* ( Cathartes , 
percnopterus), in era 
l, 485. — am Karmel. 618. 
unt. Oronteg. It, 1212. — ſy 
MWüfte. 1470. — Haleb. 173% 
Geishlatt, bei Nablüs, * 
647. Ey 
Geiſſchan, j. Khan Kaiſun. -® 
Geiſteskranke, |. BWapnfinnige, 


Geift — Ger 


Seiftlichkeit, große Anzahl im 
Kesramwän. Il, 754. 

Heißelung, Säule der, zu Je— 
ruſalem. 1, 355. 410. — Kirche 
der. 502. 

Belan, ſ. Ghilan. 

Helajinug, ſein Märtyrertod. 
il, 240. 1529. 

Selbe Pantoffeln, der Mos— 
femen. II, 1382. 

Selehrte, in Damascus. II, 
1404. 

Selenjaui, ſ. Kulunfamweh. 

Gelgel (Galgulis), Ort in Sa— 
maria. I, 568. 570. 572. 

Gelid, ij. Wadi Dſchalid. 

Bell, Will. II, 532. 

Gelſi, ſ. Shelj. 

Gemälde, gute, in der Marien- 
firhe zu Nazareth. I, 743. — 
ſ. Wandg. 

Gemanas, Dorf im hlepp. Sy— 
rien. II, 1592. 

Gemmen, in Antiochia. IT, 
1195. 

Gemjenartiges Thier*, im 
Libanon. II, 686. 

Gemsmwurz (Doronicum cau- 
casicum M. et B.), im Cafius. 
II, 1142. 

Gemüfe*, im Wadi Urtäs. II, 
283. — Serujalem. 483. — 
Soppe. 579. — Steuer. 823. 
— in Eden. II, 651. 685. — 
Alerandrette. 1845. 

Gendarum, ſ. Dſchindaris. 

Genealogie, ihre Wichtigkeit 

bei Palmyrenern. II, 1540. 

Genien“, erbauen Tadmor. II, 
231. 232. 1518. — |. Dämo- 

nen, Dſchinnen. 

Genin, j. Engannim. 

Genista*, ſ. Bellän. 

Gennath, Thor von Jeruſalem. 

1, 423. 426. 

Gennejar-See*, Höhlen daſ. 









1, 686 

Sentiana centaureum, im 
Libanon. II, 685. — Olivieri, 
in N.Syrien. 1686. 
Yenuejen*, erob. Katjariyeh 
(1101). I, 603. — in Affe. 


| 729. 731. — Caftelle am Pon= 


1967 


tus und Kaufafus. II, 312. — 
auf dem kaspiſchen See. 492. 
— tLevantehandel 500. — in 
Byblus. 574. 

Geognoſtiſche Natur*, des 
Gaftus. IT, 1130 ff. — zwifchen 
Antiochia und Daleb. 1649 ff. 

Georg* (Giorgios, Dſchordſchis, 
Dſchurdſchis, Dſchirſchis, Jir— 
gis, el Chadr, Chodr, Khodr, 
Khudr), Sanct, ſein Geburts— 
ort. I, 551. — Schutzpatron in 
Beirut, am Orontes ıc. IL, 450. 
(erlegt den Drachen) 458. 459. 
1111. 1124. — vgl. Ras el=, 
Wely el Kh., Mar Dſchor— 
dſchos. 

Georgl. Europalata (11. Jahrh.). 
495. 

Georgier“, in Jeruſalem. J, 
493 ff. — Sklaven in Sido— 
naiia. II, 262. 

Georgius Beß, Drujen-Mini- 
fier. II, 552. 

Georgius Pahymeris, üb. 
Damastf. Il, 1340. 

Georgs-Bay, bei Beirut. I, 
508. 

Georgs-Capelle (Mar Elias), 
am Nahr Beirut. II, 459. 473, 
— (el Khudre) am mittleren 
Drontes. 1089. 

Georgs-Khan (el Khudr), am 
Ras Sarfand. II, 71. 

Georgs-Kirche (el Chuddr), 
zu Jeruſalem. I, 465. — Tai— 
yibeh. 530. — Lydda. 550, — 
Sifna. I, 628. — Amſchit. II. 
584. — Antiochia. 1189. 

Georgs-Kloſter (el Khudr, 
Chodr, Hadhr, St. Zorgen), 
weftl. von Bethlehem. I, 109. 
164. 166. 167. 168. 272. 512. 
515. — dgl. Deir Mar Dihir- 


dſchis. 
Georgs-Kloſter, in Jeruſa— 
lem. I, 499. 
Georgs-Klofter, in Ramleh. 
1, 582. 


Georgs-Thor, in Antiochia. 


il, 1194. 
Gerah, ſ. Didebel ©. 
Geranium spec., im Libanon. 


1968 


© 11, 639. — halepense, fiehe 

% Storgichnabel. 

Gerar* ms el G.), Land 
und Stadt in S. Judäa. I, 44. 
134.' 1352108 776. 194. — 
vgl. Hadſchi Ahmed G. 


Gerardus, Abt vom Thabor. 
I, 755. 
Gerbediſſus, 


in el Amkh. IT, 

1797. 1835. 1836, 

Gerbein, |. Beit ©. 

Gerberbaum, ſ. Sumad). 

Gerberei*, in Beitpfin. 1, 799. 
— Antiochia. II, 1201. 

Gerberthor, f. Mifthor. 

Gerbi, f. Meninr. 

— Hufjen, in Nubien. I, 


——— I, 179. 

Gerhard von Avesnes, Lehns⸗ 
mann vom Castellum St. Abra- 
ham. I, 245. 

Gericht”, f Rechtspflege. 

Gerinum parvum”, d. i. Ze⸗ 
rin. I, 690. 

Germain, Bincent, Ingenieur, 
verbindet den Sadfhur, Ku 
weif ꝛc. II, 1689. 1763. 

Germanicus*, ftirbt in Epi— 
daphne (19 n. Ehr.). II, 1169. 

Geroda, ob Diheirid ? II, 
1473. 

Geropogon glaber L., bei 
Haleb. II, 1716. 

Gerofiratog (der alte Stra— 
t08), König von Aradus. IT, 
53. 


Gerfte* ‚in Paläftina. 1, 48; 


30. 42. — Judäa. 115. (wil- 
de) 283. — Serujalem. 397. 
482. 483. 567. — Samarien. 
660. — Gsorelom. 695. — 
Phönicien 812. — Abdra. II, 
265. — Saida ıc. 416. 549. 


(ſechszeilige) im — 
681. 685. — Ladikieh. 932. — 


eſch Schoghr. 1101. — Da- 
masf. 1358. — Dſcheirud. IT, 
1461. — N.Sprien. 1559. 
1627. 


Gerftenhalme, in Haleb als 
Reinigungsfutter für Pferde. 
II, 1718. 


Ger — Gew 
























Geſchlechtstheile, weibliche, 
von den Jsmaëöliern verehrt. 
II, 937. — vgl. Phalluspienft, 
Borpaut, wefohneibung. 

Geihwüre‘ ‚m Si I 


Befetiigaft der Künfte und 
al.” in Beirut: II, 


Seen, d. i. Dichiffr. IT, 101. 
Gejeß*, ſ. Züdiſches — 
— V „ſ. Phyſfiog⸗ 


Setitn (Groſchen, Münze. 1, 


Gehirn, f. Stern. 
Gefundbrunnen, zu Tyrus. 
I, 358. — Damasf. 1310. 
Gefuri* — Volk. J, 8. 

133 179 
— Getha, Gath. l, 


—— Volk. J, 175. 
Gethremmon, d.i. Gath Rim— 
. mon. I, 138. 

Gethfemane (el Ssmaniyeh), 
Garten, Kirhe zu Serufalem. 
I, 319. 467. 502. 

Getraide*, in Juda. I, 157. 
283. — Serufalem. 482. — 
Saron. 590. — Esprelom. 
693. 695. — Steuer. 823. 825. 
— in Philiftäa. 825. — Saida. 
Il, 416. — Beirut. 443. 448. 5. 
475. — vgl. Silo. | 

Getto, Ort am Karmel. I, 708. 

Gewerbe, in Bethlehem. I, 290. 
— der Samariter. 652. — mE 
Akko 736. — Beirut. II, 480. — 5 
Damascus. 1383. — |. In Wi 
duftrie. 

Gewichte, ver ſchiedene, in — 
rien. II, 1401. — Haleb— 
1775. 

Gewitter“, im Dſchebel Druz. 
II, 119. — Beirut, Cairo, Ur 
gier. 478. — Btepdin. 683. — 5 
Damask. 1352. — Haleb. 1711. # 
— Alerandrette. 1841. Mm 

Gemwölbe*, coloffale, in Ba’ J 
bek. II, 234. 

Ge würzpändier (Aſthar), in 
Gaza. I, 825. — vgl. Kraut, 


Geza — Ghusn 


aromatifches, 
Jezasde, Dorf in N.Spyrien. 
Il, 1588. 
yezin, ſ. Dfchezzin. 
sferdebefih, ß ef Debiſch. 
Jhab“ f. f. Arab el-, EI Gh. 
shabata, f. Ain SH. 
shabatiep, f. Khan el Gh. 
habeſcheSchuara, d. i. Wald 
der Dichter, bei Akkar. II, 816. 
habſie (Galzia, nicht el Rab- 
Ken, Ort inN.Salilän. I, 806. 


sin, ſ. El Gh. 
abbat (der Zornige), Bez. 
gi En Kadiſcha. II, 630. 


hadir (Gaͤdir), Ort im Kes— 
* ii, 745. — vgl. Ghu— 


BE ies, f. Wadi Gh. 

Hhadſir, ſ. Ghuzir. 

dhafar, ſ. Burdſch el Gh., 

Ghaffar. 

hafaͤr —— en am 

Ladikiehſtrom. 899. 900. 
903. 


Bafar Dfduni, f. Dfihunien, 
| d. i. Sicherheits— 


haffar“* (Gaffar), d. i. Weg- 
zoll, Zollhaus. II, 424. 1637. 
— ogl. Gafar. 
TR i. a. 5 Gh. 

ah + 
haiby, ra Secte. II, 
914. 
hailaͤn, Land in Nedſchd. II, 
1477 
anidſch, ſ. Abd ol Gh. 
Jarb (Ghurb), ſ. Aklim el⸗, 
Deir Mär Dſchurdſchis el-, € 
HH., Kſair el=, Sahhar“ el⸗, 
Suf ei Gh. 

arfus, Drt im Libanon. II, 
84. 


aruk, ſ. Merdſch el Ghuruk. 
as (Ras, fopt.), d. i. Berg. 
70 


170, 

afal*, f. Ghazal. 
aslanije, 9 am Awadſch. 
1330. 

Saffan, Grenzreich zwiſchen 


tter Erdkunde XVII. 


















— 
| 


1969 
Arabien und Syrien. I, 1342. 
1491, 
Ghaſu, f. Ghazu. 


Ghaul, f. Bir el Sp. 

Shamwärimenp”, ſ. Bab el Gh. 

Ghawein, j. EI Ghuwein. 

Ghazal* (arab.), d. i. Gazelle. 
II, 1393. 1461. 1731. — ſiehe 
Deir el Sp. 

Shazi, Shazijieh, f. EI Gh. 

Ghazir, 1. Ghuzir. 

Ghazu (Ghaſu, Razzia), d. i. 
Raubfehde. II, re 1481. 

Ghazza, ſ. Ga 

Ghele (Sheta Vyellie), DT. 
Seide, II, 492. 

Ghelj Gelfh, im Libanon Bez. 
für Maulbeerbaum. I, 492. 
662. 

Gherbet Hamül, f. Hamül. 

Ghiaur Dagh, f. Dſchawur D. 

Ghilal, ſ. Naſir el Gh. 

Ghilan (Gelae), Seidenzucht 
daf. II, 486. 491. 

Shime, d. i. Zrüffeln. II, 1318, 
1461. 


Ghineh, f. EI ini. 

Shifira, Duartier von Antio- 
chia. II, 1159. 

Ghöleh, el-, f. Antiochia-See. 

Ghoim, ob. Lauf des Nahr edh 
Dpabab. II, 1695. 

s Thal zum Todten Meer. 

25. 


as Duelle in der ſyr. Wüfte, 


II, 1437. 
Shorair, f. Bent Gh. 
Ghoſta, f. Guſta. 
Ghowarneh“, ſ. Bab el Gh. 
Ghubaleh, Ort im Belad Je— 
beil. II, 748. 
Ghudir“, ſ. Tahwitat el Gh. 
Ghudiry, ſ. Wadi Gh. 
Ghuluk, ſ. EI Gh. 
Ghunkah, ſ. Nahr el Rumtrah. 
*, f. Bab Amüd el Gh. 
Ghurb, ſ. Sharb. 
Ghurifah (Gazifah), Ort im 
Aklim eſch Schaͤf. II, 703, 
Ghuruk, ſ. Merdſch el Gh. 
Ghurzuz, Ort im Belaͤd Jebeil. 
II, 748 


Shusn, f. Beit Gh. 


Sittii 


1970 

Ghuſta, RL Gufta. 

Shüthar, f. EI Gh. 
Ghuwas, — Wadi Gh. 
Shuwein, f. EI Gh. 

Ghuzal, . Deir eLON, „Gazal. 
Shuzariyep, ſ. EL Gh. 
Ghuzeh (Gaza), i. — Gh. 
Ghuzir, ſ. Elias ©h., Mar 


Antonius Sp. 

Gpuzir (Gazir, Ghadſir, Gha— 
ir), Dorf im Kesrawäan oder 
el Fetuh. II, 546. 549. 745. 
763. (Klöfter daf.) 792. (Ea- 
puziner) 799. 

Ghuzorijjeh, f. EI Gh. 

 Gpuzzad, f. Gaza. 

Ghuzzeh (Deir ef Dſchuͤze?), 
Drt im Beka'a. U, 219. 

Giacomo, Sankt, \. Sapbia. 

Giacomo di Lucca, Alters 
Präfident zu Serujalem (1743). 
11, 778. 

Siaur, d. i. Keßer, Ungläubige. 
II, 661. 947. 

Giaur Dagh, 1. Dſchawur D. 

Giaurköy, türf. Bez. für ein 
Ehriftendorf, im Dichebel Ku— 
feir. II, 1104. 

Gib, ſ. Gibes. 

Fibbon; Hiftorifer. I, 167. 

Gibea (Gabe, Gabaa, Gabatha 
ꝛc.), d. i. Hügel, Bez. verſchie— 
dener Orte in —— I, 162. 
— ogl. Gibeon, Dicheba, Jebba, 
Dſchebaa, Saba, Gabatha, 
Gbaͤ, Jiba'a, Khirbet Fibia. 

Bibea* Gibeah, Geba, Gabath 
Saul, j. Tell od. Tuleil el Fuͤl, 
Fulit), die Stadt Sauls od. 
Benjamins, bei Jeruſalem. I, 
111. 323.: 385. 318% 520,821. 
522. 526. 528. 536. 538. 539. 

Gibel*, f. Dfchebileh. 

Gibelim (ir. re Schloß. 
1.093.439, — 

Gibelium, J————— 

Gibeon” (Seba, Gabaa, Ga— 
baon, el Jib), Königsftadt, im 
Stamme Benjamin. I, 103. 
105 ff. 324. 521. 536. 538. 
552. 553. — vgl. Gibea. 

Sibeoniten*, Volk. I, 348. 

Giblet, f. Byblus. 


Ghuſta — Gira 


. ®ilban (Lathvrus sativus), z1 


Girani ije (ef Diiranidje, Kara 





















Gibliter* (Giblim, Gebal), 
Volk. I, 9. 16. I1, 10. (in Byb⸗ 
lus, Beryius * 43. (Stamm: 
fiße) EN ie 61. 
236. 432. } 

Biblitifhe 59 in 
Byblus. I, 576. 

Gibrim, f. Beit Jibrin. 

Gichar, Giſchor. 

Gicht, im Libanon. II, 657. — 
f. Rheumatismus. 

Gidid, f. Dſchudeideh. 

Gié, ſ. El An 

Gigante, 1. Pagre © 

Gigarta (Gigarion), ‚Stadt in 
Phönicien. II, 14. (von Pom: 
pejus zerft.) 65. 583. 590. 

Gihon (Twv, d. i. quellen 
bervorfprudeln), Thal und zwe 
Teiche bei Serufalem. I, 316 
(Bergrüden?) 325. 369. 370 
372. 375. 394. — vgl. Birke 
es Sultan. 


Serufalem. I, 483. 


Gilboa*, Gebirge. I, 13, 2 
Gile Salte,, am Caſius. 
1113. 


Gilgal*, Ort. zwifchen — 
* dem Todten Meere. I, 12 


& ii g et (Gilgulie, Jiljdlieh), vi 
Stadt der Heiden in Samarkı 
füdöftl. von Kefr Saba. 1, “= 

568. 569. 572. 

Gilgal (Gelgel, Galgulid) 
nördlich von Kefr Saba. © 
968. 

Gilgoul, Drt in Samarian 
572. 593. — vgl. Silfilia. 
Silo, Stadt in Zuda. 1, 198. 
Simfo (Simzu), Stadt in Ir | 

däa. I, 544. 551. 
‚ I. Dſchennin, Enger 


Sinvarus, N Dſchindaris. 
Guͤnt, ſ.E ya 
Ginfter”, — unt. Orontes 
1217. 
Giobbeil, er dag. en 
Giorgios, f. Georg. 


nie), Ort am Drontes. U, 17! 


Giras — Gold 


Gira nt > gerufafem-Xr- 
tifehode. I 

Girba, |. Meninr. 

Girgis, f. Georg. 

Girfiter* 1 Volk. 9 133. 

Giscala, f. El Sifch. | 

Giſchor — das ſ. g. 
ee der‘ Klinge. II, 1387. 


Sifhrungapa, i. e. Phaseo- 
lus mungo. I, 483, 

Gisr, .Zſchiffr. 

Sittiter, Volk. I, 149. 

Giulio, Pater, v. Schuberts 
Führer. I, 702. 

Giun, f. Dahr Dfehin. 

Gjarri, f. Ain Aldjerra. 

Gjibeleth, f. Byblus. 

Gjuſiat, f. Dfehufieh. 
Gladiolus* 
219. — Suweidiyeh. II, 1230. 
F 2 sp. bei 9aleb. 1715. 


este, im Libanon. 11, 


118. 

Blasfabriten” ‚in Phönicien. 
II, 20. 610. — Hebrön. 1, 253. 
— Tyrus. II, 337. 345. — 
Sidon. 390. — Aradus. 873. 
— Armenäs. 1098. * 

Glasſand, bei Akko. 

— in Yegypten. 728. 


128. 


Glasiherben*, bei Beirut. IL, 


oßwanzen, in Damasf. II, 
1383. 
laswand, in der Mofchee zu 
Damasf. Il, 1374. 
laucium corniculatum Pers,, 
Haleb. II, 1720. 


limmer*, im Gafius. IT, 
1130. — Dſchebel Mufa. 
1803. 

lires, f. Rage 


ger 
lobus, beflügelter, am Kabr 
Hairän. I, 794. 


sloden*, im Libanon. II, 203. ° 


207. 397. 465. (durch Bretter 
erſetzt) 587. 636. 653. 661. (in 
Deir Kanöbin) 665. (Haleb) 
1740. — vgl. Kuh-Gl. 

odengieherei, in Man eins 


bei Debrön. J, 


1971 


Glockenthurm“, in Serufalem. 
I, 458. 
Glyceyrrhiza, f. Süßwurz. 
Gmelin, ©. ©., üb. den Manl- 
beerbaum. II, 687. 
Önadenthor, f Goldenes Thor. 
Gnaphalium arenarium, 
orientale, in Paläftina. I, 483. 
— sanguineum*, bei Hebrön. 
219. (Blut-Immortelle, Bluts⸗ 
— Jeſu) bei Serufalem, 


— (Sonnenuhr), in Da— 
masf. Il, 1374. 

Goaria, 1. Garietein, 

Spas, . Gaas. 

Goath, Richtſtätte zu Jeruſa— 
lem. I, 434. — ſ. Golgatha. 

Goba, ſ. Medinet G. 

Gobat, Samuel, Bifchof in Je— 
rufalem. I, 354. 500. 503, 

Be (hebr.), d. i. Höhe. II, 


651 Baſchi (Anfang des Sees), 
Theil des Antiochia-Sees. II, 
1617. 

Gdbendiener” (Idolater, 
Zghets), in Beirut. II, 449. — 

Karaach. 1846. — 2 Heidni- 
fher Eultus. 

Götzenthal (Amos). IT, 230, 

Gofna, f. Zifna. 

Sit, f. Kuweik. 

Gojim, d. i. Heiden. I, 568. 

Gold*, im Munde einer Leiche 
zu Ba’albef. I, 268. - 

Soldarbeiter, in Beirut. II, 
455. — Damasf. 505. 1385. 

Goldblätter, als Gefſichtsdecke 
für Berfiorbene, in Byblus. II, 
576. 

Goldbrocate, in Tripolis. IT, 
614. — Haleb. 1755. — Bei- 
fan. 1826. 

Goldenes Thor (Porta aurea, 
arab. Bab er Rachmeh, Gnaden= 
thor; jetzt Bab el et, 
ewwiges Thor), in Serufalem. I, 
331. 333. 416. 508. 

Goldfinte (Fringilla cardue- 
lis), in Satan I, 660. — 
Alerandrette. II, 1344. 

ER angebliches, im 


a 


1972 


Nafairier-Gebirge. II, 911. 

RR Schädelſtätte. I, 
422 ff. A 

Solguisa- ‚Kapelte (Marty 
tion). 

Bu. ; —9* Kampffeld, 1, 
114. 119. — Schwert in Nob. 
519. 

Goliathsburg (Kasır Dſcha— 
lud, Pſephinus), zu Jeruſalem. 
1, 367. 368. 369. 


Goodyear, Aaron, entdedt 
Palmyra (1678). Il, 1430. 
1432. 1435. 

Gopatata (hebr.), d. i. Jota— 


—— Dſchebel Dſchefaͤt. 1, 
767. 


—— bar ), Nadelholzart. 
II, 645. 

— regio*, in Ju— 
däa. I, 627. — |. Jifna. 

Bordianu 8*, Kaifer (239). IT, 


So”, f. Abu ©. 

Goſan, d. ti. Niederung, Bez. 
des Flachſtrandes von Gaza 
zum Berge Karmel. I, 263. 


Goſen“*, Stadt in Zuda. I; 
198. 
Goslar, Bergleute von, bei 


Turonum. I, 789. 
Goffelin, üb. Chalcis. I, 187. 
2537. 


Gossypium herbaceum, 
bei Sumeidiyeh. II,. 1231. 

Gothiſche Bauart”, in Tri- 
polig. II, 621. — Salaat el 
Hösn. 835. 

Gothiſche Kirche, bei Lydda. 

— 

Gottfried von Bouillon (1100). 
I, 245. — König von Jeruſa— 
lem. 414. — erob. $oppe. 576. 
— Cäſarea (1101). 603. 
angebl. Ahnherr Fachreddins. 
II, 396. — ſeine 3 Thürme in 
Tripolis. 613. — Brücke bei 
Myriandros. 1815. — Caſtell 
bei Alerandrette. 1821. 

Gottfried von Lothringen, bes 
Fri Tripolis ——— II, 


— 9v 


der Sidonier, 


Golg — Gran 


Byblier und Berptier. II, 56 ff. 
— dgl. Götzendiener, Deidni- 
fiher Eultus. 

Grab*, Öräber, quadratijche, 
in Ed Dhoheriyeh. I, 205. 
um Serufalem. 456 ff. (moham= 
medaniſche) 460. — in Syrien. 
522. — bei Chai. 528. — Sei— 
Ihn. 632. — Beirut. II, 429. 
— Kalaat Fafra. 514. 520. — 
Sih’il. 657. — 


Hamah. 1043. — el Bära. II, 
1059. — Kefr Läta. 1062. 
Kefr Maris. 1581. als 
— für Verliebte. IT, 
507. Ehriften=, Feld, 
Juden-, —— Matonmtene 
Ppönicif ihe, Pilger, Römer:, 
Siehabiben- Gr., Todlencui⸗ 


—— (Grotten, Kam—⸗ 
mern), bei ’Abüd ꝛc. I, 562. 


565. — Dor. 609. — Dihebel 


Riha. II, 1056, Caſius. 
1121. — Bihindlayeh. 1579. 


Grabmal aus thebaiſchem Ge- 


ftein im Bekaͤ'a. II, 257. 


Grabmal der Rhodope, In— 


jelchen bei Tyrus. II, 338. 

Gräber der Geredten. 
474. 

Gräber der Könige, j. Kö— 
nigsgräber. 

Gräberthürme, bei Arvad. Il, 
856. — Palmyra. 1463. 1512. 
1538 ff. 

Gränzfäule*, zwiſchen Syrien 
und Eoeleiyrien ? II, 162, 


Sradam, Mr., üb, Nablüs., 


648. — 
Damask. 


— Haifa. 725. — 
1416. 


—— Studium in — il 


bei Gaza. 1, such 
— Askalon. 88. 154. — 
— Bethle 
— Jeruſalem. 481. 
— Jifna. 628. — Nablus. I, 


leb. II, 1766. 
Grana t en* 
55. 
Hebrön. 214. 219. 
bem. 287. 


647. 659. — Beitdfin. 799. — 7 
Zahleh. II, 203. — Saida. 
408. — Beirut. 448. 480. — 


Tripolis. 612. 613. — Libanon 


Laodicea. 989. | 
— der Nafairier. 949. — bei 


1) j 





Gran — Griech 


II, 662. 684. — Laodicea. 929. 
— Hamah. 1047. — Dfchebel 
el Arba’in. 1064. — Orontes. 
1092. —⸗ Eaftus. 1130. — el 
Ghuͤtha. 1349. — Amanus. 
1824. — Ternlofe, zu Harim. 
1646, 

Sranit*, im Cafius. II, 1115. 
1130. — f. Syenitgr., Thebai- 
ſches Geſtein. 

—— graue, bei Gaza. 
1, 48. 

Sranitquadern, bei Palmyra. 
u, 1525. 

Sranitfäulen*, bei Raphia. 


I, 39. — Askalon. 74, — 
Kaiſariyeh. 604. 606. — 
Nablüs. 648. — Akko. 734. 


— Hisn el Zib. I, 813. — 
Dſchiſſr Dſchebel. II, 110. — 
bei Dſchiſſr el Marg. 117. — 
Kubbet Dulis. 205. — rothe 
und graue, jyenitifche, zu Ty- 
rus. 367. 569. — bei Saida. 
409. — Beirut. 458. — Byb— 
Ius. 573. 576. — Tripolis. II, 
619. — Tell Arka. 810. — 
Zortofa. 868. — Paltos. 890. 
— Ladifieh. 928. — Salamya. 
1050. — Palmyra. 1511. 1525. 
Sranitfäulen-Brüde, am 
el Birfeh. II, 101. 
Srasarten*, bei Seleucia. I, 
1248. — |. Riedgras. 
Yregoire, Abbe, üb. Samari- 
ser. 1, 653. 
$regor IX., begünftigt den Le— 
vantehandel. 11, 500, 
dregorius, Sanct, Chronik. 
u, 1561. 
Hregorius Illuminator, 
armen. Apoftel. I, 496. 
Srenier*, Euflah, Lehnsherr 
von Saida. II, 393. 
Sriehen*, alte, gründen An— 
tiochia. I, 1160. — f. Italo- 
Graeci. 
riehenland, Seidenzudt. IT, 


497. 
Sriehiihe Buchſtaben“, ef- 
fige, im Karmel. I, 716. 
riehifhe Chriſten (orien- 







\ talifche), in Gaza (1483, 1548). 


1973 


1, 51. 55. — Bethlehem. 288. 
289. 295. — Serufalem. 490 ff. 
824. 825. — Taiyibeh. 530. 
— Ram Allah. 536. — Sifna. 
558. 559. — ’Abid. 565. — 
Ramleh. 581. — Nablüs. 647. 
— Dichenin. 692. — Haifa. I, 
724. — Nazareth. 740. — Eich 
Schaͤghuͤr. 786. — Tarſchtha. 
797. — ihr Daß gegen Katho- 
tifen. II, 196. — im Beka'a. 
218. — Saidanaja. 255. — 
Maltıla. 266. — Beirut. 447. 
449. — Bisceunta. 519. — 
Batrün. 587. — Tripolis. 
615. 622, 623. — Libanon. II, 
801. — Arfa. 810. — Dſche— 
byl Affar. 818. — Nesdiyeh. 


- 825. — Gafıtah. 826. — Na= 


fairier = Gebirge. 839. 982. — 
Tortofa. 867. 921. — Ruad. 
878. — Höms. 1015. 1016. 
— Hamah. 1042. 1044. 1047. 
— Urdeh. 1105. — am untern 
Drontes. 1222. 1228. — in 
Syrien. II, 1413. (treten zum 
Islam über) 1402. (Phyfiog- 
nomie) 1403. — in Damasf. 
1399. 1413. — Sära. 1561. 
— Edlib. 1583. 1584. — Ha⸗ 
leb, Antiochia. 1756. 1770, —- 
Alerandrette. 1827. ° 1840. — 
ſ. Griechiſche Katholiken, Sla— 
viſche Gr. 


Griechiſche Inſchrift, über 


Abrahams Grab. J, 250. — 
ſehr alte, im Karmel. 716. — 
zu Ba'albek. II, 242. — Ain 
Ahab. 513. — Kalaat Fafra. 
514. 517. 520. — Ain el Kabu. 
519. — zwiſchen Aftıra und 
Baralbek. 557. — Byblus. II, 
575. — Husn e8 Sufiry. 807. 
— Nradus. 872. — Höms. 
1013. — Dſchebel el Arba’in. 
1055. — Kefr Läta. 1057. — 
el Bära. 1059. — Seidſchaͤr. 
1090. — Seleucia. 1262. — 
Abila. 1279. — Baräda. 1279. 
— Beffima. 1292. — el Maf- 
fura. 1424. — Andrene. 1435. 
—  Briadin. 1436. — Kurie— 
tein. 1444. 1458. 1476. 1478. 


1974 


Palmyra. II, 1518. 1524. 1527. 
1531. 1539. 1543 ff. — en Nebf. 
1561. — Kinnesrin. 1597. — 
Däna. 1648. — Haleb. 1749. 
1760. 

Griechiſche Katholiken, in 
Haifa. I, 723. — Nazareth. 
740. — Tarfhiha. 797. — 
Kefr Hüneh. II, 75. — Sido— 
naija. 262. — Tyrus. 370. — 
Saida. 408. — Beirut. 449. 
— Deir el Mudallis. 701. — 
Deir el Sayyideh. 702. — 
Deir Ammif. 704. — Zahl im 
Libanon. 785. — in Syrien. 
802. — Damasf. 1413. — 
-Ma’arra. 1427. — f. Griedi- 
Ihe Chriſten. 

Griechiſche Kirche, 


(1660). 1,53. — Burdſch Bei- 
tin. 532. 533. — Sobar. II, 
261. — Deir el Kamr. 679. 


Griechiſche Mönche, in Zah: 
leh. IT, 201. 

Sriehiice Münzen, in An- 
tiochia. II, 1195. 

Sriedhifger Göttercultus, 
in Syrien ꝛc. Il, 237. 

Griechiſche Sklaven, in Bted— 
din. II, 680. 

Sriemiines@tofer, in Beth⸗ 


lehem. I, 286. — Saidanaija. 
II, 260. 

Grriechiſches Kreuz, in Sa— 
fitah. UI, 961. 


Griehiſche Sprache, biswei⸗ 
len in der griechiichen Kirche 
angewendet. 11, 801. — in 
Palmyra. 1545. 

Griehiihe Tempel, am Nahr 
Sbrahim. 11,567. — in Reftan. 
1030. — el Makſura. 1425. 

— f. Tempel. 

Griechiſche Wörter, in der 
osmaniſchen Neichsverfaffung. 
I, 818, IT, 1026. 

Srifim, f. Garizim. 

Grobkalk, bei Aleppo. II, 1656. 

Groß”, Aut. J üb. Jo⸗ 
tapata ꝛe. 766. 

Großmeiſter-Palaſt, in Affo. 


1,939, 
Grotte“, ſ. Höhle. 


Griech — Guys 


in Gaza 


e & 
Grotte des Jeremias, fiehe 
Königlihe Höhlen. r 
Srottenverehrung, in Beth 
fehem. 1, 292. 
Grün*, f. Turban. 
Grünftein*, im Libanon. II, 
582. 839. — Antiochia. 1206. 
Grundbejiß, in Serufalem. 1, 
488. — den Ehriften in Beirut 
erlaubt. II, 445. 
Grundfteuer, j. Mäl el Mitt. 
—— äen, im Libanon. I, 


ne - Baum (Psidium 
piriferum), in Suweidiyeh. 
Il, 1225. — Seleucia. — 

Subätt, Ort in el Fetüph. 


Ph: ſ. Beit Sibrin. 

Gürbe, ſ. Khörbe. 

Sürtel, feidene, in Beirut. II, 
4 

Gürtel= od. Nadelgelder ver 
per. Königinnen. 11, 1688, 

Suitlandenfculpturen, in 
Tafra. II, 519. 

ul, — und Zufluß des Afrin. 


II, 162 
Gumten, l. Nahr el Rumtrah. 
Gummi’, in Damasf, Ii, 505. 


er. for. Wüfte. 1390. — Nedichd. 


Summe Pilger. I, 165. 

11, 82. , 

Sumruf, d. i. Zoll, Acciſe. 
822. 826. 

Surfen’, in Yaläftina. I, 26. 
— Serufalem. 481. 483. — 
Damasf. II, 1357. 1422. — 
Alerandrette. 1845. — f. Fa- 


gus. | | 

Gurun, im Taurus. II, 1628. 

Guſch Chaleb, f. El Jiſch. | 

Guſel Dagh, — des Ama— 
nus. II, 1801. 

Sustanihie, 
Wüſte. II, 

Suffäneh, R Deir &. 

Gufta (Ohufta, Ghoſta, ——— 
Ort im Kesrawaͤn. I, 
760. 761. 

Gutha, f. EI Ghuͤtha. 

Guys, 8. i hans. Eonful, üb, 


Dorf der ſyr. 
391. 








3 ” 
Fr 


J 


€ e> 
Andſchar. 1, 181. — Libanon, 
192. — Furſul. 198. 199. 
— Ba’albef. 235. — Beirut. 


205. 209. 429. 440. 457. 473. 
— Geidenbau. 497. — Ein: 
wohner von Beirut. 506. 
Safra. II, 518. — entdeckt die 
Sculpturen am Nahr el Kelb. 
532. — üb. Damasf, 1390. — 
Statiftif üb. Aleppo. 1600. 
1602. 1767. 

Buüzel Burdſch, bei Antiodia. 
11,-1214. 1618. 


Guz — Had 


1975 


mug ‚ Sıhwerter von. II, 
387. 


—* et Pam), 
Höhe. II, 11. 43. 
Byblus. Er 

Gyps“, erpftallinifher, im Ca— 
fiug. II, 1131. 1137. — Ama— 
nus-Küſte. 1804. 

Gypshügel, am unt. Drontes. 
Il, 1229. 

Gypsophila venusta Fenzl, 
bei Daleb, I, 1720. 


d. it. 
Bez. für 


H. 


da-araz Moriah (Land Mo- 
riah), Abrahams Opferſtelle 


auf Garizim. I, 643. 

D)aare*, blonde, der fyr. Ge- 
birgler. II, 1403. — ſ. Ehri- 
ſten⸗, Zieg end. 

(Comatula), ver⸗ 
ſteinerte, zu Hakel. II, 579. 

daartracht der Samariter. I, 
651. — Schmud aus filbernen 
Piaftern, in Dichenin. 671. 

ab, j. Burdſch 9. 

Dabäbiyeh, f. EIS. 

dababliyeh, am unt. Oron— 
tes. Il, 1224. 

Jabafuf, Prophet, jein Wohn- 
fit. I, 207. 

abälin (Hubalin), Ort im 
Belad GZebeil. II, 748, 

Jabat es fine (Hübet es f.), 
das Gefhwür von einem Jahre, 
Siegel von Daleb. II, 1745. 
— f. Halepiniſche Krankpeit. 

Jabbät, Dorf im Nafairier- 
Gebirge. IT, 913. 

Br j. Khazen 9., Aüfuf 
Boutr 

Dabhel ab. ), Bachholver-Art. 
II, 1140, 

Jabib, Holzarbeiter, jein Grab 
in Antiochia. II, 1185. 

Babib (9. Sia, d. t. Gelichter 
Jeſu), Scheifh, relig. Oberhaupt 
der Rafairier. Il, 915.' 951. 
985: 997. 


Sabibly, ſ. Hadſch 9. 
Da ſ. Aſſad Heifin H., Neby 


Habis? (Habs, ed H., d. i. Ere- 
miten), Ebene, Ort im Beläd 
Ba’ albet. l, 198. 218. 220. — 
vgl. Hhabs, Ain el H. 

Habis Furſul Eremitenwoh— 
nungen), Grotten. II, 198. 

Hableh, Ort in Paläſtina. 1, 
568. 569. 572. — vgl. Ablah. 

Habrosine spieculiflora n. sp. 
— bei Haleb. 1 1717. 

Habs, ſ. Habis. 

Sabufc (Daboufh), Dorf im 
Tibanpn. Il, 72. 74. 

Sad el Dum, d. i. Blutfehde. 
II, 988. 

Hadad, f. Adonis, Hadid. 

Hadad (Hadadezer, Benhadad), 
aramäiſch-ſyr. Dynaftie in Da— 
masf, II, 1338, 

Hadad Efer*, König von Da— 
masf. 11, 237. 1406. 

Hadädiy cp, Araberftamm. II, 
1068. — vgl. Haddidin. 

Hadad Rimmon, auf der Me— 
giddo-Ebene. J, 699. 

Hadad Tareie, f. Täreiya. 

Hadath, f. Hadeth. 

Dadb,f. ELSE. 

Haddata, Dorf im Beläad Be— 
fhärah. I, 788. 790. 

Hadded, fh Hadeth. 

Haddivdin- Araber’, in Nord— 


1976 


Syrien. II, 1686. — vgl. Ha— 
dadiyeh. 

Haddor, ſ. Nahr el 9. 

Haded, YA Hadiv. 

Hadet (Hadath, Hadith), Metä- 
wileh-Dorf im Beläd Ba’albek, 
nördl. von Zahleh. II, 220. — 
f. Resm el 9. 

Hadet (Haven Edjoube), Dorf 


am Nahr Kadiſcha. II, 590, 
606. 662. 
Hadeth (el Hadded), Ort im 


es Sähil, bei Beirut. II, 675. 
6. 


70 
Hadeth (el Hadath), Dorf im 
En Bfcherreh. 1, 790. II, 


ya ‚I. Sadfıhi. 

Hadher, Duartier von Damah. 
II, 1044. 

Hädhir Kinnesrin, Drt in 
Syrien. II, 1700. 

Hadpir Thaif, Ort in Syrien. 
11, 1700. 

Hadpr, 5 Derb el 9., Hatra, 
Hüdhr, Georg. 

Hadhur, Dorf von el Hösn. 
II, 835. — |. Thaheret 9. 

Hadi, |. Hamda 9. 

Hadid (aded), ſ. Ain el-, Bab 


el-, Dſchiſſr el, Ras el-, 
Scheikh 9. 
Hapdid el Mſchöhar, ſ. Schö— 


har el Choraszän. 

Hadidet, Dorf der Gütha. II, 
1308 

Sabtr, f. Elhadir. 
—— 

al Abdon 

Davor (Nahr Aiper?), Fluß 
in Saron. I, 594, — 

Hadrian”, Kaifer, in Baläftina 
(135 n. Ehr.). 1, 58. — reſt. 
Serufalem ar. (126 n. C&hr.). 
301. 331. (fein Palaftl) 332. 
343. 411. 412. A425. 428. 
Byblus. II, 572, — befteigt 
den Gaftus. 1124. 1126. 
nee (163). 1533. 


— 


— 
lina H. 
Hadrianopolis, 


d. i. Pal⸗ 


f. Aelia Capito⸗ 


Hadd — Haes 


myra. II, 1496. 1548. — vgl. 
Zeibe. 
Hadrians-Markt, in Gaza, 


I, 58. 
Hadſch“, f. Birket el Hidſcheh, 
Emir el Safe Mekka - Kara 


wane. 

Hadſchar ſ. Dſchiſſr el=, 
Kölly-, Has el H., Hadfıhr, 
Hhadfcher. 


Hadſchar Ben⸗l-kaka, Ort 
in Syrien. 11, 1700. | 
Hadſchar el Kantara, - fiehe 

Schekeik el Donia. 

Hadſcharibn Sultane (Sul 
tansftein), am Ladikieh-Strom. 
IT, 900. 

Hadſchar YJarderin (Gap: 
ſcheia; Sayyadof Koi?), Duell 
ort des Kumeif. II, 1689. 

Hadſch Habibly, Berl am 
unt. Orontes. II, 1022 

Dan ie (Hadgi), Pilgertite, 


ahiat, König von Kinde. I, 


Sadfei Ahmed Gerar, 
Scheikh in Sanür. I, 669. 


Hadſcchi Ali, Antiquar in = 
Berf. des 


tiochien. II, 1207. 
rn CHalfa*, 
Dſchihan Nüma. 1, 29. — üb, 
Phönicien. 68. — Ismaslier. 
971. — Apamea. 1083. — 
Baräda. 1306. — el Ghütha. 
1348. — Mofchee zu Damask, 
1363. 
Hadihirri, Dorf von Damas— 


cus. II, 
Hadfgit, f vascih. | 
Hadſchi Yacob, Dre 


Agent in Beilän. u, 5 
Hadihr el atrafh,. 
Todtenſtein, —535 
Nahr el Kebir. II, 947. — 
Hadſchar. 
Häady,f. Hufein Abd el 9. 


BoD: Scheikh der Thay. I, 


A; die fürchterlichſte = | 


ſ. 40 I 


— * für 
Saefimes Gäsmeh), 


Naſairier. 





Haf — Hal 


maveth. 

Dafar’, f. EL H. 

Hafen*, zwei, in Kaifariyeh. 1, 
605. — Mangel an der for. 
Küfte. 1, 419.: 

Dafer”, wilder, in Zudäa. 1, 
24, 283. 482. — Esdrelom. 
695. — fehlt im Drufengebirge. 
1, 681. — am unt. Orontes. 
1104, 

Baftı Aga, Chef im el Bud⸗ 
ſchak. 11, 984. 

VE Abrahams Kebsweib. 

Hagel”, in Beirut, Bhamdum. 
I, 479, — Haleb. 1711. 

Bager, f. Ain el 9. 

Be, f. Seidet el 9. 

Hai”, ſ. Ain el Haiyeh, Kaphar 


a 

laia (fyr.), i. e. vita. II, 656. 

Daib, arab. Stamm im Tiba- 
non. II, 555. 556. 656. 

haidar, Emir, als Gefdicht- 
fohreiber des Libanon. II, 466. 
714. 718, 732 ff. (flirbt 1730) 
139. 1197. 

daidarah, Ort im Sahil Ath- 
ftp. I, 714, 

daifa (Haipha, Heifa, Hepha, 
Ephe, Chaifa, Khaifa, Cayphas, 
Caiphas, Kepha, Sycaminos; 
Porphyreon?), Stadt am Kar— 
mel. I, 26. 613. 686. 701. 711. 
713. 722 ff. 

daifiſche, zahlreich bei Beirut. 
II, 442. — an der for. Küfte. 
928. 

DaiimMaimonZobbi, Rabbi 
in Damask. II, 1416. 

daillan, f. Hhailan. 

ain, Fuͤde aus Damask (18..). 

II, 102, 

Bas, Ort bei Antiochia. LI, 
12 


Denn. 






yaifjür, f. Kifil-h. 
aiturad, Dorf im Libanon. 
ai * Eſch Schuf el H. 
ait 

antd Gajeh), |. ſ. Ain el H. 


1977 


Hajar, f. — . 

Saieir, ſ. Wabi 9. 

Haj’rani, f . Sikfepat 9. 

Hafüla, Ort im Muneitirah- 
Diftriet. II, 750. 

Hakel Gäkil), Dorf bei Byb— 
lus. II, 552. 556. 578. 748. 
Hakeldama (Blutader), zu Je— 

rufalem. I, 463. 

Hafem* (Hakim), dritter Fati- 
mitifcher Khalif (reg. 996 big 
1020), zerft. die Grabeskirche 
(1010). I, 436. — (9. biamr⸗al⸗ 
lah) Meffias der Drufen. II, 
127. 731% 

Hafen, myftifiher, der Nafairier 
beim Piſſen. IT, 944. 

Hakhoun (2), Drt in Juda. T, 


167. 
Häkil, f. Ibn 9., Hafel. 
Hafim*, RER in He— 
brön. I, 
Satimlatha(Chahamkafe), 
Würde des Ober- Rabbi der 
Sephardim in SJerufalem. 1, 
507.827, 
Hakla, f. Deir Sajjivdeh el 9. 
Hakleh, f. Seidet el 9 
Hakmone, f. Burdſch 9. 


Häla, f. Haufh 9. 


Halab Ibrahim (d. i. frifche 
Milch Abrahams), Bez. für 
Haleb. II, 1736. 

Halafia (wol el Khulaſah, 
che in S.Yaläftina. 1, 


— — el H. 

Halazôn, Ain el 9. 

Halbe, Dorf am Dipebe Ak⸗ 
fär. II, 812. 

Halbm ond, Attribut der Jung— 
frau Maria in Syrien. II, 
678. 

Halbön, f. Helbön. 

Halboue, Drt bei Damascus. 
IT, 264. 

Halbreiter, Mr, Panorama 
von Serufalem (1850). I, 315, 


319. 
Halbfäulen, f. Doriſche, Jo— 


niſche 9. 
Halbün, ſ. Helbön. 
Salda, f. Kefr 9. 


1978 


Häle, ſ. Hauſch 9. 

Haleb* (Aleppo, Chalepe, Be- 
rda, DBerroia), Stadt in N. 
Syrien, Chriften daf. I, 495. 
— Geide. II, 476. — Handel. 
503. — Maroniten, 783. — 
Bifhofsfig. 786. — for. Ka- 
tholifen. 798. — mit Helbön 
verwechfelt. 1321. — Karawa— 
nen. 1396. — Ausfuhr nad 
Damask. 1397. — fleigt durch 
Kinnesrins Berfall. 1596. — 
Höhe. II, 1653. 1768. — durch 
Ervbeben zerft. - (1157, 1170). 
II, 226. (1822) 1654. — Fruchi— 
barfeit. 1690. — Boden 1707 ff. 

- — Elima. 1709. — Flora. 
1712. — Fauna. 1730. — ihre 
Gefchichte bis 1516. 1733 ff. — 
Geſchichte nach 1516. 1741. — 


Dif. 11, 1011. 1100. 1506. 
1593. 1597. 1598. — pol. 
Kinnesrin, Aleppo-Aal. 
Haleb, Paſchalik. II, 1024. 


(Grenze) 1106. 1117. (ſtatiſt. 
Notizen) 1767 ff. 

Haleb, Fluß von, |. Kuweit. 

Haleb, Siegel von* (Aleppi- 
nifche Krankheit, Chattin 9a: 
leb, Bouton d’Alep), in Ha— 
leb, Bagdad, Arabien, Candia. 
11, 1745. 1772. 

Halebi Dſchelebi, fprüd- 
wörtlich. II, 1403. 

Haleby, ſ. Fuary el 9. 

Halepiner, Phyfiognomie. II, 
1768. 1771 ff. 

Halhul, f Hulhäl. 

Halibia, f. Khan 9. 
Halifar, Will., üb. Palmyra 
(1691). a 1432. 1438. 

Halil*, f. Rhatit. 

Halka Ehaleis?), Ort im Ge— 
biet Dſcheſer. IT, 1576. 

Hallfiröm, Kartograph. I, 
123. 

Hallue, f. Wadi 9. 

Halta, Ort im Beläb el Ba- 
trün. II, 749. 

Dam”, Noabs Sohn. I, 170. 

Hama“, j. EL H., Hamath. 

Hamad, Dorf am Ras ef 
Schak'ah. I, 588. 597. — 


Hameh (el Haͤmy, Sing), Dorf 


Hale — Ham 


er Dſchebel H., EI H., Hä- 
—2 ſ. Hisn al H., Ham— 
mäm. 
Hamamde, Araber. II, 1315. 


Hamämri, Araber in der fyr. 
Wüſte. II, 1315. 


Hamant, d. i. Damah. II, 
1039. 
Hamar, Drt am Afrin. I, 
1620 


Hamara, f. Hamra, Humma— 


rah. 

Hamat, Ort im Belad Jebeil. 
IT, 748. — vgl. Hama 

Hamath* (i.e. thermae), Stadt 
Naphthali’s. 1, 682. 

Hamath“ (Hama, Chamat, 
Tuds, Hudo, Alucd, Epi— 
phania), Stadt am Orontes. 
1, 5. 7. 9. II, 42. 55, 66. — 
ältefte N.örenze des Gelobten 
Landes. 229. — Seide dafelbft. 
476. — Geſchichte ꝛc. 1031 ff. 

— mit Apamea verwechfelt. 


| 














1076. — aſtr. 8. 1835. — 
Dift. 1040. 1067. 
HSamath (Hemath), Land am 


Drontes. II, 996. 

Hamath Zoba (Hemath 3), 
in Syrien. II, 1046. 1486. 
Hamathiter, in Samarien. T, 

620. — Kanaaniter. 11, 11. 

64. 1032. 
Sambali, f. Tarih el 9. 
Hamda Hadi, perf. Sectirer, 

Begründer der Drufen - Lehre, 


11.088. 
Hamd an*, ſ. Ibn 2. 
Samdaniten, in Daleb. I, 
1736 


Hamed, Sohn Mahannahs. | 
1450. "u 


am Baräda. II, 128 
Hameige(?), Dorfi is Libanon. 7 
Il, 559. 
Hamerab, f. Samra, Hummä- | 
ra — 
Haͤmid, ſ. Umm el Amad. 
damit, irr. ft. Hermel, II, 290.7. 
— dgl. HDamuͤl 


Hami — Han 


Jamilton, H., im Anti- Liba- 
non. II, 269, 

Jamilton, W., Squire’s Be- 
gleiter, Il, 558, 

Jamma*, f. Ard el H. Um 
el Amad. 

Jammäm”, f. Birket el-, Bir- 
fet=, Dfehebel-, EI 9. 

J)ammameh, Dorf bei Aska— 
ion. I, 90, 

J)ammam es Schefa (Sce- 
fat, Ain eſch Sch.), Heilbäder 
zu Serufalem. I, 279. 387, 
393, 395. 396. 416. 417, 455. 

J)ammam e8 Sultan, fiehe 
Birket es ©, 

Jammam Tabariyeh (Tibe- 
rias⸗ erde zu Serujalem. 1, 
352, 

)amm * (Hummaͤna), Ort im 
Aklim el Metn. II, 676. 710. 
ammelfleiſch, in Hebrön. 
‚Dammer*, üb. die Mofchee 

zu Damasf, II, 1363, 

Jammil, f. Kefr Hummil. 

Jamon, ® Ba'al 9. 

)amog,d. i. Doms. II, 1019. 

yamoı, f. Ain el 9. 

amoudiade, f, f. Hamudiade. 

Jamous, d. i. Höms. II, 170, 

Jamr*, . Wadi el H. 

amta“ (Hamerah), ſ. Ain el-, 
El-, Karnath el-, Kuneiyiſeh 
el H. 

»amſet el Isfahani, Aut, 
II, 1605. 

amfin, Ruinen in N. Galiläa. 
I, 806.; 

Yamfiyeh, Dorf im Libanon. 
I, 103. — vgl. EI Hummafi- 


yeh. 

amtab, ſ. Aintab. 

amiüd, E Burdſch 9. 
'amudi ade (Amudiade, Amud, 
i. e. columna), Säule bei 
Ba’albef. II, 162. 293. 299. 


300, 

amül (Ehirbet 9.), Dorf im 
Schub el Arab. I, 778. 807. 
— vgl. Hamil, u 9. 
amum, ſ. Deir el9. 

Jamy, i. Hameh, Rami, 


al 
* 


1979 


— J Abdul H., Moham— 

une d. i. Höms. II. 1013. 
— dgl. Ibn PB. 

Hamzeh, ſ. Harat 9 

Hanaen, J Wadi H. 

Hananiya, Geſchichtſchreiber 
des ne I, 460. — vgl. 
Hannan 

N Nahr el 9. 

Sanbal, mohammed Secte. II, 
1369. 

Handel“, in Zahleh. 193. 
194. 205. — Saida. 399. — 


Beirut. 448. 475. 499 ff. — 
Ladikieh. 931. — Damascus. 
1390. — Palmyra. 1552. — 
Haleb. II, 1743. 1746. 1753. 
1776 ff. — vgl. Menfchen-, 
Seidenh., Induſtrie, Markt, 
Meſſe, Transport ꝛc. 
Handelscolonien, alte, der 
Ismasliten u. Syrer in Da— 
mask u. Samaria. II, 1339. 
Handelsftraße, phönieiſch-ba— 
bylonifche. II, 236. 237. — von 
Syrien zum Euphrat und In— 
dien. 33. 1234, 
Handelswaaren, europ., in 
Syrien. II, 1397. 
Handijiar, |. Andfhar. I, 
186. 


Handmühlen*, in Bethlehem. 
I, 291. 

Handfhriften* der Samari«- 
ter. I, 649. 652. 

Handwerker, in Serufalem. I, 


283. 

Handwerfsihule, 
falem. I, 503. 

Hanefi-Secte, in Öaza (784). 
L, 65. — Serulalem. 827. — 
d. i. Türken. II, 1369. 

Haneunis, |. Khan Yunes. 

Hanezi, Dorf am unt. Oron— 
tes. Il, 1660. 

Hanf”, in Serufalem. I, 483. 
— Damask ıc. II, 1349. 1357. 
1398. 1729. — vgl. Haſchiſch. 

Hang-tſcheou (Hang-chou), in 
Tſche-kiang. II, 490. 

Hani, ſ. Ibn 9. 

Haniep, . Sendianeh. 


in Jeru— 


1980 


kr ‚ fiehe Anna, Mar H., 
Nahr 9. 

Hannany (Annowy), Dorf bei 

Tyrus. I, 792. — dgl. Hana— 


niya. 
Hanna=Thal, bei Beit Zibrin. 
0 


Hanneh, j. Haret attifeh 9. 
‚ Hannina, f. Yin 9, Beit 9. 
Hantüra, f. Deir 9. 
Hanıın, f. Beit 9. 
Häany, f. Ras Ibn 9. 
Hapara Benjamins, ſ. Wadi 
Farah. 
Hapharaim (Aphraim), Ort in 
Iſaſchar. J, 681. 
Har,i. E18. 
Haradin, Dr 
Batrıın. II, 749. 
Har adſchit (ea 
Kesramän. II, 516. 


im Beläd el 
a im 


Sarah, Di. ——— 1, 
8235, — f EIS. 

Harajeh, j. Harädigil. 

Haram” ih i. Hauptmoſchee), 


in Hebröndi,T, 1210, Br — 
dgl. Wakf el H., Mofchee. 
Haram Ali ibn Wahn (9.4. 
ibn Aleim, Aleiſu), Küftenort 
zwiſchen Raifarieh und Saffa. 
I, 589. 597. 714. 820. 
Saram eſch Schefa (Hammaͤm 
Sch.?), in Jeruſalem. 1, 


Haram eſch Scherif, Haupt— 
heiligthum in Serufalen. 1, 
329. 230, 411. 414. 416. 530. 
536. 

Haram- Wänter, „ones 
Re in Serufalem. . 


Br ein (Harämi, Haramiyep*), 
f. Ain el-, Masıi 9. 

Harald, . Erg 

Harat, . Hareth. 

Härat Hamzeh, Drt im Aklim 
el Metn. II, 710. 

Harath Hurif, Dorf in Sahil 
Kallabat. u 707. 

Harb*, f. El H. 

Sarbah, ſ. Hart el 9. 

Sarbantız (Armenaͤz?), Ort 
am unt. Orontes. II, 1097. 


Han — Har 


Harbata (Harbate), Ort im 
Beläd Ba’albek, II, 221, 

— ſ. Dſchiſſr el Khar— 
ela. 


Sardin, ſ. EIS. 
Harega —— zu Jeru—⸗ 


ſalem. J, 

Hareia, Din bei Beirut. II, 
207. 

Harend, f. Harım. 


Hareomam, Kornart. 11, 1568. 


Haret (Bareii), d. 1, Duartier, 
Stabdttheil. I, 486. ſ. Ha⸗ 
rat, Hart. 

Haret attifehb Danneh, zu 
Serufalem. I, 458, 

Häret el Arman (armenifcher 
Garten), in Serufalem. I, 358. 

Haret el Bottun, Dorf in 
Kesramwän. II, 756. 

Haretel Der — 
in Bethlehem.J 

Daret el Dihanapif ch, Ort 

in eſch Schuͤf. II, 98. 

Haret el Jehud Jahad, Ju⸗ 
denquartier, Yudenmarktgaffe), 
in Serufalem. I, 357. 358. 401, 
505. 

Haret el Mughäribeh (Bar: 
baresfen-Duartier), in Jeruſa⸗ 
lem. I, 349. 401. 402. 417. 

HaretelNuffärag (chriſtliches 
Stadtviertel), in Jeruſalem— 
1,338, 

Häret el Saida, Umgegend 
von Sidon. II, 409. 410. 

Haret Zenadle(®), Ort am 
Nahr el Aumäleh. II, 96. 

Harf, f. Deir Mar Dfchurdſchis 
el 8. Mar Yıfuf el H., Mey 
raat Deir el 9., Ras el 9. 

Harfiſch, Drt in Ober- Gall: 
läa. I, 773. — vgl. Harfüſch 

Harf Lauzeh, Ort im Allim 


Harfäaͤſch, Geſchlechi der Men⸗ 
wileh. IT, 215. — |. Machmud 
9., barphaſch. 

Sarıfa, Franciscaner dal. 1 
799. | 

Harim (Harem, Charem, Hirem 
Haren), Cafell am Dfhebel 
el 'Ala. II, 1095. 1096. 1099. 



















Hari — Hass 


1185. 1643 ff. 1646. 
Jarımeh, f. Hauſch 9. 

arir (Hariry), f. Wadi el 9. 
— ſ. Deir 9., 


ariſta, Charefta. 

arith, j. Nahiet Beni 9. 
ariz (Harris), Diftriet von 
Saida. Il, 392, 

Jarmal (Peganum), Kalipflanze. 
Il, 1561. 

Jarmel, ſ. Hermel. 
Jarmonia, Gemahlin 
Kadmus. Il, 322. 
Jarpalus, feine Statue in 


Dſchebel 9., 


darrae, f. Yarica. 
darris, ſ. Hariz 
Darf Een Fichtenwald 
bei Beirut. II, 430. 
Darichiyep, f. Khan Hurſchi. 
Dart, f. Hareth. 

Dart el Drudj, Duartier von 
Gaza. I, 45. 


des 


el Folerieh, Quartier 
von Gaza. I, 45. 
Dart el Harbah, das dichte 


Duartier, in Hebrön. I, 211. 
Dart el Kadim, ebendaf. I, 
211. 
Dart el Kazaz, Duartier Ye 
en, in Hebrön. 1, 
Dart el Tofae, Duartier von 
Gaza. I, 45. 
ari eich Scheikh, Scheikh— 
Quartier von Hebrön. I, 211. 
artesSpieia, Ebene, Duar- 
tier von Gaza. 1, 45. 
arth, EB. 
arun, Duelle bei Zortofa. II, 
879. — f. Kalaat el 9. 
Jarun al Rafhid*, Freund 
Karls d. Gr. II, 440. — in 
Zartüs. I, 919. — erbaut 
Harunije ꝛc. (801). 1798. 1810, 
, 1818. 






Yarufat el fur, d. i. Bräuti- 
gam des Maulwurfs, Nager- 
art. II, 687. 

a8, j. Dſchebel el H. 


| 
u. 


| 


1981 


Haſael, fyr. — von Elias 
gefalbt. II, 261 
ah tbamar* ‚f. Xha- 


—— ‚Sf. Nahr 9. 


Hasbeya*, am ob. Jordan. 1, 
9. (Höhe) Il, 127. 282. 309. 
— Dift. II, 135. 137. 


Haſchboua, f. Beit 9. 

Dafhem ben Abd Menaf, 
Mohammeds Großvater, in 
Öaza. 1, 64. 

Hafyemiven, an der ſyriſchen 
MWüfte. II, 1049. 

Haſchiſch“ ———— Rauſch⸗ 
trank der Aſſaſſinen. II, 966. 
— ſ. Aſſaſſinen, Haflan. 

Haſchmuſch eh le re 
im Beläd Ba’albef. II, 

Hascih Gadſchit), Ser am 
Nahr Kadiſcha. Il, 662. 

Haje*, in Paläftina. I, 485. — 
Libanon. II, 687. — von Na= 
fairiern nicht gegeflen. 992. — 
im Caſius. 1115. — N. Syrien. 
1578: 1 31 

Haſelhuhn, in N.Spyrien. II, 
1589. 1627. 1703. 1732. 1840. 

Haſem, ſ. Abul H. 

Hafir, f. Kier 9. 

Sasmonäer*, I. Maffabäer. 

Hasrôn Haßrun — 
Ort in Jibbet Bſcherreh. 
296. 635. 661. 662. Aa 
752. 

Hasvonita, j. Joannes 9. 


Haffa* je El Hiſſi. 

Haſſan, ſ. Nahiet Beni 9. 

Haſſan Scheuh al Haſchiſchim, 
Scheikh al Dſchebal, der Alte 
vom Berge, Senex de mon- 
tanis, Vetulus de Monte, 
Vieil de la Montagne), Fürft 
der Ismasölier, Nafairier. II, 
885. (Walpole's Begleiter) 948. 


966. 968. 969. (in Sindſchar) 
985. 

Haffan Sulieman, ſ. Husn 
Suleiman. 


Haffar, Brunnen bei Ma’arrah. 


II, 1570. 
Hafſeah (wol Hafya), Ort in 


1982 
Syrien. II, 1286. 1287. 
Haffelgquifi*, über Hebrön 
(1751). 1, 251. 256. — Phi- 


liftäa. 591. — Tyrus. II, 239, 

369. 

Hasselquistia aegyptiacaL., 
bei Haleb. II, 1721. 

Häfiteh, |. Dafy. 

Safiien, f. Sell 9. 

Haßrün, f. Hasrön. 

Hay, f. Zell el H., Wadi 9. 

Hafya (Haflia, Hafleiah, Haſ— 
fieb; Theleda, Deleda), Ort 
an der jyr. Wüfte, II, 1286. 
1287. 1392. 1443, 1464. 1484. 
1563 ff. 

Hata, f. Kefr 9. 

Hatab*, f. Deir el 9. 

Hathab, Meſſias der Samari- 
ter. I, 651. 

Hätim T’afjis, Beduinenheld. 
II, 1482, 

Ha fra (al Hadhr), Handelsſtadt. 
Il, 1496. 1497, 

Hatta (Daro) in Philiſtäa. 
166. — dgl. Kefr 9. 

Hattabije*, Dorf im Dſchebel 
Ala. II, 1580. 

Hattin“, Schlacht bei (1187). 
I, 65. 145. 779. II, 393. 
(1291) 439. 

Haba, f. Datta. 


Hauawiny, Gießer von Kano- 


nenfugeln. II, 1393. 

Haufa, Dorf am Nahr Kadifcha. 
II, 66 2. 

Hautal*, f. Ebn 9. 

Haur, d. i. Zitterpappel. II, 
674. — f. Bor. 

Haura, f. Ain Hauwar. _ 

Haurän* (Haveran), in Peräa. 
l, 7. — von Ibrahim Paſcha 
ebändigt. II, 740. — ſ. Kelb 

auran. 

HSaurat, f. EL SO. 

Haurin, Dorf am mittl. Oron- 
te8. u 1090, . 

Haus*, Häuferbau, in Süd— 
Paläftina. l, 68. — Beirut. II, 
444. — Damast. 1378 ff. — 
der Damascus - Dörfer. 1420, 
— f. Kegelförmiges H., Baus 
art. 


Hafiel — Hay 


Haus des Lebens, Dez. für 
Öottesäder. I, 217. 472, 

Haujh”, Bez. für Heine, mit 
einer Mauer umgebene Dörfer 
oder aneinander gereihte Häu— 
fer. 11, 1278 

Hauſch, Baräda (9. Buräda), 
Drt im Beläd Ba’albef, II, 
220. 221. 1275. 

Hauſch er Rafikay Gauſch el 
Rafka), Ort im Beläd Ba'al— 
bef. 11, 199. 200. 

Hauſch Sala (Dale), Drt im 
Belad Ba’albef. II, 221, 278, 

Hauſch Harimeh, Orl im Be⸗ 
aa, 12 

Hauſch Mesreie, ſ. Musräya. 

—— Sufeih (H. el Safie), 

Ort im Belad Ba'albek. II, 
220. 

Hauſch Suneid (9. Effeneid), 
Ort im Belad Ba'albek. II, 
220. 

Hauſch Tell Safiyep Eſſa— 
— Ort im Belad Ba'al⸗ 
bei. 11,221. 

Saul“ (Leder), in Damascas, | 

5. 


l, 


Hautfarbe*, in Bethlehem. 1 | 
289. 
— ſ. Birket H. Ra⸗ 
id | 
Hauwar, f. Ain 9. | 


Saumwärin (GGawarim; Aneria), | 
—— der ſyr. Wüſte. I, 1444, A 


| 
— ſ. Hauran. 
Havoth Fair Gairs Leben), 
d. i. Gaulonitis. I, 682, 
Hawar, . Ain H. 
a: ‚ Dorf bei Siem. A| 
636. 1 







' 


Hamwarin, f. Hauwaärin, 
Hawaſch, ſ. Ainel 9. 
Hawra, f. Ain el 9. 
Sawrab, f. Tumrah. 
Hawwara, Di. irregul. Rei⸗ 
terei. II. 1406. 
Hay, ſ. Keft 9. j 
Hapder Aga, Zurtomanene 
Chef. II, * 1628. — vgl. 
Murſal Ogl u H. 
Hayes, enstifiher Bice > Conſul 


Haym 


in Merandrette. IT, 1828. 
Haym Zehalte, f. Ain 3. 
Bere, he in N. Phöniclen, 

Il, 812, 824, 

By f. Kefr 9. 
Dazarim, d. i. Gehöfte der 

Avpim. I, 96. 

Hazemi (Hazzano), Dorf in 

N.Syrien. II, 1659. 
Dazibe, j. Cafau H., Nahr 


zin. 

Dazir”, ſ. Kefr 9. 

dazor“ (Dazuri), Stadt Naph⸗ 
thali’s. 1, 16. 17. 683. 684. 

dazurim, d. i. Gehöfte der 
Avim. 1, ex 

Dazzano, f. Hazemi. 

Hebard, Mifionar, in Nablüs. 
1, 655. — Thomſons Begleiter. 
1l, 524. 

Heblé, f. Dſchebel el 9. 

Hebräer*, die Nachkommen 
Ebers im weiteren und engern 
Sinne. I, 171. 180. 181. 
vgl. Juden, 

Hebräiſche Infhrift* 
Palmyra. IT, 1500, 1545, 

Hebrön* (Chebron, el Chalil, 
Halil, Khalil, Khulil, Chalil 
el rahman, Kiriath Arba), 
Stadt in Süd - Zudäa. 3. 
(Höhe) 26. (mit Eleutheropolis 
verwechfelt) 144. 175. 194. — 
Stadt der Erzväter und ihre 
Umgebung. 209 ff. (Namen) 214. 
(aſtr. %.) 219. (Vermaltungs- 
rath) 827. — f. Beit 9. 

Ai ſ. Dſchebel 

Chalil. 

Hebrôner, Bolf. I, 251 ff. 

Hebrön- Thal. I, 151. 

Hebſcheky, Nafairier- Dorf. I, 
1127. 1130. 1139. > 

Hebungsgeihichte des Liba— 
non. 11, 658. 

Decate, Tempel in Gaza (im 

| 5. Jahrh. n. Chr.). I, 63. 
Antiochia. 11, 1170. 

Dedel, Ichthyologe. II, 552. 

Heddiyye, berüchtigte Nonne. 

‚1,793. — vgl. Hendie. 

Hedenb org, —— Naturfor⸗ 

ſcher, im Libanon. Il, 580, 


in 


— He 1983 


Hedi, Dorf am Nahr Kadifcha. 
II, 662. - 


Hedjäm, Dorf am Drontes, II, 
1044, 


Hed ſch anijeh, 3smaelier-Secte. 

li, 920. 

Hedfharat Barduil (Stein 
aaa Grab bei El Ariſch. 
| 

Hedy, d. i. Weihe. I, 485. 

Hedypnois- polymorpha De., 
bei Haleb. Il, 1716. 

Heerden*, Reichthum im Be⸗ 
lad Beſchaͤrah. II, 317. — Be— 
kaͤ'a. 688. — ſyriſche Wüſte. 
1393. 

Heide* (aide“, Erica), in 
Paläftina. I, 529. — im fi- 
banon. II, 101. — Anti-Liba— 
non. 282. — Dſchebel Afra. 
1230. — ſ. Sumpfheide, 

Heidnifher Eultus (Tem— 
pet), in Gaza (5. Zahrh.). I, 
63. — durch Ahas in Jeruſa— 
lem. 389. — Israel 621. 

Heidfhäny, f. Hidfchäni, 

Heifa athim, Ruinen am Kar- 
mel. I, 713. — f. Haifa. 

Heikal, d. ti. Schrein. I, 259. 
— Gebetort. 649. 

Heifel Mar Takla, d.i. Tem— 
pel der Heil. Thefla, bei Me» 
nin. II, 1428. 

Heilän, f. Birket 9. 

Heiliges Grab. 1,-414. 420, 

Heilquelle, ſ. Öejundbrunnen. 

Heimte, f. EIS. 

— Naſairier. II, 988. 

Heiruneh, ſ. Wadi H. 

Seifd, |. Burdfch Um H. 

Zeiſtn, ſ. Aſſad H. 

Heja wieh, Ismaslier-Geſchlecht. 
II, 

Seien, f. Birket el Hidſcheh. 


Hekatäus“ von Milet, über 
Dor. J, 609. 

Helaliyeh, ſ. EL 9. 
Helba (&hetön), Stadt im 


Stamme Aſſer. I, 7. 14. 18. 
Helbe, ſ. Foenum gr. 
Selb on (Halböon, Chelbon, 
Chalybon), Dorf in Eöleiyrien. 


1984 


I, 1319 ff. 1423. — ſ. Wadi 
Helbön. 

Heldua (Geldo, Khan Khulda, 
Chan Chalde), Ort im mittl. 
Phönicien. I, 171. 421. 427. 
428, 


— 
daf. II, 

Helena, —— 

— Kaiſerin, ihre Bauten 

n Gaza. I, 49. 293. 294. — 
ae die HSimmelfahrtsfa- 
pelle zu Serufalem (326). 
320. 425. 430. 431. 438. 
Ramleh. 582. 583. — Kirche 
in Nablüs. 655. — desgl. in 
Sebafte. 662. — ihr angebl. 
Kanal bei Haleb. II, 1725. 

Helena, Königin von Adiabene. 
I, 442. 477, 

Helena, Grab der (irrig Grä— 
ber der Könige), in Jerufalem. 
I, 356. 382, 462. 475. 521. 

Helena, Hospital, Schatzhaus 
der (Afbet el Tefiyeh el Sa- 
hahira), in Serufalem. I, 388. 
403. 442. 

Helena-Thurm, Set., an der 
Dſchuneh-Bai. IL, 549. 570. 

J Stadt Naphthali’s. I, 


— — Dr., am Kuweik (ſtirbt 


1840). u, 1692. 
Heliakoi, f. Sampfaei. 
Helianthemum _ variabile 

Var. discolor, bei Seleukcia. 

Il, 1269, 

Helianthus tuberosus, ftehe 
Artifchode. 

Heliaramia, Station der fyr. 
Wüſte. II, 1457. 

Heliodorus, f. Aurelius 9. 

Heliogabal (Helios Ga— -Baal), 
Raifer. II, 240. — Sriefter in 
Emeja. ii 1007. 

Heliop olis (Sonnenftadt), Be— 
zeichnung für 7 oder 8 verſchie— 
dene Städte. II, 230. 

Helivpolis, in Aegypten. T, 
15. 119, I, 239. — freifte- 


hende Säulen da]. 
Heliopolis ad Libanum* 


„Purpurmuſcheln 


Held — Her 


CHA. dv ha d. 1. Ba’al« 
bef. II, 231 


Helivg* IR Na, Sol. 


Deliotropolig, ob Bez. für 


Bethiemes? I, 143. 

Helix”, im Libanon. I, 580. — 
el Amf. 1614. — Janthina L, 
an der paläftinifchen Küfte, 1, 
61l. 612. — zu Tyrus. MI, 
374 ff. 

de Hell, Capit., 
Küfte, II, 18. 35. 
412, 

Hellabeh, f. Wadi 9. 

Hellaweh, f. Wadi Hallue. 

Helleborus, f. Nießwurz. 

Semar el ouaheh, d. i. wil⸗ 


der Eſel; Antelopenart ? I, 
1731, 
Hemath*, f. Hamath. 
— r*, Sichems Vater. 1, 
4 


5. 
Hemprich!, 
Lebbén ac. IL, 521. 579. 
Hems, Amalek te, angebl. Er— 
bauer von Emefa. II, 1008. — 
ſ. Höms, Kedes⸗ Ser. 


HSenädy (Henaivich) 5 arabiicher 


Stamm. 1, 131. 
Hendie, berlihtigte — 
Nonne. II, 759. — vgl. Hed— 


diyye. 

Henglis, f. Simmak Ingliz. 

Senne* (Rosmarinus Lawso- 
nia), 
zu Daleb. 1728. 

Depha, f. Haifa. 

Heppäftos, f. Phtha. 

Hepher*, — Gath H. 

Heracleum promonto- 
rium, f. Ras Ziyaret. 


Heraita, Dorf am Berdun. II, 
97. 


Seraklea, muthmaßliche Lage 
der Stadt. II, 1108. Vor⸗ 
ſtadt von Antiochia. 1164. 


Herakles (Herkules*), tyriſcher, 


Erfinder des Purpur. II, 361. 
378. 
323. 325. — ältefter, zu Palä= 
tyrus. 347. 
narus. 1816, — f. Melkart. 


üb. die phön. 


Dr., am Nahr el 


— Altar am Pie 


gärbmittel, II, 1406. — 


— Tempel zu Tyrud, | 





Hera — Hetl 


eo, in Ba’albek. 
’ ar 

raflius*, verliert Syrien 
(636). II, 244. 895. 1178. — 
von den. Mosiemen befiegt. 
1342. 

rakliug, König von Geor- 
gien (1801). I, 493. 

räfch (St. Sean de Harraſch), 


Baier von Damascus. II, 
Es, Herzog zu Ferrara. 
II, 1418. 

rdamwil, ſ. N 


ahr H. 
rdely, F Dſchiſſr el Khar-⸗— 
dela. 


re (Juno), Tempel * — 
(5. Sahrh. n. Ehr.). — 
Apobaterion in telo 76. 
— Eultus auf Samos. 86. — 
in Argos. 601. 

rennianug, Sohn der Ze- 
nobia. II, 1499. 1546. 

res”, f. Thimnath 9. 
rhereiya, f. Mar Abda 9. 
rkules, f. Herafles. 

mel (Hhermil, Chermil, Her- 
mul, HSurmul, Khurmul; nicht 
damit), Metämwileh - Dorf, 
Duellort des Drontes. II, 160. 
176. 221. 290. 628. 996, — 
ſ. Kaim 9. 

mes (Dionyſus, Civa). II, 
1337. 


tmez-Berg, am unt. Oron— 
tes. II, „1096. 


rmon*, f. Dfchebel - eich 
Sceitg. 
:rmon*, einer. I, 691. ut; 


Dſchebel Düpy. 

rodes, ſ. Vorodes, 
rodes, Sohn des Odenathus. 
II, 1498. 
rodes d. Gr.”, feine Ab— 
ſtammung, Baulufl. 1, 75. — 
plündert die jüd. Königsgräber. 
357. — erbaut den Hippicus. 
365. — Palaft in Jerujalem. 
343. 366. — bef. Serufalem. 
410, — erbaut den Stratong- 
Thurm. 554. — reft. Antipa— 
tris. 569. — Denkmal bei Je— 


Ritter Erdkunde XVII. 


K > 


1985 


rujalem. 478. — Gräber deg, 
vor. 2erüfalemaul; 391; ı — 
gründet Kaifarieh. 599. — re- 
ftaurirt Sebafte. 665. — erob. 
Sepphoris, I, 749, — tödtet 
feine Söhne. II, 434, — Waf- 
jerleitung zu Laodicea. 901. — 
verichönert Antiochia. 1168. 

Derodes Agrippall., befeftigt 
Serufalem (10 — 12 Jaͤhre n. 
Chr.). I, 368. 396. 397. — fein 
Tod in Raifarieh. 601. — fein 
Territorium. 686. — in Chal- 
eis (41 n. Ehr.). I, 187. — 
in Berytus (ftirbt 44 n. Ehr.). 
11,435, 

Derodes Agrippa 1. (der 
Süngere), Fürft von Batanäa 
2c. I, 396. 397. II, 187. 

Herodes Antipas*, reftaurirt 
Sepphoris. I, 749. 

Herodes-Höhlen, zu Jeruſa— 


lem. J, 369. 

Herodes - Thor, ſ. Bab el 
Zahari. 

Herodian, üb. Alerandrette. II, 
1817. 

Herodier, Fürftenhaus, ihre 


Bauluft. I, 22. 470. 
Herodium*, j. Sranfenberg. 
Herodot“, üb. Cadytis. I, 57. 

— Asfalon. 86. — Tyrus. II, 

323. — Stelen des Seſoſtris. 


533. — Sofeidion. 1125. — 
Myriandros. 1815. 

Herzmufdeln, im Libanon. 
II, 660, 


Heſchmon, in Judäa. I 775. 

Hesperis angustifolia, am 
See von Dfehibul. II, 1698. 
— crenulata, am Antiochia— 
See. 1620. bei Haleb. 1713. — 
Kotschyana Fenz,, im Caftus. 
1141. — vgl. Nachtviole. 

Heſſn Alakrad, f. Hösn el 
Arad, 

Heteranthelium piliferum 
Hochst. n. g., bei Daleb. 11, 
1717. 

Hethiter*, in Hebrön. I, 212. 

Hetley, M. F., in Palmyra. 
II, 1526. 


WELLEN 


* 


1986 


Hetya, Dorf im Dſchebel Ku— 
ſeir. II, 1104. 

Heufhreden” ‚bei Gaza. 1, 
46. — Gebete Dagegen auf dem 
Caſius. II, 1127. — 2 Sorten 
in Syrien. 1421. 

Heuſchreckentödter, f. Smür- 
mur. 

— Sumpf der Caſio— 
tis. 889. 

— I, 105. 

Deymant, Belgier, in Syrien. 
Il, 1301. 

Heyfie, engl. Vice-Conſul, in 
Alerandrette. II, 1619. 17837. 

Hezin, f. Tell 

Dezro n, an der S. Grenze Ju⸗ 

da's. I, 10. 

Hhabs el Mefinh (Gefängnif 

des Meflias), in Serufalem. 

I, 353. — vgl. Habis. 
vhadfchar, ſ. Hadſchar. 

— el Dſchibu, an— 
gebliche Berfteinerungen - (Ge- 
fchiebe), im Libanon. IL, 579. 

Shailan (Haillan), 
Haleb. II, 1691. — f. Hheilän. 

a Fluß in er Rudi. II, 


Selen Ralafa. 

Hhamär ir A dv. 1. wil- 
der Efel. IT, 1393, 

Shamman, Säule im Ägypt. 
Heliopolis. Il, 300. 

Hheilän, |. Hailan, Birket 9. 

Hhermil, ſ. Hermel. 

Shodanfi, — für 
Ismaölier. II, 957. 

Hhoffein, f. Abut Hh 

Sboudan a. nz Drt 
in Judäa. I, 167. | 

Hibbarieh, f. EL H. 

Hibelin, i. — 

Hibiscus, ſ. Bamia. 

Sidab, Ort im Aklim Jezzin. 
I, 702. 

Sidigani (Bahr el 9., el Hei— 
dſchaͤny, Hijaneh), Dorf und 
See bei Damascus. II, 1314. 
1315. 1322; 1330. 1391. 

Hidſcheh, ſ. Birket el 9. 

Hidſchreh, ſ. El H. 


Hetya — Hiob 


Dorf bei 


| 
| 
| 
| 


Hierapolis, hzWanderſc. 
Sierka, f. Yirka. 
Dieroeles, f. Soſſianus 9. 
Hieroclis* Synecd., üb. Arı 
dus. II, 862. 
Dieroduten, in Apbefa. | 
— Libanon und Anti=? 
— 263. 
—— bei Adi 
I, 363. — am Nahr el Rel 
FEN — in Hamah. 1044, - 
Haleb. 1749. | 
Dieronymus*, Kirchenvate 
fein Leben ar. 9 2911 ff. — 
Euſebius. 
Hieroſolyma, f. Jerufalem. 
Hierotheus, Patriarch Hi 
Tabor (1843). 1, 491. 
Hijänep, f. Hidfhäny. 
dilarion, fein Grab bei 6 


Hilda, f. Kafı 9. 
Hildebrandt, Edw., Make 

am Leimun- See. II, 305. 3%: 
Hilkia, Jeſaias Bater. I, 517 
iin Dorf der for. Wüfte. 1 


— ag Bater. I, 52% 

Him,f. R 

Hima Spurs, f. Deir Sa 
türa. 

Himmelfahrts-Capelle, 1 
Serufalem. 1, 319, 320. 

Hims, f. Höms. \ 


Hin, f. Kefr Him. 1%, 
a (tür), d. 1. Zell. 1 


Siudus, in Serufalem. I, “ 
Sind Schendy, Bolt. 


Sinnom-zpar (Ben dinn⸗ 
..t. Kinder Hinnom, od. © 
Röhne, Gewimmer ver Kinde 
Gehenna, Gehinnom, ba 
Sehennam), bei Serufalem 
370, 371. 407. 448. 463, 
Hiny, f. Hamep. i 
Hiob*, f. Ajub, Ayub, 
Ejub, Eyub. J 
Hiob*, fein Grab im Df 
el Arba'in. II, 1064. — 





















Hiob — Hin 


amascus. 1335. — Heimath, 
ngebl. in N, Syrien, 1566. 
b8-Brunnen*, bei Jeru— 
lem. I, 317. — ſ. Rogel. 
pics, Freund des Herodes. 


Es. (Davids Thurm), 
ı Serufalem. I, 365. 406. II, 


p o, ſidoniſche Colonie. II, 
. 382 


a, Königreich. II, 1342. 
191. 
Er: f. Abu 9. 
(hebr., Hirom phön.), 
Stig von Tyrus (980—947 
‚Ehr.). I, 19. 554. 574. 677. 
‚45. 49. 327. 332, 383. — 
Kabr Hairam. 
ee, d. i. Dorfeigenthümer. 


eb, ſ. Salléha H. 

em, ſ. Harim. 

ſche*, im Libanon. II, 686. — 
Be 1627. — f. Damme 


rſch. 
fe*, in Jüdäa. 
amleh. 584. — 
2. — Samaria. 
Bdrelom. 694. 695. — Na— 
reth. 745. — Libanon. II, 
5. — ſ. Moorhirſe. 

dep, f. Sptifäb. 

hane, ſ. Hidſchani. II, 1391. 
Be Wald in N. Bhönicien. 


Has“, Sohn Ahas, König 
eg. 728-699). I, 97. 
tftopft die Duelle Gihon. 
5. 370. (Grab) 472. 620, 
fins- Teich, f. Birket el 
ammaͤm. 

n, ſ. Ras el H., Hösn. 

n aldjisr (Caſtell an der 
rücke), d. i. Kalaat Seidſchaͤr. 
1 1091. 

n el Hamaͤm (Tauben- 
m)., am Arfa-Golf. H, 


6. 

ai, ſ. Achfib. 
n Soleiman, 
Bun. 


1,196. — 
Ephraim. 
636. — 


ſ. Hösn 


1987 


EN i . Klima. 


Sinie, Dr., üb. Miliffer. L, 
173. 726. — Palmyra. II, 
1487 >: 

Hiyar,f. EL 2. 

Hizmeh (GHäsmeh), Dorf bei 
Jeruſalem. 1, 519. 

Hoba* (Hobar), ob Dihobar? 
I, 261. 1031. .1312.. engl. 
Soba, 


Höhle, edle, der Moslemen, in 
Jerufalem. 

Höhlen* (Örottenbildung), bei 
Deir Dubbäan, Difhrin. I, 136. 
— Beit Zibrin. 145. — häu— 
fig bei Jerufalem. 481. — Ras 
el Ain. 698. — im SKarmel. 
709. 716. 718. — bei Kamibd 
el Lauz. II, 189. 280. — Hösn 
Kipa. 198. — Saidanaiia. 263. 


— Malüla. 262. — Hermon. 
282. — Adluͤn. 362. — Nahr 
el Kelb. 524. 526. — Nahr 


Kadiſcha. 665. 666. — el Bära. 
1063. — mittl, Orontes. 1085. 
1092. — Caſius. 1144, — 
Antiochia. 1199. — Sermin. 
1591. — ſ. Königliche Höhlen, 
Troglodyten. 

Höhlen (Spelunken) des Strabo, 
bei Gigarton, II, 583. 

Höhlengräber, f. Grabhöh— 
len. 

Hölleneingang, in Jerufalem. 
12/421, 


Hoͤms (Hims, Hems, Hamos, 


Hamous, Emefa, Emiffa), Stadt 
am Kedes-See. II, 8. 32. 170. 
(Seide) 476. (aftr. 2.) 998. 
(Caſtell) 1013. (Thore) 1014. 
1019. (Beichreibung) 1105 ff. 
(Provinz) 1505. — Dift. IL, 
840. 853. 999. 1040. 1067. 
1596. 

Hömfer, ihre ſprüchw. Dumm- 
beit. II, 1011. 1403. 

Hösn*, BSisn, Husn, Belad 
el=, Kalaat el⸗, Wadi 9. 


{ Sösn, Städten im Raiatrier- 


Gebirge. II, 844, 
Hösn Acrad, ſ. Hösn el A. 


Kkkkkk2 


1988 


Hösn Borzayé (Oesn Bor— 
saliap, — in N.Syrien. 


— fer Akrad (Dosn el A., 
Heſſn Alakrad, Cheszn al A., 
Curdorum castrum, Castrum 
Cordanae, rar, Erach, Ecrad, 
Acrad), das Kurdenſchloß, fiehe 
— el Hösn. II, 608. 836 ff. 


Sösn el Furſul Hurzuh, bei 
Zahleh. II, 197. 

iur Niha a N.) am 

Dſchebel Sannin, bei Zahleh. 
1I, 197.° 202, 220, — fiehe 
Nina. 

Hösn Sandſchil (d. i. Schloß 
des Grafen von St. Giles), 
mohamm. Bez. des Mons Pel- 
legrinus. II, 603. 

Hösn Soleiman (Hisn ©., 
Husn Suleiman, Burdich Hösn 
Spliman, Haſſan Suflemanı 
Huſein Suliem, d. i. Salo— 
mo’g Schönheit), Tempelrui- 
nen 2c. im Najairier - Gebirge. 
1I, 822. 830. 962 ff. 1637. 

Hösre, Dorf in N.Syrien. II, 
1626. 

Hoeurdq, f. Deir Mar Dſchur— 
oſchis el Harf. 

Hof, Höfe, anmuthige, in Da- 
mas. II, 1380. 

v. Hoff‘, AU, Geogn. II, 22. 

Soffant des Emir Beſchir. II, 


Hogg“, Edw., Dr., üb. den Lei— 
mun⸗See (1832). II, 305. — 
Damast. 1378. 

Pr König von Hebrön. I, 


—— ſ. Ain el Haiyeh. 
Holeus sorghum (Sorgho), 
in Philiftäa. I, 38. 52. — Je— 
ruſalem. 483. — am Kiſon. 
702. — in der Öhütha. II, 
1329. — vgl. Moorbhirfe. 

Holländer, in HBaleb.- II, 

"E18: 

Holosteum umbellatum L. 
var. oligandrum Fenzl, bei 
Haleb. Il, 1716. 


Hösn — Horn 


— aſſyr. Feldhen 
Stadt in Juda— 


— 

Holt Yates, Dr, med., in S 
rien. II, 22. 41, 1129, 122 
1227. 1242. 

Holwan, Stadt in Perfie. 
1320, 


Holz", felten in Philiſtäa. 
39. — Export von Tyrus 
370. — in Beirut. 475. — 
Brenn-, Krüppel-, Zimme 
Bitumindfes 9., Waldung 

Holzarbeiter, in Haleb, 


1762 
5olafopten‘ ‚ in Tyrus. 


olsiauße, 
H — Miſſionar, in Nabl 
655. | 


Sommos*, |. Kichererbfe. 

Sonfroy de Toron, Com 
table Balduins Il. 1, 789, 

Hongtſchu, chineſ. Seibendiſir 
II, 484. | 


| 


Frauentracht. 












— in Ladikieh. 932. — fi 

Biene, Wachs. 
Honin“, f. Dſchebel 9. 
Hooper, Mr, Küftenaufnap 
II, 1109, 
Hör, Pappelari, Platane. | 
1355. .Ain 9., Haur. 
H * Bergi in Sprien Caſiue 
Bi | 


— BR; Wadi H. ; 
Hordeum bulbosum, % 
Libanon. II, 639. — Anti: 
banon. 1277. — bei Ha) 
1717. — f. Gerfte. 
Sorefta, j. Charefta. | 
Hpriter* (Choräer), d. t. 9 
lenbewohner. I, 147. 149. | 


Sormah, in —— 
561. 4 
Horn“, ſ. Tan 4 
ee ; a 1 Gafid | 
1130, | 


Hornpilt, Rich, Oberfeit, 


Horns — Humm 


im Libanon. II, 466. 
orns, Stadt am Afrin. II, 
1621. 


ornfleine‘, in N.Sprien. II, 


1567, 

orodeg, ak Vorodes. 
oron ER; 

orus, ER Bol. IL 535. 
oſa, Stadt von Affer. I, 681. 
I König. I, 620. — fiehe 


ofen“, weite, der Samarite- 
tinnen. I, 651. 
yon, ſ. Hösn, Deir Mar Yuͤ— 


fuf el 9. 

on el Akrad, Sf. Hösn el 
Arad. 

sn Karnain, Ismaslier— 


Schloß. II, 972. 

ÿspital“, in Hebrön. I, 165. 
248. — evangel., in Jeruſa— 
lem. 503. — in Alto. 736. — 
Damast. II, 1354. — Haleb. 
1736. 1774. — vgl. Helena, 
Hospital der, Peftlazareth. 
yspitaliter, in Affo. I, 733. 
1355. — 9Hösn el Arad. II, 
837. — Merfab. 883, — feh- 
len jeßt im Libanon. 765. 
ysran, ſ. Hasrön. 

ſſaini, ſ. Khan el Huzzaiifi- 


neh. 
Ben u Abulhoſſein, Huſ⸗ 


ein 

Ytta, f. Sudet Bab el 9. 
yub, A Hub. 

ur, x Din 9. 

ié, — 

zwa, N Bab el H. 

Ywaby, ſ. Khamwäby. 

zen, Zudenfamilie in Haleb. 
1, 1766. 

Hzain, f. Khan el Huzaijji— 


neh. 

ıb, f. Deir H., Hiob. 
ıbalin, R Habalın. 
ıbertus, f. Casale H. 

bet es Tine, f. Habat es f. 
1, f. Abul 9. 

—* Prophet, ſein angebliches 
Grab zu Damask. II, 1371. — 
ſ. Ain H. 


1989 


Huderbeg, früher Barkers Land— 
ſitz bei Antiochia. II, 1205. 
Hudieh, ſ. Jehudieh! 
Sudfher (Heiner Felſen; von 
Hadſchar), f. Wadi 9. 
Hüdhr* — dv. i. Stadt— 


leute. I, 

Hügel”, zen, Teppeh. 

Hülfenfrügter, de in 
I, 483. — Esdrelom. 702, — 
Beirut. II, 448. — Damast. 
1358. 

Sufair, Dorf im Anti-Tihas - 


non. Il, 1426. 1427, 
Sufeifen, in Masbef. II, 201. 
Hugo Falcandus, Aut. II, 

495. 

Hugo von Eypern, Herr von 

Laudicea. II, 999. 

Hugo von Reval, Sohanniter 

(1271). II, 837, 

Hugo von Saint Dmer, er- 
baut Zoron (1107). I, 789. 
Huhn”, auf Ruad. I, 877. — 
ſ. Haſel-, Roth-, Steinhuhn. 

Huj, Dorf bei Gaza. I, 129. 
Sulagu Khan, zerft. Ba’ albek 

(1260). II, 228. — verfolgt die 

Affaffinen (1256). 968. — zer— 

ſtört Haleb „(1260). 1135, 
Huleh-See“* (Merom). II, 313. 

— f. Ad el H. EI 9. 
Hulhuͤl (Hatpul, Elul, Aula), 

Stadt in Juda. I, 232. 233. 

236. 260. 264. 

Hulieh, Dorf im Beläd Be— 

ſchaͤrah. I, 788. 

Sulteh, j. El H. 
Hulton, Dorf im Dfihebel Ala. 

I, 1576. 

Sum + l, Ort im Aklim el Öhurb. 

, 708. 

Humam“, f. Hammäm. 
Humar Kebir, Ort im Beläd 

Sebeil. II, 748, 

Sumär Sugbir, ebendaf. II, 

748, 

Sumeireh, f. El H. 
Sumeis, Di im Libanon. II, 

630. 

Summam, Ort in e; Zor. II, 

1485. 


- 


1990 


Hummana, f. Hammana. 

Hummarah (Bamara, Hamera), 
Burg im Befä’a. II, 210. 223. 
308. 

Hummafiyeh, f. El H., Ham— 


ſiyeh. 

Hummil, ſ. Kefr H. 

Humta, Stadt in Juda. I, 
261. 

Hund, dem Mars geweiht. II, 
62. 

Hunde*, in Paläftina. I, 485. 


— große zottige, der Bebuinen⸗ 

Schäfer. 813. — fehlen auf 

Ruad. IL, 877. — freffen Wein- 

trauben. Il, 470. — f. Zagd-, 

Skhäfer-, Straßend. 
Hundefeulptur, am Kaim 

Surmul. 11, 163. — coloflale, 
am Nahr el Relb. 510. — in 
Yin Anub. 676. 

Hundsfamille, 
ScarTl10Sa. 

Hundsmwuth, in Juda unbe- 
fannt. I, 283. 

Hüneh, 1. Keft 9. 
Hunin*, f. Dſchebel Honin. 

Huntington, Rob., in Sama— 
via (1671). 1, 658. 

Hunun, ſ. Beit Hanuͤn. 

und Ai Zuf 9. 

a 9. 

ſ. Hermel. 

Hurr, fi" zeit 9. 

Hurſchi, ſ. Khan H. 

Hurter”, üb das Klima von 
Beirut. II, 477. 

Sul Bater 

683. 


HSufameddin, mir, 
Laodicea (1287). Il, 926. 

Hufan, ſ. Hhouchan 

Huſaraͤt, Ort im Zelad Jebeil. 
II, 748. 

Huͤſchben, — 


ſ. Anthemis 


Baena's. 1, 


belag. 


— ſ. Haſchmuſch. 
Huſein“, ſ.Nahr H., Scheikh 
9., Huffein. 


az Fachreddins Sohn. II, 


Haren Abd el Hady, Mudir 
von Alfa. I, 692. 


Humm — Hydr 


Guſe — Nahr H. 


| — van 























Sufeiniyep, f. EL PD. 
Hufein Suliem, Sf. 98 
Soleiman. 
Huſeiny, Dorf am unt. Oron 
tes. II, 1220, — ſ. Nahe — 
Hufeiny. | 


Husn e8 Sufiry, in ed Dun 

niyeb. II, 807. | 
Husn Niha, f. Hösn N. 
EI Suleiman, f. 988 


Husrüth (Hasruh), — de 
Aklim el Kharnüb. II, 701 

Huffein”, f. Hoffein, Hufein, 
Babel el-, — Nahr H. 

Huſſein, Sohn Ali's, 
Haupt in Askalon, Aegypten, 
I, 73. — fein Tod (680). I 


1596. 
Huflein Abu Daher, Deu) 
ſen-Scheich. II, 469. — dgl 
Abu Taher. 
Suffeinel Suleiman 
Sri im Dſchebel Honin. I) 


in Gaz 
(1660) 1, 

Huffein scher, Hadſchi, ü 
Hebrön. I, 252. 
Huffen, f. Gerf 9. M 
Hösn. 


Huften*, f. Keuchh. 
Hutchinsia chrysantha 4 
et Spach, am Antiochia-See 
Ir, 1620. — bei Haleb. 1714, 
Hutchinsonia procumben: 
bei Dſchibul. I, 1698 
Hüyith, En im ei Ghab. u 
1074. — n 9. 
Supzatijineh, i. Khan el $. 
* ‚in Serufalem. I 
48: 


Hyacinthus orientalis, in 
Libanon. il, 684. 

Hyäane”, im Libanon. II, A 
— N.Phoͤnicien. 832. — Ca 
fius. 1118. — Haleb. 1731. = 
Amanus. 1848. 

Kydrographie” bes eisanr 
und Phönicieng. II, 26. 


— _— 


Hye — Jagd 


i (Siplange), . Ain el Hai⸗ 


os (d. i. Hirtenkönige), 
Ber J — (2100 v. 
hr.). 173. 178. 180. 


81. Ins —* II, 323. 

lba trigonella foenum grae- 
um, zu Haleb. II, 1729, 
0Scyamus aureus, bei 
aleb. II, 1718. — pinnatifi- 
us n. sp, Schlechtend. 1716. 
pecoum procumbens, bei 
aleb. II, 1713. 

pericum, tim Libanon. 11, 
62. — myrtilloides Fenz. u. 


1991 
Haleb, 


— syriacus*, f. Klipp— 
dachs. 

Hyrcanus”, Joh., erob, Düra, 
1, 159. — plündert die jüdifchen 
Königsgräber ıc. 356. — Pon— 
tifer und Ethnarch. II, 390. — 
zerfi. den Tempel auf Garizim 
(129 v. Chr.). 643. 646. 
zerſt. Sebafte. 663. 

Hysdata Mutatio, in Syrien. 
II, 1112. 

Hyssopus officinalis, im 
Libanon? II, 686. 


HypSpnass bei II, 


erpillifolium Lamark, im Hystrix syriacus, fiehe 
afius. 1145. — purpureum, Wubber. 
ı N.Syrien. 1686. 
x, 
der, f. Abu Dſchaber. Jacotin“, Mr., Karte. I, 39. 


bin*, König der Kananiter. 
ne (Zabneh, Yabne, Zabneel, 
ebna, Yebna, Ibnah, Ibneh, 
amnia, Samneel, Samnith), 
stadt in NPhiliſtäa. I, 60. 
6. 91, 99. 120, 125 ff. 139. 
87. — Dift. I, 101. 574. 
dreh, |. Ras 3 

ruda (Ptol.), x. u, 
98. — f. Yebrüb. 

— ds Alraunwurzel. 

758 


bu, J. Dſchib ul. 
ar, Drt im Tibanon. 


hin, — il, 293. 
mar, f , Yahmur. 

6”, L Jakob, Yacob, Ja— 
1b, Deir Mar $., Mar 3. 
2° Pe Patriarch. IT, 


0b, . ©, Karte der 
9 \ 804, 
sobus de Vitriaco*, üb. 


aftr. 


Ir, 


etra incisa. I, 615, — Sei- 


enzucht. II, 496, — Antiochia. 
183. 


47. 557. 759. 772. 775. 803. 
810. 

Jacub, f. Jacob, Mar 3. 

Sada, 5%. Aurel. Sept., in Pal- 
myra, II, 1547, 

Jaddus“, Hoherpriefter. I, 622. 

Jadge, Bach nörbl. von Ras 
eich Schak'ah. II, 590. — ‚fiepe 
Dſchiſſr 5 

Järs (Soden), f. Ars. 

Jafa, ſ. Japhia. 

ſ. Nahr el Aus 


Safa, Nahr>, 
dſchah. 

Jafar Sadik, ſechſter Imam. 
II, 726. 

Sen (Safa), d. i. Joppe. I, 
574. 

Saffa- Straße, in Serufalem. 

Saffa- Thor (Davids-, Thal⸗, 
Bethlehem-Thor, ai ai 1 Char 
lil), nes I, 363. 

Zafna, f. Iifne. 

"Sagd, . Falkenjagd, Wild» 
pret ꝛc. 

der Anafeh. I 


Sagdhunde* 
1451 
Jagdſcenen, auf dem Kaim 


N 


+ 


* 


1992 


Hurmul. II, 162. 
Jagdthiere, in Paläftina. I, 485. 
Sagira, f. Bahr 3. 

Fabel (Dſchohhal), d.i. Unein— 
geweihte, Laien, bei den Dru⸗ 
fen. II, 96. 720 

Iapia Con ApiZaiAut.I,005, 

Säahtliyedh, ff. EIS: 

Jahiſch— ——— ————— 
Gebirge. II, 848. 

Jahjah Abu Auſef, Häupt— 
ling in Miſchmäſchy. II, 113. 
Jahouſch, f. Dir el Dichenüfch. 

Sohrifi Monden-, Neujahr. 

Sahüp, f. Jehud. 


Saibah, Telshöhle in Judäa. 
I, 923. 
Salr,, Manaſſide. J, 


682. — 

ſ. Havoth xp | 

Za’ita, f. Dſchuita. 

Fa, Ort im Beläd el Batrün. 
II, 749. 

Satar, 1. AU 3 

Salneam, am Karmel. I, 679. 

Jakob, f. Jacob. 

Same, 
ten. * 154. — Grab in He— 
brôn. 212. 238. 249. — in 
Bethel. 534. — Sichem. 645. 

Sakobiten, in Serufalem. T, 
496 ff. (Steuer) 825. — Dſchu— 
neh. II, 549. — Syrien. 798. 
— Gudud. 1444, — Haleb, 
Antiochia. 1770. — f. Syrer. 

Jakobs-Brunnen“, bei He— 
brön. I, 218. — zu Nabläs. 
636. 648. 654 ff. 

Jakobs-Brunnen, bei My- 
riandos. II, 1790. 1821. 

Jakobs-Felſen, in Serufalem. 

I, 47. 

Jakobus, Bruder des Johan— 
nes, feine Enthauptung. I, 362. 
— Grab. 470. — angebl. er- 
fer Biſchof in Serufalem, feine 
Kirche daſ. 429. 495. 748, 

Jakobus, Sct., in Japhia ge- 
boren. 1, 702. 


3cHanie, Ort im Libanon. 
Yakıb*, f. Jacob, Deir Mar 


Ya’fob. 


Jagd — Yart 


fein Weg nach Aegyp⸗ 


} 
| 





Jakut Ben Abdolla Schahabe 
Din Abu Abdolla (Zakuti) 
Geograph aus Hamah (firk 
1229). II, 1043. — üb. Apa 
mea, 1083, | 

Sala, $ Beit Dfehala. | 

Salo*, f. Ain Yalo. 

Sama, . Dſchamea. 

Sambalat, ſ. Benu Dſchan 
belat. 

Jamblichus, Phylarch in Arc 
thuſa. II, 1006. — Gräben 
thurm des, zu Palmyra (2. ı 
Chr.). II, 1539. 1593. 


Samblihus*, Aut, üb. be 
Karmel. 1, 708. 
Samnia* (Jamneel, damnith 


ſ. Jabne. 
Samufiyap Bedawin (Bufte 
Beduinen), in Saron. I, 59 
— ſ. Dſchamus. 
Sanieh, ſ. Dſchanieh. 
Janin, f. Zell J. 
Sanitfharen, in Syrien. 1 
1631. — Haleb. 1750f. 
Janoha“, |. Januah. 
Janthina communis — 
zu Tyrus. II, 374 ff. — frag 
lis (communis). 611. 612. | 
f. Purpurmuſchel. 

