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Digitized by the Internet Archive
in 2010 with funding from
University of Toronto
http://www.archive.org/details/t2dieerdkundeimve'17ritt
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„Citins emergit veritas ex errore, quam ex confusione.“
Baco de form. calid. Aphor. X.
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Band VII. Zweite Abtheilung.
Die Sinai - Halbinfel, Paläftina und Syrien.
Dritter Abfehnitt,
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Schluß.
— — —— — — —
Berlin, 1855.
Beprndt und —
bei ©. Reimer.
R
Die Erdfunde
im Berhältniß zur Natur und zur Gefchichte
des Menjchen,
oder
allgemeine
vergleichende Geographie,
fihere Grundlage des Studiums und Unterrichts in
u und hiſtoriſchen Wiffenfchaften
von
Carl Ritter,
r. u. Prof. p. Ord. a. d. Univ. u. allgem. Kriegsſch. in Berlin, Mitgl. d. Kön. Acad.
Wiſſenſch. daf., Ritter dv. rothen Adl.-Drd. zweit. Kl.m. Eichen!., wie d. Ord. p.leMe-
rite Friedenskl.; Command. 2. Kl. d. Kurheſſ. Hausord. v. gold. Lüw., Command. d. Erlöſ.
rd. v. Griechenl. und d. Königl. Baperfihen St. Michaels-, wie Maximilians-Ordens
für 8. u. W., Ritt. d. Dannebrog-, Nordftern- u. 8. Sächſ. Eiv.-Verd.-Drd.; Wirfl.
itgl.d. Wetterauifch. Gef. f. d. gef. Naturf. ; correfp. Ehr.“M. d. Geſ. f. ült. deutſche Ge-
hichtsf.; ausm. Mitgl. d. K. Soc. d. Wiſſ. in Gött.,d. Senkenberg. Naturf. Gef. 3. Frankf.
.M.; ausw. Mitgl. d. Soc. Asiat. u. Géogr. in Par.gd. Roy. Asiat. Soc. cfGr.Br.,d.
oy.Geogr.Soc.in&ond., d. K. Dän. Geſ. d. W. in Kopenhag., wied. K. Gef. ——
erthumsk. daf.; Ehr.“M. d. Kaiſ. R. Acad. d. W. in St. Petersb., wie d. Kaiſ. R. geogr. u. d.
eogr. Geſ. in Frankf. a.M.,d. Soc. d. W. in Stockh.; Correſp de PAcad. Roy. des Inscr.
t Bell. Lettr. de Inst. de Fr., Mitgl. d. Soc. Egypt. in Kairo, d. New-York Hist.
oc., d. Amer. Ethnolog. Soc, d. Soc. Ethnolog. in Par., d. Cornw. Polytechn,
Be. d. Soc. scientifiq. d. Bm oriental. in Berpign., d. Baf. Naturf. &ef., Mem-
re correspond. de la Comm. centr. de Statisiiqg. du Royaume de Belgigq.;
rd. M. d. deutſch. morgl. Gef., Ehr.-M. d. Kaif. Acad. d. W. in Wien, Foreign Mem-
er of the Royal Soc. of Lond. for the promot. of Natural Knowledge, aud) d.
rchäolog. Societ. in-Athen, d. Kön. Baher. Acad. d. W. in München, ord. ausw. M.
u. ausw. Chr. M. d. Amer. Acad. d. Künfte u. Wiſſ zu Boſton, Maſſachuſetts.
— 7
Siebenzehnter Theil.
Zweite Abtheilung.
Di Weſt Aſen
Zweite ſtark vermehrte und umgearbeitete Ausgabe.
Berlin, 1855.
und verlegt
bei ©. Reimer.
. J
„Citins emergit veritas ex errore, quam ex confusione.”
Baco de form. ealid. Aphor. X.
Bergleichende Erdfunde
Sinai-Halbinfel, von Paläſtina
Syrien
Bart Ritter
Bıertern" and:
Zweite Abtheilung.
Das Stromſyſtem des Drontes und das flache Nordfyrien mit
der Amanuöfette.
En —— — — — ———
| Berlin, 1855.
Berlag von ©, Reimer,
a"
„Citius emergit veritas ex errore, quam ex conlusione.“
Baco de form. calrd. Aphor. X.
Die
Sinai-Halbinfel, Paläftina
| und
Syrien,
— — ——
Vierter Band.
Zweite Abtheilung.
Sinai-Salbinfel, Paläſtina
Syrien.
Pierter Band.
Zweite Abtheilung, nebft Regifter zum XVI. und XVII. Theile der
Erdkunde (Sinai-Halbinfel, Paläftina und Syrien, Bd. II. und IV.
Afte und 2te Abtheil.). Das flache Nordfyrien: der mittlere und un—
tere Dronteslauf, die Landfchaften von Antiochia, Seleucia, Palmyra
und Aleppo bis zum I a anne, famt dem Amanus
is Cilicien.
Ritter Erdkunde XVIL Arı
Vorwort.
Zu dem Vorworte, das wir dem XVIlten Theile erſte
Abtheilung der Allgemeinen vergleichenden Geographie voran-
jchiekten, welches auch für diefe zweite Abtheilung des XVliten
Theile, das Stromfyftem des Drontes und das flache Syrien
mit der Amanusfette, fomit den Schluß von ganz Syrien ent:
haltend, mitgelten jollte, haben’wir nur noch diejenigen auf
Syrien fich beziehenden Schriften hier anzuführen, welche wäh-
vend des Drucks der erften und dieſer zweiten Abtheilung für
und leider zu ſpät erjchienen und in unfere Hände gefommen
find, fo daß wir bei dem ſchon vollendeten Druck unferer Pa—
ragraphen über diefelben Gegenftände ihre etwa neuen Grgeb-
niffe nicht mehr mit in unfere Arbeit, die jedoch auch ohne
fie einen großen Reichthum ganz neuer oder bisher faft gänz-
lich unbekannt gebliebener Regionen zum erften Male in fnfte-
matifchem Zufammenhange hervorheben Fonnte, aufzunehmen
im Stande waren.
Wir müffen fie alfo der Nachlefe Derjenigen empfehlen,
die fich mit einzelnen Gegenftänden noch vertrauter zu machen
beftreben, als uns in der Periode des Drudes unferer Bogen
nad) unferen ernfteften und umfafjendften Bemühungen, im
x Vorwort.
Weſentlichen wenigſtens erſchöpfend zu ſein, dies gelingen
konnte. Es betrifft dieſer Fortſchritt den Ausbau einer Wiſſen—
ſchaft, die noch manches Luſtrum an Forſchungen bedürftig
bleibt. Wir müſſen uns dieſer jüngſten Fortſchritte auf dem
früherhin an Erforſchungen ſo wüſte gebliebenen, insbeſondere
ſyriſchen Boden erfreuen und als einen Beweis anſehen für
das neu erwachte, größere Intereſſe auch an jenen, noch kurz
zuvor ſo wenig beachteten und doch ſo lehrreichen Gebieten
dieſer wie anderer noch viel zu wenig unterſuchten Landſchaften
des vorderaſiatiſchen Orients; denn die meiſten in dieſem Bande
vorgeführten Thatſachen waren dem großen Heere der Geogra—
phen, wie der Hiſtoriker, in der That ganz unbeachtet am Wege
liegen geblieben.
Zu dieſen jüngſten, inhalreicheren Originalwerken oder
Abhandlungen, welche jedoch nur einzelne beſondere Abtheilun—
gen der von uns behandelten Localitäten mit neuen Thatſachen
bereichern oder erweitern, gehöten vorzüglich folgende Schriften,
deren Titel wir jedoch nur anzuführen haben.
Mount Lebanon a ten Years Residence from 1842 — 1852
describing the Manners and- Religions of its inhabitants
with a full and correct Account of the Druse Reli-
gion ete. by Golonel, Churchill Staff. Offie. on the
British Exped. 16 Syria. London. 8. 3 Voll. 1853; ein
Werk, das zwar viel ung ſchon Bekanntes enthält, aber
für die neueften Zuftände dortiger Berhältniffe lehrreich ift.
M. C. Defrémery, Nouvelles Recherches sur les Ismaliens
ou Bathöniens de Syrie, principalement sur leurs rap-
ports avec les états Chrötiens d’Orient. Im Journal
Asiatig. Paris, 1854. Mai et Juin. p. 373— 4215 noch
unbeendigt; ein wichtiger Beitrag — die Ethnographie
des Mittelalters in Syrien.
Vorwort. xI
Vietor Langlois, Abreg& de la Religion des Noussairies
d’apres des Mser. . Arabes et des Documents originaux
trouyés en Syrie et en Caramanie; im Athenaeum
France. 1854. No. 36. p. 853 — 854.
A. v. Kremer, Topographie von Damascus mit 4 Tafeln,
2te Abth. In den Denffchriften der Kaiſ. Academie der
Wiſſenſchaften. Phil.hiſt. Elaffe. Bd. V. 4. Wien, 1854,
S. 1—51; noch unbeendigt.
J. L. Porter, Missionary at Damascus, Excursion to the
Lakes East of Damascus, May 1853, in Bibliotheca
Saera. Andover 1854, April. p. 329— 344; berfelbe Ver:
fafjer, dem wir jchon andere wichtige Nachrichten über
die Ghuͤtha von Damascus verdanfen,
H. A. de Forest, M. D. Mission., Notes on the Ruins in
the Val Beka’a, im Journal of the American Orient,
Soc. New-York, 1853. Vol. Il. No. 2. p. 351 —366,
mit Entdefung einer größern Zahl von Fleinen Tempel:
ruinen, als in dieſem befchränften Raum zuvor befannt
geweſen.
Gapt. Newbold, On the te of Caranus Siand the Island
of Ar-Ruad, Arvad or Arpad of Seripture, im Journ.
of ihe Royal Asıat. Soc. of Gr. Brit. and Irland. XVI.
P. 1. 1854. p. 32— 36; darin weniges Neue, unfere obi—
gen Mittheilungen aber beftätigenp,
Desgleichen ein furzer Auffaß von Capt. W. Allen, On
‚the Island of Ruad, im Journ. of the Geogr. Soe. of London.
Vol. XXIII. 1853. p. 154—-156.
‚ Ueber das Jordanland und Paläſtina find feitdem wieder
mehrere neuere Schriften von Capt. Newbold, 8. de Saulcy,
Abbe Mislin, Deleffert, Vandervelde, Blitt, Fliedner,
Graul, T. Tobler u A, erfchienen, die in ſpeciellere Unters
juchungen älterer oder jüngerer Zuftände eingehen,
BIT... Vorwort.
Unfere frühere Arbeit über Paläſtina war bis zum Jahre
1852 abgefchloffen und konnte bis dahin wenigftens mit eini-
ger Vollſtändigkeit als Baſis defien, was auf diefem Gebiete
literariſch Fruchtbares für das Wefentliche im Geographifchen
‚gefchehen war, in gedrängter Kürze zu fyftematifcher Meberficht
dienen, um dag große und weitläuftige Gebiet de Bekannten
überfehen zu fönnen, das Verfcholfene der gänzlichen Vergeſſen—
heit zu entreißen,. und fo den Weg für das noch Unerforfchte
zu bahnen, um zu einem wahren Fortjchritte auf dieſem Ge—
biete aufzufordern, einen Rückſchritt aber, wie diefer nicht felten
durch Ignoranz fich hervorthut, zu vermeiden, in Gleiches
jolfte auch hier mit Syrien dargeboten ſein.
Die Verzögerung der Veröffentlichung dieſes Bandes,
deſſen Druck bis auf das Regiſter ſchon im vorigen Jahre
beendigt war, konnte durch dieſes Regiſters ſorgfältigſte Aus—
arbeitung und nachfolgenden Druck nicht vermieden werden;
daſſelbe wird aber durch ſeine Hinzufügung hoffentlich die
Brauchbarkeit der beiden letzten Bände in zwei Abtheilungen
noch um Vieles erhöhen.
Berlin, im Juli 1855.
Carl Ritter.
Inholtsverzeichniß und Blattweiſer.
Allgemeine Erdkunde Th. XV.
Zweite Abtheilung.
Drittes Buch,
seien
Fünfte Abtheilung.
Die weftlihen Gliederungen von Weft-Aften,
Das Geftadeland Weft-Afiens, | |
Die Sinai-Halbinfel, Palaftina und Syrien.
Zweiter Abſchnitt.
Paläſtina und Syrien,
Schluß.
II.
Das en des Drontes und das flache Rordſhrien mit der
Amanuskette.
8. 34. Fünfzehntes Kapitel. Das Stromſyſtem des Oron—
tes, el-Af der Araber. ©. 995 — 1123.
Erläuterung 1. Oberer Lauf des Drontes von feiner Quelle bis
zum See von Kedes und Höms (Emeſa). S. 996—1016.
1) Von der Quelle bis Ribleh und Dſchuſieh. S. 996.
2) Weg von Ribleh am Drontes zum See von Kedes und nach Höms
(Emeſa). S. 1000.
3) Hims oder Höms der Araber, die alte Emeſa (Emiſſa). S. 1005.
Grläuterung 2. Der mittlere Lauf des Drontes von Höms über
Reitun Arethufa) bis Hamath, Hamah (Epiphania). S. 1016—1051.
1) Weg von Höms nach Hamah, Hamath (Epiphania) über Reſtun,
Arethuſa der Alten. S. 1027.
2) Die Stadt Hamah, die alte Hamath oder Chamat der Hebräer,
ns der — und Römer, Hamath und Hamah der Ara—
er 103
xiv Inhaltsverzeichniß.
Erläuterung 3. Fortſetzung: Der mittlere Lauf des Orontes von
Hamah mit feinen Gebirgsbegleitern an der Oſt-und Weſtſeite feiner
Thalſenkung. Die dftliche Nuinengruppe des Dſchebel Arbain von
Riha bis el-Bärı, Ma'arrat und zum Ghab des Drontes; Die Wie:
derentveefung von Apamen durch Burckhardt und W. Thomfon.
©. 1051 —1086.
I) Die sitlichen Gebirgsbegleiter des Dronteslaufes, der Dichebel Ar:
ba’ın mit der Nuinengruppe von Riha bis el-Bära und Maarrat
en-Na'aman, nad Pococke, Burkhardt und Thomſon; und Gfi
Smiths Weſtweg von da bis Diehisr, eſch-Schoghr im Orontesthale
(1848). ©. 1054. |
2) Wiederentdeckung der, alten Apamen (Famyah bei Abulfeda) und La—
riſſa, Zlaoe, jet Seidihär oder Schaizär der Araber, durch
Burckhardt (1812) und W. Ihomfon (1846). ©. 1070.
Erläuterung 4. Burckhardts Südweg von Apamea im Oronteöthale
über Kalaat Seidihär (oder Scheizar, Zilaoe), vie Larissa ad
Orontem, nach Reftun und Höms. ©. 1086— 1092.
Srläuterung 5. Der untere Lauf des Drontes oder 'Aſi mit feinem
Länvdergebiete von eſch-Schoghr Uber Dſchisr Hadid bis Antakieh (An:
tiochia). ©. 1092—1123. \
1) Die Umgebungen von: Schoghr am Orontes. ©. 1094.
2) Schoghr, Dſchisr efh-Schvahr, Die Stadt. ©. 1099.
3) Eli Smiths Gebirgsweg. von Schoghr nach Urdeh am Ditfuße des
Mons Casius,!Dichebel 'Akra, und von da nach Ladikieh (1848).
©. 1103.
4) Die Küftenfahrt von Ladikieh an Heraclen Mina el-Burdſch), Po:
feidion (Nas Bufeit), dem Mons Casius und Anti-Casius vor:
über zur Drontesmüindung. ©. 1108.
5) Die Gebirgswege von Ladikieh über die öſtlichen Gehäuge des
Dichebet 'Akra-Gebirgsſtocks (Mons Casius) bei Antiochia zur
Orontesmündung. S. 1112.
8. 35. Sechszehntes Kapitel. Die Gebirgsgruppe des Mons
Casius. S. 1123—1146.
Erläuterung 1. Das Gebirgsſyſtem Des Mons Casius (Dichebel
»Akra) in ſeinem Geſammtumfang in der Caſiotis der Alten, mit ſei—
nen Gliederungen, dem Dſchebel Kuſeir, Dſchebel Urdeh (Ordu),
Dſchebel Akräd oder el-Keräd (Kurdengebirge) und nach feiner mine—
ralogiſchen und geognoſtiſchen Beſchaffenheit. S. 1123—1137.
Erläuterung 2. Die Pflanzenbekleidung des 'Akra nach des Botanikers
Ih. Kotſchy Mittheilungen einer Griteigung dieſes alpinen Hochge—
birgsgipfels (1836). ©. 11371146.
-
8. 36. Siebengehntes Kapitel. Die Stadt Antiochia, An-
Srläuterung 1. Antiochin, Die Pracht: und Prunkſtadt der Seleuciden
und der Gäfaren in Rom und Byzanz, mit ihren wechjelnden Schick—
Inhaltsverzeichniß. xV
jalen von ihrer Gründung an, durch die heidnifchen, chriftlichen und
mohammedaniſchen Zeiten bis auf die Gegenwart. S. 1147 — 1178.
Erläuterung 2. Die neuere Antakieh der Kreuzfahrer, dann der Mo:
hammedaner, der Aegypter, der Türken. S. 1178-—1210.
8. 37. Achtzehntes Kapitel. Das Mündungsland des Oron—
tes und ſein Seegeſtade mit dem Hafen der alten Seleucia.
©. 1211—1271.
Grläuterung 1. Der untere Lauf des Drontes, Aſi, und die ihm an-
liegende Küften-&bene. S. 1211—1219.
Grläuterung 2. Die nördliche und die füdliche Landroute von Anz
tiochin nach Suweidiyeh, nach Eli Smith (1848). S. 1220—1222.
Grläuterung 3. Die Ebene von Suweidiyeh oder Suedich (Zeitunfy
der Türken), ein Maulbeerbaumgarten zur Seidenzucht, mit feinen
Landfigen und feiner antiken, chriſtlich griechiſchen Bevöfferung.
©. 1222—1229.
Erläuterung 4. Die Umgebung von Suweidiyeh in Hinficht der na—
türlichen Productionen, dev Induſtrie und Der Sprach» Verhältniffe.
©. 1229—1233.
Grläuterung 5. Die Veltitellung Suedichs und des Golfs von Se:
leucia zu den Verbindungen zwifchen dem Drient und dem Decident.
©. 1233 — 1238.
Grläuterung 6. Die Stadt Seleucia Pieria ver Alten und ihre
heutigen Denfmale. S. 1239—1271. |
Specielle Topographie der alten Seleucia Pieria. Die untere
Vorſtadt, die Markt und Hafenſtadt, ver äußere Seehafen, das
inmre Safenbaffin, der große Felstunnel, ‚die obere Stadt umd
die Neeropolis, Die Königsgräber ver Seleueiden. S. 1247
bis 1271.
Das innere flache Syrien von Damascus und
Aleppo.
8. 38. Neunzehntes Kapitel. Die Stromſyſteme der Da—
mascus-Ebene, Baräda und Awadſch. ©. 1272-1332.
Erläuterung 1. Das Stufenland des Oſtabfalles des Anti-Libanon
(ez-Zebedaͤny, die alte Abilene) bis gegen die Ebene von Damascus
(el?Ghütha). Das Stromfyiten des el-Barada (Chrvforrhoas).
S. 1274—1316.
1) Der obere Yauf des Barada von feiner Quelle bis zum Suf Wadi
Baräda, der alten Abila. S. 1274.
2) Der mittlere Lauf des Barada von der alten Abila bis Dammar.
Die Fidſcheh-Quelle. S. 1285.
xvi Inhaltsverzeichniß.
3) Der untere Lauf des Barada, von Dammar bis zur Ghütha von
Damascus und zum großen See von el-Merdſch. Die fieben Fluß-
arme. ©. 1295.
Srläuterung 2. Das Stromfyften des Awadſch, Awaj, von SW.
und des Wadi Helbön von N.W. ©. 1316—1332.
1) Der Wadi Helbön. ©. 1316.
2) Der Lauf des Stromes Awadſch, el-Awaj. &. 1322.
8. 39. Zwanzigſtes Kapitel. Die Stadt Damascus mit ih—
rem PBaradiesgarten el-Ghütha. ©. 1332 — 1428.
Grlauterung 1. Die heidnifche md chriftliche Damascus. nach ihrem
Ursprung und Beltand bis zur Zeit der mohanmedanifchen Eroberung.
©. 1332—1341 +
Erläuterung 2. Damascus der Moslemen und ihre Gartenungebung,
el-Ghütha, Das Paradies von Damadaus. S. 1341—1358.
Erläuterung 3. Die eigentliche Stadt Damascus mit ihren Wohnun-
gen, Moscheen, Kirchen, Bazaren, Gewerben, ihrem Handel und anz
deren Anlagen. ©. 1358—1401.
Erläuterung 4. Die Bewohner von Damascus: Moslemen, Chriften
und Juden. S. 1402— 1418. i
Grlänterung 5. Die Drtfchaften in der Umgebung von Damascus
und ihre Bewohner. S. 1419—1428.
$. 40. Binundzwanzigftes Kapitel. Die nordfyrifche Wüfte
zwiſchen Damasıns, Aleppo und dem Guphratlaufe; die
alte Balmyrene bei Ptolemäus mit den Ruinen von Pal-
myra und Tadmor. S. 1429 1486.
Grläuterung 1. Die Wüftenwege nach Palmyra von Norden ber,
von Aleppo. Grite und zweite Entdeckungsreiſe (1678 und 1691).
©. 1435— 1442. |
1) Erſte Entdefungsreife von Aleppo nach Palmyra (1678 im Juli).
©.1435.
2) Zweite Sntdedungsreife von Aleppo nach Palmyra (1691 im Sep:
tember). ©. 1438.
Erläuterung 2. Die Wüſtenwege nach Palmyra von Weften her, von
Damascus und Höms; begangen von Dawkins und Wood (1751),
Irby and Mangles (1817), Ch. Addiſon (1835), Lord Lindſay (1837)
und A. de Caraman (1837). ©. 1442—1470.
1) Die Reife des Ritter Dawkins und des Architeeten R. Wood zu
den Ruinen von Palmyra (im März 1751). ©.1443
2) D. 8. v. Nichters Ausflug von Höms nach Tadmor (1815).
©. 1446. we
3) 2. Irby's und Mangle's flüchtige Tour von Höms nach Palmyra
(1817), ©. 1449. ;
4) Die Reife Ch. Addifons von Damascus nach Palmyra und zurück
(im Oct. u. Nov. 1835). ©. 1452.
Inhaltsverzeichniß. xyn
5) Die Reife Lord Lindfay’s von Damascus nach Palmyra im Juni
1737. ©. 1462.
6) Reiſe des M. A. de Karaman von Höms nach Palmyra und zurück,
im December 1837. ©. 1464.
Grlauterung 3: Die heutigen Zuftäinde der bewohnten Drtfchaften
am Saume der Syrifchen Wüfte, auf dem directeften Wege von Da-
mascus über Adra, Kuteifa, Mwaddamije, Dſcheirüd, Atana, Kuryetein
nah Palmyra und die heutigen Beduinenſtämme der palmyrenifchen
Wüſte, nach v. Kremers Beobachtungen, 1851. ©. 1470—1485.
Das heutige Dorf Tadmor. ©. 1479.
Die Bevölkerung der Grenzdiftriete von Syrien gegen die große
Wüſte, nach v. Kremer. ©. 1481.
. Al. Zweiundzwanzigites Kapitel. Die Stadt Balmyra,
Tadmor, in ihrem Entftehen und Bergehen. -©. 1486
bis 1557.
Grlauterung 1. Die gefchichtlichen Berhaltniffe von Palmyra ; die
alte und die heutige Tadmor (Tudmur nach Eli Smith). ©. 1486
bis 1507.
Erläuterung 2. Die Ruinen von Palmyra. ©. 1508-1537.
Erläuterung 3 Die Maufoleen oder die Grabthürme der Palmyrener
und ihre Necropole. S. 1538—1544.
Erläuterung 4. Die palmyrenifchen Infehriften. S. 1544—1557.
42. Dreiundzwanzigftes Kapitel. Das nördliche innere
aleppinifhe Syrien nad) feinen Karawanenftraßen an dem
Weftrande der Wüfte von Damascus über Höms, Hamah
und an dem Oftgehänge des Dichebel Arba’in und des
Dſchebel el-Ala entlang und durd) die Plateauebene nach
Aleppo. ©. 1558—1599.
Grlauterung 1. Stationen von Damascus bis Höms: Kutaifeh, en—
Nebt, Kära, Hafyah oder Haffieh. S. 1559 —1564.
Grläuterung 2. Stationen von Hamah auf der großen Karawanen-
jtraße durch die Wüſte nach Ma'arrat en-Na'amaän. ©. 1565—1573.
Grläuterung 3. Der Druzenberg des Dichebel el-Ala und feine Rui—
nengruppen, mit Armenäz, Keftin und Edlib. ©. 1573—1585.
Grläuterung 4. Die drei großen Sauptitraßen und das Ne der
vielen Querſtraßen durch die nördliche aleppinifche Platenuebene zwi:
chen den Bergzügen von el-Arba’in und el-Ala in Weit bis zum
Kuweik-Fluß in Oſt nach Kinnesrin, der Chaleis oder Eski-Haleb,
Alt-Haleb, und nach Aleppo (Bern). S. 1585— 1599.
43. BVierundzwanzigftes Kapitel. Die großen Quer-
ftraßen des Karawanenverfehrs durch Nordiyrien von An-
tiochia nach Aleppo und ihre Verzweigungen. S. 1600
bis 1664,
xvii Inhaltsverzeichniß.
Erhäuterung 1. Die Weſtſtraßen Aleppo's durch Nordſyrien ma
Antiochia und dem Beilän-Paß (Pylae Syriae), der Porta Amana
die Chene el-Amk mit dem See von Antiochia und feinen Zuflüſſen
Die Amwanderung der Norpfeite des Sees vom Beiläu- Pag bis Dana,
durch den Botaniker Th. Kotichy. S. 1606—1621. 7
Erläuterung 2. Die Kurden- und Turkömanen-Stämme, die an den
Flußläufen des Afrin und in der Ebene el-Amk nomadiſirend umher
ſtreifen oder als Agricultoren feſtgeſiedelt ſind; nach Niebuhr, Squire
und Burckhardt. S. 1622- 1633. |
1) Die RyhanlusTurfgmanen am Afıin, nad, Burckhardt. ©. 1625.
2) Die Kurden im Dſchebel Simän, nad, Burkhardt. ©. 1629.
Erläuterung 3. Die Antiochinftraße nad) Aleppo. Die ſüdliche Route
über Darkuüſch und Edlib; die nördliche über die Eiſenbrücke und Ha—
Yin; das Noutier über Imma und Dana zum Dichebel Semän!
Nuffeggers geogmoftifche Bemerkungen auf der Route über Harim,
Dana, Terab; die Nebenwege und Zwilchenftraßen durch das inner
Platenuland von Aleppo. ©. 1633—1664.
1) Die füdlichſte Route über Der Küſch und Edlib nad, Corance
(1809). ©. 1635.
2) Die nördlichere Antiochiaftrage über Dſchisr al-Hadid (Eiſenbrücke
und Harim nach Aleppo. ©.. 1638. i |
3) Noutier von Antiochia ‚über Imma von E. Smith (1848) und übe
Diana von W. TIhomfon (1841 und 1846) zum Dfchebel Semäi
nach Aleppo. ©. 1640. |
4) Geognoftifhe Bemerkungen auf Ruſſeggers Noute von der Eifen
drücke über Harim, Dana und Terab nach Aleppo (1836). ©. 11649
5) Die Nebenwege und Zwiſchenſtraßen durch das innere Platenulan
nach, Aleppo. ©. 1657.
8. 44. Fünfundzwanzigftes Kapitel. Die taurifhe Nord
und euphratenfifhe Dftfeite des aleppinifchen Noxdfyrieng
mit ihren dreifahen Stromläufen und Stufenlandfchaften
©. 1664—1733.
Erläuterung 1. Der obere Lauf des Afrin mit der anliegenden G—
birgsgruppe des Scheich Barafät und den Ruinen des Säulenheilige
St. Symeon (Kalant Scemän). ©. 1667—1680.
Grfäuterung 2. Die Slupläufe des Kerfin und des Sadjur zı
euphratenfiichen Djtfeite des aleppinifchen Nordſyriens. ©. 168
bis 1687. |
Grläuterung 3. Dev Fluß von Aleppo, Kuweik oder Koik (Chalus
bis Kinnesrin, zur Merdſch el-Ahmar und dem Salzſee el⸗Melak, jet
el-Mutkh (oder Madgh) und feine Umgebungen. S. 1687—16%.
Erläuterung 4. Der Nahr edh-Dhahab und der Salzſee es— Sab
khah, oder der See von Dſchibul. Das Salzthal Davids ; Ara
Zoba und der Jägertribus der Sulaiyib-Araber. S. 1694—1705.
Erläuterung 5. Meber Boden, Clima und die wilde Begetation ve
Aleppo und feiner nächiten Imgebung. S. 1705—1722.
wr
Inhaltsverzeichniß. xix
1) = Boden um die Stadt Aleppo nach feinen dreifachen Qualitäten.
1707.
3 Das Clima von Aleppo. —
Der Blumenkalender im Fruͤhling und das Bepetaiontgemälbe von
sm ua feiner Umgebung, nah Ih. Kotfchy, im Jahre 1841.
Srläuterung 6. Der Baumwuchs, die Bewäſſerung der arten und
die Eulturgewächfe von Aleppo. ©. 1722—1729,
Grläuterung 7. Die Faung in und um Aleppo. S. 1730—1732.
8
‚ 48. Sechsundzwanzigſtes Kapitel. Die Stadt Haleb
a Aleppo und das Paſchalik Aleppo. ©. 1733
is 17
rlauterung 1. Die alte Haleb (XarEre) oder Aleppo (Berda) der
Griechen und Araber vor dem Fahre 1516. ©. 1733—1741.
Erläuterung 2. Die türkifche Haleb oder Aleppo feit dem Sahre 1516
bi8 heute. S. 1741—1767.
Srläuterung 3. Statiftifche Notizen Uber das Paſchalik von Aleppo
— H. Guys (1854). ©. 1767—1777.
‚46. Sießenundzwanzigftes Kapitel. Das nordweitliche
yriſche Geſtadeland des Amanusſyſtems und der Küſte am
Sifiihen Golf oder von Alexandrette bis zur eilieiſchen
Grenze Klein-Afiend. ©. 1778—1849.
Erläuterung 1. Der Beilan-Paß und die Ueberfiht des fehmalen
Uferfaums am Golf von Alerandrette (Sinus Issieus) in Beziehung
auf Xenophons, Darius und Alexanders Durchzüge durch diefes Land
der Bälle. S. 1778—1799.
1) Die continentalen Zugänge zu dieſem Küftenreviere. ©. 1778.
2) Die Küftenfahrt nach Alexandrette. ©. 1781.
3) Der Gebirgspaß und Ort Beilän. ©. 1785.
4) Die Zerrain-Berhältniffe der Küſtenſtrecke im Allgemeinen und ihre
zn Beziehungen zu den Kriegsberichten der älteſten Zeit.
21789,
Srlänterung 2. Die Höhenzüge des Amanus, die Meffungen, die
orographifchen und gevgnoftifchen Verhältniſſe des Küſtenreviers und
die dort vorwaltenden ethnographiſchen Erfcheinungen. ©. 1799—1811.
Srläuterung 3. Die Lage der einzelnen Ortſchaften: Rhoſus (Arfus),
Myriandos, Alerandrette (Iſskenderun) und der Südweg zum Diche:
bei Keferif; das Küſtenmeer nordwarts mit Bajas, den Deli Tſchai
(Pinaros), der alten Iſſus und bis Nicopolis zur Nordgrenze gegen
Eilicien. ©. 1812—1839.
1) Rhoſus, jetzt Arfus. ©. 1812. |
2) Myriandos, ſpäter gräcifirt Myriandrve. S. 1814.
3) | Alegandrette, Iskenderun, Scanderun, die ur Alstavdosın zur
Tocoy er Münzen); Mexandriola, Alexandria Scabiofa, Alexan—
XX
4)
5)
Srlauterung 4. Schilderung der Zuftände der ah am Golf
von Alezandrette, nach F. A. Neale (1850). ©. 1839—1849.
i Inhaltsverzeichniß.
dreta (bei Marin Sanuto, Liber Secret. Fidel, Crucis. p. 244
©. 1816.
R. Pococke's Wanderung von Scanderun füdwärts ber das G
birge Rhoſus ojpeor Keſerik) bis Kepfe (Seleueia), im Septbr
1727." ©! 1822
Das Küftengebiet nordwärts Alexandrette mit Bajas, dem De
Tiehai (Pinaros) und der Lage der alten Iſſus bis zur Fr
Syriend gegen Gilicien. S. 1825.
8. 34.
Fünfzehntes Kapitel
Das Steomfyflem des Orontes, el="AAfi der Araber.
Da wir ſchon über das Hohle Syrien, in welchem der
Orontes, den wir als das dritte der großen durchbrechenden
hinteren Stromſyſteme der Libanon-Ketten anerkannten
(ſ. oben S. 26), ſeinen Urſprung nimmt, vollkommen orientirt
ſind, und ſowol ſein ganzes Quellgebiet von Hermel bis
Ribla gegen den See von Kedes (Bahr el-Kuds) dei Homs
(Emefa) durhwandert haben (j. oben ©. 159— 177), und aud
fein Mündungsland im Allgemeinen als drittes hydrogra—
phifhes Quartier, nämlich als das nördlichfte der ſy—
rifhen Landſchaften Fennen (f. oben ©. 34): fo bleibt ung
hier nur noch übrig, in feinem Stromthale jelbft feinen mittlern
und untern Lauf genauer zu verfolgen, und deffen geographifche
Berhältniffe und Situationen mit ihren Ortſchaften nachzuweifen:
denn auch die Eigenthümlichkeiten dieſes Gegenftroms des Litany,
die Mythen feiner Entftehung als Typhon, feine Benennungen als
Drontes und 'Aaſi find ung aus dem Obigen befannt (ſ. oben
S, 165, 177 u. a. O.). |
Rrr2
996 Weft-Aften, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 34,
Erläuterung 1.
Dberer Lauf des Drontes von feiner Duelle big zum
See von Kedes und Homs (Emeſa).
*9 Bon der Quelle bis Ribleh und Dſchuſieh.
Aus wafjerreiher Quelle bei Hermel hervortretend und
noch oberhalb weiter füdwärts aus der größeren Nähe von Ba’al-
bef mit Fleineren Zuflüßchen vereint (fiehe oben ©. 173, daher
Abulfeda fagt: initium ejus facit amniculus viei prope Ba’al-
bechum, cui Raso nomen 24); es iſt da8 Nas Ba'albek bei Ro-
binfon, f. oben ©. 168), verfolgt der Strom nun mit geringen
Abweichungen feinen Lauf von Sid nad Nord. Eben darum
nennt ihn der Orient Nahr al-Maflub, d.'i. fluvius inversus,
da die anderen großen Ströme, wie Euphrat und Jordan, umges
fehrt gegen Süd fließen. Schon nach wenigen Stunden von feiner
Quelle fließt er, was auch fhon Plinius verwundert (ſ. oben
©. 177), in gleich mächtiger Fülle und rafchen Laufes zwifchen
hochgrafigen und fchilfigen Ufern und reichen Kornfeldern bei
Ribleh vorüber (j. oben ©. 159, 160), wo Budingham im
April feine Breite zu 15 Fuß und feine Tiefe zu 3 Fuß angab,
die Thomfon im Spätherbft 50 Schritt breit fand, bei einer
Tiefe von nur 2 Zuß, aber reißenden Laufes über feinen harten
Kiesboden. Das Fleine, jet nur unanfehnlihe Dorf Ribleh
(Riblath, 2. B. d. Kön. 23, 33), am Oftufer des Stroms, ift auf
allen Seiten von ſehr fruchtbaren Ebenen umgeben, und durch feine
weiten Grasgefilde recht geeignet zu einem großen Zagerort von
Reiterſchaaren. Hier lief die öftlihfte Grenzlinie des Erbtheils
Israels an Zedada füdwärts vorüber zum Kinereth (f. Erdkunde
XV.1. ©.7). Daher hier das große Hauptquartier der
Eroberer und das Feld der Schlachten zur Behauptung Sy-
riens zwiſchen Babylons und Aegyptens Kriegsheeren und ihre
dauernden Zeltlager. Zu Riblath im Lande Hemath- jhlug der
König Pharao Neho den König Joahas in Feffeln (2. Bud)
d. Kön. 23, 33), als er gegen die Affyrier zu Felde z0g; und als
624) Abulfedae Tab, Syr. ed. Koehler. p. 149; Schulten, Index
Geogr. in Vita Saladini, s. v. Orontes.
Der obere Dronteslauf bei Ribleh. 997
ie Chaldäer gegen Serufalem zu Felde zogen, fingen fie den
dnig Zedekias und führten ihn nah Riblath zu Nebus
:adnezar, dem König von Babel, der vor den Augen des uns
lücklichen gefangenen Königs feine Kinder fchlachten und ihn dann
Abſt bienden ließ (2.8. d. Kön. 25, 7). Syrien blieb nun die
eute der Sieger, ihnen fanden von hier aus die bequemften
eerftraßen füdmwärts nah Damaskus, dur das Litani-
hal nad) Heliopolis und dem Jordan, oder durch den Eleutherus
weſtwärts die Küftenftraße nach Phönicien offen, oftwärtg der
equemfte Rückweg zum Euphrat. Daher, wenn auch Denfmale
er Architeetur in ſolcher Wüfte fehlen, find doch andere Erinne-
ungen großartig genug für diefe Umgebung, um mit nicht gerin-
gem Schauder der vergangenen Zeiten zu gedenfen, die —————
urchlebt hat.
Nahe der Furth durch den Orontes bei dem freundlichen
ibleh ſah Thomſon, doch nur aus weiter Ferne, einen merk—
würdigen Bau mit immenſem Minaret, vielleicht früher eine Moſchee,
aber umher über die Felder viele Quadern und Säulen von
Baſalt-, Granit- und Marmorarten zerſtreut, die wol ein
höheres Alter, das man dem Orte zuſchreibt, beſtätigen mögen.
Nur etwa anderthalb Stunden weiter in S.O. liegt der ſchon
früher genannte (f. ob. ©. 170, 171 u. 177) neuere Ort Dſchu—
fieh, und 35 Minuten weiter in S.O. am Ende der Ebene, wo
die lebte Spur des AntisLibanon endet, die nah Dr. de Foreſt's
Befuche ausgedehnte ältere Dſchuſieh el-Dichedideh, nad ihm
die Ruine einer ältern Stadt, mit dem quadratifchen Grundbau
einer Gitadelle oder eines ehemaligen Tempels mit 10 bis 15 Fuß
hohen Mauern und den Reiten von einem Dugend Thürmen, die
25 Fuß quadratifchen Umfang haben, doch ohne Spuren griedi-
ſcher Architecturen und ohne griechiſche Inſchriften, wahrſcheinlich
erſt von den Seleuciden, etwa von Seleucus Nicator erbaut.
Bei dieſer Dſchuſieh führt Edriſi?s) an, daß von der Seite
von Damaskus, alſo von Süd her, eine Tagereiſe weit ein Fluß
herbeikomme, der das Waſſer zum Trinken gebe, alſo unſtreitig ein
Oſtzufluß zum Orontes, den wir von Neueren nicht erwähnt fin—
den. Rennell hat ihn eingezeichnet. Dieſe Dſchuſieh wurde von
Lapie?6) wie von Robinſon für die Laodicea ad Libanon
) Edrisi bei Jomard. T.1. p. 358. 26) E. Robinson, in Bibl.
Sacra. 1847, May. IV. Note 7, p. 408; 9. Kiepert, Atlas d. Alten
Welt. ‚1851, Dext ©.15.
998 Weft-Aften. V. Abtheilung. II. Abfchnitt. $. 34.
gehalten (Strabo XVI. 2, 755: Auodixeiu 7 ng Aıßaro),
welche bei BPtolemäus, V. 14, als Izußiwou Aoodixsın und i
der Tabul. Peuting. wahrfcheinfich, wie Gellaring wol irrig
meinte, ſpäter erft verderbt ald Laudicia scabiosa vorkommt 77),
Ptolemäus giebt die Lage an: Emisa Latit. 34°, Scabiosa
Laodicea 33° 45, Paradisus 33° 35, Jabruda 33° 30), diejelbe,
welche auch Plinius, V. 19, mit Laodicenos qui ad Libanum
cognominantur bezeichnet, ohne gerade eine Stadt zu nennen.
Schon Polybius, V. 45, 8, läßt Antiohus IN. von
Apamea nach, diefer Laodicea jein Heer führen, wo diefer lagert,
und fagt dann, daß der König nun mit feinem ganzen Heere durch
die Wüfte der großen Ebene el=Bufeia zum Marſyas-Felde
oder Marjyas- Thale, eig Tov Gviova, 3409, in die Beren:
gung zwifchen den Fuß des Libanon und Antiskibanon,
wo, Sümpfe und Seen ftehen, aus denen man den wohlriechenden
Calamus fammele. Jene Laodicea muß aljo weiter nördlicher
als die heutige Ruine bei der ältern Diehufieh el-Dichedid, etwa am
Südende des Sees von Kedes, gelegen haben, und von ihr durch
die weite Ebene des Marſyas geſchieden worden ſein.
Sie konnte alſo wol nicht die Laodicea ad Libanon det
Strabo jein, der diefe eben Dadurch bezeichnet, daß fie am An:
fang des Marfyas-Engthales am Fuße des Gebirges lag
zu welchem Antiohug erft von feiner Laodicea (die Rennell fün
die Sabiofa oder Scabiofa des Ptolemäus, alfo für, eine verfchie:
dene hielt, und als folche auch in feine critiſche Wegkarte Syrieng 28
eingetragen hat) durch die Ehene in einem Tagemarſch gelanger
mußte. Droyfen hat auch aus Münzen noch andere Gründe zu:
Beftätigung diefer Annahme beigefügt 29). |
Zweierlei Zaodiceen hier anzunehmen, eine ad Libanum un!
eine Cabiosa, oder Scabiosa, ift ebenfalls mißlich, da die ältere]
Autoren hierüber unbeftimmt find, und nur die.ad Libanum nei
nen, die fpätere aber nur mit dem Beinamen Scabiofa anfüh
ren, der vielleicht auf eine Hautkrankheit hindeutet, die dorf
in der tieferen Sumpfgegend etwa vorherrfchend geworden ſei!
— die dann auch vielleicht den vanzn uaterehe de
— — ——
627) Cellarius, Notit. Orb. antiq. Lib. III. c. er J 443; Manner:
Geographie der Griechen und Römer. VI. 1. S.3
28) J. Rennell, Syria. 30. May 1810. =, 5 G. Droyſen
Städtegründungen Aleranders u. ſ. w. 1843. <&.ım.
Der obere Dronteslauf am Kedes-See. 999
Stadt herbeiführte. Auch die Stinerarien geben hierüber feinen
Ausweis, da fie nur von einer Laodicen die Diftanzen angeben.
Das Itin. Provinciar, 30) führt von Nordoſt her von Salaminiada
418 Mill. nah Emefa, dann 18 Mill. nach) Laudicia, dann 32 Mill.
nach Libo (f. ob. ©. 170) und 32 Mill. nach Heliopolis (Ba’al-
bek) an.
Daffelbe giebt eine zweite Route von Süd her kommend,
bon Damasfus 38 Mill, nah Abila, in 32 nach Heliopolis, in
32 nach Gonna (f. oben S. 170), in 32 nach Laudicia und von
da in 18 Mill. nah Emeja. Beide Itinerarien geben gleichmä—
Big die Entfernung der Laudicia von Heliopolis auf 64 Mill.,
von Emefa’ aber nur auf 18 Mill., eine mäßige ZTagereife von
7 Stunden an; die Tab. Peuting. aber für die Entfernung der
Laudicia scabiosa von Emefa auf 20 Mill., etwas mehr, nämlich
3 Stunden jüdlih von Emeſa, dem heutigen Homs, was mit
Budingham, der diefen Weg zurüdlegte, zu flimmen fcheint,
ngeachtet ihm dieſe Angaben der Stinerarien unbekannt waren.
Robinson aber giebt die Entfernung von Homs gegen S.S. W.
bis Ribleh auf 10 bis 12 Stunden an3l).. Bon diefer Laudicea
erlangte Sultan Bibars von Hugo von Eypern die Hälfte
als Eigenthbum jeines ihm von jeher an diefer Stadt gebühren-
den Rechts 82). | |
| Budingham verfolgte (1816) 33) zuerſt diefen weitern
auf des Drontes nordoftwärts bis zu deſſen Erweiterung
in jeinen erften See, den See von Kedes, deffen Namen er
noch nicht einmal kannte. Bis dahin, Fann man wol fagen, ift
der obere Lauf des DOrontes befchloffen, da er hier, fein
Quellgebirge des Libanon gänzlich verlaffend, in die große innere
Iyrifhe, ebenere Landſchaft eintritt, die der großen Lüde
des Nahr el-Kebir zwiſchen dem Libanon und dem Gebirge der
Rafairier gegenüber liegt, mit Homs (Emefa) am Eingange des
mittlern Orontes-Laufes, der fih nun fernerhin ganz gegen
Norden wendet. Von dieſer großen Einjenfung des el-Bukeia
und dem Durchbruch des Eleutherug aus diefer Ebene zum Meere
war ſchon in Obigem die Rede,
0) Itiner. Anton. Augusti etc. ed. G. Parthey et M. Pinder.
1848.-No. 198, 199, p. 89, 90. 2) Robinſon, Pal. III.
©. TAT, Note. >, Milfen, Geſchichte d. Kreuz. VII. ©. 611;
' Sebast. Pauli, Codice Diplomatico. p. 429.
9) Buckingham, Trav. among the Arab Tribes. p. 491— 501,
1000 Weit-Afien. V. Abtheilung, I. Abſchnitt. 9.34.
E. Robinjon, der denjelben Weg bis Ribleh verfolgt
hatte, bemerkte jchon, daß die Senkung vom See von Kedes
weſtwärts immer tiefer hinabgehe.
2) Weg von Ribleh am Orontes zum See von Kedes
und nach Homs (Emefa). |
Bon Ribleh, am Oftufer des Orontes gelegen, wo Mauls
beerpflanzungen und ein reich bebautes Feld die Gegend verfhönert,
ift nur eine Stunde auf die Weftjeite zum dortliegenden Dorfe
Zirhagh, an einem linfen Seitenfluffe -aus dem Libanon, der.
hier feine Waffer zum Orontes gießt. Iſt diefer nordwärts über:
jest, jo erreiht man in einer Stunde das Dorf Kufeir, ein häufig
fih in Syrien wiederholender Name (für Dorf oder Burg), wo
die große Straße weftwärts zum Nahr el-Kebir und nad
Tripolis abzweigt, nordoftwärts aber weiter entlang am Dft-
ufer des Drontes zum See von Kedes führt. Auf einer Steindbrüde an
einer Mühle am bier Schon fehr tief und reißend gewordenen
Drontes hatten arabifche Horden ihre Zeltlager am Kreuzwege
aufgefchlagen, der ihre Heerden zu den Weidezügen ind Gebirge
wie. in die Ebene geleiten kann. Dies ift wahrſcheinlich die Brüde,
die Thomfon Kfair (Kufeir) und 20 Minuten weiter im N. ein
Kfair el-Gharbs9 nennt, mit einem alten Bau, und an der
Oſtſeite des Fluffes gegenüber dag große Dorf Zerruah, weftwärts
aber Zeitah, wo Dr. de Foreſt einige alte Ruinen fah, die noch
genauerer Unterfuchung bedürfen.
Ein kurzer Zufluß tritt hier von der Weftfeite zum MLIET
te8, den Budingham nicht wahrnahm, ehe er zum Gee Fam,
da er auf der Dftfeite des Hauptflroms des Drontes blieb.
Diefen weftlihen Seitenftrom nannte der nafairifche Führer, der
Thomjon begleitete, Mukdiyeh; er tritt aus einer großen
Quelle, wenige Miles in S.W. des Sees, hervor und bildet einen
kleinen See in Halbmondsgeftalt, aus deffen grundlofer Tiefe, nach
der Meinung des Nafairiers, die Ueberſchwemmung Noahe
hervorgetreten fein Joll. In der Nähe feines Einfluffes zum Ke—
des und Drontes if der Strom 40 Fuß breit und 3: Fuß tief.
Diefe Quelle ward el- Tennure genannt, aber E. Robinfon
A a FR EN J
5°») Thomson, in Bibl. Sacra. 1846. V. No. XX. p. 692.
Der mittlere Dronteslauf; See Kedes. 1001
hörte fie bei feiner lebten Borüberwanderung Ain ei-Tannur
nennen. Un dem untern Ende diefes Mukdiyeh, jagt Thomfon,
iheine eine fehr alte Stadt gelegen zu haben, und die weite
umliegende, grasreiche, ungemein fruchtbare Ebene müſſe einft, nach
den umbherliegenden Ruinen zu urtheilen, jehr ſtark bevölkert gewe—
fen fein; die Säulen eines dortigen Tell wurden von der Bevölke—
rung zerichlagen und zum Kalkbrennen verwendet, weil in der Ge—
gend von ZTrappgeftein der Kalfftein eine Seltenheit fe. Und
doch ſeit Sahrtaufenden folder Verwüſtung Tiege umher noch
Alles voll ſolcher Säulenrefte. Der Name diefer Stadt blieb ihm
unbekannt. }
Thomfon war im Jahre 1846 vom Norden her von Has
mah nad zwei Zagereifen, 18 Stunden Wegs, ſüdwärts auf einem
bisher unbekannt gebliebenen Wege (großentheils in der Nacht, wo
wenig zu beobachten war), aber auf der Weftfeite des Orontes
und des Sees von Kedes, vorüber geritten, bis er an der
Südweſtecke dieſes Sees das Dorf Naiyim erreichte, in welchem
er feine Nachtherberge fand. Die von ihm zurüdgelegten Orte
nennt er Kefr Laha, Tell Dow, el-Burdſch, el-Tellul,
Merdſch el-Kuttah, Ram el-Anz, Em el-Adam, Kubbet
Gazi und Dibbin, die ein Anderer künftig näher zu berichtigen
haben wird, bi8 er Natyim>d) erreichte (ſ. oben ©. 840), das
nah ihm 5 Stunden fern öftlih vom Kalaat el-Hösn liegt,
indeß der Weg von Naiyim nah Homs (Emefa) 7 Stunden
(wahrjcheinlich um den See herum) betragen foll, denn der Blick
nordoftwärts über den See hinüber ging direct auf dag vom
Drte aus fihtbare Caſtell von Homs. Die genannten Dörfer
waren alle von wilden, rohen und wiverfpenftigen Nafairiern
bewohnt, denen der Befuch eines Franken fehr ungewohnt war.
- Gegen Welten, jenfeit der weiten Ebene (el-Bukeia), fah man
ihre Bergfige fich erheben; die Ebene, durch welche der Weg führte,
war über 8 Stunden weit mit lofen, fchwarzen Baſaltblöcken
überfäet, Die Weftfeite des See um Naiyim war fehr frucht-
bar, mit einer Durrahb-Kornart bebaut, die dem Sorghum
sacharatum (broom-corn der Nordamerifaner, das Fein fchmad-
haftes Brot giebt) fehr ähnlich ſah, und hier die Hauptnahrung
)W. Thomson (1846), Journ. from Aleppo etc., in Bibliotheca
Sacra. Nov. 1843. Vol.V. No. XX. p. 689—691 ; vergl. Mission.
Herald. 1841. XXXVII. p. 365.
1002 Weft-Aften. V. Abtheilung. I. Abfıhnitt. $. 34.
der Nafairier iſt. Zahlreiche wilde Eber und Büffelheerden
haben an diefem Flachſee ihren gedeihlichiten Aufenthalt, deſſen
Ausdehnung Thomfon auf A Wegftunden (10 Mil.) von Süd
nach Nord und von Oſt nad Wet in die Breite auf etwas
über 2 Stunden (6 Mil.) ſchätzte. Deſſen Waffer fei nirgend über
6 bis 8. Zuß tief, und mehrere erhöhte Inſeln ragen daraus
hervor.
Das Land nordwärts von Naiyim nah Hamah zu nannte
man ihm el-Waar, es follte voller Ruinen und Thürme fein.
Er ritt noch eine Stunde von Naiyim gegen Süd-Oſt, wo er
ein Dorf auf einem großen, Fünftlich errichteten Tell angefiedelt .
fand, mit einer weißen Gapelle auf ber Spitze, von der man einen
weiten Umblick genofß: gegen Oft in die unendlich ausgedehnte
Ebene und Hügelmelt, gegen das innere Syrien und die Euphrat-
fenfung; gegen Süd-Oſt in die Ebene, die nah Damaskus
führt, über die ideale Nord-Oftgrenze von Israels Erbtheil hinweg,
wo die Ruinen von Sephron und Zedad (A B. Mofe 34, 8;
Ezehiel 47, 15, wo heute Sudud der fyrifchen Jakobiten an der
Heerftraße liegt) 36), gegen Süd aber auf die Nordenden des
AntirLibanon, gegen Süd-Weſt nad Ribleh und die Libanon-
Gipfel. Unmittelbar unter feinen Füßen zu jeder Seite dieſes
Tel, der Tell Neby Min Dhu (f. oben ©. 840) genannt
wurde, ſah Thomfon die beiden Hauptarme des DOrontes
zwifchen Schilf und Rohr in jenen jhönen See von Kedes flie:
‚ Ben, und an der Baſis des Hügeld lagen umher zerftreut die Säu-
fen und Gapitäle jamt den Trümmern der alten Stadt, die er
für eine Stadt Kedes hielt, von welcher einft der See den Namen
erhalten haben mochte. Staunen ergriff ihn über das. Grandiofe
diefer großartigen Scene und Entdedung. Die alte Trümmer-
Stadt zeigte in ihrer Ummauerung, daß fie einft groß und bedeu-
tend gewefen; ein Graben führte die Waller von einem Arme des
Drontes zum andern. Der Ort, wie ein Delta in der Gabel bei-
der Flüſſe gelegen, gleich einer Inſel mit feinem Tell, zeigte Reſte
zahllofer Säulen und Grundmauern und aud kleine Refte
der Stadtmauern aus einem römischen Backſtein (aljo, vieleicht .ein
Seleucidenbau oder ein römifher Anbau, und dies vielleicht
die Kopivon Aoodizeıu des Ptolemäus ?). *
536) Robinſon, Pal. III. 747.
‚Der mittlere Oronteslauf; See Kedes. 1003
Die Unficherheit des Landes erfchwerte die nähere Unterfus
hung, da hier ein Gebiet allgemeiner Plünderung, jowol durch die
Naſairier, wie durch die durchziehenden Araberhirten, ift.
Diefe, denen die Franken als Fremdlinge noch gänzlich unbekannt
waren, ftaunten über die Zaubereien, die durch ihre Zündhölzchen
das Feuer aus der Fußſohle und durch den Bleiftift oder die
Schreibfeder mit Dinte die Gedanken und. Worte aus dem Munde
heraugzogen und feftmachten.
Die Dorfbewohner müffen ihre Pferde und ihr Vieh forgfältig
in ihren Häufern verfchließen, die fie deswegen halb zu Ställen
machen, und im Zelte der Reifenden wurde Manches beim Durchs
marſche vermißt, was ihnen durch jehlaue Diebe entwendet war.
Auh Budingham bemerkte auf feinem Wege von Kuſeir
zwar mehrere Infeln im Orontes und zufeßt, nachdem er 2 Stun-
den zurüdgelegt, auch einen fünftlichen Erdhügel mit einem Scheichs—
Grabe auf deſſen Gipfel, wahrfcheinlih derfelbe von Thomfon
befuchte Tell. Doch blieb-er ihm, der nur auf dem Oftufer des
Orontes vorwärts jchritt, entfernter liegen. Dagegen erreichte er
dort bald ein Dörfchen, dag er Undjun (ob Ardfihun?) nennt.
Der Strom, fagt er, biege ſich hier ganz gegen Nord, und fet
durch jeine weſtlichen Zuflüffe vom Libanongebirge fchon bedeutend
angefhwollen, jo daß er fih nun bald in den großen, bis zu einer
halben Stunde breiten See ausdehne, der mehrere Stunden weit
gegen Nord fortziehe. Deſſen Waſſer war (Ende April) ftarf
duch N.W.- Stürme bewegt, deren Regengüffe in der ‚Tiefe, auf
den Libanongipfeln aber in der Ferne ſich nod als Schneeſchauer
zeigten, ald Budingham am Süd-Oftufer des Sees durch ein
paar Dörfchen, die er beide Kafr Mufa ‚nannte, hindurchzog.
Als er jein Pferd am Südufer des Sees, mit deffen Waffer tränkte,
erblickte er in deffen Mitte eine Infel,mit einer Anhöhe, in Form
eines fteilfeitigen Tumulus, und ihm zur Seite auf dem Lande
einen gleichartigen. Der bis dahin Freidige Uferboden, mit
magern, gelbem Thon, Sand und Kies gemifcht, ging beim wei-
tern Fortſchritt bald in eine fchöne, .tiefrothe, fruchtbare Erde über,
und das ſchwarze, poröſe, plutoniſche Geftein, welches
von dem obern Gebiete des FJordanlaufes big zur Ebene des obern
Eleutherusgebietes vorherricht, und auch das ganze füdöftliche
Hauran durchzieht, hatte auch hier noch mit feinen zerftreuten ifo-
lirten Blöcken größerer und Eleinerer Art den Boden bedeckt, und
bildete die Fleinen Kiefel im Strombette.
1004 Weft-Aften. V. Abtheilung. 11. Abſchnitt. $.34.
Zu Sain, einem Dorfe am Südoftende des Sees, breiteten
fih die fchönften Kornfluren aus; Schaaren von Turteltauben
zeigten fich, aber auch ihre Feinde, die rothen Falken, fehwebten
in den Lüften, und zahllofe Störhe gingen am flachen Ufer:
firande ihrer Nahrung nad. Das Seewaffer war zwar trübe,
aber wohlfchmedend. Schon erblidte man von hier gegen Oft-
Nord-Dft das Caftell und die Minarets der Stadt Homs
(Emefa); die Zunahme des Anbaues der Landfchaft, die zahlrei-
hen Biehheerden und das Ab- und Zumogen der Landleute mit
ihren Pferden, Efeln,. Rameelen und ihren Landeserzeugniffen ver:
fündete nach fange vorherrfehender Einöde und Menfchenleere die
Annäherung einer volfsreichen Hauptfladt.
Der See Kedes fommt fihon in den Kreuzzügen 7) mit
Namen vor; Abulfeda nennt ihn Bohayre Cades, au) Bo-
hayre Hems, den See Kedeg, oder Hems (Emisenus lacus,
von Emefa) und befchreibt ihn genauer 38). »Jacuti nennt ihn
Bahr el-Küds (daher Kudfum, Kadafum)39); Edrift hat
ihn noch nicht genannt. Abulfeda fagt, feine Länge von Nord
nach Süd nehme den dritten. Theil einer Tagereife ein, er fel
aber nur erft durch die Kunft gebildet. Denn an feinem Nord»
ufer fei ein Steindamm aus alter Zeit errichtet, man jage von
Ulerander (wol eher von einem Seleueiden, die fo viele öffent-
(ihe Bauten in der Mitte ihres Reiches ausführten), der von Oft
nah Weft an 1,287 Ellen lang ſei und 18%), Elle Breite habe;
auf ihm fländen zwei Thürme von ſchwarzem Stein. Durd
diefen Damm wurde die große Maſſe Waſſers geftauet, denn reiße
man ihn ein, jo würde daffelbe fich verlaufen, und nur der Fluß—
lauf übrig bleiben: denn der See liege ganz in der Fläche, etwa
eine Tagereife von Emefa, und nehme einen großen Raum ein,
darin man Fiſche fange. Diefe letztere Angabe Abulfeda’s be-
ftätigte Thomfon, der ihn fehr fifhreih, zumal auch an Aalen
und Blutigeln, nennt; ein Grieche, den er dort antraf, war
ganz mit dem Fang der lebteren bejchäftigt, die ein einträgliches
Gewerbe für die Apotheke geben. 28 m
ss”, Wilken, Geſchichte der Kreuzz. Th. VI. ©, 55.
>58) Abulfedae Tab. Syr. ed. Koehler. p. 157; vergl. Notata zu
Abulfeda bei Reinaud. Tom. II. Paris, 1848. 4. Proleg. p. 50.
3%) Schulten, Index Geogr. in Vita Saladini s. v. p. und bei
Alfergan. ed. Golius. p. 281.
*
Hims, oder Höms; Emefa, 1005 °
Bon jenen Thürmen ſah Thomfon nur noch einen derfelben
ftehen, den man ihm Burdſch Sitt-Belfis nannte. Auch Dr.
de Foreſt hat feitdem den See befucht, doch ſcheint der Stein-
damm noch nicht näher erforiht, und dag Niveau des Seefpiegelg
Iheint manchen Wechfeln unterworfen zu ſein; indeß ein Product
jehr fpäter Zeiten kann diefer See doch nicht gut fein, wenn ihn
auch die meiften der alten Geographen nicht genannt haben: denn
Polybius, V. 45, hat ihn doch ſchon gefannt, weil-er viel duf-
tenden Kalmus gab, obwol er deſſen Namen nicht genannt hat.
Die heutigen Einwohner des Dorfes Naiyim fagten, daß die
Niederung zwifchen ihrem Dorfe und dem See früher unter Waſſer
geftayden und erft feit ein paar Jahren troden gelegt, habe be-
baut werden können. Sie meinten, die Waſſerfülle der großen
Quelle zu Yin et-Tannur und zu Hermel (fiehe ob. ©. 164)
babe ſich verringert; Thomſon fand es aber viel wahrfcheinlicher,
daß der Steindamm am Nordende des Sees etwas gewichen fei,
und dag Seewaffer vielmehr dadurch an Höhe abgenommen haben
_ werde.
3) Hims oder Höms der Araber, die alte Emeſa
- (Emiffa).
Emeſa, Hems oder Hims arabifcher Autoren, heutzutage
Höms, nah der Ausfprache der Araber). Schon Abul-
feda nennt den See Kedes audb, den See von Höms,
eine Stadt Kedes Fennt er nicht, aber wol das alte Emefa,
Das, zuerft von Btolemäus in feinen Tafeln als "Eiilooa unter
34° Lat. nur %, Grad in Sid von Apamea und eben fo weit
in Nord von Scabiosa Laodicea (Ptol. Tab. V. 15, fol. 139) #)
“als fefter Ort eingetragen erjheint. Denn vor ihm haben
Strabo wie PBlinius (Strabo XVI. 753, Plinius H.N. V.
19, 21) in diefen Gegenden noch von Feiner Stadt Emeſa gefpro-
chen, fondern' nur von Phylarchen der Sceniten füdwärte
AUpamea, d. i. von Stammhäuptlingen dortiger Zelt—
bewohner arabiſch-ſyriſcher Abſtammung, unter denen
auch die Emefener genannt werden.” Mit diefen hatte ſchon
Pompejus bei feinen Feldzügen durch Syrien feine Noth, fie zu
9 Saubert, Note bei Edriſi. I. ©. 357,
*) 8. Mannert, Syrien. ©. 356 u. f.
1006 Weft-Aften, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 34.
-
bändigen: denn die Seleueiden hatten ihre Städtegründung nur
bis zur macedonifhen Milttaireolonie Pella, der nachherigen
Apamea, oder vielmehr bis Arethufa, gegen die Tyrifchsarabifche
Wüſte vorgefchoben, das ihnen als großer Waffenplaß gegen
den Andrang der Völfer vom Süden und Often aus den palmy-
renifchen und arabifchen weiten Flächen der Nomadenftämme dienen
mußte. Im Süden von Apamea, fagt noh Strabo (XV.
753), ſei das Land großentheils von Sceniten, den unter
Zelten haufenden Nomadenftämmen, bewohnt, die den Arabern Me-
fopotamieng gleich ſeien; nur je mehr fie den Syriern näher rüd-
ten, um fo mehr entfernten fie fi) von den Sitten der Araber,
und nähmen auch um jo mehr etwas von der Civilifation der
Spyrier an. Du diefen rechnete er die Diftriete am Orontes von
Arethufa, des Phylarchen oder Tribushäuptlingg Sampfi-
ceramus (das heutige er-Reftun, unmittelbar im Nord von
Höms) und von Themella des Phylarchen Gambarus
nebft einigen anderen dort kleineren Abtheilungen.
Mit diefen nomadifchen Zeltbewohnern Var die Römer auf
der Örenze des civilifirten Syriens im Innern gegen die
ſtets aus den fyrifch- arabifchen Wüften heranwogenden Nomaden-
ſtämme jeit ihrem erſten Cindringen ihrer Legionen in dieje Ge-
biete fortdauernde Kämpfe zu beftehen, zumal da die empörerifchen .
Commandanten der nördlichen Städte Syriens ſtets an dieſen
Phylarchen, oder nomadifhen Emirn, Barteigänger gegen die,
römische Oberherrichaft finden Fonnten, wie Strabo dies an dem
Empdrer Cäcilius Baffug zeigt, der eben‘fo, wie fein Vor—
gänger, der Commandant in Apamea, Tryphon Diodotug,
im Sahre 138 vor Chrifti Geburt, fich in Apamea empörte, und
bei eigener Schwäche nur von den füdlichen Phylarchen fo fehr
unterftüßt wurde, daß zwei ftarfe Heere römischer Legionen mit der
Belagerung von Apamea lange Zeit befchäftigt blieben. Den
Sampficeramug, den Häuptling von Arethufa, unterwarf zwar
Pompejus, aber feinen rebellirenden Sohn Jamblichus ließ
Antonius hinrichten; Kaifer Auguſtus, auf feiner Reife in
Syrien, gab aber die Fleine Herrſchaft Arethufa an deffen Sohn,
der auch Jamblichus hieß, zurück; ähnliche Wechſel der Oberge⸗
walt mögen auch mit der damals noch unbeachteten Herrſchaft der
Emiſener vor ſich gegangen ſein, die zu unbedeutend waren, um
in der Hiſtorie der Zeitgenoſſen aufbewahrt zu werden.
Hims, oder Höms; Emeſa. 1007
* Berühmt wird Emefa erft 217 nach Chrifti Geburt durch
den Sonnentempel des fyrifchen Baal, aus dem der junge
Prieſter Heliogabalus, der durch die Schönheit feiner Geftalt
die Aufmerkſamkeit auf ſich zog, von den Legionen zum Kaifer
gusgerufen wurde (j. oben ©. 240), und dann (272 n. Chr. Geb.)
durch Kaiſer Aurelian felbft, der den Sieg über Zenobia, die
Königin des palmyreniſchen Neiches, nah Vopiscus, bei der
Stadt Emefa davon trug, von wo ihm dann die Beftgnahme der
prachtvollen Palmyra trotz alles Widerftreites der zügelloſen noma-
difhen NRäubersHorden, die feine Legionen verfolgten, zu Theil
ward. Kurz zuvor hatte Emeſa unter den PBarteifämpfen der
Thronwechſel, zumal durch die Verfolgung der Anhänger des Mas
erinus, die in diefer Stadt ein Aſyl gefucht, fehr Vieles gelitten
(Trebellius Pallio, Galieni duo. I1.). Flav. Bopiscug (im
Divus Aurelianus. XXV.) jagt: Der Katfer fei nach dem erften
Siege, zu dem ihm der Beiftand einer Gottheit verholfen, fogleich
zu Emefa in den Tempel des Heliogabalus (ein Helios Ga-
Baal, der Sonnengott in fyrifcher Sprache) gegangen, um feine
Danfopfer zu bringen, und dort habe er daffelbe Bild des Gottes
gefehen, der ihm in der Schlacht beigeftanden,, daher er dieſem
Heiligthum fogleich die reichten Gaben zugetheilt, und dann bei -
“ feiner Rückkehr nach Nom dafelbft den Sonnentempel erbaut
und mit großen Ehren eingerichtet habe. Schon Kaifer Helio-
gabal hatte aus dieſem gräulichen QTempelcultus das jährliche
Schlachten eines Sohnes (und zwar nur des einzigen Kindes an-
gefehener Eltern) als Opfer der Gottheit mit nah Rom übertra-
gen, wo er dann mit feinen fprifchen und chaldäifchen Prieftern
die Eingeweide der geopferten Kinder nach Orakeln durchforfchte 22),
Hieraus ließ ih auf die Gründung Diefer Tempelftätte, um die’
fich unftreitig erft die Stadt angefiedelt hatte, deren Erbauer un-
bekannt geblieben (wie die von Ba’alded), und auf deren Herkunft
aus dem Drient zurüdfchließen. Don Griechen ging die Grün-
dung nit aus, und auch nicht von den Seleuciden, die in
dieſem Theile des innern Syriens doch fo viele Städte anlegten:
denn bei Appian (de Bellis Syriacis. c. 125) in der befannten
Stelle, wo er 16 von Seleucus Nicator in diefer Gegend erbaute
Städte erwähnt, ift Emeſa nicht mit aufgezählt. Doch könnte
2). Moyers, Phönizier. I. ©. 304, 393, 669.
1008 Weft-Afien, V. Abtheilung, II. Abſchnitt. $. 34.
es wol fein, daß ein ſchon am Drontes vorhandener fyrifcher
Drafelort de8 Baal von Seleucus Nicator eine gräcifirte Um—
wandlung zu einer Emefifchen Gottheit erhalten hätte, wie dies
durch ihn auch mit dem phöniciſchen Baal auf dem Mons Casius
in einen Zeös Kaorog der Fall war.
Wenn daher Ammian Marcellin Emiffa mit Sidon
und Berytus und dann"mit Damaskus als gleich antike Städte
aufführt (Sidon et Berytus iisdemque pares Emissa et Dama-
scus saeculis conditae priscis. XIV. 8, 8), jo ift er wol in gro»
ßem Irrthum. Ebn Haukal fchreibt die Stadt einem Amale-
fiten Hemd zu, von dem fie ihren Namen erhalten haben foll#).
Aber Emeja mag damals als Gapitale der Phoenicia Libanesia
noch eine blühende Stadt durch ihren heidnifchen Tempelcultug ger
weſen fein; denn zur Zeit Katfer Valerians, als der Berjer-
König Schapor Syrien mit Macht überfiel (257 n. Chr. ©.),
e8 befiegte und nebft vielen Städten, wie Antiochia, mit Feuer
und Brand verheerte, jo auch Emefa eroberte, beftand der dort
berühmte Sonnentempel (des Baal oder Ga-Baal, der Aftarte
oder Venus, fagt Malala, Chronogr. XII. 391, p. 266 ed.
Dind.) noch in feiner Glorie, die jo groß war, daß Sapores
den damaligen Briefter des Tempels (Iammpıyeoauog nennt
ihn der Chronograph), der ihm feſtlich geſchmückt entgegentrat, ihn
und feine begleitende Notte vor jeder Unbill ſchützte, und ihn
feierlich, auf dem Altare fißend, zur Audienz ließ, wo aber einer
der Rotte mit einem Steinwurf an den Kopf des Siegers den
PBerfer-König zu Boden ftredte. Bon der Größe und Pracht die-
ſes Tempels fpricht noch der Chronograph Malala; die Verehrung
der Sonne fand unter dem Symbol eines ſchwarzen, runden, ſpitz⸗
zulaufenden Steines in einem mit Gold und Silber reichlid aus—
geſchmückten Tempel Statt, das von allen umliegenden Stämmen
der Araber und Syrier angebetet.wurde. ° Später, unter Kaifer
Heraclius, fiel Emefa, als Bifhofsitg, mit den meiften Städten
Syriens an die Perſer, und als auch diefe von den Arabern
verjagt wurden, war Emefa Doch noch jo bedeutend und fo feft,
daß Omar die Stadt erft nach zweimonatlicher Belagerung. eins T
nehmen konnte ). Bon nun an theilte Emeſa das Schidfal |
aller ſyriſchen Städte, das mitunter fehredlich genug war, wie
3) Schulten, Vita Saladini, Index Geogr. s. v.
**) Gregor. Abulfarag. Hist. Dynast, p. 112.
Hims, oder Höms; Emeſa. 1009
smael Ihn Khalid erzählt, daß der Khalif Merwan bei
er Zerftörung Palmyra’s als ein Racheengel Allahs alle Ein-
ohner jehlachtete, und die Erjchlagenen mit feiner Kavallerie zu
nem Sumpfe zerftampfte, fo daß ihr Fleiſch an den eifernen Hu—
n der Pferde klebte; auch die Mauern Palmyra's Tieß er fchleifen.
‚mefa, damals Hims bei den Arabern (fehon Constantin.
orphyrog. de Adm. Imp. 6) nennt e8 zur Zeit der Saracenen
uw, nroı TO Eueoou) genannt, dag wegen feines trefflichen
aftells und feiner Gärten, feiner Tempel und Paläfte wie ein
difhes Paradies gefchildert wird, hatte ebenfalls unter dem
:aufamen Khalifen Merwan Bieles zu erdulden. Die Bewoh-
r von Hims blieben daher ftetS rebellifch gegen ihn und verrä-
eriſch gegen ſeine Beſatzung, von der ſie 1,000 Mann erſchlu—
n, worauf die Mauern der Stadt geſchleift, 600 ihrer Bewohner
ng8 um die Stadt aufgehängt und die Uebrigen verjagt wurden.
ennoch Fonnte die Stadt nur kurze Zeit nachher (im Fahre 746
Chr. Geb.) fih wieder A big 10 Monate gegen neue Belage⸗
ingen vertheidigen %).
Ibn Hakil nannte Hims die beſtgebaute Stadt in Syrien,
. el-Mafin und andere arabifche Geſchichtsſchreiber fprechen
m einer wundervollen Statue von Erz, die fie ein Idol
nnen, vielleicht ein Bild des Baal, oder Helagabal; e8 follte
ren Talisman befigen, welcher die Stadt von Scorpionen und
deren giftigen Thieren befreit. Ibn Shehny fagt, die
ineralogiſche Beichaffenheit des Bodens und des Waflers von
ims tödte diefe Thiere; fchon etwas Staub von Himg in andere
tädte gebracht, tödte jene fogleih, und ein Pflafter von Himg
rde auf die Wunde gelegt, mache den Scorpionfchmerzen fogleich
Ende. Zu Iſtakhri's Zeiten, Mitte des 10ten Sahrhundertg,
hörten Salamia und Tadmor noch zum Gebiete von
ims#), zu dem leßteres wol ſchon nach Kaifer Aureliang Sie-
n über PBalmyra gefchlagen werden mochte, Er fagt, die Stra-
n von Hims ſeien mit Steinen gepflaftert, und dort fei eine
t größten Kirchen in ganz Syrien, welche zur einen Hälfte hrift-
h, zur andern Hälfte die Hauptmofchee der Mohammedaner fei,
*°) Constant. Porphyrog. de Themat. et Adm. Imp. Ed. I. Bekker.
Bonnae, 1840. p. 113, 22. *6) Meil, Gefchichte deu Khalifen.
Mannheim, 1846. Th. J. ©. 685, 688, Note. *”) Istakhri, Liber
Climatum. Ueberſ. von Mordtmann. ©. 5, 34, 37, 41, 143.
ditter Erdkunde XVII. Si
1010 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abfehnitt, F. 34.
ein Beweis, daß dort noch eine ziemlich ſtarke hriftliche Bevölke—
rung vorherrfchend geweſen jein mußte. Salamia liege eine ‚Tage:
reife von ihr oftwärts gegen die Wüfte, und die Bergfette des Liz]
banon führe von Hims an nordwärts den Namen Dihebell
Behra. |
Auch Edrifi und felbft Abulfeda wiederholen noch dieſe
- Fabeln vom Scorpione. Edriſi nennt die ganze Landſchaft
(Emefene der Alten) noch eben fo, und bemerft nur, daß ihre)
und von vielen fremden Kaufleuten mit ihren Waaren befucht, fol;
dag der Drt ſehr wohlhabend. erfcheine. Die Frauen feien dur;
ihre Schönheit berühmt. Der Orontes-Strom, el-Maflub),
genannt, in-jeinem untern Laufe bei Antiochia aber el-Arbat
fließe nur einen Pfeilfehuß weit yon der Stadt vorüber. Er fol,
nicht ſehr groß, habe aber doch viele Dörfer an feinen Ufern, mü
Zur Zeit der Mufelmänner waren auch ſehr viele Weinbergi
dajelbft, die aber zerftört wurden (diefe Angabe macht es wahr
Iheinlih, daß zur Zeit, da Edriſi diefe Zeilen niederfchrieb , Wü i
Stadt von den Kreuzfahrern den Mufelmännern fohon entrif i
jen war). Das Gebiet von Hims ift ungemein fruchtbar, dag
Clima eines der mildeften in Syrien. — Diefer wahrfheinlidl
einem chriſtlichen Bericht der Kreuzfahrer am Hofe des Normanlı
nen-Königs Robert von Sieilien entlehnten Notiz fügt Edrif
aus jeinen arabifchen Quellen aber hinzu, daß Hims durch eine]
Talisman vor der Annäherung von Sceorpionen und giftige
Schlangen gefhüßt jei, jo daß, wenn eines diefer TIhiere ein Thol,
der Stadt berühre, es augenblicklich fterben müffe. Unter einef
Kuppel ftehe eine Reiterftatue aus Bronze, die fi nad) de
Winden drehe, und an den Wänden der Mauer der Kuppel fei daf
Bild eines Scorpions in Stein ausgehauen (vielleicht ein zu
Aftrologie und Meteorologie des babyloniſchen Tempelcultus uf
Iprünglich. gehöriges Gnomon?). Wenn Jemand, von Scorpiof
geftochen, einen Thonabdrud von diefer Sculptur auf die Wuntfl
—
°*°) Edrisi bei Jaubert. Tom, I. p.357—358.
+) Ebendaf. 1. p. 131.
Hims, oder Höms; Emeſa. 1011
ge, jo fei fie ſogleich geheilt. Noch fügt Edriſi hinzu, daß die
tragen der Stadt mit harten Steinen gepflaſtert ſeien, und daß in
r eine der größten Mofcheen in Syrien ſich befinde. Von ihr un-
reitig jagte auch Iſtakhri in der Mitte des zehnten Sahrhun-
erts, fie ſei zur Hälfte eine hriftliche Kirche, zur andern Halfte
ne Moſcheeso). Von Höms nah Haleb (Aleppo) jeien 5 Tages
lärſche, nad) Antarfus (Tortofa am Meere) 2 Tagereifen.
Schon Iſtakhri Hatte ungefähr daſſelbe von Hims gejagt,
a8 auch Ebn Haufal, Edrifi und aub Abulfeda nur
tederholten; doch hatte er noch hinzugefügt, Die Einwohner von
ms feien vortrefflihe Leute. Mit diefem Ausspruch fcheint
ber Abulfeda, der Fürft von Hamah, zu feiner Zeit, was den
jeift und die Gefinnung ſeiner Unterthanen betrifft, nicht überein-
eſtimmt zu haben. Denn in Abulfeda’s Excerpt aus Ebn
aufal hatte ex diefe Worte zwar abgefihrieben, aber fpäter eigen-
indig durchgeftrihen >). In dem Barifer Exemplare feines Ma-
uferipts, das Reinaud zur Meberfegung diente, hat der Fürft
‚bulfeda indeß den Bewohnern von Himg doch ihre feine Haut
nd ihre ausgezeichnet ſchöne Bildung zugeftanden, eine Bemerkung,
ie in Koehlerg Edition aus dem Text nur in die Note verwie-
n it). Seltſam ift die Note in Maſudi's goldenen Wie—
en, nach dem Berichte, welcher dem Chalifen Omar über die von
im eroberten Länder abgeftattet wird, wo es heißt, Syrien fei ein
uchtbares Land, deffen wolfenbededter Himmel den Leib weiß auf-
unje, aber den Geift austrodene, was nirgends fichtbarer ſei, als
si den Ginwohnern von Ruhe welches für ein orientaliſches
childa galt).
Abulfeda fügte zu feiner Angabe noch hinzu, daß dafelbit
teder Ichöne Weinberge und Obſtgärten angelegt feien, und
15 man behaupte, ein im Wafler von Hims gewafchenes Kleid
wahre diejenigen, jo e8 tragen, vor Schlangen und Scorpionen.
)ocy verliere der Stoff diefe Eigenschaft, wenn er in anderen
daffern die Wäfche durchgemacht. Später fam Hims unter die
errichaft von Damaskus; nah Sultan Saladind Tode er-
ielt einer feiner Söhne die felbftändige Hims zum Herrfchaftsfige.
>%) Das Buch der Länder, überf. von Mordtmann. Hamburg, 1845.
h. ©. 37. >) Note 85, S. 150, bei Mordtmann in Sitafhri.
°°) Abulfedae Tab. Syr. ed. Koehler. p.104, s. v. Chems.
Pr Hammer, Landerverwaltung unter vem Ghalifate. Berlin, 1835.
. ©. 54.
Sjj2
1012 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 34.
Nah manchen Kämpfen mit SKreuzfahrern und Mongholen Fam
diefe Stadt mit Holafu Khans Eroberung 5%), nad) dem Sturze)
des Chalifats, an die Perfer, und unter der Herrihaft der ägypti—
ſchen Sultane, die Timur auf feinem Feldzuge nad) Ba’albet und
Damaskus befiegte (f. oben ©. 244), fam Höms 5), das fich dem
Weltſtürmer freiwillig unterworfen, den Boden vor ſeinen Füßen
mit Goldſtücken und Perlen bedeckt und ihm ſelbſt die Schlüſſel
der Stadt demüthig überreicht hatte, noch ohne Plünderung davon,
und mußte fih glücklich Ichägen, feinen Schuß durch den eingeſetz⸗
ten Commandanten Ali Akbar genießen zu können.
Höms ward den ſpäteren Muſelmännern wegen mancher Grä⸗
ber ihrer Heiligen und Märtyrer bei den erſten Kriegszügen gegen
Syrien ein Gegenſtand der Pilgerfahrten ihrer Derwiſche und],
Scheichs; jo ging Ebn Batuta (1326 n. Chr. Geb.) 56), dahin,
um das Grab des Khalid Ihn el-Walid, eines der Eroberer]:
von Syrien, zu befuchen, und-aug des Scheich Abd-ol-Ghanidſch |
en- Näbulufi’s Reife (1693 n. Chr. Geb.), die kürzlich erſt
durch v. Kremer befannt gemacht worden 57), ſehen wir, daß dort
viele ihrer Heiligengräber Gegenftand ihrer Verehrung bis in die},
neueren Zeiten geblieben. Bon Schemfin, fagt er, auf dem
Wege von Damaskus, Jebrud und Nebk (f. oben ©. 267) |
Fam er vom Süden und erftieg fogleich den ganz mit Steinen ge:
pflafterten Weg zum Schloß hinan, das an der Südfeite der Stadi],
Höms liegt. Im Innern des Thors fand er Infhriften und einer],
Bat von 7 Stodwerfen nebft einer Mofchee, darin in einer Kam j
mer in einem Käfthen der Koran des Osmän, auf dem nod
die Spuren feines Blutes vorhanden waren, welche in Devotioı h
gefüßt wurden. Dieſer Koran war in diden kufiſchen Chahı
racteren gefchrieben, auf fehr alten, zerriffenen Blättern. Went
heraus und flehten um Segen. Der Koran, den man in Da J
maskus gezeigt hatte, war gegen dieſen ſehr neu (vom J. 101F;,
n. Chr. Geb.); erſt in der Periode der Franken war dieſer aufn,
Tiberias Damaskus gebracht.
65°) Greg. Abulfar. Hist. Dyn. p. 348. -
55) Cherefeddin Ali, Histoire de Timur Bec, ed. p. de ]
Croix. Delf. 1723. Tom. IIl. p. 309—311.
56) Travels of Jbn Batuta, transl. by S. Lee. Lond. 4. 1829. p
57) v. Kremer, im Sipungsberichte d. Kaiferl, Akademie d. wife
Phil.hiſt. Gt. Jahrg. 1850. 2te Abth. Oct. ©. 325.
Hims, oder Höms; Emeſa. 1013
Das Caftell der Stadt®®), das P. Belon du Mans im
ahre 1548 befuchte, als er von Ba’albef am Orontes nah Höms
m, das er Hamza fchreibt, hielt er ganz für Römerarbeit,
ww auch" P. della Valle (1616) fand dafelbft noch viel altes
darmorwerk. R. Bocode (1737) fagt, die Stadtmauern, die er
r durch Kreuzfahrer erbaute hielt, nehmen einen Umfang von
Mil. ein; die jetzige Stadt nehme innerhalb derſelben nur ein
iertel des alten Raumes ein, ſo ſehr haben Erdbeben dieſelbe
rwüſtet. Dieſem Theile in N.W. der alten Stadt liege gegen
ud auf hohem Berge ein ebenfalls verwüſtetes Caſtell vor, deffen
erg mit Steinen überpflaftert fei, das durch einen 20 Fuß tiefen
id 30 Fuß breiten Graben umgogen fei, über den nur eine hohe
ogenbrüde in das Innere und zur Höhe führe, deffen Gipfel
och eine halbe Mile im Umfang habe.
In der Nähe des Caſtells wird ein alter Thurmbau es—
omah >?) genannt, der inmitten eines Begrabnißplages felbft die
orm eines alten Mauſoleums in der Art, wie die Gräber der
önige im Thale Sofaphat bei Serufalem, haben foll, aus 2 Stod-
erfen, 25 Fuß hoch, pyramidenartig zugefpißt, befteht, vieredig ift
nd Sculpturen zeigt; e8 wird, der Sage nad, die Budingham
ittheilt, einem römifchen Kaifer zugefchrieben, der, gegen Balmyra
ı Felde ziehend, hier fi) ein Grab habe bauen laffen. Mt.
zankes, der kurz vor Budingham (1816) hier war, ſoll im
bern Theile des Denkmales eine Infeription copirt haben, die
ı feinen Liften, wie Alles, was ev früher gefammelt hatte, den
ugen der Welt neidifch vorenthalten geblieben ift.
Schon Belon hatte diefes merkwürdigen Grabmals und einer
riechifchen Infchrift erwähnt, die Cajus Caesar enthalten follte;
Yella Bella berichtigte fie durch die Lesart ITAIOC IOYAIOG,
je er auf ihr fand, und zu Pococke's Zeit fand das fehr nett
nftruirte Gebäude noch, an deſſen Oftjeite er aber nur noch den
‚ften jener beiden Namen leſen fonnte. Den Bau befuchte er eine
Stadie in Welt außerhalb der Stadt, und bildete ihn auch auf
'abul. XXH. ab. Er maß ihn 40 Fuß hoch, mit Ddoppeltem
Stodwerf, aus Ziegeln fein erbaut, mit Treppenftufen, die bis auf
ie Spite der Dachpyramide hinaufliefenz; das Innere war mit
#8) P.Belon du Mans, Observations. Paris. 4. Ed. 1554. p. 155;
P. Della Valle, Ueberf. Genf, 1674. fol. p. 170; R. VBocode, Be:
fohreibung des Morgenl. Th. II. ©. 206. 9) Buckingham,
Trav. among the Arab Tribes, p. 496—498.
1014 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abfchnitt. $. 34.
jehr ſchöner Studaturarbeit verziert. Eine vollftändigere Gopie hr
der griechiſchen Infeription, die auf dem obern Dach der Byramide |
fteht, abzufchreiben, wurde er von dem argwöhnifchen Aga des In
Ortes gehindert, und dieſe mag es wol fein, die Bankes gerettet Ihr;
hat. Mehrere andere Schriften auf. diefes Denfmald unterm
Theile fand Pococke unleferlih. Wem diefes Denkmal zu Ehren
‚erbaut wurde, bleibt daher an diefer Stelle noch umermittelt. N
Walpole 60), der daſſelbe Grabmal im Jahre 1850 beſucht
hat, vergleicht es mit Incifchen Bauwerken, und fagt, daß es von
Schatzgräbern jehr zeritört worden feiz ein griechiſcher Doctor)
in Höms hatte dafelbft ein paar Münzen und zwei Cylinder mit hh
aſſyriſcher Schrift gefunden, und träumte davon, daß im bes hr
nachbarten See Kedes ein Schab verborgen Liege. Auch Colonel hy,
Squire hat dafjelbe Denkmal, das aus wechfelnden ſchwarzen und
weißen Steinen erbaut ift, beashtet (1802), beftätigt die Inſchrift
Pococke's, aber fügt noch einen Namen des Erbauers hinzu 61), |
Nur die Baſis des Saftells, diefes Sepulceraldentmal, I
einige Granitjäulen und Sarkophage find von antiken Architeeturen
übrig geblieben, alles andere zu den fpäteren Bauten der Stadt
verwendet worden. Die in ihrer abgefonderten Lage, wie alle ans I
deren jyrifchen Städte, gang regellog aufgebaute Stadt ift in ihz |
rem Umfange von etwa einer FEleinen halben Stunde noch mit I
trodenem Graben, Stadtmauern, mit runden Thürmen und fieben I
Thoren verfehen. Dasjenige gegen S. W. tft gejchloffen, die anz Ki,
deren heißen Bab e8-Suf (Marktthor), die Thore von Hamah, |
Tadmor u. f. w., je nachdem fie zu Diefen Orten führen. - Die,
meiften Bauwerfe waren aus dem fihwarzen Hauränfteine aufges |
baut, der hier überall in Blöden zerftreut liegt, und nur einige hy
find auch durch zwifchengelegte gelbe Sandfteine bunt aufgeführt, I.
Zu den vielen früheren Trümmern ift feit Ibrahim Pafha®) N.
noch die gewaltige des Caſtells hinzugefommen, der wegen der Äw;
Rebellion, die in Höms gegen ihn ftattfand, Alles in derfelben noch Fr,
Stehende in die Luft fprengen ließ, wodurd auch viele unterirdifche
Gewölbe, Gänge und Mauerwerke an das Tageslicht gefommen fi
find. Dan zählte, nah Buckinghams Angaben, in der Stadt |
10 Mofcheen, A hohe Thürme, wie die in Bosra mit kufiſchen
#60) Walpole 1. c. 1. p. 163. °*) Squire, in Walpole, Mem.
p. 321. *?) Walpole 1. c. I. p. 164. |
Hims, oder Höms; Cmeſa. 1015
nfhriften, einige Bäder, viele Kaffees und einige treffliche,
dedte Bazare; fie jolte 10,000 Einwohner haben, davon 8,000
toslemen, einige 100 Metualis, die übrigen find griedhifche und
riſche Chriſten, wovon erſtere zwei Kirchen und letztere eine Kirche
iben. Druzen und Nafairter fehlen hier gänzlich, dagegen mö—
n einige Ismaslier hier zurücgeblieben fein (f. ob. ©. 938).
a hier ein Hauptbazar für die anliegende palmyreniſche
andſchaft vorhanden ift, fo finden fich ſtets, wenn nicht Fehde
steht, ein paar Laufende von Fremden dafelbft ein. Ein Haupt:
werbe ift die Weberei; ſchon P. Belon, in der Mitte deg
dten Jahrhunderts, rühmt die fehönen, bunten Tücher, die dafelbft
18 Seiden= und Goldfäden gefertigt würden; in neuer Zeit
yeint dies in die Fabrikation von Abbas für die Araber über:
gangen zu fein, die hier mit befonderer Zierlichfeit verfertigt
erden.
Der Gouverneur der Stadt, von A6ten bis zum Anfang des
sten Jahrhunderts und noch zu Pococke's Zeit ein Aga, mit
m Titel Emir, ein jelbftändiger Souverain des Landes,
nd als Verwandter des Propheten in hohen Ehren bei den Ara:
ern, war zu Budinghbams Zeit dem Paſcha von Damasfus
ntergeben, hatte aber nur eine geringe Garnifon von 200 Mann
1 feiner Dispofition, um die Sicherheit in Stadt und Land auf:
ht zu erhalten, die fo gefährdet war, daß damals Budingham
inen Weg nicht über Hamah nach Aleppo fortjegen Fonnte, fon
ern weitwärts über Kalaat el-Hösſsn feinen Weitermarjch zu neh-
ten genöthigt war. Burdhardt und Thomfon drangen leider
iht bis Höms vor, um vollffändigere Berichte zu geben.
homſon hörte nur zu Hamah bei feinem dortigen Hausmwirth
on einem denſelben bejuchenden intelligenten griechiſchen Briefter
us Höms (1841), daß Diejer die bedeutend größere Zahl der
ortigen Ginmohner auf 23,000 angab. Darunter 6,500 Chriften,
ft nur griechifche, jehr wenig fyrifche oder Fatholifch unirte; er
erficherte &), daß feine Glaubensgenoffen jehr dankbar feten für die
3erbreitung der arabijhen Bibeln und religiöfen Schriften, die
hnen durch die amerikanische Miffton in Beirut zugefommen.
Solonel Squire (1802) rühmt unter den dortigen Kaufleuten
einen Banquier, einen Chriften, der ihn ſehr gaftlich aufgenommen;
‘®) Thomson, in Missionary Herald. XXXVIL 1841, Aug. p. 364.
1016 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abfchnitt. $. 34.
die Nähe der Stadt fei gut mit Kornfeldern und Weingarten bes
baut. Die Eitadelle fei Fünftlich erhöht und liege 130 Fuß höher
als ihr 60 Fuß breiter Graben.” Der Mufti im Orte verbot ihe
nen als Chriften jede genauere Unterfuchung der Dentmale und
jelbft das Auffhreiben ihrer Bemerkungen in ihren Journalen.
Die größte politifche Verwirrung herrfehte im Orte, der an feinen
‚Aga eine Contribution von 4,000 Beuteln hatte zahlen müffen.
Der entflohene Gouverneur der Stadt war vom Bezir zu Aleppo
geköpft worden 6%), |
Dr. de Foreſt, der 5 Jahre fpäter nach Höms kam, ſchätzte
die Anhöhe, auf welcher dag dortige Caſtell liegt, auf 250 Fuß
über der Ebene; auf allen Seiten von Steilabfällen umgeben, die,
durch ſenkrechte Mauern geftügt, zu immer zurüdtretenden Terraſſen
fih erheben, fchien ihm dies die Lage der einft jo berühmten
Tempelburg gemwejen zu fein, die noch heute aus weiter Ferne
umher ſichtbar fich zeigt, obwol die oberfte Baulichkeit auf der)
Höhe faft ganz zerftört if. Das Ganze ift aus ſchwarzem Ba=
falt erbaut, und würde bei genauerer Forſchung vieleicht noch,
manche Merkwürdigkeit aus früherer Zeit zeigen. Zu Ibrahim,
Paſcha's Zeit hatten 1,300 Köpfe der Griechen ihren Karadjch zu
zahlen, was mit der Summe der ganzen griehifchen Bevölkerung
von 6,000 Seelen, der ftärkften in den fyrifchen Städten, die aud)
der Bifhof von Hamah beftätigte, übereinftimmt 9).
Erläuterung 2.
Der mittlere Lauf des Dronted von Höms über Neftun
(Arethufa) bis Hamath, Hamah (Epiphaneia).
Auch der mittlere Lauf des Orontes oder ’Afi der heu—
tigen mohammedanijhen Anwohner gehört, wie deffen oberer
Lauf, zu den noch wenig erforſchten Strömen, deffen Thalge—
biete, wie deren zu beiden Seiten in W. wie in ©. begleitende
Gebirgszüge, durch ihre ungezügelten Bewohner-zu den
unzugänglihften gehören. Bon der Weftfeite her find fie ſtets be=|
*) Colonel Squire, in Walpole, Mem. p. 322.
°°) Bibliotheca Sacra. 1848. Vol. V. No.XX, p. 683.
Mittler Lauf des Orontes. 1017
droht durch die raubfüchtigen Nafairier und Ismasélier, die
von ihren Gebirgshöhen nie unterlaffen. haben, ihre Plünderzüge
gegen die fruchtbareren Gelände des Stromthales auszufenden,
deffen Furthen fie am beften kennen, um aud von Zeit zu Beit
jenfeit die unbewachteren Städte und Ortjchaften am Strome zu
überfallen und auszuplündern, und zu ihren unfruchtbareren Gebirge
höhen die Viehheerden mit hinaufzutreiben, und mit den Ge:
treidevorräthen der fruchtbaren fyrifchen Thalebene der oft
eintretenden Hungersnoth ihrer Völkerſtänme auf dem rauhern
und höhern Gebirgslande zu begegnen.
Bon der Oft: und der Süpdoftfeite find es aber die nomadift-
renden Horden der Friegerifchen, fehr zahlreichen Araberftämme,
die, wie weiter in Süd an der Oftfeite des Jordan und aus dem
Hauran, wie aus dem palmyrenifchen Gebiete, in das Bekaͤ'a und
zu den oberen und mittleren Drontesthälern ganz regelmäßig all:
jährlich mit ihren unzählbaren Schaaren von PViehheerden heran-
ziehen, um, wie die Herren. des Landes, wenn fie, wie gewöhnlich,
die Uebermacht über die feige Einwohnerfchaft oder die forglofe
und träge Paſcharegentſchaft behaupten fünnen, das ganze Land
wie Heufchredenzüge zu verheeren. Vom Norden und DOften her _
drängen aber eben fo feit den lebten Jahrhunderten die Turko—
manen und die Kurden heran, in die unteren Ihalgebiete des
Stromlaufs. Die Macht der Pafıhas in der Nahbarfchaft der
großen fyrifchen Hauptftädte Damaskus im Südoft und Aleppo
im Nordoft, wo fie doch meift ihre Hauptfräfte eoncentriren fonn-
ten, hat bisher nicht Uebergewicht genug gehabt, um eine dauernde
Siherheit auf den Karamwanenftraßen, die fi) zwifchen diefen
Emporien und den Küftengebieten mannigfaltig durchfreuzen, her:
zuftellen; im Gegentheil hat: diefer großartige, durch das Bedürfniß
der Völfer zwifchen dem Euphrat und dem Mittelmeere, zwifchen
‚den Orient und dem DOccident nothwendiggebliebene Hanz
dels verkehr ftets die Habfucht diefer umherfchwärmenden, räube—
rifchen Nachbaren herangelodt und die türfifchen Behörden felbft zu
beftändigen gegenfeitigen Fehden und despotifhen Maaßregeln ge:
führt, welche jeden friedlichen Reifenden ganz zurücdjchreden, oder
das Durhdringen durdy dieſe Gebiete ſehr erfchweren mußten.
Ohne ſehr "zahlreiche bewaffnete Escorten oder ohne Anſchluß an
zahlreiche Karawanen konnte e8 daher in neueren Zeiten nur fehr
wenigen einzelnen Beobachtern gelingen, diefe Streden genauer
fennen zu lernen, und auch die Karawanen find hier nur zu häufig
1018 Weft-Aften. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 34.
den gewaltfamften Plünderungen unterworfen. Die meiften der
enropäifchen NReifenden wurden hier auf ihren Kreuze und Quer:
zügen in Fehden und Plünderungen verwidelt, und faft Alle konn—
ten ihre Neifepläne nur ſehr flüchtig verfolgen, oder mußten an
den vielen zu gefahrvollen Stellen von den Routen, die fie fi
vorgefeit hatten, ablenfen; die meiften orientalifchen Reifenden ver-
mieden aber abfichtlich Die Orontesthäler, oder durchfchnitten fie
nur auf den kürzeſten Streden, wie auf dem Wege von La:
dikieh über Dſchisr eſch-Schoghr (fiche oben S. 849) nad
Aleppo, wo man den Durchgang nicht vermeiden kann, während
der Weg von Damaskus nach Aleppo lieber außerhalb des
Orontesthales, an der Oſtſeite durch die Wüſte, der freilich auch
kürzer iſt, genommen wurde, wo dann alle Gefahren und Beſchwer—
den der Wüſtenei doch denen des noch gefahrvolleren Orontes-
thales vorgezogen wurden, in dem man doc Städteftationen und
alfo auch Zwifchenemporien haben fonnte, wie Höms, Hamah,
Apamea u. a., wenn daſelbſt Sicherheit des Eigenthums und
des Lebens geboten werden fünnte ,
Höms, die alte Emeſa, Feine halbe Stunde im Oft von
»Aſi entfernt liegend, verdanfte ihrer centralen Lage feit dem
hohen Altertum zwifchen den großen Emporien im Süden
und Norden, wie zwifchen den palmyrenifchrarabifchen Wüften im
Dften und dem maritimen Geftade der Phönicierftädte im Weften
feine Bedeutung, die, aller Berwüftungen ungeachtet, welche jene
Landfchaften His heute erlitten haben, nicht ganz zu Grunde gehen
fonnte, und wenn einmal eine Eulturperiode, wie die der Selen-
eidenzeit, dort wieder hervorgezaubert werden Fönnte, ſich un-
ftreitig zu großer Blüthe entfalten möchte. Denn die Vorftellung
von dortiger Naturarmuth der forifchen Landfchaften, welche
nur erſt durch die hiftorifchen Mißgefehide in. Eindden verwandelt
wurde, ift eine ganz falſche. Die Ebene, in welher Höms liegt,
fagt Eli Smith), der fie 1834 ganz durchwandert hat, ift von
beinahe beifpiellofer Fruchtbarkeit, aber von den von
ihm zumal füboftwärts von Höms gegen Balmyra zu namentlid
aufgeführten 49 Ortfchaften liegen nicht weniger ald 42 ver—
faffen und verödet, und von den auf der Weitfeite von Höms gegen
666) Eli Smith, Drtsverzeichniffe bei E. Robinſon Pal. II. S. 930
bis 931.
x
Mittler Lauf des Orontes. 1019
den 'Aſi gelegenenen 24 namentlich aufgezählten Ortfehaften ift
auch ein halbes Dugend verödet. Aller Verkehr zwijchen jenen
Sardinalpunden muß die Station von Höms oder doch ihre
größte Nähe durchkreuzen; zwei Hauptftraßen gehen ſüdwärts
nad Damaskus und zwei nordwärts nah Aleppo, dem
Hauptmarkt des Nordens. -Gegen Weft führen zwei. Hauptftraßen
zum Meeresgeftade; die eine Directe am Thale des Nahr el=Kebir
oder alten Eleutherus (f. oben ©. 833) nad) Tripolis und Tortofa
zum nördlichen Syrien, die andere über Nibla im Orontesthale
aufwärts (ſ. oben ©. 171) über die alte Heliopolis, jeßt Ba'albek,
durch Berytus, Sidon, Tyrus nad) dem mittleren Syrien oder
den phönicifchen Geftaden. Gegen Oft iſt Höms der nädfte
Ausgangspuncdt aus der Wüſte nah dem Emporium von Balz
myra von jeher gewefen.
Schon die alten Itinerarien und die Beutingerifche Tafel ha=
ben dieſe Straßenzüge hinreichend deutlich bezeichnet, und die Ka—
ramanenwege der modernen moslemiſchen Zeiten lenfen überall in
diefelben, welche die Natur des Landes geboten, nur mit foldhen
Abweihungen ein, weldhe die jedesmaligen politifchen Zuftände der
dortigen ſehr wechjelnden Berwaltungsverhältniffe oder die unfteten
Site nomadifcher und räuberifch übergreifender Völkerſtämme noth-
wendig machen. Die ftetS gut mit Friegerifcher Mannſchaft escor:
tirte große Meffa-Karamane fonnte, da fie aufihren Etappen
und Stationen auch hinreichend durch Khane und Gaftelle gefichert
ift und gegrabene Brunnen findet, ihren Weg von Aleppo nad
Damaskus gerade aus, hin und zurüd, an der äußerſten Oftgrenge
des bebauten und bewohnten Landes feit Jahrhunderten regelmäßig
durch die ſyriſche Wüſte nehmen; die jchwächeren Handelsfara-
wanen oder jonjtigen Netfegejellfchaften, wie der einzelnen Reifenden
find genöthigt, ſich jedesmal nach den fo oft wechjelnden politifchen
Zuftänden zu Frümmen und zu a und näher an das bebaute
Land zu halten.
PB. Belon fam von Ba’albet und der Drontesquelle, alfo
von Südwelt, nah Höms, und zog von da nad) Hamah, von wo
er, oftwärts über die Bergzüge jenfeit Riha in die Wüfte eintretend,
dann erjt der großen Karamwanenftraße bis Aleppo folgte (1548).
Schon vor ihm hatte der Stallmeifter Phil. des Guten von Burgund,
Bertrandon de la Broquiere (1432), denfelben Weg von Damasf
über Ba'albek nah Höms, das er Hamos nennt, genommen; es
1020 Weft-Afien. V. Abtheilung. 11. Abſchnitt. $. 34.
war damals der gewöhnlichfte Karawanenweg 7) Della Balle
folgte ebenfalls, aber von Damaskus, der großen Mekkaſtraße dur
die Küfte bis Höms, dann aber lenkte er in das Drontesthal ein,
und ging dann bald wieder oftwärts, wie fein Vorgänger Belon,
um Aleppo zu erreichen (1616); denfelben Weg hat auh R. Po—
code (1737) mit der gewöhnlichen Karawane, die ihn in 11 Tage:
märfchen von Damaskus bis Aleppo zurüdzulegen pflegte, wie
neuerlich G. Robinfon (1830) 8 und Walpole, verfolgen
müffen. Schon Benjamin von Tudela (1173) ſcheint denjelben
Meg genommen zu haben 69), der in früheren Jahrhunderten der
gewöhnlichere gewefen. In dem Verlauf des Lebten Jahrhunderts
ift uns fein beobachtender Reifender befannt, der fidy durch Die
dortigen Wirren, zumal in den Umgebungen von Höms, hätte mit
Sicherheit hindurhfchlagen können. Der dreifte Budingham
war zwar (1816) von der Drontesquelle bis Höms vorgedrungen,
aber weiter nordwärts nah Hamah zu gelahgen, war ohne eine
große bewaffnete Escorte zu gefahrvoll, und um nad Aleppo zu
. gelangen, mußte er von Höms erft den Weftweg durch das Thal
des Nahr elsKebiv zum Meere und über Ladifich zum untern
Drontesthale nad) Antiochia nehmen, um von da nah Aleppo
zu fommen (j. oben ©. 843).
Serben gelang es noch (1805), von Aleppo denfelben Weg,
den die früheren Neijenden genommen, über Samah und Hömg”)
mit einer Karawane nad) Damaskus zurückzulegen. Burdhardt
(1812), der denfelben Weg bis Hamah verfolgte, und dem wir
die genaueften- Beobachtungen über das mittlere Orontesthal ver:
danfen, drang jedoch nicht bis Höms gegen Süd, fondern zog es
vor, gegen Weft über Mafiyad am Sarudfch abzumweichen (vergl.
oben S. 933) und über Kalaat el-Hösn feinen Weg nach der Küfte
zu verfolgen. Irby und Mangles (1818) 71) drangen zwar
von Aleppo auf demfelben Wege über Hamah bis Höms vor,
durchzogen von da aber die Wüfte nah Oft dis Balmyra, dag
fie in 4 Tagen erreichten, von wo fie über Höms und auf dem
667) Le Grand D’Aussy, in Mem. de l'Instit. Paris. An _Xl.
T. V. p.515. °°®) G. Robinson, Trav. in Palestine and Syria.
1837. London. II. p. 217—244; Walpole I. c. I. p. 133—205.
°°) Benjam. of Tudela, Itinerary ed. Asher. Berlin, 1840. I.
p. 84—88. 9) Seetzens Reife in den Drient. Heransgegeben
yon Krufe. Th. J. S. 1—29. )Y Jrby and Mangles, Travels
l. c. p. 258—2831.
Mittler Lauf des Orontes. 1021
Gebirgswege des Libanon nad) Damaskus zurückehrten. Lord
Lindfay’s Ausflug (1837) 7) zu den Prachtruinen von Palmyra
ging nur direct von Damasfus aus und dahin wieder zurüd, fo
daß die BVermittelungsftrede um Höms bis Apamea und weiter
faum von namhaften Beobachtern erforfht werden Fonnte. Auch
die amerikanischen Miffionare, wie Eli Smith, Thomjon, de
Foreft und Andere der neueften Zeit, denen wir fo Vieles über
die weftlicheren und nördlicheren Gebiete des Orontes und Syriens
verdanken, haben über diefe füdlicheren Gegenden eigentlich noch
feine genaueren Nachrichten mitgetheilt. Maundrell, Niebuhr,
Dlivier, Eorancez und Nuffegger gingen nur auf der mehr
nördlichen Querftraße (f. oben S. 900-904) von Ladifieh dur
das Thal des untern Stromes nah Aleppo hindurch, ohne fid)
weiter ſüdwärts zu wenden.
Wir befigen alfo doch nur fehr fragmentarifche Kenntniffe über
den mittlern Oronteslauf und noch Feine einigermaßen ge-
nauere Aufnahme feines Stromgebietes, das wir nun von
Höms weiter abwärts zu verfolgen haben; nur Burdhardt,
Eli Smith und Thomfjon haben einige Blicke in daſſelbe ge-
worfen.
Diefer mittlere Lauf nimmt bei weitem die größere Hälfte
der ganzen Stromentwidelung (zwifchen 34 bis 36° n. Br.), die
- etwa 60 Wegftunden betragen mag, ein; da er aber zu beiden
Seiten von nahen Gebirgsbegleitern eingefchloffen iſt, fo fehs
len ihm alle bedeutenden Zuftröme, und es find nur furze Berg-
waſſer von wenigen Meilen Lauf, die fein Hauptbette zu berühren
im Stande wären. Die großentheil® mehr nadten als bewaldeten
Kalkfteingebirge, die ihn zu beiden Seiten begleiten, und von
geringerer Höhe find: denn die Oftkette am rechten Orontesufer ift
überall noch niedriger als die weftliche Gebirgskette der Na-
jairier (j. oben ©. 31—34, 819, 833 u. a. O.), fonnten ihm nur
eine geringere permanente Wafferfülle zuführen, daher denn dem
ganzen mittlern Stromlaufe die Vortheile der Schiffbarfeit, wie
jeinem Gegenftrome, dem Sordanlaufe, entgehen. Doc ift er des—
halb noch, wenn auch nur in der einen Jahreszeit, reichlich genug
verfehen, um feine fruchtbaren Thäler zu bewäſſern und mit den
Ihönften Begetationen zu ſchmücken, wo der Fleiß und die Kunft
%
) Lord Lindsay, Letters. 1839, Vol. II. p. 165-2181.
1022 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 34,
des Menfchen dem meiſt tiefliegenden Strombette zu Hülfe kommt,
ſeine Waſſer durch Schöpfräder zu heben, und fo jelbft paradies
ſiſch-ſchöne Dafen inmitten oft weiter vernachläfftgter Dedeneien
hervorzuzaubern. An vielen andern Stellen diefes Oronteslaufes
ift es ihm eigenthümlich, durch Austretung feines Wafferüberfluffes
in. Seitenthälern eine ganze Reihe von flahen Seen und Verſum—
pfungen zu bilden, die ein irregulaires Niveau des Strombettes
vorauszufeßen feheinen, in dem die Waſſer bald reißend flürzen,
bald ftagniren, was vielleicht auch früheren Fünftlichen Wafjerbauten,
gleich der Verdämmung des Kedes-Sees, zuzufchreiben fein möchte, -
welche aber in den fpäteren Zeiten nur zu jehr vernachläffigt blei-
ben mußten. Daß einft zur Zeit der Seleuciden, die hier fo
bedeutende Städte gründeten, und die reichbewäfferten Orontess
thäler zur Zucht ihrer zahlreichen Pferde» und Elephanten⸗Heerden
für ihre leichte und ſchwere Cavallerie und Artillerie zu benutzen
wußten, denen ſie ihre ſiegreiche Macht zu verdanken hatten, eine
größere und allgemeinere Cultur und eine zahlreichere
Bevölkerung vorherrſchend ſein mußte, wie in der Gegenwart,
beweiſen nicht nur die faſt überall ſich vorfindenden Bauwerke
und Denkmale aller Art im Weges, Waſſer-, Städte- und Tem—
pelbau, fondern vorzüglich auch, da über der Oberfläche des Bo—
dens die meiften von diefen durch den Fluch nachfolgender Zeiten
verheert und zerftört oder gänzlich verfchwunden find, die zahl-
loſe Menge von Grabftätten unter der Erde und in allen
Felsklippen der Ebenen wie der Gebirge, fo daß faft Feine
Gegend ift, die nicht voll Sarfophage oder in Fels gehauene Grab—
fammern und Gatacomben wäre, und als die Necropole unter-
gegangener VBölferftämme und Anfiedler ein überlebendes
Denkmal geblieben. Schien doch die Hauptftadt des ganzen mitt:
leren Orontesthales, nady welcher die Provinz felbft den Namen
AUpamene bei Seleuciden und Römern erhalten hatte, namlich
Apamea, jo ganz von der Oberfläche vertilgt, da man deshalb
ihre unmittelbare Stelle erft ganz neuerlich nachzuweifen
Stande war.
Leider find Strabo’ 8 3) und Plinius Beſchreibungen
672) Strabo. XVI. 749—753; Plinius. V. 18, 19; vgl. æ. Mannert,
Syrien, in Geogr. der Griechen und Römer. VI. 1. 1831. S. 356
bis 363; beſonders auch Droyſen, Geſchichte des Seleucidenreichs, in
Bildung des Helleniſtiſchen Staatenſyſtems. Hamburg, 1843. Th. I.
und in Mleranders Städtegründungen. 1843. 8. ©.18, 100 -109.
Mittler Lauf des Orontes. 1023
diefer Theile Syriens aus gar feiner lebendigen Anſchauung des
Landes jelbft hervorgegangen, jondern nur trodene Aufzählungen
einiger jehr Lücenvoller Localitäten, bei denen felbft fo Manches
noch jehr zweifelhaft bleibt, wie 3. B. ſelbſt die Begrenzung der
von ihnen angeführten, theils altiyrifchen, theils römiſchen Haupt»
abtheilungen: Apamene mit der Gapitale Apamea in der Mitte,
Chaleidiece auf der Oftfeite des Orontes-Thales mit Chaleis,
wo jegt Aleppo, und die Casiotis auf der Weftfeite des Orontes—
Thales, die vom Mons Casius den Namen erhielt, und Laodicen
wie Antiochia und das Gebirgsland mit begreifend bis zur Mün—
dung des Orontes reichte, während das Land im Norden des
Drontes-Laufes dis zum Taurus nach der Meeregfeite zu Se-
leueia Pieria, nah der innern Land- und Euphratfeite zu
Cyrrheſtica hieß, und nordwärts am Fuße des Taurus, wo eine
jelbftändige Herrichaft blieb, welche die Römer noch nicht in Ans
ipruch nahmen, Commagene von ihnen genannt wurde. Bon
den jpäter öfter veränderten Benennungen, in denen der größere
Theil von dem obern Syrien (7 ara Fvola bei Strabo) zu
Constantinus M. Zeiten in der Provinz Antiochene zuſammenge—
faßt wurde, was ſchon Andere erwogen haben 7%), jehen wir hier
ab, da fie für die fpäteren Zeiten Feine befondere Bedeutung be—
hielten, al8 die mohammedanifche Eroberung ganz andere Einrich—
tungen als die früher üblich gewefenen tm Lande traf. Bon diefen
Militairgouvernements (Dibhonds) der arabifchen Eroberung
Syriens- und den Daraus entftehenden einzelnen Lehnsherr—
ihaften in den eroberten Brovinzen tft ſchon das Maßgebende
früher (f. oben ©. 697), und bei. der darauf folgenden Eroberung
der Dttomanen die Umwandlung in Statthalterfchaften der
Paſchas (f. oben ©. 731) berührt worden; in das Detail diefer
ſtets wechfelnden DBerwaltungsverhältniffe einzugehen, haben wir
bier zu vermeiden, um ung den Raum für die Kenntniß der Ge-
genwart zu jparen, da jenes auch für dieſe zu unfruchtbar aus:
fallen möchte. Dagegen finden die allgemeinen Rejultate jener Zus
Hände, von einem höhern Standpuncte aus betrachtet, wie wir fie
dem Meifter auf dem umfaffenden Gebiete der arabifchen Literatur
) Mannert, Geogr. der Griechen und Römer. VI. 1. ©. 336 u. f.;
Droyfen, Gefhichte der Bildung des Helleniftifchen Staatenfyftems.
Hamburg, 1843. Th. Il.; das Reich ver Seleuciden. ©. 54 u. f.
und in deſſen Städtegründungen Aleranders. 1843. ©. 99— 116.
1024 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 34.
in feiner Preisfehrift 5) verdanken, hier wol auch zur Beurtheilung
der Gegenwart noch immer ihre fruchtbare Anwendung und mans
hen belehrenden Fingerzeig, ungeachtet der nachgefolgten zerftören-
den Dttomanijchen PVerwaltungszeit, deshalb wir hier an das
Mefentlihfte daraus nur erinnern.
Wie Arabien die Wiege des Islam und der Sib der vier
eriten Wahl-Ehalifen, jo war Syrien die Wiege des erblidhen
Ghalifats der Dmeijaden und der Mittelpunct der aras
bifhen Herrſchaft 70 Jahre hindurch; daher war es das
Baterland der erften politifchen und militairifhen Ein—
rihtungen, womit Moamwia die Herrjchaft der Araber befeftigte,
der Schauplaß, auf welchem unter feinen Nachfolgern die fchönften
Werke arabifcher Baufunft, wie in den Moſcheen zu Serufalem und
Damasfus, fi erhoben. Durch feine Lage die Borhalle Ara-
biens und das Grenzland gegen das byzantinijche Ge-
biet blieb dafjelbe, jelbft nachdem die Araber in ihren Streifzügen
über den Amanus und Zaurus hinaus ihre Erobevungen durd)
Klein Alten erweitert, und fie felbft. bis vor die Thore Konftanti-
nopels vorgedrungen waren (im J. 739 n. Chr. Geb.), noch immer
das Bollwerk der Länder des Islam gegen die des byzan-
tinifchen Reiches. nee
Die nördliche cilicifche Grenze, weldhe als eine bejondere
Provinz immer von einem bejondern Statthalter verwaltet
wurde, hieß Sſoghur (Schoghr, |. ob. S. 899), was man bis—
her nicht ganz richtig mit Grenzfeftungen überjeßt hat, da dag
Wort eigentlih „die Schluchten und Päſſe“, nämlich die ſy-
riſchen des Amanus und die cilicifchen des Taurus, bedeutet. Das
flache Land inerhalb derfelben bis nad) Antiochien, ihrer Haupt:
ftadt, hieß Awaffim (die Ballen der flachen Hand, nah v. Ham—
mer, die Grenzmarfen, nach Reinaud), und bededte die zweite
oder innere Grenzhut, welche bald einem befondern, bald mit
den Grenzpäffen einem und demfelben Statthalter anvertraut ward. |
Die anderen fyrifhen Statthalter (oder Militairgouverneure) nebft
den beiden Grenzern (Sfoghur und Awaffim) waren die von
Kinnesrin, Haleb und Damasfus. Schon Moawia, oder fein
‚Sohn Jefid, trennte Kinnesrin und deffen Gebiet von _Emefa
65) J. v. Hammer, Ueber die Länderverwaltung unter dem Chalifate. °
Berlin, 1835. ©. 49—56 über Syrien.
Mittler Lauf des Orontes. 1025
Höms), und befteuerte dafjelbe jährlich mit 450,000 Dis.
ten. j
Die Statthalter waren damals noch Feine unumfchränften
erren,; jondern nur Truppenbefehlshaber, die im Sommer
ı Dabif vor Haleb lagerten. |
Diefesg Syrien, von Hebriern, Samaritanern, fyrifchen
hriften, Griechen, Maroniten und Druzen bewohnt, war fehon
on der erften Zeit des Islam her der Schauplaß, auf welchem
ch die mannigfaltigften Secten und politifhen Parteien
kämpften. Zu Haleb ftanden die Anhänger der Omeijaden-
amilie in rothen Kleidern wider die des Haufes der Abaſſiden
ı Schwarzen Kleidern in Empörung auf.” Zu Damasfus ent-
and der Bürgerkrieg zwifchen den Parteien der Jemani und
‚aifi (die bis heute forrdauern, vergl. oben ©. 691 u. a. O.);
aleb war der Sik von Freigeijtern, daraus viele Sectenfpals
ingen hervorgingen.
Unter der Dynaftie der Abaffidren ward Syrien als wichtige
tatthalterfchaft nur Männern vom höchften Anfehen und Einfluß
vertraut, von wo mehrere gejonderte Herrichaften ausgingen.
halif Motawekil vereinigte die drei fyrifchen Statthalterfchaf:
n Kinesrin, Sfoghur und Awaffim mit euphratenfifchen Gebieten,
odurch Haleb der Hauptſitz beiderfeitiger Gebiete wurde *
ine Prachtbauten erhielt.
Unter der Herrſchaft der kriegeriſchen Dynaſtie Seifeddewlet
urde Syrien von den griechiſchen Heeren heimgeſucht, welche die
hönften damaligen Städte Syriens, Haleb, Hamah, Höms,
cheiſar (Seidjar), Ma'arat und auch Antiochien, zerſtörten,
orauf dann die Herrſchaft ägyptiſcher Sultane in Syrien folgte,
nter denen zwar mehr politiſche Sicherheit ftattfand, aber dus
nkraut des Sectenwefens durch ihre Begünftigung emporwucherte
‚oben ©. 727 u. f.).
Bon der hohen Eultur nud Eivilifirung Syrieng zur
eit des römiſchen und byzantinijchen Reichs, wie von den nad):
genden Verheerungen zeugen die herrlichen Ruinen fo vieler rö—
then Städte in der Decapolis am Drontes, wie Apamea, be-
mders aber auch im Coele des Libanon, wo die große Zahl der
üher befannt gewordenen, von uns ſchon aufgeführten Ruinen
on Libanontenpeln (j. oben ©. 285) durch die jüngften auf
erkjamen Nachforfehungen des Dr. de Foreft (1852) wol um
Ritter Erdkunde XVII. —
1026 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 34.
da8 Doppelte ?6) vermehrt worden find; nicht weniger die zer
ftörten Kirchen, Klöfter und chriftlichen Gebäude aus der Byzanti-
ner Zeit, die an verfchiedenen der minder verwüſteten Localitäten
in wahres Erftaunen ſetzen.
Dennoch genoß Syrien durd den s — der Natur,
ſeinen großen Handelsverkehr und den Fleiß ſeiner Bewohner
noch lange Zeiten hindurch eines vorzüglichen Wohlſtandes, und
zumal Damaskus wie Antiochia galten als die Paradieſe des
Orients. Bei der Eroberung der Araber wurden die Steuer—
regiſter der Grundſtücke nach der vorgefundenen Einrichtung
der Byzantiner fortgeſetzt, und erſt ſpäter nicht mehr griechiſch,
ſondern arabifch geführt, weshalb ſich dennoch mehrere griechiſche
Ausdrücke daſelbſt bis in die neuere osmaniſche Reichsverfaſſung
erhalten haben (Dimos für A7uos, Tapu fir Töonoc, Salarije
für Salarium u. a.).
Luxus aller Art wurde durch die Khalifen in Syrien einge⸗
führt, Seide- und Sammetwebereien, Goldftieferei Famen in Aufe
nahme, Pferdezucht, Wettrennen und Tourniere- der Araber wurden
daſelbſt wie ihre Gefänge und Diehtfunft einheimifh und verbreiter
ten fih aus ihren Städten weiter in das Abendland, bis nad)
Sicilien und Spanien; aber in Syrien felbft trat mit dem Eine
dringen der fpäteren Beduinen, wie der faracenifhen, mongos
liſchen und türfifchen Stämme eine vernichtendere Periode ein,
die dafelbft heute noch die vorherrfchende geblieben if. Doch auch
Schon vorher war hierzu der Grund gelegt in den unruhigen Zeiz
ten der Kreugzüge’), in welchen namenlofe Verheerungen,
Erdbeben, Brand und Wechfel der Herrfchaften dieſes unglückliche
Land trafen. Die wiederholten Eroberungen von Hamah und
den DOrontesthälern durch Tancred (1099 und 1105), die Ver—
drängung ihrer dortigen Herrfchaften dDurh Saladin, die Is—
maölter, die Mongolen und Türken vollendeten nur die Vers
wirrung der damaligen Berhäftniffe, welche durch Beugnots vor
treffliche Unterfuchungen über die Feudaleinrihtungen jenaf!
Zeit, über die Casalia, die Charrues, Bastides, über die VillanifPi
-
0%) Rever. H. A. de Forest, M. D., Notes on the Ruins of th
Bukaa, fiehe im Journal of the American Orient. —
New-York, 1853. 8. Vol. III. 2. p. 351—366.
) Wilken, Geſch der Kreuzz. I. 244; II. 270, 274; IL 2, 434 u. (
Beugnot, f. in Athen. Franc. 1853. No. 22, p. 512.
Weg von Höms nad) Hamah. 1027
tustici, Casali, über die Gens de Main Morte, die Serfs marrons
nd die Serfs der Kirche in den fyrifchen Ländern der Kreuzfahrer-
iten wichtige Aufklärungen erhalten haben.
) Weg von Höms nah Hamah, Hamath (Epiphania),
über Reftun, Arethufa der Alten.
Eine große Ebene dehnt fi) nordwärts der -Stadt Höms
us, welche zur Weftfeite durdy den Ausflug aus dem Kedes-See,
m Oronteslauf, zwar bewällert wird, deffen näheres Ufer jedoch
on allen Reiſenden vermieden wurde, daher wir nur geringe
achricht von defjen Befchaffenheit erhalten. Von dieſer Ebene
gt de la Broquiere (1432)78), der von der Orontesquelle
ah Höms bald nah Tamerlans Eroberungen vorüberzog, daß
e fi) von da bis nad Perſien ausdehne, und daß TZamerlan
it feinem Heere auf ihr den Rüdzug in die Heimath genommen.
en meiften Reiſenden erfihien die Ebene wol der ungünftigen
ahreszeit wegen nur als ein wüſtes Gebiet; Pococke79) jedod
ennt fie eine ſchöne Ebene, auf deren Kornädern die Aehren nicht,
ie um Damaskus, mit der Wurzel aus der Erde ausgeriffen,
mdern mit der Sichel abgefchnitten werden, und Eli Smith,
ie wir fchon oben angeführt, fand fie von faft beifpiellofer
ruchtbarfeit, und damit ſtimmt auch Burdhardt überein.
aß diefe Ebene in Syrien weniger bebaut wird, als die nicht
nmal jo. fruchtbaren Gebirgsgegenden, liegt großentheils darin,
ıB der Boden in den Gebirgsgegenden meift feftes Eigenthum
rer ift, die ihn bebauen, daß aber in der Ebene der Boden faft
usſchließlich der Regierung gehört, er daher aud) nur von einem
niedrigtern, ärmern, trägern Gefchlechte bewohnt wird, dem feine
inte nie zu Gute kommt 80).
Walpole, der im April hindurchzog, rühmt die dortigen
srasebenen und Weizenfluren; oft find weite Flächen mit den
eblichften Wiefenblumen bunt gefärbt, voll Hyazinthen, Camo—
illen und anderen aromatifchen Gewächſen; auf den niederen Anz
öhen fieht man zahllofe Srabmäler der verftorbenen Meffapilger,
9 Itineraire du Voyage de la Broquiere ed. p- Le Grand d’Aussy,
in Mem. de V’Institut. Paris. XII. T. V. p. 515. .
) Poeocke, Moraenl. II. S. 207; be ec. I. p. 144.
) Ei Smith, bei Robinſon, al. ID. S. 932.
xtt2
1028 Weft-Afien, V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 34,
die feit fo "vielen Jahrhunderten hier durchzogen, und oft ge
fhwächt durch die mühfame Wallfahrt auf dem Heimmege, oder
durch die Naubüberfälle der umherziehenden Beduinenftämme ihren
Tod fanden. Große Steinblöde liegen auch hier zerftreut umher, _
und zwijchen ihnen gewöhnlich die ſchönſten Blumenparterre; wo
gegen die Orontesnähe Feuchtigfeit vorherrfcht und ſumpfige Stel—
fen ſich ausbreiten, verfammeln ſich zahlreiche Schaaren von
Störhen, während das trodenere Heideland von Lerchen,
Wachteln, Rebhühnern und anderem Geflügel belebt wird,
Nur zu häufig wird der Friede diefer Ebenen durch die nomadifi-
venden Hirtenftämme der Araber, jeßt der Anazeh, Agedat und
anderer (f. oben &.190, 215, 259, 265), geftört. {
Dr. de Foreft hat zwar im Jahre 1847 die Oftfeite des
Kedes- Sees 81) und wahrfcheinlih auch den Weg nordwärts von
Höms verfolgt, aber doch feinen näheren Bericht darüber gegeben.
Bei den hier zur Gewohnheit gewordenen Reifen in der
Nacht zeit, um die Tageshike zu vermeiden, ift es jehr begreiflich, |
daß folhe Streden, die dann zu durchziehen find, felten genauere
Beobachtung zulaffen. So die Strede von Höms bis zum näch—
ften Dorf Tell Bify, Tel beshee bei Col. Squire3), deffen
Häufer Fegelförmig, wie große ägyptifche Taubenhäuſer ausfahen,
und deffen Einwohner in Fehde mit Höms ftanden; Tell Bifeh
nad) de Foreft, die ein rother Boden bededen foll, die Mitte deg
Werd, der in A Stunden über eine Anhöhe bei er-Reſtun,
Roftan bei de Foreft®), den Drontes erreicht, über welchen eine
ſchöne Brüde auf Bogen gefchlagen ift, bei welcher ein guter Khan
fteht, wo Pococke den Reſt eines Klofters angab. Hier ift der
halbe Weg von Höms nad Hamah zuriüdgelegt, und, was
jhon Pococke vermuthete, die Rage der alten Arethufa zu fu-
hen, die fhon Strabo (XVI. 753) als Befibthum eines Phy—
farchen der Emifener anführte (f. oben ©. 1006). Diefer Ort
wurde von Seleucus Nicator gegründet gegen den Andrang
der Sceniten; auch ift er al8 die Vorhut von Hamah anzufehen,
das nur 4 Stunden weiter nordwärts liegt. Zur Zeit des Für:
a: re der Kreuzfahrer 3%) war EN die
en J———— in Bibl. Sacra. Vol. IV. 1847. p. 405.
82) Col. Squire, in Walpole, Mem. p. 323.
29) Pococke, Morgen!. IL. S. 207; G. Robinson, Trav. II. p. 244;
Thomson, Bibliotheca Sacra. 1848. Vol. V. p. 684.
##) Seb, Pauli, Codice dipl. 1. c. fol, 421; Robert. Mon, VII.
«
r-Reſtun, Arethuſa, die Vorhut von Hamah. 1029
üdlichſte Vorſtadt dieſer chriſtlichen Herrſchaft; von dem dabei ge—
egenen Caſtell Cafarda begann der Graf von Toloſa baarfuß
eine Pilgerſchaft nach Jeruſalem. Nur Reſte von Mauern und
in paar Thürme zeigen feine frühere Größe an. Ali Bey0) iſt
er einzige Reifende, der diefe Trümmer als beachtenswerth be—
hrieben hat. Mit diefer Stadt, an der Grenze des alten Coele—
Syrien, zu welchem das Land der Emifener noch gezählt zu wer-
en pflegt, beginnt erft die eigentliche Landfchaft Seleucis der
Alten, zu welcher Arethufa eine Grenzfefte gegen die Sceniten
ildete. Seit Abulfeda’s Zeiten, der e8 ar-Roftana6) nannte,
cheint hier Feine Veränderung flattgefunden zu haben. Der Ahan,
velcher mit einer Mofchee am Weftufer liegt, fol vom Sultan Muräd,
em großen Khanerbauer, angelegt fein; bei ihm führt die Brüde
on 10 Bogen, nach Squire, über den Orontes, veffen Waffer-
piegel hier, nah Thomfon, überall an 300 Fuß tiefer in feiner
Slußrinne liegen fol, als die zu beiden Seiten höhere Thalebene.
In 4 Stunden Wege, Eli Smith giebt 4, Stunde an, von
a kann auf etwas höherem, minder fruchtbarem Boden die Ebene
md die Stadt Hamah erreicht werden, welcher nur eine ge-
inge Berghöhe vorliegt, die das Thal hier fo verengt, daß der
Drontes fie in einer bedeutenden Oftbiegung umlaufen muß,
velche auf der öftlichen Uferfeite von den Vorhöhen des entgegen-
jefebten Bergzuges, des Dſchebel Ala, begrenzt wird, daher der
Huß von da zur Rückkehr gegen den Weft genöthigt wird. Cs
ft das die einzige bedeutende Ablenfung des Dronteslaufes von
einer Nordrichtung, ſo daß er die Stadt Hamah ſelbſt eine Strede
ang, wie Abulfeda bemerkt, in einem Flußthale von Oft nad
Weſt durchftrönt.
Thomfon, der von der Öftfeite bei Ruftan den Strom
iberfebte, jagt, daß eine Stunde fern von feinem Oftufer die Ruine,
Zephron oder Zaphron genannt, Zafräneh fihreibt Dr. de
5oreft®”), der e8 zwifchen Tel Biſy und Roftan beſucht hat,
liege, die, wenn fie das Ziphron im 4. Buch Mofe 34, 9 fein
follte, deffen Lage zuvor unbekannt geblieben war (f. Allgem. Erdk.
Th. XVI. 1852. ©.7, wo das Gitat 2. B. in 4. B. zu berichtigen
iſt), hier mit den anderen Angaben die feit 3,000 Sahren durch
»
°5) Ali Bey, Tr. II. p.290. °°) Abulfeda ed. Koehler. p. 151.
*) Dr. de Foreft, Mfer., Mittheilung durch E. Robinfon. 1852.
1030 Weft-Afien. V. Abtheilung. 11. Abſchnitt. $. 34.
Mofe bezeichnete Nordoftgrenge des gelobten Landes näher beftims
men wirde, wogegen jedoch ſchon Reland (Pal. 123) feine Zweifel
vorbrachte. Der flüchtige Walpole fand in er-Reſtun weitläufs
tige Ruinenss) aus ſchwarzem Bafaltftein, die auf fangen Hü—
geln am Drontes fih hinziehen, mit großen Quaderblöden, ohne
Mörtel aufeinander gehäuft, die Säulen und ihre Piedeſtals, aber
nn De) u ——
auch faracenifche Bauten von ſchwarzen und weißen Steinen aufs
‘geführt.
nördlich Tiegenden Orte Kalaat Seidſchär, auf dem linken
Drontesufer, 5 Stunden Zeit, von wo er dann in 3% Stunde
Thomfon brauchte von Ruftan zu dem etwas entferntern
(Eli Smith giebt die Entfernung zu 4'/ Stunde an) die Ruinen
von Apamea erreichte. Diesmal berührte er e8 auf feinem. Rüds
wege gegen den Norden nicht, weil er es ſchon zuvor auf dem
Wege von Sheifhun füdwärts nach Höms gehend bejucht hatte.
3. Perrier39), Adjutant Soliman Paſcha's (des früheren
franzöfifchen Officiers Selves, der 1824 Renegat wurde und in ägyp=
tifhe Dienfte trat), der im den Jahren 1838 bis 1840 in deifen
Dienft ftand, erzählt von Reftan, das auf einem Hügel ftche mit
der Ruine eines griechiſchen Tempels, vom Jahre 1839 eine
merfwürdige Schlammeruption, die fi daſelbſt ereignete, |
600 Fuß vom Dorf am Fuße des Hügels Jah man unter brüllen:
dem Getöfe eines Tages plöglih Wogen ſchwarzen, ftinfenden
Schlammes hervortreten, die einen unerträglihen Schwefel:
geftanf verbreiteten. Während 3 Tage fprang dieſer Schlamm
in großer Menge hervor, hörte zwar am Aten Tage plöglich wieder
auf, verbreitete aber nun erjt eine fo große Sterblidpfeit im
Orte, zumal unter Weibern und Kindern, daß in 14 Tagen von
211 Dorfbewohnern 75 Individuen ftarben, denen leider fein Arzt,
fein Naturforscher zu Hilfe kommen konnte; aud blieb dad Ges
nauere diejes jeltjamen Eruptiv-Phänomens ununterfucht.
E. Smith nennt die auf diefer Strede nach Kalaat Seidſchaäͤr
durchwanderte Ebene, welche der Sarudfhfluß, der hier eine Brücke
trägt, durchfließt, el» Hulch, und fagt, daß fie, fowie die mit
ihr in Nord zufammenhängende Ebene von Hamah, jelbft noch
s»8) Walpole, The Ansayrii l. c. I. p. 180.
9) F. Perrier, La Syrie sous le Gouvernement de Mehe&met-
Ali etc. Paris, 1842, ch. IE. p. 29.
:# Die Stadt Hamah, Epiphania. 1031
* Fruchtbarkeit der Ebene von Höms übertreffe W). Das Ber;
zeichniß der 77 in dieſer el-Huͤleh befindlichen Ortſchaften, darunter
auch der Name Tell Sifin aus Abulfeda's Zeit (ſ. oben ©. 30)
fi erhalten hat, hat Eli Smith am angeführten Orte (f. oben
©. 935— 936), fowie auch ein Verzeihniß von 65 Orten in den
Umgebungen des benachbarten Kurdenjchloffes Kalaat el-Husn
(ebendaf. ©. 937—938) mitgetheilt; doch ift ung nichts Genaueres
über diefelben bekannt geworden.
Colon. Squire ſcheint in Colon. Leafe’s Geleit feinen gebir-
zigeren Weg auf dem Dftufer des Drontesftromes genommen zu
haben, das von anderen Reifenden vermieden wurde; beide waren
von guter Escorte begleitet, Famen dann durch eine öde Ebene,
wo fie zwei Dörfer, Ipsherin und Arein, mit fegelförmigen Dä—
hern nannten, und erreichten nah 8 Stunden Ausmarſch von
Höms die Stadt Hamah. |
2) Die Stadt Hamah, die alte Hamath oder Chamat
er Hebräer, Epiphania der Griehen und Römer
un re Hucs), Hamat und a
der Araber.
Hamath wird fchon im 4. Buch Mofe 13, 21 als das Außerfte
Rordziel genannt, bis wohin die Kundfchafter zur Erforschung des
andes Kanaan ausgejandt waren; nicht fowol bis zur Stadt felbft,
ondern auf dem Wege zu ihr nah Rechob (oder Beth Rehob,
Richter 18, 28), „da man gen Hamath gehet,“ alfo zum Ans
ange der Gebirgspaffage über das Libanonthal, welches bis heute
ach Damaskus und Hamah führt (vergl. Erdk. Th. XV. 1850,
>. 177), und ſchon lange zuvor durch Abrahams Feldzug für Loth
is nach „Hoba“ dem Volke befannt geworden fein nrußte, ‚alg die
amalige große Hauptitraße gegen den Norden. Die Zweifel gegen
ie Richtigkeit diefer Angabe (Neland, Pal. 119, 468 u. a. O.),
18 fei die heutige Lage von Hamah für die damalige Hamath zu
ntferntgewefen, und könnten daher beide nicht identisch fein, fallen
»emnach (ebenfo, wie im 4. B. Mofe 34, 8) aus gleicher Urſache,
vo nur don dem Gebiete des Namens (nicht von der Stadt) dic
Angabe natürlich verftanden werden Fann, von felbft weg. Daß
) Eli Smith a. a. O., bei —— Pal. IH. ©. 932.
1032 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. 11. Abſchnitt. H. 34.
aber auch die Stadt ein jehr hohes Alter haben mußte, ergiebt fich
aus der früheften Benennung des nördlichften Kanaaniterftammeg,
der Hamathiter, nad) ihr, welche mit den Arpaditern außerhalb
des Gleutherug weit über die Grenzen des eigentlichen Kanaan
jchon in äftefter Zeit verbreitet waren und einen Namen hatten,
obwol von ihnen wie von den früheften Zuftänden aller nordfanaas
nitifchen Fleineren Stämme nur fehr wenig befannt geworden (fiehe
oben ©. 66, 381) %). Des Königs Thoi von Hamath freund:
Ihaftliche Verbindung mit König David gegen den mächtig ges
wordenen König Hadad Efer von Syria zu Damaskus, den
diefer befiegt hatte.(2. Sam. 8, 9—10), fpricht nicht weniger für
ihre frühefte hiftorifche Zeit. Sie bildete alfo damals neben den
ſyriſchen Herrſchern einen jelbftändigen Staat, der erft zur Zeit
de8 Hiskias von den Affyriern erobert werden fonnte (2. Bud)
der Könige 18, 34 und auch bei Jeſaias), der durch Beſiegung des
“ Nebenbuhlers von Thoi durch David unftreitig noch eine gute Zeit
länger feine Selbftändigfeit behaupten Eonnte, die auch durch König
Salomo gefichert ward, da er wahrfcheinlich gegen die Affyrier den
Borpoften Tadmor in der Wüfte und auch in Hamath Kornftädte |
anlegte (2. B. d. Chron. 8, 14). 7
Nach dem Eintritt der’ macedonifchen Herrſchaft erhielt diefe
Hamath, über welde Alexander M. höchſt wahrfcheinlich feinen
Marfch nach Ihapfacus zum Guphrat nahm, nah Joſephus
(Antig. I. 7 u. V. 1), bei den Griechen den Namen Epiphanta,
wahrfcheinlich von Antiohug IV. Epiphanes), doch ift dar:
über nichts genauer Defannt, ald was Hieronymus zu Amos 6
fagt. Sie heißt feitdem bei den Autoren, und zwar bei Ptole:,
mäus (V. 15, fol. 139) Epiphania, der fie, zwifchen Naphanea
(f. oben ©. 940) und Lariffa in der Provinz Gaffiotis auffüh-
rend, zuerft nennt, denn Strabo wie Plinius hatten fie noch
nicht erwähnt. Sie ſcheint früher noch unbedeutender geblieben zu
fein, fo lange der Glanz des benachbarten Ba’altempels in Emeſa
fie noch überftrahlte; erft die fpäteren chriftlichen Schriftfteller füh-
ren fie, wie Evagrius, al® Epiphania ad Orontem, im
Gegenfab einer andern des Namens in Gilicien, Theodoretus
al® Emath Epiphania, Hieronymus, im Gegenfaß von
Chamat magna, d. i. Antiochia, als Chamat Epiphania
1 Movers, Phöͤn I. ©. 83, 102, 115.
Ef, Droyfen, eng nei, ©. 107.
Die Stadt Hamah, Epiphania. 1033
auf, und Steph. Byz. zeichnet fie unter den vier von ihm mit
gleichen Namen bezeichneten Städten durch den Zufaß aus „Enı-
pareıa, nolıg Ivolag“ an der Grenze der Aradier (devem ältefter
Landbefiß vor Aleranders Zeit tiefer nah Syrien hineinragte als
jpäterhin, |. ob. S. 868), wo Euphrates, der Stoifche Philoſoph,
zu Haufe war,
Der ältere, einheimifhe Name tauchte aber fogleich wieder
hervor, als die griehifhe Herrfchaft aus Syrien durch die arabi-
Ihen Eroberer verdrängt war. Damals verwandelte Abu Obei-
dah, der Befieger der Stadt, die dortige Hriftlihe Kirche in
eine Haupt-Moſchee der Moslemen B).
Schon im 10ten Fahrhundert nennt es Sftakhri Hama,
und ftellt es mit Schaizar zufammen, als zwei kleine, aber gut
bevölferte, angenehme Städtchen in fruchtbarer Gegend, mit vielen
Waſſern, Bäumen und Saatfeldern. Edrifi hat den Ort gar
nicht erwähnt, was um fo auffallender ift, da er doch in der Ge-
Ihichte der Kreuzfahrer, zumal durch Tancred bekannter gewor—
den fein mußte. Schon nad dem erften Eintritt in Syrien famen
die Araber aus dem Orontesthale den Wallbrüdern mit Ge;
ihenfen, zumal an Pferden, entgegen, fie um Schuß für ihre
Städte zu bitten; aber von dem eriten Plane, über Damaskus zu
gehen, wohin Robert von der Normandie und Zancred nur einen
Streifzug bi8 Hamah und Höms machten), abfommend, zog
da8 Heer der Kreuzfahrer den Küftenweg nad Serufalem vor.
Nach Tancreds Siegen in Antiochia und Edeffa kam es zu Feh—
den mit den Fürften am Orontes, im Süden von Haleb, und
Tancred wurde jelbft Gebieter von der Stadt Apamea im Nord
von Hamah (im 3. 1107). Damals war Sarmin im Befi eines
Sürften der Affafjinen, den die Bewohner Apamea’s um Hilfe
baten, ihnen heimliche Mörder der Ismaäslier zu ſchicken, um fie
von ihrem Tyrannen zu befreien 8). Die Erdolchung deffelben er-
folgte nach bekannter Art (f. oben ©. 968), und die Ismaéslier,
welche auch Beſitz von Hamah nahmen, erhoben einen ihrer
Freunde, Rodvan, zum Zürften von Hamah, behielten für fi
jelbft aber die Feftung von Hamah, in welcher der Kommandant
Abu Taher fich feftfeßte. Gegen diefe Gewalthaber riefen nun die
”») Ibn ol Wardi bei. Koehler. p. 191. 24) Istakhri, Liber
Climat,, bei Mordimann. p. 37, 40, 143, 149. 5) Wilfen, Ge:
en in I. S. 250. 9 Wilfen, ebendaſ. II. ©. 271
u —
1034 Weft-Afien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 34.
damals noh hriftlihen Bewohner von Hamah die Hülfe von
Tancred an, ſowie auch die Araber gegen ihre Feinde, die Is—
maélier. Erſt nad) mehrmals vergeblihen Verſuchen, die Stadt
Hamah einzunehmen, gelang e8 Tancred, die Feftung Abu Tahers
auszuhungern, worauf alle Ismaslier dafelbft niedergehauen wur:
den, die befreundeten arabifchen Gehilfen aber durch den fliegenden
Tancred anfehnlihe Güter im Lande zur Belohnung erhielten.
Jedoch ſchon 8 Jahre fpäter, im Sahre 1115, wurde Hamah den
Chriſten wieder entriffen, durch den Türken TZogthefin, der Ha-
mah eroberte, plünderte, aud) die benachbarten Städte, wie Schei-
jär und Rafanieh, zerftörte und Verwirrung herbeiführte, bis die
Herrfchaft des Kurden, Sultan Saladins (1178), bier die
Uebermacht erhielt, wie in Haleb, Emefa, Antiochta, Tripolis, fo
auh in Hamah). | 9437
Ein furhtbares Erdbeben, das 1157 (552 d. Heg.) durch
ganz Syrien wüthete, fol auh Hamah mit allen feinen Bewoh—
nern vernichtet haben; ein Schulmeifter allein, erzählt dag Ni:
ahiariftan®), habe fih aus feinem Haufe gerettet, in dem die
ganze Schülerzahl erfchlagen ward, und als er in die Stadt zu—
rücfehren wollte, habe er fie gang menfchenleer gefunden. - Es
ift wahrscheinlich daffelbe Erdbeben, von dem Rabbi Benjamin '
von Zudela, der fich einen Tag in Hamah aufhielt (1173),
jagt, daß dadurch 15,000 Menſchen in der Stadt an einem Zage
erfhhlagen feien, und daß in derjelben nur wenige Menjchen am
Leben geblieben. Als er nur 16 Jahre fpäter dort war, fand er
mehrere N Hauptmänner, die ihrer "Gemeinde vor-
ftanden.
Erſt unter Abulfeda’s Regierung —— Hamah zu
einigem Ruhme (1310); Sultan Saladin hatte verſchiedene
Provinzen ſeines ſyriſchen Reiches an mehrere Glieder ſeiner Fa—
milie und an die tapferſten Emirn, ſeine Kampfgenoſſen, vertheilt,
wodurch die Einrichtungen dortiger Lehnsherrſchaft befeſtigt wur—
den. Hamah?0) und einige Nachbarſtädte verlieh er an den Sohn
feines äfteften Bruders (Schehiniha), der Zefy-eddin Omar
hieß. Zu dieſer fürftlichen Familie, welche fih auch noch nad) der
Entthronung von Saladins Dynaftie in Wegypten, in Syrien
697), Wilfen a. a. O. IL. 434 1.37: ”®») Herbelot, Bibl.
s. v. Hamah; Ben). ir — Itin. ed. Asher. T. J. p. 88.
»9) Reinaud, Geographie d’Abulfeda, Trad. Paris. 4. Tom. I,
Introd, p. in XXI.
Die Stadt Hamah unter Abulfeda. 1035
aufrecht erhielt, gehörte Abulfeda Er ward im Jahre 1273
(672 d. Heg.) geboren. Der Einfall der Tataren hatte feine
Eltern genöthigt, nah Hamah zu fliehen, wo fein vwäterlicher
Oheim Regent von Hamah war, nad deffen Tode (1284) deffen
Sohn Mohammed ihm als Fürft von Hamah folgte, und den Titel
Almalek almodhaffer annahm. Dieſer erkannte die Mame—
lucken-Sultane in Aegypten als Erben von Saladins Reiche und
als ſeine rechtmäßigen Oberherren an; ſein Neffe war Abulfeda.
Dieſer erhielt, wie alle Prinzen ſeines Hauſes, eine religiöſe und
literariſche Erziehung zu Hamah; er lernte den Koran und vers
ſchiedene arabiſche Lehrbücher auswendig, die Geſetze des Islam,
die Jurisprudenz, Hiſtorie und arabiſche Grammatik, aber auch die
Kriegskünſte.
Schon in ſeinem 12ten Sahre zog er mit feinem Vater in
den Krieg, und half die Zeitung Mercab von den Hospitalrittern
erobern (j. oben ©. 884); dann Tripolis (1289, f. oben ©. 608),
Ucre, Rum, und, immer in dem Bortrabe der Neiterei, machte er
als Bezier auch) 1298 im 2Aften Lebensjahre den erften Krieg gegen
Klein- Armenien mit und 1302 aud) den zweiten, worauf er
-im Jahre 1304 feine erfte Wallfahrt nach Mekka zurüdlegte. Nach
vielen Wechfeln der Sultanate in Syrien und Aegypten, in denen
Abulfeda ſtets eine ehrenvolle Rolle fpielte, wurde er im Detober
1310 von feinen Gönner, dem Mameluden-Sultan Malet-Nafs
jer zu Damasfug, als Fürſt von Hamah erhoben, und 2 Jahre
darauf von Cairo aus mit dem Ehrenkleide und anderen Kofts
barkeiten als Sultan begabt, und als Fürft von Has
mah, Marra und Barin beftätigt. Sein Name Ismasöl,
den er bei der Befchneidung erhalten, wurde als Sultan in
Almalef-almovayyad (der wohlgeftärkfte Prinz) verwandelt;
jeine im Abendlande befanntefte Benennung ift Abulfeda, d. h.
Bater, der bereit. ift, fein Leben für eine Geliebte zu Taffen.
Mehrere Emirn, die bisher im Fürſtenthum Hamah Feine Herrſchaf⸗
ten gehabt, wurden mit einem Einkommen nach der Stadt Marra ge—
wieſen, daſſelbe dort im Exil zu verzehren; fein Beſitz von Has
mah und Barin verpflichtete ihn, als Bafall des Sultans, 500
gewappnete Reiter zu deffen Kriegsheere zu ftellen. Mit diefen,
unter feinem eigenen Commando, unterftübte er das Heer des Sul:
tans zu Cairo in dem Kriege über Aleppo, Ayntab an dem Euphrat
gegen die Zataren, die mit Chriften verbiindet waren; er war bei
der Eroberung der großen Stadt Malathya, 1315, von wo er
1036 Weft-Afien, V. Abtheilung. 11. Abſchnitt. $. 34.
fiegreih in feine Neftdeng nach Hamah, aber des Nachts zurüd-
fehrte, um am Tage dem Pompeinzuge, da man dann die Straßen
mit Zeppichen zu belegen pflegte, auszuweichen.
Damals, unter Sultan Abulfeda’s Herrfhaft, die bis
zu feinem Tode im 6Often Lebensjahre anhielt (26. Oct. 1331),
ftand die Stadt Hamah und ihr Fürftenthbum im höchften
Glanze, und erwarb durch ihn Ruhm im ganzen Orient und Ocei—
dent. Als frommer Pilger wiederholte er noch ein paar Mat die
Wallfahrt nach Mekka, als Gefenfchafter des Sultans von Cairo,
jeines » großen Gönners, der ihn mit Gefchenfen, Kronen und
Würden überhäufte, öfter nach Aegypten an feinen Hof einlud,
und auch die Einfünfte des an die Emirn abgetretenen Marra ihm
von Neuem zuficherte. Während feiner Staatsgefchäfte und Reifen
hatte Abulfeda jeine wiffenfhaftlichen Studien nie aus den Augen
gelaffen. Auf den Feldzügen in Klein-Armenien arbeitete er feinen
hronifartig verfaßten Umriß der allgemeinen Weltgefchichte aug;
jpäter brachte er eine reiche Bibliothek von Manuferipten in Ha-
mah zu Stande, verfammelte an feinem Hofe ftets die ausgezeich-
netejten Männer der Wiffenfchaft, der auch der Anziehungspunct
vieler Neifenden und Fremden wurde. Don ihnen als Augenzeu:
gen fammelte er auch viele feiner geographifchen Nachrichten ein.
Der Sultan hatte ihm die Bewachung der Grenze des fyrijch-
ägpptifchen Reiches gegen den Euphrat anvertraut, wo Zataren
und Berfer ſtets bereit ftanden, in Syrien und Aegypten einzu—
falen. Die weite fyrifche Ebene zwifhen Hamah, Damaskus,
Zadmor und dem Euphrat gegen Mefopotamien hin ward alljähr:
lich einen Theil des Jahres hindurd von dem heranziehenden ara-
bifhen Stamme der Thay (wie fehon zu Kaiſer Juſtinians und
Chosroes Heiten die Saräceni bei Procopius de Bello Pers.
ed. Venet. 1729. II. p. 287, 309 ete., und wie ebenfo gegenwär-
‚tig der Anezeh) mit ihren Kameelen und Schaafheerden beweidet.
Den andern Theil des Jahres fchlugen fie ihre Zelte in Meſopo—
tamien um die Ruinen der alten Babylon, damals im tatari-
Ihen Gebiete, auf. Ihr Oberhaupt war Mohanna, ein ſehr
mächtiger Zürft, der zwifchen zwei fich feindlich gegenüberftehenden
furchtbaren Reichen die Wage hielt, wie einft die arabifchen Fürften
von Gaſan und Hira zwifhen dem PBarthers und Römer » Reiche.
Mohanna hatte feine Gefandten in beiden Neichen; von ihnen,
zumal von Mohanna’s Sohne, Soleyman, erhielt Abulfeda
feine wichtigften Nachrichten über den Lauf des Tigrig und Euphrat
Die Stadt Hamah unter Abulfeda. 1037
abwärts zum Meere, und von Hadyte, dem Bruder Mohanna’s,
jeine fo lehrreichen Nachrichten über Arabien.
Durch Kaufleute, die Abulfeda in feinen Gejchäften zum
Schwarzen Meere und zur Wolgamiündung fehiete, wie durch einen
Kaufmann nad) Indien, fammelte ev von dort feine Nachrichten zu
Hamah, wo der Handel und Verkehr in hoher Blüthe ftand, weil
der Sultan feine Handelsleute von jedem BZolle befreit hatte.
Auch empfing er die vielen Pilger, welche jährlich über Asia Minor
nach Meffa hin- und zurückgingen, wie die aus Arabien kommen—
den gaftfrei an feinem Hofe, und Andere, welche ihm die Schiffe
vom Mittelmeere aus Alerandrien und anderwärts oft mit Ge—
Ihenfen und Nachrichten aus weiter Ferne zuführten. Er felbft
war Dichter, und beſchützte auch die ſchönen Künſte an ſeinem
Hofe.
Er ſtand durch Pferd epoſten, die, damals auf des Sultans
Koſten bis Cairo eingerichtet, ihm dienſtbar waren, mit ganz Sy—
rien und Aegypten in Verbindung; auch viele ſchöne Gebäude
wurden von ihm im Orontesthale errichtet, zumal iſt von Säulen—
hallen die Rede, die man ihm verdankte. Sein Fürſtenthum, das
durch ihn ſo gehoben, zu Glanz und Ehren gekommen, ſeine Reſi—
denz zu Hamah durch geiſtvolle und wiſſenſchaftliche Männer und
Anſtalten zu jener Zeit vor allen andern hervorragend, bewahrten
ihre Selbſtändigkeit bis zu Abulfeda's Tode, während das
ganze übrige Syrien geknechtet war, nur durch willkürlich nach
der Laune der Mamelucken-Sultane ein- und abgeſetzte Statthalter
verwaltet wurde, und ſelbſt Damaskus nur einen Vicekönig erhal—
ten hatte, der dem Sultan-Fürften von Hamah die höchften Ehren
erweifen mußte,
Abulfeda’s einziger Sohn war jeineg Baters unwürdig,
und wurde bald in das Eril nah) Damaskus geſchickt, wo feine
Nachkommen bald ausftarben (1357), Hamah wurde wieder zu
einer bloßen Provinz, die einen Türken zu ihren Gouverneur ers
hielt, der alle Tage abgejegt werden fonnte. Seitdem hatte das
Glück von Hamah unter den Eyubiden fein Ende erreicht,
welche feit 200 Fahren dort vorgeherrfeht, deren edlere Zweige
aber bald überall im glüclichen Arabien, in Emefa, Aleppo, in
Aegypten und felbft am Tigris, wo fie Throne inne gehabt, aus—
ftarben. - Hamah war unter der Tyrannei der folgenden Verwal:
tungen bald wieder in ihre Erniedrigung zurüdgelunfen.
1038 Weft-Afien, V. Abtheilung. TI. Abfehnitt, $. 34,
Gern möchte man von einem Abulfeda uber” fein eigenes
Fürſtenthum und feine Refidenzftadt Genaueres erfahren, aber in
feinen geographifhen Tafeln ift er darüber ganz karg geblieben,
und hat fie durch nichts vor anderen von ihm befchriebenen
Städten ausgezeichnet,
Chamat, oder Hamat, fagt er”), zwifhen Emeja und
Kennesryn gelegen, iſt eine fehr alte Stadt, die Schon im Pen—
tateuch in der Gefchichte der Seraeliten erwähnt wird. Es ift
einer der angenehmften Orte in Syrien; der "At (Drontes) durch—
ſtrömt ihn dem größern Theile nad, in der Richtung von Dft und
in Süd; ein hohes und ſchön gebautes Schloß vertheidigt die
Stadt. Im Innern find Mühlen, welche durch das Waffer ge—
trieben werden; Räder am Orontes bewäffern die Gärten; durd)
hydrauliſche Maſchinen (er nennt fie Naur)t) wird Das
Waſſer jelbft bis in das Innere der Häufer geleitet. Diefe Stadt
und Schayzar jind unter allen Städten Syriens diejenigen,
welche durch die große Menge WiraR hydrauliſchen Mafchinen, aus—
gezeichnet find.
Der Index Geogr. bei Schullens in Bohaedinis Vita Sala-
dini, ift kaum vollftändiger und fügt nur noch hinzu, daß Hamat
zwei Schlöffer habe, davon eines innerhalb, das andere außer-
halb der Mauern liege, und erſt zu damaliger Zeit eine bedeu—
tende Größe erreiht habe,
Noch zu Abulfeda’s Lebzeiten, nur wenige Sahre vor
deſſen Tode, bejuchte der berühmte Wanderer Ibn Batuta
(1326) ?) von Emeſa aus auch Hamah. (fo gefchrieben bei ihm,
da bei Abulfeda ſtets Hamat fteht), doch ohne jeines Fürften
oder anderer Merkwürdigkeiten zu erwähnen; aber er führt zwei
arabijche Zobgedichte auf die Stadt an, in welchen im erften der.
Wein, die Frauen und die Reize der Tieblichen Ortſchaften, im
zweiten die Helden ‚der glücklichen Tage von Hamah gepriefen
werden, und die ſüßen Erinnerungen an dort verlebte Zeiten; wol
auf die kaum verlebte Blütheyeriode fich beziehend. Hundert
Jahre fpäter zieht der Stallmeifter Philipp des Guten, B. de la
"°°) Abulfedae Tab. bei Koehler. p. 108; etwas verfehieden unter
Nr. LIX. im Reinauds Orig.-Cxemplar, nad) der mir darüber
mitgetheilten a,
) Abulfeda ed. ee . 149.
) Ibn Batuta, Trav. ed. S. Lee. 4. Lond. 1829, p. 232.
Die Stadt Hamah. 1039
Broguiere (1432) 3) auf feiner Reife von Damaskus auch durch
Diefelbe Stadt, die er Hamant jhreibt, in einem ſchönen Lande
gelegen, aber nur von wenigen Arabern bewohnt, die fich damit
befchäftigten, die umher zerftörten Dörfer wieder aufzubauen. Er
traf hier einen Benezianer Kaufmann, einen Laurent Souranze),
an, bei dem er wohnte; man fagte ihm, der Fluß bei der Stadt
folle aus dem Baradiefe (fo wird allerdings bei Strabo, XVI.
756 und Plin. V. 19, "am Libanon die Gegend der Dronteg-
quelle genannt, f. oben S. 161) fommen, doch wife er nichts weis
ter davon. Don diefer feitdem vergeffenen Rocalität muß ſich alſo
damals wol noch eine Erinnerung im Munde des Volkes erhalten
gehabt haben. In diefer Stadt befinde fid) das größte Schöpfrad,
das er jemals gefehenz es verfehe Schloß und Stadt mit Waffer.
Den Wein, welcher im obigen Lobliede von einem Mufelmanne
bejungen wurde, fand auch de la Broquiere noch ſehr gut, und
verfihert, daß felbft die Moslemen, wenn fie von ‚der Wallfahrt
nach Mekka zurückkommen, fih ihn weidlich bei den dortigen Gries
hen zu Hamah wohlichmeden ließen.
P. Belon %), der 100 Sahre jpater (1548) vorüberzieht, fine
det viel Seſam- und Baumwollen:-Eultur auf den dortigen
wohlbebauten Feldern, in der Stadt nur fchlechte Häufer, aber große
Schöpfräder, auf dem Schloß nur Ruinen und viele Thürme ume
herftehend; feltfam will er hier die Stadt Tarſus finden. Darin
berichtigt ihn zwar B. Della Balle (1616), fällt aber in einen
andern Srrthum, indem er diefe Hama 5) für identifch mit Apa—
mea halt, was ihm um jo eher zu verzeihen, da ſich von der
‚nördlichen Apamea nicht einmal der Name erhalten zu haben fhien,
Er fand die Lage der Stadt Hamah, in ihrem Terraffenbau ber
Hausanlagen über den bebauten Thälern gelegen, von Außen gefes
hen, fehr ſchön, im Innern jedoch Alles anders; doch, beftätigte er
die großen Schöpfräder, und fand auf dem dortigen Bazar ein
nicht unbedeutendes Gewerbe mit Leinwand, welche nach Tripoli
verfendet wurde, wo Chriften fie auffanften und weiter an ihre
Glaubensgenoffen verhandelten.
\
) Bertrandön de la Broquiere, in Le Grand D’Aussy, M&moires
de l’Institut Nat. des Sciences et Arts. Sc. Morales et Polit.
Paris. An XI. T. V. p. 515.
*) P. Belon, Observat. 1. c. Paris. 1554. p. 156.
) Della Balle, bei Wiederhold a. a. DO. Fol. 176.
1040 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 34.
Als der Scheich Abd-ol-Ghanidſch en-Näbulufi im
Jahre 1693 durch Hamät ſeine Pilgerfahrt fortſetzte, fand er da—
ſelbſt eine große Herberge der Kadiri-Derwiſche, deren Ausſicht auf
den Orontes, den 'Aſi, d. i. den Widerſpenſtigen, ging, weil
er nur durch Vermittelung der Waſſerräder zur Bewäſſerung der
Felder gebracht werden kann ®).
Auch Pococke (1737) iſt noch wegen der Lage von Apamea,
das oft mit Hamah verwechfelt worden, unficher, Doc erfennt er
mit Recht beide Städte als verfchieden an, da dag Itin. Antonini,
welhes Hamah als Epiphania aufführt, zwijchen beiden die Sta-
tion Zariffa (dag heutige Scheizar) angiebt, mit folgenden, unter
fih ganz gleichen Abjtänden ): Don Apamia nah Lariffa
XVI; nah Epiphania XVI; nah Arethbufa XVI; nad
Emefa XVI Mil. Auch“ des Hierocles Synecd. p. 712
(46) unterfcheidet die beiden Städte Apameia und Epiphania, fo
wie aud) die Tabul. Peuting. (Segm. X. E.) und Steph. Byz.,
worüber Fein Zweifel mehr obwaltet, wenn auch das Locale der
nördlichern Apamea noch ficher zu ftellen bliebe.
Pocockesd) befhreibt die Stadt Hamah genauerz fie liegt,
jagt er, in einem engen Thale des Orontes, an deffen beiden Sei:
ten hohe Klüfte fi über den Strom erheben, auf denen die Stadt
erbaut wurde, die nur gegen Oft und Weft offene Ausgänge hat,
weil der Strom nach diefer Richtung feinen Lauf nimmt. Außer:
halb ift die Stadt mit angenehmen Gärten umgeben, in denen e8
aber ungefund zu wohnen if: Die Stadt befteht aus drei Quar-
tieren, davon das Hauptquartier an der Südfeite des Flufjes liegt,
zwifchen ihm und dem Fluß zieht fich ein jehmaler, eine Mile lan—
ger Hügel hin, auf welchem die alte Stadt lag, wo damals eine
Garnifon Reiter fand. Das Weftende des Hügels ift durch Kunft
von der Oſtſeite durch einen Felsgraben abgejondert, und trug
die Feftung, von der aber auf, der fehr hohen, ganz mit Steinen
bedeeften Endfpige nur ein Feines Stück Mauer-übrig geblieben
- if. Dieſem Weftende liegt noch eine Vorſtadt vor, fo wie am
Nordufer des Fluſſes ein anderer Theil derfelben den Berg hinauf
fteigt, und die ganze Stadt dadurd einen bedeutenden Umfang er-
06) 9, Kremer, des Scheich Abd-ol-Ghanidſch Neifen u. f. w., im
Sißungsberichte der Kaiferl. Akad. d. Wiffenfh. in Wiener Jahrg.
1850. S. 329. ”) Itin. Anton. Aug. ed. Wesseling. fol. 187;
Itin. Provinc. ed. Parthey. 183; Hierocl. Syn. bei Wessel, p.
8) R. Pococke, Morgenl. a. a. O. S. 208 — 211.
Die Stadt Hamah. 1041
Iten hat. Er erwähnt auch, wie alle nachfolgenden Neifenden,
> coloffalen Schöpfräder, welche die Wafferleitungen der hö-
t liegenden Stadttheile mit Waſſer verfahen. Außer den Reften
108 Thores und einigen griechifchen Kaiſermünzen, aber Feiner
8 der frühern Gäfarenzeit, die man dort im Schutt gefunden,
ad er nichts Antiquarifches auf. Die Stadt fand damals nod)
ter feinem Pafha, fondern unter ihrem eigenen Bey oder
tatthalter, ald Beſitzer Des Gebiets, der zur Familie der
rtigen Scheich von Hamah gehörte, die bei den Arabern in
jr großem Anfehen ftand, und deren Glieder ald Nachkommen
3 Propheten den Titel „Emir“ führten. ;
Genauere Nachrihten von Hamah geben ung im. legten
ihrhundert Colonel Squire (1802), Seeten (1805), Burd-
dt (1812), Ali Bey (1818), G. Robinfon (1830) und
homſon (1846). Squire, Robinfon und Ali Bey gingen
ch Damaskus, Seeten und Burkhardt famen von daher.
Bterer, wie Thomfon, der von Höms fam, wichen von Hamah
gen Wet nad Kalaat el-Hösn ab.
Der Orontesftrom wendet fih unterhalb Reſtun, jagt Col.
quire, gegen Welt, um das ovale Thalbeden ?) zu durch—
ömen, in welchem die jehr zerftreut zwifchen Gärten Tiegende
tadt Hamah, auch zum Theil die Berge zu beiden Uferfeiten
auf, gebaut ift. Faft in ihrer Mitte erhebt ſich ein zugerundeter
rg, der, nad) allen Seiten regelmäßig abgeböfcht, einft die Cita—
fe trug, von der jeßt feine Mauern mehr zu fehen find. Die
ücken über den 'Aſi find fehr gut gebaut; an der Nordfeite der
ttlern Brücke in,der Ede einer Mauer bemerkte er einen 5 Fuß
ıgen und 2 Fuß hohen Quaderftein, der mit feltfamen Charae—
en bedeckt war. Sollte hier vielleicht eine altaffyrifche Inſchrift
gemauert fein? An vielen Gegenden der Stadt bemerfte man
ch zerftörte Gapitäle, Architrave und Säulenrefte in dem Hof-
um einer Mofchee, eine von 8 niederen corinthifchen Säulen ges
gene Kuppel von rohem Styl. Unter dem Berge, in S.W.
: Stadt, war ein Felsgrab mit 4 Kammern, darin Steinthüren
t eifernen Ringen an ihrer Oberfläche. Die Wafjerverthei-
ng in der Stadt durch die perfifchen Schöpfräder ift ihr befon-
8 eigenthümlich, da ein großer Theil der Wohnungen weit höher
das Niveau des Fluffes liegt. Die Größe der Schöpfräder,
°) Colon. Squire, in Walpole, Mem, p. 323—3235.
Ritter Erdkunde XVII. Uuu
1042 Weft-Afien. V. Abtheilung. I. Abfchnitt, $. 34.
deren eind, nah Squire, 67 Fuß im Durchmeffer hatte, mit ih:
ren Wafferfchaufeln an den Flußufern zwifchen den Gärten umd
Wohnungen, giebt einen eigenthümlihen Anbii für das Auge,
der von dem beftändigen Knarren diefer Räder für das Ohr nicht
weniger feltfam begleitet wird. Ihre Anwendung ift ingeniös, die
Conſtruction der Näder jelbft ift roh; die Kanäle und Aquäducte,
in welche fie das Waller durch ihr Schaufeln eingießen, verbreiten
fi nicht über 300 Schritt weit durch die Stadt; an ihnen find dir
Infchriften der Erbauer derjelben angebradht. Nur griechifch
Ehriften Fand Squire hier wohnhaft, deren Schreiber, Moofer
Pasgil, ein fehr -gaftlihes Haus für alle Fremde hieltz bei ihn
fchlief er mit feinen Freunden auf feidenen Betten und Efoftbareı
Teppichen;z fein ganzer Hofraum war voll Scheih8 aus den Ber:
gen der Nafairier, die mit mehr als 60 Gäften dort —
bewirthet wurden.
Seetzens Nachlaß ſeines N! davon nun glüdliche
Weiſe Schon der erfte Theil gedrucdt vorliegt, beginnt mit der Reif
von Damasf nah Hama, das er am 16. April 1805 früh an
Morgen erreichte, aber es fhon nach einigen Anfäufen auf den
Bazar durch feine Karawane, die weiter zog, bald wieder zu ver
laffen genöthigt war. Dennoch Fonnte er in fein Journal!) fol
gende Daten eintragen. Die Stadt Tiegt malerifch an den fteilen
hochhügeligen Seiten des 'Aſi, deffen Größe er in diefer Jahreszei
mit der Hunte bei Oldenburg oder der Keine bei Hannover ver
gleicht, der aber im Sommer wafferärmer werden foll. Die Stra
Ben zu beiden Seiten des Stromes find hier uneben, nicht ge
pflaftert, ehr unrein. Von der Brüde, die in der Mitte de
Stadt über den Strom führt, hat man eine fehr reizende Ausfich
über die fhönen Gartenumgebungen der Stadt und die colofjalen
oft 40 Fuß im. Diameter habenden Schöpfräder, die das Waffe
fetbft auf ziemliche Höhen ſchaffen; einer der Aquäducte ftand au
doppelten Bogen tibereinander, und war von ſchöner Anlage. Mai
fagte, im Strome jeien 250 ſolcher Schöpfräder (Naovura) ü
beftändiger Bewegung. Große Gebäude fehlen, doch find 4 Khan
in der Stadt, an 20 Mofcheen und eine armenifchechriftliche Kirche
die griechifche Gemeinde, die aus 50 Familien beftehen foll, ha
*
iv Nachlaß, gar von ap Dr. — um
G. Ir. 9. Müller. Th. I. Berlin, 1854. 8. &.13—15.
Die Stadt Hamah, 1043
eine Kirche; die Stadt foll 12,000 Einwohner haben, Nur we;
tige Häufer von Stein find im Innern der Stadt. - Die meiften
Wohnungen find aus Lehm aufgeführt, und haben fegelförmige
tuppeldächer. Die Stadt erfcheint daher mehr wie ein Gemiſch
on Dorf und Stadt. Bon einer Gräberftätte, mit einer
Srabfuppel an der Südfeite, breitete ſich über die terraffen-
veife fich erhebende Stadt eine ungemein reizende Ausficht aus,
vozu der ehemalige Schloßhügel, den Seetzen für künſtlich erhöht
ielt, wie der Schloßberg zu Aleppo, und in der Ferne mehrere
ühn zugefpigte Bafaltfegel (ähnlich wie die zwifchen Göttingen
ind Münden) das Ihrige beitrugen, zumal in einigem Abftande
yon der Stadt, wo feine Karawane bei Brunnen trefflichen Waf-
ers raftete. Zwei Hamabewohner, fagt Seegen, haben fi li—
erarifche Unfterblichkeit erworben, nämlich Jacut Ben Abdolla
Schahäb ed-Din Abu Abdolla, ein Grieche von Geburt, aber
Sclave eines Herrn in Hamah (er ftirbt im I. 1229) 1), durch)
ein geographifhes Lericon, das unter dem Titel els
Moſchtarek von feinem nocd berühmter gewordenen Nachfol-
jer, dem Fürften Abulfeda von Hama, fehr häufig citirt wird,
ind diefer durch feine hiftorifchen und geographifchen Werke,
Früher lagen in den fihönen Thalumgebungen der Stadt viele
Dörfer; durch die vielen, ganz geſetzloſen Avanien der Mutefellims
yon Hama wurden unter dem türkifchen Regimente nad) und nad
ehr viele zerftört und verlaffen. Ein erblicher Familienbeſitz eines
ürftlichen Haufes, dem an der Erhaltung feiner Provinz gelegen
ft, befteht hier feit Langem nicht mehr, fondern wie Marra, fo
vurde auch Hamah zum Paſchalik von Haleb gefchlagen, dag nur
jegen Beftechung feine häufig wechjelnden Mutefellims einfeßt, die
Jann durch Ausfaugen des Landes fich wieder zu helfen fuchen.
Selbft die herrlichften Weideländer liegen in der Umgebung ohne
Befiter, ohne Benutzung; nur die Karawanen, welche hindurchzie—
sen, haben Vortheil davon, da fie überall an Sutter für
hr Vieh finden.
Burkhardt Fam gegen Ende Februar vom Norden her
vom Caſtell Scheizär, oder Seidſchar (1812), in A Stunden
Zeit nah Hama (er fohreibt Hamah) 12), in deren Nähe er wies
11) H. F. Wüstenfeld, Abulfedae Tab. Gotting. 1835. p. 84.
12) Burckhardt, bei Gefenius ©. 248—253.
Uuu2
1044 Weft-Afien. V. Abtheifung. II. Abſchnitt. $. 34,
der bebaute Felder antraf. Den gahzen Hinweg am Weftufer des
Drontes, der ihn über eine Brüde des Sarudſch-Fluſſes (f. oben
S. 933) führte, der hier etwas unterhalb des Dorfes Hedjäm in
den Orontes fällt, und dann an den Dörfern eſch-Schthy, edſch—
Dſchadſchye und el-Kaſa vorüber, fand er dicht am Wege eine
Menge von Brunnenwerfen in Fels gehauen, ein Beweis von
früher ausgezeichneter Bevölkerung und Belebung jener Küften-
firede, die heute ganz todt liegt. Im der Stadt hatte er den
Bortheil, in dem Haufe des Selim Keblan, eines Secretaird
des Mutefellim, abtreten zu fünnen, den er als einen der gebildet:
ften Orientalen hatte kennen lernen, jo daß er von ihm gute Nach—
richten einziehen fonnte. Die am Abhange und in der Ebene
erbauten Quartiere der Stadt, erfuhr er, nannte man Hadher
und el-Dfhisr, die höher liegenden Quartiere der Stadt aber
el-Aleyat und el-Medine;z in letzterem wohnten die Chriften.
Die Stadt, fagt Burdhardt, von großem Umfang, habe
wenigſtens 30,000 Einwohner, darunter 300 griehifche Familien,
alfo etwa anderthalbtaufend Ehriften. Den mittlern Eaftell-
berg nennt er, wie fein Vorgänger, auch einen Fünftlichen Erdwall,
deffen Quadern vom ehemaligen Schloßbau aber zum Aufbau vie:
ler Stadthäufer gedient haben. Er zählte 4 Brüden über den
Orontes und ein Dußend fehr großer Wafferräder, deren eineg,
Muhamedye genannt, 70 Fuß im Diameter hatte Nur ein
paar palaftähnliche Gebäude bemerkte er in der Stadt, fonft meift
nur Häuſer mit Lehmwänden, die aber im Innern oft ganz ſchöne
Hofräume haben. Einen früher von De La Roque bemerkten
Marmorſtein mit Sculpturen konnte er nicht auffinden; dagegen
bemerkte er an einer Hausecke am Bazar einen Quader mit vielen
Heinen Figuren und Zeichen, die ihm eine Art Hieroglyphenſchrift
zu fein ſchienen, doch verfchieden von der ägyptiſchen, vielleicht ein
ähnlicher Stein wie der von Squire an der Brüde bemerfte,
Wenn diefe vorhanden, jo möchten fih bei genauerer Forfchung
durch Fünftige Reiſende wol noch mehr antiquarifche Reſte auffin-
den laffen. Möchten die modernen Touriften nur, wie meiftentheils,
nicht immer wieder das längft Bekannte wiederholen, fondern fich
die Erforfhung des noh unbekannt Gebliebenen zur Aufgabe
ftellen, wozu freilich eine tiefere Kenntniß der Vergangenheit. gehört,
zu welcher wir durch unfere Zufammenftellungen einen huͤlfteichen
Beitrag zu geben uns bemühen.
Die Stadt Hamah. 1045
Burckhardt giebt der Stadt nur 13 Mofcheen, deren größte
ein jehr altes Minaret hat. Das Hauptgewerbe ift hier der Hans
del mit Abbayes, die, wie die in Höms gefertigten Abbas (fiehe
oben ©. 1015), vorzüglich gefchäßt und von den Arabern alfgemein
begehrt werden. Die Stadt war damals zum Gouvernement von
Damasfus gefchlagen, das dort eine Garnifon von 300 bis
400 Reitern unterhielt, um die ftetS im Frühjahr und Sommer
jehr zudringlich werdenden arabifchen Hirtenftimme mit ihren
Herden in Reſpect zu halten. Nur wenige reiche Kaufleute wohn-
ten daſelbſt, aber viele reihe Türken hatten dort ihren Wohnſitz
nufgefchlagen, weil fie hier allen Luxus großer Städte genießen
fonnten, und doch der Bedrüdung ferner ftanden, als in den Reſi—
denzen der Paſchas und Sultane. Gin gewilfer Naßyf Pafıha,
aus der Familie Adein, der in Europa und der Berberei Reifen
gemacht und ein Einfommen von 8,000 Pfd. Sterl. befaß, hatte
ich hier einen fehönen PBalaft gebaut, in dem ihm Burkhardt
feinen Beſuch machte. Er erfuhr, daß dem Statthalter, oder Mus
tefellim, von Hamah 120 bewohnte DOrtfchaften und 70 bis 80 leer
tehende Dörfer gehören, was die zuvor ſchon von Seetzen anges
führte Bemerkung leider vollfommen beftätigt. Der weftliche
Theil des Gebietes von Hamah ift die Kornfammer für das
nördliche Syrien; doch giebt die Ernte nie mehr als das zehnte
Korn, wegen der ungeheuren Menge von Mäufen, welche in der
Regel die zweite Ernte ganz zerflören. Gegen die Oftfeite ift die
Ausficht durch Berghöhen befchränfter, doch ift fie, zumal vom el—
Scherafe, dahin fehr reizend; 1% Stunden fern gegen Nord»
Oſt erhebt fidy der Berg Zein Abdin mit zwei Gipfeln, die
wei Hörner genannt, deren jüdliche Verlängerung Dſchebel
Keifun; fein höchfter Punct liegt in O. AN. Biel weiter in
Süd, auf dem verlängerten Höhenzuge bei Salamie, tritt noch
ine Gebirgsfpige, Dſchebel el-’Ala, hervor, auf welcher eine
Burg, das Kalaat Schemafiyeh, liegt. Im Süden von Has
mah, 2 Stunden fern, liegt ein ifolirter Kreideberg, Dſchebel
Arba'tn, der fih von Oſt nah Weſt erftredt, die Ebene Reftun
don der Ebene Hamahs fcheidet, und den Drontes eben da gegen
den Often zu feiner Krümmung hinüber drängt. Der höchſte Gipfel
diefes mäßig hohen Kreideberges liegt in S. ,D. Im der naffen
Sahreszeit, im Winter, tritt der Orontes aus feinen Ufern und
überſchwemmt dann viele Gärten, die in feiner Tiefe liegen, was
den Aufenthalt dafelbft wol ungefund machen muß. Im hohen
—
1046 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 34.
Sommer, bei niederem Waſſerſtand, iſt ſein Waſſer ganz klar und
hell. Von Hamah bis Tripoli rechnete man 4 Tagemärſche;
Burckhardt zog vor, nachdem er 5 Tage bei feinem gaſtlichen
MWirthe in Hamah verweilt hatte, über die Semaälier- Burg Ma:
jiyäd dahin zu gehen (j. oben ©. 934).
G. Robinſon (1830) 1), der zu Hamah bei einem gries
hifchen Bifchof, der für einen gelehrten Mann galt, im Haufe
wohnte, und auf dem Bazar auch vielen neugierigen Zufammenlauf
von Arabern antraf, die, um Neuigkeiten zu hören, aus ihren
Wüſten eben jo, wie um ihre Einfäufe zu machen, Dafelbft fich ein-
zufinden pflegen, hat eben nichts Neues von da erfahren.
Der amerikanische Mifftionar Thomfon (1846) beſuchte nich!
nur Hamah, jondern auch einige weniger befannte Localitäten dei
Umgegend. Er hielt dafür, das alte Königreich Chamat bei den
Hebräern habe anfänglich auch das öftlicher in Aram gelegene, abeı
fonft unbefannt 1%) gebliebene Zobah (die Chalecis der Römer, wa
AUleppo nach jüdischer Tradition bei Rabbi Benjamin das Aran
Zjoba, dann auch das Kinesrin der Araber ift), gegen das fchor
König Saul zu Felde gezogen (1.8. Sam. 14, 47), mit umfaßt
ihm fei aber diefer öftliche Theil durch den mächtig gewordenen
ſyriſchen Staat Hadad Efers gewaltfam entriffen worden, daheı
habe der König Thoi von Chamat am Siege König Davids
über Hadad Efer, feinen Nebenbuhler in der fyrifchen Herrichaft
fo lebhaften Antheil nehmen können, und ihm die Föftlichften Ge
fchenfe an filbernen, goldenen und ehernen Kleinodien dargebracht
welche König David dem Jehovah weihte (2. B. Sam. 8, 10)
Unter diefer Borausfeßung erkläre e8 fih dann ganz natürlich aud)
daß Salomo 20 Jahre fpäter (nah 2. B. d. Chron. 8, 1—4
„gen Hamath Zoba zog, die Städte darin zu befeftigen“
was. feinen neuen Krieg gegen Thoi's Regentſchaft vorausſetzt
fondern vielmehr eine Stärkung feines Bundesgenoffen gegen di
immer mächtiger werdende fyrifche Macht. Auf diefe Weife wurd
auch die Grundlage „zu Tadmor gelegt und zu allen Korn
fRädten, die er bauete in Chamat“, das bis heute ja et
Kornland geblieben für feine Umgebungen, in denen Palmyr«
nur die berühmtefte unter jenen Anlagen geworden. ift.
-
13) G. Robinson, Travels. Vol. II. p. 245.
1%) Aram Tsoba bei Benj. of Tudels, Itin. ed. Asher. I. p. 88
ſ. Zoba in Winer, Bibl. Realw. IL ©. 738.
Die Stadt Hama. 1047
Der modernen Hamah!) Bevölferung beträgt, nad
bomfon, wie bei Burdhardt, an 30,000 Seelen (nad) gou—
ernementalen Zaren), davon 2,500 griechifche Chriften, auch einige
yrifche, und nur wenige Juden, die übrigen Moslemen find. Er
ihmt die große Frifche und Schönheit der Obftgärten am Oron—
8 und den Luxus der dortigen Begetation. Auf dem jehr großen
‚aftellberge fah er Kameele und Efel auf die Weide geben. Ag
bomfon im Fahre 1840 zum erften Male in Hamah war, lagen
ort unter Ibrahim Paſcha 7,000 Soldaten in Baraden. Sein
elt ſchlug er am Ufer des Drontes unter dem Schatten von
Ballnuße, Aprifofen-, Pflaumen-, Pfirfiche, Feigen und Granatäpfel-
zäumen auf, längs denen ſchöne Bappelalleen hinzogen. Die Ausficht
ber das Drontesthal war bezaubernd, und der Uebergang über
ie zehn Bogen lange Brüde ungemein belebt. Bronzefarbene
[raber in ihren Abba-Mänteln mit dem rohen Wollftrid um das
ruppige Haar des Kopfes, alles Beduinen aus dem Defert, jagten
uf den kühnen und wildeften arabifchen Hengften vorüber, dazwi—
hen ungebändigte Ismaölier, dann türfifche Soldaten in weißen
zaumwollenzeugen mit rothem Fez, Aegypter mit ihren Slinten
m Arm Schlaff und gedanfenlos dahinfchreitend, während andere
romme in der Mitte der Brücke Fnieend beten und plappern, un—
eftört durch das Fluchen der Anechte über ihre Kameele, Pferde
md Efel, die zu beiden Seiten nicht vorwärts wollen. Andere
tattlich Gekleidete ftreichen ihren Bart, und elegante Dfficiere der
Bafıhatruppen auf grünen Sammetjätteln mit goldenem Geſchirr
tolziren auf ihren Prachtpferden vorüber. Ihnen folgt bedächtig
er Kadi in fliegender Nobe, mit weißen Bart, goldfarbigem um
en Zurban gewundenen Shawl, von feiner langjam jchreitenden
Dienerfchaft refpeetvoll begleitet. Goptifhe Schreiber, ägyptiſche
Beamte des Gouverneurs, in langen blauen Roben, mit dDunfelen
urbanen, aber filberne Schreibbeftede, als Zeichen ihrer Würde,
n den Gürteln tragend,. wie Piftolen, drängen fihb am armen
Reitfnecht hindurch, der am Strid eine Schaar Kameele vorführt,
velche die Wege verfperren, fo daß die verjchleierten Schönen, des
en Geftalten nur in ihren langen Gewändern zu fehen find, in
Öruppen zufammenftehen, ehe fie weiter fönnen, Daneben freche,
15) Thomson, Journey, in Bibliotheca Sacra. Vol. V. XX. 1848.
p- 680— 682; derſ. in Missionary Herald. 1841. Vol. XXX VII.
: pP. 362.
1048 Weft-Afien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 34.
oft ganz nadte Zungen und Soldaten, die im Waſſer des Fluffes
jhwimmen oder unter den Brüdenbogen ihre Wäſche halten.
Blinde fißen, auf Almofen hoffend und rufend, an den beiden Ens
den der Brüdenufer, wo an Ruhepläßen im Schatten vornehme
Moslemen in Ruhe weilen, ihren Nargil rauchen und ihren Kaffee
fchlürfen. Die Chriften tragen dunfele Turbane, die. Scherifs, als
Enfel des Propheten, zur Auszeichnung vor dem gemeinen Bolf
grüne, die Derwifche jpige Kappen auf ihrem wüften Haarwalde,
Auch ſchwarz gefleidete Priefter mit ihren Roſenkränzen fieht man 7
vorüberziehen, denen ihre Glaubensgenoffen die Hände küſſen, dazu
die Scherbethändfer, - die ihren Erquidungstranf laut anpreifen.
Fröhlich fpielende Knaben oder Familiengruppen fehlen, fein ruhiges
Geſpräch wird geführt, fein Buch gelefen; man fteht ſtumm neben»
einander, oder wenn ein Wort gewechfelt wird, fo ift von Piaftern
die Rede, dem Abgott der Menge, und Bettler und Krüppel find
genug vorhanden, die danach rufen.
Thomſon bewunderte auch jene coloffalen, fih an den
begrünten Ufern fehr pittorest ausnehmenden Wafferräder, der
ren größte 70, felbft bis 80 Fuß Durchmeffer haben, deren weit
hin fnarrender Chorus von einigen 60, die ftets in Bewegung fein '
follen, zumal in der Stille der Mitternacht, das luguberfte Concert
giebt und einen höchft melancholiſchen Eindrud macht. Ohne fie
würde die reiche Umgebung von Hamah ihre Fruchtbarkeit verlieren,
und die Stadt felbft durch Waſſermangel in große Verlegenheit gez
rathen. Dieſe zu erzeugen, jcheint einft die feindliche Abficht des
benachbarten Fürften von Höms gewefen zu fein, den die Hiftorie
Diemalseddin ben Wäfel (im Kämel T. VII. p. 12) Prinz Melit
Mudjahid nennt, der den »Aſi habe ablenken wollen, damit er
nicht mehr gegen Hamah fliege. Der ’Afi, fagt der genannte I
Autor, tritt aus einem Damme des Sees von Kadas hervor; die
fen Damm verftopfte der Prinz, worauf der ’Afi zwei Tage lang
nah. Hamah zu fließen aufhörte, fo daß dort die Schöpfräder und
die Mühlen ftille ftanden. Aber die überſchwemmenden Waffer, die ”
feinen Ausgang finden konnten, wälzten fih bald in Wogen zus ”
rück, und zerftörten die Anlagen und Baumwerfe, die der Prinz um 7
Höms und am Damm aufgerichtet hatte, * jo nahm das Waſſer
wieder feinen früheren Ablauf 16). | 1
16) Quatremere, in Makrizi, Hist. des Sultans Mamluks. Paris.
1840. 4. T.l. 2. p. 264, App.
Selemya bei Hamah. 1049
Ein fonft wenig befannter Ort, Salamya, auf deffen Dis
ftrit Eli Smith!7) ſchon im Sahre 1834, ihn Selemya ſchrei—
bend, befonders aufmerffam machte, ward erft ganz neuerlich von
dem Miffionar Dr. de Foreft18) beſucht. Er erreichte ihn von
Hamah gegen Südoft in A Stunden Zeit. Abulfeda nannte ihn
Salamya, jetzt wird er auch Salumiyeh gefchrieben, Salaminias
im Itiner. Provine.- (p. 89 ed. Parthey), wonach er 18 Mill. in
RD. von Emeſa (Höms) entfernt angegeben wird. Er liegt an
der Heerftraße, weldhe fowol von Hömg wie von Hamah nad) Pal:
myra zu als Station, aber auch von Emefa bis Chaleis begangen
wurde, weshalb 3. Rennell fchon Alexander M. mit feinem Heere
- von Emeſa auf diefem Fürzeften Wege, feiner Annahme nach, über
Salamintas zum Euphrat nah Ihapfacus marfchiren läßt. Da
der Ort auch in der Notitia Eccles. als Iardıuıag vorkommt,
fo hat ſchon Reland bemerft (Neland, Pal. 217), daß er identifh
mit Salaminias fei. Auch ISftafhri!9) nennt ihn Salamia,
in einer fehr fruchtbaren Gegend am Rande der Wüfte gelegen, die
meift, was auch Ibn Haufal beftätigt, von Haſchemiden bes
wohnt ſei. Abulfeda?0) nennt den Ort Salemjat (in Rei—
nauds oder heißt er aber Salamya) als eine angenehme
Stadt, mit Aquäducten und reichen Gärten, die erft von Abdallah,
Sohn Salehs, des Oheims von Mohanımed, erbaut, wahrfcheinlich
neu aufgebaut ward, deren Bewohner ſehr wohlhabend fein follten.
Nah Mafrizi?t) hieß die Feſtung der Stadt Schoumaimig,
oder eine ſolche lag Doch wenigftens in ihrer Nähe. Die Stadt
Salamya, oder Salemya, ward mit einer füdlichern gleichna>
migen verwechfelt, von der Alfergani fagt, fie fei eine Kolonie
der Hundert Flüchtlinge gewefen, die fich bei dem Untergange von
dem benachbarten Mutefic durch ein Erdbeben (Andere fagten von
Sodom) noc gerettet hatten, zu welcher le&teren Auslegung das
Salem des Melchifedec die Beranlaffung gegeben haben joll 22).
| Dr. de Foreft ift der erfte neuere Reifende, der fie wieder
befucht hat; er fand fie ganz verlaffen; ihr Umfang war fehr groß,
17) Eli Smith, Drtöverzeichniffe bei E. Robinfon, Pal. IH. ©. 932.
12) Thomson 1. c. p. 682. 19), Bei Mordtmann a. a. O. ©. 37.
20) Abulfeda ed. Koehler. p. 105; bei Neinaud, Mſer. Mitth.
2!) Quatremere, in Makrizi, Hist. des Sultans Mamluks. Trad.
Paris, 1842. T. II. 1. p. 248. 22) Index Geogr. in Vita
Saladini et Alfergani Elem, Astron. ed. Golii. p. 126.
1050 Weſt⸗Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 34.
aber die Nuinen darin nicht bedeutend. Negulaire Straßen ftanden
noch in den griechifchen Stadttheilen, im faracenifchen Quartier ein
Caftell, Bäder, Mofcheen und andere Bauwerfe. Kleine Granit:
faulen und Gapitäle im corinthifchen und gemifchten Styl, aud)
Mauern aus ſchwarzem Bafalt, häufige Kreuze und viel Wein:
laub und Trauben in den Sculpturornamenten waren Zeichen einer
früherhin nicht geringen chriftlichen Bevölkerung. Einen Aquäduct,
der das Waller meilenweit zur Berforgung der Stadt führte, fonnte
de Foreft verfolgen, und das Lob feines vortrefflihen Waſſers
beftätigen, das ihr Wohlftand, Reichthum und Bevöfferung ficherte.
Dieſen feit längerer Zeit gänzlich verlaffen gewefenen Ort wollte
Ibrahim Paſcha, der Aegypter, durch arabiſche Colonifation
' wieder in Aufnahme bringen, und dieſes würde ihm auch, nad
Thomſons Urtheil, wol gelungen fein, wenn er in Syrien am
Nuder geblieben wäre. Die Hütten diefer Coloniften fand Dr. de .
Foreft wieder leer und verfallen. — E Smith hatte ſchon 1834
. ein Verzeichniß von 82 Ortfchaften im Gebiete von Hamah?)
gegeben, von denen in Welt. des 'Aſi 19, davon ein Drittheil
in Trümmer liegt; in Oft des ’Afi 30, davon 7 zerftört find; im
Diftriet von Salemya aber, des außerordentlich fruchtbaren Bo—
dens an der Wüftengrenze ungeachtet, 33 verwüftete Ortfchaften, fo
dag mit Salemya felbft in deifen ganzem zu Hamah gehörigen Ges
biete Feine einzige bewohnte Ortſchaft mehr übrig war, und alle
in ihren Auinen lagen. — Was die franzöftfchen Geographen 9.
Nouffeau und Barbie du Bocage veranlaffen Fonnte, die ci—
fieifche Stadt Irenopolis (früher Neronias, fiehe in Hierocl.
Synecd. p. 705, ed Wessel.) mit diefer Salamia, oder Salamie,
zu identificiren, ift ung unbefannt 2%); wahrfcheinlich nur die Be—
deutung des modernen arabifchen Namens Salemiyeh, Di.
Sriedensftadt, für edonvng nödıc.
23) Eli Smith a. a. DO. ©. 932 — 934. °*) Rousseau, Carte
generale des Pachaliks de Bagdad et Haleb etc., in Recueil
de er et M&moires publ. p. J. Soc. de Geographie. Paris,
1825. 4. Vol. 1I. p. 215.
Mittlerer Dronteslauf; Seitenftraße üb. Ma'arrat. 1051
Erläuterung 3.
Fortfeßung: Der mittlere Lauf ded Orontes von Hamah mit
feinen Gebirgsbegleitern an der Oft und MWeftfeite feiner Thal
jenfung. Die öftliche Ruinen-Gruppe des Dfchebel Arba’in
von Riha bis el-Bära, Mararrat und zum Ghäb des Drontes;
die Wiederentdefung von Apamea durch Burkhardt und
WR, Thomſon.
Die meiften Reifenden der früheren Sahrhunterte folgten von
Hamah auf der großen Karawanenftraße nach Aleppo kei—
nesweges dem Laufe des Dronteg, durch deſſen Thalgebiet, gegen
Nord Welt, fondern Faft alle wichen fehr bald von ihm gegen
Nord-Oſt ab, und fliegen tiber den erften von S. nah N. langen
Berghöhenzug, welcher die Oftfeite des Orontesthales von dem nod)
öftlihern Blateaulande des innern aleppinifchen Syriens
abfchneidet, hinauf, weil da die einzige begangene große und
directefte Handelsftraße nah der Hauptftadt Aleppo war
und auch die ununterbrochen begangene geblieben ift, wäh.
rend die durch das DOrontesthal führenden Wege von ficher reifen-
den Karamwanen in den lebten Jahrhunderten ganz unbefucht ges
bfieben zu fein feheinen, und es in diefem Jahrhundert faum einen
paar kühnen Wanderern gelungen tft, auch dieſe faft vergeffenen
Drontesthäler einmal, wenn auch nur theilweiſe, wieder entdecken
zu können.
Schon Belon du Mans folgte von Hamah dieſer gro—
ßen Karawanenſtraße nach Haleb*(1548), welche von du zu:
nächſt mit der großen Mekkapilgerſtraße ſchon nach wenigen
Stunden oſtwärts zuſammenfällt und über Kefr Taiyibeh,
Latmin, Chan Scheihun, Ma'arrat en-Na'aman, Rtha
und andere bekannte Stationen dieſer Hauptroute folgt, zu der
bis Ma’arrat 2 bis 3 Karawantagmärſche verbraucht zu werden
pflegen, auf der man aber in 6 bis 7 Zagen Aleppo felbft errei-
hen kann 3). _ Denjelben Weg nahm P. Della Balle (1616),
der Ma’arrat von Hamah in 3 Tagen, am 1. Juni, erreichte 26);
3 Belon 1. c. p.156. 26) 9, Della Valle, Reißb. S. 171;
RR. Vococke a. a. O. I. ©. 211— 212; Seetzens Nachlaß a. a. D.
<h. — &. 7—13.
1052 Weft-Afien. V. Ahtheilung. II. Abſchnitt. S. 34,
auch Pococke (1737) machte denfelben Weg, der in derfelben Sta-
tion ſchon nach dem zweiten Tagemarfche Quartier nahm; ja den—
felben verfolgte auch Seetzen (1805), als er von Aleppo über
Ma’rarrat und Chan Scheihun nah Hamah ging. Selbft Golo-
nel Squire mit Zeafe (1802) blieben auf derfelben gebahnten
Straße (vom 9. bis 11. Mai); auch G. Robinfon (im Des
cember 1830) und viele Andere, fo daß daraus fchon von felbft die
große Unwiffenheit über den Lauf des Orontes-Thales während
der leßtvergangenen Jahrhunderte auch für uns hervorgehen müßte,
wenn wir nicht einzelnen Männern der legten Sahrzehende darüber
mehr Auffchlüffe als zuvor verdanften.
Jene direete, ſtets begangene Karawanenroute von Höms
über Hamah nach Aleppo, welche nur die nördliche Hälfte
der großen Mekkapilgerſtraße umfaßt, welche von Höms
weiter füdwärts bis Damaskus reicht, werden wir bis dahin
weiter unten bei der Unterfuchung der geographifchen Umgebungen
von Damaskus genauer zu verfolgen haben, da fie dort fih un-
mittelbar an die fyrifhe Hadj-Straße von Damaskus big
Medina anfchließt, deren Zufammenhang und ihre Stationen wir
Ihon aus vorigen Unterfuchungen genauer fennen gelernt haben
(j. Erdf, Th. XIII. ©. 186 u. 416—488).
Zu den wenigen Wanderern durch das mittlere Dronteg-
Thal aber gehört vor Allen der treffliche Beobachter Burkhardt,
dem wir als dem erften, welcher dieBahn brad) (1812), hier dag
Meifte und Lehrreichfte verdanfen. Er fam auch von Aleppo in
4 Tagen bis Niha, verließ aber hier ſchon die große, jo oft be—
gangene Karawanenftrage, um weftwärts zum DOrontes-Thale
fi einen neuen Weg über die alte, noch unbekannt gebliebene
Apamea nah Hamah zu bahnen ?”), wohin ihm jpäter Thom
fon (1840 und 1846) 28), manche feiner Beobachtungen vervoll-
ftändigend, gefolgt if. Außer ihnen hat nur noch Eli Smith
(1848) jene Gegend, theilweis auf ganz anderen Wegen und in
anderen Richtungen, durchjchritten, deffen an E.Robinfon (1852)
mitgetheilte Furze, aber auf das Genaueſte von ihm meifterhaft
"27, Burckhardts Reife, bei Gefenius ©. 214—249.
28) W. M. Thomson, Antiquities on the Route from Baalbek to.
Hamath and Aleppo, 1846, in Biblioth. Sacra. 1847. Vol. IV.
p. 403— 410; ebendaf. Vol. V. 1848. p. 672—680 u. 685 — 689;
derf. im Missionary Herald. 1841. XXXVII. p. 360—364.
; Mittler Lauf des Orontes. 1053
prientirten und ung zur Benußung gütigft überlaffenen Reiferouten
einen wichtigen Fortfchritt der Fartographifchen Gonftruction darboten,
der in H. Kieperts Karte des nördlihen Syriens, die für
das fernere Studium diefer kartographiſch bisher fehr vernachläf-
figten Gegenden. unentbehrlich fein wird, zum erften Male aus den
Driginal-Beobachtungen dargelegt fein wird 9),
AUbulfeda- hat zwar in feinen Prolegomenen auch den Lauf
des 'Aſi von dem See von Kedes aus befchrieben, aber freilich
nur fo allgemein feinen Lauf bezeichnet, daß diefe Angaben keines—
weges befriedigend genannt werden fünnen. Er fagt 0), aus dem
See von Kedes zieht der Orontes, Nahr al-Maflub, oder
'Aſi (j.ob. ©.34, 165—173), an Emefa vorüber nah Roftan,
Chamat und Schaizär, worauf er fih mit dem See von
AUpamea vereint, dann aber, aus diefem hervortretend, bei Dar-
kuſch vorüber unter der Dſchisr el-Hadid (eiferne Brüde)
hindurchzieht.
Auf diefer ganzen Strede begleitet er das Lokham-Gebirge
an deſſen DOftfuße entlang (f. oben ©. 902), durchfchneidet e8 dann
aber und biegt fih gegen -Weft, befpült die Mauern von An—
tiohia und ergießt fih bei Suweidieh in das Meer, bei 61°
Länge und 36° Breite. Biele Flüffe fallen zum ?Aſi: fo der Fluß
von Apamea, der gegen Wet zum See von Apamea und zum
Drontes fließt; dann der Nahr el-Kebir von Apamea, der auch
in denfelhen Eee und dann zum Orontes geht; dann der Nahr
Afwad, der aber vom Norden unterhalb Darbaſakh herfommt,
und andere, die zufammen in den See von Antiochia einfließen,
aus dem fie dann wieder ihre Wafjer zum Orontes jenden oberhalb
Antiohia, und dann erft zum Meere eilen.
So weit Abulfeda, der freilid etwas Genaueres über den
mittlern Lauf hätte geben können; aber auch im Index ‚Geogr. 31)
des Jakuti iſt nicht mehr gegeben, nur noch die Zuflüffe des
Hauptſtromes, den er aud) Almeimas nennt, mit anderen Namen,
wie Menboa, Karafu, Jogram, Ifryn u. a. genannt, und nod)
weniger finden wir im Dſchihannümas?) mitgetheilt. Bon den
orientalen Autoren müffen wir alfo hier zu den oecidentalen Wan—
>) Eli. Smith, Mfer.- 1848. 20) Abulfedae Tabul. ed. Koehler.
p- 151—152. °') Bohaeddini Vita Saladini ed. Schultens |. c.
Golius ad Alferg. p. 228. 32) Bei 3. v. Hammer, in Wiener
Jahrb. d. Lit. Bd. LXXIV. ©. 40.
1054 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abfchnitt. 9.34.
derern in die Schule gehen. Da aber von diefen Keiner feinen
Weg von Süden nach Norden durch den grünen Streif des Oron—
testhales genommen hat, fondern Alle von Norden nad Süden
von Riha an erft in daſſelbe eintraten und bis Apamea und
Hamah fortfchritten, fo werden wir fie ebenfalls in diefer Rich-
tung begleiten. \
EZ
1) Die öftlihften Gebirgsbegleiter des Dronteslaufes,
der Dſchebel el-Arba’in mit der Nuinengruppe von
Riha bi el-Bäara und Ma’rarrat en-Na’amäan, nad
Pocode, Burkhardt und Thomſon; und Eli Smith
Weftweg von da bis Dſchisr efh-Schogr im Oronfes-
Thale (1848).
Niha ift eine Station der großen Aleppo » Straße, die von
Hamah aus durh Pococke fhon am dritten Marſchtage
(26. Juli) feiner Karawane erreicht ward, von Burdhardt aber
am vierten Marfchtage von Aleppo aus, aljo zwar nach der
Dftfeite des Drontes genäherter, aber doch einigermaßen in der
Mitte zwifchen beiden Hauptftädten auf der großen Berbindungs-
ftraße zu Tiegen fommt, und in ziemlich gleichem Parallel mit dem
im Weft am Orontes gelegenen, uns ſchon befannten Brüdenüber-
gange von Schoghr, wo die große Ladifich- Straße nad
Aleppo zuerft das Thal des Drontes berührt (f. oben ©. 902),
jedoch aucd ‚mehrere Zagereifen fich wieder von ihr gegen Often
entfernt. Riha tft daher der Durchgangspunet unzähliger, aber
meiftend nur flüchtiger Reifender gewefen, die mit den Karawanen
vorüberziehen, oder dort am Abend ermüdet angelangt, gewöhnlich
im Dunkel der Nacht, um die mi: des Tages zu ROLE weis
ter gehen.
Aber Pococke verweilte in Riha, das er Reah ſchreibt,
ſchon einen Tag (am 26. Juli)3), um ſich in der Umgebung des
Drtes, zumal gegen Süd zu, durch eine Seitenercurfion in
den benachbarten Ruinenorten Kuf, Kefr el-Bära und anderen
umzufehen, die auch in der Nähe der großen Karamwanenftraße nad
Höms zu liegen, von denen weiter unten im Zufammenhange mit
den —J— Umgebungen derſelben die Rede ſein wird.
733) Pococke a. a. ©. II. ©. 213.
Riha am Dfehebel el-Arba’n, 1055
Niha liegt, wie Bocode ganz richtig fagte, am nördlichen
Fuß der Bergreihe, die von Hamah immer an der Oftfeite des
Drontes bis hierher deffen Längethal im Abftand einiger Stunden
begleitet, und um den Ort jelbft mit vielen Olivenbäumen bepflanzt
ift, die das Del zur Bereitung der Seife in den dortigen Fabriken
fiefern, von welcher von da aus ein bedeutender Abſatz nach Tripo—
1i8, Damasfus und nad) Perfien ftattfindet. In den umgebenden
Berghöhen kommt man an vielen Felsgrotten mit Grabftätten vor-
über, an denen letzteren ſich auch griechifche Inſchriften befinden,
und nahe am Bergabhange in Dreiviertheil der Höhe Liegt auch
ein Brunnen, ein angenehmer Ruheplatz, wo der Aga feinen Kaffee
fhlürfte, und wo Bocode fein Zelt auffchlagen ließ, um da die
Naht zuzubringen.
Colonel Squire’s Karawanenweg berührte Riha nicht, ſon—
dern zog auf der gewöhnlichen Route in einigem Abftande oftwärts
daran vorüber; aber Burkhardt, der fih unabhängiger von Ka-
rawanen zu machen wußte, und feine eigenen Wege wählte, Tieß
fih durch Feine Gefahr vom Befuche Riha’s3t) zurückſchrecken,
obgleich eben damals dajelbt drei mächtige Rebellenhäuptlinge ge=
gen den türfifhen Paſcha in Aufruhr fanden, welche eine tyran—
nifhe Gewalt im Lande und auf den dortigen, viel befuchten
Marktort ausübten, deffen 400 bis 500 Häufer an dem Nordab-
hange jenes Bergzugeg, richtiger Dſchebel el- Arba’in (Berg
der 40, nämlich Märtyrer) genannt, erbaut if. Ihm, im Nord
ift eine wellige Erdoberfläche voll zerftörter Ortſchaften ausgebreis
tet, und nur eine Stunde nordwärts, an einem ftehen gebliebenen
römischen Bogenbau vorüber, der große Nuinenhügel Tell Stü-
maf gelegen. Der Boden ift von großer Fruchtbarkeit, liegt aber
unangebaut. Im Orte zeigten fih noch Spuren guter älterer
Bauten; die Straßen waren, ald Eli Smith 1848 des Weges
kam 35), noch gepflaftert, aber im größten Verfall; er fand da-
ſelbſt nur 3 chriftliche Familien; zu Burckhardts Zeit waren
dort 2 große Seifenfiedereien im Gange. Den im Süden der
Stadt auffteigenden Berg elsArba’in (der auch Dſchebel
Riha, fowie Dichebel Zauy heißt) 36) fand Eli Smith mit
Obſt- und Weingärten bedeckt, die einen reizenden Anblick gewähr—
ten; ihn zu erſteigen, brauchte er eine halbe Stunde, genoß dafür
) Burckhardts Reiſe, bei Geſenius ©. 219. >) Eli Smith, Ma—
nuſcript. 1848. 36) Burckhardt, bei, Geſenius ©; 231.
1056 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abfchnitt, 9.34.
aber von oben die weitefte Ausfiht gegen Often, Norden und
Weſten.
Auf der Höhe des Berges durch die ſchönſten Gärten eine
halbe Stunde weiter gegen den Süden gehend, erreicht man die
erſten Ruinen des dortigen Dorfes Kefr Laäta, das auch Po—
eocke27) beſucht hat, und dort Reſte alter Säulen, einen bedeckten
Brunnen mit Bogen, auf dorifchen Pfeilern ruhend, ſand mit grie⸗
chiſchen Inſchriften.
Burdhardt3S) ſagt, es liege auf dem Berge von Riha,
an der Südſeite eines engen Thales mit einem Bach, wo 40 bis
50 Häuſer meiſt aus guten Quadern aus den Ruinen einer alten
Stadt erbaut wurden, von der auch noch ungeheure Sarcophage
und Grabftätten übrig find. Der Berg ift weißer Kalffels, auf
dem einige Durrafelderr und Gerftenäder bebaut wurden, auch
Obſtbäume flanden. Der Ort fhien ihm nicht fowol eine
Stadt, als vielmehr eine Necropole für Die ganze umliegende
Gegend gewefen zu fein. Er zählte an der Weftfeite des Dorfes
16 Sarcophage und 7 Grabhöhlen. Die größten der Särge waren big
9 Fuß lang und 3% Fuß breit, wie die Fleineren nur 7 Fuß lang
und 3 Fuß breit; alle, 5 Fuß hoch, waren aus dem Fels gehauen,
und den meiften zur Seite war eine im Felfen gehauene Wölbung
von 4 Fuß Länge und 3 Fuß Breite; alle waren mit Dedeln von
Monolithen verfehen, von denen jedoch nur wenige noch ganz wa—
ren. Die meiften hatten nur an beiden Enden einige Ornamente,
nur einige auch an den Seiten Karniefe. Die Deffnungen der
Sarcophage lagen im Niveau mit dem Felsboden, von dem fie ab-
geſondert waren; die Dedel fehienen nur loſe aufgelegen zu haben.
Berfchieden von ihnen zeigten fich die vielen Begräbnißgrotten,
deren Eingänge meiftentheils durch niedrige, mit Bilaftern verfehene
Thüren in gewölbte Felsräume von 6 bis 15 Fuß Länge und A
bis 10 Fuß Breite führten, die bei 6 Fuß Höhe auch platte
Deden hatten, und in allen die Stellen für Leichen, eine auf jeder
der 3 Seiten, oder auch für die doppelte Zahl in den größeren
Felsfammern zeigten, Die nur roh ausgehauen und ohne Ornamente
waren. Sie glichen den vielen anderen Grabhöhlen, welche
Burkhardt dur viele Theile Syrieng wahrgenommen hatte.
737) Bocode a. a. DO. 1. ©. 2
39) Burkhardt a. a. O. ©? (ae
Riha am Dſchebel el-Arba’in, 1057
Auf der öftlihen Seite des Dorfes Kefr Läata zählte er
Sareophage und 5 folder Grabhöhlen. An der Nordfeite
3 Thales traf er eine lange, von großen Steinblöden erbaute
auer, und im Norden von ihr ein aus dem Fels gehauenes
jered, 37 Schritt fang und 27 Schritt breit, in den Wänden
t mehreren Nifchen und in der Mitte mit einem großen Steins
ge und mit Reften einer Mauer, die ihn einft umſchloſſen hatte,
eiter im Oſt traf er ein amderes Viereck diefer Art, aber von
inerem Umfange, darin zählte ev an 20 Sarcophage und 4Grab—
hlen, außer mehreren offenen Nifchen, die als Sargftellen fehr
[hit in den Fels hineingearbeitet waren (f. oben ©. 855 u. f.
nliche Felsvierede der Necropolis der Arvaditen).
An der Quelle des Baches, der das Thal diefer Necropole be⸗
iſſert, ſteht ein altes Gebäude mit Gewölbdecken, von 4 kurzen
äufen getragen, nur 13 Fuß hoch, mit einer griechiſchen Inſchrift
8 den chriftlihen Jahrhunderten. Bon hier nahm Burkhardt
nen Rückweg über den Berg Niha, der aber, wie er ſelbſt fagt,
htiger den Namen Dſchebel el-’Arba’in führt, auf deſſen
zhe im vorigen Jahrhundert ein Sonmerfiß erbaut war, der
st öde liegt, obgleich noch ein fehöner, von Obftbäumen-aller Art
ngebener led mit einer reihen Quelle dafelbft übrig geblieben
‚ deren Waffer nad Niha hinabfließt. Won hier beftimmte er
yon nach dem Kompaß die Lage der umliegenden Orte: Edlib
.gnD.; Sermein N.O. gen N; Berg St. Simeon N. N.O.;
han Zuman OND.; Dſchebel el-’Ala NR; Dihebel
fra W.N. W., von denen anderwärts die Nede fein wird.
Bon diefer Höhe flieg er gegen Süd-Süd-Weſt in einer
ben Stunde hinab zu einer reichen Quelle, die von einem viers
igen Gebäude, el-Manbua genannt, eingefchloffen wird; ihr
chts in der Ebene liegen -die Dörfer Kefrzebu und eine halbe
stunde davon in W. Urim (die Uremzeddfjös bei Niebuhr), mit
vabhöhlen am Wege, und zwifchen den Felfen auggefäete Streden
it Weizen und Gerfte, bei welchen die Bauern zur Wacht ihre
eltlager aufjchlagen, die fie Mezraa nannten. Er rüdte in der-
ben Richtung (etwas jüdweftlih) nod A, Stunde weiter (über
ie Dörfer Nahleh Meghara mit vielen Ruinen, Mera’iyan,
0 wieder große Sarcophage, wie bei Kefr Läta, mit Quellen und
Rauern aus alter Zeit, und Ahfin) bis el-Bära vor, wobei
m die Orte Neby Eyub, Ehlim und Belyüm nahe weft:
Arts liegen blieben, von denen nur Neby Eyub, d.i. Prophet
Ritter Erdkunde XVII. Art
1058 Weft-Aften. V. Abtheilung. IL Abſchnitt. $. 34,
Hiob, auf einem Hügel fich befonders emporhob. Diefe ganze
Strede ift dur Weinbau ausgezeichnet, und alle genannten Dörfe
verfehen mit Trauben, ihrer Hauptproduction (die fie den Gent
ner zu 9 Schillingen verkauften), die benachbarten Ortfchaften, wo
man fie zu Dibs einfocht. Derjelbe Dſchebel el-Arba’i
zieht fih von Niha ſüdweſtwärts die ganze Strede bis elz
Bära’) fort, das noch auf ihm erbaut ift. F
Der ganze Bergzug ift vol von Ruinen von Städten u
Ortſchaften aus der Periode des einft hier herrfchenden byzantinifche
Kaiferreihes; einige 40 Drtfchaften auf dieſem Bergzuge, in ihre
Trümmern liegend, wurden von Burdhardt nah der Ausfage
eines Bewohners zu eleBära namentlich aufgezeichnet. Die
umfangreichften Ruinen follen aber die von el-Bära felbft
fein, die 10 Minuten im Welten des Dorfes liegen. Da die Sy—
tier oft von ihnen gefprochen hatten, fo veranlaßte dies eben
Burkhardt, fie auf diefem Umwege aufzufuhen.. Schon E.
Niebuhr hatte im Sabre 1766 auf einer Seitenereurfion )
von Ladikieh nah Haleb, von Ur&m eddſjés (Urim bei
Burkhardt) 2%, Stunde füdwärts der Hauptftraße, die Trüm—
merftadt Berha, auch Kafr el-Berha genannt (el-Bära bei
Burkhardt), die er, jedoch wol irrig, für die alte Beröa bie
befucht, und ihre Denfmale ganz fo befchrieben, wie fie fpäter vom
Burkhardt ihren Zuftänden nach volfommen beftätigt wurden
Niebuhr, der erfte Entdeder derfelben, hielt fie für die Albarie
de8 Robertus Monachus (de Bello Christianorum contra
Turcos. Lib. VI. fol. 67), wonad fie im Sahre 1098 von der
Chriften erobert und zu einem Episcopat erhoben wurde E
bemerft, daß die noch fteehenden Wände vieler Gebäude, die all
von großen behauenen Steinen aufgeführt find, einen Beweis ab
geben, daß die Stadt auf einmal zerftört und verlaffen worde
fein müffe, da in anderen wieder bewohnten Ortfchaften die Trüm
mer ftetS wieder zum Aufbau neuer Hütten verwendet wurden
diefe aber unbenußt blieben. Bon diefer Kafr el-Berha, der hei
tigen elsBära, fehrte Niebuhr über Rtha (er fehreibt Raha) au
die große Straße nordwärts zurüd. Burdhardt fah dicht b
dem Dorfe eine Grabhöhle, zu der eine breite Treppe hinabführ
h
107 Burckhardt a. a. O. ©. 225. FO — Reiſebeſchreibun
Th. II. S. 95—97 und Anmerf. ©. 234 u.
Ruinen von el-Bära, 1059
er welcher eine griechifche, aber noch unentzifferte Inſchrift fteht,
oft anderen erhabenen Zeichen. Beim weitern weftlichen Fort—
reiten fanden fich diefelben oder doch ähnliche Zeichen an mehrer
t Gebäuden und deren Thüren mit dem Z und 2, bei allen
er war ein Bifhofsftab angebradht. Sie flammen alfo aus
iſtlichen Zeiten.
Neben der Stadt ſind mehrere Grabhöhfen und einige Sarco—
age; an ihrer DOftfeite flehen die Stadtmauern noch, jehr nett,
er aus Kleinen Steinen erbaut; von Strede zu Strede flehen
von 9 Fuß hohe Pfeiler. Die Ruinen breiten fich eine halbe
tunde von Sid nah Nord ang, und beftehen aus einer Menge
fentliher Gebäude, Kirhen und Brivatwohnungen,
1 denen zum Theil noch die Mauern und. die Dächer erhalten
d. Bon Infhriften zeigten fih nur viele Spuren, aber Feine
zzige vollftändige, wol weil der weiche Kalkſtein an der Wit-
ung ſehr fehnell zerfällt, wie dies bei den Ruinen, die um den
t. Simons-Berg viel weiter im Norden gelegen, auch der Fall
wo Burkhardt in feiner einzigen der vielen umberliegenden
tädte eine Snfchrift finden Fonnte.
Burkhardt überfhaute die Ruinen diefer alten Bära nad
en Richtungen, erblidte aber Fein beſonders bemerkenswerthes
bäude, ausgenommen 3 Grabmäler, welche ganz fchlichte,
reckige, mit Pyramiden überſetzte Gebäude find, "ganz ähnlich
n oben in Höms befchriebenen (|. oben ©. 1013). Ihr pyras
dales Dach ift hohl bis zur Spike, hat runde Eden, im Ins
en feine Stüße, ift nach Außen mit Schiefer gededt und endet
ch oben in einer Art Knopf, der ihm ein fonderbares Anfehen
bt. Sm Innern find Grabnifchen, wie im Gebäude zu Höms;
einem der Sarcophage darin ift in der Mitte ein Kreuz ange
icht; fie find alfo, wenn fie auch aus älterer Zeit herftammen
Iten, doch von Ehriften benußt worden. Die Privatwohnuns
v diefer Ruinen find, nah Burdhardt, denen aller von ihm
ebenen Städte im Haurän ähnlich, und die meiften arabifchen
srfer in Syrien haben diejelbe Bauform beibehalten, mit dem
iterfchiede, daß die Araber flatt mit Steinen, mit Holz und
hm bauen. |
Auf der Nordfeite von el-Bära fteht ein Gaftell, im
yl der Kreuzfahrer oder Saracenen erbaut, mit der Quelle Bir
fun, der einzigen in der ganzen Gegend, welche fich durch tief
Felſen getriebene Eifternen reichlichere Waſſervorräthe fammeln
&ır 2
1060 Weft-Afien. V. Abtheilung. I. Abfchnitt, $. 34.
mußte. Auf dem Rückwege von diefer Quelle zum heutigen Dorfe 7
Bäara fommt man an einem heiligen Grabe, einem Kubbet, vors
über, wo, der Sage nad), der Sohn Abubefrs getödtet wurde.
Nahe dabei ift eine Grabhöhle mit 8 Todteniſchen; dort waren
auch Tuffwadefelfen, wie dergleihen Burdhardt früher im
Hauran gejehen. j
Die größere Zahl der Dörfer im Gebirgsguge von Riha*)
gehört als Gigenthum dem dortigen Dehly Baſchi; deſſen Ber 2
wohner waren als Rebellen und wegen Raubzüge in die Umgebunz F
gen erft Fürzlich geftraft, ihr Muth, fagt Burdhardt, blieb aber
ungebeugt und ihre Lebensweije diefelbe. "Die Grenzen des
Paſchaliks von Damaskus und Aleppo Laufen quer
über diefen Berg, der bei Riha feinen Anfang nimmt, füde
wärts bis Ma’arrat en-Na'amän, das fhon zum Damasfus- |
Paſchalik gehört, fich erftrect, aber ſüdweſtwärts eine wechfelnde
Breite von 2 bis 5 Stunden einnimmt. “Er endet erft gegen
das Orontes-Thal hinab, bei Kalaat el-Medyk, in deffen Nähe |
die alte Apamea liegt. Der ganze Gebirgszug ift, nah Burd- |
hbardt, nur eine niedrige, aber fehr felfige Gebirgsfette,
wenig geeignet für Anbau, ausgenommen in den Thälern, doch hat
fie Ueberfluß an Wildpret, zumal wilden Schweinen und Unzen.
Die Bewohner von Bära waren in hohem Grade ungaftlich;
Burkhardt verließ den Ort mit einer Escorte von zwei Bewaffe
neten, um von da über den Bergzug in dag Thal des Drontes |
nach der alten Apamea hinabzuziehen, was er auch am zweiten |
Tagemarfche erreichte, wohin wir ihn fpäter zu begleiten habenz |
denn noch Fehren wir auf die Höhen des ruinenreihen Dfchebel N
el-Arba’in wieder zurück, um ung mit den jüngſten fortgeſetzten
Forſchungen daſelbſt bekannt zu machen. | 4
| E. Smith, der von Riha ebenfalls in einer halben Stunde =
zum Tell Läta hinaufgeftiegen war, danı aber nicht, wie Burda 5]
hardt, am Weſt-, fondern am Oft-Gehänge des Bergzuges 4
weiter fortſchritt 2), z0g in derfelben Richtung, doch mehr direet
gegen Sud, weiter fort, und erreichte nach drei Biertelftunden T
Wegs das Dorf Muntif in einem reizenden Thälhen am Oft 7
fuße des Hügelzuges. Hier fiel der Weg wieder in die gerade
741) Burkhardt a. 0.8.29. 4
*2) Eli Smith, Mer. 1848.
Ruinen von Ma'arat en-Na’tamän, 1061
roße Karawanenftraße, die von Idlib in N. fich ſüdwärts
ings des öftlichen Bergfußes bis nah Ma’arrat en-Na’amän
jeiter fortzieht. Er ließ fie zur Nechten, und machte zuvor einen
imweg in Die öftlichere, wellenförmige, felfige und öde Ebene, um
ie fünf Biertelftunden entfernte Ruine Ruweiheh (d. i. Klein:
iha) zu befuchen, die Pococke Rouia fihreibt, und Alt-NRiha
annte. Diefe Ruinen gehören ebenfulls einer alten Stadt aug
riftlichen Zeiten an; viele Mauern ftehen hier noch wohl erhalten,
amentlih 2 Kirchen, deren Säulen im Innern noch aufrecht
blieben. Auch mehrere wohlerhaltene Grabmonumente zeigten fich,
runter eines von corinthijcher Ordnung mit Giebel, ein anderes
it einer Kuppel und einer griechifchen Inſchrift. Drei Viertel:
unden weiter zeigte fich die Ruine eines wohl erhaltenen Klo—
ers, und eine Biertelftunde weiter ein Mauſoleum mit einem
orticus von corinthifchen Säulen und einem pyramidalen
uffaß, der hier fo haracteriftifh für Syriens Grabmäler iſt.
icht daneben find wieder Nuinen eines alten Ortes, in denen das Dorf
Jana hineingebaut wurde, und in etwas mehr angebauter Gegend,
ei Biertelftunden füdlicher, die bedeutende alte Stadt Ma’ar-
it en-Na’amäan, die, auf der großen Hauptftraße von Das
asfus und Hamah nach Aleppo gelegen, eine befannte Station
, und in einer offenen, wohlangebauten, jedoch baumlofen Gegend
ht (j. ob. ©. 1020). Bon bier aus erblidt man die Südfeite
8 Dichebel elArba’in, der gegen Nord hinzieht, und mit vielen
örfern bededt ift, unter denen Eli Smith, als er am 15. Mat
er vorüberzog, die Dörfer Dadifh, Schenän, Ferfiyah,
efr Beinin und Serdſchy fihtbar waren, von denen einige
ch in Burckhardts Berzeichniß genannt find.
Auh Thomfon hat die Gebirgsgruppe des Dſchebel el-
tba’in, Ende Auguft 1846, mit großer Aufmerkffamfeit bereift,
id manche der obigen Angaben noch vervollftändigt. Er ritt von
ermein, am 31. Auguft, in 3 Stunden nah Riha®) Am
ell Stümaf, 6 englifihe Meilen im Süden von Idlib (nad
li Smith; Edlib nah Thomfon), endete der große Dliven-
ald, und zahlreiche weiße Gazellen fah er in großer Menge
jer die ganz offenen, aber ungemein fruchtbaren, welligen Ebenen
+3) Thomson, Journey etc., in Bibliotheca Sacra. 1848. Vol. V.
No,XX. p. 672—678.
1062 Weft-Afien. V. Abtheilung. IL Abſchnitt. S. 34,
vorbeifpringen; ein Engländer wollte an einem Zage hier 5,000
folcher ſchönen Thiere vorüberjagen gefehen haben. Ohne fich im”
Dorfe aufzuhalten, wo nur ein einziger Chrift wohnt, dem der
Miffionar feinen Empfehlungsbrief abgab, erftieg er ſogleich den
an der Südfeite fteil fich erhebenden Berggipfel mit dem Sommers
fiß und dem Brunnen, und erquidte fich in dieſer ſchönen Jahres⸗ |
zeit bei dem reinften, frifcheften Quellwafjer und der balſamiſchen
Luft, unter dem Schatten luxurios gedeihender Objtpflanzungen,
‚an der grandiofen Scenerie der vor ihm fo herrlich ausgebreiteten
Landfchaft. Der Dſchebel 'Ala liegt gerade in Nord, aber der
majeftätifche Mons Casius fteigt von ihm in Welt hoch in die
blaue Luft, der Dſchebel St. Simeon noch in größerer Ferne |
in Nord gen Oft; dazwifchen breitet fih die weite, unabſeh—
bare, wellige Ebene von Weft bis zum fernften. Horizont ger
gen Oft zum Euphrat aus,
Rtha hat 3,000 Einwohner, und die auch von Thomfon
beftätigten Nuinen feiner Umgegend beweifen nur, daB fie zur Nor |
mer und Griechen Zeit eine Stadt von nicht geringer Bedeutung |
gewefen fein Fann, und die ganze Gegend in hohem Grade bevöls
fert war. Beim Fortfhritt nach Kefr Läta, das er auh Tell
Läta nennen hörte, ward er durch diefelbe Menge von Grabftätten
in Erftaunen gefeßt, deren eine fo groß war, daß man in derfele
ben eine Korn-Mahlmühle, von Maulthieren getrieben, hatte anlegen
fönnen, jo daß man bier mit Necht jagen fonnte: die von Läta
bringen ihr Brot aus den Haufe der Todten. Schon von der
. Höhe des Berges erblicte er in 4 Stunden Ferne die Ma’arrat
en-NRa’amän, in der füdöftlichen Plaine liegend, auf allen Seir
ten von Trümmern umgeben. Bon den Trümmerreften zu Ru—
weihah machte man ihm fehr großartige Befchreibungen, und
rühmte die vielen dort umgeftürzten Säulen und Inferiptionen,
was Eli Smith, der einzige, der fie befucht hat“), obwol er.
nur Kurzes darüber anmerfte (f. oben ©. 1061), doch beftätigt ges
funden zu haben fcheint. Denn bei feinem Durchmarfche -von
Serdſchelleh gegen NW, über Bära (am 15. Mai), deren
Ruinen nach ihm 4 Stunde in N.O. des modernen Dorfes liegen, |
die er aber nicht näher befchreibt, bemerkt er nur, daß fie denen '
von Rumeihah ganz ähnlich, jedoch noch großartiger feien. |
”) Eli Smith, Mfer. 1848,
Der Berg der 40 Märtyrer, 1063
Der Berg el-Arba’in (d. i. der Vierzig, nämlich
ärtyrer) erhielt feinen Namen von 40 Welys (d. i. Sanc-
warien der Heiligen), die zur Zeit der Chriftenverfolgungen
n den dunklen Höhlen ihre Zufammenfünfte hielten; die hauptfäch-
ichfte derfelben, die Thonifon befuchte, wol von dem Chriften aus
Riha geleitet, war im Innern ganz mit Stucco überzogen gewefen,
nd mit arabifchen Sentenzen aus dem Koran befchrieben, die
ber durch die meift -abgefullene Bekleidung unleferlich geworden.
ie war alfo fpäter aucd von Mufelmännern in Beſitz genommen
orden.
Walpole*), der 2Jahre fpäter diefelben Ruinen befuchte, die er,
wie Niebuhr, Kafr el-Berha nennen hörte, d. i. dag Berha
der Ungläubigen, wollte diejenige Höhle, von welcher bie
Sage ging, daß AO Geifter in dieſelbe gebannt feien, troß des
iderftrebens feiner Führer, von denen ſich Keiner hineinwagte,
nterfuhen. Mit Fadeln von Fichtenzweigen trat er hinein, feine
egleiter jchauderten bald zurück, fie wurde ganz dunfel, die
Schaaren aufgeregter Fleder mäuſe löſchten bald feine Fadeln
und Wachslichter aus, und um fich nicht in den vielen Seitenfams
mern und Geitengängen zu verirren, mußte er bald umfehren,
Er fagt, es fei eine natürliche Höhle, deren Eingang mit dem
Meißel behauen fei, von der die Sage gehe, fie führe 17 Stunden
weit unter der Erde fort.
An einer Stelle ded Berges ſah Thomfon ein grün gefärb-
te8 Mergellager, aus dem man früher einmal Kupfer ge-
Ihmolzen hatte. Thomſon verfolgte von der Berghöhe denfelben
Weg gegen Süd-Weft, den auh Burdhardt genommen, über
Urim el-Djis nah Nahleh, zweien Dörfern, zwifchen welchen
ſeit 2 Jahren in blutigen Fehden mehrere Menfchen ihr Leben ver:
foren; dann weiter in I Stunde auf guten Wegen über prächtiges
Land nad Ramagh (wol Mughareh bei Burdharpdt), wo weit:
läuftige Ruinen, Säulen und Gebälfe vorhanden find, von denen
Manches zum Bau elender Dorfichaften verwendet war. In einer
Stunde nah Mera'iyän (Maryan bei Thomfon), einft der
Sitz eines Episcopus in einem bedeutenden Drte, der zur Metro—
pole von Apamea gehörte. Nur Y, Stunde weiter nah Ahfin
(Akſin bei Thomfon), wo wieder große Ruinen von fehr ho—
) Walpole, Trav. I. c. III. p. 203.
1064 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 34.
hem Alter waren, deren das ganze Land jo voll ift, daß man
Wochen lang zur Unterfuchung der einzelnen -gebraudhte. Den
größten Theil dieſes Nachmittags zog der hohe Kegelberg,
Neby Eyüb (Neby Ayüb bei Thomfon), den Blid auf fich, ‚der
wie ein Berg Tabor aus der Ebene emporfteigt, und auf feinem
Gipfel das Grab des Propheten Hiob tragen foll, der, nach der
dortigen Sage, „hundertmal größer gewefen ald Anak und tau—
fendmal ftärfer ale Simfon.“
Die lebten beiden Stunden ritt man über welligen Boden
von großer Fruchtbarkeit und der ſchönſten Vegetation, jelbft Ende
Auguft geſchmückt mit herrlichen Feigen-, Oliven-, Granatz,
Mandel» und Maulbeer- Bäumen von den beften Sorten,
wie nur irgendwo in Sprien, und dazwifchen große Eihbäume,
mit den Ranfen der Weinreben behängt.
Kefr el-Bära, das Eli Smith nicht berührte, weil er
mehr döftlich davon vorüberzog, das aber Burkhardt ſchon bes
jchrieb, wurde auch von Thomfon vom Dorf Ahfin (er jchreibt
Akſin) aus in einer Stunde Wegs erreicht, mit feinen flaunens- -
werthen, über einen ganzen Berg zerfireuten Ruinen. Er
fah eine ganze, aus der byzantinifchen Kaiferzeit erhaltene Stadt,
wie ein zweites Bompeji, im langen Thale vor ſich ausgebreitet,
voll jtehender Häufer, Baläfte, Kirchen, Grabftätten, faft Alles voll:
fommen erhalten. Drei Stunden lang, fagt Thomfon, ritt er
nach allen Richtungen durch und über diefe Ruinen, ohne fich zu
befinnen, was er that; fo erfaßte ihn die Verwunderung über dag,
was er ſah, worüber die Zeit verftrich zu einer genaueren Befchrei-
bung. Vom Norden Fommend, war das erfte Ueberrafchende dag
Gaftell, das auf allen Seiten noch umgeben war von einer uns
zähligen Menge maffiver Bogengewölbe, fo vollfommen erhalten,
ale wären fie eben erft erbaut; aber die Gebäude, die fie einft
trugen, wahrfcheinlich aus den Kreugfahrerz oder ſaraceniſchen
Zeiten, waren zerftört. Denn eine Zeitlang war el-Bära im
Befib der Kreuzfahrer, dag Graf Raimund von Provence.
(1098) eingenommen und zum Sib eines Bisthums%).erhoben
hatte, welches den Patriarchen von Antiohia anerfannte, und die
Hälfte der Stadt und ihres Gebietes zur Ausftattung erhielt.
Sie war eine jehr wohl befeftigte Stadt (Albara urbs =
»0) Wilken, Gef. d. Kreuz. I. ©. 239; I. ©. 265, 479,
Ruinen von el-Bära, 1065
munitissima bei Willerm. Tyr. VII. 8, fol. 735), die aber ſchon
bald darauf, 1104 und dann wieder 1123, von moslemifchen Ges
walten überfallen, beraubt und mit vielen anderen Damals umher:
liegenden, den Fürften von Antiochia gehörigen, bedeutenden, von
Chriften bewohnten Städten, wie Sarmin (oder Sermin), Ar:
tafia (früher Chaleis, fpäter Kinnesrin), Kafartab, Maarraf
Noman (oder Ma’rarrat en-Na'amän) und andere, zerftört ward.
Sie fommt auch in den Schreibarten Barra und DBorra #7) in den
Gesta Dei per Francos vor.
Einige von Thomfon genommene Copien von dortigen In:
jeriptionen, die aber nicht veröffentlicht find, würden wahrfcheinlich
auf jene Zeiten fih beziehen. Zwar hat auch ſchon Pococke
(1737) #) jene Ruinen von Riha, Bära, wo er ein benadhıbar-
tes Ruf nennt, und Ruweihah auf einer Seitenereurfion von
Rtha aus befucht, aber feinen Beſchreibungen liegen feine genaues
ren Ortsbeftimmungen zum Grunde, daher fie weniger geographifche
Belehrung darbieten, und hier ihre allgemeine Anführung genügen
Fann, die im Weientlichen nur die oben angeführten Daten be:
ftätigen.
Bald nah Thomfon Hat Dr. de Foreft mit feiner Frau
und feinem Bruder diefelben Ruinen befucht, und fchrieb darüber
vom 14. Detober Folgendes: „Wir fliegen zu el-Bära an der
Südfeite der Stadt in einem alten Haufe ab, dem nur dag Dad
fehlte, wo fonft Alles im beiten Stande und bewohnbar geblieben
war, Es mußte im Beſitz eines Wohlhabenden gewefen fein; ein
langes Gebäude mit einer Veranda nach vorn und einer andern
nach hinten, als Sommerhaus, mit eingehegtem Garten. Eine
ftattliche Pforte führte in der Mitte der Dftfeite in die Zimmer
der Hauptfacade, aus denen wieder andere Thüren zu dem langen
Saal mit 6 ſchön verzierten Fenftern und zum Garten führten. Große
Senfter erleuchteten den Saal. Runde Bogen fprangen in 6 Fuß
Höhe aus den Seiten der Zimmer hervor, und waren mit großen
Steintafeln belegt. Die Fenfter des zweiten Stocks waren nicht
gewölbt, und in der Attifa befanden fich Fleinere Fenfter. Sehr
weitläuftig war der Bau in allen feinen Theilen, aus einem weis
hen Kalfftein in 2 His 3 Fuß langen und 2 Zuß breiten Quadern
*7) Sebast. Pauli, Codice diplom. 1. c. p. 421.
+3) Pococke, Morgenl. a. a. ©. 1. ©. 214—217.
1066 Weft-Afien, V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $, 34,
mit Mörtel zufammengefügt. Derfelbe Bauftyl ift e8, der auch in
den Baureften auf dem nördlichern Dichebel ’Ala und St. Simeons—
Berge vorherrſcht.“ —
In einem andern Quartier der Stadtruine traf Thomſon
ein weitläuftiges Gebäude, darin auch eine Weinpreſſe mit einem .
großen Stein und der Deffnung, durch welche die Trauben hinein
geworfen wurden. Gin außerordentlicher Reichthum von Rebenge—
hängen mit den Föftlichiten Trauben wuchert auch heute noch zwi—
fchen allen diefen Baulichkeiten. Nur eine der dortigen Kirchen
fonnte Thomſon genauer bejehenz fie ift groß, prächtig, 150 Fuß
lang und 100 Fuß breit, mit äußeren und inneren-Colonnaden von
ſchönen corinthiſchen Säulen geſchmückt, die aber insgefamt einge-
ftürgt waren. Ueberall it in unzähliger Menge dag Ornament
des Kreuzes angebracht. Stadtmauern bemerkt man nicht, da das
Gaftell wol hinreichend zum Schuße diente, die Weitläuftigfeit der
vielen prachtvollen Nuinen diefer einft reichen und ftark bevölferten
Stadt, jegt in dieſe Wildniß verfenft, deren Gefchichte faft gänzlich
in Dunfel gehüllt blieb, ſetzt in gerechtes Erftaunen, und auch de
Foreft Fonnte fich der DVergleichung mit der italifhen Pompeji
nicht enthalten, obgleich hier Feine Vulcanaſche die Stadt verdedte,
fondern Alles offen ftehen blieb, als die Bewohner durc ein ges
waltfames und unbefannt gebliebenes Schickſal ihren Schönen Wohn:
fißen entflohen. Alle dieſe Städteruinen, fagte Eli Smith ®),
fahen jo aus, als ob fie bei der mohammedanifchen Invaſion
plösßlich verlaffen worden feien, und feitdem nur durd die Eins
wirfung der Natur ihre Zerftörung erlitten hätten; jo gar nichtg
Späteres, als nur aus althriftlicher Zeit, werde unter ihren
Bauwerfen vorgefunden, was ſchon mit Niebuhrs Aeußerungen
vor 100 Fahren vollfommen übereinftimmt.
Das moderne Dorf el-Bära ift von armen Bauern bewohnt,
die den Erpreffungen ihrer Gebieter erliegen, gegen Fremdlinge
mißtrauiſch und ungaſtlich 0) find und unter ſich und mit ihren Nach—
baren in beftändiger Fehde liegen. Sie nennen die einzelnen
Quartiere und Borftädte der alten Ruinenftadt mit den verfchiedenen
Namen Medſchdelaiyeh, Trorfeh(?) und Bichilla, deren jede
eine befondere Beſchreibung verdiente; die ganze anliegende Oſt—
>) Eli Smith, Mfer. 1848. *0) Capl. Lyde, Visit to Northern
Syria. London, 1853. p. 49.
Die Auinen nad arabifchen Autoren, 1067
ebene zeigte Refte von derfelben mafliven Bauart, Thomſon
wollte von- da nah SB. den Weg Burckhardts über Yin
Sufrah (Kun Sufra bei Burdhardt), Kefr Delium, Kefr
AUnith, es-Sufrah, Kalaat Fuleiyeh und Suriyeh bie
Kalaat el-Medif verfolgen; fein Führer nöthigte ihn aber, den
gewöhnlichern Weg der großen Hauptftraße über Khan Scheihun
nah Hamah zu gehen.
Ma’arrat en-Naa'män iſt zwar auch von Thomfon be
jucht worden, als er fih von Riha auf die große Karamwanenftraße
über Khan Scheichün füdwärts nad Höms begab, aber feine Mit:
theilungen darüber find zu fragmentarifch geblieben, als daß fie
uns hier genauer unterrichten könnten 54).
Erſt nah Eli Smiths Routier?), der von Ruweihah
und Dana ſüdwärts ging, erreichte diefer nach drei BViertelftunden
von febterem Drte an dem Südende des Dihebel Arba’in
auf der großen Straße Ddiefe alte Stadt, die nach ihm noch um—
mauert ift, und manche jchöne Gebäude hat, darunter auch ein
großer präctiger Khan ift, der aber erft durh Sultan Muräd
bier für Meffa-Bilger erbaut wurde. Dagegen liegt in Nordweft
der Stadt, auf einem von fpäteren Grabftätten durchbrochenen
Felſen das Caſtell, das Eli Smith einen alten Römerbau
nennt, Arra des römischen Stinerarg, auf der Straße von Epi—
phania nah Chalcis (Kinnesrin) gelegen (von Galcida nad
Arra XX Mil, nad) Capareas XXIII, vielleiht Khan Scheichün
nach Bocode 5)? Epiphania XVI, Arethufa XVI und Emefa XVI,
nad) Itin. Provinc.) 5*),
Diefe moderne Ma’arrat en-Na’amäan ift es, welche ſchon
Abulfedass) nicht mit einer andern in Mefopotamien gleichna=
migen Stadt zu verwechjeln warnt. Edrifi56) hat diefe Ma’arz
rat en-Na’amän noch) als eine ſtark bevölferte Stadt gefannt,
mit Bazar und Mezar, auf fandigem Boden erbaut, aber ohne
Quellwaffer, fo daß die Einwohner nur Negenwaffer zu trinfen
hatten, aber in ihren Obftgärten einen großen Neichthum an
*9) Thomson, in Bibliotheca Sacra 1. c. 1848. Vol. V. No.XX.
P. 678—680, und im Missionary Herald. 1841. No. XXXVII.
p. 360— 361. °?) Eli Smith, Manufeript. 1848.
>) Bocofe a.a. DO. 1. ©.211. °*) Ed. Parthey. p. 86.
*) Abulfeda, Trad. bei Reinaud, Mifer., eine Stelle, die in Abulfeda,
bei Koehler ©. 117-118, durch andere Phraſen erſetzt iſt.
*°) Edrisi bei Jaubert. Vol. Il. p. 140,
1068 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abfepnitt, F. 34,
Dliven, Weintrauben, Feigen, Piſtazien und Nüffen befaßen. Sie
gehört gegenwärtig zum Paſchalik von Damaskus, hat etwa
4,000 Einwohner, darunter 3 bis A chriftliche Familien, und eine
Feine Befaßung von irregulairen Truppen, die ihr als fefter Grenz—
plag gegen die den Türken nicht gehorchenden Anazceh-Beduinen
dienen muß. Erſt den Tag vor E. Smiths Ankunft überfielen
dDiefe Beduinen dag nur 11 Stunden öftlicher gelegene ‚Dorf
Mureifhärin und führten eine Anzahl Vieh weg, büßten aber
‚dabei 2 ihrer foftbaren Pferde von 20,000 Piaſter (1,200 Thaler)
Werth ein.
Ihr gewöhnfiches Manöver ift, nachdem fie eine Menge folcher
Räubereien begangen haben, jedes Jahr von Neuem mit den tür—
kiſchen Paſchas über eine angebliche Unterwerfung zu unterhan—
deln. Um diefen Preis erhalten fie dann Straflofigfeit, und
benußen diefe, in die Städte zu fommen, um das geftohlene Gut
und ihre eigenen Producte zu verhandeln. Haben fie dies erreicht,
fo fangen fie wieder an zu rauben. Nur der große Stamm der
Hadadiyeh und einige Fleinere mit diefem verbundene find feit
längerer Zeit der türfifchen Regierung treu geblieben, unter allen
denen, welche hier auf der Grenze des Paſchaliks Haleb und Schäm,
d. i. Damaskus, umherziehen. Ihr gewöhnlicher Weideplaß tft die
Niederung el-Mütfh.
Auf dem von Ma’arrat weiter nach Weſt hin verfolgten Wege, -
welcher Burdhardts füdlichere Wegrichtung nach Kalaat el-Me—
dik bei el-Bära quer durchfchneiden mußte, ging Eli Smith zu:
nächſt noch durch eine ebene und fleinige Gegend, an mehreren
weitläuftigen Steinbrüchen vorüber, und fowol alte Radfpuren
in dem ‚Felsboden, als auch beftimmte Refte einer römiſchen
Straße waren an mehreren Stellen des Weges fihtbar. Nach
/, Stunden fam man an den Ruinen des Kloſters Deir Därtn,
mit corinthifchen Säulen gefchmüct, vorüber. 1%, Stunde weiter
zu den Nuinen einer alten Stadt, Serdſchelleh genannt, von
derfelben Art, wie die zu Ruweihah, aber noch weitläuftiger.
Diele ausgezeichnete Maffen römiſchen Quaderbaues und viele
Säulen ftanden hier. Der Ort liegt in einer felfigen, Ffaum dee |
Anbaues fähigen Gegend, in welcher dann noch °/, Stunden weiter
el-Bära beſucht wurde.
Bon diefem Drte an erhebt fih das Land, doch immer nicht
zu Gebirgen, jondern plateauartig gegen Weft und Nord-
Wet, und dies höher gelegene Land ift weniger felfig und er:
=
— — arg — a —— — ———— V— — —
nn nen = ——
Weſtweg durch das er-Nüf, 1069
laubt einen beffern Anbau. Eine halbe Stunde fern liegt das
Dorf Belyün, daffelbe, welches auh Burkhardt Belyum
nannte (ſ. oben ©. 1067); drei DViertelftunden weiter Ma’ruta
mit ein paar alten Neften. Mehrere Dörfer blieben feitwärte
(Barüdeh, Erneba, Allaruͤz links oder füdlich, Dſchäſif rechts oder
nördlich) liegen, und auf weithin fihtbarem Gipfel nördlich der
Ichon oben genannte Gipfel des Wely des Vropheten Hiob Neby
Eiyub). Eine halbe Stunde weiter hin endigt die Hochebene _
plötzlich, und es thut fich der Blid auf über dag langgedehnte,
tiefliegende Drontes=- Thal, zu dem nur ein fteiler Abftieg
von einer vollen Stunde hinabführt. Am Fuße, eine Biertelftunde
nordwärts vom Wege, liegt das Dorf Dſchunib, wo E. Smith
jein Nachtquartier nahm; nur etwag nördlicher mitten in der Ebene
Tämät,
Diefe Alluvial-Ebene, in die man hier eingetreten, ift der
des Befä’a zwiihen Libanon und Anti-Libanon fehr ähnlich,
ſchön und fruchtbar, drei” big vier englifhe Meilen, alfo über
anderthalb Stunden, breit, und erftreet fich hier in der Richtung
von Süd gen Weſt nah Nord gen Oft. Südwärts, wo ber
Drontes oder 'Aſi fie durchfchneidet, heißt fie el-Ghäb; da
erweitert fie fich zu fieben bis acht englifchen Meilen, aljo drittes
halb dis drei Stunden Breite. Nordwärts, wo fie fich noch fieben
bis acht Stunden weit zwifchen der Fortſetzung derjelben Berge
hinaufzieht und dann in zwei Arme theilt, wird. fie er-Rüj
(ſprich Rudfch) genannt, und fendet ihr überflüfiiges Waffer im
Winter — denn jebt, Mitte Mai (da E Smith durcpaffirte,
war die Gerftenernte ſchon begonnen), war Fein Wafferlauf mehr
zu bemerfen — ſüdlich dem Dronteg zu.
Hier gerade, wo E. Smith diefe Ebene, unftreitig die Stelle eines
alten Seeftandes, durchfchnitt, ift die tieffte Stelle derfelben. Der
Fluß, wahrfheinlich Diefes alten Seeftandes, mußte ſonach, um
einen Ausgang zu finden, in einem engen Thale, dem fogenannten
weftlihen Rüdſch, die wetlihen Berge durchbrechen. Durch
diefe führte nun der Weg (am 16. Mai)7) hindurch, in drei
Stunden zu dem Orontes und feiner langen Brüde, auf der
großen Straße des Meberganges von Haleb nad Ladifieh, an deren
Weftjeite der Ort Dſchisr eſch-Schoghr (|. ob. ©, 902) liegt,
) Eli Smith, Mer. 1848.
1070 Weft-Afien. V. Abtheilung. IT. Abſchnitt. $. 34,
dem ganz nahe, ſüdlich daran ftoßend, das Caſtell Kalaat Mirs
zeh fich erhebt. Das Gebirg auf der Weftfeite des Thales ift hö—
her, fteiler und weniger angebaut als auf der Oftfeite.
Walpoless) ift einer der feltenen Reifenden, welche denfelben
Weg von Schoghr nah el-Bära und Niha (1850) zurüdge-
fegt haben, obwol mit Fleinen Abweichungen von Eli Smiths
Route. Er ging von der Oftfeite der Orontesbrücke zunachft gegen
Sid und flieg die dortige Uferhöhe über Anib (wahrfcheinlich
Tunib bei Eli Smith) hinauf, wo er im fohönen Dorfe Er-
neba (bei Elt Smith; Arnebe bei Walpole) von fieben .
chriſtlichen Familien fehr wohlwollend empfangen wurde, zu denen,
da ihnen ein eigener Geiftlicher fehlt, von Zeit zu Zeit ein Prie—
fer von Edlib fonmt. Ruinen einer ältern Ortfchaft, von ges
ringem architectonifchen Intereffe, liegen zerftreut umher, und fehie-
nen durch ein Erdbeben zerjtört zu fein. Bon da ritt Walpole
gegen N.W. über einen Ort, den er Balefan fehreibt (unftreitig
Belyun bei Eli Smith), zu den Ruinen von el-Bära, die
wir nun aus Obigem ſchon hinreichend Fennen gelernt haben.
Seine Befchreibung beftätigt nur den außerordentlichen Reichthum
derfelben an merfwürdigen Bauten. Wahrſcheinlich dag große,
von de Foreft befchriebene Gebäude hörte Walpole den Kö—
nigspalaft (Serat el-Melef) nennen. Auf dem Wege von el-
Bäara nah Riha, fagt Walpole, fah er zwar fehs Städte-
ruinen, begegnete aber nur ſechs Iebenden Menfchen zwifchen Huns
derten von alten Todtengrüften..
2) Wiederentdedung der alten Apamea (Famyah bei
Abulfeda) und Lariffa, Silaoa, jebt Seidfhär oder
Schaizär der Araber, durch Burkhardt (1812) und
W. Thomfon (1846).
Burkhardt war es, der von dem Dſchebel el-Arba’in bei
elsBära auch weftwärts, aber mehr gegen Süden hin, weiter
Ihritt, und fo das mehr ſüdlich gelegene Thal des »Aſi, oder
Drontes, nämlih den el-Ghäb genannten obern Theil des
mittlern Oronteslaufes durhwanderte, in welchem die alte Apa—
mea lag, die er wieder entdeckte, und von da noch weiter ſüdwärts
50) Walpole, Tray. l. c. III. p. 193—207.
Burdhardis Weſtmarſch zum Orontes. 1071
über Seidfhar, die alte Lariffa, bis Hamah wanderte, Nur
Thomfon, der unermüdete Pilger, ift der einzige newere Reifende,
der ihm, obwol nur von Seidfchar aus, bis zur berühmten Apas
mea dorthin gefolgt if. Ihnen verdanken wir die Kenntniß diefes
jüdlichen Ihalgebietes des el-Ghäb, wie Eli Smith des nörd-
lichern er-Ruͤdſch, denn de Foreft’s jüngſte Wanderungen in
diefen Thälern find uns noch nicht in ihren belehrenden Refultaten
befannt geworden, und außer dieſen foheint, Ainsworths flüch—
tige Andeutungen ungerechnet, noch Fein anderer Wanderer durd)
dDiefe wenig gefannten IThalgebiete ihnen bis jeßt nachgegangen
zu fein.
Burkhardt, hier fürs Erfte unfer einziger Wegführer, febte
am 20. Februar 181259), als er von Niha big el-Bära vorge-
drungen war, noch an demfelben Nachmittage aus der Tehtern
Nuinenftadt feine Wanderung gegen Weft über den Berg nad) dem
Thale des Orontes fort. Nach einer Stunde, an einer verfallenen
Steinbrüde über einen Fleinen Wadi, auf ungeheueren Steinblöden,
die ihre Pfeiler bilden, ruhend, wurde 20 Minuten weiter Ain
Safra auf einem Bergrüden erreiht, wo nur ein paar Fa—
milien in elenden Hütten mitten unter den Ruinen einer alten
Stadt Ieben. Ihnen drei Biertelftunden gegen N.W. liegt das
Dorf Mezraa. Noch 20 Minuten weiter wurde die verfallene
Stadt Djeradeh (Dfherada) erreiht, und nah 50 Minuten
Kefr Aweit, ein Feines Dorf, Kefr bezeichnet in Der gemeinen
Mundart ftets Ruinen. Ein Dorf, el-Futeiry, liegt etwa
anderthalb Stunden füdlicher. Der Berg ift bei Aweit viel we—
niger felfig und zum Anbau weit geeigneter. Der Weg führte
von S. W. gen W. weiter, und nachdem drei Stunden von el-Bära
zurüdgelegt waren, Fam der Orontes zum Borfihein, und nun
fing man an abwärts zu fleigen. An Ddiefer Seite ift der
Berg ſteiler und mit Kräutern überwachen, die eine treffliche
Weide geben. Affodil (Siris, Asphodelus ramosus?) tft allgemein
verbreitet; die Wurzel, gedörrt und zu Mehl gerieben, wird mit
Waller zu einem guten Kleifter bereitet, den die Würmer nicht ans
greifen. Im Sommer treiben die Bewohner des Thals ihr Vieh
zur Weide auf die Berge, gleich den arabifhen Stämmen, von des
ten einem, den Akeydat, Burdhardt ein Feines Lager hierfelbft
antraf.
| °) Burckhardt, bei Gefenius ©. 230— 238.
1072 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $; 34,
Die weftlihen VBorberge des Dſchebel el-Arba’in,
die von Yin Safra anfangen, fi) bis zum Thale des Drontes
verlängern, und zwar ſüdwärts fi nad) dem Kalaat el-Medyk,
nordwärts aber nah dem Dſchisr efh-Schoghr hin erftreden,
wurden Dſchebel Schehfäbu genannt. Nach fünf Biertelftun-
den Hinabfteigeng erreichte Burdhardt erft den einzeln ftehenden
Hügel Tell Ankiyeh, der Fünftlich zu fein fcheint und ſchon in
der Ebene de8 Orontes-Thales Tiegt, weldhes hier, vom
Dſchebel Schehſabu begrenzt, das el-Ghab (d. h. Waldthal)
genannt wird. Dieſe Orontesebene el-Ghaͤb beginnt 3 Stunden
weiter ſüdlich vom Kalaat el-Medtk an, und erſtreckt ſich in faſt
gerader nördlicher Richtung bis in die Nähe der Verengung von
Dſchisr eſch-Schoghr. Seine Breite beträgt 2 Stunden nach
Burkhardt, doch ift es gegen Nord zu fchmäler. Der Orontes,
oder 'Aſi, bewällert es, fließt dicht am Fuße der weftlichen Berg-
begfeiter hin, und bildet dafelbft fehr viele Sümpfe 60), Die Ber
wohner des Thales, die Arab el-Ghäb, ein Gemiſch von Arabern
und Fellahs, leben nur im Winter in ein paar im Thal zerftreut
liegenden Dörfern, deren nächfte Aecker fie bebauen; beim Beginn
der heißen Jahreszeit ziehen fie mit ihrem Vieh in die öftlichen
Berge auf die Weide, um den ungeheueren Schwärmen von Flie—
gen und Mücken zu entgehen, welche in diefer Jahreszeit das
Ghab heimfuhen. Im Winter überfhwemmt der 'Aſi einen
Theil der niedrigen Gründe, durch welche er fließt, und hinterläßt
viele Fleine Seen und Teiche; auch wird das Thal von zahl-
reihen Quellen und Bächen bewäffert, die von den Bergen, zumal
von den öftlihen, herabfommen. Vom Tell Anktyeh bis zum
Dſchisr eſch-Schoghr find 8 Stunden Wegs, und in diefer
Strede, die er nicht jeldft zurücdlegen fonnte, wurden Burdhardt
die Lagen von fieben verjchiedenen Quellwaffern aufgezählt. Er
fchrieb fie, wie folgt, nieder: 1) Ain Bet Lyakhom; 2) Ain
Keleydyn; 3) Schauryt; 4 Kaſtal Hadſch Affaf;
5) Dſchob Soleyman; 6) Dihob el-Naſſuh und 7) Dſchob
Tell et-Tyn. Woahrſcheinlich werden in ihrer Nähe auch die
wichtigften Anftedelungen zu fuchen fein. 1
BomTellAnkiyeh, der links, oder öftlich, Liegen blieb— mit
— — — nn
60) Geſenius, Note zu Burckhardt. I. S. 512; "vergl. Colonel Leake's
Kartenffizze zu Burkhardt: Thal des Orontes bei dem alten
Apamen.
Eintritt in das el-Ghaͤb, nah Haraͤſch. 1073
inem Meinen Dörfchen, feßte Burdhardt feinen Marſch ſüd—
wärtg fort, und Fam dicht an der Quelle Ain el-Anktyeh vor-
über; /, Stunde weiter an der Ain el-Kherbe und wieder
, Stunde weiter füdlih zu der reichen Quelle Ain.el-Hawäfh,
on wo aus er fih etwas weftlich in die Ebene wandte, wo er
ah 4%, Stunden Wegs von el-Bära das Dorf Hawäſh er-
eichte, und dafelbft im Haufe des Scheichs fein Nachtquartier nahm.