Januach Ganuch; Janoha“! 
d. i. Raftftelle, Srquidungse 
in — Galiläa. I 
796 

Jaͤnuh, Dorf am Nahr Ion, 
him. II, 537, 568. 


‚684. 78 









Sanum, Stadt im Juba. 
261. 

Japhia (Safa, Yafa, A. 
St. Giacomo der Möndr 


Ort bei Nazareth. 1, J 68 
700. 701. 702. 748. 757. 75 
761. = 
sapho”, d. i. Soppe. 1, 
re Sunup \ de Dronte 
Il, 1149, Karaf 


1615. 

Jaribel (Jaribal, Jaribolen 
Jaribolos), i. e. Cultor Be 
Deus Lunus, in Palmyra. 
1531. 1547. 1548. 1550. 4 
1554. 


Jarm — Ibn 


Jarmuk“, f. Dſchermak. 
Jarmuth!, ſ. Jurmuk. 
Saroue, ſ. Botros J. 
Safana, j. Mezra' MH Deir el 


Safimün,. Ain ei.‘ 

Salımz %: Deir:$., Rufe 3 tr 

Jasma (Frauenfchleier), in Da- 
masf, 11, 1398. 

Jasmin (Jesmin), zu Jeruſa— 
lem. 1, 482, Eden. II, 
694. 

Jasminum grandiflorum, of- 
ficinale, zu Haleb. II, 1728. 


Jaspis“, im Anti- Libanon. II, 
266. — Nafairier » Gebirge. 
832. — Caſius ıc. 887. 905, 


1130. — Amanus. 1806. 
Zattir*, f. Attir. 
Saubar, f. Dſchobar. 
Sauert, d. i. faure Milch. II 
1143, 


Saum, f. Kefr 3. 
Jauzeh, Nahr el», ſ. Wadi 

Dſchaus. 

Jawar, Ort in Nordkukan. J, 
259. 


Jawur Dagh (Ghiaur D,, 
Giaur D.), d. i. Gebirge der 
Ungläubigen, für, Tauruskette. 
II, 1799. (Höhe) 1802. 1803, 

Zazour, ſ. Sefor. 

Iba, ſ. Beit Iba. 

Ibaddiyeh, ſ. El 'Abadiyeh. 

Ibelin (Ibelim, Hibelin), Fran— 
ann in Philiſtäa. I, 93. 
125. 139 

Sberien*, Chriſtenthum daſ. J, 

493. 

Iberis odorata L., bei Haleb. 

II, er 

Shn*, Ebn. 

Ibn a Dawud Afadita, 
gründet Alerandrette. II, 1822. 


Ibn Abu Talib (Ai Moham- 


— von Naſairiern verehrt. 
II, 
Ibn 9 ſ. Mhenneh ibn A. 
Ibnah, ſ. ſ.Jab ne. 
Ibn al wid 
graph. II, 
en al “4700 (Ibn alatir), 


arab. Geo— 


1993 


arab. ver (12. Sahrh.). 
360. 140 

Ibn Al Bardi’ (ft. 1358), üb. 
Asfalon. I, 73. 88. — Ain el 
en I, 1294. — Baräda, 


g6n —— Kadhi von Tripo— 
lis. II, 600. 

Ibn Ammar, Fürſtenfamilie in 
Tripolis. II, 605. 

Sbn-än, ſ. Dſchebel ibn-än. 

Iben Batuta, ſ. Ebn B. 

Ibn Burghal, ſ. Nahr Ain 
Bur — 

——— ſ. Jabne. 

Ibn el Adim, Aut. Il, 1605. 

Sbn el Ehre, f. Abulpharadſch. 

Sbn el Molla Dfibennabi, 
Aut. II, 1605. 

Shn er Rajii, Dichter. II, 1348. 

Ibn eſch Shine, f. Ihn Sch. 

Ibn-férat, Aut. I, 837. — 
vgl. Ebn Ferach. 
Ibn Hair Bey, Chef in Mu— 
heilibeh. II, 983. 
Ibn Hakil, Aut, 
II, 1009, 

Ibn HSamdan, Drujenfamilie. 
II, 676. 

Iben Hamza“, Sheikh der Is— 
maelier. II, 972. 


üb. Höms. 


Ibn ſani, Scheikhsgrab der 
Naſairier bei Bisnada. II, 
946. 


Ibn Ismael Nafur Ali, 
Ssmaelier. II, 984. 

Ibn Khaldun, üb. Ssmaelier, 
II, 971. 

Ibn men f. Ahmed-, Kalaat 


Son Nebo, d. i. Kalaat Si» 
män. II, 1675. 

Ibnol Diouzi, Aut. II, 728. 

Ibn Dmar, PHäuptlinge der 
Kaiftyeh. I, 159. 

San Dmeir, f. Merdſch ibn 

Ibn Said üb. ER I, 
73. 88. — vgl. Ebu 

a Skhedad, f. Son Schid⸗ 


36m vr ehny, f. Ibn Schineh. 


1994 


Ibn Schiddad (Schedad), ara— 
biſcher Autor ac. II, 1095. 1605. 
1637. 1700. b 

Ibn Schihne (Ibn eſch Schine, 
Scheny, Schehny), Autor, üb. 
Höms ꝛc. II, 1009. 1202. 1596. 
— Deir Kuͤſch. 1636. — Ka— 
laat Semän ac. 1675. 1700. — 


Derbeflat. 1795. — HDaleb. 
1739. 
Ibn Sehenffie, Araber in 


Haurän. II, 1389. 

Ibn Wordan, ſ. Kasr J. W. 

Ibrahim“, ſ. Abraham, Ain-, 
Bir⸗, Halab-, Kabr-=, Megha- 
ret Nebe’=, Mesdichid 3 

Ibrahim, 5 
erbaut eine Brücke am Adonis. 
1, 553. 

ghrapim, Scheikh von Sah— 
maͤta. 8. 

ansehe Edhem, Sultan 
(778). II, 895. 

Ibrahim Khan Zadeh, Vezier 
Sultan Suleimans. II, 1830, 
Ibrahim Paſcha, Vezier Mu- 
rads III., 

(1584— 85). II, 731. 
Ibrahim Pafchat, gründet 
Askulaͤn el Djedida. 69. 81. 
— beſchießt Hebron (1834). 
210. 251. — Bethlehem (1834). 
288. — in Paläftina. 307. — 
vermauert das Bab el Zahari 
in Serufalem. 397. — züchtigt 
die NRabulefer. 658. — in 
Affo (1840). 1, 735. — im ki- 
banon. II, 204. — Verdienſte 
um Syrien. 315. 318. 1699. 
— Seftlazareth bei Beirut. II, 
473. — plündert die Schriften 


der Drujen. 723, — entwaff- 
net die Nafairier, Drufen ꝛc. 
(1834). 739. 989. — dämpft 


den Fanatismus der Damas— 
cener. 1361. — zügelt die Be— 
duinen. 1453. 1464. — Nefi- 
denz in Haleb (1831). 1752. 
— Gieg bei Beilän (29. Aug. 
1832). 1788. 

Ibrapim Said (Saibde), 
Scheikh, geiſtliches Oberhaupt 


Emir, 


betriegt die Druſen 


Sebha, 


Son — Jeb 


909. 916, 
985. 

Scarium, Bad in Tripolis. 1, 
600. 


der Nafairter. II, 


Se a Statue in Tripolis, 

Shiaipen, Narr II, 1404, 
— “. If pihid. 

Sp”, rBenk f Sp. 

Sohna (Zedna), Dart ; Juda. 
I, 142. 150, 156. 

Spa, f. Bir 

Splib, f. Edlip. 

Idolater, f. Gößendiener. 


Sofhzim, Ort im Sahil Ath-⸗ 


lith. I, 714, 


Spumä er* f y Höhlenbewoh- . 


ner. J, 147, 
Sean, t. Saint 3. 
Jean de Rifhmeyya, 
Mar Zohanna R. 
— — 
Jeba, ſ. Gibea. 
Jeba'a, ſ. Dſcheba'a. 
Jebar, ſ. Nahr Snubar. 
Sebärät*, arab. Stamm. I, 
129. 132. 
Sebäta, f. Gabatha. 
Sebba, Ort am Karmel. I, 708. 
— vgl. Gibea. 
Gaball, 


Sebeil, f._Dfepebeit, 
Bint J., Semär J. 

Sebeiya, ee —— 
Dſchiſſr Dichebel. 

Sebel, ſ. Dſchebel. 

Zebel et Tür, f. Delberg. 


fiehe 


Jebel Shebrüß, im Kesra⸗ 


wän, II, 746, 
Sebel 3eitin, f. Oelberg. 
—J— eſch Schüf. 
Gaball 
. Dfaͤebileh. 
Jebna, F— Jabne. 
Sebour, f. Achmed J. 
Sebra, f- Beil, Rad Dſchebra. 
Zebraͤba,f Jeb rud. 
Jebul, f. Dieibut. 
Jebus“, d. i. die Landſchaft ge⸗ 
rufalems. -1, 13. — Serufalem. 
A446, 





Jebu — Jer 


Jebuſiter*, in Jeruſalem ꝛc. 
I, 13. 175. 363. 

Sehim, Seit, fein Grab bei 
Saida, I 413 

Sedid —— ſ. Dſchiſſr el 
Abyad, Juſia el Diedeide, 
Wadi 'Ain J., Dſchedid. 

Sedin, ſ. Kalat Dſchiddin. 

Jedna, ſ. Idhna. 

3 en Drt in Juda. 


Zefna, |. Sta 
Jehennam, 
Jehüd (Zube), f 
Khirbet el 5. 
Sehupda, ſ. Kitiath Jearim. 
Sehüdi, f. Bir el 3. 
Sehudieh (Hudieh, el Yehudi- 
yeh), Ort in Saron, II, 566, 
592. 596. 
Jekaiſch, arab. Stamm 
Nafairier-Gebirge. II, 832. 
ner bei Sin- 


—— Thal. 
.Haret el J., 


im 


Selameh*, Dorf in Sudäa. 1, 
129. — ogl El Dſchelameh. 
Select; 3 


Jelil, ſ. Kaͤna el J. 


Semanite n (Aemanijeh), Secte. 
I, 117. 829. U, 1025. — fiehe 
— 

Jemaſch, ſ. Burdſch el J. 

Jemen“ (Yemen), in Arabien, 
von Nafairiern beſucht. ” 
920, 

Semeniden, Drujenpartet. 
718. 1701. — f. $emaniten. 

Semini (Benjamin), Land. I, 

2, 

Semmäla, 


Ort in Paläſtina. 
I, 564 


Senad, Titel. II, 981, 

Senadle, f. Haret J. 

Sendiyeh, Ort am Ladikieh— 
Strome. II, 905. 

Senin*, ſ. Dfeennin. 


Jeni Tichifthik (Ieng Chiec)h, 


| 
| 
| 
| 
) 
. 


d. i. neue Meierei, in N.Sy— 
rien. II, 1661. 
Senn, f. Beit el Dichanne. 
Sennänt, ſ. Nahr 3. 


J 


1995 


Jenun, ſ. Birket el Leimun. 
Jenyſus Gerod.), auf der ägyp- 
-tiichefgrifhen Grenze. I, 40. 


Sephiba- -El, Thal in. Sali- 
läa. * 

Jer 

— Orakel des. I, 
190%, 


Serba, Dorf in Samarien. I, 
670. 


Serboa* „ſ. Springhaſe. 
Jexremias üb. Philiſter. J, 
173. — Jeruſalem. 300. 
Geburtsort. 517. 
Jeremias-Grotte, zu Jeru— 
ſalem. J, 369. 378. 385. 392. 
396. 404. 478. 
Jeremias-Kirche, in Karyet 
el Enab. J. 548. 
Jerga, f. Bet Diirdje. 
Jericho „Stadt. I, 563. 
Serjü’a, f. Dſchardſchua. 
Sermuda (Teguovs), in Gali- 
Yäa. 1, 775. 
Sermut, f. Dſchermak. 
Serobeam*, König von Israel. 
I, 15. — fein gold. Kalb, 534. 
— ref. Sihem. 645. 
Serra, 8er 
Serrain, ſ. Abu 5. 
Serud,.r. Dſcheirud. 
Jerufalem (Tsoovoalnu, Ic- 
ooooLvua, die Stadt Davids, 
Sehovahs, die heilige Stadt, 
el Kods der Mohammedaner), 
Weltftellung, Duellen zur To— 
pographie. I, 297 ff. (Salem, 
Aelia Capitolina, Cadytis) 299. 
— ‚Lage im Allgem. 315 ff. — 
Panorama. 319 ff. — Umwan— 
derung der Mauern. 327 ff. — 
— inneres. 398 ff. — Ber 
drängung des Namens. 429. 
Wafferbepälter, Brunnen. 
I, 441 ff. — Gräber. 456 ff. — 
Klima, Boden, Fauna ıc. 479 ff. 
— Bewohner. 486 ff. — nächte 
Umgebungen. 509 ff. — Ge— 
birgswmege zum Mittelmeer. 
540 ff. — Höhe. I, 26. 547. 
554. 626. — Dift. I, 226. 284. 
539. 937. 


_—— 


1996 


Ser — Provinz. I, 560. 
625. — Topardie. 562. — 
Gebirgspiftrict. 818. — Ber- 


waltungsrath daſ. 827. 

Serujalem, Königreich (1131). 
II, 604, (Nordgrenge) 888. 

Zerujalemiten, Bez. für Ka— 
raiten. I, 507. 

Jefaias?, üb. Jeruſalem. I, 
300, — fein Grab. 472. 

Sefebel*, Ahabs —— I, 
706. II, 586, 

Jeſid, i. Nahr 3 5, 

Jefid ben Moawia (Sezid), 
Khalif. II, 1024, — erweitert 
die Ain ef Fidſcheh (ft. 683 n. 
Ehr.). 1293. 1304. — entfeftigt 
Kinnesrin. 1596. 

Zefiden (Jeziden, Yeziven), 
angebl. Teufels- und Schlan- 


genanbeter, unter Kurden. IL, 


1647. 1675. 1676. — im Ama- 
nus. 1807. — Karaach. 1846. 
Jeſor (Sazour, Yazırz N) 
Drt im St. Dan. I, 127. 542 

580, 

Sesreel?. ai Esdrelom. 

Jeſſe, ſ. Iſai. 

Sefua, f. Sofua. 

Sefuiten, in Saida. 
— Libanon. 799. 

Sefuitenhaus, 
II, 757 

Sefus- Chriftus*, auf der 
Flucht in Gaza. 1, 53. — Ge— 
burtsgrotte in Bethlehem. 291. 
295. — in Samaria. 621. 623. 
— in Nablüs. 654 ff. — Gali— 
läa. 688. — Nazareth. 739. 
— ana. I, 753. — Prophet 
der Rafairier. 11, 992. — feine 


Il, : 399. 


in Anturah. 


Wiege angebl. auf dem Kafiyiın. 


1299. — Fußtapfe, Betort in 
Serufalem. 1, 320.. 421. — 


NRuheort bei Saida. II, 391.- 


408. — fein Kreuz. I, 438, 
494. — ſ. Eiffa, Iſa. 

Jeſus Chriſtus, Kirche zn 
Emmaus. I, 545. 

Jether, f. Attir. 

Seubaß, ſ. Kefr 3. 

Jeune, f. Dfehunia. 


Jeru — Gier 


Jezid, f. Jeſid. 
ende Said, Klippe bei Saida. 


— ſ. Esdrelom. 

Jezzar, — 

Jezzun, ſ. Dſchezzin 

Ifrin, 1.2ac br Rah ’Afrin. 

Saelf,:in Paläftina. I, 485. — 
fyr. Wüſte 11,,41731.: 

Sheden, f. Coon. 

Shi {04 1: Ohj 

Shtifäb Diesen), Naturalab- 
gake an den Marftinfpector. 

822, 

Aa f. Imp Malfa J. 

tb, E Gibeon, Wadi el Jib. 

Sibaa, Den in Judäa. I, 522. 

Sibbet Biherreh (el Digub- 
bah), Maroniten- Diftriet im 
Libanon. 11, 752. 

Sibbetel Muneitirap, Ma⸗ 
PORN im Libanon. II, 
75 


Sibeil, f. Dſchebeil. 


 Zibia, f. Khirbet 3., Gibea. 
a Seneen, ſ. Dſchubo Dſchen⸗ 


gibrin (Jibril), ſ. Beit 3. 

Sihus ha-Abot“, jüd. Pilger 
(1537), in Hebrön 26, 4,217. 
225. 248. 387. 398: 

Sifna (Dfdifna, Sefna, Jafna, 
Cofna, Gophna), Ort in Zus 
däa. I, 323. 324. 521. 530. 
537. 556. 558. 562. 626. 824, 

Silgameh, Dorf im furd. Ge— 
birge. II, 1681. 

Siljilia (Silgal?), Dorf im 
— Ephraim. 1, 537, 


giijätie, N Gilgal. 


Jimzu, j. Gimſo. 

StR; * ſJ. Seit el Dſchanne, 
Sa "Mar Antonius J 

BE RR >) >; Mar Dſchir⸗ 
„Georg. 

u J =. Birfet el 3., € 3 
isr, ſ. Dſchiſſr. 

isreel, Stabtin Juda. I, 200. 
— ogl. Esdrelom, Zerin. 


— u * 
— 


er 
EEE 


.. ⸗ 


* und „2 
"an 


2 or iD LH? 





Jit — 


Jitſchak Haj'rani, Rabbi 
in Palmyra (1173). IT, 1505. 

Sipeh,f. Dſchiyeh. 

Jiedar, Tabafaforte. Il, 984, 


Siion*, f. Tell Dibbin. 

Sepiwid, ägypt. Sultan (945). 
II, 171. — f. Ichſchiden. 

Slim, f. Aklim. 

Ikſa, ſ. Beit 3: 

Sale (Shajalus, Chefulloth, 


Xaloth; Cißloth 3, Grenzſtadt 
von Iſaſchar. I, 680. 686. 695. 
759. 


ann Dorf im Libanon. II, 


En pseudo- cocecifera, f. 
Sindian-Eiche. 

Ilharäh, Gewerbfleuer der Ge- 
würzhändler. I, 825. 

Sllu, f. Beit 3. 

Slua*, f. Bethulia. 

Imam“, d. i. Borfteher des 
Gebets, in Damascus ꝛc. II, 
1374. II. 

Smare*, die zwölf, als Incar— 
mationen Alt’s. II, 726. 

Imam Schafei, Sunnitifcher 
Sectirer (geb. zu Gaza 767, 


geft. 819). I, 64. 65. — fiehe 
Schafeniten. 

Im f. Bent ’[ $. 

Imghir (Emghir), Ebene in 


Syrien. Il, 1438. 

Imm (Imma, Emma, Smmeftar), 
fyr. Ort. II, 1593. 1646. 1684. 

Smmami, d. ti. ohne Religion, 
Heiden. II, 947. 

Smmature, Ruinen im Dfche- 
bel Seman. I, 1670. 

Immenvögel (Merops apia- 
ster), in Esdrelom. I, 702, — 
f. Bienenfreffer. 

Smmeftar, f. Imm. 

Imp Malfa Stab, Brunnen 
in der ſyr. Wüfte. II, 1440. 

Smrin, f. Beit $. 

Imru 1Kais, Prinz von Kinde. 
II, 1482. — f. Kaiſiden. 

Snahus, am Drontes. II, 1125. 
1126, 

Snearnationen Alt’s, 
Semaeliern. II, 967. 973. 


bei 


Joah 


Inder, in —58 1,55. 

Indien“, Tanks daſ. 1,:2984- 
Nafairier. II, 943. 

Indigo”, in Zahleh. 194. 
— in Syrien durch — 
Paſcha angebaut. 319. — in 
Damascus. 505. 1397. 

Sndifhe Spuren, in Syrien. 
II, 1488 ff. 

Sndogermaniihe Sprade, 
früher in Syrien. UI, 1337. 

Sndufrie*, inZahleh. II, 193. 
194. — Saida. 416. — Bei: 
rut. 480 ff. — Daleb. 1775. — 
ſ. Gewerbe, Handel. 

Ingliz, ſ. Simmak J. 

Inſchriften“, am Marien-Brun— 
nen, I, 451. — bei Seilün, 
634. — Ba’albef. II, 235. 236. 
— Beirut. 437. 446. 462. — 
am Nahr el Kelb. 528. — in 
Byblus. 572. — Mafiyäd. 936. 
— Husn Suleiman. 963. — 
Höms. 1013. — el Bära. II, 
1065. — Apamea. 1079. — 
felten bei Antiochia. 1206. — 
in Seleucia. 1241. — Abila. 
1278. — el Makſura. 1425. — 
Palmyra. 1437. — Andrene. 
1439. — Khanaſora. 1699. — 
f. Griechiſche, Hebräifche, Keil-, 
Kufifche, Lateiniſ en Palmyre- 
nifhe, Syriſche Inſchr., Hiero— 
glyphe. 

Snfeeten*, in Paläftina. I, 485. 
— Karmel. 71. — Syrien. 
II, 1730. — Suweiviyeh. 1230. 

Infert, im Kedes-See. II, 1003. 
— Orontes. 1003, 

— bei Tripolis. II, 


1997 


ra f. Aderbau-G. 

Snterpreten der Karaiten. 1, 
507. 

Jo, ihr angebl. Tod in Antio— 
chia. II, 1157. 

Spabs-Brunnen. I, 
ſ. Rogel. 

Sen; Bater der Maria, I, 


445. — 


— von Necho befiegt. 
II, 160, 996, 


1998 


Joak, ſ. Kasla 3. 
Soannes Damascenugs”, I, 
1340. 

Soannes Epiphan., Hiftori- 
fer, üb. Apamea. II, 1082. 
Soannes Hasronita, Maro— 

nit aus Dasrün. II, 663, 
Joannes Tzimisces, Kaifer, 
in Damask (995). 11, 1341. 
Soannes von Giscala, Jo⸗ 
ſephus Gegner. I, 761. 769, 

771 


Joas, König, fein Grab in Je— 
rufalem. I, 356. 

Joba, Ebioniten- Dorf. II, 261. 
— vogl. Hoba. 

Sobar, ſ. Dſchobar. 

Joch mus“, General, in Syrien. 
IT, 548. 

Jochus, in Palmyra, II, 1550. 

Soel*, Prophet. I, 21. 

Jogram, Zufluß des DOrontes. 
li, 1053. 

Sohann von Serufalem, König 
(früher Graf von Brienne; ge- 
frönt 24. Sept. 1210). I, 246. 

Sohanna, f. Zuhanna, Mar 9. 

Sohanne 8*, f. Joannes, Yahya. 

Sohannes, Abt, fein Klofter in 
Bethlehem. 1, 287. 

Sohannes, Sohn des Zebedäus. 
I, 748. 

Sohannes Baptifta, Wieder- 
aufbauer des Karmelflofters 
(1819). T, 718. 

Sohannes der Täufer”, fein 
Geburtsort. I, 200. ln — 
fein Haupt in Damaseus. I, 
1367. — Berehrung in Tim- 
buftu ib. 

Sohannesgrotte. 1,513. 514. 
— in Antiochia. II, 1188, 

Sohannes- Kirche, in Gaza. 
I, 49. 53. 64. — (des Täuferg 
u. des Evangeliften) zu Serufa- 
lem. 457. — Sebaſte. 661. — 
Beirut. II, 445. — Laodicea. 
924. — (Mar Fohanna) in Da- 
masf, wird zwifchen den Ehri- 
ſten und Moslemen — 
1343. 1363. 


Jokdeam, 


Joak — Jonas 


Johannes-Kloſter“ (Ain Ka— 
rim), bei Jeruſalem. —A 
512. 513 

Joͤhannes— Kloſter, zu Ba— 
quaäta, Thabſché. II, 792. 

Johannes Maronites, Col⸗ 
sg zu Kefr hayya. IT, 

Sopanneemäl f. An el 
Habis. | 

Johannisbrot“* (Carube, Ce- 
ratonia siliqua), in Serufa- 

’ jem. I, 482. — Judäa. 552, 
— Ramleh. 581. — Saron. 
590. — Karmel. 718. — Ra’ 
ama, Damascus, II, 425. 428. 
— Beirut. 443. 474. — Tri— 
polis. 612. — Libanon. 685. 
— Nafairier-Gebirge. 902. — 
Antiochia. 1198. — fyrifche 
Wüſte 20.1465. 1727. 

Spohanniter*, in Serufalem. 
1,378 
511, — Gebafte. 662. — Tor> 
tofa, Balania. II, 828. — 
Sermin. 1588. 

Sohanniter - Eonvent, in 
Serufalem. I, 400. 404. 458, 
459. 464. 

Sohnes, Arditeet in Jeruſalem. 
I, 361. 

——— amerik. Miſſionar. 

1683. 

goinsitte, Senefhal (1253). 
1I, 552. 

Soinpilte, Prinz, 
(1836). II, 651. 

Sojada, Banaja’s Vater. L, 
175. — fein Grab. 356. 

Stadt in Juda. 1, 
200. 


Joktan“, angeblicher Ahne der 
Dſchonbelat. U. 1701. 


in Eden 


Joktaniſche 
180. 


Som (ägypt:), d. i. Meer. I, 61. 
80. 


Jonas, Prophet in Joppe. # 
575. °— 
wird vom Ungeheuer ausge- 
fpien. II, 422. — ſ. Jones, 


Junas, hJunes. 


— Bethanien (1254). 


Araber „HE 


Geburtsort. 680. — 





| 
{ 
! 


Jonas — Joſias 


Jonas— 9 am Dſchebel 
Sannin. II, 519. 

Jonas- Pfeiler (Alexandri 
arae; Safäl Zutan, d. i. Bart- 
ausreißer), am Golf von Aler- 
andrette. II, 1792. 1805. 1816. 
1828. 1829. 1832. 

Jonathan”, befiegt die Phili- 

er. 1, 524. 

Yonathan Ben-David ha- 
Cohen de Lunel, Rabbi aus 
der Provence, in Hebrön (1210). 
I, 246. 

Bean tvas- Joſephus Gegner. 
I, 761. 769. 

Sonelac, Dorf im Dfehebel 
Mufa. II, 1825. 

ones, . Jonas, Neby Yü- 

nas. 

Bones, un, feine Er- 

mordungII, 1843. 

Solonie in Aegypten. 

I 


Sonifoe Säulen“ (Halbfäu- 
len, Pilaſter, Capitäle), zu 
Dör. I, 609. — GSebafte. 665. 
— Umm el Amad. 814. — 
Wady Salüfy. II, 79. — Hösn 
Niha. 197, — Rakhleh. 284, 
— Renijet el Awamid. 596. — 
Palmyra. 1512. 1520. 

Jopolis, alte Stadt bei An- 
tiochia. II, 1157. 1160, 1166. 

$oppe* (one, J. Phoenicum, 
Sapha), d. i. Anhöhe, phönic. 
Eolonie in Philiftäa, Hafen- 
fladt von Serujalem. 1, 13. 47. 
60. 192. (Route nad Seruja= 
lem) 540. 541. 554. 570. 574 ff. 
593. (Samariter daf.) 691. 
(Diftrict) 820. 821. (Berwal- 
tungsrath) 8277. — Dift. I, 
66. 101. 597. — ſ. Zaffa. 

Joram“, Grab in 

Serufalem. I 

Sordan, Biiofvon Abila (451). 
11, 1282. 

Jordan* „Fluß, von Aradiern 
beſchifft. II, 546. — Heilkraft 
1325. — Quelle bei Hasbeya. 
II, 309. 

‚Sorgen, ſ. Georg. 





1999 


Sofa (Hofias?), ‚König. II, 226, 

Sofaphat* wi . ber Herr rich⸗ 
tet), ſein Grab in Serufalem. 
I, 470, 472. 

Joſaphat (Saphates), Amt- 
mann Salomo’s, in Zlafıhar. 


— — auf Itabyrium. 
en ame a zu Serufa- 
lem. 316. — Gräber 
dal. we ff. 
SofepH*, f. Zufef, Zufuf, Jou- 


ſef, Yufuf, Yufuf. 

Sofeph”, beftattet Jafob. I, 238. 
— fein Grab in Hebrön oder 
Sichem. 249. 636. 648. 654 ff. 
— führt Jakob nach Aegypten. 
1, 266. — an Ismaeliter ver- 
fauft. 645. 

Joſeph“, Haus des (Ephraim 
und halb Manaffe). I, 12. 13. 

Sofeph von Arimathia, fein 
Grab, I, 435. — Heimath. 
545. 

Sofepb, RE Vatriarch 
(1734). I 

Sofeph ie darf, f. Mar Yü= 
fuf el H. 


Joſeph Khazen, maronit. Pa— 
triarh (ft. 1743). II, 778. 

Joſephs-Brunnen, bei Aler- 
andrette. II, 1821. 

Sofephs-Klofter, zu Ainthura 
Li-l Mourfalin. II, 792. 

Sofephus*, Fl., üb. die Grenze 
der Stämme. I, 10. — Pilatus 
Wafferleitung. 278. — Jeru— 
falem. 300. 303. 406. — Gibea 
Sauls. 521. — Toparkien. 
562. — Kaiſarieh. 599, — 
Samariter. 623, — Neapolis. 
I, 646. — Sebaſte. 664. — 
Gouverneur von Galiläa. 685 ff. 
— üb, Akko. 727. — Galiläa. 
757 ff. — feine unficheren Dis 
ftanzangaben. I, 767. — über 
Sturder 20. 1b, A9, — 
Ba'albek. 238. — Tyrus. 323. 
327. — Berytus. 434. — feine 
Befreiung. 436. - 

Spfias*, König. I, 96. — fein 
a. 673, 


2000 


55 Thurm von Mer— 
fab. II, 884. 

Sofua*, Richter. I, 8. 12. — 
befiegt die Amoriter. 105. — 
fein Grab. 563. — in Silo. 
633. — Sein Altar auf dem 
Ebäl. 638. — üb. die Stam- 
mesantheile in Galiläa. 678 ff. 
fein Grab bei Tripolis. IT, 
610. — j. Uſcha. 

Sofua, führt die Juden aus dem 
Eril. 7, 300. 662. 

Sotapata* (Dichebel — 
galiläiſche Feſtung. J, 686. 687 
701. 757. 759. 761. 764 ff. 

Jotham, König. 1, „47. 

Jouhour, f. Abu 5 

Jovian, in ——— II, 11714. 

Jovinus, Biſchof von Askalon 
(415). I, 82, 

Sram, die pielfäulige, d. i. Da— 
mast. II, 1344. 

Irbid* (Srbit), Ort in el But- 
tein. I, 686. 

Irby u. Mangleg”, 
6.9, ꝛc. 1, 37, 71. — in As— 
falon. 76. — Asdod. 94. — 
Sabneh. 125. — Hebroͤn. 241. 
— Gipheer. 270. — Saron. 
597. — Kaiſariyeh. I, 604. — 
Dor. 608. — Athlith. 614. — 
Karmel. 712. 717. — Ras el 
abiadh. I, 815. — Tripolis — 
Ba'albek. II, 293 ff. — Pal— 
myra (1817). 1433. 1449, 

Srenäug, in Öaza. 1, 63. 


Irenopolis, in Eiticien. I, 
1050, 
Iris*, in Hebrön. I, 219. — am 


Rahr Ibrahim. II, 553. — im 
Gaftus. 1139. — f. Schwert: 
lilie. 

Irland, Purpur daſ. II, 378. 

Irrenheilanſtalt, ſ. Wahn⸗ 
nn 

Irrigationsſyſtem der Spü- 
tha. Il, 1302. 

Stfames Irſemes), ob Beth 
Semes? I, 120. 

58, J. Neby Is. 

Sfat, f. Habib 


3. 
Staat“, verkehrt mit Abimelech. 


-auf der 


Josp — def 


I, 188. 190, — fein Grab in 
Hebrön. 212. 238. 249. 
He⸗ 


Sfaafs- Brunnen, bei 
brön. I, 218, - 
Iſab elle, vertreibt die Juden 
— Spanien (15. Jahrh.). I 
Iſai (Sefle), Davids Vater, fein 
Grab bei Hebrön. 1, 217. 218, 


=. — Haus bei Bethlehem. 
Ifaia, f. Katin. 
Sfaf ia, ſ. Mar 9. 
Sfäs, f. Azaz. | 
Sfafhar*, Stamm. I, 13. 
(G ößendiener) 17. 19. 610. 
- ( Gefangenfhaft) 620. 625. 
680 ff. 
Sfaurien, in Anatolien. I, 


1242. 
Sfaurier (d.i. Gebirgsräuber), - 
plündern Seleucia. II, 1240. 
Iſawi, Berg an der Oſtſeite 
des mitti. Orontes. II, 1099. 

Iſawiyeh, ſ. EL J. 
Isboſeth“, König. I, 216. 
1 


— Nahr el-, f. Wadi el 
uͤſch. 

Se Siharya 
Iſchak Chelo*, Rabbi aug 


Arragonien (1333), üb. Hebrön. 
1, 248. 254. — Hulhül. »264. 
— Etham. 279. 
En ya, f. Deir Mar 5, 
pphanan, fi Keſchfehan. 
Zfgliheliub, Ort in N.Sy- | 
rien. II, 897, 
Isfahani, Seidenzeuge. I, 
1184. — ſ. Hamſet el J. 
Isfahani-Taback, in Da 
mascus. II, 1397. 
SERERDRE, Dorf im Libanon. Il, 
12. 


a8fina, Ort 
ash 1. Keft 3 
Afidorus* y u Gaza. I, 64. 

Sfis-Tempel*, in Daphne. IL, 


1164, 
Iskala Mina, j. Moghair. — 
SOLERDERE d. i. Aerander. LI 


im Karmel. 





Isken — Itin 


sfenderuneh Gskenderieh), 
Dez. verſchiedener Ruinen am 
Ras el abiadh. I, 777. — ſiehe 
Alexandrette, Alexandroſchene, 
Scanderun. 

smasl, Abulfeda's Name. II, 
1035. — Ibn 

Naſairier— 
Scheikh. Il, 946. 948, 949, 


983. 
ſ. Beni-, Dichebel 


— maeli, 

smael Ibn Khalid, Autor, 
üb. Emeſa. II, 1009. 
smaelier* Is maeliyeh, Is⸗ 
masliten, Ismailiten, Batenier, 
7 Haſchiſchi), als — 
delsvolk. I, 690. — im DI 
bel Akkaͤr. 9 15. (766 n. * 
726. 812. — in Kadmüs, 918, 
956. 982. — GSecten. 920, 
921. 973. — in Mafiyäd. II, 
936. — Religion ıc. 937. — 


in Killis, Moſul. 957. — im 
Rafairier - Gebirge, ihr Ur— 
iprung 20. 966—974. — in 
Höms. 1015. — Bäb, Bofä- 
hä. 1695. 


Smaötier - Shlöffer I, 
969 

smael Paſcha, befaämpft die 
Rafairier. II, 959. 

fiehe Miliy-, Neby-, 


ſ. Mu— 


smail, 
Wadi J. 
smail ed Derazi, 
hammed Ben — 
smailiyeh, gZsmaslier. 
smaniyeh, Gethſemane. 
spherin, fpr. Ort. 1, 1031. 
ei? Reich. I, 5. 15. — 
son Salmanaffar bedrängt. 
620. — Gebirge. I, 261. 262. 
Sraeliten*, als Metoifen in 
phönieifchen Städten. I, 18. — 
Schwierigkeit bei der Grenz— 
befimmung der 12 Stämme. 
10. — in Joppe. 575. — 
Berbreitung ihrer Stämme: in 
Baliläa. 674 ff. — dal. Beni 
‚ Suden. 
rain Israih, f. Birfet=, Neby 
Israin. 


ter Gröfunde XVII. 


IR 
E) 
















| 
J 
| « 
| 


|.—- 


Sfafprit, 


2001 


Issiacum Mare, zwifchen 
Klein = Aften ee Syrien. II, 
1800. — j. Sinus I. 

Iſſus, Fluß des Amanus. II, 
1781. 1832. 1833. — vgl. Pi- 
narug, 

Iſſus, 
1789. 1806. 
1835. 1836. 
Yuzler. 

Iſtafan, maronit. Scheikhfamilie. 
Il, 760 


Stadt am Pinarug. II, 
1832. (aftr. 2.) 
— ſ. Nikopolis, 


über Hebrön (im 
10. Sahrh.). 1, 214. — Jeru⸗ 
falem. 304. — Ba’albef. II, 
224. — Berytus. 438. — Tri- 


polis, 601. — Hamah. 1033, 
— Antiohia. 1178. — Ain el 
Fidſcheh. 1293. — Baräda. 
1296. — el Ghütha. 1345. — 
Tadmor. II, 1504. — Haleb. 
1734. — Mlerandrette. 1818. 
— Bayas. 1830. 
Sftambul, f. Bab J. 


Stabyrium* (Tabor), in Un— 
ter-Öaliläa. I, 684. 686. 

Italiäner, ihr Levantehandel. 
Il, 500. 

Staliänifhe Spyrade, in 
Bethlehem. I, 290. 

Italo-Graeci. II, 801. 

Stawijeh, Drt in Zudda. 1, 
512. 

Itharaei, f. Sturäer. 

Sthobaal, AR von Sidon, 
Tyrus (897). 45. 383. — 
gründet Bohys. 585. 

Itinerarium Antonini* 
üb. Philiſtäa. I. 101. — Eleu- 
theropolis. 142. — Serufalem 
— Cäſarea Paläftina. 555. — 
Akko - Tyrus. 803. — Antara 
dus. II, 53. Heliopolis— 
Laudicia. 170. — Drte am 
Amanus. 1835. 

Itinerarium Burdi- 
galense (333), üb. Serufas 
lem 2e. I, 431. 511. — Lydda. 
551. — "Cäfaren Paläſt. 555. 
— KRablüs. 655. — Iskande— 
ruͤn. 814. 

Itinerarium Hierosoly- 


ETEEtt 


2002 tu — Zip 


mitanum*, üb. Akko —Tyrus. 


1, 803, — Alexandrette. 11, 
1817. — Drte im Amanus. 
1835. 


Ituräa“*, Provinz in Peräa. 
II, 16. — zwiſchen Libanon u. 
Anti-Libanon. 227. 

$turäer* (ltyraei, Itharaei), 
im Libanon. II, 14. 15. 585. 
— am Ras eih Schaffah. I 
37 


Sub, Dir. 

Su’ait, ſ. Wadi J 

Jubal, "Ort im Alm eſch Schuͤf. 
II, 704. 

Jubb Senin, ſiehe Dſchubb 

Dſchennin. 

Juda“*, Stamm. I, 11. — erob. 
Astalon. 89. — Borkämpfer 
der Ssraeliten. 169. 186. 263. 
— Grenzen. I, 9. 15. 120. 446. 
— Gebirge. I, 21. 104. (©. 
Grenze) 194. 261. 262. 

Suda am Jordan, d. i. Havoth 
Sair. 1, 682. 

Sudäa*, Landſchaft. 1,3 ff. 21 ff. 
— Küftenftrich u. Gebirgszug zw. 
Aegypten u. Edom, nordwärts 
bis Samaria. 33ff. — Küften- 
firaße vom Wadi el Arifch big 
Gaza. 35 ff. — nordwärts von 
Serufalem. 509 ff. — Hochge— 
birge, I, 26. 114 ff. 547. 

Sudas, Haus des, in Damask. 
II, 1376. 

Sudas, 15ter Biſchof von Je— 
rufalem. I, 429, 

Zudasbaum (Cereis siliqua- 
strum), bei Daleb. II, 1727. 
— im Amanus. 1787. 

Sudas Mattabäus*, ſ. Mal- 
fabäus. 

$udei’a, ſ. Umm J. 

Zudeide* ‚I. Dſchudeide u. d. f. 

Sudeitheh (Schedite), Yon im 
Belä’a. II, 218. — f. d 

Suden”, rabbinifche, in Ysfalon 
(1173). I, 80. — in Jabneh. 
125. — bepifgern Abrahams 
Grab. 243. — in Hebrön 
(Weinfabrifanten). 220. 251. 
252. 255. — fehlen in Beth- 


$udendorn (Paliurus), in 6. 


Judengräber“, zu Jerufalem 
Judentirſche (Physalis som 


Suden-Duartier, in Damast 
Juden— Schulen, in Hehrön! 
. Suden- Tempel, f. Tempel, 


Sudenmweiber, in Ser 
Juͤdifche Druckerei, in *. 


lehem. 288. 289. — ihre Zer— 
ſtreuung. 429. — in Jeruſalem 
(Secten) 505 ff. (Steuer) 825. 
— in Lydda. I, 551. — Foppe. 
580. — Raifariyep. 603. — 
Nabluͤs. 647. — verehren bie 

liasſchule (Grotte) auf dem 
Karmel. 716. — in Haifa. 724, 
725. — Affo. 736. — Schefa 
Amer. I, 750. — in Bekajah. 
780. — Ain Diamel. 799, — 
fehlen faft im ganzen Libanon, 
11, 201. — in Ba’albef. 258, 
— Neu-Tyrus (1170), 337. 
— in Syrien als Purpurfär— 
ber, Ölasfabrifanten. 379, — 
in Saida. 406. 408. — Beis‘ 
ruf. 449. 456. — Byblus. 574. 
— Batrün. 587, — Tripolis. 
600. 614. 615. 623. 626. — 
Deir el Kamr, el Arküb 2c. II, 
678. 717. 723. 785. — Hamah. 
1034, 1047. — Apamea, 1085.| 
— im alten Antiocdhia, 1160.) 
— in Antafieh. 1169. 1205, 
1210. 1770. — Damast, 1338, 
1339. 1399. 1414. — ihr an-) 
geblicher Gebrauh von Men- 
fhenblut zur Ofterfeier. 1414. 
— in Palmyra. 1500, 1505. 
— Garietein. 1505. — Taidif 
1695. — Haleb. 1735. 1755. 
1756. 1765. 1769. — f. Ruf: 
fiihe, Spaniſche J A 
Sehud, Söraeliten. | 




















weibiyeh. II, 1232, — Selen 
cia. 1268. — f. Zizyphus. 


I, 460. — am Karmel. 724 
nifera), in Seleucia. I1, 1269 


Il, 1338. 1340. — ſ. Säret e 
Zepüd, | 


1, 258. 259. — Damast. I’ 
1416. — Haleb. 1765. 1774. 


I, 508. 


Jüd — Juſt 2003 


ruſalem. T, 506. 
üdiſcher Gottesader, bei 
Hebrön. I, 217. 
üdiſche Herrihaft in Pa— 
läſtina, Steuerverwaltung. J, 
318. 
üdifhes Geſetz, beſchädigte 
Exemplare werden vergraben. 
I, 472. — 36 Manuſcripte in 
Jobar. II, 261. — Saida. 
408. — ſehr altes, in Aleppo. 
1416. 
üdiſche Münzen, in Antio— 
chia. II, 1196. 
mel, T. "Luar. 
üzler, I. Pinarug, a. 
uglans regia”, f. Wallnuß. 
ubanna*, Grab bei Saida. 
Il, 413. — ſ. Johanna. 
ujuben, in Gaza. I, 51. — 
Serufalem. 481. — Libanon. 
I, 662. 
ulia Augusta Felix, d. i. 
Berytus. II, 434. 
ulia Mammänt, in Inſchrif— 
ten zu Beirut. II, "458. 
ulianug Apoftata”, Kaifer, 
in Gaza ac. I, 62. 143. 688. 
1, 554. — Ehriftenfeind. I, 
242. 1172. — erfteigt den Ea- 
fing. 1127. — in Antiochia ge- 
boren. 1160. 1171. 


ulianus Ascalonita. I, 83. 


ulianus Cäfar. I, 84. 
ulius Africanus, Aut. 1, 
182. 

ulius Rufus, En., in einer 
Inſchrift zu Kerat. II, 195. 
umeh, Dſchunia. 

un, . Dſchüͤn. 

finas (Zunah), ſ. Khan-, Neby 
Yunas, Jonas. 

üneh, f. Dſchuniah. 

uneid, Laftell in Samarien. 
I, ' 
ungfrau-Quelle, bei Na- 
zareth. I, 744. — f. Marien 
quelle. 

unia, f. Dfehunia. 
iniperus drupaca Labill., 
im Caftus. II, 1140. — oxy- 
‚vedrus, im Libanon. H, 294. 


— sabina An), 
Libanon. 518. — f. Bay- 
holder. 

Juno, f. Here. 

Junot“, franzöſ. General, in 
Samarien beftegt. I, 657. 

Jupiter Bal Marcos, unbe- 
fannter Gott, in Phönicien. 
il, 462, 

Jupiter Belus (Sonnengott), 
non von Palmyra. II, 

554. — f. Jaribel, Sol, Zeus. 

— in Zudäa u. Sa⸗ 
maria. I, 712. 

Zuraformation*, in Phöni— 


eien. I, 31. — im Libanon. II, 
75. 

Surafalf”, in S.Paläſtina. T, 
23. 27. 286. — im Sarmel. 


712. — Anti-Libanon. II, 277. 
Libanon. 580. 581. 

Zürat Merda, in Paläftina. 
I, 563. | 

Jurd, f. Dſchurd. 

Jüret Arjfün, Ort im Aklim 
el Metn. II, 711. 

Jurmuk Jarmuth, Jermus), in 
Juda. I, 116. 142. — vergl. 
Dſchermak. 

Jurr, f. Ain Aldjerra. 

Surumäna, f. Dſcheramaͤnah. 

Zufef*, f. Joſeph Mar J. 

Juſeir, Dorf in S.Paläftina. 


I, 68. 

Juſes, f. Kefr Yufuf. 

Sufieh, f. ‚Dieufieh. 

Suftinian* ‚ befeft. Beihlepem. 
I, 287. — feine Kirchen in Je— 
rufalem. 343. 413. 45: — 
Klöfter in Serufalem. 493. — 
Kirche in Lydda. 551. — Ca— 
ftell bei Nablüs. 642, — Klo- 
fier zu Saidanaja. II, 8. 260. 
261. 262. — führt Seidenzuct 
ein. 491. — reftaur. Antiochia. 
1166. 1175. 1176. — Kirche in 
Damask 1341, — befeftigt Pal- 
myra. 1502. — Wafferleitung 
daj. 1535. — Kirche in Laodi— 
cea. 924. 

Suftinian II. (reg, 685— 711), 
I, 493, 


2111172 


2004 


Suftinug, befeftigt Deir Mär 
Märon. Ir, 166. 

Sufinus*, über Tyrus ac. T, 
76. — IL; 1336, 

Sufiz*, f. Redt. 

SUIET * Joſeph, Deir J. 

Juſuf ben Firuz, Flüchtling 
in Tadmor. II, 1505. 

Sufp,, T: Dihufieh. 

 Syutta”, f. Yütta. 

Suveta, Aebtiffin. I, 511. 

Juzbek, Urahne der BDenu I 


Juſt — Kadi 


Be 
3005 —— d. i. Gans. 


I, ae 


If, 


ae! E. ‚in Palmyra (1754). 
II, 1433. 


ſ. Jez⸗ 


Ixia (Bulbocodium), in R.Sy- 
rien. II, 1610. 
Ixolyridium montanum 


Herb,, bei Haleb. II, 1719. 
JIyen, ſ. Kafı 3 


Jzates, Sohn der Helena, I, 
477. 


K. 


Ka’a’,f. E& K, Moiet el K. 

Ka'a Furein, "Ort im Aklım 
el Metn. II, 712, 

Kabah (Eubus), Bez. für Ar— 
fus. II, 1813. 

Kanäle, f. Rahiet Beni Harith 


Kabbala*, bei den Kaſſidim. I, 


506. 

gubh Elias, 1. Kubb Elias. 
Kabi Kabiceh, Kabli), ſ. El 
Kawiceh. 

Kabiren (d. i. Mächtige), phö— 
niciſche Nationalgötter. II, 12. 


57. 381. 426. 432. — * El⸗ 
Kabir 

Kabfäb, d. 1. Holzſchuhe. II, 
1406, 


Kaborieh, — Kübatipe) 
Kaboue, {8 El K. 
Kabouſi, ſ. Kepſe. 

Kabr, ſ. Kabür, Kubür. 

Kabr el Frändſchie, d. i. Fran— 


kengrab, bei Ma’ arrah. I, 
1971; 

Kabr es Sit, Dorf der Gh 
tha. II, 1308. 


Kabr Hairan (Hirams Grab), 
bei Tyrus. I, 792. II, 67. 354, 
— vgl. Abu Hiram. 

Kabr Ibrahim (Abrahams 
Grab), d. i. Hebrön. 1, 214. 
Kabritpäh, Dorf im Belad 

Beſcherrah. II, 79. 


Kabr Sadik Simin, 

Simon des Gerechten. I, 474, 
Kabu,f. Ain el K., Ain 8. 
Kabul, f. Cabul. 


Kabulitan, Maulbeerbaum. I, 
j 
ibın, Dorf in Cölefgrien. II, | 


Kabur el Amalifeh (Amale- | 
in Judäa. I, 


fiten= Gräber), 
522. — ſ. Kabr. 


Kabu . — (Capuziner), ſiehe | 


Deir e 
PET r "Rep fe. 


Ruiyleh Darf im Libanon. II, | 


A Ort. I, 175. 
Kacioun, 
Kadajum, : 


Kedes⸗See. II, 


gan d i. Diftricte. II, 11 j 


Kaddis, f. Deir el K. 


Kadem, Dorf bei Damasf. IL, N 
422. | 
4 ſ. Ahmed Aga Abd el 


Kader. 


Ran — Grenzort. 1, 8. | 


Richter, | 
Dberrichter. I, 827. II, 1412, 
ſ. Dſchiſſr el | 
Ebu K. — Nahr el K.“ 


Kadi Ba. dp, 8 


1773: 


— 


Schayſchet el 


Kadi el humbir, weltliche 


Grab 


Ddfcebel Kaſipn. 





Kadim — Kaim 


Richter er Rn I; 722, 
Radim, f. Dart el 
Radiri- tar 

map. II, 1040. 
dadiſcha, f. Nahr K. 
dadmus, aus Tyrus. I, 181. 
II, 45. 322. 
dadmüs (Kalant 8), Schloß 

und Diftriet im Nafairier-Ge- 

birge. II, 822. 829. 880. 883, 
889. 917. 918. 921. 938. 956. 

969. 972. 981. 983. — dgl. 

Kalamous, 
dadmuſieh (Kadomuft), Feine 

Secte, fondern Einwohner von 

Kadmüs. II, 949. 957. 974. 985. 
a ri. heilige Stadt. 

I 


adp, ſ. Kabi. 

dadytha, ſ. Cadytis. 

äfer, ſ. Roſen-K. 

älte, in Damask. II, 1352. — 
Edlib. 1584. — ſ. Klima. 
äſemacherthal, fiehe Tyro— 


pöum. 

afar Kurn, Ort im Beläd el 
Roôha. I, 714 

afarlam, Srt im Sahil Ath⸗ 


in Ha— 


lit. I, 714, 
afar Milki (Kefv Milkeh, 
Caffurmaca), Dorf im Liba- 
non. Il, 108. 392. — dgl. 
Kafr Melik. 


afar Silwän (Kefr Selwaͤn), 
im Aklim Metn. II, 711. 
afartab, f. Kaphartab. 
Ber Yafhih, in ez Zämieh. 
753 


tafar daine, in ez Zämieh. 
3. — f. Keft Zeina. 

In kam), Bit. SEauRer, 
Ehriften. 11, 877. 947. 

taffee”, den Aatit verboten. 
II. 95. — in Damascus. 505. 
— weſtindiſcher, in Tripolis. 

621. — ſ. Mocha-K 

taffeepflanzungen, bei Akte 
| E Ibrahim Palcha. II, 


kaffra, ſ. Bufäfefreb. 
lafir’ . Kofer. 
rein, f. ER. 


2005 


Kafr el Berha, d. i. el Bära 
der Ungläubigen, II, 1063. — 
f. EI Bär 

Kafr Sattd, im Aklim el Ma— 
näfif, II, 704, 

sr Silva, in el Afürap. II, 


male Hüne, j. Kefr ©. 

Kafr Jaſtn, in el Fetüh. IT, 
747. 

Kafr — Ort in Judäa. J, 
560. 

Kafr gallin (Kefr Kulin, Kefr 
Kulla?), Dorf bei Nabiüs. I, 
636. 637. 

Kafr- Keilän (Kufr Fila?), 
Diftriet von Saida. II, 392. 

Kafr Kenna, f. Kefr Kenna. 

Kafr Melif, Dorf. I, 824, — 
vol. Kafar Milti. 

Kafr Menda, ſ. Kefr M. 

Kafr Muja, zwei Dörfer am 
Kedes-See. II, 1003. 

Kafr Nabrach, im Aklim el 
Arküb. II, 705 

Kafr Nis, f. Kefr N. 

Kafr Uftar, Metäwileh-Dorf. 
II, 560. 

Kahal, f. Beit 

Rahawi ——— Steuer. 
I, Ti 


82 

Käber, r ee 

Kahf, f Kehf. 

— (Kahhalath), 
Kahhaͤleh. 

Kaͤhil, ſ. Kusr K. 

Kähir, f. Kalaat K. 

Kahluniyyah, ſ. EUR. 

Kähriz (Tſchariz der Beduinen), 
Waſſerleitung in der Palmyra— 
Wüſte. II, 1291. 1473. — ſiehe 
Kerizes. 

Kahtan, angeblicher Ahne der 
—— I, 1701. 

Kahun, f. Kaf in. 

Katcäriyah, Bazar von Ha— 
leb. Il, 1736. 

Kaifa, iR Haifa. I, 704, 

Karim (Kafim, Blur. Rami’a), 
Bedeutung. II, 161. 

Ratmafän, d. t. Lieutenant. 1, 
827. 1, 466. 716. 743. 


ſ. & 


2006 


Kaim Hurmul (Rama el 
Hermel, Kajem al 9., Caym 
al 9., Kamoua el dermil, d. 1, 
Nüden des Kameels?), Denf- 
mal bei el Kä’a. II, 161. 176. 

Kaimün, f. Keifin. 

Kain, Stadt in Juda. I, 200. 

Kain u. Abel, Sage im Anti- 
Libanon. II, 255. 
auf Neby Abel. 1278. 1280. 
1282. — f. Abel. 

Kainardſchik, türf. Dorf am 
Wadi Kandil. II, 1107. 

Kaiphas, Hoherpriefter, fein 
Landhaus zu Serufalem. I, 327. 
353. 354. 495, 

Kais, Ort am Karmel. I, 711, 

Kais, f. Kaiſiden. 

Kaijarieh* (Caesarea Palae- 
stinae, Palaestina, C. mari- 
tima, "IwodAuos, Stratonis 
turris, Caesarea Stratonis), 
Stadt an der Küfte Samaria’s. 
1, 74. 554. 590. 598 ff. 

KRailid en (Kaiſi, Kaiffiten, Rai- 
ſiyeh, Kais), Secte, Drufen- 
partet. 1. 1% 141. 159. 205. 
829. II, 691. 718. 1025. 1701. 
— dgl. Beni Keis, Imru lKais. 


Kaiſſarije, d. . Magazine. 
H,: 1377. 
Kaifun, f. Khan K. 


Kaiteh (Kaitah), Diftrict vom 
Dichebel Affär. II, 818. 

Kaitülep, f. Khan», Wadi K. 

Kajem al Hermel, f. Kaim 
Hurmul. 

Kaiiz, je Daun 9. 

Ka’fkfa’iyeh, f. Dieiffe el K. 

Kakkabe (Altkarthago), fivoni- 
ſche Kolonie. II, 46. 382 

Kakün (Kahun, Gegün; Cacho 
der Kreuzf.?), Dorf in Saron. 
I, 593, 594. 596. 714. 

Ra’ tur, I. RER 

Kalaa* ER Kalat, Kulah), 
dv. i. Schloß. 

Kala' adfchijeh (Kul'ajiyeh), 
Ort im aleppiniſchen Syrien. 
1, 1598. 

Ralaa Ebenman*, f. Kalaat 


Kaimh — Kalaat 


— Opfer⸗ 
berg. 259. 264. — Brudermord 


ibn Ma’an. | 
Kalaa el bent, im Dſchebel 
Semän. II, 1671. — dgl, Kası 
Bint el Melet. | 
KRala’ab, f. Deir ek. | 
Ralaat Xleikah (Aleyka, Altta, | 
Aalifat, Aleikah)y, Iemaslier- 
ar im Nafairier= Gebirge. | 
822. 880. 889. 917. 938. 
86, 969. 971. 972. 
Kala'ah, f. Deir el K. 
Kalaat Beni $era’il (Ze: 
rael), im NRafairier = Gebirge. 
II, 880. 915. 917. 951, 
Kalaat Burkuſch, im Antie | 
Libanon. Il, 285. 1422, \ 
Kalaat el Bahr, Inſelcaſtell 
von Saida. Il, 35. 407. 414. 
Kalaat el Bureidid, fee, 
Bureidſch. 
Kalat el Harün, bei eſch 
Schoghr. II, 1102. 
Kalaat el Hösn (GGösn el 
Arad, Mariomme), im Nafai- ' 
rier = Gebirge. I, 7. II, 29. 30. 
53. 55. 187. 241. -608. 8223 
825. 835 ff. 972. 1001. J 
Kalaat el Howaby, ſ. Kha— 
waͤby. 
Kalaat el Karkufeh (Karka— 
1 in eſch Schüf. II, 101. 
ren el Khaou, im Nafaiz | 
rier-Gebirge. II, 963. | 
— el Khamwaäbpy, f. Kha⸗ 


y 
Kalaat el Kubeis, Nafairier- 
Caſtell. II, 953. 
Kalat el Medit* (Medyt, 
Dalat il Mudhiq), d.i. Caſtell 
des Engpaſſes, am Dſchebel 
Riha. Il, 1060. 1072. 1072, 
1073. 1076. 1079. 1085. \ 
Kalaat el Muheilibeh, ſiehe 
Mupheilibep. | 
Ralaat el Mufeilibat (Mu- 
ſeilibah, Muſalihah, Meszaleha, | 
Temfeida), im Beläd el Ba— 
truͤn. 11, 588. 589. 750. 
Kalaat ei Muskab (= Me 
fab?), im Nafairier - Gebirge: | 
II, 954. 







Ralaat — Ralam 


talaat er Rabbad“', in Belke. 
2530, 
dalaat eſch Schefif (Schufif, 
Schkif, Sfafyfun, Belfort, 
Belforte, Bellum forte, Bean- 
fort), d. i. Schloß der Selfen, 
am gitany. 1, 774. 788. 790, 
708,74: 75. 178.440 — 
143. 310 ff. — ſ. Schekif Ar- 
nün. 
dalaat eſch Schoghr (Schogr, 
Schaghar, Schoggle, Schawr, 
Chourl, Seleucobelos, Seleu- 
cia ad Belum), Semaslier- 
Schloß und Umgebung. II, 972. 
1085. 1093 ff. 1099 ff. 1100. 
alaatesSahyın (Sahiyün, 
Sehyin, Sehjuͤn, Sehjounum, 
Sivun, Sion), Ismaslier— 
Schloß im Nafairier = Gebirge. 
I, 904. 907. 911. 912. 956. 
971. 972. 981. 984. 1085. 
(Seleucia ad Belum) 1102. 
alaat es Sultan, bei cid 
Schoghr. II, 1102. 
alaat Safra, 
u. 512. 313. 
alaat Fuleiyeh, im Dſche— 
bel el Arba’in. II, 1067. 
talaat ibn Ma’an (Ralaa 
Ebenman), Feftung von Tad— 
mor. 1!, 1483. 1516. 
alaat Jedin, fiehbe Kalat 
Dſchiddin. 
alaat Kadmüs, ſ. Kadmüs. 
alaat Kaher (el Kähir), im 
Nafairier-Gebirge. 11, 939. 
alaat Kepf, i. El Kehf. 


im Libanon. 


dalaat Khawaby, ſ. Kha⸗ 

wäby. 

— II, m. — fiehe 
El Kehf. 

alaat Kulei’ ah, ſ. Rurdä- 


hah. 
dalagat Mahali (früher Black— 
niis, wol Blatmus?), im Na— 


fairier - -Gebirge. I, 953. — 
vgl. Brumana. 

alaat Malcub, f. Merkab. 
II, 889, 

alact Mafiyad, I. Mafi- 


P 


2007 

Kalant Mast, im Belaͤd eſch 
Schukif. U, 

Kalaat —2* (Bekas?), am 
Drontes. II, 1070. 1094. 

KalaatMunifah, Ismaslier— 
Schloß. II, 969. 971. — vgl. 
Munihah. 

Kalaat Muſalihah, f. Kalaat 
el Mufeilihat, Armoufie. II, 606. 

Kalaat Nidba, am Nahr el 
Auwäleh. II, 96. 99. 

Kalaat Nomän, bei Ma’arrap. 
11,.4521, 


Ralaat Olaikah, ſ. Kaalat 
Aleikah. 

Kalaat Sarba, am Libanon. 
II, 546. 


Kalaat Shama, auf dem Ras 
el abiadh. I, 808. 
Kalaat Schektf“, ſ. Kalaat 

eſch Schekif. 
Kalaat Schemafiyeb, auf 
dem Dſchebel el ’AMa. 1, 


1045. : 

KRalaat Seivfhär (Sceizär, 
Schaizar, Schayzar, Sezer, 
Zilage, Zizara, Silari, Che⸗ 
zal, Lariſſa Caſarea; ſogar 
Caesarea Philippi), an der 
Weftieite des mittl. Drontes. 
I, 1030. (hydrauliſche Werke) 
1038. 1040. 1043. 1070. (Pro— 
vinz) 1083. 1089. 1090 ff. 
1185, 

Kala’at Sem’än, 
RW. von Aleppo. I, 
1576. 

Kalaat Simän ( Simeons- 
fchloß:, bei Antiochia. IT, 1175. 
1612. 1647. 1673 ff. 

Ralaat Siria, im Libanon. 
Il, 83. — vgl. Seriana. 

Ralaat Tairün, f. Schefif 2. 

Kalah (Burg), am ZN Ibra⸗ 
him. II, 567. — |. € 

Kalaka (Chalafa; 2 
Thal, Bergland in N, Syrien. 
Il, 1096. 1626. 1650. 

Rolam eLMiIHLSaLz), Steuer. 
I, 826. 

Ra lamön (Ralamün, Calmun, 
Kalamos, Calamos, Kulmon, 


Berg in 
1222. 


* 


2008 


Mutatio Calamon), in el Küra, 
Sort von Tripolis, durch Ans 
tiohug zerft. II, 65. 425. 592. 
606. 751. 897. 914, (wol rich» 
tiger Kadmaäs?) Ismaslier— 
fit. II, 974. 

Kalamön (Mutatio Calamon), 
am Karmel. I, 618. 724. 

Kalanfaweh, ſ. Kulunfaweh. 


Kalaät Dſchendal, im Anti- 
‚  tibanon. I, 283. 

Kalat Dſchiddin (Kalaat 
Djeddin, Kul'at Jedin), in 
Ober-Galiläa. J, 781. 798. 
806. 

KRalat el Shfif, f. Kalaat 


eſch Scefif. 
Kala’t Ibn Ma’än, f. Kalaat 


C 


Son M. 
Kalat Shufif*, f. Kalaat eich 
Schekif 


Kalat Si'man, ſ. Kalaat S. 
Kalavun, ſ. Kelavun. 
ſ. Kolba 


Kalba Schabuh, 
Sebuah. 

Kalbie, ſ. Dſchebel K., Kelbie. 

Kalbs-Bilder“, goldene, in Is— 
rael. I, 15. — Bethel. 534. — 
bronzene, im Dſchebel Affär. 
II, 814. 817. _ 

Kalbsfopf- Sceulptur, zu 
Kalaat Sarba II, 546. — Ain 
Anub. 676. 

Kaldüran, f. Korpus K. ; 

Kaledieh, f. Wadi Chaladip. 

Kalenſawe, f. Kulunſaweh. 

Kaleſſi, ſ. Kisler K. 

Karlhat,f. ER 

Kali“ (Kölly, al Käly), in der 
for. Wüfte. II, 1391.-1561. — 
am Dſchibul. 1696. — vergl. 
El Killu. Abt, 

Kaliaſche, beim Baden ver- 
braucht, II, 1440. 

Kalileih, Ort im Aklim es 
Sahhär. II, 706. 

Kalk“, im Libanon, II, 292, — 
(halberpftallinifher) in Nord- 
Syrien. 1649. — um Aleppo. 
1707. — f. Apennin-, Dolo- 
mit-, Grob-, Mufchelk. 

Kalkbreccie, im AmanusII, 1806. 


Ralamın — Kalv 


Kalva, 


’ 

| 

— Nagelflue, am PR | 
I 


Kaktjmieren, im Dſchebel 
Machmel. II, 297. 

Kalkftein*, in Galiläa. I, 751. 
— Libanon. I, 206. 209. — | 
Anti-Libanon. 282. — Dſchebel 
Machmel. 297. — el Ma'ſchöt. | 
359. — mweißlicher, im Libanon. 
464. — flachmuſchliger, weißer, | 
erpftalliniicher, feuerfteinführen- 
der, im Libanon. 579, — zu 
Hummäna. 677. — im Nafais 
rier-Öebirge. 831. 905. — am 
Drontes. 11, 1021, 1136, 
zu Seleucia. 1257. — Damas- 
eus. 1297. — im Ralalafa. 
1651. 1653. — am Afrin. 1675. 
—f. Kiefelteicher, Mergel⸗K. 

Kalkſteinberge“, in Juda. I, 
203. — Jeruſ alem. 420. 480. 
520. — Anti-Libanon. II, 266. 
— Caſius. 1114. 

Kalffteinkette, im Anti⸗ Liba⸗ 
non. II, 254. 

Kaltſteinguadern, in Seleu⸗ 
ria. 1.1881. 

Kaltfteinjäulen, ve: as 
I, 628. — Gebafte. — 
Legio. 698. — Ras $; abiahp 
815. — Sara. IL, 517. 520% 

Kalkfteinfhichten*, im Anti- 
Libanon. II, 184. — horizon— 
a im Libanon. 561. 562. 


— if 


Pe im ti 
banon. 11, 579, | 
Kalfos, vb Chalcis am Liba⸗ 
non? II, 188. 
Ralla afamia, b. ts Kalaat el 
Medik, Apamea. II. 10710 
Kallabat, f. Sapil K 
Kalla el model, dv. i. Kalaat 
el Medif. Il, 1076. 
Kalla Schuͤghr, — Kalaat 
eſch Schoghr. IT, 1093. 
Kallin, ſ. Kafr K. 
Kallirrhoe, Duelle bei 9 
II, 359. 
Kalmus, 








f. Calamus. 
Wurgel und Teig 
Beirut. II, 481. 


Ram — Kaph 


Kaman, ſ. ER. 

Kamar, ſ. Deir el K. 

Kamardin, ſ. Mardin. 

Kamari, Naſairier-Partei. II, 
985. — vgl. Kamrieh. 

Rambyfes, erob. Gaza. I, 58. 
— Phönicien. II, 387. — in 
en am Nahr el Kelb. 


533. 

Bameel“, Pflugthier in Phili- 
ſtäa. I, 38. — in Paläftina. 
485. — . Belä’a. II, 151. — 


der el Haib. 555. — im Liba— 
non. 560, 688. — fyr. Wüfte. 
1393. — von verſchied. Farbe. 
1457. — in N.Syrien. 1686, 
1730. 1848. 

Kameelfleiſch, in Beniata ge— 
geſſen, von Maroniten verab- 
ſcheut. II, 116. 

dameelfutter*. I, 220. 

Rameelhaar, Etymol. I, 800, 

Rameelftrid, f. Kopfftrid. 

Ramid el Lauz (Khamed, Ka— 
miz el L., Kamel el Luz), frü— 
here Capitale im Bekaͤ'a. II, 
139. 180. 182. 189. 219. 227. 
280. 

Kammar“*, ſ. Deir el K. 

Kamméôa, ſ. Kaim Hurmul. 

Ramofch* (Camos, Nebo, Baal 
Phegor), Götze. I, 322. II, 
1675. 


Ramr, ſ. Deir ee K. 

Ramrdin, f. Marvin. 

Kamrieh (Mondanbeter), Na: 
fairier-Seecte. II, 919. 992. — 
vgl. Kamari. 

tamua el Hermel, f. Kaim 


Hurmu 

Kana“, Stadt im Stamme Aſ⸗ 
fer. I, 681. 755. 778. 792. — 
vol. Sahel K., Käna el Zell, 
Kefr Kenna. 

Ranaan*, Land. 1,5. 

Ranaaniter*, 1,8. (Bolfszahl) 
16. — ihre SKenntniß von 
Schrift und Büchern. 153. — 
Grenzen. 172. 180. — Stämme. 
I, 9— — En Phönicien, Sy- 
rien. 

Kana * Sehr‘ (Diet, d. i. 


2009 


Galiläa; Chirbet Käna), an 
der Nordgrenze von el Battauf. 
I, 753. 765. — vgl. Kana. 
Ka nah”, Barada-Arm? II, 1296, 
— vol. Nahr el Kanamät. 
Kanal*, f. Wafferleitung. 
Kanät el Mezzeh, f. Nahr 
Canat el’ Marah. 
Kanatir, f. Burdfh el K. 
Kanamät, ſ. Nahr U K. 
Kandil, ſ. Wadi K. 
Kanderdſchyt (Klein-Kandil), 
en am Wadi Kandil. II, 
Kandjara, ſ. Moiat el K. 
Kandumih, Dorf in N.Spyrien. 
ll, 1105. 

Kaniep, ſ. Ain Kunyeh. 
Kaninden*, zu Beirut. IT, 
431. — ſ. El Eraneb. 
Kanis en Nahleh, Ort in N. 

Syrien. II, 1097, 
Ranne, f. Kuna. 
Kanöbin, f. Deir K. II, 791, 
Känön, f. Deir & 
Kanferin, f. Kinnesrin, 
Kantar*, = 225 Kilogr. II, 
475. 1775. 
Kantarah (Kanterah), ſ. Ain 
el=, Khan el K., Schekeik el 
Donia, 
Kanuät, f. Nahr el K. 
Kanubin, ſ. Deir K. 
Kanyah, f. Ain &. 
Kaparkfotnei, f. Kefr Kud. 
— — Stadt in Unter— 


Galiläa. J, 686. 687. 
Kapelle, rifkt., in Asdod. TI, 
94. — bei dem Neby Kubin. 
126. — in Saidanaja, IT, 
260. 
Kapelle der Geißelung 


(Flagellationis), zu Serufalem. 
I, 395. 402. 
Kaͤpernſtrauch?, 
Kaphar, ſ. Kefr. 
Kaphar Barucha“, 
Naim. 
Kaphar-chemme, ſiehe Kefr 
Kenna. J, 755. 
Ka phar-Hai, Patriarchenſitz im 
——2 — II, 664. 


f. Capparis. 
f. Beni 


2010 


Kaphar Latik (micht Fatif), Ort 
in Ober-Galifäa. II, 778. 805. 

Kapbarfepti, ſ. Kefer Sabt. 

Kaphbartab (Kafartab), Ort in 
Syrien. H, 1065. 1566. — vgl. 
Ehiefertab. 

Kaphartah, |. EL K. 

Kaphir Abiad, f. Kefr 4. 

Kaphthor, Infel oder Küſten— 
land, ae der Philifter. 1, 
173. 17 

PN Bolf (Ereter). I, 
170. 172. 175 ff. 187, 

Käpiiy, f. Kepie. 

Kappadocien I, 173, 

Kapu (Kapi), f. Demir K. 

Kara, ſ. Kutſchuk K. 

Kära (Karat, Carav), Ort in 
Syrien. IT, 1286. 1391. 1426. 
1484. 1561 ff. 

Karaach, Dorf bei Alerandrette. 
II, 1846. 
Karaaineh, Dorf am Wadi 

Kandil. II, 1107. 

Karaboga, perj. Feldherr, bei 
Antiochia befiegi. II, 1181. 
Karabudſchak, dNidudsoplat 

am Caſius. TI, 1111 
Kara Doruf, Berge von. I, 
1628 


Karadſchah, f. Nahr K. 

Karadſche Dag, Berg. II, 
1686. 

Karaghatſch, Dorf am Ama— 
nus. IT, 1826. 

Karaiten (Karaim, Karrain, 
Arrain), Judenſecte, in Aska— 
Ion (1173). I, 80. — fehlen in 
Hebrön. 259. — (Gräber) zu 
Sernjalem. 462. 487. 507. — 
in Damasf. II, 1415. 1417., 

Bei L. Zufluß zum Lie 
tany. II, 277. 

Kara — Demir Kapũ. 

Kara Kaya (Schwarzfels), Hü- 
gel am Pinarus. II, 1838. — 
vgl. Saftabalum. | 

Karakodſcha (Karakujee), Dorf 
im Caſius. Il, 1120. 

Karak Nouh, "Diftrict im Bifa 
Aziz. II, 223. 

Karam, f. Botrog K., Kerem. 


Kaph — Kark 


Kara Mohammed, Chef von 
el Bair. II, 984, 

Karamurt, f. Khan K. 

Karanie, . Giranije. 

Karantota, Pflanzungen bei 
Gaza. I, 45. 

Kara Sonfor, ſ. Sonfor. 

Kara Su (Kara Tſchai, Karſus, 
Kerfug, d. t, Schwarzfluß; Naht 
Segir, el Merkes, Mertez, 
Merkets Sui, Maheriy, Oeno⸗ 
parus, Arkeuthos), Zufluß des 
Antiochia⸗Sees Il, 1053, 1149. 
1150. 1215. 1612, 1612. 1617, 
1619. 1648. 1780. 1790. 1792. 
1795. 1805. 1829, 1830. — 
vgl. Buyuf Kara Su, Nahr 
Afuad. 

Karat, f. Kara. 

Karatafh Buron (K. Burün, 
Megarsus Promont.), in is 
Yicien. II, 1799. 1824. 

Karäuni, bäurifche Volksklaſſe 
in Syrien. II, 1476. — |, Ra» 
rämwinen. 

Karawane 
dad-, Haleb-, Mekka-, Salz. 

Karamwanenftraße, 
ftäa. I, 50. 66. — WZJudäa. 
551. — an der paläft. Küfte. 
521. 580. — Lydda — Esdrelom. 
592 ff. 698. — Haleb —Hamah. 
11, 1051, — in Syrien. 1393 ff. 
— Antiohia—Aleppo. 1600 ff. 

Karamwanferais”, in Judäa. 
I, 568. 


Kara Weyaw, Dorf in N.Sy— 
altfgrifhe Darf 


rien. II, 1689, 

Karämwinen, 
bewohner. IT, 1402. — f. Ka— 
räuni, 


Karenfame, f. Kulunfaweh. 


Karer, Colonie in Aegypten ıc, 


I) 34. 177.1, 4 
Rariath, Kiriath. 
Karim, — Ain K. 


Karizim el Kiblah, d. i. Ga» i 


rizim ift die Kiblah. I, 650. 


Karel el Enab, f. Kuriget el 


Enab. 


— an der S Grenge du M 


da’s, I 


*, f. Aleppo-, Bag= | 
in Ppili- 





Kart — Ras 


Barter, d. h. es flößt auf. IT, 
Kartufes (Karkafeh), |. Ralant 
[4 


Karl d. Gr., Beſchützer des hei- 
ligen Grabes. I, 440. — Maul- 
beeranlagen. IT, 496. 

Karl IV. von Spanien (1793). 
1, 501. 

Karmaten, Seitenzweig der 
Semaelier. 11, 726. — relig. 
Verwandtſchaft mit den Nafai- 
riern. 975. 

Karme, f. Bir K. 

Karmel, j. Kurmul. 

Karmel“ (Dicebel K., Dſchebel 
Mar Eliyas), d. i. fruchtbares 
Feld, ſüdphönic. Küftenberg- I, 
25. 28. (Höhe) 29. 31. 573. 
586. (Paß) 593. 596. (Höhe) 
626. 691. 705 ff. 742. (aftr. 2.) 
IL, 18. :47, 

Karmeliter-Mönde. I, 716. 
II, 799. | 

Karmelflofter, Höhe. I, 626. 

716 ff. 721. 

Karmin, Drt im Belad el Roͤha. 
I, 713 

Karn“, ſ. Kurn. 

Karnain*, f. Hosn K. 

Karnajil, f. Kurnäyil. 

Karnaf, in Aegypten. 1, 184. 

Rarnath el Hamra, Ort in 
Rathi’a. II, 713. 

Rarnatd Shewün, Ort in 
Rathi’a. 11, 713. 

Karn Ayto, j. Dſchebel Ayto. 

KRarne* (Karnos, Caranos, jebt 
Karnün), Hauptſtadt der Ara= 
dier, am Nahr Banias. I, 51. 
52. 59. 604. 861. 881. 

Karnun, Fluß. Il, 604. 

Karotten, im Wadi Urtäs. 1, 
283. 

KRaroufein, Dorf am Amann. 
II, 1826. 

Karpfen*, Art bei Tripolie. IT, 
620. — im et Tafä-See. 1075. 
1087. — Antiohia-See. 1619. 
— Rumeif. 1690. 

Karrain, j. Karaiten. 

Karren, f. Wagen. 


2011 


Karſchuf, d. i. Artiſchocke. J, 
483 


Karſchury, ſ. Kaſchury. 

Karſt, öſtreichiſcher, analoges 
Gebirgsland in Juda. J, 209. 

Karſus, ſ. Kara Su. 

Kart (Karta, Cartha), phön. u. 
for. Bez. für Stadt, Ortſchaft. 
II, 47. 1463, 

Kartabah, Dorf und Klofter 
am Nahr Ibrahim. II, 566. 
968, 

Kartanlef, 
H, 1835: 


Ort am Amanus, 


Karthago, tyr. Colonie. IL, 7. 


8. 46. 47. 328. 382. 384. 387. 
— Münzen in Antiochia. 1196. 

Karthela, Drontes-Wehr. II, 
1092. 

Kartoffel, im Wadi Urtäs, I, 
283. — zu Serufalem. 483. — 
Beirut. II, 480. — Libanon. 
632. 660. 685. — Haleb. 


1123. - 

Kartoffelfranfpeit, in Pa— 
laftina unbefannt. I, 284. 

KRarube*, f. Johannisbrot. 

Kar’ün (el Kurün), Dorf am 
Litany. II, 94. 138. 139. 141. 
145. 219. — |. Dfiffr el K. 

Karyet, f. Kuriyet. 

Kas, ſ. Ghas, Koh K. 

Kafa, f. EIR. 

Kaſab, ſ. Kefäb. 

Kaſch, ſ. Tahun K. 

Kaſchbéh, ſ. Beit K. 

Kaſcheiya (Kaſchheya, Kaſcheya, 
Kizheia, Cas-heia), i. e. tesoro 
della vita, Ort und Kloſter in 
Sibbet el Bicherreh. II, 652. 
654. 656. 753. — vgl. Ruz- 
heia. 

Kaſchmir-Shawls, Ausfuhr 
aus Beirut. II, 503, — in 
Damascus. 505. 

Kaſchury (Kashüry, Karſchuͤry, 
richt. el Aſchury), _d. i. aſſyr., 
ſyr. Schrift (des Hebräiſchen). 
l, 649, 11, 578. 786. — vgl. 
Carſchuni. 

Kasdim, ſ. Ur-K. 

Kaſem, Salehichite. J, 586. 


* 


2012 


Kasha, ſ. Arcaſſa. 
Kaſigna, ſyr. Stadt. II, 1081. 


—— (Kaffaid” * Lied. 11, 

Kafim, f. Kefr K. 

Kafimiyep, d. i. Zheilung, 
Scheideſtrom. J. 791. II, 48. 
122. — |. — el=, Rhan 
el-, Nahr el 

Rafiotis, — Landſchaft. J, 

170. —f, Caſiotis. 
Kaftün, ſ. Sfchebel Kaſiyun. 
Kasla Sat, Station dee 


Gafius. II, 1114. 1116. 
Raslugim, ägypt. Stamm. 1, 
70, 


Kası* (Kaffr, Kusr), d. i Fe— 

ſtungsthurm. I, 156. — f, El 
Kasr. 

Kasr— wa Be nase tie 
Damasf. II, 1312. 

Kası Bint — Melek, im 
Burdſch Safitah. II, 828. — 
vgl. Kalaa el bent. 

Kasr Dfhalıd, zu Serufalem. 


I, 377. 457. — ſ. Goliaths— 
burg. er 
Kasr el Burak, in Juda. 1, 

274 


Kasr el Ozair, f. Aſochis. 

Kasr Ibn Wordan, in der 
fyr. Wüfte. II, 1439. 

Kasr il Dewa, Selsfammer 
auf der Palmyra-Route. II, 
1290. 

Kasr Naba (Kaffur Neba), 
Dorf im Bekä’a. II, 199. 205. 

Kasr Suba, |. Kefr Saba. 

Kaflab, ſ. Nahr Abu Zabuͤrah. 

Kaſſabah, d. i. Marktflecken. 
II, 1668. 

Kaͤfſab chaneh, d. i. Schlacht— 
hof, Schlachifteuer. I, 826. 
Kaffab hanet el Ruds, Slei- 
er in Serufalem. 1, 


Kaſſameh, f. Ard el K. 
re Drufenfamilie. II, 


Rafıi, f. Deir K. 
Raffide*, f. Rafıde 
Kaffis (Raffife), f. ER. 


| 


Kasha — Katm J 


| 


Kafftüm, f. ee — Raflotin 

Kaftal, . | 

Kaftal al iffef, Quell⸗ 
waſſer im el Ghäb. IT, 1072. 

Kaftanien, im Bekä’a. 1, 165. 
— wilde, im Nafairier- Gebirge, 
845 


Kafy, f. Deir el K. 
Kata”, f. Katta. 
Katabothren des Kopais-Sees. 
II, 1291. 1534. | 
Katana* / Dorf am Anti-Libas 
non. 11, 280. 283. 285. 1330, 
1422. 
Katanin (Baumwolle), j. Bab 
el-, Maghar-, Suk el K. 
Katarrhe, in Damascus. IT, 
1353. — f. Keuchhuften. | 
Katechismus, f. Nafairier-K. 
warpga mm Steuerbezirk. II, 
698. 


Kathamon, f. Merdſch K. 
Kathi’a, Unterabtheilung des 
Aklim el Metn. II, 713. 
Kathiawad, in Indien, J, 651. 
Kaͤthis, in Indien. I, 651. 
Katholiken”, römifche, in Beth: 
lehem. I, 288. 289. 295. — 
Serufalem 500 ff. (Steuer) 
825. — fehlen in Öaza (1843). 
I, 55. — in Haifa. 724, — arte, 
7355. — Nazareth. 740. 
Schefa Amer. 750. — Refer. 
Kana. 753. — Zahleh. II, 193. 
— Haß gegen Griechen. 196. — 
in Befä’a. 218. 256. — 
266. — Tripolis. 615. — Sy 
rien. 798. — en Nebk ac. IL 
1484. — Sära. 1561. — Haſ⸗ 
fieh. 1563. — Haleb, Antiochia, 
1770. — ſ. Armenifche, Grie⸗ 
chiſche, Syriſche K. 
Katholiſche Kirchen, in Denr 
el Kamr. II, 679. 
Katholiſch-unirte Sorer 
in Höms. II, 1015. J 
Kathrä, ſ. Kefr Kutrah. = 
Katife, ob Sammt? II, 1560. 
Katin (Rattin, Sfaia), Maroni 
tenflofter. Il, 84. 118. 2 
Katmis (fopt.), d. i. Maulbeer 
II, 491. J 























Katta — Kefr 


atta“ (Kata, Quatta), d. i. 
Rebhuhn. II, er 1703. 1732. 
atta’a,f. ELK. 

attin, 1. Ran 

atueh, ſ. Dſchiſſr eL K. 
atulmic, f. Suleiman Ibn 
Katulmic. 

atze“, wilde (verwilderte?), 
im Libanon. II, 687. — auf 
Ruad. 877. 

aubar, Ort in Judäa. I, 559. 
560. 561 

aufajus (Koh Kas), Etymol. 
II, 1125. 

aukeh, Ort im Naſairier-Ge— 
birge. II, 889. 

aus, f. Bir el R. 

amiceh, ſ. El K. 

aya (Fels), j. Kara K. 
azaz, ſ. Dart el K. 

azboaf, f. Merdſch el K. 
azeizeh (arab.), i. e. Parie- 
taria offic. II, 686. 
Bbir”,f. Bahr el Ateibet el=, 
Edlib el-, Humär-, Karadſchek 
el⸗, Nahr el⸗, Wabi K. 
ebire ſ. Mekkemel el R._ 
ebla der Moslemen. I, 
— ſ. Karizim el Kiblah. 
eblan, ſ. Selim K. 
ebudi (Saboutti), arab. Bez. 
für Barbe. II, 1689. 

ehe, f. Bab el K. 

echja, j._ Kiahja. 

edar, Drt in Paläftina. T, 
684 


ed e8*, Aſylſtadt in Galiläa. 
I, 21. 228. 682. 684. II, 9, 


49. 

dedes (Kades), Stadt am 
Orontes. II, 1002. 

dedes- See (Bohayre Cades, 
B. Hems, Bahr el Kuds, Kur⸗ 
ſum, Kadaſum, Emisenus la- 
cus), am Orontes. II, 30. 839. 
1002. 1004. 
edhrewi, 
II, 973. 
edor Laomer*, 
Elam. I, 179. 182. 
1336. 
edumim*. I, 694. 


"643. 


Ssmaelier = Secte. 


Fürft von 
IL, 1333. 






2013 


ſ. Keferya. 
en Me ſ. Kefr Huͤneh. 

Kefe EN R "Ort im Dſchebel 
Ala. II, 1576. 

Kefe ‚gäten, im Dſchebel Ala. 
II, 

ee eh Stadt im 
Dichebel Ala. II, 1576, 

Keferea, f. Kefery A. 

Keferya (Keferen, Kefareiya), 
Drt im Befä’a. II, 92. 218, 
Keferya, Dorf im alepp. Sy⸗ 

rien. II, 1590. 
Keffa, ſ. Bukaͤ'a K. 
Kefferdein Saide, f. Kefr 


Retfiep” rn), in Da= 
masf. II, 1397 

Keffra, . Kefra. 

Kefifän, Bifchofsfiß von Ba’al- 
bef, II, 791. — Collegium dal. 


795. 
Kefir,f. ER. 
Kefr* (Rufe), d. i. bewohntes 

Dorf, Ruinen. I, 571, II, 106. 

1071. — vgl. Ei 8., Kaphar, 

Cafra. 

Kefra (Keffra), — im Aklim 

el Arkuͤb. II, 85. 

Kefr Abiad —— Y Caffer⸗ 
abit), Dorf an der ſr. Wüſte. 


Il. 1435. 1438. 
SER: Abida, bei Batrün. I, 


P Aran, in Samarien. I, 
672. 694 
Kefr Aka (Aka), Dorf in el 

Akuͤrah. II, 593, 751. 

Kefr Akab (Aklab), in Rathia. 
I, 713. 746. — vergl. Mar 
Mitpail Kefr 4. 

Kefr Ambüdeh, am mittleren 
Drontes. II, 1087. 

Kefr Ameih (Rafar Ammeih), 
im Aflım el Dfehurd. II, 710. 

Kefr Ana, in Judäa. 5 558. 


599, 

Kefr Anan (Kefe Anan, Kefr 
Enan), in Galiläa. I, 773. 
Kefr Anith, im Dfchebei el 

Arba’in. II, 1067. 
Kefr Aweit, im Dſchebel el 


2014 


‚Arba’in. I, 1071. 
Kefr’ BY — des Aklim et 


Zuffah. I 

Kefr Ba’ ie En bei Dſche— 
beil, II, 558. 

Kefr Bar in N.Syrien. II, 
1673, 

Kefr Batna, in der Ghütha. 

Ib AB0T. 

Kefr Behun, bei Hamah. 
934, 

Kefr Beinin, im Dfehebel el 
Arba’in, II, 1061: 

Kefr Dän (Kefferdein Saide), 
Ort im Belad el Ba'albek. II, 


220. 
Kefr Darom, in S.Paläftina. 


I, 45. 
Kefr Debin (?), im Rafairier: 
— — 1, 953. — vgl. Dib- 


Kefr Debiſch (Gferdebeſch), 
= im Beläd Ba’albef. I, 
220 


I, 


Kefr Dhibyan, im Kesrawan. 
I, 745. 


Kefr Dibbin, ſ. Dibbin, Kefr 
Debin. 

Kefr el Bära, ſ. EI Bära. 

Kefr el Lebab, bei Nablus. 
I, 660. 

Kefr Enan, ſ. Kefr Anän. 

Kefr ez zeid (Faͤris Zeid), am 
ob. Baraͤda. II, 1279. . 

Kefr Falüg (8. felus), Ort des 
— et Tuffaͤh. II, 76. 111. 


Bere Halda, im Beläd el Ba- 
trün. II, 749. 
Kefr Hata (Datta), Ort im. 


Beläd el Batrim. II, 631. 750. 
— im Aklim Jezzin. 702. 

Kefr Hay, Ort im Beläd el 
Batrün. I, 749. 

Kefr a, Collegium daſ. 

Kefr Say, in el Akaͤrah. II, 
658. 

Kefr Sim (Kafr Hin), im Aflım 
ei Manäfıf. II, 704 

Kefr Hummil "Rafı Sammil), 
im Aklım el Manäflf. IT, 704. 


2; 


Kefra — Kefen 


Kefr —30 (Kafr 8, 
houni), Eifenfchmelze im Aluͤm 
Jezzin. I, 71. 73. 75. (Höhe) 
129, 132. 702. 766. 

Kefr Jaun, im alepp. Sprien, 
11, 1658. 


Kefar⸗ 


Kefr Jerra (Diderra), Ort 
des Aklim et Tuffaͤh. II, 111, 
700. 

Kefr Jeubaß, in N.Syrien. 
II, 1588. 

Kefr Isha, Ruine in Judäa. 
I, 565. 

Kefr Käfim, in Paläftina, 1 a 
568. 569. 572. | 


Kefr Kenna* (Kefer Kana; 
Cana?), in el Battauf. I, 741. 
753. 796. — vgl. Kana. 

Kefr Khullus, 
Batrün. II, 749 

Kefr Kud. (Kaenagxorvel, 


Samarien. I, 667. 671. 
Kefr Kük“. II, 286. 
Kefr Kulin, f. Kafı Kallin. 
Kefr Kulla, f. Kafr Kallin. 
Kefr 
Aklim el Manäfltf. II, 704, 
Kefr Laha, am Drontes. 


1001, 
Kefr Fäta (Tell L.), im Dſche⸗ 
1060. M 


bei Riha. IT, 1056, 


1062. 


Kefr — im Dſchebel ala. 


II, 


nüb. II, 701. 


Kefr Menda (Kafı M.), Dorf 


— Battauf. J, 742. 753. 759, 


—— Mefcten (Miſchkeh), im 


Aklım Fezzin. II, 138. 702, 


Kefr Metta (Rafar Matta), im 


Aklim es Sahhär. II, 706. 
Kefr Milkeh, ſ. Kafar M 


Bel Hifchteh, ſ. Kefr Def h 


A Nakherra, im Diipebel 
Ala. II, 1578. 


Kefr Nata, im Drujengebirge. 
II, 676. 


im Beläd el. 


Ca- 
porcotam, Capernaum?), in | 


Rutrab (Kafr Katyrä), im | 
| 
I, 


Kefr Mayer im Aklim el Khar- 


\ 
| 
14 
" 
I 
| 





Kefr Nebra (Nebrakh, Casau | 


J 


Kefrn — Kelb 


Kuffre Nebrach), Yezbeky-Dorf 
Alpen el Manäflf. II, 88. 
70 

Kefr Nis (Kafı N.), im Aflım 
el Arkıb od. Dſchurd. IT, 705. 
709. 

Refr Säba (Diduffar S., 
Kaſſr Suba, Eapharfaba, Anti- 
patris), in Saron. I, 557. 
566 ff. 594. 596, 

KefrSabt“ — Su 
Bo; 1,:792..755, — vgl 
batbfluß. 

Kefr Sarün (Zerin) ‚-Dorf in 
el Afüra. I, 594, 711. 751. 
Kefr Sıyima (Kafar Schima, 
Schyne), in es Sähil. II, 675. 


676. 706. 

Kefr Selwan, ſ. Kafar Sil— 
waͤn. 

zen a, in Ober-Galiläa. 

Reh: Sulkimäh. im Beläd el 
Batrim. IT, 749. 

Kefr Süjep* (Sufe), Dorf am 
Baräda. II, 1308. 1349, 1421. 
— dgl. Safa. 

Kefr Tayibeh, f- Taiyibeh. 

Kefr Tibnit, in Beläd Be— 
ſchara. II, u vgl. Tib- 
nin. 

Kefr Yufuf 4 Kufar Juſes), 
in N.Galiläa. I, 806. 

Kefr Zebad, dt im Beläd 
Ba'albek. In, 221: 

Kefrzebu, Dorf am Dichebel 
Arba’in. II, 1057. 

Kefr Zeina, Klofter von Sibeil, 
I, 791. — vgl. Kafar Zaina. 

Keftin, als Schimpfwort für 
Ungläubige. I, 1639. 

Keftin, Drt und Ebene in N. 
Syrien. I, 1097. 1572 ff. 

Keftin (Keftin), Ort im Beläd 
el Batrün. I, 397. 750. 15%: 

— ſ. Deir 8. 

Refi un, Ort am Nahr Ibrahim? 
II, 567. — im Beläd Sebeil. 
748. — vgl. Keifün. 

Kefür, Ort im SKesramän. II, 

746. — Belad el Batrün. 


750. 


—— 


2015 


Kegelberg*, ſchöner, künſtlicher, 
bei Birweh. J, 805. — vgl. 
Vulkanhügel. 

Kegelförmige Hausdächer, 
Häuſer, in Hamah. Il, 1043, 
— Shan Tumän. 1589, 

Kehaby, a II. 839. 

Kehf, ſ. ER. 

Kebhalep, f. Khan el K. 

Keifetun Aghaffi, Beduinen⸗ 
chef in Hamah. II, 1464. 

Keifün(Kaimın), Drt im Allım 
el Ghurb. II, 708, — vgl. Ke— 
fün, 

Keil, Aut. I, 9. 14. 

Keiläan, f. Kafı 8 


Keilinfhriften, am Kaim 
Hurmul? 11, 163. — Rahr el 
Kelb. 531 ff. — 4—5 Arten. 


543. — f. Afyrifhe, Babylo— 
nifche, Wr K. 
Keimeh, ſ. ER 


Keis . R., Wadi el K. 
Keifan, ſ. Bab 

Keifin, Dorf bei Nablüs, I, 
660 

Keifiyen, f. Kaiſiden. 

Keifun”, 7. Dſchebel K. 

Keify, Drufenpartei der rothen 
Sahne. II, 691, — f. Kaiſiden. 

Kekrops, Fuͤrſt I, 170. 


Kelapın* (Relavon, Kelaotın, 
Kelaun, auch Alpi genannt, 
von Auf, d. i. ein Taufendtheil; 
auch Malek el meffor, von fei- 
nem Titel Malek almanjur, 
d. ti. ünüberwindlicher Fürf), 
ägypt. Sultan. I, 585. II, 608. 
— zerſt. Anpha. 591. — von 
Grohe um Hülfe gebeten 
(1277). 607. — belag. Tripo— 
lis (1289). 608. — erob. Mer- 
tab (1285). 883. — Marakia. 

884. — Laodicea (1287): 925. 
— f. Mohammed ibn K., Als 
manfur. h 

Keläzy, Naſairier-Secte. II, 

— ſ. Nahr el 

Kelb el Moi, d.i. Waſſewund, 
Biber. II, 1692. 1731. 

Kelb Haurän”, Berg. II, 1461. 


2016 


Kelbia (Kelbie), Nafairier-Di- 
firiet. II, 948. 983. 985. — 
dgl. Kurdaͤhah, Dfehebel Käl- 


ie. 

Kelbie (Kelbye), d. i. aus Kel- 
bia, feine Secte. II, 944, 949. 
957. 985. 

Kelb el Berr, d. i. Hund der 
MWüfte, Wolf. II, 510. 

Kelbye, f. Kelbie. 

Keleydyn, f. Ain K. 

Kella, verfallene Gebäude am 
Eleutherus. 11, 812. 823. — |. 
Dſchebel K., EI K. 

Kelt, ſ. Wadi K. 

Kemmel, NEOPRAHL. I, 800. — 
f. Seir el 

Kems, A din el 

Kena, ſ. Khereit K. 

Keniſeh (Kenyſe), d. i. Kirche, 
Synagoge. I, 649. — vgl. Kni— 
jet, Kuneifeh, Kuneiyifeh. 

Kenifeh Adam (Kirche Adam), 
auf dem Garizim. I, 642. 

Kenifeh Sajtiideh el Nurj- 
ieh, in el Afürab. II, 752: — 
vgl. Marienkirche ꝛc. 

Kenijet el Awamid (Amid, 
d. i. Kirche der ra im 
Libanon. II, 591. 596. 

Kenifet es Sittah, Kirche 
* ——— in Damask. II, 

een in Damastf. 
1, 1413. - 

Kenifet Seidet Martin 
(Martein, Mar Tin), Kirche bei 
Byblus. II, 571. 573. 

Kenisrim, f. Kinnesrin. 

Keniffe cd. i. Kirche), Grotte 
bei Beirut. IT, 459. Fi: 

Keniffeh*, ſ. Dichebel K. 

Keniter”, Bolf. I, 179. 

Kenna*, f. Kefr K. 

Kennifot, Aut. I, 640, 

Kenyfe, . Kenifeh. 

Kepha, f. Haifa. 

Kepſe (Rabift, Kabouſi, Käpify, 
Ehabiffa), Dorf bei Spleucia. 
I, un. — 1247. 1269. 
1812. 

4454 * Dedebet Akraͤd. 


Kelbia — Kers 


Keradſchek el Kebir (Buyuk 
Karaſu?), l. Zufluß des Oron- 
ud, II, 1202, — vgl. Kara 


Keradfhetes Sugir, I. Zu— 
fluß des Orontes. II, 1203. 
Kerak, Ort im Vekg'a. II, 160 
195. 202. (Noahs Grab) 220. 
223. (von Zimur bepilgert) 245. 

— ogl. Keref. 

Keraffy, Dorf am unt. Oron— 
teg. Il, 1220, 

Keraly, f. Youfuf K., Rurally. 
Keram, D.. 
193. — f. Zul K., Kerem. 
Kerafafat, Zufluß des Sa— 

dfhur. II, 1681. 

Keräma, f. Kurawa. 

Kerazin, f. Kerfin. 

Kerdan (Kerdäneh), in N.Ga— 
Iiläa. I, 805. 

Kerein (el Kreym), 
Klofter. II, 792. 793. — fiehe 
Deir el K. 

Keref* (Kerak), im Süden bed 
Todten Meeres. I, 820, 822. 
— mit Hösn el Afrad verwech— 
jelt. 11, 837. 


Kerem, f. Karam. 

Kerem Seddany, Dorf bei 
Bſcherreh. II, 761. 

Kergüe,. ER. 

Kerizes, d. i. unterirdiſcher 
Canal. IT, 1534. — ſ. Kah⸗ 


riz. 
Kerfafath, f. Der el K. 
Kerker, ſ. Nas KR 
Kerkha el Alya, 
Aklim et Zuffäh. II, 700. 
Kerkha es Sufla, 
Aklım et Tuffäh. II, 700, 
Kerm*, f. EUR. 
Kermejat, d. i. Blumenftide- 
reien, in Damast. II, 1396. 
Kermes tinctorum, ſiehe 
Coccus. 


Kerm Seddeh, Ort in Jibbet 


Bſcherreh. II, 753. 
Kern, Dr., Miffionar. II, 1683. 


Kern, f. Karn, Wadi el Kun. 


Kerfanah, ſ. Moiat el K. 
RErtennn” EB * — I, 220. 


armen, - 


Ort des 
Ort dee 


Weinberg. 174 





| Kers — Khan 


erfin (Kerazin, Kirfan tfchai), 
Zufluß Ir Euphrat. II, 1680 ff. 


erſus, f. Kara Su. 
rum, i. Yin el», Mejd el K. 
eſab (Keffeb, Gafleb, Kefäp, 
Beion), armenifches Dorf am 
Dſchebel Ara’. II, 1105. 1117. 
1119. 1128. 1140. — f. Merdſch 
el Kazboak. 
Brett, Dorf des Libanon. 
sba, Drt in el Afırah. 
594, 630, 751. 
Bei, Thor zu Beirut. II, 


öfesan (Iſchphahan, Liſch— 
Bm), Drontes - Brüde. II, 


ferik, ‚1. Dſchebel K. 
draman (Kesruan, Kesrouan, 
Resrewän, Kisrawan, Caſtro— 
san, Dſchurd el Kesroän), Ge— 
irgspiftriet des Libanon, von 
Tripolis, Maronitenfiß. II, 191. 
‚Eifenerz daf.) 201. (Seide) 
103. 498. (Grenze) 510. 512, 
17. 523. 628. 745 ff. 754 ff. 
ffeb, f. Kefäb. 

Heid, am iffiihen Golf. II, 


RR (Kesweh), Station bei 
Damascus. II, 1322. (Höhe) 
1324. — f. Dichebel Keswe. 
ur Neba, f. Kasr Naba. 
für (Kfür), |. Ain K. 
sweh“, ſ. Keffue. 

ttan, d. i. Lein. J, 483. 
tie”, eiſerne, im Deir es 
Sultan. I, 499. 
ungunen, Bi bei kr 
. i. Sn er 

ufduli, Berge von. II, 1628, 
len* der Anafeh. II, 1454. 
ujhbaum (Vitex agnus ca- 
tus), in N.Syrien. II, 902, 
Bet der Beduinen. II, 
% a Ort im Libanon. 


* va⸗ ferach, 


itter Erdkunde XVII. 








Topo⸗ 


2017 


graphie von Paläſtina (1322). 
l, 6. 507. — üb. Schefa Amer. 
750, — Kabul. 761. — Gis— 
cala. 771. 

Khaifa, f. Haifa. 

Khaldun, f. 3bn 8. 

* ſ. Ismael Ibn-, Tell-, 
Wadi K 

Khaͤlidty eh*, . Wadi el Rp. 

Khalid Ibn ar Walid, fein 
Grab in Höms. 11, 1012. 

Khalifep, f. Rab et Tel el 
Kh., Neba el Kh. 

Khalifen - Namen, in Sn- 
ſchriften zu Kerak. II, 195. 
Khalil*, j. Chalil, Khulit, Bir 
Ihrahim el=, El-, Ramet el-, 

Summeil el’ Rh. 

Khalil, Sheikh, geiftl, Ober- 
haupt der Nafairier. II, 977. 
Khalil-Dähperi*, arab. Ma- 

nufeript. I, 64. II, 223, 

Khallican, f. Ebn Kb. 

Khamed, f. Kamid. 

Khan” (Chan), d. i. Herberge. 
I, 399, — ihr Zuftand in 
Poönicien 422. — zahlreich 
zwiſchen Damasf und Aleppo 
1473. — Siehe Karamanferai, 
Dfäle, EI Khan. 

Khanafora (Känäftr, Chonafe- 
rat, Chanäffira), Ort im alep- 
piniſchen Syrien. II, 1699, 
1700. 

Khan Ayafd, ee Efeutherus. 
II, 812, 813. 
Khan Te 

I. 73. 

Khan BeniNimre (Casale de 

Beni Nemri), Ort in efh 
Sdüf. I, 98. 

Khan el Beni Radſchis, im 
Libanon. IT, 73. 

Khandak, f. EI KH, Kondef. 

2. el Afhmar, fiehe Deir 


Khan el Aſal (Acad), in N. 
Syrien. II, 1663. 

Khan elCpirbiiieh (Crastine 
ES 2 Hourles), in efh Schäf. 


— N Ghabatieh 
Mmmmmm 


Et Libanon. 


(Casau 


2018 


la Grabatie), in eſch Schüf. 
II, 99. 116, 

Khan el Ghafr, im mittleren 
Phönicien. II, 427. 

Khan el Hamra, im Libanon. 


Kan el Duzatijineh (el Hoz— 

fe Hoſſaini), in eich 
Shüf. II, 99. 

Khan el Kantarah, in Phö—⸗ 
nicien. II, 71. 

Khan el Kafimiyen, bei Ty- 

rus. II, 347% 

Khan el Kehhaleh, im Liba— 
non. II, 90. 

Khan el Kuleiah, Ort im 
Libanon. II, 73. 

Khan eltubban (Lebban, Le— 
ban), in Ephraim. 1, 633. 


634, 

Khan el Manfurah, f. El 
Manfurah. 

Khan el Masıy, im mittleren 
Phönicien. II, 427. 

Khan el Medauyeh, f Be= 
damwi Khan 

Khan el Heifchrifeh, ſiehe 
Miſchrifeh. 

Khan el Mudeiridſch, im Li— 
banon. II, 90. 208. 

Khan el 'Mureidſchat, im 
Libanon. II, 90. 

Khan el Muihaitifieh (el 
Mejetye, la Meſſeytie, el Mach- 
estet), in eſch Schüf. IL, 99. 

Khan en Neby Yınas, im 
Aklim el Kharnüb. 1, 723. I, 
701. — vgl. Khan I. 

Khan eih Scheikh“*, am Nahr 

. 28 Sibaräny. II, 1329. 1349. 

Khan eſch Shiyap (Shajiad), 
bei Beirut. II, 90. 

Khan e3 Sibil nicht Sibit), 
in N.Syrien. II, 1588. 

Khan Salibia, in Daleb. II, 
1763. 

Khan Hurſchi — — 
im Naſairier-Gebirge. II, 908. 

Khan- ut im Libanon. 
I, 207, 

Khan an (Gastine Geis- 
shan), in efh Schüf. II, 98. 


Kharesmier (Charesmier), 


— 


— 


Khane — Khar 


han Kaitüleh (Caituli, & 
jau De ey im 


banon. II, 73, —— 
Wadi K. 
Khan Karamurt, am Am 
nus. 11, 1193. 1607. 16€ 
1787, 1791. 


Khan Kheniffet el de 
f. Kuneiyifeh el 9. 

Khan Khulda, f. Heloua. 

Khan Knieſſat, f. Kuneiyi 


ei 
Be Kurkulag, ſ. Kurd s 


läg. 
Khan Lediin, f. Megidoo, 
Khan Libn, Gebäude in ! 
fyr. Wüfte. IT, 1448, 
Khan Murad (San M.), 
Libanon. II, 88. 89. 90. 2 
209. - 
Khanoun, f. Beit Santın. 
Khan Sarfuris (Sarfeunl 
in eſch Schuͤf. II, 99. 
Khan Sceichun (Schehon 
Capareas?), Orte in Syr 
II, 1067. 1560. 1566. 15 
1570. 
a Semin (Senin®?), f 
Dichebel Kufeir. II, 1105. 
Khan Seräghib, im a 
Syrien. II, 1588. 
Khan Tairün, in eich 
IT, 99, : 
Khan Tuman, bei Aleppd. 
1589. 1590. 1591. 1598. 7 
Khan Uzeli (Gastine Ouzel 
in eſch Schuͤf. II, 98. | 
Khan Yunes (Shnas, 9a 
nis, Canunis), d. i. 6 J4 
des Propheten Jonas. I, 
40. * — vgl. Khan en WE 
June | 
Rdanyir ‚mc Ser 
— ſ. Ras Kh. R 
Khavu, f. Ralaat el Kh. 
Kharadj, f. Charadſch. 
Kharäas, Ort in Juda. I, 
Khardela, ſ. Dſchiſſr el K 
Kharet, ». i. Quartier, 
1751; 



















re 


beeren Jeruſalem, Beth | 


Khar — Khul 


1244). I, 296, 

I, 607. 
ärtjeh, f. Mäbrüs el Sy. 
arnüb, f. Aklim el Sy. 

arübe, j. Sohannishrot. 
afidpim* (Bd. i. SPuritaner), 

sudenfeerte in Serufalem. 1, 

05. — vgl. Kaifiven. 

asr, f. Kası. 

atib* (Chatib), türk. Predi— 

er. II, 308. 1420. 

aumäs, f. Scheifh Kh. 

awäby (Kalaat el Howaby, 

homwabe, Ovawi, Khowailby), 

rt und Diftriet im Nafairier- 

debirge. IL, 822. 829. 854. 

86. 918. 919. 920. 922. 971. 

81. 983, 

ayth Cal — Berg in 
Syrien. II, 

azaniiieh, f. ci KH. 
azen, Fürftenfamilie der Ma- 

oniten. I, 519. 756. 778. 780. 

- f. Joſeph-, Seskis Kh. 

azen Habeiſch ae 

(delsgefchleht. II, 

edr, Semaslier- Seifiger. I, 

73. — vgl. Khudr. 

ef, f. El Kehf. 

elid, ſ. Tell Kh. 

eniffeh, j. Kenifeb. 

eniffet el Hamra, f. Ku— 

eipifeh el 9. 

erbe*, f. Ain el Kh., Khirbe. 

erbet arame, in Judäa. I, 


erbet Beit Nahhal, in 
udäa. I, 155. 

Bet ennefara, in Judäa. 
155 

eredih, ſ. Wadi Kh. 

ereit ena, Ort im Bekäaͤ'a. 


— Tripolis. 


I, 220. 
eretchin, f. Ain Kh. 
ereybe, * und Dorf. 


n Nahr Affär. II, 812. 824, 
- f. Nahr Kh., Khureibeh. 
ar, d. ti. Gurke. II, 483. 
bed, f. Chirbeh, Chörbeh, 
horbeh, Kherbe, Khörbe, Kur— 


wbet Bisrah, f. Bisry. 






2019 


Khirbet Drata (Kirbet Dr.), 
alter Ort im Libanon. 11, 
562, 

Khirbet el Jehud (Kirbet el 
3), d. i. Ruine der Juden, bei 
Serufalem. I, 428, 515. 

Khirbetel Melifen, im Aklim 
et Zuffah. II, 700. 

Khirbet el Rumi (Ruma), in 
Galiläa. I, 765. 

Khirbet Färis, Hügel im Li— 
banon. II, 133. 

Khirbet Yibia, in Judäa. I, 
559. 560. 561. — vgl. Giben, 

Khirbet KifjiH (Kirbet R.), im 
Nafairier-Gebirge. II, 917, 

Khirbet Maynyn, im Nafai- 
rier-Gebirge. I, 939. 

Khirbet Miriam, in Judäa. 
I, 559. 560. 

Khirbet Naſif (Burdfh Na- 
fib), in N.Phönicien. II, — 

Khirbet Rihha (Ruhha) 
Beka'a. II, 106. 219 

Khirbet —— ſ. Sela— 


min. 
Khirbet Silim, Dorf im Be— 
lad Beſcharrah. II, 79. 
Khirbiyeh, f. EI SH. 
Khiyarap, f. EI Kh. 
Khopdher, — immiie in 
Batrün. II, 587. 
Khodr, ſ. Georg. 
Khodfy Effenvy, 
Aleppo. II, 1591. 
Khörbe (Gürbe, d. i. Ruine), 
im Anti- I a Il, 279. 280, 
— f. Khirbeh. 
KHÖöfh, j. Afabet el Kh., Küf. 
Khoraffan- Klingen. IL, 1385. 
— ſiehe El Khureibeh, 
Khereyb 
Po Stadt. II, 543, 
Khosru, ſ. Chosroes. 
en (Khowailby), I. Kha— 


waby. 
Khowadſcha, ſ. Ain el Kh. 
Khowaly (Khawaby?), Naſai— 
rier-Diſtrict. II, 981. 
Khudr*, ſ. Ras el Kh., Wely 
el Kh., Khedr, Georg. 
Khulafa, f. Halaſſa. 


MNmmmmm 2 


Familie in 


2020 


Khulda, f. Heldua. 
Khulil, f. Hebrön, Khalil, Ra- 
meh ei Kh., Wadi el Kh. 
Khullus, f. Kefr SH. 
Khulwah (Khuliweh, Khulweh, 
Chalawah), d. i. Einſiedelei. 
Il, 134. — der Atkifä. 721. 
Khulwät er NRaujiyeh u. el 
Muennifeh, zwei Orte im 
Aklim et Ghurb. II, 708, 
Khulwet el Biyan (Khuliwät 
el B.), drufifhes Heiligthum 
im Libanon. II, 134. 
Khüna, ſ. ni, "sp, Runa, 
Khuneifis, 1, Atgneifis 
Khunny, i El Kh. 
Khurabeh, ſ. EI Rh. 
Khuraib er Ram, d. i. Rui— 
nen von er Raͤm. E 538: ı% 
Khürbep*, f. Ei Khi, Khirbeh. 
Khurbeten Nufärah (Naza= 
rener-Dorf), bei Hebrön. I, 
221: 23122236: 
KhurbetSalim, Dorf im Be—⸗ 
lad Befcharah. I, 790. 
RE, !. Di, el Khar⸗ 
ela 


— El Kh., Khe— 


reybe 

a el Dihundy, am 
Nahr el Akkaͤr II, 812. \ 

Khureiyibep, f. € Kh. 

Khurkheiya, Ort im Aklim 

Jezzin. 11, 702. 

Khurmul, f. Hermel. 

Khus, d. i. Salat. I, 483. 

Khuffänigep, f. EI Khazza— 


ahuweitifen I, 203. — f. & 


— — Khiyaͤrah. 

Kira, f. E& 

Siopia ER Kaya), Di. 
Generaljecretair, Stellvertreter 
des Palcha. II, 1412. 1773. — 
kurdiſche Große. 1623. 

Kibber, f. Nahr el Kebir. 

Bi, ſ. Kebfa, Karizim el 


Kiblipeh, ſ. Bahret el K. 
Kibritiye, f. Ain el K. 


Kihererbfe* (Hommos, Cicer 


Kiefelfandftein, bei Byblue 


Khul — Kinn 


arietinum), zu Serufalem, 1 
483. — Damasf. II, 1357. — 
Daleb. 1709. 

el Tel Nifon. 1, 805. 

Kiddehe .Reis K 

Kidron* (köniestbat), Bach be 
Serufalem. I, 316. 390. 471. 

Kiefern); im Caſius. II, 1139 

Kiepert*, Dr. 9., Karte 901 
Paläftina ıc. IL 14. 308 0 
679. 803.11, 76.533. 7855 
— entdedt das Denkmal boi 
Nimphi. II, 542. 


Kies“*, im Beta. I, 158. 156 


— rother, im Libanon. 292 
— f. Schwefel⸗K. 

Kiefel*, im Rafairier-Gebirge 
II, 825. 832. — Conglomerai 
bei Beffima. 1294. — Gefchiebe 
am Lapdifieh- Strom. II, 904 
— ſ. Chalcedon =, Bulcaniid 
Kiefel. 

Kiefelreidher Kalkſtein, in 
Caſius. Ii, 1137. 


| 








1I, 573. 
Kijas, ſ. Machſuͤl K. Duchan. 
Kilbatah, ſ. EI Kalhät. 
Kilkel, Hügel in Juda. I, 286 
Kiltitie, Ort in Paläftina. | 


969. 572 
ir T Kalaat el Vahr. N 


daf.). II, 957. 1667. 1770. 

Killu, I. ER. 

Kilyap (Kulyeh), Dorf im Ü 
banon. II, 129, 130. 141. 

Kimin, f. Kinin. 

Kinäth (Kunät), Ort in gebe 
el Bſcherreh. II, 753. 

Kinde, Königreich. II, 1482, 

Kineretp* (Einnereth), Stab 
in Naphthali. I, 682. 683. 

Kinhams Herberge bei Beth 
lehem. II, 1493, 

Kinin (Kimin ?), Ort im Naſai 
tier = Gebirge. II, 906. Mi 

913: 


3., ib. Gaga 1 
Astalon, 77. = 


Kinnear*, 
48. 150. — 


Kinn — Kirche 2021 


sdod. 89. — Nahr el Kelb. 
1, 527. 
ıneir,3.Macd., üb. Antiochia. 
21196. ’— Haleb, 1750. — 
manus, 1787. — Alerandrette. 
B27, 
ınereth*, f. Kinereth. 
Inesrin (Runnisrin, Kanſe— 
n), Name verfehiedener Drte 
ı Syrien. II, 1024, (Militair- 
topinz) 1595. 1596. 1700. 
702. 1734. — ſ. Bab 87, 
Mhir 8., Ma’arrat en Nes— 
n, Artafia, Chalcis. 
fhärap, f. EIR. 
yras, Tyrann von Byblus. 
‚14. 62. 


pras, Vater des Adonis. 
61. — 

in Armenien od. Medien. 
71334. 1339. 

ah, d. i. Portion, Parcelle. 


* ſ. Khirbeh. 
he’, in Gaza. I, 65. — 
sfalon. 82. — Neby Sam- 
it. 106. — Jabneh. 126. 127. 
- Beit Zibrin. 140, 141. — 
m el Amad. 200. — Hebrön. 
18. 232. 243. — Bethlehem. 
36. — Serufalem. I, 414. — 
Beanien: 511. — Ain Karim. 
13, ———— 535. — er Räm. 
37. Kulönieh. 549. — 
> "565. — Ramleh. 581. 
— Saron 596. — Ka— 
es. 596. (unterirdijche) 
| Raifariyeh. 606. — Athlith. 
16. — Rablüs. 648. 655. — 
dalul. 700. — „Seilün. 632. 
jthiiche) vor der Elifagrotte. 
7. — in Affe. 733. — el 
attauf. 751. — Tarſchtha. 1, 
7. — Räs Ba’albef. II, 168. 
Juſieh. 177. — fünf in 
hieh 193. — in Furſul. 198. 
Ba'albek. 249. — Saida— 
ja. 260. 263. — zwei in 
'alüla. 262. — Beirut. 451. 
Libanon 465. — Bybfus. 
3. 577. — Burdſch Enfe. 





592. — Mons Pellegrinus. 
II, 603, — Eden. 653. — Be— 
fcherreh. 659. — Burdſch Sa— 
fitah. 827. — Arvad. 853. — 
Tortofa. 864. 867. — Dſche— 
bili. 895. — Ladikieh. 930. — 
Safitah. 961. — halb drift- 
liche, halb mohammediſche in 
Höms. II, 1009. 1010. 1015. 
— in Rumeiheh. 1061. — el 
Bära. 1066. — Caſius. 1132. 
— erfte, in Antiochia. 1170, — 
in Bitiäg ac. 1203. 1209. 1210. 
— 'el Fidſcheh. 1285. 1293. — 
Damasf. 1340, 1377. 1413. — 
Andrene, 1435. — Hawarim. 
1444, — Steife. II, 1559. — 
Kära. 1562. — Ma’arrah. 1569. 
— SRinnesrin. 1597. — Kulb 


Louſy. 1577. — Kefr Maris. 
1587. — Edlib. 1583. — Däna. 
1648. — Deir Ennehaman. 
1662. — Urim el Kobra. II, 
1663. — Dſchebel Semän. 


1669. — Kalaat Simän. 1673 ff. 
— Haleb. 1738. 1760. — Bei— 
Jän, 1786. — ſ. Bafllica, Ca— 
thedrale, Capelle, Aegidiugs, 
Anna-, Apoftel-, Armenifche, 
Chariton-, Cosmas-, Damia- 
nus-, Dſchebel Mufe-, Elias-, 
Fels-, Gothiſche, Griechifche, 
Jeremias-, Johannes-, Leons-, 
Lorenzo-, Mamilla =, Maria 
Magdalena, Marien-, Metro= 
politanz=, Micaels-, Ricolaus-, 
Paulus-, Petrus-, Sebaldus-, 
Sergius-, Simeons=, Templer-, 
Thomas-K. 

Kirche der Verkündigung 
Mariä, in Nazareth. 1, 743. 
744, 

Kirhe des heiligen Gra— 
bes, in Serufalem, I, 404. 

422. 


Kirchenbau, nah der heiligen 
Grabestirche, in Europa. 1, 
440. 

Kirchenbücher, arabiſche, in 
for. Schrift, in Deir el Sayda. 
11,31% 


2022 Kirche — 


Kirchen-Concilien, in Cae- 
sarea Palaestinae (198 bie 
553), I, 602. 

Kirchenſprache, ſ. Syriſche 
Kirchenſprache. 

Kirdſchaly, Dorf am Wadi 
Kandil. 1, 1107, 

Kirjath* (Kiriath, Kariath, 
Kuriyet), d. i. Stadt, Drt- 
ſchaft. I, 108. II, 1463, 

Kirjathbaim* Stadt an der 
Dftfeite des Jordan. II, 1462. 

Kirjath Arba* (Hebrön), Afyl- 
ftadt in Zudäa. I, 21, 152. 
164. (Etym.) 211. 

Kirjathb Zearim (RR. Baal, 
Baaln, Baale Jehuda), d. i. 
Stadt der Wälder, Grenzſtadt 
von Juda und Benjamin. I, 
a ee 
541. f. Kuriyet el Enab. 

Kiriatp Sanna, 8. Sepher, 
f. Debir. 

Kir Buzy, an im Dſche— 
bei Ala. II, 

Kirte, T. Bert = Seyyidat be 
Kirke. — 

Kirmil, ſ. Dalyath el K. 

Kirfan tſchai, ſ. Kerfin. 

Kirſchen“, in Juda. I, 281. — 
Yaron. 784. Saida. U, 
409. — Beſſima. 1289. — el 
Ghuͤtha. 1348. 1350. — Haleb. 
1723. 1728. — f. Judenk. 

Kifarieh, f. Nahr el Zerka. 

Kifil Dagp, d. ti. rother Berg, 
Amanuszweig. II, 1795. 

Kifil Haiffur, Kanal zwifchen 
dem Kuweik und Sadſchur. II, 


‚1690. 

Kifiltü, d. 1. Rothe, Drufen- 
tecte. I, Ta 

Kifion, S. Tel el R. 


Kisler Ralefii, d. i. Schloß 
der Mädchen, in Kalaa el bent. 
IL. 1671. 

Kiſon* (Nahr em Mechatta, 
Makatta, Mukatta), Fluß aus 
S.Galilän zum Mittelmeer. J, 
596. 679. 689 ff.. 696, 700. 
703. 704. 708. 725. 738. 742, 
— f. Megiddo. 






Kisramwän, f. Kesrawan, 
Kiſſah, Sf. Khirbet 8. Tv 
Kitab Menaffit Hadji ı 

——— Itinerar des. II, 17 


Ki N Ph f. Cathrane. 

Kittab, fühl. Vorſtadt von 5 
leb. 11, 1759. 

Kiyä meb, |. Auferſtehunge 


a (Schatz des Lebens) 
d. i. Kaichheya. II, 656. 
Kiahfja, f. Kiahia. 
Ringeplaß er Juden, fe) 
EI Ebra. I, 336. | 
Klatfhrofe (Papaver arge 
mone L.), bei Haleb. II, 1748 
Klee*, in Judäa. I, 24. (to 
203. (10 Arten) 283. — ib 
non. 11, 685. — Dſchunia. 858 
— Cafins. 906. 1139. — fiet 
Luzerne-, Schnedenflee. 
Kleeblatt- Seufpturem il 
Tortofa. II, 864. 
Kleidung*, der Jemas 
956. — Naſairier. 986. * 
Damask. 1406. — ſ. B 
Schwarze Kl. 
Kleiſter, guter, aus 


Wurzel. II, 1071, | 
Zerimfp«er 


a en, am 
II, 1088 

KÜL, in Ober-Galilän. [% 79 

Klima* (Witterung), in 9 
brön. I, 219. — Bethlehen 
284. 287. — Serufalem. 479° 
— ungefundes, zu Affe, 78 
— im tibanon. II, 114. - 
Dſchebel Druz. 118. — Dſch 
bel Sannin. 192. able 
205. — früher ungejundes, 3 
Beirut. 431. 477. — im Dr 
jengebirge. 681. — Btebbi 
682 ff. — Laodicea. 923 - 
Damasf. 1352. 1353, | 
leb. 1656. 1709 ff. ung 
ſundes, in Aerandrette. 178: 
— in Beilän. 1847. — f. 
Kälte, Schnee. ; 

Klinge, f. Damascener 
Schw 















Klis — Koik 


n Paläftina. I, 485. — fehlt 
Mm tibanon. 11, 687. 
is, f. Killis. 
ate in Jeruſalem. 1, 344. 
bfter*, in Bethlehem. 1, 293. 
Birep. 539. — Sebafte. 664. 
-— Affo. 733. — bei der Fon- 
aine de la Sainte Vierge. l, 
11. — in Zahleh. II, 193. — 
druppen am Anti = Libanon. 
60. — in Malüla. 262. 
ablreich im Libanon. 526, 
n Kesrawaͤn ıc. 745 ff. 754, 
- @afius. 1129. 1145. 1146. 
162. — Damasf. 1413. 
Achebel Semän. II, 1669. 
thofus,. 1814. — f. Abyffini- 
hes, Armenifches, Eonftantin>, 
Jemetriug=, Griechiſches, Jo— 
annes-, Karmel-, Koptiſches, 
ateiniſches, Lazariſten-, Ma— 
onnen-, Marien-, Maroniten-, 
Rönchs-, Mohammedaniſches, 
donnen-, Peter-, Salvador-, 
Samuels-, Sergius-, Si- 
geons-, Thabor-, Thekla⸗Kl., 
deir. 


oſterweſen, ausgebreitetes, 


uf der Oſtſeite des Anti-Liba— 

on und auf der Weſtſeite des 

ibanon. 11, 263. 

riet, fiehe Runeiyifeh el 
an. 

ifetelBurdfchein (Kirche 

er beiden Schlöffer), Ruinen 

m Libanon. II, 107, 110. — 

Hl. Kenifleh. 

obel, A., Aut. I, 87. 
oblaug, Steuer. I, 823. — 

n Suweidiyeh. II, 1227, 

baiat, f. EI. 
ble Morfadem, f. Simt 

IR M. 

bra, f. Hrim el K 

dhai,arab.Aut., üb, Ba'albek. 


I, 234, 

dos, f. Abi I 8 

ds* (Kodds), J. Dſchebel el 

z, Kuds. 

echlea ae Endl., im Ca— 
18. II, 1147 


(809), f. Giaur⸗, Scheikh K. 
| 


Köi Tſchai, 


2023 


Koeik, ſ. Kuweik. 

Köi Tſchai, Dorf am Amanus. 
II, 1781. 1806. 1831. 1832. 
ſüdl. Zufluß des 
Deli Tſchai. II, 1833. 
Koeleria phleoides L,, 

Haleb. II, 1717. 

Kölln, am Rhein, Kirchen daf. 
I, 440. — alter Glanz. 732. 
Költy Hadſchar, Kalimaſſe. 

Il, 1391. 

Költy najim, unreines Kali. 
II, 1391. 

Königliche Höhlen (des He— 
rodes, j. Grotte des Jeremias), 
au Serufalem. 1, 369. 391, 

392, 


bei 


Ben f. Aegyptifche, 
Aſſpriſche 8 

Königsgärten* ‚ bei Serufa= 
lem. I, 317. 446. 

Königsgrab der Seleuci- 
den, zu Seleucia. U, 1269 ff. 

Königsgräber*, zu Jeruſa— 
lem. 1. 356. 382. 462. 562. 

Königsftraße*, f. Sultana. 

Königsthal, 1. 

Königsteich (Nehem.), zu Je— 
rufalem. I, 451. 

Königsthor, zu Seleucia. II, 
1250. 1253: 126% 

Koeplingia rhagadialoides 
De., bei Haleb. II, 1714. 

Körretein, ſyr. Ort. II, 1391. 
— ſ. Carietein. 

Köy, ſ. K 

Re Br Beirut gefertigt. u, 


Roset (Kohl, — 
vorgeſchriebene Augenſchminke 
der Druſen ꝛc. II, 721. 1406. 

Kopf’, s. E Kehf. 

Kohl*, zu Asfalon. L 77. 
Serufalem. 481. — Joppe. 579. 
— SHaleb. II, 1729. 

Kohlen*, Steuer. I, 823. 
fiehe Braun-, Glanz-, Holz, 
Pech-⸗, Steinf, 

Kohlengruben, im Libanon. 
Il, 466. 581. 


— 


Koit, ſ. Nahr el Kuweik. 


2024 


Koiln Zvote, f. Cölefyrien, 
Beläad el Bekaͤ'a. II, 212. 

Koıvoßıov, f. Deir Kanöbin. 

Kofaniyeh, Dorf im Dfchebel 
Ala. 11, 1581. 

Kol — ſ. Dſchiſſr el Karın. 
II, 

Kolba Sebuah (Kalba Sha- 
buh), Jude. I, 478. 

Kolchier, am Pontus EUR: 
H,: 170, 

Kolenati, Dr., üb. den Maul- 
beerbaum. II, 687. 

Koles, Bolt in Rordkukan. I, 
259, - 

Kolkas, 

Kolkas franſchi, 
toffel. I, 483. 

Kollmann, ſ. Feyzy Bey. 

Koloſſe, am Se Ai Kaiſa⸗ 
rieh. II, 600. — zu Antiochia. 
Il, 1166. 1188. 

Kombos*, Kleivungsftüd. I, 


1447. 
Konad (türk), 
Ruinen, bei 
1972. 
Kondel, f. An K., Khandaf. 
Kontaret el Bring, Wafler- 
leitung bei Tripolis. II, 618. 
Kopais-See. I, 1291. 
Kopf, i. Schädel. 
Kopfbinden, dunfelrothe, der 
Karaiten. II, 1415. 
Kopfpuß, in DBeilän. II, 1848. 
— — in Furful, BF, 


f. Arum colocassia. 
d. i. Kar⸗ 


d 
Ma'arrah. II, 


——— 
530. — Damask. Il, 1412. — 
ſ. Steuer. 

Kopffirid der Bebuinen. II, 
1402. — vgl. Keffieh. 

Kopten, in Serufalem. I, 496, 
497 ff. (Steuer) 825. — Da— 
masf, 11, 1411. 

Koptifhes Kloſter, zu Jeru— 
falem. I, 374..499. 

Korallen”, bei Soppe. 1, 577. 

Korallenfabrif, in Hebrön. 
I, 254. — Bethlehem. 290, 

Koralliten, verfteinerte, bei 
Dfehebili. IT, 894. 


Koile — Kosz 


Palaſt, 


in Paläſtina. J.“ 


Kofair, Ismab lier· Schlo⸗ 





Koran’, von Nafairiern ver 
worfen. II, 973. 975. — D8 
män’s in Höms. 1012. — Da 
masf ıc. 1367, t 

Koran-Eregeje*, in Haleb 
Il, 1766. 

Korafhy, f. Nahr el Rebir. 

Korinthiihe Säulen” (Pi 
lafter, Capitäle), in Gaza, I 
48. 49, — es Suffariyeh. 134 
— Serufalem. 420. — Seilür 
632. 634. — Sebafte. cz - 

. — Burkuſch. 



























Kalaat el Musfab. 954. - 
Hamah. 1041. — Abila. 129% 
— Hamarim. 1444. — Gari 
etein. 1458. — Palmyra. 151: 
1548, — Däna, 1648, * 
Koru*, in Judäa. 4 
558. 561. — Saron. 588. 59 


Phönicien. 812. — bei Did 
— Adra. 265. - 
Ratana. 284. — Tyrus. 351 
— Even. 653. 685. — DE 
688. — am Rafairier- Sebi 
955. — Höms. 1016. 
de8-See. Il, 1004. — Cat 
1117. 1139. — Antiochia, 118 


1208. — am unt. DS 
1223. 1226. — bei Die 
1461. — Seftin. 1574. u 


Korn, inbifches, im Befä’a. 
"167. 168. — Labitieh. * 
— in N. Syrie 


— Ort im — 


Korneil, ſ. Kurnayil. 
Korpus Kaldüran(derd 
ſermelonenhebende), 
brunnen in Damask. II, 


ER 


. 972. — — Kuſeir. Te | 
Koffeir, f. Burdſch AR 
or Mamlukt in Mafipi 


‚ 936. 
Shan „ſ. Dfchebel-, 
-ret Rujeir. 


DE WERE: 


Kosz — Kreuz 


Kosziusko-Hügel, bei Kra- 
kau. II, 1610. 

Rotichp, Th., Botaniker, Ruff- 
eggers Begleiter. II, 296. — 
über die Flora des Caſius. 
1129. 1137 ff. — Suweidiyeh. 
1229 ff. 
Sadſchur. 1685. — Flora von 

1712 ff. — Beilän- 
Paß. 1786. 

Kottra, ſ. Tel el K. 

Roufouf el Boum (b.i. Hand 
des Schuhu), Diftrict der for. 
Wüſte. II, 1469. 

Kous, ſ. Dahar. 

Kowaik, ſ. Nahr el Kuweik. 

Kraad, ſ. Dſchebel Akräd. 

Krabben*, im unt. Orontes. 
I, 1217. — eßbare, in el 
Merdſch. 1313. 

Bu (Kräd), fiehe Dichebel 

Krähen”, in Paläftina. I, 485. 
— ſ. Mandellr. 

Krafft*, Dr., üb. Ed Dichohe- 
riyeh 20. 1, 205. 266. — Plan 
von Serufalem. 304. 309. 313, 
— üb. Zudäa. 526. — Abila. 
II, 1283. 

Kragfteine (Eonfole), an den 
Säulen Palmyra’s. II, 1497, 
1513. 1527. 

Krankheiten”, im Libanon. II, 
657. (hronifche find jelten) ar 
— Damast. 1353. — f. Au— 
genfr., Sieber ꝛc. 

Kraßdiftel (Cirsium acarna), 
im Caſius. II, 1139. 

Kraudee (Kraud), ſ. Dſchebel 
Akraͤd. 

Kraut*, aromatiſches, bei Geru- 
falem. I, 481. 483. — im Kar— 


mel. 718. — Libanon. I, 
685. 
Krebfe*, im Baräda. II, 
1311 


—— in S.Paläſtina. I, 23. 
27. — Phöniclen. 31. — Ser 
rufalem. 480. — weiße, im 
Rarmel. 712. — verhärtete, im 
Libanon. I, 75. — Beld’a 
154. — im Anti-%ihanon. 254. 


— el Amf. 1619. — 


2025 


— weißliche, zerreibliche, ge= 
fohichtete, im Libanon. II, 674, 
— am ob. Drontes. 1003, — 
Gafius. 1133. 1134. 1136. — 
Nord-Spyrien. 1649, 1666. — 
grünliche, am Afrin. 1667. — 
el Amri. 1693. 

Kreidebrecceie, im Caſius. II, 
1134; 

Kreibefelien, 
543. ichneeweiße, im’Ras 
el abiadh. 814. — halberyftal=- 
linifhe, bei Byblus. II, 573, 
— am mittl. Orontes. 1092. 
— an der Wadi Kandil-Bai, 
1110. 

Kreidefaltftein*, in Judäa. 
I, 146. 147. — Salafa. II, 
1655. — Dſchebel Mufa. 1803. 

Kreifelfhnede*, zu Tyrus. 
H, 324. 

Krematocarpus tordy- 
lium Fenzl n. sp., bei Ha— 
leb. II, 1720. 1721. 

v. Kremer, A., über den Anti- 
Libanon (1850). II, 264. — 
Damascus- Ebene. 1312. — 
Palmyra (1850). 1433. 1470. 
— Syrien. 1602. 

Kren, ſ. Deir el Kerein. 

Krethi, f. Chrethi, Ereter. 

Kreuz*, achtipaltiges, ald Or— 
nament in Asfalon. I, 82. — 
in den Höhlen bei Dhifrin. 
137. — in Bethlehem fabriecirt. 
290. — Yateinifhes, am Nahr 
Shrahim. II, 568. — zu Sa— 
lamya. 1050. — el Bära. 1059. 
1066. — Kalb Loufy. 1577. — 
f. Griechiſches, Maltheſerkr. 

Kreuzfahrer”, in Gaza. 

65. — ihre Flotte bei enter 
zerft. (1169). 80. — ihre Nach— 
fommen bei Bethlehem. 290. — 
erobern Serufalem (1099). 413. 
— in Galiläa. 755. — Steuer- 
verwaltung ꝛc. in Paläftina. I, 


in Judäg. I, 


819. — erob. Tyrug. II, 344. 
— Sidon. 39%. — Beirut 
(1110). 438. — Antiochien. 
1175. —  verheeren Syrien 


(1119 ff.). 1587. 


2026 


BE ABER RE BIO Ba BER, Fu DENE 
ruft. II, 

Pe I, 425. 430. 

Kreugornamente, in Bufeit. 
II, 1110. 

Kreym, armen. Klofter. II, 792. 


ih Deir el Kereim. 
Kreym et Tin, Kloſter dal. 
II, 793. 


Kribe, f. EI Khureibeh. 

ia der Philiſter. T, 

——— der 
Philiſter. I, 124. 

Kris, d. i. Dolch. II, 1387. 

Krokodil, I: Crocodil. 

Krombo- Kraut, zu Haleb. II, 
1729. 

Krommyon (d. i. Zwiebel), 
angebl. Stadt bei Asfalon. 1, 
dd: 

Kronos, erbaut Berytus. II, 
62. 432. 434, — f. El, Eny- 
lus, Baal Kr., Saturn. 

Krüppelhofz, im Libanon. II, 


eiferne, 


Rrphatibrufen, im Libanon. 


Rab, 1 Minet Kſ. 

Kfair, f. Kuſeir. 

Kſair et Gharb, am Drontes. 
U, 1000. 

Kiarnabe, f. Rufurneba. 

Kfeibep, ſ. Burdſch KT. 


Kſiſch, J. Beit Tubukma el Kſ. 

Kfür, r. Kefür. 

Ktabai, Ort in R.Spyrien. II, 
1566. 

Ktail, Dorf im Libanon. II, 
467. 


Kteife, f. Kuteife. 
Kubäb (Kubabeh), 
Merdſch ibn Dmeir. 1, 
543. 545. 546. 580. 
Kubah, Dorf von Esdrelom. 
I, 697. — vgl. Kubbah. 
Kübatiyeh (Kabotieh), Dorf 
eich 


in Samarien. I, 670. 671. 
Kubba, Dorf am Ras 
Schak'ah. II, 588. — vgl. Ku— 
bah. 
Kubb Elias (Kab E., Cabelias; 


Ort der 
542. 


Kreuz — Kud 


Mar Elias ?), Ort im Belda. 
Il, 207. 209. 219 

Kubbet Dulis, bei Ba’albef. 
II, 205. 

Kubbet el Aadera (d.i. — 
pel der Jungfrau Maria), 
Naſairier-Gebirge. II, 940. 

Kubbeten Naffr (Kuppel des 
Siegs 2), Grab auf dem Dſche— 
bei Kafiyun. II, 1298. 

Kubbeten Nasr, d. i. Kuppel 
des Adlers op. Geiers, in Das 
masf. II, 1366. 1369. 

Kubbet e8 Sukhrah (Sakhrah, 
d. i. Kuppel der Felſen), quel— 
lenreicher Felſen und Omar— 
Moſchee in Jeruſalem. I, 330, 

387. 392. 393. 396. 413, 414, 
415. 419. 420. 508. 

Kubbet Gazi, 
11, 1001. 

Kubbet Neby Mettä (Matta, 
Metua, Matthäus; ir. Mat: 
war), Dorf, Gipfel im Nafai- 
—— II, 915. 916. 951. 
1088. 


Kubbet Sidi Kuſeim, zu 


Tell. II, 1428. 
Kubeibeh, Ort in Juda. I, 
134. 

Kubeis, ſ. Kalaat el K. 

Rubeipin, on Im Aklim el 
Metn. II, 

Kubelan, Dot in Ephraim. I, 
635. 

Kübil, f.-Deir K. 

Kubleh, ſ. Sumt K. 

Kubli, I Sinit 8, 

Kubür 
Gräber der mohammed. Mär- 
tyrer, I, 460. 

Kubür elumbia ———— 


gräber), bei Jeruſalem. J, 473, 
474. 
Pe ſ. Kefr & 
Kuddamofp. I, 974, —  fiehe | 
Kadmuſieh. 


Kuddim eszeman, d. t. vor 
dem Alterthum. II, 894. 
Kudeirah, Dorf bei Judäa. 1, 

525. 527. 
Kud eirg⸗ ſ. Nahr el Akhdar. 


am Orontes. 


el Mupdfhahendin, 


Kudna — Rulu 


Kudna, Ort in Juda. I, 139. 
Kuds, ſ. Dſchebal el K., Kaflab 

chaneh el K., Jeruſalem. 

Kudſum (Kuds), d. i. Kedes— 

See. II, 1004. 

Kueik, ſ. Nahr el Kuweik. 

KRuejufat, f. Kujukät. 

Kümmel, in Haleb. II, 1729, 

— |. Schwarz Ri 
Künftler aus Damast in Kho— 

raſan. II, 1386 

Küperly Zaade, Familie in 
Eonftantinopel. II, 1583. 

Kürbig*, in Ferufalem. I, 481, 
— el Ghuͤtha. IT, 1350. — Ha— 
leb. 1723. 1729. 

Küftenerhebung, in Phönicien, 
Seleueia. II, 545. 573. 

Kütſchük Ali Oglu (Kutſchuk 
A., d. i. der Feine Ali), Ge— 
birgsfürft im Amanus. 11, 1624. 
1827. 1842, 1848. 

Kütfhüf Karafu (vd. i. Fleines 
Schwarzwaſſer), r. Zufluß zum 
Orontes. 11, 1215. 1220, 

Küf, Ruinen im Dfchebel el 

Arba’in, II, 1054. 1065. — 
vgl. EI Kehf. ; 
Kufar ed Duruz, d. i. bie 
ungläubigen Drufen, Dſchohhäl. 
II, 722. 

Kufar Zujes, f. Kefr Yuſuf. 

Kufeir, Ruinen in Judäa. T, 
131. 

Kufeir, Dorf in Samarien. 1, 
670 


Kuffetin, 
I, 710. 
Kufin, Ort in Juda. 1, 

270. 


Kufiihe Charactere, in Os— 
mans Koran. II, 1012. 1014. 
Kufifhe Inſchriften“, bei 

Dpikrin. I, 137. — Beit Ji— 
brin. 145. — er Robbuep. I, 

1300. — Palmyra. 1480. 1544. 
— Haleb. 1756. 1760. 1761. 

Kufifhbe Münzen, in Antio- 
chia. II, 1196. | 

Kufr*, f. El K., Kefr. 

Rufk, Fila, fiehe Kafr Kai- 
an. 


Dorf am Karmel. 
230. 


2027 


Kugelbafalt*, im Nafairier- 
Gebirge. II, 838. 905. 

Kugler, Sr., üb. bie Architectur 
in Ba’ albet. II, 243. 

Kup’, Kühe, fepr große, am 
Karmel. I, 595, — mit Maul- 
beerblättern und den Excremen— 
ten der Seidenraupen gefüttert. 
II 498. — der el Haib. 555. 
— fparfam im Libanon. 685. 

Kuhdünger mit Hederling, als 
Brennftoff in Zahleh. II, 206. 

ae ange am Sarmel. I, 


—— Foſſile, im Na— 
ſairier-Gebirge. II, 825. 

Kui, ſ. Dieifir el Kaweh. 

Kujukät (Kuejukat, Schubei— 
keh?), Ort in Ober-Galiläa. 
1,79 

Küfr, f. Kefr K., Khôkh. 

Kul'ah, ſ. Kala, Deir el Ka— 
la'at, Deir Kul'ah, El K. 

Kulaiät (Kuleiät), Dorf im 
Dſchebel Affär. II, 816. 817. 
— dgl. Kuleia. 

Kul’ajiy . — adſchijeh. 

Kulak, ſ. K K. 

Kulat, ſ. 

Külb Loufy, Ruinen im Dſche— 
bel Ala. II, 1577. 

Külep, Geſe 

Kuleia, Caſtell im Dſchebel — 
Afräd. II, 911. — dgl. 
laiät, Kulläya, Kurdähe. 

Kulei’ ah, 1. Khan el K., Kurs 
daͤhah. 

Kuleib, Beduinenheld. II, 1482. 

Kulin, Kulla, f Kafr Kallin. 

Rullar, Dorf in N, Syrien. II, 
1685. 

Kulläya, Ort im Belä’a. I, 

. 218, — dgl. Kuleia. 

Kulmön, ſ. Kalamüın. 

Kulönieh (Colonia), Dorf bei 
Serufalem. I, 104. 110. 512, 
942. 549, 

— Kloſter von Sidon. II, 


— (Gelenſaui, Ka— 
lenſawe, Kalanſaweh, Karen— 
ſawe, Karentſauuh), Ort in 


2028 


Saron. I, 572. 573, 
596. 714. 

Kulyeh, f. Kilyah. 

Kum, f. Ain el. 

Kumb, d. i. Weizen. I, 483. 

Kumbany, Dorf in N.Sprien. 
11, 1567. 

Kummätiyeh, 

Kuna (Kanne), —* — Fluß 
im Beläd Ba'albek. II, 221. 
278. — vgl, Deir Khuna, Nahr 
el K. 

Kunät, ſ. Kinäth. 

Kunä’na, f- BEN N. 

Kunamati‘ „ſ. Nahr el Kana— 


593. 594. 


ersehen: fiehe 
Nogel. I, 445. 

Kunei, f. ig: Khunny. 

Kuneifeh, f. Kuneiyiieh. 

Kuneiyeh, f. Keft 8, Kunyeh. 

Kuneiyifeh (Rumeifeh),. Drt in 
Phönicien. I, 618. — im Be— 


Lad Bwratbet. 11, 220. — All 


el Manäfıf el Metn. 704. 709. 
— -pgl. Dſchebel K., Marhanna 
el K. Kenifeh, K Keniffe | 
Kuneiyifeh el Hamra (Khan 
Knieflat), d.d. die rothe Kirche, 
im Libanon, Höhe. I, 90, 
208. 
Künin, f. Wadi K. 
Kunnesrin, Dh. 
‘11, 1598. 
Kunnobin (Notre Dame de 
Danoubin), Klofter von Ji— 


Kinnesrin. 


beit. IL, 791. — f. Deir Ka—⸗ 
nöbin. 

Kunfärin, f. Kinnesrin. II, 
1700. 

Kunft, in Beirut. II, 480. 

Kunſtfachen, aus Bethlehem. 
I, 290. 


Kunffiraße*, alte, im höhern 
Libanon. II, 530. — am Nahr 
el Kelb. 536. 

Kun Sufra, f. Ain ©. 

Dan f. Ain K., Runeiyeh. 

Kupfer*, im Dfehebel el Ar— 
IM 1l, 1063. 
Kuppelformen, in den Höh— 


Kurayeb, 
El K 


Rureiyeh, 


= 


Kuly — Ruri | 


fen bei Deir Dubbän, Beit 
Sibrin. I, 136. 14 
Sur voll, ae in Schoghr. 
Koͤra (Kürah), ſ. El K., Wadi 
Kuͤra. 


Kurain (das Hörnlein), Burg 


am Nahr Herdamil. I, 782. — 


ſ. Wadi el . 

Kurally, f. Beit 'Arbany Dally 
K., Keraly. 

— in Philiſtäa. 1, 


Kurämwa (Keräma), Dorf in 
Ephraim. I, 561. 630. 
f. Burdfch el K., 


Kurd Ahah (Kalaat K., Cal— 
dahhah, Cahdahha, Kelbie), 
Naſairier-Diſtrict und Ort. II, 


897. 911. 913. 914. 948. 949. 


969, 981. 983. 985. 

Kurden*, im Libanon. II, 190. 
— Dſchebel Schara. 822. — 
Drontes. 1017. 1085. — Dſche— 
bel Simän. 1629 ff. — bei 
Antiochia. 1621. — ſ. Ajubi— 
diſche K. 

Kurdiſche Berge, 
rien. II, 1618. — vol. Dſche— 
bei Arad; 


Kurdiſche Schäfer, im Liba—⸗ 


non. I, 293. 

Kuͤrdifche Sprache, Grenze. 
II, 1232. 

Kürd Rulat (Kurd Kuläg, Kur- 
fuläg Khan, d. i. Wolfsohr), 
Hügel des Amanus. II, 1779. 
1834, 1835. 1837, 

Kureim, f. Deir el Kurein. 

ſ. Kurayeh. 

Kuretur, Dorf im Amanus, II, 
-1830, 

Kurietein, f. ri. Kör- 


retein. 

Kris, ſ. Cyrrhus. 
Küriyet (KRaryet), d. i. Dorf. 
I, 821. 824. — vgl. Ririat 


Kuryet. 
Kuriyet el Enab, (Karyet el 
E., Karyel el E.), d. i. Stabi 





ne nee 


in N.Sy⸗ 


Be ü———— 











des Weins, in Zudäa, I, 108 ff. 
542. 547. 548. — ſ. Kirjath 
Searim, 

Kuripuöm, f. Nahr R. 

Kurfed (Rurket), Maroniten- 
Klofter. II, 551, 759 


Kurkuftep, Drt im Rafairier- 


Öebirge. il, 919. 

Kurfuläg, . Kurd R. 

Busmi, Thurm bei el Kä’a. II, 
176 

Kurmul* —— en 
in Juda. I, 195. 199. — vgl. 
Karmel. 

Er f. Karn, Kafar K., Wadi 
el K. 


Nord De am mittl. Oron- 
tes. 1087. 

Rurnägit (Karnajil, Korneil), 
Dorf im Aklim el Metn, Koh— 
lengruben daf. II, 210. 466. 
469. 581. (Höhe) 710. 

Kurnet Schehwän (Dornet 


zn), Eollegium zu. II, 
786, 

nr Ruinen in Zuda. T, 
8. II, 1487. 

Kurfah, in Juda. I, 159.- 


Kurtädhap, Ort im Aklim el 
Metn. II, 711. 

Kurtlü, das Wolfsdork, im 
Amanus. Il, 1802. 

Kurtümän, Dorf im Naſairier⸗ 
Gebirge. II, 943. 

Kur’ün, f. Karın. 

Kuryetein’ „ſ. Sarietein, Kör- 
retein. 

Kuryet el Bufei’ah (el Bu- 
kaiah, Befajah), — in Ober⸗ 
Galiläa. I, 773. 

wre el Fer 1. Kuriyet 


Kufaia, —— 
Kufaibep, . € 
Buiäna, Dorf be Ladikieh. II, 


Pre ſ. Deir K., Wadi el K. 
der, j. Deir K 
Kuſeibeh, ſ. ELR. 
Rufeibiyeh, Ruinen in N.Sy- 
rien. II, 1599. 

Beem, f. Kubbet Sidi —4 


— 


N — 


Kuri — Rum 


2029 


Kufeir*, häufiger Name in Sy- 
rien für Burg oder Dorf. II, 
1000. — vgl. Kasr, Kofair, 
Dſchebel K, — ——— 

Kuſſeir (Dpfair, Hair), Ge⸗ 
birgsdiſtrie, Dorf am Oron— 
tes. II, 899. 1000. 1004. — 
vgl Kuffeir. 

Kusr, f. EIRK, Kasr. 

—— Kaͤhil, in el Kärah. II, 


suffäben, 


— ſyr. Dorf. IT, 1423. 

Kuffair (Kufeir?), "Gebirge bei 
Tripolis, II, 974, 

Kuffub, |. Wadi el K. 

kafſar; ſ. Dpät K. 

8 — bei Jeruſalem. 


aunn C(Coſtal, prich Keſtel), 
dv. i. Quelle. II, 1106. 1436. 
— ſ. Raftal, Er Kuftul. | 
Kuftul el Ma’af, Dorf am 
Gaftus. II, 1106. 1115. 
Kufurneba (Rfarnabe), Ort 
im Belaͤd Ba'albek. II, 220. 
Kutab, f. Et Torah hi el K. 
Kutaifeh, f. Kuteife, 
Kutäleh, Ort im Alım et 
Tuffah od. el Metn. II, 700. 
710. 
Kuteifa (el Kuteifeh, Kteife, 
Admedera), Ort in Syrien. II, 
1457. 1472. 1484. 1559 ff. — 
j. Dſchebel Kteife. 
Kuthairah, Drt im Biläd el 
Nöha. I, 714. 
Kutrap, . —— .- 
Kutrawäneh, f. ER. 
Kütrüb, f. El 5 
Rutfuf, f. Kütſchük. 
Kuttab, R i. Elementarſchule. 
MH; 1408. Merdſch el K. 
Kuttap, er e 
Küweh — ſ. Dſchiſſr 
—A 


Kuwaikah (GKwoikat, nicht 
Schiuwe Schiateh), Ort in N. 
Galiläa. I, 806. 

Kuweik (Golf), Dorf am gleich⸗ 

migen Fluſſe. U, 1590. 


Ort in Fudäa. 1, 


2030 


Kuweik (Koeik, Koik, Nahr el 
K., Eaic, Ehalus), gFluß von 
Aixpo I, 1321. 1589. 1597. 


Ries Dorf in Samarien. 1, 


— (St. Anton de Ooz— 


de Laborde“, über Kalaat el 
Hösn. II, 84. - 

Labotas, Fluß zum Antiochia- 
See. II, 1149. 1615. 

Laboyfa, d. i. Laodicea. II, 


925. 
Labweh, f. Lebweh. 
— ‚ bei Serufalem. I, 


Eu (debr. ), d. i. roth. II, 326. 

tar. d’Firin, DE Antiochia- 
See. 1. 1645. 

—— Ort in Judäa. T, 44. 

„1139, 

alle Patriarchae, zu Je⸗ 
ruſalem. I, 371. — r. Birket 
el Hammän, 

Lacus Ufrenus, f. Antiochia— 
See. 

Ladaechia, d. i. Laodicea. II, 
925. 


Ladakia Point. II, 928. 


Ladica, f. Laodicea. 
Lad itiep ‚ Nafairier - Diſtrict. 
II, 981. — Provinz, Einwoh— 


nerzahl. 982. — ſ. Nahr L. 
Lälius, ſ. Decimus L. 
Lärchenbaum, ſ. Pinus lari- 

cia. 
aelieh, Dorf am Nahr Ibra— 

him. II, 567. 
in: cuminoides L., bei 

Haleb. II, 1717. 

Lagunen, an ber Orontesmün— 

dung. Il, 1212. 

Laha, ſ. Dfchebel L. Kefr L. 
Labaemmer, 

Ariſch. J, 39. 
Lahfit Cihfid), Ort im Beläd 

el Batrün oder Dſchebail. II, 


= 


Brunnen bei el 


4 


hayya), Klofter von Sibeil, II, 

791. — dgl. Kaſcheya. 
ra Kirche in Damask. 
Kwoikat, f. Kumeifäh. 
Kydrih, f. Near Ain 8, 
Kyrrus, : Cyrrhus. 





Kuw — Land 


555. 748. 750. 
Lahm, Beit-, ſ. Deiplapum: 
Batstyl, Dan. 














I, 518. 


gaila, Ort in Zudän, 
— dgl. Leſa. | 
Lajard, Fel. II, 532. — vgl. 
Layard. 


Lakis, f. Um 
taffum, Stadt Naphthali’s. I, 


gar, ſ. Ard Akluk. nr 
Satonien, Purpurmufchel dal, 
II, 374. 
gala, Dorf am Litany. II, 138. 
9. 


Laliche, d. i. Laodicea. II, 925. 
Lallemantia iberica F. er. 
bei Saleb. II, 1715. 
Lamark, üb, Purpur 26,4, 612 
11, 374 ff. 
Lamartine, im Karmeltloften 
J, 720. 
Lamdin, f. Lätmin. u 
Lamis j. Lamos), Küſtenort. 
IT, 1818. | 
Lamium spec., im Libanon 
II, 639. — tomentosum, bei 
Hebrön. l, 219. 
Sammfelte, in Damasf. I 
1396. \ } 
a in Tortofa. 
Lampen * ; 


in Mofcheen. il 
1370. u 
Lampenfabrik, in Bebrön. 
254. 
Sandhäufer, in Beirut. 
A474. 


tandiäneden, in el Amt. 


Lann — Laya 


gannsau" Li "über Serufalem— 
Jaffa. I 

Lanoy, Eimeiße, entdeckt Pal— 
myra (1678). IT, 1430. 1432, 
1435. 

Tante) (Lanta), f. Nahr L. 

Lanze*, ſ. Bambus-L. 

Lanze, heilige, Streit um Die= 
felbe. II, 602, — in Antiochia. 
1181. 

Laobby, f. Lebweh. II, 174. 

Laodice, Mutter des Seleukus 
Nikator. II, 923. 

Laodicea, Name von ſechs 
durch Seleukus J. gegründeten 
Städten. II, 623. 

Laodicea“* (Ladica, Laudicia, 
Ladaechia, Laliche, Liche, La— 
boyſa, Licea, Auodizsıa Ent 
11) $aların, Laodicea libera, 
Ramitha, Ramantha, Mazabda), 
die Hafenſtadt in N.Syrien 
(Ladikieh, Latakia). I, 6. II, 9. 
10, (aftr, 2.) 18. 33. 40. 55. 
66. (Seide daf.) 476. 922 - 
932, — Dift, Il, 39. 806, 893. 


999. 1100. 1112. — ſ. Ladi— 
kieh. 
Laodicea ad Libanon 
(Laudicia, Scabiosa Laodi- 


cea, Laudicia scabiosa), ob 
Dſchufieh el Dſchedideh? IT, 
14. 998. 1002. — Dift. I, 
170, 171. 
Laomer*, f. Kedor L. 
Lapides Judaici, 
mel. I, 712. 
Lapie, Aut. IT, 169. 170. 
Laris, f. Yarife. 
garilfa, — am Wadi 
Axiſch? 
3 ſ. — Seidfhär. 
Sarfom, Prof. I, 585. II, 529. 
Lafeh, Dorf im Libanon. II, 
557, 


Lasiospora eriocarpa C. H. 
Schultz Bip. B. Kotschyi, bei 
Haleb. II, 1716. 
ata, fs. Kefr L. Tel, 

Latakia, f. Laodicea. 
ateiniſche Chriſten, ſ. Ka- 
tholiken. 


am Kar— 


2031 


Lateiniſche —— ‚in 
Serufalem. I, 322. — Karaf, 
II, 195. — Fahr el Kelb. 529. 
542. — Seleucia. 1262, 1268. 
— Abila. 1280. 1283. 1284. — 
Palmyra. 1502. 1545, 

here Kloſter, in Beth- 
lehbem. I, 286. — Serufalen. 
355, — — Ramleh. 581. — 
Nazareth. 741. 743, — ſ. Ka— 
tholiſches K. 

Lateiniſche Votivtafeln, in 
Ba'albek. II, 242. 

Lathyrus inconspicuus L., 
bei Haleb. IT, 1721. — vgl. 
Gilban. 

Latinen, ſ. Katholiken. 

Laͤtmin (Lamdin, Ludmien), Ort 
in N.Syrien. II, 1566. - 

Latrôn (Ratrün, Aatroun), Ort 
in Judäa. I, 111. 542. 544. 
546. 

Laubhüttenfeſt (Sifot, Sudot) 
der Samariter. I, 642, 

Laucharten“, bei Jeruſalem. 
I, 484. 

Laudicia, ſ. Laodicea. 

Laurella, Arzt, führt die Im— 
pfung im Libanon ein. II, 681. 


— tinus*, bei Jeruſa— 
lem. I, 482. — dgl. Lorbeer. 
gaufefraut (Pedicularis pa- 
lustris), im Caſius. IT, 1139. 

Laut, f. Thairath el L. 

Lauz“, ſ. Kamid el. 

Sauzeh, f. Harf 2. 

Lava“, ob im Libanon? IT, 31. 
518. — bei Afüra, 
wahre, zellige, braune, roft- 
rothe, im Libanon bei Belaufa. 
658. — im Nafairier-Gebirge. 
838. 839. 905. — el Bukeia. 
839. — Cafiotis. 886. — bei 
eſch Schoghr? 1101. — in N. 
Paläftina. 1329. — Amanus. 
1804. 1837. — f. Bulfan. 

tapendel* (Lavandula stoe- 
ee im Libanon. II, 103. 


Layard, U. 9. II, 543. — vgli 
Lajard. 


563. — 


2032 


Layoon, ſ. Wadi el Ayün. 

Lazareth, f. Hospital. 

Lazariotae, Dörfler von Be— 
thanien. I, 510. 

Lazariften, im Libanon. II, 
799. — Klofter in Damascus. 
1413. 

Lazarus“, Haus des (Taza- 
rium). I, 509. — Grab. 510. 
— f. EI Azariyah. 

Sa Zweig a Sberer. I, 493, 

‚ihr Grab in Hebrön. I, 246. 
"949 


Leafe*, Aut. I, 40. — üb. den 
AntisLibanon. 11,269. — Dſche— 

beil —Akuͤra. 558. — Damast 
—Aleppo. 1558 ff. — Antiochia 
— Beilän. - 1607. — Haleb. 
1748. 

Lebad, ſ. Kefr el L. 

tebäan”, f. Lubbän. 

Lebbäya, Drt im Belä’a. II, 
218. —f. Libbeiya. 

Lebben*, d. i. ſaure ae 
nn 1474. — ıF Nahr et 8 


teben, zufünftigeg, Ahnung da⸗ 
von bei den Nafairiern. II, 944. 
949. 


Lebensbaum (Sabina), phön. 
Name. II, 433. 

Lebn, f. Neba el R., Lebben. 

Lebnän, Sf. Dſchebel L., Liba— 
non. | 

Le Bruyn*, Eorn., üb. die ya 
nn des Libanon (1676). 


642. 

Lebua* (Lebué, Lebweh, Lab- 
weh, Lubby, Tybun, Lido), Ort 
und Fluß im Befä’a. II, 158. 
164. 169. 170, 172. 174. 221. 
222. 224. 258. 999. 

Lechem, f. Bethlehem. 

Leda-Sculptur, in Ba’albek. 
1l, 248. 

Ledodigeh, Et! 

Lederwaaren*, in 
Ir, 1383. 

‚T. Megiddo. 

Tegam, Berg der Ismaöslier. 
1, 971. 972. — f. Lokham. 


Damask. 


Ay 


Layo — Leon 


Legh*, Mr., in Hebrön. I, 241, 
— Palmyra (1818). I, 1433. 
145 | 


— Megiddo. 

Leguminosen* ‚„ im Cafius, 
Il, 1144. 

Lehm”, bei Serufalem. I, 480, 
— ſchwarzer, in N.Judäa. 567. 
— Sannür. 669. | 

tehour, Maler. II, 535. 

Serbblnnen) feidene, in Bei⸗ 
ruf. 456, 

—— mit einem Stück Gold 
im Munde zu Ba'albek. IL 
268. 576. 

Leilafath (Leilekah), |. El L. 

Leilün (Lelin Dagh), Zweig 
* Bea: Il, 1644. 


— Vogelleim 
Leimon* Eeiman), ſ. Birket el 
L., Wadi el L., Wadi L. 
Leintrauft Kellan, Silene su- 
pina Fisch. et Mey.), zu Je— 
ruſalem. I, 483. — im Caſius. 
11, 1139. 
Leinwand ; 
1039. 
Lejiün, f. Megiddo. 
Letervdſchi (Lulakjee, d. i. Ort 
der Störche), Plaine des Ca— 
fius. II, 1117. 1120. 
Lelin Dagb, f. Leilün, 
Lem’a, ſiehe Benu Abi Eu 
Elbi et k. 
Leman, f. Leimön. 
Lemma, f. Abi el L. 
Lempriere, Ch., 
(1843). II, 1283. 2 
Lemun, f. Leimön. | 
van Lennep, amerif. Miffionar. | 


Il, 1683. | 
Lenticuliten, bei Damadll 
II, 1376. N 
Leo d. Gr., feine Kirche in Anz 
tiochia. II, 1174. — Simeonds 
kirche. 1679. 4 
Leo, Teontes*, ob Tamyras | 


od. Boftrenus? I, 120. 19% 
426. — f. Litany. 1 




















in Hamah. I, 


in Syrien 


NT Kirche, in Damask. 4 | 
"1341. J 





Leon — Lib 


ie oppidum, f. Leon- 
Hier Familie in Berytus. 
htius, Bifhof von Askalon. 


ns, er Mn Phönicien 
344 n. Chr.) II, 437, 

tius, eh von 
feucia. II, 1229. 1266. 
Intopolis (Leontes oppi- 
um, Asovrwv rolıs), 
n mittl. Phönicien. ii, 426. 
nurus, ! Loteros. 
parden* ‚ angebl. in Gali- 
ia. I, 694. 802. — im Liba— 
pn. Ir, #19, 135. 411: :461. 
- Amanus. 1848. — vergl. 
iger. 
parden-Berg (Mons leo- 
gorum), bei Tripolis. 11, 
pidium perfoliatum, bei 
Jaleb. II, 1714. 
pidoptera, 
nge. 
fius*, 


f. Schmetter- 













üb. die Sculpturen 


bie, tyriihe Kolonie. 1, 


den‘ am Orontes. II, 
 Tanaanit Grenzſtadt. 1, 
— ſ. Laiſa. 

m”, f. Dan. 

rn, en. I, 612, — 
. Burpur. IT, 374, 

Ine, d. i. Sitany. 1.7123. 


N 3 8 


ige Erde, um Haleb. II, 
07, 


ca, Längenmaß. I, 227. 
htthurm, bei Laodicea. II, 
928. — Seleuria. 1244. 
zn @xrn (die weiße Küfte), 
Laodicea. II, 923, 
antehandel. II, 499. 
antiner, Miſchlingsvolk. 
1764. 


‚ Stamm. 1, 13, — bei der 
Indeslade. 639. — Nachkom— 


Ber Erdkunde XVII. 


‚Libaniug*, 


Sibanon* 


Stadt 


Rahr eelb 6395 


684. 
Liber Albus, 


2033 


men in Samtaria, 651. 


tevigne, Aut. II, 532. 
Liba’ah (Libba), Ort deg Aklim 


et Zuffah. II, 111. 700, 

üb. Antiochia. II, 
1151. — Seleucia. 1240, 
(Libanus, Libnein, 
Lebnon, Dfehebel Libnän), von 
den Israeliten nicht erobert, 1, 
9. — Hauptlette, Gipfel. I, 
28. — Nordende, 30. — An— 
fang. 37. — weſtl. Anfang. 
121. — größte Annäherung 
zum Anti-Libanon. 175. 222. 
— Unterſchied vom Anti-Liba= 
non. 253. — zwiſchen Saida 
und Beirut. 419. — eigenth. 
Character. 464. — Schnee dal. 
479. — Gipfel. 515. — der 
Maroniten, das Hochland um 
den Cedernwald und die Ka- 
difha-Duellen. 650 ff. 744 ff. 
(Ortsverzeichniß) 745 ff. 
chriftl. Confeffionen. 797 ff. — 
Verſchiedenheit vom Amanus. 
1802. — vgl. Saltus Libani, 
Anti- Libanon, Dſchebel efch 
Sheikh. 


Libanon-Päſſe, J Zahleh 


nach Weften. II, 189 


Libanon— Ströme, Einthei— 


lung. II, 26. 


Tibbä, f. "Lidaap. 
Libbeiya, 


am Litany. II, 138, 
— f. Lebba 


apa. 
Libeccio, d. 1. S.W. Wind. II, 
84 


Liber Pac- 
torum, über Serufalem. T, 


304. 


Libn, f. Khan L. 
Libnän, ſ. Dſchebel 8. 
Libnath, ſ. Sihor 8. 
Libnein, Di 


Libanon. II, 
175. { 


— ieh Lybo), d. i. Lebmweh. 


I, 


ein m 3 Lubbaͤn. 
Libyen, reicht nach Tacitus bis 


an die Grenze von Judäa 
und der Sinai-Halbinjel. 1, 
176. 


Nnnnnn 


2034 Lie — 


Licea, Liche, d.i. Laodicea. IT, 
925. 


Lichenen*, in ©.Paläftina. 


I. 2: — Antistibanon. I, 


A f. Ludd. 

Siemun, f. Birfet el Leimun. 

Liettani, f. Litany. IL, 181. 

— Ort in Judäa. A, 

tigen, 9., in Bteddin (1814), 
680. 

eipdtfoon 84 üb. Serufalem. 
03 


Lihfid, f. Lahfit. 
Likſeh, ſ. Bteddin el L. 


512. 


Lila (Syringa Persica), zu Bei- | 


rut. II, 474, 
Lilien“, zu Serufalem. I, 483. 
— Saron. 587. — Esdrelom. 
694. — Dfehunia. II, 854. 
Lilien-Sceulptur, in Tortofa. 
‚864. 

Limanon, See in der Dfirig- 
Sage. II, 304. 
Limone (Limne), 
Leimün. 
Limonen*, in N.Galiläa. J, 
806. — Suweidiyeh. II, 1225. 
— Haleb. 1710. — Amanus. 

1824. 1831. 
Limony, im Tibanon. Il, 305. 
timun, Sf. Birfet el Leimun, 
Wadi eh L. 
Lin, f. Duweir el t. 
Linaria: halepensis, bei He— 
brön.-I, 219. — rytidosperma 
Boiss., bei Daleb. II, 1721, 
Linden, in Ober-Galiläa. 1, 
8 


00. 

Lindfay*, Lord, üb. Andfchar. 
II, 186. 
Ba’ralbef. 235. — Anti-Liba- 
non. 270. — Akaͤra. 560. — 
Gedern des Libanon. 643. — 
Eden. 652. — Palmyra (1837). 
II, 1433, 1462, 

Linfen* ‚tn Sebrön. I, 220. — 
Serufalem. 483. — Esdrelom. 


695. — Libanon. II, 685. — 
Dſcheirnd. 1461. — Haleb. 
1708. 1717. 


ſ. Birket el 


— Libanon. 202. — 


—* 
Lokh | 


Linfenfuppe, — Pe 
lung in Hebrön, I, 249, 
Linum Slavum* "on — H 
117% — srandiflorum, an 
Libanon. II, 684, — pubescen‘ 
Russ., bei Haleb. 1721, -' 
stellatum L., bei Hafeb. 1M4 
diſchfahan, f. Refchfepan. | 
Litany“* (Rahr 12, Leon 
Leontes), der obere Strom de, 
Kafimiyeh, Strom von Tyrue 
1, 788. 791. II, 26. (Mündung 
48. 49. 73. 120. 121 ff. (Duel 
len) 157 ff. 178 f. (Spiegel 
II, 74. 208, 211. (mittlere 
Stufenland) 213. 250 ff. N 
derland) 306. 309 ff. 426. 
ar bei Meirhba, I 








men mn 


[. 

ee vi a0 
profopon. II, 37. 1 
Lithospermum* tennifol 


Tenore, bei Haleb. U, 1713, 
Livorno, Exporte nach = 





II, 1397. 
Livres tournoix, zu Bein 
II, 459. I 
„ſ. Boftan el 2. I 
dvarzrecches Pinushol 
Locſee Bteddin el L. 
Lod, udd. 
roöͤffler; Aug., Maler, in Ss 
marien (1850). l, 670. — — 
banon. 11, 569. 
Löwen, in Paläftina? I, 48 







> — angebl. in Galifä 
802, 
Löwen, Wappen ber Graf 


von Zouloufe, in Kalant 
Hösn ıc. I, 619. 835. | 

lömwen- Sculpturen“, and 
Gisr el Lydd. 1, 599. 
Athlith,. 614. — Porphyrio | 
11, 422. — Ain’Anub 20. 67 
841. — Tortofa. 865. — Hui 
Suleiman. 963, 

Löwenthurm, in Tripolis. 
625. 


Lokh (fopt.), d. i. dürre Wuß 
I, 
Lokham, Gebirge am art 





Lokk — Sun 2035 


des Drontes. II, 902. 1053. 
1102. — Theil des Anti-Liba— 
non. 1596. 1638. — der nörd— 
lihe Amanus der Moslemen. 
1795. 1809. — La legam, 
Dſchebel Kufeir u. d. f. 
offam (as Seffhin, Siktn, d.i. 
Mefler), Höhe des Nafairier- 
Gebirges, II, 30, 935. — f. 


re (9), Semaelier - Burg. 
I, 971, 

‚olium temulentum* 
old), giftige Wirkung in 
Syrien. II, 1720. 

tondrine, f. Andrein. 

onginus, Caſſius, Philoſoph, 
in Palmyra. II, 1499. 

‚oniceren, in N.Syrien. II, 
1608. 1687. 

onza, d. i. Panther. II, 687. 

!orbeer (Laurus nobilis), in 
Serufalem. I, 482. — Haifa. 
723. — Phönicien. II, 684. — 
Nord-Syrien. 902. — Cafius. 
1131. — Antiochia. IT, 1200. 
1210. — Amanus. 1824. 

prbeerfrang, Ornament in 
Asfalon. I, 82. 

orenzo-Kirche, in Genua. 
1, 603, 

ofanna, Mr., in Deir el Kamr 
(1830). Il, 757. 

oftenau, General, Berehrer 
der Hefter Stanhope. II, 102, 

:oteros (Leonurus?), Fort am 
Arca-Golf. II, 606. 808. 

oth“*, Trennung von Abraham. 
I, 534. — angebl. bei Mellaha. 
JI, 1474: 

‚otus*, in Damasf. II, 1357. 

Hueize,f. Deir el Luweizeh. 

puig, f. Chateau St. L., Lud— 

wig. 

IX., befeſtigt Kaiſariyeh 


(1251). 603. — Saida 
(1253). II, 393. 407. — Bei— 
rut. 459. — jeine Gefandten 


| 

an die Ismaelier. 970. — Be— 
ſchützer der Maroniten. I, 513, 
N, 777. 780. 

ouis XV. (1725), 1, 501. 

| 


* 


a 


Louſy, ſ. Külb 8, Luſah. 

Loz, d. i. Mandelbaum. J, 
482. 

tuar Su 2), Ruinen bei He— 
brön. I, 230, 

tubbän (Lebän, Libona), Ort 
in Paläftina. I, 565. 630. 631. 
634. — ſ. Khan et L. Wapi 
Lubbaͤn. 

Lubby, ſ. Lebweh. 

Lübes, Arnold, üb. Saida. II, 
393. 

Lubia, Ort in Galiläa. I, 755.- 

Lubneb, ſ. Uman el ®. 

Zubon, i. Lebweh. II, 169, 

Lucas, fein Hospitium zu Em- 
mans. I, 545. 

Lucas, Evangelift, fein Marien= 
bild in Saidanaja. II, 263, 
Lucas*, Paul, in Tripolis 

(1700). II, 615. 

Luchſe, in der ſyr. Wüſte. 
1393. — im Taurus. —— 
a, vertreibt — 

‚1107. 

eu Sems Sohn. I, 87. 179. 

Ludd (Lod, Lydda, Lidda, Dios⸗ 
polis), Benjamiter- -Stabt. E 
540. 541. 542. 550 ff. 562. 566. 
570. 582, 592. — ſ. Wadi 2. 
Lydd. 

Ludier a Lydier, Ur— 
Araber), Volk. I, 87. 88. 172. 
179. 180. 183. 

Ludmien, j. Lätmin. 

Ludolf, Job, üb. den famarit. 
Pentateuch. I, 653. 

Ludolph (ve Sudem), aus Pa⸗ 
derborn (1341), üb. den Anti- 
Libanon. II, 255. 

Ludwig der Deutſche. I, 440, 

Ludwig der Tromme. I, 440. — 
vet. Mko. 731. — vgl. Louis. 

Luphäm, f. EL! 

Zulatjee, f. Lelekdſchi. 

Luna, Göttin. I, 86. — Bild— 
faule in Antiochia. II, 1169, 

Lunel, ſ. Sonathan ben ꝛc. 

Lungenleiden, in Bicherred. 
II, 661. 

LunusDeus*, f. Aglibol, Ja— 
ribolos. 


Nnunnnn2 


2036 


Lupa Romana, in Antiochien. 
II, 1168. 

ar 13 ‚ an der Jordan— 
quelle. 1, 

Supinien, ka Stalin IT, 854. 

Lupinus coeruleus „zu 
Haleb. II, 1728. 

tus*, d. 1. Bethel. I, 533. 
Luſah (Luſa), Dorf im Libanon. 

U, 129. 130. 140. 141. — vgl. 
Loufp. 

gufignan’ ‚©, 30. 2S0p9ERT, 


Ks) f. Deir el L. 


Pit 
Surusartiket, in Damask. II,. Lyfanlas J. —— 


1390. 
BR ae bei Nabläus. 
.— f. Kämid eL UT 
gujeruiter, im. Belä’a. I, 

51. 


—— ſFAinn Bet % 
Lybo, irrig flatt Libo. IT, 
— . Lebweh. 


169. 


Lupa — Man 


Lybun, f. Lebweh. 

Lycus, ſ. Nahr el Keib. 

Lydd, Diſiriel. F 820. 821. — 
f. Ofepiffe el X, Lupo. 

Lydda“*, ſ. Sud, 

Lyde, Eaplan, ein nachläffiger 
Berichterftatter, über Nafairier, 
Gaftus. II, 829. 908, 909. 991, 
1113; 

Lydier, f. Ludier. 


xy bus, J., Aut, II, 554. 


üb. Zſchiff Koͤweh. H, 


Buß“, 
— Hasbeiya —Katana. II, 


Seitenzweig 


der Herodier, Teitarch von Abi⸗ 
187. 1279. .1280. — 


Iene. II, 
f. Abila Lycaniae. 


Lyſias, Claud, Oberhauptmann 


in Serufalem. A 556. 602. 
Lysimachia, 

17142 
Lythah, d. t. Litany. II, 123. 


M. 


— (ägypt.), d. i. Ort. I, 61. 


(Moie, d. i. ſiehe 
Beit el M., Seid e 

Ma— Abulfuarig — 
ris), Ciſterne bei Palmyra. II, 
1449. 1468. 

Maad, Stammvater. II, 1492. 

Maad Masrin, Ort in N. Sy- 
rien. II, 1098. 

Ma’af, Tr. Kuftul el M. 

Maalbe, f. Deir M. 

Maalem“, f. Scheikh el M. 

Ma'amiltein (Mamiltein), ort 
in Phönicien. IT, 546. — ſiehe 

Dſchiſfr-, Wadi M. 

Ma'an, Fürft, von Balduin be= 
fiegt (1117). I, 733. — vgl, 
Manogli, 

Ma’an (Bent M., Ma’äniden, 
Maon), Drufengef chlecht (er- 
liſcht 1698). II, 396. 424. 714, 
732 ff. 1516. eg: Ahmed Ibn 
M., Kalant Ibn M., Ziret M, 


muanospt, 
Man 


Ma’arra (Maarrah), Name 


verfhiedener Orte am Antisti 


banon, an der Edlib-Ebene ir. 
II, 261. 262. 266. 269. 1398. 
1426, 1427. 1428. 
1673. — vgl. Marra. \ 
Maarrak, f. Dſchebel M. En 
Ma’arrat en Na’amin ( 


Arba’in. IE, 1060, 1061. 1 
1067. 1568 ff. 


man), Station am J 


Ma’ arratenRa’aman, | 


in Meiopotamien. II, 1067. | 


Mararrat enNesrin (Rierh I 
Kinnesrin, verfürzt Ma’arn | 


- Ma’ arnafi), Stadt am Dſche— 
bei Ala. B: 1569, 
vgl. Niſchrin. 


bei Haleb. II, | 


f. Fachreddin M,, 

a arada, ſyriſches Dorf. II, | 

ae Ort in Juda. I, 265. | 
268. 


1590. 1599. 


| 
| 
| 





1575, — 


J 
IM > 1 
ii 

= 


Ma'arret Sſaidnajaͤ, fyr. Drt. 
I, 1423. — vgl, Saidanaya. 
Maarfaf, Drt im alepp. Sy— 

rien. Il, 1591, 
Ma’äfir (ee M.), Drt, — ku 
el Manäflf od. Arküb. 
904, 705. 
aaſſeſſin, ſ. Mari M. 
aan f. Miri el M. 
MaaffirelFahkhar, Ort im 
Alklim eſch Schüf. II, 704. 
Ma'bad Amrivd (d.i. Tempel 
U), die Gegend der Stein- 
brüche bei Tortofa. II, 859. — 
Necropole von Aradus. 873. 
Mabadat, Drt im Beläd Je— 
beil. II, 748, 
Ma’bortya* (aram.,d.i. Fels), 
‚ Bez. für Neapolis. I, 646. 
Mäbrüs ed dakheleh u. el 
khaärijeh (das innere und 
äußere), zwei Orte des Aflım 
et Zuffäh. II, 700. 
Mabug, i. Manbebſch. 
Mabur (i.e. entrata), Bergpaß 
im Barüf-Thale. II, 117. 
Macarins”, Alfter Bischof von 
Serufalem. 2 2. 23H. 
Macedonier, u en Antio⸗ 
chia. II, 1160. 
Makestet, f. Khan el Mu⸗ 
ſchaitijjeh. 
Machmel, ſ. Dſchebel M. 
Machmud Harfüſch, 
von Ba'albek (1852). 
317. 
Madlayer(?), Dorf und Thal 
im Nafairier- Be II, 963. 
Macnunieh, ſ. EIM. 
Macrinus, * Anhänger in 
Emeſa. II, 1007. 
Macriz, f. Ba'albek M., Ma— 
krizi. 
Macrobius, 
IL, 239. 
Macropleronotus niger, 
ſ. Schwarzfiſch. 
Ma'd MMadd), Ort im Belad 
‚el Batrün. I, 750. — Kloſter 
daf. 792. 


- Maad. 
Mädar, ſ. Wadi N. 


Maar — Mago 


Emir 
11, 314. 


über . Heliopolig. 


— dgl. EI Ma’d, 


2037 
Madekh, ſ. El 
Ma'den, ſ. EM 
Mapdgd, f. EL Mutkh. 
Nädined, f. Neba’ M. 
Madinusg, F- Ducate. I, 55. 
Mapdiftusg, Deir el Kaddig 

Madiſtus. 


Madjour Dienbel, 
phön. Küſte. IL, 550, 

Madny, ſ. Dadihchum M. 

Madonnen-Kloſter, ſ. Deir 


el Sayda. ; 
f. Nas eich 


en 
Schak'ah 

— 5— al murudſch, dv. 1. 
Bereinigung der Wiefen, Ebe⸗ 
ne bei Damask. IL, 1312. 

Maduch, d. i. türk. Garten- 
häuschen. I, 647. 

Macecha“, ſ. Beth M. 

— in Paläſtina 
ungewöhnlich. I, 747, 

Mährcenerzähler, in An 
tiochien. IT, 1207. — Damast. 
1384. 

Mäonius, ermordet den Ode- 
nathus. Il, 1547. 

Märtyrer, Kirche der vierzig, 
angebl. — er 1, 583, 

Maez, I. 

Mafoudd, 7 Satı el M. 

Hafſchaͤth, Ort in N.Galiläa. 
I, 806. — ſ. Nahr el M. 

Magaret Mohhed Eiffa 
(nicht Mogaret), Grotte am 
Barada. 1, 1297. 

Magvdala*, B Migdal EL. 

Magdalena”, j. Maria 

M agdel(Magton), f. Medſchdel, 
Migdol. 

Maghämi, ſ. Taffilet el M. 

Maghar Katanin (Grotte de 
Cotton, Baumwollen - Grotte), 
zu Serufalem. 1.:392; 

Maghiſſa, Stadt am Apamea= 
Ste. II, 1085. 

Maghudſchah, ſ. Dſchebel M. 

Magier, in Sabän. Il, 238. 

Magoras (Makar, "Saturn, 
en phön. Gott. II, 434. 


as, f. Nahr Beirut. 


an der 


Cap, 


2038 


Maguzzel, d. i. Spindeln, 
Thurm. 11, 856. 

Mahali, f. Kalaat M. 

Mahbamany, d. i 
Kebir. U, 1117. — ſ. Dfhiffe 
el M. 

Mahanaim (jest — in 
Galiläa. 1, 197. 

Mahannah, 2365 in der ſy⸗ 
riſchen Wuͤſte II, 1450. 

Mahärim, d. i. Unverheirathe- 
ter: II, 720: 

Mahäfen*, f. Abul M, 

Maheriy, d. ti. Kara Su. I, 
1829. 


Mahlmann, W,, üb. dag Bei- 
rut⸗Klima. II, 477. 
Mapmil, f. Dſchebel Machnel. 
Mahmud, türf. Sultan (1826). 
1,,719, — dgl, Mohammen. 
Mahmud, Shah, Grab am 
mittl. Orontes, II, 1090. 
Mahmud, Scheikh der Nafai- 
tier. II, 938, 
Mahmud, Scheikh der Anafeh. 
IT, 1465. 1466. 
Maho med, Emir, in Kadmüs. 
U, 983. — vgl. Mohammer. 
Mahomen, Paſcha in Haleb, 


ſchwächt die Janitſcharen (1814). 


II, 1751. 
Mahomen el Bedur, 
rier-Chef. II, 984. 

Mahrab, ſ. Mihräb. 
Mahfülafhäar diün, Execu— 
toren-Gebühr. I, 826. 827. 
Mapfıl Kijas Duhän, Ab- 

gabe für dag Wiegen des Ta- 


bads. I, 826. 

mapumeria, Hügel bei MN: 

Mahl; (Maps), f. An M. 

Mai (ſanskr.), ĩ. e. vads, Chiff. 
I, 61. 

Maidän, f. Meidan, Schir el 
Maidan. 

Maimon, ſ. Haiim M. 

Maimon ben Chamo, Rabbi 
aus Maroffo, in Haifa (1829). 


I, 7125. 
Maimonides*, fein Ton. 1, 
246, 


Rafai- 


Nahr el 


‚Ratsın, 


Magu — Mat 
2 ; (Maon), Ort in u I 


— ORAL “ Dichebel Har— 
phüjch. II, 

Maiuma, ee , 

Mainz, Kirchen bar. I, = ef 

Mais" «(Zea Mays, 


Drufengebirge. 681. 
in der Ghätha. 
1422. 
N.Syrien. 1649. — Haleb. 1723, 
1729. — ſ. Moorhirie, 

Maison du bon laron, dei. 
Tatrün. I, 546, 


EL AED H de M. | 


Maizay,f. © 


Majadsmabh, a im %- | 


banon. II, 146. 


Majoran*, ſyriſcher (Origanum | 


syriacum), bei Jerufalem. J, 
483. 


Majuma (ägypt., % i. Ort am | 


Meer), Etym. 1, 
Majumas ——— d.J 


Stadt am na ——— 


von Askalon. 
Majumas* 


I, 61. 8 


I, 
Matar, f. "ap 
Matatta, f. Kiſon. 
Mafbey, 

702. 


I; 
Matera, Höhle. IT, 106. 136. 


Matsamsh, 
Matpmel, 
Makhneh, 


ſ. Mekhemeh. 
Dfqhebel M. 
Mukhna. 


Makhp elab, Doppelhöhle bei 


Hebrön, Abrahams Grab. I, 

222. 226. 227. 236. 248. 
Mafhrün, f. Burdſch Beitin. 
Makhtu', Steuer, Kanon in 

Gaza. I, 
Matdüll, 


95. 
Matiabäer”, Geſchlecht. I, 14. 


l 


va | 
Schami, D. Ki} in de 

I, 579. — Belfä’a. II, 178, ei 
Libanon. 515. — ale Brot im 
65 — 4 
1329, 1358, | 
— Yalmyra. 1536. — | 


a Con 
ftantia), aka von Öaza, | 
44 


Dorf bei Esprelom. 


Ort in ez Zör. I, 


825. Ei 
in Süd-Judäa. J | 








Makk — Mal 


zerf. den Dagon-Tempel in 
sdod. 85. — ihre Familien— 
grüfte in Modin ꝛc. 111. (rich- 
figer Hasmonäer) 407. 411. 
775. — ihr Säulengrabmal in 
gatrün ac. 546. 575. 685. 
Raffabäer, Kirche und Stadt 
der, bei Emmaus, 1, 545. 
Raffabäaus, Sonathas, I, 685. 
Raffabäus”, Judas, zerftört 
den Hafen von Samnia ac. 1, 
125. — Schlacht bei Beth Za— 
charia ꝛc. 205. 685. 
kakkabäus, Matathias, feine 
Heimath. I, 546, 
dakkabäus, Simon, zerftört 
Hebrön. 1, 214. — in Serufa- 
lem gefangen. 345. — erobert 
Serufalem ꝛc. 409. 685. 


dakla ain el Bed, fiehe 
Makta ıc. 
taffub, . Nahr eI M. 


* Ben el M. 
tafr, f. AM 


tafrizi” Sakebdin Ahmed), 
aus Ba’albef (geb. 1367, gef. 
14°°/,,). II, 244. — üb. Gaza. 
2. (791). 1, 65. 247. — Jeru— 


jalem. 304. — &Kopten. 498. 
— Raifariyeh. 603. — Ba’al- 
def. II, 234. — Ssmaelier. 


969. — Moſchee zu Damask. 
1363. 

taffan, Ort bei Damask. II, 
1309. 

takfura, f. Dſchebel el M. 
takjuras, d. 1. Emporfirchen. 
Il, 1368. 

takfüreh (el Makſura), Sta- 
tion der en II, 
1314, 1424, 

taft, |. Bahret 

tafta ain el * (Makla?), 
Kohlengruben im Libanon. II, 
466. 581. 

dakutta, ſ. Kiſon. 
talamhbeios (d. i. Sol oder 
Moloch), in Palmyra. II, 1550. 
Bhlafe,. d. 1. Königin. I, 
1451. 

Ralalas, J., üb. Theuprofo- 
pon. II, 37. — Ba’albef. 233, 


2039 


234, 239. — Apamea. 1081. 
— Antiochia. 1149 ff. — Se— 
leucia. 1240. — Damascus. 
1385. — Palmyra. 1503. — 

Antiochia-See. 1615. — Aler- 
andrette. 1817. — Gaftabala. 
1838. 

Malalep, f. Malüla. 

Malaria, in Alerandrette. IT, 
1783. 

Malatha“, f. Milh. 


Malathya, ihre Eroberung 
(1315). II, 1035. 
Malayen, 


beziehen ihr Eifen 
aus Sofala. II, 1387, 
Malbef, di. Ba’albef. II, 231, 
Male, Ort in Judäa. I, 512. 
Mabchus, ſ. Malichus. 
Malcolmia africana, bei Ha— 
leb. 11, 1713. 1714. — littorea, 
bei Hebrön. 1,2419: 
Malcub, ſ. Kalaat M. 


Malech Agrippa, in Palmyra. 


11, 1349, 

Maler”, ſ. Melek, 

Malefalmanfur, Di. 
überwindlicher Fürft. II, 
— f, Kelapıın. 

Malek el meſſor, f. Kelavın. 
II, 608. 

Malek Nafler* (el Rafir), 
Mameludfen-Sultan (fl. 1340). 
1I, 972, 1035. 

Mit el Mri, d.i. Örundfteuer, 
1, 820 ff. — ſ. Steuer. 

Maleo, ſ. Morone de M. 

ab lie, Ort in Ober-Galiläa. 


Malie, 
1369. 
Malihus (Malchus), aus Pal- 
myra. II, 1541. 1543. 1547. 
Mälik, f. RNahiet Beni M. 
Malta, f. Imp M. Jiab. 
Maltos, Stadt in Cilicien. II, 
1793. 1794. 1837. 
Mallula, f. Malıla, Melluhap. 
Malo, f. Cap -M. 
Maltafap, 4 Rabe DE 
Maltheſer“, f. Fariß-Ritter. 
Maltheferkreuge, in der fyr. 
Wüſte. II, 1445. 


un⸗ 
608. 


mohamm. Secte. II, 


“ 


2040 


Malthefer - Melonen, zu 
Serufalem. I, 481, 

Malül, Nuine in Esorelom. J, 
00 


700. 

Ma’rtlüla (Malaleh, niht Ma- 
fuca), Ort am Anti -Fibanon. 
II, 261. 262. 266. 267. (for. 


Sprache daf.) 798. 1398. Bir 


ichofsfiß) 1413. — Diftriet im 
Dſchubbet Afäl. 1426. 
Malva scherardiana L 
bei Haleb. II, 1717. 
Malven, bei Sinpfdil. I, 632. 


— als Seidenraupenfutter. II,. 


A486. 
854. - 
Ma’märiyeh, Dorf am Nahr 
. 23 Zaharäny. 11, 81. 
Mambre, ſ. Allon M. 
Mamelles, les, f. Tomät Niha. 
1:08, 
Mameluden* des Emir Beſchir. 
IT, 681. — f. Baharidiihe M. 
Mamilla (Etym.). I, 460. 
Mamilla-Kirhe, zu Serufa- 
lem. J, 371. 
Mamillateid, ſ . Birfet el M. 
Mamiltein, f. Ma’amiltein. 
Ma min Allah, ». ti. der von 
Gott fommt. I, 460 
Mammäa“, ſ. Zulia M. 
Mamre*, Ampriter. I, 122. 
Mamre*, Hain zu Hebrön. 1, 
212. 222. 

Mamun, Khalif, befefl. Tarfus. 
II, 1810, 
Mamtınijeh, f. Maria Mag- 

dalena= - Kirche. 
Ma'n, ſ. Maan. 
Hanaus, ſ. Elabälus M. 


498. — in Dfehunia, 


Manäfif, t. ſ. Aklim el M., Mus 
fatta’ el M. 
Manaffe*, Stamm. T, 7. 11. 


(Haus Sofephs) 12.743: /118, 
— angeblihe Nachkommen in 
Samaria. 651. 

Manaffe, König. I 96. — 
reft. Serufalem. 348. — erbaut 
den Tempel auf Garizim. 646. 
— in aſſyr. Gefangenſchaft. 
620. 625. — Grab zu Nablüg, 
657. 


Malt * Mann 


—708 
— 


 Mangles*, ſ. Irby. 
Manguſtane —— man- | 


— 


er * R 
- 
J 


—— riet in Sam 
ria. I, 


—— J El M. 

Manbedſch (Mabug, Sera 
is), am Euphrat. II, 1335. 
- 1337, 1596, AR. 

Manbüa, ſ. EIM. 

Mandarinen - Drange, in 
Sumeidiyeh. II, 1225. 

Mandel’, in Asfalon. I, 88, 
— Bethlehem. 168. 287. | 
Serufalem. 482. — Joppe. 
579. — Nabfüs. I, 659. — 
(Amygdalus Arabica) im i- 
banon, II, 207. 293. — in. 
Saida. 409. — Beirut. "480. 
— Tripolis. 612. — am Nahr 





—— 


Kadiſcha 2. 631. 662. — im 
Dſchebel Arba’in. 1064, — 4 
Ghauͤtha. 1349. 1350. 1355. 


1356. — N.Syrien, 1687. — 
Daleb. 1728. 

Mandelfräbe (Coracias gar-ı 
rula L.), blaugrüne, in Sa— 
marien. T,.660. — am Karmel. 


j. Ain ee 
Nanvelfhate, gebrannte, ale. i 


Augenfchminfe. II, 1406. | 
Manpdelfieine”, in ber Ca⸗ 





ſiotis. II, 887. — Nafairier- 

Gebirge. 905. — Amanus. 

1806. Ei 
Mandelteich, j. Amygdalon. 


Mandra, d.i. Klofter, Convent, 
Stallung. 11, 1174. 1677. 

Mandragora autumnalis, 
bei Serufalem. I, 484. 

Manethera, f. Muneitirah. 

Manetho, Geſchichiſchr. I, 34, 
173. 180. 182. 





gustana), bei Seleucia. I, 
1268, 
Manikat, f. E M. 
Manizen, Fürft von Harn 
(250 n. Chr.). II, 1497. j 
— auf üdiſchen 
Münze 634. 
Make j "fein Irrthum über. 4 








N nd 


Marabah (Marabä), 





Manzur, 


Mann — Mar 


Fakra. II, 516. 

Manogli (Moinoghli, Ma’än), 
druſ. Statthalter. II, 731. 
Manogli, Fürſt von Syrien 

(1516). II, 1516. 

Man Oglu, Drufenfürft, erbaut 
die Citadele von Tadmor (ca. 
1985). II, 1515. 

manfiffe, f —— 

Manfur’, f. U 

Manfürah, fi Ir M. 

Manfüriyep, f. EIM. 

ten. Maroniten- 
Pater. II, 763. 


; Mantef, . Muntif. 


Mantel”, Steuer. I, 822. — 
ſ. Beduinenmantel, Abbaje, 
Bſchit. 


Manufacturen, in Zahleh. II, 
193. 194. — vgl. Gewerbe. 
Druſen-Emir. 11, 

695. — ſ. Manfur. - 
Ma=ol-Umfa, 
. der Tiefe. II, 831. 855. 

Nahr el Rumtrap. 
Maon“, f. Main, Ma’än. 
Mar*, f. Deir Mar. 
Mar (Marna”, Marnion, d. h. 

unjer Herr), Tempel ” rg 

(5. Sahrh. n. N I, 
Mara, ſ. Bab M 


lg 


Strom 
und Flecken im Anti- Libanon. 
II, 261. 1428 

Mar Abda, maronit. Klofter- 
ſchule in Dſchudeideh. Il, 746. 

Mar ’Abda el Mufhbemmar 
(St. Abda el Mihämmar), 
Klofter von Cyprus. II, 790. 

Mar Abda Herhereiya, Col- 
legium in el Futuͤh. II, 792. 
794, 

Marabün (Marrabüun?), Thal 
und Dorf im Beläd Ba’albef. 
II, 222. 269. 

Marabut, Heiligengrab. I, 41. 

Maraccas Mutatio, in Nord» 
Phönicien. II, 806. 862. 

Marachea, ſ. Marakia. 

wiargdum, Dorf in Philiſtäa. 

166 


| Miraciın, j. Marakia. 


‚Mariah, D 


d. i. Waſſer 


2041 


Maradifs (Merdüf), d.i. Dop⸗ 
pelräuber, von denen je zwei 
ein Kameel reiten. II, 1447. 
1481. 


Marah, f. Nahr Canat el M. 
Schäferei. ' II, 


118. 
Maräh, Drt im Beläd el Réha. 
1,714 


Marais de Cherdam, in N. 
Galiläa. T, 805. 


Maraki, f. Sahel M. 
Marafia (Maraffia, Merakia, 
Merafije, Maraclea, Mara- 


chea), Caftell der Caſiotis. IT, 
604. 881. 884 ff. 
Marakia (Nahr Marfean, Nepr 


ol Merkia), Strom von. 1, 
880. 881. j 
Mar Antonius, f. Deir el 


Sayda, Deir Hub. 

Mar Antonius B’abda (St. 
Anton d'Abda), Klofter von 
Beirut. II, 790. 

Mar Antonius Ghuzir, Klo— 
ſter von Ba'albek. II, 791. 

ln. Hub, j. Deir 


ub. 

Mar Antonius Fir, Klofter 
in Rifchmeia. II, 709. 

Mar Antönius Sir, Klofter 
von Beirut. 11, 790. 

Marathias, Stuß in N.Phö— 
nieien. II, 54. 860 

Marathon (Polyb. Stadt. II, 
1569. 


Marathus (Aradium; auch 
Antaradus), Stadt in N.Phö— 
nicien. II, 51. 52. 610. 859. 


861. 
Maratocuprent, Räuberrotte 
in Syrien. II, 1569. 
Maraty es Schitf, Dorf im 
Dſchebel Ala. II, 1576. 
Mar Bisciar 5 Baſilius-Klo— 
- fler im Libanon. II, 771, 
art Palaft bei Arvad. II, 


Marbtit, ſ. Ard el M. 

Marcianus” (reg. 450—456). 
II, 599. — reftaurirt Tripolis. 
600. 


2042 


Marcianus, PBifchof von Ge— 
rar. I, 44, 

Marcod (hebr.), d. i. Tanzort. 
II, 462. 

Marcopoli, Bincenzo, Kauf— 
mann in Daleb. II, 1762. 

Marcos, ſ. Zupiter Bal M. 

Marcus, 16ter Biſchof von Je— 
rufalem. I, 429. 

Marcus Diaconus, über 
Gaza. I, 62. : 

Mardaiten, f. Marven. 


—— Emir-Familie. I, 

96 

Mar Demetrius, ſiehe Deir 
Mar D. 


Marden (Mardaiten), am kas— 
piſchen See. II, 728. 773. 

Marder (Mustela foina), im 
Libanon. II, 687, 

Mardin (Kamrdin, Kamardin), 
d. i. Aprifofen- Brot, -Leder, 
⸗Käſe. II, 1355. 1398. 1728. 

Mar Dömit, f. Deir Dumith. 

Mar Dihordfcos, Kiofter 
und Wadi im Nafairier - Ge- 
birge. II, 821. 824. — vergl. 
Deir Mar Fan ae: 

Mardfhuba, f. Merdſchibah. 

— Ort in Sebulon. T, 


— Elias (Elyas), ſ. Deir 
M. E., Kabb E., Georgs— 
kapelle. 

Mar Elias, Convent bei Bei— 
rut. II, 655. | 

Mär Elias, Ort im DBeläd el 
Batruͤn. II, 589. 598. 750. 

Mar Elias, Bafilius- Klofter 
im Eihanon. 11577 

Mari Elias Antpliyäg, 
Klofter zu Noume, II, 792. 

Mar Elias Belluny (St. 
Elias de Beloune), Klofter von 
Damasf. II, 791, 


neh. 
Mar Elias Buffeiya, Klo- 
fter von Cyprus. II, 790, 
Mar Elias Rifhmeia (Rus: 
meiah), Bafllius-Klofter in 
Kifchmeia. IL, 709. 771. 792. 
Mareia Mareſcha), Ort in 


f!Beun⸗ 


Mare — Mari 


Juda. I, 93. 139 157. 162. 
Marg, f. Merdſch. 
Margath, ſ. Merkäb. 
Margeba, f. Merdfchibah. 
Marghestet, Dorf bei Aler- 
andrette. II, 1845. 
—— —— Alma, ſ. Deir 


Mar Girgis, 
Dſchirdſchis. 
Mar Hanna el Kuneiylſeh, 
Libanonthal und Klofter. 11, 

467. 581. 

Mar Hanna efb Schuweir 
(auch bios Mar Hanna, Mar 
Sobanna, Juhanna, Johanna, 
Deir Mar 5 eſch Schuweir, 
Schuer, Sciver, Dſchuähr, 
Dſchuahr), RER - Klofter 
im Libanon. 463. (Höhe) 
465. 469. — — 676. 683. 
712. 765. 770. 


Marhatät, Khan bei Ma'arrah— 


11, 197% 

Mari (Mira), f. Virgin M., 
Baͤb Bmaͤri'a. 

Maria“, Grabeskirche der, zu 
Ferufalem I, 329. 466. — 


Geburtsftätte. 442. — Haug, 
in Nazarath, Loretto. 509. 510. 
743. — empfängt den Gruß 
des Engels. 749. 


Maria de Latina-Klofer, 


in Serufalem. I, 457. 501. 

Maria de Loneize, f. Deir el 
Luweizeh. 

Mariam, berühmte Sängerin 
in Deir el Niah. 11, 519. — 
vgl. Kenifet M. 

Maria Magdalena -Kirhe 
(Haus Simon des Pharijäerg, 
arab, Mamünijeh), zu Jeruſa— 
lem. I, 458. 


Maria major et minor, 


Kirche der, zu Serufalem. 1, 
457, 
Mariamme (Masıauuta), d. i. 


Kalaat el Högn. II, 53. 55. — 4 


DE des öelaſinus 241. 


er: Thurm, zu u 


" rufalem. I, 366, 


j. Deir Mar 





| 


Mari — Marm 


Rarianda, ob Myriandros? 
II, 1800, 


Raria Nurigef (d. i. Licht— 


geberin), Convent auf Dſchebel 


Hamad. II, 589. — vgl. En 
Nuriyeh. 

Rari Edna, Klofter zu Gha— 
zir. II, 792. 


Rarien=DBad, f. Birfet Ham- 
mam Sitti Marjam. 
Narienbild, mwunderthätigeg, 
zu Saibanaja. II, 255. 260. 
(von St. Lucas) 263. — zu 
Antaradus. 863. 
Rariendbrunnen ( Marien- 
quelle, Duell der Jungfrau, 
Yin Sitti Mariam, Brunnen 
Siloam), zu Serufalem, I, 346. 
348. 392. 448. 450 ff. — vgl. 
Birfet Hammaͤm Sitti Mar- 
jam, Jungfrau-Quelle. 
Rarienglas”, am Ladikieh— 
Strom. II, 904. 
darienkirche, in Bethlehem. 
I, 291. 293. — Serufalem. 415. 
— Amidit. II, 584. 
tarien-Klofter, im Anti-Li- 
banon. II, 255. — Deir el 
Kamr. 678. 

dari Maaffeifin (vd. i. hei- 
lige Begründer), Klofter zu 
Besfinta. II, 792. 

tarina, la, Dorf bei Tripolis. 


II, 616. 
karinus Sanutus, |. Sa- 
nudo. 

farinus Tyrius, Aut. I, 


48. 

Raris, f. Kefr M. 

tariftan (Hospital), in Gaza. 
I, 64. 65. 

Rariti* (1769), üb. Tyrus. II, 
339. 537, — Saida. 404. 
tar Jakub, armen. Klofter in 
Serufalem. I, 362. — vgl. Mar 
Yacub. 

Rariam, f. Maria, 

Rar Sirgis ’Alma, ſ. Deir 
Alma. 

Rar SZirgis Aukar (Sanct 
‚Georg d'Aoukar), Klofter von 
Eyprus. II, 790. 


2043 


Mar Zirgis el Harf, f. Deir 
Mar Dſchurdſchis. 

Mar Johanna, ſ. Johannes— 
kirche. 

Mar Johanna Riſchmeia 
(M. Yohanna Reſchmeiya, St. 
Jean de Riſchmeyya), Kloſter 
in Riſchmeia. II, 709. 790. 

Mar Johanna eſch Schu— 
weir, ſ. Mar Hanna eſch Sch. 
IT, 765 ff. 

Mar Zfakia, Bafıling = Klofter 
im Libanon. II, 771. 

Mar Iſchaia, Klofter von Cy— 
prus. II, 790. — vgl. Deir 
Mar J. 

MaräuhannaelSchumeir, 
f. Mär Hanna eih Sch. 

Mar Zufef, f. Mar Yüfuf. 

Markab, f. Dierfäb. 

Marfea, f. Maralia. 

Marft*, für Raubbeute in Öaza. 
I, 51.:55, — vgl. Sk. 

Marktthor, in Seleucia. II, 

4358, Fi 

Marküb, f. Merkäb. 

Mar Marv, Stifter der Maro- 
niten (5. Sahrh.). II, 166. 

Mar Maros, Tempel im Dſche— 
bei Affär. II, 814: 

Mar Mekhial (St. Michael), 
Kirche im Burdſch Safıtah. II, 
827, 

Mar Mihail, Kirche zu Byb- 
lus. II, 577. 

Mar Michail, Baſilius-Kloſter 
im Libanon. I, 771. — ſ. Deir 


Mar M. - 
Mar Michail Amek, Baſilius— 
Kloſter im Libanon. IT, 771. 
Mar Mikpail Kefr '»Akab, 
Klofter von Damask. 1, 791. 
— vgl Kefr Afab. 

Marmont*, Duc de Ragufe, 
Marihall, im Libanon. IL, 192. 
— Anti-Libanon. 251. 

Marmor’, in Damascus. II, 
1297. 1381. — gelber, zu Die- 
rapolis. 1761. — grauer, der 
Sonaspfeiler. 1828. 

Marmorgquadern, in Hawa— 
rin. II, 1444, 


Er 
2044 Marm — Mars 
Marmorfäulen*, in Gaza. II, 496. — Biscunta. 519. — 
I, 53. 54, — Askalon. 82. — Libanon. 549. — Byblus. 575. 
ed Deir. 42. — Beit Sibrin. 576. —-Batrün. 587, — Trier 
140. — Bethlehem. 294. — polig. 623, — Eden. 651, 


Kaifariyeh. 604. — Legio. 698. 
— SKarmelflofter. 716. — Akko. 
734. — Hiſſn el Zeib, 812. — 
Tyrus. IL, 368. — Beirut. 
458. — VBarietein. 1458. 


Marmor-Sarkophag, bei 
Bureidſch. II, 1563. 
Marmorfiatue, in Asfalon, 
I, 74, 

Marmortafeln, in GSebafte. 
I, 662 


Mar Muͤſa (Marmouffel), im 

. Aklım el Metn ꝛc. II, 192. 462. 
712. 