Hawäſh ift das vorzüglichfte Dorf im Ghäb, bis zu wel:
chem vom Norden her das Gebiet von eſch-Schoghr reicht; hier
ber fängt mit Hawäfh der Diftriet des Kalaat el-Medik an.
awäjh liegt an dem Rande eines Eleinen Sees, der vom Flüß-
hen Ain eleHamwäfh, weldher von den öftlichen Bergen herab
fommt, gebildet wird. Die umliegende Gegend war jet (21. Fe—
bruar) eben überſchwemmt, und die Araber festen in Fleinen Böten
don einem Dorfe zum andern über. Im Sommer tritt die Mebers
ſchwemmung zurüd, aber. die Lachen bleiben, und auf ihnen erzeu⸗
gen ſich die plagenden Mückenſchwärme. Das Dorf hat an 140
Hütten, die Wände ſind von Lehm gebaut, die Dächer mit Rohr
gedeckt, das an den Ufern des Orontes wächſt. Ihre Sommers
hütten auf den Bergen find auch aus diefen Rohrbindeln in Rei—
hen zujammengeftellt, in denen die einzelnen Familien blos durd
eine dünne Schicht Rohr von einander getrennt find.
Die Araber in Hawälh bauen Weizen und Durra, und halten,
wie alle Araber im Ghäab, zahlreiche Heerden von Büffeln einer
Heineren und zahmeren Race als die, welche in den cilicifchen
Ebenen gehalten werden. Burkhardt führt hier die allgemeine
Sage der Türken an, daß durch ihren Propheten auch das ganze
Thierreich zum wahren Glauben befehrt fei, nur dag wilde Schwein
und der Büffel nicht, die ungläubig blieben, und deshalb diefelben
Schimpfnamen wie die Chriften erhielten; das Fleifch des Schwei-
nes zu eſſen iſt ihnen daher verboten, das des Büffels, wie ſeine
Milch, iſt aber eine ihrer Hauptnahrungen geblieben.
Burckhardts Wirth, der Scheich von Hawaͤſh, Mohammed
half Dmar, war in den angrenzenden Länderftrichen wegen feiner
Gaſtfreiheit bekannt. Durch die Erpreſſungen der benachbarten
tiefen Statthalter in Schoghr, wie in Medif, war er feit zwei
"Jahren zu einem armen Manne geworden, und die Truppen, welche
fortwährene von einem Orte zum andern hin- und hermarfchirten,
verzehrten noch die letzten Reſte ſeines Vermögens; dennoch traf
‚der Reiſende an dem Abend feiner Nachtherberge in deſſen Haufe
| Ritter Erdkunde XVII. Yyy
|
|
1074 Weft-Afien. V. Abtheilung. I. Abfchnitt. F. 34.
wenigftens noch 50 Menfhen zum Abendbrote an, von denen etwa
30 arme Araber aus feinem Dorfe, die anderen aber fremde Gäfte
waren.
Am andern Morgen früh ritt Burkhardt von Hawäfh
‘an dem Fuß der döftlichen Bergreihe entlang im jchönen Thale, das
er. nur mit dem Befä’a vergleichen Fonnte, doch mit dem Vorzuge
des größern Drontesftromes als des Litany und reicheren Quellen.
Eine halbe Stunde vom Dorfe, an der Seite eines gepflafter-
ten Hochweges, lagen mehrere Trümmer von Säulenfhäf-
ten. Ueber eine Stunde weit fonnte man diefe Bflafterftraße
verfolgen, an der nach der erften Viertelftunde ein zweiter Haufe
von Säulentrümmern und nach wiederholten gleichartigen Ent-
fernungen noch ein dritter und ein vierter Haufe, jedesmal von
4 ftehenden Säulen, ſich zeigte, offenbar der Neft der römifhen.
Heerftraße, welche auch im Itinerar. Antonini 187 von An—
tiochia über Niaccaba, Caperturi, "Apamea, Lariffa,
Epiphanta un. ſ. w. nah Emefa angegeben ift6l), wo denn aljo
die Station Caperturi in Nord von Hawaſh gejucht werden
muß, aber noch nicht wieder aufgefunden ift. Die Säulen mögen
als Meilenfteine in ihren gleichen Abftänden von einander gez
dient haben. Die Bflafterfiraße war hie und. da weiter nad)
Süden geführt, doch ohne dag man ſolche Stationen gewahr wurdez
doch folgte fie wahrfcheinlich der ganzen Thalſenkung von Apa—
mea an nordwärts bis Schoghr.
Fünf Viertelſtunden von Hawaſh an der reichen Ain Hüz
yith-Quelle vorüber, war die Pflafterftraße 16 Fuß breit; rechts
in der Ebene liegt dag Dorf Hüyith, mit Gras bewachjenen
Felfen, und dicht Daneben ein anderes, Yin Uftol, Zwei und
eine. Viertelftunde weiter liegt Ain et-Takeh, eine ftarfe Quelle,
die nahe am Fuße eines Berges entjpringt und einen kleinen
See bildet, der mit dem Drontes zufammenhängt, an dem Webers
refte alter Mauern. Diefe, wie die vorigen Quellen, haben eine
ganz laue Sommertemperatur, und diefer fohreibt Burkhardt die
ungeheuere Menge von Fiſchen im Gee zu, welche diefelben zur
Winterzeit wahrſcheinlich felbft aus dem Drontes hierherziehe, zur
mal ift e8 die Art, welche die. Araber wegen ihres afchgrauen
Fleifhes Schwarzfifd nennen (Macropleronotus niger bei
Chesney).
‘”6%) Itin. Anton. Aug. ed, Parthey. p- 83.
Die fiſchreichen Seen und Flüffe. 1075
Auch Niebuhr lernte diefen fehr wohlſchmeckenden ſchwar—
en Fiſch aus dem Landſee des Drontes fennen, der häufig zu
iner Zeit auf den Marft bis nach Haleb gebracht wurde 2).
sr ift 5 bis 8 Fuß lang, fein Fang, vom Anfang November- big
nfang Januar, ift im Beſitz des Statthalters vom Kalaat el:
Redik; die Fifcher, Bewohner des Dorfes Scheria, das an den
fern des Sees eine halbe Stunde von Ain et-Taka liegt, find
um Theil von dem Miri (der Grundftener) befreit... Sie fiſchen
ährend der Nacht mit Harpunen in kleinen Böten, die 5 bis 6
ann tragen. Die Fiſche find in fo großer Menge vorhanden,
aß fie nur aufs Gerathewohl ihre Harpunen auszuwerfen brauchen
nd doch in der Nacht ihre Böte damit anfüllen. Man Fönnte die
oppelte Menge fangen, wenn man nur Abfah davon hätte. Der
Santar (580 englifche Pfund) wird mit A Pfund Sterling bezahlt.
‚Die Fifche werden auf der Stelle eingefalgen, und big nach Cypern
in zur Faſtnachtsſpeiſe für die Chriften verfauft. Dem Statthal-
er bringt diefe Sifcherei etwa 120 Beutel (3,000 Pfd. Sterling)
in. Außer dem Schwarzfifche fängt man auch Karpfen mit
eßen und bringt fie nah Hamah und Höms, wo die Türfen fie
ern effen. Der See ift etwa 10 Fuß tief, die Breite fehr uns
feich, aber felten mehr als eine halbe Stunde, die Länge von DO.
ach W. etwa anderthalb Stunden.
Auch Thomſon 63) ſah die vielen Quellen von lauer Tem—
eratur, welche dieſen nördlichen et-Zafä-&See bilden, und nennt
ie Dort gefangenen Fifhe Sellure der Araber, die von ihnen
agen, fie hatten Katzenköpfe. 1846 hatte Der Gouverneur die
ifcherei für 400 Beutel (1 Beutel zu 23 Dollars, alfo zu 9,200
ollars) verpachtetz; dieſe Fische find Dur ganz Syrien berühmt
nd beliebt, ihrer unerjchöpflichen Menge verdankte ficher fchon die
ntife Apamea einen Theil ihres Reichthums. Bei Faltem Wetter
ollen dieſe Thiere fih in fo gedrängten Haufen um die lauwarmen
Quellen verfammeln, daß die Fifherboote nicht mehr durch fie hin-
hurchrudern können, und beim bloßen Auswerfen ihrer Speere einen
md mehrere Fifhe nie verfehlen.
Eine Stunde von diefem See et-Taka Fam Burkhardt an
em Fuße des Hügels an, auf welchem das Gaftell von Medik,
Niebuhr, Reifebefhr. TH. III. ©. 97.
9— en in Bibl. Sacra. V. p.687.
VYyy2
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1076 Weft-Afien, V. Abtheilung. I. Abſchnitt. F. 34.
Kalaat el-Medtko69, ſteht. Da e8 damals im Befib eines Ne
beilenhäuptlings gegen den Paſcha von Damaskus war, dem der
Kopf vor die Füße gelegt werden jollte, konnte Burdhardt e8
nicht wagen, fih in fein feftes Schloß zu begeben, und mußte an
demjelben vorüberziehen, ohne es erforfchen zu können, obwol er
der Ueberzeugung war, daß eben hier die alte Apamea, welde
‚man bis dahin gewöhnlich noch mit Hamah zu identificiren pflegte,
geftanden haben müſſe. Doch war ihm fhon C. Niebufr, der
es Kalla el-modek nannte, und bei den Türken Kalla®)
afamia nennen hörte, darin vorangegangen, e8 mit der ehemaligen
Apamea (denn ihre Ruinen blieben auch ihm unbekannt) zu idenz
tificiren, als er erfuhr, daß diefes Kalaat 10 Stunden Wegs ſüd—
fih von Schoghr am Drontes liege, der dafelbft durch einen Land—
fee fliege.
Auh Büſching, der Niebuhr in feiner noch immer mufterz
haften Erdbefchreibung von Syrien gefolgt ift, hat, obwol er beide
Städte wohl unterfcheidet, doch, jonderbar genug, bei Famiah
angegeben, daß ſie bei den Arabern ebenfalls Hamah genannt
‚ werde, was offenbar auf einem Irrthum beruht 66).
Burkhardt ließ nur durd) feine Leute einige Lebensmittel
auf dem Bazar einfaufen, und ging, indeß diefe wieder zurüdfehre
ten, um den äußern Fuß des feften Schloffes herum. Es ift das—
ſelbe auf einem ganz einzeln ftehenden Hügel erbaut, und hängt
an der öftlihen Seite blos mit dem Berge Dſchebel DOrimy,
dem jüpdlichften Bunce des Dihebel Schehfäbu, zufammen,
der fich hier nach Oft wendet und an 3 Stunden weit in diefer
Richtung fortftreichen joll. Südlich von diefem Ortmy gehen die
abmwerhjelnden Erhöhungen und Senfungen des Gebirges etwa noch
3 Stunden fort, und enden in der Ebene Terimſi (vergl. unten).
Das Caſtell Medik ift von Kleinen Steinen erbaut, hat mehrer
Heine Ihürme, und ift offenbar von neuerer Bauart. Auf dei
Dftfeite, dicht am Thore, find verfallene Wohnungen, und ſüdlich
am Abhange des Hügels eine von einer Mauer eingeſchloſſen
Moſchee, die eine Art Außenwerk des Caſtells bildet. Innerhall
der Mauern des Caſtells find 30 bis AO von Türken und vo
’64) Burckhardts Reife, bei Geſenius ©. 23T.
65) C. Niebuhr, Reifebefchreibung. Th. III. ©. 97.
°s, Büfching, Erdbefchreibung. XI. 1. 1792. ©. 333,
Kalaat el-Medif, Apamia, 1077
riechifchen Chriften bewohnte Häufer. Man fagte, daß das einzige
eberbleibfel aus dem Alterthum eine von großen Steinblöden
tbaute Mauer in dem Bälafte des Statthalters fei. Am weftlichen
Suße des Hügels ift eine warme, ſchwefelhaltige Quelle, deren
Baffer einen Teich bildet, an deſſen Rande das Stück von einer
hön cannelirten dorifhen Säule lag. Nahe bei der Quelle ift
in großer Khan für Neifende; auf der nördlichen Seite, des Hü—
Hels jollen mehrere Säulen zerftreut umbherliegen.
Die wahre Lage 67) der alten Apamea mit ihren großar-
igen Trümmerreften, die mit zu den merfwürdigften im gans
‚en nördlichen Syrien gehören, zu ermitteln, war Burdhardt
urch den drohenden Rebellenhäuptling Milly Ismail in dem
Faſtell Medtk verhindert: denn nicht an dem Fuße des modernen
Bergcaftell8 gegen die Thalfeite Liegen fie, fondern auf der
Berghöhe von etwa 300 Fuß auf der Nordoftfeite deffelben,
in der Gegend, welche Burkhardt gar nicht zu fehen befam,
doch hatte fein Scharffinn fehon ganz richtig die Situation derfel-
en wenigſtens durch das dicht daran ftoßende Caſtell ermittelt,
deffen Neubau er indeß wohl erfannt hatte.
Auh Ainsworth68), der Begleiter auf Colonel Chesney’s
uphraterpedition, hatte auf den Neften einer Nömerftraße von
Schoghr im Orontesthale, doch ohne diefen Weg näher zu be
Schreiben, im Sahre 1835 die Ruinen von Kalaat el-Medik,
heils auf der Berghöhe, theils in der Ebene aufgefunden, und
on Reiten eines Borticug, wie von einem Tempel, die beachteng-
erth feien, doch nur’ flüchtig, ——— ohne dabei an Apamea
zu erinnern.
W. Thomſon9) war am 4. Auguſt 1846 ſo glücklich, auf
ſeinem Marſche vom Süden her, von Kalaat Seidjär, fie wies
der zu entdeden, wo er fein Zelt zurückließ, und am frühen Mor-
gen des Tages vom linken auf das rechte Ufer des Drontes über:
'jebte, und von da in 3%, Stunde Marſch gegen Nord bei Sonnen:
‚aufgang die Ruinen, die er num genauer unterfuchen konnte, in
‚ihrer ganzen Pracht und Schönheit erreichte,
°”) Thomson, Letter, Beirut 14. Dec., in Bibliotheca Sacra. VII.
1847. p. 403— 405; &. Robinfon, Note 4, über Apamea, ebendaf.
| p- 407. °®) Col. Chesney and W. Ainsworth, im Journ. of
| the Roy. Geogr. Soc. London, 1837. Vol. VII. p. 418.
|) W. Thomson, in Bibl. Sacra 1. c. Vol. V. p. 685—689; VII.
| am. p. 404 etc.
| \
1078 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abfchnitt, $. 34,
Sie find viel zerfiörter als die von el-Bära,-aber grandiofer
und im claffifchen Bauftyl, unftreitig aus guter ſeleucidiſcher
Bett. Die Wohnhäufer find zwar alle zerfallen, bis auf wenige
Nefte hie und da, aber an der Nordweſtecke der alten Stadt fteht
noch ein ſchönes Mauerſtück. Das Nordthor ift noch vollfommen
erhalten, aber mit gewaltigen Maffen von behauenen Quadern eines
‚eingeftürzten Thurmes überlagert. Die Hauptfiraße dehnt fi
von da in ganz gerader Linie eine englifche Meile weit bis zum
Südthor. Dieſe Avenüe hat eine Breite von 123 Fuß, und tft
in ihrer ganzen Länge zu beiden Seite mit fehr fihönen Säulenz
reihen von corinthifcher Ordnung geſchmückt; der Schaft derſel—
ben ift 22 Fuß 8 Zoll hoch, die Gapitäle 3%, Fuß, die Corniſche
darunter 3 Fuß 4 Zoll, die ganze Säule 30 Fuß hoch, fie fanden
von Thor zu Thor immer gegenfeitig 6’, Fuß von einander entz
fernt, und bilden eine der längften und prachtvollſten Golonnaden
der Welt von 1,800 Säulen, dazwiſchen nur ein paar Ausbiegunz
gen. Zwifchen den Colonnaden und den Käuferreihen war noch
ein breiter Raum von 24 Fuß; der Durchmeſſer der Säulen if
3 Fuß, und fie ftehen in der Mitte 69 Fuß weit auseinander,
Der Styl der Säulen it nicht ein und derfelbe, fie wechjeln darin
ab, find bald einfache Schäfte, bald cannellirte, auch) doppelt cannelz
firte und verſchlungene, die in regelmäßigen Abfländen von einanz
der abwechſeln. Manche der Gannellirungen find concav, andere conver,
und manche hatten zwiſchen den vertieften Gruben auch noch erhöhte
Reiften (über die Säulenftraßen fiehe unten bei Antiochia).
Zu beiden Seiten der Kolonnaden befinden ſich mehrere Seiz
tenpläße, die rund umher wieder mit Säulen geziert find. Einer
derjelben hatte jolche, 34 Fuß hohe, Säulen, die 4 Fuß im Dias
meter hielten. Die Mauern diefer Seitenpläge find von ungemeiz
ner Stärke, Die Golonnaden vortrefflich gearbeitet, jedoch ‘die meis
ten umgeftürzt, die Schäfte, Piedeftals und Gapitäle aber beifamz
men geblieben; wahrſcheinlich durch Erdbeben niedergeftredt, welche
Syrien jo furchtbar erihüttert haben. Die Länge der Quadern
des Gebälfes beträgt meift 10 Fuß 3 Zoll. Zur Zeit: ihres Neu—
baues muß der Anblick beim Eintritt in das Nordthor durch diefe
Säulenreihen durch die ganze Stadt bis zum Südthor ein Pracht⸗
blick zum Erſtaunen und einziger Art geweſen ſein.
Die Straßen kreuzten ſich in rechten Winkeln und in regel⸗
mäßigen Intervallen. Alle Stellen, wo Tempel, Paläſte, öffentliche
Gebäude oder Marktplätze waren, find von Säulengruppen in zahl⸗
⸗
32
Die antike Prachtſtadt Apamea. 1079
eicher Menge ausgezeichnet. In den mittleren Zwiſchenräumen
der großen Säulenſtraße ſah Thom ſon noch eine Statue des
Bachus im Front eines Gebäudes, an der Oſtſeite der Straße;
fie war abfichtlich verftümmelt, zumal Kopf und Geſicht, die rechte
Hand hielt noch eine Waffe, die linke greift nach einer Rebe mit
Trauben und reichem Blätterdach, welches das Haupt vor dem
Sonnenftrahl ſchützte. Die um diefe Figur flehenden Säulen find
von bejonders jeltfamer Art, an der Bafis mit converen Ganelli-
rungen und erhabenen Stäben dazwifchen, die obere Hälfte der
Säule aber hat ganz gerade, hohle Gannellirungen. In einiger
Entfernung von da ſteht in der Mitte einer Avenüe eine fehr
große Säule, zu wundervoll, um fie kurz bejehreiben zu können.
Bon Quartier zu Quartier fortjchreitend, mußte man immer von
Neuem über die Mannigfaltigfeit der Architecturrefte flaunen.
Meber die Trümmer, welche das prachtvolle Nordthor über:
deden, erftieg Thomfon eine Höhe, von der er einen großen Ueber—
blick über die Prachtſtadt gewann, Die aber doch völlig in Trüm—
mern dalag, in der fein Gebäude ganz geblieben war, die ein zer—
| ftörender Fluch niedergeworfen hatte.
Wie fehr ift es zu bedauern, daß wir noch feinen Grundriß,
| feinen Aufriß, Feine einzige Anficht von diefen Ruinen durch Künft-
fer erhalten haben. Nach einer Note von E.Robinfon”) brachte
| Dr. de Foreft von einem Thurme in der Mauer des Kalaat
el-Medik (d. h. Caftell des Engpaffes), nahe den Ruinen der al-
ten Apamea, eine achtzeilige Inſchrift mit, über welcher eine zer-
ſtörte Figur in Stein ausgehauen war. Die Infhrift ift zwar
ebenfalls zerftört, doch ift in ihrer zweiten Zeile von der Par:
\thifchen und Severifhhen Legion die Rede, deren jedoch meh
rere diefen Titel führten. Sie fcheint wol von einem Soldaten
| derjelben (bene merenti posuit) gefeßt, und erſt als Bauftein aus
der alten Apamea in dem neuen Gaftell eingemauert zu fein. Ca—
plan Lyde ift im Mat 1852 zwar auch hindurch geflogen, aber
außer der pittoresfen Lage des Gaftels, das ihn durch feine Fe—
ftigfeit in Verwunderung febte, fpricht er nur von der furchtbaren
Plage der dortigen jehr großen Moskitos, von den eifernen
\ Thürflügeln des gut erbauten ms dafelbft und von der Unficher-
heit dur Räuber 71),
er GER .
m TE a _ mu u A u 2
70) E. Robinson, in Biblioth. Sacra. Febr. 1848. Yol. V. XV.
p- 91—92. Mn) Lyde, Visit to Northern Syria. Lond. 1853.
p. 52.
-
1080 Weft-Afien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 34,
Das moderne Dorf liegt faft ganz innerhalb des jüngern
Kalaat el-Medtk, das auf einem hohen Berggipfel an der Süd—
Weſt-Ecke diefer antifen Stadt erbaut wurde, wahrfcheinlich von
Saracenen. An feiner Außenfeite fteht ein jchöner, alter-Khan,
von ihm unfern gegen ©.D. aud einige Gebäude, die unftreitig
einft zu der großen Stadt gehört haben. Die anliegende Ebene,
von etwa 2%, Stunde Breite, liegt 300 Fuß tiefer als die alte
Stadt, ift ſehr ſumpfig (am 4. Auguft) und dehnt ſich gegen Weft
bis zum Fuß der Nafairier- Gebirge aus, wo der Orontes an ihr
nen mäandrijch vorüberfließt.
Wie der Ain et-Täfa mit feinen lauen Quellen im Norden
des Caſtells liegt, fo auch ein Heiner See Terimfi an der Süd:
feite defjelben, die beide der Befchreibung Abulfeda's entjprechen,
und die Identität feiner Famya??) mit der alten Apamea, wo:
von fchon Niebuhr und auch Büfhing nah ihm überzeugt
waren, beftätigen. Die häufigen Zweifel, welche früher gegen dieſe
Lage, jelbft noch von Geſenius >), erhoben wurden, find demnach
durch das Vorhandenfein diefer Pracht-Ruinen felbft widerlegt, die.
feiner andern, als der feleucidifhen Apamea angehören kön⸗
nen. Die Stelle bei. Strabo (XVI. 752) ”%) über Andueiu,
Apamia oder Apamaia hat zwar im Zert einige Berleßungen
erlitten, läßt jedoch die Hebereinftimmung jeiner Angaben mit der
heutigen Localität vollftändig wieder erkennen.
Die Stadt Apamta, fagt Strabo, hat eine wohl geficherte
Burgvefte; fie erhebt fi aus der Mitte der Ebene als ein Berg,
welchen der Orontes umfließt und ein fehr großer See umgiebt,
der die heerdenreihen Wiefengelände: der Umgebungen zu über-
jhwenmen pflegt, wodurd fie dann zugleich zu einer ſchwer zus
gänglichen Gebirgshalbinjel wird. Ihr —— und geſeeg—
netes Ländergebiet durchſtrömt der Orontes. Hier unterhielt
Seleucus Nicator die 500 Elephanten, die er als Gegengeſchenk
vom mit ihm verſchwägerten indiſchen Könige Sandracottus
empfangen hatte, zugleich auch den größten Theil feines Heeres, 1
—72) Reinaud, Traduct. d’Abulfeda, Syria. Mser. und Abulfedae
Tabul. ed. Koehler. p. 114. "°) "Sefenius, Anm. zu Burckhardts
Reiſe. S. 239; Th. J. S. 512 —- 513; vergl. Mannert, Geogr. der
Griechen und Roͤmer. Th VL 1:5, 360— 362.
”) Ed. G. Kramer. 1852. Vol. II. p. 289—291; Traduct. de
Strabon. Paris. Tom. V. p. 206 — 210; Großkurd, Ueberſ. TIL
©. 242—243.
Die antike Prachtſtadt Apamea. 1081
wie dies auch feine Nachfolger thaten. Bei den erſten Macedoniern,
welche dem Heereszuge Aleranders gefolgt und hier angefiedelt wa-
ren, wurde diefe Stadt auch Bella, gleich Philippus und Alexan—
ders Baterftadt, der Gapitale von Macedonien, genannt. Seleu—
cus gab ihr erft, doch nicht, wie Malala fagt, nach feiner Toch—
ter, fondern nach feiner perfifchen Gemahlin den Namen; nad
Malala (Chronogr. VII. 259, ed. Dind. p. 203) foll fie vor
der Macedonier Zeit Pharnake geheißen haben, und müßte dem-
nah alfo auch jchon von älterer Herkunft gewefen fein; wahr:
fcheintich ift e8, daß auch Alexander jchon etwas zu ihrem Aufbaue
für feine Macedonier beigetragen hatte; er foll hier dem Zeus
Bottiaeus einen Altar errichtet haben °). Nah Malala umgab fie
Seleucus erft unter feierlichen Opfern mit Mauern. Hier war
der eigentliche Waffenplag der Seleuciden, die Rechnungs—
fammer des Kriegsheeres (TO Aoyıoraıov TO OroaTıWrızoV);
bier waren die Stutereien mit mehr als 30,000 Zuchtituten
| und 300 Hengften, auch die Reiterfchulen, die Uebungen in
den Waffen wurden hier gehalten, und viele Lehrer der Kriegskünfte,
| welche hier befoldet wurden; auch mußten die umliegenden Städte,
Lariſſa, Kafiana, Megara, Apollonia und andere, von
denen uns heutzutage doch nur die jüdlichere Lariffa (Seidfhär)
befannt ift, "ihre Steuern an die große Apamea einliefern.
| Daher ging von hier eine große Macht Syriens aus; auch. die der
Aufruhrftifter, wie eines Rebellen Tryphon Diodotos (im J.
| 138 vor Chr. Geb.), eines Caecilius Baſſus und Anderer,
die fich in die Fefte von Apameia warfen, wo fie fi gut und
lange vertheidigen und von den benachbarten wilden Hordenfürften,
mit denen fie ſich verbündeten, gut unterflügt werden konnten,
ganz jo, wie dies neuerlich zu Burdhardts Zeit 76) mit dem
Rebellenhäuptling Milly Ismail und feinem Nachfolger, dem
Topal Aly, der ihn verdrängte, der Fall war. Die auf Mün—
zen gegebene Legende „Anauswv twv noos rw Aw‘, jagt
Droyſen, beziehe fich nicht auf den ’Afi, oder Drontesfluß, jon-
dern auf ein anderes Fleines Flüßchen, das wol aus der Nähe der
Stadt erft zum Orontes hinfloß und Arios hieß, wie e8 auch von
Sozomenos angegeben wurde (VI. 15: "Anuueslag ng noög
0 '"A&lo noraun). |
u
9 Droyſen, Aleranders Städtegründungen a. a. DO. ©. 18 u. 106.
’*) Note bei Burkhardt. TH. L ©. 238.
“
1082. Weft-Afien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 34.
Aber Quatremere ift anderer Anficht; er fagt, bei den
Syrern heiße Atzojo daffelbe, wie rebellis, womit Abulfeda
den ’Aft, oder Dronteg, belege, und diefer ſyriſche Name, der
fih auf» feinen reißenden Lauf beziehe, fei dem großen Strom
von Sozomenos beigelegt”). Münzen von Apamea mit dem
Bilde des Elephanten auf dem Nevers, als Beleg zu Obigem, ha-
ben ſchon Büſching, Ekhel, Sickler und Andere namhaft
gemacht 78).
Erf durch Bompejus wurde das Caſtell (Die Akropolis)
von Apamea gänzlich zerſtört (Joseph. Antiq. Jud. XIV. 3,
686 ed. Wessel.); zu feiner Zeit rihmt Strabo den Poſido—
nius aus Apamea als den ausgezeichneteften und gelehrteften
Philofophen aus der Stoifchen Schule. In den Fragmenten, die
fih von feinen berühmten Werfen, der Gefchichte und über den
Deean, erhalten haben 9), finden wir leider wenig über feine Hei-
math, die er zu der forifchen Tetrapolis zechnet, und anführt, -
daß Apamea, wie Antiochia bei Daphne, Seleueia in Bieria
und Laodicen, zu den Hauptftädten der 4 ſyriſchen Satrapien gez. 2
höre, welche man die vier Schweftern zu nennen pflege (Lib. XVI.
256, 5); in einem andern Fragment, über den Krieg der Einwoh—
ner von Apamea gegen die benachbarten von Lariſſa, hat fh
nur die Befchreibung ihrer eigenthümlichen Kriegsbewaff-
‚nung erhalten (ebendaf. I. p- 253). Aus den Fragmenten des
Soannes Epyiphan. (ebendaf. Histor. Gr. Fr. IV. p. 275, 4)
erfahren wir, daß die eigentliche Zerflörung von Apamea dur
des Chosroes PVerferheere bei feinem Ueberfalle gegen Antiochia
fattfand, von wo deffen Feldherr, Abaarmanes, feinen Rüdzug
durch das Coele nah Apamea nahm, das er dur Lift überrum- 4
pelte, plünderte, gänzlich 'werheerte und verbrannte und deſſen Einz
wohner als Gefangene mit über den Euphrat nad) Berfien
fchleppte. Aus der Zeit des Kaifers Zeno wird noch ein Episco-
pus Conon in Apamea genannt (Eustathii Epiphan. Fragm.
ebendaf. IV. p. 141, 6), der als Rebell Antheil an, dem —
gegen dieſen Herrſcher von Byzanz nahm.
’77) Quatrem£re, in Makrizi, Hist. des Sultans Mameluks. Paris,
1840. Tom. I. 2. p. 263 App.
8) Sickler, Handbuch der Alten Geogr. Th. IL. ©. 529.
9) Historicorum Graecorum Fragmenta ed. €. Mullerus. Parisiis.
4, 1849. Vol. II. p. 245—296.
\
Die mohammedanifche Famya. 1083
So finft die prachtvolle Apamea bis auf die Zeiten der
MohammedanersHerrfchaft wieder in gänzliche Vergeſſenheit. Zur
Zeit der Kreuzfahrer wird Apamea nur ein paar Mal in den
Kämpfen zwifhen Tancred und den dort wechſelnden moslemifchen
Herrfhern genannt, mit Denen die Berheerungen von Stadt und
Rand nun vollends zunehmen mußten, zumal als Apamea in die
"Gewalt Nureddins gefommen war (1149 nah Chr. Geb.) 80).
Weder Iſtakhri und Ebn Haufal, noch Edrifi fcheinen Apa—
mia gekannt zu haben, ſie nennen es wenigſtens nicht. Erſt
Abulfeda hat es wieder aus der gänzlichen Vergeſſenheit hervor—
gezogen. Famya (Kalla Afamia bei den Türken nah Nies
buhr genannt), jagt erSt), ift von Seleucus Ricator erbaut, eine
Stadt in der Provinz Schayzar im vierten Elima. Jakuti
(im Moſchtarek) fage, ftatt Famya Ffönne man auch Afamya
jagen; es jei eine jehr alte Stadt, ihr Name bezeichne auch das
ganze davon abhängige Territorium (offenbar hatte Jakuti, ein
Grieche von Geburt, dabei die Bezeichnung Apamene bei Btolemäus
im Sinn). Er warnt, den Namen Diefer Stadt nicht mit dem
Dorfe Famia zu verwechjeln, das in der Provinz Wafeth in den
Euphratländern liege. Im Werke Azyzy (verfaßt von Mohalles
bita 975—996), jagt Abulfeda weiter, ftehe, daß diefe Famya
eine große, alte Stadt jei, auf einem hohen Boden gele-
gen, in der Nähe eines Sees von füßem Waffer, den der Nahr
el-Maflub, d. i. der Drontes, durchziehe. Faſt wörtlich das—
jelbe beit Koehler, Abulfedae Tab. Syr. p. 114 und im Ind.
Geogr. zu Bohaeddini Vita Saladini ed. Schultens.. Die Anz
gabe im Dſchihannüma des gelehrten Türken Hadſchi Chalfa®),
wonach, wie v. Hammer anführt, die Famia als eine von Kalaat
eleMedif ganz verfjchiedene Stadt fei, muß alfo wol auf einem
Irrthum berufen, und nur auf die Berfchiedenheit des Caftells
von den NRuinenhaufen bezogen werden können, wenn nicht noch
eine andere, jüngere Refidenz, die aber nur unbedeutend geblieben
fein Fann, den gleihen Namen erhalten haben follte. -
Bon dem See von Apamea$) fagt dann Abulfeda,
*0) Wilfen, Gefchichte der Kreuzz. II. 272, 274; II. 2, 3, 5.
2) Abulfeda, im Par. Coder nach Reinauds Ueberf. im Mfer. Nr. LVI.
5) 3. v. Hammer, in Wiener Jahrb. 1836. Bd. LXXIV. ©. 48.
*) Abulfedae Prolegomena Geogr. Supplementa, Tabulae ed.
Koehler. p. 157—160,
+
- 1084 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 34.
nachdem er den See von Keded befchrieben hat, daß er aus vie-
len Seen und Skhilffümpfen beitehe, doch ſeien darunter
zwei ausgezeichnete, einer im Süden und einer im Norden. Im -
den füdlichen ergieße fich der DOrontes, der aus ihm dann in den
nördlichen See eingeht, denn durch ihn werden beide gebildet. Der
füdlichere See fei der eigentliche See von Apamea, von fall
einer halben PBarafange Breite und noch nicht ganz mannstief.
Auf feinem fehlammigen Boden habe man feinen fihern Stand;
Schilfwälder und Weidenbäume umgeben ihn von allen Seiten,
und auch in feiner Mitte feien Gruppen von Schilf und Papy—
rus, daher fünne man nicht mit einem Blick den ganzen See
überfihauen, da immer ein Theil deffelben durch den Schilfwald
verdedt fei. Im diefem See ift der Aufenthalt fo vieler Arten von
Enten, Gänfen, Störhen und Waffervögeln, die fi) von Fiſchen
nähren, wie in feinen andern befannt gewordenen. Im Frühling
wächft darauf die gelbe Nilufar (Nymphäa) in folder Menge,
daß fie mit ihren Blüthen und Blättern die ganze Wafferfläche
bedeckt, und dann die Kähne fi durch diefen dichten Wald von
Nilufar hindurharbeiten müſſen. Auch zwifchen diefem füdlichen
und dem nördlichen See ift ein Rohrwald, in welchem ein Durch—
gang gehauen ift, um in Kähnen aus dem einen See in den an—
dern hinüberrudern zu können. Diefer leßtere See, der nördliche,
gehört zum Hösn Borzaye (bei Reinaud, Hesn Borzajjah,
auch Hesn Burztat bei Koehler) 89) und wird gewöhnlich der
See der Ehriften genannt, weil er von Fiſchern, die Chri—
ften find, bewohnt wird, die dort in Holzhütten haufen. Er ift
viermal fo groß, wie der See von Apamea, in der Mitte frei von
Schilf, aber die Ufer zu beiden Seiten find von Nilufar geſchmückt.
Er wird von demfelben Waffergeflügel belebt, wie der füdliche See.
Diefe Seen, jagt Abulfeda, find in Aller Munde fo berühmt,
daß hier nicht mehr von ihnen gefagt zu werden braucht. Sie
fiegen von Apamea unfern in Welt gegen Nord in derjelben
Länge und Breite. '
Ueber das Hösn Borzaye (oder Burztat) giebt Abul-
feda noch befondere Nachricht; er nennt e8 ein Feines, aber ſehr
hoc liegendes Schloß, das in N.W. von Apamea eine Tage—
reife fern zu Waffer liege, denn der ganze Raum zwifchen beiden
”8*) Abulfeda, bei Reinaud, No. LIU, Mscr.
.
’
Apamea, die heutige Famya. | 1085
Orten werde von den genannten Seen eingenommen. Das Schloß,
langgedehnt, ift von geringer Bedeutung, aber: fchwer zu erfteigen,
denn es ift an einem Berge angelehnt, der Khayth heißt (al-
Chhaith bei Koehler). Gegen Oft beherrfcht e8 die Wafler je-
ner Seen, die fih bis an den Fuß des Berges hinziehen. Nur
jolche Perſonen bewohnen das Schloß, denen deffen Vertheidigung
anvertraut iftz aber in Zeiten der Unruhe dient es den Bewoh-
nern der Gegend zum Schuß.
Der franzöſiſche Conſul Rouffeau, in feiner Karte des Pa—
Ihalit von AleppoS5), fchreibt das Schloß von Apamea Qalat
il-Mudhiq, nennt. den öftlichen, am Drontes hinziehenden Bergzug
Dſchebel il-Wacat und die Araber- Tribus, welche dag Thal felbft
bewohnen, in Sid Bent Ghorair, in Nord Zeidies und zeich-
net an der Dftfeite des Drontegufers eine Reihe von Grotten
ein, von denen er fagt, daß fie von Kurden bewohnt feien;
Schoghr hält er für identiſch mit Seleucobelos, oder Seleucos ad
Belum. An das Nordende des Sees von Apamea, den er il»
Bohhairie nennt, zeichnet er die Ruinen einer Stadt Ma-
ghifiaem.
Im Norden diefes Schloffes Borzaye liegen Schoghr und
Bekas eine Tagereiſe fern und eben fo weit gegen Welt das Ca-
fell Sehyun (vergl. oben ©. 907). — So weit der Beridt
Abulfeda’s, der, als Fürft von Hamah, diefe Gegenden genauer
kannte.
Auch Thomſons6), der nah Burckhardt hier war, ſtimmt
der Genauigkeit von Abulfeda's Angaben bei, und iſt von der
großen Schönheit des Ghäb jehr eingenommen, dag er in der
herrlihften Jahreszeit, Mitte Auguft, befuchte; aber er Elagt dar-
über, daß ein fo überaus fruchtbares und großartiges Ihalgebiet
jo öde an Menfchen fei. Zu den Zeiten der Römerfriege in Pa—
läftina, fagt Sofephus, war Apamea, da faft in allen fyrifchen
Städten die Juden ermordet wurden, ein Aſyl?') für fie geblie-
‘benz durch das fürchterliche Erdbeben, welches im Fahre 1157 in
ganz Syrien wüthete, und in dem auch Tripolis unterging
(ſ. oben ©. 607), wurde auch Apamea, wie Hamah, zeritört
85) Siehe Carte im Recueil de Voy. et Mem. de la Soc. de
G£eogr. Paris, 1825. Vol. 1. #6) Thomson, in Bibliotheca
Sacra 1. c. V. p. 688. ®) Fl. Josephus, de Bello. II. 18, 5,
fol. 199 ed. Haverc.
1086 Weft-Afien. V. Abtheilung, I. Abfchnitt. $. 34.
(f. oben ©. 574) und feiner Einwohner beraubt. Die ältefte
Zerfiörung mag ed unter Nebucadnezars Einfall in Syrien erlit
ten haben, wenn die Angaben im fpäter gefchriebenen Buche Ju—
dith (Gay. 3, 12) feine Richtigkeit haben follten, die es aber nicht
mit feinem urjprünglichen, uns unbefannt gebliebenen Namen jener
Zeit nennt, fondern erft mit dem fpätern feleueidifchen Nanten
Apamea, was alfo ſchon das jüngere Alter dieſes Buches
darthut.
Noch ift das Schloß Borzaye von feinem neuern Beobachter
wieder aufgefunden, ‚feine Lage aber fehr deutlich nachgewiefen,
und die Lage des nördlichen Sees der Chriften entfpricht ganz
dem ‚See des Yin et-Täfeh beim Fijherdorfe Scherta, die des
füdlichen Sees der heutigen Lagune in der Ebene et-Terimſy,
zwischen welchen beiden, wenn die Ueberſchwemmungen der Orontes—
gewäfjer hochftehen, hier wol eine Wafferfahrt bis zum Schloß
Borzaye ftattfinden mochte, doch Tann man nicht erwarten, daß
nad einem halben Sahrtaufend wechfelnder Alluvialebenen,
wie hier, diefelben hydrographiſchen Berhältniffe der Gegen-
wart denen der Borzeit auf das Genauefte entjprechen jollten.
Sp viel ift nun gewiß, daß die Nuinen von Apamea wirklich
zwijchen dieſen jüdlichen und nördlichen ftehenden Gewäſſern wieder
aufgefunden find. | |
Srläuterung 4
Burdhardts Südweg von Apamea im Orontesthale "über
Kalaat Seidihär (oder Scheizar, Iilaon), die Larissa ad
Orontem nad) Roftun und Höms.
Die Weoftrede von der alten Apamen über die alte Lariffa
nach Arethbufa und Epiphania ift nur von Burdhardt mit eini-
ger Sorgfalt befihrieben, daher wir ihn hier nur als unfern ein-
zigen Führer zu begleiten haben), Er traf eine halbe Stunde
vom Kalaat el-Medif weiter füdweftwärts gehend (21. Februar
1812) den Bah Ain Dſchüfar, der von den öftlihen Bergen
788) Burckhardt, bei Gefenius S. 239-243.
Weg von Apamen nad Seidſchaͤr. 1087
herab durch. den gleichnamigen Wadi gegen Weft nach dem Gaftell
zufließt, und fih in den bei der Quelle am Gaftell befindlichen
Teich ergießt. Auf feinen Quelhöhen liegen die Dörfer Kefr
Ambüdeh, Kurnas, Scheich Hadid und Dſchurntyeh. Nur
wenig von dieſem Wadi traf man zwet andere, mit ihm parallel-
laufende Bäche, Ain Abu Attuf ud Yin Scheich Dſchuban,
die zu derſelben Ghäb- Ebene fließen, in welcher, etwa drei Bier-
telftunden jüdwarts vom SKalaat el-Medik, fih ein 15 Fuß tiefer
und 40 Fuß breiter Graben befindet, den man anderthalb Stunden
weit nad dem Orontes zu verfolgen kann; er ift nicht gepflaftert
und mag einmal zur Bewälferung der Ebene gedient haben; an
ihm liegt das Dorf el-Khandaf (d. h. der Graben).
Nach zwei Stunden Marih vom Caſtell weigerten fich die
Führer hartnädig, weiter zu folgen, und behaupteten, e8 jet un—
ımdglih, im Thale weiter fortzugehen. Der Weg war an vielen
Stellen mit Wafjer und tiefem Schlamm bededt, denn es hatte
mehrere Monate hindurch jehr viel geregnet, und auch der bishe- .
tige Marſch war ſchon öfter durch ſtehende Waſſer hindurchgegan-
gen. Man mußte alſo die nächſte Anhöhe erſteigen, auf welcher
das Dorf Sufeilebiyeh (Sefeylebye bei Burckhardt) am gleich—
Inamigen Wadi liegt. Alle Quellen, welche von diefen öftlichen
\ Bergen nah dem el-Ghäb zu gehen, find permanent, und hören
ſelbſt im höchſten Sommer nicht auf zu fließen; daher die reiche
Vegetation des bewällerten Bodens, aber auch die Ueberfüllung
mit flagnirenden Waffern in den anliegenden Ebenen.
Bon dem Hügel, auf welchem dag genannte Dorf liegt, Tießen
ſich nach den verfehiedenften Seiten Winkelbeſtimmungen aufnehmen,
nach welchen Colonel Leake die Kartenffizze zu Burdhardts
Reifen conftruiren konnte. Südlich und öftlih von diefem Hügel
öffneten fich die bisherigen Ufergebirgsreihen in Die großen Ebenen,
die fih von da in die öftliche Wüſte und in die füdliche Thalwei—
| tung nad) Hamah erftreden.
| Eine Stunde fern, füdfich vom Rande der Hügel, welche das
ı Thal des Ghäb einſchließen, Tiegt das den Nufairiern gehörige
Dorf Scherrär und eine Viertelftunde von da der einzeln ſtehende
ı Hügel Tell Amuryn. Zwei Stunden ſüdlicher von Sufeilebiyeh
if Tell Aſhirneh und eine halbe Stunde weiter Tell eſch—
Scherth. In dem Thale, etwa anderthalb Stunden in S.W.
von Sufeilehiyeh, liegt das Dorf el-Haurat und eine Zurth
über den Orontes, wo eine große Karpfen-Fiſcherei ift. Auf
1088 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. S. 34,
dem Weftufer des Fluffes fteht der Tell el-Kottra. Der höchfte
Punct des dafigen Nafairier-Gebirges fcheint dem Kalaat el-Medit
gerade gegenüber zu liegen und wurde Kubbet Neby Mettä
(Heiligthum des ‘Propheten Matthäus, f. ob. ©. 952) genannt.
Außerdem erfuhr Burdhardt hier noch die Namen der fchon
oben angeführten Nafairier-Dörfer auf den Gebirgshöhen (f. oben
©. 953). Die Nacht brachte Burkhardt hier in-dem halbver-
fallenen Haufe eines Armen zu, der, wie viele feiner Nachbaren, °
dur) die Plünderungen der Nafairier, die über den Orontes ihre
Einfälle zu machen -pflegten, jo verarmt war, daß fie fi, des Bo-
denreihthums ungeachtet, kaum des Hungertodeg erwehren fonnten.
. Am folgenden Tage, den 22. Februar, febte. Burdhardt
jeinen Weg weiter fort durch die Ebene und Fam nad) einer hal—
ben Stunde den einzelnen Hügel Tell Sabbah vorüber, in der
nächften halben Stunde zum See Baheret Terimfy®), der
von N.O. nah S.W. an 5 bis 6 englifche Meilen lang und 2
bi8 3 breit if. Die Waffertiefe ift Faum über 5 Fuß, fein
Schlammboden aber zu gefährlih, um ihn zu betreten. Im
Sommer nimmt er jehr ab, trodnet aber nur felten ganz aus, wie
einmal im fehr dürren Sommer 1810, wo aber doch noch Quellen
auf feinem Grunde zurüdblieben. An feinem Weftende geht der
Drontes jehr dicht vorüber, oder fteht wahrfcheinlich mit ihm jelbft
in Verbindung. An feinem Südufer liegen Tells oder Erdhügel,
Zellul el-Fedjra genannt, und auf feinem Oftufer ein Zell
Waoyat. Der Boden in der Nachtbarfchaft des Sees ift ein
weicher Kleyboden, auf dem Burdhardt große Noth hatte,
fein Pferd wieder aus dem Sumpf herauszubringen, indem er fich
dem See, um ihn genauer zu betrachten, zu fehr genähert hatte.
Im Frühling wird die Erde hart, und ift dann mit der üppigften
Weide bededt. Im März fenden fowol die Bauern und Araber
aller benachbarten Diftricte und Dörfer, als auch die Bewohner
von Hamah ihre Pferde und Maufefel hieher, um fie unter der
Auffiht von Hirten grafen zu laffen, die regelmäßig ihre Zelte
nahe bei den Waoyat auffchlagen, und deren jeder von den Eigen-
thümern der Pferde einen Biafter erhält. Das Vieh bleibt hier
bis zum April. Die befte Weide feheint auf der füdlichen und auf
der öftlichen. Seite zu fein, weil hier die Ufer des Sees niedriger
789) Burdhardt a. q. O. S. 243.
Weg nach Caſtell Seidſchar, Lariſſa. 1089
nd als auf der entgegengeſetzten Seite. Vielleicht daß hier die
Seleueiden ihre Elephantenheerden weiden ließen; es ift eine der
senigen wafferreichen Sumpf» und Schilfgegenden. in den heißen
hälern Syriens, welche fih zur Weide von 500 Elephanten eig-
en mochte, die nur in heißen, doch fehattigen und Te MWald-
ickichten (Jungles) gedeihen können.
Zwei und eine halbe Stunde von Sekeilebtyeh, links, d. i.
ſtlich, von der Straße, iſt eine verfallene Moſchee, el-Dſchela—
eh, und zwei und eine halbe Stunde von da ein kleiner Hügel
der Ebene, Tell el-Mellah. Der Weg ging fortwährend
urch fruchtbare, aber unangebaute Felder; an zwei Stun—
en öſtlich vom letztgenannten Tell liegt Tell Seyäd.
Nach drei und einer halben Stunde ſehr langſamen Marſches
om Caſtell el-Medtk erreichte Burckhardt den Orontes nah
ei einer Stelle, wo ein großes Rad, gleich den Naura’s in Ha—
ab (vergl. ob. ©. 1042), feine gefhöpften Waller in einen ftei-
ernen Canal ausgießt, vermittelft deffen die benachbarten Felder
ewäſſert wurden.
Eine halbe Stunde weiter kam Burckhardt zu der Brücke
iber den Orontes, an deſſen anderer Uferſeite das Caſtell Sei—
Ihär liegt. Die Brücke ruhte auf dreizehn Bogen, iſt von gu—
rer neuerer Bauart und an der Stelle errichtet, wo der 'Aſi aus
der Engkluft der ſchroffen Bergwände (f. oben ©. 1029)
yervortritt.. Auf der Bergreihe des linken Ufers liegt das Ca—
elf, füdlich von ihm auf dem rechten Ufer des Fluffes das Grab
es Scheih Abu Debeida el-Diherrah und füdlic von die-
em die türfifche Capele el-Khüdre (St. Georgs).
Burkhardt vergleicht die Krümmungen des Orontes in
dem dortigen engen Felſenthale, wo Fein Raum zwifchen dem Waf-
ſer und dem Fuße der Berge ift, mit denen des Wye in Monmouth
Shire und die Breite des Fluſſes an der Brücke mit der des Wye
bei Chepſtow. Dicht neben der Brücke iſt ein Khan von älterer
| auart, wahrfcheinlich aug der Zeit der Kreuzzüge.
Ein gepflafterter Weg führt zu dem Gaftell hinauf, das
‚don ein paar hundert Bauerfamilien bewohnt wird. Es ſcheint
nach feiner Architectur aus den Zeiten der Khalifen zu ſtammen;
‚die Mauern, Thürme und Thürmchen, die e8 auf der nördlichen,
(neigen und füdlihen Seite umgeben, find offenbar ſaraceniſch;
‚allein die vielen in demſelben ſich befindlichen Ueberrefte griechifcher
zeigen wol, daß hier einſt eine griechiſche Stadt ge—
Ritter Erdkunde XVII. 333
1090 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 34,
ftanden. Bruchftüde von Säulen und zierlich gearbeiteten corin—
thifchen und dorifchen Gapitälen lagen umher, darunter. auch ein
9 Fuß langer Sarcophag von ſchönem Marmor; aber Ueberrefte
von alten Wohngebäuden konnte man nicht finden. Auf der öfte
lichen Seite zieht der Fluß am Fuße einer fteilen Felswand vor—
über. In der füdlichen Mauer fteht noch ein gut gebauter, voll
Fommen erhaltener Thurm mit einer fehönen arabifchen Infhrift,
die aber zu hoch war, um fie copiren zu können; nahe dabei ift
ein tiefer Brunnen und ein unterirdifcher Gang, der bis an den
Fluß führen fol... Griechiſche ISnfchriften Fonnte man nicht finden,
Am Thore des Gaftells, das durch einen gewölbten Bang in das
Innere führt, fand eine ISufchrift, in der viele fremde Wörter un—
ter das Arabifche gemifcht find.
Der Abhang des Hügels, auf welchem das Gaftell fteht, if
zum Theil mit flahen Steinen gepflaftert, in der Art, wie die
Hügel, auf denen die Gaftelle in Aleppo,-el-Hösn, Höms und
andere ftehen. In der Ebene, füdlich und füdweftlich, find Ueber—
reſte alter Gebäude, unftreitig von einer Altern Stadt, Bruchſtücke
von Säulen, behauene Quadern und eine große Menge Schutt,
Einen Altar grub Burkhardt hier aug, der 4% Zuß hoch war
und 1%, Zuß nad allen A Seiten hatte, mit. einer griehifchen
Inſchrift, den ein Berneifianos (oder Domninos)W) zu Ehren
feiner Gattin errichtet hatte. Südweftlih von der Brüde und
weftlich von dem Fleinen Dorfe Haurin ift das Grab eines Heiz
ligen, Schah Mahmud. Der Feld umher ift harter, röthlichgelber
Kalfftein;, an der Südfeite des Caſtells jcheint er fenkrecht faft big
zum Fluſſe hinunter weggehauen zu fein, entweder um die Feſtung
auf” diefer Seite unzugänglich zu machen, oder um das Herauf
ziehen des Waffers aus dem Fluffe zu erleichtern. Burdhardt
überſchritt nun die niedrigen Hügel füdlid) von Seidfhär, umd
gelangte hier in die fehr wenig angebaute Ebene von Hamah,
wo er den Strom Sarudſch überfegte und nah 4 |
Wegs die Stadt Hamah erreichte.
Ohne es fich jelbft noch klar zu machen, hatte Burdhardti
am Fuße des Saracenen-Caſtells die antife Stadt Cariffa
entdeckt, und mit ihm ſtimmt auch Thomfon überein, der J
Nacht in dem Dorfe des Caſtells zubrachte, und von da über die
|
190) Droyfen, Städtegründungen a. a. O. ©. 107.
\
|
a —
Caſtell Seidſchaͤr, Lariffa. 1091
ehn-⸗Bogen-Brücke erſt nah Apamea ritt. Er ſagt, dieſes Ca—
ell, das die arabiſchen Autoren wol richtiger Scheizär ſchreiben,
in dort einheimifcher Name, den ſchon Steph. Byz. als Aaodood
für identifh mit dem griechifchen Namen der Stadt Lariffa
in Syrien (s. v. Larissa) angab, kann fein anderer Ort als dag
Larissa ad Orontem der Jtinerarien fein, die mit zu Seleucug
tcators Städtegründungen in Syrien gehört (Appian. Bell. Syr.
ib. 125), Mehr ift aber auch von ihr nicht befannt A). Das
jeßige Gaftell nimmt die triangulaire Spibe”) des Berges ein,
n deffen felfiger Barriere der Orontes hindurchbricht, und in,
ie niedrige fumpfige Ebene von Apamea eintritt, wodurd) die Lage
ſehr feſt wird, denn in Oſt bildet der Strom einen undurchgehba-
ren Paß, die Nord- und Weftfeite haben fenfrechte Felsabftürze,
und der Süden iſt durch einen Graben mit Thürmen vertheidigt,
die aber ſehr zerfallen ſind. Der Haupteingang iſt an der Nord—
Oſt⸗Ecke durch ein ſchön gebautes Thor im ſaraceniſchen Styl, dag
ſehr ſchwer einzunehmen fein würde. Das jetzige Dorf innerhalb
der Dauern hat dennoch fehr große Noth, ſich gegen die Ueberfälle
des Landes. Von der Brücke an fließt der Orontes unter dem
Caſtell faſt ganz gegen Weſt, bis er die Nähe der Berge erreicht,
und dann ihrem Nordlaufe folgt. Das Caſtell muß zu allen Zei—
ten ſehr bedeutend geweſen ſein, da es den Eingang der ganzen
Thalebene des Ghab beherrſcht, und alſo auch die Apameaſtraße
nach Antiochia, von der Burckhardt nordwärts noch ſo bedeu—
tende Spuren vorfand, von der auch das Itinerar. Provinc. Anton.
(von Apamia nah Caperturi, Niaccaba, die bisher unbekannt
‚geblieben, bis Antiochia, 187 ed. Parthey. fol. 83) Nachricht
‚giebt. Es ift unftreitig dag Hisn aldjisr (Eaftell an der
Brüde), das nicht mit dem Dihisr al-Hadid (Eifenbrücde)
weiter abwärts zu verwechjeln ift, und, nach einem Gefchichtfchreiber
von Aleppo ®), zum Schub von Scheizär erbaut wurde, An den
Thoren ſah Thomfon mehrere faracenifche Inſchriften; in einem
der Thürme, geht die Sage, folle das Grab Graf Balduins
|
2) Mannert, Geographie der Griechen und Nömer. VI. 1. ©. 360;
Droyfen, Städtegründungen Aleranders. ©. 107 u. a.
92) Thomson in Bibl. Sacra. V. P. 688—689.
*) Quatremere, in Makrizi, Hist. des Sultans Mameluks. T. I.
2. p- 265, App.
| 333 2
1092 Weft-Afien. V. Abtheilung. IT. Abſchnitt. $. 34.
des Kreuzfahrers fein, und Manches wird von diefem Ungläu—
bigen dort erzählt.
An der Oftfeite des Orontes liegt ein Kreideberg voll
fünftlicher Grotten, darin eine Art wilder Troglodyten wohnen
jollen. Ein langer Tunnel führt den Orontes aus einiger -
Ferne durch ihn hindurch, und unter den Höhlungen bricht er wie-
der hervor, einen raufchenden Wafferfturg bildend; diefes Waſſer ift
zur Bewäfferung der WERNE. von Scheizär, oder Sizara, wei—
ter geleitet.
Auch Caplan Lyde%*) fah hier einen fehönen Wafferfalt
an der Seite deg Wegs und daneben eine Höhle, in deren Fühlen
Schatten bei ermüdender Hibe in der Mittagsfonne er fein Siefta
hielt. Um das Herfommen diefes Wafferfalles befiimmette er ſich
jedoch nicht weiter,
Abulfeda%) fagt, die Stadt Schayzar (bei Reinaud,
Skhaizar bei Koehler, ©. 110) fei durch eine Gitadelle und
den Orontes vertheidigt, der gegen Nord an ihr vworüberfließt.
Gin vorliegendes Währ von 14 Ellen Höhe, Karthela genannt,
ftaut die Waller des Drontes zur Bewäfferung der Gärten, in des
nen vorzüglich die Granaten ausgezeichnet find 9).
Der Weg von hier nah NRoftun und Hamah, wie zum
Kedes- See, ift ung aus Obigem ſchon befannt (f. ob. ©. 1016).
%
Erläuterung 5.
Der untere Lauf des Orontes, oder ’Aft, mit feinem Länder
gebiete von efh-Schoghr über Dſchisr Hadid bis Antafich
- Alntiochia). |
Die nördlihe Strede des untern Laufes des »Aſi, oder
Drontes, ift von der alten Apamea und ihren auch von Col.
EChesney) beachteten jhönen Ruinen und dem Yin el-Hawäſh
mit dem benachbarten Tell Anfiyeh bis zum Dſchisr eſch-Schoghr
bis heute noch unbefucht geblieben: denn Burdhardt, der bei
9) Lyde, Visit to the Northern Syria. 1853. p.55. —
95) Abulfeda, Mscr. Trad. 6) &benfo im Index Geogr. in
Bohaeddini Vita Saladini. p. 123. >”) Colonel Chesney,
General Statement of the Labours and Proceedings of the
Expedition to the Euphrates (1835 — 1837), im Journ. of the‘
Roy. Geogr. Soc. of London. 1837. Vol. VII. p. 418.
Unterer Oronteslauf nah Schoghr. 1093
dieſem Tel in das Thal eintrat, erfuhr nur, daß e8 von da bis
zur genannten Brüde noch 8 Stunden Wegs fei, und führte die
Namen verfchiedener Quellwaffer, die auf dem Wege dahin liegen,
auf, an denen wir nur etwa vermuthen Fünnten, daß dafelbft auch
Ortſchaften lägen, die ung aber bis jeßt unbekannt geblieben find
(ſ. oben ©. 1072).
Abulfeda, der hier am beften orientirt fein Fönnte, nennt
in diefem Thale nur die Burg Borzaye, in N.W. von Apamea,
die in einem Tage erreicht werden fünne, von der wir fihon oben
(©. 1084) geſprochen, fonft läßt er ung ganz unwiffend und nennt
dann nur noch die ung fchon befannte Schoghr, die er mit Be-
fa8%) zufammenftellt (as-Schoghr et Bacas bei Koehler, Abulf.).
‚ Beide Schlöffer, zum alten Gouvernement Kennesryn gehörig,
jagt Abulfeda, liegen nur einen Pfeilſchuß auseinander,- auf
demſelben Berge, der fih lang hinzieht, an deffen Fuße der ’Afi
vorüberfließt. Beide haben Gärten und Obft in- Menge, eine
Hauptmoſchee (Dſchami) und eine Kanzel. Sie machen einen eige-
nen Canton aus, und liegen faft in der Mitte des Weges zwifchen
Famiah und Antiochia. Im DOften beider Schlöffer, nur einen
Pferdelauf fern, führt die wohlbefannte Brüde Kefchfehan (bei
Reinaud, Sshphahan- bei Bohaetdin, Lifhfahan bei
Koehler genannt) über den Orontes, bei welcher ein fehr befuch-
ter Wochenmarkt gehalten wird. Beide Gaftelle liegen in NO.
von Sahyuün (f. oben ©. 912) und in ©. von Antiochia, von
dem fie aber durch Berge getrennt find.
Schon Niebuhr (1766) erfuhr, daß ein Kalla Schughr
(richtiger Kalaat efh-Schoghr) 9), deffen auch der Index Geogr.
erwähnte, eine fonft unbefannt gebliebene Feſte, im Süden” von
Schoghr liege, und hat fie felbft auf feiner Karte (Tabul. LU.
im 2ten Theil feiner Reife) auf dem Weſtufer des Orontes,
/ etwa in einigen Stunden Ferne, eingetragen.
Das Itiner. Provine. Antonini 187 ed. Parth. ſetzt zwiſchen
Apamea und Antiohia in gleichen Diftanzen die beiden Stationen
Eaperturi und Niaccaba, die ung beide unbefannt geblieben;
die erite muß wol in die Nähe von Borzaye fallen, wohin fie
Rennell auch in feiner Karte von Syria nur weniges nördlich
J
®) Reinaud, Abulf. Trad. Mser.; Koehler, Abulf. Tab. Syr.
p- 124. >) Niebuhr, Neifebefchr. Th. II. ©. 97.
1094 Weft-Aften. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. 9.34,
eingetragen hat, Niaccaba hat er nördlich von Schoghr einge
tragen, in die Gegend von Derbeſſak.
4
|
ö
Eli Smith, der einzige uns befannte Wanderer, welcher |
von S. O. her im Orontes- Thale nach der Didier eſch-Schoghr
fam, nannte die dortige Ebene Tämätz er blieb jedoch mehr auf
der Oftfeite des Stromufers zurüd, und fein Kalaat Mirzeh,
dag er neben Schoghr nennt, möchte wol identifch mit Abulfeda’s
Gaftell Bekas fein, das auch bei Bohaeddin bei Gelegenheit,
da e8 von Saladin erobert ward, Bacas genannt wird 800) (fede
oben ©. 1070).
1) Die Umgebungen von Schoghr am Orontes.
Dſchisr efh-Schoghr fehen wir hier zwar als den nörd-
fichen Grengort des mittlern Drontes-Thales an, doch nur
weil er ung dur die Baflage der Ladikieh-Aleppoſtraße beffer als
jeder andere Punct befannt ift: denn wir müſſen zugeben, daß ung
auch von da bis zur Weftbiegung dag, was wir unteren Lauf
nennen, faft gar noch nicht befannt if. Ob der Strom hier einen
directen Lauf nach Nord bis zur Weftmindung hat, wie. er bisher
auf allen Karten, au bei Burkhardt, Chesney, den Augenz
zeugen jener Gegenden, und auch von 3. Rennell hypothetiſch
eingezeichnet wurde, ſcheint jehr zweifelhaft; er mag fih an Der—
befjaf in Welt und Deir Küſch (Darküſch, f. oben ©. 902),
beide am Weſtufer liegend, vorüber nordwärts noch manchmal
frümmen, ehe er DIE Dſchisr el-Hadid (Eifenbrüde, die Baffage
zwifchen Antiochia und Aleppo) erreicht, von welcher fein Lauf erſt
entfehieden gegen Welt und Süd-Weſt ſich an Antiochia vorüber,
den Nordfuß des Caſius umfpilend, zum Meere wendet “(Has
autem provincias, nämlich des nördlichen Syriens, quas Orontes
ambiens amnis imosque pedes Cassii montis illius celsi prae-
termeans, funditur in Parthenium mare etc., bei Ammian,
Marcell. XIV. 8, 10).
Eorancez!) fagt, bet Schoghr theife ſich der hohe weſtliche
Gebirgsbegleiter des Orontes in 3 Hauptzweige, won denen der
öftlichfte bis gegen Nord-Oft nah Deir Küfch an den Drontes
200) Bohaeddini Vita Saladini ed, Schultens. Cap. 44, p. 83.
) Corancez, Itiner. l. c. p. 41.
EEE EEE EEE SEEN
EZB
u — — —
Unterer Oronteslauf; Deir Küfch, Derbeſſak. 1095
reiche, eben da, wo jeine Weftwendung beginne; der zweite
jiehe fih nach Antiochia und fteige an der Südfeite diefer Stadt
um hohen Gafius empor, der dritte ziehe weftlicher zum Meere
in. Bon diefem Deir Kufh auf dem nordöftlichen Vorfprunge
»e8 Lokham-Gebirges, jetzt Dichebel Kufeir genannt, wo der ’Afi
noch eine kurze Oftwendung zu machen fiheint, ehe er in die nörd:
iche Ebene von Antiohia eintritt, ift uns neuerlich gar nichts
naues befannt.e Aus einem orientalifchen Autor 2), Ibn
chiddad, ift daher eine Stelle Iehrreich, in der er fagt: Diefer
rt war einft berühmt; als die Kreuzfahrer dag Oftgrenzcaftell
es Fürftenthbums Antiohia, Harim, befeftigten, verſchanzten fie
auch Deir Küſch, das einen Statthalter, Kadi, Mofcheen, große
Vorſtädte und Obftpflanzungen hatte. Es war auf einem Berge
erbaut, der über dem Orontes hängt. Allah weiß, was fein alter
Name war. Zu Ibn Schiddads Zeit war e8 der Hauptort eines
großen Gebirgsdiftrictes, der zum Gouvernement Aleppo gehörte.
Was wir von diefer Wegftrede durch Abulfeda erfahren, reicht
feinesweges hin, uns darüber aufzuklären, und andere Angaben
befigen wir nicht. Eben fo ift Derbeffa£3) nach feiner heutigen
Lage völlig unbekannt. Nach Abulfeda (Darbaſakh bei Koehler,
Derbefac bei Bohaeddin) ift fie eine Stadt der alten Provinz
Kennesryn, die durch eine hohe Fefte vertheidigt wird. Sie hat
eine Quelle, jhöne Gärten, eine Dſchamie und Lehrkanzel. Ihr
im Often breiten fich die fchönften Wiefen und Weideländer aus,
welche der Nahr Aſſuad (fchwarzer Fluß, wol Karafu des Index
Geogr. bei Schultens) 9) durchfließt. Sie ſcheint alſo En der
Ebene ganz nahe zu liegen.
| So lange diefe Landſchaft des untern Dronteslaufes zu beiden
Seiten des Stromes nicht näher erforfcht fein wird, bleiben viele
der dortigen Localitäten noch jehr dunfel und unbeftimmt. Hierzu
gehört auch Das oben von Eli Smith angedeutete Seitenthal
des Drontes, das er, verfehieden vom Ghab, er-NRuj (ſrich
Rudſch) nennt, und dem noch ein -weftlicheres Rüdſch ent-
ſpricht, deffen Berge von den Waffern des alten Seeftandes durch—
brochen wurden, in deren Durchbruch fein Querweg zur Oron—
| tesbrüde nah Schoghr führte (f. oben ©. 1069).
J
®) Reinaud, Abulf. Mscr.; bei Koehler, Tab. Abulf. p. 120.
| 2) Thomson, in Bibl. Sacra. Vol. V. 1848. p. 672.
| ) Bohaeddini Vita Saladini. p. 86, Exc. 46, 50.
| |
1096 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abfchnitt. $. 34.
Ein folder Wadi el-Roudje mit dem Fluß Hhaile wird
auf Rouſſeau's Karte 5) als ein öftliches, paralleleg Seitenz
thal des Orontes, daß ſich nordwärts zieht, eingezeichnet, es
“scheint feine Waller zu den füdlichen Sümpfen im Orontesthale zu
fenden, hört aber nordwärts bald aufz dagegen wird dann in gleiz
her nördlicher Fortfeßung wieder ein kurzes Flüßchen, Belaa,
|
|
|
|
bis an einen Hermezberg und dann wieder auf gleiche Art weiter |
nordwärts ein drittes Flüßchen, Ain el-Baidha, das am
Drte Armenaz und dem Berg Fende bis zum Berge Hhalga
weiter zieht, eingetragen, und in derſelben Nichtung noch weiter
nordmwärts ein in Richtung des Wadi's Begig gezogener Tleiner
See angegeben, an deffen Nordende jenes oben genannte-Darem,
oder Hirem, Siegt, über welches Niebuhr feine Route von Anz
tiochia nah Armenaz eingezeichnet hat. Hiernach ſcheinen fi
hier mehrere Längenthäler in öftlicher Parallelrichtung mit dem
weftlichen Hauptthale des Drontes unter ſich aneinander zu reiz
ben, aber mit drei bis vier Fleinen Unterbrechungen, durch niedrige
Sattelhöhen von einander getrennt, wie diefe Bildung in den Ju—
rafetten fo häufig vorfommt, und auch hier auf Kalkfteinboden nicht
überrafchen Fann, vielleicht felbft mit Fleinen, in der Erde wieder
verfhwundenen Flüßchen und Wafferfammlungen, von denen Die
Karte wenigſtens Feinen Ausfluß angiebt, die aber in ihrer ganzen
Ausdehnung bis gegen die legte Weftwendung des Drontes, wo
fih Diefe große Einfenfung diefer Längenthäler deffen Thale am
meiften anzunähern fcheint, den gemeinfamen Namen des er-Rüdſch—
beibehält.
Diefe Benennung hat Colonel Chesney an — äußerſten
Nordende im Süden des Sees von Antiochia auch in ſeine Karte
eingetragen (Wadi el-Rugh) 6), und daß dieſer Wadi früherhin
auch eine Heerſtraße war, die von Härem durch Roudj nad der
ſüdlichen Provinz von Damask führte, ſagt Abulfeda bei den
Truppenmärſchen des Khowaresmier unter Hulagu in ſeinen Annales
Moslemici. Tom. IV. p. 474.
Da, wo Eli Smith aus dieſem Längenthale quer durch die
Berge in das Orontesthal nah Schoghr eintrat, Bene
829 —— Carte generale des Pachaliks de Baghdad et |
d’Aleppo etc. 1. c. °) Colonel Chesney, Map of the River
Euphrates and Northern Syria. Lond.. 1849; — — in
Makrizi, Hist. des Sultans Mameluks. Paris, 1840. Tom. I. 2. :
p: 265, App.
Unterer Dronteslauf, Nebenthal er-Rüdfh. 1097
von diefem 3 Stunden im Often fern. Als er auf einer mehr
nördlichen Querroute von Idlib über Burdfh Hab, über Ka-
nis en-Nahleh und Beſchlemtn weftwärts bis Schoghr fort:
ſchritt, durchfeßte er ebenfalls bei den beiden genannten Dorfſchaf—
ten die Einfenfung dag gegen N. ziehende er-Rüdſch.
Auch Berggren?) hat in feinen Wegeverzeichniffen von
Mararrat en-Na'amaͤn nad) Schoghr des Roudj-Thales gedacht,
dag er mit der Coele-Syria vergleicht und quer durchichreitet, big
er nah 4 bis 5 Stunden Wegs den Zoll (Ghafar) zahlen muß,
von da er die Ichte Bergfette in 3 Stunden überfteigt, von der
jein Blik in das 10 dis 12 Stunden lange Drontes-Thal fallt,
in dem er über den ruinirten Khan Arzeran bald die Dſchisr
eſch-Schoghr erreicht, welche, wie er fagt, die Paſchaliks von
Tripoli und Aleppo fcheidet.
Weiter nordwärts verfchwindet ung zwar Diefer Zug des
Wadi er-Rüdſch, weil wir dort feinen Paſſanten Fennen, big
auf den Duerweg, den Maundrell (1697) von Aleppo über
Keftin und von da am 2. Marfchtage (den.28. Febr.) über ein ung
unbefanntes Dorf (Harbanuz, wol Armenäz) 8), am Ende einer Fleis
nen Ebene gelegen, eine geringe Anhöhe überfteigt, und nun zu dem
ſehr reihen Thale eintritt, das fich, wie er fagt, in unab-
jehbarer Länge gegen Süden fortztieht, und das er
Rooge nennt (auch Willermus Tyrens. XI. 16, fol. 806 nennt
hier eine Stadt Rugia, die Tancred einnimmt), offenbar das
obige er-Rudfch in feiner nördlichften Verlängerung.
Maundrell fagt, e8 habe nur eine Stunde Breite und fei
zu beiden Seiten mit Felsreihen begrenzt. Er z0g A Stunden
lang durch diefes Thal, und Fam hier zu dem großen See er-
Rädſch (Rooge bei Maundrell), an dem er mit feinen Laft-
thieren nur ſchwer vorüberfommen Fonnte, da diefe faft im Schlamme
verfanfen. Nach der Nüdfehr war dieſer See jedoch ganz aufge
trodnet (gleich dem Terimſi-See mit feinem, Kleyboden, im Süden
von Apamea, |. od. ©.1088). Bon diefem See fan Maundrell
in einer Stunde nach Teneree (ung unbekannt), wo er den Gha—
far zu zahlen hatte (dieſe Zolfftätte hat Roufjeau in feine Karte
eingetragen). Bon da, jagt er weiter, geht der Weg über Berge
)J. Berggren, Guide Franc.-Arabe vulgaire de Voy. Upsala.
4. 1844. p. 453 — 454. ) H. Maundrell, Journ. from
Aleppo etc. Oxford, ed. 1740, p. 3.
1098 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abfehnitt. 9.34,
an der Weftfeite des er-Rudfch hin; wir brauchten eine Stunde,
fie zu überfteigen, traten dann in ein anderes Thal (das "des
Drontes), das mit dem er-NRudfch parallel zieht. Am Eins
' tritt in diefes Thal liegt Bell-Maez (uns unbekannt), von wo
wir in 2 Stunden nah Schoghr Famen, nach einem Tagemarſche
von 10 Stunden (von Keftin) meift gegen Weft-Sud-Wef.
Denfelben See fcheint auch Colonel Squire 9 auf feinem
Marfche (5. Juni 1802) von Aleppo über Elmenas (d. i. Ar-
menaz), Salfeen (d. i. Saldhin) zum Orontes hin nad) der
eifernen Brüde paffirt zu haben, wo er ihn Bahr Jagira
nennt, obgleich er Härem nicht anführte (fiehe unten die Aleppo—
ftraße). |
Sollte diefes Längenthal auch noch weiter nordwärts zwis
ihen eſch-Schoghr und Edlib hindurchftreichen, und auf der füdli-
hern Halebroute nad) Antiochia, die über dag genannte Armenaz,
Salbhin und Härem hinweg zum Dſchisr Hadid (der Eifenz
brüce) führt, durchfegt werden müffen, jo kann es nicht wundern,
daß der fonft fo ſcharfblickende Niebuhr bei feinem Durchmarfche
durch diefe Orte von diefer merkwürdigen Thalform gänzlich
fhweigt: denn er zog hier des Nachts hindurch 10). Den erften
Tag legte er von dem Chan Tumän bei Aleppo in 9 Stunden
6'/, Meile bis Maad Masrin zurüd, den zweiten Tag von da
bis Salhhin in 6', Stunde 3), Meile und den dritten Tag
von da in 8 Stunden 4 Meilen bis Antiohia. Der zweite
ganze Marfh über Armenaz (das im er-Rüdſch Tiegt) bis
Salchhin wurde durch bergige und durch Räuber unfichere Gegend °
nur in der Nacht zurücgelegt, wodurd) jede Beobachtung gehin-
dert wurde, Armenaz, fagt er, hat eine Glashütte (Thom:
fon (1846) beftätigt dies noch heute und jagt, es fei die einzige
Glasfabrication in Syrien, die fehon feit undenkflichen Zeiten
dort Behand gehabt) U) und liegt in angenehmer Gegend,
Salchhtin an der Weftfeite eines Berges, und feheint früher eine
bedeutende Stadt geweſen zu fein. Bei ihr fängt die fruchtbare,
aber wüfte Ebene an, die zu der hübfchen eifernen Brüde am
Orontes führt. Hier fand fich alfo Feine Gelegenheit, in der Nacht
-
#99) Col. Squire, bei Walpole, Mem. 1. c. p. 344.
19) Niebuhr, Reife, Th. I. ©. 14—15 u. 100: fiehe Tabul. LII.
) Thomson, in Bibl. Sacra. 1848. Vol. v. ‚NoXX. p. 666 und
No. XIX. p. 460.
en nr in
Unterer Dronteslauf; Dſchisr eſch-Schoghr. 1099
die Seitenthäler genauer zu unterſcheiden; doch ift eine folche
Fortſetzung des Längenthales durch nordwärts ftreichende ‘Baralfel-
fetten, zwijchen denen Armenaz liegt, auf feiner Wegfarte deutlich
mit Strichen zu erkennen gegeben. Harim, oder Hirem, liegt
aber ſchon dicht am Nordrande des dort ganz in die Ebene (Dme
"oder el-Umf genannt) abfallenden Bergzuges el-’Ala, fo daß hier
der Rüdſch an feinem Ausgange Feine characteriftifche Geftaltung
mehr haben mag, wenigftens wird dort feiner auch von Thomfon
nicht mehr erwähnt (über Htrem fiehe unten).
Die nur flüchtige allgemeine Befchreibung diefer- wenig be-
kannten Oftfeite des Orontesthales bei Ainsworth, der 1835
bis Apamea vordrang, aber das Seitenthal des er-Rüdſch nicht
einmal erwähnt hat, befteht in Folgendem: Das ſüdliche Oron-
testhal (eigentlich das mittlere), zu Apamea gehörig, wird in
Oſt durch die Berge von Armenaz begrenzt, deren Fortſetzung
gegen Süden den Berg Schahſabuh und den Sfamwi, oder
Ber’iwi, bilden, wie Burkhardt die Nachricht hierüber vom
‚ Scheich des Kalaat elsMedik erhielt (7). Diefe Berge beftehen aus
fteilen Klippen gegen die Orontesfeite, ſanften Abdachungen gegen
den ſyriſchen Defert. Sie enden einige Zweige dahin aus, wie
die Berge von Riha, welche aber durh das Hawäfh- Thal
von dem nördlichen Zweig des Armenaz getrennt find. Die
Berge von Armenaz enden in Nord an dem Anguli-Dägh,
oder an den Bergen von Scheich Barafat, d. i. den Bergen
St. Simeon Stylites. Die Gebirge zeigen nur geringe minera-
logiſche Mannigfaltigfeit 12).
2) Schoghr, Dihisr efh-Schoghr, die Stadt.
Dies ift der einzige von den arabifchen Autoren im untern
Dronteslaufe genannte, uns näher befannt gewordene Ort, der
auch von modernen Neifenden öfter paffirt und befchrieben wurde
(f. oben ©. 899, 902, 908). Nach der Brücde pflegt er genannt
zu werden, welche dafelbft beide Drontesufer verbindet, von Nie-
buhr2) eine fhöne, auf 13 Bogen ruhende Brüde genannt, die
er nach 160 Doppeljchritten in die Länge maß, bei welcher auch)
12) W. Ainsworth, Researches on Assyria, Babyl. and Chaldaea.
London, 1838. p. 312. 13) Niebuhr, Reifebefchreibung, Th, II.
©. 94—95,
1100 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 34.
ein Schöner Chan von einem Gliede der Familie Kuproli auf eigne
Koften erbaut if. Damals gehörte der Ort dem noch mächtigeren
Naſairier-Chef, dem M’faddem zu Bahluliyeh, welcher noch Herr
der Gebirgspaffage war (f. oben ©. 904), und fehr fleißige, Die
Aecker bauende Nafatrier bewohnten meift die dortigen Dörfer, fo-
weit das Paſchalik Tripoli reichte, f
Die Entfernung Schoghrs vom Meere zu Ladifieh über
Awenad beträgt nah Niebuhrs Angabe 8%, deutfche Meile, land—
ein die bis Haleb 13%, deutfche Meile: nämlich auf dem Wege
der Dftfiraße!*) bis Urim 3'/, bis Sermin 2%, und bis nad
Haleb 7%, deutfche Meile, eine Strede, die er bequem in 3 Tages
märfchen zurücklegte. Bis Urim war der Weg bergig, die Berge
nur an der Weftjeite bewaldet, das Land aber fehr fruchtbar; wei-
terhin bis Haleb reifet man beſtändig über ſchöne Ebenen, die
ehemals ſtark bevölkert, aber zu Niebuhrs Zeit von Einwohnern
entblößt waren.
Nah Maundrell ift der Drontes bei Schoghr (er ſchreibt
Schoggle) breit und reißend, ſein Waſſer war Ende Februar trübe,
man nannte es ungeſund zum Trinken. Die Fiſche, die er nährt,
ſind unſchmackhaft; der große Chan der Kuproli hatte gute Ein—
künfte zur Pflege der Reiſenden, und verſah ſie mit Brot, Reis
und Fleiſch; er war voll von Hadſchis, die von ihrer Mekka-Wall—
fahrt heimfehrten und hier gewöhnlich einen Rafttag halten. Ne—
ben ihm fland auch ein Hospital zur Aufnahme armer Kranken.
Aus Burdhardts!5) fpäterem Beſuch wiffen wir, daß
Dihisr Schoghr ein Waff (d. i. ein Gigenthum der Mofcheen
oder frommer Stiftungen, wie in Serufalem, Allg. Erdk. Th. XVI.
S. 488) ift, das 15 Beutel nach Conftantinopel und 7 Beutel nad)
Mekka an fromme Stiftungen zahlt; wozu die Einfünfte von 14
umliegenden Dörfern und der Brüdenzoll gehören, die auch dem
dortigen Hospitale und anderen Stiftungen Kuproli's zufontmen,
die dieſe fromme Familie zur Ernährung und Pflege der Armen
und Kranken an verfchiedenen Orten erbaut hatte Die Grund:
fteuer, der Miri, dagegen ift der Stadt Schoghr (Browne
jhrieb fie Chawr, Dlivier Ehourl und verfchiedene Autoren noch
anders) BRATEN
1), Niebuhr a. a. D. II. ©. 94—95.
’°) Burckhardts Reife, bei Gefenius ©. 216.
Unterer Oronteslauf; eſch⸗Schoghr. 1101
Die Stadt iſt nur klein, mit etwa 4,000 Einwohnern, eng
und unrein, aber ziemlich ftarf belebt durch die Paſſage und den
Boll, der Hier auf dem Brüdenthore, welches zu Dlivierg
Zeit (1794) 16) in jeder Nacht gefchloffen ward, gezahlt werden
muß. Die Umgebung ift reizend und reich an. Producten, ale
Weizen, Gerfte, Baumwolle, Wolle, Wachs, Scammonium (Convol-
vulus scammonea) und Obſt; zumal gedörrte Aprifofen und
Seide wird von hier viel ausgeführt; auch hier wird das Thal—
gelände durch viele Schöpfräder aus dem Flußbette bewäflert; an
denfelben entdedte Dlivier eine bis dahin unbekannt gebliebene
ſchwärzlich olivenbraune, ſpindelförmig geſtaltete, länglich gerippte
Schneckenart, die er Melania costata nannte. Das umher lie—
gende ſchwarze Erdreich voll dichter Lavatrümmer ſchien feinen
Schutt von einem 600 Fuß hohen Berggipfel in der Nähe des
Stroms erhalten zu haben.
De Salle17) will auf feinem Wege von Aleppo weftwärts
‚von Riha und el-Bära nah Schoghr den Erguß eines Lava—
ſtromes (?) gefunden haben, den eine begleitende rothe Erde
verkünde, welcher weftwärts dem Orontes feinen Durchbruch durch
= feiner Gliederungen bei Schoghr geftatte, der aber noch. weiter
quer durch bis zum Meere bei Akkar und Merfab (vergl. oben
©. 813, 839, 886 u. a.) die Kalffteinbildungen durchſetze. Diefer
Zug fhwarzen, harten Gefteines habe den Einwohnern des
| Bandes in Steinbrüchen zum Aufbau ihrer dauerhafteren fchwarzen
| Bauwerfe gedient, und aud die römifhen Straßen, welde
hie und da noch in einzelnen Streden diefe Gegenden ſichtbar
durchziehen, feien mit diefem fchwarzen, bafaltartigen Geftein ge-
pflaſtert geblieben. Auch die Orontesbrüde bei Schoghr, welde
in einem Winfel gegen den Stromandrang gebaut ift, verdanfe ihr
ſehr dauerhaftes Pflaſter demfelben ſchwarzen Geftein; die Waffer
hätten von ihm überall nicht jenes feifenartige Anfehen des Kalk—
| fteinbodens, fondern, wo fie fich zeigen, eine braune, eiſenhal—
| tige Farbe. Die Drontesufer find zu beiden Seiten von Buſch—
dickichten, Weidenarten und Schilfen begleitet und mit Nilufar
| | (Rymphäen) überwachfen.
Schon D’Anville hatte diefes Schoghr für die Seleucia
16) Dlivier, Reife. Ueberſ. Weimar, 1805. Th. IL. ©. 476—479.
) De ine Per£grinat. p. 226.
n
1102 Weft-Afien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $.34.
ad Belum (XIeievxzößoAog bei Steph. und Hierocl.) gehalten,
die Plinius und Ptolemäus nannten; Mannert!3) halt
Belos für den Namen des Gebirges al-Lokham bei Abulfeda
und das Caſtell Sahyun Auf demfelben für diefelbe Seleucia;
Corancez bezweifelt, daß Schoghr Dafür gehalten werden Fönne,
weil man gar feine Alterthümer dafelbft finde, und auch Droyfen
erſcheinen diefe Angaben zu unficher, meint aber, fehwerlich könnten
die Seleueiden auf dem Wege zwifchen Antiochia, Laodicea und
Apamea einen ftrategifch jo wichtigen Punct am Orontes unbefeftigt
gelaffen haben, vielleicht, daß eine Megara oder Apollonia
hier zu fuchen fei (f. oben ©. 902). |
Nah Corancez!9) ift die Stadt Schoghr nur von Mufel-
männern bewohnt, und fteigt amphitheatralifch die Borhöhe des Ufer-
gebirges hinan, das fih von hier in feinen drei Hauptzweigen
nah Deir Küſch, nad Antiochia und dem Casius Mons hin
zertheilt. Die vielfach begangene, ſehr beihwerlihe Gebirgs-
pajfage auf dem gewöhnlichen dDireeten Weg gegen S. W. nad)
Ladikieh ift in Obigem (S. 898—906) beſchrieben. Ibrahim
Paſcha wollte viefe Straße hauffiren, wodurch Ladifieh der Ha—
fen von Schoghr und Aleppo geworden fein würde, ein ‘Plan, den -
er nicht vollenden fonnte, da er Syrien verlaffen mußte. ’
Nah Walpole (1850) 20) ift diefe Stadt Schoghr big heute
nur von Mufelmännern bewohnt, und noch beftehen die beiden von
Ahulfeda genannten Felsburgen nur einen Pfeilfhuß auseinander,
die durch einen tiefen, in Fels gehauenen Graben gejchieden find,
von denen das obere Gaftell jebt Kalaat e8-Sultan, das uns
tere Kalaat elsHarun heißt, und wahrfsheinlih von dieſem
Khalifen erbaut ward, In ihnen iſt ein 180 Fuß tiefer.in Fels
gehauener Brunnen. In ihren verfallenen Mauern find viele aras
bifhe Inſchriften, aber Feine hriftlichen. Die Bogen der großen
Drontesbrüde, jagt Walpole, find zu niedrig für die angeſchwol—
fenen Waſſer des Drontes,. der daher große Meberfchwemmungen
im Thale verurfaht. Als er. die Stadt paffirte, wurde eben von
200 türkifchen Soldaten der Nizam, d. i. die Confeription zur
Armee, angefagt, welcher die ganze Stadt in Schreden jebte.
818) Mannert, Geographie der Griechen und Römer. VI. 1. €. 361;
Corancez 1. c.; Droyfen, Städtegründungen Aleranders. ©. 108.
9) Corancez, Itiner. 1. c. p. 44.
2°) Walpole, Trav. III. p. 172.
Innere Gebirgswege von Schoghr nach Antiochia. 1103
Ein Nordweg von Schoghr im Orontes-Thale entlang,
etwa über Derbeffac oder Deir Küſch, iſt uns bis jetzt völlig
unbekannt geblieben, und erſt von der Annäherung an die Dſchisr
Hadid, d. i. die eiferne Brüde, über welche die Antiochias
ftraße oftwärts nach Aleppo führt, fängt die genauere Kenntniß
des Weftlaufes des Drontes durch die Ebene von Antiohia an,
von welchem erft fein unterfter Lauf zum Meere verfolgt worden
it. Nah Walpole fol diefe untere Orontesbrüde von der obern
bei Schoghr nur 6 engl. Meilen entfernt fein.
Wir müffen daher hier das Orontes-Thal bis zu jener Brüde
verlaffen, und es Fünftigen Beobachtern überlaffen, dieſe hydrogra—
phifche und topographifche Lücke auszufüllen.
Um Antiodhia aber zu erreichen, müſſen wir ung erft auf
den inneren Gebirgswegen orientiren, die theild von
Schoghr, theil® von Ladikieh aus nordwärts am Mons
| Casius vorüber wieder zum Orontes-Thale bei Antiodhia
hinabführen, auf denen wir zunähft von Schoghr einer ganz
neuen Route, die gerade nordweftwärtg zum -Mons Casius
führt, dem einzigen Bewanderer diefer Gegend, dem amerifanijchen
Miffionar Eli Smith, folgen, deffen mit größter Treue und
Klarheit geführtes Tagebuch wir der gütigen Mittheilung des
Herın E. Robinfon von feiner leten paläftinifchen Reife ver-
danken. Es ift dies für diefe Terra incognita innerhalb der
Strombeugung des Dronteslaufes eine wichtige Bereifung, und
führt dann auf der Gebirgspaffage ſüdwärts nah Ladikieh
zurüd, von wo wiederum andere Noutiers von Buckingham
und Neale fich diefer Gebirgsftraße von Ladifich nah Antiochia
anfchließen.
3) Eli Smiths Gebirgsweg von Schoghr nah Urdeh
am Oftfuße des Mons Casius, Dſchebel Afra’, und von
da nah Ladikieh (1848).
Erftter Tagemarſch (16. Mai)2), Es wurde zunächſt der
‚ auf der linken Thalfeite des Drontes nordwärts nah Antiochia
| führende Weg eingefchlagen, der über niedere, olivenbededte Hügel
| hinweggeht, weldhe der ’Afi in einer Engſchlucht durchbricht.
\
|
|
2) Eli Smith, Mfer. 1848.
1104 Weft-Afien, V. Abtheilung. IL. Abfchnitt, F. 34.
Nach einer Stunde wurde der Nahr el-Abyad (d. i. der weiße
Fluß) an feiner Einmündung zum ’Aft durchfeßtz auf diefer
Strede Fonnte man öfter die Nefte einer alten römifchen
PBflafterftraße wahrnehmen. Nah einer BViertelftunde jenfeit
des das Hauptthal durchfekenden SHügelzuges wurde das Dorf
Kunei erreicht, das von hriftlihen Armeniern bewohnt ift, die
außer ihrem Armenifch auch das Arabifche fprechen. Sm Uebrigen
fand E. Smith fie fehr unwiffend und entartet: denn ihr ältefter
‚Scheich lebte in Bigamie und feine Vorgänger hatten daffelbe
Beifpiel gegeben. Der Grund und Boden um das Dorf, wo der
Neifende zum erften Male in Syrien Felder mit Hafer antraf, der
gut angebaut war, gehörte den Bewohnern des benachbarten mod
femifchen Dorfes Kefr Dibbin; die Armenier hatten ihn nur in
Pacht. Bon hier bis Antiochia find 9 Stunden; halbwegs trifft
man das alte Caftell Zau im Diftricte Kuſeir an. Außer diefem
Kunei ift noch ein zweites armenifches Dorf in der Nachbar—
Ichaft, das el-Ma'köbiyeh heikt.
Zweiter Tagemarſch (17. Mai). Un dieſem Tage wurde
Die Nordftraße gegen Antiochia verlaffen, und die Weſtrich—
tung durch den Diftriet Kufetr (vergl. oben ©. 899, auf
Rouffeau’s Karte Qoſair) eingefchlagen, um das bis dahin
feiner Lage nad) unficher gebliebene Urdeh und das obere Quell:
gebiet des Nordarmes des Nahr el-Kebir zu erreihen. Der
Meg ging gerade zu, quer über die Bergfetten gegen den Dſche—
bei Afra’, den Mons Casius der Alten, da aber mehrere
Rängenthäfer mit dazwifchen liegenden. Bergrüden,. die alle aus
einem weißen, kreide- oder miergelartigen Boden (marl bei Eli
Smith) beftanden, überfeßt werden mußten, fo Fonnte dies
bergauf und bergab nur auf manchen Umwegen gefchehen. |
Der erfte, noch ziemlich flache Rücken ward eine halbe Stunde
von Kunei überftiegen; es folgte ein tiefes, von N.W. nah S. O.
gehendes Thal, in deifen Boden ein Flüßchen dem fchon. genannten
Nahr el-Abyad zueilte. Auf dem öftlichen Ihalrande liegt dag
Dorf Dſchudeideh (d. h. Neudorf, vergl. oben ©. 93), auf dem
wetlihen Meilend, weiter thalauf Hetya und Giaurföy
(türkiſche Bezeichnung eines Chriftendorfes, vielleicht für Ar—
menierd). |
Bon Meilend wurde in %, Stunden wieder ein Bergrücken
erftiegen, von wo ein fteiler Hinabftieg über dag Dorf ez-Zäf in
1’, Stunde zum Thal des Nahr el-Abyad führte, der hier
E. Smiths Gebirgsweg von Schoghr nach Ladikieh. 1105
gleichfalls nach Süd-Oſt und nördlich von Schoghr zum Orontes
fließt. Im Thale war Baumwollenbau; es iſt nur %, Stunde
breit, und der Anftieg jenfeit durch Gebüfch (denn bisher waren
die Berge kahl) führte in 1 Stunde an den Dörfern Kandumih
und Nifhrin in 2 Stunden vorüber. Dann wurde nad) einem
nochmaligen Aufſtieg zwiſchen reich belaubten Gärten, darunter be-
fonders große, prachtvolle Wallnußbäume ſich auszeichneten,
der hochliegende Chan Semin (vielleiht Senin der Karten?)
erreicht, von welchem man einen Ueberbli über das ganze öftliche
überftiegene Gebirg el-Kuſeir erhält. Hier wurde dag Nacht:
quartier genommen. Bon da an ift die Bevölkerung des weftlis
ben Gebirges rein turfomanifch, fie verfteht das Ara-
biſche nicht, das bis hieher die vorherrjihende Sprache geblieben.
Dritter Tagemarſch (18. Mai). In 2Y, Wegftunde ab>
wärts gegen S.W. und W. durch bewaldete Höhen wurde Urdeh
erreicht, die Mittelſtation (Durdi, vergl. oben ©: 899) auf der
graden Hauptftraße von Ladikieh nah Antiohia. Urdeh
urde 1848 nah) E. Smiths Erfundigungen von 200 türfifchen
Ind 35 griehifchen Familien bewohnt, und war die Nefidenz eines
utejellims, der dem Statthalter zu Antiochia untergeben ift.
‚Ardeh liegt in einem fchönen, wafferreihen Hochthale am Fuße
e8 Dſchebel Afra’, wo im Winter viel Schnee und Eis vor-
anden iſt; am 18. Mai fland der Weizen daſelbſt erft in der
zlüthe. Hoc oben an der Seite des Berges liegt das eben fo
roße, zeritreut gebaute armenifhe Dorf Kefäb 2 Stunden
tfernt.
Bon Urdeh wandte fih nun der Marfch wieder gegen Süd
nd Süd⸗Weſt zu, denn Eli Smith wollte nicht nad) Antiochia
gen Nord, fondern nah) Ladifich gegen Süd zu gehen. Ur—
eh Liegt aber auf der Wafferfcheidehöhe, von welcher die
* oſtwärts zum Orontes und weſtwärts zum Mittellän—
iſchen Meere ihren Lauf nehmen. Denn nur , Stunde ab—
irts von Urdeh wurde der Boden des Hauptthaleg erreicht,
(ches vom obern Quellſtrom des Nahr el-Kebir, ver hier
ahr Koraſchy heißt, durchzogen wird, deffen Lauf füd- umd
Ifwärts wir aus Obigem (S. 29—34, 899 u. f.) Fennen.
ı Ainsworth??) nennt den ganzen Strom von Ladikieh
, Ihn W. Ainsworth, Researches on Assyria, Babyl., Chaldaea etc.
=) Lond. 1838. 8. p. 307.
‚Ritter Erdkunde XVII. Aaaa
1106 Weft-Afien. V. Abtheilung. IL. Abſchnitt. $. 34.
Nahr Korafh, nicht blos den obern Lauf, und belegt das ge:
nannte Waffericheidegebirge fpeciell mit dem Namen Dſchebel
Kraad, richtiger Akräd, di. das Kurdengebirge, alfo den
öftlihern von der Gruppe des Dſchebel Alra’ (Casius)
entfernt liegenden Gebirgszug, obwol er mit ihm doch durch
Zwiſchenzüge in Verbindung fteht.
Auf der weftlichen Thalfeite diefes Fluffes ging es in einiger
' Höhe entlang durch Fichtenwald nad 1 Stunde durch ein Nez
benthal, durch das. ein öftlicher Zubach, der nicht benannt wurde,
zum Nahr Koraſchy fließt, der vom höher liegenden Armenier:
Dorfe Duz-Aghatſch herabkommt; dieſes Flüßchen bildet hier
die politifhe Grenze zwifchen den Paſchaliks von Haleb
in Oft und Beirut in Süd-Weſt. Hier treffen alfo die
Sprahgrenzen, die Wafjerfheiden mit den politifchen
und aud den Waldgrenzen (denn Fichtenwald fehlte in Oft)
ziemlih) genau am Fuß des berühmten Mons Casius, jet
Dihebel Afra’, zufammen.
Es ging nun füdweftwärts immer höher durch Fichten—
wald, der hier alle Berge bededt, anfteigend fort, bis nach einer
Stunde die Höhe des lebten Gebirgsrüdens erreicht wird,
der vom Dſchebel Afra’ gerade ſüdwärts flreichend den’
obern Lauf des Ladifich- Stroms, d. i. des Nahr el-Kebir
von dem Thale des Wadi Kandil trennt, der ein blos wei
ablaufender Küftenftrom ift, und ſich nordwärts der Stad
Ladifieh unmittelbar zum Meere ergießt, in welchem alfo nun HE
Wege zur Küfte und zu diefer Stadt hinabführen. Hier geh—
man alfo in der gewöhnlichen Gebirgsftraße von Ladikie
nah Antiohia nahe dem Meere entlang; fie muß nur weite
nordwärts der mafjigen Erhebung des Akra’- Gebirgsftods gege
Oft über Urdeh ausweichen und diejen umgehen.
Eli Smith verfolgte diefen Weg 1°, Stunden weit sid
bis er in halber Länge des Gebirgsabftiegs das Dorf Küftül-
(ſprich Keftel) el-Ma’äf erreichte, und dafelbft fein Nachtquartit
nahm. Die türfifhen Diftricte füdlih des Dſchebel Afra
wo meift noch Nafairier zerftreut unter den Türken wohnen, heil
Budſchak in We, Bair in der Mitte (vergl. oben ©. 98
Berggren?3) ſchreibt den Gebirgszug irrig el=-Beyer, üb]
— oo
#23) Berggren, Guide Franc.-Arabe I. c. p. 454.
E. Smiths Gebirgsweg von Urdeh nach Ladikieh. 1107
welchen der Paß hinüberführt) und Dſchebel el-Afräd (d. i.
Gebirg der Kurden) in Oft nach dem “Aſi zu.
Vierter Tagemarſch (19. Mai) 2%). Bon Küftül, von
wo die Gipfel des Libanon weit in Süd fich zeigten, wurde in
1%, Stunde der Boden des Wadi Kandil erreicht, an dem zu
beiden Seiten türfifche Dörfer erbaut liegen. Gegen Nord-Weft
(zur Rechten) heißen fie Kainardſchyk, Karaaineh, Kirdſchaly
und el-Kufr; gegen Süd-Oſt (zur Linken) Bellurän um
Kandtldſchyk (Klein-Kandil).
Nach 2 Stunden wurde das Thal des Kandil gegen Sud
überfeßt, wo eben bereits die Ernte der Gerjtenfelder im
Gange war. Nur eine unangebaute, niedere Anhöhe, ein weißer
Mergelboden, war zu überfteigen, welche das Wadi Kandil von
dem füdlicher Tiegenden Thale des Küftenflüßchens Nahr el-’Arab
(Araberfluß, weil hier die Völfergrenze zwifchen Türfen
‚in Nord und den Arabifchjprehenden in Süd ift) ;trennt,
der nur wenig Waffer und einen ſehr Eurzen Lauf zum Meere hat.
Hier ſchon beginnt die Küftenebene von Ladikieh, in welcher
1% Stunde vom Zluffe das Nafatrier-Dorf Kufäna berührt wird.
2'/, Stunde weiter wurde die- Stadt Ladikieh erreicht.
Zwar tft Caplan Lyde (1852) To glücklich geweſen, vom alten
Apamea 5), deffen Burg Kalaat el-Medif er zum zweiten Male be-
ſuchte, ohne ein Wort von feinen Ruinen zu erwähnen, den gan-
en Weg von da durd das Drontes-Thal, wie noch kei—
er jeiner Borgänger, bis nah Schoghr zurüdzulegen, und felbft
on da auf dem Gebirgswege durch den Dſchebel Afrad (d. i.
urdengebirge) die bisher eben jo unbekannt gebliebene Gebirgs-
rede nordwärts bis Antiochia in gerader Direction zu bewan—
Jern, aber da er nur von feinen Perfönlichkeiten erzählt, fo hat die
opographte diejer — dabei durch ihn gar keinen Fort—
Butt gewonnen.
) Eli Smith, Mfer. 1848. 25) Caplan Lyde, Visit to the
Northern Syria. Lond. 1853. p. 60—67.
Aaaa2
*
1108 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. S. 34,
4) Die Küſtenfahrt von Ladikieh an Heraclea (Mina
el-Burdſch) Bofeidion Nas Bufeit), dem Mons Casius
und Anti-Casius vorüber zur Dronteg-Mündung.
Nur wenige Reiſende haben den befchwerlichen und unfichern.
Gebirgsweg über den Mons Casius von Zadifieh nad An—
tiochia zurüdgelegt, da fie, wie z.B. Kinneir (1814) 0),
Nuffegger (1836)?7), De Salle (1838) 3), W. Thomfon
(1846) ??) und Andere, die Küftenfchiffahrt zu dem Mündungs—
lande des Orontes nah Sumweidiyeh (Swedieh) oder An-
tiochia vorzogen, obwol die Doublirung der vielen Dort weit
in dag Meer auslaufenden VBorgebirge, wie dag Cap Heraclea,
dann das Ras Khanzir, zumal aber dag Näg el-Bufeit, das
alte Poſidium (ſ. oben ©. 21), nicht felten, vorzüglich in der
wildftürmifchen Winterzeit, große Gefahr bringt. Noch find diefe
Meeresfüften daher nicht genau unterfuht30), Thomfon, der
hier auf genauere Forſchung ausging, litt Schiffbruh, und wurde
noch glüclich mit dem Leben durch die Wogen auf das Land ge
worfen; Andere flogen in ihren Feluden nur eilig vorüber.
Das nächſte Vorgebirg im Norden von Ladikieh ift das
Nas Ibn Häny, genannt nach dem Küftendorfe diefes Namens;
jenfeit deffelben öffnet fich zwiichen ihm und dem nächſten Ras |
Zafera eine feihte Bay. Beide Vorgebirgsſpitzen find mit Ruinen
gefrönt, die noch ununterfucht geblieben, wahrfcheinlich eine von
beiden der griechifchen Stadt Heraclea angehörig, wenn dieſe
nicht vielmehr am flachen Ufer innerhalb der Bay lag, wo Po—
code®l), der von Ladilich zu Lande dahin gegangen war, Die ]
wahre Lage derfelben bei einigen Dämmen in der See gefunden
zu haben vermeint, die man ihm Meinta Burdſch (Minet elz
Burdſch, di. die Hafenbuht des Thurmes) nannte. Diefe |
826) J, Macd. Kinneir, Journ. London. 8. 1818. p. 162.
27) Ruſſegger, Reife. I. ©. 744. 28) De Salle, Peregrinations.
1. p..162. 2 Thomson, in Bibliotl. Sacra. Vol.V. 1848.
No. XIX. p. 448. 30) Die beite Kartenaufnahme in Qrontes
Road- and Posidium Bay, by B. J. Hooper, Master H. M.
S. Frolic, 1850, Lond. Hydrogr. Office of the Admiralty,
1851, und The River Euphrates with the Cilician Taurus
and Northern Syria, in Colonel Chesney’s Euphrat Exped.
No. I. 1849. 39) Pococke, Reife. Bd. I. ©. 283; Mannert,
Geogr. der Griechen und Römer. VI. 1. ©. 352.
Die Küftenfahrt von Ladikieh zum Orontes. 1109
Reſte eines Molo beſtanden aus großen Quaderfteinen, und in der
Nähe lagen Säulenftüde, in den benachbarten Felswänden ftanden
Sarcophage, und Grabfammern waren in die Felfen gehauen, alfo
offenbar die Lage einer antiken Stadt.
Thomfon, weiter nordwärts an der breiten Bay des Wadi
Kandil vorüberjchiffend, an welcher zu beiden Seiten fenfrecht
abftürzende Kreidefelfen die Einfahrt in diefelbe gefahrvoll machen,
umfegelte nun das hohe Borgebirg Räs Bufeit, um hier die
‚Lage der alten Griechenftadt Pofideion (Poſſidium, vergl. oben
S. 9, 21, 40) aufzujuchen, von welcher der Name des Ras noch
| ein verftümmeltes Meberbleibfel if. Indeß ſchon Bocode hatte
\auch hier auf dem Küftenwege die Lage derfelben ſchon früher wie-
der aufgefunden 32).
| Bon der Ruine der alten Heraclen feßte er nämlich feinen
Marſch (am 11. October 1737) in 1% Stunde über das Dorf
Skhamaech, wo viele Chriften wohnten, und 1 Stunde weiter
über Schameleh fort, bis er nach 3 Stunden zum Nafairier:
Dorfam Ras Khanzir gelangte, und dann, den fteilen Berg des
dortigen VBorgebirges hinab, die Bucht des Wadi Kandil unfern
der Einmündung jeines Fluffes (er nennt ihn Nahr Gebere,
d. i. Kebir, wol irrig, da der Nahr Koraſchy bei Urdeh nad)
Eli Smith der Quellfluß des el-Kebir, und ‚verfihieden vom
Wadi Kandtl ift) zum Meere erreichte, derfelbe Wadi, durch wel:
hen, doch mehr im obern Laufe, die Straße nad) Antiochia führt.
Bon da nah NW. 1, Stunde weiter zu einem Orte und dann
ach 3 Stunden zur See zu einem turfomannifchen Dorfe Fam er
abhricheinlih auf großen Ummegen zu einer Salgniederlage,
urde.
| Am folgenden Morgen (12. October) fah man ſich an der
Südſeite eines Meerbufeng, wo die Refte einer alten Stadt
uſeit (er fchreibt Boſſeda), auf erhabenem Boden gelegen, ſich
ald zeigten, die Feine andere als Poſideion fein fonnte (diefe
ngaben entjprechen jedoch nicht der Kartenaufnahme Hoopers).
dieſe Stadttriimmer lagen im länglichen Biere, von einer Fleinen
mglifchen Meile im Umfang, noch mit Graben und Mauern an
er Nordoſt-Ecke verfehen, mit einem Thurmreſt nach der Südfeite
| Ba mit. Quaderſteinen alter Wohngebäude. Auf einigen war
wg
3%) Pococke a. a. O. I. ©. 283—284.
1110 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 34,
ein Kreuz eingehauen, Zeichen chriftliher Bewohnung; auf den
Vorbergen fteht ein Kleiner vierediger Thurm, Elcanamy genannt,
Bon diefer Stelle, die eine weite Ausficht nach allen Seiten ge—
währte, fonnte Bocode zwei Gipfel des Mons Casius unter:
jcheiden, der fonft von anderen Seiten nur einen Gipfel zeigt; er
glaubte wenigftens, in ihnen den Mons Casius der Alten und
‚den Anti-Casius (bei Strabo XV. 751) 33) wieder zu erfennen,
weil in der weiten Umgegend Fein anderer Berg von ähnlicher
‚Höhe, wie diefer, mit der des Hauptgipfels verglichen werden
könnte. Doch fchien dies fir Ainsworth zu folder Annahme
noch Fein hinreihender Grund zu fein 3%). |
—Auch Thomfon bemerkte bei feiner Vorüberſchiffung 3), alfo
auch von der Meeresfeite, daß von den weißen Kreide-, oder,
wie E. Smith fagt, Mergel-Gedirgen der Wadt Kandil-
Bay weiter nordwärts dunfelfarbige, eifenfhüffige, fies
ſelhaltige Felfengebirge gegen den Gebirgsftod des Ca-
sius folgen, der fich über 5,000 Fuß hoch (5,318 engl. Fuß, nach
Thomfon, f. oben ©. 40) erhebe. In der Mitte feiner Maffe
jet derfelbe durch eine ungeheuere Spalte, wie durch einen Riß
in zwei Hälften getheilt, als hätte fich die jüdliche Hälfte des
Gebirgsſtocks früher als die nördliche zur Ruhe geſetzt, mit Fallen
ſeiner Schichten gegen Südweſt und Steilabſturz gegen Nord, I
Diefer ſüdliche Gipfel ift niedriger als der nördliche, und zwifchen F
beiden ſenkt fich eine fehr enge fich windende Kluft zum Seeufer,
und endet mit einer engen Bucht, deren kleiner Ankerplatz nad
einem armenifchen Dörfchen, das in der Bucht liegt, Minet Kfab
heißt. Es find nur wenige Hütten, die himmelhod auf den Klip—
pen in der wildelten, ungemein romantiſchen Scenerie über dem
Tiefſpalt und dem brauſenden Meere hängen.
Bei der Umſchiffung des Ras Bufeit und der weitern nörd⸗
lichen Fahrt ſtellten ſich an den Berggehängen die ſchönſten grünen
Wieſen, Auen und auch angebaute Felder dar, während die Gipfel
der Berge alle mit den dichteften Waldungen bededt waren, über
die nur der baumleere Kegel des Akra' emporragt 36); daher MR
Bauholz hier das Hauptproduct der Ausfuhr, das in großen
Maſſen von den Holzhauern an der Küfte aufgehäuft liegt, um von
3" Pococke, ebendaf. II. S. 272. °*) Ainsworth, Researches 1. c,
p- 304. 9 Thomson 1. c. V. p. 448. 6) Ruſſegger,
Reiſe. Stuttgardt. 1841. Bd. J. ©. 356. '
Gebirgsmwege über den Dfehebel Ara’, 1111
den Küftenfahrzeugen in das übrige Syrien und nah Aegypten
geführt zu werden, wo es das trefflichfte Bauholz Liefert. An
Gazellen auf den einfamen Ufern, an Ziegen und Hühnern in
den bewohnten Orten und an ſchwimmenden N auf
dem Küftenmeere fehlte e8 nicht.
Nur noch ein zweiter Landungsplaß Liegt an F Nordſeite
des Mons Casius zu Karabudſchak am Anfang des flachen
Seeufers, wo man Anker werfen kann, ehe man den Bogaz oder
ie Mündung des Orontes erreicht, wo die Barre bei Sturm,
wie ihn Thomſon erlebte, doch durch ihre großen Wogen ſtets
gefahrvoll bleibt, wenn auch die Matroſen in der Angſt dann die
von den Paſſagieren geforderten Paras dem el-Khudr (St. Georg)
zu Ehren (er iſt der Patron der Griechen am Orontes und in
Suweidieh) 37) zur Beſänftigung des Meeres in die Brandung
werfen, oder fie für die Nettung dem weißen Mezar am Ufer zu
eihen. Bei ruhigem Meere erfennt man, wie dies Ruffegger
am 22. Mai bemerken fonnte, an der Trübung des Waffers fchon
ine große Strede des Meeres hinaus, daß man der Mündung
es größten Iyrifchen Stroms fich nähert, und bald im die Bucht
e8 Orontes einläuft.
*
) Die Gebirgswege von Ladikieh über die öſtlichen
ehbänge des Dihebel Afra’-Gebirgsfiods (Mons
Casius) bis Antiohia und zur Orontesmündung.
Der Gebirgsweg zu Lande von Ladifieh über den öft-
ihen Gebirgsrüden des Dihebel Afra’ nah Antiochia if
war jeltener begangen, doch haben ihn fchon Bocode (1737),
udingham (1816), Thomſon (1841), Beadle (1840),
Neale (1850), Walpole (1850) und Lyde (1852) zuridgelegt,
jedoch nur Wenige von ihnen mit der jorgfältigen Aufmerkſamkeit,
welche allein geographiſch belchrend werden und zur Berichtigung
oder Bervollftändigung der bisher unfichern Kenntniß der Landſchaf—
ten und ihrer Bewohner etwas Wefentliches beizutragen im Stande
ft, was wir jedoch hier, wie an fo vielen anderen Orten Syrieng,
7) Caplan Lyde, Visit to Northern Syria. London, 1853.
p- 19.
*
1112 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 34,
bei den ſo oft oberflächlichen modernen Touriſten recht ſehr zu be—
klagen haben.
R. Pococke jedoch machte hiervon eine ehrenvolle Ausnahme;
wenn auch ſeine Berichte Vieles zu wünſchen übrig laſſen, ſo bahnte
er doch wiſſenſchaftlich manche neue Wege; ſo auch hier auf ſeinem
Marſche von Antiochia nah Laodicea, wo er, die alten Itine-
rarien im Auge, feine Stationen mit den Manftonen der Römer in
‚ Bergleihung zu bringen bemüht war 3$).
Er verließ am 7. October die Stadt Antiohia mit einer
Karawane, welche noch der antifen Nömerftraße des Itiner,
Hierosolymitanum gefolgt zu fein fcheint, während, wie er
felbft erfuhr, nod; eine andere, direct von der alten Seleucia
(jebt Kepfe) ausgehende Route ebenfalls das Gebirge hinauffteigt,
welche weftwärts der Station Urdeh, die auch er berührte,
vorüberführt, dann aber erſt weiter ſüdwärts in die von ihm be⸗
gangene einlenkt. Bon Antiochia ausgehend ſtieg er eine engl.
Meile erft gegen Süd-Weſt und dann gegen Weft hinauf zum
Sluffe Zoiba, der von dem Berge Zoiba den Namen trägt (wol
ein Bergftrom zum Orontes? der aber, wenn nicht Zeghaib die
Stelle auf Rouffeau’s Karte bezeichnet, wo diefer die Ruine der
antifen Antigonta®), verſchieden von Antiochia, doch ganz irrig,
angiebt, ſonſt von keiner Karte verzeichnet wird). Weiterhin ſteht
die Grundmauer des Thors, das wahrſcheinlich aus der Vorſtadt N
Antiochia's zur berühmten antifen Daphne, jebt Dumeir oder
Beit el-Ma, führte, wo, eine ftarfe Feftungsmauer der Gebirge
paffage zur VBertheidigung diente. Nah A Stunden Wegs erreichte
er das Dorf Euie (Scheih Köt, nah Lapie ein türfifcher
Kane, die erfte Station. |
Das Itiner. Hierosolymitanum®) führt hierauf von
Antiochia ad Palatiım Dafne 5 Mill.; Mutatio Hysdata 115
Mansio Platanus 8; Mutatio Bachaias 8; Mansio Catte-
las 16 und Ladica 16 Mill. weit, mit welden Diftanzen die |
folgenden Angaben nicht jehr abweichend flimmen mögen . (dag
Itiner. Provinc. Antonini, dag mit jenem der Diſtanz nad |
faft vollfommen übereinftimmt, giebt nur 3 Manftonen bis Pla— |
"
8) R. Pococke, Befchreibung a. a. O. II. ©. 281—283. - ”
>’) Mannert, Geographie der Griechen und Römer. VI. 1. ©. 363.
*°) Ed. Parthey et Pinder 1. c. 582, p. 274 u. Itiner. Provinc.
147, p. 68.
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Gebirgswege über ven Dfchebel Akra'. 1113
tanos 25, bis Gatela 24 und bis nah Laudicia 16 Mill.
an, alfo nur eine Meile mehr).
Zweiter Tag. Das Nachtquartier ward in einer Mofchee
zu Scheich Köt genommen. Den 8. October flieg die Karawane
3 Stunden über Hügel in ein Thal und 1 Stunde weiter zu einem
Bache, wo fehr viele Blatanen ftanden, eine Stelle, die Bocode
für die Mansio Platanus (oder ad Platanum) hielt, welche La—
pie mit Nahr Gebere (Nahr Kebir) bezeichnet, und wol mit
Necht, wenn darunter der nördlichfte Zufluß deffelben, der Nahr
Koraſchy bei Eli Smith, gemeint ift, welcher wol in der Nähe
des Dſchebel Akra' nördlich von Urdeh feinen Urfprung haben
mag (Platanos beftand noch als Fefte zur Zeit Sultan Sala—
dings, |. oben ©. 907).
Eine Stunde weiter ging es in einen Thale hin, und dann
nach dem weitern Aufftieg einer Stunde zu dem großen Griechen-
Dorfe Urdeh (bei Eli Smith, Bocode ſchreibt Ordou), wel-
ches er für die Mutatio Bachaias (vielleiht die Barrar aA
bei Ptolemäus, V. 138, die er im Süden von Daphne aufführt)
hielt, womit auch Lapie übereinftimmt. Dann zu den Berghöhen
hinauf, die fih von der Südoſt-Ecke des Berges Caſius ausdeh-
nen, wo ein Blick auf das Mittelländifche Meer überrafchte. Den
Gipfel ſüdwärts des höchſten Gipfels, der einzige, der unter den
anderen niederen Höhen ihm vergleichbar fih zeigte, hielt Po—
code für den Anti-Gasius. Nach einer Stunde bergab ſchlug
er fein Zelt an der Quelle am Fuße eines Hügeld auf, wo aud)
ein vorüberziehender Baffa mit feinen Sanitfcharen campirte. Diefe
Stelle, vielleiht die Cattelas oder Catela beider Stinerarien,
bezeichnet Lapie mit dem ung jonft unbekannten Gile Galle).
Wir würden eher eine Stelle in dem Thale des Wadi Kandil für
diefe Localität in Anfpruch nehmen, etwa füdwärts Küftül, von
wo Eli Smith in 1%, Stunde den Boden des Wadi Kandil er=
reichte, von wo dann nur in einer mäßigen ZTagereife ſowol von
Pococke (am 9. Detober), wie von Eli Smith (am 19. Mai)
die Stadt Ladikieh erreicht ward,
Budinghbams Marfhroute*) vom 8. bis zum 10. Mai
1816 von Ladikieh bis Seleucia nahe der Drontesmündung
*') Col. Lapie, Recueil des Itineraires anciens etc. ed. de For-
tia d’Urban. Paris, 1845. 4. p. 41, 182.
) Buckingham, Trav. among the Arab Tribes 1. c, p. 539—546.
EB
1114 Weft-Aften. V. Abtheilung. 11. Abſchnitt. S. 34.
fann hier durch ihre beigefügten landſchaftlichen Schilderungen zu
fehrreicher Vergleihung dienen.
Erſter Tagemarſch (8. Mai). Um 9 Uhr verließ er Las
dikieh über die benachbarten Drte Bisnada (mo das befte
Quellwaffer, f. oben ©. 929) und Dumferfah, wo ihm die er:
ften Nafairier begegneten, welche Brennholz zur Stadt führten;
ihre rofige Gefichtsfarbe, ihr helles Haar, ihre nicht türkiſche und
nicht arabifche Gefichtsbildung fielen ihm ungemein auf, fo wie die
Häßlichkeit und helle Zarbe ihrer Weiber. Schon bei Bisnada
biegt die Antiochiaſtraße weftwärts von der gewöhnlichen
Aleppoftraße über Schoghr ab. Budingham erreichte nach einer
halben Stunde ein Flüßchen Moyat el» Kandjara, nad) einem
darüber hängenden Dorfe genannt, und fah in dem dort flagniren-
den Waffer eine fußlange Schildfröte. Nach einer halben Stunde
überfeßte er ein anderes Flüßhen, Moyat (d. h. Waſſer) el-
Kerfanah, mit einem benachbarten Dorfe zur Linken, Mufantry
genannt; noch eine halbe Stunde weiter erreichte er ein kleines
Flüßchen, Nahr el-Arab, alfo das Flüßchen der Sprach—
grenze, das auch Eli Smith paffirte, von wo im Norden bie
turfifhe Sprache im Gebirgslande vorherrfchend wird (vergl.
oben ©. 1107), daher nun auch faft nur türfifche Ortsnamen
folgen, die aber durh Budinghams Angaben, der Fein Türkiſch
verftand, meift fo falfch wieder gegeben wurden, daß man fich über
feine topographifchen Bezeichnungen nur fehwer verftändigen Tann,
Bis dahin, fagt er, hielt das Gulturland der Ebene und der
Borhöhen an; nun aber fliegen die Kalffteinberge (Kreide- oder
Mergellager, f. ob. ©. 1110) mit wilden Bufchwerf bedeckt em-
por, zumal mit Burus und Myrthen, bis er in einer Stunde
das Schöne Thal des Wadi Kandil erreichte, mit rajchem Strom—
lauf und reichem Blumenfhmud geziert. Doch auch Kornfelder
fah er hier biß zu der Stromverengung, in welcher er in Zickzack—
wegen wol 20 Mal den Strom überfegen mußte, bis zu feiner
Quelle hinauf, wo ftets fteile Felsufer von Fiefelartigem Geftein,
zur Seite mit herrlicher DBegetation, zumal jehönen Eichen» und
anderen Bäumen, fich zeigten. Hier trat er in den ſchönſten Pi—
nugwald ein, wo fih nah einer Stunde Wegs das Thal el:
Budſchak (el-Bujak bei ihm) weiter gegen Nord ausdehnt, von
dem wir aber durch Eli Smith fchon willen (ſ. oben ©. 1106),
daß dies einen ganzen Gebirgspdiftrict bezeichnet. Wahr:
fcheintich hatte er in feiner Nachtherberge, Kasla Joak von ihm
Gebirgswege über den Dichebel Akra'. 1115
genannt, die Station, bei Eli Smith Kufül el-Ma’af (eine
Zagereife von Ladikieh nad diefem), erreiht. Budingham ift
von der höchſt romantiſch-ſchönen Landſchaft dieſes Gebirgslandeg,
dag er durchzogen, von feinen Bergen, Wieſen und Wäldern ent-
züdt, das voll Heerden von Pferden, Schaafen und Ziegen belebt
war, hie und da mit trefflich eingehegten Kornfeldern, wie in Eng-
land, in deren Nähe dann zerftreute Fleine Dörfergruppen von 3
bis 4 Häuschen beifammen ftehend, fich zeigten. Im genannten
größern Dorfe fand er eine ſehr gaftliche Aufnahme bei dem Aga,
der ein DBerehrer des englifhen Conſuls Barker (vergl. oben
S. 679) und der Lady Stanhope war (f. oben ©. 102 u. a. O.).
Die Dorfbewohner fprachen nur türkiſch und trugen ihre türfifche
Tracht und hohe Stiefel von ſchwarzem Leder, die bis an die Knie
reichten. Gonful Barker, der zu Swedia am Drontes lange Zeit
reſidirte, war duch, jeine vielen Reifen hier genug befannt geworden.
, Miffionar Beadle, in feinem Reifebericht von Ladifich über das
Gebirge des Mons Casius, auf dem er an einer ſehr romantifchen
Stelle (Mitte Juni) campirte, und von da nah Swedia (am
18. Juni) 309, hat fich Leider nur zu kurz über diefe Gegenden
| ausgelaffen #); aber er erfennt die romantifhe Natur der Land—
ſchaft vollfommen an. Zwiſchen hohen Bergen und tiefen Thälern,
zwiſchen Kalfbergen und Saspisfetten, voll der fchönften Cryſtalli—
fationen von Quarzen, Actinolithen, Hornblendgeftein, Chalcedon,
Feſtungsachaten u. ſ. w. zog er immer höher auf, bis auch Gra—
nitgebirgsmaffen erreicht wurden, die wie durch plutonifche
Gewalten emporgehoben fehienen.
Auch Neale und Lyde flimmen in das Entziden über die
Gebirgslandſchaft diefer Gegenden mit ein, obgleich fie ganz ver—
jhiedenen Gefichtspuncten folgten. Neale*) hatte fih mit treff-
lichen Pferden, Hunden, Flinten und reichlihem Proviant zu einer
Sagdparthie für diefe Tour gerüftet.
Den erften Tag, der fehr heiß war, legte Neale von Ladifich
nur bis zu den Vorbergen 4 Stunden Wegs zurück, Fam erft durch
| ebene Kornfelder, dann in die reizende Kühlung der fehattigen
Berge voll Zelfen und Schluchten, wo er Rebhühner und Ha—
jen in Menge aufjagen konnte. Am Abend nahm er fein Nacht:
' ®*°) Mr. Beadle, Journ. in Northern Syria, im Mission. Herald.
XXXVII.. 1841. p.206. **) F. A. Neale, Syria. Vol.I. p. 301;
II. p. 2 etc.
1116 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abfchnitt. $. 34,
quartier in einem ungemein reizend liegenden Dörfchen, das er
Slybe nennt. Auf dem Rande eines tiefen Felgabfturzes gelegen,
zeigten fich ihm unten im grünen Thale zahlreiche friedlich weis
dende Heerden, auf den Bergen bföften die Schaafe und Hletterten
Biegenfchaaren umher; aus dem Fenfter.der Wohnung breitete fich
der Bli über die weite Meeresfläche aus, und doch fah man am
fteilen Meeresftrande hinab deutlich die Fleinen Fiſcherboote, welche
die ganze Mondfcheinnacht vorbeifchifften, fo nahe, als hätte man
Steine in fie hinein werfen Fünnen.
Auh Buckingham hatte diefes Durhblids auf das blaue
Meer durd eine Berglüde gegen Weft erwähnt.
Bon Slybe, deffen Lage ung unbekannt geblieben, hatte
Neale den folgenden Tag nah Urdeh 30 englifche Meilen zurüd-
zulegen.
Auch Caplan Lyde rückte den erften Tag nicht weit in das
Gebirge vor, und muß, da er von Ladikieh am erften Tage nur
4 Stunden weit geritten war, fein Nadhtquartier#) in dem
fruchtbaren Thale nahe SIybe genommen haben. Er blieb aber
bei einer Quelle nahe dem Flüßchen im Thal, wo er bei weiden-
den Heerden fein Zelt im Freien auffhlug, weil feine Laftpferde
hier treffliches Futter fanden, deffen fie fehr bedürftig waren. Die
Gegend war, ihrer großen Fruchtbarkeit ungeachtet, nicht bebaut;
aber man pflegte von Ladifich aus,die Pferde für einige Zeit
hierher auf die Weide zur Fütterung für wenig Zahlung für den
Monat zu ſchicken, was ein Erwerb für die Thalbewohner if,
die aber in beftändiger Furcht vor den nafatrifchen Bergbewohnern
bleiben, weil diefe im. Pferdeftehlen, ihrem Lieblingsgefchäft,
Meifter find.
Budinghams zweiter Tagemarſch (9. Mai). Wahr:
jheinlih von Küfül (feinem Kasla Joak) flieg er am Morgen
3 Stunden in dicker Pinuswaldung bergan und bergab zu |
grasreichen Wiefengründen, Merdſch el-Kazboak (wahrſcheinlich
Keſäb bei Eli Smith), wo einige Turkomanen ihre Heerden
weideten, deren Weiber und Kinder in Kegelhütten, im Walde aug
Zweigen erbaut, mit Feuerftellen an der Außenfeite, von ihren
rauhen Hunden bewacht wurden. Binusbäume von verfhiedenen
Arten wurden hier von Bauern gefältz nahe der Brüde Dſchisr
el-Mahamany, nad) einem gleichnamigen nahen Dorfe genannt,
ging e8 über einen Fluß, der von hier nach windendem Laufe in
945) Lyde, Visit to the Northern Syria, Pr 9.
Gebivgswege über den Dſchebel Akra'. 1117
den Nahr el-Kebir fallt (alfo wahrfcheinlich der Nahr Ko-
raſchy bei Eli Smith), welder, nad) Budingham, hier den
Grenzfluß zwifchen beiden Bafchalifs von Haleb und
Beirut bilden foll, eben fo wie bei Eli Smith, der nur an
derfelben Grenze ein anderes Dorf, Duz-Aghatſch, nannte,
da8 don Armeniern bewohnt ward. Alles Land nordwärts von
bier, jelbft bis an die Meeresfüfte, hörte Budingham hier, ftehe
| unter Haleb.
Nur 1 Stunde von da weiter fchreitend, trat Budingham
‚ in ein anderes Gulturthal, Wadi el-Kuſſub (oder ift hiermit
vielleicht erft das große armenifche, ſehr zerftreut liegende Dorf
Kefäh gemeint, das nah Eli Smith 2 Stunden füdmwärts von
Urdeh liegt?), das vom Mahamany (el-Koraſchy) durhftrömt
wird: denn hier war Kornbau, gute Grafung, und über dichten
Nadelholzwäldern über den Köpfen gegen N.N. W. flieg der hohe
I BiE de8 Dihebel Afra’ (nadter Berg, weil nur fein Fuß
bewaldet ift) empor. Ein niederer Hügelübergang führte an der Oſt—
feite diefes Berggipfels vorüber in dag Gulturthal des Wadi
| Urdeh (el-Eurdy bei Budingham). Der Weg ging nord-
wärts an einer Quelle, Ain el-Haramy genannt, vorüber, wo
oft Raub und Mord verübt wurde. Diefer Weg war etwas ver-
| fihieden von dem, welhen Eli Smith befchrieben hatte, nämlich)
etwas weftlicher über die größere Höhe hinweg, aber doch als
jolher erkennbar, denn Budingham fagt: ihm gegen Oft im
Wadi zeigte man die Stadt Urdeh (el-Eurdy) mit 300 Häu—
fern, von Türken, %, Moslemen und /, Chriften, bewohnt, was
mit Eli Smiths Angabe ftimmt. Die herrlichften eryftallhellen
Quellen des köſtlichſten Waſſers, wie die Ain el-Ajoon und ans
— — — by Eu
dere, umgaben ihn. Hier fielen heftige Regenfchauer, unter denen
man 3 Stunden Wegs hinab bis zu einer Plaine Lulafjee
wahricheinlih „Lelefdfhi”, d. i. „Ort der Störche“, zu:
rücklegte, wo man Schuß in einigen Grotten fand. Hier verläßt
ung nun die vergleichende Beihülfe von Eli Smiths Routier,
Ida diefer von Urdeh fich füdmwärts wandte, Budingham aber
we
—*
von da weiter nordwärts vorſchritt. Im der Nähe dieſer Fels—
grotten, in denen er Schuß fand, ſah er ſehr große, zerſtörte
Ruinen von Gebäuden, eine bedeutende Menge behauener Quader-
| ] blöcke, Säulenrefte, auch viele Sarcophage, zwifchen denen Bäume
emporgewachfen waren; vielleicht Ahorınbäume oder Platanen?
Dann fönnten fie die Stelle der Station Platanos wol bezeich—
\
"
1118 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 34,
net haben. Gin noch ftehendes jehr großes Gebäude fehien eine
Kirche gewefen zu fein; an einer Stelle ſah Budingham einen
jehr großen Steinfarcophag mit Feftons und feulpirten Edorna-
menten von römifcher Arbeit verziert, der noch uneröffnet zu fein
ſchien; auf jeden Fall überzeugte er fi davon, daß hier eine rö—
nifhe Stadt geftanden haben müſſe. Bocode hatte an der
von ihm genannten Stelle der Blatanen feine Ruinen angeführt.
Das furchtbare Gewitter hinderte Budingham an weiterer Un-
terfuhung, und er mußte froh fein, in einigen ganz nahen Hütten
bei türfifchen Bauern ein gaftliches Obdach für die Nachtherberge
zu finden, in Hütten, die mit Kamin, mit Zenftern, mit metallenem
Küchengefchirr verfehen und ungemein reinlich gehalten waren.
Auch Neale*) rückte auf feinem Jagdzuge von feiner Nacht-
herberge im Dorfe S!Iybe am folgenden Tage durch 30 englijche
Meilen bis Urdeh vor, indem er die höchfte centrale Gebirgsfette
überfteigen mußte, die für Reiter an vielen Stellen unzugänglic
war und oft zum Abfteigen nöthigte, über viele am Boden liegende
Steinblöde und umgeftürzte, von Stürmen entwurzelte Baumftämme
in Walddidichten, durch die nur ein enger Felfenpfad führte, zu
dem fein Sonnenftrahl eindringen konnte. In diejen Einfamfeiten,
jagt er, haufen nur Schafale, Hyänen und anderes Wild; we-
gen der Banden von räuberifchen Nafatriern, die aber den frän-
Eichen Neijenden felten gefährlich werden, gelten fie für unficher;
vorzüglih find es nur Holzfhläger, die vom Gouvernement
hieher gejendet werden, um Bäume zu verfchiedenem Gebrauche zu
fällen, die gut bewaffnet und mit Winterproviant in Magazinen
verjehen find, welche man dort antrifft, die aber nicht felten bei
mühfeliger Arbeit und in Gefahr dort ihren Tod finden follen.
An mehreren Haufen wilder Banditen fam Neale vorüber, die
Wegegeld forderten; fie waren in ihrem firuppigem Haar, mit lan⸗
gen Bärten, im Gürtel mit 2 Piftolen und dem Matagan gut ber
waffnet, und konnten ſchon in Schreden verfegen. Im Dorfe
Urdeh (er ſchreibt Ordu), aus einer doppelten Reihe von Häu—
fern beftehend, durch welche man hindurch reiten muß, mitten zwi—
Ihen dichten Pinuswäldern gelegen, hatte eine Kleine Garnifon
türfifcher Cavallerie. die Sicherheit des Wegs zu garantiren, die
aber jelbft zu den größten Marodeurs gehörten. Im türkifchen
Chan traf Neale viele einheimische Reifende aus Ladikieh und
846) Neale 1. c. Vol. Il. p. 2.
/
Gebirgswege über den Dfehebel Akra'. 1119
Beirut an, die fchon feit einer Woche hier auf noch mehr Reiſege—
fährten warteten, um in einer verftärften Karawane dur das uns
fihere Gebirge zu ziehen, von dem die graufamften Mord» und
Räubergeſchichten am Kaminfeuer zum Beften gegeben wurden.
Auh Caplan Lyde“) jagt, daß auf feinem zweiten Tage—
marfche durch diefes Bergland die Scenerie Alles übertreffe, was
er bisher in Syrien von wilder Schönheit gefehen. Links hohe
Plateaus mit zwifchenliegenden reizenden Thälern und von Zeit
zu Zeit Fernblicke auf dag Mittelmeer, zur Nechten die lieblich bes
grünten Berglehnen, oder von Eichen und Pinus dunfeljchattige
Wälder, die bei der ftechenden Sonnenhitze des Tages die Fühlend-
ften Schatten» und Nuhepläge gewähren. Am Nachmittag, dem
hohen Mons Casius jchon genähert, fam er nahe an einem Orte
Kafad (doch wol Kefäb bei Eli Smith, |. oben. ©. 1105), an
dem großen, zerftreut liegenden Dorfe der Armenier, vorüber,
von trefflihen Anbau am Berggehänge umgeben, das aber etwas
außerhalb der Straße liegen blieb. Aus demfelben Fam einer
jeiner Bewohner, ein fih jo titulivender englifcher Conſular-Agent,
dem Caplan entgegen, der ihn. einlud, die Nacht in feinem Haufe
gaftlich zuzubringen, und da dies abgefchlagen werden mußte, bat
er, wenigftens den Namen des Engländers feinem Album einzuver>
leiben. Lyde erfuhr, daß auch hier in diefer einfamen Armen ier
Colonie auf dem Hochgebirg die religiöfen Spaltungen in ihrer
Kirche ftattgefunden, welche Durch die proteftantiihe Amerikaner:
Miſſion durch jo viele armenifche Gemeinden lebhafte Iheilnahme
für den Broteftantismus gewonnen hatte, um fie zum Austritt aus
der altzarmenijchen Kirche zu bewegen.
Diefes Dorf ſchreibt Walpole*), der e8 in eiligem Ritt
von der Drontesfähre an der Mündung in 6 Stunden erreichte,
Caſſeb, und giebt ihm 150 Häuſer; es fei da ein Gafthaus für
Fremde, in dem man freilich Faum etwas anderes als trodeneg
Brot erhalte; die Amerifaner-Miffionare hätten _dafelbft arme—
niſche Bibeln hinterlaffen, und 8 dortige Familien feien zum
Proteftantismus übergegangen (1850). Bon hier aug fei der
Gipfel des Dſchebel Akra' über das Dorf Kefab zu erfteigen,
wozu man von leßterem Dorfe noh an 3 Stunden Zeit gebraudhe.
Er erftieg den Berg nicht felbft, fondern verfolgte feinen Weg von
) Lyde 1. c. p.10.
9) Walpole, Trav. 1. c. Vol. III. p. 278.
1120 Weft-Afien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. S. 34,
Kefab 2 bis 3 Stunden über die öftlihen Vorberge des
Dſchebel Afra’, wo der öftlihe Dſchebel Kufeir mit diefem
auf der größten Paßhöhe zufammenftößt, von wo er durch wildes
MWaldgebirge abwärts 14 Stunden Wegs bis Ladikieh in
10 Stunden Zeit eiligft zurüdlegte.
Caplan Lyde feßte feinen Weg an demfelben Tage von der
Nähe Kefabs noch weiter fort, ohne Urdeh zu erwähnen, big zu
einem Dorfe, das er jedoch nicht namhaft macht; vielleicht dieſelbe
Station, in der auch Budingham verweilt hatte.
Buckinghams dritter Tagemarjch (10. Mai). Seine
Abſicht war, aus dem Hochthale Lelekdſchi feinen Weg zu verfol-
gen, um die Meeresfüfte an der Mündung des Drontes zu er-
reichen, daher er nicht direct nordwärts nad) Antiochia ging,
fondern die Richtung gegen N.N.W. einſchlug. Dahinwärts fcheint
auch einft eine Nömerftraße geführt worden zu feinz denn nad)
einer Aufeinanderfolge von waldreichen Bergen und Thälern betrat
er einen folhen breit angelegten Pflafterweg aus jener an—
tifen Zeit, der nach Verlauf einer halben Stunde zu einem Dorfe
KRarafujee (richtiger auf Ruffeggers Karte Karakodſcha genannt,
wo derfelbe ein Gifenlager an der Dftfeite der Gebirgsfette ein-
getragen hat) führte, von 50 Steinhäufern mit fpigen Schiefer:
dächern, die von türfifchen Moslemen bewohnt wurden. Die Wei-
ber, ohne Schleier gehend, begrüßten die Fremdlinge freundlichft;
die Umgebung war mit Kornfeldern, Maulbeer- und Feigenbäumen
gut bebaut und bepflanzt und heerdenreih. Nur eine Stunde
Hinabfteigens führte an einem großen Dorfe Meadu (Meudu bei
Nuffegger) 9) vorüber zum Meere. Die 50 bis 60 Häufer die-
ſes Dorfes, mit Ziegeldähern (wie alle in der Nachbarjchaft
Antiochia's liegenden Ortſchaften), waren groß, mit ihren Acker—
feldern umgeben; die Männer und Weiber trugen hohe Stiefel und
ſtatt des Tarbuſch weiße Wollkappen; die ganze Bevölkerung war
von der ſyriſch-arabiſchen ſchon eine völlig verſchiedene. Von hier
ſah man, wie die von O. gen W. ziehende Kette des Dſchebel
Afra? plötzlich gegen das Meer abſtürzt, eine Menge aufeinander
folgender Vorgebirgsipigen bildet, die feinen Raum zu einem Kür
ftenwege an ihrem Fuße darbieten, daher man das wilde Gebirge
29) Nuffegger, Gengnoftifche Karte des Taurus und feiner Neben:
zweige, nebft dem angrenzenden Theile des Paſchaliks von Aleppo.
1842.
Gebirgswege über den Dſchebel Akra'. 4121
nothwendig auf der DOftfeite umgehen muß. Der Felsjpalt, durch
welchen der Wanderer aus dem Gebirgsftod zur Meeresebene
herausgetreten war, fehien hier der einzige Zugang zu derfelben zu
fein; er war faum eine halbe Biertelftunde breit, zog ſich aber
lang bin, bis zur Ebene an der Drontesmündung. Aus den vie
len vorfpringenden, hohen Kalkſteinklippen fprudelten die herrlichiten
Waſſerquellen hervor, die durch die vorliegende Ebene zur Küfte
und zum Flußufer miündeten, wo fie aber zu den ftehenden Ver—
fumpfungen das Shrige beitragen. An einer diefer Quellen fah
man ein in Fels gehauenes Wafferbeden, von dem einft ein
Aquäduct weiter geführt war. |
Daſſelbe Felsbaffin mit der Aquäduetruine hat auch Walpole
(1850) 50) paſſirt, al8 er über die Drontesfähre von Swedia kom—
mend 2 englifche Miles oberhalb feiner Mündung an der Mina
(einem Heinen Landungsplaße, wo ein paar Hütten ftehen) den
nöordlichſten Vorſprung des Gebirgsſtocks des Mons Casius, alſo
auf demſelben Pfade, wie Buckingham, zu überſteigen bes
gann. Im der wild aufſteigenden Bergſchlucht bemerkte er in den
Seiten der Felswände in diefelben eingehauene Grabfammern,
die Buckingham entgangen waren, fam an, einem türfifchen
Dorfe, wahrjheinlih Meadu, vorüber, und erreichte von da in
6 Stunden eiligen Nittes das ſchon zuvor genannte arınenifche
Dorf Caſſeb.
In weniger als einer Stunde, nahdem Budingham wieder
in die Plaine eingetreten war, wurde der Orontes -erreiht, der
hier die Breite der Themfe an der Londonbridge hatte, in der
Mitte jedoch, als man ihn in einem Boote überfchiffte, nur 9 Fuß
Tiefe zeigte. ine kleine Injel, in der Mitte des Stroms "gelegen,
war lieblich mit Feigen- und Maulbeerbäumen bepflanzt. Ueber
marſchigen Boden wurden dann längs der Uferebene hin die Rui—
nen der alten Seleucia erreicht.
Neale, der von UrdeH5t) den directen Weg nad) Antiochia
verfolgte, fand diefen am folgenden Tagemarfche beffer und au
ſchöner als den vorhergehenden; der Wald wurde immer lichter;
das Land, vortrefflicher angebaut, zeigte überall kleine Dörfer, mit
Gruppen von Dlivenwäldern umgeben, die von halber zu halber
runde nicht fehlten. In den Thalgründen fing der fchönfte
|
|
|
5°) Walpole 1. c. II. p. 277.
Ber) Neale I. c. p. 5.
Ritter Erdfunde XVII. Bbbb
—
Ablutionen zu Gebeten verrichteten, wurde im Schatten etwas ger |
*
e
1122 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 34.
Weinbau an, während liebliche Bergwaſſer zwiſchen Myrthen und
Oleandergebüſchen deren Mitte reizend durchrauſchten, von dem
üppigſten Schmelz der Blumen an ihren Ufern begleitet. Das
beftgebaute diefer Dörfer, Dayertil, oder wol richtiger Dahretz” |
eſch-Scheich, erflärt Neale für das fihönfte, das er in ganz Nord—
Iprien geſehen; an einem herrlichen Quell mit Baffin, unter einer
Gruppe weit ausgebreiteter Buchenbäume, wo Zürfen ihre
ruht, und dann (wahrfcheinlih über Beit el-Ma, die antike |
Daphne) noch an demfelben Abend die Stadt Antiochia erreicht,
Caplan Lyde, dem es vorzüglich bei feiner Reife um die
Bekanntſchaft mit den dortigen Nafairiern zu thun war, vers
folgte aus feinem nächtlichen, im Freien aufgefehlagenen Zeltlager |
am Morgen des dritten Marſchtages, wie Budingham, denfelben '
nordweftlihen Weg zur Orontesmündung. Zum Frühſtück in |
jeinem Zeltlager hatte er fi) von den nahen Bauerhütten Eier '
erfauft, und war erftaunt, 16 Stüd guter Eier für den ungemein '
wohlfeilen Breis von einem Penny?) zu erhalten, da er zu
Beirut und in den Dörfern: des benachbarten Libanon für denz |
jelben Preis nur 4 Eier erhielt. Dieſe Wohlfeilheit erſtreckte ſich
hier auf alle Lebensmittel, und fo fhien es feinen Zwecken fehr
erwünfcht, in diefen Bergen, die au von Nafairiern, wie von)
Türken und Armentiern bewohnt werden, deren Zahl gegen dem |
Drontes zumal ungemein zunimmt (ſ. oben ©. 980), wo möglid) |
eine Miſſionsſtation für die Nafairter anzulegen, die viel
wohlfeiler als irgend eine unter den Druzen im Libanon zu ere
halten fein würde. Durch wilde Ihäler zwifchen herrlicher Wale
dung, auf den ſchlechteſten Wegen, wo die Maulthiere und Pferde |
öfter des neuen Hufbeichlages bedurften, was ftets türfifche |
Schmiede am Wege beforgen, da hier die türkifche Population die |
arabifche ganz verdrängt zu haben ſchien, wurde an dieſem Tage
der Nordabhang des Gebirges erreicht, von wo der erquidliche :
Blick nun über dag weite Meer und die Ebene der Orontesmün⸗—
dung hinftreifen Fonnte. _ Auf den lebten Vorhügeln, wo eine ger
fundere Luft und in der Nähe von NafairiersDörfern eine paſſende
Stelle zu längerem Verweilen ſich zeigte, ſchlug der Caplan hier
einige Tage fein Zelt auf, in der Hoffnung, hier vielleicht eine
Schule für Nafairier zweckmäßiger als in Antiochia felbft anlegen
+29) Lyde L. 0.9.11,
e
Gebirgsgruppe des Mons Casius. 1123
u Fönnen. Diele des Nafairier-Bolfs fuchten ihn auch hier in
einem Zelte auf, felbft Einige, die fir Gebifdetere galten, weil
er Eine etwas Hebräifch verftehen Jollte, der Andere auf der Infel
Freta ſich umgefehen, und noch Andere, die, weil fie etwas Lefen
der Schreiben konnten, für Literati galten. Aber bald wurde der
Faplan von ihrer zu groben Unwijjenheit überzeugt, und daß die
anze Gegend durch Diebe und Mörder doch zu unſicher ſei, um
yier länger zu verweilen, weshalb er bald den Aufenthalt in
Swediah und Antiochia vorziehen mußte.
8. 35.
Schszchnteg Kapitel.
Die Gebirgsgruppe des Mons Casius.
Erläuterung 1.
as Gebirgsfyftem de8 Mons Casius (Dfehebel Akra') in
einem Gefammtumfang in der Caſiotis der Alten, mit feinen
Hliederungen: dem Dfehebel Kufeir, Dichebel Urdeh (Ordu),
ſchebel Akrad oder el-Keräd (Kurdengebirge), und nach feiner
- mineralogifchen und geognoftiichen Beichaffenheit.
Der große Gebirgsftod des Mons Casius, den wir nun
opographifch fhon von allen Seiten umwandert haben, ohne
eine Gipfel zu erreichen, verdient noch eine bejondere Aufmerkſam—
eit, die ihm auch ſchon in den urälteften Zeiten zu Theil wurde,
owol wegen jeiner Fühnen und erhabenen Naturgeftaltung, welde
eithin Land. und Dieer überfchaut und beherrfcht, als auch wegen
e8 mächtigen Einfluffes, den diefer Urberg an der Nordgrenze
er ſyriſchen Bevölferungen und des älteften Göttercultug
ur alle nachfolgenden Jahrhunderte auf feine Umgebungen aus—
yeübt Hat, fo daß er auch heute noch durch feine Abgelegenbeit,
Sfolirung und fhwere Zugänglichkeit dem Landbewoh-
ner als das ſchützende Aſyl der verfehiedenartigften Völkeranſiede—
ungen (Araber, Türken, Kurden, Nafairier und Griechen) dienen
* dem Seefahrer aus dem Abendlande und aus dem ägyp—
Bbbb2
1124 Weft-Aften, V. Abtheilung. IL. Abſchnitt. S. 35,
tifchen, wie dem griechifchen Inſelmeere, ſchon von Cypern aus
fichtbar, als erhabener Leitftern zur Landmarke dienen Fan,
den Gefahren des gewaltigen Wogendranges und der Stürme am
den fyrifchen Steilfüften glüdlich zu entgehen: denn diefelbe Rolle,
welche in älteſter Zeit der Berggott (el-Gebal, Elagabah
dann ſpäter der Zeus Kasios ſpielte, hat feit der chriſtlichen
jelbt in der mohammedanifchen Zeit nohb St. Georg und der!
el-Khudr der Moslemin (f. oben S. 459) übernehmen müffen, |
der hier am Caſius der Schußpatron aller Schiffer if. De
jeit den äfteften Zeiten den höchſten Landesgöttern geweihte Berg
blieb aber, wie fein füdficher Nachbar, der hohe Karmel (vergh
Erdf. XVI. ©. 707 u. f.) und andere (Hermon, Sinai u. f. w.) |
unbetreten vom fcheuen Bolfe, dag nur Sagen vom ihm im
Munde führte (denn Kaiſer Hadrians Vorgang, der diefen Ka
ſios in der Nacht beftiegen hatte, um dort die Sonne aufgehen Zi
ſehen, fcheint durch das Gewitter und die Blitzſchläge, die ü
fein Opfer fielen, auch Andere vom Befteigen zurüdgefchredt zu
haben, fiche Aelii Spartiani Hadrianus. c.14), bis erft in jüng
ſter Zeit einzelne Naturforscher, zumal Botanifer und Geogno'
ften, jeine Gipfel zu erfteigen wagten, die für fo gefahrvoll aus
gefehrien waren, wie einft die des Ararat und Horeb,. a
den letzteren Wanderern, wie Aucher Eloy, AXinsworth
Thomſon, Ruffegger, Kotſchy und wenigen Anderen, verdan
wir eine genauere Kenntniß diefes fo dur alle Sahrtaufende Be
rühmten, aber in jeinen Gigenthümlichkeiten doch faſt gänzlich
bekannt gebliebenen alpinen Gebirgsftods.
Schon die phöniciſche Mythe hatte, wie Philo im San
niathon lehrt, unter den durch ihre Größe und Körperkraft aut
gezeichneten und deshalb vergötterten Urmenſchen aud de
Namen Caſius, wie Libanon, Anti-Libanon und andere genann
deren Namen dann ſpäter heiligen Bergen beigelegt wurden, dene
man fomit ſelbſt als Gotteshbergen ihre Opfer darbrach
)Sanchoniathonis Berytii Fragm. de Cosmogönia etc. ed. Orell
1826, zo Kaoıov, daher Kasion bei Strabo XVI, 751 m
Mons Casius bei Plinius V. 18): Die Bedeutung diefes MF
mens ift dunkel, vielleicht, fagt Movers, einen Baal: Kaji
im Phönieifhen, d. i. einen Gott der Obfterndte, bedeuten
wie e8 einen Rimmon, Gott der Granatäpfel, gab, der ihm nal’
853) Moyers, Phön. Th. J. ©. 668—670.°
Gebirgsgruppe des Mons Casius. - 1125
tiwandt fein mochte, wenn man nicht vorziehen möchte, die in-
tzafiatifhe Herfunft, wie in Koh Kas, Caucas, Kau—
fus, als eine urfprünglichere, in der allgemeineren hohen Be:
tung einer Bergfuppel vorzuziehen.
Diefe Verehrung der älteften Phönicier und Spyrier, deren
sthologiihe Borftellungen von ihren höchften Göttern auch auf
Begriffe von Kronos und Zeug bei den Griechen übertragen
rden (f. oben ©. 56 u. f.), ging dann auf einen Jupiter
afius (Zedg Kaoıos, der Himmelsgott Esmun) über, der auf
iteren Münzen nach der Fabel des Kronog als unförmlider
tein abgebildet erfiheint, aber ſeit den älteften Zeiten auf dem
iligen Berge felbft nur an einem Altarftein, nicht in einem
empel verehrt. wurde. Wie alle altsphönteifchen Mythen ihrer
sabiren, oder Stammgötter, mit ihren Golonten fchon in ältefter
it fich in weite Fernen verbreiteten (f. oben S. 57), fo auch der
ame der Caſius-Berge, deren berühmtefter, unftreitig durch
yönteifche Handelsleute dahin verbreitet, an der Südgrenze Sy—
end gegen Aegypten hin, zwifchen Gaza und dem ‘Belufifchen
ilarme, hoch gefeiert war, bis in die fpäteren Zeiten, wo Pom—
jus M. auf ihm begraben ward, und Titus feinen March aug
egypten nach Serufalem an ihm vorbeilenkte (ſ. Erdf. Th. XIV.
. 139). Aber auch eretifche und argivifche Sagen von
nahus, ein Seiligthum des Caſius in Epirus zu Gaffope,
o Nero ihm Opfer brachte (Sueton. Nero 21), ein dergleichen zu
orcyra und andere, zeigten nur die frühefte Berbreitung folchen
öniciſchen Cultus an vielen Geftaden des Mittelmeeres, deſſen
‚entralfiß im heutigen Dſchebel Afra’ war.
Damit hängt die Sage bei Sandhuniathon nah Phi:
»s Fragmenten, aus deffen Phoenicum Theologia (ed. Orelli 29),
iſammen, daß ſchon in den Saturnifchen Zeiten die fehiffbrüchigen
snfel der Dioscuren durh Sturm und Brand an die Küften
es Caſius geworfen feien, und auf ihm ein Heiligthum errichtet
atten; aber auch was Schon Herodot (IM. 91, f. oden ©. 9)
jerichtete, der die Stiftung des Poſeidion am Weitfuße des Ca—
on den argivifchen Golonien zufchrieb, die unmittelbar nah dem
rojaniſchen Kriege dafelbft gelandet feien, und was Strabo
rzahlt (XVI. 750) aus griehiicher Sage, daß Triptolemos
ur Auffuhung der aus Tyrus verfchwundenen So von den Argi—
ern zu ihrer Erforſchung ausgefandt fei, feine Gefährten aber nach)
erfihiedenen Seiten ſich zerftreuten, von dem die Nachkommen ber
*
1126 Weſt-⸗Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 35.
letzten zurückgebliebenen Argiver von Seleucus Nicator, der
den phöniciſchen Cultus ganz mit dem griechiſchen verſchmolzen zu
haben ſcheint, verſammelt und mit den Antiochiern vereinigt
worden ſeien, deshalb auch die Bewohner Antiochia's ihrem Heros
Triptolemog zu Ehren Kampffptele auf dem Mons Casius
bei ihrer Stadt zu feiern pflegten.
Merkwürdig, ſagt ſchon Movers, daß auch die Griechen,
gleich der phönicifchen Mythe, einen Belus (daher der Name ad
Belum der öftlihen Gebirgsfette) und einen Caſus erwähnen, die |
fie zu Söhnen des argivifchen Inachus machen, der fih.am
Drontes, welher den Gebirgsftod des Gafius- bejpült, niederges
laffen, und -das ſpäter fogenannte Antiohta erbaut Habe
(Syncellus p. 237) 5%); um fo mehr konnte Seleucus diefe Berz
ſchmelzung gelingen.
Die Erzählung Plinius (AH. N. V, 19) von der Höhe des
über alfe andere Berge der Umgebung weit hinaus ragenden Gir
pfels des Cafiug, weshalb man in der vierten Nacht wache (jede
zu 3 Stunden) gegen DOften das Tageslicht der wieder aufgehenden
Sonne ſchon dämmern fehe (cujus excelsa altitudo quarta vi-
gilia orientem per tenehras adspieit), und wenn man fi
plößlich gegen Weften wende, „zugleich die Naht und den
Tag” erbliden könne (diem noctemque- pariter ostendens),
Scheint ung feinesweges übertrieben, wenn man die Stelle nur
nicht von dem erften Anfange der vierten Nachtwache verfteht,
und den ausgefprochenen Gegenfaß von Tag und Nacht nicht im
— — —
ſtrengſten Sinne nimmt, ſondern in demjenigen, wie derſelbe mehr
volksthümliche Ausdrud wol auch heute noch auf Hohen
Bergen kurz vor Sonnenaufgang gehört werden Fann. Um diefes
Phänomen felbf Fennen zu fernen beim Aufgang der Sonne, jagt
Spartian, habe Kaiſer Hadrian den Caſius beftiegen. Genau
genommen würde der erfte Sonnenftrahl auf den Gipfel des
Caſius beim Aufgang nur 5 Minuten früher einfallen, danad
Meifung 55) beobachtet wurde, daß er bei einer Höhe von 1,000 Fuß
nur un eine Minute früher als auf dem horizontalen Spiegel
des Meeres wahrzunchmen war. Daß Blinius auf dem Fu
pfade zum Gipfel des Berges 19 römische Mill. (wahrfcheinlich von
—
>), Movers, Phönizier. J. S. 668. 5) Nach L. Murphy, fiche m
Ainsworth, Researches I, c. p. 305, Nota. |
|
|
J
IB
1
1
Ba a nd
Gebirgsgruppe des Mons Casius. 1127
Antiochia aus: Ambitus ad eacumen XIX. M. p. est) angicht,
mag nicht zu viel fein, da man wegen feiner großen Steilheit nur
auf weiten Umwegen den höchften Gipfel erreichen kann; die fenk-
rechte Höhe von 4 Mille Ball. (1 Mill. P. nah Militairſchritten
zu 5,178 Fuß, oder eher, wenn niedriger, zu 666 Zoif. oder
3,996 Fuß) it allerdings viel zu übertrieben, da fie bei Weitem
die Montblane- Höhe der Schweiz übertreffen witrde, und beweifet
nur die geringe Kenntniß der Alten in der Hypfometrie 56), da die
genaueften neueren Meffungen die Höhe des Gipfels nur etwas
über 5,000 Fuß abfoluter Höhe angeben (f. oben ©. 40).
Ammianus Marcellinus (XXI. 14, 4) ändert ſchon obige
Nachricht, die zuerfi von Ariftoteles Meteorologie, I. 16, mitge-
theilt wurde, aus der fie Plinius nur wiederholte, indem er fagt,
daß man auf feinem Gipfel beim zweiten Hahnengefchrei könne
die Sonne aufgehen fehen, und daß auch der Kaifer Julianus
Apoſtata dieſen hohen, Fegelartig fich erhebenden Berg an einem
dazu beftimmten Feſttage beftiegen, um auf ihm feine Hefatoniben-
| Opfer dem Zeus Casius darzubringen 57), wobei er einen befon-
dern Aet der Mäßigung und Gnade des Kaifers gegen einen feiner
Feinde anbringt, der auch wol der Heilighaltung des Berges, auf:
dem der demüthig Flehende fih ihm nahte, zugefchrieben werden
muß. Denn die auf dem Mons Casius an Zeug gerichteten Ge-
bete wurden befonders gnädig von ihm erhört, wie Plinius X. 39
ſagt, daß in Heufhredennöthen auf die Gebete der Be-
wohner des Cafius an ihn fogleidh die Schaaren der
feleueidifhen Bögel (wahrfheinlich der Smurmur der Sy—
tier, Turdus roseus, der Seufchredentödter, |. Erdk. XI. ©. 192,
217, 507 u. a.) erjchienen, und die Feinde ihrer Saaten vertilg-
ten; woher fie aber kamen und wohin fle gingen, wife man nicht;
fie mußten alfo von Zeus ſelbſt kommen.
ü In den fpäteren Jahrhunderten fcheint der Caſius, wie ans
dere Borgebirgshöhen der fyrifchen Küfte (Karmel, Theuprofopon,
das Räs eſch-Schak'ah und andere), feit den moslemifchen Zeiten
nur noch eine höhere Bedeutung für die Siherung der Schif—
ferbarfen der Küftenfahrer beibehalten zu Haben; doch hat
' Thomfon bei einem alten Scheich der Naſairier zu Hebſcheky
36) Ukert, Geogr. d. Griechen u. Römer. 1821. Th. II. 1. ©. 15—13.
) Malalas, Chronogr. p. 317.
[4
*
1128 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 35.
einem kleinen Naſairier-Dorfe mitten im Waldgebirg des Dſchebel
Akra', ſich die Legende erzählen laſſen: „als die große Fluth ſank
und Noahs Arche aufſtieß, ſchrie alles Schiffsvolk „Karkar“ (es
ftößt auf), und daher ſei der Name Alra’ gekommen“ 68).
Buckingham und Andere haben der von ihnen Dfra ge
fchriebenen Benennung des Berges die Bedeutung eines „kahlen
Berges” untergelegt, die auch Movers angenommen 59),
Quatremere®) führt den Namen Dſchebel Afra’ aug
der Histoire Djemal-eddin ben Wäsel im Kämel T. VII. p. 365
an, und überfegt ihn ebenfalls [don la montagne chauve, da
der nadte Gipfel allerdings einen auffallenden Gontraft gegen
feinen waldreichen Fuß und feine Gehänge darbietet.
Schon Büfhing‘l), der im vorigen Sahrhundert daffelbe
Gebirge mit dem Namen Okrab ſchrieb, giebt ihr diefelbe etymo=
fogifche Bedeutung, die ſchon Penzel bezweifelte, auf jeden Ball
kann diefe Benennung nur den höchften, nadten Gipfel des Ca—
ſius bezeichnen, deſſen weites Gebiet eben ein ſehr waldreicheg
ift, und ſchon darum einen viel weiteren Umfang bezeichnet, da die
ganze Gafiotis (die Mannert Caffiotis ſchreibt) 62) als Pro—
vinz von ihr den Namen erhalten Fonnte, die zwifchen dem Oron—
tes und dem Meere lag, und- im Norden von der Ebene Antiochia’g,
im Süden von der Laodicea's erft begrenzt wurde, alfo von viel
weiterem Umfang als der heutige Diehebel Akra' war und auch
den Dfchebel Keräd und den Ordu Dagh mit umfaßte.
So viel uns befannt, ift Aucher Eloy®), der eifrigfte
Pflanzenfammler, der erfte, welcher in neuerer Zeit diefen Dſche—
bel Afra’ (fo fohreibt ihn Eli Smith ftets) im Jahre 1832 in
wiffenfhaftliher Beziehung beftiegen hat. Er nennt ihn ebenfalfg
ihon „kahler Berg‘, Fam vom Norden von Smwediah, wo er in
der DOrontesfähre zu feinem Fuße überſetzte, und denſelben Tag
noch das Dorf Kafap (Kefap, vergleiche oben ©. 1105) erreichte,
von wo er in drei Stunden feinen Gipfel erflimmte, auf halz
#59) Thomson, im Mission. Herald. Vol. XXXVIH. 1841. p. 233.
59) Movers, Bhönizier. I. ©. 668. 60) Quatreme£re, in Makrizi,
Hist. des Sultans Mameluks. Paris, 1840. T. J. p.266, App.
°) Büſching, Erobefchreibung. Th. XI. 1. 1792. ©. 296; Penzel, in
Strabo. Ueberf. Th. IV. ©. 2293, Note. 6?) Mannert, Gens
graphie der Griechen und Römer. Th. VI. 1. ©. 349.
°°) Aucher Eloy, Relations de Voyages en Orient. 1830 —38.
Paris, 1843. Vol. I. p. 83.
Die Gebirgsgruppe des Mons Casius. 1129.
bem Wege den Ueberreft eines hriftlihen Klofters fah, dag
fein anderer Neifender nannte, und auf dem Gipfel noh Schnee—
fleden fand (am 4. Mai). Die Nacht brachte er dann auf dem
Rückwege in Urdeh zu, von wo er denfelben Weg nah Swediah
zurücknahm. Er war durch eine ſchöne Schweizerlandfchaft, durch
die frifchefte grüne Vegetation und durch eine neu entdeckte Species
der Nießwurz (Helleborus vesicarius, Boissier) befriedigt; aber
weit reichhaltiger fir die Wiffenfchaft ift des berühmten Botanifers
Kotſchy Erforfhung (1836), und viel ergiebiger gewefen, die wir
"weiter unten deſſen überaus gütiger Mittheilung aus feinen un:
gedructen Tagebüchern verdanfen.
Die Euphraterpedition unferes hochverehrten Freundes und
Gönners, des Colonel Chesney, in den Jahren 1835 bis 1838
gab eine günftige Gelegenheit zur erften Meſſung und genaue->
ven geognoftifhen Erforfhung diefes Hochgebirges, welche
wir vorzüglich den unermüdeten Arbeiten unferes verehrten Freun—
des W. Ainsworth verdanken? Auch des erfahrenen Nuff-
eggers bergmännifche Reifen (1836) durch Syrien, auf die wir
ſo oft fhon uns zu beziehen Gelegenheit hatten, vervollftändigt
vieles Hiehergehörige, fo daß wir ung glüdlih ſchätzen können,
| von einem achtungswerthen Kreife uns perjönlich befreundeter
Männer bei diefer Unterfuhung unterftüßt worden zu fein, zu
denen wir au Dr. Holt Yates, den langjährigen Nefidenten an
der Drontesmündung,- rechnen müffen, deffen prachtvollen Kunftdar-
| fellungen der Naturumgebung des Mons Casius, der Orontesthäfer,
der Monumente von Seleucia und vieler anderen dortigen beach—
‚ tungswerthen Gegenftände, die er ung mit der liebenswürdigften
Bereitwilligfeit zur Betrachtung überließ, wir die möglichft trenefte
| Naturanfchauung jener Landichaften und ihrer Bewohner, ohne
jelbft dort gewefen zu fein, verdanfen.
Auch Thomfon hatte (1841) von Swediah (Suweidi-
yeh) aus einen Verſuch gemacht, den Mons Casius zu befteigen,
| wobei es ihm vorzüglich um geognoftifche Befanntfchaft mit dem
‚ Gebirgslande zu thun war, wobei einige Ortsnamen hervortraten,
di jonft unbefannt geblieben. Nach der Meberfahrt über die
Orontesfähre und drei Stunden Marſches kam er zu einem kleinen
—2* und dann, einen Steilberg hinab, zu einem zweiten
»
5
l
age im Missionary Herald. Vol. XXXVII 1841. p. 233
| is 235
4
1130 Weft-Aften. V. Abtheilung. I. Abfehnitt, $. 35,
Fleinen Bergftrome, Schemberti (?) genannt, deffen Laufe er
nun den ganzen Übrigen Tag folgte. Die bisherigen Hügel waren
indeß zu Bergen geworden, die, je weiter hinauf, immer romanti—
fcher wurden, wobei in der Strede von 7 englifchen Meilen das
Flußbette zwölf Mal hin und her durchfeßt werden mußte. Man’
eilte nicht, um die Bodenverhältniffe zu verfolgen. Die Mergel:
lager der Vorberge verfchwanden bald; vafte Maffen von Ser—
pentinfteingebirgen erhoben dagegen ihre blau-grauen
Kuppen über den Flußufern hin, an denen man faft feinen Schritt
ohne Anftaunen ihrer wilden Geftaltungen zuricdlegen konnte.
Jede Wendung des Stromes entfaltete ein neues geologiiches
Wunder, bi8 man das Fleine Nafairier- Dörfchen Hebſcheky am
Eingang eines fehr Schönen Thales erreichte, das am Fuße des für
“% zweiten Ararat gehaltenen Dſchebel Akra' liegt (vergl, oben
©, 1127).
Den 17. Mai wurde in diefem Dorfe verweilt, das ganz leer
von Männern war, welche vom Paſcha als Poſtboten durch ver-
Schiedene Theile Des Gebirges ausgefendet waren, jo daß nur die
Greife zurüdblieben. Die Lage des. Dorfes zeigte große Reize;
überall murmelnde und riefelnde Bäche, munterer Vögelgefang und
viele Schanfheerden. Unter zwei hohen Eichen, von Reben umz
Ihlungen, auf Zeppichen gelagert, konnte man den Sabbath in
Ruhe feiern, von hohen Pinuswäldern und Obftpflanzungen von
Feigen, Dliven, Öranaten, Reben und von Myrthenge—
büfchen umgeben.
Den 18 Mat wurde fr vor Sonneraifeditg der wilde
Fuß des menfchenleeren Caſius umritten, an den ſchönſten Talf-
felfen und blauen Serpentinen vorüber, ohne ein einziges
Dorf zu treffen, die nur hie und da in weiter Ferne an Bergges
hängen oder wilden Schluchten ſich zeigten; faum war eine Spur
von Weg für Menfchen fihtbar, nur zahlreich betretene Viehpfade
waren eg. Die 3 erften Stunden ging der Anftieg an dem Oft:
abhange des Gafius empor, an den Jaspisfelſen vorüber, von
denen wol an 20 Varietäten von den fchönften Färbungen wahrzu—
nehmen waren. Unter wechjelnden Actinolithen, Glimmer,
Hornblende und Serpentinen in mächtigen Maſſen trat plöß-
fich eine Granitſchicht, etwa von 100 Fuß Mächtigfeit, hervor;
es war das erfte Borfommen diefer Gefteinsart in ganz Syrien,
von überliegenden Hornblenden, Glimmern und einem granitähnlis
chem Geftein überlagert, Auf dem Granit war ein ehrwirdiger
— —— —
—
— —
- .
\
Die Gebirgsgruppe des Mons Casius. 1131
Eichenwald emporgewuchert, auf den übergelagerten Schichten an-
derer Gefteine aber Binuswald. Thomfon zählte in der reis
hen vegetativen Umgebung zwei. verfchtedene Arten Pinus,
Gedern, vier verfohiedene Eihenarten, Sycomoren, Pap—
peln, wilde Birn-, Quitten- und Pflaumenbäume, Tere—
binthen, Sumad, eine Lorbeerart, Buchen, fehr große
Dleander und eine NRhododendronart in voller Blüthe. Aber
nirgends war angebautes Land, Fein Dorf, höchſtens fanden zwei
bis drei Hütten hie oder da, ganz gegen die Sitte anderer Gegenz
den Syrieng, wo man der Unficherheit wegen nie tfolirt wohnt.
Die wenigen Menfchen, die man hie und da traf, waren von ganz
fremden Schlage, mit verderbter türkiſcher Sprache, meift Weiber
ohne Schleier, mit hohen, bis an die Knie reichenden Stiefeln
gegen die Dornbüſche und Schlangen gefichert, die hier fo zahlreich
find, wie in Cypern, wo die gleiche Tracht vorherriht. Nach
11 Stunden zurüdgelegten Marfches erreichte Thomfon ein Dorf
Talmamia (Zamaire bei Kotſchy) zur Nachtherberge, das
1°, Stunde im Süden vom DOrontes auf einem Gypsberge liegt.
Den 19. Mai flieg Thomfon von diefem Dorfe, defjen
Mauern ganz aus eryftallinifhem Gyps erbaut find, der weit
|
i
und breit hier vorherrfhend ift, und auch am Nordufer des
Drontes noch in einem Hügel hervortritt, zu deffen Slußlaufe
hinab, der hier eine Breite von 8 bis 10 Ruthen einnimmt, und
ungemein reigend ift. Sein Waffer war ſchlammig, und hatte eine
bläulicheweiße Farbe, wol vom freidesmergeligen Boden, den er
durchzieht; von feiner Mündung aufwärts Fönnte er auch heute
wol noch, wie einft, bis hierher befhifft werden; ob aber ganz
hinauf bis Antiochta, ſchien Thomfon zweifelhaft; in alten Zeiten
muß er weit fcehiffbarer geweien fein. Unfern des Fluffes Nord»
ſeite wurde, in der Nähe von Swediah,-die gaftlihe Wohnung des
General-Gonful Barker erreicht, der hier fo lange Sahre ein
Wohlthäter des Landes gewefen war.
Ainsworth beftieg den Caſius mit einem Barometer®),
und fand hiernach deffen abjolute Höhe über dem Meere nach zwei-
maligen Beobachtungen, am Abend und am andern Morgen, nad
einer mittlern Annahme zu 5,341 Fuß Engl. = 5,011 Fuß Par.,
86%) Ainsworth, Researches on Assyria, Babylonia and. Chal-
daea etc. London, 1838. 8. p. 305, Note; vgl. Nufjegger, Reife.
Th. 14.8 419.
*
—
*
1132 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 35.
während Lieutenant Eden am Meeresufer correſpondirende Baro—
meterbeobachtungen anſtellte, und Lieutenant Murphy durch eine
trigonometriſche Meſſung die Gipfelhöhe auf 5,318 Fuß Engl.
— 4,984 Fuß Par. beſtimmte. Beide Angaben nähern ſich einan—
der hinreichend, um die Höhe über 5,000 Fuß Par., die höchſtens *
durch andere Berechnung zu 9,050 Zuß Bar. (f. oben ©. 40) zu
fteigern fein möchte, als ziemlich feftgeftellt zu betrachten, der auch
Nuffegger gefolgt ift, welcher mit ihr die nördlicheren Gebirgs-
gipfel des Amanus und Taurus durch Meſſung zu vergleichen im
Stande war. Die Station von Ainsworths Nachtlager auf
der Höhe, welche noch von Birken- und Lärchenwald umgeben
war, lag bei 4,885 Fuß Bar. (5,206 Fuß Engl.) über dem Meere;
das bei dem Aufftieg in dem weſtlichen Thale des Caſius liegende,
namenlog gebliebene Dorf ftand 1,255 Fuß Par. (1,338 Fuß Engl.)
hoch. Die gegen den Gipfel hin überftiegene Paßhöhe, 2,3088.
Bar. (2,460 Fuß Engl.) hob, war in der Asphodelugsregion
gelegen.
Die Ruinen einer hriftlihen Kirche (vielleicht Aucher
Eloy’s Kloſter?) wurden beim Herunterſteigen 3,817 Fuß Bar.
(4,068 Fuß Engl.) hoch gefunden, das Dorf Beſchkir, eben fo,
2,358 Fuß Par. (2,513 Fuß Engl).
Noch drei andere Meffungen der Begetationsverhältz
niffe waren außer der Asphodeluszone (der gelben Asphodelus
luteus L.), unmittelbar über derfelben, die Zone der Pyrus—
und Fenchelarten (Anethum foeniculum) 3,278 Fuß Bar.
(3,494 Zuß Engl), die Zone der Birfenwälder 4,702 Fuß
Par. (5,012 Fuß Engl.) und tiefer abwärts die Zone der
Myrthengebüfche bei 1,453 Fuß Bar. (1,548 Fuß Engl.).
Der Mons Casius, oder Dihebel Afra’, ift nad Ains—
worthg 6%) und Nuffeggers überfichtlichen Darftellungen jener
Hebirgslandfhaften nur der nordweftlihe Edftein des ganz
zen Gebirgszuges der Nafatrier, der fih nah E. Smith
Angaben (f. oben ©. 902) nordwärts dreifach gliedert: in den
Dihebel Kufeir (f. oben ©. 902), der am weiteften die Oron—
tesbiegung gegen den Norden drängt, bis Semin in Weften reicht
und oftwärts in Steilabfällen den Drontesfauf überragt; dann in
866) Ainsworth, Researches 1. c. p. 305—312; Ruſſegger, Neife in
Nordiyrien. Th. 1. 1. ©. 428— 443; fiehe deſſen Geognoftifhe Karte
des Taurus und feiner Nebenzweige. bis zum Bafchalif von Aleppo,
1842, bei der aber topographifch Vieles zu wünſchen übrig bleibt.
4
Die Gebirgsgruppe des Mons Casius.. 1133
das Wafferfcheidegebirge, auf welchem Urdeh Tiegt, daher
auch Dihebel Urdeh oder Ordu Dagh, die türfifche Benen—
nung bet Ruffegger, genannt, font gewöhnlich, und auch von
Eli Smith, wie von Ainsworth, Dſchebel el=-Afräd ge-
nannt, weil e8 von furdifhen Stämmen bewohnt wird,
Dies wird ſüdwärts vom Korafchy oder vom obern el-Ke—
bir, dem Ladifiehftrome, durchzogen, nordwärts aber fiheint es
der Thalbildung noch anzugehören, durch welche die alte Römer
ftraße über Platanos und das heutige Scheich-köi (Scheik-keui
bei Bocode, f. ob. ©. 1112), dann über Duweir nah Dafal
führte.
Erft auf der Weftfeite diefes Dſchebel el-Akrad erhebt fi
der Dſchebel Afra’, oder die Kette des Fahlen Gebirgs—
gipfelg (Mons Casius) im engern Sinn. Diefer wird im Nor:
den durch das tiefe Querthal des Drontes zwar zum Steilabfall
gebracht, und die tiefe, weite Ebene von Antiochia, hier el-Ome
(el-Umk bei Ainsworth, el-’Amf bei Eli Smith), mit ihrem großen
Slachjee, dem el-Buhair, liegt ihr gegen NO. vor; aber
gegen N.W. foll der Caſius im geognofifhen Sinn feiner
Structur nah, der breiten unterbredhenden Lücke bei der
Stadt Antiohia ungeachtet,” doc noch mit dem nördlichen
Rhoſſus und Amanus im conftructiven Zufammenhange ihrer
Gebirgsarten, alfo in geologifcher Beziehung gedacht werden kön—
nen; der St. Simeon= Berg foll dafelbft dieſe Bermittelung bil:
den. Unter dem Anti-Casius verfteht Ainsworth nicht die von
\ Bocode gefehene füdlihe Spite an der Weftfeite, fondern die
Hochgipfel des Dihebel Afrad in Süd-Oſt des Caſius,
was auch Nuffegger annimmt, obwol hier eben Feine der hohen
Weſtſpitze entfprechenden Gipfelhöhen auf den meift zwar nackten,
aber gerundeten Höhen, von denen der Korafchy herabfließt, fich
zeigen, jondern nur etwa ein ähnliches Situations-Verhältnig, wie
beim Libanon und Anti-Libanon, dafür fprechen möchte.
Die Ausdehnung gegen Wet mit dem weitlichften Vorfprunge
des ung fonft unbekannt gebliebenen Dſchebel Schaffineh bei
Ainsworth it durch die Meeresfüfte gegeben; gegen den Süden
reicht der Caſius im engern geognoftifhen Sinne nad) Ains—
worth nur etwa längs der Meeresfüfte 8 engl. Mil. weit, wo fein
Fuß jenfeit des Ras Bufeit (Diminutiv von Bafit bei Ainsworth),
bis wohin feine Kreideformation die ganze Küftenftrede in
Steilfelfen von 30: bis 80 Fuß Höhe bildet. Die füdlichere
1134 Weft-Afien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 35.
Fortfeßung nimmt hier bis gegen die Ebene von Ladifieh die grö—
pere Ausbreitung des Diehebel Afräad ein. Diefelbe Kreides
formation entfaltet fih an der Oftfette des Caſius bis ‘zu
700 Fuß hohen Begränzungen, bis zum Thale des Koräfdhy,
das fie oft mit wildabftürgenden Felfen begleiten, auf deren Höhe
das Dorf Bilat (Eli Smith nennt es nicht) gelegen ift. Da,
wo diefe Kreidelager im Süden aufhören, wendet fih der Nahr
el-Kebir (alfo eben am Zufammenfluß des Koräfhy) mit feinem
öftlihen Quellarme, an dem die Karawanenftraße nah Schoghr
führt (wo auch Maundrells enger, über 60 Fuß tiefer Erdfpalt
erwähnt ift, f. ob. ©. 900), plößlich gegen Wet, was eben durch
jenes — bedingt ſcheint.
In dieſem Thale des Karawanenwegs von Bedami (Bedame
bei Maundrell, f. oben S. 900), ſagt Ainsworth, wechſeln
harte und weiche Kreidelager und fallen nach verſchiedenen Richtun—
gen in ſanften Winkeln ab; durch das Abwaſchen der weicheren
Schichten werden dann die härteren entblößt und ihre Frag—
mente umher zerſtreut, von denen ſodann in den Thälern ſich oft
gewaltige Maſſen anhäufen. Die weicheren, gypsführenden,
mergelartigen Schichten ſchreibt Ruſſegger den unteren, die
härteren den oberen Kreidelagern zu, die ſich durch ihre Betre-
facten unterſcheiden. Dieſe Bildungen bleiben jedoch von der
Ebene Ladikiehs in Weſt durch ein anderes Kreideplateau ge—
trennt, das gegen Nord meiſt ſteile Abfälle, zuweilen niedere Vor—
hügel zeigt. Jenſeit der Berge Okabi (die wir nicht kennen, die
auch Ruſſeggers Karte nicht zeigt, wol Akabeh, d. i. Bergpaß),
ſagt Ainsworth, der leider keine Karte beifügte, fließt dieſer
Nahr el-Kebir zwiſchen hohen Klippen derſelben Formation, die
gegen Nord fortſetzen, bis fie in Contact mit diallagen Fel—
jen fommen, wo fie fteile Abſtürze bilden (diefer Contact vielleicht
oben ©. 905, gegen Bahluliych nach Thomſons Beobachtung).
Mit den Südenden des Dfehebel Keräd und dem untern La—
difiehftrome ziehen die uns ſchon als Dſchebel Nafairi hefannten
DBergfetten mit ganz verfchiedenem Anfehen, meift öde, ohne Wald»
bedeckung, nur etwa bebufcht, und in flacheren, niederen, felten
über 1,000 Fuß hohen Rüden und ohne alle ifolirtere Kegelbildung
der Gipfel fort bis zum Nordende deg Libanon, obwol fie aud): ges
gen}. zur Küftenebene mit reidefchichten öfter terraffenweis, gegen
D. zum Orontes öfter fleiler, aber auch weit abgewafcheneren,
mergelveichen und Daher jehr fruchtbaren Kreidefehichten abfenfen.
Die Gebirgsgruppe Des Mons Casius. 1135
+ Fir die Südoftfeite, dicht an dem Oftabhange deg Mons
Casius, tritt aber fehr haracteriftifch zwifchen ihm und dem
Dihebel Arad die Gebirgsformation der Diallage-
Gefteine, wie fie Yinsworth nennt, oder die Euphotidfor-
mation, aus Serpentinen und Diallage beftehend (nad)
Ruſſegger)- hervor, welche unftreitig als plutonijches Ge—
fein durh Hebung die übergelagerten Schichten der verjchiedenen
Kreider, Kalkſtein-, Mergellager und andere, welche meiftentheils die
Dberfläche überdeden, aus ihren urfprünglichen Situationen zer—
fprengten, emporrichteten, zerftüdelten. Sie warf die
verſchiedenſten zerriffenen Maffen durdeinander, da fie bei ihrem
Hervortreten mit heftigen Erjhütterungen verbunden fein mußte,
und fo erklärt man fich die jetzige Berwirrung dort vorfommender
Oberflächen und Maffenverhältniffe fehr verfchiedener Arten, wie die
zumal in Stalien auf ähnliche Weife gebildeten‘ im Zogcanifchen,
zu Bolterra, Monte Catini, Gerboli, im Thale von Cecina und
Tascera u. a. O., nur mit dem Unterfchiede, jagt Nuffegger,
daß dort nicht blos plutoniſche (d. i. immer bedeckt bleibende),
fondern auch vuleaniſche (d. i. mit Feuereruptionen nach außen
verbundene) Hebungen ftattfanden.
Solhe Wirkungen wurden dadurch hervorgebraht, wie fie
oben von Thomfon im Einzelnen geihildert wurden (vergl. oben
©. 1130).
Am Südoſtfuße des Caſius nehmen diefe plutonifchen, oft
von talfreichen Maffen begleiteten Gefteine eine große Strede von
SW. gegen N. O. ein, und erheben fid) bis zu fubalpinen Kets
ten, die reich bewaldet find, und füdwärts bis in den Parallel von
Ladikieh zum Thale des Nahr elsKebir reichen, wo fie auch in
vielen Dyfes (emporgetriebenen Dämmen oder Keilen) den Strom
ſüdwärts durchfeßen, und bis zur Küftenebene von Dſchebili
(Gabala), nah Ainsworths Beobachtung, bis zum Dorfe Va—
tiro fih ausdehnen, das uns unbekannt geblieben. Aber ſchon aus
Dbigem willen wir, daß diefelben plutonifchen Bildungen ſüdwärts
noch viel weiter reihen, und fih in der plutoniſchen Küften-
region von Baniäs bis Merfäb (ſ. oben ©. 886, wo fie aud)
vulcaniſch-eruptiv wurden), ja bis zu dem merkwürdigen Lava
‚boden der großen Baplüde von el-Bukeia und des Eleu>
therus, des großen Nahr el-Kebir anfchließen (vergl. oben
S. 838—839, 817 u. a. D.).
j
.
1136 Weft-Afien, V. Abtheilung, II. Abfehnitt. $. 35.
Diefes an Talkſchiefern, Serpentinen und anderen plus
tonifchen Gefteinen reiche Gebiet tritt auch in tiefen Thalfenfungen
in S. W. des Caſius hervor, wo es auch von einigen metamorz
phen Gebirgsarten (wahrfcheinfich auch der von Thomfon aufges
fundene Gebirgsftrih, f. ob. ©. 1130) begleitet wird; am nörd—
lichen Fuße des Caſius ift e8 aber von deffen Kreide- und
Kalkfteinbildungen bededit geblieben; in der Nähe des Aquäductg
von Dafne und zu Babilur ift e8 wieder fehr fichtbar hervorz
getreten; denn im Feftungsgraben von Antiochia, beobachtete
Ruffegger‘”), zwifchen den Schichten der Kreidelager trat ein
eingefeiltes Lager von Serpentin von beinahe 150 Klafter..
zu Tage; diefe Serpentinen werden weiter hin gegen Weft im—
mer mächtiger, und bilden gegen den Afra’ ganze Berge mit
mächtigen Chromeifenfteinlagern;z bis gegen Szanina(?)
und den Vortritt des Drontes aus den Bergen herriht beftänz
diger Wechſel diefes aus der Tiefe hervorgeftoßenen Serpen—
ting mit den Kreidebildungen, und wird gegen den Ara’ hin
fehr vorherrfchend. Auch hinter dem auf den Berg hinauf geleger
nen Theile Antiochia's (daher ihre Burg aud) 'Oooxdooın bei
a de Aedif. Lib. II. 10) zeigt fi) dafjelbe Geftein wieder, '
Sm Dften febt e8 dann am Fuße des Bin Eflifi und St. Si-
meon-Berges weiter gegen Nord-Oft fort, und tritt nord⸗
wärts in der Gruppe des Rhoſſus und der Amanusberge
wieder deutlicher aus der Tiefe hervortauchend hervor. In Süd—
Oſt ſoll es auch im Thale zu Bedami mit den dortigen Kreide:
lagern wirflih in Gontact treten, und eben die wahrfcheinticht
Urfache der dortigen von Maundrell und Corancez (f. oben
S. 903) beobachteten eigenthümlichen Zerkflüftungen der Gebirgs
Schichten fein.
Die härteren oberen Kreidefhichten und Kalffteim:
lager beginnen meift erjt weiter im Norden, um Dafne bei An
tiochia, in der Weltfette des Schaffineh und im Ordu Dagh ai
den Koräfchy - Quellhöhen auf dem Wafferfheidegebirge, um
erftreden fih von da über den Caſius-Gipfel hin, der von fei
ner Bafis am Meere bis zu feinem 5,000 Fuß hohen Kegel au
diefem an Conus und Perten reihen Muſchelkalkſtein beftehl
der auch meift gefchichtet ift, aber in ifolirten Maffen auch compar
867) Ruſſegger a. a. O. 1.1. ©. 47.
—J— Pflanzenbekleidung des Dſchebel Ak, 1137
id ungefihichtet fi) zeigt. Gegen Antiohia hin geht er in
jelhaltige verfchiedene Kalkfteinarten über, und zeigt viele Petre—
eten in diefen und in den mergelveicheren Schichten; im Paß
m Dafne, Beit el-Mä (oder el-Moie, wie Ainsworth
jreibt) treten Kreidebreccien und Fiefelreiher Kalkftein
rvor, der weiter jüdwärts um Scheik keui (Euie bei Bocode,
oben ©. 1113) auf bedeutende Streden Selbftändigfeit er-
ngt, und ganze Kettenzüge bildet (folchen des Pariſer Baſſins
eich), von großer Härte, oft phantaftiiche Felsgeitalten bildend.
uch hier zeigen fih nur ein paar englifche Meilen in Süd von
eſem türkifchen Dorfe jene plutonifchen Felsbildungen der Dial-
‚geformation.
Gypsniederlagen, oft in ſchönen blanfen eryftallini=
hen Felsbildungen, zeigen fich, mit vielen Süßwaſſermuſcheln er:
‚N, an dem DOrontesgehänge bei Schoghr und der Südweſt—
\ite des Caſius (f. oben S. 905), wo fie Thomfon beobachtete,
d an deſſen nordöftlihem Fuße nad) Ainsworth, wo fie die
ebergänge zur nordwärts ausgebreiteten großen Thalebene
8 untern Oronteslaufes bilden. |
Erläuterung 2,
ie Pflanzenbekleidung des Akra', nach des Botanifers Th.
otſchy Mittheilungen einer Erfteigung dieſes alpinen Hoch—
gebirggipfeld (1836).
Nachdem wir nun die topographifchen und die geogno—
hen Verhältniſſe der Gruppe des fo berühmten Mons
Jasius, jo weit die bisherigen Forſchungen reichten, Fennen ges
mt, bleibt ung noch die Erfteigung des Dſchebel Afra’ oder
ner höchften Kegelſpitze felbft übrig, um feine vegetative Bes
jeidung, feine Flora und feine Pflanzenzonen mit ihren
rbergängen kennen zu lernen, wodurch erft eine lebendige An—
Jauung der landſchaftlichen Natur und der Climatif in dem Pa—
Mel des 36° nördl. Breite nad) dem hypſometriſchen Auffteigen
tjelben gewonnen werden fann. Nach Ainsworths oben an-
führten Meſſungen unterfohied er fünf verfchiedene Zonen, deren
enzen er aljo angab:
Ritier Erdfunde XVII. Ceec
| |
zen
|
5
F
*
1138 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 35."
1) Zone der Myrthendiftricte bei 1,453 3. Par. über " J
Meere. |
2) Zone des gelben Asphodelus bei der Baphöbe, 2,208 9 (
Bar. über dem Meere. 1
3) Zone der Pyrus- und GenA east 3,278 Fuß P
über dem Meere. I
4) Zone der Birkenwaldung und der Viola, 4,702 . |
Bar. über dem Meere. 4
5) Der alpine Gipfel bis zu 5,011 Fuß Par. über da
Meere. 4A
Da diefe zwar nuf einer richtigen Anfchauung beruhen wer.
den, wie die meiften Beobachtungen, die wir Ainsworth verdanken
fo ift die Auffaffung diefer Zonenabtheilung doch Feinesweges be |
taniſch motivirt; dagegen aber die botanifhe Wanderung we
Heren Theodor Kotſchy, eines jo erfahrenen, wie ausgezeichn |
ten Botanifers, die wir der fehr gütigen und ganz uneigennüßige
Mittheilung deffelben aus feinem Tagebude vom Jahre 1837, 7
er Ruffeggers Reifegefährte in Syrien war, verdanken, eil
wahre wiſſenſchaftliche Bereicherung der Naturv er
Mons Casius und des nördlihen Syrien zu nennen Ü
die wir hier mit. feinen Worten wiedergeben, und weiter untı,
noch öfter lehrreich finden werden. Wer nur irgend einmal®?
Natur in ihrem Florareihe auf alpinen Höhen mit If
zücfen bewundern konnte, wird mit ung den Dank für diefe jhd
Gabe auf einem neuen, bisher ganz unbekannt gebliebenen Gebi
theilen.
Erfter Tag (31. Mai). Aus dem Zeltlager am Nor
des Orontesfluffes, nahe feiner Mündung, in der Nähe
Swediah, ritt ich, fagt Th. Kotſchy 68), um ein halb acht U
fort, und überfchiffte eine halbe Stunde fpäter auf einer Fähre d
Fluß bei einer Mühle. Ein fteiler Pfad quer durch eine Wa
aufgethürmter Felſenblöcke führte auf die erſte Bergterraffe ii
Dihebel Akra'. Auf diefem Wege ftanden die Andrachne (@
butus andrachne) mit rothbraunen Aeften und dunkelgrün glängı |
den Blättern, die berühmte cretifdhe Giftrofe (Cistus cretie F
die das Ladanum ausſchwitzt) in Blüthenfülle, eine düftere Phlor
(Ph. subfruticosa), die Gallapfel- Eiche (Quercus aesile
J—
Pf?) Th. Kotſchy, Mſer. vom 31. Mai und 1. Juni 1836, RR | |
getheilt von Wien 1848. i Ä
Pflanzenbefleivung des Dfchebel Ara, 1139 .
hohen Bäumen, der Gärberbaum (Rhus coriaria) nur in
iedern Geſträuchen. Kahle, felfige Stellen waren mit ftachligen
ragantpolftern (Astragalus tragantiferus) und der Binfen-
frieme (Spartium junceum) bededt, deren reiche Blüthen fie ganz
ldgelb färbte. Ueber unferm Haupte fleht die Spike des AUfra’
utkih vor Augen, im Hintergrund noch mit vier Schneefeldern;
e grüne Bekleidung des Berges ift aber fo herrlich, wie ich fie
nft nie gefehen.
Der Vordergrund der Terraſſe zeigt Kornfelder mit Dolden,
ifteln, Ritterjporn, Klee» und Salbeiarten u. a. (Caucalis pla-
carpos L.; Sonchus; Nigella axypetala Boiss; Delphinium
illiflorum ; Trifolium erubescens Kenzel; Salvia officinalis und
randiflora). An den Rändern des Plateau’s ftehen Heine Pinus
rftreut, und die Sumpfheide ies tetralix) zieht ſich am
oden hin.
Un 11 Uhr ruhen wir auf einer weitern ale unter
ächtigen Stämmen von Wallnußbäumen (Jugl. regia), zwi:
en den nahe einander gegenüberliegenden Ortſchaften Tamaine
d Tſchakieh (wahrfcheintich identifh mit Talmamia und Heb-
eky bei Thomſon), deren Gärten aber nur flrauchartig von
igenbäumen dicht bejchattet werden. Um 2 Uhr Fommen wir zu
er Gifterne, mit baumartigen Weißdornen (Crataegus) uns
achſen. Hier fangen die erften Buchen an, auh Maulbeeren
tden auf diefer Höhe von 2,000 Fuß über dem Meere gebaut.
Sir erbliden den See von Antiochia. Noch weiter hinauf erreichen
ir die Höhe des Rückens, und jehen die Lehnen des Gebirges ger
nm Süden mit Kiefern bedeckt. Wo noch fleinige Kornfelder,
gt ſich Kratzdiſtel (Cirsium acarna), und die fehr aromatifche
erula geniculata, ſtark nach Fenchel riechend (daher wol Ains-
orths Fenchelarten, bei 3,278 Zuß), bedeckt die Ränder ver
aatfelder.
Den grünen Teppich der naſſen Wieſen röthet Serapias cor-
gera L. und das jo weit verbreitete rothe Läuſekraut (Pedicu-
ris palustris). Nun folgen höhere Rüden mit Zeppichen von
leearten (Trifol. globosum) überzogen, und die Felſenpartien das
iſchen mit den gelben Blüthen der Asphodeline liburnica (ob
"sphodelus luteus bei Ainsworth?) geihmüdt. Im Wiefenboden
iufig Ranunfeln (Ranunculus Casius Boiss.) und eine blaus
ühende Iris, während die eigenthümlihen Formen von Steins
kurh (Alyssum. Scowitzii, Fischer und Meyer) und Leinkraut
Ceec?
u
1140 Weft-Aften. V. Abtheilung. II. Abfchnitt, $. 35,
(Silene supina, derf.) zwiſchen zerftreut und niedrig ſtehendem 9
ſträuch hervortreten.
Eine halbe Stunde, nachdem wir den Kalkſtein ei
haben, kommt auf Thonfhiefer, der vielen reichhaltigen Ei—
fenftein (Chromeifenftein nah Nuffegger) führt, eine neue WE
Smyrneum vor. Zwergpinus flehen hier zerftreut, die Buchen
bleiben in diefer Höhe ſchon niedrig, dazwifchen der gemeine
Wahholder (Janiperus communis), der aber hier gern baum—
artig auffteigt, und ficher der von Labill. hier angegebene Juni-
perus drupaca ift, welcher aber bei den Arabern Habhel heißt
Da wir den ganzen höhern Gebirgsftod des Afra’ umginge h
fo hatten wir einen weiten Weg zurüdgelegt; ſeit 2 Uhr An
welliges Hügelland überſchritten, das, von einförmigen Berg
rüden umgeben, wegen des fteinigen und des mit zwerghaften |
Bufshwerf bewachſenen Bodens fehr mühfam zu durchſchreiten 1
Um 7 Uhr langten wir im Dorfe Keſſeb (unftreitig Dat
Kefäb bei Eli Smith) au, das an der Süd-Oſtſeited
Caſius liegt, ‚wie es fih auh aus Eli Smith Rontier,
hier noch Weizenfelder ſah, ergiebt. Mehrere Streden Landes |
auf Thonfchiefer bebaut; eine Gebirgsart, welche die Seifen.
diefes Dorfes fo tief im Gebirge zu bedingen ſcheint, das nur
Armeniern bewohnt wird, und feine eigenthümliche Bauart ——
Dörfer mit Halb. unter der Erde befindlichen Häufern, wiei
armenifcher Heimath, beibehalten, wie ſchon einft Kenophon®
feinem NRüdmarfche der Zehntaufend durch ihre Landichaft je
warmen Höhlendörfer befehrieben hat (3. B. um Kars, verg
Erdf. Th. X. ©. 432), die vortrefflich gegen den Winterfehnee g
hüßt find. Auch in Kurdiftam, Nordperfien und im Taurus
ben die meiften Gebirgsdörfer diefe ſchützende Bauart beibehalte
Die Häufer zu Kefäb find der Sonnenfeite des Berges angeleh
ftehen, in langen Reihen aneinanderfloßend, nur mit zwei Dri
theilen aus der Berglehne hervor, in welche das hintere Di
theil höhlenartig hineinreicht, und dort vorzüglich die geſchütz
Ställe für das Vieh bildet. Die Dächer, in langen Terraſſen DA
jchiedener Häuferreihen übeinander auffteigend, find mit Erdfa
bedeckt, die, in fchiefer Richtung etwas geneigt, zum beffern Abf
des Regens, mit großen Steinwalzen feftgedrückt werden. Gt F
Steinmauern feheiden das Innere der Häufer und der Wohnung
von einander, und durch die Heinen, an der Vorderwand gelafe
Senfteröffnungen fällt das Licht in die geräumige Hausflur,
Pflanzenbefletvung des Dfehebel Akra'. 1141
ven Mitte am Kamin das Feuergeräth fteht. Hier wurde über:
chtet.
Zweiter Tagemarfh (1. Juni). Schon um 3%, Uhr in
Nacht, noch im Mondenfchein aufgebrochen, wurde nad) der erz
n Stunde des Marfches eine Quelle erreicht, die wieder aus
afffels fpringt, und die angebauten Felder um Kefäb bewäl-
t, deren Unterlagen. Thonfchiefer if. Häufige Bäume von
ſche (Fraxinus excelsior), Buchen und Eichen wachen hier
zu ordentlichen Stämmen empor, und um-ihre Wurzeln die
"aleriana aliariaefolia Vahl. häufig. Gleich über der Quelle
ard der Berg zu fleil, um hinauf zu reiten; die Pferde wurden
die Berglehne in gleicher Höhe an die Nordſeite des Berges
rausgeſchickt, um dort der Fußgänger zu warten, die indeß den
ipfel erftiegen. Hier in der höchſten Baumregion zeigte ſich
ne gelbblühende Umbelle (Elaeochytris meoides Fenzel.) bes
nders vorherrfhend; Weißtannen in fohönen Stämmen, aber _
it Bartmoos behangen, ftehen umher; eine alte, fnorrige, vom
inde gebrochene, aber frifh von Neuem vegetirende Ceder fehlte
ch nicht. Als diefe noch Fräftige Baumpartie erreicht: war, flieg
ie Sonnenfheibe über dem Horizont empor, und überftrahlte die
anze Gegend mit der Pracht ihres Lichtes. So wie nun der
urpur, mit dem Aurora die Erde überdeckt hatte, allmälig in bel:
28 Licht fich verflärte, fah man nacheinander zwijchen den Bergen
indurch in die tiefen Thäler zu den Füßen, die von Bächen ges
xcht fich zeigten, und aus den dichten Wäldern hie und da Rauch—
ulen emporfteigen, an denen man die Lage zerftreuter Dorfichaf-
en oder gefonderter Hütten erkannte. Weite Wiejfen dedten die
ielgeftaltigen, fanfteren Formen mit ihrem faftigen Grin. Die
annigfaltige Färbung der bewaldeten Hügel, der kahlen Bergleh-
ten, der verfchieden gruppirten Baumarten weitverbreiteter Wal:
ungen blidte in der noch zarten Morgen Beleuchtung durch die
aumverzweigung der nächften Umgebung und unter deren Laub—
ache hervor. |
Hier an der Grenzedes Baumwuchſes und der alpinen
räuter wurde herborifirt; es fand fih ein Veilchen (Viola
"modesta Fenz. var. grandiflora); eine Baeonie (P. corallina
itz. var. pubescens Moris), eine Nachtviole (Hesperis Kot-
schyana Fenzel.), ein Galium und eine ausgezeichnete alpinifche
Wucherblume (Chrysanthemum, oder vielmehr Pyretrum).
| .
|
1142 Weft-Afien.. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $.35.
Aus den letzten Bäumen hervorgetreten, fteigen wir das Fable,
felfige Alpenland der Oftlehne hinan, Aftragalen, Onosma, Pa-
ronychia beleben die Felsfpalten; über fehlüpfriges Kalfgerölle
nähert man fih der Spike. Da breitet fih die triedende,
Pflaume (Prunus prostrata) aus, reich an pfirfichfarbigen Blüthen,
daneben eine kleine Myosotis, ein Eleines Allium, und an den eben |
vom Schnee befreiten Stellen fieht ein Cerastium
_Fenzel. in ſchönſter Blüthe. — Hi
Wir haben die höchſte Spike erreicht, und nad) einem |,
Augenblid Raſt feße ich mein Botanifiren fort, bevor ich ned 1
nach den vier Himmelsgegenden meine Augen erhoben. J—
Auf der Nordſeite ſtürzt ſich eine Felſenwand hinab, unn
der noch viel Schnee liegt, in deſſen Umgebung ich eine reiche
Ausbeute gemadht habe. An der Wand blühen Eunomia Montbretü
Jaub. et Spech.; die Gänfefreffen (Arabis androsacea Fenzl,
und purpurea Sibth.), das Fleinblumige Maftkraut (Sagina pro-
eumbens apetala), die Gemswurz (Doronicum caucasicum M. F
und B.).
Sm Gerölle unter dem Schnee fteht Matricaria orcades |
Boiss. mit dunfelgrünem .Blatt, Erysimum crassipes (A. Meyer)
und eine Lauchart (Allium cilicicum Boiss.) mit einem Store
ſchnabel (Geranium halepense, Steudel).
Sch habe, jagt der Botaniker, ziemlich die befte Jahreszeit
für die Flora der Spitze getroffen, obwol früher die tiefere
Lehne auch wol blumenreich fein werde. Die Flafterhohen Schnees
maffen, welche unter dem nördlichen Felfenabhang liegen, fühlen
ung angenehm bei ftechender Sonnenhite, 25° Neaum. um 10 Uhr
im Sonnenſchein, der höchſt beläftigend wurde. Die Ausfiht if
außerordentlich; in unerreichbarer Ferne dehnt fich im ganzen Wez
ſten der Meeresfpiegel aus, und greift doch auch tief unter dem
Berge ein, fo daß unjere arabiſchen Zöglinge aus Cairo, die zum.
erſten Male einen Berg beftiegen, das Herabfallen von der Spitze
in die See ernſthaft beſorgt machte. Unſer ſchwimmender Drei—
maſter, der Seetiger, der uns nach Suediah geführt, erſcheint uns
nur als ein Punct. Die Inſel Cypern liegt wie ein Dreied
vor ung hingebreitet. Im weiten Norden erheben fich die tiefe
befihneiten Maifen des Taurus im rofigen Schimmer, mit dem
Typus wahrer Hochalpen, zadig und Fantig, tief zerriffen, wie
feine anderen Alpen des mir befannten Orients, bis an Perſiens
äußerfte Grenze. Diefe prächtigen Alpen -verhülfen fi) immer:
\
Pflanzenbefleivung des Dfehebel Aka. 11483
jr gegen Süd hinter die aus ihren Thälern auffteigenden Wol—
Der nähere Amanus und Dſchagur Dagh ergrünt nord»
ts ſchon auf feinem Alpenlande, und ift nur noch auf feinen
en mit Schnee ſtark geſcheckt. |
Zu unferen Füßen liegt die forgjam bebaute Ebene Suediah’s,
) trennt fi von der weiten Ebene Antiochia's durch mehrere
gelreihen, hinter denen der See wie ein Sonnenfpiegel über:
end hervortritt. Gegen Süd-Dft dehnt fih ein weites, kah—
Hügelland aus, das nur in der Nähe unferer Gebirgsgruppe
aldet ift und jene ſchöne Landfchaft bildet, die ung mit dem
fgange der Morgenjonne anlachte.
Im Süden ziehen ſich mehrere Reihen von Borbergen des
a’ gegen Ladikieh hin, hinter dem fich die höchften, von hier
Ir breit ausgehenden Rüden des Libanon mit ihren Gedern und
Den Scyneemaffen mächtig erheben; doch bemerft man auf ihrer
he recht deutlich die ſchon theilweiſe abgethauten alpinen Streden
es breiten Hochzuges.
Schon um 12 Uhr Mittags find wir auf der Nordfeite des
ſius auf einer fleilen und ſehr fchwierigen Kletterftrede bis zu
erften Bäumen und zu einer Quelle hinabgeftiegen: denn die
(teilheit diefer Nordlehne ift nur mit dem Abfall der Seiten von
Pyramide von Dichizeh zu vergleihen. Nah 2’, Stunde er:
ten wir das Dorf Besga am nördlichen Abhange des Ges
Irges, wo eine Nießwurz (ein Helleborus) fehr häufig am Wege
ht, aber weder Blume noch Früchte trägt. Das Dorf ift von
rken bewohnt, die ung mit gutem Jauert (fauere Milch) labten.
n diefem Dorfe aus rafteten wir noch einmal, und erreichten
it vom linfen Drontesufer hinter der weitern, mit rothblühenden
eanderbüfchen überwucherten jumpfigen Ebene das Seegeftade,
diefem Winkel, unmittelbar unter den auffteigenden Wänden
sDihebel Ara’, findet fih in der letzten Felfenterraffe eine
tefentreppe mit einer dDurhgefhlagenen Straße, ein
dmerwerf, jener Feljenftraße der alten Seleucia an Großartig—
h und Ausführung nicht viel nachgebend. Mit eintretender Nacht
r Drontesfähre nahe der Mündung des Stromes gelangt, wurde
rſelbe überfebt und das Zeltlager noch glüdlich erreicht, von dem
‚an ausgegangen mar.
Bon derjelben Gegend wurden noch ein paar Ausflüge nad)
em nördlichen Fuße des Akra' zu feinen felfigen Vorgebirgen
egen die Meereg- und gegen die Drontesfeite gemacht, wodurch
1144 Weft-Afien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 35.
dag pittoresfe und vegetative, ungemein reichhaltige Bild deffelbe
auch in diefem bis dahin fat gänzlich unbekannt gebliebenen Thei
vervollftändigt wird. 4—
Am 30. März) ſetzten mich, ſagt Kotſchy, unſere Ma | |
fen auf einem Kahn über den Orontes, wo ich das Terrain von
der See bis am den Gebirgsfuß fumpfig finde. Der prächtig
vothblühende Nofenlorbeer (Nerium Oleander) bedeckt die
weite Sumpfebene mit feinem fehönen lorbeerartigen Strauchwer
dazwifchen hohe Gräfer und gelbblühende Schwertlilien (Iris) der
Blumenteppih noch gruppiren und verjchönern, indeß Dichte, faſ
maſſenweiſe Schwärme bösartiger Mücken zu jeder Tageszeit, ı m |
Skhlangen den Zugang gefahrvoll machen.
Sobald man am ſüdlichen oder linken Ufer des Orontes
gegen Oſten gehend, zur erſten Felswand kommt, mit welcher die
erfte mächtige Terraffe des Hochgebirges ge > erreicht man | di 1
(Pist. lentiscus und ——— immergrünen Eichen “
befchattet und von frauchartigen Hülfengewächfen (Leguminosae)
malerifeh ummuchert werden. Als ich auf einiger Höhe diefes Gau
Morgenfonne eindrang, umgab mid) bald ein Meer von Purpur⸗
licht, indem durch die Millionen von eryſtallhellen Thautropfen von
allen Blätterfpigen die Sonnenftrahlen von eben fo vielen Brilam
ten wie farbiges Licyt fprühend in mein Auge eindrangen; zumal
alle Zweige der Biftagien waren wie mit einem Diamantfeuee
überfäet, das aus ihrem harzigen Terpentinthau hervorzie
quellen ſchien; dagegen waren alle etwa ähnlichen Phänomene nur
matte Erfheinungen. | =
Da dieſe Lichtftrahlen das Auge bald ermüdeten, wandte id
mich zur Schattenfeite, und finde da vor mir einen Teppich on
hochrofenrothen Dleanderblüthen ausgebreitet, der das Grün der
f&hlanfen, hohen Gräfer weit auf den Untergrund zurüddrängk
Auf der einen Seite erhebt fich über meinem Haupte der hier him⸗
melhoch erſcheinende Gipfel des Akra', während zur andern in
der Tiefe das Silberband des Drontes, in feinen hin— und 9—
| 1
869) Th, Kotſchy, Mfer., 30. Mai 1836. - | J
Pflanzenbekleidung des Dſchebel Akra'. 1145
ſchweifenden Mäandern, die an ihm hinziehenden bebauten Felder
Suediahs vom diesſeitigen Oleanderfelde trennt. Im Hintergrunde
dieſer großartigen Umgebung hat das unbegrenzte Meer mit ſeinem
roſigen glänzenden Spiegel die Pracht des Naturbildes noch mehr
erhoben. Im nahen Kalkgerölle an dieſer höhlenreichen Fels—
terraſſe blüht eine ausgezeichnet ſchöne Blume, die viel Aehnlich—
keit mit einer weißen Lilie hat (Michauxia campanuloides l’Herit.);
auf den überhängenden Felfen prangt Koechlea mitis Endl.
(Chamepence fruticosa Dec.); in den Riten ftedt Umbilicus
globulariaefolius Fenzl.) und in tiefen Schatten die Bartsia vi-
scosa L. An freieren, felfigen Lehnen wuchern Sarrnfräuter
(Hypericum myrtilloides Fenzl. und serpillifolium Lamark).
Dieſer Platz, fagt Kotſchy, ift für die Anficht der Umgebung der
fchönfte, in feinen Grotten murmeln frifhe Quellen, und während
der Mittagshige iſt hier bei Föftlicher Augenweide die angenehmfte
Kühle. * tr
Etwas jpätere Ausflüge 7%) waren am 4. und 7. Juni von
demfelben Zeltlager gegen die fchroffften nördlichen Abfälle des
Dihebel Akra’ gerichtet, wo die Höhe über 2,000 Fuß über
dem Meere erreicht wurde. Die Sanddünen am Meere, noch
mit der gemeinen Myrthe und dem DIeander bewachfen, haben
durch deren lange, aus dem Sande hervorragenden nackten Wurs
zen ein trauriges Ausfehen, das noch durch die niederliegende und
einfeitige Richtung der dichter beblätterten Zweige erhöht wird,
weil darin der verfümmernde Einfluß der alles niederbeugenden,
heftigen Seewinde erfannt wird. So wie man aber diefes Gebiet
und den auch mit Schwertlilien bededten fumpfigen Boden der
Ebene durchzogen hat, ift der Fuß der erften Felfenterraffe
erreicht, welche mit jo intereffanten Gewächſen geziert if. Don
hier erheben fih nur wilde fteinige Abhänge mit wenigem Ges
fträauch, zu denen aber fein Fußfteg gebahnt iftz daher dag Vor—
dringen durch flachlige Ginſter- und Aftragalfträucher ſehr beſchwer—
lich, fo daß es für diesmal unmöglich war, ein Kloftergebäu zu
erreichen, das noch einmal jo hoch gelegen war, deſſen nächtlich er-
leuchtete Fenſter ung ſchon öfter in unferm Zeltlager zum Befuche
deffelben hinaufgelocdt hatten. Des Dranges meiner Neugier un-
geachtet konnte ich es nicht erreichen, denn ich blieb förmlich in den
18H Kotſchy, Mer. vom 7. Juni 1836.
|
5
1146 Weft-Aften. V. Abtheilung. II. Abfchnitt. S. 35.
Stacheln des höher aufwärts noch dichtern Gefträudes
fteden.
Erft an einem der folgenden Tage, den 10. Juni”), als ich
mit Dr. Beit in mehr füdlicher Richtung auf den Lehnen eine
wilde, fteinige Schlucht paffirt hatte, nahten wir und dem Klo—
fter mehr (leider ift ung bis jeßt deffen Name und Localität ganze
fich unbekannt geblieben). Die Felswände waren in der Schlucht
grandios zufammengeftürzt, die Hite war 28°R. Doc blieb mein
Wunſch, die frifhgrünen Abhänge des Akra' an der Nord—
feite durchftreifen zu können, unerfüllt, die doch, zumal diejenigen,
welche über dem Meere hängen, fehr intereffant fein müffen. Dies
bleibt eine Aufgabe fünftiger Forfcher. Die Meereswogen peitfchen
die hohen Felfen des Akra' von der Weftfeite; oft find diefe übers
hängend. Häufige Spuren einer uralten Bearbeitung des Felſens
trifft man auch weiterhin an Bergabhängen gegen Süden, und
ungemein belebt muß dereinft diefe jeßt ganz von Menjchen ver-
faffene Berggegend, in der nur noch Schafale und anderes Wild
haufen, gewefen fein; zur Zeit der Seleueiden, da auf diefem Berge
die großen Hervenfefte ihrer Altwordern gefeiert wurden, und die
römifchen Gäfaren jo häufig, wie auch Hadrian und Julian, viel
feicht auf jenen gebahnteren Felfentreppen und. an jenen Aquäduct-
reften vorüberftiegen, um auf dem Gipfel ihre Altäre zu errichten
und dem Zeus Casios ihre Opfer und Gelübde zu volbringen,
wobei die Adler des Zeus und feine Donnerfeile, die Gewitter,
die auch hier nicht fehlen, nicht ungefchäftig waren, ihren Haru—
fpieien die erwünfchteften Antworten zu bringen.
579 Th. Kotſchy, Mfer. vom 10. Juni 1836.
IT
Die Stadt Antiochia, Antafieh. 1147
' 8. 36.
Sicebenzgehntes Kapitel.
Die Stadt Antiochia, Antakieh.
Erläuterung 1.
Antiochia, die Pracht: und Prunkſtadt der Seleuciden und
Cäfaren in Rom und Byzanz, mit ihren wechfelnden Schid-
falen von ihrer Gründung an durch die heidnifchen, chrift-
lichen und mohammebdanifchen Zeiten bis auf, die
Rn \
Die heutige Antakieh, die alte Antiohia, liegt unmit—
telbar am Nordfuße des Mons Casius in der Ebene, zwiſchen ſei—
nen felfigen Vorhöhen und dem fie von der Nordfeite umfließenden
»Aſi, oder Orontes; einft die große Gapitale des feleucidis
Ihen Königreiches (unroonoAıs tyg Zvoiog, Strabo XVI.
750), die unter den Kaifern des römifhen Reiches allgemein
bewunderte heidnifche Brahtfiadt des Orients (N ueyain .
’Avrioyeıa bei Cedrenus Histor.); die große Antiodhia,),
zum Unterjchiede aller anderen, in welcher feit den Lehren des
Apoſtels Paulus die dortigen Jünger der evangelifchen Gemeinde
zum erfien Male fih Chriften nannten (Apoſtelgeſch. 11, 26),
‚die von da an als ein wichtigfter Mittelpunct für die chriftliche
(Sich jeit Conftanting und Suftiniand Zeiten im Oriente ges
3* war, ſpäter aber durch der Mohammedaner Eroberung nach
kurzvorübergehender Blüthe der Kreuzfahrerherrſchaft durch das
Regiment der Saracenen und Türken in enger verſchränktem
Raume und ſeiner Trümmerwelt zu größter Erniedrigung gegen
ſeinen frühern Glanz bis auf die Gegenwart herabſank, und auch
während ver zu kurzen Aegypterherrſchaft keine Bedeutung wieder
zu erlangen im Stande war. Nicht ſowol die Gegenwart diefer
traurigen Metropole iſt es, welche die Aufmerkſamkeit des Be—
trachtenden zu feſſeln im Stande iſt, als vielmehr die große Ber:
gangenheit, ohne welche auch ihre Gegenwart unverftändlich bleibt;
”2) Georg. Cedreni Historiarum Compendium ed. I. Bekker.
\ Bonn. 1838, Vol. I. p. 292.
⸗
1148 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. S. 36.
denn nur ihre Gefchichte ift es, die ihrer heutigen Exiſtenz noch einen
Reſt von traditionellen Leben einhaucht.
Groß ift die Erinnerung diefer Föniglihen Hauptftadt
Syriens (Tjs zarjs "Avriogelas), der fhönen (7 z0An bei
Athenaeus Deipn. I. 36, p. 75 ed. Schw.; Orientis apex pulcher
bei Amm. Marcell. XXI. 9, 14), welche als die dritte im rö—
mifchen Reiche anerkannt war, nah Rom und Alerandria (nad *
Jös. B. Jud. II. 24), oder nah Rom und Gonftantinopel
(nad) Leo Diac.), oder nah Alexandria und Seleucia am
Tigris im Oriente (na) Strabo XVI. 750), oder überhaupt, wie
Procop zu feiner Zeit jagen Fonnte, die an Größe, Bevölkerung,
Reichtum und Glanz erfte des Drients im oftrömifhen Reiche
(nach Procop. de Bell. Pers. I. 17); nur als die Kaiferftadt uns
ter Conſtantinus M. am Bosporus ftch erhob, wurde fie die zweite
Stadt des römischen Neihes. Nah Athen und Nom war feine
Stadt, die an Kunftbauten fo reich wie fie ſchon zur Zeit der
Seleuciden gewefen, und fo frühzeitig lehrreich durch ihre Ar—
chitecturen für die ciwilifirte Nachwelt geworden war, in der fich,
was Kunftleben der alten Welt betraf, Vieles, wie der treffliche
Hiftorifer, dem wir hier vorzugsweife folgen können 7), hinreichend
bewiefen hat, früher ſchon unter den in der macedonifchen und
griechiſchen Schule gebildeten Seleucidenherrfhern gefchaffen war,
was nur fpäter erft von den römischen Künftlern weiter verfolgt,
reftaurirt, nachgeahmt, oder durch fie der Kunftwelt jpäter befannt
geworden ift. Infofern nun hierdurch die Localität Antiochia’s
der Weltgefhichte angehört, indem, wie die Inſel Tyrus im
Süden, jo fie den Glanzpunet in Nord-Syrien bildet, haben wir
auch ſpecieller auf ihte Verhältniſſe der alten zum Behuf der neuen
Zeiten einzugehen, überlaſſen aber die aus den Quellen hinreichend
nachgewieſenen ſpeciellen Citate den critifhen Nachweiſungen des
gelehrten Verfaſſers beider Commentationen, deren erſte die Seleu—
cidenzeit, die zweite die Römerzeit in Beziehung auf Archäologie
meifterhaft verfolgt hat, von der wir nur das für unſere geogra—
phifhen Zwede als Nefultat Hierhergehörige anzuführen haben:
denn auch über die critifche Benugung der Quellen ift dort va N
hinreichende Auskunft gegeben.
873) C, Odofr. Müller, Re en Antiochenae, Commentationes |
duae. Gottingae, 1839. 4. p. 1—134, Be Tabul.I. Antiochiae
Ichnographia.
u — * =
Die Stadt Antiochia, Antafieh. 1149
Sm Süden des Amanus, gleihfam von diefen Bergen ſüd—
. wärts zurüdgeworfen aus feinem Nordlaufe und gegen Welt zie-
———
| U
m —
nn —
—
hend, aber gleichfalls vom Nordfuß des Caſius wiederum zurückge—
wieſen, eilt der Orontes durch das nun verengtere Thal gegen
S. W., in welchem die Stadt Antiochia erbaut wurde, in S. W.
eines Sees, der erſt im ten Jahrhundert der See von An—
tiochia genannt wird (nad) Malalas Chronogr. VIII. 199), daher
es zweifelhaft bleiben Tann, da alle früheren Autoren ihn nicht
nannten, und die geognoftifhe Beſchaffenheit feiner Umge—
bungen felbft noch problematifch geblieben (f. unten), ob er fihon
zur älteften Zeit Beftand gehabt (nah Müller) 7%), oder vielleicht
erft (nad Rennell und Ruffegger) ein jüngeres Erzeugniß fein
mag, wenngleich dort ſchon in den Alteften Zeiten Flüſſe genannt
wurden, die ihre Waller vom Norden her zum Orontes fandten,
jedoch ohne zu jagen, daß fie zuvor, ehe fie ihn erreichten, fich in
einen See ausgebreitet hätten.
Die dortigen Flüffe, die zu Strabo’ 8 Zeit (XV. 751) vom
Norden her ihre Waller zum Orontes oberhalb Antiochta fandten,
nennt diefer Autor Arkeuthos, Labotas, Oenoparus; den erftern
nennt Malalas, der Chronograph (gegen 900 n. Chr. Geb.) aus
Antiochia, der ung die genaueften Nachrichten über feine Baterftadt
hinterlaffen hat, Arheutha oder auch Japhtha, und jagt, daß
er der Limne (ob Sumpf, oder ſchon See von Antiohia?) zum
Drontes entfließe, und an der Stelle an diefem Fluffe zwifchen
der Limne und dem Drontes Antigonia gelegen fei, die vor
Antiochia einft durh Antigonus Polyorcetes gegründete,
bald darauf aber wieder verlaffene Stadt. Zu Malalas Zeit,
über ein Sahrtaufend ſpäter als diefe Begründung der alten, längft
verfchwundenen Antigoneia, deren Lage er wol nur aus ihren
Trümmerüberreſten beurtheilen konnte, beftand alfo die Wafferfläche
der Limne allerdings ſchon, die aber vor ihm von Niemand er—
\ wähnt wurde. Nur durch Conjectur kann man die Namen jener
3 Flüffe, mit denen, welche ganz verfchiedenartig von ven fpäteren
| arabifehen Autoren, wie, bei Abulfeda und anderen, genannt
‚werden, Denkikeiten, jo wie auch die in verfchiedenen Sahrhunder-
‚ ten verfihiedenen Angaben über die Ausdehnung des Sees,
‚ welche unftreitig großen Wechfeln unterworfen gewefen, wie fie es
noch heute ift, Feine Beſtimmung für das höhere Alterthum zulaſſen
7) Müller, Antiq. Antioch. p. A, 23.
1150 Weft-Aften, V. Abtheilung, II. Abſchnitt. 9.36.
(f. unten). Nur ſoviel ift hier für die Lage Antiohia’s hins
reichend zu bemerken, daß von allen Autoren des Mittelalters die
Mündung des Seeausfluffes (jet bei Türken und Arabern
Karafu oder Aswad genannt) in den Orontes 3 Meilen
(Mille Baus) fern von den öftlihen Mauern Antiochia's angeges
ben wird, und daß Willermus Tyr. zur Zeit der Kreuzzlige die _
Diftanz zwifchen dem See und dem Drontes nur auf eine Meile
beftimmt, was zwar DO. Müller ’5) bezweifelt, aber doc der Auf:
nahme Colonel Chesney’s auf feiner Karte in der Gegenwart
ebenfalls entipricht.
Bon dem Berein des heutigen ſchiffbaren kurzen Seeausfluſſes
mit dem großen Flußwaſſer durchzieht der Strom des Orontes
die Ebene Antiohia’s (TO rwr Avrıoy&wv nedtor). Da, wo
er zuerft die Mauern der heutigen Antakieh an ihrer Nord-
Weſtecke berührt, hat er nad Niebuhrs Meflung 7%) eine Breite
von 125 Fuß und bildet eine Kleine Inſel, aber zur Zeit Stra-
bo's floß er dur die Mitte der Stadt, hatte eine große Inſel,
auf welcher der Prachttheil der Stadt lag, und fein Lauf hat
wahrfcheinlich nicht geringe Veränderungen erlitten. Die Ebene
Antiohia’s, von großer Fruchtbarkeit 77), reichte, nah Strabo,
nordwärts bis an den Coryphäus, einen Vorberg des Amas
nus, auf welhem das Gaftell-Bagrae (Baaräs) lag, von deffen
Trümmern man jebt, eine Zagereife nordwärts, wol fagen fann,
daß fie über der Nord-Weftjeite des Sees (früher wol eine Ebene)
ftehen, aber nicht über der Ebene, in welcher Antiochia liegt. Der
Coryphäus aber, jagt ſchon Polybius, V. 59, der feine Lage
nicht veränderte, überragt die Aecker Antiochia’8 und Seleucia’8
bis zum Cypriſchen Meere hin, damals wie heute. Seine Gipfel
über der Stadt Antiohia im Norden hießen bei den Alten
Melantius, wie auch der Amanus, von woher der Bergftrom
Melanes (bei Nicephor. Antioch.) genannt wurde, der feinen
heutigen türfifhen Namen Karafu, d. h. Schwarzfluß (auf)
Karatihai, Nahr Segir der Araber) wol denfelben ſchwarzen Kies
feln, die er vom fchwarzen Geftein des Bergzuges herabrollt, ver-
*75) Antig. Ant. p- 5. Niebuhr, Reife, Th. IT. ©. 16 u. far
Grundriß der Stadt Antiochien. ’”) Siehe in Bartlett and
Carne;, Syria. 4. Vol. II. p. 73, tabul. Approach to Antioch
from Aleppo; Vol. I. p. 23 Antioch from the West; p. 7.
Camp of Mecca Karawan near Ankigklis wo treffliche ueber⸗
ſichten gegeben find.
. —
Lage der Stadt Antiochia. 1151
dankt, das auch bei den Alten ſchon die Urſache des Namens
Schwarzer Berg geweſen fein mag. Bei den Kreuzfahrern iſt
e8 der Maurus Mons oder Montana nigra (Willermus Tyr. IV.
10, 687) und jest Dſchebel Mufa.
Die Macedonier, einft diefe wafferreiche, waldige, Tiebliche
Berglandſchaft zwifchen der DOrontesmündung über Seleucia big
zum Taurus hin ihrer Heimath vergleichend, nannten fie gern auch
mit dem heimifchen Zufaß Syria Pieria; wahrfcheinlich bei den
ſyriſchen Päſſen an ihr Tempe, bei dem Sinus Issicus an ihren
Thermäifchen Golf, bei dem Amanus und Rhoſſus an ihren hei-
mathlihen Olympos denfend; denn ſelbſt noch entferntere Gegenden,
wie um Apamea, Edeffa und jelbft die Arbelitis am Tigris, hatten
fie, wie ung die Alten ſelbſt jagen, gern mit ihren heimathlichen
Namen, ald Bella, Edeſſa (Steph. Byz. s. v.) und Mygdo-
nia belegt (a similitudine bei Plin. H. N. VI. 16).
Die Borhöhen de8 Mons Casius an der Südſeite der Stadt,
zu denen fie mit ihren Anlagen hinaufitieg, wurden Mons Sil-
pius, Orocajjias und BPhyrminus’s) genannt (Abulfeda
jagt, e8 jei an 7 Bergen hinaufgebaut) 79), aus deren Zwifchen-
thälern und: Klüften viele Quellen und mehrere Bergftröme herab-
fommen, die einen jeltenen Reihthum der trefflichiten Waſſer den
Städtern zuführten, jo daß faft jedes Wohnhaus feine eigene
Quelle oder Brunnen haben fonnte, die Privat- und öffentlichen
Bäder aber zur Annehmlichkeit und Gejundheit der Stadt, wie ih-
res Nuhms und Lobes wegen ihrer herrlichen Waſſerbauten nicht
wenig beitrugen. Der Rhetor Libanius, zur Zeit Kaifer Theo> |
doſius, rühmt die Klarheit ihrer Waffer, Abulfeda ihre Frifche
und Fülle, Hadſchi Ehalfa SV) ihre vielen mineralifhen und
auch warmen Quellen.
Zur Zeit der alten Könige, jagte der Rhetor u
habe der Drontes einen andern Lauf gehabt, als zu feiner Zeit
(im Aten Sahrhundert); er habe eine Infel gebildet, auf der man
‚ die neue Stadt erbaut habe; ein Arm deſſelben, vielleicht auch nur
ein fünftlicher Graben, der gegenwärtig troden liegen fol, mochte
auf einen folhen Wechſel des Strombetts hindeuten; von der einft
‚ großen Inſel ift aber nur ein Heiner Neft, wie ihn Niebuhrs
”®) ©. Müller, Antig. Ant. p. 9. ’°) Abulfeda, Tab. Syr. p. 116.
»°) Gihan Numa, Geogr. Orientalis ex Turcico etc. M. Norberg.
, Lond. Gothor. 1318. T. II. p. 344.
1152 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 36.
Plan zeigt, übrig geblieben. Unterhalb der Stadt foll auch ein
Strudel im Strom gewejen fein, weshalb dafelbft ein Canal ge
graben ward, damit die Schiffe ihn mieden; alfo-war der Oron—
tes einft bejchifft, wenn er ſchon heute,feinen Kahn mehr bei der
Stadt trägt; ja aus dem Koder Juftinians ergiebt fih, daß der
Comes Orientis mit feiner Flotte zu Seleucia beauftragt war,
für die Reinigung der Orontesſchiffahrt Sorge zu tragen (Seleu-
cena classis ad auxilium purgandi Orontis etc.) 81); er muß alfo
wol ftark befchifft worden fein.
Der Hafenort der Stadt Antiochia lag AO Stadien (nad)
Strabo nur eine deutjhe Meile) fern von ihr gegen Welt zu
Seleucia am Meere (Seleucia Pieria), früh von Seleucus Ni:
cator. angelegt, was fpäter zur Zeit Anna Commena's Suetion
hieß, womit aber nur dag ihm ſüdwärts benachbarte, gegen die
Mündung des Drontes gelegene heutige Suweidiyeh, das
Swediah der Europäer, gemeint fein fonnte, von dem im flachen
Küftenboden auch heute noch, völlig verfchieden von dem nördlichen
Felfenhafen der alten Seleucta, Spuren übrig find 2).
Die Mündung des Drontes zum Meere liegt von beiden
genannten Hafenorten der Seleuciden- und der Byzantiner- Zeit
aber füdliher; nah) Strabo 120 Stadien (an 3 deutfche Meilen)
fern, abwärts von der Stadt Antiochia, die damalg auf ihm
ihre Bedürfniffe von Meere zugeführt erhalten Fonnte, wie auch
jpäter noch zur Zeit der Sreuzfahrer, da ein Autor der Gesta
Francorum ausdrüdlic jagt), daß zur Zeit der Belagerung der
Stadt der raſch durch 13 Mill. (micht volle 3 deutſche Meilen)
abwärts fließende Drontes doc fortwährend zahlreiche, mit
Lebensmitteln und allen Bedürfniffen beladene,. aus Afrika und.
Europa Fommende Schiffe bis zur Stadt, wovon jebt Feine
Nede mehr if, aufwärts führen. Ihren Hafen nennt er, wie
Willermus Tyr. (IV. 10), nahe bei der Mündung Portus
Sancti Simeonis, feiner heutigen Zage nach bei der offenbar.
jehr veränderten, flacheren Meeresküfte jchwer zu beftimmen, zumal
da es hier in den Byzantiner- Zeiten mehrere Hafenorte
a Müller, — Antioch. p. 11.
»°) B. J. Hooper, Orontes Road and Posidium Bay. 1850; Hy-
drographic Office of the Admiralty. 1851.
®3) Gesta Francorum expugnantium Hierusalem, ed. Borg. I.
10, fol. 565.
Unterer Oronteslauf; Lage von Antiochia. 11583
Auuevos, im Plur., jagt Libanius ©. 286) gab. Ein foldher
jatürlicher Hafen, jngt Malalas (Chronogr. p.270), habe zu feis
er Zeit Bytyllium geheißen, und bei Seleucia, alfo auch nord»
ärts der Mündung des Orontes, gelegen, wo damals Schiffe ein-
iefen. Der ausgezeichnetefte und älteſt befannt gewordene diefer
Häfen war aber der von Seleucia, den fhon Polybius (V.
39) als das glänzende Emporium von Antiochta zur Seleu—
iden-Zeit befehreibt, ein am Fuß des Coryphäus von Felfen ums
ebener Hafen, der nicht fern von den Mündungen des
rontes liege. Diefe Mündungen Fönnen gewechfelt haben,
nd fcheinen füdwärts gerückt zu fein, thr ſchlammiges, fumpfreis
e8, angefpültes Delta gegen den Norden hin erweiternd, aber der
elfenhafen, wenn fehon halb verfandet, hat feine Stelle innerhalb
ver Felfenbucht nicht verändert, und ift deutlich in den heutigen
Ruinen wieder zu erkennen mit feinen Felsarbeiten (vergl. unten
‚Seleucia).
Diefe nahe und günftige Lage der Meeresanfuhrt des fo be-
ühmt gewordenen Hafens zu Seleucia, ähnlich wie die des
iraus zu Athen und Oftia’s zu Nom, aber noch vortheilhafter, trug
icht wenig zu einem fo fchnellen und glänzenden Auffchwunge der
Froßen Antiochia, der ſeleucidiſchen Köntgeftadt, und zur Erhaltung
hrer Volfsmenge bei, zumal-da fie bei jo günftigen Seewegen (ad
erces recipiendas tanquam faucibus fluvii ex mari absorbebat,
agt Cicero von ihr) auch nicht weniger durch Landwege zum
uphrat und dem großen Handelsverfehr mit dem Orient bevor-
ügt war (Antiochia mundo cognita civitas, jagt Amm. Marcell.
IV. 8, 8, cui non certaverit alia, advecticüs ita adfluere co-
biis et internis).
Die öftlih anliegende Ebene legte von jeher Feine phyfis
hen Schwierigkeiten, fie zu durchwandern, in den Weg, und
angbare Straßen waren ficher frühzeitig durch fie mit weniger
ühe gebahnt, als von den Phöniciern durch die Ketten des Li—
anon hindurch; hier war der geeignetefte Sammelplaß für die
ömifchen Legionen und ihre Cäſaren auf der nächften
trage zum Euphrat in ihren vielen Kriegen gegen Parther, Per:
er und Saſſaniden. Die vielen durch Nordſyrien nach allen Rich—
ungen von den Neifenden der legtern Sahrhunderte wieder aufge—
undenen Nefte von Römerftraßen für ihre Legionen beftätigen
viefe frühe Wegbahnung, die fich unzweifelhaft ſchon auf die große,
für ſtrategiſche, wi, für mercantife Bedirfniffe nothwendig
' Ritter Erdkunde XVII. Doddd
1154 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abfchnitt, $. 36,
gewordene ältere vorhergegangene der Seleuciden bafirt, da fhon
Seleucus Nicator für die Hauptftraße gegen den Orient
das Zeugma (bei Bir, 150 römifhe Millien fern), d, i. den
Brüdenübergang über den Euphrat, erbaut hatte (ſ. Erd,
Th. X. ©. 956— 1003, das Land der Zeugmas am Euphrat) 4).
Es ift die heutige Karawanenftraße über Aleppo geblieben, ”
welcher damals die noh in ©.D. fern liegende palmyrenifche Wüſte
mit ihren jeßigen Beduinenhorden noch Feine Nachtheile bringen
fonnte, da die Zeltbewohner (Sceniten jener Zeit, fpäter erſt
Saracenen) noch gezügelter waren durch die Macht des geordneten
Herrjherregiments von Macedoniern, Seleuciden und Römern, al®
in den fpäteren Zeiten, und die fogenannte Wüſte gegen die heu—
tige Aleppo hin und bis zum Euphrat eine fehr ftarf bevöl—
- ferte und durch viele Städte und Ortſchaften bebaute Landichaft !
war, wo erft fett den türkischen Zeiten nur räuberiſche Araber, |
Kurden und Turfomanen die Oberhand gewannen, auf einem Bo— |
den, der überall mit einer noch ungezählten Menge von ftädtifchen
und anderen Architecturreften aus früheften Jahrhunderten bededi
if, die das Erftaunen aller eurspäifchen, wenn. auch nur flüchtig
diefe gefahrvollen Stellen durchziehenden Zouriften erregten (Hehe
unten).
Auf dieſen — Wegen, ſagte der Rhetor Libannnn |
erhielt Antiohia zu Lande feine Getreidezufuhr, feine Luxus—
artifel aus dem fernen Orient, ‚wie zu Waſſer auf Meer und
Strom Alles, was es fonft aus dem Occident gebrauchte, und
die nahen Flüſſe und Seen führten durch den Archeuthas umd
den Orontes Holz und Flußfiſche zu wohlfeilen Preiſen in
Menge für das Bolf zur Speifung nad) Antiohia, während die
Neicheren dort lieber die trefflihen Meerfifche verfpeifeten.
Sp vereinigten fih alle Naturgaben ſamt dem günftigften
Clima und der großen Fruchtbarkeit des Bodens, um die
Lage Antiohia’s zu einem der [hönften und lieblichften
Puncte der Erde zu erheben, den Ebn Haufal nah Abul—
feda®5) noch mit dem Paradiefe (el-Ghutha) von Damaskus verz
gleicht, den aber .auch alle älteren vorangegangenen Autoren ein—
ſtimmig rühmen und preifen, zumal aber der noch heidnifche Rhe—
—
884) Droyſen, Städtegründungen Alexanders. ©. 102— 103.
»°) Abulfeda, Tab. Syr. p. 116.
Unterer Dronteslauf, Lage von Antiochia. 1155
rLibanius und der chriftliche Chronograph Malalas, die beide
re Baterftadt mit Lob überjchütten.
Doch fehlten auch hier die nur zu oft drohend und furchtbar
erdenden Schattenfeiten nicht, welche das überlebende Teichtfinnige
Ind fchwelgerifche, in feine Genüffe verfunfene Volk Antiochia's,
feih den Bampaniern und Gataniern am Fuße der brennenden
adaftröme des Veſuv und Aetna, immer wieder vergeffen Fonnte,
nd auf den durch die furchtbarften Erdbeben zerftörten Trümmern
ver Brachtftadt immer wieder neue Prachtbauten und neue Luſt—
ine aufbaute und anlegte. Dagegen waren freilich die zuweilen
uh wehenden Winde des Boreas und die von den Borhöhen des
aftus herabftürgenden Bergwaffer nur geringe Plagen, obwol diefe
Bteren Doch Häufig Verheerungen anrichteten, und zu vielen wie-
‚erholten Foftbaren Wafferbauten nöthigten, über die oft Klage ge-
ihrt wurde, die aber eben jo oft Veranlaffung gaben, durch
Furusbauten immer neue Vortheile und Genüffe aus den zu
hrer Bändigung errichteten Dämmen, Aquäducten, Canälen, Baf-
ns, Bädern und Irrigationen der Gärten und Luftorte Bu dag
nnehmlichfte Stadtleben zu ziehen.
Gegen die jo zahlreich wiederholten und oft heftigften
rdbeben war aber feine Hülfe möglih. Die erfte genauere
ronologifche Aufzählung derfelben beginnt mit dem Jahre 148
or Chriſti Geburt; ihnen waren aber ficher jchon weit früher die
ewaltigften auf dem plutonifchen Boden Syriens vorherge-
angen, von denen an jo vielen Stellen ſchon die Rede war; hier
ur, daß auch die Mythe 80) in den Legenden vom Typhon, der
18 Drache, vom Blitze des Zeus nicdergefchmettert, fich feine Weg-
rche als Orontes im Erdfpalt hindurd; gewühlt bis nach Anz
ochia (f. oben ©. 165, 176), auf folche Begebenheiten früherer
Feiten hinweifet, jowie die Sage vom Melantiug, dem ſchwar—
en Berge, im Norden Antiochia’s, wo eine ähnliche Sage vom
eus Keraunios Giganten mniederfchmettern läßt (ein fpäterer
agre Gigante jpielt hier eine Rolle), womit man die Fabel
\e8 raſenden Dreftes in Berbindung brachte, der als Flüchtling
ort vom Zorn der Götter betroffen (wie eine Statue beweifen
te), von feiner Mania befreit, dem Amanuıs-Gebirge (Auovov
ietum esse a sublata Orestis uovin) den Namen gegeben, von
s6) 0, Müller, Antig. Antioch. p. 13.
2 Doddd2
*
1156 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. IL. Abſchnitt. F. 36.
dem dann der ſchwarze Fluß (Melantos) allen Schmutz der Ver—
gangenheit herabgewafchen habe," in feinem ſchwarzen Kieſelbette.
Die Gegend von Pagrä (Bagras) follte der Ort der zerfchmetz
terten Giganten fein, wo man ihre verbrannten Gebeine noch hatte
auffinden wollen (wahrfcheinlich Erdbrand und vielleicht Mammuthez
fuochen, im dortigen Diluvium aufgefunden, mögen zu folchen Sa⸗
gen des hier ſo oft erſchreckten, dem Aberglauben ſchon in J
Chaldäer Zeiten fo ergebenen Volkes geführt haben).
Bon rauchenden Bergen haben in jenen Gegenden (z. 3.
am Arſiz Dagh u. a.) Bocode, Seftini, Gmelin u. X ger
fprochen, von Denen jedoch die ſpätere, mehr critifche Zeit jchweigtz
doch find ihre Angaben 87) darım nicht zu verwerfen. (fiehe unten
Weg nach Aleppo); die hronologifh durh DO. Müller genau erz
Örterte Reihe von 10 furchtbar innerhalb von 7 Sahrhunderten
zu Antiohtia wüthenden Erdbeben zeigt hinreichend, welche
plutoniſche Gewalten dort im Mittelalter wirkſam waren, von de⸗
nen auch in neueren Zeiten ſchon in Obigem fortdauernde Wir—
kungen, wenn ſchon gemäßigterer Art, nachgewieſen wurden. In—
nerhalb dieſer Zeit wurde die Stadt Antiochia zehnmal zer—
trümmert und mehrmals gänzlich vernichtet, ſo daß ihre Zerſtörun—
gen die Epochen der Stadt bilden 88). Sie fallen in folgende
Zeiten: $
1) im Jahre 148 vor Chrifti Geburt unter Alerander Balas;
2) im Jahre 37 nah Chr. Geb. unter Cajus Caeſ. Caligulaz
3) unter Claudius (reg. 41—54) ; ‚N
4) im Sabre 115 unter Trajan, wo felbft die Gipfel des
Mons Casius ſchwankten, die Quellen und der Lauf dee
Flüffe große Veränderungen erlitten und mit der Stadt auch
das benachbarte Daphne zerftört wurde. Zrajan felbft erz
lebte es in Antiochta und floh in den Cireus der Stadt Er
feiner Rettung; g
5) im Sahre 341, im 5ten Jahr von Conftantiug Regierung;
6) in den Sahren 457 und 458 unter Leo M., wodurd der
prachtvollfte Theil Antiochieng, der auf der Inſel erbaut,
völlig unterging; —
7) im Jahre 526 unter Kaiſer Juſtinian, wo Die Erdoberfü
wie im Feuer zu kochen und aufzufohwellen fchien, und Die
»»7) O. Müller, Antig. Antioch. p. 14, Note 4.
2) I, e. p. ar ın
Lage von Antiochia, 1157
ganze Stadt mit Erdbeben in Feuer und Flammen unter-
ging, zu einer Zeit, wo bei einer Feftfeier viele Fremde zu⸗
ſammengeſtrömt waren, und der Untergang von 250,000,
Menſchen in Antiochia angegeben wird;
8) im Jahre 528, nur 30 Monate fpäter, eine Wiederholung
des Erdbebens im zweiten Regterungsjahre Juſtinians, wo—
durch alle Neubauten der Stadt und 5,000 ihrer Einwohner
untergingen ;
im Sahre 587, wo Antiochia durch heftige Erdbeben ae
ward, und auch Daphne unterging;
0) im Fahre 588 ein Erdbeben unter Kaifer Mauritius im
Detober, bet welchen: 60,000 Menfchen in der Stadt ihren
Tod fanden.
Kaum. hätte man erwarten jollen, daß eine Stadt ſolche Ca—
ſtrophen überleben und ihre Exiſtenz hätte erhalten können, und
ch befaß fie Lebensfräfte genug, fich immer wieder zu erholen,
enn auch ihre Größe, ihr Slanz, ihre Bedeutung dadurd nad)
id nad in Abnahme kommen mußte. Obwol mit den Seleus
den ihre erfte Größe begann, wollten die Antiochener doch nur
gern eine jüngere macedonifche Colonie heißen 89); der Stolz,
m alten Adel der Vorfahren aus der Hervenzeit herzuftammen,
griff auch fie, wie alle ihre Zeitgenoffen, und fo wurden ihre
nfänge von ihren Mythographen und Hiftorifern (wie Strabo,
rallianus, Bifander, Libanius, Julianus und Andern)
rückdatirt in die antife Zeit der Argiver, aus der fie ebenbürtig,
ie die Athenienfer und andere glanzvolle Griechengefchlechter, her—
vgegangen fein wollten. So, die Argiverin, auf ihrer Flucht
8 Aegypten, ſollte hier verftorben fein, und der Vater, ISnahus,.
iner Königstochter den Triptolemus mit Begleitung zu ihrer
ufluhung nachgefandt haben, die dann hier fich niedergelaffen,
m Saturn einen Tempel erbaut und ihre erfte Anfiedelung Jo—
olis genannt hätten, von der fogar die Soniten den Namen an—
nommen. Gin Pagus lones und einige antife, den griechifchen
r Smachiden ähnliche Sacra und Gebräuche könnten nah D.
üllers Anficht zu Diefer Sage die Veranlaffung gegeben haben,
ihrer urfprünglichen Gründung eine gewiſſe Heiligfeit beizule-
fh, womit dann leicht Die Heroenfpiele auf dem Mons Casius in
rin zu feßen waren (j. oben ©. 1126). Eben fo ausges
9
—
Fate. pD 18.
⸗
*
1158 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 36. |
jonnen war die etymologifche Berbindung mit ver Oreſtes
Sage durch den benachbarten Melantius— und Amanus-Berg
und den nördlich anliegenden Berg 6 doanerig, der den von der
Raſerei DBefreiten als einen entflohenen Sclaven, einen Flücht
ling, bezeichnen follte, auf den man jelbft ein Denfmal, eine
Statue mit hinweifender Hand auf diefen Berg hin, zu Antiochia |
errichtet jahb, jo wie auf den Münzen der Stadt auch der athe
niſchen Minerva Bild und ihrer Eule eine Erinnerung an diefen
uralten Adel abgeben follte. Auch der große Alerander mußt
zuge gegen die Perſer follte er fich an einer ihrer köſtlichſten Quellen io !
erquict haben, Daß er gemeint, die Muttermilch einmal wieder
genoſſen au haben, daher fie auch den Namen feiner Mutter,
jetzt wird die St. Bauluequelle dafür gehalten). —4
Auch der Orient, auf deſſen Herrlichkeit ja die yriſch n
Antiochener eben fo hingewieſen waren, wie auf die griechiſche
Glanzzeit des Occidents, wurde durch den Feuer- und Sonnens
cultus mit in ihre Mythe gezogen (vergl. oben ©. 891), wen
er auch von den claſſiſchen Autoren weniger bejprochen wurde, al
in den fpäteren chriftlichen Zeiten, wo der ſyro-chaldäiſche Aber
glaube ein Uebergewicht über den griechifch = heidnifchen davon trug
An der DOftfeite der Stadt, auf dem Wege am fünften Meilen }
fteine; war ein Gultus der affyrifhen Semiramis (Anaitis
jpäterhin Dlero& genannt, nad einer Gemahlin des Perjerkönige
Cambyſes, wo ein ewiges Feuer (ignis divinus) unter m gi
ſchen Ceremonien und Beſchwörungen verehrt ward, was auf ſpe 1
tere Ihaumaturgen nicht ohne Einfluß geblieben, da die Leiche Des
Säulenheiligen (Simeon Stylites) auf ihrer Translation in Die
große Kirche zu Antiochia erft an diefen Ort-gebradht ward.
Noch andere Elemente, wie die genannten, ließen fidy nad
weiſen, aber auch diefe reichen ſchon hin, fih des Gonflictes be]
wußt zu werden zwifchen Orient und Occident, griechiſch-mack
donifhem, fyrifchen und- oftaftatifchen Wefen bei einer Seleucidei
herrfiohaft, unter deren Einfluß die Metropole BoD de
mals ihren Aufſchwung nahm. 1
Schon vor ihr war Antigonia am Orontes nur went,
oberhalb von Antigonus, dem Vater des Demetrius Poliorcetes
geftiftet (im Sahre 307 vor Chrifti Geburt, nad) Diod. Sieul
XX. 47), als ein für ihn fehr geeigneter Plaß, um von da au
Die Gründung von Antiochia. 1159
ihm unterworfenen Satrapien in Aften und Libyen, Babylon
d Uegypten im Zaume zu halten. Sie war im Umfange von
Stadien mit großer Pracht angelegt, aber nur von kurzer
auer; denn da Antigonus 6 Jahre fpater in der Schlacht von
jus in Bhrygien durch Seleucus befiegt war, wollte diefer uns
günſtigeren Augurien feine neue Nefidenzftadt begründen.
So entftand erft im Jahre 300 vor Chrifti Geburt durch Kö-
ı Seleucug Nicator®) die Seleucia Pieria am Meeres:
r, welche als das Emportiunt der zu gleicher Zeit entftehen-
Landftadt Antiochia angefehen ward; denn als vom Sie:
5 zu Antigonia dem Zeug die Opfer gebracht wurden, ftießen,
ählte man, deffen Adler auf die Eingeweide des Widderopfers
d trugen fie auf den Berg Silpius im eiligen Fluge davon,
rauf jener fogleich durch Acclamation die Verſammlung dahin
f, dort die Neuftadt zu bauen. Daher fpäter ſo viele Bezie-
Ingen der Kunftwerfe auf diefe Gründung: der Marmoradler
08 Zeus vor der Stadt errichtet u. a., auf den Münzen der
Fadt überall der Adler mit ausgebreiteten Flügeln auf dem Bliße
/d der Mons Silpius, auf dem eine religio fulgaris, ein. Bliß-
tus, eingerichtet wurde; jelbft der Widderfchenfel in den Krallen
3 Adlers oder der ganze Widder auf dem Gepräge der antioches
hen Münzen, dem auch ein Stern als Zeichen affyrijchen Aftral-
eltus beigefügt ward, bezeichnete diefe anfängliche Begründung.
ie neue Stadt wurde nun zwifchen dem Orontes und dem Mons
|pius und zu diefem ihre Stadtmauern hinauf gebaut, bis dahin,
» früher Alerander M.N) dem Zeus Bottiaeus, d, i. dem mas
Sonifchen Zeus (mach der macedoniſchen Landſchaft Bottiaea), einen
Star errichtet hatte, und dafelbft ein Bottia pagus als Anfiede-
Ita entftanden war, der nun mit zur Stadt gezogen wurde. Die
te Anlage nahm, nah Strabo, nur ein Biertheil von dem
fitern Umfange der Stadt ein, die zu A Quartieren heranwuchs,
ten jedes mit befonderen Mauern umgeben wurde. Außer jenem
httiätjchen wurden auch noch andere Pagi, mit denen die Räume
Jon beſetzt gewefen waren, mit in die nachherige Stadt hereinge-
en, deren ältere Namen den verfchiedenen Stadttheilen verblie-
In, wie Charandama, Gandigura, Ghifira, Apate, Thracon und
dere, deren Lage jedoch nicht weiter bekannt iſt. Die Bewohner
J —
es) O. Müller, Antig. Antioch. p. 24.
13 Droyſen, Städtegründungen Alexanders. ©. 14.
*
*
1160 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 36.
von Antigonia zogen ſogleich in die neue Stadt ein, und ihre
Baufteine wurden alle auf dem Drontes eingefchifft und zu derjelben
verbraucht, jo Daß von jener faum eine Spur übrig blieb. Di
neuen Bürger Antiochia's waren demnah Griehen und Ma
ecdonier aus Antigonia, aber auch Die aus der früheren argivi—
ihen Sopolis auf des Caſius und Silpiug Borhöhen; welch
auf dieſen ihre Sitze behaupteten. Dieſe ſtanden in viel größerem
Anſehen, als die nur durch die genannten neueren Pagi mit hin—
eingezogenen ſyriſchen Barbaren. Dieſe, die Pagani, bilde
ten nun den Plebs, der bis in die Zeiten des Joann. Chry—
ſoſtomus nad deſſen Ausſage feine barbariſche (ſyriſche)
Sprache beibehielt; jene fernerhin den Adel oder die erſte
Claſſe der Stadtbewohner, die Gebildeten mit a |
Sprache und Sitte. Den Namen der Stadt gab ihr Seleu—
cus Nicator nach feinem Bater Antiohus. Unter den Anfiede
fern, die Seleucus in der Stadt als Bürger aufnahm, werden auch
Juden genannt, die ſelbſt nach der Zerſtörung von Jeruſalem ihre
dort erlangten, mit den Griechen gleichen Rechte, wie Fl. Joſe⸗
phus (contr. Apion. Il. 4) fagt, auch beibehielten,; aber wahre
Iheinlich, wie in allen Städten, wo fie geduldet wurden, einen
eigenen Stadttheil erhielten. Die felbftändige ftädtifche Verfaſſung
welche allen von Alexander und den Macedoniern gegründeten —
lonien im Orient”) eigenthümlich war, in welche die ſeleucidiſche
Könige feine Eingriffe thaten ®), verblieb auch Antiochia, deren |
freie Republik ihnen auch die römische Libertas unter den tr
miſchen Kaifern fiherte (durch Pompejus und Julius —J
daher wurde ſie J Plin. H. N. V. 21 Antiochia Libera
genannt. 4
Es zerfielen die Bürger der Stadt in 18 Tribus in eben
fo vielen Quartieren; dies waren ihre Demen (dngoe), die
ſelbſt regierten, wie bei den Griechen durch die Comitien,
ſich in ihren Theatern verſammelten, wo ſie ihre Beſchlüſſe faßten,
wie noch zu Titus Zeit. Später, unter Kaiſer Julian, der, in
Antiohia geboren, fie gern bewohnte, beftund noch ihr Senat;
200 Decurionen werden genannt, die feit Langem den Staat
regierten, die der Nhetor Libanius hochpreifet. Sie hatten Die F
4
9
|
#92) Q. Müller, Antig. Antioch. p. 30.
»9) Droyfen, Gefchichte der Bildung des Hellenifchen Staatenfyfteme
Hamburg, 1843. Th. II. ©. 66 u. f.
Die Antiochener. 1161
Liturgien, die Feftordnungen, zu leiten. Später wurden
Duumvirn als Borgefeßte von Antiochia ‚genannt, welche die
Domaine der Stadt (agros publicos) an Fleinere Bürger zur
Beaderung vertheifen Fonnten, um ihnen Beihülfe zu leiften.
Udel und Plebs, Freie und Sclaven, Griechen und Bar-
baren, Drient und Dccident, dies Alles hier vereint, förderte
ein Gemiſch griehifchen und barbarifchen Lebens, dem
ein übermäßiger Luxus mit Kunftfinn, aber auch weichliches orienz
talifches Wefen mit fchlüpfriger Sitte und Ausſchweifung folgen
mußte und ein gefteigerter veligiöfer Fanatismus mit ſyriſch-chal—
däiſchen Wunder- und Aberglauben, von dem alle Syrer, Heiden,
wie ſpäter auch Ehriften, angefteckt wurden, Zauberern, Wunderthäs
tern, Thaumaturgen nur zu geneigt. Die griechiihen Daphnaea
Sacra, mit bachantifchen Ausſchweifungen und Faratismug betrie=
ben, die nächtlichen Orgien bei ihren Feſtfeiern, die unzähligen ſy—
riſchen Spiele, die von da auch nach Nom übertragen wurden, als
„Syrus in Tiberim influxisset Orontes“ nach Ausſpruch der
Satyrifer — Alles dies. nahm in diefer Metropole des
Drients eine extreme Geftalt an. Schmeichelet und Anbetung
gegen die Begünftigungen und Wohlthaten ihrer Cäfaren im Glüd,
Berwünfhungen derjelben im Unglück, wüthender Haß gegen fie,
wenn die Antiochener ftrengere Zucht von ihnen empfanden, Ueber:
muth aller Art in Barodien und Wißreden zeichneten diefe Antio—
ihener aus (Procop. de Bell. Pers. Il. 8). Ihre heidnifchen Rhe—
toren felbft, jagte man, hatten Honig und Wermuth im Munde,
zeichneten fish durch laseivia und hilaritas aus; und dem Kirchenz
vater Chryſoſtomus entging der nachtheilige Einfluß nicht, den
die Hippodromen und die Theater, die man nicht laffen fonnte,
auf die hriftliche Gemeinde ausübten.
Allerdings ſah man wol, daß diefe lebendigere Empfänglichfeit
und geiftigere Entfaltung der Kräfte auch mit um fo edlerem
Enthuſiasmus dem Höchften fich zuzumwenden im Stande war, ale
das Chriſtenthum dort einzog, und viele befehrte und heilige
Männer und zahlreiche Märtyrer dort ihr Leben dem Evangelium
weihten; aber die große Maife des Volfes, wenn fie auch die Taufe
annahm, behielt doch ihre Leidenjchaft für die Mimen, für die
graufame PBaläftra indischer Gymnofophiften, für die von Julia:
nus Apoftata wieder hergeftellten heidnifchen Feftfetern und ihre
Neigung für Magifer, Thaumaturgen, wie ihre ſpyriſch-heid—
nifchen Sitten bei.
*
*
1126 Weſt-Aſten. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 36.
Im ſtrengſten Gegenſatz gegen die üppigen Städter traten al—
lerdings zu Untiochia gegen fie auch die Schaaren der Anachore—
ten und büßenden Einfiedler auf, die fih um die Stadt auf
ihren nahen Bergen in Grotten, Höhlen und in den vielen Fels:
lüften anfiedelten, die in der Verachtung der Welt und ihrer Ges
nüffe jedoch meift ihren eigenen Ruhm fuchten; nicht felten ſah
man damals diefe asfetifhen Männer von ihren Felshöhen
herabfteigen und die Straßen der Stadt durchzichen, um dem Volke
ihre Hymnen zu fingn. Das Klofterleben zog auf dem
Mons Casius ein, wo noch Spuren davon in Auinen übrig ges
blieben, und die ſtreng-büßenden religiöfen Athleten fteigerten ihre
Kämpfe gegen den Berfall der Zeit bis zu dem Extrem der
Säulenheiligen (Simeones Stylitae), die hier im dten Jahr—
hundert die Bewunderung der Menge erregten, welche doch zugleich
in die alten griechiichen Tempel von Saturn und Mars auch den
ſyriſch-chaldäiſchen Gultus der Planeten aufnahm, und den Ausge-
burten-der Saturninifhen Gnoftifer (Saturninug, der erfte
ſyriſche Gnoftifer, lebte im 2ten Jahrhundert in Antiochin) ſich
leidenschaftlich hingab.
Unter folhen Verhältniſſen ftieg einft eine PBrachtftadt empor,
die man in ihrem gegenwärtigen Zuftande das Grab einer uns
tergegangenen Welt nennen fönnte, in das fie durch Krieg,
Brand, Erdbeben und eigene Thorheit verfanf, deren Wiederauf:
grabungen aus dem Schutt des letzten Jahrtauſends noch nicht
wieder verfucht find, obwol fein Sahr vergeht, daß nicht die hefti-
gen Regengüffe und Bergwaffer aus ihrem Boden unzählige Er:
innerungen an die Bergangenheit, zumal an Münzen und Anti—
caglien aller Art, aus folhem Boden hervorwüfchen.
Mit der erften Anlage Seleucus Nicators ward der Grund
einer Prachtſtadt gelegt, die unter feinen Nachfolgern, zumal
Seleucus Callinicus und Antiohug Epiphanes, mit den
Erpreffungen der Schäße von 72 Satrapien (nad) Appian.