Mar Müfa, Kirche in Damast. 
i1, 1413. 

Mar Mufa Ajeltün, Klofter 
von Damasf. II, 791. 

Mar Müfa el Mutein, Klo- 
fier von Beirut. IT, 790. 

Marna* (Marnion), f. Mar. 

Maro (Marun), Mar, Stifter 
der Maroniten (5. Sahrh.). II, 
166. 774. — Zerftörungsmwuth 
for. Tempel. II, 200. 

Marp, Patriarch (ft. 701). 
774. 


Maroffo, Cedern daſ. II, 638. 
Maron (Marone), f. Deir Mär 
M., Mar Yohanna M. 
Maron (Marun), Giov., maro— 
nit. Biſchof. II, 758. 
Marôn, Dorf inOber-Galiläa. 
1, 784. — vgl. Marüne. 5 
Maron Bir- Sneyn, fr Bir 
Suneih. 
Maron-Collegium, 
Roumiyye. II, 792. 
Maronias (Ptol.), Stadt in 
Syrien. II, 1569. 
Maroniten*, in Nazareth. I 
740. — Schefa Amer. 750. — 
Safa. 802. — Libanon. II, 28. 
— Miſchmüͤſchy. 114. 115. — 
Zahleh. 204, — Befä’a. 218. 
— von Fachreddin geduldet. 
397. — in Saida. 408. — 
Beirut, 447. 449, (Seidenzucht) 


zu er 


Beſcherreh 659. — Patriargat 


und Kirchenperhältniffe in Deir 
Kanöbin. 664. — in Deit di 
Kamr. II, 678. — Saimafän 
der. 714. — Kämpfe gegen bie 
Drufen (1841). 742. — Be 


ſchichte, Religion ıc. 771-797, 


— im Dfepebel Affär. 
— Gafıtah. 826. 
867. — Laodicea. 930. — Da— 


818. 


masf. 1413. — Sudud. 1444, 
— Haleb, Antiohia. 1756. | 
1770, = eſſen wenig Fleiſch. 


il, 191. 
196. — verehren Noah. 203. 


Maronitengräb er, eigenth., 


in Deir el Kamr. II, 678. 


Maronitenklöfter, im Liba- l 


non. Il, 115. 118. — Zahleh. 


203, — am Nahr Beirut. 461. 
— drei 


— in Bir Sinain. 705. 
Klaflen. 787 ff. - 
Maroniten-Land, 

non. II, 744 ff. 
Maronites, f. Johannes M. 
Marogwin, in Damasens. II, 


1396. 
Maros, f. Mar M. 
Marra, f. Ma’arrah. II, 1569. 
Marra, Päfle von. II, 1811. 
Marra, Stadt Abulfeda’s. II, 
1035. 


Marra,-Baräda- Arm. 


ſchädliche Pflanzen. I, 
1720. 
Marrabun, f. Marabun. 


Mar Rau’äna (St. Rouhand), 


. Klofter von Ba'albek. I, 79 
— ogl. Deir Mar Ruhana. 
Marrdel, f. Marra. ? 


Marrubium* cuneatum Russ a 


bei Daleb. II, 1719. 


Mar Rüfus (Sanct Roch de | 


J 






Dhahr el Hoeuſeym), 
von Beirut. II, 790. 
Mars*, Bezug zum Adoni 

Il 62. 


7 


— Tortoſa. 


— ihr Fanatismus. 


im Liba⸗ 


IT, 1296. 
Marra (Marrdet), für das Brot 
1708. 











| 


Mars * Mas 


Nar Sarkts, ſ. Mar Serkis. 
Rar Saſin Bisfinta, Klo⸗ 
ſter von Damask. II, 791. 


Narſeille (Massilia), Levante 


handel. I, 401. 499. — Dift, 
1768. 

Rar Sem’än (St. Simeon 
Stylites), Bergfuppe am unt. 
Drontes. II, 1221. 1677. ; 
Ner Sertig (St. Sergius), 
Klofter an der Dftfeite des 
Anti-Libanon. I, 261. (Ser- 
phent?) 263. 2367... 

Rar GSerfis (Deir M. ©.), 
bei Rafchheya. Il, 654. _ 
Rar rt 2 (Set S.), bei 
Bee. 659. 660. 791. 


* Serkls (Sarfis), in el 
Küra. II, 751. 

Rar Serfis (St. Sergius), zu 
Dartheba. II, 792. 

Rarfyas (Merfias, Maflyas), 
Fluß, Ebene in Eöfefyrien. I, 
187. 434. 998. 

Rär Tadrus, Ort in Sibbet 
el Bſcherreh. IT, 753. 

Rartahoua, ſ. Martawän.- 

Rar Takhala el Marufd, 
Marpnitendorf im Libanon, I, 
467. — f. Thefla. 

Rartafla, Höhle in Syrien, 
II, 1423, — f. Thekla. 

Nar Taͤmiſch (Notre Dame de 
Thamiſch), Klofter von Cyprus, 
II, 790. — vgl. Deir Th 

Rartawäan (Martahwän, Mer- 
tahwan, Martahoua), Dorf in 


nude Syrien. II, 1575. 1639... 


1659. 
Nartha, Haus der. I, 509. 
Mar Tin, R Kenifet Seidet 
Martein. 


Martinelli, Ingenieur, fein. 


Kanal bei Alerandrette, II, 
1784. 1827. 1840. 

Martius Campus, zu Antio⸗ 
chia. II, 1174. 


Martfi Ktürt.), die Merdſch bei 
Damask. II, 1312. 

Mar Tuften (Sancta Thekla), 
Gruft zu Laodicea. II, 930. 


ES en 
51 


Mascarat, f 


2045 


Martün, f. Kenifet Seidet M, 

Marun, ſ. Marv. 

Marüune, Dorfim Anti-Libanon. 
II, 1426. 1427. — vgl. Mä- 


rön. 
Marurim (bittere Kräuter), 
bei den Opfern der Samariter. 


Maruſch, f. Mar Takhala el 
Maruſch. 

Ma’rüta, Dorf im Dſchebel ef 
Arba’in. II, 1068, 

Mar Yacub, Kirche in Damas- 
eu. I, 1413. — vgl, Mar 
Safub, Deit M. 5. 

Maryada, in Sohlen, II, 299. 

Maryan, f. Mera’iyan. 

Mär Yöhanna, Kofler von 
Cyprus. II, 790. — ogl. Mar 
Hanna eich Schuweir. 

Mar Yohanna Marone (im 
11. Jahrh.). 11, 553. 

Mar Yohanna Reſchmeiya, 
ſ. Mar Johanna R. 

Mär YNſuf, Ort im Aklim el 
Metn. U, :712.: 794, 790. — 
vgl. Deir Mar 9. 

Mar Yüjufel Burj, Klofter 
von Cyprus, II, 790. 

Mar Yüfuf el Harf (St. Jo— 
— — 2) Klofter von Ba’al- 

A 

— 3— i. Sis. II, 1596. 

Maſakin, Biut el M. 

Mafalladep, f. Deir el M., 
Mefallaba. 

Maſar“ (Mäfara), |. Mezraa. 

Ma’faratheh, Ort im Aklim 
el Dſchurd. II, 710. ’ 

Ma’fariyep Mifireitah), Drt 
im Aklim el Dſchurd. II, 709. 

Masbek (Mesbek), zwei Drte 
mit Eiſenſchmelzen im Libanon. 
I, 191. 201. — vergl. Suf 


Mesbeh. 
— 
Mafharre, ae TE 
Mafhgharah, f. Meſchgarah. 
Mafhiahap, Abgabe auf Dör- 
fern. I, 826. 
Mafhlap* (Beduinenmäntel), 
‚in Damasf. IL, 1397, 


2046 

RER L J 
35 ſ. 9 

Maſchuk, ee I. euphrat. 


Syrien, Il, 1696. — vgl. Tell 
el M. 


Maſiaf, ſ. Maſiyäd. 

Maſißa, ſ. Mopſueſtia. 

Maſiyad (Kalaat M., Mas— 
zyad, Maſyaͤt, Meflade, Maſi⸗ 
yaf, Maſiaf), Hauptſitz der 
Ismaslier am Nahr Sarudſch. 
II, 822. 918. 922, 935. 967. 
968. 972. 973. 

de Mas Latrie, L., Reilender 
in Paläftina (1845). I, 548. 
— Ramleh. 585. — Akko. 736. 
— Gaida. II, 407. 

Masmuſcheh, ſ. Deir Miſch— 


muͤſchy. 

Mate, f. EI M., Mezrä’a 
Masri darämi, 47 i. * Ae⸗ 
gypter iſt ein Dieb. II, 1403. 
Masrin, f. Maad M. 
Masıy, ſ. Khan el M. 
v. Maffeyt, holländ. 
IT, 1704. 1748. 1843. 
Mäffir, f. Ain el M. 
Maffyas, f. Marfyas. | 

Maftakim, f. Tarik el M. 

Maſtkta, . Meftita. 

Maffraut (Sagina procum- 
bens apetala), im Caſius. 
11, 1142. 

Mafudi*, üb. Home. IT, 1011. 

Maſukh (Belus?), Fluß in N. 
Galilaa. I, 806. 

Maſukh (wol Mafſchukh), ſiehe 
Scheikh Daud M. 

Mäfy (Muze), Ort im Beläad 
Ba'albek. II, 221. 


Mafyät, ſ. yad. 

Maße, in Haleb. II, 1775. 

Maszyad, ‘. Mafiyap. 

Matakp, Ad im Antanus. 
II, 1838. 

Matafa, ſ. Metala. 

Mater, ſ. Abdallah M. 

Mathias, f. Motias. 

Mäthuür, 1. Hin Are 

Maträn, .t. kathol. Bifchof. 
1, 1413. 


Conſul. 


Maſch — Maul 


Matricaria orcades Boiss,, 
auf dem Caſius. II, 1142. 

Matta, f. Matthäus, 

Matthäus, von Deufen und 
Nafairiern verehrt. H, 952, — 
f. Metta. 

Matthiola* gracilis, oxyceras, 


bei Saleb. II, 1713. 1714, 
1715. 
Mätür, ſ. Amatuoͤrah. 
Matwar, ſiehe Kubbet Neby 
Mettä. 


Mauküf, f. Mülk M. 
Maulamwiyyep- a zu 
Serulalem. I, 396. 


Maulbeerbaum* 5 = Gaza. 
I, 42. 51. — Serufalem. 481, 
482. — Nablüs. 636. — im 


Libanon, Eölefyrien. II, 75. 88, 
95: 113. 121, 154. 172zzz 
Zahleh. 194, — Anti-Libanon. 
266. — Ma’arrah. 269. — 
een: 270. — Hermon. 
— Saida. 398. 409, — 
Beirut ıc. 430. 443. 448, 465. 
474. 515. — Tripolis, 612% 
613. 627. — Nahr Kadifche. 


631. 658. — Dſchebel Machmel. 


- 635. — Eden ꝛc. II, 653, 662, 


— Laodicea. 929. — Nafairier= 


Gebirge, 977. — Dfchebel el 
Arba’in. 1064, — Eaftus. 1139, 
— Antiochia. 1198. 1206. — 
Sumeidiyeh. 1224 ff. 1268. — 
el Ghütha. 1349. 1351. — Ha— 
leb. 1723. — vgl. Feigenm. 
Maulbeerbaum, weißer (Morus 
alba L.), Herfommen u. Ein— 
führung zur Seidenzudt in 
Syrien, 481 ff. — rother, Hr 
Perfien. 487. — Zwerg-, 
Tripolis. 616. — f. Mo 


Maulbeerbäume, alg Grund 
lage der Befteuerung im Ma⸗ 


ronitenlande. II, 796. 


Maulbeerblätter, als Schafe N 


futter. II, 498. 
Maulefel, in Paläftina. I, 485. 
Maulthier*, in Palaſtina. I, 
485. — Libanon, II, 687, 
Maulmwurf* (Aspalax, Spalax 
VER Chuld, Sn 


* 
ee Ten — — 


— — 





Maun — Med 


in Paläſtina. T, 485, — Saron. 
591. — Libanon. II, 687. — 
N.Syrien. 1567. 1731. 
Maundeville*, Sohn, in He— 
brön (1322). I, 223, "248. — 
Jeruſalem. — © 
Maundrell*, H., üb. die Sa— 
lomons⸗Teiche (1697). I, 273, 
— entd. Bireh.- 535. — in 
Samaria. 627. 629. — Ebäl, 
Garizim. 640. 653. — Esdre— 


lom. 698. — Tyrus— Affe. 
809. — Syrien. II, 33. — 
Antaradus. 52, — Sidon— 
Damascus. 108. — Nahr el 
Aumwaleh. 119. — Libanon. 
145. — Baralbef. 235. — 


Anti-Libanon. 259, — Dfhubb 


. Dihenin—Damascus. 279. — 
Ba’ralbef—Tripoli. 289 ff. — 
Tyrus. 340, — Nahr el Kelb. 
11, 531. — Byblus. 574. — 
N. Phönicien. 820. — Küften- 
ſtraße na Tortofa. 855. — 
Ladikieh-Strom. 900 ff. — Da— 
masceus. 1325. — Palmyra 
(1699). 1432. — See von 
Dſchibuͤl. 1697. 

Eee ar Eapit., im Rar- 
mel. 1, 

— ſ. Mar Takhala el 
Maruſch, Neba el M. 

Mauricius, Kaifer. I, 243. 

Maurus Mons, bei Antiochia. 
II, 1151. 

Maus —— Ort der phön. 
Küſte. II, 550. 

Maus”, Plage zu Hamah. II 


1045. 
Ma'üſch, f. Medſchdel M. 
Maufoleen*, bei Ba’albef. II, 
4174. — Fakra. 520. — Höms. 
41013. — Rumeiheh. 1061. — 
Yalmyra, 1538 f. — ſiehe 
Todtenbeftattung. 
Mauſolus' Grabmal in Karien. 
| I, 475. 478, 
| Maut”, f. Nahr el M. 
Mari Elias Abdilmeſſiah. 
1I, 1227. 
Marimianopolis*. I, 699. 
Maximianus, auf palmyren. 
% 





2047 


Inſchrift. IT, 1502. 
Marimus, Bischof von Jeru— 
falem. J, 433. 
Maya, ſ. Kefr M. 
Maynyn, ſ. Khirbet M. 
Mayſchat, Ort im Dichebel 
Semän. Il, 1671. 
Mazabda, Hafenftelle von Lao— 
dicea. IF, 922. 923. 
Nayamate, d. i. Majumas. I, 


main rah*, Gewölbe bei Sei- 
m 
Mazbih iD ferplaß. 1, 
642. re 
Mazbüd, j. Mezbüd. 
Nazomate, d. ti. Majumas. 1, 


a Ort im Aklim efch 
Skhüf. II, 704. — dgl. Me- 
zraah. 

"na, Ort i in Sahil Ath- 
it 

Mazra’ät Kefer Dibiän, 


Dorf bei Fakra. II, 523. 


Mboſſal, falfher Dſchaühar. 
II, 1389. 

Mead ſ. Miaͤr. 

Meadu, ſ. Meudu 


—— Thurm * Jeruſalem. 1, 


Meer ana stagnum, 
d. i. Orontes-See. II, 1186. 

Meara Meghara, Mugpr, Mu: 
gair), d. i. Höhle, im Gebiete 
von Tyrus od. Sidom. I, 8. 9. 
I, 99. 100. 105. — vgl. Ra- 
laat Tairun, Mughara. 

Mebſcha, ſ. Seraiyet Melek el 
Mebfcha 

Meccha, ſ. Mekka. 

Nechatla,f. Kiſon. 

Mechdin, ſ. Medſchdel. 

Mechlurfeſt, St., in Tyrus. 
II, 361. 367. 

Medain el Maklübat (di. 
die umgeftürzten Städte), in 
der jyr. Wüfte, Loths angebl. 
Wohnfitz. IT, —— 

Medauyeh, ſ. Bedawi Khan. 

m aueßi fiehe Bir el Redfa— 


“ 


2048 


Medfün (wol irrig Mesfün), 
Ort im Beläd el Batrın. II, 
7% — f. Dſchiſſr-⸗, Wadi 
Medfiin. 

Medhafe“, j. Menzil. 

Medheleh, Dorf im Nafairier- 
Gebirge. Ir, 824. 

Medicago, im Libanon. II, 
685. — ſ. Schnedenflee. 

Mepdik, ſ. Kalaat el M. 

Mepdine, d. ti. Stadt. 1, 
— f. Bab el m. EIM. 

Mepdinet Chai (ai), Ort in 
Sudäa. 1, 526. 

Medinet el Barüf, 
im Libanon. II, 110, 
El B 


Medinet Goba, 
Sudäa. I, 528. 
Medinet Semja ( Sonnen= 
ftadt), d. i. Ba’albef. Il, 231. 
Mediſche Keilſchrift (Affyri- 

ſche K.). II, 543. 
Medijdel GMediden, Medjel), ſ. 
Medſchdel. 
Mepdjeles, Behörde. 
— dgl. Medfchlis. 
DE Ort in Zudäa. 1, 


Medreig el rumijjeh, Ort 
im Kesrawan. II, 747. — fiehe 
Ruͤmieh. 

Medreſet al Ahmediye, in 
Haleb. II, 1766. 

Medrefien* J—— — I, 64. 
— Salehiyeh. IN 
Damasf. 1377. Bons — Ha— 
leb . 1236..:1741.. 41792: 1774; 
— ogl. Collegium, Schule. 

Médſchalis, Verfammlungsorte 
der frommen Drufen. II, 721. — 
vgl. EL Medſchlis, Medſchalis. 

— ſ. Aklam el-, Nebe 


I» 

Medſchdel (Magpdel, 
didel, Mediden, Mechdin, Mi⸗ 
djdel), Küſtenort von Philiftän. 
I, 66. 69. 70. 

Medfhdel(Mejdet), d 
Anhöhe, Feflung, in Samarien. 
I, 566. 

Mepf Magdol, Mejdel), 


526. 


Ruinen 


— ſiehe 


Ruinen in 


II, 1778 


el Me= _ 


‚1. Thurn, 





Medf — Meer 


Orte im Beld’a, Anti-Libanon. 
I, 180. 274. 306. 

Medſchdel, Drt in el Aürah, 
Il, 752, 

Mepfchdelaiyeh, Duartier von 
el Bära. Il, 1066. 

Medſchdel Andfchar (Andjar, 
Magdol), im Belä’a. II, 185. 
186. 219. 308. 

Meéedſchdel Baa Mejp el B.), 
Drt in Juda. I, 199. 200. 

Medſchdel Ba’ na (Medſch el 
B., Mejvel B.), im Aklim el 
Dfchurd. II, 709. 

Medſchdel Belpis (Belhysz), 
Ort am Litany. II, 138. 219. 

Medſchdeleya, Dorf im Liba⸗ 
er II, 132. — vgl. Mejde— 
1 

Mebfipbel Karım (Meid el 
8), am Wadi Sellämeh. 1, 


779. 

Medihdel Ma’ufh (Mejpel 
M.), im Aflım et Arküb oder 
el Dſchurd. Il, 705. 709. 

Medſchdelun (Mejvdelin), Ort 
im Beläd Ba’albef. II, 221. — 
vgl. Mejdelüneh. 

Medſchdel JYaba (Mejdel J.), 
Drt in Paläſtina. I, 564. 566. 
568. 570. 571. 572. 

Medſchdil, Drt im Aklim el 
Metn. II, 712, 

Medſch edlieh, Ort im alepp. 
Syrien. I, 1591. 

Medſchlis, f. El M., Dev [MA 
lis, Medieles. 

Medun, f. Wadi M. 

Medusa aurita L., bei aler⸗ 
andrette. II, 1782. 

Medusen, bei Beirut. II, 442%, 
— verfteinerte, zu Hafel, 579. 

Medyk, f. Kalaat el M. 

Meer, ‚großes, d. i. Mittelän- 
diſches Meer. I, 5.8. — gegen“ 
Often, d. i. Todtes Meer. 8.7 

Meeranfhwellungen 
(Sturmflutben, —— 
bei Akko. I, 736. 

a, Seeboben. — 

Meerſtrömung, an der or 
Küfte, II, 23. — dgl. Ebbe. 








eerüberfhwemmiungen,. 


n-Phönicien. II, 334, 336. 
eerzwiebel“* Geũla mari- 
ma), bei Antiochia. II, 1208. 
— Uerandrette. 1844. 

Bi 
4 1102. — vgl. Me— 
3 Stadt in Cilicien. 
1794. — vgl. Karataſch 
Buron. 

Bi. Biſchof von DBerda. IT, 


Beta f. Meara, Mugpr, 
Rahleh V : 
He Afta, d. i. Höhle 
on Aphafa. II, 567, 

egharat al Raͤhib, f. Deir 
Mar Märon. 

egharat Mar Bolus 
Grotte St. Pauls des Apoſtels), 
im Anti-Libanon. II, 283. 
egharat Nebe’ Ibraͤhim, 
1. Höhle oder Duelle des 
luſſes) Ibrahim. II, 567. 
giddo* (d. i. ein Dt, wo 
ch Schaaren aufhalten; Cam- 










um, Sedjn, Khan 2.), in Ga— 
Häa. I, 593. 672. 673. 996. 
J > 704. 710. — vgl. 


ems, ſ. Mekhemeh. 

i ‚1. Mohammed. 

med Ali*, befeft. Akko. I, 
39. — hebt Beirut. II, 448. 
I Er * ſein Mono⸗ 
Iſyſtem. 450. — befördert 
n sr. oh. 
| Banquier in 


Meer — Meffa 


Stadt am Drontes. 


us Legionis, el tegoun, Lej—⸗ 


ira at —————— ſ. Nahr 


Mekka“ 


2049 


Mehof, Dorf am Karmel. T, 710. 

Meidan, di. große Ebene, of⸗ 
fenes Feld. I, 

Meidän, f. CH, Maidan. 

Meidaniten, arab. Stamm 
im Libanon. II, 146. 

Meidhun, f. Wadi Malta 

Meifuf (Notre Dame de Mey— 
Do ER im Beläd Sebeil. 


Meilend, Dorf im — — 
—* u, 1104, — vgl. Mies 
end 


Meilenftein*, f. Römifcher M. 
Mein, f. Baal M, 
Meinta Burdſch, f. Minet el 


Burdſch. 
Meirom“, ſ. Mero. 
Meiruͤba —9 — Dorf am 
es Salib. 511. 518. 746. 
750. 


Meis, ſ. Kalaat M. 

Meisner, Berg in Heffen. II, 
1 

Meiffereyfe, f. Miſchrifeh. 

Meitheliin, im Anti-Libanon, 
II, 279. 286. 

Mejdäyil, Drt in el Afürap. 
II, 752. 

Mejdel*, f. Medſchdel. 

Mejdeliya, Drt im Aklim es 
Sahhär. II, 706. — vgl. Me— 
dſchdeleya. 

Mejdeluneh, Ort des Aklim 
el Kharnüb. I, 701. — vgl. 
Medfchdelün. 

Mejerrh, f. Moia-t-el M. 

Meijr ed Din“ (Mugir ed Din), 
Kadi (ft. 1521), üb. Wely Ru— 
bin ıc. I, 127. 134. — Hebrön. 
165. 247. — Serujalem. 278, 
304, 387. 392. 393. 450. 

Mektäpyil, f. Su M. 

Mekhemeh (Mehkemè, Mekkeme, 
Makhameh), Wohnung des 
Kadi, Rathhaus, Stadtgericht, 
. Gerichtshof. I, 49. 277. 279. 
338. 401. 416. 417. 418. 828. 
II, 1412. 1773, 

(Mecha), Stadt in 
Arabien, Etym. II, 231. 

Metfa- Karawane” ‚ Anzahl. 


Oooooo 


2050 Meile — Melt 


I, 1393, — in Damasceud Serai ee M. | 
(1850). 1407. — vgl. Hadſch. Melel ed Däher* (Dhahe 
Mekkaner, fludiren in Damasf. Melik ed D.), Saladins Er 



























II, 1405, kel (1214), in Kalaat el Hösı? ıı 
Mekattya, f. EM. II, 836. — fein Gefängniß i7 ı 
Mekhalis, f. Mufpallis. Tortofa. 866. — in Mafiyall ıi 
Mekhial (Michael), f. Mar M. 936. 970. — Maufsleum al i 
Mekkemet el Kebire, Ge— Baräda. 1097. — fein Kanı | 

richt in Damast. I, 1412. — . bei Haleb (1218). 1691. - In 

vgl. Mekhemeh. vgl. Melif ed D. ml 
Mekr, ij. EIM. Melet el Aſchraf (Afhrab” ı: 
Metf eh (Mekſe, Metfi, Mick), ägypt. Sultan (1291), zerſt ıı 

Dorf am Dſcheb el er Rihaͤn. Castellum Peregrinorum, 7 lı 

II, 89. 208. 210. 212. 217. 616. — erob. Affo. 733. - 13 

218. | zerft. Tyrus. IT, 346, — Said 
Mel, d.i. Saß. II, 510. — 394: — Beirut. 439. — Ro 

f. Mellaha, Milh. — in Haleb. 1761. ill 
Mela, Pomp., üb. Aradus. U, Melend, d.i. Kara Su. Eu 

51. — Sidon. 391. 1795. — vgl. Meilend. It 
Melat, f. EI Mutkh. Melham, Ober-Emir der Drei” 1, 
Melanes, Fluß bei Antiochia. fen (1731). Il, 735. El 

I, 1150. —- vgl. Kara Su, Melia azedarach L.* im 

Melantos. drachbäume), im %ibanon.I1, 117... 


N ner j. Bevin» — Nafairier- Stamm. 
dſchan. | 
Melania costata, in eſch nette, Dorf der Ghüͤtha. 


Schoghr. I, 1101. — in el iR, 
Amt. 1613. | Metihy", f. Nahr M Ei 

- Melanoboreas, Nordſturm. Melit (Meieh), f. Abd el⸗, Bern 
1, 578, \ Abd el-, Kafr M., Wadi CH’ 
Melanopsis costata Oliv., ledijeh. li 
laevigata Ferussac, im An- Metit Aziz, je Melit el U. Tn), 
tiohia-See. IT, 1620. Melit ev DäherRufneddill,,, 


Melantius (ihwarzer Berg), erbaut Kasr-ablak (1269). 
Gipfel des Corpphäus. II, 1150. 1312. — vgl. Rofneddin, 87, 
1155. 1158. bars, Melek ed D. 

Melantos, dt. ſchwarzer 9 Melikep, ſ. Khirbet el M. 
im Amanus II, 1156. — vgl. Melik el Afis (Aziz), Sek 


Melanes. Saladins. II, 223. — befeſt 
Meldet, Dorf im —— Härim (1232). 1644. 9 
Gebirge. II, 906. Melifp, Ort im Aklim Senllı, N 
Melcart, f. Melkart. II, 702. { m 
Melhifedet”, Vriefterfönig in Melif Naumaiap, ägyptifeh 9 
Salem. II, 1333. Sultan, reft. die mother 
Melchites (d. i. Kaiferliche). Damasf. II, 1373. en: 
I, 801. Melit Mupjäpip, Prinz 4 
Meteager-Graben, in ber Höms. I, 1048. hi. 
Antiohia-Ebene. II, 1612, Melifinda*, Königin. T, U 
Melech, Nahr es Sin. Melissa suaveolens Benth 
Meet”, d.i. König. IT, 47. — bei Haleb. II, 1717. H W 


f. Diet, Melik, Abd el M., Melkam, Emir von Palmyr/ 
El M ‚Araber, Kası Bint el, II, 1437. 


Reitana, d. i. Domaine. II, 


Meitart (Baal M., Herakles, 
Zeus Olympius), di. König 
der Stadt, Erbauer u. Schuß- 
gott von Tprus. l, 84. II, 47. 
56. 58. 322. 323. (Sohn des 
Demarus) 425. (heutige Spu- 
ren feines. Cultus) 367. 
Melkart- ⸗Inſel, bei ZTyrus. 
u, 333, — vom: Meere weg- 
| gefpült. 336. 
Melfart-Säulen, auf Tyrus. 
1, 300. 
Meltart- Tempel. II, 855. 
Mellap, j. Zell el M. 
66 (Memlaha, d. i. Salz- 
grube), Salzfee der for. Wüfte. 
U, 1474. — ſ. El M., Mel, 


Pitt. 
Meltuhap (Malula), Ort im 
aleppiniſchen Syrien. II, 1705. 
— vgl Malüla. 
Melonen“, in Paläſtina. I, 26. 
— Soppe. 579. — Saron. "588. 
— Libanon. II, 91. — Belä’a. 















am Belug. I, 727. — in N. 
Galiläa. a Paltiochis. 


I, 891. 
f. Haſchem ben Abd 


tyr. Hiftorifer. 1, 
7126. 11, 327. 328. 385. 
!enander von Epheſus, 
Botrys. II, 585. 
enaſſik, 1. Kitab M. Hapit. 
enbei, Zufluß des Nahr Jen— 
näny. II, 1327. 

enbon, Zufluß des Drontes. 


über 


Met — 


178, — Damascus. 1357. — 
Dfeheirud. 1461. — Keftin 
1572. — . Haleb. 1723. — 
Alerandrette. 1845. — fiehe 
Malthefer-, Wafler-, Zuder- 
Melonen. | 
Nemlaha, f. Dellaha. 


Merdſch 2051 


Menephthis (Menephtha), 
ägypt. König (1314 v. Chr.). 
1, 181. 185. 

Menes, f. Mneuis. 

Menin (Meneen, Minin, Mi- 
neh, irr. Tel Mumenin), Ort 
bei Damasf. II, 258. 259. 261. 
264. 1322. 1398 1423. 1428. 

Meninr (jet Dſchirbeh, Girba, 
Gerbi), afrik. Inſel, Purpur 
daf. I, 612. II, 374. 

Meniocus erandiflorus Jaub 
etSpach, bei Haleb. II, 1714, 

Mennäus, Bater des Piole- 
mäus. II, 187. 238. 

Menjän, J. Nahr el M. 

Menihendandel mit Weißen, 
nach dem Drient. II, 500. 

Menfhenopfer, dem Typhon 
gebracht. I, 184. 
Nenthenfhlag F Ihöner, bei 
Asdod. I, 90. — Hebrön. 252, 
— Hriſcher. II, 449. — vgl. 
Phyfiognomie. 

Menfhen-Sculpturen, in 
Athlith. 1. 614. 

Mentha, f. Münze. 

Menton, ſ. Ratti M. 

Menyäareh, Ort am Dſchebel 
Akkaͤr. II, 812. 

Menzil“ (Medhafe), d. i. Gaſt— 
zimmer. I, 117. 

Merad, Drufenfamitie. II, 695, 

Mera’iyän (Maryan), alter 
Biſchofsſitz im Dfchebel el Ar- 
ba’ın. II, 1057. 1063. 

Merakiah (Merakije), ſ. Ma— 


rakia. 
Merän, ſ. Scheikh M. 
Merda, ſ. Juͤrat M. 
Merdad ſch „Naſairier-Caſtell. 
— J— 
Merdfſch“, ſ. Dſchiſſr el Marg. 


Merdſch (et Merdj, Merg, d. t. 


Wieſe; Moiet el M., d. i. 
Waſſer der Wieſe), Diſtrici u. 
Dorf an den Orontes-Quellen. 
II, 167. 171. 174. 183. 219. 
Merdfch (Merg), Dorf am 
— II, 146. 150. 208. 


mdſch (M. adraͤ, Bahret el 
‚D000092 


2052 


M.), Fe anaue bei Damastf. 
II, 1310 ff. 

Merdfch beni Amin, Hit 

Wieſe der Söhne Amers, Es— 
drelom. J, 695. 

Merdſch ’Ayün* ( Bergwiefe 
ver Quellen), Bergwand oder 
Gebirgsthal zwiſchen Libanon 
und Anti= Libanon. I, 786. II, 
68. 126 ff, — Grenzſcheide des 
Litany und Sordan. 310. — 
Diftriet des Dſchebel Honin. 
316. 

Merdfh Bisri (Bisry, Bigra, 
Besri), Theil des Nahr el 
Barüf. II, 103. 110. 113. 

Merdfh Burkuſch, im Anti» 
Libanon. Il, 285. 

Merdſch edh Dhuleib, im 
Nafairier-Gebirge. II, 834. 
Merdſch el Ahmar“*, ſ. & 

Mutkh. 
derdſchel Amer*, d.i. Wieſe 
Amers, Esdrelom. I, 689. 


Merdſch el Aſafir (Mergiſa— 


far), Theil der Damascud- 
Ebene. II, 1311. | 

Merdſch el Ghuruk (Gharuk, 

dt. Ebene des Einſinkens, 
überfchwemmte Wiefe), in N. 
Samarien. I, 669. 

Merdihb el Kazboak (Ke- 
jab 2), am Caſius. II, 1116. 
MerdihelKuttah, am Dron- 

tes. 11, 1001. 

Merdfh es Safra (Suffar, 
Affofar), die grüne Wiefe, bei 
Damasf. II, 1343. 

Merdſchibah (Mardſchuba, 

Margeba), Dorf, Eiſenſchmelze 


im Kesruän. II, 201. 468. 469. 


982. 766. 

Merdſch Ibn Dmeir, nördl. 
Grenzebene von Philiftäa und 
Sudäa. I, 123. 543. 553. 

Merdſch Kathamon, in Ober- 
Saliläa. I, 787. 

Merdſch Napit (große Ebene), 
beit Damasf. II, 1312. 1330. 
Merdſch Shemifh, am Anti- 
Libanon. IT, 138. 
Merdüf, f. Iyiarabif. 


Merdſch — Mert 


Mere Mongo (M. —— 


Merg,f. Merdfch. 
Mergel”, 


Mergel- Gebirge, 


X 


Mergelkalkſtein“', im Libano 
‚IL, 578 | 
Merghatum CGastrum, fie 


Nergifafat, ſiehe Merdſch 


Merhehe, ſ. Nahr M. 
Merhele* 


Merinozeuge, 


Merfäb (el Marküb, Mark 


Merkes, 


Merke; Sui, ſ. Kara SW ö 
Merkia, f. Marakia. 
Merkur, 
Mero* 


Nero, f. Semiramis. 
Merom*, 4 
Merops* Jul Bienenfreſſer x A 


Meroth, f. Mero. 
Peroudj, f. Mer. 
Merfhedia, [. LM. TE 
Merfebän, Ort in N.Syrie 


Merfias, f. Marſyas. 
Merf’ fu, 
J, 39. 

















in Afrika. II, 1388. 


in Serufalem. I, 48 
—  Ant-Elias. I, 595. - 
Byblus. 573. — Libanon. 58 
— Nafairier-Gebirge. 905. - 
Laodicea. 929. — Dſchebel 
Arbaiin. 1063. — Caftus. IT 
1104, 1130. — unt. Oronte‘ 
1223. — Awadſch. 1329. - 
N.Syrien. 1649. — Aleraı 
drette. 1805. 4 


Wadi Kandil-Bai. II, 1110. 
Merfüb. 11, 882. 


(Meherel), Gebeto f 
Kanzel. I, 248. 249. | 
ſchweizeriſch 
in Damask. II, 1398. 


Margath, Mulcub), "Schloß 
Diftriet der Caflotis. II, 602, 
822. 863. 880 ff, 887. 917. 93°, 
954. 980. 1! 
II, 1829. 

f. Hermes. 
(Meroth, Merun, 
rom), galil. Feftung. La 
687. 759. 771. 779, 783. 
f. Huleh-See. 


menvogel. 


II, 1682. J 
Scheikh, fein ai 









M ertebet, f. Ain Mettebet. 
Meruj (Meroudj), Ort im Li— 
a banon, II, 193. — f. El M. 
Merun” , . Mero. 

Merwan II.*, zerſt. Tadmor, 
t  Smefn (745 n. &r.). Il, 1009. 
4504 


Meryon, Dr., Begleiter ver 
Seſter Stanhope. II, 90. 103. 
109 ff. 119. 


Mefälefal-abfar*, arabifches 
Manuſcript, üb. Gaza ꝛc. T, 
— * 216. — Tadmor. II, 


Refaltade, Hügel bei Affo. 1, 
730. — vgl. Deir el Mafalla- 


beh. 
Mefara, Ort in Galiläa. I, 
























53 
Mesbeh, f. Sue M. 
Nesbek, f. Masbek. 
„Ort in Paläftina. 1, 
eta, Mich, griech. Arzt 


in Damast. II, 1327, 1408. 
Neſch'al, ſ. Deir Abu M. 
Bine. (Kapelle), in Asfalon. 


Meraen (el Mefchhed), in Ga- 
liläa. I, 680. 764. 768. 
Nefhefti, ſ. Mufchairifeh. 
Refhgara (Meſchghurah, 
Maſchgharah, Mascarat), Dorf 
im Befä’a. II, 109, 136. 139. 
4145. 146. 179. 218. 226. — ſ. 
Dſchiſſr el M. 

Ort im Dſche— 
bel Ala. II, 1580. 
efchghurah, ſ. Meſchgara. 
teihhed, j. Meſched 
ditha, Ort im Aklim el 
Metn. I, a 

eſchkeh, f. Kefr M 
efamonfne, ſ. Deir Mifch- 


In bekeön I, 214. 249. 
Be, 1: Rahr el Mezze. 
efetye,. Khan Muthaitijieh. 





Mert — Meta 


2053 


Mesfun, f. Medfün. 
here: Maſiyad. 
Meſthh Meflias), ſ. Hhabs el 


Meſihh. 
Meska, ſ. Ras M. 
Mestena, Drt in ez Zoͤr. IT, 
1485. | 
tesreie, f. Musräya, 
Meſſaara (wol Meſchghara), 


im Libanon. II, 226 
a ‚in a II, 1394. 
ſ. Handel, Markt ꝛc. 
Me’ jep, f. An el M. 
M eifer”, an Rafairier-Gräbern. 


Meifes, f. Mopſueſtia. 

Meſſeytie, ſ. Khan el Muſchai— 
tijjeh. 

Metlias* der Samariter. I, 
643. 651. — ſ. Hhabs el Me— 


ſihb 

Meſſis, ſ. Mopſueſtia. 

Meſſor, ſ. Malek el m. 

Meftita (Maftita), Kloſter von 
Sebeil. II, 791. 

Mefudbeg, Fachreddins Sohn. 
It, 105. 

Meszaliha, f. Akaba el M., 
Kalaat el Mufeilihat. 

Meta, f. Kubbet Nebby Mattä. 

Metallarbeiter, in Damastf. 
11, 1385. — Haleb. 1762, 

Metallfarben* in Damask. 
II, 1390. 

Metallfragmente, bei Bei- 


rut. II, 429. 
Dihebal Djo— 


Metanly*, f. 
wallin el M. 

Metasa, Matasa (walad.), 
d. i. Seide. II, 493. 

Metäwileh* (Metuali, irrig 
Muteewiwile; Singul. Muta— 
wäly), ——— Volk in 
Ober-Galiläa. I, 773. 786. — 
Libanon. II, Be; 70. (Grenze) 
80. 518. 567. — Libaah. II 
111. — Beläd Befcharah. 143. 
314. (1750) 660. (d. i. Mo- 
hammedaner von Ali's Secte) 
11. 215. — Bekä’a ıc. 218. 309. 
314. — Tyrus. 369. 370. 404. 
— Ain Dulbeh. 569. — Kalaat 


2054 


Muſalihah. II, 589. — Paſchalik— 


Tripolis. 629. — el Gharb el 
ala. 717. 723. — Häretifer 
des Islam. 726. — Anzahl. 
785. — im Dichebel Affär. 812. 
818. — Höms. 1015. — Da— 
mascus. 1411. 
Metämwileh. 

Metäwileh-» Dörfer. II, 557. 

ME£rasa, d. i. Seide. II, 493, 

Metaxarii, i. 
negotiatores. Il, 494, 

Methath, f. Ard 'el M. 

Metn (el Metein, Mutein), Dorf 
und Gebirgsgau im Libanon. 
II, 459. 461. 467. 470. 695. 
699. 711. (d i. Schädelthal) 
718. — ſiehe Aklim el-, Mar 
Muͤſa el-, Raͤs el M 

Metropolitankirche, in Kai— 
fariyeh. I, 602. 607. 

Metta (Matthäus), ſ. Kefr-, 
Kubbet Neby M. 

Mettebet, Y An M. 

Metua, * Kubbet Neby Metta. 

Metualis, ſ. Metaͤwileh. 

Me’tül im), Ort in Bfeher- 
reh. II, 

Met, Gt in Ober⸗ Gali— 
läa. J. 773 

mzugelmord der Aſſaſſinen. 
II, 


— s Meadud, Dorf am Ca— 


ſius. 11, 1120. 
Mewlewi, f. Dreher- Derwifche. 
Meyfoug, f. Meifük. 
Meylefun, Khan am Anti-Li— 
banon. 11, 280. 
Mezar”, d.-i. Grab. II, 1219, 
Mezäar (el M.), Ort im Sahil 
Athlith. I, 714. 

Mezbane (el M.), Dorf von 
Edlib. II, 1583, 
Mezbüd (Mazbüd, An M.), 
Drt des Aklim el Kharnüb. IT, 

421. 673, 701. 

Mezein, f. Moghr el M, 

Mezmat Bertaf, Ort am Li— 
banon. II, 83. 

Mezraa (Mesran* ), Bez. für 
Heine Orte. II, 317. — fiehe 
Masra, Mazraad. 


Meta — Miar 


— vgl. Wadi 


e. sericorum - 


Mezra’ at Jaſchua, fie M nl; 






















Mezraa (el Malar), Ort nörd⸗ 
lich von Alte. I, 810. | 
Mezräan(el Mezra’ ob, Mezraath, hi 
Maſara, Mäsra), Ehriftendorf 
im Kesrawaͤn. IL, 517. 565. 
746 Ä 


Mezraa, Bauernzelte im Dfche- 
bei Arba’in, 11, 1057. 1071. 
Mezra’ah, Ruinen an der Es— 
draelom=Ebene. I, 695, 


rah. 1,791. 

Mezra’ ab, Diftriet am Rafaiı 
rier-Öebirge. II, 914. — Sep 
Beit Schilf. 

— Ort im Bekäaͤ'a. J 

Men at Abu Sa’d, Dr u 
im Sibbet el Bicherreh. 11 .; 

53; 


75 

Mezraat Barafedes, im Li 
banpn. II, 73. | 

Mezra’at Beit Didhenn, [Un 
Beit el Dſchanne. II, 1327, | 

Mezra’at Deir el Harf (M 
Jaſchua ?), im Allım el Mein, 
1, 711. 

Mezra’ at el Emir 4 
a Ort im Aklim el Dſchurd 


It, 710. Mm 
Mezra’ at en Neby, Ort in 
Aklim Jezzin. IT, 702. 2; 
Mezrarat ei Schüf, Dor 
im Libanon. II, 103. 111. | 
Mezra’at et Tapün (Musra 


el T.), Ort des Aklim et Tuf 
fah. ll, 112. 700. on 


Deir el Har | 
Mezzeh, Dorf am Baräda. II 4 
280. 286. 1297. 1300. 1307. ,,; 
1309. 1421. — f. Ain Dr IR 
* a es Rabı el M. 
Mezzie eduinen, nege 
artige, in der for. Wüſte. 
1447, 1448. 0 
Mpäfen, ſ. Abul Mahäfen. *3 
Mpenneh ibn Adet, Arabeı , 
in Daurän. II, 1389. ZI, 
Miär (el M., — — Dead) 


vgl. Berdfch M, 


J Micha — Minet 


Miha*, fein angebl. Grab im 

Libanon. II, 116. 

nid ael (Michail), f. Mekhial, 
Mikäajil, Berdfh Mar M., Mar 
- Michael. 

Michael (Kailer?), angeblicher 
Erbauer der Citadelle von Ha— 
leb. U, 1739. 

Michael Ben Nabi, Sankt, 

Kloſter zu Roume. II, 792. 

Mihael- Kirche, in Antiochia. 

u, 1175. 

Mihael-Klofter, in Zoug. II, 

2 


792. 
Mihäl, ſ. Nahr Meharal. 
Michauxia campanuloides, 
 THerit., im Cafius II, 1145. 
Mihmäas (Miihmas, Mukh— 
mäs), Dorf im Stamme Ben: 
jamin. I, 190. 323, 518. 523. 
Micropus erectus L. var., 
supinus L., bei Saleb. _1I 
1719. 1721, 
Nicſi, f. Mekſeh. 
Mid, ſ. Müdd. 
Midpin, Ort in Zuda. I, 271, 
Mididel, ſ. Medſchdel. 
VRidraſch, Bud, 1, 6. 
Nidrafch, d. i. Medreſſe, Col— 
legium. I, 508. 
Rieiherty, j. Ain el Muſchai— 


rifeh. 

ligdal EI* (Magdala), Stadt 
Naphthali’s. I, 682. 

ligdol* (Magdoto, Mafchtul), 
d. i. Zhurm, Ber. verfchiedes 
ner Orte in Paläftina, Aegyp⸗ 
ten. I, 34. 69. 

ligron* — Ort in Zudäa. I, 


918. 

ihräb (Miräb, Mahrab, Meh— 
rab*), d. i. Gebetnifche. I, 73. 
I, 1369. 1480, 



























itad, f. Zuf M. | 
Brajıl* ee. f. Deir 
Mar-, Ebn-, Suf 

ich" re ie, Sche⸗ 


nine. 
ildenes, ſ. Sſouff de M. 
ilh* (Salz), ſ. Kalam el M., 
Mel, Mellaha. 

ilh GMialatha, Molada), Ort 


2055 


— Süd-Judäa. I, 193. 194. 

Militair- Eonfcription, im 
Libanon. UI, 740. — ihr Drud. 
910. — den — ic. 
verhaßt. 950. 1464 

Milk, f. EL Melik— Araber, Nahr 
es Sin. 

Milki, ſ. Kafar M.. 

Millat, ſ. Beit M. 

Millo (Milo), d. i. Baſtei, 
Hauptſchanze von Jeruſalem. 
I, 279. 364. 390. — vergl. 
Molo. 


Milly Ismail, Häuptling in 


Kalaat el Medit. II, 1097: 
1082. 
Mimis*, Drufendorf. I, 133. 
308. 
Nimofe*, f. Acazie. 
d. i. Hafen. 1, 


Mina (M inah), 
127. 


Mina (I M., Marina), Da: 
fenort von Tripolis. II, 38. 
611. 618. 619. 623. 624. — 
von Tortofa. 868. 874. 879. — 
von Laodicea. 928. 

Mina Attiga, f. Moghair. 

a Dfhuniah, ſ. Dſchuͤ— 
ne 

Minarets*, vieredige, in Bei— 
rut. II, 444 

Mina Sabüıra, Dafen am 
N Abu Zabüra. I, 590. 


ne el Bos, Hafen bei Ba— 
laneas. II, 892. 
Min Dhü, ſ. Tel Neby Min 


Dhu. 

Mineh, Dorf am 'Arka-Golf. 
II, 808. — vgl. Mena, Me— 
nin. 


Mineralien*, im Libanon. II, 
580 ff. 

Mineralquellen, RENNENS 
II, 1151, 

Minerva, auf Münzen von 
Antiochia. II, 1158. — Altar 
am Pinarus 1816. 

Minet el Burdſch (Meinta B., 
Burdſchi, Berdſcheh), d. i. Ha- 
fenbucht des Thurmes, an der 


2056 


Dfehuneh-Bai. II, 550. 
Ladikieh. 1108. 
Minet Kſab, 
II, 1110. 
Minetri, 1“ Muneitirah 
Minin, f. Menin. 
Minva — Bali ), Bez. für 
Gaza. I, 
Minog* nie auf Greta. I, 
177. — vgl. Baal Dein. 
Minfhäar (d. i. Säge), Steil- 
wand des Dſchebel el Merzeh 
am Baräda. 11, 1300. — fiehe 
Er Robbuéh u el M. 
Mint Romann, ſ. Abu Roh. 
Mir, Dorf in Saron. I, 596. 
Mir, ſ. Mezra’at el Emir. 
.Mirab, f. Mihräb. 
Mirhond, üb. Affaffinen. II, 
966. 
Mirti, f. Mäl el M., Steuer. 
Mirtab, f. Beit M. 
Miriam, erfter chriſtl. König 
von Sberien. I, 493. 
Miriam, ſ. Khirbet M. 
Miri elMaäffir, Abgabe von 
a I, 826. 
Mirijjeh, Atlam el M. 
Miriſteh en Mourosteh), 
im Aklim eſch Schüf. II, 99. 


703. 
Mir Refr Sughabiyeh, Ort 
im — II, 631. 


— bei 


Bai am Caſius. 


Mirkhond, f. Mirchond. 
Mirſim, f. Beit M. 
Miruba, f. Meirtba, 


Miry, S. Beit M. 
Mirzep, f. Kalaat M. 
Mifgerfi, j. Ain el Muſchai— 


rifeh. 
Nitmt, f. Wadi M. 
Mitten, ſ. Kefr Meichkeh. 
Mifhmas, f. Michmas. 
Riſdmiſch, d. i. getrocknete 
NA 11, *718355. "1308. 


Mimi Maſchmoͤſchah), 
Berg, und Ort im Aklim Jez— 


in. II, 113. 703. — ſ. Deir 
Nifpmifeh. 
Miihna*, Lehre. I 6. 
Miſchna Tamid. 228. 


Minet — Moad 


Mifhräfiyep, f. ELM. a 
Miſchrifeh (el Miſchrifi, Meſch⸗ 
rafeh, Khan el Nifchrifeh, la _ 
Meissereyfe), Ort im Aflım | 
el Dſchurd. IT, 99. 710, | 
vgl. Mufcairifeh, MM 
Miſchy, ſ. Neby M. wi 
— Stadt in Aſſer. 
| { 
— FE j. Maffarigeh, | 
Mitis, 1. Mopfuefia. | 
misphragmutfolis, „Font : 
König. I, 181. IT 
Miffionen, Hrihtice, pi Senn: | 
jalem. 1, 490. — Beirut. I Ih 
440, 449. — Saleb. 1757. a 
f. Amerikaniſche M. N 
Milfionsfhulen, in Galilaäc No 
I, 746. j 
Mift*, f. Kuhdünger. j 
Miftth or ea in Se 
rufalem. I, 349, N 
Mitetn, Ort am 35 Beirut 
IL, 210: "al 
Mitri, 5. Dfehebel M., Munei: 
tirah. j 
Mittelmeer*, Verflachung be 
Soppe. I, Bra Fernfiht 
II, 207. — vgl. Küftenerhebung 
Meer. 
Mizgärah, Drt in Zibbet e 
Bſcherreh. 1:3: 
nn (Mizpath), d. i. Warte 
— . 108. — ſ. Neby Sam 
Er 


Mizrah, ſ. Wadi Ain EM. 
——— „Hams Sohn. I 


Are (armen.), d. i. Seide 
II, 493. 

M'kaddem (bedeutet mehr ali 
Scheikh und weniger als Emir) 
Titel des mächtigſten Najairier: 
Häuptlings. II, 827. 976. 9 
— dgl. Rukaddami. 

Nase (Mens), gold, aut, 

219. 


L Nu abda- N, 


— | 









Neadbamiie, 


Moe ägypt. Suftan, be⸗ 
Petra incisa (12208 I, 


) 





Moam 


Moauedav (Mmohammed), in 
palmyreniſchen Inſchriften. 11, 
1548. 


Moallakah, bei Zahleh. II, 
205. 207. — ſ. EI NMwalla- 


kah. 

Moawiah (Muawia), Khalif, 
Begründer der Omejaden (reg. 
661--679). I, 818. (Judenko— 
Ionie in Zripolis) II, 600, 
1024. 1344. (in Damasf) 1364. 
— dgl. Jefid ben M. 

ee: f. Deir el Mufhal- 
i8. 

Mocha-Kaffee. II, 1395. 1397, 

Mochos, in Sidon, Erfinder 
der Atome. II, 390. 

Model, ſ. Kalaat el Medik. 

Mopdhaffer, ſ. Almalef alm. 

Modin, Berg, Stadt der Maf- 
fabäer. I, 111. 546. 685. 

Modjaourüum, d. i. Bewohner 
des Tempels. Il, 1372. | 

Mönche“, in Paläftina. I, 500. 
— Gaidanaja. II, 260. — St. 
Sergius. 263. Kleidung, 
in Kafchheya. 655. — Nahr 
Kadiſcha. 666. — bei Maroni- 
ten. 787. — ſ. Barfüßer, Ca- 
puziner, Franciscaner, Grie— 
chiſche M., Karmeliter, Nefto- 
rianiſche M., Klofter. 

Mönchslegenden, irrige, in 
Bethlehem. I, 291. 

Mööſche, f. Mezzeh. 


Möven*, in el Merbfh. I, 
1313. 
Mogaddam, 


Khan Yunus, I, 40, 
Mogaret, f. Magaret. 
Moggrebi*, f. Mogrebi. 
Moghair (Beit Dahel el Mou- 

ghayer, Iskala Mina, Mina 

Attida), Dorf bei Seleucia. 

11, 1265. 

Mogharibe, f. Mogrebi. 

Moghitheh, f. EL Mughitheh. 

Moghr el Mezein, Grotte 
bei Rab Elias. IL, 210, — 
vgl. Mughr. 

Mogrebi (Moghrebin, Moggr- 
ebi*), Barbareslkiſcher Pilger. 


‘ 


offener Platz bei 


— Moh 2057 


I, 73. — fiehe Mughäribeh, 
Burdfh el M. 

Mogrebinifher Dialect des 
Arabifchen. I, 46. 

Moguyte, f. El Mughitheh. 

Mohafizin, f. EIM. 

Mohallebita, f. EI Azizi. 

Mohammed”, fiehe Mahmud, 
Mehmed, Moamedan, Muham- 
med, Abul Fetach M., Karn 
Mohammed. 

Mohammed*, Prophet, angeb- 
fih auf dem Kaftiyün. II, 1299. 
— in Damasf. 1359. — von 
den Drufen, Ssmaeliern, Na= 
fairiern verflucht. IT, 729. 973. 


975. 

Mohammed, Scheifh, jein Grab 
bei Suweideh. II, 939. — vgl. 
Muhammed. 

Mohammed Aga, von Acre 
(1804, 1815). 1, 72. 734. 

Mohamed Aga Ibn Youfu, 
Chef im Dſchebel Afrad. II, 
984. 

Mohammedaner“, in Gaza. 
I, 46. 50. — Hebrön. 252. — 
Bethlehem. 287. 288. 289. — 
Serufalem. 487. 489. — ’Abüd. 
565. — Ramleh. 581. — erob. 
Kaiſariyeh. 603. — in Nabläs. 
647. — Haifa. 725. — Naza— 
reth. 740. Schefa Amer. 
750. — Befajah. 780. — Tar⸗ 
fhiha. 781. 797. — el Dſche— 
bel, efh Schtighür. 1, 773. 786. 
I, 317. — Barüf. I, 91. — 
Beka'a. 218. — Tyrus. 370. 
— Saida. 408. — Beirut. 449, 
— Tripolis, 623. — Drufen- 
gebirge. 723. — Libanon. 785. 
— Arka. 810. — Dfehebel Af- 
fär. II, 812, — Safitah. 826. 
— Ralaat el Hösn. 839. — 
Tartüs. 865. — Laodicea. 930. 
— Nafairier-Gebirge. 982. — 
el Khowabe. 920. 983. 
Dſchebel Akräd ıc. 984. 
Höms. 1015. — eſch Schoahr. 
1102. — Urdeh. 1117. — Da— 
masf. 1411. — an und in ber 
for. Wüſte. 1484. in en 


* 


2058 


Nebk. II, 1561. — Kara. 1561. 

Haſſiah. 1563. — Haleb, 
Antiohia. 1755. 1756. 1769. 
1770. — verehren Elias und 
deffen Grotte. I, 716. 11, 209, 
— erob. Syrien (637, 638 n. 
Ehr.). 244. 600. — Umgepung 
des Weinverbotes: 652. — ihr 
Quartier zu Serufalem. I, 400. 
— Gteuerverwaltung in Pa- 
läſtina. 818. 

Mohammedaniſches Kloſter, 
in Damask. Il, 1377. — vgl. 
Tekiye. — 

Mohammed Ben Abbas, in 
Furſful (1376 n. Chr. Isrnil, 
198. 

Mohammed ben Shäler, 
üb. die große Mofchee zu Da- 
masf. II, 1363. 

Mohammed Bey, im Dſchebel 
Tibnin. II, 318. 

Mohammed el Hamyd, Pro- 
phet der Najairier. II, 990. 

Mohammed elDmar, in Ha— 
wäfch. II, 1073. 

Mohammed ibn Kelavıın“, 
ägypt. Sultan, reft.. Pilatus 
Wafferleitung. I, 278. 375. 387. 
— dgl. Mahmud ibn K. 

Mohammed Sultan, erbaut 
die Gisr el Lydd. I, 592. — 
vgl. Muhammed e8 ©. 

Mohammed Yujuf, Scheikh 
im Naſairier-Gebirge. II, 829. 

Mohanna, Häuptling der Thay. 


II, 1036. 

Mohelpilt, Beduinenheld. II, 
1482. 

—— Eiifa, f. Magaret 


— in Judäa. J. 203. — 
Nahr Ibrahim. 553. — Dſchu— 
nia. 854. — (Papaver som- 
niferum) bei Haleb. 1729. 

Moi* (Wafler), f. Kelb el m. 

Moia Bechr (el Szabacha), 
Salzſee in Syrien. II, 1559. 

Moie, |. Ma. 

Moiet* (Moyat), dv. i. Waſſer. 
II, 1114. 

Moilet el Anjar, ſiehe Nahr el 


Moltkea "libanotica, 


Moh — Mon 


Andſchar. 
Moiet el Kaa, Zufluß des 
Orontes. II, 171, 
Noiet el Kandjara, Flüßchen 
im Rafairier-Gebiete. II, 1114. 
Moiet el Kerfanah, am Ga- 
fius. IT, 1114. 
Moiest-el- Mejerrh, i.e. 
andy water, f. Merdſch. 11, 


Moiet el Zempfah, f. Cro- 
codilorum Lacus. 


Moiet es Saib, zum Drontes. 


II, 171. 
Moiet et Tamzah, f. Croco- 
dilorum Lacus. 
Moileh, |. Nahr Mumaileh. 
Moinoghli, ſ. Manpgli. 
Mokada, Adams Zocter. |, 
642, 
Mokallas, f. Deir el M. 
Mokatta, f. Mufatta. 
Mokethaat Aklım ef Schö- 
mar, f. Aklim efh Schumar. 


| Mofategieh, d. i. Braunkohle. 


uU, 518. 
Mokhtar, f. El Mufptärap. 
Mofimus, aus Palmyra. I, 

1541. 1550. 

Mokladſchye (Mokledijye), d. i. 
Räuber, Ismasölier, Naſairier— 
Secte. II, 944. 957. 

Moktara, ſ. El Mufhtära. 

Molada“, f. Milh. 

Moleatha, ſ. Flavia M. 

Molla, ſ. Ibn el M. 

Molo (Damm), in Asfalon. I, 
78. 

— ogl. Mille. 

Nolahr -Bal*, 

myra. II, 1550. 


Gott in Pal— 


Libnan. Il, 639. 

Molucella laevis L., bei Ha— 
feb. II, 1721. 

Moluf,f. Babe M. 

Monconnys*, Neifender, in 
Eyrien (1647). II, 36. — üb. 
Saida. 398. — Fifchabdrücke. 
552. — Tripolis. 614. 

M nd*, Attribut ver Semiramis. 

86. — 5. Halb-, Neumond, 


— Kaiſariyeh. 600, 606. 


am Arz 





Mond — Mor 


Mondanbeter*, f. Kamrieh. 


Mondenjahr, mohammedani- 
fches. 1, 819. 
Monges, über. Purpur. I, 


J—— zerſtören Saida 
(1260). II, 393. 

Mongo, f. Mere M. 

Monico, arab. Fürft, gründet 
Chalcis. II, 1593, 


Monobazus (Bazeus), König 


von Adiabene. 1, 477. 
Monogamie der Samariter, I, 
652. 


Monolithe“, bei Serufalem. 


I, 470. — Salaat Fakra. II, 
514. 519. 

Monophyfiten, Secte. I, 495. 
496. 498. £ 

Monotheleten, Secte. II, 
713: 

Monro“, Bere, üb. Hebrön. I, 
211. 250. — Samarien. 670. 


— Galiläa, 784. 785. — Be: 
lad Beſchaͤrah. 787. — Kabr 
Hairaͤn. 792. 

Mons Crocodilus, im Ama— 
nus. II, 1829. — vgl. Croco- 
dilopolis. 


Mons ferandus, f. Barin. 


Mons leopardorum, bei 
Tripolis. II, 610. 

Mons mali consilii, bei 
Serufalem. I, 326. 

Mons Pellegrinus (M. pe» 


regrinus, Hösn Sandſchil), 
bei Zripolis. 11, 603. 606. 
609. 


Mons scandali, oflensionis, 
bei Serufalem. I, 322. 325. 
Montagna d’aqua, d. i. 

Amanus. II, 1184. 
Montagne noire (M..ne£gre), 
d. t. Amanus. II, 1151. 1184, 
Montana nigra, d. ti. Ama- 
nus. I, 1184. 
Montar el Abal, Diftriet der 
iyr. Wüfte. II, 1465. 
Montefiore, Sir Mofes, in 
Hebrön. I, 237. — in Beirut 


für den wiebergefehrten Nebe- 


mia gehalten. II, 456, 


2059 


Montfort, Laſtell der Kreuz- 
fahrer in Galiläa. I, 782. 
805. 807. 812, 

Monfort, Maler. II, 535. 

Moore“*, Eonful in Damask. 
II, 509, 1411. 

Moorbirfe, Sommer- u. Win⸗ 
ter⸗ (Dura gaydi, dimiri), in 
Serufalem. I, 482. 483. — 
Damasf. II, 1357. — fiehe 
Dura, Birfe, Holcus sorghum, 
Mais. 

Môooſche, ſ. Mezzeh. 

Mooſer Yasgil, griechiſcher 
Schreiber in Samah. II, 1042, 

Mopſueſtia (Mopfuefte, Meſ— 
ſes, Meſſis, Miſis, Maſißa, 
Manfiſſa), Ort am Dſchehan 
Tſchai, Pyramus. I, 1779. 
1810. 1834, (aſtr. L.) 1835. 
1837. 

Morak*, f. EIM. 

Morara, f. Ain el M. 

Moraft*, bei Alerandrette. II, 
‚1784. 1839. — ir Salzmoraft, 
Sumpf. 

Mord, bei Kurden. II, 1633. — 
ſ. Meuchelmord. 

Mordecai, Jude aus Bombay, 
Wilſons Begleiter. 1, 636. 11, 
1416. 

Morgenthor, in Jerufalem. I, 
333 

Tempelberg in Jeru— 
falem. I, 327. 329. 364. 412, 
415. — ogl. Ha-araz M. 

Morina persica, in N.Spyrien. 
II, 1686. 

Morith, Wald. II, 604. 

Morkadam, f: Beni Ai M., 
Simt el Koble M. 

Morone ve Maleo, Marian, 
Pater, in Gaza (1660). I, 43. 
51, 52. — Asfalon. 70, 

Moronus, i. e. Morus. I, 
495. 

Morus alba. II, '487. 662. 
1727. — caschmeriana. II, 
485. 487. — duleis. 485. — 
indica. 484. — italica. 485. — 
laevigata. 484. — multicaulis, 
sycomorus, hispanica, phi- 


“ 


2060 


lippica, 487. — nigraL. 
1727. — parvifolia. II, 485. 
— serrata Roxb. 485. — ta- 
tarica. 485, 487. 

Moſaik“', in ed Dhoheriyeh. I, 
204. 207. — Bebrön. 233. — 
Bethlehem. 294. — Karyet el 
Enab. 548. — Phönicien. II, 
362. — Saida. 409. — Bei— 

‚ruf. 443. 458, — Damascus. 
1368. 1381. 

Mofhee*, in Khan Yunes. I, 
40. — fieben, in Gaza. 49, 
53. 64. — in Sebna. 126, — 
(Haram) in Hebrön. 247. — 
Ramleh. 581. 584. — Seiltin. 


632. — Nablüs. 648. — Se: 
bafte. 662. — eſch Schäf. II, 
116. — Juſieh. 177. — Zah: 
leh. 193. — SKeraf. 192. — 


Beirut. 445. — Dſchebeil. 573. 
— Tripolis. 614. — Deir el 
Kamr. 679. — Dſchebili. 895. 
— Laodicea. 930. — 


— erfte, in Damasf. II, 1343. 
— in Kurietein. 1478. — Tad- 
mor. 1518. 1524. — Ma’arrah. 
1570. — Sermin. 1587. — 
Haleb. 1736. 1740. 1752. 1774. 
— f. Maulamwiyyeh-, Omar-, 
Zefia-M., Kubbet es Sufhrah, 
Dſchamea. 

Moſchee, große, in Jeruſalem 
(636). I, 413. — in Damask. 
u, 1362 ff. 

Mofchee der Afrikaner, in 
Serufalem. I, 417. 
Moſchos Moſchou), ſ. Zeno— 
bios M. 

Moſchtarek, ſ. EIM. 

Moſes, ſ. Muſa. 

Mofes*, Priefter in Heliopolis. 
I, 15. — jein Umweg durd 
die MWüfte. 186. — kennt den 
Purpur. 611. 

Moſes“, Sanct, Klofter zu ed 
Douwar und Baloune. II, 
792. 

Mofes ben Aaron, Dber- 
Rabbi der Khafivim. I, 506. 

Moskitos, in Paläſtina. T, 485. 


‚Mourfalin, 


Höms. 
1014. — Hamah. 1042. 1045. 


Mos — Much 


482. 


— el Ghaͤb. II, 1072. — am 
Drontes. 1079, — in Alexan— 
drette. 1845. 

a ba ‚1 Mohammeda— 


ottof,f n M. 
Mo ak Ei daſelbſt. 11, 
957 


Motacilla, in 
1563. 
Motamefil, Khalif. II, 1025. 
Motias (Mathias?), Kirche am 
Dſchebel Mufa. II, 1825. 
Mouchoirs.d’ Alep, zu Beis 
rut angefertigt. II, 481. 
Moughayer, ſ. Mogpair. 
Mouthaltef, ſ. Deir el M. 
Mourofteh, f. Miriftep. 
ſ. Ainthuͤra Li-l 
Mourſalin. 


Mouſſelin, in Beirut. II, 481. 

Moufud, Effendi, in Antio— 
chia. II, 1208. 

Moumaiad, f. Melik M. 

Movayyad, ſ. Almalek alm. 

Movers*, üb. Phönicien. 1, 17, 
181. 11, 43. 333. 

Mowary (2), Diftriet im Na- 
ſairier-Gebirge. 11, 959. 

Moyat, j. Moiet. 

Mozain, Drt im Anti-Libanon. 
II, 270, 

Mſchahir, Strom im Naſairier⸗ 
Gebirge. II, 824. 

Mihämmar, f. Mar Abda el 
Mfhämmar. 

Mihöhar, f. Schöhar. 

Mu’ abbamije (el Mu'adda— 
miyeh, En Dorf im 


Syrien. II, 


Ard et Tahta. * 1473, 
1484. — f. —* IM. 

En ah EM, Moal- 
laka 

Muawia, ſ. Moawiah. 

Mub Afdir, oberfter Steuer 
beamter von Serufalem. 19 
832. 


Muchalid, ſ. Mufpalid. 


Nunattiß, i Deir el Mufhal- 


Mucna, ‚f Mukhna. 
Mudgtära, ——— Nahr el M. 





Muck — 


Mudfujreiyep, d. i. el Mak— 
fura. II, 1435, 

Muddakhan, f. Dfchebel el M. 

Mupdeiridfc, f. Khan ee M. 

Mudgd, f. Merdfch el Ahmar. 

Muddig, f. Kalaat el Medik. 

Mudir, d.i. Generaleinnehmer. 
I, 692. 14.2773. 

Mupdiyute, f. Nahr M. 

Mupdjäahid, f. Melit M. 


Mupdfhapedin, ſ. Kubür el 
Mudfchahedin. 
Müden*, f. Moskitos. 


Müdd* (Mid), Maaß. I, 530. 

Mueddens, di. Sänger. I, 
249. 

Mühlen*, in Samaria. I, 660. 
— Esdrelom. 697. — am Ki— 


. fon. 719. — in R.Oalilän. 
806. 807. — am Canal des 
Lebmweh. II, 169. — am Nahr 


el Andichar. 183. — funftreiche, 

auf Aradus. 873. — f. Hand» 

mühlen. 

Mühlen, die zwölf, von Jaffa, 
Brücke am Nahr Aujeh. 1, 
596. 

Müplenthal- Straße (Street 
of the Mill Valley), in Jeru— 
falem. 1,'402. 

Mühlhauſen, 
II, 502. 

Mu’eiihärin, Dorf in Nord- 
Syrien. II, 1068. 

Mu’reifirap, f. EM. 

Mült- Maufüf (manus mor- 
tua), d. i. Privateigenthum. I, 
488. — ſ. en 

Muemis,f. CM 

Muennifeb, fiebe Khulwät el 
Muenniſeh. 

Münze* (Mentha), 
diyeh. IT, 1227. 

Münzen*, in Gaza. I, 58. 64. 
— Askalon (103 — 332. 82. 
— Asdod. 100. — Petra in- 
cisa. 615. — Nabluͤs. 643. — 
Akko. 728. — Divcäfarea. 749. 
Raodicea. II, 10. — Karne. 54. 
— Byblus, Berytus. 62. 63. 
577. — Ba'albek. II, 240, — 
Tyrus. 336. — Sivon. 390. — 


Levantehandel. 


in Suwei— 


‚Mugharep”, 


Mughr 2061 


Tripolis. II, 599. — 'Arka. 809. 
— Hamah. 1041. — Apamea. 
1081. 1082. — Antiochia. 1159. 
— Sinnesrin. 1598. — Haleb. 
1774, — als Frauenfhmud, 
1848. — ſ. Aegyptifche, Arſa— 
eidifche, Griehife, Süpifche, 
Karthagifche, Kreuzfahrerz, Ku⸗ 
fiſche, He Perfiiche, Phö- 
niciſche 

—— verſ ſchiedener, in Sy⸗ 
rien. II, 1401. 

Münzftätte, 
1170. 1195, 

Mueffin (Muezzin), d. i. Ge= 


in Antiochia. II, 


betausrufer, II, 918. 1371. 
1774. 

er hir, ſ. Nahr el M. 
ſ. Nahr el Muf— 
ſchuͤkh. 


Mufti, höchſte Inſtanz bei Pro— 
zeffen. II, 1412, — Geſetzaus— 
leger. 1773. 1774. 

Mugair, f. Meara. 

Mugairiiiah, ſ. Mugheiyriyeh. 

Muga-Raupe, f. Saturnia 
assamensıs. 

Mugeiiiireh, ſ. Mugheiyireh. 

Mughaiyiriyeh,f. EIM. 

Mughara, d.i. Höhle, in Ober- 
Galtläa. I, 802. — f. Meara. 

Mughärater Rahib, ſ. Deir 
Mär Märon. 

ſ. Ramagh. 

Mughar es Sugheir, Di. 
kleine Grotte, bei Beirut. II, 
459. 

ie f. Bab I M., 

— Hareth el M., Mo— 
ebi 

Mughärit, ſ. IM. 

Mugheirun, Dorf am untern 
Orontes. II, 1221. 

Mugheiyireh (Mugeijjireh), 
See an 557. 560. 
567. — vol 

Munhitheh Mugsif), fiehe 


— „ſ. Moghr, Meara. 

Mughr Dſchezzin, ſ. Schekif 
Teirin. 

Mughr Ntha (wol Megara, 


2062 


N) * voͤhle), in eſch Schuͤf. II, 


Musir ed Din, ſ. Mir ed D. 

Mugreby, peiliger Sceifh in 
Ladikieh. II, 930. — vgl. Mo- 

grebi. 

Mahaidithep, f. EIM. 

Muhaiſch, f- Burdich M. 

Mupaitti, f. EI Muheiditeh. 

Muhammed, f. Mohammed, 
Sheikh M. 

Muhammed, Sheikh von Kad- 
müß. Il, 918. 

Muhammed Ben Ismail ed 
Derazy, Begründer der Dru— 
fen-Secte (ft. 1020). II, 727. 

Muhammedes Sultan (1257). 


II, 867. — vol. Mohammed 
Sultan. 

— Schöpfrad in 
Hamah. 11, 1044. 


Muhdy, ſ. f. Dit + a EI M. 
Muheiditeh, . € {M. 
Muheilibeh (el Mehalbi, Me— 


balebeh, Kalaat el M.), Schloß 


und Diftriet im Naſairier-Ge— 
birge. II, 913. 914. 948. 956. 
981. 983. 

Muhibije, f. EIM. 

Muhtarah, f. El Mufthärad. 

Muphtefib. I, 823. 

Mujeidil, . EI M. 

Mufadvami Dfezzin, d.i. 
Borangeftellte von Dfehezzin, 
Adelsgeſchlecht. II, 716. — vgl. 
M'kaddem. 

Mukallis, ſ. Deir el A. 

Mutantry, Dorf am Cafius. 
1, 1114. 

Mufari, d.i. Raramanenführer. 
1417: 

Mufatta, f. Kiſon. 

Mukatta Molalla, Mufatta’ät), 
d. i. Diftrict, Steuerbezirt. I, 
316. 628. 696. (des Kalmakan 
zu Ladikieh) 983. 

Mukatta' el Manaſif, ſiehe 
Aklim el M. 

Mukdiyeh, l. Zufluß des Oron— 
tes. II, 1000, 

Mutellis, ſ. Deir el M. 

Mukhalid (Mucalid), Dorf in 


Mugir — Murad 


- Muntar, 


Saron. I, 572. 590. 597. 
Mutpallig (Mekhalis), Patri- 
archat. II, 195. — ſ. Deir el 
Mutpallis. 
Mukharimeh, f. EIM. 
Nufpmäs, ſ. Mihmas. 
Muthna* (Muchna, Malhneh), 
oe bei Nablüs. I, 635. 


Mutgtäras, ſ. EI M., Nahr 
Mulra, 2 im Belaͤd Ba’al- 


bef. II, 
Mukfabeh, Ort im Aklim el 


Kharnüb. II, 701. 
Nutfgitah, Dorf bei Tyrus, 
l, 


—— ſ. Deir M. 


Mulcub, ſ. Merfäb. II, 954. 


Mult, f. Dei alm. 

Multiy eh, ſ. Tel M. 

Mullus, ſ. — 

Mumenin, f. Tel M. 

Mumien, in Palmyra. II, 1500. 
1542, 

Mundar, f. Alamundar. 

Muneitirah (Muneithera, Ma- 
nethera, Meneitere, Minetri, 

. Mitri, Naitri, Nitri), Ort im 
Libanon. II, 227. 228. 557. 
560. 567. 750. — f. Dſchebel 
el-, Jibbet el-, Wadi M. 

Municipalrath, in Damask. 
11, 1412. 

Munifah, f. Kalaat M. u. d. f. 
Munihah, Caſtell im Najairier- 
Gebirge. I, 917. — f. d. v. 
Munjif (el M.), Ort im Beläd 

Sebeil. 11, 584. 748. 

Muntäfara, f. Barin. 

f. Schech M. 

Muntif (Mantef), Dorf am 
Dſchebel el Arba’in. II, 1060. 
1591. 

Müra, f. Nahr M. 

Murad, f. Khan M., Nicolaus 
Murad. 

Muräd, Sultan, fein Khan in 
Refun. 11, 1029. — in Ma’ar- 
rat en Na’amän. 1067. 

Murad Ul., —— — 
(R. 1595). 11, 104. 612, — 


u 





y Murad 


beftleuert die Maroniten und 


(1634). 11, 1 
Murad Farhi, 
Damast. II, 1414. 
Murad Pal —* Zufluß des 
Kara Su. Il, 1617. 
Muränen- Art, 
Il, 1689. 
Murat*, General, 
(1799). I, 772. 
— — d. i. Winter. II, 
1710 


Muͤreidſchat, ſ. Khan el M. 
Murex trunculus L., über 
paläftinifhen Küfte. i, 611. 
zu Tyrus. II, 373. (tarentinus) 

374 ff. 

Murillo, Gemälde in Yin Ka— 
rim. 1, 544. 

Muriftan, Minaret zu Serufas 
lem. I, 458 

Murphy, Lieut. II, 1132. 1218. 


1779. 1838. 
—““ Aga, Kurdenchef. II, 
1630 
Nurfat, turfom. Geſchlecht. II, 
— Oglu Hapder, Aga 
der Turkomanen. II 1627. 
vgl. Hayder Aga.. 
Murudſch, f. Madſchma al m. 
Mufa* (Moses), f. Bahret Makt 
el M., Deir Mär M., Dichebel 
Mar M., Dſchebel M., Kafr 


M., Mar M., Wadi M 
Mufa ben Amräan, ſ. Szachra 


M. b. A, 
Muſäus, Bilhof von Argadus 
und Antaradus. II, 862. 
Muſalihah (Muflelep), oberer 
Lauf des Wadi Dſchaus. IT, 
588. — ſ. Kalaat el M. 
Mufa Nabiyah, d. i. Moies 
iſt Gottes Prophet. J, 650. 
Musa paradisiaca*, ſ. Ba— 


nane. 
Musbih (Musbah), ſ. Suk M. 
Muscari ciliatum, racemo- 
sum W. var. halepense, bei 
Haleb. II, 1714, 1715. 


Banquier in 


im Kuweik. 


in Galilaa 


— Muft 2063 
Muscella, f. Bab M. 
Nufhairifeh, f. Ain el M., 

Ras el M., Mifchrifep. 
Mufgaitiiep, f. Khan. el 
Muſchaitijjeh. 


Muſchakkah, ſ. Dſchebel el M 
Muſchel? ‚in Tripolis. II, 620. 
— Schwarze, am unt. Orontes. 

1202. — el Amk. 1613; — 
— Antiohia-See. 1619. — 
gefhnigte, Steuer. I, 822. — 
f. Bohr=, Venusm. 

Muichelkalt*, im Libanon. IT, 
674. — Eafius. 1136. 

Nuihel-Verfleinerungen”, 
im Libanon. I, 75. 291. 674. 
— Phönicien. 551, 

Muſchemmar, f. Mar Abda el 
Mufhemmar. 

— um “ehe 
Kalaat el 

Warlikhrens Steuer. I, 827. 

Must, ſ. Säfiet el M, 

Muskäh (9), Städthen im Na- 
fairier-Gebirge. IL, 954, — 
vgl. Merfäb. 

Muskitos“, j. Mosfitos. 

Nusmieh, Salpeter daf. IT, 


Musmuffi, fiehe, Deir Mifch- 
müfchy. 

Musrara, ſ. Nahr M 

Musrat el Tahun, Dorf, ſ. 
Mezra'at et T. 

Mus raya (OHauſch Mesreie), 
Eee im Beläd Ba’albef. II, 
2 

Mufieifa, } EM. 

Muffelep, ſ. Muſalihah. 

Muffeline*, in Damascus. IT, 
1396. 

allen ſ. Nahr M. 

Muffulman, f. Said M: 

Nuftaärribap- Araber, d.i. 
ismael. Nachkommen der De= 
dan. II, 1492, 

Muftapha Aga, Begleiter der 
Stanhope. I, 72. 

Muſtapha Aga Berber, ref. 
das Caſtell von Tripolis (vor 
1812). II, 618. 

Muftapha Bey, Steuerpächter 


2064 


von Paläſtina (1846). 1, 
128. 


Muftapha Epdris, 
Semaelier. II, 973. 

Muſtapha Paſcha, in Beilän. 
II, 1848. 

Mustela foina, f. Marder. 

Muſtuk Bey, Gouverneur: von 
Bayas, II, 1842. 1843. 

Mufum, d.i. Seidenernte. II, 
1226. 

Mufurr, f. Wadi M. 

Mäsza, f. Mufa. 

Mutatio ad Nonum, D. i. 
Adlün. IT, 320. 

Mutatio Bruttus, in®.Phö- 
nicien. II, 599. 806. 

Mutatio Calamon, ſ. Kala= 


Emir der 


mön. | 
Mutatio Gertha, ob Castel- 
lum Peregrinorum? I, 617. 
Mutatio Tridis_ (Trieris?), 
in Phönicien. II, 599. 
Mutamäaly, f. Metaͤwileh. 
Mutawelli, Beamter. I, 530. 
Muteewwile, ſ. Metäwileh. 
Mutefie, durd Erobeben er 
ftört. II, 1049. 
Mutein, f. Metn. 
Mutenezzipin, ſ. EIM. 
Mutkp, f.EIM. 
Mutrad, f. Beit M. 
Mutrid, f. Abdallah M. 
Mutfellim (Mutejelim), d. 7J 
Unter- oder Diſtricts-Gouver— 
neur. I, 820. 831. — Polizei— 
fommiffair. II, 1773. 


Mut — Nab 


| En 


Beton) Ort in Yaräfina. I, 


— f: m ee M. 
Muwah, ſ. Tel M. 
Mumwahbidin, ſ. EM. 
Muwaileh, j. Nahr M. 
Muzairaäh, Griechenborf im 
Dſchebel Afräd, II, 913. 
Muze, f. Mafy. 
Muzeirah, Dorf in Saron. I, 
2 


Muzeir’tah, f. Deir el M. 
Mykhael, f. Michael. 
Mylitta, Göttin. I, 86. 
Myosotis, im Caſius. II, 
1142, 
Nyriandinifger Golf. I, 
815. 


Myriandos (Myriandrog ), 
phöniciihe Eolonie am iffifd A 
Golf. II, 34. 1688. 1790. | 
1794. 1299. 1814 ff. (aſtr. &.) 
1823, 1835. 

Myriophyllum spicatum, 
ſ. Zaufendblatt. 

Myrobalanen*, bei Antiochien. 
ir, 1205, 

Myrrha” ‚AM. 

Myrten*, im Libanon ac. II, 
293. 624, 674. 684. 900. 902. 
— Nafairier= Gebirge ꝛc. 948, 
955. 1114. — Caſius. 1130. 
1135. 1138. 1145. — Suwei— 
diyeh. 1230. 1232. — el Ghoͤ— 
tha. 1350. — N.Spyrien. 1608, 
— Alexandrette. 1844. 

Myrtenbeere, in Damascus 


Mutfellimif, d. i. Provinz. gegeffen. II, 1350. 1357, 
I, 1768. Mytiliten, im tibanon. I, 
207, ; 
I. 


Na’ama (Na’aame), ſ. Deir el 
Na ame, Mararrat en Na’- 
ama. : 

Naaman Beg, Drufendef. IT, 
1701. — vgl. Na’man. 

Naamany, f. Belus. 

Nabar, f. Kasr N., Neba. 


Naba’ el Embay (Noebbe om 
Bait), Duelle des Cederntha— 
les. II, 636. 

Nabak, ſ. Nabk. 


Nabal“, in Main. I, 199. 


Nabata, irrig flatt Narbata. 
713. 


) 








Nab — Nahr 


ta Fi —— ai Araber). 
9* hjnichael Be R,, 


Raben, 

tabibar, Zul. Aur., in Pal⸗ 
myra. IT, 1546, 

dabiga Syubjani, Zorn 
Dichter, II. 1492. 

tabiyah, f. Mufa N., Neby. 
dabi Yunes, . Neby J. 
dabk (Nebet * Dombäume, 
Eider), in Damast. IT, 1355. 
— dgl. Zizyphus. 

tabIos*, hi — 
dabrach, ſ. Kafr N. 
dabucodroſſor, ſ. Nebucad— 
nezar. 

Berg in Samarien. T, 
895 


tabulus* (Nablüs, Neapolis, 
Flavia Neapolis), Hauptftadt 
in Samarien. I, 637-658. — 
evangel. Schule. 503. — Pro— 


pinz. 560. 625. — Berwal- 
tungsrath. 827. — Salpeter 
daf. 11, 1392. — Dift. I, 555. 
556. — f. Siem 

Läbulus, Auen. Thal von. 
I, 635. 820, 

agei, Bach zu Jeruſalem. J, 


ſ. Ras el Nakhüra. 
lader el Thani, ürrig ftatt 
Nahr el Litany. II, 211. 
Iihte*, j. Dicheſirat ol nachle, 
Wadi Nahleh. 

achtigall“, in Samaria. T, 
658. — Zahleh. IT, 203. — 
Libanon, 666. — f. Bulbul. 
achtreifen*, im Drient. TI, 
556. 11, 1028. 
ahtfhiffaprten der Sido— 
nier. IT, 390. 

achtviote en im Ca- 
fius. II, 

acir, König. IT, 1609. — vgl. 
Raſir. 


adelholz“*, im Libanon. 11, 


206. 443. — an der Dron- 
tesmündung. 1217. — ſiehe 
Fichte ꝛc. 


Fadir, f. Ain el N. 
Ritter Erdfunde XVII 


| 
L 
\ 


H 
| 


2065 


Naeman, Hauptmann. II, 1325. 
1354. 


Naena, f. An N. 

Nafeh (Nadf, nicht — Ort 
in Galiläa. I, 773. 

Nagelflue”, . Kalt. 

Nager (Glires), im Libanon. II, 
687. 

Nahäs*, d. 1. Kupfer. II, 282. 
— Ort im Libanon. 716. — 
fiepe Ain en N., Dſchebel N., 
Nash. 

Naher f. af. IN. 


f. Kherbet Beit N. 
Nahiet, di. Gegend. I, 821. 
Nabiet Beni Harith el Ka⸗— 
bäla, Diftriet von Serufalem. 
I, 822. 
Napiet Bent Harith el 
Schemala, desgl. I, 822. 
Nahiet Bent Haifan, desgl. 
Nahiet Bent Mälif, desgl. 
Nahiet Beni Salim, desgl. 
Nahiet Beni Zeid, desgl. 
Nahietelifüb, vesgi. 


Nahietel Wädiyyep, desgl. 


Nahleh (Nahle), Ort im Beläad 


Baralbef. 11,141. "157. 158. 
#73. 221, 
Nahleh MN. Meghara), Dorf 


im Dicbebel el Arba’in. I, 
1057. 1063. — vgl. Kanig en 
Nahleh. 


Nahmi, f. Deir N. 
Nahou (arab.), d. i. Disputir- 
kunſt. II, 766. — ſ. Nahu. 
Nahr— nn A perennirende 
Flüſſe. 11, — ſ. Burdſch 
Ras el—, — en N. 

Nahr Aädiat, d. i. Nahr Adi— 
ieh. II, 1305, | 

Nahr Aaraba, Barada - Arm. 
II, 1297. 

Nahr Abaſch, ſ. N. Abroſch. 
II, 821. 

Nahr Abilin, f. Wadi A. 

Nahr Abrofch (Abraſch, d. i. 
der Geſprenkelte, Ausſätzige, 
Riviere des lépreux), in N. 
Phönicien. I, 820. 821. 825. 
832. 921. — f. Nahr 'Arka. 


Pppppp 


2066 


Nahr Abu Ali, Arm des Nahr 
Kadiſcha. 11, 27. 39, 617. 659. 
Nahr Abu el Aswad (Abu el 

—Aſuad), in Phönicien. 11, 69. 
363. — dgl. Nahr Affuad. 

Nahr Abul-azam, im fiba- 
non, Il, 513. 

Nahr Abu Zabdrah (Rohr— 
fluß, Nahr al Kaſſab; Flumen 
salsum, Fleuve de Nondery, 
in Samarien. I, 590. 715. 

Nahr AUchar, ſ. N. Affär. 

Nahr Adié« (Adijeh), Baräda- 
Kanal. II, 1304. 

Nahr Afrin (Sfrin, Sfryn, el 
gren, el Fern?), Zufluß des 
Äntiochia-Sees und Orontes, 
auch Bezeichnung für den Dron- 
tes in Antiochia. IT, 1053. 1609. 
1612 ff. 1616. 1618. 1621. 1626. 
— oberer Lauf. 1667 ff. 

Nahr Ain Burghuz (Ibn 
Burghal), in der Caſiotis. II, 
892 


Nahr Akhdar, f. Nahr el A. 
en Akkaͤr (Achar, Nehr ol 
‚ Nahr Khereybe), Fluß des 
—2 Akkaͤr in N.Phönicien. 


II, 27. 804. 807. 808. 824. — 
vgl. Nahr 'Arka. 
Nahr Akraba (Akrabany, 


Akreba), d. i. 
Baräda-Arm. II, 1304. 1305. 
1306. 1308. 1310. 

Nahr al Kaſſab, I Nahr Abu 
Zabuͤrah. 

Nahr Antelias (Ant-Elias, 
Antalias), in Phönicien, 
Ta a (10. Dct. 1840). 

508 


Nahı 'Arka, der EM — 
in Phönicien. II, 65. 
* Nahr Abrofch, Stab Af- 


Nahr 'Arka (irrig Aarfa), der 
gg Sluß. Il, 804. 808. 


— Arfüuf, angebl. Fluß in 
Saron. I, 588. 597. 658. — 
ſ. Nahr el Mufdſchir. 

Nahr Arüs, im Naſairier-Ge— 
birge. II, 824. 825. 


Scorpionfluß, 


— Barid, 


Ban a8 Sakti, [ Nahr Sas 


ath. 

Napı Alfuad Aswad, Eswed), 
d. i. ſchwarzer Fluß ‚um 
Dronteg. 11, 1053. 1095. 415% 
1615. 1795. — vgl. Karaſu. 

Nahr Aujeh, f. Nahr el A. 

Nahr A zibep, Zufluß zum 
Nahr Auwäaͤleh. II, 96. 97. 


Nahra — Nahrd 


Nahr Baheita (Muſſen, 
Menfän), Seitenthal des Rahr 
el Kelb. 11, 512. 513. 519, 
523. 

Nahr Banias, im Nafairier- 
Gebirge. II, 604. 839. 880, 
887. 954. 


Nahr Baniäg (Baneas, Bas 
nas), Barada-Arm. II, 1297. 
1302. 1304. 1307. 130€ | . 

Reh Bardi (Barda), f. Wabi 


Napr- Barghut ( Bargout) 
en Küſtenfluß. II, 82 


ſ. N. el Berid. 
Nahr B eirut (Magoras), Fluf 
von Beirut. II, 27. 43. 429. 
430. 434. 459 ff. (Duelle) 512. 
(Dattelpalmen daf.) 675. | 
Nahr Berid, Baräda-Arm. I 
1304, . j 
Nahr Beihiza, ob. Lauf dei 
IR el Asfur. II, 590. 595 


— Beferi, der obere Nah 
el Aumwaleh. II, 117. 
Nahr Bos (Nahr Banias?), in 
Nafairier-Gebirge. II, 880. 
Nahr Boura, f. Rahr nz 
Nahr CanätelMarap, Ba 
räda=Arm. II, 1304. — dgl 




















Nahr el Kanawät. 
Nahr Cheifour (Buſchkur) 
Baräda-Arm. II, 1304. 1305 
— |. Nahr Akraba. 
Nahr Damür (Tamyras, Ri 
‚ viere d’Amour), Strom zwi: 
fhen Sidon und Beirut. 
43. 49. 56. 87. 423 ff. Eei 
denbau) 498. 676. Bi 
Nahr Dibebar (Dfichebra, ge 
bra, Schebar, Stama, Sche 


* 


i 


Nahrd — Nahre 


ar; wol irrig Sneibar, Snu— 
Jar, Pinienfluß), im Rafairier- 
Öebirge. II, 897. 948. 953. — 
.Wadi Zſchobar 
hr Dſchermak (Wadi Dich., 
Jurmuk), r. Zufluß des Litany. 
u 122. 73:172. 
hr Dfezzin (Zezzin, Nahr 
Jaziba), Zufluß zum Nahr el 
uwäleh. I, 73. 96. 100. 
(02. 
dr ed Deräanyı (Dorani, 
vol irrig Dajäni, Da’ajani), 
Barada-Arm. II, 1297. 1302. 
305 —1308, 
hr edv Dhahab Goldfluß), 
jufluß zum. es Sabafhah. II, 
687. 1694 ff. 
hr el Aammwag'” ſ. Wabi 
I Awadſch. 
br el Abyad (weißer Fluß), 
um unt. Orontes. II, 1104. 
br el Akbar (Nehr ol Gt- 
er), d. i. Nahr el Kebir. II, 
9. 


br el Akhdar (Nahr el 
hudarah, Kuddeire), d. i. grü— 
er Fluß, in Samarien. I, 590. 
97. 715. 

brel Andſchar (Wadi A., 
Noiet el Anjar, 'Angar, el 
E95 Zufluß des Titany. 179 ff. 
8 


hr 2% Arab (Araberfluß), 
ei Ladikieh. II, 1107. 1114. 
br el Afal* (Honigfluß), 
Auellarm des Nahr el Kelb. 
I, 511 ff. 515. — f. Nahr e8 
5älib. 

hr el Asfur, Bach bei Ras 
fh Schak'ah. II, 590. 

A el Alouad, ſ. Nahr Aſ— 


3 el Aſſꝑ (rebellious ri- 
er), d. i. Oronteg, II, 174. 
hr el Audſcheh (Audichah, 
Iujeh, Audjeh, Wadi A., Nahr 
safa, Betras), Fluß der Sa- 
on-Ebene. I, 567. 571. 572. 
88. 596. 598. 630. 635. 715. 
— pol. Nahr el Mufdſchir. 
hr el Auwaͤleh“* — 


2067 


Auèly, Auly, Avla, Awla, 
Ovely, Noualy, Nualy, Boſtre— 
nus), d. i. Fluß der Höhen, 
bei Sidon. II, 26. 49. 75. 85. 
— oberer Lauf. 87 ff. — mitt- 
ler auf. 33 L: 10H Ir — 
unterer Lauf ꝛc. 119 ff. 380 ff. 
410. 411 

Rapr el Snpfas, bei Tripolis. 


Nahr el Bargout, ſ. Nahr 
Bargout. 

Nahr el Barid (d. i. Falter 
Sup), in N.Phönicien. II, 27. 
39. 804. 805. 806. 921. — 'ogl. 
Babié, Nahr el Bered. 

Nahr el Baruük, oberer Lauf 
des Nahr el Aumwäleh. II, 85. 

N elBatramin, |. Beder- 


keh. 
Nahr el Belka, füdl. Grenz— 
iS von Phönicien. I, 608. 


Kahı el Berdüny (Berbin, 
Bardani, Burdöny), r. Zufluß 
zum Sitany. 11:3 1A ‚92. 
189 


Nahr el Bered, in Phönicien. 
II, 599. — ſ. Nahr el Barid. 
Nahr el Chudarah, f. Nahr 


el Akhdar. 
ie el Djoz, fie Wapi 
f. Nahr Aſ— 


Nahr — Eswed, 

ſuad. 
en zum Orontes. 
Ro Dazibe, f. Rahr Dſchez— 


— el Huſeiny Gaſſeinly), 
l. Zufluß des Orontes. II, 1203. 

ur — Nahr ee 
ahre — (Jauz), ſiehe 
Wadi Dſchau 

— el re fiebe Wadi el 

Nahr et Kadpi ——— Ele 
zum Damur. II, 87. 

Nahr el Kanamwät en 
Kunamwati), Barada-Arm. II, 
1296. 1297. 1302. 1304. 1307. 
1310. 


Pppppp2 


2068 


Nahr el Kanne, zum Drontes. 
11, 174. 

Napı ei Kafimiyeh (p. 1. 
Scheideſtrom), unt. Yauf Des 
Litany. I, 791. 11, 48. 67. 69. 
1232. 314.347. 361, 

Nahr el Kebir* (N. el Afbär, 
Nehr ol Ekber, Efeutherus), 
d. i. der große Fluß, Nord 
grenze des eigentl. Phönicien. 
is, 15. 26.29. 29. 49.758. 171. 


804. (unterer Lauf) 819 ff. 
(Etymol.) 820, (oberer Lauf) 
833 ff. 921. 


Nahr el Kebir (N. Gebere, 
—— —— Fluß von 
Ladikieh. 28. 29. 32. 819. 
897 ff. A 1113. 1117. (Weft- 
Biegung) 1134. 

Nahr el Kebir, Fluß von 
—— zum Oronles. I, 


— el Kelb Lycus, Lykos, 
Fluvius canis), d. i. Hunde: 


fluß, nördl. von Beirut. 1, 795. 


1, 27. 62. (Anferftelle) 442, 
467. 508 ff. (Anfang des Na- 
mens) 513. — f. Ras Nahr el 


Kelb. 

Nahr el Kibber, d. i. Nahr 
el Kebir. II, 820. 

Nahr el Kuweik, f. Kuweik. 


Nahr eiLebben (Leban, Milch⸗ 
flug), Quellarm des Nahr el 
Kelb. 11, 511. 514. 520. 

Nahr el Litany, ſ. Litany. 

Nahr et Mafſchaͤkh, (nicht N. 
Mufſchur), in N.Galiläa. h 
806. 811. 

Nahr el Makatta, f. Kifon. 

Nahr el Makläb di. e. fluvius 
inversus), Bez. für Drontes. 
II, 165. 996. 1083. 

Nahr el Mafutta, f. Kifon. 
Nahr el Maut, d. i. Fluß des 
Todes, in Phoͤnicien. II, 508. 
Nahr el Mehamultan, d. i. 
Wadi Ma’amiltein. Il, 546. 
— el Melek, ſiehe e Rahr es 


— el Menfan (Muſſen), ob 
Nahr Bacheita? II, 512. 


Nahr es Salib (Saͤlib, Wa 


Nahr 


Nahrel — Nahres 


Nahr el Mezze Meſe), 
rada-Arm. II, 1306. 1309 
vgl. Nahr el Ranamät. 

Nahr el Milk, ſ. Nahr es Si 

Nahr el Mumtärn, Zuflu 
zum Nahr el Baruf. II, 98. 

Nahr el Mufdſchir (el Hat 
dor, Flumen Arsuri, Audje 
Audicha), u bei Apollon 
in Samarien. I, 715. — fiel 
Nahr Arfuf. 

Nahrel Mufatta, f. Kifon. 

ae A) Dronte 
Il 

Nahr el Rumtrah (Nehr 
R., Nahr Gumkeh, Ghunka 
eigentl. Ma ol Umka, d.i. Wa 
fer der Tiefe), Fluß ei Ta 
tüg. II, 831. 851. 855. 921, 

Nahr el Sifal, Zufluß d 
Bahr eſch Schurkiyeh. I, 131 

Nahr el Zerka (Serta, Na 
Kifarieh ?), in R.Samaria. 















604. 607. 715. 
Nahr em Medatta, |. i. Rifo 
Nahr er Rus, in der Cafioti 


II, 896. 913. — vgl. Wabi 
Rudfch. 

Nahr e8 Sabaräni 19a 
rany, Sibarani), ob. Lauf d 
— Awadſch. II, 253. 1323. 13 

28, 


Effalib, d. i. Kreuzfluß; Na 
el Afäl, Neb-affel, Aas=el, H 
nigfluß), oberer Lauf des Na 
ei Relb. IT, 460. 511 ff. 51 
522.523, "964 

f. Nahr 


Nahres Sannit, 
Sennik.- # 
Nahres Sawijet (Effawiı 
Fluß des Winkels), Arm d 
Nahr Kadifiha. II, 618. — d 
Wadi Sirnit. 631. 
Nahr es Senit (Sanif, Sa 
nit), bei Sidon. II, 82. 
413. 
Nahr es Serta*, f. Neht 
Zerka. 
Nahr es Sibarany, |. Na 
e8 Sabaräni. 
es GSieta, füdlich 


Nahres — Nahrm 


Grenzfluß Phöniciens. I, 608. 

ahr es Sin Rahr el Milk, 
Melech, Melek), in der Gafio- 
tis. II, 889 ff. 917. 955. — 
vgl. Rahr Derb e8 Sin. 

ahr es Sulima, 
Hauptarm des Nahr Beirut. 
II, 465, 

ahr et Zell el Khalifep, 
Arm des Nahr el Kebir. II, 
824. 

hr ez Zaharany, f. Nahr 
Zaharäny. 

ahr Gebere, f. Nahr el Ke— 
bir. I, 1113. — Wadi Kandil. 
1109. 

ahr SHapdban (d. i. ber Zor— 
ige), Bez. des Nahr es Sa— 
wijet. II, 618. — vol. Nahr 
Kadiſcha. 

ihr Ghunkeh (Ghumkeh), ſ. 
Rahr el Rumtrah. 

ihr Hanna, Antakieh. II, 
1202. 

ihr Hasbany“, nördl. Arm 
es Jordan. II, 137. 

— Hazuͤbe, 3 Nahr Dſchez— 


pr Herdamil (GHerdavil), 
ım Nordabhange des Dſchebel 
Dfehermäf, I, 780. 782. 806. 
ihr Huſein (nicht Huffein), 
. i. der Schöne, bei Tartüs. 
T, 880. 881. 919. 921. 

ihr Hufeifän, in der Caſio— 
is. II, 889. 917. 

Ihri, Sf. Alien N. 

ihr Zafa, S. Nahr el Au— 
cha. 

hr Ibrahim (Adonig), bei 
Alt-Byblus. I, 591. 795. II, 
15. 27. 58. 546 ff. (ürfprung 
es Namens, Farbe, Quellen) 
53 ff. (ob. Lauf) 566 ff. 

ihr Jennani (Dikhennani), 


. 1. Paradiesftrom, Zufluß des 


Awadſch. II, 1327. 

ihr Sefid (Jezid, ——— 
Baräda-Arm. II, 261. 1294, 
296. 1301. 1304, 1307. 1309. 
BD: Sobar, ſ. Wadi Dſcho— 
dar. 


nördlicher 


2069 


Nahr Kadiſcha (Wadi Kadiſcha, 
i. e. Fluvius Sanctorum, hei— 
liger Fluß), bei Tripolis. I, 
614. 617, 623. 627 ff. 

Nahr Kanamwät, f. Nahr el 
Kanawät, 

Nahı Karadſchah, Grenzfluß 
von Samarien und Phönicien. 
1,2288; 

Napı Kebir, ſ. Ne K. 

Nahr Khereybe, d. i. Nahr 
Affär. II, 812. 824. 

an Kifariep, ſ. Nahr el 


3 

Nahr Kor a109 (Koraſch), fiehe 
Nahr el K 

Nahr en zu Nablüs. 

Naͤhr Ladikieh, d. i. Nahr el 
Kebir. II, 28. 32. 

Nahr Lanteh (Lanta), ob Li— 
tany? II, 49. 122. 

Nahr Lejjün, in ER 
I, 673. — f. Megid 

Napı Maltakah,; — 
Gebirge. II, 919. 955. 

Nahr Rarkea, ſ. Marakia. 

Nahr Maſcharra, irrige Bez. 
des ob. Nahr ez Zaharaͤni. I, 
71 


Nahr Meha'al (Michal), im 
Libanon. II, 559. 

Nahr Melipy, 
II, 1308. 

Nahır Melik, 
dijeh. 

Nahr Merhehe, im Naſairier⸗ 
Gebirge. II, 955. 

ſ. Nahr Me— 


Nahr Nichal, 
ha'al. 

Nahr Mudiyuke (2), 
Caſiotis. II, 897. 

Nahr Mufſchur, ſ. Nahr el 
Mafſchuͤkh. 

Nahr Mära, l. Zufluß des 
Orontes. II, 1204. 

Nahr Musrara (Nahr Betra?), 
in Saron. 11, 592. 

Nahr Muſſen, f. Nahr el Ba— 
cheita. 
Nahr Muwailehſnicht Moileh), 

in der Caſiotis. II, 892. 


Baraͤda-Arm. 


ſ. Wadi Chale— 


in der 


BL 
2 


2070 Nahrn — Nap 
Nahr Na'man, ſ. Belus. Naitri, ſ. Muneitira. 
Nahr ol Fidſcher, ſ. Wadi Naiyim, Ort am Kedes-See 
Feidaͤr. II, 839. 840. 1001. 
Nahr Rahmin, bei Akte. 1, Naja, f. Aspis. 
737. 805. Ralf, Duelle auf Garizim. 1 


Nahr Rubin, in N, Philiftäa. 
I, 90. 102 ff. 126. 

Napı Rüls, f. Nahr er R. 