Syr. 62) oder Königreichen, die fih vom Indus bis zum Bos—
porus ausdehnten, erft ihre Vollendung erreichen Fonnte, zus
mal unter dem leßten, dem fiebenten der feleucidifchen Könige, von.
dem man fagen Fonnte, daß bei ihm ‚„mala cum bonis mixta“ was
ren, wodurh er nach feinen Kumftichöpfungen bewundert, dei
Kirhenpiftorifern aber durch feine Greuelthaten verhaßt werden
mußte. —
Antiochia's Prachtbauten. 1163
Sogleich wurden viele Werfe 9%) errichtet, unter denen vorzüg—
fich die Tempel de8 Zeus Bottiaeus,'der Fortuna oder des
Genius der Stadt (Ammian. Marc, XXI. 1, 6), das Ty—
haeum und das Daphnaeum die Aufmerkjamfeit der Nachwelt
erregten. Das Tychaeum, in den die vergoldete Erzftatue
der Befhüserin der Stadt, der Toyn, unter einem offenen,
auf vier Säulen ruhenden Tempeldache (daher Ev Tergnzıoriw
genannt) errichtet war, lernt man aus dem Gepräge der Münzen
Antiochia's Fennen (eine auf einem Felfen figende weibliche Figur
mit der Muauerfrone und einem Aehrenbündel in der Rechten, mit
der Linken auf den Felfen geftüßt, an deffen Fuße ein Süngling,
= den Flußgott Drontes bezeichnend, fi halb aus dem Boden
erhebt, auf deffen Schultern der rechte Fuß der Tyche ruht) 9).
Für viele andere Städte, wie 3. B. Geraſa (Erdk. XV. 1079-—
1081) und Balmyra, giebt dies Aufſchluß, wo derfelbe fyrifche _
Architecturſtyl Antiochia’s vielfahe Nachahmung fand. Bor Allem
berühmt wurde aber Daphne, das man bald für den lieblichften Ort
der Welt ausgab, und das in feiner höchften Blüthe an die Spiße
der Stadt geftellt wurde, die man faft nur als einen Anhang zu
dieſem Wunderorte anfah, daher fie felbft meift nur „Ivruöyeu
n Enı Japrn“, „noög Acpvnv“ (bei Strabo XVI. 749) oder
„Epidaphne“ (bei Plin. H. N. V. 21) genannt wurde. Die
Schönheit dieſes Wunderorteg, durch reichere Vegetation, Lor—
beerhaine, fühlende Schatten, fprudelnde, eryſtallhelle Quellen, Ga:
taracten, Tiebliche Anhöhen und reizende Thalgründe ausgezeichnet,
wurde mit dem Tempe Thefjalieng verglichen (é040 Teurew
Aogvns, sacra Tempe Daphnes in Dionys. Perieg. v. 916),
und dem Bytbifchen Apollo von Seleucugs geweiht, weil die
Seleuceiden in ihm ihren eigenen Ahnherrn verehrten (Seleu-
cos campos vieinos urbi Apollini dicavit, Justinus XV. 418).
Hier follte Daphne: vor dem ihr nadheilenden Apollo in den Lor—
beer verwandelt fein, wo Apollo feine Pfeile zur Erde warf, deren
goldene Spike der Huf-von Seleucus Pferd an dieſer Stelle aus
der Erde jchlug; daher nannte Auſonius (Clar. Urb. II.) die
- Stadt Antiohia „Phoebeae lauri domum.“ Der Ort Tag,
nah Strabo, 40 Stadien in S.W. von der Stadt auf dem
°»°*) O. Müller, Antig. Antioch. p. 35—50.
°®) Visconti, Museo Pio Clementino. II. 46; O. Müller, Tab. B.
No, 220.
4
1164 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 36.
Bergabhange, wo jetzt noch das Dorf Beit el-Ma (domus
aquarum) 8) ſteht, und ein paar Gebirgsſtröme in reizenden Waſ—
ſerſtürzen zum Orontes fallen, die von Doueir ausgehen ſollen
(f. ob. ©. 1112). Durch die Vorftadt Heraclea führte der Weg
nach dem Daphnaeum, deffen Hain zu Strabo's Zeit 80 Sta-
dien (4 Stunden) im Umfang hatte, wo aufer den prachtvollften
Zempeln des Apollon, der Diana, zwifchen hohen, uralten Cy—
-preffen, der Venus, der Iſis, der eleufinifchen und anderen
Götter, die mit dem größten Luxus augsgeftattet waren, auch an—
dere Prachtgebäude und Porticos zwifchen Gafthäufern, Bädern,
Rofengärten, Weinbergen und allen Arten von Luftorten fagen, in
denen außer den pompöſeſten Feften der Götter auch den gemeinften
Gelüften gefröhnt wurde. Bon den vielen Brachtbauten, den vielen
coloffalen Statuen der Götter, der Könige und Cäſaren, von den
Büften und Infchriften der Wohlthäter, die hier jo viele Jahrhuns
derte hindurch errichtet wurden, ift nach den Zerftörungsperioden
eines halben Jahrtauſends fat nichts als nur der Wafferreichthum
der Quellen und Die üppigfte DBegetation mit — kühlenden
Schatten übrig geblieben. |
Faſt erft durch die genaue Befchreibung der beiden furchtbaren
Erdbeben unter Leo M. in den Jahren 457 und 458 durch den
Rhetor Libanius erfährt man, wie die Stadt früher war 9),
denn von dem Orontesarm, der durch die Stadt floß, blieb Feine
Spur übrig; von der Inſel, auf welcher der prächtigite Theil der
Stadt erbaut war, blieb nur ein geringer Ueberreſt ohne Bauten
zurüd, Die Stadt hatte eine mehr zugerundete Form, die von
der Stadtmauer wie von einer Mauerfrone umgeben war;
die jpäteren Ueberrefte, wie fich dies auch aus Niebuhrs Grund
riß der heutigen Stadt ergiebt, bildeten mehr ein längliches
Rechteck. Ihre Mitte durchzog in ihrer längften Ausdehnung von
Df nah Wef (NO. nad SW. nah Niebuhrs Stadtplan)
ihr größtes Brahtmonument, dem fein anderes gleichfommt,
die Porticus tetrastichos, die gerade, mit vier Säulen—
reiben gefchmücte Straße von einem Thore zum andern, Die, auch)
heute noch fichtbar, eine Fleine Stunde lang (36 Stadien nad)
Dio Chrysost., A römifche Millien nah Malalas) mit weißen
und anderen foftbaren Marmor= oder Granitplatten getäfelt war,
#96) Bartlett and Carne, Syria l. c. Vol. J. p. 35, Beit el-Ma mit
den Wafferfällen. 20, Müller, Ania Antioch. p- 51.
—
Antiochia's Practbauten, 1165
deren zwei Golonnaden immer durch Bedahung zu Porticug
oder gededter Säulenhalle gebildet waren, in deren langen
Schattengängen durch die ganze Stadt man Kühlung gegen den
heißen Sonnenftrahl genoß, während zwifchen beiden Porticug-
reihen in der Mitte die dritte, eine Stunde lange Colonnade, un:
bedacht geblieben, zugleich das Spazieren unter freiem Him-
mel geftattete. Eine große Querftraße ähnlicher Art durchſchnitt
die Stadt in der Richtung von Sid nad) Nord, vom Bergabhange
durch die Ebene bis zur Drontesinfel, und theilte fo die ganze
Antiochia in ihre vier großen Quartiere (daher aud) Tetrapo:
lis genannt). Dieſe beiden Hauptftraßen übertrafen Alles an
Pracht, was jonft in diefer Art befannt geworden: denn die ihnen
auch an anderen Orten von Seleuciden, Römern oder auch von
Herodes ähnlich gebildeten Säulenftraßen, bedeutend an fich,
wie wir fie in Geraſa (Erdf. XV. ©. 1080, 1086), in Amman—
Philadelphia (ebend. ©. 1147), in Omfeis-Gadara (ebend,
)&. 378), in Samaria-Sebafte (ebend. Th. XVI. ©. 664), in
een —
Apamen (f. ob. ©. 1078) kennen gelernt, und wie fie auch ſchon
Benufort zu Soli-Bompejopolis®) ſchön befchrieben, und
Andere fie in Palmyra angaben, find, die allerleßten etwa aus—
genommen, doch nur ſchwache Nahuhmungen des großartigften
Muſterſtyles zu Antiochia geweſen, der durch Kaiſer Tiberius jedoch
erſt vollſtändig ausgebildet ward. Er ſchmückte dieſe Colonnade mit
ehernen Statuen. Die vier inneren Straßenecken dieſes Tetraſtichos
waren durch die prächtigſten Porticus (das Tetrapylon, auch Aureae
Portus und Columnae genannt) mit, einander in Verbindung ges
bracht; innerhalb täfelte fie Antoninus Pius mit ägyptifchen
Granitplatten (ex saxo pyrrho poicilo aus Thebä), daher Plateae
genannt. Das Bild des Apollo Omphalo, auf dem myſtiſchen Fels
fen der eleufinifchen Myſterien (in umbilico terrae, wie zu Delphi
oder Baphos, im Mittelpunct der Erde) figend, ward hier errichtet,
und viele andere Prachtbauten, wo das Forum, die Baftlifen, die
|Mufeen des Xyſtus und viele Tempel die Mitte der Stadt umga-
ben, zu denen von den übrigen Enden der Stadt über 200 Stras
gen zu jenem Hauptmittelpunet der Plateae und bis zum Orontes
führten.
Der Königspalaft, der gegen ein Viertheil der Stadt einnahm,
und von ungeheuerer Größe war (Diefe Regia, die Theocrit Gi-
°®) Admiral Beaufort, Karamania. London, 1817. 8. p. 240.
Rx
1166 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 36,
gantum Eurymedontis domum nannte), lag gegen Süden. Das
vierte Quartier, Epiphania genannt, hatte Antiohug
Epiphanes am Bergabhange des Mons Silpius und der Ebene
erft ausgebaut, im deren gewaltigen Ummauerung auch) die ältere
Sopolis auf der. Höhe, ſamt der Curia, dem Tempel des Jupiter
Keraunios, des Jupiter Gapitolinus, gang von Golde
ſchimmernd (Livius XLI. 25), und der Acropolis mit einges
ichloffen war. Diefer zu coloffale Umfang der Burgmauern, der
die Bertheidigung der Stadt gegen Ueberfälle in der ſpätern Zeit
erjchwerte, wurde ein paar Sahrhunderte fpäter, wie Procopius
erzählt, von Kaifer Juftinian) enger zufammengefehränft, und
über furchtbare Abſtürze und Felfen nur in fo weit hinaufgeführt,
als -man zu Pferde oder zu Wagen die Höhen, über die fie weglief,
noch erreichen Ffonnte, die Gefahr des hohen Felfeng, Drocaffia
genannt, vermeidend, der früher die dicht unter ihm hinlaufende
Stadt fo drohend überragte, daß Sapor, der Perſer, bei feinem
verrätherifchen Ueberfall der Stadt unter Kaiſer Gallienus, oder
Balerianug, ihre Bewohner, die noch ganz friedlih im dortigen
Theater faßen und dem Mimug horchten, als er, wie Ammian bez
richtet, die Schredensworte ausrief: „nisissomnus est, en Persae!“
mit den Pfeilmolfen feiner Bogenfhügen niederſchießen Fonnte
(Ammianus Marcellin. XXIII. 5, 3).
Auch Coloſſe Tieß Antiohus Epiphanes aus den Selfen
über der Stadt hängend ausmeigeln, wie dag Charonium caput,
das die Peſt verfcheuchen follte, feine eigene coloffale Statue, aug
Erz gegoffen, als Stierbändiger aufrichten, zum Andenken, daß er
den benachbarten Taurus Mons von feinen Räubern befreit habe, den
colofjalen Jupiter, dem olympifchen an Größe faft gleich, im
Daphnaum aufftellen, aber nicht aus Pietät, fondern um.in ihm voll
Unſinn fich felbft verförpernd darzuftellen, ald Siegesgott (Oeög
vırpogog), und mit allen. folhen Einweihungen waren unfin-
nige Feftgepränge und Feftfeiern verbunden. Ganze Schaaren von
Erzarbeitern und anderen Künftlern wurden von ihm nach Antio—
chia berufen.
Selbſt mit der Verweichlihung und dem Verfall des Seleu—
cidenreiches nahm der Luxus in Antiochta nicht ab, da der Handel
fortblühte und die Fruchtbarkeit des Bodens bei diefen Wechfeln
feine Beränderung erlitt. Und als das erfte furchtbare Erdbeben
#99) Procop. de Aedific. Just. II. 10.
I
Antiochia's Prachtbauten. 1167
-(148 v. Chr. Geb.) vorüber war, wurde die Stadt mit erneuetem
ägyptifchen Lurus durch Alexander Balas wieder aufgebaut; eben
fo, als Brandfadeln der dort zahlreich gewordenen Juden bei Ver:
theidigung der Burg einen Theil der Stadt einäfcherten; eben fo,
als der armenifhe König Tigranes mit feinen chaldäifchen Mas
giergefolge, nach Antiochia zu Hülfe gerufen, von Lucullus wie
der aus Syrien zurückgetrieben ward, und nur forifche Schatten:
fönige noch unter den Befehlen römischer Imperatoren eine Zeitlang
geduldet wurden, bis Pompejus Syrien als Provinz zum rös
miſchen Reiche ſchlug MO).
Unter dem Einfluß der Römer zogen auch Literatur und Ges
lehrfamfeit in Antiohia ein; Antiochus Asiaticus, den Malalas
Philopator nannte, legte, nach Art der Mufeen. in Alerandria, die
erſte Bibliothek in Antiohia an, und Gicero (pro Archia
P. 3, 4) rühmte die gelehrten und Liberalen Studien, die dort von
Bielen betrieben wurden. Unter der Begünftigung von Julius
Cäſar, Auguftus und zumal Agrippa, der gern in Antiochia
verweilte, von Tiberius und faft allen bauluftigen Cäſaren, big
auf Trajan und Hadrian, mehrte fi die Zahl der Tempel,
Theater, Nymphäen, FelsSamphitheater, Felsgrotten,
der Gymnafien, Baläfte, Eyften, Bäder, Aquäducte,
Thermen und vieler Kunftwerfe, wie mannigfaltiger damit ver-
bundener Sinnengenüffe ins Unglaubliche. Bon den Bädern und
Thermen der verjchiedenften Arten, welche feitdem bei den Driens
talen zum täglichen Bedürfniß wurden, und in feidenfchaftlichen
Gebrauch kamen (man hatte deren calidae, tepidae, frigidae lava-
— u. |. w.), ſagte Apollonius von Tyana, ſeien die An—
tiochener keinesweges, wie man ſonſt annahm, friſch und jugendlich
geblieben, ſondern durch ihren Mißbrauch erſt recht gealtert,
wie dies auch heute noch bei dem ſchönen Geſchlechte der Orientalen
der Fall iſt.
Die nachfolgenden Erdbeben haben Vieles wieder zerſtört, was
in der Neuzeit des Orbis terrarum der Römer daſelbſt von ihnen
vervollftändigt It oder auch neu errichtet ward 2). Bon Suliug
Cäſars prachtvoller Baſilica, die nach ihm das Cäſarium genannt
wurde, ſcheint jedoch noch heute in der Mitte der alten Stadt die
Stelle nachgewieſen werden zu können; auch von Aquäducten, öf—
0) ©. Müller, Antiq. Antioch. p. 68.
| '') ©. Müller, Antig. Antioch. p. 75—134.
\
1168 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abfchnitt. $. 36,
fentlihen Badebaffins und Amphithentern, die, in Zelfen gehauen,
ihre Stellen nicht verändern Fonnten 2); eben jo von einft oft
prachtvollen Necropolen in den Felswänden und Thälern des Mons
Casius, der überall mit Grotten und Felsgräbern wie ausgehöhlt
erfcheint 3), von denen viele den fpäteren Anachoreten zu Woh-
nungen dienten, feitdem Zeno Monahus (er ftirbt im 3. 420
n. Chr. Geb.) diefe monaftifch=ascetifche Lebensweiſe in befondere
Aufnahme brachte, worüber die Acta Sanctorum vielfachen Auf
ſchluß geben.
Dbwol Bompejus den Antiohenern ihre Libertas beftätigt
und ihnen viele Wohlthaten erzeigt hatte, fielen die Teichtfinnigen
Antiochener doch fehnell von ihm ab nach der Schlacht von Phar—
jalia, erfannten Julius Cäſar fogleich als Dictator und führten
von diefem Sahre (48 v. Ehr. Geb.) an, ihm huldigend, ihre
neue Aera in ihren öffentlichen Verhandlungen ein; eben fo fehnell
wandten fie fih nad der Schlaht von Aetium zu Octavian und
führten auch nach ihm ihre Zeitrechnung fort, die aber unter Ti-
berius fehon wieder aufgegeben wurde,
Detavianus Auguftus feierte in Antiochia mit Agrippa
einen Triumphzug; Agrippa legte an einem von ihm genannten
Agrippinensis vicus reizende Billen an, und König Herodes, der
Bauluftige, um feinem hohen Gönner.zu fchmeicheln, verherrlichte
feine Triumphftadt durch eine fehr ſchöne Via publica von 20 Sta—
dien (einer Stunde) Länge, die er an einer fehr jumpfigen Stelle
zum großen Gewinn der Stadt, wahrfcheinlih an ihrer Oſtſeite
gegen den Orontes hin, prachtvoll mit weißem Marmor u und
mit Porticus verfehen ließ.
Tiberius, der in Rom feinen Prachtbau aufführte (Sueton.,
Tib. 47), verjchönerte doch Antiochia nad einem großen Brande
auf verſchwenderiſche Weiſe. Eine Statue, die er im Umbilico der
Stadt auf einer mächtigen Säule von ägyptifhem Granit
(e Thebano saxo) errichten ließ, fah noch der Chronogray) Maz
(alas im 9Iten Jahrhundert aufrecht ftehen; an der Oftfeite der
Stadt foll er ein Thor erbaut haben mit dem Wahrzeichen von
Nom, der Lupa Romana mit fäugendeg Zwillingen; jhon Jul.
Gäfar hatte der Dea Roma im Daphnaeum einen Tempel errich-
tet. So wanderte allmälig auch die Römerwelt in die ſyriſche
2) Pococke ©. 191; Kinneir p. 172.
) Kinneir p. 152; Buckingham p. 565; v. Richter ©. 281 u. A.
...
u ER
Antiochia, die erſte chriftlihe Gemeinde. 1169
Metropole ein. Germanicus, durh Pifo aus Eiferfuht römis
ſcher Gewalthaber vergiftet, ftarb hier in Epidaphne (im Jahr 19
nad) Chr. Geb.), wo jeine Leiche verbrannt und ihm ein großes
Denkmal, mit dem feltenen Namen Tribunal genannt, errichtet
wurde (Taecit. Annal. II. 73, 83), dag DO. Müller mit dem Mo:
nument des in Athen als Fremdling geftorbenen commagenifchen
Königs Philippus Epiphanes vergleicht.
Die doppelten Zerflörungen "der Stadt unter Cajus und
Claudius führten die Thaumaturgen ſchon zu mancherlei Wahr:
fagungen und Thorheiten, auch dazu, Fünftige Erdbeben fir das
geängftigte Volk zu befhwören, nämlich durch Errichtung von
‚ Säulen mit Büften (dosora Antwra), die dem Erdbeben Still»
fand gebieten follten, die aber beim nächften Erdbeben ſelbſt eins
ſtürzten.
Alexandria und Antiochia hatten zur Erhebung Kaiſer
Vespaſians, wie auch andere ſyriſche Städte (z. B. Berytus,
f. oben ©. 435), das ihrige beigetragen; dafiir fcheint Titus
nach) der Zerftörung Serufalems fih ihnen durch feine Milde dank—
‚bar bewiefen zu haben: denn die vielen jüdifchen Bewohner zu
Antiochia, die, wie Joſephus fagt, Schußredht unter ihren eigenen
Ethnarchen genofjen, wurden durch ihn nicht von da, wie aus den
‚anderen fyrifchen Städten, vertrieben. Diefer Schuß Fam aud)
den dortigen Chriften zu Gute, die von den römifehen Statthaltern
in den erften Jahrhunderten nur als eine jüdische Secte, als Chris
ftenjuden, mit zu den dortigen Juden gerechnet werden mochten;
daher ſich dort auch die erfte hriftliche Gemeinde außerhalb
Serufalem ſchon in frühefter Zeit organifiren fonnte, worüber die
‚Upoftelgefhichte in ihren inhaltreichen Kapiteln, vom 11. Kapitel
an, die lehrreichſten Auffchlüffe giebt.
Die geflügelten Cherubim aus dem Tempel joll, nach Malalag,
Titus auf eins der Thore Antiochin’s geftellt haben, wonach dag
Thor (wahrfcheinlich das gegen Süd nad) Laodicen hin) noch) lange
den Namen des Cherubim-Thores beibehielt. Auf dem Weltthurm
foll er der Luna, die ihn durch Mondfchein bei der Eroberung
Jeruſalems begünſtigt hatte, zu Ehren eine Quadriga errichtet ha—
ben. Im Daypyhnaeum führt derſelbe Autor ein von ihm an der
Stelle der ehemaligen Synagoge erbautes Theater an, dag er mit
der Infchrift „ex praeda Judaea“ verfehen ließ.
Bon allen diefen Herrlichkeiten blieben nach dem. zerftörenden
Erdbeben unter Trajan nur geringe Trümmerrefte übrig, mit
ı Ritter Erdkunde XVII. Eeee
1170 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 36
deren Neftauration ſich die folgenden Kaifer, zumal Hadrian,
Commodus, Aurelian, Diocletian, vollauf befchäftigten,
auch wol Neues, wie-Aquäducte, Lavacra, Xyſten, Plethrien zu
Ringſchulen für Gladiatoren, Fauftfämpfer und andere öffentliche
Spiele, Feftfeiern und Volksluſtbarkeiten hinzufügten, nach denen
die Antiochener, wie die Römer, immer begieriger wurden, je mehr
der Sittenverfall wuchs und das Nömerreich fih feinem Untergange
näherte. Nur Domitian führte ernftere Architeeturen % auf,
einen neuen kaiſerlichen PBalaft, wahrfcheinlich derſelbe, der
noch die nächften Zerftörungen überlebte und in Nord-Weft der
Stadt bis zur Zeit der Kreuzfahrer geblieben, deren Fürften in
ihm ihre Reſidenz aufichlugen; dann einen unterirdifchen Tempel
der Hecate, deren abergläubifcher. Cultus damals im Lande grafe
firte; aber auch eine Münzftätte für Syrien und im Daphnäum, |
wo das Waffergefälle für die Anlage von Mafchinerien günftig ere
Icheinen mochte, drei Waffenfabrifen für fein Kriegsheer.
Indeß hatte ſich die Zahl der Chriften im Drient ſehr ger
mehrt, die Gemeinde in Antiochia (Schon vor dem Jahre 43 nad |
Chriſti Geburt die der Xeuozıavoi genannt) erregte ſchon yolitie ı
ſches Auffehen; man fah nun wol ſchon ihre Gemeinſchaft nit
mehr als eine blos jüdifche Secte an, wie die zuvor gefchehen
war. Der heidnifch gebliebene Pöbel der Stadt, dem durch ihre!
firengere Zebensweife in Unterdrüdung der Bachhifchen, Daphnifchen, '
der Proferpinifchen, Hecateifchen und anderer Fefte der Ober- und
Unterwelt mancher Abbruch gefchehen mochte, tumultuirte wiederholt
gegen fie, und die blutigen, aber fruchtlofen Chriſtenverfol⸗
gungen Domitians und anderer Cäſaren find hinreichend ber
kannt. Die erfte große Kirche in Antiohia ließ zwar erſt
Kaiſer Conſtantinus bauen, aber ſchon vor ihr. war dort eine
Bafilica den Chriften geweiht und von den Apofteln felbft eins
gerichtet (genannt Singonis in angiportu prope Pantheum); ale
einer der Cäſaren (welcher, ift ungewiß, ob Philippus Deciuß
oder Numerianus?) mit Gewalt in dieſelbe einzudringen
verfuchte, widerftand ihm muthig der damalige Babylas Episeo [|
pus, daher fein Märtyrthum und deffen fpätere Verehrung. 1
Die große Kirche, von Conſtantinus angefangen, mit de” |
ein neuer Architecturftyl ins Leben gerufen ward, wurde erft von
2
4J
ꝰ02) O. Müller, Antiq. Antioch. p. 99.
Antiochia’s erfter Kirchenbau. 1171
einem Sohne Conſtantius vollendet, der fie 6 Sahre fpäter
sſchmückte; fie hatte bis zum Jahre 526 unter Kaiſer Juſtinian
Beſtand, wo fie in dem allgemeinen Erdbrande ind Erdbeben die—
8 Jahres doch nur zum Theil ein Raub der Flammen. wurde.
Es reftaurirten fie die Nachfolger bald wieder, Chogroeg zerftörte
ie nicht bei feinem Ueberfall zur Zeit Juftinians, Kaifer Sulian
Apoſtata ließ fie zwar zufchließen, Jovian gab fie den ortho—
ef Chriften zurüd, Valens, als Arianer, entriß fie ihnen wie-
er und legte ein prachtvolles Forum in der Stadt an. Joann.
Shryfoftomus nennt diefe Kirche die Magna Ecelesia, in
elcher er jelbft, der große Mann, 12 Jahre hindurch als Pres-
»yter ſeit dem Jahre 386 bis 398 nad) Ehrifto feine inhaltreichen,
ief eindringenden, freien Kanzelvorträge (Homilien) zur großen
Erbauung feiner Gemeinde gehalten 5), ehe er als Patriarch nad
Sonftantinopel berufen wurde. Als erfter großer fyrifcher Kirchen:
yau war fie merfwürdig: ein weiter, von einer Mauer umgebener:
Hof, aus deſſen Mitte die Kirche felbft hervorragte. Ihre Grund:
age war achtedig, umher mit Anbauten, theils unter der Erde, die
heils auch in die Höhe über diefelbe hervorragten, fie felbft mit
roßen Steintafeln gepflaftert, an den Wänden mit Säulen, ſchö—
ten Steinen, vielem Erze, Gold und auch mit Bildern geſchmückt,
welche die Antiochener liebten, das ganze Dach mit Golddecken
| — Nach dem erſten Erdbeben unter Juſtinian konnte
„zumal das Dach, mit großen, bisher heilig und unantaſtbar
—— Cypreſſenbäumen aus dem Daphnäum durch
Ephraim, den Comes Orientis, Wieder hergeftellt werden; doch
* ſie verſchoben, bis ſie durch ein nachfolgendes Erdbeben unter
auritius (im Jahre 588) wieder in die gerade Richtung zurück—
| eſchoben wurde. Ihr Altar war nicht gegen Oſt, ſondern gegen
| —* angebracht (wie in der älteſten, ihr ſehr ähnlichen Kirche zu
Ravenna); fie lag außerhalb der Thore der Stadt, jenfeit des
' Drontes; in ihr wurden die Gebeine des Babylas beigefekt,
‘ ven man nun ald-Märtyrer zu verehren anfing. Conftantinug
rrichtete neben der großen Kirche auch ein erftes hriftliches Gaft-
ara zur Aufnahme der Fremden (Xenon, fpäter Kenodochium ges
| kannt) ; als man fpäter bei dejjen Reftauration nach dem Erdbeben
veim dortigen Aufgraben eine große Erzftatue des Neptun fand,
| ) Neander, ——— Geſchichte der chriſtlichen Religion und Kirche.
Bd. II. 3. ©. 1441
I Eeee2
1172 Weft-Afien. V. Abtheifung. II. Abſchnitt. $. 36,
die vom Erdbeben verfchlungen war, wurde fie zu einer Statue
des Kaifers umgefchmolzen mit der Auffchrift: Bono Constantino,
die er um die Ehriften wahrlich verdient hatte: denn an einer früs
hern Stelle eines heidnifchen Mercurtempels hatte er eine zweite
Bafilica für Chriften erbaut, und an die Stelle der Gebäude des
Mufentempeld eine Nefidenz für den Comes Orientis eingerichtet,
aud das bis dahin heidnifche Daphnaum, das nun Augufteum
genannt wurde, durch eine Statue feiner frommen Mutter Helena
geweiht.
Conſtantinus führte die begonnenen Arbeiten feines Vaters
weiter aus, und erwarb fich ein großes Berdienft um den Hafenort
und das Emporium Antiohia’s, um Seleucia, deſſen Felfen-
wände 6) durch ihm jeit der erften Begründung durch „Seleucug
Nicator um Vieles für die Bedürfniffe diefer ſehr belebten Meeres-
anfurth erweitert und zugänglich gemacht wurden. Julians, des
Renegaten, thörichtes Beftreben, das Ehriftenthum zu erftiden durch
äußerliche Wiederbelebung und Unterftügung des alten heidnifchen
Weſens, durch das Zufchließen der Kirchen, durch den Bau eines
Tempels für die Sudengemeinde in Antiochta, Durch feine Hetafoms |
benopfer und Feiern auf.dem Mons Casius, blieb fruchtlog, und
feine ftrengen polizeilichen Maaßregeln, die er ergriff, die Markt—
preife in Antiochia feftzuftellen, um dadurch dem Luxus und dem
Leichtfinn der Antiochener zu fteuern, erzeugte ihm nur Zorn und
Rache beim Pöbel, der fih feinen Befehlen nicht unterwerfen wollte,
Sp famen die Zeiten des Valens und Theodoſius M. heran,
in denen ſchon, troß der Neubauten des erfteren und der Züchti—
gungen des Ießteren,. die Verarmung der Metropole begann, und
fie ihrem Berfalle entgegen ging. Theodoſius Auflegung der
Zölle auf diefe fonft freie Stadt erregte gegen ihn Empörungen,
die er dadurch beftrafte, daß er ihr die Metropolitanrechte nahm
und fie auf Laodicea übertrug, ja, daß er fie noch viel härter das
durch flrafte, dag er den Antiochenern den Gebrauch ihrer Bäder,
Thermen und Lavacra unterfagte, worauf im Ingrimm darüber fie
fich felbft den Befuch der Theater verfagten und eine Zeitlang Feine
eircenfifhen Spiele mehr feierten. Er führte jedoch, ein ſehr nütz⸗
liches Werk noch zu den bisherigen, eine größere und breitere
Brüde ald die vorige über den Orontes, welche zur Porta
Tauriana, alfo dem Nordthor, hinausführte; unter ihm umd
»*) O. Müller, Antiq. Antioch. p. 12, 107.
Antiochia im 5ten Jahrhundert, 1173
feinen Nachfolgern blieb noch immer die alte Bauluft, fi in An-
tiochia Lurusbauten mit Inferiptionen zu eigenem Ruhm zu errich-
ten, vorherrfchend, wie bei den meiften Gonfularen, einem Mem-
non, Zoilus, Galliftus, bei Kriegsmännern und Feldherren, wie
Anatolius und Anderen, denen die Kaifer wol felbft die Steine
zum Bau liefern ließen.
Zur Zeit des Joannes EChryfoftomus (der im Sahr 407
ftarb) 7), alfo am Anfange des 5ten Jahrhunderts, beftand Antio-
chia, der vielfadh erlebten Schiejale ungeachtet, und wenn aud
jhon durch manches verfümmert, doch noch in feiner ganzen weiten
Ausdehnung, in einer Länge von 36 Stadien (nahe an 2 Stunden)
von DO. nah W. und in einer Breiten-Ausdehnung von 30 Stas
dien (1, Stunde) vom Fuß des Caſius bis über die Inſel des
Drontes hinaus an deifen Nordufer, einen Raum von mehr als
1,000 Quadratftadien, ganz mit dem Quadrurbium erfüllt, ein-
nehmend, der aber mit den weiten BVorftädten (den Suburbien)
nach allen Seiten noch um die Hälfte mehr über 1,500 dergleichen,
dem Raume nah dem Umfange des heutigen Paris nur wenig
nachgebend 8). Darin gab 3. Ehryfoftomus 200,000 Einwoh-
ner mit Weibern, doch ohne Kinder und Sclaven, an, welche nebft
den Vorftädten die Zahl bedeutend vermehren mochten. Die Hälfte
derfelben rechnete man zu den rechtgläubigen Chriften der ortho-
doren Kirche; doch waren viele derfelben noch dem Heidnifchen Le-
ben ergeben. Schon waren in diefer Metropole der, Ehriftenheit
in Zeit von 128 Jahren (von 252 bis 380 n. Chr. Geb.) nicht
weniger als 10 Kircheneoncilien gehalten.
Meber die niedrigen Häufer mit platten Dächern, die meift zu
Sclafftätten des Volkes dienten, die der Rhetor Libanius in
‚feinen Laudibus Antiochiae wegen ihrer fühlen Lüfte rühmte, er-
‚hoben fich viele prächtige Häufer der Stadt von drei Stockwerken
und viele hohe Paläſte.
| Aus allen größeren Gebäuden führten Ihattige Portiken zu
‚den großen Säulenftraßen, auf deren Marmorgetäfel man uns
ter freiem Himmel zwifchen Colonnaden oder durch ihre Prachtpor—
tifen gegen den fenkrechten Sonnenftrahl, wie gegen Regen gefchüßt,
‚Iuftwandeln konnte. In den Nächten waren diefe auf das Hellfte
‚erleuchtet und noch weit mehr ald am Tage belebt, weil diefe Zeit
— — — —
— — — — —
) Neander a. a. O. ©. 1455.
*) ©. Müller, Antig. Antioch. p. 68.
1174 Weft-Aften. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 36.
als die fchönfte und genußreichfte zu allen Exholungen im Orient
die Menge einladet. Die Heinen Leute und die Armen wohnten
mehr in den äußeren Seiten der Stadt, in den Börftädten, zwifchen
denen aber auch fich die Tempel, die Gartenanlagen, die Bäbder, die
Lufthaine, die Villen ungemein Weit ausgebreitet hatten. Zumal
an der Nordfeite des Drontesufers, wo die weiten, jet menfchen-
feeren Ebenen liegen, wo einft der Martius Campus der Seleuci—
den und Cäfaren gelegen, war alles zu bevölferten Vorftädten und
Anfiedelungen geworden. Am weiteften hatte fi aber die Vorftadt
gegen Weft ausgedehnt, welche‘ die bevölfertefte war, außerhalb des
Daphnethores und des Schifferthores (Philonauta porta),
weil dahin der Gewerbetreibenden Anfiedelung nad dem
Hafen und Emporium Seleucia fih am meiften drängte. Dort
reichte fie his an Rhodiorum locum, wahrſcheinlich ein Roſengar—
ten, an den Bergftrom Phyrminus, und das Daphnäum jelbft war
zu einem Stadttheile geworden. Die Befeftigungswerfe hatten zur
Sicherung der Stadt auch dahin vorgefchoben werden müſſen.
Schon unter Kaifer Leo M., in der Mitte des 5ten Jahr—
hunderts, trafen die großen Balamitäten vdiefe Stadt (457 und
458), in denen der prächtigfte Theil derjelben, die Inſel, unterging,
denen aber fein Jahrhundert: jpäter die furchtbarſte von allen fol
gen follte. Simeon Stylites, d. i. der erfte Säulenheilige diefes
Namens, überlebte das zweite Erdbeben nur um ein Jahr, |
denn er ftarb im Jahre 459. Aus der Mandra, di. dem Klo:
fter, in dem er zuleßt gelebt, wurde feine Leiche in der großen
Kirche zu Antiochia beigefeßt, dann aber von Leo als eine fromme
Stiftung, wahrfcheinlich um ſolche Galamitäten, wie die jo eben
erlebten, unter dem Batronate diefes Heiliggehaltenen für die Zus
funft abzulenken, demfelben im Often der Stadt, 320 Stadien
(8 Stunden) entfernt von ihr, auf dem Berge, wo er gelebt, eine
Kirche nach feinem Namen, Templum Simeonis 9), erbaut. Die
Kirche (TEusvog, veng, oder uavdoa bei Evagriug, einem
Augenzeugen, genannt) erhielt eine Kreuzesform und war aufalen
Seiten von Portifen umgeben, die von ſchön polirten Säulen ger
tragen wurden; in der Mitte der zugehörigen Aula ftand eine
Säule im Freien, 40 Zuß hoch, auf der Simeon fein Leben zu |
gebracht. Die Außenfeite der Kirche hatte drei Halbfreife mit drei
°°°) O. Müller, Antig. Antioch. p. 117.
Antiochia's Zerftörung durch Erdbeben unt. Zuftinian. 1 175
Altären erhalten. Derfelbe Ort ift bis heute, in feinen Nuinen
unter dem Namen Kalaat Simän auf dem Dſchebel Simän
gelegen, ein Heiligthum der chriftlichen Bewohner Syriens geblies
ben, und auf einem nördlichen Wege gegen Aleppo hin in Nord-
Weſt diefer Stadt über dem Thale des Fluffes Afrin, oder Nahr
»Ifrin, an deifen Südfeite, auch von neueren Reifenden befucht
worden (f. unten). Zur Zeit der Kreuzfahrer wurde auch der
Hafen von Antiochia ganz allgemein der Portus Sancti Si-
meonis genannt, den Willermus Tyr. (Hist. XVI. 26, fol. 907)
neben dem Hafen von Seleucia gelegen nennt 10),
Das halb zerftörte, doch immer noch prächtige ee
war troß folder frommen Beftrebungen ein Ort der Lafter, heid-
nifher Ausfchweifungen, circenfifcher Tumulte, veligiöfer und polis
tifcher Barteifämpfe, wie von Judenverfolgungen geworden, und felbft
den Meberfällen benachbarter Barbaren und ihren Plünderungen
‚ ausgefegt, als unter Kaifer Juftinian im Jahre 526 und bald
\ nachher noch einmal im Jahre 528 das große Strafgericht über
| die ganze Stadt hereinbrach, durch welches 250,000 Menfchen und
| dann wieder 5,000 ihrer Bewohner das Leben verloren und fie
ſelbſt zum großen Theil durch das fürchterlichfte Erdbeben ver-
ſchlungen wurde.
Was nach dem Janımer der erften Erfehütterung aus Erbar-
| men von dem Kaifer-und der Kaiferin Theodora, wie die Kirchen
St. Cosmas und Damianus und St. Michael, des Erzengels,
nebit Anderen erbaut war, zerfiel mit der zweiten Gataftrophe wie-
der in Schutt und Graus; hiezu Fam noch 10 Jahre jpäter, im
Jahre 538, der Ueberfall der Perſer unter Chosroes —
NMuſchirvan), der alle noch übrigen indeß wieder geſammelten Schätze
der Stadt plünderte, die Beute aus Tempeln und Kirchen (doch
ließ er die Mauern der Magna Ecclesia ftehen), aber auch Viele
der Stadtbewohner als Gefangene mit in feine Heimath führte,
und einen Theil der leßteren in Neu-Antiochia bei feiner Nefidenz
Etejiphon am Tigris anfiedelte (Procop. de Bello Persico. 1.
p- 8).
| Da num Alles in der alten Metropole zerftört war, felbft der
Orontes ſeinen Lauf verändert hatte, die Thore, der Flußhafen
Kanziportus) faft nicht mehr in ihren alten Stellen wiederzufinden
*) Willermus Tyr. IV. 10, fol. 687.
*
1176 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 36.
waren, und ſelbſt die übriggebliebenen Bürger kaum die Stellen
ihrer eigenen Häuſer wieder erkennen konnten, ſo wurde es nun
nach Herſtellung des Friedens mit Perſien für Kaiſer Juſtinian
nothwendig, die Stadt Antiochia neu zu geſtalten, der auf
Antrag der Thaumaturgen, um künftigen Strafgerichten vorzubeu—
gen, der Name Theupolis (QeovnoAıg) !L) beigelegt wurde,
Was daher gegenwärtig auf derjelben Stelle fteht, kann höch-
ftens aus den Bruchftücen der Vorzeit und aus der Reftauration
Suftinians datiren, von der fein Lobredner Procop wol nur
aus niedriger Schmeichelet jagen konnte, daß fie nun noch fefter
und ſchöner ald zuvor geworden: denn wenn man auch das Erfte
zugeben wollte, jo fonnte doch das Zweite Feineswegs der Fall fein.
Doch ift nicht zu leugnen, daß Juftinian es fich jehr angelegen
fein -Tieß, die Stadt wieder in Aufnahme zu bringen. Die gegen
den Berg und den Fluß zu breite Stadt konnte für die geringe
Zahl ihrer übrig gebliebenen Bewohner in engere Grenzen zus
fammengezogen werden, und in diefem Zuftande fanden die Kreuz:
fahrer die Mauern der Stadt zu ihrer Zeit} diefe beftehen auch
noch bis heute. Nun berührte der Drontes, der früher die ganze
Stadt durchfloß oder fpäterhin umgab, nur die Stadt noh an
einer einzigen Stelle, wo das Thor auch heute noch über feine
Brücke 12) hinüber nach der alten Seleucia führt; im Often wich er
jeitdem weiter nordwärts von ihr ab. Was früher vielleicht nur
fünftlicher Graben war, hatte fich im Welten in das Flußbette jelbft
verwandelt. Im Süden blieben die wildeften Felshöhen nun außer:
halb der Stadmauern 3) liegen, diejenigen innerhalb Dderfelben
wurden für Reiter zugängig gemacht; doc immer blieben no
wilde Höhen und Abftürze genug unzugängig, da die Afropolig
oder das Gaftell zur Kreuzfahrer- Zeit, das gegenwärtig in Trüm—
mern liegt, noch mit eingefchloffen war. Die Kühnheit über die
Höhen geführter Mauern, wenn fchon vielfach zerftört, ſetzt auch
heute noch in Erftaunen. Den Winterftrömen, die von den Bergen
herab zerftörend zu werden pflegten, wurden 60 Fuß hohe Quer:
°'4) Procopius de aedific. Just. U. 10, ed. G. Dindorfii. Bonnae,
1838. p. 238 — 242. 12) Bartlett and Carne 1. c. Vol. I. tab.
Antioch on the.approach from Suadeah, mit der Brücke, der
Stadt und der Gebirgsmauer im Hintergrunde. 3) Ebendaſelbſt
Vol.I. p.67, Part of Walls of Antioch over a ravine. Vol. Ill.
p- 11, Wall on the Westside of Antioch; p. 55, Cimitary and
Walls of Antioch, fehr fchöne Darftellungen.
Antiochia, die Feftungsftadt. 1177
mauern vorgezogen und durch Ganalöffnungen mit vorgejchobenen
eifernen Gitterthüren die Wafferleitung durch die Stadt vorges
fhrieben, und ihre zerftörende Gewalt gebrochen; der noch heute
gebräuchlich gebliebene Name Bab-hadid, d. i. eifernes Thor,
bezieht fich auf folhe Vorrichtungen. Die Stadtmauern wurs
den von jo ungeheuerer Dide aufgeführt, daß Quadrigen auf ih—
nen herumfahren fonnten; fie wurden mit 360 Thürmen verftärkt,
von denen die auf den Höhen 70 bis 80 Fuß hoch emporragten,
diejenigen über dem Drontes aber nur eine Höhe von 25 bie
30 Fuß hatten, welche zur Vertheidigung hinreichten; alle aber
wurden durd Gänge und Treppen mit einander in Verbindung ge-
ſetzt. Sie wurde mit 7 Thoren verjehen, davon 5 große Stadt-
thore waren, von denen das dftliche Thor die Porta Medina der
Araber, das nach Bervea führte, das Bab Bolus, das berühmte
Baulusthor, feinen Namen- bis heute beibehalten hat. Mehrere
Kirchen, zumal die von Conftantinus erbaute Magna Ecclesia, die
des Erzengel Michael, der Jungfrau Maria, des Xenons und
\ andere konnten wieder in Stand geſetzt werden. Mit coloffalen
| Quaderfteinen wurde die Stadt gepflaftert (ſagt Brocop), und die
prachtvollfte Platen, mit weißem Marmor getäfelt, hat fih vom
St. Pauls-Thore, der alten Oftgrenze der Stadt, eine Feine
| Stunde weit durch den jebt freilich öden, unbewohnten, einftigen
Antheil der alten Stadt bis zu dem Fleinen Raume, den die jebige
moderne, verarmte und verfallene Antafieh nod einnimmt, er»
halten. Net
Mit aller Anftrengung Suftinians und bei aller Lobpreifung
der Stadt dur; die Kreuzfahrer unter Boemund I., Sohn
Rob. Guiscardg, erfter Fürft von Antiochia, die e8 ja auch über
anderthalb Jahrhunderte (von 1098 bis 1268 unter Boe-
mund VI.) in Beſitz hatten, und Manches darin neu bauten,
Bieles- zu einer Nachblüthe der Stadt beitrugen, die wieder bevöl-
ferter, durch den neubelebten Handel wohlhabender und felbft rei-
her wurde (wie Leo Diaconus, p. 73, und Phocas Monahus im
Jahre 1185 ſie geſchildert hatten, Acta Sanct. Mai. Vol. V. 299),
vo doch Die Stadt nicht wieder zu ihrem früheren Glanze empor-
zubringen. In der lehrreichen Befchreibung, die Willermus T'yr. 1%)
J
) Willermus Tyrensis Archiep., Historiae. Lib. IV. c. — 14,
fol. 686 — 698, in Gest. D. per Fr. Hanov. 1611; vergl. die
| Gesta Francorum expugnantium Hierusal. ibid. T. I. 9,
fol. 564 u. a.
*
1178 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 36.
(er beginnt: Antiochia civitas gloriosa et nobilis u. f. w.) giebt,
wird mehr ihr alter Zuftand als ihre Gegenwart im Allgemeinen
gejhildert, vorzüglich aber das dort errichtete Patriarchat herz
vorgehoben, das dieſer chriftlichen Periode des Mittelalters den
höchften Glanz verlieh, da dem Batriarchen von Antiochia da—
mals die Jurisdiction über 20 Provinzen zuftand, die mit dem
Gefammtnamen des hriftlichen Oriens bezeichnet wurden, davon 14
ihre eigenen Metropolen hatten, die 6 übrigen unter 2 Primate
vertheilt waren. Was jene chriftliche Zwifchenzeit etwa begründet
hatte, ift durch die jpätere Knechtung der Stadt unter die Mame-
Iufen-Sultane Aegypten und unter dem harten Jod) des Türken—
regiments bereits längft wieder untergegangen.
Erläuterung 2.
Die neuere Stadt Antakieh der Kreuzfahrer, dann der Moham—
medaner, der Aegypter, der Türken,
Durch die enthufiaftifchen Araber war Antiohia im erſten
Sturm ihrer Eroberungen in Syrien unter Kaifer Heracliug
im Sahre 635 in ihre Hände gefallen, aber im 10ten Jahrhundert
ihnen vom Kaifer Nicephorus Bhocas im Jahre 969 durd
einen plößlichen Weberfall wieder entriffen 5), an die es jedod
Schon im Jahre 1084 zum zweiten Male für die Chriften verlos
ren ging.
10ten Jahrhunderts, noch vor der riftlichen Wiederbeſitznahme,
die frühefte Nachricht von der nun ſtets Antakia oder Antafieh
bei den Drientalen genannten Ortfchaft, die nach der ſchönen Das
maskus für die angenehmfte Stadt Syriens anerkannt wurde,
Bon fteinernen Mauern, welche zugleich den Berg mit einfchließen
und die Stadt beherrfihen, ift fie, jagt Sftafhri16) umgeben und
gefhügt. Zu ihr gehören Gärten, Saatfelder, Viehweiden, Bäume,
Mühlen, kurz fie hat Alles, was ihre Bewohner nur bedürfen. |
132) Leo Diaconus ed. Hase. Lib. V. 4, fol. 81.
16) Iſtakhri, das Buch der Länder. Meberf. von Morbimann a. a, Di
©. 37—38, 150.
Unter den Mohammedanern giebt Iſtakhri in der Mitte des 4
|
Antafieh der Kreuzfahrer und Mohammevaner. 1179
Waſſer durchfließen nicht nur alle Theile der Stadt, fondern auch
jede Straße, jedes Wohnhaus und die Haupt-Mofchee ift damit
verjehen. Den im Norden zunächit benachbart liegenden Berg
nennt er Szahra Mufa ben Amran, Fels Mofes, des
Sohnes Amran, der auch heute noh Dſchebel Mufa bei den
Anwohnern heißt. Seine Angabe, daß man zwei Tage brauche,
die Stadt zu umreiten, wird durch fpätere Neifende als zu groß
berichtigt,- und nur auf einen Umfang von 12 Mill., oder 12,000
Fuß, beſchränkt 17), womit auch neuere Beobachter übereinftimmen.
Noch ehe Edrifi feine geographiichen Nachrichten von Syrien
dem König Noger HM. in Sieilien niederfchrieb, war Antiochia
zum zweiten Male den Saracenen, die eg nur furze Zeit in Beſitz
gehabt, ſchon wieder von den Kreuzfahrern entriffen. Durch die
Feftigfeit der von Juftinian erbauten Mauern hatte Antiochia
am längften von allen fyrifchen Städten fih unter dem Schuße
der byzantiniſchen Kaifer feit Nicephorus Phocas, 969 nad Ehrifti
Geburt, gegen die Ueberfälle der Mohammedaner erhalten können;
fie war nur durch jährliche Tributzahlung ihres Faiferlichen Gebies
ters an die Mufelmänner, wenn auch nur dem Scheine nad), 115
Sahre hindurch ein felbftändiges Beſitzthum der Chriften geblieben,
bis im Fahre 1084 durch Verrath ihre Thore dem türkiſchen Für-
fen Suleiman von Sconium in KleinsAften geöffnet wurden, der
fie noch beherrfchte, als das Wallbrüderheer nur 13 Jahre fpäter
vor ihren Mauern ſich lagerte (im 3. 1097) 38).
Der große Umfang der Stadtmanern machte es dem Heere,
obwol es aus 300,000 bewaffneten Männern beftand, jchwer, fie
mit ihren 5 Thoren in der Ebene und auf den Höhen zugleich)
von allen Seiten gleichartig einzufchließen; die Bergthore) im
ı Süden blieben von den Belagerten zur Communication mit dem
ı Gebirge unbejegt; auch war das Heer ohne die nothwendigen Be—
lagerungsmaſchinen; erft nach 9 Monaten gelang e8, und auch nur
durch Verrath, fie in Befig zu nehmen. Der anfängliche Ueberfluß
an Lebensmitteln, die den Siegern zu Lande von den armenifchen
Glaubensgenoffen, wie zu Waſſer von den Flotten der Genuefer
| im St. Simeonshafen und auf dem noch flark beichifften Orontes
in das Lager zugeführt werden fonnten, jagte dem Leichtfinn und
) Abulfedae Tab. Syr. ed. Koehler. p. 116.
) Wilfen, Geſch. der Kreuzz. Th. J. ©. 173 — 203.
‚ *°) Corancez, Itineraire. Paris, 1816. Chap. VII. Description
- d’Antioche, p. 119 etc.
*
1180 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 36.
dem Wohlleben der Menge zu. Die ungewohnte, reiche Umgebung,
welche ihre Reize auf die Nordländer ausübte und ſie zum Ueber—
maß in allen Arten dort einheimiſcher Genüſſe, zumal auch des
üppigen und ſchwelgeriſchen Umgangs mit den zahlloſen Freuden—
mädchen im Daphnehaine, verlockte, ſo wie der mit der Erſchlaffung
verbundene Uebermuth, als Fönne ihrer Menge die Einnahme der
Stadt doch nicht entgehen, verzögerte ihre Belagerung fo jehr, daß
mit dem Eintritt der böferen Jahreszeit und der beginnenden, bald
fehr bitter werdenden Hungersnoth im Lager die nım anfangenden
blutigen Aus» und Weberfälle der immer dreifter werdenden Türfen-
Befakung fie aus dem trägen Taumel, dem fie fich drei. volle Mo
nate hindurd in Unthätigfeit hingegeben, erft zu größerer Energie
wecen mußten. Aber von den 70,000 Pferden,. die fie bei .der An—
funft vor Antiochia mitgebracht, waren ihnen im Aten Monat nur
noch 2,000 für ihre Reiterei übrig geblieben; viele Taufende ihrer
beiten Neifigen hatten fih zu Plünderzügen, um Beute zu machen, |
nad anderen Nichtungen zerjtreut und das Belagerungsheer jehr
geſchwächt, in dem viele Verbrechen und Lafter fich eingefchlichen,
u
B
PN
die nicht nur die Laien, fondern auch die Geiftlichfeit felbft bes
troffen.
das als Zuchtruthe Gottes für fo viele heimlich und öffentlich be-
gangene Sünden in Schreden feste. Nun erſt fanden die ernften
Ermahnungen der tüchtigeren Priefter und zumal des tapferen Erz—
bifhofs von Puy im Lager Eingang. Die Wallbrüder ermannten
fich, die zerftreuten Ritter, Barone und Fürſten fammelten fich wies
der, und gute Nachrichten aus der Ferne gaben frifhen Muth;
viele tapfere, ritterliche TIhaten gegen die fich mehrenden Weber
und Ausfälle der Türken brachten theifweife, wenn auch bei biutie
gen Berluften, doch auch ermuthigende, felbft einzelne glänzende
Siege. Aber eine völlige Einfhliefung der Stadt von allen
Seiten, die zu ihrer Aushungerung doch nothwendig war, Fonnte
Da fam noch im Januar ein heftiges Erdbeben, welches
das ganze Land erſchütterte, und ein helles Nordlicht hinzu,
erſt im 5ten Monat der Belagerung zu Stande kommen, fo dad
nun auch die Noth in der Stadt wuchs, während die Belagerer
durch Zufuhr wieder Meberfluß an Lebensmitteln erhielten. Ohne
Belagerungsmafchinen waren die ungeheneren Stadtmauern nicht
zu überwältigen, und die Errichtung einiger Belagerungs-Thürme
fruchtete nur wenig. Die Hoffnung einer Beihülfe des byzantini—
hen Kaiſers Alerius, auf die man gewartet hatte, verſchwand; das
Antafieh der Krenzfahrer und Mobammedaner. 1118
gegen fehte die Nachricht vom Anmarfche eines großen feindlichen
Perferheeres unter Anführung Karaboga's gegen Antiochia zum
Entfaß ihrer Glaubensgenoffen in Schreden. Ohne die Vermitte-
fung eines Verräthers in der Stadt, des Pyrrhug, eines Res
negaten, der in der Stadtgarnifon das Kommando einiger Thürme
hatte, aber durh Boemunds Verſprechungen für die Chriften ge-
wonnen ward und jene in der Nacht zum Eindringen öffnete, wäre
die Stadt fehwerlich in Befi der chriftlichen Fürften und der Wall-
brüder gekommen, die nun ein fürchterliches Blutbad gegen die
Ungläubigen in der Stadt anrichteten, welche alle niedergefäbelt
wurden. Nur die Burg blieb noch im Beſitz einer geringen türkis
ſchen Beſatzung; 10,000 Türken follen in der Stadt ihren Tod ges
funden haben. Nun aber rüdte das große Perferheer wirklich vor
die Stadt, in der es noch wüſt ausfah, die ganz ausgehungert war,
und wo von den neuen Befitern noch feine Anftalten zu einer fofortis
gen Bertheidigung hatten getroffen werden können. Der Mangel an
Lebensmitteln und die Ausfiht einer baldigen Weberrumpelung
durch das umhergelagerte feindliche, jehr zahlreiche Perſerheer ſetzte
Biele der Wallbrüder in die größte Furcht und Angſt; viele Feig-
finge fuchten ihre Rettung vom Untergange in der Flucht auf den
| europäifhen Schiffen im St. Simeong- Hafen; andere überließen
ſich der Verzweifelung, und-die Fürften in der Stadt hielten ſchon
im Stillen Rath, fie heimlich zu verlaffen, ald die wie ein Wunder
gepriefene Auffindung der heiligen Lanze durch Peter den Einfiedeler,
| die unter dem Altarboden der Hauptfirche verborgen gelegen, das
Volk zu einer fo großen Begeifterung befähigte, daß ihr geringes,
aber unter Vortragung der Lanze durch den Glauben an einen
fihern Sieg geftärftes Heer bei der fogleich angeordneten Haupts
Schlacht gegen den Feind wirklich unter Gottes Schuß einen fo
voliftändigen und wunderbaren Sieg davon trug, daß diefer feine
Rettung allein in der fchimpflichen Flucht bis zum Euphrät, doch
‚nicht ohne fehr große Berlufte, fuchte. Nicht blos die in der That
bewundernswürdige, weil fiegesjfichere Tapferkeit der Wall»
‚ brüder, fondern auch die verächtliche Unterſchätzung feines chrift-
‚lichen Feindes durch Karaboga und die Parteiungen, wie der
ı Neid unter den Commandirenden im perfifchen Heere hatten den
Franken diefen in der That glänzenden Sieg bereitet, der diefe
nun in Antiohia und jelbft im Fürftenthbum Antiochia
i feftfeßte. .
I
1182 Weft-Afien. V. Abtheilung. 11. Abſchnitt. $. 36,
Während nun die Priefterfchaft, ihre Bifchöfe und Erzbiſchöfe
bemüht waren, die geiftlichen Angelegenheiten des neuen Beliß-
thums anzuordnen, die Stadt von den verhungerten und verpefteten
Leichen rings umher zu reinigen, die Begräbnilfe zu beforgen, die
Kirchen einzumweihen, ftritten die Grafen und Fürften voll Eigen-
nuß um den Befiß der Stadt und der neuen Eroberungen, Graf
Raimund und Boemund, FZürft von Tarent, der auch dag
Commando bei der lebten Schlacht gehabt, vor allen, welcher leß-
tere fich auch fogleih Fürft von Antiohien nannte. Und wie
die Hohen, fo machten e8 die Geringeren, die in Streit und Zank
über die unermeßliche Beute geritthen, welche ihnen die Stadt und
dag reiche Lager der entflohenen Perſer darbot.
‚ Unter diefen Berzögerungen verftrichen wieder 4 Monate Zeit,
in denen die verheerendften Seuchen, in Folge der verpefteten
Luft durch die vielen Erfchlagenen und unbegraben Gebliebenen,
dur den Tod die Reihen der Wallbrüder lichteten, wodurd auch
die Zrefflihften und ZTapferften dahin- gerafft wurden, und die
Mebrigbleibenden den Tebhafteften Drang fühlten, diefen Ort dd
Jammers zu verlaffen, und das Hauptziel der Wallfahrt, die
Befreiung des heiligen Grabes in Serufalem, endlich zu
vollführen. ;
Mit der Drohung, fih neue Anführer zu wählen, wenn die
bisherigen noch länger zauderten, brachten fie e8 dahin, daß die
anderen Großen fürs Erſte Boemund als Fürften gewähren
ließen, da fie Doc) lieber einem der Ihrigen als dem Kaifer Alexiug,
der fie im Stiche gelaffen, dieſes Beſitzthum günnten, obwol fie ih
verbindlich gemacht, ihre Eroberungen im heiligen Lande nur als
Bafallen zum Lehn vom Kaifer zu nehmen. So fam e8 ndlih
zum Aufbruch des Wallbrüderheeres von Antiohia gen Jeru—
falem am 24. November des Jahres 1098. Späterbin wurde die
Lehnsherrſchaft doch vom Fürften Boemund in feiner größe
ten Noth und zu feiner eigenen Sicherheit dem Kaifer übertragen
durch den Vertrag vom Jahre 110920), ein Act, der jedoch nur |
der Form wegen gefhah und fait feinen rücwirkenden Einfluß” |
ausübte, außer daß dem Kaifer zunächft die Ernennung der Bas
triarchen von Antiochia überlaffen wurde, die aber auch der
Patriarch von Jeruſalem in ſeinem anmaßenden hierarchiſchen
Hochmuth als Nachfolger des Hohen Prieſters daſelbſt verlangte
»20) Wilken, Geſch. der Kreuzzüge. TH. IL ©. 52, 349.
Antakieh von Sultan Bibars erftürmt. 1183
und das Fürftenthum Antiochia felbft zu einem Lehn feines Pa-
triarchates beanfpruchte.
Sp beginnt nun für Antiohia eine neue hriftlihe Pe-
riode, die, wenn fie ohne Unterbrechung und längere Zeit, ohne
die beftändigen Angriffe von Außen und Innen, hätte fortdauern
fönnen, ihr auch zu einer neuen Herrlichfeit hätte verhelfen mögen;
aber faum hatte fie fich während des chriftlichen Regiments ein
halbes Sahrhundert hindurch zu einiger Blüthe erhoben, als ein
ihredlihes Erdbeben?!) im Jahre 1170 (dem das von 1157,
wie auch zu Hamah, Tripolis, Laodicen und durch ganz Syrien,
Dorangegangen war) ??), das drei Monate hindurch. feinen Tag
ohne die heftigften Erſchütterungen und Stöße vergehen ließ, fie
von Neuem faft ganz zerftörte, ihre Mauern und Thürme einftürs
zen machte und die Kirchen fo befhädigte, daß viele Jahre nachher
nothwendig waren, fie einigermaßen wieder herzuftellen. Die große
Kirche ſtürzte ganz ein, und nur drei andere blieben erhalten und
brauchbar (die Kirche der Jungfrau Maria, des St. Georg und
des Barfumas). Kaum war diefe Angft vorüber, da trat der ges
fährlichfte Feind der Franken im Orient, der Sultan Saladin,
mit feinen taftlofen, kühnen und fiegreichen Erfolgen gegen die
Zodfeinde feines Glaubens auf dem Schauplag in Syrien hervor,
und feit 1268 janf die immer noch jehr reihe Antiochia wieder
zur efenden Moslemenftadt, am 19. Mai diefes Jahres 3), in
welchem bei der Erftürmung durh Sultan Bibars an 16,000
Chriſten erfhlagen und, nah Marin Sanuto, an 100,000 Ehri-
fen zu Sclaven gemacht, darauf die Stadt mit allen Kirchen,
ſamt der Burg den Flammen Preis gegeben wurde; die zuvor ger
wonnene Beute war unermeßlich.
| In diefer Zwifhenperiode war eg, daß Phocas Monahug,
er Erzbifhof Willermus von Tyrus, Albert Aquenfis,
Jacobus Bitriacenfis, zumal auch Marin Sanuto und
andere Kreuzfahrer ihre Befchreibungen von Antiochia gaben, die
aber weniger die Trauer der Gegenwart, als die Glorie der
ergangenheit auf eine rhetorifche Weife hervorzuheben fuchen.
— iſt, wie geſagt, der einzige Mohammedaner, der in
dieſer Zeit feinem Normannenkönig Roger in Sicilien (im Jahre
Wilten a. a. O. Th. III. 2. ©. 134.
*) Abulphar. Hist. Dynast. 1. c. p. 257.
* Wilken a. a. O. Th. VII. ©. 323 u. f.
J
1184 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 36.
1150) beachtenswerthe Nachricht von Antiochia giebt, und die
Annehmlichkeit der Lage, die Fruchtbarkeit ihres Bodens nad) ſei—
nen Vorgängern beftätigt. Die große Feftigkeit ihrer Mauern,
aus großen Quadern aufgeführt, welhe Gärten, Mühlen, ſchöne
Spaziergänge, gewerbreiche Bazare, prächtige Gebäude und eine
Stadt voll Induftrie und Handel einfchließen, jagt er 2%), ſetze in
‚ein gerechtes Erftaunen. Den Orontes, der in Windungen an der
Stadt vorüberziehe, nenne man dort el-Arbät (i. e. rebellis,
nur ein veränderter Name von elz’Afi). Ihr fehr großer Hanz
dels- und Hafenort fei —— die alte Seleucia, 12 Mil.
von Antafich gelegen. In der Stadt fertige man die ſchönſten
einfarbigen Zeuge, aber aud die reichten‘ Gewebe in Seide und
Gold, die man Defturi und Ssfahäni nenne Don Suaidieh
zum nördlichen Ras el-Khanzir (Vorgebirg der Eber) feien 20 Milz
auf diefem Berge liege ein fehr großes Klofter auf der Grenze
von Syrien und Armenien (Armenia minor) im Norden, damals
ein fortwährender Kampfplatz zwiſchen Mohammedanern und Chris
ften. Don da ſei das fchwer zu erfteigende Caſtell Rhoſus über
einem Küftenfluffe erbaut, 10 Mill. fern.
Es ift Dies dafjelbe Gebirge, deffen nördlicher Zug den Mona!
Amanus bildet; es war zu jener Zeit nod) das letzte Bollwerk der
Chriſten gegen den orientalen Feind, mit mehreren griechifchen und!
fateinifchen Klöftern, auch einer Abtei?6) (Abbadia di San Georgio)
befeßt, und von vielen Fampfluftigen Gremiten bewohnt, bei denen
die Patriarchen von Antiochien ihr Afyl finden fonnten, wenn Die
Beſitzer von Antiochien fih gegen fie auflehnten. Bon den Grie
chen ward es wegen des Reichthums ſeiner ſpringenden Que
fen und Wafferbäche?6) To 000g v790v (vmoös, i. e. aquosus)
genannt, was die Latinen, wie Jacob von Bitry Cap. 32 jagt,
wegen des Anklanges ‚„‚vulgariter Montana nigra“ nannten, Di
Laien auch Montagne noire,. negre bei Brocandon (1452)29 7
und Montagna d’aqua zu überfegen pflegten (f. oben ©. 1156).
Der Umfang des Fürſtenthums Antiochia während dei 4
chriſtlichen Herrfhaft reichte im Norden an der Südküſte Klein 7
Aſiens von — —— am ehr das Tan er ed fih Siterie }
°»2*) Edrisi bei Jaubert. T. II. p. 131—132; Sebast. Pauli, Codie
dipl. 1. fol. 419. °°) Sebast. Pauli, Codice diplomatico Le
Tom. 1. fol. 418. 26) Milfen, Geſchichte der Kreuzzüge. TH.D
&.703, Note. ?”) Brocandon de la Brocquiere, Itineraire I.
P- 522.
4
Antiochia zur Zeit der Kreuzfahrer, 1185
Ite, und vom Pyramus (Dfihehan Tſchai, dem heutigen Fluß
Ir Miffis) ſüdwärts bis zum Eleutherus (Nahr el-Kebir,
ben ©. 805 u. 819)28), weftwärts bis zum Mittelmeere,
Swärts bis zum Gaftell Harench (Castrum in confinio An-
i:hiae et Alapiae situm, f. Epistola Fulcherii domorum pau-
sis Militiae Templi procuratore) 9), das heutige Harim oder
drem auf der Karamanenftrage nach Haleb, welches von den
Ütern tapfer verfchanzt war. Bon da muß es dur) das ganze
Oontes-Thal weftwärts bis Seidſchar gereicht haben, das unter
du verfchieden gefchriebenen Benennungen im Mittelalter ſchwer
wider zu erkennen war, da es bei Fulcher Carnot. p. 422 Si⸗
(ai heißt, vulgariter Chezal genannt bei den Einwohnern, und
vhyrſcheinlich, da es hei Steph. Byz. Zılaoa hieß, von den La⸗
Kern öfter als Caesarea und jogar Caesarea Philippi (Willermus
. XI. 16, fol. 866) wiedergegeben wurde, worüber aber Annal.
Omnenae Alexiadis, 326, im ZTractat mit Boemund, Auffchluß
tin eastri Sezer jacet, quam Larissam Graeci nominant.‘
In ihrer vergeblichen Belagerung im Sahre 1138 hat Willermus
‚Ir. eine umftändliche Beichreibung gegeben, nach welcher fie da=
mis noch nicht zum Fürſtenthum fam, obwol Hamah ſchon früher
Millermus Tyr., Hist. XVI. c.29, fol. 908. 2°) Regum et
| Prineipum Epistolae, in Gesta Dei p. Francos ap. Bongars.
T. 11. fol. 1179. 30) Milfen, Gefchichte der Kreuzzuͤge a. a. O.
| m I. ©. 300, Note 65 u. ©. 350; Sebast. Pauli, Codice diplo-
matico. Fol. I. Principato Antiocheno. p. 415—423. |
) Abulfeda, bei Reinaud, Trad. Mscr.; bei Koehler, Tab. Syr.
| p. 115—116. |
itter Erdkunde XVII. Ffff
|
E
1186 Weft-Aften. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 36,
Sm Sahr 1432 befuchte Bertrandon de la Brocquiere?),
ein Nitter Bhilipp des Guten von Burgund, auf feiner Bilgerfahrt
auch die Stadt Antiochia, die er Antequayé fehreibt, mit turfomaz
nifchen und arabifchen Bewohnern, Die vorzüglih nur von ihre
Viehzucht lebten, und Ochſen und Büffel zu ihren Reit» und Trans
portthieren brauchten, wie noch heute die Zurfomanen diefe im Ge
brauch haben. Die Gegend fand er, wie alle Beobachter vor un
nach ihm, zwar fehr fruchtbar, aber öde und wüft, und in der eine
jo berühmten Stadt nur etwa 300 Häufer.
Aufmerkfamer fah fih der treffliche Naturbeobachter Belo
du Mans. (1548) 33) auf feinem Wege von Haleb, bei ſchlechtem
Wege in2Y Tagemärſchen, nad) Antiochta fommend, in diefer Stad
um, der auch von dem großen See am Drontes ſpricht (Stagnumt
Meandriopolis bei ihm), unterhalb welchem die Stadt Tiege, Di
einen großartigen Anblid durch ihre Ummauerung gewähre, dere
Länge. er mit dem Wege von Nicomedien bis Conftantinopel ver
gleiht. Nur drei wahre Berge, aber nicht blos niedrige Hügel,
wie in Rom oder KConftantinopel, fagt er, feien in der Stadt ein
gefchloffen, deren Lage er in Frankreich nur mit der von yon zu
vergleichen im Stande fei, die nach ihm den hohen Berg St. Jus
einfihließe. Die Mauern feien noch jo im Stande, daß man mit
Laftpferden hinaufreiten könne, auch fei der Palaſt auf der Höhe, 4
den er irrig für den des Antiochus hielt, keinesweges ganz zerſtört,
denn er fah darin noch große Säle, Zimmer, Gifternen von außer
ordentlicher Größe, und in der Mauer ihre Thürme, deren jede
feine befondere Eifterne habe. Die benachbarten Berge feien gut
bewachfen mit grünen Eichen, Andrachnen und anderen Bäumen.
Das Elima ſei fo mild, daß die Störche auch im Winter hier
verweilen, wie in Aegypten, und Waſſergeflügel, zumal Belt
cane (Oenoerotalus), auf dem benachbarten See in Menge vor
fomme. Die Schaafe tragen ‚hier breite Fettſchwänze; Die Zucht '
der Seidenraupe (Cavaliers der Franken genannt) bringe ein
bedeutendes Einfommen, man füttere fie mit den Blättern der
Feigen- und Maulbeerbäume, die man deshalb länge Dem
Fluſſe anpflanze. Auch bewunderte er hier die fehr hohen umd
ſchönen Platanen, wie es damals noch Feine in Frankreich oder
°3?) Bertrandon de la Brocquitre, Itineraire du Voyage de
B.| etc. Klee 2; 520. >?) Belon du Mans, Obseryat, . c.
chap. CV. p. 160—161. —
Die Stadt Antiochia, Antafich, 1187
Italien gäbe, wo man nur erſt einige in den Gärten zu Rom an—
gepflanzt vorfinde. Etwas Zuckerrohr, einige Muſa (Piſang)
und Colocaſſia (Arum coloc.) pflanze man daſelbſt in Gärten,
welche die Häuſer der Stadt wie mit einem Walde, ähnlich wie
Damaskus, umgeben. Die Einwohner, ſagt er, ſprächen Arabiſch,
was ſich ſpäterhin in ſo fern ganz geändert hat, da im 18ten
Jahrhundert zu Niebuhrs Zeit die herrſchende Sprache daſelbſt
die türkiſche geworden war.
Pietro Della Valles9 hat (im Jahre 1625) den erſten,
freilich fehr unvollfommenen Grundriß von der Stadt zu geben
verfucht, in der er nur zu kurze Zeit verweilte, um mit feiner ge-
wohnten Sagacität Genaueres von ihr zu erforfchen. Er widerlegt
die Anficht, als fei fie, wie Rom, auf 7 Bergen erbaut, er erfenne
deren nur 5, und auch dieſe ſeien nur ein zufammenhängender
Berg, auf dem man jedoch fo viele Kuppen unterfcheiden könne.
Die Stadt ſelbſt mit ihren fchlechten Hütten Fam ihm fehr gering
vor, liege aber voll Steinhaufen. Dei feiner Ankunft, von Haleb
fommend, blieb er an dem alten Eingange des Oftthores bei
einem dortigen Weiher auf einem mit Marmortafeln gepflafterten
Plate zurüd, der ihm durch die liebliche Einſamkeit ein angeneh—
mer Ruheplatz warz in der Nähe jah er nur Trümmer, welde die
Chriſten für diejenigen der einftigen St. Paulskirche ausgaben; er
nennt aber das fpäter fo genannte St. emp noch nicht mit
diefem Namen.
Auh R. Bocode (1737) 3°) hat einen, wenn fehon fehr un-
vollkommenen Grundriß der Stadt gegeben, der von Niebuhr
berichtigt werden Fonnte, aber doch den Bortheil hatte, daß er ihm
zuerſt etwas genauere topographijche Angaben über die Gebirgs-
feite der Stadt hinzufügte, welhe Niebuhr nicht befuchen
konnte. Bocode glaubte, 1%, franzöſiſche Meile in Oft der Stadt,
an einer Stelle, wo die Berghöhe noch Dicht zum Orontes tritt,
al8 er von Halch aus bis dahin gefommen war, in einigen Grunds
mauern die Lage der alten Antigonia wieder aufgefunden zu
haben, wahrjcheinlih doch nur an der Stelle einer ſpäter dafelbft
erfolgten Anftedelung. Die Ummauerung der alten Antiohia
fhäßte er auf eine Länge von A englifchen Miles; im Norden des
>), Pietro Della Dalle, Reife a. a. D. Neberf. Genf, 1674. TH. IV.
©. 197—199. 35) R. Pococke, Neife. Deutſche Meberf. ee II.
.&.273--280, und Tabul. XXVI. Fig. A.
en sit?
“\
1188 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 36,
Drontes fand er Feine Spur der antifen Stadt mehr auf, über—
haupt auch nur fehr wenige innerhalb der alten Ummauerung, was
bei der Fülle von einftigen antifen Architecturen in der That in
Berwunderung feßen müßte, wenn hier nicht die vielen Gärten und
überwachfenen Schutthügel das Räthſel löſen könnten, die in einer
Stadt folder fanatifchen Bewohner niemals durch Ausgrabung ein
Gegenftand der Unterfuhung werden Fonnten. Zu feiner Zeit,
während feines Aufenthaltes in Haleb, trug ein Erdbeben
(1737) Manches zur noch größern Zerrüttung ihrer geringen
Ueberrefte bei, Doch glaubte er noch die A Quartiere der antiken
Tetrapolis allgemein unterfcheiden zu können; die heutige Stadt
nehme nur noch eine kleine Ede in dem nordweftlichen Quartier
derfelben ein, an der Stelle, wo der Orontes am —— an ihr
vorüberzieht.
Den Eingang des Oſtthores der Stadt, das die Chriſten
Bäb bolos, das Paulus» Thor, nennen, fchreibt er noch
Bablous, und will es Tieber das Babylon» Thor nennen, weil
der Weg zu diefer berühmteften Kapitale des Orients durch daffelbe
führte. Demſelben zunächſt zur linfen Hand beim Eintritt in
dafjelbe (aljo jüdwärts) zeigte man wenige Refte eines früheren
Gebäues, die St. Paulskirche genannt, in der die Apoftel Pe-
trus und Paulus gepredigt haben follen, und auf der Plattform
der nahen Anhöhe follte der Si des Patriarchen geftanden haben.
An derfelben Bergfeite liegt eine in Fels gehauene, gegen Welt.
offene Grotte, die Sohannes- Kirche genannt, in welcher die
griechifchen Chriften ihre Verſammlung halten und in der Nähe
auch ihre Grabftätten haben.
In der Nähe diefer Kirche giebt neuerlich Shesney®) an,
daß fich dafelbft ein coloffaler, in Stein ausgehauener Kopf ber
finde, der zu einer Sphinz gehört habe; auch fei daſelbſt eine, in
voller Geftalt in Fühnem Relief ausgehauene ägyptifche Figur an |
"einer Felswand, offenbar von fehr hohem Alter, und unfern davon
ein Felsamphitheater von 9O Fuß im Durchmeſſer, das die Sage
einen Opferplab des Jupiter nannte.
Eine dritte Kirche, etwas weftlich- von ihr, auch in einer Berg:
kluft, zu der e8 ſehr befehwerlich ift hinauf zu Fommen, die St.
936) Lieutn. Colon. Chesney, Expedition for the Survey of the
Rivers Euphrates and Tigris. Lond. 1850. 4. Vol.I. p. 425,
wo auch eine Abbildung des Paulus-Thors.
u genen
Antiochia zur Zeit Pococke's. 1189
Georgskirche, ſahen auch die Griechen als ihr Eigenthum an,
das ſie aber den Armeniern zu ihren Verſammlungen überlaſſen
hatten. Sie bezeichnen ſchon, als die traurigen Ueberreſte der einſt
prachtvollſten Kirchen der chriſtlichen Welt im Orient, alle drei
durch ihre ſchwer zugängliche Lage, wie ihre äußerſte Entfernung
von der kleinen moslemiſchen Stadt den Druck und die Berfol-
gung, welder die geringe chriftfiche Gemeinde dafelbft durch alle
Sahrhunderte der türkifchen Oberherrfchaft unterworfen blieb. Die
Felshöhlen, welche auf diefer Seite in den Bergen fich befinden,
ſah Pococke nicht für Todtengrüfte an, da in ihnen Feine Spuren
von Beifegung der Leichen fich vorfinden und die Todtenbeftattung
der alten Antiochener wahrfcheinlich nach Griechenart durch Verbren—
nen flattfand, die Höhlen alfo eher zum Aufenthalt der Eremiten
dienen mochten. Die Stadtmauern aus Kaifer Suftiniang Zeit
fand Pococke großentheiis noch in ihrem bewundernswürdig küh—
nen und großartigen Bau gut erhalten, zumal am vortrefflichften
gegen die Berghöhen und am beften gegen die Süd: Weftfeite
der Stadt. Als die fchwächlte Seite derjelben fchien ihm. die
Weftmauer, welche mehrere Badfteinrepaturen erlitten hat, auch
die Nordmauer gegen das Südufer des Drontes hat zwar nod)
ihre Schugthürme erhalten, tft aber ‚mehr niedriger Art. Doch
die an der Südfeite von einer-Berghöhe zur andern bis 60 Fuß
hoch hinübergebauten Stadtmauern, die nur durch Erdbebenftöße hie
und da Lücken erhielten, und meift auf ihrer Höhe von Thurm zu
Thurm zugänglich geblieben, und durch Treppen- und Stufen in
‚ Verbindung geſetzt wurden, find refpectable Monumente der alten
Zeit. Pococke hat mehrere der übriggebliebenen Stellen diefer
Mauer abgebildet. Der Außern und innern Bekleidung der ro—
hen Mauern durch behauene Quaderfteine, die fich vollfommen er—
hielten, verdanfen fie ihre große Feftigfeit. An der mittlern, höch-
‚ften Stelle der drei Bergſpitzen, an welchen fie vorübergeführt
wurden, fanden fich noch Ueberrefte des alten Caſtells mit halb:
freisförmigen Thürmen, auch alte Bäder, Gewölbe, ein rundes, ges
mauertes Baffin, 53 Buß im Durchmeffer, zwar mit Schutt gefüllt,
aber noh 8 Fuß tief, das eine Naumachia gewefen fein follte.
Auch will Pococke noch die Trümmer eines alten Katferpalaftes
‚auf der Höhe aufgefunden haben.
Als einfichtsvoller Ingenieur bewundert Colon. Chesney 7)
|
) Lieutn. Colonel Chesney, Expedition for the Survey of the
' s Rivers Euphrates and Tigris. Lond, 4. 1850. Vol. I. p. 426.
1190 Weft-Afien. V. Abtheilung. IL. Abſchnitt. $. 36.
die römifche Arbeit an dieſen Mauern, obwol fie aus verichiedenen
Zeiten aufgebaut find, und bis zur höchften Höhe der Acropolis
hinaufreichten. Mit großer Kühnheit, jagt er, führte man von
ihrer Oſtſeite faft die jenfrechte Felswand die Mauer hinab, von
da über ein tiefes Thal und dann wieder einen Steilberg im Zid- ]
zacwege hinauf, und dann noch einmal wieder hinab bis zum St.
PBaulsthor. Die Plattform der Mauer muß bei dem unebenen
Terrain, über das fie hinwegläuft, zwifchen den Thürmen oft feldft
zu einer aufs und abfteigenden Stufenmauer werden, über welche
fih die nahe beifammenftehenden Thürme erheben müffen, um die
zwifchenliegenden Abtheilungen nad Außen und Innen vertheidigen - |
zu können. Dieſe Thürme find von gleichförmiger Gonftruction,
30 Fuß im Quadrat, und fpringen nach Außen wie nah Innen
in der Mauer vor, um dieſe vertheidigen zu können. Die Außen-
jeite der Mauer iſt 50 bis 60 Fuß hoch, oben 8 bis 10 Fuß breit,
und diefe obere Seite mit Steinquadern geplattet, die in eine Cor—
nifhe auslaufen. Die Thürme haben im Innern Treppenhäufer
und drei Stockwerke, die auf Bogen von Baditeinen ruhen. Das
oberfte hat eine Plattform, das unterfte eine Ciſterne. Niedere
Thüren laffen eine freie Baffage auf der Mauer entlang dem ganz
zen Barapet, fo daß eigentlich das Ganze eine zufammenhän:
gende Kette Eleiner Caſtelle bildet, die durch eine Curtine
in Berbindung ftehen, viel eher als blos eine aneinander geftellte
Reihe ifolirter Mauerthürme. Ueber die tiefe Bergfchluht der
Außenfeite der Mauer geht eine Brüde, die auf 5 Dogen ruht
und einft zugleich als Aquäduct diente.
Was indeß noch beſonders bewundert zu werden verdient, |
find die Vorrichtungen an dieſen Mauern zur Bändigung der von
den Höhen fommenden, oft fehr gewaltig anfchwellenden Bergftröme,
deren 60 Fuß hoch enigegengejegte Mauerdämme mit ihren Gitter—
thoren, den Waſſern nach unten Ablauf zu geben, die noch flehen
geblieben, fo wie die Aquäducte und Candle einer untern, wol
ältern feleueidifchen und dann die einer zweiten höher gelegenen,
aus weiter Ferne herfommenden Wafferleitung, wol aus fpäterer”
römischer Zeit, die Stadt Durch mancherlet in die Felfen gehauenen
Wafferbauten mit frifhem Quell- und Gebirgswaffer zu verfehen.
Daß diefe anfänglich ihre Waffer aus den Quellen und Tobeln in
der Nähe, ſpäter aber aus größerer Ferne bis von Beit: el-Ma 38)
228) N. Pococke, Reife. I. ©. 2831.
TEE — un — — -_ u.
Antiochia zur Zeit Niebuhrs, 1191
auf dem Wege nad Ladifieh 2 Stunden weit zufanımengeführt
erhielten (f. ob. ©. 1112), beweifen noch heute die reichen Wafler-
ftürze des alten Daphnäums, in dem mehrere zufammengeleitete
Warjerbäche und Waſſerfälle bilden, die auch heute noch dort ihre
Mühlen treiben und die Gegend befruchten und verfchönern. Eine
der näher bei der Stadt nur eine halbe Stunde in S. W. von ihr
entfernt gelegene reiche Quelle wurde Zoiba genannt, bei welcher
von ihr bis Beit el-Ma unftreitig die Lage des alten Daphnaum
zu fuchen ift; die 60 Fuß hohe Quermauer mit den einftigen Ei-
fengittern zum untern Durchlaß der Waffer liegt mehr in ©.D.
der Stadt, oberhalb der armenifchen St: Georgsfirche, und wird
das Eijenthor, arabiſch BAb el-hadtd, türkiſch Demir Fapu,
genannt.
Niebuhr Fam. ebenfalls von Haleb über die Dihisr el-
hadtd, die eiferne Brüde, des Drontes von der Oftfeite durd)
das Paulsthor nah Antäfi, und gab einen berichtigteren
Grundriß39) der alten und der modernen Stadt. Er beobachtete
ihre Polhöhe unter 36° 12° n. Br., und maß ihre größte Länge
vom St. Baulsthor, alfo dem äußerften Oſten der alten Stadt,
his zum äußerſten Weftende derfelben, am Bäb Seitun, in
der Richtung von RD. gen S. W. auf 2,300 Doppelfchritt, oder
11,000 Zuß, eine gute Stunde Wegs, und ihre mittlere Breite
auf 950 Dopyelfchritt, oder 4,750 Fuß. Bon diefer Strede war
mur am S. W.-Ende der Stadt ein Feiner Theil, an 4,000 Fuß
(800 Doppelſchritt) lang und 2,500 Fuß breit (500 Doppelichritt),
mit Häufern befeßt, der ganze übrige Raum mit Hügeln erfüllt
oder mit Gärten und Maulbeerpflanzungen befeßt. In der
Stadtmauer, die diefen ganzen Raum umgiebt, und, meift mit
behauenen Steinen bekleidet, wenig einer Nachhülfe von den Tür—
Ken bedürftig war, umd daher dem größten Theile nah, bis auf
wenige durch Erdbeben erfchütterte Stellen, volftäindig geblieben,
‚zeigt außer ein paar FEleinen Pforten noch 6 große Stadtthore.
Bon diefen find auf Niebuhrs Plan in dem ganz unbewohnten
Theile das Oft-, Nord» und Süd-Thor, 1) Bab Bolos
(St. Baulsthor), 2) Bab el-Dfenein (Gartenthor), gegen die
Drontegfeite, und 3) Bäb el-hadid, oder das fogenannte
eiferne Thor, wegen der Eifengitter im untern Aquäduct, auch
Demir Kapüu von den Türken bezeichnet, das gegen das Gebirge
9) C. Niebuhr, Reife. Th. MI. ©. 15-18.
|
| |
“
*
1192 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $.36.
aufſteigt. Die drei anderen Thore, mehr an der Weſtſeite, zu—
gleich den gegenwärtig nod bewohnten Quartieren dienend, find |
gegen N.W.: 4) das Bäb elsmedine (Stadtthor), welches norde
wärts über die Drontesbrüde nach dem Hafenorte Suediah führt,
und die beiden nahe beifammen liegenden Weftthore: 5) Bäb—
Seitun, oder Effeitun, und 6) Bab Jeläg, die beide auf
dem linken oder füdlichen Ufer des Orontes gegen S. W. in die)
Gärten nach. Daphne zu führen, deren einft anliegende Mauern
zum Theil fehon nicht mehr vorhanden geblieben.
Der Drontes an der genannten Brüde, jebt die einzige
noch vorhandene in der Stadtnähe vor dem Stadtthore, hat eine
Breite von 125 Fuß; der Strom ift durch mehrere hier angebrachte
MWehren behufs großer Wafferräder), die, wie in Hamah, big”
68 Fuß Durchmeſſer haben, fehr reißend, Tcheint aber, nad) den 4
jehr niedrigen Brüdenbogen zu fchließen, Feinen fehr hohen Waſſer—
ftand durch Anfchwellung zu erhalten,
Bon der wahrfcheinlih einft großen Paulskirche an dem
nach dem Appftel genannten Oftthore ſah Niebuhr nichts mehr
als (wie Della Balle) einen großen Wafferbehälter, an dem ein
paar Mauerftücde übrig geblieben, die zum Schuß einer Kaffee
fchenfe für die durchziehenden Reifenden und Karawanenzüge dienen,
da von hier noch immer eine ziemliche Stunde Wege bis zur
Stadt zurüdzulegen iſt. Eine Quelle in der Nähe fließt als Fleiz
ner Bach das ganze Jahr vorüber, indeß ein zweites VBachbette
unfern von ihm, nur durch Negengüffe aus den Bergſchluchten anz
geihwellt, den größten Theil des Jahres troden liegt. Unfern
dem dann noch weiter weitwärts am Bergzuge folgenden Bäb el—
hadid in der Nähe der armenifchen Felskirche ift noch ein ſchönes
MWafferbehältniß, 120 Fuß im Durchmeffer, was ſchon mit den
Aquäductreften in der Nähe der alten zerftörten Burgruinen, une
ftreitig der Ueropole zur Römerzeit, in Verbindung ftehen mag, die
aber Niebuhr nicht befuchen Fonnte (fiehe oben bei Bocode).
Man ſprach ihm von 2,500 Häufern in der modernen Antafi,
was er für fehr übertrieben hielt; er ift übrigens der erfte, der
von den ſchrägen Ziegeldächern derfelben fpriht, die fonft in Syh—
rien ungewöhnlich, und welche auch Pococke daſelbſt noch nicht
erwähnte, jondern nur die platten Dachterraffen, aus Balfen über
0) Col. Chesney 1. c. I. p. 427, f. dafelbft Abbildung eines folhen
Mafferrades bei Antiochia, -
Antiochia zur Zeit Corancez. 1193
die Mauern gelegt und mit Brettern bededt, beſprach U), die,
aus Furcht vor Eröbebenerfchütterungen, nur fehr leicht gehalten
wurden #). Nur wenig Chriften fand Niebuhr in diefen Woh-
nungen, die ftärffte Gemeinde follte die armeniſche fein, die
übrigen Bewohner find Türfen, daher hier türfifh geiprochen
werde. Doc auch viele Naſairier follten hier wohnen, deren
Hauptgefchäft der Tabadsbau fei. Seide gehörte zu den Haupt:
erzeugniffen der Stadt und ihrer Gärten.
Eorancez, der zu Anfang diefes Jahrhunderts (1808 big
1812) 3) fih in Nordfyrien, zumal in Aleppo, aufhielt, und
Antiochia oft Jah, Fonnte manche neue Bemerfung über ihre Zus
ftände mittheilen. Schon vom Paß des Amanus von Bailan
vom Norden her ſüdwärts zur Stadt ziehend, erblidt man vom
Khan Karamurt, der lebten Station der Hauptftraße in Welt
de8 Sees, oberhalb des Dronteslaufes, der demfelben reichere Waf-
fer zufendet, als er jelbft hat, ſchon aus weiter Ferne die hohe
Mauerkrone Antiohia’s, die fich, je näher, immer höher und
deutlicher erhebt. Die vorliegende Ebene im Norden der Stadt
bis zum Amanus ſchätzt Corancez auf AO Mill. Länge von ©.
nah N. und auf 5 bis 6 Mill. Breite von DO. nah W. Der
Berge im Süden der Stadt find nach ihm nur zwei, die anderen
überragende, bedeutendere Höhen, die gegenfeitig durch eine tiefe
Schlucht von einander getrennt find. Die über diefe in doppelten
Abſätzen fih erhebende Stadtmauer auf der Südſeite der Stadt in
ungleicher Höhe über die Berge auf und ab, ftehe auf feſtem
Feld gemauert, fo wie ihre vielen, fie ſchützenden Thürme, die 70
bis 80 Schritt weit auseinander errichtet find. Doc wurden von
diefen, fo wie von den Mauerwänden felbft manche durch die Erd-
ſtöße umgeftürzt; der fette Mörtel hielt aber ihre Quadern zuſam—
men, jo daß dieſe auch in ihrem Umfturg (wie der runde Thurm
am Heidelberger Schloß) noh als Maffen der Stadt fogar zum
Schuß verhelfen. Die ſchon früher genannte, 60 Fuß hohe Mauer
am Bäb el-hadid diente zum Aquäduct, wie auch andere Theile
*) Pococke, Reife. I. ©. 279..
*2) Bartlett and Carne, Syria 1. c. Vol. III. p. 25 Great mosque
at SA p: 46 Great fountain at Antioch and market-place;
Vol.1. p. 60 House of Girgius Adeeb at Antioch; p. 29 An-
tioch; — Anſichten der jetzigen Stadt.
ag) Corancez, Itineraire etc. Paris, 1816. chap. VII. p. 117—136.
%
1194 Weft-Afien. V. Abtheilung. 1. Abſchnitt. $. 36,
derfelben, in früheren Zeiten, Die Zrümmerrefte am Baulsthor
fhienen Corancez einen alten chriftlichen Klofter angehört zu
haben. Aus der Vergleihung mit den Angaben der Kreuzfahrer
war das heutige Gartenthor die Porta Dueis, vor welcher Gott-
fried von Bouillon feine Zelte bei der Belagerung aufgefchla-
gen hatte, und dag Stadtthor an der Brüde (Bäb elsmedine) ihr
St, Georgsthor, das noch heute in feiner früheren Geftalt
befteht.
Die Urfache, daß troß der herrlichen und vortheilhaften Lage
Antiochia's, die ihr ja wie zuvor geblieben, dieſe einft fo be-
ginftigte Metropole feit Sultan Bibars Vernichtung fih nie
wieder zu einiger Blüthe erheben konnte, wie doch fo viele andere
Küftenftädte Syriens, lag in dem bitterften Haß, den der Fana—
tis mus gegen diefes Haupt der frühern Chriftenheit, ge
gen diefe hriftliche Perle des Drients, wie man fie nannte,
entflammt Hatte, der bis in das gegenwärtige Jahrhundert fortz
erbte. Ein halbes Zahrtaufend verging, während deffen Fein Chrift
fih in Antakieh kaum bliden, gefchweige denn niederlaffen durfte
ohne Gefahr feines Lebens. Erſt jeit Hundert Jahren wagten es
einige Chriften, dort zu bleiben, aber nicht ohne öftere Bedrohuns
“gen; wo Türfen alleinige Bewohner der Städte find, da blüht
fein Handel, feine Snduftrie auf, die nur da hervortreten, wo
Suden, Chriften in verſchiedenen Secten, Armenier oder Europäer
unter den Zürfen gemifcht leben können, weil fie die Gewerbtrei-
benden find, welche die Türken erft heben. Uber auch diefe Zahl
der hriftlihen Einwohner ift in Antakieh bis heute eine ſehr ge-
ringe gegen andere Städte in Syrien geblieben. Der Untergang
von Antafieh hob erft den Handel von Aleppo zu feiner,
Blüthe, obgleich dieſe 2 bis 3 Tagereifen fern vom Gmporium und
Hafenorte, zu Seleucia oder Suediah, liegt, die Doch unmittelbar
zu Antiochia gehörten. Die Flußfahrt auf dem Orontes hörte auf,
der St. Simeonshafen, der der heutigen Suediah, verfchlammte
großentheils, und wollten auch Europäer denfelben wieder zugänge
fich zu machen fuchen für ihre Kauffahrteifchiffe, fo würde dies bei
den Hinderniffen, welche die Türken ihnen in den Weg gelegt has
ben würden, unmöglich geblieben fein, fo lange der Wahn einer
alten Sage: bei iihnen vorherrichend ft, daß von dieſem Hafen:
orte aus fie deveinft ihr Unglück erreichen und ihnen den Unter-
gang ihrer Herrfchaft bereiten werde. Das Verderben diefer Meer
resanfurthen tft ihnen Daher gerade recht gelegen.
Antiochia, eine alte Münzſtadt. 1195
Zu Corancez Zeit war ein Aga mit dem Titel Woiwod
Gouverneur von diefer Stadt und der zugehörigen Provinz beflei-
det, die, unabhängig vom Paſcha zu Aleppo, ſüdwärts des Oron—
teslaufes bis Darkuſch, nordwärts tiber Suediah und das. Gebirge
des Kara Dagh oder Beilan- Paffes bis Alerandrette reichte; er
fandte die von ihm eingetriebenen Abgaben unmittelbar an die
Hohe Pforte- Die weite Ebene in Oft von Antafieh auf dem
Nord» und Oſtufer deg Drontes wurde alljährlih von Turkoma—
nen-Horden überfluthet, die damals noch felten auf das linfe Ufer
des Stroms überjeßten, daher die Reiſenden hier noch ziemlich ges
fichert waren.
Korn, Baumwolle und Tabak waren die Hauptproducte
in dem fchönen und milden, vor den Nordwinden gefchügteren Eli-
ma Antiochia's gegen das Fältere der höher gelegenen Aleppo, da—
her au) in den Gärten Antiohia’8 Citronen- und Drangens
‚bäume reichliche Früchte bringen, die in Aleppo nicht gedeihen.
Das Zuderrohr, dag hier zur natürlichen Berfpetfung auf den
Bazar gebracht Wird, hielt Corancez irriger Weife für hier ein-
heimisch.
Der hiftorifhe Boden dieſer Weltftadt verbirgt noch
viele Denfmale feiner. glorreichen Vergangenheit; alljährlich fpülen
die Gebirgswailer nach jeder Regenzeit ihre Schäße an Münzen,
Edelfteinen und Gemmen früherer Jahrhunderte hervor aus
dem feit Sahrtaufenden loder .aufgehäuften Schutt an das Tages:
icht, und in einigen Sahren, verfihert Gorancez *), könne man
dort die vollſtändigſten Münzſammlungen der verfchiedenen Ger
hichtsepochen der Landjchaft zufammenbringen. Diele Garneolz,
Ugat- und Jaspis-Gemmen kamen zum VBorfchein, doch meift erſt
us den jpäteren Jahrhunderten der Kaiferzeit und von geringerm
unftwerth, doch mitunter auch Meifterftüde. An Münzen Famen
orzüglich die der Selewciden-Könige am vollftändigften und
ehrreichften, von Seleucus Nicator dem erften an bis zum lebten
iefer Dynaftie, vor; dann die Städtemüngen in fehr großer
enge aus der Seleucidens und der erften Gäfarenzeit vor der
yriftlichen PBeriode, diefe oft von großer Schönheit. Der grie-
ſiſchen Münzen find weniger, der phöniciſchen, in Bronze,
hr viele, auch in Kupfer, felten in Silber und Gold; auch car-
|
**) Corancez, Itin. p. 127—136; De Salle, Peregrinations. T. 1.
| ap» 179—180.
1196 Weft-Afien. V. Abtheilung, II. Abfchnitt. S. 36.
thagiſche in Silber, mit dem Gepräge von Hannibal, fommen
vor. Auch an jüdifhen, kufiſchen und arabifhen fehlt e8
nicht, und zumal die perjifchen mit ihren fymbolifchen Geprägen
des Feuereultus, wie die parthifhen und arfacidifchen gehö-
ren zu den Tehrreichften. Auffallend wenige ägyptiſche Mün-
zen bei dem doch fehr lebhaften Verkehr zwifchen Alerandria und
Antiohia machen es fehr wahrjcheinlich, Daß diefer vorzüglich nur
Tauſchhandel von Producten war, dagegen finden fich ſehr viele
Münzen von Sommagene und Edefja. Ganz gemein find die
Münzen aus dem fpäteren Dyzantinifchen Reiche, auch aus den Zeiten
der Kreuzfahrer kommen fie vor, die der erften römifchen Kaifer
find feltener, als in den dftlichen Gegenden von Aleppo; die Mün—
zen von Gordian, Philippus und Severus find die gemeinften.
Sohn Macdonald Kinneir®) fam nur2 Fahre jpäter als
Corancez nah Antiochia (im Jahre 1814), wo er den Aga in
Nebellion gegen den Sultan antraf, und im Haufe eines dort rei-
hen Chriften, Abul Hud, eines Geizhalfes, auf 5 Tage ein Unter:
fommen fand. Er Fam, wie fein Vorgänger, vom Norden her,
und bemerkte auf feiner. Seite gegen Weft in der Bergſchlucht ein
Schönes, altes, zertriimmertes Schloß, das er für Bagras (Bagras,
Ilaygai bei Strabo berühmt, XVI. 751) hielt, und dann wahr:
fheinlih am Khan Karamurt vorüber, den er aber nicht nennt,
in die Ebene von Antiochia eintrat, der er von da gegen
S. S. W. bis zum Drontes eine Ausdehnung von 14 englifchen
Miles gab, und in dem Abftand von ein paar Stunden von der
Stadt fie fehon mit ihren herrlichen Umgebungen aus der Ferne
erblickte, die ihn, in der fehönften Jahreszeit, entzücten. Bon
zwei Seiten, in ©. und S. W., von großen Höhen umgeben, ift
fie nicht nur für die Stadt, in ihrem Schoofe liegend, fehr.fichernd,
fondern auch ungemein pittorest und dabei in hohem Grade fruchtz
bar. Da, wo der Drontes von ihr abwärts durch die Vorberge
de8 Mons Casius mit flürzendem, breitem, Flarem Wafferfpiegel
fih durch die Hinderniffe, die ihm entgegenftehen, hindurchwindet,
nimmt die Landichaft zwifchen Hainen und Felfen einen hiſtoriſch—
großartigen Character an. Die Bailanfette in Nord, der weite
See in Nordoft mit- einigen Infeln und Ruinen, die fruchtreichen,
wenn ſchon meift unbebauten, aber mit Baumgruppen und einzel:
95) John Macdonald Kinneir, Journey through Asia Minor etc.
London, 1818. 8. p. 146.
— —
Die Stadt Antiochia, Antafieh. 1197
nen Gartenſtellen beſetzten, durch reiche Bewäfferung immer grünen
Felder der Ebene und sim Hintergrunde der prachtvolfe, über
dem Waldgebirg fich Fühn erhebende Kegel des Gafius (fiehe die
Skizze bei Ainsworth, p. 303, aber vorzüglich die landfhaftlichen
Gemälde in Holt Dates Mappen) enthaltenen Reize der Natur,
die noch wenig befannt wurden. Die Mauerthürme, die über den
coloffalen Stadtmauern emporragen, tragen nicht wenig durch ihren
Gontraft zu dem malerifchen Eindruck diefer Naturumgebung bei,
wogegen die geringe, niedrige, jebt bewohnte Stadt, die Kinneir
nur auf ein Sechstheil des einftigen, antifen Stadtumfanges
Ihäßte, bedeutungslog erjcheint, ungeachtet fie doch unter dem mil-
den Negimente ihres Aga wieder an Zahl der Bewohner gegen
früher zugenommen und auch diniger Handel in ihr begonnen zu
haben fchien, wozu die immer ftärfer betriebene Seiden zucht das
ihrige beigetragen hatte.
Kinneir überzeugte fih davon, daß der 7 englifche Miles
von der Stadt in SW. gelegene Ort, den man ihm Babylae
nannte, nach der dort dem Märtyrer Babylas errichteten Kirche,
die eigentliche, durch Wafferfülle und fururiöfe Vegetation ausge—
zeichnete Stelle des alten Daphnäum fein müffe, dagegen der
uf der Laodicen- Straße liegende Ort Beit el-Ma, nur 5 eng-
ische Miles gegen ©.D. liegend, den D’Anville und Bocode%)
dafür hielten, nur erft ein Dahin fpäter übertragener Luftort
ein werde, den man mit jenem ältern, nachdem derjelbe durch die
riftlihe Kirche eine eigene Weihe erhalten hatte, und nicht mehr,
die zuvor, der allgemeine Sammelpla der Genußfüchtigen bleiben
onnte, verwechjelt habe. Noch find wir nicht in Stand gefebt,
tefe topographifchen Anfichten zu prüfen, da felbft die beften Kar—
n der Umgegend von Antiochia, wie die bei Chesney und
uſſegger, und über diefe Specialverhältniffe im Unflaren laſ—
Die Umgegend von Babylae hatte Kinneir entzückt, die
on Beit el-Ma unbefriedigt gelaffen #7),
Seit der Aegypter-Herrſchaft in Nordfyrien fcheinen fich die
uftände von Antiochia etwas günftiger geftaltet zu haben als
wor, denn nach glaubwürdigeren Daten #) hatte die Bevölkerung
=
+
|
} |
I
9 Pococke, Reife. Th. I. ©. 281.
=") J. Macdonald Kinneir 1. c. p. 155.
) Barker, in Dr. J. Bowring, Report of the Commercial Sta-
J tistics of Syria. Lond. 1840. App. B. p. 114.
1198 Weft-Afien. V. Abtheilung, I. Abſchnitt. 9.36.
der Stadt iiber 10,000 bis 12,000 Einwohner zugenommen; in
diefer Zeit wurde fie 1836 von Nuffegger, 1838 von De Salle,
1842 von Neale, 1846 von Thomfon, 1848 von Eli Smith
befucht, Die größtentheils das Vorige beftätigen und auch einiges
Neue hinzufügen. |
Nuffegger ritt von Swediah am 25. Mai, den gemöhn-
lichen Weg nad) Antiochia verlaffend #), "wo der Drontes aus dem
engen Thale der Vorhöhen des Mons Casius hervortritt, einen
mehr nördlichen, pittoresfern Gebirgsweg von W. nah D. und
dann von N. nad) ©, bis zum Ort Sananteh, der wieder am
Orontesdurchbruch aus dem DVorgebirg erreicht ward, um auf
der dortigen Fähre) zum Südufer des Stromes überzufeßen.
Diefer Weg war ungemein reizend durch feine Fruchtbarkeit und
jeinen fortwährenden Anbau, überall Bauernhäufer, Landhäufer,
feine Spur von Armuth, was dem Reifenden befonders aufftel, der
eben Aegypten mit den armfeligen, bis zum Vieh herabgefunfenen
Fellahs ohne Eigenthum verlaffen hatte, hier aber eine Anſiede—
lung mit Gigenthum des Bodens und Agricultur des in Waffen
geborenen Zurfomanen antraf, der hier alfo aus dem Nomaden
leben feßhaft geworden war. Die üppigfte Vegetation zwifchen E
den malerifchen Felsufern des Dronteslaufes, in deffen milden
Thalgebiete, wo es auch noch in Verwilderung daliegt, doch hohe”
landſchaftliche Reize fich entfalten, find die Windungen der Pfade,
Die dem Strom folgen, wie von den herrlihften Barkfcenen ums
geben, in denen man immer zwijchen wilden Feigen-, Maule
beer=z und Sohannishbrotbäumen, von Rebenfülle ums
rankt, an blühenden Rofengebüfh, Dleanderdididhten,
lilienreichen Schilfen vorüberzieht. Das fonft für unbewohnt und‘
öde gehaltene Drontesthal fand Ruſſegger bei der Fähre, wo die |
Zurfomanen an einer Mühle ihn überjchifften, je weiter er vor⸗
drang, defto belebter, voll Dörfihen zu beiden Seiten, in deren |
einem, dag dem Beit el-Ma nahe Liegen follte, er gaftliche Herz |
berge fand. An einer wafferreihen Quelle, wol am Berge
waffer,. das von dem genannten Ort auf feiner Karte gegen RW
zum Orontes mündend eingezeichnet ift, nahm er in der Nähe des |
27
4
>49) Nuffegger, Reife. Th. T. 1. ©. 363— 373. ;
°°) Bartlett: and Carne, Syria l. c. Vol. I. p. 65 Ferry over
Orontes; Vol. I. p. 25 Scene on Fa river — near
Suediah. |
Antiochia, Die orientalifche Stadt, 1199
Khans unter prächtigen Blatanen und Wallnugbäumen fein Zelt:
lager; am Zage hatte man im Schatten meift 20° Wärme gehabt.
Um zweiter Tage nah der erfien Stunde Weges Fam er
an einem einfachen Landhaufe vorüber, das fih Ibrahim Paſcha
gegenüber einer großen Kaferne erbaut hatte, der damals das
ernfte Negiment in Syrien führte. Antiochia lag ganz nahe
davor, und auf einer der Höhen wurde das Zelt aufgefchlagen.
Bon hier ließ fich dag vorliegende Prachtgemälde ganz überfchauen:
die Drontesebene in N. und DO. von den ſchön geformten Ketten
des Amanus und Lofham begrenzt, in ©. von den grünen Vor—⸗
höhen des Caſius überragt; in der Tiefe vor dem Fuße der Anz
höhe die Stadt, in der man jebt 19,000 bis 12,000 Einwohner
zählte, mit Mofcheen und Minarets, zwifchen deren orientalifchen
Formen die der Giebelhäufer mit ſchrägen europäiſchen Ziegel—
Dächern einen feltfamen Eindrud machten. Im Uebrigen war fie,
was enge, winklige Gaffen, unanfehnliche, Tenfterlofe, meift eins
ſtöckige Wohnhäufer, Schmuß und Unreinlichfeit betraf, ganz
prientaliich geblieben. Bon hier verfolgte man den eine Stunde
lang höchſt pittoresfen, zinnenreihen Zug der Stadtmauer ent-
lang den Bergrüden von W. nah D., deren innerer Raum zwi:
Ihen der äußern Quaderbeffeidung von behauenen Steinen mit '
der fefteften Mörtelmauer angefüllt, die Quaderwände merfwürdig
zufammenhält. Sn dem tiefen Graben, der fih von der Stadt
zur alten Feſtungsburg hinaufzieht, erblit man von der Höhe in
deffen jenfrechten Kalffteinwänden eine Menge von Fünftlich hinein
gehauenen Höhlen, meift quadratifchen Raums, mit Thüröffnungen,
Licht- und Luftlöhern, ein paar Schlafftätten und aud) wol an—
dere Seitenbauten, Troglodytenwohnungen, einfame der Mono-
phyliten, Gremiten oder auch Gefängnißſtätten zu ihrer Zeit. An
den Brüdenbogen, die von Fels zu Fels über die Grabenſchlucht
nach der alten Burgftraße führen, hängt Alles voll Stalactiten-
bogen; denn Aquäductrefte durchziehen hier nach verfchiedenen Rich—
tungen die Ummauerungen, deren kalkreiches Waffer diefe Tropf-
feinbildungen . ſchon feit Jahrtaufenden erzeugen mußte. Doch
finden fih auch hier noch thönerne Röhren von früheren Waſ—
jerleitungen nach der Stadt vor. Die Höhe des Feftungsber-
988, deffen nackte Plateaufläche noch ganz mit coloffalen Steinen
bedeckt ift, ſchätzt Nuffegger auf 2,000 Fuß über dem Meere.
ı Nach. der Süd» und Südweſtſeite zum Caſius hinauf fah Ruſſ⸗
| egger in deffen zahlreichen Bergichlugten viele Berghütten und
1200 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abfchnitt, $. 36,
Bergdörfer bis nahe zur Gipfelſpitze ſich anlehnen, von denen
wir bis jetzt nur ſehr vereinzelte Kunde erhielten; die Cultur der
Rebe, der Maulbeerbäume ſteigt weit bis zu ihnen hinauf (ſ. oben
S. 1139), und macht das Gebirg ſo bewohnbar, zumal auf den
Höhen für Hirten, die auf den ſaftigſten alpinen Wieſen ihre
zahlreichen Heerden weiden. Leicht erſteigt man auf dieſen Vor—
höhen der obern Stadt Buncte, von denen der Blick noch über den .
Amanus hinaus bis zum fernen, wildzadigen Taurus hinüber-
jchweift, gegen Weft über die Vorberge des Dſchebel Akra⸗ hin
bis über den weiten Spiegel der Meeresfläche, und gegen Nord-
Dft über die Seen und Sümpfe von Buheire in weiter Ebene
den Afrin entlang reicht. Gegen Süden auf den Berghöhen nad
Ladifieh iſt das erfie Gebäu, das man in gefunder Luft angelegt
erblidt, ein Militair- Hospital für Ibrahim Paſcha's
Kafernen und feine Garnifon in der Stadt, welche dem Lande
und zumal auch den dortigen Ehriften die lang entbehrte Si—
herheit wiedergegeben; und von dem noch urigepflafterten Bazar
in der Mitte der Stadtbehaufungen hörte der treffliche Deftreicher
zu feiner Weberrafhung und Erheiterung dur die Mufifbande
von des Aegypters Garderegiment die Strauß’fhen und
Lannerſchen Walzer vom Drontesufer herauftönen.
Sole veränderten Zuftände führten hier manchen europäifchen
Wanderer in neuerer Zeit mehr als zuvor in diefe Gegenden.
De Salledt) ſchiffte in fürmifcher Herbftzeit von Ruad fommend
zwifchen den ‚beiden Niefenwächtern Caſius und Rhoffus des
Golfs von Seleucia in den Hafen von Suedia (1838) ein, und
wählte von da denfelben Weg Ruſſeggers bis zur Fähre des
Drontes, deſſen feichter gewordene, von weißen Thon= und
Kreidefhichten gefärbte Waller er damals bequem durchreiten
fonnte, um am linken Ufer durd die malerifche Gebüſchwildniß an
demfelben, von Störar, Dleander, Nebengehängen und
Smilargewinden, weiter ftromauf gegen die Gruppe von Lorz .
beerbäumen (Laurus nobilis) in der Nahe des Daphnaum, dem
Tibur der feleweidifchen Könige, fortzureiten, die Ruſſegger nicht
erwähnt hatte. Auch Beadle und Thomfon?) fahen dort nod)
einzelne ſehr ftattliche, edle Lorbeerbäume, DBeteranen, wenn
51) De Salle, Peregrinations. p. 173—181. 52 Thomson, in
Bibliotheca Sacra. V. p. 458; Beadle, Journ. im Missionary
Herald. XXXVIH. 1841. p. 207. Fe
Die moderne Antafieh. 1201
auch nicht Zeitgenoffen der Seleuciden, doch aus früheren Jahr:
hunderten-des Mittelalters, herrlich grünen; Doc ihre großen Haine
mußten verdorren, wie die Gottlofen, die fie gepflanzt hatten
(Pſalm 37, 35). Wahrfcheintih fanden fie höher bergan, als
Nufjegger gefommen war. Denn De Salle ftieg auf höher
liegendem Wege bis zu den ſchönen Cascaden hinauf, die dort fie
ben Mühlenräder treiben, in deren Nähe er alte Mauerrefte und
die etwas höher liegenden Hütten von Beit el-Ma (dies überjeßt
9. Guys mit Grotte der Waffer)®) ſah. Noch höher hinauf
nennt er eine Quelle Daricha und eine noch fehönere, berühmtere,
Sgraibo, unter Eihen und prachtvollen Platanen, die
hier am Gafius recht ihre Heimath zu haben jcheinen (Platanus
orientalis; ihre Verbreitung |. Erdf. XI. 511). Bon der Höhe
bei Saraibo, das ung fonft unbekannt geblieben, hat man den
weiteften Umblik über die Gegend gewonnen.
Sn der alten Stadtummauerung ſchätzte De Salle die mit
Gärten bededten Theile auf *4 des Raums und die moderne Stadt
felbft, jagt er, nehme noch nicht den zehnten Theil derfelben ein.
Das Stadtthor an der Brüde hörte er Bab Iſtambul nennen,
weil von da die Karawanen ihren Weg durd Klein -Afien nad
Eonftantinopel zu nehmen pflegen; oberhalb der Brüde waren an
den Ufern des Fluffes viele Gerbereien, zumal für Ziegenfelle
zu Safftan, angelegt, welche den Bazar der Stadt, in der einiger
Verkehr erweckt war, mit Leder verfahen, das wol ein Bedürfniß
für die ftarfe Garnifon geworden fein mochte; auch ‚wurde viel
Zuderrohr zum Berfauf auf den Bazar gebracht, und fehr viele
trefflihe Aale, die aus dem fihlammigen Wafler des Gees in
den Drontes hinabgehen und nad) den Winterüberfhwemmungen zu
Hunderttaufenden geftfht und eingefalgen hieher zum Verkauf ge-
dracht werden.
Schon im Jahre 1840 gab der Conſul Barker den jährlichen
Sewinn aus biefer Aalfiſchereis) 60 ‚000 Piaſt. an, da dieſe
1 H. Guys, Statistique du Paschalik d’Alep. Marseille, 1853.
22.
P-:
) Dr. I. Bowring, Report on the Commercial Statistics of Sy-
‚ria. Lond. 1840, in App. B. p. 114.
Rister Erdfunde XVII. ggg
F
1202 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 36.
Auch eine Weihfhildfröte, eine Art Trionyx, ähnlich
der im Nil, wurde hier von De Salle im Drontes beobachtet,
und an den Ufern zahlreihe Mufchelbänfe von ſchwarzer
Farbe, von denen ganze Uferſtrecken bededt werden. — Wie die
Ziegeldächer vielleicht aus den Zeiten der Kreuzzüge nach Europäer
Art hier übriggeblieben, fo auch aus noch älterer Zeit die plumpen
Räderkarren mit vollen Holzrädern, und vielleicht auch noch andere
Transportarten, wie die Belaftung der Maulthiere, indeß der Ge—
brauch der befattelten Ochſen als Laftträger wahrfcheinlich erſt
durch Turkomanen fid) aus Indien und PBerfien in neueren Zeiten
bis hieher verbreitet haben mag.
Thomfon 5) nahm (am 10. Auguft 1846) von Suediah
einen mehr nördlichen Weg, indem er immer auf der nördlichen,
oder rechten Seite des Dronteslaufes blieb, um die 15 big
16 englifchen Miles in 5 Stunden Zeit zu Pferde bis Antiodhia
zurüdzulegen. Nach der erften Stunde mußte er aus der Ebene
Suediah's einen ziemlich bedeutenden Berg erfteigen, der nach ihm
aus vulcanifhen Sandmaffen und aus Mergel (mol Kreidelager)
mit Kiefeln und Bimfteinblöden, dann wieder aus feldfpathreichen
Trachyt-, Augite, Granit- und Jaspis-Achatblöcken und vulcaniz
ſchen Tuffemaffen in haotifchen Aufhäufungen befteht, und wol nur
ein Product der Erderjchütterungen mit Waiferfchüttungen fein
fann, die hier manche plutonifchen und neptuniſchen Zerftörungen
anrichteten, und, nad) dem Zeugniß des arabifchen Autors Ibn
Scheny, den Thomfon Anführt, einmal nah einem 40 Tage
dauernden Erdbeben gewaltige Maffen Schwefeldämpfe dem Boden
entfteigen, ein anderes Mal die Meeresfüfte finfen machten,
dann wieder emporhoben, wobei das Land mit Meer überzogen
wurde, |
Nach der zweiten Stunde wurde der wildftürgende Bergftrom
Keradſchek el-Kebir (wahrfcheinlich der Buyuf Kara Su bei
Eli Smith) durchfeßt, der von N.W. vom Rhoſſus vom Dorfe
Bitiäg56) herabfommt und gegen SD. in den DOrontes fallt.
Sn Bitiäg, einem armenifchen Dorfe in paradiefifcher Umgebung,
drei Stunden gegen NND. von Suediah fern, mit einer ſchönen
55) Thomson, in Bibliotheca Sacra. Vol. V. 1848. p. 454 —- 458;
derf. im Missionary Herald. 1841. Vol. XXXVI. p. 236—238.
56) Bartlett and Carne, Syria 1. c. Vol.III. p. 74: Scene at the
village Beit y-ass near Suediah, mit Barfers Billa und der Ruine
einer Kirche.
Weg von Bittäs nach Antakieh. 1203
uine von alten Tempeln und Kirchen, hatte ih Mr. Barker,
rt befannte englifhe Conſul, den wir jchon dfter genannt, und
r fih fo viele Verdienfte auch um diefen Theil des nördlichen
yriens erworben hat (fiehe unten bei Suedieh), feinen Fühlen,
jönen Landfiß für.die Sommerzeit erbaut, wo er fein hohes Al:
r in ftiller Zurücgezogenheit nad) einem vielbewegten Leben in
ler Thätigfeit zubrahte. Hier hat Mr. Barker die Obft-
ten aus der Lombardei, aus Spanien, Franfreih, Berfien
id Indien einheimifch zu machen gefuht, und eine Menge der
Yönften fremden Gewächſe eingeführt, unter denen die prachtvoll-
n Roſenbäume von allen Farben von den edelften Rebengehängen
nfränzt werden. Eine Menge von Quellen, herrliche Vegetation
id reicher Seidenertrag von den dortigen Anpflangungen der
aulbeerbäume geben diefem Orte feinen Wohlſtand.
\ Bon diefem Bitiäg fagt Neale57), als der jüngfte Augen-
ge diefer Gegenden (1850), daß es ein armenifches Dorf
t etwa 1,000 Bewohnern fei, das 3 Stunden fern von Suedieh
3 ‚ wohin ſehr beſchwerliche Felswege führen. Iſt e8 aber er-
ht, fo betritt man die Sommerfriſche J. Barfers, die er
| in der Nähe der Ruine einer alten armenifchen Kirche zu fei-
U Grabftätte und bei feinen Lebzeiten zu dem reizendften Land-
Ü mit allen Comforts des Lebens gefchaffen hatte. Der fehönfte
Eimengarten umgiebt ihn mit einer 30 Fuß hoch fpringenden
‚taine, die eine drehende Derwiſchgruppe über ihr fortwährend
Men macht; das Baffin ift voll Gold- und Silberfifhe. Das
hnhaus ift an der fchönften Quelle erbaut, und diefe zur Er-
hung durch das ganze Haus geleitet, in drei fchönen Marmor:
Ing gefaßt. Eine Treppenflucht führt zwifchen Roſengebüſch zum
Frung der Quelle und zu einer Felshöhle. Das Waſſer ſelbſt ift
Ham und von angenehmem Gefhmad. Die Luft ift die gefun-
und erquicdendfte, die Ausficht gegen Oft auf die Mauerfrone
chia's und auf den Mons Casius entzüdend.
Vom genannten Wafjer, dem Karafu, wird auf dem mweitern
Enarſche ſchon nach einer Viertelftunde ein zweiter Bergftrom,
erdfhet es-Sugir, durchritten, und 40 Minuten weiter
Alritter, Nahr Haſſeinly (wol richtiger el-Hufeiny, wie
|
a Smith), an welchem die Ruinen einer Kirche St. Spis
N |
le 4;
NW.'A, Neale, Syria. Vol. II. p. 80,
| | Gggg2
-
1204 Weft-Aften, V. Abtheilung. IE Abſchnitt. $. 36.
ridion mit Grabftätten, wo eine uralte Eiche einen fchattigen Ruhe
plaß bot. Umher ftanden noch andere Eichen und Fleined Buſch
werk, weiterhin aber wird der Boden nadt, bis man nad) dre
Biertelftunden den Nahr Mura erreicht, an dem wieder ein außer
ordentliches Konglomerat von waffergewälzten vulcanifhen Kie
ſeln und zufammengebrachten Steinen der verfchiedeniten Forma
tionen aufgehäuft liegt. Bon diefem wurde nah 35 Minuten de
Nahr Hanna und nur 10 Minuten fpäter das Brüdenthor vo
AMCHAR ER erreicht.
Sn einer frühern Reife hatte Thomfon (1841) einmal ſüd
wärts den Weg dur den Drontes, den fein Pferd durchſchwim
men fonnte, während er in der Fähre überfuhr, genommen, un
die Daphnne- Quelle zu befuchen, die er auf dem Wege nad Bei
el-Ma erreicht zu haben glaubte. Er fah fie aus einer Schi
ſenkrechter Kalffteine hervorfpringen, die von Terraffe übe
Terraſſe ſchäumend hinabftürzte, in vollen Gebraufe, und nad) &
paar englifchen Miles weit über jchiefe Flächen ziehend, ſich zu
Drontes unterhalb der Stadt Antiochia ergoß. Es ſchien ih
als hätten diefe Waſſer ſeit ein paar Sahrtaufenden Feine Veränd
rung erlitten, wenn auch an der Stelle des einſt üppigen Daphnäum
nur ein halbes Dutzend ärmlicher Mühlen übrig geblieben. KU
und Büffel wälzten fih jekt in den einft dem Apoll und der Dian
geheiligten Waffern. Doch auch ſchon in frühefter Zeit wurde Di
ſes Aſyl durch Verbrechen entweiht, da hier ein Onias im He
ligthum felbft erdolcht werden fonnte (2. B. d. Maccabäer 4, 3
Die zwei Stunden (5 englifhe Miles) von da zur Stadt fchien
ihm ganz mit den Vorftädten und Anlagen der antiken Antı
hia bedeckt geweſen zu fein, denn auf der ganzen Strede tt
überall Granitfäufen und andere Baurefte aus der Erde her
die nur Ueberreſte von Tempeln, Villen und Paläſten gewefen fe
fönnen. Die Quellen brechen mehrere hundert Fuß über dem DI
des Dronted in großer Mächtigkeit hervor, und Fonnten dahet |
allen nüßlichen Wafferfünften, wie Springbrunnen, Waſſerleitung |
Cascaden und Baſſins verwendet werden; fie haben fich ſelbſt Tal
Plaine zu einem ſchönen Amphitheater ausgewafhen, und vi
Zuffineruftationen in Maffen angefebt, aus denen die Mühlen if
baut find. Die feltfame Nöhrenbildung der Tuffmaffen verlei
die Araber, fie für verfteinerte Wurzeln zu halten.
Der englifche Refident Neale, der noch zulegt bis zum I
j
|
|
|
Die alte Daphne bei Antakieh. 1205
1850 58) diefe Gegenden fo oft bejucht hat, und ganz feenartig bes
chreibt, bemerkt jedoch dabei, daß diefe ſchöne Wildniß gegenwärtig
on einem ungebändigten Bolfe bewohnt werde, weshalb nur
venige der angejehenen Ayäans aus Antiochia, die dort ihre Land-
yaufer haben, diejelben bewohnen konnten. Obwol fie dort ihre
juten Wächter unterhalten, jo wurden fie doch öfter durch die wil-
en Fellah- Tribus des Gebirges überfallen und nicht jelten in den
ort jo ſchwer zugänglichen Felfenhöhlen ermordet. Gr nennt aud)
inen dort benachbarten, einftigen Landſitz Barfers mit Namen
Huderbeg, von dem aber nur noch Ruinen, wahrfcheinlih aus
feicher Urſache, übrig find, in deſſen Obftgärten die edelften Ge-
ächfe angebaut waren, und die Chinaquitten noch doppelt fo
roß, wie ein Straußet (?), gediehen und herrlich dufteten, fowie aud)
ectarinpflaumen, Myrobalanen, indifhe Bambufen
nd viele andere edlere Gewächfe dafelbft gezogen waren.
Die Stadt Antiochia, ftets von 4,000 bis 6,000 Soldaten
brahim Paſcha“'s garnifonirt, war voll Thätigkeit; man rech—
ete wenigſtens auf 9,000 bis 10,000 Einwohner, davon ein Dritt-
eil Naſairier fein follten, die nun hier auch im Schuße leben
nnten; einige Suden hatten fich hier unter den übrigen Moslemen
jedergelaffen. Der Cenſus von 1835 hatte, nach Colonel
‚hesney®), nur 5,600 Bewohner von Antakieh angegeben.
anche Theile der Stadtmauern hatten bedeutende Zerftörungen
litten, da der Aegypter fie einreißen ließ, um mit ihren trefflichen
aufteinen feine großen Baraden für die Truppen zu errichten.
Der Drontes, bemerfte Thomfon, ſchien ihm nad den
efeftigungswerfen an feinem linken Ufer zu beweiſen, daß er nie:
als durch die antife Stadt gefloffen, aber er vergaß, daß Diefe
efeftigungswerfe fich erft aus Juſtinians Zeiten datiren; ganz
tig bemerkte er dagegen, daß deſſen Direction nicht gegen Weft,
ndern gegen Süd-Weſt, wie dies auf Niebuhrs Plan fogar
gen Süd-Süd-Weſt ſchon eingetragen war, unterhalb Daphne
er erft gegen Weft zur Ebene nach dem Meere zu gebe. An
nem Weftufer müffe, nach den Ueberreften dortiger Grabftätten
urtheilen, die Necropole der Stadt gelegen haben, von
man für eine einftige jo große Bopulation doch in der That
| |
Fi
BR F. A. Neale, Syria. Vol. II. p. 76—78.
‚°°) Col. Chesney, Expedition 1. c. I. p. 428.
1206 Weft-Aften. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 36.
His jeßt nur noch fehr wenige Nachweife hat auffinden fönnen.
Die fehr niedrige Bogenbrüde über den Drontes ſchien jehr alt zu
fein (vielleicht aus Theodoſius Zeit, |. oben ©, 1112); fie ift mit
Grünftein gepflaftert, einem plutonifchen Geftein, das, wie auch
Ihwarzer Trapp, in allen Ruinen der Stadt vorherriät; auf
und zwifchen diefen Auinen und ihrem Schutt wuchern die Fei—
gen-, Dliven- und Maulbeerbäume als auf dem allergün-
ſtigſten Boden mit der ausgezeichneteften Ueppigfeit, jo daß man
innerhalb der einft fo reich bevölferten Stadt in Gefahr fein Tann,
zwifchen ihren Didichten fi) zu verirren. Zwiſchen diefen Trüm—
mern fo wenig von edleren Architecturreften und faft gar Feine
Snferiptionen fennen gelernt zu haben (die meiften der fünf
befannt gewordenen find nur aus Daphne und aus fpäterer Zeit) ®),
muß bei der Fülle der in Laodicen, Damaskus und Palmyra vor:
gefundenen auffallen, da felbft Seleucia deren mehrere darbietet.
Aber was ift nicht alles aus dieſer einft glänzenden, jebt fo
erniedrigten Metropole verihwunden, in der Jeſus Ehriftug
zuerfi in der ganzen Welt öffentlich als ihr Heiland angebetet
ward (j. ob. ©. 1170), deifen Name gegenwärtig dort nur von den
fanatifhen Moslemen verläftert wird, den die erniedrigten Nafairier
nicht Fennen, und wenige eingeſchüchterte Chriften in ihrem Herzen
tragen, wenn jchon ihre geiftlichen Oberhäupter der Griechen, ka—
tholifchen Griehen und Maroniten fi noh immer mit dem
folgen Namen „Batriarhen von Antiohia und des ganzen
Orients“ (f. oben ©. 779, 785, 797, 798, 802) brüften.
Der Attaché des englifhen Konfuls in Syrien, Neale‘l),
der längere Zeit, vom Jahre 1842 bis 1850, in Antiohia ud
Syrien gelebt hat, giebt über ihren neueften Zuftand noch fol
gende Nachricht. —
Das Erdbeben von 1822 hatte ſehr viel in der Stadt zer—
ſtört, Ibrahim Paſcha, der ſie wieder in Aufnahme zu bringen
ſuchte, ſprengte viele ihrer alten Mauern durch Pulverminen in
die Luft, und baute mit dem dabei gewonnenen Material ſeine
ſchöne Villa am Orontes auf und architectoniſch ſehr ſchöne Ba—
racken von großem Umfang, aber eilig, für 10,000 Mann ſeiner
Soldaten. Schon 15 Jahre fpäter (1850) waren fie wieder verz
°e°) Corpus Inseript. Graecar. Berolihi. T. II. 1. fol. 218, |
No. 4465 — 69. ) F. A, Neale, Eight Years in Syria, Par
lestine etc. London, 1851. 8. Vol, I. chapt, 2. p. 10.
Das Leben in Antafieh. 1207
fallen, während die antiken Mauern der Kreuzfahrer und Juſtinians
bis heute beftehen. Das Clima der Stadt ift mild, aber die ſchie—
fen Ziegeldächer find daſelbſt feit der Kreuzfahrer Zeit, obwol
fie im ganzen übrigen Syrien fehlen, nicht abgefchafft worden.
Sm Sahre 1847 Iebte Neale 8 Monate in der Stadt, und ver:
fichert, daß faft fein Tag ohne Regen vorüberging, worauf der
benachbarte hohe Kafius und das Meer wol ihren Einfluß augs
üben mögen, da das innere Syrien doch meift an Dürre [eidet.
Die einftödigen Häufer der Stadt zeigen nur nadte Mauer—
wände gegen die Straßenfeite von 20 zu 30 Schritt, mit Thor:
eingängen verjehen; die Straßen erhielten zu beiden Seiten zwar
gepflafterte Trottoird, da es an Steinen nicht fehlt, durch die Mitte
ziehen aber die Wafferrinnen hindurch. Die abhängigen Straßen
werden durch die heftig herabftrömenden Negengüffe zwar reinge-
jpült, aber auch eingeriffen, wobei fih ganze-Schaaren von Jun—
gen einzufinden pflegen, die dadurch häufig losgefpülten Münzen
und antifen Gemmen und Steine einzufammeln, die fie fogleich dem
Antiquar Hadſchi Ali zu tragen, der diefelben meist an englifche
Reiſende ſehr theuer abfegt oder einfchmilzt. Auch der Orontes
Ihwillt öfters gewaltig an, und wälzt dann große Schuttmaffen mit
fort; dann braufet -er hinab zum Meere, und gewaltige Gewitter
mit ihrem Wiederhall der Donner an feinem Feljenthale geben
ſchauerliche Scenen, faubern aber die Luft, die nach ſolchen Phäno—
menen rein und balfamijch erquidend if. Dadurch wird die Ein:
förmigfeit und Monotonie des fehr nüchternen Städtelebens unter-
brochen, das keinen Genuß als den des Kaffees, der Tabackspfeife
und eines Spazierritts darbieten kann, da aller geſellige Umgang
fehlt; das Hauptvergnügen an den Abenden bei Licht und Tabacks—
dfeife gewähren die Märhenerzähler in-den Kaffees, aus denen
ann Feder der Zuhörer mit feinem Hausfchlüffel in der Taſche
yeimzieht.. Das Leben ift hier wohlfeil und gefund; Wohnungen
nit Gärten find leicht zu haben, jo wie das Geflügel, köſtliche Ge—
nüfe, Trauben, Obft aller Art, auch Fiſche, zumal Aale, die deli
atefen ihrer Art. Das Zuderrohr, zum Genuß für Weiber
ind Kinder des gemeinen Volks, iſt nur von ſchlechter Qualität,
önnte aber durch Cultur fehr veredelt und einträglich werden.
Die Unficherheit gegen den fanatifchen, leicht aufzuregenden
Böbet ift e8 aber, was den Aufenthalt dafelbft für die Ehriften
—
1208 Weft-Aften, V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 36.
Der Gouverneur von Antiohia hat nur wenig Anfehen, da
die Ayäns (Edelleute) und. Effendis, oder die Angefehenften
der Stadt, zugleich die Neichen im Lande find, die ihre eigene
Partei gegen das Gouvernement bilden. Der Haupt-Effendi,
Moufud Effendi, der an ihrer Spike fteht, fol Befiter von
mehr als 100° Mawlbeerpflanzungen fein, die ihm an Seide allein
ein jährliches Einfommen von 15,000 Pfund Sterling fichern;
und fo andere. Der Ayäns in der Stadt find 13, alle mehr
oder weniger reich, und voll Einfluß, da fie mit jenen die Grund-
eigenthümer der Stadt und Umgegend, aller Güter des Landes find,
von der Dſchisr el-Hadid am Drontes in Oft bi8 Swediah in
Weſt und Bitiäs in Nord. Die meiften des Bolfes haben, als
Diener, von ihnen ihr Brot, direct oder indirect. Ihre Ländereien
find gut bebaut mit Korn, Gerfte, Weizen, Maulbeer-
pflanzungen u. a. m.; die Arbeiter find fehr fleißig, aber dabei”
doch jehr dürftig: denn die Ayans find Wucherer, die ihre Ca—
pitalien von einheimifchen und europäifhen Kaufleuten am Ort
oder in Aleppo und anderswoher aufnehmen und gegen Zinfen
und Contracte an die Bauern mit großem Profit ausleihen.
Die Ausfuhr von Korn, zumal Weizen, Olivenöl und
Seide; ift gegenwärtig nicht unbedeutend; aub Sefam- Sarz-
men zu Del und Galläpfel, doc von geringerer Sorte, liefert
der Ort in das Ausland. Süßholz (Glyeyrrhiza) wächſt wild
in der Umgegend, die officinelle Meerzwiebel (Seilla mari-
tima) wächſt hier in Ueberfluß, und 1849 joll man hier auch die
officinelle Sajjayparille (Smilax sarsaparilla, fonft nur eine |
amerikaniſch-tropiſche Bflanze) entdeckt haben.
Indiſche Kaufleute hatten feit dem lebten Sahrzehend hier
ihre Agenten, die ihre Waaren fehr hoch hielten, vorzüglich aber
gegen Del und Seide abjegten; alle europäifhen Waaren, zus
mal Tücher, find hier ſehr theuer. Nach der Monfungeit, d. t.
der Zeit der Seidenernte, finden ſich hier eine große Menge
Unterhändler aus Aleppo ein, um den Bayern ihren Seidenertrag
abzufaufen. | |
Die Aalfifcherei wird an mehreren Stellen des Orontes in "
großartiger Weife betrieben, wo große Niederlagen derfelben find;
zugleich ift e8 ein Vergnügen der Antiochener, in zahlreichen Bars |
tien wol täglich nach ſolchen meift reizend gelegenen Fifcherorten auf !
frifhe Aale auszuziehen, die zugleich bei eigenen Bädern zu ſehr
Heutige Bevölkerung von Antakieh. 1209
fhmadhaften Bafteten verarbeitet werden. Jeden Freitag ift Markt
in Antiohia, wie in allen Städten des Orients.
Die Cholera hatte in der Mitte der vierziger Sahre, in des
nen die Bevölkerung gegen frühere Zeit unverhältnigmäßig zuge:
nommen haben mußte, in Antiochia viele der Einwohner dahin
gerafft. Doch rechnete man nach derjelben im Sahre 1848, nad)
Neale, noch 17,000 Seelen, davon 14,000 Türken, 1,500 Na:
fairier, eben fo viele Chriften, die fih in 15 Mofcheen und
in einer riftlihen Kirche verfammelten. Die Stadt hatte alfo
unter der ägyptifchen Herrfchaft fehr bedeutend an Bevölkerung zus
genommen, und obwol der Berfehr in ihr in neuerer Zeit fehr ab-
hängig von dem Handel in Aleppo geworden ift, fo würde doch mit
der Zeit diefer durch feine Lage unvergleichlich mehr begünftigte
‚Ort fi) bald wieder unter einem andern Gouvernement zu einer
ganz andern und wieder felbftändigen Größe emporfehwingen kön⸗
nen, da ſich alle Bedingungen hierzu an dieſem, ſeiner Lage nach
paradieſiſchen Orte vereinen.
Eli Smith, der Antiohia) zuletzt noch im Jahr 1848
beſuchte, verdanken wir folgende neue, das Obige meiſt beſtätigende
oder genauer berichtigende Angaben. Er beſtätigt es, daß die
türkiſchen Edelleute (Ayäns), die zu Antiochia wohnen, alles
Land zwiſchen der Stadt und dem Meere im Beſitz haben, und da—
her von größtem Einfluß ſind; die Mohammedaner in der Stadt
ſind alle Türken, und, gleich den alten Antiochenern, wegen
Lüderlichkeit und Unzüchtigkeit verrufen. Von der Seidenernte
erpreſſen ſie als Pacht von den Bauern ihrer Dörfer in der Ebene
gegen Suweidieh des Ertrages, von den im ſüdlichern Kuffeir-
ebirge wohnenden Bauern ſogar °/,, während die Regierung als
bgabe nur "4, davon erhält, den Arbeitern alfo kaum die Noth—
urft zur Erhaltung ihrer Familien übrig bleibt. Sie find. ftolz
md hochmüthig, zumal gegen Europäer, und ihr Fanatismus
neftattet diefen noch keines weges den Aufenthalt in ihrer Stadt.
Außer einem Kapuziner-Möndh traf Eli Smith feinen
inzigen Europäer dafelbft, denn die beiden einzigen europätfchen
Sonfuln, der englifche und der öftreihifche dafeldft, find An—
iochener von Geburt. Der Kapuziner gab die Bevölkerung der
Stadt auf 17,000 bis 18,000 Seelen an; der englifche Conſul
in Scanderun meinte nur 12,000, aber ſpäter muß er, wie
\ 1%) Eli Smith, Mic. 1848.
1210 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abfchnitt. $. 36.
wir oben gefehen, der Anficht des Kapuziners gefolgt fein. Biel
zahlreicher, als Neale dafür hielt, erfuhr Eli Smith, fei die
Menge der dortigen Nafairier, die man ihm zu "4, Andere fo:
gar zur Hälfte der Einwohnerſchaft angaben; 150 Häufer follen
von Ehriften bewohnt fein, die nicht türfifch, fondern das in
Syrien vorherrfchende Arabifche fprehen. Ihnen hatte Ibrahim
Paſcha, ftatt ihrer früherhin elenden Hütte, eine Kirche und eine
gute Schule verfchafftz fie ftchen unmittelbar unter ihrem Pa—
triarchen, der den Titel von Antiohia führt, während die Chri-
fen zu Suweidieh und den umliegenden Dörfern dem Bifchof
von Ladikieh untergeben find.
Die Nafairier dürfen eben fo wenig, wie die Chriften, die
Mofcheen der Türfen betreten; bei Heirathen verrichten ihre Scheichs
die Geremonien, nachdem der- Kadi die fchriftliche Erlaubniß dazu
gegeben hat. Ihre Weiber find, im Gegenfaß der mohammedani-
chen, keuſch, obgleich fie fih unter einander nicht verjchleiern, was
fie jedoch) vor den Türken thun. Sie haben feine Schule, Biele
von ihnen fönnen leſen; ſie nehmen keinen Anſtand, ihre Kinder in
die chriſtliche Schule zu ſchicken, und ſtehen auch mit den Chriſten
auf einem freundſchaftlichen Fuße. Sie feiern den Ramadhan der
Türken zum Schein mit, haben Polygamie, heirathen nie eine ge—
ſchiedene Frau, und find in ihren übrigen religiöſen und anderen
Berhältniffen denen ihrer anderen Glaubensgenoffen gleich (f. oben
&.975—99). Hier find fie aber unfriegerifch, meift Bauern,
daher fie von den Arabern nur Fellahin genannt werden.
Nicht mehr als 10 armenifche und nur 40 jüdifhe Fa=-
milien leben in Antiohia. Auch Beit el-Mä, das antike
Daphne, befuhte Eli Smith, das er in 1°) Stunde ſüdlich
von der Stadt erreichte, wo er große Quellen zwifchen den Grund:
mauern eined Tempels in fehr reizender Lage fand. ine halbe
Stunde weiter liegt das Dorf Duweir, ebenfalls mit fehönen
Quellen und dichtem Lorbeergebüſch, aber ohne Ruinen, auf
dem Gebirgswege nach Ladifich. Bon da fehrte er nad) Antio
zurüd.
— — — nn
Mindungsland des Drontes. 1211
937.
ahtizchntas Sayptket,
Das Mündungsland des Drontes und fein Seegeſtade
mit dem Hafen der alten Seleucia.
Erläuterung 1.
Der untere Lauf des Drontes, Aſi, und die ihm Malen
Küften- Ebene, \
Der Drontes durhftrömt unterhalb der Stadt Antiochia
und des jüdlichen, Iinfen Zuftromes von Beit el-Ma, von drei big
vier von Nord vom Dfchebel Mufa herabfommenden reihten Zu—
flüffen bereichert, dicht am Fuße des Caſius, nur eine furze Weg-
ftrede von 5 bis 6 Stunden abwärts (nah Strabo, XVI. 751,
lag Seleucia 40 Stadien, d. t. eine Meile, fern von der Mün—
dung, aber 120 Stadien, d. i. 6 Stunden fern von Antiochia) 8),
aber in vielen Windungen fich zwifchen der felfigen, reichbewaldeten,
tomantifchen Gebirgslandfchaft Hindurhftürzend, bis er, aus den
Schluchten heraustretend, die tiefliegende Küftenebene erreicht, in
der er dann in ruhigem Laufe nah 2 Stunden dem Meere zueilt.
Seine Ufer find friedliche Auen, blumenreiche Wiefen, oberhalb voll
höchſt romantifcher, durch die großartige Umgebung und die reiche
Degetation höchſt malerifcher Scenerien, auch von Tieblichen Gärten,
Kornfeldern zur Seite, ländlichen Hütten und reinlihen Wohnun-
gen begleitet, ein Stromlauf, dem nichts als die Belebung durch
Schiffahrt fehlt, um ihn zu einem der ſchönſten des Drients zu
erheben. Die Buht von Suweidieh, bei Europäern zuſam—
|mengegogen gewöhnlich Suedieh genannt, in die der Orontes
fich ergießt, ſagt Ruſſegger bei ſeiner Landung in derſelben, ſei
von außerordentlicher Schönheit), durch ihre begrenzenden
Gebirgshöhen im Süden und Norden, Caſius und Rhoſſus,
26) Procopius de Bello Persic. IT. c. 11. p. 199 ed. Dind. ſagt
130 Stuvien. °*) Ruſſegger, Neife. Th. J. 1. ©. 358; Bartlett
| and Carne, Syria 1. c. Vol.I. p.82 Mount Casius, p.22 Jun-
' ,„ etion with a tributary stream with Orontes.
1212 Weft-Afien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. §. 37.
Dſchebel Akra', Dſchebel Muſa und Aman, die zwar nicht
jo hoch, wie der Libanon über der Bucht von Beirut, aber
weit ausdrudsvoller, ſchärfer, pittoresfer in ihren Formen gezeich-
net find, welche nicht wie jenet mit feinen nadten, meift nur mit
vereinzelten Häufchen von Pinien beſetzten Höhen, fondern mit der
ganzen Pracht ihrer reichen Bewaldung und der reichften Alpen:
flora bedeckt fih erheben. Ä
Auf Barken ſchiffte Ruffegger in der Mündung des Stroms
eine Stunde lang aufwärts, "wo er feht wafferreich und tief,
aber trübe ftrömend feine Wellen, die mit den Auflöfungen der
gypsführenden Mergel- und Kreidebildungen feiner Uferwände er-
fült find, zum Meere fandte, und fein Wafferfpiegel öfter bis zu
300 Zuß fich erweiterte. Don der Felsfchlucht des Gebirges an, -
wo er in die Ebene von Suedieh eintritt, hat er fich fein Bett in
vielen Windungen in die tiefgründigen Culturlande gegraben, da—
her bier feine Ufer auch häufig einftürzen, und feine Windungen
fich verändern müffen. Dies Waſſer, dag oberhalb fo viele Aale
ernährt, war hier ein Lieblingsaufenthalt zahllofer Schildfröten,
die im Miündungswaffer umherſchwammen. Bei einem Zollhaus,
das hier wahrfcheinlich in der Nähe der Fähre fteht, wurde die
Barfe verlaffen, und vom rechten Ufer nordwärts durch Wiefen,
Getreidefelder, Feigen und Granatbäume mit ihren Burpurblüthen,
zwifchen Nebengehängen und Schilfgruppen von prachtvollen gelben
Lilien in voller Blüthe geſchmückt, in einer Stunde das gaftliche,
höchft elegante Landhaus des engliſchen Conſuls Mr. Barker er-
reiht. Große Geier von den benachbarten Feldern Ichwebten mit
ihren 7 bis 8 Zuß breit ausgefpannten Flügeln in den Lüften,
und Schaaren der purpurrothen und weißen dlamingos ſtolzir⸗
ten in vollem Sonnenſchein, ihrer Nahrung nachgehend, an den
Waſſern dahin; alle begegnenden Menſchen, meiſt Turkomanen,
waren höchſt reinlich gekleidet und höflich grüßend; man war aus
der ägyptiſchen in die alte Culturlandſchaft Nordſyriens
eingetreten.
Der Ritt von der Mündung des Orontes dicht an der Küſte
entlang wird ſelten zurückgelegt, denn er iſt ſchwierig wegen der
Sandanhäufungen, welche dag Meer hier bildet; dieſe Dü—
nenreihen ſchließen hier die Vertiefungen des Bodens der Küſte
fo ab, daß ſich dann hinter jenen Feine Lagunenftreden®)
963) Ruſſegger, Reife. Th. L. 1. ©. 388—391. ';
Mn
x
Mindungsland des Drontes, 1213
bilden. Zwiſchen jeder Lagune oder Fleinem See diefer Art umd
dem Meere hat fi) daher ein natürlicher Damm von. Meeresjand
erhoben, der öfter ganz feft und zum Reiten geeignet ift, oft aber
auch locker zum Durchbrechen, fo daß Pferd und Reiter darin ver:
foren gehen können. Darum verließ auch Ruffegger bald diefen
Küftenweg, und erreichte fo ein mit Dämmen eingefaßtes Küften-
bafjin, das er für einen alten Hafen (ob vor der Seleucidens
Zeit, als fie noch vdurog norauoi hieß? aquae flumina bei
Strabo, XVI. 751) von Seleucia hielt. Gegenwärtig lag es
ganz troden; Zurfomanen bauten da ihr Getreide, wo vielleicht
einft Phönicier ihre Anker warfen. Hier mußte Emporhebung der
Küfte oder Zurücktreten des Meeres diefe Umgeftaltung bewirkt
haben (wie ähnliche am Nahr el-Kelb, ſ. oben ©. 545).
Es könnte hiermit wol die TIhatfache in Verbindung ftehen,
daß in den früheren Zeiten und noch zur Zeit der Kreugfahrer der
Drontes jehr häufig von Flotten, die Proviant bis zur Stadt
Antiohia braten, befhifft wurde, die 13 römifhe Millien auf—
wärts zurüdzulegen hatten, und an der Nordweſtecke der Stadt
felbft eine Hafenftelle für die Schiffe war, an der Philonauta
porta, die den Strom abwärts nah einer andern Stelle durch
12 römische Millien bis an den St. Simeons-Hafen, dem
frühern Hafen Antiohia’g, zurückzulegen hatten (Willermus
Tyr. Hist. IV. 10%). Nah Libaniug hatte man ſchon im Aten
Sahrhundert den Oronteg durd einen Ganal von Antiochia
abwärts jchiffbar gemacht gehabt. Die Barre vor der
Mündung des Fluſſes mag jedoch zu allen Zeiten fchwierig zu paſ—
firen gewefen fein, da man den Seehafen nicht unmittelbar in die
Mündung, jondern in einige Entfernung von ihr verlegte, jo wie
die Bergfahrt im Strom aud) heute noch ihre Schwierigkeit haben
muß, wie fih aus Colonel Chesney's Expedition ergiebt, der
fein Amelia-Depôt67) zwar an der Mündung des Orontes
zum Transport feiner Dampfſchiffe nad dem Guphrat (1835)
anlegte, aber die Laften felbft nicht auf dem Fluffe aufwärts fhif-
fen fonnte, fondern auf Kameelen und Maulthieren zu Lande und
°°%) O. Müller, Antiqg. Antioch. p. 11, 113.
°”) Colonel Chesney, General Statement of the Labours and
Proceedings of the Expedition to the Euphrates (1835 — 37),
im Journ. of the.Roy. Geogr. Soc. of London. 1837. Vol. VII.
p. 413, 415. |
1214 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abfchnitt. $. 37.
auch auf 33 dazu befonderg, conftruirten Räderwagen an Antiochia
vorüber bis zum Guzel Burdfch, etwa eine Stunde oberhalb
Antiochia, Schaffen ließ, von da man erft die ſchweren Laften des
eifernen Dampffchiffes auf Floßen zu Waffer dur den ſehr waſ—
ferreihen Kara Su und den Antiohia-See zum Afrin zu
Ihiffen verfuchte. Leider hat man bis jeßt verfäumt, die abfo-
Inte Höhe der Lage der Stadt Antiohia und des Drontes-
ſpiegels bei ihr gemaner über dem Meere zu meffen (mad) der
auf Chesney’s Karte beigefügten Scala ungefähr 300 Fuß), um
danach das Gefälle des Stroms bis zum Meere beftimmen zu kön—
nen, worauf doc deffen etwa mögliche Schiffbarmachung zu
begründen wäre.
Beachtenswerth ſcheint die Veränderung dieſer Gegend, welche
ſeit Pococke's Zeit 68), alſo ſeit einem Jahrhundert, vor ſich ges
gangen iſt. Daſſelbe von Ruſſegger angegebene Baſſin war es
wol, das auch er auf feinem Wege vom Seleucighafen entlang der
Küfte fah, als er die Mündung des Drontes noch nicht erreicht
hatte, aber 2 Miles vom Meere abjeits dag große Baſſin wahr:
nahm, ob vieredig oder rund, fonnte er nicht beftimmt angeben,
zu dem er aber einen Ganalabfluß zum Meere und noch zwei ans
dere fih um einander krümmende Candle münden fah. Eine Mile
in Weft deffelben fanden nod Trümmer von alten Waaren- oder
Kaufhäufern aus dem Mittelalter, die er für den alten St. Si—
meonshafen der Kreuzfahrer hielt, und meint, daß derjelbe von
dem Klofter an der Nordfeite des Caſius feinen Namen erhalten
haben mochte, das von hier aus fichtbar, aber fchwer zu erreichen -
fei, deffen vordere Hofwand aber zu feiner Zeit noch ſtand. Am
nahen Orontesufer ſah er noch ein Feines, feftungsartiges Gebäu,
von dien, quadratifhen Mauern umgeben, gleich einem ſchützenden
Gaftell für die Schiffer. Der heutige Hafen (1737) hatte fon
wieder eine andere Stelle und lag etwa Mile von der Drontes-
mündung entfernt, bis wohin die Boote zu ſchiffen pflegten. Da-
ſelbſt ftanden einige Hütten zu einer Niederlage für Salz umd
Reis, die aus Aegypten mit Damiate- Schiffen dahin über Ladi-
kieh gebracht zu werden pflegten. Man fagte damals, der Drontes
jei oberhalb gegen Antiochia zu fehr verſchlämmt, um ihn bis
dahin beſchiffen au können.
0) Pococke, Beſchr. des Morgenl. a. a. ©. Th. II. S.271.
Schiffbarmahung des Drontes, 1215
Ob es den Söhnen des zu Swediah mwohnenden englifchen
Refidenten Mr. Barker gelungen fein mag, den zur Zeit von
Chesney’s Expedition gefaßten Vorſatz (1835), den Orontes big
nach) Antiochta hin wieder ſchiffbar zu machen? Dies auszuführen,
hatte feine Schwierigkeit; aber ſchon die Idee war anerfennungs-
werth, die Ausführung könnte aber wol nicht ohne große Anftren-
gung vollführt werden. |
Zu Kinneirg Zeit (1814) ©) konnte Fein Schiff bei größeren
Laften die Barre des Orontes, felbft bei höheren Fluthen, paffiren ;
er fand dort nur 3 Boote von 30 Tonnen Ladung im Fluß liegend,
und dafelbft an 4 bis 5 ärmliche Hütten mit Magazinen für Waa—
ren, denen ein Aga vorftand; Suedich, jagt er, war ein elendes
Dorf, das am rechten Ufer des Fluffes 1% englifhe Mile vom
Meere lag; es fcheint in neuerer Zeit erft weiter vom Strom um
eine Stunde nordwärts abgerüct und die Orontesmündung gänz-
lich verlaffen zu fein, denn auch das Amelia-Depöt feheint dort
feine Spur hinterlaffen zu haben.
Die befte Meberficht vom untern Oronteslaufe hat Colonel
Chesney’) in folgender Weife gegeben.
Nachdem der fihiffbare Kara Su aus dem Antiochia-See dem
Drontes eine viel reichere Wafferfülle, als er ſelbſt befißt, zuge—
führt hat, fließt der vereinigte Strom noch zwei flarfe Stun
den weit, bis er Antiochia erreiht. Doc hat er zuvor zahlreiche
Wehre, die wegen der Fischerei und für Mühlenwerfe angelegt find,
zu überwinden. Dieſe, wie diejenigen unterwärts der Stadt, wo
noch durchſetzende Felsbänfe und einengende Klippen hinzufoms
‚men, geben dem Orontes einen oft reißenden, ungleichen Stroms
er Auf ein Gefälle von 300 Fuß von Antiohia bis zum
Meere, eine Diſtanz von 137, engliihen Mile, betragen Die
Rrümmungen des Stromlaufs volle 21 englifche Miles, inner—
halb welcher er die beiden terraffenreichen nördlichen Zuflüffe, Ku:
huf Kara und Buyuf Kara Su, oder Thai, aufnimmt
wi die maleriichften Umgebungen zeigt, bi8 er am Fuß des Caſius
ie Ebene und zulebt die fohwierige Barre an feiner Mündung
n der jchönen Antiochia-Bay erreiht. Würde ein Leinpfad für
Sferde an feinem Ufer gebahnt, würden die vielen Fifhwehren in
‚ %) J. Mäcd. Kinneir, Journ. 1. c. London, 1818. p. 159.
‚ °) Col. Chesney, Expedition for the Survey etc. Lond. 1850.
' Vol.I. p. 395—397.
|
1216 Weft-Afien, V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 37.
ihm weggefchafft und die durchfeßenden Klippen hie und da durch
Pulver gefprengt, fo könnte der Strom auch aufwärts durch Zieh-
boote bis Antakie befchifft werden. Seine Wafferfülle hängt von
den Negen ab, die mit Anfang November beginnen und anhalten,
bis im Januar der Schnee fällt, wodurd feine Waffer regelmäßig‘
anfteigen. Dann aber nimmt der Fluß wieder ab, bis die Schnee:
jchmelze im April ihn von Neuen fleigen macht. Im Mai er-
reicht jein Waffer die größte Höhe, Fällt dann allmälig wieder big
November. Zuweilen treten plögliche Anfchwelfingen durd): Ge-
wittergüffe ein; der Regel nach ift der Anwachs nur allmälig, weil
die großen Seeflähen im obern Laufe in der Ebene Umf und
bei Apamea ihren regelmäßigen allmäligen Abfluß haben.
Nach Kotſchy's Wanderungen I) am untern Laufe dieſes
interefjanten Stromes hat er nur von jeiner Mündung an etwa
eine halbe Stunde thalauf einen ruhigen Lauf; dann folgen
jchwächere und flärfere Strömungen, durch felfigen Boden erzeugt.
Berfolgt man ihn in der engen Gebirgsfchlucht weiter aufwärts,
jo wird er reißend und braufend, und müßte für die Schiffahrt
auf jeden Fall erit regufirt werden. Zu beiden Seiten wird er
hier zwifchen hohen Felfenwänden von Kalfftein eingezwängt, die mit
ihren beiderfeitigen grünenden, hohen Berglehnen und Waldpartien
wahrhaft jchweizerifche, wilde Naturfchönheiten darbieten. #
Eine das ganze Thal beherrichende Felswand fpringt, jagt,
Kotſchy, nah Art der Baftei an der Elbe, aus dem jüdlichen
Steilfels Des Baftus hervor. Am 14. Juni ſah man bei ftechender’
Sonnenhite noch Refte der Maiflora. PBlatanen und Maulbeers
bäume füllen hier den Grund des Thales aus; auf den Felfen fee
hen neue Pflanzen und höher auf noch anderez das Thal ſelbſt if
wenig bebaut und wenig bewohnt. Am rechten oder weftlichen
Ufer ragen weit zerftreute, einzelne Felspartien mit ihren zadigen
Kegeln höchſt malerifch über die Wipfel der dichten, herrlich grünen
Laubwaldung hervor. Im Grunde des Thales, in der Nähe des
Selfenbaffing, treten mehrere fehmale Dämme von Grünftein ziwie
ſchen den Kalkfteinfhichten hervor, die auch auf die rechte Uferfeite
der Thallehne fortfegen (wie oben ©.1137). Der Baumwuchs
gedeiht hier. weniger üppig, Eichen wachfen nur niedrig im Gemenge
mit anderen, die Dürre Liebenden Gefträuchen. Eine ungemein ro—
}
®
I) Th. Kotſchy, Mfer. vom 4. Juni 1836. .
Südfeite der Orontesmündung. 1217
mantifche, von Hirten viel befuchte, wahrhaft idylliſche Ge-
gend 7?) ift die am linfen Ufer, wo viele Grotten ſich aneiander
reihen, die von Piftacien, Terebinthen, Erdbeerbäumen,
Ginfter und anderen Gewächfen befchattet werden. Aus einigen
dDiejer Höhlengrotten genießt man die herrlichiten Ausfichten; Quel-
len riefeln aus ihren hinterften Schluchten hervor, und bilden in
der Mitte kleinere natürliche Wafferbehälter, in denen dag
ährenförmige Taujendblatt (Myriophyllum spicatum) wächſt,
und Conchylien, viele Feine längliche Krabben und Fifchchen,
in Gold und Silber glänzend, munter umher fih bewegen.
Die Südfeite von der Orontesmündung zu den Bor:
gebirgen des Caſius, Ras el-Buſeit (Boffidium) und weis
terhin ift für die europätfche Beobachtung ziemlich unbefannt ge—
blieben, da die Schiffer meift eiligft vorüberziehen, um nicht den
hier ſehr häufigen Stürmen zu erliegen. Dieſe Küſtenſtrecke ift
aber bis zum Ras Khanzir hin mit den reichften Nadelholz—
waldungen, der Pinus halepensis und orientalis, bededt 7),
deren jchattenreiche Didichte einft vom Seeufer bis zu bedeutenden
Höhen hinaufreichten, die aber feit den Zeiten der Aegypter= Herr:
ſchaft hier ftarf gelichtet find, und dadurch mehr das Ausſehen von
unterbrochenen Holzichlägen erhalten haben. Der bedeutendfte Theil
des Holzbedarfs, aus dem die Flotte des Bicefönigs von Aegypten
erbaut ward, ftammte aus diefer Gegend, und als die nächfte Um—
‚gebung der Hüfte ausgebeutet war, wurden aus dem innern Gebirg
auf zweiräderigen Karren die Baumſtämme herbeigefehleppt. Die
riegsfregatten der Aegypter waren beſonders für den Dienft des
olztransportes eingerichtet, während fie zugleich die Wächter
der Küfte waren. Jede Woche wurden 3 bis 4 folder Schiffe
hier mit Holz beladen und dann nadı Alexandria gefchidt.
| An dieſem Geftade, an der Südfeite der Drontesmündung,
hat Chesney’s Karte, etwa in einer Stunde Ferne, auf dem er=
ten Hügeln am Gebirgsfug ein Lazareth, wahrfheinlih aus
Ibrahim Paſcha's Zeit, eingetragen, deffen Beftand uns nicht nä—
er bekannt ift.
Auch von dem zu feiner Zeit ftarf belebten Amelia-Depoöt,
ht am Nordufer der Orontes-Mündung, fiheint wenig übrig
jeblieben zu jen. Es war 1835 der Lagerort, von wo alle
f
9%. Kotſchy, Mfer. ebendaf.
) Th. Kotſchy, Mfer. vom 1. Maͤrz 1841.
| Ritter Erdkunde XVII. Hhhh
|
,
|
|
1218 Weft-Afien, V. Abtheilung, II. Abſchnitt. $. 37.
Einrichtungen der Euphraterpedition Golonel Chesney's79
mit Transport der Dampffchiffe, und das Nivellement vom Meere
bis zum Guphrat ausgeführt "wurde (vergl. Erdk. Th. X. 1843,
©. 1027—1032). | $
Hier hatte Lieutenant Murphy fein aftronomifches Obfervas
torium errichtet, von dem aus die trigonometrifche Meffung des
Dihebel Ara’, die Nivellirung, wie die Kartenaufnahme
der Landesftreden zwifchen dem Meere und dem Euphrat ausging; '
von hier wurden alle umliegenden Gegenden durch die Begleiter
Chesney's inſoweit vecognogeirt, als fie zur glüdlichen Durch: -
führung des großartigen Unternehmens nöthig fhienen, das in die—
fer Direction des ſyriſchen Landeswinkels, auf einem lange Zeit
hindurch vernachläſſigten clafifhen Boden der Gefihichte, zum erften
Male wieder — neue Leben und Intereſſe bei den Zeitgenoſſen
erweckte.
Nördlich der Orontes-Mündung, eine kleine Stunde fern,
nannte ſchon Edriſi Suaidieh als Hafenort von Antafieh
(Edrisi T. II. p. 131) und gleichbedeutend mit Seleucia, obgleich
die völlige Identität noch bezweifelt werden Tann: denn Abulz
feda nennt einen Ort des Namens Sumweidiyeh an der Münze 1
dung des 'Aſi, ohne zu erwähnen, daß e8 ein Hafen ſei; es haben.
ſchon Koehler und Mannert daran erinnert, daß diejer Drt bei
der Anna Comnena als Ioverov vorkomme, und daher die ik
Mündung des Orontes die Bezeihnung Ayımv Iovöi‘ (Anna
Comnen. Alexias. p. 412 ed. Par. et 368) 5) erhalten habe, fü
daß es viel wahrfeheinficher wird, daß man unter diefer Benennung
nicht den damals ſchon verfchlämmten Seleucidenhafen felbit, fon”
dern eine etwag füdlichere Anfurth zu verftehen habe, diefelbe, di
von den Kreuzfahrern - St. Simeonis portus genannt fein ma
etwa in derjelben Gegend, welche Ruſſegger als trodenes Küftene
baffin auffand, in der ungefähten Gegend, in weldher auch Ches—
ney's Karte eine Lagune mit dem Beifat Maufoleum eingetragen
hat, was, nah Eli Smiths Erfundigung an Ort und Stel,
°'*) Col. Chesney, General Statement et£e. 1. c.; vergl. Report
from the Select Gommittee on Steam Naval to India etc.
Ordered by the House of Commons. 1834. London. fol.; fiehe
das ſchöne Titelblatt der prächtigen Bay: The first Caravane
preparing to leave Amelia-Depöt, von Estcourt.
>) Abulfedae Tabul. ed. Koehler. p. ar Note 117; Mannert, |
Geogr. d. Griechen u. Römer. VL 1. ©. 373.
Mündung des Drontes, Suweidiyeh. 1219
ihts anderes als ein Wely el-Khudr, d. i. eine Heiligen—
‚apelle, if, an welcher die alla, der — im Frühling
nd im Herbft Fefte feiern.
Nah Thomfon, der an diefer Küfte vor dieſem Wely ftrandete,
t e8 ein großes Zareh oder ein fogenannter Mezär, d. i. Grab,
8 el-Khudr (St. Georg), des Schußpatrong der Schiffer (f. ob.
. 473, 1111), das, weiß angeftrichen, jchon aus weiter Ferne zu
kennen iſt. Selbſt der moslemiſche Schiffscapitain warf in der
naft des Scheiterng diefem Heiligen fein Opferftüdlein zu. Nach
ollendung ihrer Ernte verjammeln fich die Nafairier der ganz
n Umgegend vom Gebirg und aus der Ebene in großen Schaa-
nm und bringen diefem Heiligthum (wie zur Zeit des jüpdifchen.
‚intefeftes, 2. Buch Moſe 23, 16) ihre Opfergaben dar. Weiber
nd Kinder Fommen erft nach den religiöfen Geremonien der Mäns
er; in den Mezar felbft treten nur einige ihrer Scheih8 ein.
ine ftarfe Wache wird in einiger Ferne um diefe Feftfeier aufge:
ellt, um jeder Störung ihrer Myfterien zu begegnen 76).
Der Dirt zu Abulfeda’s oder vielmehr Ibn Saids Zeit,
en jener als feine Autorität citirt, muß von einiger Bedeutung
ewejen fein, da er als der öftlihe Grenzort genannt wird,
is zu welchem das Mittelländifche Meer reiche, und Abul—
da auch deſſen Länge und Breite angiebt: 60° 10° Long. und
° 45° Lat., was mit der gegenwärtigen Lage von Seleucia,
059° Long. v. Greenw., 36° 31‘ nördl. Lat., auch nicht ſtimmt 77).
ch ſchon R. Bocode, der den Namen Suedieh nicht Fennt,
daffelbe trodene Bafftn, das er für den Hafen St. Simeon
r Kreuzfahrer hielt 3), und erfannte daran noch Candle für
chiffsanfurthen und einige Refte von Bauwerken. Suüdi heißt
Arabifhen ſchwarz, Sueidiyeh- aber fhwärzlid, beide
ige Benennungen find aljo einander entfprechend.
1
W. Thomson, Biblioth. Sacra. Vol. V. 1848. p. 452.
3 Will. Holt Yates, On the Ancient City and Port of Seleucia
Pieria, im Museum of classical Antiquities. June 1852. p. 111.
1 N. Pococke, Reife. Th. I. ©. 271.
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|
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Shhbh 2
1220 Weft-Afien. V. Abtheilung, II. Abſchnitt. $. 37.
Grläuterung 2,
Die nördliche und die fühliche Landroute von Antiochia nad
Sumweidiyeh, nach Eli Smith (1848).
Die Wege von Suedieh auf der Südfeite des Oron:
tes über Beit el-Ma nah Antiochia haben wir fchon in Obi:
gem kennen lernen, die Wege auf der Nordfeite des Drontet
nach dem heutigen Suedieh, das auch Niebuhr ſchon auf fei-
ner Karte, Tab. LII., als Suedie eingetragen hatte, verdanfen wii
erſt der genaueren Angabe Eli Smithg, der den Ort unverfürz!
Suweidtiyeh fohreibt, und doppelte Routen zu ihm hin und zurüd
angiebt 7). |
Bon Antakieh Hinweg (am 18 April 1848). Durd
das nordweftliche Brückenthor über den ’Aft hinaus. geht man durd
Maulbeerpflanzungen und ſchreitet nach einer halben Stunde zu
Steinbrüde von Haina über ein vom Norden herabfommendeg,
hier in den Orontes fallendes Flüpchen. Cine halbe Stunde wei—
ter bleibt das Dorf el-Khünny, eine englifhe Mile weiter nörd
(ih, entfernt. Die Ebene wendet fih hier und der Weg bleibt
nun bis Sumweidiyeh hügelig. Man überfchreitet iu 1%, Stume
den wieder den durch Maulbeerwälder fließenden Kütſchük Ka—
raſu (kleines Schwarzwaffer) und /, Stunden weiter den Böjül
KRarafı (großes Schwargwaifer), beides türfifhe Flußnamen, Da
bier auch die nördlich am Abhange liegenden Gebirgsdörfer, Hu—
feiny und Keraffy, türkiſch find. Die übrigen Dörfer zwE
jhen dem Dfihebel Miufa-Gebirg und dem Drontes find, mit Aus
nahme von drei armeniſch-chriſtlichen Dörfern (Hadſch—
Habibly, el-Ghülüf und Kapify), die nördlich von Suweidiel
liegen, alle von arabifhredenden Najairiern.bewohnt.
Eins von diefen, el-Miſchraäkiyeh, wird nah Y, Stunde
weftlih von dem großen Kara-Su erreicht, ein zweites, Zeituny
»/ Stunde weiter und von da nah 1 Stunde dag dritte, Su
weidineh, der Wohnfik der englifchen NRefidentenfamilie Barker
welche fich feit einem Jahrhundert durch Gaftfreundfchaft für all
europäifchen Neifenden in diefen Gegenden bis nach Aleppo hi‘
die größten Berdienfte erworben hat, denn fie übte dieſes ſchön
») Eli Smith, Mſer. 1848.
Landroute nach Sumeidiyeh. 1221
Necht Schon gegen Niebuhr aus. Bon dem jebigen Befiker dieſes
herrlichen Landgutes erfuhr Eli Smith, daß unter der meift aus
Nafairiern beitehenden, in 2 bis 3 Stunden Umfang 5,000 bis
6,000 ‚Seelen betragenden Bevölkerung des Thales fehr viele grie-
hifchschriftliche Araber zerftreut leben, dagegen in der oberhalb ge:
legenen Seeebene von Antiochia (el-Umf) feine Chriftendörfer
find. In Suweidiyeh war eine griechifche Schule, fehr ſtarke
Maulbeerbaum- und Seidenzubt. Im Norden des Thales tritt
weſtlich der faft in das Meer vorfpringende Kegelberg Dſchebel
Mufa (Mofesberg) aus der fonft niedrigen Bergfette Fühn hervor,
dem im Süden der noch bedeutend höhere Caſius entgegentritt.
Am Abhange des Diihebel Mufa, 2%, Stunde oberhalb Suweidieh,
liegt das jchon genannte Bitiäg, der reizende Sommerſitz des
Conſul Barker.
Eine etwas ſüdlichere Route wurde durh Efi Smith
am 20. April von Suweidiyeh nah Antiochia zuricdgelegt,
nämlich) längs des oberen Randes der fihönen Thalebene des Oron—
tes. Nach der erften halben Stunde ging es über den vom
Miſchräkiyeh herabfließenden Bach nach dem Dorfe Mugheirun
zu; von da, den bisherigen Weg verlaffend, wurde ein mehr nörd-
licher eingefchlagen, der in einer Stunde die aus einem Thale fich
tjolirt erhebende Bergkuppe des Mar Sem’än (d. i. des St.
Simeon Stylites) erreicht, welcher die Ruine der Kirche des
jogenannten Säulenheiligen trägt. Sie ift in Form eines griechi-
ſchen Kreuzes gebaut, nach Eli Smiths Meſſung 200 Fuß von
N. nach S. und 190 Fuß von O. nach W. Die Façade iſt
90 Fuß breit; in der Mitte des Schiffs ſteht ein 8 Fuß im Qua—
drat haltendes, 9 Fuß hohes Piedeftal, darauf eine 6 Fuß im
Durchmeſſer haltende, aber zum Theil, wie Neale jagt, durch hef-
ige Erdbeben umgeftürgte und zerftörte Säule, vielleicht Die
ereinft vom jogenannten Säulenheiligen bewohnte Säule, um
welche jpäterhin die Kirche erbaut fein mag. Schon R. Pococke,
der diejelbe Ruine (1737) bejuchte ®), bemerkte, daß Ddiefer in der
titte jtehende Säulenreft nad feinem untern Sodel, was auch
. Thomfon (1841) 8) beſtätigt, aus anftehendem Felfen gehauen
it; der griechifche Batriarch habe um das Jahr 1700 einen Ber:
A Bocude, Reife. Th. 1. S. 273; Neale, Syria. Vol. II, p. 75.
| 9 W. Thomson, Oriental Herald. Vol. XXXYIl. 1841. p. 237.
u
*
1222 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. F. 37.
ſuch gemacht gehabt, dieſen heiliggehaltenen und ſchön gelegenen
Berg Mar Sem’än wieder an ſich zu bringen, ſei aber durch
den Aufruhr des moslemifchen antiochifchen Pöbels an deifen Be—
ſitznahme gehindert worden, der alles darauf noch Beſtehende vollends
zerſtört und geplündert habe. Dieſem Mar Sem’än entſpricht
ein zweiter, gleichfalls ſo genannter Berg Kalaat Sem’än, in
Nord-Weſt von Aleppo, den Gibbon mit diefem in Nord Weft
von Antiochia-verwechfelte, welcher, nah Mr. Barker, die meiften
"Ansprüche auf ein wirkliches Denfmal diefes nah Art indifcher
En vielleicht mondfüchtigen Büßenden' haben foll (vergl. oben
©. 1162).
Don dieſem St. Stmeond- ‚Berge führt der Weg erft nad
einer "halben Stunde auf der Höhe hin, dann dur) eine fteile
Schlucht zwifchen dichten Lorbeer- und Myrthen-Gebüſchen
hinab zum Thale des Orontes und jo wieder in die frühere Straße
nach Antiochia hin.
Eriauisrtng 3.
Die Ebene von Sumeidiyeh oder Suedieh —— der
Türken), ein Maulbeerbaum-Garten zur Seidenzucht, mit
ſeinen rapie und feiner antifen chriſtlich⸗ griechiſchen
Bevölkerung.
Die Ebene von Suweidtyehs?), mit Cinſchiuß kleiner
Meiereien und Häuſergruppen, hatte, nach Barkers Schäjzung,
ſchon früher vor ein paar Jahrzehenden an 9,000 Einwohner,
meiſt friedliche Bauern, Naſairier, Griechen und einige
Armenier zu ſeiner ſehr induſtriöſen Bevölkerung, die ſich in
dieſem milden Clima, das zwar im Sommer große Hitze, aber zu—
gleich faſt immer erquickende Meeres- und kühlende Bergwinde ge—
nießt, einer ſehr guten Geſundheit erfreuen, was dieſem Küſtenſtrich
einen großen Vorzug vor dem nördlichern Golf von Alexandrette
giebt, in dem gefährliche Fieber vorherrſchend find. Das, was die
vorliegende, ziemlich offene Bay von Suedich allerdings fo ſtürmiſch
»822) W. Thomson, Bibl. Sacra. Vol. V. 1848, p. 451.
Die Eulturebene von Suweidiyeh. 1223
macht, reinigt eben zu gleicher Zeit die Luft dieſes Geſtades von
feinen nachtheiligen Ausdünſtungen. Die geognoſtiſchen Verhältniſſe
deſſelben deuten darauf hin, ſagt Thomſon, daß das Meer einſt
bis an 10 engliſche Miles ſich am Fuß der Berge landein aus—
dehnte; denn der Boden der anliegenden Ebene erſcheint nur als
ein reicher Mergelniederſchlag des Orontes-Stroms, den dieſer
hier mit allerlei vwulcanifchen und plutonifchen Gefteinen, Trapp—
blöden und Rollfiefeln feit fo vielen Jahrtauſenden abſetzte, mit
denen auch heute noch das Waller des Orontes erfüllt ift, und von
ihm feine weißlich-bläufiche Färbung erhält, die fich vor feiner Mün-
dung weit hinaus in das Meer verbreitet. Im Norden von
Suedieh zeigt fh noch Fein anftehender Fels; alle Häufer der
Ebene find aus dem verhärteten Geftein diefes Niederfchlages der
Ulluvialebene erbaut. Diefer Niederichlag erleichterte wahrscheinlich
ſchon in ältefter Zeit die Ausgrabung dortiger Häfen, füllte fie
aber auch bald alle wieder mit Schlamm; denn derfelbe Pro—
ceß der Erweiterung der Ebene durch diefen Niederichlag
jest auch heute noch fort, und der Küftenrand ift in fortfchreiten-
dem Anwachs begriffen. Diefem Niederfchlage verdanft zugleich
die ganze Gegend ihre außerordentliche Fruchtbarkeit; denn bier ift
fein dürrer Strandboden, überall ift er ertragreich, felbft in den
rocken gelegten Hafenbuchten wird auf ſolchem Boden Korn
ebaut.
Suedieh iſt Fein großer, Ort, fondern nur ein geringes
orf, aber von einer zahlreichen Bevölkerung vieler Fleinen, zer—
reuten Häufergruppen auf der ganzen Alluvialebene umgeben, in
em nur die beiden Europäer-Familien der Barker und vor eini—
er Zeit des Dr. med. Holt Dates (1852 nad London zurüd-
efehrt) wohnten. Mr. John Barker), einſt feit einem halben
ahrhundert britifcher Gonful in Aleppo, dann General-Conſul in
legypten und lange Zeit Refident auf feiner Villa in Suedieh, der
ann der größten Erfahrung, des nachdrücklichſten Einfluffes in
llen politifchen Angelegenheiten des Drientes unter allen wechſeln—
en Regierungs- und Verwaltungsſyſtemen in Syrien, der vertraute
reund und Beiftand Burdhardts, Chesney’s (vergl. oben.
5.679) und aller nachfolgenden Reifenden in Syrien, wie Ruſſ—
gger, Eli Smith, Thomfon und vieler Anderen, deffen
‚®) Bartlett and Carne, Syria 1. c. Vol. II., Barkers Villa at
| Suediah.
*
1224 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 37.
Nachkommen noch heute dieſelbe Stelle behaupten, war in hohem
Grade der Wohlthäter dieſes Landes, und ihm ſtand mit gleich
edlem Beſtreben unſer verehrter Freund Mr. Holt Yates zur
Seite. Sie wirkten in der Stille unabläfftg zum Wohl der fie
umgebenden Bevölkerung, deren Wohlftand und Fortfchritt zu einer
edferen Givilifation vorzüglich ihnen verdankt wird, die fih hier an
die Spike jeder guten Unternehmung ftellten. Seidencultur if
‚die Quelle des Neichthums diefer Bevölkerung von Suedich.
Barfer führte die Cultur des edleren Maulbeerbaums hier ein,
der jegt in dem fchattigen Wäldchen faft das ganze Land zu dem
bewohnteften Garten umgewandelt hat; er führte die italifchen Co—
cons und die beffere Behandlung der Seide ein, welche fih zum
Abſatz für den europäifchen Markt erft eignete. In feinen Bes
ſitzungen legte er die fchönften Obſtgärten an, und trug fehr
Vieles zum Fortjchritt der Landescultur bei, indem er fich fehr um
die Acelimatifirung der edeljten Obftarten und Gewächfe aus allen
Zonen der Erdtheile bemühte, fie hier einheimifch zu machen; zus
mal auch auf feinem Landfige zu Bitiäg, wahrjheinlih Hababliz
yeh, oder für Byblias der Alten gehalten, in milderer Berghöhe,
ein paar Stunden im Norden von Suedieh (|. oben ©. 1203),
das wegen feiner lieblichen Lage, wegen feiner hohen landjchaftlichen
Reize, Quellen und Lorbeerhaine irrig füs das alte Daphnaum
gehalten wurde 8%), Da es viel zu entfernt von Antiochta liegt, um
jenes gewefen jein zu fönnen. Barkers Landſitz, bemerkte aud
Nuffegger, zeige eine mit höchfter Eleganz geführte Lande
wirthichaft. J it
Doch hören wir einen Bewohner von Suedieh, F.
Neale, der 2 Fahre Dafelbft wohnte, und als Augenzeuge in feiz
ner Gigenjchaft als Agent der englifchen Refidentfchaft die genauefte
Einſicht in die Verhältniſſe Diefes in frühefter welthiftorifcher Hin—
ficht jo bedeutenden Winkels der Erde gewinnen fonnte, der, in
völliges Dunfel zurüdgefunfen, erft in den lebten Sahrzehenden
wieder die allgemeinere Aufmerkſamkeit der Dlide in den Orient er
vegt hat, und wenn Die projectirte Land-Eifenbahnlinie zu
Stande fommen jollte, in Berbindung mit der temporair in Den
Hintergrund zurüdgetretenen Dampfjchiffahrt auf dem Euphrat und:
Tigris ein neues Leben durch Vorderaſien wol erweden könnte.
°®*) Beadle, Journal in Syria, im Oriental Herald. Vol. XXXVIE
1841. p. 207; Ruſſegger, Reife. TH. L 1. ©. 361.
Der Maufbeerbaumgarten Zeitunli. 1225
Sumweidieh, jagt Neale, heißt bei den Syrern auch Zei—
tuniy 8), und wird darunter der große Maulbeerbaumgarten
begriffen, der in 10 engl. Miles Länge und 3 Miles Breite fich im
Dften der antiken Seleucia landeinwärts über die weite Ebene ers
ftredt und eine ſehr gemifchte und zerftreute Population beherbergt,
die wol gleich groß, wenn nicht größer als- die von Antafieh if.
Dörfer ziehen fid) zumal entlang den Ufern des Orontes parallel
von deffen Mündung aufwärts in einem wahren Garten Edens,
dem die Natur ihre reichten Gaben gejpendet hat. Durch den
Fleiß der Menfchen ift hier Alles voll Maulbeerbaumpflanzungen ;
dazwifchen Limonen» und Orangenarten in langer Aufeinanderfolge
mit den malerifchen Hütten der fleißigen Bewohner. Die Bauern
find ein Fräftiges, ftämmiges Volk, die Weiber jhön, keuſch, wohl:
wollend und freundlich gegen die vorüberziehenden Fremden,‘ felbft
jo höflich, wie dies bei anderen arabifchredenden Bauern nicht der
Fall ift. In ihre Mitte zog fich der edle 3. Barfer aus feinem
ägyptifchen Gefchäftsieben zurück, um hier im höhern Alter feine
Penfion zu genießen, Gaftfreundfchaft zu üben, feinen Umgebungen
wohlzutbun und als Botaniker, Gärtner und Wirthichafter den
veredelteren Landbau einheimifch zu machen, was während der un-
abläjfigen Wirkfamfeit eines halben Sahrhunderts großen Seegen
verbreitet hat. Sein prächtiges Landhaus, feine Gärten, feine
Mufterwirthichaft find Mittelpunct der dortigen Givilifation gewor—
den. Die edelften Früchte der Erde prangen in den hiefigen Gar:
tenanlagen: die birntragende Guajava Weftindieng, die Manz
darinen-Orange aus China, dreimal größer und duftender als
die phönicifhe, die füßbeerige Apricofe und Pfirfich, die Apricofe
von Damascus, die Nectarinen, die Schukarpara, die japa—
niſche Traubenbeere (Neflier) und faft alle edleren Obftarten der
Tropenwelt. Die Sämereien von China, von den hinterindifchen
Inſeln und anderwärts find hier, wie in ihrer Heimath, gediehen,
‚und die reichften Blumenparterre aller Zone ſchmücken bier die Ane
| lagen in der Ebene, wie bis zu den Sommerfrifchen der höheren
Landfite auf den Dſchebel Mufa und Afra’ hinauf. Auch die
edelſten Holzarten ſuchte Barker hier einheimiſch zu machen. Aus
Italien erhielt er die beiten Cocons zur Veredelung des Seiden—
—
|
) F, A. Neale, Syria. Vol. Il. p. 56—83.
*
1226 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II.Abſchnitt. $. 37.
Der Winter iſt mitunter kalt, aber die Luft heilſam ſtärkend.
Ende Januar fällt zuweilen Schnee, ſelbſt in der Niederung, der
aber nicht dauert; dann beginnt die Jagd auf das Waldgeflügel,
zumal Auerhähne (? eine Art Tetrao ?), die hier in großer Menge
vorhanden find. Dann werden die Wege in der Ebene durch den
weichen Schlammboden fehr ſchwierig, während die Bergwege ſich
gut erhalten. Der Frühling kehrt mit allen Reizen ein, der Som-
mer mit Ffühlenden Winden und faftigen Früchten.
Die Einwohner find fehr fleißig und induftriös; im Winter
jpinnen fie ihre geerntete Baumwolle und weben fih Zeuge; im
Frühjahr vertheilen. fie die Eier der Seidenraupe, die Männer
jammeln die Maulbeerblätter ein, die Weiber füttern die Raupen.
Die nach den eingefponnenen Cocons zurückbleibenden Exeremente
der Raupen find ein treffliches Futter für das Rindvieh. Der
Setdenertrag if der Hauptgewinn der Bevölkerung;
daher mancher Aberglaube mit der Zucht in Verbindung fteht. Zur
Zeit der Ausbrütung der Gier geht die Seidezüchtlerin in der
Stille an das Haus des Befiters und wirft eine Thonmaffe an
die Hauswand; bleibt diefe hängen, fo giebt e8 ein gefegnetes
Seidenjahr. So lange die. Seidenraupe gefüttert und gezogen
wird, kann Fein Bauer in die dazu beftimmte Hütte gelaffen wer—
den; fangen die Raupen an, fich einzufpinnen, jo läßt man ihnen
völlige Ruhe und ſchließt ſogar die Thüren ganz zu, und die
Schlüffel zu denjelben werden dem Befiger übergeben. Erſt wenn
die Coconzeit vorüber ift, zieht der Befiter mit feinen Bauern in’
feierliher Proceffion zur Hütte und vertheilt Feine Gefchenfe an
die Arbeiter, die mit ihrem gemeinfamen Inſchella, d. h. „Danke
Gott’, antworten. Dann erft werden die Schlüffel zurüdgegeben,
die Thüren weit aufgefperrt, die Cocons von den Rohrmatten abs
gelöft und dann am Ferner und Waffer die Seide abgereift,
wobei die ganze Familie befchäftigt if. Im Monat Mai find
dann alle Räder vom frühen Morgen bis zum fpäten Abend in
Bewegung, und am Ende des Mai ift die ganze Muſum, oter
Seidenernte, beendigt. Der Gewinn der mittleren Qualität
Seide für den Markt, jährlih an 700 türkifche Cantar, beträgt
nicht weniger als 390,000 Pfund Seide, davon der Bantar zu
einem Werth von 20,000 Biafter, ein jährliches Einkommen von
125,000 Pfund Sterling dem Lande fichert. |
Sleih nah der Seidenernte folgt die Kornernte Die
Männer fchneiden das Korn; Weiber und Kinder fammeln und
Die Culturebene von Suweidiyeh. 1227
leſen die Aehren. Dann werden die Gärten umgearbeitet. Ende
Juli iſt Alles in den Weinbergen in Arbeit, die rings umher
alle Anhöhen bedecken. Die köſtlichſten Trauben werden gebrochen
und auf den Markt nach Antiochia geſchickt, theils zu Spiritus
deſtillirt, theils auch Wein und Peckmez (ein Traubenſyrup, der
beſſer iſt als Molaſſe, ähnlich wie anderwärts Dibs, vergl. oben
S. 114) daraus bereitet; wol der größte Theil wird zu Roſinen
in ungeheuerer Menge getrocknet, die mit Obſt und Brot eine
Hauptnahrung des Volkes bilden.
Sm Dctober treiben die Maulbeerbäume wieder friſche Blät—
ter, deren Laub ein gutes Futter für Ochfen giebt. Dann werden
die Vorräthe für die folgende Wintergzeit eingefammelt, Oliven
zu Del gepreßt oder eingefalzgen zur Berjpeifung, die fauere Pom—
granate zu einem Nar Peckmez eingefoht, das, ähnlich der
indifhen Zamarinde, als fäuerficher Trank dient. Sm November
ift in einer Ede jeder Bauernhütte ein Zwiebelhaufen geſam—
melt, umher ftehen Thonkrüge mit Del, Weineffig, Spirituß,
Salz, Butter, Molaffe, Nar Peckmez, Dliven in
Salzwaffer und Quarffäfe An Bindfaden von den. Deden
find feftonartig in Guirlanden allerlei aromatifche Kräuter, wie
Minze, Knoblauch, rother Pfeffer u. dgl., aufgehängt.
In großen Verſchlägen find die getrodneten Roſinentrauben
aufbewahrt und die halbe Hütte noch mit Brennholz, Geftraud,
Weizen» und Gerſten-Vorräthen angefüllt, jo daß nur wenig Raum
für die Bewohner darin übrig bleibt, der aber rein gefegt und mit
doppelt gelegten Zeppichen belegt ift, mit ein paar Schaaffellen
und einigen Kiffen zu Siten und Lagern für die Angefehenften des
Haufes. Der Abend verfammelt dann die ganze Familie um den
Seuerheerd, wo Pillau die Hauptmahlzeit abgiebt, wobei auch die
Hühner und die Kaben Zutritt haben, und das Geblöfe der Kuh
ganz in der Nähe die Scene noch vertraulicher macht. So Iebt
der hriftliche Bauer, wie ver Fellah (Nafairier); aber der
Ohriftlihe Grieche feiert noch feine Feſte, und bei diefen fpielt
Mari Elias Abdilmeſſiah, der einzige Baron im Lande,
durch ſeine Gaſtlichkeit gegen Jedermann unter ihnen die Haupt—
‚role.
In der Nähe von Barkers Landfiß zu Suedieh hat fich der
Urzt Holt Yates, der eine Reihe von Jahren dort fortgefebt,
vas Barker angefangen, einen prächtigen Landſitz mit den Tieb-
ichſten Anlagen umher, nur eine Stunde fern vom alten Seleucia,
-
*
1228 Weſt⸗Aſien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 37.
erbaut, wo er zugleich große Seidenfilatorien für ein engliſches
Handelshaus einrichtete. Der reizendſte Park und weitläuftige
Maulbeerbaumplantagen umgeben ſeine Wohnung, in der zugleich
die Kunſt ihren Sitz genommen hat; die hundert der vortrefflich—
ſten Landſchaftsgemälde und hiſtoriſch-ethnographiſch-inter—
eſſanten Scenen, die uns durch ſeine Güte zu beſchauen vergönnt
waren, überzeugten uns, daß ſie auch in Hinſicht der Schönheit eine
der bevorzugteſten Gegenden der Erde ſei, die ſeit dem hohen Alter⸗
thum nicht ſo vergeblich geprieſen und der Sitz einer ſo hohen Ci—
viliſation geworden war.
Wir erfuhren durch ihn, daß die Bevölkerung dieſes, wie in
einem verlaſſenen, abſeits liegen gebliebenen ſyriſchen Winkel befindli—
chen Suedieh- und des Orontesmündungslandes von antiker grie—
chiſcher Abſtammung ſich aus der Blütheperiode Antiochia's
herſchreibe, und eben hier mit deſſen Verfall ſein Aſyl gefunden
habe. Nur antik einheimiſche Bevölkerung hat ſich hier
faſt ohne alle fremde Eindringlinge (wenig Türken, wenig
Kurden) erhalten, in der hinſichtlich ihrer koͤrperlich-phyſiſchen, wie
geiftigen und induftriöfen Ausbildung noch immer unverfenn-
bare Spuren des Erbtheils an der höhern Givilifation und
Begabung aus der Zeit des einft fo berühmten und verehrten Pas
triarchenfiges der orientalifchen Kirche fich erhalten haben. Diefes
griechiſche Völkchen befteht aus ungemein fleißigen und fehr indu—
ftriöfen Arbeitern; fie find alle fehr wohlhabend, dadurch unabhän—
giger von ihren Umgebungen und bei großem Eifer für die reine
Erhaltung der alt= chriftlichen Einrichtungen ihrer. Gemeinden jehr
empfänglich für beffern Schul- und Religiong-Unterricht geblieben,
Für diefen, der bei ihnen fehr mangelhaft war, haben Holt Yates,
der Stifter der Syrian Literary Society, und ein Verein mit ihm
durch Zufendung von Lehrern aus der Brüdergemeinde den Anfang
gemacht, denen Dann eine deutjchzenglifche Kolonifation von Arbeiz
tern folgen joll, da das Land unerjchöpfliche Hülfsmittel darbietet.
Für das Wohl diefer neuen Begründungen hat derfelbe Verein von |
Männern, welhe das Eifenbahnproject für Syrien zwiſchen
dem Hafen Selencia’s und der Euphratdampficiffahrt
zu fördern fich jehr angelegen fein laffen, mit edlem Sinne geforgt,
und jo fann mit der Zeit, wenn die Projecte zur Reife kommen
ſollten, hier wiederum eins der intereſſanteſten Civiliſationscentren
fih auf demſelben Boden erheben, den der Scharfblick der Seleu⸗
ciden für feine Zeit bejjer zu würdigen verftand als die ganze
4
Naturproduetionen um Suweidigeh, 1229
Generation des folgenden Sahrtaufende. Die Schiffbarmadung
des Drontes, der immer höher fteigende Flor der Seidenpro—
duction, die Wiederherftellung des alten Seleucia» Hafens
durch Ausgrabungen und jo manches Andere liegt mit in dem
großartigen Plane diejer der Zukunft vorbehaltenen und nur in der
Gegenwart erft angebahnten Unternehmung.
Da auf folhem Boden jedes Verhältniß von Bedeutung wird,
jo Schließen wir unferer Betrachtung über das Mündungsland
des Drontes nod die fpeciellen botanischen Ereurfionen Kotſchy's
in Suediehs Umgegend an, und die Unterfuchungen und Aufnahmen
der alten Seleucia durh Colonel Chesney, Holt Dates
und Gapitain Will. Allen Roy. Navy, mit denen die jüngften
Forfhungen und Unternehmungen diefer Männer die Erdkunde be-
reichert haben.
Erläuterung 4.
Die Umgebung von Suweidiyeh, oder Suedieh, in Hinftcht der
natürlichen Productionen, der Induftrie und ber Sprach⸗
verhältniſſe.
Th. Kotſchy und Dr. U Veit benutzten ihren Aufenthalt,
Ende Mai und Juni 1836, in Suedieh zu verjhiedenen Aus—
flügen 6), in denen es ihnen votzüglih um die Flora des Lans
des zu thun war, welche die früheren Neifenden auf diefem Gebiete
bisher gänzlich vernachläffigt hatten. Diejenigen auf das Dſche—
bei Afra’-Gebirge und auf die Südfeite des Orontes—
laufes lernten wir in ihren Refultaten aus Obigem ſchon kennen;
hier bleiben ung die mehr nördlihen Wanderungen und die lehr—
reichen Beobachtungen in der unmittelbaren Nähe von Suedieh
zu verfolgen übrig.
Ein Ausflug ging gegen Nord-Oſt nur zwei Stunden weit
auf die dortigen unfruchtbaren Gypshügel, die, flach geformt,
mit kargem Boden, nur wenige Vegetationsfpuren zeigen. Daphne
oleoides Pers., -Polygala supina Schreb. und noch wenige ges
wöhnlichere Pflanzen ftehen nur weit herum zerftreut; da der Gyps
mit feinen glänzenden Flächen überall zu Tage erjcheint, jo fieht
) Th. Kotſchy, Mer. 25. u. 29. Mai und Juni 1836.
1230 Weft-Afien. V. Abtheilung, II. Abſchnitt. $. 37.
man faft nur fahlen Boden. In der Ebene unter den Hügeln ift
ein Weideland mit gemeinen Wacholder und Myrten bewachfen,
dazwischen häufiger Allermannsharnifch (Gladiolus), Schwarzes
wurz (Scorzonera), Ophrys, während eine Kleeart (Trifolium
xerophalum Fenzl.) die Aderränder um Suedieh jelbft ziert.
Der Rückweg von dem Drontes zog fich an der Hügelfette entlang,
die ung, fagt Kotſchy, von Antiochia’s Umgebung trennte."
Die botanischen Wanderungen in der fehr reihen Umgegend
Suediehs, zu denen auch noch eine nordweitliche gegen die alte -
Seleucia an der Küfte hinzufommt, von der weiter unten die Rede
jein wird, gaben iiber 180 ausgezeichnete Pflanzenarten. Die
Saatfelder flanden fehr gut, und waren mit bunten Blumen ber
feßt. Die unbebauten Theile prangen vom Gelb der Hundska—
mille (Anthemis scariosa) und mit einigen rothblühenden Si—
(enen. Ein Heer der verfchiedenartigften Inſecten belebt diefe
Plumenflur, öfter von fehr eigenthümlichen Formen. Auf gelben
Hundsfamillen fit Amphicoma syriaca Kollar; jonft fiten und
fliegen im Bereich dieſer gefegneten Ebene viele feltene Inſecten
umher: Anisoplia syriaca Koll.; A. cupripennis Koll.; Brachinus
orientalis; Elater argenteus syriac. Koll.; Cistella syr. Koll.;
Chlenius vestitus; Ditamus obscurus Stev. und viele andere, die
mit den füdeuropätfchen Arten übereinftimmen. Ein brillantes und -
feltenes Infeet, den Procerus syriacus Koll., fand Kotſchy an
der höchften Grenze dev Baumregion auf dem Dfchebel Akra'. Die
Schmetterlinge (Lepidoptera) haben ganz den Habitus der
Süd- und Mittel- Europäer; Libellen und andere gaben manche
neue Ausbeute. Bienenzuhk ficht man in jedem Garten bei
jedem Haufe; an honiggebenden Blumen zwifhen Myrten- umd
Heidearten (Erica) auf den nördlichen Berggehängen des Diches,
bel Akra' fehlt e8 nicht. y
An Fifhen haben der Orontes und die anderen Gewäffer
viel Neues aufzuweiſen; die Fiſche (ſ. ob. Schwarzfiid ©. 1074)
der Apamea-Seen find noch fo gut wie unbefannt; im untern
Laufe lernte Kotſchy zufällig nur wenige, eine Barbenart,
Barbus pectoralis, eine Chondrochilus regius und Systomus albus
Heckel, fennen.
Bon Amphibien zeigten fih viele Schlangen, und die —
tiſche Aspis (Naja, die Brillenfchlange) iſt hier gefürchtet.
Das Chamäleon findet fih auch, wie in Paläſtina, um Hebron
und Nazareth (vergl. Erdk. XVI. ©. 485 u. 796); auf der Infel
Katurproduetionen um Sumweidiyeh. 1231
Cypern wurde es von Kotſchy noch am Olympos unweit eines
Klofters in ziemlicher Kühlung angetroffen, was von ihm für die
nördlichfte Berbreitungsgrenze dieſes ſonſt ſehr empfindli⸗
hen Thierchens gehalten wurde.
Seine Aufmerkſamkeit war mehr auf die ſo ausgezeichnete
Obſteultur Barkers gerichtet, der viele Fruchtbäume aus Perſien,
Armenien, Nord-Indien und England hier einheimiſch gemacht.
Den Eingeborenen wollte er durch ſeine vielſeitig betriebene Oeco—
nomie als Vorbild dienen, um ihnen in Feldbau und Gartencultur
die Vortheile zu zeigen, durch welche ſie mit weniger Mühe unter
den günſtigſten Verhältniſſen des Clima's unverhältnißmäßig be—
deutenderen Erwerb dem Boden abgewinnen könnten. Pflanzungen
der ſtrauchartigen Baumwolle (Gossypium herbaceum) ges
deihen aufs beſte; die Maulbeerpflanzungen und die Seiden—
zucht erweitern und vermehren ſich von Jahr zu Jahr. Die Re—
bencultur iſt ſo weit gediehen, daß ſie alle Wipfel der Ulmen
umrankt und mit Trauben beſchwert. Die Weinrebe hat hier ihre
wahre Heimath; fie iſt über alle im Lande wachſenden Bäume und
Sträucher ganz wild ausgebreitet; die Ufer des Drontes, die
Hügellehne von Suedieh, des im DOften fi erhebenden Terrains
und die weiteren, der Mittagsfonne ausgejegten Abhänge des
Dihebel Mufa find mit Reben überfüllt. Barker ift der erfte,
der Wein aus wilden Reben hier bereitet; das daraus gewonz-
nene Getränk ift aromatifh, ftarfgeiftig, dabei pifant ins Serbe,
ujammenziehend; ein ſolcher Wein ift e8, dem feine Berfendung
um Abſatz nah England bevorfteht. Die wilden Trauben
haben Fleine, dicht gedrängt ftehende Beeren, find aber verhäftniß-
mäßig groß, meift von grüner und fichter Farbe; die blauen und
ſchwarzen find feltener. Ihre Form ift rund, und nur hie und da
ommt die längliche wild vor. Diefe findet fich in ausgezeich-
ö
teter Größe in Abarten in den Gärten vor. Die
ollen Anblick gewähren.
Der Tabackbau wird nur zum eigenen Bedarf betrieben.
die ausgedehnteſten Pflanzungen, welche alle anderen, ſelbſt die in
er Nähe von Beirut, übertreffen, find die auf dem Hügelboden
on Ladikieh (vergl. oben ©. 895, 927, 931); einer der Söhne
zarkers hatte zur Uegypter=Zeit die ganze Tabackserzeugung
nd Ausfuhr Syriens von Ibrahim Paſcha gepachtet.
1232 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 37.
Ergiebiger Graswuchs zw Viehfutter findet ſich durch die vers
ihiedenften Ebenen und Abftufungen bis zu den höchften Gipfeler-
hebungen in allen Jahreszeiten. Die reichften Viehweiden werden
jeloft im heißen Glima der Ebene von den reichen Holzungen der
Dleander, Judendorn (Paliurus), Zizyphus, Myrten,
Eichen, Ulmen, Reben, wilden Birnen, Weißdorn und
anderen lange Zeit befchattet, und in Frifche ſelbſt bis in die Dürre
der verfengenden Sommerhiße hinein erhalten, worauf die Heerden
dann in die höheren Ihalgründe des Afra’ und Mufa getrieben
werden, bis die Ernte anfängt.
Die Anficht der ganzen Landſchaft vom untern Drontes und
um Suedieh, jagt Kotſchy, hat etwas Exrhebendes und Ausge-
zeichnetes; die nördlichen Borberge des Akra' erheben jich terraſſen—
weife über einander mit ihren grünzgelb bebauten Adergründen,
durch felfige, zerriſſene Schluchten getrennt, und Getreidefelder
erheben fich noch bis zu einer bedeutenden Höhe. Weber und ſchon
zwifchen dem urbar gemachten Boden wird der Baumwuchs hoch,
ift in kleinen Bartien vertheilt und der Boden um dieſe mit fo
febhaft grünenden Pflanzen überzogen, daß die Saaten dagegen
gelblich abftechen, die Region der gelbblühenden Dolden und Al—
penfräuter dagegen ein weiches, funftes Grün annimmt; und dar—
über endet die Spite in einer nadten Pyramide aus gräus
licherem Kalfgeftein. Nah Dften ziehen bewaldete Rücken hin,
und dahinwärts wird die vorliegende Ebene durch eine niedere
Hügelreiher gegen Antiohia hin gefchloffen. Im Norden fteigen
die ſchroffen Kalffteinwände, mehr weiß als grau, weniger bewach—
fen empor, als in den wilderen Höhen des Dfehebel Mufa. '
Diefes Thal von Suedieh if die türfifh-arabifhe
Sprachgrenze; wer hier in der Ebene wohnt, ſpricht arabiſch
und verfteht türkiſch; aber jhon die Anwohner am Südgehänge
des Dichebel Mufa ſprechen nur türfifch und verftehen faft gar fein
Arabiih. Suediehs Gegend ift die nördlichfte, in der no
ganz arabiſch gejprodhen wird. In Beilan, Killie nd
Aintab wird nur türkifch gefprochen, in Biredfhif am Euphrat,
in Aleppo, Antiochia dagegen ift arabifch die Landesſprache.
Die Dörfer unter den VBorbergen des Amanusg find nod) aras
bifch, fowie man aber das Gebirgsland auffteigt, ift Alles türz
kiſch. Erſt weiter oftwärts mit Süwereck und Diarbefir ber
ginnt die Vermifhung des Kurdiſchen mit dem Türfifhen.
In Merdin it das arabifhe Element noch vorherrichend, das
Weltftellung des Golfs von Seleucia. 1233
yrifche ift gänzlich aus dem nördlichen Syrien verdrängt, und,
ne geringen Sprachinfelhen im Norden von Damaskus ausge:
ommen (ſ. oben S. 262), gänzlich auf die DOftfeite des Euphrat
das Mardingebirge der Jakobiten (die fich felbft Sagubi
nnen, j. oben ©. 798 und Erdfunde XI. ©. ee) zurück—
drängt.
Erläuterung 5.
ie Weltſtellung Suediehs und des Golf von Seleucia
zu den Verbindungen zwifchen dem Orient und dem
Occident.
Geht man von Suedieh gegen N.W. nach der ſandigen Mee—
sküſte zu, fo findet die Ebene nach drei Viertelſtunden Wegs ihre
eihränfung bald durch Die vorjpringenden Felſenklippen des
ſchebel Muſa (Rhoffus), der hier von ſeinen 5,000 Fuß ho—
n Gipfeln in mehreren Felfenftufen ganz nahe zum Meeresgeftade
fallt, und nur auf furze Streden noch ſehr ſchmalen Küftenpfad
ig läßt, der aber nicht weiter nordwärts am Ras Khanzir vor:
jerzugehen geftattet, da dieſes Vorgebirg in den wildeften Klippen
ht zum Meere abftürzt.
Nur auf dem Hochrücken dieſes Yeldvorgebirgeg 3)
nnte Pococke auf einem hohen, jehr bejchwerlichen Felfenpfade
enig weiter vorwärts fchreiten. Er hoffte, auf diefen Höhen des
hoſſus Antiquitäten vorzufinden, jah fih aber durch bloße Reſte
n Gremitenwohnungen in Grotten und einige Ruinen, von Ca—
len und einer Klofterfirche getäufcht, und kehrte bald von feiner
ergwanderung zurüd.
Bon diefer nördlichen Seite ift alfo-die Ebene völlig abge-
loffen und vom Gebirge begrenzt, und in diefem innerften Wins
derjelben liegen die Ruinen) der alten Seleucia mit ihren
tödeten Hafenreften und Feljengallerien, die erft in
Hape Zeit eine größere Aufmerkffamfeit erregt haben, feitdem man
|
bi Pococke, Morgenland a. a. O. Th. II. ©. 270.
‚*®) Bartlett and Carne, Syria 1. c. Vol. II. p. 18 Remains of the
' Port of Seleucia near Suadieh, p. 20 Seleucia, mit dem Antio—
chia⸗ Thor und den Catacomben der obern Stadt.
Ritter Erdkunde XVIL. Jin
1234 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 37.
den großen Gedanken gefaßt hatte, diefes bis dahin völlig men—
ſchenleer gebliebene Felfenfhloß, dieſes einft fo berühmte Empo—
rium der alten Antiohia durch Herftellung feines Hafens, durch
Anlegung einer Eifenbahnlinie zum Euphrat wieder ins Leben zu
rufen 9), und vermittelft der Dampfſchiffahrt auf dem Mittelländiz
Ihen Meere und der auf dem Euphrat und Tigris zum perfifch-
indifchen Meere, die alte Kandverbindung zwiſchen der inz
diſchen und der europäifchen Welt nun den Fortſchritten
und Bedürfniffen der Gegenwart gemäß zu erneuern.
Der alte Landweg nah Indien iſt feit Aleranders
Zeit zwar'nie für die Handelsverbindung gänzlich unter
brochen gewefen, obgleich er viele Hemmungen erlitten. hat. Er
hatte zwifchen dem perfifchen Golf und dem Mittelländifchen Meere
auf dem Guphratwege jo vielen großen Städten und Emporien
und zumal auch den ſyriſch-phöniciſchen zu höchfter Blüthe und zu
großem NReichthun verholfen. Nicht nur in alter Zeit, fondern
auch durch die ganze Periode des Mittelalters hindurch und zu
wiederholten Malen durch italienifche und durch englifche Kaufleute,
zumal zu Königin Elifabeths Zeiten, war die Commerzſtraße über
Alerandrette, Aleppo, bis Bir zum Euphrat und von da über
Baffora zum Perfer-Golf Hin und zurücd nicht unbedeutend. Bis
zur Zeit, da holländifche und englifhe DOftindia- Compagnien ſich
den großen Seeweg um das Cap der guten Hoffnung bahntem
waren Bagdad, Baſſora und Abufchir die großen Hauptems
porien Ddiefes Verkehrs, der aber auch nachher nie ganz aufgehört
hat. Noch heute, obwol meift durch wechfelnde Schickſale der Lande
farawanen gefährdet, hat er Aleppo auf feiner Höhe erhalten,
und wird auf diefem Wege jährlich nad feinem Umſatz auf zwei
Millionen Pfund Sterling gefhäßt, und erhält alle Städte, die auf
jeinem Wege durch Vorderafien Tiegen, im Wohlftand; denn bei
allen Vortheilen der neu eingerichteten Dampfichiffahrt über Suez
und bei allen Schwankungen und Hemmungen, welchen der Land—
verkehr unterworfen iſt (ſ. oben S. 303—506), hat der letztere fi
doch in nicht geringer Bedeutung erhalten, und würde bei, Regulis
rung, Befchleunigung und Sicherung einen neuen Aufſchwung fer
nes Landes der Paſſage unftreitig herbeiführen. Schon jebt gehe
»°) Capt. Will. Allen, Roy. Navy Capt., The ancient harbou:
of Seleucia in Pieria, im Journ. of the Roy. Geogr. 4
Lond. 1853. p. 157.
Neubelebung der Landroute zum Euphrat. 1235
n die an dieſer Landroute liegenden Städte, die durch fie ihre
auptnahrung erhalten, zu den wichtigften VBorderafieng.
Die Landftrede von Alerandrette und Antiohia, fagt
»lonel Chesney®), der Erfahrene auf diefem Gebiete, wird big
aſſora durch tatarifhe Gouriere für europäifce Geſchäfts—
ute regelmäßig in 25 bis 36 Tagen (alſo in einem Monat Zeit)
rückgelegt. Die Schiffe (Schooner) von da über den perſiſchen
olf erreichen Bombay in etwa 12 Tagen. Bis zum Jahre 1815
achte man auf diefem Wege die Deyefchen von England fchneller
ch Indien als über das Nothe Meer, wo ſeitdem die Dampf-
(fahrt in Gang fam. Bon dem beftehenden Verfehr auf diefer
ute giebt e8 einen anfchaulihen Begriff, daß eine der legten
fterpeditionen (als Chesney auf der Berfammlung in Belfaft
September 1852 feine Mittheilung machte) von England
) Bombay an einem Tage 72 große Kiften, mit Briefen
hin geladen, zu expediren hatte, und fo geht der Berfehr dahin
3 ganze Jahr hindurch.
Sm Herbft 1851 faßte das türfifhe Gouvernement den
{würdigen Entfehluß, diefe Landroute, welche ihm nicht weniger
ttheile zu verfprechen fchien, von Neuem zu beleben, und ließ
England zwei anfehnlihe Dampfboote bauen, um damit.den
iphrat zu beſchiffen, deffen Befhiffbarfeit längſt durch Colonel
esney dargethan war. Zu gleicher Zeit wurden von den ver-
edenen Oſtindia- und orientalen Dampfihiff-Compagnien große
rauben-Dampfboote gebaut, die in 32 Tagen den Seeweg um
Cap nah Bombay zurücklegen folten. Die Concurrenz folder
ernehmungen beweiſet nur das immer höher gefteigerte Bedürf-
einer näheren und ficheren DBerfettung diefer Exrtremen.
Die Diftanz über dag Cap, 2,158 deutfche Meilen His Bombay,
in 32 Tagfahrten zurüdgelegt; die über das Rothe Meer
gt 1,047 d. Meilen, welche von Alerandria bis Bombay
mäßig in 22 Tagen zurücdgelegt” wird, ein Ziel, das durd
ordentliche Beichleunigung durh Mr. Waghorn fogar wie:
ft in 15 Tagen erreicht wurde; die Diftanz auf der Eu—
ig .
|
Bone Chesney, R. A., On the comparative merits of the
roposed Routes to India, Rede in Belfaſt gehalten. 1852; vergl.
teport of the twenty-second Meeting of the British Associa-
ion etc. Belfast. Sept. 1852. Lond. 8. 1853, in Notices and
bstracts. p.104—110, Obseryations on the Euphrates Line etc.
—
J
J
1236 Weft-Afien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 37
phratftraße beträgt nur 965 deutfche Meilen. Die Paffag
durch) das Rothe Meer ift auf das Erwünfchtefte regulirt umi
gefichert, und bedarf nur noch der Vollendung der Einrichtung übe
den Iſthmus von Sugz.
Die Landroute durch das türkifche Reich zum Berfer-Gol
iſt erft im Werden, nur theilweife im Gang auf Eifenbahnen uni
Dampfichiffen durch die Mitte Deutfchlands und Ungarn vermittelf
der Donaufahrt bis Gonftantinopel. Klein-Afien als Gebirgslani
jet der Eifenbahnführung wol überfteigliche Hinderniffe entge
gen. Nicht jo das nördliche Syrien von der Mündung des
Drontes bei Seleucia über Aleppo bis zum Euphrat be
Beleg (Erdk. Th.X. ©. 1065— 1078), von wo die Dampfſchiff—
fahrt auf dem Strom beginnen kann.—
Diefe Entfernung von der Bay Antiohia’s, wo die Hafen:
ftätte bei Suedieh und die Ruinen der alten Seleucia Pieriz
liegen, bi8 Beles (oder Jabes) am Euphrat beträgt auf der Land:
firede, nah Col. Chesney’s Vermeffung, nur etwa 30 deutſch
(143 englifhe) Meilen. Sie bietet fo geringe Hinderniffe für eim
Eiſenbahn, daß ein Capital von 50—80,000 Pfund Sterling hin
veichend fein würde, fie auf die einfachfte Weife gangbar zu machen
das doppelte Capital würde zu einer vollendeten Herftellung hin
reichen. Zu einer vollftändigen Einrichtung der ganzen Lint
von Trieft bis Bombay mit den dabei nöthigen Dampfichiffe
würden 5—6,000,000 Pfund Sterling erforderlich fein; doch be
ſteht bekanntlich ſchon durch das Lloyd in Trieſt die Verbindun
die nur nach Alexandrette und Suedieh dirigirt werden müßte, ſ
wie die von Bombay bis Baffora. Auf diefem Wege fönnten dan
Briefe aus London die Station Bombay in Indien in 18
19 Tagen und Botfchaften. durch theilmeife Anlegung electriſch
Telegraphen ſogar in 10 Tagen ihr fernes Ziel erreichen. Die
um zwei Drittheile der Zeit gewonnene Befchleunigung wür
für das Gouvernement und für den Handelsverkehr beid
immer zunehmenden Durchdringung beider extremen Intereſſen nis
zu berechnende Bortheile gewähren. '
Diefe von Colonel Chesney der wiffenfchäfttichen Berfam
lung zu Belfaft vorgetragenen fummarifchen Verhältnifje find v
entfchiedener Bedeutung für eine vielleicht gar nicht mehr fehr feı
Zufunft.
Wir wiffen von Augenzeugen, daß fir die großen Handlun
häufer Nord-Deutſchlands und Englands, die durch ihren fein
Herftellung des Hafen-Baffins von Seleucia, 1237
Zact im Stillen das, Pulſiren der Zeitverhältniffe lange vor der
Beröffentlihung derfelben wahrzunehmen pflegen und zu benußen
wiffen, jchon unter den gegenwärtigen Beſchleunigungs—
möglichkeiten der Handelsverfehr mit Indien auch auf diefem
Wege einen ganz neuen Entwidelungsgang genommen hat, und
daß ſchon gegenwärtig Privatunternehmungen zumal für den
Baummwollentransport aus Indien hier in Gang gefommen,
die einen reichen Gewinn abwerfen, fo daß mit der Zeit die Aus—
führung der angedeuteten Projecte wol zu Stande kommen werde.
Ein Berein von Männern, der fihon 1852 über die Summe von
ein paar Millionen Pfund Sterling disponiren Fonnte, arbeitet
jeitdem an der Realifirung diefer Landverbindung durch die fyriiche
‚Eifenbahn, und hat die vollftändigften Aufnahmen zu ihrem Behuf
von Aleppo aus bis zum Euphrathafen bei Beled zu Stande brin-
‚gen laffen. Die Admiralität in London ift ihren Vorarbeiten durd)
ihre Schiffe im Mitteländifchen Meere entgegen gekommen; fie hat
die Aufnahme der wichtigflen Schughäfen an der nördlichen fyrifchen
Küfte von Aradus und dem Golf von Antiocdhia, von Suedieh und
Seleucia ſchon beendigt, deren Spectalblätter auch zum Theil publi=
eirt find, und läßt fortwährend die Küftenaufnahme von Syrien
fortfegen.. Gapitain Will. Allen, Royal Navy, hat die Special:
aufnahme) des antifen Hafenbaffing von Seleucia been-
digt, und man hofft, daß daffelbe zu erneuertem Gebrauche durch
Ausgrabung leicht hergerichtet werden könnte.
Durch Bapitain WB. Allen”) erhält man zum erften Male
einen befriedigenden Aufſchluß über die einftige Bedeutung der
großartigen, aber feltfam verfchiedenen Denfmale der antiken
Seleucia in Pieria, dieje8 grandiofen Emporiumg von
Antiochia, das von den erften Königen der Seleuciden, 40 Sta—
dien fern von der Nordſeite der Drontesmündung, gegründet und
ungemein befeftigt ward (Strabo XIV. 676; XVI. 750, 751) ®).
| ?9) The sürvey of the Port of Seleucia Pieria by Capt. Will.
| Allen, Royal Navy. 1850; davon die Driginalgeichnung in der Bi:
bliothet der London Geogr. Society und eine verkleinerte Skizze
von Holt Yates M. D., im Museum of Classical Antig. No. VI.
Seleucia in Pieria, im Report of the twenty-second Meeting
of the British Association etc. at Belfast. 1852. London, 1853.
8., in Notices and Abstracts of Communic. in the Sections.
pP. 9 —100. >’) Appiani Alexandr. de Bellis Syr. Lib. 124.
June, 1852. p. 111. 22) Eiche On the ancient harbour of °
1238 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 37.
Erläuterung 6,
Die Stadt Seleucia Pieria der Alten und ihre heutigen
Denkmale.
Strabo ſelbſt ſagt, daß zuvor ſchon ein Ort daſelbſt gelegen,
deſſen Namen die reichen Waſſerflüſſe bezeichneten, was er,
‚ fatt uns den Originalnamen erhalten zu haben, durch die grie—
chiſche Ueberſetzung „udarog rorauoi“ (aquae flumina) wiedergiebtz
Pauſanias Damascenus%) nennt fie aber Paläopolis, die
Altjtadt, zu welcher die Adler vom Opfer auf dem Casius Mons,
das Seleucus Nicator dort dem Jupiter unter günftigen "Augurien
der Dliße, fagt Appian (de Bellis Syr. 125), gebracht, hinflogen,
und damit die Stelle zur Gründung der Hafenftadt bezeichneten,
von welcher aus dann erſt die Antiochia auf dem Silpius zu
Stande fam. Sogleich, fagt Pauſanias, legte Seleucug
Nicator das Emporium am Meere an, daher Seleucia ad mare,
und zog die Mauern zur Begründung der neuen Stadt, die er
nach feinen eigenen Namen nannte. Polybius (Hist. V. 59)%)
beſchreibt die characteriftifhe Lage des Ortes, welche den heutigen
Ruinen auf dag Bollfommenfte entfpricht. |
Sie war zur Zeit des Antiohug M. von dem ägyptifchen
Könige Ptolemäus Euergetes in Befig genommen und mit
einer ägyptiſchen Beſatzung verfehen; der Feldherr des Antiochug
zeigte aber durch jeine Rede, daß vor der Vertreibung der Aegyp—
ter aus diefem wichtigften Mittelpuncte des. ſyriſchen
Reiches an gar Feine fichere Verwaltung defjelben zu denken und
die Hauptaufgabe des Königs Antiochus fei, diefe fefte Hafenftadt
wieder zu erobern (Polyb. V. 58). Der Beihluß wurde augene
blicklich gefaßt, dieſe Stadt, im Jahre 249 vor Chriſti Geburt,
durch eine Flotte von der Seefeite zu belagern. Antiochus ſelbſt
rückte mit ſeinem aa von Apamea don der Landfeite gegen
fie, und lagerte fih 5 Stadien ab von ihr neben den Hippos
dromus. Dies giebt Bolybius die Beranlaffung aut genaue
Befchreibung der Stadtlage,
99%) Carol. Mullerus, Fragimenta Historicor. Graec. ed. Paris.
Vol. IV. Fragm. Pausaniae Damasceni. p. 468. 4.; dafjelbe wie
verholt Malalas, Chronograph. ed. Lud. Dindortii. Bonnae.
p. 199. °°) Ed. Schweighäuser. Vol. Il. p. 340. :
Seleucia nach Polybius Angabe. 1239
Unter dem überragenden Coryphäiſchen Gebirge (Rhoſſus
er Alten, jebt Dſchebel Mufa), das weit gegen das cypriſche Meer
oripringt, jagt Bolybius, liege Seleucia vom Meere befpült
egen Süden in tiefliegender Ebene, auf der einen Seite am Meere
itlang, auf allen anderen Seiten faft ganz von fteilen Schluchten
nd Felswänden eingefchloffen und nach Süd-Oſt gegen das Gebiet
er Antiochener. Nach der Meeresfeite zu liege ihr die Ebene vor,
ı welcher die Marktpläße und die Vorſtädte, mit einer trefflichen
Nauer umgeben und geſchützt. Sie jet mit prächtigen Tempeln
nd anderen Gebäuden geſchmückt. Nur ein einziger Zugang ift
on der Nordfeite der Stadt, zu der eine durch Kunft erft ausge:
auene treppenartige Flucht mit vielen Windungen hinaufführt.
fern der Stadt ergießt fi) der Drontes, mit einer gewaltigen
Bafferfülle den Schutt in feinen Wellen zum Meere führend.
Aus der Eroberung der Stadt, die den Antiochus M. meift
urch Verrätherei der ägyptifchen Unterbefehlshaber gelang, erfährt
tan nach Polybius Erzählung (Polyb. V. 60, 61), daß der
Jauptangriff gegen die untere Stadt, wo die VBorftadt mit,
en Märkten und dem Arfenale (TO vewgıov zui To ngo«oTeıoV,
ergl. oben bei Tyrus ©. 341) lag, geſchah, weil nach den anderen
eiten hin die Felfen und Mauerumgebung der obern Stadt
n Angriff viel zu fchwierig machten. Nur zum Schein ftellte der
dnig drei Hauptkorps zum Angriff auf, dag eine an dem Ein-
ang der Stadt, am Antiochia- Thor, das zweite gegen den
\empel der Divscuren, das dritte gegen die Borftadt.
sollte diefe erftürmt fein, jo war die Verabredung, follten die
'erräther in der Stadt den Kommandanten derfelben, Leontiog,
ı einer Kapitulation bereden, um den Bürgern derfelben ihr
igenthum und ihre Freiheit zu fihern. Der Plan gelang; die
lauern der VBorftadt wurden durd Leitern in Sturm erftiegen,
e Bewohner in Schreden gefebt, ebenfo der Kommandant, der zur
bjendung einer Botſchaft an den König Antiohus genöthigt
urde, um Frieden zu bitten. . Der abgefchloffene Vertrag ficherte
m Antiohus den ferneren Befiß der Stadt Seleucia ohne
‚hwertichlag zu, und die freien Bürger der Stadt: (ihre Zahl be—
ug noch 6,000) behielten ihr Eigenthum, ihre Freiheit und ihre
erfaſſung, und felbft die von den Aegyptern aus der’ Stadt Ver:
‚unten wurden zurücdberufen und wieder in Befiß ihres Eigen:
ums gefegt. In Burg und Hafen legte Antiochus eine fy-
wie
%
*
1240 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 37.
riſche Garniſon und zog dann wieder nach Coeleſyrien zur Fort—
ſetzung des Krieges gegen die Aegypter. |
As Emporium von Antiochia theilt zwar Seleucia
Pieria den Ruhm diefer Metropole, ohne daß jedoch) ihre eigene
Gefhichte ein Gegenftand der Berichterftattung geworden wäre, der,
wie noch heute die Denfmale bezeugen, doch hinreichenden Stoff
dazu geboten haben würde, jowie der Wechfel ihrer Zuftände, da fie
‚ den genaueften Antheil an den Schiefalen der fo nahen Hauptftadt,
deren Hafenort fie war, nehmen mußte. Obgleich von ihren colofz
jalen Felfenarbeiten gar nicyts weiter, als was ſchon Bolybiug
in der Felfentreppe andeutet, gefagt wird, jo ift doch, nach den
Ueberreften derfelben zu urtheilen, nicht daran zu zweifeln, daß fie
ſchon unter den Seleuciden felbft im großartigften Style begonnen
waren, wenn auch nicht vollendet. Denn von Libanius%) wird
gefagt, daß unter Conſtantius die Felsdurchſchnitte daſelbſt
um Vieles erweitert worden feien, und von Diocletian,
daß er 500 Soldaten beorderte, den Hafen Seleucia’s tiefer
auszugraben. Auch Theophanes fagt, im 10ten Jahre des
Sonftantius (im Jahre 338 nad Chr. Geb.) fei diefer Hafen
durch große Felfenbehauung ungemein erweitert worden, womit
Hieronymus und Julianus, welcher Iebterer von derfelben
Arbeit fpricht, übereinftimmen. Conftantius bereicherte auch die
Stadt Seleucia mit vielen Gebäuden ” (von Seleucia fagt Theos
phanes a. a. D.: Arueva nenoinse, Ogog Eni noAv dıarsuo),
Die Orbis Descriptio unter Gonftantius jagt: Seleucia, die
große Stadt, die alle: Güter empfängt, fendet fie wiederum der
Metropole Antiohia zu. Deshalb durchſtach Kaifer Conſtantius
den großen Feldberg, ließ das Meer hineintreten, um einen guten
und großen Hafen zu erhalten, in den die zueilenden Schiffe einen
guten Schuß fanden (f. oben ©. 1172).
Mit dem Berfall von Antiohia ging die von ihr wol abhin—
gige Seleucia wol gleichen Gang; unter Kaiſer Theodoſius er
zählt der Chronograph Malalag%), daß fie Sfaurier,
d. i. Gebirgsräuber, die aus ihren Bergfchluchten Syrien
°°6) Libanius p. 361; ad Theodos. ed. Reiske. p. 661; Julianus,
Orat. in Constantium. p. 40; in Descriptio Orbis sub Con-
stant. bei Maji; Odofr. Müller, Antig. Antioch. 1. c. p. 12.
»?), Theophanis Chronographia ed. J. Classeni. Bonnae, 1839.
Vol. 1x p. 57. 7. °®) Joannis Malalae Chronogr. L. XIV.
ed. L. Dindorfii. Bonnae. p. 363.
Die Stadt Seleuria. , 1241
überfielen, in Befi nahmen und ausplünderten; nachdem fie die
ganze umliegende Gegend verwüftet hatten, Fehrten fie mit Beute
aller Art beladen in ihr Sfaurien zurüd, und bald darauf muß
Seleueia ſchon jehr herunter gefommen gewefen fein, da, nad
Brocopius), der PBerfer Chosroes dort feinen Römer an-
traf, als er nach dem Ueberfall von Antiochia dahin zog, fid
im Meere badete, feinem Sonnengott dafelbft nebft anderen Göttern
Dpfer darbringen fonnte, und ohne jedes Hinderniß wieder von
da feinen Rückmarſch antrat.
Seitdem mag der Untergang und völlige Verfall des Hafens
Seleucia erfolgt fein, da nun fchon unter Anna Comnena zur
Zeit des Katfer Alerius an feiner Stelle der Name Suetion und
Portus St. Simeonis in den Vordergrund tritt.
Aus den wenigen Inſchriften, die ſich aus älterer Zeit zu
Seleucia erhalten haben, ift bis jebt auch noch Fein belchrendes
Refultat über feine Specialgefchichte hervorgegangen, da die aug-
gezeichneteften derfelben nur ein Berzeichniß der dortigen Prie-
fter gegen Ende des 2ten Jahrhunderts nad) Chrifto 2000) enthalten,
wo ein Priefter des Apollo genannt wird, ein Priefter Jovis
Dlympii und Coryphäi, wahrfcheinlich des Tempels der Dioscu>
ten, den Polybius nennt, ein Priefter des Keoavvog, des
Donnerers, der dur Donner und Blig die dortigen Ausfprüche
des Drafels beftätigte, dem daher, wie Appian fagt, dort durch
eigenthümliche Hymnen ein eigener Gultus geweiht war; dann
die des Zeug Nicator und des Apollo Soter, die feine ans
deren als die vergötterten Könige Seleucug I. Nicator und
Antiohus Soter felbft waren, u. a m. Daß ein berühmtes
Drafel des Apollo Sarpedoniug zu Seleucia war, geht aus
der Gefchichte der Balmyrener hervor, denen bei Befragung deffelben
kurz vor dem Sturze ihres Reiches ihr. bevorftehendes Unglück durch
Daffelbe verkündet wurde). Durch Pompejus war diefe Se—
‚leucia 2) bei Befibnahme der Römer zu einer Civitas libera erflärt,
weil fie den armenifchen König Tigraneg, den die Antiochener zu
Hülfe gerufen, nicht aufgenommen hatte. In ihrer Nähe ftarb
‚ #99) Procopius de Bello Pers. ed. G. Dindorfii. II. 11. p. 199;
Mannert, Geogr. der Griechen und Römer. Th. VI. 1. ©. 373.
00) Corpus Inser. Graecar..Vol. IH. fasc. 1. fol. 215.:No. 4458
| — 4461. ') Zosimus ed. I. Bekkeri. 1837. Lib. I. c. 57,
p- 50. ?) Eutropii Breviar. VI. 11. u. VIII. 2.
*
1242 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. S. 37,
Kaiſer Trajanus nach ſeinem ſiegreichen Triumphzuge durch Aften
auf der Rückkehr. Im den fpäteren Kämpfen der byzantinifchen
Kaifer gegen die andrängenden Saracenen aus dem Drient ward
Seleucia am füdlichen Eingange der Amanus-Päſſe aus Syrien
der Sit von Kommandanten, welche als Präfeeten 3) mit der
Bertheidigung der fo benannten Seleucifchen Glaufuren
gegen Gilicien oder Iſaurien in Anatolien beauftragt waren.
Obwol ſchon R. Pococke fehr forgfältig, einige andere neuere
Zouriften die übriggebliebenen Ruinen diejer Seleucia Pieria aber
jehr flüchtig befucht und felbft zu befchreiben verfucht haben 9, fo
fonnten dieſe Berfuche doch, bei völligem Mangel forgfältiger Drien-
tirung, nur jehr unvollfommen ausfallen, da der dafige Aufenthalt
zwifchen der gänzlich verödeten Wildniß dur die benachbarten
Raubſtämme des Gebirgslandeg nicht ohne Gefahr war, und daher
nur jehr furz dauern Fonnte, wodurd aus einer Fülle von
ſchwer "zugänglichen an jo eigenthümlichen und nicht ganz leicht
verftändlihen Denfmalen nur höchſt oberflächliche und verwirrte
Borftellungen hervorgehen fonnten, denen nun erjt die vortreffliche
geometrifche Aufnahme der ganzen Zocalität in ihrem Geſammtum—
fange durch Capt. W. Allen fehr erfreulich begegnet.
Wir verdanken es der Einfiht in die Originalaufnahme und dem
Befib einer in gleid) großem Maßftabe durch Dr. Holt Dates
ung güfigft mitgetheilten Gopie°), ſowie den trefflichen Berichten
beider Männer, von denen der letztere dag Studium diefer merk
würdigen Trümmerwelt während feiner dreijährigen Refidentfchaft
in Suedieh fid) zur Aufgabe geftellt hatte, beffer auf diefem Ger
biete orientirt zu fein, als unfere Vorgänger, und geben zunächſt
nach Capt. Allen deſſen ſehr klare Ueberſicht der Hauptmomente, |
die hier zu beachten find, fügen aber, der Wichtigkeit des Gegen
ftandes für Vergangenheit und Zufunft entfprechend, dann die ger
naueren topographifchen Angaben hinzu, welche für nähere derein⸗
ſtige Erforſchung bei dem großen Mangel Too
;.
) Leo Diaconus ed. Hase. Bonnae, 1828. p. 250; Theophanes-
Continuatus I. Bekkeri. Bonnae, 1838. p. 181.
*) R. Pococke, Beſchr. des Morgenlandes a. a. DO. Th. II. ©. 265 |
bis 271, nebit Plan Taf. XXV. Grundriß von Seleucien,
) Plan of the Ancient Port, Culvert and City of Seleucia
Pieria, by Dr. Holt Yates 1851, the Survey of the Basin and
Culvert by Capt. Will. Allen, R. N worauf antiquarifche Zufüße |
von Holt Dates.
2
vi
Die Lage Seleucia's. 1243
t Stadtgefchichte diefer Seleucia für antiquarifhe Studien der
lanzperiode der Seleuciden» und Römerherrfchaft im Orient eben
wenig, wie die von Antiochia, durch ihren großartigen Styl
icht ohne ein allgemeineres Intereffe fein dürfte.
Der alte Hafen Seleucia's liegt, nad Capitain Allen ©),
ı der Bay von Antiochia unter 36° 8° n. Br. und unter 35° .
>‘ 30° öftl. L. v. Greenwich, und ift, feiner großartigen Anlage
ih, in feinen Haupttheilen noch deutlich im innern Baffin,
ı äußern Seehafen, in einem Felfentunnel und in vielem
tanerwerf zu erfennen.
Das innere Baffin fteht durch einen Fleinen, weftwärts gehenden
anal mit dem offenen Sechafen in Verbindung; der großartige
elfentunnel, den die eingeborenen fyrifchen Bauern Dahliz7)
ich Berggren, oder Djeris nah De Salle, nennen follen,
rt Eulvert bei Allen genannt, ift durch den öftlich an dem
afen anliegenden Felsberg von Sid gegen Nord in paralleler
ihtung mit dem innern Baffin hindurhgehauen, um zugleich
it feinen durchftrömenden Waſſern diefes innere Baffin zu füllen
id zu nähren, die zerftörenden Ueberjchwemmungen der Gebirgs-
röme abzulenken und an feinem Ausgange, wo er mit der Mün—
ing des innern Baſſins und dem Eingange des Seehafens zus
mmentrifft, dieſe durch Fortſpülung der Schuttmaffen zu reini—
n. Diefe dreifache Beftimmung gehört zu den Eigenthüm—
Hfeiten diefer finnreichen grandiofen Anlagen.
Der Seehafen, von dem einft der Apoftel Baulug nebft
arnabas ausfchiffte, mit dem Licht des Evangeliums auch das
endland zu erleuchten und zu erwärmen (AUpoftelgefch. 13, A),
gt der Küftenebene in W. offenbar vor, befteht nur noch aus 2
ſſiven Mauerdämmen, welche, wie die Mauern zu Aradus, von
er phönteifcher Arbeit, den Wogen des Meeres ſeit Sahrtaufenden
erftanden. Sie dienteh zu Molos, die über 200 Schritt
ards) auseinanderftehen, davon der nördliche in Ruinen liegt, mit
nde überjchüttet, der füdlichere auf der untern Seite aber, noch
dlfommen erhalten, aus großen Quadern befteht, deren manche
Meſſung bis 25 Fuß lang, einer fogar 29 Fuß 4 Zoll Länge
-
\
Pr
;
h) W. Allen, On the ancient harbour of Seleucia Pieria 1. c.
, Report. p. 98—100. ’) J. Berggren, Guide Franc.-Arab.
| vulgaire de Voy. Upsala, 1844. 4. p. 453; De Salle, Pérégri-
nations. T. I. p. 166.
|
v%
*
1244 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. 8.37.
hat, aber zerborſten iſt. Der durch dieſe Molos eingeſchloſſene
Vorhafen iſt zwar Fein, nah De Salle etwa 4 fo groß, wie
der Hafen von Marfeille oder halb fo groß wie der Piräus von
Athen, fcheint aber zu vorläufiger Schukaufnahme bei jchlechtem
Wetter hinreichend gewefen zu fein für die Schiffe, die in den
innern Hafen einlaufen wollten. Wahrfcheinfich, meint Ruſſegger,
trugen diefe Molog auch Signale oder einen Leuchtthurm 3).
Das innere Baſſin wurde wahrfcheinlich erft zum innern
Hafen durch Menfchenarbeit ausgegraben,. und ift nach der
Meeresfeite zu durch einen jehr ftarfen, vorgezogenen Mauerz
damm Jängs feiner ganzen Weftfronte geſichert. Diefer innere
Hafen hat eine Birngeftalt oder genauer die einer Deftillir:
retorte mit großer Weite nah Sud, aber mit verengtem Halfe,
wo der kurze Canal ausgeht gegen Nordweit nad) der Seite des
äußern Hafens zu, nad den Molos, bei denen der Ausgangscanal
aus denfelben endet, der etwa 1,000 Fuß lang if. Durd ihm
Ihiffte man, wahrſcheinlich durch Schleufenthore, in das höher
fiehende Niveau des innern Baffins, da Colonel Chesney an den
Eingangsmauern der Thore, die noch daftehen, Angeln bemerf
in denen die Schleufenthore hängen fonnten. Das innere Baf
fin hat 700 Schritt (Yards) Länge und 450 Schritt Breite, i
jedoch gegenwärtig zum Theil troden, zum Theil Sumpf, obwol
ein Feiner Bach, der von der Bergwand herabfommt, quer hin⸗
durchfließt, und auch durch eine Lücke des Mauerdammes 7
Weg zur nahen Meeresküfte nimmt.
Das dritte coloffale Denfmal ift nun der Dahliz od
Dieris, der große Culvert oder der gewaltige Felsdurchſchnitt
den Nuffegger irrig einen Feldweg, De Salle richtiger ni
Aquäduct nannte, der bald bededter Tunnel, bald nad oben
offen geblieben und eine Länge von faft einer Stunde oder genauer
von 1,700 Schritt (Yards) mißt. Errendet gegen Nord nahe am
Seehafen, fängt aber im Süden in dem Winfel einer fleinen
Thalwendung an, aus welcher Bergftröme herabfommen, gegei
welche aber quer vor das Thal eine gewaltige QAuermauer ge
zogen ward, um die Bergwafler in den Gulvert jelbft hinein
zuleiten. Don diefer mächtigen Quermauer fieht nod eu
jehr großer Theil, nur in ihrer Mitte ift ſie durchbrochen umd zer
ftört, wo wahriheinlih ein Schleufenthor angebracht wa
°) Ruffegger, Reife. Th. J. 1. S. 390.
Die Lage Seleucia’s. 1245
(wahrfcheinlich in demfelben Styl, wie diefe Wafferbauten auch in
Antiochia jo nothwendig geworden waren, |. oben ©. 1190), um
zugleich das innere Baſſin mit dem überflüffigen Gebirgswafler zu
nähren und zu füllen.
Diefer große Eulvert (ein englifcher, hier für diefen Canal
von Gapitain Allen nur fpeciell zur characteriftifchen Bezeichnung
gebrauchter Ausdrud; ſonſt a passage under a road or canal
covered with a bridge, oder an arched drain for the passage
of water bezeichnend) ift dem größten Theile nach ein nach oben
offen gebliebener Felsdurchfchnitt, der an einer Stelle nicht weniger
als 150 Fuß tief in den foliden Felsberg hineingehauen ift, und
ein ftaunenswerthes, colofjales Werk auch heute noch genannt zu
werden verdient, viel bedeutender, als das gegen ihn Eleinliche Fel-
jenthor zu Salzburg, das von Pofilippo bei Neapel oder die mei-
ften Eifenbahntunnels, fagt Ruffegger). Auch find in ihm noch
zwei Tunnels von 21 Fuß Weite mit einem Ganalbett oder Waf-
jerlauf in der Mitte angebracht, unftreitig um die ficherere Schutt»
wälzung der durch die Torrente von den Felshöhen herabgefchurr-
ten Trümmer durch Wegihwemmung zu fördern, fowie noch ein
anderer Felscanal zur Seite angelegt, um die Marinevorftadt der
alten Seleucia mit Waſſer zu verforgen, Leider find die in diefen
Felsgängen angebrachten Inferiptionen zu fehr zerftört, um
noch entziffert zu werden; fie würden ung fonft vielleicht wol Auf:
Härung haben geben können, ob Seleucus, Conftantiug oder
Diocletian die Werfmeifter diefer Arbeiten geweſen (vergl. oben
©. 1240). |
Bapitain Allen machte die Aufnahme diefer Ueberrefte nur
in der Abficht, um zu zeigen, wie leicht der alte Hafen zur Her-
ftellung auch für heutige Schiffe reftaurirt werden könne; denn ob-
wol jeder der drei Haupttheile jeine zerfallenen Stellen hat, fo ift
doch noch jo viel unverjehrt geblieben, daß jelbft ohne jehr große
Arbeit und Koften eine NReftauration möglich wäre. Colonel
Chesney und Gapitain Allen, nad gejondert gewählten Berech—
nungen, ftimmten darin überein, daß eine Summe von 30,000 Pfd.
Sterling vollfommen dazu ausreichend fein würde, und felbft wenn
man fich aller jhon von den Alten dabei angedeuteten Vortheile
bedienen wolle, würde felbft nur eine geringe Summe dazu noths
wendig fein. Mag nun das innere Baffin wirffih im höhern
>) Ruffegger, Reife. Th. 1. 1. ©. 392.
1246 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. S. 37,
Niveau über dem des Meeres geftanden haben oder nicht, fo würde
Gapitain Allen Vorfchlag dahin gehen, bei dem höhern Stande
zu bleiben, und denfelben nur durch Neparatur der ſehr ftarken
Seitenmauer der Frontjeite des innern Baſſins nad) der Meeres:
jeite zu zu fichern, da diefe Seite die einzige ift, die einer folchen
künſtlichen Erhöhung bedürftig iſt, da die andere Seite deſſelben
‚von Natur ſchon hohe Ufer find; denn die ganze Stadt war an
dem Bergabhange hinaufgebaut. Da ein’ dauernder Zufluß zu die—
ſem Baffin da ift, jo Fönnte fein Niveau ganz nach Belieben erhöht
werden. Würde diefes ungeheure, jetzt halb zugefchlämmte, mit
18 Fuß hohen Sandmaffen zugededte, halb jumpfige Baffin wieder
mit Wafjer gefüllt werden, jo böte es für die Schiffe des
Schugßhafens einen Oberflädenraum von 47 Acres Waſſer—
fpiegel dar, es würde dann felbft dazu dienen können, den Canal
zum Seehafen zwifchen den Molos rein zu fpülen. Der Bau der
Molos würde die Hauptkoften verurfachen: -denn die große Querz
mauer mit ihren Schleufenthoren zum innern Baffin, fowie der
Culvert jelbft würden leicht herzuftellen fein. So weit Gapitain
Allens Angaben, dem es vorzüglich nur um die Wiederherftellung
des Hafens von Seleucia zu thun war, welcher allerdings einen
ganz neuen Auffhwung gewinnen würde, wenn von ihm die pro—
jectirte Eiſenbahnlinie wirklich ihren Anfang durch die Ebene
Suediehs nähme und das Mitteländifche Meer mittelft der Dampf:
jchiffahrt des Euphrats auch mit dem Berfer-Golf und Indien in
directefte Verbindung ſetzte. |
Noch bleibt uns aber der große Umfang der alten Markt—
ftadt, der Königsftadt, der Feftungsftadt oder obern Se—
leucia und ihrer Necropole mit den Felsgrüften der Se—
leucidifhen Königsgräber!0) zur genauern Betrachtung übrig,
deren Rage Capt. Allen zwar auch mit in feinen Grundriß auf
genommen, aber nicht näher bejchrieben, ja kaum berührt hat,
worüber wir unferes verehrten Gönners Dr. Holt Yates ger
nauere, Jahre lang fortgefeßte Beobachtungen, fowie deffen fper
cielle topographifhe Angaben jener obgenannten Haupt—
theile noch weiter zu Nathe ziehen müſſen, um zu einer ve
gen Kenntniß des Ganzen zu gelangen. |
10) Bartlett and Carne, Syria 1. c. Vol. II. p. 76, Sepulere at
Seleucia.
Sperielle Topographie von Seleucia. 1247
\
Specielle Topographie der alten Seleucia Pieria.
Befuht man von Suediah aus, nordweſtwärts gegen die
Meeresfüfte über das Wely St. Georgs gehend, die Ruinen der
alten Seleucia, fo erreicht man in feiner Stunde Wegs, auf
dem fjandigen Uferboden fortjchreitend, das Nordende der Ebene,
die im. einem tiefliegenden Winkel zwijchen Meer und felfigen Ge-
birgszügen ausläuft, der mit mächtigen FZundamenten aus Quader-
teinen, die hie und da hervortreten, erfüllt ift, welche fogleich die
Pocalität einer einft großartigen Stadt bezeichnen. Gegen
das Meer fpringt eine 20 bis 30 Fuß hohe Felfenklippe ein, die
pon weit höheren, 400 bis 500 Fuß hohen, fleilen Fels- und
Bergwänden überragt wird, welche auf ihrer mehr plateauartigen
Hochfläche eine weite Vorſtufe tragen, die noch weiter Iandein
nord» und nordoftwärts zu der 5,000 Fuß hohen Gebirgsfette des
Rhoſſus- oder Pieria-Gebirges (jebt Dfchebel Mufa, aud
Keſerik und Tolos genannt) in großer Wildniß emporfteigt. Auf
jener Borftufe lag zu Pococke's Zeit ein armenifches Dörfchen
Kepſe (Käbuſi nennt eg heutzutag Berggren, Kaͤpiſy b. E. Smith),
an derjelben Stelle, welche Die obere Stadt der alten Seleucia einnahm,
die eben Antiohus ihrer felfenfeften Lage wegen nicht zu
beftürmen wagte, fondern die durch Verrath an ihn überging; da-
her wird die alte Seleucia auch von neueren nachfolgenden Rei-
jenden durch Kepfe bezeichnet, ein Name, der mit dem dortigen
Dorfe zwar genannt, das aber noch nicht genauer erforfcht ift.
ie tiefliegende Ebene, am weltlichen Fuße jener Felswände
entlang gegen Norden hinziehend, bis fie aud) da durch Hoch:
ebirge im Norden abgejchloffen ericheint, bezeichnet die Lage der
intern Stadt Selencia, mit den Borftädten im Süden,
ven Marktflecken und der Hafenftadt am ihrem Nordende;
diefelbe, welche Antiohus von der Südfeite her belagerte, und,
mit angelegten Leitern ihre Stadtmauern überfteigend, erſtürmen
onnte. |
Tritt der Wanderer, von Suedieh fommend, heutzutage von
ieſer Seite in das Gebiet der einſt hier ſtehenden untern Stadt
in, fo ſtreift fein Blick zuerft nur über eine weite verfumpfte
Ebene hin, voll Rohrwälder (Typha) u), Binfen und hohen
) Th. Kotſchy, Mſer. 1836.
1248 Weft-Afien, V. Abtheilung. IL. Abſchnitt. $. 37.
Grafungen (von Cladium germanicum, Cyperus longus u. a.),
die einen weiten Raum bededen, der gegen die ftürmifchen Wellen
des Meeres nach der Waflerfeite zu durch die Ueberrefte einer ges
waltigen, langen, noch zu verfolgenden und fortbeftehenden Hafen-
mauer gefhüßt erfcheint. Bon der Oftfeite aber brechen aus den
überhängenden Felsklüften eine Menge der fchönften, erpftallhellen,
Falten Quellen hervor, welche die breite und lange Ebene durchs
riefeln oder befeuchten, und die Urfache ihrer üppig aufmwachfenden
Gräſer und Gewächſe find. Die vielen Mauerlinien, die großen
Schutthaufen und Trümmerrefte, zumal auch von gebrannten Zie—
-geln an der Südfeite dieſes Terrains, bezeugen, daß man hier in
die Mitte einer einft großen, aber jetzt verſchwundenen Stadt ver-
feßt if. Nur Uferpflanzen des Mittelmeers, weniges Gefträud
und Buſchwerk und geringere Kräuter, bededen außerdem noch den
Boden diefes untern Stadttheiles. Anders ift es, wo zur öftlichen
Seite diefer untern Stadt die grandiofen Felfenmaffen vom jüng⸗—
ften Meeresfalkftein fi) emporheben und die ‚überrafchendften Ger
ftaltungen und Gruppirungen zeigen, und von oben herab weite
Meeresüberblide aus der obern Stadt darbieten, zu der wir erſt
fpäter hinauffteigen, wenn wir ung zuvor in der untern Eb ene
orientirt haben werden.
1) Die untere Vorſtadt Seleucia's (TO ng0K0TEIoV *
| bei Polybius). | 5
Che man, von Suedieh kommend, noch in dieſe eintritt, muß |
man den Bergfluß, der am Ras el-Ain aus einer Schludt der
öftlichen Bergfette hervortritt, durchſchreiten, weil fein Furzer Su
lauf direct -zum Meere gebt 12). Er entjpringt nur eine klein
halbe Stunde im Oſt der Meeresküſte, hat aber ein ungemein —*
res, eryſtallhelles und wohlſchmeckendes Waſſer; es iſt der Gorpe
phäus der Alten und wol fein Quellgebirg der Mons Coryr
phaeus, mit welchem äfteften Namen Bolybius die ganze, gez
gen das weſtliche cyprifche Meer vorfpringende Bergfette belegk.
Am Südufer diefes Fluffes, nahe der Felswand, aus der er hervor⸗
tritt, liegen die Ruinen eines antiken Circus oder, nach den noch
ſichtbaren Bogen und Gallerien der Sitze zu urtheilen, wahrſchein⸗
12) Will. Holt Yates, On the Ancient City and Port of Seleucia
Pieria, im Museum of Classic. Antiq. l. c. p. 127. ° _
Die untere Vorſtadt Seleucia’s. 1249
icher, nah De Salle, eines Amphitheaters, das jedoch näher
u unterfuchen wäre. Hier hatte Antiochus fein Lager 5 Sta-
ien (3,000 Fuß) im Süden der Stadt aufgefchlagen, deren hüge-
igte Umgebungen Spuren von ehemaligen Gartenanlagen und
andhäufern der einft wohlhabenden Städter verrathen, in einer
ngemein fruchtbaren Landichaft, ‚die fih von da gegen Suedieh
usbreitet. Noch heute ficht man hier-die Refte einer gepfla=
erten Römerftraße, die von Antiochia kommt, hindurchziehen
um Südthore der alten Seleucia, dag zu Pococke's Zeit!)
och ziemlich vollftändig erhalten, von Pfeilern und runden Thür—
ten vertheidigt war, und das Antiochia-Thor genannt wurde,
ährend es heute jehr zerfallen, nur noch als große Mauerrefte
brig geblieben, die mit der hier durchlaufenden großen Stadtunt-
tauerung noch in Verbindung ftehen, weldhe im Umfang von mehr
[8 2 Stunden (6 englifche Miles) die ganze Stadt umgeben. Es
urde dicht an der Steiljeite der öftlichen Felswand erbaut, die fich
ber ihm bis zu 200 Fuß hoch erhebt, in welcher zahlreiche Stein—
rüche ausgebeutet wurden, und viele Felsgräber und Catacomben
ngehauen find, die Bartlett!*) mit denen der Umgebung in den
elswänden der nabatäifchzarabifchen Betra vergleichen konnte.
die Breite der Ebene von den Klippen an diefem Antiochia—
hor bis zum flachen Meeresftrande von O. nah W. beträgt Feine
olle halbe Stunde, davon die öftlihe Hälfte mit Maulbeers
anzungen und Gärten bededt ift, die weftliche Küftenftrede am
eere hin zwar auch jehr fruchtbar und culturbar wäre, aber ge-
nwärtig aus Mangel an Bewohnern nur mit Myrtengebüfchen,
sphodelen- und anderen Zwiebelarten überwuchert if. Doch lie—
m innerhalb diefes wüften Stadtraums, durch welchen vom Ha—
orte aus dereinft die große ſyriſche Eifenbahnlinie füd-
irts über den Fluß Coryphäus ohne Schwierigfeit gezogen wers
n könnte, hie und da einzelne Meiereien oder geringere Hütten
ter den Schutthaufen zerftreut, zwifchen welchen dev Suedieh-
ad fich weiter nordwärts hindurchwindet, an dem aud) hie und
in allen Richtungen viele Ruinen von, Steinbauten fich zeigen,
| d auf halbem Wege bis zu den noch ftehenden Feftungsmauern
de Hafenftadt und des telfigen Gingangsthores zur obern
ra
”) Pococke, Reife a. a. O. Th. U. S. 267.
"*) Bartlett, Footsteps of our Lord etc. London, 1852. On
Seleucia. p. 66.
Ritter Erdkunde XVII. Krkf
*
1250 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. U. Abſchnitt. $. 37.
Stadt ſich noch ein paar am Wege ſelbſt ſtehende große, ſchön
ornamentirte Steinfarcophage») erhalten haben. Bon dem
Untiohia=-Thor wendet fich die ftufenartig auffteigende Felswand,
im großen Halbbogen die Breite der vorliegenden Meeresebene er—
weiternd, bis ſie wieder am felſigen Eingangsthore zur obern Stadt
in einem mehr weftlihen Vorſprung näher zum Meere rückt, wo
fich die Befeftigung der Hafenftadt an fie anfchließen konnte, die
‚dann zugleich das innere Hafenbajfin mit fhügen follte. Vom
Antiohia- Thor Fann man auf den ftufenartigen Vorfprüngen der
Felswände zwifchen den Gärten und SPlantationen hindurch) auf
ziemlich weglofen, verfallenen und jteilen Bergpfaden doch au
heute noch zu der obern Stadt emporflettern, oder auch in der
Ebene bequemer big zu ihrem felfigen Eingangsthore forte
fohreiten, das einzige zugänglich gebliebene zur obern Stadt
welches eine Funftvolle Wegbahnung durch die gelfen erhalten hatte,
Es ift daffelbe, welhes Holt Yates, weil e8 zur obern Pracht
ſtadt und wahrſcheinlich auch zu dem einſtigen Seleucidenpalaftg,
wie der AUcropolis führte, das Königsthor genannt hat, ei
Name, der ung, .al8 inneres Thor aus der untern zur
obern Stadt führend, auch characteriftifh und paffend er
jheint. Wir gehen aber für gegenwärtig an demfelben vorüber
es noch zur rechten Hand im Oſten liegen laſſend, und jchreite
weiter nordwärtg vor, um den nördlichften Theil, die Hafenz
ftadt, zu erreihen. Den großen, in der Ebene big dahin vom
Antiohia- Thor aus von Süd nad) Nord durchſchrittenen halb—
freisförmigen Raum von mehr als 3,000 big 4,000 Fuß Breite
und faft doppelter Länge nahmen unftreitig die Suburbien (da
n0000Teıov bei Polyb. 1. ce.) ein, welche Antiochus zuerft "
gewaffneter Hand erftürmend in Befig nahm. ;
2) Die Marft- und Hafenſtadt Selencia’s16),
Diefer Stadttheil ift in dem Plane W. Allens „mit große
Sorgfalt aufgenommen, und zerfällt, wie jchon gefagt, im feine
drei Hauptglieder: den äußern Seehafen, das innert
J
9 Siehe die Abbildung bei Col. Chesney, Exped. I. p. 430.
20) W. Holt Yates, Port of Seleucia I. c. p. 1; Lieutn. Colonel
Chesney, Exped. 1. c. I. p. 429—432, beide Merfe mit pittoreslen
han.
er Außere und innere Seehafen Seleucia's. 1251
Husbaffin und den großartigen Eulvert, jeder Theil mit
nz eigenthümlichen VBerhältniffen, die nun nach genauen Ber-
ungen uns vor Augen Liegen.
A. Der äußere Seehafen.
Sein Eingang hat noch 240 Schritt (Yards) Weite, obwol
großentheils mit Sand bis 18 Fuß Tiefe und mit Meeresfhutt
füllt ift; in ihm ftehen noch die Reſte der beiden ſchönen Molog,
> weit in dag Meer vorſpringen; der nördliche ift fehr zerftört,
r andere, füdlichere, nach dem Apoftel Paulus genannt, der
n hier nach dem Abendlande ausfchiffte, ift größtentheilg noch
hl erhalten. Sr läuft, nicht 20 Schritt, wie Bocode fagte,
dern nah Captain Allens Meffung 80 Schritt (Yards) 17)
gen Wet in das Meer hinaus und noch weiter in einer Bie-
ng gegen Nord-Weit, jo daB feine ganze Länge 120 Schritt
Jards) beträgt. Aug Kalffteinguadern, von 5 bis 6 Fuß
reite und 23 bis 26 Fuß, ja einer von 29 Zuß A Zoll Länge,
er fo aufgebaut, daß die Länge der Quaderfteine quer über Die
auer gerichtet iſt; die Breite der Molos beträgt. wenigfteng
Fuß. Pocode wollte an ihnen noch Eifenflammern bemerken,
t denen fie zufammengefügt wurden. Diefer Außere Hafen
mmt nah Allens Aufnahme einen Raumsvon 18,000 Quadrat-
B (6 bis 8 Acres) ein, der gegenwärtig zwar großentheils durd
eefand feicht ift, aber doch als vorläufiger Schußhafen hier bei
fen Wettern einlaufenden he hinreichende Dienfte Teiften
nnte..
B. Das innere Hafen-Baſſin
danz von Land umgeben, aus dem es unftreitig erſt ausgegra-
ı werden mußte, vielleicht durd Katifer Diocletians Soldaten
Ohr vertieft, der, nach dem Rhetor Libanius, an 500 Mann zu
fer Arbeit dahin jhicte13),. ES Hat in einem unregelmäßigen
hal die Form einer Birne oder den nach Süden erweiterten Um—
einer gewöhnlichen, aber coloſſalen Deſtillirkolbe mit engem
dlfe, der hier den 1,500 Fuß langen Canal, den Bogaz over
Einfahrt, am nördlichen Ausgange des innern Hafens bildet,
|
3 Capt. Allen, The ancient Harbour of Seleucia 1. c. p. 157.
°) Libanius ad Theodos. ed. Reiske. p. 661, bei Ottfr. Müller,
Antig Antioch. p. 12.
| \ Ktrr 2
1252 Weft-Afien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 37.
und zwifhen zwei großen Felſen hindurch bejchifft werde
fonnte. Uber gegenwärtig ift diefer Canal meift mit Schlamm
und Trümmerblöden in feiner ganzen Länge an feinem engern End
gegen das Meer zu bie 25 Fuß tief gefüllt, gegen das inner
Baffin 19) weniger, fo daß doch die ganze Strede erft wieder aus
gegraben werden müßte, wenn er Schiffen den Gingang in da
„innere Baſſin geftatten ſollte. Einer der Felfen an der firdlichen
' Seite enthält eine Felsfammer, vielleicht -einft eine Wachtftube ode
Zollftätte; auf dem andern Zelfen fteht gegenwärtig nur ein Fleineg
weißes, modernes Häuschen; beide trugen aber einft große Thürm
für die Wächter des Hafeneinganges. In kurzer Entfernung in
nerhalb dieſes Hafencanals, nach der öſtlichen Landſeite zu, befinde
ſich eine zweite, im Fels eingehauene, quadratiſche Kammer, wahr
ſcheinlich zu ähnlichen Pain bei der innern Schiffahrt im Hafen
Baffin beftimmt.
Die Länge diejes Baffins, das eine zahlreiche Sciffsflott
herbergen Fonnte, beträgt, nah Will. Allen, 2,000 Fuß um
1,350 Fuß 20) in größter Breite; eg nimmt 47 Acres ein, und Ü
alfo fo groß, wie das Baſſin des Londner Dods für Export um
Import zufammengenommen. Es ift von ftarfen Mauern um
geben; die an der höhern Terraffenfeite nach dem Lande zu find
wenigftens nach dem obern Theile, aus jüngerer Zeit; die Maue
nach der Meeresfeite, der Weftfeite, zu find, nach der cofoffale
Größe der Quaderblöde zu urtheilen, die jehr breit, hoch und 5
14 und 15 Fuß lang find, gänzlich aus antifer Seleuciden
Zeit. Sie find, bis auf eine Stelle an der Weftjeite, trefflich ex
halten, die aber wol abfichtlich durchbrochen ward, um einen
Abzug des Baſſins zu bilden, vielleiht durd eine Art Schleufe
wie diefe noch heute dort bei Wafferbauten (z. E. ähnlichen in An
tiochia) in Gebrauch find. Die gegen das Meer in Front gerichtete
Mauerlinie ift nicht überall von gleicher Stärke. inige ihrer
Streden fpringen vor, als hätten Thürme zur Vertheidigung 1
Hafen-Baffins darauf geftanden; einer diefer Thürme erhebt |
noh 20 Fuß hoch über dem. innern Wafferftande des Baſſi
Nach der Landſeite zu iſt das Baſſinufer höher, als nach der
Meeresſeite, und ſteigt ſtufenweiſe gegen die Südoſtſeite m a
19) Capt. Allen 1. c. p. 161. ?°) Holt Yates giebt nur 1,200 4J
BR hier find die Maaße alle nach Capt. Allens Aufnahme J
ehalten.
Die Hafenftadt Seleuria’s. 1208
t fünftlich applanirten Tafelflähe von etwa 500 Quadratfuf
um zu den in einigem Abftande dafjelbe umfrängenden Klippen
mden hinan, die fih mehr als 200 Fuß über das Baffin grotesf
jeben, und dafjelbe in feiner -ganzen Länge an der Oftfeite bes
iten. Durch dieſe öftliche Felsfeite wurde der Felſencanal, der
ılvert, mitten hindurchgefprengt, wahrfcheinlich fhon von den
leuciden, wenn auch ſpäter, vielleicht von Gonftantinug (vergl.
n ©. 1172) erweitert, um dem von Seleucus Nicator zuerft
vählten Gentralpunct feiner neubegründeten Herrfchaft zu Lande
d zu Waffer zugleich die gehörige Sicherheit zu bereiten. Diefe
ize Dftfeite des Baffins ift die Bergftufen hinauf mil zahlreichen
ummern von alten Bauten und durch die Waffer von den Höhen
abgeführten Felstrümmern bedeckt 21).
Un diefer Stelle, wo der Eulvert in S.O. des Baſſins be-
nt und in der Bergfette gegen N.W. zum Seehafen zieht, tritt
3 einer Bergſchlucht im Diten des Baffing ein Bergftrom ,
dor, der direct in dieſes Baſſin an feinem füdöftlichen
ide eintritt und es mit feinen Waffern füllt. Südwärts von
fer Bergichlucht fpringt eine andere Felfenkette von gleicher Höhe,
200 Fuß, wieder weitwärte, etwas Die niedere Ebene veren-
d, gegen Süden vor, big zu der Stelle, wo das odengenannte
nigsthor den einzigen Fünftlich gehauenen Felseingang zur
en Stadt bildet. Zwiſchen diefer verengten Stelle der vor-
ingenden Felswand nahe dem Königsthor und der füdlichen
mdung des innern Hafen-Baffins ift nur der Raum von etwa
‚Minuten (7% englifche Mile), der durch ungeheuer ſtarke
auern von enormen Steinblöden die fehr gut ver-
idigte Feftungslinie zwifchen der Vorftadt und der Hafen:
t bildete.
In dieſer ftarfen Mauerlinie, dicht an der Klippenwand an:
send, ftand das Süd- oder Marktthor der Hafenftadt, wel:
B, von zwei Thürmen vertheidigt, zu den VBorftädten und zu
u nahen Königsthore führte Diefer ganze, den Ueber-
ovemmungen der Bergwaſſer ausgefegte ebenere Theil der untern
dt war es wol, der deshalb, nah Strabo, in ältefter Zeit
K Namen Üdarog norauor (aquae flumina) erhalten hatte, und
in von Seleucus Nicator bei der Begründung feiner Hafen-
ht vorgefunden ward, daher fie auch bei den fpäteren Autoren
Bam; ©.
| ) Capt. Allen 1. c. p. 158.
1254 Weft-Aften. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 37.
die Altftadt, Paläopolis (wie einſt Balätyrus, vergl. oben
&.325 u. a.) genannt werden fonnte, wenn jchon fie durch die
Seleuciden ihre Verjüngung erhielt. Wie einft Antiochia durd
die zerftörenden Winterftröme, ihre Abftürze und Ueberſchwemmun—
gen großen Schaden erlitt, ſo auch mußten dieſe, von den noch
ſteileren coryphäiſchen Gebirgsketten herabkommenden, oft wüthen⸗
den und Alles mit fortreißenden Bergwaſſer die untere Stadtebene
bedrohen, ehe nicht der große Felscanal, der Culvert, oder
Dahliz der Syrer, zur Ablenkung derſelben durch den Berg ge—
hauen war.
Der obengenannte Bergſtrom, der aus der Bergſchlucht ne—
ben dem Anfange des Culvert direct zum innern Baſſin an deſſen
ſüdöſtlichen Ende eintritt, und den wir, da er namenlos geblieben,
zur Unterfcheidung von anderen den Baffinftrom nennen wollen,
führte hinreichende Waflermenge von feinen 200 Fuß hohen Berge
wänden zu dem innern Baffin, um es mit lebendigen, ftets Frijchen
Waſſern zu füllen, auch auszuflären, und "wenn es Darauf ankom—
men follte, ausfchlämmen zu helfen, denn e8 muß die ganze Breite
des Baſſins durchziehen, da diejes auch durch die Mauerlüde nach
der Meeresſeite ſeinen Waſſerabzug in einem Canal oder Emiſſar
erhalten hatte. ———
Zwiſchen der ſtarkbefeſtigten Mauerlinie mit den
Marktthore und dem Baſſinſtrom liegt ein gut, vertheidigtet
Raum der Hafenſtadt mit vielen Mauertrümmern großartiger Bau
ten, die es wahrſcheinlich machen, daß hier ganz zur Seite des in⸗
nern Baſſins etwa das Arſenal ſtand, Gewölbe, ee
Waarenhäufer und ähnliche. zu einem Schifferhafen gehörig
Gebäude, etwa die von Polybius genannten Neorien bezeichnend«
Im Süden der für das Arfenal gehaltenen Bauten zeigt ſich, dal |
ein Theil der dortigen Anhöhe. Fünftlich geebnet und big zu de
Ausdehnung eines quadratifhen Raumes von 500 und 608 |
Fuß Ausdehnung in rechten Winkeln fehr forgfältig mit Tafeln,
gepflaftert und mit guten Mauerwänden umgeben war, der we⸗
niger zu einem Palaſte als zu einer Börſenhalle, oder wie zu einen
Venetianiſchen St. Marcusplatze ſich eignete, wo Beamte und Ge—
ſchäftsleute ſich verſammelten zur Beſprechung und Abmachung ihrer
Rechnungen, Zahlungen und ſonſtiger Geſchäfte. Er ſcheint zugleich
als Prachtplatz zur Aufſtellung von Statuen, Büſten und anderen
Kunſtwerken gedient zu haben, wo Promenaden, Springbrunnen
waren und die Gondelfahrten durch das innere Hafen-Baſſin aus⸗
5
Das innere MWaff erbaffin. 1255
imgen, wie ähnliche Anlagen in anderen Städten vermuthen laſſen
umal in dem feinen Bauten nach mit dem fyrifhen Bauftyl fo
pulichen Bompejopolis in Gilicien, dem heutigen Soli, ſ. oben
5. 1165). Die vielen Säufenrefte zwifchen den Schutthaufen
eleucia's würden vielleicht bei Ausgrabungen, die hier noch nicht
attgefunden, auch auf folche Porticus und Säulenftraßen, wie in
ideren ſyriſchen Städten, führen (f. oben ©.1165). Die Berg-
hänge über dem Baflin find ganz mit Ruinen von ehemaligen
zohnhäuſern bedeckt; da aber die Bergwafler, welche von ihnen
rabftürzen, nicht mehr regulirt find, nicht mehr durch den mit
rümmern verfchütteten Culvert, wie ehedem, abgelenkt werden kön—
n, jo deden fie alles unterhalb liegende Land mit ihrer Trüm—
er-, Schutt und Schlammmaffe zu, welchem Webel leicht durch
indämmung ihrer Ufermauern, wie fie früher beftanden, zu bes
gnen wäre. So tft denn durch fie und den Baffinftrom heut—
tage auch das Baſſin jelbft nur fchlecht mit klarem Waſſer,
fto mehr mit Schlamm gefüllt, zum Theil troden gelegt, zum
heit mit Schilfwäldern und Sumpfftellen, aber noch immer auch
\ einer Seite mit Flaren Waffern bedeckt, die fehr viele Bluts
el, ein Beweis fügen und frifchen Waſſers, nähren, da inner-
lb jeiner Ummauerung fich auch mehrere frifche Quellen vorfinden.
manchen Stellen hat dies Baffin nur 5 bie 6 Fuß, an anderen
ch eine Waffertiefe von 12 Fuß, dicht an der Weſtmauerfront
ch dem Meere zu ſteht das meiſte Waſſer, auch iſt es da viel
fer; das daſelbſt ganz klare Waſſer hat zu dunkele Tiefe, um den
| den ‚erbliden zu können. Das aus dem. Baffinftrom zufließende
d durch den Emiſſar wieder zum Meere abfließende Waſſer macht,
ß dieſer innere Hafen nie ſtagnirt, keine Malaria erzeugt. Noch
ute fließt immerfort Waſſer von der Oſtſeite hinein und an ber.
Heftfeite gegen dag Meer hin wieder hinaus, wo es dann nad
a 1,000 Fuß Lauf im Küftenfande verrinnt, ehe es das Meer
weicht, hat 22).
‚Sein hohes Gras an den trofenen Stellen, feine Schilf—
d Binfenwäld er an den feuchten werden zu mancherlei
vecken benußt, zumal werden aus legteren Matten und Körbe
ochten. Dieſer verwilderte hydrauliſche Zuſtand der heu—
en Zeit mag auch im Weſentlichen ſchon vor Seleucus Nicators
Jiten fattgefunden haben, und mochte ihn eben zur großartigen
—
JJ — Allen 1. c.
1256 Weft-Afien. V. Abtheilung. TI. Abfchnitt. $. 37,
Abhilfe durch den Felfentunnel und zur Ausweitung der natürlichen
Vertiefung geführt haben. Die Dauer des Mauerwerfs in feiner
urfprünglichen Rage ift, nach Gapitain Allen, hinreichender Be—
weis, daß die hier vorgegangene Veränderung der Bodenverhältniffe
feinesweges der Hebung durch Erdbeben, fondern nur der Ueber—
fpülung und Anfhwemmung der Meereswogen, wie der Land»
gewäſſer zuzufchreiben ift.
—
3) Der große Felstunnel, Dahliz oder Djervis der.
Syrer, der Eulvert der Briten.
Diefes dritte große Hauptglied der Seleucidifchen Anlagen ift
früherhin feiner noch fchwerbegreiflichen, jedoch colofjalen, ja unge-
heueren Ausführung wegen mehr bewundert worden, als daß man
eine Einfiht in den Zweck und Zufammenhang deijelben in
feiner inneren Zertrümmerung und Verwilderung mit den übrigen
Begründungen hätte gewinnen fünnen. Dem erfahrenen Ruſſ—
egger23), der ihn den Feldweg nennt, war er noch fo räthjels
haft, daß er zweifelhaft blieb, ob er ihn für eine Straße zur
Hafenftadt oder für einen Canal halten follte. Die Gefahren
und Befchwerden waren zu groß, um das Monument felbft in
feiner ganzen Ausdehnung über und unter der Erde, zwifchen
den wildeften Felsabftürzen, theilweifen Verheerungen und Webers
wachfungen mit Bufchdidicht Fennen zu lernen, und doch wieder
nur dann begreiflich, wenn man es in allen feinen Theilen vom
Anfang His zum Ende verfolgen fann. Man erfannte jedoch bald,
daß e8 als em Aquaduct gedient haben müßte, aber wie biefer
mehrere Beftimmungen zugleich zu erfüllen hatte, mußte einem
Pococke noch verborgen bleiben, der das innere Baffin nur einen
ſchönen Teich nennt, ohne feine weit höhere Beftimmung zu ahnen.
Col. Chesney*) fußte zuerft das Ganze, das Bartlett
fehr finnreich mit einem andern großen Felskunſtwerk, der engen
Zelfenkluft des Wadi es-Syk, vergleicht, die zur Nuinenftätte
von Petra im Wadi Mufa führt (vergl. Erdfunde XIV. 1848.
©. 1108 u. f.) 26), nach feinen verfchiedenen Theilen auf, die er
23) Ruſſegger, Reife. Th.1. 1. ©. 391. 2
?*) Lieutn. Col. Chesney, Expedition 1. c. Lond. 1850. 4. Voll.
p. 431—432; j. die Bignetten mit pittoresfen Anfichten der Durch—
fchnitte. °®) Bartlett, Footsteps of our Lord I. c. p. 69.
Der große Felstunnel, der Eulvert, 1257
mit den Angaben ihrer Ausdehnung alfo unterfheidet. Der
große Felsdurchſchnitt (the Cut), fagt er, beginnt am nord—
öftlichen Anfang der Stadt und zieht gegen Welt zum Seehafen;
er zerfällt in vier Haupttheile: der erfte ift ein nach oben zum
Theil offener, zum Theil aber tunnelartig gebliebener hohler
Felsgang, 600 Fuß lang und 22 Fuß breit, deffen Felswände
iu beiden Seiten an mehreren Stellen jenfrecht bis 122 Fuß hoch
mporfteigen, die an einer langen Strede aber auch dunfel bededter
Tunnel geblieben find; der zweite Theil ift ein nach oben von
Felſen bededt gebliebener, viereckig ausgehauener, dunfeler
Zunnel, 293 Fuß lang, 24 Zuß hoch und 22 Zuß breit. Diefe
peiden Gänge find durch dichten Kalffteinfels hindurch gehauen.
Dann folgt ein dritter Theil, 204 Fuß lang und 22 Zuß breit,
in deffen ſüdlicher Wand noch ein befonderer, nur 18 Zoll breiter Ga-
tal aber ganz fteil und tief eingefchnitten ift, der in gleichem Niveau
en Hauptgang gleichmäßig bis zu einer Stelle der Aufenfeite be-
jleitet, wo fein einftiger Waſſerlauf abwärts zur Stadt geleitet
var. In dieſem Theile, der bis zu 110 Fuß tief in den Fels ein-
jefehnitten wurde, ift eine lange, ſteile Treppenflucht an der Sei-
enwand der Felfen angebracht, die erft bei 14%. Tiefe vom Boden
wufhört, wo wol dag alte gewöhnliche Niveau des früheren
Bafferftandes durch das untere Ende diefer Stufen, auf denen
nan zu ihnen hinabfteigen Fonnte, bezeichnet wird. Ein anderer,
ierter Theil folgt in einer Länge von 102 Fuß, fo daß die
anze Länge dieſes Durchſchnittes eine Ausdehnung von
‚065 Fuß (nah Chesney; die ganze Summirung giebt aber
‚199 Fuß) beträgt, davon der öftlichere Theil mit einem graciöfen
gen überbrückt ift, über welchen einft ein Aquäduct hinüberführte.
In einigen Stellen jeiner Ausweitungen find Zelsgräber und Ni-
en ausgehauen; an einer Stelle zeigt ſich gegen die Außenfeite
in Ausbruch, deffen fleiler Abfturz über Felfen gegen Süd zum
nern Hafen-Baffin hinabzieht! Die allgemeine Direction des
urhfchnitts ift, nah Chesney, gen W. S. (nah Captain
Ilens Plan von Weft gegen Of). Dann aber wendet fich der
urchſchnitt mit 322 Fuß mehr gegen Nord, wo ein Bogen über
M mit einer unleferlichen Inſchrift (fie beginnt mit Imp. Caesar
Ei: w.) fich befindet, worauf der Durchfhnitt noch in Breite
on 17 Fuß und Höhe von 30 Fuß 588 Fuß weiter geführt ft,
0 er aber plöglich in einer Höhe von etwa 30 Fuß über dem
Reere abbricht, fo daß feine Waffer hier einen gewaltfamen Ab—
1258 Weft-Afien, V. Abtheilung. I. Abfchnitt. $. 37.
fturz zum Meereshafen nehmen mußten, und zu deffen Reinfpülung,
jo lange fte ihren Lauf hatten, nicht wenig beitragen fonnten.
Noch genauer geht Holt Dates in das Einzelne 26) durch
jeine Befchreibung ein, und bemerkt, daß der Weg, der oft dunkel
und nur mit Fadeln zu verfolgen ift, durch das Ganze hindurch
felten zurüdgelegt werde, und auch, zumal im lebten Dritttheil,
höchft holperig werde und fo fteil abfallend, daß es nicht Leicht
fei, ihn zu vollenden. Die meiften Befucher begnügen fich mit dem
fürzern obern Theile, von dem ihre Bejchreibungen meift ausgehen,
bis zu der Stelle, wo einige Hütten fich zeigen, und gegen die
Mitte hin große Grüfte liegen, die man die Königsgräber
(Cave of the Despot) genannt hat. An diefer Stelle ſetzt man
über den Durchfchnitt des Eulvert auf einer antifen, fehr gra-
ciöſen Brücke für FJußgänger, die zu mehreren offenen und fehr
geräumigen Felshöfen, meift von quadratifcher Geftaltung nach. der
innern Bergwand, führt, die in mehreren Winkeln und Schluchten
von unten nah oben in der Felswand auffteigen, und höchft male:
rifch bewachfen mit blühenden Dleandern, bebufcht und felbft bes
waldet find. Diefe Räume haben, von dem Berggehänge herab:
fteigend über mehrere Terraffen und Schluchten, deren zwifchen:
liegende Stellen auch culturbar waren, verfchiedene Zugänge; ihre
Hauptbeftimmung jcheint eine Necropolis geweſen zu fein; denn
die Felswände find hier überall in Kammern durchbrochen, und
dieje find wieder mit zahlloſen Vertiefungen, Nifchen und Höhluns |
gen, wie ein Wespenneft, fagt Ruffegger, zur Aufnahme von
Sarcophagen und Sepulcralurnen verjehen; doch Fonnte son
Yates hier Feine lesbare Infeription entdeden; nur hie und da
traten noch einzelne griechifche und lateiniſche Buhftaben
an den Orten hervor, wo einft viele Thränen floffen, und ihre
Schmerzen, wie Hiob in ähnlichen Grüften es ſchon wünſchte, einft
mit eifernem Griffel aufgezeichnet wurden (Hiob 19, 24).
Die Feine Brüde für Fußgänger ift in ihrem zierlichften
Zuftande vollfommen und fiher erhalten 7); fie ſchien Gapitaint
Allen zum Theil ebenfalls noch dem natürlichen Fels anzugehören; a
fie überfpannt in einem einzigen Bogen in einer Höhe von
26) Holt Yates, On the ancient City etc,, im Museum of Clas-
sical Antig. 1852. 8. June. VI. p. 118. >”) Sehr lehrreiche
Anſicht von ihre durch den Tunnel fiehe bei Bartlett, Footsteps of _
‘our Lord etc. Lodon, 1852. Tab. p. 68, Ravine at Seleucia.
Der große Felstunnel, der Eulvert 1259
25 Fuß diefen offenen Theil des Feldgangs, der zwar nur ein
ſchmaler, aber ficher feit 2,000 Jahren viel betretener Weg zu den
Stätten der theueren Entfchlafenen fein mochte.
Die ſchon oben genannte, in Felsftufen eingehauene Treppen-
Flucht fteigt von diefer Brüde beim Hinübergehen rechter Hand
ihr zur Seite zur Tiefe hinab in den Tunnel und gewährt aus
diejer Grabestiefe nach oben durch die offenen Felswände zum
blauen Streif des Himmels und zu den begrünten Felfenhallen der
Necropolis die pittoresfeiten, faft feenhaften Anfichten, zumal wenn
der helle fyrifche Sonnenftrahl diefe vielfarbigen Partien beleuchtet,
und die Tiefen in dunkele, contraftirende Schatten verfenft, die
das Fortjchreiten durch die ganz dunfelen Stellen des Tunnels er—
ſchweren. Zumal an diejen centralen Stellen, wo manche Veren—
gungen jehr ſchwierig zu umgehen find, da die fteilen Tiefen oft
mit Waffer gefüllt bleiben, kann nur der geübte Wanderer glüdlich
vorüber ſchreiten. Holt Yates zog an diefen fchlüpfrigen Fels:
wänden immer die Schuhe aus, um ficheren Tritt zu haben, big
man mit Lampen und Sadeln auf breiteren Seitenpfaden am tiefer
aufenden Canal weiter durch die Tunnels jchreiten konnte; doch
bleibt immer Borficht nöthig, da der Abfall zu dem tiefer liegenden
Canal ftets fteil ift, und das Raufchen der durchftrömenden Winters
affer viele Stellen glättete,
Hat man eine Strede diefe Wanderung (gegen Süd-Oſten)
ortgeſetzt, jo tritt man, fagt Holt Yates 28), in den zweiten
Tunnel ein, mit dem Anblid auf zwei hohe Pylone oder Thor:
vege, die man als Werke der Kunft und als höchſt pittoresfe Eins
angs- Pforten in diefer Unterwelt bewundern muß. Es ift eines
er Fühnften Werke der Felsiprengung antifer Zeiten, ohne die mo—
Jernen Mittel des Pulverd. Die Länge dieſes zweiten oder
bern Tunnels (es: ift der erfte anfängliche bei Chesney) ift
weimal ſo lang als der andere, untere; auch iſt der Weg hin—
urch beſſer. Bei ſeinem (öftlihen) Ausgange (es iſt der An—
ng des Ganzen) tritt man in jenes eng umſchloſſene Fels—
vr aus defjen Mitte der Fleinen Thalmendung die wilden Waf-
r des een herabfonmen, die dem Baffinftrom feine Waifer
‚°) Holt Yates, On the ancient ete. 1. c. p. 120—122; fiche vie
Durchſchn itte des Culvert nach llens Meffungen und deſſen
|
| vier lehrreiche pittoresfe Aufriffe deffelben von verfchiedenen Stand:
‚Panel en.
1260 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 37.
abgeben. Zwiſchen hohen Felswänden und ihren halbmond-
förmigen Ausbiegungen ftürzt er herab, die bis zu den Höhen von
400 und 500 Fuß in Zerrajfen zum Rhoſſus-Gebirg wie ein
gigantifches Felfenamphitheater emporfteigen, das an der
einen Seite malerifch bewaldet, an der andern nadter Felfen ge:
blieben if. Gewaltige Maffen von Bergmwaffern, zumal in der
Winterzeit, rauſchten von diefen natürlichen Felsſchluchten in die
vorliegende Ebene und mußten die erften Anftedelungen derfelben
alljährlich überfchwemmen, ja zum Theil in Cataracten über die
älteft erbaute Ortſchaft herabftürzen, bis Seleucus Nicator
diefer Noth durch Ablenkung diefer wilden Waffer in dem fünft-
lichen Felſendurchſchnitt abhelfen ließ. Da er einmal den
Plan gefaßt hatte, zur Zeit noch im Beginn feiner erft werdenden
Macht die nahe, von Natur fefte Felsburg zu feinem fichern Aſyl
und zu feiner Refidenz zu wählen, und, nod ehe Antiochia ger
gründet war, hier zu Land wie zur See feine begonnene Herr—
haft zu behaupten, fo. mußte er auch für den offenen Hafen im
Meere und für den innern Schukhafen im Lande Sorge tragen, °
daß die einmal begonnenen Anlagen nicht wieder alljährlich zerftört
würden, welche einer aufblühenden Antiochta zum Weltemporium
dienen follten. Dazu war das Borziehen der Quermauer und
der Durchſchnitt des Culvert zur Ablenfung der zerftörenden
Waſſer nothwendig, die von den finnreichen Hydrotecten aber zus
gleich noch zu doppelten Zweden für die Verforgung der Hafen-
ftadt und für die Nährung, Füllung und Reinſpülung des innern
Hafens, wie des Meerhafens benußt werden follten. Die Ablens
kung?o) der wilden Gebirgsmwaffer an diefer Stelle vergleiht Ca⸗
pitain Allen den befannten Bends, oder Wehrdämmen, wie
fie bet Belgrad an der Wafferleitung nach GConftantinopel bes
fannt find, und wie wir fie jeit uralter Zeit auch weithin nach
Iran hinein in dem berühmten Bendemir der Merdafcht-Ebene
bei Perſepolis in fo großartiger Weife fchon früher kennen
lernten (j. Erdf. Th. VIII. ©. 768 u. f.). Im Kleinen Maßftabe
ift daſſelbe Bauprincip am Nehberger-Graben im Harz und anderz
wärts finnreich angewendet worden.
Die ftarfe Mauer (der Bend), welche jenes ap
liſche Felfenthal der wilden Waffer jchließen follte,, mußte hier in
eben jo gigantischen Maßftabe als Borbau jenem entjprechen.
®
2°) Capt. Allen 1. c. p. 158.
Der große Felstunnel, der Eulvert, 1261
Noch fteht fie aus großen Quadern aufgeführt in ihrer Ganzheit
bewundernswürdig da; nur in ihrer Mitte zeigt fih ein Durch—
bruch, der einft unftreitig mit Schleufenwerfen für dreierlei
Zwecke verfehen war, nach Belieben die Waffer hindurchzulaffen
und den innern Hafen-Baffin zu füllen, auch die Stadt mit Waffer
zu verforgen oder die Waffer durch ihren völligen Verſchluß auf-
zuftäuen und durch den tiefen Felsdurchfchnitt den Wafjerüberfluß
zum eigentlichen Meereshafen zu lenken. Die Schleufenthore find
fort, die Lücke ift geblieben, und die wilden Waller nehmen nad,
wie unftreitig einft vor der SeleucidensZeit wieder ihren willfür-
lichen Lauf durch die vorliegende öde, zum Theil wieder verjumpfte
Ebene, wo die anfängliche vorzfeleucidifche Niederlaffung lag.
Nur 50 Schritt (Yards) vom weftlichen Ende diefer fehr ftar-
fen Quermauer (des Bend) fängt der erfte, obere Tunnel
an; feine Länge ift, nad Captain Allen und Holt Dates,
142 Schritt (Yards); er ift 21 Fuß hoch und 21 Fuß breit, mit
einer centralen Ganalvertiefung, 3 bis A Fuß breit, ale
fiets abfließendes Wafferbett, das immerfort auf feiner lin-
fen Seite in feiner langen Begleitung den Tunneldurhfchnitten
folgt, 406 Schritt weit, bis zu einer offenen Stelle, wo daffelbe
zur Berforgung der Hafenftadt eine befondere Seitenableitung er
halten hatte. Der offene Zwifhenraum des Felsdurch—
Ihnittes zwifchen den beiden oberen und unteren Abtheilungen
des Tunnels beträgt, nad) Capt. Allen, 88 Schritt (Yards), wo,
die größte Höhe der oben offenen, zur Seite jenfrecht empor-
ſtehenden Felswände 150 Fuß beträgt, die zu einer mittlern Höhe
von 75 Fuß beim Anfange der zweiten Abtheilung des Tunnels
Jabfinft. | | |
Hier ift an der linfen Seite des Felsdurchſchnitts der Neft
einer in Fels gehauenen Treppenflucht (eine andere als die zu-
vorgenannte bei dem Brüdenbogen, der hier fehlt) zum Hinabſtei—
‚gen bis zum Niveau des einst hindurchfließenden Waſſers, aber ihr
nterer Theil ift gegenwärtig zerftört, und fie ift alfo nicht zum
a und Abfteigen gangbar.
Die zweite Abtheilung des Tunnels gleicht der erften,
aur daß fie kürzer ift, nur 45 Schritt (Mards) Länge hat und
dann der ganze nachfolgende weitere Felsdurchſchnitt, meift
nit verticaler Höhe von 50 Fuß, nach oben offen bleibt; aber
illmälig nimmt auch diefe Höhe mit den wechfelnden Unebenheiten
es Bergzuges ab.
x
1262 WeftzAfien, V. Abtheilung. I. Abfchnitt, $. 37.
Nur diefe beiden Abtheilungen des Tunnels haben ihre Waſ—
ferläufe bis zu der genannten graciöſen Flußbrüde in ihrer Mitte
einvertieft, mit Trottoirs zu beiden Seiten, wodurd es möglich
wurde, von beiden Seiten die einftürzenden Schutt-, Stein und
Schlammmaffen leicht in ihren Ganälen fortzufchwemmen, die das
Ganze bald gefüllt haben könnten. Doc ift e8 merkwürdig, daß
in der Reihe der legten Sahrhunderte, wo der ganze Eulvert feiner
Function nicht mehr entjprechen Fonnte, doch dieſe Ganäle unver:
fhüttet blieben, unftreitig weil, nad Capt. Allen Beobachtung,
doch immer noch wilde Waller genug in Seitendurhbrüden
ihre fortſchwemmende Gewalt, wenn aud nur von Zeit zu Zeit,
ausübten. Die Brüde felbft tft durch das Ueberſchreiten in -ihrer
Mitte etwas eingetieft, ein Zeichen, daß fie feit 2,000 Jahren ihres
Befteheng von unzähligen FZußgängern begangen wurde, obgleich fie
heutzutage die ſchauerlichſte Einfamfeit umgiebt.
Das Gefälle des Felsdurchſchnitts für das einft durchſtrömende
Gewäffer betrug im obern Theile bis zur Brüde auf 50 Fuß Di-
ftang einen Fuß Fall; unterhalb der Brüde ift das Gefälle weit
ftärfer und an mehreren Stellen jelbft abftürgend. Der ganze
Felsdurchſchnitt bleibt nicht in fehnurgerader Linie, fondern wendet
fi) mit einigen Krümmungen den Bergzügen gemäß, in denen er
— wurde.
In einer Entfernung von 400 oder 438 Schritt (Yarde) vom
obern Eingange ift eine Strede feiner ſüdlichen Seitenwand ger
genwärtig durchbrochen und zertrümmert, durch welche das Waffer
des Canals abfließen kann, was jedoch Gapitain Allens Beach⸗
tung 30) anfänglich entgangen zu fein ſcheint. Durch eine quer
vorgezogene Mauer Fönnte diefer Ablauf‘ gehindert werden.
200 Schritt (Yards) weiter find an feiner Weftfeite Reſte einer.
jechszeiligen griechiſchen Infeription3l) in der Felswand eins
gehauen, und daneben ein paar lateinifche, die aber beide gang
unfeferlich geworden. Nah 750 Schritt (Mards), der ganzen Länge
des Felsdurchfchnitts, neigt fih der Berg fo jehr, daß ſchon die
Alten eine ftarfe Seitenmauer in einer Strede von 40 Schritt
(Dards) mit großen Quadern aufrichten mußten. Eben hier bras
hen die Türken vor. einigen Jahren eine Lüde in diefe Mauer, in
der Abficht, den Meereshafen dur die herausftrömenden Waffer
20 Capt. Allen 1. c. p: 159.
29) Capt. Allen 1. c. p. 160 hat die Inferiptionen copirt.
|
|
J
Der große Felstunnel, der Culvert, 1263
u reinigen, ftatt deffen aber die Bergwaſſer mit vielen Stein-
Aöcken, Schutt und Schlammmaſſen den äußern Hafen nur nod)
nehr anfüllten, und zugleich viele ihm zur Seite angelegte Oßft-
järten zerftörten. Noch 175 Schritt (Yards) weiter abwärts
eigten fich wiederum drei Inſeriptionsſtellen, von denen
wei in großer Höhe nahe einem Bogen in einer dort eingefenkten
Tafel geftanden hatten, die aber, wie die früher genannten, eben-
als unleferfich geworden waren, von denen Capt. Allen Feine
Sopie zu geben verfucht hat.
Nah Capt. Allen fol der ganze Eulvert 3?) vom erften An—
ange der großen Quermauer bis dahin, wo er an den nördlichen
Molo reicht, eine Länge von 1,200 Schritt haben; er endet 'in
inen ungemein fruchtbaren und jehönen, einfan abgelegenen Thale
durch einen ganz plößlichen Abſturz, von dem fein Waſſer einft als
ſchäumender Gataract mit flarfem Gedonner herabgeftürzt fein muß.
Diejer Felſenabſturz jcheint zugleich eine Verfhanzung gegen An—
griffe des Feindes von dieſer Seite gebildet zu haben: denn noch
beftehen in der Nähe Refte von Mauern, die nur als Außenwerfe
zur Sicherung diefer Stadtfeite dienen fonnten. Ruſſegger hält
ie für Refte von Forts aus fpäterer Zeit3). Oberhalb diefeg
inftigen Waſſerſturzes befinden ſich in den dortigen Felſen eben-
als Sepulcralfammern, jedoch ohne Inferiptionen, alfo wol aug
iltefter Zeit.
Dies ganze großartige Fellenwerk würde felbit fir den heu—
gen Fortichritt der Mafchinerie und des Pulverſprengens eine
chwere Aufgabe zur Ausführung geweſen fein; es bleibt, bei dem
efteften Kalkftein, durch den es eine gute englifche Meile tun—
elartig weit getrieben wurde, eines der größten Kunſtwerke des
Utertbumss; denn die Tunnels und alle Felgarbeit daran. verräth
ine jeltene Meifterfchaft; die Meifter find aber unbekannt geblieben ;
ie Combination der Anlagen mit der Ausführung für Lands
nd Seehafen, für Befeftigung und Irrigation, wie für Verforgung
rt meitläuftigen Stadtgebiete mit frifchen Quell» und Zlußwaffern
hört zu den großartigften und glüdlihften Nuganwendungen
r antifen Zeit für das Wohl der Bevölferungen, die an die
Jafjerbauten der Tyrier (Hafenbau und Ras elsAin, vergl.
—J Der Durchſchnitt und Aufriß iſt von Captain Allen S. 160, von
| Be le ©. 122 mitgetheilt. 33) Nuffegger, Reife. Th. 1. 1.
1264 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 37
oben ©. 341 u. 349— 360), an die Wafferbeden unter dem
Tempel zu Jerufalem und an die Salomonifhen Teiche
(Erdf. XVI. 1. ©. 273—280, 388— 396), an die Wafferleitungen
in der Felsfluft der nabatäifchen Betra, an die des Barada—
durchbruchs bei Damascus, an den dortigen Fidfheh- Tunnel
nah PBalmyra, an diejenigen zu Antiohia und an fo mande
andere Felg-Aquäducte der älteften Zeit erinnern, durch die
"der Orient von jeher fih auszeichnet. Aber alles dies liegt im
der türfifchen Gegenwart verlaffen, verödet, menfchenleerr. Die
Borfchläge zu einer Wiederherftellung diefer Hafenftätte find von
Gapt. Allen 3%) gemacht worden, wodurd nicht nur das Clima
der Drontesfüfte bedeutend gewinnen, fondern auch die ganze Anz
fiedelung und der Anbau dieſes fo fehr begünftigten Theiled von
Nordfyrien einen neuen Aufſchwung erhalten würde.
4) Die obere Stadt und die Necropolis; das Konige—
grab der Seleuciden (die Despotenhöhle).
Da ung keine ſpecielle Geſchichte über den Anwachs einer Stadt,
die aus ſo ſehr verſchiedenen Theilen beſteht, überliefert wurde,
jo bleibt es ungewiß, ob diefe nah einander erft oder ob
gleichzeitig nach einem großen Plane begründet wurden. Nach
Polybius Beſchreibung beftanden ſchon (im Jahre 219) die drei
Haupttheile, die Vorſtadt mit den Neorien (alſo der Hafenz
ftadt) und die Feftungsftadt auf den Felshöhen, die nur durg
Verrath gewonnen wurde. Ob nun jene Hafenſtadt, wie Holt
Dates dafür hält, die Altftadt war, oder ob fie, die fogenannte
Paläopolig, die feftere Lage auf der Höhe mit der Acropole i
nahm, mag ſchwer zu entjcheiden fein, obwol die den Ueberſchwe
mungen ausgefebte, urfprüngliche Lage, die Strabo aquae flu-
mina nannte, wol nur auf die untere Stadt fich beziehen läßt
desgleichen Fönnte für die älteſte Seleucidiſche Anftedelung in der
Hafenftadt die dortige großartige Catacombe fprechen, wenn fie
wirklich die Stelle der alten Seleucidifhen Königsgräber
bezeichnete, wofür nur ihre Größe und Pracht fpricht, fonft aber
fein Zeugniß vorhanden ift. Dagegen follte man aber erwarten,
daß die fo günftige Localität der obern Stadt eben fo gleih an-
fänglich die Aufmerkffamfeit der jungen Anftedelung hätte Fr 1
3*) Capt. Allen 1. c. p. 162. | y
Die obere Stadt Seleueia und die Necropolis. 1265
nüffen, da nur fie eben mit ihren natürlichen Bollwerfen und ih-
er uneinnehmbaren Ucropole der untern Stadt die einzige Sicher-
eit und das befte Aſyl verleihen Fonnte. Folgt man nun der
inen oder der andern Meinung, fo bleibt die Benennung der
bern Stadt in ihrem Gegenfaße zur untern immer die richtige,
urch ihre abjolut höhere Lage, mag fie älterer oder jüngerer Zeit
jr Entftehen verdanken.
Das Nordende der untern Stadt?) nahm, nah Holt
Jates, die alte Hafenftadt ein (fie wird von Neale neuerlich
ah einem dort angefiedelten Dörfhen Moghair genannt, nad
zerggren Beit Dahel el-Moughayer, auch Iskala
Rina oder Mina Attiga, von den Grotten oder dem Hafen els
Nina), der im Süden die Märkte und die Vorftädte bis an das
ImtiochiasXhor vorlagen; vielleicht hatte die alte Hafenftadt ihre
gene Ummauerung, doch wird von diefer Feine deutliche Spur
ehr wahrgenommen. Die ganze Zelfenreihe. ihr zur Dftfeite,
50 big 200 Fuß hoch, if an ihrer Steilfagade gegen die Stadt
it Sepulcralfammern durchlöchert, welche demnach wol die Necro-
olis der Altftadt geweſen fein würde, wo auch die fogenannten
önigsgräber der Seleuciden lagen. Hier fieht man auf
en Felſen in weiten Streden hin auch noch Ueberrefte zerftörter
Rauern und Thürme, und jelbfi von alten Wafferleitungen trifft
tan noch irdene Röhren an.
So wie dieſer eingeengtere Raum der alten Stadt bei zuneh-
iender Bevölkerung nicht mehr hinreichend für die Bewohner bleis
en mochte, vermuthet Holt Dates, habe man ſich in dem halb»
reisförmigen Naume angebaut, der zwifchen dem Königsthore und
em Antiohia-Thore an der Ditfeite der Suburbien fich gegen die
urückweichende, 200 Fuß hohe und fteile Fortfeßung der Felfen-
and allmältg auffteigend erhebt, von höheren Felſen aber nod)
eil überragt wird. - Diefe ganze untere Trümmergegend, von
‚000 bis 4,000 Fuß Breite und doppelter Länge, ift nicht genauer
aterfucht, weil fie überall mit Maulbeeranpflangungen, Bufchwerf
der mit Gärten bededt ift.
Bon hier führt nun der einzige, durh Kunft gebahnte
felsweg aus der untern in die obere Stadt hinauf, den wir
Hon oben ala das Königsthor bezeichnet haben; unter der
) Holt Yates, On the ancient City 1. c. p. 127; Neale 1. c.
vol. II. p. 74; Berggren, Guide Arabe-Franc. etc. J. c. p. 453.
Ritter Erdkunde XVII. | gi!
*
1266 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $, 37.
Vorausſetzung, daß er auch zu dem Palaſte der Seleuciden auf der
obern Plateauftufe, die ein ſchönes ZTafelland darbietet, und
zu der noch höher über diefelbe fich erhebenden Acropolis gelei-
tet haben wird, in welcher, nah Polybius, der damalige ägyp—
tifche Befehlshaber von Seleucia, Leontios, feine Nefidenz hatte,
als er die Kapitulation mit Antiohus abſchloß. Nach den ardi-
tectonifchen Weberreften, welche in diefer obern Stadt noch wahr-
genommen werden, feheint fie mit ihren pittoreöfen Höhenumgebun-
gen der Wohnfig der Neicheren und Bornehmeren und befonders
Gegenftand der Verſchönerung geworden zu fein, während in den
unteren Stadttheilen das gewerbtreibende Volk blieb.
Der Felfeneingang des Königsthores 36) zeigt durch feinen
ſtrategiſchen Bau, daß e8 zugleich zur Vertheidigung der obern
Stadt gegen den angreifenden Feind dienen folltee Die noch zu
Heiden Seiten ftehenden Mauern dieſes Thores find von fchönen,
halbovalen Thürmen flanfirt, die noch gut zu erkennen find, obwol
der eine niedergeftürzt, der andere faft ganz durch Baumwuchs ver:
ſteckt iſ. Noch ftehen die unteren Refte ihrer Bogen, ſchöne In—
genieurarbeiten: eine durch den foliden Fels hindurchgehauene, all-
mälig auffteigende Militairftraße, nicht in gerader Linie, jondern
in Serpentinen fi) bis zur Höhe der Königsftadt erhebend. Im
zwei Drittheilen diefes auffteigenden Wegs hat man eine Brüde, in
einem Bogen aus Quadern erbaut, zu paffiren, der 24 Fuß in der
Spannung hält, und unftreitig über die anjchwellenden Bergmwafler
trockenen Fußes zu führen beftimmt war. An diefer Stelle, nur
wenige Schritte Iinfer Hand von der großen Straße ab, find jehr
geräumige Gewölbe in die Zelfen gehauen, die wahrfheinlih der
Beſatzung zu Wachtftuben dienten: denn unmittelbar darüber liegen
fehr bedeutende Nefte eines Baues, der nichts anderes als die Ci—
tadelle der Stadt, die Acropole fein Fonnte.
Geht man über die Brüde, fo windet fih der Weg noch eine
Strede, bis man die größte Höhe der Tafelfläche erreicht hat, wo
er fich fpaltetz ein Weg führt entlang den Klippen zur linken Seite
hin, von wo man das ganze Hafen-Baffin überfehaut und einer
ſchönen Kunftftraße in Feljen gehauen folgen kann; ein anderer
Weg wendet fih zur Rechten und führt zu der befeftigten Um—
|
— — — —
mauerung der langen, ſüdwärts ziehenden Felswand, die gegen die
Marktitadt und die Vorftadt fteil abflürzt, und gegen Süden eine
36) Holt Yates L. c. p. 129—131.
Die obere Stadt Seleucia und die Nerropolis. 1267
ungemein fefte Bertheidigungslinie für die obere Stadt abgiebt.
In ihr ift noch ein ausgezeichneter Thurm, der ſtehen geblieben,
fehr bemerfenswerth. Bon ihr jegen auch Mauerftreden nad
der innern Oftfeite der obern Stadt fort, weldhe in neuerer Zeit
weniger verfolgt wurden, aber ſchon von Pococke7) als die nad
der innern Landjeite zu gerichtete Umfaffungsmauer der
innern Stadt mit ihren Thoren und Zugängen „genauer ber
Ihrieben wurde, wo er auch viele Grabftätten, eine Einftedferftelle,
St. Drugs, einen Klofterrefl, Codryllus genannt, in Felfen eins
gehauene Altäre, einen verfchanzten Gaftellberg, Tempelreſte und
Anderes, Doch ſehr undeutlich, bejehreibt, worüber wir feine genauen
neueren Berichte erhalten haben, ‚die Doch dereinft von einem Anti-
quar mit jpecieller Aufnahme diefes obern Stadttheiles zu wüns
ſchen wären.
Capt. Allen fonnte jein Banane nur auf die Sees
feite richten, daher blieb feine Aufnahme der Landfeite unvoll:
ſtändiger; Holt Dates aber fagt, daß man bei der Verfolgung
diefes obern Stadttheiles noch ſehr weitläuftige Grundmauern
wahrnehme, einige in den natürlichen Fels felbft eingehauene
Wände, von 15 Fuß Höhe und 60 Fuß Länge, mit nobelen Thor—
eingängen, die einft die weiteren Zugänge zu hemmen hatten.
Gegenwärtig überfchreitet man hier ein weites Feld voll Trümmer
und hie und da bepflanzte oder bepflügte Felder, zwifchen mäch—
tigen Steinhaufen, Mauerwänden mit behauenen Steinen und un-
zähligen Säulenreften, von Büſchen und Bäumen befihattet, wo
inf die großen PBaläfte der Prachtſtadt fich erhoben. Nur in der
Ferne einer Eleinen halben Stunde vom Königsthor erheben fi
noch) einige ftehen gebliebene Säulenrefte, welche die Stelle eines
ehemaligen Tempels bezeichnen. In dem Felde neben ihnen yflügte
ein Bauer vor Kurzem die 8 Fuß hohe, weiße Marmorftatue einer
ännergeftalt, ſchön gewandet und in Sandalen, hervor, die ohne
opf war, und fogleich von einem Türken gefauft und in Stüde
serihlagen ward, um dieſe bequemer wol als Baufteine fortbringen
u Fönnen.
Der englifhe NRefident zu Suedieh, Neale, jagt 38), daß
bon manche der vielen dortigen Schutthügel aufgegraben feien
in ‚reiche Kunftausbeute gegeben haben, die aber unbekannt ger
| 9 R. Pococke, Reife a. a. O. I. ©. 266—271 und fein freilich ſehr
|
‚ fehlerhafter Plan. Tab. XXV. ) Neale 1. c. II. p.75.
| \ 21112
1268 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. S. 37.
blieben; möchte eine forgfältigere Aufmerkſamkeit als zuvor dieſer
fo Iehrreichen 2ocalität zugewendet werden! Noch befteht diefelbe
Herrlichkeit und Fruchtbarkeit der Orontesthäler und der Umge—
dungen Seleucia’s, noch laſſen fih die Hafenbauten für erneueten
Gebrauch wieder gewinnen; eine fichere und befchleunigte Wegbah-
nung von dem europätfchen Miittelmeere His zum perfiich -indifchen
‚Meere Fönnte für europätfchen Weltverfehr von der größten Bedeu:
tung werden.
Wir fchließen unfere Bemerkungen mit der näheren Bezeich-
nung der fogenannten Seleucidifhen Königsgräber, der wit
zuvor noch Einiges über die dortige, die Felsbildungen fo fehr
verfchönernde Vegetation voranfhiden;z zunächſt Neale's inter:
effante Bemerkung aus den lebten Jahren, daß der geſchützte Thal
winfel um den antifen Hafen von Seleucta durch ein fo ſchönes,
noch dem von Suedieh vorzuziehendes Klima ausgezeichnet jet,
daß daſelbſt die ausländifchen tropischen, ſeit Kurzem erft in den
dortigen Gärten angepflanzten Gewächfe vortrefflich gedeihen, wie
die Banane, die Frucht der Mufa Pifang (Musa paradisiaca))
die Manguftane (Gareinia mangostana) und ver durch ganz
- Indien bis Geylon cultivirte Guajavabaum (Psidium piriferum);
obwol Ießterer hier im Winter Seleucia's feine Blätter verliert,
die er in feiner Heimath behält, hat er fich dennoch hier acclimatiſirt
In dem Felseintritt am Anfang des nach oben noch offenen
großen Felsdurchſchnitts, des Culvert, bemerkte Th. Kotfhr
die eingehauene Schrift AVG ANTON PI.....‘ und beim weiten
Fortſchritt in diefer impofanten Felfenftraße die fühlen Seitenwänd:
in weiten Flächen mit dem üppigſten Epheulaube bewachfen, da
von oben malerifch überhängt. Aus den fohmalen Felfenrigen de
größeren Tiefen hängen Cissus orientalis Lam. zierlich über dei
weißen Felswänden herab. In dem überwölbt gebliebenen Tunnel
wo jedoch noch hinreichendes Licht einfällt, wohnt in der feuchte,
Tiefe das ſchön-laubige, lorbeergleiche Gefträuh des Oleander
und verfchönert durch feine blumenreichen, überhängenden Rofen
dächer Die ernften Felsgebiete. Am Ausgange des Felſendurchſchni
tes überdecken Rhamnusarten, wie Paliurus australis, un
Sudendorn, Zizyphus Spina Christi, die Wände, und wuchern
Laubengehänge von wilden Neben, mit reichen Trauben beladen
überranten alle Gewölbeingänge. In der tieferen Küftenebene a
Meeresufer find überall Maulbeerbaumpflangungen, und
deren Schatten man den re Veberblid über dag Meer i '
—
Die Königsgräber der Seleuciden. 1269
Golf von Antiochia big zur Schneezone (am 25. Mai) der Alpe
des pyramidal fich erhebenden Afra’ gewinnt, die wie ein weißer
Kranz die grüne Zone der Alpe fchmüdt.
Geht. man von da gegen S.O. an den Felswänden nad
Suedieh zu zurüd, Die überall von Menfchenhänden durch ihre
Meißel vielfach abgearbeitet, durchlöchert und geglättet fich zeigen,
fo trifft man auf der eriten erhöhten Felswand dag Dorf Chabiffa
(ſ. oben Kaboufi oder Kepfe), deffen Bewohner faft fein Arabiſch
verftehen, jondern nur türkifch fprechen. In ihrer Nähe pflegen die
von der Mündung des Drontes fommenden Schiffe ihre für An-
tiochia beftimmten Güter auszuladen. Den kargen Boden um die:
ſes Dorf bededt dag Sonnenröschen mit wechfelnder Färbung
(Helianthemum variabile Var. discolor); der baumartige Beis
fuß (Artemisia arborescens) wächft die Felswände üppig empor,
die mit Grabfammern durchlöchert find, und der fchöne Hletternde,
gemeine Kappernftrauch (Capparis spinosa) mit dem großen
weißen Grunde der Blumenblätter und den carminrothen Staub:
organen bildet durch den großen Blüthenreichthum die wahre Zierde
der Wände. In den jehattigen Eden der Felfenfammern fteht die
einihläfernde Sudenfirfche (Physalis somnifera), und unter den
feuchten überhängenden Wänden, bis zu denen das ganze Jahr Fein
Sonnenftrahl dringt, wächft in den Riten noch der zarte Gaman—
der (Teucrium Montbretii Benth.). An dem füdlichen Rande des
verjumpften Hafens, wo die Schutthaufen der alten Stadt aufge:
thürmt liegen, blühte eine jeltenere Butterblume (Ranunculus toma-
tocarpus Fisch. et Meyer), und in den der, öftlihen Sonne mehr
ausgejegten Abhängen war die griehiihe Salbei (Salvia
Sibthorpii) die vorherrichende Blume in Blüthe.
*
Das Grab des Despoten — of the Despot) oder
die Königsgräber der Seleuciden.
|
Unter den Felſengräbern in der Nähe und innerhalb der alten
Seleucia, deren Zahl zum Erſtaunen groß iſt, und für die einſt
ieh ftarke Bevölkerung diefer Hafenftadt hinreichenden Beweis giebt,
find bisher nur wenige genau unterfucht worden; fie find von als
I Arten und Größen in der Tiefe und auf der Höhe, zumal aber
kunſtreich innerhalbäder Feldwände ausgehauen, die wie ein natürs
9* Bollwerk die obere, wie die untere Stadt umkränzen, ſowie
J den Felſenreihen, welche der große Felscanal in ſeiner Mitte
*
*
1270 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. F. 37.
durchſchneidet, an welchem eine eigene Necropolis mit ihrer
Kammern liegt, von der fehon zuvor die Nede war. In der Nähı
diefer Gatacomben und unfern des genannten graciöfen Brüden:
bogens nad) der Seite des innern Baſſins zu zwifchen den Trüm—
mern der alten Stadt liegen die Prachtfammern 39), die man ihre
grandiofen Ausarbeitung wegen für die Grabftätte der Selen:
ciden-Könige hält, und in der Volksſage, die fie „die Höhlen
‚ des Despoten” nennt, für diefe Meinung auch Beftätigung zi
finden glaubt. Es find vorzüglich zwei große Felsfammern, mi
hohen Gewölbbogen, vielen freiftehenden Säulen, Pfeilern, Voluten
Gefimfen und ausgehauenen Ornamenten verfehen, in deren Mitt
zwei große, überwölbte Hauptgrabftätten ftehen, die in den benach
barten Gemächern mit zahllofen Niſchen und anderen Felfenvertie
fungen umgeben find, die aber alle längft ihres Inhaltes beraub
wurden. Eine intereffante Abbildung von ihnen hat Bartlett?
in Carne’s Syria. Vol. Il. 76 gegeben.
Holt Dates“) fagt, am Bergrande, 200 bis 300 Schrit
füdlih von der zierlihen Ginbogenbrüde über den Gulvert, di
nur für Fußgänger beftimmt war (f. oben ©. 1262), find große
gleich alten Steinbrüchen ausgehöhlte Felfenräume, die durch di
Kunft erweitert, geebnet, für befondere Zwede zugerichtet wurden
fie erinnern an die Bab el-Moluf, die ägyptiſchen Catacombei
bei Thebä, und gehören zu den älteften Felsanlagen in Seleuceia
die man mit höchſter Wahrfcheinlichfeit für Königsgräber der Se
feueiden halten dürfte. Die Erinnerung an den despotifchen Th
rannen Antiohus Epiphanes, des Berfolgers der Juden, des ver:
achtlichen, aber prachtfüchtigen Beherrfchers (vergl. oben ©. 1162)
fönnte hier an feiner Grabftätte unter dem Volfe fortgelebt haben
Die hiefigen Felsgrüfte und Catacomben machen auf der
Eintretenden einen majeftätifchen, impojanten Eindrud, Sie fim
innerhalb hoher Felsklippen jo geräumig, daß bei ihnen, der Koſt
barkeit ihrer Herftellung wegen, wol- an die Gruft feines Privat
mannes zu denken if. Durch eine längliche Borhalle, 25 Fuß lang
und 7 bis 8 Fuß breit, tritt man durch eine Doppelreihe fchönfte
Säulen, wie man fie nur an Tempeln vorfindet, welche die Ge
wölbdecke aus feſtem Fels tragen, in die Hauptfammern der Gruf
9) Captain Allen, On the ancient Harbour of Seleucia, im Re
port. l. c. p. 99. *°) Bartlett, Footsteps of our Lord etc
Lond. 1852. tab. p. 66. 1) Holt Yates, On the ancien
City 1. c. p. 126,
Die Königsgräber der Seleueiden. 1271
in, die durch Bildhauerarbeit mit Gefimfen, Boluten, Gornifchen
in beftem Styl, der Zerftörung der Zeit ungeachtet, fich noch aus—
jearbeitet erhalten haben. In diefem Felfengewölbe fehreitet man
inter fchönen freiftehenden Bogen in die innerfte Felsfammer, von
5 Fuß Länge und 14, Fuß Breite, ein, die, gleich einer Kirche,
nit 2 Seitenflügeln verfehen ift, in welcher die irdifchen Reſte ihre
Räume zur Beifeßung erhielten. Statt der Fenfteröffnungen find
ie umgebenden Felsmauern mit halbmondförmigen Bertiefungen
Jon verjchiedenen Größen und Formen zur Beifegung der Marmor:
Sarcophage oder Ajchenurnen verfehen. In der Mitte der Haupt-
ammer erheben fich graciöfe, freifchwebende, auf Pfeilern ruhende
Sewölbe, unter denen die Hauptftätte des DBerftorbenen liegen
mochte. In der zweiten anftoßenden Kammer, 22%, Fuß lang und
1 Fuß breit, ift die Felsdecke des Gewölbes durch Sculpturarbeit
ehr ſchön in Sectionen getheilt; ſie ward von 4 jonifhen Säulen,
in jeder Ede jtehend, getragen, die aber jebt zertrümmert find, fo
die noch 2 andere ebenfalls gebrochen dafelbft fich befinden. Die
Ornamente find einfach und nobel, aus mufchelförmigen Bertiefuns
jen, Boluten,. Cornifchen und verfchiedenartigen Borfprüngen be—
tehend. Wenigſtens ein Dutend in der Umgebung diefer Cata—
ombe in nahen Felskammern ſchon geöffneter und beraubter Grab-
fen find bemerkbar, während ſicher noch manche andere unange-
aſtete verborgener umherliegen. Gewöhnlich ſind dieſe Gräberhallen
int königlicher Herrſcher gegenwärtig nur ein Zufluchtsort für
Umberftreifende, oder dienen meift den Hirten als Ziegenftälle; zus
veilen verirrt fi in ihre Einfamfeiten ein Eremit, der zwifchen
Hledermäufen feine anfpruchslofe Wohnung nimmt, und durch die
Mildthätigkeit und den frommen Wahn der ummwohnenden Dörfler
feine kärgliche Nahrung erhält.
Das innere flache Syrien von Damascus
und Aleppo.
$. 38.
Neunzgehntesg Kapitel
Die Stromfyfteme der Damascus-Chene, Barada und.
Awadſch.
Schon zweimal ſind wir in unſeren Betrachtungen bis zu den
Südthoren von Damaskus, der großen Hauptſtadt des öſt—
lichen, flachen Syriens, am Oſtfuße des Anti-Libanon, weil von
ihr die große Straße der Mekka-Pilger ausgeht, die wir
von da durch das öſtliche Paläſtina, als Hadjroute, bis nah
Arabien genau zu verfolgen hatten, vorgerückt (ſ. Allgem. Erdk.
Th. XIII. 1847. ifte Abth. S. 421—4A7); dag zweitemal, ins
dem wir noch einmal, von denfelben Thoren von Damascus aus
gehend, noch fpecieller wie zuvor die nördlichften fyrifchen Theile
diefer großen Hauptftraße der Karawanen nicht nur auf
ihr jelbft, jondern auc) in ihren Seitenverzweigungen durch
das Haurän, über Keffue, Szanamein, Mezareib, die alte Edrei,
Zebne und weiterhin (ſ. Erdf. Th. XV. 2. 1851. ©. 807— 847)
zu verfolgen hatten, wodurd ung die ganze Landfhaft ſüdwärts
von Damascus hinreihend befannt geworden, fo weit bisherige
Beobachtungen nämlich von Augenzeugen und Zorfchern Fo
FR)
Lage von Damascns, 1273
Es bleibt ung alfo, genau genommen, nur noch die unmittelbare
Umgebung von Damascus und die ihr nordwärtg anlie-
gende ebenere Landjchaft des nördlichen Syriens über Palmyra ge-
gen N.D. zum Blachfelde des Euphrat bis Thapfacus, Balis,
Biredfhif, nordwärts bis Aleppo und darüber hinaug big zum
Südfuß des Taurusiyftems zur Betrachtung des eigentlichen Sy—
riens, eſch-Scham, übrig. Aber aud) diefe Aufgabe ift zum Theil
ſchon durch die vollftändige Unterfuhung des Stufenlandes
des Euphratlaufes und feiner unmittelbaren Uferanlagen er:
ledigt (fiehe die fyrifche Borftufe des Taurus gegen Mefopotamien
von Samojat bis zur Südwendung des Guphrat bei Balis und
Thapfacus, Erdfunde Th. X. 1843. ©. 898 — 1115); felbft die
Wüſtenſtraßen der Kaufleute und Reifenden zwifchen dem Eu:
phratlaufe und dem flachen Syrien, jo weit wir- darüber, freilich
nur ſehr ſparſame, Berichte erhalten haben, find fchon früher be—
jhrieben, wie die Wüftenrouten vom mittlern Euphrat zu Hit
(über Makſura, |. Erdk. Th. XI. S. 748, vergl. mit Th. XVII.
S.265) bis Damascus durh Burkhardt, Wellfted und
Ormsby (f. Erdf. Th. XI. 1844. ©. 742-—749) und die nörd-
licher gelegene von der Einmündung des Beliffluffes bei Rakka
und von er-Refafa an der Balmyraftraße nah Aleppo (vergl.
Erdk. Th. X. 1843. ©. 1087—1117). Auch der Gebirgspaf-
Sagen in N.W. von Damaskus über den Anti-Libanon von
— — —
der Palmyraſtraße durch die Kloſterberge der Suriani zu Saidanaja,
Maluͤla und Mebrud nach Ba'albek iſt ſchon in Obigem gedacht
(ſ. Erdk. Th. XVII. 1fte Abth. 1854. ©. 255-268), ſowie der—
jenigen ſüdweſtlichen Straße von Damascus über Dimas zum
Hermon und der durch das untere Coele nach Sidon (ebendaſelbſt
©. 279-286).
Es bleibt uns alſo nur noch die auf kleineren Raum be—
ſchränkte Lage der Stadt Damascus ſelbſt und ihrer berühmten
paradiefifhen Umgebung, der el-Ghätha, zu erforfehen
übrig, zu welcher von Welten her ihr Lebenswaffer, der Barada,
in feinem romantifchen Thale berabftrömt, deſſen Quellgebiet am
Dftabhange des mittleren Anti-Libanon auch ſchon von ung big
Zebedany an feinem obern Laufe überftiegen ift (f. Erdk. XVII.
Afte Abth. ©. 268— 273), deſſen Thalgebiet wir aber noch unbe—
ſucht liegen, um es hier an geeigneter Stelle bis zu den Thoren
von Damascus zu verfolgen.
*
1274 MWeft-Afien, V. Abtheilung. II. Abfchnitt, $. 38.
* *
Erläuterung 1.
Das Stufenland des Oſtabfalles des Anti-Libanon (ez⸗Zebedany,
die alte Abilene) bis gegen die Ebene von Damascus (el—
Ghuͤtha). Das Stromſyſtem des el-Barada (Chryſorrhoas).
1) Der obere Lauf des Barada von ſeiner Quelle bis
zum Sük Wadi Baräda, der alten Abila.
Der Oſtabhang des Anti-Libanon iſt von ſeiner Waſſer—
ſcheidehöhe bis zum öſtlichen Fuße der Ebene nur ein unfrucht—
barer, meiſt klippiger Landſtrich, der von der Stromſchlucht des
Wadi Barada von N. W. gegen S.D., in welcher dieſer Strom
von Damaskus in vielen Krümmungen, jedoch mit Beibehaltung
ſeiner Normaldirection zu dieſer Stadt abwärts ſtrömt, durchzogen
wird. Nur inſoweit ſeine Waſſer oder die ſeiner verſchiedenen Zu—
flüſſe eine Bewäſſerung des engen Thalgebietes geſtatten, wird die
Thaltiefe mit lieblichem Grün, Baumpflanzungen, Gärten, zwiſchen
den emporſteigenden Berg- und Felswänden oft auf eine romantiſche
Art geſchmückt, aber auch nur ſo weit bebaut und bewohnt.
Nur innerhalb dieſer Thalrinne des Wadi Baräda liegen
einige zwanzig uns bekannt gewordene Ortſchaften, während der.
ganze Dftabhang von den Eingeboren jelbft als vorherrjchender
unbebauter und undbewohnter Wüftenftrich den an Afrika erinnern:
den Namen einer e8-Sahra trägt, und von feiner bedeutendften '
Ortſchaft, Zebedäany, auf der Höhe als Diftrict dem Paſchalik
Damascus unter dem Namen e3:gebedäny*) angehört. Diefer
Diftrict Tiegt auf den Wege von Ba’albef nad) Damascus und
bildet dahin das große Land der Paſſage zwijchen beiden Haupt:
orten. Er nimmt in NW. feinen Anfang faft ganz oben auf den
Abhängen des Libanonrüdens (4,000 F., feine größte Höhe 4,827 8.
über dem Meere, ſ. Erdf. XV. 1. ©. 272, 277), auf welchem der
Ort Zebedäny felbft dicht anliegend (nah Ruffegger 4,000, nad
*2) &li Smith, bei Robinfon, Pal. III. S. 897—899; nach der hand:
fchriftlichen, bis jeßt noch unedirten Specialfarte, die wir E. Robinfons
gütiger Mittheilung verdanfen: Plain of Damascus and Valley of
Wady Büräda, surveyed by Mr. Porter, Americ. Missionary
resident in Damascus. 1852; die früheren Zeichnungen des Barada-
laufes, auch in Berghaus Syrien, find fehr fehlerhaft.
Das Stufenland des Baräda-Fluffes, 1275
v. Schubert nur 3,529 Fuß über dem Meere, ebendaf. ©. 276)
erbaut iſt; diefer Diftrict erftredt fich durch das Wadi Baräda
bis zum Orte Dummar, an dem untern Laufe des Fluffes gele-
gen, wo er feinen legten Durchbruch durch die äußerfte, nur nie—
drige Borfette des Gebirges zur Ebene von Damaseus ge-
winnt, welche durch diefe öftlichften Vorberge von der Gebirgsland-
ihaft der e8-Sahara völlig abgetrennt wird.
Die noch grüne, wiefenreihe Hochebene #), in welcher Debedäny
liegt, ift ein von Nord nah Süd nur ſchmales (eine halbe Stunde
breit), aber 4 Stunden langgeftredtes Langenthal, an deflen
Südende der Fleden liegt, von welchem der ganze Diftrict den Na—
men hat. Der Fluß diefes Thales heißt Zebedäny; er entfpringt
nur wenig ſüdlich von Sürghäya (f. Erdf, XVIL 1. ©. 270 u. f.)
zu Yin Hawar (oder el-Haura), und fließt durch ein pappelrei-
ches, hohes Wiefenthal bis Zebedäny, wo er mit dem zweiten waf-
ferreichen Beraftrome eine Stunde füdwärts diefes Ortes fich ver-
einige. Diefer kommt direct von Welt aus der Ain Baräda
herab, und durchzieht mit jenem Zebedaͤny zufammenfließend das
Wadi Baräda, deffen vereinigter Strom fernerhin vom reicheren
‚Quellwaffer den Namen trägt. Die Quelle Ain Baräda in
SB. von Zebedäny fcheint mit diefem Orte in gleicher abfoluter
Höhe oder nur weniges höher zu liegen; nach Porters Meffung
3,608 F. üb. d. M. |
| Etwas verfehieden von diefer Darftellung weicht die neuere
Angabe v. Kremers (1851) ab, doch nur darin, daß fie dem
nördlihen Quellflug, von Ain Hawar abwärts fommend, den Na—
men Barada Schon beilegt *), der nach den früheren Berichterftattern
erſt dem Waſſer der füdlicheren Ain Baräda angehört, wo
| Thomfon, der durch einen weftlicheren Paß, den Akabet el-
KHöF (den Pflaumenpaß), über den (am 13. April 1848) noch
ſchneereichen Hochrüden des Anti-Libanon zu diefer Yin Baräda herab-
geſtiegen, auch einen verfallenen Ort Hauſch Baräda%) berührte,
neben welchen die Quelle Barada plötzlich aus der Bergwand her-
vertritt, Diefe hat v. Kremer aber gar nicht erwähnt; fie ſcheint
WR
) Nah E. Smiths Mfır. und W. Kraffts en Serufalems.
Bonn, 1846. 8. Anhang ©. 269. 2) A. v. Kremer, Mittel:
Syrien und Damascus, Studien während eines Aufenthaltes dafelbft.
ı 1849 — 1851. Wien, 1853. 8. ©. 206—207. *°) W. M. Thomson,
\ Letter, 3. Aug. 1848, in Bibliotheca Sacra. Nov. 1848. Vol. V.
No. XX. p. 76; Burckhardt, Reife, bei Geſenius ©. 344,
1276 Weft-Afien. V. Abtheilung. IT. Abfchnitt. $. 38.
ihm unbekannt geblieben zu fein. Hauſch, jagt Burkhardt,
bezeichne nur kleine Dörfer oder aneinandergereihte Häufer, die mit
einer Mauer umgeben find, durch. die nur ein hölgernes Thor als
Eingang zum Innern des Raums führt.
Zebedäny (Zebdäni) %), jagt v. Kremer, liegt in einem
Haine von Gärten, der ſich über die ganze Ebene ausgebreitet, hat.
Eine Stunde im Often, bei dem Dorfe Belüdan (Bludän) ent-
fpringt das herrfichfte Quellwaffer; die breite, nette, von da zum
Hauptorte herabführende Straße ift mit hohen Heden von Brom-
beerfträuchen und langen Reihen von Silberpappeln eingefaßt, an
denen ſich Weinreben hinauffchlingen. Die Einwohner leben vom
Ertrage ihrer Gärten, deren Obft in größtem Weberfluß gedeiht;
zumal die Zebedäny-Xepfel find in Damascus berühmt; in mans
hen Fahren ift ihre Menae fo groß, daß man den Gantar (Gent-
ner) für 2 Piaſter (12 Kreuzer Werth) erkaufen konnte, Die
Menſchen find zu träge, das Obſt zu pflüdenz fie ſchütteln nur Die
Bäume, wobei das Dbft natürlich Fehr befchädigt wird. Früherhin
wußte man von diefer Obftfülle feinen Gebrauch zu machen; man
ließ fie verfaulen, wodurd- die Luft verpeftet wurde. Erft feit
wenigen Jahren lehrte fie ein Europäer daraus Cider und Eifig
bereiten; auch wird das Obſt gedörıt. Nordwärts Zebedany fleigt
das Thal nur allmälig an 2 Stunden aufwärts big zur Flußquelle,
die v. Kremer, flatt Hawar oder Haura, Yin Hör, die Pla
tanenquelle, nennt, als Urſprung des Barada; 2%, Stunde
weiter aufwärts erreichte er das zuvorgenannte Sürghäya, ein
großes Dergdorf, das, nach) ihm, auch noch von Weinbergen
umgeben ift, obwol e8 ſchon ziemlich bis auf der Wafferfcheidehöhe
gegen das Litany-Thal im Beka'a liegt, reichlich von Falten Quel-
len bewäſſert wird, aber font in den öden Umgebungen von dem
armen und verachteten Stamme der Bela’ —2 ⸗Araber bewohnt
iſt, die hier ihre Ziegenheerden weiden.
Nach v. Schubert, der (am 2. Mai 1839) nahe Zebedany
in der Nähe von Maufbeerpflanzungen fein Nachtlager genommen
hatte, ift diefer Bergort von Chriften bewohnt #), der Siß eines
Biſchofs und ausgezeichnet durch Reinlichfeit und gute Bauart feiz
ner Häufer. . Die Meffung feines Nachtlagers ergab 3,530 Fuß
*6) Burckhardt, Trav. p. 3; bei Gefeniuß ©. 39,
N 9. Schubert, Reife im Morgenlande. Th. II. ©. 312,
Der obere Lauf des Baräda, 1277
über den Meere, alfo nur wenig Fuß niedriger als der Broden-
gipfel; die Stelle war ein ödes Steinfeld, nur, von kümmerlichen
Gräfern bewachfen (Aegilops ovata, Bromus lanuginosus, Hordeum
bulbosum); nur die Gartenumgebungen des Drtes waren durd)
Anpflanzungen obftreich, der übrige Theil der Ebene (Art ez-Zeb—
dany, 3,346 Fuß über dem Meere bei Ruffegger) baumleer.
Doch geben die Maulbeerbäume Seidenertrag, der die Ein-
wohner bereichert.
Thomfon trat in der Mitte des April aus den tiefen
Schneefeldern, die er auf der genannten Baßhöhe des Anti-Libanon
nur mühfam hatte überfteigen fönnen, in dag milde Baffin
von Zebedäny ein, das ihn durch fein Grün und die vortreff-
tihe Pflege feiner Gartenanlagen, jowie durch feine ausgezeichnete
Cultur überrafhte und entzückte; es jchien ihm das fehönfte aller
ſyriſchen Bergthäler zu fein. Ohne Zweifel, fagt er, war eg einft
von, einem See bededt, der fich erft durch die -Felsklüfte gegen
S. O. feinen Ablauf dur den Baräda bahnte; nur etwa 2 Stun—
den mäandert er ruhig durch das hohe Längenthal in deffen
Normaldirection gegen Süden fort, bis er plößli da, wo ein
weftliches Felsthal, das Wadi el-Küra, von Dfehudeideh kom—
mend, hinzutritt, in deffen Normaldirection gegen Oft durch
eine enge Querſchlucht durch Felsjpalten jenem (bei et-Tefiyeh)
entfehlüpft und nun von Stufe zu Stufe zur Tiefe wild hinab»
ſtürzt. Nach kurzer Strede unterhalb einer Brüde (die heutige
it, nah Burdhardt, erſt im Fahre 1809 erbaut) 8) fpringt er
in fühnem Cataract hinab, und durchtofet in wilden Strudeln
die Berg» und Felswände der tiefeingefehnittenen Schlucht des
Wadi, bis er mit fanfterem Laufe erft am Fuße der Berge die
Ebene von Damaseus erreicht. Kein Pinfel der Maler und Feine
Feder der Beichreiber hat der malerifhen Schönheit diefer Gebirgs-
| ſchlucht Gerechtigkeit widerfahren laſſen; Lord Lindſay jedoch
characteriſirte fie durch wenige, aber meifterhafte Züge; felbft für
den Alpenfohn, der an folhe Prachtſcenen der Natur gewöhnt ift,
bogt RuſſeggerM), iſt dieſe Thalbildung imponirend, durch enge,
wild emporſteigende Kalkſteinwände, ganz kahl und ſenkrecht mehrere
‚Hundert Fuß hoch im Engpaß 0), der, nur wenige Klafter breit,
— — —
| *) Burckhardt, Trav. p. 2 u. bei Gefenius ©. 38. *°) Ruflegger,
Reife. 1. 2. ©. 722— 724. 0) Bartlett and Carne, Syria.
T.I. A. tab. Pass of Souk Barada, p. 15; Lord Lindsay, Let-
ters. Lond. 1839. Vol. UI. p. 183.
12738 Weft-Afien, V. Abtheilung. I. Abſchnitt. S
faum dem Fluß und der Straße ihren Raum läßt. Hier in den
Felswänden dieſes Paſſes, am linken Ufer des Baräda, zumal in
deſſen nördlicher Felswand, brachte man einft eine große Menge
‘von Gatacomben an, die man wahrfcheinlich für die Necropolis
von Abila anfehen mag: denn nur wenig weiter abwärts paffirt
man am Ausgange des Engpafjes mehrere Dorfjchaften an derjel-
ben Uferfeite, ſchön gelegen, wo einft die Gapitale der Provinz
Abilene, die Stadt Abila, ftand, wie noch Trümmer alter
Zempel und Inſchriften Diefes bezeugen. Viele ſchöne Portale,
häufige Hautreliefs, Ueberreſte von Treppenfluchten an Felfenftufen,
die zum Theil wieder herabgeftürzt find, viele Säulentrümmer und
Reſte zerftörter Gebäude beftätigen es, daß hier im Thale einft be-
trächtliche antife Bauwerke fanden, wo gegenwärtig der Sük
Wadi Baradadl) auf dem rechten Flußufer unter 33° 40° n. Br.
und 36° 9° öſtl. L. v. Gr. mit feinen nächſten Dörfern Berheleiya
und el-Kefr, wo Robinſon auch corinthifche Säulencapitale
vorfand, Die zwei Fleinen griechifchen Tempeln angehörten, alle drei
von Mufelmännern bewohnt, angebaut wurde, dem füdwärts auf
dem andern, dem rechten Ufer gegenüber eine Heilige-Gapelle auf
einer 800 Fuß hohen, ſteilen Bergwand errichtet iſt, RNReby Wely
Äbil genannt 32),
Nah Thomfon liegen die Inſchriften, welche die Weg:
bahnung an diefer Necropolis vorüber zur Stadt Abila bezeih-
nen, und dieſe Thatfache außer Zweifel ftellen, nur 25 Minuten
unterhalb der erften Schlucht des Engpaffes, an dem auch noch
zwei Streden der alten Römerftraße, wie Aquäductrefte
wahrzunehmen find; der Heine Ort e8-Süf (d. h. Marktort) am
Baräda liegt nur 15 Minuten unterhalb der genannten Brüde, die
vom linken zum rechten Ufer des Fluffes herüber nach dieſem
Marktfleden führt; nur 15 Minute weiter abwärts am Strom
auf deſſen rechtem Ufer Liegt das Dorf el-Huſeiniyeh, oder
Sinie bei Maundrell), auf deffen Berghöhe Neby Abel die
Sage von Kaind Brudermord verlegt wird, und wiederum 10 Mi
nuten weiter abwärts eben dafelbft das Dorf Deir Känon, mw
die Ruinen eines griechifchen Tempels und ein feltfamer Berg,
°) Eli Smith, bei Robinfon, Pal. II. ©. 899; Burckhardt, Tray.
P. 2, bei Geſenius S u. Sy ME Robinfon, Abriß einer
Keil u. f. w., in Seitfchrift der Deutſchen Morgenländifchen Ger
wel BH. VII. 1853. ©.70. °°) H. Maundrell, Journ. 1. c.
p- 1 ; i
Der obere Lauf des Barada; Abilene. 1279
welcher den Baräda in zwei Arme theilt. in Bergweg verläßt
hier das Baräda-Thal und führt in gerader Linie über el-Dfhu-
deideh auf einer ſchönen Bergebene zum untern Thale direct
nah Damascus. Kehrt man aber von Suf Wadi Baräda vom
rechten Ufer auf einer zweiten untern Brücke zu eleKefr zu dem
linten Ufer zurüd, fo erreicht man ein unteres Kefr ez-Zeid
(oder Färis Zeid bei Eli Smith, das nur 25 Minuten von
jenem entfernt ift), bei welchen Thomſon ebenfalls die Spuren
einer alten Stadt nebft einer griechiichen Inſchrift entdedte, die
aber zu zerftört war, um fie lefen zu fönnen. Der Baräda fept
von da feinen Weg über el-Fljeh (ſprich Fidſcheh) in vielen
Krümmungen von Stufe zu Stufe durch die Randgebirge der öſt⸗
lichen Bergfetten weiter fort,
Dod zuvor kehren wir noch einmal zu der Gapitale der
alten Abilene zurüid. Die ſchon erwähnte Brüde unter dem
Engyaß über den Wafferfällen, denn es folgen ihm mehrere
(einer derjelben hat nah v. Schubert) 50 Fuß Höhe), ift ein
ſchön gejprengter Bogen, der trefflich unterhalten ift und den pit-
toresfen Eindrud diefer Wildniß verfchönert; denn plößlic erweis
tert ſich die Fahle Feldenge mit der feierlich ernften, abgelegenen
Mecropolis über den Köpfen der Wanderer wieder; die Vegetation
ihmüct wieder das Thal, und an die Stelle der Todtenfammern
treten die Wohnungen der Lebenden in den freundlichen Ortfchaften,
die zwifchen den Kreidehligeln aufs und angebaut find, mit den fie
maebenden Gartenterrafien. Auch v. Schubert ift von der
Schönheit diefer Thalgegend bezaubert; die Grufthöhlen, jagt er,
nd oft tief in den Felfen zu den Gradftätten eingehauen, und
| ticht jelten mit Funftreihen Bortalen und halb erhabenen Arbeiten,
julen und anderen Sculpturreften geziert.
N. Pococke war wol nah Maundrell (1697) vor hundert
Jahren der erfte aufmerfame Beobachter diefer Gegend gewefen, der
us einer, jedoch unvollkommenen griechiſchen Inſchrift 55) daſelbſt,
An welcher des Tetrarchen von Abilene, Lyſanias, Erwähnung
chen auf die Lage von Abila 56) an diefer Stelle zurüdichloß,
!
| =) 9. Schubert. II. ©. 311. >) N. Ri Befchreibung des
1 Morgenlandes. Th. II. ©. 169, Tab. XXII. »°) J. Hogg,
On the City of Abila and Abilene, im of the Roy. Geogr.
\ Soc. London. Vol. XX. P. 1. p. 39—46; &. Robinfon, Abila des
in Bibliotheca Sacra. Febr. 1848, Vol. V. No. XV.
%
1280 Weft-Aften. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 38.
und nebft einer guten Befchreibung auch die Abbildung einer dor—
tigen Kirchenruine oder eines Fleinen Tempels mit zwei dorifchen
Säulen veröffentlichte, die er für fehr alt hielt, weil in ihr der
Stein mit der Infchrift eingemauert war. Bankes ſcheint der
erfte Neifende zu fein, der durch Kopien von aufgefundenen latei-
nifchen Inſchriften dafelbft die Lage der alten Abila an der Stelle
des heutigen Süf feftzuftellen im Stande war, deren Entfernung
von Damascus im Itin. Anton. 57) auf 18 Mill. angegeben wird,
auf der Route von da nach Heliopolis. Uber er behielt, wie ge
wöhnlich (ſ. oben ©. 1013), feine Entdeckung neidifh der Wilfen-
Ihaft als Geheimniß zurüd; die danah von Budingham ver-
Öffentlichten Angaben waren ungenau. Da nun bei den Alten
mehrere Abila genannt 5%) werden, wie die Abila in Peraea, näm-
ih in Gilead (ſ. Erdf. XV. 2. ©. 1059—1060) und andere: jo
war die Frage genauer zu unterfuchen, wo diejenige Capitale der
Provinz Abilene, nämlih Abila Lysaniae oder Abila ad Liba-
num (auch Abila Phoenices bei Suidas) lag, welche der Evangelift
(Zucae 3, 1) in der Geichichte Johannes des Täufers erwähnte,
die mit der früheften Ausbreitung des Evangeliums in fo naher
Verbindung fteht, und wie es: fi) mit dem Lyſanias, dem Vier-
fürften (Zetrarchen) zu Abilene, der im 1dten Regierungsjahre
zur Zeit des Bontius Pilatus —— in Judäa war, ba
riſch verhalte.
Der claffifche Boden dieſes Baräda-Thales an der Römerftrape
mit feinen Denfmalen an der Stelle einer einft bedeutenden, aber
jelbft ihrem Namen nad gänzlich vergeffenen und verſchwundenen
Stadt wurde ſeitdem Gegenſtand genauerer Unterſuchung, die durch
wieder aufgefundene Inſchriften die Identität des heutigen
Sük Wadi Barada mit der alten Abila Lyſaniä außer
Zweifel ſetzt, und die darauf angepaßte Blutſage von Kain und
Abel in das Gebiet etymologiſcher Fabeln des unwiſſenden Mittel
alters zurückweiſt.
Die zuvor ungenauer ‚bezeichneten genealogifchen Gerpättuf
des Seitenzweiges der Herodifhen Negentenfamilie, welche unter
dem Namen eines Lyſanias I. und II. mit dem Tetrarchen Philips |
pus von Ituräa und dem Zetrarchen Lyſanias von Abilene,
im Ev. Lucae, durch die Berichte des Joſephus und anderer Autoren
>”) Ed. Wesseling. p. 198.
er H. Relandus, Pal. P: 317, 52T.
Oberer Lauf des Baräda. 1281
n Verbindung gebradht, chronologiſche Zweifel gegen Die
tichtigkeit Diefer Angaben des Evangeliſten zu veranlaffen
hienen, hat E. Robinfon berihtigt 5%). Er hat gezeigt, daß
ie Angabe des jüngern Lyfanias, des Tetrarchen in Nbilene,
its mit den Älteren Vorgängern deſſelben Namens zu thun habe,
it denen er verwechfelt wurde, daß erft unter Tiberius Regierung
te PBrovincialabtheilung unter diefem jüngern Lyfanias als
(bilene genannt wird, obwol diefelbe Landichaft, doch ohne die:
en ſpeciellen Namen zu führen, auch mit im Belikthum des frü-
eren, zur Zeit des Pompejus und Kaifer Claudius genannten
pfanias I. und U., wo auch ſchon die Stadt Abila genannt
yurde (Jos. Antig. Jud. XIX. 5; XX. 7), mit inbegriffen fein
onnte.e Da Claud. Btolemäus in feinen Tafeln (Geogr. V.
5, Syria. p. 139, ed. Bert. fol. 160) dieſe zwifchen SHeliopolis
md Damascus gelegene ausdrüdlih durch Abila Lysaniae
ABıha Enız)ydsioa Avoaviov) bezeichnet, was mit der Local:
ngabe der Stinerarien übereinftimmt, jo ift diefer Name uns
freitig erft von der Refidenz diefes Zetrarchen zu Abila auf die
ange Provinz feiner Herrſchaft übertragen worden, der vorher
icht gebräuchlih war, da felbft ein dort jo bewanderter Flav.
Sojephus ihn, unftreitig wegen feiner früheren politifchen Unbe—
eutenheit, nie zuvor genannt hatte. Nach ihm (Antig. XVI. 10, 3)
ſt es nicht unwahrfcheinlich, daß der Diftriet von Cäfarea Philippi
Banias, Paneas, ſ. Erdk. XV. 1. ©. 197), früherhin Philippus
errſchaft, ſpäterhin ſelbſt mit Abilene verbunden, zu Lyſanias
etrarchie gezogen war. Damals hub Johannes des Täufers Lehre
m Jordan an; Judäa und Galiläa waren die Hauptfcenen der
haten Jeſu; aber er lehrte auch im Gebiete der Cäſarea Philippi
Ev. Matth. 16, 13; Ev. Mare. 8, 27), und da Abilene an der
ordgrenze von Philippus Territorium lag, vielleicht auch in die—
Provinz am Oftabhange des Libanon, weshalb eben diefe Abilene
om Evangeliften mit in die Erzählung aufgenommen fein mochte.
a8 Berhältnig der Provinz in diefem Zufammenhange ift hier:
19 gerechtfertigt, aber auch die Lage der einftigen, nur dem
amen nach in der Mythe von Abel etwa erhaltenen, ſonſt
änzlich bergefjenen Gapitale Abila ift durch Inſchrif—
I ermittelt. Sn der Lage, 18 römifche Meilen (7 Stunden)
2 Siehe Abila in Bibl. Sacra l. c. V. p. 80 — 83; vergl. Winer,
Bibl. Realwörterb. I. Abilene. S. 78.
Ritter Erdkunde XV IL Mmmm
1282 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 38.
von Damascus, ftimmen alle Stinerarien mit der heutigen Lage
der Monumentenftelle am Suf Wadi Baräda überein, das act
Karamwanenftunden von Damascus entfernt gerechnet wird.
Der Baräda-Fluß ift aber, nad) Ptolem. V. 138 1. c., der
Chryforrhoas, womit er den Fluß von Damascus bezeichnet
(ebenfo Plinius, H. N. V. 16; ,Strabo. XVI. 755); einen andern
Namen, Bardines (Baodivng), hat Steph: Byz. aufbewahrt, der
wol als einheimifh zu betrachten ift, den er zwar unter allen
Autoren allein anführt, welcher aber doch feinen Anklang im heu-
tigen Namen Baräda behauptet zu haben fcheint. An feinen
beiden Ufern, in der genannten Gegend concentrirt, liegen fo viele
Ueberrefte einer einftigen beveutenden Bevölferung, daß auch mit
der Necropolis eine alte Stadtlage an der großen Hauptftraße
entichieden bezeichnet ift, die aus den heidnifchen Zeiten bis in
das ſechſte Jahrhundert der chriftlihen verfolgt werden kann,
wofür die Tempel und die Kirchenrefte daſelbſt Zeugniß geben; denn
hier zu Abila war ein Biſchofsſitz, wie ſich aus den Unterſchrif—
ten des Episcopus Jordan beim Kirchenconeil zu Chalcedon im
Jahre 451 nach Chrifti Geburt - (Jordane Abilae Syriae) 60) und
noch aus einer zweiten im Jahre 518 "unter Kaiſer Juſtinus 1.
ergiebt, auch durch einen Episcopus Alexander nachweiſen läßt.
Erſt viel ſpäter wurde durch die Muſelmänner und die Fabeln ih—
res Korans dahin auf jenen ſteilen Berg ein Neby Habil, oder
Abil, d. i. ein Heiligthum eines Propheten Abel, verlegt, in dem
eingebildeten Wahn der Märchen Mohammeds und der Seinigen,
daß Kain in der Angft den Leichnam des von ihm erjchlagenen
Bruders hier beigefeßt habe, was felbft von den unwiffenden Pil—
gern des Mittelalters, wie von einem Gumpenberg, Fürften
Radzivil und Anderen im 14ten und 15ten Jahrhundert in ihren
Neifeberichten wiederholt wird. Vielleicht daß die Septuaginta,
welche den Drt ftatt Abila IP nannte, ſchon diefer Legende ger
huldigt hatte; ein Tempelreſt ſoll fich dafelbft vorfinden. |
Schon der durch die Kunft gefprengte Weg durd die Paffage
zwifehen dem felfigen Zugang zur alten Necropolis läßt -auf die '
Bedeutung des dortigen Sitzes eines Landesfürften im Gebirge zus |
rückſchließen; an drei Stellen, jagt Bocode, ift der Fels ausge |
hauen zu Wegen von 20, von 40 und 10 Fuß Breite, und doh
ift der Paß an mehreren Stellen fo eng, daß faum 2 Reiter nebenz
6°) H. Relandus |. c. p. 529.
— I
Dberer Lauf des Baräpa. 1283
einander hindurd können, und die fchärferen Winkel der Straßen-
wendungen gut zu vertheidigen fein würden. Geht man diefen
Weg abwärts und nähert fih der Brüde, jagt W. Krafft, der
die Topographie dieſer Stelle 1) genauer als andere Zouriften ing
Auge gefaßt und die vorhandenen Inichriften am getreueften copirt
hat, jo zeigt fich hoch oben an dem nördlichen Felsabhang eine ab-
gefhrägte Wand, 60 Schritt lang, an der zwei lateinifche
Inſchriften (32 und 33 feiner Tab. 2), die jede zweimal in
einiger Entfernung von einander in Stein gehauen find. Die
Inſchrift befagt, daß die durch einen Bergſturz fortgeriffene
Brüde dur den römischen Präfecten der Provinz Syrien, Jul.
Berus, und feinen Freund, unter den Kaifern M. Aurelius und
Lucius Berus, auf Koften der Bewohner von Abila wieder
hergeftellt worden fei. Zugleich findet fih oben am Berge ein
dur) den Fels gehauener Banal, der das Waller ableitet, ein
großartiges Werk, wol der Römer, welches einem ferneren Berg:
ſturz an diefer wichtigen Straße nach Damascus für immer ge:
feuert hat. Ein wenig weiter liegt an derfelben nördlichen Fels—
|
wand eine alte Necropolis, mehrere Gräber mit wohl ausgeführten
Sculpturen, unter anderen eine merfwürdige Trias und eine Opfer:
jeene. Durch jene Infchriften wird die Lage der alten Abila des
Libanon an der Stelle des heutigen Suf Wadi Baräda gleich beim
Ausgange des Engpaffes vollfommen beftätigt. Oberhalb Abila
fand Krafft die Ruinen eines bisher von den Neifenden noch
nicht erwähnten Tempels, deifen Befchreibung er nebit anderen
Felsfeulpturen der Necropolis von Abila anderwärts zu veröffent-
lichen fich vorbehalten hat. Bis jetzt iſt ung diefe Mittheilung
nicht befannt geworden, aber wir zweifeln nicht, daß noch mehrere
lehrreiche Ueberrefte diefer früher ganz unbeachtet gebliebenen Abila
fi vorfinden werden. Die mitgetheilten Inferiptionen zeigen in
den doppelten Copien, daß die Steinmeßen jener geit ihre Arbeiten
nicht ganz fehlerlos zu Stande brachten.
Bon dem topographifhen Vorfommen zweier Snfchriften,
" Die Charles Lempriere im Jahre 1843 auf feiner Neife von
Baalbef nah Damascus von einem 500 bis 600 Fuß hohen
— — abſchrieb, hat E. Hogg eine kleine Skizze 62) gege—
en) W. Die Topographie a. a. O. ©. 269-270.
°®) J. Hogg, On the City of Abila I. c.; Wilson, The Lands of
Sr Bible. II. p. 373— 374; ». Kremer, Mittel: Syrien a. a. O.
203.
Mmmm 2
1284 Weft-Afien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 38,
ben und diefelben erflärt; die dritte blieb zu unleferlih. Letronne
und Orelli haben fie auch erflärtz der amerifanifhe Miffionar
de Foreft machte 1848 berichtigtere Kopien derfelben, die von
MWoolfey am richtigften erflärt (1849) wurden, womit aud)
Kraffts 1845 gemachte anı genaueften übereinſtimmt. Woolſey's
ei: der erften, größeren, neunzeiligen Inſchrift lautet:
Imperator Caesar Marcus Aurelius Antoninus
Augustus Armeniacus et
Imperator Caesar Lucius Aurelius Verus Augustus Ar
meniacus viam fluminis
Vi abruptam interciso
Monte restituit (uerunt per?)
Julium Verum Legatum Pro Praetore Provinciae
Syriae et Amicum Suum
Impendiis Abilenorum.
Die zweite, Fleinere, fiebenzeifige Infchrift lautet:
Pro Salute
Imperatorum Antoni
ni et Veri Marcus Vo
lusius Maximus
Legionis XVI Flaviae Fidelis (oder firmae?)
Qui operiin
stitit Voto S uscepto.
Da beide Inferiptionen zweimal eingehauen find, jo werden |
die kleinen Abweichungen, wie restituit, dann A Pr Pr, oder in
der zweiten Inſchrift et ftatt FF wol nur aus Ungenauigfeit '
der Steinmege hervorgegangen fein. In der erften Infchrift, bes
merft Nobinfon, falle nur die Lobpreifung auf, da doch die
Abilener die Koften zum Wegbau hergaben; nur die Nähe der
Stadt wird durch denfelben, nicht aber ihre eigene Stelle dadurch
bezeichnet; der Titel Armeniacus gebe die Zeit der Errichtung
der Inſchrift an, nah dem Triumph, den beide Kaifer in Holge
der Unterjohung Armeniens dur Luc. Verus hielten. Da der, 1
Triumph im Jahre 166 nach Chriſti Geburt ſtattfand, —
aber im Jahre 169 ſtarb, ſo wird die Inſchrift dieſer Zwiſchenzeit
angehören.
t
{
Der mittlere Lauf des Baräda. 1285
2. Der mittlere Lauf des Baräda von der alten Abila
bis Dammar. Die Fidſcheh-Quelle.
Noch ift wol die Ausdehnung der einftigen Stadt Abila ab»
wärts am Strome nicht genau zu beſtimmen, da es an genaueren
Unterfuchungen fehlt; vielleicht bis Deir Känon, wo Thomfon
noch einen griechifchen Tempel antraf, welcher dem Kefr ez-Zeit
gegenüber liegt. Seht man zu diefem Orte auf das linke Ufer
des Barada gegen Nord über und folgt weiter abwärts deſſen
Stromlaufe&) über Deir Mufürrim, -fo erreicht man nad
1 Stunde und 10 Minuten das Dorf el-Fidſcheh zmwifchen zu
beiden Seiten faft fenfredht 600 bis 800 Fuß hoch emporftarrenden
Feldwänden, in großartiger Umgebung gelegen. Aus einem eins
zelnen Felfenloche bricht die Quelle Ain Fidſcheh mit unwider—
ſtehlicher, reißender Gewalt ſchäumend hervor, und ergießt ſich ſchon
nach nur 120 Schritten, 20 bis 30 Ruthen nach Robinſon,
Laufs mit überſchwellender Fülle in den Baräda. Sie hat, nad
E Robinson, die Wafferfülle wie die Jordanquelle bei Banias,
fie führt dem Baräda mehr als Das Doppelte feiner eigenen Waf-
jermenge zu, und tft felbft undurdhgehbar. Die Bauwerfe verfchies
dener Art, Mauern, Zempelrefte, Säulen, Nifchen zu Standbildern
und Anderes, was man über und um den Urfprung diejer plößlich
hervorraufchenden, mächtigen Quelle wahrnimmt, feheint in ein ho—
hes Alter zurückzugehen; Inſchriften haben fich bis jetzt nicht ges
funden. Schon Bocode6% war auf diefe Monumente jehr auf
merffam, und gab Abbildungen von ihnen, Tab. XXII., darin ihm
aber feider noch Niemand nachgefolgt, denn feine Zeichnungen find
doch jo wenig characteriftifch, daß fie nicht befriedigen Fönnen.
Einft (wol im 10ten Jahrhundert) muß eins diefer Gebäude noch
eine Kirche und die Bewohner derfelben werden noch Chriſten ge-
weſen fein, deren jeßt feine mehr dort wohnen, denn Abulfeda
eitirt den Ebn Haufal, der fage, daß der Fluß von Damascus
unter einer Kirhe der Chriften, al-Figatd5) mit Namen,
hervortrete, in gleicher Zülle und Breite, wie der Baräda, in den
fie einfließe. |
) W. M. Thomson, Biblioth. Sacra I. c. V. p. 763; &. Robinfon,
Abriß, in Seitfehr. der Deutfhen Morgenl. Gef. a. a. D. ©. 70.
) Vocode, Befchr. des Morgenl. a. a. O. I. ©. 196—200.
*) Abulfedae Tab. Syr. ed. Koehler. p. 15. .
*
1286 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 38.
Nur eine halbe Stunde abwärts am Stromthale, wo der
Baräda eine ſcharfe Südwendung von feinem bisher mehr öſt—
lichen Kaufe nimmt, tritt ihm von der Oftfeite ein Wadi Beſ—
fima hinzu, wo das gleichnamige Dorf liegt. Bei diefem Orte
fingt ein großer Tunnel an, der unter dem dftlichen Berge hin-
zieht und fo hoch ift, daß ein Mann in ihm aufrecht gehen kann;
Thomfon hat diefe Felsgallerie nicht weiter verfolgt. Aber
Pococke hatte fie auch fchon als Wafferleitung von Fege
(d. i. Ftjeh) genannt. Ein naher Ort, der ihren Anfang bezeich-
net, Scheint das el-Aſchraftyeh ber Eli Smith und auf
Porters Specialfarte zu fein. Den Eingang fand Bocode
2 Fuß breit, 4 bis 5 Fuß hoch und zum Theil bogenweis aus den
Zelfen gehauen; er fiege meift 20 bis 20 Fuß höher als der Fluß.
Bocode ging A englifche Miles weit denfelben entlang. An eini-
gen Stellen des ſenkrecht auffteigenden Berges jah er den oberen
Theil nach vorn offen, wie einen bededten Gang; an anderen
Stellen, wo Höhlen im Berge find, wird er zu einem offenen Ca—
nal, der 2 Fuß breit und 2 bis 8 Fuß hoch iſt; durch mehrere
Höhlen gebt man dann unter dem Berge fort. Da, wo er diefe
am erjten antraf, fand er einen Canal abwärts derfelben von 1 Fuß
6 Zoll Weite und 2 Fuß Höhe durch den Berg gehauen. Er ver-
folgte diefen eine ganze Strede und bemerkte, fo weit er e8 wahr:
zunehmen im Stande war, daß ein von dem Berge herabfommendes
Waſſer durch diefen aufgefangen und zu der Wafferleitung geführt
wurde. Auch noch einen andern großen Kanal fand er über ihr,
und an einem Theile des Berges, wo die Wafjerleitung durch den
Felſen gehauen. war, Jah man über dem Zluffe eine fenkrechte Spalte,
wo gegenwärtig ein Fußſteig eine halbe englifche Mile weit durch
die Wafferleitung gebt. Diefe Wafferleitung fol rund um den
Berg in dag Land um Carav (wol Kära,-die Hadj-Station,
zur Seite des Deir Mar Yafob), eine Stadt, auf dem Wege nad)
Aleppo ‚gelegen, geführt fein, die nur noch 2 Tagereifen von Tad—
mor entfernt it. Ihm ſchien diefe Wafferleitung längs dem Ende
des Anti-Libanon ſogar bis ohnfern Haffeah (wol Hafya, die
viel nördlichere Station auf der Hadjroute in S.D. von Höms)
geleitet zu fein, und von da, bemerkt Bocode, möchte das Waffer
von der Seite des Berges auf eine Anhöhe geführt worden fein,
die fih bis Palmyra erſtrecke (ob auf der Außerften, öftfichften
Borkette des Anti» Libanon- Syftems? vergl. Erdfunde XVII. 1.
S. 265). |
3
. Der mittltve Lauf des Bardda. 1287
Zwar Waſſer ſah Bocode nicht in diefer von ihm befchrie-
benen Wafferleitung, doch meint er, daß leicht aus der Yin Fi—
dſcheh daſſelbe dahin-geleitet werden konnte, oder daß auch fehon
die Regenwaſſer diefelbe damit hätten füllen können. Bei dem
genannten Orte Hafya, 7 frangöfifche Meilen in S. O. vo Höms,
habe er das zerjtörte Werk gines großen in Felſen hinabgehenden
und ummauerten Zeiches gefehen, der zu einer Waſſerſammlung
dienen mochte. Die Sage im ande fihreibt das Werk, wie fo
Vieles, dem Salomo zu, für die von ihn erbaute Stadt Tadmor;
eine andere Legende erzählt, das Werk jet von einer Königstochter
jehr vergrößert und vervollftändigt worden, was man dann leicht
auf die Königin Zenobia beziehen Fünnte. So ungenau und uns
verftändlich auch dieſe Angabe des gewiſſenhaften Neifenden des
vorigen Jahrhunderts fein mag, jo machte fie doch zuerft auf ein
großartiges antifes Werk aufmerkſam, das Dis dahin der gänzlichen
Vergeſſenheit anheimgefallen war, und an das ihm fehr ähnliche
des großartigen Felſencanals von Seleueia erinnert, das auch erft
feit Kurzem ung näher befannt geworden (vergl. oben ©. 1256).
Meberhaupt it Syrien, wie wir fon dort geäußert haben,
merfwirdig durch ſolche großartige Wafferleitungen, deren fpecielle
Einrihtungen uns noch in mancher Hinſicht räthfelhaft geblieben
find, deren Studium aber eine genauere Erforfhung jehr wün—
ichenswerth macht, da das hohe Altertfum dadurd im Stande war,
die Wafferfülle mancher bevorzugter Gegenden der Erde auf andere,
Mangel leidende Localitäten zu übertragen, und Wiüfteneien in
Paradieje zu verwandeln.
Schon Seegen war die Wichtigfeit dieſer Waſſerleitung,
auf die er durch eine Bemerkung in Volney's Ruinen aufmerk—
ſam geworden, nicht entgangen, denn er machte abſichtlich am
1. Suli 1805 von Damasceus dahin einen Ausflug, den wir nun
‚im endlich herausgegebenen erften Bande feines Nachlaffes gedrudt
‚dor ung jehen, und alfo citiren dürfen. Er ging 6) vom Orte
Salihija (Erdk. XVII. 1. S. 265) nordweſtlich von Damascus
‚über die Vorhöhen hinweg zur Brücke Dummar über den Baräda
(14 Stunde) und von diefer wiederum in 1%, Stunden am
Strome aufwärts zum Dorfe Hämeh (el-Hämy bi &. Smith, .
6%) Seetzens Reife in den Drient. Bd. I. Berlin, 1854, 8. Herausge—
geben von Krufe und Müller. ©. 136— 139.
%
1288 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 38.
Hiny auf Porters Karte), am Steilabhange eines Berges gele-
gen, der zum Theil aus Kalffteinconglomerat befteht; das Eleine
Thal umher ift voll Obftgärten und Maulbeerbaumpflangungen, die
zur Seidenzucht dienen, was auch durch O. v. Richters 7) Bes
juch in dieſem Thale beſtätigt wird. Bei dieſem Dorfe ergießt ſich
ein Bach, links von dem rechten Ufer aus Weſt kommend, in den
Baraͤda. Bon hier nach der Ain Fidſcheh waren noch 2 Stun—
den Wegs zurüczulegen, von denen man %, Stunden auf Berg-
wegen gebrauchte, um das Dorf el-Afchrafiyeh zu erreichen, wo
man wieder zum Flupthal des Baräda kam, das man eine Zeitlang
verlaffen hatte. Hier machte der Fluß zahllofe Krümmungen, die
man ſechs Mal durchichreiten mußte. Ginem der Führer wurden
die Pferde zur Leitung übergeben, ver zweite jollte Seeßen am
Ufer entlang über die Klippen hinführen,. wo er auch einen en—
gen unterirdifhen langen Gang pajftren mußte, der durch
die hohen und fteilen Felfen hindurchgebrochen war. Diefe unge:
heuere Zelswand, an deren Fuße tief unter"dem Wanderer der Bas
räda hinrauſchte, befteht aus einem Kalkſtein⸗Conglomerat. Dieſer
unterirdiſche Gang war, nah Seetzen, im hohen Alterthum höchſt
wahrſcheinlich eine Waſſerleitung, durch welche das Waſſer der
Ain el-Fidſcheh unvermiſcht nach der Ebene von Damascus
kam, oder gar bis nah Palmyra geleitet werden konnte. Seetzen
hatte man nämlich in der Stadt Damaseus gejagt, daß im Al:
terthum eine Waflerleitung von Szalhheia nah Tadmor (Bal-
myra) in der Wüſte geleitet worden ſei, um diele einft fo blühende
Stadt mit Trinkwaſſer zu verſehen, ein großes Werk 68), Gleich
weiter aufwärts dieſen Gang wurde das Dorf Beffima (nicht
Betfing, wie bei Seeßen), das an dem Ausgange des gleichnamigen
Wadi gelegen, erreicht, von wo wiederum >, Stunden zum fleinen
Dörfchen Fidſcheh führten, deifen Lage ungemein malerifch und an—
genehm durch feine Härten und Quellen ift, obwol es von fteilen, '
nackten, gewaltig hohen Bergen umzingelt wird. Die Bewohner |
find arme mufelmännifche Bauern, die fo wenig Weberfluß an Le
bengmitteln haben, daß jeder Neifende feine Bedürfniffe hieher mite
bringen muß, und jelbjt die wenigen Damascener-Familien, die im
Sommer etwa bier, einen ländlichen Aufenthalt fuchen, alle Nahrung
*) O. v. Richter, Wallfahrten a. a. O. ©. 154.
) Seepen, Reife. L. 2. S. 136.
Der mittlere Lauf des Baräda, 1289
aus ihrer Stadt holen zu laffen genöthigt find. Einige Säulen:
reſte ſah Seetzen im Dorfe umbherliegen.
In früheren Zeiten wurde der Ort, nach den arabiſchen Auto-
ren 69) des Mittelalters, häufig zur Zeit der Kirichenreife von den
Damascenern bejucht, weil, diefes Obſt nirgend fo fihön und in jo
großer Menge wie dort gezogen wurde, jo Daß unter der Mame—
Iufenherrfchaft von Dort ganze Kameellaften in vielen Kiften voll
Kirfhen an den Hof der Sultane (damals vom Tfeherkeffengefchlechte,
die auf diefe Frucht ihrer Heimath einen größeren Werth Tegen
mochten) nach Aegypten geführt zu werden pflegten, was um jo
glaublicher, da nach den Berficherungen des Gartendirectorg der
Anlagen Ibrahim Paſcha's, Herrn Bove, auch heute noch in
Cairo feine Kirfche gedeihen kann 70),
Bom Dorfe aufwärts liegt nur einige Minuten fern die be-
rühmte und prächtigreihe Ain el-Fidſcheh in malerifcher Um—
gebung, und Reſte eines einft großen Tempels über der Quelle
jeloft, aus Quaderſteinen errichtet, zeigten, daß fie auch ſchon im
claſſiſchen Heidenthum ein Heiligthum war. Noch zeigt diefer Bau
zwei Abtheilungen und in der einen eine Nifhe. Auf größerer
Höhe fteht noch ein anderes Gebäu; unterhalb bricht die Waffer-
quelle mit Geräuſch in Menge hervor, und ftürzt von Felsblock
über Fels bis zum Einfluß in den Barada. Der Wafferlauf, Elar
und hell, ift von Weiden, Bappeln und Obitbaumen überfchattet,
und umfluthet einen Baureft, den man das Bad nennt. Die Ge-
gend 4 Stunden weiter aufwärts im Baräda-Thal bis zur Quelle
von Zebedany zu -bejuchen, war damals wegen Metäwilehfcher
Räuber nicht vathiam, und Seetzen fehrte, nachdem er in einem
Bauernhaufe zu Fidfheh eine gaftliche Nachtherberge aefunden, am
folgenden Tage nad) Damascus zurüd.
Leider it Burdhardt an diefer Fidfchehqueile vorübergegan—
gen, ohne fie näher zu unterfuchen 71), dagegen hat der englifche
Conſul Wood in Damaseus im Jahre 1848 ihrer Gegend eine
größere Aufmerffamfeit gewidmet, die fie mit Recht zu verdienen
iheint, worüber Dr. Thomſon an E. Robinfon ?) folgende
|
|
|
|
| ‚ *) Dr. 8. Wüſtenfeld, Zur Topographie von Damascus, aus ara-
biſchen Autoren, in Lüdde's Zeitfehrift 1842. Jahrg. J. €. 175.
) Bove, Voy. im Bulletin de la Soc. Géogr. de Paris. 1835.
T. II. p. 395. 2) Burckhardt, Neife, bei Gefenius a. a. D.
S.39. °?) Thomfon, Brief an E. Robinſon von Beirut, 30. Aug.
1848, in Monats:Berichten der Geſellſch. für Erdk. Berlin, 1850.
- Mer Band. ©. 36-37,
1290 Weft-Afien. V. Abtheilung, II. Abſchnitt. $. 38.
Nachricht gab. Im den unterirdifhen Felfengang, der fid
an der Südwendung des durch die außerordentlich große Fidſcheh—
Quelle verdoppelten Stroms des. Baräda eröffnet, trat Gonful
Wood hinein und verfolgte ihn eine lange Strede, bis er für eine
fichere Rückkehr beſorgt ward. Später wiederholte er diefe Unter—
juchung, darin bis zu der Wüftenebene vorzudringen, in einer
Strede von 9 Stunden Wegs nach der Richtung von Balmyra
hin. Wood verficherte, daß man nicht fern von der Stadt Pal—
myra diefen Aquäduct wieder wahrgenommen habe. Seiner Anz
ficht nach ward nämlich einft das Waſſer der Fidſcheh-Quelle ®
dureh dieſen coloffalen Tunnel und Aquäduet mitten durch die
wajjerarme Wüfte bis nach Balmyra geführt, der berühmten Pracht—
ftadt der Zenobia, und an dem Urfprung der Quelle jchrieb eine
Sage der Bewohner des Dorfs dieſes Werk einer Bint es-Sul—
tan, d. i. der Tochter des Sultans, zu, die in PBalmyra
geherricht habe. Es würde fehr zu wünfchen fein, fagt ſchon Ro—
binfon, wenn e8 Dir. Wood gefallen wollte, feine genaueren
Meffungen und Bläne über diefe höchſt merkwürdige Wafferleitung
befannt zu machen, deren Anfang Dis jebt nur erft einigermaßen
als ein großartiger Bau der antifen Zeit ermittelt ift, das Ende
aber noch Feinesweges. Obwol das von Bocode ſchon angeführte
in Feld gehauene Waſſer-Baſſin zu Haſya wol aud zu gleichem
Zwecke eines Waſſervorrathes in der Wüfte auf der Hadjroute an-
gelegt jein mag, jo liegt e8 doch viel zu weit nördlich vom Ka—
ramanenwege nah Palmyra fern, um mit jenem Fidſcheh—
Aquäduct nah Balmyra in Verbindung gejeßt werden zu kön—
nen. Dagegen hat Rouffeau’s Karte 3) des Paſchalik Haleb
auf der directen Route von Damascus Über Rarietein (in
S. O. von Haſua gelegen), die Station, welche nach Tadmor führt,
ein Kaſr il-Demwa (eine Felskammer) als eine „Voute im-
mense sculptee dans le roc“. bezeichnet, die vielleicht näher zu
unterfuchen wäre. Einen andern gewaltigen Felsſpalt, wie
durch Menfchenhand gehauen, aber viel zu coloffal, um ein Kunſt—
weg zu fein, der aber allerdings den Eingang von Welt her
zum Thale PBalmyra’s bildet, führen ältere — an
9) Rousseau, Carte generale des Pachaliks de Bagdad..
Hhaleb ete., u. Not. de J. B. Barbie du Bocage, im Recueil ie
Voyage et 'Möm. de la Soc. de ERBETEN — 4. 1825. |
T. Il. p. 205, 214.
’
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|
t|
!
Der mittlere ‚Lauf des Baräda. 1291
(Erdk. Th. X. S. 1095), und der jüngfte Neifende, v. Kremer
(:850) 79, giebt auf der Palmyraſtraße 3 Stunden fern vom Dorfe
Diheirud im gleichnamigen Thale (Erdf. XVII. 1. ©. 266) in
der Zadmorwüfte an, daß er am nördlichen Fuße des dortigen klip—
pigen Bergzuges eine Wafjerleitung gefehen, Kähriz (nad
Aussprache Dortiger Beduinen Tſchariz), welche aus aneinander gereihs
ten tiefen Gräben beftehe, die 10 bis 20 Fuß auseinander abliegen.
Diefe fungen am Fuße des dortigen Bergzuges (auf deffen Höhe
vielleicht der Fünftliche Felscanal fortgeführt jein mochte?) an; in
der nächſten Grube jammelt fih das Waffer, aus dieſer dringt eg
in die dritte und fo weiter fort, wodurd es oft in große Fernen
geleitet wird. Wir haben anderwärts die Natur diefer Keriſes
oder Fünftlihen Wafjerftollen, die zumal auf perfiichem Boden
in Gebraudy waren, nachgewieſen (ſ. Erdf. Th. VIII über dag
Land der Kerijes in Khorafan bei Hefatompylos, S. 465 — 466),
bei denen zu bemerken iſt, daß ein tiefer unterirdifcher Erdgang
oder Felscanal fie untereinander verbinden muß, wie wir dies an
den berühmten Katabothren des Kopais-Sees in Grichen-
land ganz deutlich haben verfolgen fünnen; denn diefe Methode der
Wafferleitung der alten Sraner scheint fich Teit den älteften Zeiten
auch weithin über Borderafien verbreitet zu haben. Sollte eine
jolche Anlage vielleicht mit dem großen Werfe der Bint e8-Sul-
tan, ihre Pracht-Reſidenz in der Wüfte auf alle Weife mit dem
befruchtenden Waller zu verfehen und in eine paradiefifche Dafe
zu verwandeln, in Berbindung gejtanden haben?
Eine genauere Erforſchung diefer Berhältniffe wäre, da wir
nun ſchon über die architectonifchen Heberrefte diefer jo oft bejchrie:
‚benen Brachtbauten hinreichend orientirt find, „die wie ein phantas
ſtiſches Märchen ohne Zuſammenhang mit der übri en
Welt fih bis jetzt als unbegreiflihes Phänomen gleich einem
Mirage vor unferen Augen aus der Mitte der Wüfte erheben, wol
ine würdigere Aufgabe für einen einfichtigen Damascener Reifenden,
8 die flahe Wiederholung und Ausſchmückung diefer Ruinen:
—6 in der Schilderung längſt bekannter tranſitoriſcher
Zuſtaͤnde der gewöhnlichen Touriſten. Doch wir kehren zum Ba—
Ada Thale zurück, das durch den heutigen Zufluß der Fidſcheh—
Quelle feine doppelte Wafferfülle nah Damascus hinabwälzt, und
|
ni 0.
7) 9. Kemer, Notizen in Mittel-Syrien und Damasecus. Wien, 1855.
| 193. z N
1292 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abfehnitt. $. 38.
“vielleicht erft einer abfichtlichen Zerftörung jener großen, jeßt in
ihrem Anfange troden liegenden Waſſerleitung nad dem Unter:
gange von Zenobia’s Neiche die Ablenfung der Ain el-Fis
diheh zum Barada zu Gunften der Bewäſſerung des paradiefifchen
Thales von Damascus verdanken könnte. Sollte ‚damit die lob—
preifende Benennung des Chryſorrhoas nur als eine übertragene
‚der fpäteren Zeit, die erit Strabo (XVI. 755), Plinius und
Ptolemäus diefem Fluſſe beilegen, in Verbindung flehen?
Am lehrreichſten über die Fidſcheh-Quelle ift Dtto
v. Richter 5), der fie am 14. October 1816 von Hameh aus bes
ſuchte. Am frühen Morgen dieſes Tages erftieg er von Hameh
eine wüſte Bergebene, von der feine Karawane eine Heerde Gazellen
verfcheuchte, und dann, an Wein- und Feigen-Gärten wieder hinab,
zum Dorf Beſſtma flieg, das fehr anmuthig am Baräda liegt,
deffen Stromlaufe man nun geradezu entgegenritt. An einem Feld
der Nordjeite, fagt v. Richter, entipringt ein ftarfer Quell, der
erſt durch einen in Feld gehöhlten Graben fließt, dann durch Wiejen
zum Baräda. Er wird Yin el-Chadra (grüne Quelle) genannt; auf
einer Felswand über ihm ſah man noch die Spuren einer griechifchen
Inſchrift, die aber Leider bis auf wenige Buchftaben verwittert
und unleſerlich geworden war. Unſtreitig in dieſer Gegend muß
der Eingang zu dem Tunnel der Waſſerleitung liegen, von welchem
v. Richter noch keine Kenntniß gehabt zu haben ſcheint. Er
fchritt eine Viertelftunde weiter vor zum Dorf Fidſcheh. Einige
hundert Schritt hinter diefem Dorfe fah er die Quelle Yin el:
Fidſcheh hervorfpringen, aus einer Höhle am Fuß des Gebirge
das den Hintergrund »des Thales ſchließt. Diefes Waffer ftürz!
als ein ftarfer Bach aus einem alten Gewölbe, dag, auf eine
Mauer von großen Quatern ruhend, den Eingang einer Höhl
bildet. Sie foll im Innern groß fein, aber nyr ein TZaude
fönnte hinein Fommen. : Gerade über dem Quell fieht man ein
hohe Thür und Fundamente eines vieredigen Gemachs, der Thü
gegenüber eine breite Niſche und an der Norpdfeite die Nefte eine
halbrunden Gemachs. Neben dem Quell hat man eine große, halt
runde Nifche in den Fels gehauen, ihr zur Seite ein vierediges ©
bäude, 10 bis 12 Schritt lang und eben fo breit, aus Steine
errichtet. Durch eine Oeffnung an der Seite, die dem Waffer zu
gekehrt ift, fließt ein Theil deffelben hinein und dur eine gleich
>), O. v. Richter, Wallf. S:156—158, . I
Der mittlere Lauf des Baräda, 1293
Deffnung der vordern Wand wieder heraus. Das Gebäude lehnt
fih mit dem Rüden, in welchem eine Nifche ift, an den Fels, und
zeigt ftatt der Facade ein paar vorfpringende PVfeiler, neben wels
hen an der Außenfeite auch Nifchen find. Seltfam neigen ſich die
Seitenwände gegeneinander, wie zu einem Gewölbe, dem aber der
Mauerkranz widerfpricht. Dieſes Aeußere verräth ein fehr hohes
Alterthum; das Ganze ift jehr einfach, roh, und fehließt fich wol
den älteften Denfmalen Syriens an. Unterhalb des Ges
baudes macht der Bach eine Fleine Bataracte, dann aber, in zahl-
fofe Ganäle geleitet, frömt ev vein und klar unter Pappeln fort
zum Baräda-Fluß, der aus einem andern ſchönen Thale fommt.
Diefer Baräda ift nur halb fo breit, wie der Fidſcheh, obgleich
jein Quell aus weit größerer Höhe herabfommt, und in einem tie
feren Bette ein trüberes, weißlich-grünliches Waſſer wälzt, das für
ungefund, für fiebererregend gehalten wird, indeß das des
Fidſcheh ſehr gefund ſein ſoll. Beide Waſſer haben einen fehr reis
Benden Lauf, den fie auch lange Zeit, obwol in demfelben Bette
nebeneinander fließend, beibehalten, ohne fi zu vermifchen. Das
Waſſer des Fidfcheh, jagen die Anwohner, fol im Sommer fäl-
ter, im Winter wärmer als das des Barada fein. v. Richter
brachte die Nacht im Dorfe Fidfcheh zu, wo er auch die Säulen
reſte wahrnahm, die aber aus dem Kalfftein des nahen Berges
in ſchlechtem Styl gearbeitet waren.
El-Iſtakhri, einer der älteften arabiſchen Geographen des
10ten Jahrhunderts, legt ſchon großes Gewicht auf die Quelle
Fidſcheh 6), die nah ihm unter eingr Kirche entipringt, wo fie
‚eine Elle tief und eine Eile breit genannt wird, die aber, fih mit
‚anderen Quellen vereinend, im Thale weiter ergießend, einen gros
ßen Fluß bildet, welchen der Chalif Jeſid ben Moawia bis
zur Breite des Tigris erweitern ließ (Tigris fol hier
| dog wol nur in feiner arabifhen Benennung den Difchleh
| bezeichnen. |
| Bon diefem Chalifen, der im Sahre 683 nach Chrifti Geburt
nach kurzer Regierung ſtirbt, iſt uns in der Geſchichte kein näherer
Aufſchluß über dieſe Erweiterung mitgetheilt 77).
|
}
5 Scheich, Ebn Ishak etc. el-Isztachri, Liber. Climatum, in
Mordtmann, Ueberf. Hamburg, 1845. 4. ©. 36.
we; Herbelot, Bibl. Or. s. vr und G. Weil, , Bel. d. Chalifen. 1846.
|, 2.1. ©. 299-339.
1294 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abfchnitt. 5. 38.
Auch Edrifi kennt die Fidſcheh (el-Faidja b. Saubert) 78)
als eine große Quelle, die aus dem Berge fommt und mit großem
Getös ſchon aus weiter Ferne fich hören laßt und den großen
Strom bildet, der weiter abwärts ſich in viele Arme theilt.
Abulfeda wiederholt nur, was Iſtakhri und Ebn Haukal, den er
als feinen Gewährsmann angiebt, von der Fidſcheh (al-Figat
‚bei Kochler) 79) und ihrem Verein mit dem Baräda gejagt haben,
und giebt fie ebenfalls als die Hauptquelle des Fluffes von Da:
mascus anz Ibn alsWardi belegt den Wadi vor der Stadt
Damaseus mit dem Namen Wadi’l Banafagiji, d.h. das
Beilhenthal (eleBenefefedj bei Edrifi), das eine Länge von
12 Mill. und eine Breite von 4Mill. habe, den Anblid eines Obft-
gartens abgebe, und von 5 Flußarmen durchſchnitten werde, die
ihre Waffer, womit fie die Ghütha befruchten, von der Fidſcheh—
Quelle erhalten, die vom hohen Berge mit furchtbarem Getöfe
herabftürzen, und vor der Stadt fih in viele Arme theilen, davon
einer auch Nahr Jezid (wie noch heute der nördlichfte derſelben
heißt) "genannt wird, und diefer mag vielleicht, nach der obigen
Angabe, von jenem Chalifen feinen Namen erhalten haben. Der
Index Geogr. bei Schultens jchreibt den Namen des Fluſſes
Phaiha. |
Bon der Ain eleFidfheh abwärts nach Damascug —
Thomſon 4, dis 5 Stunden Wegs 80), da aber fein bequemer
Uferweg dicht am Baräda-Fluß durch das Thal hindurchführt, fo
windet ſich der Neitpfad, den auch E. NRobinfon aufwärts ver
folgte, von der Klippe Beſſtma und durch den gleichnamigen Wadi
etwas öftlih und zieht mehrere Stunden über den öden Rüden der
plateauartigen Berghöhen Jüdwärts hin, bis man wieder den Bar
raͤda-Fluß bei dem Orte Dummar erreicht. Die hohen Klippen
um: Beflima, jagt Thomſon, beftehen aus gewaltigen Maffen
Rollfteinen und Kiefel-Gonglomterats, deren merfwürdige Anhäufung
in diefem Thalwinfel wol nur mit den Erofionen und dem Durch— |
— des Baräda-Spaltes in Verbindung gebracht werden kann.
1) Edrisi bei Jaubert. I. p. 350. ) Abulfedae Tab. Syr. ed.
Koehler. p. 15 und ebendaf. Excerpta ex Ibn ol-Wardi. p. 174; ;
Edrisi bei Jaubert. I. p. 350. 80) Thomson, Bibl, Sarın le
V. p. 764; E. Robinson |. c. p. 70.
Der untere: Lauf des DBaräde, 1295
3) Der untere Lauf des Baräda von Dummar bis zur
Ghütha von Damascus und zum großen See von el-
Merdſch. Die fieben Flußarme.
Dummar ift nur etwa 1% bis 2 Stunden von Damascus
entfernt; oberhalb diefes Ortes find alle Zubäche und Quellen zum
Baräda vereinigt, deffen Wafferfüllfe nur auf einer Brüde überſetzt
werden fann, die Brüdfe von Dummardl) genannt, Die von da
an jelbft den ganzen Fluß feinen Namen giebt, der nun bei Di-
mefhf efb-Schäm, fo heist die Stadt Damascus bei den
Einheimifchen, erft durch feine Befruchtung der Ghütha fo großen
Ruhm erlangt hat. Schon hier, wo der Strom Durch verfchiedene
Zuflüſſe und Arme der etwas erweiterten Thalbildung zur Befruch—
tung dienen kann, entwidelt fich eine Fülle der BegetationS?), jagt
(Ende October 1836) Ruſſegger, tie Staunen macht; die dich-
ten Obſthaine, welche die herrlichften, Flarften Waſſer durchftrömen,
jehen mehr dichten troyifhen Urwäldern als Gärten gleich; eine
zelne Bappelgruppen waren durd das Gewächs der Schlingpflan-
zen undurhdringlih. Die Landfchaft erinnerte v. Schubert bei
feinem Durchmarſche an die fchönften Thäler des italienifchen Lago
Maggiore.
| Der Boden könnte hier das Außerordentlichite [eiften, wen er
zweckmäßig benugt würde. Browne nennt ihn überfruchtbar.
\ Das Dorf Dummar hat aber nur gegen 300 Einwohner, die in
Lehmhütten wohnen; oberhalb deffelben führt eine ſchöne Brüde
auf A Bogen, aus Kalkfteinquadern erbaut, worüber, unter welcher
der vereinigte klare Strom mit feinen dimfelgrünen und an
den Felfen filberfchäumenden Wogen reißend hindurchraufcht.
| Schon zu Seetzens Zeit wußte man, daß diefe Brüde von
einem Ahmed el-Dſchezzaärss) neu aufgebaut war, und dies
betätigt die lobpreiſende arabifche Infchrift, die, an der Mauer
‚angebracht, von v. Kremer copirt wurde, aug der man erfährt,
daß der Erbauer Statthalter von Damascus war, der im Jahre
1791 (1206 d. Hedj.) feiner Provinz und den Reifenden diefe große
Wohlthat erzeigte. Beide Flußufer ſind hier dicht mit Gärten be—
u en 2 er —
=) Gl Smith, in Rokinfen, Bal. TI. ©. 898. -
°) Ruffegger, Reife. I. 2. ©. 724.
°°) eu, Reife. L ©. 137; 9. Kremer, Mittel-Syrien a. a. O.
.&, 184.
kr
}
1296 Weft-Afien, V. Abtheilung. I. Abſchnitt. F. 38.
jegt, die geringe Tiefe des breiten Waflerbettes hindert jedoch jede
Beichiffung des Stromes.
Zwei Flüffe, wol bloße Arme des Baräda, nennt an der fchon
angeführten Stelle der Geograph des 10ten Jahrhunderts, Iſtakhri
(nämlich Marra und Kanah?), die bei dem Drte Tirab (?)
aus dem Engthale unterhalb Dummar in die Ebene hervorbrechen
ſollen, von wo an fih nun der Barädır in feine Candle durch die
Stadt Damasens vertheile; auf diefen Ort wendet er einen Aug:
ſpruch, wahrfeheintich des Koran, an, der durd die Worte Allahs
bezeichnet fei: „Und er baute ihnen eine Wohnung auf
dem Hügel der Stärfe und Hülfe.“ Edrifi) nennt jene
Namen nicht, aber er fagt, daß der Strom abwärts fließe des
Ortes, den er Eil nennt (darin vielleicht eine Erinnerung an
Abil übrig geblieben, obwol an einer zweiten Stelle derfelbe Name,
der auch in Multan vorkommt, für ein türfifches Wort von un—
ficherer Abftanımung von Saubert erflärt wird). Die fo geprie-
jene Stelle des Durchbruchs durch die vordere Kette der Bergreihen
nennt Seeßen er-Nobbueh u el-Minfhar. Aus feinem
Beſuch diefer Stelle (am 26. Juni 1805) 85) ergiebt fih Folgendes.
Diefen Namen giebt man- der Mündung des engen Felsthales, wo
der Fluß Baräda-in die Ebene von Damaseus eintritt. Er ift
an dieſer Stelle und zum Theil ſchon etwas höher hinauf in fieben
Arme getheilt, welches wahrſcheinlich ſchon in urälteften Zeiten auf
eine unvergleicyliche Weiſe bewerfftelligt wurde, indem die erften
Bertheilungen, die am höchften find, auch die höchften Gegenden der
Ebene bewäflern. ‚Ein Gemälde von diefer Thalgegend würde fehr
intereffant fein; aber leider müffen wir geftehen, daß wir noch kei—
nes befißen, welches die merfwürdige Natur diefer Localität
veranfchaulicte. Die tieffte Gegend dieſes engen gel:
- fenthales nimmt der Baräda ein. Auf ihrer Nordfeite am
der teilen Felswand fieht man den Arın des Tora (Thora), umt
höher darüber fließt der Nafr Jeſtd. Der Tora ftrömt zum
Theil unter dem Fuße eines fteilen Felſens hervor, zum Thei
ſtürzt er oben von demfelben rauſchend in ein liebliches Waffer
bedien hinab, das von der Hand der Natur gebildet wurde. Di
Felewand ift mit Gefträuh und Blumen. beffeidet; auf der Seit
derjelben fteht man an einem fchroffen Abſatze die Ruinen, wie &
2 #
°*) Edrisi bei Jaubert. I. p. 350 u. p. 169. |
25) Seeßen, Reife. I. ©. 133—136. u. 276. - #
Der untere Lauf des Baräda, : 1297
eint einer Gapelle. Beide genannten Arme frömen gegen Oft
und in der nördlichen Vorſtadt Sälthiyeh von Damascus vor-
——
Unten im Grunde des Thales fließt der Hauptarm des Fluſſes,
den Namen Baräda beibehält, über Felsboden dahin. Gleich
en ihn, nur weniges höher, fließt nämlich auf der Süd- oder
chten Seite des Baräda, da die zuvorgenannten auf deffen lin
e oder Nordfeite fich abzweigen, der Kanuät und wiederum et-
8 höher der Darany (Dajany wol nur Schreibfehler, da er
h dem Orte Daräiya geht, der Da’ajany aber ein nördlicher
itenarm ift) und hoch oben an der fteilen füdlichen Bergfeite
Banias, von welchen fich in noch entfernterem Laufe der
ihr Aaraba trennen fol. Hier find alſo die Namen der ſie—
n Arme genannt, deren Namen, Zahl und Lage aber bei ver:
iedenen Autoren auch von diefer Anordnung abweiht; Seetzen
inte aber von feiner Stelle vier diejer Flüßchen zu gleicher Zeit
f einmal überfchauen; ein Liebliches Geräufch ihrer Gewäſſer um-
te ihn von allen Seiten, und bei jedem Schritt über die an- ih-
ı Ufern wachjfenden aromatifchen Gewächfe fliegen ihre Lieblichen
ifte zu ihm empor. |
Die höheren Felswände an beiden Bergjeiten des Engthales,
er, find ſehr fchroff, und die an der Südfeite in auffallender
# jenkreht gefurcht; man fieht darunter die Ruinen eines Ge:
des, das vielleicht eine Kapelle war.
Längs den Ufern des Baräda, Kanuät und Daräny fieht man
e jhmale Reihe von Obſtgärten fich tiefer in das Thal hinein-
en, die aber jehr bald hinter einer Krümmung dem Auge ent:
binden. Die Felfen beftehen alle aus ungeſchichtetem, feftem
fein oder Marmor. Jene zwei Gebäude, fagte man, follten
m Sultan Däher erbaute Maufoleen gewefen fein. Seetzen
e, daß man in arabifchen Handſchriften wol mehr Aufſchluß
Jüber finden möchte, was fi jedoch bis jeßt nicht beftätigt hat.
der jüdlichen Seite dieſes Thales zeigte man Seeßen eine
fengrotte, in welcher man unten in der Tiefe den Lauf eines
Eräda- Armes rauſchen hört; man nannte fie ihm Mogaret
Dhhed Eiffa. Hier Liegt zunähft das Dorf el-Mezzeh.
Än anderer Autor hat diefe Grotte erwähnt; doc bleiben wir
63 erſte an dem nördlichen Ufer des Baräda zurück, von welchem
Ü Seesen feine Schilderung gab.
itter Erdkunde XVII. Nnnn
*
1298 Weft-Afien. V. Abtheilung. 11. Abſchnitt. $. 38
Die hier auffteigende Berghöhe®%), zunächſt über dem Dur
bruch und über dem Orte Sälihiyeh, wird auch mit demfelb
Namen er-NRobbuech, wie der Engpaß felbft, über den er hervı
ragt, belegt (Roboue bei Reinaud trad. Abulf., ar-Rabum
in Tab. Syr. ed. Koehler. p. 100, er-Rubwit bei Wüſte
feld, Rebua bei Bakui, Rabueh bei Ruffegger und ander
Autoren), doch damit eigentlich nur die Süpdfeite des Durchbruf
und fein Steilabfturg bezeichnet; denn der Berg felbft, der fich ül
Sälechiyeh bis zu 3,800 Fuß nah Porters Meſſung über d
Meere (aljo etwa 1,500 Fuß über der Ebene von Damascus) |
hebt, heißt bei den orientalifhen Autoren Dihebel Kafiyı
(Kacioun bei Abulfeda) 87), und ift mit einem heilig gehalten
Wely (eines myftifchen, hochverehrten Scheichs der Damascen
nah dv. Hammer) gefrönt. Ueber den gegenwärtig ganz nad
und öden Kalfftein oder Kreideberg führt der Neitweg aus d
mittlern Baräda-Thale von Dummar her durch eine zwar gejpreng
aber doc fehr holprig gebliebene Felsftraße, die man in 2 Klaf
Breite und 100 Klafter Länge (wol aus Lyfanias oder der Nom
Zeiten) fteil hinab zu verfolgen hat über den legten Vorfpru
des AntisLibanon, wenn man über a, die Ebene Damase
erreichen will.
Am Anfange diefes Straßendurchbruchs auf hoher Felſen
glaubt man eine Warte, wie zur weiten Umſchau über den wei
paradiefifhen Garten der Damascug-Ebene, zu fehen; hier fteht e
fleine verfallene Mofchee über einem Grabe, Kubbet en-Räf
d. i. nach Almalee die Kuppel des Siegesss), oder, |
Abulfaradfch fagt, weil bier ein Mamelufen-Sultan al-Na)
feine Reſidenz nahm, eine Stelle, die Iſtakhri lobpreifet.
Es ift der Punet, bei dem jeder aus dem Gebirge Anfomme
im erften Moment der Ueberrafhung über die Pracht und Gr
der paradiefifchen Ausſicht ) in ſtummes Staunen verfinkt, zu
0) Burckhardt, Travels p. I und bei Geſenius ©. 37; Kuffeg
Reife. 1. 2. ©. 724—725; Bakoui bei De Guignes, in Notice
Extr. etc. Paris. 4. 1789. T. XII. p. 436. *”) Abulfedae 1
Syr. ed. Koehler. p. 100. 38) J. v. Hammer, Gefchichte
Osman. Neiche. UI. ©. 489; in Historia Dynast. Greg. Al
Pharagii 1. c. p. 325. 39) H. Maundrell, Journ. p. 1
E. Hogg, Visit to Damascus etc. Lond. 8. 1832, Vol. p.!
Tab. II.; Carne, Syria. T. I. p. 10: Damascus from ab
Sälehiyeh, T. II. p.45; Bartlett, Footsteps of our Lord. L
on 1852. p. 46, table of Damascus; v. Schubert, Re
©. 398.
Der untere Lauf des Baräda, 1299
eder, der die paradiefifche Ghutha verlaffen muß, noch einmal
inauffteigt, und mit dem legten Rückblick von ihr Abfchied nimmt,
m das unvergeßliche Bild mit in die Heimath hinüber zu neh:
en (Erd. Th. XV. 1. ©. 179): denn von diefer Höhe zeigt fich
e ſyriſche Hauptftadt unftreitig in ihrer fchönften und anmuthig-
en Geftalt, ein Anblid, den Lord Lind ſay nur mit wenigen cha—
iteriftiichen Worten bezeichnete: ein lieblich über die ganze Stadt
it ihren taufend weißen Kuppeln und fehlanfen Minarets hins
hweifender Blick, „wie über eine Seegelflotte mit ihren
ahlloſen Maften im weiten, jaftgrünen Meere‘ %),
Den Mufelnann 9) ift dieſer Kafiun über Sälechiyeh ein
iliger und berühmter Berg, weil von da Abraham der Erz
ıter bein Anblid vom Auf» und Untergang von Sonne, Mond
nd Sternen der Abgötterei den Abjchied gegeben, und nur dem
inigen Gott anhing (nad) dem Koran Sure VI. b. Wahl ©. 107),
eil da feine Felsgrotte mit einer darüber erbauten Mofchee liegen
‚Ülte, eine andere jogar, wo Adam, und eine dritte, in die der er—
hlagene Abel gelegt wurde; weil ihm nad jeiner Sage dafelbit
eſus in der Wiege gelegen, weil Mohammed felbft dort feine Las
erftätte gehabt haben joll, obgleich er niemals in Damascus ges
ejen, weil die Sage dorthin die Hungerhöhle verlegt, in der
ierzig oder Siebzig Propheten ihren Tod fanden, die dann von
gen Himmel flogen, und vieles andere eben fo Abfurde mehr.
n allen diefen, durch den tollen Wahn der fanatifchen Moslemin
weihten Localitäten find oder waren wenigftens einft Heiligthümer,
mme Stiftungen, Gebetorte, Bäder zu Ablutionen, Bauten und
‚ärten eingerichtet, zu denen fo viele fromme Pilger, wie Ebn
atuta im 14ten Jahrhundert und taujend Andere, wallfahrteten,
fh Sultan Selim (1516) noch zeigen ließ, von denen ſchon
n Batuta meift nur noch die Trümmer jah, wo heutzutage aud)
je fehlen, und der ganze höchfte Bergrüden nur eine felfige Eins
e darbietet,
O. v. Richter, der an dem engen Feljenthale (14. October
16) 2) des Baräda-Durhbruhs vorüber aufwärts zum innern
birg ritt, hörte die beiden Berge, welche der Baräda theilt, an
I
.”) Lord Lindsay, Letters. Lond. 1839. Vol. Il. p. 181.
1? Ibn Batoutah trad. de Defremery. Paris, 1853. p. 231; Abul-
fedae Tab. Syr. ed. Koehler. p. 100; Burdhardt, bei Geſenius
&.113. *), 9, v. Richter, Wallf. ©. 154.
Nnnn2
1300 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. 9.38.
der Nordfeite Rabach (obiges er-Robbuéh) und an der Süd
feite Minfchar nennen, was er durh „Schaum und „Säge
erklärt. Der Rabach, fagt er, fei ausgehöhlt, um dem Waflı
des Jeſid Durchgang zu gewähren; ihm nahe erblide man d
Nuine eines alten Thurms und am Felfen zwei altsarabifche od:
fufifche Inschriften, die an der ſenkrecht behauenen, unerfteigliche
Felswand angebracht find, und wol die Ausfage Sttafhri’s beftät
gen möchten, daß jener Ommejadifche Chalif Jeſid das Werk di
Canaliſation vollbracht.
Auch Thomfon fah Diefe ange kufiſche Inſchrift, die ab
35 bis AO Fuß über dem Boden ’an der fteilen Feldwand zu ho
ftand, um fie entziffern zu Eönnen, aber den Namen des Erbaue!
bis heute verewigen mag®). In der engen Felskluft hatte ©:
fadin (der nachherige Sultan) als elfjähriger Knabe dem heiß:
Kampfe mit dem Heere der Kreuzfahrer in der Grotte Rubua be
gewohnt, in welchem fein Bruder Schahinfhah als Märtyrer fein
Glaubens fiel; auf fie wird von den arabifchen Gefhichtfchreibe:
die Stelle im Koran bezogen, wo es heißt: ‚Und wir haben ihr
Muth geleitet nah) Rubua, dem feften und hülfreichen.” Als d
Prophet diefen Vers las, fragte er feine Jünger: „wißt ihr, Y
dies ift? es liegt in Syrien im Thale Ghütha bei Damascus, d
beften Stadt Syriens.“ Doch deuten andere ER diefe Rubı
auf die Mofchee von Damascus.
Der dem Dſchebel Kaſiun ſüdwärts auf dem — 7—— Ufer d
Baräda liegende Bergzweig wird Dſchebel el-Mezzeh (A
Porters Karte) 9%) oder Moofche bei Seetzen genannt, na
einem an deffen Fuße gelegenen Dorfe von 400 bis 500 Einwo
ner, Mezzeh, das ungemein romantifch eben da an der Mündu
beim Eintritt des Stroms zur Ebene liegt, und ein 2ieblin
fyaziergang der Damadcener if. Minfhar heißt die Steilma
dDiefes Berges gegen den Baräda, wosaud) ein zerftörtes Grabn
oder ein Wely und eben der Name die Sage, jelbft die Erin
rung an einen Fünftlihen Durchſchnitt des Engpaſſes durch
Felswand erhalten zu haben jcheint.
Auf jeden Fall ift diefe ganze Localität fehr merfwürdig di
die Berzweigung ihrer Flußarme und Ganäle, da
Er} römabn; in Bibl. Sacra. 1849. Vol. VI. p. 366.
) Plain of Damascus and Valley of Wadi Büräda surveyedij
Mr. Porter, Americ. Miss. resident at Damascus. Mscr.
v
Der untere Lauf. des Baräda, 1301
ewäſſerungsſyſtem das Paradies von Damascus erft
haften hat, das zuvor nur eine Wüfte war. Die Kunft des
tenfchen mußte hierzu fehon in urältefter Zeit der Natur nachhel—
n, um daffelbe fhon in den früheften Perioden der Menfchenge-
yichte zu folder Blüthe und ſolchem Ruhm zu erheben, daß diefer
h jeit den früheften Zeiten durch den ganzen Orient verbreiten
nnte, und jelbft dem Strome den Namen des Goldftromes
Novoogooug) zu Wege brachte, der doch nur fymbolifch feine
eltung erhalten fonnte, da hier Feine Spur von Goldfand die
eranlaffung zu diefer Benennung gab, fondern nur der Seegen,
n feine Befruchtung in der ganzen weiten grünen Aue von Da—
ascus verbreitete. Andere haben in fpäteren Zeiten diefe vonder
atur bevorzugte Erdftelle das ſyriſche Tentpe genannt 9).
Schon bei dem Dorfe Dummar innerhalb des Gebirgsthas
8, unterhalb der obgenannten Brüde (ſ. oben ©. 1294), füngt die
heilung des Baräada (den ſchon Steph. Byz. im 5ten Jahrhun—
rt mit dem einheimifhen Namen Baodivng nannte) in verfchies
me Arme an, wo es fih aber noch nicht mit Sicherheit er⸗—
itteln läßt, welche natürliche und welche Fünftliche fein mögen:
mn hier jcheint die Civilifation in jehr hohe Zeiten hinaufzureie
en; die belgifchen Neifenden Nyenburg und Heyman, die
inzigen, welche hierauf genauer merkten, hielten alle Neben-
me des Baräda für erft durch die Kunft aus dem Felfen
ehauen®) und für dann weiter geleitete Ganäle. ‚Hier find e8
Arme, die jedoch nicht zu gleicher Zeit, fondern erjt nacheinander
ch am Felsabhange vom Hauptftrome abzmweigen, der als der
‚gentliche Baräda im tiefften Thale fortftrömt, während die übrigen
ünf ftufenförmig einer über und neben dem andern am Bergab—
nge hingleiten 9). Daß der nördlichfte und höchfte von allen erft
urch die Kunft in fein Felfenbett geleitet wurde, bezeugen die In—
hriften, wie fein Name, die beide aus hiftorifchen Zeiten datiren.
iefer Jeſid durhftrömt, nach des Miffionar Borters Special:
irte, die Mitte von Sälehiyeh, welche unftreitig erſt feit jener
eit jeiner Ganalifation ihm die Entftehung ihrer Gärten und
| forte, ja ihre ganze Tiebliche Anlage verdankte, fo daß fie
‚”) Golius, in Alfraganus Elementa Astron. Amstelod. 1669. 4.
p.128. . °°) Koehler, in Abulfedae Tabul. Syriae, Excerpta
\ Geogr. de Terr. Syr. etc. p. 174, Note 32. °’) DO. v. Richter,
Ball. ©. 155.
1302 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abfehnitt, $. 38.
feitdem als die nördlichfte Borftadt mit Damascus zufammen
wuchs.
D. v. Richters weitere Angaben von der Vertheilung 9) de
Arme ift wahrfcheinlich aus feinen hinterlaffenen Papieren nur ver
worren wiedergegeben, da er hier „zunächft” von einem Deran
(follte Da’ajänyy heißen, der aber viel weiter abwärts liegt) ſprich
welcher aber nicht auf dem linken, fondern auf dem rechten Ufe
des Baräda viel weiter im Süden liegt, und dann als den dritte
Arm den Thora angiebt, der doch im Norden als der zweite Art
zunächft zwifchen dem Sefid und Baräda hinzieht. Nichtiger ift ex
wenn er auf jeiner Excurſion nad) Dummar als im äußerften Sü
den auf dem rechten Ufer des Baräda die Arme Kunawati um
Baneas nennt, und hinzufügt: noch läuft neben dem Baräda
Ihon von der Brüde an fich weiter oberhalb von ihm trennent
ein anderer Arm aus, Yin el-Mef’feh, der fo genannt wir
weil er diefem Dorfe (es ift das obengenannte Mezzeh; Moofd
bei Seetzen) direct zuftrömt und deffen Ländereien befruchte
Diefer Arm ward aber von Seeten nicht genannt, wahrſcheinli
weil er fich unterhalb des Minfhar von dem Dorfe Mezzeh a
in mehrere jüdlichere Arme (den Kanuät und den Daräny) zertheil
Dem Mezzeh>Dorfe gegenüber, jagen Die alten arabifch
Autoren, deren Auszüge Wüjtenfeld aus den Gothaer Manuferil
ten 99) mitgetheilt hat, liege dag Grab des heiligen Scheih Sail
zu dem vordem viel gewallfahrtet wurde. Dies gefhah, da er A
ein Wetterprophet galt, zumal bei Regenzeiten, da man fi na
ihm richtete, die Regenwaſſer in die Candle abzuleiten. Die Dei
über feinem Grabe bewegte fich, wenn auch Fein Wind ging, wer
man im Namen der Armen eine Frage an ihn that. Diefes Oral
Iheint demnach eine Beziehung zu der Waffervertheilung durch f
Ganäle, für den Ertrag der Ghütha fo wichtig, wie der Nilmeſ
für die Befruchtung Aegyptens, gehabt zu haben, zumal von 2%
deutung durch feine Lage als Wetterftation an dem Ausgange d
Thalfpalte, durch welche die Weftwinde hauptſächlich nur mit ihn
Wafferreihthum die anliegende Ebene von Damascus zu übe
ſchütten pflegen.
Ueber diefes jo merkwürdige Irrigationsſyſtem einer J
alten Culturperiode hiſtoriſche Aufſchlüſſe zu haben, würde db
»0) Ebenderſ. a. a. D. if * F. Wüſtenfeld, Zur Zopograp
von Damasınd a. a. O. ©.
Des untern Barada's Stromtheilungen. 1303
em Intereſſe fein; leider fehlen dieſe, ſowie eine genaueſte to—
raphiſche Aufnahme der ganzen Landſchaft, um daraus deſſen
ßartige Anlage und allmälige Entwickelung beurtheilen zu kön—
„wozu die an ſich ſehr dankenswerthe Specialkarte Porters
h nur die erſten Elemente darbietet. Leider hat v. Kremer,
t wir fo vieles hiftorifch Lehrreiche zur Topographie von Da-
scus verdanken, doch den hydrographiſch-topographiſchen
chweis, der als Grundlage vor Allem wichtig gewefen fein würde, '
tigftens in feinen veröffentlichten Arbeiten nicht gegeben, und
verheißene Stadtplan von Damascus mit feinen Umgebungen
n Obriſt Feyzy-Bey, dortigem Chef des Generalftabes von
abiftan (früher General Kollmann), würde fehr danfengwerth
heinen, da wir noch Feine gründliche Arbeit darüber befigen.
In den Namen der Flüffe und ihrer Anzahl herrfcht bei den
toren große Verſchiedenheit, obwol die heilige Zahl 7 die vor-
erichende ift, wie wir vermuthen, nach der von den älteften
biſchen Autoren und fiher aus den älteften Chaldäifchen
iten überlieferten Sage, die Stadt Damascus fei nad) den
Sternen 100), den Blaneten, die vor Abrahams Zeiten dort ver-
t wurden, erbaut, weshalb auch ihre 7 Thore Sternnamen und
en Zeichen vor Alters nad) Hadſchi Ehalfa trugen. Maundrelt
ach zu feiner Zeit (1697) nur von 3 Flußarmen 4), ohne fie zu
ennen, von denen er die beiden äußeren für künſtlich um die.
tten geleitet, den innern allein, den Baräda, als den natürlichen
Blauf angiebt, der die Stadt mit Brunnen, Fontainen und
ernen verſehe. Wilſon (1843) ?) ließ fih von den Damas-
n 14 verjchiedene Kanäle mit Namen nennen, und Hadſchi
alfa im Dſchihannüma giebt ihre Zahl auf 70 an.
Iſtakhri und Ebn Haufal haben die fpeciellen Namen der
iedenen Flüſſe leider nicht überliefert; Edrifi ift der erfte der
iſchen Geographen, der ihrer 8 anführt, aber bei Saubert
er nah einem ſehr fehlerhaften Codex, den wir mit E. ©.
ul8 3) aus handfchriftlichen Berichtigungen hier folgen laffen.
Edriſi fagt: die Waffer kommen aus der Quelle el-Bainin,
wi
he). MWüftenfeld a. a. O. ©. 166; Gihan Numa, Geographia Orien-
talis ed. M. Norberg. Londini Gothor. P. II. 1818. p. 294.
) H. Maundrell, Journ. 1. c. p. 122. ?) J. Wilson, The Lands
| of the Bible. Vol. II. p- 325; of. v. Hammer, Gefchichte des
— Reichs. Th. I. ©. 382. ) Edrisi bei Jaubert.
|
1304 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 38.
welche aus einem hohen Berge in einen großen Strom mit furdi
barem Getöfe herabftürgen, das man aus weiter Ferne hören kann
In dem Intervall zwifchen dem Dorfe Eil und Damascus theile
fie ſich in verfchiedene Canäle; fie heißen 1) Nahr Berid
2) Nahr Bouta, 3) Nahr Bardi, 4) Nahr Canat el:Ma
rah, 5) Nahr Banas, 6) Nahr Sacath, 7) Nahr Chei
four, 8) Nahr Adie; die Waffer diefes legteren find aber nid
trinfbar, weil man dahinein allen Schmug und alle Unteinigfeite
der Stadt jchüttet. Er (d. h. der Baräda) durchſetzt die Mitt
der Stadt, und ift mit einer Brüde zum Uebergange verjehen
Auch die anderen genannten Ganäle dienen zur Durhfpülung i
Straßen, Marktpläge, Häufer, Bäder.und Gärten. Hierzu Shulf
- Anmerkungen ! \ h
1) Ein Nahe Berid ift nur auf der rechten Uferfeite de
Baräda, nicht aber auf jeiner linken Seite al ‚abweichender At
in neuer Zeit bekannt, und würde eher als Nahr Jeztd zu 4
jein, wie er noch heute heißt, da deſſen Erbauer längft vor Edril
gelebt hatte (er farb im Jahre 683). 7
2) Nahr Boura ift fiher in Nahr Tura zu berichtigen. |
3) Nahr Barda wird in Damascus ftets Baräda s
ſprochen. |
4) Nahr Ganat el-Marah it in Kanät elsMezzeh
ändern. |
5) Nahr Banas ift in Banias umzuändern. J
6) und 7) heißen bei allen ſpäteren Arabern Nahr Ran.
wät und Nahr Afraba. |
Der lebte, Nahr Adijeh, wird fonft nicht unter den Fluſ
von Damascus aufgezählt, die man auf die heilige Zahl zu be
ſchränken pflegt. — |
Abulfeda (ſtirbt 1331), wie Ebn Batuta, fein Zeitgent
der 1326 in Damascus war, geben Feine genauere Nachricht #
den einzelnen Stromarmen; erft Ibn ol-Wardit, bald m
ihnen (er ftirbt 1358), hat ihre Namen wieder angegeben, ſpri
aber nur von 5 Flußarmen der Zidfcheh- Quelle, die fih in IT
Nähe der Stadt Damascus in den Baräda theile, dann in d
Thura (offenbar obige Türa), den Jefid, den Gonät, di.
) Ibn ol-Wardi de Terra Syriae ed. — in Tab. Ab:
fedae etc. 1. cp. 174. |
|
\
Des untern Barada's Stromtheilungen. 1305
obige Sanät, den er aber vom el-Mezzeh trennt, worauf er auch
den Baniäs, den Nahr as-Sakti (unftreitig den Sacath) und den
Bufchkur (der Cheifour), beide ähnlich wie Edrifi, angiebt, Die
alfo in fpäterer Zeit ihre Namen gewechfelt haben. Zuletzt führt
er auch den Nahr Aädiat an, jagt aber dabei, daß er nicht zum
Trinken tauge, weil aller Unrath hineingeworfen würde.
Aus anderen alten arabiſchen Autoren ergeben fich ähnlich
übereinftimmende Namen, jedoch mit einigen Abweichungen. Nach
ihnen ift er-Rubmwit 5), d, i. der Berg über Sälehiyeh, in Obi-
gem Rebua oder Robbueh, auch Nabach genannt, oder der
Berg Kaftoun (der dritte der heiligen Caſius-Berge der alten Zeit,
j. oben ©. 1124) bei Abulfeda und Ebn Batuta, mit feinen näch—
ten Umgebungen einft der bejuchtefte Luftort der Damascener ge:
weſen, wo die Buden der Butterhändler, die Reftaurationen, die
Schenkwirthe, die Bad- und Bratöfen der Köche vieles Volk in
den dortigen Gärten verfammele, wo auch A Mofcheen, eine Acas
demie, beliebte Bäder mit geftreiften Borhängen und Gitterfenftern,
Ruheplätze aller Art, ſich befanden und ſtets Muſik war. Ein
Schloß, el-Tudhut, auf der Spike des Berges mit Hallen und wei:
ten Ausfichten wurde vom Sultan Nureddin für dag Volk er:
baut, unterhalb der Fluß Türa, weiter darüber der Fluß Jeztd
zu Bädern und Ablutionen für die Frommen eingerichtet; auch
5 heimliche Orte für die Trinfgelage, neben einer lauwarmen Quelle,
jowie Wirthshäufer und Ställe für die Reit» und Lafthiere. Dort
waren immer, fagten die altzarabijchen Autoren, frohe Verſamm—
lungen des Volks, das fih an Märchenerzählern, Zafchenfpielern
und allen Arten der Beluftigungen ergößte, bis fich ein Zank und
Streit erhob, der Alles auseinander trieb, den Luftort gänzlich in
Berfall brachte, jo daß er zuletzt nur noch ein Aufenthalt für wilde
Thiere wurde. | |
Auch am Berda-Fluß diente einft ein großes Baffin zu
Ablutionen, und diefer ift der Hauptfluß, alfo der heutige Ba—
tada, von den 7, weldhe außer ihm noch Sezid, Türa, Ba—
niäs, elsKanamät, el-Daräni und el-Mezzeh genannt
werden. Hier könnte man den Daräni nur für einen andern Na-
men flatt des Nahr Akraba halten, was aber durch die Angabe
) ei. F. Wüftenfeld, Zur Topographie von Damascus a. a. O.
TITEL
x
1306 Weft-Afien. V. Abtheilung. 11. Abſchnitt. $. 38.
des türkifchen Geographen im Dſchihannüma widerlegt wird,
der auh 7 Ströme alfo aufführt 9):
1) Nahr Jeſid, fo genannt, weil der Sohn des Chalifen
Moawia ihn erweiterte und vertiefte.
2) Thora, d. i. Türa.
3) Mefe, d. i. Mezzeh.
4) Dorani.
5) Afreba, d. i. der Scorpionenfluß.
6) Kanewat.
7) Der Hauptftrom Beradi (ſonſt Baräda), der fich wiederum
in 2 Arme theife, in den Da’ali und den Dſchermani (Sürtmäna,
ſ. unten).
Allen dieſen verfchiedenen —— fehlt leider die
topographifche Anordnung, worüber nur, etwa Seetzens und
v. Richters Bemerkungen über den höhern und niedern Lauf der
Flußarme einige Fingerzeige geben, die aber doc für die geſchicht—
fihe Entftehung und Entwidelung dieſes Aroßartigen, uralten
Irrigationsſyſtems bei näherer Erforihung jehr lehrreih werden
fönnten, da doch fehr wahrfcheinlich die tieferliegenden alg die äl-
teften diefer Arme anzufehen. jein werden, die anderen aber. ale
jpätere Ablenfungen; denn mit dem Fortfchritt der Jahrhunderte
unter wachfender Population und fortfchreitender Erweiterung des
zu befruchtenden Ländergebietes ließ das Syſtem fich durch immer
höher liegende Ganalifationen weiter und weiter verzweigen, wie
die auch in anderen analog entwidelten Ganaljyftemen Indiens,
Babylonieng, Aegyptend, z. B. des Möris- Sees im Fayoum ſich
nachweijen läßt, ja wie. derfelbe Gang der Entwidelung fih im
Delta, in.der Lombardei, in den fo trefflich bewäſſerten Alpenthä-
fern der Schweiz wiederholen mußte. Keine Stadt der Welt fann
fich vielleicht eines jo ausgearbeiteten Flußneges rühmen, wie Da-
mascus, das durch und durch mit fließenden Waflern nach allen
Richtungen bin und für alle möglichen, Bedürfniffe jo a; ver:
jehen wurde.
Da fein Stadttheil, Fein Marktplatz, Feine Mofchee, faft Feine -
Gaffe und Fein Haus ohne diefe Bereicherung geblieben, jo fügen
wir hier wenigftens die topographifche Lage diefer Hauptarme,
denn ihrer Verzweigungen find unendlich mehr und noch gar nicht
1) J. 9, Hammer, in Wiener Jahrb. Bd. LXXIV. 1836, ©, 47.
4
=
J
|
|
Täma (Thomasthor) vorüber durchſtrömt, und feinen Lauf auch
Des. untern Baräda’s Stromvertheilungen. 1307-
zu ermitteln, nach der ung vorliegenden jüngften, noch handfchrift-
lihen Aufnahme des Gebiets von Damascus durch den ame:
rifanifchen Miffionar Porter bei, die Alles, was wir bisher, dar-
über befaßen, an Genauigfeit und Inhalt weit übertrifft.
M. Porters Plain of Damascus and Valley of
Wady Baräda Mser. giebt folgende Daten:
1) Nahr Fefid ift die nördlichfte Abzweigung gegen N.O.;
diefer Arm fließt durch die Mitte der Borftadt Sälehiyeh, die
an feinen beiden Ufern entlang aufgebaut iftz er’ reicht aber nicht
viel über eine Stunde weit bis zum Dorfe Harifta.
2) Nahr Türa (Tawra) zieht im Süden des vorigen und
etwas tiefer gelegen an der Südfeite von Sälehiyeh vorüber, in
gleiher Richtung die Ghutha befruchtend, aber in viel längerer
Ausdehnung gegen N.O. an Hartfch vorüber über Duma und bie
Adareh (Adrä, ſ. Erdf. XVII. 1. ©. 265) hinaus an 6 Stunden
weit, wo er den Feldern zur Bebauung noch Wafferfülle bietet.
Bon diefem Tura fagt Ebn Batuta”): er fei unter den dortigen
Canälen der größte, man habe ihm einen Felfengang gehauen, in
dem er auch unter dem Kaſiunberge fortfließe. Er fügt dann hin-
zu: wenn ein kühner Schwimmer fih) oben vom Berge in diefen
Canal werfe, jo werde er vom Waſſer mit fortgeriffen und durch
den Berg hindurchgeführt, bis er aus dem unterirdifchen Ganale
unten wieder zum Vorſchein komme; das ſei aber ein gefährliches
Unternehmen. Dies ſcheint auch auf ein fünftlihes Canalſyſtem
hinzudeuten, worüber uns jede neuere Nachricht fehlt.
3) Der Baräda, ald Hauptarm, der, am tiefften gelegen,
die nördliche Seite der Stadt an der Citadelle und dem Bäb
oſtwärts durch die ganze Ebene an 8 Stunden weit bis zu den
| Nahr ed-Da’ajany, an jeinem Nordufer, beginnt erft im Often
|
|
| öftlihen Seen fortjegt. Eine nördliche Ablenfung des Ganals
|
‚ außerhalb der Stadt und zieht parallel mit ihm Feine Stunde weit
‚ fort mit Berzweigung in untergeordnete Ganäle big zum Dorfe
| Kefr Batna.
| Ale anderen Flußarme und Candle liegen auf dem ſüdlichen
Mer des Baräda.. So 4) der Nahr Baniäs und 5) der
Nahr el-Kanamwät, die aus der Feldenge Rebua ſchon gefon-
) Ibn Batoutah bei Defremery I. c. I. p. 234.
1308 Weft-Afien. V. Abtheilung. Il. Abſchnitt. $. 38.
dert vom Baräda, aber mit ihm zugleich hervortreten, letzterer
füdlicher als der Baniäs, beide aber feinen weitern Lauf als big
zur Stadt Damascus haben, in der ihre Wafler fih vielfach
verzweigen.
Dagegen fangen 6) der Nahr Melihby und 7) der Nahr
Afrabäny erft im Oſten der Stadt an fih vom rechten Ufer
des Baräda abzufpalten; fie verzweigen fich ſüdwärts in viele Arme
etwa Stunden weit bis zu den Dörfern Hadidet, Meliha,
Akraba, deren Namen fie führen; einer dieſer untergeordneten
Canäle wird der im Dſchihannüma nur einzig genannte Dſcher—
mani fein, weil ein öftlicher Zweigling des Afraba (Scorpionen-
- flug) bei dem Dorfe Dieheramänah bei v. Kremer), Jürümana
bei Borter, fein Ende findet, das nur eine Biertelftunde in N.O.
des Dorfes Afraba liegt, und von bedeutender Größe, mit Mo»
icheen verfehen und von Mohammedanern und Druzen bewohnt ift.
7) Ein namenlo$ auf der Karte gebliebener, aus dem Bas
raͤdadurchbruche jchon gefondert hervortretender Arm, der gegen
SD. am Dorfe Kefr Suſeh vorüberzieht, fehneidet durch die
jüdlihfte Vorfladt von Damascus, das große moslemiſche Quarz
tier, mitten ‚hindurch und verfolgt die gleiche Richtung ein paar
Stunden weit durch die Ghutha,bis zum Dorfe Kabr es-Sit.
Diefer Flußarm jendet direct füdwärts einen Seitenarm über
Daräiya eine Stunde weit und dann noch eine zweite Stunde
weit gegen ©.D. bis zum Dorfe Sabineh, daher e8 wol wahr:
Scheinlich ift, Daß der Name dieſes Seitenzweigeg, der auf Porters
Karte Nahr ed-Daräany heißt, nur (bei Wüftenfeld, Seetzen
und dem Dihihannima) auf den Hauptarm übertragen wurde,
Das Dorf Kefrfüfe, wo die beiten Oliven 9) wachen, eine halbe
Stunde in S.W. von der Stadt durch Gärten getrennt, auf einer
etwas gefundern Anhöhe ſchon den Vorbergen des Anti- Libanon
genäherter, ift in jüngfter Zeit dadurch bekannter geworden, daß
Ibrahim Paſcha hierher den Lagerplaß feiner Truppen!) |
verlegte. Es ift zugleich der Ausgangsort der Karawanen von da
zu dem Sordanthale bei aan und nad) Serufalem (Erdk. XV.
1. ©. 164). |
Wenn demnach Meliha und Afraba nicht zu den anfänglich
108) v. Kremer, Zur Topographie a. a. O. ©. 171.
°) Burdhardts Reife, bei Gefenius ©. 547.
10) 9, Kremer, Zur Topographie a. a. O. ©. 173.
— — —
Des untern Barada's Stromvertheilungen. 1309
ans dem Baraͤdadurchbruche geſondert hervortretenden Hauptarmen
gerechnet werden dürften und nur ſpätere Hinzufügungen ſind, ſo
bleibt außer den 5 genannten Hauptarmen und dem Daraͤny, wels
her den fechften derfelben mit Necht bildet, nur' noch ein fiebenter
übrig, und diefer ift der el-Mezzeh oder Mefe genannte, den
nur Seeßen ausgelaffen hat, obwol er den Namen ded Dorfes,
Moofche, nad) dem er genannt ift, wol anführte (ſ. ob. ©. 1362).
Diefer Arm tritt auch neben dem vorigen felbftändig aus dem
Durchbruch des Tempe's hervor, zieht-bis zum genannten Dorfe -
und von da etwa noch eine Stunde ebenfalls bis Daraiya und
weiter Durch die jüdlichften Gärten der Ghütha hin.
Wir können nicht umhin, hier auch der Angabe Ali Bey’s,
der Damascus 1807 auf längere Zeit bejuchte, und als Mufel-
mann öfter als Quelle citirt wird, zu gedenken, die von den
vorigen bedeutend abweicht, aber wol nur mehr auf Ausfage feiner
gelehrten arabifchen Freunde in Damascus als auf eigene Erfor-
ſchung ſich ftüßte. Nur feine Abweichungen führen wir an, da er von
den beiden Quellen des Baräda und Fidfcheh fagt, daß fie früher
Arfana und Farcanall) geheißen, wofür ung jede andere Autos
rität unbefannt iſt. Er fagt ferner, beide flöffen vereint nad
Makſan, einem bedeutenden Orte, 2 Stunden von Damascus,
das er bei dem felfigen Engpaß befuchte, wo fih die Waffer in
7 Arme theilen follen. Es Fann dies wol nur der Ort fein, der
bei den meiften Arabern el-Mezzeh genannt wird. Den dritten
Arm nennt er Banias und fagt, diefer fließe in einem tiefen na—
türlichen Bette ab, die anderen ergießen ſich in verfchiedene Cas—
caden zu deffen beiden Seiten abwärts. Den nördlichiten Arm
fhreibt er Djazzie, offenbar der Sefid, an welchem die meiften
reihen Leute (in Salehiyeh) ihre Landfiße haben. Den zweiten
nennt er Tora, als den größten von allen, der das klarſte, Teich:
tefte, delicatefte Wafler habe, das die Reichen in Damascus allein
trinken, und es fi) vorher filtriren laſſen; er felbft habe nur diefes
getrunken, obgleich er in feinem Wohnzimmer eine ſchöne Marmor:
quelle fpringen hatte, im Garten noch zwei andere, im Haufe jelbft
noch drei und mehrere in den Umgebungen. Der dritte Arm, den
er Banias nennt, gebe der neuen Vorftadt von Damascus das
beſte Waffer, Der vierte, der Baräda, beſpüle die nördliche
— —
) Travels of Ali Bey in Syria, Turkey etc. London, 1816. 4.
Vol. II. ps 270271.
—
1310 Meft-Aflen, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. 9.38.
Stadtmauer von Damaseus und das Haus, in welchem er wohnte,
wo der Baräda 57 Fuß Breite hatte und eine Mühle trieb. Nur
in ihm bringen die Särber ihre Seide und Baumwolle zur Fär—
berei, weil jein Waller die befte Vorbereitung zu der fchönften
Färberei abgebe. Der fünfte Arm, Kanawat, verfehe vorzugs—
weije die ganze Stadt durch feine 1,000 Röhren, Ganäle und öf-
fentlihe Fontainen, ja alle Mofcheen, Bäder, Khane, Schenken und
Privatwohnungen mit feinen Walfern. Er fei nad) dem Zora der
bedeutendfte Arm. Der fehfte, Akrabani, verjehe die jüdlichen
Stadttheile, zumal die DBorftadt des Meidan. Nur bei Sturm
werden diefe fonft Haren Waſſer trübe. So weit Ali Bey's ab-
weichende Mittheilungen.
Außer diefen führt Seeken!?) noch das Waffer aus einem
Öffentlichen Gefundheitsbrunnen an, das durch die Safas in Schläu-
hen durd) die Stadt umbhergetragen und feil geboten wurde.
Wir verlaffen nun diefe Verzweigung der 7 Zlußarme, um den
Hauptfirom des Baräda oftwärts von Damascus bis zu feinem
Dftende zu begleiten. - Ä
Der untere Lauf des Barada von der Stadt Damascus
His zum Binnenfee beträgt noh 6 bis 8 Stunden Wegs, deren
erfte 2 Stunden er von der Stadt an beftändig im Schatten der
Gärten und Obftwaldungen zurüdlegt, und erft nad) unzähligen
Windungen durch die flachgefenkte Ebene fein Endziel erreicht.
Zwar nicht alle Waſſer der anderen Arme, aber doch viele von de—
nen, die nicht zur Srrigation völlig aufgebraucht werden, fließen
im Baräda vereinigt weiter. Nach jenem Laufe hört aber der
Baummwuchs der eigentlichen Ghutha ganz auf, und wie ein fi
Ichlängelnder Silberfaden zieht er nun zwifchen den faftigen
Schmelz; immergrüner Wiefen, der el-Merdſch im engern
Sinne, hindurch, die völlig baumlos und. jo niedrig gelegen find,
daß er fie bei der geringften Anfchwellung unter Waffer fegen kann.
Er bleibt durchaus nicht, wie Ali Bey fich erzählen ließ, das
ganze Jahr in gleichem Niveau, fondern wechfelt nach den Jahres—
zeiten, obwol er immer fein Waffer behält, das jedod) im Sommer
ſich bedeutend vermindert: Sehr zahlreihe und ftark bewohnte
Dörfer liegen unmittelbar an feinen beiden Uferfeiten und denen
der anderen Stromarme fowol durch den ganzen Garten der reih
bewäfferten Ghütha zerftreut, eben fo wie auch durch die ganze
nn
— —
112) Seetzen. I. ©. 300.
Die Ghütha und die Merdſch von Damascus. 1311
Merdſch, in diefer freier auf den weidereichen Wiefen und Auen.
In der Ghuͤtha find die Dörfer meift in Hainen und Gärten von
den frifcheften Bappeln, Platanen, Trauerweiden, Wallnuß-, Birns
und Aprifofen-Bäumen verftedt und umhüllt und vor dem ſyriſch—
beißen Sonnenftrahl geihüßt, zahllofen Schaaren von Eichhörnchen
und Eidehfenarten ein Lieblingsaufenthalt 3). Länge dem Haupts
from Tiegen viele Infeln und Auen, öfter weit überjchwenmte
Felder, wo viele Mühlen ftehen und Fiſcher ihr Wejen treiben. An
heißen Sommertagen ift e8 den Spaziergängern ein Vergnügen,
dem Emporfpringen der Fifche aus dieſen durch fie reichlich beleb-
ten Waffern zuzufehen. Singvögel, auch Strandläufer, Reiher
und Waſſerläufer aller Art beleben diefe üppig-grünende Landfchaft,
und aud andere Schaaren von Vögeln, unter denen der ſchönſte im
Sonnenschein mit feinem ganz blauen, ing Grüne fohillernden Pracht—
gefieder, der Bläuling, Abu Zureif der Araber, berühmt ift,
find dort einheimifh. Die feichteren Stellen des Baräda find voll
Krebfe und Schildkröten.
Merdſch (elsMerdj), das heißt die Wiefe, ift der allgemein
gebräuchlihe Name der großen im Oſten der Stadt liegenden
Ebene 14), im Gegenfaß der waldreichen Ghutha, welche aber nad
den verfchiedenen Cantonen auch fpecielle Bezeichnungen 19) zu er=
halten pflegt. Merdſch adrä nennt Mafudi den 6 Stunden
in RD. liegenden Theil derjelben von dem Dorfe Adrä, das, nad
v. Kremer, an 600 Einwohner hat, die nur vom Aderbau leben
(ſ. Erdf. XVII. 1. ©. 265), an der äußerften Nordoftgrenze der
Ghutha, die dahinwärts mit dem Thale von Dicherud endet. Ein
großer Theil diefer Strede liegt jedoch brache oder dient nur Vieh—
heerden zur Weide Merdſch-el-Aſafir nennen Mafudi, Tas
bari und Andere die noch weiter entlegene Strede zwifchen Das
mascus und Wakuſch, die auch bei den Kreuzfahrern unter diefem
Namen vorkommt (Mergifafar bei Willermus Tyr. Hist. XIII. 844),
und für diejenige Stelle gehalten wurde, wo Saulus auf dem
Wege nah Damascus zu Chrifto als Paulus befehrt ward (Apoftel:
geſchichte 9, A), weshalb die Kreuzfahrer, die bis dahin vordrangen,
mit den Einwohnern janftmüthig verfuhrenz eben da, wo fpäter
ein Klofter, Deir el-Afafir, errichtet wurde.
) O. v. Richter a. a. D. ©. 144.
") Abulfedae Annal. Muslemici. T. IV. p. 614.
) Quatremöre, in Makrizi, Hist. des kl Mameluks. T. J.
‚pP: 261, Note.
1312 Weft-Afien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 38,
Näher an Damascus Tiegt in geringerer Entfernung die von
Mafudi genannte Merdſch-Rahit (die große Ebene), die fih von
dem Dorfe Dichobar (Jaubar bei Porter) oftwärts ausdehnt und
vorzugsweije diefen Namen führt, den auch Abulfeda angiebt (Tab.
Syr. ed. Koehler. p. 16). Auf ihr ftand einft das Reſidenzſchloß
der Vicekönige von Syrien, Kaſr-ablak, das zu den Wundern
der Welt gezählt und. von Melif ed-Daher Rufneddin nad feiner
Rückkehr von der Meffapilgerfahrt (im 3. 1269) erbaut war. Bor
ihm waren 12 Löwen in ſchwarz und weißem Marmor in liegender
Stellung ausgehauen, und Straußenzüge an den weißen Marmor:
wänden angebracht, an feiner Oftfeite breitete fid das grüne Wiefen-
feld el-Meidan, die Rennbahn, aus; durch Timur wurde e8 nieder:
gebrannt 16),
Das Dorf Dihobar, in NO. von Damascus, ift den Juden
bejonders heilig, weil e8 von ihnen für das Hobar (oder Hoba
1. B. Mofe 1, 15) gehalten wird, bis wohin Abraham dem Heere
der 4 forifhen Könige mit feinen Knechten nachjagte, „und fehlug
fie bis gen Hoba, da zur Linken die Stadt Damascus liegt, und
befreiete Loth und jeine Habe aus den Händen der Feinde (vergl.
Erdfunde XV. 1. ©. 177 und XVII. ©. 261).” Doch giebt eine
andere etymologifirende Erklärung der älteren Araber 17) den kaum
eine Stunde etwas nördlicher liegenden Ort Berzeh (von baraza,
d. i. vorrüden) flatt Hoba am Fuß des Kafiun-Berges an, big
zu welchen Abraham mit feinen Knechten fiegreich vordrang, und
dann auf dem Berge feine Andacht verrichtete, der ihm deshalb ge—
weiht ift, wobei denn auch feines Hausvogtes Eliefer von Damasco
in der Legende rühmlich erwähnt wird.
Werden dieje verfchiedenen Ebenen, oder Merdſch, im Zus
jammenhange gedacht, ſo fommt diefer Name auch in der Plural-
form vor, und wird dann in Madſchma alsmurudfch (Bereini-
gung der Wiejen) wiedergegeben, was die Türken mit Martfi
bezeichnen 18) follen. Der größere Theil diefer unerfehöpflich reihen
und fruchtbaren Ebene der Umgebung von Damascus, jagt von
Kremer, liege noch brache und fei auch unbekannt; nur einigen
Fortihritt darin haben wir durh von Kremer und Porter
gewonnen, wenn aud noch Vieles dabei zu wünfchen übrig bleibt.
116) Quatremöre 1. c. I. 2. p. 44; Wüſtenfeld a. a. O. ©. 173;,
v. Kremer, Zur Topographie. ©. 78. * Wüſtenfeld a. a. D.
©. 166. 18), v. Kremer, Mittel-Syrien a. a. O. ©. 173.
Seen oſtwärts Damascus, 1313
Sn 6 bis 8 Stunden Ferne von Damaseus breitet ſich der
berühmte See Bahret el-Merdſch aus, der in feiner großen
Uusdehnung von Nord nah Sid nur an feiner Weftfeite einiger:
naßen gekannt ift, aber an feiner Dftfeite noch von feinem Euro—
paer bejucht wurde, auch bei den orientalifchen Autoren Feine nä—
here Bejchreibung erhielt. Abulfeda!2) nennt ihn Bohayre
Dimaſchk, und fagt, daß er fih im Sommer zufammenziehe und
mit jo reihen Schilfwaldungen umgeben fei, daß man darin zur
Zeit Friegerifcher Ueberfälle einen fihern Schuß finden Fönne,
Nach v. Kremer?) ift e8 eigentlich nur ein Sumpf, denn nur
durch den Zufluß des Baräda von der Weitfeite bilden fich feine
kagnirenden Waffer; ein Abfluß derjelben auf der Oſtſeite
iſt nicht bekannt: Iſt der Baräda angefchwollen, fo gewinnt aud)
der See viele Stunden Umfang, wo eine große Menge von wil-
den Ebern feinen Zugang felbft gefährlich machen können. Eine
große Menge von Waffervögeln, zumal wilden Enten und Gänfen,
beleben ihn; Störche verfammeln fich hier und auf der Merdfch
in großen Schaaren auf ihren Rüdzügen aus Aegypten nad) Eus
ropa, nah W. Roſe; auch Belifane, Schnepfen, weiße Reiher,
Butor, eine Art Rohrdommel, die Anas rutilans, wie Möwen,
Schwalben und andere Vögel, zu denen ſich auch viele Raubvögel
jefellen. Der weiten Merdfch umher fehlt es auch nicht an Eidech—
en, Schildfröten, Geckos, Camäleons, Schlangen, ſchwarzen Vipern,
Scorpionen, Zaranteln, Wafferfpinnen, eßbaren Krabben. Die
rebhühner, jagt Seegen?t), die in ungeheurer Menge in den
lippigen Umgebungen der Berghöhen leben, finden ſich an dieſen
Baffern oft in großen Schaaren zur Stillung ihres Durſtes ein,
uch die Gazellenheerden aus der Wüfte, zumal,der nördlichen, und
h Schakale, deren Iamentables Geheul alle Nächte durch die
hutha erſchallt, fehlen hier nicht.
Zur Zeit großer Ueberfhwenmungen, an denen es nicht ganz
hit, jo troden auch gewöhnlich die ſchöneren Jahreszeiten zu fein
egen, mögen diefe Wafferflächen noch viel weiter um fi greifen.
er aus dem Gebirg fommend (im Sahre 1135) ??), die
») Geogr. d’Abulfeda, trad. de Reinaud. Paris, 1848. 4. T. 1.
Proleg. p. 49. ?°) v. Kremer, Mittel-Syrien u. Damascus a. a. O.
‚ &.172. 2) Seetzen, Reife. I. ©. 33. 22) v. Kremer, Mittel:
Syrien und Bamcz 0.0. ©. 53, 78; Quatremöre, in Ma-
| krizi I. c. 1. 2. p.9
Ritter Erdkunde XVII. Oooo
1314 Weft-Aften. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 38,
ihre Waffer zur Ebene wälzten, überſchwemmten und verheerte
nicht nur die Stadt Damascus, fondern auch die ganze Merdich
Sm Sahre 1267 führen arabifche- Autoren eine Heberfhwenmmun,
des Baruͤda in der Stadt Damadcus und der ganzen Merdſch an
bei welcher 10,000 Menfchen umgekommen, und nur wenige Sahr
fpäter führt Nowairi vom Jahre 1270 eine noch furdhtbarere Ber
ſtörung durch einen Wolkenbruch an, bei welchem die Waller de
Fidfheh- Quelle und des Baräda unter Gewittern die Mauern de
Stadt Damascus um 11 Fuß hoch überftiegen, wobei faft die ganz
Merdſch unter Waſſer gefegt fein muß. Neuere Beobachtunge
find ung hinfihtlich ſolcher Phänomene nicht befannt.
Zur Sommerzeit zieht fih der See -in drei verfchiedene Ab
-theilungen oder Moräſte zurüd, welche die Beduinen Bahr el-Hi
dſchani, Bahr el-Ateibet el-Kebir und es-Saghir, d.i
der große und Fleine Ateibet, nennen. Des Miffionar Porter:
Specialfarte?) feheint diefen Sommerzuftand in 3 von Nor
nah Sid gefonderten Waſſerbecken darzuftellen. Sie bezeichnet da
nördliche Becken mit Bahr efh-Schürfiyeh (öftliher See). Dies erhäl
vom Norden her von der Station Makſüreh, die auf der Straß
zum Euphrat liegt (ſ. Erdk. XI. ©. 748), einen Zuflug, Nah
el-Sifal genannt. Das ihm gang benachbarte füdlichere Waffer
beden Bahret Maft el-Mufa ift von jenem nur durch ein
Schmale Zandenge getrennt, über welche von Weft vom dritten Oi
el-Ateibeh, daher Seeten aud) den See Bahr el-Atebe nenn
eine Landftraße gegen Oft gehend gezeichnet ift, die in 2 Tagemäi
ſchen nad) einem Orte Säga, der und gänzlih unbefannt, führe
fol. Bon der Weftjeite ergießt fich an deſſen nördlichem Eni
der Baräda in diefen See, der eben da tiefes Waſſer haben ſol
feine füdlihe Bucht, Bahret el-Kibliyeh, läuft nur in ein
Sumpf aus. |
Auch Seetzen? jagt, diefer Bahr elsAtebe tod
Sommer zum Theil aus; an feinen Ufern, 12 Stunden im Wi
fang, wachſe eine ungeheure Menge Schilfrohr (Arundo donas
davon vieles zum Verkauf zur Stadt gebracht werde, fowie au
die frifchen Fifche diefes Seed den Marft von Damaseus verjorge
Die gefalzenen Fiſche dafelbft werden vom Oronteg-Thale |
(f. oben ©. 1075).
123) Porters Plain of Damascus I. c. |
2) Scepen, Reife. I. ©. 304. J— 4
Seen oſtwärts Damascus. 1315
Das dritte ſüdlichſte Waſſerbecken, in welches ſich der Awadſch—
luß vom Welten einmünden foll, ift namenlos geblieben, wird aber
ei Seegen nad dem Dorfe Hidſchani, das an feinem Nordende
jegt, genannt; hier wachje eine Tamarix-Art, Tharpha genannt,
1 großer Menge, deren Holz aber wegen des ftarfen Rauchs beim
erbrennen zu Nichts zu gebrauchen fei.
‚Hinter diefen Seen auf ihrer Oftfeite, wo fich das hohe Tafels
ind der Damascug- Ebene ehr allmälig und unmerklich gegen die
iefe des fernen Euphrat- Thales hinabfenfe, und von den Karas
anen nach Zadmor und Bagdad durchzogen werde, fagt v. Kre—
ter?5), fol der ausgebrannte Krater eines Vulcans lies
en, von dem die fchwarzen und poröfen Bau- und Pflafterfteine
ac Damascus gebracht werden. Leider Fonnte er nicht felbft diefe
tfeite der Seen näher erforfchen, weil die dortigen Zeltaraber
it den um den See wohnenden Bauern in beftändiger Fehde fte-
en, weil dieje ihnen ihre Pferde ftehlen. Die hier herum wohnen
en Hamämri, fagt er, find vielleicht identifch mit den in Erdfunde
IH. ©. 409 genannten Hamämde. Auch Ebn Khallican 26)
igte, im Norden dieſer Seebeden, im nächften Gebirgszuge zu
Jebrud (Jebrada, |. Erdf. XVII. 1. ©. 267), wo e8 fehr viele
ilde Efel giebt, Tiege ein berühmter Berg, Dſchebel el-Mudda—
Jan, d. h. der rauchende Berg, der immer mit einer Wolfe
deckt ift, die dem Rauche gleicht. v. Kremer behauptet ebenfalls,
Mebrud und Nebf von der nördlichen Sadfehroute 27) feien eben
wie im Süden von Damascus im Hauran vulcaniihe Bildun-
n einheimifchz die plutonifche Landfchaft in S.W. von Safa am
adſch nach Baniäs zu haben wir fihon früher kennen lernen.
leicht dag dieſe plutonifchen Umgebungen von Damascus die
üßende Urfache find, daß dieſe Gegend von den furdhtbarften Erd—
en, welche gang Syrien, den Libanon und das Paſchalik Haleb
al fo oft auf die zerftörendfte Weile erfchütterten (vergl. oben
1156 u. 1157), faft immer verſchont geblieben ift, wie 1169
in vielen anderen Sahren. Selbft das furchtbare lebte Erd-
en durch ganz Syrien (1837) wurde zwar in Damascus ges
Ft, richtete dafelbft aber nur wenig Schaden an gegen andere
Ruſſegger, Reiſe. I. 2. S. 716; v. Kremer, Mittel: Syrien und
Damascus. ©. 172, 173. 2°) Quatrem£re, in Makrizi l. c.
1. p.262, Note. 27) v. Kremer a. a. ©. ©.58; Moore, im
Journ. of the Roy. Geogr. Soc. 1837. Lond. Vol. VII. p. 101.
D0092
1316 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. IL. Abſchnitt. $. 38,
Theile Syriens (|. Erdf. Th. XV. 1. ©. 305— 306). Vielleicht
ift unter jenem rauchenden Berge die von Seeben angeführt:
Om⸗Um zu verftehen, 3 bi8 4 Tage fern von Damascus, au
halbem Wege nordwärts von Körritein, wo ein Kegelberg beftändig
heißen Dampf, wie aus einem Bade, ausftoßen foll, der aus einen
unergründlich tiefen Brunnen hervordringen foll, deffen Natur bie:
her noch unermittelt geblieben 38),
Erläuterung 2,
Das Stromſyſtem des Awadſch, Awaj, von SW, und de
Wadi Helbön von NW,
Außer dem Baräda-Spftem ergießen ſich noch zwei Bergſtröm
von geringerer Bedeutung, der Awadſch und der Helbon, ü
die Ehene des GhüthasThales, das fie ebenfalls mit ihren Waffen
bereichern, und zu der Befruchtung feiner Umgebungen beitragen
aber obwol vom Alterthum hoch gefeiert, find fie in neueren Zeite
weniger Gegenftand der Erforfchung geweſen, daher wir auch Bi
jegt nur Weniges über fie mitzutheilen im Stande find, was wi
jedoch nicht unterlaffen Fönnen, um die genaueren N 5—
fünftiger Reifenden auf ihre Verhältniffe zu Ienfen.
1) Der Wadi Helbön.
Der von NW. herabfommende Bergftrom Helbon blieb %
allen früheren Karten unbeachtet, wie jelbft bei Seeßen, Burl
hardt, Gallier, Chesney; von Irby und Mangles wur
er zwar eingetragen, blieb aber namenlos; auf Berghaus Kai
wurde er richtig benannt, aber irrig und blos hypothetiſch zu
Thale des mittlern Baräda geleitet, was auch die Karte Color
Churchills, die nach der Aufnahme der britifhen Stabsoffici
gezeichnet fein fol, irrig wiederholt, die Benennung aber auslä
Auch auf Kieperts Karte von Paläſtina, 1842, konnte diefe 2
rihtigung noch nicht ftattfinden, obwol der Name des Ortes Hı
bön dafelbft, von welchem der Wadi genannt wird, feine einig
j
‘
N
138) Speben, Reife. I. ©. 268. . E |
Wadi Helbon. 43
raßen richtigere Stellung erhalten hatte. Die Berichtigung dieſes
Bafferlaufes, den wir jelbft früherhin nördlid des Barada an der
Iftfeite der Libanonfette noch ignorirten (Erdf, XVII. 1. ©. 253),
erdanfen wir erft der aufmerffamen Beobachtung jener Gegenden
urch die amerikanischen Miffionare, welche durch ihven ftationairen
lufenthalt in Damascus und durch ihre Sommerftationen im be—
achbarten Gebirgslande dafjelbe mit feinen orographifchen und
porographifchen Berhältniffen näher fennen zu lernen Gelegenheit
atten, als alle vor ihnen nur flüchtig hindurchziehenden Zouriften.
Der Gebirgsgau des Dſchebel eſch-Schurky (eſch—
Scherfy, d. i. der Oftberg, ſ. oben ©. 175), den ſchon Po—
ode bei feiner einftigen Ueberfteigung ein Land voll Flippiger
ſtlicher Abſtufungen des Anti-Libanon nannte (ſ. oben ©. 264),
igt Eli Smith 29), Liegt im Norden des Barada, und tft eben
> öde, wie die Abftufung des Gebirgslandes im Süden Ddeffelben.
50 wie man von dem oberiten Waſſerſcheiderücken dejfelben herab:
ommt, durchichreitet man nur eine unfruchtbare, verdorrte Wüfte,
Sahel oder e8-Sahara genannt (f. oben ©. 276), ganz ohne
zaum; ihr Fiefiger, an vielen Stellen Freidiger Boden bringt kaum
ine geringe Vegetation hervor, ausgenommen wo Quellen und
afferbetten ihn befruchten, da fchießt die herrlichite Vegetation
dor, wie im Thale des Baräda, des Helbön (oben ©. 264
| der Drudfehler Halboue in Halbun zu berichtigen) und des
wadſch. Einige Abfenfer diefes Berges, die im Allgemeinen
njelben Character tragen, erſtrecken fih in die Wüfte gegen
almyra hin, wo fie auf dem Wege nah Satdanaja und
talula über die Kloftergruppen bis Yebrüd nah Nebk und
"dmg (vergl. oben ©. 254-268) überftiegen werden. Denn der
nze Gebirgszug ftreiht hier von N.O. nad S.W. bie zum
urchbruch des Baräda, der nördlich unter der Außerften, gegen
Ebene der Ghütha vorfpringenden Spitze des Anti-Libanon,
hier bei den Arabern Dſchebel el-Kaffiüm30) heißt, die
rſtadt Salheiya liegt und nur ein halbes Stündehen von ihr
Dwärts die Ebene Damascus.
Dieſe nordweitwärts genannte, lebte nordöftliche Vorhöhe des
tiekibanon, hier eſch-Scherky genannt, über welchen Eli
Gh ii
1
| *
Eli Smith, bei Robinſon, Pal. II. ©. 925.
) Seeßen, Reife. I. ©. 300.
1318 Weft-Aften. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 38.
Smith, 1848, auf einem Seitenwege eine Wanderung über die
genannten Orte bis Homs zurücdlegte, ift faft gänzlich unbekannt
geblieben. Zum Theil ift das dortige Land auch gar keines Anz
baues fähig, zumal von Tell bis Menin und nad) Sudad (BZedad)
zur Wüfte hin. Es wächft darauf fat Nichts, auch fällt zu felten
einmal Regen, um es bejäen zu können. Es ſoll jelbit im Som:
mer bei Sonnenfchein oft fo Falt fein, dag man immer viel Bekleiz
dung tragen muß 314).
Seesen fagte, diefe Strede des Anti-Libanon von Szals
heiya bis Höms heiße Dſchebel Harphüfh, ein fpiker
Berg; in N.W. nannte man ihm den Dſchebel et-Dmeir, wo
ein See zu liegen fcheint, den er Birfet Hauwaja Raſchid
Schreibt. Weiterhin, oftwärts, Liege ein Wadi el-Buttn, wofelbfl
etwas Gebüſch wächſt; feitwärts davon zwei Hügel, el-Eijät,
und in der oftwärts daran ſtoßenden Wüſte Yard e8-Szeal, in dei
es viele Trüffeln (Ghime der Araber, vgl. —— XI. 1844. ©, 746)
geben foll 32).
Die Südfeite dieſes Gebirgsgaues ift e8, — Abftufunge
in dreifachen, unter fih parallelen Vorketten des Anti-Kibanoı
vom Wadi Halbon gegen S.S. O. durchbrochen werden. Di
erfte dieſer Vorfetten, die fich auf der Oftfeite der Zebedäany
Hochebene in einer bedeutenden Höhe von 5,000 F. üb. d. Meer
(ſ. oben ©. 276), aljo an 1,000 Fuß relativer Höhe nördlich übe
dem Orte Zebedäny erhebt, wird Dfehebel Bludan?) Kt
nannt, von Gebirgsdorf Bludän, das an ihrem Weftfuße i
einer Höhe von 4,842 Fuß über dem Meere gelegen ift, und 3
einer Sommerftation für die heiße Jahreszeit in Syrien ſeh
geeignet fcheint, weshalb die in Damascus anfälfigen amerikanifche
Miffionare Dort verweilten, um fich dafelbft förmlich einzurichten
als E. Robinſon im Jahre 1852 jene Gegenden befuchte. 7
Nah Porters Meffung erhebt fi der höchfte Gipfel d
Blüdänzkette, in N.D. des Dorfes, noch bis zu 6,800 Fuß, u
diefer Gipfel liegt in S.O. des Ain Hamwar (f. oben ©. 1275
alfo der nördlichften Quelle des Baräda ganz nahe in Of. Di
jem günftigen Umftande find manche Fortfchritte in der Bi
131) Eli Smith, Mfer. 1848. 32) Seetzen, Reife. I. S. 306.
3%) Porter, Plain of Damascus and Valley ‚of Barada; verglei
E. Robinfon, Abriß u. f. w. : in — der Deutſchen
Geſellſch. Bd. VII. S. 69—70
Wadi Heldin 18319
phifchen Kenntniß jener zuvor fo unbefucht gebliebenen Gegenden
juzufchreiben, die ung wahrfcheinlih in E. Robinſons vollftän-
digeren Neifeberichten demnächſt zu Gute Fommen werden.
Der Wadi Helböon (bei Eli Smith-Halböon) ift es nun,
ver an der Süd-Oſt-Seite diefer Bludän-Kette in mehreren
Armen feinen Urjprung nimmt, und von dem in einem feiner
jberen Thäler gelegenen Dorfe, das ſchon Pocode3*) gefehen
aber irrig Halboue gejchrieben hatte, daher auch oben ©. 264 zu
jerichtigen), danach genannt wird. Es ift, fagt Robinfon, we-
jen feiner trefflihen Weintrauben und Weinberge berühmt;
us erjteren bereitet man den beiten und gefchäbteften Wein im
janzen Lande. Die amerikanischen Miffionare hatten den Ort
nehrmals befucht und halten ihn für das Helbön der Schrift, wol
nit mehr Recht als Aleppo (Haleb). Der Wein von Helboön
ſt noch berühmt, während Aleppo, wenn dort überhaupt Wein
pächft, Doch Feine berühmte Sorte aufzuweifen hat.
Seit den früheften Zeiten hat alfo diefer Wein bis heute feis
en Ruhm bewahrt; denn fchon der Prophet Ezechiel, 27, 18,
‚annte den Wein von Helbön oder Ehelbon bei der Schildes
ng des Handeld von Tyrus als die Hauptwaare nebft der
himmernden Wolle, gegen welche die Kaufleute von Damascus
e Menge der tyrifchen Arbeit und ihrer Waare, alfo durch Tauſch,
nhandelten. In der Lutherfchen Weberfegung ift diefelbe Stelle
8 Namens nur durch das Beiwort „um ftarfen Wein‘ wie
tgegeben worden, was jedoch fehon in der LXX dur „oivog &x
(EABov“ berichtigt war. Derfelbe Wein wurde aus Syrien
f die Tafel der Perferfönige in Sufa gebracht, wie das Waſſer
8 dem Euläos und der Föftlichfte Weizen zum Brot aus Aſſos
Aeolis (Strabo XV. 735: olvov d’Ex Zvpiag rov Xurvßw-
»r BTA.).
Poſidonius aus Apamea, dem Strabo in feiner Angabe
Tate, jagte dafjelbe, fügte aber noch hinzu, daß diefer Wein von
Galybon auch in Syrien bei Damascus wachfe, wohin
Ine Reben von den Berfern verpflanzt feien (IIeoowv
0091 xatapvrevoavrwv Tg Auntkovg, in Posidonii Apamen-
% Fragm. 58) 26). Daſſelbe beftätigt Athenäus, Deipnos.
ei
J Be, Morgenl. Veberf. Th. U. ©. 197, E. Nobinfon a. a. O.
») Fragmenta Historicorum Graecorum ed. Carol.
| Multeron. Paris. 4. 1849, Vol. III. p. 276,
1320 Weft-Afien. V. Abtheilung, II Abſchnitt. $. 38,
Lib. I. 28, der jedoch zugleich jagt, daß der chalybonifche Wein
„auch“ im Damascenifchen Syrien wachſe (T0v Kulvßwvıov Ov
pnyoı Toosıdwrıog av Aouoorw ng Dvgiag yiveodaı) 36),
wozu fehon der gelehrte Herausgeber bemerkt, wie dies vermuthen
Yaffe, daß diefelbe Rebe früher fchon eine andere Heimath gehabt,
unftreitig Perſien, wo dev Wein bei deffen Bewohnern fihon in
‚der älteften Zeit eine wichtige Rolle jpielte 37). „Mit diefer wichtiz
gen Angabe ftimmen auch alle fpäteren Autoren, wie Euftathiug,
Heſychius und Andere, überein, und am wahrfcheinlichiten möchte
das Thalgebiet von Schiras in der Nähe von Perfepolig, das
durch Die Fülle, Pracht feiner Trauben, die ZTrefflichfeit ſeines
Weines und die Zucht der Rebe vor allen anderen in Aſien be—
rühmt und ausgezeichnet war und bis. heute geblieben 38), jene
Heimath geweien fein, von welcher die Rebe zur Zeit der
Achämeniden-Herrſchaft in Vorderaſien nah) Damascus ver
pflanzt, werden konnte, die aber ihren Wein von Helbön an die
perfifche Hofftatt als höher geachtetes ausländifches Product, wie
auch jo oft nod) heute bet den iranischen Nachfolgern das Fremde
mehr als das Einheimifche gilt, zurücgebracht ward, zum aus:
Ihlieglihen Trunfe des Perferfönige. Wir wollen e8 anderen
orientalifhen Sprachforſchern überlaffen, ob etwa felbft der per
fifche Name des befannten Holwan am Holwan-Fluffe (Erdf. IX
©. 388—483) in Perfis am Zagros-Paſſe mit den Winzern dei
föftlichen Nebe nad) Damascus auf ihre analoge Anftedelung in
Gebirgsthale, wie dort, auf die Mittelftraße zwifchen dem Falte
und dem warmen Glima (Serhäd und Germafir), wo die Traub
am beften gedeiht, übertragen wurde, und die öftere Verwechfelum
von Shalonitis und Chelbonitis fih daraus erflären ließe. Hel
bön bei Robinfon, Halbon bei Eli Smith ift unftreiti
identifch mit Chelbon (Xuhvßwv), wie Hermon mit Chermon
Hebron mit Chebron u. a. m. Dies wäre nicht die einzige Nad
richt, welche die Föftliche Nebe des Dionyfus aus dem iraniſche
DOften nad) Border-Aften verpflangen läßt: "denn auch der Ar,
Philonides fagte39), vom perfifhen Meerbufen Be
136) Athen. Deipnos. ed. Schweigh. Vol. I. p. 107 und deſſ
Animadvers. T.I. ad cap. LI. p. 212. 3) B. Brissonü (
regio Persarum principatu. Argentor. 8. 1700. Lib. I. 8
p. 129, »®) Engelb. Kaempferi Amoenitates exoticae el
Lemgov. 4. 1712. Oenopoeia Sjirasensis. p. 373—381.
°°) Athen. Deipn. ed. Schweighäuser. Vol. V. p. 458.
*
Wadi Helbon. 1321
(£# ns Eovdoäs Faharıng %.T.A., Athen. Deipn. L. XV. 675)
fei fie zu den Griechen gebracht. Da aber dieſes „Helbon bei
Damascus” den Alten und Neueren unbekannt blieb, fo wurde
- von allen fpäteren Erflärern des Ezechiel jener Föftliche Wein
für den von Haleb, oder Aleppo (KurErz der Byzantiner) %),
gehalten, weil man die viel weiter nordöftlich liegende Provinz
Chalybonitis, die zum erften Male von Ptolemäus im 2ten Sahrs
hundert genannt wird von einer Stadt Chalybon, die man mit
Chaleb, Haleb identiftcirte, dem Namen nah aud von ihr ab-
leitete. Aber dieſe erft viel fpäter befannt werdende und jo berühmt
gewordene Stadt Haleb (Uleppo) Fannten die Alten nur an ihrer
Stelle etwa unter dem Namen Berda. Der Wein von Helbön
beit Ezehiel und Strabo kann alfo nicht den Wein von Haleb
bezeichnen, einen folchen hätte Strabo nur einen Beroenfifchen
Wein nennen fönnen, da er nur diefen von Seleucus gegebenen
Namen Fannte, den einheimifchen aber nicht, wenn er auch Chaleb,
wie der Chalus- Fluß, heute Kueif, an dem die Stadt
liegt, und den ſchon Kenophon nannte (Cyri Exped. 254), es
wahrfcheinfich macht, geheißen: denn die Sdentität von Berda ift doch
auch nur wahrfcheinlih, indem man annimmt, daß nad der Ber-
drängung des griechifch auferlegten Namens der ältere einheimifche
erft wieder aufgetaucht fei. Sollte dies, wie ed dur Mannert
wahrfcheinlich gemacht ift, auch wirklich der Fall fein, fo kann der
Wein von Helbön bei Ezehiel und Poſidonius doch nicht der
Wein von Haleb (Chalybon) fein, denn Helbon lag nach ihnen
„bei Damascus“, was nicht auf Aleppo paßt, da Damascus
nah Btolemäug*) unter 33%, Ehalybon aber unter 34°’ n. Br.,
Beroea fogar unter 36° n. Br. liegt, und von Damascus aus
die Stadt Aleppo erft in 10 bis 12 Tagemärfchen durch Karama-
nen erreicht werden fann #), daher man nicht jagen Fann, daß der
Chalybonifche Wein bei Damascus wachſe, was alfo nur auf Hel—
bon gehen kann. Schon J. D. Mihaelis®) hatte die Schwie-
tigkeit der früheren Erklärung eingefehen, ohne Rath fihaffen zu
können.
+0) Mannert, Geogr. der Griechen und Römer. VL. 1. ©. 398 — 408.
#1) Ptolem. G. V. 15, 13 u. 15, 17. p. 138, 139, in Bert. Theatr.
I. fol. 160. *?) Ali Bey, Travels in Syria. London, 1816.
Vol. I. p. 283—29. *) Ioh. Dav. Michaelis, Deutfche Ueber:
jeßung des Alten Teftaments. Göttingen, 1781. Th. X. Anmerkungen
zu Ezech. ©. 73.
n
1322 WeftsAfien, V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 38,
Noch ift uns von dem Orte Helbon und feinem Wadi nichts
Näheres befinnt geworden; nach v. Kremer) fol er 5 Stunden
fern von Menin liegen, doch find nah Robinfong Aeußerung
auch von da genauere Nachrichten in der Zufunft durch feine Lands—
leute zu erwarten. Auf Porters handjchriftlicher Karte der
Ebene von Damascus erreicht der Wadi Helbon, deffen Namen
auch Pococke kannte 6), nachdem er mehrere Gebirgswege durch—
laufen und einige Nebenflüßchen aufgenommen hat, beim unmittel-
baren Austritt aus dem Gebirge das Dorf Berzeh, das wegen
feiner etymologifchen Ableitung ſchon früher genannt if. Nach
Porter foll das letztere 1,200 Einwohner haben; da von feinem
Fortlauf des Fluffes weiter abwärts zur Ebene durch Pococke,
der am Orte vorüberging, die Rede if, und auch v. Kremer kei—
nen auf feinen Wege von Damasz2us nordoftwärts nach dem ſchö—
nen Dorfe Harifta, bis wohin die Gärten von Damaseus reichen,
namhaft macht (f. oben ©. 265), fo mag diefer Fluß den untern
Barada jelbft nicht erreichen, jondern in der Gulturebene zur Be—
wäfferung aufgebraucht werden, wie ihn auch die Porterſche
Karte verzeichnet hat.
2) Der Lauf des. Stromes Awadſch, el-Awaj.
Zwiſchen Damascus und dem Hauräan liegt ein Diſtrict, den
die Eingeborenen Wadi el-Adſcham (englifh Ajam) nennen. Er
fiegt hauptjächlich auf der Weſtſeite der Hadfchroute, welche, big
fie die Ebene verläßt, die weftliche Grenze des Diftricts der Ghutha
bezeichnet. Durch diefen Landftrich läuft der Fluß el» Amwaj
(fprih Awadſch) von SW. gegen NO. Er entfpringt im
Dichebel efh-Scheich und endet im See el-Heidſchaͤny *6) (Hijäneh
bei Borter, ein Dorf an- deffen Nordufer, f. oben ©. 1315). In
diefem Diftriet des Wadi el-Ajam giebt Eli Smith die Namen
von 29 Ortfchaften an, von denen 9 öftlic von der Hadfchftraße
liegen, die anderen auf der Weftfeite derjelben. Bei dem Orte
Kesweh (Keffue bei Seegen, |. Erdf. XV. 2. ©. 807), A Stuns
den füdwärts von der Stadt Damascus wird der Awadſch—
Strom (Nahr el-Aawwag’, d. h. ver fich Frünmende 47), rivus
144) 9. Kremer, Mittel-Syrien und Damascus a. a. O. ©. 184.
26) N. Bocode, Befchr. des Morgenl. II. S. 190, 197.
+6) Eli Smith, bei Robinfon, Bal. IT. S. 900— 901.
27) v. Kremer, Mittel-Syrien und Damasınd. ©. 176.
Der Strom Awadſch. 1323
eurvus bei Abulfeda, Tab. Syr. p.97) auf der großen Mekkaſtraße
von den Pilgern auf einer Brüde überfchritten, wo fein von Pap—
peln befihattetes Ufer zuletzt noch die Landſchaft bewäſſert und
fieblich begrüntz denn weiter ſüdwärts wird fie öde und unfrucht—
bar, wo die bafaltifhe Landfchaft der weiten, Ebene Hauräns ihren
Anfang nimmt. Don da fließt er oftwärts zum genannten See,
der vielleicht bei hochanfchwellenden Waffern der Libanonflüffe mit
dem nördlichen Damascus-See in Verbindung treten mag (Abulf.
Tab. Syr. p. 156). ii
Nur der obere Lauf dieſes aus den füdweftlihen Vorbergen
des Anti-Libanon und Hermon hevvortretenden Fluffes ift durch
die doppelten Pilgerwege, Die von Banias aus in feinen oberen
und unteren Zubächen nordoftwärts nah) Damaseus führen (vergl.
Erdk. XV. 1. ©. 161—171), dur Burckhardts und v. Schu—
berts Beihreibungen ſchon einigermaßen befannt, eine Strede,
die in 2 Tagemärſchen zurücgelegt werden fann. Die genauefte
fartographifche Zeichnung dieſes Flußlaufes ift jedoch erft von uns
ferm geehrten Freunde Colonel Callier 3) gegeben, der durch fein
von Baniag nach Damascus geführtes Routier mehrere Srrthiimer
der früheren Zeichnungen von Berghaus bis auf Colonel
Churchills und Lynchs neuefte Karten berichtigen fonnte, wozu
vorzüglich der Umftand gehört, daß die Waller von Beit Dienn
nicht in die Wüfte ſüdwärts ablaufen, fondern, oſtwärts gehend,
‚ zu den oberen Zuflüffen des Nahr e8- Saharäni oder Sabi-
rany gehören, welche, bei Saſa vorüber, den obern Lauf deffelben
Stroms bilden, der weiter unterhalb el-Awadſch heißt, welche beide
Slußarme aber früher von Burckhardt mit einander verwechlelt
wurden.
| Burkhardt überftieg von Baniäs aus das füpdöftlichfte Vor-
| gebirge des Hermon, um den nächften Weg nah Damascus zu
) gewinnen und die Wüfte zu meiden. Das erfte, oftwärts ablau-
fende Gebirgswafler, das einer fehr reichen Quelle, Ain Beit ed»
| Dſchanne entfließt, und ſchon Mühlen treibt (Crdf, XV. 1.
| S. 163), ift der ung befannt gewordene füdweftlihfte Quellarm
] des Awadſchſtroms, der von da aus unter dem Namen Wadi
Beit ed-Dſchanne feinen Lauf längs dem DOftabhange des An—
) tirfibanon, was jedoh Burckhardt no nicht hatte ermitteln
M
*®) Cam. Callier, Chef d’Escadr. au Corps roy. d’Etat major,
Carte de la Syrie me@ridionale et de la Palest. etc, Paris, 1842.
1324 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 38,
fönnen, bi8 zur Safa» Station fortfeßt und von der Wefſſeite
mehrere vom Gebirg gegen S. O. ihm zulaufende Bergwaſſer er—
hält (ſ. Th. XVII. 1. S. 253), von denen der eine bei Saſa ihm
insbeſondere den Namen Sabarani, Sibarani oder Sabiräny
(nach Thomſon) zu geben ſcheint. Da Saſa nad v. Schuberts
Meſſung 2,783 Fuß, Kesweh 2,455 Fuß Par. über dem Meere
Tiegt, fo muß das noch höher gelegene, Fühlere Beit ed-Dſchanne
in jenem heißen Clima Syrieng wol mit Recht dag „Haug des
Paradieſes“ genannt worden fein. Wahrfcheinlich ift hier „der
Thurm auf dem Libanon” damit gemeint, „der gegen Da-
mascus fiehet“, Hohe Lied 7, A, zu der Salomonifchen Zeit,
da überhaupt der Libanon ein Lieblingsaufenthalt der Könige war,
und die Quellwaffer, wie die Gedern des Libanon hochgepriefen
wurden in den Liedern und den Ausfprüchen der Propheten.
Noch Willermus, Erzbifhof von Tyrus, der den Raub—
zug König Balduin IV. gegen Damascus bis Daria (obiges
Daräiya, ſ. oben ©. 1308) beſchreibt (im J. 1176, f. Will. Tyr.
Hist. XXI. 10, fol. 1002) und von der großen dabei gewonnenen
Beute fpriht, nennt an dem Eingang des Damascener Gebietes
diefes „Bedegene” mit dem einheimifchen Namen, den er aber
mit „Domus voluptatis“ wiedergiebt und dabei bemerkt, daß ihm
diefer Name wegen feines Föftlichen Waſſers gegeben fei, wozu
Wilken bemerkt #), daß diefes Wort nichts anderes als der ara—
bifche Name Bait aldihannah, d.i. „das Haus des Paradiefeg“
fei. Daß e8 auf einen früheren Zuftort der Salomonifchen Zeit
hindeutet, ift wol ohne Zweifel, der bei der Schwächung des Rei—
ches wieder verloren ging und an die Herrjcher von Syrien zur
rüdfiel, aber den Ruhm feiner Föftlichen Waffer in feinem Namen
durch das ganze Mittelalter bis im die neueſte Zeit bewahrt hat.
Veberrefte von diefem Lufthaufe der alten Zeit fünnen fchon feit
den Weberfällen der Kreuzfahrer Feine bedeutenden mehr vorhanden
fein, da daffelbe mit allen feinen Dorffchaften ausgeplündert und
von Grund aus durch Feuerbrand von ihnen völlig zerftört ur
(im 3. 1182) °9).
Nicht nur Pindar bei den Griechen hat feine begeifterten
Oden zum Lobe des Waffers hinterlaffen, auch die Dichter. des
149) Wilken, Gefch. der Kreuzzüge. Th. IL 2. ©. 168, Note.
so) Will. Tyr. Hist, XXI. 22. fol. 1033. si
a
es ee ee EEE EEE 0
Strom Awadſch, Amana und Parpar. 1325
Drients überbieten in ihren zahlreichen Liedern von der Herrlich-
feit ihrer Quellen, Bäche und Flüffe, den Augen und dem Schmud
der Landfchaft, dem Seegen ihrer irdifchen Paradieſe, die fie um
fich verbreiten, noch weit die Völker des Abendlandes, und ſchrei—
ben ihnen magifche Kräfte und alle möglichen Tugenden zu. ‚Die
Waſſer find auch der Stolz der Bewohner von Damascus von
jeher gewefen, denn nichts auf der Welt foll ihnen gleich Fommen.
Dies zeigt die Erzählung des Naeman im 2ten Buch der Könige
5, 12. Er war der Feldhauptmann des großen Königs in Syrien
zur Zeit Joram, des Sohnes Ahab von Israel, als Elifa der
Prophet in Samaria war; Naeman war hochgehalten in Syrien
und ein gewaltiger Mann, aber er war — ausfäßig.
Deshalb fhicte ihn fein König von Damascus in das Land
der Propheten, ihn zu heilen vom Ausfa. Da ihm aber
Elifa den Boten fandte mit feinem Gebot: „Gehe hin und wafche
dich fiebenmal im Jordan, fo wird dir dein Fleifh wieder er-
ftattet und rein werden — da, erzürnte der ftolge Obrift des
Heeres, Naeman, denn er hatte Größeres erwartet: der Prophet
jelbft wenigfteng würde herantreten, den Namen des Herrn, jeines
Gottes, anrufen und mit feiner Hand über die Stätte fahren und
den Ausſatz aljo abthun. „Sind nicht die Waffer Amana und
Pharphar zu Damascon‘‘, rief er voll Hochmuth aus, „beſſer denn
alle in Israel, daß ich mic) darin wüſche und rein würde?“ und
er wandte fih um und ging weg mit Zorn. Man fragt, wo flof-
fen zu Naemans Zeit (im sten Jahrhundert vor Chrifto) Amana
und Pharphar (Barpar)? denn Fein fpäterer Autor kennt diefe
Namen — doch wol von zu ihrer- Zeit hochberühmten fyrifchen
Flüffen im Gegenfaß des Jordan, der als heiliger Fluß doch zu—
fett nody den Sieg davon trug (2. B. d. 8.5, 14). —
Die Pilgerlegende des Mittelalters verlegte fie an die Nord-
ſeite von Damascus, wo- fie der weftphäfifche Pilger de Suchem
auf demfelben Wege nach der Kloftergruppe zu überfegen wähnte
(Erdf, XVII. 1. S.255). Zunächſt dachte man dann an die Flüffe
der Stadt Damascus, wie Maundrell. Diefer befonnene Beobs
achter 51) hielt fie für ein paar Arme der Damascusflüffe, und
' zwar jah er den Baräda für einen derfelben an, weil diefer mit
‚ feinen Serpentinen von ihm für einen natürlichen Stromlauf ger
ı halten wurde. Die anderen der fieben Flüffe fehienen ihm durch
) H. Maundrell, Journ. 1. c. p. 123.
1326 Weft-Aften. V. Abtheilung. IL Abſchnitt. $. 38,
ihre mehr gerade auslaufende Richtung nur dur Kunft abgeleitete
Canäle zu fein, die gar manchen Wechfeln unterworfen gemwefen zu
fein fchienen. Ihm blieb daher gar fein Grund übrig, fich für
das Vorkommen des zweiten diefer beiden antiken Flüſſe zu ents
jcheiden. Doch würden beide Fföftlichen Waſſer wol ſchwerlich unter
denen die Stadt jelbft Durch fließenden als Bade- und Reinigungss
orte zu juchen 5?) fein, fondern vielmehr nur die herrlichften Waffer
im obern Gebiete der Stadt follten dadurch characterifirt werden.
v. Schubert?) glaubte im Namen des Baräda eine etymologifche
Beziehung zum Pharphar annehmen zu dürfen; allerdings könnte
man zunächft an ihn als den Hauptfluß denken, wenn feinen fieber-
erzeugenden Waſſern nur eben nicht die fo nothwendige Klarheit
und Reinheit fehlte, die er erſt den Waffer der Föftlichen Fi—
dvfheh-Quelle (ſ. oben ©. 1293) verdanft. Diefe lebtere, fo
herrlich zum Bade einladend, fo Far, und als fo gefund gerühmt,
auch nach dem Tempel an ihrem Urfprunge im höhern Alter für
einen geweihten Badequell zu halten, möchte wol der Natur
der Sache nach dem Pharphar oder PBarpar entfprecdhen, fowie der
Etymologie nad), wenn in parar nah Kieperts Forſchung wirklich
nur die fprisch=hebräifhe Bedeutung eines durchbrechenden
Stromes nachgewiefen werden Fann, die fi) auch an mehreren an—
deren Localitäten nachweilen läßt. Wenn demnach) das wirklich die
Felsengen durchbrechende Eöftlihe Waſſer der Fidfheh- Quelle wem
Pharphar, dem austrüdlich „zu Damasco‘ Hinzugefügt wird, zu:
fommt, fo würde num der zuerft genannte Amana um fo eher dem
Awadſch entjprechen können; denn diefer Name, der aud) aus ans
deren Benennungen befannt ift, bezeichnet dag Feftftehende, wie
bei Bergen, daher der befannte Amanus am Eingange nad) Eilicien
und der Amana des Libanon im Hohen Liede5t) Salomonis A, 85
aber auch das Fortbeftehende, nie Verſiegende, wie bei Jeſaias
33, 16, alfo auch ein Flußname, hier das reiche Bergwaffer, das
von dem Haufe des Paradieſes am Libanon fo luftig herabfommt
vom Hormon, und um fo mehr auch den Namen feines Quellber—
ges tragen konnte. Er ift der zweite felbftändige Strom, der hier
gemeint fein Fonnte, wenn Naeman von den köſtlichſten Waffern
5?) Thomson, The Awaj the second river of Damascus, it
Bibl. Sacra. May 1849.. Vol. VI. p. 366 — 369; E. Robinson,
ebend. p. 369—374. °°) v. Schubert, Reife. TH. III. ©. 284, 308.
°*) Gesenius, in Erſchs Encyclop. T. IH. p. 309. 1
Der Strom Awadſch, Amana und Parpar, 1327
feiner Heimath ſprach, zumal da der eine zum Paradieſe, daffelbe
bildend, eintritt, der andere vom Haufe des Baradiefes herabfommt.
Wenn Benjamin v. Tudelass) die Erklärung der Flußnamen
in umgefehrter Ordnung zu nehmen fcheint, Bere Monrosb),
Thomſon und Nobinfon auch wie jener dem Baräda als Haupt:
fluß der Ghutha den Namen Amana zuweilen, weil diefer Name
als der erfte ‚genannt erfcheint, und daher den Schein als des
wichtigften tragen Fönnte, jo jcheinen ung doch die angegebenen ety—
mologifchen Bedeutungen noch entjfchiedeneres Moment für die Sden-
tität des Awadſch mit dem Amana und des Fidfeheh mit dem
Pharphar (PBarpar) darzubieten: zumal wenn man auch vom local:
geographiſchen Standpunct ausgehen wollte, da der Amana bei
jenem Ausjpruche dem Naeman näher lag als der Pharphar, und
vielleicht auch jchon bei den Einheimifhen den ftolgen Namen Bas
radiesftrom (wie heute Ar Sennant) nah Thomfon führen
konnte.
Früher konnte man nicht 57) auf den Gedanken der Identität
kommen, da der Zufammenhang des wafferreichen Beit el-Dſchanne
mit dem Awadſch unbekannt oder noch unficher geblieben war, was
aber durch Thomſons Wanderung, der den Awadſch-Fluß in deffen
enger Belsfhluht, an deren Thalwiege er das Mezra’at Beit
Dihenn nennt, über gewaltigen Trappfels zum Dfehebel efchs
Scheich (den Dſchebel Heifch bei Burdhardt, vergl. Erdk. XV. 1.
, &.162) emporfletterte, deſſen Baghöhe unter dem Hermon er von
da in 2 Stunden erreichte, von wo er nah 34 Stunde nad)
Baniäas an die Sordanquelle Fan, zur Entjcheidung brachte.
| Den Gebirgsftrom, welcher von Beit Dihenn, dem hochge—
legenen Bergorte, in wilder Schlucht herabfommt, nennt Thomfon
mit dem Namen Nahr Jennany (Dihennani); nah 1%, St. Lauf
1 ich zu ihm von der linken Seite her ein fehr ftarfer Mühls
ba, Menbej, der mit ihm vereint an Safa vorüber zieht.
Dieſer Mühlbach tritt als ftarfe Quelle plötzlich aus einer gleich-
"\namigen tiefen Höhle unter einem Gonglomeratfelfen hervor, bei
dem fein Dorf in der Nähe fteht.
Die Waffer der Höhle jollen nach Dr. Meshaka in Damas—
cus zuweilen, wie der Adonisfluß (vergl. oben ©. 553), blutroth
) The Itinerary of Rabbi Begjamin etc., ed. Asher. Berlin,
1840. Tom. I. p. 84. °°) Rev. Vere Monro, A Summer
| Ramble in Syria. London, 1835. Vol.II. p. 54. >) MWiner,
Dibl. Realwörterb. TH. II. Artikel Parpar. ©. 194.
%
1328 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 38,
hervortreten, und wie mit Donnergetöfe, gleich einem Kanonen:
fhuß, eine fehr große Menge Fifche auswerfen, dann aber Ffehrt
klares Waffer zurüd. Zu anderen Zeiten liegt die Höhle wieder
ganz troden und bildet einen tiefen Abgrund, in den wegen dei
vielen Rollfteine Fein Denfch Hinabzufteigen wagt. Die Pudding:
fteinbildung der Trappformation des ganzen ſüdwärts zie:
henden Hauräng, welche durch die inneren Bergwaffer hier leicht in
roftrothen Cement der Rolfteine zerftörbar erfcheint, und ihr hebel:
artiger Höhendrud von der nahen Libanonkette fhien Thomſon
hinreichenden Aufſchluß über diefe auch in anderen Gegenden dei
Libanon. befannten Quellenwechfel zu geben (vergl. oben ©. 183,
300 u. a. O.). Abwärts fließen diefe Bergwaſſer mit vielen an—
deren, bis von Welt herab der größte Zufluß vom Berge Beil
Sabir unter dem Namen Nahr Sabirany5S) fi mit ihnen
vereint bei Safa vorüber ergießt, und hier diefelbe Größe deg
Baräda vor feinem Verein mit der Fidſcheh-Quelle erreicht. Safa,
eine früherhin durh 25 bis 30 Fuß hohe Mauer aus jchwarzen
Steinen befeftigte Stadt, im Viereck gebaut und an den Eden mit
Thürmen verfehen, ift heutzutage ganz in Verfall, wie ihre ruinirte
große Mofchee. Auf der- Grenze der bafaltreihen Wüfte des
Haurän und des benachbarten, nun beginnenden weizenreichen
Damascenifhen Eulturlandes, die äußerſte Südgrenze dei
Ghütha, ift fie beftändigen Fehden zwifchen den wandernden Be
duinen und den nördlichen. Landbebauern ausgefeßt, fowie von der
räuberifchen Druzen, die jte fortwährend mit ihren Ueberfällen vom
nahen Gebirge in Schreden feben. Der Weizenertrag Diele
Fluren gegen Haurän und Dichaulän, fagt [bon Seeben®), if
von fo vorzüglicher Güte, daß er fchwerlich irgendwo in der Wel
vorzüglicher angetroffen wird, Selbſt zur Zeit des Friegerifch
gerüfteten Ibrahim Paſcha in Syrien gelang e8 doch dem gefürch
teten Druzen-Chef Schibly Aryon der benachbarten Ledja, Di
Stadt Safa in Befik zu nehmen und die Verbindung zwifchen den
Sordanthale mit Jerufalem und Damascus, von welde
auch zur Zeit noch viele Refte einer antifen Römerftraße vor
handen find, eine Zeitlang ganz zu unterbrechen.
Shre Spuren Tonnte v. Kremer) von Saſa 5 Stunde‘
\
ns8) Thomson, The Awaj I. c. p. 367. ‘
59) Seegen, Reife. Th. J. ©. 31.
°°) 9. Kremer, Mittel-Syrien und Damascus. ©. 179.
Der Strom Awadſch. 1329
eit gegen S.W. His Kuneitra verfolgen; fie iſt ganz aus be-
ienen Steinen erbaut, und über jede Vertiefung find Bogen ge-
dlbt, hie und da noch 10 His 12 Fuß breit, und an den Seiten
gen große Trümmerhaufen von Station zu Station dicht an der
trage, die wol nur Reſte von Wachtthiirmen fein fünnen.
Bon Safa abwärts, 6 bis 7 Stunden Wegs, beginnt der
wadich in feinen mäandrifhen Krümmungen die Gulturebene
m Damascus zu befruchten und zu ſchmücken; die reichften, herr—
hſten Weizenfluren, auch die Felder mit Sorgho und Maig
baut, breiten fich hier zu beiden Seiten aus, die am 19. April
348, als Thomſon hindurchzog, in voller Pracht fanden, und
e Hoffnung einer ergiebigen Ernte für die Befiger gaben, wenn
cht die Nachbarräuber fie zuvor ſchon durch Fouragiren ihrer
eerden und Hirten diefer Fülle beraubten.
- Nimmt man den mehr dftlihen Weg durch die Wüſte des
van, wie Ali Bey$l) ging, jo trifft man, je näher nach Safa
‚ defto mehr plutoniſche Zerreißung des bafaltigen oder lava—
tigen Bodens, der mitunter felbft durch große Spalten und tiefe
rubenlöcher, die nicht jelten mit foetiden Waffern gefüllt find, in
er furchtbaren Einöde Graujen erregen kann. Dieſe felfige
Imöde reicht, nach v. Kremer), füdwärts bis über Kuneitra
‚ den Tiberias-See hin, eine vulcaniſche Strede, ganz wie mit
da übergoffen, unter deren poröjer, ſchwarzer, Elippiger Dede
ver ein fruhtbares Erdreich liegt, dag von diefem Guß der-
ft nur zugedecdt wurde.
Durch Ebenen, nur von niederen Hügeln und Thälern unter:
hen, kommt man bis zum Khan eſch-Scheich, der am Ufer
Fluſſes zu einem großen, 260 Schritt langen und 180 Schritt
Eiten Karawanferai erbaut if. Unterhalb deffelben führt eine
Fücke über den Awadjch= Fluß; von den dortigen lebten An-
jen des Saſa-Plateau's (2,788 Fuß über dem Meere nad
Schubert) erfennt man nun Ihon an dem Anbau und ver
Aebung der Landſchaft, daß man fich einer großen Gapitale nähert.
Luhtbarer Freidiger Mergelboden&) bedekt nun auf dem
en, das ift auf dem nördlichen Ufer des Awadſch fortan die
Gene des tieferliegenden einftigen Seebodeng von Damas-
|
q
’) Ali Bey, Trav. Vol. II. p. 263.
I 2%. Kremer, Mittel-Syrien und Damascus. ©. 179.
) Wilson, The Lands of the Bible. Vol. I. p. 324.
Ritter Erdkunde XVII. Pppp
*
1330 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. F. 38
eus, der aber, feiner Waſſer entladen, deſſen fruchtbaren Nied«
ſchlag zu feiner reichen Ausftattung beibehalten, obwol die Ebeı
in welcher die Stadt Damascus in ihrer. größten Vertiefung «
Baräda, doch noch mehr als 2,200 Fuß über dem Spiegel ?
Meeres erhaben liegt (2,268 3. nah v. Wildenbruds, 2,304
nah Ruſſeggers69 und 2,186 F. nah v. Schuberts Meffu
gen). Der Awadſch hat alfo von Safa bis dahin noch immer «
Gefälle von 500 Fuß, das er reißend durchziehen muß, ehe er f
nen ——— Lauf in der Ebene erreicht.
In dieſer Ebene, zur Seite des jetzt verlaſſenen Caſte
Djün, wo der Awadſch noch einen linken, oder von Weſt foı
menden, Gebirgsfluß, der von dem ſchon früher genannten groß
Dorfe Katana (f. oben S. 283) herabfließt, aufnimmt, giebt f
Fluß durch einen tiefen unterirdifch gezogenen Tunnel ſchon ein
Theil feines Waffers zur Befruchtung ab, und hier fangen die ü
pigften @ulturgebiete mit Gerealien, Baumwollenfeldern 66) ı
verfchiedenen Fruchtarten an. Der erfte von ihm bewäfferte größe
Ort ift Daräiya, wo eine große quadratifche Ruine fteht, A
früher ein Deir, d. i. ein Klofter, gewefen fein foll, eine fm
Stunde von dem Südthore der Stadt Damascus entfernt gelege
- Schon zuvor hat ſich der Awadſch von feiner bisherigen Nordrü
tung gegen dieſe Stadt oſtwärts gegen die Merdſch und fein
Endfee, den el-Heidſchäny, zugewendet. Er bildet hier die ſü
öftlihe Grenze der Ghütha und fließt an dem Dorfe Gha
fanije vorüber. An feinem Ufer fiel eine in der frühern ſyriſch
Geſchichte berühmte Feldſchlacht zwiſchen den Parteien der Sen
niden und der Kaifte vor, wo Abulfeda die Merdfh Rah
als das Schlachtfeld nennt, daher hierdurch Die Lage derfelben
Südoft bezeichnet ift 66), worüber bei den Autoren früherhin®
ſchiedene Erklärungen ftattfanden (Abulf. Tab. Syr. ed. Koehl
p- 16, 17). se
Wir können die öftlihe Ablenfung des Awadſch nit ı
Wilfon für einen Grund halten, ihn nicht für den Pharpl
des Naeman zu halten, da er doch entfihieden zu den Zerritori
ftrömen der antifen, hocheultivirten Ghutha von Damascue gehl
wenn er auch die Stadt felbft nicht berührt, auch in neuerer 3
164) Nufjegger, Neife. I. ©. 756; ſ. Voggendorfs Annalen.
65) Burdhardts Reiſe, bei Geſenius ©. 548.
°e) 9, Kremer, Mittel: Syrien und Damascus a. a. O. & 177.
Der Strom Awadſch. 1331
weniger gepriefen erfcheint, was doch wol nur der größeren Nähe
des weit mehr verwilderten, einft jo hoch cultivirten Hauräng
gegen die früheften Salomonifchen Zeiten zuzufchreiben fein wird.
Bon dem Dorfe Daräiya ift aber fhon bei Will. Tyr.
zweimal unter dem Namen Doria67) Erwähnung gefihehen: denn
die Ausfälle der Kreuzfahrer, die an der Süpdfeite des Hermon
über Beit ed-Dſchanne (Bedegene, ſ. oben ©. 1324), um die
reiche Ghuͤtha zu plündern, gegen NO. vorrüdten, begnügten fich
beide Mule mit der Beraubung der Umgebung und des leßten Or—
te8 Doria, fagt der Erzbifchof von Tyrus: denn jenfeit fingen
die baumreihen Gartenpflanzungen an, in welchen fich die
bewaffneten Bürger der Stadt und ihre Truppen als ihrer natür=
lihe Schußwehr zu fiher wußten, um von den Angriffen der Feinde
bis dahin verfolgt zu werden. Deshalb blieben die Damascener
dafelbft ftehen, und auch die Kreuzfahrer wagten fih nicht in ihre
dichten Gehege, Kanäle und Schugmauern hinein. Als fie mit ihrer
Neiterei von dort nach Jeruſalem umfehrten, zogen fi auch die
Truppen der Damascener aus ihren dicht verwachfenen Gärten voll
Hinderniffe in die Stadtmauern von Damascus zurid. Dies ift
durch alle Zeiten der wichtigfte Schuß der Damascener gegen den
Feind nach außen bis heute geblieben. Don einem Deir oder
Klofter ift ung feine Nachricht der früheren Zeit in Daräiya be-
Tannt, aber nah Ebn Khallicans Manufeript, das Quatre-
mere citirt, muß es ein bedeutender Fleden, vielleicht einft eine
fefte Burg gewefen fein 6).
| Bon hier ſchweift der Blid der Ankommenden ſchon über den
‚weiten vorliegenden grünen Obftgarten der Ghütha hin,
ber deſſen Waldfronen dem Fremdling nur die unzähligen röth-
lich-weißen, fugelförmigen Kuppen oder zuderhutförmigen Thürm—
hen der Wohnhäufer, die größeren Dome der Mofcheen und tiber
ejen die jchlanfen weißen Minarehs wie Maftbaume feltfam her:
orragen, oder, wie Ali Bey fih ausdrüdt, aus weiter Ferne
em gleich einem ungeheuern weißen Zeltlager über einer grü-
nen Wiefe, die den ganzen Horizont einnimmt. Jener Vergleich
drängt ſich dem feefahrenden Europäer, diefer dem Wanderer aus
der libyſchen Wüfte auf. Erſt im fernen Hintergrunde befchränfen
1
'
) Will. Tyr. Hist. XXI. 10, fol. 1002 und XXI. 22.
‚ °®) Quatremere, in Makrizi, Hist. des Sult. Mamel. Tom. 1. 1.
P- 262, Note.
—JJ | Pppp2
1332 Weft-Afien. V. Abtheilung. IL Abſchnitt. $. 39.
die grauen, nadten Kuppen und Rücken des Anti-Libanon mit ih:
ven öſtlichen felfigen Abftufungen ihrer langgezogenen Bergwände
diefen Anblick gegen den Norden hin, über welchen fich jedoch zus
nächſt im Vordergrunde befonders eine auffallend altarförmig 9)
geftaltete Kuppe am höchften und auffallendften emporhebt, der
Berg Kafiun, auf den die moslemifhe Legende den Altar
Abels verlegt, und weiterhin die Stelle von Kains Unthat daran
reiht, und den Aufenthalt der Stammväter, wo Adam und Eva
viele frohe und traurige Stunden verlebt haben follen.
$. 39.
Zwanzigſtes Kapitel
Die Stadt Damascus mit ihrem Paradiesgarten,
el⸗Ghuͤtha.
Erläuterung 1:
Die heidnifche und chriftliche Damascus nad) ihrem Urfprung
und Beftand bis zur Zeit der mohammedanifchen
Eroberung.
Die ältefte Gefchichte der Stadt Damascus und ihre Grüne
dung ift in großes Dunfel gehült, aber ihr höchftes Alter unter
den berühmteften Städtegründungen im Orient allgemein anerkannt,
und gleichen Ruhm in einer uranfänglichen ‘Beriode, wie die äghp—
tifche Ganalifation der Deltalandfchaften des Nil, ſcheint auch die
Bertheilung der Wafler des Baräda und die Entftehung des Par
radiefes in der Mitte der ſyriſchen Wüfte in der Mythe, wie in
der Sage und der Gefchichte des Orients zu genießen. I
Mit der Einwanderung Abrahams aus Ur-Kasdim, Dad
ift dem Ur der Chaldäer (Orfa) jenfeit des Euphrats, ſeinem Va⸗
terlande, mit ſeinen zahlreichen Heerden und ſtreun Höriger
) v. Schubert, Reife. IL. ©. 286; Ali Bey, Travels. I, p. 2 N
3.9. Hammer, Gefch. d. Osm. Reiche. Th. I. ©. 482.
Die Stadt Damascus. 1333
(1. Buch Mofe 11, 28 und 24, A), beginnt auch die Gegend von
Damascus in Borderafiens Gefchichte einen fefteren Fuß zu ge-
winnen: denn Abraham, der Erzvater, felbft nennt den Eliezer
von Damascon als feinen Hausvogt, das ift als den Oberften
feines Heerdenreichthums, feiner Knechte und feines ganzen Haus—
fandes, der ein fo großes Vertrauen bei diefem mächtigen und von
allen Seiten hochgeehrten Wander » Fürften des Landes befaß, daß
er ihn mit dem wichtigften Auftrage betraute, an feiner Statt fei-
nem einzigen Sohne, Iſaae, die Braut aus dem Lande der Väter
und der Freundſchaft als Gattin zu wählen und heimzuführen
(1. Buch Mofe 24); denn der „ältefte Knecht“ feines Haufes
fann nur Eliezer von Damascon”) gewefen fein, dem die
Wege der Wanderungen feines Herrn und feine Heimath wohlbe-
Fannt fein mußten. Damascus, feine VBaterftadt, lag auf der
großen Wanderftraße der Bölfer vom Euphrat nach Palä—
fina in der Mitte, und ift in diefer wichtigen Weltftellung geblie—
ben, jet es in Beziehung Ddiefer Völfer- und Kriegszüge (wie Ke-
dor Laomers, der ja über Damascus zurüdfehrte), oder der
großen Handelsftraßen, die feit den älteften Zeiten vom Euphrat,
von Hierapolis durch Damascus, fei e8 über Gerafa und
Gaza nad) Aegypten oder über Heliopolis (Ba’albef, vergl. oben
©. 231) nah Sidon und Tyrus, den früheften friedlichen
Bölkerverkehr der Babylonier, Chaldäer, Affyrier und Nabatäer
mit Aegyptern und Phöniciern vermittelten (Plinius VI. c. 32).
Abraham, jeinen fananätfchen und affprifchen Nebenfönigen an
Macht gleich, ſelbſt überlegen im Ariegszug mit feinem eigenen
Hausftande über einen DVier-Fürftenbund unter König Kedor
Laomers von Elam Anführung, dem der König von Schinar,
. t. Babylonien, und noch zwei andere zur Seite flanden, nicht
Ri führend der Eroberung willen, wie jene, fondern um die
Habe und das Recht feines Bruders Loth zu wahren und wieder:
innen. ift er Freund und Bundesgenoffe der mächtigften Ka-
nander in Mamre und in Gerar, und ward von dem SBriefter-
— Melchiſedek in Salem geprieſen und geſegnet; und „gelo—
bet“, ſagt dieſer, „ſei Gott der Höheſte, der deine Feinde in deine
Hände beſchloſſen hat“ (1. Buch Moſe 14, 20); dieſelben Feinde,
9 Ewald, Gefchichte des Volks Israel. Bd. I. S. 333, 345, 361 und
anderen Orten.
x
“
1334 Weft-Aften. V. Atheilung. 11. Abſchnitt. $. 39.
welche das ganze Sordanland mit einem furchtbaren Naubfriege
überzogen hatten. LEBENS |
Die wirdevolle Ausführung Eliezers, des Hausverwal—
ters, deffen ganze Stellung im Hausweſen der Erzväter eine eben
jo wichtige als ehrenvolle war, ift, was die Werbung der Braut
betrifft, fo meifterhaft in der ſchönen Erzählung dargelegt, daß man
wol wiünfchen möchte, noch mehr von dem Damascener, Ddiefem
‘treueften Diener des Erzvaters, zu hören, dem fogar, nach dei
Sitte jener Ürzeit, das Erbe Abrahams, wie diefer es jelbft feinem
Gotte anheimftellt, zugefallen wäre, wenn er ohne Leibeserben ge
blieben (1. Buch Mofe 15, 3). Daher die Stellung und Nennung
des Stadtnameng Damascus vor dem Perfonennamen Eliezersg,
wie Ewald”) bemerkt, „Damasc, des Eliezers Stadt”, zu
einer jo fprüchwörtlichen Nedensart werden Fonnte, wie wenn diefe
Stadt, als Baterland Eliegers, des Derwalters Abrahams, auf
deffen ganze Erbfchaft hätte Anſprüche machen Fönnen, oder ala
wenn fie doc faft in gleihem Sinne die Stadt eines Sohneg
Abrahams genannt würde. Zwar fonnte bei eigen erfolgter Nach—
fommenfchaft des Erzvaters von jenem Verhältniß nicht mehr die
Rede fein, auch wird das Haus des Patriarchen in andere, füdfichere
Gegenden verfegt, die Gefchichte fehweigt von dem treuen damas—
cenifchen Diener; die Beziehungen von Abraham zu Damascus
gehen gänzlich verloren, weil eine zweite Einwanderung durch
Aramäer aus Kir, aus Armenien oder vielmehr aus einem m&
difehen Gebiete, die der Prophet Amos Syrer nennt (Amos 9, 7),
in Damascus einzog und die Stadt, nad ihnen Aram genannt,
feit fie dort herrfchend geworden, den Hebräern entfremdete, wozu
noch die Aegyptifche Zwifchenfunft trat. Aber die ältefte Sage
hat fih in Damascus felbft aus jener früheften erften Periode der
Durhmwanderung des Hebräers doch local höchſt ergiebig und me
thenreich entfaltet. Die Erinnerung an Abraham, deffen
Siegesthal zu Hoba feinen Ruhm als „der Freund Gottes“
(el-⸗Khalil, ſ. Erdf. XVI. ©. 214) bei feinen femitifchen Stammes
genoffen nod um Bieles erhöht haben mußte, ging wahrfcheintid
in Damascus felbft nie unter, Wenn ſich auch in der Gerhiäht
des Bolfes Israel davon feine Spur nachweifen läßt, um fo Te
bendiger taucht fie in der modernen arabifchrmufelmännifher
"is Swah, Geſchichte des Volkes Jsrael. BandL 1843. S. 34
uf |
Uranfänge der Stadt Damascus. 1335
ft wieder hervor, wo die Localfage zu Damascus fo voll von
raham ift. Aber aus Nicolaos Damascenus, dem Zeit-
offen des Kaifers Auguftus, einem Zeugen erften Gewichts, wie
vald fih ausdrüdt, geht fogar hervor, daß au zu Damas-
8 die Geſchichte von Abrahbams Aufenthalt dafelbft kei—
weges ganz vergeffen war; denn er jagt im IV. Buch 72) feiner
horien: Abraham herrſchte als Anfömmling famt fei-
m Heere zu Damascus, ald er aus der Gegend der Chal—
r oberhalb Babylon dahin gezogen war (Apoxuns EBaoikevoe
1100800 x.T.4.). Aber nicht lange dafelbft verwetlend, wanderte
mit feinem Bolfe nah Kanaan u. f. w.... Noch heute, fährt
olaus Damascenus fort, it Abrahbams Name zu Damas—
8 hoc; berühmt; man zeigt fogar nody den Ort feiner Nieder:
ung, der Abrahams Wohnſitz (Ffouuov orxnoıs) genannt
d. Dies beftätigt auch Flav. Sofephus (Antiq. I. 7, fol. 29,
‚ Haverc. T.1.). Wären die Hiftorien des Nicolaos Damasce-
8, der die Archive der Stadt Damascus als feine Quelle be-
sen Fonnte, nicht verloren gegangen, jo würden wir über
Abrahamiſche Periode noch beffer unterrichtet fein, vielleicht
über die noch frühere Zeit der damals ſchon beftehenden
mascus, von der aber nur noch Mythe und Bermuthungen
handen find, nah welhen Joſephus unftreitig Uz, Sohn
ms und Enfel Sems (1. Buch Mofe 10, 23), als den Grün-
don Damascus angiebt, der in Zrachonitis gewohnt habe
s. Antiq. Jud. 1. 6, 3, fol. 24), womit dann wieder Hiob im
Uz in Berbindung gebracht wird und fein Grab, das in der
e von Damascus den Pilgern gezeigt wird.
Die Auswanderung Abrahams aus dem Lande der Chaldäer
nah Joſephus Angabe (l. c. Antig. 1. 7), ſchon ein altes
dh Sue Reich umd einen polytheiftifchen Religionscultug
Abſt voraus, dem der Erzvater ale der Anbeter des Einen wahr—
en Gottes gegen Welten ausweichtz wichtige Handelsftraßen
nden fhon vom Perfergolf und dem untern Euphrat durd)
fon, auf welchen die Phönicier längft ihre Waaren aus dem
ent zu den jyrifchen Häfen brachten, über Mabug-Hierapo-
‚ Damascus und andere Emporien, die man der Gründung
. — —
) Nicolai Damasceni Fragmenta. Lib. IV. 30, in Carol. Mülle-
‚zus, Fragmenta Historicorum Graecorum ein, Paris. 4. 1849.
vol. IIE p. 373,
| %
“
1336 Weft-Aften. V. Atheilung. II. Abſchnitt. $. 39,
der Semiramig durch Mittels und Border-Afien zuſchrieb, dern
Bahnen dann die Einwanderer nachzogen.
Solchen urälteften Zeiten fehreibt Juſtinus (Hist. XXXVL2
die erfte Anlage der Stadt (Damascus Syriae nobilissima eivi
tas etc.) zu, die ihren Namen von einem affyrifchen Könige Da
mascus erhalten haben follte, deffen Gemahlin zu Ehren die S
rer dafelbft das Grabmal der Arathis, richtiger Derceto (verg
Erdf. XVI. ©. 85 u. f.), gleich) einem Tempel und fie felbft
ihre heilige Göttin verehrten. Diefe Derceto, auch die Götti
von Ninive, galt aljo in Damascus für die Stammmutter der Al
ren Damascenijchen Dynaſtie, während Semiramis nad) derjelbe
Mythe von Damaseus nad) Ninive erft gezogen und dafelbft ei
Dynaftie geftiftet haben follte, welche nach anderen Sagen abe
auch von der Derceto abgeleitet wurde 3). Dies wäre dann di
vorhergehende Dynaftie der in Damascus herrfchenden aſſyriſche
Derfetaden gewefen. Flav. Joſephus, fagt Movers, tm
Fein Bedenken, die Mofaifchen Nachrichten der Vier-Fürſten in Kt
dor Laomers Bunde zu Abrahams Zeit (2,000 Jahr vor Chrifte
deren Einfluß bis Paldftina veihte, bis auf ein altes aſſyriſche
Neich zu beziehen, das in damaliger Zeit Afien beherrfhte.
Sieht man den Kriegszug der Vier-Verbündeten zu Abraham
Zeit mit Tuch”) nicht blos als einen gewöhnlichen Raubzug a
wie er in der Erzählung von Loth erfcheint, jondern, da Kedo
Laomer von Elam und ein Amraphael von Sinear (Bahı
lonien) an der Spitze einer neuen Dynaftie ftehen, als ein poll
tifhes Beftreben der Herrfcherfönige vom perfifchen Meerbufe
ihre Vafallenftaaten fich zu unterwerfen, oder fih den Beſitz
großen Straßen- und Waarenzuges in der langen Thalfenkung u
Ebene zwifchen dem indo=perfifchen und Rothen Meere am ailanitiſch
Golf, alfo zwifchen Euphrat, Nil und Mittelmeer, ficher zu ftelle
jo gewinnt die Weltftellung der Localität von Damascu
al8 der unumgänglic nothwendige Ausgangs: und Knotenpur
jo großer Kriegs= und Handelsunternehmungen, eine noch größe
Bedeutung ; denn daß er dies zu jener Zeit war, geht ſchon de
aus hervor, daß ihr an reicher Beute beladener Nachtrab, d
7°) Movers, Die Phönizier. Th. II. 1. S. 264-267 u.0.9. |
NE: Tuch, Bemerkungen zu Geneſis Kap. 14, in der ZSeitſchrift
Deutſchen Morgenl. Gef. Th. I. 1847. ©. 164—1935 v. Gumpe
Abriß der Babyl. und Affyr. — 1854. ©. 103, 130.
Uranfänge der Stadt Damascus. 1337
Abraham ſchlug, denfelben Rückweg über die Damascugebene nahm,
den er auf dem Hinwege genommen haben mußte, da fein anderer
durch die zur Seite liegende Wüfte für ein Kriegsheer möglich
war, umd auch die weitere Heeresftraße, ſei es nach Ninive oder
Babylon, nur über Damascus gehen Eonnte.
Folgt man den etymologifchen älteften Spuren der Städte:
namen Mabug, Damascug und Tadmor, die alle drei in der
Richtung des großen Waarenzuges liegen, fo feheint in ihnen eine
Hindeutung eines noch Altern nicht-ſemitiſchen Urfprunges
auf die Wahrfcheinlichfeit zu führen, daß hier in Syrien nicht
blos jemitifche Sprache, fondern auh indogermanijche und
brabmanifhe Sprache und Eultur Antheil an ihrer erften Be—
gründung 75) genommen; daß Damaseus, bei Juftinug der Sohn
des Hermes (Dionyfos und Giva Indiens), genannt, nicht blos
ein König, jondern ein Gott des Landes, wie feine Gemahlin Se-
miram=Derceto, war, dem, wie einem Dufares der Araber, dem
MWein- und Zraubengotte zı Boftra (fiehe Erdf. XV. 2. ©. 972),
auch Dionyfiiche Fefte gefeiert wurden, und Paradieſe mit reichen
Fruchthainen als Götterfige angewiefen waren, deren dann eineg
die Ghuͤtha fein möchte. Wie, nah Hitzigs Unterfuchungen, mit
Mabug (Hierapolis, Erdf. X. 137, 930 — 980, 1041, 1054
u. XI. 335 u. a. D.) die Sage von Einfhlingung der Deufaleo-
nifhen Wafferflutb in den großen Erdfpalt (dem xuoum ueya),
die ja auch eine indijche ift, und die Einführung des Bombyr-Ge-
fpinnftes aus Indien verbunden erfcheint, jo würde die Verbreitung
der Obftgärten in irdifchen PBaradiefen mit dem fo eigenthümlicdhen
Bewäfferungsiyftem, wie der Weinbau über Perfien von eben das
her mit Dionyfos zu Helbon und Damascus, wo aud ein Noah
in der Sage -einheimifch, als der erfte Weinpflanger gedacht und
fein Grab im Cöle verehrt wird (Erdk. XVII. 1. ©.203), vereint
werden fünnen (ob. ©. 1319), aud Anderes, was diefe Anficht noch
unterftügen dürfte, fich aus dem eigentlichen nicht lateinifchen,
fondern indifhen Namen Palmyra ergeben, was nicht der Balmen-
ſtadt Tadmor (Thadmara) entjprechen und mit ihr identifch fein
joll, fondern die Begründung einer Königsftadt dur die Beni
Tamur im Sangerit bezeichnen, worüber jedoch die Unterfuchungen
Hitzigs nachzuſehen find.
|
. 0%) Dr. Hißig, Drei Städte in Syrien, in Zeitſchrift der Deutſchen
Morgenl. Gef. 1854. Bd. VI. 2. ©. 211—230.
%
|
1338 Weft-Afien, V. Atheilung, II. Abſchnitt. $. 39.
Nur aus dem Zuſammentreffen fo vieler wichtiger Völkerver—
hältniffe in einer früheften Entwidelungspertode der Urzeit in ih—
ren großartigen Hinz und Herfhwanfungen vor ihrer gleichſam
erpftallinifchen Feftftellung Fonnte bei den Nachfommen des Hei—
mathfiges in dem gemeinfamen Knotenpuncte aus den verjchtedenften
Elementen fich ein fo reicher Teppich von Erinnerungen, Sagen,
Meinungen, fabelhaften Anklängen und Metamorphofen zu neuen
Geftaltungen der verfchiedenften Art zufammenwirken, wie dies in
dem Leben der Damascener der Fall war, welcher den quellenreichen
Hintergrund für die mit Phantafie jo vorzüglih ausgeftattete
Nachkommenſchaft in fortdauernder Aufregung und fo einfältigen
Glauben an die große Vergangenheit zu füllen im Stande war,
welchen felbft die nachfolgende nüchterne Gegenwart nicht wieder
aus der febendigen Anfchauung des Volkes zu verdrängen vermochte,
da die Fülle der Naturumgebung fie immer wieder mit dem reellen
Gefühle des Beſitzes ihres irdifchen Paradiefes, dem Stolge -
auf ihre Vorfahren, durch ihren eigenen Egsismus zu befhwichti-
‚gen im Stande war.
Die wirflih, wenn ſchon noch düfter bleibende hiftorifhe -
Zeit für Damascus beginnt, nach dem Zeugniß feines einheimi-
fhen Gefchichtsfchreibers Nicolaos von Damascus (Nicol.
Damase. Fragm. 31 1. c.), erft dadurd, daß unter Hadad, dem
Zeitgenoffen König Davids, eine einheimifhe aram äiſch-ſy—
rifhe Dynaftie zum Königthum gelangte, die nun, theils in
Kriege mit Judäa und Israel verwidelt (2. Samuel 8 u. f.),
theils mit ihnen in Freundjchaft ftehend (1. B. d. Kön. 15), in
Damascus refidirte, wo fie in Aufeinanderfolge vom Vater auf
den Sohn immer den Namen Hadads (Hadadezer, Benhadad)
beibehielten, gleich den Ptolemäern in Aegypten, wie dies Nico—
laos fagt, in den biblifchen Hiftorifchen Büchern 76) jedoch nur ges
legentlich erwähnt werden. Zumal aus einem Friedenstractat,
der mit Königen von Israel geſchloſſen wurde, ſcheint hervorzuge—
hen, daß auch frühzeitig Handelsverkehr dabei zur Sprache
fam, in dem (1. B. d. Kön. 20, 34). von einer Gaſſe die Rede
ift, welche die Israeliten in Damascus inne hatten, wie aud
die Syrer diefelbe VBergünftigung einer Gaſſe für fich feit. der
Zeit des erften Hadad in Samaria genoffen, worunter man nur
176) Miner, Bibl. Nealw. I. Damascus. ©. 244— 246, Hadad und
Hadadefer u. m. St, |
Damascus feit der Dynaftie Hadad. 1339
twa Handelscolonien verftehen Fönnte, die gegenfeitig geduldet
vurden, welche aber, gleich den fpäteren Sudenquartieren, nur in
jewiffen Abtheilungen der Städte für die Fremdlinge, wie hier in
Damascus für die Samaritaner, zugelaffen wurden.
Ohne den innern Zufammenhang der einheimifchen Gefchichte
erfolgen zu können, erfahren wir nur, daß der König Rezin
oder Rezing, nah Rawlinſons Lejung dieſes Namens auf
iner in der Mitte eines Hügels zu Nimrud 1853 gefundenen
Inſchrift aus der Zeit Tiglath Pilefars, auf welher 18 Namen
interjochter Zürften eingetragen, find) von Damascus in Syrien,
er einen Einfall in das Reich Juda unter König Ahas (im Jahr
41 vor Ehrifto) machte und den Hafen am Rothen Meere, Elath,
pelcher damals Ju da gehörte (f. die Ophirfahrt, Erdf. Th. XIV.
1848. ©. 348-—431), in feine Gewalt befam, offenbar um dem
Handel von Damascus eine hohe, felbftändige Bedeutung zu
jeben, die Stadt Serufalem felbft nicht überwältigen fonnte, deffen
rönig Ahas den affyrifchen König Tiglath Pilefar zu Hülfe
ief, welcher nun den König Rezin befiegte, tödtete, Damascus
elbft eroberte und viele feiner Unterthanen in das Exil gen Kir
ührte (2. Buch) d. Kön. 16, 9). Seitdem blieb das Damas-
ener Gebiet mit dem aflyrifchen Neiche vereinigt, die Syrer
on da erfeheinen fofort nur als Hülfstruppen der Affyrer (Jeſaias
‚411 u. 12). Damascus theilt dann mit einem großen Theile
orderafiens deſſen Schickſale, zu Nebucadnezard Zeit unter chal—
äiſcher, zu der Achämeniden Zeit unter perfifher, nad
Meranders Tode unter fyrifch = feleueidifcher Oberherrichaft,
vo ihr Anfehen, wie auch unter den Römern, von Antiochia
berflügelt wird, aber doch auch manche Vortheile mit dem Auf-
lühen diefer Gapitale ald Emporium mit dem Orient und Durch—
angspunet nach der öftlihen Seleucta und der Refidenz Cte—
phon am Tigris theilte (vergl. Erdf, Th. XI. 1844. ©. 852
ik 865).
Erft durch des Apoftels Paulus Befehrung zu Chrifto wird
e
Aufmerkſamkeit auf eine wackere chriſtliche Gemeinde gelenkt, die
4 daſelbſt ſchon gebildet hatte, an deren Spitze Ananias ſtand
Apoftelgefchichte Kap. 9), wo Paulus den Juden die erſte
'redigt hielt. Denn Damascus mußte, wie Antiochia (vergl.
ven ©. 1169), unter der Seleucidenherrfhaft fehr viele
uden zu Einwohnern erhalten haben, da, nad) Flavius Sofe-
wi
1340 Weft-Afien. V. Atheilung. II. Abſchnitt. $. 39
phus77), zur Zeit der römifchen Eroberung Syriens von
den ihnen gehäffigen Damascenern an 10,000 jüdifche Einfaffen
in ihrer Stadt ermordet wurden. Auch der geraden Gaffe
(einer Zeil) wird in der Apoftelgeichichte, Kap. 9, 11, erwähnt, wol
das Quartier der Juden, in welchem Paulus eingefehrt war,
welche noch heute in Damascus unter demfelben Namen bepil-
gert wird.
Nur jehr Weniges ift e8, was uns über die Zuftände von
Damascus in der Periode der Herrfchaft der chriftlichen Kaifer
berichtet wird, unftreitig weil Antiohia, der Mittelpunct des
firchlihen Lebens in DVorderafien geworden, die Aufmerfjamfeit
ganz in Anfpruch nahm, und daher das Sritereffe von Damas-
eus zurückdrängte, die zwar noch immer die Schönfte (Sauwuoxog
n xaAhtorn) 8) genannt wurde, wie Georg. Pachymeris fagt,
aber doch an der Außerften Oftgrenze des byzantinischen Rei—
ches, dem Zankapfel des Coele zwijchen dem Drient und Deeident,
gelegen, zu vielen Wechfeln durch die Ueberfälle der perfifchen und
faracenifhen Nachbaren ausgefebt war, um von Seite der Cäſaren
auf diefe Stadt noch ein großes Gewicht zu legen. Nur ale po» |
litifhe Grenzwarte war fie für die römifchen Kaiſer wichtig, -
weshalb fie auch Kaifer Julian fehr paffend zo» zig Ewag
onaons OpFaluov, i. e. totius Orientis oculum (in Ep. XXIV.
145) nannte. Doc Fonnte fie, wenn wir auch) wenig über ihre
Zuftände erfahren, feinesweges für unbedeutend gelten, da die ara—
biſchen Autoren bei ihrer Eroberung durch die Mufelmänner im
7ten Sahrhundert von 14 Kirdhen”) in Damascus namentlich
Nachricht geben, und ihre fünfzehnte, die Hauptkirche, ein mächtiger,
bewunderter Bau war. _
Doch wird nur felten von ihr bei den Byzantinern Nachricht
gegeben; ihre eigenen Gefchichtfehreiber find verloren gegangen, und 4
diejenigen, welche durch ihre Gelehrſamkeit Damals etwa eine allge⸗
meinere Aufmerffamfeit erregten, waren meift in die thenlogifchen 7
Streitigkeiten der Kirche verwidelt, unter denen Joannes Das
mascenug, der nur ein 0opög, der Weife oder der Göttlihe 7
(Heıörarog —— Jauooxmvös)®), heißt, von allen der ges
177) Fl. Josephus de Bello Jud. II. 20, 2, fol. 207.
”®) Georgii Pachymeris de Michaele Palaeologo ed. I. Bekker.
Vol. IJ. p. 370, ) v. Kremer, Mittel-Syrien und | ’
cus a.a.D. ©. 21. s0) Michaelis Glycae Annales us
I. Bekker. Bonn. 1836. p. 179, 1 u. 187, 9 etc.
Damascug, die Moslemen-Stadt. 1341
feiertfte if. Schon Kaifer Theodofiug, der die heidnifchen Tem—
pel in Syrien zerftörte (vergl. oben ©. 234, 242), hatte, wie dag
Trilithon zu Heliopolis, fo auch den großen Tempel in der antifen
Damascusdl) (Emessa et Damascus saeculis conditae priscis,
bei Amm. Marcellin) $) in eine hriftlihe Kirche verwandelt und
fie den Chriften. geſchenkt; Juſtinian baute dort eine neue Kirche,
S. Leonis, nad) Procop 8); doc werden diefe in den Ueberfällen
und PBlünderungen der Perfer, 3. B. im Fahre 453% und unter
Kaifer Heracliug, als die Stadt ein fürchterliches Loos der Ver—
heerung traf, fogar ein großer Theil ihrer Bewohner als Gefan-
gene und Sclaven nah Perſien entführt) wurde, wol ihren
Untergang gefunden haben, oder doch in Ruinen zerfallen fein.
Bei fpäteren Rückfällen an die hriftlichen Kaifer mochten die Da:
mascener, welche nun ſchon den mohammedanifchen Gebieten mehr
Gehorfam Teifteten als den Byzantinern, alle Urfache haben, bei
einem an ihrer Stadt vorübergehenden Friegerifchen Streifzuge, wie
3. B. im 3. 995 durh Johannes Tzimisces, dem Kaifer 6)
mit reichen Gefchenfen entgegen zu gehen, um feinen Zorn von ih-
rer untreuen Stadt abzuwenden, die er auch bald wieder verließ,
um fih durch Phönicien nach Berytus zu wenden.