Nahr Sabiräny, f. Nahr es 
Sabiräny, 

Nahr Sacath (RN. as Safti), 
Baräda=fanal. II, 1304. 1305. 
— ſ. Nahr el Kanamät, 

Nahr Sälib, f. Nahr e8 ©. 
Nahr Sarudfch, l. Zufluß des 
Drontee. 11, 933. 935. 1090. 
Nahı Schemmas, Quellbach 

des Nahr es Semi. Il, 84, 

MN Segir, f. Kara "Su. I, 


—8 Sendianeh, in Sama— 


ria. I, 595. 

— „geil, fiehe Nahr es 
Nahr Sin, ſiehe Nahr es 
Sin. 


— Snubar, ſ. Nahr Dſche— 

ar. — 

Nahr Sukkas, in der Caſiotis. 
II, 892. 

Nahr Thora (Tora, Tuͤra, 
Tawra, Boura), Baräda-Arm. 
II, 1296. 1302. 1304. 1307. 
1309. 

Nahry, f. Ai en N. 

Nahr Zaharäny (Nahr ez Za- 
herany), im Libanon. 11, 26. 

. 71 ff. (Quellen) 133. 144, 

Nahr Zeinun, L Zufluß zum 
Litany. Il, 274. 

Nahr Zerin, bei Kaifariyep. 


I, 607. 
Nahr Berka, fiehe Nahr el 
Zerfa. 
Nahr Zureifin, 
II, 144, 
Nahu, d. i. Syntar. IT, 1766. 
1. Nahou. 
Naim* „ſ. Beni-, EN. 
Naimah, f. Deir el N. 
N Dorf in N.Galiläa. 1, 


’ 


im Libanon. 


Kaltm, f. Kölly 
Natafhät, dv. i. N lnsringe. ] 
253 


Nakhas, ſ. Deir N. 
Nakherra, Sf. Kefr N, Na 
fhüra. 
Nakhle (Cd. i. Dattelpalme) 
Dorf im Libanon, II, 593. 
Nakhle (Dattelinjel), bei Tri 
polis. II, 620. — vgl. Wi 


en N. 

Naktpüra (Nakürah, Nawaliı 
Scala Tyriorum), phönicifche 
Küftenberg. I, 727. S 812 
825. I, 317. — Burdje 
el⸗, "Ras el N., Sa 

Natib, Did. Specialrichter de 
Scherifs. II, 1773, 


Natib el- Achräf (Eſchraf 


d. i. Vorſteher der Scherift 
in Serufalem. 1, 405. 491. — 
in Damasf. II, 1412. | 
Nakürah, Dorf bei Cebafl 
I, 660, — vgl. Nafhüra, 
Na'man, ſ. Na’amän, Nomär 
Ruweiſet N., Belus. 
Naman, Saracenenfürft. 
1678. — vgl. Na’aman Beg. 
Namen* der Samariter, 
651. 
Namtırah, ſ. EN 
Namüıg (Naous), j. Raus. 
Naoura, f. Naır. 
Naphat Dor, Landſtadt bi 
Dor. I, 598 
Naphthali*“, Stamm, I, 11 
8, (Gößendiener) 17. 20. 53 
(in aflyr. Gefangenfchaft) 62 
(in Galiläa) 682 ff. 
— Gebirge. I, 2% 


—— Commodore, erobei 
Saida ıc. II, 407. 548. 

Naplufier, in Samaria. I, 40: 
— ſ. Näbulus. 

a ‚in Syrien. 1, 501 










h 
N 


tarbata (nicht Nabata), Dorf 
im Biläd el Röha. 1, 713, 
tareiffen, in Serufalem. I, 
483. — Saron. 587. — Liba— 
non. Il, 684. 
larcissus polyanthos, 
in N.Syrien, II, 1610, 
Rarpdies (Nareiffe), Inſel von 
Tripolis. II, 606. 
'ardus orientalis Boiss., bei. 
Baleb. H, 1717... . 
darrah, Ort des Anti-Libanon. 
11, 261. 
tafa, in Palmyra. II, 1547. 
tafairier* (Nofairier, Nufairi, 
Neceres, Anfairi, Anfairieh, 
Anfariyeb, Unzeiriyeh, Anzey- 
198), Volk, Secte in NW. 
Syrien. II, 15. 55. 822. 965. 
— Religion, Geſchichte. 975 — 
995. — Nachfolger der Kar— 
maten. 726. — Phyſiognomie. 
1114. — Bücher derf. II, 223. 
— Gerten. 914. 944. 976. — 
ob von kananitiſcher Herkunft? 
891. — Sonne⸗- und Mond— 
anbeter. 919. 920. — verehren 
el Khudr. 1219. — Todfeinde 
ver Ismaslier. II, 975. — 
Kleidung. 849. — Anzapı. 982. 
— im Anti-tibanon. II, 285. 
— im Dſchebel Affär. 818. — 
Safitah. 826. — Tortofa. 867. 
— Ladikieh. 932. — erobern 
Mafiyad. 937. — in Conftan- 


tinopel. 944, — am Drontes. 
1001. — in Antiochia. 1193. 
1205. 1209. 1210. 1770. — 


am unt. Orontes. 1220, 1222, 
— in Damasf. 1411. — Ha— 
leb. 1759. 1769. — Scanderün. 
1785. — Karaad). 1846. 
Rafairier-Gebirge (Dichebel 
Nafairiyeh, Anfariyeh ꝛc., Bar— 
gylus, auch Aka). II, 28 ff. 40. 
819. 821.- 833. 834, 933 ff, 
1132. 1134, 
— Katechismus. II, 


— (en Naſſaͤr), Reſidenz 
des Metäwileh-Scheifhs. II, 69. 
70. 80, - 


Kar — Nau 


2071 


aſchyf, ſ. Tut n. 
afif Nah), ſ. Khirbet N. 

Kafie, f. Abu N., ’Arid N,, 
Malek Naffer. 

Näfirah, f. Nazareth. 

Nafir eI Ghilal, in Ge 
— Getreideabgabe. 
‚825. 

Naſir el Nufüs, d. i. Seelen- 
aufieher, er für die Volks— 
zählung- 1, 

Naſores, * des Odenathus. 
II, 1540. 

Nası, ſiehe Bab el N., Naſſr. 

Raͤsraͤh, Sohn Mahannahs. II, 
1450. — vgl. Naſur. 

Nasrana, Stadt. IT, 976. 

Rasrani, ut, Ehriften. E 


46. 
Naifär, f. Nafar. 
Naffarap*, f. Beit Sanur el 
Naſſaͤrah. 
Naffer*, ſ. Malek R., Naſſr. 
Naffim Farhi, Banquier in 
Damask. 11, 1415. 
Raffr, r Kubbet en N., Nasr, 


Naſſer, Raszer. 
Naſſuh, ſ. Aob IN. 
ne Yalda, in Hamah. 


Rafur (Nasrap 2), Scheikh der 
Anafeh (1818). II, 1451. — 
vgl. Ibn Ismael N. Ai. 

ſ. Scheifp Abu N., 


Nata, ſ. Kefr N. 

Nathan, fein Grab bei Hebrön. 
I, 226. 229. 

Nathan, Rabbi 
(1173). II, 1505. 

Nathan, Mr., in Serufalenn. 1, 
417. 

ORRUR EN: 


akt. Beit Nettif. 

Natuür (Näthür), ſiehe 
Natuͤr. 

Naturbrücke, am Nahr el 
Lebben. I, 515. 520. 563. 


964, ® 
Nau“*, Jeſuit. I, 122. — üb. 
Adnuͤn. 362. 


in Tadmor 


aus SKana. 1, 


Deir 


2072 


Nauer’, f. Zigeuner. 

Natır (Navura, Waſſerſchöpfrä— 
der), in Hamab 11, 1038. 1041, 
1042. 1044, 1048. — Haleb. 
1691. 

Naus (Naous, Namüs, veos?t), 
d. i. Begräbnißplab od. Tem: 
pel, Nuinenftellen im Libanon. 
II, 199. 594. 

Nauwar (Egyptier od. Zigeu— 
ner), in Ober-Galiläa. 1, 
797. 

Nawä'imeh, I. Wadi en N. 

Nawakir, f. Nakhura. 

Nawakurah, ſ. Nakhura. 
Nawar, dai Zigeuner. II, 423. 

Nayel,. Sadanäyil. 

Nazarener, Bez. für Ehriften. 
I, 745. 


Nazareth” (en Näfirah), im 
Galiläa, Höhe, T, 29. 680. 688. 
693. (evangel. Schule) 503, 
739 ff. 796, 

Nazerini, f. Tetrarchıa N. 

Nazib, Dit. 1,142. — vgl. 
Beit Nuffib. 

Razir, S. Paſcha N. 

NRaztih, f. ELN. 

Reale, F. A, üb. Saivda. II, 
412. — Tripolis. 023.0 


Aradus. 873. — Caftus. 1115. 
— „Antiohia (ac. 1203 3 — 
Sumeidiyeh. 1224. — Antio— 
hia—Haleb. 1660. — Aleran- 
drette. 1839. 

a Dorf in Philiſtäa. 


—— Nabulus. 
Rear Ain Kydrih, Duelle im 
Naſairier-Gebirge. IT, 834. 
Nebar, f. En, Kası Neba’, 
Nabe, Nabou'. 
Neba Andſchar, Quelle im 

Anti-Libanon,. II, 186. 

Neba' Aſal (Nebzaffel, Aaſil, 
Aal-el), Quelle des Nahr el 
Kelb od. es Salib. IT, 518. 
522. 564. — vgl. Nahr el. 

Nebae el Felüdſch, ſ. Ain 
Neba' el Faludſch. 

Neba el Khalife, Duelle im 
Naſairier-Gebirge. II, 822. 824. 


Nebt (en R.), 


’ — 
—— 


Nauer — Nebra 


Neba el Lebn (Ain el Lebben), 
Duelle des Nahr el Kelb od. 
Nahr es Saͤlib. 11, 511. 522, 
523. 564. | 

Neba el Leboué, di, Duelle 
von Yebmweh. II, 170, 

Neba el .-Mauradfh, 
——— zu Mesbek. 


I, 
in a Mäpdineh, im Libanon. 
Il, 144, 
Neb'a Schakkah, Bach im dr 
banon. Il, 144. | 
Neba Skhemfin, 
Befä’a. II, 185. 
Nebzaffel, fi Neba' 'Aſal. 
Nebatiyeh, Ort im Beläd eich 
Skefif. II, 143. 310. 313. | 
Nebba, |. 





Duelle im 


el tot. Duell 
ge des Nahr Ibrahim. IE 


web q Ibrahim, |. Megharat 
Nebel‘, in Judäa. I, 24. — 


fehr Dichte, im Wadi el Ariſch. 
“ — bei Miſchmuͤſchy. I, 
— Tinzeijeh, ſiehe Du— 
ziere. 
Nebha (Nebhe, Nebba), Ort 
im Belaͤd Ba'albek. I, 215 
220. 
Nebi* 
NebE, 
Ort zwiſchen 
Damascus und Höms. Il, 264, 
267. 1391. 1426. 1455, 1478, 
1561. 
N ebLoiiek Thurm in deruſalem 
1.369.312 
Nebo (Shamos, 2 Phegot) 


Götze. I. 

Nebo, (a0 

Nebow,d 2? — II, 825. — 
f. Neba’. 

Nebou el Tuar, Arm | des 


Nahr el Kebir. II, 824. I 
Nebra (Nebrath), fiehe Refe 
Nebra. 


I 


E 


F 


. 
% 
> 


er 


——7 (Rabuchodo⸗ 
noſor, Nabukodroſſor), aſſyr. 
König, zerfiört Jeruſalem ac. 
(588%. Chr.) 300. 356. 684. 
690. — fein Denkmal bei Her- 
mel? II, 162, — belagert Ty- 
rus (586-574) 329. 331. 
blendet den Zedekias. 997. 
zerfi. Apamea. 1086, — Pal— 
myra. 1503. 

Neby Mebi, Nebbi*, d. i. Pro— 
phet), * En N., Mezra’ at en 


Nebh et (Abil, Habil, Neby 
Wely Abit), Grabmal, Drtam 
Baräda. I, 1278. 1282. 


Ben Dänyäl, in Zudäa. I, 


ae Daud, f. Davidsgrab. 

Neby Eyüb (Eiyub, Ayuͤb, d. i. 
Prophet Hiob), Kegelberg an 
der Oſtſeite des mittl. Oron— 
tas. 1, 1057. 1064. 1069, 


N eby 5 8, Wely im aleppinifchen 


Syrien. IT, 1598. 

Neby Ismail, Wely zu Na— 
zareth. I, 741. 

Neby Ssrail (Israi), Dorf 
im Anti-Libanon. Il, 308. 


| ei Junas, fiche Neby Yüs 


—9 Meſchwa, ſiehe Neby 
Miſchy. 
Neby Nette (Mattfäus), | ſiehe 


Kubbet N 

Neby Min Dhü, ſ. Tell N. 
M. Dh. 

Neby Miſchy Meſchwah), 


Micha's angebliches Grab bei 
Miſchmaͤſchy. II, 103. 115. 
Neby Nuh Vrophet Noah), 
9— Wely bei Duͤra. I, 159. 


Neby Dteman (Othman), Drt 
im Beläd Ba’albef, II, 173, 
222. 

Neby Rubin, WVely des Sheikh 
— am Nahr Rubin. 1, 


Seh Salih, Ort in Judäa. 
I, 559. 560, 
Neby Sammil (d. i. Prophet 


Nebu — Ner 


2073 


Samuel; das alte Mizpa), 
nördl. von Jeruſalem. I, 106 ff. 
(Schlacht) 191. 323. (Höhe) 
324. 512. 536. 559. 560. 707. 

Neby Shemön, Drt in Pa- 
fäftina. I, 569. 

KNeby- Shit (Seth’s Grab), 
im Belad Ba'albek. 11, 221, 
27111 372. 

Neby Shit (Shweet, Seth), 
Grab des Propheten Seth im 
Kafairier » Gebirge. Ik, 829, 
839, 918. 958. 961. 

Neby Sefa (N. Süfa), Tem: 
pelruinen im Libanon. II, 133, 
(Schlacht daf.) 135. 

Neby Sejiit (Sethe Grabmal), 
im Anti» Libanon. Il, 272. 
f. Neby Schit. 

.. Bei übil, fiehe Neby 

Neby Yehya (Aehiya, d. i. Jo— 
hannes der Täufer), von Mo— 
hammedanern verehrt. I, 662. 

Neby Yemin, Drt in Palä— 
ftina. I, 569. 572. 

Neby Yınas (Nabi Yüneg, 
Zunas), Dorf, Mofchee bei 
Hebrön. I, 229. 232. 264. 

Neby Yunas (Sunas), Grab 
bei Mefched. I, 680, 

Neby Yınas (Zunab, Jones), 
Khan in Phönicien. II, 422. 
423. — fiehe Khan en N. A. 
Ras N. M. 

Neby Zzedur, Moſchee bei 
Andſchar. II, 182. 

Neceres, — Naſairier. 
896. 985. 

Necho* (Nefo), König. I, 34, 
— Gieg bei Cadgytis. 41. 

erob. Gaza. 56. 57. — Gieg 
bei Magpalo. 69. 673. — üb, 
Soahas. II, 160. — Zug gegen 
Syrien (609). I, 386. 
Sieg bei Riblath. 996. 

Necropole*, im Thale Sihon 
und Ben Hinnom. 1, 462 ff. — 
von Ba’albef. II, 174. — zwei, 
bei Tyrus. 360. 361. — von 
Sidon. 410. — Fafra. 520. 
Antiochia. 1205. 1258. — Se⸗ 


II, 


— 


2074 


leucia. II, 1264. — Abila. 
1278. — Palmyra. 1445. 1538 ff. 
— f. Zobtenbeftattung. 

Nectanebog, Ägypt. König. II, 
388. 

Nectarinen, in Suweibdiyeh. 
It, 1225. 

Nectarinpflaumen, bei An- 
tiochia. 11, 1205. 

Nedlileh, Steinzeichen. II, 568. 

Nedſchdyat“, f. Dicherad N. 

Nedfh el Akaili, Drufen- 
Rebelle. II, 116. 

Nedſchem, j. Scheikh en N. 

Neeſib, f. Beit Nuffib. 

Nefrino (Nefro), f. Nephin. 


Negerſklaven“, in Bteddin. 
Tl, 680. — der „nafeh. 1454. 
Negro, f. Cap N 


Nebala, f. Nez ala. 

Nehemia, üb. — (444). 
1, 300. — erbaut den Tempel. 
620. 

Nehemiasg- Brunnen”, fiche 


ogel. 
NehrolAffar, in. Phönicien. 


IT, 811. — vgl. Nahı 9. 
Nehr ol Banias, n Nahr 


Bos. 

Nehr ol Burdſch, d. i. Wadi 
Dſchobar. II, 889. 

Nehr ol Ebreih (Aluß der 
en in N. Phönien. II, 

— f. Nahr 'Arka. 

Bir ol Efber, d. i. Nahr el 
Kebir. H, 29. 

Nehr ol Tumtra, & Nahr el 
Rumtrah. 

Nehr Sebty Giebentagsfluß), 
ſ. Sabbathfluß. II, 846. 

Neibi’a, f. Ain R. 


Neittin, gelbe Wuͤſienblume. II, 


1474, 
Nejed Kite Dorf in Phili- 
166. 


ftäa. I 
Ort im Beläd Jebeil. 


Kejefät, 
Il, 748, 

Neked, ſ. Leit N., Benü Abi 
Neked. 

Neto*, ſ. Necho. 

Nekropole, ſ. Necropole. 

Nelhalba (2), Ort. II, 961. 


Nect — Neun 





‚in Saron. I, 587. — 


Nelken” 
Even. II, 654. — . Haleb. 
1728. 

Nemir,f. Dſchebel Seth N. 

Nemr Gemer, Rimr’), Di. 
—— Tigerart. 11, 119. 


rue ſ. Khan Beni Nimre, 

Neorien (Arfenal), von Tyrus. 

1, 341. 342. — Geleucia. 
1254. i 

Nephin (Nefrino, Nefro), Burg 
am Theuproſopon. II, . 591, 
610, 

Nephte, — fee für 
en Nebk. 

Nepthoa — Waſſer 
bei Jeruſalem. I, 446, 515. — 


vgl. Ain Yalv. 
* Corn., über Alto. I, 


he -, phön. Gott. II, 432. 
— Statue in Antiochia. 4171, 
Tempel zu Palmyra. 1527, — 
vol. Pontos. 

Neptunismus, im Nafairier- 

. Gebirge. II, 838. 

Nerciat, entdeckt dad Denkmal 
von Nymphi. II, 533. 542. 
Nerium oleander* ſ. Ro⸗ 

ſenlorbeer. 

Ner Peckmez, ſäuerl. Trank 
aus eingekochten Pomgranaten. 
II, 1227. 

Nervenfieber, in Damascus. 
11, 1352. 

Nefa Allatug, 
11, 1555. 

Nest, j. Kubbet en N., Naſſr. 

Nesrin,f. Ma'arrat en N. 

Nefvrianer”. I, 496. — 
Mönche, als Seidenzüchter. 
11, 493. 

Nethinim (d. i. Untergebene, 
Hörige), Bewohner des Ophel. 
l, 347. 348. 350. 

Netopha, f. Beit Nettif. 

Neujahr, der Samariter, 1, 
652. — Mohammedaner. 657. 

Neumond*, der Samariter. 1, 
652.- 

Neuntödter, in Paläſt. I, 485. 


in Palmyra. 








Neuphrus castrum (Theu— 
een 2), in Phönicien. II, 


— Capt., in Judäa. 
I, 522. — Kalaat eſch Schekif. 
Il, 79. — Tyrus. 371. 

Nezala (Nehala?), Ort der fy- 
rifhen Wüfte. II, 1457. 1458. 

Nezib, f. Beit Ruffid. 

Niaccada (Niacaba), Station 
in N.Syrien. II, 1074. 1093, 

Niad,i. Der tl N. - 

Nibſan, Ort in Zuda. I, 271. 

Nicephorus, in Daleb (961). 
Hi, 1740, 

Nicepporus, Biſchof (1727). 
I, 

Nicephorus Ealliftus, Kir: 

. henhift. I, 392. - 

Nicephorus Phocas, Kaiſer, 
erobert Antiochia (969). II, 
1178. 

Nicolas, St., Inſel bei Tri— 
polis. II, 608. 

Nicolaus Damascenus, 
Aut. 1, 87. — üb. Damascus. 
u, 1335. 

Nicolaus-Kapelle, in Kära, 
II, 1562. 

Nirolaus- Kalk dl in Damas- 
cus. II, 

Me euren, Erzbifchof 
von Laodicea. Il, 779. 780, 


Nicolayfon*, entdedt Bethel 
(1836). I, 534. — Bethoron. 
559. 

Nicomedus, fein Grab. 1, 
435, 

Nicopolis (verfhieden von 
Lydda), Stadt im Stamme 
Dan. I, 544. 545, — f. Am- 
wäg, 

Nicopolis, im Amanus. II, 
1797. 1829. 1832. 1834. 1838. 
— f. Sffus, 

Nionftiana .rustica, be 
Gaza. I, 52. 


Niebuhr*, C., üb. Jeruſalem 
(1766). 1, 306. — Joppe. 576. 
— Karmel. 712. — Akko. 733. 

— Libanon. II, 18. 107. — 
Anti-Libanon. 279. — Leimun- 


Neuph — Nimr 


2075 


See. 11, 301. — Laodicea. 926. 
— Antiochia. 1191. — Stadt⸗ 
plan von Damask. 1376. — 
Antiochia — Scanderun. 1607. 
— Kurden und Turkomanen. 
1622 ff. — Antiohia—Haleb. 
1638. 1745. — Merfes. 1829, 
— Amanus. 1834, 

Nieha Nebi, f. Riha. 

Nießwurz (Helleborus vesi- 
carius Boissier), im Cafius. 
II, 1129. 1143. 


Nigella damascena, fiehe 
Schwarzfümmel. 

Nigella oxypetala Boiss., 
im Caſius. II, 1139. — bei 
Haleb. 1720, 


Nighiariftan. II, 1034. 

Nigritella sicula und nigro- 
coerulea, im Antiochia - See. 
II, 1620. 

Nih'a (fpr.), d. i. Ruhe, Bez. 
‚für eine — Tempelſtelle. 
II, 100. 200. — ſiehe Eos-, 
Hösn-, Kalaat-, Mughr=, Tor 
mät N 


KRida (Eafale N., N. di Seinf), 
Ort, Tempelruine im Aklim 
eich ‚Shüf. II, 99, 100. 106. 
200. 703, 766. 

Kiıha, Dorf am Berbun, bei 
Zahleh. 8 197. 200. (NRieha 
Neby?) 2 

—— or in Sibbet el Bicher- 
reh. II, 753. 

Nijid, ſ. Nejed. 

Nikopolis, Nicopolis. 

Rir, angebt. Berbindung mit 
dem Orontes. II, 176. — fiebe 
Pelufifher N. 

Nilſchlüſſel, am Rahr el Kelb. 
II, 544, 

Nilufar (Nymphäa), — im 
Apamea-See. II, 

Orontes. 1101. 

Nilus, Daniels Sohn, in He— 
brön. I, 250. 

Nilus Doropatriug, grie= 
chiſcher Autor (1143). I, 144. 
Nilwolfen, bei Haleb. I, 

1710. 
Nimr*, j. Nemr. 


2076 


u v. Richters Führer. I, 
1447. 


Nimre, f. Khan Beni N. 

Nims (arab), Marderart im 
Libanon? 11, 687. 

Ninna, Sancta (3. Jahrh.). 
493, 

Nis, di. gr II, 
687. — ſJ. K 

Nifäf, Dorf ei Rafairier- Ge⸗ 
birge. II, 943. 

Nifhrin, Dorf in N.Syrien. 
II, 1105. — vgl. Nisrin. 

nifiois, "phönieifrhe Stadt. IT, 


— ſ. Tell N. 

Nisrin, f. Ma’arrat en Nes— 
rin. 

Nitri, ſ. Muneitirap. 


Nitrumerpftalle, im Dſchi— 
bul-See. — 1696. 

Niyadh, . En N. 

Nizam, — Conſcription. II, 


906. 1102. 

Noachitiſche Fluth, ihr an— 
geblicher Urfprung. II, 1000. 

Noah“, pflanzt die erfte Rebe 
angebt. in Hebrön. I, 221. 
Kaicheya. 11, 652. —_ fein Grab 
bei Keraf. i. 152 195 20 
256. — vgl. Karafl-, Neby 


Nouh. 
Noahs Thal, d. i. Bekaͤ'a. II, 
256, 


Nob (Node), am Delberge. 1, 
518. 519. 543. — vgl. Beit 


Nüba. 

Noebbe om Bait, f. Naba’ el 
Embay. 

Noe planities, d. i. Bekaͤ'a. 
II, 256. 


Nohman, f. Belus. 

Nomadenleben“, Uebergang 
zum Ackerbau, bei den Kurden. 
11, 733, 

Nomän, f. Kalaat N., Ma’ar- 
rat en Na’amän, Na’ män, 

No’man, Mohammeds- -Gefährte. 
Ir, 1569. 

Konnen, 
260. 262. 

Nonnenkflofter*, in Jeruſalem. 


zu Saidanaja. II, 


Nimr — Nuh 


Nubien” ‚ Selfentempel daſ. I, 
544. 





1, 358. 458. -- Affo. 735. — 
im Libanon. 11, 112. 769. — 
Kaſchheya. 656. — der Maro- 
niten. 788 ff. 

Nonnus, aus Panopolis, üb. 
Tyrus (4. Jahrh.). II, 348. 
Nonnus Dionyl., üb. Berytus. 

II, 436. 

Noͤrdlicht, in Antiochia (1097). 
ii, 1180. 

Nofairier, f. Naſairier. 

Nôſif, f. Abu Scherif N. 

Notre Dame, Kollegium zu 
Schouweyya. I, 792. — 

Notre Dame de Mé.eſch— 
mouſché, fiehe Deir Miſch— 
moͤſchy. 

Notre Dame de Meyfoug, 
j. Meifük. 

Notre Dame de Thamifd, 
f. Mar Täumiſch. 
Notre Dame el 
j. Seivet el B. 
Notre Dame el Hagle, fiehe 

Geidet el 9. 

Notre Dame efhb Scherfe, 
for. Klofter. I1, 792. 

ur |. Rahr el Aumwä- 


Bezzaz, 


Nouh, ſ. Noah. 

Nowairi* (Numwairy), Aut? 1, 
247. II, 605. 727. 

Ru, d. i. Noah. II, 195. 

nualy, f. Kahr el Auwaͤ—⸗ 


h 

Nüba, Dit am Gebirge Juda. 
I, 156. — vgl. Beit N. 

Nubätiyeph, Dorf im Beläd 
Beſchara. II, 78. 

N An Eaty, f. Ain 


Kubien I, 498. 
Nüma, ſ. Dſchihan N. 
— Kirchen daſ. I, 


— ſ. Naͤſir el N. 
Nughi (opt.), d. i. Maulbeere. 
II, 


* 
r 


Nuh, ſ. Noah. * 





Nukh — Oden 


36* Ort in el Kürah. IT, 
751 


Nukuba, ſ. Beit N, 

Nu'man, f. Belus, Na’män. 

Nun, Joſua's Bater. 1, 564. 

Nundinae Hadrianae, zu 
Hebrön. I, 225. 

ai —— Duelle in Suda. 1, 
I 


ger ſiehe Bab N., Dfehiffr en 


Nuredbin (Nur ed Din), ref. 
Babe 36. 11,225. 226. — 
erob. Apamea (1149). 1083. — 
erbaut el Tuchüt. 1305. — in 
Damasceus (1154—74), 1400. 
— in Haleb (1159—1174), 


1735. 
Nüriyeh (Nurjjeh), 
Keniſeh Sajjideh el N., Maria 


ſ. En N, 


2077 


N., Dſchebel Hamad. 
Nuſaürier“, ſ. Naſairier. 
Nufara (Nusrany), ſ. En N 

Khurbet en N. 

Nufhirvan, f. Chosroes N. 
Nufidb, f. Beit N. 

Nuß, f. re 

Nuffärap, f. Häreth IN. 
Nuffib, f. Beit N. 
Numairy, ſ. Nowairi. 
Nuwär, f. Zigeuner. 
Nyenburg“, Belgier, in Sy— 

rien. II, 1301. 
Nymphaea nuphar, bei 

Haleb. II, 1725. — fiehe Nil- 

ufar. 

Nymphe von Beroe, II, 63. 
Denkmal daſelbfi II, 


D. 


Obed, Vater Iſai's. = 284. 
DObeidap ‚Sf. Abu DO 
Dbelist*, bei Hermel. II, 163. 
Dbettin, irrig flatt Abilin. J, 


Obolta (Ablah), Fluß bei Baf- 
fora, Paradiesland. II, 1345. 

Obrat, f. Birfet el O. 

Dbft*, in Bethlehem. I, 168, 
287. — Wadi Urtäs. 283. — 

- Serufalem. 481. — Joppe. 579. 
— Ramleh. 581. — Jifna. 628. 
— Rablüs. 647. — Zebedäny. 
II, 270. — Hermon 282. — 
Tyrus. 350. — Saida. 409. 
— Beirut. 448. 474. — Tris 
— 606. — Eden. 651. 
ſchlechtes, im Libanon. II, 662. 
685. — in Laodicea. 929. — 
Nafairier = Gebirge. 977. — 
Höms. 1011. — Hamah. 1047. 
— GSumeidiyeh. 1231. — Da— 


mask. 1355. — Mlerandrette. 
1845, 
Obftwälder, Schutzwehr der 


Damascener. IT, 1331. 1347, 


Occaby (Dfabi, wol richtiger 
el 'Akabeh), Berghöhe am La— 
difiehftrom. II, 900. — im Ca— 
ſius. 1134. 

Deraraba, Drt der fyr. Wüfte, 
ll, 1464. 

Oder, gelber, im Libanon, II, 
201. — rother, in Damascus, 


505. 
Ochſe“, ſ. Rindvieh, 
Ochſenhirtenſtadt —J———— 
Bovz0Awv), in Paläſtina. I, 
989. > 
Ochſenhorn, Sculptur in. 


Bſchindlayeh. Il, 1579. 
Ocker, f. Ocher. 
Octavianus, ſ. Auguſtus. 
Ocymum basilicum, zu 

Haleb. II, 1728. 
en affpr. Fiſchgottheit. J, 


— Fürſt von Pal— 
myra (260—267). Il, 1498. — 
Stammbaum. 1540, x 

Odenathus, Sept., Vater des 
Königs. II, 1540. 


2078 
Odſche, ſ ann 
Debeida”, f. Abu O 


Del’, in N.Yaläfina. I, 19. — 
Saron. 590. — Nazareth. 745. 
— Beirut. II, 475. — Batrıın. 
588. — Laodicen. 932, — ſiehe 
Oliven-, ‚Rofen-, Seſamöl. 

Delbaum* ‚in der Gutha. I, 
265. — - wilder ( Dleafter, 
Elaeagnus angustifolia), im 
Libanon. 518. 660. 674. — 

Dſchebel Ala. 1278. — (Olea 
europaea) bei Haleb. 1727. 

Delberg (Dicebel et Tür, Je— 
bel Zeitun), zu Serufalem, I, 
26. 319. (aftr. 2.) 528. 

Oenanthe prolifera, in 
N.Syrien. II, 1686. 

Deneandug, 7 Epiphania. 

Oenocrotalus, f. Pelikan. 

Oenoparus, Zufluß des Oron- 
tes. 11, 1149 1150. 1615. 1648. 
— ſ. Karaſu. 

Hrimy, 5 Dſchebel D. 

Dfeler, f. Pinarus, Yuzler. 

Seſtreicher, als Kaufleute in 
Syrien. I, 1397. 

Deftreigifger Adler, unter 
den Arabesfen im Mär Hanna. 
Il, 770. 

Oglu, f. Kütſchük Ali O. Dan 
D., Tſchapan O. 

ſiehe Murſal 


ey 
Ddja (Ihja), d. i. Erwedung 
zum Leben. II, 508. — f. Nahr 
el Maut. 508. 
Oka, = 93 Kilogr. 
75 


1773. 
Okabi, f. Occabi. 
Okal, ſ. Dſchebel O. 
Be (Khane), in Hebroͤn. 1, 


ori (Sing. Akil, Aaͤkil), d 
Eingeweihte, Weiie der En 
jen. II, 95. 134. 469. 698. 


720 ff. - 
Okra, ſ. Dſchebel Akra'. 
Okrab (Okra), d. i. Dſchebel 
Afra’. II, 1128. 
Olaikah, ſ. Kalaat Aleifa. 
Ölea europaea, f. Delbaum. 


I, 822. II, 


Odſche — Dlive 


Dieander* (Rofenlorbeer, Ne- 
rium oleander), im Belad 
Beſchaͤrah. I, 791. — am Wapi 
Sarfand, Zaheräny. II, 81. — 
tibanon. 101. 130, 131. 657, 
674. — Anti-Fibanon. II, 282, 
— Nahr ed Damür. 421. — 
Beirut. 443, 480. — Caſius. 
900. 1131. 1144. 1145, — 
Antiochia. 1198. — Sumeibi- 
yeh. 1232. 1268. — Ulerandrette. 
1844. 

Olearius, Ap., üb. Maulbeer— 
bäume. II, 487. 

Dieafter*, f. Delbaum. 

Dleifap, . Kalaat Aleikah. 

Dliven*, in S.Paläftina. I, 28. 
— bei Gaza. 42. 45. 46, 67. 
— Asfalon ıc. 88. 90. — Ge- 
birge Zuda. 157. — Philiftäa. 
191. — -Semua. 198. — He— 
brön. 214. 218. — Bethlehem. 
237. — Delberg. 319. — fehr 
alte, zu Serufalem ꝛc. 467. 
479. 481. 513. 525. 530. — in 
Ramleh ꝛc. 543. 547. 549. 558. 


581. 584. — -Saron. 588, — 
Sifna. 623. — Nablüs. 636. 
659. — GSebafte. I, 664. — 


Samarien. 668. — Esprelom. 
697. 702. — Haifa. 724. — 
Yaͤron. I, 784. — Libanon. II, 
95. 101. 107. 108. 111. 114. 
412. 675. — SKatana. II, 283. 
— zahlreich bei Beirut. 430. 
443. — in Afüra. 557. — el 
Küra. 593. — Tripolis. 606. 
— Nahr Kadifha. 63%. — 
Laodicea. 928. — 
Riha. 1055. 1061. 1064. 1068. 
— Caſius. 1130. — Antiochia. 
1206. 1208. — Suweidiyeh. 
1227. — Kefr Süfe. 1308. — 
el Ghütha. 1349. 1355. — 
Tapmor. 1505. 1529. — Kef: 
tin. 1574. — Edlib. 1582. 
1584. — Sermin. 1587. 1589. 
— Haleb. 1723. 

— Schwur bei der. II, 
1359. 

Dlivenöl, in Saida, I, 417, 
— Damascus. 1357. — Ha— 


Dſchebel 


Dive — Dran 


leb. II, 1775. 
Diiverius, Scholaficus a 
rg üb. Athlit (1213). 


— üb. Purpurmuſcheln. 
1, 611. — Dſchezzar Paſcha. 
1, 405. — Beirut. 447. — 
Tripolis. 616. — Palmyra 
(1797). 1433. — Sermin. 
1588. 

Dlshaufen* 
ruſalem. I, aid. — Kaſimiyeh. 
11; 123. 

Olympia- -Duelle, zu Antio- 
chia. 11, 1158. 

Dmar‘, I. Ebu D., Ibn D., 
Mohammed el D., Teky-eddin 
D,., Daber. = 

Omar” ‚ erob. Serufalem, feine 
Mofchee daf. (636). I, 413. — 
belag. Raifarieh. 602. — erob. 
Syrien. II, 243. — Emeſa ıc. 

1008. 1343. — jein Grab bei 
Ma’arra. 1568. 

Dmar, Sohn Abdalaziz, refidirt 
in Chonaferat. II, 1699. 

Dmar Aga*, Kurdenchef. II, 

.. 1632. 


Dmar-Mofjchee, Sf. Kubbet es 


Sufhrap. 

RE: 6 el O. 

Omc, ſ.E 

Smchas — Ort in Sy— 
rien. II, 1668. 1794. 

Dmeir, Stamm der Anafeh. II, 
1481. 1482. — f. Merdſch ibn 
Dmeir. 

Dmejaden, . Dmmiaden. 

Dmel Hamma (Damid), fiehe 
Um el Amad. I, 778. 

Dm er Ruſas“', in el Belka. 
II, 174, 

Dmmayyap*, f. Dſchami Beni 
Ommayyah. 


Ommiaden“ (Omeijaden, Ome— 


jaden. II, 244. — in Syrien. 
1024. — Damask (634-747). 
1342. 1362. 

Ommkaledel Mukhalid, |. 
Um Chaͤlid. 

Ommou, kurd. Fürſtenſtamm. 
11, 1624. 


D3 uüb er. 


2079 


Omphalodes spec., im Liba— 
non. II, 639, 

Dmr, f. Amr. 

Omra (Dmri), ſ. Amri. 

Om Rasras, Ruinen bei Je— 
ruſalem. J, 511. 

Om-Um, rauchender Kegelberg 
daſ. II, 1316. 

Dnager, f. wilder Efel. 

Dnias*, Priefler. I, 475. — 
im Daphnäum ermordet. I, 
1204. 


OÖOnobrycehis Kotschyana 
Fenzl, bei Haleb. II, 1716. 
Onosma, im-@aftus. Il, 1142. 
— echioides L., bei Haleb. 
1718. 

Dömt, f. EI ’Amt. 

Opfer" ; binlige, der Samariter, 
I, 642. ſiehe Menfchen- 


opfer. 

O Gel (Ophla), der Tempelberg 
in Serufalem. I, 338. 345. 
347. 

Ophidium Masba-Cam- 
belus, im Kuweik. II, 1689. 

Ophni, im Stamme Benjamin. 


i, 628. 

Ophra“* (i. e. hinnula), im 
Stamme Benjamin, Samaria. 
h 531. — vgl. Farah, Taiyi- 


eh. 

Ophrys, im tibanon. I, 685. 
— Suweidiyeh. II, 1230. — 
Amanus. 1786. 

on afiyr. Gefandter. II, 

239. 


Dprenug, f. Antiochia-See. 

Opuntia ficus indica, fiehe 
Cactus. 

Drafel*, auf dem Karmel. 1, 
708. 

Drangen*, in Serufalem. I, 
482. — Yoppe. 579. — Ras 
led. 581. — Nablüs. 647. — 
Beitdjin. 799. — N.Öaliläa. I, 
806. — Saida. II, 409. 417. 
— Beirut. 443. — Tripolie. 
627. — Nafairier-Gebirge. 977. 
— Antiochia. 1195. — Su— 
weidiyeh ꝛc. 1225. 1355. — 
Amanus. 1816. 1824. 1831. 


2080 


— |. Mandarinen-D., Pome— 
ranze. 

Dratorium, mohammed., zu 
Ablap. II, 199. — Saidanaja. 
260. 

Orchideen”, in Zuda. I, 201. 
— bei Hebrön. 219. 

Orchis maculata, im tiba- 

‘non. Il, 685. 

Drdensritter, fiehe Deutfche 
Ordensritter. 

Ordu, ſ. Urdeh. 

— Dagh, ſ. Dſchebel Ur— 
de 

Drefes*, angebl. im Amanus. 
II, 1155. 

Orfa, ſ. Ur-Kasdim. 

Orgien, der Ismaslier. II, 
937. — Naſairier. 975. 

Drgye,d.i.6 Fuß. II, 333. 

Drientalifhe Chriſten, f. 
Griechen. 

Oryganum, vb Yfop? II, 686. 


— majorana, in Haleb. 1728. 


— ſ. Majoran. 

Oriza, ſ. Sukney. 

Ormsby, Mr., in der ſyriſchen 
Wüſte. I!, 1425. 

Drnitpopolig (2ogelftadt ), 
in Phönicien. II, 45. 71. 358. 
361. 

Drvandeg, f. Drontes,. 

Orobanche pruinosa Lapeyr. 

‚ 1720. 

Orocaſſias (Drocaffia), Bor: 
höhe des Caſius. I, 1151. 
1166. 

Drodes, Sept, in Palmyra 
(263 n. &hr.). Ti, 1546. 

Orographiſche 
niſſe, im Libanon und in 
Phönicien. II, 31. 

Drontes (Droandes, Aryan— 
des), perfiih=indifher Name, 
indifcher od. ägypt. Rieſe. II, 


165. 176. 
Drontes* (el ’Aäf, ’Aft, Ar- 


bät), Fluß in Syrien. II, 31. 


34. — Quellen. 159 ff. 176. 
— ob. Lauf bis zum See von 
Kedes und Höms. 995 ff. 1010. 
— mittl. Lauf von Höms big 


Berhält- 


Drat — Otter 


Hamah. II, 1016 ff. — Weber: » 
flutypungen. 1022. 1045, 1072. 
— unt. Lauf von eſch Schoghr 
bis Antiochia. 1092 ff. — bei 
Antiochia. 1149 ff. 1184. 1213 ff. 
— Mündungsland. 1211 ff. — 


frühere Sciffbarfeit. 11, 1131. 
1152. 1213 ff. 
Dronted-DBrüde, bei 


Sei- | 
dſchar. II, 1089. 

Drontes-Ebene, mittlere. II, 
1069. 

Drontes-$nfel. 11, 1121. 1150. 
1451 

Drontes - 
1186. 

v. Ortenburg, Willebr., über 
Byblus. II, 574. 

Orthoſia (Drtofia), Stadt in 
N, Phönicien. 11, 30. 33, 53, 
805 ff. "(von Strabo mit Ant- 
aradus verwechielt) 807. 820. 

Drtofa, Tribut. II, 806. 

Druba, f. Sufney. 

Dfeler, f. Pinarus, Yuzler. 

O⸗ fe-fhing (tübet.), d. i. der 
Baum D=-fe, Maulbeerbaum. 
II, 489, 

Dfiris*, Sonnenftier dee. 1, 
15. — von Typhon getödtet. 


Seen. II, 1074. 


184, — am Wahr el Kelb. II, 
949. 2, 
Dsman, ſ. Ismael el O. 


Dsmän (Othmaͤn), Sohn Aſ— 
ſans, Sammler des Koran. I, 
1367. — Talisman, in. Höms. 
1012. -- in Damasf, 1369, 

Os manen“, Phyfiognomie. II, 
1403. — vgl. Türfen. 

Osraa, Salpeter dafelbfl. II, 
1392. en 

Dftthor (Goldenes Thor), zu 
Serufalem, I, 450. 4 


Dteman, |. Reby D. J 
Dterjoie, im Amanus. I, 
1824. 


Dtyeman’ „ſ. Neby ©,, D8- 
män. 
Othniel, erobert Debir. I, 
152, 
Dtter*, 
nug. II, 


4806, — Alexan— 


Mr., über den Amas 








drette (1737). IT, 1820. 
Ottokar von Horned, 


 Duabheh, j. Hemar el o. 
"Durdi, . Urdeh. 
Ouz, ſ. Us, 


Pacht, ſ. Ackerpacht. 

Pachymeris, ſ. Georgius P. 

Paeonıa corallina Ritz. var. 
pubescens Moris, im Caſius—. 
11, 1141, 

Pagida, ſ. Belus. 

Pagrä, ſ. Bagräs. 


ST — Bu 
Ya jäs, 
| Saiot, a he bei Tripo— 
lis. II, 620. 
| Paläbyblus (Palai-Byblos, 
Semär Gebail, ©. Jebeil), 
Stadt in Phonicien II, 11. 60. 
550. (muthmaßliche Lage) 570. 
749. — |. Byblus, 
| Paläopolis, 


Be» 


die Altftadt von 
Seleucia. IL, 1238. 1254, 

| 1264. 
Paläſtina“ (Welefchet), alte 
‚ Begrenzung, Dertheilung an 


die 12 Stämme und deren Ab- 
hängigfeit in N.Paläftina von 
den Phöniciern. I, 3 ff. 175. 
— Küftenebene von Philiſtäa 
zum Karmel. 573 ff. — Rück— 
bli auf die heutigen Zuftände, 
ftatiftiiche Berhältniffe (1847— 
1851). 817 ff. — Befteuerung. 
818 ff. — Verwaltung. 827 ff- 
— HPajchalif. 820. 
"Palaestina prima. I, 161. 
555. 602. | 
'Palaestina secunda”. |J, 


746. 
Palätyrus, die Landſtadt. I, 
"54. 320 ff. 325. (durch Erd⸗ 


Ritter Erdkunde XVII. 





Otto — Palm 


über 
Peregrinorum. I, 
1 


Dasıe Sigante, bei Antiochia. Palbek, dv. i. 


20831 . 


Duzelle, f. Khan Uzeli. 
Dvah, ſ. Tſchutur o. 
Dpamwi, N Khamwäby. 
Suely, 1 ra el Ruwäleh. 
Ozair, ſ. Aſochir. 

Ozeiz, Bir el O. 


P. 


beben zerſtört) 335. 346 ff. 
(Nekropole) 360. — ſiehe Ty— 
rus. 

Palatium Dafne. 
— vgl Daphne. 
Palatze strategatum, iy 

N.Spyrien. II, 1608, 
Ba'albek. I, 


II, 1112. 


258. 
Paliurus australis, bei 
Seleuria. II, 1268. — Haleb. 


1727. — vgl. Judendorn. 
Pallaft des Emir Beſchir, 
Bteddin. Il, 680. 
Maul: 


Pallocki (fopt.), 
beere. II, 491. 
Palmbaum*, auf Münzen. II, 
8 — ſ. Dattely 
Palmblätter” 
in Sebafte. l, 662. 
Palmyra* (Valmurea, Zadmor, 
Thadmara, Tudmur), Stadt in 
der ſyr. Wüſte, in Phoenice 
ad Libanon. 1, 7. II, 9. — 
mit Ain Aldjerra, Amegarra 
identificirt. 184. 227. — von 
Salomo gegründet. 230. 237. 
265. — durch Aurelian ge— 
ſtürzt. 304. — zu Höms gehö— 
rig (10. Jahrh.) 1009. 1046. 
— Wafferleitung. 1288. 129. 
— Etymologie. 1337. — Kalt 
daſelbſt. 1391. — ein den Be— 
duinen unbefannter Name. II. 


——— 


an Säulen 


1457. 147%: — Geſchichte. 
1486 ff. — Ruinen 1508 ff. 
Maufoleen. 1538 ff. — Flüſſe 


von, 1506. 1528. 1530. 1533. 
Qaqaııı 


2082 


— ſ. Tadmor. 
Palmyrenae 'solitudines. 
DII, 266. 1470. 

Palmyrene, Landſchaft. IE, 
1429 ff. —  tüiteratur. 1432. 
1458. — die heutige Landſchaft. 
1470 ff, 

Palmyrenifhe Inſchriften. 


11, 1918. 4525.,:.1532; 1339; 
1543 ff. 
Palmys, Bundesgenoffe der 


Troer. II, 1488. 
Palmzweige, auf Sarkopha— 
gen bei Khan Khulda. II, 
428. 
Paltäer Pholetäer), Volk in 
der Cafiotis. II, 890. 
Paltiochis, Landfchaft in N. 
Syrien. II, 891. 
Paltos”, f. Beldeh. 


Paludina, in el Amt. I, 
1614. | 

Paneion*, bei Hermel? I, 
162 


Pantheon, ſyr., in Ba'albek. 
II, 243. 

Yantı er* (Nimr), in Yaläftina, 

485. — Libanon. 11, 119. 

Er — Dihebel Aa. 1577. 
—- (Tiger genannt) in N.Sy- 
rien. 1732, 

PBantoffeln, in Damask. U, 
1382. 1406. 

Papageien*, in Damask? II, 
1359, 


Papaver argemoneL,, fiehe 
Klatichrofe. 

Pen, Snfel, Uraniatempel 
a ‚86. — Toampraden. II, 


Bappel”, im Befa’a. II, 174. 
— Bahleh. 200. — kann, 
130. 210. 294. 684. — Beirut. 
II, 443. — Bamah. 1047. — 
Eaftus. 1131. — Baleb. 1715. 
1724. — ſ. Silber-, Weiß-, 
Zitter⸗P., Populus. 

Pappel”, lombardiſche, italiä- 
nifhe, in Surghäya. II, 271. 
— Libanon. 513. — Eden, 653. 
— Damask. 1355. 


Palm — Pass — — 


Papyrus*, im Apamea-See. 
II, 1084. 

Para, f: Wadi Farah. 0 

Paradies” (Faradeis), bei 


Eden im Libanon vermuthet. 
II, 629. 650. — bei Damask, 
Antiochia. 11, 253. 1026. 1301, 
— an ben Orontes-Duellen, 
11, 1039, —  berühmtefte, des 
Orients 1345. 1346. — am 
Nahr edh Dhahab. 1696. 
Paradies, Feljen des. I, A1A. 
Yaradiesapfel, im Wadi Ur- 
täß. I, 
— J I, 450, 
Paradisus (Ptol.), afır. 2. u 
998. 
Paran“, Wüfte, I, 13; 
Para no Auen ſyriſche. IE, 
592 
— „ſ. Eſthoöri B. Moſe 


Pardus, d. i. Nimr. II, 687. 

Parietaria diffusa M. 'B., bei 

SHaleb. II, 1718. — officinalis. 
II, 686. 

Paronychia im Caſius. I, 
‚1142, — ar, entea Lam., bei 
Haleb. 1714. — hispida Steu- 
del n. sp., bei Haleb. 1717, 

Parpar, ſ. Pharphar. 

—— Seidenhändler. II, 
1553. 


Parthey*, Dr. G., üb. Jeru— 
jalem — l, 307. 

Parthiſche Münzen, in An⸗ 
tiochia. II, 1196, 

Paryı jatis, perf. Königin. ? 
1688 





Bafdha* von Syrien, in Gaza 
(17. Jahrh.). I, 49. — (Kerif) 
von Serufalem und Paläftina. 
820. — vgl. Dſchezzar-, nur 
rad-, Naſſyf P. 

Paſchafis II, Pabft. I, 296. 

Paſcha Razir, d.i. Verwalter, 
11, 1661, 

Yartapfen der Samariter. I, 


— Ras el 
Nakhura. 
| 





Passerina annua, bei 9a- 
leb. II, 1720. 

Passus Canis (Passus del 
‚ Cane), an der Mündung dee 
Nahr el Kelb. IL, 510. 

Br. Portellae, 
nug, 11, 1837. 

pPaßeken, ſ. Melonen. 

Paſtete, Aalpaſtete. 

Pastinaca distycha, bei 
Haleb. II, 1722. 

Ben, nbönk. Stadtgötter. 


im Ama— 


Baternofterwerte, an Zieh- 
brunnen; 1, 52. 

Bathrufim, Volk. I, 170. 

Patrensis, i. e. Paltensis. II, 
890. 

Patriarhat*, in Serufalem. I. 
491. 496. 11, 510. — Antischia. 

11, 510, 1178, 1206. — Cili- 
eien (früh. Klein-Afien) I, 764. 
— der Maroniten, in Deir 
Kanöbin. II, 664. — in Me- 

khalis. II, 195. — vgl. Arıne- 
nifcher p 

Patriarchenbad (Teich), ſiehe 

Birket el Hammam. 

Patriarchenthurm, bei Akko. 

EI, 730. 

er d. Botrys. 

yaute ‚ in Bethlehem. I, 293. 
— Serufalem ꝛc. (404). 431. 
521. 543. — Namleh. 582: — 

Dor. 609. — Nablüg. 655. — 
Nazareth. 744, 

Pauli, Seb., Codice diplo- 
matico etc. I, 303. 

Paulinus, Biſchof von Tyrus. 
II, 368. 371. 

Paultre*, Kartogr. IH, 123. 


168. 
Paulus, Apoftel, wird nad 
Cäfarea abgeführt. 1, 385. 411. 
(Lydda) 551. 556. 560. 601. 
— Apoſtel, Lehrer der he 
II, 261, — in Tyrus. 370 
Sivon. 391. — Seleucia. 1243, 
1251. — ‚Stelle der Befehrung. 
- 1311. 1339. Flucht aus 


i. li, 







A 


Pass — Peli 


2083 


Damascus. II) 1376. 
Bolos. 


— Biſchof von Eden. II, 

Paulus, Jul., Rechtsgelehrter. 
IT, 436. 

Paulusgrotte, bei Katana. IL, 
1356. 

Paulus: Kirche in Asfalon. I, 


383. — zu Rom, Aehnlichfeit 
mit der Marienfirhe in Beth- 


vol. 


lehbem. 294. — in Antiochia. 
IT, 1188 1192. 

Paulusquelle, zu Antiochia. 
11, 1158. 


Paulusthor, f. Baͤb Boulos, 
Bab Düma. 

Pauſanias“*, üb. Jeruſalem. 
1, 475. 478. 

Paufanias Damascenus, 
über Seleucia. 11, 1238. 
Rhoſus. 1813. 


Pehfohle, im Libanon. I, 
582. 

Peckmez, Traubenfprup. IT, 
1227. 


Pecten, im Caſius. II, 1136. 

Pedicularis, f. Zaufefraut. 

Peganum%, |. Harmal. 

Pegaius, Kunſiwert in Tripo— 
lis. II, 600, 

Pegoletti, Franc. Bald., ge= 
— Reiſender (1335), II, 


492 

Pehluwanlu (Peluwanlu), 
Turkſtamm in Klein-Aſien, 
früher Chriſten. II, 1623. 
1629, 

Pekah“, König von Israel. T, 
389. 684. 

Pelasger, Bolt. I, 173. 177. 

Pelcoin, Le Castellum Pe- 
regrinorum. I, 616. 

Peleſchet (hebr.), d, it. Phili- 
fäa, Waläftina. I, 171. 173. 
175. (Ausgewanderte) 188. 

Pelifan* (Venocrotalus), 
Antiochia. IL, 1186. 1617. 
in el Merdſch. 1313. — for. 
MWüfte. 1457. 

Peliftim, dv. i. Philiftäer. I, 171. 


Qagggız 


bei 


2084 


Pella, Stadt der Derapolis, I, 
429. 1, 1006. 1081. 

Pellegrino, f. Atpfitp. 

Pelleta, Stadt in N.Spyrien. 
II, 891. 

Belufifcher —— (Cara⸗ 
beix). I, 38. 17 

Pelufium*, die Stadı der Phi⸗ 
liſtäer oder Paläftiner. I, 34. 
171.173 

Pelumwanlu, f. Pehluwanlu. 

Pelze, in Damasf. II, 1352. 
1398. 

Pentakomia, |. Fendekimieh. 
Pentateub der Samariter. T, 
640. 649. 692. 
Pentaſchoenus“, Ort in Ae⸗ 

gypten. I, 44. — 
Pen=tfao Kangmu, chineſiſche 
Naturgeſchichte. II, 489. 
PVee — — al P. 
Perdix, ſ. Frankolin. 
Peritfol* "(Sariffoh), Abraham, 
aus Avignon, üb. Damascus. 
11, 1418, 


Berlen*, Ausfuhr aus Beirut. 
I, 503. — in Damaseus. 
1396. 

Perlmutterfhalen”, in Beth- 


lehem a 1; 290. 
Peroſchim (d. Phariſäer), 


Judenſecte in — I, 
505. 506. 
Perrier*, 8, üb. Maroniten 


. (1840). II, Reſtan. 
1030. 

Perfert, — Herrſcher in Pa— 
läſtina. I, 58. — verheeren 
Damasf. (453 n. Chr.). II, 
1341. 

Perſeus, befreit die Andromeda. 
1,998: 591. 

Perfifge Könige, ihre Spei- 
fetafel. II, 1319. 

Perfiihe Münzen, 
tiochia. II, 1196. 

Perſiſche Sculpturen, am 
Nahr el Kelb. II, 536. 

Pertinar, auf Meilenfteinen 
in Phönicien. II, 84. 

Pe-fang, 1. weißer Sang, 


784. — 


in An- 


Pella — Petrus 


Maulbeerbaum. IT, 489. 
Pescenniud Niger, zerftört 
Laodicea. I, 924. 


Pet’, in Safa (1838). TI, 46. 
Bethlehem. 289. — felten 
im Drufengebirge. II, 681. 


682. — Laodicea. 929. — Das 
mast (1348). 1354. — ihre 
verſchiedene Intenſität. 1354, 
— in Haleb (1797). 1772. 

Peftlagareth, bei Beirut. II, 
473. — f. Hospital. | 

Petahia* (Pethachia), Rabbi, 
jüb. Pilger aus Regensburg 
(1176), in Hebrön ꝛc. I. 226, 
241. 246. — el Gpütha. II, 
1346. 

Peter, f. Bedras, Cave of St. 
Peter, Huffein $,, Petrus. 
Peter, "Sankt, Kiofter zu Day- 
toule, er Nas. I, 792. — 

Kreym et Tin. 793, 
en Abfelama, Martyr. I, 


Yeten der Einfiedler, findet 
die heil. Lanze. II, 1181. | 

Petermann“ j Prof. ‚in Da 
masf (1852). H, 1424. 

Peterfilie, bei Serufalem. J, 
481. 

Pethahia, f. Petachia. 

Weira”, mie Nabatäerftadt. I, 
470. 176. II, 1495. 

Petra incisa, f. Athlith. 

Petrefacten”, angeblich am 
Karmel. T, 712..— im Liba 
non. II, 207. 580. 674. — 
zahlreich. bei Bicherreh. 661. — 
bei Bhamdiin. 676. — f. Kup 
zungen-Foſſile, Mufchel. 

Petrus, f. Botros, Do ul 


Peter 

Petrus’, Apoftel, in Zoppe, L 
578. — Gäfarea. 601, 

Petrus, Beiname der " maronik 
Patriarchen. II, 664. 775. 

Petrus Patriarcha Antioche- 
nus. II, 664. 

Petrus Benedictug, arme⸗ 
niſcher Gelehrter aus — 
II, 760. 











Yet us= Kirche (Baticana), bes 
Eonftantin in Rom, Aehnlich- 

keit mit der Marienkirche in 
Bethlehem. !, 294, 

—* Regemorterus, f. 
Regemorterus. 

Bfau*, Bogel der Juno. I, 86. 

Bfeffer, rother, in Sumweidi- 
yeh. 11, 1227, 

Drefferfraut (Satureja capi- 


tata), im Libanon. II, 674. — 
R.Syrien. 1589. — Haleb. 
1728, 
Bfeifenerde, zu Serufalem. 
I, 463. 


Dfeifenröhre*, in Damascus. 


_ Il, 505. — ſ. Tabackspfeife. 

Bfeiler* ‚ in Porphyrion. II, 
422. — platte, am Kaim Hur— 
mut. li, 162. 

Dferde*, bei Tel el Haiy. 1, 
131. 132. — fehr felten auf 
der Sinai=-Halbinfel. 203. — 
fparfam in Paläftina. 485. — 
in Saron. 590. — fpärlich im 
tibanon. II, 516. 685. 687. — 
der el Haib. 555. — in Da— 
masf. 1390. — der Ryhanlu. 
1629. — in Daleb. 1730. — 
der Anafeh, Werth, Folgſam— 
feit, 1456. — der Seleuciden, 
am Orontes. 1022. — mit 
Weintrauben gefüttert. Il, 470, 
— Preis. 1068. 1461. 

Pferdebohne“ (Vicia faba), 
in Damasf. II, 1357 

Pferdediebſtahl, Lieblingsge- 
fhäft der Najairier. II, 1116. 


Pferdeköpfe, in Ba'albek. IL 


248, 
ee ennen in Damasf. 
-1350, 
Bfingten, Feſt der Samariter, 
642 


yirtid‘, in Bethlehem. I, 168. 
— Serufalem. 481. — Joppe. 
579. — Saida. Il, 409. — 
Libanon. 662. — Laoodicea. 

929. — Hamaf. 1047. — el 

Ghuͤtha. 1349. 1350, — Su— 

weidigeh. 1225. — Haleb. 





e Petrus — Pher 


2085 


If, 1728. — Amanus. 1824. 

Pflanzenabbrüde, häufig bei 
Dfehudeide. II, 88. 

Pflanzenwelt", wilde, bei 
Damask faft ganz verdrängt. 
11, 1358. — vgl. Seepfl., Flora, 
Vegetation. 

Pflafterfiraße*, bei Beit Sir 
brin 2c. I, 155. 156. — Thal 
Escol. 154. 265. — Dronteg. 
II, 1074. — Seidſchar. 1089. 
— Bagräs. 1608. — vgl. Rö— 
merftraße. 


Pflaumen”, in Bethlehem. I, 


168. — Serufalem. 481. — 
Joppe. 579. — Dſchebel Mad- 
mel. II, 635. — Saida. 409. 
— Hamah. 1047. — Caſius. 
1131. — el Ghütha. 1348. — 
Haleb. 1728. — ſ. Nectarin— 


Pfl. 
Pflug“, in Judäa. 1, 203. — 
im Libanon. I!, 516. 681. 
Pfriemenfraut, ſ. Bellän. 
Phace, Zauberfamilie. I, 877. 


- Phagnalon rupestre, bei Ha— 


feb. 11, 1721. 

Phaiha, Burg. II, 907. — Fluß 
von Damascus. 1294. — fiehe 
Ain el Fidſcheh. 


Phalaris nodosa L., bei Ha— 
ieb. II, 1716. 1721. 
Phallusceultus*, bei Phöni- 


ciern. II, 44, — vgl. Geichlechts- 
theile. 
Phara, Stadt. I, 563. 
Pharan“*, f Rappivim. 
Pharao Neo’, f. Neo. 
Yharaton’, Stadt. I, 563. 
Pharijäek, ſ. Peroſchim. 
Pharnake, fruh. Name für 
Apamea. II, 1081, 
Pharous, f. Farus. 
Pharphar (Parpar), Waſſer 
67 1330. 
Phajaelus-Thurm, zu Jeru— 
falem. I, 366. 


Phaseolus mungo, bei es 


rufalem. I, 483. 
Phegor*, Baal-, f. Nebo. 
Pherefiter*, Bolt, I, 13. 


2086 

Phichol, 
lech. I, 190, 

Philemon, 
ara. I, 63. 

Philipp Auguft von Franf- 
reich, reft. Affo. I, 731. 

Philipp der Gute, Herzog 
von Burgund, ftiftet ein Hospiz 
in Namleh (1420). I, 581. 


Philipps— Brunnen, f. Yin 
Hannina, Ain Yalo, EI Wele- 


Feldherr des Abime- 
90 
erfier Bifchof in 


jeb. 

Philippus*, tauft den Äthiop. 
Kämmerer. I, 59. 267. 272. — 
in Asdod. J, 100. — Kaiſarieh. 
601. Sebafte. 666. 

Bhilippus*, Sohn des Hero— 
des, Tetrarch von Ituräa. II, 
227. 1280. 

Philippus Arabs*, Kaifer 
(243—249), in Palmyra. II, 
15517 1552: 

Philippus Catholicus ei 
16. Jahrh.). I, 465. 

Philiſtäa“, Sand. VRETT 
Mittels. 89 f. — Rorde. 101 ff. 
— feßige Steuern. 825. . 


Philiſtäer* (Philiſtim, Pe— 
leſ — a feine Vernich— 
tung. I — angeblih aus 


Greta. A — auf Eythere. 87. 
88. — Urſprung, Beftand- 
theile 2c. 168 ff. — im engern 
Sinne. 178. — von Jonathan 
befiegt. 524. 573. — befchrän- 
fen die phön. Kolonien. II, 9, 


10. — drufifche Bezeichnung 
für Suden. 678. 
a he die fünf, 


yortifäife Sprade. I, 192. 


Philitis, Hirt. I, 185. 
Pphilo*, üb. Askalon. T, 80. — 
Serra 125. — Phönicien. II, 
Philonauta porta, 
tiochia. IT, 1213, 
Philonidegs, Arzt. IT, 1320. 
Phleum exaratum Hochst. 
n. sp., bei Daleb. IL, 1721. 
Phlomis*, im Libanon. I, 


zu An- 


Phichol — Phön 


657. — subfruticosa, im Ca⸗ 
ſius. 1138, 

Phocas“, Joann., cvretifcher 
Mönch (1185). I, 463. — üb, 
Sebafte. 664. — Nazareth. 
744. — Antaradus. IT, 54. — 
Antiohia. 1183. — dgl. Nice— 
phorus PH. 

Whöhed, d. i. Luchs. II, 1393, 

Phoenice maritima. Il, 
888, 

Phoenicia Libanesia 
(Phoenice ad Libanon). II, 
8. 9. 1008. 1503. 

Phönike“ (Dowizn, Phoenicia, 
Phönicien, Palmengegend), 
Etym. II, 7. | 

„Herakles Sohn. I, 


— Küſtenſtraße von 
Akko nach Tyrus, I, 803.1, 
3ff. — Namen, Umfang, Ören- 
zen. 5 ff. — das Geſtadeland. 

18 fi. (Sundirungen) 22 — 
Flüſſe 26. — nördliche Gruppe, 
28. — maritime Anfiht der 
KRüfte. 35 ff. — tyriſch-ſidoni-⸗ 
iches Geſtade. 67 fl. — von 
Saida bis Beirut. 419 — 

von Tripolis bis zum Nahr el 
Kebir. 804. — ogl. Ancient 
Phenician Point. | 

Phönizier“, in Aegypten (2000 
—1600). I, 181. 183. — den 
Israeliten befreundet. J, 16. 
— in Joppe. 574. — Dor 
598. — verführen Purpur nach 
Aegypten. 611. — nördliäfte 
Verbreitung. II, 34, — die 
drei Hauptflämme nad ihren 
Wohnſitzen und Staaten. 41 ff. 
— kleinere nördliche Stämme. 
64 fe — ihre Steinarbeiter. 
236. 

Phönizifhe Bauart, m 
Byblus. II, 576. 

Phöniziſche Colonien, in 
Philiſtäa. I, 192. 573. — Sy— 
rien 20. IE, 2320 © 

Phoͤniziſde Srabmäter, in 
Amſchit. II, 584. 





ö 


m 
Phöniziſche Hafenpläße, in 
Philiſtäa. I, 60. 
Phöniziſche Münzen. II, 13, 
— in Antiochia. 1195. 
Phönizifher Bundesftaat. 
Il, 385. 
Phokas, f. Phocas. 
Pholetäer, ſ. Paltäer. 
Phonolith“*, im Amanus. II, 
1804. 
Photius Damascius, über 
Nabluͤs. I, 643. 
Phre, ägyptifher Gott. II, 535. 
Phryner, Land der. I, 487. 
Phtha (Hephäftos), ägypt. Gott. 
I; 34. II, 363. 544. 
Phyrminus, Vorhöhe des Ca— 
fius. I, 1151. 1174. 
Physalis, f. Judenkirſche. 
Phyſiognomie“, der Sama- 
riter. 1, 651. —  verfchiedene, 
in Paläftina. I, 747. — der 
Rafairier. II, 991. — der Be- 
wohner Syriens. 1402 ff. — 
der Damascener, 1406. — |. 


Menfchenfchlag. 

Piaſter“, Münze. I, 820. - 

Picciottos, reihe Judenfa— 
milie aus Livorno, in Haleb. 
II, 1765. 

Bietet, 5, Ichthyologe. I, 
992, 


Pieria, f. Syria P., Rhoſſus. 
Pikformation, an der jgrifehen 
Küfte. II, 41. nd) 
Pilafter*, ſ. Pfeiler. 
Pilatus, Pontius, reftaurirt 
die Salomons-Teiche? 1, 276. 
278. 352. — Haus des. 395. 
410. — Teich des, zu Jeruſa— 
lem. 376, 
Pilefar*, ſ. Tiglath P. 
Pilger*, in Jerufalem. I, 487. 
Pilgergräber, im Hafeldama. 
I, 464. s 
Pilgerhaus, in Jerufalen. I, 
502. 
Bilgerteih*, fiehe Birket el 
Hidſcheh. 
Pilze“*, in der ſyr. Wüſte. II, 
1461. 


Phön — Pis 


2087 


Pimpinelle (Poterium spino- 
sum), in Samarien. I, 636. 
— im tibanon, II, 674. _ 

Pinarus (Züzler, Yuzler, Oſe— 
ler), Fluß im Amanus. II, 
1781. 1792, 1798. 1802, 1806. 
— — ſ. Deli Tſchai, Iſ— 
us. 

Pindeniſſus, cilic. Stadt. II, 
1808. 


Pinehas“, Sohn des Eleaſar. 
I, 629. 649. 

Pinienzapfen*, im Wein zu 
Beirut. II, 448. 

Pinus* (Sznaubar, Snobar), 
in Sudäa. I, 167. 201. — He— 
brön. 255. — Zion. 362. 482. 
549. — Galiläa. 800, — 
Dſchebel Ripän. II, 74. — im 
Libanon (mit efbaren Kernen) 
112. 113. 465. 467. 470. 519. 

637. 666. — Beirut. 430. 443, 
— in NW. Syrien. 1106. 1608. 
— Caſius. 1114. 1119. 1131, 
1139. — Grenze im Amanus. 
1801. 1814. — f. Zwergp- 

Pınus bruttia, im Tibanpn. 
II, 206. 294. 412. 644. 607. 
674. 

Pinus Gedrus L., f. Ceder. 

Pinus halepensis, orien- 
talis,sylvestris, im Liba— 
non. II, 101. 206. 644. — an 
der Drontesmündung. 1217, — 
Amanus. 1786. 

Pinus laricia (P. larix, Lär— 
chenbaum), im Libanon. II, 
644. 674. — Caſius. 1132. 

Pinus maritima (Seefidte), 


in Suda. I, 201. — Beirut. 
11,431. 
Pinus picea, im tibanon. 


IT, 644, 

Pinus pinea (italifche Pinie, 
arab. Snubar; nicht P. sativa), 
mit eßbaren Kernen im Liba— 
non. II, 114. 117. 674. 677, 
— bei Beirut. IT, 431. 

Pireathon*, auf dem Amale- 
fiter-Gebirge. 1, 523. 

Pifaner, erobern Kallariyeh 


2088 


(1101). I, 608, — in Alto. 
729. 731. — Levantehandel. 
11, 500. — ſ. Eaftell der P. 
Pijang, ſ. Banane. 
Piscina Sancti 
‘chri, zu Serufalem. I, 
372. 
Dal vergiftet Germanicus. 11, 
1169. 


Sepul- 
371. 


Piſſen, myftifhe Weife bei den 
Nafairiern. II, 944. 
Pistacialentiscus*, in He— 
brön. 1, 219. Caſius. 
1144. — Haleb. 1727. — ſiehe 
Terebinthe. 
Pistacia terebinthus*, in 
. Hebrön. 1, 219. Libanon. 
il, 421. — Caſius. 1144. 
ſ. Zerpentinbaum. 
Pistacia vera, bei Hebrön. 
I, 218. 219. — Haleb. 17827, 
piſtagien, in Semua. 1, 198. 
— Juda. 201. 203. — oe 
falem. 479. 481. — Beirut. IT, 
443. Libanon. 657. 
Mad'arrat en Na’amän. 1068, 
— unt. Drontes.. 1217. 
Damasf. 1357. — fyr. Wüſte. 
1436. — Ma’arra. 1568, 
Daleb. 1709. 1714. 1723. 
Pithon, Handelsftadt. II, 1493. 
Placidium, Prachtbau in Tri- 
volis. II, 599, 
Plagon, Hugo, Aut. (1184). 7, 
A444, 


— a in Dalmyra 
(1750). 1433. 

en Eultus, j. Stern- 
dienft. 


— 


Plantago, am Antiochia - See. 
IT, 1620. — cretica, lanceo-' 
lata L., eryostachys Ten., 


striata Schaub, bei Daleb. Il, 
1714, 

Platane“, in Nablüs. I, 655. 
— 8ibanon. II, 101. 113. 117. 
130. 289. 513. 666. (Dilb) 
674. 684. — Taurus. I, 272. 
— Tripolis. 620. — Kafchheya. 
656. — N.Syrien. 902. 1113. 
— Antiochia. 1186. 1199. 1201. 


Pis — Por 


Platanos (Platanum, Platane), 
am Tamyras. IT, 43, 426. 

Platanos, Burg in der Caſio— 
tis. 11, 891. 907. 1112. 1113. 
1147. 1133; 

Plateauftufen*, in N.Sprien. 
11, 1654. 

Plethi, Philiſtäervolk. 

— f. Chreti. 

Plinius*, üb SJamnia. I, 125. 
— Soppe. 574. — bie Stadt 
der Krofodile. 589. — Kaiſa— 
riehb. 599. — Neapolis. 646. 
— Karmel. 708. — Affo. 727. 
728. Ecdippa. 812. — 
Drontes. II, 177. — Heliopo— 
fis. 238. — Purpur. 371ff. — 
Berytus. 434. — Drontesland- 
fhaften. 1022. — Caftus. 1126, 
— —— 1494. — Rhoſus. 
1813 


yiitatt, — 
Stadt in N.Syrien. 


I, 173. 


7 


Pelasger. h, 


— 
11, 891. 

Plutonifhe Formation”, im 
tibanon. II, 31. 563. — Ama— 


nus. 180%. — Caſius. 1135. 
— Kedes- See. 1003. — Ca— 
fiotis. ‚IL, 886. — NR.Sprien. 


1654. — dgl. Vulkaniſch. 
Piel” (d. i. Gottes Angeſicht), 
in Peräa, Sichem. J, 15. II, 37. 
Pocken“, in Haleb. II, 1772. 
— Impfung, im Libanon— II, 
681. 
Carietein eingeführt. 11, 1452, 
Pocode*, R., üb. Erocodilopo- 
lis (1737). I, 613. — Galilän. 
679. — Gana. 754. — Are — 
Tyrus. 733. 810. II, 342. — 
Antistibanon. 259. — Hamu— 
diade. 300. — Nahr el Kelb. 
531. — Byblus. 575. — Ara— 
dus. 858. 869. — Ladikieh— 
Strom. 901. — Laodicea. 926. 
— Hamah. 1040. — Ladikieh 
—Antiochia. 1112. 1187. 
Abila. 1279. — Damascus— 
Aleppo. 1558 ff. — Dſchibul. 
1695. Haleb. 1744. 


— — 


=, ae Se 


durch Burckhardt in 


— —. 


Hol — Por 


Rhoſus. II, 1812. — Aleran- 
drette— Seleucia. 1821. 1822. 
— Sonaspfeiler. 1828. 
Pollio, f. Trebellius P. 
red Zul., üb. Purpur. II, 


-Bolnifhe Zuden*, in Hebrön. 
1, 256. 260. 


Polo, M., üb. Seidenzudt. II, 


489, 

Polyänus, über Rhoſus. I, 

. 1813. 

Polybius*, üb. Raphia. 1, 39. 
— Gaza. 54. 55. — Dor, 609. 
— Berytus. II, 433, — Se— 
leucia. 1238. — Pinarus. 
1832. 

Polygala supina Schreb,., 
bei Sumeipiyeh. 11, 1229. 

Bolygamie*, f. Vielweiberei. 

Polygonale Steine, auf Rö— 
merftraßen. II, 363. 

Polygonumchlorocoleon 
Steudel n. sp., bei Haleb. 
1, 1721. 

Pomeranzen“, in Gaza. I, 54. 
— Soppe. 579. — Beirut. II, 
448. — Tripolis, 612. 613. — 
Sumeidiyeh. 1227. — Eolib. 
1583. — Haleb. 1710. — ftehe 
Drangen. 

Pompejopolis, f. Soli. 

Pompejus*, erob. Jerufalem. 
I, 410. — zerft. die Raubbur- 
gen der Ituräer. II, 14. — in 
Byblog ⁊c. 14. 51. — enthaup- 
tet den Kinyras. 62. — zerft. 
Gigartum 20. 65. — erobert 
Syrien. 187. 238. 239. — be— 
fämpft die ſyr. Sceniten. 1005. 
— zerft. das Eaftell von Apa— 
mea, 1082. — erob. Seleucia. 
1241. — Schlägt Palmyra zur 
römischen Provinz. 1494. — 
vernichtet die Seeräuber. 1808, 

Poncas, las, f. Zomät Niha, 
11, 108. 

Ponce de Tripoli, Graf. II, 

, 1928, 

Pons ferri, f. Dſchiſſr el Ha— 

- did. 


2089 
Pont Dufpan, Brüde am 
Adonis. II, 554. 
Yontius, Graf von Zripoli 


(1126): II, 941. 
Pontos, Kampf mit Demarus. 
I, 425. 432. — vgl. Nep- 


un. 

Populus albaL., fastigiataL., 
bei Haleb. 11, 1726. — dila- 
tata u. alba Wild., im Anti- 
Libanon. 11, 272. — f. Pap— 


pel. 
Borphyr* im Amanus, Il, 1804. 


Porphyrion, Bez. für mehrere 


phön. Städte. II, 377. 
Porphyrion, phön. Küftenftadt, 
nördlich von Haifa. I, 724. I, 

421. 422. 

Porphyrion, im mittl. Phö— 

nicien. IT, 422. 
Porphyrius, Biſchof von Gaza 

(415). I, 63. 
Porphyr-Kopf, in Gaza. I, 

54. 


Porphyrogeniti. II, 376. 

Porphyrvaſen, bei Saida. IT, 
410, 

Porta Amani, fiehe Beilän- 


Paß. 

Porta aurea, f. Goldenes 
Thor. 

Porta Duecis, f. Bäb el Die- 
nein. 

Porta Judiciaria, f. Eck— 
thor. 

Porta Medina, in Antiochia. 
11.4177. 

Porta Villae  Fullonis, 


das Herodesthor in Jeruſalem. 
1, 397. 478. 

Portemetis, ägypt. Prieſter. 
II, 239. | 
Porter, Miffionar, in Cöleſy— 
rien. II, 286. — Karte der 
Damascus-Ebene. 1303. 1307. 

1419. 
PBorticus*, f. Säulengang. 
Portus Sancti Simeonis, 
f. Simeong-Hafen. 
Porzellan, chinefiſches, in Da- 


2090 


mascus. Il, 1395. 1396. 
Pojeidion*, f. Buſeit. 
Poſeidon, fein Kampf mit 

Zeug Demaros, II, 44. — mit 

Dionyfos. 63. 
Poſidonius, Stoifer aus Apa— 

mea, über Aradug ꝛc. II, 50. 

1082. — BHelbön. 1319. 
Poſſidi, f. Bufeit. 

Poften*, in Aegypten und Sy- 
rien. I, 65. II, 1037. 1400, 
1401. 1773. 1849. 

Pofttauben, in Syrien. II, 
1400, 

Poſtumius, P., in Votiotafeln 
am Nahr Beirut. Il, 462. 

Poterium spinosum, fiehe 
Pimpinelle, 

Pottaſche, Steuer. I, 826. 

Poujoulat“, Baptiftin, über 
Hebrön— Gaza (1838). I, 151. 
154. 252. — Siphir. 270, — 
Andſchar. II, 181. 

Praefectura Orientis. I, 
4317, 

Priap, als Grenzwächter, Kö- 
nig der Phönicier. 11, 44. 

Priefter*, fehlen ven Nafairiern. 
II, 979. 

Prieſterherrſchaft der Maro- 
niten, II, 782. 

Priefterfiadt, 
I, 629. 

Prinz der Gefangenſchaft, 
Rabbiner-Oberhaupt der Juden 
in Bagdad. I, 247. 

Prinzen vom Libanon, ale 
Bettler in Europa. II, 725. 
Priscian, üb. Boftrenus. II, 

120. 
Procerus syriacus 

bei Sumeibiyeh. II, 1230, 
Procopius, Bifhof von Ma- 

jumas. I, 62. 64. 
Procopius*, über Zerufalem. 

I, 493. — Berytug. II, 437. — 

Seidenzucht. 482. 494. — Yal- 

myra. 1502. 
Procurator 

II, 1546. . 
Produete*, in Jerufalem, 1, 


in Benjamin. 


Ducenarius. 


Kou: 


Pos — Pol 


479 ff. — Beirut. IL 474 ff. 
— Syr. Wüſte. 1390. — Haleb. 
1775. — I. Gewerbe, Imduftrie, 
Sauna, Flora ꝛc. 


v. Profefp*, in Paläftina 


(1829). I, 542. — Namleh. 
581. — Saron. 593 f. — 
Kaifariyeh. 604 — Haifa. 
724. 


Promontorium 


album’, 
f. Ras el abiadh, 


Prophetengräber, f. Kubür 


el umbia. 
Prophetenftraße* 1, 52. 
686. 1 SC$: 


Proferpina, Tempel in Gaza 
(5. Sahrh. n. Ehr.). I, 63. 
Proteftanten, in Daleb, An— 

tiochia. II, 1770, — f. Ameri- 

kaniſche Miffion. 
Protogonos*, Gott. II, 63. 
Protojpatarien (Duces), ve— 

nezianifehe Confuln. II, 499. 


. Proud, üb. Purpur. II, 375. 


Pruckner, Ruſſeggers Begleiter. 
IT, 1803. | 

Prunus (Armeniaca?), am Li— 
banon. II, 298. — prostata, 
im Caſius. 1142. 

Piammetich*, König (reg. 671 
--717)- I, 34. — beflegt die 
Scythen. 76. — belag. Asdod. 
95 


Pfephinus cd. i. aus Heinen 
Steinen beftehend), Thurm in 
Serufalem. I, 367. 369. 

Psidium, f. Guajava. 

Psilurus nardoides Trinius, 
bei Daleb. IT, 1717. 

Psoralea Jaubertiana Fenzl, 
in N.Syrien. II, 1686. 

Pterocephalus plumosus 
Coult., bei Daleb. 11, 1722. 

Pterotheca bifida F. et M., 
bei Haleb. IT, 1714. 1775. ‘ 

Ptolemäer, in Aegypten. I, 
684. 8* 

Ptolemäus“, Cl., üb. Cäſaree 
Paläſtinä. I, 599. — Ecdippa, 
812. — Phönicien. II, 48. — 
phönicifche Flüffe. 120. — He— 














Pol — Pyth 


liopolis. II, 239. — ſyr. Wü— 
ftenftraße. 1457. 1458. — Pal— 
myra, 1495. — Alerandrette. 
1832. — Drte am Amanus. 
1835. 

Ptolemäus, Örammatifer, aus 
Asfalon (ce. 60 n. Ehr.). 1, 
83. 

Ptolemäus, Sohn des Men- 
näus, Fürſt zu Chaleis. II, 
187. 238. 

Ptolemäus Euergetes, in 
Seleucia. II, 1238. 


Ptolemäus Lagi, reft. Akko. 
I, 727. 
Ptolemäus Philometor”, 


ägypt. König. I, 623. 
Ptolemäus IV. Philopator, 
Sieg bei Raphia (218 v. Ehr.). 
1, 59. — Schlacht am Tamy- 
ras. II, 426, — bei Berytus. 


433, 
Akko. 1, 


Ptolemais*, d. i. 
725. I, 48. 
Puddingfteine, in der Eafto- 
tis. II, 832. 887. — Danrän. 
1328. ; 
Pulver“, j. Schießpulver. 
Purpur, tyrifcher, ſidoniſcher. 
Il, 46. — von Tyriern entdeckt. 
322. 366. 367. 371. 376 ff. 


Purpura (Plin.), zu Tyrus. 
I, 373. (lutense, algense) 
374. 


Purpura lapillus Pennant, 
bei Irland. II, 378. 

Purpura patula. I, 612. 

Purpurarii. Il, 376, 

Purpurati. II, 376. 

Purpurfiſcherei, an den la— 
fonifchen Küften. I, 87. — 
Steuerfreiheit (1000 n. Ehr.). 
II, 376. 


2091 


Purpurie Acid (Murexane). 
11,..378, 

Purpurfleid, fönigliches und 
priefterliches Abzeichen, II, 377. 


378, 

Purpurſchnecke, in Phöni- 
cien. I, 20. — Dor ıc. 610 ff. 
— 9Haifa. 723. 


Puschkinia libanotica, 
am Arz Libnan. II, 639. 


Puteus, f. Centum Putei. 


Puteus ignis, d. ti. Rogel. 1, 
445. 
Pygmaleon, 
zus. 11, 328. 
Pylae Syriae, f. 
Ciliciſche Päſſe. 
Pyramidalbau*, in Fakra. 
II, 520. — Höms. 1013. 
Pyramidaldädher‘, in el 
Büra. I, 1059. — auf for. 
Gräbern. II, 1061. 
Byramidalfpise des Dichebel 
Afra. II, 1232, | 
Pyramiden*, am Grabe der 
Helena. I, 477. — in Aegyp— 
ten. 522. — auf dem Kaim 
Hurmul. II, 162. 
Pyramus, f. Dſchehan Tſchai. 
Pyramus und Thisbe, Le— 
gende, nach Babylon verlegt. 
IT, 482. 
Pyretrum, 
1141. 
Pyriten, bei Meirüba. II, 
518. 
Pyrrhus, Nenegat, verräth An- 
ttochia, II, 1181. 


König von Ty- 


Beilanz, 


im Caſius. II, 


Pyrus, im Cafius. II, 1132. 
1138. 

Pyrus cydonia L., fiehe 
Duitte. 


Pythagoras, angebl. auf dem 
Karmel. I, 708. 


* 


2092 


D. 


Dabon, f. Ain el O. 

Dala, ſ. ELD. | 

Dalat il Mudhiq, d. i. Ka— 
laat ef Medik. II, 1085. 

Danaie, Kanal bei Haleb. II, 
1691. 

Daqua, f. Dſchebel beni il O. 

Dargafe, f. ELO. 

Dartdeba, Klofter daſelbſt. II, 
792. 

Daweh, f. Rahmweh. 
Dornet-Schehuän, f. Kurnet 
Schehwän. 

Ooſair, f. Kufeir, 

Done Baghli, öftlide Ver— 
zweigung des Amanus. Il, 
1618. 

Qozhayya, ſ. Kuzheia. 


Duadern”, in Bir el Dſchehuͤſch. 
I, 751. — Kalät Burkuſch. I, - 


285. — coloffale, in Jeruſa— 
lem. 1, 334. Hösn Riha. 
11, 197. 200. Ba'albek. 225. 
231; - 234. 58238.7,: 269, 2m 


Kahr Beirut. 461. in Byb— 
Ius. 575. Aradus. 869. Kalaat 
Simän. 1674. — geränderte 
(bevelled), an Abrahams Grab- 
ftätte. I, 421. 
232. aus älteften phönteifchen 
Zeiten, in Kalaat Scefif ıc. 
312. el Muffeifa. A71. Byblus. 
577. Burdſch Safitah. 828. 
Zortoja. 865. 871. fehr alte, 


in Damast, 1376. — f. Kalk⸗ 


ſtein-,Marmorqu. 
Quadratiſche Ruinen, 
Rinnegrin. il, 1597. 
Duaresmius*, üb. Jeruſalem. 
1, 450. 452. — Sana. 754. 
Duartöparthaner, frieger. 
Geſchlecht um Berda. Il, 1595. 
Duarz”, im-Anti- Libanon. IT, 
282. — Amanus. 1806. 
Quarzſandſtein-Formation, 
. im Libanon. Il, 118. 563. 
Quarzſchiefer, im Dſchebel 


Ba'albek. I, 


bei 


Dab — Quer ts 


Mufa. I, 1803. 
Duatremere*, üb. Gaza. 1, 
56. — Latrün. 546, 
Duatta, f. Katta. | 
Dueitoule, I. Khan Kaitüfeh. 
Duelle*, bei Dhoheriyeh. I, 
208. — große, bei Sefürieh. 
749. — Reichthum bei Dermel. 
11, 160. — bei Damasf. 1348, 
— blutrothe, angeblich bet 
Soppe. 1, 591. — füße, im 
phön. Meere. II, 551. — lau— 
warme, am et Tafa-GSee. 1075. 
— intermittirende, mit Getöfe 
ausbrechende und Fiſche aus— 
werfende, des Menbei. 1328. 
bei Andſchar. II, 182. 183. — 
Mangel bei Asfalon. I, 79. 
auf der Höhe des Libanon. II, 
191. in Bhönicien. 551. — 
Bildung in Cöleſyrien, bei Ty- 
rus ꝛc. II, 267. 354. — Tem: 
peratur um Beirut. 479, — f. 
Drachen-, Mineral-, Salze, 
Schlangen-, Schwefel, Süß- 
wafler-, Zauberqu., Waffer. 
Duelle aus dem Eſelskinnbacken 
des Simfon. 1, 143, 148. . 
Quellen, verfunfene, verfie- 
gelte, zu eh Bnrat 273. 
276. 
Duellthor, f. Brunnenthor. 
Quercus, f. Eiche. 
Quercus aegilops”’, am 
Karmel. I, 703. — in Sprien. 
Il, 1686. — Amanus. 1802. 
Quercus belote, ſ. Balut- 
Eiche. 
Quercus 
Coccus. 


Quercus crinita (Q. cerris 


L.), im Sarmel. I, 718. 


Quercus esculus, im Sar- 


mel. 1,70% ER. 

QuercusinfectoriaL., in 
N.Syrien. II, 1685. — 
Haleb, 1727. 


coccifera, fiehe J 





bei 


j £ 
4 
| —— 
A 
en 
Fi 
| 
j x 
| 3 
v L 
— J 
— 
5 





- 


Quercus Libani Oliv. I, 


1685. Duitte* (Pyrus cydonia), im 
Quercus persica Jaub. et Libanon. II, 662. — Caſius. 

Spach. II, 1685. 1131. — el Ghütha. 1349. 
Quercus pseudo-coceci- 1350. —"- Haleb.’ 17297. — 

fera, im Libanon. II, 201. f. Ehina-Du. 

660. 677. Duoten, d. i. Coton, Baum- 
Quercus robur, im Liba— wolle. I, 483. 

RW. 

Ra eemal, ägypt. Gott. 11, cus. 11, 1380. 

544 NRafanea, ſ. Rafıneh. 
Ka’ abie, f. Er R. er Ruinen in Juda. Jl, 


Raamſes, Handelsſtadt. II, 
1493. — vol. Rhamſes. 
Rabaeh, ſ. Er Robbuéh. 
Kabba, Stadt in Suvda. IT, 
261. . 
Rabbad“, f. Kalapt er R. 
Rabbah, Dift. Ir, 1507. 
Rabla (Ribla, Niblath, Ribleh), 
im Belä’a, am Drontes. I, 7. 
277 3827.2199, 100.163. 777. 


996. 

Rabſake (Rabjeris), affyrifeher 
Teloherr, vor Serufalem. „I, 
390 


Rabſieh, f. Ghabſie. 
Rabueh, ſ. Er Robbuéh. 
Rabuwat, ſ. Er Robbuséh. 
Rachel, ſ. Rahel. 
Rachmeh, Bab er-, ſ. Golde— 
nes Thor. 
Zah⸗ 


Rachné Bi Sachlé?), f 
leh. II, 192 
Raͤrſchis, Khan Beni R. 


Radzivil, Fürſt (15. Jahrh.). 
II, 1282. 

Raͤverkarren', in Antiochia. 
II, 1202. — ſ. Wagen. 


Raeneh (Raineh, er Neineh), 
Dorf in SW Saliläa. I, 751. 
764. 

Räuber, im Amanus. II, 1811. 

Rafaello, Giop., maronitifcher 
Priefter (1823), 1, 778. 

Rafail, Banquier in Damas- 


Quer — Raim 


2093 


non. II, 201, 


Hafık, I. Raphia. 
Rafianiat, ſ. Rafineh. 
Rafidia, Dorf in Samarien. 
I, 660, : 
Raͤfikab, ſ. Hauſch er R. 
Rafineh (Rafanea, Raphaneä, 
Rafianiat), Dorf im Naſairier— 
Gebirge. Il, 55. 837. 939 ff. 
Kaffe T: Sauſch er R. 
Kagnier, Winde. IT, 1800. 
Ragufa, — von, üb. Es— 
drelom. 1, 738 
Kaha,f. the 2 1058. 
NRahabeh, f. Er K. 
Raheb“, ſ. ELR. 
Rahel, ihr Grab. I, 112. 226. 
— Tod. 271. 284. 286. 
Rapid", f. Deir Mär Maͤron, 
El Deir, Wadi er R. 
Rahit, ſ. Merdſch R. 
Rahleh, ſ. Rakhleh. 
Rahman“, ſ. Abdur R. 
Rahman, Chalilel-, f. Hebrön. 
I, 827, 
Kahmin, f. Nahr R. 
Rahweh el Naher (nidt el 
Kahmweh, Dameh), Dorf in 
R.Saliläa. I, 806. 
Raimund, Graf von Touloufe, 
befeft. Athlith. I, 615. 
Raimund, Graf von A 
im Beläd Ba’albet (1176). 
202, 227. — wird von * 


2094 


Semaeliern ermorbet (1148). 
11, 970. 

Raimund von Provence, bela- 
gert Tripolis 41099). II, 601. 
(1104). 602. — ervb. el Bara 
(1098). 1064. — Streit um 
Antiochia. 1182. 

Rainald von Sidon. II, 311. 

Raineh, f. Raeneh. 

Ra'iſch, f. Beni * 

Raji, ſ. Ibn er 
— ae 
im Anti = Libanon. II, 


284. 
Rakkath“*, Stadt Naphthali’s. 


I, 682. 
Ramr*, f. Baal R., Khuraib er 
R., Wadi R. 
Ram (er Räm, Ramah), Ort 
en von Serufalem. 1, 


Drufendorf 
281. 


— (er Raͤmeh, Rameh el Khuͤ— 
lil, Ranra Abrahams), bei He— 
bron. 
234. 265. | 

Ram (er, Rama), in Judäa. 
I, 517, 518. 520. 

Ram (Ramah der Debora), 
Dorf bei Serufalem. 1, 536 ff. 

Rama chebr.), Bez. für Höhe. 


I, 583. — vgl. Ramleh. 
Rama” (Ramah, Rämathaim 
Zophim, NR. Zuphim, Zuba, 


Söba), Samuels Geburtsort. 
1, 104. 107. 110 ff. 234. 
Rama (er Nämeh), zwei Drte 
im Stamme Affer- und Naph- 
thali. I, 671. 681. 772. 779. 
NRamadan*, Zeit des. II, 1394. 


Ramadan, Drt in R.Syrien. 


11, 1658. 

Ramagh (Mugharep), Ort im 
Dſchebel el Arba’in. II, 1063, 
Kam Allah, Duelle, Dorf in 
Sudäa. I, 165. 530. 536. 558. 
559. 627. 824. 
Ramantha,- 
naan. II, 66, 

dicea 
Ra— mas- -8, f. Ramfes. 
Ramathaim, d. i. Doppelhöhe. 


Metropolis Ca— 


Raim — Rana 


I, 113. 227. 230. 231. - 


9923. =: f. Lao⸗ 


— 


I, 110, 

Rämathäaim Zophim (Zu- 
phim), d. i. Rama im Lande 

% 104. 113. — fiehe 


Drt in N.Sprien. 
ſiehe Wadi er R., 


ma, 

Rameh el Khulil, f. Räm. 

Ramel, f. Ramleh. I, 581. 

Ram el Anz, am Orontes. IT, 
1001. 

Rameſes, f. Ramies. 

Ramet el Amleh, bei Hebrön. 
I, 141, 236. 

Ramet el Khalil (Khulil), 
d. i. Höhe des Gottesfreundes. 
I, 113. 227 ff. — |. Räm. 

Kami (er R.; el Hamy?), Di- 
firiet von Saida. II, 392, 

Ramitha (Ramantha, Pauese, 
i. e. celsus es tu, Se, Deus), 
älteftle Anlage von Laodicea. 
II, 10. 923. 

Namkın (er Ramkeyn), Inſel 
bei Tripolis. Il, 620. 625. 

Ramleh, d. i. das Sandige. I, 


582. 

Ra mieh (er R., Ramula; Ra- 
ma?), Grenzftadt von Phili- 
fläa und dem Stamme Dan. 
I, 92. 113. 542. (Höhe) 547, 
566. 572. 580 ff. 592. 596. — 
Diftrict. 820. 821. — ſ. Wadi 
er R. 

Rameliyyah, f. EIER. 

Ramon, ſ. Dfcheb el R. 

Namouze (2), Ort im aleppi- 
nifchen Syrien. II, 1589. 

Ramſes, f. Raamſes, Rham— 


ſes. 

Ramfes.I. der Große, König. 
I, 185. 798 : 

Ramfes II. (Ra-mas-s, Seſo— 
ſtris d. ©r.), am Nahr el 
Kelb ıc. I, 523. II, 533. 535, 


944. 
Ramula, f. Ramleh. 
Rana, Dorf in Juda, 1, 

139. 








Nas (er R., 





je Rann — Ras 


Rannitſch, Dorf in Esprelom. 

I, 697. 

Ranunculus asiaticus, bei 
Haleb. II, 1715. — bullatus, 
bei Hebrön. I, 219. — Casius 
Boiss., im Dſchebel 'Akra. I, 
1139, — muricatus, ficaria 
var, major L., bei Daleb. 1715, 
— myriophyllus, desgl. 1714. 

. 1715. — oxyspermus M. B., 
desgl. 1717. — rynchocarpus 
Boiss., desgl. 1721, — toma- 
tocarpus Fischer et Meyer, 
bei Seleucia. 1269. 

Ranunfel, Lieblingsblume der 
Türfen. I, 54. 

Raphanea, f. Rafineh. 

Raphia“ (Rafia, Refah, Chat- 


ferim des — JJ in Phili⸗ 


ſtäa. I, 39. 


KRaphivim* Bari Pharan), 


an der Sinai-Halbinſel. E- 


79. 

ag“ (d. i. Kopf, Vorgebirge), 
f. Burdſch R. el Nahr, Deir 
Mar Elias el NR. 

i. e. caput sc. 
fontis), Schloß am Orontes, 
II, 161. 166. 224. 

Raſas, ſ. Dſchebel IR. 

Ras Ba'albek (el Ras), Ort 
im Befä’a. II, 158: 159. 164. 
168. 175. 221. — QDuellgebiet 
des Drontes. 996. 

Ras Bajas (Bayas), am Ama- 
nus. II, 1806. 1830. — f. Esfi 
Ras B. 

Ras Beirut. II, 430, 442. 

Ras Buſeit (Bafit, Poſſidium), 
Cap des Cafius. II, 34. 40. 
1109. 1133. | 

Raſch' aim, f. Wadi R. 

Raſcheiya“*, im Libanon. II, 
286. — Eifenfchmelze dafelbft, 


f. Birfet Hauwaja 
R., Harun el R. 

Nas ed Damür, im mittleren 
Phönicien. II, 423. 

Nasel Abiaph (Promontorium 
album, Cap Blanc, weißes 


2095 


Borgebirge), in SPhönicien. 
I, 776. 777. 784. (Dfchebel el 
Schema) 808. 809. 814. II, 4. 
395. 366. 


Ras elAdeifeh, Ort in Juda. 
266, 


I, 

Raͤs el Xin (nicht Raß el Eyn), 
Fort der Saron-Ebene. I, 566. 
568. 571. 572. 588. (Krofobile 
daf.) 589. 592. 596. 

— Ain, Quelle zu Nablüs. 

Nas el Ain (Haupt der Duelle), 
Duelle des Kifon. I, 697, 

TERN Ain, bei Bu’ albef, IH, 

Rasel Hin” Ba der Duelle), 
bei Tyrus. 1, 793. 809. II, 69. 
340. 348 ff. 

—— Ain, bei Seleucia, I, 


Nasel Dihiyep, in Phönicien. 
423. | 


u. Haded, fiehe Resm 

Ras el Hadſchar, Caſtell von 
Tripolis. I, 606. — f. Ras 
eſch Schak'ah. 

Nas el — ce im Aklim 
el Metn. II, 

Ras Sitten — Vorge⸗ 
birge der Feſte), Städtchen in 
N. Phönicien. II, 606. 808. 

Nas Elias, im Anti- Libanon. 
II, 689. 

Nas el Khudr, am Bei⸗ 
rut. I, 442. 459. 473 

Nas el Meſchrefi, . Ras el 
Muſchairifeh. 

Ras el Metn (Mutein), Dru— 
fen-Refidenz im Aklim el Metn. 
II, 467. 711. 

Ras el Muſchairifeh, in Phö- 
nicien. I, 807. 


Ras el Mutein, f. Ras el 
Metn. 
Ras el Nakpüra (Raküra, 


Nakhora, Rachera, Nawakurah, 
Nawaker, Nawakir, Scala Ty- 
riorum, Leiter der Tyrier, 
Passepoulain), Grenze von 


2096 Raſen — Recht Kur 
Are und Tyrus. I, 776. 807. Rau'ana, f. Mar R, 
809. 813. II, 48. Raubvögel, in Paläftina. 1, 


NRafeneifenftein, bei Aleran- 
drette. II, 1805. 

Ras eſch Schak'ah (Schufah, 
Nas Hadſchar, Cap Mapdore, 
Cap Pondico, Theuprojopon), 
in Phönicien. II, 14. 15. 36. 
37. 56. 586. 588. (Einfturz 
durch Erdbeben) 600. 606. 


Ras Jabreh, Ruinen bei He— 


brön. I, 236. 

Ras Ibn Häny, Kap bei La— 
difieh. II, 1108. . 

Nas Kerfer, Ort in Judäa. 1, 
960. 

Ras Khanzir (Cap Hog, Rho- 
sicum Promontorium), d. i. 
Schweinskopf, Ebercap, am 
Amanus. IL, 18. 41. 1109. 
1184. 1781. 1799. 1800. 1801. 
1823. — f. Rhoſſus. 

Raslän, f. Bent R. 


Nas Meska, Drt in el Küͤrah. 


11: 751: 
Nas Mint Romann, f. Abu 


Roh. 
—— — 


— Nahr el Kelb, 
nicien. II, 445. 
Ras Neby Yünas, 
cien. II, 423. 
Rasras, f. Om R. 
Ras Numädy, im Anti-Tiba- 
non. II, 277. — vgl. Er R. 
Nas Sarfand, in Phönicien, 
afte. 2: I, 852771 
Ras el Eyn, f. Ras el Ain. 
Ras. Tafera, Cap bei Ladikieh. 
II, 1108. 


Fürſten von. II, 
in Phö— 


in Phöni— 


Nas Towil, Berg in Judäa. 
1.233. 

Nas Tureh, Ort in Juda. 1, 
266. 


Nas 5 iyaret (Heracleum 
Prom.), bei Ladikieh. IT, AO. 
Ratten, in Waläftina. I, 485. 

— Aleranpdrette. II, 1844. 
Ratti Menton, franz. Conſul 
in Damask. II, 1414. 


asia, 


485. — el Merdſch 11, 1313. 
v.Raumer”, 8. I, 6. 14. — 
üb, den Kalkſtein in Paläſtina 
und Frankreich. J. 147. — Je— 
rufalem. 315. — Romleh. 582. 
— Sanüuͤr. 669. 
Rauſchtränke“*, den Akils ver— 
boten. II, 134. 
Rauſchuh, f. Er R. 
Rauſiyeh, ſ. Khulwat er R. 


Raumolff", %., über Soppe 
(1573). I, 576. — Tripolis, 
611. — Gedern des Libanon. 


640. — Haleb. 1741. 
Näwije, Dorf von Damast. II, 
1422. r 


Rawlinſon, Reifender. Ir, 
543 


Raymund, |. Raimund, 

Nayner, erfter Bifhof in Se- 
bafte (1155). I, 666, 

Razt, f. Ainel R. 


N Ausſprache ® — 14 
i R. 


— — ſ. W 
ſ. Ghazu. 

— Abu R., Riha. 

— ihr Grab in Hebroͤn. 

© 246, 249. 

NRebhühner” (Katta, Duatta, 
Tetrao rufus), in Sudäa. I, 
153. — Libanon. II, 191. 295. 


687. (rothe) im Nafairier-Ge- 


birge. 904. — Orontes. 1028. 
— Caſius. 1115 — el Merdſch. 
1313. — for. Wüfte. IT, 1448. 
1469. 1732. — Nord-Spyrien. 


1571. 1589. 1703. — Alexan— 


dretie, 1840. 1842, 

Rebt, ſ. Bab el R. 

Rebua, ſ. Er Robbuéh. 

Rebya-Araber, in Kinnesrin. 
II, 1595. 

Rechob* (Beth Nehob), in Sy— 
rien. TI, 1031. — vgl. Res 


hob. 