Erläuterung 2.
| Damascus der Moslemen und ihre Gartenumgebung el-Ghütha,
| das Paradies von Damascus.
Den Glanzpunct und die höchfte Blüthe gewinnt die Stadt
' Damascus erft, nachdem ihre ciseuphratenfifchen Nachbarinnen
| Hierapolis, Heliopolis und Tadmor längft in Ruinen lagen
und ihre ruhmvollen Nebenbuhlerinnen Antiohia und Serufa-
‚lem ihren Ruhm abgeftreift, ja ſelbſt im ſchnellen Verfinfen bes
| ®!) Joann. Malalae Chronogr. ed. L. Dindorf. Bonn. 1831.
Lib. XIH. p. 345. °?) Ammian. Marcellin. XIV. 8, 8.
) Procopius de Aedif. Justin. ed. G. Dindorf. Bonn. 1838.
Libr. V. 9, Vol. III. p.328. °*) Dexippi Eunapii etc. Historic.
ed. Classen. Bonn. 1829, in E. Prisci Histor. p. 153, 12.
®) Theophanis Chorogr. ed. Classen. Bonn. 1839. Tom. 1.
p. 463, 2. #6) Leo Diaconus ed. C. B. Hase. Bonn. 1828.
. p. 166.
1342 Weft-Afien, V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 39.
griffen waren: denn fie wird der erfte und glängendfte Mittel:
punct des neuaufgegangenen Geftirnes am Horizonte Borderafieng,
des Mohammedanismug, des Chalifats, die Nefidenz der
erften mohanmedanifchen Dynaftie der Dmejaden (von 634 bis
747 nad) Chrifti Geburt), deren arabifhes Weltreid bald vom
Tajo bis zum Oxus und zum Indus fi ausdehnte, und den
Bölfern feine neuen Geſetze vorfchrieb.
Schon hatte die Uebermacht der Ueberfluthungen friegeri-
her arabifcher Völkerſtämme fi in den femitifch verwandten
Bevölferungen der Syrer feit Jahrhunderten Bahn gebrochen, durh
Anfiedelung, Bermifhung und Verdrängung der ſyriſchen Sprade
aus den fprifchen Gauen, von denen nur noch wenige Spuren übrig
geblieben (f. oben ©. 268, 798), durch die arabifhe Sprade: |
arabifche Tribus unter ihren Stammeshäuptern, wie unter den
Königen von Hira und Ghaſſan (fiehe Arabien, Ghaffan alg
Grenzreich der Araber gegen Syrien, Erdf. Th. XII. ©. 107—111),
waren die Grenzhüter des byzantinifchen Kaiferreiches gegen
Hedjas und den Euphrat geworden, aber meift unabhängige No= |
maden geblieben, indeß die Bevölkerung in den Städten theilg fye |
riſch geblieben, theils, griechiicher Abftammung, auch chriftlich ge—
worden war, und dieſes religidfe Element auch mitunter, wie in |
Damascus, hartnädig gegen die neueindringende Lehre des Koran
zu vertheidigen bemüht war. Aber der innere Hader der Firchlichen
Parteien, die fittlihe Entartung des Kaiferreiches, der innere
Thronſtreit, die Friegerifche Entnervung eines nur. zufammengeraff-
ten Kriegsheeres unter Heracliug, deffen Reihen in entfcheiden-
den Schlachten, um der Flucht zuvorzufommen, durch Ketten anz
einander gefefelt werden mußten, Fonnte den feurigen Söhnen 7
Arabieng, die mit Sturmeseile aus ihren Wüften hervorbrachen,
um als Sieger oder Märtyrer ihres Propheten die Verheigungen 7
des Paradiefes auf Erden und im Himmel zu gewinnen, auf Die
Dauer feinen Widerftand leiften, wenn man auch der allgemein
verbreiteten Zurcht feinen Einfluß zugeftehen wollte, nach) welcher
die Araber für Bluttrinfer ausgefchrien waren, die nach dem fügen
Blute der Griechen lechzen jollten. N
Der erfte große Sieg des Araberheeres unter Chaleds
Commando (im Jahre 634 nah Chrifti Geburt, dem 13ten oder
14ten Jahr der Heg.), an 40,000 Mann gegen 200,000 Mann’
I
I’
Byzantiner, am Jermak-Fluß (Hieromar) zu Adra, oder Edrei”
(Erdf. Th. XV. 2. ©. 834—843), in der Nähe des Tiberias-Sees,
Damasens Eroberung durch Chaled. 1343
war entjcheidend für ganz Syrien, denn Chaled verfolgte das
Heer der Gefchlagenen bis vor Damascus, während der erfte
Chalif, Abu Ber, geftorben und ihm Omar in Mekka auf dem
Thron gefolgt war. Dem Chaled (d. h. das Schwert) folgte
Abu Dbeide (oder Ebu Ubeide, d. h. der Arm Gottes) 87),
von Dmar zum Oberfeldheren ernannt, mit einem Heere nach und
fagerte in S.O. vor der Stadt Damascus auf der grünen
Ebene, der Merdſch es-Safra (oder Suffar, Affofar bei Weil),
von wo die Belagerung der Stadt begann, die fih 4 Monate lang
(nach Anderen 70 Tage) tapfer vertheidigte, aber von den griedhis
Ihen Truppen des Heracliug ohne allen Beiftand gelaffen, doch
endlich der Macht und dem Andrange der Mohammedaner, welche
unter gefonderten Commandos die verfchiedenen Thore der Stadt
anftürmten, unterleg. Während in einer Feftnacht der Chriften die
Mauern weniger vertheidigt waren, wurden dieſe vom Bab efch-
Scherkt, dem Weftthor, her durch Chaled von den Moslemen unter
dem furchtbaren Kriegsgefehrei: „Allahu Akbar“ (d. h. Gott ift
der Größte) erflürmt, doch nur ein Quartier der Stadt durch die
Gewalt der Waffen gebändigt und in ein Blutbad verwandelt,
denn die andere Seite der Stadt capitulirte zugleich mit dem
Befehlshaber ihres Thores, Abu Obeide, und ließ ihn friedlid
einziehen. Beide Heeresabtheilungen trafen mit ihren Anführern
in. der Mitte der Stadt an der Großen Johanneskirche, der
Hauptliche Sohannes des Taufers (Mar Johanna), zufam-
men, und hier Fam die Vereinigung zu Stande, nad) welcher man
| die eine Hälfte der Stadt durd das Schwert, die andere
| Hälfte durch Kapitulation unterworfen anfah. So gerieth die
‚ damalige Hauptliche Johannes des Täufers, in welcher fein
‚ Haupt als Reliquie verehrt wurde, nad ihrer öftlichen Hälfte
| in die Gewalt der Moslemen, die fie in eine Mofchee umwandels
‚ten, in welder Abu Obeide der erfte war, der das Gebet ver:
‚ tichtete, während die weitlihe Hälfte der Kirche noch den
| Ehriften als Eigenthum, wenn auch nicht für immer, doch noch
| für die erfte Zeit verblieb 8).
Nah Damascus kamen auch Ba’albef, Höms, Kin-
7) 9. Hammer, Gefch. des Osman. Neichs. Th. II. ©. 483.
*) ©. Weil, Geſch. der Chalifen. Mannheim,. 1846. Th. 1. ©. 46
a u Kremer, Mittel- Syrien und Damascus. Wien, 1853.
1344 Weft-Afien, V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 39,
nesrin und 2 Jahre darauf (636 n. Chr. Geb.) ganz Syrien
und PBaläftina in die Gewalt der Mufelmänner; die chriftlichen
Araber, die e8 mit ihnen hielten, wurden als Stammesgenoffen
begnadigt, und vermifchten fi bald mit ihren Siegern und Lands—
leuten; die griechifchen Chriſten zerfplitterten ihre Kräfte unter ſich
in ihrem Sectenhaß und in ihren theologifchen Streitigkeiten, ftatt
fie, gegen den gemeinfanen Feind zu richten, dem fie felbft bald
jelavisch gehorchen mußten.
Nach der erften Chalifen und Ali's Tode, der in Kufa feinen
Sig genommen, verlegte Muawia, zuerft Statthalter in Syrien,
dann Ehalif und der Begründer der Dynaftie der Omejaden,
feine Refidenz nah Damascus, die nun als Gapitale der reich»
ſten und blühendften Provinz des mächtigften Chalifats durch ganz
Border-Aften und Nord -Afrifa zum Mittelpunct des colofjalen
Staatengebieteg, der Sit der Hofhaltung, des Lurus, der ver-
feinerten Lebensgenüffe, des größten Neichthums und Handels, wie
der Künfte und Wiffenfchaften, der Dichter, Hiftorifer, der mufel-
männifchen Theologie und Gelahrtheit werden mußte, eine Blüthe-
periode, die auch noch lange, nachdem durch die nachfolgende Dy—
naftie der Abaſſiden (feit 747 n. Chr. Geb.) die Refidenz in andere
Städte verlegt wurde, doc ihre Frucht brachte. Die Stadt felbft
wuchs in der Mitte ihrer Zaubergärten der Ghutha immer grö-
Ber und glängender empor, mitihren Mofcheen, Minarets, Baläften,
Ihimmernden Kuppeln, Prachtwohnungen, Ganälen, Fontainen,
Gärten und Luftorten- aller Art, fowie weit und breit ihre geſeg—
nete Umgebung. In diefer Zeit ift es, zu deren Lobpreifung ſich
die zahlreichen Dichter und Gefchichtfchreiber in der Verherrlihung
diefer „Berle des Orients“ überbieten, und fie bald „die wie
Eden prächtige‘) (Schami dfhennet mefham), „die Baras
diesduftende“, „das Muttermal auf der Wange der Welt“,
„das Gefieder der Paradiefespfauen“, bald „den farbigen Kragen |
der Ringeltaube”, „das Halsband der Schönheit” oder „die viele |
jäulige Sram“ nennen, mit ihren 70 Canälen, 18 Fontainen,
21 Thälern und zahllofen Spaziergängen. Ebn Batuta (1326)%), 7
der viele der Loblieder von Damascus aus dem Munde der Die
189 J. 9. Hammer, Gefch. des Osman. Reichs. Peſth, 1828. Th. IE |
A 482; Th. I. ©. 153. ↄ0) Voyages d’Ibn Batoutah ed.
0. Defremery et Dr. B.R. Be © Paris, 1853.
T. I. p. 191—197. |
Damaseus Blüthezeit. 1345
ter mittheilte, jagt: die Menge diefer Lobgeſänge ift fo groß, daß
man fie nicht alle anführen kann. WUußer den Hiftorifern, wie
Tabari’s Werfe, dem älteften von allen, aus welchem v. Kre—
mer?) feinen Iehrreihen Abſchnitt der Gefchichte von Damascus
gegeben hat, führt F. Wüftenfeld%) aus vier verfchiedenen, fehr
alten, ungedructen arabifchen Handjchriften, die fih in der Manu—
feripten- Sammlung zu Gotha befinden, eben fo viele Tractate
von arabifhen Autoren mit ihren Titeln an, welde nur die Ver:
herrlihung Damascus und die Befchreibung feiner Vorzüge zum
Gegenftande haben, woraus die Auszüge mitgetheilt werden, umd
viele andere find verloren gegangen oder noch unbekannt.
-Diefe Schilderungen verbreiten fih denn auch über das Lob
der el-Ghutha, oder des Paradiefes von Damascus, dem nur no
drei andere auf der Erde nad den fpäteren Autoren gleichgeftellt
werden können. Schon das bloße Grün diejer Erditele mußte
dem Araber im Gegenfaß feiner gelben, dürren, wafjerlofen Wüſte
als eine paradiefifche erfcheinen. Iſtakhri, wie Edrifi nennen
noch ganz einfah die Ghütha als die Ebene von Damascug,
ohne damit, wie die jpäteren Autoren, den Begriff eines Paradieſes
zu verbinden, und der Name Ghuͤtha bezeichnet, nah dem Kamusg:
terra mollior, aquis irrigua et arboribus consita, (f. Freytag,
Lex. arab.), was Ebn Batuta nur wiederholt: eine weiche und
fruhtbare Ebene, die im Dften von Damascus der Stadt eine
Tagereife weit vorliegt. Bon ihr fagt Iſtakhri (950 nad) Chriſti
Geburt) 8), fie fei eine Station (d. i. Tagereiſe) breit-und zwei
dergleichen lang, in welcher Damasf, die edelfte Stadt in Syrien,
in der Ebene zwifchen Bergen liege, wo viel Waffer, Bäume und
Saatfelder find; und, fügt er hinzu, in Syrien giebt es fei-
nen ähnlihen Ort, wie diefe Ghütha. Bei der Befchreis
bung von Mawarennahar (Transoriana) jagt Iftathri%), zu den
hönften Orten auf der Erde gehören Sogd Samarkfand, der
Hug Obolla (Ablah bei Baffora, Erdf. X. 1843. ©. 176) und
die Ghutha von Damascus; doch Fommen auch Sabur und
Rent: in Fars (Schufter, wo Schahpur und Ahwaz, Erdk. X.
9) v. Kremer, Mittel-Syrien und Damascus a. a. O. S. 5 u. f.
) Dr. F. Wüftenfeld, Zur Topographie von Damascus, aus arabifchen.
Handfihriften zu Gotha, in Lüdde's Zeitfchrift für vergleichende Erd—
funde. Jahrg. 1842. &.164—175. *°) Istakhri 1. c. p. 36, 41,
„145 etc.; Voyages d’Ibn Batouta 1. c. p. 189. “) 1. c. bei
' Mordtmann ©. 125.
Ritter Erdkunde XVII. Qagq
1346 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. S. 39.
S. 180) der Ghuͤtha von Damask und dem Fluß von Obolla gleich.
Sogd Samarkand aber übertrifft no) die Ghutha von Damascus
und den Fluß von Obolla an Schönheit und Anmuth, weil man
da von dem Gebiete Bochara's längs dem Thalbette von Sogd
rechts und links auf einer Strede von 8 Tagereiſen in ununter-
brochener Folge grüne Wiefen und Gärten fieht, welche die fließen:
den Ströme verbergen, und dafelbft Rofen in Fülle bis zum Herbft
‚ blühen. Solche Ausdehnung hat freilidy die Ghütha von Damas—
eus nicht. |
Auch Edrifi$), der zwar in der großen Mofchee ein Thor
Bab el-Faradis nennt, giebt nur eine einfahe Schilderung der
Ghütha, ohne fie zu den irdifhen Paradiefen zu rechnen, da der
Koran nur von himmliſchen Paradiefen fpricht (Koran Sure
XXHL). Der größere Theil der Ghutha befteht nach ihm aus
Obftgärten, die von den Waſſern getränft werden, fo daß die
Eigenfchaft der Früchte, die hier reifen, Alles übertreffe, was man
fih nur denfen Fünne, und die Ebene von Damascus eine der
lieblichſten Landfchaften ſei, die aus der Hand des Schöpfers her—
vorgegangen.
Ebn Batuta%), der einfache Berber, ſagt, fo weit dad
Auge in der Ghutha reiche, jo weit gehen die Obfthaine, und man
jage ſehr richtig, wenn das Paradies auf der Erde läge
jo könne es nur zu Damascus fein; läge es aber im
Himmel, fo ftreite Damascug mit diefem um den Rang
der größten Schönheitz denfelben Sat hatte fhon der Rabb
Péthachia aus Regensburg, der um das Fahr 1187, kurz nad
Benjamin von Tudela, Damascug befuchte, das damals unter dei
Sultanen von Aegypten fand, als einen Ausſpruch der Arabe
mitgetheilt, doch mit dem Unterfehiede des Nachſatzes, wo er beffe
jagt: „Damas eus fei wenigftens der Stellvertreter 9
himmliſchen Paradieſes auf Erdeno).“
Nun erſt ſtellen die Geographen, wie Abulfaradſch, Abu
fedaſss), Ibn ol-Wardi und Andere, gleichſam als Norm Di
vier Paradieſe auf, mit der Ghuͤtha von Damascus an der Spißz
der fie das Thal von Buan (Bawwan bei Köhler, ſ. Schaa
195) Edrisi bei ‚Jaubert. I. p. 350. °‘) Ibn Batoutah bei Defre ;
mery. ») Le Tour du Monde de Rabbi Pe&thachia etc. pe
Carmoly, in Nouv. Journ. Asiatig. 1831. T. VII. p. 388.
°®) Abulfedae Tab. Syr. ed. Koehler. p. 100, 171; Abulfedi
bei Reinaud, Trad. Mscr.
7
Die Ohütha von Damaseus, 1347
Bewan, Erdf. X. ©. 176) in Farfiftan, den Fluß Obolla und das
Sogd Samarfands als das vierte demfelben folgen laffen, von
denen, wie Abulfeda hinzufügt, doch das Paradies der Ghütha
von Damascus den Sieg Über die anderen davontrage.
Theophanes®) von Byzanz (er ftirbt 817) nannte diefe
Ebene Shutha fat unfenntlih „LoßnIa“; der Kreuzfahrer
Graf Raymundus de Agiles fcheint diefelbe fruchtbare Landfchaft,
in welcher er auf feiner Expedition mit-feinem Heere 8 Tage lang
zur Erholung verweilte, mit dem Namen Vallis Gaudium ?%)
belegt zu haben.
Daß diefer Obftwald ik den Gärten der Ghütha, den vielen
Canälen, Hecken, Gartenmauern, Häufern zugleich das wahre Boll-
werk zur Vertheidigung und Sicherung der Einwohner der Stadt
Damascus gewejen, wag wir jchon oben andeuteten, geht aus den
Kriegsgefchichten der Kreuzfahrer- Zeiten befonders hervor, zumal
feit der Belagerung der Stadt durch das große Heer der Kreuz:
fahrer im Jahre 1148, das ſchimpflicher Weife ganz unverrichteter
Sache wieder heimfehren mußte, wie dies Willermus Tyr. (Hist.
XVI. c. 2, fol. 910—914) umſtändlich beſchreibt (Pomeria urbi
Damasco sunt pro summo munimine; nam prae densitate et
arborum frequentia et viarum angustiis videbatur durum et
pene impossibile, ut ab ea parte esset transitus urbem adire
volentibus). Uber aud bis in die neuefte Zeit ift dadurch die
Stadtmauer vor den Meberfällen der Beduinenreiteret und ihrer Horden
aus den Wüften geſchützt geblieben 1), zumal gegen die fühnen
Wahabiten.
Die Vorliebe für die fo ſchöne Ghütha und der Stolz, ja
ſelbſt die perfönliche Eitelfeit auf-diefe feine Heimath ift bei dem
Damascener fo vorherrfchend geworden, daß fie bei feiner fonftigen
Beſchränktheit und Unwiſſenheit ſelbſt ing Lächerlihe übergehen
fonnte, wenn er denft, daß Nichts in der Welt ihrer Herrlichkeit
gleihlomme, an Quellen, Gärten, Schatten, Nadhtigallen, Wafler-
reichthum u.f.w. So ward v. Kremer?) von einem der ihrigen
durch die Frage überraſcht: „ob das Meer auch größer fei als der
arada?“ Diefe Eitelkeit ift Fein Wunder bei der reichlichen
#9) Theophanes, Chronogr. ed. J. Classen. Bonn. 1839. p. 551.
J 9 Alberti Aquensis Histor. Hierosol. Lib. V. p. 31, ed. Hanov.
‚4611, in Gesta Dei per Francos. T. 1. fol. 206. *) Ali Bey,
| Tray. II. p. 282. °) dv. Kremer, Mittel-Syrien und Damascus.
| &.8; v Shubert Reife. Th. IL. ©. 276.
u: Qaqgg2
1348 Weft-Afien. V. Abtheilung, IL Abſchnitt. $. 39.
Lobeserhebung und Selbftvergötterung durch ihre eigenen Schmeich-
fer, Dichter, fanatifchen Myſtiker, nach denen alle Schönheit, Fülle
und Weisheit auf Erden fih in ihrer Dimiſchk vereinigen foll,
und dies felbft durch ihre gefeierten Myftifer bei ihnen zum Glau—
bensartifel geworden ift.
Selbft die. Saaten, die Früchte, die Blumen follen dort vor
züglicher fein al8 irgendwo; ihr Dichter Ibn er-Raji?) giebt
ſogar eine Blumenlefe von Gedichten zum Lobe Allahs von 30 der
Ihönften Blumen, die in Damascus wachſen; an ihnen fehlt e8
allerdings nicht, und gefüllte Nofen find vom April an der Schmuck
der Bazare. |
Der türkiſche Geograph Hadſchi Ehalfa 9 rühmt die Bor-
trefflichfeit der Früchte und Obftbäume, deren manche vier verfcie-
dene Ernten im Jahre geben follen, wie die der Aprifojen,
Feigen, Birnen und Pflaumenz felbft in dem fehattigften
Laubdach, das Fein Sonnenftrahl durchbrechen kann, jagt er, follen
noh Kirſchen vollauf gedeihen (fiehe oben ©. 1289). Die Da—
mascener Pflaume ift berühmt 5); ihrer fchillernden Farbe wird
der Goldglanz gewiſſer geflochtener Goldbrocate, die zum fürftlichen
Schmud am Hofe zu Byzanz gehörten, von Eodinus verglichen.
Schon Belon du Mans, als Naturforfcher und Arzt (1548),
hat fih um die Kenntniß diefer fogenannten Damascener Pflaume
am Orte jelbft bemüht 6); neuere Unterfuchungen über fie feh—
len ung.
Die Zahl der Gärten in der Ghütha giebt Hadſchi Shalfa
auf 130,000 an, darin auch alle Arten von Gemüfen, Waſſermelo—
nen, Trauben, Dliven und andere treffliche Früchte gezogen werden.
Der einzige angrenzende Berg habe, fagt er, 360 Quellen, umd
viele einzelne berühmte Quellen werden von ihm befonders ange
führt, unter denen die Yin elzibia die vorzüglichfte vor allen
anderen fei.
Leider hat noch Fein pflanzenfundiger Gärtner feine genaueren
Beobachtungen über die Obft- und Gartencultur der Ghutha mit
getheilt, die doch manches Lehrreiche darbieten möchte, wie ſich ſchon
203) J. v. Hammer, Gefch. des Osman. Neiche. Th. I. ©. 482.
*) Gihan Numa, Geographia orientalis ex turcico in latinum
versa a M. Norberg. Londini Gothorum. 1818. Pars II.
p- 322 — 323. ) Codini Curopalatae de Ofticialibus,
Palatii Const. ed. Bonn. I. Bekker. 1839. p. 19. 1
°) Belon du Mans, Observations etc. Paris, 1554. p. 150. |
Die Shütha von Damascus. 1349
us des Kunftgärtners Bove 7’) kurzen Notizen vermuthen läßt.
Bon dem Karawanferai des Khan efh- Scheich an, fagt er, be—
jinnen die Gunalvertheilungen durch die von ihnen befruchteten
jelder, und mit dem Eintritt in die große Ebene fangen fogleich
ie Schattenreichen Obftgärten an, die bei Daratya ſchon die
Jichteften Obftwälder bilden, wo er übernachtete. Hier fah
Bove die erften Baumfchulen im Drient, darin Aprifofenz,
Mandelz, Kirſchen-, Feigen-, Granaten-, Maulbeer, Aepfelz, Birnenz,
Pflaumen, Pfirfich- und Quitien-Baune und Weinftöde Nach
> Stunden trat er nach einer Wanderung durch die wirklich herr—
ic) angebaute Ebene, die fi 2 Lieues gegen Süd und 3 Lieues
jegen Nord, wie gegen Dft ausdehnt, in die Stadt Damascus
in. Die großartigften Obftpflanzungen bededen diefen weiten und
jroßen Raum, weftwärts aber faum %, Stunden weit, weil dann
ie nackte Bergkette emiporfteigt. Bon den unzähligen Arten und
Barietäten der von ihm bemerften ceuftivirten Früchte führt er nur
Dlgende an: Aprifofen, Mandeln, Azerolen, Kirſchen,
Auitten, Citronen, Feigen, Öranaten, Maulbeeren,
Ballnüffe, Dliven, Orangen, Aepfel, Birnen, PBflaus
men, Bfirfihe und Trauben. Bon den lebten fah er nicht ſel—
en jolde, die 5 bis 6 Pfund wogen, mit Traubenbeeren von der
Öröße der größten Herzfirfchen.
Die beften Oliven, fagte ſchon BurdhardtS), welche das
feinfte Del geben, wachen um Kefr Suüfe, und dies beftätigt ”
». Kremer), der den großen Delbaumgarten Boftan el-Liwan
yafelbft nennt, der, hoch gelegen, die frifcheften Lüfte vom Dfchebel
Scheich genießt, die diefem Fruchtbaum fehr vortheilhaft fein
ollen.
‚Der Hanf von befter Qualität wächſt hier 3 bis 4 Metres,
fo an 12 Fuß hoch. Die Obftpflanzungen find theils in
‚Reihen, theils in dichten Gruppen angelegt, und werden von den
it alter Zeit Fünftlich verzweigten Zlußarmen des Baräda nad)
er rechten und linken Seite fo bewäffert, daß fie wie in Stufen
ie einen über die anderen auffteigen und in die unterhalb der
yanalbetten gelegenen Gartenbeete mit: den verjchiedenften Arten
-
t
J
\
>
' ”) Bove, Naturaliste ancien Directeur des cultures d’Ibrahim
‚ Pacha, Recit d’un Voy. & Damas, im Bulletin de la Soc. de
\ Geogr. Paris, 1835. Tom. III. p. 389—391. °) Burckhardts
| ee bei Gefenius ©. 547. #°) v. Kremer, Mittel-Syrien a. a. D.
| 123. |
%
1350 Weft-Aften. V. Abtheilung. II. Abfchnitt, $. 39.
der Obftbäume, wie der Waldbäume gezogen werben, Was
die Größe, die Form und die Schattirungen des Laubes betrifft,
fo find diefe Anlagen jo merkwürdig angeordnet, daß man, fagt
Bove, glauben follte, dies ſei eher zur Luft für das Auge ges
heben, als zur Benußung des Terraind. An dem vielfahen Grün
in allen felfigen Abftufungen diefer Ghütha und der Frifche
ihrer Gewächsfülle, jagt Bove, fonnte fein Auge fih nicht fatt
ſehen.
Man wird es nun, da Ebn Batuta zu ſeiner Zeit (1326)
verſichert, daß in Damascus Niemand am Sonnabend zu arbeiten
gedenke, ſondern daß man dann nur in dem Schatten am Ufer der
Flüſſe und in den Blüthengärten Tag und Nacht verweile 10), um
jo eher begreifen, wenn die älteren arabifchen Autoren die vielen
Spaziergänge um Damascus und feine Anlagen in den Gärten
und jonft fo außerordentlich rüuhmen, denn nicht blos, wie anderz
wärts, wird das Volk dort etwa zur grünen Wiefe (el-Merdfch)
hinauszuftrömen veranlaßt, wenn daſelbſt das große Bogelfchießen
zu Pferd gehalten, oder zum Felde el-Felefilt), wo mit dem
Jelek als Uebungsfpiel nach dem Kürbis (Cabak) geichoffen, oder
das Wettrennen der Pferde von dem Thor Bab Keifan gehalten
wird; jondern die eine Gegend von el-Merfchedia wird befucht, fi
an der Schönen rofenrothen Blüthe der Mandel» und Pfirſich—
bäume!2) zu ergößen;. zur andern Zeit der Quittenblüthe wird
der Hügelgarten el- Namüreh (di. Quittenblume) aufgefucht; wen
die Apfelbäume herrlich blühen, der Garten el- ———
der deshalb el-Dſchauda, d. i. das Wohlbehagen, vom Boll
genannt wird, oder das untere Thal Sitt eſch-Scham zur *
wenn die Sonnenblumen prangen. Die Quellen el⸗-Fidſcheh
befucht man, wenn die Kirfchen, die hier von ganz vorzüglicher
Güte fein jollen, reif find; die Gärten um Berzeh, an der Sf
feite des Gaftus-Berges, wenn die Feigen reifen, weil fie nirgendt
trefflicher gedeihen als dort; die andere Süpdfeite des Berges vor
Sälehiyeh aber zur Zeit der Trauben und wenn die Myrten
beeren reifen. So wiffen die Damascener auch die Gaben‘
die fie erhalten haben, zu genießen; wenn aber in den bo "
|
210). Ibn Batoutalı ed. de Defremery. p..191. \
19) Quatremere, Not. zu Makrizi, Hist. d. Sult. Mam. 2 p- 243
Note. '?) 7. ER Sur Topographie von Damascus a. 9. cu |
1, ©. 174—175 |
Plateauland der Ghütha und von Damascus. 1351
dielen Bächen bewällerten Maulbeerpflanzungen, fagt ein.
ılter arabifcher Autor, die Zeit heranrüct, wenn die Cocons des
Seidenfpinners aufgelöft und zur Seide verarbeitet werden, dann
jehen die Leute zumal in die Nähe des Grabmonuments des
Scheich Arslan, um daran ihr Vergnügen zu haben. Zur geit,
venn die Zlüffe austreten, befucht man aber die Gegend el-Mezzeh,
m die Waffer in ihre gehörigen Betten abzuleiten. Doch das
var die Art der guten alten Zeit zu Damaseus vor der Belik-
tahme durch die Türken, womit fich auch in der früheren forglos
eren Lebensweife des Bolfes manches geändert haben mag.
In der Gegenwart verdanken wir unter den neueren Reifenden
em trefflihen v. Schubert (1837)3) und unferm, im Gebiete
er Alpenfloren viel bewanderten Landsmann W. Nofe (1852)
iber die natürliche Lage von Damascus während ihres freilich
ajelbft nur Furzen Aufenthaltes doch manches lehrreihe Datum,
as früher fehlte. Die dichterifchen Schilderungen eines ewigen
srühlings im Eden der Ghütha, wenn die anderen Jahreszeiten
tr -feine Umgebungen und Höhen rauher und zerftörender berüh—
en follen, haben doch darum fchon ihre Grenzen, weil die Ebene
on Damascus jelbff noch ein wahres Plateauland nur in
iner relativen Einfenfung, abfolut aber faft eben jo hoch, wie
Serujalem über dem Spiegel des Meeres Tiegt. Nah Meſſun—
jen von Ruſſegger 2,304 Fuß, nah v. Wildenbrud 1)
850 Fuß tiefer als der Markt Suf am Baräda, 3,118 Fuß Bar.
iber dem Meere) Liegt die Stadt Damascus im Mittel nach drei
yerjchtedenen Beobachtungen 2,268 Fuß und nah v. Schubert
2,186 Fuß, ſo daß wir bei Annahme des Miſſionar Porters
wittfer Meffung von 2,200 Fuß Par. über dem Meere nicht viel
iren können. Und dazu liegt Damascus noch faft 2 Breitengrade
wWördlicher “als Serufalem (nah Paultre 32° 22’ n. Br., nad
Seetzen 16) 33° 32° 28° n. Br.; die Länge ift noch unbeftimmt).
Die Nähe langdauernder Schneehöhen, wie am Anti-Libanon, und
eſſen Quellenreichthum gewährt ihr den Seegen erfrifchender Lüfte
md continuirlicher Gewäffer, aber eben darum können auch bei der
ahen öſtlichen Sonnengluth der Wüſte die Wirkungen oft plötzlich
J
9v. Schubert, Reiſe a. a. O. Th. IL. S. 282— 290; Ruſſegger
‚Reife. 1. 2. ©. 728. 14) 9. Wildenbruch, Profil von Beirut nad
Damacus. 1846, in Berl. Mon.Ber. 1847. N. F. Bd. IV. ©. 240,
Tafel IV. 15) Seetzen, in v. Zach, Monatl. Correſpondenz. XV.
S. 476.
|
%
1352 Weft-Aften. V. Abtheilung. I. Abfchnitt. 9.39,
eintretender atmojphärifcher Wechfel, wie auch die ſcharfen Berg—
winde drohend und felbft durch ihre Zerftörungen der Pflanzenwelt
für die Bewohner erfchredend werden. Solche zerftörende, heftige
Kälte, Stürme, Ungewitter und Waffersnoth werden und zwar nur
aus älteren Documenten mitgetheilt, aber wahrjcheinlich nur,‘ weil
in der neueren Zeit dort die Beobachter fehlten. ine ſolche Noth
fhildert Willermus Tyr.16) im December des Jahres 1129
auf einem erften Naubzuge der Kreuzfahrer unter König Balz
duin II., welche fie auf der Merdſch Saphar (die e8-Suffar oder
Safra in S. O. der Stadt, ſ. oben ©. 1343) traf, und zum Fläg-
lichen Rückzuge nöthigte.
v. Schubert erlebte Ende April während feines dortigen
Aufenthaltes noch fehr unbehagliche Kälte, da es an Mitteln, ſich
dagegen zu fihügen, fehlte. Schon Niebuhr (1766) 17) bemerkte,
dag Mitte Auguft auf dem Bazar in Damascus noch gar mande
der Kaufleute in Pelze gefleidet waren, weil man der oft gefährz
lichen Feuchte und Kälte unterworfen fei, die bösartige Fieber erz
zeugen, zumal gaftrifche Nervenfieber, die hier die Herbftfranfheiten
find. Der Witterungsverlauf eines ganzen Jahres in Damas—
cus tft noch nicht beobachtet, was doch zur Beurtheilung der Be
getation unentbehrlich wäre.
W. G. Brownels), der Entdeder von Darfur, der im Som
mer 1797 in Damascus war, fagt, es fei dafelbft die Hitze fo
groß, wie in Afrika. Sie dauert bis September mit wolfenfreiem
Himmel ohne Regen, au ohne Winde, und diefes lange Ausblei-
ben von Feuchte und Winden erzeugt — verbſtti
heiten 19).
v. Richter?0) hatte bis zur Mitte October ftets wolfenfreien
Himmel; erft in deffen zweiter Hälfte fammelten fich alle drei Tage
Sewitterwolfen mit Negenfchauern, die ſich aber nie über der Stadi
jelbft entluden, jondern fich nach dem Gebirge zurüdgogen, wol abeı
dauerte dann das Wetterleuchten ganze Tage und Nächte fort.
Seegen, der am längften in Damascus (vom Ende Apri
und vom 30. September bis 11. Januar) ?1) verweilte, giebt fol
— Daten:
RIP will. Tyr. Histor. Lib. XIII. c. 26, fol, 848. a Niebuhr
Reife. Th. UI. ©. 87. 109) W. G. Browne, Trav. Lond. 1799
4. P. 395. 19) Seeßen, Reife. I. ©, A 2°), 9, v. Richter
Half. ©. 160. 1) Seeben, Reife. 1. S, 266, 269, 283 un
300 —-303. J
—4
|
%
Damascus Clima. 1353
Am 25. Detober änderte fih das Wetter, der bis dahin blaue
Himmel wurde wolfig und drohte Regen; am nächften Tage trat
Kühlung ein, am 1. November erfter Staubregen mit ftürmifchem
Wetter; die bis dahin herrfchenden Faulfieber nahmen ein Ende,
Den 4. November erfter fichtbarer Schneegipfel auf dem Dichebel-
eih-Scheih. Bon Mitte April bis zum 18. November war in
7 Monaten Fein Regen gefallen, den Staubregen zuvor ausgenom-
men, der aber den Staub nicht einmal löſchte. Nun fiel auch auf
den hohen Bergen des Anti-Libanon Schnee, blieb aber, außer auf
den höchſten Gipfeln, noch Faum ein paar Tage liegen. Am
10. December trat Winterfroft ein, aber viel früher, als dies ge-
wöhnlih der Fall if. Erſt mit dem 8. Januar fam die wahre
Regenzeit für Damascus, und nun waren alle Berghöhen umher
auch von Schnee weiß. In Damascus felbft fielen am 10. und
11. Sanuar in der Stadt nur fehr wäßrige Schneefloden, die aber
Ihon aufgelöft waren, ehe fie den Boden berührten. Der Winter,
zwar abwechjelnd, bleibt doch vorherrfchend milde.
Der Frühling und der Sommer find lang in Damascus, man
rechnet auf 8 bis 9 Monate heitern Himmel; der Mangel an Res
gen wird durch den Thau und die Ueberriefelung der Flußwaſſer
erſetzt. Dom 15. Juli bis 14. Auguft war, nah W. Rofe’s
Beobachtung (1852), die Temperatur um 7 Uhr Morgens am
niedrigften 14°, am höchften 22°; um 2 Uhr Mittags am niedrig-
ften 21°/,°, am höchften 28°; 9 Uhr Abends am niedrigften 19°,
am höchften 23°; da die Beobachtungen im Schatten eines Hofes
gemacht wurden, in welchem ein Springbrunnan war, mochte dies
jer wol das Seinige zur Kühlung der Luft beitragen. Im Win—
ter joll das Thermometer nie bi? zum ®efrierpunct herabfinfen.
Die Luft ift daher im Ganzen angenehm, gefund und wohlthätig
für die Organifation, aber die leichten Erfältungen, vermehrt durch
das forglofe Leben an der Nordfeite der Häufer, im Schatten, in
der Feuchte, bei dem häufigen Wafchen in den heißen Jahreszeiten,
durch plögliches Abkühlen, wie durch diätetifche Ueberladungen des
Magens, 3. B. die allgemeine Sitte, in den heißen Sommertagen
in den fühlen, thauigen Nächten im Freien auf den Dachterraffen
zu Schlafen, dabei unreifes Obft in Menge zu effen, und anderes
‚ erzeugt leicht Katarrhe, Rheumatismen, Ruhren, Wechfelfieber, ſo—
‚wie die fchlechte Kopfbedekung im heißen Sonnenftrahl den Son—
| nenftih und Kopffranfheiten veranlaffen, die oft den Verluſt des
*
*
1354 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $.39.
Geſichts zur Folge haben, ſo daß die Gaſſen der Stadt voll
Blinde find.
Auch von Belt, Cholera und Ausſatz find die Bewohner
der Stadt nicht verfchont geblieben, wie die drei Hospitäler für
Ausſätzige ??) in ihr beweisen, die durch Almoſen erhalten werden:
zwei von griechifchen und katholiſchen Chriften; das mohammeda-
nifche, welches feine eigenen Grundftüde hat, liegt außerhalb der
Stadt; es behaupten die Damascener, daß fie felbft nie den
Ausfaß befämen, fondern nur die von diefer Krankheit Befallenen
aus anderen Theilen Syriens bei fich aufnähmen. Doch jcheint
jhon das Beifpiel Naemans gegen die Eitelkeit ihrer Behauptung
zu fprechen. Bon einer großen Beftfeuche??) im Jahre 1348
ſpricht Ebn Batuta, in der täglich in der Stadt Damascug
2,000 Menschen farben; im Sahre 1837 verlor Lord Lindjay in
Damascus feinen Reifegefährten an der Cholera 2%).
Ali Bey fagt, daß Damascus nur felten von der Peſt heim
gefucht werde, gegen die man feine Borfehrung treffe; felbft wenn
fie fhon in Aleppo graffirt, jo gehen die Karawanen dod
regelmäßig ihren Gang hin und ber fort. Kommt fie von
Aleppo her, fo pflegt fie jehr verheerend zu fein, wird fie vom
Meere aus hierher verbreitet, fo ift fie eg weniger). Die Belt
von 1838 follte von Mekka durch die Pilger eingeführt fein, wos
gegen aber Dr. 3. Bowring fie für fpontan im Orte entflan-
den und durch fchlechte Luft gefördert hielt. Die großen Löcher,
die man, wie er. bemerft, in allen Hauptftraßen von Damascus
halte, um alles Aas und von Fäulniß Ergriffene hineinzuwerfen,
da nirgends die todten Thiere ſonſt weggefchafft werden, davon doch
fhon fo viele der wilden Hunde in der Stadt verreden, können
dabei nur fehr nachtheilig wirken, wozu noch fommt, daß nicht die
geringfte Anftalt getroffen wird, ihre Verheerungen, die hier fürch—
terlich find, etwa zu mildern. Die Noth wird im Gegentheil noch |
durch allerlei Verationen und Koften vermehrt ?6).
Die mittlere Temperatur der Damascus- Ebene muß
ziemlih hoch ftehen, da hier fo viele edle Gewächſe und jelbit
Balmbäume, wenn auch nur einzelne, an gefhügten Stellen noch |
222) Soeben, Reife. I. ©. 277. 23) Ibn Batoutah. I. p. 227.
?*) Lord Lindsay, Letters. Vol. II. p. 179. 25) Alı Bey,
Trav. Il. p. 279. 26) Dr. J. Bowring, Report 1. c. 1846.
P: 97.
|
Begetation um Damasecus. 1355
gedeihen (ſ. oben ©. 149), jedoch ohne Datteln zu tragen, was
Seeben nicht dem Clima, jondern nur dem Umftande zufchreibt,
daß man ihre Fünftlihe Befruchtung verabfäume 7); dickſtämmige
Citronen- und Drangenbäume?8) find nicht felten, doch we—
niger fruchtbeladen, alg ander wärmern Küfte von Jaffa (vergl.
Erdf. XVI. ©.579), fie zieren die Hofräume, behalten ihre Blät—
ter und tragen zu gleicher Zeit reife Früchte, Blüthen und junge
Früchte. Die Banane, Musa paradisiaca, fommt hier gar nicht
dor, dagegen der Storar (Styrax officinalis) und die hohen
Nabk- oder Dombäume (Cider der Araber). Dliven- und Apri-
fojenbäume dienen hier als Brennholz, lombardifche und Weiß:
Bappeln, hier Hor genannt, wachſen jehr hoch und ſchlank. Holz-
fohlen müſſen aus weiter Zerne herbeigeführt werden 9). Auch
die vielen perſiſchen Zierpflanzen beftätigen die fehr milde mittlere
Temperatur. Die reihe Bewäſſerung durch das trefflichfte Waſſer
bringt eine Begetationgfülle hervor, die, wie v. Scrubert fagt,
den in Erftaunen jeßt, der in feiner Heimath zwar auch hohe
Eichen, Buchen, Kaftanien zu ſehen gewohnt ift, aber hier zum er= _
fen Male Wälder der edelften Fruchtbäume, der hohen dickſtämmig—
ten Art, 7 bis 8 Quadratmeilen dicht überdeckend, wie fonft nir—
gends, wahrnimmt. Eine Art wilder Mandeln giebt es hier,
die jehr groß und ganz grün gegeffen werden. Der Aprifojen-
baum ift der vorherrfhende Baum der Gartenwaldung, welche
die Stadt umgiebt; feine Früchte find hier größer, jaftvoller und
füßer als irgendwo; ihre Menge ift ungeheuer; fie werden ſchon
meift unveif verzehrt, und find die tägliche Speife des Volks.
Dennoch find auch die getrodneten Aprifofen, Mifhmifch,
und das gallertartig eingedickte und Fuchenartig feft gewordene Apri—
Fofenbrot ein gewöhnliches Nahrungsmittel. Auf Bretter ge—
ſtrichen und an der Sonne getrodnet, wird es zu einem Aprifofen-
leder, Mardin 0) genannt, das bequem auf Reiſen zur Erquidung
mitzuführen ift, und daher bei Meffapilgern und anderen Reifenden
im Ausland bis zum Nil, Euphrat und Bosporus guten Abfas
findet. v. Kremer nennt e8 Kamrdin d. i. Aprifofen-
käſe, der eine Hauptnahrung der gemeinen Volksclaſſen bilde.
>) Segen, Reife. Th. J. ©. 30.
2%) Ebendaf. I. ©. 133, 295.
ı 29) Ebendaf. I. ©. 29.
Ebendaſ. I. ©. 140; v. Kremer a, a. O. ©. 164.
8
“
1356 Weft-Afien, V. Abtheilung. I. Abfchnitt, $. 39.
Nach Uleppo werden von dieſer angenehm fchmedenden und er-
frifchenden Frucht jährlich 300 bis 400 Gentner auf Kameele ver:
laden; aus den Aprifofenfernen preffen die armenifchen Chriſten ein
Del, das fie zu ihren Faftenfpeifen verwenden. Als Burkhardt
vom Antisibanon herab in das erfte Liebliche, obftreiche Thal bei
Katana (f. oben ©. 283) Fam, wo die St. Paulus-Grotte zur Kur
der Wahnfinnigen ihm gezeigt wurde, ſah er Baumfdhulen 3)
von Aprifofenbäumen, die von da in die Gärten von Das
mascus verpflangt- wurden. Da auch der dem Aprifofenbaum
jo nah verwandte Mandelbaum im Goele wild einheimifch oder
doch aus den Gärten Ba’albefs vielleicht erft verwildert zu fein
ſcheint 3?) (ſ. oben ©.207), jo begreift e8 fih, wenn hier in der
Ghutha fein wahres Baradiesclima fein mag, und feine Cul—
tur mit der des Mandelbaums in Verbindung fteht. Der
wachfame Mandelbaum, der, wenn Alles in der Natur erftorben _
ſcheint, zuerft, gleich der Aprifofe, aus dem Winterfchlaf
erwacht, daher Schafed, d. i. der wad.ere, bei Jeſaias 1, 11
u. 32 als Mandelftab genannt wird, war der großen Göttin der
Spyrer, der Cybele oder Amygdale (von dem jemitifchen Namen
abgeleitet) 33), geweiht als Idol zu Ba'albek; daher fein moderner
Name. Der Aprifofenbaum, wol gleichen Urfprunges, den die
Nömer erft feit Alexanders M. Zeit als Armeniaca poma kennen
lernten, hat nirgends edlere und gerühmtere Früchte als hier zur
- Reife gebracht. Bei den Hoffeften- Sultan Saladins gehörten fie
zum Glanz feiner Herrfchaftz als er mit Fürften von Sinear zu
Emeſſa feine Zufammenfunft hielt, um fich zu neuem Bündniß ge
. gen die Kreuzfahrer in Tyrus zu vereinen, wurden gegenfeitig
große Gefchenfe gewechfelt und Fefte gefeiert. Es war „die Zeit
der Aprifofen“, erzählt der Gefchichtfehreiber Emadzeddin 3%.
Saladin ließ diefe Föftlichen Früchte aus feiner Damascus in dag
Lager bringen, um das Feft zu verherrlichen. Auf den Präfentir
telfern mit Honig und Schnee dargeboten, glänzten fie wie Sterne,
man konnte fie für goldene Kugeln halten, fie glichen den
goldenen Wappenfugeln auf den Mamelufenfahnen des Sultans
gefolges.
231) Burckhardt, Trav. p. 47, bei Geſenius S. 102. *2) Irby and
Mangles, Tray. p. 213. 5) Movers, Phönicien. I. ©. 578, 586.
3*) Reinaud, Extr. des Histor. Arabes etc. Nouv. Edit. Paris,
1829. p. 224.
Vegetation um Damascus, ___ 1357
Auch von allen anderen Obftarten wird ein ähnlicher Gewinn
jezogen, wie von ächten Biftazien, Feigen, Granaten, Drangen,
Zotus, Dliven u. a.; aud von Trauben, die, außer zu Helbön,
benfalls im Süden der Stadt zu Daräiya in Menge vorzüglich)
jedeihen und den Markt von Damascus verforgen, wo fie unter
em Namen Zeini?s) die berühmteften find; 8 Monate hindurch
ind in den Kaufhallen der Stadt die Trauben fell. Der daraus
yereitete Wein wetteifert, nach v. Schubert, an Feuer und Liebs
ichfeit mit ſpaniſchen und franzöfiichen Weinen, nur fehlt ihm die
dlere Behandlungsweife; der gewöhnliche blaßrothe Wein gleicht,
ah Seetzen, dem Burgunder. Weinlauben fteigen bis zu den
Dächern hinauf. Das Del der Dliven, zumal um Kefr Sufe,
ft von der allerfeinften Sorte; eine Art der Dliven führt Seeben
m, die faft die Größe der Taubeneier erreihen. Der Wallnu$-
haum bringt zwar feine Früchte, fcheint aber, nah W. Roje’s
Bemerfung, in der ſyriſchen Sonnenhige fich nicht fo wohl zu be—
inden, wie in den füdlichen Thälern der Schweizeralpen, wo er
allerdings in größter ‘Bracht fich zeigt. Die Birnen und Aepfel
ind zwar von gutem Geſchmack, erfreuen fich aber nicht der Ver—
delung, wie im mittlern Europa, und halten fih nur furze Zeit.
Die indianiſche Feige, Tobba der Eingeborenen (Opuntia
eactus indica), bildet auch hier ihre ftachligen Heden für die Gär—
ten, ihre Früchte, von füßlichem, faden Geſchmack, find bei der gros
gen Wohlfeilheit ein Lieblingseffen des Volks, wie aud die Beere
E Myrtenbaums, ungeachtet ihres für den Fremden felbft wider:
ih würzigen Geſchmackes.
, Bwifchen den Fruchtbäumen, jagt W. Roſe, ftoße man oft
uf Felder mit Taback, Kicherer bſen (Cicer arietinum), Ba—
ria (Hibiscus esculentus), das jo beliebte weichlich= fchleimige
semüfe, im Orient mit Moorhirfe (Holeus sorghum) in ver-
en. Spielarten, mit Bferdebohnen (Vicia faba), Gur-
en und Melonen, die in größter Mannigfaltigfeit vorkommen.
uch Baumwolle, aber nur wenig, wird hier gebaut (ſchon vor
0 Sahren beichrieb Belon du Mans 36) hier eine Mafchine zur
äuberung der Baumwolle von ihren Kernen und Schaalen),
ich Flachs und Hanf, doc nicht fo hoch wie in Elfaß und
|
2 Kremer, Mittel-Syrien a. a. O. ©. 176; Segen, I. ©. 301.
) Belon du Mans, Observat. J. c. p. 150.
Ks
*
1358 Weſt-⸗Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 39.
Baden, nah W. Roſe, obgleih Bove ihn riefenhoch nannte;
Färberröthe, Ricinus zu Del, Hülfenfrüchte aller Art find
ungemein ergiebig, und gegen die Wüftenfeiten hin breiten fich die
- reichiten Aderfluren von Weizen, befonders auch Spelt, Mais,
Gerfte und andere Gerealien aus, fo daß e8 bei großer Ergie-
bigfeit des Bodens an Lebensmitteln nicht fehlen kann. Hier je—
doch, wie in Aegypten, worauf ſchon Forsfäl vor hundert Fahren
hinwies, ift die einft wilde Pflanzenwelt faft durch die Cul—
turpflanzen verdrängt; durch die uralte Cultur des Bodens ift
fie in der ganzen Umgegend der Stadt, nah v. Schubert?7),
ungemein befchränft, ja an vielen Stellen» gänzlich vertilgt; ihre
Nachkommen muß man erft zum Theil in weiter Ferne von den
Mauern an den Abhängen der Berge oder in den Betten line
der Ufer der Flüffe aufſuchen.
Erläuterung 3.
Die eigentlihe Stadt Damascus mit ihren Wohnungen,
Mofcheen, Kirchen, Bazaren, Gewerben, ihrem Handel und
anderen Anlagen.
Die Stadt Damascus, bei allen Syrern ohne Unterjeie
der Religion gewöhnlich 38) nur efh-Schäm, wie das gamgı
Land Syrien als deffen Gapitale genannt, weil diefes, wi
Abulfeda fagt, zur Linfen (gegen Untergang der Sonne) ve
Meffa lag (Abulf. Tab. Syr. p. 5); oder auch Dimeſchk, nad
ihrem eigentlihen Erbauer (f. ob. ©. 1336), oder Dimisk, vor
Bolfe, nah Seetzen 9), in den arabifchen Büchern aber Dimiſch
eſch⸗Scham, oder auch nach anderen Etymologien, worüber ven
ſchiedene Erklärungen herrfhen (aud) von Sem oder Scham, dei
Sohne Noahe, 1. Buch Mofe 10, 1, der fid) dort zuerft niederg
laffen haben ſoll, wird ihr Name hergeleitet), genannt, hat de
Character aller orientaliſchen Städte, wenn auch in einem grol
artigeren Style, wo dag Innere dem überrafchenden äußern 4
22) v. Schubert, Reife. I. ©. 286. °) F. Wüſtenfeld, Zur N 1
pographie von Damascus a. a. O. ©. 164. 39) Seetzen, Ki |
I. ©. 300. - BE 43
Die innere Stadt Damascus, 1359
ehen Meinsbwiges entfpricht. Zwar jagt Ebn Batuta: an einem
Donnerftag des Jahres 1326 traf ich in Damascus ein ®), die an
Bortrefflichfeit, wie an Schönheit alle anderen Städte übertrifft;
uch die längfte Befchreibung derfelben ift zu kurz für ihre Schön-
jeit;, fie verdient den Namen Paradies des Drients, fie if
ine geſchmückte Braut, geheiligt u. f. w. Und wie jollten aud)
ticht alle Moslemen diefe Lobfprüche theilen und noch überbieten,
a Schon ihr Brophet, der doch nur, vielleicht in feiner frühern Ju—
end einmal (f. oben ©. 26), als Handelsmann in die Nähe diefer
Stadt gefommen war, jpäterhin fie dreimal glücdlich gepriefen, wo-
ei er auf das Warum? feiner Jünger gefagt haben ſoll: „weil
ie Engel Gottes über diefelbe ihre Fittige ausgebrei—
et Haben.” Daher der Schwur im Koran bei Allah, bei der
Feige und der Dlive (et tin w’ez’zeitün), worunter Jeruſa—
em und Damascus (oder vielmehr ihre Mofcheen) #) verftanden
berden, gleich heilig gehalten werden.
Auch der biedere deutſche Pilger Ludolfus de Suhem*)
aus Weftphalen, der nur 14 Fahre fpäter als Ebn Batuta dies
ſelbe Stadt Damascus im Jahre 1340 befuchte, ift voll von ihrem
Lobe. Er nennt fie nobilis, pulchra, gloriosa, ditissima, und
damals, vor der Zerftörung durch Timur, mag je als Chalifens
und Sultanftadt einen großartigeren Eindrud ‚gemacht haben als
ipäter, wo fie nur als Provinzial» und Handelgftadt ſich wieder
mporheben mußte. Er nennt fie auch zu jener Zeit inaudite po-
sulosa, und rühmt die Sicherheit des Menfchenlebens dafelbft,
vahrend fonft überall in Syrien Raub und Mord an der Tages
rdnung ſei. Sonft fihildert er fie auf ähnliche Weife, wie fie fich
uch noch gegenwärtig zeigt, hebt aber befonders hervor, daß er
mit nirgends jo viele jingende und ſprechende Vögel (ob
apageien ?) in Gärten und den Straßen einer Stadt vorgefunden,
ie hier; eine Liebhaberei damaliger Damascener, die feinesweges
rherrſchend geblieben zu fein jcheint.
Der Nicht-Mosleme aber, wie der heutige Europäer, tritt mit
mem andern Mapftabe in die Stadt ein, die ihm weder antike
araeteriftifche Ruinen der Architectur zur Betrachtung darbietet,
—
‚*%) Ibn Batoutah &d. de Defrémery J. c. p. 188.
93. v. Hammer, Gefch. des Dsmanifchen teiche. Th. I. ©. 482;
| 9%. Kremer, nach Beidawi, in Mittel-Syrien a. a. D. ©. 30.
1") Ludolfus de Suchem, Libellus de Itin. ad Terram Sanctam.
\ Venetiae. 8. s. a. cap. XXV.
! %
1360 Weft-Afien. V. Abtheilung, IL. Abſchnitt. $. 39,
welche feinem Forfchungsgeift einen Stoff und Anhalt für die frü-
here Gefchichte der Menſchheit oder einer höhern Givilifation in
der Gegenwart abgeben Fönnten, noch auch moderne claffifche Werke
der Plaftif oder irgend einer veredelnden, humaneren Kunft oder
Wiffenfchaft, die zu einem Fortſchritt der Entwidelung für das
höhere, allgemeine Bedürfnig führen dürften. Nur das finnliche
Xeben des Drientalen findet hier im Getriebe der raftlog bejchäf-
tigten Volfsmaffe, in der Fülle und Ueppigfeit der wechjelnten Erz
fheinungen der Naturgaben, der Herrſcher und Beherrichten, der
Reichen und Armen, der religiöfen DVerirrungen und der immer
neuen Gontrafte feine volle Befriedigung. Dennoch hat Damas—
cu8 durch ihre Iſolirung und ihr Fernbleiben von allem vecidens
talen oder europäifchen Einfluß und felbft ihre firenger behauptete
Unabhängfeit und Selbftändigfeit gegen das rohere türfifche Su:
premat manches Characteriftiiche beibehalten, was fie unter ihren
Gefhwifterftädten des Halbmonds, wie Stambul, Adrianopel,
Bruffa und Kairo, als deren fünfte ſie dem Range nach im Ti—
tel des Groß-Sultans angejehen wird, auszeichnet. Nicht die Os—
manli befamen hier, wie in anderen Städten des türkifchen Reiche,
mit der politifchen Gewalt auch die Oberhand im Leben; mit hal-
ber europäifch=angenommener Givilifation bewahrten diefe immer
noch die turfeftanifche, urfprüngliche Rohheit ihrer Ahnen, fie blie—
ben daher dem geiftiger organifirten und, nicht wie jene, aus Bars
barei, fondern aus einer glänzenden Vorzeit und verfeinerten Cul—
turperiode des Chalifats herftammenden Urbewohner, dem Sy—
rer und Araber, fremd, ja verhaßt als Unterdrüder um
Ufurpatoren. Leben, Sitte und Gebräuche, wie Religion und
Sprache, eben fo wie poetifche und wiffenfchaftliche Richtung blie—
ben bier in diefer, wie fie Ruſſegger 8) mit Recht nannte, rein
oriental gebliebenen, alten Chalifenftadt noch in halber Ber
fhwifterung mit den benadhbarten Mekka und Medina, indel
das fortgehende Band der Pilgerfahrt fie alljährlich von Neuem
- anfnüpfte an ihre alte Heimath und Einrihtung. Der Fanatieı
mus des Volks, der fich daher hier fehroffer und feindfeliger wiı
irgendwo gegen Andersgläubige im türfifchen Reiche erhalten hatte,
ift erft in jüngfter Zeit) unter dem eifernen Scepter Ibrahin
20) Ruffeggen, Reiſe. Th. 1. 2. ©. 725—738. j
*4) Ueber diefe Zuftände ſ. Edw. Hoss, Visit to Damascus. Lone ?
1855. Vol. II. p. 19—45. --
3
Die innere Stadt Damascus. 1361
Bajha’s, des Aegypters, gebrochen worden. Früher, wie zu
diebuhrs*) und noch zu Ali Bey’s Zeit (1807), durfte Fein
Shrift in den Gaffen von Damaseus anders als zu Fuß, fpäter
yenigftens Feiner zu Pferde, höchſtens nur auf Efeln reitend, und
uch das war feinem Juden geftattet, fich blicken laſſen; fremde
racht reizte ftets zu Mißhandlungen, zumal zur Zeit des Abgangs
der der Ankunft der Mecca-Karawanen, wo ftets viel Pöbel und
infauberes Gefindel verfammelt ift, das, ſtolz darauf, ihre. Stadt
a8 Thor zu den heiligen Städten Mecca und Medina zu nen—
en, gleichjan mit einer heiligen Beratung, die auch Niebuhr
u empfinden hatte, mit Spott und Hohn allen Andersgläubigen
egegnet. Als in Folge einzelner Ausnahmen unter Ibrahims
Fommando in der Stadt Klagen bei ihm einliefen, wie unerhört
8 jei, daß Franken ſich erdreifteten, auf Roffen durch die Stadt
u reiten, ein Recht, das nur den Gläubigen zuftehe, gab ihnen
er ägyptifche Gewalthaber die fpöttifche Antwort: „wenn fie höher
isen wollten als die Chriſten, jo jollten fie auf Kameelen reiten
md jenen die Pferde laſſen.“ Früher durfte Fein europätfcher
Sonful oder Geſchäftsträger innerhalb der Stadt wohnen, und felbft
er englifhe Conſul Karren, feines großen Einfluffes ungeachtet,
vagte e8 noch nicht, in feinem Haufe innerhalb der Stadt, dag er
ejah, die Nächte zuzubringen, als das Türfenregiment wieder den
egyptern gefolgt 6) war.
Das Berhöhnen der chriftlichen Kleidung wurde unter Ibrahim
urch Baftonaden gedämpft; die oberfte Gewalt in der Stadt legte
Vicekönig Mehmed Alt jelbft in die Hände eines Fatholi-
jen Chriften, des edelen Bakary Bey, der fih in allem fei-
em Thun und Weſen des Namens eines Chriften auch würdig be-
ugte. Auf diefe und andere Weife, 3. B. durch Gfeichftellung
re Chriften und Moslemen vor dem Richter, durch Begünftigun-
m in Handel und Gewerbe, duch Anerkennung der DBerdienfte
d Fortſchritte der Franken von diefer Seite wurde der tiefeinge-
urzelte Hochmuth und Fanatismus des Damasceners nicht wenig
Hüttert, und der Frem den haß doch in fo fern gemildert, daß
J ſeitdem den Franken und ſelbſt ihren Frauen, wiev. Schubert
|
DD Nieduhr, Reife. Th. III. S. 885 Seetzen, Reife. Th. I. ©. 292;
‚m Guys, Relat. I. p. 236; Ali Bey, Trav. II. p. 274 etc.
) Bartlett, Footsteps of our Lord and his Apostles. London,
| 1852. 2. Ed. p. 46.
titter Erdfunde XVII. RArrr
|
|
—
1362 Weft-Afien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 39.
rühmt, in europäifcher Tracht und felbft unverfchleiert, im Jahre
1837, geftattet war, auf den Bazaren ſich umzufehen, auf den
Spaziergängen und felbft an den Grabftätten ihrer heiligen Scheich
ungeftört zu verweilen. So find feitdem erft lehrreichere Beobach—
tungen über dieſe Stadt und ihre Bewohner durch Europäer mög-
lich geworden. v. Schubert, der aus Aegypten nad Damas—
' cu8 Fam, vergleicht diefe mit Kairo (wie ſchon Belon du Mans,
1548 #7), in der Iehrreichen Befchreibung feines Aufenthaltes dies
gethan, zu einer Zeit, als der Einfluß der Agyptifhen Sul
tane auf diefe auch ihnen angehörig gewefene Stadt noch ſichtba—
rer fein mochte, als unter dem nachfolgenden Türfenregiment in
der Gegenwart). Beide Capitalen, fagt v. Schubert, find durch
gemeinfame Sprache, Religion und politifche Herrfchaft verbunden
aber doch ſehr verfchieden. Kairo nennt er das Paris des Mor:
genlandes, wo ungebunden Freiheit und Willkür und die Vermifchung
des Oceidentalen mit dem Drientalen ſchon große Fortfchritte ge
macht hat. Das bedächtigere, geregelter gebliebene Damascu
glaubte er mehr mit dem ernften Madrid vergleichen zu fönnen, das
dem Abendlande fremder geblieben, mehr feine herfömmlichen Ein
rihtungen und Sitten beibehalten hat, und einem uralten, unver
mijchten Adel angehört, während in Kairo Alles den Empor
kömmling und die Neuzeit verrathe, wie die ganze Stadt dot
neu und prächtig im pomphaften Sarazenenftyl erbaut ſei, hie
dagegen feit einem Sahrtaufend derfelbe einfache Nachklang der fri.
heiten Herricherreihe am Euphrat und in Syrien geblieben, un
höchftens in den jüngeren Bauten nur der Einfluß perfifcher Ele
ganz, Gartenfhmuds und innerer Behaglichkeit in den Wohnge
bäuden und ihren Hofräumen fihtbar. Kairo fündige fih als Re
fidenz von Chalifen, Sultanen und Bicefönigen an, Damascu
hat diefen Pomp längft abgeftreift, jeitdem nad den Omm ejade
die Abaſſiden ſich andere Reſidenzen erwählten, und dieſe Bro”
vinzialftadt nur der Sitz wechſelnder Paſchas unter türkiſch⸗
Oberhoheit geblieben.
Der Hauptſtolz der Damascener in ihrer Stadt iſt ih”
große Mofchee#), welche die Dynaftie des Haufes Pre
7) P, Belon du Mans, Observations etc. Paris, 1554. Livre u
p- 149—152. 9) J. v. Hammer, Gefchichte des Osmaniſch
Reichs. Th. U. ©. 483-487; v. Kremer, Mittel- Syrien n. 218
©. 27—30; Ali Bey, Trav, 1. p. 265 —266. \
Die große Mofchee in Damascus. 1363
als Hauptdenfmal ihrer Größe, ihres Neichthums und ihrer Fröm—
migfeit hinterlaffen hat, ein Werk, das von vielen Dichtern befun-
gen, von vielen Autoren befchrieben und noch heute allgemein be-
wundert wird. Der fünfte in der Reihe der Ommejaden:Chalifen,
Welid Ibn-Abd-ol Melik, führte diefen Prachtbau auf, und
vollendete ihn mit ungeheueren Summen, welche die reichfte Pro-
vinz feines Staates aufzubringen im Stande war, worüber jedoch
verjchiedene Ausfagen, nach denen eine Erzählung 300 Millionen
Dirhem, eine andere 400 Kiften Gold angiebt, die darauf aus dem
Schage verwendet wurden, noch andere die Wunder zu Hülfe neh—
men, welche die Herbeifchaffung zu einem ſolchen Prachtbau möglich
gemacht, von dem zwar Ebn Batuta®) fagt, daß ihm fein an—
derer in der Welt gleich fei, dem jedoch auch wol die Kubbet
es-Sakhrah Dmars in FJerufalem (vergl. Erdf. Th. XVI.
&.413) etwa verglichen werden könnte. Diefe Mofchee an derfelben
geheiligten Stelle der frühern chriftlichen Kirche Johannes des
Täufers, die nur zur Hälfte gewonnen war, aufzurichten, brach
der Chalif nach einem halben Jahrhundert die Kapitulation, und
zwang die Chriften, für ihre Hälfte die außerhalb der Mauern ger
legene Thomaskirche zu nehmen, welche in der Capitulation nicht
mitbegriffen geweſen. An der genannten Stätte ſtieg nun das be—
zundertſte Werk arabiſcher Baufunft, empor, die hochberühmte
oſchee der Söhne Ommia's, Djämi oder Moske Benu
Dmmayyah, berühmt durch die Heiligkeit ihrer Stätte, die
| racht ihrer Säulen, die Menge ihrer Kuppeln, durch die Zierlich-
w ihrer Inſchriften aus dem Koran, durch die Zahl ihrer Altäre
der Betorte, Emporfirchen und Minarets.
Die vollſtändigſte Beſchreibung dieſer Mofchee möchte wol
ie des Mohammed ben Schäfer, eines arabiſchen Hiſtorikers,
in, der fie der Großen Gefhichte der Stadt Damascug von
Ehn Aſaker großentheils entlehnt hat, und welche in Makrizi's
Siftorie von Quatremère mitgetheilt it). Auch Ebn Batuta
at eine ſehr umftändliche Befchreibung vderfelben im Jahre 1326
egeben 5%), fowie Hadſchi Chalfa im Diehihannüma, die durch
“». Hammer bei Gelegenheit des Befuches des Eroberers von
‚*) Ibn Batoutah éd. Defremery 1. c. p. 197. 50) Quatremäre,
‚ in Makrizi, Histoire des Sultans Mamlouks. Trad. Paris, 1832.
| 4. T. I. Appendice. p. 262—288. ) Ibn Batoutah éd. De-
fremery 1. c. T.I. p. 197—214.
Rrrr2
1364 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abfchnitt.. $. 39,
Damaseus, Sultan Selim ded Osmanen (1516 n. Chr. Geb.) %),
vervollftändigt wurde, wozu auch Ali Bey als Mufelmann wich:
tige Beiträge liefern Fonnte 9), während allen chriftlichen Reiſenden
faum ein bloßer flüchtiger Einblid nad dem_innern Hofraum gez
ftattet werden konnte.
In der eigenthümlichen Halbtheilung der alten Kirche nach der
Capitulation beider Eroberer find alle Berichterftatter einig; big
zur Beſitznahme auch des chriftlichen Antheils durch Abd-ol-Me—
[if giebt nur Mohammed ben Schäfer die Nahricht, daß anz
fänglich die Mufelmänner, wie die Chriften von der Südfeite her
durch dieſelbe Pforte in das Gebäude eintraten; die Chriften
aber gegen Welt in ihre Kirche, die Anhänger des Propheten nad
Oft in ihre Abtheilung gingen, fo daß anfangs in diefer Tebtern
die Gebetnifhe noch niht an ihrem gehörigen Orte hätte
angebracht werden fönnen. Die Chriften, aus Rejpect oder au
Furcht vor ihren Siegern, wagten es nicht, in ihrem Kirchenantheil
aus ihren Büchern laut zu lefen oder ihre Gloden zu läuten. Cha
if Moawiah ließ an der Südfeite der Mofchee ein Haug für den
Emir von Syrien anbauen, darauf eine grüne Kuppel errichtel
ward, don welcher damals der ganze Bau den Namen erhielt, un
in diefem refidirte der Chalif Moawiah 40 Jahre lang. So biiel
Alles, vom 14ten bis zum 8bſten Jahre ver Hedfchra (635 bir
705 n. Chr. Geb.). In diefem Sahre 705 wurde Abd-ol⸗Me
it zum Chalifen erwählt; da manche feiner Mufelmänner fich durd
die Recitation der Chriften in demfelben Gebäude beleidigt fan
den, beſchloß der Chalif ihnen ihren Antheil zu entreißen, um
versprach ihnen anſehnliche Ländereien für die Abtretung ihre
Antheils, auch vier andere Kirchen 5%), deren Erhaltung nit ü
der Gapitulation mitbegriffen war, zu übergeben. Da die Chriften
denen im Tractat noch 14 Kirchen als Eigenthum geblieben warer
diefem Anfinnen aber hartnäckig widerftrebten, fo ließ fich der Ehe
if den Tractat, der im Namen des Propheten abgefchloffen war
faut vorlefen, und als e8 dabei an den Namen der Thomaskirch
kam, fagte er: „dieſe Kirche will ih einreißen und in eim
Moſchee bier wandeln Diele Kirche lag nun ‚außerhalb bei
a
252) 5, v. Hammer, Gefch. des Osman. Reichs. Th. I. ©. 48
°) Ali Bey, Trav. T. II. p. 265—267.
*) Sie heißen Marienfirche, Mufallabeh, Tell Deldjubn und Homme
ben Derrah. \
Die große Mofchee in Damascus, 1365
Thomasthores am Fluffe, war viel größer als die Kirhe Johan—
nes des Täufers (Mar Johanna) und man hatte fie im Befig
der Ehriften gelaffen, obgleich fie nicht in der Gapitulation als ihr
Eigenthum mit inbegriffen gewefen war. Da erfchrafen die
Shriften und baten den Chalifen, ihnen die Thomasfirche famt vier
inderen genannten Kirchen zu überlaffen, dann wollten fie ihren
Untheil an der Hauptkirche dem Chalifen abtreten, der damit auch
befriedigt war: denn nun konnte er feinen beabfichtigten Prachtbau
beginnen.
Merkwürdig iſt die Angabe ben Schhäfers, welche wir bei
Ebn Batuta wiederholt finden, daß die Mofchee nun doch eigent=
ich mit Hriftlihen Arbeitern neu aufgeführt ward. Die
gleichzeitig in Mecca gebaute Mofchee zeigt, wie weit damals die
Araber noch in ihrer Architeetur zurücd waren, und nur dur
rohe Sompilation aus dem vorhandenen Material fih ihre neuen
Werke ſchaffen Fonnten (j. die Beſchreibung der Tempelhäufer in
Mecca, Erdf, Th. XI. S. 88 u. f.). Auch die Mofchee Omars
in Serufalem, deren urfprünglicher, unftreitig mit hriftlicher Un-
terlage erft zu Stande gebrachter Bau ſehr zweifelhaft geblieben,
verdanft ihre ſchöne farazeniiche Ausführung erft fpäteren —5 —
(Erdt. Th. XVI. ©. 412—421).
Abd-ol⸗Melik ließ ſofort alle Inſtrumente zur Zerſtörung
er Johanneskirche zuſammenbringen, wobei ſich viel Volks
mher verſammelte, und als ihr Biſchof und die chriſtlichen Prie—
er den Ausſpruch ihrer Bücher verbreiteten: „wer dieſe Kirche
erſtöre, werde zum Narren werden“, gab der Chalif zur Antwort:
‚nun gut, im Namen Allahs möge ich zum Narren werden; vor
mir joll Niemand fie zerftören.“ Sofort beftieg er ein Polygon
uf der Dftfeite eines Thurms, wo die Eremitage von einem Mönd
Ai wurde, ftieß Ddiefen die Treppe hinab und flürzte den
berften Stein des Altars, den er mit der Hade gelodert, hinab,
‚sorauf alle Emirn ihrem Chalifen in der Zerftörung folgten, und
lles Volk der Mufelmänner unter dem dreimalig wiederholten Ges
hrei der Tekbir mit zugriff. Die Chriſten dagegen ſtießen in der
Serzweiflung ihr Geſchrei und Geheul aus, wurden aber durch
zrügel vertrieben, und nun Alles vernichtet, was früher innerhalb
er vier Wände dageftanden, fo daß nur der Raum übrig blieb,
er für den neuen Aufbau beftimmt war, und nun unter die Ins
‚section des Bruders des Chalifen geftellt ward. Dem griechifchen
aiſer gebot nun der Chalif, ſagt ben Schäfer, ihm Arbeiter
1366 Weft-Aften. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 39.
zu fhiden, zumal Steinhauer, 12,000 an der Zahl, zur Zurichtung
der Marmorblöde; falls er dies verweigern follte, werde er fein
Land mit Krieg überziehen, Serufalem, Roha (Edeffa) und alle
Kirchen und Meberrefte der Römer zerftören.
Nun begann der Bau mit 4 großen Pfeilern, auf welchen die
Kuppel ruhen follte; der erfte Aufbau ftürgte aber wieder zufame
‚men, weil man beim Ziefergraben Waffer fand; daher mußten erft
Fafıhinen den Grundbau von neuem fichern, die man ein Jahr lang
fih einjenfen ließ, ehe man darüber den Bau für die Kuppel auf
richten fonnte. Diefe wurde über den Grundpfeilern auf Arcaden
errichtet, und erhielt die eigenthümlihe Form Dihemalun!
(djamloun, d. h. wie ein Kameelbudeld), „en ogive“ von!
Quatremere überfegt) und den Namen der Kubbet en-Nesr,
d. i. die Kuppel des Adlers oder des Geiers, weil fie alles’
andere überragte.
Auch Niebuhrs6), der fie nur von außen ſehen konnte, rühmt
fie zwar nicht wegen ihrer Schönheit, jagt aber, daß fie eine üb ers
aus große Kuppel fei, die einen Theil der Mofchee bedecke,
während das Uebrige der Mojchee, die er, wenn-fie ſchon Vieles’
an Pracht verloren habe, doch für eine der jchönften im ganzen
türfifhen Reiche erklärte, nur mit einem fchrägen Dache be
det ſei. |
Abdeol-Melit wollte diefe Kuppel zwar aus reinem Golde wöl
ben, was ihm jedoch als Thorheit angerechnet ward; man begnügte
fih, ihr Inneres mit Gold zu überziehen. Da nicht Blei genug
in der Nähe war, ihr Dach zu deden, fo foll man dazu das Blei
der Särge benußt und deshalb viele Grabftätten geöffnet haben.
Sn der Kiblah ſah man drei Goldplatten, darauf das Lob
Allahs in Azurblau gefehrieben fand. Nach Beendigung diefer
Diami, d. i. der Hauptmofchee, ſoll der Chalif die Einwohner‘
von Damascus zufammenberufen und ihnen gefagt haben: „hr
hattet vier Herrlichfeiten vor der übrigen Welt voraus: Luft
Waffer, Gärten und Früchte, ich habe die fünfte Gabe hinzuge'
fügt, diefe Djami.“ — Sie wurde nun den fünf Wundern dei
Welt zugezählt, und als das Meifterftüc aller Jahrhunderte vor
den Moslemen gepriefen. Was ihr in den Augen des Volks bei
255) Quatrem£re l. c. p. 266.
*6) C. Niebuhr, Reife. Th. IH. ©. 86, i
Die große Mofchee in Damascus, 1367
Moslemen, wie früher bei den Chriften, die größte Heiligkeit gab,
war die Kapelle mit dem Haupte Johannes des Täufers,
des Sohnes Zaharias, deffen Reliquie bier in der ihm bis
heute hochverehrten Gapelle auch verblieben fein foll, von wo dieſe
Berehrung mit den moslemifchen Miffionen der früheften Zeit, wie
wir aus Dr. Barths jüngftem Bericht 57) erfahren, bis nad
Zimbuftu in die Djami Yahia vorgerücdt zu fein fiheint. Die
Chriften haben die Translation der Achten Reliquie nad) Con—
kantinopel mit großem PBompe gefeiert, von wo jedoch diefelbe
auch in mehreren Gremplaren durch die Fatholifchen Länder
Europa's angeblich verbreitet ward. Wie diefe Uebertragung
bei byzantinifhen Geſchichtſchreibern gleihjam ein ftehen-
der Artikel geblieben, fo, fagt v. Hammer, jei dies nicht weniger
der Fall mit der Webertragung des von Osmän, dem Sammler
der Blätter, eigenhändig gefchriebenen Korans, der, urfprüng-
ih in Tiberias aufbewahrt, aus Furcht vor den Chriften zur Zeit
der Kreuzggüge in der großen Damascus-Mofchee niedergelegt
ward, wo er Wunder that. Aus ihm ſoll Osmän gelefen haben,
da er ermordet ward, daher die Blutflecke, die man auf deijen
Blättern zeigt (daB es diefer Handichriften auch mehrere Eremplare,
wie z. B. in Höms, giebt, |. oben ©. 1012). — Auch ein zweis
er Koran, von der Hand Ali's gefchrieben, fol in der Mofchee
ein, und zwei Suren des Koran, die der Entfcheidung und die
der Engel, laufen in der ſchönſten Goldfchrift auf Lazurgrund eins
getragen an den dadurch geheiligten Wänden der Mofchee umher.
Bor der Kapelle Johannes des Taufers (Mar Johanna)
vard diefer Text von. den dort angeftellten Borlefern in „den Les-
ten der 10 und 7 großen Scheiche des Korans“ nad) den Regeln
ver Zejefunft vorgetragen und für die Zuhörer commentirt, wobei
n den früheren Zeiten immer die Einrichtung getroffen war, daß
ugleich 1,600 Gläubige an diefen Vorträgen und an deren Eins
bung Theil nehmen konnten. Beachtenswerth ift es, daß, wie der
roße Hofraum zu Mecca, in deffen Mitte nur das Heiligthum
er Kaaba fteht, und wie auch zu Jerufalem die große Plattform,
ie Area des Haram, nah dem Styl des jüdiichen Tempels
uf Moria, das eigentliche Heiligthum in ihrer. Mitte auf eine
sürdige Weile umgeben, fo auch die Umgebung der Dſchami
|
!
9 Dr. Barths Brief aus Timbuctu, vom 5. Detober 1853; f. Zeitz
ſchrift für allgem. Erdk. IL 1854. ©. 329. |
1368 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 39,
von Damascus. Ein fehr großer innerer Hofraum, in welchem
fie fteht, fagt Ali Bey, ift von Bogenhallen, zierliche Arcaden
nennt fie v. Richter5S), auf doppelten corinthifchen Säulenreihen
ruhend, umgeben, und hat in feiner Mitte einen Springbrunnen,
dem an jeder Seite Baumpflanzungen ftehen, die einen fehr Tiebz
lichen Aufenthalt gewähren, ein Raum, der zu Ebn Batuta’s
Zeit jeden Abend zur Berfammlung der Bewohner der Stadt diente,
wo man ſich erholte, las, den Erzählern und Smprovifatoren zus
hörte, oder wo die Großen auf ihren Spaziergängen fich ehrfurchte:
voll begrüßten, und Alles fich erft nad dem Abendgebet von da in
feine Wohnung zurüdzog. |
Auh H. Maundrell9), der (1697) nur einen Blid aus
der Ferne in diefen Hofraum thun Fonnte, rühmt die Schönheit
der an feinen drei Seiten umherlaufenden Arcaden, die auf dop—
pelten Neihen hoher und ſchöner Granitfäulen corinthifcher Ord—
nung ruhen.
Das Gebäude hatte 300 Ellen, oder 200 Schritt, Länge von
O. nad W. und 200 Ellen, oder 135 Schritt, Breite von N. nad
S.; dazu waren, fagt Ebn Batuta, 12,000 Stüd Marmor
feine verwendet; der Boden war mit vielfarbigem Getäfel von!
Fecifecä geziert, fagt Ehn Batuta®), darin man nur dat
griehifche wrgos, das ift der edeln Moſaikſteine, wiede
erfenne, alfo mit Moſaik, die offenbar das Werf byzantini—
her Künftler, welche zu jener Zeit darin Meifter waren, herr
lich geſchmückt. Die Zahl der Fenfter mit bunten Glasfcheiben
war 74. Die Seitenwände waren mit Marmor beffeidet; an ihne
flieg eine große goldene Weinlaube empor (? bei ben Schäfer)
vielleicht die Makſuras oder Emporfirchen bezeichnend, und übe,
ihnen waren die befannten Länder der Erde in bunten Farbe
dargeftellt (2? ebendaf.), Drei Hauptfchiffe zogen fi "von
Eingange aus von D. nah W., auf Säulen und Spibbogen u”
hend; jedes derfelben hatte 18 Schritt Breite; fie wurden in jede‘
Reihe von 54 Säulen und 8 Pfeilern (Ali Bey fpricht von 4
Säulen, die aber fehr ungleich find) getragen; dieſe letzteren fin!
mit Gyps, 8 andere mit Marmor von allen Farben bekleidet. 3
diefen Ießteren gehörten wol die 4 Hauptpfeiler des größten Mit‘
258) 9, Nichter, Wallf. a. a. D. ©. 141.
) H. Maundrell, Journey 1. c. p. 126.
°°) Ibn Batoutah Ed. Defremery 1. c, p.199. -
Die große Mofchee in Damascus. 1369
telfchiffes, welche das große - Gewölbe tragen, welche die Adler-
Fuppel hieß, als wäre die ganze Mofchee einem fliegenden Adler
gleich, jagt Ebn Batuta, deffen Kopf die Kuppel bildet. Sie
ft ein Wunder der Welt, denn von welher Seite man fie aud)
aus der Ferne erbliden mag, jo fteigt fie immer berrfchend über
alle anderen Baumwerfe empor. Sie ift mit Blei gededt, die
übrigen Dächer der Mofchee mit Holz und vergoldet. Aber noch
zwei andere Kuppeln fanden neben ihr, obwol kleinerer Art, von
denen eine die Kuppel ver Aifha, d.i. die Mutter der Gläubigen,
heißt, welche ald das Schatzhaus der Mofchee von ihren Ländereien
ine jährliche Einnahme von 25,000 Golddenaren erhielt (zu Ebn
Batuta’s Zeit). Unter der andern diefer Kuppeln war ein
Springbrunnen. An den Hauptpfeilern unter der Kuppel, wo die
Breite der Mofchee die Länge quer durchfchneidet, waren die Mih—
rab, Gebetkangeln, angebracht; zu dem einen follten zwei Steine
vom Throne der Königin von Saba, Balfis (j. Erdk. Th. XI.
©.42, 74, 77, 865 u. a.D.), verwendet fein, zu dem andern nur
weißer Marmor. Der mittlere Hauptbetort war, nah Ali Bey’s
neuerem Berichte, für die Secte der Haneft, d. i. für die Türken,
vorbehalten, zur rechten Seite davon war der Betort für den Imam
der Schaafi, denn jede der vier orthodoren Secten, wozu auch
ie dritte und vierte, die Malic und Hanbal, gehörten, war
yier vertreten, und diefe Betorte mit den fchönften Teppichen be—
est. Zur Seite der Tribüne, wo der Imam der Schaaft den
Borfiß beim Gebete hat, war im öftlichen Winfel des Mihräb ein
jroßer Schrein angebracht, darin der Koran eingefchloffen war,
en der Fürſt der Gläubigen, Othmän, ©. Aſſaͤn, nah Damas—
us ſchickte, der alle Zreitage nad) dem Gebete, zu Ebn Batuta’s
‚eit, geöffnet wurde, zum Serbeiftrömen des Volks und Zulaß des
uffes der Gläubigen, wobei auch die Eide gefchworen wurden.
» der Mitte der Mofchee zeigte man das Grab Zacharias 61),
28 Baters Sohannes des Täufers (Evang. Luck 3, 2), nicht
8 Propheten, deffen Sarg auf 2 Säulen ruhte, der mit einen
eppich von ſchwarzem Tuch mit Goldhrocat bedeckt war, darauf
se Worte in weißer Schrift fanden: „O Zacharias, wir verfün-
m dir die Geburt des Sohnes, der da heißen wird Yahia (Jo—
innes der Täufer). Eine Anfpielung auf die Kapitel 1 u. 2
N Evangelium Luck.
=) HMafhri, Buch der Länder. Ueberf, von Mordtmann a. a. O. ©. 36.
1370 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 39.
Ali Bey nennt dieſes nur ein Meines, goldenes Sepulerum,
das er zur linfen Seite des Mittelfchiffs wahrnahm. Von der
Dede der Mofchee, jagt Ebn Batuta, hängen viele hundert
Lampen, davon 600 an goldenen und filbernen Ketten, de
ren einft 12,000 in den Nächten des Ramadan ihr Inneres er—
leuchteten. Die Foftbaren Ketten find zwar längft verſchwunden,
aber Ali Bey fah noch die zahllofen eifernen Gitter in der Mofchee,
die auch heute noch zur Aufnahme der Lampen beftinmt find. So
mag vieles Andere auch verichwunden fein, während die feften
Maffen geblieben, an die auch ein Theil der enormen Baufoften,
die man ſtets für übertrieben gehalten, wie an jene edlen Metalle,
verfchwendet wurde. Die großen Granit; Marmor-, Syenit- umd
Porphyrſäulen, an jeder Seite ihrer 40, deren einige roth, ander
grüm und noch mehrere von anderen Farben waren, und ihre ver
goldeten Eapitäle, wie Die vergoldeten Thürme waren foftbar genug
Zwei diefer Säulen Faufte Abd-ol-Melek von Chaled, dem
Sohn Sefids, für 1,500 Ducaten. Zwei piftaciengrüm
Säulen, die aus Alexandria jede für 100 Ducaten erfauft wur:
den, ftellte man zu Häupten des Grabeg Johannes des Täufer
Die zwei größten Säulen, welche nad v. Hammer nur von de
vier coloffalen der Sulimanije in Gonftantinopel übertroffen wer
den, wurden an dem weftlihen Hauptthore Bab ol=buril
angebracht, das Poſtthor genannt, zu dem man von dem vorlie
genden Marftplage Murad Paſcha's auf 16 Stufen hinaufftieg)
Drei andere Thore führen zu den anderen Himmelsgegenden hin
aus. Ueber dem Südthor (Auberanije) ward die Fahne Chaledı
aufgepflanzt, es führt gegen den Bazar der Kaufleute, |
Diherunthor, das größte Portal mit hohen Säulen, gleid
Palmftämmen, geht nad) Oſt zum großen Bazar, wo ein Spring
brunnen die Zeit anzeigen follte, wie Ebn Batuta fagt. Nad
den türfifchen Angaben hieß er Korpus Kaldüran, d. i. der Waffer
melonenhebende, weil fein dider Strahl eine Melone fchweben
hält, was von den Pilgern angeftaunt zu werden pflegte. U
Bey fagte, fie fpringe 20 Fuß hoch, nah v. Richter nur 7 Zu
hoch, aber armsdick; Seesen) hält es für lächerlich, wen
Europäer diefe Fontaine rühmen, da fie weit unbedeutender al 1
—— ſeiner Heimath ſei.
In dem Innern der Moſchee waren, nach ben Shäter
|
262) Seetzen, Reife. I. ©. 301. .
Die große Moſchee in Damascus. 1371
ngabe, TZalismane noch aus alten Zeiten der Griechen aufbe:
ilten, die fie vor allem Ungeziefer rein hielten (wie die Talismane
| Höms, fiehe oben S. 1010); an den Eden der Mofchee ftanden
hürme zu aftrologifhen Zweden eingerichtet, davon aber
dei gegen den Norden geftellte einftürzten und nur die zwei ans
ren ftehen blieben, jener gegen Oft von ihnen aber ſchon im Jahr
70 niederbrannte. Eins diefer Minarets fteht auch heute noch
jonders hoch in Ehren, weil am jüngften Tage Jeſus Ehriftus
m Himmel auf daffelbe herabfteigen ſoll; ein anderes Minaret
ird die Braut genannt.
Im Often der Mofchee ift eine große Eifterne voll Waffer zu
m Ablutionen, die, wie Ebn Batuta fagte, dem Mufelmann
on Zayaliah (von Zaila, am rothen Meere) gehörte, und mit
nem Gitter umgeben war; fowie auch noch anderwärts andere
bafferbaffind zu demfelben religiöfen Zwed fih zumal an jedem
x vier Thore befanden; denn an jedem war ein bejondered Haug
gebaut, jedes mit 100 Zimmern, in deren jedem fließendes Waf-
re zu den Abwafchungen diente. Wenn der Bau der Moſchee jehr
bar war, jo war ihre Unterhaltung e8 nicht weniger. Sechs—
hm Smame, vier für jede der vier rechtgläubigen Secten, waren
iorfteher des Gebets, 75 Mueffin waren als gleichzeitige Gebet:
usrufer von den Minarets in TIhätigkeit, die Zahl der Küfter und
derer Beamten ift noch heute ſehr groß, die alle von der Mofchee
ben. Das größte Verdienft der Mojchee, fagte Ebn Batuta,
i, daß das Gebet und die Leſung des Korans hier niemals,
er Tags noch Nachts, aufhöre, und ſelbſt an Zuhörern fehlt e8
emals, denn als folche werden 600 von der Mofchee bezahlt, die
mer zuhören müffen und unter Gontrolle ftehen; denn jollte ein-
al Semand fehlen, fo werde er nicht bezahlt. Der Ruhm diefer
Jofchee fei jo groß, daß ein Gebet in ihr fo viel werth fein
He, wie andere 30,000 Gebete, und in den Schriften des Pro—
eten ftehe gefchrieben: „in der Mofchee zu Damascus werde man
lab auch noch 40 Sahre lang nach der Zerftörung der Welt ans
ken.“ Solcher und viel anderer Unfinn ift aber in den ſtolzen
Zahn des Volfes übergegangen, und felten wird dagegen eine Bes
Hligung wie die auffommen, welche der gelehrte und bewanderte
Hei Ebn Batuta felbft über das Grab Hüds, des arabifchen
Jopheten (fiehe Arabien, Erdk. Th. X. ©. 275 u. 252), äußert,
dB an der Südmauer der Mofchee verehrt ward, von dem er aber
4 Augenzeuge berichtigen Tonnte, daß er das wahre Grab Hüds
1372 Weft-Afien. V. Abtheilung, II. Abfchnitt. $. 39.
in Demen in "Arabien, nahe der Stadt Zafär, ſelbſt gefehe
habe.
Noch gehört e8 zu den rühmenswerthen Eigenheiten dieſe
Mofchee in den Augen der Moslemen, jagt Ebn Batuta, daß fi
viele fogenannte Modjäourum, d. h. Bewohner des Tem
pels, herberge, die denjelben niemals verlaffen, und immerfor
mit Gebet, Leſung des Korans und dem Lobe Allahs befchäftig
find, ihre Abwafchungen und Reinigungen an den genannten Orte
vollbringen, und alfo feinen andern Erwerb treiben können; dahe
die Einwohner der Stadt fie mit Kleidung und Speifung al
frommen Spenden zu verfehen pflegen.
Mir haben nach den angeführten verfchiedenen authentische
- Quellen, wie fie ung vorliegen, eine jummarifche Weberficht de
Merkwürdigften, was die Mofchee darbietet, zufammenzuftellen ver
fucht, weniger um den Bau jelbft architectoniih zu befchreibe
wozu es noch immer an einfichtiger und technifch gründlicher Beol
achtung fehlt, als vielmehr um dur den Reflex, in dem fich da
Weſen des islamischen Volfswahnes im Ruhmvollſten ihrer Wer
jpiegelt, den traurigen und thörichten Zuftand ihres religiöfen ur
fittlihen Lebens zu characterifiren, der auf folche gleisnerifche un
fügenreiche Grundlage fi) anlehnen muß, die ihm als das fünf
Wunder der Welt und als das wahre Heiligthum für fein Seele
leben gepriefen wird. Der ganze fanatifhe, hochmüthige, ftol
fich jelbft über Alles erhebende, die Andersgläubigen verachtend
werfheilige, wenn ſchon in feiner temporairen Abgejchloffenhe
dennoch feftgewurzelte Character des Volfs hängt damit auf de
Genauefte zufammen, jowie bei folchen geiftig feifelnden und 5
ſchränkten Verhältniſſen jelbft faft die Unfähigkeit für eine Höhe
geiftige Belebung und fortfchreitende Entwidelung des Menſche
Daher ift Damascud, troß aller feiner außerordentlihen Gabı
und Borzüge, doch Fein fürderndes Glied in der edlern Entwid
fungsgefhichte der Völfer, hat nur an der niedern Sphäre d
Gewerbe- und Handelskreifes einen Antheil genommen, ift aber
diefer weder vorwärts gegangen, noch auch nur ftehen olze
ſondern felbft zurüdgefunfen. |
Sn der Mofchee jelbft ift durch die Ungunft der Zeiten w
Vieles wieder zu Grunde gegangen, was nach Obigem in früher;
Zeiten ‚gepriefen wurde. Die wiederholten Brandfhäden haben ı
den Säulen und Drnamenten Vieles zerftörtz wiederholte Plünd
rungen haben fie ihrer Reichthümer beraubt, Timurs graufar
Die große Mofchee in Damascus. 1373
:andfadel drohte fie völlig zu vernichten. Der bayerifche
hildtberger (jeit 1394 bis 1427 im Drient), der damale
8 Sultan Bajazeds Niederlage noch Kriegsgefangener Timurs
Damascus war, fah die Mofchee noch und fchildert ihren Reich:
im. Zimur, der Welterfhütterer, hatte bei der Plünderung
: Stadt Damascus®) durch feine wilden tatarifchen Horden
1 3. 1400 n. Chr. Geb.). dem Kadi diefe Mofchee zum fichern
yl für fih und 30,000 Männer und Weiber angewiefen. Aber
* Barbar ließ fie mit Holzhaufen 649) umgeben und die Mofchee
nt den Menfchen niederbrennen, mag nun er felbft den Befehl
zu gegeben oder nur zugelaffen haben (Scherifeddin fpricht)
ve nicht davon; Ibn Khaldun fagt, Timur habe vergeblich die
oſchee zu retten gejucht), daß feine ſchiitiſchen Perſer aus Haß
gen die Sunniten diefe Unthat begingen. Der Brand griff al-
dings leicht um fih, da alle Häufer der Stadt aus Holz 66)
richtet und mit einem Firniß (Sandarah nennt ihn Scherifeddin)
erzogen waren; auch die fo hochgepriefene große Geierfuppel der
oſchee ſtürzte zufammen, als die Bleiplatten, die fie deckten, her-
gefhmolzen waren.
- Einem Sultane von Aegypten, dem Melit Mouwaiad, wird
e Wiederherftellung der Mofchee zugeichrieben, weshalb auch an
1 bronzenen Eingangsthüren der Mojchee nur die Wappen 67)
e Mamelufen-Sultane Aegyptens gefehen werden, fo daß Sultan
elim, der Eroberer von Syrien für das türfifche Neich, bei
nem dreimonatlichen Aufenthalt (1516) zu Damascus nur Die
iligthümer diefer reftaurirten Mofchee und der jeit jener Vers
tung wieder aufgebauten Stadt bewallfahrten fonnte, worauf
denn die Befchreibungen des türfifchen Geographen Hadſchi
alfa und anderer Neueren nur beziehen können. Iſtakhri,
rifi, Abulfeda, Ebn Batuta beichrieben fie vor Diefer
förung, und auch der Rabbi Benjamin von Tudela gab
n frühzeitig (1160—1173 n. Ehr. Geb.) intereffante Nachricht
°°) Quatrem£re, in Makrizi, Hist. des Sultans Mamelouks I. c.
11. 2.286 —287. 64) Schildtberger, Eine wunderbarliche und
, Eurgweilige Hiftorie u. |. w. „Tranffurt am Mayn durch Herman
Gulfferichen in der Schnurgaflen zu dem Krog. 4. Im Sahr 1553.
Im Kapitel, da der Tämerlin den Weyaftt überwunden. F.IIL
") Cherefeddin Ali, Histoire de Timur Bec, trad. p. P. de la
-\ Croix. Delft, 1723. Tom. III. p. 325 — 347. °C) 9, Kremer,
Mittel-Syrien a. a. D. ©. 87. 67) H. Maundtrell, Journ. 1. c.,
|P. 124.
1374 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abfchnitt, $. 39,
von ihr, welche die Ausfage ben Schäfers beftätigt, wenn dieſer
fagte, einer der Thürme diene zu aftronomifchen Obfervatio-
nen: denn die Stelle bei Rabbi Benjamin) kann nur auf
ein Gnomon oder auf eine Art Sonnenuhr fid) beziehen, die
dafeibft in der Mofchee angebraht war. Auch in Höms (Emefa)
jheint ein ſolches Gnomon in einem dortigen eigenthümlichen Ge;
baude vorgefommen zu fein, dem man talismanifche Kräfte
zujchrieb (f. oben ©. 1010), und es ift ung nicht unwahrſcheinlich,
daß diefes noch Reminiscenzen des älteſten chaldäiſchen Tem:
pelcultug waren, da auch Iſtakhri ausdrüdlic jagt, die große
Mofchee zu Damascus fei urfprünglich nad ihren Mauern
und der Kuppel über dem Mihräb von dem Allerheiligften an vor
den Sabäern®) zum Behufe ihrer Gebete erbaut wor
den, und fpäter erft in die Hände der Chriften 'gefommen, Di
daraus ein Prachtgebäude gemacht hätten. Auch Höms war frühe
ein Heiligthum des Baal gewefen, und.in einem der noch ftehen
den inneren Gemächer des innern Sonnentempels zu Palmyr
befindet fi) noch heute ein großer, in Stein ausgehauener Thier
freis mit den Bildern des Zodiacus”), ein Beweis, dag aud
dort mit Baalcultus aftrologifche Gebräuche in Verbindung fanden!
Das Borfommen einer Glaswand in der Mofchee, welche de
Rabbi Benjamin mit den Deffnungen zur Durdlaffung de
Sonnenftrahlen in den 12 Stunden des Tages nach einer Abthei
fung von 12 Graden, als durdy Zauberei hervorgebracht, angiehl
it ſchon durd die frühere Erfindung der Glaswände bei den ÖRl
ficheren Bölfern (nad) Deguignes in China) anderwärts erläuter:
worden 71). J
Was die chriſtlichen Reiſenden nach der Zerſtörung durch Timm
wie Belon du Mans (1548), Della Balle (1616), Maun
drell (1697), Bocode (1737; er giebt Th. II. Tab. 21 zu ©.17'
— 177 einen völlig unzuverläffigen Grundriß der Mofchee), Niebuh
(1766) und die fpäteren, wie Seetzen, Burdhardt, v. Richter)
v. Schubert, Ruffegger und Andere über diefe Mofchee ſagen
hat gar keine Bedeutung, denn ihnen war der Blick in ihr Innere
gewehrt 7?) und nur ein flüchtiger Vorübergang vor den Tempe
2) ıAu er The Itinerary of Rabbi Benjamin of Tudel
Berlin, 1840. Vol. I. p. 84—83. s%) Istakhri l. c. p3
”°) Ch. Addison, Damascus and Palmyra. Lond. 1838. Vol. 1
p- 335; Wood, Ruins of Palmyra. Tab. XIX. ’') Ashe
Rabbi Benjamin I. c. T. I. p. 114. ° °°) Nur eine Anficht d
Außenfeite hat der Maler Bernatz zu Scyuberts Reife gegeben.
Vorſtädte von Damascus. 1375
horen (nur Buckingham will ihr Inneres geſehen haben) ge—
attet, und den Berichten, wie fie Pococke und Andere gegeben
aben, merft man nur zu fehr an, daß fie von den Ausſagen dor-
iger unwiſſender Chriſten herrühren, welche die Rettung ihrer
rchlichen Anfprüche an dag Gebäude und ihrer Reliquien vor der
intweihung durch die Ungläubigen bei ihren Ausfagen im Auge
atten.
Nur der Renegat Ali Bey, der im Jahre 1807 in Damas—
18 vermweilte, Fonnte als Augenzeuge feine Befchreibung von diefer
Jauptmofchee geben, jagt aber, daß alle anderen Mofcheen, deren
jahl Seegen im Ganzen auf 140 größere und Pleinere 7) anges
eben, Feiner ‚befondern Beachtung werth find, die einzige Zekia—
Roſchee in N.W. der Stadt etwa ausgenommen, die, zugleich ein
jospital für Arme, zwei hohe Minarets habe und viel befucht ift.
Dagegen, jagt Ali Bey, könne man in der Stadt an 500 Pa-
ifte 7%) (doch wol nur palaftähnlich gebaute, in größerm oder meift
ur viel Eleinerm Mapftabe), deren Aeußeres ſich zwar in Nichts
Dr den gemeinen Wohnhäufern, wie fie in allen Straßen vorfom-
ten, unterjcheiden,, mit deren innerm Hofraume erft ihr Glanz und
pre Schönheit fich dem Auge des Eintretenden zeigen.
Die Borftädte von Damascus, fagt fhon Ebn Batuta),
nd weit ſchöner als ihr Inneres; tritt man durd) die acht ver-
ſiedenen Thore 76) in fie ein, jo hört der ganze Zauber auf, den
Je Anblick aus der Ferne gewährt. Della VBalle77), der Da-
ascus feiner Vaterftadt Roma nicht ungleich mit Garten umringt
ennt, fagt, fie gleiche der Größe nach wol Neapel, aud dem
olfsgedränge, fei jedoch der föftlichen Lage nach Neapel doch nicht
eich; auch fehlten ihr die dortigen ſchönen Architecturen. Seegen
gt, dem Umfange nad ſei Damascus nicht größer als Haleb,
ver bevölferter, an Geftalt fehr unregelmäßig und habe Stun—
im größten Durchmeffer von N. nad) ©., im Umfange 8)
« Stunde; Wilfon Fonnte die Stadtmauern in 1 Stunde
Minuten umreiten. Diefe waren einft fehr ftarf, zumal vom
ab es⸗-Schérky, d. i. dem Oſt-Thor, gegen Weft zum Bab
äma und gegen Süd bis zum Bab allah, wo dieſe auch auf
— t
Seetzen, Reife. I. S. 270. *9) Ali Bey, Trav. II. p. 272—273.
”) Ibn Batoutah &d. Defremery l..c. p. 230. 7°) Seetzen, Reife.
6.1. ©. 269; Wilson, The Lands of the Bible. II. p. 326.
") Della Valle, Reife. S. 167, 168. ”*) Segen, Reife. I. ©. 277
‚ 1 278; Wilson, The Lands etc. Il. p. 364.
1376 Weft-Afien, V. Abtheilung. I. Abfchnitt. $. 39,
Niebuhrs Skizze eines Stadtplanes”?), dem einzigen brauchbaren,
den wir bis jet befißen, eingetragen find. Zu beiden Seiten des
genannten Nordthores, von woher ſtets die größte Gefahr drohte,
ftehen noch Refte einer frühern dreifachen Ummauerung mit vielen
vorfpringenden runden Thürmen, die arabifche Umfchriften haben,
aber fehr zerfallen find. Der anftoßende Graben ift verfhlämmt
und voll Unreinigfeiten; die Stelle eines Grabens vertritt ein
Arm des Baräda, der an der Nordfeite feines Hauptarmes vor—
überfließt; an ihm liegen die von der vornehmen Welt bejuchteften
Gärten, Kaffees und von außen unfiheinbaren Wohnungen der reis
hen Kaufleute, der Türken und Beamten. An diefem Theile der
Stadtmauer bemerkte Seegen in ihr noch viele große, eingemauerte
Quaderſteine, die von einem hohen Alter zeugen. Alle Bau—
ſteine fand Seegen®) weiß, mürbe, reich an Lenticuliten und
vielen kleinen Verſteinerungen, ganz gleich den geſchichteten Kalk
fteinlagern am Kafiün= Berge über. Sälehiyeh. Auch das
Paulsthor (Bab Duma), welches bei den en
Oftthor Heißt, if, nah v. Richter, noch antik, und ruht
Bogen auf zwei mächtigen. Pfeilern, auf welchem fpäter ein Thum
mit einem Kreuzgewölbe errichtet wurde; von deffen Höhe erbiidi
man große Trümmerhaufen aus der Zerftörung von Erdbeben
weiterhin an einem andern Thurme dag Fenfter, aus welchem "7 u:
lus hinabgelaffen fein ſoll (Apoftelgefhichte 9, 25). Da aber d
Bauart diefes Thores an die Bauart der Kreuzzüge erinnert, nt
unter dem Fenfter eine arabifche Inſchrift viel jünger J—
muß das Ereigniß, ſagt v. Richter, wol anderswo ftattgefunde de
haben. Das genannte Fenfter war ehemals mit Marmor befleid
den aber ein Paſcha abreigen und zur Berzierung in feine Wo N
nung bringen ließ. Wilfon, der die „gerade Straße‘ Tari
el-Maftafim als die breitefte und belebtefte Handelsftraße ia
Stadt nennt, und in ihr fih das fogenannte Haus deg Judas
wo Baulus eingefehrt war (Apoftelgefch. 9, 11), zeigen Ließ, fag
fie ende an dem Oftthore, deffen Mauerrefte, noch aus dem höchſte
Alterthum ftammend, wol der Beachtung werth find: denn es fin
colofjale umränderte (bevelled) QAuadern Sl), die ganz de—
antifen Character anderer Bauwerfe entfprechen (f. oben ©. 575)
>) Niebußr, Reife. Th. II. Tab. LI. u. Tert, Th. I. &,86.
30) Seetzen. I. ©. 136, 137; v. Richter. ©. 141, 143.
81) Wilson, The Lands of the Bible. 11. p. 352. - | )
J
4]
D
1
“
2
Gitadelle von Damascus. 1377
hier ift es intereffant zu fehen, daß auch heute noch Wohn-
fer auf ihnen erbaut find, wie zu Paulus Zeiten aus den
tern die befreundeten Chriften ihn an die Außenfeite der Stadt:
ern zur Rettung vor feinen Verfolgern hinablaffen Fonnten.
- Zahl Diefer antifen Quadern wiederholt fih, nad)
fon), an vielen Stellen der Stadtmauern, und unterfchei-
ih jo deutlich von den jüngeren Reftaurationen derfelben ſchon
uch, daß fie ohne Gement und Eiſenklammern zufammengefügt
‚ daß felbft die ſonſt wenig um dergleichen fich befiimmernden
geborenen, darauf aufmerkffam, fie den Abrahamijchen Zeiten
hrieben; doch find fie wol eher von den phönicifchen Erbauern
Zeit der Hadad-Dynaftie in Syrien errichtet. Auc die älteren
iſchen Autoren der früheren Jahrhunderte erwähnen diefer größ-
Straße, die fie el-Taric el-adhwa nennen, und von einem
ulengange fprechen, der in ihr gegen das Oftthor ging; ſchon
ſtenfeld erfannte fie ald die in der Apoſtelgeſchichte erwähnte
m z0Iela®),
US ausgezeichnetere Gebäude innerhalb der Stadtmauern
t Sechen®*) außer den 143 Mofcheen noch 20 große Maga-
Gaiſſarije) der Großhändler an, 119 Kaffeehäufer, 64 Bäder,
Ühane, darin Weber arbeiten, 21 Khane für Anfauf von Efeln,
3 für die Druzen, au von Käfe, Traubenfyrup und anderen
ten 85), 7 hriftliche Kirchen, 5 Synagogen, 3 mohammedanifche
ter, 2 Meddreffen für mohammedanifche Reiſende, 7 Seifen-
teien, 3 Buchläden u. a. m. |
Die Citadelle der Stadt, welche Niebuhr mit hohen
‚ern 6) mit Thürmen aus behauenen Steinen aufgeführt be
bt, jagt Seetzen, habe von außen gar nichts ausgezeichneteg;
iege am Rande der Stadt außerhalb der Mauern an deren
fette, rage nicht hervor, habe aber ſtarke Mauern und gleiche
Snnern einer kleinen Stadt, darin Waffenfammlungen, Kano-
aufgeftellt u. a. m. Schon Zimur hatte die alte Feſte zer-
‚ und gegen Sultan Selims Einzug der Türken Ieiftete fie
n Widerfland; fie Baeink, nad) v. ER 87), in der Zeit
* Charl. G. Addison, Damascus and Palmyra. Lond. 1838. 8.
Vol, II. p. 385. 9), F. Wüftenfeld, Zur — von Da—
„mascus a. a. O. ©. 168. 89) Seetzen, Reiſe. Th. I. ©. 269.
® Ch. Addison, Damascus and Palmyra. London, 1838. Vol. II.
j: a > Niebugr, Neife. Th. I. ©. 85. 653 DO. v. Richter.
Di
Ier Er ; VI’ Sſſſ
|
| -
I
1378 Weft-Afien, V. Atheilung. I. Abſchnitt. $. 39.
der Kreuzzüge erbaut, und enthält mancen Neft ſchöner Sculptur
zumal find die Feftungsthürme mit ihren Erfern und ihrer pra
vollen Ausſicht über die Stadt beachtengwerth. Früher die Refid
der Paſchas, mochte fie feft genug fein, von da aus das häufig
Aufruhr gerathende Volk zu zügeln, auch war fie reichlich au
Ihmüdt, aber unter dem Teßten türfifhen Gommandanten,
Ibrahim Paſcha's Befisnahme von Damascus, vom wüthen
Pöbel ausgeplündert, zerſtört und der Kommandant ſamt Offieie
maſſaerirt. In dieſem Zuſtande hatte Hogg ihr Inneres gel
und befchrieben 8). |
Zu Seetzens Zeit refidirte der Pafcha außerhalb der 6
delle in einem großen Sarai im Süden derjelben, aber noch in
halb der Stadt, während er auch ein Fleineres Sarat auferl
derfelben bewohnte.
Noch find die älteren Architecturrefte der Stadt, die viel
manden Auffhluß über ihre frühere Gefhichte geben könn
keinesweges Gegenftand genauer Erforfhungen geweſen, um
könnte wol der Fall fein, was ein neuerer Berichterftatte,
Geiftlihe TZurnbull, in einer Abhandlung über Damascus
hauptet, daß die alten Grundbauten derfelben fpäter, d
die Civilifation dafelbft einmal wieder fortgefchritten jein w
um Forfhungen anftellen und Ausgrabungen unternehmen zu
nen, eine intereffante Ausbeute zur Ergänzung, der Entdedin
in Ninive und Bapylanıı geben würden.
Tritt man in das Innere der Stadt ein, fo verſchvn
Annehmlichkeit in den engen, krummen, regelloſen, oft von Sch
und Unrath widrigen Gaſſen, die man abſichtlich nicht breit an
um des Schattens gegen den Sonnenftrahl um fo ficherer zu
Nur niedrige, höchſtens zweiſtöckige Häufer ohne Fenfter,
‚ den Hofmauern aus Ruftbaditeinen gegen die Straße gerichteh, |
denen hie und da etwa die Bäume aus den Gärten und Hofräut
hervorragen, geben ihnen, da fie ganz ohne Läden find, und
verfchloffene TIhoreingänge zum Innern der Wohnhäufer fül
ein höchft monotones, trauriges Anfehen. Wennſchon mitunter
mit ſchwarzen Bafaltfteinen, öfter auch nur fehleht, am häuft
aber gar nicht gepflaftert, find fie, obgleich an den. Seiten!
erhöhten Fußwegen verfehen, im Gedränge doch ſchwer zu paſ en
|
238) Edw. Hogg, M. D,, Visit to Damascus etc. Lond. 183
Vol. II. p. 35>—39; Seetzen, Reife. I. ©. 280.
Die innere Stadt Damascus, 1379.
a fie oft fo enge find, daß man dem Vieh, das in der Mitte geht,
umal wenn einem Züge von beladenen Kameelen begegnen, nicht
hne Ribbenftöße ausweichen kann 9). Fernblicke geftatten fie gar
icht, daher es fehr ſchwer für den Fremdling ift, fih in ihnen zu
tientiren. Nur wenige breitere Straßen, wie der Meidan durd)
ie Borftadt gegen Süden nad) dem Wege der Meccapilger zu, oder
ie gerade Straße, Tarif el-Muftafim, und wenige andere machen
iervon eine Ausnahme, auch fehlt es, wie in allen orientalifchen
Städten, an großen, freien Plägen. Selbft die Mofcheen, dag
Sarai des Gouverneurs, die Gerihtshöfe und andere öffentliche
debaude find in engen Räumen mit winkfligen Gaffen umftellt,
peil man den heißen Sonnenjtrahl fürchtet und die Kühlung Be-
ürfniß ift.
Keine Kaufladen, Feine Magazine, Feine Familienſcenen, fein Ge—
perbe oder Verfehr unterbricht dieſe Zodtenftille, wenn nicht dag
dedränge Yon Vieh und Laftthieren hindurchzieht, und dann oft
angweilige Stodungen und Aufenthalt wider Willen veranlaßt.
50 monoton und oft unbefriedigend, ja verödet und traurig diefe
lußenfeite ift, um fo behaglicher, angenehmer, ja reizender weiß
er Damascener das Innere feiner Wohngebäude. für fih und feine
Samilie einzurichten, ja jo gewerbtreibend, beweglich, immer reich
m neuen Scenerien, ja beraufchend ift das Leben der Bazare für
ie Volfsmaffen. -
Die Wohnungen, felbft die der mittleren Stände, find, wenn
ch in Eleinerem Maßftabe, palaftartig eingerichtet zu nennen, das
eißt durch Fleinere oder größere Hofräume, von wohnlichen, offenen
allen und Gebäuden umftellt, in deren Schmud man durch das
jpruchslofe Thor der Lehmwand aus der engen Gaffe meift erft
irch dunkle, oft ftallähnliche Gänge eintritt, ein Umftand, den
heſchon NiebuhrW) dadurch erklärte, daß ein Seder unter der
ranniſchen Herrſchaft, wenn er auch reich ift, nach außen doch
m erjheinen will, damit der Blick des türfifchen Spähers
t in feinen innern Wohlftand eindringe, weil dann Tribut—
sefungen und Anleihforderungen von Seiten des Paſcha's
er jeiner Beamten erfolgen würden, die er nie zurüdgezahlt
yielte,
— —
—3 Niebuhr, Reiſe. III. ©. 85; Seetzen, Reiſe. I. ©. 136, 137, 300;
©. Schubert, Reife. III. S. 290; v. Richter. S. 143; Wilson, The
Lands 1. c. II. p. 351 etc. °°) Niebuhr, Reife. Th. III. ©. 87.
Sjii 2
1380 Weft-Aften. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 39,
Die gefülligen inneren Hofräume9t) pflegen mit bunten Stei-
nen und Platten mufivifch gepflaftert zu fein, mit einem oder meh-
reren Marmorbafling, mit Fleinen Fontainen und Wafferröhren
verfehen, die noch mehrere Fleine Baffins füllen, durch Säle, Kitchen,
Vorrathskammern, heimliches Gemach geleitet, überall Reinlichkeit
und Kühlung verbreiten, öfter zu Behältern für Fifche und anderm
verwendet find. Aus dem Hofraum, der mit Jasmin, Kleinen Ci—
tronen- und Drangenbäumen umftellt, mit Blumenparterren geziert
ift, tritt man auf etwas erhöhter Terraffe in die offenen Wohn-
halfen ein, die für Familie und Hausgenpffen bis zur heißen Mitte
des Tages zum Aufenthalt dienen, mit dem, großen Saal zur Seite,
der luftig unter Bogen auf Säulen ruht, mit Arabesfen, Koranz
jentenzen, Schniß- und Gitterwerf bunt bemalt und vergoldet, oft
mit Moſaik und Perlmutter verziert, und von ſchattigen Weinlau⸗
ben umgeben iſt, die nicht ſelten bis zum zweiten Stock auf das
platte Dach hinaufſteigen und auch da *für den Abend und d
Nächte zu Fühlerm Aufenthalt einladen, wo bei dem Nargil, *
dem Trunk und Gelage, in üppiger Ruhe die Zeit verbracht we
den kann. Bei den Großen des Landes, zumal bei den vis
Kaufleuten, meift Juden und griechifche Chriften, deren es v
giebt, die felbft über Millionen gebieten, herrfäht in diefem Inner
ein oft mehr als fürftliher Lurus; aber felbft das Innere diefer
Wohnungen der mittleren und ärmeren Leute, wie die der vielen
Weber, haben ein heiteres, freundliches, behagliches Anfehen. Es
gehört zu den Genüffen der Touriften, fih das Innere folde
Prahtwohnungen durch ihre Conſule und Banquiers zeigen zu
faffen, wie fie Ali Bey bei dem reichen jüdifchen Serafs, oder
Wechslern, zu feiner Zeit den Millionären Schatti und Mehmel
Sua, bejchreibt ); Seetzen bei feinen Bangquiers, die durd
Couriere in Weltverbindung mit den Tagesbegebenheiten landen
O. v. Richter B) bei Rafail, dem jüdifchen Wechsler, deffer
Familie fich feit einem Jahrhundert den Paſchas unentbehrlich ge
macht hatte, und zu fürftlichem Anfehen emporgeftiegen warz
Hgg, der die Brachtwohnungen der großen Türken, der Bi
einheimifchen Kaufleute und felbft des franzöfifchen Agenten Baudi
'
|
29) Ch. Addison, Damascus and Palmyra. Vol. II. p. 162—168.
»?) Ali Bey, Voy. Il. p. 273; Seegen, Reife. Th. J. ©. 304.
3) D. v. Richter. ©. 142; E. Hogg, Visit to Damascus |. c. IE
p. 58—73; Wilson, The Lands of the Bible. Vol. II. pP 3
bis 338. ı
Rs
Die innere Stadt Damascus. 1381
n ihrem reich ausgeftatteten Innern Eennen lernte, Wilfon, der
en fürſtlich lebenden Banquier Farhis%) in feinem Haufe bes '
uchte und feine reiche Bibliothek Fennen lernte u. a. m. In def-
en Prachtzimmern wurde das Verföhnungsfeft wegen der Damas-
ener Verfolgungen gegen die Juden gefeiert, als General Jochmus
nit der türfifchen Macht in Syrien eingerüdt war, und der Obrift
Shurchill im Auftrag Montefiore’s dem erften Banquier in Damas—
us und jeiner Deputation der- angefehenften jüdischen Kaufleute
en Hattifcherif des Sultans überreichte, der den Berfolgungen
hrer Glaubensbrüder in Damascug ein Ende machen follte, Die
Sorgfalt, mit welcher die Mofaif der ganz gewöhnlichen Bflafterung
er Höfe betrieben wird, geht fehon aus der Wahl der dazu ver:
vendeten edleren Steinarten hervor, auf die Seeben®) ein be-
onderes Auge hatte. Sie befteht, jagt er, aus weißem Marmor von
Beirut, aus gelbem von Aintäb, aus grausweißem von Kara, aus
othem von Maaden, aus hellrothem vom Hauran und aus ſchwar—
em Bafaltgeftein aus der Nähe von Damascus. Diefe Anwendung
er Moſaik ift ficher erft durch Byzantiner feit dem Bau der
woßen Dihami eingeführt. |
Die Lehmwände der gemeinen Hauswohnungen find freilich
jergänglicherer Art, da fie nur aus an der Sonne getrocdneten Bad:
feinen zwiſchen Holzwänden aufgeführt zu werden pflegen, und
Jaher den heftigen Herbſt- und Winterregen bei ihren platten
Dächern nicht gut widerftehen, auch leicht von Dieben in der Nacht,
vie ſchon Hiob, 24, 16, weiß, durchbrochen werden können %),
rei Biertheile der heißen, dürren Jahreszeit find fie indeß kühl
md troden; mit dem erften Froſt und den Regengüffen ift es nicht
ngewöhnlich, daß viele Hunderte von ihnen einftürgen und in der
djen Jahreszeit Taufende jo ſchadhaft werden, daß fie zum Neu—
au nöthigen; jo meift in den jehr weitläuftigen Vorſtädten, in
‚eren engen Gaffen und Quartieren ſich zumal die ärmeren Volks—
affen, die Fellahs oder Arbeiter, die Araber, aber auch die Dru—
n, Metawilehs und anderes gemeines Volk zufammendrängen, wo—
urch die Stadt fo umfangreich und volfreich wird, was nicht
wa, wie ſchon Niebuhr) bemerkte, als ein Zeichen des auf-
br
/
°%) Morning Chronicle und bei Dr. Zul. Fürft, Der Drient. Leipzig,
1841. Nr. 24, ©. 352 u. f. 5) Seeben, Reife. I. ©. 32.
9 Wilson, The Lands of the Bible. Il. p. 328; C. B. Elliot,
Trav. in Turkey. Lond. 1838. Vol. II. p. 287. 9) Niebuhr,
Reife. III. ©. 84. :
u
1382 Weft-Afien. V. Abtheilung, I. Abſchnitt. $. 39,
bfühenden Fortfchrittes der Stadt angefehen werden kann, fondern
vielmehr als eine Verarmung des Landes, weil in den Kleinen Or—
ten der Bewohner viel größerer Tyrannifirung der Gewalthaber
‚ausgefeßt ift, und in den größeren Städten noch einigen Schuß
findet. Daher ift denn auch Damascus die einzige große Stadt
in dem weit umher verödeten, menfchenarmen Ländergebiete, in dem
Dupende von Städten ihren Unterhalt finden fünnten.
Diele Soncentration der Maffen auf Einen Punct hat denn
auch die Bazare in Damascus zum gemeinfamen Mittels
punct des Volkslebens, dem Alles zuftrömt, und zum Glanz—
punct der Damascener erhoben, wo ihr Wohlftand, ihre Ine
duftrie, ihr Gefhmad, ihre Gefchäftsthätigfeit, ihr Weltverkehr,
ihre Eleganz, ihr. großer Neichthum offen zu Zage liegt, wo dag
Bolfswogen hin und her ein ftetS wechjelndes, von allen Fremden
bewundertes Schaufpiel der mannigfaltigften Erfcheinungen darbie—
tet. Frömmelnde Türfen in ernften, feierlihem Schritt, mit
Roſenkranz in den Händen ihre Gebete "murmelnd, Dfficiere der
Pforte und des Paſcha mit rothem Fez, die Moslemen mit weißem,
die Scherifs mit grünem Turban, Derwifche, Juden, Chriften in
ihren befonderen Trachten, nur Moslemen in gelben Bantoffeln,
die allen Anderen verboten find, Hadſchis in ihren ſtolzen Mecea⸗
trachten, Weiber in gelber Fußbekleidung mit ihren verſchleiert N
Töchtern und Hundert andere Geftalten in bunteften Farben umd
ftets wechfelnden Coſtümen beleben fortwährend den Marktort. |
Bazare find hier mit allen Arten von Bedürfniffen des eigenen
Bodens, der fädtifchen einheimifchen Gewerbe, wie mit den fofk
barften Waaren des. Orients und Deeidents, aus Indien und Per—
fien, wie aus England, Frankreich und Deutjchland, überfüllt, ſo
daß berühmte Bazare, wie zu Fez, Kairo, Bagdad und ande
ven Städten der Mohammedaner, dagegen nur ärmlich beſetzt er⸗
ſcheinen, und nur der Bazar von Conſtantinopel damit vergli⸗
chen werden dürfte; doch iſt, der Fülle ungeachtet, Alles fo geregeli
und geordnet, daß hier keinesweges, wie Wilfon, der von Bom—
bay aus Damascus befuchte, verfichern®) fonnte, die babyloniſch
Verwirrung, wie auf den ebenfalls jehr gedrängten Porz den
großen Städte Dftindieng, vorherrſcht. |
Die Gaffen und Räume der vielen Abtheilungen der’ Bazarı
find, wie in Gonftantinopel und anderen Städten des Orients
»»®) Wilson, The Lands of the Bible, I p. 327.
Die Bazare in Damascns, 1383
fret, theils mit Holzverandas oder farbigen Teppichdächern
hattet, mit gelegentlich zu öffnenden Luken und Fenſtern nach
und unter diefem Schuß, wie in den umherlaufenden Arcaden,
n bei der Gleichmäßigkeit der Witterung alle Waaren zwifchen
heidenden Holzwänden ihrer Buden ausgeftellt bleiben. Nächft
Seiden- und Baummwollenzeugen, die von 4,000 einhei-
on Webftühlen alljährlich zu Markte gebracht werden, und von
it den Sammeten, Damaften, Brocaten und Stoffen Indiens
Perſiens durch Die ganze Türkei nach Aegypten und dem fer-
Decident ausgeführt werden, find es die Werkftätten für Sat-
ug und Lederwaaren, welche die zweite Stelle einnehmen,
jre vorzüglichen Arbeiten bei allen Beduinen, Arabern und
n von Gonftantinoyel bis Mecca, Medina und Bagdad Abſatz
1, die weit und breit Feinen beſſern Markt, wie. Damascug
1. Shre Lederwaaren ®) find von ausgezeichneter Arbeit,
el und Zeug aller Art, mit dem fchönften rothen und blauen
an, mit foftbaren Stidereien, mit Silber, Gold und Edelftein-
ick oft luxuriös ausgeftattet, und ein Gegenftand der Liebha-
vieler Orientalen, gleich den Waffen. An ihre Bazare fchlie-
fih die gefonderten Bazare der Schufter mit ihren bunten
janbefleidungen, der Schneider, der Seifenfteder, Effenzbereiter,
händler und anderer Gewerbe an, die viele Straßen der Stadt
hmen. Seetzen führte fieben Seifenfiedereien in Da-
us an, die große Gefchäfte machen; die Slasbuden der Ein-
hen liefern nur grobe Waaren, welche aber durch böhmifche
andere Waaren erfebt werden. Es ſchließen fich die Frucht—
Fleiſchmärkte als eigene Sufs oder Märkte an, reich befest mit
Arten Oft, Wildprett, Gemüfe, Wurzeln, Mil, Bäckerwaa—
us dem weißeften Weizenmehl, mit den im Orient fo fehr bes
in Zuderwaaren, Gonftturen, Eisbuden, Kaffees u. ſ. w., aud)
OU die Barbierftuben mit Spiegelfchmud überladen, die ein
Atfammelpla aller Bazarbejuhenden find, jowie die auf allen
In umher fih befindlichen Badeanftalten 300), die mit dem größ-
Irus der Fontainen, Matratzen, Divans, umherlaufenden Gal-
U zu Ruhefiten und Anderem ausgeftattet find. Dieſe, wie
Partie, find denn zu allen Zeiten mit Gejchäftsleuten,
BE
4 Ch. Addison, Damascus and Palmyra. Lond. 1838. II. p. 383.
“ Ch. G. Addison, Damascus and Palmyra etc. London, 1838.
‚IE. p. 100109.
N
1384 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 39
mit fich pußenden und genießenden Nichtsthuern oder Stube
Elegants, Abentheurern oder Bolf von allen Claffen befebt, ı
- Diener und Herren, Weiße, Schwarze, Mulatten in allen Tracht
des Drients und Decidents fich herumtreiben, Nargilraucher ihr
Kaffee einſchlürfen, Schach fpielen oder Muſikanten und Märde
erzählern horchen, die aus den beliebteften Dichtern der Araber |
Heldenthaten von Antar declamiren, oder aus Tauſend u
eine Naht die Wunder-Gefchichten mit Feuer und Lebendigt
vortragen, und bei den verwideltften Stellen, wo der Knoten |
Ihürzt, aufzuhören pflegen, um für die Fortfeßung am nädf
Tage ihrer Zuhörer gewiß zu fein, wie dieſe Lift dur Di
v. Richter!) wiederholt bemerkt worden.
Auch für die Erfrifchungen und Abfühlungen, ſelbſt in
heißeften Sommerzeit, ift hier durch die jogenannten Schn
bauern in den Eishbuden geforgt. Dbwol zwar im Winter
Anti-Libanon fih Ende Novembers auf feinen Gipfeln zumei
ſchon mit etwas Schnee bededt, der jedoch felbft im Sanuar ie
vend der Regenzeit in der Ebene von Damascug felten in Ma
überdauern Fann, und mit der erften warmen Frühlingsfonne
wieder auflöft, wie dies Seeken ?) erlebte, jo find doch die (
fellev der Bazare in Damascus die heißefte Sommerzeit hind
damit überflüffig verfehen. Nämlich durh die Schneebau
aus den beiden Döfern Tell und Main, die, im Norden
Sälehiyeh, 4 Stunden fern im höhern Gebirge des Dſche
Har phüſch liegen. Dort ift eine dazu günftig gelegene Hi
in der man den Schnee anfammelt und feftfehlägt. Im Früh
wird er in länglich>vieredige Blöde gefägt, von den Bauer
Säden zur Stadt gebraht, von denen fie gegen eine gemifle
gelieferte Zahl derfelben an den Paſcha von jeder Abgabe be
‚ find, und fo die Stadt den ganzen Sommer hindurch verfe
bis wieder neuer Schnee ihre Vorräthe in der Felsgrotte
len kann.
Der bedeutende Verkehr und Waarenumſatz, der auf den $
bazaren flattfindet, bemerkte Ali Bey, laffe fih ſchon aus
großen Menge von Zimmerleuten und Holzarbeitern ermefjen,
das ganze Jahr hindurch mit Anfertigung von Kiften und K
befhäftigt find, die Producte und Waaren zum Transport zu
— —
zoi) 9, v. Richter, Wallf. ©. 152.
2) Seehen, Reife. I. ©. 267, 268, 269, 299, 305 u. a D.
Damascener Klingen, 1385
Baden; denn ein bedeutendes Quartier der Gaffen fet allein von
ihnen bewohnt und zu diefem Gefchäfte beftimmt, das wegen der
fäglih anfommenden und abgehenden Karawanen mit beladenen
Kameelen und anderen Laftthieren vollauf zu thun giebt. Auch
der Pferdemarkt nimmt mehrere Straßen des Bazars ein, wo die
ſchönen arabischen Pferde 3), Maulthiere und Efel ihren Umtauſch
finden.
Auch das Gewerbe der Gold» und anderer Metall-Arbeis
ter, zumal aber das der Waffenfhmiede*) gehört zu den
wichtigften der. einheimifchen Snduftriez obwol der Ruhm der Da-
mascenerflingen nicht mehr derfelbe it, wie in den früheren,
zumal ſchon jeit der Kreuzfahrer Zeiten, fo find auch die heutigen
dort gefertigten Säbelflingen doch immer noch viel vorzüglicher als
alle türfifchen; fie gehen von Hand zu Hand, und werden unter
dem Namen Taban el-Scham?) oft zu enormen Preiſen ver-
Fauft, wenn fie Schon nicht den höchſten Werth der auch heute noch
- berühmteften Khoraffanklingen erreihen. Auch hat feit der
Entwaffnung ®) der Syrer, der Damascener und der Druzen,
wie der anderen Bergvölfer, durch Ibrahim Paſcha's ſtrenge Zucht
die früherhin fehr große’ Zahl der Säbelflingen, welche nicht jelten
den einzigen ererbten Schaß und Stolz der Friegerifchen 7) Häupt—
linge ausmachte, fi) im Lande ungemein vermindert.
Die Khorafjanflingen wurden, nah. Seeben 8), Schöhar
-(®. h. Klingen) e8-Choraszän, oder Schöhar Kara Cho—
taszan, auh Hadid el-Mihöhar genannt. Der Berfall
dieſes Gewerbes der Waffenfhmiede in Damaseus geht in
den Anfang des 15ten Jahrhunderts zurück; es ift aber fehr wahre
Iheinlich, daß feine Blüthe mit dem Anfange des Aten Jahrhunderts
beginnt; denn der Chronograph Malalas hat die Notiz aufbe-
wahrt, daß der Kaifer Diocletian (284-305 n. Chr. Geb.) zur
Bertheidigung der Dftgrenzen des römifchen Reichs gegen die fo
häufigen Ueberfälle der Saracenen und Berfer über den Euphrat,
eben jo wie zu Antiochia, große Magazine und Befeftigungen
mit Waffenfabrifen, fo auh in Damascus für feine Legionen
°) Meber ihre Pferdezucht fiehe Ali Bey, Trav. p. 276.
*) Ali Bey, Trav. II. p. 268; O. ». Richter, Wallf. ©. 141.
°) Ch. Addison, Damascus and Palmyra. Lond. 1838. 8. Vol. II.
7.377. °) F. Perrier, La Syrie sous le gouvernement de
Mehemet Ali. Paris. 8. 1842. p. 360. ”) Ruffegger, Reife. L. 2.
"©. 734. 9) Serben, Reife. |
1386 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. F. 39,
Waffenwerkftätten?) angelegt habe, in denen ſich unftreitig
die Kunft der Waffenfchmiede vervollfommnen und zu einer höhern
Kunft für fpätere Zeiten ausbilden Fonnte,
Aus Timurs Naubzuge (im 3. 1400) von Klein »Aften, wo
Sultan Bajazed befiegt war nach Syrien, ift e8 befannt, daß er
unter den zahllofen Gefangenen, die er aus der Verheerung und
dem Brande von Damascus in feine Heimath nach Khorafan und
Samarfand gewaltfam entführte, außer Aerzten und anderen
Künftlern, fo auch vorzüglich die Handelsleute10) dahin über:
fiedelte. Die fo berühmten Khorafan-Klingen find feitdem
unftreitig erft von älterer damascenifcher Kunft, denn unter den
übergefiedelten Damascenern waren es vorzugsweife Seidenwe—
ber und insbefondere Waffenfehmiede (wie ſchon die mongoli-
jchen Eroberer, feine Vorgänger, zumal Dſchingiskhan und Manz
gufhan, gethan, die europäifche Wafrenfchmiede und Bergleute in
die Mongholei gefchleppt und zu dortigen Metallarbeiten verwendet
hatten) 14), welche nun auch in Timurs Staaten diefe Gewerbe in
Schwung brachten. Ruy Gonzalez de Elavijo”), der Ges
fandte des Königs Heinrich III. von Caſtilien, welcher an den Hof
Tamerlans geſchickt wurde (4403; ex kehrte 1406 nach Caſtilien
zurück) und in Samarkand, der damaligen Capitale, verweilte, giebt
uns hierüber Gewißheiß. Timur, ſagte er, habe an 150,000 Ge—
fangene aus ſeinen Eroberungen in Syrien nach Mittel-Aſien ver—
pflanzt, darunter er vorzüglich Seidenweber und Waffen: J
ſchmiede in der damals blühenden Handelsſtadt Samarkand
anführt. Die Nachkommen diefer damascenifchen Werfmeifter kön—
nen es nur fein, die auch heute noch als Ueberreſte jener Zwangs—
colonien aus Syrien, in Herat und Mefchhed in Khorafan, dem
Gewerbe ihrer VBorväter treu geblieben find, wo fie Fraſer fennen
fernte, ald die noch einzigen Waffenfchmiede, Schwertfeger und
Stahlarbeiter von hohem Ruf (vergl. Erdf. VII. ©. 253, 304).
Ker Borter, der die wichtigfte Fabrikation von Säbelklingen in
30%) .J. Malalae Chronogr. ed. L. Dindorf. Bonn. 8. 1831. 1. XIl.
132, p- 307. 1%) Cherifeddin, Histoire de Timur Bec, trad.
p. La Croix l. c. T. II. Liv. V. ch. 27, p. 340; Mich. Ducae
Nepotis Historia Byzantin. ed. I. Bekker. Bonn. 1834. fol. 61, 2.
11) Itinerarium Willermi de Rubruk. p. 280, 309, 334, in Re-
cueil de M&emoires de la Soc. de Géogr. Paris, 1839. 4: TI
2) Clavijo, Historia del Gran Tamerlan e ltinerario etc. Ma-
drit, 1782. 4, p. 222; Sprengel, — der —— Entd. Halle. 8.
1792. ‚©. 364.
MWaffenfchmiede in Damascus. 1387
Berfien nur zu Schiras kennen lernte, wo die dort gefertigten ihm
ur zu jehr hohen Preiſen von 25 bis 50 Pfd. Sterl. angeboten
vurden, bemerkt, daß fie doch nicht die Vortrefflichfeit der Khora—
fanklingen erreichen, deren eigentliche Kunft der Berfertigung bei
men wieder untergegangen zu fein ſcheine. Seit Timurs Ber-
jeerung von Damascus und Verpflanzung der Schwertfegerfunft
nit der Blüthe der fyrifchen Bevölferungen nach dem Oſten konn—
en die Waffenfabrifen, die zuvor in Damascus den größten Ruhm
genofjen hatten, bis heute nicht wieder in Flor fommen 3). Die
Runft hatte in den verfchiedenen Schichten von Eifen und Stahl
seftanden, deren jede 2 bis 3 Linien Dick wechjelweis übereinanders
jelegt zufammengefchweißt und durch befondere Sorgfalt temperirt
werden mußten, wodurch fie bei größter Schärfe zum Zerhauen
son Eijen und Stahl doch jo elaftifch waren, daß fie nie zerbrachen.
Die fogenannte Giſchor der Perſer, d. i. die breite und
ſchwarze im ahtdamascirten Stahl fo haracteriftiiche
Welle des Schwertblattes, mußte wol auch von der Natur
08 dazu verwendeten Eiſens und Stahls in altzindifcher Zeit Wu z19
enannt, wo das Land der Vizeries oder Wuziris in der Solimans
'ette noch heute befonders eifenreich 15) ift, und jo berühmt war,
bhängig fein, über deſſen antife Fabrikation außer dem, was ſchon
Stefins davon etwa willen fonnte (Erdk. V. 448, 465), fonft gar
ichts befannt if. Merfwürdig erfcheint ung jedoh, daß die
alayen der fundifchen Inſeln feit jehr alter Zeit 16) ihr Eifen
on im 10ten Jahrhundert aus Sofala hatten, und dies an
ie Afiaten und Inder vor Edriſi's Zeit zum Berkauf brachten,
nd daß die Kunft des Damascirens ihrer berühmten Dolce
Kris), wie ihrer trefflihen Waffen fowol bei den Javanen 17), wie
uch die Fertigung der Damascener Klingen noch heute zu
uzerate in Indien 18) fortbefteht, obwol ung nicht bekannt, feit
‚ann, ob in älterer * erſt jüngerer Zeit, dieſe Kunſt dort aus—
‚übt worden.
13) 9, Kremer, Mittel- Syrien und Damascus. ©. 87.
7 Laflen, Indische Altertyumsfunde. Bonn, 1842. Th.I. 1. ©. 238.
9) Elphinstone, Cabul. London, 1815. 4. p. 147.
‚16) Ed. Dulaurier, Etudes’sur les Relations des Voy. Arabes et
Persans aux IX. Siecle, in Journ. Asiat. Paris, 1846. T. VIII.
443. 1?) Stamford Raffles, Hist. of Java. London, 1817.
=. 1:w:172, 18) J. Abbot, Process of Working the Da-
‚ mascus blade of Goojrat, in Journ. of the Asiatic. Soc. of
Bengal. 1847. Vol. XVI. P. I. p. 417—423; fiche Hammer, Sur
, les lames des Orient aux, in Journ. Asiat. 1854, Janv. p. 66—80.
1388 Weft-Aften, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 39.
Nicht weniger beachtenswerth ſcheint e8, daß dieſelbe uralte
Ausfuhr von Eifen aus dem Innern Oftafrifa’s nad) dem perz
fifchen Golf noch bis Heute fortbefteht, was wenig befannt, aber
von D. Cooley nachgewiefen if. An der Oftfeite des großen
Gentralfees, des N’yalii, zwei Monate Landwegs hinter Wanyikan
bei dem Mere Mongo (oder Mere Mongao, in N.O. der Mor
nomoezi, etwa unter 3° ſüdl. Br.), giebt e8 große Schmiede—
und Eifenarbeiter!9). Ihr Eifendraht zu Ringen, ald Schmud
um Arme und Beine gewunden, ift von der ausgezeichneteften
Qualität; er wird in vielen Barren zum perfifchen Golf verſchickt,
und es ift nicht: unwahrfcheinlich, daß diefes zufammengedrehte und
zufammengefchweißte vorzügliche Metall auch zu den Khoraſan- umd
. Öuzerate- Klingen der Perſer verwendet wird, zumal da die Mere
Mongo felbft ſolche Klingen fchmieden, die der Form nach denen
der einftigen Tempelritter gleich genannt werden.
Uber auch in Damascus ift die alte Kunft, wie e8 u
Seetzens Beobachtung ſcheint, nicht ganz vergeffen, wenn auch
minder blühend für das große Gewerbe, wie ehedem. Nur 32 Jahre
nah Timurs Blünderung befuchte der Nitter Bertrandon d
la Brocquiere diefe Stadt, und fand damals noch die Kunft dei
Damascirens nicht ganz erlofchen. Zwar war ihm felbft unten
dem fanatijchen Volke das Tragen von Waffen verboten, doch im
tereffirte er fich fehr für die Bearbeitung diefer fchönen Klingen
die er die beiten im Drient nennt. Zumal die feltfame Art, ihnen
den Stahlglanz mit einem Holz, darin ein Eifen befindlich, zı
geben, damit fie die Klinge wie behobeln, und fo ihr jede Unrein
lichkeit nehmen, fiel ihm auf, fowie die darauf folgende Hartum
(la trempe), die eine jo treffliche Bolttur gebe, daß, wer feine
Zurban aufſetzen wolle, die Klinge al8 Spiegel zu gebrauche
pflege 2%). Auch fertigten fie damals noch Stahlfpiegel, ‚die
gleich den Brennfpiegeln, in einer Ferne von 15 bie 16 Fuß bi
einfallendem Sonnenftrahl ein Loch in das Brett brannten. 8”
neueren Zeiten follen eg vorzüglich armenifche oder griechiſch
Chriſten fein, die diefes Handwerk fortführen. Ein dortige
319) M. D. Cooley, Geogr. of the N’yassi, im Journal of eh)
Lond. Geogr. Soc. T. XV. p. 213; vergl. Traey, im 'Missioı'
Herald. Vol. XLIII. 1847. p. 65. ?°) Itineraire du Voyage
de la Brocquiere en terre d’outre-mer. 1432, bei Le Gran
D’Aussy, Mem. de I’Institut Nat. d. Sc. Paris. T. I —71
p. 500 508.
Waffenfi chmiede in Damadeus. 1389
tefferfchmidt von letzterer Eonfeſſton gab Soeben?) die Berei-
ingsweife des Dſchaühar, d. i. des Damascirens (daher
ol das Gichar, vom perfifchen Gifhor, das fogenannte Waffer
er Klinge) fo an: Man nehme viele alte Hufeifen, Jhmiede fie
jammen in einen Klumpen von mehr als Kopfsgröße, glühe,
immere ihn, und wiederhofe dies fo lange, big er die Größe eines
ie8 habe, dies foll dann wahrer Dſchauühar fein, und nun erft
t einer damascirten Mefferflinge dienen. Dies Verfahren, jagt
, habe er von feinen Vorfahren ererbt, die auf Diefelbe Weife
beiteten; da diefe Methode aber jeßt zu Foftbar fei, jo nehme
an alte Dihauhar dazu. Den falfhben Dfhauhar, der
rin beftehe, daß nur die Oberfläche der Klinge damascirt er-
heint, und leicht durch Scheuern ſich abreibt, während der Achte
ſchaühar dur die ganze Maffe geht, nennt man in
Jamascus Mboſſal. Auh bei den Beduinenſtämmen, den
najeh und den Ibn Sehenffie von der Elaffe Mhenneh ibn-Hadet.
n Hauran, ſah Seeßen ein Schwert von damascirter Arbeit,
18 5 bis 6 Beutel werth war, obwol es fonft ganz unanfehnlic
üsſah; es war aus Berfien gebraht. Im Dorf Deir Ateije
af er auch einen hriftlihen Schmidt an, der fpäter in
Jebrüb (Sebrada, . oben S. 267) feine Werkftatt hatte, und aus
ten Slintenfchaften feine Waffen ſehr ſchön zufanmenzufchmieden
rftand. Aus gemeinem Eifen gefhmiedet, erhalten die Waffen
| ht eine damaseirte Oberflähe. Gegenwärtig fcheint viel fteirt-
hes Eifen von Trieft aus in Syrien zu jenen Arbeiten verwen
4 zu werden.
- Die Urbeitfamfeit, Drdnungsliebe, bürgerliche Thätigfeit und
ßigkeit der Handwerker in Damascus (Brot und Obſt iſt ihre
2 Solidität, der Geſchmack, die Feinheit und Nettigkeit ihrer
inftarbeiten aller Art, jowol in Stahl und Eifen, Gold und
Silber, wie in Leder, Holz; Elfenbein, Baumwolle und Seide,
00 Arbeiter (40,000 bei v. Schubert ift wol nur Drudfehler)
ten in den Fabriken für Atlas, geftreifte und geblümte, oft mit
(ld durchwirkte feidene Zeuge befchäftigt fein, deren Einfauf und
a Serben, Reife IMST 27H
* W. G. Browne, Trav. J. c. p. 400; v. Schubert, Reife. Th. III.
r 65 294; Ed. Hogg, Visit to Dana. II. p. 76.
1390 Weft-Afien, V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 39,
Transport in. andere Länder- bedeutende Karawanen in Bewegung
ſetzt. Nah v. Kremers genaueren Ermittelungen (1852) waren
doch nur 1,966 Webftühle zu Damascus im Gange, von denen
1,520 Seidenzeuge webten, darunter 680, welche jene vorzüg—
lihen Stoffe, Alaͤdſche genannt, davon im Jahre 1849 150,000
Stück Tieferten, von den Efoftbarften Stoffen, Garmefüt, aber
nur 100,000 Stüd. Alle Arten metallifcher Farben, Bereitung
von Balfamen, geiftigen Effenzen, wohlriechenden Waflern, Seifen:
arten, aromatischen Delen und ähnlichen Lurusartifeln werden hier
in Menge für das Morgenland bereitet, und im Allgemeinen mit
allen Productionen ein bedeutender Handel getrieben, der die Stadt
bereichert und das Volk jo wohlhabend macht, daß hier wenigfteng
fein Armer, Fein Bettler zu jehen ift, ausgenommen die Blinden,
deren Zahl eine Folge hiefiger Gewohnheiten und climatifcher Nach—
theife bei den Erfältungen für die Augen befonders nachtheilig
ziemlich bedeutend zu fein ſcheint.
Die allgemeine Stellung der Stadt Damascus zum Han,
del der Levante in Vergleich mit der von Beirut und Aleppo ha
ben wir fhon früher nach dem Urtheile der ausgezeichneteften Ken:
ner, einem 9. Guys, Chaboceau, denen auh Seegen 2) bei
ftimmt, näher bezeichnet (j. oben ©. 503-—506) ; aber Damascn
fteht durch feine eigene Größe und feine Beziehungen zu dem gro
Ben Karawanenverfehr unabhängiger da, als jene beiden Rivalinnen
in Beziehung auf Europa; ſchon dadurch, daß der Umfang de
Stadt Damascus 29 zwar nicht eben größer ift als der von Haleh
aber doch weit volfreicher und von volfreicherer Umgebung felb|
in der zur Seite liegenden Beduinenwüfte. Es muß der Bolkver
kehr größer fein, auf welchen die mächtigen Beduinenftämme Ara
biens und die ftarfe Bevölferung des Haurän einen großen Ein’
fluß durch die vielen Karawanenſtraßen ausüben, die hier in eimer
gemeinfamen Mittelpuncte zur großen Meffe, die auch mit dei”
Herzen der mohammedanifchen Welt in directer Verbindung fteh
alle zufammenlaufen.
Die Wüfte giebt die herrlichen Pferde, die Laftthiere, Biel”
Häute, Wole, Trüffeln, Soda, Kali; Gummi, Färberröthe, die fe”
den älteften Zeiten bedeutende Artikel für die Gewerbe a 4
— —
323) Seetzen, Reiſe. Th. J. S. 298; H. Relat. dag scjonr |
Beyrout 1. c. I. p. 236. _ Fr
2%) Seegen. I. ©. 270, ii
Handel von Damasend, 1391
Die Färberröthe (Fowa der Araber, wie fie an der Oftfeite
des Todten Meeres heißt, Erdf. Th. XV. 1. ©. 680), welche ſchon
vor Jahrhunderten zu einer ſchönen Carmoiſinfarbe im Orient
verarbeitet wurde (radiei rosse bei Clavijo) 26), wird nur eine
Tagereife fern von der Stadt in Menge gebaut. Kalt (Kölly der
Araber, oder al-Käly) wird in der Wüfte, die Damascus umgiebt,
für feinen Marft und feine Fabriken fehr viel bereitet. Schon vor
150 Jahren gaben die englifchen Kaufleute aus Aleppo, die von da
nah Palmyra reiften, darüber Nachriht. Um den Brunnen
Churraif, auf dem Wege füdwärts nah Palmyra, auf dem
zweiten Tagemarſche, trafen fie die SelebisAraber, welche aus
den dortigen Kräutern, die fie Chuddraife, Ruggot und Eul-
taff nennen, Aſche brannten, die fie für die Seifenfabrifen nad
Welt, zumal nah Damascus und Tripoli, brachten. Die befte
Aſche wird in Tadmor, Sukne, Taibe und Yarika aus dem
Kraute Schinon gebrannt, das wie eine Koralle wachen ſoll (eine
Kalipflanze) 26), Seeben giebt darüber folgende genauere Aus—
Zunft ?7):
In den Dorfichaften, 4, 5 bis 10 Stunden oftwärts der Stadt
(Deir Atéhje, Guslanihje, Dihedeide, Hifhane, eds
Dmeir und weiter nordoftwärts im Dihebel Mär Mäsza,
el-Atteneh, Dſcheirüd, Körretein, el-Nebk, auch in Kara),
wo die Kalibereiter wohnen, haut man die Pflanze mit einer
Hade ab; ihre Blüthen brauchen die Bauern ftatt der Seife, brin—
gen fie aber auch nad) Damascus zum Verkauf. Am 1. Septem-
ber füngt man an fie abzufchneiden, und diefe Arbeit dauert 32
bis 44 Tage; um Balmyra, oder Tadmor, Szuchne und Arraf ern-
tet man das ganze Jahr; auch zu Szaddad, an der großen
Karawanenſtraße nach Aleppo, wo nur fyrifche Chriften wohnen.
Etliche Leute arbeiten gemeinfchaftlih, ernten 3 Tage lang und
brennen dann die grüne Pflanze in einer hohlen Vertiefung zu der
Mafe Kölly Hadfhar, die man nachher in Stüde zerfchlägt
und an die Auffäufer den Cantar (Gentner) zu 80 bis 120 Piafter
verkauft. Die trockenen Pflanzen geben nur ein ſehr unreines
Kali, Kölly najim genannt, davon der Cantar nur 25 Piaſter
|
une
| 7 end, Geſch. der Geogr. Entd. ©. 365, Note; Seetzen, Reife.
‘ °°) Philosoph. Transact. Nov. and Dec. 1695.
No.318, ‚Extract of Journals. p. 125. 27) Seeben, Reife. 1.
\# —280
1392 Weſt-Aſien. V. Abtheilung, IL. Abſchnitt. $. 39,
gilt; die feften Stücke zwifchen denfelben heißen Charrſch, davon
der Cantar 50 bis 60 Biafter Eoftet. Zu ihrer Verbrennung macht
man Feine Vertiefung, wie bei der noch grünen Pflanze, und läßt
fie verbrennen, ohne fie zu rühren, dagegen die grüne Pflanze
beim DBerbrennen ftetS mit einem langen Stode gerührt wer:
den muß.
Im Often von Haleb Fann fein Kalt (al-Käly) mehr bereitet
werden, weil dafelbft die Soda» Salicornien und andere Salze
pflanzen diefer heißen Wüften nicht mehr wachfen, die von da an
aber ſüdwärts durch das ganze Hauran und Belfa die Dftfeite
des Todten Meeres bis zum Sinai hin verbreitet, den Arabern
der Wüſte einen wichtigen Handelsartifel für den Küftenverfehr
liefern (ſ. Erdf. XIV. ©. 344, 778, 837; XV. 1. ©. 514, 552,
592, 694 u. a. D.). Der Boden, wo die Ralipflanze wächft, hat
feinen Eigenthümer, deren etlihe auch in Damascus wohnen;
in eines Aga Familie zu Häſſiéh ift der Kaliboden von zehn der
genannten Orte erblihes Eigenthum; von Tadmor allein zieht
er dadurch jährlich A Beutel, und fo verhältnißmäßig von anderen
Orten, doch nicht blos vom Kali; aber von ihm, als Eigenthümer,
pachten die Kalihändler die Kaliftellen, wie auch von ander
ren Eigenthümern, wie z. B. von einem Mufti zu Damascus, der
viele Kaliftellen befaß, von welchem Seeben erfuhr, daß ihm die
Paht von mancher derfelben 1,500 bis 2,000 Piafter eintrage
Die Bauern bearbeiten dann die Kali für die Eigenthümer, und
liefern fie ihnen zu beftimmten Preifen ab. . Bei beftehenden Mo—
nopolen in Damascug dürfen nicht ale Gegenden der Wüſte ihren.
Kali nad) der Stadt führen, fondern nur gewiſſe Stämme find mit
der Erlaubniß zu dieſer Ablieferung bevorzugt.
Auch noch andere Producte Liefert die wüfte Nachbarfchaft für |
den Handelsverkehr, wie Schwefel, der von den Beduinen in
Handftüden eingefammelt und zur Stadt gebracht wird, au
Salpetererde, die in Ueberfluß in und um die Stadt, in allen
Kellern, in der Straßenerde, an den Lehmwänden der Gartenmauern
in Ueberfluß gewonnen wird, und zur Pulverfabrifation verwendet
werden fönnte. Insbeſondere meldet Seetzen, daß in einer gro—
fen Höhle bei Tadmor Salyeter und Schwefel in großer
Menge auswitterten, und daß in den Orten Osraa, Nablos und
Musmieh Salpeterfiedereien find, welche ihre Waaren nad) Damas-
cus zu Kauf bringen, wo etwa ein Dugend von Arbeitern mit den
Kohlen aus Weidenholz, dag die Umgegend liefert, ein gutes — |
Handel von Damascus, 1393
per bereiten, und auch von eben fo vielen Arbeitern, Hauawiny
tannt, die insgeſamt Chriften find, Kanonenfugeln gemacht wer-
. Auch Balkenfänger aus der Wüfte, zumal von Tadmor
>) Schimiffein, bringen Vögel, Teir Hurr, die ald große
[fen zur Gazellenjagd dienen, uud bedeutend bezahlt werden,
: andere, die Fleineren Bergfalfen, Teir wafry, von ge-
geren Preifen, welche nur auf Hafen ftoßen, zum Berfauf zu
; jagdliebenden Damascenern. Auch Hufe der wilden Efel
hamar wuächſch) der Wüfte werden von den Hedfchag-Arabern
Markte gebracht, und fo noch manches andere Product der
ni und der Jagd, wozu vorzüglih Luchſe (Phöhed) zur
zellenjagd gehören, und die Antelopen, oder Gazellen (Ghazel),
e die Beduinen fie jelbft nennen, die zumal in der Wüſte nord-
ıt38 von Damascus gegen Aleppo zu in großen Schaaren zu
ufenden vorkommen 28), |
Den größten Ertrag haben die Araberftämme der Wüſte dur
ı Abfaß ihrer Heerden an wolles und milchgebendem Vieh, zu:
Lan Zransportthieren, wie an Ejeln, an ihren Föftlichften Pfer—
‚ dor Allem aber an ihren Dromedaren zu Gourieren für
‚Großhändler der Stadt und an Kameelen, ohne weldhe für
Emporium gar Fein Karawanenverfehr ftattfinden könnte. Die-
muß jhon dadurch von unberechenbarer Bedeutung fein, daß die
jährlich zu Damascus ſich verfammelnde und von da mit
np augziehende MeccasKarawane diefer Laftthiere fortwäh-
© bedürftig if. Wenn fie früher nicht ungewöhnlich aus 15,000
120,000 Kameelen beftand, jo ift fie feit der Wehabitenzeit und
er Gegenwart feit der Abſchwächung des religiöfen Fanatismus
Moslemen zwar weit unter die Hälfte herabgefunfen, doch über:
It fie immer noch mehrere Taufende, wozu aud dag Bedürfniß
Manderen, das ganze Jahr hindurch hin- und herziehenden Ka:
nen nah Bagdad, Aleppo, Beirut, Conftantinopel,
Sufalem, Gaza und Aegypten fommt Außer dem Verkauf
MM Laftthiere wirft fchon die Bermiethung derfelben den Nach—
Mämmen, dur welche die Karawanen zu ziehen haben, einen
Mitenden Gewinn ab. Dem Stamme der Anafeh mußten zu
Sigens Zeit (1806) 29), als den Wächtern diefer Wüfte, durch
Wie die Pilgerftraße der Hadſch zieht, von dem Pafıha von Da-
i
|
N Ch. Addison, Damascus and Palmyra. Lond. 1833. Vol. II.
341. >?) Seetzen, Reife, I. ©. 298, 301, 304 u.a. O.
14
Iter Erdkunde XVII.
| %
|
1394 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 39.
mascus beim Ausmarfche derjelben 300,000 PBiafter gezahlt werde
da fie den ganzen Landſtrich beherrſchen, nur als Vorgeſchenk, der
die Koften des Hinz und Herzuges an diefelben betrug das Do;
pelte, und mit dem von der Karawane felbft noch abgefordert
Tribut 1%,—2,000,000 PBiafter, die dann meift wieder dem Mai
von Damascus zu Gute fommen. - Außerdem waren noch 2,4
Kameelladungen mit Lebensmitteln in die Eleinen Forts der Hadfe
ftationen dur die Wüfte bis Medina vertheilt. W
Sährlich gehen gewöhnlich noch zwei Kleine und zwei gro
Karamanen von Damascus nah Bagdad, deren Wege m
Diftanzen fhon früher befprochen wurden (Erdf. XI. 739, 818
Auf Damascus, als das Thor zu den heiligen Städt
Mecca und Medina, ift die Aufmerkfamfeit des ganzen mohm
medanifchen Morgenlandes gerichtet, und Alles, was da geſchie
hat einen weitverbreiteten Einfluß über Zander und Völker; di
wird alljährlich 39) durch den Auszug der großen Mecca-Karamı
oder der Hadſch von da erneuert, welche fogleich nad dem Sl
des Hauptfeftes der Moslemen, dem Ramadan, welcher Ende
vember beginnt, ihren feftlihen Anfang unter der Anführung
jedegmaligen Paſcha von Damascus mit großem Pompe fe
denn er, der Emir el-Hadſch, ift der jedesmalige Repräfen
des Groß-Sultans, des Fürften aller gläubigen Moglemen. 1
jo ift auch die Nüdfehr der Hadſch aus den heiligen Städten
alljährlich (gewöhnlich nach) 45 Marfchtagen) wiederkehrende Ham
begebenheit von Damascus, ja ganz Syriens in jeder &
fiht: denn nicht blos find dies die wichtigften Acte der Volker
gion, die Alles in Aufregung bringen und die religiöfen nd
fitifchen Angelegenheiten des ganzen Jahres reguliren, da Moh
med die Pilgerfahrt nach Mecca felbf mit Recht eine dert
Hauptſäulen oder Stüßen feines Meccatempeld nannte, Jon
dann ift auch für die mohammedanifchen Völker die große M
eröffnet, weil dann alles Mitgebrachte feil ift 34). Daher me |
nicht nur alle Handelsrechnungen, wie in anderen Ländern.
Meſſe zu Meffe, fo hier von einer Hadfch zur andern geführt,
dern auch das ganze Finanzwefen im Schatzhauſe 3?) des Pafı
ift danach eirigetragen. —
san Seetzen, Reife. I. ©. 269; Wilson, The Lands etc. Il. p-
23 eat, Reife. J. ©. 298; H. Guys, Relat. I. —J——
32) O. v. Richter. ©. 147; Ruffegger, Reiſe. Th. i. .S. 733. |
Handel von Damascus. 1395
Der Aufenthalt von alljährlih hier fih anfammelnden, dann
ehenden und wiederfommenden, im Durchſchnitt wenigfteng
00 bis 40,000 Meccapilgern, die, famt ihrem zahlreihen Troß,
er dem Seelenheil auch ganz vorzüglid den irdifhen Gewinn
Auge haben, erzeugt einen Umfchwung des Handels, der von
ter Bedeutung ift, da hier Diefer große Durhgangspunct
Pilger aus den verjchiedenften Gegenden des Drients, wie aus
bien und Xegypten, mit den nördlichen über Aleppo, mit den
enifhen, kaukaſiſchen, Eleinafiatifhen bis Gonftantinopel, aber
) oftwärts mit den Euphratländern bis Bagdad in Verbindung
igt. Wenigſtens 2,000 Kameele gehen, fagt der erfahrene
Guys, jährlich mit europäischen und Damascener Waaren be-
n von hier durch Arabien bis Mecca, und reicher belaftet Feh-
fie zurük mit Mocha-Kaffee, Senesblättern, Gummi
Nedſchd, mit Gewürzen, Aloeholz, Ambergrig, chine—
hem Porzellan, Seidenzeugen, indifchen Shawls
Baummollenftoffen aller Art.
Zu der ſchon allgemeinen Aufregung treten gewöhnlich rer
ere Umftände hinzu, welche Hoffnung und Furdt einflößen,
h freundliche oder feindlihe Demonftrationen der Beduinen,
nderungen der Druzen, Ueberfälle der Wehabiten u. a. m.,
urch die Zuftände deprimirt oder der Fanatismus gefteigert zu
ven pflegt. Das Gouvernement der hohen Pforte hatte
Zufhuß von 2,000 Beuteln vom Sultan in Conftantinopel 33)
er Hadſch beizutragen, wofür der Paſcha als Emir el-Hadſch
fragt wird, aber ungeachtet feiner 20,000 Beutel Einkünfte
‚feinen Finanzen gewöhnlich im Rückſtand zu fein pflegt. Bei
zens Anmefenheit (1806) ſuchte er diefe Millionen Biafter
) Erpreffungen erſt herbeizufpaffen, zumal dadurch, daß er den
mmedanifchen Kaufleuten Waaren mit Gewalt aufdrang, die
tet» bis vierfach über den Werth bezahlen mußten, wobei es
elen Exceſſen kam; den Chriſten waren 50 Beutel auferlegt,
die Suden wurden, weil fie fich eben jo, wie jene, zu zahlen
)ten, mißhandelt, ihre Häufer, felbft der angefehenften Geſchäfts—
| durch die türkiſchen Truppen ausgeplündert. Die pompöſen
und Einzüge der Pilgerkarawanen, die von ſo vielen Reiſen—
Reſchrieben find 3% (ſ. Seetzen am A. Januar 1806), gehören
I, w. Richter a. a. D.
‚Seegen, Reife. I. S. 296—300.
Tttt 2
1396 Weft-Afien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 39.
zu den KHauptfeften des Damascener Volks; über die verfchieden
dabei vorkommenden Transportpreife der Zaftthiere, der Lebensmi
tel, Waaren u. |. w. hat ſchon Seetzen zu feiner Zeit Madre
mitgetheilt.
' Der Bagdad-Karamanen, welche feit Seetzens und x
Bey’s Zeiten große Störungen durch Unruhen der Beduine
MWehabiten, Druzen, Aegypter und vielfahe Wechfel erlitten, fü
doch jährlich mehrere, fonft regelmäßig 3 bie A, wenn fchon 1
irregulairen Intervallen, im Gange, die auf einigen taufend m
Kitten und Säden beladenen Kameelen die orientalifchen Waarı
vom Perfergolf, Tigris und Euphrat, wie von Kurdiftan einfil
ven. Im Jahre 1843 beftand die zu Wilfons Zeit35) angefon
mene Bagdad- Karawane nod aus 4,500 beladenen Kameelen, d
am Oftthore der Stadt, mit ihren Gewürzen und indifchen Güte
beladen, von den Kaufleuten mit ihren Schreibern empfangen wur
und größtentheils für Rechnung jüdischer Kaufleute Gefchäfte mad)
Der Tumult bei ihrer Ankunft durch den Zudrang der Bedum
war fehr-groß. Das Routier ging nicht den directen Weg, fonde
wegen Waffermangel über Balmyra und vereinte fih von
längs der Euphratwüfte am ‚rechten Ufer des Stroms mit d
Zuge der Aleppofarawane. Früher legte. diefe Karawane durch
Mitte der Wüſte den Weg bis Bagdad gewöhnlich in 30%
zurüd, während Couriere dazu nur 12 Zage brauchten (Grit!
&.739—749, 817—823 und oben ©.1235). Ihre Hauptwaar
die ſie mitbringen, ſind: Salpeter, Galläpfel, Marogui
ſcharlachgefärbtes Baumwollgarn, Stoffe aus Bag
und Perfin, Kalmus, Lammfelle, Rhabarber, =
Droguen, foftbare Teppiche und Shawls von großer Sa
heit, aus Bengalen, Coromandel und Malabar die fchönften |
denzeuge, die feinften Muffeline, die Kermefat, d. *
menſtickereien, Perlen, Porzellan, Edelſteine, RIJ—
aller Art und andere indiſche Waaren.
Mit Aleppo ſteht Damaseus alle 14 Tage ode jeden 5 H
nat durch 2 bis 3 Heine Karawanen in fortdauerndem Hand
verfehr, eben fo gegen Süden mit Gaza und Aegypten über 3
falem, gegen Weft mit Beirut, Tripoli und über Antiochia
Tarſus — Klein-Aſien mit Conſtantinopel. Dieſer |
335) Ali Bey, Trav. II. p. 274; Wilson, The Lands of the Bi
II. p. 364. 1
Handel von Damasceus, 1397
, Abendlande hat in den neueren Sahrzehenden ſich ungemein
eitert, worüber v. Kremer während feines mehrjährigen Aufent-
fe8 in Damascus die Iehrreichften und neueften Daten geben
nte.
Europäiſche Waaren, jagt er, wie überall im türfifchen
che, müſſen 3 Procent an der Meeresfüfte und 2 PBrocent bei
führung in das Innere bezahlen; alfo kann jeder Kaufmann
5 Procent feine Waaren in Damaseus erhalten. Für die
fuhr einheimifcher Waaren oder Stoffe durch eingeborene
ufleute36) müffen aber 12 PBrocent bezahlt werden, daher die—
unfinnige Zolliyftem feinen eigenen Abſatz vernichtet und den
mden Kaufleuten, die nicht darunter begriffen find, allen Ge-
m in die Hände gefpielt hat. Daher ift der Handel in Syrien
Btentheils in den Händen der Europäer, zumal der ungemein
uftridien Engländer, Schweizer, Franzoſen und Deft-
her. Aus ihren forgfältig benußten Berichten ergiebt ſich:
England fommen Stoffe aller Art, Indigo, Colonialwaaren,
fer, Piment, Zinn», Blech- und Eifenwaaren. Aus der
hweiz leichte Zeuge, gefärbte und gedrudte. Aus Frankreich
her, Goldbrocate der Lyonefer, Crepp und Golonialwaaren.
8 Deftreich Zeuge deutfcher Fabrik, Nägel, Barbiermeffer,
hnadeln, Glaswaaren, Spiegel, Fayance und Müben. Aus
Bland Eifen- und Lederwaaren. Aus Livorno Schreib- und
apier. Aus Aegypten vorzüglich Reis, Indigo, Gürtel
Turbane.
Arabien liefert vorzüglich Mocha-Kaffee, der hier ſchon theuer
und nur bei der Rückkehr der Meccakarawane wohlfeiler wird;
eb liefert Piſtazien, getrodnete Feigen und Seidenwaaren;
dad aber Datteln (jährlich 50 Kameelladungen), Tombak (?),
befte Isfahaͤnt und Schiräzt, jährlich 1,000 bis 1,500 Ka:
dungen, Büffelhäute, jährlich 500 Kameelladungen, Pfeifen-
e, Indigo, Safran, Galläpfel, Maſchlah (Beduinenmäntel)
Keffieh (Kopftücher) für Beduinen.
Die meiften Manufacturwaaren, fagt v. Kremer, find eng-
*, zumal Baummollgarne (water-twists), von denen ein
MHeurer Verbrauch ftattfindet, da jeden Monat 3—4,000 Badete
Un, jedes zu 10 Pfund Gewicht, eingeführt werden, die zum
—
Ali Bey, Trav. II. p. 274—275; v. Kremer, Mittel-Syrien und
Damascus. ©. 249---257.
4 =
1398 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 39,
Einſchlag in die Seidenzeuge der Damascener Weberei gebraud
werden. Nur die Schweizerwaaren haben noch mehr Abfa
gewonnen als die englifchen, zumal die Jasma, d. i. diegrauen
fhleter, und nahgemachte Damascenerftoffe, ein Handelt
zweig, der erjt feit Kurzem aufgefommen, weil diefe Waare vi
wohlfeiler als die ächte ift, und in ungeheurer Menge gefucht wir
Auch dur die unächten Merinozeuge von grellen Farben habe
die Schweizer die einheimifchen Damascener-Fabriken zu Grum
gerichtet und überſchwemmen nun den Markt. Die Hauptausfuht
waaren find, nah v. Kremer, gegenwärtig Seife, Hanf, Ka
mardin, gedörrte Aprifofen (Mifhmifh), Seidenwaa
ven, perfifhe Seide, Büffelhäute und Tabad. 8
Seetzens Zeit fam jährlih eine Gefellfehaft von 40 bis 50 m
mehr Kaufleuten aus Salonichi hierher, um gegen Belzwer
und grobe, fefte Tücher zu Kaputröden, die fie mitbrachten, vo
zugsweife Damascener Manufacturwaaren 37) einzutaufchen. Aufe
den hier in Flor beftehenden Seifenfiedereien, die jehr eir
y
*
träglich ſein müſſen, ungeachtet der vielen von ihnen an RL
vernement zu erlegenden directen und indirecten Auflagen, ift
Seidenweberei wol noch immer ein Haupterwerb der Dam
cener. Zwar wird bei weitem nicht fo viel rohe Seide im ©
biet von Damascus gewonnen, als dieg erwartet werden könn
denn die jährliche Production, die aber von vorzüglicher Güte iſt
ſoll nicht über 4,000 Okas betragen, welche vorzüglich die De
Ichaften Zebedäny, Menin, Maarra, Malula, Dareij
fiefern, da die Cuftivatoren der Ghütha ſelbſt die Anlage der OB
gärten vorziehen,. die ihnen größern Gewinn abwerfen, als ®
Pflanzungen der Maulbeerbäume gewähren. Die Zahl der X
fühle, die früher für Damascus ing Unglaubliche hoch angeged
wurde, ift gegenwärtig auf 2,000 beſchränkt, die für den im nt
ſchen Verbrauch an 15,000. Stüd Seidenzeuge liefern, das Ubri
wird in andere Provinzen des türfifchen Reiches ausgeführt, dat
ein Drittel nad) Aegypten, nur eine Feine Quantität, etwa 10
Stüd, nah Europa geht. Die einzige Urfache des Verfalls die
Induſtrie ift die Einfuhr englifcher und ſchweizeriſcher Manufach
waaren, die mehr als ein Viertheil billiger find als die Dama
cenerftoffe, obwol diefe viel dauerhafter; aber die ärmere Boll
337) Seeben. I. ©. 303. 4
6) Ali Bey, Trav. II. p. 274. |
Handel von Damascus, 1399
je zieht jene vor, und die türfifchen Behörden begünftigen jene
fuhr. Eben fo wird e8 mit den Baummollenzeugen der Fall
1, und es muß auffallen, daß Damascus faft gar feine
ummollencultur mehr aufweifen fann.
Dieſer große Völferverkehr von Damascus hat ihre Bewohner
allen Zeiten fhon zu großem Wohlftand verholfen; die Stadt
aller Bedrüfungen und Hemmungen des türkischen Regiments
jeachtet, doch bis heute der Sitz der reichiten Großhändler ge-
ben, die größeres Bermögen befigen als die fogenannten Gro-
‚ die Ajan, die Landbefiger, die türfifchen Höchften Beamten und
Großwürdenträger, daher fie auch von großem Einfluß auf
Gouvernement jelbft und gewöhnlich die unentbehrlichen Ge-
ftsführer der Finanzen des Paſcha's find.
Die reichten moslemifhen Kaufleute zu Bagdad follen indeß
gdader jein, unter den Ehriften find e8 die Griechen und
menier, aber auch die Juden. In den leßteren Zeiten foll
ch ihr Handel im Abnehmen fein), und die Hauptgefchäfte
den Händen der Europäer und Ehriften liegen. Zu Niebuhrs
t (1766) gab e8 noch Feine?) europäischen Kaufleute in Das
zeus. Sm Sahre 1840 zählte Dr. Bowring®) in feinem
ort an das Barlament 66 große mohammedaniſche Hans
häufer auf, die mit Europa und Bagdad handelten, unter de-
eine ganze Anzahl Millionärs; kleinere Kaufleute ftanden mit
tantinopel und Smyrna, 12 mit Alerandria und Kairo, nur
(ge mit Mecca und Medina, wenige mit Serufalem, Nablus und
t übrigen Paläftina, nur eines direct mit Oftindien in Berfehr;
Hriftlihe Handelshäufer betrieben den auswärtigen Han-
darunter das angefehenfte im Befiß von 2 Millionen war.
die Juden machten große Geſchäfte. Er führte 107 Kram:
auf dem Bazar in Damascus auf, die mit englifchen Detail:
wen handelten, 15 Wollhandlungen, 45 mit Zeugen aus chrift-
ı Manufacturen, 14 aug mohammedanifchen Zabrifen, 80 Ma-
litten und Droguiften und viele Wechsler.
Frühzeitig erzeugte hier das Bedürfniß eines jchnellen Ver—
8 in der politifchen, wie in der mercantilen Stellung neben
) 9. Kremer, Mittel-Syrien a. a. O. ©. 97.
) Niebuhr, Reife. Th. IT. ©. 87. \
-) Dr. J. Bowring, Report on the Commercial statistics of Sy-
ria. Lond. fol. 1840. p. 93, tab. 95.
4
1400 Weft-Aften. V. Abtheilung. II. Abfchnitt. $. 39,
den Karawanenzügen auch gewiffe Einrichtungen eines fonft im
Orient nicht fehr begünftigten Poſtverkehrs. Es trug hierzu
vorzüglich die innige Beziehung von Damascus zu Kairo zur Zeit
der Mamelufen-Sultane bei, die zugleich die Herricher von Aegyp—
ten und Syrien waren, wo dann auch gar manches von der Altern
Givilifation des Nilthales auf die Damascusaue übertragen wurde,
Nach der Verlegung der GChalifenrefidenz feit den Ommejaden von
Damaseus durch die Abaffiden in andere Städte am Tigris und
Nil und durch die ganze Periode der Kreuzzüge hindurd bis auf
ihre Zerftörung durh Timur hatte Damascus in feiner Ent
wicelungsgefchichte fich nur weniger Sonnenblide zu erfreuen. Die
glänzendften und wohlthuendften für fie waren die furzen Perioden
-ihrer- Selbftändigfeit*) unter dem Atabefen Nur ed-Din
(1154—1174 n. Chr.) und dem Ejjubiden Saladin (1174-
1193), die beide nicht wenig zum Flor von Damascus beitrugen,
der aber unter ihren Nachfolgern, den MNamelufensOultanen,
wieder verwelfte, bis Alles, was gewonnen war, durch Zimure
und feiner Horden Plünderung, Zerftörung und Brand wieder in
Staub und Afche getreten wurde Nur ed-Din, als ftrenger
Mufelmann und tapferer Kämpfer gegen die Kreuzfahrer, hob die
Stadt und ihren Handel, handhabte dag Necht, bejhüste die Bil
jenfchaften, gründete viele fromme Stiftungen, die zum Theil nod
von ihm ſich herfchreiben; zur Sicherheit jeiner Herrjchaft baut
er auf allen Hauptftraßenrichtungen durch Syrien Wachtthürm
zum Halten von Tauben, die ſogleich abgeſchickt wurden, fobalt
fich irgendwo feindliche Meberfälle zeigten. Zwar jagt Ibn alı
tir®), daß man auch ſchon vor ihm fich der Brieftauben fi
Boten von Neuigkeiten bedient habe; er war aber der erfte, dei
diefen Gebrauch zu dem Syſteme einer Poftverbindung durch feit
ganzes Neich von Damascus bis zur Meeresfüfte und bis nad
Aegypten erhob. Daffelbe beftätigt dag Dſchihannüma ), um
aus der Belagerung von Tyrus find die dadurch gewonnenen *
theile bekannt.
Der zunehmende Verkehr zwiſchen den beiden Reſtenn de
322), Kremer a. a. O. ©, 36—86.
*3) Reinaud, Extraits des Historiens Arabes etc. Parik. 2. Ed
1829. p. 150, 260. -
+4) 9. Hammer, Gefchichte des Osmaniſchen Reichs. Th. II. ©. 188
Wilken, Gejhichte der Kreuzzüge. Th, V. S. 40 u. 0. O.
Verkehr in Damascus. 1401
Fürften in Damascus und Kairo förderte jedoch bald noch eine
indere Einrihtung, nämlich eine förmlihe Poftverbindung
mwifchen ihnen, die im 13ten Sahrhundert in vollen Gang fam,
md zumal unter Sultan Bibars Regiment bis zu Timurs
Sinfall fich erhielt, wodurd auf allen Stationen bereitftehende
Boftpferde*5) mit ihren Treibern, den Sawäftn, den Reifenden
8 möglich machten, von der einen Refidenzftadt die andere in vier
Lagen zu erreichen, und mit jolcher Sicherheit, daß felbft einzelne
Srauen fich diefer Pofteinrichtung bedienen Fonnten. Indeß war
ie Erlaubniß der Sultane zu diefer Benußung nothwendig, Die
ndeß durch die regelmäßige Einrichtung von Ankunft und Abgang
jiefer Poften, zweimal in jeder Woche, nicht wenig zur Belebung
68 Verkehrs beitragen mußte Abulfeda bediente fich diefer
Einrichtungen (f. oben ©. 1037).
Auch heutzutage 6) beftehen zur Erleichterung des commerz-
iellen Verkehrs regelmäßige Poften durch ganz Syrien; fie gehen
von Beirut über Damascus, Höms, Hamah, Haleb, Ko—
ia, Smyrna und Bruffa in 13 bis 14 Tagen bis Conſtan—
inopel. Ein großes Hinderniß fegt dem Verkehr noc die Ver:
hiedenheit der Münzen und der Gewichte entgegen, worüber
. Kremer, wie über einige Waarenpreife, Auskunft giebt (Mit-
[Syrien a. a. D. ©. 254—257; vergl. damit Dr. J. Bowring,
eport tabul. 95, 96).
#5) 9, Kremer, aus dem Merfe Nefchk el» Efhär über die Poſtwege,
ſ. Sikungs-Berichte der Kaiferl. Königl. Afademie der Wiffenfch.
Phil.-hiſt. El. Jahrg. 1850. 2te Abth. S. 77—79. ‘
*) 9. Kremer, Mittel-Syrien a. a. D. ©. 254.
1402 Weft-Aften, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. 9. 39,
Grläuterung 4
Die Bewohner von Damascus: Moslemen, Ehriften und
Juden,
Wie die Bevölkerung von ganz Syrien feit der Byzantiner
Zeiten aus Eingeborenen, aus angefiedelten griechifchen Chriften
und eingedrungenen Araberflämmen beſtand, jo noch heute, aber
mit dem Unterſchiede jeit der mohammedanifchen Periode, daß faft
alle arabifchen Stämme ih zum Islam ſchlugen, daß auch viele |
der griehifchredenden Chriften den Koran und mit ihm die arabiſche
Sprache zu ihrer Umgangssprache annahmen, die ſyriſchen Einge
boren aber fo zurücdgedrängt wurden, daß nur wenige bei ihrem
Glauben geblieben und noch wenigere die verderbte ſyriſche Schrifte
und Umgangsipradhe fih in geringen Gemeinschaften erhalten konn⸗
ten (f. oben ©. 262 u. f.),. Die Karäwinen, welde Burda
hardt für Ueberrefte alt-ſyriſcher Anfiedler hielt, bezeichnet auch
v. Kremer nur ald Dorfbewohner), und unter diefen mö—
gen fi weit mehr altzaramäifche Urgefchlechter erhalten haben,
als in der fo wechfelnden ftädtifchen Anfiedelung, in welcher weit
mehr Vermifchungen ftattgefunden haben als auf dem Lande. Da
der Name Fellahin, hier die frühere Bezeichnung der Bauern,
in neuerer Zeit zu einer fchimpflihen Nebenbedeutung, einen Gro—
bian bezeichnend, geworden, fo ift der Name Karawin gebräuch—
ficher für dieſe Elafje erft in Gang gefommen. Der Beduine if
von dem Dorfbewohner durch feine breite, hohe Stirn, feine ger:
wölbten Augenbrauen und die fcharfgefchnittene, Eleine, nicht immer
gefrümmte Nafe leicht zu unterfcheiden, eben jo wie durch feinen
fleinen Mund, dünnes, zartes Kinn, wohlgeformte Hände umd
Füße. BR |
Wilſon Fonnte, als er bei der von Mecca rücdfehrenden Bil
gerescorte der ächten Beduinenftämme einen Kameelftrid
von ihnen, ihre gewöhnliche Tracht, ihn um den Kopf zu binden,
faufte, die merkwürdige Beobachtung machen, daß der Umfang
ihrer Schädel viel Fleiner ift al$ der der Europäer).
347) 9, Kremer, Mittel-Syrien und Damascus. ©. 93.
*8) J. Wilson, The Lands of the Bible. II. p. 365.
Bewohner von Damasens. 1403
Der Städter ift dagegen ‚in diefen Zügen mehr verflaht und
durch Vermiſchung mit der Negerrace mehr verunftaltet; der Grieche
ift noch weit mehr verfommen, meift Elein, unanfehnlich, zwar ſchlau
und liſtig im Blick, aber felten mit edlen Zügen, und der beftän-
dige Drud und die Furcht drückt fih fihon in feinem gefrümmten
Rüden aus; eben fo bei dem Juden. Der nahe Gebirgsbewohner
hat feine großen, Eräftigen Geftalten und Züge fih in feinem freie-
ren Leben erhalten: die Männer haben oft blonde Haare und blaue
Augen, die Frauen immer ſchwarze, brennende Augen und oft grie-
hifch-fchöne Profile, und viele find von ausgezeichneter Schönheit #).
Bei den Moglemen zeigt jih ein großer Unterjchied zwifchen den
höheren Elafjen und dem gemeinen Volke; dieſes tft jehr
oft geiftlos, verdummt, durch Ausjchweifungen verzerrt, zumal
durch das Haſchiſchrauchen entjtellt; das Gefchleht der Großen ift
dagegen durch die Bermifhung mit den Gircaffterinnen fehr ver-
ſchönert, ihre Hautfarbe geheilt, ihre Gefichtszüge veredelt; die Ab-
fönmlinge von den Zurfomanen haben Feine, tiefliegende Augen,
hohe Badenknochen und oft Fartfaturähnlich gekrümmte Nafen;z die
Dsmanen dagegen haben meift platte, ziemlich ausdrudslofe
Phyfiognomien. Beduinen, Fellahs und Aegypter find ge-
gen fie viel dunkler von Haut. ine [prüchwörtliche Nedensart
rennt die Halebi Dichelebi, d.t. die Aleppiner, artig, die Schämi
Schümi, d. ti. den Damascener, einen Unglüdsvogel, den Masri
Harami, d. i. den Aegypter, einen Dieb. Die heutigen Damasz
Kener, jagt v. Kremer, find das fanatifchfte, eingebildetfte, un:
yiffendfte Volk in ganz Syrien; jebt ift hier Fein einziger Gefeb-
jelehrter, Fein Sprachkenner oder Dichter,. dagegen Haleb und
Kairo ſtets bedeutende Gelehrte befigen. Sie find den Hömfern
unächft ihrer Unwiffenheit und Dummheit wegen (j. ob. ©. 1011)
erühmt, und die in Damascus anfäfligen Bagdader haben fi
uch keines beſondern Anſehens zu erfreuen, da das Landesſprüch—
— fie: Baker efh-Schäm, d. i. Ochſen von Damaseus,
ennt.
In früheren Zeiten mag dies anders geweſen fein, wenigſtens
ihmt Ebn Batuta die Stadt ungemein wegen ihrer gelehrten
nftalten 5%). In den Mofcheen waren zu feiner Zeit zahlreiche
1) Ch. Addison, Damascus and Palmyra. Lond. 1838. Vol. II.
| P- er | °°) Ibn Batoutah Ed. Defremery. I. p. 210
W7
1404 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. 9.39.
Auditorien für die verfehtedenen Zweige der Wiffenfchaften, öffent:
lihe Borlefungen für die Traditionen; Borlefer waren angeftellt,
welche mit fchöner Stimme am Morgen und am Abend den Koran
recitirten, noch andere, welche ihn erklärten; dabei waren Schreib-
lehrer angeftellt blos für die Dichtungen, da der Koran felbft
nicht durch die Schreibübungen entweiht werden durfte. Es wer:
den dann bei Ebn Batuta die großen Gelehrten von Damascus
namentlid aufgeführt, wie ihre weifen Kadis und die gelehrten
Schulen dafelbft; die verfehiedenen Vorlefungen der Profefforen,
denen Ebn Batuta mit fehr vielen anderen Zuhörern beimwohnte,
und feine Teftimonia von 13 verfchiedenen derfelben, die ihn als
tüchtig zum Docenten erklärten, führt er namentlih auf. Auch
werden jonft wol viele Autoren von gelehrten Werfen, zumal hie
forifchen und auch von Neifebühernl) und anderen bei den
älteren Damascenern genannt; da man aber, nach dem Princip des
mohammedanifchen Geſetzes, am Buchftaben hängen blieb, und nur
der Tradition, nicht der freien Forfchung im Gebiete der Wiffene
Ihaften folgte, fo Fonnte die Wirkſamkeit diefer Zeit zum Forts
jhritt der Entwidelung wenig beitragen, und der gelehrte Kram
ging wieder unter, wie er aufgetaucht war. |
Mit der Endfhaft der Mamelufen- Sultane?) war R
ziemlich Alles verheert und zerftört, was etwa noch aus den glüdz
lichen Zeiten der Tuluniden, Schfehiden und Fatimiden in Syrien
übrig geblieben war: denn immer neue Empdrungen, Verſchwörun—
gen, Ermordungen und Elend aller Art hatte durch diefe Dynaftie,
die aus Sclaven zu Sultanen emporgeftiegen, betäubend auf alle
NRechtsbegriffe und Alles verwirrend eingewirkt, daß fie nur dur
Bergiftungen, Hinrihtungen fir ihre Selbfterhaltung und durch
Brandfhagungen für ihre Reichthümer und ihre Haremgelüfte ſor—
gend, meift einer nach dem andern untergegangen waren. Darum
ergab fih Damascus gern. der neuen türfifchen Obergewalt; freiz
willig unterwarf es ſich als eine Provinzialftadt dem neuen Ber
bherrfeher, und alle Emire Syrieng eilten gern herbei, ihrem neuen
Gebieter zu huldigen. Als nun Sultan Selim der Osmanen,
der Eroberer von Syrien, im Jahre 1516 Befiß von Damas—
351) 9, Kremer, in des Scheiche Abd-ol-Schantj en-Nabolſi's Reife in |
Syrien u. |. w., in Sigungs » Berichten der Kaiferl. Academie der
Wiſſenſch. Phil.hiſt. El. ag 1850. 2. ©. 313— 356.
*2) v. Kremer, Mittel-Syrien. ©. 90.
Bewohner von Damascus. 1405
eus nahm, und den ganzen Winter dafelbft verweilte, um Alles
in der durch ihre Heiligkeit berühmten Stadt kennen zu lernen,
wird ausdrücklich gefagt, daB der Tyrann und Eroberer, der felbit
vol geheuchelter Demuth und ein myftifcher Dichter war, fih nur
damit begnügen mußte, die heiligen Stätten und die Gräber der
großen Scheihs und Doctoren des Korans zu befuchen; denn alle
große Gelehrte waren damals in Damascus ſchon aus—
geftorben®). Der biographifhen Werfe5t) der Gelehrten-
welt der früheren 2 — Seetzen an mehreren
Stellen.
Nur der — jener frühern Periode macht, daß auch
heutzutage noch die Medreſſe an der großen Moſchee für eine
hohe Schule der Gelehrſamkeit, freilich nur von den Mecca—
nernss), gehalten wird, deren große und angeſehenſte Familien
ihre Söhne als Studenten zu ihr fchiden, um dafelbft eine höhere
Ausbildung als in ihrer Heimathftadt zu erlangen. Sie find an
ihrer dunfeln Dlivenfarbe, an ihrer eleganten Kleidung und ihrem
Gange leicht erkenntlich; fie gehen in prächtige Kaftane gefleidet,
mit weißen TZurbanen, da fie das Tragen des grünen Turbang
als Zeichen der bei fo Vielen falſchen Nachkommenſchaft ihres Pro-
pheten verachten. Auch viele der Nachkommen Ali's halten fic
in Damascus auf, wo fie gefondert eine eigene Galfe bewohnen,
‚aber die Negentfchaft der Türken als eine ungerechte Ufurpation
‚anfehen.
Dreierlei Bolksclaffen find in Damascus zu unterfcheiden: die
Familien der Großen, der Bafchas, der Großwürdenträger, der
eamten und deren Abkömmlinge, wie der Kadi, Mufti, Offictere
. |. w. unter dem Namen der Ayän (f. oben ©. 1209) begrif-
en, die ihre Einkünfte aus den Ländereien, dem Dorfbefig, den
iethen der Stadthäufer, der Khane u. |. w. ziehen; dann zweis
tens die Kaufleute, welche die zahlreichfte und wohlhabendfte Glaffe
—F und drittens das untere Volk, das von Handarbeit,
Seidenſpinnen, Weberei, Gewerbe aller Art und vom Lohndienſt
ebt, welcher bei dem großen Geſchäftsleben ſehr vielen Unterhalt
iebt. Alle dieſe 66) nennen ſich Schämt (im Singul, Schawäm
=
1
}
a
|
|
|
IE
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>) %, 9. Hammer, n Dsmanifgen Reiche. Th. H. ©. 491.
‚#4) Barden, Reife. Th. J. ©. 3
5) 9. Kremer, Mittel - lm dr; D. ©. %.
u) Ebendaſ. ©. 98,
1406 Weft-Afien, V. Abtheilung, I. Abfchnitt, $. 39,
_ im Plur.), und, im Gegenfaß der Beduinen, die bei ihnen verächt-
lih Urbän, mit den Nebenbegriff von Nomaden und NRäubern,
heißen, nur Städter, d. i. Ebnäsl:Beled.
Der Menfchenfchlag in Damascus 57) ift weder ſchön noch kräf—
tig, da fie von Fiebern jehr geplagt und durch Ausfchweifungen
frühzeitig entnervt zu fein pflegen. Die Gewohnheit, in heißen
Sommernächten unter freiem Himmel auf den platten Dächern der
Häufer zu fihlafen, fich da dem Thau, dem Wüftenftaube und den
Erkältungen auszuſetzen, bringt viele Augenfrankheiten und Blinde
hervor. Ihre Trachten, die bei den Negierungsbeamten, den Offi—
cieren, den Arnauten (welche die irregulaire Reiterei, Hawwara,
bilden), den Beduinen, Syrern und Osmanen fo verfchieden if,
und zum bunten Volksgemälde 58) jo Bieles beiträgt, hat v. Kre—
mer umſtändlich geſchildert. Das Tätomwiren bei den Weibern
der Beduinen an Händen und Armen wiederholt fih bei den Män—
nern nur unter den Pilgern. Die Weiber in den Städten find,
wie fhon gejagt, öfter dur den Bau der Glieder, dur ihren
geraden, edlen Gang und die Schönheit der Gefichtszüge 59) ausge
zeichnet, die fie durch das Schwärzen der Augenbrauen vermittelt
der Augenſchminke, Kohet der Araber, noch zu erhöhen fuchen; es
ift zu Ruß gebrannte Mandelfchaale, weldhe den feurigen Ausdruck
des Auges noch verftärft. Das Tragen der Schlepppantoffeln und |
die hohen Holzihuhe (Kabfäb) geben ihnen jedoch einen ungraciöfen
Gang, und das Nothfärben der Hände und Nägel mit Henna
fann bei aller Neberladung mit Goldfetten und Gefchmeide und mit
reihen Stoffen in den Kleidern und Trachten dem Europäer nicht:
zufagen. Die Tinzerinnen (Almeen) ©) mit Grazie und großer
Gelenfigfeit ftellen in ihrem prächtigen Schmud nur verführerifde
Scenen der Wolluft und verzweifelnder Liebe dar. Der Gebrauch
vom Beifchläferinnen unter den Sclavinnen ift allgemein, da bei '
der erlaubten Polygamie die Erhaltung verfchiedener Frauen, derem "
jede ihr eigenes Haug und ihren eigenen Hausftand haben muß,
zu foftbar if, um allgemein zu werden. Zu den Hauptunterhale '
tungen gehört das Befuchen der Kaffees, das Tabackrauchen, das |
Märchenerzählen, das Schachfpiel, dag Turnierfpiel zu Pferd, di. 7
dag jogenannte Dſcheridwerfen (Dſcherid, d. h. ein dürrer
357) v. Kremer a. a. D. ©. 98. 8) Bartlett, Footsteps of our
Lord etc. Lond. 1852. p. 55. °°) Ali Bey, Trav. I. p- 278. 3
6) 2. Kremer a. 660 | |
ı Bewohner Damascus. 1407
Palmſtock) 91), das Befuchen der Mofcheen, das Hauptfeft des Ra—
nadan und der Pompzug der Hadfch oder des Mecca-Pilgerzuges,
velcher leßtere aber bei dem abnehmenden Fanatismus des Volks
m Sahre 1850 auf die geringe Zahl) von 700 bis 800 Perſo—
ven zuſammengeſchmolzen war, daran nur wenige Damascener nod)
Theil nahmen, nämlich nur 200 Türken, jo Daß der ganze Troß
nit Dienern und Allem fich nur auf die geringe Zahl von 1,500
Berfonen belief; ein merkfwürdiger Abfall gegen die 50,000 und
Hunderttaufende, ja der Millionen der früheren Zeiten.
Mit der Abnahme des Neligionseifers hat auch die Zahl der
rommen Stiftungen abgenommen, deren zu Ebn Batuta’s®)
Zeit unzählige waren: für die Pilger, die nach Mecca zogen, für
ie Studirenden in den Medreifen, in denen Lehrer und Zuhörer
Alles Frei Hatten, für die Schönfchreiber des Koran, für Neifende,
für die Befreiung der Gefangenen, für die Mädchen zu einer Hei—
sathsgabe, für die Anlage von Brunnen und Quellen, von Wegen,
don Trottoirs u. |. w. Er rühmte noch, wie die Einfünfte. vieler,
Gärten, Häufer und Aecker nur zur Unterhaltung der Imams,
Muedohin, Pilger u. ſ. w. beſtimmt feien, auch zu feiner Zeit die
große Wohfthätigfeit und Gaftfreundfchaft der Damascener, die
Höflichkeit der Wächter in den Gärten, der Müller und Aller, die
om Fremden entgegenfommen; er rühmte ihr Wohlwollen gegen
ie Armen, ihre Gebete auf den Gräbern für die Verftorbenen, daß
Biele fih ein Gefhäft daraus machten, die Kinder in die Schulen
md wieder zurüdzuführen, und vieles Andere, fowie dic feierlichen
Frauerceremonien, bei denen ftets viele Betende und Heulende für
ie Berftorbenen nicht fehlten. Er felbft, als Berber, feheint von
em Wohlwollen überraſcht worden zu ſein, welches ihm dort zu
heil ward.
In der Gegenwart ſcheint alles dies wol abgeſchwächt zu ſein,
bgleich auch heute noch ſolche Stiftungen bei der Hauptmoſchee
eſtehen, nach denen die Vorträge der Profeſſoren durch Renten
itſchädigt ſind, um fie gratis zu halten, ohne Zahlung, um Gott
gefallen; oder am Freitag auf den Gräbern der Stifter zu
ten.
) Zwar giebt e8 immer noch) wiljenjchaftliche Vorlefungen in den
——
|
| |
4) y. Kremer a. a. O. ©. 108.
Ebendaſ. ©. 116.
9) Ibn Batoutah &d. Defr&mery. p. 234, 238 etc.
Y
1408 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abfepnitt. $. 39.
Medreffen, in deren Verzeichniffen der Lehrftudien die ſchönen Na—
men, wie Nechtsgelehrfamfeit, Syntax, Koraneregefe,
Tradition, Bersfunf, Rhetorik, Logik, Koranlefe-
funft, Tehnifhe Ausdrüde, Einheitslehre, figurirenz
aber diejenigen von ihnen, welche am meiften veredeln könnten,
werden jetzt gänzlich vernachläffigt, und faft nur der Tradition und
‚den juriftifchen Spipfindigfeiten ift die Hauptzeit gewidmet.
Schon Ali Bey, der als Gonvertite für die Moslemen
eingenommen war, jagte, unter den 20 Doctoren des Gefeßes in
Damaseus feien höchſtens nur 2 oder 3, welche gelehrte Kenntnifje
befäßen.
Die jungen Leute lernen nichts als im Koran leſen, und in
Elementarfhulen (Kuttäb), deren es fehr viele giebt, jchreiben.
Das juriftifhe Studium geht wegen der vielen Procefje feinen
Gang fort; die ältere arabifche Boefie verftehen die Wenigften, aber
Mode ift es, ein paar Gedichte auswendig zu lernen und ihre
Stellen in dem Geſpräche auf eine zierliche Weife anzubringen. —
Außer dem Arabiſchen wird nur noch etwa türkiſch gelernt,
perfifch nicht; ein einziger Perſer, ein Steinfchneider, der feine
Bude auf dem Bazar aufgefehlagen hatte, zeichnete ſich durch Schöne
fhreiben aus. Die einheimifhen Damascener fprechen wol auch
etwas italienifch und franzöſiſch; unter der griechifhen Geiſtlichkeit
lefen einige auch ſyriſch; fogenannte Gelehrte find aber meift nur
Sopiften von Manuferipten. Ginen griehifchen Arzt, Michael
Meſchäka, der Proteftant geworden, nennt v. Kremer ala den
jest in Damascus größten Gelehrten, der in einem trefflich ara
biſch gefchriebenen Werke feine Vertheidigung gegen den Glauben
der Maroniten, dem ‘er früher angehörte, niedergelegt, unter dem
Zitel: „Der Führer zum Gehorfam des Evangeliums“
Er ift Nechtsgelehrter, Mathematiker; fein Werk über arabiſche
Muſik ift von Eli Smith ins Englifche überfegt, und in Beirut
in der Preffe der Amerikaner gedrudt. Er ift ein vorzüglicher 9—
und hat ſeine Studien in Kairo gemacht.
Burckhardt hielt Damascus für den beſten Büchermarkt
orientaliſcher Handſchriften, worin aber Conſtantinopel ihm den
Vorrang ſtreitig macht; nad v. Kremer®) find in Damascué
nur 6 Buden der Buchhändler, die zugleich Buchbinder find,
64) Ali Bey, Trav. II. p. 279.
5) 9, Kremer, Mittel-Syrien u. ſ. w. ©. 142.
Bewohner von Damascus, 1409
er nur Maffen von religiöfen Schriften, felten lehrreichere geo—
aphiſche oder hiftorische befigen. Auch öffentlihe Bibliotheken
id in der großen Mofchee, wo fie aber durch das Verleihen ohne
egiftratur fehr in Unordnung gerathen; eben jo eine Bibliothek
der neuen Medreffe; die Bücher werden ſelten zurücgegeben;
e meiften Studirenden verdienen ihr Brot durch Abfchreiben.
on ihrer Schreiberei fagt Seeben, daß fie die ſchönen Züge 6)
ver Schrift nicht dur den Drud der Rohrfeder machen, mit
re fie jchreiben, ſondern blos durch die Wendung derjelben, da—
rt fie ungemein leicht jchreiben.
Der Damascener Dialect des Arabifchen hat weit wer
ger türfipche Beimifchungen von Worten aufgenommen als der
ialeet zu Haleb; in Syrien hat faft jede Stadt ihren befondern
abijchen Dialect angenommen; jo unterfcheidet fih der von Ha-
db, Damascug und Serufalem gar fehr, denen fi) dann der
ialeet der ſyriſchen Küftenftädte mehr oder weniger annähertz die
ebirgsbewohner haben einen Bauerndialect, die ſyriſchen Beduinen
jeder ihren eigenen. Daher find in Haleb viele türfifche
orte in Gebrauch, die in Damascus gar nicht vorkommen, 3. B.
irke, d. h. Wafferbeden, wofür in Damascus Bahra gefagt
td; .oder die Ausfprache ift anders, wie im Damascenijchen Sisr
? Brüde ftatt Dihisr, oder Sems ftatt Schems; in Haleb das
gen Bäb für Thor ftatt Bab u. a. m. Außerdem hat der da—
seenifche Dialect noch manche, dem Arabifchen ganz fremde 67),
im gar nicht angehörige Redensarten, die unftreitig aus feinen
ceften Zeiten übrig gebliebene Reſte feiner früheften Uranfiedler
mögen. Die Mohammedaner jprechen dort durchgängig ihre
rache reiner als die Ehriften, am fchlechteften fprechen die Ju—
It, die auch im Arabiſchen eine eigenthümliche, ganz fremdartige
Sprache haben und viele hebräiiche Worte einmifhen. Der
aleet der Gebirgsbewohner ift reiner als der der Städter;
a verderbteften ift aber der Dialect der fyrifchen Küftenftädte; nur
Atrut zeichnet fi) durd größere Reinheit feiner Sprache, wie
höhere Bildung feiner Bewohner überhaupt aus, wozu die
gerikaniſche Miſſion das ihrige beigetragen zu haben, ihr
a Derdienft anzurechnen ift.
\
%) Seeßen, Reife, I. ©. 266.
N v. Kremer a. a. D. ©. 144—151.
ter Erdkunde XVII. Uuuu
1410 Weft-Afien, V. Abtheilung, II. Abſchnitt. $. 39,
AS Hauptzug im VBolksharacter®) der Damascener heb
v. Kremer auch noch heute, wie früher befannt, den religiöfer
Fanatismus hervor, der fich im Jahre 1850 wieder in feiner
furchtbaren Erfolgen bei den Mohammedanern fund gab, der abe
eben jo bei den Chriſten Ddafelbft in feinen VBerfolgungen andere
Secten, wie, wenn es ihnen einmal vergönnt ift, ſelbſt gegen di
Mohammedaner, ſich freien Lauf läßt. k
Ein furchtbares Beiſpiel davon hat die Geſchichte vom Jahr
1260 aus der Zeit Hulagu's aufbewahrt 69), als dieſer, den Chri
ſten geneigt, ihnen Freiheit gab, gegen die Moslemen zu wüthen, iı
jedoch ihr unwürdiger Uebermuth und Se jehr bald ihr eige
nes Berderben herbeiführte, sh
Theils als alter Haß hat diefer in Fr — Käm mpfe
der Kreuzzüge in Syrien ſeine Wurzeln, theils pflegt er durd
die alljährigen Kämpfe in Serufalem, theild durch die jährlide
Pilgerfahrten der Hadjch immer erneuerte Nahrung und Anregu
zu finden. Eine Folge davon ift Scheinheiligfeit, ganz äuße
Srömmfüchtelei, angenommene Gravität ſchon bei der er
feidenschaftlicher heimlicher Hingebung an raufhende Genüffe
Schwelgerei. Undank ift an der Tagesordnung, da jede Wohlt
als vom Gejhide vorher beftimmt angefehen wird, und de
des Gebers nie gedacht wird. Gaftfreundfchaft, Nefpect der Ki
gegen die Eltern und Mildthätigkeit aus Frömmigkeit nicht k
gegen die Menfchen, ſondern auc gegen die Straßenhunde, Der
verwahrlofte Schaaren ihre Fütterungsanftalten aus Barmhe
keit, wie ſie ſagen, erhalten, geſteht man den Damascenern 3)
während die armen Laftthiere oft unbarnıherzig ganz überladen un
mißhandelt werden, ohne ſich ihrer anzunehmen. Das nie al
rende Anrufen des Namen Gottes oder ihres Propheten und je
Sentenzen im alltäglichen Leben, im Guten und Böfen, bei’
wie bei Schimpf und Verfluhung, wie Eidfhwur und Zorn, fiet
Krafel und Gezänk, mit Gefhrei und Zeigheit verbunden, find a
gemein anerkannte Züge der ftädtifchen Volfsmaffen. Dazu Tomi
der weit verbreitete Aberglaube, und wenn politifche Wechſel
den religiöſen hinzutreten, die Neigung zu Aufruhr, Empdru
>68) m. Ktemer. a. a. OD. ©, 153:
>, Wilken, Geſchichte der Kreuz. a. a. D. VIL 1. S. 413 —4l
Quatremtre, in Makrizi, Hist. des Sultans Mamelouks.
p- 98; v. Kremer ©. 76. | |
— — ——
Bewohner von Damascus, 1411
d furchtbaren Aufftänden aller Art, an denen e8 in Damascus
feinen Zeiten gefehlt hat.
Die früher fehr übertriebene Angabe der Einwohnerzahl von
zmascus von 400,000 Seelen hat ſchon Ali Bey’) auf die
lfte reducirt, und -diefelbe Zahl nahm auch noch Bromwne an,
vie Ch. Addifon, nach des Conſuls Farren Schäßung, im
hre 1835, die Zahl von 200,000 angab. Nach des britischen
njuls Moore jpäterer Schäßung, die Dr. Bowring in feinem
ühmten Bericht an dag Parlament mittheilte, follte Damascus
340) 71) nur höchſtens 110,000 Einwohner haben, und damit
umt auch näher des englifchen Conſuls Wood ftatiftifcher Be—
t vom Jahre 1843, den Wilfon 7?) mitgetheilt hat, nach wel-
m die Stadt Damascus 111,552 Einwohner hat, davon
500 orthodore Mufelmänner find, 11,752 Ehriften, 500 Druzen,
00 Metäwileh und an 150 Nafairier. In diefer find, wie
ilfon bemerft, die vielen Araber vom Beduinenftanıme, die fich
8 in Damascus aufhalten, nicht mitgezäahlt, auch find in den
pecialliften diefer ftatiftifchen Tabelle die Familien der Xopten?)
ht mit aufgeführt, deren jedoh Seegen erwähnte, der auch von
em Foptifchen Klofter fpricht, darin fih zu feiner Zeit 5 Mönche
anden. Eben jo wenig tft darin der Zigeuner (Nuwär der
aber) 7%) erwähnt, die auch in Damascus nicht wenig zahlreich
d, obwol fie ſtets nach ihrer Art im Hin= und SHerziehen von
ef zu Dorf begriffen, vom Diebftahl, Betteln, Gaufelfpiel aller
t fih nähren, und unter ihren Zelthütten oder auch nur unter
n Schuge einer einfachen Dede, über ein paar Aeſte gefpannt,
en, jo daß fie mit ihren paar Ziegen und einen Eſel nirgends
sen. Sie find an ihrer dunkeln Gefichtsfarbe, mit dien Lip-
ſchwarzen, ftechenden Augen, leicht gefräufelten, gefchwärzten
ten leicht von den Städtern zu unterfcheiden; ihre Mädchen
ſchön gebaut, meift fehr leichtfertig und Fofett, als Tänzerin—
ihr Handwerk unter dem Volk treibend. Aber fie haben in
ſascus ihren Borfteher, einen Aga der Zigeuner, der als
) Ali Bey, Trav. II. p.265; W. G. Browne, Trav. Lond. 1799.
-P-400; Ch. Addison, Damascus and Palmyra. 1838. II. p. 390. -
) Dr. John Bowring, Report on Syria ete. Lond. 1840. fol. p. 7.
) Consul Wood, Statistical Report (1843) of the Pashalik of
‚Damascus, in Wilson, The Lands of the Bible. Vol. II. p. 357.
) Seegen, Reife. Th. 1. ©. 293.
) ©. Kremer, Mittel-Syrien a. a. O. ©. 111.
\
Uuuu2
1412 Weft-Afien, V. Abtheilung. IT. Abfchnitt, $. 39,
ihr Zunfthäuptling für feine Stammesgenoffen die Abgaben zahlt
und fir fie bei der Regierung verantwortlich if. Die zu zahlende
Steuer treibt er felbit erft bei feinem Wolfe ein, das im Pafdhalit
höchfteng gegen 10,000 Seelen beträgt, obgleih ihre Summe ſehr
übertrieben auf 52,000 angegeben wird.
Ueber die türkiſche Regierung nach dem energiſchen, faf
zehnjährigen Zwifchenreiche der Aegypter unter Mehemed Alt und
Ibrahim Paſcha (1832 — 1841), an deren Spike feitdem in der
Provinz von Damascus ein Bafcha fteht, giebt v. Kremer, wie
fie gegenwärtig bejchaffen, folgende Ausfunft 5). Der Stellvertre
ter des Pafıha ift der Kjahja; die Militair- Angelegenheiten leitet
der Seraskier (Ober-Commandeur), der diefe Würde zugleich für
ganz Arabien beffeidet. Die Stadt wird durd einen Munici—
palrath regiert, in dem alle Große, auch 2 Chriften und 1 Jude
ihren Siß haben follen. Als 1850 Said Paſcha diefes Gouverne⸗
ment erhielt, empfing er die Chriſten auf eine fo entehrende Ark,
daß fie den Sitzungen des Divan nicht ferner beimohnen wollten;
der jüdische Beifiger war fchon früher ausgeblieben, jo blieb dag
Regiment nur in den Händen der Mohammedaner, die alle Woch
4 Sibungen halten. Für Handels: und Wechfelgefchäfte beftel
ein eigenes Gericht, deffen Beſchlüſſe der Kjahja vollzieht, wo chriſt
liche Beifiger nicht fehlen. Die höchfte Inftanz bei Prozeffen u
Streitigkeiten ift der Mufti, fein Stellvertreter heißt Emin el
Fetwa; für die fchriftlich geführten Prozeffe wird nur eine ge
ringe Schreibegebühr gefordert, die Entfheidung ift unentgelt
Außerdem find noch 8 DOrtsgerichte in Damascus, ze
genannt, |
Die Abfömmlinge des Propheten in der Stadt haben i
eigenen Borfteher unter dem Nafib el-Efhräf, der ihre 4
brechen beftraft und fein Einfommen aus frommen Stiftungen )
zieft. Im Divan efh-Schürä, d. i. im höchſten Rath, Haben de
Kädi, Defterdar und Mufti Sit und Stimme. Der Kiahi
ift nur Secretair des Paſcha, der minder wichtige Angelegenheite
auf eigene Verantwortung beforgt: Außer jenen 8 Meffemes, od
den Ortsgerichten, giebt es noch ein Mekkemet el— Kebire, in we
chem der Kadi präſidirt.
Die Chriſten müſſen noch immer die Kopfſteuer ODſchiz
oder Charuͤdſch) bezahlen, nach drei Abſtufungen; die erfte Claſ
>) v. Kremer, Mittel-Syrien und Damascus. S. 246—249.
4
Bewohner von Damascus. 1413
hrlich 60 Piaſter, die zweite 35 Piafter, die dritte, niedrigfte
> Piafter. In kirchlichen Angelegenheiten ftehen fie unter ihren
tichiedenen PBatriarchen und Bifhöfen. Der Patriarch wird von
n Bischöfen erwählt und von Gonftantinopel aus beftätigt. Der
tholifchen Bifhöfe, Maträn genannt, find in Syrien 12; der
tholiſche Erzbifchof hat die Wirrde von Tyrus (Sur). Die nicht-
irten Griechen haben mehrere Bifchöfe, davon einer in Malula
fidirt; der Patriarch der Armenier, wie der Maroniten, refidirt
ı Libanon (f. oben über die Maroniten und anderen hriftlichen
nfejfionen im Libanon ©. 771—803).
Die Zahl der Chriften gab der engliihe Konful Moore in
nen ftatiftifchen Tabellen nur auf 11,752 an, fpäter Conſul
ood auf 11,310, Wilfon?6) 1843 auf 14,950, alfo nahe an
‚000, was ſich der Wahrheit am metften zu nähern fchien; nän-
h 7,250 griechifche Katholifen, 6,350 orthodore Griechen, 750 jy-
he Chriften, 300 armenifche und 300 maronitifche. Im Schre
52, alfo 10 Jahre fpäter, giebt v. Kremer die Zahl zu 20,000
, bon denen die Nichtunirten die größte Zahl ausmachen. -
Bon den 14 Kirchen’), welde den Chriften aus den Zeiten
e erften mufelmännifchen Eroberung übrig geblieben, feheinen ſich
8 heute noch die Hälfte derfelben erhalten zu haben, die den ver-
iedenen Secten angehören. ‚Außer den 3 Klofterfirchen befteht
ch die alte griechifche Kathedrale, die Kirche der Maria von
azareth (Kenijet Mariam), die ſchon Della Valle als eine
aroniten= Kirche, vom Pabſt Baul V. geweiht, anführte. Dann
te durch die Liberalität der Ruſſen neuerbaute griechifche Kirche, -
dem St. Nicolaus geweiht iftz dann Die Keniſet e8-Sittah,
er die Kirche der Jungfrau der griechifchen Katholifen, und drei
dere, welche Kuzhiyah, Mar Mufa und Mar Yakub heißen”d). Sie
ben drei Klöfter 9), die in Damascus die Hospitalität gegen
europäischen chriftlichen Fremden, wie Seetzen, v. Richter,
Schubert, Nuffegger u. A. 80), ausübten. Das Klofter
e Lazariften, ein Zweig der Jefuiten, hat eine hübfche fran-
‘°) Wilson, The Lands of the Bible. II. p. 351.
9 9. Kremer, Mittel-Syrien a. a. DO. ©. 21.
") Wilson, The Lands of the Bible. II. p. 354; Ali Bey, Trav.
IE p. 273. 9) v. Kremer a. a. O. ©. 248; Wilson, The
) Lands of the Bible. Il. p. 354. 20) Seegen, Reiſe. I. ©. 33;
». Richter, Wallf. ©. 138; v. Schubert. IL. S.276; NRuffegger,
| Reife. I. 2. ©. 728.
4
1414 Weft-Afien, V. Abtheilung. II Abſchnitt. $. 39,
zöſiſche Bibliothek, feine Mönche geben Unterricht im Leſen, Schi
ben und im Gatechismus, in einer befondern Glaffe auch Unterricht
in der franzdfifchen Sprache, und alle Kinder aus den Ariftlichen
Häufern lernen dort ihr Franzöſiſch.
Das Klofter der Terra Santa, Deir el-Franji, ift viel
größer, feine Mönche, meist jpanifcher Abfunft, geben auch im araz
pifchen Schreiben und Lefen Unterricht. Das Deir el⸗-Ka—
bushiyah, d. i. das Kapuziner-Kloſter, ift das fchönfte und
größte in Syrien, feſt gebaut, die Kirche geräumig, voll in Spar
nien gefertigter Bilder, wenn ſchon geſchmacklos. Die Bibliothek:
hat nur Spanische theologische Drudfchriften neben einigen italifhen
und arabifchen, wie forifchen Evangelien. Es if mit allen Schrife
ten der Propaganda in Rom und den Büchern der Dar Hohannaz
Druckerei im Libänon ausgeftattet. Zu dieſem Klofter gehörte, der
Pater Tommafo, der mit feinem Diener, Ibrahim, vor einiger
Zeit (im Jahre 1840) ermordet wurde, was einen gewaltigen Auf
ftand gegen die Juden erregte, denen diefe Unthat aus Jalouſie
und Haß der chriftlichen Bevölkerung (zumal des Judenhaffers
Ratti Menton, franzöfifcher Conful, und feines nichtewürdigen
Genoſſen Scherif Paſcha und Conſorten) zugejchrieben wurde,
als brauchten die Suden Chriftenblut zu ihrer Ofterfeier, aber ohne
allen Grund, da derselbe Tommajo als Arzt gerade bei den jik
difhen Familien fehr beliebt warz eine Trauerzeit für dieſes Volt,
die erſt durch ihrer edfen Glaubensgenoffen Sir Mofes Montes
fiore und C. Cremieur Beftrebungen, unterftigt von ber Hülfe
der öftreichifchen Conſuln Merlato und Laurin, fowie durch
Nobert Beel, M'Caul u. a. in England, beigelegt wurde®),
Der Juden geben Conful Wood's ftatiftifche Tabellen über
das Paſchalik Damascus in diefer Stadt 5,000 ‚an, und damit
flimmen auch die neueren Angaben bei Wilfon. 3. Bowring®)
giebt in feinem Report an, daß ſich zu feiner Zeit (1840) 24 he⸗
bräiſche Häuſer mit dem Fremdhandel in Damascus beſchäftigten,
und, jedes mit einem Capital von 6,000—7,000 Pfund Sterling,
ein Gapital von 16—18,000,000 Biafter in Bewegung ſetzten; unter
diefen feien 9 Handlungshäufer, deren jedes I—1Y, Million Piaſter
befiße; er nennt. als Die N Murad Farhi und *7
#3) Siehe Löwenstein, Damascia, die Judenverfolgung zu Damaseus.
Rödelheim, 1840.
52) J. Bowring, Report 1. c. p. 9.
Bewohner von Damascus, 1415
arhi. Nah v. Kremer$) wurden 1852 nur 4,000 Suden in
amascus gezählt, von denen nur 1,000 den Türken eine Kopf-
wer zahlen, unftreitig weil die anderen fih unter den Schuß der
mden Gonfulate begeben haben. Alle Juden, fagt er, find Tal:
idiſten; ihre zwei Rabbiner werden von der Gemeinde, jeder mit
00 Piaſter Gehalt, bezahlt; vor 50 Jahren farb der lebte
araite, deren Synagoge verfauft und zu einer griechifchen Kirche
ıgebaut wurde. Indeß hatte Seetzen 89) doch im Sahre 1806
ch einige wenige jüdifche Familien von der Secte Arratn,
arrain, oder Karaiten, Fennen lernen, welche etwa im Gans
ı aus 40 Seelen beftanden. Sie wohnten füdwärts vom Bab
⸗Schérky, neben der Stadtmauer, zum Theil in elenden, unge—
den Löchern. Sie find, wie die talmudifchen Juden, die fie fehr
fen, unreinlih. Armuth und Verachtung brachte Manche von
ıen dahin, die mohammedanifche Religion anzunehmen. Ihre
ine Synagoge lag ganz verftedt; fie nährten fi von Seiden—
berei; außer ihnen follte e8 in ganz Syrien feine von ihrer
te geben. Ihre Tracht glich der der übrigen Juden, auch
igen fie dunfelrothe Kopfbinden, wie fie. Sie follten ftreng auf
8 mofaische Gefeß halten, und befonders vor Verunreinigung
rch eine Xeiche fich hüten, daher fie in fein Leichenhaus eintraten,
d zur Behandlung ihrer Berjtorbenen fremde Hülfe annahmen.
e verfiherten Seetzen, in Rußland gebe e8 Viele ihrer Secte,
auch reich feien, und bisweilen auf ihrer Wallfahrt nach Jeru—
em auch durch Damascus kämen. Die Samariter nannten
Szämry; es feien gar feine Juden, behaupteten fie, ſondern
e befondere Secte (j. Erdf. XVI. ©. 507).
Zu Della Batle’s Zeiten (1616) 9) müffen fie jedoh an-
er Meinung gewefen fein, als fih dort noch Sumaritaner
J fanden; in dem Hauſe eines ihrer Schacham, oder ge—
rten Samaritaners, fand dieſer berühmte römiſche Nobile
Buücher Sefer Thora, oder die 5 Bücher Moſis, wie er ſagt,
famaritanifcher Schrift, ein fehr alter Koder auf großem
Fgament, davon 3 Bücher in hebräifcher, das Ate in arabifcher
rache gefchrieben waren, mit Anmerkungen. Er war fo glücklich,
ei diefer Bücher zu erftehen, um diefen feltenen Schab, den er-
=
) v. Kremer, Mittel-Syrien. ©. 248.
”) Seegen, Reife. I. ©. 295.
) Della Valle, Reife a. a. O. Genf, 1674. ©. 168.
—*
1416 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 39,
ften Coder feiner Art, nad) Italien zu bringen und der Baticana
zu übergeben, wo er fie druden zu laſſen beabfichtigte. |
3. Wilfon, der von der fehottifchen und irifchen United
Presbyterian Mission beauftragt war, in Damascus eine Miffton
unter den Suden zu errichten (1843) %), konnte wol die fiherften
Nachrichten mittheilen, zumal da auch der englifhe Conſul Wood
viel Umgang mit Juden hatte, und fein Neifegefährte, Mr. Graz
ham , fih im September deffelben Jahres dafelbft mit feiner Far
milie im Auftrag der Miffton niederließ. Da diefer bald Meifter
des Arabifchen wurde, um feinem Berufe vorftehen zu können, jo
vermochte er wol nad) einem mehrjährigen Aufenthalte dafelbft die
Iehrreichften Nachrichten darüber zu geben- Der Haupt:Rabbi in
‚Damascus war Haiim Maimon Tobbi, aus Gibraltar gebür
tig, der aber feit 18 Jahren in Damascus einheimifch geworden;
die meiften dafelbft wohnenden Juden find, nah ihm, Sephardim
(wie in Serufalem, fiehe Erdfunde XVI. ©. 506) und die meiften
im Orte felbft geboren, wenige Individuen ausgenommen, aus
Antiochia, Aleppo und Bagdad. 14 Familien hatten englifche,
10 bis 12 franzöſiſche und öftreichifche Päſſe, die alſo unter dem
Schuße ihrer Conſuln ftehen. Sie haben 10 Synagogen, die hell,
aber fehr einfach find, und Feine Handſchrift von Bedeutung be
figen, denn alle waren nur in der gewöhnlichen Handihrift Ba
deli, d. i. aus der babylonifhen Schule, gefchrieben. Es war
dies um fo auffallender,- da die Synagoge zu Aleppo weit älter
prachtvolfer und fehr berühmt ift durch ein alted Geſetzbuch, dad
nach ihrer Behauptung fogar vor der Zerſtörung des Tempels zu
Serufalem gefehrieben fein fol, weil darin ein Gebet für die Er
haltung der Stadt ſtehe. Das Anfehen diefes Codex ift fo groß
daß fhon Deputationen von ihren europäijchen Glaubensgenofler
zur Gonfultirung deffelben hierhergefandt wurden. Die üdiſcher
Medreſſen, oder Schulen, waren ohne alles Mobiliar und die Ana
ben zu fünfhunderten aufeinander gedrängt, jo daß der indiſche
Gefährte Wilſons, der Chriſt Mordecai, fie fir Ziegenftäll
erklärte; nur die Bücher des Pentateuch und talmudiſche Excerpt
wurden hier geleſen; nur ein einziges Exemplar der Schrift mußt‘
ausreichen, in dem ein Knabe nach dem andern zum Lefen einige
Zeilen an die Reihe Fam. Vom Schreiben war hier nicht die Rede
das arabifche Leſen und Schreiben wird in anderen PBrivatjeulen
»*°) J. Wilson, The Lands of the Bible, Vol. II. p. 330-354.
Bewohner von Damascus. 1417
gelehrt, da viele Juden als Kaufmannsdiener und Schreiber ihr
Brot erwerben müffen. Das Sudenquartier der Stadt ift nicht fo
dicht aufeinander gedrängt, wie in anderen Städten, und viele ih-
rer Wohnungen find fehr fplendid im Innern eingerichtet. Der
Haß gegen die Juden ſchien im Abnehmen zu fein, da man ihnen
auch im mohammedanifhen und chriftlichen Quartiere außer der
Stadt Wohnungen vermiethete. Im dem Haufe des reichften jü—
difchen Banquiers der Farhis in Damascus fand fich in der
fürftlich ausgefhmücten Wohnung auch eine reiche, faft die ganze
jüdische Literatur umfaffende Bibliothef, aber in den nachläffigften
Einbänden. Die Juden find hier meift Banquierg, Wechsler,
Kaufleute, Krämer, Haufirer, Färber, Bäder, Schlächter und
Schreiber in den Bureaur der Gefchäftsleute, wo fie arabifch fpre-
hen, aber unter fich arabifch mit hebräiſchen Buchftaben fchreiben.
Sie haben 10 Rabbiner erjter Claſſe; ihre Familien gehören zu
den angefehenften Gejchäftsführern des Paſcha; eine jüdifche Hoch—
zeitgfeier in einem diefer angejehenen Häufer hat Wilfon umftänd-
lich beſchrieben 8). Ihre Frauen und Töchter gehen fehr elegant
gekleidet.
Schon frühzeitig müſſen jüdifche Bewohner zu Damascus von
großem Einfluß gewejen fein, denn Rabbi Benjamin von Tu—
dela 88) fand (1160—1173) hier 3,000 feiner Glaubensgenoffen,
darunter viele reiche und gelehrte Männer; hier refidirte der Prä—
fivent der gelehrten Akademie im paläftinifchen Lande, Rabbi Esra,
deffen Bruder der erfte Suftizs Gelehrte war, und viele andere ge:
fehrte Männer und jüdifche Aerzte. Damals lebten dort noch
200 Karaiten und 400 Samaritaner auf einem freundlichen
Fuße nebeneinander, ohne fich jedoch gegenfeitig zu verheira=
hen. Es war die Blüthezeit von Damascug unter Nur ed-
Dins Fräftiger Herrſchaft. Dom Rabbi Pethahia) aus
Regensburg, der dem Benjamin nur 2 Jahre fpäter folgte, wird
erſelbe Rabbi Esra als großer Gelehrter beftätigt, aber die Zahl
ver Suden in Damascus wol übertrieben auf 10,000 angegeben,
ndeß mag es fehwierig fein, bei dem nur wenige Jahrhunderte
paiet erfolgten großen Umſchwunge des orientalifchen Handels—
mm —
2) Wilson, The Lands of the Bible. Il p. 345—351.
®) The Itinerary of Benjamin of Tudela ed. Asher. I. p. 85—36.
‚”) Voyages du Rabbin Pethachia de Ratisbonne dans le XII.
Siecle. Eliacin Carmoly, in Nouy. Journ. Asiat. T. VIII. Paris,
| 1831. p. 386.
‘
1418 Weft-Afien. V. Abtheifung. II. Abſchnitt. 8. 80.
verfehrs, der großentheils in den Händen der jüdischen Kaufleute
gewefen zu fein fcheint, ein ficheres Urtheil hierüber zu haben.
Diefer große Umfchwung durch die Entdefung des Seewegs der
Portugiefen um das Vorgebirg der guten Hoffnung nad) Indien
geht für den Handelsverfehr von Damask auch aus des gelehrten
und fehr erfahrenen Juden Abraham Fariffol, gewöhnlich
Peritfol aus Avignon, der, am Hofe des Herzog Hercules zu
Ferrara, felbft von Augenzeugen die mündlichen Berichte italie—
nifher Handelsleute zu hören Gelegenheit hatte, und aus feinen
hebräiſch gefchriebenen Itinera Mundi®) hervor (gefchrieben
1525 n. Chr. Geb.). Aus Lionardo Frescobaldi Viaggio in
Terra Santa ed. G. Manzi?), der fchon- im Jahre 1384: von
- Zerrara aus nad; Damascus gereift war, wiſſen wir, daß zu jener
Zeit ſchon venetianifche und catalanifche Kaufleute, wie ihre Con—
fuln in Damascus anfäffig waren, bei denen Frescobaldi Gafk
freundschaft genoß, alfo fehr wohl ein Verkehr von da durd Augen
zeugen mit der Stadt Ferrara und dem Hofe fattfinden konnte,
wo U. Beritfol feine Nachrichten einzog. Dieſer giebt zwar
keine ſpecielle Nachricht von Damascus, aber nennt es doch als
ſeinen Glaubensgenoſſen im verheißenen Lande zugehörig, wo der
große Markt der Karawanen, von Mecca fommend, fich noch im—
mer verfammele, und wohin auch der Directe Handel noch von.
Sndien und Calecut aus gehe. Ungeachtet die Bortugiefen den See—
weg zu Schiffe dahin gefunden und viele Waaren auf ihm in die
Heimath führen, fo habe der directe Karawanenverfehr zu Lande
zwar abgenommen, aber er fei noch immer über Damascus, Beirut
und Alerandria nah Kairo Feinesweges unbedeutend. Und diefes
große Karamanengefhäft fheint nach Obigem vorzüglich auch heut
noch in den Händen der Bagdader und ber großen — J
Handelshäuſer in Damascus zu fein.
»°0) Jtinera Mundi sic dieta Cosmographia autore Abrahee |
Peritsol, versio latina ed. Thomas Hyde etc. Oxonii. 1691.
4. p: 69, 107, 1135: 127, 158, 165, 171. e
—* Appendice in Ibn Batoutah ed. Defremery. T, I. p. XLV.
Drtfohaften um Damaseus, 1419
Erläuterung 5,
Die Ortichaften in der Umgebung von Damascus und ihre
Bewohner, 0
Die Umgebung von Damascus und fein ganzes Gebiet ift,
vie Ihon C. Niebuhr?) bemerkte, ohne alle größere Städte und
Ortſchaften, wegen der Unficherheit, der der Landbewohner ftets
urch das türkiſche Gouvernement felbft ausgefegt ift, daher fich fo
viele in die Hauptftadt ziehen, weil fie dafelbft einigermaßen vor
Tyranneien gejchüßter find, oder doch auf fchnelleren Beiftand rech—
nen können; dazu gehören die Landbewohner zu den unruhigften
Unterthanen, die fortwährend durh Druzen, Turfomanen, Kurden
und Beduinen, wie durch die Willfir der türfifchen Paſchas und
ihrer Eintreiber und Truppen, in großer Aufregung erhalten
werden. So gering ift aber auch die Zahl der Dorffchaften nicht,
wie fie nach den gewöhnlich leeren Räumen der fyrifhen Karten
erſcheinen möchte; auf der Specialfarte Borters vom unmittel-
baren Gebiete in der Ebene von Damascus, zwifchen der Stadt
und den öftlichen Seeflächen, find die Namen einiger 50 Dörfer
ingetragen, davon an 20 Auf der Nordfeite und an 30 auf der
Südfeite des Baräda-Laufeg liegen mögen. Leider gelang es
fi Smith noch nicht, von diefer Dörfer-Zahl der el-Ghutha,
ie der el-Merdſch, ein vollitändiges DBerzeichniß, wie von den an—
eren benachbarten Diftricten, zu erhalten ®). v. Kremer giebt
inige Nachrichten von verſchiedenen diefer Dorfichaften, deren er
amentlich 29 in der Ghütha ſelbſt und 25 im angrenzenden Di—
riet Wadi'l-Adſchem anführt %), worauf er auch noch einige weis
“ nordwärts gelegene folgen läßt, die zuvor unbekannt geblieben.
dach ihm iſt der Bauer diefer meift fehr fruchtbaren Landfchaft
och fehr arm, da er ganz in den Händen der jüdifchen Wechsler,
er Sarräfe, ift, die ihm fo viel vorftreden, ald er zum Leben und
in Feld zu bebauen nöthig ‚hat, wogegen der größte Theil der
‚inte dem Wechsler zufällt. Große Streden Landes bleiben wüſte
egen, und das meifte ift wegen Menfchenmangel fhlecht bebaut.
E|
-
|
>?) Niebuhr, Reiſe. III. ©. 87.
3) &ti Smith, bei Robinfon, Bal. III. S. 899— 900.
v. Kremer, Mittel-Syrien und Damascus. ©. 163—183.
14
1420 Weft-Afien, V. Abtheilung. I. Abfehnitt, $. 39.
Die arabifchen Dörfer find fchon aus der Ferne durch ihre Baum
gruppen bemerfbar, in denen fie meift veritedt liegen. Die Käufer
find von Lehm mit Stroh errichtet, die Thore Flein und niedrig,
um jeden Zugang für Ueberfälle zu erfchweren, doch fällt das Licht
faft nur durch die Thüre ein, da Fenſter fparfam find oder ganz
fehlen. Die Bodenflur ift aus Thon feft geftampft, das platte
Dach aus querübergelegten Baumftämmen mit Reifern bededt,
welche Regen und Schnee leicht hindurchlaffen. Meift find nur
2 Abtheilungen im Haufe; der Heerd fteht in einer Ede und der
abziehende Rauch fehwärzt dag Innere der ganzen Hütte. Die
Tracht des Volks iſt ſehr einfach, der Tantur fommt hier in der
Ebene nicht mehr vor, wie im Gebirge. Die Mofchee ift meift nur
eine dem Bauernhaufe ähnliche Lehmhütte, darin ein unwillender
Bauer, der gewöhnlich durch Aufenthalt in der Stadt etwas Lefen
und Schreiben gelernt hat, als Ehatib, d. i. Prediger, fungirk,
und als Imäm den Vorbeter abgiebt. In chriftlichen Dörfern
wird dag Lefen und Schreiben vom Churt,-d.i. Paſtor, meift nad
Londner Bibeleremplaren, die durch ganz Syrien von den Miſſio—
nen verbreitet find, gelehrt. Die Nafatrier follen die unwiffendften
der Dorfbewohner fein; auch Druzendörfer finden fih hier noch
und Metäwileh-Bauern, die [hon Burdfhardt®) anführte, und
verwundert war, dieſe den Jo fanatifchen Damascenern fo benachbart |
angefiedelt zu fehen, obwol fie von ihnen perhorrescirt werden; aber
der Gewinn, den diefe von ihnen ziehen, ſcheint Alles zwiſchen ih⸗
nen auszugleichen. |
Der Bauer ift hier überall geplagt, gedrückt, ja ganz ausge
fogen, mißhandelt von den Emirn, kann kaum von feinen Kühen,
Schafen, Ziegen fih durch ſaure Mitch (Lebben) und den Ertrag
feines Aders ernähren; von Butter, Käfe, Wein und Del blei Jg
ihm wenig übrig, all’ fein Obft wird von ihm unreif gegeffen, we
e8 fonft von den Soldaten des Paſcha geplündert würde, deren
beftändige Durchzüge dem Bauer ftets feine Vorräthe berauben.
Dennoch herricht auch in diefen Dörfern, wie durd) ganz Haurän,
der Gebrauch eines Gaftzimmers, Beit ed-Diäfa, darin der
Fremde unentgeltlich oder jeder Andere nur für einen geringen i
Entgelt beföftigt wird. Manche der wohlhabenden Dorfſchulzen
bauen noch eigene Gaſtzimmer auf ihre Koften für die Ebnä es— 1
Sebil, d. i. für „die Söhne des Weges“, und beföftigen ri
39) Burkhardt, Reife. J. ©. 345.
Ortſchaften um Damascus. 1421
rei ganze Tage nebſt ihren Pferden, und zwar üben ſie dieſe
zaſtfreundſchaft gegen alle Glaubensſeeten aus. So traf es
„Kremer im Dorf Dſcheirüd auf dem Wege von Damascus
ah Balmyra, wo Pilau zur Beföftigung gereicht wurde und
Strohmatten für das Nachtlager dienten. Jeder Bauer geht be=
affnet und hat feine Flinte mit Steinfchloß, eine nothwendige
üftung in allen Dörfern gegen die Wüfte: denn obmwol fie den
jeduinen das fogenannte Brudergeld (Chuwwe), das diefe von
nen erpreffen, zahlen, werden fie von ihnen noch obenein, wo es
eſchehen kann, ausgeplündert. Die beftändigen Empörungen der
ruzen im Hauran führen fortwährend die Truppenmärfche durch
ieſe Dörfer; werden in diefer reichen Kornkammer die Aecker, wie
n Sahre 1852, nicht befäct, fo kann auch feine Ernte erfolgen,
nd die Bauern der Ghütha haben ebenfalld darunter zu leiden;
itt aber eine Ernte ein, fo wird diefe durch die Truppen des
berasfiers wegfouragirt, und die befondere Noth wird zurüdwir-
md auch auf die allgemeine Berarmung der Nahbarfchaft. Zu
iefem Drud des Landmannes Fommen hier noch von Zeit zu Zeit
ie verheerenden Heufhredenzüge (Diherad Nedſchdyat
nd Dſcherad Dſahhaf) mit den heißen Winden aus den dürren
Büften, wie fie Burdhardt fo mächtig heranziehen ſah, die den
zoden fo völlig bededten, daß fein Pferd, wie er jagt, bei jedem
Schritt derfelben eine Menge zertrat, während er felbft die größte
Rühe hatte, die, welche aufs und umherflogen, von feinem Gefichte
bzuhalten. Außerdem aber fommt noch eine andere Zandplage
inzu, nämlich die alljährlich im Frühjahr wiederfehrenden Bett—
erzüge%) aus Damascus, die unter der Anführung eines Land-
reichers und diebifchen Scheichs mit einem Dugend Zelten und
ben jo vielen Efeln die Dörfer durchziehen und von den Bauern
eis Butter und Wolle erbetteln, die fie dann in Damas—
[6 für fi zu verhandeln pflegen.
W Auf der Südfeite von Damascus und des Baräda
in, die Schon früher befprochenen bedeutenden Dörfer el-Mezzzeh,
it 400 bis 500 Einwohnern und vielen guten Wohnhäufern (fiehe
ven &.1300), und Daräiya fol, nah Porter, 3,500 Ein-
‚ohner haben, davon ein großer Theil Chriften find. Auch von
m nahen Kefr Süfe, wo der größte Dlivenwald, und wohin
rahim Paſcha, als der gefundeften Anhöhe in der Ebene, den
| *) Burkhardt, Reife, bei Gefenius I. S. 380—381.
1422 Weft-Afien, V. Abteilung. 11. Abſchnitt, $. 39.
Zagerplaß feiner Truppen verlegte, war ſchon zuvor die Nede,
Diefe ganze Südweftgegend bis Keswe (Keffue, |. ob. ©. 1322)
und die näher zum Anti-Libanon gelegenen Dörfer Efchreftje,
Moaddamije, Dichedeide bis Katana hin (f. Erdk. XV. 1,
©. 164 u. oben ©. 280) fand v. Kremer fehr gut bebaut und
mit Baumpflanzungen gut verfehen; Katana9), mit einer jchd-
‚nen Mofchee, darin 2 ftehende doriſche Säulen und viele Seulptu—
ren, Schien ihm durch Ruinen merkwürdig; die Bauern behaupteten,
hier habe ein altes großes Schloß geftanden, wol ein alter Tempel,
von dem die Säulen aus weißem Marmor genommen waren. Die
fhon früher von Burkhardt befchriebenen Tempelrefte von
Kalaat Burfufch aufwärts von Ratana (f. oben ©. 285) find
durh v. Kremer) im Jahre 1850 wiederholt beſucht und 9
ſchrieben worden.
Südwärts der langgedehnten moslemiſchen Vorſtadt el: Mei⸗
dan von Damascus, eine Viertelſtunde fern vom Thore, liegt am
Wege der Hadſch nad) Mecca das Dorf Kadem, noch ehe man an
Daräiya vorbeifommt; hier werden von den Pilgern mande Her
figthümer befucht, auch etwas öſtlich von da die Dörfer Babtla—
und Rawtje, wo ein Grab Zeineb, einer Tochter des Propheten,
gezeigt wird. Weiter öſtlich liegt das Dorf Akraba, nordöſtlich
das große Diheramäna, von Druzen bewohnt, wo einige Sä
fentrümmer, und noch weiter oſtwärts in der Merdfh an dem
Südufer des Baräda das Dorf Bäala®), —— Trümmer
eines antifen Altars und Säulen. eo
Weiter oftwärts in der Merdfch gegen die Seen ift von den
dortigen Ortjchaften nichts näheres bekannt, aber in Weft ie
genannten Afraba, in füdweftlicher Richtung bis zur erften Anho
von Keswe (Keſſue, }. oben ©. 1322), folgt eine Reihe von
fern jüdfih von Babila und Rawtje, nämlih Hadfhirri,
Bweida (el-Bawaideh auf Borters Karte), Zebeine (Sabine
bei Borter) und Zebeinat es-ſaghir (Sabineh es— fugheirah
bei Borter), wo viele Gurken, Waffer- und Zudermelonen umd
türfifcher Mais gebaut werden, die dortige Cultur aber großer
Beredelung fähig wäre; denn merkwürdig find hier die zahlreichen
Wafferleitungen 0), die nach allen Rihtungen hin dieft
7) v. Kremer, Mittel-Syrien. ©. 172.
88) Ebendaſ. ©. 174.
Ebendaſ. ©. 171.
#00), Ehendaf. ©. 177.
Drtfchaften um Damaseus. 1423
läche durchziehen. Sie find alle überwölbt oder in Fels—
rund ausgehauen, fo hoch, daß man aufrecht darin gehen Fann,
der ftellenweis find fie aus behauenen Felsftüden aufgebaut.
‚ Kremer hielt fie für römifchen Urfprunges; wir wären nad
lem früheren über den Baräda und andere hydrotechnifche Arbei-
n Beigebrachten geneigt, fie für viel ältere, acht fyrifche Anlagen
er älteſten Zeiten zu halten. Die Vorberge des Anti-Libanon,
eiche diefe eulturbare Seite der Ghütha gegen Weft begrenzen,
ennt v. Kremer War ol⸗Dſchamüs, die in Süd dielelbe
egen Haurän begrenzende Anhöhe den Dichebel Keswe (Keffue),
inter welhem der Ort Saſa 8 Stunden fern von Damascug
nd 2 Stunden fern von dem nordweftlicher gelegenen Katana liegt
. oben ©. 1330). |
An der Nordfeite von Damascus und der Ghutha,
ie nordwärts des linfen Baräda-Üfers, liegt der Haupt:
adt zunächt das frühere Dorf Sälehiyeh, das wir ſchon wies
erholt genannt haben, welches ſchon gegenwärtig durch fortwäh—
ende Erweiterung feines Anbaues mehr als eine Borftadt von
Jamascus angefehen wird. Ein gepflafterter Weg, Allen und
därten mit Landhäufern führen in einem halben Stündchen zu ihr
in, dem Lieblingsfiße der Städter, entlang am Arm des Jefid er-
aut, in reizender Hügel- und Gartenumgebung mit den Sommer
ben der Reichen, der Confuln und der dortigen Europäer. Dem
ohammedanifchen Pilger ift der Ort ſchon wegen der vielen ihm
iligen Stätten, Gräber, Mofcheen, die ihn umgeben, von bejon-
vem Werthe; der gefeierte Scheich Abd-vl-Schanij en-Na—
olfi, ein Kadiri-Derwifch I), trat feine Pilgerreife von Damas—
18 im Sahre 1693 über Sälehiyeh an, wo er die Mofchee des
ultan Selim Säni befuchte, und von da über Berfe (Barzeh),
n jeltener begangenen Weg über Ma’araba durch das Thal des
elbon zu den Dörfern Kuſſair ging-(f. oben ©. 1316), um
rt einen berühmten Wallfahrtsort zu befuchen und dann feinen
eg über die wenig befannten Orte Mentn mit Gärten, Ma’
oret Sjaidnaja und el-Muhibije an Tewänt vorüber big
artatla, der großen Höhle der heiligen Thefla (vergl. oben
€930), fortjebte, von der erfich von den Einwohnern in fyrifcher
en '
— ——
v. Kremer, deſſen Pilgerreiſe, im Sitzungs-Berichte der Kaiſerlichen
Academie der Wiffenſch. Phil.-hiſt. CL. October 1850. 2te Abth.
\ 8.319324.
sw
1424 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abfehnitt, $. 39
und arabifcher Sprache viele ihrer Wunder und Regenden erzählen
ließ, dann aber weiter nah Mebrud fortfihritt,
Bleibt man aber außerhalb der Bergroute in der Ebene, fo
fonmt man vom Thomasthore in Damascus (dem Bab Tumä)
auf den Derb es-Sultani, d. i. der Königsftraße, die nad
PBalmyra, wie nah Haleb führt, zunächſt über das ſchön ges
baute Dorf Chareftä (Harifta bei Borter) und Tumä nad
Rihän, 2 Stunden fern von Damascus, wo viele Palmen ftehen,
und big Adrä, 6 Stunden fern von Damascus, wo die erfte auf
fteigende öſtliche Verzweigung des Anti- Libanon im
Dihebel Diheirud die Nordgrenze der Ghütha bezeich—
net, ein Weg, den wir ſchon früher zurüdgelegt haben (fiehe ob
©. 264-266). Links ab von diefem Wege bleibt das ſchon ger
nannte Berzeh liegen, rechts ab das Dorf Jaubar, Dſchobar
oder Hobar, die beide von den Juden wegen Abraham verehrt
werden (j. oben ©. 1312).
Zu Dſchobar ift, nad) v. Kremer, eine jüdiiche Synagoge
in hohen Ehren, in welcher eine alte Geſetzrolle 2) auf Pergament
gefehrieben aufbewahrt wird; auch zeigt man in ihr in einer alten
ausgemauerten Steingruft das Grab des Propheten Elias, darin
Kranke in einer Naht geneſen follen. Jeden Freitag **—
ſich hier die in Damascus wohnenden Juden und leſen gemen
ſchaftlich im alten Teſtamente. Außer der Moſchee der Mohamme
daner iſt hier auch eine Medreſſe, und die Gärten umher bilder
einen förmlichen Obftwald, der von unzähligen Fleinen um
Waſſergräben durchſchnitten iſt.
Oſtwärts von dieſem Derb es-Sultani iſt uns von den Dorf
haften in der Merdſch nichts weiter befannt, als wovon ſcho
oben die Rede war, wie von den Orten el-Ataibeh, am Well
ufer des dortigen Sees (f. oben ©. 1314), und el-Maffura, a
der Noute zum Euphrat (fiehe ebendafelbft). Nacd) einer briefliche
Mittheilung unferes verehrten Eollegen Prof. Petermann au
Damascus, Ende December 1852, hatte Miffionär Porter ei
Stunde von diefer Makſura entfernt in Nordoft eine ZTagerei
fer von Damascus nahe an der Halebftraße zu eine beveuten
Stadtruine entdedt, deren Namen Feiner der Einwohner ang
geben wußte; Porter hatte von da eine aus 10 bis 12 Zeil
beftehende griechifche Infehrift copirt, welche mit den Worten a
#02) v. Kremer, Mittel-Syrien. ©. 171.
Drtfihaften um Damascus, 1425
ÜNEO GWTNOLEG TWv — Maoxwv Tovlımv x. . M.,
cialſchrift geſchrieben.
dieſe Ruine 3) iſt unſtreitig dieſelde, welche ſchon im Jahre
im April von Mr. Ormsby auf ſeinem Wege von Hit
Damascus (eine Strecke von 416 engl. Miles) bei dem
Dorfe, das er durch dieſe Trauerwüſte 8 Stunden in Oſt
Jamascus traf, aber unbenannt ließ, aufgefunden ward. Er
fie einen griechiſchen Tempel, deffen Haupttheil gut er-
‚ deffen Umgebungen aber alle zerftört waren. Bet diefem
flieg er von der Höhergelegenen, öftlichern Wüfte, welche
suphratthal vom tiefergelegenen efh-Scham trennt, wieder
der Boden war hier mit Erde und Sand bededt, aber voll
m und Kräuter, und würde mit Bewäfferung wol fehr cul-
fein; das Waffer würde man beim Graben in die Tiefe fin-
men. Diejelbe Ruine ift es, die Wellfted, der denfelben
weg vom Guphrat nach Damascus im Sahre 1833 zurüd-
genauer bejchreibt, und das Dorf, bei dem fie liegt, Mud-
ineh ſchreibt. Er wurde dort von den Bent Safr-AUrabern
len, ausgeplündert und 11 Tage feftgehalten, da fie ihm
Rameele entwendeten. Gr benußte diefe Zeit, um das Dorf
zugehen, wo er die Ruinen des griechiſchen Tempels mit co—
ſchen Säulen entdeckte. Er fand ihn 60 Schritt lang,
chritt breit, 50 Fuß hoch, aus der beſten Zeit. Sein Pedi—
hatte Schöne Bilafter; er diente als Stall, feine Thür war
fen und das Innere fo düfter, daß die vielen Inſchrif—
mit denen feine Wänden bededt waren, fich nicht copiren ließen.
elt ihn für eine Grenzftation der griechifchen Tyrier.
umher war Alles voll Ruinen aus derjelben Zeit, jchöne
Architecturen, Sarcophage und ein Aquäduct von einer
meile Ausdehnung, der das Waffer zur Stadt führte, deffen
dann in den benachbarten See lief, in den Bahr el-Merdſch.
d die Beduinen fih um die Beute zankten, fuchte Well:
gen N.O. 3 Miles fern zwei geftaltlofe Hügel auf, deren
che mit Töpfer und Glasſcherben bededt waren und Spu—
er Gifternen zeigte. Hier mußte einft eine größere Stadt
Mn haben, die bis jet unbekannt geblieben. In 8 Stunden
Wellſted von da auf Kameelen nach Damask entfliehen 9.
'msby, Letter in Report of the Euphrates. Appendix. No. 3.
P37—39. 1834. *) J. R. Wellsted, Travels to the City of
Ü Caliphs etc. Lond. 8. 1840. Vol. I. p. 336—338.
lb, Erdkunde XVII. NEED
1426 Weft-Aften, V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 3
Ueber den zuvor nur angedeuteten Gebirgsweg nad) ©
naja und Martafla, der bisher jehr unbefriedigt befchrli
war, geben Eli Smith und v. Kremer nachfolgende nä
Daten.
Den ganzen nördlichen Öriirkenke vom Baräda gegen 9
nennt Eli Smith) Dſchebel eſch-Schürky, umd hat
näher characterifirt (ſ. oben S. 1317). Er nennt zunächſten
lich die 4 Dörfer im Gebiet des Wadi Helbôn, die wir]
angeführt haben. Dann im Diftriet Dſchubbet Afäl das
nenkloſte Saidanaya mit 12Ortſchaften, nördlicher daran
zend den Diſtriet von Ma’lüla mit den 3 verderbt Aa
den Dörfern Ma’lula, Ain et-Tineh und Büfha, umdi
den noch nördlichen Diftriet Yebrud mit Nuinen, Mühlen
7 Dorfichaften, davon el-Küſtül der nördlichite Fleden iſt
fhon Abulfeda (Tabul. Syr. ed. Koehler, p. 27) als au
Wege zwifchen Damascus und Höms (Emefa) gelegen ge
hatte; von da die nächften Orte en-Nebk, Kara und SW
von wo die Karawanenroute theil® oftwärts nach Tadme
zweigt oder nordwärts gerade aus weiter nad) Aleppo
(ſ. oben S. 264).
v. Kremer fagt 6), der Gebirgszug des Anti-Libanon iM
ner nordöftlihen Verzweigung als Fortfeßung des De
el-Arbain oder Dſchebel Sälehiya (f. oben ©. 265)
in feiner füdöftlihen Vorfette Dſchebel ez-Zuweitt, Dahl
gegen N.W. ftreichen mit ihm noch, nur durch ſchmale Längen
fer abgefondert, zwei parallele Höhenzüge in ganz gleicher Rid
gegen N.D. der Dſchebel Maarraf und hinter dieſem
N.W. der Dſchebel Sſaidnaja (Saidanaya). Hat man
erſte Vorkette quer überſtiegen, fo liegen im erſten der Zwil
thäler von S.W. nad) NO. die Dörfer Selime, Marume
Hufairz jenfeit des tiberftiegenen Dſchebel Maarraf aber,
zweiten diefer langgezogenen Zwifchenthäler von S.W. nad)
die Orte Sfaidnaja und Maarra. Bon Damascnd
nun Der Weg gegen N. an Sälehiyeh, das weſtwärts ie |
vorüber, hinter dem großen Dorfe Käbun zu der genannt 2
fette, zu welcher man auf einem elenden, in Fels gehauenen
bis zur Spike hinauffteigt, wo AR in dag erſte, vorl
u —
— EEE At
+5) &li Smith, bei Robinfon, Pal. III. S. 926—927. |
°) v. Kremer, Mittel-Syrien und Damasınd. ©. 181 184.
Drtfhaften um Damascus. 1427
re Stunden Tanggezogene, ſchmale Langenthal hinabſchaut,
welchem ſich die zweite Kette des Dſchebel el-Maarrak
geädertes Gebirge, weil es ſich voll verwitternder Felſenriſſe
döhlen zeigt) erhebt. Im Thale, dicht an deſſen Fuße, liegt
r Mitte eines dichten Laubgeheges von Gärten und Hainen
höne Dorf Selime mit einem Minaret, faft wie ein euro-
er Kicchthurm hervorragend. Durch diefes Thal, an der
ftjeite des Dorfes vorüber, führt der weitere Weg an den
ın Marüme umd Hufair entlang, und von diefem zwifchen,
urch vulcanifche Gewalt abgeriffenen Felsftüden zum Kamm
weiten Barallelfette hinauf, die, viel höher als die Vorkette,
dDiefelbe hinweg gegen S. O. einen PBrachtblid auf Die weite,
Ghuͤtha gewährt, der bis jenfeit auch die Merdjch und den
n in Oft vorliegenden See erreiht. Gegen N.W. aber
der Blick in das zweite Längenthal, in welchem das große
Maarra erblidt wird. Diefes ift bis auf eine einzige mo»
tedanische Familie ganz von griechischen Katholifen bewohnt.
in Felfen ausgehauene Wafferleitung, die ftellenweife jo
it, daß ein Mann darin aufrecht ftehen kann, führt aus der
einer halben Stunde auf dem Gebirg gutes Waller in dag
‚das ganz hübſche Häufer hat, und von Maulbeerbaumpflan-
m umgeben if. Das St. Eliag- Felt, das hier alljährlich
. Auguft gefeiert wird, zieht viele andächtige Pilger aus Da-
18 dahin, welche die Srühmelfe hören und dann nah Damas-
urüdfehren, indeß andere dort 2 bis 3 Tage verweilen, und
as benachbarte Klofter Sfaidnäja befuchen. v. Kremer,
eſen Tag im Sahre 1850 dafelbft verweilte, nennt e8 ein fehr
Volksfeſt der ſyriſchen Chriften, die zwar in großer Menge
ferden und Efeln, Männer wie Frauen, ſich herzudrängten,
enen aber viele jchon betrunken ankamen, und die Nacht zu
10 PBerfonen in jedem Haufe deg Dorfs um ein Feuer ges
unter Gefängen zubrachten. In derfelben Nacht Famen die
raus dem nur eine halbe Stunde entfernt liegenden Dorfe
zja herbeigezogen, die fih durch Flintenſchüſſe anfündigten,
in mit Trommeljchlag und Gefängen die Nacht verbrachten,
tunde vor Sonnenaufgang die Meffe in der Kirche gelefen
die etwas unterhalb des Dorfes liegt. Nach dem fyrifchen
zündete man die dem St. Elias zu Ehren mitgebrachten
erzen an, jehlachtete die Lämmer und fing num zu ſchmau—
u &rir2
— ———
1428 Weft-Afien, V. Abtheilung. 11.Abfchnitt, $. 31
Das Dorf Sfaidnäja, auf halber Höhe des Gebirges
maleriſch gelegen, hat ein Klofter, das damals (1850) von ;
Nonnen bewohnt wurde; e8 ragt, auf einem tfolirten Feld geler
aus der Mitte des Dorfes empor, ift aber ohne Waffer, das ı
dort erfaufen muß.
Auch unfern des Dorfes Maarra, auf einer Hügelfpike,
v. Kremer die Ruine eines Klofterd oder einer alten, aus gro
Steinen feft erbauten Kirche, in welcher noch einige Ka
Frescomalereien an den Wänden vorhanden w Sie |
am Wege, der zum 2 Stunden entfernt liegenden a, Mu
gegen S. W. führt, durch einige Weinberge und eine Ebene,
zur Seite fid viele Eifternen befinden. Hier zeigten ich v
Gazellen.
Menin (irrig Tell Mumenin auf Berghaus Karte) Ha ſh
große Häuſer, und iſt in der Mitte eines Felſenkeſſels lieblich
legen, von Gärten, Weinbergen und vielen Feigenbäumen umge
In den hohen Felswänden ſieht man viele Grotten mit Altıı
Nifchen und Ueberreften eines alten Cultus. Am Fuß des 10
hohen Felſens bricht eine reichhaltige Quelle, Ain es-Sah
d. i. die Quelle des Freundes, hervor. "Dies Waffer fl
in die Ghütha ab (wol durch das untere Thal von Helbön
zwiſchen Selsthälern voll überwuchernder Haine von Pappeln, N
und Ahornbäumen, die den herrlichften Fühlenden Schatten gem
ren. Die Einwohner von Menin find insgefamt Mohammedat;
fie haben große Ziegenheerden; in einem Feigenbaumgarten
man eine in Fels eingehauene Gapelle mit Sculptur in griedift
Styl, gegenwärtig Heifel-Mär Takla, d. i. ein Tempel
Scta. Thefla, genannt (f. oben ©. 930). Di.
Von Menin füdwärts über das Bergdorf Tell, wo
Kubbet Sidi Kufeim auf der Berghöhe fteht, erreicht man de
nach einer halben Stunde das große Dorf Marabä, unter d
Felshöhe das Waller von Menin mit dem Wadi Helbön vo
die Vorkette des Gebirges durchzieht und bei Berze in ie
der Ghütha eintritt (f. oben ©. 1322).
Die Landfchaft Palmyrene, 1429
4 $. 40.
Ginundzwanzigftes Kapitel.
nordſyriſche Wüſte zwifchen Damascus, Aleppo
dem Guphratlaufe; die alte Palmyrene bei
Dtolemä mit den Ruinen von Palmyra und
Zadmor,
Biehen wir und von Damascus eine gerade Linie nordwärts
Aleppo und eine andere oftnordoftwärts über Balmyra bie
Euphrat nah Anah, fo wird der hierdurch gebildete Land:
’ des innern, flachen, nördlichen Syriens durch die dritte
ie, welche der Euphrat oftwärts Aleppo gegen ©.D. über
pſakus nur mit wenigen Krümmungen bis Anah verfolgt, als
großes Triangelland begrenzt, deffen füdliche, größere Baſis
PBalmyra ungefähr in ihrer Mitte die Querlinie von Da:
eus durch die Wüfte bis zum Guphrat einnimmt. Die Spike
Darüber nordwärtg ſich erhebenden, faft gleichfchenkligen Trian—
8 aber nimmt Aleppo mit feiner nächften Umgebung ein.
dftlihen diefer Schenkel bezeichnet der Lauf des Euphrat,
weftlihen die Karawanenroute von Damascus nad)
ppo, am Dftfuß des Anti-Libanon und der nordfyrifchen
zuge entlang durch Die flache Ebene. Der in der Mitte zwi—
t diejen Schenfeln des Triangels gelegene Raum ift größten:
8 uns unbefannt gebliebene Wüfte, die zwar alljährlich von
ad-Karamanen, aber nur hie und da einmal von wenigen
äiſchen Reiſenden durchzogen wird, und die Domaine der
nomadifirenden Beduinenftämme mit ihren Heerden feit un:
ihen Zeiten gewefen if. Daher find nur wenige Beobachter
diefe Gebiete vorgedrungen, wenn auch Gejchäftsreifende von
ascus oder Aleppo mit den Bagdad-Karawanen dieſe be:
rlichen Wüftenwege, um Mefopotamien jenfeit des Euphrats
9 ſie hindurchziehen mußten, denen man nur flüchtige
ben verdanken konnte. Ihre Berichte über die Wege und
Tıhaften an der Oftfeite des Triangelgebiets von Aleppo längs
Suphratlaufe gegen SD. über Thapſakus, Anah und Hit
uſchon früher bei Beſchreibung des Euphratſtromes und ſeines
N
1430 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. S. 40,
Üferlandes nah Nennell und Chesney mitgetheilt, worauf wi
bier zurüdweifen (Erdk. Th. X. ©. 142, Th. XI. ©. 716 — 726)
denn neuere Beobachtungen haben "wir über die Uferfeite dieſe
triangulairen Wüſtenſtrecke Nordſyriens nicht erhalten.
Dagegen hat der regere Berfehr zwifchen Damascus um
AUleppo auf der großen Karawanen- und Bilgerftraße und ihne
zur Seite manchen geographiichen Fortſchritt in der Kenntniß d
Landes gewährt, wenn jchon immer nocd große Lücken ——
bleiben. Lägen nicht die ſtaunenswerthen Ruinen der alten Pal—
myra, die ſeit anderthalb Jahrhunderten auf wiſſenſchaftlich ge
bildete Europäer einen eben fo gewaltig anziehenden Einfluß au
übten, wie fie den Einheimiſchen feit Sahrtaufenden gleichgül
- geblieben, in der Mitte diefer fchwerzugänglichen Wüſtenſtriche, A
würden dieſe ung noch unbekannter geblieben jein, als fie es nor
vor dem Jahre 1678 waren, wo fie von der erften europäiſche
Reiſegeſellſchaft von Aleppo aus (an ihrer Spike ſtanden die eng
liſchen Kaufleute Timothy Lanoy und Aaron Goodyear)?
erft entdedt wurden, obwol die Erbauung einer Tadmor an ihr
Stelle ſchon faft dreitauſend Jahre zuvor aus der Salomoniſche
Zeit bekannt war. u
Zunächſt haben wir alfo die verfehiedenen Wege zu ve
auf denen man bisher die Nuinenftadt Balmyra zu erreichen i
Stande war, ehe wir dieje ſelbſt in ihrer eigenthümlichen ap
durchwandern; denn nur durch dieſe Wege lernen wir von verſchi
denen Seiten und Localitäten her jenen Landſtrich näher femme
zu deſſen überfichtlicher und allgemeiner Schilderung wir bis hei
noch feinesweges bereihtigt find, da ung noch weit mehr Unbefan
tes in ihm geblieben, als Befanntes zu Theil geworden if.
Die Wege der erſten Entdeder gingen vom Norden, I
Aleppo aus nah Palmyra und von da wieder dahin zweit
erft jpäter wurden die Wege vom Weften her von Höms od
von der Hadſchroute dahin begangen, und erſt in den neueren 8
ten ſind directere Wege von Damascus aus nad PBalmyra m
näher befannt geworden. Von der öftlichen Euphratfeite ift me
fein Europäer durch die Wüfte bis zur Stadt Palmyra vor
drungen; dort-fonnten bisher alle Touriften nur in einiger der
oſtwärts auf der Aleppoſtraße nach Hit, in der Nähe des J
» Philosoph. Transact. Nov. and Dec. 1695. No. 218, p. '
Fxtract of Journals etc.
Die Landſchaft Palmyrene. 1431
‚ an ihr vorüberziehen; Lieutn. Colonel Chesney iſt der
ge, welcher auf feinem Rückwege von Baffora tiefer durch
üfte, von ©.D. her fommend, Balmyra felbft erreicht hat,
ven Bericht darüber uns bis jebt ſchuldig geblieben ift 8).
8. 3. Bankes ebenfalls, der einzige Reifende, dem es ge—
war, von Balmyra aus in der fürzeften, directen Rich—
uch die Wüfte (im 3. 1834) das nächſte Euphratufer
reichen (in 17 Stunden Zeit) 9), um den Weg zu erforschen,
? Königin Zenobia von Balmyra (im 3.273 n. Chr. Geb.)
rer nächtlichen Flucht zu Dromedar aus ihrer Capitale ein-
um den römischen Reitern des Kaifers Aurelian zu entfliehen,
jedoch noh am Euphrat beim Einfchiffen erreichten und alg
jene zurücführten. Bon den Wegen, welche in einiger ſüd—
‚ Ferne von PBalmyra quer dur die Wüſte vom Euphrat,
h von Hit, weftwärts über Makſura, von Taylor 1831
on Wellfted 1833 (Erdk. XI. 1844. ©. 744—749) nad)
seus zurücdgelegt wurden, ift ſchon oben die Rede geweſen;
heinen auf diefem Querwege feine Notiz über die Südfeite
almyra eingezogen zu haben. Auh Ormsby, Surveyor
uphrat 10), hatte diefelbe Wüftenroute im April 1831 von
18 Damascus, eine Strede- von 416 englifhen Miles, in
Stunden Zeit zurückgelegt, ohne irgend einer Seele vom letz—
te bei Hit zu Gujem bis’ zum erften, Makſura, 8 Stun-
ı Dften von Damascus, begegnet zu fein, noch irgend eine
von Anftedelung gefunden zu haben.
ur iMeberficht der Quellen, aus denen wir unfere geogras
m Nachrichten zu jchöpfen und mit einander zu vergleichen
um zur Kenntniß der genannten Dertlichfeiten nach dem
bartigen Standpuncte der Wiſſenſchaft zu gelangen, diene
tläufig folgende hronologijhe Aufzählung derjelben,
wir jpäterhin unfere Specialbefchreibungen kürzlich zurüdz
‚ fönnen.
as Routier ift eingetragen, in Lieutn. Colonel Chesney, Map
“the Countries situated between the Rivers Nile and Indus,
Survey of the Euphrates and Tigris, by J. C. Walker.
ndon, 1850, und in H. Kiepert, Die Euphrates- und Tigrislän—
Em ſ. w. zu Ritters Erdkunde. Berlin, 1854. ) Report on
»am Navigation to India, ordered by the House of Commons.
&. Lond. 14. July 1834. No. 2597—2602. p.219. *'°) Report
€ Steam Navigation to India. July 1834, im Appendix.
1. 3. p. 37—39,
|
|
1432 Weft-Aften. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 40
1) (1173). Rabbi Benjamin von Tudela fe
al8 Augenzeuge von Palmyra zu berichten... h
2) (1616 und 1625) 1). Della Balle ging von U
nach Ana auf der Karawanenftraße nad Bagdad hin und A
in RO. an — vorüber.
3) (1638) 13). J. B. Tavernier nahm auf ſeiner zwe
Reiſe denſelben —
4) (1678)1%). Extracts of Journals of the English M
chants of the Factory of Aleppo, Timothy —
Aaron Goodyear, to Palmyra, im Juli; erſte Reiſe mit ſe
kurzem Aufenthalt. J
5) (1691). Second Journey, Sept. and Oct. vi
lifax) mit 4 Tagen Aufenthalt 19).
6) (1699). 9. Maundreiiie), Reiſe von Aleppo oft
zum Euphrat nach Bir und zurüd zum Salzthale.
7) (1751). Rob. Wood’S und Damfing Reife zu
Ruinen 17) von Palmyra, März und April, von Damascus
und dortiger Aufenthalt von 14 Tagen. Aufnahme eines M
und Meffung der Architecturen. Ihnen ift ————
1763, der Entdecker der Nilquellen, James Bruce, nah
myra gefolgt, der dort die erfle Breitenbeftimmung mit &
Hadleyfchen Quadranten auf 33° 58° n. Br. gemacht hatte, al
feine nähere Befchreibung von Palmyra veröffentlichte, ſondern
8 Proſpecte von den Ruinen zeichnete, Die er dann dem $ ön
von England zum Geſchenk übergab. 7
8) (1785). Caſſas Reife 18) von Höms nad Balnye ta
vittoreske Zeichnungen der Ruinen mit Aufnahme eines ©
planes. |
|
m
*
J —3
+11) Asher, The Itinerary of R. Benjamin of Tudela. Berlin, 18
8. Vol. I. p. 87, Vol. II. p. 120— 122. . 1?) ®ietro Deil@
Reifbefchreibung. Deutſch von Wiederhold. Genf, 1674. —
17ter Brief. S. 181—187, und Rückreiſe. Ilter Brief. zh. 1
3) J. B. Tavernier, Les six Voy. Ed. a la Haye 1718. J—
Liv. 2. p. 157—163. '*) Philosoph. Transact. Lond. 11
Nov. and: Dec. No. 218. p. 125 etc. '°) Philosöph: ”
No. 217. p. 83— 110, 138—160. *P ———
to sion, 1697. Oxford. 8. 1740. App. p. 153—162
7) Rob. Wood, Les Ruines de Palmyra. Lond. fol. 1758,
57 KRupfertafeln in Bolio; J. Bruce, Reifen zur Entdeckung det
quellen. Leipzig. Ueberf. 1790. I. ©. 55. 1 Cassas, Vo}
pittoresque de la Syrie. fol. tabul. 24—137. |
=
Reiſende nach Palmyra. 1488
9) (1815). O. F. v. Richters Reiſe 19) von Höms nad
Tadmor und zurück, im J. 1815 vom 15. bis 24. Nov.
10) (1817). Irby's und Mangles?) Beſuch von Höms
nach Balmyra vom 26. Januar bis 10. Februar.
11) (1817). W. ©. Bankes?) hatte kurz zuvor Palmyra
befucht und Forfhungen angeftellt, aber feine Nachricht darüber
veröffentlicht.
12) (1818). Leghs kurzer Durchflug ??) durch PBalmyra
von Damascus aus.
13) (1831). Rennell?) bejuchte Balmyra nicht jelbft, aber
gab feine eritifchen” Vergleihungen der topographifchen Nachrichten
über die Situation don Balmyra und die Wege dahin heraus,
nah Rob. Shirley, 15985 Tereira, 1605; Barth. Plai⸗
fted, 1750; €. Ives, 1754; Taylor, 1789; Dlivier, 1797,
und Anderer von ihm gejammelten und revidirten Angaben. |
14) (1834). W. ©. Banfes?*) zweiter Befuh in Pal—
myra und Weg zum Guphrat.
15) (1835) 25). Charl. Addifon, Reife von Damascug
nach Palmyra im October, 8 Tage Aufenthalt dafelbft.
16) (1837) 6). Lieufn. Colonel Chesney’s Rückweg von
Baffora durch den Wüftenweg über Palmyra.
17) (1837) 7). Lord Lindfay’s Beſuch von Damascus in
Palmyra, im Juni. |
18) (1837)3). Adolphe de Caramans Reife im Debr.
von Höms nach Palmıyra und zurüd.
19) (1850) 2). Alfr. v. Kremer, Ausflug von Damas-
eus nad) Balmyra, im Juni und Juli. |
1) D.v. Richter, Wallfahrten im Morgenlande. Berlin, 1822. ©. 205
bis 227. °°) Ch. L. Jrby and Mangles, Travels in Egypt,
Syria etc. Lond. 8. 1823. p. 256—276. *ı) Ebendaj. p. 283.
) Legh, Excursion etc. Lond. 1824. p. 260. °°) J. Rennell,
Comparative Geography of Western Asia. Lond. 1831. Vol. 1.
p- 95—96, Sect. 2. p. 22? — 109. 2) Report on Steam Navi-
gation to India. fol. 1834. No. 2597—2602. p. 219. ?°°) Charl.
Addison, Damascus and Palmyra. London. 8. 1838. Vol. II.
p. 193 — 367. 6°) Chesney, Map etc., j. oben. ° °”) Lord
Lindsay, Letters to Egypt and Holy Land. London. 8. 1839.
Vol. II. p. 164—180. 58) Adolphe de Caraman, Voyage de
Höms a Palmyre, im Bulletin de la Soc. G&ograph. Paris, 1840.
p- 321— 345. >) v. Kremer, Notizen, in den Sitzungs Berichten
der Kaiſerl. Akademie der Wiſſenſch. Phil.hiſt. Cl. Jahrgang 1850.
| 2te Abth. Juni u. Juli. ©. 84—99, und in deſſelben Mittel-Syrien
und Damascus. Wien, 1853. S. 190— 204.
1434 Weft-Aften. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 40.
Warum wir unter diefen Quellen zur Kenntniß von Balz
myra den früher fo übermäßig gefeierten und. faft einzig wegen
feiner meifterhaften Schilderung von Palmyra von den Archäologen,
Geographen und Hiftorikern gerühmten VBolney nicht anführen,
ergiebt fich einfach daraus, daß diefer gewandte Schriftſteller nur
jeine Zefer glauben machte, als fei er ein Augenzeuge von Palmyra,
wo er aber niemals hingefommen. Dies ift das Zeugniß des in
Damascus fo lange Zeit einheimifchen und berühmten Arztes
Ehaboceau (j. oben ©. 505), bei dem Volney als Gaft im
Haufe wohnte. Er wiederholte mit Beftimmtheit feine Ausfage,
daß VBolney von Damazcus aus die Abficht gehabt, Balmyra zu
befuchen, aber durch einen heftigen Schneefall dafelbft von der
- Ausführung feines Planes abgehalten fei 30). Die gewandte Feder
des Autors und jeine Einbildungfraft verleitete ihn nicht jelten
zu Irrthümern und Berftellung, wie er denn fich felbft nur unter
einem angenommenen Namen (er hieß eigentlich Conftantin
François Chaffeboeuf)!) dem Bublifum vorführte. Brochi?2),
der feinen Fußtapfen folgte, hat manche jeiner falfchen Angaben,
die er wie authentiiche giebt, nachgewiefen; Irby und Manz
gles >33), wie Budingham, erklären feine Schilderung der Auge
fiht vom Machmel als eine Bhantafie; Burkhardt) rügt feine
falfhen Angaben von den Graniten in Baalbefs Ruinen, wo do
nur Kalfftein ſei; Ruffegger ?°) bemerkt jehr richtig, Bolney’s
Befchreibungen der Ruinen von Baalbek feien am fchönften gefehil-
dert, aber feinesweges am richtigften; 9. Guys36) weiſt ihm an
dere, ganz falfche Schilderungen nach, und wenn er fi der Phra—
jen jo häufig bedient, daß nichts weiter in irgend einer Gegend
bemerfengwerth fei, ald was er gerade meint, 3.8. im Eoele nur
Baalbef, am Galiläer Meere nur Ziberiag 2c., jo muß man beim
Gebrauch feiner Mittheilungen doch fehr vorfichtig fein, und kann
fie wenigfteng nicht alg Quellen zum Grunde legen. Er ftarb im
Sahre 1820, und machte feine fyrifchen Reifen vor dem Einfall der
Neufranfen in Aegypten, wohin er zu ihnen überging. Seine
Schilderung von Palmyra ift ganz aus Rob. Wood’8 Werfe zur
jammengejest.
*?°) Memoirs of Lady Hester Stanhope. London, 1845. Vol. Il.
p. 153. 9) St. Beuve, in Athen. Franc. 1853. No. 10. p.218—19.
37) Brocchi, Viaggi. III. p. 379, 380; It. p. 174. 3) Jrby and
Mangles, Trav. p.212; Buckingham, Trav. am. the Arab Tribes.
p- 478. +) Burckhardt, Trav..p. 13 und bei Gefenius ©. 53.
35) Nuffegger, Reife. I. 2. ©. 700. 6) H. Guys, Relations de
Beyrut etc. T.I. p. 22; T. IL p. 319 u. a. m.
Wüftenwege von Haleb nad Palmyra. 1435
Erläuterung 1.
Die Wüſtenwege nach PBalmyra, vom Norden her, von Aleppo.
Erfte und zweite Entdefungsreife, 1678 und 1691.
Der erſte directe Verfuch der Kaufleute von der Factorei der
Sngländer in Aleppo, die Ruinenſtadt Balmyra näher kennen
u fernen, mißlang zwar durch die Raubfucht der Beduinen, welche
ie Kaufleute Th. Lanoy und Aaron Goodyear zur fchleunigen
dückkehr zwangen; doch hatten ſie die Stadt wirklich erreicht, und
ahnten wenigftens ihren Nachfolgern die Wege dahin. Einige
jeichnungen von den Ruinen und ein Tagebuch bradten fie mit
ach Aleppo zurüd, daraus fich Folgendes ergab.
) Erfte Entdelungreife von Aleppo nah Palmyra
(1678 im Sult) 37).
Es waren 16 Engländer, unter ihnen die Anführer Timotby
!anoy und Aaron Goodyear, mit Dienern und Begleitern
ufammen 40 Berfonen, die am 18. Juli das Wageftücd einer Ent:
efungsreijfe dahin unternahmen, und am eriten Tage 4, Stunde
eit gegen S.O. bis zum Dorf Eafferabit (Kefr Abiad) am Rande
er Wüfte vordrangen.
\ 19. Juli. Zweiter TZagemarfd gegen Süd-Süd-⸗Oſt
we Quelle Churraik. Die Entfernung dahin fonnte nicht an—
geben werden, da der Führer den Weg verfehlte und man in der
rre umherzog, bi8 man durch die Selebi-Beduinen, die mit der
azellenjagd beſchäftigt waren, zu dieſer Quelle gewieſen wurde,
o andere ihres Stammes mit Aſchebrennen der Kalipflanzen für
Seifenſiedereien in Damascus beſchäftigt waren (vergl. oben
2.1391). ;
20. Juli. Dritter Tagemarſch. Gegen O.S. O., zunächft
Ih Andrene, wo man die Nuinen einer großen Stadt und von
bis 3 Kirchen ſah, auch ſammelte man einige griechiſche In—
hriften ein, offenbar aus chriftlicher Zeit, deren Sinn man
ser nicht erkannte. Man verweilte hier 1% Stunde. Dies ift
I
J
Be
) Philosoph. Transact. 1695. p. 125—137.
1436 Weft-Aften. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 40.
die Andronass) des Itin. Antonini, ‚welche nach deffen Angabe auf
einer Querroute lag, die von N.W. von Chalcis 27 römische Mil-
lien entfernt gegen ©.D. und von da 18 römische Millien weiter
nah Seriane, den Ruinen der heutigen Stadt Seriah, lag,
welche auf der zweiten Reife nah Palmyra (1691) bejucht wurden.
Bon da weiter gegen S.O. wurde nach A Stunden Wegs ein
Aquäduct, Schedzalal (in W. von Sertah), in lieblicher Ge-
gend gelegen, erreicht. Er ift eine ganze Strede weit durch den
Fels gehauen, und endet an einer fruchtbaren Öartenftelle, wo ein
Araber mit feiner Familie eine Grotte bewohnte, Melonen, Gur—
fen und anderes Gemüfe und einige Aeder mit Weizen und Gerfte
bebaute, für die er 12 Büffel hielt zum Pflug und zur Milchnah—
rung. Dieſe Stelle diente den Raubhorden der Beduinen, ihre
Beute, die fie um Uleppo, Hamah und Anderen Grengorten der
Wüfte gemacht, in diefem fehwerzugänglichen Aſyl unter ſich zu
vertheilen. | |
21. Suli. Vierter Tagemarfh, Weg 6 Stunden weit
gegen S. nad) Eoftal (oder Kuftul, d.h. im Arabifchen Quelle).
Auf dem Wege dahin nah den erften 2 Stunden wurde der Ort
Briadin erreicht, wo auf-einem Stein, der aus der Erde herz
vorragte, eine griechiſche Inſchrift fand. Alſo auch bis hier-
her war in die Wüfte in den früheren Sahrhunderten die Anfiede-
fung tiefer eingedrungen als heutzutage, wo nur Beduinen umher
nomadifiren. Don da waren A Stunden bis Coſtal zurücdzulegen,
zwar durch Eindde, aber Feinesweges durch unfrudtbare Gand-
wüßte; denn der ganze Erdboden war von den Gruben der ratten-
artigen Dſcherboas (wol Dipus tetradactylus, die Springmaug;
Serboa) fo durchlöchert, daß er den Zußtritt der ‘Pferde fehr un:
ficher und durch das Einbrechen leicht gefährlich machte, Dies hier
ſehr verbreitete Thier wird von den Arabern gegeffen. Am Nach—
mittag führte der Weg über mehreren Hügeln hinweg, die mit
Piftazienbäumen bewachſen find, deren durftftillende grüne
Früchte mit Salz den Arabern zur angenehmen Speije dienen.
Nach 3 Stunden Wegs über diefe Hügel ſchlug man auf ihnen die
Zelte auf. In der Naht wurde man von einem in diefer Jahres⸗
zeit ungemein ſeltenen Regenſchauer durchnäßt. |
Da diefe Quelle Coftal in der Mitte der Tyrifchen Wüſte in
directer Linie zwiſchen Höms (Emeſa) liegt, von wo Alexander M.
#38) Itin. Antonini ed. Wesseling. p. 195, ed. Parthey. p. 87.
|
Wüſtenwege von Haleb nad Palmyra. 1437
durch Ddiefelbe zur Euphratbrüde nah Thapſacus mit feinem
Heere zog, jo hat Nennell deffen Marfhroute von S. W. gegen
N.O. mit vieler Wahrfcheinlichkeit hier hindurchgezogen, denn
Brunnen beftimmen in den wafjerarmen Wüften allerdings die Zug—
linien der SHeere.
22. Juli. Fünfter Tagemarfh. Vom frühen Morgen
aus marfchirt, erreichte man gegen D.S.D. um 11 Ühr eine Quelle
Ghor, die aber nur heißes Waſſer hatte, bei der man verweilte,
Db hier etwa die Centum Putei der Tabula Peuting., welche fie
als die lebte Station von Apamea nah Palmyra einzeichnet ?
falls fie nicht noch weiter weitwärtg zu juchen find, wie fie Ren—
nell in feine Karte eintrug.
23. Juli. Sechſter Tagemarſch. Bon Ghor ging die
Route, mehr gegen Oft als zuvor, zu einer großen Ebene, vor
welcher eine Berghöhe mit einem Gaftell, Antar genannt bei
Arabern. Hier fprengte ein Reiter von Tad mor heran, der die
Nachricht gab, fein Emir Melkam habe mit einem andern Emir,
Schidid, Frieden abgefchloffen, und beide vereinigt commandirten
über 400 Mann Truppen. Er hatte die Neifenden für Türken ge—
halten, welche feinem Emir zu Leibe gehen wollten; fie für frieds
liche Franken zu halten, jchten ihm unglaublih, da bisher fich
Franken noch niemals jo tief in die Wüfte hinein gewagt hätten.
Man jchritt indeß näher, und traf zuerft auf einen prächtigen
Aquäduct, der 2 Stunden weit unter der Erde fortzieht,
mit einer Mauer nach augen überdedt ift, an der zu beiden Seiten
Gänge für 2 Männer angebracht find; dann erreichte man die
Nuinen Balmyra’s, und wurde dort mit geheuchelter Freund—
Ichaft von dem Emir empfangen. Aber dieſer fann nur auf Xift
und Blünderung, jo daß die Gefellihaft, ihrer Habe völlig beraubt,
eiligt nach Aleppo zurüdflob. Ihr geringer Gewinn, den fie mit-
brachten, beftand, jagt der Berichterftatter, nur in einer einzigen
dort copirten Injchrift und in der gemachten Erfahrung, daß die
Ruinenſtadt Tadmor, oder Balmyra, in S.S. O. von Aleppo
und über 150 englifche Meilen (an 30 deutfche Meilen) fern liege,
was zuvor unbekannt geblieben. Der Paſcha von Aleppo, empört
über die Treulofigkeit de8 Emir und die Verletzung des Gaftrechts
gegen die von ihm Empfohlenen, ſchwur ihm den Tod; dur Lift
der Türken gelockt, wurde er gefangen und bald darauf zur Strafe
geköpft.
“
1438 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. 11. Abfpnitt. $. 40,
2) Zweite Entdelungsreife von Aleppo nad) Palmyra
(1691 im September).
Nur 13 Jahre fpäter gelang es derfelben Gefellfhaft der Le—
vantekaufleute der englifhen Factorei in Aleppo39) mit mehr
Glück als zuvor, fid) einige Kenntniß von den Prachtruinen Pal—
myra’s zu verfchaffen; ein Neverend Mr. Willtam Halifar,
der auch einigen Bericht darüber gegeben, war von der Partie, die
diesmal 30 Mann ftark, Herren und Diener gut bewaffnet und
unter dem Schuße eines arabiſchen Scheichs, Affyne, der ihnen
Führer zugefchiet hatte, in 6 leichten Tagemärfchen die Nuinen
erreichte. Ihr Weg ging anfangs über diefelben Orte, wie der
früher genommene, jedoch bald mit öftliher Abweichung und wol
in geraderer Richtung zum Ziele und mit mehr Aufmerkfamfeit auf
die Natur der durchwanderten Landichaft. |
Erfter Tagemarſch. Abmarih von Aleppo am Mi-
chaelistage, den 29. September, gegen O.S.O. 4 Stunden
weit Dis zur Quelle Kaphir Abiad (obiges Gafferabit). Alt-
Aleppo blieb 1 Stunde gegen Weft zur Seite liegen. Nach fur:
zen Aufenthalt ritt man weiter zu einer beffern Quelle, am Fuß
eines hohen Hügels, voll Trümmerblöde, auf welchem die Nefte
eines öden Dorfes, Broeder (Brosder bei Nennell), gelegen;
von da, nad) kurzem Imbiß, weiter durch eine offene, frudtbare
Ebene, Imghir (Emghir bei Rennell), die durch ihren beften
Weizen berühmt ift, mit dem fie die Stadt Aleppo verjorgt.
Hier Nachtlager- |
Zweiter Tagemarſch (30. Sept.) bis zum Sumpfe
Zerga. Nah der erften Stunde an dem verödeten Dorfe Urghi
(Erjil bei Nennell) vorüber, und dann durd eine liebliche, Frucht:
bare Ebene, die von einer Hügelreihe umgeben wird, mit deren
Auffteigen die Grenze der fyrifhen Wüſte erreicht ift, -in der
man nun auf mehrere Zagereifen weit Abfchied von allen Men—
Ihenwohnungen nehmen mußte, nur befihwerlihe Zugänge über
loſe Gefteine ohne Wegfpur findet, und nur niederes Geftrüpp oder
Bufchwerf und außer einem einzigen noch übrig gebliebenen gänz—
lich vereinfamten Baume Feine andere hervorragende Landmarke vor
*3°, Philosoph. Transact. 1695. p. 83—110, 138—160; Corneille
Le Bruyn, Voy. au Levant. A la Haye. 4. Tom. Il. 1732.
p. 381 — 456. |
Zweite Wüftenveife von Aleppo nad Palmyra, 1439
fich erbliden Eonnte. Nur in der weiten Ferne auf einer Hügel:
reihe ragte auf dem weftlich gelegenen Gipfel ein altes Caſtell,
Kası Ibn Wordan, hervor, an dem man in der Ferne vorüber:
309, und dann denfelben Aquäduct Scheck Alal Getzt Sched
Ailha genannt) nad 5 Stunden Marfches erreichte, über welchem
auf der Höhe ein Haus, des Scheich$ genannt, lag. Der Brunnen
gab nut fehlechtes Waſſer. Doch Tauerten arabifche Jäger den Ga—
zellen auf, die zur Tränfe aus der Wüfte fid) hier zu verfammeln
pflegen. Die Schützen, hinter Steinen gelagert, ſchienen doch mit
ihren fchlechten Flinten ihrer Beute ficher zu fein. Von da weiter
gegen ©.D. ziehend, boten ſich zwei neue Blicke darz der eine
weftwärts auf die Nuinen einer alten Stadt, Andrein, oder
Londrine, offenbar die ſchon früher genannte hriftlihe Androna,
wo, nach Ausfagen der Araber, Inichriften von ihren einftigen
Franfene Bewohnern herrührend fein follten, die man auch auf der
erften Reife vorgefunden, die aber nicht weiter befannt geworden,
und die andere oftwärtg auf einen einfamen Baum, der zweite,
den man in der Wüfte an einem Waffer hervorragen Jah. An ihm
vorüber, in der Nähe von weißen Kreidefteinklippen, traf man den
Sumpf Zerga.
Dritter Tagemarfh, den 1. October, von Zerga big
-Esri. Ueber weite Ebenen, voll Löcher und Gruben der Springs
mäufe, die hier in Menge haufen, an drei niederen Hügeln, Tenage
genannt, vorüber, wo gutes Waffer, bis um 11 Uhr Mittags
Esri (Siriah oder Seriana) 9) erreiht wurde. Derſelbe Ort
wurde Della Valle, der e8 auf feiner Rüdreife (1625) bier noch
mit dem Altern, richtigern Namen Siviäa bezeichnet. Noch fanden
bedeutende Reſte einer fehr ftarfen Mauer, die wahrfcheinlich ein
Gaftell, das am Hügel zur Verteidigung der Stadt aufgeführt
war, angehörten. Ueber dem Gaftell erheben ſich aber noch ältere
aus hartem Stein, doh ſchon fehr verwitterte Nuinen an einem
von S. W. nah N. O. gerichteten langen Nechtel, das an der Süd—
oftjeite ein Thor mit jehr ſchönen, obwol ziemlich zerjtörten Sculp-
turen zeigt. Die Außenfeiten find mit ſchönen runden PBilaftern,
mit Fußgeftellen und Gapitalen geziert. Das Dad) ift eingeftürzt,
und geftattete nur einen Dli in das Innere, der es mehr als
einen heidnifchen Altern Tempel erfennen ließ, als einer fpätern
%0) Itin. Antonini ed. Wessel. p. 195; Della Valle, Viaggi. Venetia.
.. 1665. 12. Parte Ill. Letter 11, p. 617.
1440 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abfehnitt, $. AO,
hriftlichen Kirche angehörig, und aud) viel älter fein mußte, als
das jpäter gebaute Caſtell. Wahrjcheinlich ein nördlicher Vorort
der Gapitale Balmyra aus ihrer Blüthezeit: denn es fehlt nicht an
mancherlel Trümmerreften, welche fat nach allen Richtungen zu
Stationen in der jeitdem gänzlich verfallenen Wüftenftrede Zeichen
früheren Anbaues derfelben an den verfchiedenften Puncten dar-
bieten. Viele Gräber liegen um die Tempelftätte her, voll Namen,
darauf auch arabiſche (?) Infchriften, die aber nicht entziffert wer-
den fonnten.
Dierter Tagemarſch (2. October) von Esri nad) al-
Myrrha. Nah 6 Stunden Marfh vom Nachtlager erreichte
man 2 Brunnen, die 108 Fuß tief waren, aber nur 2 Fuß tief
Waller enthielten, Imp Malfa Jiab genannt. Bis dahin fonnte
man noch einen betretenen Weg unter den Kreidehügeln wahrneh-
men, an deren Fuß die Brunnen mit übelriechendem Waffer liegen,
das die Neifenden vom Trinken abhielt, worüber die Araber fie
auslachten, verfichernd, daß jelbit ihr Scheich-Diejes Waller trinfe.
Eine blätterlofe Kalipflanze mit faftigem Stiele wurde hier
verbrannt für die Seifenfabrif, aber ihre Aſche aud) in die Brot-
fuchen (wol als Salz) verbaden. Am Nachmittag ritt man, immer
noch gegen Süd mit ſüdöſtlicher Abweihung, drittehalb Stun—
den weit über al-Myrrha und Hügelzüge auf und ab, wo man,
ohne Waſſer zu finden, die Zelte aufihlug.
Fünfter Tagemarſch (3. Det.) bis el-Wishal. Ueber .
eine unebene, oft von Wafferriffen und Spalten unterbrochene,
öde Fläche, Die in der naſſen Jahreszeit von benachbarten Berg-
waffern dDurchfurcht werden muß, hatte man nach 4 Stunden Wegs
einige Berghöhen zu überfteigen, von denen man einen Fernblid
zu einer Bergkette gewann, hinter welcher Palmyra liegen folte.
Diefer Berg war mit vielen dichten und fehattigen Terpentinz
bäumen (Pistacia terebinthus?) bewachfen, welche viele den Pi-
ftazien ähnlich jchmedende, nußartige Früchte trugen, die nur Öle
haltiger find, aber von den Arabern gern genoffen wurden. in |
jehr bejchwerlicher, Elippiger Weg führte durch eine enge, fehr
trodene und heiße Schlucht, in welcher aber ein fehr plöglicher und
heftiger Negenguß den Neifenden in Zeit einer halben Stunde
durch feine Ueberſchwemmungen das weitere Fortfchreiten unmög—
fih machte,. und fie nöthigte, hier zur Nachtherberge ihre Zelte
aufzufhlagen. Die Stelle wurde el-Wishal genannt; von den |
Berghöhen flürzten von allen Seiten Regenbäche in Gataracten herab,
Zweite Wüftenveife von Aleppo nah Palmyra. 1441
Sechſter Tagemarſch (A October). Beim Aufbruh am
frühen Morgen hatte fich alles Waſſer fhon wieder verlaufen, und
in der Ferne erblidte man eine Ruine, die man für ein Caſtell
hielt, das nur noch eine halbe Stunde von Balmyra jelbft ent-
fernt fein folltee Der Weg zu ihr ging eine halbe Stunde gegen
Süd durch eine Schlucht und dann über die Bergfette Antar,
dann wieder durch einen Felsfpalt, der einem Kunftwege als
‚Eingang zu einem andern Gebiete gleicht, aber doch zu coloffal
erjcheint, um durch Menfchenhände erft ausgehauen zu fein. An
Dergen und Thälern, in denen man auf einem der Gipfel ein Ge-
bäude, des Scheichs Haus genannt, zeigte, vorüber, wurde zwifchen
einem jehr engen, felfigen Thale, über dem fih ein türkiſches Ca—
tell auf fteilem Berge erhebt, während viele Steinbrüche zur Seite
liegen blieben, aus denen einft die große Stadt erbaut fein mochte,
die vorliegende Ruine der alten Balmyra jelbft erreicht, welche
durch ihre Größe und weite Verbreitung, durch die vielen Hunderte
von noch hoch in die blauen Lüfte aufrecht ftehenden Säulen und
großartigen Bauwerfen im Vordergrund einer dahinter fich bis
zum unbegrenzten Horizonte gleich einem Meere augbreitenden, völ-
lig baumleeren Ebene mitten in der Wüfte überrafhen muß und
in ein gerechtes Erftaunen verjebt.
Die Trümmer der Stadt fonnten nun zwar ohne Gefahr un
ter dem Schuß des Scheich Aſſyne, eines Mannes von Einfiht
und Anfehen, der feine Araber wol in Zucht zu halten wußte, be-
ſehen werden, aber die wilden Bergaraber der Umgebung fchienen
ihm weniger zu gehorchen, weshalb die Geſellſchaft es für rathſam
hielt, ſchon nach 4 Tagen wieder ihren Rückweg nad Aleppo, jedoch
auf einer andern, mehr öſtlichen Route, zu nehmen.
Dieſe Rückreiſe (vom 8. bis zum 11. Octbr.), welche ſich
mehr in der Nähe des Euphratlaufes hielt, und über Yarica
(Harrae der Tab. Peut.), über die heiße Quelle Sufney (Sukh—
neh nah Eli Smith“), Oruba der Tab. Peut. und Driza bei
Piolem aus), über Teibe (Tybae, Hadrianopolis bei Steph.
"Byz., wo eine griechifhe Inſchrift) und Ain el-Kum (Ulcome,
| Kor, bei Ptolemäus), am Aten Tagemarfjche bis Arfoff (Rifapha,
‚die Sergiopolis, eine hriftliche Klofterftadt Suftinians), nur 4 Stuns
den vom Euphrat bei Sura entfernt, führte, durchzog eine Land—
haft voll hiſtoriſcher Erinnerungen alter Zeiten, beachtenswerth
| 1) &, Robinfon, Pal. III. S. 929.
Ritter Erdkunde XVIL Yyyy
\
1442 Weft-Aften, V. Abtheilung. IL Abſchnitt. F. 40,
auch für das Verftändniß der vordem fo blühenden Periode der
alten Balmyra und ihres Verkehrs mit dem fernern Often, der
Euphrat-Tigrisländer und Perſiens. Wir haben fie ſchon in einem
früheren Theile beim Euphratlande genauer kennen lernen, auf den
wir hier zurückweiſen #), da dort ſchon erfchöpft fein möchte, was,
da jeder Fortjchritt der Neuzeit in der Kenntniß jener Erdgegend
fehlt, darüber zu fagen wäre. Wir erinnern nur noch daran, daß
auch Ebn Batuta im Jahre 1349 bei feiner Nüdfehr von der
großen Neife im Drient diefelbe Stadt Taiba (et-Taiyibeh nad
Eli Smith), die er eine Stadt feines Propheten nennt, und in
blühendem Zuftande fand, paffirt hat, und daß im Jahre 1850
v. Kremer während feines Befuches in Palmyra in Erfahrung
brachte, daß die Bewohner von Sukhneh (er fhreibt fie re
Araber) 400 Flinten ins Feld ftellen können 8).
Grläuterung 2.
Die Wüſtenwege nach Palmyra vom Weften her, von Damas
cus und Höms; begangen von Dawfind und Wood (1751
Irby und Mangles (1817), Charl. Addifon (1835), Lord)
Lindfay (1837), A. de Caraman (1837), N
gehen nicht a von Aleppo, von der Nordfeite, fondern von Ye
Weftfeite aus, zumal von, Höms oder Damascus, von wo Ki
Ruinen zwar auch nur durch die Wüfte, aber auf Fürzerem Wege
zu erreichen find. Des Nabbi Benjamin Marſchroute kenne
wir gar nicht, wie er nad Palmyra gefommen; Della Balle,
Tavernier, Maundrell und Andere gingen nur im. Norden
und Nordoften an der Stadt vorüber, ohne fie ſelbſt zu befugt
+2) Erdk. Th. X. 1843. ©. 10931115, Rückreiſe der Kaufleute am
der alten palmyrenifchen Straße zum Cuphratgebiete. |
*3) A. v. Kremer, Mittel: Syrien und Damascus. ©. 200.
Damfing und R. Wood's Neife nach Palmyra. 1443
) Die Reife-des Ritter Dawkins und des Arditec-
; ten R. Wood zu den Ruinen von Palmyra
| (im März des J. 1751).
Die nächte glückliche Expedition zu ihr, der wir die wichtig-
en wiffenjchaftlichen Nefultate und den größten Reichthum Fünft-
riſch-architectoniſcher, trefflicher Abbildungen der Monumente und
nihriften verdanken, ift die von Rob. Wood und Dawkins,
751, welche jedoch nur eine geringere Nachricht von ihrem Hin—
jene giebt, da fie mehr das Kunftintereffe trieb als das geogra-
hiſche, und die Ruinenpracht felbft mehr im Auge behielt alg die
mgebende Landfchaftz doch ift ihr Furzes Routier [ehrreich für alle
achfolgenden Wanderer geblieben, die ihm mehr oder weniger auf
hnlichen Wegen von W. her gefolgt find.
Der Ritter Dawfing, der Unternehmer der großartigen
intdekungsreife, der hierzu ein eigenes Schiff ausgerüftet, das in
jeirut zurückblieb, und den Architeeten RN. Wood zu feinem Ge
ihrten erwählt hatte, dem er den Ruhm der Publication feiner
rpedition großmüthig überließ, reifte mit ihm nah Damascus,
Mm von da aus fein Ziel zu erreihen. Aber der Paſcha von Da—⸗
jascus erklärte ihnen damals feine Ohnmacht, fie fiher zu führen
nd gegen die Wüftenaraber zu ſchützen. Sie jahen ſich alfo ges
öthigt, nordwärts Damascus zur Station Haffia, jebt
afya, A Tagereifen im Norden von da, auf halbem Wege nad,
dmg, an der großen Karawanenftraße der Pilger nach) Aleppo
legen, fich zu begeben, wo ein Aga refidirte, deffen Gerichtsbar-
it Sich bis über die Araber in Balmyra verbreitete. Dieſer
pfing die beiden Engländer und ihre Gefährten. mit Gaftlichkeit
d Wohlwollen, und rüftete fie ihren Wünfchen gemäß mit einer
Sorte trefflich bewaffneter Neiter aus, die Flinten und Lanzen
igen, ihre Führer und Leiter zu fein, fo daß fie alsbald ihre
nderung *) beginnen fonnten.
Erſter Tagemarfh von Haffia am 13. März 1751
ah Hawarin. Don Haffia (nah Rennell, Hafya nah Eli
mith; TIheleda oder Deleda der Tab. Peut.) ging der Weg gegen
SD, 4 Stunden weit über die von Gazellen belebte Wüſte
s Südüd (fyrifh Zedad, ſ. Erdk. XVI. ©.5 u. 7), ein Meines
4) Rob. Wood, Les Ruines de Palmyre au Desert. Lond. 1753.
‚ fol. Voy. a travers le Desert. p. 33—35.
\
|
| | Ynyy 2
1444 Weft-Aften, V. Abtheilung, I. Abſchnitt. $. 40,
Dorf am Wefteingange der Wüfte, damals von Maroniten, gegen:
wärtig, nad) E. Smiths Beſuche %), noch von einigen Safobiten:
Familien bewohnt. In ärmlichen Erdhütten bereiteten fie damale
einen guten votben Wein, und von ihrem Prieſter wurden einige
Manuſcripte erfauft. Nah Eli Smith ift das Dorf heutzutag:
ziemlich groß. Bon da ritt man gegen O. ©.D. und felbf
O. S. O. nah dem 3 Stunden fernen türfifchen Dorfe Hawarir
(wol Hauwärin nah E. Smith, Aueria bei Ptolemäus, der Diet
mit feinen öftlicheren Nachbarorten Goaria, Danaba und Palmyre
faft in gleichen Parallel feßt, alfo dadurch offenbar diefelbe Rout,
von W. nah O. zu diefer Hauptftadt bezeichnet) 6). Der Ort if
arm, feine Ruinen zeigten aber, daß er einft wichtiger war; ei
großer, quadratifher Thurm mit vorfpringenden Zinnen „und ein
paar Kirchenruinen, vielleicht zu Juſtinians Zeit, aus viel ältere)
Bruchſtücken, früherer Fünftliherer Bauten aufgeführt, darunte
auch große weiße Marmorquadern und corinthifche Capitäle, bezeug
ten die älteſte, vielleicht in die Zeiten der erſten Jahrhunderte zu
rückgehende Bedeutung diefer Wüftenftation auf dem Wege J
liopolis, oder Emeſa, nach Palmyra. Die Seulpturen waren m
prunkvoll als ſchön ausgeführt, alſo wol ſchon aus dem 2ten 9
Zten Kahrhundert.
3weiter Tagemarſch (14 März) nah Carietein (e
Kuryetein nah E. Smith), Don Hauwärin wurde in glei
Richtung gegen Oft nah 3 Stunden Wegs dag große Dorf Gari
tein erreicht (Goaria bei Ptolemäus), dag ebenfalls Ruinen al
‚Gebäude mit mehreren Säulen, dorifchen Bafen, Gapitäl
zeigt, wo man 2 griechifche Infchriften vorfand, die jedoch fel
lüdenhaft waren. Ein Rafttag wurde hier zur Verſammlung eim
noch ftärfern bewaffneten Escorte abgehalten, und um Waſſert
rath fir den nächften Zug von 24 Stunden Wegs einzunehme
da auf Diefer Jetzten Strecke bis Palmyra das Waſſer gänzli
fehlt. Auch J. Bruce (1767) %) mußte den Weg von Gariete
bis PBalmyra in einem Zuge in einem Tage und zwei wicht
zurücdlegen.
Dritter Tagemarjd (15. März) bis zu einer Thun
ruine. Bi! um 10 Uhr fam man Aal Aufbruch, da die aa
+5) &. Robinfon, Pal. Th. I. ©. 747 u. 926. | \
ee Ql. Ptolem. V. 14; Robinfon. II. ©. 928.
) 5 Bruce, Reiſe a. a. O. I. ©. 53.
Jamfins und R. Wood's Neife nah Palmyra. 1445
ane bis zu 200 Perfonen angewachfen war, und eben fo viele
eit- und Laftthiere zählte; die Sorge vor Gefahr hatte diefe Ver-
ehrung veranlagt, auch mußten immer ein paar Reiter voraus
tognogciren, zumal an den auffteigenden Hügeln, um einen et—
aigen Hinterhalt auszufpioniren. Die Divection des Wegs war
was mehr gegen N, N. O. wie bisher; zumal zuerft durch eine
bis 4 Stunden breite Sandebene, die zur Oft» und Weftfeite
m einer fterilen Bergfette begrenzt war, welche ſich eine gute
be Stunde erft wieder zufammenfchaart. Bei großer Hibe, auf
ſchwerlichem Wege, wurde nach 9 Stunden Marfch eine Thurm-
iine erreicht, auf der man zwei in Stein gehauene Malthefer-
euze bemerkte. In der Nähe lagen Ruinen eines einftigen
rachtgebäudes, von denen aber nur ein einziger weißer
tauerblocd hoch über dem Sande aufrecht ftehen geblieben war.
iejfer zeigte den Reſt eines Thores, deffen Bekleidung auf dag
lerreichfte mit den fchönften Sculpturen ornamentirt war; eine
Mmaue Abbildung diefes ſchönen Werkftüces, das alfo auch in die-
t Einöde wiederum den Sitz einer alten Cultur verkündet, iſt
if Tafel XLVIII. bei R. Wood gegeben.
Vierter Tagemarfch (am 16. März) nah Palmyra. Nur
ich kurzer Raſt von ein paar Stunden um Mitternacht febte man
t Dunfel den Weg zum Verein beider Bergzüge fort und zog
diichen ihnen durch ein Thal, in welchem man die prächtigen
aurefte des unterirdifchen großen Aquäducts wahrnehmen
unte, der einft die Prachtftadt mit Waller verforgte. Zu beiden
eiten dieſes Elippigen Felsthales in Süd und Nord zeigten fi)
ele ſehr hoch hervorragende, tfolirte Bauwerke, die man anfäng-
h für Thürme auf den Rüden und Abhängen der Berge hielt,
> ih aber fpäter bei näherer Unterfuhung als großartige
tabmaufoleen erwiefen, denn diefe einfame Thalſchlucht be-
ichnet die Necropole der Palmyrener. Hat man diefe
thzogen und öffnet fich nun die Bergreihe zu beiden Seiten, fo
gen Uber die weite vorliegende Ebene die weißen Marmorruinen
Maffen zerftreut umher, wie fie in fo freier, großer und groß—
figer verödeter Menge wol nirgendg wieder auf der Erde beiſam—
n erblict werden.
Der blaue Himmel, in den diefe Maffe weit und breit wie ein
Satd von freiftehenden Säulen faft ohne alles verbindendes Mauers
Ark Hoch emporragt, ohne Dach und felbft meift ohne darüber ge-
hertes, ihre Capitäle verbindendes Gebälke und Tragbalken, iſt
‚N
1446 Weft-Afien, V. Abtheilung. IL Abſchnitt. $. 40,
eine eben fo feltene, wie überrafchende Erfcheinung, von welcher Di,
fhöne totale Banoram-Anficht bei Rob. Wood #) eine ehr:
reiche Ueberficht gewährt. Die einzige große, geſchloſſene Maſſt
von Säulen und Mauerwerk fieht man bei diefem Eintritt von
Weſten her erſt am Außerften Oftende der mit jo vielen Säulen
reihen gefcehwücten Ebene großartig, wie eine Burg, emporragen
e8 ift der alte, etwas erhaben liegende Sonnentempel Palmy,
ra's, in deffen mittlerer, innerften Area, mit den foftbarften Mauer.
wänden, PBilaftern und Säulenreihen umgeben, das einzige Dörf—
chen der heutigen Palmyrener, aus einigen 30 bie AO niederen um
ärmlichen Erdhütten beftehend, wie im geſchützten Burghofe eine
grandiofen Feftungsummauerung, erbaut tft, die größte Armuth dei
‚Gegenwart von der größten einzigen Glanzpracht umgeben, Die
jeßt in eine einfame Trauerwüfte verwandelt, nur von einigen
Hunderten vom wildeften Gefchlecht der Raubbedwinen ſparſam durch—⸗
Rreift wird. Ü
Sn diefen Hütten des Tempelhofes war e8 den Neifenden um:
ter dem Schutze des Araberhäuptlings und feiner Escorte diesma
vergönnt, vierzehn Tage lang zu verweilen, und die Frucht ?
dortigen raftlofen Arbeit unter den Ruinen der Vorzeit war dat
claffifhe Werk des Architecten R. Wood über die Ruinen‘ 7
7
myra's. Der Rückweg wurde nicht näher bezeichnet.
2) D. F. v. Nihters Ausflug von Höms nad zo
und von da zurüd im Jahre 1815 vom 15. bis zu
24. November. J
.Der Bericht O. F. v. Richters über feine Wanderung bo
Höms im Herbſtmonat des Jahres 1815 eröffnet die neuere Rei
der häufiger wiederholten Beſuche der Nuinenftadt; bei dem Way
niß des damals ohne alle Escorte von einem Einzelnen ausgefüh
ten ſehr kühnen Unternehmens und dem nach ſeinem zu frühzeitig: |
Tode für die Wiffenfchaft hinterlaffenen, nur unvollſtändige
Bruchſtücke ſeines Tagebuchs geht daraus nur im Allgemeinen di
unfichere und wilde Leben diefer Wildniß hervor, wo noch Gefal
auf Gefahr, Verirrung auf Verirrung folgte, und die Unwiffenhi
der Localitäten, wie der Führer, ziemlich rathlog Bi Das €
») Rob. Wood, Tab. I. in 3 Sectionen, p. 36, 37%. |
D. 9, Richters Weg nah Palmyra. 1447
ebniß der Wanderung Hin und her it daher für die Landfarte
hr unfruchtbar geblieben, und nur der kurze Aufenthalt in der
tuinenftadt lehrreich. Erſt jpäter fommt die regelmäßiger began-
ene Straße über Eulturftellen, Die zu guten Anhaltpuncten für
je Drientirung dienen, in Gang, während v. Richter mit feinem
nwiffenden Beduinenführer, Nimr, Feine der ſpäter bei den Tou—
‚fen hervortreteden Ortichaften berührt und nur die Kreuz und
uer die Wüfte von Heerde zu Heerde oder zu Diefer und jener
ränkſtelle oder zu einem der Zeltlager durchftreift, oder den etwa
egegnenden, fogenannten Maradifs (Doppelräubern, je 2 auf
Jromedaren fißend) bei Tag und Nacht auszuweichen fucht. ‚Keine
er in den-beiden eriten Tagemärfchen auf der Karamwanenftraße von
)öms bis zum Tränkplatz Forklos genannten Dertlichkeiten,
eder ihre Diftanz noch Direction noch Weltgegend, ift geographifch
achzumeijen, und jelbft die gegebenen Namen ſcheinen mancher Be-
htigung bedürftig. Von der Tränfeftelle Forklos aus wich die
oute gänzlich von einem Wege ab, durch die Wüftenei; daher hier
ur Allgemeines,
In Höms wurde ein Beduine vom Stamme der —
it Namen Nimr, gemiethet, um für 250 Biafter ficher nad
admor und wieder zurück zu führen; die Geldfumme follte erft
ach der Rückkehr in Höms ausgezahlt, werden; ein Handgeld von
0 Piaftern wurde ihm vorausgezahlt, anderes Geld nahm man,
is auf wenige Piaſter, die man verborgen hielt, nicht mit, und
eß alles Gepäck bei einem treuen Diener in Höms zurück, ſich
ur al8 Beduinen in ein zerriffenes Kombos und einen großen
Schaafpelz Eleidend, um vor jeder Plünderung wo möglich fich
her zu ftellen. Am fpäten Abend des 15. ritt v. Richter, von
einem Bedienten begleitet und von Nimr geführt, ab von Höms,
der Hoffnung, in den nächften Dörfern Feruſa (vielleicht
eirüzy bei Eli Smith)®) oder Fertefa (wol Fürtafa
yendaf.) noch die rüdfehrende Salzfarawane zu erreichen, die
ederholt alljährlich von Tadmor aus dem dortigen Salzjee Salz
u Damascus führt, und furz vorher dahinwärts zurückgefehrt
n ſollte. Man traf am folgenden Tage 12 Araber mit 3 Ka-
teelen und 2 Ejeln, die fich dem Reiſenden anfchloffen.
—
| ‚) Eli Smith, — öſtlich von Hums, bei Robinſon. Pal.
| II, ©. 930 u. 931
Ik
1448 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 40
Den 16. November fam man an den wüſten Dörfern Safera
(Sefrah bei E. Smith) und Abadale(?) vorüber, bie nad
einer thaureihen Nacht am Morgen des 17. November der Waffer:
platz Awir (Afir bei Eli Smith) erreicht wurde, nur ein
ſchmutziges Negenwaffer, das in einer Vertiefung ftehen geblieben.
Sn dunkler Nacht hatte der Huffchlag der Pferde große Schaaren
‚von Katas (Nebhühnern) aufgefchredt, deren raſſelnder, am Boden
hinraufchender Flug den Wahn Marco Polo's in der mongoliſchen
Wüſte, daemonum variae cantationes gehört zu haben, bei Dtto
v. Richter lebhaft vergegenwärtigte.
Sn der Wüſte dufteten die aromatifchen Kräuter dem Reiter
entgegen; zahlreiche weiße und ſtreifige Erdichneden hatte der
Herbftregen aus dem Boden hervorgelodt; die Luft war voll Wet
terfeuchten. In der Ferne erhoben fich viele blaue Bergſpitzen; die
Wüſte, eine wellige, felbft hügelige Fläche mit fehr gutem, des Anz
baues fähigem Boden, gleicht mehr den ruffifhen Steppen als
den afrifanifhen Sandwüften, die v. Richter beide aus Erfahrung
fannte. Sollten die Bewohner einige Sorgfalt auf Erhaltung der
Eifternen verwenden, um durch vorgezogene Dämme die Regenwaſ—
fer aufzuhalten, fo wirde überall Cultur hervorzurufen fein. Uns
ter einem fteilen Zelshange wurde bei einer guten Wafferquelle,
Schekif (7) genannt, eine furze Raſt gehalten; bei einer fpäter
folgenden Wafferpfüge, Forklos (2), die bisherige Karawanen—
ſtraße verlaffen und querfeld ein durch viele Heerden von Schan
fen und anderem Vieh fo lange geritten, bis man am Abend dag
Zeltlager deg Mezzieh-Stammeg erreichte, wo man in Nimre
Zelte die Naht zubrachte, auch einen Theil des folgenden Tages
(18. Nov.), weil fih Maradifs in der Nähe gezeigt hatten, Die
man zu fürchten Urfahe hatte. Die Mezzieh-Araber zeichneten fid
durch die ſchwarzbraune Zarbe ihrer Gefichter und ihre, den Neger
profilen ähnlichen, häßlichen Formen bei Männern wie Weibern, wi
durch Nohheit und Schmuß aus. Sie zeigten in der Ferne ei
Gebäude, das man Chan Libn nannte, und in den noch fernen
Bergen den Ort, an dem ihr alter Dichter und Fabelheld —
(daher unftreitig das Dſchebel oder Caſtell Antar der fril
heren Reifenden, vgl. oben ©. 1441, fowie Erdf. XII. ©. 32 un
XI. ©. 218) einft jein Pferd angebunden haben folltee Die
Erinnerung aus antiker Zeit machte es nebft der ſchwarzbraune
Hautfarbe dieſes Stammes wahrſcheinlich, daß feine Vorfahren ein
aus dem füdlichen Arabien hier eingewandert feien, weil dort de
Il
Irby's und Mangle’s Reife, 1449
Held Antar in aller Munde war. Ihre zudringlichfte Bettelei
vurde in hohem Grade befehwerlih. Der 19. November brachte
mdlich nad) langem Ritt durch die Wüfte am Quell Abulfauarig
bei de Caraman Ma-Abulfuaris genannt, f. unten) vorüber, von
velchem eine gute Stunde vor Tadmor die dortige, jebt zerftörte
Bafferleitung fihtbar wurde, und durch die Felſenſchlucht der
ten Necropolis zu die Ruinen von Tadmor und das Araber-
orf diefesg Namens im alten Sonnentempel erreicht wurde,
do der Scheich Derwifch den Befuchenden gegen einen Bakſchiſch
son einigen Thalern gaftlih aufnahm.
Der Rückweg vol Irrfahrten dur die Wüfte nach Höms bot
eine neue Beobachtung dar.
3) 2. Irby's und Mangles flühtige Tour von Höms
im Sanuar 1817 nad) Balmyra und von da zurüd°0),
Noch zur Zeit des türfifchen Regiments hatten beide Schiffe-
apitaine die große Karawanenſtraße zwiſchen Hamah und Höms
treicht und mit den dortigen Arabern fih in Unterhandlungen
ingelaffen, fie zu den Ruinen von PBalmyra zu escortiren. Uber
ach 19 Tagen Aufenthalt, welche ihnen das betrügerifche Hinhal-
en der Beduinen veranlaßte, die in dem Wahn, daß die Fremd—
inge nur dort Schäße zu Heben beabfihtigten, und deshalb nur
uf eigenen Gewinn bei diefer Gelegenheit erpicht waren, bejchlof-
jen beide Seecapitaine, auf gut Glück fih der Wüfte anzuvertrauen.
Sie liegen alles Hab und Gut zurüd, trugen nur ein Wollkleid
auf dem Leibe und ein zottiges Schaaffell, dag an der äußern
Lederfeite mit Dcher und Fett eingefchmiert war, um den Regen
bzuhalten, und verfprachen ihren Führern, denen fie zeigten, daß
ie feinen Para bei fich führten, wenn fie ünter ihrem Schutze ihr
iel erreicht, und glüdlich nah Höms zurüdgeführt würden, nur
yann erft ihnen dafelbft 600 Piafter auszahlen zu laffen. Mit
Kameelen und 3 Führern, die fich zu diefem Gontracte verftans
en, ritten fie die erften 5 Stunden Wegs von Höms ab bis zu
‚inem-Beduinenlager, wo fie nicht anders wie ihres Gleichen eine
aſtliche Aufnahme fanden.
| Br >
#8) Ch. L. Jrby and Jam. Mangles, Commanders in the Royal
\ Navy, Travels etc. Lond. 8. 1823. p. 256— 270.
1450 Weft-Afien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 40.
Der zweite Tagemarſch, am 27. Januar, führte nad
einem Ritte von Morgens 8 Uhr His Nachmittags AUhr zu einem
zweiten Zager und zu gleich gaftlicher Aufnahme,
Dritter Marſchtag, 28, Januar. Mit der Morgendämz
merung aufgebrochen, fam man bald an zwergartigen Bäumen vor—
über, da man bisher nur baumlofe Wüfte durchzogen hatte. Eim
Heideland, mit aromatischen Kräutern bedeckt, voll welliger Höhen
und Vertiefungen, ohne befondere Weglinie, durchziehend, eilte man
Direct immer gerade gegen Dften vor, bis zu einer Stelle, we
ein voraugeilender Araber ein Feuerchen angefchürt hatte, um da
in aller Schnelligfeit ein einfaches Frühſtück einzunehmen, beftehend
aus gefehmolzener Butter mit Honig gefüßt, in die man Brot eine
tauchte. Nach 10 Minuten war Alles vorüber, man faß wieder
auf, löfchte den Durft an einer Wafferftelle, die in einer Erpdfpalte
zurücgeblieben war, und jagte hier einen wilden Eber aus feinem
Lager auf, der der Größe nad einem Efel gleichfam. Am Nahe
mittag erreichte man des Scheih Mahannah Zeltlager, in dem
diefer erft vor Kurzem zum Winteraufenthalt eingezogen war. Der
Empfang führte. eine fehr lebendige Scene herbei, Die noch durch
ein wildes Gejchrei erhöht wurde, da ein großer Eber, von Hunden
und Lanzen verfolgt, an dem Lager vorüberjagte. Im Scheide
Zelt waren feine 2 Söhne, Nasrah und Hamed, mit einigen
30 ihrer Häuptlinge um ein gewaltiges Feuer verfammelt, ihre
Pfeifen rauchend; der 70 bis 8Ojährige alte Scheih, in rothem
Pelz und großem weißem Turban unter ihnen fißend, hielt einen
Koran in Händen; er hatte fein Regiment dem älteften Sohn
Nasrah abgetreten. Sein zweiter Sohn, Scheih Hamed, hatte
dem englifchen Neifenden 3. Banfes, der furz zuvor hier durch—
gegangen war, und contractmäßig ihm für feinen Schuß 1,200
Piafter hatte auszahlen müffen, noch 200 Biafter dazu abgepreßt.
Am Abend wurde vor den Zelten von den Beduinen gebetet, welche
fich flatt des Waffers die Stirn mit Sand rieben, wozu ein
Sandhaufen in Mangel eines Wafferbaffins aufgefchiittet war,
um für die Ablutionen zu dienen. Dann erft wurde das Abend
effen von Billau mit Hammelfleifch verzehrt, worauf ein fehmwarzer
Sclave fortwährend mit Kaffeeftoßen im Mörfer bejchäftigt war
Am 29. Januar wurde im Lager ein Feft gefeiert, an den
200 Gäfte gefpeift wurden, wozu dag Zleifch von ein paar Kamee
fen verwendet wurde. Erft am Nachmittage ritten die beiden Rei
fenden auf Dromedaren weiter, auf deren jedem noch ein zweite
Irby's und Mangle’s Reife, 1451
als Führer ihnen zur Seite fa. Um 4 Uhr wurde ein anderes
Zeltlager erreicht.
Am 30. Januar führte endlich ein foreirter Kameeltrab die
Neifenden faft lahm, zerftoßen und zerfchlagen um 2 Uhr zu der
Nuinenftadt Balmyra, aus einer Wüfte ohne Haus in einen Wald
von Säulenreihen und Prachtbauten wie in eine neue Welt.
- Die Rüdreife wurde ſchon am 31. Januar und 1. Februar
mit der Dunkelheit bis zum Zeltlager des Scheih Mahanna be-
gonnen; aus den Gefprächen mit den Arabern ging ihr Entzüden
über den pomphaften vorhergegangenen Befuh der Lady Hefter
Stanhope in Balmyra hervor, von deren Wanderung wenig bes
Fannt geworden, die aber die Wüftenaraber Durch ihre Vorfpieges
lungen von einem neuen Reiche und ihrer Miſſionsſendung (vergl,
oben ©. 102) für fich jo fanatifirt hatte, dag man fie in dieſem
Lager der Wüftenföhne bald el-Malafa, die Königin, Bint es—
Sultan, die Tochter des Sultans, oder felbit Virgin Mari
nennen hörte. Bon da wurde der Rüdweg nad Höms genommen,
dafelbft den Führern die accordirte Summe von 600 Biaftern aus—
gezahlt und obenein jedem freiwillig noch 20 Piaſter Backſchiſch
gegeben, ſowie dem höflichen Scheich zu Tadmor ein Turban von
20 Biaftern Werth als ud zur Belohnung des treuen Geleiteg
übermacht.
Bon Banfeg —— und ſpäterer Excurſion nah Palmyra
iſt außer ein paar Einzelheiten nichts näheres verlautet; Leghss1)
Ausflug, 1818, giebt gar feinen befondern Aufjchluß über Land
und Stadt, doch bemerkt er, daß zu feiner Zeit der Scheich der
Anafeh, Nafur (wol der oben genannte Nagrah), den er zu Deir
Atijeh traf, ihn gaftlich aufnahm, ihm feine Sagdhunde, die auf
Untelopen abgerichtet warer, wie feine Falken auf Hafen und
Rebhühner zeigte, fowie feine ſehr ſchönen Pferde; derfelbe ſchlug
‚ihm vor, ihn nach Memen zu begleiten, weil feine Herrichaft His
‚zum PBerfergolf reihe. In PBalmyra Hatte Legh ein Lager der
Suhun-Araber (von Sufney bei Teiba) getroffen, welche ihm
Straußenhäute, das Stück zu 300 bis 400 Piafter, zum Berfauf
eten. Sie waren in einem Heere zu 4,000 Mann verfammelt,
um der durchziehenden perſiſchen Hadſchkarawane, die aus 7,000
Pilgern beftand, ſich, wahrfcheinlih gegen die Wehabiten, zum
1! 4
6
|
}
|
\
*9 Legh 1..c. p. 260 —266.
(2
—
1452 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. F. 40,
Schuß anzubieten. Auf feinem Durchmarſch durch Garietein erfuhr
Legh, daß Burkhardt in diefem Orte bei einer eingetrete-
nen Blatternepidemie die Smoculation dafelbft eingeführt gehabt
habe,
% Die Reife Ch. Addifons von Damascus nah Pal:
myra und zurüd (im Det. und Nov. 1835).
Sn der erften Zeit der Aegypter-Herrſchaft in Syrien gelang
es dem Engländer Ch. Addifon, die für die Sicherheit der Wege
jo günftige, durch Gewalt erzwungene Schreckung der in der fy-
rifchen Wüſte nomadifirenden Beduinenftämme zu benußen, um eins
mal wieder mit Frucht eine Wanderung von Damascus aus nad)
PBalmyra zu wiederholen. Der enalifhe Conſul Farren in
Damascus hatte fih dur feine thätige VBermittelung der Beduinen-
ſtämme der Anaſéh mit dem ägyptifchen Souvernement unter Ibra⸗
him Paſcha deren Dank und Hochachtung erworben. Dieſe Be—
duinen ſahen ihn als ihren Wohlthäter an; ihr oberſter Scheich
ſtand mit Mr. Farren in freundſchaftlichen Verhältniſſen und gez
noß zu Sälehiyeh deſſen ganzes Vertrauen, fo daß ſich Addi—
ſon in den Schutz dieſes in der Wüſte mächtigen Scheichs bege—
bend, mit Sicherheit auf feine Hin- und Herkunft rechnen konnte.
Der zahlreiche Tribus der Anafeh-Araber (oder Anezeh,
f. Erdk. IX., X. u. XI. an vielen Stellen), der Gebieter in der
ſyriſchen Wüfte, welche fie el-Hamad nennen, beweiden diefe
weitläuftigen Länderftreden zwifchen dem öftlichen Hauran und s
Dftfeite von Damascus nordwärts bis gegen Aleppo und oft
wärts big an den Euphrat. In der Winter: und Frühlings
finden ihre fehr zahlreichen Heerden von Kameelen, ‘Pferden, Bier
gen und Schaafen an den faftigen Kräutern der fogenannten Kiüfte
hinreichende Nahrung; vertrodnet aber das Gewächs im Sommer
und Herbft durch den Alles verfengenden Sonnenftrahl: fo nähern
fie fih mit ihren Heerden, von denen fie hauptfächlich ihre Nah⸗
rung und Einkünfte ziehen, den Culturlandſchaften am Rande der
Wüſte, wo ſie Abſatz für die Producte ihrer Heerden finden, und
dafür ihr Korn, Kleidung, Kaffee und andere Bedürfniſſe eintau—
ſchen fünnen, bis das fproffende Grag mit dem erften Herbitregen
fie wieder- in dag Innere ihrer fehwer zugänglichen Gebiete zurüd-
fodt, wo fie, abgefehnitten von der übrigen Welt, die Könige der
Wüſte fpielen, und Seden, der nicht ihr Gaftfreund geworden, als
+
Ch. Addiſons Neife nah Palmyra. 1453
Feind betrachten, verfolgen und feines Beſitzthums, wie fie wähnen,
mit vollem Rechte berauben. Dem Gaftfreund find fie der treuefte
Schutz und vertheidigen ihn mit dem eigenen Leben.
Bor der Aegypter-Herrſchaft, unter den lahmen und ſtets wech-
jelnden Zuftänden des türfifchen Regiments der Paſchas, pflegten
dieſe Wüftenftämme den armen Dörflern durch ihre Zahl und Macht
fehr bejchwerlih zu werden, und felbft Tribute von ihnen zu er-
preffen, und fie, wo fie Fonnten, ihrer Ernte und fonftigen. Habe zu
berauben, worauf fie mit ihrer Beute, wenn die Truppen der
Paſchas gegen fie heranzogen, fih in ihre Wüften zurücdbegaben.
Mit dem Einzuge Mehmed Ali's in Syrien und nad) meh
teren Schlahten Ibrahim Paſcha's gegen die Beduinen lern-
ten fie jedoch das Webergewicht disciplinirter Truppen kennen; fie
mußten ihre Raubzüge aufgeben, und wenn fie ihre Zelte an dem
Wüfenfaum im Haurän, an der Merdſch von Damascus und den
nördlicheren Weideländern gegen Aleppo hin aufichlagen wollten,
fih der Zahlung eines Tributs an den Aegypter unterwerfen. Ein
förmliher Tractat kam zu Stande, nach welchem jedes Zelt der
Anafeh an der Grenze Syriens an Jbrahim Bafıha eine beftimmte
Abgabe zu zahlen hatte, und für die Geftattung des dafigen Weide-
landes den Truppen der Aegypter freien Durchzug gewähren mußten.
So entftand ein gegenfeitig mehr befreundetes Bündniß, unter def-
ſen Schuß die fo viel gerühmte Sicherheit der Wege zur Zeit
der Aegypter-Herrſchaft ftattfand, von der vorher Feine Nede war,
und die auch nad dem Abzug Ibrahim Paſcha's und der Wieder:
kehr türfiicher Gewalten wieder bis heute verfchwunden if. Sn
diefe Zeit fallen die wiederholten Wanderungen Addiſons,
Chesney’s, Lord Lindfay’s und deßaramang, durch welche
die geographifche Kenntniß diefer Terra incognita unter dem eifer:
nen Scepter Ibrahim Paſcha's nicht wenig erweitert wurde.
Der Dber- Scheich des Anafeh- Stammes, der von
Ibrahim Paſcha mit dem Einfordern der Abgaben aller feiner
Unter-Scheihs beauftragt und von ihm mit einem Ehrenpelze be=
u war, machte es fih zur Ehre, den Saft des Wohlthäters
eines Stammes felbft mit feinen Dromedaren, Pferden und Leu:
em fiher nah Palmyra und wieder zurückzugeleiten 52).
'
*
, *°) Ch. Addison, Of the Inner Temple, Damascus and Palmyra.
Lond. 1838. Vol. II. p. 195—253.
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k
1454 Weft-Aften, V. Abtheilung. II. Abfehnitt, $. 40,
Hinweg nah Balmyra (vom 24. bis 29. Dct. 1835).
Abmarſch von Sälehiyeh am 24 October. Erf um
3 Uhr Nachmittags war die Karawane mit den beladenen Kameelen
und allem Geräth zum Abmarſch bereit, um, nad der beliebten
Gewohnheit der arabifchen Karawanenfeute, die große Hauptreife nur
mit einem Fleinen Vorſprunge zu einem nur 3 Stunden entfern-
ten Dorfe an der Grenze der Wüfte zu beginnen.
Zweiter Tagemarſch (25. Det). Marſch bis Nebk
Mit Sonnenaufgang rüdte man auf der großen Karamwanenftraße,
die nordwärtg nach Aleppo führt, auf den dürren Bbden der
Wüſte vor, der auf der Weftjeite von den Kalffteinzügen des Antiz
Libanon begleitet wird; auf der Dftfeite lag die weite Ebene des
el-Hamad vor, aus der man viele Hundert Rauchfäulen aus den
Zelten der Beduinenlager emporwirbeln fah, die aus dem Innern
der Wüfte gegen die anliegende el-Merdfh von Damascus vorges
rückt waren, wo noch wafferreiche Stellen und Brunnen ihre durz
ftenden Heerden zu tränfen vermochten, da die Wüſte felbft ausge—
dörrt war. An einem klaren Bergftrome füllte die Karawane Bi |
Schläuche mit frifchem Wafler.
Der Ober-Scheich galoppirte auf feinem ſtolzen Roſſe mit —
nem Negerſclaven von hier zur Seite nach einem nahen Dorfe, um
die Waffen zu holen, die ſie daſelbſt zurückgelaſſen, da ſie in der
Nähe der Stadt Damascus diefelben nicht tragen dürfen. 4
trafen den indeß fortgeſchrittenen Zug weiter nordwärts, und
ſchloſſen ſich, mit ihren ritterlichen Waffen geſchmückt, demſelben
wieder an. Der Sclave hatte die langen Bambuslanzen aus Bag—
dadrohr, mit eifernen Spiken und Straußfederbüfcheln geztert, fr
wie die alten Flinten, die mit Nägeln befchlagenen SKeulen, die
Dolde u. f. w. zu überbringen, und Alles rief ihm freudig
„tayib! tayib!“ d.h. „gut, gut!” zu. Ein zweiter Scheid
ſchloß ſich noch der Begleitung anz die Araber erfchüitterten ihre
Lanzen und ſchwangen fie mit lautem Kriegsgefehrei, wie wenn &
zum Kampfe ginge, und, Meifter zu Pferde, tummelten fie i
Roſſe; Alles jubelte im Schmuck der Bewaffnung beim Wiederein
fohreiten in ihre freien Domainen, und felbft die Kameele ſchiener
durh Einfhnauben der Wüftenluft und frifcheren Schritt ihr
Freude zu theilen. Die nadte Felsfette des Dihebel Ruak, di
nordöftlichfte Gliederung der Vorfetten deg Anti-Libanon, nod
nordöftlicher der Dſchebel Dfheirud (ob. ©.265), der fih bir
gegen Balmyra nah O.N.D. fortzieht, wol der nördlichſte Theil de
4
Ch, Addifons Reife nah Palmyra. 1455
Alsadamus Mons bei Ptol. V. 14, mußte überfchritten werden,
im nah 9 Stunden Marfches das Dorf Nebf, die Pilgerftation
mf der Aleppoftraße, zu erreichen, wo ein gaftfreundlicher Scheich)
ie Säfte aufnahm. In diefe Ortfchaft, von Gärten und grünen:
en Bäumen umgeben, kann man nur dur eine niedrige, enge
Pforte eindringen, die abfichtlih fo klein, weil fie vor den
Snceurfionen der Beduinenreiterei ſchützen fol. Durch eine enge
Dorfgaffe erreichte man das Haus des Scheich, in deffen fehr lan—
er Gaftftube fih viele Dorfbewohner einfanden, die fremden Gäfte
u begaffen. Ihre Zudringlichkeit wurde nur durch den Nefpect
jemäßigt, den ſie den beſchützenden Scheichs ſchuldeten; fie betafte- .
en Alles, was ihnen fremd war, und hätten vor Allem gern den
Säften die blanfen Knöpfe von den Kleidern abgefchnitten.
Dritter Tagemarfcd (am 26. October) von Nebk zum
Scheichslager in der Wüſte. Erft um 9 Uhr Fonnte man den
Lagemarfih beginnen; nur wenige Hundert Schritt von der bebau-
en Umgebung des Dorfes tritt man zwifchen dürren Hügelzügen,
ie nur noch von Difteln und Dornen bewachjen find, in das
Büftengebiet ein; der Dorfjcheich begleitete aus Höflichkeit feine
Säfte 3 Stunden weit bis zu einer falzigen Lache, ans ver die
Kameele getränft wurden. Dann folgte man einem im Sommer
getrockneten Salzſumpfe, deſſen Fläche, mit großen Salgeryftal-
m überzogen, fich eine fange Strede zwifchen bläufichen Hügel-
igen hinzog. Hierauf folgte wieder eine Strede guten Erdbodeng,
vie, mit trockner Grafung und Kameelsdorn bewachfen, durch
angweilige, monotone Gegenden führte, bis die Stelle der Mittags:
at erreicht war. Der Ober-Scheich, als Anführer der Karawane,
Jar vorangeeilt und hatte feine Lanze in die Erde gepflanzt, um
elche fich jogleich feine Leute verfammelten, dürren Kameelmift
nd Geftrüpp zum Feueranmachen herbeiholten, um das Mahl zu
reiten. Ein Araber wurde zu Dromedar eiligft in die benadhe
ten Berge geſchickt, wo die Heerden des Scheich weideten, ein
amm zum Schmaufe für das Zeltlager des Scheihs zum Abend
ı holen, das mit der Dämmerung erreicht wurde; das erfte Zelt
I der Spibe des Lagers war das des Scheichs, vor dem die Lanze
dem Büfchel der Straußfedern deffen Würde bezeichnete; die
‚hinter liegende Reihe der übrigen Zelte zog gegen die Berghöhen
m Bor dem Zelt wurden Teppiche ausgebreitet, Feuer angezün—
a freudiger. Willfomm durchtönte dag Lager, die Kameele lager-
1456 Weft-Afien, V. Abtheilung. IL. Abfehnitt. $. 40,
ten fih hinter den Zelten, und die Pferde wurden mit ihren Bo
derfüßen an Pfähle gebunden, das Abendeffen in patriarchaliſch
Weife bereitet, wie vor dreitaufend Jahren, da Abraham fe
Säfte bewirthete (1. B. Mofe Kap. 18).
Der Boden der Wüfte hatte bisher Feinen Sand gezeigt, de
man fich gewöhnlich unter der Wüſte vorftellt; er beftand aus gi
ter ſchwarzer Erde, mit verdorrter Grafung und Kräutern beded
voll Antelopen, wilder Efel (Dnager) und Eber, die fih u
die fchilfigen Waflerftellen aufhalten. Erſt tiefer im Innern di
Wüſte nimmt Sandboden mehr überhand. Hier aber zerberftet di
ausgetrodnete Erdboden im Sommer in vielen Spalten, in welche
die gereiften Saamen geborgen, bei den erften Regengüffen wiede
auffeimen und hervorfproffen, fo daß ſich dann der Boden in we
ten Streden oft mit dem fchönften Blumenteppich überzieht. Si
Sommer concentriren fich die Heerden auf den ausgedörrten We
den um die noch übrigbleibenden wenigen Wafferftellen, in der Re
gen= und Winterzeit zerftreuen und vereinzeln fie ſich mehr nat
allen Richtungen durdy die weiten Ebenen, da fie dann bei de
faftigen Kräutern der Wafferftellen weniger bedürfen, und die Hi
ten felbfe bei vorzüglicher Milchnahrung oft Wochen lang de
Waſſertranks leicht entbehren.
Die Zahl dieſer Anaſéh gaben fie ſelbſt auf Hunderttauſen
an, und ihre bewaffnete Mannſchaft könne ſich auf die Halfte?
großen Unternehmungen vereinen; wenn auch übertriebene Zahle
fo ift ihre Macht doch) keinesweges gering. Der Beſitz eines Pfe
des giebt dem Araber ein gewiffes Anfehen, nur die Reichen umt,
ihnen beſitzen fchöne Pferde; ein gutes Pferd Eoftet mehr Unte
halt als ein paar Kameele, und fann doc) Feine fo großen Str
paben aushalten, wie das Dromedar. Die ärmeren Tribus |
in dem Innern der Wüften; nur die reicheren Stämme nähern
den Gulturgrenzen Syriens zum Abſatz und Austaufch ihres Ueb⸗
fluffes. Kommt e8 zu Streitigfeiten, fo reitet der reichere A
gewöhnlich fein Dromedar und führt dag Pferd erft an der:
ter, bis e8 zum wirklichen Angriff fommt, wo er e8 bewaffnet |
fteigt und gewöhnlich ſchon durch Worte zu lenken weiß, of
Sporn und Peitſche, die er anzuwenden für fein geliebtes Pf
für zu erniedrigend hält. An einer Stute edleren Blutes hal
gewöhnlich mehrere Eigenthümer Antheil, die fih in die Foh
theilen; jedes Pferd von Race hat feinen Stammbaum in ein
Addiſons Reife nah Palmyra. 1457
nen Beutel am Halfe Hängen. Nur die NReicheren unter den
ijeh befisen Pferde.
Vierter Zag (27. Oct.). Mari bis Garietein (el-
tyetein bei Eli Smith). Die ganze Zahl der verfammel-
Araber fiel am Morgen bei Sonnenaufgang vor den Zelten
der zur Erde zum Morgengebet, ftatt der Abwafchungen, da dag
fer fehlte, im Sande die Hände reibend und, nad dem Ge-
e ihres Propheten, denjelben rückwärts über den Kopf werfend;
> ernfte, feierliche Scene in der Wildniß. Dann zogen ihre
[reihen Kameele von allen Farben in langen Reihen hinaus
die Wüfte auf ihre Weide; die Araber feldft begannen in und
ihren Zelten ihre Gejchäfte, wie fie feit Sahrtaufenden, gefon-
i von der übrigen Welt, immer mit denfelben Gebräuden, wie
Abrahams Zeiten, ſie faſt unverändert beibehielten. Erſt um
Uhr konnte die Karawane zum Aufbruch kommen. Nach vier
unden Wegs und kurzem Halt hatte man noch ſechs Stunden
ö ein immer öder werdendes Land zurüdzulegen, bis man an
x Wafjerftelle vorüber, wo eine große Schlange getödtet wurde
) vier Belifane aufflogen, wieder zu einer Eulturftelle mit Gär-
und Nebengeländen Fam, in deren Mitte das Dorf Garietein
ft. Hier traf man alfo in diefelbe Straße mit derjenigen zu—
men, welche 84 Sabre zuvor Rob. Wood gegangen war, und
he, wie fchon oben gefagt, bei Ptolemäus Goaria, auf der
bula Peuting. Cehere genannt wurde.
gift über Deleda, Zedad, 1 Aueria, —— wie ſie
Bi angab (ſ. oben S. 1444), famen von Nord weit,
‚N 125
geb
ana zur Seite von Nebk), 9 Caſama bis Cehere, die
fge el-Kuryetein, verzeichnet hat, von wo nun beide Straßen
int direct oftwärtg gegen Balmyra führen, über die auf der
tingerſchen Tafel allein bezeichneten Stationen 3 Danoua und
Ma, Balmyra, von wo jedoch noch eine füdlihe Seitenftation,
aramia in die Mitte der Wüſte hinein (worin Rennell den
eren Forſchungen des großen Meiſters ſeiner Zeit, D'Anville,
IN gefolgt if) angezeigt ift, die nr noch nicht wieder aufge
= Grofunde XVII. 83333
1458 Weft-Afien, V. Abtheilung, II. Abſchnitt. $. 40,
Funden oder fprachlich ermittelt worden it). Nimmt man d
früher angegebene Nordftraße bei Ptolemäus, von 6 Balmyra üb:
5 Ydada, + PButea, 3 Driza, ? Cholle und 4 Rhefapha (vergl. obe
S. 1441) hinzu: fo fieht man, daß zu Ptolemäus Zeiten in de
Mitte des zweiten chriftlichen Jahrhunderts ihm nur diefe beide
Hauptorte genauer befannt waren, woraus fi denn fo ziemli
der Umfang der Landfchaft, die er Balmyrene nannte, ©
giebt. Im diefer gab er die Lage von 12 Städten außer der &
pitale Balmyra an (Ptolem. V. 14); nämlich zuerft die in fe
ner Ordnung mit 1 bis 6 bezeichneten erften Namen; dann d
Tte ung gänzlich unbekannt gebliebene Adacha, welche aber d
Reihenfolge nah, in die er fie ftellt, weſtlich von Palmyra in di
- Nähe der auf der Peutingerfchen Tafel liegenden Nezala liege
möchte, worauf ex wieder die Ortjchaften des Weftweges nad) di
Reihe der Zahlen, wie 8 bis 11, folgen läßt, und dann nody 4
dem vollen Dußend der Städte Palmyrene's die 3 Städte a
Euphratufer hinzufügt, Alalis, Swra und Alamatha, d
denen wenigftens die mittlere befannt erjcheint. Yl
Garietein oder richtiger el-Kuryetein gehört zu dem in die
Wüſte weit auseinander liegenden, oajengleichen, fruchtbaren a
fen, wo noch gutes Waffer vorhanden und gute Weintrauben 9
deihen; aber es ift auch zugleich der letzte Wohnort J—
Wüſte, von wo man 24 Stunden Wegs ohne Waſſer big Palıny
vorzurüden hat, und ohne einen Schugort zu finden. Die wer
gen Marmorfäulen, corinthifhen Gapitäle und Maue
refte, die hier wahrfcheinlich von vielen flattlichen älteren
werfen übrig geblieben, überzeugten auch Addifon davon, daf h
einft zur Zeit des Balmyrener Handelsflors eine wichtige Staki
derfelben auf dem Weftwege errichtet gewefen fein mußte, ge
welche die jebigen ärmlichen Lehmhütten im größten J—
ſtehen. se ih
Fünfter Tagemarſch (28. Oct.). Bon Garietein du
die Wüſte. Mit frifh gefüllten Waſſerſchläuchen wurde
weite, eine Tagereife breite Blaine durchſchritten, welche, zu #
den Seiten von Fühnauffteigenden Klippenzüigen begrenzt, ein
+53) Siehe D’Anville, M&emoire: L’Euphrate et le Tigre. Pa
4. 1779. p. 47 etc. und deffen zugehörige Karte; fowie Atlas
the Treatise on the Comparative Geogr. of. Western Asia
the late Major James Rennell, Blatt Syria.
Addiſons Reife nah Palmyra. 1459
en gelegten Seeboden gleicht, deffen Erddede, ganz von den
ben der Dſcherboas, oder Springmäufe, wie Honigwaben durch—
rt, für den Reiter nicht ohne Gefahr zu paffiren war. Die
ber fingen dieſe, mit einem fchönen braunen Fell beffeideten,
lichen Thiere, um fie alg ein Leferbiffen zu verſchmauſen. Zum
ft wurde um Mittag ein furzer Halt gemacht, dann weiter
gen, als man um 5 Uhr zwei Beduinen begegnete, welche eine
heerde für die große Bagdadfarawane herbeitrieben. Als man
1 Abend den Naftort für diefen Tagemarfch erreicht hatte und
Dromedare umher ſchon lagerten, die Feuer zum Brotbaden
Braten ſchon loderten, zeigte fi beim prunfvollen Sonnen
Fgang, der in diefen wüſten Ebenen unter dem großen Him—
gewölbe bis zu dem tiefen und weiten Horizonte von befonde-
Schönheit und Bracht zu fein pflegt, der lange, langſam vor-
Be Zug beladener Kameele der Bagdadfaramwane,
diefe Wegftrede bis zum Euphrat hin zu nehmen pflegt.
ie Balmyra-Reifenden brachen auch, jedoch ſpäter erft bei
idſchein, noch einmal auf, und kamen in heller Sternennacht
ein paar Stunden Wegs unter der dunkelen Ruine eines auf
he ſtehenden alten Thurmes vorüber, in deſſen Nähe man in
Mitte der feierlich ftillen Wüſtenei Durch einen Bau von weis
Marmor am Wege überrafcht wurde, der wol nur aus den
noch glücklichen Zeiten der Zenobia herſtammen konnte.
) anderthalb Stunden von da wurde wieder geraftet, als der
eich feine Lanze in den Boden ftedte, wo jogleich ein Feuer
zündet ward, das die Glieder angenehm erwärmte, die dur)
ſchwer fallenden Thau in der Nacht ganz durchnäßt waren.
Schfter Tagemarſch (29. Det.) nad Palmyra. Als
mit der Morgenhelle durch die ausgebreitete Ebene weiter
an deren fernftem Horizont man einige blaue Bergkegel auf
nfah, erhob ſich das allgemeine Geſchrei der Araber: Tad-
', Tadmor! denn nur diefer antife, aus Salomonifchen Zei:
herüberragende Name war ihnen gegenwärtig, den fpäteren
n der Griechen und Lateiner Fannten fie nicht.
Nah einftündigem Halt zum Mörgenimbiß um 11 bis 12 Uhr.
E man eilig weiter; die früher iſolirt ftehenden zwei Gipfel
nen Horizont zeigten fih nun ſchon al8 ein zufammenhän-
E Bergzug. Es war A Uhr Nachmittags, ald man an einem
In, gleich einer Warte auf dem Gipfel eines Berges, vorüber:
—* dem wol einſt die Palmyrener das Herannahen ihres ſie
J 34464
an —
1460 Weft-Afien, V. Abtheilung, II. Abfchnitt, F. At
verderbenden Nömerfeindes erfpäht haben mochten. Hier fi
man fich durch das Mittagsmahl; denn noch immer war ein wı
Weg zurüdzulegen, bis man am Abend 9 Uhr in die tiefe 4
Ihlucht zwifchen zwei Bergzügen eintrat, deren Rüden zu be
Seiten mit vielen ifolirten hohen Thürmen beſetzt waren,
man fpäter erft für die Prachtgräber der einft reichen Palmyr
erfanntee Bon der lebten Anhöhe weitete fich wieder der $
über die unabſehbare Barrai el-Scham, wie die Araber |
Wüſte nannten, und- beim Hinabfteigen zu ihr traten die €
Säulengruppen im Dämmerlichte hervor. Die durftigen 4
die ſeit 36 Stunden keinen Trunk gethan, trabten ſchnell der
ſten warmen Schwefelquelle zu, deren Waſſer fie faſt
Aufhören in ſich ſchlürften. Von da durchzog man den well
Trümmerboden unter den langen weißen Säulenreihen hin bie
antifen Gella des großen Sonnentempels, in deffen vboftag
Hütten des Beduinendorfs verſammelt liegen, wo man auf
Woche ſeine Herberge fand.
Bas
t
Ch. Addiſons Rückweg von Palmyra nach Dam
in A Tagen, vom 5. bis 8. Novemberssq).
ak
Kürzer war der eilige Rückweg dur) die nun fehon befar
gewordenen Wüftenftreden, mit geringeren Abweichungen von
wege. Der klare hellblaue Himmel voll Sonnenſchein, voll?
teflere und Schattenfeiten an den weißen Marmorfäulen des
nenfeldes hatte ſich am Abfchiedstage des 5. Nowembers, dem ®
Wirbelſtürme und Gewitterfhauer vorhergegangen waren, mit
felfhwarzen Wolfen behängt, die, wie mittrauernd, düſter übe
Trümmerwelt ſchwebten, als man von dem Berghöhenrant
Weſten den Testen Abjchied von ihr nahm, und nur hie m
noch ein einzelner Sonnenftrahl durch dag Gewölf die eine adj
andere Stelle magifch erleuchtete, von denen auch einer au
dahinter liegende Salzfeld fiel, das den Auge wie eine weiße
resfläche den Lichtfpiegel zurücwarf. Es war dabei Falt und
geworden und blieb dies auch den ganzen Tag, bis man
Durhwanderung der bekannten Wüfte am Abend halb 8 U
bein angezündeten euer müde zur Ruhe legte.
*%%) Ch. Addison 1. c. p. 337—355.
Addifong Rückweg. 1461
Um 6. November durchzog man den befannten dürren Wü—
veg, wo nur Dſcherboas und eine Heerde Gazellen (Gha—
er Araber, die gern auf fie Zalfenjagd machen) die Einfamfeit
ebrachen, bis das Dorf el-Kuryetein mit feinem frifchen,
ieklichen Waſſer am Abend erreicht wurde.
Bom 7. November ritt man auf directeren. Wege im Weft
Dergzüge hin, an deren Oftfeite man auf dem Hinwege geblies
war; dann dur) die früherhin wüfte Ebene, die nun ſchon
den erſten gefallenen Regenſchauern ſich zu begrünen begann;
im Weſt der Salzebene hin, die man auf dem Hinwege im
n paffirt hatte, und gelangte nach einem 14ftündigen Ritt zum
jen Dorf Dfheirud (f. oben ©. 265), dag, von Gärten ums
it, die Reiſenden gaſtlich empfing.
Bierter Tag, den 8 November. Das Dorf wird mit
en Gärten und Feldern durch einen Bach bewäſſert; hier werden
en, Gerste, Linfen, Rettiche, Melonen gebaut; die zahl:
jen Ziegenheerden, die viel Milh und Butter geben, machen
Reichthum der Bewohner aus. Der Luxus, den die Araber
ſchönen Pferden treiben, zeigte fich bei dem Scheich des Dor—
der im Beſitz eines Pferdes war, das ihm 15,000 Biafter
T 100 bis gegen 200 Pfd. Sterl. an Werth) gefoftet hatte, der
auch flolz darauf war. Die Araber jammelten jet die in
r frisch befeuchteten Wüſte in Menge aufgefhoffenen Pilze
hricheinlich die von den Arabern Ghime genannten Trüffeln,
erdk. XI. ©. 746) 5°) ein, die in ganzen Kameelladungen heim—
hrt (ſ. oben S. 1390), mit Buttermilch gekocht oder an der
ne getrocknet, als Delicateſſe verſpeiſet werden.
Nach dem Aufbruch von Dſcheirud wurde um 11 Uhr die
nördliche Grenzkette der Ghütha von Damaseus über—
en, die einen weiten Blick über die Merdſch und den ſüdlichern
ran gewährte, in deſſen weiteſter Ferne man einen iſolirten
F auffteigen fah, den die Araber Dihebel Laha nannten,
Äheinlich der im Haurän fo genannte, bis 6,000 Fuß abfoluter
geſchätzte Kelb Haurän (Erdf, XV. 2te Abth. ©. 803),
vielmehr der weiter oftwärts in der Mitte der füdlichen Wüſte
Burkhardt und Wellfted gefehene Dihebel Laha (fiehe
. XI. 1844. ©. 746).
|
\ Quatrem£re, im Journ. Asiat. 1838. III. Ser. T. Vl. p. 484.
t
*
1462 Weft-Aften. V. Abtheilung. IT. Abſchnitt. F. 40,
An einer Quelle ging es nun hinab zu der Grenze der Merdſch
wo in einem ruinirten Khane die Waffen der Wüſte, wie Lanzen
Flinten, Keulen und Dolche, zurücgelaffen werden mußten, und di
Gavalcade in einem ihres folgen, Friegerifchen Schmudes entbehren
den Aufzuge fehr deprimirt und des wahren, kühnen Beduinendya
vacters beraubt, ihren ganz friedlihen Rückſchritt nah Sä
lehtyeh zu nehmen genöthigt war. Zwiſchen den Dlivenpflanzum
gen und den Gartendörfern der Ghutha mußte das wilde, freie Le
ben der Wüſte abgeftreift und mit der Sitte der Givilifation ver
taufcht werden, unter dem eifernen, aber Sicherheit erzwingender
Scepter. des ägyptiſchen Herrfchers unter Sn ie
Kommando.
| 5) Die Reife Lord Tinbjay’ 8 von Damaseus nad Dal
myraim Juni 1837 56), 4
Lord Lindſay mit 7 anderen Reiſenden, A Dienern, 2 Man
thiertreibern, 4 Kameeltreibern und 5 bewaffneten Soldaten, m
5 Kameelen, 2 Efeln und 21 Pferden "und Maulthieren, alfo i
ziemlich zahlreicher Begleitung, deren Bedeutung die Beduinen di
Wüſte aber nicht nach der Zahl der Perfonen, fondern blos ma
der Anzahl der Flinten zu berechnen pflegen, rückte zunächſt a
erften Tage bis Garietein (el-Kuryetein bei Eli Smith) w
ein Ort, der ihn an das hebräifche Kirjathaim erinnerte, Diı
war aber an der Oftfeite des Jordan im Stamme Ruben (Bu
Sofua 13, 19) gelegen (f. Erdf. XV. 1. ©. 582), von dem di
erfte Buch Mofe 14, 5 fagt, daß Kedor Laomer die Niefen |
Aſtaroth Karnaim, die Sufim zu Ham und die Emim in de
Felde Kirjathaim fihlug, diefelben Emim, die, nad) 5. B. Mo
2, 10, ein ſtark und hoc Volk, wie die Enafim (vergl. Erdfun
Th. XVI S. 212), vor Zeiten in Moab gewohnt, aber v
den Moabitern verjagt wurden 57). Obgleih man nun d
auch verfucht hat, diefe nördliche arabifhe Garietein mit ı
ner hebräifhen KRirjathaim in Berbindung zu bringen, v
ſchon fprachlich unrichtig ift, fo ift auch ihre geographift
Sdentität Feinesweges zu behaupten: denn abgefehen davon,
ri
#56) Lord Lindsay, Letters. 3. Ed. Lond. 1839. Vol. Il. p. 163
167, 179. >?) Keil, Commentar über das Bud Joſua. ©. 2
Minen, Bibl. Realm. I. ©. 659.
Lord Lindfay’s Weg nah Palmyra. 1463
viele mit Kirjath zufammengefegte Namen von Ortfchaften bei
n Hebräern gab, welche diesfeit und jenfeit des Jordan in Moab,
da, Benjamin und anderwärts lagen, jo-giebt Hieronymus
erüber hinreichenden Aufſchluß, wenn er fagt, daß Kirjath
hits anderes als eine Ortfhaft bedeute, die man in
rifher Sprache Certa oder Karta nenne (Kirjath in Hebraeo
gunt, quod proprie villam significat et lingua Syra Cartha di-
ur; Hieronymus ad Jesaiam 29) 58).
In dieſem Dorfe wurden 5 Kameeltreiber gemiethet mit ihren
imeelen, die mit 20 Waflerfchläuchen beladen wurden, da big
almyra das Waffer fo jelten, der Durft bei den Leuten faft un-
fättlich) zu fein pflegt. Die hiefigen Landleute, die Beladin,
nden mit den Beduinen in Fehde.
Zweiter Marjhtag. Bon Garietein 11 Stunden
eit durch die auch von Addifon am 18. von derfelben Stas
m aus durchwanderte große Ebene, welhe man dem Lord
adi Kebir nannte, welche bis zum Abend 6 Uhr zu durch—
sen war.
Am dritten Tage ging e8 um Mitternacht weiter, nachdem
in nur 2 Stunden geruht hatte. Der lange Zug von Bergen
irde irregulairer und etwas pittoresfer, bis man die Schlucht
rt Gräberthürme zu beiden Seiten erreicht hatte, die man
on aus weiter Ferne erbliden fonnte, nun aber als die Stelle
te Necropolis von Palmyra erfannte; denn bei dem Austritt aug
rSchlucht öffnete fih der weite Horizont bis zum Euphrat hin
it der vorliegenden Säulenftadt, ein Blick, einzig in feiner
et, von dem Lord Lindſay gefteht, daß er ihm unvergeßlich
ji werde,
Nach diefem eiligen Hinwege verweilte er nur wenige Tage
tt, und eilte eben fo fchnell wieder in 3 Tagen nad) Damascus
rück, vom 12. bis 15. Suni, auf demfelben Wege, aber meift nur
3 Nachts bei Sternenliht, um jedem Angriff der damals aufge—
sten Beduinen der Wüfte wo möglich auszuweichen, was aud
lang.
|
‚ °%) H. Relandi Pal. p. 102, 724-726.
1464 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. 5.40,
6) Reife des M. Adolphe de Caraman von Höms nad
Palmyra und zurüd im December 1837).
In demfelben Sahre, nur zur Winterzeit und auf eine
ganz andern, nämlich nördlicheren Route direct von Höme
aus, welche erft ganz in der Nähe vor Palmyra mit der Damag
cusroute zufammentrifft, befuchte Ad. de Caraman die Pracht
ruinen, weshalb durd ihm wiederum ganz andere Kocalitäten um
Namen angegeben wurden, die wir noch weniger als die auf de
gewöhnlichen Damascusroute genau zu orientiren im Stande wi
ven, welche jedoch ziemlich mit der auf der Tabula Peuting
angegebenen Route von Apamea (Höms; die alte Emefa, tft ni
- genannt) über die Stationen Theleba, Decaraba, Centu
putei bis Palmyra zufammenfallen dürfte, wenn ſchon nah d
Caramans Anführungen von Feiner diefer antiken Benennunge
noch eine Spur übrig geblieben zu fein ſcheint. =
Ibrahim Paſcha hatte Beſitz von Syrien genommen (1
und die Sicherheit hergeftellt; wenn zuvor fat fein Europäer t
wagen Fonnte, in Höms ſich bliden zu laffen, und nod alle Hau
jer und Hallen ganz niedrige Thüren hatten, um jeden Zugang 3
erichweren, fo herrichte im Sahre 1837 dafelbft die größte Gaſtli
keit gegen die durchziehenden Europäer, und von den Landftraße
waren die Raubhorden verfcheucht. Zeigten fich dagegen Agyptifd
Agenten, Ginnehmer oder fonftige Beamte, fo flohen die einheim
[hen Bewohner aus ihren Dörfern in die Wüfte, ſich vor der Ei
treibung der ſchweren Steuern, oder noch mehr vor der Con
feription fürdtend, da fie entwaffnet wurden und Feine Gegen
wehr möglich war. Unter diefen Verhältniffen wollte der Goube
neur von Höms die VBerantwortlichkeit nicht übernehmen, den ft. tar
zöfifhen Gaft, der von Mehmed Alt in Aegypten feine Em
lungsbriefe vorzeigte, nad) Balmyra ficher zu escortiren, weil ı
wol wußte, daß er nad) Ibrahim Paſcha's Strenge mit ſei
Leben für das des Reiſenden haften mußte, und in der Wüſte do
leicht ein Unfall vorkommen konnte. Er wies ihn daher na
Hamah, wo damals der verantwortliche oberfte Chef der Beduine!
Keifetun Aghaffi, feine Reſidenz hatte, um mit ihm bie |
— Adolphe de Caraman, Voyage de Homs & Pol 183,
im Bulletin de la Societe de Geographie. Paris, 1840. Jui
pr 321-955. 8
|
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F
i
J
Aa
A, de Caramans Weg nah Palmyra, 1465
legenheit zu befprechen. Mit Empfehlungsbriefen an den ägyptifchen
Scheih Seid im drei Viertelftunden entfernten Gavallerielager bei
Höms zu Deir Maalbe und an den Scheich der Anaſéh,
Mahmud, Fehrten fie nah) Höms zurück, und mit der Drdre an
Scheih Seid, dem de Caraman und feinen Gefährten 20 Rei-
ter zur Escorte zu stellen. Ungeachtet diefer ihnen nun ftatt der
20 doch nur 3 Neitersmann überweiſen fonnte, fo ließen‘ fie fi
doch dadurch nicht von ihrem Vorhaben abſchrecken, und ritten mit
dieſen von Höms die erften paar Stunden durch das Gulturland
der Stadt (ſ. oben ©. 1018), bis fie durch die Dörfer Abrin
und Zufera, wo fie noch Erdhütten und Silos, d. i. Korngruben
unter der Erde, ald Magazine fanden, tiefer landein, an der Ber:
tiefung Afir vorüber, und nad) 6 Stunden frummen Wegs das
erfte Beduinenlager trafen, welches in directer Linie nur in
3 Stunden von Höms hätte erreicht werden fünnen. Aus diefer
Ferne fonnte man die etwas erhaben Tiegende Citadelle von Höms
noch; erfpähen. Hier wurde Nachtlager gehalten.
Zweiter Marſchtag, den 15. December. Bon Afir
rückte man früh aus gegen Oft, nicht durch Sandwüſte, wie fie
de Caraman im Süden des Atlas oder an der Grenze Aegyp-
tens kennen gelernt hatte, jondern durch den außerordentlich welli—
gen, ja hügeligen Boden diefer Wüfte, in dem noch grüne Eichen,
Garuben, Bufhwerf hie, und da fich zeigten, der, wenn er bes
wäſſert werden könnte, jehr fruchtbar fein würde, und zur Winter:
zeit auch zahlreichen Heerden von Kameelen, Schaafen, Ziegen der
\Beduinen hinreichende Nahrung giebt. Die erfte Waſſerſtelle,
die man erreichte, wurde Seid el-Mä genannt, und eine halbe
Stunde weiter von ihr im Diftrit Shumari ein Lager der
Araber berührt, dem zur Linfen, alfo nördlich, der Bergzug
Dihebel el-Heble (d. h. Grenzkette) vorüberzieht, aber rechts,
alfo ſüdwärts, der Diftrit Montar el-Abal liegt, wo man Halt
‚machte zum Nachtlagerr. Man hatte auf dieſem Tagemarfche die
Direction mehrmals gewechſelt, wahrfcheinlih um noch mehr Es—
corte zu gewinnen, denn I1 Neiter waren an diefem Tage zur der
bis dahin zu Schwachen Begleitung geftogen.
Dritter Marfhtag, den 16. December. Die rauhe
Winterzeit machte fich ſehr fühlbar durch höchſt Falte Winde, welche
ungehemmt über die unabjehbare Ebene hinftreichen konnten, und
band, viele Wafferriffe in den vielen aufeinanderfolgenden Fal—
'm des welligen Bodens, bei deren einer, an der Tränkeftelle,
1466 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abfchnitt, $. 40,
Diheb Gerah genannt, Halt gemacht wurde, Hier ftillte ein
30 Zuß tiefer Brunnen zahlreichen umher gelagerten Heerden und
ihren Hirten den Durftz durd) die vielleicht feit Sahrtaufenden
hinabgelaffenen Schöpfieile war der umbherlaufende Felskranz zur
Brunnentiefe in viele Furchen eingeferbt. Nach verfchiedenen Riche
tungen hin und her, über viele wellige Fleinere Einſenkungen und
Anhöhen mit bufhigem Terrain, zwifchen dem man öfter Viehheer—
den erblidte, fortfchreitend, fonnte man doch die Zelte des Scheich
Mahmud der Anafeh, auf deffen Schuß e8 eigentlich abgefehen
war, nicht auffinden. Die Hirten, deren Ausfagen irre führten,
und denen man Schuld gab, daß fie dies in der Mitte ihrer Berge
abfihtlich thäten, wurden mit Schlägen bedroht. Dean nannte
diefes bergige Terrain Dſchebel Beläs, in dem man die Nacht
zubringen mußte.
Bierter Marſchtag (17. Dee). Endlich nach vielem Um—
herirren zwifchen den Windungen der Bergfalten und der niederen
Anhöhen wurden Zelte der Anafeh erblidt, und ihre Bewohner
gaben nun einen fihern Führer mit großer Lanze verfehen, der
über viele Hügel und Tiefen hinweg, voll von Heerden der Ka—
meele, glücklich das Lager ihres Scheihs Mahmud erreichte. Als
ihm der Befehl feines Ober-Scheih Keifetun Aghaffi aus Has
mah mitgetheilt war, jagt de Caraman, ung fiher nad) Balmyra
und zurüd zu führen, mit dem Zufaß, wenn wir beraubt würden,
müffe er das Zehnfache erfeßen, rief er aus: „Oh, das ift ein
Biegelftein, der mir auf den Kopf fällt!“ Er fönne für
feine Attafe eines ftärferen Haufeng ftehen. Doch unterwarf er
fi der Ordre feines Obern; der junge Scheich war erft 18 Jahre
alt, und fein Vater zu Höms von Ibrahim Paſcha ale Rebell ger
föpft worden; er hatte alfo wol Gehorchen gelernt.
Fünfter oder Rafttag (18. Dee). Der bisherige Führer,
Scheih Seid, der feinen Auftrag erfüllt hatte, kehrte nun zu feiz
nem Gebieter zurüd, ihm Bericht von der Ausführung feiner Mife
fion zu geben; als Bakſchiſch zahlte ihm de Caraman eine
Summe von 200 türkiſchen Piaftern (50 Frances). Mit der Nach—
richt, daß Scheih Mahmud feinen Schüblingen eine Escorte von
50 bis 60 Reitern. zu geben verfprochen habe, ritt er nah Hamah
ab. So glänzend war num freilich die Hülfe nicht, als die Ver⸗
ſprechung. Scheich Mahmud kannte die Zahl feiner Zelte jelbft
nicht, verficherte aber, daß er im Felde 700 Anafeh-Reiter comes
mandirez; er habe nur Kameele, Feine ‘Pferde. Der Tag fei ein Pr
J
A, de Caramans Weg nah Palmyra. 1467
böfer Tag, an dem man nichts unternehmen dürfe Er gaftirte
indeß feinen Gaft mit Pillau, Kaffee, Süßigkeiten und Granat-
äpfeln; der Regenfchauer in der Nacht drang durch die Zelte hins
duch; zur Unterhaltung in der erzwungenen Raft wurde Schach
gefpielt; der Neifende fühlte wol, daß das Zelt für ihn wie ein
Schiff, oder daß die Wüfte ein weites Gefängniß fei, auf dem
und in dem er nicht nach feinem Willen fich bewegen Fonnte, fonz
dern ausharren mußte nach dem Belieben feines Wirthe.
Sehfter Tag (19. Dec.). Marih nah Dichebel Abiad, oder
dem weißen Berge. Endlich Fam es doch mit 5 Kameelen zum Auf:
bruch, auf deren jedem 2 Mann Escorte jaßen. Durch) eine enge
Schlucht trat man in eine Eleine halbe Stunde breite Thalfenfung,
die durch einen Höhenzug, Abu Souhour genannt, etwa 360 F.
hoch, beendet wurde. Nach Auffteigen zu ihm hatte man ein
welliges Plateau zu überfchreiten. Noh 3 Stunden weiter Fam
man zu einem zweiten Bergzuge, Abiad, die weißen Berge
genannt, die nicht über 300 Fuß hoch waren, und diefen Namen
von dem hellen Kalk- und Sandftreif an ihrem Fuß hatten, wäh:
rend fie nach oben einen ganz ſchwarzen Anblick gewährten. Im
Zickzackwegen ging es jehr fteil hinauf, oben und an ihren Ab-
hängen waren fie ſehr Elippig; auch diefe Ketten noch mögen zu
den Öliederungen des PBtolemäifchen Alsadamus Mons diefer
imprenifhen Wüſte gehören.
Um 3 Uhr Nachmittags wichen die Führer zur Seite links,
alſo nördlich, von der bisherigen Direction ab, wo nach andert-
halb Stunden ein Araber- Lager erreicht wurde, in dem man die
ı Nacht campirte.
Siebenter Tag (20. Dee). Marfh nah Palmyra.
‚In diefer Winternacht hatte ein jehr ſtarker Neif die ganze Land-
haft überzogen, die offenbar ziemlich abfolut erhaben liegen muß,
da Damascus ſchon über 2,200 Fuß auf Plateauhöhe liegt, und
von da gar manche Anhöhen noch zu überfteigen waren. Doch bei
dem fchönften Sonnenfhein ritt man am Tage fort über die fhlüpf-
rigen Felsklippen der Dſchebel Abiad- Berge, die mitunter
ſehr fteile Abfälle zeigten, in denen man von Strede zu Strede
Einſchnitte fah, die an die des Mofattam bei Kairo erinnerten,
umd zu nichts anderem als einft zu Steinbrüchen gedient haben
’onnten; denn jchon näherte man fich mehr und mehr der alten
Yandescapitale. Die vorliegende Ebene war mannshoch mit weißen
Dünften wie belagert; an einer Eifterne, Geffel genannt, Fam
1468 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. AO,
man vorüber und an vielen Grabftätten zwifchen Buſchwerk; dann
folgte eine Sandfläche, durch welche mehrere Hunderte von Pfaden
in einer Richtung hin nebeneinander, wahrfcheinlich. von durchzie—
henden BagdadsKarawanen, betreten zu fein ſchienen; dabei fühlte
man hier eine eifige Nebelluft. Erft nah 2 Stunden Wegs über
Anhöhen mit Grabftätten, zwifchen Bufchwerf gelegen, hatte man
fi über das Nebelmeer erhoben. Die Anafeh Frochen vorfichtig
auf dem Bauche die geringe Anhöhe hinauf, weil an diefer Stelle
häufige Ueberfälle von Weglagerern ftattfanden, und fie jebt Men
jhen witterten; und wirklich erblidte man in der Ferne den lan-
gen Zug einer Karawane Die anfängliche Furcht von beiden
Seiten verfchwand aber bald, da man in ihr die von Damascug
Fommende Karawane erfannte. Der Weg führte nun hinab zu
einer weiten Ginjenfung, von hohen Bergen umgeben, welche gegen
die Oftfeite hin mehrere Ihürme wie Wachtthürme trugen, und die
Annäherung an Balmyra verfündeten. Che man das Ende der
Ebene erreichte, Fam man an der Gifterne Ma-Abulfuarig vor
über (auf diefer legten Station vor Balmyra, wo ſchon mehrere
Eifternen vorfamen, hat die Tabula Peuting. auf der Route von
Höms her ihre Centum putei eingetragen), bei welcher es oft
unter den Arabern Händel geben fol. Eben hier ift eg, wo fih
nun die beiden Karawanenwege von Damascus und von
Höms vereinen, die von da an Palmyra vorüber ihrer Beftimz
mung zum Euphrat entgegen ziehen. Bon hier aus erblidt man
zuerft die Nefte der Berfchangungsmauer der ehemaligen Stadt,
Die beiden Bergzüge von beiden Seiten neigen fich gegen ihre
Bereinigung zu einer tiefen Schlucht, durch welche fich die Route
mit den Gräberthürmen auf den Hochrücen zu dem Auinenfelde
von Balmyra hinzieht, an welchem der fih bis zum großen
Sonnentempel hinfchlängelnde Weg einen guten Weberblid über
das Ganze darbietet. Nachdem man volle 15 Stunden feit dem
Morgenandbruch geritten, war endlich hier das große Ziel erreicht.
Nach einem Aufenthalt von 4 Tagen wurde der Rüdweg
von Balmyra zum Lager des Scheichs der Anafeh in 3 Zage⸗
märſchen angetreten 60),
Am 24. December. Da zwei Frauen des Scheihg ſich bei
unferer Karawane eingefunden hatten, fagt de Baraman, fo 308
man weniger eilig durch die früher durchwanderte Nebelſtrecke, die
60) A. de Caraman I. c. p. 340 —345.
U, de Caramans Rückweg. 1469
jetzt durch eigenthümliche, fchöne gelbe und rothe Färbung mit
dunfelvioletten DBergzügen einen ganz andern Eindruck machte.
Die Sonne zeigte durch die Dünfte nur ihre ftrahlenlofe Scheibe,
und bald ſenkte fich Negen herab, der nah 6 Stunden Marfch die
Zelte ſehr erwünfcht fein ließ. Die Beduinen waren fehr eifrig
im Beltauffchlagen, Feueranmachen, Wafferholen; die Frauen bad-
ten das Brot, das fie ung in Mangel des Pillau mit Kornbrei,
Zwiebeln und Granatäpfelbrühe zur Erquickung ſchickten, auch ges
röftetes Brot in ranzige Butter getaucht, mit Zuder beftreut.
weiter Tag, den 25. December. In diefer Nacht war
das Zelt gang mit ftarfem Reif und eifiger Krufte bededt,
Schnee färbte die Höhen der Bergzüge weiß, es war den ganzen
Tag über ſehr kalt und der Marfch der ganzen Truppe ſehr er-
Ichlafft und regellog. Wenn man ihnen wegen der Berfäummniß
ernſte Vorwürfe machte, um fte in frifcheren Zug zu bringen, und
an die Ahndung der Zucht Ibrahim Paſcha's erinnerte, erwiderten
fie, DaB wenige Jahre zuvor fie nur für Zahlung von 2,000 Piaft.
ihre Balmyra gezeigt haben würden. Nach 6 bis 7 Stunden fehr
langſamen Marfches wurde bei dem Berge Schaar Halt gemacht.
Am dritten Tage (den 26. December), nah 8 Stuns
den Mari. Man hatte fich wiederholt verirrt, da der Scheich
Mahmud feine Zelte verändert und in dem Diftricte Koufouf
el-Boum (. i. die Hand des Schuhu) aufgefhlagen hatte,
Dei der endlichen Ankunft bei ihm war e8 erfreulich zu fehen, mit
welcher Güte er feine Diener empfing, und nad patriarchaltfcher
Weiſe einem nach dem andern wohlwollend die Stirn Füßte. Die
Borwürfe, die wir wegen der Saumfeligfeit und öfter der Falfch-
heit feiner Leute zu machen hatten, fuchte er dur feine Gefpräche
abzulenfen; dieg diente nur dazu, ung defto jchneller weiter zu
fördern.
Am vierten Marſchtage (27. Dec.) wurden ihm die ver-
| abredeten 400 Biafter zur Vertheilung an feine Leute ausgezahlt,
worauf man mit einem Führer gegen Höms ritt. Die Waſſer—
I ftellen fand man mit Eis überzogen, hier, zwifchen 33— 34° n. Br.,
DWheitis ein Zeichen ziemlich Hoher abfoluter age; auch hatte
Feiner der vorhergehenden Reifenden durch diefe Palmyrene, ſelbſt
4 nicht die fie in der Mitte des Sommers bejucht hatten, bejonders
über große Hibe etwa geklagt. Nah 2 Stunden Wegs über fehr
unebenen Boden durch Höhen und kleine Thäler bemerkte man die
erſten von Wild, von Ebern, Füchſen, Rebhühnern,
1470 Weſt-⸗-Aſien. V. Abtheilung. IL. Abſchnitt. S. 40,
aber feine Gazelle, jedoch viele große Geier, Adler und Raub:
vögel. Nah A Stunden Wegs betrat man die große Ebene
von Höms, auf welcher viele Heerden weideten, wo die Sonne
heil fchien, aber ein eifiger Wind die Neifenden längs eines Berg-
zugs, des Dichebel el-Heble, von 200 bis 250 Fuß relativer
Höhe bis zu den erften Eulturfeldern in der Nähe von Höms
begleitete, da8 von da an in 3 Stunden erreicht wurde.
Nah de Caramans Obfervation liegt Balmyra von Höms
nicht gegen Süd-Oſt, wie e8 die Berghausſche Karte angiebt,
jfondern direct in Oft von dem alten Emeſa.
Erläuterung 3.
Die heutigen Zuftände der bewohnten Drtfchaften am Saume
ber ſyriſchen Wüfte, auf dem directeften Wege von Damascus
über Adra, Kuteifa, Mwaddamije, Dfeheirud, Atana, Kuryetein
nad) Balmyra, und die heutigen Beduinenftämme der palmyre⸗
nifchen Wüfte nach v. Kremers Beobachtungen, 1851.
Die jüngften Beobachtungen über den gegenwärtigen Zuſtand
der durchzogenen ſyriſchen Wüſtenſtrecke der palmyreniſchen
Landſchaften, zumal auf der weſtlichen Seite zwiſchen Damas⸗
cus und Höms längs der großen Hadſch— Karamanenftraße,
von welcher die meiften Verfuche, die große Nuinenftadt zu erreiz
hen, ausgingen, fowie über die gegenwärtigen Zuftände ihrer Ber |
völferungen verdanfen wir den während feines mehrjährigen Auſen
haltes in Syrien und zumal in Damaseus theils ſelbſt gemachten
Beobahtungen, theils als Augenzeuge eingefammelten, jehr —
baren Nachrichten Alfr. v. Kremers, mit deren weſentlichem
Ergebniß wir füglich unſere geographiſchen Betrachtungen auf eine,
für die bisherige nur ſehr lückenhafte Kenntniß der alten Pal—
myrene vervollſtändigende und nicht wenig erſprießliche Weiſe
ſchließen können. Wir bleiben indeß der Hoffnung, da der Gegen:
ftand Feinesweges -erfchöpft, fondern nur erſt angebahnt zu fein
ſcheint, daß demnähft auch die anderen, bis jetzt noch wenig er—
forfchten Seiten der alten Palmyrene des El. Btolemäuß,
welche aber Plinius früherhin fehon unter dem Namen der
Palmyrenae solitudines von. Thapſacus am Euphrat ſüd—
un
Die heutige Landfehaft Palmyrene. 1471
parts bis Petra ausdehnte (Plin. H. N. V. 21), nämlich die
Rord-, Oſt- und Südſeiten, welche wir noch zu einer ſyriſchen
Terra incognita zählen miüffen, erforfcht werden mögen. Auf un-
eren Landkarten nehmen fie eine faſt gänzliche Leere ein, da fie,
die wir anderwärts fchon nachgewiefen haben (vgl. Erdk. XV. 2,
5. 958— 962 u. a. v. D.), zumal gegen die Südweftfeite über
Nakfura, Boßra, Szalkhat im öftlihen Hauran und big zu
en alten PBrachtftätten Gerafa, Philadelphia, Petra am
Saume der Wüfte, wie nad) dem Nedſched hin, von Königss.
trafen (wie auf Tabul. Peuting.) und Viae stratae auf den
Handelswegen der Nabatäer und vor ihnen der Affyrier und
Bhönicier durchzogen wurden, und, wie Burdhardts Erkun—
gungen angaben, noch die Ruinen von an 200 aus ſchwarzem
Stein erbauten, unbefannt gebliebenen Drtichaften herbergen, deren
Zahl im Munde der Hauränier auf 366 Städte wählt, Mögen
iefe nicht mehr lange für die fortjchreitende Wiſſenſchaft unerforjcht
leiben. Die auf den fogenannten Wüftenwegen von ung in Obi—
em ſpeciell nachgewiejenen Dertlichfeiten zeigen ſchon, daß wir es
er mit feinen abfoluten Sandwüfteneien zu thun haben, ſon—
ern daß auf fruchtfähigem Boden faft überall Spuren fefter älte-
er Gulturfige und einftiger höherer Bölferentwidelungen übrig ge-
lieben find, welche die Hoffnung erweden dürfen, daß auch Diefe
Srdgegenden unter der Gunft einer edleren Entwidung der Frage
es Drients als in der Gegenwart, dereinft einer allgemeinen Ci—
ilifation der Menfchheit und einer fegengreichen Exiftenz entgegen
eifen können.
Bon Damascus bis an die Nordoftgrenze der Ghuütha
ah Adra und zum Gebirgspaß des Boghas, der nordwärtg
ch der Kloftergruppe von Saidnaya und Malula führt, haben
ie ſchon früher das Hierhergehörige zufammengeftellt (vergl. oben
.264—266) ; verfolgt man aber vom genannten Gebirgspaß die
oftwärts verzweigenden Außerften Vorketten des Anti- Libanon,
gelangt man auf dem nordöftlich fich abfpaltenden Karawanen—
ge zu der Thalſenkung von Dſcheirüd und zu der Wüfte, die
ch Palmyra führt, und eben diefe Route haben wir hier nad
| ‚Kremers Anleitung 9) insbefondere noch zu verfolgen, ehe
19 A. v. Kremer, Notizen, geſammelt auf einem Ausfluge von Da—
masecus nach Halmyra, in Sitz.-Ber. der Kaiſ. Acad. d. Wiſſenſch.
Whil.hiſt. El. Jahrg. 1850. 2te Abth. S.86—99 in deſſen Mittel:
| en und Damasıng. Wien, 1853. S. 191—204.
1472 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 4
wir und in den Ruinen von Palmyra, oder Tadmor, felbft zu
orientiren fuchen.
Meberfteigt man den Boghag, d. h. Engpaß, durch die
flippige, öftlichfte Vorfette des Anti-Libanon, Dihebel el-Bo—
ghas genannt, im Norden von Adra, fo gelangt man nad
2 Stunden Marfches gegen N.D. an mehreren für die Karawanen
‚gegrabenen Brunnen vorüber, in dag fchöne Thal von Dicheirud,
das fih 10 Stunden weit gegen NO. bis zum großen Dorfe
Dſcheirüd zieht, von wo die fich zufammenfchanrenden Höhenzüge
eine Hochebene bilden, mit welcher die eigentliche ſyriſche
Wüſte ihren Anfang nimmt, in der man nah 15-Stunden Wegs
oftwärts von Dieheirud das Dorf Kurietein (Garietein der
Zouriften, el-Kuryetein beit Eli Smith) erreicht. F
Tritt man aus jenem Engpaß heraus, fo fieht man nördlich
in der Entfernung von etwa 2 Stunden das Dorf Hille; die
Straße aber läuft nordöftlich fort, und führt nad 17% Stunde
zum Dorfe Kuteifaz nicht weit von diefem, füdlich dicht am Ger
birgszuge (dem Dſchebel Dicheirud, welcher irrig auf Berghaus
Karte Utala Safire genannt ift) 2) Tiegt das Dorf Ruhaibe
Das Dorf Kuteifa, von AdersFeldern und ſchönen Obftgä
ten umgeben, deren faftiges Grün von den röthlich-braunen F
maſſen der benachbarten Bergzüge pittoresk abſticht, bildet eine d
legten [hönen Dafen am Rande der Wüfte, und zählte in
Sahre 1850 an 1,500 Einwohner. Gin ſchöner Khan für die Pilz
gerfarawanen, ganz aus Quaderfteinen aufgeführt, wurde hier im
Sahre 1591 durh Sinan Bafdha erbaut; ein gewölbter Thor
weg führt zum innern Hofraum mit den umbherlaufenden Arkaden,
mit den Kaufbuden und Waarenmagazinen und zu einer Moſche
mit Minaret; ein anderer Eingang führt zu einem zweiten in
nern Hofraum, der 60 Schritt lang und 70 Schritt breit if, um
in feiner Mitte ein Wafferbaffin in Quadern eingefaßt mit fliegen
dem Waſſer erhielt, fowie mit fleinernem, gewölbtem Gang umgebe
ift, in welchem fi Magazine und Ställe für die Karamwanenzüg.
befinden. Einſt ein wahrer Prachtbau, nur bei dem —
Handels in der Gegenwart vernachläſſigt, aber noch immer bead
tenswerth. Solche Khane, obwol gegenwärtig meift in Verfal
liegen an der großen Handelsſtraße von Damascus nat
+62) Diefe Route ift auf 9. ha Karte von Paläftina bis J
rud eingetragen.
Die heutige Landſchaft Palmyrene. 1473
ppo fait von Stunde zu Stunde, und beweifen den frühern
des Verkehrs zu Lande von N, nad) ©., der erft durch die
teren Meeresftraßen von dort nach anderen Directionen abge
wurde. Das prototypifche grandiofe Mufterbild zu diefen
würdigen Sonftructionen der Khane des früheften Mittel-
78 jcheint in der That der Urbau des großen Sonnentempels
Jalmyra mit feinen umlaufenden Säulenhallen und feiner ins
großen Area abgegeben zu haben (f. unten Balmyra).
Das Einfommen des ganzen anliegenden Dorfes und des da—
viel befuchten Khanes, der als eine religidfe mohammedanifche
tung angefehen werden muß, wurde vom Erbauer, Sinan
ba, der von ihm erbauten Mofhee Sinäntje in Damascus
Wakf, d. i. als Kirchengut oder fromme Stiftung, zu ewigen
m überwiefen, Die Gärten des Dorfs, eine halbe Stunde
umher angepflanzt und gut bewäſſert, geben reichlichen Ertrag
5 Aepfeln, Birnen, Aprikoſen, Nüſſen. Der Dorf
tling oder Schulze, Scheich el-Beled titulirt, ſteht unter
Aga von Dſcheirüd. Eine halbe Stunde oberhalb Kutei—
liegt das Dorf Mu’addamije mit ſchönem Minaret, brei—
Straßen und netten Häufern; überhaupt, bemerkt v. Kremer,
ı alle Dörfer um Damascus herum ein viel wohlhäbigeres
fehen als die im Norden von Syrien, zumal die um Haleb
den.
Vom Dorfe Mu’addamije aus läuft die Straße Derb es-Sul—
wieder bis zu dem Dorfe Diheirud, 3 oder A Stunden
ß Am Fuß der auf der nördlichen Seite des Thales hinziehen—
ben Bergzug führt —— Dſcheirüd die Straße nordinicts
7— während die Palmyraſtraße ihre Oſtdirection vom
an 14 bis 15 Stunden weit bis Kurietein fortſetzt.
a8 Dorf Diheirud hat an 2,000 Einwohner und gute
hr gebäude, umher Gärten mit Obftpflanzungen und Weinteben.
irüd, wahrfcheinlich Geroda, Itin, Ant. p. 196, mag erft von dem
n Diftrictsvorfteher Faris Ughä el-Dſcheirüdi neu erbaut fein;
jüßte es vor den Ueberfällen der Beduinen, und brachte den
durch bald in großen Flor (wol ſchon vor Addiſons Be-
885? |. oben ©. 1461). Durch feine fpecielle energifche Ver-
ng war auch) neuerlich unter dem Türkenregimente diefes That,
"hin wahres Raubneſt, ganz ficher geworden (1850), in dem er
Kr Erdkunde XVII. Aaaaa
1474 Weſt⸗Aſten. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. F. 40
den Miri gepachtet Hat, und an 300 Mann irregulairer Reitt
beſoldet. Alle Häuſer des Dorfes fand v. Kremer aus fe
Lehmbackſteinen erbaut, die, da der Boden feht gypsteich ift, datı
haft find. Det Ort hat reichlichen Aderertrag und ernährt 30
reiche Heerden don Kühen, Schaafen, Ziegen und Kameelen. %
Dorf:Scheih hat ein zweiftöcdiges Wohnhaus, aus Stein auf
führt, und ein Fremdenhaug für Durchreifende, wo er jel
Morgen ein Frühftüc mit Dibs (Traubenmus) und Lebben (fa
Milch) und Abende nah Sonnenuntergang ein Abendeffen ı
Lebben mit gefottenem Fleifh, mit Pillau, mit Burghul ®
mit Butter und Fleiſch gefochte Gerfte) für alle Gäfte ſowol,
wie für arme Dorfbewohner gaſtlich darbietet, wobei fih fe
unter 15 bis 20 Berfonen einfinden. Die Koften diefes Gr
haufes beftreitet der Aga ohne alle Vergütung. Einem dur
fenden Conſul, der nad) Furzem Aufenthalt als Erwiederung
Gaftfreundfehaft dem Aga 500 Piafter (an 50 Fl. Conventit
Münze) überreichen wollte, erwiederte diefer feltene Mann, wei
auch 50,000 wären, er würde nie das Geringfte annehmen.
Ort, den man eher ein Städtchen nennen dürfte, hat 3 Doft
mit Minarete.
In S. O. von Dſcheirüd, am Fuß des Gebirges, das at
Süpdfeite des Thales hinzieht, liegt ein Salzfee, Memld
oder Mellaha (d.i. Salzgrube), 1 Meile lang und eine 5
alfo 1 Stunde, breit, der im Sommer nur eine ausgetroe
Salzkruſte zeigt. Die Sage läßt dort Loths Wohnſitz gen
fein; der See fei durch Allahs Zorn vertilgt, ſamt dem Orte,
einft dort gelegen und Medain el-Maflubat (. i. die
ftürzten Städte) hieß. Die weißen Salzgebilde, bemerkt Mi |
mer, fähen aus der Ferne wie eine zerftörte Stadt aus.
| Atana Tiegt eine halbe Stunde von Diheirud und
‚eine Quelle guten Waffers, die von da an 14 Stunden w
zum Dorfe Kürietein die lebte if. Oberhalb Atana hör
Land auf bebaut zu fein; e8 beginnt hier dag Gebiet der W
die aber auch, im Frühling wenigſtens, noch überall mit!
Kräutern bewachfen ift, weldhe den Kameelen zut Nahrung di
und auch viele fhöne Blumen trägt, zumal die hellgelbe,
Hyazinte gleihenden Blume, Neituͤn der Araber, welche
Blätter, wie die Zeitlofe, unmittelbar aus der Erde hervo
und von den Beduinen zu Brennmaterial eingeſammelt
Waſſer würde man ſchon finden, wein mat nur Brunnen
Die heutige Landſchaft Palmyrene, 1475
Die. Uber es fehlen hier fchon die Einwohner: denn der Bes
ne zieht nur mit feiner Heerde von Trift zu Zrift, und ſucht
r die Tränfeftätten und Quellen auf, zieht aber bald wieder von
en weg, und liebt diefe Freiheit des Nomadifirend mehr als die
e Anfiedelung, wo er fich den drüdenden Anordnungen der Os—
nli weit mehr unterwerfen müßte.
‚Zur Beit, als v. Kremer das Thal von Dfeheirud durchzog,
and ſich 3 Stunden oberhalb Atana das Lager eines arabifchen
ammes, der Teinesweges zu den großen, unvermifchten, einhei-
hen der feit Mohammed dort berühmteren Stämme gehört,
dern fih erft aus verfchiedenen Stämmen und den
mern der benachbarten Dörfer gebildet hatte. Sie befaßen
freiche Heerden von Ziegen, Schaafen, freiweidenden Kameelen
) Pferden; ihre Sprache war ein viel reineres Arabifch als das
Städter und ihre Gaftfreundfchaft eine Achte arabifhe. Das
nige, was fe haben, wird dem Gafte vorgeſetzt, faure, mit
ſſer verdünnte Milch (Schenine genannt), Butter, Dibs und
fe. Obwol ihr einziger Reichthum in Schaafen befteht, halten _
es doch für Pflicht, dem Ankömmling ein Schaaf zu fihlachten,
) würden beleidigt fein, wenn man ihr Angebot ausfchlüge.
wird der Fremdling mit neugierigen Fragen beläftigt und feis
Wünſchen gern entfprochen mit der Antwort: Hallet el-Berefe,
h. e8 kehrte der Seegen in mein Haus dur deine Ankunft.
nen Gaft vertheidigt, befhüßt er, und widerfährt ihm ein Un—
t, jo rächt er ihn. Der Beduine, deffen Gaft v. Kremer war,
e ihm beim Abfchiede: „Sollten dir Webelwollende begegnen,
age: ih war ein Gaft bei Dawüd.“ Die Gegend war das
8 durch die vorherrfchenden Fehden (Ghazu, daſſelbe Wort
, was in Algerien von Srangofen, das arabifche Gh wieR aug--
end, Razzia gefchrieben wird) der Anafeh- Stämme und die
büberzüge gegen einander ſehr unfidher, da das offene Land
er jeit der Vertreibung der Aegypter in unbeftrittenen Beſitz
eduinen gekommen war, die weder Sultan noch Paſcha an
ıten, die Dörfer aber, unter die Zucht der Türken gekommen,
Steuern zahlen mußten, das nächſte Dorf, Kurietein, aber
x diefen an den Sultan aud) noch) den Tribut der Chumme,
das Brudergeld, an die arabifchen Stammhäuptlinge zah-
nußte. Außerdem hat eg fortwährend noch Erpreffungen und
übungen der Beduinen zu erdulden, die bei dem ohnmächtigen
enregiment der Paſchas im Sahre 1849 diefes Dorf mit meh-
\ Aaaaa2
1476 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 40,
reren taufend Beduinen des Anaſéhſtammes belagerten, weil €
fich geweigert hatte, eine beftimmte Anzahl von Stücken Vieh 4
liefern. 4
Kurietein (el-Kuryetein), das auch von Rob, Wood 1‘
Addifon durchzogen wurde, die damals dort noch ge x]
Schriften und Sculpturen vorfanden (f. oben ©. 1458), welche |
dem verfihwunden zu fein fiheinen, wenigfteng nicht wieder erwaͤh J
ſein mögen, weil fie als gute Bauſteine verwendet werden konnt
wie fo viele Taufende von Denfmalen, die in diefen Gegenden @
früheren Zeiten der Cultur längft verfchwunden find, liegt
15 Stunden von Dſcheirüd entfernt in nordöftliher Ri
tung). . Der Weg dahin führt allmälig dur das Thal zu di
Hochebene hinan, die als der eigentlihe Anfang der Wüſte
betrachten ift, deren Hügelland von den öftlich hinziehenden Bı
zweigungen des Dſchebel er-Kuak (dem Alsadamus Mons
Ptolemäus unftreitig entfprechend) durchſchnitten wird, r
Kurietein (d. h. zwei Städtchen) ift ein antifer O
von etwa 1,200 Seelen bewohnt, deffen Einwohner 400 mit f
ten Bewaffnete ftellen fünnen. Die Hälfte der Einwohner find
rianifche Chriften mit zwei Chuͤri, d. i. Paftoren (f. oben Sn
Der Scheih ol» Beled, d. i. der Dorfſchulze, ift ein Mogi
Die Ehriften feben mit den Mohammedanern in größter Eintra
und alle tragen die Beduinenfleidung, fo daß fie fih durch
Aeußeres nicht eben unterfiheiden.. Beide, fowol Chriſten
Mohammedaner diefes Dorfes, gehören dem Karäuni-Sta
an. Es iſt dies ein Gattungsname, der einer gewiſſen Claſſe |
bäuerifchen Bevölferung Syriens ertheilt wird, welche viele
von der alten fyrifchen Urbevölferung abftammt. Diele diefer
rauni-Bauern fprechen neben dem Arabifchen auch noch TI
was vor v. Kremers Entdekung felbft einem Eli Smity
befannt geblieben war (f. -oben- ©. 262, 268, 798) %). She
leet des Arabifchen iſt ein ganz eigenthümlicher, deſſen H erv
ſtechendes Merkmal darin beſteht, daß jedes lange Elif wie ä7u
‚wie a ausgefprochen wird, Ein Karäımi kann nicht ® Bo oft
Schäm, Sultan, Päafhä u. |. w. fagen, fondern er foricht d
Worte Boftän, Schäm, Sultän, Pafhä aus. In Dſcheirũ di
dieſe et Sprechweife an; in dem von Kurietein
2
“63, 9, Kremer, Mittel-Syrien und Damascus. ©. 196. Inn
6) Robinſon, Val. II. ©. 738, 746—748. u:
Die heutige Landſchaft Palniyrene, 1477
Stunden entlegenen Tadmor iſt von diefer Eigenthümlichkeit
pt die geringfte Spur mehr anzutreffen, und die Sprache ift
13 die der Wüſten-Araber. Früher hatten ein paar in Kurietein
mdliche chriftliche Priefter ein nicht unbedeutendes Einfonmen
> den Wakf, oder frommen Stiftungen. Diefe hat aber in
jerer Zeit der in Damascus refidirende Metropolite eingezogen,
) dafür dem einen Geiftlichen eine Befoldung von jährlich 500
iſtern angewieſen. An dieſem fand v. Kremer einen recht wohl
errichteten Mann; er hatte eine arabiſche Bibel in der Ueber—
ung der Londner Bibelgeſellſchaft, auch mehrere ſyriſche litur—
he Werke, aus den Preſſen der Libanonklöſter hervorgegangen
oben S. 769). Er ſprach auch ſyriſch, unterrichtete aber die
ider des Dorfs im arabiſch leſen, die bei einer Prüfung, ſelbſt
m in einem Alter von 5 bis 6 Jahren, darin gut beftanden.
Unfern dem Dorfe liegt ein Klofter, Deir Mar Eljän, ge
; eine Seltenheit an dieſer Wüftengrenze, aus ungebrannten
mziegeln aufgeführt, mit einer hohen Mauer umgeben und eini—
ſteinernen Gewölben, die zwar jetzt durch die eingeftürgten‘
ern halb verfchüttet find, aber offenbare Ueberrefte eines alten
bäudes fein müffen. Das einzige Merfwürdige im Klofter, fagt
Kremer, ift ein feinerner Sarkophag, worin der Leichnam
Heiligen liegt. Der Sarfophag, wie der Deckel, find jeder
3 einem einzigen Stein gearbeitet, jedoch ohne alle Finftlerifche
zierung. Auf diefem Sarkophag findet man einige, wie es
int, von Pilgern eingefrabte Infchriften in fyrifchen Charac—
wovon jedoch die meiften unleferlich find. Im Zimmer,
der Sarg fteht, hängen von der Dede an Striden. mehrere
außeneier — die als fromme Gaben dem Heiligen darge—
HE wurden. Im Vorhofe des Kloſters ſah man Blutſpuren,
wie man fagte, von den Schlachtopfern herrühren, welche von
iften und Moslemen ohne Unterfehied dem Heiligen dargebracht
de Neben dem Grabzimmer ift ein zweites mit einem Holz—
r auf welchem an Feſttagen Meſſe geleſen wird. Ein kleines
Mes Thor führt ins Kloſter, das man aber ſtets aus Furcht
den Beduinen verfchloffen hielt. Die Legende des Dorfbewoh—
nannte den Heiligen „Eljän Ebu-Scheibe”, di. „Vater
| weißen Bartes,“ der im Lande Ghailän, in Nedſchd gelebt
W. Er wallfahrtete nach Jeruſalem, befahl aber, da er ftarb, ſei—
Leichnam auf einen Wagen zu legen und dort zu beerdigen,
Snderfelbe ftehen bleiben würde, Sp zog man fort bis zu einem
—
—
*
1478 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II, Abſchnitt. $. 40.
Waffer in der Nähe von Kurietein, wo die Leute Halt machten um
übernachteten. Nachts z0g aber der Wagen weiter und fland er
an dem Orte ftil, wo jetzt das Klofter ſteht, das fpäter dafelb!
aufgebaut und mit Gärten und Feldern umgeben ward, deren Ein
fünfte zu deffen Erhaltung dienen. Die Mohammebaner habe
eine Mofchee in Kurietein mit einem fhlehten Minaretz na
| einer Snfchrift über dem Thor zut Mofchee wurde fie im Jahı
1673 (1084 der Heg.) aufgeführt, wahrfcheintich aber das Baum
terial aus griechifchen Zempeln dazu verwendet, denn noch jest fiel
man in ihr einige Säulencapitäle dorifcher Ordnung. Audi
Haufe des Scheichs bemerkte v. Kremer) einen eingemauerk
Stein, einem Opferftode gleih, mit einer jehr lüdenhaften grit
- Hifhen Inſchrift, darauf der Name eines Zondifos vorfomm
und über der Thürfchwelle feines zweiten Haufes die griedhifd
Sufhrift eingemauert, die einen Denfkftein des Zenobiog Mı
ſchos, eines NagarenerArdiepiscopug, bezeichnet: unftreit
aus der Byzantiner Zeiten; die Nanten Cehere oder Goai
haben noch nicht durch Monumente ermittelt werden fünnen.
Bon. Kurietein nah Nebk, das auf der Nordfeite d
Bergzuges liegt, und.von Ch. Addifon auf feiner Wüſtenre
berührt wurde (ſ. oben S. 1454), beträgt die Entfernung 6
ſtunden; nah Palmyra, oder Tadmor, wie es hier ausſchl—
lich von allen Arabern genannt wird, aber 24 Stunden. 7
Weg dahin geht über ſandige und ſteinige Gründe, die nur)
und da einmal vom Bette eines Winterftromes (Schaib der I
duinen) durchfurcht find, und zwifchen den ſämmtlich in öſtl
Richtung ftreichenden Zügen des Dſchebel er-Ruaf, wol
nördlichfte Fortfebung des Alfadamus des Ptolemäus, d
nah U. de Caramans Schäbungen, nirgends 400 Fuß re at
Höhe über den anliegenden Ebenen zu. überfteigen fcheint. 8
ganze gegliederte Bergzug befteht überall aus Fahlen Felsma
Etwa 2 Stunden noch vor Palmyra gelegen, erheben ſich g
ifolirt aus der Mitte des Thales einzelne weiße Sandhüg
wahrfcheinlich der Dihebel Abiad bei de Caraman, die
fehr eigenthümlichen Anblid gewähren, von wo dann Bali
‚erreicht wurde.
85) 9. Kremer, Mittel-Syrien und Damascus. ©, 198.
Das heutige Dorf Tadmor. 1479.
Das heutige Dorf Tadmor.
Mur einige Hundert Schritte öftlih vom Fuße des Felsgebir;
3 liegt TZadmor&), deſſen griechifch=lateinifcher Name Balz
yva den dortigen Einwohnern völlig unbekannt if, am Rande
: ungeheueren Ebene der fyrifchen Wüfte. Nördlich von da zie—
ı die Ausläufer des Dichebel er-Ruak öftlich noch weiter in die
üfte hinein, eben fo wie die im Süden von Tadmor liegenden
birge in füdöftlicher Richtung in die Wüſte ſich erftreden.
Das jebige Dorf Tadmor liegt nur innerhalb des Hofes
; großen Sonnentempels und befteht nur aus elenden Lehmhüt-
5 die Mauern ded Tempels dienen dem Dorfe als Wälle gegen
Ueberfälle der Wüflen- Araber; zu gleihem Schuße feheint der
mpel ſchon zur fpätern Römerzeit durch die Bollwerke verfchanzt
vejen zu fein, die man an feinem Thore wahrnimmt, und die,
dv. Kremer, entjchieden römiſches Mauerwerk enthalten.
Zur Zeit von Addiſons Befud 67), in den erften Jahren
: HegyptersHerrichaft in Syrien (1835), beftand das ganze Dorf
t aus 12 bis 15 Familien, die kaum 20 kräftige Männer zähl:
', unftreitig weil die Macht aller Beduinen durd Ibrahim Paſcha
re heruntergedrüdt war; fie mußten alle eine Kopffteuer an den
ſcha zahlen und Reeruten liefern. In jener friedlichen Periode,
welcher fie durch den eifernen Scepter Ibrahims in ihren
ubgelüften etwas gebändigter waren, lernte Addifon, obwol er
ſehr arm und unmwiffend fand, fie doch von ihrer liebenswürdi—
1 Seite kennen, und hebt es hervor, daß es irrig fei, fie zu den
arbaren zu rechnen; und Strabo’s bekannten Saß: „Arabes
„ malefici omnes.“ XVI. 755, jucht er zu widerlegen. Uuter
1 Schutze feines den Anaſéh befreundeten englifhen Conſulats,
I Mr. Farren, der ihnen Wohlthäter war, fand er dieſe Be-
inen von einer viel nobleren allgemeinen Gefinnung, als er felbft
n gemeinen Bolfscharacter in England zufehreibt, und einen hö—
u Grad von Givilifation fchreibt er ihnen zu als jenen. Nur
Blutrache fei ihre alte eingewurzelte Leidenschaft, fonft fand er
unter einander felbft voll Milde, Freundlichkeit und Höflichkeit,
m jo gegen Fremde, die fie nicht als ihre Feinde anſehen; gegen
Thiere eben fo wohlwollend, wie gegen die Kinder, die fie beide
—
ss) v. Kremer a, a. DO. ©. 199.
") Addison 1. c. p. 333,
J
⸗
*
1480 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. S. 40,
nie fchlagen. Er rühmte die Keufchheit der Weiber und Männer,
ihre Heilighaltung des Eides und der Erbſchaften; ein Falter Mord
fei ihnen "fremd. Bol Lebensfrifhe, Luft und Ernſt, Wig und
Geift rechnet er fie zu den begabteften Völkerſtämmen, und ficher
nicht mit Unrecht. Sie vermifchen ſich nie mit ihren Sclavinnen,
behandeln aber ihre männlichen Sclaven wie ihre Söhne, und fur
chen fie nach einer Anzahl geleifteter Dienftjahre ächt patriarchaliſch
zu verheirathen. Sie trinken feinen Wein, feinen Branntwein,
nur Waſſer und Milch; bei Plünderungen trifft das Unheil:
die Männer, die Weiber werden von ihnen- ftets mit Refpect ber
handelt. Kein Beduine Palmyra's Fehrt nach einiger Abweſenheit
in fein Zelt zurüd, ohne ein Gefchenf für die Kinder mitzubringen,
Im Frieden liegen die verfihiedenen Stämme beifammen, wie Brü⸗
der; fie find theilnehmend gegen die Unglücklichen, und ſchon
Burckhardt rühmte die Gaftlichfeit, die fo weit geht, daß il
Belt felbft gegen ihren Zodfeind ein Aſyl iſt, jobald er daſſelbe
betreten hat. — So die günftigfte Schilderung der befferen, oft
verfannten Seiten diefeg, wenn in Leidenfchaft aufgeregt, aller
dings unnahbaren Wüftenvolfs. %
Nah v. Kremers Schäßung, 15 Jahre fpäter, mögen Die
Dorfbewohner Tadmors etwa 200 Flinten ins Feld ftellen können
obwol fie fich felbft der doppelten Zahl rühmten; fo viel hatten fe
auch zur Vertheidigung gegen den Mebermuth der Nachbarſtäm nme
nöthig? Ihre Sprache und Kleidung iſt ganz derjenigen andern
Beduinen gleich; fie leben von Viehzucht und etwas Aderbau ig e
jedoch nur für die Nothdurft betrieben wird. Alljährlich geh
von hier 4 Karawanen von Kameelen ab, die Salz aus dem bi
nahbarten Salzfee zum Verkauf nah Damasceus bringen.
wenige Palmen ftehen vereinzelt‘ in der Umgebung umber.
Innern des Sonnentempels, der jeßt zu einer Mofchee —
finden ſich an der Stelle, wo der alte Altar ſtand, drei Mihrabe,
oder Gebetniſchen: eine große in der Mitte und zwei kleine m
beiden Seiten der großen, wo fi kufiſche Inſchriften befim
den, die, nach der Form der Buchftaben zu urtheilen, ſehr alt
fein müſſen. Dieſe Inſchriften enthalten aber feider Feine
rifhen Daten, jondern find Suren aus dem Koranz Die beſterhal⸗
tene giebt die ſchöne 112te Sure des Korans (Sage: Gott ifl
Einer! der ewige Gott! er zeugt nicht, ift auch nit ge
zeugt. Kein Wefen ift ihm gleich!). Doch geben diefe Fu:
Die Bevölferung der großen Wüfte, 1481
fifhen Sufchriften den Beweis, daß diefer Tempel fehon in
einer fehr frühen Zeit von den Bekennern des Islam zur Ver—
ehrung des einzigen Gottes, ihres Allah, eingeweiht fein
mußte,
Die Bevölferung der Grenzdiftricte von Syrien gegen.
die große Wüfte mad v. Kremer).
Die ganze ſyriſche Wüfte in ihrer ungeheuern Ausdehnung,
von den Grenzen des bebauten Syriens oftwärts bis an den Eu—
phrat und Tigris und von da bis an dag Nedfchd, ift von arabi—
ſchen Wanderftämmen bewohnt, die mit ihren Stammälteften, d. t.
ihren Scheichen, und Heerden von Weide zu Weide ziehen. Ihre
Zahl ift fo groß, daß ihre Macht unwiderftehlich fein würde, wenn
68 einem ihrer Häuptlinge gelänge, fte alle zu vereinigen, und
fie dann aus ihren Wüften hervorbrachen, wie die Wehabiten e8
theilweife verfuchten. Doc ift eine folche Vereinigung, wenn fie
auch den Anfchein des Gelingeng hat, jelten von längerer Dauer:
denn e8 fehlt ihnen das erfte Erforderniß eines geregelten, bürger—
fihen Staatsverbandes, der Aderbau. Im Herbft ziehen fie aus
den Fälteren nördlicheren Wüſten weg in die füdlicheren Gegenden
Bon Bagdad und Nedſchd; im Frühjahr Fehren fie gegen den Nor-
den zuri bis in die Gegend von Haleb. Die Anafeh find un:
fer ihnen der mächtigfte Stamm, der faſt die ganze ſyriſche Wüſten—
(grenze zu befegen pflegt; die Beni Schammer nomadifiren wei-
ter Südlich an der Grenze des füdlichen Haurän.
Die Anafeh zerfallen in viele Fleinere Stämme, die unter:
‚einander fortwährend im gegenfeitiger Fehde ftehen. Auf der Hinz
eife nach Tadmor nannte man v. Kremer nicht weniger als
f Stämme: die Biſchr, Erwälla, Wuld-Ali, Beni-Sibä,
Beni-Fidan und Dmeir, die flet? gegeneinander in Fehden
Ghaſu, gleichbedeutend mit Razzia) ftehen. i
Eine folhe Ghafu, oder Fehde, beftcht aus 10, 20 big zu
200 Merdüf, d. i. Doppelreitern auf Dromedaren, um
em feindlichen Stamme feine Heerden zu rauben, Nur 14 Tage
Ed. Kremers Durchreiſe hatte- eine Ghaſu ftattgefunden, und
Kal Dörfern traf er noch die zerfprengten Flüchtlinge des be—
\ Aka) A. v. Kremer, Mittel-Syrien und Damascus. ©. 200-204.
*
*
1482 Weſt-Aſien, V. Abtheilung, II, Abſchnitt. $. 40.
fiegten Stammes, die froh waren, wenigftens ihr Leben gerettet zu
haben.
Die Wuld-Ali und die Omeir hatten fich gegen die Erz
wälla vereinigt, und befchloffen, deren Heerden zu plündern; fie
hatten 200 Merdüf mit 200 Flinten, überfielen die Erwälla plöß-
ih und raubten ihnen einen Theil ihrer Heerde. Die Ermwälla
jagten den Räubern nah, und als fie diefelben eingeholt hatten,
ließ man von beiden Seiten die Dromedare niederlegen und begann
hinter diefem Bollwerfe das Gewehrfeuer. Unter den Erwälla
zeichnete ſich Sulmä, ein Weib, durch große Tapferkeit im Gefechte
ans, Die beiden Stämme verfchoffen al’ ihr Pulver, nun fielen
die Erwälla über die Räuber her, megelten fie mit ihren Speeren
und Schwertern nieder, fo daß über 150 Todte auf dem Schlacht—
felde blieben,
Bei diefen Stämmen find die alten Sitten wie zu Moham—
meds Zeiten geblieben, zumal Freigebigkeit und Gaftfreundfchaft,
Ihr Reichthum befteht in ihren Heerden, in Schwert, Lanze und
Euntenflinte. Die arabifchen Helden vor Mohammed, wie ihre
Dichter, find bei ihnen noch im Andenken geblieben; von Kuleib
und Mohelhill erzählte ein Wgeili-Beduine aus Nedſchd an
v. Kremer noch mande Sage, die Großmuth Hatim T’ajis ifl
fprüchwörtlich in jedem Munde, von Smru I-Kais, dem Sohne
Hadihi’s, des Königs über Kinde, wird noch jeßt mancher Vers
angeführt, und die Kunft, aus dem Stegreif zu dichten, ift noch
nicht außer Gebrauch gefommen. Oft hört man in ftillen Nächten
zu dem Klange des Nehäb den fehwermüthigen Gefang einer Ras T
fide. Das Rehäb ift ein höchft einfaches Inftrument; über zwei
Querhölger, die durch ein längeres Holz verbunden werden, dag 7
zugleich al8 Griff dient, ift ein Wolfsfell gefpannt, um ihm Reſo—
nanz zu geben. Ueber das Wolfsfell find auf einem hölzernen 7
Stege Saiten aufgefpannt, die durch einen Bogen, mit Roßhaaren 7
beſpannt, geftrichen werden.
Die Sprache diefer Beduinen ift zwar viel reiner als die
der Städter, hat aber durch die Länge der Zeit doc auch bedeu-
tend an Reinheit verloren, und die Ausſprache mancher Buchftaben
ift ganz verdorben, worüber v, Kremer näheren Aufihluß. giebt,
Türkiſche Worte, weldhe die Sprache der Städter in Sy—
rien fo fehr entftellen, findet man bei den Beduinen nur wenig im
Gebraude, denn das Anfehen und der Einfluß der türfifchen Re
sierung ‚ift unter diefen Beduinen ganz unbedeutend; fie Tennen
Die Bevölkerung der großen Wüſte. 1483
weder Fermän noch Sultän und Paſcha und man kann mit Si-
herheit behaupten, daß die ganze Wüfte, welche Syrien von Mes
fopotamien trennt, nicht blog von einem völlig unabhängigen, fon-
dern fogar von einem gegen die Türken feindlich gefinnten Bolfe
bewohnt iſt. Unbegreiflich ift es, daß die türfifche Negierung nicht
in die bei Tadmor auf einem Felfen gelegene Feftung Kala’t Ibn
Ma'an, die bei guter Berproviantirung faft uneinnehmbar wäre,
eine Befagung legt, wodurd das ganze umliegende Gebiet gefichert
und den Beduinen ein großes Hindernig bei ihren Kriegszügen in
den Weg gelegt jein «würde. Dadurch Fönnte die jo wichtige
Handelsftraße nah Bagdad durch einige, in gewiffer Entfer:
nung von einander, bis an den Euphrat angelegte fette Buncte,
die fich gegenfeitig unterftüßen könnten, gefichert, und der Wieder:
holung deſſen vorgebeugt werden, was fich noch diefes Frühjahr
(1850?) ereignete, wo die gegen 1,000 Kameele ftarfe Karawane,
300 Mann Bedekung ungeachtet, nachdem fie ungefähr‘ 10 Tage
in der Wüſte vorgedrungen war, wegen der ungeheueren Maffen
von Beduinen, die fich ihr entgegen ftellten, zur Umfehr gezwun—
gen wurde, um den doppelt fo fangen Weg über Haleb einzufchla-
gen, wodurch natürlich die Zransportfoften der Waaren um das
Doppelte erhöht wurden.
Zum Schluß unferes Verſuchs, die Kunde der nordfyrifhen
Wüſte der alten Palmyrene zu einer lebendigern anſchaulichen
Kenntniß als durch bloße generelle Beſchreibung, nämlich durch
unmittelbare Darſtellung der ſpeciellen Verhältniſſe
ſelbſt zu erheben, bleibt ung, nachdem wir ſchon Ptolemäus
Ortſchaften der alten Palmyrene in ihrem DBergleich mit den
heutigen befannt gewordenen Karamanenftationen durch die Wüfte
angeführt haben, nur noch die bloße Aufzählung der Orts—
namen, die in demfelben Gebiete neuerlih von Eli Smith von
Einheimifhen zu Sudud®) (Zedad, |. oben ©. 1457) eingeſam⸗
melt wurden, beizufügen übrig, von denen einige aus Obigem be—
kannt geworden, andere noch unbekannt geblieben, und zu fernerer
Erforſchung auffordern.
. Eli Smith ift der Einzige, der eine ſolche Aufzählung in
dief em Gebiete in feinem reichhaltigen Ortsverzeichniffe, das wir
ſchon ſo oft als eine wichtige Quelle für die Ortskenntniß Syriens
anzuführen Gelegenheit hatten, geben konnte, da er dort überall
J —
+69), Eli Smith, bei Robinſon, Pal. UI. ©. 928 - 929.
1484 Weft-Aften, V. Abtheilung. 11. Abſchnitt. 9.40,
umbergewandert und der Landesſprachen vollfommen mächtig war;
daher auch feine Schreibweife meift vor denen der übrigen Auto:
ren als maßgebend zu betrachten iſt. Nachdem er im Diftriet deg
Dſchebel eſch-Schürky, im Norden des Baräda, feine Angaben
bis Saidanaya, Malüla und Nebrüd angeführt, geht er in
der Aufzählung mehr in die dftlichen Gebiete der Wüfte in folgen:
der Weife über. ,
I. Sm untern Diftriet, el-Ard et-Tahta, der zwifchen
der Ghütha und en-Nebk am Wege mi Bagdad Liegt, find die
Drte:
1) el-Kutaifeh, wo Mufelmänner wohnen.
2) el⸗Mu'addamiyeh, ebenfo. : Ä
3) er-Ruhaibeh, ebenjo, die nun ale drei in Obigem ihret Lage
nach ermittelt ſind.
4) Jerüd, ſprich Dſcherud, wo Muſ.
5) el’ Any ebenſo.
1. Aufdem Wege nach Hums, nordwärts von Nebk.
In Nebk und Hafya Kg große — für die Pilger er—
richtet. |
1) en=zNebf, wo Pnfelmänner, Syrer und Katholiken wohnen
2) Deir Atiyeh, Mufelmänner und Griechen; an der Karawanen⸗
ſtraße zwiſchen Nebk nordwärts und Kära gelegen. 2
3) Kära, Muf., Gr., Kath. — bei Koehler Tab. Syr.
p417).r3 | ü
4) Bureif (Bureidfh), Muf. | | f
5) Hafya, Muf., Kath. ' ö ‚4
6) Deir Mär Mufa, Syr.; oftwärts von Nebk, Sib des ſyriſchen
Biſchofs diefes Landestheils, der jedoch fich viel in Nebk aufe
hält. E |
7) Shemfin, Muf. Ei AR, 9J
8) Shinfhär, ebenfo. K
B
11. Zwifchen Deir Atiyeh und ed- Deir (Birtha oberz
halb Gircefium, der Einmündung des Chabur in den
Euphrat, nordöftlid von Palmyra).
a. Bon Deir "Atiyeh und Supüd ſüdwärts nach Tadmor. *
el⸗ Humeireh, in Ruinen. F
2) el-Hafar, in Ruinen. J
3) Südüd- (Zedad), wo die größte Anzahl Syrer wohnt.
Ortsnamen in Palmyra, 1485
4) Mehin, Muf.
5) Hauwärin, ebenfo.
6) el-Kuryetein, Muſ. und Syr.
7) Tudmur (Tadmor, Balmyra, wo Mufelm.); diefe leßteren
drei find ans Obigen ihrer Lage nach bekannt.
b. Bwifchen ed⸗Deir am Euphrat (in NO. von Tadmor, ober:
halb Circeſium liegend) und Tadmor.
1) el-Hiyar, in Ruinen
2) et-Taiyibeh, ebenfalls.
3) es-Sukhneh, Muf.
4) Erefz diefe vier Orte find ihrer Lage nach befannt (|. oben
S. 1442), und auf Kieperts Karte der Euphrat⸗ und Tigris-
länder eingetragen.
e. Das Thal des Euphrat wird in der Umgebung von ed-Deir
ez-Zôr genannt, darin folgende Orte, alle am rechten Flußufer,
alio auf der palmprenifchen Seite meift in Ruinen liegen; nur
einige von ihnen find näher bekannt,
1) Meskena.
2) el-Hümmän.
3) Rüfäfa,
4) ed-Deir, ein nördlicheres von Palmyra gelegenes.
5) Sürich.
6) es⸗Suͤr.
7) Täbüg.
8) Ayafh.
9) ed⸗Deir, wo Mufelmänner wohnen.
10) er:Rahabeh, (Rehoboth) ebenin.
11) el-Afhäarah, ebenso.
12) 8-Sälehiyeh, verfehieden von dem EURE Damascus,
13) Bufhäbur, Mut.
14) Mahfän, ebenfo.
15) el-Müfhärimeh, ebenfo.
1486 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abfchnitt. $. 41,
$. 41.
Zweiundzwangzigftes Kapitel.
Die Stadt Palmyra, Zadmor, in ihrem Gntftehen
und Vergehen,
Erläuterung 1.
Die gefhichtlichen Verhältniffe von Palmyra; die alte und
heutige Tadmor (Tudmur nad) Eli Smith).
Der Urfprung diefer Metropole der palmprenifchen Wüfte if,
gleich den Anfängen fo vieler wichtiger Localitäten des hohen Al—
terthbums, in Dunkel gehüllt, und nicht weniger follte ihr Dafein
nach kurzer Blüthe wiederum in völlige Vergeffenheit verfinfen und,
troß alles Glanzes der Vorzeit, in Erniedrigung unter der Gewalt. |
eines Räuberhaufeng bis heute verbleiben.
Unter dem gefeierten Namen des Könige Salomo tritt zwar
ihr Name zuerft, als von ihm erbaut, hervor (2. B. d. Chron. 8,
3—5: Und Salomo zog gen Hemath Zoba und befeftigte fie,
und bauete Tadmor in der Wüften und alle Kornftädte, die
er bauete in Hemath. Er bauete auch) obern und niedern Beth:
Horon, das fefte Städte waren mit Mauern, Thüren und Riegeln).
Die Quelle des ſpäteren Chroniften nad dem babylonifchen
Eril war aber das ältere Buch der Könige, darin gar nicht von
der fo weit im Norden gelegenen Hemath (d. i. Hamah, |. oben
©. 1032 u. 1046) die Rede ift, vielmehr berichtete das Afte Bud,
9, 18: „und Salomo bauete Thamar in der Wüfte im
Lande. Das Land Fann hier nur das israelitifche verheißene —
Land fein, von dem die Wüſte einen Theil ausmacht; auch Tag |
eine ſolche Wüfte in Juda, in welcher David feine Heerde weidete
(1. Sam. 17, 28), die bei Joſua 15, 61 ausdrüdiih „die
Würfe‘ genannt wird, in welcher auch ein Grenzort gegen Ka
des Barnea, nämlich Thamar, von Ezehiel, 47, 19, alfo un
der Südgrenze des Stammes Juda, beftimmt bezeichnet wird. 7
Diefe letztere wird, von den fpäteren Römern als Thamaro befeftigt, bei
Hieronymus Haſaſon-thamar genannt, und von Robinfon der
Die Stadt Palmyra, Tadmor. 1487
Lage nad mit dem heutigen Kurnöb identifteirt (ſ. Erdfunde XVI.
S. 8). Auf diefe Differenzen fich beziehend, hat Prof, Hitzig70)
die Fdentität der Thamar im Buche der Könige mit der Tad—
mor im fpätern Buche der Chronik, wie manche Andere vor ihnt,
bezweifelt. Er findet darin nur eine frühzeitig irrige Verwechſe—
lung des Chroniften, welcher aber die ganze nachfolgende Zeit fid
angefchloffen habe, da die berühmte Tadmor zwar aud in einer
Wüſte liege, aber nicht in der Wüfte des verheißenen Landes,
da auch im 1: B. d. Kön. 9, 15 und den nachfolgenden Berfen 17
und 18 nur von inländiſchen Städten Paläftina’d, zu denen
aber Palmyra nicht gerechnet werden Fonnte, die Rede fei, was
vor ihm auch fchon von Movers bemerkt war. Es ſchien ihm
daher fehr mißlich, der herkömmlichen Annahme zu folgen, als habe
Salomo diefe Stadt in der fyrifhen Wüfte, außerhalb des
verheißenen Landes, zuerft erbaut und zu einer Grenzftadt be-
feftigt, wozu fie fich allerdings auch Feinesweges eignete, denn fie
liegt ja mitten in einer ringgumgebenden Wüfte, und diefe Tad⸗
mor in der fprifchen Wüfte verwechfelte nach ihm der Chronift
nur mit der von Salomo wirflid) erbauten Thamar an der,
Südgrenze von Judäa gegen die dortige Wüſte von Aegypten
zu, wovon unmittelbar vorher im Buche der Könige auch die Rede
wat: Hiezu bemerft Hitzig noch, daß auch die Wurzel im He—
bräifchen fir den Namen von Tadmor fehle, denn Thamar hieße im
\ SHebräifhen zwar die Palme (die allerdings an der Südgrenze
hin „gegen Idumäa Haracteriftifches Gewächs iſt: Arbusto
| palmarum. dives Idume, Lucan. III. aber feinesweges in derzfals
‚ten forifchen Wüfte), nicht aber Tadmor; und Die Einheimifchen
‚ hätten aud) wol Sagen gehabt, bemerft Hitzig weiter, daß ihre
Stadt fchon früher, vor Salomo’s Zeiten, Beftand gehabt.
| “ Da aber auch die Septuaginta, die gegen das Ende
des ten Jahrhunderts vor Chrifto in Alexandria verfaßt war,
‚ den Namen (Oosduöe) einfchrieb, wie Joſephus ihn (al8 Oudauoge)
‚ wiedergiebt, fo geht daraus wenigftens fo viel hervor, daß die ſy⸗
| tische Thadmor, oder richtiger Tadmor, ſchon im Iten Jahrhun—
| dert vor Chrifto vorhanden war. Aus anderen Daten geht
aber ihre Eriftenz wol in viel frühere, wahrfcheinlih vorsfalo-
moniſche Zeiten zurüd.
+70) Dr. Hißig, Drei Städte in Syrien, in Zeitfchrift der Deutſchen
Morgen. Geſellſch. Bo. VIE 2. 9. 1854. ©. 222— 229, Tadmor.
1488 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 41.
Diefer Name Tadmor wird nach feiner Schreibart aud in
den Dafelbft einheimischen Denkmalen beftitigt (Swinton in Philos.
Transaet. T. XLVIII. p. 753); aus dem Syrifchen konnte man
ihn nicht erklären, da in ihm jede appellative Bedeutung dafür
fehlt; man fuchte daher aus dem Arabifchen die bei den Griechen
und Nömern und allgemein im Auslande gebräuchlich gewordene
Benennung zu erklären, nämlih Ioruvoau, Balmyra, aus dem
Arabifchen abgeleitet von Palma-Thamar, wobei aber überſehen
wurde, daß dieſe Meberfeßung als Erklärung (wie bt Schulteng,
Gejenius u. U. locus palmarum ferax) hier Feine Anwendung
finden könne. Auch wird der Ort bei den arabifchen Autoren nie
mals, wie andere Städte doch ſprüchwörtlich, als unter den Datz
telreihen Städten aufgeführt, wie Chaibar, Hagar, Basra,
und andere, und auch heute fehlen fie faft ganz. Da der Ort eben
Tadmor (nicht Thamar) heißt, und die Griechen wenigftens ihn jo
nicht überfeßt haben können, da fie den Baum nicht Palma, fon- 5
dern Phoenix nannten, die Zateiner aber auch nicht, da das yin-
Balmyra Schon die nicht-römiſche Herkunft dieſes Wortes |
fo fihließt der genannte Gelehrte, daß fie alfo Feine Ueberſetzung,
weder von Thamar und noch weniger von Zadmor fein dürfte (4
Joſephus hatte ausdrücklich gefagt, daß (nach Berichtigung ſei⸗
nes Textes) die Griechen fie Ilaruvow nannten; man konnte fe
alfo, wie Ephyra, Simyra und andere, für eine von Seleuceiden
etwa eigenthümlich neu bezeichnete und neu begründete oder doch 4
in Aufnahme, gebrachte und alfo benannte Stadt halten, von dein
die Hiftorie jeit den Zeiten der Ehronif und Salomo’3 Fein Wort
weiter hatte verlauten laffenz; aber unter den von Appian durch.
Seleucus Nicator genannten Städtegründungen wird fie wenig |
nicht mit aufgezählt.
Aus allen diefen Gründen, welche fiber die herkömmliche Mer
nung Feinesweges genügen können, fucht der gelehrte Sprachfor⸗ |
jeher, wie bei den beiden anderen fehon genannten fyrifchen antiken
Städten, Mabug und Damask (ſ. oben ©. 1337), auch hier eine |
bisher unbeachtete Quelle für die frühefte Entftehungsgefchichte die—
fer Tadmor auf. Er erinnert daran, daß ein entfprechender Name,
Horuvs, bis zu den Homerifchen Zeiten hinaufreihe (Iias XL
792), da-ein Bundesgenoffe der Troer aus Askanien diefen Namen
trägt, und daß derfelbe Name nad dem Ephefier Hipponar ein
Mmdifches Wort feiz wobei alfo Au an griechiſche, noch ſemitiſche
Die Stadt Palmyra, Tadmor. 1489
rwandtfchaft zu denken, vielmehr an eine öftlichere indo-ger—
aniſche. Demnach fucht er aus einer Sanscritwurzel den
tel einer Föniglihen Reſidenzſtadt etymologiſch herzu-
ten, den Namen Tamara aber auf eine monumentale Schrei-
ng Zatamura, daraus Tadmor entftanden, zurüdzuführen,
18 ebenfalls im at eine am Waffer erbaute Stadt be-
ihnen könne; nicht unpafjend für Tadmor, das eben durch fein
liches Waffer in der Mitte der wafferlofen Wüfte, wie
on Plinius fagte (H. N. V. 21: Palmyra urbs nobilis situ,
Yitiis soli et aquis amoenis), haracterifirt fein würde, wo-
t jelbft Ptolemäus zu vereinigen wäre, der fogar einen Fluß
| Balmyra vorüberfließen läßt (0 re naoa Ilaruvoar gewv,
. Ptol. Geogr. V. c. 14), wie bei Damascus den Chryforrhoag;
d wer könnte leugnen, daß nicht einft ähnliche paradiefifhe Um—
bungen Durch die großartigen Bewäſſerungsſyſteme, deren Ueber—
te fih noch heute in der Umgebung von PBalmyra fehr wohl
chweiſen laffen, gleichermaßen dort eine in einer Dafe ausge—
chnete Wafferfülle hätten bedingen können; denn auch heutzu—
ze fehlt es noch immer Feinesweges abfolut an Quellen und
ihen, die nur ganz vernachläſſigt find, und feit anderthalb Jahr:
hfenden faft fruchtlos im Sande verrinnen, oder, von Schutt
erdect, fih in der Tiefe durch den höhlenreichen Kalkfteinboden
bere Wege gebahnt haben. Eine Fürftenftadt am Waſſer
re demnach die frühefte Bedeutung für Tadmor geweſen, und
h Jakuti, im geographifchen Wörterbudhe, follen die Einhei-
chen felbft behaupten (was freilih, wie Ewald bemerkte, an
‚von feinem großen Gewicht fein Fann), die Stadt fei ſchon
i Salomo’8 Zeiten vorhanden geweſen. Doc tft dies- beadh-
Swerth genug, weil faft alle orientalifchen Städtegründungen dar—
Iftolz find, einem Salomo, oder Dul Karnein, oder der
MM Altern einer Semiram anzugehören; hier alfo doch die
Ede auf den gefeierten Salomo Verzicht thut, und fi einer
in Zeit anzufchließen fcheint.
| | Baren nun die ältejten Bewohner derjelben Feine Hebräer,
| aud ſprachlich von ihren ſemitiſchen Nachbaren ge—
Mt, fo begreife man, ſagt Hitzig, um fo eher nad) Salomo's
Sen das völlige Stillfhweigen von ihr in den Schriften
Selen ganzes Sahrtaufend hindurch, was allerdings von einer
SHE auffallen muß, die von einem Salomo gegründet fein ſollte.
Ihe Erdkunde XVII. —Bbbbb
u —
1490 Weft-Afien, V. Abtheilung. I. Abſchnitt. S. 41.
Auch Bakui7!) läßt Tadmor noch nicht von Salomo bauen,
fondern von Genien, die e8 vor Salomo nur für ihn erbaut haben
folfen, worauf freitih noch weniger Gewicht zu legen fein möchte,
Die jeßigen Bewohner der Ruinen fagen, daß die Stadt ein Wert
Suleiman Ibn Daud (Salome, Sohn Davids), des großen
Magiers, fei, aber zerftört wurde, weil das Volk böfe war).
die Gefchichte völlig, felbft aus der Alteften Periode Israels, über
die Bewohner diefer Tadmor fehweigt, jo tft es nicht ohne Inter,
eſſe, daß ihre erfte hiftorifche Erwähnung als Palmyra zu
Beit des Antonius und der Gleopatra bei Appian (Bell. Civile
V. 9)7) fie ſchon als eine beneidenswerth reiche Handelsſtad
“auftreten läßt. Es erinnere dies, bemerft Hitzig etwas Fühn
“an jene arabifhen Banjanen, die, von Haufe aus Inder
zu alten Zeiten (%), bis in das höchfte Alterthum hinauf (wir hatte
früher auch ſchon die Colchier für folche angefprochen gehabt), FR
in Vorder-Aſien als Handelscolonien anfiedelten. M. Antoni in
ſchickte nämlich, nachdem er den Brutus und Caſſius beſiegt m
Alten beſetzt hatte, ein Corps feiner Reiterei gegen die SH
Palmyra, die nahe dem Euphrat zu erbaut war, aus dem Vorwan
fie habe, auf den Grenzen des Römer- und des Parthé
Reiches gelegen, fih zweideutig gegen die Römer gezeig
weshalb fie gezüchtigt werden folle (wie Plin. H. N. V. 25 fagt
Palmyra, privata sorte inter duo imperia sumına, Romanort
Parthorumque, et prima in discordia semper utrinque ura
die eigentliche Abficht fei aber gewefen, feinen Soldaten eine
Beute durch Plünderung zuzumenden. Auf eine Belagerung ſch i
es dabei Feinesweges abgefehen gewefen zu fein, jondern nur et
auf den plößlichen Ueberfall eines reichen Emporiung oder 9 Mar’
plaßes; denn diefe Palmyrener, jagt Appian, waren Hand
feute, welche aus Berfien die arabifchen und indifchen Waare
den Römern brachten und an fie verhandelten. Aber die ”
Balmyrener, die darüber frühzeitig genug Nachricht erh
braten ihre Güter und Waaren in Schuß auf die *—
des Euphrat, und ſtellten ihre Bogenſchützen, die ſehr ausgeze
waren, vor ſich auf, ſo daß die römiſchen Reiter die Stat m
et
°"0). Bakoui, bei De Guignes, in Notices et Extr. TI v
4. p. 430. 2) Ch. Addison 1. c. II. p. 256. ) App!
Alex. Roman. Hist. Ed. Amstelodami. 8. 1670. Tom. I. "B
Civile. 9. p. 1079. A}
Erſte Erbauung von Tadmor, 1491
nleer fanden, und ohne Blutvergießen, aber auch ohne Beute
meehren mußten. Dies habe dann, meint Appian, zum par-
hen Kriege Beranlaffung gegeben, da viele fyrifche Flüchtlinge
Aſyl bei den Parthern gefucht.
Bu Ulerander M. Zeit, der feinen Weg durch die palmyrenifche
iſte nahm, wird Balmyra’s bei den Glaffifern mit feinem Worte
wähnung gethan. |
Dem Scharffinn des gelehrten Drientaliften haben wir die
ere Begründung feiner gewagten Hypotheſen zu überlaffen ;
Einwurf, den er fich ſelbſt macht, daß dennoch fpäter die
jriftdenfmäler der Balmyrener ſyriſch, alfo femitifch, find, und
ſelbſt Zenobia an Aurelian ihre Schreiben fyrifch verfaßt
e, löft er durch einige Beifpiele auf, aus welchen fich ergebe,
das indiihe Element allerdings vom femitifchen zerjegt,
ichſam aufgefogen ward, und diefes immer mehr an die Stelle
indiſchen getreten fein werde. Wie diefe öftlichen fangeritredenden
jer, oder Inder, nah Mabug, Damasf und Tadmor gefommen,
DE Freilich noch unermittelt. Aber wie wenig find wir bis jebt
dieſem Gebiete orientirt! Wer, waren, fragt Hitzig, die
ni Tamur, die vom innern Arabien aus von el-Katif nad
mat el-Djendal und nordwärts bis zum Haurän hinauf
coloſſalen, majfiven Steinbauten und die tiefen und weiten in
in gemauerten Brunnen erbauten? die durch ganz Nedfchd ei-
verſchwundenen Niefengefchlechte zugefchrieben werden, weil in
Gegenwart Niemand dergleichen zu Stande bringen Eönnte, fo
ig wie die Riefenbauten in Balmyra. Sie zeichnen dag Berg-
Schamer noch heute aus, das große Thor der Pilgerdurch—
t von Syria nad Medina und -Mecca, worauf Burkhardt
einer Zeit die Aufmerkſamkeit gelenft hatte (Erdf. XIII. 1847,
bien Bd. I. ©. 354, 459). Auch die Gefchichten der merfwürs
n innersarabifchen Grenzreihe gegen Syrien, Hira und.
lan (Erdf, XU. 1846. ©. 87—111), in ihren Beziehungen
Syrien und den Euphratländern, wie die Blütheperiode der
atäer zu Petra bis Babylon, auf deren Wege Palmyra lag
er XI. ©. 111 — 140), fönnen für diefe dunflen Zeiten des
henlandes der Balmyrener noch manchen Auffhluß geben. Da-
ih die Bemerkung Fulg. Fresnels”) nicht zu überfehen,
HE
| F. Fresnel, Lettres sur T’histoire des Arabes avant l’Isla-
nisme, 8. Paris, 1836. p. 80.
/ BhhHh2
1492 Weft-Aften. V. Abtheilung. IL. Abfchnitt, $. 41,
daß die großartige Entwidelung und Befreiung der Muftaärris
bah-Xraber, d. i. der Igmaelitifchen Nachkommen der Dedan,
der berühmten Söhne Maads (Erdf, XII. 1846. Arabien. Bd. J,
©. 19, 39 u. 57), in diefelbe Periode der Sahrhunderte vor Mo:
hammed fällt, in welchen auch die Macht des Palmyrener Reiches
unter Ddenat und Zenobia feinen glänzenden Auffhwung genom—
men hat. Die Söhne Maads, von dem Supremat und dem Ber:
fall des Himjariten-Reich8 der Foctaniden befreit, gewannen feit;
dem erft ihre Ausbreitung gegen den arabiſch-ſyriſchen —
und hieraus würde ſich zugleich erklären, wie es zugehen kom t
was Silv. de Sacy 7) anführte, daß einer der älteſten arabiſche
Dichter der Vorzeit, wie Nabiga Dhubjäni, von dieſer Tad
mor Kenntniß haben konnte. u
Auf jeden Fall war eine Periode des großen felbftändige
eg diefen politifchen Aufſchwung nahm, der es zu feinem Unglii
mit in die bis dahin unberührt gebliebenen Intereſſen des rör
[hen Reiches verflechten mußte; nur etwa mit Phönicien fonm
fein, worüber wir jedoch nichts beftimmtes überliefert erh ite
was jedoch nicht unmöglich wäre, da, was früher unbekannt
Byblos, alfo im Lande der uralten Gibliter (f. oben ©. 55 W|
die fletS mit dem Innern im Verkehr fanden, wo „die Klug
waren, welche die Schiffe von Tyrus zimmerten,“ -alfo in der
die Bergpäffe mit der fyrifchen Handelsftraße über Baalbef 2
mascus und Tadmor ftattgefunden, wofür felbft aus der Mitte
sten Jahrhunderts nah Chrifto fih ein Monument in der
von Byblos auf einer der dortigen vielen Hundert in Trümm
liegenden Säulen erhalten hat, deffen Infchrift, mit dem Na
Zenobia, Brochi aufgefunden und mitgetheilt hat (vergl. €
©. 570). Auch Seegen nennt ein Tadmor, f. Reife. 1. © i
*"5) Silv. de Sacy, Chrestom. Arab. II. 145. Cont. p. 412.
1) Prof. H. Petermann, Schreiben an Hrn. Gen.-Director u. DI
Beirut, 30. Sept. 1853. Mſer., von demfelben gütigft mitgel
Die hebräiſche Tadmor. 1493
Folgt man der kühnen Argumentation für eine in diſche Be—
indung Tadmors auch noch keineswegs, obwol dieſe zugleich
ı ganzen Nerv des palmyreniſchen Lebens als ein großartig
mmercielles träfe, und bleibt bei der Anficht ftehen, die fich
on Flav. Joſephus (Antig. Jud. VII. 6, 1) von ihrer he—
äiſchen Entftehung gebildet hatte, und welche auch Hie-
nymus und die ganze folgende Zeit 77) beibehielt: fo läßt ſich
rt wiederholen, was Joſephus fchon bemerfte, daß Salomo,
hdem David feine Siegeszüge bis Thapfacus (Taphſakh,
h. Uebergang am Euphrat, |. 1. B. d. Kön. A, 24 und Erdf,
©. 11) erweitert hatte, zur Unterwerfung der Wüfte die größte
fadt Tadmor (Oudauoou) erbaut (kann auch im hebräifchen
it jo viel als nur hergeftellt heißen) habe, die bei Griechen PBal-
jra heiße, 2 Zagereifen von Syrien, 1 Tagereife fern vom Eu—
rat und 6 Tagereifen fern von Babylon. Salomo habe fie da
ichtet, wo Wafler gewefen, weil diefes in der übrigen Wüſte
le, und habe fie mit feften Mauern verfehen, was zunächſt darauf
jren würde, daß fie ald Vormauer zum Schuß gegen Ueber:
fe der Syrer und Araber dienen follte, gegen welche aber
h ein fo weit vorgefchobener Vorpoften faft unnütz erfcheint, da
Gebirgswände fich dazu viel beffer eigneten als die Wüſten—
hen.
Allerdings that auh Salomo Bieles 73) zur Begründung
8 Landhandels, für welchen die Bahn von Aegypten über Tad-
t bis TIhapfacus gelenkt werden konnte. Er ließ an vortheils
ten Stellen Fleine Städte zu Waarenniederlagen bauen, wie
fe in Aegypten gebräuchlih waren, z. B. in den Handels-
ten 7°) Pithom und Raamſes, die, wie die Kornftädte, neben
dmor zu Waarenmagazinen dienten (1. B. d. Kön. 9, 19),
den Taufehhandel, wie an den Südgrenzen des Reichs gegen
ypten, fo aud an den Nordgrenzen gegen den Euphrat hin er-
tern fonnten. Und damit waren auch die Anfänge der Kara
terais oder der Herbergen für Reifende ſchon damals im
titehen, wie Kinhams Herberge bei Bethlehem, des Gaftfreuns
Salomo’s (1. B. d. Könige 2, 7 und Seremias 41, 17) 80).
— Exc. in Bohaeddini Vita Saladini ed. Schultens. Exc. 63, im
Index G.;. Abulfeda etc. 8) Ewald, Gejch. des Volks Israei.
uu. 1. 1847. ©. 73 u. f. ») Ewald a. a. D. I. ©. 479,
| Note? u 3. 29 Eiwald a. a. O. II ©. 16. Note 2.
1494 Weft-Aften. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 41.
Um fo mehr muß e8 auffallen, daß von diejem ganzen Zufanmenz
hange die Gefchichte Israels an 1000 Jahre völlig ſchweigt und
ihrer dortigen früheren Anlagen mit Feinem Worte erwähnt, ob⸗
wol in den Zeiten der Ueberfälle der fyrifchen und Affyrifchen Kö—
nige gegen Samaria und Paläftina Gelegenheit genug zum Klagen
gewefen wäre über die Zerftörungen, die ihre dortigen Anfiedelunz
gen in der fyrifchen Wüfte durch fo mancherlei Kriegszüge der Er⸗
oberer hätten erleiden müſſen. Doch davon iſt nirgends die Rede,
MWahrfcheinlich begannen die erſten günftigeren Zeiten für Pal⸗
myra's Entwickelung erſt ſeit der Herrſchaft der Seleuciden.
Appians erſte Nachricht von M. Antonius Ueberfall ge—
gen die Palmyrener, etwa um das Jahr 34 vor Chriſti Seth
deren Name doch wol zuerft durch Alerander M. Heereszig
von Tyrus über Damascus durch die ſyriſche Wüfte nordwärts q
PBalmyra vorüber nad) Thapjacus am Euphrat (Arrian. Exped,
Alex. IH. 6) zur Kenntniß dev Macedonier gefommen fein mode
fpriht von Feiner Verlegung eines israelitiſchen Gebiets, ſonder
nennt nur Handelsleute, und als ihr Gebiet zur Seleueiden
Herrihaft gekommen, audh den lebten Seleueiden ver
blieb, aber, durch M. Bompejus zur römifchen Provim
gefhlagen, einen Praeses Gabinius vom Senate in Roi
zugefhiet erhielt (Appian. V. 676) 81), ift auch von Feine
Beſitznahme eines paläftinifchen oder einftigen Landesantheiles vor
Israel die Rede. Wenn jchon fpäter dafelbft auch Inferiptioner
von einzelnen jüdifhen Männern vorkommen, jo jet dieſes dog
feinesweges eine frühere, Anfiedelung oder Begründung von Zudei
voraus, denn diefe waren in der Blütheperiode Balmyra’s, wieäl
Damascus und Antiochia, wie wir früher fchon fahen, weit um
breit durch Vorder-Aſien zerftreut. Eh
Die Befchreibung Balmyra’s, welche zuerft Blinius, gieb
(H. N. VI. 21), if in kurzen Worten höchſt characteriftifch, um
mußte, da Strabo nod nicht einmal den Namen genannt h
wol aus der guten neuen Quelle eines Augenzeugen flie
„Palmyra,“ fagt er, „ift eine Stadt, berühmt durch ihre dag
durch den fruchtbaren Boden und ihre angenehmen Gewäſſer.
weitem Umfange, werden ihre Aeder durch Sandwüften Ru
ſen; durch die Natur ift fie von anderen Ländern abgejchieden, ih,
31) Appiani Al. de Bellis Civ. lc. - g
Die Palmyra der Römer; ihre Weltftellung. 1495
igenes Loos hat fie aber zwifchen zwei der größten Reiche, zwi—
hen das parthifche und das römische, geftellt, deren Zwiſt ihr von
eiden Seiten ſtets Sorgen bereitet. Sie liegt von der parthifchen
Seleucia am Tigris 337 römiſche Millien (67 Meilen), von der
ächften ſyriſchen Küfte 203 römiſche Millien (40%, Meile) ent—
ent und der Stadt Damascus um 27 römijche Millien (5'/ Meile)
enähert. Jenſeit Palmyra liegen die Einfamfeiten der Stelen-
ena⸗Landſchaft (Fein anderer Autor nennt fie) vor; gegen Hie-
apolig, Beröa umd ——— auch noch bis nach Emeſa
Bas) reicht die Wüſte.“
„Sn Betra, fagt Plinius an einer andern Stelle (H. N.
1. 32), begegnen fich die Reijenden, welche von Syrien über
Jalmyra dahin.gehen, mit denen, welche von Gaza aus Aegyp—
en eben dahin kommen;“ hiemit giebt er zugleich den Zug des
zroßhandels an, in welchen fchon zu feiner Zeit, in der Mitte
e8 Aften Sahrhunderts nach Chrifto, Palmyra verflochten war,
nd Römer mit den Waaren des Orients verjehen Fonnte,
61. Btolemäus, nah der Mitte des 2ten Jahrhunderts,
ennt die fyrifche Provinz, deren Hauptftadt fie bildet, Pal:
ayrene (mit 16 Drtfchaften), und giebt die Lage von Pal:
id jelbft unter 34° n. Br. an (Ptol. Geogr. V. 14) 3), was
mit J. Bruce’s Obfervation, 33° 58° nah Berghaus Berech—
ung, auf 34° 24°’ n. Br. angegeben ift (ſ. Erdk. X. ©. 1093),
omit auch neuerlich Colonel Chesney's Obfervation, 34° 27°
At n. Br. ziemlich übereinftimmt.
Beide characteriftifhe Localverhältniſſe von Pal—
yra: die vortheilhafte Handelsftellung zwifchen zwei
Belten, dem Orient und Oceident, und die nachtheilige poliz
iſche Stellung zwischen zwei Weltreichen, die um die Ober:
errfhaft rangen, erhoben diefe Stadt zu ihrer Glanzhöhe und
ürzten fie von Ddiefer auch wieder hinab in ihre tieffte Erniedri—
ung und Unbedeutenheit. Jene vortheilhafte Handelsftellung
18 „Land des Durchgangs“ aus Indien, PBarthien und den
uphratländern zu den Aegyptern und Weftvölfern des Römer:
iches konnte aber nur eine fo große Bedeutung zur Zeit der als
® Welt und des Mittelalters haben, bis die Zeit der Entdeckung
3 Seeweges nach Indien um das füdlichfte VBorgebirge Afrifa’s
m —
| 2°) Cl. Ptolemaeus, Geographia ed. Wilberg. p. 369.
1496 Weft-Aften. V. Abtheilung. IT. Abfepnitt, $. 41.
einen andern maritimen Handelsweg hervorrief, und damit trat '
fogar die völlige Vergeſſenheit ſelbſt des Namens dieſes einftigen
Emporiums ein.
Die Angabe des Steph. Byzant. nad dem von ihm ge
nannten Autor Uranius (in deffen Werfe Arabica Lib. II.), daß
die Balmpyrener fih auch Adrianopolitae®), nad dem Kaifer
Hadrian, der ihre Stadt auferbaut habe, genannt hätten, ſcheint
nicht ganz gleichgültig für das Aufblühen von Palmyra zu fein,
da diefer Kaifer gern die von ihm begünftigten Städte nad
feinem Namen Hadrianopolis nennen hörte (Aelii Spartiani
Hadrianus. 20); zumal wenn man darauf Bezug nimmt, daß
fein Vorgänger, Kaifer Trajan, ſchon bemüht war (im Jahre
417 n. Chr. Geb.), den großen Handelgmarft der Atrener
in Hatra, zwifchen Euphrat und Tigris, der unter dem Schuße
der Barther fo große Reichthümer aufhäufte, obwol vergeblich,
zu BERN, was auch dem jpätern Kaiſer Septim. Severw
(im J. 201 n. Chr. Geb.) nicht einmal gelingen wollte (Erdk.!
S. 125— 134). Unter dem Schuge deg Sonnentempelg 4
Hatra (den heutigen Ruinen) al-Hadhr, deren Bauten zu—
nähft dem Style der Architectur nach am den Bauftyl von Pal
myra erinnern) war diefer Ort nebft dem ſüdlich benachbarte
Balmyra der Mittelpuncet des größten Handelsverkehrs und
zumal der Hauptmarkt für die fo Foftbaren Seidenwaaren
zwifchen Barthern und Römern; die Vortheile deffelben aber
auf die römiſche Seite diesſeits des Euphrat nad) u |
herüberzuziehen, fonnte nur der Zweck von Kaifer Hadriang ball
nachfolgendem Befuh in Balmyra (im Jahr 130 n. Chr. Geb
gewefen fein, welcher Stadt diefer bauluftige, friedliebende Katfe
während feiner 21jährigen Regierung (von 117—138) fo große
Wohlthaten erzeigt haben mochte, daß die Einwohner gern feinen
Namen angenommen. Uranius de Arabia Fragm. 1. ce. fagt:
Palmyra castellum Syriae; gentile Palmyrenus. Iidem Adriano-
politae appellati sunt, civitate ab Imperatore restaurata. An
einem kleinen vieredigen Tempel des Belus (Bal) zu Balmyra
mit 4 Säulen fah ©. v. Richter 85) auch eine der dafelbft ange
83) Steph. Byz. s. v. Palmyra; Uranius, Histor. Fragmenta, it
Carol. Müllerus, Hist. Graec. Fr. Paris. 4. T. IV. p. 524.
s*) (rdf. X. ©. 133. 5) O. v. Richter, Wallf. ©. 399; vergl:
mon Inscr. Graec. No. 4482; Lord Lindsay. I. p. 170.
Palmyra unter Hadrian, 1497
rachten Inschriften, die das Lob des Kaiſers Hadrian verkündet.
Diejelbe war jedoch erft nach feinem Tode dafelbft an einer der
Säulen des Tempelchens angebracht, der ehr zierlich erbaut ift
md an der großen Säulenftraße fteht.
Bon ihm und feinem Einfluß auf die Prachtbauten ſo vieler
u feiner Zeit in Flor gefommener Städte ift daher nicht unwahr-
heinlich anzunehmen, daß der ſtädtiſche Flor öffentlicher Pracht—
auten der reichen Handelswelt in Balmyra, obwol derfelbe auch
uvor ſchon begonnen hatte, doch feitdem einen neuern Auffhwung
ewonnen, was, nah R. Wood's Beobachtungen über den Ar—
yitecturftyl, der dem zu Hadriang Zeiten entfpricht, ganz gut
bereinftimmt. Zumal das characteriftifche, an den Säulen alg
tragfteine (Gonfole) fo eigenthümliche und in großer Menge
ngebrachte Sculpturornament zur Aufſtellung unzähliger in Stein
usgehauener Statuen und Büften, dag früher allen anderen Städte-
eſten fehlt, aber jpäter im Kirchenftyl zum Standort der Heiligen-
{der überhand nimmt, und auch in der gleichzeitig aufblühenden
dafe al-Hadhr vorfommt (Erdf. XI. ©, 486492).
> Beide Dafenftädte, ungefähr in gleichem Abftande diegfeit
nd jenjeit des Euphrats, in Syrien, wie in Mefopotamien, in
ommercieller Hinficht zu Babylons orientaliihem Waarenverfehr _
feichartig gelegen, Hatra nur an der Nordftraße zum arme
iſchen und pontischen Waarenzuge, Balmyra an der Weftftraße
m phönteifchrägyptifchen zum Abendlande, haben in ihrer Sfolirte
sit von den anderen Bölfern faft gleiche Schieffale im ſchnellen
uf und Untergange gehabt, denn beider Lebensquell, der Groß—
indel, war ein gleicher, deifen Lebensfaden ihnen auf ganz gleich-
tige Weife durch die Despotie und Eiferfucht der Gewaltigen ab-
ſchnitten wurde.
Der Reihthum und die dadurd längft gewonnene Selbftän-
‚gfeit der Bevölferungen erregte in ihren bedeutendften Perſönlich—
iten beider zuletzt auch dag Streben nach politifcher Unabhängig-
it. Der Atrener Fürſt Manizen hatte ſich, wie wir aus
irkhonds Geſchichte der Saſſaniden erfahren, zu großer Ueber—
ht in Meſopotamien erhoben, die dem Saſſaniden-König Schahpur
bapor I., reg. 240—271) unerträglich, die Zerftörung feines Rei—
feiner Macht und feiner prächtigen Refidenzftadt veranlaßte
Krdf, X. 132); und ein gleihes Schickſal ereilte, vieleicht nur ein
hrzehend fpäter, die glänzende Balmyra durch Kaifer Aurelian
der Odenathus und Zenobia. Beide Ruinenftädte fielen in ihren
1498 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abfchnitt, $. 41.
Trümmern in der Wüfte der Bergeffenheit anheim, und mußten von
den Europäern erft wieder entdeckt 86) werden. Beide hatten Syrer
zu ihren Bewohnern, denn auch die Atrener waren nicht Araber 97),
wie die Nömer fie trrig nannten, obwol fie Araber als Truppen
in ihrem Solde haben mochten (Erdf. X. ©. 130), und auch Haz
tra fcheint, nach Ainsworths Etymologie, wie Balmyra, nur
der Titel einer Fürſtenſtadt gemefen au jein. (vergl, Erdk. XL
©. 492, 720). 4
Die Furze Gefchichte Balmyra’ 8 unter Odenathus umd
Zenobia, die man zu den bedeutenditen ‘Berfonen der Weltge—
fhichte zählen darf, ift hier als aus römischen Autoren befannt ®)
voraugzufegen. Einer der fyrifchen Häuptlinge, der tapfere und
einfihtige Ddenathug (Sext. Rufus nennt ihn einen Decurio Pal-
myrenus im Breviar. XXIII.), rettete nach Kaifer Balerians ſchma—
licher Gefangenschaft während der Berwirrungen im Pr — n
Reiche demfelben die Provinzen diegjeit des Euphrat vor der da
maligen Webermacht der Berfer; er fhlug Shahpur vom Euphra
zurüd und verfolgte ihn ſiegreich bis vor ſeine Reſidenz Gtefi
phon am Tigris; feitdem (im 3. 260) ſcheint er fih König von
Palmyra genannt zu haben, und erklärte feinen Sohn Herodeß
und feine Gemahlin Zenobia gleich Anfangs zu Mitregenten, &
hielt auch für feine fortgefeßten Siege über die Feinde des römi
ihen Reichs von dem Kaifer Gallienus den Oberbefehl des Han
res im Orient (Dux Orientis) und für ſich und feine Gemahl
und Kinder den Titel Cäfar und Auguftus. Die Zeit feiner mw
furzen, aber jehr Fräftigen Verwaltung war eine jehr a |
die Provinzen im Drient, während Aegypten und andere Thei
des römischen Reichs in furchtbare Zerwürfniffe durch immer m e
auftauchende Gegenkaiſer verfielen (die Periode der Triginta a
ranni des Trebellius Pollio), Leider wurde Odenathus, unke
dem Balmyra fo glänzend .emporftieg, wie gleichzeitig die frühe"
jo berühmte Alerandria in Aegypten zurückſank, ſchon nad) fie
ben Fahren feiner Berwaltung zu Emefa mit feinem Sohne He
Ba
a Auf die Priorität der wiſenſchoſl — von Sarah
. dv. Hammer Anspruch gemacht im 13. Theil der Sahrb. d
&it, S. 235 u. im Lond. Geogr. Journ. Vol. XII. 1843. p. 261:
87) Quatremere, M&m. sur les Nabatdens, im Nouy. Journ. A
1835. T.XV. p. 98. 3) F. Chr. Schloffer, —
Ueberſicht der Geſchichte der alten Welt. Frankfurt aM.
Th. III 2. ©. 81-84, 92 -95, 119.
Palmyreniſches Neich unter Zenobia. 1499
es aus erfter Ehe von einem feiner nahen Verwandten wegen
ingebildeter Beleidigung ermordet (im J. 267).
Benobia führte die Regierung ihres Gemahls für ihre Söhne
Jerennianus und TZimolaus mit Kraft und Einficht fort, und
sweiterte noch ihre Herrjchaft mit Glück bis Alerandria in
legypten und bis Bithynien in Klein-Aften, fo daß fie über ein
albes Luftrum hindurch eigentlich die mächtigfte Königin des oft:
zmiſchen Keiches war. Ihre Schönheit, ihr gebildeter Geift, ihre
riegführung, ihre Beredfamfeit und ihre Bildung in den Spra—
en, Wiffenfchaften und Künften des Orients, wie der Griechen,
ird von Trebellius Pollio (Triginta Tyranni. XXIX.: Zenobia)
hrreich geſchildert 9), Sie war die ausgezeichnetefte Herrfcherin
jve8 Zeitalters, und in der allgemeinen Verderbniß der Zeit in
der Hinficht eine hiftorifch hervorragende Geftalt ſchon dadurch,
aß fie fast den einzigen, aus den Beiten der Sophiftenfchule noch
brigen wahren, jelbftdenfenden und hochgebildeten Philoſophen
aſſius Longinus (den Berfafler der Schrift vom Erhabenen) %)
t ihrem Lehrer in der griechtichen Sprache und Literatur nach)
almyra berief und dort zu ihrem erften Nathgeber und Staats:
ann erhob, deſſen edler, durch griechtfche Cultur gebildeter Geift
icht wenig zur Erhebung der ganzen Berwaltung und Ausbildung
8 Staates hätte beitragen können, wenn diefem ein glüdlicheres
8 bejchieden geweien wäre. Die Mipdeutungen des ehrgeizigen.
aracters der Zenobia bei Zrebellius Pollio, obſchon Zofimug
wiederholt hHat9l), find von feinen Beweifen unterftüßt, nur von
- Angabe aller Autoren, daß fie im Berhör vor Katfer Aurelian
m Muth verlor, und die Schuld ihres ſtolzen Briefes an den
ieger, den Longinus verfaßt hatte (mitgetheilt bei Flav. Vopi-
us 27), auch auf diefen wälzte, kann fie fchwerlich befreit werden,
Herleitung der Abftammung nach von Saracenen, von Aegyp—
1, al8 Verwandte der Eleopatra, haben eben fo wenig Grund,
e Die verschiedenen Meinungen der Kirchenjeribenten, die fie bald
eine Jüdin, bald fir eine Ehriftin ‚ausgeben wollten %).
Gibbon, Deutſche Ueberſ. Th. II. S. 246; Manſo, Dreißig Tyran—
nen u. A. 20) J. G. Schloſſer, Tongin' vom Erhabenen. Leipzig,
1781; ſ. Leben und Einleitung; F. Chr. Schloſſer, Univerſalhiſtoriſche
Ueberf. Be. a. DO. U 12 8.233. 7) Zosimus ex
recognit.. Im. Bekkeri. Bonn. 1837. p. 36, 39. >?) Selig
Gafıel, Das Glaubensbefenntniß der Zenobia, in 3. Fürft, Literatur:
j blatt des Drients. 1841. Nr. 31. S. 466—534.
|
|
4
1500 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 41,
Daß fie fich felhf in ihrem Schreiben an Aurelian mit der Cleo—
patra vergleicht, beweifet noch Feinesweges ihre VBerwandtfchaft mit
den Aegyptern, deren Sprache fie jedoch redete. Daß "allerdings
manche Sitte und auch Agyptifher Todtencultus in Balz
myra einheimifch wurden, beweifen die Mumienrefte, gang des
nen ägyptiſcher Leichen gleich, welche Schon Dawkins und Rob,
Wood aus mehreren Prachtgräbern der Balmyrener mit nach Enge
Sand zurücgebracht hatten. Juden waren allerdings aud) in
Palmyra anfällig und von angefehenem Einfluß, was die Snferipe
tion des Schalmalath, eines Hebräers, beweifet, die ihm dort
zu Ehren vom Senat und Bolf fir feine den Bewohnern erzeige
ten Wohlthaten errichtet ®) wurde. Desgleihen die von Sn
am MWeftende der großen Säulenftraße entdeckte, und von Irby umd
Mangles%) angeführte hebräiſche Inſchrift auf einem Brad
porticus. Ki
Zenobia, von hoher Gefinnung, von jeltenen Geijtesgaben
und heroiſchem Character, eine unermüdet energifche Herrfcherim
feltener Art, wie man fi etwa eine ältere Semiramid oder eine
Amazone der alten Welt zu denken hätte, war, gleich dem Perſer—
fünige, verehrt (adorata est more regum Persarum, fagt Tog
Pollio), lebte wie die Smperatoren, ehrte die griechiſche Cult,
ließ ihren Sohn in Römertracht gehen, Iateinifch fprechen, als ſi
ihr Reich mehr über römiſche als perſiſche Provinzen ausgebreitet
hatte, und verherrlichte ihre Reſidenzſtadt durch orientaliſche Pracht
ihren altſabäiſch-aſſyriſchen Göttereultus durch Tempelbauten, weld ]
jelbft in ihren Ruinen die Bewunderung der Nachwelt erregten
Die politifhe Grenzftellung ihres Reichs und das Supremat ihrer
Herrſchaft über die ſchwächlichen Zeitgenoffen der Dreißig Tyram
nen bedrohte fo fehr die weftliche Hälfte des römifchen Reiche, daß
von ihrem eiferfüchtigen Nebenbuhler, Kaiſer Aurelian, der Kat
ferin im Oriente der Untergang bereitet wurde, wozu das Glie
ihm geneigt war®). Nach feinem erften Siege bei Emefa (Home
j. oben ©. 1007) begann Aurelians Belagerung von Batınyr
wohin Zenobia zur fehr tapfern Bertheidigung fi ch zurückzo
(Aurelians Brief an Mucapores b. Fl. Vopiscus D. Aurelianus. 20
#93) Rob. Wood, Palmyra. p. 22, deffen Inser. No. XII, weiche in
Balmprenifchen von Eichhorn erklärt ill: PL 30% Bi Heeren lc
p- 16. °*) Jrby and Mangles 1. c. J 273. *60) F. Ch. Schlo
Univerſalhiſt. Ueberſicht a. a. O. III. 2. ©. 92 -95. »6) Nico
machus de rebus gestis Aureliani, et ‚Car: Müllerus, Fragm
Histor. Graecor. Il. p. 664.
Palmyra, zerftört von Aurelian, 1501
18 aber Mangel an Lebensmitteln die Stadt der Webergabe nahe
rachte, und das erwartete Hülfscorpe aus Perfien zum Entſatz
icht eintraf, entfloh fie in der Nacht auf Dromedaren zum Eu:
hrat, wahrfcheinlih gegen N.O. nach ihrer nächften Feftungsftadt
jenobia (j. Erdf. XI. ©. 685, die heutige Zelebi), wurde aber
eim Ginfteigen in den Nachen von den nachfolgenden römifchen
teitern eingeholt und als Gefangene aus dem römifchen Lager mit
um Triumphzuge nach Nom geführt. Als ihre Königin gefangen
yar, nahmen die Bewohner von Balmyra die von Aurelian an-
ebotene Berzeihung an, öffneten die Thore (im 3. 273 n. Chr.
deb.) 97), lieferten Rathgeber, Minifter und Generale der Zenobia
us. Aurelianus fand in der Stadt und in ihren Tempeln uner-
reßliche Reichthümer, Die er fpäter zur Ausſchmückung eines der
Sonne, dem Baal, auf dem Capitol geweihten Tempels verwendete,
md jebte in Balmyra feinen Befehlshaber Sardonius mit 600
Bogenfchügen (Flav. Vopiscus, Div. Aurelianus. 31) ein. Da
iefer aber bald nad) des Kaiſers Abmarfche in einer Nebellion der
Balmyrener, unter Anführung eines Verwandten der Zenobia, mit
einer Befagung erfchlagen wurde, kehrte Aurelian augenblicklich
ach der Stadt zurüd, um in feiner grenzenlofen Wuth auch diefe
it famt ihren Prachtbauten zu zerftören, und alle ihre Bewohner,
ie fich eben ganz ſorglos den Reiterfpielen 8) überließen, darin fie
Reifter waren, Männer, Weiber, Kinder und Greife, ließ er mit
nerhörter Grauſamkeit niederhauen, jo daß, wie er felbft fagt, nur
Benige übrig geblieben, die man hätte verfchonen können (vergl.
furelians Brief an Cejonius Baſſus, bei Fl. Vopiscus. 31 ....
am, satis Palmyrenorum caesum atque oceisum est. Mulieribus
j
|
So alſo it Balmyra mit allen feinen Bewohnern in den
Aaub getreten und vergefjen worden. Wenn auch in demfelben
driefe an Cejonius Baffjus, vielleicht der erfte von Aurelian
r Balmyra eingefebte Statthalter, am Ende deffelben fid) ein Ge-
iffensferupel oder eine geheime Angft des Siegers, die Götter
ach) die Vernichtung ihres Sonnentempels in Balmyra gegen fich
ıfgebracht zu haben, Fund giebt, und die Anweifung auf 300 Pfd.
old aus den Schägen der Zenobia und 1,800 Pfund Silber aus
ae
1
—
#
°') Zosimus 1. c. p. 48 etc.
|
}
\9%) Ebendaf. p. 43, 16.
1502 Weft-Aften, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. F. 41.
denen der Palmyrener zur Neftauration des Sonnentempel® ange:
wiefen wurden, fo ift e8 bei dem bald darauf (Aurelian hatte Balz
myra im 3. 273 zerftört; er felbft ftirbt im 3. 275 n. Chr. 6.)
erfolgten Tode jehr unwahrfcheinlich, daß davon dem Tempel zu
Balmyra viel zn Gute gefommen fein kann. Nur eine einzige
von Dawkins und Rob. Wood lateinifche, in fehlechten und
‚unvollfommen erhaltenen Buchftaben an einem am Weftende der
Stadt) vor den Thoren auf einer terraffirten Anhöhe gelegenen
pallaftähnlichen Gebäude aufgefundenen Inſchrift, in welcher der,
Name Diocletians (reg. 2834—305 n. Chr. Geb.) und feiner
Mit-Cäfaren Conftantius und Marimianug auf dem Fra
mente eines Architravs in den Ruinen von Palmyra vorkommt,
darin von einem unter dem Praeses Provinciae Sossianus Hie-
rocles dort errichteten Castrum 500) die Rede ift, zeigt jchom,
daß die Stadtruine nur etwa noch für die Cäſaren den Werth ei *
Forts für eine militairiſche Beſatzung an der Oſtgrenze ihres
Neihs, an der fie ihre Beamten unter dem Titel Praesidior m
Libani Duces einfeßten, haben mochte, weshalb Steph. Byz
auch Balmyra nur ein poovgıov Ivotog, i. e. praesidium, ca-
stellum (eine fefte Burg Shyriens), nannte 1), Y
Dies jagt Procopius?) ganz deutlich: Palmyra Phö ni⸗
eiens am Libanon ſei trefflich gelegen zur Beobachtung der Sur
racenen und der Feinde des römischen Reichs; fie ſei, feiner Anf ht
nad, da er über die ältere Gefchichte unwiffend fein mochte, erbaut
worden. gegen ihre plößlichen Ueberfälle nad) dem römifchen Reit che
zu. Um das Jahr 400 ſtand dort in Palmyra eine Iſte Legi
Ulyrica in Garniſon. Da fie zur Zeit Kaiſer Juſtinians
nicht ganz zerftört gewefen, fagt Brocopiug, fei fie durch im
wieder außerordentlich befeftigt worden. Er habe fie mit Waſſe N
jehr reichlich verfehen und mit einer ftarfen Garnifon gegen d
Ueberfälle der Saracenen. Sie lag in der Reihe der Feften, elt
der Kaiſer zur Wiederherftellung 3) und Sicherung der früheren
Madıknung des Nömerreiches über Zenobia und — J—
9) O. v. Richter, Wallf. ©. 223. 500) Rob. Wood, Palmy 4
p- 29, wo No. XXVII. die lateiniſche Inſchrift mitteilt; der van
in römifchem Styl, Tab. XLIV—LII., in welchem die Infchrift © pe
No. 93, 94, 95. *) Uranius, in Hist. Fragm. 1. c. IV. p. 52%.
2) Procopius de Aedificiis Justin. II. 11, p. 243, ed. Dindenli.
1858. °) EN de Bello Persico; Il. p. 5.
. Palnyra unter Byzantinern. 1503
Zelebi und Kerkiſta, ſ. Erdk. XI. ©. 685, 695 u. a.) von der
erfergrenze bis Phönicien eingerichtet hatte, wo die Tab. Peut.
je Arae fines Romanorum und das Commercium barbarorum
ı den Barbaricus campus hinverlegt. Dies wird von der
lotitia Dignitatum Orientis. c. XXXIL, wo fie sub dispositione
iri spectabilis Ducis Foenices auch in der Tafel eingetragen ift,
uch vollfommen beftätigt %. Don den übrigen Merkwürdigkeiten
es Ortes fagt Brocopius leider fein Wort,
Theophanes bemerft 5), daß Kaifer Suftinian im J. 520
ah Chrifto den Armenius zu einem Patriecius Orientis erhob,
nd als Comes mit großen Summen Geldes zur Stadt Balmyra,
t Phoenicia Libanesia gelegen, ausjandte, um fie gehörig zu res
auriren und den Dux Orientis dafelbft zu inftalliren, damit er
ie Grenzen as: und die heiligen Gebäude befchüike.
daffelbe wiederholt Joann. Malala, fügt aber noch hinzu, daß
erfelbe die Öffentlichen Gebäude und die Kirchen Habe
hützen und aufbauen follen, wozu der Kaiſer eine Geldfumme herz
ab (die Inſchrift des Archiepiscopus Zonobios Mofchou, oder
Rofcho8, beftätigt diefe Angaben, f. oben ©. 1478), und daß er
en Dux von Emefa hiemit beauftragte. In feiner Unmwiffenheit
igt er noch hinzu, fie fer einft eine große Stadt gewefen, wo
Javid den Goliath befiegt habe (er verwechfelte ſchon die Wüſte
a Sudaa mit der Wüfte in Balmyrene, f. oben ©. 1487), wes—
alb Salomo zu Ehren des Sieges fie erbaut und die Palmenz
adt, Palmyra, genannt habe. Merkwürdig iſt es aber doch, wenn
hinzufügt, daß die Stadt früher nur ein Vorort geweſen ſei,
Mm Nabuchodonoſor auf feinem Kriegszuge (Ezechiel 26, 7)
ogen Serufalem und gegen Tyrus (vgl. oben ©. 329) nicht habe
‚olfen im Rüden liegen laffen, da eine ftarfe jüdische Beſatzung
ein gelegen, die er nur nach vieler Mühe beftegte, und daß er
m Ort dann in Brand aufgehen 6) ließ. Es würde dies die ein-
‚ge ältere nichtshebräifche Nachricht wor der Zeit der Seleuciden von
—* ſein, die zu uns gekommen, aber den Namen Tadmor nennt
. Malala nicht; auch ijt feine Angabe nicht immer entjcheidend.
Durch chriſtliche Seribenten iſt, bis auf die Eroberungen
* Notitia Dignitatum etc. Orientis etc. ed. Ed. Böcking. Bonn.
1839. 8. T. I. p. 84, Comment. p. 380. °) Theophanis Chro-
, nographia, ed. J. Classen. Bonn. 1839. Vol. I. p. 267, 11.
De Malalae Chronographia, ed. L..Dindorfii. 1831. p. 426.
1504 Weft-Aften. V. Abtheilung. I. Abfchnitt, $. 41.
der Mufelmänner in Syrien, nichts Genaueres über Balmyra
befannt worden; doch mochte fie immer als Grenzfefte des römischen
Reichs nicht unbedeutend geblieben fein. Als die Araber fid
unter Khaleds Anführung mit ihren Heeren vor diefer Stadt, die
von ihnen nie Balmyra, jondern immer nur Tadmor genannt
wird, zeigten, wollten die Bewohner zwar anfänglich fich vertheis
digen, doch nahmen fie bald, wie die Araber fagen, die Capitu—
lation7) an, die ihnen angeboten wurde, und zahlten Brand—
ſchatzung. Von den Truppen des letzten der Omejadifchen Khalifen,
von Merwan II., gegen den ſich die aufrührerifche Stadt Tad—
mor bei den PBartetungen, welche die neue Dynaftie der ——
Khalifen erregte, empört hatte, wurde fie überfallen, ihre damalige,
Bevölkerung abgeſchlachtet (T. oben ©. 1009) und ihre Mauer: 3
gefchleift (im Jahre 745 nah Chr. Geb.) 8). Die bis in das
11te Jahrhundert dennoch nicht unbedeutend gebliebene Bevdle
ferung der Stadt Tadmor, welche noch vor der Mitte deſſelben
von Sftafhri als, nebft Salamia, zum Gouvernement von Höms
heftiges Erdbeben gefunden zu haben, dag im Jahre 1042
nah Chrifto (434 der Heg.), das beide Prachtftädte Baalbek und
Tadmor traf, und den. größten Theil der Einwohner ie
fer. letztern Stadt, nad) dem Berichte des Abu'l-mhaſen (Arab
Mier. der Parif. Bibl. bei Quatremere a. a. D.), unter feinen
Ruinen erfihlagen und begraben haben jol. Spuren folder Zer—
rüttungen der Architecturen, die nur von Erdbeben (vergl. oben.
©. 1034) herrühren Fonnten, haben auch alle genaueren Beobachter
wahrgenommen 10). Seitdem, bis zum Jahre 1135, fommt Tad—
mor als von den Fürften von Damascus abhängig vor; in die⸗
fen Jahre aber trat der Emir von Höms (Emeſa) feine Stadt an
Damascus gegen Uebergabe von Tadmor ab, das feitdem ei einen:
eigenen Emir erhielt, der dafelbft unabhängiger fein konnte als
zuvor zu Emeſa an der großen Landſtraße. Tadmor konnte Bw
das Alyl für die von den damascenifchen und anderen Fürſten he
verfolgten Prinzen werden, die fich dafelbft befeftigten, wie nament
ih im genannten Sahre Sufuf ben dirug, ein in Ungnade
62 ehren Annales. T. 11. p. 116, bei at
Makrizi, Hist. des Sultans Mameluks. Paris, 1842. T. II. Ann:
p- 255; ©. Weil, Gefchichte der Khalifen. I. S. 40. °) Nach
Baatremere b c. und ©. Weil, Gef. I ©. 686. °) Iſtakhri,
bei Mordtmann. ©. 5, 40. " O. v. Richter, Wallf. ©. — |
Rabbi Benjamin in Palmyra. 1505
efallener Höfling Mahmuds von Damascus (nad Nowairi, Mifer,,
ei Quatremere) 11),
In dieſer Periode ift e8, daß Rabbi Benjamin von Tu-
ela Tadmor befucht zu haben ſcheint (um das Sahr 1173) 12),
a8 er von Salomo erbauen läßt. Er muß wol von Baalbef aus,
a8 nach ihm ATagereifen von Tadmor. entfernt angegeben ift, und
ber Garietein dahin gelangt fein, denn er vergleicht diefen leb-
en Ort ſchon mit dem Kirjathaim (|. oben ©. 1457), wo er
ber nur einen einzigen jüdifhen Einwohner fand, der dafelbft
18 Färber lebte. Dagegen fand er Tadmor, das, fern von
dem bewohnten Orte, in der Mitte der Wüfte ftehe, noch von
ner Mauer umgeben, und daß es von jehr großen Steinen, wie
zaalbek, erbaut fei, wo 2,000 friegerifhe Juden anfäffig, die
t Fehde mit den Chriften und den arabifchen Unterthanen Sultan
tureddins (von Damascus) ftanden, und ihren Nachbaren, den
Rohammedanern, Beiftand leifteten. Die drei Vorfteher diefer jü-
iſchen Gemeinde nennt er Rabbi Jitſchak Haj’rani, Rabbi Nathan
nd Rabbi NWiiel.
— Edrifi nennt zwar eine Tadmir im füdtinnen Spanien, ſcheint
ber die Tadmor in Syrien nicht zu kennen. Abulfeda giebt
ber eine gute Beſchreibung, ſie zu ſeiner Zeit zu Arabien rech—
end). Die aſtronomiſche Lage von Tadmor giebt Abulfeda
erſchieden an nach zwei ſonſt wenig bekannten orientaliſchen Auto—
en, nämlich nach el-Atwal!*) zu 62° Long. und 34° Lat.; die
weite Angabe nach dem von ihm genannten Resm mabrikein-
‚ eine arabifche Bearbeitung der Geographie des Ptolemäus)
ber 67° Long. und 35° Lat.; aber die erfte Angabe von 34° Lat.
FE wirklich dieſelbe, welche der griechische Ptolemäug giebt. Hier—
af fahrt Adulfeda alfo fort: Tadmor nimmt einen Theil der.
andſchaften von Syrien (Badyet al-Scham) im vierten Elima ein.
8 it eine kleine Ortfchaft in der Provinz Höms (Emefa) im
ten der Stadt. Der größere Theil des Bodens befteht aus
alzmoräſten, Doch ftehen Dort Balmen und Olivenbäume. Dafelbft
|
9 Nach, Ebn Athir Kamel. Tom. V. p. 21, bei Quatr&mere; De
Guignes, Gefch. d. Hunnen, bei Dähnert. II. ©. 437 u. IV. ©. 238.
=) The Itinerary of Rabbi Benjamin of Tudela, ed. Asher. Ber-
5 =1n,'1840. 1. p. 87. 13) Abulfeda, Géogr. d’Arabie. Trad.
a R- Reinaud. Paris. 4. 1848. T. II. p. 118— 119. 24) Wüsten-
feld, Abulfedae Tabulae quaedam Geographicae. Gotting. 8.
" 1835. p. 89, 9.
Ritter Erdkunde XVII. Eeece
—
—
1506 Weſt⸗Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 41.
find bewundernswiürdige Denfmale aus fehr alter Zeitz nämlich
Säulen und große Steinblöde, Tadmor liegt etwa 3 Tagemärfche
von Emefa und eben fo fern von Salamya. Eine Mauer ums
giebt fie und fihließt eine Gitadelle mit ein. Im Azyzy (d.i. dem;
Werke des Mohallebita vom 3. 996) 15) fteht, daß Tad mor von
Damask 59 Milles und von Nahaba 102 Milles fern fei, daß mar
dafelbft fließendes Wafler, Obftbäume und Aderfelder finde, unt
daß die Stadt von Salomo, Sohn Davids, erbaut fei. Hie
fügt der Index Geogr. aus Abu Obeida, der vor dem Ja
1160 lebte, daß diefe alte berühmte Stadt 5 Tagereifen von Ale
entfernt liege 16). Ihre Bauten feien von weißen Marmorfäule
getragen; Bewohner follen fhon vor Salomo und David dort @
weſen fein. Jetzt wohnten fie in einer Burg, die mit eine
Steinmauer umgeben fei, zu welcher eine Thüre von Doppel 1
flügeln aus Stein gebildet führe (cui porta est bipatentibu
e lapide valvis praedita, bei Schultens). Noch ftehen dafeldft F
heute fehr hohe Thürme. Ein Fluß tft dajelbfi, welderd
Palmen der Gärten bewäſſert. Hierzu bemerft Schulte
daß der Autor gegen andere Berichterftatter zu verftehen geb
Salomo fei nicht der erſte Conditor, fondern nur Neftaurator
Tadmor gewefen. Auch ift wol zu bemerfen, daß der Autor bie
oft bezweifelte Thatfache von einem perennirenden Sluple
den ſchon Ptolemäus angab, beftätigt. gr!
Noch einmal wird Tadmor zur Beit bei Timurs Go
zung 17) von Damascus (im $. 1401) erwähnt, wo Diefer Ort
der Wüfte die Zuflucht des turfomanifchen Stammes Sulft |
geworden war. Diejen auch da zu verfolgen, fehidte Timur, l
er nach der Zerflörung von Damascus gegen Höms a |
war, einen Theil feines Heeres gegen Antiochia, einen ame e
gegen die Turkomanen von Cubek am Euphrat und ein
dritten Theil deffelben, 10,000 Mann, gegen die von Salomo au
Stein erbaute Stadt Tadmor (Tedmir bei Scherifeddin) 2
nebft ihrem Gebiete von den Sulfadr befeßt war, um diefe 5
*
°15) Wüstenfeld &.p. 76: 1%) Schultens, Index Geogk
Vita Saladini, s. v. Tine: Chr. Rommel, Abulfedae A
Deser. Gortiie 1802. 4. p. ‚98, §. 4.; - Lord Lindsay, Le
U. p. 166. 17) J. 9. Hammer, Geſch. des Osmanifchen ih
1.303... 29) en Histoire de Timurbec etc. Tra
de P. de la Croix. Delf. 1723. Tom. III. p. 348 —349; vet’
Quatemi£re Il. c.
Palmyra im Mittelalter, 1507
indern. Es gelang ihnen, diefem Stamme an 200,000 Stüd
haafe zu rauben, und ihn felbft mit feinen Pferden und Kamee-
in die arabifche Wüfte zurüczumerfen, worauf die Timuriden
n Euphrat zogen und fich mit den anderen Heeren wieder ver-
igten,
Seit diefer Zeit wird noch im Jahre 1640 nad) Chrifti Ge-
et bei den Arabern Tadmors als eines eigenen Gouvernementg
ahnt, das fich alfo noch frei von der türkiſchen Oberherrfchaft
alten haben mußte; vielleicht daß ſchon der Araberftamm der
tafeh damals übermächtig geworden, den wenigfteng die er-
I Wiederentdeder Palmyra's gegen Ende des 17ten Sahrhun-
is dort jchon vorfanden, welcher dem zu Abulfeda’s Zeit dort
nadifirenden Stamm der Thay aus dem Innern Arabiens nach—
olgt zu fein fcheint. |
Die Nachricht, welhe Auatremere aus dem Manufeript deg
3 unbekannten Autors des Mefälef alzabfar zu obigen An-
en noch hinzufügt, feheint ſich wol. auf eine frühefte Zeit zu be—
jen, die uns aber nicht fpeciell angegeben ift, denn es heißt 19)
in: Tadmor fei eine Stadt, die eben fo zu Syrien, wie zu
IE gehöre, da fie auf der Grenze beider Länder liege. Salomo
e fie gegründet; man ſehe dafelbit prächtige Gärten und fehr
are Handelswaaren. Die Bewohner ſeien ſehr reich und unter
m Kaufleute, die durd aller Herren Länder reifen. Das Di-
alinſcha ſtimmt in der Diftanz von 59 Milles zwifchen Tad-
und Damascug mit den obigen Angaben überein, aber Rabbah
200 Milles oder 3 Tagemärfche davon fern fein. Le Pere
t die Diftanz Palmyra's vom Euphrat auf 60 Milles an, vom
elländiſchen Meere auf 200 Milles 20),
So weit die bis auf die neueren Zouriften aus der Vergans
eit Tadmors uns befannt gewordenen hiftorifchen Ueberliefe—
en, deren viele Lücken durch manche der Inferiptionen in gries
er und palmyrenifcher Sprache, wie durch die zahlreichen ar-
oniſchen Denfmale felbft einige Erläuterungen erhalten, zu
wir jeßt übergehen Fönnen.
—
Quatremère, in Makrizi, Hist. des Sultans Mameluks. T. II.
App. p. 256. 20) Le P£re, Description de l’Egypte, Etat
noderne. I. p. 25. i
\
1 .
BR -/
\
Gecce2
1508 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. F. 41.
Erläuterung 2.
Die Ruinen von Palmyra.
Bon der Nuinenfülle, die in ihrer weiten Zerftreuung ein
jehr bedeutenden Raum einnehmen, deffen Begrenzung noch Feine
weges nach feinen verfehiedenen Richtungen genau ermittelt wun
ift e8 ohne Grundpläne und Aufriffe unmöglich, eine Flare 2
ftellung zu geben, was den Künftlern, die fih damit beſchäft
haben, gang überlaffen bleibt ?!), Kine romantiihe Schilde
derjelben, wie fie bei höchſt unvollfommener Kenntnig dem
Bolney oder Beith gegeben haben, würde hier am unrechten Oo
fein). Rob. Wood's Meifterwer? gab einen aufgenomme
geometrifch orientirten Grundplan, Tab. II., und in 3 Taf
eine vortrefflihe Banoramanficht der Haupterftredungf
Ruinen, Tab. I. in 3 großen Sectionen mit erflärendem U
p- 35, die von N.D. aufgenommen wurde, nach welcher vom g
Ben Sonnentempel in Oft der ftaunende Blid über die Unzahl
noch frei ftehen gebliebenen Säulen, Säulenreihen und einzel
Bauwerke gegen Weft über weite Ebene hinftreicht, bis zu
niederen Bergreihen, welche fie im W. und S.W. mit den Gh
thürmen und der höher liegenden Ruine der alten Saracenend)
begrenzen. Der Hauptblid fällt hier aber nur auf die Centt
maſſe des noch in chaotifcher Zerftreuung dichter beiſammen
bliebenen Theiles, der in feiner längften Ausdehnung von Di
W. noch einigermaßen durch die Phantafie ein Bild von der
tifen Anordnung des Ganzen zufammenfaffen läßt, weil hie m
tige und lange Säulenreihen, wenn auch mit vielen Unterbrech
gen und Nebenbauten, den Hauptton angeben, in dem man—
ed wagen fönnte, fi) das. Ganze zu reconftruiren. Aber von
jüdlichen und nördlichen Ausdehnungen der großen Stadt lapt
bei dem Wald der zertrümmerten, meift umgeftürzten und übe
ander gehäuften Maffen gar Fein fi) ordnender Zufamment
2,
.
21) Rob. Wood und Cassas, Voy. pittor. de la Syrie; tedu
Anfihten davon bei Volney, Neife. Ueberf. Sena, 1788. Ti
©. 211—213. 22) Volney, Reife. Dentfche Ueberf. Iena, 1
Th. I. ©. 207—221; ©. A. Veith, Die Ruinen von Palı
in v. Hormayrs Archiv für Gefch., Statift., Literatur der Ki
1824. Wien. XV. Jahrg. Nr. 101, 102 u. 112. ©. 550 u. 60.
| Ruinen von Palmyra. 1509
den Anblid des Auges erfpähen. Dazu wärden erft Special:
erfuchungen und Ausgrabungen nothwendig fein, von denen
jer noch Feine Rede fein Fonnte. Nach Bergleihung der Maße,
be D’Anville nah dem Plane und dent Maße von Rob,
od über die Direction und Länge der Hauptftraßen (von 3,500
4,000 Fuß) von ©. nad) W. berechnen Fonnte, mußte er in
er Richtung die Ausdehnung von Palmyra (die Irby auf
englifhe Meile angiebt) der ganzen Länge von Paris gleich:
en, welche diefe Capitale zu feiner Zeit entlang dem Ufer der
me einnahm 23). Einen andern Plan hat Caſſas noch mit
ir Detail, Nr. 26 feines pittoresfen Werkes, gegeben, dem eben-
3 mehrere Generalanfichten 4) beigegeben find. Unter mehreren
iſenden der umgeftürzten oder gänzlich von ihren Zußgeftellen
hwundenen Säulen innerhalb des Ruinenraums, deffen Um—
g de Caraman?s) auf %, Lieues fchäßte, Fonnte er noch über
aufrecht fiehengebliebene Säulen nach allen Richtungen
‚zählen. Die ftehengebliebenen Nefte von gänzlich verfallenen
ibtgebäuden, die meift Tempeln, Baläften oder anderen öffent-
en Bauwerken angehören mußten, laſſen fih etwa in einem
Bend von verfchiedenen tjolirter ftehenden Sauptgruppen mit
Auge verfolgen, deren einftiger Zufammenhang hie und da mit
en Ruinenreften nur gemuthmaßt werden Fann, jo fange nod)
© willenfchaftliche Erforſchung des ganzen Ruinenfeldes angeftellt
Die eine nicht geringe Ausbeute für Kunft und Gefchichte geben
de, obgleich die Entftehung diefer Gapitale in feine fo hohe
it hinaufragt, wie etwa die von Thebä, Memphis, Baby-
‚ Ninive und dergleihen. Der Styl der noch flehenden
reſte fchließt fie zunähft an Baalbek und andere fyrifche
fe aus der Seleucidenzeit, wie an Antiohia, Apamia,
ra, Hathra, Gerafa, Gadara oder Philadelphia, an.
läßt die Bergleihung des Bauftyls diefer Städte?6), jagt
feiner Beobachter, den gemeinfamen Urfprung diefer Ge-
e eben fo wenig zweifelhaft, als den Zeitraum ihrer Entite-
. Die Ruinen von Balmyra in ihrer Gefammtheit der Menge
Ausbreitung nah, in dem Emporfleigen unzähliger ifolirter,
D’Anville, L’Euphrate et le Tigre. Mem. 1779. 4. p. 34.
Cassas 1. c. No. 58 etc.
de Caraman |. c. p. 337.
O. v. Richter, Wallf. S. 222.
1510 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abfchnitt, $.41,
ganz weißer Säulen und Pfeiler aus der gelben Sandfläche der
grenzenlofen Wüfte in die ewig blauen Lüfte haben etwas eigen
thümlich Meberrafchendes, was allen anderen Nuinenftellen fehle
gehe man aber zu der Unterfuhung ihrer befonderen Verhältniſſ
über, fo haben ihre einzelnen. Gruppen nicht das Impoſante etw
ägyptiſcher Denfmale, nicht einmal durd ihre Höhe das Grandiofe
wie die von Baalbef im umfchränktern Coele. Auch durd ihr
weniger fein erfcheinende Sculptur machen fie nicht den Eindrud
wie jene. Dod find fie in gleichem Styl und faft eben fo reiche
Sculptur in den Ornamenten ihrer Glieder und Gebälfe aufgeführl
Wenn fie nicht. in gleich hoher Vollendung und Zeinheit erfchei
bemerft Addifon?7), fo liege dies vorzüglich nur darin, daß de
Stein fi) weniger vortheilhaft ausnehme, wie der zu Baalbek, d
er mehr der Zerftörung und der VBerwitterung des ftets anfchlager
den, vernichtenden, rauhen Sandes durch die Wüftenftürnie ausgı
fegt fei, als die in dem gefihüßteren Thale des Libanon liegend
Ruinen von Baalbef, die aber in Hinficht der Anordnung, A
Säulenzahl und des Umfanges gar nicht mit denen von Palmyı
zu vergleichen find. Die Ruinen von Baalbek befchränten fi
auf die zwei innerhalb einer Art Gitadelle eingefhloffenen u
ringsum von hohen Bergketten umgebenen Prachttempel, dag
gen hier auf einer weiten, freien Area unzählige Säulen iſol
oder wie ein Säulenwald, der Baalbek fehlt, hie und da die
gedrängt beifammen oder getrennter ftehen unter geringeren m
figgebliebenen Baureften, zwifchen denen man überall, br ih
Beftimmung ermitteln zu fönnen, nach den verfchiedenften Richtn
gen hin umberirren kann, ohne ihren Zufammenhang zu er enne
und wo nur noch an einer Stelle der großartigſte Ref dı
Sonnentempels fih, doch aud ungemein impofant über?
Ganze hervorragend, noch burgartig für das Auge erhebt,
Auh Irby und Mangles?) fanden den Stein der
von PBalmyra, obwol man ihn auch Marmor nennen fünne, d
viel geringer und leichter zerftörbar als den zu Baalbek, der |
die Sculptur weit vortheilhafter und daher deren edelfte archit
tonifche und Fünjtlerifche, wenn ſchon etwas überladene, bunt
und unterbrochene Ausarbeitung doch eines viel tieferen Studin
>27) Ch. Addison I. c. Il. p. 286.
2*) Jrby and Mangles, an p. 269.
Die Ruinen von Palmyra. 1511
rih if. Auch das Grandiofe der 60 Fuß hohen und bis 7 Fuß
Diameter haltenden Säulenfchäfte dafelbft, nur aus drei Stei—
1 zufammengefeßt und mit den ſchönſten von 20 Fuß im
mfang haltenden Säulen im Peripteros umgeben, fuche man in
ilmyra vergeblich, wo jelbft die Fleinften der Säulen, wenn fie
rt 3 Zuß im Diameter und 30 Fuß Höhe Haben, doch immer
8 6, 7 bis 8 GSteinftüden beftehen. Die Säulen des großartig-.
n Baues daſelbſt, des Sonnentempels, die, im Beriftyl ftehend,
Fuß hoch find und 30 Fuß Diameter haben, find doch immer
8 3 bis A Steinftüden zufammengefeßt. Der Granitfäulen find
t wenige; von den vieren, die in der Mitte der größten Säu—
ſtraße ftanden, ift nur eine aufrecht ftehen geblieben. DBiele der
aulen find cannellirt oder gerieft, und alle Quaderftüde durch
etallflammern zujfammengehalten, meint de Garaman?).
Mit den an Umfang und Großartigfeit fo ausgezeichneten und
les übertreffenden Ruinen zu Thebä am Nil und ihren Pylo—
1, Säulenhallen und Sphinzalleen halten fie vollends Feine Ver—
ichung aus, und darin flimmen alle aus Aegypten nad Pal—
yra vordringenden Reijenden 30) beiz denn dort fteigen viele der
iulen von 24 Fuß Umfang bis zum wahrhaft Erhabenen von
Fuß jenfrechter Höhe empor.
Auch haben ſchon Dawkins und R. Wood3!l) ganz richtig
merkt, daß ein großes hiftorifches Intereffe, welches die Denfmale
ı Athen, Nom und jelbjt geringeren Ruinenflädten darbieten,
il man in deren Betrachtung zugleich verjchiedene Beitperioden
Culturzuſtände fi zu vergegenwärtigen im Stande tft, den
men von PBalmyra fehle, weil diefelben fat alle mehr von
ihem Alter aus einer und derfelben Entitehungsperiode
Berlauf weniger Jahrhunderte hervortraten und eben fo faft zu
iher Zeit auch ihren Untergang fanden. Aber eben dadurd)
de eine genaue Erforihung derjelben Iehrreicher an hiſtori—
en Refultaten für eine nationale Entwidelung ihrer Erbauer,
n auch nicht für die Kunft fein, wenn alle erforderlichen Aus—
dungen ihrer Grundlagen mit ihrer weitern Betrachtung ver:
den werden Fönnten, weil man dann bei dem völligen Man-
8 einheimifcher Gefchichtfchreibung doch auf die nationalen Ge—
2
») de Caraman I. c. p. 335.
)) Ebendaf. p. 337.
) Rob. Wood 1. c. p. 15.
|
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——— — — r
1512 Weft-Aften, V. Abtheilung. I. Abſchnitt. F. 41.
ſchichtszuſtände aus der Gleichzeitigkeit ihrer Exiſtenz zurückzu—
ſchließen befähigter werden wirde, als da, wo die verfchiedenartig-
ften Zeitmomente aufeinander gefolgt find, und in einander einwirfend
erscheinen. Den Bortheil bietet die Auinenftätte von Palmyra,
daß ihre Baufteine nicht, wie bei anderen, verfchleppt wurden, ſon—
dern an der Stelle beifammen liegen blieben, wo fie umftürzten:
denn Feine andere Stadt wurde, weder in der unmittelbaren Nähe,
noch in weiter Umgebung, nach ihrer Zertrümmerung aufgebaut,
wodurch ihre Baufteine zu Neubauten hätten dienen fönnen, wie
dies bei fo vielen fyrifchen Städten, bei Karthago und anderen
jo häufig der Fall war, daher von der alten Karthago, von der
alten Tyrus, von der alten Serufalem fo wenig übrig geblieben.
Dennoch bemerkte man auch hier zweierlei Unterfchiede in den
Ruinen, die aus ihrem verfchiedenen Alter hervorgingen, indem die
älteren derfelben durch die Zeit felbft fo jehr verfallen waren, -
dag man fie feiner genauen Meffung unterwerfen fonntes dagegen
die jüngeren, beffer erhaltenen Architeeturen durch offenbar abficht-
liche Gewalt erft ihre Zerftörungen erduldet hatten.
Nur eine Ausnahme von jener gleichartigen Nebereinftimmung
des Architecturſtyls Schienen die eigentlihen Grabmonumente zu
machen, die man deshalb anfänglich nach ihrer eigenthümlichen Form
für älter und mehr einheimifche, von den übrigen griechifchen
mehr abweichend conftruirte Bauwerfe hielt. Bei näherer Uns
terfuchung ihres Innern fanden fich jedoch diefelben Iururidfen ar—
chitectonifchen Gliederungen und Ornamente, wie im übrigen neu—
griehifchen Styl, fo daß fie feiner vor der Einführung griechifcher
Kunf in Balmyra fchon vorhandenen Altern Kunftperiode, etwa
einer Davidifchen oder indifchen, angehören könnten.
Die Bauwerke gehören hier insgefammt der fpätern Zeit der
römischen Architecturperiode des 2ten und Zten Jahrhunderts an 32),
in denen durch Größe, Pracht und Schmuck erfeßt werden follte,
was ihnen durch Einfachheit und Reinheit der edelften Verhältniſſe
abging; dorifcher Styl fehlt hier ſchon gänzlih 3); außer 4 jo-
nifchen Halbfäulen im Sonnentempel und 2 jonifchen in einem der
Maufoleen find alle anderen corinthifcher Ordnung, zwar von 7
großer Schönheit, einft mit prachtvollen, in Metall gearbeiteten,
*22) 3. Kugler, Handbuch der Kunftgefch. Stuttg. 1848. S. 296.
29) Rob. Wood l. c. p. 15, 45 and tab. XXI.
Die Ruinen von Palmyra, 1513
unftreitig wie in Baalbef vergoldeten Gapitälen, aber ſchon zuwei—
len mit bedeutenden Abweichungen und Fehlern, ſelbſt mit Bizarre—
rien in den Zuſammenſetzungen. Der Mangel an Reinheit des
edelſten griechiſchen und noch guten römiſchen Styls ſollte in den
Prachtruinen zu Baalbek, wie hier zu Palmyra, durch Ueberladung
mit der fortgeſchrittenen Sculptur und ihrer Ornamente erſetzt und
verherrlicht werden, wobei ſich Palmyra wieder vor Baalbek durch
die unzählige Menge von Büſten und Statuen auszeichnet,
welche ſelbſt an den Säulenſchäften, etwa im erſten Drittheil ihrer
Höhe, auf eigenthümlich vorſpringenden Conſolen angebracht waren.
Schon in Baalbek und in Hatra zeigten ſich Spuren ſolcher in
den Architeeturen angebrachten Büftenfculptur 3%); aber hier in
Balmyra nimmt dieſes Ornament der Statuen in allen Go:
fonnaden fo überhand, daß es faft vorherrfchend 35) genannt werden
fann, und in den langen Säulenreihen von eigenthümlicher Wir-
fung fein mußte, die wir jebt nur etwa im Kirchenftyl der gothi-
Ihen Architectur des Mittelalters, wo diefes Ornament auch Ein
gang gefunden, zu beurtheilen im Stande fein möchten. Damit
hängt auch die fehr ausgezeichnete. Reihe von Standbildern,
welche vom Staat und dem Bolfe verdienten PBerfönlichfeiten er—
richtet wurden, zufammen, die zwar faft alle zertrümmert und, bie
‚auf wenige Heberrefte, zerfchlagen fein mögen, von denen aber noch
die meiften Snferiptionen in griehifcher oder palmyreniz
her Sprache auf dem Boftamente ihrer Säulenfhäfte fich
erhalten haben, welche die dort in Gebrauch gefommene, fehr Haus
fige perfönliche Weihe durch Errichtung von Statuen beftätigen.
Außer diefer Gigenthümlichfeit find es noch die, wie auch an—
derwärts in derfelben Zeitperiode, errichteten, vielen Fleineren oder
größeren Tempelchen und Tempelbauten, mit Prachtpfortensb),
Mauerpilaftern 7), offenen Säulenhallen, Wafferlei-
tungen und bejonders großartigen Säulenftraßen mit
prächtigen Porticus, wie wir fie ald Syriens Architeetur befonders
eigenthümlich in Antiochia (unter dem Namen der Kyften, vergl.
»#) Rob. Wood I. c. p. 17. 35) Siehe die Tafeln bei Caflas, in
Nr. 33, 37, 545 R. Wood, Tab. IV. u. XIV. im Sonnentempel
und XXVL, zumal XXXV.; de Caraman |. c. p. 336.
0) Siehe bei Bafjas, Nr. 41, die Prachtpforten des Haupttempels ;
R. Wood, Tab. Vl., VIL, IX., XL etc. °”) Siehe bei Caſſas,
Nr. 35, die Pilafter am Sonnentempel und bei Rob. Wood Tab. J.,
- IV, IX., XLIII.
*
1514 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $.41.
oben ©. 1164 u. f.), in Upamea, Gerafa und anderwärts fennen
gelernt, deren auch hier der eine größte die ganze Stadt von
D. nah W. durchlängende vierdoppelte Säulengang von
3,500 Fuß Länge die flehen gebliebene Hauptreihe der Nuinen-
gruppe 38) bildet. Nur gegen 200 find von ihr noch aufrecht
ftehen geblieben, zu der aber in jeder der 4 Reihen, nad den
übrig „gebliebenen Bafamenten zu rechnen, einft 274, alfo zuſam—
mengenommen über Ein Tauſend Säulenfchäfte gehörten, die
von A bis 5 großen Porticus 39) unterbrochen daftanden.
Noch werden die Nuinen Palmyra's von der eigentlichen,
einft bewohnten, aber ganz verlaffenen Stadt oder wol nur von
Feftungsmauern umgeben, die meift zerftört find, jedoch aud)
heute noch von einzelnen Thürmen flanfirt, die wenigftend noch hie
und da aus der Oberfläche des Bodens hervorragen. An der
Süpdoftfeite des Tempels Fonnten R. Wood und Caſſas feine
Ueberrefte derjelben wahrnehmen, wo fie doch auch wol zum Schuße
des Haupttempels nicht gefehlt Haben werden, da Aurelianus in
feinem Briefe über die Belagerung (Fl. Vopiscus, Div. Aurel. 26)
von der ftarfen Befeftigung und der außerordentlichen Vertheidigung
der Mauern fpricht, die ihm jo große Noth machte (Dici non
potest, quantum hie sagittorum, qui belli apparatus, quantum
telorum, quantum lapidum: nulla pars muri est, quae non
binis et ternis balistis occupata sit etc... Wood fhäbt ihren
Umfang wenigfteng auf 3 englifche Miles, die Araber gaben aber
einen größern Umfang der einftigen Stadt, bis auf 10 englifche
Miles, anz und diefen Raum nimmt eine etwas höher als die
übrige flache Wüfte liegende Terraffe ein, die aber doch nicht jo er—
haben liegt, wie der von den jebigen Mauerreften noch eingefchlojz
fene Stadtraum. In diefem weitern Umfange, verficherten Die
Araber, finde man überall beim Nachgraben ebenfalls Ruinen. Die
3 Miles Umfang find für die alte, volfreihe Stadt unftreitig zu
gering; es ift wahrfcheinlich, daß hier nur der Kern der Capi—
tale mit feinen Tempelheiligthümern, Paläſten und öffentlichen
PBrachtbauten lag, deren Weberreft famt den prächtigen Maufoleen
einen Beweis der Größe und Bedeutung der Stadt giebt, deren
f P e
538) Cassas, Voy. No. 53, mit Grundriß und Aufriß, und No: 55,
57, 60, 71, welche die prächtigen Porticus darftellen; Rob. Wood,
T. I. w OL °°) Cassas, Voy. No. 93, Porticus des Diocletian;
auch No. 55, 57, 60, 71; Rob. Wood, Tabul. XXI —XXVl.
u. XXXV.
we E Pr Dr ln ET —
Die Ruinen Palmyra's. 1515
gemeinere Wohnungen der Hauptmaſſen des Volks wol nur außer—
halb derſelben die Vorſtädte einnahmen, wie dies bei Damascus,
Antiochia und anderen größeren und reichen Städten des Orients
der Fall war. Bei der Bedeutung, welche die theilweis zerſtörte
und auch wieder von Aurelian und ſeinen Nachfolgern reſtaurirte
Stadt beibehielt, wie ſich dies aus dem Prachtbau mit Diocletians
lateiniſcher Inſchrift ergiebt, wird durch Kaiſer Juſtinians Ver—
wandlung in eine Grenzfeſte des Reichs eine Concentration
ihrer Vertheidigungslinie nothwendig geworden ſein, weshalb die
Umfangsmauer enger als zuvor um Palmyra zuſammengezogen
werden mußte, und dieſem entſpricht auch die jüngere Conſtruction
dieſer Mauerreſte aus den Byzantiner Zeiten, ſamt den quadrati—
ſchen Thürmen, an die man die Stadtmauer anlehnte; denn dar—
unter ſind auch drei ältere Gräberthürme, welche der heid—
niſche Todteneultus in die Verſchanzungsmauer zu ziehen nicht ge—
ſtattet haben würde; die aber die Byzantiniſchen Baumeiſter, als
Chriſten, nicht abhalten konnten, ſelbſt die Todtengrüfte der Heiden
mit in ihre Verſchanzungen einzureihen; die übrigen Gräberthürme
blieben jedoch außerhalb dieſer Juſtinianiſchen aus Werkſtücken auf—
gebauten jüngeren Stadtmauern liegen. Der größte Theil des durch
dieſe Mauer ausgeſchloſſenen antiken Stadttheils lag, nach
R. Wood, vorzüglich gegen S. O.; dagegen ſchloß fie auch einen
Theil der Thalfenfungen gegen N.O. mit ein, welche zuvor nicht
zu der alten Stadt gehört hatten, und eine noch jpätere Zeit der
Saracenen hat die Berfchanzungslinie, welche gar feine Thürme
zeigt, bis auf die weftlichfte VBorhöhe der Berge fortgefeßt, auf des
ten einem Gipfel ein Saracenenfhloß erbaut wurde. Dies liegt
jedoch Tängft in Trümmern, und bietet nur den Bortheil einer
großartigen Aus- und Weberficht über die Nuinenwelt mit der gro-
Ben Tempelburg in S.D. dar auf das dahinter liegende wüfte Feld
des Salzſees und gegen D. auf die unendliche, monotone Wüfte
bis zum Guphrat, gegen W. bis zu den Gipfelreihen des Anti—
Libanon.
Die erften Entdeder Palmyra's, die Kaufleute von Aleppo,
hatten gehört 9), daß diefe Burg von einem Man Oglu, einem
Prinzen der Druzen zur Beit Sultan Murads I. (um das
Sahr 1585), erbaut fei, was mit der früheren Herrichaft der
0) R. Wood I. c. p. 39; Ch. Addison 1, c. Il. p. 288.
1516 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abfchnitt, $.41.
Ma’aniden (j. oben ©. 735), feit der Periode der Kreuzzüge,
die erft fpäter nach dem Libanon zogen, ganz gut ftimmt, da den
Fürften Manogli*) von Syrien Sultan Sekim I. der Erobe-
ver, als Oberhaupt eines Sandſchak mit Fahne und Trommel, zu
Damascus im Sahre 1516 inftallirte. Bekanntlich ward Fachr—
eddin (im 3. 1595, f. oben ©. 104 u. f., 395 u. f.) Ober-Emir
der Druzen im Libanon, der hier unter Sultan Murad II. feine
Herrfchaft nach allen Seiten fehr erweiterte, und auch diefe Sara-
zenenfefte in Balmyra zur Zügelung der Araber während feiner
langjährigen Herrfchaft erbaut haben mochte, big mit dem Sturze feiner
Dynaftie (im 3. 1694) durch die dauernden VBernichtungsfriege der
Türken unter Sultan Murad IV. gegen die Druzenherrfchaft auch
diefe Burg der Ma’aniden mit vielen anderen im Libanon zerz
ftört fein mag. Jetzt ift die ſchwer zu erflimmende Burg, zu der
alle Zugänge abgebrochen find, nur noch ein Alyl für Räuber, faft
nur von Fledermäufen bewohnt; ein einft fehr tief in Fels einge:
hauener Brunnen ift ohne Waffer #). De Caraman fchreibt fie
wol fälſchlich Kalga Ebenman®), wol richtiger Kalaat ibn-
Ma’an. —
Das Hauptgebäude der ganzen Ruinengruppe Palmyra's,
an ihrem ſüdöſtlichen Ende gelegen, iſt der prächtige Ueberreſt
eines quadratiſchen Tempelbaues von 700 bis 750 Fuß Länge
auf jeder Seite, der große Tempel des Baal oder Helios, der
Sonnentempel (Templum Solis*), vgl. oben ©. 240, 241),
genannt, den Kaifer Aurelian erft zerftörte, dann aber wieder
mit vielem Koftenaufwande in feiner alten Form herzuftellen befahl
(Fl. Vopiseus, Div. Aurelianus 31). |
Sp weit R. Wood's Nachforſchungen reihen, jcheinen die
Reftaurationen Aureliansg am Sonnentempel ziemlich bedeutend ges
weſen zu jein, aber gar nicht zum Driginalplan gepaßt zu
haben #), ug
Sp wurde er wenigftend in feinen Hauptmaffen erhalten, aber
durch die ſpäteren Beherrfcher, vielleicht fehon unter Suftinian oder
4) 3. v. Hammer, Gefch. des Osmanifchen Reichs. Bd. II. ©. 481.
) Ch. Addison. I. p. 311. *°) de Caraman Il. c. p.336—338. °
9) Bei Rob. Wood find 19 große Tafeln, tab. IT—XXL, mit feinen
Abbildungen erfüllt; bei Caſſas, Nr. 28—42, oder 14 große Anz
ſichten nebft den Meffungen aller architectonifchen Glieder, und
Grundpläne der ganzen Tempelburg, wie der innern Tempelmofchee.
-*°) R. Wood I. c. p. 20.
Die Ruinen von Palnyra. 1517
entfchiedener unter den mufelmännifchen Arabern, in eine gut zu
vertheidigende Tempelburg verwandelt, Das prächtige äußere
und innere Haupteingangsthor wurde mit einer quervorgezogenen
Mauer und einem mächtigen Quaderthurm aus deffen Trümmern
theilweife zugebaut, die ganze Rückſeite vermauert, die Fenfteröff-
nungen an den Seitenwänden mit Steinen zugefeßt, und in dem
Innern des von Säulenhallen und Tempelmauern mit Pilaftern
umgeben gebliebenen, vielfach veränderten Raumes fiedelte fich das
armlihe Araberdorf, aus 15 bis 20 niederen Hütten beftehend,
an, in welchem die einzige heutige Bevölferung von kaum ein paar
Hundert Arabern (de Caraman ſchätzte fie im Fahre 1837 auf
200 bis 300) 6) angefiedelt ift, die im Jahre 1835 Feine 20
waffenfähigen Männer ftellen fonnte. Das einftige Brachtportal von
urfprünglich 15 Fuß Weite, dag von der äußern Treppenflucht zum
innern Tempelhofe führte, ift durch den rohen faracenifhen Vor—
bau der Mauer zu einem jo fihmalen Eingange verengt, daß nur
noch ein Kameel zu den Dorfhütten hindurchſchreiten kann. Die
innere Area des Tempelraums, die einft mit Foftbaren Steinplat-
ten getäfelt war, ift fo ganz mit Erdhütten und Schuttmaffen,
Trümmern und Schmuß bedeckt, wo einft die große Bompa der
Briefter und Fürften ihre feierlichen Umzüge hielt und den Göttern
die Opfer darbrachte, daß nur noch ein paar diefer Marmorgetäfel
fihtbar geblieben find. Dieſelbe Erniedrigung hat diefen Sonnen=
tempel durch das verjchimpfende, elende Araberdorf getroffen, wie
‚die Prachttempel zu Thebä durch den Anbau von Luxor.
Geht man um die Außenfeite diefer Tempelburg herum, fo
zeigt fie noch immer ein impofantes Anfehen, denn auf allen Sei-
ten, von doppelten Säulenreihen umgeben, kann man deren nad)
ihren ehemaligen Stellen noch 376 zählen, und hinter ihnen haben
ih die inneren Zempelmauern, mit 700 Bilaftern geziert, erhalten,
‚ zwifchen denen eben fo viele reichornamentirte Fenfterbefleidungen
den Blick nach der innerften Area geftatten, in deren Mitte das
i eigentliche Tempelheiligthun ftand und zum Theil noch fteht. Der
| gräulichen Zerftörung ungeachtet ift doc noch Vieles an feiner ur-
ſprünglichen Stelle geblieben, und zumal die nördliche Seitenwand
iſt am vollfommenften erhalten. Auch an der Weftfeite 47) ftehen
ı nod) viele, 37 Fuß hohe, Säulen, und die inneren Wände find voll
|
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)
j
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*6) de Caraman I. c. p. 335.
90h. Addison. II. p. 297,
1518 Weft-Aften. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. F. 41.
Niſchen zu Statuen, in denen, wie auf den an den Säulen ange
brachten Gonfolen, mehrere Hundert von Statuen errichtet fein
mochten. Die größte Schändung hat die Frontfeite, das corin-
thifche große Portal gegen Welt, erliten, wo die prächtigften
Sculpturen und Ornamente zertrünmert, vermauert oder verfcho-
ben find. Aus der Treppenflucht, die hinaufführte, wurde zumeift
der plumpe Quaderthurm erbaut, der die eine Hälfte der Fronte
ganz verdedt.
Der innere Tempelhof) ift groß genug für das ganze jebt
dort ftehende, freilich elende Araberdorf, in deffen Mitte der in—
nerfte Tempel ®) in gleicher Pracht aufgeführt ift, deffen nörd-
liche Hälfte, die eigentlihe Gella des alten Tempels, zu einer mo-
dernen Mofchee gebraucht, zu Caſſas Zeit noch von feinem Chris
ften betreten werden durfte. Bon der einftigen Säulenftellung,
welche diejelbe Cella umgab, find nur ein paar Säulenfchäfte fliehen
geblieben, aber das Prachtthor, von vorzüglichfter Schönheit, ift
geblieben. Die merfwürdigften Sculpturftüde, die fih von diefem
großen Tempelbau erhalten haben, find von vorzüglicher Schönheit,
Außer cannellirten Säulen find e8 die reich verzierten Fenfter- und
Thürbefleidungen, die Gebälfe mit den ſchön gearbeiteten Reben—
und Traubengehängen, mit Guirlanden, von geflügelten Genien ge—
tragen, der große Vogel mit auggebreiteten Flügeln auf Stern:
grund über dem Hauptportal 50), gewöhnlich Adler des Jupiter
oder des Sonnengottes genannt, der aber dem magifcheorientalifchen
Bogel in der berühmten Tempelfeulptur zu Baalbek gleicht (vergl.
oben ©. 248). Befonders wichtig find die palmyreniſchen
und griehifhen Infchriften über Portalen und an Säulen.
Die meiften Sceulpturen in diefem Haupttempel, von gleicher
Schönheit, wie die von Baalbef, und in demfelben Styl, find von
ihren Stellen als Trümmer herabgeftürzt. Die meiften find colof
jale Steinblöde, viele von 12 bis 20 Fuß, einer, den Addiſon
maß 51), von 35 Fuß Länge. | |
Gaffas, zu T.I. No.45 feiner Tafeln, bemerkte, daß diefe
Sculpturen am Haupttempel vor allen auch denen des Jupiter
tempels, der unter Diocletian zu Spalatro am Adria-Meere
+2) R. Wood, Tab. XXI.; Cassas, Tab. No.28. *°) R. Wood,
Tabul. XVI.; Cassas, Tabul. No. 33, das Eingangsthor zur Eella
No. 41; de Caraman. p. 337. 5%) Rob. Wood, Tab. XVIL; 7
Cassas, Tab. No. 42. 4) Ch. Addison. IH. p. 297. ze |
Die Ruinen Palmyra's. 1519
in Dalmatien erbaut worden, gleichkomme. Das Blätterwerk in
den Geſimſen war mit Goldbronze überzogen, wie es die an ihren
Stellen noch vorhandenen Stifte beweiſen. Sie gaben den Trup—
pen Aurelians und den nachfolgenden Arabern ſchon eine gute
Beute; daher die von ihnen überlagerten Sculpturen oft nur weit
Schlechter ausgeführt erfcheinen, weil ihnen diefer zugehörige Schmud
heutzutage fehlt. Im einer Seitencella des innern Tempels, an
deifen Nordfeite, hatte R. Wood in einer reich mit Gaffetten und
Rofetten verzierten Wand die Abbildung eines in ſchöner Sculptur
ausgearbeiteten Thierkreiſes 62) aufgefunden, mit den bei Rö—
mern befannten Sternbildern, Jungfrau, Waage, Scorpion u. |. w.
In deffen Mitte war ein ältlicher Kopf als Büſte in Relief aus—
gehauen, mit 6 andern Büften umher, deren eine eine Strahlenfrone
hat, eine andere geflügelt erfcheint, und welche offenbar die 7 Pla-
neten darzuftellen beftimmt waren. Alfo auch hier wol ein entjchei-
dender Beweis, daß mit dem Tempeleultus zu Balmyra alt:
fabaifher oder haldäifher Aftraleultus verbunden war,
wovon wir ſchon in Obigem auch in der Hauptmofchee zu Damas-
cus aus der Periode diefes vorschriftlichen Tempels (vergl. oben
©. 1374) entjchhiedene, wie in Höms und Baalbef wahrfcheinliche
Spuren nachgewiefen haben (vergl. damit über den Thierfreis
der Chaldäer die Note von Birch)ss).
Leider haben andere Neifende weniger Aufmerkſamkeit auf die⸗
ſes intereſſante Denkmal verwenden können, ſelbſt Caſſas, der
ausdrücklich ſagt, daß zu dieſem nördlichſten Theil der Cella, in
welchem das Heiligthum der Moſchee ſich befinde, jeder Zutritt zu
einer Zeit verſagt ſei; zur Zeit der Aegypter-Herrſchaft muß
Meer Theil bei der Abſchwächung der Araber zugänglicher gewor—
: fein, wie dies aus Addifon hervorgeht; zumal ſeit den Sie—
en Ibrahim Paſcha's über die Araber (im Sahre 1832) bei
ömsst) waren die Beduinen etwas zahmer geworden; feitdem
ielten 70,000 Mann Truppen bis zum Jahre 1840 ganz Syrien
Nuhe.
Durch Ch. Addiſonss) erfahren wir, daß es wirklich noch
orhanden it; er RD um es zu fehen, am Nordende des
|
|
I)
— —
9) R. Wood, Tab. XIX. >) A 9. Layard, Niniveh und feine
IR Ueberreſte. Deutſch von Meißner. Leipzig, 1850. ©. 411, Note.
>) A. de Caraman I. c. p. 324.
|? Ch. Addison 1. c. II. p. 302.