Recht” (Rechtspflege, Rechts⸗ 
kunde), in Jeruſalem. I, 488. 
— Zahleh. Ti, 194. — very⸗ 
tus” (36. Zahrh.). 436. — 











1766. — vgl. Mekhemeh, Rö— 


miſches R 
Recorbönap, Strom in N. 
Bir el R. 


Galiläa. I, 
Bir Karme. 


Redfaneh, f. 
Redhuan, 

Redfſchal el Arbain, Drato- 
rium zu Beirut. U, 457. 
Mefah*, j. Raphia. 

Refit, f. Er Rufid. N. 
Reftijeh (NReftiyeh), d. i. Ein- 

gangszoll-Quittung. I, 822. — 
Ausgangszoll. 826. 

266 Sabün, Steuer. I, 

ee Petrus, Aut. 

Regen*, im Wadi el Ariſch. T, 
37. — fehlt des Sommers im 
Dſchebel Druz. II, 118. — im 
Libanon, Cairo ꝛc. 478. — er- 
fier, zu Bteddin. 682. — häu— 
fig in Antiohia. 1207. 1216. 
— in Damasf. 1352. — Pal— 














myra. 1536. — Daleb. 1710, 
1712. — 
Regierung, in Paläftina. 1, 

827 Damasf. 1412. 
Repäb*, Lither. II, 1482. 


Rebabeam“ Saloıno’s Sohn. 
1,15. — reſt. Gath ꝛc. 138. 
— feine Städtebefeftigungen. 


159. — bef. Hebrön. 214. — 
in Sichem. 645. 
Reham (Burvfh Neihani), 


Thurm im Libanon. If, 584. 
Rehaneah, Ruine im Naſai— 

rier-Gebiete. II, 831. 
Rehob*, Stadt im Stamme 

Aſſer. I, 14. — vgl. Rechob. 
Rehoboth“, ſ. Er Rahabeh. 
Reia, ſ. Reyäk. 


Reichard, "ib. Crocodilopolis. 
I, 613. 
Neif*, in der ſyr. Wüfte II, 


1467. 1469. — ſ. Kälte. 
eifün (Neyfün), Ort im Kes— 
ramän. II, 746. — Klofter von 
Damasf. 79. 


= Kitter Erdkunde XVII. 


0 SE Reco — 
ber Drufen.v Il, 723, — in 
Damask. 1412, — Haleb. 


Reiher“, 


Resl 2097 


Reihan, ſ. Dſchebel Rihan. 

Reihani, ſ. Rehaͤm. 

Reiha Saltza(?), Wohnungen 
auf Aradus. II, 875 

in ef Nerdſc. II, 
1311. 1313, 

Reineh, f. Raeneh. 

Reinaud, Aut. II, 605, 

Reis (Neys'), d. i. Eapitän. 
I, 870. — Superior. 930. 

Reis“*, in Saida. II, 401, 416. 

 — Beirut. 443. — aus Aegyp⸗ 


ten nach Syrien, 1397, — in 
Haleb. 1754, 
Reifen“, bei Samaritern un- 


gewöhnlich. I, 651. 
Reis Kiddeh, Drt im Beläd 


» el Batrün. II, 749. 


Reiten, früher den Ungläubigen 
in Damagt verboten. II, 1361. 
— in Haleb. 1742. 

Reiterſchulen, in Apamea. I, 
1081, 

Rejöm, ſ. EN. 

Reland*, — I, 14. — über 
Gaza. 56. — Ramleh. 582. — 
Samaria. 623. — jamarit. 
Pentateuch. 653. — Eebafte. 
666. — Haifa ꝛc. 723. II, 49. 
— Chalcis. 187. 

Religion”, der Drufen. II, 
721. — Nafairier. 987. 

Religiöfer Fanatismus, in 
Damasf. II, 1410. 


Remthiéh, Dorf in Saron. T, 


592. 

Rennell, 3, Karte von Sy— 
rien. II, 134. 169. — üb. Pal— 
myra (1831). 1433. 


Rentieh, Drt. 1, 566. 

Rentis, Dorf. I, 565. 

Rephaim“ (NRephaiter), Volk. 
I, 13. 1794323. 

Rephaim” (NRiefenthal), in Ju— 
däa. I, 151. 191. 325. 446. 


Reſan, ſ. Shuf R. 
Refanda, f. Rufäfa. 
Keſchaby, f. En Neby R. 
Refhmeiya, f. Riſchmeia. 
Reslan (nicht Reſtan), Naſai— 
rier= Secte. II, 976. — Ab— 


Rrrrrr 


2098 


tömmlinge des Propheten. IT, 
695. — vgl. Benü Raslän. 
Resm, arabifche re 
des Ptolemäus? II, 1505 
Resm el Hadeth (Nas el Ha= 
ded), Ort im Belad Ba’albef. 


11, 4141. TER. BR 
deth. 
Reſtun, EN 


Reszafe, f. Rufäfe. 

Rettiche, in Dicheirupd. I1, 1461, 
— Alerandrette. 1845. 

Reyaͤk (Reia), Ort im Beläd 
Ba’albek. IT, 221. 

Neyfün, f. f. Reifün. 

Reymond d’Escandelion. I, 

815. 

Reys“, ſ. Reis, 

Rezin (Rezing), König von 
Damask. J, 389. 1339. 

Rhabarber* (Ribis, Ribas), 
im Libanon. II, 686. — Da- 
masf. 1396. _ 

KRhabarber-Syrup, als 
Wurmmittel. II, 686. 

Rhyadamantus, Sage: I, 57. 

Rhagodiolus heat * bei 
Haleb. II, 1717. 

Rhamnus*, in Serufalem. 1, 
482. — Seleucia. II, 1268. — 
N.Syrien. 1687. 

Rhamſes, Lagerplab der Is— 
raeliten. I, 186. — vgl. Raam— 


ſes 
Rhefapha, f. Ruſafa. 
Rheumatismug* ,‚ in Damas- 
eus. II, 1353. — ſ. Gicht. 
Rhinvceroshaut, in Betple- 
hem verarbeitet. I, 290. 
Khinveolura* (Ryinocorura), 


nabat. Handelsftadt. I, 35. 41. 


Rhodiorum locus, 3u An— 
tiochien. II, 1174. 


Rhododendron (maximum, 


ponticum), im Libanon. II, 
210. 518. 566. — Nafairier- 
Gebirge. -948. — Caſfius. 
1131, 
Rhodope, Grabmal der, bei 
Tyrus, I, 338. 


Rhodus“, phön. Kolonie. II, 57. 


Resm — Riha 


Rhoſſus (VPieria-Gebirge, 
Dſchebel Muſa, Tolos, Keſe— 
rik), in NW. Syrien. II, 34, 40,6 
(Berbindung mit dem Cafius) 
1133. 1211. 1247. 1624. 1780. 
1783. 1813. 1822 ff. — f. &9= 
ryphäus, Ras el Khanziır. 

Rhoſſus (Rhoſus, Roſos, Aro— 
ſus, jetzt Arſus), Stadt am 
Amanus. II, 1184, 1609, 1780, 
1801. 1804. 1812 ff. 1823. 
(aftr. 8.) 1835. 1846. 

Kibas*, f. Rhabarber. 

Riblah“, f. Rabla. 

Richard Löwenherz, König, er= 
fürmt ed Deir (1192). I, 44, 
— reftaurirt Asfalon (1192). 
81. — Alba Specula. 93. — 
in Paläftina. 544, — Lydda. 
551. — Are — Asfalon. 714. 
— befeft. og 731. 

a R., in Askalon 
(1818). 1, 

Richter, Öräßer er zu Seru- 
falem. I, 462. 474 


v. Richter” } D. 8, üb. Judäa. 
I, 514. — Soppe. 578 — 
"Nablüs. 647. — Samarien. 
659. — Esdrelom. 696. — 
Nazareth. I, 743. — Nahr el 
Auwaleh. II, 93. — Nahr ef 
Barüf. 100. Fachreddins 


— 105. — Ba'albek. 
— Damascus — Haleb. 
en — Anti-tibanon. 280. — 
Kesruan. 512. — Nahr Ibra— 
him: 561. — Nahr Kadifha. 
632. — Kaſchheya. 654. — 
Drufengebirge. 677. — Ain el 
Fidſcheh. 1292. — Valmyra 
(1815). 1433. 1446. 
Ricinus*, in der Eaftotid, IL 
887. — Damast. 1358. j 
NRiedgras*, am Karmel, 57 
701. ’ | 
Rieha“, f. Riha. 
Riefentreppe, am Caftus. IL, | 
1143, 
Rdha (Nieda, Read), Ort im. | 
1054 
fiehe | 





Dichebel Arba’ın. II, 
1055. 1062. 1972. — 


Dcchebel R. 
ihan, Dorf im Libanon. II, 
h n Burdſch er R., Dſche⸗ 


Rihän, Ort bei Damascus. II, 
265. 4424. 
gen ſ. Ryhanlu. 
Bine, f. Khirbet R. 
Rima, f. Beit R 
Kimit (Rimäh), on des Affım 
et Tuffah. II, 700, 
immon, ſ. Baal-, Gathz, 
Hadad R. 
Kimmon* (Rummon), Dorf, 
Fels in Fudäa. I, 520, 
Rimmon (Rummaneh?), Ort 
in ©aliläa. I, 680. 
Rindvieh*, in Serufalem. 1, 
484. — Saron. 590. — am 
Karmel. 595. — als — 
im Libanon, II, 514. 
Heerden, in Tripolis. Mi — 
ſpärlich im Libanon. 516. 688. 
— in Haleb. 1730. 
ing*, ſ. Arm-, Fingerr. 
ifapha, f. Rufafa. 
A Dorf am Libanon. 
II 
ifpmeia (Refhmeiya), Ort 
im Aklim el Dfehurd. II, 709. 
— Klöfter. daf. 792. — fiehe 
Mar Elias R., Mar Johanna 
Riſchmeia. 
tiſchwans, 
1632, 
titterfporn, im Caſius. II, 


f Nahr 








Kurdenſtamm. IT, 


re d’Amour, 
ed Damıır. II, 423. 


tobbueh, ſ. Er R. 

do be*, Maj., Karte, II, 17. — 
üb. den Libanon. 124. — unt. 
Litany. 309. 

ſobert, König von Sicilien. 


bberts?, Dav., Maler, in 
Gaza. I, 49. — Askalon. 82. 


obertus Monachus. II, 
‚1058, 


Rihan — Römer 


2099 


Rome", ee, 58 42. — 
über Gaza. 46. — S.Judäa. 
66. — Mispa. 107. — Alir. 
122, — Gaza—Beit Sibrin. 
128 ff. 135. 142. — Beit Ji— 
brin — Hebrön ꝛc. 155 ff. 194. 
202. — Salomons-Teiche. 273. 
—  Serufalem. 305. 312. — 
Umgegend von Serufalem.515 ff. 
— entdedt Rama. 538. — üb. 
Lydda — Serufalem, 550. — 
NRamleh. 582. — Samaria. 
626 ff. — entdeckt Siluͤn. 631 
— üb. Sebafte. 658. — Na— 
zareth. 741. 753. — Ober-Gas 
liläa. 783, — Belad Beſcha— 
rah. 787 ff. IL, 317. — Wadi 
Khalid. IL 29. — Libanon 
(1852). Eee Litany. 126 ff. 
Anti-Libanon. 286. — SÄehf. 
317. — Tyrus. 354. 365. 
Saida. 407 ff. — Nahr Ihras 
him. 564. — Nahr Kadiſcha. 
631. — Kalaat el Hösn. 
840, 

Robinſon, ©., üb. Byblus. II, 
972, — Artus, 1812. 

Roboue, f. Er Robbuéh. 

Noch de Dhar el Hoeuſeyn, 
Sanct, f. Mar Rüfus, 


Rochetaille — Fels⸗ 


wand in Samaria. I, 714. 

Kodvan, Fürf. * 1033, 
1734. 

Roechy, ſ. Dſchebel R. 

Rödiger, über Ramleh. I, 582, 
985. 

Röhrenfhneden, fiehe Ser- 
pulae. 

Römerfeſten“, in Gaza. I, 53, 
— Höms. II, 1013. — Ma’ Are 
rat en Na’amän, 1067. 

Römerfiraße* (Via Romana, 
militaris, strata), in Philiſtäa. 
I, 101. — zwiſchen Serufalem 
und Cäfarea Paläftinä. I, 555. 
556. 559. 560. 561. 565. 566. 
— in der Saron- Ebene. 592. 
593. — in Samarien. 625. 
627. — Phönicien. 812. 813. 
815. II, 363. 421 ff, — Cöle— 


RIrttet2 


> 


2100 
fyrien. II, 280. — Libanon, 
471. — (Via Antoniniana) am 


Nahr el Kelb. 524. 528. 529. 
530. — bei ’Arfa. 808. — im 
Dſchebel el Arba’ın. 1068. — 
am unt. Drontes. 1104. — in 
Antiochia. 1112. 1120. — Ca— 
fing. 1143. — Nord-Sprien. 
1153. — Seleuria. 1249. — 
Abila. II, 1278. 
Heifh. 1328. — von Chaleis 
nach Antiochia. 1599. — bei 
Dana. 1662, — Khan el Wal. 
1663. — Dſchebel Semän. 
1669. — Sphiri. 1693. — 
Amanus. 1826. 1838. — Aler- 
andrette. 1839. 1844. — vgl. 
Pflafterftr., Antoninus. 

Römertburm, 
yeh. I, 205. 207. — 

Römifg- byzantiniſche 
Steuerverwaltung, in 
Paläftina. I, 818. 

Römiſche Bäder‘, in Bayas, 
II, 1830, x. 

- Römifhe Bauten*, zu Leb- 


weh. II, 170. — Tyrus. 353. 
— Byblus. 576. — Burdſch 
Safitah. 827. — Palmyra. 


1479. — Därim. 1643. 

Römiſche Bogen (Doppelbo- 
gen), in Serufalem. I, 331. — 
am Libanon. II, 292. 

Römiſche Brüde*, am Nahr 
Rubin. I, 126. — Nahr es 
Serfa. 607. — Wadi Ma’a- 
miltein. II, 547. — Zagharta. 
631. 
RUN Colonie, 

98. 

Hömithe Gräber, bei Ba’ ale 
bef. II, 199. 

Roͤmifche Kaiſer, begünſtigen 
Antiochia. II, 1167 ff. 

Römiſche Meilenfteine*, 
bei Beit Sibrin. I, 155. — 
Bethfur. 269. — Kaifariyeh. 


in Asdod. 


‚604. — am Ausfluß des Nahr- 


ez Zaheräny. II, 81. — am 


Nahr 68 Sanif und Barghut. 


84. — im mittleren Phöni— 


Römer — Roma 


— Dfchebel ; 


in ed Dhoheri— 


Roger I; 














cien. II, 423. 
Roͤmiſcher Grubenbau, im 

Libanon. II, 582. 
Rimilerzempel, in Gaza. 


l 
Ro'm ifche Säulen’, im Wadi 
— A 1, 37. — bei Raphia, 


— Sprache und 
Rechtsgelehrſamkeit im 
Orient. II, 436. | 

Römifhes Theater*, in Gar | 
bala. II, 894. 

Roͤmiſche Waſſerleitung*, 
in der Saron-Ebene. 1, 593, 

—— am Nahr el Kelb, II, 


528 

Römiſch-katholiſche Chri— 
ſten, ſ. Katholiken. 

Roͤget (Bir Eyub, Bir Juab), 
Quell der Kuudfſchafler, Bruns” 
nen des Nehemia, Biob), zu” 
Serufalem. I, 360. 443 ff. 


943. 
führt Seidenzucht 

und Weberei in Sicilien ein 
(4146). II, 495. — Gönner‘ 
Edriſi's. 1183. 
Roges, ſ. Beni R. 
Roggen, wilder, in Zuda. 1, 


283. — Serufalem. 482. — 
fehlt im Drufen- Gebirge. H 
681. Korn. N 
Rob, * Abu Roh. $ 
| one, f. Bilad el-, Dalaayg N 
he _ (Typha), am umt. Drom 
tes. Il, 1247. — 


Rohrdommel”,. 
1,1512, IR 

Rofneddin* ' Ismaölierfürſt, 
je Ende (1256). 


1294, 
RomaDea, Göttin, A 
in Kaifarieh. I, 601. — Tem 
pel in Antiochien. IL, 1186. | 
Romann, Mint-, fiehe au 
Rob. 









Ä tr, 
Romanus, reftaur. die Grabes— 
kirche (1048), I, 436. 
Rooge, ſ. Wadi er Raͤdſch. 

de la Roque“, über den Li— 
tany (1688). II, 123. — Oron— 
tesquellen. 176. — Ba’albef. 


234. — Tripolis— Ba'albek. 
288. — Gevern des Libanon. 
641. — Antuͤrah. 757. 


Rosa sempervirens, bei 

Sirndſchil. 1, 632. 
Röfh chebr.), d. i. 
1801 


Roſe, W 
It, 1351 
Kofen*, in Saron. I, 587. — 
Sindſchil. 632, — Nablüs. 
647. — Zahleh. II, 203. — 
Tripolis. 624. — Antiohia. 
1198. — Haleb. 1723. 1728. 
— f. Alpenr. 
Rofenfäfer, 
702. 
Rofenfränze*, in Bethlehem. 
I, 290. — Steuer. 822, 
Rofenlorbeer, f. Oleander. 
Bene Ei üb. Gaza. 1, 


Gap. I, 
:, üb. Damasf (1852). 


in Esdrelom. 1, 


ofenst und Waffer, zu Ha— 
leb. II, 1728. 
Rofen-Sculptur, in Byblus. 


II, 572. — Kalaat el Hösn. 
836. 

Roſenthal, bei Ferufalem. I, 
514. 


Roſenwaſſer, als Reinigungs- 
| — MA. — ſiehe Rofen- 


et. Conſul, führt die 
Seidenraupe in Aegypten ein 
(1810). IT, 491. 

Rofinen”, in Hebrön,. I, 220. 
255. — Mihmüfcy. 1, 114, 
— GSaida. 416. — Beirut. 
475. — Tripolis. 614. — Su— 
weidiyeh. 1227. 

Rosmarin, f. Gamander. 

A f. Rhofus. | 

auf farthag. Münzen. II, 

erd 





Roma — Route 


2101 
Roſtan, ſ. Er R. 
Rofzafat, ſ. — 
Rotal, ſ. Rot 
Roth”  Dr., ber den Dſchebel 


Maͤchmel (1837). IL, 294. — 

Eedern des Libanon. 635. — 

Bſcherreh. 660. 

Roth", Farbe der Omeijaden. 

11, 1025, 

Nothhupn, f. Sranfolin. 

Rotl“ Rotal, Rotul“), Ge— 
wicht (2,25 Kilogr., 6 Pfund 
preuß.). I, 822. II, 1775. 

— (Roudj), ſiehe Wadi 
er R. 


Rouhana, ſ. Mar Rau'ana. 
Rouia, ſ. Ruweiheh. 


Roumé (Roumiyye), ſ. Ru— 
mieh. 

Rouſſeau, Conſul, über Is— 

maslier. I, 973. — Aleppo. 


1601. 1751. 
Route“, von Gaza nach Asku— 
laͤn. J, 66 ff. — Askalon —As— 
dod. 89 ff. — Gaza—Joppe. 
101. — Gaza—Hebrön. 128 ff. 
— Beit Fibrin—Hebrön. 149 ff. 
— el Burdi— Ain Schems, T, 
161 ff. — Gaza— Bethlehem. 
163 ff. -— Sinai-Wüfle— He- 
bröon. 193 ff. — Hebrön— 
Bethlehem. 260 ff. — Bethfur 
— Bethlehem. 272 ff. — Jeru— 
falem - Mittelmeer. 540 ff. — 
öftliche, durh Saron. 592 ff., 
weftliche. 597 ff. — Cäſarea — 
Karmel. 607 f — Dor—Ath- 
lith — Karmel. 612 ff. — Bei- 
tin (Bethel)—Nablüs. 626 ff. 
— Nabluͤs —Sebaſte. 658 ff. — 
Sebafte— Esdraelom. 667. 
Acre— Sur (Tyrus). 776. 
Belad Beſchaͤrah. 787 ff. 
Akko — Tyrus. J, 803 ff. 
Zahleh — Ba'albek. JII, 199. 
Damascus — Ba'albek ꝛc. 


— 


255. 


273 ff. — Hasbeya Katana. 
281. — Baralbef — Tripolis. 
288 ff. — Beka’a — Hasbeya. 
306 ff. — Saida — Beirut. 
421 ff. — Nahr Ibrahim— 


- 


2102 


Bybblus. Il, 570, — Dſchebeil 
— Tripolis. 582. — Theupro— 
fjopon— Tripolis. 591. — Tri— 
polis — Nahr el Kebir. 804 ff. 
— Kalaat el Hösn —Tortofa. 
848. — Tortofa—Nahr el Ke— 
bir. 880 ff. — Höms —Hamah. 
1027. — Apamea—Höms. II, 
1086. — Ladikieh — Drontes- 
mündung. 1108 ff. — Aleppo 
— Palmyra. 1435. — Damas- 
cus — Höms — Tadmor. 1442. 
— im aleppiniſchen Nord-Sy— 
rien. 1585. — Aleppo—Antio— 
chia —Beilaͤn-Paß. 1606. — 
Antiochia — Haleb. 1633 ff. — 
Alexandrette — Seleucia. 1822. 

be Roziere*, Eugene, über 
Serufalem. I, 303. 

Ruad*, f. Aradus. 

Ruat’, f. Dfchebel er R. 

Ruba (Rubu’), Map. I, 530. 
826. 


—Rubab, f. Wadi er R. 

Rubah, f. Deir el R. 

Rubaän“, ſ. Wadi R. 

Rubat, ſ. Deir Seidi R. 

Ruben“, Stamm. |, 7. 11. 

Rubia*, bei Hebrön. I, 219. 

Rubin, Sumpf in Philifläa. 1, 
102. — ſ. Nahr R., Neby R., 
Scheikh R. 

Rubu’, f. Ruba. 

Rubua, Grotte bei Damascus. 
II, 1300. 

Rubmit, f. Er Robbueh. 

Rüuͤdſch, ſ. Wadi er R. 

Rüben, im Wadi Nrtäs. T, 


gufib, ſ. EN. 

Rufinus, Aut, 1, 392. 

Rufus, * Fulius R. 

Ruggot, Kalifraut. II, 1391. 

Rugh, ſ. Wadi er Ruͤdſch. 

Rughm, f. Deir er R. 

Rugia, Stadt in N.Sprien, 
II, 1097. 

Ruhaibe* (er R), Dorf der 
for. Wüfte. II, 1472, 1484. — 
vol. Er Rahabeh. 

Ruhana, fiehbe Deir Mar R., 


Roz * Rus 


Mar Rau'ana. 
Rüöhha, ſ. Khirbet Rihha. 
Nuhr (Dysenterie), in Miſch— 
mufhy. 1, 114. — Hermel, 
160, — Damast. 1353. 
Ruinen’, uralte, in Phönicien. 
II, 52. — zahlreih im Dſche— 
bel el Arba’in. 1064. — im 
Antiohia-See. 1619. 
Ruj, ſ. Wadi er Ruͤdſch. 
Rukneddin, ſ. Rokneddin. 
Rufus, ſ. Mar R. \ 
Ruͤm, Ori im Aklim —— I, 
76. 83. 702. — f. Deir arrum, 4 
Ruweiſet R. 
Rum, Meer von, I, 1818. 
Ruma, ſ. Rumi, Ruͤmmaueyh. 
Rumädy, f. Er a pe R. 
Numailatd,f € \ 
REN Bad ee Dſchebili. 
II, 896 
Rumani, ſ. Wadi R., Rums 
maneh. 
Rumaſch (er Rumaifh), Dorf 
in Ober-Galiläa, I, 783, 786, | 
787. — ſ. Wadi R. | 
Rumex digynus, scutatus, im 
Syrien. II, 1715. Ä 
Rumhäla, Ort im Allım ee | 
Sahhär. IL, 706. | 
a f. Khirbet el R., 


Ruoͤmieh (Roume, Roumigye), | 
Ort im Aklim el Metn oder 
Kesramän. II, 711. — Klöfter 
* — —* — dgl. Medreſch 
el ru 

Kumfat, N üpgen bei Zortofa. 
U, 875. 

Rumliyeh, f. EI Ramliyyah. 

Rummän, f. Duweir er R. 

KRummäneh (Rummanieh, 
Povue), Drt in el Batthauf. 
I, 753. 760. :765. — f. Al 
er R., Wadi R., Rimmon. 

Rummon* ER Rimmon, 

Rumtrah, f. Nahr el R. 

Rus, ſ. Nahr er R. | 

Nufäfa (Rheſapha, Neszafa, ar 
Noszafat), Ismaslier- Salze 
IL, 939. 941. 969, 












Ruſafa (Refapha), Ort A ez 


Be 1, 1485, — vergl. Ar— 
Eat au Om er R. 
Ruf, [u ı NR. 


BE RLBURS 6, "or im Karmel, 1, 


Ruffegger" ‚ Meffungen in ©. 

+ Paläftina. I, 193, 202, — üb. 
Hebrön. ib Bethlehem. 
288. — Serufalem. 312. — 

Joppe. 578. — Saron. 593. 
— Esdrelom. 701. — Karmel. 
709. 712, — Libanon, IL, 149. 
— Bahleh. 204. 210. — Anti- 
Libanon. 252. 271. — Dfehebel 
Machmel. 296 ff. — Ras el 
Yin. 352. — Nahr Beirut. 
463. — Wahr el Kelb. 545. — 
Hafel. 579. — Cedern des Li— 
banon. 634. — Caſius. 1129. 
— Antiochia. 1198. — geog— 
noſtiſche Verhältniſſe zwiſchen 
Antiochia und Haleb. 1649 ff. 

Ruſſell?, Alex. Arzt der eng— 
liſchen Faclorei (ſt. 1768), üb. 
Aleppo. II, 1601. — See von 
Dſchibul. 1697. 

Ruffelt, Patrik, über Aleppo. 
II, 1601. 

Ruͤfſifche Juden, in Hebroͤn. 
1, 256. 260, 


Saad ed Din, Drufen - Prinz. 
11, 552. — mohammedanifches 
Büriengefgledt 7114. — vgl. 


En Gaon, Rabbi. I, 222, 

Saad Nayel, ſ. Sa’danägil. 

Saana (Zaave Ptol.), in Cöle— 
fyrien. II, 171. 

Saarmin, j. Sermin, 

 Saaruhidas, in Palmyra. II, 

1946. 

| — ſ. Saſa. 

Sa'b, ſ. Mezra'at Abu ©. 





A Rus — Gab 


—8 


* 


2103 
Ruſtiker Bauſtyl“, in Byb— 
{us. 11, 575. 
Rußland, Erporte nad Syrien. 
11, 1397. 
Ruſtuk, f. Wadi R. 
Ruth, Mutter Obedg, I, 134. 
284, 
Rutilius Crispinus, Präfect 
(229 n. Chr.). II, 1551. 
— ſiehe Aradus. IT, 


Ruweid, ſ. Wadi R. 

le (Rouia), Klein= od. 
Alt-Riha, am Dfchebel el Ar— 
ba’ın. II, 1061. 1062. 

Ruͤweiſeh, Ort in N.Syrien. 
II, 897. 

Ruweiſet el Baluͤt, im Aklim 
el Metn. II, 710. 

Ruweiſet Ra’man (el Ru— 
weifah), Ort im Aklim el 
Dſchurd. II, 709. 

Ruweiſet Ruͤm (Köpfihen von 
a) „oügel im Libanon. II, 

— 


ſiehe Mar Elias 
Riſchmeia. 


Ryhanlu (Ryhanli, Rihanli), 
Turkomanenſtamm am Afrinꝛc. 


I, 1625 ff. 1632, — : Baleb. 
1770. 

Ryllo, Pat. II, 534. 

Säba, f. Kefr ©. 

Saba’, Königin von. I, 603. 


II, 186 
Sabäer* (Sabier), im Libanon. 


Il, 161. — Ba’albef. 238. — 
Damasf. 1374. — Palmyra, 
1519. 

— | Sup im Biläad el 
Rôha. 1, 

Sabbah, u Seu ©. 


Sabatyab, ſ. Subfpat. 
Sabarial, f. Rahr 28 ©. 


2104 


Sabbath der Samariter. I, 644. 
652. . 
Sabbath-Fluß (Sabbaticug, 
Nehr Sebty, Siebentagsfluß; 
Nebou’ el Fuar?), intermitti- 
rende Duelle am Nahr el Ke= 
bir. II, 824. 834. 842. 845. 
846. — ſ. Sabt. 
Sabbethani, d. i. Zebedäny. 
II, 276. 
Sabdol, f. Zabdilla. 
Sabe hab Barduvil, 
Salzwüfte Balduins. 


ſiehe 


Sabib, Druckf. ſtatt Ajun es 
Sabib. I, 709. 
Sabier, 2 Sabärer. 


Sabina, f. Lebensbaum. 

Sabineh, Dorf der Ghuͤtha. 
II, 1308, 

Sabineh es ſugheirah, ſiehe 
Zebeinat es ſaghir. 

Sabinus, Biſchof von Askalon 
(325). 1, 82. 

Sabir, j. Beit ©. 

Sabirin, 


sur, f. Subfpat al Dſchi⸗ 


Sablon d’Acre, Bez. für Is— 
fanderiin?® J, 815. 
Sabt, Fluß? I, 644. — Kefr 

S., Sabbathfluß. 

Sabün,f. Neftijet ©. 
Sabur, Paradies in Fars. II, 
1345. 
Sabira, Sf. Mina ©., Nahr 

Abu Zabüra. 
Sacath, f. Nahr ©. 
Sach el alma, f. Deir ’4. 
Sacher, f. Beit ©. el Adra. 
Sachile (Sadle), f. Zahleh. 
Sachnin, f. Safpnin. 
Sacro Catino, in Raifariyeh, 
Genua. T, 603. 


de Sacy, Silo., üb. Samari- 


ter. 1, 623. 653. — Drufen, 
11, 725 ff. 

Sad, Yufufs Minifter. II, 735. 
— vgl. Saad. 


Sadad, f. Sudud. 
Sa’ danäyil 


Sabbath — Säulen 


f. Nahr e8 Saba= 


(Saad Nayel), - 


Drt im Befä’a. II, 219. 3 
Eadbduräer, Schimpfname für 
Karaiten. 1, 507, 
Eader,f. Youfef S. 
Sadeſtrauch, f. Juniperus. 


Sadik, f. Zafar S., Zapik. 


Gadif Cimün, fiehe Kabr 
©. ©, 

Sadſchur (Sadſchir, Sajar, 
Sadjar), Zufluß des Euphrat. 
II, 1680 ff. 1686. | 

Säulen*, in Aöfalon. I, 70, U 
74. — Bureir. 130. — Um ° 
Lakis. 131. — Beit Nufib. 161.” 
— Um, el Amad..200. — Beit- 
Ainun. 265. — Burdi Beitin. | 
532. — er Räm, 537. — See | 
bafte, 661. 
hüfeh. 751. — Yärön. 785, — — 
fehr alte, rohe, bei Birweh. 
806. — Grenzzeichen zwifchen ” 
Syrien und Cölefyrien? IL, | 
162. — bei Juſieh. 177. — | 
Andſchar. 181. — Hösn Niha. 
197. — coloffale, bei Ba'albek. 
247. — bei NRafhleh. 284. — 
Beirut. 458. 461. — am Nahr 
el Kelb. 542. — in Raus. II, 
594. — Ribleh. 997. 
Drontes. 1074. — in Seidſchaͤr. 


1090. — Seleucia. 1267, — 
Fidſcheh. 1293. — Mofche zu 
Damast. 1370. — Palmyra. 


1509 ff. — Lätmin. 1566. — 
Ma'arrah. 1572. 1575. — Kulb 
Louſy. 1577. — Tell afberin. | 
1662. — Deir Samaän. II, 
1671. — Khanaſora. 1699, — 
vieredige, zu Mar Maros. II, 
814. — tonnenartige, in Be- 
hiyu. 1577, — zu Ehren phd- 
nieifeher Götter, als Weltträe 
ger, überall in Phönicien ge= 
bräuchlich, auch in Aegypten. 
II, 293. 300. — in Antiochia 
gegen — errichtete. 1169. 
— f. gyptiſche, Dorifche, 
Granit-, nr Sonifche, Kalf- 
ftein =, Korinthifche, Marmopr-, 
Meikart-, Römifche, Sanpftein-, 
Simeong-, Sonnen», Syenit⸗ 


— Bir el Dfbe- U 


— am 











I 2 5 2) 





Säulen 


granit-Säulen. 


- Säulenbafalte, im Amanus. 


II, 1804. 

Säulenberg, bei Haleb. II, 
1740, 1743. 

a (Strafe), in Se— 
bafte. 1, 664. — Berytus. II, 
435. — el Muffeifa: 471. — 
Apamea. 1078. —  (Porticus 
tetrastichos )J in Antiochia. 
1164. 1173, — Damasf. 1377. 
— Palmyra. 1913. .152% 

Cämwulf”, Angelſachſe, in He— 
brön (1102). I, 245. — Naza— 
reth. 744. — Kana. 754. 

Safah, ſ. Sefah. 

Saf'anieh, Druſenbethaus zu 
Deir el Kamr. II, 679. | 

Safariyah, f. Sarepta. 

Safat, bei Serufalem. I, 512. 

Safev* (Safet, Seph), galil. 
Seftung. I, 687. 753. 759, 791. 
Schlacht daf. en II, 104. 

f. Dſchebel S 

Safe el Buti’ a, Ruinen im 
Belad Befhärah. I, 790. 

ne in Antiochia. IL, 
120 

eaffter, in Saleb. II, 1729. 

Safie” ‚Ss. Hauſch Sufeibh. 
Safieh (Say), Dorf in Phi- 
ars I, 91.93. — S. Tell 


s S. 

Se, ſ. Safitah. 

Safire, ſ. Utala S. 

Safttah (Safiet, Säfetä, Szaf— 
fyta, Burdſch ©.), Diſtrict von 
Tripolis. II, 628. — Hauptfitz 
der Rafairier. II, 187, 822. 
824 ff. 920. 951. 959, 960, 
972. 976. 

Safftün, Dorf am Lapdifieh- 
Strom. II, 904. 907. 

— Ort in Setüh. II, 747. 


— dgl. Ain-, Dahr=, Werdſch 
es S. 
— 5 ‚in Damascus. II, 


Satfafas, f. Wadi ©. 
Säga, Ort ber for. Wüfte. II, 
1314, 


— Saib 


2105 


Sageia, d. i. Sibon. II, 391. 


Saahir, ſ. Sal 


Sagina, f. Maftfraut. 

Sagitta, dB. i. Sivon. IL, 
391. 

Sahara, f. Es © 

Sahel’, di. Ebene. I, 764, 


— ſ. Sahil, Es Sahara. 
— Hochfläche in Cöleſyrien. 


Sadel Beirut, fiehe Es Saͤ— 


— in Juda. J, 151. 
Sahel Kana (d. i. Ebene von 
Kana), Diſtrict des Dſchebel 
Tibnin. II, 316. 
Sahel Maraki, Diſtrict von 
Dſchebel Honin. II, 316. 318. 
Sahera, f. Turbet e8 ©. 
Saheri, f. Bab el Zahari. 
Sahhär, f. Aflım e8 ©. 


Sahhär el Sharb, im Dru- 
fen-Gebirge. II, 722. 

Sahhar Wyhhar, Drt im 
Beka'a. II, 220. Ä 

Sahib, f. Ain es-⸗, Ayun e8 
Sahib. 

Eähil*, f. Sahel, E8 ©. 

Sahil Alma (Sahl Alma), 


Drt im Kegsramän. II, 746. — 
vgl. Deir 4. 

Sahil Athlith, das Thal od. 
die Provinz Athlith. I, 714. 
Sähil Beirüt, f. Es Sähil. 

Sahil Rallabat, Küftenftrich 
im Beläd eſch Schüf. I, 
707. | 

Sahiyün, f. Kalaat es ©. 

Sahmäta (Suhmäta, Sam— 
mata, Schichem Vata; nicht 
Schmuata), DOrt am Nahr 
Herdawil. I, 773. 781. 798. 

Sahmur, Dorf am fitany. II, 
138. 139. 218, 

Sahnaya, Drt am Anti-Fiba- 
non. II, 283. 

‚I. Es Sahara. 

Sahur, f. Beit ©, 

Sahyın, f. Kalaat es-, 


Sahyun. 
Saib, f. Moiet es ©. 


Wadi 


2106 


Said*, f. Beni-, 
Ibrahim-, Jezir“Ss 


Said 


— Ibn-, 


Said, Sheikh, fein Grab am 
Baräda. II, 1302. — ſiehe 
Seid, 


Saida*, ſ. Haͤret el S., Sayda, 
Sidon. 


Saidanaja (Saidanaya, 
Sſaidnaja, Sidonaia, Sydo— 

naiia), Stadt und Kloſter des 
Anti-Libanon. II, 255. 256. 259. 
261. 262. 266. — Nonnenklo— 
ftier im Dfehubbet Afäl. 1426. 
1428. — fiehbe Dfehebel ©., 
Ma’rarrat Sf. 

Said Bey, Steuerpächter von 
Paläftina (1846). I, 821. 

— „Kefferdein-, ſ. Kefr 


Said Malek al Manſur Saif 
eddonia Wa ed Din (das 
Schwert der Welt des Glau— 
bene), Sultan. I, 585. 

Said Muffulman, 
Sahyün. II, 984. 

Saiete, f. Gesair Devise de 
Saiete, 

Sain, Dorf am Kedes- See. II, 
1004, 

Sainte Croix, 
heil. Kreuze. 
Saint Sean, Klofter zu Zafrit. 

II, 792. 

Fe Sean d'Acre, fiehe 

kko. 

Saint Jean de Harraſch, f. 
Heraͤſch. 

Saint Jean de Jerusalem, 
Drden in Affo. I, 736. 


f. Berg zum 


Sai’r*, Drt in Juda. 1,265. 

Saitiſ ſche Dynaſtie, in Ae⸗ 
gypten. I, 61. 

Sajar, f. Sadſchur. 

Sajjideh, f. Deir ©. 


Sajfideh el Nurjjeh, f. Ke— 
nifeh ©. 

——— (arab.), d. i. Gold— 
finfe. I, 

— fiehe Es Sukkari— 


yeh. 
Sakal Tutan (Gonaspfeiler), 


Chef in 


Sala f 
Ruinen im Amanug, 1, 1780. 


1805, 1844. 

Safar (Zuder), fiehe Ain es 
Sufar. 

Sakera (Sefrah), Dorf der ſy— 
rifhen Wüſte. 11, 1848. 

Safplehe, d. i. Zahleh. I, 
204. 


Sakhnin (Sachnin, Sukhnin, 
Sogane, Sichanin), galiläiſche 
Seftung. I, 759. 763. 765. 
768 


Sakhrah, f. Kubbet es ©. 

Sakieh, d. i. Wafferrad. 1, 
130. 

Sätietel Must, Ort im Aklim 
el Metn. II, 112. 

Safr el Mafoudh, Naſairier⸗ 
Chef. II, 976. 

Sakti, ſ. Nahr Sacath. 

Saladin" (Salah ed Din), be— 
lagert Darum u. Gaza (1170). 
I, 43. 65. — Gieg zu Hattin 
(1187). 80. — zerft. die Alba’ 
-Specula (1191). 93. — in Je— 
ruf. (1187). 414. 459. — feine 
Nachkommen daf. 487. — drüdt 
die Chriften. 501. — erobert 
Akko ꝛc. (1187). 714. 730. — 
Turonum (1187). I, 789. — 
Refſidenz in Ba’ albek (1175). 
II, 226. — erobert Muneitirah 
(1183). 228. — feine Nachfol— 
ger in Ba'albek. 244. — zerft. 
Saida (1187). 393. — erobert 


Byblus (1187). 574. — geftat= | 


tet dem Deir Kandbin Glocken. 
665. — belag. Hösn el Afrad 
(1188). 836. — erobert Ant- 
aradus (1188). 862. — Seh: 
jun. 907. — Laodicea (1188). 
924. — von Ssmaeliern ver» 
folgt. IL, 970. — in Hamah 
(1178). 1034. — Rubua. 1300, 
= —— (1174—1193). 
14 

— Ibn Tobiah, ſa— 
marit. Priefter, Correſpondent 
franzöf. Gelehrten. I, 649. 

Salameh Cahen, famar. Cor— 
refpondent. I, 650. 653, 














Sala — Salo 


—— 

Salamia (Salamya, Salamié, 
Salamiyeh, Salaminias, Sa— 
lamias, Salemjat, Selemya), 
d. i. Frievensftadt, in N.Sy⸗ 
rien. II, 999, 1009. 1045. 1049. 
— dgl. Sitti ©. 

Salarije, i. e. Salarium, II, 


Salat (Khus), in Jeruſalem. 2 
483. — befter, in Daleb, 
1718. 1723. 

Salatig (hebräifch, d. i. Herr), 
Hykſos-König. I, 34. 171. 181. 
182. 183. 

Salbey, f. Salvia. 

Salchhin (Salkeen, 
Ort in N.Syrien. II, 
1639. 

Gas Sr, ub, Kurden-Geſchlecht. 
I, 


—— „ſ. Dſchebel ©. 

Salehiyeh, Vorſtadt von Ka— 
tana. II, 283. 

’ Sälehiyeh (Sätipiyeh), Bor- 
ftadt von Damascus. 11, 1298, 
1301. 1307. 1350. 1423. 1611, 

malehıyeR ‚(ee ©.), Ort in ez 
30r. I, 

Sitehiye (8 ©.), zu Jeru⸗ 
ſalem. J, 458. 

Sälehiyep (e8 S.), Drt des 
Aklim et Zuffäh. IT, 700, 

Salem* des Melchiſedek. II, 
1049. — f. Sälim, Abd el S., 
Serufalem, Sichem. 

Salemiyeh, Ruinen in Judäa. 
1, 558. 

Salemjat, ſ. Salamya. 

Salseia, Szalheia. 

Salhia, j. EI Helaliyeh. 

Salib (Siem), f. Ait es ©., 
Nahr es S 

Salicornie" ‚bei en Nebk. II, 

| 1561 

Salip* ‚TI. Neby ©. 

| Salihiyep*, f. "Satepiye. 

 Sälim* (Salem, Stadt des 

Sichem), bei Nablüs. I, 636. 

644. 673. — f. Arab-, Khur- 

bet-, Nahiet Beni-, Wadi Beni 

Salim.: 


1098. 


» 
Selfin), 


2107 


Salıma, ſ. Sulima, 
Salixbabylonica, f. Trauer⸗ 


weide. 

Salix fragilis L., f. Brud- 
weide. 

Salix rosmarinifolia, bei 
Haleb. UI, 1726. 

Salteen, f. Salchhin. 

de Salle, Eufeb., über den 
Karmel. I, 718. — Haifa, 723. 


— Syrien (1838). II, 33, — 
Dſchebel Machmel. 294, 298. 


— Aradus. 870. — Ladikieh— 
Strom. 904. — Antiochia. 
1200. — Antiochia — Haleb. 


1662. 
Salleha Hireb, d.i. die Ge⸗ 
rechten von Job (Hiob), Be— 
zeichnung für Beni Ismasli. 
II, 957. 
Saͤllum?, 
thor. J, 447. j 

Salma, J. Aur. in Palmyra 
(266 n, Ehr.). II, 1546. 
Salmanaffar*, König. 1, 390. 
— in $srael (722). 620. — 
zerft. Sebafte. 663. 726. — be= 
lagert Tyrus (c. 700 v. Chr.). 
II, 39. 326. 328. 347. — be= 
friegt Phönicien (707 und 701 
v. Chr r.). 385. 

Salome*, Fürftin. 1, 99. 

Salomo*, fein Bund mit 9i- 
ram. I, 19, 22. — ref. Rama, 
Beth- Horon. 538. 553. — feine 
Amtleute. 598. 672, 683. — 
angebl. Erbauer von Baelath 
(Ba’albef?) u. Thamar (Tad— 
mor). II, 225. 230. 231, 232. 
1486, 1493. 1505. 1506. 1507. 
1529. — gründet Kornftädte in 
Hamath ıc. I, 1032, 1046. — 
Betort in Zerufalem. 14.421. 
— Bauten in Serufalem %.1 
336. II, 239. — Brunnen bei 
Tyrus. 349, — Gärten in Juda. 
I, 273. 278. — Münzftätte in 
Serufalem. 347. — Teiche 
(Piscinae Salomonis) in Zuda. 
272 ff. Serufalem. 451. 

Salonichi, Kaufleute aus, in 


erb. dag Brunnen» 


2108 


Damascus. II, 1398. 

Ealpeter*, am Anti-Libanon. 
1, 182. — in Damasf. 1392, 
1396. 

SGalpeterfiedereien”, in Sy- 
rien. II, 1392. 

Salsolen* (Salzfräuter), am 
Dſchibul. II, 1696. — sativa, 
am Dichibul. 1696, 

Saltus Libani. II, 227. 

Salka, ſ. Reiha ©. 

Saluerim (?), Diftriet im Na- 
fairier-Gebirge. II, 948, 

Saltfy, f. Wadi ©, 

Salvador el Afs, fiehe Ei 
'Afs. 

Salvador-Kloſter, in Jeru— 
falem. 1, 355. 368. 501. — 
— f. Deir el Mufpallie. 

Salvia* (Salbey), in Debrön. 
I, 219. — Judäa. 529. — 
bracteata, bei Daleb. Il, 1714. 
— horminum, im Libanon. IT, 


207. 639. — molucella B., bei‘, 


Haleb. 1714. — officinalis u. 
srandiflora, im Caſius. 1139. 
— palaestina L., bei Haleb. 
1719. — silarea L., bei Ha— 
leb,.1720. — spinulosa L, 
desgl. 1720. — spireaefolia 
Benth. n. sp!, desgl. 1719. — 
sclarea, im Libanon. II, 686. 
— syriaca L., bei 9Haleb. 
1716. | 
Salz”, von Thecuanern gefam- 
melt 511.7 im'See von 
Dſchibul. II, 1697, — f. See- 
falz. & 
Salzach bei Lung, Analogie 
mit dem Litany-Thal. II, 137. 
138. ; 
Salzkarawanen, von Tad- 
mor. II, 1480. 1535. 
Calzfraut, f. Salsola. 
Salzmagazin, in Tortoſa. 
II, 868. — am Caftus. 1109. 
Salzquelle, bei Edlib. II, 
1583. 
Salzſumpf“, in der ſyriſchen 
MWüfte, II, 1455, — Palmyrene. 
1505. 


Salp — Samp 


Salzthal“*, Namen verſchiede— 
ner Ebenen, z. B, bei Petra, 
Aleppo. II, 1537. — bei Pal— 
myra. 1535. b 

Salzthal Davids. II, 1698. 
1701 ff. 

Salzwüſte Balduins (Gabe 
chah Barduvil), bei el Ariſch. 
IT, 38. | 

CSamaiän (Simeon), f. Deir 
Samaän. 

Samarah, ». i. Samariter. I, 
649. 

Samaria”, Landfhaft. I, 3 ff. 
21 ff. — Character. 28 ff. 620 ff. 
— Grenze. 625. — Berge von. 
I, 323. — f. Sebafte. 

Samaritaner (Samariter, 
Syamry, Schomerim, Schome- 
ronim), Volk, in Asfalon (1173). 
I, 80, — Kaijariyeh. 603. — 
Miſchvolk. 620. (Etymol.) 624. 
— in Nablüs. 647. (unbefann- 
tes Wort) 649. — Namen. 651. 
.— Gemeinden in Aegypten, 
Rom (493 n. Ehr.). 651. — 
Slaubensartifel. 650. — ihre 
alte Gaffe in Damasceus. II, 
1339. — angeblich Feine Ju— 
den. 1415. 1417. — vgl. Sa— 
miriyeh. 

Samarfand, bdamascenifcher 
Künftler daf. II, 1386. — fiehe 
Sogd ©. 

Sämary, fihe EI Abb 8 
Sämary. - 

Camemrumos,- in Palätyrus, 
Il, 322, 

Samen, Bals, f. Baalfamin., 

Samil, f. Deir ©. 


"Samiriyebh, f. Bir eg ©. 


ECamir, 
198. 

Sammata, f. Sahmäta. | 

Samothracier, Eifenfchmelzer., 
11,201. 

Sampsari. a8 
Einwohner von Emefar I, 
1550. * 

Sampſiceramus, Phylarch. 
II, 1006, 1550. 


Stadt in Suda. I, 


HMaezol), 











Samy — San 


Sampfigeranos, 
Emefa. IT, 1008, 
Ben (Sol), fyrifeher Gott. II, 


Samen (Simfon), f. Dſchebel 
Samfon. 
Samuel*, fein Grab bei Mizpa. 


Priefter in 


1, 106. — Geburtsort. 107. 
110. 545. — in Bethel. 534. 
626. — Silo. 633. — ſ. Neby 
Sammil. 

Samuel, Sanct, in Suda. 1, 
151. | 


Samuel bar Simfon, jüb. 
Pilger (1210). I, 226. 246. 
Samuels- Eaftelt*, angeblich 
bei Hebrön. I, 165. 

Samuels-Klofer, bei Mizpa. 
Isa0T, 

Samwil (Samuel), ſ. Neby 
Samwil. 

San, ſ. Zoa 

Sanaballat, perſ. Statthalter 
in Samaria. I, 622. 

Sananieh, Ort bei Antiochia. 
1I, 1198. 

Sanduniathon, Der DIS 
cien. II, 4A. 56. 60. 
Tyrus. 322. — mie, 
425. — Caſius. 1124. 1125. 


Sanct Gallen, Kirden daf. 
1, 440. 
Sanct Jean d’Acre, fiede 


o. 
Sand“, ſchwarzer vulcaniſcher, 
in Phönicien. II, 573. — ſiehe 
Trieb-, Vulcaniſcher S. 
Sand-Aal, im Kuweik. IT, 
1689. 
Sandablutionen der Bedui— 
nen. II, 1450. 1457. 


Sandarah, Firniß. II, 1373. 


Sandarugio (Sandaruſa, 
Sandaraca), d. i. Bernſtein. 
II, 118. 563. 

Sandboden*, fehlt bei Jeru— 
falem. 1, 480. — other, bei 
Beirut. II, 442. 

Sanddünen, in Philiſtäa. J, 
68. — bei Akko. 736. — am 

Cafius. II, 1145, — an der 


2109 


Drontesmündung. II, 1212. 
Sanderde, rothe, in Saron. TI, 
591. 


Sandmaffen, bei Beirut. II, 
429. 

Sandracottug, indifcher Kö— 
nig. II, 1080. 


Sandfhat (Sanfage), 
Ba’albef. U, 259. 

Sandſchil, . Hösn © 

Sandflein” roth = brauner, 
quarziger, gelber, im Libanon, 
II, 88. 90. 117. 209. 580. — 
Anti-ibanon. II, 282. — Bei- 


von 


ruf. 430, — Lieblingsboden 
der Pinie, 470, — bei Tor: 
tofa. 859. — Amanus-Küfte. 


1804. — ſ. Diluvialf. 
Sandftein- EConglomerat*, 
II, 626, 
Sanbfeinfäulen“, in Safra. 
II, 520. 
Sandwehen“ (Stürme), bei 
DByblus. IT, 582. — Tripolis. 
620. 626. — Palmyra. 1536. 
Sangen, d. i. gefengtes ober 
geröftetes Getraide. 1,134. 
San Giacomo, d. a Yafa. I, 


748. 

Sangiak Scherif*, die Fahne 
Mohammedg. IT, 884. 

— dDrins*, ihre Gräber. I, 

San (Sargon), König der 
Araber und Affyrer. I, 34. 97. 
— vor Serufalem. 390. 517. 
— befriegt Judäa und Aegyp— 
ten (691). 11, 386. 

Sant, f. Selim ©, 

Sanik, f. Nahr es Senik. 

Sanflalana (d. i. Sancta He— 
lena), Kirche in Ertäh. I, 
1580. 


lex doctrinae 


— ſ. De— 
ſiehe Dſchebel S., 
ſiehe Nahr es Se— 


S 
Sanvah (Zanüa), zwei Orte 


Sanna (i.e. 
seu legis). I, 152. 
bi 


Sannin, 
©inna. 


Sannit, 
nik, 


2110 


in Judäa. I, 109. 116. 200. 
Sanjage, f. Sandſchak. 
Sanskrit, f. Indiſch. 
San Soul Rok, Felsriff bei 

Saida. II, 414. 

Santorri, Burg in N.Sama— 
rien. I, 669. 

Sanudo* (Sanutus; Zorfel- 
lus), Marin (14. Jahrh. ), über 
Serufsten,. 925, — 
Afto. 730. — Yäfa. 748. — 
Kana. 754. — 38kanderuͤn. 
815. — Antiochia. IT, 1183. 

Sanur', Drt in Samarien. 
1, 667. 668. 669. 696. — ftehe 
Beit S. el Naffäarah, Dſchebel 


Sanur. 

Sanutus, f. Sanudo. 

ee ns im Beläd el 
Rôha. I, 713. 

Sonde. ———— 

Sapheh, f. Safié 

Saphela, Danbfchaft der Na— 
ſairier. II, 822. 

Saponaria, bei Serufalen.. T, 


Sapor I. (Schahpur, Schapor), 
- König (reg. 240— 271), erobert 
Syrien. II, 1008, — belagert 
Antiohia. 1166. — zerftört 
Hatra. 1497. — Wlerandrette 
ıc. 1817. 

Saraceni*, 
1036. | 

Saracenifhe Ardhitectur*, 
in Saleb. II, 1760. 

— f. Sereidin. 

Saraf, ſ. Seraf. 

Sarag Su, f. Jaghrah. 

Sarah*, Ybrafanıe Meib, ihr 
Brad. I, ‚144. 182° 258. 

249, 

Sarah- Brunnen, bei He— 
brön. 1, 226. 

Sarahmul, f. Serahmül, 

Sarain, f. Zarain. 

Saramein, f. Sermin, 

Sarapta, f. Sarepta. 

Sarar, f. Wadi ©. 

Sarda (Serba), Ort im Kes- 
ramän. II, 745. — fiehe Ka— 


in Syrien. 11, 


Seth. 
805. 


Sans — Garn 


laat Sarba. 


Sardac (Sardoe), Dorfrilne 


am Wadi Mumeitirah. II, 190. 

228. 288. 

ee Dorf im Dichebel Alz. 

Sardinen, bei 
II, 1845, 

Sardoec, f. Sardar. 

Sardoniug, Commandant in 
— (273 n. E&hr.). U, 
1501. 


Alerandrette. 


Sarepta (Sarapta, Sarephtba, 
Sarphat, - Sariphäa, Safari- 
yah, Zarpath, jeßt Sarfand, 
Sarfend, Surafend, Surfend), 
phönie. Eofonie. I, 143. 542, 
5370. 580. :581. II, 43: 45. Tt. 
363. 364. — ſ. Ras-, Wadi 
Sarfand,, 

Sargon, |. Sanherib. 

ar Ort in Sebulon. I, 


Ort am Rahmin? I, 


Sariphäa, j. Sarepta. 

Saris, Ort in —53 I, 542. 
547, 

Sartis, f. Mar Sarfıs, 

Sarkophage*, bei Zerin. TI, 
696. — großer, bei Yarön, 
Tyrus. 785. 792. II, 360. 
— in Ralaat eich Scheff. 


I, 78. — Ba'albek. 174. — 
Andſchar. 182. — Hermon. 
282. — am Tamyras. 427. 


— in Khan Khulda. 428. — 
Beirut. 458. 461. — Deit el 
Niah. 522. 


Dſchebel Riha. 1056. — Sei— 
dfehär. II, 1090. — Seleucia. 


1250, — monolithifcher, zu 
Deir Mar Eljän. 1477, — in 
Palmyra. 1525. 1538 fe. — 
Haleb. 1761. — f. Marmor: 
S., Todtenbeftattung. 
Sarlaca, ſ. Scharlach. 


Sarle, Höhen im Anti- Libanon 
II, 269. 
Sarmin, f. Sermin, 


— Byblus. 576. - 
— Amar Beg-kat. 817. — 











Saron — Sean 


Saron* (Saronas, Sharon), 
paläſt. Küftenebene. T, 25. 542, 
-566. 567. 584. 586 ff. — im 
engern Sinne die Ebene um 
Joppe u. Lydda. 587. — dgl. 
Wald in Saron. 

Saron, richt. Dfchebel el Mu— 
ſchakkäh. 1, 781. 807. 809. 
813, 

Sarped 25 Feldherr. I, 737. 

Sarphat, f. Sarepta. 

Sarra, ſ. Tyrus, 


 Sarräfe, f. Seraf. 
Sarranitd, d. i. tyriſch. I, 
26 


FH ae Lad, f. Schar— 


ch 

Sarſuris (Sarſeuris), ſ. Khan 
Sarſuris. 

Sarudſch, ſ. Nahr S 

Sarün, t. Kefr ©. 

Safa (Saaffaa), galil. Stadt. 
TTREFTIAN! 703, 783. 7188. 
801. 

Safa*, Ort am Sabaräny. I, 
1324. 1328. 1423. 

Säs el Alma, f. Deir ’A. 

Sashes, Geidenzeuge in Tri- 
polis. II, 627. 

Safin, f. Mar ©. 

Saffaparille (Smilax sarsa- 
parilla), bei Antiochia. II, 1200. 
1208. 

Saterazi, d. i. Wafferhebe- 
pfeiler. I, 734. 

Shtiler” ‚ in Damascus, IT, 
1383. — Beilän. 1326. 

Saturei*, f. Pfefferfrant. 

Saturn*, ägypt. Sonnengott. 
It, 300. — f. Ba’al©., Ba'al 
Kam, Enylug, Magoras, 

Saturnia assamensis 
(Muga-Naupe). II, 486. 

Saturnia papha, in Benga- 
len. II, 486. 

Saturnia silhetia, in Daffa, 
II, 486. 

Saturninus, Gnoftifer, in 

Antiochia (2. "Zaprh.). IT, 1162. 

1 Satyr (Sa-Tyros), in Aleran- 
ders Traum. II, 349, 


2111 


te in Ba’albef. II, 


— ſ. Es S. 

Saufin, ſ. Schufi. 

Saul*, fein Harniſch in Aska— 
Ion, 1, 86. — bei Samuel. 
111, — fein Geburtsort. 520. 
— zieht gegen Zobah. II, 
1046 


Saulu 8, Stelle der — 
II, 1311. — |. Paulus. 
Saumwäneb, Dorf im Belad 
Beſcharrah. II, 79. 
Sawäfin, Woftreiter. II, 1401. 
Samwämir, ſ. El S. 
Sawarikeh, arab. Stamm. T, 


132. 
Sawih (Khan es S.), Dorf 
und Khan in Ephraim. 1, 


635. 

Samijet, j. Nahr ed ©. 

Saxifraga hederaefolia, bei 
Haleb. II, 1717. 

Sayd, Klein-, Bez. der Umge- 
gend von Saida. 1, 791, I, 
409, 

Sayda, f. Deir el ©, 

Sayo, Dorf im Nafairier-Ge- 


birge. II, 919, 
Sayyabot Koi, ſ. Hadſchar 
Yarderin. 
Sayyidah, f. Deir el ©. 
Scabiosa Laodicea, fiehe 


Laodicea ad Libanum, Alex- 
andria Sc. 


Scabiosa Sicula, bei Haleb. 
Ir, 1719. 


Scala santa, Station in Je— 
rufalem. I, 403. 410. 

Scala Tyriorum (Sc. Zor), 
f. Nälpüra, Ras ee. 

Scaliger, über den famarit. 
Pentateuch. I, 653. 

Scammonium ‚(Convolvulus 
scammonea), in Tripolis. II, 
622. — eih Schoghr. 1101, — 
Haleb. 1775. 

Scandalion (Scandarion, 
. Scandarette), fiehe Alexan— 
droſchene. 


2112 


Scander (türf.), d. i. Aleran- 
ber. 50; 

Scanderbeg, Eaftell von Aler- 
andrette. II, 1821. 

Scanderun, j. Alexandrette, 
Ain el Se. 

Scanderuneh, fiehe Alexan— 
drofchene, Bab St. 

Shaab Bewan, f. Buan, 

Sha’ad Schaeth, Ort im Be— 
lad Befä’a. II, 220. 

Schaafi Schaafiten, Schafeni⸗ 
ten), mohammedanifihe Secte 
in Jeruſalem ıc. I, 458. 828. 
1369. — f. Imam 'Sh. 

Schaar (Schaarah), ſ. — 
bel-, Wadi eſch Sch. 

Shäbän*, Monat. 1,-585. 

Shab el Arab (Schub eL.A.), 
Diftriet des Dſchebel Tibnin. 
1, 77%. 1'316: 

Schabub, w Kolba Sebuah. 

Syadfabu, f. Dſchebel Scheh- 


fä 
Schachſpiel, in Damascus. 
1m, 1406. — bei Beduinen. 
1467. 
Schacht, zu Kaifariyeh. I, 
606. 


Shadayya, Sanct, Klofter zu 
Roumé. II, 792. 

Schädel (Royf), Heiner, der 
Beduinen. II, 1402, 

Saite f. Beduinen-, Kurdifche 


Sch. | 
SER, in Haleb. II, 


— ſ. Beit Sch. 
Schaet, ſ. Scha'ad. 
Shafaram, ſ. Schefa Amer. 
Schafat ——— ?), Dorf bei 
Serufalem. I .. 323. 538: 599. 
Shafe*, in Serufalem. I, 484. 
— Saron. 590. — Esdrelom. 
694. — Bekaͤ'a. II, 151. — 
graue, im Libanon. 293. 685. 
— mit Maulbeerblättern ge— 
füttert. 498. — auf Ruad. II, 
877, — in der fyrifchen Mühe. 
1475. — mit Fettihwänzen im 
Libanon. II, 154. 190. 516. 


Scan — Schak J 


560. 632. Antiochia. 1186. 
Haleb. 1730. — f. Bebuinen- 
Fe Lamm, Hammel, Wolle. 
Schafet, f. Imam Sch. 
Saaleniten, 4 Schaafi. 
a ‚üb. Serufalem. 


Sharmartt, in Serufalem. I, - 


Saatiter, in Serufalem. 1, 

) 

Schaghar, fiehe Kalaat eich 
Schoghr. 

Sgagdir, } Eſch Sc. 
hahäb*, f. Zacut ben Abd— 
olla SH, S Pe 

Shahahira, f . Hospital- der | 
Helena. 

as — d. i. Kaſtanie. 

ſaoair, ſ. Akllim es Sah— 


Shapim. Drt des Aflım el 
Kharnüb. II, 701. 

Shahinfhah, Salading Bru= 
der, fein Tod. II, 1300. 


Schahpur, ſ. Sapor, 
Schahrür, f. Wadi Sc. 
— „ſ. Dſchebel Scheh— 
Schaib“, d. i. Winterſtrom. II, 
1478. Ba: Schoaib. 
Schaizaͤr, ſiehe Kalaat Sei— 
dſchaͤr, Schizar. 
a f. Khan efh Sie 


Saar ah, f. Ras eih Sc. 


Shyatal’ (Schekel, Cigalli, Ca 
Dib, Haui), in 


nis aureus, 
Paläftina. I, "485. — Samaria. 


595. — Libanon. II, 119. 611. Sl 


687. — Anti - Libanon. 260, 
267. — NPhönicien. 832. — 
Gaftus, 1118. — el 


1313. — Dſchebel Ala. 1577, 


—_ N.Syrien. 1627. — Haled. 
1731. — Alerandrette. 1840. — IB 


Amanus. 1848. 
Schaked (hebräifh), d. i. 
Wackere. II, 1356. 


Shäter, 1. Mohammed ben Sh. 


ver 


Merdſch. 













Shatif,t Schekif. 
Schakikié, ſ. Sch. 
hafkfa,f. Neba Sch. 
Schakſineh, f. Dſchebel Sch. 
Pausen, Drt im Karmel, 
Shalem, Di Siem. 1, 
— ſ. Amarath Sch. 
Sadalitha, ſ. Deir Mar Sch. 
Zilella, ſiehe Deir Mar 


Sch. 
Sgalmalath, Sul. Aurel., 
Jude, in Palmyra (258 nad 
— &hr.). IL, 1500, 1556. 
© balo t ten (Echalottes), 
Zwiebeln von Asfalon. I, 77. 
Schaluf, f. Wadi Sch. 
Schaluk Fareiya, Waſſerfall 
des Nahr el Lebbén. 11, 521. 
Scham“, ſ. Badyet al-, Baker 
eſch-, Barrai eſch-, Dimeſchk 
eſch-, Eſch-, Sitt eſch-, — 
ret eſch-, Taban eſch-, Tarä= 
bulus efch-, Thogur ih, Tuh⸗ 
ran eſch Sch 
Scham, ſ. Sem 
Shäma, f. Beit Schaeme, Ka- 
laat SH. 
Shamäeh, Dorf am Caſius. 
I, 1109. 
Schameleh, Dorf am Caſius. 
II, 1109. 
Schamer, Bergland. II, — 
Schami, * Dura S 















Damascener. II, 1405. 
hamifhap, fr Eſch Sch. 
Schaͤmiram, ſ. Scheikh Me— 
ran. 
Shämi Schümi, d. it. der 
Damascener ein Unglücksvogel, 
Sprüchwort. IT, 1403. 
hammer, f. Bent Sch. 
Shamfye, f. Lane 
chana, ſ, Wadi Sch. 
Schanan’ ir (Schenen’ir), Ort 
im Kesraman. II, 745. 
Shäneih, Ort im Aklim el 
Dſchurd. IT, 709. 
Schanii, f. Abd ol Ghanidſch. 


Ritter Erdkunde XVIL 


Schaf — Scheh 


Schami (Pl. Schwawän), g. Es 


2113 


Shanfi, on IT, 493, 
Shapor, f. Sayor. 
Shara*, f. a Sch. 
Scharefat, f. Schäfat. 
Scharfa, Deir eſch Sch. 
Sdarim' (Schaͤron), Ort im 
Aklim el Dſchurd. II, 709, | 
Scharki (Sharfieh), ſ. Bab 
— „Dſchebel eſch-, Dſchurdſch 


un (Sarlaca, d. ti. ſar— 
ranifcher Lad, tyrifches Roth), 
Dpfer für die Stiftshütte, 1, 
611. — Etymol. II, 326. 375. 
— f. Purpur. 

Shärön, f. Scha⸗ 
rim. 

Schartun, 

Schaͤt, 

Schat-ha, ſ. Eſch Sch. 

Schatti, Banquier in Damask. 
II, 1380. 

Shappaus der Helena, f. He— 
lena. 

— im Libanon. II, 


Shauten‘ „d. i. Schuweikeh. 
Schauryt, Quelle in el Ghaͤb. 


Saron, 


ſ. Sertün. 
arab. Dorf im Bekä'a. 


II, 1072. 
Shaw atıt, ſ. Eſch Sch. 
Schawr, a Kalaat eſch 
Schoghr 


Schay-in, DB, u Ser. 
483 


Shayfıet el Kadhi, Sniel 
bei Tripolis. II, 620. 
— fiehe Kalnat Sei— 


dihä 
Schebab, f. Beit Schehäb. 


Schebar, ſ. Nahr Dſchebra. 

Shebbäniyep, ſiehe Schiba— 
nijjeh. 

Schebria EScheberieh), Fluß 
und Ort in N. Galiläa. I, 777. 
808. — ſ. Gr Kurah. 

Schebruͤh, f. Jebel Sch. 

Schehem Vadeh, d. 1.8 Sie 
chems⸗, oder Scheifhsthal. 1, 
801. — ſ. Sichem. 


Sjiffi 


2114 


Schech Muntar, Höhenzug bei 
Gaza. I, 45. 48 

Scheck Aal (Sched Ailha), 
Waſſerleitung in der ſyriſchen 
Wüſte. II, 1439. 

Schedad, ſ. Ibn Schiddad. 

Schedithe, ſ. Judeitheh. 

Schefa (Schefaͤt), ſ. Hammam 
es⸗-, Haram es Sch. 

Schefa Amer ESſchefa' Amar, 
Schafaram, Schefaram), Ort 
in SW.Galiläa. I, 750. 782. 

Skheferfhrab, Dorf am Nahr 
Kadiſcha. II, 662. 

Scheflik, j. Tſchiftlik. 

Shehab‘ (Schehabiden, Scha= 
hab, Benu fh Schihab, Benu 
’8 Sihab), druf. Herrſcherfa— 
milie. II, 404. 672. 689. (an= 
geblich Scherifs aus Mekka) 
690. (Mohammedaner, Chri— 
ſten) 693 fſ. 714. 715. 719. 
733. — Ankunft im Wadi et 
Teim. 733. — Geſchichte von 
1697—1800. 735 ff. — maro— 
nitifehes Adelsgeſchlecht. 784. 

— ſ. Beit-, JYouffuf Sc. 

Shehabiben -Gräber H, 


Shehba (die Schedige), Bei- 
name für Daleb. II, 1738. 
Skhehim, f. Eſchhim. 
Schehny, ſ. Ibn Schihne. 
Sheboun, . Khan Scheichuͤn. 
Schehfäbu, f. Dſchebel — 
Shehwän (Soepuin), f. Kur⸗ 
net Sch. 
Scheibe, ſ. Eljan Ebu Sch. 
Scheichun ſ. Khan Sch. 
Scheikh? Echeich, Schech, Sech), 
d. i. Stammälteſter, Landadel. 
I, 830. 11, 714. — ihre Bil— 
dung in Haleb. 1774. — fiebe 
Ehriften=-, Dfchebel eſch-—⸗Dah— 
15 efch=, Dart eſch-, Khan eich 


ch. 

Scheikh Abu NRaszer, fein 
Grab am Nahr Kadiſcha. II, 
618. 

Scheikh Aipaſch, f. Dſchiſſr 
el Abyad. 


»Scheikh Arslan, 


Schech — Scheikh 


Sch. B.), die Berge St. Si— 
meon Stylites. II, 1099. 1667 ff. 
1670. f. Dfehebel Hammaͤm, 
Iſchebel Simän. 

Scheikh Belat, Fürft in Bſcher— 
reh. II, — f. Sheikh el 
Beled. 

Scheikh Beſcharah el Churi, 

Haidar 


661. 


F7 

Sheith al Dſchebal (Sch. al 

Haſchiſchin), d. i. der Alte vom 

Berge. I1, 969. — f. Haſſan. 

Scheikh Amad, Wely auf dem 

Ebaͤl. 1, 641. 

Grab bei 

Damasf. II, 1351. 

Scheikh Barakfät (Dſchebel 
Beamter des Emir 
(1842). II, 696. 

Sheikh Befgir” (einheimifcher 
Drufenfürft im Libanon, II, 
95. 116. 672. 689. 737.75 
vgl. Emir 8. 

Scheith Daup Maſukh“ (wol 
an Drt in N.Saliläa. 


Sheith eL 'Akl, d. i. Scheikh 
der höheren Einfigt. 11, 7223 
— el Amri“*, fein Grab. 


Scheith el Bedawy, Grab 
bei Tripolis. II, 620. 

Skheifp el Beled, Dorfälte— 
ſter, Dorfſchulze. 1, 530. MH, 
1476. — ſ. Scheifh Belat. 

Scheifh el Bint, Tabadsforte. 
II, 984, 

Sheith el Maalem, die re 
ligiöſen Häuptlinge der Naſai⸗ 
rier. II, 986. 

Szeith en Nedſchem IL 


Scheikh ez Zohn, d.i. Sheikh 
der Bedrüdung, weltliche u | 
— der Raſan 

SPeith Hadid, Dorf am | 
mittl. Orontes. ıT, 1087; | 

Scheikh Huſein, Ort in 
I, 598.558 

Sheitp Khaumwäs, Mi 
Judäa. I, 559. 560. 564. 565 








13 


J Köi (Sch. keui, Euie), 
Dorf bei Antiochia. 11, 1112. 
BR AaBaT 1137. 

Scheikh Merän (Schamiram, 
dv. i. Semiramis? türf, Yilan 
Kalefi, d. i. Schlangenſchloß), 
— Vſchebel en Nour. I, 


Sheifh Muhbammed, Ort am 
Dſchebel Affär. II, 812 

Scheikh Rubin (Ruben, Ja— 

kobs Sohn), mohammed. Hei— 
liger. 1, 126. 

Scheikh Täba, Ort am Diche- 
bei Affär. II, 812. 

Scheikhs Weib, Spalt deg, 
Abgrund am Ladikieh-Strom. 


IT, 900. 
Sheizäar, fiehe Kalaat Gei- 
dſchaͤr. 

Scheka, Bach bei Ras eſch 

Schak'ah. II, 590. — Ort in 
el Akuͤrah. 752. 

Schekeik el Donia Gadſchar 
el Kantara, d. i. Fels der 
Brücke), Gipfel des Anti-Tiba= 
non. II, 189, 280. 

Skefel, f. Schakal. } 

Schetif* (Schaktf, Schufif), 
d. 1. Fels. I, 788. — ſ. Belad 
efch-, Kalaat eſch Sc. 

Schekif (9, Duelle der forifchen 
Wüſte. II, 1448. 

Skhefif Arnün, im Belad 
Beſcharreh. IL, 78. 79. 99. 
190 


Schektf Tairıın (Kalaat T., 
Tirun, d. i. Feld Toron, Cave 
= Tyron; Mughr Dichezzin, 
i. Höhle Sein), in eſch 
Sant II, 99. 100. 
Skheläla, 
Batruͤn. IT, 750. 
Scheleh, f. Abu Sc. 
Scheleftrate, f. Arka. 
Schelifa (Sulife), Ort im Be— 
lad Ba’albef. II, 220. 
Schellatif, Steuer von Zieh- 
brunnen und Schöpfmaſchinen. 


f. Didebel el Sch, 









! 


! 


g 


1, 825. 
Schema, 


i 
| 
2 | Scheith — Schein 


Ort im — el- 


2115 


Wadi Kurah. 

Shemäla, f. Nahiet Beni Ha- 
ritb el © Sch. 

RUND, Nafairier-Secte. 


Kalaat 


I, 


— — fi 


—— Bergſtrom des 
Caſius. II, 1130. 

Schemes*, f. Beth Semes, 

Schemi, f. Beit Schaeme. 

Schemiſch, f. Merdfh Sc. 

Schemmas, ſ. Nahr Sc. 

Shemön, ſ. Neby Sch. 

Schems “ ESchemſch, d. i. 
Sonne), ſ. Ain eſch Sch., Ain 
Sch., Beth Semes. 

Sch emfch ie (Ganne, Zuckerme— 
lone), zu Haleb. II, 1729. 

Schems ed Dauleh (Semſe— 
dol), Saladins Bruder (1176). 
II, 228. 

Scemfie (Schamſye, Schem— 
ſin, d. i. Sonnenanbeter, An— 
hänger des Schems— eddin 2), 
Najairier-Partei. II, 944. 976, 
985. 992. 

Shemfin (Schemfi, Schems- 
zije), verſchiedene Orte in Sy- 
rien. II, 912. 1012. 1484. 
1564. — vgl. Neba Sch. 

Schemſin Sultan, Rafairier- 
Scheikh. IT, 906. 984. 

Schemszije, f. Schemfin. 

Shemufär (Schemufer, 
Schmufter, Smuftar, Sciumus 
ftar, Chmuſtar), Ort u Eifen- 
fhmelze im Beläd Ba’albef. 
11, 201. 202. 220. 

Skhenän, Dorf im Dſchebel el 
Arba’ın. II, 1061. 

Schendy, ſ. Hindu Sc. 

Shenen’ir, f. Schananir. 


‚ Shengan, Bergftrom bei Aler- 


andrette. II, 1823. 
Skhenine*, d. i. faure mit 
Waſſer verbünnte Milch. I, 703. 
II, 1475. 
Skhennin, Dorf im Nafat- 
rier= Gebirge. II, 834. 939, 
043. - 


2116 


Scheny, f. Ibn Schihne. 

Skherafat (Scherefut), bei Se- 
rujalem. I, 512. 514. 

Scherafe“, f. EL Sch. Sche— 


rifah. 
Skerbin (perf.), d. i. Lärchen— 
baum. II, 644. 
Scherdan, irig flatt Kerdan 
‚ » oder Kerbäneh. I, 805. 
Sa. , f. Notre Dame eſch 


Skheria, Dorf am et Tafä- 
See. II, 1075. 1086. 
Scheriah”, ſ. Wadi Sc. 
Scherifs*, d. i. Verwandte 
Mohammeds. TI, 690. — in 
Damasf. 1412. — f. Abu SH. 
— Haram eſch-, Sangiak 


Scherifah, Ort im Naſairier— 
Gebirge. II, 911. — vergl. 
Scherafé. 

Scheriffeddin, Timurs Bio— 
graph (1400). II, 244. 
Scherif Paſcha (Kerif P.), in 
Damasf. I, 820. II, 1414, 
Skherib, f. Te efch Sch. 
ſeticig ſ. Ain eſch Sch., 

Bahr eſch Sch. 

Scherky, ſ. Scharkieh. 

Scherrar, Naſairier-Dorf. II, 
1087. 


Saar Zweig der Rephaim. 
923. 


a f. Karnath Sc. 
Schiateh, f. Kumaifäh. 

Shibanijieb (e8 Shebbani- 
yeh), Drt im Aflım .el Metn. 


IT, 710 | 

Schibly Aryon, Drufenfürft 
der Ledſcha. II, 1328. — dal. 
Chibly. 


Schichem Vata, ob Sichem, 
Sahmata? 1, 781. 
Schiddad, f. Ibn Sc. 
Schidiak, f. Aſoad efh Sc. 
Schidid, .Emir .(1678). II, 
41437, 
Skhiefer*, weißer (Kalt), im 
Libanon. II, 289. — Beilän. 
1787. — fiehe Bitumindfer-, 


Sceny — Schitg 






Chlorit⸗, Kalf-, Quarz⸗, u. 
Talf-, Thonfeh. 

Skhießpulver*, in Damask. 
II, 1392. 

Schiffahrt“, fehlt an der Küfte 
Philiſtäa's. I, 60. 191. — bei 
Beirut. II, 450. — f. Dampf-' 
ſchiffahrt, Neorien. 

N ‚ beftle, von Ruad. II, 
873 

Scigäteh, Drt im Nafairier- 
Gebirge. 1l, 935. 


er 1. Schehab 


chih ed Deir, am Dſchebel 
— II, 1647. 
— Dorf in N.Galiläa— 
808. 


— N Ibn Sc. 


Schihor, f. Wadi el Artfch. 
Sıhihy, ſ. Eſch Sch. 
Syiiten, Verwandtſchaft mit 


der drufiſchen Religion. I, 
726. — in Gharb el aua 
nn — Ma’arrat. 1568. 1576. 
sat, befreit Melef ed Daher. 

Shitrat (arab.), d. i. Man- 
delfrähe. I, 660. 

Shildfröte*, in S.Paläftina U 
(Testudo graeca). I, 485. — 
Esdrelom. 69. — an - 
Mündung des Eleutherus. I, 
854. — an ber Ipr. — 
1111. 1114. — im unt. Oron— 
tes, 1212. — Baräda. 1311. 
— el Merdſch. 1313. — Norde || 
on 1650. — Bayas. 1846. 
— ſ. Weichſch. 

— bair. Reiſen⸗ 
der (1394—1427), in Damask. 
II, 1373. 

Shit, ſ. Beit Sch., Daraty 

Sch. 


— — in Saron | 
I, 590. — Nahr ed Damur. 
IT, 424. — Apamea-See. 1084. 
— GSeleucia. 1255. — Bohayre 
Dimaſchk. 1313. — (Arunde | 
donax) am Damascus-Spe. 
1314. — im Antiobia-Seh 


8 


I, 1617. — 
I: 





fiehe Calamus, 


hr. 
S hilfatiyeh (Scolfatia, 
Skhulfadiyeh), Ort am La— 
dikiehſtrom. 1, 901. 911. 


948. 

Schilluk, Dorf im alepp, Sy: 
rien. II, 1590. 

Skhilop, f. Seilün. 
Sıima,f. Kefr Sch. 
met Getreidemaß. 


Spimiffein irlen? ), 

ſyr. Ort. I, 

Skhimläl, f. ER 

Schinar, J Babylon. 

Schine, ſ. Ibn Sch. 

Schin, ſ. Srin. 

Sdinbn, Kalikraut. II, 1391, 

Shinfhär Schiſchar), Ort in 
R.Syrien. II, 1484. 1564. 

Ei: ale ſiehe Srin: 

i 

Shiräzi- Lombat (wol Ta— 
bad), in Damascus. II, 1397. 

Skhirbey, Drt in ReSyrien. 
II, 1695. 

Schir el Maidän, 
Ibrahim. II, 566 ff. 

Skhirneh, Ort am Anti = Tiba- 
non. II, 261. 

Shifhär, ſ. Schinfchär 

wa (Plin.), Sstebefork I, 


ont, fiebe 'Am Sc., Neby 

slim Solace, fiehe Ku— 
Skhiyah, f. Khan eih Sch., El 
Bi, Ort in Juda. I, 233, 


am Rahr 








— 


| — am Orontes, von Is— 
masliern erobert (1123). 2, 

969. — vergl. Kalaat Sei- 
dſchar. 

Schizur, durch Erdbeben zerſt. 

(1157, 1170). II, 226, 

hrif’, f. Beläd eih>, Kalant 

eich Schetif 

| chlachtenfeld, am Orontes. 


«Shi — 


—— 


2117 
II, 996. 
Schlafen im Freien iſt ver 
Geſundheit nachtheilig. I, 
1406. 


Schlammeruption, bei er 
Reſtan. IT, 1030, 

Shlammfhidht, in el Amt. 
II, 1613. 

Schlange* ‚ hwarze, in Juda. 
I, 134. — felten in Paläftina. 
485. — (Eryx?) in Esdrelom, 
702. — zahlreich bei Sumeidi- 
yeh. II, 1230. — in el Merdſch. 
1313. — fyr. Wüfte. 1457. — 
Aleranbretie. 1843. — giftige, 
im Gafius. II, 1131. 1144. 
bei Daleb. 1732. Arjus. 1846. 


— f, Aspis. 

Schlange”, von den Beni Is— 
rael in Bombay verehris T, 
692. 

Schlangengurfe, fiebe Fa- 
gus. 

Schlangengquell, bei Sum— 
rah. I, 65. — dgl. Ain el 
Haiyeh. 

- Schlangenteid (stagnum 
Bethara), zu Serufalem. TI, 
392. j 

Schlangenzauberei, auf 
Ruad. Il, 877. 

Schlauchfabriken“, in Des 


brön. 1, 253. — in Beitdiin, 
199. 

Schleie, verfteinerte, im Liba— 
non. II, 55% 

Schleier“, fehlt auf Aradus. 
I, 874. — ven Naiairierin- 
nen. 986. 

Skhleufen, am Aujeh. 
— zu Seleucia. 1244. 
1261. 

v. Shlieffen, Graf W., am 
Litany. II, 131. 133 ff. 

San der Pilger, ſ. Ath— 


tif, 

Schlucht, großartigfte u. wil- 
deſte, deb Kbanon, bei Bſcher— 
reh. II, 633. 

Schmerzensweg des Herrn, 
f. Via dolorosa. I, 403. 


I, 594, 
1252. 


2118 


Schmetterlinge’ (Lepidop- 
tera), bei Suweidiyeh. il, 
1230. 

Schmiedearbeiten*, im Li— 


banon. I!, 201. 468. fiehe 
Naffenfchm. 
Shmuata, f. Sahmäta. 
Schmuſter, ſ. Schemuftär. 
Schnecken“*, im Libanon. II, 


580. — ſiehe Erd-, Kreiſel-, 
Land-, Stachelſchn., Serpulae. 
Schnedenflee' (Medicago ra- 
diata), im Befä’a. II, 151. 
Schnee”, im Nafairier - Öe- 
birge. 40. — Dfcebel 
- Sannin. -114. 119. — Coele> 
fyrien. 149. — Anti-Libanon. 
282. — Libanon. I, 92. 288. 
289. 292. 297. 298. 479. 563. 
683. 1353. — ſyriſche Wüfte. 
1469. — Haleb. 1710. — vgl. 
Eis, Klima. 
Schneebauern, im Anti⸗Liba⸗ 
non. Il, 1384. 
Shnerbuden, in Damascus. 
1384. 
Sonstnhrege) 
Il, 632. 
Schneetransport, vom Liba— 
non über Gaza nach Aegypten. 
1.365, 
Schneider, - proteft. Miſſionar. 
Il, 1683. 

Schnepfen“ ‚in el Merdſch I, 
1313. — Ulerandrette. 1840. 
Scho'aib“*, Prophet, Mofe’s 

Schwiegervater, angeblich auf 
dem Daidabeh. I, 766: 779. 
Schoaib (Scha’ib), Dorf im 
Dichebel Diehermäf. I, 779, 

Skhobar, f. Nahr Dſchebra. 
Schobbah, f. Ebu Kadi Sch. 
Shod, f. Abu Sch 
Shöhar, D i. 
1385. 
SchöharelEChoraszan (Sc, 
Kara Ch, Hadid el Mihöhar), 
Khoraffan- Klingen. II, 1385. 
Schöpfrad, \ Natır. 
SI ſ. Schumeifät. 
Schoff, !. Sfouf Beni Sch. 


im Libanon. 


Klinge. I, 


Schmett — Schiffe! 


Schoghr (Sfoghur), eilieciſche 
Grenzprovinz. II, 1024. 
Schogr Schoͤggle), era am 


Drontes. 11, 32. — f. Dſchiſſr 
efch=, Kalaat eich er 
Skholfatia, fiehe Scilfäti- 


yeh. ! 
Shol,;’, Dr... MA, Us 
den Nahr Nubin. I, 126. — 
Serufalem. 314, 510. — Ram— 
leh. 582. — Karmel. 713. 716, 
— Hiſſn el Zeib. 812. 
Shömar, f. Aflım efh Schu— 
mar. .- 
Skhomer, d.i. bewachen. I, 624. 
Sebafte. 
Schomeronim 
d. i. Samariter. I, 621. 649. 
Schomron“ (hebr.), d. i. Se— 
bafte. I, 658. 
Shoumaimis, Feſtung bei 
Salamya. II, 1049. 
Schoul, ſ. Ya Sc. 
Schouweyya, f. Schuweiya. 
Skhrift* (Schreiben), den Ka= 
nanitern befannt. I, 153. — in 
Damaseud. 1409. — fiehe 
——— Babeli-, Syriſche 


Schr. 
Schrik, d. i. Compagnon, Aſſo— 
cie. I, 829. 


Shuara, ſ. Ghabeſch Sc. 
Schubak, f. An eſch Sch. 
Schüb el Arab, ſ. Schab el 
Arab. 
A f. a 
v. Schubert”, ©. 9., in Se 
mua ac. 1, 198. — Hebrön. 


215. — Eiham. 281. — Jeru— 


ſalem. 312. — Sindſchil. 632, 


— Nablüs, 647. — Dſchenin— 
692. Esdrelom. 702. — 
Karmel. 718 ff. — Nazareth. 5 
- 741. — Libanon. II, 149. — 
Yabled. 2035. — Ba’ albel 233. 
Damask. 1351. 
Säuer, f. Mar. Hanna. eich 
Schumeir. ” 
Schüſſel, ſmaragdene, von 
Chriſti Iſterlamm in Laiſari— 
yeh, Genua, I, 603. 





(Schomerim), 


| 





Schüöf, f. Aklim efch-, Belaͤd 
eſch-, Dſcheb'aa eſch-, Eſch-, 
Mezraat efh-, Umm eſch Sch. 
—— Ort im Bilad el 


KRöha. 1, 
Schufi —— Stadt in 
Samaria. I, 594. 714. 


Schuf Refan, Dorf in Esdre— 

lom 1, 697. 

Shuggur, f. Wadi Sc. 

Schughr, f. Schoghr. 

Schuhmacher“, in Damascus. 

1388. 

Schukaf, ſ. Um el Sch. 

Schukak, ſ. Ain eſch Sch. 

Schukarpara, in Suweidi⸗ 
yeh. II, 

Shuͤkba, Di in Paläſtina. I, 
965. 

Schuke, f. Tin Sy. 

Schukf, f. Um eſch Sc. 

Schufpeidim, f. Abu Sc. 

Schukif, f. Schekif. 

Schule, in Hebrön, mohamme— 

daniſche. I, 251. — in Palä— 
ſtina, evangel. 503. — »Abuͤd. 
565. — Haifa. 725. — Akko. 
736. — Libanon. II, 454. — 
Drufen-Gebirge, amerifaniiche. 
739. — An Warka 762. 
— der Maroniten. 793 ff. — 
in Sumeidiyeh. 1221. — Sy— 
rien. 1683. — Haleb. 1774, 
— Beilän, 1786. — ſ. Colle- 
gium, Medreffe, Handwerks-, 
Suden-, Mädchen-, Miffiong- 
fhule, Seminar. 

Schulfadiyeh, ſiehe Scilfati- 


yeh. 

Shuts' ‚Dr. E. ©., Eonful. 
1, 278. — üb. Serufalem. 302. 
305, 308. 312. — Karmel. 713. 
— in Galiläa. 679. 756. 
Beläd Bei ſchaͤrah. 787 ff. — 
Nahr ez Zaharaͤni. II, 72. — 
Andſchar. 186. — Beläd eſch 
Schuͤf ꝛc. II, 97. 696 ff. 

Schultz“, Sieph., Judenmiſſio— 
nar (1754), in Balilän. I, 679. 
756. — Akko. 734. — irrige 
Anficht üb. Ebal und Garizim, 





u - 


2119 


Akko — 


Schwarz 


Sihem. I, 781, — 
Safa. 795 ff. 

Schum, 
1630. 


Schumar, ſ. Aklim eſch Sch. 
Schumari, Diſtrict der ſyr. 
Wüſte. II, 1465. 
Schumeiſeh, ſ. Eſch Sch. 
Schuͤmi, ſ. Schami Sch. 
Schumlaͤn (Schimlaͤl), Ort im 
Aklim el Ghurb. II, 708. 
Sıur* (Sur), Wüfte auf der 
Se I, 179. — fiehe Dahr el 


ch. 
Schuͤra, ſ. Divan eſch Sch. 
Sıürit, Ort im Aklim el 
Dſchurd. II, 709. 
Schurfiyep, | Scherkiyeh. 
Schurky“, ſ. Scharkieh. 
Schuwayya, ſ. Schuweiya. 
Schuweifat (Suckfoat, Schoey— 
En ‚Dorf ng Beirut. H, 428. 
43 rd eſch-, Eſch— 
Wadi Sch. * 
Schuweikeh' (Socho, Sokcho, 
Diminutiv von a. in 
Süd-Paläftina. 114. 116. 
118. 142. 196. 108 — vergl. 
Schwoike, Suweifeh. 
Skhuweir (Seiver), Dorf in 
el Mein. II, 770. — ſ. Mar 
Hanna eich Sch. 
Schuweiya, Ort im Hermon. 
II, 282. — Kloſter daſ. 792. 
— ſ. Deir Mar Elias Sch. 


Kurdenſtamm. IT, 


— 


Skhumit, Or im Aklim el 
Metn. II, 710, 

Shwalben*, in el Merdſch. 

- 11, 1313. 

Shwamm* (Fätur), eßbarer, 
im Libanon. 11, 685. — vgl. 
Bade-, Seeihw. 

Schwan, auf dem Antiochia— 


See. II, 1617. — bei Alexan— 
drette. 1840. 

Schwarz”, Joſeph, Rabbi aus 
Vaiern. , 506, 

Shwarz, "Farbe der Abaſſiden. 
II, 1023. 

Schwarze Berge“, bei Ans 
tiochia. II, 256. 


2120 Schwarz 


Schwarze Kleidvung* der 
Suweidäniyeh. II, 974, . 

Shwarzfilich-(Macroplerono- 
tus niger), in den Drontes- 
Seen, Il, 1074. 1075. (Antio- 


chin) 1618. 

Shwarzfümmel* (Nigella 
damascena), zu Haleb. II, 
1728 


Schwarzwurz, bei Suweibdi- 
yeh. I, 1230. — vgl. Scorzo- 
nera. 

Shwawam, j. Schämi. 


Schmwefel*, in der jyr. Wüſte. 
11,:1392. 

Schwefelfiefe, im Libanon. 
. II, 88. — 

Schwefelquelle“, in Kalaat 
el Medik. II, 1077. — heiße, 
bei Palmyra. 1460. 1530. 


1531. 

Schwefelſtrontian, im Liba— 
non. II, 674, 

Schweigger, Salomon, aus 
Würtemberg, üb. den Anti-Li— 
banon (1576). II, 258. . 

Schweine”, wilde, in Palä- 
ſtina. 
mel. 618. 694. — Libanon. II, 
119. 563. 687. — Kedes-See. 
1002. — Dſchebel Riha. 1060. 

— Damasceus-See 1313. — 
ſyr. Wüſte. 1450. 1456. 1469. 
Dſchebel Ala. 1571. 1577. 
— R.Syrien. 1703. — Haleb. 
1731. — Amanus. 1848. — 
f. Eberfeulptur. 

Shweinefleifh”, 
Naſairier-Häuptern 
geſſen. II, 989. 

Shweinezudt, 
II, 625. 

Schweizer, Levantehandel. II, 
502. — in Syrien. 1397. 

Shwert*, an Nafairier- Grä- 
bern. I, 959, — in Damasf. 
1385. 

Schwertlilien (Iris), im Enz 
ſius. II, 1144. 

Shwindi ucht, im Libanon. 1, 
657. 


von den 
nicht ge= 


— Seulp 


1, 485. — Thabor, Kar-. 


auf Ramkin. 






















Schwoike ar Ort 
in Saron. I, 594, 

Shwur” (Ei), der Moham⸗ 
medaner. I, 481. — bei Allah, 
der Feige * Olive. il, 1359. 
— beim Koran. 1369. — von 
St. Georg beſchützt. I, 473, 

Schyne, f. Kefr Shima. 
Sceniten (Araberhorden), am 
Orontes. Il, 1005. 


Sciarra, Bergzug des Liba— 
non. II, 201. 

Scilla maritima, f. Meer⸗ 
zwiebel. 

Seirorep? ‚ in Serufalem. 1, 
480. Libanon. I, 477, 
478. 

Sciuf, f. un di Se. 

Sciumuftar, ſ. Schemuftär. 

Scriver,). Schumeir. 

Sceole,.Arditeet. TI, 471. 

Scomber thymnus, fiehe ® 


Thunfiſch. 
Scopus, 
lem. 4, 
539. Hi 
Sceorpione”, in Asdod. 1, 100, 
2 Höms, 11, 1009. 1010. — 
el Merdfch. 1313. ® 
Scorzonera orientalis Ves-- 
‚ling, bei Haleb. I, 1718. 
pilosa, var. latifolia, des. 
1714. — vgl. Schwarzwurz. 
Scott‘, Mr, am unt. Litany. 


1; 309. Re 

Scrophularia, bei Hebrön. ä 
I, 219. — caesia Fl. graecae 
var, canina, canina var. bi- 
color, bei Haled. II, 1717, 

Sculptur”, am Kaim HSurmul, 
I, 162. — in Saida. 410, — 
am Nahr el Kelb. 531 ff. — 
in Ain Anub. 676. — Baal 
bef. II, 248. — Pr Adler-, Ae⸗ 
gyptifshe, Aniphora=, Aſſyriſche, 
Blumen-, Eypreffen-, Diana-, 
Eber-, Felg-, Gazellen-, Guir⸗ 
fanden =, Hunde=, Ralbskopf, 
Kleeblatt-, Kopfes, Kreuze, 
Lamm-=, Leda-, Silien-, Löwen-, 4 
Denfen-, perſi fche, Rei 


Anhöhe bei Jeruſa⸗ 
323. 516. 521. 5225 





Scut — See 


Sphinz-, Thier:,  Bogelz-, 
Beintraubenfculptur, Basrelief, 
Büfte, Weibliher Kopf, Wid— 
derkopf, Zeus. 

- Seutellaria fruticosa Desf., 

bei Haleb. IL, 1719. 

Seylar von Saryanda (350 v. 
Ehr.), üb. Askalon. I, 61. — 
Dor. 598. — Karmel. 707. — 
Akko. 727. — Phönicien. II, 
34. 44. 47. 48. — Tyrus 338. 
— GSidon. 390. — Civitas 
Leonum. 426. — Berytus. 
433, — ‚Myriandos, 1814. 

Sceythen*, verheeren Border- 
Aften (634— 607 v. Ehr.). II, 
387. — plündern Asfalon. 1, 
76. 85. 87. — in Tricomia, 
161. — Philiftäa. 191. 

Sceythopolis* (Seithopplig, 
Beth Sean, Beifän), Stadt 
am Jordan. 1, 555. 556. 672. 

: 680. J 

Sdjeia, ſ.Hart eg ©. 

Seba“, fiehe Beer-, 
Seba. 

Sebä, ſ. Sefa. 

Sebaa (Löwe), ſ. Burdſch es 
Sebaa. 

Sebaldus-Kirche, 
berg. J, 440. 

—— (Sebaſtieh, Sebaſti— 
ieh, Sebaste Syriae, Usbuſte 
des Landvolks, griehiih Sa- 
maria, rom. Sebafte Augufta, 
hebräiſch Schomron), Stadt in 
Samaria, von Herodes reftau- 
rirt. I, 601. (Höhe) 621. 626. 


Wadi e8 


in Nürn— 


658 ff 
Sebtl*, ſ. Ebna es 8. 
Sebna“, Schatzmeiſter, fein 
Grab. I, 460. 


Sehneiß, Ort in es Säpil. II, 


Seh” ‚I. Sabbathfluß. 

Sebüa, in Nubien. II, 544. 

Sebuah, f. Kolba ©. 

Sebub, ſ. Baal ©. | 

Sebulon (Zabuloen), Noahs 
Enkel, fein Grab bei Saiba. 
IT, 408. 


2121 


Sebulon* (Zebulon), Stamm. 
1, 11. 12. (Gößendiener) 17. 
20. 538. 610, 679 ff. (Purpur= 
fifher) 724. 

Sebulon, galil, Ebene. I, 759, 

796. 


© : b ulo n, galil. Seflung? I, 
681. 687. 
—— „Ort in Jude. J, 


— Sichem. 
Sectenweſen, in Syrien. II, 
196. 


Sedada, f. Sudud. 

Sedani, f. Ard el Zebedany. 

Seddany, f. Dſchordſchios el 
Kerem S , Kerem ©, 

Seddeh, f. Kerm ©. 

Sedid, f. Dſchudaideh. 

Sedje-Su, ob Sadfhur. U, 
1686. 

Sedum cespitosum -De., bei 
Haleb. II, 1714. — simplex 
Steudel, desgl. 1717, 

Seen*, in Saron.- I, 589. — 
bei Dor. 608. — Santır. 669, 
— am Karmel, 701. 704. — 
früher bei Affo. 738. — am 
mittl. Orontes. II, 1072. — 
früher im Zebedäny - Thale. 
1277. — bei Antiochia. 1149 ff, 
— f. Ehriftenfee, Sumpf. 

See von Höms, fiehe "Rrtes- 


See 

Eerhisbe (Mullus),, bei Alex⸗ 
andrette. II, 1845. 

Seeboden, früß. am mittleren 
Drontes. IT, 1069. — bei Da— 
masf. 1329. "— Antiochia, 1612, 
1613. — vgl. Meer. 

Seefichte, fiehe Pinus mari- 
tima. 

Seefifche, verfteinerte, im Li— 
banon. II, 552. 

Seeigel, 3 Echinodermen. 

Seele, verläßt nach Anficht der 
Naſairier den Körper durch den 
Mund. II, 944. 977. 

Seelenwanderung, bei den 
Khafivim. I, 506. — Drufen. 
II, 726. 731. — Ismasliern. 


2122 
967. 973. — Nafairiern, 975. 
990, 992. 

Seepflanzen’, Abvrüde im 
Libanon. 11, 580. 

Seera, he Tochter. 1, 
992. 


Seeräuber, in Soppe. I, 574. 
— Cilicien. 1808, 

Seeſalz“, in Phönicien. 11, 
510. — Aradus. 873. — - %ao- 
dicea. 928. 

Seeben*, U. 5, über Hebrön. 
I, 251. 253, — $9urpur- 
mufcheln. 611. — Felsfeulptu- 


ren am Nahr el Kelb. II, 532. 


— Adonig-Duellen. 555. — 
Gedern des Libanon. 633. — 
Hamah. 1042. — Ain Fidſcheh. 
1287 ff. — Baraͤda. 1296. — 
Aleppo —Damask. 1558 ff. 
Seeungehbeuer”, bei Joppe. 
I, 591 


Sefa* (Sefah, Sebi, Sufa), 


d. i. Blutvergießer, Dorf, Eins - 


fiedelei der Drufen. Il, 133. 
308. 723. 837. — vol. Neby 
Sefa. a 

Seferfiiygeh, Ort in R.Sprien. 
II, 897. 

Sefid-Tut, d. i. weiße Maul- 
beere. II, 485. 

Sefila, J. Es S. 

—— Ort am Libanon. II, 


Sefir Su Siphir), Stadt 
in Suda. I, 270. 

Sefireh, f. Sphiri. 

Sefürieh* (Sepphoris, Seph, 
Tſippori, Diocäſarea), Ort bei 
Nazareth. I, 687. 741. 
748. 753. — Ebene. 796. 

— Sughbin. 

Segir, f. Kara Su. 

Sehjun (Sehjounum, Sahyın), 
j. Kalaat e8 ©. 

Seid, ſ. Sheikh. 

Seid, d. i. Nachkommen der 
Familie Mohammeds (Ali's). 
II, 969. — vol. Said, Deir 
Seid Enniah. 

Seid, ägypt. Scheikh. II, 1465. 


See — Seid ö en 


742... 


Seide, f. Sidon. 

Seide" (Seidenzudt), in Gaza. 
l, 51. — in Paläftina vernad- 
läſſigt. 283. — in Dfchezzin. 
11, 75. — Libanon. 88. — 
Saidanaja. 263. — Katana. 
284. — Saida. 398, 400. 401. 
416. -— SKesrouan. 403. — 
Beirut. 448. 475. — in ganz 
Syrien. 476. — Afüra. 557. 
— Batrün. 588. — Tripolie. 
617, — Eden. 653. — Kaſch— 
beya. 655. 658. — Bicherreh. 
659. — Deir el Kamr. 678. 
— gute, in Kereim. 760. — 
in Laodicea. 927. 932. — Ma— 
fiyad. 939. — eſch Schoapr. II, 
1101. — Antiochia. 1186. 1197. 


1208. — Sumeidiyeh. 1224. 
1226. — Damasf, 1350. — 
Daleb. 1775. — Alerandrette. 
1846. 


Seid el Mä, Wafferftielle der 
for. Wüfte, II, 1465. 

Seidenraupe (Bombyx mori), 
in Afien. IE, 481. 

Seidenraupen- Cocons, in 
Kirchen geweiht. II, 654. 666. 
901. 1226. % 

Seidenraupen»-Erceremente, 
als Ninvviehfutter. II, 498. 
1226. 

Seidenweberei, in el Mejpel. 
I, 69. — früher in Hebron. 
255. — in Thebä. II, 379. — 
Beirut. 437. 455. — Tripolid. 
609. 612. 615. 621. 627. —Z 
Damasf. 1383. 1390. 1396, 
1398. — Daleb. 1755. — aug 
Damask in Khoralan eingeführt. 
1386. 

Seidenzüdter - Zunft, Il 
Syrien und Klein Afien. II, 
494. 

Seidet Bukluſch (Notre 
Dame de Baglouſch), maronit., 
Klofter von Ba’albef. II, 786. 
TIR. 

Seidet el Bezaz (Notre Dame 
el Bezzaz), Klofter von Ba’al- 
bef, II, 791, 











Seidet el Hakleh (Notre 
Dame el Hagle), Klofter von 
Ba'albek. IL, 791. — vgl, Deir 
Sajjideh el 9. 