©
F
r
|
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i
1520 Weft-Aften. V. Abtheilung. IL Abfehnitt. $. 41,
innern Araberdorfes durch eine Feine Tempelfanmer, die er jehr
reich ornamentirt fund, in deren Mitte er eine große quadratifche
Steintafel von 18 Fuß Durchmeffer wahrnahm, die wie eine hohl
ausgehauene Domfuppel, melde einft, wie der Zodiacug zu
Denderah, das Dedgetäfel des Gemachs geziert haben mochte, in
ornamentirte Quartiere getheilt war mit den Köpfen (deren Zahl
‚er nicht einmal angiebt), aber das Ganze von einem Kreife um—
geben, darauf die 12 Zeichen des Thierfreifes eingehauen was
ven, die er den befannten fir gleich hielt. Doch möchte von die
jem Monumente eine genauere Abzeichnung durch Fünftige Befu-
cher jeher wünfchenswerth fein. Dann, nachdem Addifon mehrere
jolher Zempelfammern voll Shmug und Unrath mit Fadeln durch—
frochen hatte, Fam er am Südende des Tempels zu einer glei—
chen Kammer, in welcher er eine Steinfeulptur, in 8 ſolche Felder
getheilt, mit einem gleich großen Steinblod bemerkte, und mil
einem Kreisbogen als Ornament, auf dem er aber feinen Zodiacuß
wahrnehmen Fonnte. Doch wird auch dieſe Sculptur nicht ohne
Bedeutung im Sabäer-Cultus geweien fein. Caſſas und andere
Zouriften haben dieſes Monument überjehen. 2
Durch die Araberhütten, die faft nur aus den Trümmerſtücken
der innern Tempelruinen aufgebaut und an das Innere der Tem—
pelwände angelehnt find, fonnte Addifon bis zu der Mauerhöhe
des innern Tempels hinauffommen, auf deren großer Breite er be
quem umbergehen und die intereffantefte Ausficht über das sa
Nuinenfeld zu feinen Füßen genießen Fonnte,
Caſſas giebt an den 4 Eden des innern Tempels Tre
an, welche einft auf die Dachhöhe hinaufführten, wie ſich derglei—
hen auch an den Eleinen Zempelchen im Libanon faft übera
vorfanden (wie in den Tempeln zu Hösn Niha, Baalbek u. a. 2. '
ſ. oben ©, 197, 248).
Bon diefer Höhe Fonnte Addifon an beiden Enden die 4
nigen dort angebrachten joniſchen Halbſäulen in der Nähe ſehen
deren Capitäle zwar, gleich allen anderen, fehlten, an deren = |
man aber noch die Löcher zur Befeftigung für den Bronzeüberzu—
der Gapitäle wahrnehmen Fonnte. Dieſer innere, eigentlihe Tem
pel ohne die Säulenreihen hat 134 Fuß, das ganze wi
180 Fuß Ausdehnung.
Nachdem Addifon- während feines längern Aufenthaltes UT
den Ruinen von Palmyra auch den Haupttempel nad allen Rid 7,
tungen hin befichtigt und auch deffen unterirdifche Kammern durd 7,
—
Die Ruinen Palmyra's. 1521
hen Hatte, war er froh, an der Hinterwand des Tempels dur
ne Steinthiür56) derfelben gegen die Oftfeite wieder durch einen
heimen Ausgang an die freie Luft treten zu können; er war
ich dieſen, der nad) der Wüftenfeite des Euphrats führte, fehr
berrajcht: denn es ſchien ihm gewiß, daß durch einen folchen oder
mlihen Geheimgang an diefer Stelle einft Zenobia in der
acht entflohen fein müffe, um Hülfe für ihre Belagerten bei den
erfern zu juchen. Auf jeden Fall ift diefe Steinthür in der
empelmauer, dadurch beachtenswerth, daß ſie fich auf ihren eiges,
en Angeln drehte, gleich der vordern Tempelthür. Alſo aud)
8 zu dieſem jüngern PBrachtgebäude ward die Kunft der auf
Iren eigenen fleinernen Angeln ſich dDrehenden Flügel:
Jüren von mächtigen Steinquadern zu fiherm und uns
jeinbarem Verſchluß angewendet, die einen fo eigenthümlichen
haracter der älteften Architectur der Grotten und Gräber durd)
n ganzen Haurän, durh Gilead und Bafan von Gadara
Stdf. XV. 1. ©.380, 382), von Edrei in Bafan über Bofra
8 08-Szalt und Belfa (Erd. XV. 2. ©. 858,81132, 1163)
den, und ſchon in den 60 Städten des Könige Og in Bafan
it hohen Mauern, Thoren und Riegeln angedeutet erjcheinen.
nd dies ift nicht die einzige in ihren Angeln fich fchwingende
teinthür, fondern in den Baureften, welche im Norden der Stadt
h vorfinden, ſah Addifon an vielen Stellen folhe maſ—
ve Steinthüren”), die, troß der großen Laft, fich doch ſehr
icht auch heute noch in Steinangeln ſchwingen, und fi) befon-
18 zur Masfirung der Eingänge, wie zu geheimnißvolen Aus-
ngen aus den Mauerwänden der Gebäude eigneten. Auch Irby
d Mangles hatten viele diefer fteinernen Slügelthüren
(arble folding doors) 58), die noch in ihren Angeln fich drehten,
I mehreren großartigen Maufoleen der innern Stadt wahrgenoms
In, die zwar ausgeplündert waren, -deren Zlügelthüren aber mit
h nelen, wie Mauerwände, von außen verziert, jedoch nur roh
Bgemeißelt, oder vielleicht auch ſchon wieder verwittert jein mochten.
v. Richter fand ſolche Thüren vor; die merfwürdigften von
On, ſchon ihrer colofjalen Größe halber, müffen aber wol diejeni-
BI de8 Haupteinganges zum Sonnentempel gewejen fein. Bon
ee
’°) Addison 1. c. II. p. 3i3.
Ebendaſ. II. p. 316.
°) Jrby and Mangles. p. 272; D. v. Richter. ©. 222.
itter Erdkunde XVII. | Dodddd
ie
|
*
1522 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $, 41,
ihnen ſcheint Abu Obeida, der vor dem Jahr 1160 gelebt, als
Augenzeuge zu fprechen, wenn er von ihm, der ſchon zu feiner Zeit
in eine Tempelburg verwandelt war, fagt: nune degunt (Palmy-
reni scil.) in arce quadam ejusdem quae muro lapideo est
septa, et cui porta est bipatentibus e lapide valvis praedita etc,
ſ. in Bohaeddini Vita Saladini, ed. Schultens im Ind. Geogr,
s. v. Tadmor) 59). Bon diefem großen Sonnentempel ausge⸗
hend, und meiſt von einem Araber als Cicerone 60) geführt, um
das völlig einſame Trümmerlabyrinth ſicherer zu durchſtreifen, wo
ein Begegnen mit einem und dem andern wilden Streiflinge dei
Wüſte für die unbefangene Betrachtung der Antiquitäten und
Kunſtwerke nicht erfprießlich fein möchte, wird- gewöhnlich der,
ſelbe Weg eingefchlagen, aus dem dann aud) die Befchreibung dei
Trümmer durch die Touriften hervorgegangen ift, der man es au
wol anmerken Fann, daß fie fich, die wenigen dort länger ——
den Dawkins, R. Wood, Caſſas, Addiſon ausgenommen
unter der herfömmlichen Leitung ihres Cicerone nicht einer frei
allfeitigern Forfchung hingeben Fonnten. Das Befanntere oder zu
gänglichere wird daher immer wieder von neuem beſucht und iM
Allgemeinen geſchildert, das ſchwerer Zugängliche und noch Unbe
kannte bleibt zur Seite liegen, und bei Feiner ſpeciellen Unterſt
hung wird verweilt. Und doc bemerkt ſchon Addifoneh w
fehr richtig, daß erft durch die Specialerforfhung und genauer
Unterfuhung des Befondern fih ein immer erhöhteres Intereffe FR
das Gefammte und dann erft ein Verſtändniß deg fo fremdartt
gen, in derMitte einer weiten Wüfte gelegenen Ganzen entwi
fönne, das beim erften Ueberblik nur angeftaunt zu werden pfle
Ohne die Fünftlerifhe Darftellung würde die bisherige, blos bi
Aeußerlichen ftehen bleibende Befchreibung des Befondern in vice et
Chaos von Geſtalten und Zertrümmerungen völlig — 4 |
geblieben fein, und eg würde noch immer eine wahrhaft | 4
geordnete Miſſion dazu gehören, um nah längerm Aufenthalte di
jelbft das wahre DVerftändniß dieſer untergegangenen Welt de
Nachwelt wieder zu eigen zu machen. Wir müffen daher hier nu
auf die Einfiht der Kunftabdildungen in ihrer ungemein reiche
Fülle bei Wood und Gaffas hinweifen, die jedoch ohne —— '
55%) Lord Lindsay, Letters. Vol. II. Note p- 300,55 ur —
°%) D. v. Richter, Wallf, ©. 216, 220, 9
69) Addison 1. c. p. 290. {
Die Ruinen Palmyra's. 1523
g blieben, und können nur noch einzelnes Hiehergehörige nad
Vorgange der Touriften befonders hervorheben, unter denen
. Richter feine Durhwanderung der Ruinenwelt am Fürzeften
geordneteften darftellt, fo daß man mit ihm etwa dag
send der Hauptgruppen der Ruinen im Norden, Weften und
den von dem großen Sonnentempel aus am behaglichften
hivandern Fann, worauf hinzumeifen 62) hier hinreichen wird,
wir nicht erfchöpfend, — nur characteriſirend verfahren
en.
Den Hauptcharacter giebt der ganzen Ruinenmaſſe die co—
[ale Säulenftraße®), welche dag Auge vom Sonnentemyel
faft in gerader Linie, nur mit wenigen einzelnen Abbiegungen,
h die ganze Zrümmerfläche in einer ungeheueren Perſpective
olgen kann, von S.O. gegen N.W. big = den an 300 Fuß
n Borfetten des Dſchebel Abiad (f. oben ©. 1478) %), welde
iſons Araber Dſchebel Belaes Kant, deren Fegelhoher
fel in NW. mit der Ruine des Türkenfhloffes gekrönt ift, des
Nüden gegen S. W. aber fi durch die große Zahl der hohen
am geftalteten, vereinzelt ftehenden Gräberthürme der Maus
sen der Balmyrener, auch aus der Ferne gefehen, auszeich-
Die Linie diefer Säulenftraße, von einer Sechftelmeile Länge
t 4,000 Fuß), bezeichnet eine Reihe von einft 1,200, jest nur
400 aufrecht ftehen gebliebenen, 20 bis 30 Fuß hohen Säu-
äften mit oder ohne Capitäle. Einzelne Gruppen von ihnen
noch durd) die [hönzfeulpirten Quergebälfe der fie einft theil-
bedeckenden Dachdecken in langen, durch die Luft hinziehenden
teetonifchen Linien verbunden; denn wahrfcheinlich wird die
hier vierdopplige Eolonnade, wie zu Antiohia (vergl.
©. 1164), in ihren gededten, jchattigen und in ihren unbe-
N, jonnigen Säulengängen die Spaziergänger und Gefchäfts-
durch die ganze Mitte der Hauptftadt hindurchgeführt haben.
en Säulen diefer Hauptftrafe und an den Quadern ihrer
fen, die überall zum Tragen von Statuen und Büften durd)
fen vorbereitet waren, bemerkte ſchon R. Wood 65) die mei—
er von ihm aufgefundenen Weiheinfhriften mit den Da—
FD. ». Richter, Wallfahrten a. a. D. S. 219—223; Addison. Il.
.290— 302; Jrby and Mangles. p. 267—273. °®y Cassas,
I" général de la grande Gallerie. No. 53. °*) Addison.
p- 290. ni R. Wood. p. 17.
Ddddd2
1524 Weft-Aften, V. Abtheilung. II. Abfepnitt, F. 41.
ten, welche unftreitig den Statuen ihrer Wohlthäter, die Senat
und Volk verherrlichen wollten, zubehörig waren. Bon der Zen:
bia felbft hatten fich bisher noch Feine Inſchriften gefunden; fei e8
daß ihre Negierung zu kurz dazu war, oder daß, wie Dr. Haller
vermuthete, ihr Andenken von den Nömern abfichtlich auf den
Denfmälern ausgelöfcht ward; von Odenaths Geſchlechte haben fid
Dagegen mehrere vorgefunden.
. Ehe man vom großen Sonnentempel aus in Ddiefen langer
Xyſtus eintritt, liegen rechter Hand unter vielen anderen Trümmer
auch die einer Mofchee, welche aus lauter Fragmenten ältere
Sculpturfteine aufgebaut ift, ein Zeichen, daß fpäter hier die ara
biſche Bevölkerung nicht blos, wie heute, auf die innere Area de
großen Sonnentempels befchränft gehlieben war. Auch am Wef
ende der Säulenftraße hat Addifon 66) eine zerftörte, alſo eir
dritte, Moſchee der früheren Zeit aufgefunden.
Geht man weiter, ſo folgt eine große Gruppe von vielen ve
ſchiedenen Bauwerken, die mit großer Pracht vor dem Hauptpo
tale und der Treppenflucht zum Haupttempel aufgeführt waren, Dr
denen. nur noch in Pfeilern, Triumphbogen, Portifen mit mehren
Bogen und einzelnen Säulen die Refte übrig geblieben. An ein
der dort fiehen gebliebenen Säulen fteht die griechiſche Infhri
(vom 3. 246 n. Chr. Geb.)67), die von einer Kaufmannsgeſellſch
dem Anführer ihrer großen Karawane zur Meffe nad Bologef
zu Ehren und mit Dank in Stein eingegraben wurde, auf w
chem unſtreitig die Statue dieſes Anführers (ſein Titel 9
giſtratsperſon ift Aftorubaida, fein Name Julius Aure
Zebida) errichtet war. Dieſe Ehrenfäule eines Wohlthätert 4
Kaufmannfchaft fteht am Eingange eines großen Borticus, umd
von Prachtgebäuden fo umgeben, daß fie wol, wie die Baut
vieleicht einer Art von Börfe oder einem Geſchäftsplatze J
Schmude dienen follte, woraus die Bedeutung aud mancher an
ren ähnlichen Brachtruinengruppen hervorgehen möchte...
Von hier aus laffen fich die Richtungen mehrerer Strafe
mit Prachtbauten befegt, gegen Norden, Süden und Weften I
folgen, deren Mitte die große Säulenftraße durchſetzt, welche
vielen Säulenquerftraßen und Ruheplätzen mit Denfmalen du
566) Addison. II. p.290. °”) Corpus Inser. Graec. No. 4
j. Heeren, Commercia urbis Palmyrae etc. Gotting. 1831.
No.2. p. 13; Addison. I. p. 320.
Die Ruinen Palmyra’s, 1525
jnitten wird. An vielen diefer Querdurchſchnitte, deren man
wa 5 große und mehrere Eleinere wahrnehmen kann, waren ftets
ruppen von PBaläften, Tempeln und anderen öffentlichen Bauten
id Kunftwerfen angehäuft, ähnlich wie dies auch aus der obigen
eihreibung des großen Xyſtus in Antiochia, in Apamea hervor:
ht (ſ. oben ©. 1078, 3165). Mit den Darftellungen von deren
eberreften find viele Kupfertafeln bei R. Wood und Caſſas ge
mückt; an ihren Bafamenten und Untergeftellen finden fich viele
T befannt gewordenen palmyreniſchen und griechiſchen In—
hriften zu Ehren verdienter Mitbürger um Volk und Senat,
ren ſehr viele, noch unentzifferte oder halbverwitterte dort zurück—
blieben; fie begleiteten, die wie in einem langen Triumphzuge an
n Säulenreihen aufgeftellten Statuen ihrer Wohlthäter und gro-
m Männer, für deren zahlreiche Errichtung die Palmyrener eine
ahre Leidenfchaft gehabt zu haben jcheinen. Zum Theil zeigen
fe Gruppen, daß fie in Maffen durh Erdbeben) nad glei-
en Richtungen umgeftürzt wurden. Hie und da zeigen fih aud
loffale, prächtige Granitquadern, Pfeiler, bis 30 Zuß lange
ranitſäulen, die nur aus den berühmten ägyptischen Stein-
rüchen des ſchönen rofenrothen Granites 69) bis hieher geführt fein
snnen. Auf der Nordfeite der großen Säulenftraße Fonnte ſich die
toße Maffe der Privatwohnungen der Palmyrener ausbrei—
n, in einer Weite, die bisher faft noch Feine genauere Unterſu—
ung erhalten hatte. In ihnen Fonnte Addifon bei feiner
Jurhwanderung noch fehr gut die geregelten Straßen und Pfla-
wiwege erkennen; er fand dafelbft viele Nefte von Terra Cottas
d anderen Töpfereien mit den fihönften Zeichnungen in pracht—
(fen blauen und anderen brillanten Farben 70). Viele loſe, den
tatuen angehörigen Köpfe, einige Sarcophage mit Büſten—
Ilpturen an Seitenwänden, und durd) das Nuinenfeld nad) allen
eiten zeigten fich kleine Capellen, vor denen gewöhnlich ein
ar Säulen am Cingange ftehen geblieben, jo daß Addifon
ſolcher Tempelhen mit 2 Eingangsfäulen auf feiner nur kurzen
Aamderung zählen Fonnte, und zugleich 264 noch zerftreut umher
ren gebliebene Säulen der verfchiedenften Art. - Diefe Thatfachen
Irden in der Sigung der ſyro-ägyptiſchen Societät zu London
|
|
\
4
AAdison 1. c. II. ꝑ. 294.
Ebendaſ. II. p. 292.
0) Ebendaf. II. p. 316, 321.
|
I
|
/
2
1526 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 41.
vom 9. April 1854 unterftüßt, indem M. 3. Hetley einige be
nachbarte und figurirte Terra Cottas nebft Abbildungen mit
menſchlichen Figuren vorzeigte, die er in den Ruinen von Palmyra
kürzlich aufgefunden (Athenaeum Lond. No. 1383. 1854, p. 529).
Sunerhalb des großen vierdoppelten Säulenganges fieht man
wol, daß er für die Fußgänger einft mit Marmor getäfelt war,
aber heutzutage ift er größtentheil® mit 3 bis 4 Fuß hohen Schuttz
maſſen von Sande überweht. Auch Refte von einftigen Waſſer—
leitungen finden fich häufig in diefen Nuinen der antifen Stadt
vor; ein jolcher Aquäduct konnte in feinen Ruinen von den weit
lichen Bergen entlang der ganzen Säulenftraße und quer unter
ihr hindurch nordwärts bis in die Nähe. des Sonnentempels um
‚dann nordoftwärts abzweigend mitten durch die Ruinen der Nord,
ftadt weit hin verfolgt werden, wie er in Caſſas Stadtplan ein⸗
gezeichnet iſt. J
An der Südweſtſeite der Säulenſtraße find bisher nur wenige
Beobachtungen angeftellt worden; die meiften ftehen gebliebenen
Hauptgebäude gruppiren ſich in ihren Prachtruinen zunächft lange
ihrer Säulenreihe hin, wo man. ihnen verfchiedene Beftimmungen
hypothetifch angewiefen hat. Biele von denen, welche die erftet
tempeln von Säulenhallen umgeben find, und ebenfalls einen Hof
raum voll Reime einjchließen, erklärte ein feiner Kenner DM
Antiquitäten, W. 3. Bankes 71), gentehieden für Privatwoh un. |
gen palmyrenifcher ga in deren palaftähnlicher Mitte der Hpf
räume er noch die Gonftructionen der Fontainen und Andere
auffand, was auch an andere Bauten der Privatwohnungen in
Drient, nur in größerm und prachtvoller durchgeführten Styl, en
innert. Un einer Stelle ftanden deren vier folder Privat | J
nungen beiſammen, ſo daß man ſie früher für eine große Tempel
halle halten konnte; fie erinnerten aber beſtimmt an ähnlihe Ei
richtungen, die fih auch in den Impluvien der vompejaniſchen An
lagen wiederholen.
Am Weſtende der großen Säulenſtraße, wo ſie ſich in ver
ſchiedenen Gradationen mit Treppenfluchten den Vorſtufen des weſt
lichen Bergzuges nähert, häuft ſich wieder die Maſſe der ftehe
— ER IE NE
571) Jrby and Mangles. p. 272.
Die Ruinen Palmyra's. 1527
bliebenen Prachtruinen ins Außerordentliche. Man hat den ein—
nen Bauwerken verſchiedene Namen gegeben, wie dem ſogenann—
ı Balaft der Zenobia) in S. W. der großen Säulenftraße,
n Bortieus oder Balaft Dioclefians wegen feiner Inſchrift,
nm Tempel des Neptun), am Weftende der Säulenftrafe,
gen der an ihm befindlichen Sculpturen von Syrenen, Flußgöt—
n, Delphinen u. f. w., die zu den ausgezeichneteften Sculpturen
jören, an denen die größte, architectoniſche Pracht verfchwendet
cheint.
Auch ragen hie und da ganz einzeln ſtehende, bis 50 Fuß
he, colofjale Säulen mit Mauerwerk auf den Gapitälen von
Fuß Umfang ”*) in die Luft empor, die an die mit Emblemen
jierten Einzelfäulen der Terraffe von Perſepolis oder an die
nbolifchen Säulen, wie fie vor dem Tempel in Serufalem oder,
ch Herodot, im Melifart- Tempel zu Tyrus, auch in Baalbek
d anderwärts in Syrien aufgerichtet waren, erinnern, deren Bes
nmung noch unbekannt geblieben. Ihre Aufjäße zeigten bei
igen noch Eleinere aufrecht ſtehende Säulchen, andere feheinen
Male Statuen getragen zu haben, deren Fußgeftelle noch ſicht-
find. Bier folcher ifolirter Säulen fiheinen- mit ihren
atuen den impofanten Schluß am Weftende der großen Säulen
Be gebildet zu haben, wo fie über alles Andere hervorragten.
einer folchen, 42 Fuß hohen, ganz einfam flehenden Säule im
ihen Nuinentheile der Stadt befindet fih an der Baſis die
echiſche Inſchrift, welche ſagt, daß ſie zu Ehren des
amenes?6) und ſeiner Väter von Freunden des Vaterlandes
Verehrung der unſterblichen Götter errichtet ſei (im J. 138
hr. Geb.).
Von Circus, Amphitheatern, Theatern und anderen
auden der Griechen und Römer, welche durch ihre Maſſen ge—
lich der Zerftörung fpäterer Sahrhunderte am meiften Wider—
) feifteten, waren ſchon Dawfing und R. Wood überrafcht,
e Spur in den Ruinen PBalmyra’s vorzufinden, da fie doch
ihrer vorhergegangenen Ffurzen Wanderung durch Asia minor
t die Ueberrefte von mehr als 20 antifen Marmortheatern
Cassas, No. 74; Addison. Il. p. 287 etc,
‘ Cassas, No. 86—91.
Addison. Il. p.291, 293.
„Corpus Inser. Graec. No. 4479; Addison. I, p. 314.
1528 Weft-Afien, V. Abtheilung, II. Abfehnitt; $. 41,
vorgefunden hatten; doch fand fich die Infchrift eines Lyooavouog
(Aedilis) oder einer Magiftratsperfon vor, welche den Bazaren und
Öffentlichen Spielen vorftehen mochte, die den Palmyrenern nicht
fehlten, da fie bei deren Feier (in ludis equestribus jagt Zosi-
mus LII. 15) al8 Rebellen von Aurelian überrafcht wurden. Nur
von einem Circus 76) oder Stadium, von 210 Fuß Länge, der
fih im rechten Winfel ſüdwärts von der großen Säulenftraße ab-
zweigt, hat fich eine ziemlich vollftändige Nuine erhalten, in der
an 48 Stellen noch 10 Säulen aufrecht ftehen geblieben. Gaffag
hat deifen Plan aufgenommen. }
Auch von Bädern, die dem Lurus des Orients fo unentbehr:'
. lich waren, wie wir dies bei Antiochia gefehen (f. oben ©. 1167
u. 1172), haben fih nur wenige Ueberrefte gezeigt, doch wahr
jcheinlich nur, weil fie in die tiefften Stellen des Boden® ein’
gefenft, zunächft der Ueberfchüttung durch Trümmer und der Zu
deckung während jo vieler Jahrhunderte durch die herbeigewehten
Sandmaffen der Wüfte unterworfen waren und erft wieder aufge
graben werden müßten. Doch hat Addifon auch am Weftende,
in Verbindung mit den Aquäducten, die Anlagen großer Baf
fing und Bäder’) vorgefunden. An natürlich laufende
und Fünftlich geleiteten Waffern fehlte es fchon zu Pliniu
Beiten in Balmyra nicht (Palmyra urbs nobilis situ, divitü
soli et aquis amoenis. Plin. H. N. V. 25).
Schon Ptolemäus führte, wie wir früher bemerkt haben
ein fließendes Waffer in Palmyra an, das mitten in 7
wafferarmen Wüfte wol den Namen eines Fluffes verdienen mot
gleich dem benachbarten Chryforrhoas von Damascus, die er ben’
mit in die Reihe zwifchen Jordan und Euphrat zufammenftell'
wennjchon beide erfteren an Größe den beiden letzteren nicht ve’
glichen werden fünnen. Doc verdienten fie diefe Stellung w 7)
dur ihre Bedeutung, die fie dur Menfhenhand gemonne
da der eine zu Damascus ein Paradies zu jchaffen im Stande w 7.
und der andere Fluß zur Blüthezeit des palmyrenifchen Reiche dr’
jen Hauptjtadt ficher auch mit einem Paradiefe umgeben hatte, bi)
dem jedoch heutzutage Faum noch ein Nachweis gegeben we’
den kann.
— =>
576) Cassas, Stade de la grande Gallerie. No, 80,
””) Addison. Il. p. 286, 316.
Die Ruinen Palmyra's. | 1529
Flav. Joſephus fagt ausdrüdiih, dag Salomo diefe Pal:
myra, die er wenigftens für die Tadmor Salomo’3 hielt und zu
feiner Zeit. kennen mochte, dort wegen ihrer Waffer in der Wüſte
erbaut. habe (f. oben ©. 1493); und Abu Obeida in feiner Be—
jhreibung von Tadmor beftätigt dies (habent et fluvium qui pal-
mas eorum hortosque rigat. Ind. Geogr. ed. Schultens). Zur
antiken Zeit waren innerhalb der Area des Sonnentempels zwei
große Wafferbaffins, zwifchen denen man vom prächtigen
Hauptportal hindurchgehen mußte, um zum innern Tempelhofe zu
gelangen. Es konnte hier zum Göttereultug der Syrer eben fo
wenig am Waſſer fehlen, wie an anderen fyrifchen Tempelorten,
3 DB. zu Baalbef, wo folche zur Feier der Feſtgepränge gehörten,
wie wir Died aus des Märtyrer Gelafinug Todestaufe im dorti-
gen Wafferbaffin im Jahre 269, alfo kurz vor der Zerftörung
Palmyra’s, erfahren (f. oben ©. 240). Schon R. Wood hatte
dDiefe Bertiefungen des Baſſins im PBalmyratempel in einer
Tiefe von 13 Fuß unter dem Getäfel der Tempelarean wol bemerkt,
aber ihr Zweck war ihm, da fie mit Schutt gefüllt waren, unbe:
fannt geblieben. Es waren 200 Fuß lange und 100 Fuß breite
vertiefte Räume, die er in 2 großen Rechteden in feinen Grundriß
des Tempels einzeichnete (j. Tab. III.). Dur fpätere Unterſu—
hung ermittelte Caſſas, daß e8 2 TZempelteihe von 8 Fuß
Tiefe waren, zu denen die Tempelbefucher auf 8 Stufen zu ihren
dort zu verrichtenden Abblutionen hinabfteigen mußten. Es find
die bei Heeren jogenannten Piscinae (Commerce. urbis Palmy-
‚ raeetc. p.17). Seit der Bernadhläfftgung der Kanäle und Aquäducte
' mußten fie natürlich troden liegen; die fpäteren Neifenden haben
die weitere Unterfuchung diefer wichtigen Gonftructionen außer Acht
| gelaffen, weil durch das Verſchwinden der Waffer auch alle anderen
Theile Palmyra's verödeten.
Abulfeda hatte auch noch von Oliven und Palmen ge:
ſprochen, die dort wachfen follten, und immer ein Zeichen von Waſſer—
vorrath find. Die Uleppiner Kaufleute trafen (1691) dort noch
Palmen. NR. Wood) fah 60 Jahre fpäter nur nod eine
| einzige dort ftehen. Lord Lindſay, 86 Sahre fpäter, bemerft,
daß er viele Balmen in Tadmor gefehen,, die wol ihr Dafein
| einer neuern Anpflanzung verdanken müßten, nachdem fie faft aus—
geſtorben gewefen; eine ſolche habe in der etwas induftriöfen Pe—
) R. Wood, p.4; Lord Lindsay, Letters. II, p. 165.
J
1530 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. S. 41,
riode der Aegypter-Herrſchaft auch wol gefchehen fünnen. Addi—
jon ”) hat deren längs dem Schwefelwafferbahe nad der
Wüſte zu, aber doch nur im verfommenen Zuftande ftehen fehen.
Auch heutzutage fehlt es dafelbft Feinesweges an fließenden
Waſſern und an Quellen, welche durch weife Verwaltung und
Anwendung die Wüfte um die Trümmerftadt wieder in einen fri-
jhen Garten zu verwandeln im Stande wären. No bewäffern
fie, freilich fehr fparfam, die wenigen Palmen, Dlivengärten und
Aecker, welche nur in jo weit bebaut zu werden pflegen, daß ein
paar Hundert umherwohnende Menfchen mit ihren Heerden nicht
etwa Hungers fterben müffen. So groß ift die Trägheit der jebie
gen Bewohner Tadmors, daß ihre Lebensmittel auch bei geringem
und kurzem Befuh von Gäften jo ſchnell aufgezehrt zu fein pfle—
gen, daß dieſe jchon darum auf ihre baldige Rückkehr bedacht fein
müffen. Geringe Kornvorräthe, etwas Federvich und Ziegenfleifch
ift faft das Einzige, was fie ihnen auf kurze Zeit darbieten können,
Würden die reichen Wafjervorräthe der Negenzeit im Winter ge
hörig aufgefpart, in Behälter zufammengeleitet, die Quellen gereiz
nigt, die Flüßchen vor dem Verrinnen im Sande und in den Salz:
moräften gefhüst und aus den Aquäducten aller Art der Vorzeit
der Bortheil gezogen, wie damals, aus weiter Ferne her die Waffer
in der Oaſe Palmyra zu concentriren, wie dies nach allen
Anzeichen und Kunftanlagen durch die Meberrefte derjelben bewiefen
wird, fo wirde auch heute in der Mitte der Wüſte die palmyrez
niſche Dafe wieder ein Mittelpunct der Anfiedelung und der Anz
ziehung im Drient werden fünnen.
Zwei allerdings Eleine, aber doch perennirende Flüß-
hen, die nur durch die Vernachläſſigung der Einwohner ficher erſt
immer Fleiner geworden find, zeichnete fhon R. Wood) in der
Mitte, des vorigen Jahrhunderts in feinen Grundplan der Dafe
von Palmyra ein. Beide, fagte er, haben Schwefelwafjer,
find aber gefund für den Gebraud der Einwohner. Das größte
derjelben hat feine Quelle gegen Weft in den dortigen Bergenz
fein ganz klares Waffer nimmt feinen Ursprung in einer Grotte,
aus der es ın einem Bache von 2 Fuß Tiefe hervorquillit und das
ganze Jahr gleihmäßig abläuft. Die Grotte, eben hoch genug,
um in ihr aufrecht zu fliehen, dient den Arabern zu einem. treffz
579) Ch. Addison 1. c. IH. p. 328.
80) R. Wood 1. c. p. 40.
Die Duellen in Palmyra. 1531
lichen Bade; in einem Emiffar von 3 Fuß Breite und 1 Fuß
Tiefe zieht das Waffer mit reißendem Laufe oſtwärts ab. An
manchen Stellen ift fein Bette eingeengt und durch ein gepflafter-
tes, aljo Fünftliches Bette unftreitig aus Altefter Zeit im Gange
geblieben: denn der Araber fommt nie auf den Gedanken der Er-
haltung. Auch fließt diefer Bach an der Südfeite hinter dem
Sonnentempel vorüber, wo einft fiherlich Kunftbaffins fir den
Zempeldienft eingerichtet fein mußten; dann verliert er fih nad
kurzem Laufe gegen Often im Sande der weiten vorliegenden öft-
lichen Wüfte (Barrai el-Schäm genannt bei Addifon)&). Die
Araber verfiherten, die Grotte fpende immerfort, Sommer und
Winter diefelbe Quantität Waffe. Obwol R. Wood nicht über
12 Schritt Wafferflähe in ihrem Quellbaffin wahrnahm, fo hielt
er dieſes doch unter den Felslagern für viel umfangreicher. An
einem ganz nahe dabei ftehenden Altare jagt eine griedhijche
Inſchrift vom Jahre 163 nad) Chrifto, daß derjelbe dem Gotte
Saribolog, d. i. dem Monde (Deus Lunus), zur Weihe der
Quelle Ephea (Eyxo, an die der Venus geweihte Tempelftelle
zu Aka im Libanon erinnernd? f. oben ©. 557) von dem Ber:
walter (Eruueinens)®%) derfelben, dem Bolanos, Sohn des
Zenobios, errichtet jet, wober R. Wood wol mit Recht bemerfte,
daß die Infpection einer folchen für eine ganze Landſchaft jo
wichtigen Quelle nur durch Wahl des Staats einem bedeutenden
Manne anvertraut fein Fonnte. Auch Irby, wie O. v. Richter
nennen fie eine Mineralquelle oder heiße Schwefelquelle,
deren Wafler einen ftarfen Geruch von faulen Eiern habe, welcher
aber jogleich verjchwinde, wenn das Waffer gefchöpft ſei, das dann
fen angenehm zum Zrinfen werde, Diejelbe Quelle, an welcher die
Bagdad-Karawane zu halten pflegt, wenn fie ihren Durchzug nad
PBalmyra nimmt, wurde Garaman elsKibritiyeS) (ſchweflige) genannt.
e jagt, ſchöne, antike Souterraing führten die Waffer diefer hei—
Ben Schwefelquelle mit anderen Waffern hinab bis zu den
e welche dem großen Tempel zunächft liegen; er ſei in das
J unſtreitig daſſelbe, welches Wood und Caſſas auf
hren Stadtplänen in Südweſt des Haupttempels einzeichneten
und die Örotte nannten, Kin ale Biegen, habe ſich in dem Bajfin
Be. _.
{ vu
| #1) Addison. Il. p. 200. °°) R. Wood. p. 39; Corpus Inscr.
' Graec. No. 4502; D. v. Richter. ©. 216; ne —* Mangles,
57 Trav. p. 273. 35) de Caraman. p. 335. |
—
—
1532 Weft-Afien, V. Abtheilung, II. Abſchnitt. $. 41,
der Quelle gebadet, darin er 12 bis 15 Fuß weit umberfchwimmen
konnte, wo er dann erft die natürliche Grotte der Quelle erreicht
habe, in der man aufrecht ftehen könne. Dies fei ein ſehr ange-
nehmes Bad; an jedem Morgen bei Sonnenaufgang fteige ein
Dampf mit Schwefelgerud) aus dieſer Quelle hervor, die den Ara—
bern ein fehr gefundes Trinfwalfer gebe. Caſſas hat auf feinem
Plane) Nefte von Säulenreihen und von einem Ganale an diefer
Quelle eingetragen.
Auch Addifon®) badete in diefen heißen Schwefelwaffern
und fagt, daß ein reicher Strom Far wie Cryſtall aus der Grotte
hervorftröme, in die man 20 bis 30 Schritte hinein gehen und in
einem reizenden Baffin umherſchwimmen fünne Am Ende der
Grotte werde diefe aber zu eng und zu heiß, ald daß man weiter
vordringen könne; hier bemerkte er auf der Feldwand eine Ins
feription in palmyrenifhem Character, die bisher noch nicht be⸗
kannt geworden zu ſein ſcheint.
Von dieſer Quelle beträgt ihr Lauf bis zur Südoſtecke des
großen Sonnentempels, immer zwiſchen Prachttrümmern zerſtörter
Gebäude, die zu beiden Seiten liegen, dahinziehend, an 3,000 Fuß
Länge; hier verzweigt ſie ſich in die dortigen Gartengelände, be—
wäſſert dieſe und verliert ihr Waſſer, an dem es alſo keinesweges,
zumal in der Tempelumgebung, fehlt, in den dortigen Feldern.
Diefe Gegend in ©.D. tft vorzüglich 6) dur die unmittelbar
aus der Wüſte fommenden Südftürme der Sciroccos und Wirbel
winde, die gewaltige Sandmaflen herbeiführen, mit langen Dinens
reihen zugededt, fowie die Ruinen der Stadt an ihrem Boden,
aus dem fie hervortreten, meift mit hohem, herbeigewehten Flug:
Sande bedeckt erfihienen, aus dem fie einst nicht aufgebaut wurden,
zu deſſen Fortihaffung "allerdings täglich) manche Hunderte von
Menihenhänden nothwendig gewejen fein würden. Südwärts Diez
ſes Hauptfluffes der Stadt auf den nächſten Anhöhen fangen ſchon
die Reihen antifer Grabmaufoleen an, die weiter gegen Weft
fi) an die dortigen beffer erhaltenen und grandioferen von Strede
zu Strede anreihen und die einftige ſtarke Bevölkerung der
alten Palmyra vorausfeßen laffen. An der Nordfeite diefes Baches
gegen das Araberdorf in der Tempelburg zu liegen die heutigen
55%) Cassas. No. 26.
85) Addison. Il. p. 322.
86) Ebendaſ. II. p. 321.
\
Die Duellen und Wafferleitungen Palmyra’s. 1533
Grabftätten der Moslemen, die noch von Niemandem naher unters
ſucht find.
Ein zweiter Eleiner Fluß nordwärts der großen Säu—
lenftraße, der gegen N.O. fein Gefälle hat, mit. derfelben Waffer-
menge, wie der vorige, durchzieht, nah R. Wood, in einen meift
unterirdifhen Aquäduct gefaßt, nahe einem großen Porticus
die Ruinenftadt, und vereint fich mit jenem im untern Laufe auf
der Oſtſeite des Sonnentempelg, fich aber ebenfalls, wie jener, im
Sande verlierend. Die Araber ſprachen noch von einem dritten”)
Sluffe, der nicht jo waſſerreich wie die beiden vorigen und auch
duch die Mitte der Ruinen gefloffen fet, der aber feit einiger Zeit
fo jehr mit Schutt zugededt wurde, daß man fein Fliegen nicht
mehr wahrnahm. Die erften Entdecker der Ruinen hatten von die-
fen vorhandenen Wafferläufen gar feine Notiz genommen, und ftell-
ten daher verfchiedene unhaltbare Hypothefen über den ihrer Mei:
nung nach völligen Waffermangel der Wüfte auf, der in diefer ex-
tremen Annahme völlig irrig ift. |
Ob aus dem Gebirge des Anti-Libanon bei Damascus, aus
der Fidjheh- Quelle, eine Wafferleitung durch die Felfen nad
Art des Seleucias Tunnels und durch die weitere ſyriſche Ebene
hin etwa nach Kerizesart der ‘Berfer (f. oben ©. 1286—1291) ge:
leitet worden, bleibt noch unermittelt. Daß man einen foldhen
Canal der Bint e8-Sultan (einer Sultanstochter) zugefchrieben,
welchen der englifhe Gonjul Wood 8 Stunden weit, alfo etwa
bis auf ein Dritttheil der Länge nad) gegen Balmyra zu vers
folgt haben wollte, haben wir früher angeführt; ob er diefe Ruinen—
fätte Palmyra's, als ein coloffalesg Werk der Vorzeit, wirklich
erreicht haben mag oder nicht, darüber fehlen ung noch fortgefegte
\ Unterfuhungen. Aber fhon R. Wood in feinem berühmten Werke
gab die Meffungen und Aufnahmen eines nicht weniger merfwür-
digen Aquäducts s88), der bisher die doc verdiente Aufmerkfam-
feit der fpäteren Beobachter nur wenig erregt hat. Welcher Zeit
er angehört, bleibt unausgemacht; daß er aber feiner vollende—
ten Werkarbeit nach der Ausführung in der beften Periode der
rbwiſchen Bauepoche und eines Kaiſer Hadrians würdig geweſen
wäre, iſt gewiß, der ja Palmyra im Jahre 163 beſuchte (ſ. oben
| S. 1496), und von dem Spartian verficherte, daß er eben fo
|
\ 97) Rob. Wood. p. 40.
85) Ebendaf. p.40—41l u. Tab. XXVII.
1534 Weft-Afien. V. Abtheilung, II. Abfıhnitt, 9.41.
baufuftig gewefen fei, Städte nach feinem Namen zu erbauen, wie
Aquäducte anzulegen (Multas civitates Hadrianopoles appella-
WET.» Aquarum etiam duetus infinitos hoe nomine nuncupa-
vit. Ael. Spartiani Hadrianus. 20). Da diejer Aquäduct aber
nad) einem ganz andern Syſtem als die römifhen Aquä—
ducte über der Erde, vielmehr ganz unter der Erde, nad)
dem Princip der perfifchen Kerizes, der Wafferftollen mit
den ſchachtartigen Luftlödhern, die fhon Polybius zu
Hecatompylon, der antiken Gapitale Barthieng (Polyb. X. 28),
zu Antiohus M. Zeit fo lehrreich gefchildert hat, conftruirt ift,
und daffelbe Princip auch in den berühmten Ratabothren am
Kopais-See Griechenlands feine volftändige Anwendung gefuns
den hatte (Erdk. VIII. ©. 465—469), fo tft er doch wahrfchein-
licher al8 eine von ſyriſch-einheimiſchen Baumeiftern, aber
mit römijch-vollendeter Technik ausgeführte [ubterreftre Cana—⸗
lifation anzufehen, die aus weiter Ferne her die große Handels;
ftraße mit Waffern zu verjehen hatte (f. oben ©. 1291).
Außer jenen Schwefelwaffern, fagt R. Wood, war nod ein
anderer, fehr fjolid gebauter Aquäducet, der unter der Erde
das Berg- und Quellwaſſer aus etwa einer Stunde weſtlicher Ferne
von der Stadt ihr gegen Oſt zuführte, vorhanden. Der von
Wood gegebene Aufriß und Durchſchnitt deſſelben zeigt, daß der
Agquaduct etwa 10 Fuß tief unter der Oberfläche des Bodens an
derjenigen Stelle fortlief, wo er feinen Durchſchnitt vermeffen hat,
daß er aber etwa 7 Fuß tief und 3% Fuß breit mit behauenen
Quadern ausgemauert war, fo daß man bequem in ihm fortfchreis #
ten fonnte, und wenn er mit Waffer bis zu feiner übergewölbten
Dede gefüllt war, ein ſehr bedeutendes Waſſerquantum ——
im Stande geweſen.
Zur Reinhaltung des unterirdiſchen Canals waren von 50 Fuß
zu 50 Fuß Entfernung von einander viereckig ausgemauerte, ſenk⸗
rechte Löcher oder Schadhte mit Stufen angebracht, auf denen bie
Arbeiter hinab- und wieder heranffteigen fonnten, jedwede etwaige
Berftopfung oder Hemmung zu hindern und das Ganalbette rein
zu erhalten. Dieſen Bau konnte man etwa eine Stunde weit in
ſeinen Ruinen durch die Bergſchlucht der Gräberthürme hindurch
verfolgen; davon aber die letzte halbe Stunde gegen das Weſtende
der großen Säulenſtraße unterbrochen war und trocken lag. Die
Araber glaubten, dieſer Aquäduct gehe durch die Wüſte bis zu den
Bergen von Damascus, und daher wol obige Sage von der Waſ—
Der Aquäduct Palmyra’s, 1535
ferleittung der Königstochter von Palmyra. R. Wood hielt diefe
Sage jedoch für irrig, da man ſchon viel näher, nämlich zu el-
Kurpyetein, ſehr gutes und reichliches Waffer hätte befommen
fönnen. Brocopius hatte gefagt, daß Kaifer Suftinian für
feine dort hinverlegte Garnifon auch das Waffer habe dahin leiten
laffen, und man könnte ihm daher diefen Aquäduct etwa zufchrei=
ben. Dies fhien aber dem Architecten R. Wood wegen des mei-
fterhaften Mauerwerfs jehr unwahrscheinlich: denn dies ſtamme aus
weit älterer Zeit, e8 müſſe fehr große Summen gefoftet haben,
und Juſtinian konnte Diefen jubterreftren Aquaduct nur etwa
haben repariren laffen (Procop. de Aedif. I. c. II. 11, p. 243).
Rob. Wood bemerkte an mehreren Stellen der fchön —
Quadern dieſes Meiſterwerkes verwitterte palmyreniſche Buch—
ſtaben, doch ohne eine ganze zuſammenhängende Inſchrift auffin—
den zu können. Vielleicht daß dies noch einmal künftigen Forſchern
gelingen mag.
Obwol nun dieſes Canalbette, das einſt offenbar die Baſſins,
Bäder und Brunnen des prächtigſten Stadttheiles zu füllen be—
ſtimmt war ®), gegenwärtig trocken liegt, fo haben doch die Araber
innerhalb der Hauptruinenftätte noch an gewiffen Stellen Oeffnun—
gen angebracht, aus denen fie aus in der Tiefe vorüberziehenden
Waſſerleitungen Waſſer zu ſchöpfen pflegen, und die Salzmoräfte,
pelche an der öftlichen Zempelfeite in der benachbarten Wüſte lie—
gen, trocknen nur in der Sommerzeit zu Salzkruſten aus, die
Ach zur Winterzeit immer wieder in Salzmoräfte dur die zu—
Drängende Feuchtigkeit verwandeln Fönnen. Dies ift dag weiße
Salzfeld oder das fogenannte Salzthal bei Balmyra, mit
heffen Salztafeln und Salzfruften die Araber von Balmyra
inen einträglichen Handel treiben, indem fie viermal im Jahre von
a Salzkarawanen mit ihren beladenen Kameelen und Efeln nad
9 und Damascus ausſenden, um auf den Märkten En
— Gh. Adii on hat fich bei feinem längern Aufenthalte in Pal—
yra auch die Mühe gegeben, diefes Salzthal, das die Anderen
1 als einen weißen Salzſtrich aus der Ferne gejehen haben, nä-
© zu unterfuchen (4. Nov, 1835) 9),
— Irby and Mangles, Tray. p. 273.
1) Ch. Addison. ll. p. 314, 325329.
&
|
|
9
I
1536 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 41.
Nach der Dürre des langen, trodenen Sommers in der Wüfte
war am 2, November feit dem Monat Juni nad einem heißen
Scirocco-Sturm, dem bald dunfelfhwarze Wolfen folgten, der
erfte Regen (im J. 1835) gefallen. Am nächften Tage folgten
furchtbare Sandftürme und Wirbelwinde, weldhe die Sande.
maffen um die Säulen herumtrieben, und den Säulenwald fchleier:
artig mit einem Staubnebel zudedten, bis die wildeften Blige im
Zickzack hindurch zudten und zugleich ſchwere Negentropfen den
Sand niederfchlugen. Eine großartige Scene, der am Abend und
in der Nacht vom 3. auf den A. November ein furchtbarer Regen-
guß folgte. Diefer ſetzte alles unter Waſſer; er durchlöcherte die
Dächer der ärmlichen ArabersHütten, fo daß alles umherſchwamm,
obwol man Keffel, Töpfe und was man fonft etwa hatte, zum Aufz
fangen des Wafjers unterftellte. Dabei fielen fortwährend furdte
bare Blitze aus den ſchwarzen Wolfen herab, und Vieles war in’
Gefahr, in der überall ganz plößlich anfchwellenden Waffernoth zu
erfaufen. Addifon blieb, unter feinem Negenfhirm nur fchlecht
gefhüst, um fih zu retten, auf feinem Lager ruhig fiten. Er
war froh, daß ihn dieſes furchtbare Unwetter nicht in der "iz
getroffen.
Diefer Uebergang aus der Sommer zur Winterzeit der Bife
brachte am frühen Morgen des 4 November eine herrliche Kühl
und einen ganz Flaren, blauen Himmel; die Erde war rein abge⸗
waſchen. Ein Ritt nach der Salzebene führte entlang dem ger
gen Oſt durch einige Eulturfelder fließenden Schwefelwaffer- 5
bad. Die Gärten mit ihren Dlivenbäumen und einige ©
Maisfelder, zur nothdürftigen Nahrung von den. Arabern des
Ortes bebaut, die eigentlich von ihren Heerden leben, welche ſie in |
die Wüften umher auf die Weide fehiden, hörten bald auf umd
wurden vom Salzthale begrenzt, das im Winter mit falzigen: Mo⸗
räſten bededt if. Von da ritt man weiter durch eine Strecke der
Wüſte hin, die feinesweges fo eben ift, wie fie aus der gerne
erfchienen war. Nach den verfchiedenften Richtungen hin erhoben
fih fanfte Undulirungen, die nur nicht hoch genug waren, um Die
Ausfiht zu unterbrechen, ein Boden, der, nad der Ausjage der
Araber, über 20 Stunden weit in gleicher Einförmigfeit fort
reiht bis zum Guphrat. Diefer Boden der Einöde ift aber ſehr
verfchiedenartig, mitunter an manchen Streden aud außerordentlich
fruchtbar. Schon ſah man auf ihm den Erfolg des Regens durch
das aufſproſſende Grün. Aber auch die härteſten Kräuter und
Das Salzthal Palmyra's. 1537
holzigen Buſchſtengel der dortigen Gewächſe ſollen ſelbſt in dem
dürreſten Theile der Wüſte Monate lang noch eine gute Nahrung
für das Kameel abgeben. Die Sandſtrecken, die ſich hie und da
wol finden, find nicht breit genug, um Verſchüttungen zu veran-
affen, nur Anhäufungen an den Ruinenhügeln von Palmyra fin-
den Durch Die heftigeren Stürme hie und da ftatt, An den ein-
jenen Palmbäumen, die am Schwefelbache ftehen, Fehrte Addifon
ur Ruine des Sonnentempeld und den Araber» Hütten derjelben
urüd.
Schwerlich ift diefe fo tief in der Wüſte Tiegende Gegend das—
enige Salzthal, das im 2.2. Sam. 8, 13 ald das Schladt-
eld genannt wird, wo König David, nachdem er zuvor den
Hadad Eſer zurückgeſchlagen hatte, einen zweiten ruhmvollen Sieg
Jadurch errang, daß er noch einmal 18,000 Mann der Syrer
chlug. Zwar führt Addifon, einer Stelle feines Vorgängers
R. Bocode folgend, das Salzthal bei Palmyra, das diefen Na—
nen führt, als diefes-Davidifche an, aber da e8 mehrere Salz-
häler diefes Namens in Syrien, von dem zu Petra, 2. Buch
). Kön. 14, 7, wo Amazia von Suda die Edomiter fchlug, bis
um nördlichften Salzthale, nur eine Zagereife in S.O. von
Aleppo, giebt, dag dem Euphrat nahe liegt, bis wohin David
m jener Zeit bis Ihapfacus-vorgedrungen war, jo haben fi) die
neiften Forſcher 1) Hinfichtlich des auch in den PBarallelftellen
1. Ehron. 18, 12 und Pjalm 60, 2) vorkommenden Schlachtfeldg
ür das bei Aleppo entfchieden, wofür fich auch mehr Wahrfchein-
ichfeit auffinden laßt (f. unten bei Aleppo), wogegen jedoch aud)
Brise: verfchiedener Anficht ae diefes Salzthal ft”).
*9 Pococke, Reife im Morgenl. Deutjche Ueberf. a. a. O. II. ©.245;
Thomson, Biblioth. Sacra. Vol. VII. 1847. p. 404 und Note von
Robinfon ebendaf. p- 406—409; Thomson, desgl. vom 19. Auguft
„1846. p. 470 - 471. & Nödiger, in Zeliſchrift der Deutſchen
WMorgenl. Geſellſch. Bd. III. ©. 366.
Ritter Rande XVII. Eeeee
*
1538 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 41.
Erläuterung 3.
Die Mauſoleen oder die Gräberthürme der Palmyrener und
ihre Necropole.
Schon wiederholt iſt in Obigem auf die beſondere Eigenthüm—
lichkeit der thur martigen Gräber hingedeutet, welche auf dem
Nücken und den Abhängen der weſtlichen Grenzketten der palmyre—
niſchen Ebene aus der Ferne, ganz außerhalb der eigentlichen Stadt
gelegen, einen ſolchen Anblick gewähren, daß man ſie anfänglich für |
bloßesgeftungsthbürme angefehen. Sie liegen aber nicht blos
gegen Weft, fondern auch gegen Süd der Stadt, wo fie cher
mehr zerftört find, und daher nicht fo hoch —— und od
weniger Aufmerkffamfeit erregt haben, wie jene, die von. Wood,
wie von Caſſas wegen ihrer Funftreihen Architectur befonders
beachtet und ftudirt wurden. Aber eine ganz andere Art der Grabe
mäler, wahre Maufoleen, mehr im Zempelftyl der Römer durch
verschiedene Umgegenden der Stadt zerftreut, find nod) weniger ges
nau zu verfolgen und nachzumeifen, jowie denn aud) von Addifon
mitten unter den Stadtruinen einige Sarcophage, alſo Gräber
‚einer dritten Art, bemerkt worden find. Diefe Maufoleen 3) ſchei
nen wol aus der jüngern, mehr römifchen Periode zu datiren,
nur jene find, als die merfwürdigften und prachtvofften, mit ri J
chen Sculpturen aller Art verſehenen, und mit den Palmyr —
nern ausſchließlich und ganz eigenthümlich angehörigen Conſtruc—
tionen mit großer Sorgfalt abgebildet %) worden. Fi
Die erfte Anfiht bei Caſſas zeigt an 12 hohe Gräberthürme !
die zweite an 17 andere von niederer Höhe, aber alle in ziemlid 1
gleihem Styl quadratifch hintereinander fi) aneinander anreihend,
aber jeder von dem andern auf eigener Anhöhe ifolirt und von
verfchiedenen Stodwerfen von 2, 3, 4, jelbft bie zu 5 Etagen
‚übereinander aufgebaut und mit den verfchiedenartigften prachtvollen
Beiwerken verfehen, in Thoreingängen, Zenfterbogen, Gefimfen,
Büften, Statuen und Ornamenten aller Art von reichfter und
edelfter Kunftarbeit gefhmüdt. Schon diefer Anblid, bemerkte
#3) R. Wood, Tab. XXXVI-XLI. _°*) Gaffas, General Aufih-
ten der Sräberthürme im — der Felsſchlucht, die nach Pal⸗
myra führt Nr. 101 u. 10
Die Gräberthürme der Palmyrener. 1539
. Wood, beweife, daß eine ſolche Stadt, die ſolche Prachtgräber
t Menge für ihre Mitbürger und deren Familien, ja für ganze
eichlechter derjelben aufzurichten vermochte, einft eine ungewöhn—
ch reiche und mächtige fein mußte. Sie find von allen anderen
rabftätten verfchieden, und nur im Hauräan wiederholt fih an
erfchiedenen Stellen, wie Lord Kindfay bemerkt hatte%), doch
t geringerem Maße, diefelbe Form der Gräberthürme. Dieſe
egen alle, im Süden der türfifhen Schloßruine, zu beiden Seiten
er Thalſchlucht, durch deren Tiefe der große ſübterreſtre Aquäduct
leitet if. Wer von Welt, von Damasrug, herkam, fonnte nur
urch dieſe lange Thalſchlucht zwifchen den feltfamen Reihen diefer
hen Gräberthürme jeinen Einzug in Balmyra halten; ihre Ente
tnung von der Stadt, ihre hohe und jehwerer zu erfteigende Lage
it zu ihrer unverjehrten Erhaltung beigetragen, und das Maffive
res hohen Thurmbaues fie vor willfürlicher Zerftörung gefchüßt.
sie gehören nicht nur zu den der Kunft nach fchönften, fondern
ich zu den am unverlebteften erhaltenen Denfmalen der palmyre-
hen Architectur, wozu die Heilighaltung der Berftorbenen bei
m dämonifchen Glauben auch der voheften Krieger jener heid—
hen Zeiten das Seinige beigetragen haben mag. Nicht blos
r die Kunft der Architectur und der Sculptur, in der fie wahre
eiſterſtücke an Schönheit, Pracht und Herrlichfeit darbieten, fon-
in auch durch ihre Inschriften in palınyrenifcher und griechi—
er Sprache haben fie für Genealogie nnd Chronologie ihrer Zeitz
fhichte ein befonderes Interreffe erregt. Der ältefte diefer
äberthiürme, des Jamblichus 8), geht nach feiner Erbauung
das Jahr 314 der feleucidifchen Aera, d. ti. in das Jahr 2 nad)
Geburt Chrifti, alfo in die blühende Zeitperiode Herodes M.
ück; der jüngfte nad den Daten, Die fich ſtets auf die feleu-
iſche Uera beziehen, ift der Gräberthburm des Elabälus Ma-
Us, der das Datum von 102 nach Ehrifto trägt 9”).
‚Außer diefen find aber noch viele andere, die zum Theil zerz
t find, ihrer Ornamente beraubt, ohne lesbare Inſchriften oder
h nicht näher erforſcht; Addifon, der fie am forgfältigften
tete, befuchte 7 dieſer Gräberthürme, hat aber nur 2 befchries
) Lord Lindsay, Letters. II. p.173. °°) Corpus Inser. Graec.
No. 4504; Cassas. No. 405—118, in 14 Tafeln; Addison. II.
ıP 304—308; Lord Lindsay, Letters. II. p.175—176. °') Cor-
pus Inscr. Graec. No. 4505; Cassas. No. 119 — 127; Addison.
ü. P. 308—311; Lord Lindsay, Letters. II. p. 174—175.
" Eeeee2
—
1540 Weſt-⸗Aſten. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. Al.
ben, Lord Lindfay eigentlich nur einenz von Caſſas find 9 Ta-
fein) mit ihren Sragmenten, Seulpturen und Reftaurationen und
einem noch vollfonmen erhaltenen ®) mitgetheilt, deſſen Beſitzer
unbefannt geblieben.
Die zahllofe Menge von ertichteteh Büften und Statuen bei
den Palmyrenern, in deren Unterjchriften ſtets die PBerfonennamen
"mit der langen Reihe ihrer Vorväter, von denen fie abftammten,
namentlich aufgeführt, wurden, fowie ihre Gräbertfürme und
Maufoleen, welche einft nicht blos für ganze Familien, fondern für
ganze Geſchlechter eingerichtet wurden, wie der fünfftödige
Thurm des Samblihus, mit eben fo vielen übereinander fi
erhebenden, reich ausgejchmückten Todtenfammern, fowie der vierz
ſtöckige, ähnlich für zahlreiche Leichenbeftattungen eingerichtete
Gräberthurm des Elabalus Mandus, zeigt den großen Eine
fluß, den bei ihnen, wie bei ihren femitifchen Stammesver⸗
wandten, den Hebräern und Arabern, bis auf den heutigen Tag
die Genealogie ihrer Abftammung haben mußte. Diefer Gebrauch
führt auf die fortdauernde Verehrung ihrer Altvordern, auf den
patriarchalifchen und ariſtokratiſch gewordenen Stolz ihrer Ge
fchlechter zurüd, denen zu Ehren auch der Todtencultug und der |
Bomp ihrer Maufoleen entjprechen mußte.
Ein merfwürdiges Denfmal diefer Art ift der Grabfeim,
deffien Grabmonument zwar unbefannt geblieben, der aber al
Fragment, als Bauftein von jeinem erften Orte weggefchleppt und E
von den Saracenen in den Feftungsbau des Sonnentempelt
eingemauert wurde 600), wo feine Infhrift, die den ganzenn,
Stammbaum der Familie Odenathug enthält, der zu Ehren
dDiefes Mnemeion gefeßt war, noch heute zu leſen ift 4). Er geb
von Naſores auf Ballabathus, Aeranes bis zu Septimint
gänge in und die Außenfeiten oft noch durch die ſchör “
Balkone, Grabniſchen, Vorſprünge, ruhenden Statuen, |
595) Cassas. No. 129—137.
99) Ebendaſ. No. 128. A
600) Addison. II. p. 299. |
) Corpus Inser. Graec. No, 4507.
Gräberthürme der Palmyrener. 1541
ganze Familiengruppen, in Marmor ausgehauen, verziert find,
übertrifft durd) den größten Luxus der Eunftreichften Austattung
noch die äußere Erfcheinung. Die Grabnifhen im Innern find
ſchmuckvoll eingerichtet, die Plafonds find Funftreich mit Nofetten
verziert oder gemalt. Die Wände find mit Büften und Hautreliefs
umftellt, wo Weiber auf Urnen geftüßt, Krieger auf ihren Helmen
ruhend, und andere Sculpturen der mannigfaltigften Art ange:
bracht find.
Den fünf Stod hohen Gräberthurm, den Samblihus,
Sohn des Mofimus, "Sohn des Akaleiſis, Sohn des Mali-
chus, für fih und feine Söhne erbaut, wie die griechifche In—
ſchrift es befagt, hielt R.Wood für dag befterhaltene diefer Grab—
mäler, wo noch Zußgetäfel und Treppen in beftem Stande waren 2);
aber Lord Lindfay, der e8 80 Jahre fpäter befuchte, fand es ſchon
um Vieles verfallen; doch Fonnte Addifon 2 Jahre vor ihm noch
immer eine interefjante Anficht davon geben. Er bemerkte, daß die
auf der Inſchrift angebrachte feleucidifche Aera durch die Ziffern
A (=4), I (=10), T (=300), alſo in umgekehrter Ordnung ala
die der Decimalftellen und der römifchen Schreibart eingehauen find.
Der vierfeitige Quaderthurm ift von fünf anderen verfallenen um—
geben uud fteht an der Seite eines Bergabhanges gegen Süd; die
Fronte ift aber gegen Norden gekehrt; ein Theil der Seitenmauer
ift eingeftürzt und hat die Hälfte des einfach ſchön befleideten Ein—
anges zugefchüttet. Ueber dem Portal ſteht die griechifche, fehr
infache Inſchrift. Durch den Eingang tritt man in eine lange
nd hohe Grabfammer, mit corinthifchen Bilaftern und einer rei—
en Corniſche geziertz die behauenen Steinwände find in quadras
iſche Felder getheilt, die mit weißen Sternen auf blauem Grund
eſäet find, unftreitig in Bezug auf den Sternendienft des Volkes.
wifchen den Bilaftern find tiefe Niſchen für die Leichen in Etagen
ibereinander angebracht. Dem Eingange gegenüber find Halbfigu-
sen in Relief in Marmor ausgehauen. ine Steintreppe im In—
ern des Thurmes führt zur zweiten Etage, die weniger hoch if,
ber eben folche Nifchen enthält, und fo geht es hinauf big zur
berften fünften Etage, die in Berfall ift.
Lord Lindfay ging von diefem zu einem zweiten, von ihm
?
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&
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)2) Rob. Wood. p. 21; Lord Lindsay, Letters. II. p. 175 — 176;
- Addison. IL, p. 304—307.
1542 Weſt-Aſten. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 41.
abftehenden Gräberthurme, von dem er zu einer dritten ganz aug
dem Fels herausgehauenen Grabftätte Fam, welcher zur
Seite der Weg zum fteilen und wilden Kegel des Saracenencaftelle
hinaufführt. Er vergleicht dies Grab mit den älteſten Pharao—
nengräbern in den Felsſchluchten von Thebäz in der Nähe
lagen noch mehrere theils aufgemauerte, theilg ebenfalls in natür-
lichen Fels eingehauene Gatacomben, die er durch die große Hitze
genauer zu unterfuchen abgehalten wurde, aber überhaupt für die
allerälteften der ganzen Gruppe halten mußte. Es ift dies
fehr intereffant, weil diefer Fingerzeig an die ältefte ägyptiſche
Berbindung der. Sitten und Gebräuche der früheften Pak
myrener erinnert und Auffchluß über die Mumien in ihren Grüf—
ten zu. geben fcheint, fowie über die Meinungen fo mancher der Als
teren Autoren (wie Zonaras und Gellarius), weldhe die Zenobia
für eine Aegypterin aus dem Gefchlechte der Gleopatra ausgaben,
Schon R. Wood fagte, er fei verwundert gewefen, in den Gräbern.
zu Balmyra wieder Mumienrefte zu finden, ganz fo, wie er wer
nige Monate vorher fie in Aegypten gefehen 3), ja diefelben Zeuge,
Balfame, diefelbe Einwidelung in Bandagen, davon Dawkins,
ſein Gefährte, Proben mit nach England gebracht. Irby —
Mangles (1817), welche dieſelben Grabftätten beſuchten, und bie, |
Einfachheit ihres Aeußern, die Schönheit des Innern mit den
Schönften feulpirten und ausgemalten Plafonds und den mannig⸗
fachſten Roſetten mit Köpfen von Götterbildern u. ſ. w. bewun⸗
derten, fanden in ihnen ebenfalls noch mancherlei Reſte von Mumien
und Mumienzeugen, die, nach der Art der Aegypter behandelt, ſich
gut erhalten und nur den Geruch des antiken Gummi oder Weih⸗
rauchs verloren hatten, da ſie ganz offen umherliegen. Die Hand
von einer Mumie war noch ganz gut erhalten. Aber die lehr⸗
reichen Abbildungen von Sitten und Gebräuchen in Gemälden, wi
in den ägyptiſchen Grabſtätten, fehlen hier leider. Dagegen Rh
man öfter ganze Reihen von ftehenden Figuren in langen Gemäns
dern, welche wol Priefter zu fein fehienen.
Die Araber in Balmyra jagten Rob. Wood %, daß he in |
jehr vielen Gräbern große Maffen von Mumien gefunden, aber,
fie zerichfagen hätten, um der Schäße willen. Er verfprad ihnen
Belohnungen, wenn fie noch eine ganze Mumie brächten, dies
IR. Wood. p-22; Jrby and Mangles, Trav. p. 271, ar.
”) R, Wood. p. 23.
Gräberthürme dev Palmyrene, 1543
yar vergeblich. Unter den mit nad England gebrachten Mumiens
ücken war auch ein HDaargefleht von einer Frau, ganz wie die
eutigen Haargeflechte der Araberinnen. Dies läßt vermuthen, daß
icht blos in den Architecturen des Gebäudes, fondern auch in den
sebräuchen des Todtencultus manche Analogie der Palmyrener mit
en Aegyptern flattgefunden habe.
Der zweite im Sabre 102 nad) Chrifto erbaute vierftödige
zräberthurm des Elabälus Manäus>) ſteht am Außerften
nde der graufelfigen Zodtenfchlucht in tiefiter Einſamkeit und
bgejchiedenheit, wo feit Sahrtaufenden ein ewiges Stillfchweigen
errſcht. Sowol Addifon, wie Lord Lindſay erklären ihn für
en prachtvollften Bau aller Grabthürme, und der legtere fogar
egen feiner wundervollen Erhaltung für den merfwürdigften Bau
on- ganz Balmyra, Er fteht an der Nordfeite des Thales, fein
ingang ift von der Südjeite zwifchen einem hohen Sodel, auf
em Drei niedrige Steinlagen fich flufenartig bis zum quadratifchen
hurm erhöhen, der wiederum in drei großen flufenartigen Ab—
iben oder hohen Etagen fich emporhebt, auf dem von einer vier-
n Etage nur untere Mauerrefte übrig geblieben find. Ueber dem
nfachen Thüreingange ift die Tafel mit der griechiſchen In—
hrift angebracht, in welcher der Bau eines Mnemeion des
‚labälus, Manäus, Sochäus (Soyuareıs, für Soyans) und
talihog, alfo von 4 Männern, Söhnen des Vallabathus,
nfeln des Manäus und Urenkeln des Elabälus, für fih und
e Söhne genannt wird. Das Innere der Grabfammern if
Jachtvoll,. ſehr gut erhalten, jede Seitenwand mit 4 corinthifchen
laftern, zwifchen denen app jeder Seite Mumiennifchen, wie fie
in den ägyptifchen Catacomben gebräuchlich find, fich befinden.
am Eingange gegenüber ift eine liegende Figur in Hautrelief
sögehauen, darunter Halbfiguren in Gewandung, in verſchiedenen
tihen über einander, davon in der untern Reihe vier, in der zwei:
noch fünf diefer Köpfe übrig; zwei davon find weibliche Figu-
N, neben diefen find palmyrenifche Inſchriften, welche den
hräiſchen fehr ähnlich fein follen. Die Köpfe der Halbfiguren
Hen befchnittene Haare und find nach Römer Art drappirt.
Sıter ihnen find die Nifchen für die Leichen angebracht, zwiſchen
8
j
) Cassas. No. 19—27; R. Wood, Tab. LV1.; Addison. II. p. 308
‚—311; Lord Lindsay, Letters. II, p. 174; Corpus Inser. Gr.
' No. 4505.
1544 Weft-Aften, V. Abtheilung. II. Abfchnitt. $. 41,
je 2 Bilaftern, deren 10 find, 6 Nifchen, fo daß in diefer Kammer
allein fchon 74 Leichen liegen fonnten. Als eine Art eines. fal-
chen Sarcophages ift eine Wandfeulptur zwifchen 2 Heinen jonifchen
Säulchen zu ſehen; auch eine vuhende, liegende Geftalt, wie eine
Leiche, iſt dafelbft in Marmor ausgehauen, und überall find pal-
myrenifhe Inſchriften angebracht. Auch hier find die Wände
“in Facetten getheilt, mit Schönen Sculpturen und weißen Sternen
auf blauem Grunde. Die Wände find mit dem fernften Stucco
beffeidet, von dem zwar Bieles gewaltfam zerftört, aber auch Vie—
les noch gut erhalten ift, troß der beinahe 2000 Fahre des Ber
ftehens. Die Gemächer der oberen Stockwerke, zu denen Treppen
hinaufführen, find ohne Ornamente, entweder nicht ausgeführt oder
zerftört. An einer der Thüren bemerkte Lord Lindfay eine fur
fiſche, wol fpäter angebrachte Inſchrift.
Viele andere umherliegende Grabmäler ſind weit er
oder zerftörter als diefe, und diejenigen, welche am Ausgange der
Schlucht diefer eigenthümlichen Neeropole gegen die Ebene Tiegen,
find zu den Feftungsbauten entweder Aureliang oder wahr
ſcheinlicher Kaifer Juſtinians verwendet worden (vergl. oben
S. 1502). aM
2;
*
= %
Erläuterung 4.
Die palmyrenifchen Infhriften.
Die Zahl der Inſchriften, welhe auf den Denfmalen von”
PBalmyra angebracht waren, muß fehr groß gewefen fein, | fi
faft überall in allen Theilen der Stadt und der fie umgebenden I’
Ruinen vorkommen, obwol von ſehr vielen nur Bruchftüde übrig 7
geblieben, deren Inhalt alfo für die Nachwelt verloren ging, wagt
um jo bedauernswerther ift, da fie wol mandes Datum für die)
innere Gefchichte Palmyra's geliefert haben würden, die ung fall
ganz entrüct ift, da nur die Beziehungen der Römer zu ihnen v8
einigen Notizen in den compendiarifchen und biographiſchen hifto:
rifhen Schriften des fpätern Augufteifchen Zeitalters und De
Gäfarenzeiten erhalten find. Rob. Wood, der die erfte Samm
fung der griehifchen Inſchriften auf 2 Tafeln feines Werke
in 27 Nummern zufammenftellte, fagt ſelbſt, daß er von den viele
Die Infhriften zu Palmyra. 1545
anderen, Die dort noch vorhanden, nur diejenigen copirte, welche
noch gut erhalten waren. Unter den feinigen ift nur eine fatei-
nifhe, andere find in palmyrenifher Schrift und palmy—
reniſcher Sprache, die darum diefen Namen führen, weil fie,
mit einer Ausnahme (nämlich zu Abila), ausfchließlih nur in
Palmyra gefunden wurden, obwol fie wahrfcheinfich zu gleicher eit
in ganz Syria in Gebrauch ©) waren. Im diefer Schrift”),
welche der hebräiſchen Quadratfchrift entjpricht, aus der fie hervor—
ging, daher fie auch von den Kennern der aramäifchen und: he—
bräiſchen Schriften und Sprachen entziffert, gelefen und verglei—
hend erklärt werden konnte 8), find 15 befannt geworden, von
denen 10 bilingue waren, die in griechifcher Infchrift wiederholt
find. Hieraus ergiebt fih, daß beide Sprachen zu gleicher
Zeit, im 2ten und 3ten Jahrhundert, bei den Bewohnern der Stadt
zur Zeit ihrer Blütheperiode in Gebrauch waren; dagegen ift nur eine
hebräifhe Inſchrift und eine lateinifche aus dem Jahr—
hundert Diocletians befannt geworden, unftreitig weil leßtere
Sprache erſt fpäter durch den Einfluß der Römer hier Eingang
gefunden haben mochte. Außer diefen mag durch nachfolgende auf:
merkſame Beobachter in den Ruinen noch manche Nachlefe von In—
jeriptionen flattfinden, von denen bis jetzt die wichtigften in palmy-
renifcher Schrift und Sprade in Nr. I-XV. bei Eihhorn)
und in griechifher Schrift und Sprache doppelt fo viele in
eritifch berichtigter Abjchrift und Erklärung im Verzeichniß des
Corpus Inser. Graec. 10) aufgenommen wurden. '
Die Inferiptionen haben für das Berftändniß der pal—
myreniſchen Angelegenheiten natürlich einen ſehr verfchiedenen
Werth; ein Dutzend derjelben find nur Fragmente, aus denen
606) G. Gesenius, Scripturae Linguaeque Phoeniciae Monumenta,
T.I. p. 82; Philosoph. Transactions. Vol. XLVIII. etc.
) Thom. Hyde, Historia Religionis veterum Persarum. 4. Oxon.
1700, wo tab. XIV. ad p. 517 ein Speeimen der Schrift mit an—
deren im Oriente verglichen wird. ®) J. Godofr. Eichhorn,
Marmora Palmyrena explicata. Gottingae. 4. 1827.
) Eichhorn I. c. p. 6—41. 1%) Corpus Inscr. Graecarum, ed.
A, Boeckh et J. Franz. Berolini. fol. 1834. Vol. IH. Fascic. I.
P. XXVI. Sect. II. Palmyra. fol. 225— 237, No. 4478— 4510.
Alle angegebenen Nummern beziehen ſich auf das Corp. Inser. Gr.,
und die Jahreszahlen find nach Chrifti Geburt, deren Vergleichung
mit der feleweidifchen Aera im Corpus Inser. Graecarum nachzu=
ſehen ift.
%
‘
|
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|
| |
i
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1546 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $, 41,
wenig zu fernen (wie Nr. 4484 vom Jahr 254; Nr. 4486, 4487
und 4488 vom Jahr 2575 dann 4491 und 4492 vom Jahr 252;
Nr. 4493, 4494, 4495 vom Jahr 258; Nr. 4508, 4509 und 4510,
leßtere Fragment, vom Jahr 229 nad Chr. Geb.). Doch find
einige diefer Fragmente durch Namen und Zahlen lehrreid zur
Erklärung anderer Inſchriften, in denen Diejelben oder. ähnliche
Namen vorfommen. So 3. B. in Nr. 4491 und 4492, darin ein
Algarns, d. i. ein Herennianug, Sohn des Odenathus, eines
berühmten Senators und Großen PBalmyra’s, vorfommt, dem dag
Denkmal nebft einer Statue von einem Miles Aurelius Heliodorus
der feythifchen oder gallifhen Legion geftiftet war, welche auch in
der Inſchrift Nr. 4493 vorfommt. Sene in der Inſchrift vorfom:
menden Namen bezeichnen aber nicht den Odenathus M., den
Gemahl der Zenobia, und deffen Sohn Herennianug, für wels
chen nebft Timolaog, ihre beiden Söhne, Zenobia die Regierung
nach des Gemahls Tode ergriff, fondern andere Glieder des
Odenathiſchen Gefchlechteg, die ſonſt unbefannt geblieben.
Sn A Inſchriften, Nr. 4496—4499, kommt in jeder der Name
Borodesil), oder Horodes, vor, — den Jahren 263—267,
welche ihm zu Ehren errichtet wurden, in griehifcher und pal—
myreniſcher Schrift. Die eine, etwas verftümmelte, fagt aus,
daß ein Julius Aufrelius) Nabibar, Dux Coloniae, Sohn Saarus
hidas, aus Freundfchaft dem Septimius Drodeg, dem trefflichen
Procurator Ducenarius, zu Ehren eine Statue errichtet habe, im
3. 263 (n. Chr. Geb.).
Procurator Ducenarius hieß in den Provinzen derjenige,
welcher die Einfünfte des Cäſar beſorgte; woraug fich ergiebt, daß
jhon, ehe Ddenathus fich zum Auguftus erhob, die römifchen Katz
jer Einkünfte von Palnıyra bezogen. Die zweite diefer Inſchrif—
ten jagt vom Fahre 266, daß ein Julius Aurelius Salma,
Sohn des Caſſianus, dem Septimius Drodes Worodes),
dem trefflichften Brocurator des Cäfar, und dem Argabetes Sta—
tuen errichtete, eine Infehrift, die an dem Fußgeſtell der Statue
angebracht war. In den Fahren 263— 267 war Odenathug der
Gäfar, welcher in Palmyra vefidirtez fein ältefter Sohn war
Drodes (DVorodes, der Herodes der römifchen Autoren), den er,
Be Godofr. Eichhorn, Marmora Palmyrena 1. c. p. 36 — -40
erklärt.
Die Inſchriften Palmyra’s. 1547
wenn er gegen die PBarther wiederholt zog, daheim nebft dem Ars
gabetes zu Procuratoren einjeßte. Diefe Statue war aljo dem
Drodes zuvor errichtet, als er noch Procurator und nicht Cäſar
war, ehe er von Ddenathus Auguftus zu feinem Mit-Gäfaren er-
hoben und Imperator genannt wurde (Trebellius Pollio. XV.).
Schon im Jahre 267 wurde er mit feinem Bater meuchlerifch von
feinem eigenen Verwandten Mäonius ermordet. Argabetes Fönnte,
nah Eichhorns Vermuthung, aber auch die griechtiche Würde
eines HFoynparns, d. i. eines erften SHeerführers, bezeichnen.
Denjelben beiden Brocuratoren wird noch einmal nad) einer andern
Inſchrift deffelben Inhalts eine zweite Statue errichtet, in der ſich
aber der Stifter, Julius Aureliug Septimius Jada, einen Imnexög,
d. i.. equestris ordinis, nennt, der alfo vom NRitterftande war.
Die meiften der erhaltenen Infchriften find aus diefer Blüthe—
zeit der Palmyrener Periode; vor Chrifti Geburt ift Feine eingige
Inſchrift in Palmyra bekannt 12) geworden; eine der älteften, jedoch)
ohne Jahreszahl, feheint die Nr. 4478 des Corp. Inser. Gr. zu _
fein, aus welcher ein gewiffer, fonft unbefannter Malichus, d. i.
Malhus, aus dem Tribus der Chomarener genannt wird, dem das
Volk von Palmyra aus Dankbarkeit ein Denkmal ſetzte. Das äls
efte, mit Sahreszahl verfehene Denkmal ift das Grabmal des
amblichus, deſſen wir jchon zuvor erwähnt haben, das im
ten Jahr nach Chrifi Geburt feine Infchrift erhielt, gerade
00 Sahre fpäter erft das des Elabälus Manäus.
Das ältefte Denkmal, auf einer Säule im großen Sonnen
emipel in palmyrenifcher Schrift eingegraben, iſt vom Jahre
I nad) Chrifti Geburt und von Eihhorn entziffert B). Darin
eißt es, daß die Söhne des Malhus, der ein Sohn des Ja—
ibel und Enfel des Naja war, Bar Ebedbel genannt, aus Des‘
otion dem großen Sonnengott eine prachtvolle Gabe geweiht,
I Säule und den Altar; daß ver Bater der Söhne das Heilig-
um eingeweiht habe zu ihrer, der Brüder und der Enkel, Ehre,
- Die Injchrift fagt demnach, daß ein gewiffer Nafa, mit Beis
* Ebedbel, den Sonnentempel erbaut und deſſen Enkel
ſalchus, oder Malchu, ihn eingeweiht hatte. Um deren Andenken
H in Bergefjenheit gerathen zu laffen, hatten die Söhne des
..
|
") Eichhorn 1. c. p. 5.
” Ebendaf. p. 6—13.
1548 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abfchnitt, $. 41.
Malchus aus Pietät gegen ihre Vorfahren am geeigneten Orte
im Tempel felbft diefe Säule mit dem Altare dem Sonnengott zu
Ehren geftiftet, doch ohme ihren eigenen Stamm dabei zu nennen.
Es war alfo eine jener Sonnenfäulen, die für fich mit einem |
Altare im Tempelhofe errichtet ward, deffen Erbauer ſonſt unbe—
fannt geblieben. Aus der Anwendung der prachtvolleren corinz
thiſchen Säulen bei diefem Tempelbau, welche erft durch Römer
in Aliens Architeeturen- (feit Demetrius, des Libertus des Pom—
pejus, in Gadara’s Bauten) eingeführt wurden, ergiebt fich wahr:
heinlih, da feine Errichtung gar Feine ältere Ordnung der dori—
ſchen Säulen und nur wenige PBilafter der jonifchen Ordnung
erhielt, daß er erft der Zeit nach Chriſti Geburt fein Entftehen
verdanfte. Demnach wäre Naſa Bar Ebedbel, der Urgroßvater,
deffen Erbauer geweſen; Saribel, der Großvater, ift fonft unbe—
fannt, Malchu der Vater, deſſen Söhne die Pietät gegen ihre
- Vorfahren verrichteten, deren Namensendung bel ſchon bezeichnete,
daß fie dem Priefterftande des Tempels des Bal angehören mod):
ten (wie ein Elagabal in Emefa), obwol aud) die fpätere Schmeis
chefei den Magiftratsperfonen der Palmyrener die Titel eines Ja—
ribel, d. i. Cultor Beli, beizulegen pflegte. Die Jahreszal 49
nach Chrifti Geburt und die Genealogie der Inſchrift feheint die |
Zempelerbauung in die gleichzeitige, bauluſtige Periode des Zeital-
ters von Kaifer Auguftus, Herodes und Tiberius zu Antiochia zus
rück zu verlegen (f. oben ©. 1165).
Zu den älteren Infchriften des 2ten hriftlichen Sahrhunderts
gehören die aus den Zeiten Trajans und Hadriang, beider
Kaifer, welche den Palmyrenern Wohlthaten erzeigten. Zwar |
jhweigt die Geſchichte Traj ans hiervon, aber eine von Bidua
neuerlich mitgetheilte Infchrift (Nr. 4500 des Corp. Inser. Gr.)
vom Jahre 113 nach Chrifti Geburt fagt von 5 Magiftraten, 7)
welche Foyvooraniae (Schagmeifter) titulirt werden, unter denen
einer mit Namen Moausdav (Mohammed, ein frühefter Borfomme
diefes Namens) genannt wird, dag dem Kaifer Trajan zu Ehren "I
im 16ten Regierungsjahre deffelben ein Denkmal geſetzt fei, alfo "I
noch) vor feiner Kriegserpedition gegen Hatra (f. oben ©. 1496). 7
Daß fein Nachfolger, Kaifer Hadrian, fih als Neftaurator 7
um die Stadt Balmyra (vielleicht durch Aufbau der dur dag
Sahr 115 erlittenen großen Exdbeben-Zerftörung? f. ob. S. 1156) 7
ein Verdienft erwarb und fie Hadrianopolis nannte, ift ſchon
oben von Steph, Byz. angegeben und in einer Inſchrift (Nr. 4482)
Die Inſchriften zu Palmyra. 1549
vom Jahre 130 beſtätigt. Noch eine zweite Inſchrift gedenkt deſ—
ſelben Kaiſers vom Jahre 134 nach Chriſti Geburt (alſo 4 Jahre
vor deſſen Tode, da er im J. 138 ſtarb), wahrſcheinlich da derſelbe
aus Syrien zur Tilgung der Rebellion in Jeruſalem zurückkehrte
(ſ. Nr. 4501 im Corp. Inser. Gr.)1%), Danach errichtete ein ge—
wiſſer Agathangelus aus Abila in der Decapolis (bei Gadara,
— — — a
X — ——
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38
ſ. Erdk. XV. 2. S. 1058) dem Zeus Keraunios, d. i. dem
Bal samen, dem Dominus mundi der Syrer, zu Gunſten des
Kaifer Hadrians (pro salute Trajani Hadriani Augusti Do-
mini ete.) ein Heiligthum, und feierte dafelbft auf feine Koften ein
Göttermahl (leetisternium). Die Infeription befindet fi
nicht mehr in Palmyra, fondern wurde auf einem Steine befind-
lich zur Vermauerung in der Mofchee zu Tiba, d. i. Taiyibeh,
2 Tagereifen in N.O. von Tadmor (f. oben ©. 1442), verwendet.
Die den Kaifer Hadrian als eine Schußgottheit erwähnende
Inſchrift vom 3. 130 wurde vom Senat und Bolf zu Palmyra
einem Malech Agrippa zu Ehren geftiftet, aus Dank, daß diefer
bei einem Fefte, das zur Berherrlihung des Kaifer Hadriang in
PBalmyra gefeiert wurde, zu dem ein fehr großes Gedränge von
Gäften herbeigeftrömt war, die Salben und dag Del zu den Kampf
ſpielen auf feine eigenen Koften dargereicht hatte,
Als Hadrian die durch feinen Vorgänger Trajan gemachten
Eroberungen den Barthern zurückgab, erfolgte nad) langen Kriegen
ein Friede!) am Euphrat, der auch noch unter den Nachfolgern,
den Antoninen, über 40 Jahre andauerte, in welcher. Zeit. der freie
Zutritt der Handelgfarawanen der Stadt Balmyra zu größe
zer Blüthe und zu den Neichthümern verhalf, welchen der Lurus
ihrer Bauten, denen auch die Antonine, wie zu Baalbek, förderlich
‚fein mochten (f. oben ©. 239), nachfolgen konnte; fie erhielt Die
Libertas der autonomen Städte des Reichs. Die Decrete des
Senates und Volkes wurden, wie die Infchriften zeigen, veröffent-
licht, der Ducenarius des Auguftus ernannt, welcher die Fatferlichen
Einkünfte beforgte. In den parthifchen Kriegen blieb Balmyra
den Römern treu und Ieiftete ihnen wichtigen Beiftand, zunal durch
Odenathus, Bis an deffen Ermordung im 3. 260 n. Chr, Geb.;
dann erft änderten ſich alle Verhältniffe.
°1#) Eichhorn 1. c. p. 14.
*°) Heeren, Commercia Urbis Palmyrae 1. c. p. 8.
1550 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. S. 41.
Aus diefer früheren Zeit ftammen einige Infchriften, die
auf freiftehenden, einfamen Säulen vom Volk und Senat geftiftet
waren, wie die auf Nr. 4479, einem fonft unbefannten Manne ge-
widmet, die, 42 Fuß hoc, noc, heute aufrecht fiehen geblieben 16),
mit der Jahreszahl 138 nad Chrifti Geburt; ebenfo die Nr. 4481,
ohne Jahreszahl, auf einer ebenfalls 42 Fuß hohen und 12 Fuß
im Diameter haltenden Säule, die einem Bareich Amrifamfeg,
Sohn des Jariboleus, und dejjen Sohne Mokimos aus Danf-
barkeit vom Senat und Volk geftiftet ward; die Namen haben ei-
niges Intereffe, da der erfte fyrifche Name dem hebräifhen Barüd)
entjpricht, der zweite Name Amri ein häufig bei Arabern vor—
fommender ift, der auch in Omri und Omar befannt geworden,
Sams aber, gleih Sol, den Sonnengott der Syrer bezeichnet,
der fonft auch Jaribolos heißt, von dem der Name des Jari—
boleus abgeleitet erfcheint. Nach dem Gotte Sams nannten fi
die Bewohner von Emefa Iuuwyoro:, was gleichbedeutend mit
Hioxol, daher auch wol der Name des Näubers Sampficeramug,
deffen wir früher erwähnten, zu Strabo’s Zeit ein bedeutender
Name war (f. oben ©. 1006). Auch) eine andere Inſchrift, auf
dem Marmorfuße einer Säule, vom Fahre 139, welche in der
Nr. 4480 des Corp. Inser. Gr. mitgetheilt ift, giebt durch ihre
Widmung, obgleich fie nur verftümmelt erhalten ift, einen Blick in
den Religiongcultus der Palmyrener, da auf ihr die Namen
eines Malachbelos und Atargetes vorfommenz; der Göße
Moloh=-Bal und die Atargatis, oder Derceto, alfo auf)
dort angebetet waren. |
Eine griehifche und palmyrenifhe Inſchrift vom
Sahre 236, welde von Thom. Hyde, Selden und Gruter
mitgetheilt, von Eichhorn aus dem Palmyrenifhen erklärt 17), im
Corp. Inse. Gr. aber übergangen ift, nennt einen Jochus, der
aus feinem Vermögen dem Aglibol und Malahbel zu Ehren
ein filbernes Bild nebft Kleiderſchmuck zur Zeit der Kriege in
Sinear geftiftet habe, zum Heil feiner felbft und feiner Söhne. Weber
der Inſchrift ftehen zwei männliche Figuren, die für den Aglibol
(Deus Lunus) und Malachbel (d. i. Sol oder Moloch) gehalten
werden können, oder für vergötterte Herrfcher in der Art, wie
Ammianus Marcellinus XVII. c. 5 den Rex regum Sapor in
*1*) Addison 1. c. Il. p. 314.
*°) Eichhorn 1. c. p. 21—29.
Die Infhriften zu Palmyra. 1551
feinem Briefe an Kaifer Conftantius ſich ſelbſt tituliren läßt, einen
„particeps siderum, frater Solis et Lunae.“
Diefe Inſchrift fällt in die unruhigen Zeiten der beginnenden
Saffaniden- Dynaftie, in welcher dieſe unter Alerander Severus,
Mariminug, Gordians und Philippus ihre verlorenen Provinzen
wieder an fih zu reißen fuchten, wo denn 3ohug, vielleicht der
Titel einer Magiftratsperfon, die aber ſonſt unbekannt geblieben,
bemüht war, von feinem Rande die drohenden Gefahren des ein-
breshenden Krieges durch ſolche Stiftung für die Schußgötter abs
zuwenden. Die turbae Sinearitides beziehen fih auf die Einfälle
Artarerres im Sahre 235 in Meſopotamien; die Koften zur Er—⸗
richtung des Weihgefchenfes wurden „ex baxamato‘“ genommen,
wörtlic panis bis coctus, alfo aus dem nothwendigften Lebensbes
dürfniſſe, dem täglichen Brodte, was wol eine befondere HYuldigung
der Schußgötter bezeichnete.
In diefelbe Zeit fällt die Inſchrift, welche, ebenfalls grie:
chiſch (Nr. 4483 im Corp. Inser. Gr.) und palmyrenifch, vom
Sahre 243, einen Blick in das Staatsweien der Palmyrener wer—
fen läßt. Es ift ein vom Senat und Volk dem Sulius Aures
lius Zabdila geweihtes Denfmal zur Zeit, da Kaifer Alerander
Severus feinen Krieg gegen Artayerzes in Syrien begann (er re
giert 222—235, ihm folgen Mariminus, Gordianus 239 und Phi—
lippus Arabs 243—249). BZabdila war im Jahre 229 Stras
teg, oder Dberfeldherr der Armee, und Rutilius Erispinus Präfect
und Oberrichter, den er ſtets zu feinem Begleiter hatte, Er fpen-
dete viele Gaben aus feinem Eigenthum und herrfchte milde und
wohlthätig. Davon gab das Drafel des Serachbaal, Philippug
‚umd die Patria felbft Zeugniß, und jegte ihm diefe Statue.
| Diefer Sabdol der palmyrenifchen Inſchrift, ein Name, der
bei den Arabern als Zabdila bekannt ift und jo viel als Donum
| Dei oder Theodorog heißt, wird in der griehifchen Inſchrift Ze;
nobius genannt, wahrfcheinfich der ihm vom Kaifer als feinem
Feldherrn ſelbſt beigelegte Name; Rutilius Crispinus wird nach
der palmyreniſchen Schrift praefectus et axis edoctorum ad
udices (ad judicia habenda, h. e., Jureconsultorum) genannt,
vas, nad Eichhorn, fo viel als Präfident des Handels:
erichts bei den Palmyrenern bezeichnete, eine Magiſtrats—
ehörde, welcher zugleich die Derwaltung mit der oberfien Bes
örde anvertraut war. Das ehrenvolle Zeugniß dieſer beſten Ver—
altung wurde abgegeben von dem Jaribolos, dem Jaribal,
*
1552 Weft-Aften, V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 41.
oder dem Drafel des Schußgottes der Balmyrener, von
Sulius Philippus Arabs (der im Jahre 243 Praefectug praetorio
wurde) 13) und von den Bätern der Stadt, dem Senat und Volk
jelbft (xai Tg noroildog, demnach nicht aus Schmeichelei, wie
Eichhorn meinte), und ihr zu Ehren die Statue errichtet. Die-
je8 Denfmal der Säule fteht noch aufrecht 19) in der mittleren
Hälfte der Säulenftraße an ihrer füdlihen Seite, und zeigt durch
den Beifaß Oeog zu Alex. Severus, daß die Infchrift erft nach
defien Tode gefebt wurde (nad) 234), zur Zeit, da Gordianus, 243,
regierte. Da diefer aber bald darauf ermordet wurde von Phi-
lippus Arabs, aus Boftra gebürtig, ihrem eigenen Landsmann,
dem die Palmyrener anfangs huldigten, dann aber haften, fo
ergiebt fih daraus, warum fein Name Philippus hinter Julius
abfichtlich wieder aus der Infchrift ausgefraßt wurde. Addiſon,
der die griechifche Inſchrift copirt mittheilt, giebt von Rutilius
Crispinus eine abweichende Stelung als Befehlshaber der Neiterei
an, welcher der Bertheilung der Kornvorräthe an das Volf vor-
ftand, alfo verfchieden von der frühern Auslegung als Borftand
des Handelsgerichtes.
Befonders lehrreich find einige der Inſchriften für Die
Handelsverhältnijfe Palmyra's als großes Emporium,
wodurch e8 zu fo großer Blüthe gelangte; fie betreffen die Waa—
ren, die Art ihres Verkehrs und ihre Wege, worüber vorzüge |
ich auf die Unterfuchungen bei Heeren?0) hinzumeifen if.
Der aftatifche Handelsverfehr der Palmyrener konnte nur
Zandhandel fein, der durch maffenhafte Karawanen geführt were
den Fonnte, weil diefe weite Wege durch räuberifche Nomadenvölfer
zuriizufegen hatten. Es mußten gewaffnete Karawanen—
züge fein, die von Station zu Station fortjehritten, welche mit
der. Zeit felbft zu Emporien heranwachfen mußten, wie denn dieſes
der Fall bei Balmyra oder früher fchon bei Tadmor war, gelegen!
zwifchen den Arabern, Perſern, Chaldäern, den Euphratländern, wie”
zwifchen Phöniciern und Aegyptern an der Meeresfüfte (Appian.
Bell. Civ. V. 32: Palmyreni mercatores sunt qui merces al
Arabibus ac Parthis coë mtas Romanis iterum vendunt). Dat
618) Corp. Inser. Gr. fol. 227. 19 Addison 1. c. Vol.Il. p. 318
2°) A. H. L. Heeren, Commercia Urbis Palmyrae vicinarumqu!
Urbium ex Monumentis et Inscriptienibns illustrata. Gotting |
1831. A. p. 1-22.
Inſchriften zu Palmyra. 1553
dies für ſie ſehr gewinnreich ſein mußte, wußte ſchon Plinius
(H. N. VI. 32: Gentes quae haec agunt in universum sunt
ditissimae). Ihr Handel mußte durd) die Gebiete der Araber
gehen, bei denen Kameelzucht von jeher, aber zugleich Raubfucht
ihrer zahlreichen Schaaren einheimifh war (Plin. VI. 32: Mirum
dietu enim ex innumeris illorum populis pars aequa in com-
mereiis aut latrociniis degit).
Nur mit großen Koften fonnte man fih den Durhzug durd
die arabifchen Völker bahnen, wegen des Tributs, den fie forder-
ten, und der Schuswachen bewaffneter Escorten, die man gegen fie
zur Erhaltung feiner Waaren bedurfte. Zuweilen fanden fih Pa-
trioten in den glüdlihen Zeiten Balmyra’s, welche ſolche Koften
aus ihrem eigenen Vermögen ihren Mitbürgern darboten, wofür
ihnen dann Senat und Volk dankbare Infchriften festen, und
öfter Kaufleute felbft ihnen Statuen mit ihren WeihesInfchriften
an den öffentlichen Pläben und in Tempeln an Chrenfäulen ers
tihteten. |
Arabien ſchickte mit den Karawanen Weihrauh, Myrten;
aus Indien braten die Karawanen Gewürze, Salben, Edelfteine,
Baumwollen- und Seidenftoffe; ebenfo die Barther, die im Allein-
handel des Sericum waren; die Palmyrener trugen frühzeitig in=
diihe Zeuge, jeidene, mit Edelfteinen beſetzte Kleider (Vopiscus in
Aureliano. c. 29, 45), die anfänglich für Rom verboten waren,
fäterhin bei fortjchreitendem Lurus den Römern viele Millionen
fofteten.
Eine Inſchrift (Nr. 4485), die Rob. Wood im Hof des
großen Sonnentempels zu Balmyra copirte, wurde vom Senat und
Volk dem Septimius geweiht, der der trefflichfte Ducenarius
des Auguftus genannt wird. Er begabte reichlich die Palmyrener
mit Del, zahlte die Koften für ihre Karawanenzüge, und erhielt
dafür von dem Handelsvorſtande das ehrenvollſte Zeugniß. Im
Kriege diente er mit Ehren, im Frieden verwendete er von ſeinem
Vermögen Vieles zum Beſten der Metropole der Colonie und er—
warb ſich die Liebe der Mitbürger; als Sympoſiarch feierte er die
Opferfeſte des Jupiter Belus auf das Herrlichſte. Die Schrift,
wo die Jahreszahl der Seleucidiſchen Aera fand, iſt verſtümmelt;
daher nur die Vermuthung, daß dieſer Septimius derſelbe
— Vorodes, ‚auch Ducenarius genannt, fein möchte, der früher
18 ältefter Son des Odenathus vorfam (ſ. oben ©. 1540), oder
Ritter Erdfunde XV. Fffff
1554 Weft-Aften, V. Abtheilung. IT. Abſchnitt. $. 41.
wenn aus früherer Zeit, doch nur aus einer foldhen, da Palmyr«
fhon eine unrooxwula, d. i. eine Metropolis Colonia, genann
werden konnte. Allerdings ift e8 unbekannt, wann fie als fold
als Libera von den Römern anerfannt ward, aber Ulpian nenn
fie eine Stadt Juris Italiei, und von Caracalla ift eine Münz
mit der Umfchrift Col. Palmyra (alfo feit dem Jahre 211) be
fannt. Das Oel war nicht blos für den täglichen Verbrauch
fondern auch für die Gymnaſien oder die vielbefuchten Bäder ein Foft
bares Gefchen? wegen des weiten Transportes. Die Karawanen
züge der Kaufleute werden ovvodia, Comitatus, genannt, Di
Septimius als Vorftand freihielt. Die Fefte des Schußgottes vo
PBalmyra, Jovis Beli, d. i. der, Sonnengott, feierte er al
ovunoorapxa auf feine Koften mit Pracht durch Schaufpiele un
Schmaufe. Die religiöfen, wie. die mercantilen Angele
genheiten der Stadt waren, in feiner Hand vereinigt, trefflie
verwaltet, daher ihm im großen Tempel felbft die Statue und di
Inſchrift vom Staate geweiht ward.
Eine andere Infhrift, vom Jahre.246 nad Chriſti Gebur
(Nr. 4490 im Corp. Inser. Gr.), wurde auf gleiche Weiſe einen
MWohlthäter der Karawanenzüge mit einer Statue am Of
ende der langen Säulenftraße, alfo in der Nähe des großen Son
-nentempels, errichtet, und zwar als Philippus Arabs Cäſar war
diesmal aber nicht vom Senat und Bolf, fondern von den Kauf
feuten felbft, die er, ald Haupt der Karawane, glücklich dur di
Wüſte zum Euphrat geführt hatte Diefer Karamanende
wird Julius Aurelius Zebida?), auch Zobaida (fonft be
Hebräern Zebedäus), genannt, der aus Palmyra feine Kauflent
glücklich hinabgeführt hatte bis nah Bologefia (Vologefiocerta
am Euphrat, füdlih von Babylon, auf die dortige große Meſſe
Sie hatten ſich dieſen Zebida zu ihrem Astorubaida erwähl
(von baida, desertum nah Ewald im Semitifchen, und Astern
Praefectus), als Praefeetus deserti, ein Titel, mit dem die glid:
(ich zurückgekehrten Karawanen ihren Vorſtand durch —
wol eben ſo zu ehren pflegten, wie die Legionen ihren Feldheren
durh den Zuruf eines „Imperator“, der zugleich fo fanctionir!
war, daß er auf Öffentlihen Denfmalen vom Staat als ein
621) Heeren |. c. p. 13—15.
Inſchriften zu Palmyra, 1555
: Würde anerfannt ward. Wenn diefer Zobaida derfelbe
eral Zaba oder Zabda (bei Vopiscus in Aurel. c. 25) fein
e, der 25 Sahre fpäter für Zenobia das nördliche Aegypten in
tz nahm, jo müßte jene Inſchrift ihm ſchon als Jüngling ge:
worden fein. |
Eine ganz ähnlihe Infhrift (Nr. 4489) aus einem frühern
hundert, nämlich vom Jahre 141 nach Chrifti Geburt, nennt
ı Nefa Allatus, Sohn eines Nefa, der ein Synodiarcha,
ein Anführer der Synodien, d. i. der Karawanen—
ter, titulirt wird, dem die Kaufleute, welche er nad) Volo—
a am Phorad, d. i. dem Euphrat, geführt, zu Ehren und zum
fe eine Statue errichtet ward. Die Errichtung geſchah eben-
im Hofraum eines Tempels des Nefa, der jonft unbekannt ift,
der Kaufmannsgilde, nachdem die Karawane glüdlih von
babylonifhen Handelsmarkte nad) Palmyra zurüdgefehrt war.
e glüdliche Expedition fallt in das Ate Regierungsjahr des
er Antoninus Pius, alfo in die Friedensperiode, welche der
delswelt in Palmyra jo großen Gewinn brachte, daß man fi
Dank gegen die Führer und die fchübende Gottheit verpflich-
übhlte, in ihren Tempeln den Wohlthätern und Magiftraten foft-
Ehrenfäulen und Ehrenftatuen zu errichten, ein Zeichen, daß
religiöje Ginrihtungen mit mercantilen und yoli-
yen in einem gemeinfamen Berbande fanden, der in den
nen Zeiten leider ganz außer Acht gekommen.
Daß folhe antiken Berhältniffe zum Flor eines Staateg
‚wenig beitragen mußten, ergiebt fih von felbft, und ihre
auer durd Jahrhunderte His auf den fihmäligen, gewaltfamen
5 durch die tyranniſche Wuth eines Teidenfchaftlich empörten
ers beftätigt fih noch durch eine ähnliche Weihe-Infchrift, die
Sahr 258 nad Chrifti Geburt bezeichnet, alfo kurz vor dem
erfolgenden Untergange eines der merfwürdigften Handelg-
en der alten Welt, der einzig in feiner Art daftand, errichtet
* Sie ift in griechifcher Spradhe nur noch mangelhaft erhal:
aber zugleih in palmyrenifher Schrift beigefügt, und
deren Entzifferung ihr Inhalt durch Eichhorn ergänzt
m?) (Nr. 4486 des Corp. Inser. Gr.). Sie fängt, wie die
') Heeren I. c. p. 16; Eichhorn I. c. p. 36.
eo itt2
1556 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abfchnitt, $. 41.
meiften von Senat und Volk, alfo von Staatswegen, bei Bal-
myrenern errichteten öffentlichen Statuen und Infchriften, mit den-
felben dabei gebräuchlichen Worten: „H Bovin zaı 6 Anuog“ an,
und ift befonders merfwürdig, weil fie zu Ehren eines Hebräers,
mit Namen Julius Aurelius Schalmalath geftiftet ward,
eines Führers der Karamwanen, welchem der ehrenwerthe Titel
eines Toy£unopog (Dux coetus mercatorum, was früher mit
dem palmyreniſchen Titel Aftorubaida und mit dem griechifchen
eines Synodiarcha bezeichnet war) beigelegt wird, weil er dies
Gefhäft auf eigene Koften vollführt und wiederholt folche Wan-
derungen zurüdgelegt habe. Der Staat felbft erfennt alfo das
Berdienft des Hebräerd an, wie er auf der palmyreniſchen Inſchrift
ausdrücklich genannt wird, und beweift alfo Dadurd zugleich, daß
hier Toleranz geübt und das. Sudenthbum in der Mitte des ten
Sahrhunderts noch bei diefer Bürgerfchaft in Ehren gehalten wurde,
und unter den Schuß des N Baal, des Sonnengotteg,
geftellt war.
Die Ruinen Balmyra’s find aiſo nicht blos in architee:
tonifher Hinfiht durch ihre. Steinmaffen lehrreih für die Nach
welt, fondern auch dadurch, daß fie durch ihre Anlagen, dur ihr
Snferiptionen und Statuen den eigenthümlichen, edlerei
Bolfsgeift eines Staates verkünden, in welhem das nterefl
des Erwerbs und Gewinns an die Pflihten der Religio!
und gegen den Wohlthäter dur die Dankbarkeit gegen Götte
und Menfchen gefnüpft war; daß fie zugleich zeigen, wie dieſe
Sinn ſich fihtbar durch die Kunft zu verkörpern im Stande wa
und einen großartigen Kunftbau erzeugte, in deffen fortjchreitend«
Berherrlihung ein ganzes Volk außer dem unmittelbaren Genu
an der Brauchbarfeit und Sicherheit auch noch die Befriedigun
feiner patriotifchen Dankbarkeit gegen die Wohlthäter und des m
tionalen Ruhmes feiner Mitbürger erfüllt fehen konnte. Unſtreit
ein edles Mufter der Bergangenheit- gegen den vorherrfchend geme
gewordenen Egoismus des modernen Krämergeiftes, der als ſolch
blog zu einer Geldariſtokratie führt, aus der ſich nur wenige ei
zelne edlere Individuen herauszureißen und höher eniporzuheb
im Stande find, da fie von feinen nationalen und menſchlich
Inftitutionen unterftüßt werden, wie Dies zu Palmyra j L
Fall war.
Aug den wiederholten Angaben der Karawanenzüge nad 2
Palmyra’s Handelswege nad Oſten. 1557
ogefia ergiebt fich wol zugleich, daß die jhwierigften Karawanen—
tragen der Balmyrener, die auch andere Directionen gegen Weften
md gegen Süden nahmen, zumal gegen Often, nad) dem Euphrat
ingen, wo nad dem DBerfall von Babylon und von Gtefiphon in
iefer unter den PBartherfönigen neuerbauten Station der wich—
igfte und gewinnreichjte Markt fein mußte, auf dem vom in—
ifhen und perjifchen Meere zugleih, wie von Arabien, die
oftbarjten Waaren weiter nach dem Welten auf dem nächften
Bege über Palmyra zu Griechen, Aegyptern und Römern gehen
onnten. Bologefia, oder Bologefocerta, war die von Kaifer
Rero’s und Bespafians Zeitgenoffen dem parthifchen Könige
Bologefes zu Plinius Zeit (Plin. H. N. V. 26) neu erbaute
Stadt in der Nähe füdweftlich von Babylon, wo ein großer Waa-
enumfaß den einftigen Großmarft von Babylon und Etefiphon
ortjeßte, der fpäter auf das nahe liegende Küfa überging. Weiter
heint der dDirecte Handelsweg der Palmyrener nicht bis nad)
Indien gegangen zu fein, wenn ſchon von Firmug, dem reichen
Freunde und Gefährten der Zenobia, gejagt wird, daß er aud
fer Handelsfchiffe nah Indien geſchickt habe (Fl. Vopiscus,
firmus. c. 3).
*
1558 Weft-Aften, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $, 42.
8. 42.
Dreiundz wanzigſtes Kapitel
Das nördliche innere aleppiniſche Syrien nach ſeinen
Karawanenſtraßen an dem Weſtrande der Wüſte von
Damascus über Höms, Hamah, und an dem Oft: |
gehänge des Dſchebel Arbain und des Dfchebel |
el-Ala entlang und durd die Platenuebene |
nach Aleppo.
Nachdem wir in Damascus und Balmyra, fowie in ihz |
ren Umgebungen einheimifch geworden, fchreiten wir auf dem ung
im Norden der Ghuütha bereits befannten Karawanenwege von
Pebrüd, Küfül, en-Nebk, Deir Atiyeh, Kära, Sedud, |
Haßya, Schemfin und einigen anderen noch unbefannteren
Stationen an der Weftgrenze der großen- fyrifchen Wüfte bie
Höms (Emefa, |. oben S. 1005— 1016, 1018— 1021 u. 1426)
und Hamah (Hamath, f. oben ©. 1031 —1048) vorüber weiter '
gegen den Norden gen Haleb vor, denn fchon haben wir auf!
diefem Hinwege die etwa befannt gewordenen Seitenftationen, wo)
wir etwas von ihnen zu berichten wußten, wie 3. B. von Sa⸗—
famya, berührt. Die meiften diefer Orte find ung nur al!
Hadjh-Stationen oder ald Ausflugspuncte der Palmyra-Reiz
fenden befannt geworden und immer nur flüchtig durchzogen.
R. Bocode (1737) und die Colonel Squire und Leake
haben über diefen Weg ſchon im vorigen und zu Anfang des ger
genwärtigen Sahrhunderts (1802) 3) vor Seeten (1805) die‘
beiten Nachrichten mitgetheilt, die wir hier nebft denen ihrer weni⸗—
gen Nachfolger zur Vervollftändigung des früher Gefagten nun
in zufammenhängenderXteihe der aufeinanderfolgenden
Stationen von Süd nah Nord hinzufügen, obwol Seetzen
den Weg umgekehrt, von N. nach ©., von Aleppo nach Damascus |
zurücklegte. |
2°) L. Colonel Squire, Trav. bei Rob. Walpole, Trav. 1820. 4"
p- 317—321; Seegen, Reifen in den Orient. Bd-I. Berlin, 1854
8. ©. 1—29.
Das nördliche innere aleppinifche Syrien. 1559
=
Erläuterung 1. ’
ationen von Damascus bis Höms: Kutaifeh, en-Nebf, Kära,
Halyah oder Haſſieh.
1) Kuteife (el-Kutaifeh bei Eli Smith) 9),
Die erfte Station, welche von Damascus, wo Pococke nod
: Wafferleitung ?°) nach der Kerizesart der Berfer überfchritten
te, die jeßt nicht mehr bemerkt zu werden pflegt, gegen N.O. jenfeit
eriten Gebirgspaffes, oder des Boghas, den man von Rihan
; der Ghütha Fommend zu überfteigen hat (f. oben ©. 266),
die nördliche Bergftraße über Malula und Yebrüd weiter
tt, die Tadmorſtraße aber dur das Thal von Dicheirud
lich abweicht, zwifchen beiden hindurch die Aleppoftraße durd
ebenere Wüfte am Oſtfuße der Bergzüge nah NebE führt.
fen Ort Kteife erreihte Squire am A. Mai des Morgens
Fuße des Dichebel Kteife, von wo aus man in der anliegenden
ene in öftlicher Ferne einen Salzfjee erblidte (wahrſcheinlich
jelben, den Bocode Moia Behr nannte, welchen Seeßen
Szabacha nennen hörte, der ein bitteres, wahrſcheinlich
zun- oder vitriolhaltiges Salz zum Gerben des Leders
h Damascus liefern foll, während das Eßſalz dahin von Tad—
r gebracht wird). Gegen Mittag raftete er am großen, von
nan Paſcha Schön erbauten Khan, der, von Obftgärten und
titenfeldern umgeben, ein Denkmal osmanifcher GaftlichFeit ift.
eBen nannte den Drt Kteife ein großes mohammedantjches
if, voll Quellwaffer, Obft- und Gemüfegärten, und befchreibt
Khan mit aus weißem Marmor getäfelten Höfen, mit aus
Ben Marmorquadern aufgeführten umherlaufenden Gebäuden, mit
ſſerbecken, Bädern, Moſcheen und Kaufläden, und die wohlbe—
‚te Umgebung reichlich bewäſſert. Die Gerſtenfelder waren hier
121. April Ihon in Aehren gefchoffen, und wurden zu Pferdes
er geſchnitten. Im Dorfe mit platten Lehmhäufern und Dä-
in fand er einige chriftliche Familien und eine ſyriſche Kirche,
u noch einen zweiten, aber kleineren Khan; in den drei nörd—
ei Smith, bei Robinfon, Pal. IL. ©. 928.
) R. Be Beſchr. des Morgenl. 1. ©. 200.
1560 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 42,
ficheren Stationen Kära, Nebk und Scheihün traf er noch von
demfelben Sinan Paſcha erbaute große Khane an, welche als Eigen-
thum des Groß-Sultans aber faft ganz in Verfall geriethen. Au
Khan Scheihün bemerfte Walpole?6) eine Inſchrift, nad der
ein Arfad Paſcha ihn in der Mitte des 18ten Jahrhunderts erbaut
haben folle.
Diefe ruinirten Khane traf Golonel Squire auf feinem drit:
ten Tagemarjch (5. Mat), als er von Kteife nordwärts (um 5 Uhr)
die nächfte Bergfette überftiegen und an ihrem Fuße angelangt war,
wo die erfte diefer Khanruinen ftand, und 2 Stunden weiter eine
zweite, bei denen auch Nefte alter Aquäducte lagen. Cine Stunde
weiter erreichte er um 10 Uhr die NRuine. eines Klofters, die linke
von Yin el-Tini, einem zweiten Gngpaffe, lag, der unferr
vom weftlicher gelegenen Dorfe Jebrüd paffirt wurde, Einı
Stunde weiter ging er über Kaftal,- richtiger el-Küſtül nah EI
Smith (fol Quelle heißen, ſ. oben ©. 1436), das von Mufel
männern bewohnt und ſchon von Abutfeda?7) einft als Haupt
ort einer Zandfchaft genannt wurde, über ödes, trauriges, völli
baumlofes Land, dag nur von einer Karawane von zweihunde
Kameelen belebt wurde; er erreichte dann nach 1% Stunde Mar
Iches nur hie und da durch etwas grüne Stellen den b
dem Dorfe en=-NebE28),
Seeben?) hatte denfelben Weg am 21. April an eimeı
Regentage zurückgelegt; auch er fchreibt den Ort Kaftal, dera
einer Anhöhe ohne Gärten liegt, und, wie alle fyrifchen Dörfe
platte Dächer hat, aber der Karawane doch viel Lebensmittel, w
Lebben und gekochte Milh, Eier, Dibs und Brot, zum Verkai
anzubieten im Stande war. Südwärts des Gebirgspaffes, b
Ain el-Tini, fagt er, werden die bis dahin nur niedrigen Hüg
zu hohen, wilden und felfigen Bergen, zwifchen deren fteilen Da
morwänden, die big zu 50 und 60 Fuß ſenkrecht abflürzen u
voll Grotten find, die weiten Wege zur Ghutha hinabziehen. Ra
dem Derwiſch-Itinerar foll der Name Katife foviel al Samm
bedeuten (?). |
626) Fr. Walpole, The Ansayrii. Vol. I. p. 187.
2) Abulfedae Tab. Syr. ed. Koehler. p. 27.
2°) .Squire 1. c. 8 320.
29) Seetzen a. a. O. Th. J. ©. 25.
Das nördliche innere aleppinifche Syrien. 1561
; | 2) en⸗Nebk,
von Mufelmännern, Syrern und Katholifen bewohnt, liegt an der
Nordjeite eines Berges; fein Schöner Khan tft, wie die meiften Bauten
dDiefer Gegend, leider aus einem jehr mürben Kalkftein erbaut, der
jehr leicht verwittert, daher der Khan Schon faft in Ruinen liegt;
die griehifche Inſchrift, welche Seetzen hier von einem zer—
brochenen Stein copirte, war deshalb ganz unleferlich geworden.
Die höheren Berge fihienen ihm aus einem weit fefteren und fehr
weißem Steine zu beftehen, der aber doch noch von der weißen
Schneedede des Bergzuges jehr wohl unterfchieden werden Fonnte.
In einem Klofter zu Nebk fand Seetzen nur 3 griedhifche Geift-
liche, deren Prior von der griepifchen Infeription und auch fonft
auf literarifche Anfragen nichts zu jagen wußte, als daß es eine
griechifche Chronik geben jollte, die von dem Heiligen Gregoriug
in einem ftarfen Foltanten niedergefchrieben jei. In der Nachbar:
Schaft des Dorfes ſah Seetzen auf einem Berge eine Kirche liegen;
auch fand er auf den Anhöhen umher eine Art Salicornia (die
Einen nannten fie Sarmal, ein Peganum, f. Erdf. XI. ©. 311,
Andere Kölly, d. i. Alkali, |. oben ©. 1391), deren ältere, hol-
zige Stengel weiß waren wie Korallen, die fürzeren, jüngeren,
grünen Ausihüffe aber mit kurzen Gelenken; in einer fehönen
Quelle wuchſen Conferven, oder Wafferfäden. PBocode
ſchrieb den Ort fälſchlich Nephte.
Nach Bianchi's Hadj-Routier des Dermwifch 30) fol Nebk an
einem Fluß, wol nur das Wafferbeden der Quelle, liegen, und
treffliche Birnen (Bozdigan genannt) erzeugen.
3) Kära.
Don en-Nebk ging Colonel Squire gegen N. durch eine
fleinige Ebene, an deren Ende er nah einer Stunde das Dorf
Deir Utiyeh (er fihreibt es Deradaiah) vorüber eine Fleine An—
höhe mit der Ruine eines vieredigen Thurms überftieg, von wo
man Kära erblickte, das 3 Stunden fern von en⸗Nebk liegt, und
von Mufelmännern, Griehen und Katholifen bewohnt wird.
) Siehe Itineraire de Constantinople à la Mecque: Recueil de
Far. et M&m. de la Soc. de Géogr. de Paris. Vol. Il. 1825.
.p. 111.
1562 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $
Auch Niebuhr?1) jedoch nur durch Erkundigung, von
Arabern die Orte Kuteife, Nebk, Haffia ale ein Gaftell, Kära
als ein Dorf und auch Darateie, offenbar dieſes Deir Atiyeh,
an der Landftraße gelegen, und zwar leßteres als einen Ort, wo
gute Waffen gefertigt würden, nennen hören, fonnte aber jonft noch
feine genauere Nachricht über diefelben mittheilen.
Zu Abulfeda's Zeit 3?) gehörte der Ort zu den berühmte:
ven Landesorten, den er Karat fchreibt; was PBocode für
Gründe hatte, ihn von den Franken Garinthia nennen zu laffen,
ift ung unbekannt geblieben 3); den Hügel mit dem Thurm hielt
er für ein Wachthaus, deren viele von da nad) Palmyra zu ge-
ftanden haben jollten, von denen ung jedoch noch alle genaueren
Nachrichten fehlen. Er hörte, daß ein Klofter Deir Mär Jacob
in Weft, eine Stunde fern vom Orte, in Ruinen liege, was aud)
von Golonel Squire wiederholt, von Seetzen9 aber ignorirt
wurde, der fonft dergleichen fehr aufmerkſam beachtete; leßterer
giebt hier nur den Khan und ein großes Birke oder Wafferbeden
im Dorfe Kära an. Ein Deir Mär Mufa der Syrer führt
hingegen Eli Smith) ofiwärts von en-Nebk an, als Sitz
eines hiefigen jacobitiſch-ſyriſchen Bifhofs, der fich jedoch viel in
en-Nebk aufhalte. Squire fagt, die Mofchee zu Kära fei früher !
eine: chriftliche Kirche gewefen, und dies ſcheint Abulfeda zu bes |
ftätigen, der von den zahlreichen Pilgern fpricht, die diefen Ort
durchzögen, der, zwifchen Damascus und Emeja, gelegen, vorzüglich
von Chriften bewohnt fei. Ihre jeBige Kirche, jagt Squire, der |
dort 30 ſchismatiſch-griechiſche Chriften angiebt, jei St. Sergiug
geweiht; auf einem Stein der Mofchee bemerkte er die Inſchrift
43avaoıog ’Enıoxonog, und eine Gapelle im Norden ‚des Ortes |
fei St. Nicolas geweiht. |
Als G. Robinfon, im December des Jahres 1830 in Kära 7
war, campirte ein fehr großes Lager der Anafeh36) mit ihren ©
Zelten, die einen mächtigen ſchwarzen Fleck in der hellen Wüfte
bedeckten, dafelbft, das fich den bemohnteren Gebieten fehr genähert 7
hatte.
a a FF 35
31, C. Niebuhr, Reife. TH. II. ©. 97. 3?) Abulfedae Tab.. Syr.
ed. Koehler. p. 7. N, Pococke, Beſchr. a. a. D. Th. I.
©. 202. 34) Seeben, Reife. Bd. I. ©. 22. ») Eli Smith,
bei Robinfon, Pal. IH. ©. 928; Robinfon, ebendafelbft. ©. 746.
* 3°) @. Robinson, Tray. Il. p. 2358.
Das nördliche innere aleppinifche Syrien, 1563
4) Haſya, oder Haffiah.
Durch niedere felſige Klippen mit Thurmreſten von Kära aus
wird in 2 Stunden ein Dörfchen erreiht, wo ein Sarcophag
aus weißem, polirtem Marmor jegt zu einem Brunnentrog
für das Vieh dient; Pocode37) nennt die dabei flehenden Häufer
Bes, Colonel Squire nannte fie Briedy; nah Eli Smith wer-
den fie Bureif oder Kalaat el-Bureidj genannt, von wo oftwärts
eine Route nad) Palmyra abzmweigt, das 10 Stunden fern Tiegen
fol. Derfelbe Ort ift bei Seetzen richtiger Bureidſch, Diminutiv
don Burdſch, d.i. Thurm, zu fohreiben. Nur 3 Stunden
nordwärts durch fleinige, öde Wüfte, in ver der Kalkftein viele
Verfteinerungen zeigte, und wo Seetzen einige neue Motacillen-
arten (Asphuhr der Araber genannt) bemerkte, wird an einem rui-
nirten Khan vorüber das Dorf Haſya, oder Haffteh, das, nad)
Pococke, 8 Stunden fern von Kära liegen ſoll, erreicht. Nach
Eli Smith wird es von Mufelmännern und Katholifen bewohnt;
Serben fand viele Chriften im Dorfe. Bom Norden von Aleppo
durch die ebene, fteinige Wüfte bis hieher vorgerücdt, bemerkte er
hier zuerft die größere Annäherung an die höheren Bergzlige des
Anti-Libanon, der in SW. von Haſya mit feinem Nordoftende,
dem Dſchebel efh-Schurfy, in die tiefe Ebene der Bukeia abfällt,
welche der Drontes nordwärts über den See von Kedes nach Höms
durchzieht. Colonel Squire bemerkt, daß von Hafya an weit-
wärts die bisher dürre, fleinige Wüſte aufhöre und nun das mehr
wellige Land gegen den Dronteslauf hin auch angebaut werde,
hinter welchem man die hohen Berge des Libanon emporfleigen
ſehe.
Pococke mußte ſeinen Plan, von Haſya (er ſchreibt Haſſeiah)
Kr Tadmor zu reifen, aufgeben, weil er den Aga des Ortes
nicht daheim traf, an den er empfohlen war, und ohne feinen Schuß
damals die Straße zu gefahrvoll galt. Colonel Squire fand bei
‚dem dortigen Aga (1802) eine fehr gaftlihe Aufnahme und große
Dereitwiligeit, ihn in 5 Tagemärfchen nah Palmyra zu gelei=
‚ten, weil diefer Ort unter feinem Befehl ftehe, da er der Pforte
den Tribut diefer feiner Provinz abzuliefern habe. Er verficherte,
‚fein Bater und auch fein Großvater hätten fehon früher Engländer
M Wococke, Befchr. a. a. O. II. ©. 203; Squire L. c. Be, a: Ei %
Smith, bei Robinfon. II. ©. 928; Seesen a. a. O. J.
*
1564 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 42,
dahin geführt. Doch diesmal wurde die Nordroute weiter fortge—
ſetzt und mit guter Escorte von 7 Reitern über ein Dorf Che—
mor, das fonft unbekannt geblieben, in einem halben Tagemarſche
die nahe Höms erreicht.
In Haſya, das nur ſchlechtes Waſſer habe, hörte Pococke
von einem Türken die Ausſage von der Waſſerleitung gegen Tad—
mor, von welcher ſchon oben (S. 1286) die Rede war. Ueber die
Umgegend war man damals jedoch ſehr wenig orientirt, denn noch
wußte Pococke nichts vom See von Kedes und dem nahen
Orontes. Gr lernte nur den 3 Stunden fernen Khan von
Schemſi fennen, als eine Station auf dem Wege nah Höms.
Auch Seeben?) zog nur auf dem ihm noch wenig befannten
Gebiete der Oftfeite des Drontes, das wir in Obigem genauer
fennen gelernt, am 19. April über die Dörfer Schemgzije,
Schiſhar und Tell Shifdhär nad) Höms vorüber.
Durh Eli Smith erfahren wir, daß der erftere Drt, der
von Mufelmännern bewohnt wird, richtiger Schemfin heißt und
der zweite richtiger Schinfhär, beide an der Karamwanenftraße
liegend, daß aber ſüdoſtwärts von Hafya etwas öftlich davon
das Dorf Sudüd39) eine Tagereife nördlih von Deir Atiyeh
liege. Er ſchritt alfo weiter nach Haſya fort, um fich zu verges
wiffern, daß jenes Südüd dag altteftamentalifhe Zedada
an der Nordgrenze des gelobten Landes fei, das jchon im
4 Buch Mofe 34, 8 u. 11 mit Ribla (f. oben ©. 996) zugleich
genannt wird, von welchem die Localität ebenfall8 genauer ermittelt
werden fonnte. — f 4
Die directe Route von Höms nah Hamah iſt ung aus
Obigem hinreichend bekannt; von einer etwas öſtlich abweichenden
Seitenroute, welche vielleicht einſt die Straße von Alexander M.
Kriegsheer nach Thapſacus ſein mochte, wie J. Rennell dafür
hielt, die aber gänzlich in Vergeſſenheit gerathen iſt, und von mel:
cher erft ganz neuerlih Dr. de Foreft die erfie Station Sa—
lamya wieder entdedt hat, ift fhon oben (S. 1049—1050) die
Rede geweſen.
638) Seetzen, Reife. I.
3°) Eli Smith, bei — Pal. III. S. 928 u. 746.
Raramanenftationen nach Ma'arrat. 1565
Erläuterung 2.
Stationen von Hamah auf der großen Karawanenſtraße durch
die Wüfte nach Ma'arrat en⸗Na'aman.
Von Hamah haben wir ſchon des doppelten Karawanen—
weges nach Haleb erwähnt, der auf der weſtlichen Straße
über Apamea (Kalaat el-Medyk) längs dem Orontesthale und
dann von ihm öſtlich abweichend über den ruinenreichen, langen
Höhenzug des Dſchebel el-Arba'in nad Riha führt, der voll—
ftändig befchrieben ift (f. oben ©. 1051—1067 u. 10771086) ;
fowie auch des dDirecteren Wegs, der, ald große, begangene
Handelsftraße auf der Dftfeite des langen Höhenzuges, in-
nerhalb des Gebietes der aleppinifchen Wüfte zurüdbleibt, und
direct nordwärts über Kefr Taiyibeh, Latmin, Khan Schei—
Hün bis Ma’arrat en-Na’amän genommen wird, deffen Lage‘
ung aus Eli Smiths Noutier bekannt ift (f. oben ©. 1067).
Diefem lebteren Wege von Hamah über Ma’arrat, der
großen Hauptfiraße der Karamwanen, folgten vom 14ten
bis zum I8ten Jahrhundert ausſchließlich alle früheren Neifenden,
die fich nicht abfeits derfelben tiefer in die Berge oder in die Wüſte,
welche beide gleich gefahrvoll für die chriftlichen Reiſenden geblieben,
hinein wagen wollten, und nur erft im gegenwärtigen Jahrhundert
fonnten von einzelnen Fühneren Reifenden, wie von Burdhardt
und Anderen, Seitenftraßen hie und da durchzogen werden. So
ſchon Ebn Batuta (1326), Belon du Mans (1548), B. della
Balle (1616) und Bocode (1737), denen dann auch Seetzen,
Thomſon und Andere gefolgt find. Ihre Nachrichten find nur
ſparſam und flüchtig, aber durch Vergleichung ihres Zufammen-
immens doch hinreichend, um uns Fartographifch über die Haupt:
richtung zu orientiren.
|
]
| 1) Khan Scheihun (8 Stunden von Hamah).
| Diejes Karamwanenferai wird fohon von Della Valle) alg
‚gaftliche Herberge genannt, der hier nad Abreife von Hamah den
31. Mai des Jahres 1616 fein erſtes Nachtquartier nahm, in deffen
*°) Della Valle, Reife. Genf, 1674. ©. 171.
1566 Weſt-⸗Aſien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 42,
Nähe er das Dorf Chiefertab nennt, das fonft unbekannt ge
blieben; er glaubte, daß hier das Land Hiobs zu fuchen fei.
Pocode erreichte den Ort, den er Schehoun ſchreibt 4), in
8 Stunden Marfch von Hamah, nachdem er zwifchen Hügeln und
Zrümmerftellen Ktabai, Afriminerra, Zifin mit Kirche und noch
1 Stunde weiter einen Ort Trimaris nennen hörte, zwifchen denen
viele Gifternen lagen, ein Beweis früheren Anbaues, wo jebt gänz-
liche Verddung eines fruchtbaren Bodens ſich zeigte. Nachdem er
zur linfen Hand den weftlihen Höhenzug zur Seite liegen ließ,
fehrte er in Scheichun ein, deffen Aga den Ort unabhängig bes
herrſchte. Er hielt diefe Station für die alte Capareas des
Itin. Anton. (bei Wessel. p. 194), welhe Mannert*) wol irrig
mit Abulfeda’s Kaphartab (Abulf. Tab. Syr. p. 111) identiz
fieirte, die viel nordmeftlicher, auf der Route zwifchen eſch-Schoghr
und Ma’arra, lag; daher Scheihun, nad) Lapie, wol eher als
Kaphartab diefem Orte Gapareag (Itiner. Provinc. ed. Parthey.
p- 187 und Ind. p. 319) entjprechen möchte:
Seetzen 8), der nah einem Tagemarfche vom Norden von
Ma'arrat am 14. April unter Donner und Blitz im Khan Schei-
hün einfehrte, rühmt die Gegend als überaug fruchtbar, aber wer
nig angebaut, und nennt füdwärts zwifchen ihm und Hamah noch
die Station Lätmin (offenbar Lamdin, die erfte Station bei
Benjamin), nahe Kefr Tayibeh und Fünftlihen jebt mit
Gras bewachfenen Hügeln, die aber, mit Mauern umgeben, einft
bedeutende Orte gewefen zu fein fcheinen. Zu Latmin, das die
Araber jeßt Ludmien®) ausfprechen follen, ſtehen noch- viele
Säulen und Gewölbgrotten, die jetzt zu Silos, oder Kornmagazi—
nen dienen, wo man auch noch Snferiptionen bemerfen fonntez die
Kornhöhlen nannte man jeßt Aar oder Ser.
Einer diefer Orte wird Tell Seyäd genannt. Auch find
einige von ihnen Bafaltberge: denn Baſaltblöcke liegen umher zer—
freut, Südwärts vom Tell febte Seegen am 15. April feine
Wanderung über eine fehr ſchön cultivirte Ebene bis zur Mofchee /
von Tayibeh (over Teibe, wie er fchreibt, Theba bei Walpole)
fort, wo große — J—— weideten. Die Felder waren von
s421) Pococke, Beſchr. a. a. O. IL. S. 211.
X Mannert, Geogr. der Griechen und Römer. VI. 1. ©. 369.
+3) Geeben, Reife. I. S. 9—12.
**) Benjamin of Tudela, Itin. bei Asher. I. p. 88.
*°) Fr. Walpole, The Ansayrii. T. L, p. 187.
KRaramanenftationen nach Ma’arrat. 1567
gelben Srühlingsblumen wie vergoldet; ftatt der bisherigen
Kalkfteine traten große Hornfteine und Feuerfteintrümmer hervor
und viele Kleine, fcharfrüdige oder fpikige, ifolirte Höhen, die er
für Bafaltberge hielt, bis dieſe fih bei der Annäherung des
Dronteshettes in vollfommene Ebene verloren. Neue Froſcharten,
Heine, ſchnelle Eidechfen und einige Maulwurfshaufen, welche den
blinden Maulwürfen (Aspalax, Chuld der Araber) zur Wohnung.
dienten, wurden hier von ihm bemerkt, ehe er noch das Stromufer
des Drontes mit feinen Gäften vor Hamah am fiebenten Zage
feines Ausmarfches von Haleb erreichte.
Auch Thomfon, der 1840 den Weg von Scheihün?) nad
Tayibeh Ende März durchwanderte, war auf der hohen Plaine,
die fih) von da weſtwärts zum Drontesthale hinabjenkt, von ihrem
Grasreihthum und ihrer Blumenpracht überrafcht, obwol fie ganz
baumleer blieb. Den Ort Scheihun fand er an die Oftfeite ei-
nes Hügels angebaut, den er für einen Fünftlih aufgeworfenen
hielt; das Dorf hatte jetzt 2,000 bi8 3,000 Einwohner, und war
der Hauptort aller Umgebungen. Die Pracht der aufgehenden
Sonne an einem feierlichen Frühlingsmorgen brachte ihm den Ge—
danken ganz nahe, wie es dem Menjchengefchlechte jehr natürlich
geweien, den Schöpfer des Lebens in der Glorie des Sonnenballs
auffteigen zu fehen und ihn anzubeten, wie dann der Sonnen—
eultus fih über den ganzen Orient verbreitete. Südwärts von
Scheihun fam Thomfon über. das Dorf Yemruk, das erfte Dorf
unter der Erde, das er auf feinen Wanderungen im Drient ans
traf, das ihm ganz aus Cifternen zu beftehen fihien, die man durch
6 der obern Erddecke in Wohnungen verwandelt hatte.
Zwei große Schutthügel bezeichneten die früherhin weit ſtärkere
Bevölkerung der Gegend, von denen man noch 3 Stunden bis
Tyabih, d. i. Tayibeh, zurückzulegen hatte, von wo er ſich
über das Dorf Kumhany dem Orontes und der Stadt Hamah
‚exit näherte, deren Anblick durch den grünen Streif längs dem
Dortesufer weſtwärts der Wüſte eine leiſe Erinnerung an die
[Bin von Damascus erwedte. Bei einem zweiten Befuch in
‚Sheihun, 1846, fand Thomfon die Einwohner des Dorfes eben
fo fanatifh und in Kämpfen unter ſich begriffen, wie zuvor bei
dem erften Befuche. Der Khan, fagt er, fei fo groß, daß er eine
ganze Mecca-Karawane in fid) aufnehmen könne.
*) Thomson, in Biblioth. Sacra. Noy. 1848. p. 663, 700 und im
Mission. Herald. 1841. AXXVIL p. 361.
1568 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 42,
2) Ma’arrat en-Na’amän (f. oben S. 1067-1068).
Schon Belon du Mans berührte diefen Ort auf feinem
Wege (1548) von Hamah nach Aleppo. Die weiten, thonigen
Ebenen mit vielen Gifternen, die er am erften Tagemarfche über
Lätmin und Scheihun durchzog, verglich er mit feinem Hei-
mathlande la Beauffe und den Pays de Lodinoig #7); die Erd-
dede, bemerkte er, liege feine Elle tief über dem Boden, den er
faft Fräuterlos fand, nur mit Asphodelus und holzigen Rauten be-
wachſen, ohne Wald, mit wenig Aderbau, doch mit einer Kornart,
welche dem Sorgho der Lombardei fehr ähnlich fei, doc) weiß ftatt
röthlich, welche die Araber Hareomam nannten, und daraus auf
heißen Biegelfteinen ihr Brot ‚in dünnen Blättern badten, was aud
die Städtebewohner in ihren Badöfen zu Stande brachten. Daj-
felbe Korn hatte der Neifende auch fchon in Epirus und Albanien
wachen fehen, von wo man es auf den Marft nah Korfu brachte
und zu Taubenfutter verbrauchte. Uns tft nicht genau befannt,
was unter diefer damals wol erft dort eingeführten neuen Kornart
zu verftchen fein möchte. Am zweiten Tage fchritt er weiter nord-
wärts über hügeliges, mit Büfchen mehr bewachfenes Land bis zu
Ma’arrats Ruinen vor, die er für eine einft große Stadt wohl
erkannte. Noch fanden Refte einiger ſchönen Gebäude zwifchen den
vielen eingeftürzten Wohnhäufern, auch einige Mojcheen, von Brun—
nen und Bächen umgeben. Von diefem Orte, der auf halbem Wege
nah Aleppo liegt, wurde der Boden mit Getreidearten,
Baummolle und Sefam angebauter als zuvor.
Ebn Batuta, der diefen Ort Ma’arra zwei Jahrhunderte
früher befucht hatte (1326) 48), feheint ihn noch in feinem blühenden
Zuftande vorgefunden zu haben; er nennt ihn jedoch nur eine Fleine,
aber nette Stadt, voll Feigenbäume und BPiftacien, deren Früchte
nad) Damascus und bis nah Cairo ausgeführt würden. Die
Stadt wurde von einer Secte der Schiiten bewohnt, welche die
zehn erften Apoftel haßte, daher bei dem Grabe Omars, Sohn
Abdallaziz, des Chalifen, das fid eine Paraſange außerhalb der
Stadt befand, feine Schildwache fand, weil diefer dem Ali noch fo
große DBerehrung -erzeigt hatte. Früher, fagt Ebn Batuta,
habe die Stadt Dhät el-Kuffür (d. i. die Palaftreihe)
+7) Belon du Mans, Observ. 1. c. p. 156. .
*°) Voy. d’Ibn Batoutah ed. Defremery I. c. I. p. 144.
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Karawanenſtation Ma'arrah. 1569
geheißen; ein Berg an ihrer Seite werde Anno’män genannt;
den Namen Ma’arrat No’man habe fie erhalten, weil ein Sohn
No’man, Sohn Beſchir alanfary, Gefährtee Mohammedsg,
der, während fein Bater Statthalter in Höms war, hier ftarb und
durch feinen Vater auch in Ma'arra, die früher Ma’arra Emefa
geheißen, begraben wurde,
Abulfeda 9), Batuta’s Zeitgenog, rühmt gleichfalls diefe
Stadt, welche er von der nördlichen Ma’arrat an-Ntesrin unterfchei-
det, welche abgekürzt auh Ma’arnami und Ma’arnafi heiße.
Srüher gehörte fie zur Provinz Emefa. Köhler hält fie nicht
mit Pococke für das frühere Arra im Itin. Anton., fondern für
Marra der Kreuzfahrer, welche fagten, daß fie Gapharda nahe
liege (f. oben S. 1067); aber feine Identificirung mit Marathon
bei Bolybius (V. 68) ift völlig unftatthaft. Edrifi rühmt die
Srüchte der Stadt, obwol es ihr an Waffer fehle. Dieſe Stadt
iſt e8 unftreitig, welche die Kreuzfahrer im erften Jahre ihres Ue—
berfalles von Antiohia aus unter Boemund auf einer Raub-
ereurfion nach 3 bis Atägiger Belagerung zerftört, auggeplündert
und ihre Bewohner, die fih in Souterrains und Höhlen verborgen
hielten, theils umgebracht, theils in Feſſeln weggefchleppt haben,
die Marra, von Willermus. Tyr. eine Urbs munitissima (Hist.
VI. 9, fol. 734), genannt wurde.
Della Balle fand (1616) °%) noch einen einheimifhen Fürs
fen in dem Drte, der aber ſchon unter der Botmäßigfeit der Tür-
fen als Bafall ftand; Pocode>l) fand den dortigen Aga als uns
abhängigen Gebieter, dem er feinen Gaphar zahlen mußte. Der
Khan war in gutem Stande, mit einem quadratifchen Thurmbau
von Quadern, mit einer Mofchee und dem Neft einer alten Kirche
oder eines Klofters; die Stadt lag in Ruinen. Auch ihm fielen
die zahlreichen Cifternen auf, die fich hier überall an den Straßen
befinden. Er hielt diefen Ort für das Maronias bei Ptole-
mäus (V. 15, fol. 139), wahrfheinlicher ift es Arra2), Die
Maratocupreni bei Ammian. Marcellin. XXXVII. 2, 11, die
unter dem Kaifer Valerian (im 3. 369) als eine fanatifche, freche
Räuberrotte nach Art der fpäteren Afaffinen durh Mord und
'
, *°) Abulfedae Tab. Syr. ed. Koehler. p. 111; Edrisi bei Jaubert.
„ Yol. II. p. 139. °°) Della Balle a. a. O. S. 171. °') Bocode,
Beſchr. des Morgenl. II. ©. 212. 52) Mannert, Geographie der
Griechen und Römer. VI. 1. ©. 369.
| Ritter Erdkunde XVII. 69998
*
1570 Weft-Afien, V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 42.
Plünderung eine Zeitlang großes Unheil über jene Gegenden Sy—
riens brachten, hielt Bocode, weil Ammian fagt, daß fie in der
Nachbarſchaft von Apamen ihren Wohnfiß hätten, für die einftige
Bevölferung diefer Stadt Ma’arrat, deren aus reicher Beute ent:
ftandene ſchöne Stadt damals durch ein römiſches Kriegsheer eine
gänzliche Zerftörung und Vernichtung ſamt ihren Bewohnern erlitt.
Doch bleiben die verfihtedenen Lesarten diefer Stelle, in welcher
dieſer Volksname nur ein einziges Mal vorkommt, immer noch
zweifelhaft), ine fpätere Zerftörung diefer Stadt Ma’arrah
Iheint dur) Griechen zur Zeit der Dynaftie der Seifeddewfet in
Syrien ftattgefunden zu haben (ſ. oben ©. 1025).
Colonel Squire und M. Leake nahmen einen anfangs et-
was weftlihern Weg von Hamah nad Ma’arrah5*) als den ge
wöhnlihen, directen nordwärts, indem fie die 12 Stunden Weg
dahin in 2 Tagereifen zurüdlegen wollten. Sie blieben nämlid)
am erften Tage von Hamah 3, Stunden lang mehr in der
Nähe des Drontesufers im Thale bis zu einem zerftörten. Aquä—
duct und einer verfallenen Mühle, und kamen an vielen kreisrun⸗
den, iſolirt ſtehenden Hügeln vorüber, die ſie für künſtliche hielten,
Sie bogen dann gegen Oft dur Die Hügel zum Khan Schei⸗
hun zur Herberge ein. Am zweiten Marfchtage direct nord—
wärts über kräuterreiche, wellige Ebenen mit gutem Boden fort
jhreitend, auf dem fie an mehreren Beduinenlagern vorüberritten,
fahen fie viele Gifternen, bei deren einer fie ein Portal mit grie—
chiſchem Architrav bemerften. Bald darauf paffirten fie den
Brunnen Haffar, nahe dabei einen Sarcophag, umher große
Steinblöde, tiefe Eifternen und Grundmauern, und erreichten dann
das große Dorf Ma’arrah, in dem fie ein prächtiger Khan mit
Solonnaden umgeben aufnahm, darin fie ein Bad und eine Mofchee
mit fchönen Minaret vorfanden. Im Innern des Moſcheehofes
ſahen fie einen Dom, von 8 Säulen getragen, der aus der byzan—
tinifchen Zeit herzuftammen ſchien. In deffen Nähe fland ein Ger
bäude mit einer Steinthür, die fi, ungeachtet ihrer maffiven
Dide von 8 Zoll, doch in beftändigem Gebrauch erhielt und von
einer Perſon leicht hin» und herſchwingen ließ. Es ift die nörd—
lichfte diefer eigenthümlichen Art der Architeetur, welche den gan—
°°3) C..G. A. Erfurdt, Commentar. in Amm. Marc. Libr. XXVIMl.
2, er Tom. 3. p. 234—236. °*) Col. Squire, bei Walpole I. ©.
A
Rarawanenftation Ma'arrah. 1571
zen Hauran bis nach Petra durchzieht, die uns bis jeßt bekannt
‚geworden. Der BEN liegt an der DOftfeite des Ortes von
Ma’arrah.
Seeben, der von Aleppo herkam, ſagt, Ma'arrah ſei der
erſte Ort des Paſchaliks von Damascus 55), den man hier treffe,
welcher zwifchen Gärten von Oliven- und Feigenbäumen fehr viele
Trümmer großer Quadern und alter Bauwerfe zeige. Kalaat
Nomän nennt er ein verfallenes Schloß von geringem Umfange,
das von Franken erbaut fein joe, und daneben liege dag Städt:
chen Ma’arrat en-Nomän mit 1,500 Einwohnern, die fehr viel
Taback bauten, auch bleibe die Umgegend eine ganze Strede weit
gut bebaut. Den Khan nennt er Marhatät, der 5 Minuten vom
Wege feitwärts liege, wo viele große Quadern und ein Felsbruns
nen mit trefflihem Waffer, zu deſſen Baffin man auf 27 Stufen aus
Kalkftein hinabfteige. Die Anaſéh campirten der Karamwanenftraße
zur Seite, und machten die fidlihe Straße fehr unficher, wo er
jenfeit einer Haideftrede ein Kabr el-Frändſchie, d. i. das
Grabmal eines Franken, beſuchte, das aus einem langen Loche un—
ter einem Gewölbe mit 3 in Feld gehauenen Gräbern beftand. Er
fand bis Scheichuͤn ziemlich grasteiches Weideland (am 13. April
1805).
G. Robinfon (1830) md Irby und Mangleg (1847) 56)
zogen zur Winterzeit diefes Wegs durch Ma'arrah, während der
Libanon mit Schneemaffen bedeckt war; daher unftreitig- dag viele
Wild, das fie antrafen, wie wilde Schweine, Gazellen, Hafen, Reb—
hühner, Buftards (eine Art Trappe) und anderes, das ſich in größerer
Menge als zu anderen Sahreszeiten in diefen wärmeren, fehneefreien
Niederungen fehen ließ. Die Fünftlihen Hügel, welche Robinfon
hier antraf, verglich er mit denen der Salisbury-Plaine in England.
Schon oben, ©. 1067, ift diefe Ma’arrat en-Na’amän
nah Thomſons und Eli Smiths Angaben erwähnt worden;
eitdem hat fie Walpole beſucht (1850) 57), der von Scheichün,
on Süden, fommend, nah 1'4 Stunde, ehe er den Ort erreichte,
inks am Wege von großen, maffiven Mauerreften ſpricht, welche
nen ganzen Berg von 2 Miles Länge und 5 bis 6 Miles im
| R.) Seeben, Reife, Th.1. 1854. ©. 7—8.
5 6. Robinson, Trav. in Palestine. Vol. II. p. 248; Jrby and
Mangles 1. c. p. 242.
E ®") Fr. — The Ansayrii. I. p. 193.
N Goagss 2
— —
9
1572 Weft-Afien. V. Abtheilung. II Abſchnitt. $. 42
Umfreife mit den Trümmern behauener Steinhaufen bedecken, dar
unter er auch viele umgeftürzte Säulen zwifchen langen Mauer-
reihen bemerkte, die gegenwärtig nur zu Gehegen für Viehheerden
dienen. In ihnen war fein ganzes Gebäude mehr erfennbar, aber
jehr viele fhöne Bauftructuren erinnerten in ihren Bruchftüden an
die Sculpturen von Baalbek, und zumal ein fchöner alter, noch
ftehen gebliebener Thorreft foll, in demfelben Styl wie Baalbef,
an die dortigen Baumeifter erinnern. Diefe Stelle wurde von den
Eingeborenen Konad (PBalaft) genannt. Bon da an reihen fih Dorfan
Dorf und an Ruinen von Gaftellen, die an die Zeit der Kreuzzüge
erinnern, mit großen Gewölben, in deren einem 11 Familien ihren
Wohnſitz aufgefchlagen hatten; viele Gruben; tief und breit in Feld
gehauen, fieht man hier. Die Einwohner-der Stadt find jetzt nur
Mufelmänner, bei deren Mutſellim Walpole, der fid) mit den ſy—
rifhen Bewohnern überhaupt ſehr befreundet gemacht, eine gaftliche
Aufnahme fand, während Thomfon und Eli Smith nur. dag
fanatifche, ungaftliche Volk diefer Ortfehaft Eennen gelernt hatten.
3) Riha und der Dſchebel Arba’in.
Die nördlichere Station diefes Namens, weldhe am Nordende
des Dſchebel el-Arba’in und feiner großen Nuinengruppen
liegt, die fih an die von Ma’arrah nordwärts anſchließt, haben wir
Ihon früher genauer Fennen lernen (f. oben ©. 1054—1066); fie
jeßte ung fohon durch ihre Menge bis dahin unbekannt gebliebener
Denfmale in Erflaunen, fowie durch eine Cultur der einft zahle
reihen Populationen, von deren Zuftänden in ihren vergangenen,
glüdlicheren Zeiten die Gefchichte faft gänzlich ſchweigt. Sie
wurde, jagt Walpole58), im Sahre 1812 vom Paſcha von Aleppo
wegen Rebellion ganz niedergebrannt, aber als dieſer Reiſende fe
im Sahre 1850 befuchte, ftand fie wieder in vollem Flor.
Jenes Erftaunen wiederholt fih, wenn wir im Norden deffel-
ben öftlihen Gebirgsbegleiters des Orontes fo nahe dem
mäßig hohen Gebirgszuge, welder zuvor der Aufmerffamfeit dei
Geographen, wie der Hiftorifer gänzlich entgangen war, der dat
DOrontesthal im Weft von der innern fyrifchen, aleppinifchen Pla
teauebene im Oft fheidet, hier direct im Norden des Diebe
°»®) F. Walpole, The Ansayrii. II. p. 203.
Dſchebel el-Ala, feine Auinen, 1573
Arba’in noch einen zweiten, ihm. analogen Höhen zug vorfinden,
den Dſchebel el-Ala, den man als eine zweite Verlängerung
jenes Oſtbegleiters des Orontes anſehen kann, der bis an die
Querſtraße von Aleppo, weſtwärts nach Antiochia reicht, und die
gleiche Terra incognita eines Ruinenberges, wie der Arba'in
zeigt, der bisher faſt völlig unbekannt geblieben war. Ehe wir
daher in die vielen öſtlichen Seitenwege nach der aleppiniſchen
Plateauebene abſchweifen, wollen wir den erſten Entdecker durch die
Ruinenwelt dieſer nördlichen Höhengruppe des Dſchebel Ala
begleiten.
Erläuterung 3.
Der Druzenberg des Dſchebel el-Ala und feine ———
mit Armenaz, Keftin und Edlib.
Sm Norden von Riha, gegen Stumak (f. oben ©. 1055)
und ein paar Stunden weiter über Edlib (f. oben ©. 1061),
von woher Burkhardt ſüdwärts nad) Riha fortfchritt, aber aud)
noch weiter nordwärts über Ma’arrat (el-) Nisrin und
jenfeit Armenaz (f. oben ©. 1098, 1099) bis zum Parallel von
Aleppo und Antiochia, auf welchem der gewöhnliche Karawanen—
weg zwifchen beiden Hauptftädten von Oft nah Weft von fo viel
Zaufend Wanderern alljährlich betreten wird, zieht fih der Höhen
zug des Dſchebel Arba’in, der nur nördlich Riha’s durch einige
Einſenkungen unterbrochen ift, unter dem veränderten Namen und
der mehr tjolirteren, etwas höher und rauher auffteigenden Ge:
birgsgruppe des Dſchebel Ala in gleicher Richtung von Süden
nach Norden fort, und ſcheidet im Weſten das Thalgebiet des
| mittlern Drontes von der weiten, höher im Dften gelegenen, gleich»
‚förmigeren Blatenuebene des innern Syriens. Weiter füd-
wärts nannten wir diefe mit Btolemäus Balmyrenez nördlich
‚daranftogend Fönnen wir fie das aleppinifhe Innerſyrien
‚nennen, welches in feinem weftlichen Anftoß an das fanfte, kaum
‚merkliche Oftgehänge des Dſchebel Ala nach dem dortigen Haupt:
‚orte in en Mitte die große Plaine von Keftin genannt
wird.
*
1574 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 42.
Keftin, im Süden jener großen Querſtraße von Aleppo nach
Antiochia, von welcher faſt Niemand ſüdwärts abzuweichen gewagt
hatte, liegt 10 Stunden weſtwärts von Aleppo in einer unge—
mein fruchtbaren, gut angebauten, ſtark bevölkerten Landſchaft voll
Ortfchaften, die befonders auch durch. große, herrlihe Oliven—
wälder, Kornfluren und Melonenfelder gefegnet und von den Hö—
hen des Dſchebel Ala in Weft umkränzt if. Die Bewohner jener
Dorfichaften und von Keftin felbft fcheinen gegenwärtig großen—
theild Druzen zu fein, und darin mag der Grund ihrer ſchweren
Zugänglichkeit und Unficherheit Sahrhunderte hindurch gelegen ha—
benz denn die Wege bieten feine Schwierigfeiten dar, fondern nur
die Bevölferungen, deren Fehden und ununterbrochene Händel
und Raubparteien auch hier, wie unter den Nafairiern, jeden Zur
‚gang und jede Lofalfenntniß unmöglich oder doch ei und
“immer beichwerlich machten.
Ende Auguft des Jahres 1846 gelang es dem unermüdlichen
amerikanifchen Miſſionar W. Thomfon,. der in Syrien faft
überall außerhalb der feit Sahrhunderten längft betretenen und bes
fannten Wege fo viele neue Pfade entdedt und zuerft zugänglih
gemacht hat, auch hier das Feld der Entdefung zu eröffnen, dem’
jedoch bisher noch Fein Anderer gefolgt ift, jo daß wir nur feinen
Berichten dag zu verdanken haben, worüber alle Anderen ſchweigen.
Bon Aleppo aus folgte er59) einem Druzen, der fein Maul $
thiertreiber war, durch mehrere weniger befuchte Zocalitäten auch
nach Keftin, wo diefer feine Heimath hatte, Die Wohlthaten
und der Beiſtand, den die amerikaniſchen Miſſionare ſeit mehreren
Sahrzehenden von Beirut aus den Druzen als ihren Beſchütern
im Libanon bewieſen ns (liebe oben ©. 737 u. f.), waren in
Keftin wohl bekannt. W. Thomfon wurde von dem Druzen⸗
Scheich Abu Scherif Nöfif mit offenen Armen empfangen,
das ganze Dorf verfammelte fi) um den Gaft, den fie mit feinen
Begleitern als ihre Brüder aus dem Libanon begrüßten. Mehrere
von ihnen hatten im Libanon bei den Miffionaren zu Abey (fiehe
oben ©. 453) gewohnt. Noch vor 10 Jahren hatte Thomfon
nicht das Geringfte über diefe Druzenbevälferung erfahren fönnen,
jebt wurde er voll Bertrauen in ihrer Mitte aufgenommen.
6°) W. Thomson, Journey from Aleppo to Mount Lebanon by
Jebble EI Ala etc., in Bibl. Sacra. Nov. 1848. Vol. V. No.XX.
p» 663-—672.
Dſchebel el-Ala, Keftin. 1575
Keftin: it durch die große Taubenzucht ausgezeichnet, die
ier in einem Maßftabe betrieben wird, wie an feinem andern Orte
ı Syrien, vielleicht noch in Folge des früheren Bedürfniffeg für
e ſyriſchen Zaubenpoften, deren wir oben (S. 1400) aus den
eiten Nur ed-Dins und Saladins erwähnt haben. Man
ıt bier lange, ſehr hohe Gebäude ohne Dach, nur mit einem
jedern Thüreingange, der meift zugeftellt ift, Deren innere Mauer:
ande nur mit Zaubenlöchern verfehen find, in denen Taufende von
anren niften und brüten können. Dieſe Tauben find alle von
eißlich-grauer Farbe, ſehr wild, leben von den umgebenden Fel—
en, fliegen zu allen Tageszeiten in diefen großen Taubenhäufern
18 und ein, wie zu einem Bienenfod. Im Brüten ftört man
nicht, bis die Sungen flügge geworden, wo man fie in der Nacht
18 dem Nefte nimmt und auf die Märfte von Aleppo und ander:
arts in Maffen zum Berfauf bringt, wo fie eine ſehr beliebte
Peiſe find. Thomfon zählte in Keftin 72 folcher, bis über
AFuß hoch erbauter Taubenhäufer, von denen viele dem Ber:
nahe, die nur hier und in der Umgebung von Aleppo hie und
1, Jonft aber in ganz Syrien nicht im Gebrauche find.
Bon Keftin gegen SW. 2 bis 3 Stunden fern liegt der
tarktfleden Ma’arrat el-Nisrin (wie ihn auh Abulfeda
jreibt, und wol am vichtigften, weil er früher, zum Gegenfaß von
ta’arrat en-Na’amän, die zu Emefa gehörte, zur Provinz
innesrin gerechnet ward, Ma’arrat Kinnesrin hieß, und nur
gekürzt in Ma’arrat Nisryn überging 69). Diefer Ort, der
Bt an 3,000 Einwohner zählt, Hatte einst Gaftelle und Stadt—
auern zu feiner Bertheidigung, die aber jeßt fehlen; er wird von
1 älteren arabijchen Hiftorikern in den früheften Eroberungsfries
m oft genannt und gerühmt. Biele Säulen und andere Baurefte
ſtätigen feine frühere Bedeutung. Bon ihm jagen ältere arabifche
toren 6), die Stadt jei berühmt, wohlhabend, von Bäumen um:
benz; hier fei bei der Eroberung Syrieng durch die Araber der
löherr Abu Obeide (f. oben ©. 1343) zuerft mit den Patri—
em und den Griechen zufammengetroffen, und der Ort habe fich
"T Gapitulation ergeben. Er, fowie dag Dorf Mertahwän,
‚gen beide -im Gebiet Dſcheſer, weftlich von Haleb; und noch
N |
) Abulfedae Tab. bei Reinaud, ed. Mser.; Ueberſetzung Abulfeda’s
bei Köhler. ©.21, 23. ) v. Kremer, Beiträge zur Geogr. von
| Novöfyrien. ©. 35.
1576 Weft-Afien, V. Abtheilung, II. Abfchnitt, S, 42.
heiße der Ort heutzutage „Halka“, worin v. Kremer einen
Ueberreft der antifen Benennung Chalecis wahrzunehmen
glaubt,
Hier wohnte zur Zeit von Thomfons Beſuch nur ein Chriſt
von Edlib und ein Färber. Auf dem Markt, der nur alle Frei—
tage gehalten wird, waren Butter, Honig, Oel, Geflügel, Salz,
Pfeffer, Zucker, Wollen- und Baumwollenzeuge und Putzſachen feil,
auch ein großer Viehmarkt wurde gehalten, wo Pferde, Eſel, Maul—
eſel, Schaafe, Ziegen und Kühe mit vielem Geſchwätz und Hin—
und Herreden feilgeboten wurden: ein Gewirre und eine Seenerie,
welche Thomſon mit den irländiſchen Märkten vergleicht. Eli
Smith, der 2 Fahre fpäter hier vorüberzog 62), hörte, die Bewoh—
ner diefes Orts feien zum Theil heimliche Schiiten, was fie aber
nicht eingeftehen wollten.
Der lange, felfige Bergzug des Dihebel Ala erhebt
ih an 2 Stunden im Welt von Keftin und dicht bei diefem
Ma’arrat en-Nisrin, von wo aus Thomfon 1 Stunde fteilen
Kletternd bergan » gebrauchte, deffen Höhe und den nächſten Or
Kefe Aruf zu erreihen. Er fand dafelbft nur fchwerfällige Bau:
ten von einem weichen Stein, der einft einen alten Tempel oda
eine Kirche gebildet hatte, zwifchen deren Ruinen mehrere Druzen
Familien wohnten. Zwei Stunden weiter wurde Kefe Kuneiyeh,
eine blühende Moslemenftadt mit 3,000 Einwohnern, erreicht. Seht
ſchlechte Wege zwifchen furchtbaren, felfigen Klippen führten zu ei
nem lieblihen Thale, darin zu beiden Seiten die Dörfer Sardin
Hulton, Maraty e8-Schilf liegen; der Bach, welcher diefeg Tha
bewäffert, el-Burah genannt, fließt nordwärts in den See vor
Antiohia (vieleicht eines der zum er-Rudſch ausfließenden Ge.
wäſſer, |. oben ©. 1095—1098).
Bon da führt ein fleil auffteigender Ziegenpfad zum Gipfe
des Dſchebel el-Ala, auf dem fehr weitläuftige Ruinen, Kir
Buzy, liegen, welche denen von St. Simeon (oder Kalat Si’män
j. oben ©. 1222), in N.W. von Aleppo, fehr ähnlich find, abe
von viel höherm Alter zu fein fehienen. | |
Die weichen, zu Quadern behauenen Steine find nahe a
3 Fuß lang und eben jo hoch, ohne Mörtel zufammengefügt; Thü
ren und Fenfter find in Quadratgeftaltz feine Spur von Boge
662) Eli Smith, Mſer. Noutier. 1848.
Dſchebel el-Ala, Ruinengruppen. 1577
iſt im ganzen Bau, auch die Tragſäulen ſind viereckig, mit ein—
fachen, alterthümlichen Capitälen; wo Decorationen ſich zeigen, ſind
ſie im doriſchen Styl ausgeführt; der Ort ohne Menſchen iſt
gänzlich verlaſſen und vergeſſen.
Nach einer Viertelſtunde von da gegen S. W. fam Thomfon
zu den Ruinen von Kuülb Loufy, unter denen ein alter Tempel
oder eine Kirche noch ziemlich gut fich erhalten hatte. Sie war
100 Zuß lang, ſehr hoch, mit einem Schiff in edlem Styl, mit
ſchönen Säulen, Cornifchen und Bogen, mit Gapitälen und Orna-
menten in einem gemifchten Styl, der mit dem corinthifchen etwas
verwandt ſchien. Diele Kreuze und andere Figuren befinden fich
an den Außenfeiten, die aber durchaus nicht an chriftliche Zeiten
-erinnerten. Einige Druzen, die jeßt hier wohnten, fagten, daß der
Tempel jeit undenflichen Zeiten in feiner einfamen Größe und
Wildniß ohne Anbeter geweſen, bis fie fich dort niedergelaffen. Die
Ausſicht von ihm nordweftwärts war prachtvoll bis zu der See—
flähe von Antiochia hin (f. oben S. 1149-1150).
Nur 10 Minuten im Süden von Kulb Zoufy erreicht man
einen andern großen Ruinenhaufen, Behiyu, ohne alle Ein:
wohner; Die zertrümmerten Weberrefte find ſehr weitläuftig und
ausgebreitet, ohne Bogenbildung, aber mit fonderbaren Säulen,
die in ihrer fonft ſchlanken Geftalt in ihrer Mitte tonnenartig
anfchwellen. In den Nifchen der Mauern fah man viele Stellen
- für Statuen; Die eintretende Dämmerung zwifchen vielen Eifternen
und alten Zelsgräbern mahnte aus diefer myfteriöfen Trümmer—
welt, in welcher die Dſchinnen (Dämonen) haufen follten, her:
auszufommen. In lauter Ruinengruppen ritt man 10 Minuten
weiter zum bewohnten Dorfe Kefe Küleh, das aus jenen Trüm—
mern erſt aufgebaut wurde, wo zumal ein fehr großes, langes Ge-
bau, ein Deir oder Klofter genannt, noch halb zu erkennen war,
indeß ſchon alles Uebrige in Dunkel verſank. Doc mußte noch
eine Strede von etwa 20 Minuten in dunkler Nacht vorfichtig
durchritten werden, um das gaftliche Nachtquartier des Druzen:
Scheichs im Dorfe Bfhindlayeh zu erreichen.
| Es liegt diefer Ort noch immer auf demfelben Dſchebel el—
| Ala in einer furchtbaren Wildniß, zwifchen 50 Fuß hoch auf:
j farrenden, fenfrechten Felswänden und unergründlichen tiefen Fels—
ſpalten und Klüften, von Schafal8 umheult, von Ebern, Bären und
Akühnen Panthern in großer Menge umgeben, gegen die man beſtän—
dig auf feiner Hut fein muß, da man oft in Kampf mit dieſen und
1578 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abfehnitt. 9.42.
anderen Beftien gerathen Fann. Wilde Delbaummaälder in gewal-
tigen Diefichten Flimmen die Felswände und Rücken der Berge hinan ;
wahrfcheinlich wurden fie einft von Menfchenhänden forgfältig ge-
pflegt, verwilderten aber, als Kriege und Berfolgungen aller Art
Sahrhunderte hindurch die hier einft höher cultivirten, induftriöfen
Bevölferungen diefer Gebirgsgruppe verfolgten, verjagten, vernich—
teten. Nie war zuvor ein Franke bis in diefe Wildniß vorgedruns
gen, in welcher die von den Türken-Paſchas von jeher verfolgten
Druzen ihr faft unzugängliches Aſyl gefunden hatten; auch in den
legten Druzenfriegen der Aegypter im Libanon (zumal 1830) und
Anti?Libanon, wie in Haurän, hatten ihre verfolgten Häuptlinge
und Scheichs ftets in den Gewölben und Grüften, Klippen und
Mauern diefes Dihebel el-Ala gegen Ibrahim Paſcha ihr Ber:
fte zu behaupten gewußt.
Aus den Erzählungen dortiger, mit W. Thomfon jo gaftlich
und befreundet gewordener Scheiche erfuhr der Miſſionar, daß diefe
Bevölferung des Dfhebel el-Ala, fich zubor Außerlich als Mo—
hammedaner ftellend, erft feit dem Jahre 1845 e8 gewagt hatte, fich
offen als Druzen zu nennen. Der alte Scheich an ihrer Spitze
war durch die Decimirung und DBernichtung feiner Glaubensfecte
der lebten Jahre im Dichebel el-Ala jo erſchreckt worden, daß er
fhon Anftalten machte, mit allen feinen Leuten vor der fanatifchen
Berfolgung der türfifchen Moslems feinen Sitz im Dſchebel e-Ala
ganz zu verlaffen und in die fchwerer zugänglichen Klippen des
Hauran zu entfliehen. Da riethen Einige unter ihnen, fih an den
- Schuß des britifchen Confuls in Aleppo zu wenden, der ihnen
jo viel Muth einſprach und fie auch zu bleiben bewog, fo daß fie
felbft e8 wagten, fih nun Druzen zu nennen. Der alte Scheid
reftaurirte fein Haus, zog feine tapferen Leute zufammen und bes
mühte-fih, felbft die Schon früher vor langen Jahren von hier nad)
dem Libanon und dem Haurän aus dem Dfchebel el-Ala entflohenen
Druzen zu fih zurückzurufen, und jo fih in feinem alten Sibe e
von Neuem zu Fräftigen.
Die Beranlaffung zu den Ichten Bernichtungsfriegen gegen
die Druzen im Dſchebel el-Ala, deren faft ununterbrochene
ähnliche Berfuche im Libanon ung aus früheren Angaben hinreiz
hend bekannt find, gab der Druzen-Scheih, als vor 35 Jahren
begonnen, alfo an: Zwei moslemifche Ortfchaften, Armenaz, am
Nordende des Dichebel el-Ala, und Kefr Nakherra feien in eine
Todesfehde mit einem griechifchen Bauer gerathen. Deſſen ſchwä—
E 2
ER BER TEN
Pa gr
Dſchebel el-Ala, Druzenbewohner. 1579
here Bartei habe fich unter die Druzenbewohner des Dichebel el-
Ula zurüdgezogen, welche die Fehde aufnahmen und ihren Gäften
Beiftand gegen ihre Feinde leifteten. Da e8 nun zu einem Feld—
zuge und zu Gefechten Fam, machten die Moslemen mit ihren
Feinden Friede, und, beide vereinigt, überftelen nun gemeinfchafts
lich die Druzen, die bald von ihnen beitegt wurden. Die Ueber:
macht der Moslemen verwandelte dieſe Fehde in einen förmlichen
Ausrottungsfrieg gegen die armen Druzen im Dichebel el-Ala,
aus dem nun viele nach dem Libanon flohen, wo fie unter dem
Emir Beihir Schuß fanden, der fie in Beläad eſch-Schuͤf auch anz
fiedelte, Andere entwichen damals nach der Ebene gegen Oft nad)
Edlib oder nah Damascug, nah dem Wadi et-Teim oder
nach dem Hauran. Nur wenige find in neueren Zeiten in ihre
Heimath zurüdgefehrt. Von 7,000 bewaffneten Druzen, die ches '
dem im Dichebel el-Ala wohnten, jollen, nach der Ausfage des
Scheichs, nur nod 700 Krieger übrig fein; von 49 Dörfern im
Dſchebel, die einft bewohnt waren, liegen jebt 29 verödet in Rui—
nen, und andere waren nur noch theilweife bewohnt geblieben,
Thomſon fohien es unzweifelhaft, daß einft der Dſchebel el—
Ala eben fo der Siß der Druzen zu ältefter Zeit gewefen war,
als der Haurän, und daß erft von diefem aus viele Theile des_
Libanon ihre Bevölkerung durh Einwanderung von hier ers _
halten Haben. Bon dem Gefchlechte der Dſchonbelat (f. oben
©. 692, 718, 728 u. a. O.), die aus dem Drugenberge el:
Ala zum Libanon übergingen, ift es hiftorifch befannt. Wer aber
vor der Druzenzeit die Erbauer jener Nuinen waren, bleibt
hiftorifch im Dunfel.
Bſchindlayeh68), wo Thomfon einen Theil des Tages am
29. Auguft vermweilte, zeichnet fich durch ſehr weitläuftige und wohl
rhaltene Nuinen von Wohngebäuden, PBaläften, Tempeln,
tarfen Mauern und durch fehr viele Sepulcralfammern aus,
adon lange Reihen in harten Felfen ausgehauen find. Diele von
enen Bauwerken find von unbekannter Beftimmung. Die Fels—
wüfte haben oft reich ornamentirte Fronten von 20 Fuß Länge
md 12 bis 15 Fuß Höhe; fie haben dorifche Halbfäulen, lange
sornifchen, Guirlanden von Blumen und Blättern, getragen mit
em Dinament des häufig vorkommenden Ochſenhorns. Die
|
1
J
63) W, Thomson, in Bibl. Sacra. V. 1848. p. 669.
]
1
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1580 Weft-Aften. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 42.
Todten-Kammern ſind in großer Menge aus dem Felſen vortrefflich
ausgemeißelt; nur in geringem Abſtande weniger Fuß von ihnen
gegen Oſt ſteht eine einzelne viereckige Colonne aus einem Qua—
derſtein, 25 Fuß hoch, mit Niſchen in den. Seiten zu Aufſtellung
von Idolen oder Statuen eingerichtet.
Im Süden diefer Ruinen fteht ein faft noch unverfehrtes, fehr
großes Gebäude, das den Föniglihen Namen eines Seraiyet
Melek el-Mebſcha führt; die Fronte des Hofraums ift 80 Fuß
lang, der Hofraum ganz im Quadrat aus den Felfen gehauen, und
unter ihm ift eine mächtig große Gifterne von 40 bis 50 Fuß Tiefe,
ſamt ihrer Felsdede ganz aus dem Felfen gehauen, deren Waſſer—
filfe auch heute noch für die Dorfbewohner dient und unerſchöpf—
ich fein fol. Nach Durhwanderung diefer feltfamen Trümmer,
die wol von Fünftigen Neifenden noch genauere Aufnahme verdien—
ten, nahm Thom ſon von der Dachterraſſe des Scheichs einige
Winkelmeſſungen vor, die ihn in der Ferne gegen N. das Nord—
ende des Sees von Antiochia, ſowie deſſen Südende genau beſtim—
men ließen, auch den höchſten Punct der Taurus-Kette (Jaur Dag)
in Nord zeigten, und des Mons Casius faſt in Weſt, deſſen Vor—
berge den Anblick der Stadt Antiochia verdeckten. Die zuletzt ge—
nannten Orte ſind noch auf keiner Karte verzeichnet worden. Da—
gegen iſt ein Ort von Bedeutung, Tifin (nicht Tiſſin, wie er von
Rouſſeau gefchrieben ift) 6, den Rouffenu’s Karte an dag
Nordende des Dſchebel el-Ala eingetragen hatte, weder von Thomz
fon nod) von anderen Reifenden wieder aufgefunden worden, nad
dem doch die Umgegend genannt wird. v. Kremer nennt ihm;
feine Wälfe find eingefallen, fein Schloß, jeßt ein kleines Dorf
heißt Ertäh, mit einer Wallfahrts- Kirche, die von den Ehriften
Sanklalana (d. i. Sancta Helena) genannt wird, mit Gärten, |
Quellen, Mühlen und einigen großen RE Dir |
Hattabije, Bofcharije, Mefchghufige. |
Durch ein flattliches Frühſtück zu Bſchindlaheh geftärkt, das |
ihm fein Gaftfreund, der Druzen-Scheich, bereitet hatte, jeßte
Thomfon feine Wanderung gegen Süd fort; Armenaz, Bu
wir fchon früher als am Nordabhange des Dſchebel el-Ala gelegen, =
wegen feiner Glashütten zu nennen Gelegenheit hatten (vgl. oben
S. 1098), konnte er nicht ſelbſt befuchen. Nur eine halbe Stunde
|
664) A. v. Kremer, Beiträge zur Geographie Nordfyriens. ©. 31. |
Dſchebel el-Ala, Ruinengruppen, 1581
brauchte er vom Scheich-Hauſe aus fortzuſchreiten, um wieder
zwiſchen ausgebreitete Ruinen zu gerathen, die man ihm Kefr
Maris nannte, und einen neuen Beweis von der einſtigen, außer—
ordentlich flarfen Bevölkerung eines Culturvolkes lieferten, von
dem unfere Hiftorien ein völliges Stillfchweigen behaupten.
Auch hier Jah er das Oſtende eines großen Tempels, der
vielleicht zu einer Kirche gedient, und fehr gut erhalten war, mit
Mauern, Säulen, Gebälfen. Auch hier waren fehr viele Grabftät-
ten, gleich den vorigen, doch zuweilen mit einem bededten Hofraum
oder einem Atrium in Front, deffen Dede aus großen Steinplat-
ten gebildet war, die von Säulen getragen wurden. Man jah hier
Bogen, die aus 6 Fuß langen Steinen eigenthümlich conftruirt
waren, fehr hoch, faft rund und durch eigenes Gewicht gehalten,
jebt aber ganz tjolirt ſtehend; nur etwas, wie ed ſchien, Durch ein
Erdbeben erfchüttert, das fie aber feinesweges hatte zerrütten kön—
nen. Meberhaupt mögen Erdbeben an vielen diefer Berftörungen
wol auch ihren Antheil gehabt haben. Die Zeit war zu Furz, um
mehr als nur einen geringen Theil aller diefer Denfmale zu bes
fehen. Unter Gefprächen mit feinen 3 bis A Druzen-Begleitern
ritt Thomſon zwifchen Ruinen auf allen Seiten, nah und fern,
bis zum nächſten Dorfe Kofaniyeh, wo viel befjer erhaltene
Häufer in doppelten Reihen mit Colonnaden in der Fronte ftehen
geblieben, die ihn an die Bauten des Dichebel Simeon erinnerten,
die er kurz zuvor in N.W. von Aleppo befucht hatte (f. unten).
Un einer ungemein fihönen Kirche waren alle Säulen umgeftürzt.
Unfern von ihr erhob fih ein Bau von Säulen, die auf Bogen
ſtehen; zu deren obern Stockwerk führt eine Treppenfluht, die aus
einem maffiven, langen Steinpfeiler herausgehauen ift, der zur
eite des Gebäudes emporgerichtet war, eine höchft jeltfame Con—
firuction in diefer völligen Einfamfeit, in der fein Menſch haufet.
Und noch fortwährend die Berge füdwärts hinabfteigend, immer-
fort links und rechts durch gleich verödete Ruinen, zwifchen denen
ie Dörfer Benfafa und Dar Suta liegen, zog der Reifende
aunend fort über das Myfterium diefer untergegangenen und aus
yem Gedächtniß der Gefchichte völlig verlofchenen, alten Gulturwelt.
Huch nordwärts His zum Dihebel Armenaz fol diefelbe Menge
Pet Denfmale ausgebreitet fein, und wohin nur der Blick des
Reifenden beim Hinabfteigen gegen S.O.nach Edlib und in ©. big
diha Fel, bedeckten ſie überall den grauen Rücken dieſes Bergzu—
8. In dieſer Gebirgsgruppe des Dſchebel el-Ala, von nur
J
|
LEERE
1582 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abfepnitt, $. 42
an fich jo geringem Umfange, verfihert Thomfon, habe er zwan—
zigmal mehr römische und griechifche Antiquitäten gefehen als in
ganz PBaläftina, von einem maffiven, ganz eigenthümlichen Styl
und einer guten Erhaltung, die ihn oft in Erftaunen gefeßt habe.
Hier ſei noch ein großes Feld der Entdefung für Fünftige For-
cher, der Weftabfall des Dſchebel el-Ala zum Thale des Orontes
beim Austritt in die Ebene, von el-Amk zum See von Antiochia
iſt noch nie von Neifenden befuchtz das Verhältniß diefer Dru—
zen zu ihren weitlichen Nachbaren, den Nafairiern, auf der
linken Uferfeite des Orontes ift noch unaufgeklärt; nad Thom—
ſons Bemerkungen ſcheinen beide Secten und die ihnen ergebenen
Gebirgstribus hier mehr als anderswo unter einander vermiſcht
oder verſchwiſtert zu leben, und von da aus ſich auch in weite
Fernen durch die ſyriſchen Ebenen zerſtreut zu haben, wo man ih—
nen an vielen Orten begegnet. Das für regulaire Kriegszüge
faſt inpracticable Terrain des Dſchebel el-Ala hat es feit Jahr—
hunderten vor jeder Eroberung durch Fremde geſchützt, deren keiner,
ſowie kein Reiſender in ſeine inneren Wildniſſe eingedrungen war,
daher es ein geheimnißreiches Aſyl für ſeine kriegeriſchen Inſaſſen,
aber auch eine nt ne bis in Die jüngften Zeiten gez
blieben.
W. Thomfon, * nach drei Tagritten Umherſchweifens in
dieſen NN von feinen neuen Freunden geleitet und ga—
ftirt, nah Keftin®), von wo er ausgegangen war, zurüdfehrte,
wurde, als er auch diefen Ort verließ, wo ihn das arme, verfome
mene, gedrüdte Volk um eine Niederlaffung feiner Miſſion und um
Einrichtung von Schulen dringend gebeten, vom ganzen Dorf eine
Strecke entlang begleitet, worauf er dann eiligſt die Ebene hinab,
an Ma'arrat el-Nisrin vorüber in AY, Stunde Edlib (eine
Entfernung von 16 big 18 englifhen Miles) erreichte, nachdem er
die lebten 1%, Stunden durch einen herrlichen Olivenwald zu—
zucgelegt hatte.
Sm Sahre 1812 war Burkhardt von Aleppo über Ss
mein in 2, Stunde weftwärts nah EdLlib 66) gegangen (er
jhreibt Edlip), aber nicht weiter nordwärts in den Dfchebel
el⸗Ala eingedrungen, deffen Ruinengruppe ihm unbekannt blieb, daT
665) 'W. Thomson I. c. p. 671.
°°) Burckhardt, Reife, be Geſenius k ©. 214, 219 u. Note ©. 51%,
Die Station Edlib. | 1583
er fich von da fudwärts nah Riha wandte, und zur Erforfchung
von Apamea und Hamah im obern Drontesthale fortfchritt (fiehe
oben ©. 1056 u. f.). Er war von der fehönen Lage von Edlib
überrafcht, das fehr malerifh um den Fuß eines Hügels ſich anla-
gert, der in zwei Hälften getheilt ift und ganz von Dliven-
pflanzungen umgeben wird. Burdhardt verglid die Lage mit
der von Athen. Viele Brunnen in der Stadt Jah er in den Fels
jenboden eingehauen, So fehildert er Klein= Edlib, während
Edlib el-Kebir, eine halbe Stunde jüdlicher gelegen, vor der
jüngern, modern aufblühenden Snduftrieftadt jo gänzlich zurickwich,
daß nur der Name davon übrig geblieben.
Die heutige Edlib hatte, nah Burkhardt, an 1,000 Hau⸗
ſer, war meiſt von Türken bewohnt, doch auch von 80 griechiſchen
Chriſten-Familien und von 3 armeniſchen. Sie hatten eine Kirche
mit 3 Prieſtern, 2 Khane zur Aufnahme für Fremde, gut aus
Stein gebaute Bazare, Färbereien, Fabriken für Baummollwaaren,
dorzüglich aber Seifenfabrifen. el» Mezbane nannte man dag
befte Haus im ganzen Drte, wo diefelben fich befinden. Der aras
bifhe Name für Seife ift, nah Geſenius, wol mit der Sade
erft aus dem römifchen „sapo‘“ auf fie übergegangen. Der Handel
mit Seife ift das Hauptgefchäft der Einwohner; bis auf wenige
Gärten mit Pomeranzen, Feigenbäumen und einigen Reben fehlt
ihnen der Garten= und Aderbau, weil e8 ihnen an Bewäfferung
mangelt; feine Nahrungsmittel bezieht der Ort aus dem fruchtba-
ten Orontesthale.
In der Stadt iſt nur eine einzige Quelle falzigen Waffers,
dag nur zur Zeit großer Dürre benußt wird; in der Tiefe derfel-
ben foll jedoch neben: der Salzquelle auch eine füße Wafferquelle
hervortreten. Der Boden der Stadt, die Burkhardt zu umges
hen 37 Minuten gebrauchte, fand er voll Höhlen, Brunnen und
taben.
Der Ort gehört der Familie Küperly Zaade in Conftanti:
opel, doch iſt ein Theil feiner Einkünfte ein Waff, d. i. für die
jeiligen Städte Mecca und Medina beftimmt; nämlich 20 Beutel
zahlt die Stadt nach Gonftantinopel und 50 Beutel nach Mecca;
agegen ift fie frei vom Miri; ihr Zoll brachte zu Burckhardts
zeit jährlich an 100 Beutel und die Häufertare 20 Beutel ein.
der. frühere Wohlftand war fehon zu Burdhardts Zeit dur
mere Fehden fehr im Sinfen; er fcheint ſich nicht wieder gehoben
' haben. 1846 klagte der griechifhe Prieſter des Ortes, der
*
1584 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 42,
Thomſon beſuchte, über die ſchwere Verfolgung feiner Glaubens—
genoſſen daſelbſt, von etwa 100 Familien, durch den Fanatismus
der türkiſchen Bewohner; Juden wohnten hier nicht; die Einwoh—
nerzahl des Ortes ſchätzte er auf 8,000. Bon früherhin hier vor—
handenen 17 großen Seifenfabriken waren in dieſer Zeit nur noch
4 im Gange, die das meiſte Oel der umgebenden Olivenwälder zur
Seifenfabrikation verwendeten. Dieſelbe Zahl von Fabriken beſtä—
tigt auch Eli Smith7), der den Ort 2 Jahre fpäter befuchte
(1848), und dort 90 griehifhe und 10 armenifche Ehriftenfanrilien
vorfand, die eine Schule errichtet hatten. Der Verfall der Indu—
ftrie zu Edlib geht großentheils daraus hervor, daß jeitdem auch)
anderwärts, wie zu Riha, Aleppo, Ladikieh, Seifenftedereien ent—
ftanden waren, die Syrien mit demfelben Producte verjehen, wie
auch die zu Damascus (ſ. oben ©. 1383 u. 1392) in demfelben
Artikel große Gefchäfte machen. Dieſer Induftriezweig ſcheint je⸗
doch in Edlib ſehr alt zu ſein; der nach Burckhardt in zwei
Hälften getheilte Berg, bemerkte Thomfon, ſei nur ein künſtlich
aus Trümmern und Schutt der Seifenfabriken des Ortes aufge—
häufter Hügel, was für ein ſehr hohes Alter der Stadt, wie ihres
Hauptgewerbes ein Zeugniß abgebe. Der griechiſche Prieſter erzählte
ihm, daß vor mehr als 100 Jahren ein ſo kalter Winter im
Lande eingetreten wäre, daß der Orontesfluß mehrere Tage hindurch
mit Eife bededt gewefen, und alle Dlivenwälder erfroren und
abftarben. Dies fand Thomfon in den jungaufgefproffenen Oli
venpflanzungen beftätigt, in denen er gar Feine alten Bäume wahrz
nehmen fonnte. Nachdem er feinen Sabbathtag unter den Chriften,
in Edlib gefeiert, febte Thomfon feine Wanderung ſüdwärts
nah Riha fort, wo wir ſchon früher nach feinen, Burdhardts
und Eli Smiths Beobachtungen einheimifch geworden. |
FE Smith, Mer. Routier. 1848.
Drei große Hauptftraßen durch Nordſyrien. 1585
Erläuterung 4.
drei großen Hauptftraßen und das Netz der vielen Quer:
Ben durch die nördliche aleppinifche Plateauebene zwifchen
Bergzügen von el-Arba'in und el-Ala in Weft bis zum
weik⸗Fluß in Oft nach Kinnesrin der Chalcis, oder Eski
Haleb, AltsHaleb, und nad) Aleppo (Berda).
Die innere aleppinifhe Hochebene, welche im Often der
ränzung der fo eben befchriebenen in meridianer Streihungs-
ie, nämlich des Dſchebel el-Arba’rin und des Dfchebel
Ala, fi mehrere Tagereifen weit bis zum Nahr Kuweik
t dem Fluffe von Aleppo, an deffen öftlichem Ufer Aleppo oder
(eb felbft erbaut wurde, augbreitet, bietet durch die Einförmig—
ihrer meift horizontalen oder welligen Oberflächenbildung nir—
d8 Terrainfchwierigfeiten für den Wanderer dar, daher fie auch
h allen Richtungen hin Communicationglinien gewährt.
eierlei große Hauptfiraßen durchfihneiden fie von S.W.
erw. in nordöftliher oder öftliher Richtung, nämlich
Raramwanenftraßen von Damascus, von Laodicea und
| Antiohia, die alle drei, zu den verfchiedenften Zeiten be-
gen, ihr gemeinfames Biel in dem großen Emporium Aleppo,
rt Haleb, finden, und von da. vereinigt zum Guphrat die
uptwanderftraßen der Völker nah und von Mefopota-
n bezeichnen. DEREN
Die Damascusftraße nah Aleppo über Höms und Ha-
y bis Ma’arrat en-Na’amän (der antiken Arra, ſ. oben
1067) zweigt von ihrer bis dahin mehr nördlichen Richtung
MND. ab und zieht in geradefter Linie auf Fürzefter Strede
Aleppo.
Die 32 — von der Meeresküſte durch das Ge-
land bis Dſchisr efh-Schoghr, wo der Orontes überſetzt wird
ben S. 1094), rüdt oſtwärts weiter durch den Paffageort
a (j. oben ©. 902, 1056 u. f.) dor, wo das Küſtenelima und
Küftenvegetation von der des innern trodenen Syriens fid
Met und nun die Straße direct, fei es über Sermin oder etwag
icher über Edlib (f. oben S. 1097 u. 1056), fortfehreitet bis
po.
ter Erdkunde XVII. Hhhhh
1586 Weit-Aften. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 42.
Die dritte Hauptftraße, von Antiohia nah Aleppo
zieht auf der Eifenbrüde (Dſchisr alsHadid, f. oben ©. 1091
über den Orontes, dann über die Stationen Harim und Ar
menaz (f: oben ©. 1099) auf alten Kunftftraßen, die ſchon vo:
Seleueiden und Römern gebahnt waren (f. oben ©. 1153), Direr
oftwärts über Dana oder mit etwas füdlicher Abweichung übe
Keftin nah Aleppo.
Durch ein Neg von vielen Kreuz- und Bwifgenftraßen
welche diefes alte Culturland durchziehen, und jene dre
Hauptftraßen, in viele untergeordnete Seiten und Nebenftraße
verzweigend, mit einander in Verbindung fegen, find faft alle Theil
defjelben mehr oder weniger von europätfchen Reifenden durchzogen
und fat ale zahlreichen Ortſchaften bejucht worden, unter dene
aber Feine eine befonders hervorragende Stellung ‘gewinnen konnt
da Aleppo als centrales Emporium alle Bopulationen und Krafı
verfhlingt oder concentrirt, und weil aud) jeit den Berheerungt
der Kreuzfahrer Zeiten hier diefelben Zuftände und Sr
Türfenregiments, wie anderwärts, Feine hervorragende Größe
fommen. ließen. Doch zeigt fich Diefes ganze aleppiniſche nörl
lihe Syrien als ein fruchtbarer und von jeher angebauter,
hoch cultivirter Boden, der nur wieder in Einöde zurüdgefunfe
wie feine Ortfchaften aus früherm Wohlftand in Armuth und a
reiheren Ardhitecturen in Mauertrümmer zerfallen find. Nur
Namen der Stationen und der Raftorte find es, Die ung von®
verschiedenen, immer nur flüchtigen Touriften. aller Sa
hier genannt werden, doch Feinesweges auf eine erfhöpfende W Wei
da die Wege fortwährend je nach den Zuſtänden des Landes mei
jeln, und man, wie De Salle jagt, von Aleppo nad) —*
wenigſtens auf 5 verſchiedenen Routen) zum Ziele gelangen Tu
wie auch auf den anderen nördlichen und füdlichen beiden Hau |
ftraßen. Viele Theile des Landes find noch eine reich bevöll
angebaute, fruchtbringende, Tieblihe Landſchaft, mit reizenden LE
gärten ©) und anderen Sruchtarten bededt, indeß andere, die ebe
ertragreich fein könnten, in Trümmern und in Nadtheit J
laſſen in Einöde daliegen.
Dieſe Verheerung des nördlichen ſyriſchen Landes ) Hal
cos) De Salle, P£regrinations. I. p. 224.
6°) Eli Smith, Mfer. Routier. 1848.
°) Wilken, Geſch. der Kreuzz. IL. ©. 451.
Aa
rei große Hauptſtraßen durch Nordfyrien, 1587
mit den Kreuzzügen durch die Ausfälle und Plünderun—
rer Truppen aus Antiochia, wie unter Balduin (1119 n.
und anderen Anführern, durch welche big gegen Haleb und
edſch im genannten Jahre fo viele zwifchenliegende Orte aus—
dert oder gänzlich zerftört worden waren, und nur Sarmin
:ararrat en-Nesrin ftehen blieben, weil fie durch Verrath
Ehriften übergegangen waren.
ie älteren. Reifenden nahmen von Ma’ arrat en- -Na’man
lich den directeften Weg nah Aleppo, gegen NO. über
wie Della Valle (1616) 7), oder wie Ebn Batuta,
fe, Olivier, Squire dund Andere über dag nur wenig
yer liegende Sermin, das bis heute ein Hauptraftort nad
ten Karamwanentage von Ma’arrat (6 bis 7 Stunden Wegs)
en.
ermin ſchildert Ebn Batuta (1326) als eine [höne Stadt,
tgärten gelegen und von Dlivenwäldern umgeben, die
u feiner Zeit durch ihren Delreihthum die Seifenfabrifation
in Auffhwung gebracht hatten, welche mit ihren feineren,
irten und buntfarbigen Seifenforten Damascug und Cairo's
verſahen 2). Man webte dort fchöne Baumwollenfleider,
ins genannt; die Einwohner galten für Satirifer und für
rthodoxe Mufelmänner, welche die 10 erjten Apoftel Moham-
erdammten; ihre Waarenmäkler, jagt Ebn Batuta, zählten
h 10, jondern immer nur I9+1, und ein Mameluf (damals
iltane im Lande) habe einen diejer Secte mit feiner Keule
Kopf gefchlagen und dabei „10 und die Keule“ ausgerufen.
jätten die Serminer ihrer großen Djamie nur 9 Kuppeln
t, die 10te aber ihrer Keberei wegen verweigert,
Jyulfeda 73) rühmt nur den fruchtbaren Boden, die Oelwäl—
Gifternen, die Hauptmofiheen; jagt aber, daß fie wafferarm
feine Stadtmauern habe. Nah arabifchen Autoren ”* wird
g, an defjen Fuß Sermin liegt, der fonft bei den Griechen
el el-Arba’in heißt, au Somäf (Somäf ift der aras
ame des Gerberbaums Sumad), Rhus cotinus) genannt.
vielen zerftörten Mofcheen foll eine aus trefflich behauenem
Ella Balle, Reife a. a. D. 1674. Fol. 171.
ulfedae Tab. Syr. ed. Koehler. p. 23, 115.
= Kremer, Beiträge zur Geogr. yon Nordfyrien. ©, 34
Shhhh2
/
1588 Weft-Afien, V. Abtheilung. IT. Abfchnitt. F. 42
Stein übrig geblieben fein, die einft zum Ordenshaufe gehe
das hier die Sohanniter zur Zeit der Kreuzfahrer gehabt, das —
im J. 1072 zerftört worden fei.
Dlivier, der zu Ende des 18ten Jahrhunderts (1794) di
Sermin (er fihreibt den Ortsnamen Sarmin, auch Saarı
nah Abulfeda, der es auch Saramein nennt) befuchte,
noch 30 Meilen von Aleppo entfernt liegen follte, fand es
weitläuftig gebaut, aber nur ein Zehntheil der Häufer bewohni
Der Ort war in größtem Verfall, von Arabern und Kurden
Armuth bewohnt, die nur etwas Gerfte und Weizen bauten.
Zahl der Chriften, die zuvor hier zahlreich gewefen, hatte jehr
genommen. Der Glodenthurm ihrer Kirhe war in ein Mü
verwandelt. Es war faft fein Unterfommen im Orte, das
Raubgefindel den Aufenthalt fo unficher machte, daß der Nei
fich erft von Aleppo aus eine Schutzwache von 30 Kurden verft
ben mußte, um weiter zu reifen, was feinen Aufenthalt
unangenehm verlängerte. Bor dem Orte waren die ehema,
Dlivenwälder theils, wie die zu Edlib, durch Falte Winter erft
theil8 niedergebrannt,. und in folher Menge, daß man die |
Umgegend der Stadt vol Afchenhaufen fand, wodurch fie felbf
ihrer Bewohnerſchaft in große Armuth verfant. Es ſcheint
dag man an ihre neue Anpflanzung gedacht hatte, —
Olivier alles wie erſtorben und auch die benachbarten ZU
verödet. Im der großen Menge der vorhandenen Ciſternen
damals das Waffer ungenießbar geworden, und frifche & |
fehlten. "u
Colonel Squire”) ritt am 11. Mai (1802) von I |
denfelben Weg gegen Sermin zu, jedoch ohne es zu ben
öſtlich 2 Miles in Directefter Linie an ihm vorüber. Er nenn
dem Wege dahin die Dörfer Edäneh und Gezasde links, |
rechts am Wege Nefte von Säulen und Sarcophagen, woran
3 Stunden Wegs der Khan es-Sibil (niht Sibit) eW
wurde, der durch Heine Thürme befeſtigt ift, und gemöhnlit
Naubparteien umfehwärmt wird. Statt von hier über Sen
gehen, führte die Escorte an dem griechifchen Dorfe Daddi
Kefr Jeubaß vorüber zum Khan Seräghib, wo geoi®
fternen. Der Boden war, wenige Elippige Stellen abgerechne
675) Dlivier, Reife. TH. IL ©. 481.
6) Col. Squire, bei Walpole. p. 328—329,
Weg nah Aleppo, 1589
ar und deffen Einförmigfeit nur von wenigen Olivenwäldern
rochen. Hinter diefem Khan, der ſchon jenfeit Sermtn liegt,
ten mehrere Arabertribus in ihren Zeltlagern auf einer-
von drittehalb Stunden Ausdehnung, wo nordwärts derfel-
noch ein legter, niedriger Höhenzug erhebt, der eine zweite,
ftlihere Blaine, in welcher Aleppo erbaut ift, von der
weit größeren Plaine fcheidet. An der Oftfeite diefes Höhen
zieht fich von N. nah ©. das einzige dort fließende Waffer,
uß von Aleppo, Nahr el-Kuweik. Hat man diefen Hö-
paffirt, jo erreicht man nad 2 Stunden Wegs den Khan
n, welcher als die erite Station von Aleppo weftwärts den
ngspunct zu allen drei großen Hauptlarawanen » Straßen
Der Boden zwifchen Seräghib und Tuman hat eine
(he Farbe angenommen, die nun oftwärtd bis zum Euphrat
herrſchende des Bodens wird. Tuman Bey, der lebte der
ufen-Chalifen, baute diefen Khan, der feinen Namen trägt.
abei liegende Dorf mit feinen Fegelförmigen Häufern (ein
> heftiger. Regengüffe in diefen Gegenden) ift nur unbedeu—
An der Süpdfeite der Anhöhe, auf welcher das Dörfchen er-
ft, fließt der Kuweik-Fluß (Koeif) vorüber, erſt weftlich,
udlich fich wendend; ein Kanal ift von feinen Waflern zur
gung des Khans geführt. Von Zuman find nur nod) zwei
Stunden bis Alepyo.
livier wurde von Sermin durch feine Kurdenegcorte nur
imas nördlicher abweichenden Weg geführt; nach den erften
n fam er bei Tell Sergie zu einer durch Räuber gefähr-
Stelle, wo Gifternen und Mauern zahllofe Schlupfwinfel
1; bis dahin war das Land öde, Jenſeit wird eine anz
‚ böhere Stufe’) des Tafellandes erfliegen, die befon-
falt gilt, und im Winter durch ftreichende Nordweft- und
de leidet, im Sommer durch Weftwinde bei mäßiger Wärme
wird. Hier wurden zahllofe Schaaren von Reb- und
ühnern, die eine Lieblingsjagd der Aleppiner bilden, auf-
. Ueber Ramouze (?) ging es von da zum Khan Tuman
2ppo. Hier jah Olivier wieder die erften Dlivenbäume,
Del mit aromatifhen Kräutern und Sträucdern, wie
ırten, Saturei, Thymian, Tragant, bewachfen.
—
Plivier a. a. O. ©. 486.
u
1590 Weft-Afien. V. Abtheilung, II. Abſchnitt. $. 4
Seetzen nahm von Aleppo aus (am 9. April 1805
einen viel größern nördlihen Umweg, um nah Ma’ar
en-Na’amän zu fommen, das er erft am 12. Abends, alfo
nad 4 Tagen erreichte. Er zog mit einer Karawane von
Pferden und Efeln, zu der noch eine kleinere fließ, und etwa
100 Perfonen, worunter auch Weiber und Kinder, meift arme
brifanten waren, welche die Theuerung aus Aleppo vertrieb, di
Damascus als Arbeiter in Seide und Baumwolle ein Unterfom
und wohlfeileres Leben erhofften.
Er verließ die Dlivengärten von Aleppo erft am Nachmit
denn jeine Karawane fammelte fih erft am Khan Tuman,
neben dem gleichnamigen Dorfe, das aud) vom nahen Fluffe
Namen Kuweik (Seeßen ſchreibt Goik) führt, erbaut iſt.
folgenden Tag (10. April) durchzog man den rothbraunen B
und erreichte nad) 2 Stunden Wegs dur unangebaute Ebene
erfte Eulturland, das fich durch ſehr ſchöne Weizenfelder aus
nete. Um 11 Uhr zog man über die Kalffteinhöhe, wo ma
gen drüdender Hite bis 2 Uhr raftete.e Dann erreichte me
20 Minuten weiter nordweftlich als auf den vorhergenannten |
teren Routen zwifchen föftlichen Getreidefeldern das Dorf M
rah (niht Ma’arrat en-Na'aman) und weiter in S.W. neben I
fünftlichen, aber zerftörten Schutthügel das verlaffene Dorf J
[uf, wo man lagerte, obwol weit und breit die ſchöne Ehen
lig leer an Menſchen und Bieh war. Nur fchnelle Eidechfen ro®
ten überall über den dürren Boden hinz gegen. und W. eril
man nichts als eine Reihe ganz niedriger Hügel. u
Am dritten Marfchtage brach man, wie gewöhnlich
6 Uhr von Ma’ärrah auf, von dem auch neuerlich E. ©ı
der e8 befuchte (1848), jagt, daß es am dftlichen Rande der N
von Edlib Liege, und daß feine Bewohner, wie die einiger b
barter Dörfer, wie Keferya, el-Fuͤ'a und andere, heimliche S—
feien, was fie aber nicht eingeftehen wollten. In der m
Stunde ward Teftenaz erreicht und weiter füdlih, nachden
einige Dlivenpflanzungen durchzogen hatte, auch Sermin
alfo auch auf diefer Tour nicht vorübergegangen wurde, De
man nah Edlib auf minder fruhtbarem Boden, an Rihal,
über, ſchritt.
678) Seetzen, Reife. J. S.1—8,
Weg nach Aleppo, 1591
Der nächfte Morgen des vierten Marfchtages (am 12. April)
ihrte von 7 Uhr an über fehr fchlechtes Feld, einer Heideftrede
leih, vol fachliger Gewächfe, an mehreren zerftörten Dörfern vor—
ber (nah Dadihhum Madny) über hügligen Kalkfteinboden in
Stunden nah Medſchedlieh durch Dlivenpflangungen und et-
a8 Aderfeld, 20 Minuten fpäter durh Maarfaf, um 9 Uhr
wifchen felfigen, unbebauten Hügeln dur Muntif, die von als
on diefen Dörfern in E. Smiths Routier mit gleichen Namen
lein eingetragenen Drtfchaften. Bon da dur ein Land voll en=
er Wege, zwifchen Felsblöden und Steinen hin über el-Kerm
l-Aſſzuäd und Mantef, wo man um 2 Uhr Mittagsraft hielt.
tachdem man von da durch einzelne Weizenfelder, die ſchon in
lehren ftanden, und an einigen Ziegenheerden vorüber, deren Hir—
njungen jene und andere, bald türfifche, bald arabifche Namen
er Ortfchaften angaben, wie fie der Karawanen-Scheih im Munde
ihrte, ein paar Stunden weiter ſüdwärts vorgefchritten war, wurde
enſeit eines befchwerlichen Steinfeldes das Kalaat Na’amäan
nd die daran liegende Stadt Ma’arrat en-NRa’amän
treicht.
Burkhardt hatte, Mitte Februar 1812, am erften Tage
ines Ausmarfhes von Aleppo nah 2%, Stunde den Khan
uman und Tags darauf am 15, Zebruar nad) 10%, Stunde von
a, alfo nad) 13 Stunden Wegs von Aleppo, durd eine fumpfige
degend die Station Sermin (Sermein bei Burdhardt) 7) er:
eicht, die er, nad) Thomfon, fo gut befchrieben hat, daß diefer
ichts Wefentliches hinzuzufügen wußte Er fand die nahe Um—
ebung nur merkwürdig wegen der großen Menge in Felfen aus—
ehauener Gifternen und Brunnen, dazu noc jedes Haus in
er Stadt feine eigene Gifterne hat. Jene auf den Lande foll-
en bei dem völligen Quellenmangel, den auch Olivier bemerft
atte, zur Viehtränkd dienen. Burkhardt fah, zumal an der
üdoftfeite der Stadt, ein fehr großes unterirdifches Gewölbe, dag,
die Felsmaffen eingehauen, in mehrere Gemächer getheilt und
on Pfeilern mit ſchlecht gearbeiteten Gapitälen getragen ward,
nd nahe dabei viele andere in die Felſen gearbeitete Höhlen,
elche zu feiner Zeit nur von armen Landleuten bewohnt wurden.
Jer Drt war Eigenthum der Familie Khodſy Effendy in
| —9 Burckhardt, ae bei Gefenius I. ©. 213; Thomson, in Bibl.
N. Sacra. V. p. 6
|
*
1592 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. F. 42.
Aleppo. In früheren Zeiten muß der ſehr verfallene Ort eine
ſehr ſtarke Bevölkerung gehabt haben. Von ihm ging Burdhardt
in 2, Stunde weſtwärts über zwei Hügel mit Mezars und am
Dorfe Gemanas vorüber nad) Idlib und weiter nah Riha, wo-
hin wir ihn ſchon früher begleitet haben.
Die anderen, befuchteren Routierd durch diefes Gebiet gehen
inggefammt weiter nordwärts auf der großen Antiochiaftraße von
Aleppo dahinwärts vorüber, auf der wir weiter unten zum Mee
resgeſtade zurüdfehren werden. Hier bleibt ung nur, ehe wir und
in der heutigen Aleppo ſelbſt umfehen, Die von nur wenigen anti—
quarifchen Neifenden befuchte Querroute von Sermin gerad
oftwärts zu den Ruinen der fogenannten Alt-Aleppo, der aras
bifhen Kinnesrin oder der römischen Chalcig, übrig, die zu
erſt Bocode und nah ihm neuerlid Eli Smith zurüdgeleg!
und bejchrieben haben.
Chaleis, Kinnesrin der Araber, Eski Haleb der Tin
fen, d. i. Alt⸗Aleppo.
Chalceis und Berda find zwei in Macedonien einheimifch
Städtenamen, die feit der Zeit AlerandersM. auf in Syrien,
erfterer Name zumal, an verfchiedenen Stellen erfeheinen, und auf
bei Appian zu den von Seleucus Nicator in Syrien gegrüm
deten Städten (Appian. Bell. Syr. 125 ed. Toll. p. 201) gehören
Sn der fpätern Provincialeintheilung giebt Btolemäus, V. 15
fol. 138, 139, die Lage der nördlichern Berda (B£öoo:a) unte
36° Lat. in Cyrrheſtica, die füdlichere Chaleig unter 3
40°‘ Lat. in Chalcidene an; alfo in zwei fyrifchen Proving
in denen aber anfänglich Chaleis die Capitale war.
Diefe Chaleis, in der jeit den römifchen Parther- und Per:
ferfrigen fo vielfach verwüſteten fyrifchen PBarapotamie zwifchen der
beiden Orontes- und Euphratftrömen gelegen und von faft laute
zahlreichen, einft blühenden, aber längft verwüfteten und kaum nod
vegetirenden Drtjchaften umgeben, wurde von Älteren und neuere
Autoren 80) öfter mit anderen gleichnamigen Chaleisftädten ver
wechfelt (f. oben ©. 187 u. a. ©.) So wenig aud die Alter
Genaueres über beide Städte hinterlaffen haben, fo ift ihre Lage dod
ss J. G. an, Städtegründungen Aleranders u. f. 1843, 8
©. 101, 108, 109 u. 110. |
Chaleis, Kinnesrin, Eski-Haleb. 1593
durch Ptolemäus Angabe und die Itinerarien entſchieden;
denn die Tab. Peut. giebt die Entfernung von Antiochia über
Emma (die heutige Imm) nah Chaleis auf LI röm. Millien
ind von da nah Beröa (Berya) zwar irrig auf XXIX röm. Mill.
an, was aber das Itiner. Anton.84) ſchon richtiger auf XVIII
oder XV röm. Millien beftimmt hatte, und durh Pocode’g Reife
von Chalcis nad Beröa als eine übereinftimmende Diftanz von
16 Mil. beftätigt wurde. |
Strabo hat nur Beröa genannt (Lib. XVI. 1, 751), diefer
Chaleis aber nicht einmal erwähnt. Plinius nennt nur das
Bolf von Berda (H. N. V. 19). Steph. Byz. hat unter den
Shalcisftädten diefe als die vierte Chalcis in Syria erwähnt,
welhe von dem Araber Monico gegründet oder vielleicht nur
reftaurirt fei, was fonft unbekannt geblieben, doc) Feinesweges zu
bezweifeln jein möchte, da die Obermacht der Seleuciden fich nicht
als befonders mächtig gegen die arabijche Secte gezeigt hat, aus
den Fragmenten des Diodorus Sic.) im Escurial „de Insi-
diis“ ete. aber hervorgeht, wie überwiegend der Einfluß arabifcher
Phylarchen auf diefe Südgrenze geweien fein muß. Dies hatte
ſich ſchon aus den oben beigebrachten Daten des rebellifhen Statt-
halters von Apamea, Tryphon Diodotus, ergeben (vergl. oben
&. 1006), der nur von den arabifchen Nachbartribus feine Unter-
ſtützung gegen die Seleucidifchen Könige erhalten Hatte. Diodorus
Siculus fagt nun ausdrücklich, daß diefer fein Lager zu Chal—
eis, der Grenzftadt gegen Arabien, aufichlug, dort mit Sams
blihus und Anderen vereint ein Fleineres Heer aufbrachte, dag
on den arabifchen Parteihäuptern, den Phylarchen, unterftüßt,
ach und nach zu einer jo bedeutenden Macht anwuchs,. daß er fi)
elbft den Königstitel anmaßen konnte. Später, unter römi—
he und byzantinifche Herrichaft gekommen, wird diefe Chalcig
jeder unter Kaiſer Suftinian in den perfifchen Kriegen gegen
ie Euphratgrenze erwähnt, wo Belifar in feinem erften Kriegs-
ge dahin über Chalcis8) noch weiter füdwärts zu den Gab-
aliern (dem heutigen Dſcheboul am Salzfee) zieht, und fo die
ojectirten Einfälle des Cabades vom Euphrat, den er auf feinem
|
-®®) Itin. Anton. ed. Wesseling. p. 194, 195; Itin. Provinciar. ed.
#1 Parthey. 195, p. 87. #2?) Carol. Müllerus, Fragmenta Hist.
Graec. T.II. 1848. Praefat. p. XVII. No. XXI. °°) Procopius
| de Bello Persico, ed. Bonn. G. Dindorfii. I. p- 90, 21.
1594 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abfchnitt, 9.42,
Marfche zur linken Seite behielt, wie die arabifchen Ueberfälle der
Grenzfürften Alamundar und Azarethes zurückſchreckt.
Später wurde jedoch von dem eroberungsfüchtigen Perfer-
fünige Chosroes der Euphrat überfehritten und erft Hierapolis,
dann Chaleis von ihm bedroht; doch fürs erſte richtete er von
Hierapolis feinen Marfch gegen dag nördlichere Berda, deifen
ausgezeichneter Bifchof, Megas, fih damals in Antiodhia bes
funden hatte, als Chosroes vor Hierapolis (Manbedſch, vgl. Erd,
Th.X. ©. 1041—1061) lagerte. Durch Megas Unterhandlungen
mit Chosroes, bei dem er im Lager erjchien, gelang es dieſer
Stadt, fich durch eine Geldfumme von dem Feinde zu befreien, und
durch weitere Berfprehungen im Namen des Katfers des Chosroes
raubfüchtige Anfprühe auf Plünderung von ganz Syrien und Ci—
licien, die er beabfichtigte, etwas zu hemmen. Indeß rüdte num
Chosroes mit feinem Heere auch von Hierapolis gegen Berda
vor, das, nah Procopiug), in der Mitte zwifchen Hiera—
polis und Antiochia lag, in gleichem Abftande von je 2 Tages
reifen von jeder diefer beiden Städte. Ungeachtet der mit Mega
vorläufig abgefchloffenen Unterhandlungen forderte er von Berda
die doppelte Summe, welche ihm Hierapolis hatte zahlen müſſen;
und die Berder zahlten im erften Schreden ihm auch 2,000 Pfund
Silber aus, weigerten fi) aber mehr zu geben. Da ihre Stadt
mauern nur geringen Widerftand leiften Tonnten, verließen fie ihre
Wohnungen, fchloffen die Thore und zogen fih in ihr Caſtell,
das in der Mitte der Stadt auf einer Anhöhe lag (wie noch heute
das Gaftell in Aleppo). Die Stadt wurde bald von den Perſern
eingenommen und niedergebrannt; aber das Gaftel hielt fih jo
lange, . bi8 der Bifchof Megas als ihr Erretter herbeifam und
durch feine Fürbitte bei Chosroes wenigftend dag Leben feiner Ger
meinde gefchenft erhielt. Bon hier ftürmte der Eroberer gegen Anz
tiochta und Seleucia (ſ. oben ©. 1241).
Auf dem Rückwege rüdte Chosroes nun auch gegen Chal—
cis vor, das er mit Belagerung bedrohte, wenn man nicht alle
Faiferlihen Truppen famt ihren Commandanten ausliefere und
einen Geldtribut zahle Sie zahlten in der Angft vor dem
Könige 200 Pfund Gold, die jedoch Faum in Chalcis aufzutreiben‘
waren, und ſchwuren, daß Fein Mann in der Feſtung liege, obwol
5
Chalcis, Kinnesrin, Eski-Haleb. 1595
aus Furcht vor einer nachfolgenden Rache ihres Kaiſers in unter—
irdiſchen Kammern verborgen hatten: denn Chosroes mußte bald
jeinen eiligen Rückzug über den Euphrat nach Meſopotamien ans
treten.
Dies ſind die wenigen Nachrichten aus den vor⸗islamitiſchen
Zeiten, welche wir erſt ihrer Lage und veränderten Verhältniſſe
nach ſpäter genauer kennen lernen. Zur Zeit des Kaiſers Hera—
clius wird von Theophylactes Simocattass) eines kriege—
riſchen Geſchlechtes de Quartoparthaner erwähnt, die in jener
Zeit der Arabereroberung Syriens um Beröa wohnten, von
denen wir aber nichts Näheres wiſſen, als daß Einer von ihnen
als bewunderter Held auf dem Schlachtfelde ſeinen Tod fand.
Mit der Eroberung Syriens durch die Araber wurde der
unter den Byzantinern gebräuchlich gebliebene Name Chaleis,
wie jo viele andere von den Griechen gegebene, wieder aus Syrien
verdrängt, und der ältere, einheimifche, der fih im Lande erhalten
haben mußte, aber niemals von den alten Autoren angeführt war,
tauchte wieder bei den Arabern als Kinnesrin hervor. ALS
Hauptort der fyrifchen Landſchaft erhielt von ihm zugleich die erfte,
große Militairprovinz der arabiichen Statthalter und Com—
‚mandeure in Syrien den Namen Kinnesrin. As Dſchond
Ktnnesrin, nad der Bezeichnung diefer Militairgouvernes
ments (f. oben ©. 1023— 1025), nimmt dafjelbe in der erften
Zeit arabifcher Uebermaht als die Grenzmarfe gegen das
byzantiihe Reich eine bedeutende Stelle ein, bis es durch
Moamwia’s Abtrennung des Dihond von Gmeja feine erfte Bes
ſchränkung erhielt (j. oben ©. 1344). Die Araber vom Nebya-
Stamme, jagt Abulfeda, hatten zuerft Befig von Kinnesrin
genommen, wo die Hauptarmee der neuen Mufelmänner ihr Lager
auffchlug und von da ihre weiteren Groberungen fortjeßte. Hier
war damals alfo, jagt Abulfeda®), die Metropolis von ganz
Syrien, von Haleb war aber noch nicht die Rede; doch hob ſich
diefe Stadt allmäfig, in gleihem Maße, wie dadurch Kinnesrin
in Berfall geriethb und an Einfluß verlor.
Als im J. 1168 die große Mofchee in Haleb von den Ismaöliern
verbrannt und ihre Marmorfäulen zeripalten waren, holte man
85) Theophylactes Simocatta, Hist. ed. I. Bekker. Bonn. 1834.
Lib. II. 6. 22. p. 77; E. Böcking, Notit. Dignitatum, I. p.400.
6) Abulfedae Tab. Syr. ed. Koehler. p. 117.
*
1596 WVeft-Aften, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 42,
zur Herſtellung des Neubaues dieſer Moſchee, nach dem Geſchicht—
ſchreiber Ibn Schihnes“), die Säulen zu ihrem Schmuck von
Kinnesrin herbei, das alfo wol manches Material feiner Archi—
teeturen an Haleb abgegeben haben mag.
Mitte des 10ten Jahrhunderts war Kinnesrin zwar nod
der Siß der Regierung), aber die Märkte, die großen Ver—
jammlungen der Einwohner Syriens wurden in Haleb gehalten:
denn Kinnesrin war nur eine Fleine Stadt, Haleb aber (fo hieß
nun immerfort Berba bei den Arabern) ſehr volfreic) durch dag
Zufammentreffen der Wege aus Irak und der Marf
(dem Dſchond), wie aud dem übrigen Syrien; denn zur Provinz
Kinnesrin gehörten auch Haleb, Balis am Euphrat, Höms und
andere Orte; fie reichte von Malatia bie Larſus, Adana und
Marzisza, d. i. die ſpätere Sis.
Dieſe Mark nennt Iſtakhri im Gegenſatz der meſopota—
miſchen Mark (Thogur el-Dſcheſiré) die ſyriſche Mark (Thogur
es⸗Scham); das Gebirge Lokham (Anti-Libanon), ſagt er, trennte
beide von einander; von Kinnesrin ſei 1 Tagemarſch nah Ha—
feb und von da 2 Tagemärfche nach Balis am Euphrat, 2 Tage
nah Manbedſch (Hierapolis) und 5 Tage nah Höms; die
Berge, die in Weft von Haleb vorüberzogen, nennt er Schach—
ſabu.
Daſſelbe wird von Ebn Haukalso) wiederholt, der Kin—
nesrin (er ſchreibt Kanſerin) den großen Paß zwiſchen Irak
und Syrien nennt, und damit die militairiſche Stellung dieſer Lo—
calität gut bezeichnet; auch er ſagt zu ſeiner Zeit ſchon, der Pa—
laſt des Statthalters, die große Moſchee und die Märkte
wären nicht in Kinnesrin, fondern in Haleb.
Edrifi (Mitte des 12ten Sahrhunderts) %) jagt aus, daß
einft die Stadt Kinnesrin mit ftarfen Mauern umgeben geweint
daß diefe aber zur Zeit nah Hufeins Märtyrtode (im 3. 680)
durch deſſen Gegenpartei auf Fefids, Sohn Moawiahs, Befef
niedergeriffen wurden, und daß von diefen felbft die Mauerrefte zu
feiner Zeit verfhwunden waren. Die Stadt lag am Ufer des
27) A. v. Kremer, in Sikungs= Berichten der K. K. Akademie der
Wiſſenſch. Phil.-Hift. Abth. Wien, 1840. ©. 237 u. f.
88) Iſtakhri, bei Mordtmann ©. 5, 37, 40, 41, 149.
89) Sn Oriental Geogr. Ed. W. Ouseley. Lond. 4. 1800. p: 44, 49.
0) Edrisi bei Jaubert. II. p. 129, 135; Abulfedae Tab. Syr. ed.
Koehler. p. 118.
EEE ——
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—
Chaleis, Kennesrin, Eski-Haleb. 1597
Koik-Fluſſes, der an ihr vorüberfließe und ſich in einem Moraſte
verliere. Alep liege 20 Miles nördlicher von Kinnesrin ents
fernt.
Abulfeda fagt, die Entfernung betrage nur eine kleine Tage—
reife; jebt (200 Sahre fpäter) liege nur ein geringer Fleden an
der Stelle der frühern Kinnesrin, am Fuß einer darüber here
vorragenden Anhöhe.
Auch Ebn Batuta, Abulfeda’s Zeitgenog, beftätigt diefe
Angabe und fagt ): einft war die alte Kinnesrin groß, aber
jest ift fie zerftört, und nur wenige Trümmer find noch von ihr
übrig. Arabiſche Autoren nannten dag feſte Schloß von Kinnesrin
Serhaji”); feitdem es in Verfall gerieth, blühete Haleb auf;
es wurde wiederholt von den griechifchen Kaifern zerftört und wies
der aufgebaut; im Sahre 1086 wurde e8 von Suleiman- Ibn
Katulmih von neuem befeftigt, dann wieder zerftört, und blieb
zuleßt in Wüſtenei liegen; denn auch die große Handelsftraße, die
früher von Antiohia über Kinnesrin nad Balis am Euphrat
nad) Bagdad ging, wurde zumal unter Sultan Bibars entfchieden
nordwärts über Aleppo und Moſul nah) Bagdad dirigirt.
Pococke8) fand noch Ueberrefte diefes Ortes eine englifche
Mile in Süd des Koeik- oder Kumeik-Fluffes (er fehreibt ihn Eaic),
es fchien ihm derjelbe ehedem der antifen Stadt näher über ein
tiefes Feld gefloffen zu fein, daß er aber fpäter zur Irrigation
höher geleitet worden fei. Er fand noch 10 Fuß dicke Mauerrefte
von 1 Mile im Umfange mit einem quadratifchen Thurm auf der
&.D.-Seite vor, mit dem Reſt einer alten Verſchanzung, in der
noh 3 Brunnen bemerkbar, durchaus nur zwifchen Steinhaufen
gelegen. ° Auf der N.O.⸗Seite außerhalb derfelben auf einer Anz
höhe liegen quadratifhe Ruinen, vielleicht von einem antifen
Tempel, mit Reften einer Burg, gewölbten, in Felfen gehauenen
Kellern und 3 bis 4 großen und fehönen Eifternen, mit einer
Mojchee, an deren Ruinen Pococke noch Reſte von griechiſchen
Inſcriptionen wahrnahm und am äußerſten Be die Ruine einer
chriſtlichen Kirche,
Um Fuß diefes Burgberges, der das weit umliegende Land
beherrichte, Jah man noch über dem Thor, das zu einer Grotte
92) Ibn Batoutah ed. Defr&mery. I. p. a
>) 4. 9. Kremer, Beiträge a. a. D. ©. 3
* Pococke, Keife. II. ©. 217—219.
1598 Weft-Aften. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 42,
führte, einen adlerartigen Vogel in Fels gehauen, der für einen
römischen gelten Fönnte, wenn man an die Wohlthaten der Flaviane
und Trajans, die fie diefen Gegenden angedeihen ließen, denkt,
da auch Pocode eine Münze mit dem Kopf des Trajans
damit in Verbindung bringt, die auf dem Revers die Inſchrift
DAXALKIAEYN trägt. Vom Gipfel diefes Feftungsberges
fann man heute noch, obgleich Anhöhen dazmwifchen liegen, die
Spitze der Mofchee im Baftell zu Haleb erbliden.
Niebuhr%), der die Entfernung von Aleppo nad) Kinnes—
rin auf 6 Stunden angiebt, nennt 1 Stunde von lebterem Orte
ein Dorf Elhadir, früher eine Stadt; 3 bis A Stunden fern
von ihm einen andern zerjtörten Ort, Tell es: Sultän, die wir
beide nicht näher kennen.
Pococke folgte, am 29. Juli 1737, dem Laufe des Fluffes
Kuweik aufwärts der Landftraße nah Haleb, die auf halbem
Wege über die Station Khan Zuman führt, auf deffen Mauern
ev einige Fupferne Kanonen ftehen fah. Jenſeit zog fi der Weg
durch das flache Land nad) Rambuta und Haleb.
Der jüngfte Reifende, welcher diefes Eski Haleb, d.i. Alt-
Aleppo, wie eg die Türken heutzutage nennen, von der neuern
Marktftadt aus aufgefuht hat, ift Eli Smith, der den Ort
Künnisrin fohreibt. Er ging, nad) feinem Routier 8), von
Haleb, am 9. Mai 1848, in der erften halben Stunde über den
Kuweik-Fluß zum Dorf Anfary, den grünen Wiefengrund deffelben
öſtlich Liegen laffend, über ein jehr fteiniges Hügelland mit wenig
Anbau und ohne Bäume, in 2%, Stunde zum Khan Tüumän,
den er einen alten, foliden faracenifhen Bau nennt; von hier an
erweitert fih das Thal zu einer hügelumfrängten jchönen Ebene,
Am 10. Mai ritt er- in einer halben Stunde ſüdwärts nad)
Suliaiihe) (ſprich Kala’radjchijeh); , Stunde weiter nad) Zei-
tän, in %, Stunden nach Berua:- ſämmtlich arabiſche Dörfer,
während im Norden von Haleb nur türkiſche Dörfer gelegen find.
Bon da in »4 Stunde nad) Neby Is, ein in den Ruinen einer
alten Kirche — Wely, auf dem höchſten Buncte der ſüdlichen
Hügelkette, die unmittelbar oſtwärts daneben von dem hier ſchmä—
lern Flußthale durchbrochen wird, das gegen Süd in eine andere,
viel weiter weſtwärts bis Edlib fich erfiredende Ehene führt, Die
6”) Niebuhr, Reife. Th. IH. ©. 97.
»5) Eli Smith, Routier. Mſer. 1848.
Esfi-Haleb nad Eli Smith. 1599
in der Richtung gegen Std und Oft unabfehbar fih ausbreitet.
Hier endet gerade unterhalb der erftiegenen Hügel der Kuweik—
Fluß in einem Sumpfboden, der el-Mutfh genannt wird.
Noch oberhalb defjelben, auf einer füdlichen Borterraffe der Hügel,
liegen ganz nahe die obgenannten Auinen der antiken Chalcig,
der heutigen Esfi Haleb der Türken.
Sie beftehen, nah Eli Smith, nur aus Grundmauern von
mächtigen Quadern, namentlich die Gitadellmauern von 8 Fuß
Dide, und aus zahllofen Grabgrotten, die in die Felfen des Hügels
eingehauen find. Eli Smith fah feine Spur mehr von fpäteren
arabifhen Bauwerfen.
‚Er wandte fihb von da gegen N.W. und W. und traf an
mehreren Stellen am Nordgehänge der Hügelfette, namentlich bei
dem Dorfe Berfün, 7, Stunden von Kunnisrin, die Spuren
der alten Römerftraße, welde in den Stinerarien von
Chaleis nad Antiochia angegeben ift, die mit der von Chal—
eis nah Epiphania (Hamah) hier einft zufammenftoßen mußte
{j. oben ©. 1067).
Drei Viertelftunden weiter von Berfün durchſchnitt Eli
Smith wirflid die große Karamwanenftraße, welche heutzu-
tage von Haleb nah Hamah begangen wird, von der /, Stunde
weitwärts die Ruine Kufeibiyeh Tiegt, von weldher 1'/, Stunde
weiter weſtwärts jene Maa’rrah erreicht wurde, die am öftli-
hen Rande der Ebene von Edlib liegt, welche auch ſchon Thom—
fon) auf feiner Tour wenige Miles in N.O. von Edlib berührt
hatte, die den früheren arabifchen Autoren wohl befannt gewefen.
In Ma’arrah blieb E. Smith die Naht und fegte am 11. Mai
des folgenden Tages jeinen Weg weiter weitwärts nach Edlib fort,
in 1 Stunde über Teftenäz, in % Stunden nah Ta’rüm, in
1% Stunde nah Binifh und in % Stunden nad) Edlib, alfo
‚zufammen in 4 Stunden, wo wir ihn fchon oben (©. 1584) im
‚Dlivengarten diefes Ortes vorgefunden haben, und von wo er wei-
ter nach Riha zog. Eine neu conftruirte und berichtigte Karte von
Syrien, wie wir noch feine befiten, ift zum Verftändniß aller die
fer Routiers unentbehrlich; wir dürfen hoffen, fie bald nach manchen
vortrefflichen Materialien von Dr. Kiepert zu erhalten.
]
°%) Thomson, in Bibl. Sacra, V. p. 672.
1600 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. 5.43.
$. 48.
Bierundzwanzigftes Kapitel.
Die großen Querſtraßen des Karamanenverfehrs durch
Nordſyrien von Antiochia nach Aleppo und ihre
Verzweigungen.
Wir ſind zu dem äußerſten Nordende Syriens vorge—
rückt, welches in dem Parallel zwiſchen 36° bis 37° n. Br. mit
Haleb in der Mitte, Antiohia am Drontes im Welt und Ba-
lis an der Oftwendung des Euphrats in faft quadratiſchem
Flähenraume zwifchen der nahen Engfpalte des Euphratbettes
im Often und den innerften Meereswinfeln der Golfe von Seleucia
und Alerandrette im Welten fih nordwärts bis an den Südfuß
der hohen Zaurusfette fortzieht, welche von Oft nah Welt
im Süd von Syrien und im Nord von Klein-Afien auf eine
natürliche und meift. auch von jeher auf eine ethnographiſche
und politifche Weife feheidet. Es ift der lebte Raum, den wir
noch auf Iyrifhem Boden zu durchwandern haben, der in einer
nordfüdlichen Ausdehnung an 20, in oftweftliher an 25 geo—
graphifche Meilen "und demnah ungefähr 500 Quadratmeilen
(7372 Quadratmiles nah Chesney)) für das ganze Pafchalik
(die Größe von Belgien oder Holland, etwas weniger ald Hanno—
ver, etwas mehr als Toskana) einnimmt, und den Hauptfern
des Paſchaliks von Aleppo ausmacht, das an einzelnen Stel
Ien, wie gegen Welt bis Tripolis, darüber hinausragt, an anderen
Stellen, wie im Norden um Nifib und Aintab, davon zurüd-
weicht. |
Genauefte ftatiftifche Beftimmungen nad) europäifcher. Weife,
ftatt unferer wahrfcheinlichen, nur allgemeinen Schäbungen, find
hier, wie überall auf dem Boden orientalifher Geographie, ſchwie—
tig, wie es ſelbſt von dem genaueften Kenner und vieljährigen Be
wohner diefes Gebietes, H. Guys %®), in feiner Statistique da
|
697) Lieutn. Col. Chesney, Exped. for the Survey etc. London,
1850. 4. T.I. p. 406. °») H. Guys, Statistique du Pachalik
d’Alep. Marseille. 8. 1853. p. 5, 6.
I
=
|
(4
\
l
Querſtraßen durch Norvöfyrien, 1601
?aschalik d’Alep ausgefprohen if, dem wir die wahrfcheinlichften,
vie die neueften Angaben hierüber verdanken. Noch fehlt, jagt
Huys, dieſem LZandestheile ein Gatafter, um feine Oberfläche ab-
uſchätzen, Feine Zählung der Bevölkerung giebt fichere Daten;
Rachrichten liber Landesproducte und Waarenumfaß fünnen nur
on Kaufleuten eingezogen werden; die meiften Abgaben find an
erfchiedene Einwohner verpachtet, denen nur an der Menge des
Sintreibens gelegen ift, ohne auf die Art der Verwaltung und der
(grieultur, wie der Smduftrie zu achten. Nachforfchungen bei
Noslemen finden feinen Eingang; wenn auch die Aegypter beffere
Sinrihtungen in vieler Hinficht trafen, fo wurden diefe doch mit
olcher Brutalität und eifernen Strenge aufgezwungen, daß fie nur
bſcheu dagegen erregten. Auch neuere Einführungen der Controlle
md erniedrigend und zu Foftbar für die Dauer, die wiffenfchaft-
hen Berichte der Einwohner darüber find ganz ungenügend, ihre
ſtronomiſchen Angaben gehen nur auf Aftrologie aus, und fo find
8 immer nur Beobachtungen einzelner Fremder, von denen man
ie und da Aufſchluß für ein Ländergebiet erwarten darf, deffen
rößter Theil noch meiftentheils erſt anfängt befannter zu werden.
der einheimifche Arzt der einftigen englifchen Factorei in der
Ritte des vorigen Sahrhunderts zu Haleb, Aler. Nuffell, der
m Sahre 1768 ftarb, und deſſen Bruder und Nachfolger dafeldft,
zatrick Ruffell, hatten eine zu ihrer Zeit berühmte Mono—
raphie von Aleppo und der nächften Umgebung herausgege=
en, welche die fchäßbarfte medicinifche Topographie diefer
tadt und wichtige naturhiftorifche Forſchungen enthält (erjte Ausg.
ond. 1756. 2 Voll.) 9); aber fie bejchränft ſich nur auf einen
gen Raum um die Hauptitadt.
Sm 2ten Sahrzehend des gegenwärtigen 19ten Jahrhunderts
tie M. Rouſſeau, viele Jahre hindurch General» Conful von
anfreich in Bagdad, der von 1811 Jahre lang (bis 1818) in
yrien und Aleppo gelebt, eine topographiiche Karte diefes Paſcha—
8 nach ‚den Hilfsmitteln, die ihm damals zu Gebote ftanden,
gearbeitet, und begleitete fie mit geographifhen Erklärungen,
jedoch nur auf unvollfommene Weife nach Europa famen, da
jelbft nad) Tripolis verfeßt wurde, Uber fie enthielten doc)
i
9) Aler. Ruffell, Naturgefhichte von Aleppo. Zweite Ausgabe von
Patrick Ruſſell. Ueberſ. von I. Fr. Omelin. Göttingen. 8. 1797.
"
| 2 Bände.
itter Erdkunde XVII. sittt
1602 Weft-Afien. V. Abtheilung, I. Abſchnitt. $. 43.
jo viele ihm fpectell aus feiner Erfahrung und feinen Reifen Herz
vorgegangene Thatjfachen, daß fie mit Beiftand von Jomard,
Zapie, Sacotin, de Roffel, Waldenaer von Barbier du
Bocage’%) in den Schriften der Geographifchen Gefellfhaft in
Paris herausgegeben werden Eonnten.
Neuerlich wurde der gegenwärtige ſtatiſtiſche Zuſtand des
Paſchaliks ebenfalls von einem vieljährigen, dort einheimiſch ges
wordenen franzöſiſchen General-Gonful, 9. Guys), den wir fhon
früher aus feinen trefflihen Beobachtungen über den Libanon,
Beirut und andere Orte (f. oben ©. 457) kennen gelernt haben,
an die Société statistique in Marfeille mitgetheilt und- von diefer
veröffentlicht, woraus ung die wichtigften Nachrichten über den ges
‚genwärtigen Zuftand dieſes Gentral-Emporiums von Border
Aften und feines Gebietes zwischen dem europäischen Mittelländiz
ſchen Geftade und den mefopotamifchen Ländern und PBerfien befanm
geworden tft. |
Dem Sprachgelehrten Herrn A. v. Cohen: erftem Dolmetſ |
des K. 8. General-Gonfulates für Aegypten in Alerandrien, dem
wir ſchon die wichtigften Nachrichten über Damascus und Palmyra
verdanften (f. oben ©. 1275 u. f.), hat feinen längern Aufenthalt
in Aleppo und Nordfyrien nicht weniger fruchtbar gemacht durch
ſeine hiſtoriſchen, wie geographiſchen Studien, die er von
da der ſo preiswürdigen Kaiſerlich Königl. Academie der Wiſſen⸗
ſchaften in Wien von Zeit zu Zeit mitgetheilt hat, von denen win
hier nur feinen Bericht 2) über die von ihm ftudirten Geſchichts—
Ichreiber von Haleb anführen (ein Iehrreiches Seitenſtück zu
Prof. Fleiſchers Mittheilung von Meſchakas Culturftatiftif vor
uns 3), fowie feine hiftorifch wichtigen geographifcer
00) Notice sur la Carte Generale des Paschaliks de Baghdad
Orfa et Hhaleb, et sur le Plan d’Hhaleb par M. Rousseau
ancien Consul Général de France à Baghdad, aujourd’h
Charge d’Affaires de S. M. pres le Bey de Tripolis de Barbar
p. Barbier du Bocage, im Recueil et M&moires de la Soei
de Geographie à Paris. 4. 1825. Vol. IL. p. 194— 244, Be
Carte. ) Henry Guys, ancien Consul de premiere Classe ete
Statistique du Pachalik d’Alep. Marseille. 8. 1853. ?°) U. »o
Kremer, Bericht über meine wiflenfchaftliche Thätigfeit während mei
nes Aufenthaltes in Haleb, vom 4. Suli bis 20. Sept. 1849, ü
Sikungs-Berichte ver Kaif. Kön. Akademie ver. Wiffenfch. Wien, 1850
Phil.hiſt. Claſſe. Ifte Abth. April, Mai. S.203—254 u. 304. |
) Prof. Fleifcher, Mefchafas Eulturftatiftift von Damascus, in Je
ſchrift der Deutich. Morgenl. Gef. Leipz. Bd. VIIL 2. ©. 34637.
Duerftraßen durch Nordſyrien. 1603
eiträge zur Kenntniß des nördlichen Syriens, deren
atſachen größtentheils früher gang unbekannten einheimiſchen
lellen entnommen find 9.
In dieſer letztern Schrift liefert der Herr Verfaſſer aus ſeinen
udien der bisher meiſt unbeachtet gebliebenen aleppiniſchen Ge—
ichtſchreiber des Mittelalters einen reichen Schatz lehrreicher hi—
riſch geographiſcher Nachrichten, die wir bisher gänzlich
mißten, und die um ſo viel mehr Werth haben, da in der Ge—
wart faſt alle Ortſchaften, die einſt blühend waren und den leb—
teften Antheil an dem Gang der ſyriſchen Geſchichten nahmen,
Ruinen liegen und ihre ſparſamen Bewohner nur in tiefſter
niedrigung erſcheinen, alſo auch nur ein geringes Intereſſe ein—
gen können durch ihre Verſunkenheit, während ihre Trümmerreſte
d der Hergang ihrer jedoch meiſt unbekannt gebliebenen Geſchich—
an ganz andere Zuftände als an die der traurigen Gegenwart
hnen, in denen nur etwa der blühendere Handel des Haupt-
Iporiums noch einige Theilnahme erregt, und dadurch faft alle
fmerffamfeit der Zouriften und der Zeitgenoffen verfchlingt.
gegen gewinnt Durch Die Erinnerung an die Bergangenheit auch
Gegenwart ein ganz anderes Intereffe, und erwedt Hoffnungen
eine dereinftige befjere Zukunft, da die traurige Gegenwart
es veichbegabten Ländergebietes Feinesweges den Naturverhält-
fen entjpricht, jondern nur den menschlichen Berderbniffen auf
hem Boden zugefhrieben werden muß. Was könnte und was
ide dieſes Durch feine Begabung, Naturverhältniffe und Welt:
Jung jo eigenthümlich ausgezeichnete Ländergebiet in der Mitte
alten Welt auf dem Berfnüpfungspunct des Drientg
D des Decidents unter einem andern Negimente für eine fe-
Breiche Rolle in dem Entwidelungsgange der civilifirten Welt
der Eulturgefchichte der edleren Menfchheit einnehmen!
Boller Denkmale ift diefer Länderftrih aus der Beriode des
ttelalterg, fagt v. Kremer in feiner frifchaufgefaßten über:
lihen Einleitung zu feinen Beiträgen für die in drei Abthei—
en: Antiochia, Haleb und die Gtrenzdiftricte zufammengeftellten
tifchegeographifchen Daten. Hier war der Schauplaß der lang
“ wir leider in obigem Bericht von Damaskus noch nicht zur Hand
hatten.
A. v. Kremer, Beiträge zur Geographie des nördlichen Syriens, in
den Denkſchriflen der K. K. Academie der Wiſſenſch. Phil.-hiſt. El.
Se. III. Ber 1852. 2te Abth. ©. 21—45.
| . Jiiii2
—
1604 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 48.
wierigften und biutigften Kämpfe zwifchen Chriften und Mo—
hbammedanern. Als die arabifchen Heere unter Chaled, Ibn
el-Walid und Ebu Ubeide einen leichten, erften, noch unfichern
Befib von Syrien genommen hatten, Mitte des 7ten Jahrhunderts,
jeßte ihnen nur die gewaltige Bergfette des Taurus, im Nord
‚gegen Cilicien und Armenien hin die natürliche Grenze bildend,
ein Bollwerk entgegen, an dem mehrere Jahrhunderte hindurd
alle Eroberungsverfuche jeheiterten. ‚Der Strom der arabijdher
Eroberung brad fih zunächft an diefen Bergen und wandte fid
öſtlich nach Mefopotamien und Perſien ab. Erft nachdem Di
Moslemen dort fiegreich geworden, gelang e8 ihnen, auc vom Oſte
her vordringend, in Klein-Aften feften Fuß zu faffen. Aber nod
- lange Zeiten hindurch, als der Islam ſchon längft fi über gan
Syrien ausgebreitet hatte, machten die byzantinifchen Kaifer not
immer häufige Einfälle in das flache fyrifche Land, brandſchatzte
es, ſchleiften die Burgen, und plötzliche verheerende Ueberfälle wa
ren an der Tagesordnung; die zunehmende Ohnmacht der grie
ſchen Kaiſer machte die Araber und ihre Parteigänger erſt mi
und mehr erſtarken. Die Hülfe der Kreugfahrer ward noch fü
einige Beit die oft ſchwankende Stüße zur Erhaltung einiges AU
ſehens des byzantiniſchen Reiches in Syrien; Antiochia wurt
der Sig eines chriſtlichen Fürſtenthums, der größte Theil Nord
riens wurde als Lehngüter unter die hriftlichen Ritter und Baf
len vertheilt; das ganze Drontesland Fam in Befig der Ehrifte
und ihre Streifzüge gingen bis zum Kuweik, zu den Thon
von Haleb, das fie belagerten, und jenfeit Aintab und Te
Baſcher ofiwärts hinaus zu den Ufern des Euphrat, wo
Bales und Bira defekten, ja jenfeit des Euphrat noch die Sr
schaft Edeſſa errichteten, und ihren Einfluß bis Mambedſch (Hi
vapolis) ausdehnten. Es war ein Moment, da eg ſchien, als
ganz Syrien mit Paläftina ihnen zufallen werde; aber D
mascus blieb das Bollwerk des Islam, die Feftung von Alep
fonnten fie nicht erflürmen, die große Noth ihrer Feinde verein
die islamitiſchen Fürften und erhob fie zu Siegern und mächtiger
Herrſchern in den fyrifchen Landen, aug denen die hriftlichen Mäd
endlich ganz zurücdgedrängt wurden. Aber diefe einft blühend:
volfreihen Lande waren num nur noch mit den Ruinen der Bı
zeit erfüllt, ohne unter dem bald nachfolgenden Türkenregimei
einer neuen Blütheperiode entgegenreifen zu fönnen. Co if d
Land in jeinen Ruinen liegen geblieben; die Verfünmerung U
Hiftorifche Notizen über Nordfgrien. 1605
rdünnung feiner aderbauenden Bevölferung hat die Weberfluthung
e frechen Eindringlinge der Beduinen, Kurden und, Turfo-
anen von allen Seiten herbeigeführt, und nur einzelne Städte
d bier als Afyle größerer Sicherheit und eines gewerblichen Le—
18 und Wohlftandes aufgeblüht, an deren Spibe vor Allem und
t einzig Haleb jelbft fich erheben Fonnte,
Was aus diefen Zeiten an GErgebniffen zur geographifchen
untniß der gegenwärtigen Zufände gewonnen werden Fonnte,
Ev. Kremer theild aus den byzantinifchen, vorzüglich aber aus
ı wenig befannten Schriften und Manuferipten der arabifchen
toren zufammengeftellt, wie aus den Geſchichtſchreibern Halebs,
In Schedäad und Ibn el-Adim, aus Beladoris Gefchichte,
8 denen des Wakidi, Ibn el-Molla Dibhennabi, Ham-
el-Isfahani, Ebu Said el-Balchi und anderer Meifter 5).
Doch ehe wir diefen Hiftorifchen oder flatiftifch mehr generali-
nden, überjichtlichen Angaben folgen Fönnen, fuchen wir ung zu—
e durch die Begleitung der Wanderer auf den verfhiedenen We:
t zu den Hauptortichaften eine lebendigere Anſchauung der fo
ſchiedenen, einzelnen, wichtigen Zocalitäten felbft zu erwerben,
| den nachhaltigen Einfluß derjelben auf den Hergang der Ber
jenheiten und das Leben der Völker ung jo zu vergegenwärtigen,
e dies durch bloße generelle hiftorifche Beichreibung unmöglich
Bor Allem haben wir hier nad) den im Obigen ſchon zurüd-
egten zwei Querftraßen noch die dritte, große Hauptftraße
rt Karawanen von Antiochia über den Orontes oſtwärts
ch Aleppo zu begehen, welche jeit den Seleuciden- und Römer:
iten von jo vielen Hunderttaufenden unter den verfihiedenften
thältniffen betreten wurde, und immer diejelbe hauptfächlichfte
oße Gommerzftraße zwifchen dem Weften und dem DOften
iben mußte. Auf ihrer Bahn lernen wir vorzüglich die nörd-
ften Zocalverhältniffe diefes Theiles von Nordfyrien fennen, und
angen jo zu ihrem wichtigften Gentralpunde Aleppo.
02) A, v. Kremer, Beiträge a. a. D. S. 22.
1606 Weft-Aften. V. Abtheilung. I. Abfchnitt, $. 43,
Grläuterung 1,
Die Weſtſtraßen Aleppo's dur Nordfyrien nad Antiochie
und dem Beilan-Paß (Pylae Syriae), der Porta Amana; dir
Ebene el-Amf mit dem See von Antiochia und feinen Zuflüffen
Die Ummanderung der Nordfeite des Sees vom Beilan-Paf
bi8 Dana durch den Botaniker Th, Kotfchy.
Zweierlei Hauptfiraßen find eg, die vom Weitgeftade da
Mittelländifhen Meeres durch Nordfyrien nah Aleppo führen
die eine füdlichere, die von Antiochia aus auf dem füdliche
"Ufer des Drontes gegen Often deffen Kniebiegung am Dſchis
el-Hadid, der Eifenbrüde, welche als Paſſage den Stron
überschreitet (|. ob. ©. 1094), füdwärts am See von Antiodi
vorüber und nordwärts am Nordausgange des Wadi er-Roud
(ſ. oben ©. 1097) über Harim, Armenaz, oder Dana,
Keftin, oder mit mehreren beliebigen Abweichungen endlich 9
erreicht. Die zweite, die nördlichere Hauptſtraße,
nicht, wie jene, vom Golf Seleucia's, ſondern vom Golf Exam
rung oder Alerandrette’g ausgeht, und die Außerfte, nordlaufent
iprifhe Bergfette (den Amanus) im Beilan-Paſſe überfteig
Diefe führt an der Nordfeite defjelben Antiochia- Sees (ſ. ol
S. 1149) vorüber, oftwärts durch die weite Ebene, welche dief
See weitwärts durch den Kära- Su zum Orontes entwäfle
(f. oben ©. 1150). Sie überfchreitet die oberen Zuflüſſe dieſt
Sees, den obern Kära-Su und den Nahr Afrin, welche 1
die el-Umk (el--Amk) genannte Ebene ihm nordweſt- und
wärts zufließen; fie folgt dann ihrer directen Richtung an letzte t
Stromlaufe aufwärts über Kalaat Siman nah Aleppo, ®
zweigt ſich ſchon früher je nach den Umſtänden ſüdwärts ab un
lenkt zu Däna, Keftin.oder noch früher in die große Antit
hiaftraße ein, um gleich diefer das große Emporium zu erreiche
Die wechfelnden Zuftände der in diefen weiten Ebenen zwiſch
beiden Hauptftädten feit Sahrhunderten immer mehr und mehr ei
gezogenen und vorherrfhend gewordenen Hirtenhorden der B
duinen, vorzüglich aber der bis hieher vorgedrungenen turbule
ten Kurden- und Turkomanenſtämme nöthigen von Zeit
Zeit bei dem ſchwachen Regimente der türkiſchen Paſchaherrſcha
zu denen auch wol noch Unruhen der Druzen und Nafairier |
2;
Zwei Commerzſtraßen von Antiochia nach Aleppo. 1607
in der Nachbarſchaft geſellen (oben S. 1578 u. a. O), ebenfalls zu
Wechſeln der Stationen auf dieſen Hauptſtraßen, die ſeit den künſt—
lichen Wegbahnungen der Seleuciden- und Römer-SZeiten (ſ. oben
S. 1153) längſt ihre Sicherheit für den Handelsverkehr, wie für
den einzelnen Wanderer durch die überall ſich einfindenden Wege—
lagerer verloren haben.
Beide Hauptſtraßen ſtehen an ihrem weſtlichen Ausgange zu
Antiochta und dem Beilan-Paß (Pylae Syriae der Alten,
Porta Amani bei Strabo, XVI. 751) nur um eine fleine Tage-
reife weit auseinander; und dieſe direct nordwärtsziehende QAuer=-
ſtraße führt auf der Weftfeite des Antiochia-Sees über die fehon
genannte Station Bagräs (Eaftell Pagrä, j. oben ©. 1150), am
heutigen Khan Karamürt vorüber, und kann daher auch alg
Berbindungsmweg zur Umgehung von Gefahren auf der einen
oder der andern der genannten Weftftraßen von Aleppo aus benugt
werden. f
- Diefen Querweg nahm Niebuhr 6) auf feiner Rückreiſe
(1766) nad) Europa von Antiohia nad Scanderun mit der
Karawane, und gab darüber die erften genauen Diftanzen an. Bon
Untiochia legte er nordwärts 3%, deutfhe Meilen in 5 Stunden
iiber fruchtbare, aber unbebaute Ebenen zurüdk bis zu dem Khan
Karamürt, einft ein ſchönes und großes Karawanenferai, auf Bes
fehl Sultan Murads neu erbaut, als er auf einem Feldzug gegen
Bagdad begriffen war. Von da find 17, Meilen über fteile Berge und
enge Päſſe zwifchen Zelfen, welche in 3 Stunden Zeit von der Ka-
tawane bis Beilän, weldhes die Bergpaſſage beherrſcht, zurüdge-
fegt wurden. Ehe man dahin Fam, fah man weftwärts zur Seite
auf einer Anhöhe die Ruinen der alten Burg Bagrä liegen, jebt
Bagras )) von Gebüfh umwuchert. Bon dem Paffageort Bei-
[an liegt Alerandrette, oder Scanderun, am Meere nur 1%,
bis 1°, Meilen fern. Beiläns Lage beftimmte Niebuhr auf
36° 30°. Br.; den Weg dahin von 5 Meilen hatte er in 9 Stun—
den 8) zurüdgelegt.
Diefelbe Querftraße nahmen Colonel Squire und M. Leake
1802) 9 am 8. Juni von Antiochia; fie erreichten ebenfalls in
m -
| 57) Nebuhr, Reife. TH. HI. ©. 18, |
| ”) Shendaf. Note von Olshaufen. Th. II. S. 231.
®) Ebendaf. ©. 100.
| °) L. Col. Squire, bei Walpole, p. 3485—350.
|
|
|
*
1608 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. U. Abſchnitt. $. 43.
5 Stunden den Khan Karamurt, wo in einem kleinen dabei
liegenden Dorfe in dem erſten Engpaß aus der Ebene in die Vor—
höhen des Amanus ein Zoll gezahlt werden mußte, den eine Wache
von 100 Neitern, meift wilde Näuber, die dort flationirt waren,
einforderte. Das Bergvolf ſprach hier nur türkifch, eingeingiger
Mann fprach. noch arabiſch: denn hier zieht die Sprachgrenze
beider Völkerſtämme fcharf abgejchnitten vorüber. (vergl, oben |
S.1232). Weiter nordwärts begann nun wieder fchöne Waldung,
die in der grasreichen Umgebung des Antiochia-Sees gänzlich fehlt;
Arbutus, Myrten, Zoniceren (Woodbine), Fichtenwäl—
der und viele duftende Gefträuche, die durch die feuchten Seewinde
ihre Srifhe erhaften. Die Ruine Bagräs, auf einer felfigen
Berghöhe gelegen, nimmt ſich fehr romantifh aus. Eine halbe
Stunde nordwärte des Khans beginnt die gepflafterte Berg
ftraße, die hier für die Winterzeit auf dem ſehr ſchwarzen, une
gemein fruchtbaren Boden ein großes Bedürfnig ift, da viele Berg:
waſſer gegen Oft ablaufen, und der weiche Boden fonft gang uns
wegbar fein würde. Dennoch fehlt hier faft alle Benußung dieſes
Bodens durh Anbau. Bon dem Paßorte Beilän (den Pylae
Syriae) wird weiter unten die Rede fein.
Bi Die Burg Bagr&s, oder Boghräg, hat auch im Mittels
alter, weil fie den»«Südeingang 10) zu den Pylae Syriae oder zur
Porta Amanica beherrfchte, eine wichtige Stellung eingenommen;
fie wird von Anna Comnena Alex. XIV. 326, als zum Fürftene
thum Antiochia gehörig, „Strategatum Pagre et strategatum Pa-
latze“ genannt), unftreitig weil ſchon damals die Pflafterftrage |
am Orte und an diefer Burg, die dann auch oft nur Palatze
heißt, worübergeführt war, eine Benennung, die bei den Franken
ale Blare Palais vorfommt. Die Kreuzfahrer überließen fie
einem gewiffen Ritter Piero de Alfta (oder dell? Alpi). Später
ward fie eine Befigung der Templer), ihre Einwohner entflos
hen aber nad) Kofair (oder Cäſarea, Dd. t. Iılaoa am Dronted,
jebt Kuffeir, |. oben ©. 1091, 1185, 1209) in das Gebirgsthal
des Drontes (nad Diemal-eddin ben Waſels Hiftorien im Kamel
VII. p. 365 nah Quatremere). Zur Zeit von Ebn Batuta,
|
10) J. Macdon. Kinneir, Journ. 1. c. London, 1818. p. 147.
'») Sebastiano Pauli, Codice diplomatico etc., in Principato
Antiocheno. p. 415. *2) Quatremere, in Makrizi, Hist. des
Mamel, Trad. 4. Paris. T.T; p, 266, 267. |
Weg von Beilan zur Ebene Amf, 1609
1 5. 1326, jagt 33) diefer aufmerffame Wanderer, war Bagräs
n zu feftes Schloß, als daß Jemand e8 zu erobern gewagt hätte.
Jabei lagen Gärten und Saatfelder. Hier war der Eintritt in
18 Land SiS der ungläubigen Armenier, das damalige Klein:
rmenien (f. oben ©. 1035), die dem Könige Nacir Tribut zah-
n. Ihre Dirhems find reines Silber. In der Feſte Bagräg
fidirte ein Emir, deffen Sohn den Ort er-Roſos (Rhoſos) ber
ohnt und die Route nach dem Armenijchen beherrichte.
- Eine Stunde diesfeits des Paſſes von Beilän zweigt die
ireete Straße nah Aleppo unter dem öftlih anliegenden
jerggipfel Apuſchkei ab von der Süpftraße nah Antiochia.
ier ift das Schlachtfeld, wo Ibrahim Paſcha im Jahre 1839 die
irfifchen Truppen befiegte. In der Spaltung zwijchen beiden
traßen ſenkt fi die Anhöhe hinab zum Antiohia-See in die
orliegende Ebene Antiohia’s (TO rwvr Avrıoyiwv nedior,
trabo XVI. 751). Ueber diefe jchweift der Blick weit gegen Oft
müber bis zu den ifolirten, aufgefegten, mäßigen Bergzügen,
elche die öftliche PBlateauhöhe der Ebene noch überlagern!*), un:
r denen in äußerfter Ferne in N.W.' von Aleppo der zugerundete
ipfel des Dihebel Hammäan oder Sheih Barafät fid
iszeichnet, an deffen Nordfeite ganz nahe das Kalaat Simän
er Simeonsberg) gelegen iſt. An der Nordweitfeite diefer Höhen
ige entjpringt der Nahr 'Afrin, oder ’Ifrin, der bedeutendfte
on Oſt herab ſich fchlängelnde Zufluß durch die fanfte Senfung
te Ebene el=-’Amf, bis er fih von der Oftfeite in den See von
ntiochia ergießt. Südwärts ſchweift von da der Blick bis zu
n Berggipfeln des Akra, die ſich über den Mauern von Antio—
ia emporthürmen. Nur eine halbe Stunde jüdwärts von beider
nannten MWegfcheidung und von dem dftlichften Ausgange der
elänihlucht liegt die fhon genannte Burgruine von Bagräs,
ter welcher, nah Eli Smith, heutzutage ein Heiner Fleden
angefiedelt hat, während der nur eine Biertelftunde weiter füd-
its davon entfernte große Karamurt-Khan (1848) gänzlich
Hört war, die jehr fruchtbare Gegend aber völlig unbebaut ges
eben, und nur bie und da fi bebufcht zeigt.
J Hier entdeckte der Pflanzenſammler Aucher Eloy15) bei ſei—
I
}
’) Ebn Batoutah ed. Defremery. I. p. 163. 14) Eli Smith,
Routier. Mſer. 1848. '°) Aucher Eloy, Relations de Voy. en
Orient. Paris. 1843. 8. Vol, I. 168.
Ki
1610 Weft-Afien, V. Abtheilung. I. Abſchnitt. 6. 48.
nem Borübermarfche, Mitte März 1832, eine fchöne Varietät in
Blüthe von Ixia (Bulbocodium, eine Art Zeitlofe) und eine ſchöne,
wilde Narciſſenart (Narcissus polyanthos).
Eine Stunde weiter ſüdwärts von der Khanruine tritt man
erft, genau genommen, völlig in die Ebene des flachen Sees von
Antiochia ein, dem nod ein Fluß von den weſtlichen Bergen gegen
Oſt ſich zugießt, der Bedertch (Nahr el-Batramin nennt ihn
Guys)l6), den man durchfegen muß, um von da zum weſtwaͤrts
ftrömenden Orontesufer zu gelangen, au welchem Antiochia ers
baut if. Die Breite der Ebene zwifchen den weftlichen Bergen
und dem See beträgt hier 1'/, Stunden, und füdwärts des Bez
derfeh fieht man aus der ebenen Uferfläche des Sees fich vier
Erdhügel oder Fegelartige Tells erheben, die E. Smith für Refte
antifer Orte zu halten geneigt war. |
Es find diefe Tells oder Fünftlihen Erdhügel einer
größern Beachtung werth, als fie bisher genoffen haben: denn diefe
vier find nur die Borpoften einer großen Zahl von anderen, Die
von da an in neueren Zeiten durch das ganze Gebiet von Nord
ſyrien füdwärts bis Damascus, oſtwärts bis Palmyra und Aleppo
und weiter hinaus bis an den Euphrat nach Meſopotamien hinein,
nordwärts bis Mardin, ſüdoſtwärts bis über Moſul, Ardebil, fa
bis in die unteren babyloniſchen Landſchaften beobachtet wurd
und an manchen Stellen die größte Aufmerkſamkeit erregt und au
ihre Unterfucher belohnt haben.
Sehr zahlreich find diefe Fonifhen Hügel auf der Air
tiohia= Ebene, fagt Th. Kotfhy, der im Jahre 1841 diefe
Weges Fam; fie ſetzen durch ihre Niefenarbeit in Erftaunen, wen
man bedenft, welchen Kraftaufwandes allein Thon der Kos ziusko—
Tumulus bei Krakau in modernen Zeiten zu feiner Aufführum
bedurfte: denn alle hiefigen find wenigfteng von gleicher Höhe, MIT
jener, viele weit umfangreiher. Auf Baalbefs und Damasıı
Ebenen erheben fich diefe Tumuli ebenfalls, wenn auch nit in &t
Zahl wie hier und an anderen Orten des nördliihen Shriens m
Mefopotamieng, wo die Ebenen mit ihnen wie beftreut erfcheind
Manche von ihnen hat man blos für Wahtpoften zur Beol
achtung ‘gegen den Feind gehalten, viele find mit Welys od
Heiligen-Gapellen befeßt und Betorte geworden, andere find m
jüngeren Ortfchaften bebaut, die jedoch meift erft an ihrem Fu
”2°) H. Guys, Statistique du Pächalik @’Alepp 1. c. P. .
Die Tells ver affyrifhen Ebenen, 1611
angelegt find, andere find noch in neuerer Zeit von friegerifchen Haupt:
lingen auf ihrer Spiße zu Burgfißen benußt, um die umliegende
Ebene zu beherrfhen (zZ. B. Aßnaur zwifhen Nifibin und Tſchal—
laga, Ali Bey’s Burgſitz 1841). So die noch vorhandenen
Schlöſſer auf ſolchen Tells, wie zu Aintab, Killis, Aleppo,
Dihindariz, Azaß, Tell Befhir, Tell Kalid, auf anderen
ftehen noch Tempelrefte, wie zu Tell Balfis. Diele find ſchon
früher an verfshiedenen Stellen genannt (f. oben S. 1001, 1002,
1028 u. a. O.). Ueber die Babylon= und Bagdad-Ebenen fiheinen
fie oftwärts nicht hinauszugehen, und ſich vorzüglich nur auf die
alt-aſſyriſchen Landfchaften zu befchränfen. Die Ausgrabungen
ſolcher riefigen Tells oder Kunfthügel haben um Moful, zu
Niniveh und Nimrud zuerft die allgemeinere Aufmerffamfeit auf
ſich gelenkt; fie werden aber überall, wie dort, nicht für natürliche
Berge gehalten, jondern für durh Menfhenhände aufgewor:
fene Kegel, die man ſchon aus weiter Ferne an ihrer characte-
riftiichen Geftalt erkennen. kann. Die Fürzliche Mittheilung des
amerikanischen Miffionar Borter!?) in Damascus über den dor:
tigen Tell, auf dem die Vorftadt Salehiyeh liegt (vergl. oben
©. 1298, 1423), den er aus babylonifhen Badfteinen bes
ftehend fand, und aus deren Schutt er eine Sculpturtafel her:
dorzog, die eine aſſyriſche Königsgeftalt, gleich denen am
Nahr el-Kelb, enthielt (f. ob. ©. 543), zeigte die erfte entfchiedene
anzuerfennende Spur, daß die antife Damascus mit den alten Aſ—
fyriern nicht außer Verbindung gedacht werden kann, in deren Sn:
feriptionen fie auch häufig genannt wird. Bei näherer Erforfhung
möchten jehr viele der jo weit verbreiteten Tells ebenfalls Denk—
male für die ältefte VBölfergefchichte darbieten können.