Seidet Maäartün, f. SKenyfet 

S. M 


Seidi, ſ. Deir el Sayda. 
Seidi el Tally. Il, 525. 
Seidlig, in Paläftina. I, 564. 
Seidfdär, f. Kalaat ©. 
Seifa, f. Beit ©. 
Seif Abdaulah, f. Seif ed 
Daulat. 
Gerfet, in Gaza. Jl. 31: .— 
Serujalem. 398. — 
580. — Tripolis. II, 622. — 
Damasf. 1377. 1383. 1398. 
— Edlib. 1583. 1584. — 
Sermin. 1587. — Haleb. 
17595. 
Seif ed Daulat Ali (Seif 
Addaulah), Fürft von Hamah 
- (945). I, 171. — Haleb (936 
= 67). 1734, 
Seif ed Din, 
(1280). I, 251. 
il, 1735. 
Seifenajche”, auf der Sinai- 
Halbinjel. I, 51. 
Seifenfraut*, ſ. Teich des 
Seifenfrautes. 
ſiehe 
in Haleb. I, 


ägypt. Sultan 
— in Moful. 


Seigneurie dAdelon, 
Adlan. 

Seilereien, 
1799. 


Seilün (Silün, Silo, Schiloh), 


Ort in Ephraim. I, 12. 107. 
630. 631. 

Seir el Kemmel, feines Zie- 
genhaargeipinnft. L, 800. 

Seitun, f. Bäb S., Ain Zei- 
fun. 

Sejirdſchi, ſ. ©. 

Sejjid, ſ. Es S. 

Sejjit, ſ. Neby S. 

Seiuli- Araber, im NRafai- 
rier-Gebirge. II, 845. 

Sekarr, f. Ain es Suffär. 

Seteylebye, 


yeh. 
fi Seffgin, f. Lokkam. 


Seh — Sel 


Joppe. 


fiehe Sukeilebi— 


2123 


Sekrah, ſ. Sakera. 

Sekrié, ſ. Es Sukkariyeh. 

Sela, ſ. Bab Aſſan f. 

Selam, ſ. Wadi es S. 

Selamin (Khirbet ©., Sella— 
meh), galil. Feſtung. J, 686. 
687. 759. 772. — ſiehe Wadi 


S. 

Seldſchukiden. I, 24. — 
in Damascus (1068—1117). 
IL, 1734, 

Selebi-Beduinen, in Syrien. 
11, 1391. 1435. 

Selemya, f. Salamya. 

GSelenite, im Rafairier- Gebirge. 
II, 905. 

Seleucia* (S. Pieria), Hafen— 
ort von Antiochia. II, 21. 34. 
1152, — Gründung (300 vor 


Ehr.). 1159. — von Conftan= 
tius begünftigt. 1172. 1184. 
1211. 1213. — DWeltftellung. 


1233 ff. — Geſchichte. 1238 ff- 


— Landſchaft. 1023. — fiehe 
Suedieh. ‘ 

Seleucia: ad Belum (—Se— 
leucobelos), ob Kalaat eich 


Schoghr, Sahyın, Deir Kuͤſch? 
II, 902. 1102. 1636 

Seleucia ad mare, an der 
Drontesmündung. II, 1238, 

Seleucia am Tigris. I, 
1495. 

Seleuciden*, in Syrien. J, 
684. — Bündniß mit Aradus, 


II, 51. — erbauen Chalcis? 
239. — Dſchufieh el Dſchedi— 
deh. 997. — ihr angeblicher 


Steindamm am SKedes - See. 
1004. — ihr Königsgrab zu 
Seleucia. 1269 ff. 

Seleucidiſche Clauſuren 
(Päſſe), gegen Iſaurien. II, 
1242. 


Seleucidiſcher Vogel, ob 
Turdus roseus? I, 1127. 
Seleucidifdhe Zeit— 
rehnung, in YPalmyra. IT, 

1539374321: 
Seleueis, for. Landſchaft. II, 
1029. 


2124 


Seleucobelog, ſ. Seleucia ad 
Belum. 
Seleucobori 
II, 1637. 
Seleucus I. Nifator, grüns 
det 6 Laodiceen. Il, 623. — 
Arethufa, 1028. —  befeftigt 
Apamea. 1080. 1081, — er— 
‚ weitert Antiochia. 1126. — 
erbaut. dag Zeugma bei Bir. 
1154, 1813. — gründet Seleu= 
cia. 1238. 1260. — Chalcie. 
1592. — Berda. 1733. 
Seleueus IM. Kallinifug, 
verfehönert Antiochia ꝛc. II, 51. 
1162, 
Seleucus IV.* II, 59. 
Selim I.” (fiirbt 1520), feine 
Brunnen zu Serufalem. I, 387. 
393. — erobert Serufalem 
(1517). 499. — jeine Brüde 
am Nahr el Kelb. II, 529. — 
erobert Syrien (1516). 611. 


Castellum. 


731. — Damasf. 1364. 1404. 
— Haleb. 1738. 

Selim IM. (1793). H 501. 

Gelim Aſſad, Jomaslier⸗ 
Emir. II, 956. — fiehe Aſ— 
ſad. 

Selime*, Ort im Anti-Liba— 


non. II, 1426. 1427. 
Selim el Arabi, Scheikh in 
Gbaͤ. II, 318. i 


Selim Keblan, Secretair in- 


Hamah. II, 1044. | 
Selim Sani, Sultan, feine 


Mofhee in Sälehiyeh. II, 
1423. L 
Seltin, f. Salchhin. 


. Sellämeb, f. Selamin. 
Sellure, Fiſche 
köpfen. II, 1075. 

Selves*, f. Soliman Paſcha. 

Selwan, ſiehe Kafar Silwaͤn, 
Siloah. 

Sem* (Scham), Stammvater. 
T, 179. — angeblicher Erbauer 
von Damask. Il, 1358. 

Semaja, in. Jerufalem. 1, 
33m 

Semän (Simeon), ſiehe Deir 


mit Kaßen- 


Sel — Sen 


‚ Dihebel-, Kalaat-, 
Mar © 


Semär Gebail (©. Jebeil, 
Simär Dſchubail), Ort im 
Belad Jebeil oder el Batrıın, 
11, 11. 748. 749. — f. Pald- 
byblus. 

Semariter, in N.Phönſcien ıc. 
II, 11. 64. 65. 890. 

Semerieh, ſ. Es Simirijjeh. 

Semes*, f. Beth-, En ©. 

Semi’a, f. Kefı ©. 

Semin, J. Khan S. 

Seminar, für maronitifche, u; 
teinifhe -und griedifhe Stu- 
in Antürah. II, 757. — 

j. Schule. 

Semiramis* (Anaitig, Meroe), 
Königin, Göttin. I, 86. — in 
Antiochia. IT, 1158. — Städte— 


gründerin. 1335. — ſ. Aftarte, 


Urania, 
Semitifhe Gottheiten, in 
Aegypten. I, 181. 


Sem Kanieh, ſ. Es Simfani- 


yeh. 
er emmaf, Gebirge um Safıtah, 
II, 976. 
Semmars, f. Es Simirijjeh. 


Sems, d. i. Schems. II, 1409. 


Semfa (Sonne), ſ. Medinet 


Semfa. 
f. Schems cd Dau- 
eh 
Semfen, |. Simfim. | 
Semua* (Efihemva), Ort in 
©.3udäa. I, 193. 195. 197. 
198. 


Semunieh (Simonias), Dorf J 


bei Nazareth. I, 748. 
Semur, 
659. 
Senän, ſ. Abu ©. 


Sendianeh (Sendiyanah, Has 
in Samaria. I, 
— fiehe Nahr 7 


nieh), Drt 
595; 710. 7413: 
Sendianeh. 
Sendj, Feftung in. Phönicien, 
II, 853. 
Seneca* ; 
See. II, 304. 





Ort in Samatia. I, 


über den Leimun- 


— — — 








ano laxiflorus Viv., bei 
Haleb. II, 1716. 

ar "Ort im Aklim Sezzin. 

702 

Senemur, ägyptifcher König. 
II, 239. 

ET in Nedſchd. II, 
1395. 

Seniab, f. Sinab. 

Senit, . Nahr es S. 

Senin“ „ſ. Khan Semin. 

Senne, Felſen in Judäa. 1, 
52 


4, 
Sennenye, Snfel bei Tripolis, 


II, 620 

Sennin, f. Dſchebel Sannin. 

Senny, Drt bei Sidon. II, 
83: 

Senfileh, Sf. Suf Bab es ©. 

Geyh”, T. "Safer, Sefürieh. 

Sepham“, paläſt. Grenzort. 


Sephardim (türkiſche, ſpani— 
ſche Juden), in Hebrôn. 1, 
257 ff. — Jeruſ. 258. 487. 506. 
— Joppe. 580. — Haifa. 725. 
— Akko. 736. — Saida. 408. 
— Beirut. 456. — Damascus. 
II, 1416. 

Seyhela eh, philiftäifch- 
judäiſche Ebene. I, 573. 586. 

Sepber, f. hie 

Sepher Cana, d. ti. Kefr Kenna. 
I, 754. 

Sephorig* F Sefuͤrieh. 

Sephra, ſ. Sphiri. 

Sephron, Stadt. II, 1002. 

Septimus Sev erug*, Kaiſer, 
in Paläſtina (202). I, 142. — 
Kaifariyeh. 604. 
lenfteinen in Phönicien 2c. IT, 
84. 240, — verichönert Laodi— 
cea. 924. — in Palmyra. 1496, 
1599: 

Sepulcralfammern, f. Grab— 
höhlen. 

Sequeſter, ſ. Vibius S. 

Serach, ſ. —— S. 

Seraf* (Saraf, on Bit. 
Wechsler, Bangquier. Il, 1380. 
1419. 1765. 1773. 


Sen — Ger 


— auf Meis 


2125 


Serafendi, f. Tin ©. 
Serafino Suscen, Mond, 
REN ONEIDEN. 1151655; 
Seräghib, f. Khan ©. 
Serah*, Mohrenkönig. I, 93. 
Serapmül (Sarapmul), Ort 
im Aflım el Ghurb. II, 708. 
Serai (Gouverneurs⸗ Refidenz, 
Praetorium), in Gaza. I, 49. 
53. — Zerufalem. RE 
—— in Beirut. II, 


Serai el Melek (Königspal- 
laft), bei el Bära, II, 1070. 
Seraiyet Melet eI Meb- 
fha, Gebäude bei Bſchindla— 
yeh. II, 1580, 

Seramita, Diftriet im Naſai— 
rier-Gebirge. II, 917. 

Serapias cordigera Li; ı sim 
Caſius. II, 1139. 

Serasfier, d. i. milit. Ober 
commandant, II, 1412. 

Serba*, j. Sarba. 

Serbeh, j. EI Cherbeh. 

Serbonifh*, ſ. Sirboniſch. 

Serchaſi, Schloß von Kinnes- 
rin. IL, 1597, 

Serdaub, v. i. 
Grotte. ü 247. 

Serdſchelleh, Ort am Diche- 
bel el Arba'in. II, 1062. 
1068. 

Serdſchy, Dorf im Dſchebel el 
Arba'in. Il, 1061. 

Sereidin (Saradin), Dorf am 
Nahr Maltakah. IL, 919. 955. 

Serer, Land der. II, 487. 

Serghey, 1. Surghäya. 

Sergie, |. Tel ©. 

Sergii aedes (Ptolem.). II, 
263 

Sergin, |: Zarain. 

Sergiopolis, f. Arſoff. 

Sergiugs* (Serphent?), 5 — 
Heiliger. II, 263. — ſ. Mar 
Serfis. 

Sergius-Kirche, in Kära. II, 
1562. 

Sergius monasterium in 


unterirdifche 


2126 


monte Cisseron. II, 263. 
Seriane (Seriah, Siriä, Si— 
riah, Esri), fyrifhe Stadt. I, 
1436. 1439. 1693. — vgl. Ra- 
laat Siria. 
Ser’in, f. Zarain. 
Serindien, das Geidenland. 
II, 482. — unbeftimmter Be— 
‚ griff des Namens. 493. 
Serfa*, f. Nahr el Zerfa. 
Serkis (Sergius), f. Mar ©. 
Sermin (Sermein, Sarmin, 
Saarmin, Saramein), Stadt 
am Dſchebel Arba’ıin. II, 1065. 
1100. 1587 ff. 1591. 
Sermins, Baummollenkleiver. 
1I, 1587. 
Sernuda, Ort im Norden Phi— 
liſtäa's. I, 127. 
Serpentine*, im Dfcebel 
Okrah. IT, 41. — Anti-Libanon, 
282. — Nafairier = Oebirge. 
905. — Laodicea. 929. — Ca— 


fius. 1130. 1136. — Dſchebel 

Mufa. 1803, — Amanus, 

1806. 4F 
Serphent, f. Sergius. 


Serpulae (Röhrenſchnecken), zu 
Tyrus. II, 372. 

Sertün Schartun), Ort im 
Aklim el Dſchurd. II, 709. 
Serubabel, führt die Suden 
aus dem Exil. I, 300. — reft. 

den Tempel. 622. 

Seſai, Riefe. II, 213. 

Sefam*, in Gaza. I, 52%. — 
S.Yaläfina. 124. — Saron. 
587. — Esprelom. 695.. — in 
Ladifieh. II, 932. — Hamah. 
1039. 
N.Syrien. 
1775. | 

Sesamum orientale, fiebe 
Simfim, 

Seskis Khazen, maronitifcher 
Archidiakonus (1543), 11, 780. 

a: ‚König. I, 34. 11, 


Bi, Seh), f. Typhon. 
Seta :hella; rubea, Seidenart., 
II, 492. 


1568. — Haleb. 


Ser — Sich 


— Antiochia. 1208 — — 


Seth, fein Grab auf dem Dſche— 
bel Seth. II, 958. — f. Nebby 
Sejjit, Shit, Dſchebel Seth. 

Sethösg, König. I, 34. 

Sethroitifhber Nomos, in 
Aegypten. I, 34. 184. 

Seyäd, f. Tel ©. 

Geyr (Sordenay), Berg des 
Anti-Libanon. II, 255. 


Seyyidat, f. Deir e8 ©. be 
Kirke. 

Seyyid Loueize, ſ. Dein el 
Lumweizeh. 


Sezer, f. Kalaat Seidſchaͤr. 

Sparte, 1. Zagharta. 

Sgraibo, Duelle im Caſius. 
Il, 1201. 

Shaw”, Th., über Bargylus 
(1721). II, 31. — Sarne. 52. 
— Fiſchabdrücke. 552. 

Shawls, indiſche, in Damask. 
II, 1395. — f. Kaſchmir⸗ Sh. 

Syawr, fiehe Kalaat eſch 
Schoghr. 

Son (engl.), d. i. Asdod. 

9 

Shirley, Nob., 

(1598). II, 1433. 


in Palmyra 


Shweet, f Neby Schit. 


Siah Tut, i. e. Morus laevi- 
gata. II, 484. 

Siba, j. Beni ©. 

Sibarani, f. Nahr es Saba- 7 
ränt. 


Sib’il (Sibail, Sibbigel), Ort 


im Sibbet el Bſcherreh. 7 
656. 753. — fiehe Khan e8 7 
Sib’il. J 
Siblin, im Aklim el Kharnüb. 
1I, 701. 
Sicamenos, f. Sycaminos. 
Siccarii (Zixdoror), Bez für 
Affaffinen. II, 15. # 
Siceleb, f. Ziklag. | 
Sichanin, f. Sakhnin. = 
Sichem“* (Schedhem, Schalem, 
Salem, Sehim, Sifma), Afyl- 
ftadt im Gebirge Ephraim. I, 
15. 21. 228. 555. 620. 644, 
781. — f, Nabulus. 
Sichor, f. Wadi el Ariſch. 


ne a 


— 
37 
* 
* 


— 

J — 

# u 26 
er , 


Sicilien, Seidenzucht daf. I, 
40. 495. 

Sicula, f. Scabiosa S. 

Sivenaja, f. Saivanaja. 

Sideritis montana, bei Ha— 

"geb, II, 1720. 


Sidi Kufeim, ſ. Kubbet ©. K. 
Sido, Erfinderin des Grfanges. 


N, 381. 
Siden, (phön.), d. t. diſchfang. 


Sidon* ‚ Sohn Canaans. AL, 12. 
45. 381. 


Sidon” (Zidon, Süders, Sa- 
aeta, Sagitta, Seide, Saida, 
Szaida), Stadt in Phönicien. 
I, 8. 14. 16. 19. 616. 681. — 
Slasfabrifen. 728, 778. — 
aftr. 2. II, 18. 35. — Metro- 
pole. 33. 43 ff. — Colonien. 
46. 48. — gründet Aradus. 
50. 323. — Geſchichte. 380 ff. 

391 ff. — Häfen. 414. — Um: 
gebung. 406 ff. — Seide daf. 
476. — Paſchalik. I, 820. — 
Drufen daf. II, 729, — maro— 
nitiſcher Bifchofsfiß. 785. (KId- 
fter der Diöceſe) 790. — Dift. 
1, 72. 76. 110. 143. 279. 313. 
421. 609. 

Sidon, Stadtteil von Tripolis. 
IL, 387. 

Sidona, d. i. Sidon. 11, 391. 

Sidonaia, f. Saidanaja. 

Sidonier*, in Dor. I, 598, 

611. — Bez. für Samariter. 

623. — für Phönicier. IL, 45. 

— gründen Tyrus (1209). 1, 

76, II, 323. 324. 382. 

Sidoniſche 

Merdſch Aylın. II, 312. 

Sidoniſches Küſtenquar— 

tier. II, 26. 

Sidonſtraße nah Damascus. 
II, 273. 403. 


IT, 1303. 

Sieber’, $B., in Asfalon 
] (1818). I, 76. — Asdod. 99. 
— Serufalem. 307. — SGoppe. 
579. 





Ei Sici — Si 


Sihor Libnath, 


Erene,iıdi ti. 


Ciebenzahl der Baräda-Arme. 


2127 

Siegelerde von Lemno. IT, 
1744, 

—— von Haleb, ſ. Ha— 


Sieta, ſ. Nahr es S. 
Sifala, j. Allar eg ©. 
Sifarbäume, bei Dſchenin. 1, 


692. 

Sifareih, f. Sufäreih. 

Sifjäf* (Siffäfeh), f. Ain es-, 
Wadi ©. 

Signaltpürme* (Beuer=, 
Wachth.), im Libanon. II, 522. 
— bei Tripolig. 615. — in 
Syrien. 1400. 

Sigo, Stadt in Unter-Galiläa. 
I, 686. 

Sigurd, norwegifcher König, 
erob. Saiva. 11, 393. 


Sihäb, f. Schehab. 


Sih or, f. Wadi el Ariſch. 

Stadt im 
Stamme Aifer. I, 681. 

Eifal, 1. Nahr el ©. 

Sifin, f. Loffam, Tel ©. 

Sikma, f. Sichem. 

Sikot, ſ. Laubhüttenfeſt. 

Silari, ſ. Kalaat Seidſchaͤr. 

Silberarbeiter*, in Beirut. 
II, 455. — Tripolis. 614. 

Silberpappeln*, im Libanoı. 
Il, 101. 513. — Surghäya, II, 
271: 

Sileh (Sfileh), Dorf in Es— 


vrelom. I, 672. 694. 696. 
697. 
Silene, in Debrön. I, 219, — 


Libanon. II, 684. — Sumeidi- 
eh. 1230. — echinata Otth., 
bet Daleb. 1717. — gramma- 
tocalyx Fenzl. desgl. 1716. — 
melopica Fenzl. var. pur- 
purea, desgl. 1714. — melo- 
pica Fenzl, var. pallida und 
dichotoma Ehrh. desgl. 1715. 
— olivieriana desgl. 1714. 
— supina, ſ. Leinkraut. 
Eilfäya, Drt im Aflim es 
—— od. el Dſchurd. IL, 706, 


Sitifat, ſ. Thonerde-S. 


2128 


Silim, f. Khirbet ©. 

Sillän, f. Waͤtah ©. 

Silo, d.i. Erdgrube, Getraide— 
magazin. I, 38. 52. 137. 613. 
II, 1465. 1566. 

Silv*, f. Seilän. 

Silvah* (Silvam, Yin Silwän, 
Selwän, d. i. gelandte Duelle), 


Duelle, Teich zu Serufalem. I, 


346. 380. 390. 392. (Geſchmack) 
395. 446. 449, 451. — j Ma- 
rienbrunn. 

Silvam, —— nr ran 
1, 447. — f. © 

Siloe Ber one Hl; 
449. 

Silpius, Berg a een 
11, 1151. 1159. 11 

Silan, f. Seilun. 

Silurus*, f, ®ele. 


448, 


— a in, Gaza 
(fl. 285). 
—— st (4. Sahrh.). 


I, 44, 
Silwäan (Kefr ©., Siloah, Si- 
loam), Dorf bei Serufalent. I 


387. 468. 469. — vgl. Kafar 
©., Siloah. 
Simän, f. Deir-, Dſchebel-, 


Kalaat ©., Simeon. 

Simar Dfhubail, f. Semär 
Gebail. 

Simefanijjeb, f- Es Simfa- 


nıyed. 
Simenanijjeh, fiehe Ain es 
Surf 


Simeo n*, Stamm. I, 12, 169. 
263. 


Simeon, f. Semän, Simän, 


Deir Samaän, 

Simeon (Symeon, Mar Se— 
män), der Säulenheilige (geb. 
391, geft. 459). II, 1174. 1674. 
1676 ff. 

Simeon der Füngere, Stylit. 
11, 1677. 1679. 

Simeonsberg, f. Dſchebel ©. 

Simeons⸗ Hafen (Fortus 


sancti Simeonis). II, 1152. 
1179.0.4213: 741214. 1218, 
1241. 


Si — Sin 


Simon der Ausfäßige. I, 510. 


Simon von Eprene. I, 402. 
Simon, 



















4 PL 
* — 
—A 
rt. ** Y 

5 ur - 

fi % 
Be 

- 
. N 


Simeons-Kirche, zu Anulo⸗ 
chia ze. 11, 1174, 1221. 
Simeons- -Kiofter, zu Yin el 
Dabon. II, 792. 
Simeonsfäule. II, 
1672. 
— ſiehe Kalaat 


Simirieh (Simirijjeh), ſ. Es 
Simirieh. 

Simfaniyeh, ſ. Es ©, 

Simmak Ingliz Genglis), 
der Aleppo-Aal. Il, 1689. : 

Simmas, Sitte. I, 86. 

Simon, vgl. Simeon. 

Simon der Apoftel. I, 493, 


1221. 


Simon der Gerechte, fein Grab 
zu Serufalem. I, 462. 474. 

Simon der Pharifäer, fein Haus 
in Serufalem. I, 458. 


maronit. Patriarch 
(1243). II, 774. 

Simonias, f. Semunieh. 

Simri, f. Simyra. 

Simfim (Semfem), Dorf in 
Ppiliftäa. I, 68. 166. — f. Am ° 
©., Wadi ©. 

Simfim (Sesamum orientale), 
bei Haleb. IT, 1729. | 

Simfon (Samfon), Danite, in 
Gaza. I, 48. 58. 84. — fein 
Kampffeld. 116. — feine Quelle. 
143. 148. — jein Säulenhaus 7 
angebl. im Libanon. II, 110. 
— f. Dfchebel Samjon, Sa=- 
muel bar ©. 

Simt «el Koble Morfa- I 
De n (?), Nafairier-Diftriet. IT, 
983. 


Simum (Simuhli), Wind, in” 
der fyrifchen Wüfte. II, 1710. 
Simün, f. Kabr Sadik ©. 3 
S imyra (Simri, Zimri, Sum: 7 
ra), Stadt am Eleutherus in 
N. Phönicien. II, 33. 42. 55. 
56. 857. 861. — vgl. Zim- 


rin. 
Sin‘ (Syn), aut ar or J 
EPSON I, 4. — 








am. Derb es⸗ Nahr es 


| Sinab (Seniab), Dorf in NR. 


Syrien. II, 1689. 

Sinain, f. Bir ©. 

Sinan, Jsmaelierfürft (1175). 
II, 970. 


Sinänije, Mofchee in Damas- 





Sion, 


cus. II, 1473. 


Sinan Pafcha, ſein Khan in 


Kuteifa. II, 1472. 

Sindian* "(Baum Abrahams, 
Quercus ilex, pseudo-cocci- 
fera), bei Hebron. I, 157. 223. 
— Geilin. 634. — im Liba- 
aon. II, 660. 684. 685. 

Sindiyaneh, ſiehe Sendianeh, 
Deir Seid Enniah. 

Sindfhar-Berge. H, 
978. 985. 


905. 


 Sindfhil* en, Dorf in 


Ephraim. I, 626. 630. 631. 
Sine, f. Habat es ſ. 
Sinear, f. Babylon. 

Sin el Fit, 

II, 707. 
Sinesleh, ſ. Suk Bab es S. 


Singers, Quellen des Sadſchur. 


II, 1681. 

Sini, f. Dar © 

Sinia (Sinieh), f. Ain es ©, 
EI Hufeiniyeh. 

Siniter, Boll, I, 11. 64, 
890. 


Sinit Burn ‚Rafairier-Diftriet. 
916. 


II, 

Sinjil, ſ. Sindſchil. 

Sinna (Sinnan; Dſchebel San— 
nin?), Theil des Libanon. II, 
14. 585. 

Sinope, phöniciſche Kolonie. 
18.797. 

Sinus Issicus (Golf von 
— Iskenderun), aſtr. 

II, 19 


Sahyiin. IT, 907. 
Sion ion), Sancta, die Apo- 
ftelfirche zu Serufalem. IT, 463. 
Ort am Thabor. 1, 


* 


Ritter Erdkunde XVII. 


S — Oli 


Drt in eg Sähil. 


Sion (Sioun), fiehe Kalaat es 


2129 


ER f. Gabriel ©, 
Siph”, f. Ziph. 

Sipheer Shin), f. Sefir. . 

Siphron, f. Zephron. 

Sir”, f. Mar Antonius S. 

Sirbonifger She 
170. 737. 

Sn f. Deir Mar ©., Sir- 


Siriah, f. Seriana, 

Siridon, in Gaza. T, 63. 

Sir’in (Sir'il), Srt in Jibbet 

"el Bſcherreh. II, 753. 

Siris, f. Affopil. 

Sirtis, f. Deir Mar Dimitry, 
Sirgis. 


40. 


Siry, f. B'Siry. 


Sis (Sys), d. i. Klein-Arme- 
nien. II, 1609. — Hauptſtadt 
dal. 1810. — vgl. Dſchebel e8 
S., Marzisza. 


Sisr, d. t. Dfehiffr. U, 1409, 


Siffera* ‚ Sabing Seldherr, 1 \ 
538. 673. 694. 704. 
Sisymbrium* rigidum M. B., 
bei Haleb. IT, 1714, 
bei 


Sisyrinchium n. 
j. Kabr es-, Wapi 


Daleb. U, 1714. 
Sit (Seth), 

Sit. 
Sitari, Saroniter. I, 578. 
Sitt, f. Burdſch fitt-Baleis, 
Sittap (Jungfrau), ſ. Kenifet 


— und Gebräuche der Dru⸗ 
fen. II, 719 ff. 

Sitt eſch Scham, Thal der 
Ghoͤtha. II, 1350. 

Sittim, f. Dſchamea es S. 

Sitti Marjiam, fiehe Birket 
Sammam ©. M., Stephang- 
thor. 

Sitti Sage? Dez. für 
Ebäl, I, 638. : 


Sp., 


Sizara, ſ. Seidſchaͤr. 


Siatyfum, f. Kalaat ef) Schu- 


if 
Skin (Skoͤllin), Dorf am Ladi— 
kiehſtrom. II, 905. 
Sflavenhandel der Phönicier 
mit Juden, 1, 21. 


tritt 


2130 Sklav 
Sklavenmarkt*, in GazaJ., 
58. — Hebröm. 225. — ſiehe 
Negerſkl. 
Sklavinnen, als Beifihläfe- 
rinnen in Damascus, H, 1406, 
Stopus, 1. Sc opus. 
Stüllin, ſ. Skin. 
Sfulptur‘, f. Sculptur. 
‚Sfymnos, über Alerandrette. 


Il, 1816. 

Staib (Sulayib, Sleyle), Pe 
Tribus in der fyr. Wüfte. II, 
1704. 

Slaven, in Syrien. II, 1636. 

Slavifhe Griechen. II, 801. 

Slheyle, j. Slaib. 

Slybe, Dorf am Caſius. II, 
1116. ; 

Smilax, : Saſſaparille. 

Smin, J. Esmun. 

Smirin, f. Es —— 

Smith, Edwin, Modell von 
Jeruſalem (1848). I, 311. 
Smith*, Eli, über Askalon 
(1827). I, 83. — Beit Sibrin. 
142. — Salomos- Teiche. 275, 
— Umgegend von Serufalen. 
515 ff. — Jeruſalem —Jaffa. 
541 ff. Serufalem — Kefr 
Saba. 564 ff. — Saron. 588. 
597. — Libanon (1852). I, 
J— 
126 ff. 148. — Kafimiyeh. 134. 

Bekaͤ'a. 214 ff. — feine 

Schreibart arab. Namen. 216. 

— über Belad Befchärah. 316. 

— Beirut. 450. — Nafairier- 

Gebirge. 909. — Dichebel Ar- 


ba’in. 1060. — eſch Salt 


Urdeh, Ladikieh. 1103 ff. 
Antiochia. 1209. — Orte in 
Palmyrene. 1483 ff. — Antio- 
chia — Haleb. 1640. 

Smith, Sidney, engl. Geſandter. 
I, 36. — Freund der Druſen. 
Il, 694. 736. 

Smun, f. Esmun. - 
Smürmur (Turdus roseus, 
Heuſchreckentödter). II, 1127. 

Smufar, f. Schemuftär. 

Smyrna. II, 1808, 


ri Seh ve 


" Snobar (Sn 


| Snubarberridi. e. Pigna syl- | 


Litany: 



















Symrne ‚pec., im Caſtus. 
I, 1140 
Sneibar, GE Snobar 
vir Suneih. 
—* Sue 
113. 637. 


Sneyn, 
ibar), 
d.i. * fi 
Nahr Dfhebar 


vatica), II, 674, 
Söba, ſ. Kuflel S., Aramı Zoba, 
Zuph, Rama. 
Socchäus (Zogeicıs), aus Pal- 
myra. II, 1543, 
Sochi, f. Omdas. 
Sodho, |. Schuweifeh. | 
Soda“, im Nafairier- Gebirge, 
1, 977. — ſyr. Wüfte. 1390, 
Sofala* ‚ Eifen daſ. II, 1387. 
Söfar, f. Ain ©. 
Sofa, TEL 
Spogame*, Drt in Gaulonitis. 
1, 768. — vgl. Safhnin. | 
Sogh Samarfand, Paradieg- | 
fand. II, 1345. 
Soahait, f. Ai e8 Sugpir. 
Sohar, hoͤchfie Autorität bei— 
den Khaſidim. J, 506. 1 
Soheleth, Selfen zu Serufalem. 8 
I, 445, 
Sol- Tempel’, in Dan (im 
5. Jahrh. n. Ehr.). I, 63. — # 
von Affyriern verehrt. I, 239. 
— in WMerandria ꝛc. 240. 856. | 
— dgl. Jupiter, Adonis, Bal, # 


Malachbelos, Ra, Sams, ä 
Spnne. 3 
Splam*, f. Sunem. 


Solanum melongaena*, f, 
Bedindſchan. 
Sole, ſ. Gira S. 1 
Soleyman, Sohn Mohanna's, 
Chef der Thay. II, 1036. 
ſ. Suleiman. 
Soli (Pompejopolis), in Lili⸗ 
cien. I, 1793. 1818. 3 
Soliman* Ei Suleiman.. 
Soliman Pafcha (Selves), i 
Saida (1838). II, 407. 
Soliman pafga (1806 20) 
Renegat, in 2 II, 440, 
502, 


— 

























Somäf, f. Sumach, x ıchebel el 
| Arbarin. 

Somellaria templi, f. Es 
Simirijjeh. 

Bonchus, im Cafius. II, 
1139. 

Sonkor (Kara ©), Comman— 
J dant von Maſiyad (fl. 1140). 
Eu, 968. 971. 
Sonnenblumen, in el Ghoͤ— 
Fr tba. II, 1350, 
Sennencultus*, im Drient. 
* 11, 1567. — Bu’ albek. II, 239. 
— der Nafairier. 919. 944. — 
in Antiochia. 1158. 
Sonnenröschen, bei Seleucia. 
ru, 1269. 

Sonnenfäulen, in Palmyra. 
II, 1548. 

Sonnenfti*, in Damascus. 
El, 1353. 
Aa des Ofiris. 1, 
5 

Sonnentempel“, in Ba’albef. 
I, 248. — Cmefa (217 nad 
Ehr.). 1007. — Palmyra, Mu— 
fterbild der fpäteren Khane. 
1446. 1473. 1479. Hatra. 
1496. 1516 ff. | 
Bonnenupr, f. Gnomon. 


Bopbia- Capelte, St, zu 
JAmſchit. II, 584. 
Bophonias, Prophet, fein 


Grab bei Saida. II, 408. 
Spphroniug, Yatriarch in Je⸗ 
rufalem (636). I ‚244. 413. 


aus Süßwurz. II, 
Forcheia, f. Surghäya. 


orgho, 1. 
@orghum sacharatum. I, 
1001. - 
oriftan* (7 @vo Zvoia), das 
eigentliche Syrien der Alten. 
I, 4, 
offianus Hieroeles, Pra⸗ 
ſes von Palmyra. H, 1502. 
oſus, aus Askalon. 1,8, 


Sozomenos, 


Sprache 2131 


Zovdi kAıunv, die Dronteg- 
Mündung. II, 1218. 


- Soul Rok, f, Sar S. R. 


Souranze 9, taurent, Vene— 
zianer, in Hamah. II, 1039. 
über Anthedon. 
I, 44. 61. 

Spalatro, am abdriat. Meere, 
analoge Sculpturen in Tad— 
mor. 11, 1518, 


Spalax typhlus*, f. Maul- 
wurf. 

nr Suden“, in He— 
brön. 1, 256. — ſ. Sephar— 
dim. 

Spartium junceum*, fiehe, 
Binfenpfrieme. 


Spateifenftein, im Libanon, 
II, 468, 

Specularia speculum L., bei 
Haleb. -II, 1716. 

ee Kirchen daſelbſt. J, 


Speifen*, in Paläſtina. I, 198. 


283. — der frommen Drufen. 
II, 722. — der Nafairier. 989. 
992. — in Sumeidiyeh. 1227. 
— der Deduinen. 1469, — in 
Syrien. 1474. 
Spelt, in Serufalem. 1, 
— Damascus. II, 1358. 
Sphinr-Kopf*, coloffaler, au 
Antiochia. II, 1188. 
Spy 2 iri (Sefirs, Sefireh, Sephra), 
Dorf am Kuweit bei Haleb. 
II, 1692. 1698 ff. 


483. 


Spielin Mutatio, in N. Phöni— 
ecien. II, 806. 858. —  Dift, 
862. 


Spiegel*, f. Stahlfpiegel. 

Spiele, in Damaseng, II, 
1406, 

Spießglanzfalbe*, f. Kobel. 

Spinat”, in Merandrette. II, 
1845. 

Spiridion, St, Kirche am 
Nahr Haffein!y. IT, 1203. 

Sprahe*, in Damascus. I, 
1408. — Haleb. 1747. — 
Grenze der türfifch-arabifchen, 
bei Sumeidiyeh. II, 1232. — 


Zttttt 2 


— | 
— 

2132 Spri — Stat N. 

ſ. Ambara-, Arabiſche, Asdo- Sſenin, f. Daer Ef, 

difche, Brahmaniſche, Inboger- ST . Sileb. 

manifche, Italtänifche, Kurdi— föba, f. Zu ph. 

ſche, Phillts iſche, Römiſche, Sſoghra, ſ. Urim es Sſ. 

Syriſche, Türkiſche, Blumen- © — — f. Schoghr. 

fprache. S{ouff Bent Shöff, Land— 


Springbrunnen ($ontänen), 
am Nahr Sendianeh. I, 595. 
— in Mufhtara. I, 95. — 
Tripolis. 627. — Bteddin. 680. 
— Damascus, angeblich bit 
Zeit anfagenv. 1370, 1380, 
Palmyra. 1526. 

Springhafe* (Springmaus, 
Dſcherboa, Abu Dſcherbo, Fer- 
boa, Dipus tetradactylus), in 
Philiftäa. I, 38. — ſyr. Wüſte. 
II, 1436. 1459. 1461. 1731. 

Sprüdwort*, griechiſches. 1, 
99. — arabifches. II, 687. 994. 
1403. 


Squalus-Arten, petrificitte, 
im Libanon. II, 552. 

Squire*, Col. g., über Syrien 
(1802). IL, 31. 190. — Anti 
Libanon. 269. — Fifehabdrüde. 
552. — Dſchebeil ⸗Akuͤra. 558. 
— ceorrumpirt oft die Namen. 
558: — üb. Batrün. 587. — 


Samah. 1041. — Damask— 
Aleppo. 1558 ff. — Antiochia 
— Beilän. 1607. — Turfomas 


nen und Kurden. 1622 ff. — 
Aleppo — Antiochia. 1658. — 
üb. Alexandrette. 1826. — Ha— 
leb. 1748. 

Srin, Shin (tüb. ),d- it. Wurm, 
Raupe. IT, 489. 

Srin-nag GSchin⸗ nag, tübet.), 
9— ſchwarze Maulbeere. IT, 

9 


Srin-ſching ESchin-ſching, 
tüb.), d. i. Wurm od. Maul— 
beerbaum. Tl, 489. 


Sfaidnafa, f. Saidanaya. 

—— Srt in Esdrelom. T, 
697. 

STRER DL: Grammadt) Ir; 
1766. 

a! fibe Derb enar 
Sfatieh. 



















fhaft der Kreuzfahrer am Li— 
banon. II, 98. — fiehe Ef 
Schuͤf. 


Beni el Elzem, Thal im 

Belad efh Schefif. In, 73, 
Sfuf (Sfuffet), f. Suf. 
Sfulima, f. Sulima. 
Staare, bei Haleb. IT, 1732. 
Stadheleide, f. Balut-Eiche. 
s in Tyrus. ILS 


Siageligw ein", (Nie, Con— 
al Abu Schock), in Paläftina, 


I, 485. — tibanon. II, 119 
687. — Tyrus. 360. — for 
MWüfte. 1731. 


Stahelfhweinborften, zu 
Hakel. II, 579. . | 
Stadium“ ‚zu Raifariyeh. IE 
606. — vgl. Circus. 
Städte” ‚ die drei größten, i 
röm. Neicy. IT, 1148. — der 
Philifter, meift auf Höhen. I. 
95. — dgl. Aſylſtadt. 
Stahl, wird im Libanon nich 
bereitet. 11, 201. — in Beirut, 
438. — Libanon. 468. 
ne in Damask. II, 


Stalin bei Zyrus. 1, 
353. 355. — am Nahr el Selb. 
5927. 

Stalagmiten, 
Kelb. II, 527. 

Stama, f. Nahr Dſchebra. 

Stanhope, Lady Hefter, i 
Astalon (1815). I, 71. — Deir 
Mar Elias. II, 72. 82. 90, — 
Deir Mifhmufhy. 102. — 
Saida. A411. 412. — Pelmyz 
1451. 

Statuen*, in Gaza. I, 54. 
Asfalon. 82. — an — 
ONE Säulen. I, 1513, — 


am Nahr el 


















; ans, Erz, Marmor, 
4 Benusft. 


Siehning, Henry, Autor. 1, 


IS iegeise, ſ. Balut-Eiche. 
"Stefano, Bifhof in Deir Ka- 
nobin. IL, 667. — f. Stepha— 
nus. 
Steinbrüche', bei Dor. I, 609. 
— Athlit. 613. — Deir ef Ah= 
mar. II, 292. — große, bei 
Zortofa. 859. — im Dfehebel 
Abiad. 1467. 
Steinbrüden, in Philiftäa. J, 
9. 


Steineylinder, bei Hebrön. 
1,235. 

Steinpämme, antife, im Be— 
fa’a. II, 522. 
Gteindenfmal, ceubifches, am 
Küftenwege nach Tortoſa. II, 
850 


Steine*, geränderte (bevelled), 
in Beit Nufib. 1, 161. — He— 
brön. 231, 233. 236. 241. — 
Beit Ainun. 265. — Serufa= 
lem. 342. — Nablüs. 642. — 
Kalaat efh Schefif. II, 78. 
vgl. Druſen-, Rol=, ’Rürfel- 
förmiger St, Monolith. 
Steine“, die 12, aus dem Jor— 
dan, angeblich im Tempel des 
Garizim. I, 623. 643. 
Steineiden” in Judäa. I, 
— Karmel. 703. — Li— 
banon. II, 684. 
Eteinpühner” ‚in Sudäa. I, 


24, 

Steinkohlen, in Meiruba. II, 
518. — Dfehuneh. 547. — gi- 
banon. II, 116. 463. 580. 756. 
(dur Ibrahim Paſcha geför— 
dert) I, 319. — bei Ant-Elias 
als Medicin gebraucht. 525. 

Steinfraut (Alyssum ‚Sco- 
witzii Fischer et Meyer), im 
Caſius. IL, 1139. 

"&teinmeßen* ‚ gute, im Dru- 

ſengebirge. II, 681. — Haleb. 


17 1762, —— 
Siinthüren“, künßtliche, in 


J J—— Steb — Steuer 


2133 


Palaſtina. I, 475. 476. 478, — 
in N. Syrien, I, 850. — hau— 
ranifche, in Balmyra. 1521. 
— Ma’arrah. 1570. 

Steiriſches Eifen, in Syrien, 
II, 1389, 

Stele*, f. Aegyptifche. S 

Stephan, Möndh Ar "Mar 
Ele I, 143. — vgl. DManfur 


‚ Stefano. 
— (Bab Sitti 
Marjam), in Serufalem. L, 


330. 396. 418. 443. — f, Da- 
mascusthor. 
Stephanus, Biſchof von 
a (Astalon). 156%, 


en von Byzanz, üb. 
Asfalon. I, 87. — Asdod. 96. 
— Dor. 598, — Ale. 727. — 
Palmyra. II, 1496. — Rhoſus. 
1813. — Aferandrette. 1817. 
— Iſſus 1832, 

Sterblichfeit, große, nach ei- 
ner Schlammeruption bei Res 
ftun. II, 1030. 

Sterigma tomentosum Dec., 
bei Haleb. 17 

Stern*, fechsſtrahliger, auf Na— 
ſairier-Gräbern. II, 949. 

Sterndienft, bei NRafairiern, 
I, 944. — in Damascus. 
303. — Palmyra. 1519. 1541. 
— dgl. Sonnendienft. 

Sternfunde, in Sidon. IL, 
390. — dgl. Atrologie, Chal— 


däer. 

zu Haleb. 
II, 1712 

Steuern“, in Serufalem. I, 


489. — Taiyibeh. 530, — Pa— 
läftina. 818 ff. — Zahleh. II, 
193. — der Drufen. 690. — 
fiehe Baum-, Chriften-, Dul- 
dungs=, Kopf-, Mufikanten-, 
Vermögens-, Viehſt., Taxe, 
Zoll, Charadſch, Dfehifiyeh, - 
El Aaͤneh, Ferdeh, Mal el 
Miri ꝛc. 

— im Beläd eſch 

Schuͤf. II, 696. 


2134 


Steuer 


Steuerverpacdhtung, in Pas 
läftina. I, 820. vol. Negyp- 
tiſche, Arabifhe, Römiſch-by— 
zantiniſche Steuerverwaltung. 


Stiere, in Esdrelom. T, 694, 
703. — f. Rindvieh. 

Stierföpfe, in Mealbek. II. 
248. hc 

Stiftehütte*, in Gibeon. 1, 
106. Nob. 519, — Eile. 
630. 633. — Nablus. 643. 


Stiftungen, fromme, in Da— 
masf. It, 1407. 


Stintfhiefer*, grauer, im 
Libanon. II, 551. 
Stipa aleppica Hochst., Kot- 


schyana Hochst. n. sp., bei 
Haleb. II, 1716. 1717. 

Stopford, Nob., Admiral, 
bombardirt Affo (1840). I, 735. 
— Beirut. Il, 450. 548. 

Storar* (Styrax,, offic.), im 
Libanon. II, 518. — Syrien, 
902. — Antiochie: 1200. 
Damasf. 1355. 


Storh*, am Kedes- Ser. 
1004. — Drontes. 10238, — 
Apamea- See. 1084. — im 


Winter zu Antiochia. 1186. 
— in el Merdſch. 1313. — el 
Amkh. 1645. - 
Storchſchnabel 


( Geranium 


halepense Steudel), im Ca⸗ 


fing. IL, 1142. 
Strabo*, üb. Gaza. I, 58. 59. 
— Joppe. 574. — die Stadt 
der Krofodile, Sycomoren und 
Dchienhirten. 589. — Cäfarea 
Paläftina. 599. — Karmel. 708. 
Afto. 727. 728. 736. 


Sturäer. II, 14. — Phönicien. 
47. 48. — Aradus. 51. 861. 
— Byblus. II, 60, — Ba’al- 
bei. 238. — Tyrus. 339. — 
Purpur. 376. — Sidon. 390. 
— Tamyras. 425. — Berytus.- 
434, — Oronteslandſchaften. 
1022. — Apamea. 1080. — 
Seleucia. 1238 ff. — amani- 
ihe Bälle. 1809. — Sffus. 
1832. 


6Sultana, Via. 


J 


— gun 

















u ER 


Esrbreiont 


— v i 
I, 690. “u 
Strahlenkrone, in Zurful, 
11, 198. | 
Strafe*, 1. Feld-, Handels: 
Kargo rnen-, Plafter-, Pro- 
pheten⸗, Römerſtraße, Route, 


Straßenhunde, in Damascus 


11, 1410. — Haleb. 1731. 

Straßennamen, in Afo. I 
732. 

Strato, Prinz von Aradus. II 
53 

Straton, griedh. Auswanderer 
1, 599. 


Strationis “turris” 


I, 554 
590. —— — Kaiſarieh. | 


Strauß, dr. A., über Jeruſa 
lem. 1, 313. — Judäa. 528, 
Straußeneier*, in Kirchen 2 
— — 
Straußfedern“, Ausfuhr au 
Beirut. II, 503. — auf Bedui 
nen⸗Lanzen. 1455. 
Straußenhäute, Preis. I 
1451. : 
Strombus. Il, 374. 


in Alerandrette, I 
ſiehe Sandweher 


Win 
Sinrmflnth, ſ. Meeranfchwel 
lung. 
Stutereien, in Apamea, 
1081. ſ. Pferd. 
Styrax”, f. Storar. 
Styliten, Orden II, 1676 ff. 
Sua, ſ. Mehmed d S. 
Suaidieh, j. Suedieh. | 
Suaki, arabifcher Stamm. 


37. ; 
Su’amer, f. Schefa Amer, 
751. — 


Sturm” ; 
A 





er. f. Keft a 

Subäb, ſ. Bab eg ©. 

S ubafdiy eh, Naturalabgabe 
am Thor. I, 823, 

Subbarin, Ort im Bilad el 
Roôha. 1, 713, 

SubfpatelDfh 10Oſchi⸗ 
buhl, Jebul, d. i. alziger Bo- 
den; es Saͤbgihah, —————— 
d. i. das brakiſche Waſſer), im 
euphrat. Syrien. II, 1687, 
1694 ff. 1697. 

‘ Suceineen, 

1614. 

Succor, Nafairier-Chef? II, 

983. — vgl. Suffar. 

de Suchem“, Ludw. (1340), 
über Dor. 1, 44. — Hebrön - 
(1336). 248. Serufalem. 
279. 355. — Damascus. II, 
1325. 1359. - 

Sudne- (Sudhun-) Araber, 
in der fyr. Wüfte, IT, 1442, 

1451. — vgl. Sufney. 
Sudet Bab el Hotta, Gaffe 
in Stra 1, 458. 

Sudfovat, f. Schumeifät. 

en . Saubhüttenfeft, Suf: 


— ab, d. i. ſchwarz. II, 


Sr (Sadad, Sedad, Zedada, 
Zedad), Drt an der for. Wüfte. 
I, 7. (fyr. Sprade daf.) 1, 
798. 1002. 1391. 1426. 1443. 
1484. 1564. 

Süders, d. i. Sidon. I, 616. 

Su edie, Turfomanenhorbe. I, 
290, 


Suedieh (Suedia, Suaidieh, 
Suweidieh, Sumweidiyeh, Swe- 
diah, Zoveriov, türf. Zeitunly), 
Drt und Eulturebene an der 
Drontesmündung. II, 40. 1152. 
(Bucht) 1211. 1215. 1218. 
1220. 1222 ff. (Naturproducte, 
Snduftrie, Sprade) 1229. 
(Weltfielung) 1233 ff. 1241. 
— ogl. Seleucia. 

Sueidani, febe 
yeh. 


in el Amk. II, 


Suweidaͤnm⸗ 


ug, bs — Suk 


2135 


ee .), d. 1. ſchwärz⸗— 

i 

Sueite, f. Es Suweirah. 

Su’ —— ſ. Es S. 

Süßholz, ſ. Süßwurz. 

Süßwafferquelte, fubmarine, 
bei Aradus. II, 51. 860. 869, 
— Tripolis. II, 620. 

"Bwurz( (Glyeyrrhiza glabra), 


zu Antiochia. II, 1208. — el 
Amkh. 1645. — Haleb. 1721. 
1723. — Lieblingsfutter der . 
wilden Schweine. 1731. 
Suetion, f. Suwedieh. 
Suetonius, über den Karmel. 
‚708, 
Sun f. Im ©,, Sefa. 


Sufäreih (Sifareip), Drt des 
Aflım N Zuffäh. II, 700, 

Sufeih, f. Haufe ©. 

Sufeir, Maroniten- damilie. I, 


794. 
— — d. i. Richter. 


ae ‚ Dorf 


Suffar, f. Merdſch es Safra. 

Suffragan- Biſchof, in He: 
brön. 1, 245. 

Sufiry, ſ. Husn es ©. 

Sufla, ſ. Kerkha es S. 

Sufrah* (Säfreh), ſiehe Ain-, 
Dahr-, Es S. 

Sufſaf“ EN Siffäf. 


I, 


in Judäa. 1, 


Sughabiyep, ſ. Mir Kefr ©. 
Sughbin —— Ort im 
Bekaͤ'a. IT, 94. 218. 

Sughir (Sugheir, Sugheira, 


Saghir, d. i. klein), ſ. Ali es-, 
Bahr el Ateibet es-, Humärz, 
Keradſchek es =, Mugbar es⸗, 
Zebeinat es S. 

Suhmäta, ſ. Sahmata. 

Suidas, über Afochäer. I, 770. 

Suire, f. Es Suweirah. 

Suf* (Sfuf, Sſukket), d. i. 
Marktort,. I, 40. — mit einem 
Khan? 127. — f. Ain es-, 
Bab e8-, Es ©, 

Sufät, PR Tell S 

Suf Bab es Sinesiey (rich⸗ 


a 


2136 Suke 


tiger Bab es Senſileh, Sen— 
ſeleh), in Serufalem. I, 277. 376. 
402. 418, 


Sufeilebivehb (ÖSefeylebye), 


Dorf am el Ghäb. II, 1087. 
Suf el Charab, im Allim el 
Metn. II, 712, — Pen: f. 


Sufel Ghurb Gharby Ort 
im Aklͤm el Ghurb. II, 708. — 


4.0. 

Sufel Katanin (Baummwollen- 
Bazar), zu Seruialem. T, 387. 
393. 417 

Sufpneh, f. Es ©. 

f. Safhnin. 


Sufpnin, 
Sufhrah, f. Kubbet es ©. 


SufHurab (ZUEH.), Dorf am 


Nahr el Kelb. II, 526. 
Suffär (Suffur), f. Ain es ©. 
Suffar (9), Rafairier- Sheikh. 

II, 950. — vgl. Succor. 
Suftariyeh, ſ. &8 ©. 
Suffas, ſ. Rahr ©. 
Suftot”, Lagerplab der Israe— 

Yiten. I, 186. 
= Mes beh, 


bih. 

Suͤk Mikad (ZUEM.), maroni- 
tifcher Biſchofsſitz. I1, 786. 

Suk Mifäyil (ZUf Mefäyil), 
Marktfleden im Kesrawan. II, 
526. 745. 756. 

Suk Musbih (Mesbeh, 
Musbah), Dorf im Kesrawan. 


II, 526. 745. 757. — vergl. 
Masbek. 
Sufney (Sufpneh, Sufne, 


Szuchne; Druba, Oriza), heiße 
Duelle in der ſyriſchen Wüfte. 


(Kalt dal.) I, 1391. 1441. 
1442. 1458. — dgl. Sudun- , 
Araber. 


Stk Wadi Barada, am Ba— 
räda. II, 1278. 1280. 
Sulaiyib, f. Slaib. 
Suleim”, ! Wadi es ©. 
Suleiman* (Suliman, Ne 
man, Soliman) ,,T- Dſchob⸗ 
Hösn⸗, Huſſein el-, Reft-, 
Wadi ©. J 
Suleiman, Fürſt von Iconium, 


ſ. Suk Mus⸗ 


Zuͤk 


— Sul 


— Anetleh ——— * 
117 


Me ar (Soliman ben Se— 
im), Sultan, befeftigt Jerufa= 


iem. 1, 363. 375. 379. 5 
612. 
Suleiman, Sceith der Sur 


meibäni — il, 974, 
Suleiman, Drufenfürft (1812). 
il. 692, 

Suleiman Bey, Gouverneur 
son Nabulus (1846). I, 821. 
Suleiman ibn Daud, Di. 
Salomo, Davids Sohn. II, 

1490. 

Suleiman Ibn Katulmid, 
befeftigt Kinnesrin. II, 1597, 
Suleiman Paſcha“ von Afre, 
feine ©artenanlagen. I, 811. 
er; Kunſtſtraße. 815. (1840) II, 

737 


Sauͤcimiveh, ſ. Es S 
Sulfa, Ort im Sehe Se⸗ 
maͤn. II, 1671. 


Sulieman, f. Hösſsn ©. 


Sulife, f. Schelifa. 

Sulima (Salima, Sfulima), 
Drt des Aklim et Tuffah oder 
Jezzin. IT, 465. 510. 700, 703, 
(Höhe) 711. 792%, (Kapueiner 
a} TI, 799. — fiehe Nahr 


Sulim — Scheikh der Schem- 


fie. U —  fiehe Sulei- 
man 
Sulkadr, arab. Stamm. I, 
1506. 
Sullab, ſ. Achmed S. 


Sulmä, Heldin der Erwälla, 
Il, 1482. 

Sultan*, f. Bint e8-, Birfet 
e8=-, Deir e8=, Ralaat es⸗, 
Mohammed-, Muhammed es-⸗, 
Schemfin-, Tell es ©. 

Sultana (bie große Königs-⸗ 
ſtraße), von Jeruſalem nah 


Gaza. I, 114. 118. 163. — 


—— Aegypten nah Damascus, 
98 


Sultani (Sultane), ſ. Derb k 
es-, Hadſchar ibn ©. | 












. Suttanteig; 4 Bir — es S. 
Sultans— caßeli, ſ. Bethfur. 
Sultan Ya'kob, Dorf in Cö⸗ 

leſprien. M, 185, 219, 


Sumal (Slumal?), 
N.Syrien. II, 1672. 

Sumeijany, ſ. Ain es Sük. 

Summeil (©. el Khalil), Dorf 
in ©.Paläftina. I, 94. 164. 
165. 

Sumpf”, in Saron. I, 589. — 
Tripolis. II, 6416. 618. — el 
Ghaͤb. 1072. — Merandrette. 
1826. — ſ. Salzſ., Moraft, 
See. 

Sumpfheide, (Erica tetralix), 
im Cafius. II, 1139. 

Sumra”, |. Simyra. 

Sumt, d. i. Ucazie. I, 118. — 
% Wadi es S. 

Sumt Kubleh, Rafairier-Di- 
ftriet. II, — 


Berg in 


Suneid, f. Hauſch ©. 
Suneih, f. Bir ©. 
Sunem* (Splam), — 


Iſaſchars. I, 680. 681. 694. 

Sungulu, Berge von. 1, 
1628. 

Sunniten,im Beläd Befhärah, 
II, 318. 

Sunny, ſ. Wadi es ©, . 

Sunt, d. i. Acazie. I, 118, 

Burst, Schw. Bethfur, Bir 
es⸗, Wadi es Sur. 

- &ür (es S., Süried, Sura), 
Ort in e Zoͤr. II, 1458. 
1485. 

Surafend, ſ. Sarepta, Sur— 
fend. 

Sur’ah* (Zarea), Simſons Ge— 
burtsort. I, 116. 142, 

Eurär, f. Wadi es ©. 


253. 
308. 
Sumah* (Sumal, Somaf, 
Rhus coriaria, R. cotinus), 
im Libanon. II, 112. — Na— 
jairier - Gebirge. 902. — Ca— 
fing. 1131. 1139. — Norb- 
Syrien. 1587. 1672. — Haleb, 
1727. 


PR 2 £ N . » ” se * 
* 
— 


Sul — 


2137 


Suͤrat, Dr im 
truͤn II, 749. 
ar Bacher, Dri in 

I, 512. 

urda, Dorf in Judäa. I, 558. 

299 

Surfend — ), Dorf in 
Phönici en, I, 613. — f. Sa: 
repta. 

Surghäya 


Pelad el Ba- 


Judäa. 


(Surg awich el 
Sorcheia, Serg bey), Dorf am 
Anti - Libanon. U, 257. 270, 
271, 273. 277. 1276. 

Surghäya, Zufluß des Titany. 
Il, 251, 269. 

Sürt, tyrifhe Goldmünze. II, 
345 


Suriän (Suriani), d. i. Syrer. 
I, 798. — in Saidanaja. 
259. 

— f. Sür. 

Suriyeh, Drt im Dfehebel el 
Arba’in. II, 1067. 

Sufafa, f. Reit ©. 

Suscen, f. Serafino ©. 

Süfeh, f. Kefr ©., Safe. 

Sufieh, Drt in Juda. I, 199. 

Suta, f. Dar ©. 

Suweid, Ismaslier-Scheikh. 
II, 974. 

Sumweidäniyeh (Sueidani, 
Swaidonea), Ismaslier-Secte. 
Ba 920. 973. 981. 
Sumweideh, Dorfim Nafairier- 
ne II, 939. — vgl. Sue= 


dieh.. 
Suneinfgini, i Eſch Schuf 
es 
Suweikeh, Ruinen in Judäa. 
I, 536. — vgl. Schuweikeh. 
Sumeinit, f. Wadi 28 ©. 
Sumweiny, Dorf im Belad Be- 
fhärah. I, 790. 
Suweirab, f. Yin es-, Es ©,, 


Zumeirah. 
— ſ. Achmed Aga es 


w. \ 
Swaidonea, f. Sumeidänis- 


yeh. 
Swediah, f. Suedieh. 


Se * 


2138 Sya — Syr 
Tr d. i. Samaritaner. 181. 182. — Hatra. II, 1498. 
‚1415: — als Sabier. II, 238. — 


eykdmtnck (Sycamina, Sy— 
caminum, Sycaminopolis, Si- 
kaminos), phönic. Küftenftadt. 
I, 589. 613. 618. 723. 724. — 
vgl. Haifa. 

— Bezeichnung für 

Sichem. 1, 

Sycomore* — sycomo— 
rus), bei Gaza. J, 42. 52. — 
Joppe. 579. — Ramleh. 581. 
589. — fehlt in Ober-Galiläa. 
689. — in Beka'a. II, 164, — 
Beirut. 474, 483. — Libanon. 
684, — Caflus. 1131. — vgl. 
Zin Dſchimmayz. 

Syeomorenftadt, 
n08. 

Sycon, Drt in Phönicien. 11, 
610, 

Sydonaiia, f. Saidanaja. 

ee! in Kaifariyeh. 
T, 60 


|. Syrami- 


Syenitgranit- Säulen, u 


Aphaca. II, 564. 
Syk, ſ. Wadi es ©. 
Zvzauıvos, d. i. deigenmaul⸗ 


beere. 182. — ſ. Syrami- 
n08. 

Symeon, |. Simeon. 
Symonds*, Lieutn., Plan von 
Seelen (1841). I 0, 

Syn, ſ. Sin. 


Synagogen*, in Hebrön. 1, 
259. — Paläſtina (1333). 279. 
— Serufalem. 358. 506. 507. 
— KRablüs. 649. —- Affo. 736. 
— Nazareth. 745. — in Sep- 
phoris. 749. — Sobar. II, 261. 
— Saida. 408, — Damascus: 
1377. 1416. 

Synedrium (Senat), in Sep- 
phoris. I, 749. — Tripolis. II, 
385. 

Synodiarda, D. 1. 
nenführer. II, 1555. - 

Syntar (Nahu), in Haleb ge- 
lehrt. II, 1766. 

Syrer*, in Gaza (1483). 1, 
55, — Aegypten (2000-1600). 


Raramwa- 


auch Affyrer genannt. 239. — 
ihr altes Duartier in Sama- 
ria. 1338. — in Haleb, An- 
tiochia. 1756. 1770, 

Zvoia, n «vo (S. Seleucis). 
II, 287. 1023. 

Zvote, n zaıo (zolm Zuplo). 
1l, 287. 

Syria Antiochene. I, 34. 

Syria maritima (Zvoie u- 
0Chıe), II, 287. 

Zvoia ueooyaıa (S. medi- 
terranea), Il, 287. 

Syria Pälaestina*. Il, 183, 

Syria Pieria, Landſchaft um 
Antiochia. II, 34. 1151. 

Syria prima. Il, 893. 

Syria secunda. II, 893. 

Syrien*, Grenze im Alter- 
thum. FH, aa alle arabifche 
Militär - Gpupernements oder 
Dſchonds. II, 697. — chriſtl. 
Confeſſionen. 797 ff. — unter 
Römern, Omeijaden. 1023 ff. 
— das innere flache, von Da— 
mascus und Aleppo. 1272 ff. 
1558 ff. — das nördliche. LI, 
3f. — Geftadeland vom Eleu- 
therus big zum Ladikiehſtrom. 
847 ff. — Straßenzüge. 1585. 
— QDuerfiraßen. 1600 ff. 
Plateauterraflen. 1654. — die 
taurifhe und euphratenfifche 
Seite. 1664 ff. — norbwefl. 

- Geftadeland, Päſſe. 1778 ff. — 
f. Cöleſyrien. 

Syringa persica, ſ. Lila. 

Syrifd- drabiſcher Dia— 
lect, in Beirut. II, 445. 

Syriſcher Dialect, in Gaza. 
T, 46. 

SyrifheBaufunft‘ F in Ba’ al: 
ber. U; 233: 

Syrifde Bibliothek, in Ain 
Warka. II, 761. 

Syriſche Chriften, in Höms. 
II, 1015. — Hamah. 1047. — 
Damast. 1413. — Kurietein. 
1476. — en Nebk ꝛc. 1484. — 








5 
ur * 
S — 
7 


1561. — gl. Jakobit ten. 
Syriſche Inſchrift ‚ in Am— 
fit. Ii, 584. 


Syriſche Katholiken, in 
Beirut. I, 449. — Syrien. 
798. 


Syrifde Kirchenſprache u. 
Liturgie, im Libanon. I, 
664, — der Maroniten. 784. 

Syriſche Päfſe (Pforten), im 
Amanus, II, 1790. 1792. 1805. 
1829. — |. Beilan⸗ -Paß. 

Syriſche Schrift”, 
niten. II, 798. Kaſchury. 


| Sprifges rer H, 


Syrifne Sprahe*, im Deir 
el Sayda wenig gekannt. II, 
115. — Volksſprache in ein- 
zelnen Bergorten des Anti-Fi- 
banpn. 256. 262. 268. 798. — 
von Maroniten verftanden. 654. 
— der Jakobiten. 1233. — 
durch die arabifche verdrängt. 
1342. 1402, — im Dfehubbet 
Afal. 1426. — der Karäuni, 
1476. 

Syriſche Städter, Phyſiog— 
nomie. ll, 1403, 


Dune Me 


bei Maro— 


- Tab 2139 


Syrifſche 1390, 


Wuſte. ir 2 


1429 ff. (gleicht theilweiſe den 
ruf. Stenpen) 1448. 1456. 
1465. 1536. — Bevölkerung 


ber Grenzdiſtriete. 1481 ff. 
Syrup, f. Rhabarber-©. 
Sig, 
Systomus alkas Heckel, im 
unt. Orontes. II, 1230, 
——— f.; Mia Bechr. 
Szachra Mufa! ben Amraͤn, 
Fels Moſes des Sohnes Am— 
van, bei Antakieh. IL, 1179. 
Szaddad, fyrifher Drt. II, 
1391. — f. Sudud. 
Saffita, f. Safıitah. _ 
Szaida, d. i. Sidon. II, 391. 
Szakhret eſch Scham, Ebene 
am Antistibanon. II, 280. 
Szalhheia, Wafferleitung nad 
Tadmor. II, 1288. 
Szalt*, f. Es ©. 
Szanina, Ort im Cafius. II, 
1136. 
Széal, f. Yard es Sz. 
Sznaubar, i. Pinie. I, 
637. — ſ. Snobar. 
Szoleib, ſ. Deir Sz. 
Szuchne, ſ. Sukney. 


T. 
— ſ. Wadi T. Il, 895. 911. — Naſairier-Ge— 
Taanayl, ſ. Tha'naͤyil. birge. 913. 984. — Laodicea. 
Ta'anuk, . Thaanach. 927. 931. — Antiochia. 1193. 
Taba, f. Scheith 2. 1195. — Sumeidiyeh. 1231. 


Tabad”, in Paläftina. I, 42. 
Philiſtäa. 52. 90. Juda. 
139. 140. — Belad 2 
792. II, 660. — Tarſchiha. I 

798. — Steuer. 822. 823. — 
im Libanon. II, 112. 113. 115. 
— befter, bei el Ahmar. 290. 
— in Tyrus. 365. 370. — 
Beirut, 475. — Phönicien. 
583. — Batruͤn. 588. — 
Byblus. 572. — Tripolis. 622. 
— Aradus. 870. — Dfhebili. 


— Damast. 1357. 1397. 1398, 
— Ma’arrah. 1571. — Haleb. 
1723. 177% 
— ſ. Dſchebel Tü— 
- tün 


Tabadpfeife, an Naſairier— 


Gräbern. II, 959. — in Das 
masf. 505. 1397. | 
Tabackrauchen“, den Aäfil 


und Schemfie verboten. 11, 95. 
134. 98. 


2140. 


— d. i. Claſſen. II, 


Ben el! Sham, Damasce- 
ner-Klingen. II, 1385. 

Tabari, Aut., über Damascus. 
II, 1345. 

Tabariyep* „ſ. Hammäm 8. 

TZablaffon, gemfenartiged 
hier im Libanon, II, 686. 

Tabor* (Thabor), Berg in ©. 
Galiläa. I, 32. 679. 690. 695. 
707.759. 

Tabor, galiläifhe Feftung. J, 
759. — vgl. Stabyrium, 18: 
noth Th. 

Tabor, Eiche. 1,112. 


Tabor-Kloſter. I, 746, 


Tabula Peutingeriana*, 
über Philiſtäa. 1, 101. — 
Eleutheropolis. 142. — Jeru— 
falem— Cäſarea Paläftina. 555. 
— Dor. 610. — Antaradus. 
11, 53. — Helivpolis—Laudi=- 


cia. 171. — ſyr. Wüftenweg. 
1457. 1464. 

Taburja, Ort im Kesruan. 
745. 
Tabus, Ort in g I, 

1485. 


Taxyiuvoa« (Strabo), falſche 
Schreibart für Simyra. II, 65. 

Tachoroi, f. Tocharoi. 

Tacitus“, über Creter. I, 176. 
183. 184. — Serufalem. 301. 
393. — Karmel. 707. 

Tadil, Dorf in N.Syrien. II, 
1658. 

Tadmir, Ort in Spanien. II, 
1505. 

Tadmor*, das heutige Dorf. 
IT, 1479 ff. — ſiehe Palmyra, 
Thamar. 

Tadmor (Tedmor), Stadtruine 
im Libanon. II, 1492. 

Zadrus, ſ. Mär 7. Ant 

Tänzerinnen (Almeen), in 
Damasf. II, 1406. 

Tättowiren”, früher in Beth- 
ehem. I, 291. — in Damask. 
11, 10062 - 

Tafelland”, 


bei Serulalem. 1, 


Tab — Tai 


919. — Rablus. 641. 

Taffäah (el Taffäh), Dorf am 
Sadſchur. II, 1685. — dgl. 
Zuffah. 

Taffilet el Maghäni (Mu: 
fifanten), Steuer. I, 827. 

Tafileh”, Diftiet. I, 820. 822. 

Tag (Berg), f. Amguli T. 

Tagabaeorum vicus, ſiehe 
Zufubah. 

Taharie”, d.i. Ep Dhoheriyeh. 
I, 20%, 

Tader, f. Daher. 

Tahf, irrig ſtatt Nafeh, I, 773. 

Tahoun, ſ. Tahuͤn. 

Tahta (das untere), f. Beit Ur 
et=, Bteluͤn et-, EI Kürah et—, 
EL Ard et=, Temnin et 2. 

Tahtäny, P — el Ghurb, 
El Gharb el 

zahın, f. Yin et⸗, Beit-, Me- 
zra’at et 

Tahun Beldeh (d. i. Mühle 

am Paltos), Haus am Nahr 
es Sin. II, 890. 

Tahun Kafch, Ort am Gul. 
II, 1627. 

Tahwitat el Ghudaͤr, Drt in 
es Sähil. II, 707. 
Tahwitat en Nahr, desgl. 

1, 207: 

Tai, f. Jahia Ebn Abi Tai. 

Taibe, Drt in Saron. I, 594. 
— vogl. Taiyibeh. 

Taidif (Tedif), Dorf am Nahr 
edh Dhahab. II, 1694,. 

Taim, ſ. Wadi et Teim. 

Taimaniten (Zeimani), Be- 
——— für Drufen. II, 728. 


men Thal in el Mein, 
IH; 


66. 

Taireh, f. Et T. Tireh. 

Tarn Khan Sqhehif 
Zairum. 

Tatyibep" (Tayyibeh, Dphra), 
in Sudäa. I, 156, 165. 
(aftr. 2%.) 528 ff. 824. 

Zaiyibeh (et T., Taibe), Ort 
im Beläd Ba’ albek. Il, 199, 
221. 








ad 
u 
c7 
de 


zaipiben* (Kefr T., Tayibeh, 
Taiba, Tyabih, Tiba, Tybe, 
Theba, Hadrianopolis), Ort in 
der ſyriſchen Wüfte. (Kali daf.) 
1531. 1441. 1442. 1485. 1549. 

Taiyibeh (Tyaby), Dorf in 
Nord-Syrien. TI, 838, 1566. 
1567. 

Ta ed Dowleh, zerſt. Khänä- 
fir (11. Jahrh.). II, 1700, 

T’ajis, f. Häatim T. 

ne A —— in Bethlehem. 

Taͤkeh, ſ. Ain et T. 

Takhala, ſ. Mar T. 

Takieddin Ahmed, d. i. Ma— 
krizi. II, 244. — vgl. Teky— 
eddin. 

Takla, ſ. Thekla. 

Takoun, ſ. Akrout el T. 

Talabaya, ſ. Tha’labäya. 

Taleb (Thaleb), d. i. Fuchs. I, 
485. II, 686. 

Talib*, f. Sbn Abu &, 

Talismane gegen Ungeziefer, in 
Damascus. II, 1371. — vgl. 
Zauberei. 

Talt* (Helfen, Schiefer), bei 
Laodicea. II, 929. — im Dfehe- 
bei Mufa. 1803. — Caſius. 
1130, 1136. 

Tall, Dorf bei Damasceus. II, 
259. 

Tall el Kifion (Tallil Ki— 
Se irrig ftatt Tel Nifon. 
I, 805 


Tally, f. Seidi el T. 
Talmania (Zamaine), Dorfim 
Cafius. IT, 1131. 1139. 


Talmud*, Lehre. I, 6. 45. 258. 


507. 

Talmudiften, über Serufalem. 
LI, 3038. — Damaseus. II, 
1415. 


Taltal, f. Ebn 8. 

Tamaine, ſ. Talmania. 

Tamara (Tatamura, fanfer.), 
d. i. eine am Waffer erbaute 
Fürftenftadt. IT, 1489. 

Tamarinde*, im Libanon, II, 
684. 


1 2141 

30 ai 

Ca Adna * OD 4 g 

LAMATIBER 5, n zivanon. IH, 
294 

cp de RER ii u, 

zamat, Dorf am unt. Oron- 


tes. II, Ebene. 7094. 
Tambura, d. i, Guitarre. II, 
1630. 
Tamerlan*, befämpft die Is— 
maelier (1391). I, 971. — 

fein Rüdzug. 1027. 

Tamid, f. Mifhna 8. 

Tamir, Scheikh in Merbfrh 
Ayün. II, 318. 

Tamis, f. Wadi T. 

Tamiſch, in Kesruan. II, 115, 

f. Mar T. 

Tamur, f. Beni T. 

Tamyraden, Priefterfamilie in 
Paphos. II, 59. 425. 

Tamyras, f. Baal T., Zeus 

Demarus, Damur, 

Tamzah, f. Crocodilorum La- 
cus. 

Tancred, Fürſt von Galiläa 
(1101). I, 745. 754. — erob. 
Laodicea (1102). IL, 924. — 
in Apamea (1107). 1033. — 
Hamah. 1034. 

Zanceredsthurm, in Serufa- 
lem. I, 369. 

Tanis,f. Ivan. 

Tanita (Tanete), Dorf im Na- 
fairier-Gebirge. II, 955. 

Tants* (Teiche), in Indien. I, 
275. 933. — dgl. Birfet. 

Tannen*, in Ober- Galiläa. J, 
800. — f. Weißt. 

Tannür, ſ. An et T. 

Zannurin (Tenntrin), Eifen- 
ſchmelze im Beläd el Batrın. 
II, 749. 766. -— f. Ard 8. 

Zantur* (Zortur), Silberhorn 
der Drufinnen. II, 204. 466. 
657. 680. 720. 

Zantüura, d. i. Dor. I, 607. 

Tantüur Faraon (Horn Pha— 
rao's), Abfaloms Grab. 1, 
472. 

Tapeten, in der Marienkirche 
Bethlehems. J, 295. 

a her Salomo's Torhter. 


2 


10690 
1 069 


2142 


Tapu, i. e. ronos. I., 1026. 

Tar, d. i. Blutrache. II, 1629. 

Taräbulus eſch Scham, die 
moderne Moslemenftadt (Zri- 
Po II, 610 ff. -- vgl. Tri— 

polis. 

Tarantet‘, in el Merdſch. II, 


zarsuf der Nafairier. II, 


Tardeauia, im Amanus. II, 
1835 

Täreiya (Hadad Tareie), Drt 
im Beläd Ba'albek. II, 220. 

Tarent, Purpur daſ. II, 372. 
377. 


Tariche a“, am Genezareth-See. 
1, 687, 759. 

Tarid el Hambali, arabifıhe 
Ehronif. I, 750. 

a arabifches Werk. II, 


art el Maſtakim (d. i. ge- 
rade Straße, T. el adhwa), in 
Damask. II, 1376. 1377. _ 


Tarkondimotus, Fürſt 
Amanus. II, 1809. 
Tarſchtha, Stadt in Ober— 


Galiläa. I, 773. 776. 781. 788. 
Tarfus, Grenzfefte von Eilicien. 

1, 57. (Nafairier daf.) 978. 

1793. 1810. 
Tarfus-Gebirge, ſ. Dſchiaur 


Dagh. 

Tartar, ſ. Ebn Taltal. 

Tarteffus*‘ (Zarfis), tyriſche 
Colonie. I, 575. 

Tartoura, ſ. Dor. I, 608. 

Tartüg, Stadt, Diftriet in 
Yhönicien. II, 52. 628. 865. — 
vgl. Antaradus, Zortofa. 

Tafera, 1. Ras T. 

Tatamura, ſ. Tamara. 

Tataren, Seidenzüchtler. II, 
487. 491. 

Tatian, König von Georgien 
(5. Sahrh.). I, 494. 

Zauahun el Odfche, ſ. Ta⸗ 
wahin 

Tauben, ihre Einführung im 
Weften Afiens. I, 86. — von 


Tapu — Xebif 


Syrern verehrt. 86. — desgl. 
von Mohammedanern. 87. — 
heilige, der Semiramid, II, 
1688. 

Tauben”, in Paläftina. I, 485. 
— Libanon. 1, 135. — Ruad. 
877. — Haleb. 1732. — fiehe 
Poſts, Turtelt. 

Taubenfluß, in Galiläa. 1, 
772. 

Tauben- -Snfeln, bei Zripolig. 
II, 616. 

Taubenſchloß, im Thal der 
Dſchinnen. II, 816. 

Taubenthürme, in Laodicea. 
Il, 926. — Keftin. 1575. 

Taufbeden, in Ed Dirweh. 
Il, 268. 272. 

Tauhun, f. Tawahin. 


Ta’rum, Ort im Dſchebel Ala. 


II, 1599, ° 

Taurus, Nordgrenze von Sy- 
rien. II, 4. — Cedern dafelbft. 
638. — Duellengebiet der 
nordſyriſchen Flüſſe. 1665, 
1799. 


Taufendb latt (Myriophyllum 
spicatum), am unt. Orontes. 
II, 1217. 

Tauwil, f Dſchebel T. 

Tavernier, J. B., über Pal- 
myra (1638). II, 1432. 

Tawahin (Tauhun, Tauahın 
“ ae), Dorf am Aujeh. 1, 


— ——— „arab. Stamm. J, 
204. 


Tawra, f. Nahr Thora. 


Tareneintreibung, ven Aäfi 
verboten. II, 95. 

Taxus, im Amanus. II, 1824. 
Tayib (arab.), d. i. gut. II, 
1454. 

Tayibeh, ſ. Taiyibeh. 

Taylor, über den Karmel. 1, 
720. — Palmyra (1789). II, 
1433. , 

TZa’zäaniyeb, f. ET. 

Tebnat, |. Ei E, 

Tedif, f. Taidif. 





= Zebmir, >. i. 
1506. 
Tefah 


Tadmor. "IL, 


el Dfgin, d. 1. Alraun= 
b wurzel. HH 758. 
Zeffabb, —J Tuffahh. 

a Tu bh, Beth Thapuah. 
Tefil Dorf 
= Diese H, 913, 
4 Teftenäz, Dorf In — Sy⸗ 

rien. II, 1590. 
went, zhel Anlı- Libanon. 


Teham, Ort im Belaͤd el Ba— 
truͤn. II, 749. 

Teibe, — Taiyibeh. 

Teiche“*, bei Gibeon. I, 106. — 
Hebrön. 215. — Dor. 608. — 
am mittl, Orontes. IL, 1072. 
— fiehe ZTempelteih, Tank, 
Waſſer. 
Feich Des 
— Y 


— ſ. Dſchami et T. 
Teim, ſJWadi et T. 

Teim allah ben Thalebah, 
Thal von Banias. II, 224. — 
ſ. Wadi et Teim. 

Teimani, f. Taimaniten. 
Tein, f. Yin et Tiny. 

Teir Hurr, große Falfenart. 
1;1393. 

Teir wafry, Heine Bergfalfen. 
II, 1393. 

Tefije (Tekiyeh), d. i. Klofter, 


im Rafairier- Ge- 


Seifenfrauteg 
zu Serujalem. 1, 


Derwifchklofter. II, 792. 1830. 
— ſ. Wakf el T. 

Tefiyeh, in Ferufalem. I, 515. 
— vgl. Helena. 

Tekipeh (et T., Suftizpalaft 9), 
in Affär. II, 815. 

Tefiyep (et T.), am Baräda. 
It, 1277, 

Tetoa (Thekoa, Elthecon, 
cue Elthei, "Ex9exoun), Ort 


in Suba. IL, 261. 270, 279. 
EB 290. 511. 

I Tefy-eddin Omar, Fürftvon 
1, Hamap. II, 1034. — vgl. Taki⸗— 


eddin. 





| Teletberün, Darf am Kalaka. 


Tedin — Zell 2143 


T delfich (Kelk ide y }, ri Be 
Anti⸗Libanon. ii 261. 26 

Telhü ’ ſ.Benu T. 

zeit ni Berg, Dügel. 1, 91. 
539. 177. — in N,Spyrie 3. II, 
1666. — auf der Antiochia- 
Ebene, in — 1610 ff. — 
fiehe Beraf et-, Dſchifſr el-, 
Dſchob-, Nahr et T. 

Seit An T.), Drt in Ephraim, 


I, 6 

Sele Da * Dane! Har⸗ 
phüfch. II, 

Teer: 


erh in Cöleſyrien. 

II, 1428. 

Tell Aarus, im Nafairier-Ge- 
birge. II, 812. 824. 

Tellade, Dorfi in N. Syrien. II, 
1626. 

Tell N 1 n ———— bei 
Hamah. 1 

— ——— im Kalaka. I, 

— Attat, im Bern. I, 
172. 

Tell —— am mittleren 
Orontes. II, 1087. 

Tell — am Dſchebel el 
Arba’in. II, 1072. 

Tell Araflee, im Amanus. II, 
1836. 

Tell Arka, ſ. Arka. 

Tell Aſchirneh, am mittleren 
Drontes. II, 1087. 

Tell Batnan, Berg in Nord- 
Syrien. II, 1694. 

Tell Beideh, am Nahr es Sin. 
II, 890. 

Tell Biſy Cell Beshee, Tell 
Biſeh), am Orontes. II, 1028. 

Tell Baͤſchir (Zurbayfel, Tur⸗ 
beſſel), am Sadſchur. II, 1684. 

Tell Buſireh, in. Ppönicien. 
II, 880. 

Teil Daüd, 
1647. 

Tell Dibbin (Jijon“), in N. 
Paläftina. II, 128, 

Tell Dow, am Orontes. II, 
1001. 


am Afrin. I, 


2144 


—— am Afrin. 

Zelle, f. Ain et T. 

Telleberun, Dorf in N.Sy- 
rien. II, 1626, 

Tell el Achadr, Dorf im An— 
ti-Libanon. II, 689. — vergl. 

Seel Akhdar. 

Tell el Adjul, Hügelfette in 
S.Philiſtäa. 1, 42. — Sala— 
ding Lager. 43. 

zeit el Akhdar, im Bekä'a. 
I, 219. — vergl, Tel el 
Achadr. 

Tellel Ful ſ Zuleil el 8. 

Teil el Safy, in Sudäa. I, 
129. 131. 

Tell el Kottra, am Nafairier- 
Gebirge. II, 953. 1088. 

Sell el Kous, j. Dahar. 

Zell el Marfhut, d. 1. Hügel 
der Geliebten, bei Zyrus. TI, 
793. II, 346. 351. 360, 

Tell el Mellap, in el Ghab. 
II, 1089. 

zeit el Turmus, in goitifän, 
1, 138. — vgl. Tel T 

Teil Eret, 3. Arke. 

Tell eſch Scherih, am mittl. 
Drontes. II, 1087. 

Tell es Safieh (Blanche 
garde, Alba Specula der 
—— I), an I, 68. 


Tell es —— bei Alt— Ha⸗ 
leb. II, 1598. 

Tell Haffien@®), im Naſai— 
rier-Öebirge. II, 958, 

Tell Dezin, Ort bei Ba’ albef. 
I, 199, 222. ' 

zeit Huſchben, QDuellort des 
Litany. II, 179. 

Tellina candida, zu Tyrus, 
I, 372. 

vert Daum; in N.Galiläa. J, 


Mi Khalid (Khelid), am 
Sadſchur. II, 1681. 1684. 
Tell Kunä’ na, am Afrin. II, 

1647. 
Tell gäta, f. Kefr Lata. 


"SELL zung”, 


Telld — Telm 


Tell re dei am 
Ze ati Il, 880, 


en Mumenin (Mumenein), 
am Anti-Tibanon. II, 264. 266. 
— dgl. Menin. 

Tell Muwah, am NRafairier- 
Gebirge. II, 935. 

Tell Neby Min Dhü, nord» 
öſtliche Vorhöhe des Libanon. 
II, 840, 1002. 

zeit Nifon (irrig Tall el Ki— 
ſion, Tallil Kician), in N. Ga-⸗ 
lilaa. I, 805. 

Tell Sabbah, am mittleren 
Drontes. II, 1088. 

welt Safiyeh, fiebe Hauſch 


zeil Scheifh Beraif, bei 
Esdrelom. I, 703. 

Tell Sergie, im aleppinifchen 
Syrien. II, 1589. 

Tell Seyäd, in el Ghaͤb. II, 


1089. 1566, 
weit Sitin, in el Huͤleh. IT, 
Tell Stumak, am Dſchebel el 
Arba’in. II, 1055. 1061, 
Tell Sutät (Daher ©.), in 
der Cafiotis. II, 892, 
Tell Thüreh, Dorf in Esdre— 
Iom. I, 700. 
im Diehebel 


Tell Turmus, 
— II, 825. — vgl. Tell 


—— 

Tellul el Fedira, 
rimſy-See. IT, 1088, 

Tell Wavyat, am Terimfy= 
See. II, 1088, 

Gen, Wardin, im Belad Be- 
fä’a. II, 222. 

zeit Zafariyep (Caphar Za- 
charia), in Juda. 1, 119. 

He 3enib (Bantd), im Be⸗ 
fä’a. 19. 


am Te— 


in Juda. T, 200. 

Telmefius, in Klein-Afien. I, 
360. 

Telmissa sedoides Fenzl, bei 
Haleb. II, 1714, 1717. 








— — — 


1608. 





 Temnin (Temnein, T. el fofa 


und et tahta), das obere und 
untere, zwei Drte im DBeläd 
Ba’albef. II, 179. 199. 202. 
220. 


| —— Paradies. 
Tempel“, angeblich bei Khan 


Junus. I, 40. — Askalon. 81. 
— Kaiſarieh. 600. 604. — 
Umm el Amad. 814. 
Nas el abiadh. 815. — Apheka. 
II, 62. — Libanon. 133, — 
— Nahleh. 158. — Medſchdel 
Andſchar. 185. — Kerak. 195. 
— Niha. 197. — Keſſur Neba. 
205. — Rakhleh ꝛc. 284. 286. 
— häufig in Cöleſyrien. 285. 
— in Kalaat Burkufh. 285. — 
Leimun. 306. — Beirut. 460, 
461. — Fakra. II, 303. 514. 
519. 565. — Aphara. 564. — 
Deir Mar Dimitry. 594. — 
Befchiza. 596. — Husn el Su— 
firy. 807. — Aradus. 876. — 
Bitiäg. 1203, — Deir Känon. 
1278. — Abila. 1283. — Ain 
el Fidſcheh. 1289. Kulb 
Louſy. 1577. — Bfchindlayeh. 
1579. — Kefr Maris. 1581. 
Däna. 1648, Delad 
Khan Azra. 1693. — Rhoſus. 
1813. — Amanus. 1837, 
f. Apollo-, Dagon-, Diana=, 
Dioscuren-, Melfart-, Neptun-, 
Römiſcher, Sol-, Sonnen-, 
Venus-, Zeus-T. 


— — 


Tempel, jüdiiher, in Seruja=- 


lem (Aufbau 5356 — 515). I, 300, 
334. 411. 414. — auf Gari— 
sim. 622. 643. 


Tempelberg, f. Moriah. 
Tempelritter (Tempelherren, 


Templer), in Gaza (1152). 1, 
65. — Serufalem. 342. 414. 
— Birehb. 5352 — Ramleh. 
583. 585. Gastellum Pe- 
regrinorum (1218). 615. — 
Akko. 733. — Belfort. II, 70. 
— Kalaat Schekif (1210). 311. 
Saida. 393. Pagrä. 


Ritter Erdkunde XVII. 


ne N 


2145 


SR te ün in Serufalem. 

Tempelteiche, 
il, 1529. * 

Temperatur, f. Klima. 

Templer-Kirche, in Karyet el 
Enab. I, 548. 

Tempſah, fiehe Crocodilorum 
Lacus. 

Temfeida, f. Ralaat el Mu- 
feilihat. | 

zenage, 3 Hügel in der ſyr. 
Wüfte. 11, 1439. 

zeneree, Drt am er Räoͤdſch. 
I, 1097. — vergl. el Ten- 
nure. ß 

Tenhadiſch, f. Deir X. 

Tennes, Befehlshaber von Si- 
don. II, 388, 

Zennure, f. El T. Teneree, 

Zennürin, f. Zannurin. 

Tenüfp (Tenüch), Emir, angeb— 
lid. Prinz von Dira. II, 734. 
— Grab des Emir Scheikh. 
1, 677. — vgl. Abdallah et 
Tenüfp. | 

Tenufpiden (Benu Tenüfp), 

Ismaslierſtamm, im Beläd 
eh Schüf ıc. I, 733. 918. 
1701. — vergl. Beni Buffies 
et T. 

Tenun, Dorf am NRafairier- 
Gebirge. II, 843. | 

Teppeh, d. it. Kunfthügel. II, 
16117 I. 8ell 

Teppiche”, in Damascus. II, 
1396. 

Terab* (Zerob, Deerhab), Ei- 
fterne im Salafa. IL, 1652. 
1694. 

— arabiſcher Stamm. 

3 


zu Palmyra. 


Teram (arab.), d. i. Schwan. 
II, 1617. 

Teräz, f. An &. 

Terbul, Drt im Beläd Ba'al⸗ 
bef. II, 221. 

Terebinthe* (Terpentinbaum, 
Pistacia lentiscus, Pistacia 
terebınthus, Butm, Abrahams 
Baum), im Wadi Sumt, 1, 


YUuuuuu 


219 Ter — 


1318. — Juda. 203. — Hebrön 


219. 222. 230. — Serufalem 
%c, I, 378. 382. 482. 549. — 
Beirut, I, 474. — Caſius. 
1131. — unt. Drontes. 1217. 
-— for. : Wüſte. 1440. 4 

vere in Juda. 
I, 1 — f Wapdi Beil Eye 
a 


Terimfy (Baberet T.), Ebene, 
See am mittl. Orontes. II, 
1076. 1080. 1086. 1088. 

Terkoͤmieh (Therkümieh, Ter⸗ 
goumi, Tricomias), Ori in 
Juda. J, 150. 155. 156. 161. 

Terminine (Termine), Ort in 
N.Syrien. Il, 1621. 1626. 

Terob, f. Terab. 

Teros, irrig hatt Trieris. Ii, 65. 

Terpentinfihten, im Li— 
banon. II, 112. — f. Pinus, 
Terebinthe. 

Terracottas“, bei Beirut. II, 
429. 

Terra Santa, Klofter in Da⸗ 
masf. II, 1414. 

Terraffeneultur* ‚in Yalä- 
ftina.-I, 24. 157. — Hebrön. 
218. — Serufalem. 515. — 
Libanon. II, 75. 463. 

Terraffenland”*, von Gaza 
bis Samaria. 1, 591. — in 
Phönicien. II, 443. 

Terrataj, Ort im Beläd el 
Batrün. II, 749, 

Terihihe, "HSrt in Ober-Gali— 
läa. I, 773. — f. Tarſchiha. 
Terſcht ſch, Ort im Aklim el 

Metn. II, 711. 
Tertiäre Ablagerungen * 


an der Amanus - Küfte. Hr, 


1804. 
Tertianfieber, 
Kamr. II, 678. 
Teftament, Altes und Neuss, 
über Jeruſalem. I, 302. — 
Manufeript in Laodicea (492). 
II, 930. — vgl. Bibel. 
Testudo*, ſ. Schildkröte. 
Tetrao rufus, f. Rebhuhn. 


in Deir el 


ham 


















Tetrapolis, foriihe,. II, 1082, 
Tetrarchia Nazerinorum 
(Plin.). IL, 15. 976, | 
Tetrarchien ber Derobier. L, 227 
leucrium capitatum L., bel 
Daleb. Il, 2 — creticum, | 
1 pP iftina 483, — par-d 
——— — bei Haleb. 
11, 1720. — vgl. Gamander. 
Tewäni, for. Ort. II, 1423. 
® ei eira, über Palmyra (1605). 
‚1433. 
de entvedt das Denkmal‘ 
von Nymppi. 11, 542. 
Texiera glascifolia Jaub. et 
Spach., am Antiochia-See. II, 
1620. — bei Haleb. 1713. | 
Thaanah* (Taranuf), Ort der 
Esdrelom- Ebene. I, 672. 693, 
694. . | 
Thabar, ſ. Cißloth Th. 
Thabe 
Thabor, Tabor. 
Thabſchôè—, Kloſter zu. I, 792. 
Thadamora (Thabmara), d. i. 
Tadmor. II, 1337. 1487, 
Thaheret Hadhür, Bergrüden® 
des Naſairier-Gebirges. II, 834. 
838. — dgl. Dahr. 
Thaheret Kuſeir, Gipfel dest 
Naſairier-Gebirges. II, 834. 
838. | 
Thaij (Thay), arab. Stamm in 
Syrien. U, 1036. 1507. 1700. 
— dgl. Hadhir Th. 
Thpairath el Laut, Ort im 
Sahil Athlith. I, 714. 
Tha'labäya (Talabaya), Ort 
im Befä’a. II, 219. 
Thal des Nidhtigen (Amos 
II, 230. 
Thaͤleb, f. Zaleb. 
Shafesay, t Teim allah ben 


— — 


— Enakite. I, 213. 
Tha in Jeruſalem. I, 
Base. 
Thamar“, d. i. Palme ILE 
1487. — Ba'al Th. 
Thamar* Gaſaſon-th., Tha— 





Tham — Ther 


maro), paläſt. Grenzort. J, 8. 
— ob Tadmor? II, 230. 1486. 
ud, 1. Deir Th, Mar 


} Ban (Thamnatha), f. Tib- 


Thamnathſara, d. i. Thim- 
7  nath Serad. I, 563. 


E Thamnitica, f. Toparchia Th. 


" Thamrah (Tumrat, Tomrat), 


Ort in N.Galiläa. I, 767. 805, 
— dgl. Tumrah. 

Zhamuz, vierter jüd. Monat. 
Il, 554, 

Tha’nayil (Taanayl), Ort im 
Bekaͤ'a. I, 219. 

Thani,. Naher eh: 

Thanturah, f. Burdſch el Th. 

Thapfatus (Thippfah, Thipp- 
a), am Euphrat. I, 5. I, 


Zn f. Beth Th. 
Tharik el Aläm, |. Via do- 
lorosa, Tarif. 
<harpbha, TIamarir= Art in der 
ES Merbich. I, 1315. 
Tharthan, affyr. Feldherr, vor 
Serufalem. I, 98. 390. 


Thaſos, phönicifhe Kolonie. 
IL, 57. 
Thau*, in Judäa. I, 24. 42. — 


Serufalem. 480. — Sindſchil. 
632. — Damasf. II, 1353. — 

Haleb. 1712. 

Thawil, f. Dſchebel Th. 

Thay, . Thaij. 

Theater*, in Askalon. I, 79. 
— Saifarieh. 601. — Berytus 
II, 435. 458. — fehlen in Pal- 
myra. 1527. — in Nicopolis. 
1838. — ſ. Amppith., Römi— 
ſches Th. 

Theba, f. Taiyibeh. 

Thebä, in Theffalien, jüdiſche 
Seidenwirfer und Burpurfärber 
daf. II, 379. 

Thebais, Kibanotifch = forifches 
Kloftergebiet. II, 260. 262, 
Thebaiſches Geſtein (rother 
ägyptiſcher Granit?), Säulen 
davon im Bekaͤ'a. II, 257. 


2147 


— Ort bei Gaza. I, 


BR Tefoa. 

Thekla, -erfie Märtyrerin. IT, 
261. — ihre Höhle. 1423. — 
f. Heikel Mar Takla, Mar- 
tafla, Mar Tukleh. 

Thella- Klofter, Sanct, am 
Anti-Libanon. II, 261, 

Thekoa, f. Tefoa. 

Theleba (Theleva?), Ort der 


fyr. Wüfte. II, 1464. — fiehe 
Haſya. 

Thella, Ort am ob. Jordan. 
l, 686. 


Themella, Diſtriet am Oron— 
tes. II, 1006, 

Tpenius, D,, über Jerufalem. 
I, 314. 427. 

Theodora * Kaiferin,, ihre 
Kirchen in Antiochia. it 1175. 

Theodoretus*, Hist. eccles. 
IT, 200, 

Theodoriades, Provinzial- 
—— in N.Syrien. II, 


— Kaiſer. I, 651. 

Theodorus, Bilhof von Si- 
don (325). II, 391. 

Theodofius”, Kaifer. II, 8. — 
feine Kirche in Ba’ albek. II, 
241. — zerft. die Tempel in 
Ba'albek. 242. — erhebt Be- 
rytus zur Metropole. 438. — 
erbaut Deir Kanöbin. 664. — 
züchtigt Antiochia. 1172. — 
feine Kirchen. 1341. 

Theodoſius, Superior (492). 
II, 930. 

Th eophan e3 von Byzanz (ſtirbt 
817), üb. Aradus. II, 53, — 
Seidenzuht. 493. — Seleucia. 
1240. — Ghütha. 1347. — 
Palmyra. 1503. 

Theophilus, Biſchof in Kai- 
fariyeh (198). I, 602. 

Theophraſt, üb, Maulbeere. 
Il, 483, 

Thertumié, ſ. Terfümieh. 

Thermen (Bäder), in Tripolis, 
H, 600. 


Nuuuuu 2 


2148 Ther 


7 
⸗ 


Thermometer-Beobachtun— 
gen“, im Libanon II, 683. 
Theupolis, d. i. Antiochia. IT, 

1176 

Theuprof opon (Euprosopon, 
0005 HEOU TOOOWLON) d. 
Sottes-Antlig, der ybönt- 
IR Küſte 4 6886 

— f. Ras eſch Schak'ah, 
Neuphrus castrum. 

Thiere* mit gefpaltenem Huf 
werden von den Nafairier= 
Häuptlingen nicht gegeffen. IT, 
989.7 — 
Propheten zum wahren Glau— 
ben befehrt, mit Ausnahme des 
Schweins und Büffels. II, 
1073. . 

Thierknochen, verſteinerte, 
Libanon. II, 580. 

Thierfreis (Zodiafus), Nefte 
in SJerufalem. I, 401. — Pal— 
myra. II, 1374. 1519. 

Tpierjfeulptur*, in Athlit. I, 
614. — Ba'albek. II, 248: 

Thtkrin, IA Dhtietnr 

Thimnath, f. Tibneh. 

Thimnath Heres (Cheres), 
im Gebirge Ephraim. I, 562. 
563. 

Thimnath Serach, auf dem 
Gebirge Ephraim. I, 563. 


Thimra, Stadt in Juda. T, 
200. 

Thinfhemeth, d.i. Chamä— 
leon. J, 796. 


ie (Thippſach), 
Thapfafus 

Tpirhafa,. 
I, 390. 

Thisbe, ſ. Pyramus. 

Thlaspi spec., am Arz Libnan. 
II, 639, 


fiehe 
ägyptifcher König. 


Oosduoo, d. i. Tadmor. II, 
1487. 
Thogur el Dfhejire, die 


mefopotamif he Mark. IT, 1596. 

Thogur eſch Schäm, ſyriſche 
Grenzmark am Amanus. II, 
1596. 1636. 1809. 


werden durch den. 


Thon 


Thoi, König von Hamath. 11,4 
1032. 1046. i 
Tholemais, db. 4 Ale. 19 
Ch * 
Thomas-Ki e, zu Tripoli 
il, 609. — 5 1363. 1364. 
Thomfon*, W., Reifender. I, 
buleı üb, Sefürieh. I, 749. 
783. — Belad Befchärah. 787 ff. 
— Kaͤna. 792. — Syrien 
(1840, 46). II, 31. — Karnun. 
52. — Litany. 137. — Bekäaͤ'a. 
159. — Andſchar. 183. — 
Aphaka. 303. — Kalaat Sche— 
tif. 310. — Metäwileh. 317. 
— ’Adlün. 362. — Nahr el 
Kelb. 522. — Byblus. 573, 
577. — Batrün. II, 587, — 
Fe a — Tripolis, 591. 
623. — Marpniten. 781. 
Dihebel Akfär. 813. — el 
Hösn —Burdſch Safıtah. 824 ff. 
— Tortofa. 865. — Aradus. 
871. — Lapdicea. 927. — Na— 
jatrier. 979. — Hamah. 1046. 
— Dſchebel el Arba’in. 1061. 
— entdedt Apamea. 1071. 1077. 
— am mittl. Orontes. 1085. 
— üb. den Cafius. 1129. — 
Antiochia. 1202. — el Awadſch. 
1327. — Dſchebel Ala. 1574, 
Antiohia—Haleb. 1645 ff. 


Thon’, bei Gaza. I, 52. — 
Serufalem. 463. Anti⸗Liba⸗ 
non. II, 173. — Aleppo. 1656, 

Tponeifenfteine* ‚im Liba— 
non. II, 88. 582. 

Thonerde - Silifate, im 
Dſchebel Mufa. II, 1803. 

Thongefäße”, aus Rhoſus. 


11, 18134 
Thpongruben, im Dieebel 
in Yaläftina. 


Schara. II, 958. 
Thonröhren*, 
I, 277. — Antiochia. 11,-1199. 
Thonfhiefer*, in Phönicien. 
II, 550. — Caflus. 1140. — 
Dichebel Muſa. II, 1803, 











Thon — Zin 


Thonſteine, weiße, bei Tripolis. 


I, 621. — im Amanus. 1804. 

Thophei (Opferhöhen), zu Je— 
rufalem. 1, 464. 469. 

— |. Goldenes Thor, Bab. 

Thora, d. i. Dor. I, 610. 

Thora, f. Nahr Thora, Thüra. 

Thracon, Duartier von Antio= 

- dia. II, 1159. 

J Thraͤnenweide, ſiehe Trauer— 
weide. 

Thubalin, Ort im Bilad el 
Röha. I, 713. 

Thür en*, fhüßende, vor ägypt. 

-  Seulpturen. II, 536. 
Thunfiſch Scomber thynnus), 
zu Alexandrette. II, 1845. 

Thüra, Barada-Arm. II, 1304. 
— ſ. Nahr Thora. 

Thuͤra (Thuͤreh), ſ. Ain-, Tell 
Th., Deir Hantüra. 

Thurm*, bei Hulhul. I, 266. — 
— Bethjur. 267. 268. — Jeba. 
520. — häufig in Judäa. 529, 
— bei Tuleil el Zul. 539. — 
— Räs el Ain. 567. — Ram: 
leh. 581. 583. — Kaiſariyeh. 
605. — Seiltin. 632. — Yitma. 
635. — am Karmel. 711. — 
quadratifcher, in Beit Nufib. 


I, 161. $afra. II, 514. 517. 
520. 565. Byblus. 574. — ſ. 
Gräber, Leucht-,. Löwen-, Rö— 


mer-, Signalth. 

Thurm aufdem Libanon (Hohes 
Lied 7, 4). II, 1324. 

Thurm, verfludter (Turris 
maledicta\, bei Affo. I, 730. 

Thuro, Sf. Dotho. 

Thurfina, f. Deir Th. 

Thykrin, ſ. Dhikrin. 

Thymeläen, zu Jeruſalem. J, 
482. 

Thymian” 
flina. I, 208. 529. — N.Spyrien. 
IL, 1589. 

Thymus capitatus L., bei Ha— 
leb. II, 1719. 

Tphyrin, Sf. Dpikrin. 

Tiba, ſ. Taiyibeh. 

Tibenin, f. Zibnin, 


(Za’ter), in Palä⸗ 


2149 
Tiberias“, Capitale von Ga— 
Iiläa. 1, 22. 687. ihr Ha⸗ 


fenorts 722,759. 

Tiberiag-Bad, f. Hammam 
Zabariyeh. 

Tiberius”, verfchönert Antiv- 
chia. II, 1168. 

Zibneh (Thimnath, Thamna, 
Zhamnatha), —— von 
Judäa und Paläſtina. I, 114. 
116. 561 ff. 

Tibnin” (Zibenin, Toron, Tu- 
ronum, Turinum), Ort im 
Belaͤd Befcharrap. I, 788 ff. II, 


78. 79. 100. 313. — vergl. 
Diebel-, Wadi E., Schekif 
— 

Tibn f. Kefr ET. 

Tiger” Rimr; Leoparden, Uns 


zen?), in Galilän. I, 802. — 
Libanon? II, 667. 687. — dgl. 
Panther. 

Tiglath Pilejar”, affyr. Kö— 
nig. I, 389. 684. — erob. Da- 
masf. II, 1339, 

Tigrancs, in Antiodia. II, 
1167, 

Tih beni Israel“* (el Tip), 
d. i. Wüfte der Kinder Ssrael, 
im petr. Arabien. I, 64. 194. 

Timnath, f. Thimnath. 

Timneh, d.i. '/ Scheffel preu- 
ßiſch. I, 823. 

Timplaus, Sohn der Zenobia. 
II, 1499. 1546. 

Timotheug, Feldherr. I, 685. 

Timur, bewallfahrtet Noahs 
Grab (1400). Il, 203. 223. — 
erobert Ba’albef. 244. — in 
Höms. 1012. — plündert Da- 
masfac. 1373. 1506. — fiedelt 
damasceniihe Künftler ꝛc. in 
Khorafan an. 1386. — zerſt. 
Haleb. 1737. 

Tin*, d. i. Feige. I, 1649. — 
ſ. Deir et-, Dſchob Tell etz, 
Kreyn etz, Mar %. 

Tin Berfhumy, Feigenfrucht. 
1, 481. 

Tin Dihimmayz, d. i-Syco— 
morfeige. J, 481. 


‚2150 Tineh 

Tineh (arab.), i. e. lutetia, 
Schlamm. 1, 111. — 1. Yin 
et T. Wadi Yin el T., Wadi 
T., Wadi el Schana, Zen, 
Tireh. A 

Tint, |. An el ®. 

Tin Schuke, d. i. Opuntia— 


feige. 1, 481. — f. Cactus. 

“Fin Serafendi, ſ. Zyziphus— 
frucht. 1,. 481 

An Tineh. 

Tinzeiieh, f. Duziere. 

Tipping*, Mr., in Hebrön. 1, 
233. 


Tirab, 

- 1296. 

Tiräz, |. Ain Teräz. 

Tireh (Tineh?), Drt in Oali- 
fäa. I, 776. 777. 788, 


Drt am Baräda, I, 


Tirgata, f. Atergatis. 

Tirud, Drt in el Mein. I, 
734. 

Tirun, f. Schekif Tairun. 


Tirza "uya), Drt in Ser 
rebe. 11, 792% 

Tifhler, in Bethlehem. 1, 291. 

Tifin (Tizin, nicht Tiffin), Drt 
im Dfehebel Semän. II, 1566. 
1580. 1623. 1671. 

Titus*, zerft. Serufalem (70 

"m. Ehr.). I, 300, 324. 344. 


385. 391. 410. 516. 521. — 


in Gophna. 627. — erob. Zapha. 
748. — Berytus. II, 435. — 
am Sabbathfluß. 842. — be— 
günftigt Antiochia. 1169, 

Tizin, ſ. Tifin. 

Tpbba, i. e. Cactus opuntia, 
11, 1357. 

<obbi, f. Haiim Maimon T. 

Tobia, Scheikh von Sib’il. Ii, 
656. 

Tobiah, f. Salamah Ibhn 8%. 

Tobias, Naphthalite. I, 684. 

Tpbler*, Dr. Tit., üb. Oaza 


(1835). I, 46. — Salomo's 
289. — Plan von Serufalem ꝛc. 





309. 314. 422 ff. 
To6xaooı (nicht Taxogoı), Volk. 
II, 487. 


a) ge 
R.ONT 


— 

Tobie*, von den Naſairiern 
verehrt. 11, 990. 992. | 

Todtencultns, 1. Aegpptiſcher 
T., Grab, Mauſoleum, Necro— 
pole, Sarkophag 

Todtes Dieer’, Yalbinjel deſ⸗ 
ſelben. I, 10, — aſtr. L. 528. 

Töpfer”, in Bethlehem. I, 291. 
— Aithy. II, 280. — Tortofa. 
868. 

Töpferfeld, zu Serujalem. 1, 
463 


Töpfergefhirr, poröſes, in 
Beirut. I, 481. — Damascus. 
509. 

Tofae;T. Hart el T. 

Toglea, Dorf im Naſairier— 
Gebirge. II, 959. 

Togthefin*, Fürſt von Da— 
mascus, Freund Ma'ans. II, 
733. — erob. Hamah. 1034. 

Tokan, alte Familie in Nabu— 
lus. I, 821. 

Totpti, ſ.Berdſch T. | 

Tollie, Drt im Beläd Ba’al- 
Bei: II, 222 

Tolos, fiehe Dſchebel Keferik, 
Dfehebel Totoſe, Rhoſſus. 

Tomate, Gemüfe in Soppe. I, 
579. — Wlerandrette. II, 1845. | 

Tomät Nha (Tom NR), d. i— 
Zwillinge od. Doppelberge, 
Gebirgspaß zwifchen zwei Ber— 
gen, im Libanon. II, 100. 108, 
127. 132..1352.15% 

Tombak (wol Tabad?), in Da- 
masf. II, 505. 1397. 

Tommafo, Pater, in Damask 
(1840). II, 1414. 

Tomrat, |. Thamrah. 

not, f. SU 

Topal Ali, Gouverneur von 
Dſchiſſr Schoghr (1811). 
718. — in Salaat el Redi 
1081. 

Toparchia Thamnitica, 
in Sudäa. I, 562 ff. 582, 

eo der Herodier. I, 





Kos tsöp Tee bei Tyrus. 
II, 366. 371. 372. 





Topo, Stwdt. I, 563. 

Tpr, f. Dahr t., Deir el Kad⸗ 
Dis ꝛc. 

Tora, f. Nahr Thora. 

Torah, hei. 

Torfalu, Ort in HE öhrien,: II, 
1684. 

Toron, ſ. Schefif Tairtn. 

Toronum“, ſ. Tibnin. 

Tortoſa* (Zartüs, Tarſus, 
Antartus, Antarſus, Antarchus, 
Antaradus, Anteradon, auch 
Anthedon), Stadt in Phönicien. 
1, 734: II, 33: 52. 54.' 628. 
806. 853 ff. 858. sS6if. — 
Dift. II, 806. 825. 831. 862. 
882. 887. 1011. 

Tortur, f. Tantur. 

Tortura, . Dor. 

Toskana, Handel nach Haleb. 
11, 1776. 

Toskaniſche Architekten“, 
bei Fachreddin. II, 397. 

:Zotore, T- Zſchebei T. 

Tpouame, Drt im Kalaka. II, 

1662. 

Touloufe, Grafen von, ihr 
Wappen, II, 835. 

Tourferem (Zul Keram?), 
Drt in Saron. I, 594. 

Spprum, D I Garizim. I, 
638. 

Towil, f. Ras T 

Tomwilep, T. Bamia t. 


Trachyt, im Dſchebel Mufa. 
11, 1803. 
Tragant, im Cafius. II, 1139. 


— ReSgrien. 1589. 
Tragopogon porrifolius L., 

bei Haleb. 1,:1732. 
Trajan*, in Antiochia (115). 


I, 1156. — ftirbt bei Seleu- 
cia. 1242. — gegen Datra 
(117 n. Chr.). 1496. — be- 


günftigt Palmyra. 1548. 
Trapp* (Cotton ground), in 
Esdrelom. I, 695. — Dekra. 
II, 169. — Anti-Libanon. 282. 
— Hauran. 1328. 
Trappen*,. in N.Syrien. II, 
1571. — bei Haleb. 1732. 


Topp — Trip 


2151 


—— 19, im Dſchebel Affär. 
1, 817. — Gafiotis. 886. — 
im  euphratenfifchen Syrien. 
1704, 


Trappgang, fubmariner, an 
„er Nordfeite des Nahr Ibra⸗ 


him. II, 573. — im Dſchebel 
Atfır, 813. — Dſchebel Na— 
fairi. 825. 

— im Amanus. II, 


Traubenbeere (Neflier), japa- 
niſche, in Sumeidiyeh, I, 
1225. 

Trauerweide (Thränenweide, 
Salix babylonica), bei Zebe— 
däny. II, 270, — Even. 653. 
— Kafchheya. 656. 


Trebelliug Pollio, in Pal— 


myra. II, 1498, 

Treppengänge*, im Tyropdon. 
I, 838.352,» 

Tricomias, f. Terfümieh. 

Tridis, f. Mutatio Tr. 

Triebfand*, an Sarons Küfte. 
I, 591. 

Trieris (Tormons, nicht Tgos), 
Stadt in Phönicien. II, 65. 
591. 

Trieft, Levantehandel. II, 502. 

Trifolium* clypeatum, bei 
Hebrön. I, 219. — erubescens 
Fenzel, im @aftus. 11, 1139. 
— globosum, desgl. 1139. — 
stellatum, in Judäa. I, 24. 
bei. Daleb. II, 1714. — sub- 
-terraneum L., bei Haleb. 1714. 
— xerophalum Fenzel., bei 
Sumeidiyeh. 1230. 

Trigonella*, ſ. Foenum gr. 

Toilı93ov, Bez. für den Tem: 
vet zu Ba’albef. II, 234, 

Trimaris, Drt in N.Sprien. 
IT, 1566. 

Trinfgelage, heimliche, der 
Mosiemen. II, 1305. 

Trintfhalen, aus Bethlehem. 
I, 290. 

Trionyx, ſ. Weichſchildkröte. 

Tripolis” (Tarabolus, Tara⸗ 
bulus, Atrabolus), phönicifche 


2152 Tr 
Bundesftabt:. II, 12. (aftr. Y) 
18:33: 7’88,.799 1. 985. 387. 
(Seide daſ.) 417. 476. (ſchäd— 
liches Klima) 505. GGeſchichte 
ıc.) 598 ff. 606. 609. — Diſt 
II, 39. 806. 921. 1046. 

Tripolis”, Grafſchaft. II, 604. 


— Paſchalik. 627. — maronit. 
Bifchofthum. II, 786. 
Tripplisftraße. H, 237 ff. 
Triptolemosg, feine Nachkom— 
men in Antiochia. TI, 1126. 
1157. 
Triumphbogen*, in Sebafte. 


I, 664. — Laodicea. Il, 924. 
— Alexandrette. 1828. 
Trixago latifol. Reichenb., 


bei Haleb. II, 1714. 
Trochus*. Il, 374. 
Troglodyten*, bei Beit Si- 

brin. I, 146. — Calcous. I, 

257. — an der Öftfeite des 

Anti-Libanon. 260. 261. 267. 

— im Cafius, Armenien. 1140. 


— dgl. Höhle. 

9. Troilo*, in Asfalon, I, 80. 
— Hebrön. 223. 

Trorſeh (2), Duartier von el 
Bära. 11, 1066. 


Trüffeln* (Ghime), in der fy- 
rifhen Wüfte. II, 1318. 1390, 
1461. 

Trusci, d 

Tryphon, 

Tſchai, fiehe Aktſchai, 
Dſchehan Tſchai. 

Tſchai Koi, ſ. Köi Tſchai. 

Tſchakieh GGebſcheky?), im Ca— 
fius. II, 1139. 

<fhapan Dglu 


f. Diodotos Tr. 
Deli⸗, 


(Ebapwan 


D.), Statth. des öſtlichen Na= - 


tolieng. II, 1628. 1751. 
Tſchariz, f. Kohriz. 
Tſchatal Tſchai, Duelle des 

Kara Su. I, 1617. 

“nn ay, abe gewürziger Hißtranf. 


zidetent, d. i. Gentleman. II, 


faire (Scheflik), dv. i. 
Meierei. II, 982. 1648. — 


 Tudmur, 


. 1 Drufen. TI, 612. 


- Zur 


f. Jeni Tſchiftlik. 

Tſchingane, d. i. 
1633 

Tihufur vvah, db Ebene 
des Grabens, am Amanus. I, 
— 

Tids Ort am 
1671. 
Tfippori, f. Sefürieh. 

— ſ. Aram Zoba. 
Logbur, 99 Provinz. 
1636. — f. Thoghur. 

Tſôr, f. Tyrus. 

Tubal; ſein Grab auf dem 
Dſchebel Schara. II, 958. 

Fubſ f. ET. 

Tubufma, ſ. Beit T. el Kſiſch. 

Tu, in Damasf. 11, 1398. 


Zigeuner, I, 


Arin. U, 


Tucher“, Hang, aus Nürnberg. 


1, 38, — üb. Diifrin. 136. — 
Gaza- Bethlehem (1479). 14163ff. 
— Serufalem. 355. — Siloah. 
448. 542. 
Suhüt, f. 
d. i. Zadmor. I, 
1485. 
Tüffah, f. Aklim et T. 
Türkei, Handel mit Haleb. II, 


Türfen* (Turfomanen), in 
Gaza. I, 49. 51. — Hai 
723. 724. — Benywaty. II, 
116. — Libanon. 190. — Zah- 
leh. 193. — Kerak. 195. — 
Katana. 283. 290, — Saida. 
IT, 406. — Beirut. 447. — Tri- 
polis. 615. — Deir el Kamr. 
678. — Dſchebel Schara. 822. 
— Nafairier-Gebirge. 943. 
Aradus. 870. — am Srontes. 
1017. — in Hamah. 1045. — 
Kalaat el Medif. 1076. — Ur— 
deh. 1105. 1115. — N.Syrien. 
1198. — Antiochia. 1193. 1209. 
1220. — Edlib. 1583. — am 
obern Euphrat. 1681. — in 
Haleb. 1754. 1770. — Uleran- 
drette. 1827. — Phyfiognomie. 
1403. — verehren Noah. II, 
195. — Haß gegen Najairier 
und Ismaslier. 947. 957. 


Y 











N a 7 ARE A a 
A KUH N * 
J— a — 
N Fe J 
BI. $ 
I N r * 
Türkendorf, 


im Libanon. IT, 


89, am Wadi Kandil. 1107 
nördlich von Daleb. 1598. 
be Maue rt, um 3J eruſa⸗ 
tem (1542). I, 379, 
Türkiſche Sprache, in Antio- 
hir IT: 1497 
ia. di, 1187. — Grenze am. 
Gafius. 1105. 1107. — bei 


Suweidiyeh. 1232. — N.Sy- 
rien. 1608. — in Yintab. 1682. 
— am Hofe der Vafıhas in 
Haleb. 1747. 

Türfifhe Verwaltung”, in 
Haleb, II, 1773 ff. » 

Tuͤrkifche Wörter, in der ara- 
bifhen Sprade. II, 1409, — 
in fyrifhen Städten, 1482. 

Tütün, ſ. Dſchebel T. 

Tuffah”, f. Allım et C., EL%., 
Taffah. 

Zuffe*, bafaltiiche, in Esdrelom. 
1, 696. — N.Syrien. 1654. — 
f. Trapptuff. 

| Tuffwadefelien” ‚ im Dfihe- 
bel el Arba’in. IT, 1060. 

Zuhnith, f. Deir T, 

Tuhrän el Scham (Fuhran el 
Sch.?), Ruinen am Wadi Ha— 
mil. I, 778. 808, 

Tufleh, f. Thefla. i 

Tukubah (Vicus Tagabaeo- 
rum), Ruinen in Judäa. I, 
131; 

Tula (fanger.), i. e. Morus in- 
dica. II, 484. 

Tulaiyeh, nr :% 

Tuleib, f. Wadi T. 

Tuleil, Ort am unt. Drontes. 
I, 164. 

<uleit (Chirbet T.), in N.Oa- 
liläg. I, 780. 

Tuleil Q Fol (Fulil, Tel el 
3), d. i. Bohnenberg, Giben 
Sauls. I, 323. 528. 539. 

Tulin, Dorf im Belad Beſchar— 


rab. II, 79. 
Til Reram, ‚ Dorf bei Nablüg. 
I, 594. 660. 
Tulma, j. Beit T. 
Tulpen’ — clusiana), 


in Judäa. 1,24. — Serufalem. 


/ Tunig”, 


Turf 2153 


ad - Saron: 587. — Nas 
fairier-Gebirge. II, 900. 

Saninen“ Geflecht. II, 
1404, 

Lu pa, Dit in R.Spriem II, 
7% 5: 1085 

Sume f: — 

Tumän, f. Shan T. 

Tuman Bey, letter Mameluf- 
ken-Khalif. I1, 1589, 

Tume (Thomas), fiehe Bab 
Duma. 

Tumrah (dawrah), Dorf bei 
Kalaat Schefif. IT, 310. — 
vgl. Thamrah. 

Tunib, f. Anib. 

Tunin, f. Münin, 

Klima. II, 478. 

Tunnel, j. Felst. 

Sur‘, Sebel' el-, 1 -Delbera, 
Tpr. 

Tür (el T.), Bez. für Oarizim. 
I, 638. 


Turabeg, Emir bei Der, TI, 
608. 

Turah (Tuͤra), f. Ain T., Nahr 
Trap. 

Syur’än, Drt und Ebene in 
Galiläa. I, 764. 

Turbane*, weiße und rothe, 


der Samariter. I, 648. 649, 
651. — grüne, der Scherifs. 


828. IT, 1405. — weiße, der 
druf. Offäl. II, 720. — der 
Mekfaner. 1405. — in Beirut. 
IT, 481. 

Turbayſel (Turbeſſel), f. Tell 
Büfhir. 


Turbet is Sahera, moslem. 
——— zu Jeruſalem. 
397. 


————— Ort in Ober-Gali— 
g 

Turbo, im Libanon. II, 580. 

Turbul, f. Dichebel T. 

Turdfhmän, d.i. Dolmetfger. 
T, 290. 

—— roseus, f. Smürs 
mu 

ie ſ. Ras T 

Turfin, Ort in FJudäa. 1; 559. 


2154 


Turgenia latifolia Hoffm., bei 
Haleb. II, 1719. 

Turinum, f. Tibnin. 

Turfmanen, f. Türfen. 


Turmus, Oetraibeart. I, 826. 
— ogl. Teli I EEE, 
Turmusg Ayar, Dorf in 


Ephraim. I, 631. 632. 


Zurnbull, üb. Damascus. II 
1378 

— . 8.5 1,7542... >= ber 
den SKarmel. 717.. — Haifa. 


723. — Nazareth. 743. 

Turniere, in Damaseus. II, 
1406, 

Turnips, in Alerandrette. II, 
1845. 

Turnus, f. Wadi T. 

Turon, Hügel bei Akko. 1, 730. 
7133. 

Turonum*, f. Tibnin. 

Turris maledicta, f. Thurm, 
verfluchter. 

Turſchüha, ſ. Tarſchiha. 


Turteltaube*, in Sud, T, 


281. — am ai each H, 
1004, ; 
Turza, f. Tirza. 
Tut (Toot, Düt), Bezeichnung 


für Maulbeerbaum. II, 489. — 
fiehbe Ain el Hawra Ajunz=, 
Sefid⸗, Siah Tut. 

Zutan, ſ. Safal T. 

Tut nafhyf, getrodnete Maul- 
beeren. II, 1227. 

Tutstri (Morus parvifolia), i 
ven Sungles. II, 485. 
Tuwalä, Ort "in Sibbet el 

Bſcherreh. II, 753. 
Tüz, ſ. Umm el T. 
Tyabih (Tyaby, Tyba), 

Taiyibeh. 

Tyhe* (Fortuna), Schutzgöttin 


ſiehe 


Par 


PM 


Turg — Tor 


in Gaza, Tempel (5. Sahrh. 
n. Chr.). 1, 63. — zu Antio⸗ 
chia (Sychäum). II, 1163. — 
Rhoſus. 1813. 

Tpn, f. Dſchoh Tell et T., Tin, 

Typha, ſ. Rohr. 

Typhon* (Set, Seth der Ae— 
gypter), Gottheit. I, 183. 184, 
— in Phönicien. 11, 334, — 
Antiochia. 1155. 

Typhon, angebl, urfprünglicher 
Name ⸗des DOrontes. II, 169. 
176, 

Tyrin, f. Dhifrin. 

Tyropdon. (Käſemacherthal), in 
Serufalem. I, 316. 334. 348. 
360. 380, 400. 407. 

Tyrus,d.t. Fels. I, 325. 

Tyrus” (phönie. Sarra, hebr. 
för, Tzör, mohammed, Sör, 
Sur), Stadt, Halbinfel, Ebene 
in Phönieien. I, 16. 21. (Er- 
bauung 1209 vor Chr.) 76. 
(Archiv daf.) 153. 575. 681, 
726. (Grenze) 785. 786. 787. 
791. 793: (aftr. &) II, 18. 19. 
48. (das Land auch Sidon ge— 
nannt) 45. (fivonifhe Kolonie) 
46 ff. 67. (Topographie 2c.) 
320 ff. (Häfen) 338 ff. (Kanal) 
342. (Befeftigungsmwerfe) 343. 
(die chriſtl. Stadt) 344. (die 
heutige Sur) 365 ff. (Colo— 
nien) 382. (überflügelt Sidon) 


383. (Seidenbau) 494. (Drus 


fen daf.) 729. — Dift. I, 776. 
803. 809. II, 35. — f. Cave 
de; T., Palätyrus. 
Tyimisees, fiehe Joannes 
3 
Tzipori, d. i. Sepphorig, 1, 
758. 


Tzor, d. i. Tyrus. II, 324. 





a u 





Uaui, d.i. Schakal. II 119 
Ubeide, f Abu Dbeii 


Ubeih, Drt im el el Sah⸗ 
haͤr. II, 706. — vgl. ’Abeih. 
Neberfhwemmungen 
J Merdſch (1367, 1270). I, 

13. 

Uedi (ei 1.), Dorf bei Zahlen. 
II, 201: 

lerem, ſ. EL ’Amf. 

Nfrenus (Dprenus), d. i. An 
tiochia-See. II, 1618. 

witer, f. Rafı 1. 

Uhal, ui. Hirſch. II, 686. 

Nenbiyen, Dorf am Libanon. 
1, 71. -— 1,.%8ant V.: 

ukhneifis (&huneifis), Dorf in 
Esdrelom. I, 700. 

Ukuͤb, f. Nahiet el U. 

Ma, f. Beit 1. 

Ulmen”, in Sumeidiyeh. II, 
1232. 

Ulmus campestris L., zu 
Haleb. IT, 1715. 1724. 1726. 

Ulptan, in Berytus. II, 436. 

Um” Am), use vurdſch Um 
Heiſch, O 

Uma u) = i. Landungs— 
platz. J, 61. 

Uman el Lubneh, in. ef 
Schuͤf. II, 99. 

Umbellen, im Caſius. II, 1141, 

Umbia, ff. Kubur el u. 

Umbilicus globubariae- 
folius Fenzel, im Caſius. 
1, 1145. 

UmCpälid (Ommfaled, el Mu- 
fhalid), in Samaria. I, 714. 
Am el Amad* (di. Säufen- 
mutter), Ruinen in Juda. J, 

200. 


Im el Amad (Dm el Hamid, . 


nicht Om el Hamma), am Wadi 
Hamül. I, 778. 808. 813. 

Im el gab, in Galiläa. 1, 
673. 694 


2155 


1. 


Im el SEN, Ort im Bilad 


Roôha. I, 713 
Um el Shutäf, Drt im Kar— 


mel. I, 713 
Ort im Biläad el 


Am el hr, 
Rôha. I, 713 

Um eſch Schukf, in Suda, I, 
161. 

Um Zudei’a, Brunnen bei Beit 
Sibrin, J, 145. 

mr, EL ’Amt. 

Umfa, ſ. Ma oI N. 

Umk Uerem, f. EI ’Amf. 

Im Lakis, in Judäa. I, 130. 

Umm, Ort im Bilad el Rôha. 
J, 714, 

Umma, Stadt im Stamme W- 
fer. I, 6. 

Nmmar, f. Beit U. 

Um Raͤfch, in Judäa. I, 552. 

Um Sufäh (glatte Selfenftrede), 
Dorf in Paläftina. I, 561. 

Ungariſche Flüchtlinge, in 
Haleb. II, 1767. 

Unia, f. Beit u. 

Univalven, im Libanon. II, 
580. 

Unreine, Bez. für Ieraeliten 
(Manetho). I, 34. 

Unterirdifger Gang in 
Chieb el Jehudi (Bitlen). I; 
515. — Chat (Ai) 529. 

Unze*, im Libanon. II, 516. — 
Dfchebel Kipa. 1060. — dgl. 
Tiger. 


N, 1. Beit U. 

Urania, f. Venus. 

Nranius”, über Yalmyra. II, 
1496. 

Uranos, phönic. Gott. II, 432. 
— vogl. Mar. I, 63. 


Urbaͤn, verätice Bezeichnung 
für Beduinen. I, 891. 822. 11, 
1406. 

Urdeh (Durdi, Ordu, el Eurdy), 
Ort am Cafius. II, 899, 1105. 


2156 


113.416 A217 7 
Dſchebel-, Wadi U. 
urgbi (En, Dorf in Syrien. 
Urim (Urim el Djiis, Urem- 
eddfjös), Dorf im Dfchebel el 
Arba’in. II, 1057. 1063. -1100. 

Urim el Kobra, Dorf in R 
Syrien. II, 1663. 

Urim e8 Stogbra, d. i. Klein— 
Urim, Dorf in N.Syrien. IT, 
1663. 

Ur-Kasdim (DOrfa), am Eu- 
phrat. II, 1332. 

Urospermum picroides 
Dec., bei Daleb. 11, 1716. 

Urſili (Urſin, Urzin, Oſeler, 
Juüzler), Dorf im Amanus. II, 
1781. 1806. 1831. 1832. 1833. 

Ursus, f. Bär. 

Urtàs (gefpr. Artäg), Ort in 
Juda. 1, 270. 273. 282, — f. 
Wadi A. 

Urtica* pillulifera L., bei air 
Yeb. II, 1718. 

Urzin, J. urßli—. 

Us (Ouz), Dorf am Wadi Sel⸗ 
laͤmeh? I, 779. 

Usbufte, ri Sebafte. I, 658. 

Yfchä cd. ti. Sofua od. Hoſeas), 


Urg — Ball 
a, 


— auf Dſchebel Seth. 
uUfchen, Felſen in Juda I, 233. 
Uſeie, ſ. Es Su'eiyideh. 

Uſen Seera, Drt in Judäa. 

RR 
Usgate, Mr., engl. Eonful, in 

Sanuad. I, 796. 
Nfias*, König. 1, 21. 97. — 

erob. Jabneh. 125. — fein 

Grab in Serufalem. 356. 472. 
fiel, Rabbi in Tapmor (1173). 

IT, 1505. 

Uſoos, erfter Schiffer. II, 322. 
Uſſak (Aſak), Dorf in R.Sy- 
rien. II, 1664. 


Nfubl,)..eIHe 


Utala Safire, irrige Bezeich- 
nung für Dſchebel Dſcheirüd. 
II, 265. 1472. 

Utica, tyrifhe Colonie. II, 47. 
382. i 

Mtkol, f. An, 

Az, Sohn Aarons, gründet Da— 
masf. Su 1335. 

Uzeli, ſ. Khan U. 

Uzim, S. Beit U, 

Uzzi, Dorf im Anti» Libanon. 
I, 279. 


[4 


V. 


Vaccaria parviflora Moench, 
bei Daleb. II, 1716. 

er: VI., König von Ör- 
orgien. ‚494. 501. 

Vadeh, — Schechem V. 

Vaillantia hispida, 
leb. II, 1714. 

Balania, f. Banias. 

Valantia ciliata, bei Dſchibul. 
II, 1698. 

Balara | (Sansfr.), d. t. weiß. I, 
179.007. 

Balenia, f. Banias. 

PBalens, Kaifer, in Antiochien. 
II, 1171. 


bei Ha— 


Balerian, Kaiſer. IH, 1817. 
Valeriana aliariaefolia Vahl, 
im Caſius. II, 1141. 


Valerianella Aucheri Boiss., 


bei Saleb. II, 1721. — orien- 
talis Schl. n. sp., desgl. 1717. 
— pumila Dec., desgl. 1717. 
Ballabathus, Apne des Ode— 
nathus. II, 1540. 1543, ' 
Balle*, Bietro della, Reifen- 
der (1614—26), über Gaza — 
Esdud. I, 90. — Hebrön. 223. 
— famarit. Literatur. 652. — 
ae II, 1039. — Antiochia 








“9,5% 


DR. m ni — 
—— — ’ 
ß RE ER 
J9 — 
N ı 





DU 
(1625). 1187. —- Yalmpra. 
it, 1432. — Haleb. 1743 - 
Alerandrette. 1819. 
Vaile Santa, ». t. Rabr Ra 
diſcha. II, 662. 


YallisCamelorum, ob 
Oſchebili? IL, 810. 893. 
Vallis Gaudium, d. i. ef 
Shütha. 11, 1347. 
Balvnia- Eihe,t. Balut-E. 
Varus, zerſtört Sepphoris. J, 
749. 


Vaſik, ſ. Al Watſchik. 

Vata, ſ. Schichem B. 

Vatek, ſ. U Watſchik. 

Vatiro, Dorf in N.Syrien. II, 
1135. 

Vatſchiki, f. A Watſchik. 

Vegetation“, bei Hebrön. T, 


218. — im Drufengebirge. 
1, 684 ff. — vergl. Flora, 
Pflanze ꝛc. 


Beit, Dr. E U, Kotfhy’s Be— 
gleiter. IT, 1146. 1229. — üb. 
Palmyra. 1508. 

Benedig, tevantehandel. II, 
499. 

Benetianer* ‚ Rachlommen ber 
Kreuzfahrer in Bethlehem. 1, 
290. — in Akko. 129.731. 


Beirut. II, 439. 447. — Ha— 
106.1 9247..:1753; 

Venus” (Aphrodite, Urania), 
in Asfalon. I, 76. 85. — in 


Phönicien verehrt. 62. 381. 
vgl, Aftarte, Semiramis. 


— 


Venus Amathusia, in Bee 
rytus. II, 433. 
Benus Aphaka (Aphacitis), 


ihr Tempel wird von Conſtan— 
tin d. Großen zerſtört. II, 241. 
302. 433, 5593. 
Venus Arcitis. II, 808, 
Venus Byblia. I, 571, 
Benusmuiheln*, im Liba— 
non. II, 660. 
DBenus- Statueten, in Ara— 
dus. II, 873. 
DBenustempel, in Gaza (im 
5. Sahrh. n. Chr.). I, 63. 
Jeruſalem. 425. 432. — Ba’al- 


Vid 2157 
bet. U, 240 241. — Arka. 810. 
— Dar phr ne. II. 1164. 

Venus vulgivaga, in Aphaca. 
ad 1 rt 

Beramiung Zeichen von. 1,471. 

Verbascı um“ Kotschyi n. sp. 
Bolde, bei Haleb. 11, 1716. 


Vermieuliten, im Libanon. 
II, 660. 

Bermögensfeuer, in Pald- 
ftina. I, 820. 

Veronica camphylopoda n. 
sp.Boiss., bei Haleb. II, 1716. 
1717. — Syriaca L. et Sch., 
desgl. 1715. triphyllos, 
desgl. 1714. | 

Verföhnungstag der Sama- 
riter. I, 642. 

Verfeinerungen, f. Muſchel— 
verfteinerungen, Petrefacten, 
Kuhzungen, 

Berus”, »Luc. II, 530. 

Derus, Zul fyr. Präfeet. 
1283. 

Verwaltung, f. Regierung. 

2 pafian*, Flav., in Palä— 
Alma: 31 663 597 
feine Eolonie in Kaifarieh. 599, 
602. — ref. Sichem. 646. — 
in Oaliläa. 760. — Berytus. 
IINA354 13%: 

Vetania, db. it. 
Sl 

Vıa Antoniniana, ſ. Anto- 
ninus. 

Yia dolorosa (Tharik el 
u ge“ Serufalem. I, 335. 
395. 

Via a y 
39% 

Via militaris (Romana), f. 
Nömerftraße, 

Vibius Sequefter, über Itu— 


roer.: Mi 19. 

Viburnum, bei Haleb. 
1727, 

Vicia faba, f. Bohne, Pferde- 
bohne. 

Victor Martyr, ſein Grab in 


Mazomate. I, 62. 
Bidar, f. Wadi Feidaͤr. 


II 


7 


Bethanien. J, 


in Paläſtina. J, 


—II 


’ 


2158 


Bieh*, Feines, fpärlich in Even, 
II, 653. — Zucht in Judäa. I, 


29. 290. 290. — Afüra. IL, 
557. 

Biehfutter, im Libanon. II, 
685. 


Biehfteuer, in Paläftina. 1, 
530. 

Bielmweiberei* der Rafairier. 
II, 980, 988. 

‘Vinca libanotica Zucc. var. 
major, bei Haleb. II, 1713. 
Vinisauf oppidum, 
maria. I, 714. 
Vino d'oro, 
204. 456. 657. 
Viola modesta Fenzel. var. 
grandiflora, im Caſius. 11, 
1138. 1141. — pentadactyla 
Fenzel, bei Haleb. 1714. 
Violetter Purpur. U, 377, 


im Libanon. I, 


Bipern, in el Merdſch. IT, 
1313. 

della Pirgini, f. Deir el 
Benaät. 


Virgin Mari, Titel. der Be- 
duinen für Lady Stanhope. II, 
14514. 
Viri Galilaei, Kuppe des 
Delbergs. I, 319. 322. 
Viscum-Art, im Libanon. II, 
294. 
Bifitation, 
Ainthüra. II, 792. 
Bitelliusg, Euc,, verpflanzt die 
Piftacie nad Stalien. 11,:3.127, 
Vitex agnus castus, fiebe 
Keufhbaum. 


Bögel*, in Samarien. I, 660, 


— ſparſam im Libanon. II, 
294. — auf Ramlin. 625. — 
fingende und fprechende, in 
Damast. 1359. — Sf. Raub-, 
MWaflerv. 

Bogelleim, aus Cordya myxa. 
1, 628, 


Vieh — Bul 


in Sa— 


Bologefia 


Klofter der, zu | 





Bogelor ament*, in Rakh— 


leh. II, 284. — Palmyra. 
1518. 
— ſiehe Ornithopo— 


Beitsfene, zu Damascus. I, 
13 


Be in Paläftina 
(1851). 1, 817. 832. 

Bolney* (Conſt. Franc. Ehaffe- 
boeuf, ft. 1820), üb. Gaza. I, 
45. 61. — Asdod ꝛc. 100. 102, 
— Sabneh. 125. — Epele- 
Syrien. II, 148. — Ba’albef. 
246 ff. — Metämileh. 317. — 
Ras el Ain. 350. — Dſchezzar 
Pafcha. 405. -— Tripolis. 616. 
— Kritik. 670. — Fauna im 
Libanon. 686. — war nie in 
Palmyra. 1434. 

Vologeſes, parth. König. II, 
159. 


( Bolvgefiocerta ), 
Stadt am Euphrat. II, 1524. 
1554, 1337 

Vorodes (Horodes, Herodes), 
in palmyrenifcher Inſchrift. IT, 
15946. 

Borhäute, männliche, als Sie- 
geszeichen. I, 190. 

Spree, L El Baͤra. 

Botintafeln, am Nahr Bei— 
rut. II, 462. 

Bulfan* (Bulkanifche Gebilde 
2c.), in Ober-Galiläa. I, 783. 
II, 1329. — Libanon. II, 133. 
658. — Nafairier- Gebirge. 838. 
— Caſiotis. 886. — (Sand- 
maflfen) bei Suedieh. 1202. — - 
(Kiefel) am Nahr Müra. 1204, 
— Euphrat-Wüfte. 1315. 1703. 
— N.Spyrien. 1711. — Dſche— 
bel Nahas. 1714. — Amanus. 
1793. 1806. 

Vulturpercnopterus,fi ſiebe 
Geier. 








Wagdr Wadi 2159 
W. 
Waar, ſ. El W., War. Wadi 'Alamat, im Belaͤd Je— 
Waarenzoll, in Syrien, I, beil. II, 748, — vgl. Wadi 
4397. | Almäd. 
Warst, ſ. D Oiyepel 12 W Wadi Ali. I, 540, 
Wachholder“*, in ©. Paläſtina. Wadi Almad, Zufluß des Wadi 
I, 28. — (Juniperus? sa- Feidaͤr? II, 569. — vol. Wadi 


bina?), im Libanon. II, 560. 
684. — (Juniperus commu- 
nis) im Caſius. 1140, — bei 
Sumweidiyeh. 1230. — ſ. Ce— 
dernw. ü 

Wachs, in Tripolis, II, 622. — 

Ladikieh. 932. — eſch Schoghr. 
1101. — Haleb. 1775. — fiehe 
— Honis. 
Wachteln“* „am Orontes. II, 
1028. — in N.Syrien. 1703. 
— Haleb. 1732. 
dretie, 1844, 

Wachthurm, f. Signaltyurm. 

Wade, verwitterte, bräunliche, 
grünliche, im Libanon. II, 563. 

582. — Amanus. 1804. 1806. 

Wadi* (Wady, Duady), Dez. 
für Thäler mit periodifchen 
Wafferlauf. II, 25. — f. El—, 
Bab el W. 

Wadi Abilin (Nahr A.), ſüdl. 
Zufluß des Nahr Namän. 1, 
13144.190, 

Wadi Adfhlun*, in Gilead. 
1, 530. 

Wadi Ahmed, in Juda. I, 286. 

Wadi Ain, in Saron. I, 592. 
vgl. Wabi el A, 

Wadi Ainel Mizrah, zum 
titany. II, 79. 

WapdiAin el Tineh, in Ober- 
Galiläa. I, 784. 785. 

Wadi ’Ain Zedid, Ort im 
Belad Zebeil. II, 748. 

Wadi Ain Tuleib, in Judäa. 
1, 560. 

Wadi Niyun, bei Tortoja. II 
879. 

Wadi Akaͤra, Quellfluß des 
Nahr Ibrahim. II, 557. 567. 


— 


'Alamaͤt u. d. f. 

Wadi Amid (Almäd?), 
reiches Thal, 
558. 571: — f. 9. 9. 

Wadi Andfhar, f. Nahr el 
Andſchar. 

Wadi Ararah (Araarah, Arver), 
an der S.Örenze Judäa's. 1, 
194. 202. 

Wadi Alhur, im Belad Be- 
ſcharah. I, 791. 

Wadi von Asdod. I, 90 ff. 

Wadi Aujeh*, f. Nahr el 
Audfcheh. 

Wadi Barävda (Nahr Barda, 
Bardi, Beradi, Bardines, Chry— 
ſorrhoas), Fluß von Damas- 
cus. II, 253. 256. 270. (Duelle) 
272. 275. (Döhe) 276. (oberer 
Lauf) 1278. 1282. (mittlerer 
Lauf, von Abila bis Dammar) 
1285 ff. (unt. Lauf von Dam- 
mar bis zum See von Da— 
mascus) 1295 ff. — f. Suf 
W. B. 

Wadi Batnäan, im alepp. Sy— 
rien. II, 1695. 

Wadi Bedras (d. i. von En 
Bene Zufluß des Aujeh. 
Wadi Begig, in N.Spyrien. II, 
1096, 
Wadi Beit ed Didhanne, 
Arm des el Awadſch. II, 1323. 
Wadi Beit Hanina (irrig 
Terebinthen-Thal der Legende), 
Örenze zwifchen dem Gebirge 
Suda und Israel. I, 103. 10% 

110. 262. 272, 536. 537. 

Wadi Belät, Grenzfirom zw. 

Serufalem und Nablüs. I, 558. 


Dt. 
im Libanon. 1, 


2160 


999. 560, 562. 566. 625. 697. 
628. 


Wadi Beni Salim, in Juda. 
I, 266. 
Wadi DBereifut* (Segend- 


thal), in Juda. I, 230. 
Wadi Befatin, 
233. 


Wadi Beffima, Zufluß des 
mittl. Baräda. II, 1286. 

Wadi Bir el Klil, in Ober- 
Galiläa. 1, 797. 

Wadi Bittir, in Juda. I, 109. 
272. 281. 428. 519, 

Wadi Burkail, in N.Phöni- 
cien. II, 807. 


Wadi Chaledijeh (Kaledieh, 


Chaladip, Nahr Melik), Zufluß 
des Kifon. I, 751. 760. — vgl. 
Wadi el Khäliviyeh. 

Wadi Debid, im Nafairier- 
Gebirge. II, 913. 

Wadi Dhobbye ———— 
zum Litany. II, 86. 

Wadi Dfbhalup* cd Ser) 
in S.Öaliläa. I, 691. 

Wadi Dfhämus, in N.Phö— 
nicien. II, 807. 

Wadi Dfbaus (Nahır el Jau— 
zeh, Jauz), d. i. Wallnußfluß, 
in Phönicien. II, 588. 597. 

Wadi Dſchenach, Arm des 
Nahr Ibrahim. II, 567. 

Wadi Dfbermat, f. Nahr 


Did. | 
Wadi Didgobar Mahr Jobar, 


Nehr ol Burdſch, d. i. Fluß 
des Bollwerks), im Naſairier— 
Gebirge. II, 880. 889. 917. — 


vgl. Nahr Dfchebar. 

Wadi Dſchu'ait, fiehe Wadi 
Sw’ait. 

en ed Dilbep, 


208. 
ai f} Dſchôs, ob. Kidron. 


in Suda. 


‚474 
Wort el Adfham*. (Nam), 
Diftriet zwifchen Damask und 
Haurän. Il, 1322. 
Wadi el Yin ‚ in Subäa. 1, 
529. 532. — ſ. Wadi Ain. 


in Suda. L, 


Wadi 


Wadi el Khalidtyeh, 


Wadib — Wadie 


Wadi el Ajal (Thal des To— 
des), am Karmel. I, 618. 

Wadi el Aräfch, Ort im Alım 
el Metn. II, 712. 

Wadiel Ariſg* (Sihor, Bach 
Aegyptens, Schihor, d. 1. 
Shwarzwaffer) 1, BR 


abi er Awadſch* (Ama, 
Nahr el Aawwag', i. e. rivus 
curvus), füdweftl. Zufluß des 
Damascug-Sees. Il, 1322 ff. 

Wadi el Ayıın (Wadi Layoon), 
d. t. Thal der Duellen, im 
Najairier= Gebirge. II, 830, 
992 

MWapi el Benefefedj, f. Wapi 
'l Banafagit. 

Wadi el Buttn, 
11,.4348423 

Wadi el Chambeh, in Zuda. 
1, 286. 

Wadi el Dahab, im Libanon. 
il, 566. 

el Feranj, 

I, 156. 

Wadi el Ghuwas, in Juda. 
I, 285. 

Mapi el Hamr, in N.Galiläa. 
I, 808. 

Waadt el Harir (Hariry), im 
Antis?ibanon. I, 274. 

Wadi el Haura, f. An Hau- 


war. 
Wadi el Hösn (Husn), Theil 
des Nahr el Kebir. II, 27. 29. 
834. 843. — dgl. el Burfeia. 
Wadi el Jib, in Ephraim. 1, 
629. — vgl. Gibea. 


in Syrien. 


in Juda. 


Wadi el Karn, f. Wadi el 
Kurain. 

Wadi el Keis, in Juda. I, 
159. 


Arm 
des Wadi Juͤ'ait. IL, 631. — 
vgl. Wadi Shaledijeh. 

MWapdi el Khulil*, in Zuda. I, 
201 


Wadi ei Kura, Seitenthal des 
Baräada. I, 1277. — vergl. 
Wadi Kurah. 





Wadie Wadih 


Wadiel Kurain (Karn), unt. 
Lauf des Wadi Herdawil. J, 

72. 805. 806, 

Wadi el Kürn (Wadi Kern), 
in Cöfefgrien. II, 275. 

Wadi el Kuͤſch Nahr el Iſch), 
Zufluß des Nahr el Kebir. II, 
911. 913. 948. 

Wadi el Kuffub, 
11, 1117. 

Wadi el Leimön, 
Aklim et Tuffah. 
f. Wadi 2. 

Wadi el Lubban, f. Wadi L. 

Wadiel Muaddamiyeh, zum 
el Huleh. J, 784. 


am Caſius. 


Oxtde⸗ 
If, 700. — 


Wadi el Mutyäp*, in Zudäa. 
I, 529 


Wapi el Tineh, in Galiläa. 


I, 777. 815. — vgl. Wabi 
Schana. 
Wadi el Werd, in Juda. 1, 


212.925. 585, 

Wapdiel Zari (Zariry), fiehe 

Wadi 3. 

Wadi en Namwä 
529, 

Wadi Erheba*, an der Süd— 
grenze Paläftina’s. I, 194. 
Wadi er Rahib*, in Juda. 

4, 285. 

Wapi er Raͤmeh, bei Hebrön, 
I, 233. 

Wadier Ramleh, in Saron. 
I, 594. 

Waur er Rubäb, bei Jeruſa— 
lem. I, 445. 

Wadi er Rüdfh (Ruͤj, Rugh, 
Roudſch, Rooge), öſtl. Seiten— 
thal, Ebene, See am untern 
Orontes. II, 1069. 1071. 1095. 
1096. 1097. 1612, 1638. — 
vgl. Nahr er Rüs. 


Hei. .d, 


Wadi eſch Sha’rar, in Sa- 
maria. I, 635. 

Wadi es Scheriadh, I. Wapi 
Sch. 

Wadi Eſſalib, ſ. Nahr es 
Sälib 


Badi 88 Seba* ‚I Wadi ©. 
Wadi e8 Selam (Suleim), bei 
Serulalem. J, 517, 


Ritter Erdfunde XVII. 


2161 


Wadi es Sumt (b. 1. Ylazien- 
thal), in Judäa. I, 114. 116 ff. 
123. 163, 

Wadi es Sunny, bei Deir el 
Belah. I, 42. 

Wapdi 88 Sur, in Zudäa. I, 
162. 

Wadi es Surär, in R.Phi- 
liftäa. 1, 90, 102 ff. 109. 114 ff, 
119. 

Wadi e8 Suweinit, in Su- 
däa. I, 523 ff. 527. 528. 

Wadi es Syk“', bei Petra. II, 
1256. 

Wadi et Taamirah, f. Wapi 
Taamirah. 

Wadi et Teim* (Taim), in 
Cölefyrien. IT, 125. 126. 139, 
23. 276. 307. 714. (Wiege 
der Drufenlehre) 728. 729. 733. 
(3smaelier daſ.) 969. 

Wadi Falıf ee, im 
Defäa’a. II, 145. 18 

Wadi Sarah“ Hard, Hapara 
Benjamin ?), bei Serufalem. 
1,s01.4, 920.:524..537. 

Wadi Feidaͤr (Fedaͤr, Fidar, 
Vidar, Nahr ol Fidſcher), im 
Belad Dſchebeil. II, 558. 559. 
970. 748. 

Wadi Fuͤluͤdſch, ſ. Wadi Faluj. 

an Fuwar“, in Zudäa. 1, 


Babı Gehennem a, 


im Libanon. II, 522. — vgl. 
Dinnomthal. 
Wadi Ghadiry (Ghudiry, 


Schuweifat, Schoeyfat), in Phö— 
nicien, b. Berytus. II, 428.675. 

Wadi Sajeir, im Beläd Be⸗ 
ſchaͤrah. I, 790. 


| a Halbün, f. Wadi Hel- 


Wadi Hallue (el Hellaweh), 
im Anti-Libanon. II, 280. — 
vgl. Wadi Helläbeh. 

Madi HSamül onin, im 
Schub el Arab. I, 778. 807. 


Wadi en "im Stamme 
Dan. I, 127, 


Wadi Harifſa, 
663. 


I, 


im Libanon. 


Krrrti 


* 


216? 


HR ae nf uf nor: Gi 

Wal —6 , zufluß 4) Wadi 
Gimfim. I, 68. 129. 132. 

Wadi Heir 


Wadih 


Qi, 8 
ıneb Ain 9 


el= 


rüna), Arm des Radr Kadiſcha. 


II. 630. 631. 

Wadi Helbon Galbdaͤn; irrig 
Halboue), Strom vom Anti⸗Li 
banon zur Ghutha. Il, 264. 
1316 ff. 

Wadi Helläbeh, bei Dfce- 

beil. I, 583. — vol, Wadi 
Hallue. 

Wadi Hösn, f. Wadi el 9. 

Wadi Hora, am Nas ei 
Schak'ah. II, 590, - 

Wadi Hudfheir (Thal des 

‘ Heinen Selfen), im Belad Be— 
ſcharrah. H, 79. 

Wadi Jehennam, f. Hinnom— 
Thal, Wadi Gehennem. 

Wadi Jezzin, ſ. Nahr Dſchez— 


zin. 

Wadi Juͤ'ait (Dfehu’ait, Djou— 
ayt), Arm des Nahr Kadiſcha. 
Il, 630. 631. 


Wadi Ismail (Ismäin), obe— 


rer Lauf des Wadi Surär. IT, 
109. 110. 

Wadi Kadiſcha, f. Nahr K. 

Wadi Kaituͤleh, Quellbach des 
Nahr es Senif. II, 84. 117. 

Wadi Kandil (wol irrig Nahr 
Gebere, d. i. Kebir), im Ca— 
ſius. II. 1106. 1107. 1109. 
1114. — Ebene der for. Wüſte. 
1463. 

Wadi Kelt*, bei Zeriche. 1, 
524. 

Wadi Khaͤlid, Duellarm des 
Nahr el Kebir. II, 27. 29. 171. 
823. 834. 840. 


Wadi Kheredfh, im Kesra- 


mwän. II, 759. 

Wadi Künin, 
fhärah. I, 790. 

Wadi Kurah (im untern Laufe 
Wadi el Schema; irrig Sche- 
berieh), in N.Saliläa. I, 777, 
782 ff. 804. 808. 815. — vgl. 
Wadi el K., Wadi Schana. 

Wadi Kuräwa, in Ephraim. 
I, 630. 


im Belad Be— 


N 
* 


Naanix 


Wadi Layoon, f. Wabi Nobe, 
Wadi'l Banafasii (el Be 
nefeledf), d. i. Veilchenthal, 
bei Damascus. IL, 1294. 
Wadi Leimön’, zum 


+ |, Mabi 


a Gene 

zareth-See, I, 779 

Wadi Zubban, ın Samaria. 
I, 630. 635. 

nu Ludd, in Judäa. I, 558, 
560. 

Wadi Ma’amiltein, Grenze 
zwifchen Kesrawan, el Fetuh 
und Dihubeil. IL, 547. 

Wadi Mädar, im Anti-Fiba- 
non. II, 274. 

Wadi Medftn, im Beläd Ba- 
trün. II, 583. 584. 

Wadi Medun, Zufluß des Li— 
tany. UI, 73. 74, — f.d. f. 
Wadi Meidvhiun, im Libanon. 

IL 129..132. 0.0 

Wadi Mesfun, wol Wapi 
Medfün? IT, 583. | 

Wadi Metaweli, im Libanon. 
IL, 560, 

Wadi Miſchk, im Anti- fiba- 
non. IH, 139, f 

Wadi Muneitirah, im Liba— 
non. II, 228. 

Wadi Muſa, im petr. Arabien. 
I, 203. 

Wadi Mufurr (W. el M.), in 
Sudäa. I, 59. 114 ff. 162. 163. 
167. 272. ' 

Wadi Nahleh (Naple, Nachle), 
bei Ba’albef. II, 157. 

Wadi Nunkur, in Juda. 1, 
198. 

Wadi Pharan”, f. Raphidim. 

Wadi Ram, in Judäa. I, 537. 

Wadi Rafh’ain, Arm des 
Nahr Kadiſcha. I, 630. 

Wadi Razze, bei ev Deir. 1,42. 

Wadiriya, Ruine in Paläftina. 
— 1564 —— 

Wadi Ruban, zum Nahr el 
Auwaleh. II, 112. 

Wadi Rubin, ſ. Nahr R. | 

Wadi Rumani (richtiger Ru= | 
mady), im Anti-Libanon. I, 

277. | 





Wadir — Wai 


ar Rumany, in Judäa. TI, 


Wadi Rumäfd. I, 785. 787. 
an * Ruſtuk, in Samarien. 
71. 
Wadi Ruweid, Quellarm des 
Nahr el Kebir. II, 834. 
Bu Saffäfen, fiehe Wadi 


Wadi Saypin, dv. i. Wadi el 
Kuͤſch. IT, 913 

Wadi Salüky, im Belad Be- 
fharrab. I, 79. 

—— Sarar, 


Wadi Sarfand, in Phönicien. 
ii, 69. 81. 

Wadi Sawid, in Samaria. I, 
635. 

Wadi Schahrur, im Aklim e8 
BR od. ef Ghurb. IT, 707. 


— Schaluf, im Naſairier⸗ 
Gebirge. II, 964. 

Wadi Schanga, in Galiläa. I, 

777. 787. — vol. Wadi Ku- 


rah. - 

Wadi Sheriah* (Befor), in 
Philiſtäa. I, 35. 42. 132. 133. 

Wadi Schoaib, zum Belus. 
15979,°%. 

Wadi Shuggur, zum Belus. 
79% 

Wadi Schumeifät (Schoey- 
fat), d. i. Wadi Ghadiry. II, 
428. 675. 

Wadi Seba*, in S.Zudäa. 1, 
44: 194. 201. 202. 

Wadi Sellämeh (Sellämi), 
I, 772. 779. 

Wadi Siffäf (Saffäfah, Suf- 
tafeh), d. i. Weidenthal, zum 
Bitany.ı HH; 73, 75, 132. 133. 
145. 

Wadi Simfin, der Wadi von 
Askalon. I, 68. 91. 

Wadi Sindfchit, in Ephraim. 
I, 6 


30. 
Wapdi Sit, in Galiläa. I, 673. 
Wadi Suleiman, in Judäa. 
1, 540. 552. 
Wadi Surär, ſ. Wadi es ©. 


in Sudäa. 1, 





Maffenfhmiederei*, 


2163 
Wadi FZaaämirah*, in Juda. 
I, 273. 285. 
er Tamis, oberer Lauf des 
Dichermaf. il, 74. 
Wadi Ziba in ‚im Belad Be⸗ 
ſchaͤrah. 1, 790. 
Wadi Tineh, ſ. Wadi el T. 
Rn er in N.Galiläa. 


want Utpbipen, in Phönicien. 


Po Urdeh (el Eurdy), am 
1117 


Gaftus. II, 

Wadi Irtäst, in Juda. 1, 230. 
272. 280. — deutſche Eolonie 
daf. (1849). 282. 

Wadi Vidar, f. Wadi Feivär. 

Wadi Werd, — Wadi el W. 


Wadi Yetma, in Ephraim. 1, 
635. 
Waͤdiypeh, f. Nahiet el W. 


Wadi gari —— Anti⸗ 
Libanon. II, 274. 

Wadi Zerarieh, — eſch 
Schukif. II, 70. 

Wadi Zerka“, in Perän. I, 530, 

Wadyat, f. Tell W. 

Wäſcherfeld, vor Jeruſalem 
1, 394. 

alte 
Kunft der Philiftäer. T, 190. = 
in Antiodhia. II, 1170. — Da— 
masf. 1385. — Khoraſan. 1386. 

Wagen“* (Karren), fehlen in 
Zudäa. F, 29..— Spuren, in 
Kuda. 266. 268. — in Daleb 
eingeführt. II, 1775. — fiehe 
Kriegsw., Näderfarren. 

Wahabiten”, flören den Han— 
del. II, 505. 

Wahäideh, arab. Stamm. I, 
129. 13%, 

Thier in Paläſtina? T, 


Bahip, ſ. Allah ®. 

Wahnſinnige ſeltſame Kur 
zu Deir Koſcheia, Katana ꝛc. 
II, 283. 655. 842, 1356. 

Wair, f. Abu ®. 

MWaizen* (Kumh), im Stamme 
After. I, 19. — Philiſtäa. 94. 
— gudäa. 115. 131. 201, — 


Xrırır 2 


2164 Wat 
Serufalem. 1, 397. 482. 567, 
483. — Ephraint. 632, Su: 
maria. I, 30. 636. — Esdrelom. 
694. 695. — Nazareth. 745 
Phönicien, 812. II, 549 
Ladikieh. 932. — am Drontes 
1027. in eſch Schoghr ac. 


‘1101. 1105. — Antiochia. 1208, 
— berühmter, in Affos. 1319. 
— in Dſchaulan und Haurän. 
1328. — Ghütha. 1329. 1358. 
— Imghir, 1438. — N.Sy— 
rien. 1626. 1627. — Haleb. 
1723. — f. Buchw. 

Waizenausfaat, von Toriern 
erfunden. II, 322. 

Batzenkörner, geröftete, als 
Speife. !, 134. 

Waff, d. i. Eigenthum der Mo- 
fcheen, Kirchen, öffentl, Anftal- 
ten. I, 488. II, 620. 
1473. 1583. 


Wakf armani, in Serufalem. | 


I, 488. 

Wakf el Haram, desgl. 1, 488. 
Maff el Tetiijeh (Hospital 
der Helena), desgl. I, 488. 
Wakf frandſchi, desgl. I, 488. 

Waflfrumi, desgl. J iso. 

Wakidi, ſ. Al W. 

Wakil“', Titel des Vicarius für 
den Patriarchen. I, 491. 

Wafry, f. Teir ®. 


Wakuſch, in Syrien. II, 1311. 


Wald*, früher bei Hebrön. 1, 
254. — Beläd Beſchaͤrah. 788. 
II, 317. — fehlt auf der Of- 


feite des Libanon. II, 206. — 


vol. Baum, Bufhwald 2c. 

Walddickichte, von Nafairiern 
verehrt. II, 992. 

Wald des Libanon, d. ti. 
Sturäa. II, 227. 

Wald in Saron, am Karmel, 
I, 587. 589. 596. 708. 

Valid, f. Khalid Ibn el W., 
Welid. 

Walkerfeld (Denkmal, Wäſcher— 
feld, Ager fullonis), zu Jeru— 
falem. 1, 328. 381. 391. 397. 

Wallnuß* (Juglans regia), in 
Askalon. I, 88. — wild im 


1100. » 


—* 


Was 


ganzen Paläſtina, Hebrön. 218. 
— in Jeruſalem. 479. 482, — 


Rarmel. 595. Saron. 596. 

Judäa. 628. — Ober-Ga- 
lilda..796. — Libanon. II, 87. 
113. 160. 291. 297, 519. 561. 
562. 563. Zahlen, IT, 203 
— Taurus. 27% — Anti-tt: 
banon. 277. — Beirut. 443. 
475. — bei Even, 651. 662. 


— Hamah. 1047. — Ma’arrat 
en Na’aman, 1068. — N.Sy- 


rien. 1105. — Caſius. 1139. 
— Antiodhia. "119, — el 
Ghuͤtha. 1349. 1357. — Ku— 
teifa. 1473. Haleb. 1723. 


1727. — mans. 1816. 1845. 
Wallnugbaumfhatten, ſcha— 
det der Gefundpeit. II, 161. 
Walpole, Fr., üb. Aradus. II, 
874. — Ladikieh —Dſchiſſr eſch 
Schoghr. 906. — Mafairier- 

Gebirge. 933. 944 ff. 
Waly,f. Wely. 
MWandgemälde, in Bethlehem. 

I, 294. 

Wapyat, f. Tel W. 
Wara, Städthen am Anti - Li- 

banon. II, 268. 

Warafa, f. Ain Warka. 
Ward (Rofe), ſ. Ain W., Werd, 
Wardi“, f. Ibn al ®. 
Wardin, f. Tel W. 

Warka, f. Ain W. 

War ol Dfhamüs*, öftlihe 

Borberge des Anti-Libanon. 

11, 1423, 


Wartabet, 3, am Litany. II, _ 


137, 
Waſchanijjeh, ſ. El W. 


Waſſer“, von den Orientalen 
geprieſen. II, 1325. — berühm- 
tes, des Euläug. 1319. — fü- | 

reichlich bei Gibeon. I, | 


Bes, 
106. Ramleh. 582. an den fy- 
riichen Küften. II, 39. Palmyra. 
* — Mangel, auf Tyrus. 


‚ 326. 328. 347. Beirut. 447. | 
— ſiebe Bad, Brunnen, Deil- 


quelle, Duelle, Thermen ic. 


Wafferbeben, ſiehe Meeran- 


ſchwellung. 











* 
Was — 
fBales— Edi | iſte 
Asalon. L, % 17 bei Jeruſa⸗ 
jem. 334. 385. 388, 441 fi. — 


Deir Dimwän. 525. et 
533. — Mtäta. 537. Beit 
Ar. 553. Ramleh. 581. — 
Kaiſariyeh. 606. — Nabläs. 
644. — Dfchebel Dſchefat. 765. 
— Andſchar. II, 182. — Beit 
Ainun. 265. — Burdſch Safı- 
tah. 828. — zahlreich auf Ara— 
dus. 872. — in Laodicea. 926. 
— &afius. 1121. — zu Ablu— 
tionen, in Damask. 1371. — 
zu Palmyra. 1529. — Ma’ar- 
rah. 1569. — Sermin. 1591. 
— dgl. Birket, Tanf, 
Wafferdämme, funftreiche, bei 
Antiochia. II, 1177. 1190, 
Wafierfalt“, des Nahr el Au— 
waleh. Il, 96. 101. 103. 112, 
— t!itany. 128. — Nahr el 
Lebben und el Aal. 521. — 


Nahr Meha’al. 559. — Nahr 
Shrahim. 562. — Nahr Ka- 
diſcha. 630. 636. — ‚mittleren 
Drontes. 1092, — Baräda. 
1277. 1279. 
Wafferleitung*, zum Teil 


unterirdifche, in Jeruſalem. T, 
344.,361.:3 05. 3162386. 392. 
394. 405. — in Katfariyeh. 
604. 607. — Nablüs. 660. 
(Gewölbe) 662. — Affo. 734. 
806. 811. — alte, am Wahr 
ez Zaharä int. J 67. — 
von den Yarıkquellen nad) 
Mufptära. 95. — unterivdifche, 
an der Litany-Quelle. 157. — 
bei Gufieh. 177. — unterirdi- 
ſche, nach Inſel-Tyrus. 332. 
347. 349. 356. — in Beirut. 
II, 459. — Beit Miry, Brum— 
mana. 462. — Burdich Enfe. 
591. — Tripofis, 599. 618, 
— Arka. 809. — Ladikieh. 901. 





1121. — Antiodia. 1190. 1199. 
— Seleucia. 1256. — Abila. 
1278. — el Fidſcheh. 1286. 
1290, — zahlreiche, bei Zebei— 
nat es faghir. 1422. — in el 


 Maffermelone* 


14% IV} aA de 
ız0.), Maarr« 


* 


1436, 
5 ) 13 
144 3, 

). 1528. 1533 ff 4 
unterirdiſche, zwifchen Sadſchur 


A N Lr AO 1446 
—— — 14 1439. 1445. 


und Kuweik. 1690. — zu Ha— 
eb. 1724 ff. 1734. — Arfus. 
1813, Beilaͤn. 1826. — 


Amanus. 1837. — |. Römifche 
W., Felskanal. 
(Batifh, Ba— 


tych), in Serufalem. I, 483. — 
Soppe. 579. — Phönicien. 812. 
— Laodicea ıc. II, 929. 1422. 
— Haleb. 1729, 
Waffermelonen, verfieinerte,' 
angebl. am Karmel, I, 712, 
— in ãniatieh Il, 
1192. — f. Naur. 
Wafferrijfe, in der for. Wüfte, 
IT, 1465. 
Waſſerſcheide“, zwifchen dem 
Zodten und Mittelmeer, I, 26. 
208. 325 — Jordan und Mit- 
telmeer. 535. 536. — im Kar— 
mel. 593. — Dber-Galiläa.- 
778. 784. 785. — zwiſchen 
Wadi et Teim und Litany. II, 
134. — Jordan und eitany. 
It, 68,.126. 127, 128243 180- 
hbarany und el Auwaleh. II, 
80. 96. — Nahr el Barüf, el 
Aumaleh und Nahr ed Damur. 
86. — Drontes und Litany. 
155. 159. 168, — Mittelmeer 
und Euphrat. 251. 1681. — 
Damur und el Auwaleh, Ba: - 
ruf. II, 672. — Drontes und 
Euphrat. 1686. 
Wafferfpinne, in el Merdich, 
IE, 1313. 
Waffertragen, Seft des, in 
Syrien. II, 358. 
Walfertrog”, bei Hulhul. T, 266; 
Waffervögel”, Ihwarze, im 
Nahr Rubin. I, 126. 
— (Waſtaͤni), ſ. Dſchebel el 


aſt. 

Watah Sillän, bei Dſchuneh. 
II, 549. 

Watfhit,f. I W. 


2166 


Watty el Burdſch Gordſch), 
Borftufe des 
191,558. 

Wayka, |. Bamia W. 

Waynozeih, f. an Wuzeib. 

Wazeih, f. Yin W 

MWeber, Th., preuß. Conſul, üb. 
Fakra. II, 521. — Nahr Ibra— 
him. 566.* 

Weberei“, in Zahleh. II, 204. 
— Fakra. 523. — — 481. 
— Batruͤn 588. — ſelten bei 
Drufen. 723. — in Höms. 1015. 
— Antatieh. 1184..— Damask. 
II, 505. 1390. — Daleb. 1776. 

Wechſelfieber“, in Damask. 
II, 1353. 

Weiber” ‚ fhöne, zu Asdod. 1, 
90. — ihre gute Behandlung 
bei den Juden in Hebrön. 259. 
— madonnenähnliche, in Beth— 
Iehem. 288. — fchöne, in Na— 
zareth. 745. 747. — Perab- 
würdigung in Beirut. II, 507. 


— drüdende Tage bei den Na- 


fairiern. 910. 988. 994. 1210, 
— berühmte, in Höms. 1010. 

- Hamah. 1038. — fyr. Ge— 
birgen, 1403. — fyr. Städten. 
1406. — Beilän. 1848. — fiehe 
Sudenw. 

Beibliger Kopf, in Rakhleh. 
II, 284. — f. Sculptur. 

Weihfchilpfröte (Trionyx- 
Art), im Orontes. II, 1202. 

Weihiel-Baum, bei Haleb. 
1l, 1728. 

Weide” ‚in Saron. I, 588. — 
Befä’a. 1, 165. — Zul im 
Libanon. 290. — in Suweidi- 
yeh. 1232. — f. Wiefe. 

Weidenbaum”, im Libanon. II, 


130. 294. 684. — am untern 
Drontes. 1101. — bei Daleb. 
1715.. 1724. - - fiehe Brud-, 
Trauerw. 


Weihe(Hedy), inPaläftina.T, 485. 

Weihnachtsfeſt der Nafairier. 
Il, 992. 

Wein*, in. Hebrön bereitet. 1, 
220. 255. — Bethlehem. 290. 
— Mifhmüfhy. II, 114. — 


Libanon. II, 190. . 


- beil. 786. 


Wat — Mein 


guter, zu Beirut, Tripolis, Byb- 
los, Sarepia, Torus. 435. 448. 
475. 627. befter, in Patrüın. 
609. — Eden. Br Ar 

Hanna. 770. — Hamrs. 938, 
1039. — aus wilden 2.auben 
bei Sumeidiyeh. 1231. — in 
Damask. 1357. — rother, in 
Alerandrette, II, 1845. — von 
Najairiern getrunfen. II, 920. 
975. 

Weinbau, von Tyriern erfun= 
den. II, 322, 

Weinberge, f. Kerams. II, 193. 

Weinerntefeft, im Drient. 1, 
221. 

Weinrebe, rheinifhe, ob aus 
Hebrön? 1, 256. — wilde, bei 
Seleucia. II, 1268. | 

MWeinrebe* (Traube, Berge :c.), 
in Hebrön. I, 28. — Judäa. 
29, 547: 558. — Gaza. I, 51. 
— Askalon. 88. — Gebirge 
Suda. 157. — Bethlehem. 168. 
287. — bei den Philiftern. 1, 
191. — bei Hebrön (Escol). 
154. 214, 219. 220. 221. — 
Serufalem. 479. 482. 513. 514. 
— Soppe. 579. — Sifna. 628. 
— Nazareth. 745. — Bint Je— 

— Tarſchlha. 797. 

— a 799. — Dſchezzin. 

75. — Libanon. 88. 96 113. 

513. 515. 662. 674. — 

Zahleh. II, 193. 194. 200. 204. 

= Anti-Libanon, 257. — Sai— 

danaja. 260. 263. — Maarrah. 

269. — Surghäya. 270. 1276. 

— Hermon. 11,282. — Saida. 

409, 416. — Beirut, 443. 448, 

456. 465. — Tripolis. 606. 613. 

— befte, von Ba’albef. 614. — 

am Nahr Kadifcha. 630. — am 

Dſchebel Machmel. 635. — in 

Eden. 651. — Bhamdtın. 676. 

— Deir el Kamr. 678. — La— 

difieh. 904. 923. — Nafairier- 

Gebirge. 908. 977. — Höms. 

1010, 1011. — Dfchebel Ar- 

ba’ın. 1058. 1064. 1068. — 

Gaftus. 1122. 1130. — Anta- 

fieh. 1198. — Suweibiyeh. 1227. 











FE | Mein 


11, 1931 
bön. 1319. 
10. 3350, 1357. —- Earietein. 

——8Anteifa 1473.— Haleb. 

- MEIAITIE. Amanus 1816. 

Selun 1848. — von Pfer— 
ben und Dunden gefreffen. I, 
470. 

Weintrauben, getrodnete, im 
Libanon. II, 685. — f. Rofinen. 

Weintrauben - Sculptur‘, 
in Palmyra. II, 1518, 

Weiß, heilige Farbe der Nafai- 
rier. Il. 986, 

Weißbuche (Carpinus betulus 
L.), im Amanus. II, 1824. 

Weißdorn*, f. Crataegus. 

Weite Fahne, Abzeichen des 
Daufes Maon. TI, 424. 

Weißer Berg, hebr. Bez. für 
den Libanon. II, 464, 

Weißes Borgebirge*, f. Ras 
el abiadh. 

Weißpappel, in Damask. II, 
1355. — Daleb. 1726. 

Weißtanne, im Caftus. II, 1141. 

Weizeh, f. RW. 

Welejeh, f. ERW. i 

Welid Ibn Abo el Metik, 
feine Mofchee in Damasf. IT, 
1363. — f. Walid. 

Bellfied’, HR., in der fyr. 
Wüſt⸗ -H, 1425. 

Welsart (Silurus), im Kumweif, 
II, 1689. 

Weltei*, in Ba’albef. II, 247. 

Wely* (Waly), d. i. Sanctua- 
rium, mohammed. Orabfapelle. 
I, 119. 320. 11, 1063. — fiehe 
Neby Abel. 

Wely el Khudr (St. Georgs), 
bei Surafend. IT, 364. — an 
der Orontes-Mündung. 1219, 

Werd, ſ. Wadi el W., Ward. 

Weſtergaard, N. L. IT, 543. 

Weſtphal, Dr. L. 9H., über Je— 
rufalem. I, 307. 

Wettrennen*, f. Pferderennen, 

Weyam, ſ. Kara W. 

Wezeih, f. Ain W., ElWeizeh. 

Whiting“, über Bethlehem. 1, 
289. 


berühmte, von Del- 


\ 


in el Ghütha. 


Wil 2167 


Wicken, in Hebrön. I, 220. — 

Libanon. I, 685. 

Widderköpfe, in Athlie. 1, 614. 
— Ba'albek. II, 248. 

Wieſen“, Fünftliche, in Syrien 
unbefannt. 1,685. — bei Dſchu—⸗ 
niaı 854. — f. Weide, 

Wilbraham, üb, den unt. Li— 
tany. II, 309. 

Wilde, W. R., üb. Jerufalem. 
I, 314. — Tyrus. 341. — el 
Ma’ichüf. 359. 

v. Wildenbruch“, über Seru- 
falem ac. I, 361. 542. 572. — 
Ramleh. 585. — Saron. 588. 
592. 597. — Dor. 607. — 
Legiv. 698 — Libanon. II, 90, 
142. 148. 207. — Beläd Be- 
ſchaͤrah 20: 314. — Ras el Ain. 
352. — Muffeifa. 469. — Klima 
von Beirut. 477, — Sculptu— 
ren am Nahr el Kelb. 537. 

Wildpret*, geſchoſſenes, von den 
Nafairier-Häuptlingen nicht ge= 
geffen. I, 989. — in N. Syrien. 
1571. — Dfchebel Riha. 1060. 

Wilhelm von Cerdagne, Graf 
von Tripolis. TI, 604. 

Wilhelm von Tyrus, Erzbiichof, 
üb. Asfalon. I, 79. 80. — fiehe 
Willermus. 

Wilfen, üb. Darun. I, 44. 303. 

Willebrand* von Oldenburg, 
aus Hildesheim, in Alerandrette 
(1211). U, 1819. | 

Willermus Tyrius”, üb. ed 
Deir (1170). T, 43: — Hebrön. 
245. — heil. Grabesfirche. 440, 
— Ramleh. 583. — Haifa. 723. 
— Akko. 726. — Ssfanderun. 
815. — Baralbet (1165) I, 
226. — Tyrus. 339. (1174— 
84). 368. — Antafia. 1183. — 
Beit ed Dſchanne. 1324. 

Williams, ©., Eaplan, über 
Serufalem. I, 305. 312. 502. 

Willibald”, über Nazareth ıc. 
(786). I, 467. 744. — Kana. 754. 

Willis, Prof, Rob. I, 311. 312. 
439. 

Wilfon*, 3., über S. Judäa. 1, 
8. 195.202. — Debrön. 216. 


2168 


die Juden in Paläfina. I, 
257. — Hulhul. 264. Jeru⸗ 
fIem. 312. — Ramiep-— Jeru⸗ 
ſalem. 542. — Joppe. 580. — 
Saron. 597. — Kaifariyeh. 604. 
— Samaria. 6238. — Nablüg. 
648. 649. — GSebafte. 663. — 
Haifa. 724. — Alto. 735. — 

Libanon II, 74. — Ba’albef— 
Ainnete. 233. 299, — GSaida. 
408. — Porphyrion. 423. — 
Byblus. 577. — Tripolis. 623. 
— Cedern des Libanon. 639. 

Winde", an der fyr. Küfte. II, 
23. 24. 35. — in Cairo, Algier, 
Beirut. 478. — Haled. 1709 ff. 
— Süd-Weſt- (Libeccio), vor=- 
herrfchend bei Bteddin. II, 684. 
— Tripolis, 626. — Weh-, bei 
Affo. 1, 735. 736. — f. Sturm, 
Wirbelwind. 


Winer*, Dr. ©. B., üb. Seru- 


falem. I, 314, 

Winkelmann, üb. Purpurfar⸗ 
ben. II, 377. 

Wirbelwinde* ‚an Palmyra. 
II, 1536. 


Wishal, ſ. IB. 

Wiffenfhaften, in Tyrus. 11, 
321. — Sidon. 390. — Be- 
rytus. 436. — der Drufen. 722. 
— in maronitifchen Collegien. 
794. — Damasf, 1344. 1403. 
1408. — Haleb. 1766. — fiehe 
Akademie, Schule ır. 

Wiftani, f. Dichebel el Waft. 

Witterung, f. Klima. . 

Woimod, Titel des Gouverneurs 
in Antafieh. II, 1195. 


Wolcott*, Sam., amerif, Mif- 


fionar, üb. Hebrön. I, 230. — 
Beit Ainun. 265. — Samaria. 
628. 671. — Esdrelom. 698. 
— Belad Befchärah. 790. — 
Libanon. II, 69. 143. — Zah: 


Zaloth*, f. Ikſal. 
Xanthus, Aut. I, 87. 


Wind — Ken 


leh — Ba'albek. 
Byblus. 577. 

Wolf’, dem Mars gemeiht. II, 
62. — in Juda. 1,283. — Sa- 
maria. 595. — Libanon. II, 119. 
686. — N,Syrien. 1627. — 
Haleb. 1731. — Amanus. 1848. 

Wolff”, Dr. Ph, Plan von Je— 
rufalem. I, 310. 313. 414. — 
üb. Andſchar. II, 186. — Ba’al- 
bef. 232. 

Wolfenbildung, am Libanon. 
II, 479. 

Wolfenbrüde, in el ®hütha 
(1135). 11, 1313. 

Wolle“, in Ladikieh. II, 932. — 
eſch Schoghr. 1101. — Haleb, 
1773 

Wood, R., üb. Ba’albef. II, 234. 
— Ain el Fidſcheh. 1289. — Pal- 
myra (1751). 1411. 1482. 1443, 

Wordan, f. Kasr Ibn W; 

Worms, Kirhen daf. T, 440. 

Wower, f. Wubber. 

Wuschſch, f. Hhamar W. 

Wubber* (Wower, Hystrix sy- 
riacus), in Paläftina. J. 485. 

WRuherblume*, am Antiochia— 
See. II, 1620. 

Würfelförmiger Stein, am 
obern Nahr Zbrahim. II, 567. 


178, 232, — 


Wüfte” des verheißenen Landes. 
IL, 1486. 
Wuld Ali*, Stamm ver Ana- 


feh. II, 1481. 1482. 
Wupperthaler Colonie, bei 
Bethlehem. IT, 282 ff. 503. 

Wurhäniyeh, . El W. 

Wurmmittel. II, 686. 

Wuz, indiſcher Stahl. 11; 1387. 

Wu za'aih, ſ. El W. 

Wuzeib, ſ. Ain W. 

Wyhhar, f. Sahhaͤr el ®. 

Wyld, 3, Karte von Syrien. 
11,833, 

Wyfe, Seländer. II, 532. 


X. 


Xenophon, in der Antiochia⸗ \ 
Ebene. II, 1615. — über den” 








) 
Days 
j urn 
Xer 


Ehalus. 1687. 1696. — Iſſus. 
1789. — Moyriandros. 1814. 
Kerif, |. Scherif. 
Xyſtus, die freie Terrafie am 


Yit 2169 


Hasmonäer Palaftle zu Jeru— 
falem. I, 334. 337. — in An 
tiochia, IT, 1164. — Paimyra. 
1913. 


4. 


Yya’at, ſ. Evät, 

Yaba, f. Medſchdel J. 

Jabne, f. Zabne. 

Yacub*, f. Ya’kob. 

Yafa, f. Japhia. 

YJagara (Bahr Agäla), See bei 
Antiochien. II, 1642. 

Jagra Raghrah, Sarag Su), 
ob Karaſu, od. Zufluß deſſelben? 
Il, 1615. 1617. 

Yagra, Dorf am gleichnamigen 
Sluffe. IT, 1617. 

Yahfüfeh, Ort im Beläd Ba’al- 
def. II, 221. 278. 

Yahia (Yehia), d. i. Johannes. 
IT, 1369. — f. Neby 9. 

Yahımur (Yuhmur, Jachmur), 
Metäwileh-Dorf. II, 129. 131. 
35, — ag — Naſairier⸗ 


Schloß 

Ya’kob (Yacub), f. Deir Marz, 
Hadſchi-, Mare, Sultan 9. 

Ya’rköbiyeh,f. EI. 

Yakuıty, f. Ain 'g. 

Yalo, 1. Mu 9. 

Yamon (Värön?), in Esdrelom. 

1, 672. 69. 

Yamüra (Yamuru), Dorf im 
Nafairier-Gebirge. II, 849. 933. 

Yapba, f. Zaphia. 

Yarderin, f. Hadſchar 9. 

Yarifa (Harrae), Drt der fyr. 
Wüfte. II, 1441. — Kali daf. 
1391. 

Yarita, Ort im Beläd el Ba- 
truͤn. II, 749. 

Yaron (Yaröm; Yamon?), Ort 

in Galiläa. I, 783. 784. 
Yafid, f. Rafar 9. 

Ya Soul, Familie. II, 983, 

Yaſchut, f. Beit 9. 

| Jafemein, f. Ain el 9. 

Yasgil, j. Mooſer J. 


Yates, j. Holt 9. 
Jazür, ſ. Jeſor. 
Abelin, ſ. Beit Zibrin. 
Yead, ſ. Ei'at. 
Yebna, ſ. Jabne. 
Yebrud*,f. Ain ) 


‚Jebrüd (Jebraͤda) Diſtriet und 


Ort am Anti-Libanon. II, 264. 
267. (fyr. Sprache daf.) 798. 
(aftr. 8.) 998. 1389. 1426. 

Yehudy (Yehudiyep), f. Burdfch 
Hakmone el Y., Jehudieh. 

Yehya, f. Yahia. 

Yeid, 1. Er’ät. 

YJemane, f. Birket el Leimün. 

Aemanijeh, f. Jemaniten, Yes 
miny. 

Yemen, ſ. Semen. 

YJemin, f. Neby 9. 

Yeminy, Drufenpartei der weis 
Ben Sahne. II, 691. — vergl. 
Semaniten. 

Yemoun, f. Birket el Leimun. 

Yemruf, unterirdiiches Dorf in 
N. Syrien. 11, 1567, 

YJemun, f. Birket Ki Leimun. 

Yeng Chiec, f. Jeni Tſchiftlik. 

Yentlo, ſ. Ain J. 

Yesdiyeh, Dorf im Dſchebel 
Naſairi. II, 825. 

Yefin, f. Deir 9. 

Yesmin, f. Jasmin. 


NYetma, f. Yitma. 


Yezbefy (auch el Aamad), Dru— 
fenpartei. IT, 85. 691. 692. 718. 
— f. Juzbek. 

Yeziden, f. Jeftde 

Yılan Kalefi, ehe Scheikh 
Merän. 

Yirka Cerig Hierfa), in N.Ga- 
liläag. TI, 

Yitma*, Dorf in Ephraim. 1, 635, 

f Wadi J. 


— 


2170 9 oh 


Yohanna', I, Mar A 

Jom Aſſchur 9— moham meb. Feſt 
der dh A und Trauer. 
I, 657. 


Young, Dr. Il, 533 

Jouſef Keraly, in Haleb. Il, 
1762. 

Familie in Ha— 
e 

Youffuf — Druſen— 
Emir. II, 


Youfu, f. — Aga Ibn 
Youfu, 

Yfop*, im Libanon? II, 685. 

Yuhmur, f. Jahmur. 

Yıfin, Drt in Zuda. I, 236. 
Yinas (Hünes, 3onas), f. Khan 
n Neby-, Khan-, N eby 
Yanın (Zunin?), Ort im Beläd 

Ba’albef. II, 221. 
Yurmuf, in Zudäa. 1, 114. — 
ſ. Jurmuk. 


Zaade, ſ. Käpeniy 53 Sub. 

Zaba (Zabda), General der Ze⸗ 
nobia. JI, 1555. 

Zabpvilla (Sabdol, 1. e. donum 
Dei), J. Aurel., in Palmyra 
(229 n. Chr.). 11, 1551. — vgl. 
Zebida 

Zabad, f. Dſchebel Dichermäf. 

3abulon* „ſ. Sebülon. 

Zabüra, f. Nahr Abu 3:, Mina 
Sabüra. 

Zaharias” „am Hütte; k 199. 


— fein Grab. 469. (angeblich. 


in Damasf) II, 1369. 
Dpoheriyeh. 


— dgl. 


II, 624. 

Zadeh, f. Ibrahim Shan 3., 
Zaade. 

Zadik (d. i. der Gerechte), Ober- 
haupt der Khafivim, 1, 506. — 
vgl. Sadik. 

Zadok, Prieſter. I, 445. 

Zänannim, Eiche "bei Kedes, 1, 
682. 


Zacharias, Biſchof im Libanon. 
62 


— Zak 


Yıfef (Iafuf), Emir, Schrikh 
von ET 4 (17. = dgl. 
Jahjah Abu-, Der Kar 
d. ei 908: n, ar IE ‚24007; 
N., houief, RL fuf,d & 

Vaſcha Don’kK,numaßk, 

rt Tripo lis. il, But — 
— npft die Nafairier (1807). 
903. 938. 

Yuffuf, Patriarch in Deir Be— 
zummär (1800). II, 762. 764. 

Yufuf, Ober-Emir der Drufen. 
I 199% 

yurat Boutrog (Petrus) Ha— 

beifh, Maroniten - Patriarch 
(1845). II, 785. 

Yyatta’ (Su), Levitenftadt in 
.Suda. 1, 

Ant: Shefben in Natolien. II, 


wuet 
uffuf 


1628. 
Yuzler (Öfeler), Dorf am Ama- 
nus: II, 1831. — vgl. Iſſus. 


EINER Ez3 


Zafraͤneh, . Zephron. 


Zaghalta, f. Ain Ban 
Zagharta (Zugharta, Sparte, 
Sgarta), Ort am Nahr Kadifcha. 
11, 631. 650. (Fieberclima) 657, 
753. 
Zahalten, f. es Zehalta. 
Zahart, % Bab 
Zaheräny — d. i, der 
DREI. N, 81. — ſ. Deir 
ez=, Nahr 3. 
3anlen (Sache, Sadile), Haupt: 
ſtadt des Befä’a. II, 152. 189 ff. 
193 ff. 200. 203 fi. 214. 218, 
— Di: 210, 2ER 
Zahleh-Paß, im Libanon. II, 
149, a 


Zaila, f. Zayaliah. 

Zaina, . Kafar 3. 

Zait, f. Amadijet 3: 

Batariyeh, ſ. Tel 3. 

Zaker, ſ. Abdallah 3. 

Zafrit, a daſelbſt. U, 
792. 








Zak — Zeit 


Zafur, Ort in Paläftina. I, 568. 
572. 


3aı”, Gräberort in Galtläa. 1, 
N 
varıun. ef im Nafairier - Ge- 

2 0 il, 952, 

Zanmımar, f. Deir be 3. 

Zanfoufa, in Judäa. I, 155, 

Zänua, f. Sannoap. 

Zaphron, f. Zephron. 

Zarain (Sarain, Ser’in, Ser- 
gin), Dorf im Beläd Ba’albef, 
(Höhe) IL, 149. 150. 221. 277. 

Zarar, Thal in Zuda. I, 167. 

Zarbah, f. Ain 3. 

Zarea, f. Sur’ah. 

Zareh. d 1219. 


Zari Gary), ſ. Wadi 3. 
Zariah, ſ.E 
Zarpath, — 


Za’ rüriyeh, ſ. & 3. 
9 un d.i, —— 1, 208. 


— Caſtell in Kuſeir. II, 1104, 

Zauberformeln* der Khaffvim. 
1, 506. — vgl. Amulett, Ta— 
lisman, Schlangenzauberei. 

Zauberquelle, bei Andfchar. 
II, 182. 

Za'är, ſ. En Neby 3. 

Zautar, Dorf im Belad Be- 
fharah. II, 79. 

. Zauy, 1. Dicebel Riha. II, 1055. 

Zamwabiuha, d.i. Dependenzen. 
I, 822. 

Zawarib, .& 3. 

Zameta, Dorf in Samarien. 1, 
660. 


en (Zamye), f. Abu Zueid, 


33. 

Zayäaliah (Zaila), am rothen 
Meer. II, 1371. 

Zea Mays”, f. Dura Schami. 

3ebad (Zebah), f. Aram Zobah, 
Kefr Zebad. 

Zebbaghah, Ort im Aklim el 
Metn. II, 712. 

Zebdäny, f. Zebeväny. 

Zebde, f. Ain Zibveh. 

Zebvy, i Bzibdin. 

Zebedäus, in Yafa. I, 748. 


Zebedaͤny (GZebdand, Zebdeni, 


Zubdan; ob von Sabbethani?), 
Ort am Libanon. II, 252. 270. 
276. (Höhe) 1274. 1276 ff. 1398. 

un, Zufluß des Baräda. 
IT, 1275. 


Zebedäny- Ebene (Ard el 3.), 
am Baräda. Il, 272. (Höhe) 
276. 1277. 

Zebeinat e8 faghir (Sabineh 
28 fugheirah), Dorf von Da— 
masf. II, 1422. 

Zebeine* (Sabineh), Dorf von 
Damasf. II, 1422. 

Zebelet,d.t. Byblus. II, 13. 60. 

Zebida Zobaida, d, i. 3ebedäuß), 
Sul. Aur., in Palmyra. II, 1524. 
1554. — vgl. Zabdilla. 

Zeboim“, Stadt, Thal in Zu— 
däa. I, 172. 524. 

Zebu, f. Kefr 3. 

3ebulon, f. Sebulon. 

Zedada, paläft. Grenzort.. 1, 5. 
7. 11, 996. — vgl. Sudud, 

Zedet*, f. Adoni-, Ba’al 3. 

Zedefiag, von Nebucadnezar 
geblendet, II, 997. 

Zedoud, d. i. Asfalon. I, 90, 

Zedrach, f. Melia azedarach. 

3efta, f. Ziftia. 

Zeghaib, f. Zoiba. 

3Zehalta, f. Yin 3. 

Zebenter*, uralte Abgabe bei 
Semiten. TI, 13. 

Zeib, f. Hien el Zib. 

Zeid, f.Kefr ez 3., Nahiet Beni 
Zeid. 

Zeidiés, Araber am mittleren 
Dronteg, II, 1085. 

Zeimun, f. Deir 3 

Zeina, f. Kefr 3. 

Zein Abdin, Berg bei Hamah. 
II, 1045. 

Zeineb, Tochter des Propheten, 
ihr Grab. II, 1422. 

Zeini, Traubenart. II, 1357 

Zeinun, f. Nahr 3 

Zeit”, f. Bir 3. 

Zeita, in Samarien. I, 658. 

Ss Drt am Drontes. II, 


Pet Dorf im alepp. Syrien. 


II, 1598, 


Jeit 


Zeiteh, felſige Stelle in Jude 
‚266. 

Zeitrewnung EQ 
Seleueidifchr 3 

Zeitun” ‚ Dorf bei Jerufalem. 1 
320. — f. Ain 3., Deir 3, 
Oelberg. 

Ast f. Deir el 3, 

Zeitunly, f. Suedieh. 

Zeitung, Dorf am unt. Oron— 
tes. II, 1220. 

Zekia-Moſchee, in Damascus. 
II, 1975, 

Zetweh, f. & 3. 

Zelafa, Dorf in Galiläa. I, 673. 

Belebi, f. Zenobia. 

3elläya, Drt im Bekä'a. II, 
218. 

Zelzah, im Stamme Benjamin. 


Zemariten, in R.Phönicien. IL, 
857. — f. Semariter. 

Zemharrijjeh, Ortimtibanon. 
II, 86. 

Zem rin (Zemrih), Stadtruinen 
in N.Phönicien. Il, 880. 

Zemzem, Brunnen in Mekka. g, 
450. 

Zenbourie, f. & 3. 

Zendäkah, Ort im Aklim el 
Metn. IT, 711. 

Zenghi (Zenti), Atabefe, erobert 
Ba’albef (1139). Il, 225. — 
Barin (1137). 942. 

Zeno, Chriſt in Majumas. I, 62. 

Zenobia, auf Inſchriften in Bpö- 
nicien. IT, 570. — von Aurelian 
befiegt (272). 11, 304. 1007.1492. 
— Fürſtin von Palmyra (260 
—273). 1498 ff: 1524. — ob 
Aegypterin ? 1542. — bei Imma 
befiegt. 1646. 

Zenobia (jetzt Zelebi), Feftung 
am Eupprat. II, 1501. 

Zenobius, in palmyr. Inſchrift. 


1,4551. 

Zenobius Mofhus, Arkie- 
pifeopus. il, 1478. 1503. 

Zenodorus”, Fürſt. I, 187. — 
in Ba’albef, 242. 

Zeno Monahus (ftirbt 420 n. 
Chr.). IT, 1168. 


ntiocheniſche 


3enüb Zell } 

Zeour, ſ. Neby 3 
» hatha“, Zhal bei Marefa. 
ephron ı zaphron Safräneh: 
Siphron, Stpprond), Du am 
Drontes. I, 7. IL, 1029. ' 

Zerarieh, f. Wadi 2. 


Zerdaneh — Ort im 
aleppiniſchen Syrien. II, 1658. 

Zerga, Sumpf der fyr. "Wüfte. 
II, 1438. 1439. 

3erin® (Zer’ein, Jesreel), Ort 
der Esdrelom— Ebene. 1, 689, 
696. — f: Nahr 3. 

Zerkar, f. Nahr el-, Wadi 3. 

Zernubbi, Ort bei Ba’alber. 
11, 202. 

Zerruah, Dorf am Orontes. 11, 
1000. 

Zerün, R Kefr Sarın. 

Jeugma ‚ am Euphrat. 11,.1154. 
18395. 


Zeus, auf dem Karmel verehrt. 


1, 707. — Altar am Pinarus. 
11, 1816. — dgl. Jupiter, Mar. 

Zeug Bottiäus, Altar in Apa— 
mea. II, 1081. 1163, 

Zeus Casius. Il, 1124. 1125. 

Zeus Demarus (Zamyras), 
in Yhönicien. II, 44. 334, 

Zeus Heliopolites. H, 239. 

Zeus ——— Tempel auf 
Garizim. I, 623. 643. 

Zeus Keraunios, zerſchmettert 
die Giganten auf dem Melan- 


tiug. I, 1155. — Tempel in 
Antiochia. 1166. — in Geleu- 
cia. 1241. — (Bal Samen) in 
Palmyra. 1549, 

ZeusNicator, in Seleueia. 11, 
1241. | 

Zeus Olympios. I, 601. — 
f. Melkart. 


er in Ba’albef. II, 


ee TZempel*, in Serufalem. 
1.331: ern 428. 432. — Ba’al: 
bet. IT, 

Beyänak, — Stamm. I, 132, 

d. i. Götzendiener. 449. 

3ib, ſ. Achſib. 








gispen, Ain 3. 

Zibia, —9* elz. 

„J. Sivon. II, 50 

Zie gr Ida ber, ſchräge, in An= 
taßieh. I, 1120. 1192. 1199. 
1207, — Beilän, | Iri ache. 1786 

Zie gen“, im Serufalem. I, 484. 

Judaa er 349, 


— 63 ort lom. 





——— ſchwarze, im —5 — 
nom. 154, 516. 632. 688 — 
weiße, langhaarige, im Dfehr- 
ber Arneto. 656. — in Dfchei- 


rud. 1461. — for. Wüfte. 1475. 
— Haleb. 1730. 

Ztegendünger, veredelt den 
Tabak. II, 896. 


Sirgenhaare, in Daleb. IT, 
177 


Biegenmitatur, in Beitdjin. 
1, 799. 


Ziegenſchloß, 
Saida. 1, 407. 
Ziegler, J.M., Karte von Sy— 
rien. II, 19. 124. 
Siepbrunnen, in Gaza. #152, 
— Bureir. 130. 


fer. 

Ziftia (Zefta), Dorf am Zaha- 
rant, IE 72; 

Zigeuner“ (Naumar, Nawar, 
Numwär, Nauers), in Paläftina. 
I, 164. — Ober-Galiläa. 797. 
— Libanon, Phönicien. II, 79. 
423. 785. — Damascus. 1411. 
— Sagdgefährten der Levanti- 
ner. 1764. 

Ziflag* (Sicelech), ander Örenze 
von Juda und Philiftäa. J, 44. 
132. 135. 174. 175. 

Zimmerholz;*, in Beirut. II, 
475. — fehlt auf Aradus. 873. 

Zimmerleute, in Bethlehem. I, 
291. — gefchidte, der Drufen. 
II, 723. 

Zimmermann”, Karte von Pa— 
läftina, I, 564. — Skizze von 
Galiläa. 757. 803. — Anti-Li— 
banon. 259. 

Zimmt*. II, 1744. 

Zimri, f. Simyra. 

Zimrin, Diftriet am Nafairier- 


Gitadelle von 


Zob 2173 


birge. Il, 880. 881, 920. — 
8 v. 
3im* Würfe. 1,.10 
Zingari*, f. Zigeuner. 
Zinien, in Zableb. If, 194 


Zion“, Burg, d. i. Davidsſtadt, 
Serufalem. IL, 175. 319. 

Zionsberg (Berg der Stadt ' 
David), zu Serufalem. I, 327. 
(Höhe) 360. — Unficherheit des 
Amfanges. 364. 405. 501. 

Stonsftraße, in Jeruſalem. I, 
400, 

Ztonsthor, in Serufalem. 1 353. 
314. 362. 

Zior, Stadt in Juda. I, 261. 

Ziph, Wüfte in Zuda. I, 201. 

Ziph (Siph), Davidsburg. 1, 200. 
— f. Tell 3. 

Ziphron, f. Zephron, 

Ziret Maan, Ort am Nahr 
Beirut. II, 460. 

Zirhagh, Dorf am Dronteg, II, 
1000. 


310, 04,9, 

Srlepapbel (Baur), im Li— 
banon. Il, 674. 

Ziyaret, r Ras 3. 

Zizan, d. i. Lolchſame. II, 1720. 

Bizara, f. Kalaat Seidfihär. 

Ziziphor a acutifolia Montbr. 
et Aucher, bei Saleb. II, 1719. 

Zizyphus (Zizyphus vulgaris, 
jujubae ?), in Esdrelom. I, 702. 
— Guweidiyeh. II, 1232, — 
f. Zudendorn, Nabk, Tin Se- 
rafendi. 

Zizyphus spina Christi 
(Nabaf), bei Seleucia. II, 1268. 

- Haleb. 1727, 

Ztubaebe, Ruinen im Norden 
Philiſtäa's. I, 127. 

Zvan” (San, Tanis, Tineh), 
Stadt in Aegypten. I, 38. 212. 

Zoar, Dethiter. I, 238. 

Boba, ſ Aram?, Hamath Z., 


Zuph . * 

Zoba, häufiger Familienname der 
Slaib. II, 1705. 

Zobaida, A. Zebida. 

Zobeide, Sultanin, erbaut das 
erfie Karamanen-Serai in Ba- 


2174 


grä (801). IL, 1799. — angebl. 
Gründerin Alerandrette’s. 1818. 

Zoegea leptaurea L., bei Ha— 
feb. 11, 1720. 

Zoghbi (Zogheby, Zogherty), f. 
Ati 3. 

Zohn, f. Scheikh ez 3. 

Zoiba (Zeghaib?), Berg u. Fluß 
zum Orontes. II, 1112. 

Zoiba, Duelle bei Antafiep. IT, 
1191. 

Zohl“, in Haleb. II, 1773. — ſ. 
Waaren-, Weidezoll, Steuer. 
Zoma (wol Zoba?), d. i. Kin- 

negrin. II, 1700. 
Zoph, fu 
Zophim, f. Ramathaim 3. 
30r,f. Ez 3., Scala 2. 
Zor, Antelopenart. IT, 1731. 
Zoſimus aus Asfalon, Spphift. 
I, 83. — üb. den Leimun-See. 
11,301. 302. 304, — f. Zozimus. 
Zoug, f. Süf, 

Zouq el Bfhära, Klofter daf. 
IL, 792. ET 
Zozimus, aus Öaza. I, 64. — 

f. Zofimus. 
Zuba, f. Rama. 
Zubdan, f. Zebedäny. 
Zuecarimi, Botaniker. II, 639. 
Zucharia, f. Es Suffariyeh. 
Zudermelonen, bei Damask. 
It, 1422. — Haleb. 1729. 
Zuderrohr*, früh. am Rubin. 
1, 102. — in Juba. 134, — 
Joppe. 579. — am Maſukh. 806. 
— in Phönicten. 813. — in 


Ze — IM 


Syrien duch Ibrahim Paſcha 
angepflanzt. II, 319. — in Ty— 
rue, 350. — Saida. 394. — 
Tripolis. 601. 602.606. — Ba— 
niae. 888, — Antafieh. 1187, 
1195. 1201. 1207. 

— —— in Tyrus. II, 

d. 


Zueid, f. Abu 3. 

Zugbarta, f. Zagharta. 

348%, f. Suk. 

Zufera, fyr. Dorf. U, 1465. 

ZuE Musbah, f. Suf Musbih. 

Zummarin, Ort im Biläd el 
KRöha. I, 713. 

Zunz, Dr., üb. Serufalem. I, 303. 

Zuph (Sföba, Söba), Land im 
Süden des Gebirges Ephraim. 
1, 111. 112. — vgl. Zoba. 

Zuphim, f. Ramathaim Zophim. 

Zur, f. Tyrus. 

Zureif, f. Abu 3. 

Zureifin, f. Nahr 3. 

Zumweirah-Päffe* zum Ghör. 
I, 25. — vgl. Suweirah. 

Zumeiti, f. Dſchebel eg 3. 

Zwergeihen*, in Juda. I, 270. 
— Befä’a. II, 165. — Ahnti- 
Libanon. 282. 

Zwergpinus, im Cafius. II, 
1140. Br 

Z3wiebeln*, in Asfalon. I, 77. 
— Suda. 283. — Steuer. 823, 
— in Sumeidiyeh. IL, 1227. 

Zygophyllum* fabago, bei 
Haleb. II, 1721. 





u 


“ 4 


1) 


|| Maar | Teen | Sana | ra Vo | 1 


u 4 


ea] 


Druckfehler-Verzeichniß. 


Band XVI. 


S, 125 ſtatt Jamenae duae lies Jamneae. 


135 Betogabari und ©.139 Betogabara; beides richtige Schreib- 
arten, 

333 ft. Bogenanfaß I. Bogenabfaß. 

350 erfte Zeile fehlt: genannt. 

398 med. ft. wirflihe Gaffen I. winfliche u. f. w. 

574 Joppe Phoenicum ift ein Begriff, das Komma daher zwifchen 
beiden Worten zu tilgen. i 

584 med. ft. die Eden des Thores I. Eden des Thurmes. 

585 erfte Zeile nach Ramleh ftatt ; ein , 

670 Zeile 12 von unt. fl. Duby I. Duhy. 

700 Ukhneifis ift gleich richtig mit Khuneifis: 

709 letzte Zeile fl. e8 Sabib l. es Sahib. 

773 ft. Bineh I. Bireh. 

778 Bei Berghaus ftebt Achſaph; Acſchaph iſt Hebräifch. 

808 Zeile 5 v. o.: der Name richtig Tuhrän el- Scham ift zwei- 
felhaftz; ob identifch mit Fuhran el-Schäm ebendaf. ©. 778 
Zeile 2 von oben? 


Band XVII. 


. 29 Zeile 1 ftatt Ladiafieh-Strom lieg Ladikieh-Strom. 


10 Zeile 10 fi. Araadus I. Aradus. 

71 ft. Akbaea auf Zimmermanns Karte ift richtiger Achbijehh zu 
ſchreiben, identifch mit Ukhbiyeh. 

118 Zeile 6. Das Komma nah Schäferei ift zu tilgen; denn 
Marah el Macnunieh ift ein Name. 

122 Zeile 2 v. u. ft. Belad efh-Schüf I. B. efh-Schufif. 

146 3.2 v. ob. fl. Temnir I. Temnia, 


.227 med. ft. Bela’a I. Stadt Ba’albef. 


346 3.5 ſt. Ptolemäus I. Ptolemais. 


- 


Q 


N: - a I 


RN RER er, m 


n 


ann RR 


. 438 ft. 638 vor Chr. I. nach Chr. Geb, 


466 med. fl. Mala ain el-Bed I. Mafta a. el⸗B. 
495 med. ft. Moronus [. Mororus. 

498 3.19 ft. Rotten I. Rottl. 

554 ft. die I. der Thamuz. 

583 fin. ft. Mesfün I. Medfün. 

609 3.4 ft. Dfehehirat I. Dſcheſirat. 

610 3. 12 v. u. if: der jeßige zu flreichen. 

661 med. ft. Giaus I. Giaur. 

76 3.72. u. ft. a men, Maulbeerbaumblätter. 
1020 3.3 ft. Küfte L. 

1042 3.18 1, Halep, Hier Damast. 

1044 3.7 ft. Küftenfirede I. Wüftenftrede. 

1063 3.6 ft. geleitet I. gebaut. 

1172 3.10 ft. Eonftantinug I. Conftantius: 

1185 3.4 v. u. ft. — L. Azizi. 


1363 letzte Zeile lies: J. v. Hammers Referat in feinem Werke 


bei Gelegenheit "4 .w 

1397 3. 7— Eombat wol richtiger Taback; vgl, ©. 1398 
Zeile 1. 

1406 3.2: Ur. a oder Orban. 

1421 3.6 v. u. fl. Mezzzeh I. Mezzeh. 

1464 3.12 ft. Theleba I. Theleda. 

1549 32». u. fl.-260 I. 267. 

1689 3.12 ft. Merdſch el-Ahwar I. Merdſch el- Ahmar.” 

1690 3. 11 9. u. fl. Arphum l. — 

1694 3.2 fl. Rahr I. Nahr. 

















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