Diie erneute Aufmerkfamfeit, welhe W. Ainsworth auf diefe
Tells (Teppeh der Türken) gerichtet hat, der hinreichenden Grund
zu haben fiheint, viele derjelben in ihrem Urfprunge den altzaf-
ſyriſchen Zeiten anzureihen, und die häufigen Erwähnungen
‚derjelben bei Herodot, Kenophon, Strabo, Diodor u. 4.
\werden hoffentlich bald zu Iehrreichen Ausgrabungen und genaueren
Unterfuhungen atreizen, in Gegenden, die jeßt in Einöde zurüd-
geſunken, einft eine glänzende Gefchichtsperiode haben fonnten, und
ji welche jelbft die roheften Anwohner auch gegenwärtig noch eine
\
| 1) Roy. Soc. of Litterature 10, May, in Lond. Athenaeum.
No. 1386. 1854. p. 626.
\*
|
|
E|
1612 Weft-Afien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 43,
große Achtung bewahrt zu haben pflegen. Im Gebiet t der An—
tiohia= Ebene, entlang dem Thale des Karafu, den Ains—
worth für den Denoparus bei Strabo (XVI. 751: Otvonaoog,
in der Nähe des Meleager- Grabens, wo Ptolemäus PBhilometor
den Bala Alerander befiegte) hält, lernte er allein 16 ſolcher Tells
fennen, und auf einer Karte der nordfyrifhen Landſchaften
hätte er deren nahe an 100 einzeichnen können.
Die vorliegende Ebene Antiohia’s im Sinne Strabo’d,
der fie das Blachfeld der Antiochener nennt, ift von bedeus
tendem Umfang, aber heutzutage nur das Weideland nomadifiren-
der Beduinen, Rurden und Turfomanen, und unter dem
Namen el-⸗Amk (el-Oömk bei Abulfeda, Umf und Umf Uerem
bei Ainsworth, el-Amf bei Eli Smith)18) feit alter Zeit be-
kannt; nah Reinauds19) Schreibart heißt fie richtiger al-Amaf,
was im Arabifchen einen „Grund“, eine „Einſenkung“ be
zeichnet, und der Benennung de3 „Audxng nediov“ bei Bolybiug
(Hist. V. 59, ed. Schweigh. T. I. p. 341) entfpricht, der diefe
Ebene vom Drontes an feinem Austritt aus den Bergen, ehe er
Antiochia erreicht, durchziehen läßt. Dieſes Blachfeld dehnt fich in
horizontaler Ebene aus von. den Borhöhen des dftlichen Amanus
oftwärts bis zu den auffteigenden Höhen des Anguli Dagh,
auf deffen breitem Rüden die Aleppoſtraße am Kalaat Simän
vorüberführt. Gegen Norden wird fie von dem jogenannten fur:
dDifhen Bergzuge begrenzt, an deſſen Südfuße die warmen
Quellen el-Hammam liegen, zwifchen denen und dem öftlicheren
UnguliDagh der Flug Afrin bei Dſchindaris, der Stadt”
Gindarus bei Strabo (XVI. 751), die er ſchon damals ein
ächtes Räuberſchloß nennt, was fie bis heute geblieben, weitwärte
zum Orontes vorüberzieht. Die Südgrenze diefer Ebene ſtößt
bei Harim an die Nordauggänge des Wadi er-Roudj-(f. oben
S. 1096) und dag Orontesthal, wo diefer Strom plöglich feine
Weftwendung nimmt.
Diefe weite Ebene, mit ihren horizontalen, weichen Erdſchich—
ten überzogen, zeigt fich überall als ein einft troden gelegter See
boden, der fih gegen Welt in mehreren ftufenartigen Abſätzen
gegen das Küftenmeer von Suedieh allmälig hinabfentt und durh 7
’18) Abulfedae Tabul. Syr. ed. Koehler. p. 151; W. Ainswortl,
Researches. Lond. 1838. p. 299. io) Beinand, Geographie
d’Aboulfeda. Paris, 1848. v T. II. Proleg, p. 51.
Die Ebene el-Amf und der Afrin. 1613
den tiefen. Einfchnitt des Karafu und des Orontes mehr und mehr
feines Wafferüberfluffes entledigt wird. Gegen Often fleigt aus
diejer Niederung die aleppiniſche Blateauftufe mit der Er-
hebung des Anguli Dagh und deſſen ſüdlichen Umgebungen des
Dſchebel el-Ala, wie den nördlichern um das obere Quellgebiet
des Afrin, um Killis allmälig zu mehr als 2,000 Fuß abſolu—
ter Höhe empor. Im der Mitte dieſes el-⸗Amk, der mit Recht fo
genannten Niederung, die auf allen Seiten von größeren Höhen
umlagert ift, hat fih nur ein Theil ihrer früheren Waſſerbedeckung
in die große Limne (vergleiche oben ©. 1149) oder in den
See von Antiochia, wie er zuerft im Jahre 900 n. Chr. Geb.
von Malalag genannt wurde, zurücdgezogen, der von Abulfeda
Bohayret Antafia?), oder el-Bohaireh bei den Arabern,
von den türfifchen Völkern Ak Dengis oder Dengis Aga ges
nannt wird. Ein Theil feiner Umgebung ift noch mit Sumpfboden
und Schilfwald umlagert, zu welchem von verjchiedenen Seiten
Heine Zubäche fchleichen, von denen außer dem öſtlichen Zufluß
Afrin nur noch, von Nord aus weiterer Ferne hinter den Furdifchen
Bergen herabfommend, der nördlihe Karafu oder Schwarzwafler-
Fluß als bedeutenderer Strom zu nennen if. Beide entquellen
den Umgebungen der Hauptftadt Kyrrus, fpäter Kyros (urjprüngs
ih Kv6oos, ein macedonifcher Name), daher diefe ganze nordöft-
liche, dem See anliegende Provinz den Namen Cyrrheſtike?)
erhielt, die über Berda hinaus an den Euphrat reichte, bis Hiera—
polis und Thapfacus hin.
| Die weite Ebene el-Amk, an 365 Fuß hoch über dem Meere
erhaben, deren Mitte der flache Seefpiegel einnimmt, ift mit einer
J 200 Fuß tiefen Schlammſchicht aus blauem Thon, Mergel
und Sand ausgefüllt, in welcher ſowol Muſchellager aus Mee—
esmuſcheln, wie ſie noch heute an der Meeresküſte von Suedieh
ebend gefunden werden, als auch Süßwaſſermuſcheln des
jeßigen Oronteslaufes und feiner Zuflüſſe, wie auch Landſchnecken
n zahlloſen Conchylienreſten einer früheren Periode eingebettet ne:
in einander liegen. Als characteriftifche, deren Abbildungen ſchon
Ninsworth gegeben hat, führt Ruffegger??) die aus Obigem
3 bekannte Süßwaſſermuſchel Melania costata (ſ. ob. ©. 1101)
°°) Reinaud, Abulfeda 1. c. p. 5.
2) Mannert, Geogr. der Griechen und Roͤmer VI. 1. ©. 389—402.
1 us, Res. p. 299—302; Ruflegger, Reife: I. ©. 439.
D
1614 Weft-Aften. V. Abtheilung. 11. Abſchnitt. $. 43
an, mehrere Arten Bulimus, Paludina, Suceineen und viele Land:
ſchnecken (Helix-Xrten).
An der Nord» und Weftfeite ded Sees gegen das Meer zu
hat fi dagegen ein Schuttconglomerat aus den verfchiedenften
Trümmern bis zu 400 Fuß in den Küftenhöhen aufgehäuft, welche
das enge Bette des Dronteslaufes fich durchbrechen mußte, um die
Waſſer der obern Ebene zum Ablauf zu bringen. Die dort zu—
jammentreffenden Küftenformen und ihrer quervorgelagerten Schutt-
dämme machten e8 beiden Beobachtern 3) wahrjcheinlih, daß der
terraffenförmige, aus Trümmergeftein zum Meere fich hinabfenfende
Uferwall nicht immer dagewefen, fondern nur erft dag Pro—
duet einer Erhebungsperiode in diefem Gebiete einer fo häu—
fig zerrütteten Erdbebenregion geworden, daß, wie dag ganze ums
gebende, ſehr zerftüdelte Zerrain mancherlei Veränderung unters
worfen gewejen fei. Die Meeresbudht von. Suedieh jet einft viel
tiefer oftwärts in das innere Land eingedrungen, und erft in fpä-
teren hiftorifchen Zeiten habe fih die Ebene el-Amf, vom Meere
abgefperrt, mit Schlammboden der zuführenden füßen Waſſer aus—
füllen Fönnen, daher die Bermifchung von falzigen und fügen Waſ—
ferthieren und Landſchnecken zugleich in einft noch fluctuirenden
Niveauverhältniffen diefer allgemach bis zu 300 Fuß über dem Mee—
vesfpiegel emporgehobenen Ebene, auf welcher das jebige Heine el
Bohaireh nur als geringer Reft der frühern Waſſerfülle zurück—
geblieben. Daraus glaubte man fi die vielen wechlelnden Niz
veauverhältniffe in den Betten der Seezuflüffe und des Drone
teslaufes felbft in der Ebene Antiochia's erklären zu fünnen, über
welche fhon Procopius Elagte, was, ſchon zu feiner Zeit jo viele”
Abänderungen der Brüden- und Wafjerbauten nothwendig |
(de Aefic. II. 10). h
3. Rennell bemerkte in feinen Noten %) zu den Routiers
der Zehntaufend, die auf Cyrus Feldzuge von Myriandrus
aus 4 Tagemärfche (jeder von 25 Barafangen) oftwärts bis zum
heutigen Kuweik (dem Chalus in der Anabafis: Eri rov Xulov
orauöv, Cyri Anab. I. c. 4, Xenoph.) und von da über Beles
zum Euphrat nad) TIhapfacus vordrangen, ohne einen zu großen
223) Ainsworth 1. c. p. 301, 312; Ruſſegger. I. ©. 442, A4A. 4
?#) J. Rennell, Illustrations of the History of the Expedit. of
Cyrus and "the Retreat of the Ten Thousand Greeks. Lond.
1816. 4. p. 59—65. nr
Die Ebene el⸗Amk und der Afrin. 1615
zrdlichen Umweg, wozu fie viel mehr Zeit nöthig gehabt haben
ürden, durch diefe Niederung ihren Weg nehmen mußten, daß
r jonft fo genaue Strateg Kenophon von feinem Fluſſe und
ich von feinem See fpreche, da er doch nach dem gegenwärtigen
uftande an der Nordfeite des Sees hätte vorübergehen und we—
gſtens drei Flüffe durchfegen müffen, deren er doch an anderen
rten feiner Etappenftraße jehr genaue Erwähnung zu thun pflege.
aber, obgleich man ihm entgegenfegen dürfte, daß Kenophon
er, wo noch) Fein Feind zu treffen war, nur generell feine Etap-
nftraße angeben wollte, Rennells Meinung, daß damals ein
iderer Zuftand vorhanden war, der See von Antiochia mit feinen
umpfniederungen noch nicht vorhanden gewefen, und erft ſpäter
bildet jei. Wie hätte er fonft, meint Rennell, die drei Flüſſe
i Strabo und den See von 3 und 4 Stunden Länge und Breite
serfehen Lönnen; doch fann man auch jagen, daß Kenophon
ine Geographie, fondern eine Strategie fihreiben wollte, Aber
ich Strabo nannte noch Feine Seen, fondern nur Flüffe (vergl.
en ©. 1149), und auch Ptolemäus ſchweigt darüber. Nen-
ell meinte, wahrfcheinlic habe ſich das Bett des Orontes erft
äter verftopft und durch Ueberſchwemmungen diefe Sümpfe und
e Bildung der Sees erft veranlaßt. Ainsworth fand bei
urhwanderung der Gegend feinen Anlaß?) einer folchen Ver—
pfung in dem Flußlauf des Drontes felbft, wenn nicht eine Anz
jwellung des ganzen Bodens in viel älterer Zeit bei einer Ge-
mmthebung durch Erderjchütterungen die veränderte Hydrographie
tbeigeführt; die drei in den jebigen See abfließenden Flußläufe
arafu, Aswad, Afrin, welche Strabo, ohne eines Sees zu
mwähnen, Labotas, Denoparus, Arceuthos nannte, feien
+ jeicht, um große Schwierigkeit beim Durchſchreiten darzubieten.
talalas, der Syrer, jagt, der Archeutha (FSoyevha, d. i. der
rkeuthos Strabo“s) fei der Hauptfluß, welcher auch der Emiffar
8 Sees bis zur Mündung (jebt Kara Su) in den Orontes vers
ieb, der auch Japhtha (vielleicht der Dagra bei Abulfeda?)
ße, und an feiner Mündung die Stadt Antigonia (vergl. oben
. 1149) durchſchnitt, welche alfo am Nordufer des Drontes lag.
N ift der erfte der Autoren (im Iten Sahrhundert), der hier von
hem See mit einem Ausflug zum Orontes ſpricht (drrö yag rijs
— —
a) W. ———— Trav. in the Track of the Ten Thousand
ve etc. Lond. 8. 1844. p. Bi.
|
*
|
J
1616 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 43,
Alyung &5egyousvov aA)ov norauod AgysvIa rov zo Iapdux.t.).
Malalas) 2%).
Die Seebildung müßte demnach vor Malalas Zeit ent-
ftanden gewefen fein, wenn fie auch zu Strabo’s Zeit nody nicht
beftanden haben follte. Bei Betrachtung der Chesney'ſchen
Aufnahme diefes nördlichen Syriens wird es uns fehr wahrſchein—
ih, daß der Drontes zuvor bei dem Austritt aus feinem engern
Gebirgsthale in die vorliegende Horizontalebene el⸗Amk einft feine
Normaldireetion gegen Nord bis zum Südende de& jebigen
Sees (das Feine Stunde von ihm entfernt Liegen fann) fortjeßte,
ehe er fich plößlich von diefem feinem Nordlaufe weftwärts am
Dihisr el-Hadid durch einen Erdſpalt nach Antiochia ablenkt,
Solche Erdbebenfpalten?) find in dem plutonifhen Boden
Nordfyriens nicht ſelten; in der Nähe von Aleppo find deren
mehrere befannt. Im Alten Sahrhundert warfen dort mehrere
dDiefer Spalten Flammen aus, und bei dem Erdbeben am 13. Auguft
1822 entftanden nad 14tägigen wiederholten Erjehütterungen der
Erdrinde verfehiedene, unter denen auch eine ſehr große, in welcher
fh, nah Ruffegger, das hervorgedrängte plutonijche Gebilde
weit verfolgen ließ. Die eigenthümlichen Bildungen des Wadi er
Roudj im Eintritt zur Ebene el-Amf, verbunden mit den Wirkun—
gen der furchtbaren Erdbebenyperiode vom Iten bis zum sten Jahr—
hundert 28), verdienten nähere Localunterfuchungen, bei welchen
Quatremere’s Bemerkung ?9) nicht zu überfehen, daß der Oron—
tes bei feinem Laufe durch Antiochia auch den einheimifchen Namen
Fern oder Afrin habe, der auf einem frühern zufammenhängen
den Stromlauf des öftlihen Afrin aus Kyrrheftife mit dem
Drontes hinmweift (vergl. Fulcher Carnot. VII. flumine transite
quod Fernum vel Orontem nominant; Albert. Aq. Hist. IV. 42;
Vada Fernae; Ill. 31: ad pontem fluminis Fernae etc.) 30).
Abulfeda fagt: der See von Antiohia in der Eben
Alamac3l) liege 2 Tagereifen im Weft von Aleppo und habe die
Zuflüffe von der Nordfeite: den Afrin (Sfrin bei Neinaud)
— J
726) Malalae Chronogr. VIII. 254, ed. Dindorfii. Bonn. 1831. p.199
27) Nuffegger, Reife. Th. I. 1. ©. 1355. 28) 9, Hoff, Gefhichte ie
natürlichen Veränderungen der Erooberfläche. Gotha, 1824. Th. U
©. 135—139. ?°) Quatrem£re, in Makrizi, Hist. des Sult
Mameluks. Tom. I. 2. p. 263. 30) Gesta Dei ‚per Francos
Hannoy. 1611. Tom. I. Fol. 390, 253, 225. 7) Abulfeda‘
Prolegom. bei Reinaud. T. II. p. 51-2; Abulfedae Tab. =
ed. Koehler. p. 160.
Die Ebene el-Amf und der Afrin. 1617
in Oft fließe; derjenige in Welt, unterhalb Derbeffac, heiße der
ywarze Fluß (Nahr el-Aſouad); derjenige, welcher zwifchen
en fließe, heiße Magra, fo genannt von einem Dorfe, das an
em Ufer liege und Ehriften zu Bewohnern habe. Der See
e den Umkreis einer Tagereife, fei von Schilfwäldern umgeben
habe diefelben Vögel und Fifche zu Bewohnern, wie der See
Apamea (f. oben ©. 1074, 1084). Reinaud?) überſetzt
angegebenen arabifchen Namen der Vögel alfo: Schwäne
am), Belican (bedja), Gans (ivaz); von Fiſchen nennt er
) Yale (ankalys); andere Namen blieben ihm unüberfeßbar.
Alle drei genannten Flüffe, fügt Abulfeda hinzu, vereinen
) in einem Fluß (was heutzutage Feinesweged der Fall ift,
die beiden Mündungen des Kara Su und Afrin weit ausein-
er liegen, der dritte Fluß in ihrer Mitte, der Yagra, fih ſchon
jer mit dem Kara Su vereint), und ergießen fih vom Norden
in den See unterhalb der Eifenbrüde (Dſchisr al-Hadid),
e etwa 1 Stunde oberhalb der Stadt Antiochia.
Lieutn. Col. Chesney >) lernte die Unigebungen diefes Sees,
er AR Denghis, den Weißen See, nennt, beffer als feine
egänger Fennen. Er nimmt nur die weftliche Seite der Ebene
Amk ein. Der obere Kara Su von der Nordfeite her ift fein
eutendfter Zufluß; feine beiden Hauptquellen liegen im Oftab-
ge des Amanusgebirges, der TZihatal Tſchai und der Sarg
t, der auch Yaghrah heißt, die ſich in der Platine vereinen
> dann mit reichlichem Waffer gegen S.W. fließen, bis fie durch
- Sumpfboden zum Nordende des Sees eintreten, nachdem fie
or noch einen bedeutenden Zufluß aufgenommen, den Muräd
ha, welcher aber größtentheils mit Schilfwald ganz bededt
wo er Göl Baſchi (Anfıng des Sees) genannt wird. An
em untern Laufe geht über den Göl Baſchi, Marſchboden und
8, ein hoher Damm und eine Brücke auf 17 Bogen, welche der
ier Murad Paſcha erbaute3t), um den Weg, der über diefen
jowol nad) dem Beilän und nach Alerandrette, als füdwärtg
den See über den Khan Karamurt führt, zu jedweder Jahres—
) Proleg. 1. c. p. 50. °°) Lieutn. Col. Chesney, Expedition
for- the Survey of the Rivers Euphrates and Tigris. London,
‚1850. 4. Vol. I. p. 396 —397; H. Guys, Statist. du Pachalik
\d’Alep. p. 22. 9 Colonel Chesney, Expedition for the
‚Survey of the Riv. Euphrates etc. London, 1850. 4. Tom. I.
p- 423; |. tabul. 20. p. 407.
itter Erdkunde XVII. Kkkkk
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3
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Zi
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1618 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 43.
zeit, auch bei höherm Waſſer, paſſiren zu können; daher der Name
des Fluſſes. Dom Oſten her fließt der Afrin (daher Kinneir |
den See Ufrenus oder Oprenus nennt)3), der auch in den öſt—
lichften DBerzweigungen des Amanus (Doue Baghli nennt fie
9. Guys) in Welt von Killis (Ciliza des Itin. Anton. ‚189,
ſ. unten bei Burdhardt) aus zwei Quellen feinen Urfprung
nimmt, und die furdifchen Berge gegen Sud in Nordmweft des:
Dſchebel Scheich Barafut und des Kalaat Simän weftwärts |
dicht an der Fefte Dihindaris (Gindarug) vorüber, auch ein
Ihönes Weideland durchzieht, und in einer Strombreite, die felbft
im Sommer 200 Fuß beträgt, zum See abfließt. Zwei unbedeu-
tende Flüßchen fließen noch von der Süpdoftfeite in den See, der
die Geftalt eines Parallelogramms einnimmt, deffen Weftieite vom
Einfluß des obern Kara Su bis zum Ausfluß des untern Kara
Su nur 3 Stunden lang ift, von dem Weltufer am Khan Kara-
murt aber oftwärts bis zur Cinmündung des Afrin eine Waffer-
flähe von 8 Stunden Breite darbietet. In der naffen Sahreszeit
jhwillt er weit mehr an und nimmt einen weit größern Raum ein.”
Am Weftende maß Chesney feine Tiefe zu 6 bis 8 Zuß, amt
Dftende nur 3 bie 4 Fuß, wo er in einen ganz marfchigen Boden”
übergeht. Seine Seichtigfeit hindert es nicht, daß er mit flachen?
Landesfloßen beihifft und mit Stangen nah allen Richtungen
hin Ddurchfteuert wird, um zumal feinen Fiſchertrag abzuſetzen
denn er ift eben jo fijchreich, wie die oberen Dronteg- Seen, was
Ihon Abulfeda angab. Seine bis 2 Fuß langen Cal, oder
Schwarzfifche (Macropleronotus niger jagt Chesney), find ein
jehr wichtiger Nahrungszweig für das ganze Paſchalik Aleppo.
Zum Fiſchfang gehören immer zwei Menfchen: einer, der das FZlof
mit der Stange zur flichreichen Stelle fortftößt, wie z. B. zu dem
Beinen Wafferfall unter der Brüde des Muräd Paſcha, der andere, 5
der am Boden die Zifchangel an einem Bambusftüde auslegt und
den Fang mit der Hand heraushebt. Der untere Kara Su führt hi
dem Drontes nad) 2 Stunden Lauf mehr Waffer zu, als er felbfl
hat; an jeiner Einmündung liegt das Städten Guzel Burj,
welches bei Chesney's Expedition als Hafenort zur Einfhiffung”
des ſchweren Transportes feines Dampfjchiffes über den See zum
Guphrat diente.
>) Macd. Kinneir, Journ. London, 1818. 8. p. 147.
Der weiße See, Af-Denghis. 1619
9. Guys:6), der den See el-Ghöleh nennt, giebt ihm
12 geogr. Meilen Umfang; fein Grund fei Thon, Sand und gegen
Süd viel Mergel. Er fei bei Stürmen fehr gefahrvoll zu beſchif—
fen; in feiner Mitte fee er die Floße oder Barken in eine zitternde
und ſchwankende Bewegung, ohne daß man doch ſtark aufftei-
gende Quellen in ihm bemerfe. Zur Sommerzeit fünne man in
der Mitte des Sees fehr deutlich eine Ruine wahrnehmen, die fich
dann an der Oberfläche zeige (wahrfcheinlih wo Chesney’s Karte
das Inſelchen zeigt). Seine Tiefe am Uferrande betrage nur
3 Fuß, oft, 500 bis 1,000 Schritt von demfelben, auch nur big
1%, Fuß. Das Ufer ift fehr hilfreich, der Aufenthalt daſelbſt
fiebererzeugend. Sehr viele Mufcheln, einfchaalige, wie zweiſchaa—
lige, oft von bedeutender Größe, werden hier gefunden, vorzüglich
aber jehr viele Schwarzfifhe, Karpfen und Aale gefifcht.
Die Aale find hier von ganz vorzügliher Größe und Delis
cateffe, und geben durch ihren Ertrag als Zaftenfpeife in die katho—
liſchen Landfchaften, felbft bis Cypern hin, einen reichen Ertrag 37).
Sn früheren Zeiten waren die Weideländer diefer weiten el:
Amt durch die alljährlich einziehenden Kurden und Turkomanen—
horden ein zu gefährliches Näuberfeld für Neifende geworden, um,
8 häufig befuchen zu können; daher blieb diefe Landfchaft lange
Zeit jehr unbekannt; durd fie wurden nicht jelten die Karawanen—
ige auf der Beilänftraße im Norden des Sees, wie auf der An-
ochiaſtraße im Süden deffelben unterbrochen, und die einzeln vor-
iberziehenden Neijenden waren jtets bemüht, eilig hindurd zu
ommen, um den fie bedrohenden Plünderungen zu entgehen. Une
er der, firengern Zucht Ibrahim Paſcha's wurden diefe Horden
ehr auf die ihnen angewiefenen Gebiete beſchränkt, und von ihrem
nbefugten Bordringen gehörig zurückgeſchreckt; fo gelang es, einige
eifere Kunde von hier einzuziehen. Auch der Botaniker Th.
oiſchy drang (1841) in Begleitung M. Heyße's auf der Bei-
Anfrage an der Nordjeite des Sees am 2. März glüdlich Hin-
uch bis zu den zuvor erft von Ibrahim Paſcha angelegten
varmen Schwefelbädern el-Hammäm, die in NO. des
ne am Wege nah Dihindaris liegen. Schon fingen die
‚ner der türfifchen Berwaltung frecher gewordenen Kurdenhorden
}
9 H. Guys, Statistigue du Pachalik d’Alep. Marseille, 1853.
2%. 37) Corancez, Itin. ed. Paris. 1816. p. 113—114.
Kkt—2
1620 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. 9.43,
ten, wer fie wären, wohin fie wollten, ein Borfpiel zu den nad
folgenden Verwirrungen und Unficherheiten, in welche feitdem di
Landſchaft wieder zurücgefunfen. Außer diefen Hinderniffen i
auch der Weg felbft um das Nordufer des Sees herum nur i
günftiger Jahreszeit zu begehen, und bei ſchlechtem Wetter ur
Regenzeit für Neitpferde ganz unpracticabel. Der gütigen Mi
theilung Kotſchy“s 38) aus feinem Tagebuche verdanken wir d
erften botanischen Bemerfungen, die überhaupt von diefem Wei
mitgetheilt worden find. Er feßte, vom Beilän- Paß oftwärts g
hend, über einen Fluß (den obern Kara Su), und kam auf uneb
nem Zande an Quellen, die mit dem See in Verbindung ftehe
vorüber, denen zwei Kleine Infelhen mit Schilfhütten gegenüh
ftanden, wahrfcheinfich wol ein Fifcheraufenthalt. Beim Naften
blüthenreichen Geftade brachte ein arabifch fprechender Fifcher «
paar große Fifche zum Berfauf, die häufig dort gefangen werdı
einen Bagrus halepensis Valene. und einen Arius caus. Um d
See blüheten einige Gruciferen (wie Hutschinsia chrysant#
Jaub et Spach; Chorisphora compressa Boiss.; Texiera glas
folia Jaub et Spach; Hesperis erenulata De.), unter die —
einige Blantago-Arten, Wuherblumen (Chrysanthem
praecox) und mehrere noch nicht blühende, lachendgrüne Pflan;
mifhten. Der See war an feiner Nordfeite von einem wah
Blumenfranze eingefaßt, die Geftade ftarf mit Cyperus und |
gemeinen Schilfart, der Rohrkolbe (Typha), bewachſ
In den eryftallgrünen Waſſern einiger Quellen lebte diefelbe jd
obengenannte Mufchelart Melanopsis costata Oliv.; aber au N
lanopsis laevigata Ferussaec, fowie Nigritella sicula und Nigritea
nigrocoerulea. Am Abend wurden mit der Dämmerung die we
men Schwefelquellen el-Hammäm (auf Chesney’s Ka
erreicht, die früher zu Bädern umgewändelt waren,. aber jest je
wieder in Trümmern lagen, welche fchon früher, 1810, einmal)
Burdhardt befucht worden waren (f. unten). Der Zuflugit
warmen Schwefelwaffern ift fehr reichlich; die Badegäfte,
im Sommer fih bier wol einzufinden pflegen, bringen ihre
zum Wohnen mit.
Ohne paffenden Ort zum Nachtlager zog Kotſchy zur na
Zeltgruppe der Kurden, die am Fuße eines Tells hier auf
ſchlagen waren, um darin das Nachtquartier zu halten. Nur did
38) Th. Kotſchy, Mſer. Sourn. 1841.
arme Schwefelquellen, el-Hammäm, am Afrin. 1621
[e8 Zureden und einige Gefchenfe gelang e8, ein Zelt zum Uns
fommen für Menſchen und Thiere zu erhalten; denn die Männer
ven alle fortgegangen, um einen andern 2agerplaß in der Nähe
Antiochiaftraße zu ſuchen, und die hier Zurücdgebliebenen wa-
nur die Frauen und ein alter Mann. Aber die anfänglich
tfarge Aufnahme verwandelte fich bald in gaftfreundliche Für—
ge der rauen, welche ihre unerwartete und ſchon mit der Nacht
efommene Einquartierung doch bald mit warmer Küche bedien-
So abſchreckend die wildbewaffneten Männer der Kurden bei
m Begegnen auch erfcheinen, fo freundlich zeigten fih die harm-
m Kurdinnen bei der Abwejenheit ihrer Männer doch gegen die
opäiſchen Fremdlinge, die fie in ihre Zelte aufgenommen hatten.
on Burkhardt hatte einft in denfelben Gegenden feine wohl:
Sende Aufnahme in den Beltlagern dortiger Kurden gerühmt.
Am folgenden Morgen des 3. März erreichte der Reifende fehr
d den in Oft vorüberfließenden Fluß el-Fren (den Afrin der
foren), deſſen Waſſer troß feiner Furth, wo fie am breiteften
, doch den Maulthieren bis an den Bauch reichte; er floß
(ch öftlich hinter den warmen Quellen in feinem Thale weftwärtg
en den See hin; jeine Ufer fand Kotſchy mit hohem und flar:
Baumwuchs bededt. Von da wurde noch am Vormittag unter
pneegeftöber die Station Däna, welhe an der Antiochiaftraße
t, erreicht, und von da auf diefem gebahnteren Wege die Wan—
ung bis Aleppo fortgefeßt. Von Alerandrette bie Däna
t der Weg in 2°, Tageritte zurüdgelegt; der dritte Tagemarſch
rte von Däna nach Aleppo.
Die Entfernung der warmen Schwefelquellen zu el-Ham-
im wurde von Aleppo auch noch auf einem andern Wege,
rt Zerminine und Dartagan, am Kalaat Semän vorüber,
40 Stunden erreicht, eine Route, die Neale im Jahr 1850 39)
ücklegte, ohne jedoch Neueres auf ihr zu beobachten, als daß er
don Ibrahim Paſcha angelegten Badeanftalten ſchon wieder
lich im Derfall antraf, und zwei Städte am Afrin, Horn
IHamar, nennt, die fein anderer Reifender noch) aufgeführt hatte.
) F. A. Neale, Syria. p. 140.
*
1622 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 43,
Erläuterung 2.
Die Kurden- und Turkomanen-Stämme, die an den Flußläuf
des Afrin und in der Ebene el-Amk nomadiſirend umherſtreif
oder als Agricultoren feſtgeſiedelt ſind; nach Niebuhr, Sau
und Burckhardt.
Schon Strabo nannte die Burg don Gindari
einen reht für Näuberbanden geeigneten Aufentha
(nörıc Tivdaoog Gr6önolıs v5 Kovgonorizng zul Amorngu
edgvec, Strabo XVI. p. 751), und die Landfhaft um Didi:
darig (bei Türfen und Kurden gefprohen, Jindaris
englifche Schreibart; Gendarum der Tab. Peut.)®) ift Dies I
heute geblieben. Von den dortigen Zuftänden und Bewohnern }
ben wir daher faft feine Kunde; erft im 18ten Jahrhundert, 1
die dortigen Gegenden zu Niebuhrs Zeit eben jo unficher war
wie früher, und darum gemieden wurden, erfundigte fich derfel
nach den Horden der im nördlichen Syrien vom Euphrat bis zı
Beilän-Paß und der Meeresfüfte, ja bis in das Innere von A
Minor jeit Sahrhunderten, ja ſchon feit den Zeiten der Kreu
züge“i) eingedrungenen Kurden und Zurfomanen, und 9
Liften?) von ihren jehr zahlreichen Wanderftämmen, unter de
einige 20,000 Zelte der erfteren um Haleb, Aintab, in den iu
difchen Bergen und nördlich von da aufgeführt wurden, fowie
8,000 Zelte der febteren in denjelben Gegenden umher wandı
follten. Da fie ihre Wohnpläße meift veränderten und durch Sp
tungen in Eleinere Abtheilungen ihre Stammnamen oft wechjelt
jo ift. der Zufammenhang ihrer Gefchichten wol ſchwerlich genau
verfolgen. Beide eingewanderte Nomadenftämme, jetzt Mohamı
daner, folen in den vornehmften ihrer Familien, die erften |
jprüngli aus Kurdiftan, die letzteren urfprünglih aus Ts
feftan, hier eingewandert fein. |
Biele der Turfomanen der angefehenen Gefchlechter, exfl
Niebuhr®), follen aus den Zeiten von Timurs Kriegführuni
4
”°) W. Ainsworth, Notes im Journ. of the Lond. Geogr. 8%
1821. #6... 8. P. 118. p. 513. *1) Wilken, Gefchichte der Krz⸗
züge. Th. l. ©. B.2 Niebuhr, Reife. Th. I. ©. 454
*3) Niebuhr a. a. O. I. ©. 420. k
Sinwanderung der Kurden- und Türken-Horden. 1623
n Syrien aus deſſen Heeren hier zurüdgeblieben fein, denen fi
ann andere, ärmere, untergeordnetere Horden aus den fyrifchen
andfchaften jelbft angeichloffen hätten,
Aber ſchon früher werden fie von Ebn Batuta (im Jahre
326) *) genannt, der jagt, in der el-Amk, die gleichweit entfernt
t von Antiochia, Tizin und Baghräs (Pagrä), campirten die Tur—
omanen mit ihren Heerden, weil diefe Ebene fo ungemein frucht-
ar ſei.
Sp wie die armlichen Dorffchaften und Gemeinden unter dem
achfolgenden türkifchen, Regiment von deren Agas oder fonft
urch Streifzüge von Haus und Hof verjagt wurden, begaben fie
Lieber unter den Schuß von Kurden und Turfomanen,
ie diefe Gebiete, vorherrſchend vor Arabern, mit ihren Heerden
urchzogen. Diele von ihnen follen Ehriften gewefen fein, die,
on Kirchen und Geiftlichen getrennt, ihre Lehre und Mutterfprache
ergaßen und zum Islam übergingen, Furdifche und andere Ge-
räuche annehmend. So jei das Miſchlingsvolk zufammengewach-
n, das fpäter jene Landfchaften fo unfiher gemaht. Bon einem,
em Pelumanlu- Stamme, den auch ſpäter Burkhardt
annte, erfuhr Niebuhr mit größerer Beftimmtheit, daß er einft
anz aus armenifchen Ehriften beftanden, die von ihren Bifchöfen
Rilderung der Faften, um wenigftens zu Zeiten Milch, Butter und
fier effen zu dürfen, verlangten, als dies ihnen aber abgejchlagen
furde, zu den Mohammedanern übergingen und ſich an die Turfo- .
janen anfchloffen.
Das Oberhaupt der TZurfomanen habe den Titel Aga, auf
en es aber weniger ftolz jei als der Adel der Kurden auf ihre
rogen, die Kiahas, oder die Araber auf ihre Scheichs. Diefe
hurden feierten mehr die Geburt einer Tochter als die eines Kna—
en, weil die Töchter ihnen von dem Bräutigam oft theuer abge-
auft werden müſſen, fie ihnen faft feine Ausfteuer mitzugeben
rauchen, und daher Töchter zum Reichthum der Eltern gerechnet
erden. | |
Damals fand Niebuhr, daß Kurden, eben fo wie den
lons Casius im Süden des Drontes (nämlich den Dichebel Kraap,
oben ©. 1106), jo auch die Amanusberge im Norden des
Drontes, noch über Beilän hinaus bewohnten und die dortigen
*) Ibn Bätoutah ed. Defr&mery. I. p. 165.
*
1624 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $.43.
Küſtenpäſſe beherrſchten 8), und bis zum Demir Kapün(eiſernes—
Thor) über Bajas (er ſchreibt Pajäs) hinaus noch durch ihre Räu- Pi
bereien gefabrvoll machten. Zwar waren fogenannte Sicherheits—
wachen (Ghafaren) an die Päſſe geftellt, welche für dag Gouverne-
ment des Paſchaliks Aleppo zwar ftarfe Zölle einnahmen, aber nicht
felten noch mehr für fih in Goldftüden zu erpreffen fuchten. Im
einem folchen Gebiete war es einem energifchen Räuberanführer
leicht ‚möglich, ich lange Zeit hindurch als einen Beherriher des
Landes gegen die Macht der Pforte und der Paſchas zu bebaup-
ten, wie dies zu Anfang diefes Jahrhunderts mit dem berüchtigten
Kutſchuk Ali, dem Gebirgsfürften des Amanus, der Fall war,
zu dem die abgefegten Paſchas als ihrem Beſchützer flüchteten, und
als Wegelagerer 46) die Karawanenftraße zwijchen Syrien und Kleinz
Aften zu einer der gefahrvolliten machten, die man damals, wie Fi
Ali Bey (1807) #7), durch Umſchiffung des Borgebirges von
Arfus (NHoffos) nach Tarfus ganz meiden mußte.
Sm Sahr 1802 zählte man im Paſchalik Aleppo zwifchen dem
Euphrat und dem Golf von Alerandrette an 4,000— 5,000 Kurz
denzelte#) in wechfelnden Stationen, die aber doc) nicht ſüdwärts
von Antiohia über die Grenze des Drontes hinaus zu wandern
pflegten, obwol fie hie und da auch in einigen Dörfern fi anſäſ—
fig gemacht hatten, doch aber die Sommerzeit meift unter ihren
Zelten zubradhten. Ihr regierendes Oberhaupt, nahe Aleppo refiz
dirend, von der Familie Ommou, wurde Lieutn. Col. Squire
Coſſum Aga genannt. Ihr Hauptnachwuchs Fommt aus dem
nördlichften Syrien, aus den Eurdifchen Bergen um Aintab und
weiter nordwärts her.
Die Turfomanen fiheinen fih vielmehr aus des öftlichen
Klein-Aſiens weiten Hochebenen, damals wenigfteng, alljährlich im
den Wintermonaten in dag wärmere nördlihe Syrien des Aleppo—
Paſchaliks zurüdgezogen zu haben, wo fie reichlichere Nahrung für
ihre Heerden fanden. Sie follen damals nirgends die Südgrenze
des Paſchaliks überfchritten und ihre Zahl nicht über 5,000 Zelte
betragen haben; im April pflegten fie auf ihre Sommerweiden in
75) Niebuhr, Reife. Th. II. S. 101-104. *6) L. Col. Squire,
bei Walpole. p. 330, 352; Farren, Letter, bei Lord Elgin. @:
Vol.H.; Jrby and Mangles, App. p. 531—543. *') Ali Bey, 9
Trav. II. p.305; ©. A. Dlivier, Neife durch das türfifche Neid,
1792—98. Ausg. von Ehrmann. Th. I. Weimar, 1805. ©. 491
bis 493. *°) Col. Squire, bei Walpole. p. 340. |
Die Ryhanlu-Turkomanen am Afrin. 1625
Asia Minor zurüdzuziehen. Die Sicherheit in der Nähe ihrer
vielerlei Stämme mußte man fi ſtets erft durch Gefchenfe erwer-
ben; dann plünderten fie nicht mehr, Das Haupt der Zurfoma-
nen, das in der Nähe von Antiochia campirte und aus dem Ge-
fhlechte der Murjal war, wurde Hayder Aga genannt. Gie
hatten, nah Squire, die fchönfte Pferdezucht und die größten und
färfiten Kameele in großer Zahl; e8 breiteten ihre zahlreichen
Horden fi in Klein-Aften bis nach) Angora aus.
Etwas genauere Nachrichten alg die obigen über diefe Noma—
denftämme hatte Burkhardt während feines dreijährigen Aufent-
haltes in Syrien von Aleppo aus von dem Jahre 1810 eingefams
melt, auf ein paar Erceurfionen, die er nordweftwärts von die-
* Stadt zu den Turkomanen am Afrin und zu ihren warmen
Schwefelquellen el-Sammäm, wie zu der Kurdenanfiedelung
am Dihebel Seman gemadht und fie fragmentarifch bejchrieben,
die im Anfange feiner fyrifchen Reifen mitgetheilt find, denen wir
hier folgen, da nach ihm feine genauere Mittheilung über jene Ge-
genden von Europäern fattgefunden hat, da Colonel Chesney’s
Beobachtungen über Ddiefelben Gegenden noch nicht veröffentlicht
werden konnten. Sie find %) unter der Aufſchrift: Nachricht
von den Ryhanlu- Turfomanen (©. 630—645 Engl. Ausg,,
995—1013 bei Gefen.) und Ueberrefte aus dem Alterthum
(S.644—647 Engl. Ausg., 1012—1018 Deutfche Ausg. b. Gefen.)
mitgetheilt, und vervollftändigen manche der früher fehon berührten
Angaben.
Burkhardt hielt fich unter dem Borgeben eines Arztes an
14 Tage in dem Zelte eines der Zurfomanen auf, dem er von ei—
nem Aleppiner, von Muhamed Alt, der großen Einfluß bei den
Ryhanlu hatte, als Gaftfreund emoRe HE war.
| 1) Die Ryhanlu- Zurfomanen am Afrin, nad
Burkhardt (1810).
Der Diftrict, den der Turfomanen-Stamm der Ryhan—
‚tu bewohnt, Liegt 7 Stunden in N.W. von Aleppo entfernt;
1 der Weg zu ihnen ift eben, aber fteinig. Nach den erften 5 Stun
den Marjches zu ihnen zeigen fich einige Pflanzungen von Dliven-
) Burckhardt, Trav. in Syria. Lond. 1822. Append. I. p. 630
1
e|
Ben
|
bis 647; uͤcberſ. bei Geſenius. IL. Anh. S. 995—1018.
*
1626 Weſt-⸗Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. 6. 48.
und Feigenbäumen; dann überſetzt man einige Berghöhen und ſteigt
jenſeits in das ovale Thal Kalaka (wol identiſch mit Hhalqua,
ſ. oben S. 1096; ein Mont Hhalaqa ift auf Rouſſeau's Karte
in jener Gegend, Plaine de Turkhmens, eingetragen) hinab, dag
an 7 bis 8 Stunden im Umfang hat und von niederen Hügeln
umgeben ift, an deren Zuße die Dörfer Termine, Zellade,
Hösre, Telleberun, Bab und Däna liegen, von denen nur
ein paar Namen auf Rouſſeau's, feiner auf Chesney’s Karte
zu finden find. |
Die Fellahs diefer Dörfer, jagt Burdhardt, wohnten in
halbruinirten Häufern, ein Beweis früherer Wohlhabenheit. Der
Boden des Thales ift eine feine, rothe Dammerde, fat völlig ftein-
1085 im März war er mit Weizen befäet, auch wird hier eine
gute Baummwollernte gewonnen. Die ganze Thalebene gehörte
dem Abbas Effendi, einem Erben Tjehelebi Effendi’s, des eriten
Magnaten zu Aleppo.
Senfeit des Thales erhebt ſich ein für Kameele fehr beſchwer—
lid) zu erfteigender Felsboden, und auf dieſem erblidte man in ei-
nem Abftande von 6 bis 7 Stunden von Aleppo die erften Tur—
komanen-Zelte: denn dieſes Volk wohnt fieber in feinen Zelten auf
den Höhen, wenn fie auch die Thäler am Fuße derfelben bebauen.
Diefe niederen Bergreihen ziehen fih über 10 Stunden weit nord—
westlich fort, und der fchon öfter genannte Dſchebel Semän mit
dem KRalaat, d. i. der St. Simeonsberg, liegt in ihrer Mitte,
Die Breite des Bergzuges mit vielen zwifchenliegenden Thälern
nimmt 6 bis 8 Stunden ein; in der großen Ebene von Anz
tiochia (el-Amf) verlieren fich diefe Berge ganz. Diefe wird vom
Fluß Afrin bewäffert, der von den Bergen um Killis herabfließt
(f. oden ©. 1618) und nach 20 Stunden feined Laufes in Weft
den See erreiht. Oft überfhwenmt er feine Ebene, die außer
ihm noch von manchen anderen Flüffen bewäſſert wird. Einer der
bedeutendften von diefen ift der Gul, welcher in einem Turkoma—
nenlager 6 Stunden fern vom Dſchebel Semän in W. gen N.
aus einem Eleinen See von einer halben Stunde Umfang entfpringt,
7 Stunden oberhalb feines Laufes eine ziemliche Breite Hat und
ſehr fifchreih an Karpfen und Barden ift, die aber von'den Tur—
fomanen, denen alle Fifchergeräthichaft fehlt, nicht benußt werden.
Die Jungen werfen mit Steinen die Fifhe todt, fo fifchreich ift er.
Schon nad 3 Stunden Laufes fließt der Gul in den Afrin ein.
Er treibt mehrere Mühlen bei dem Orte Gul und auch weiter bei
Die Nyhanlu-Turfomanen am el-Hammäm, 1627
Tahun Kafch, wo das Oberhaupt der Ryhanlu-Turfomanen, der
Aga Murfal Oglu Hayder, fih eine Winterrefidenz (Serai
auf Rouſſeau's Karte) erbaut und dabei einen Garten ange:
legt hat.
Um rechten Ufer des Afrin, etwa %/, Stunden fern und an
3 Stunden nordweftwärts von dem Haufe des Turfomanen, bei
welhen Burdhardt als Gaftfreund wohnte, liegen zwei warme
Quellen etwa im Abftande einer halben Stunde von einander,
Dffenbar die oben genannten el-Hammäm, oder doc) ganz in
ihrer Nähe gelegene (f. oben ©. 1620). Burkhardt fah nur
die füdlichfte, welche fehr jehwefelhaltig war und 102° Temp. Zahrh.
(d. i. 31° 11° Reaum.) zeigte, in einem 4 Fuß tiefen Baſſin von
20 Fuß Umfang aus einem groben Kiesboden fortwährend empor:
fprudelte. Den Schwefelgeruch konnte man fhon aus einer Ferne
von 50 bis 60 Fuß wahrnehmen; die nördlichere Quelle jollte noch
Ichwefelhaltiger fein. Die Turfomanen legen diefen Bädern. eine
große Heilkraft bei, zumal gegen die bei ihnen jehr vorherrfchenden
heftigen Kopfichmerzen. Die Felder der TZurfomanen, die hier
noch nicht lange Aderbau trieben, waren mit Gerfte, Weizen
(erft jeit 14 Tagen, den 20. Februar, Ausfaat) und Hülfen-
früchten beftellt; noch hatten fie Feine Obftpflanzungen angelegt,
doch meinte Burkhardt, dag hier Oliven, Pomeranzen und
Feigen fehr gut gedeihen würden. Bor etwa 30 Jahren waren
die jeßt von ihnen bewohnten Hügel noch mit Waldung bededt ge-
wejen. Der Verbrauch derfelben zu Brennholz nah Aleppo hat
fie aber gelüftet, und das Holzfällen war ſchon bis in die nörd-
liheren Wälder der furdifchen Berge vorgefohritten. Auf diefen
Hügeln und Anhöhen ift jehr viel Wild; zumal Schafale finden
fih in großen Schaaren, viele Füchſe und Wölfe; Gazellen-
heerden ſah Burdhardt zu 20 bis 30 Stück; an Vögeln aller
Art, zumal an Hafelhühnern, das Lieblingswild des turkoma—
nifchen Jägers, ift großer Ueberfluß, und in den Bergen von
Badfchazge, welche die Ebene begrenzen, werden zuweilen Hirfche
erlegt; das Wild wird mit Windhunden gehetzt und zu Pferde
erjagt. J— |
Die Zahl der Ryhanlu-Turkomanens0) zu 3,000 Zelten
kann nur fehr unvollfommen geſchätzt werden, da in jedem gelte
3 bis 15 Berfonen vorkommen können; ihre 13 Stämme follen
70) Burckhardt 1. c. p. 635,. bei Gefenius. IL. ©. 997.
1628 Weft-Afien. V. Abtheilung, II. Abfchnitt. 9.43.
3,000 Mann Neiterei und eben fo viel Mann FZußvolf ins Feld
ftellen können, was auf 20,000— 30,000 Seelen hindeuten möchte,
Die verfchiedenen, namentlih von Burdhardt aufgeführten grö-
ßeren oder Fleineren Stämme leiten ihren Urfprung aus verfchiede-
nen Landſchaften her, deren meifte aber nördlich zu liegen fommen.
Feder Stamm hat feinen eigenen Häuptling zur Schlichtung feiner
Stammeshändel; die Streitigfeiten der Stämme untereinander
Ichlichtet ihr gemeinfameg Oberhaupt Hayder Aga, der den Bor:
fig im Divan, d. i. in der Berfammlung der Häuptlinge, führt,
und faft unbefchränkt verfährt, der ganze Stamm der Ryhanlu
ift aber dem mächtigen Statthalter des döftlichen Natoliens, damals
Tihapan Oglu, zingbar, der in Yuzgat refidirt, und die Zah-
lung in Rindern und Pferden erhält. Die Betätigung des Ober:
hauptes giebt ein Firman des Groß-Sultans; der Statthalter hatte
dag Necht, die Stammhäupter zu ernennen, aber die Ohnmacht des
türkischen Regiments hat die Turfomanen-Häuptlinge unabhängiger
werden laſſen; fie zahlen Feinen Miri oder Feine Grundfteuer für
den Boden, den fie inne haben, und oft gehen mit ihren Stamm:
häuptern unzufriedene Turfomanen in ganzen Gruppen zu 10 und
20 Familien zu anderen ihrer Stämme über, ohne daß Jemand fe
daran zu hindern wagt.
Die Ryhanlu waren, wie die übrigen Stämme, ein Noma—
denvolf; Ende September rüden fie in ihre Winterftationen
der Ebenen ein, Mitte April aber, wenn die Fliegen ihre Heerden
zu plagen anfangen, ziehen fie nordwärts nah Maraſch, wo fie
einen Monat verweilen, auf den Bergen von Gurun und Albo—
ftan auf der Siüdfette des Taurus, und dann, wenn die heißen
Sommermonate folgen, rüden fie noch weiter nordwärts auf Die
fühleren Hochgebirge des öftlihen Taurus, auf die Berge von
Keufduli, Sungulu, Kara Doruf, wo fihöne Ruinen fein
follen, von wo fie dann zur Herbftzeit in die Ebene von Antiochia
zurüdfehren. Ueber die Wohnungen, -die Tracht, die Lebensweife
diefer TZurfomanenhorden giebt Burdhardt umftändlichere
Auskunft. Wodurch aber der Stamm Ryhanlu fih unter ihnen
auszeichnet, ift, daß er zu den feltenen Erfcheinungen des Ueber—
ganges eines Nomadenvolfes zu einem aderbauenden
Volke gehörte. Erft feit 10 Jahren, jagt Burdhardt, alfo mit
dem Anfange des I9en Jahrhunderts, fingen fie an, den Ader zu
bauen, wozu Hayder Aga fie veranlaßte. Deffen Tochter hatte
einen benachbarten Kurdenhäuptling geheirathet, wodurch fie
=
— ———
1
1
Die Kurden im Dfehebel Simän, 1629
genauer mit den Kurdenftämmen bekannt wurden, und bald die
Bortheile erkannten, welche diefe aus dem Aderbau zogen. Ihr
Hauptreichthum befteht dabei jedoch immer noch in ihren Heerden.
Shre Pferde find von geringerem Werthe als die der Araber; ihr
Kopf und Hals ift größer, dicker, plumper, aber fie paſſen beffer
für ihre Berge als die Wüftenpferde der Araber, die doppelt theuer
find. Die Familie des Wirths, bei dem Burdhardt wohnte, be—
faß 4 Hengfte, 3 Stuten, an 500 Schaafe, 150 Ziegen, 6 Kühe,
8 Kameele und galt für einen wohlhabenden Mann; aber reiche
Zurfomanen befigen 3 und 4 Mal mehr Bieh, und nur wenige
find unter ihnen, bemerft Burkhardt, die nicht mindefteng die
Hälfte jenes Viehftandes befiken. Manches Vieh und baares Geld
wurde auf einen Befisftand von 150,000 Piaftern gefhäßt, ein
Reichthum, den fie durch Wucher, welchen fie unter fich treiben,
und dur Handel mit Aleppo zu gewinnen im Stande find. Sie
fünnen daher ein für Nomaden ganz üppiges Leben führen, und
haben, wie die meiften ihrer Lebensweife, gleiche Lafter und gleiche
Tugenden. Burkhardt fand fie raubfüchtig, diebifch und treulog,
habfüchtig, unwiffend, abergläubifch und Feinesweges fo gaftfrei,
wie die Beduinen; fie haben die Blutrache unter ſich und gegen
Fremde (Tar genannt), und ftehen häufig untereinander und gegen
die Kurden in Fehde; fie find nur laue Mohammedaner. Außer
den Ryhanlu führt Burdhardt aud noch andere fehr zahlreiche
- Zurfomanen-Stämme auf, wie die Dieherid, die tiefer nad) Eili-
cien über Adana hinaus nomadifiren und noch zahlreicher als die
Ryhanlu find; dann die noch zahlreiheren Behluwanlu im
nordweftlichern Klein-Aften, und die zahlreichften von allen, die
Riſchwan, welche in der Nähe der Ryhanlu und um Aintab zu
Besna haufen, die Winter aber in warmen Ebenen Anatolieng zu=
bringen follen. |
2) Die Kurden im Dſchebel Simän, nah Burdhardtdt),
Nur die Fleine Gruppe eines Kurdenftammeg war eg, die
Burkhardt zwifchen dem Afrin an deffen Süpdfeite zwifchen ihm
und Aleppo auf den dortigen Berghöhen des Kalafa angefiedelt
fand, und welcher ebenfalls von feinem urfprünglichen Hordenzus
*9 Burckhardt, Travels. p. 644—647; bei Gefenius. II. ©. 1012
bis 1018.
1630 Weft-Afien. V. Abtheilung, I. Abſchnitt. $. 43,
ftande abweichend auf dem Uebergange zum Agrieulturleben
war, wozu der fruchtbare und ergiebige Boden Nordiyriens mehr
als andere, minder begabte Localitäten jene Nomaden einzuladen
ſcheint.
Burckhardt konnte während bloßen Vorübergehens bei ihnen
nur Weniges über ſie erfahren; er fand ſie zwiſchen den Ruinen—
orten des Dſchebel Simän, d. i. des St. Simeonsberges,
oder Scheich Barekat genannt (ſ. oben S. 1099), 4 Stunden
Wegs in S.D. des Thales von Afrin wohnend, in deſſen Thalge—
biete aber ebenfalls Kurden verbreitet ſind, ſowie durch alle benach—
barten Gebirge. Hier um die Ruinenorte des St. Simeonsberges,
die wir durch ſpätere Beſucher genauer Ferinen lernen, wurde
Burkhardt in ihrem Zeltlager, Deir Simän genannt, fehr
gaftfrei empfangen, mit Speife und Tranf, jelbft mit Ledereien und _
Zihay (nicht Thee, fondern ein erhibendes, aus Gewürzen bereite-
tes Getränk) erquidt, und der Häuptling des Stammes, Murfa
Aga, unterhielt ihn mit dem Spiel auf der Tambura (Guitarre)
und mit Gefängen. Diefe Kurden, in 4 Stämme vertheilt, von
denen die Schum, welche auf der Ebene wohnten, den bedeutend:
ften ausmachten, lebten von Viehzucht und Aderbau, und hat-
ten fi zwifchen vielen Ruinenorten der Umgegend weithin ausge:
breitet. Burdhardt fand fie freundlicher und gaftlicher als die
Turfomanen, doch wollten die Aleppiner ihnen noch) weniger Ver⸗
trauen ſchenken; mit den Janitſcharen in Aleppo, die jonft mit ih-
nen gemeinfchaftlihe Sache machten, hatten fie fürzlich eine Fleine
Fehde gehabt und waren dadurd von der Stadt getrennt; außer
ihrer Mutterfprache, dem Kurdiſchen, fprachen fie alle auch noch
türkiſch und arabifch ganz geläufig, was Burdhardt um fo
mehr verwunderte, da unter den Zurfomanen nur Wenige waren,
die fi) auch im Arabifchen verftändlich machen Fonnten, obwol fie,
eben jo wie die Kurden, mit Aleppinern und arabifchen Fellahs in
Berührung Famen.
Die vielen Städteruinen, zwifchen denen im diefen Geh “
Zurfomanen und Kurden haufen, erfüllen fie mit dem Wahn,
daß in ihnen viele Schäße vergraben liegen, über die fie viele Ge-
Ihichten zu erzählen wiffen, zumal von Moggrebi-Scheichg, welde
die Schäße zu heben verftehen follen, aber nur zu oft bei ihrem
mpfteriöfen Schaßgraben durch das Gefchrei von Weiberftimmen,
wenn fie eben dem Schabe ganz nahe find, von dem Gewinn zu—
rüdgefhredt werden jollen. Der mineralogifhe Hammer, den
Die Kurden im Dſchebel Simän, 1631
Burkhardt bei ſich führte, machte, daB fie ihn für einen Schatz—
gräber hielten.
Burkhardt Aufenthalt unter diefen Nomaden war zu kurz
und er felbft noch zu ſehr Neuling in diefen Gegenden, um zu ei-
ner vollftändigeren Weberficht ihrer Verhältniffe zu gelangen, die
fein dortiger Zeitgenoß, der franzöfifhe Conſul Corancez, ſich
während des erften Jahrzehends feines Gefchäftslebens in Aleppo
‚zu verfchaffen gewußt hatte. Die Umgebung von Aleppo und
ganz Nordfyrien ift vielleicht, jagt er?), wie wenige andere
Gegenden, der fortdauerndften Verwirrung focialer Völferver-
hältniffe, beftändiger Wechfelzuftände und immer fich wiederholender
Plünderungen und Verheerungen ausgefeßt, weil hier in dem durch
den Rarawanenverfehr reichen Emporium das ſtets wechjelnde Paſcha—
regiment in fo großer Entfernung von der Hohen ‘Pforte faft im-
mer in Ohnmacht verfällt, fo daß die Firmans des Sultans in
den Händen feiner Beamten bei der großen Unabhängigkeit und
Turbulenz des aleppinifchen Volkes ohne Wirfung bleiben, und die
weite Umgegend durdy den Zufammenftoß der zahlreichen noma-
diichen, raubfüchtigen Tribus der drei in Zaum zu haltenden Völ—
kerſtämme: der Araber, Zurfomanen und Kurden eine viel
zu ſchwierige Aufgabe ift, an der in allen Zeiten die Kräfte der
Paſchas und der Gewalthaber der Hohen Pforte fcheitern mußten.
Zu diefen eigenthümlichen localen Verhältniſſen kamen früher noch
die politifchen der Innern Verwaltung Aleppo’s, die großentheils in
die zwei Parteien der Scherifs (Nachkommen des Propheten, der
teligiöfe Adel) und der Janitſcharen (die türfifhe Miliz, als
ein unabhängiges, weit zahlreicheres, Friegerifches Prätorianar- Corps)
zerfiel, von denen die letzteren ſtets als Rebellen gegen die Partei
der erſteren, die ſich an das Paſcha-Gouvernement lehnten, kämpften,
und lange Jahresreihen hindurch die neu eingeſetzten Paſchas ſtets
wieder zu verjagen im Stande waren. Nur in einzelnen Momen⸗
ten diefer ftete anarchifchen Zuftände traf fie dann wol auch die
tache der Pforte, und zuweilen mußten ihre Häuptlinge aus der
tadt fliehen. Aber immer Fehrten fie bis zu ihrer gänglichen
niötung unter Sultan Mahmud I. als Gebieter nad) Aleppo
zurück. In diefer Beriode hatten fie fich des Beiftandes der nor-
diſchen kurdiſchen Nachbarhorden zu ihren ſteten Rebellio—
‚fen verfichert, und dies war die Periode, in welcher die Kurden
| 5%) Corancez, Itineraire etc, Paris. 8. 1816. p. ar.
1632 Weft-Afien, V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 43.
im aleppinifchen Norden eine Webermacht gewannen wie fie nie
vorher gehabt 53).
Unter den nordiſchen Kurdenſtämmen zu Aintab und
in den dortigen kurdiſchen Bergen, an den Quellen der Sadjur—
und Bir-Flüſſe, fanden die vertriebenen Rebellenhäuptlige der
Janitſcharen aus Aleppo bei den dortigen Agas der Kurden ſtets
ſicheres Aſyl; kehrten dieſe nach Aleppo in Uebermacht gegen die
Paſchas zurück, die oft wie Untergebene von den Officieren der
Janitſcharen beherrſcht wurden, ſo hatten auch die Kurdenhorden
ein freieres Spiel, die vorüberziehenden Karawanen zu plündern,
und dies ſteigerte ſich zu der Frechheit, daß ihre Banden ſelbſt am
hellen, lichten Tage wol zu Dutzenden bis in die Vorſtädte von
Aleppo hineinſprengten, und die Spaziergänger auf offener Straße
beraubten. Zu Corancez Zeiten hatte einer der beiden oberſten
Kurden-Häuptlinge, Omar Aga, ſeine Tochter an Achmet Aga,
das Haupt der Janitſcharen, verheirathet. So war es möglich,
mit Empfehlungen ſolcher Schützlinge der Kurden in der Stadt
Aleppo aud wol hie und da eine gaftlihe Aufnahme bei einzelnen
ihrer Stämme zu finden, wie die, welhe Burdhardt bei den
Ryhanlu rühmte, während die Kurdenbanden der größte Schreden
des Landes blieben, und zumal alle nördlichen Wege serahrndi
machten, von Aintab bis zum Amanus, |
Die Riſchwans, nur an 1,000 Zelte ftark, wurden von Co—
rancez zu den Kurdenftämmen gerechnet, die Rihanli (iden—
tifh mit den Ryhanlu bei Burdhardt) zahlt er aber auch zu
den Turkomanen, fowie die Aulichli, und giebt ihnen 2,000
Zelte; die in SW. von Damascus Haufenden, in 12 Stämme
vertheilt, fehäßte er auf1,000 Zelte, und die nördlichften von ihnen
haben auch fefte Site um Aintab. !
Wenn Kurden und Turfomanen den Norden und Nord
weften der aleppinifchen Landſchaften weit umher durchfehweifen, fo
machen die Araber die füdlichen und öftlichen Gegenden bis zum
Euphrat eben fo unſicher; ihre Incurfionen reihen nie jo weit, T
wie jene in den anadolifchen Weften hinein, fie bleiben ftets im Often
von Antiochia's Bergzügen zurüd.
Alle drei, ſehr verfchieden in Herkunft, Geftalt, Gebräuchen
und Sprachen, flimmen in ihrem Raubgewerbe auf den engen
Begrenzungen des aleppinifchen Karamanenlebens infofern überein,
753) Corancez 1. c. p. 2—15.
Die Antiohia-Straße nad Aleppo. 1633
als fie das ihrige für das ehrenvollfte halten, auh im Haß
gegen die Fremdlinge fich gleichen, die fie für Ufurpatoren und
deren Plünderung und felbft Ermordung für ein Recht halten, dag
ihnen, als den Urfaffen des aflatifchen- Bodens, gebühre. Boll
Beratung gegen Franken und Türken ftehen fie eigentlich mit ihs
nen in beftändiger Fehde aus Habfucht, und theilen mit den Völkern
des Nomadenlebeng deren allgemeinere after, wie ihre Tugenden.
Bon den lebteren find die der milderen, begabteren und ritterli-
heren Araber hinreichend befannt (ob. ©. 1452, 1471, 1481, 1631);
die Turkomanen ſtehen in ihren rauheren Sitten doch noch
durch Menfchlichfeit in ihren Handlungsweifen den Arabern näher,
ie Kurden aber in ihren noch roheren Lebensweiſen ſchließen fich
mehr den Osmanli an, find aber tapferer, raubfüchtiger, und
heuen felbft den Blutmord nicht, mit dem doch die meiften Araber
md Zurfomanen ſich zu befleden ſcheuen; auch find fie treulofere
Saftfreunde, denn wenn der Gaft ihr Zelt verlaffen hat, ift er vor
hrer Wegelagerung nicht fiher, während der Turfomane, wie der
Nraber, den Gaft auch auf der Landftraße mit Todesgefahr ver-
heidigt. Gegen diefe drei tritt noch ein viertes Gefchlecht von
Sagabonden in Nordiyrien auf, Die Tſchingane, d. i. die
figeuner, die aber viel harmlofer und weniger zahlreich, und
Drzüglich nur in der Umgebung der Stadt Aleppo näher ge-
innt find.
Erläuterung 3.
Ne Antiochiaftraße nach Aleppo. Die füdliche Route über
arfüfch und Edlib; die nördliche Uber die Eifenbrüde und
aim; das Routier über Imma und Däna zum‘ Dfchebel
ſeman; Nuffeggers geognoftifche Bemerfungen auf der Route
über Harim, Däna, Terab; die Nebenwege und Zwifchen-
ſtraßen durch das innere Plateauland nad) Aleppo.
Von Antiochia nach Aleppo ſind verſchiedene Wege möglich,
"he unter verſchiedenen Umſtänden begangen zu werden pflegen.
Der nördlihfte Weg wäre e8, der oftwärts an der Ei—
Mmbrüde, der Dſchisr al-Hadid (vergl. oben ©. 1055 und
AM), den Orontesſtuß überfegt und dann durch die große Ebene
Ritter Erdkunde XVIL 21111
1634 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abfchnitt. S. 43.
der Turfomanen-Straße durch das Thal des Afrin, oftwärts Dſchin—
daris, mit der Beilänftraße zu Däna (vergleiche oben) zufammenz
fößt, und von da auf nördlihem Umwege über den Dſchebel
Semän oder direct nach Aleppo führt.
Directer und kürzer würde die ſüdlichere Straße ebenz
falls von der Eifenbrücde ohne den nördlichen Ummeg fein, wenn
man von ihr auf gerader Linie über Imm (Immeftar, Emma)
und Däna und von da gerade aus, faft immer unter gleichem
Parallel bleibend, Aleppo erreichte. Dies ift die von der Tab,
Peuting. über Emma nad Chalcis 5%) angegebene Hauptftraße, die
auch Ptolemäus nannte; fie ift auch heute die große Kara—
wanenftraße geblieben, obwol fie häufig durch die nomadifchen
Völker gefperrt wird, zumal wenn die Woimoden in Antiochia mi
ihnen in Fehde ftehen, und die Eifenbrüde mit ihren Thoren dam
als der Hauptübergang geſchloſſen wird oder nur mit flarfer CE
corte das Land paflirt werden Ffann. - $
Daffelbe ift mit der dritten, noch füdlihern Route dal
Fall, die von der Eifenbrücde nicht über Smma (heute Imm), fon
dern über das fhon in den Bergzügen gelegene Harim (f. ober
©. 1095 u. 1096, das Grenzeaftell Harene der Kreuzfahrer) um
über Armenaz (j. ob. ©. 1098) führt, ein Weg, den Niebuh
nehmen mußte, und der von da über Keftin nach Aleppo EB
leitet. — |
Sind diefe drei Wege, alfo über die Eifenbrüde gehemt
etwa durch die Unruhen des Landes verfperrt, fo ift durch Co
rancez (1809) noch eine vierte, ſüdlichere, aber weit ſeltene
begangene Route befannt geworden, die, fo viel wir wiffen, 1a
anderer Neifender vor oder nach ihm befchrieben oder auch nur a \
wähnt hat: nämlich) die Route von Antiochia, nicht über die al |
gemein befannte Dſchisr al-Hadid, jondern über eine ſüdlicher
Brücke, die auf feiner Karte eingetragen, an welcher die Sta
Deir Küfch erbaut ift, aber, fonderbar genug, bei allen neuere
Autoren gänzlich unbekannt geblieben. Wir haben die Stadt ihr:
Lage nah nur ein paar Mal nah Abulfeda erwähnen könne
ohne ihr genaueres Verhältniß in neuerer Zeit zu wiffen (ſ. Erd
XVII. 1. ©. 992 und als Deir Küſch f. oben ©. 1053, 108,
u. 1095); auf den meiften Karten ift der Name der Stadt wE,
zu weit jüdwärts gerüdt, oder, wie auf Rennells Karte di
59) Mannert, Geogr. der Griechen und Römer. Th. VL 1. ©. 3M 7
Weg über Deir Küfih und Edlib. 1635
jrien, fogar eine ganze Station oſtwärts von dem Orontes ent-
nt. Sie ift die füdlichfte von allen genannten Routen, wenn
n nicht den noch füdlicheren Umweg über die Dſchisr efh-Schoghr
h Uleppo, die wir jchon früher auf dem Ladifich- Wege dahin:
18 pajfirten (j. oben S. 1099), nehmen will.
Die füdlihfte Route über Deir Küfh und Edlib,
nach Corancez (1809) ®).
Don Antiohia’s Mauern zum Oftthore hinaus ziehend,
bt man auf dem linken Ufer des Drontes, in welchen nad
erſten 2 Stunden Wegs fih ein von den jüdöftlichen, ganz
en Höhen Fommender Bergftrom ergießt, der zu überfegen ift,
ein Brüdenbogen und Mauern ftehen geblieben, die man mit
Ungefähren Lage der alten Antigonia (f. oben ©. 1149) in
Dindung bringt. Weiter hin nähert man fich dem Bette deg
tes, und überſchaut an deſſen rechtem Ufer die dort an feiner
ewendung beginnende, weite Zurfomanen-Ebene, auf wel:
dem Strome ganz nahe die erften Turfomanen-Zelte oder ihre
ohhütten fich zeigen. Statt diefer Richtung zur nahen Eifen-
€ zu folgen, wandte fih Corancez, weil zu feiner Zeit die
fomanen in Fehde mit Antiochia ftanden und die dortige Route
erten, jüdwärts um die hier emworfleigende Bergwand herum,
deren Engthal der Drontes nordwärts hevvorftrömt, und er-
te, nachdem er 4 Stunden Wegs zurüdgelegt, nach weiteren
kunden Marjches die Reſte eines alten Khans, der auf domi—
der Anhöhe einft fehr ſchön erbaut, jegt in Verfall lag. Nur
ge8 weiter, aljo feine 7 Stunden fern von feinem Auszuge,
er in die Feine Stadt Deir Küſch (Darcouch bei Corancez),
im ihrer ganzen Länge von dem Orontes durchſtrömt wird.
Weſtufer ift gegen die Antiochiafeite durch Steilufer eingeengt.
Strom muß fih über mehrere Felſen in Gascaden hinabftür-
Die einen fehr pittoresfen Anblid gewähren. Hier führt eine
brüde über ihren Strom von einer Stadtfeite in die andere,
eir Küfh zu beiden Seiten deffelben nur aus zwei langen
m befteht, die damals ein unabhängiger Aga beherrfchte, deffen
Mteinfommen aus dem Brüdenzoll beftand, der hier von den
anen bezahlt werden mußte. Sie wird von dem arabifchen
| E ee Itin. I. c. p. 143146.
e11112
u .. Ä
1636 Weft-Aften, V. Abtheilung. II. Abfehnitt. $. 43,
Autor Ibn eſch-Schines6) Deir Küſch genannt, in einer Fels—
ſchlucht am ’Afi, mit einem Schloß, das von den Kreuzfahrern er—
baut fei. Es ftand nad) der Eroberung der Araber mit 30 ander
ren Schlöffern, die ihre Kommandanten hatten, an der Nordz
grenze ihrer Eroberungen (der Provinzen Tſoghur umd
Awaflim, die alle unter dem Statthalter des Sultand, der zu
Harim feine Nefidenz hatte, fanden. Zu feiner Zeit hatte "
einen Wäli, Kadi und eine Mofchee. _
Die Stadt wird von den überhängenden Bergen Seherrfäht
deren Tuffwände faft fenfrecht bis zu bedeutender Höhe emporftei:
gen. Auf diefer Höhe erblict man Steinbrüche, vor denen nod
gewaltige Felsblöde liegen geblieben, die unftreitig auch einſt ziu
Quaderſteinen beſtimmt waren: denn es iſt wahrſcheinlich, daß die]
Steinbrüche das Material zu den Ummanerungen der alten An
tiochia gaben, da an beiden Drten daffelbe Geftein ſich zeigt, un
der Transport dahin zu Wafler auch leicht von Statten gehe,
konnte. Auch Selfengräber und andere antiquarifche Sculpturrefl
einer antifen Stadt ſah Corancez auf diejen Höhen, bie e
mit größter Wahrfcheinlichkeit für die fhon von D’Anvilleu
manchen Anderen gefuchte (f. oben ©. 1101 — 1102) 57) Seleu
ad Belum oder Seleucobelog bei Steph. Byz. hielt, wodurch i
der That alle bisherigen Zweifel über die Lage diefer alten Statio
gelöft erjcheinen, da auch die Ruinenrefte, welche eſch-Schoghr gan
ih fehlen, hier hervortreten, und nur noch etwag genauer, als
Corancez vermochte, zu beftimmen wären. Weder Boco de, mo
Niebuhr haben diefer LZocalität erwähnt, die auch bei Geſchich
fhreibern nur felten, wie etwa unter Kaifer Suftinian, einmal do"
fommt, aber doch der Sitz eines Bifchofs war. Daß Ibn SH
dad fie zu den alten Städten rechnete und von ihrer Verſchanzu
zur Zeit der Kreuzfahrer als bedeutender Feſte Nachricht gab,
ſchon ie bemerkt (ſ. oben &. 1095). Hieroclis Synecd. @
Wessel. p. 712 führt fie, nach) Theophanis Chronogr. °%), 9
Caſtell in welchem 5,000 Slavinen garniſonirten. Di
ſeltene Erſcheinung von Slaven wird in Anastasii Histor. Ee
ed. Becker. p. 174, Anno Imp. 23 beftätigt, wo es heißt: Ex
36). Y. v. Kremer, Beiträge a. a. O. ©. 35.
>”), Cellarius, Asia. p- 420.
53) Theophanis Chronogr, ed.J. Classen. Bonn. 1839. 1. p 5
10, wo die Erklärung diefer Stelle fehlt. |
Deir Küfeh, Seleucia ad Belum. 1637
im movit Abderachman Chaledi adversus Romaniam, et in
hiemavit et multas demolitus est regiones; porro Selavini
hunc de fluentes cum ipso descenderunt in Syriam numero
nque millia, et habitaverunt in Apamensium regione in Ca-
lo Seleucobori. Alſo ſchon frühzeitig ſlaviſche Anſie—
ungen in Syrien, ſagt v. Kremer’); auch waren Ende
10ten Jahrhunderts flavifche Leibwachen unter den Omejaden-
lifen in Spanien. Damit ftimmt Ibn Schidads Angabe, daß
flavifcher Mitkämpfer, Soleiman, aus den Abfömmlingen
iſcher Gefchlechter, die Merwan Ihn Mohammed in den mufel-
nischen Grenzpdiftricten (j. oben ©. 1024) angeftedelt hatte, den
men zur Burg Hisn Soleiman im Furdifchen Gebirge bergab,
in der Nähe von Kurig, dem alten Kyrrhus in Khyr-
fica, lag.
Bon Deir Küſch ritt Eorancez in 7 Stunden oſtwärts
) Edlib, deffen Lage ung aus Thomfons Wanderung fihon be—
nt ift, von wo die große Ebene am Oſtfuße des Dichebel Ar-
m und Dichebel Ala beginnt und die große Karamanen-
Be nach Aleppo, auf welcher die Station Sermin, nur
Stunde von Edlib fern, liegt. Um aber nah Edlib zu, kom—
1, jagt Corancez, hatte ervon Deir Kufch aus zwei Bergfetten
liberfteigen, durch welche Doppelfette die beiden Statio-
I gegenfeitig von einander getrennt werden. Auch diefe Route,
he vor und nad) Corancez fein anderer Reifender bejchrieben
I it jehr lehrreich, weil dadurch der nördliche Verlauf jener
sainbildung, die wir bei Gelegenheit des Wadi er-Roudfd
Dbigem (S. 1097—1099) nur hypothetiſch anführen konnten,
Betätigung erhält. Borancez fagt, die weftlichite diefer
ipelfetten ſei fteil, ohne Cultur, die öftlichfte jet niedriger und
ig mit Dlivenpflanzungen befebt (nämlich el-Arba’in und el-
. Eine breite, 3 Stunden weite Ebene (obiges er-Roudſch)
Se fie von einander; ein Ghaffar, d. t. ein Zollhaug, liege am
Jang derſelben. Diefe Plaine mit den doppelten, einfchlie-
em Bergfetten, fagt Corancez, fei diefelbe, welche er zuvor,
etwas weiter im Süden, auf dem Wege von Riha nach eſch—
dahr durchfeßt hatte. Die döftliche Bergkette ſenkt fich allmälig
9 die Plaine von Edlib; um diefe Stadt zu erreichen, hat
nur noch niedere Hügel zu überfteigen. Aus den von ihm
—
9 A. dv. Kremer, Beiträge a. a. O. ©. 32.
k&
|
|
1638 Weft-Aften. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 43.
durchzogenen Wegrouten zwifchen Aleppo und dem Meere zieht num
Gorancez das allgemeine Refultat, daß die aleppinifhe Ebemt
Nordfyrieng, die gegen Oſten hin nur einzelne ifolirte Höhen
zeigt, wie 3. DB. die zu Sphiri, ohne Gebirgsbildung von Ket⸗
ten ſich gegen den Euphratlauf hinabſenken; dagegen fie auf de
MWeftfeite durch dreifache Gebirgsfetten, die unter fich in
Barallelismus von Süden nahNorden ziehen, vom Mittel
telländifchen Meere getrennt fei. Die eine größte und höchfte a
der Weftfeite des Drontes, die von diefem bei Deir Kufch :
Antiohia durchbrochen werde (der Libanon big zum Amanut
Lokham der Araber), zwei auf der’ Dftfeite unter ſich varalig
Kalkſteinketten, deren weftlichere der rechtſeitige Orontesbegleite
die öſtlichere die Begrenzung des Aleppo-Plateau's und ——
beiden das Längenthal, das wir in Obigem er-Roudſch genam
haben, ein Name, den Coranecez nicht kennen lernte. Die
weftliche Kette ift die höhere, fleilere, ohne Gultur, die öſtliche
oder dritte kennen wir fhon als Dfhebel el-Arba’in ;
Dſchebel el-Ala; fie ift weniger hoch, weniger fteil und an #
fen Stellen bebaut, mit Ruinen und Ortſchaften befebt. AK
dreien, die mancherlei Querpaffagen darbieten, welde die Re
fenden zu durchſetzen haben, liegt im Norden dieg große Que
thal, die breite Antiohia=Ebene oder el-Amf mit UN!
Afrinthale als unterbrechende Einſenkung vor, jenfeit mi
noch einzelne mehr getrennte und von den vorigen iſolirte "| Pi
fid) den Vorbergen der jüdlihen Taurugfetten unter den
des Amanus, der kurdiſchen Berge und der Berge von $ ü |
lis und Aintab, wo die höchften derfelben um die Quellen
Nahr Afrin, Kuweik und Sadgir liegen, anreihen.
2) Die nördlihere Antiodhiaftraße über —
Hadid (Eiſenbrücke) und Harim nach Aleppo. U
DE
Bei weitem die meiften Reifenden haben von Antiochia I
Oſtweg über Dſchisr al-Hadid die Wege nah Aleppo verfolgt,
Niebuhr®) legte den Weg zwifchen beiden Orten (W
20. Nov. 1766), den er auf 28 Stunden oder 14 deutfche Mei
berechnete, vom Khan Tumän über Ma’arreh en-Nesrin nah €
fin, Dſchisr al-Hadid bis Antiodhia in 23, Stunden Zeit I
60) Niebuhr, Reife. II. ©. 100. =
)ie nördlichere Straße von Antiochia nach Aleppo. 1639
feppo nach Antiochia mit einer Karawane zurüd, hielt fich aber
if diefem jeinem Rücdwege aus dem Orient gar niht auf. Er
itte im Juni zuvor fchon einmal die Reife auf einer etwas an—
ın Nebenroute zurüdgelegt, deren Diftanz er von Aleppo
ich Antiochia auf 13%, Meile, alfo 27 Stunden, berechnete, die
3 Tagemärfchen zurücgelegt wurden, wobei die Kleine Karawane,
it der er diesmal zog, ſich manchen Aufenthalt geftattete.
Diesmal ging es über die Stationen) Martahwan,
deutſche Meilen von Aleppo, dann nah Selfin (er ſchreibt
alhhin) 3'/,, von da über Armenäs an 4 deutihe Meilen
ch Antiochta, von denen nur wenig Nachricht. gegeben wird.
a8 erfte Quartier bei einem Wirth von zweifelhafter Religion,
Naſairier oder Ismasölier, der ein niedriges Gewerbe mit feinen
ausgenojfinnen für jeine Gäfte betrieb (ein Reft des alten Apha—
iſchen Benug-Eultug, meint Olivier) 62), gab zu feinen bejonde-
Bemerkungen Anlaß, als über die Gleichgültigfeit der Mosle—
m gegen die unter und zwijchen ihnen in diefen Gegenden fo
ufig Wohnenden jener anderen Secten, die zwar bei ihnen. als
läubige verhaßt find, aber bei ihrer Accomodation an die äußer—
en moslemiſchen Geremonien immerhin geduldet werden, fo jehr
n ihnen dies auch als Heuchelet anrechnet. Man nannte hier
Wirth, der fein Bordell hielt, nur einen Keftin, weil man
Bewohner des benachbarten Ortes Keftin für gleiche Ungläu—
e und Weiberanbeter (Abu el-Ferdſch) hielt ®). Der Weg von
ttahwän, der etwas füdlih von Keftin vorübergeht und in
tunden nah Selfin auf etwas befchwerlihen Wegen führte,
durch Spibbübereien nicht ohne Gefahr zurüdzulegen. Bon
ging der Weg über Armenäs unfern einer Glasfabrif
über (ſ. oben S. 1098), durch die ſumpfige Ebene voll bes
erlicher Moräfte und Müden, welche hier, wie die Zurfomanen,
ewiffen Sahreszeiten eine große Plage der Paſſanten zu jein
en.
Die nachfolgenden Neifenden find von Antiochia alle zum
lsthor (Bäb Bölus) hinaus auf gleichen Wegen zur Eiſen—
cke fortgefchritten, und dann erft verzmweigen fich die verjchiedes
Routen mehr in nördliche oder füdliche Richtungen, die ſich
-
Niebuhr, Reife. II. S. 11—15. 62) Dlivier, Reife durch das
türkische Reich. Weimar, 1805. Th. I. ©. 511—513. °°) Niebuhr,
Reife. II, ©. 444; Browne, Reifen. Weimar, 1801. 8. ©. 380.
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1640 Weft-Afien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. 9.43, |
auch wieder durchkreuzen, um Aleppo zu erreichen: aber feine Kar
tenzeichnung hatte bisher dieſes Wegneß Fartographifch niedergelegt,
das von jo vielen Hunderten durchzogen war, Niebuhr hatte
zwar die Breitebeftimmungen von Antiohia 36° 12° n. Br’
(j. oben ©..1191) und von Aleppo 36° 11‘ 32° gegeben 6%),
und dadurch gezeigt, daß beide Städte faft unter gleihem Pa—
rallel, aljo direct von Weft gegen Dft gelegen find; aber die
Zwiſchenräume fonnten doch, feldft auf Berghaus) fehr ver
dienftliher Karte von Nordiyrien, nur Hypothetifch mit Ortſchaften
und Routiers ausgefüllt werden, zumal damals die Chesney’fhe #
Aufnahme noch gänzlich unbekannt geblieben war. Da aber auf
deffen inhaltreicher Karte 66) die füdlichen Routiers zwifchen beiden #
Hauptftädten gänzlich außer Acht gelaffen find, und auf Si
Kieperts füdöftlicher Section der vortrefflihen Karte von Kleine U
Aſien 67) doch diefelbe Gegend nur als Nebenpartie fragmentariſch
behandelt werden Fonnte, obwol fie die einzige Iehrreiche der neue ©
ven Zeit ift, jo fann das beſſere Verſtändniß diefer Topographie ®
Nordiyriens doch nur durch eine neue berichtigte Kartencome Fi
firuction gewonnen werden, zu welder Eli Smiths mufterhafte Wi
Routiers, die wir ſchon oft als handfhriftliche Mitteilung, melde"
von 9. Kiepert bearbeitet find, angeführt haben, die wichtigften @
und genaueften Beiträge in der neueften Zeit gegeben haben. WirW
folgen daher auch hier zunähft den Angaben von Eli Smith
Hauptroute, die er auf feiner Marſchroute von Antiohial,
nad Aleppo auf feiner Wanderung 1848 ung durch gütige
Bermittelung feines Freundes E. Robinfon in Handſchrift mi
getheilt hat. 4 ö 1J—
3) Routier von Antiochia über Imma von E. Smithe—
(1848), und über Däna von W. Thomſon (1841 u. 1846)
zum Dihebel Semän nah Aleppo. —
Exrſter Tagemarfh, 24 April. gum Paulsthor hinaus
ging es gegen D. zur Ebene el-Amk. Rechter Hand heben fh
a
64) Niebuhr, Reife. TH. I. S. 6; vgl. v. Zach, Mon.-Correfp. 1808,
Br. IM. S. 566. 9°) Berghaus, Seitenblatt auf der Karte var
Syrien. 1835. 66) Lieutn. Col. Chesney, The Euphrates
with the Cilician Taurus and Nordsyria. London, 1849.
) 9. Kiepert, Memoir über die Conſtruction der Karte von Klein
Afien, in 6 Blatt. Berlin, 1854. 6) Eli Smith, Mier
Routier. 1848. Ä —
Meg über die Eifenbrüde nach Jmma und Däna, 1641
bewaldete, reizende Borberge des el-Afra-Gebirges empor; ſchon
nad 1', Stunde Wegs zweigt gegen ©.D. rechter Hand der Sei-
tenweg ab nah Deir Küſch, das Eli Smith Caſtell Deir
Käͤſch ſchreibt, vielleicht nad einem ehemaligen Klofter oder Bi-
Thofsfige jo genannt. Die Uferebene an der Süpdfeite deg Dronteg
weitet ſich, fowie die Berge mehr zurücdweichen, in: denen man die
Dörfer Bdembü und Tuleil liegen ſieht. Noch 2 Stunden
Wegs weiter, und das Ufer des aus Süd ſich hervorwindenden
Aſi, oder Orontes, ift erreicht, über welchen hier die eiferne Brüde,
Dihisr el-Hadid, hinüber führt, die durch ein Thor gefchloffen
werden kann. In der Ebene, längs der rechten Uferfeite des Fluf--
jes, breiten fich die Turfomanenzelte aus; gegen Oft aber Zelte der
Araber. In 1% Stunde vom Fluffe iſt die Ebene durchfchritten
und der Zuß der öftlichen Hügel erreicht, an denen ſich noch eine
Stunde weiter die großen Ruinen von Harim erheben, wo die
Nachtherberge genommen wurde,
Die Eifenbrüde, fagte Corancez®), ruhe auf 9 Bogen
und ſei durch Thürme vertheidigt, deren Pforten mit Eiſenblech
beichlagen find, daher der Name; nah De Salle”) hat nur der
ittlere Thurm diefen Eiſenbeſchlag; die Bogen find Spikbogen,
nd um jede Fuhre über die Brüde unmöglich zu machen, war zu
einer Zeit eine dide Säule vorgelagert. Die Brüde muß oft als
Berfchanzungsort dienen, und fpielt daher die Rolle eines Eleinen
Forts, das für Pferde auf fehr glattem Pflafterboden nicht ohne
Hefahr zu paffiren if. |
Schon frühzeitig muß diefe Brüde erbaut gewefen fein, da fie
m Anfange der Kreuzzüge fihon als eine folide Steinbrüde, mit
‚öppelten Thürmen verfehene Burgfefte, die ihre ſtarke Befagung
jatte, angeführt wird (im J. 1097) 71), und da fie jpäterhin ver:
allen war, vom König Balduin von Jerufalem unter dem Ra-
ten Pons ferri zu einem Gaftell wieder hergeftellt wurde, um ge-
‚en die Meberfälle der Feinde gen Antiohia zum Schutze zu dies
en?) Mit der Verlegung diefer Brüde an den Sfrin dur
Bilken können wir nicht übereinftimmen, da Willermus Tyr.
isdrücklich den Orontes nennt, wenn er ſchon noch hinzufügt:
erbo vulgari Fer dietus (ſ. ob. ©. 1616) 7). In den folgenden
°°) Corancez, Itin. p. 138. 9) De Salle, Peregrinat. p. 180.
=) Willerm. Tyr. Hist. L. IV. c. 8. fol. 685. ’?) Willerm. Tyr.
XVIII. 32. fol. 953. ») Wilken, Gefch. der Kreuzzüge. TH. 1.
| 8.171, Rote,
| |
|
|
«
1642 Weit-Afien. V. Abtheilung. U. Abfehnitt, $.48.
Zeiten ift dieſe Brüde in den Zürfenhändeln mit Rebellen und den
Nomadenhorden unzählige Mal belagert worden. Nah W. Thomz
jon?*) ward die gegenwärtige Brücke erft feit dem Jahre 1822 er-
baut, weil das große Erdbeben in diefem Fahre, wie alle anderen
Brüden, fo auch diefe zerftört hatte. Ein Wahthaus und ein
Heines Dörfchen mit einigen Krambuden zu Speife und Trank für
die Paſſanten wurde dabei angebaut.
Nah G. Robinfon?), der fie im Jahre 1830 paffirte, fol
fie von einem fränfifchen Ingenieur reftaurirt fein. 1839 hatte
Ibrahim Paſcha den Landftrich 76) an diefer Brüde erfauft, um
ihn zu cultiviren, und eine Colonie dafelbft zu gründen; er brachte
ihm ſchon jährlich 200 Pfund Sterling Abgaben ein; feitdem liegt
er wie vordem verödet.
Das Wafler des Orontes ift auch hier, wie in feinem ganzen
Laufe, von trübgrauer Farbe, weil es fortwährend in die anliegenz
den blauen Mergelfchichten tiefe Einriffe macht und von diefen ge
färbt wird. Die große anliegende Ebene wird fehr häufig von
feinem und auch von anderen Waſſern weithin überſchwemmt, iſt
daher oft auf mehrere Tage fehwer oder gar nicht zu paffiren, und
hat ganz die Natur eines Seebodeng; deſſen vom ehemaligen grö—
fern Wafferftande übrig. gebliebenen FEleinen See von Antiochia
hörte Thomfon Yagara oder Bahr Agäla nennen. Die große I,
Menge von Ffegelartigen Tells, die jhon von hier aus in dieſer
Ebene fi erheben, beftätigt er, und konnte von einer einzigen
Stelle aus deren 41 zählen.
Das Land diefer Ebene gehört dem Gouvernement, daher lad
es feit den legten Verheerungen des türkiſch-ägyptiſchen Krieges 7,
noch ganz öde und verlaffen (1846), obgleich dort die höchſte Cul⸗
tur durd) Anbau gedeihen könnte: denn jeder Schritt Landes könnte
dort: bewäffert werden durch Ganäle, die ſich nad) allen Seiten leicht
ziehen ließen, zwijchen denen. die herrlichften Korn- und Reis—
felder oder Maulbeerpflanzungen gedeihen würden. Ein
einziges großes perſiſches Waflerrad, ein Naoura (vergl. oben
©. 1042), wie deren zu Hamah am Drontes fo viele find, würde
hier, fagt Thomfon, zur Bewäfferung von 30,000 Maulbeerbäus
4) W..Thomson, in Bibl. Sacra 1. c. p. 184.
5) G. Robinson, Trav. in Syria. p. 272. |
*6) W. et, Notes in Journ. of the Lond. Geogr. Soc.
1841. Vol. X. P. IIl. p. 513. |
Weg nah Harim, 1643
men hinreihen; die Koften zu deffen Erbauung würden kaum
200 Dollar betragen, faft das einzige Capital, das zur Gultivirung
diejes jehr fruchtbaren Bodens nöthig wäre, und doch fand fich big
dahin Niemand, der dazu die Hand böte. Sehr bald würde die
Einöde in ein Eden umgefchaffen fein. Der jebige Fellah hätte
nur den Zehnten zu bezahlen, aber freilich würden die Nomaden
ihm unter dem heutigen Gouvernement feine Ernte laffen. Wo
dergleichen Anbauer noch hie und da fich zwifchen den Raubhorden
erhalten haben, da ift es ein degradirtes Gefchlecht.
Befondern Einfluß übt die trodene, Heiße, verdünnte Luft der
ſyriſchen Wüſte auf die Seewinde aus, die mit verftärfter Gewalt
von Weft durh das Querthal hineinftürmen, um das entftan-
dene Luftvacuum wieder auszufüllen und das atmofphärifche Gleich-
gewicht herzuftellen; der Weftwind übt hier vorherrfchend eine oft
jehr bejchwerlich werdende Gewalt aus, die, mit der Hiße verbun—
den, unerträglich werden kann. Der Blid von der Eifenbrüde
breitet fih auf die umliegenden Gebirgsgipfel des Caſius, des
Rhoſſus, des Dfhavur-Dagh oder Taurus und des Dſchebel
el-Ala aus, die auf allen Seiten von hier fichtbar find.
| Als Eli Smith (1848) diefe Ebene nah Harim durchzog,
hatte ein Aleppiner im Herbft 1847 dieſes Land für 25,000 Piafter
(gleih 1,500 Thlr.) in Pacht genommen, fo weit e8 zu dem wie:
| der aufgebauten Dorfe gehörte; ſchon trug es wieder herrlichen
| Weizen. Ueber dem Orte Harim, etwa 100 Zuß höher, ragten
noch die Mauern eines weit umher fihtbaren Schloffes hervor, von‘
‚ einem in Fels gehauenen Graben umgeben; die Grundmauern aus
‚ mächtigen Quadern aufgeführt, an denen eine Infehrift den Namen
NMelik ed-Daher leſen ließ. Eine in Felſen gehauene Treppenflucht
führte noch zu einem tiefen Brunnen. Auch im Dorfe ſtehen noch
Reſte eines römiſchen Thorbogens; die jetzigen Bewohner deſ—
ſelben ſind zum dritten Theile Druzen, auch einige Armenier
wohnen unter ihnen; der ganze ſüdliche Bergdiſtrict des Dſchebel
el-Ala, bemerkt Eli Smith, iſt von Druzen bewohnt, was mit
obigen Angaben zujammenfällt.
N Diefer ſchon wiederholt genannte Ort (ſ. ob. ©. 1095, 1096
u. 1185) wird als wichtiges Caſtell und öſtliche Grenzburg des
Fuürſtenthums von Antiochia nicht ſelten in den Geſchichten
der Kreuzfahrer erwähnt, wo er Harem’7), oder Caſtrum Ha—
| ) Quatrem£re, in Makrizi, Histoire des Sultans Mamlouks. I.
\
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1644 Weft-Afien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 43.
vench heißt, auch andere entftellten Schreibweifen erfährt (Charem
bei Abulfedae Tab. Syr. ed. Koehler. p. 116). Er wurde uns
zählige Mal belagert, erobert, zerftört, von neuem aufgebaut und
wieder zerftört, weil er die Hauptfiraße —— Antiochia und
Aleppo beherrſchte.
De Salle?s) fand noch in dem heutigen Schloß, das ihm
einft Bedeutung gab und auf einem abftügigen Kegel ſich —
manche Säulen in deſſen byzantiniſchem Baue eingemauert, im In-⸗
nern viele ſeltſame Räume, Gemächer, Felſentreppen und einen tie—
fen Felsgraben mit einem Felstunnel, den er dem von Seleucia
vergleicht, und manche großartige Anlage. Die Umgebung iſt voll
von Felsgrüften, aus denen jetzt die Bäume herausgewachſen ſind,
wo einſt die Necropole lag. Von der Zinne des Schloſſes über—
ſchaut man die vorliegende Ebene, auf welcher ſich ein Dutzend von
Kegelhügeln überſehen ließen, die zu Standquartieren dienen konn— |
ten gegen die plößlichen Ueberfälle von Reiterfchaaren, art denen es
hier nie gefehlt zu haben ſcheint. Die große Bedeutung der alten
Harım hat vorzüglih U. v. Kremer”) hervorgehoben. Vor
den Zeiten der Kreuzfahrer unter den erften Arabern war hier die
Nefidenz des Gren zwächters ihrer Eroberung, unter dem
30 andere Zeftungen unter ihren Commandanten diefe Gebiete zu
fhügen hatten. Die Kreuzfahrer bauten hier ein Schloß zum
Schuß ihrer Heerden und Habe gegen die Razzias der Araber,
und Fürſt Boemund von Antiohia gab diefe Burg einem Ritter
zu Lehn, der fie fehr erweiterte. Nach Vertreibung der Franken
erbaute Sultan Melif el-Aſis im Jahre 1232 ein neues, fehr
feftes Schloß dafelbft, deffen Bauten alle gewölbt waren, in deffen
Mitte fließendes Waſſer den Burggraben füllte und die Gärten be
wäſſerte. Schon Sultan Nur ed» Din hatte 1163 dort ein Heer
von 30,000 Franken in die Flucht gefchlagen. Das Gebiet war fo
wafferreich und fruchtbar, daß es 500,000 Dirhem Einfünfte ab—
warf, und Klein-Damascus genannt wurde, daher feine Statt
halter oder Emire immer bedeutende Männer waren, die den
Dihebel el-Ala, den Diftrict Roudſch, das Gebiet bis Tifin
nordwärts und oftwärts bis zu den Leilün-Bergen (d. i. bis zum
4. p. 265; Sebastiano Pauli, Codice — — TE Pfndil
pato di Antiochia. fol. 420.
””®) De Salle, Peregrinat. p. 182.
Av. Kremer, Beiträge a. a. O. ©. 35.
Weg nach Däna. 1645
Kalaat Semän und dem Afrin) beherrfchten. Das ganze Gebiet
war vol Dörfer und fehr ftarf bevölfert.
Auf Thomſons Route) von der eifernen Brüde war er
im Sahre 1841 zu weit gegen den Norden vom Wege ab in Die
dort marfchige Ebene gerathen, die noch mit vielen fumpfigen
Waſſern bedeckt war, zwifchen deren höchft befchwerlihen Schlammz
wegen man fich Leicht verirren konnte; denn nach feiner Schäßung
lagen fie nirgends über 10 Fuß höher, ald der Spiegel des Oron—
tesfluffes fich erhebt, und alles fchien einft einen großen zufam-
menhängenden See mit dem Antiohia-See, den Dtter auh Lac
d’Sfrin nennt (Voy. I. 78), gebildet zu haben, aus dem fich aber
jene vielen Tells nad allen Seiten erhoben, die noch nicht näher
unterfucht werden fonnten. Thomſon war wegen feiner Berir:
rung genöthigt, fein Nachtquartier bei einem dort ftehenden türkis
Ihen Wachtpoften im Freien zu nehmen, an dem eine wilde Rotte-
von 20 Soldaten bivouafirte und der furchtbarften Plage der
Müden ausgefeßt war, die durch einen anhaltenden heißen Scirocco,
von Süd her wehend, fait unerträglich ward. Die Hike bei deſſen
längerm, anhaltendem Wehen war fo zerflörend, daß damals das
\ Korn auf dem Felde bei Aleppo und der Seidenwurm in den Maul-
beerpflanzungen felbft auf vielen Orten der Berghöhen am Libanon
verdorrten und beide feine Ernte gaben, von den Seidenzüchtern
auch Feine Unze Seide gewonnen wurde.
Um folgenden Tage lenkte Thomfon aus der fumpfigen Ebene,
die zu anderen Zeiten der Dürre nur mit Difteln und vielem
andern, oft dichten Bufchwerf des hier jehr verbreiteten 81) gemei—
nen Süßholzes (Glycyrrhiza glabra L.) bewachſen ift, und als
dr. Walpole fie durchwanderte, mit Millionen von Störden
bedet war, und unzählige Raubvögel, zumal Adler, herbergte 2),
wieder den gebahnteren Wege nach der füdlicheren Hauptftraße
‚zu, die ihn zwiſchen lauter Ruinen und Reften alter Gewölbe,
Mauern, jelbft Tempelreften und auch ftredenweis übrig gebliebenen
gepflafterten Straßenftüden, ohne Hartm zu berühren, nad) Däna
führte, und auf diefer Strede verfichert er niemals außer Sicht
von Architecturen gewejen zu fein, von denen er zuweilen jelbit
Zrümmerhaufen zu 10 bis 12 von einem und demfelben Stand»
puncte habe überfehen Fünnen.
Be —
| ®0) W. Thomson, im Missionary Herald. XXXVI. p. 238.
‚ ®:) De Salle, Peregrinations. p. 181.
) Fr. Walpole, The Ansayrii. Vol. II. p. 246.
—
1646 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abfchnitt, $. 43.
As Thomfon 5 Fahre fpäter den Weg von der eifernen
Brüde oftwärts verfolgte (am 11. Auguft 1846) 9), erreichte er
nah 3 Stunden von ihr ebenfalls daſſelbe Harim, deffen Lage
jehr angenehm auf dem nördlichen Borfprunge des Dfehebel el-Ala
mit feinem noch immer flattlihen Caſtell, das nach ihm auf einem
der Fünftlich erhöhten Hügel an der Bafis des natürlichen Berg-
rüdeng erbaut zu fein feheint und noch mit Wall und Thürmen
verfehen iſt. Neichlihe Quellen, bewäflern die Umgebungen des
Drtes, deffen Lage durch PBappelhaine jehr verfchönert wird. Wer
gen feiner reichen Quellen und Obitfülle nannten arabifche Autoren
den Ort auch wol Klein-Damascus, und auh Abulfeda%)
hat das Obſt von Harim befonders wegen einer eigenthümlichen
Sorte des Granatapfels gepriefen, die ganz durchſichtig,
ungemein faftreih und ohne Kerne fei. "Auch Thomſon bemerkte
im Norden diefer alten Capitale, die jet zum niedrigen Dorfe
herabgefunfen ift, den merkwürdigen Aquäduct, wie De Salle,
ohne ihn jedoch näher zu befchreiben. f |
Zweiter Tagemarſch, den 25. April. Eli Smith ver-
ließ Harim, jedoch ftatt den geradeften, ‚befaunteren Weg der gro—
Ben Hauptftraße gegen Dft, den Niebuhr und Andere genommen,
über die Stationen Selfin (Salhhin) und Arm enäz oder no
directer nah Dana zu nehmen, wich er, Diefe zur rechten Hand
liegen laffend, nordwärts, längs dem nördlichen Zuße der
dortigen Bergzüge folgend, ab, wo ihm die vorliegende Ebene
mit den vielen Tells vor Augen lag, zwifchen denen er eine
Maffe von Zeltlagern der Turfomanen wahrnehmen konnte. Er
bemerfte, daß die Bergzüge dort nad) einer Stunde Wege fh
mehr in einem Winkel gegen die Plateauebene nah Oft hineinzie=
hen, über welche die directe Straße nach Aleppo hinwegführt,
der er nur eine halbe Stunde weit bi8 Imm, einem türkiſchen
Dörfchen, folgte, das an einem ſchmalen Bache liegt, an dem die
Nuinen der alten Stadt Imma (Emma)8) noch wahrnehmbar =
find, welche Ptolemäus noch zu Seleucia zählte, die Tabul. ©
Peut. aber al8® Station Emma (Smmeftar bei Sogomenod) ©
33 Mill. von Antiohia und 20 Mill. von Aleppo auf der Haupt
fraße eingezeichnet hat. Hier wurde Zenobia in einem erfien
Treffen von Aurelian gefchlagen.
783) W. Thomson, in Bibl. Sacra. 1846. p. 460.
#*) Abulfedae Tab. Syr. ed. Koehler. p. 116.
85), Mannert, Geogr. der Griechen und Römer. Th. VL. 1. ©. 375.
Weg zum Kalaat Simän. 1647
Von diefer Station, welche nur von wenigen anderen Reijen-
en berührt wurde, verfolgte Eli Smith einen mehr nördlichen
Imweg gegen die vorliegende Niederung el--Amk, deren umgebende
Hügel hier zwar baumlos, aber mit herrlichen Kornfeldern über:
gen waren. Er folgte dem Thale des 'Afrin aufwärts 2 Stun-
en weit, von Imm über das Dorf Tell Däud, aus AO Häufern
eftehend, von Türken, Kurden und Armeniern bewohnt; von da
n 17/, Stunde zum Tell Kunä’na und 2% Stunde weiter zum
Tell Dſchelameh. Hier übernachtete er auf einem Ruinenhügel
mit Quellen, auf dem fih ein kurdiſcher Stamm, 600 Familien
tark, der Dſchuͤmi-Stamm, unter denen 100 Seftdifche fich be-
ianden, in einem Zeltlager niedergelaffen hatte. Diefe waren feine
Ackerbauer geworden, gleich mehreren der umherwohnenden Fur:
rischen Anftedler, fondern nur Viehzüchter geblieben, die in der
falten Jahreszeit folche füdlicheren Stationen für ihre Heerden
auffuchen. Hier erfuhr Eli Smith, daß weiter nördlich, um
Killis, in den dortigen Furdifhen Gebirgen vorzüglih nur
Kurden wohnen, unter denen jedoch viele Jeſiden leben follen.
Diefen nördlihen Weg hatte Eli Smith eingefehlagen, um
iefe Völfer-Verhältniffe zu erforfhen, und am dritten Tages
arfche, den 26. April, über die nordöftlicyen, noch höher fi
thebenden Hügelreihen, die Vorhöhen des Dſchebel Hammäm,
n deren Nordfuße in Ferne von 1'/, Stunde Shih ed-Deir, wo
, Stunde weiter el- Ghüzärjyeh und 4 Stunde füdöftlicher
halaufwärts das Kalaat Simän, das St. Simeonsſchloß,
u erreichen, von dem ſchon Burdhardt einmal Kunde gegeben
atte, wo wir ihn für jebt aber zurüdlaffen und erft mit anderen
anderern die directe Straße über Dänah verfolgen, die Eli
mith diesmal zur rechten Hand hatte liegen lafjen.
Bon Harim hatte Thomfon fohon früher (11. u. 12. Aug.
846) ebenfalls feinen Weg oftwärts über Dänas6) weiter ver-
(gt, aber erft von diefer Station die Hauptroute, wie Eli
mith, nordwärts verlaffen, da auch ihn ein befonderes Inter—
e trieb, die Ruinen des St. Simeon-Caſtells zu bejuchen.
hm führte von Harim ein etwas mehr füdliher Weg an Imm
yeüber, dag er nicht berührte; dagegen paffirte er über einige fel-
x Anhöhen, zunächft eine bis dahin unbekannt gebliebene, an
an Ufern des m. Buraf gelegene Meierei, wo er fein
u
|
*6) Thomson, in Bibl, Sacra. V. 1846. p. 461.
1648 Weft-Aften. V. Abtheilung. TI. Abfchnitt, $. 43.
Nachtquartier nahm. Sie gehörte einem türkifchen Großen in
Gonftantinopel, der fich erft in neuefter Zeit dieſe Tſchiftlik oder
Meierei angelegt Hatte. Sie war am ceryftallhellen, fifchreichen
Bache des Buraf mit fhönen Gebäuden im Styl von Gonftantiz |
nopel, eine Seltenheit in Syrien, aufgebaut, mit lieblichen Umge—
bungen. Der Bach zieht durch ein enges Thal an der Oftfeite des
: Dichebel el-Ala hinab, bis er die Ebene weftwärts erreicht und in
den See von Antiochia einfließt (wahrſcheinlich ift es der füdöfte
liche Zufluß zum See, den Chesney's Karte als Angulifluß,
vieleicht der Denoparug bei Strabo, eingezeichnet hat, weil dort
die Berghöhen auch diefen Namen führen). Thomſon fah an
ihm die Nuinen einer einft geräumigen, großen Stadt und an dem
Fluß noch Ruinen einer Brüde von mehreren Bogen. Auch) Irby
und Mangles?'7) beſuchten dieſe Ruinen einer großen Stadt, die
fie Burfi nennen (im Fahre 1817), und Rouſſeau's Karte hat
hier Ruinen einer alten Stadt mit dem Zufaß „masures‘ einge
tragen. Don feiner Nachtherberge in dieſer Tſchiftlik braudte
Thomfon 4', Stunde, um die Station Däna zu erreichen, und.
auch diefer Weg wurde in der zweiten Hälfte ohne Unterlaß mı r
durch Ruinen zerſtörter Ortſchaften zu beiden Seiten des Wege
fortgefegt; ein Traueranblid fo vielen untergegangenen Wohlſtan— =
des von Millionen feit den älteren bis in die mittleren Zeiten, die 2 |
man in dem Architecturftyl zahllofer Bauwerke noch ganz su nn
diefer jegigen Einöde erkennen fonnte. In Däna hatte 9 5 |
Guys s8) einen guten Altar in dorifhem Styl li um u;
mehrere griechifche Snfchriften copirt. I
Zu Dana wartete der Reiſende einige Slunden ver brennen⸗
den Tageshitze, die durch einen Scirocco ſehr erhöht wurde, in dem
Schatten einer alten Kirche ab, die in eine Mojchee verwandelt
war, ohne befondere Beobachtungen machen zu Fönnen; — auf
einer frühern Tour (1840) 89) hatte er eben daſelbſt die heiße Nit
tagszeit in dem Schattenafyl einer Tempelruine abgewartet, Mi
theils aus dorifchen, theils jonifhen Meberreften beftand. Unfe
davon lag ein fehöner Kiogt von 25 Fuß Höhe; an deffen Ede
feiner quadratifchen Baſis erhoben fih 10 bis 12 Fuß hohe, ſchöne
corinthifhe Säulen, die oben mit einer Corniſche und einem: m- großen
7 Ai
7
87) Jrby and Mangles, Trav. p. 229.
°°) H..Guys, Statistique du Paohalik d’Alep. p. 71.
9%) Thomson, im Mission. Herald. 1841. Vol. XXXVII. p. 239.
Weg zum Dſchebel Simän, 1649
Steine überdedt waren, der in Form einer Pyramide zugehauen
war. Die umberliegenden Klippen zeigten eine Menge fehöner
Belsgräber, darin 3 Sarcophage, folid aus Fels gehauen; die
Fronten waren mit corinthifchen Säulen und Basreliefs geziert.
Mehrere der Felfengräber hatten gut erhaltene Inſchriften, und
wie hier, jo wäre in allen Ruinen der umliegenden Ortfchaften eine
reiche Nachlefe von Snferiptionen zu machen, welche fiher man—
hen wichtigen Auffchluß über die ältere Gefchichte Nordſyriens zu
geben im Stande fein würden.
Bei dem zweiten Befuche (1846) verließ aber Thomfon nad
der Mittagsraft diefe Daͤna wieder, und ritt dann über hie und
da mit Baummolle, Mais und Bohnen angebaute Felder zu
inem Thale fort, an deſſen jenfeitiger Höhe wieder die Ruine einer
ehr großen zerftörten Stadt lag. . Dann wurde nah 2 Stunden
deg8 fern von Däna, nachdem man über felfige Hügel hinweg-
jezogen, das Dorf Deir et-Tin erreicht und neben demfelben das
Zelt aufgefhlagen. Diefer Ort liegt noch 6 Stunden fern von
leppo, dem legten Tagemarfche. Bis dahin war man über dich-
‚eigen (Tin), die den Zufaß des Namens bildeten, waren in den
hätten zurüdgeblieben. |
Bon Deir et-Tin braudte Thomfon am nächiten Tages
Jariche, den 13. Auguft, noch A Stunden Wegs, um die Ruinen
te des Dſchebel Simän zu erreichen, wo wir ihn ſpater wie⸗
r antreffen werden.
Geognoſtiſche Bemerkungen auf Ruſſeggers Route
on der Eifenbrüde über Harim, Däna und Terab nad
| Aleppo (1836).
Die Route, welche unfer geehrter Freund Nuffegger®) im
Are 1836 von Antiochia nach Aleppo hin- und zurüclegte, hat
\ >) Rufjegger, Reife. Th. J. 1. © 374—377, 444 u. f.
‚Ritter Erdkunde XVII. Mmmmm
1650 Weft-Afien, V. Abtheilung, II. Abfehnitt, $. 43,
ung mit manchen neuen Beobachtungen über die dortigen Bodenz
Berhältniffe auf diefer Strede Nordfyriens bereichert, deffen Pla—
teauerhebung die Wafferfcheide zwifchen tiefen Einfenfungen
des Orontes im Weften und des Euphratlaufes im Often bildet,
Als er die eiſerne Brüde auf dem Wege nah Harim überfegt
hatte, jagt er, lag das wüſte Bergland, dag Grenzgebirge zwi—
ſchen der Ziefebene von Antiochia, dem el-Amf und der Hochebene
von Aleppo, welches ſchon Burfhardt mit dem Namen Kalafa
(oder Chalafa bei Nuffegger) belegt hatte, vor feinen 9
ausgebreitet. Nicht blos in den äußeren Formen des Bodens geh
hier eine große Veränderung vor, fondern auch in deffen Bekleidung
weftwärts des Orontes, bemerft Auer Eloy, ändert fich plöße:
ih Die ganze Begetation); die eigenthümlich —
die im Antiochialande noch vorherrſchte, verſchwindet, und Die eigen—
thümlich ſyriſche tritt num erft hervor. Am folgenden Tage, den
1. Ju ni, dedte am Falten Morgen ein dichter Nebel das Land,
- bis die heißere Mittagsfonne hervortrat; links ſah man-den kleinen
Spiegel des Sees Ak Dengis (Lacus Ufrenus, nad) dem Afrin bei
Kinneir genannt, der Antiochia-See) und weiter nordoftwärts die Hi—
hen des kurdiſchen Gebirges gegen Aintab nod mit einzelnen
Schneefleden bedeckt. Mit dem Anfteigen aus der Ebene {
Drontes gegen- die Höhen des Kalaka nahm die Fruchtbarkeit d
Bodens ab; er wurde fteinig, das Getreide auf den Feldern di 4 |
und mager, aber mit europäiſchen Blumen bededt und mit [Hör :
Pappelbaumgruppen noch hie und da geſchmückt. Am Ve ne
Zuß des Kalaka fließt der letzte Bach nordweftwärts, der von Fi
ſchen und Schildfröten wimmelte,
Der Kalafa, nah Ruſſegger, ift eine etwa eine Tngeref
oder 14 bis 15 Stunden breite Maffe von Hügelzügen, ® !
höchtens 600 bis 800 Fuß über dem Thale des Drontes auffteis |
gen, in langgezogenen Rüden mit Fuppelartigen Erhebungen, um
ein welliges Bergland ohne befonderen Ausdrud der Formen
bilden. Es verbindet die in SD. von Haleb oftweftwärts ft
chenden Höhenzüge des Dſchebel el-Aswad mit den “s
von Haleb gegen N.O. ftreichenden Dſchebel Semän (St
meong= Bergen), obwol nur durch ſehr untergeordnete Höhenziige,
und feheidet die Ebene Antiochia’s von der Ebene Aleppos
dat slasinuı Ypd
2947 — Eloy, Relat. de Voy. en Orient. Paris, 1843. Vol.l
P. A R m E
Ruſſeggers geognoftifhe Angaben, 1651
Diefe localen Gebirgsnamen find zwar von Nouffeau’s Karte
uf Berghaus Karte erft übertragen und hiernach von dem Reiz
enden nach derfelben erft generalifirt; aber auch H. Guys?)
eſtätigt die Nichtigkeit wenigftens ihrer localen Benennungen.
58 ift ein durchaus Fahles, wüftes, dem Trieftiner Karft ganz
bnlihes Kalffteingebirge (f. deffen treffliche Befhreibung von
tlöden)®); es hat vorherrfchend eine felfige Oberflähe, nur et—
a8 Schaafweide, und ift wegen fortwährend fehr heftiger Winde
er Cultur ungünftig; in feinen Thälern und baffinartigen Bertie-
ungen dagegen trifft man ſehr fruchtbaren Boden, zuſammenge—
hwemmte und durch Vegetation ſelbſt fehr aufgehäufte Erde. An
chen Stellen haben fich die Menfchen in zahlreichen Ortſchaften
nd Dörfern angefiedelt und Brunnen gegraben. Hier. ift jeder
Murbare Fled, wo nicht andauernde Verheerungen oder Entvölfes
ingen eintraten, was freilich fehr häufig vorfommt, auch angebaut.
ußer den ſparſamen Brunnen müffen auch Regen- und Schnee-
affer-Gifternen aushelfen; denn der Höhenzug jelbft ift wafferarm,
w gewährt in feiner baumlofen Dede, felfigen Zerklüftung und
sririimmerung, wie der Karft, meiftentheils ein trauriges Anz
yen. ’
Im Thale des oben genannten Baches aufwärts reitend, nahm
> Maffe Iofer Steine, welche den Boden bededten, fo zu, daß die
‚getation dadurch faft erdrücdt wurde, und nur einige dürre Gras—
hel noch zwifchen den Steinen hervorragten (e8 war am 1. Juni,
0 hatte jchon die heiße, Alles verdorrende Sahreszeit begonnen).
x Table Kalffels umher war voll Höhlen, die theils fichtbar
tden, theil8 nur dur den hohlen Klang des Pferdetrittes ſich
riethen. Dennoch war die ganze Landjchaft voll Ruinen von
chen, Schlöffern, Ortſchaften, oft von fehr bedeutenden Umfange
D von fehr folider Bauart, ein Zeichen einftiger fehr ftarfer Bes
kerung, über die Sahrhunderte hindurch ſich furchtbare Schickſale
übergewälzt. |
| Nah 8 Stunden Ritt auf den fchlechteften Pfaden wurde un:
Meinem Baume eine furze Raft gehalten, wo die Reſte eineg gro—
Gebäudes mit noch ftehenden Säulen und andere fehr ſchöne
npelrefte überrafhten. Kine Menge Bogengewölbe von ſchön
auenen Quadern ließen auf eine Kirche oder vielleicht einen ein—
# H. Guys, Statistique du Pachalik d’Alep 1. c. p. 9.
) Klöden, in Berl. Mon.-Berichten. 1842. ©. 32 u. f.
4 :- Mmummm2
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|
|
|
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1
* 4J
1652 Weft-Aften. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 48.
ſtigen coloſſalen Khan zurückſchließen. ine halbe Stunde weiter
traf man große Gifternen mit vortrefflihen Waſſer; fte liegen am
Ende des fehr fruchtbaren Thales einer Hochebene des Kalafa, wo
mehrere Dörfer mit guten Aderfeldern umher und in der Nähe das
Dorf Däna, die Karawanen-Station, wo das Nachtquartier ger
nommen wurde. Milch umd frifcher Kuchen aus Weizenmehl weg
hier die Erfrifhung, die gereicht werden konnte.
Am 2. Juni febte Ruffegger auf geradenr Wege der —
Ben Hauptſtraße von Däna feine Wanderung bis nach Aleppo
fort. Schon um 2 Uhr am Morgen begann der Ritt durch dies
jelbe öde, monotone Landſchaft, die nur unzählige Trümmer dat;
bot, zwifchen denen man über abwechfelnde Fleine Plateau
emporfteigt, die fih terraffenartig eins über das andere erh
ben, hie und da mit einem Fleinen Dörfchen voll Armuth befe
und theilweife mit mageren Kornfeldern bedeckt. Obwol der Bo
an manchen diefer Stellen auch recht fruchtbar zum Anbau fer
würde, jo liegt er doch wegen der Armuth der ftet8 geplagter
Dörfler in feiner Eindde%) da; alle Fellahs pflegen hier in de
Negel ihren Aderbau nur mit Unterftüßung der reihen Aleppine
fortfegen zu fünnen, die ihnen Gapitalien zu Adergeräth und Aus
faat liefern, jowie Vieh zur Düngung und Bepflügung, dagegei
fie ih an der Ernte betheiligen, und dem Paſcha nur die Steu—
für die wirklich bebauten Felder bezahlen, die fie dann jo fparjan
als möglih bebauen, weil ihnen vom Ganzen nur jo viel übri
bleibt, daß fie ihr Leben damit friften Fönnen. Bon einer ſumpf
gen Eifterne, wahrfcheinlich von Terab (Deerhab ſchreibt Ruſſ
egger)®) aus, wo fich die Plateauhöhe am höchften erhebt, Fon
man in größter Ferne fchon das Minaret der alten Citadelle di
Aleppo erfennen; aber noch hatte man wieder ein Hinabftei
über terraffenartig fih erhebende Plateaus des Kalafa abwärts Zu
großen Wüftenebene von Aleppo, die ſich nordwärts bis Zu
Fuß der Berge von Aintab ausdehnt, füdweftwärts bis zu d
Höhen des Dſchebel el-Ala und oftwärts bis zu dem Bette de
15 Stunden von Aleppo fernen Euphrat. Kaum iſt dieſe au l
dehnung von geringen Hügelzügen unterbrochen. |
Die ganze Aleppo-Ebene liegt aber weit höher. ale h
Drontes-Ebene bei Antiochia, die kaum um 300 bis 400 Fuß ®d
%*) Aucher Eloy, Voy. 1. c. I. p. 169.
5) Ruſſegger, Reife. I. 1. ©. hal,
Das Kalffteinplateau von Aleppo. 1653
Reeresfläche überragt; leider ift von Aleppo noch Feine Höhen:
teffung befannt, da aber Damascus über 2,300 Fuß über dem
Reere liegt, jo können wir faum die abjolute Höhe der Aleppo—
Matenus niedriger als 1,200 Fuß Ihäßen, da dag Nivellement
homſons, bei Gelegenheit der Euphrat=- Expedition ausgeführt,
ie Landeshöhe zwiſchen 1,100 bis 1,300 Fuß feftftelt. Noch
jaren 2 Stunden Wegs nöthig, um die Stadt zu erreichen. Nur
me halbe Stunde von ihr zeigte fich eine große gemauerte Gifterne
it trefflihem Waſſer. Bon diefer Stelle ließ fi) die ganze Wü—
enfläche, in deren Mitte die Stadt erbaut ift, überfehen, die von
ter großartig fih am linken Flußufer des Kuweik ausdehnt.
Die auf diefer ganzen Route von Hartim über Däna big
leppo fortgefeßte, in ihrer ganzen Breite jehr einförmig blei-
ende, an 25 big 26 Stunden breite Plateaufläche diefes nörd-
hen Syriens ift ein für das Auge, wie für den Wanderer er—
tidendes Kalffteinplateau 6) von einem weißen, fehr höhlen—
eihen Kalfftein, an deffen Rande die Berge nicht höher ale
ichſtens zu 1,500 Fuß relativer Höhe fih hie und da erheben.
sein vorherrjchender Character ift Hochebene, wild, Fahl, ein
Jehäufe von Steinblöden, dazwifchen meift vegetationg-
yere Steinflähe, gleich dem öden Karft zwifchen Laibach
nd Trieft, der an vielen Stellen durch feine unfäglich zerklüfte-
n Steinblöde und Schichten, die jedoh mehr ing Graue als
s Weiße übergehen, auf ung bei dem Uebergange über denfelben
(ehr den Eindrud eines wahren Zodtenfeldes voll riefiger Kno—
\en und Gebeine, oder theils gefhichteter, theils zerftreuter Holz—
ufen, womit die ganze Oberfläche bededt war, machte, als den
ner Erdoberfläche.
Das Streihen der Schichten, nah Ruſſeggers Beob—
lung, war vorherrfchend von Nord nad) Süd, alfo ganz in der—
ben Rormalrichtung aller drei weftlichen, unter fih parallelen
iandgebirgsfetten; dag Fallen war meift gegen S. O. in eis
im Winkel von 20 Grad, doch fehr wechfelnd und voll Störun-
MM. Der ganze Höhenzug des Kalaka bildete mehrere Pla—
aus, die ſich terraffenartig von Weft nach Oft anfteigend er—
ben, deren Höchftes fich weiter nach Oft wiederum fanft gegen
& Hochebene von Aleppo verflaht. Auf diefen Plateauftufen, wo
1654 Weſt-Aſien. V. Abteilung. 11. Abſchnitt. 9.43.
Negen und Winde oft fehr ftürmifch und heftig vorüberſtreichen,
um die verdiinnten Lüfte des trodenen inneren Continentalelima's mit
den fchweren, feuchten und dichteren Meerestüften zwifchen Oft und
Weſt auszugleichen (f. oben ©. 1643), kann die Verwitterung umd
Auflöfung des Gefteins und die in den gejchüßteren Stellen ſich
bildende Dammerde nicht völlig gehindert werden. "Da herriät
dann eine üppige Vegetation, welche durch das fonft herrliche Elima
ungemein begünftigt wird. So treten kleine Dafen zwiſchen gre:
Ben, nackten Wüften hervor, und auf den nur wenig mit Erde be
deckten Kalkfteinflächen Fönnen Blumen und Kräuter emporfchießen
und gedeihen, die für folchen Boden geeignet find. Als Theodoi
Kotſchy Anfang März von Dana nad Aleppo auf den abjchem
lichſten Steinwegen, voll natürlicher Höhlungen, die noch durch di
Huftritte der Karamanenthiere auf dem Elippigen Steinboden Zi
vielen Taufenden von tiefen Löchern ausgearbeitet waren, feine Weg
verfolgte, war diefe Fahle Oberfläche doch mit den fchönften groß
blühenden gelben Orocus und anderen Blumen bededt. E
Eben bier, im Often von Däna, liegt die höchfte“diefer Flip
pigen Blateauftufen, die Hochebene der Station
(Deerhab bei Ruſſegger, Terob bei Rouffeau, Terab at
Berghaus Karte), Gegen ©.D. zeigt das Hinabfteigen —
unverkennbar die Folge wiederholter Erderſchütterungen
Höhlen, Gebirgsbrüchen, tiefen Spalten und ein gänzliches >=
einanderwerfen der Schichten; nicht eine vultanifche Region, fon
dern ein durch plutonifhe Kräfte furchtbar bewegtes m
zerrütteteg Terrain. Im Jahre 1822 wurden beide 4—
Antiochia (ſ. oben S. 1206) wie Aleppo, und das zwiſche
beiden liegende Land durch dag furchtbare Erdbeben gänzlich ver
wüſtet; in der Nähe von Antiochia eröffneten fich tiefe Spalte
aus denen fih heiße Waſſer ergoſſen, die fich jpaterhin wiede
gefhloffen haben. Aleppo wurde in demfelben Fahre 3 |
13. Auguft an 40 Tage durch die heftigften Erdbebenftöge »o
Grund aus zerftört; die meiften Stöße waren perpendieulär, |
daß alle Gebäude in die Höhe geworfen, in fish felbft zufammen
ftürzten, jelbft das Gaftell in der Mitte der Stadt; ein Zeiche
unftreitig von dem nahe, obwol in der Tiefe liegenden Hitzheerd
aus dem ſich die hebenden Gewalten der Dämpfe entwickeln. Bo
einem Eruptiongfeffel oder Krater ift in der Umgegend zwar nicht
zu jehen, aber das Hervordringen vulcanifcher Gefteine, zumal do;
bafaltifhen und Tuffmaffen, läßt fih an mehreren Stelle
k: Die Platenuterraffen Syriens. 1655
inter den oberen Schichten des Grobfalfes in der Nähe von Aleppo
vahrnehmen, zumal an einer jehr großen Erdfpalte der erften
erraſſe, weitlich von der Stadt, die fehr. wahrscheinlich ebenfalls
urch Aufrig großer Erdbeben entitanden fein mag. Leider fehlt
ie genauere Beobachtung in den verfehiedenen Perioden diefer Na:
urphänomene; aus dem Alten Jahrhundert. hat fich bei Gelegenheit
iner jehr furhtbaren Erderfchütterung in der Nähe von Aleppo
edoch Die Nachricht erhalten, daß dabei an mehreren Stellen zu:
eich die hellen Flammen aus den offenen Spalten hervor:
rachen. Die ganze Intumescenz der aleppinifchen Pla—
eauftufen mag daher zwifchen den weftwärts hoch emhorgeho:
nen Dreidoppelten Libanon-Syftemen der Gebirgsparalz
ele und der oftwärts tiefften Einfenfung des von Nord nak Sid,
injehneidenden, mittlern Euphratlaufeg, diefen plutoniſchen He—
Jungen ihr Dafein verdanken, die ſüdwärts durch den ganzen ſy—
iſch-arabiſchen, den Hauran begleitenden, gewölbten Plateaurücken
is zum gleichartigen Hochlande des arabifchen Nedſchd ſich den
talogen Bildungen der innern arabijchen Halbinfel anzuſchließen
heinen.
Am weftlichen Fuße der höchften Terraffenftufe von Terab
ehnt fich eine zweite Terraffe von Bedeutung, die von Däna”),
us, die, von Hochebenen unterbrochen, von nadten Hügelzügen
urchfeßt, einft fehr bevölkert gewefen fein muß, wie aus den Rui—
en hervorgeht, mit denen fie (meift aus der Kreuzfahrer-Zeit) faft
anz bedeckt erfcheint. Diefes Plateau, rings umgeben von einem
reife kahler Berge ift mit einer fruchtbaren, bebauten Ebene be—
set, von der man über einen ftarfen Abfall und durch wüßte, aber
inesweges fehr tiefe Thäler unmittelbar auf die antiochifche Ebene
AmE und zum Drontes hinabgelangt, wo der Kreidekalk—
ein, welcher den Kalak überlagert, gänzlich verfchwindet, und
ſt weſtwärts des Dſchisr el-Hadid mit feinen eigenthümlichen
‚erfteinerungen (Pentacriniten, — u. a.) und Feuerſtein—
ſtern wieder hervortritt.
Söüdwärts des Kalafa, nach dem Innern des Hochlandes und
gen SW. zum Dſchebel Ala und Dichebel Niha, liegt ein eben
verworrenes und zerrüttetes Land, unter deffen Kalkfteinoberz
Ag
=
43
197 Bneanee, Neite a. a. O. Th. 11. ©. 446; W. Ainsworth,
*
1656 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 43,
fläche aber einzelne augitiſche Feldſpathgeſteine nach oben hervor—
brechen 8). |
Die Ebene, in welcher die Stadt Aleppo liegt, fenkt ſich
zwar von der TZerab-Terraffe flach gegen Oft hinab, aber fie
liegt doch immer noch hoch genug über der Euphratebene, ja fie
fteigt nordwärts gegen den Dſchebel Semän und, wie der Lauf
des Kuweik zeigt, gegen die Berge von Aintab noch immer hör
her auf; daher fie frijche Bergwinde, ein fehr gefundes Klima,
reine Lüfte, Feine fumpfigen, fowie falzigen Ausdünftungen hat, nicht
fiebererregenden Ausdünftungen unterworfen ift, wie viele der nie
deren Umgebungen, auc nichts von den Euphratüberſchwemmungen
oder dem Sandftaube Mefopotamiens, gleich etwa der Niederung
des Nillandes, zu leiden hat. 1"
Dieſe Hochebene von Aleppo, nah den füdlichen Hügel "
zügen el-Aswad- Ebene genannt, deren Natur wir auf den 7;
Südwegen nah Balmyra Fennen lernten (f. ob. ©. 1435 —1442),
zeigt fih weftwärts fanft erhebend als. weißen Boden oder doch
als wafferarme, leicht vertrodnende Grasflähe. Sie zeigt viel
Grobkalk und dazwifchen in Schichten und Klüften viel verbreizT,
tete Thonlager. Verſchieden davon ift das Gebilde von pluto—
nifchen gleichartigen Maffen, die über jenen oder in den Vertie—
fungen ihrer Bodenflächen hervortreten. Es ift ein bafaltifche®
Geftein mit Grundmaffe von Feldfpat und Augit; Dlivine fonnte”
Nuffegger darin nicht finden; an manchen Stellen gewann e—
eine porphyrartige Structur, gleih Augitporphyr, mit
glafigem Zeldfpat oder mandelfteinartig geftaltet. Auch wird das
Geftein hie und da trachytiſch, porös, mit eingefprengtem
Kupfers und Eifenfies. Alles weift auf plutonifhe, dur
Schmelzung entflandene Bildung hin; wo fie mit den Thonlagem
in Conflict getreten, hat fie dieſe durch Feuerglut in eine rothe
Biegelfteinmaffe verwandelt, die den Boden an vielen Stellen
jehr gleichartig färbt. An zwei Stellen hatte Ruffegger an de
Straße von Antiochia nah Aleppo ſolche plutonifhen Gebilde
jehr deutlich wahrnehmen fönnen, die zwifchen dem Grobfalt und)
dem Thon hervorgebrochen waren, auf das frühere Thonlager ich
verbreiter hatten, ſpäter erft vom Grobfalfe überdedt wurden.
Auf ſolchen Zufammenhang mit dem tiefern plutonifchen Hit
heerde deuten auch am Nordfuße der Plateaubildung die heißer
”»®) Ruſſegger a. a. O. I. ©. 437.
Die vier heißen Badquellen el-Hammam. 1657
Quellen im Thale des Afrin zu el-Hammam, die fhon frü—
her von Burkhardt erwähnt wurden (j. oben ©. 1619). Der
Boden, aus dem fie nur etwa A400 Fuß über den Meere hervor:
treten, ift, nah Ains worth, baſaltiſches Geftein, oder, nad)
Nuffegger, Augitporphyr. Sie follen, nach ihnen, erft jün-
gerer Entftehung, eine Folge von verjchiedenen Erdbeben
fein. Diefe Nachricht erhielt Ainsgworth®) von einem euro-
päifchen Arzte, der im Dienfte Ibrahim Paſcha's ftand. Er führte _
4 verfchtedene Quellen an; die, welche bei dem lebten Erdbeben—
ftoße entftanden war, hatte eine Temperatur von 30° Reaum. (99°
5° Fahrh.); in ihr lebten Fröſche, Schildfröten und Conferven;
die zweite Quelle war bei einem frühern Erdbeben erfchienen,
und hatte 29° 64 Reaum. (98° 7° Fahrh.); fie entwidelte Schwe-
felwafferftoff, und ift daher wol diefelbe, die Burkhardt an-
gab. Die dritte und die vierte Quelle hatten 29° 35° und
20° Reaum. (d. i. 98° und 77° Zahrh.) Temperatur und waren
ohne Gasentwidelung.
5) Die Nebenmwege und Zwifchenftraßen durch dag in-
nere Plateauland nah Aleppo.
Die Querwege, welche noch weiter füdwärts der Däna-
‚Route führen und meift von Harim über die genannten Statio—
nen Selfin, Armenaz, Keftin begangen werden, verzweigen fich doch
auch noch auf mande Zwifchenftraßen, welche für die Natur
des Plateaulandes zwar Feine neue Aufichlüffe ‚geben, aber öfter
‚genommen werden, weil die Umftände hie oder da auf den anderen
‚Routen Hinderniffe in den Weg legen, wie dies häufig mit Trup-
pen des Gouvernements gefchieht, denen zu begegnen fehr bejchwer-
lich zu ſein pflegt; oder durch Wegelagerer an der einen oder an—
dern gefährlichen Stelle oder durch locale Rebellionen der ſehr tur—
bulenten Bewohner; zuweilen geſchieht es auch von erfahrenen Rei—
ſenden, welche die Reife ſchon öfter wiederholt haben, um der lang—
weiligen Monotonie der Hauptrouten aus dem Wege zu gehen.
Diefe Nebenrouten und Zwifchenftraßen find aber bei man:
gender genauer Fartographiicher Aufnahme öfter ſchwierig zu ver:
‘| 2) W. Ainsworth, Researches in Assyria etc. London. 8. 1838.
P. 295— 296, Note; Ruſſegger a. a. O. ©. 456, 459 u. f.
1658 Weft-Afien. V. Abtheilung. I. Abfchnitt. S. 48,
folgen, zumal da auch die Schreibung der Namen oft als ſehr ir—
rig hinzukommt, daher wir ſie auch nur für künftige Berichtigung
nachfolgender Beobachtung kurz verzeichnen.
A. Lieutnant Colonel Squire's Rückweg von Aleppo nach
Antiochia (1802) 800).
Mit einer kleinen Karawane verließ er Aleppo, am 3. Suni,
über Khan Tuman, um am Abend zu Kefr Jaun zu raften. Am
4 Suni früh 6 Uhr z0g er weiter gegen S.W. über viele Dorf—
ruinen nach Zerdaneh (Zerdany bei Squire), wo viele Gifter:
nen; dann über Namadan und Mittags nah Ma’arrat en:
Nisrin, wo aber die Pet war; man ging alfo über fleinigen
Felsboden 1 Stunde weiter Durch Dlivenpflanzungen an vielen
fünftlichen Tells vorüber, durch felfige Thäler voll Feigenbäaume
und Brunnen (einer Yin el-Razi genannt) und zwifchen Bergen am
Dorf Ashat vorüber, und erreichte das Nachtlager, das nicht genannt
wird, aber ſchon zu den Vorhöhen des Dfehebel Ala gehört zu haz
ben fiheint. Dann am dritten Tagemarſche, den 5. Juni, -
wurde gegen N.W. in 2 Stunden das große Dorf Elmanas, of
fenbar Armenäz (f. oben ©. 1639) erreicht, dag am Urfprunge
eines langen, von D. gegen W. ziehenden Thales liegt, an deſſen
Nordſeite das Dorf Bayardes paſſirt wurde. Bon den nahen, mit
Obſtgärten befebten Bergen fchaute man fihon hinab in die Oron—
tesebene, ehe man noch Salchhin, oder Selfin, erreichte. Bon den
benachbarten Bergflüften wurde den Reiſenden ein Geſchenk an |
Schnee zur Erquidung gebracht durch den Scheich der Neiterescorte,
welche die Karawane durch das unfichere Gebiet bis zu der Didier
el-Hadid begleitete, von wo dann Antiohia am 6. Juni bald
erreicht ward. —
B. Ali Bey's Weg von Aleppo nach Antiochia (1807) 9
verfolgte in einer etwas abweichenden Richtung ebenfalls den Weg
bis Armenäz, das er Armana nannte. Er verließ Aleppo am Tun
26. September und Fam nah 3 Stunden Wegs bei Weberfteigung
der dortigen höchſten Plateauterraffe von Terab, bee
das Dorf Tadil erreichte, zu einer Stelle am Wege, wo eine
r)EL. Col. Squire, Itin. bei Walpole 1. c. p. 343—346.
) Ali Bey, Trav, Il. p. 298 — 301.
Nebenſtraßen durch Nordſyrien. 1659
ſenkrechte Vertiefung, wie eine künſtliche, in ovaler Form ſich zei—
gende Grube von 100 Fuß im Diameter und 40 Fuß Tiefe ſich
aufthat, um welche eine Gallerie halbwegs hinab zu mehreren Höh—
len führte. Die Muſelmänner hielten dies für eine verſchlungene
Stadt; wahrſcheinlicher, was ſchon A. Ruſſell meinte, der dieſe
Stelle zuerſt am genaueſten beſchrieben hat, iſt eg ein Erdfall?).
Die Chriſten in Aleppo hielten es für einen alten Circus zu Auf—
bewahrung wilder Beftien zu Kampfipielen. Ali Bey ließ eg uns
ausgemacht, ob es ein Gefängniß, eine immenfe Eifterne oder eine
Gruft mit Satacomben gewefen. Auf Roufjeau’s Karte ift diefe
Rocalität durch „„el-Houte, reste d’un ancien Cirque“, bezeichnet.
Col. Chesney?) fagt, diefe Stelle, welche man das „ver—
funfene Dorf“ nenne, liege 4, Stunde in SW. von Aleppo
und habe einen Durchmeffer von 150 Fuß, eine Tiefe von 70 Fuß,
und fei, obwol fie faft wie von Menfchen gebildet ausfehe, doch auch fehr
unwahrfcheinlich der Krater eines erlofchenen Vulcans. Da dort Feine
Laven bemerft werden, möchte e8 noch eher ein Erdfall fein; denn
G.Rodbinfon* will, wie fhon AU. Ruſſell, ringsumher hori-
zontale Gefteinsfhichten von 10 bis 15 Fuß Mächtigfeit bes _
merft haben; er maß 500 bis 600 Schritt am obern Nande im
Umkreiſe; viele Steinblöde find in die Tiefe hinabgepoltert,
Weftwärts vonda wurde das Dorf Terab durchzogen, dann folgten
Ihöne Ebenen, mit vielen Dörfern befeßt, gegen S.W. wurde das
Dorf Hazemi (Hazzano bei Rouffeau) erreiht und zu Marta-
houa, wol richtiger Martawäan, das Nachtlager genommen. Auf
dem ganzen Wege lag alles voll von Ruinen, zwiſchen zahllofen
Eifternen, Säulenftüden und anderen architectonifchen Neften, auf
denen auch viele Inferiptionen bemerkbar waren, aber alles feit
Sahrhunderten fo von der Natur überwältigt durch VBerwitterung,
Ueberdeckung und Weberwucherung, daß wenig Zufammenhang zu
erfennen war. | -
Am 27. September ging eg durch ſchöne Gulturebene, über
Anhöhen mit Dlivenbäumen Depflanzt, wo die Stadt Armenäz
erreicht wurde. Unfern von da Fonnte man. von den Höhen gegen
N.N.W. in 3 Stunden Ferne den Seefpiegel gegen fein Nordende
) A. Ruſſell, Naturgefch. von Aleppo. Göttingen, 1797. Bd. J. ©. 73.
°) Colonel Chesney, Expedition for the Survey of the Rivers
| Euphrates and Tigris. London, 1850. 4. I. p. 410.
‚*) G. Robinson, Trav. in Syria. chapt. XV. p. 268.
— ii ne
—
1660 Weft-Afien. V. Abtheilung. II Abſchnitt. $. 43.
vor Karamürt erfennen. Um 3 Uhr wurde das rechte Ufer des
Drontes bei dem Dorfe Hanezi erreiht, wo der fanfte Lauf
des Fluffes, der hier eine Breite von etwa 100 Fuß und eine Tiefe
von 4%, Fuß zeigte, in einem lecken Holzfahne überfchifft wurde.
Die Ufer des Stroms fliegen mit thonigem Schlammboden an
16 Zuß fteil empor, das Waffer war voll Fifhe. Die Lage des
Dorfes und diefe Furth, welche fonft von Feinem andern Reifenden
genannt wird, muß zwifchen Deir Kuͤſch und oberhalb der Dſchisr
el-Hadid liegen, wohin der Ort auch in Berghaus Karte einges
fchrieben ward. An nächften, dritten, Tage (28. Sept.) wurde
Antiochia erreicht. — Man fieht ſchon aus dieſen beiden Routierg,
wie mannigfaltig die Zwifchenwege und Nebenrouten ausfallen
fönnen, und wie die Jahreszeit auch einen großen Einfluß auf den
verfchiedenartigen Anbli der Landichaft ausübt, je nachdem man
im März, wie Th. Kotſchy, dort die Frühlingsflur mit ihrem
Blumenfchmude erlebt, oder mit Ruffegger in der Mitte deg
heißen Juni, wo ſchon Alles verfengt ift, nur von den nadten,
weißen Kalffteinfchichten geblendet und ermüdet wird, oder nach dem
erften Herbftregen Ende September. mit Ali Bey jchon wieder
überall grüne und ſchön bebaute Ebenen und Thäler erblidt. Noch)
eine andere, neuefte Route von dem Conſul Neale ift ung im Jahr
1850 mitgetheilt, welche beweifet, daß auch hier, wenn auch nur
hie und da einmal, einiger Zortfchritt im Anbau des Landes wahr:
zunehmen ift.
C: 5%. U. Neale's Route von Antiochia nad) Aleppo (1850) 5),
Er legte von Suedieh diefen Weg über Antiohia am erften
Tage in 8 Stunden Zeit (22 engl. Miles) bis zur eifernen
Brücke zurüd, wo er am Zollhaus Halt machte. Es war in der
Mitte Februars, die Zeit der Jagden, und Ueberſchwemmung des
Orontes meilenweit, welcher ſelbſt einen Theil der Brücke unter
Waſſer ſetzte, ſo daß man 3 Stunden lang immer durch Waſſer⸗
ftellen reiten mußte, die dem Neiter zu gefahrvoll fein würden,
wenn man nicht durch Bauern über Hügel und höhere Dämme ge
führt werden könnte. Biel Wild war umher verfammelt, und felbft
Schaaren der fonft fo feltenen Franfoline (Perdix fran coli
dag Rothhuhn) zeigten ſich.
8°) F. A. Neale, Syria. p. 83—9.
Neale's Nebenroute. 1661
Zweiter Tagemarſch. Von der Orontesbrücke durch die
nahe Ebene und die erſte Stunde Aufſteigens über grüne Anhöhen,
voll von Heerden, zwiſchen denen einige Zigeuner ihre Lager
aufgeſchlagen hatten, wurde in einer nahen Thalſenkung auf frucht—
barer Ebene die moderne Anlage Yeng Chiec bei Neale, wol
richtiger Seni Tſchiftlik, d. h. Neue Meierei, bejucht, welche
Osman Paſcha von Aleppo im Fahre 1844 eingerichtet hatte;
weite Maulbeerplantagen und Baummollenpflanzungen
gediehen hier vortrefflih. Die flattlich erbaute Wohnung des
Paſcha Nazir, d. i. des VBerwalters, erhebt fih über die
niederen Hütten der anderen Umherwohnenden, und ein tiefer, reis
Bender Bergftrom war von großen Heerden Enten und Gänfen bes
febt. Hier nahm Neale fein Frühftüd ein (follte dies der Buraf-
Bach Thomfons fein und die Anlage, die er fihlechtweg Tſchiftlik
nannte? f. oben ©. 1648). Weiterhin über Flächen und Defiles,
‚son Turfomanen bebaut, an Stadtruinen, Gazellenheerden und ein-
zelnen Gärten vorüber wurde Däna erreicht. In diefer Gegend
hatte Ibrahim Bafcha 6) wiederholt Kolonien von Landleuten
angefiedelt, um die fo ganz wüfte gewordene und verödete Land-
Ihaft von neuem in Flor zu bringen.
Der dritte Tagemarſch führte nah Aleppo über ſehr
lange, einförmige Ebenen und mühfam zu erfteigende rauhe Klip-
pen voll Steinblöfe, an denen man fich die Anie leicht zerftößt,
zwiſchen denen die tief ausgetretenen, höchſt unficheren Wege hin-
durchführen, bei gräßlicher Hibe von Terraffe zu Terraffe ohne Auf
hören, bis man zum Troſt von der höchften derfelben in der Ferne
die Minarets von Aleppo erblidt. Der Boden war geborften,
die Haut fihälte ſich bei der trodenen Hige vom Gefichte ab. Ganz
ermattet erreichte man den Fuß der Berge, nahte fi dem Caſtell
der Stadt Aleppo mit ihren hundert Minarets und ihren zahllofen
Domen, und durhritt nun noch die langen Häuferreihen bis zu
den Gärten (Boftans) des Chriftenquartiers der Vorſtadt (Kittab).
Die ganze durchzogene Plateauftrede, war Ains worths An—
icht 7), Fünnte nur durch Macadamifirung aufihrem holprigen,
lippigen Wege für Wagen fahrbar gemacht werden, um fich eine
| bequemere Transportftraße für Waaren nach Antiochia zu verfchaffen,
was zu wiederholten Malen wol verfuht worden, aber niemals
|
| ©) W. Ainsworth, Notes im Journal of the Geogr. Soc. of Lon-
don, 1841. Vol. X. P. III p. 515. ) Ainsworth 1. c.
E|
3
|
|
\
14
1662 Weft-Afien, V. Abtheilung, II. Abfchnitt. $, 43,
ausgeführt ſei. Sobald der öftliche Höhenrand des Plateaus gegen
Haleb erreicht wird, wo man die erften Minarets diefer Stadt er-
bit, treten zugleich nad) den einförmigen Kalffteinklippen die er—
ften plutonifchen Felsgebilde aus dem Thale des Kuweik-Fluſſes
dem Auge des Wanderers entgegen, das völlig im Gontraft mit der
vorigen Monotonie fteht, wie das Thal des Erdfpaltes, in
welchem der Kuweik fich hindurchwindet, und zu menſchlicher Cul—
tur und Anfiedelung geeigneter wird als der Blateauboden des
weftlichen Reviere. Die Phyfiognomie des Bodens wird eine ganz
veränderte.
D. De Salle
hat auch, 1838, ungefähr denfelben Weg bis gegen Dana)
zurüdgelegt, aber fo ungenau bejchrieben, daß daraus für
topographifhe Drientirung Fein Gewinn gezogen wer—
den kann. Däna ließ er am zweiten Tagemarſche, den
11. September, aber links Tiegen, und zog an dieſer Station
jüdlicher vorüber. Hier Fam er über eine Strede Wegs, auf
der er noch ein bedeutendes Stück einer antifen Via Romana
vorfand, die auch auf Rouffeau’s Karte von Tell akberin
füddöftlich eingetragen, aber auf Berghaus Karte ausgelaffen
if. Er fand fie mit großen Steinplatten belegt, die zwar irregus
fair, aber gut zufammengefügt waren, und eine Viertelmeile weit
anhielten. Nechts von ihren Anfange zu Tell akberin zeigten Fi
fich noch ſchöne römische, antife Ruinen, zu denen die Syrer einige
Wohnungen und die Türken auch Bäder hinzubauten. Weiterhin Tu
ragen dort noch 2 hohe Säulen empor, und 1% Stunde weiter
hat fih zu TZouame eine antife Burg in fehr foliden Sun J
erhalten. #
Auf diefer Plateauhohe, wo —* in Menge, fehlt alles Sol
zahlloje alte Bauwerfe, deren Deden und Plafonds zuweilen aus Fi
Steinplatten von 15 bis 20 Zuß im Diameter beftehen, haben fih =
erhalten, fowie viele bequeme römiſche oder griechiſche Wohnhäuſer
aus guter alter Zeit. Mi
Ein Heiner Ausflug führte De Salle von hier zu einem
Deir Ennehaman (fol Kriegsftadt heißen‘), mit einer Eleinen
byzantinischen Kirche, welche von Bädern, Steinhäufern und Stein—
ruinen einer wahren Petra umgeben if. Von der Höhe diefer
808) De Salle, Peregrin. 1. c. p: 184—189.
De Sales Weg nad) Aleppp. 1663
Ruinenhaufen zählte der Reifende im nahen Umfreife 15 andere
Ruinengruppen von Burgen, Gonventen, Kirchen, Schlöffern und
Gitadellen, alle aus coloffalen Quadern, in ſchwerem, unornamenz
tirten Styl erbaut, oft aus Monolithen beftehend, nur mit einigen
Säulenreften. Hier verweilte De Salle und war erftaunt über
die einftige Bevölkerung, die dazu nothwendig war, alle diefe Baus
ten aufzurichten. Diefe neue, von ihm eingefchlagene Route fcheint
früherhin noch von feinem andern europäifchen Neifenden begangen
zu fein; fie beweift, wie Vieles bis heute noch in Syrien unbes
kannt geblieben if. Auf Roufjeau’s Karte kann es auffallen,
daß die römische Pflafterftraße direct gegen den Cireus ge—
richtet ift, den Ali Bey befchrieben hatte.
Am 12. September. Bon Touame entdedte De Salle
gegen S. O. in weiter Ferne von etwa 3 Stunden Abftand fanfte,
niedrige Bergzüge, welche die dortige Ebene von den palmyrenifchen
Sanddiimen fcheiden ſollten. Die Steinwüfte ſetzte gegen Oft bie
zur Ebene von Aleppo fort. Was er nah 4 Stunden Marfches
dahinwärts die Ruine einer ungeheneren Vertiefung oder eines an—
tifen Steinbruch nennt, in deffen Schatten er fein Frühſtück ein-
nahm, könnte wol denjelben jchon oben genannten Circus, an dem
>r ebenfalls vorüberfommen Fonnte, bezeichnen. Bon ihm erreichte
se den Khan el-Afal, wo eine Viehtränfe, von deren Höhe er
uerſt die Schloßthürme von Aleppo erblidte, die jedoch ſpäter
wieder verſchwanden. |
Denjelben Khan hat Rouſſeau's Karte als Khan ilzacal
ingetragen, und Thomfon?) erreichte ihn, am 27. Auguft 1846,
|
yon Aleppo aus nah fihnellem Ritt in 24 Stunde in völliger
Sinöde, die aber früher durch einen unterirdifhen anal, von dem
‚och die Meberrefte vorhanden find, befruchtet wurde. In der Nähe
ind er die Refte einer Via Romana, die, über dortige Hügel nad
ntiochia zu führten. Auf dem Wege weiter weftwärts folgend,
af er auf das Dorf Urim el-Kobra (bei Rouffeau) mit an«
fen Bauwerken von Kirchen oder Tempeln und einem Wachtthurm,
»r einen weiten Umblid gewährt. Der Weg zwijchen Eifternen
n, die oft ſchwer zu vermeiden find, zwifchen den Kreidebergen
ndurch, führte nach einer Stunde weiter zum Dorfe Urim es—
.
1664 Weft-Afien. V. Abtheilung, II Abſchnitt. F. 44,
in fo großer Tiefe ſich befand, daß Thomfon es nicht mit ſei—
ner geringen Vorrichtung erreichen Fonnte. -Diefer feltene Bruns
nen fol 150 Fuß Tiefe haben, und liegt nur 1 Stunde fern vom
Dorfe Uffaf, oder Aſak, wo man aus den bisherigen Kreidebergen
der hohen Plateauterraffe heraus in die mehr offene, große Ebene
von Keftin eintrat, von wo der Reifende weiter feine Wanderung
zum Dſchebel Ala verfolgte, wohin wir ihn fchon früher begleitet
haben (f. oben ©. 1575). E
8. 44
Fünfundzwanzigſtes Kapitel i
Die taurifche Nord- und die euphratenfifche Dftfeite
des aleppinifchen Nordſyriens mit ihren dreifachen
Stromläufen und Stufenlandfshaften. 4
Ein einziger größerer Fluß ift e8, der das nördliche aleppiz
nifhe Syrien in einem längern Laufe von Nord nah Süd,
von den VBorhöhen des Taurus ſüdwärts an Aleppo vorüber
bis jenfeit Kinnegrin gegen die palmyreniſche Wüſte hin durch—
Schneidet, und dafjelbe natürlich in eine weftlihe und öſtliche
Landſchaft fiheidet, von denen die erftere mehr dem Europäer—
Verkehr, Teßtere mehr dem mefopotamijch »aftatifchen zugewendet if.
Zwiſchen beiden bildet dag Emporium von Aleppo den einge
gen verbindenden Mittelpunet des Verkehrs im dortigen Völkerleben, |
und hat, wie im oecidentalen und orientalen allgemeineren Welt |
verfehr fih aufrecht erhalten und eben dadurch feine große Ber |
deutung gewonnen; denn im unmittelbaren Norden, wie im Süd
von Aleppo ift diefer einftige Weltverfehr vollfommen in fein Grab
verfunfen, wie das ganze Land umher, das einft auch eine große
Gefammteinheit bildete, das in feine taufend Trümmer zerfallen
und in feinem edleren geiftigen Leben völlig erftorben if... 5
Wir haben bisher nur die weftliche Landfchaft durchwander
e8 bleibt uns auch die dftliche in ihren weniger befannten Ber T
hältniffen näher zu bezeichnen übrig, obwol wir den in gleiche
Richtung gegen Nord nah Süd durhbrehenden Lauf DET
Euphratſtroms an der Oftgrenze diefes nördlichen Syria TI
Das aleppinifche Nordiyrien. 1665
von früher begleitet haben, und uns daher Hier nur, auf jene
gaben hinmweifend, auf das innere Land befchränfen werden
die ſyriſche Borftufe des Taurus” gegen Mefopotamien mit
m Euphratlaufe von Samofat, Rumkalah, Bir Balis big Thapfa-
8, Erdf. Th. X. 1843. ©. 826-1115).
Sier nimmt der gebirgige Norden des Taurusſyſtems zu-
t unfere Aufmerkſamkeit in Anfpruch, weil von feinen füdlicheren,
eingeren Berzweigungen alle Bewäfferung des nördlichften Syrien
Sgeht. Im dem Thalgebiete des Ifrin, oder Afrin, find wir
on von Welt her bis zu jeinem obern Laufe in die Nähe des
Ihebel Semän hinaufgeftiegen, der mit feinen, von S.W.
gen N.O. vorüberziehenden Bergen des Kalafa den Afrin, der
8 dem höhern Norden gegen Süden zum Dſchebel Scheich Ba-
fat anftrömt, nöthigt, feinen Lauf weitwärts zum See von An:
chia fortzufegen. |
Weiter in N.O. als der Afrin entjpringt der Kuweik, zwi—
m Kilis und Aintab, der am Oftabhange deffelben Höhen-
Jes feinen Lauf direct gegen Süd nach Aleppo fortzufeßen Fein
nderniß, wie der Afrin, findet. Noch weiter in N.O., in den
Irgen um Aintab, entfpringt der dritte Fluß, der Sadjur,
anfänglich auch ſüdwärts der allgemeinen fyrifchen Senfung
Zaurus herab folgt, aber bald durch vorliegende Höhenzüge,
wie der Afrin gegen Südweft, fondern gegen Südoft zum
phrat abgelenkt wird, in den er fich zwifchen den alten Trüm—
ſtädten von Serabolos und Ciliza, der Eyrrheftife der Alten,
mündet. _
Endlich fo folgt noch ein vierter, obwol Heiner Gebirgsfluß,
Kerazin, oder Kerfin Tſchai, der noch weiter in NO. von
tab in den höheren Bergen, weftlich von Rumkfala, dem Römers
bß, nahe des Euphratdurchbruchs feinen Urfprung nimmt, und
) einem kurzen Laufe, ebenfalls gegen Oft abgelenkt, unterhalb
Fedſchik, das berühmte Schlachtfeld von Nizib (die Schlacht
©. 24. Juni 1839, in der Ibrahim Paſcha ſiegte) umfließend, fich
nündet.
Der obere Lauf Ddiefer Flüffe entwidelt fi) aus wenig bekann—
e Gebirgslandichaften des füdlihen Taurus, die im Norden von
tab an den Quellen des Sadjur etwa bis zu 3,000 Fuß res
a über den benachbarten füdlicheren Ebenen auffteigen, aber de—
en abiolute Höhen noch nicht gemeffen, nur nivellirt find. Um
Kia liegen die ſchon weit füdlicheren und niedriegeren Furdifchen
itter Erdkunde XVII. Nnnnn
|
‚6 .
EB
|
1
1666 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 44,
Berge um die Quellen des Afrin, die im Weften von Kilis und Ayı
ihren Urfprung nehmen. t
Die diefen Bergdiftrieten vorliegende aleppinifhe Hod
ebene!0), auf weldher Aleppo und die vielen Ruinenorte verthei
liegen, hat, nah Thomfons Nivellement, in den nördlich
Landſchaften eine Höhe von 1,300 Fuß, in den ſüdlichen v
1,100 Fuß über dem Meere, und die Bergzüge ragen hier Höchfte
500 bis 600 Zuß über diefelben empor. Dieſe Hochebene zie
fih z. B. von Aleppo nordwärts an, den Zuß der Berge U
Aintab an 20 his 22 Stunden ununterbrochen fort und #
Euphrat bei Bir füdoftwärts bis zu den Abdachungen untere
des Dſchebel Semän in die Thäler des Afrin, deifen Waffe
fpiegel weftlih von Baful und Gaftel Bafuet nur noch 500°
Gefälle hat, bei Dfhindaris fhon in die Niederung el-M
eintritt, die Faum noch 300 Fuß über dem Meere liegt. Di
breite Ebene ift es, welche von dem öſtlichen Euphratufer geg
Weſt nur von Kreideüberlagerungen verfchiedener Format
nen überzogen ift, unter denen härtere Kalkfteinformationen‘
Betrefacten verbreitet find, durch welche, je weiter nördlich d
weftlih, mehr und mehr plutonifche Gefteine, wie Trapp und &
ſalte U), dann auch metamorphe, wie Feldfpathgefteine und and
doch nicht über 500 Fuß hoch, wenn jchon als fteile Klippen,
3. B. um Azaz, durch ihr Feilartiges Emporheben den Boden J.
undulirt oder durchbrochen haben. Ueber dieſe Hochebene him
dis zu den nördlichen Bergen find überall die kegelartig abg
ten, ifolirten Tells verbreitet, von denen ſchon früher bie
war. Diefe Tells find von 30 bis zu 170 Fuß Höhe geh
und in fo großer Menge, oft von fo großem Umfang, daß Ci
Efteourt fie gigantifhen Maulwurfshaufen (EV I:
Araber, Hinks der Turfomanen) vergleiht, bei denen jede
auf oder an ihnen ein Dorf zu finden if, ald wenn Diefe a
gehörten. Diele von ihnen find natürlich, ‚viele aber auch Fünf
und andere beides zugleih 12), da Ainsworth zumal viele Bi afı |
blöde in ihnen bemerkte, die in den füdlichen Tells nur aus |
nördlicheren bafaltifchen Gebirgshöhen dahin fommen Eonnten, w
il
10) Will. Ainsworth, Researches. p. 294; Lieutn. Col. Chesr
Expedit. 1. c. I. p.41l. ") w. Ainsworth, Notes im Jor
of the London Geogr. Soc. 1841. Vol. X. P. II. p. 517. J
2) L. Col. Chesney, Exped. I. p. 411.
Oberer Afrin-Lauf, Kilis, Ciliza. 1667
ı Süden als anftehendes Geftein fehlen. Diefe konnten nur erft
ech Transport als Rollblöcke dahin gelangen, wenn fie nicht
u Wegihwemmung ihres weicheren Nebengefteing etwa am
rt ihres Entftehens als feitere Kerne geblieben, um die fih dann
dere, jüngere Schuttmaffen natürlich oder künſtlich anhäufen lie—
n. Der Tell von Ak Dejavin?) ift hier beachtenswerth durd
? Mauerruinen von gigantifchen Steinen, die auf dem Gipfel
nes Kegels liegen.
Erläuterung 1%
er obere Sauf des Afrin mit der anliegenden Gebirgsgruppe
Scheich Barakat und den Ruinen des Säulenheiligen
St, Symeon (Kalaat Seman).
Dieſer Afrin entſpringt in den kurdiſchen Bergen, in Weſt
Kilis (oder Killis), Klis bei Niebuhr, zwiſchen Trapp- und
altbergen, die in gerundeten Blöcken und Maſſen öfter ſäulen—
g mit Wechſeln von Kalkſtein- und Kreidelagern hervortreten.
Kreidelager!4), welches hier eine grünliche Färbung hat,
t einen guten Bauftein, der zu den Bauten Ibrahim PBafcha’s
Killis als gutes Material fehr geeignet befunden wurde, Auf
niedrigſten Höhen der Taurusverzweigung, die fich ſüdwärts in
Seitenthal der oberen Afrinzuflüffe eröffnen, ift diefe Stadt
3 gut aus Stein erbaut, welche der Sitz des turfomanifchen
vernements geworden war, wo hier Ibrahim Paſcha feine Ka-
te verlegte. Nach Chesney foll fie 1,800 Häufer und 12,000 Ein-
ner haben, jowie 23 Mofcheen, einige Bäder, aber nur geringe
are befigen; ihre Einwohner find Kurden, Turfomanen und
enier, die zugleich Agricultoren, Karamwanenführer und Laſt—
ttreiber find. Die Stadt, nad) gemeiner Bolfsausfprache Klis,
Niebuhr, an 13 Stunden im Norden von Aleppo gelegen,
an der Stelle der alten Giliza des Itiner. Antonin. p. 189
wen.
| Uzaz (Unzas bei Niebupr)®), in SW. von Killig, nur
P) W. Ainsworth, Notes im Journ. J. c. X. II. p. 517.
) W. Ainsworth, Res. p- 293; L. Col. Chesney 1. c. I. p. 422.
? Niebuhr, Reife, 1. ©. 414.
H Nnunnnn2
1668 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 44.
10 bis 11 Stunden in N.N.W. von Uleppo, ift eine Kaffabah,
d. i. ein Marktflecken, der, in drei verfchiedenen Gruppen vers
theilt, an 250 Häufer enthält, mit einem Tell, der noch größer
als derjenige ift, auf welchem die Gitadelle von Aleppo liegt. Et
befteht aus Kalfftein, hat 250 Schritt im Umfange an der Baſie
und 90 oben um den Rand des abgeftumpften Kegel, der bis zu
der Höhe von 120 Fuß auffteigt und fich recht zu einer Citadell
eignete, von der man auf der Höhe auch noch Spuren von Mauer
wahrnimmt, die noch zur Zeit Saladins und Timurg zu ſtar
fer Vertheidigung dienen konnten. Azäz iſt das Sfäs mittel
altriger Autoren, eine blühende Stadt mit Schloß, Tel Ifäs.
und weiten Ländereien, dazu 300 Dörfer gehörten, deren Beſitze
oft reiche Leute aus Haleb waren, und, wie es fcheint, zum Thei
noch find. Im Sahre 962, vor der Periode der Kreuzzüge, ftam
die Stadt in ihrer höchften. Blüthe. 963 wurde fie aber ſamt den
Schloß durh ein heftiges Erdbeben zerſtört, wieder aufgebau
im Sahre 1259 und durch Zartarenüberfälle von neuem verwüſte
Sultan Bibars16) ftellte fie neu und fchöner wieder her. SH
Gebiet, das, unter mehrere Präfecten vertheilt war, brachte den
Herrſcher jährlich 800,000 Dirhems ein, und der Charadfch ihre
Borftädte reicht hin, um jährlich 200 Mann Reiterei damit zu In
terhalten, woraus fich ihre damalige Bedeutung ermeſſen läßt. a
Droyſen hat diefen Ort in der großen Ebene nach jeine
Abftande zweier Tagemärfche von den Amanifchen Ballen (Arria
de Exped. Alex. M. II. 5) für den fonft unbekannten, große
Lagerort Sochi oder Omchas (bei Curtius IV. 1, 3) geha
ten 17), den Darius Codamanus in- feiner weiten. Ebene mit de
großen Berferheere verließ, um die Schlaht am Iſſus gege
Alerander M. zu führen. Noch ift diefe Gegend von Anzag, di
Niebuhr auf feiner Karte in S.W. von Klis einzeichnete, do
feinem andern Reifenden befuchtz fie entfpricht der Lage J.
angegebenen Localität.
Nur 3 Stunden in S. S. W. von Azäz liegen zu Bafuld
Nuinen von zwei Klöftern und weniges weiter am Afrin- lu
der hier auch bei niedrigem Wafferftande fich bis zu 200 Schri
ausbreitet, das Caſtell Baſſuet, welches an der Weſtwendung di
Stroms die Eingänge aus dem untern Thale de Afein un
29 a. v. Kremer, Beiträge zur Geogr. Nordſyriens. S. 36.
17) Droyſen, Gefch. Alexander des Großen. 1853. S. 757, Note 14
Dfehebel Semän, die St, Symeons-Gruppe. 1669
v Niederung el-Amk zu deffen oberm Laufe und feinen Ge:
rgsthälern beherrſcht.
Südwärts diefer wenig befuchten Paßwege vom Caftell Bafs
pet erheben fich die wie ein Damm zur Weftwendung nöthigenden
ergzüge Dihebel Semän, die einft defto befuchter waren durch
omme Bilgerzüge zu dem St. Symeonflofter und den umher-
genden Ortſchaften, welche hier fehon längſt wieder in ihre Rui—
n zerfallen find, aber einen’ bedeutenden Umfreis des Gebirgs—
ges bedecken, der am nordöftlichen Ende des Kalafa ſchon frü-
rim Obigen genannt, und, wie wir anführten, von Burdhardt,
homſon und Eli Smith befucht, wegen feiner Firdhlichen mit-
faltrigen Beziehungen ein Gegenftand größerer Aufmerkfamfeit
8 zuvor geworden war.
Aus Colonel Chesney's Karte ift der Bergzug, auf der
efe merkwürdige Klofter- und Kirhengruppe zum erften
ale mit einiger Beftinnmtheit eingetragen wurde, in feiner ſpe—
len Abjonderung von den Umgebungen Amguli Tag, di. als
e AUmgulisBerge, angegeben, die von den chriftlichen Bewoh-
in nad) ihrem Kirchenheiligen genannt zu werden pflegen. Sehr
sefwürdige Ruinen von Klöftern, Klofterzellen, Eremitagen, zum
yeil in Felfen gehauen, traf W. Ainsworth 18) auf feinem
ege von Weft her vor dem Orte Däna, das an der Süpfeite
3 Dſchebel Scheich Barafat erbaut ift, an, und dafelbft auch in
fen eingehauene Ueberrefte einer antifen Römerſtraße und
Saffins zu Wafferfammlungen.
\ Sn 5.8. vom Eaftell Baffuet, an der weftlichen Strom:
gung des Afrinlaufes, im Abftand „von 4 Stunden, Tiegt
fe Ruinengruppe auf der nördlichen Schulter der Höhen des
heich Barafät, deifen fegelfürmige Höhe von Aleppo aus jehr
pl ſichtbar ift 19), in einer felligen, ungemein traurigen Umge—
9. Zwei Drittheile aufwärts zum Gipfel liegen die Ruinen
Gonvente20), welche in ähnlicher Art fo häufig auch in an—
en jüdlichen Gegenden des ſyriſchen Plateaus gefunden werden,
welchen fih aber Feine fo beftimmte Sage aus früheren- hrift-
en Jahrhunderten, wie an diefen, erhalten hat. Auch find hier
1841. Vol.X. P. III. p. 514. ?%) Alex. Ruͤſſell, Aleppo. 1. ©. 6.
9) Bon. Chesney, Exped. 1. c. I. p. 423; fiehe die Zeichnung
ebendaf,
1 W. Ainsworthy Notes im Journ. of Geogr. Soc. of London.
—
— — —
1670 Weft-Aften. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. SAL
die Ueberreſte einer ſchönen Kirche vielleicht beffer erhalten als fon
anderswo und neben ihr das Hauptconvent St. Simed
Stylites, ein vierediged Gebäu mit Flügeln, Doppelbogen un
Kreuggängen auf beiden Seiten, mit den Reften einer nur Heine
aber fehr fchönen Gapelle.
Nahe dabei, nur /, Stunden gegen Nord, * ähnliche Ru
nen, und eine kleine Stunde gegen Süd liegt auf denſelben grau
Kalkfteinbergen eine ähnliche Gruppe von Trümmerreften alter Of
fhaftenz die warmen Scwefelquellen zu el-Hammäm liegen m
6 Heine Stunden fern von diefen Ruinen. 4
Burkhardt?!) nennt die Hauptruine mit Kirche und Klofh
oder Episcopalpalaft Deir Samaän, wo er bei den dort w
- nenden Kurden gaftliche Aufnahme fand. Den ganzen Gipfel’
Berges, den man ihm auch Scheich Barafät (nah dem We
eines Scheichs, das auf der Berghöhe fteht und nad) einem Heilig,
Barafät genannt wird) 2?) nannte, fand er in einer Länge
600 Schritt und in einer Breite von 170 Schritt mit den Ruin
einft fehr ftattlicher Gebäude bedeckt, welche eine dide Mauer rim
umgiebt. Die beiden Hauptgebäude fand er durch einen Hofran
von 110 Schritt von -einander getrennt, Fonnte aber dag Inne
derfelben nur"unvollfommen befchreiben. An der Oftfeite bemalt
er die Ueberrefte eines Aquäducts, an der Weftfeite Ueberrefte ei
breiten Pflafterweges, der zu einem 10 Minuten entfernt ſtehend
Bogen, vielleicht dem Thoreingange einer Stadt, führte, von ®
noch) mehrere Häufer übrig waren. Man nannte fie ihm Bokatu
Die Pflaſterſtraße, die vom Bogen fortging, hörte an einem 8
laftgebäude auf, das in der Mitte der Stadt fih erhalten hat
Eine halbe Stunde nah S.W. von diefer Bofatur Tagen Ah
fiche NAuinengruppen, die man Immature nannte, und di
‚viertel Stunden weiter weftwärts noch andere, Filtire genam
Diefe beiden leßteren wurden nicht mehr von den Kurden bewoh
Die Gebäude glichen mehr europäifchen als aftatifchen Wohnbk
fern, hatten viele Zenfter, fehräge Dächer, und die Mauern ruht
meift auf bis 15 Fuß hohen PBfeilern und Säulen, deren Gapita
wie die zu Deir Samän, nur plump und roh ausgeführt 1 |
ren. In S. S.O. vom Deir, 1%, Stunden fern, ſteht eine ei
* Burckhardt, Trav. p. 644—646; bei Geſenius Th. II. ande
©. 1012—1018. ??). Wo Ainsworth, Notes im Journal oft
—* —— Soc. 1841. Vol. X. P. Il. p. 513.
% Deir Samagan nad Burckhardt. 1671
ne, 35 Fuß hohe Säule, deren Bafis und Capital gleich der
Bi zu Deir Samäan feine Infchrift zeigtz wenige Schritte von
> bemerkte Burdhardt den Eingang zu einer weitiufetgen
laindiſchen Höhle.
Die ganze Umgegend dieſer Städtereſte, 2 Stunden umher,
> einen ſehr unebenen Boden, auf dem die Felsklippen überall
ft 2 bis 3 Fuß hoch hervorragen, kaum in ihren Spalten mit
a8 bewachfen find, aber mitunter gute Brunnen enthalten, an
jen die Kurden ihre Heerden tränfen können. Außer diefer
inengenppe führt Burckhardt in der nahen Umgebung feines
taligen Aufenthaltortes zwifchen der Zurfomanen Territorien
h ein halbes Dutzend anderer Namen auf, wo filh ganz gleich-
ige Architecturen vorfinden follen, die auf ähnliche, fehr ſtarke
liche Bevölkerung diefer Gegenden in den byzantinifchen Zeiten
weiſen, aber feitdem Faum näher befannt geworden find. So nennt
Fifin, Sulfa, Kalanelsbent, Dſchub Abiad, Mayfchat,
he alle nur 2 bis 3 Stunden im Umfreife vom Zelte feines
fomanen-Wirths, Mohamed Alt (ſ. oben ©. 1625), entfernt
N.
Kalaa el-bent und Dſchub Abiad haben jeder Ort einen
Fuß hohen, quadratifchen Thurm mit plattem Dad, der nur
ein Eleines vorfpringendes Fenfter erhielt, von denen der er>
> bei den Türken Kisler Kaleffti, das Schloß der Mäd—
n, heißen foll und wahrfcheinlich zu einem Nonnenklofter gehörte,
Mayſchat, auf einem Berge, wo jest ein Turkomanen-Lager,
er einen tiefen, großen Brunnen, mit fefter Mauer umherge—
t, und eine Felsfpalte mit 2 Säulen am Eingange ausge—
en, die, 20 Fuß lang, 15 Fuß breit, 2 Sepuleralnifchen ent:
+, wie dergleichen auch in Deit Semän find. Bei dem Dorfe
lefberun, am Zuß der Berge Kalafa zur vorliegenden Ebene,
e fih ein 2 bis 3 Fuß erhabener Damm mit 15 Zuß breitem
ferwege erhalten, der über eine VBiertelftunde weit in der Rich-
y gegen Antiochia hin zu verfolgen war. Ein Saracenen-Ca—
Daoud Paſcha genannt, lag eine halbe Stunde vom Afrin-
je entfernt in Ruinen, und Tſchyie, ein anderer, 11, Stunde
) jegem fern, und in allen jollten, nach den Turfomanen, vers
sene Schäße liegen. H. Guys?) nennt 5 Lieues in NW.
Aleppo am Berge St. Simeon große Baurefte mit einem
) H. Guys, Statist. etc. p. 71.
E
\
1672 Weft-Aften. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. F. 44.
Pfeiler (Colonne de St. Simon) und einem vieredigen Capital,
das 145 Fuß im Gevierten hat, und wahrfcheinlich deshalb ben
Sanctus als fein Standort angewiefen fein mag. Am Fuße bet
Berges führt er die Nuinen von Doretefe als Derivativ der Sta
Artefia an, die Rouffeau in feiner Karte an diefer Stelle
Ertefi eingeträgen. hat, von der jedoch fonft nichts Genaues —
kannt iſt.
Alles dies find wol hinreichende Beweiſe, wie einſt dieſe Ge
genden, gegenwärtig nur verödete und durch Naubgefindel gefaht
volfe Trümmerlandfchaften, befähigt waren, zahlreiche und cultivirt
Bevölferungen zu herbergen, die hier nicht, wie heutzutage, wm
herfchweifende, rohe Nomadenhorden, fondern feftangefiedelte um
eultivirte Bebauer des Landes waren, die ſolche Denfmale na
allen Richtungen hinterlaffen Fonnten, von denen jedoch Feine Gel
fchichte ihrer Zuftände und Thaten fih erhalten hat. Sollte dien
vielleicht der Berg Sumaf fein, deffen Lage, falls es nicht der dl
Arbain ift nah v. Kremer), ung big jebt unbekannt geblieben"
in welchen ſich die Chriften von Haleb, deren Bifchöfe fi imme
als Episcopi Beroenses in den Goncilien unterfchrieben 25), 1
Sahre 1125 nach) der vergeblichen Belagerung Halebs durch Köm
Balduin nad) einem Waffenftillftande zurückzogen 26), der ihnen v 4
dem Sieger Akſonkor zugeſtanden wurde und als ihr Eigenthun®
verblieb ? | J
Auch Hadſchi Chalfa nennt dieſen Sumak (vrielleicht Su
richtigen), der von der Wildniß der Sumaf-Bäume?) (Blu
coriaria? Gerberbaum) feinen Namen haben jol, ala ein jchwer
zugängliches Gebirge in der Nähe von Aleppo. 4
Die beiden amerifanifhen Miffionare Eli Smith um
W. Thomfon, die unermüdeten Berbreiter chriftlicher Lehren il
dieſen Gegenden unter dem armen, gedrückten und ſchwerbeladen
Bolfe diefer ſyriſchen Landfchaften, die fehr wohl den bedeutende
Einfluß der irdifhen Heimath auf dag Seelenleben der Völke
zu beurtheilen wiſſen, und darum auch ihrer Erforſchung ein
größere Aufmerkſamkeit und mit dem geſegneteſten Erfolge für da
*
824) A. v. Kremer, Beiträge a. a. O. S. 34. *) Harduin, Not 3
in Plinius H. N. V. XIX. (XXI) ed. Franz. Lips. 177%
Vol. I, p. 333. 26) Wilken, Gefch. der — 1. ©. 4
2) Gihan Numa ed. Norberg. T. I. p. 270.
Dichebel Hammäm oder Scheich Barafät. 1673
Wohl ihrer heranwachſenden Gemeinden zu widmen fich bemühten,
als die meiften ihrer Vorgänger, haben ung auch über diefe für
das Firchliche Mittelalter wichtige Ruinengruppe, an die fih fo
vieles fir Die jegigen Anwohner Belehrende anfnüpfen ließ, die
jüngfte Iehrreichere Nachricht gegeben, die wir früher entbehrten.
Eli Smith?S) richtete von Imma hieher feine Wanderung
am 26. April, bis wohin wir ihn zum Kalaat Simän in Obi-
gem (S. 1647) begleitet haben. - Er erftieg den, Berg von der
Nordseite her, und erblicte auf deſſen freien Höhen die große, in
Form eines Kreuzes gebaute Kirche mit einem Pfeiler
in der Mitte des Schiffes. Die ganze Länge der Kirche von
Dft nach Welt ohne die drei Apfiden derjelben beträgt, nah ihm,
255 Fuß Bar. (273 Engl.), die Länge des Querfchiffes von Nord
nah Süd oder die Breite 251 Fuß Bar. (267 Fuß Engl.), und
daneben fteht ein abgefondertes Baptifterium. Die umliegenden
Berge find nadte Feljen, ohne alles Grün; der höchfte unter ihnen,
mehr füdlich gelegen, heißt Dihebel Hamäm oder auch Scheid
Barafätz er iſt es, der ſchon aus weiter weftlicher Ferne erblickt
werden kann. Drei volle Stunden weit in feiner wüften, jüdlichen
Ausdehnung, die Leilun (Lelin Dagh bei Aingworth)?) genannt
wird, befinden fich bis zum Rande der.Höhen, von denen man die
vielen Dörfer und Eulturftellen der tiefer liegenden aleppinifchen
Ebene überfehaut, überall noch Nuinen Schön gebauter Kirchen und
Kloftergebäude, wie auf der Hauptgruppe. Nach der erften Stunde
von dem Leilün, ſüdwärts herabfteigend, erreichte Eli Smith fein
Nachtquartier im Dorfe Kefr Baffin, von wo er am nächften
Zage, den 27. April, feine Wanderung in 174 Stunde zum Dorfe
Ma’arrah, in % Stunde über Beleramin und dann in
1%), Stunde nah Aleppo fortjebte. Durch) diefe genaueften Anz
gaben und die demgemäß entworfene Kartenconftruction find wir
un viel beſſer als zuvor über die Localitäten jener Gegenden
rientirt, die auf allen früheren Kartenentwürfen ſehr Vieles zu
ünſchen übrig ließen. Hinfichtlih der Baumwerfe des Kalaat
imäan, d.i. des Simeon-Schloffeg, verweifet Eli Smith -
auf die vollftändigere Nachricht W. Thomſons, der furz vor ihm
(1846) diefelbe Ruinengruppe befucht hatte.
| W. Thomfon, der vom Dörfhen Deir et-Tin (f. oben
—
® ) Eli Smith, Routier. Mſer. 1848.
| 2°) Ainsworth, Researches 1. c. p. 265.
— —
1674 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 44,
©. 1649), wo er die Nacht vom 12. auf den 13. Auguft zugebracht,
Schon um Mitternacht aufbrach, erreichte über Stod und Stein
nach 4 Stunden Wegs mit Sonnenaufgang Die verödete Berghöhe,
die aber mit verfallenen Dörfern, Städten, Tempelreften und Bur—
gen wie bedeckt war 20). Die meiften waren aus rohen und bes
hauenen Steinen, aber ohne Mörtel aufgeführt, und fchienen ihm
einer byzantinischen Bauperiode anzugehören. Diele große Privat- 2
häufer mit PBorticos auf Säulen getragen, deren Verhältniffe und
Capitäle nur einem fehon gemifchten Style angehörten, erregten *
durch ihre Solidarität und ihre große Menge Bewunderung. Die
Steinquadern waren oft von 10 Fuß Länge und 2 Fuß Breite,
und feßten, auf Hügeln und Bergen aufgebaut, in nicht geringes
Erflaunen, da, wo jebt alfe menfchlihen Bewohner fehlen und
Schafalgeheul Tag und Naht das Sammerland erfüllt.
Das fogenannte Kalaat oder Gaftell, aus der großen Kirche
und dem palaftähnlichen Baue des Convents, als den Hauptmaffen,
beftehend, zieht zumal die Aufmerffamfeit Auf fih. In Form
eines Kreuzes, in der Mitte mit einem prachtvollen Octogon,
ift die große Kirche nach den Dimenfionen erbaut, die ſchon oben
nah Eli Smith angegeben find. Das Detogon, im Centro
der Kirche, hat einen Diameter von 83 bis 84 Fuß Bar. und jede
Seite eine Länge von 32 Fuß; am jeder der 8 Eden ftehen zwet
fchöne corinthifhe Säulen, zufammen ihrer 16, an 15 Fuß hoch,
darüber 8 große Bogengewölbe mit ihren Gebälken hervorragen,
welche die Domkuppel tragen. Den ganzen Umkreis deſſelben um—
läuft eine Gallerie von kleinen Säulen auf Piedeſtalen, und über
dieſen ſtehen andere, die zur Aufnahme von Statuen dienten.
Das Innere des Domes iſt ungemein zierlich, wol an 80 Fuß
hoch, eine erhabene Rotunde. Der lebendige Fels, auf dem diefes
Gebäude fteht, ift als feine Baſis applanirtz im Innern der Roc
tunde ließ man aber unter dem Dom einen Fels übrig, der ala
Piedeftal zu einer Stele, oder Säule, zu einen Pfeiler für ein
Idol oder eine Statue dienen Fonnte, auf der Symeon Stylited,
der Säulenheilige (offenbar der Jüngere), geftanden haben fol,
fo daß alfo die Kirche erft umhergebaut fein müßte, wenn | |
Sage ihre Richtigkeit hätte.
Der Rüden des Hügels zieht fih von N.O. gegen SB. ö |
#0) W. Thomson, in Biblioth, Sacra. V. 1848. Aug. des 3. 1846.
p- 462—466. F
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Die Architeeturen der St. Symeon-Gruppe, 1675
der Direction diefes Tempels hin, deffen Haupteingang von S. W.
it. Der Styl des Baues ift maffiv, hoch, großartig, dem cotin-
thifehen aber mit vielen DOrnamentennachgebildet. Die Mauern
ftehen noch 70 Fuß hoch, von großer Die, dag Innere ift mit
Maffen von zerbrochenen Säulen, Gapitälen, Gebälfen erfüllt.
Nur der ſüdöſtlichſte Flügel ift wieder in eine Eleine Kirche umge:
formt worden, und diefe wurde in einer Ränge von 120 Zuß Par.
und Breite von 72 Fuß von neuem mit Colonnen aus dem früher
ren zerftörten Bau ornamentirt. Unzählige Eapellen ftehen in den
Seitengebäuden umher, auch Gräberftätten, zumal an der Südoſt—
fette, und am äußern Hofraume ift noch eine Gifterne von fehr
großem Umfange fichtbar geblieben, der ganze Fels, auf dem diefe
Bauwerke ftehen, ift übrigens mit folchen Ciſternen Durchlöchert.
Dies zieht die heutigen Hirten, die Thomfon dafelbft Deziden
(wahrfcheinfih von Furdifchem Stamme) nennt, dahin, ihre Heerden
mit diefen Vorräthen zu tränfen. Der Blie von hier über das
nördliche TIhalgebiet des Nahr Afrin ift ungemein Tieblih, nad
Allen anderen Seiten aber erblidt man nur dürre Fläche. "Der
‚Fels ift ein weißer, dichter, juberpftallinifher Kalkftein, fehr
\mufchelreich, der eine fchöne Politur annimmt, die man an den’
‚Säulen des Octogons bewundern Fann.
Dieſe Bauwerke feheinen zu fehr verfchiedenen Zeiten erbaut
worden zu fein, aber da fie ohne Inſchriften find, fo ift ihre Zeit
ſchwer zu ermitteln; nur die Namen neuerer Reiſenden aus dem
'17ten und 18ten Jahrhundert find hie und da eingehauen, und an
manchen der Säulen myftifche Kreife und Figuren angebradt.
| Der arabifche Gefchichtichreiber AUleppo’s, den Thomfon ale
Son Shehny im Mfer. anführt, nennt den Ort Ihn Nebo,
und fagt, diefer Götze (Nebo ift der Chamos, oder Baal Phe—
gor, nah Hieronymus, |. Erdk. Th. XV. 2 ©. 1193) fei
per angebetet worden. Gin Theil diefer Bauten gehört offenbar
Jen chriftlichen byzantinischen Zeiten an, vor der Invaſion der
Moammeraner. Die aus den Städten verjagten Ehriften mochten
in dieſe nördlicheren Gebirge fliehen und hier ihr Aſyl fuchen, wie
uch weiter nördlich (in der Nähe von Samofat, fiehe Erdf, X.
5.924), jüdlih im Dſchebel el-Arbain (f.oben ©. 1055) und
nderwärts ähnliche chriſtliche Ruinengruppen auf ſchwer zugäng—
ichen Berghöhen ſich zeigen, die immer mit Caſtellen, Verſchan—
Jungen und mächtigen Ummauerungen zum Schuß gegen Ueberfälle
erſehen zu ſein pflegen, innerhalb deren ſo zahlreiche Bevölkerungen
J
|
|
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J
1676 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 4A.
wol in diefen durch tapfere Gegenwehr felbft gegen Uebermacht fich
erhalten fonnten. Der fchwerfällige, maffive, mehr rohe Bau erinz
nert wenigftens nicht an römische Aufführung, fondern ift vielmehr
wol den ſchon ficher verfommenen fyrosgriechifchen Chriften zuzu—
fhreiben, die auch in dem fpäteren 7ten und Sten Sahrhunderte
hier manche Bauten hinzugefügt haben mögen, wenn Zeit und Umz
ftände fie begünftigten, wie dies felbft noch in gewiffen Perioden
der Kreuzzüge, als die Graffchaften von Edeffa und das Fürften-
thun von Antiochia in Aufihwung kamen, ftattfinden Fonnte
Ob diefe fpätere Zeit, in der die Ismaölier, die Affaflinen, die eine
Zeitlang in Haleb ein fo großes Webergewicht gewonnen hatten,
die Nafairier und andere Secten ihre größere Verbreitung fanden,
auch die Furdifchen Meziden hieher verlockt haben möge, die jebt
vorherrfchend hier haufen, ift uns unbekannt. Die Schäfer, welche
gegenwärtig der Amerikaner Thomſon hier überall mit ihren
Heerden umherziehen fah, rechnete er inggefammt zu der bekann⸗
ten Secte der MDeziden, die im Lande als Teufels- und Schlanz
genanbeter verfchrien, eine feltfam wilde Bölferrace bilden, die in
diefen Gegenden noch weniger genau befannt geworden als in ihe
ren Heimathfigen am — Burckhardt nannte fie nur ſchlecht—
weg Kurden. 3
Der Name Kalaat Ei d. i. das Schloß Simons
oder richtiger Symeons, führt jedoch, wie die ſehr alte Tradie
tion, hier auf eine Anfiedelung des alten Säulenheiligen und
die Schule der Styliten oder auf ihre Berehrer und Gonvente
zurüd, die im 5ten Jahrhundert in Syrien einen berühmten
Mönchsorden bildeten, deren Stifter im Jahre 391 geboren und
459 geftorben und als Symeon Stylites befannt geworden.
Früher, meift nur wegen feiner abjonderlichen, ſchwärmeriſchen Lee
bensweife als ein egcentrifcher Büßer verfannt, ift ihm dureh gründe
liche Forſchung eine ehrenvolfe Stellung in der Kirchengeſchichte zu
Theil geworden 31), Er war der Sohn eines Landmannes, der als
Knabe das Vieh feines Vaters auf dem Amanus-Gebirge weis
dete, an deffen Fuß er geboren war, aber fehr frühzeitig, innerlih ©
merkwürdig geiftig erwedt, fich den Bühungen des Mönchslebens
unterzog, um, fi ganz vom Irdiſchen losfagend, durch Entbehrung J
31) Fr. Uhlemann, me der erfte Säulenheilige in Syrien vie
fein Einfluß auf die weitere Verbreitung ” Chriſtenthums im 7
Drient. Leipz. 8. 1846. ©. 21 u. f. ı 5
Symeon, der Säulenheilige, 1677
den Himmel zu erringen. Das Heldenalter des Kriftlihen Märs
tyrthums war vorangegangen, die VBerirrung des ascetifchen Lebens
hatte das Kloſter- und Gremitenleben erzeugt, als auch Symeon
als Jüngling allen Beinigungen und Entbehrungen fih unterwarf,
Speife und Schlaf entzog, und um noch in engeren Räumen zu
herbergen als in den engften Felshöhlen der Eremiten, eine niedrige
Säule beftieg (im J. 422), und dann 7 Jahre fpäter eine AO Fuß
hohe Säule, um fih nur. auf fie zu befchränfen-und fie in einigen
30 oder 47 Jahren bis an feinen Tod nicht wieder zu verlaffen.
Hier Wind und Wetter ausgefebt, oft faftend, immer ftehend, ohne
Schlaf zu gewinnen, oder mit kreuzweis untergefhlagenen Beinen
fitend, weil die Wunden und Abſchwächungen das Stehen im hö—
hern Alter nicht mehr zuließen, angebunden, oder von einem Git-
terrande umgeben, um nicht herabzuftürzen, erregte er bald das
Anſtaunen und die Bewunderung des herbeiftrömenden Volks. Seine
Borlefungen aus der heiligen Schrift, feine Gebete, feine dogmati—
ſchen Xehren, feine Bekehrungen zogen bald viele Zaufende von
Nenſchen herbei, und gläubige Zuhörer und Schüler aller Art ſie—
delten ſich in ſeiner Nähe an. Dieſer ſein Aufenthalt wurde mit
den umher ſich bildenden Anſiedelungen feiner Anhänger nach Ver—
ſicherung der gleichzeitigen und ſpäteren Kirchenhiſtoriker im Eva—
grius 1. 14, Nicephorus und Anderen die Stallung oder der
Convent, die Mandra (Mavdea) 3?) genannt, die nur 300 Sta-
Dien (71, geogr. Meile) fern von Antiochia lag, und der Stelle
entipricht, die wir fchon oben (S. 1221), auf dem Wege von dieſer
Stadt nah Seleucia zu, unter dem Namen Mar Semän,
»i. St. Symeon Stylites, Fennen lernten, an welder nad’
| m Tode diefes erften Säulenheiligen. durch Kaifer Leo I. die
Rreuzesfirhe und die anderen Kloftergebäude erbaut wurs
Jen (j. oben ©. 1174) und al8 Mufter dienen fonnten für fpätere
Nachfolger und Anhänger dieſes Styliten, welche feitdem eine eigene
Schule, einen eigenen Mönchsorden bildeten, zu welchem ſchon vom
ziſchoff Evagrius fogar junge Kinder, wie Symeon der Jün—
‚ere33), vorgebildet und eingeweiht wurden.
Einer jolhen fpäteren ähnlihen Entftehung aus der
Schule der Styliten fann wolnur der, der von den Kirchenhifto-
—* 34) beſchriebenen Architectur der erſten Mandra ganz ent—
—
— —
2) Sr. Uhlemann a. a. O. ©. 13.
Cbendaſ. ©. 8.
9 Ebendaſ. S. 129.
.
1678 Weft-Aften. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $.44.
fprechende, Aufbau des viel weiter oftwärts liegenden Kalaat <=
Semän auf dem Scheich Barafät zugefchrieben werden. Sp.
wenig ung aud) die Entftehung diefer Bauwerke hiftorifch bekannt
geworden, fo entjchieden fprechen doch die übriggebliebenen Denk:
male für eine jolche Entftehung. Wie eine folche erfte Erjcheinung
und fogar eine Wiederholung derfelben zu Stande fam, die ung
nur als ein thörichter Wahn und Auswuchs der Geiftesverirrung.
beim erften Anlauf anfpricht, Tann nur aus dem damaligen Geifte
der Zeit begriffen werden, der freilich von dem unfrigen himmel-”
weit verjchteden if. Der in der größten Entbehrung als Hirten⸗
knabe in den Bergen aufgewachſene Jüngling übertraf in den ade
cetifchen Klofterübungen zu Telaneſſa bei Antiochia an Standhaftige
feit und Ausdauer, eben fo wie an Geiftesgaben und innerer Er⸗
weckung zu einem frommen Lebenswandel nach den Begriffen jener
Zeit alle feine Klofterbrüder, denen er bald auch durd) die Gabe
der Rede, das Feuer feiner inbrünftigen Hingebung an die Seile
lehrte und die Strenge der Kirchenzucht," durch den Rechtseifer, |
durch die Unerfhrodenheit feines Muthes gegen die Gebrechen und I
Zafter der niederen und hohen ‚Geiftlichen und Laien, felbft 4—
Fürſten und Kaiſer weit überlegen war, und durch feine Werkthäe—
tigkeit gegen das ihm zuftrömende Volk bald deffen Idol und jeim
MWunderthäter wurde. Seine Vorlefungen in der heiligen Schrifl, F
feine Predigten, feine Gebete, feine täglichen Ermahnungen, feine F
Strafreden von der einzeln ftehenden Säule herab, feine Seegende F
ſprüche machten, daß er immer von vielen Zaujenden umlagert
wurde, und Arme und Kranke, Berfolgte und Unglüdlihe ihn um %
Beiftand anflehten. Bald war die Sage von der Wunderfraft fee F
nes Gebetes weithin verbreitet und anerfannt; Chriften und He 1!
den als Pilger führten ihm. Gliederfranfe zu, die gefund weggi
gen, wie ein Saracenenfürft Naman, der früher der Aftarte Mei
jhen zum Opfer gebracht, nun ihr goldenes Idol zerfehmelzen lie
unter die Armen vertheilte und feinen Stammgenoſſen das Evam Zi
gelium verkündete. Auch ein Perſerkönig fandte ihm aus der Fer
den kranken Sohn zur Heilung zu; aus Arabien und vom |
non riefen ihn Pilger um Rath und Hülfe an. Durch feine
bete jollten Schiffer auf dem Meere aus Stürmen a
vertrodnete Quellen auf dem Libanon, weil man den Sonntag:
nicht ftreng geheiligt hatte, durch fein frenges Gebot der Sabbats—
feier wieder zum Fluß gekommen fein. Seine Mandra wurde Der
Zufluchtsort für ungerecht durch Tyrannen Verurtheilte, die er züch⸗
Symeon der Jüngere, die Styliten, 1679
tigte; fie wurde zu einem großen Gerichtshof für die Verfolgten,
und Symeons NRichterfprüche ſchreckten die Lafterhaften, die Ver—
brecher, felbft die Tyrannei der Kaifer. Ungerechte Edicte, Die
Kaifer Theodofius II. in feinem Reiche zur Begünftigung der
Suden gegen die Chriften verbreitet hatte, mußte er auf den Droh—
brief, den ihm Symeon von feiner Säule zufchrieb, zurücdnehmen.
Sn den damaligen neftorianifchen und monophyſitiſchen Streitig-
feiten des Clerus und der Laien blieb er ftreng bei den Glaubeng-
artifeln der orthodoren Kirche ftehen, und feine Ausſprüche galten
als Dogmen, die oft auch ihre zefotifchen Gegner fanden, welche als
Gewalthaber oder Räuber wiederholt Anfchläge gegen ihn, aber im—
mer vergebens, machten, ihn von der Säule hinabzuftürzen ?°), und
feinen fo mächtigen Einfluß zu dämpfen. Die Zahl der durch ihn
zum Evangelium Befehrten war fehr groß; fein Ruhm als Wun-
derthäter von der Säule herab wurde durch die wandernden Kauf:
leute in weite Ferne, bis Jemen, Berfien, Armenien verbreitet, und
von allen Seiten wuchs der Zulauf zu ihm; und mit dem helden-
müthigen Ertragen feiner großen Fürperlichen Leiden auf dem feltfa-
men Standpunft, den er ſich erwählt, und den er nicht verließ,
| wuchs nur die Bewundeung feiner Zeitgenoffen. Kaiſer Leo 1.
don feinem Thron. herab ſchickte ihm Gefandte zur Beileidsbezeu-
gung in feinen Körperleiden, und als der Tod ihn erreicht hatte,
1308 ganz Antiochia, Fürften, Krieger und Volk, in Trauer zu fei-
nem Leichenbegängnig nah der Mandra, wo Kaiſer Leo I. ihm
dann die Prachtfirhe um feine Säule, die Convente und Bauten
zum Andenken an diefen Heiligen, der noch als Leiche Wunder thun
ſollte (f. oben ©. 1374) 36), und für deffen Sünger und Nachfolger,
‚die num eine weitere Verbreitung gewannen und auch Filiale ftif-
teten, errichten ließ. Es ift wol denkbar, daß in jenen Sahrhun-
derten des Glaubenseifers und der gleichzeitigen Verdunkelung des
reinen evangeliſchen Bewußtſeins unter beſtändigen politiſchen und
Besiöten Berfolgungen fih unter Symeon dem Süngern, dem
Ba foiger eines der größten Kirchenheiligen der ſyriſchen —
für eine zahlreiche chriſtliche Bevölkerung gewonnen, welche dort die
Be Sr. Uhlemann a. a. O. S. 103.
») Ebendaſ. ©. 118.
1680 Weft-Afien, V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $
ihr entfprechenden zahlreichen Denkmale — D— hat, vielleicht
nachdem die weſtlichere Mandra ſchon ihren Untergang gefun—
den hatte; doch blieb auch ſie bis heute in ihren Ruinen ein be—
liebter Wallfahrtsort von ſyriſchen Chriſten und ſelbſt von Mo—
hammedanern. Die Geſchichte am- Kalaat Semän und am
Scheich Barakat wird vielleicht durch genauere Erforfhungen
der Denkmale auch noch zu Hiftorifchen Aufflärungen über jene Zeiz
ten führen. Walpole3?) in feiner leider zu unfichern und rhapfos
difhen Manier mag manches Neue hier gefehen haben, ohne daß
jein Bericht Iehrreich genannt werden könnte; er behauptet auch
griechifche Inferiptionen gefunden zu haben; e8 wäre wol der Mühn
— ei: fie zu copiren und mitzuthetlen.
Erläuterung 2:
Die Flußläufe des Kerfin und des Sapjur zur euphratenſiſchen
Oſtſeite des aleppiniſchen Nordſyriens. hi
Nur diefe zwei genannten Flußläufe, welche den Guphrat
erreichen, find an diefer Oftfeite beachtenswerth, alle anderen feh—
fen gänzlich oder bleiben als Binnenftröme im Innern des —
zurück. J
Der Kerſin, oder Kerazin, auch Kirſan tſchai erg
Erdf. X. 1843. ©. 1032), ift in feinem jehr kurzen Laufe vom
Urſprung im Weften nur wenige Stunden fern von Rumkalah
(Erdk. X. ©. 931) in den öftlichen Vorbergen des Taurus in gleir
her Breite mit diefer Uferftadt und in feiner füdlichen Mündu
zum Euphrat unterhalb des Forts William bei Bir (f. Erdl,
X. ©. 953) fehr unbedeutend, doch nur in der trodenen Jahres
zeit furthbar, wo er nur wegen feiner Umfpülung des Schlacht—
feldes von Nizib beim Kampfe zwifchen Aegyptern ı
Zürfen (1839, |. Erdf. X. ©. 1012), an der Grenze geographl
her Beobachtung, die Aufmerkfamfeit auf fi) gezogen hat.
Der Sadfhur (Sajar oder Sadjar, vergl. Erdk. Th. x
S 1033—1038) in feinem Urfprung bei Aintab und feiner
Mündung unterhalb Diherablus (Serabolos, Europas) in dei
#37) Fr. Walpole, The Ansayrii l. c. Vol. III. p. 230— 246.
5 Der Sadſchur-⸗Fluß. 1681
phrat iſt ſchon bedeutender, obgleich auch er nur ein Bergſtrom
ergeordneter Größe genannt werden kann. Zu dem früher ſchon
geführten haben wir über ihn nur Weniges hinzuzufügen 38),
n nur felten befuchen beobachtende Neifende feine Thäler. Die
den Hauptquellen, welche beide, der große und der Fleine
idſchur, auh Singers) heißen, von 3,000 Fuß hohen
rusvorhöhen im Norden von Aintab herabfommend, vereinen
an der Dftfeite diefer Stadt zu einen Hauptarme, der weiter
en S.D. bei dem Dorfe Arul einen neuen weftlichen Zufluß
; den Bergen aufnimmt, und dann weftlih von Nizib zwifchen
i Bergreihen an 12 Stunden weit immer füdlich firömt, bis er
Feines Dorf am Fuße eines jehr großen Kunfthügels, Zelt
elid, erreicht, der 300 Fuß lang, 200 Fuß breit und als ab»
umpfter Kegel bis zu 174 Fuß Höhe auffteigt, und auf feiner
he noch Refte eines Caſtells trägt, das unter Sultan Saladin
> Zimur wol durd fie Zerftörung erlitt. Unterhalb dieſes
[8 tritt noch ein weftlicher wafferreicher Zufluß, vom Dorfe
(gameh aus den furdifchen Bergen nordwärts Kilis herabfom->
1d, der Keraſakat, zum Sadfhur hinzu, der nun für Laft-
te ſchiffbar und feinen Furzen untern Lauf bis zum Eu—
at unterhalb eines verfallenen Gaftells mit ſchönen Grotten und
nen, unfern vom füdlicher gelegenen alten Kalaat en-Ne—
Im, dem Geſtirnſchloß (Erdf. X. ©. 1062— 1064), und der
hmten Bambidſch oder Hierapolis fortfegt (vergl. Erdk. X.
1041— 1061) %).
"Das Uferland des Euphrat ſüdwärts des Sadſchur bewohnen
i Said -Araber, aber dasjenige nordwärts des Sadfehur und
Kerſin ift von feftangefiedelten Turfomanen vom Boraf>
e und von Zürfen bewohnt, und von da auch weſtwärts
n fih in den Bergen über Aintab hinaus viele Erddörfer
Atedelt (3. B. zu Choros oder Kuris, dem antifen Eyr-
W8, eine Stadt vol Ruinen, von Nur ed-Din zerftört U), in
=. von Kilis). Die Berge im Norden von Aintab find
Winotenpunct für die Wafferfcheide zum Euphrat und
MMittelmeere bedeutend; obwol wir über fie noch wenig
richtet find, fo fteht doch feft, daß, wie oftwärts von da der
ar Col. Chesney, Expedition etc. 1. c. I. p. 419—420.
‚H. Guys, Statistique du Pachalik d’Alep. p. 21.
_L. Col. Chesney 1. c. I. p. 420—422.
“
A. v. Kremer, Beiträge a. a. O. S. 31.
ler Erdkunde XVII. Ooooo
1
*
1682 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 44.
Sadſchur zum Euphrat, ſo nordweſtwärts der Akſu und ander
Waſſer nah Maraſch und von da füdweftwärts als Dfheha
That (Pyramus) zum Mittelländifchen Meere in den Golf wo
Iskenderun abfliegen. Die Berge um Aintab %) find insge
ſammt Kreidefelſen, die wild geſpalten, voll Höhlen, in den un
Schichten gelblich, in den oberen weiß ſind, ſchieferig ra
Zwifchenlagern von Feuers und Eifenfteinen. |
Die Stellung von Aintab (Eaftellum Hamtab bei Wille
mus Tyr. XVII. 17, fol. 920) kann demnad bei fortichreitend
Givilifation und Landescultur einft von größerer Bedeutung me
den, die fie fhon einmal zu Abulfeda’s Zeit#) hatte; dem
jagt: Aintab jet eine ſchöne Stadt, mit einer Burg, die aus
Felfen gehauen ift, eine Metropole des Landes, mit einer grof
Meffe, die von vielen Handeldleuten und Fremden befucht wit
Was wir von ihren älteften Zuftänden und zur Zeit der Kreuz
rer und Timurs erfahren haben, ift ſchon früher (vergl. Erdk
©. 1034—1037) mitgetheilt; jeßt ſcheint fie in blühenderem Zuftan,
zu fein als zuvor. Sie hat heiße Quellen. Sie foll 4,000. 98
fer und 30,000 Einwohner #) haben, und ift von Obftgärten ii
geben. Doch mag diefe Angabe übertrieben fein. Schon auf
Nordfeite der Sprachgrenze der arabifchen und türkifchen Beil”
rung herrſcht in ihr ſchon ganz die türfifhe Sprade von fl
Stadt ift zugleich ald Grenzwarte in Beziehung auf Alles,"
in KleinsAften fih zuträgt, für Syrien wichtig. Colonel’ &
Galtier*) hat den Weg von Maraſch nad Aintab zurüdgele
leider ohne ihm näher zu befchreiben. Weber ein Biertel ihrer 2,
wohner find Armenier*), die überhaupt von hier an einem
ſtarken Antheil an der Bevölkerung aller dortigen Städte nehn
Biele feſte Burgen und Schlöffer nennt man um Aintaby i
Merfebän, Choruß?), Derb 2, welche aber jetzt in Trümm
liegen, wie zumal auch das erftere, das einft fehr bedeutend ı
den Armeniern lehnspflichtig war. Durch die Fortfehritte, me
die proteftantifhen Miffionen unter den Armeniern in &F
ftantinopel gewannen, hat auch feit dem Sahre 1847 in Amt
#4?) Ainsworth, Research. 1. c. p. 292. +3) Abulfedae T
Syr. ed. Koehler. p. 121. 9) v. Kremer, Beiträge a. d,
1852. Bd. II. ©. 37; Guys, Statist. 1. c. p. 45. *5) Bulle
de la Soc. Géogr. 2. Ser. T. III. 1835. p. 16. **) Mission:
Herald. Boston. 1847. Vol. XLII. p. 266-273. *”) v. Ken
Beitr. a. a. D. ©. 37.
PER _ en
Aintab, die armenifche Bevölferung, 1683
ine ſehr merfwürdige Erweckung unter den dortigen Armeniern
tattgefunden, die vorzüglich durch die amerifanifche Miffion in Bei-
ut gefördert wurde. Sie hatte ihre Stationen auf dem ganzen
!ibanon bis Laodicea, oftwärts bis Aleppo und von da nord-
värts bis Aintab mit vielem Glück ausgebreitet. Zwar fehlte e8
icht an Kämpfen, die vorzüglich gegen fie von den Armenifch-Ka-
holijchen jelbft ausgingen, die aber durch die Firmane der Pforte,
velhe allen chriftlichen Secten in den neueren Beiten gleichen
Schutz und gleiche Toleranz auszuüben befohlen hatte, glücklich ber
eitigt wurden. Verbreitung des bis dahin unerhörten Bibellefens
n türkiſcher Ueberfeßung und in Elementarfchulen fanden in Ain—
ab fo jihnellen Eingang, daß die Stadt gegenwärtig ſchon eine
roteftantifhe Kirche der von dem orthodorzarmenifchen Nitus abs
efallenen bedeutenden Gemeinde befißt, zwei Anabenfchulen, eine
Rädchenſchule und manche proteftantifchschriftliche, wohlthätige Ein-
ichtung gewonnen hat. Die Frauen, welche früher nach der Sitte
e8 Drients in feinen Männerverfammlungen Eintritt erhielten
nd alfo Feine Kirche bejuchen durften, weder lefen noch ſchreiben
enten, haben diefe Vorurtheile überwunden, befuchen die Schulen
nd Kirchen, und fo ift hier durch die amerikanischen Mifftonare
an Lennep, Smith, Sohnfton, Schneider, ihrem Vorgän—
et Dr. Kern, von der Zondner Jews Soc.) und Anderen der
nfang zu einem neuen hriftlichen Zebensmandel mit fortfchreiten-
r menfhliher Bildung mitten zwifchen Mufelmännern und unter
rkiſcher Herrihaft begonnen, der feine Filtalftationen auch fchon
eiter durch die bis dahin gänzlich unerleuchtet gebliebenen bes
hbarten Umgebungen verbreitet hat: denn in Killis, in Mas
Ih, in Adana, in Diarbefr und in Orfa, im Geburts—
de Abrahams, find feitdem ähnliche Belehrungen fortgefchritten
d proteftantifche Gemeinden entflanden, in denen das Evangelium
Eifer verfündet wird). In allen find hriftlihe Schulen im
nge, in denen meift einheimifche, armenifche Lehrer, unter denen
T alisgezeichnete Bartabeds, ehemalige Priefter und angefehene
änner, ungemein thätig geworden find (z. B. Pedros Vartabed,
®) Thomson, Lett. 16. Sept. 1846, im Mission. Herald. 1846.
p- 415 —417 etc. ) Siehe Missionary Herald. Boston.
Sahrgänge 1847—1854 an —4 Stellen, wo die Entwickelungsge—
ſchichten dieſer Bekehrungen in ſehr anfpruchslofen und lehrreichen
| en zu verfolgen find, bis zum 14. April 1854; f. Vol. XL.
p- 1
Ooooor
1684 Weft-Afien, V. Abtpeilung. I. Abſchniti. $. 44.
Kevord, der blinde Lehrer, Avedi u. U.) für das Wohl ihrer in
jenen Gegenden fehr gedrüdt gewefenen und ungemein roh und uns
wiffend gebliebenen Glaubensgenoffen. As Walpole, 1850, von
Aleppo in A Tagemärfchen Aintab erreichte, fand er dort einen
deutfchen Doctor und einen Franzofen, welche der Quarantaine
vorftanden 50); diefer Weg wird noch felten von Reifenden beganz
gen und ift wenig befannt; Walpole’s Bericht davon ift wenig
belehrend und zu unficher; der franzöſiſche Pflangenfammler Auer
Eloys1) legte diefen Weg im Mai 1832 über Killis, was ein
weftliher Umweg zu fein fcheint, in A Zagen zurüd. Den erjten
Tag (24. Mai) auf fruchtbarer Ebene, die aber fat unbebaut
war, nad Torfalu. Die Häufer, aus Erde, zeigten fi alle mit
Kegelfpigen. Den 25. Mat, 5 Stunden weit, über eine Ebene
nah Kilis, wo er in einem armenifchen Klofter Herberge fand;
Armenifchzfatholifhe und Türken nennt er al8 Einwohner, davon
40 armenifchsfatholifche, 40 armenifch- ſchismatiſche und einige Ju⸗
den-Familien. 4
Den 26. Mai durchzog er Bergſchluchten zwiſchen niederen
Bergen, mit ſeltenen Pflanzen bedeckt; den 27. Mai mußte er hör |
here Bergzüge überfteigen, um Aintab zu erreichen; er nennt dies |
eine fehr glüdlihe Herborifation. Er giebt der Stadt 12—14 ‚000 |
Einwohner, rühmt ihre gefunde Luft, ihre deliciöfen und fehr mans |
nigfaltigen Früchte und die pflanzenreichen Höhen über ihr | |
NW. an den Quellen des SadjursFluffes, von denen 2 Tagemärſche
hinüberführen nah Maraſch. In der Nähe von Aintab, vo
fheinlih in dem obern Sadjurs-Thale oberhalb Tell Khalid,
muß die Lage der zu ihrer Zeit berühmten Feſte Tell |
(Zurbayfel der Kreuzfahrer) 52) geſucht werden, die Balduin feine
Bruder, dem Herzog — von Bouillon, mit allen Einkünften
von Wein, Oel und Korn noch vor der Belagerung von Jeruſalen
abtrat, und welche ein Gegenſtand vieler Kämpfe und Fehden wurde, ‚
Sie Fam. fpäter in Befig der Grafen von Edeffa, denen diefed \
jehr ftarfe Schloß, dag Willermus Tyr. 17, fol. 920, nur 2 Stun
den (6 Mill.) fern von Zulupa, nur Turbeffel nennt, oft zum J
Aſyl auf der Weſtſeite des Euphrats gegen Ueberfälle in Meſope—
*50) Fr. Walpole, The Ansayrii. III. p. 246. > Aucher Eloy,
Relation de Voy. en Orient. 1843. Paris. Vol. I. p. 87. |
32) Wilfen, se der Kreuzz. I. 166, 195; I1. 280, 994; gl. A )
u. 1. 2. © 5
Obere Thäler um Aintab. 1685
tamien dienen mußte. In Tulupa, deffen Lage ung ganz unbe
fannt, wird ein Archiepiscopus Franco genannt, mit deffen Gon-
fenfus Graf Guzelin das Hospital in Turbefful an die Sohanniter-
ritter 53) nebft deffen Einfünften vergabte; Turbeffel aber, das
Willermus ein Castrum opulentissimum nennt, lag, nach ihm,
dDiesjeit des Euphrat 24 Mill., alfo etwa 6 Stunden, von dem
Strome entfernt; und danach ift es auf Rouffeau’s Karte wol
mit einiger Wahrfcheinlichfeit eingetragen worden (Willerm. Tyr.
XV. 19, fol. 883). Die Einwohner von Tell Bufdir, fagt
der arabijche Autor 5%), trinken alle aus dem Sadjur-Fluß, der
bei Aintab entjpringt, und dann zum Dorf el-Taffäh fließt,
90 fich feine Waſſer alle vereinen.
Aus dem Tagebuh Th. Kotſchys, der diefe fo unbeftimm-
sen oberen Fluß-Thäler Ende Mai 1841 von Aleppo über Kils
18, Aintab und Nizib durchmanderte, erhalten wir 55) einige
eue Iehrreiche Auffchlüffe. Am 29. Mat ritt er mit einer Heinen
Sejellihaft von amerifanifhen Miffionaren, die zum Urumia- See
gen, 7 Stunden weit nordwärts von Aleppo gegen Killis zu,
is zum Dorfe Kullar, wo eine gragreiche, weit höhere erfte
tufe fich über die flachere Ebene von Aleppo erhebt. Nur eine
Stunde fern von da beginnt das nördlichere Hügelland, das mit
Sefträuchen einer Eichenart (Quercus infectoria) bededt if,
elche eine in Aleppo fehr gefchäßte Art der Galläpfel geben.
jiefes berühmte aleppinifche Handelsproduct hat die Größe einer
einen welſchen Nuß, ift iſabell-gelb, ganz rund und glatt, aud
1 Gewichte fehr leicht, und fommt im Gebirgslande über
illis jehr häufig vor. Die anderen Salläpfel-Arten, die in
topa unter dem Namen der Aleppiner in Handel fommen, find
Scchgehends aus Kurdiftans und Perſiens Eichenwäldern der
ochebene.e Die befte, aber nur wie eine Hafelnuß große,
tige Frucht, grünlih dunkelgrau, tft, bis in den Handel in
Aıropa anlangt, jchon ſchwärzlich geworden, fie wird nur in dem
000 bis 7,000 Fuß hohen Gebirgsftod Kurdiftansg am obern Zab
Ad Tigris, nordwärts von Moful, zwiſchen Amadia, Dichefireh
d dem Van-See von der befondern Eichenart, Quercus Libani
-
9) Sebastiano Pauli, Codice diplomatico 1. c. I. p. 16.
2°) U. v. Kremer, Beiträge a. a. D. ©. 36.
Th. Kotfchy’s Tagebuch. Mfer. 1841.
1686 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abfchnitt, $. 44,
dere größere Sorten von weniger 'excellenter Güte werden aus
den Vorbergen der Taurugfette und dem Grenzgebirge Karadfhe
Dag (f. Erdf. Th. IX. ©. 525, 694 u. a. O.) zwifchen Diarbefir
und Söverek gewonnen.
Auch in den wetlichen Bergen des Amanus-Gebirged fommen
Galläpfel 6) in großer Menge vor, aber fie jollen fo verjchieden
‚ don den perfifhen fein, daß fie (von Quercus Aegilops, der Va—
lonia-&iche, kommend) im Handel völlig unbrauchbar find, und den
britifchen Handelsleuten, die fie in Schwung bringen wollten, große
Berlufte bei ‚Ihren Speculationen gebracht haben. f
Nach einem Rafttage rückte Kotfhy am zweiten Tagesrith
den 30. Mai, von dem grimen Ufer des Ulepfluffes, der hier fchon
zum Bache geworden, weiter nordoftwärts über dürre Berg
fireden fort, wo die häufigften Blumen: Oenanthe prolifera L
und Psoralea Jaubertiana Fenzl und gelbblühende Gentaureen,
auf denen viele Infeeten herumfchwärmten. Nah 6 Stunden Wege
über Steppenboden erreichte man ein Bergthal zwijchen Lehnen und
felſigen Klippen, in denen ein Lager der Haddidin-Araber ſich
befand. J
Am folgenden Tage, 31. Mai, durchzog man wieder ein *
romantiſches Bergland gegen Aintab zu, deſſen Graſungen
bis an die Wurzeln von zahlreichen hier weidenden Kameelheerden
ſchon abgenagt waren. Statt Aintab zu erreichen, lenkte der Weg
am 1. Juni rechts über eine fumpfige Niederung, durch welche eim
Brüce führt, gegen Oft und Südoft ab zu der quellenreichen Wal;
ſerſcheide zwiſchen Orontes- und Euphratgebiet, wo auch |
eine veränderte Flora erfcheint. Ein Fluß, der Sedje-Su (mol)
der Sadjur oder Sadſchir) ftürzte fih rauſchend nah Ofter
hinab zum großen Guphrat, hier aber am Südrande des Schlank
feldes von Nizib vorüber. Don der nächften Berghöhe bo
Schluchten und Zannenforften thut fih ein Blick auf nad
nördlichften noch ſchneebedeckten Gipfeln der hohen Tauruskette
Auf dieſen Kreidebergen, die hier zu überſteigen find, ſah man ſcho
manche von dem hohen Taurus herabgewanderten neuen Gebirge
pflanzen, wie Morina persica, Althaea Kurdistanica, Hyperieun
purpureum, Gentiana Olivieri u. a.; das Gefträuch befteht au T
— —— Notes im Journ. of London Geogr. Soc. 1841.
Vol. X. P. I. p. 515.
Kuweik, Chafus, der Fluß von Aleppo. 1687
nicera, Amygdalus, Rhamnus und zwergartig wachfenden Eichen»
m. Das weitere mäßig hohe Hochland um Nifibis ift von un—
figen Schluchten durchfchnitten, und oftwärts deffelben eilt der
ere Lauf des Kerfin-Fluffes zum Euphrat. |
Erläuterung 3.
t Fluß von Aleppo, Kuweik oder Koif (Chalus), bis Kin-
win, zur Merdich el-Ahmar und dem Salzfee el-Melaf, jetzt
el-Mutkh (oder Madgh) und feine Umgebungen,
Zwiſchen beiden weftlichen und öftlihen Abdahungen Nordfys
18 hat der Kuweik-Fluß in der Mitte feine Quellen in den
rischen Borbergen des Taurus zwifchen Aintab und Killis ers
en und feinen directen Südlauf durch das aleppinifche Plateau:
d (zwifchen 36° 40° bis 35° 45‘ n. Br.), eine Strede von einis
‘30 Stunden Wegs, genommen, big er an Aleppo und Kin—
rin vorüber als Binnenftrom innerhalb des fleppenartigen Pla—
8 in ftehenden Waffern oder Moräften fein Ende findet. Des
weiterer Lauf wird durch querziehende Höhen der Kreides und
rfteinklippen des Dihebel es-Sis und Dihebel el-Has
W. nach D. gehemmt, an denen auch das geringere, öftliche Nachs
lüßchen, dr NRahr edh-Dhahab, im falzigen See el-Sabafha
U&nde findet, aber auch der große Euphratſtrom von Beles,
Buphratdampfftation (f. Erdf, X. 1843. ©. 1065 — 1076), an
Anſchwellungen des ſyriſchen Plateaubodens verlaffen
1, und gendthigt wird, feinen Südlauf oftwärts nach dem
egenden Mefopotamien zu wenden; eben da, wo hier eine große
Burgrenze, eine Bölfer- und Staatengrenze ſchon früher nach—
fen werden konnte.
Unter dem Namen Chalus (X«%og, Xenoph. Anab. 1. 4, 9)
vol Kenophon zuerft und faft unter den alten Autoren als
I diefes Fluffeg gedaht, denn bei Strabo, Plinius und
Hlemäus fommt er nicht vor, obwol die Chalonitig, richtiger
Kybonitis regio, die Ptolemäus zuerſt nennt und die vielleicht
ihm den Namen erhalten haben mochte, von den fpäteren Aus
DE erwähnt wird. Gellariug fannte den Chalus noch nicht”),
mi Ale —
7) Cellarius, Asia, III. 12. p. 430.
\
1
|
| .
|
1688 Weſt⸗Aſien. V. Abtheilung. IL. Abſchnitt. 9.44.
D’Anville und Rennell haben ihn zuerft als Koeik in ieh |
- Karten eingezeichnet, und letzterer in feiner meifterhaften Erläuter ”
rung von Xenophons Anabafis 58) außer Zweifel gefeßt, daß der
Fluß von Aleppo der Chalus fei, den das Heer Cyrus des Jin-⸗
gern von der Küftenftadt Myriandrus am Sinus Iffieus in”
4 Zagemärfchen ‚erreichte, al8 e8 von da den Weg zum Euphrat
nad Beles und Thapfacus zurüclegte.
Auh MannertS9) folgte diefem Vorgange, hielt aber dafür,
daß Eyrus Heer diefen Chalus nicht in der Gegend des heutigen”
Aleppo, fondern füdlicher zu Chaleis, dem fpäteren Kinnesrin, übers F
jeßt habe. Obwol die Kartenconftruction bei Chesney diefe An
ficht nicht eben begünftigt: fo ift e8 doch nicht unwahrfcheinlich, da”
"Barbaliffus, das heutige Beles, noch zu Ebn Haukals Zeit der
Stapelort für die Schiffahrt nach Bagdad geblieben war, ehe dieſe
Stadt durch die Mongholen zerftört wurde, und damit erft die große
Handelsftraße, welche direct von Antiochia nach Kinnesrin und
Balis ging, ihre veränderte Richtung weiter nordwärts über Aleppo =
nah Moful und Bagdad erhielt, die für weiter als jene gehalten
wird 60). Schon unter Sultan Bibars war diefe nördlichere Route
von der füdlichen durch die immer mehr überhandnehmenden Incur—
fionen der Beduinen für Waarentransporte zu jehr gefährdet wor:
den. Zu Kenophong Zeit durften die fehr großen und gezähm—
ten Fifche im Chalus, weil fie eben fo wie die TZauben für Göt
ter gehalten wurden (d. h. der Derceto, der Fifchgöttin, und dei tn
Taubengöttin Semiramis, wie in Asfalon, geweiht waren, vergl)
Erdf. Th. XVI. 1852. ©. 85), nicht befhädigt werden; die Ein li
fünfte der umliegenden Ortfchaften gehörten zur Domaine der per:
fiihen Königin Baryfatis, die zur Beftreitung der Koften ihree
Gürteld (d. h. zu Nadelgeldern) auf diefelben angewiefen war. Ein
mußte daher hier wol ein einträgliches Culturland liegen, bis zu
Satrapenrefidenz des Belefid am Euphrat, zu Barbaliffug, “wo
jelbft ein Föftliher Park, reih an allen Früchten des Landee
ein Paradies, von der wafferreihen Quelle des Daradar (nich
Aagadaxog) oder Dardes (unmöglich aber der Sadjur, wie gor”\
biger ©!) jagt) befruchtet, dem Föniglichen Park umgab, die damal),
beide zerflört und verbrannt wurden. . I
#58) J. Rennell, Illustration of the Expedit. of —— etc. Lond
4. 1816. p. 65 etc. 9) Mannert, Geographie der Griechen 9 |
Römer. VI. 2. ©. 399. °%) A. v. Kremer, Beitr. a. a. D. SE
61) Korbiger, Handb. der alten Geogr. II. ©. 640.
Der Kuweik, Chalus, fein Urfprung. 1689
Der Chalus hatte beim Weberfchreiten der Zehntaufend die
Breite eines Plethrum, alfo an 100 Fuß (Xenoph. Anab. I. 10),
und von ihm waren noch 5 Tagemärfche bis zum Daradaz, oder
Dardes, am Euphrat, von wo noch 3 bis Thapſakus. Den
neueren Namen dejjelben Chalus-Fluſſes bei den arabifchen Geogra-
phen finden wir ſchon bei Abulfeda®), Kowaif, und vor ihm
bei Edrifi, der ihn Koif nennt. Edriſi beſchreibt ihn genauer,
denn er fagt: er entipringe im Dorfe Sinab, oder Seniab,
6 Dil. von Dabec (vielleicht Dorf Daughbuf auf Chesney's
Karte); ehe er nah Haleb komme, durchziehe er 18, dann big
Kennesrin 20 Mill. und von da noch 12 bis zur Merdſch
el⸗Ahwar, jetzt Mudgh%) genannt, der Sumpfflähe, nachdem
er 42 Mill. zurüdgelegt habe.
Der Nahr Kumeiföt) entjpringt an 3 bis A Tagereifen im
Norden von AUleppo, in den Gebirgen -füdlid von Aintab, aus
2 Quellflüffen. Der größere Flußarm erhielt von feinem Fifch-
reihthum den Namen Baluf Su, Fifhfluß. Die vielen Bäche
zwifchen Killis, in deffen Nähe R. BPocode) Hadfhar Yar-
derin, oder Gadſcheia (wahrfheinlih Sayyadof-Koi auf
Chesney’s Karte) als die Quelle des Kuweik angiebt, und dem
Dorfe Kara Weyaw vereint bilden die beiden Hauptarme, die
unterhalb ihres Vereins aus den Bergthälern bei Sayyadof-Koi
in die Ebene von Aleppo treten. Hier nimmt der Kuweik einen
nördlichen Arm auf, der aus der Nähe von Aintab ihm zufließt,
der durch einen Canal eines Ingenieur Vincent Germain von
Aleppo mit dem Sadſchur in Verbindung gefegt fein fol, um dag
Bette des Kuweik wafferreicher zu machen. Beim Eintritt in die
Ebene Aleppo’3 liegt der Spiegel des Fluffes an 1,263 Fuß über
dem Meere. Die in diefen feichten und träge ablaufenden Fluſſe
vorherrfchende Fifchmenge beftätigt die Angabe Kenophong vom
Chalus. Vorherrſchend foll es der Simmak Ingliz der Araber,
d.t. der Aleppo-Aal, oder Henglis der Araber nah Guyg66),
fein (Ophidium Masba-Cambelus, eine Art Muräne oder Sand-
Aal) und eine Welsart, Babüge der Araber (ein Silurus), auch)
Barben, Kebudi der Araber (Gaboutti bei Guys, Barbus vul-
u |
7 Abulfedae Tab. ed. Koehler. p. 118; Edrisi bei Jaubert. II.
p. 136. °®) H. Guys, Statistique 1. c. p. 21. PL. Col.
' Chesney, Expedition 1. c. I. p. 412—413. 5 N. Pocode,
En Beſchr. d. Morgenl. II. ©. 246, Note. °) H. Guys, Statist. etc.
J P. 40. |
1690 Weft-Afien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 44,
garis); außer diefen führt 9. Guys auch die Karpfenart an,
die er Benni nennt. H
Der Fifheultug, der fih zu Xenophons Zeit bei den
alten Syrern an die Fische diefes Stroms anfnüpfte, hat aud)
beit den neuen Syrern, troß des Wechſels der Sahrtaufende und
der Religionsiyfteme, bis heute von Tripolis (f. oben ©. 620 big
621) oftwärts bis nah Orfa in Mefopotamien (Erdf. XI. 1844.
©. 320) als feltfam feftgewurzelter Aberglaube nicht nachgelaffen,
der nur den Fiſchen felbft zu Gute gefommen, da fie in den meis
ften Gegenden der fyrifchen Mufelmänner fein Gegenſtand des
Fanges und der Verſpeiſung geworden.
Der kleine, aber doch wafferreiche Strom- des Kuweik wendet
ſich ſödwärts dur die Ebene bis zur Stadt Aleppo, die an
jeinem öftlichen Mfer Tiegt, und die ganze Schönheit ihrer Umge—
bung, ihrer reizenden Gärten, ihrer fruchtbaren Aeder und Felder
und Bewäfferung wie Erfrifhung größtentheils ihm verdankt. Meh—
rere Stunden weit auf und ab (6 Stunden, fagt U. Ruffell,
oberhalb und unterhalb der, Stadt) 67) gehen die Tieblichften Gär-
ten 68), Obfthaine, Spaziergänge zwifchen pittoresfen Felswänden
des Thaled und an Ganälen hin, die aus ihm geleitet find, aber
alle an der Weftfeite der Stadt nur nad) feinem Bette zu fih aus:
breiten, und jelbft fo viel von feinen Waffern confumiren, daß er
im Sommer wol öfter troden Liegt ©). Um dem zu begegnen, ſoll
einft der Emir Arphum, ein Mongholenfürft nah Ibn She
dad, einen Berbindungsfanal zwifchen den Armen des Sapdjur
und des Kuweif gezogen haben, der aber wieder zufammengefallen
jet. 9. Guys 0) fagt, e8 fei vor alten Zeiten eine unterirdiz
Ihe Wafferleitung gewefen, die man Kifil-haiffur genannt habe.
Auf Rouffeau’s Karte ift er zwar angegeben, aber fehr irrig,
da die Sadjur-Quellen auf ihr mit den Kuweif-Quellen verwechjelt
find. Im Jahre 1819 follte zur Zeit Kurfhid Paſcha's, da
Gauffin de Berceval nod bei dem Gonfulat in Aleppo als
Dolmetſcher angeftellt war, der folches beftätigte, diefer Canal ©;
wieder geöffnet werden; aber Beftechungen der Einwohner zu Yin Tu
A Alex. Ruffell, Naturgefchichte von Aleppo. Ueber. von Smelin. I.
S. 63. °°) Lieutn. Colonel Squire, bei Walpole 1. c. p. 337. |
) Rousseau, in Description de la Ville de Hhaleb 1. c. Recueil
de Voy. et Mem. II. p. 224; X. v. Kremer, Beiträge zu Nordſy—
pP:
J S. 36. .* Guys, Statist. du Pachalik d’Alep. I. c. \,
2 } 2 — IN.
Des Kuweiks Bewäfferung von Aleppo. 1691
tab, die ihre Waffer nicht miffen wollten, und die Furcht der Gar-
tenbefiger in Aleppo felbft, ihre Gärten möchten dadurch in der
Winterzeit überſchwemmt werden, follen die Urfachen fein, daß die:
fer Blan wieder verlaffen wurde. Corancez fagt, der Kanal habe
eine Ausdehnung von 12 Lieues erhalten ).
| Schon Edrifi fagte, der Koif72) fei nur ein geringer Fluß
und fliege nur an der Weltjeite der Stadt Haleb vorüber, aber
durch) Aquäducte aus ihm gewinne man fließende Waffer durch die
Straßen der, Stadt, durch die Bazare und in alle Häufer zu jedem
Gebrauche. In fpäteren Zeiten find hierzu befonders die perfifchen
Schöpfräder (Naur, f. ob. ©. 1038) gefommen, deren Rouffeau
auf feinem Plane der Stadt Aleppo 16 unter dem Namen Beftan
angegeben hat. Allerdings reicht das Waffer des Kuweik doch nicht
hin, um die große Stadt mit Waffer zu verfehen (getrunfen fann
e8 ohnehin nicht ohne Filtration werden). Da aber ihre Umge-
bung zu beiden Seiten des Fluſſes -hügelig ift, jo hat fie aud)
Quellen und zumal im Nordoften bei ihren Gärten Bebyle und
Aayadin zwifchen ihren Weinbergen und Tieblihen PBromenaden.
Senfeit der Dörfer Bab Allah und Hhailan (Haillan bei
Guys) 2 Stunden im Norden der Stadt 73) (bei den Chriften der
Gründung der Katferin Helena zugefchrieben) entfpringen zumal
2 Quellen des köſtlichſten Trinkwaſſers, das in Röhren und in
einem Kanale (QDanaie genannt bei Rouffeau) ”*) nad der
Stadt geleitet wird, um ihre Brunnen zu erfegen. Diefer Canal
jol von ſehr hohem Alter fein, und dem Sohne Salading, dem
elek edh-Dhaher, wird deffen Reftauration im Sahre 1218
insbefondere zugejchrieben.
Dies dürfte wol des Rabbi Benjamin fonft auffallende Anz
jabe erklären, der vor diefer Reftauration in Aleppo gewefen zu
ein angiebt, als Nur ed-Din dort feine Refidenz hatte, und fagt,
aB die Einwohner diefer Stadt nur Regenwaffer aus den
Sifternen (er nennt fie Algab der Araber) trinfen müßten,
eil fie feinen Fluß und feine Quellen hätten). Der Kuweik
ochte damals vielleicht troden gelegen haben, und da der Canal
om Hhailan wahrſcheinlich im Verfall war und erft von Salading
Be
7) Corancez, Itiner. p. 21. ”?) Edrisi bei Jaubert. II. p. 136.
) H. Guys, Statist. du Pach. 1. c. p. 23; A. Ruffell. ©. 57—64;
Thomson, in Bibliotheca Sacra. Tom. V. 1848. Aug. p. 475.
*) Rousseau, in Recueil de Voy. et Memoires 1. c. U. p. 225.
®) Rabbi Benjamin of Tudela, Itin. ed. Asher. I, p. 88.
7
”
En
1692 Weft-Aften, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 44.
Sohn reftaurirt werden mußte, fo läßt fi die Noth wohl begreis |
fen, welche der Rabbi in diefen Zeiten anzudeuten fcheint. |
Auch füdwärts der Stadt ſetzt der Kuweik anfänglich feinen
Lauf noch fat 2 Stunden weit zwifchen Gärten fort, windet fi
dann aber zwiſchen nadten Kreivdeklippen und öderem Boden fort,
bis er gegen Kinnesrin (hierüber |. oben ©. 1593) am quer E
vorziehenden Dſchebel el-Sis fi mehr oftwärts zu wenden E
‚genöthigt, am Dorf Sphiri (Seftre auf Rouſſeau's Karte) E
vorüber, eine Stunde unterhalb fih in den Sumpf und Gee els
Melak verliert. Diefer erhält einen zweiten Zufluß, der vom
Dorfe Sphiri, oder Sefireh, ſich ebenfalls zu demfelben Sumpfe
ergießt, nebft noch ein paar Fleinen Süßwaſſerflüßchen 78)3. Eli
Smith nennt diefen Sumpf (Merdſch el-Ahmar bei Edrifi)
el-Mütkh, H. Guys fohreibt ihn Madgh oder el-Madekh7)
und den andern zufließenden Bah Ain el-Embarkehz er jagt,
im Sommer habe er 6%, Meile Umfang, im Winter aber bei Re
genzeiten dehne fich fein Waſſer viel weiter aus, fei voll Schilf
waldung mit Ebern, habe viele Seevögel, und felbft Biber, Kelb
el-Moi, Wafferhund der Araber, follen fich dafelbft vorfinden, |
von denen man Bibergeil gewinne; auch ſei er voll Blutigel.
Dieſes ſtehende Waſſer, bemerkt derſelbe, übe keinen nachtheiligen
Einfluß auf die Geſundheit aus.
Das Dorf Sp hiri, vulgair contrahirt von Sefireh, öſtlich
vom untern Laufe des Kuweik gelegen, iſt nur ein kleiner Ort, aber
durch die Verwaltung feines Vorſtandes zu -einem netten Aufenthalte
geworden, der fehr gegen andere arabifche Dörfer durch die Indu—
firie feiner Bewohner abfticht. Die Häufer find aus Luftbadfteinen, ©
mit innerm Hofraum, luftig und reinlich erbaut; ihre Bewohner
find gute Agricultorenz ihr Scheich hat das DVerdienft, gute Irri⸗
gationen, gute Wege und ſchattige Baumpflanzungen an denſelben
angelegt zu haben, jo daß fein Gebiet die trefflichſten Ernten giebt”
und an Wohlftand fehr gewonnen hatz eine feltene Erfeheinung in
diefen jyriichen Landen. |
Der treffliche Naturforfcher von der Euphraterpedition, Dr. W'
Helfer aus Prag (f. Erdf. Th. X. 1843. ©. 1030, wo Helfer”
ftatt Helfrich zu Iefen), der leider zu früh feinen gewaltfamen Tod
auf den Andamanifchen Infeln (1840) gefunden, hatte im
276) Lieutn. Col, Chesney, Expedit. 1. ce. I. p. 413.
”) H. Guys, Statistique du Pachalik d’Alep. p. 21, 23, 40.
EI-Mutkh, der Endfee des Kuweik. 1693
Sahre 1836 diefe Gegend bereift 3). Er fand in S.W. des Dor-
e8 Sphiri eine weite Ebene bis zu der füdöftlichen Bergfette
T-Amri und in ihr fehr gut eingerichtete, weite Troglodytenwoh—
ungen, dafelbft auch eine antife Via, mit Reften von Zerraffen zu
jeiden Seiten, auf denen man noch wahrnehmen konnte, daß fie
inft bepflügt und beftellt gewefen waren; wahrfcheinlich eine an—
ife Römerftraße auf dem Wege von Chaleis nach Beleg zum Eu-
hrat. El-Amri ift eine bafaltifche, durch viele ſchroffe Spal—
en und Klüfte vielfach zerriffene Bergfette, mit Steinblöden nad)
Men Seiten hin belagert. Die obere Formation auf Kreide»
chichten iff ohne Waffer, fat ohne Baum und Strauch, aber
inft doc bewohnt geweſen, da fih in S.W. von ihr bedeutende
kuinen eines Belad Chan Azra mit Sarkfophagen zeigten (von
enen eine Zeichnung bei Chesney a. a. DO.) Die Stadt hatte
ine Mauer mit Thürmen, mehr als 3 Stunden (gegen 9 Miles)
Mm Umfang; die Häufer find aus Bafaltfteinen erbaut, unter ihnen
ind 2 Tempel, NRefte von Bädern und von einem Baftell auf einem
el in S.W. der Stadt. Da fie 12 Stunden in S.S. O. von
leppo gelegen ift, jo hielt fie Colonel Leake für die Androna
8 Itin. Anton., die heutige Andrene (f. oben ©. 1435) auf der
Balmyraftraße; von ihr follen nad) Ausfage dortiger Araber noch
Stunden weiter gegen Balmyra hin Ruinen einer anderen
Stadt liegen, vielleicht von Seriah, der alten Seriane (vergl.
ben ©. 1436 u. 1439), die auf der zweiten Palmyra-Reiſe be-
ht ward.
Der See el-Melak oder Madekh mit feinen Sumpfunge-
ingen, in welche fih der Kuweik ergießt, hat nad) Dr. Helfer
ele Inſeln; zur Winterzeit fol er an 50 Miles, alſo bis zu
Stunden, im Umfange anwachſen; dann-wird fein Waffer, das
e Salztheile des Bodens auflöft, bitterlich von Gefhmad. Im
T trodenen Jahreszeit ſchwindet er durch Verdunſtung auf die
älfte des Umfanges zufammen, und läßt fhöne Salzeryftallifatio-
n an feinem Uferrande zurüd, die einen Neichthum für Syrien
en. Die Oberfläche des el-Melak fand Dr. Helfer buchſtäb—
7 mit Gänfen, Enten, hundert Arten von Waffervögeln und zus
il mit Schaaren von Flammingos bededt.
7
1694 Weft-Afien, V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 44,
Erläuterung 4,
Der Rahr edh-Dhahab und der Salzfee, el⸗Sabakhah, oder der
See von Dſchibul. Das Salzthal Davids; Aram Zoba, und
der Jägertribus der Sulaiyib-Araber,
Unfern jenes el-Melaf liegt noch ein zweiter Salzfee, von
dem nahen Dorfe Jebul der See Jebül, fprih Dſchebul, oder
Dſchabul, genannt, richtiger aber es-Sabakhah (es-Sabkh auf
Rouffeau’s Karte), d.h. das brafifhe Waffer; in ihn fließt
ein noch unbedeutenderer Fluß als der Küweik, namlich der Nahı
edh-Dhahab (der Goldfluß) ein. Er tritt aus dem Fuß des
Berges Tell Batnan hervor und endet nad) kurzem Lauf von
höchftens 10 Stunden im Salzfee, der fih unter 36° n. Br. in
gleihem Parallel wie der el-Melak von Welt nah Oft erftredt:
daher er leicht, jedoch irrig, von J. Ren nell auf feiner Karte dei
Routierg von Nordfprien mit jenem als identifch verbunden wurde
obgleich beide Seen durch den Gebirgszug el-Amri gefchieder
find. Nur A Stunden in Nord der Quelle, am Tell Batnan
liegen noch mehrere Quellen und die Ruinen der berühmten Stad
Hierapolis, oder Manbedſch ”) (Erdf. Th. X. 1843. ©. 104,
bis 1061).
Den Ort am Urfprung feiner Quelle nennt ſchon A. Ruffel
und nah ihm auch Chesneysc) Dabb oder Dhahab, weht,
man früher für die Quelle des Daradar hielt, die es aber nicht fen”.
fann, da der Fluß nicht gegen S.O. zum Euphrat bei Beles geht
wo des Satrapen Park und das Schloß des Perferfönigs lag,
Sondern direct nad) vielen Krümmungen, doch ſüdwärts, als Din
nenfluß im Subfhat al-Dſchebuhl, d. i. dem Salzboden, nad
Ruſſell, endet. |
Diefer fogenannte Goldfluß, von pe die älteren arabiſche 4
Autoren St) viel Weſens machen, fließt von Dabb am Taidif-Dorf
und dann an einer anderen Quelle, el-Bäb, vorüber, wendet fidT
von Abu Dſchaber (Faber) mehr weftwärts, dann gegen S.S. W
und faft im Parallelism mit dem Kuweik gegen Sud und nacT
40 Miles Engl. bei dem Orte Dſchibuhl (Sabul oder DgebouT, |
8°) H. Guys, Statistique du Pachalik d’Alep. p. 21.
80) L. Col. Chesney, Exped. I. p. 415. | A
21) A. Ruffell, Naturgefch. von alepyo. Götting. Th. J. 6.7, a N
J Der Salzſee von Dſchibul. 1695
bei Guys) in den Salzſee. Alſo beide enden in dem großen
Salzthale, das am Weſtende noch 3 andere kleinere Zuflüßchen
erhalten hat.
Pocockes), der 1737 von Nord herkommend den Flecken
Taidif, oder Tedif beſuchte, der 20 Mil. öſtlich von Aleppo liegen
ſollte, fand daſelbſt eine ſehr ſchöne Maulbeerpflanzung, die ein
franzöſiſcher Kaufmann, unſtreitig zur Betreibung der Seidenzucht,
gemacht hatte, die ſehr gut gediehen war. Auf einem Berge nahe
der Stadt fand er viele Gräber und fünftlih in Felfen gehauene
Wafferleitungen. Man fagte, einer der Fleinen Propheten habe
hier gelebt. Die Juden hatten hier eine Synagoge, die in hohen
Ehren fand. Eine Stunde von da fah Pocode den Ain Dha—
hab, der Goldbrunnen genannt, der feine Waffer ſüdwärts zum
Salzfee fendet, welhen Pococke über Schirbey erreichte, wo ein
gefälliger Scheich fein Führer zu demſelben wurde, deſſen anliegen=
des Salzmagazin Dſchibul (Geboue beiBocode) —— wurde.
Genauere Auskunft gab er jedoch nicht.
Bei der Quelle Bab wird auch ein Dorf deſſelben Namens
und mit ihm ein anderes, Bofäghä, genannt, die, nad v. Ares
mers8), beide zufammen eine Fleine Stadt bilden, die eine Mofchee
und einen Kadi hat. Zwiſchen beiden Ortfchaften ziehe fich das
herrliche Thal Wadi Batnän (wol nach dem arabifchen batn, d. i.
Höhlung, genannt) hin. Es ift ein Lieblingsthal, dahin die Alep-
piner zu ihrer Erholung gehen, um reinere Luft und reines Waffer
zu fchlürfen; daher wird es von den Woeten befungen. Es zieht
fih zwifchen Haleb und Manbedich Hin, in der Ferne eines Tages
marſches von jedem der beiden Drte abftehend. Bäb ift blühender
als Bofäghä; es hat Schughöhlen gegen Feinde. Ismaelier
waren einſt hier Hauptbewohner; ein. Khan und eine Medreife
werden von den Dichtern als von befonderer Schönheit gepriefen.
Taidif liegt in demfelben Thale, wie noch manche anderen Lieblichen
Drte, die aber wenig befannt geworden, wie Ebn Zaltal (oder Tars
tar). Der hindurchziehende Fluß, Ghoim, ift eg, der noch meh
tere Dörfer bewäflert und fich zuleßt bei Dſchibul in den Salzfee
ergießt, und. dafelbft Nahr edh-Dhahab genannt wird. Bäb
ſoll, nah v. Kremer, zuvor nur eine Borftadt von Bofäghä ge:
weſen ſein, wo ein Schloß geſtanden. Dieſe ganze Gegend ſcheint
I—
87, Pococke, Beſchr. des Morgenl. II. ©. 244.
8) A. v. Kremer, Beiträge zu Nordfyrien. ©. 37 u. 38.
1696 Weſt-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 44,
nicht unpaffend zu der Lage eines Paradieſes der Perfer ge
weſen zu fein, von dem Kenophon auf diefem Wege zum Euphrat
Bericht nn
Der See Dſchibul Geboul) dehnt ſich in einer wechſelnden
Breite von 2'/ bis 3 Stunden gegen 12 Stunden in die Länge
von W. nah O. aus. H. Guyss%) jagt, er liege 8 Stunden in
O. S.O. von Aleppo, habe 19 geographifche Meilen Umfang und
einen thonreichen Boden, deifen Salzerpftallifationen bei Verdunftung
der Waffer im Auguft und September eine Krufte reiher Nitrums |
eryſtalle gebe, die in Häufen gefammelt und verführt werden. Die
Bodenumgebung jei mit reichlihen Salfolis oder Salzkräutern |
bewachfen (Barille nad) Guys, die eigentliche Salsola sativa, wahr-
Iiheinlich hier nur wilde Salzfräuter), aus denen das gute Kalt
zu den ſyriſchen Seifenfabrifen durch Verbrennen in der Grube,
wie auch anderwärts, gewonnen wird (vergl. oben bei Damascus
©. 1391—92). ;
Wahrfheinlih ging Kenophons Marſchroute an der Nord-
quelle des Dhahabfluffes vorüber 35), und von da in einem quel-
lenreichen Gebiete bis zum Guphrat nah Beles mag der weitläuf
tige Jagdpark gelegen haben, der damals niedergebrannt wurde:
denn auch hier liegt Alles voll Ruinen einer früheren Cultur⸗ |
landſchaft.
Auch der Karawanenweg, der von ſüdlicheren Gegenden des
Euphrat, von Teibe (ſ. oben S. 1441), nordweſtwärts über die
Ruinen zweier Städte, Aſchuk, Maſchuk, mit Kirchengebäuden hin—
wegführt 6), geht am Südufer des Sabakhah-Sees entlang,
deffen Waffer zur Sommerzeit (am 13. Juli) von Olivier),
füß und gut zum Trinken gefunden ward, obgleich er wußte, daß
man Seefalz daraus gewinne. Er erreichte nah 1, Stunde
vom. See das Dorf Sphiri, zwifchen den beiden unteren Fluß:
läufen gelegen (f. od. ©. 1692), bis wohin ihm feine franzöfifchen
Landsleute, die Negocianten von Aleppo, entgegen kamen, ihn nad
feiner langen Abwefenheit auf der Nüdfehr in die Heimath zu bee
grüßen. Vom See bis Aleppo fand er den Boden röthlid), feuchte J
bar und gut angebaut. 4
88) H. Guys, Statist. 1. c. p. 26.
85) Lieutn. Col. Chesney, Exped. I. p. 416.
86) Colon. Capper, Itin. — 1784. p. 60, 61.
7) Dlivier, Reife. Th. II. ©. 469.
Der Salzfee von Dfehibul, 1697
Die genauefte Nachricht von diefem Salzfee gab nach H. Maun—
tells 88) erftem lehrreichen Befuche dafelbft A. Ruſſell, der fagt,
aß er 18 Miles in S. O. von Aleppo liege und Subkhet als
Dihibuhl (Jebul, wo ſchon zu Belifarg Zeit Gabbalier,
ei Procop. I. 90, 2 [j. oben ©. 1693], wohnten) 9), der fal=
ige Boden, genannt werde. Seine Ebene werde zwar von
iner Kette niedriger Hügel umgogen, aber auf der andern Seite
ach der Wüfte zu breite fi) die unabjehbare Ebene aus, die au
om Hügel über dem Dorfe Dſchibuhl Feine höhere Begrenzung
eige. Alle Landleute fagten zwar, hier von diefer Höhe könne
tan die Ruinen vieler Städte in der Wüſte erfpähen, aber Ruf:
ell wurde feine derfelben fihtbar. Die Regen- und Winterbädhe
ereinigten hier ihre Waffer mit dem Fluß von Dhahab, der in den
ichten See fließe, aber in, den Herbfimonaten von feiner Salz-
rufe, die ihn dann nac Berdunftung des Waffers überziehe,
inem gefrorenen Eisjee gleihe. Dann jähe man ihn voll Män-
er, Weiber und Kinder, welche jeine von einem halben bis zu zwei
suß (joll wol nur Zoll heißen?) dicken Salzrinde in Stüden auf:
techen, an deren unteren Seite die anhängende Thonerde abgefrakt
jerden muß, worauf die Stüde am Ufer nad) zwei Sorten in
Jaufen vertheilt werden. Diefe in Säde gepadt und auf Efeln
ah Dſchibuhl getragen, werden dort getrodnet, das Salz in
Stüden wie das Getreide gewürfelt, und dann nach Reinheit und
einheit in verfchiedenen Haufen vertheilt, davon die befte Sorte
ollfommen weiß und von vortrefflicher Befchaffenheit fei. Der Bo-
en des Sees ift ein zäher Thon mit Salz gejhwängert, aber die
wellen in der Nachbarfchaft fcheinen alle voll ſüßen Waffers zu
in, bis auf eine am Zuß des genannten Hügels, die falzig fein
ll, wo auch ein röthliches Salz und in den dicften Kruften fich
ht. Die Kalipflanzen und andere Kräuter, die um den See
zum wacjen, fand A. Ruſſell auch mit Salzkruften bededt. An
r Südſeite joll der See die größte Tiefe haben, an anderen Stel-
it das Salz fo fehr mit dem erdigen Thon vermengt, daß es
cht der Mühe lohnt, es daſelbſt einzuſammeln.
Zu Maundrells Zeit konnte man das Salz in den Maga—
en zu Dſchibuhl kaufen; die Salzjammlung war vom Großful-
a für jährlich 1,200 Dollars verpachtet.
) H. Maundrell, Journey. 1697. Oxford. 8. 1740. App. p. 161;
The Valley of Salt. 39 A. Rufjell, Naturgefh. von Aleppo-
" L. ©. 70 - 72.
itter Erdkunde XVII. Ppppp
-
1698 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. F. 44.
Die meiften Nachrichten von diefem Salzſee find nur vor]
den nachfolgenden Befchreibern aus Ruſſells Angaben wiederholt”
Aucher Eloy®%) befuchte die Umgegend des Sees als Botaniker
fam aber am 26. März noch zu früh dahin, um eine reiche Flor
zu finden, die, feiner Anficht nad, jedoch nicht fehlen joll: denn de
röthliche, fteinige Boden jener fcheinbaren Wüfte fei bis zum Eu
phrat hin feinesweges unfruchtbar; die Fellahs Fonnten dort nuT
feine Viehherden halten, aus Furcht vor den Beduinen, die Allem
wegrauben. Er fand dort an frühzeitig blühenden Pflanzen: He
speris angustifolia, Arenaria-umbellata, Astragalus tumidus, i7
ſchönſter Blüthe große Büſchel bildend; auch Astragalus 'brachy”
stachis, Valantia ciliata, Hutchinsonia procumbens Var. u. a. |
Die vielen Scenerien, die ihm in diefen Einöden die Fata Morgan
vorgaufelte, ſchrieb Aucher Eloy bei der fehr heißen Atmofpbäi
den ftarfen falzigen Ausdünftungen diefer Gegend zu. Au
Seepen?!) hatte die Umgebungen dieſes Sees feiner Zeit ſche—
beſucht. W. Thomfon%), den vorzüglih das Intereffe trie
dDiefe Gegend, die-er für das Salzthal hielt, in welchem Kön
David einft den Hadad Ezar flug (j. ob. ©. 1537), Fenm
zu lernen, bejuchte fie ebenfalls von Sphiri oder Sefireh au
im hohen Sommer (19. Aug. 1846), als feine Freunde von Alepı
aus eine Jagdpartie nad) jenem Dorfe unternommen hatten.
Das Dorf, Sephra, Sefireh, Sphiri geſprochen, lie
nahe am Weftrande des Dhahab-Thales in NW. des Salzen
Bon Aleppo, aus dem Dorfe Bab Kunnesrin, ritt man über Kreit f
flippen durch die Piftazienpflanzungen, und erreichte nah ein
halben Stunde den offenen Defert. Dörfer wurden inımer paT
jamer, bis man Sphiri nad) wenigen Stunden erreichte, von IE
bis zum Euphrat hin faft alle angefiedelten Bewohner fehlen. DIE
Dorf, das auch Dr. Helfer beſucht hatte, if, nad Thomfo
von bedeutender Größe, feine Häufer find, wie alle Dorfſchaft
von Höms am Drontes bis zum Euphrat (f. ob. ©. 1031), ——
Luftbaditeinen in Kegelgeftalt erbaut, dicht zufammengedrängt, J
eine kreisrunde Straße geſtellt, in deren Mitte man das Vieh ei
treten läßt; eine allgemeine Bauart hieſiger Dorfſchaften nach
Wüſte zu, deren Einwohner halb Beduinen, halb Städter fr
890) Aucher Eloy, Voy. 1. p. 174.
°») y. Zac, in Mon. Gorrefp. XVII. ©. 438. Mm
°?) "Thomson, in Bibl. Sacra. V.1848. Aug. No. XIX. p. A081
Das Dorf Sphiri, Sefireh. 1699
ber ihre Befuchenden fehr gaftlich empfangen und nad) herfömm-
her Weife mit Kaffee und Tabad bewirthen.
Zur Zeit der Aegypter=Herrichaft hatte Ibrahim Paſcha
n noblen Plan gefaßt, die Umgegend von Kinnesrin und die
elen dort verödeten Ortichaften, wie auch Sphiri, wieder in Flor
ı bringen. Er fiedelte Bauern und Araber dort an, fuchte fie
m Wanderleben durch Ader- und Häuferbau abzuziehen, unter:
iste fie mit Pflug, mit Ochſen, Korn und anderen Bedürfniffen
8 Lebens. Dadurch wurde auch dieſes Dorf gehoben. Wäre
brahim Paſcha Herr im Lande geblieben, fo könnte es ihm wohl
ungen jein, diefen Defert wieder in eine Eultur-Dafe zu verwan-
In, wozu der Anfang gemacht war, als mit der türfifchen Bean
nwirthſchaft des Paſcharegiments dies Alles wieder rückgängig
erden mußte. Eine eigenthümliche Dreſchmaſchine mit ſcharfge—
hnten Eiſenplatten, die wie ein Schlitten über die Kornähren
gezogen wurde, fand Thomjon hier vor, die ganz der im
topheten Jeſaias 41, 15 angeführten zu entfprechen fhien,
1d unftreitig- feit uralten Zeiten dort in Gebraud geblieben war.
Viele der Sphiri-Bauern waren weit in dem Defert umherge—
weift und jprahen von Zebah und von Khanafjora, einem
ete, der verfchieden von Kunnisrin, aber fehr oft mit ihm verwechfelt
de. Nach ihren Erzählungen jollte es in dDiefem Khanafora, oder
änäjir der arabiichen Autoren, viele Säulen und Inferiptionen
en; man könne von da in einem Tage nah Höms zum Oronteg
überreiten, jagten fie. Uber aus Furcht vor den räuberifchen
ajeh, die zu Khänäfir hauſten, wagte es Keiner, dahin als Zühz
zu dienen, wie dies Thomfjong vergeblicher Wunfh war.
je Stadt ift das Chonajerat bei Iſtakhri und Abulfeda®),
der Grenze der Wüfte gelegen in ©.D., 2 Manfionen fern von
(eb, wo, nah) Ebn Haufal, Omar, Sohn Abdalaziz, des
ejaden-Chalifen, jeine Nefidenz hin verlegt hatte, eine Stadt,
Abulfeda von Kinnesrin, der Metropole Syriens am Kuweik,
fältig unterſcheidet.
Auch andere ältere arabifche Autoren unterfchieden eine alte,
bedeutende Stadt, die nach) ihnen v. Kremer Chanäffira
‚ibt%), mit einem Schloß, .am Nande der Wüfte gelegen, in
}
\ Abulfedae Tab. Syr. ed. Koehler. p. 24, 117—118; Istakhri,
‚Lib. Clim., bei Mordtmann ©. 37. *) A. v. Kremer, Beiträge
zu Nordfyrien. ©. 34.
—
Ppppp2
1700 Weft-Afien, V. Abtheilung. 11. Abſchnitt. $.44. |
welcher gegenwärtig der Beduinenftamm der Efed herrichen fol.
Der Ort ift jegt unbedeutend, da8 Schloß liegt in Trümmern, die!
Steine find zu anderen Bauten verfchleppt. Zuweilen wird eine,
andere Stelle, Hadſchar Beni- l- fafa, aub Kinnesrin die)
aweite genannt; fe iſt ebenfalls eine Wohnftätte der Beduinen.
Sa noch ein vierter Ort, Hadhir Thaij, fagt derfelbe Autor,‘
mit einem Schloß, werde auch Hädhir Kinnesrin genannt, Tiege
4 Stunden von Kinnesrin entfernt und werde von dem Bedui—
nenftamme der Thaij bewohnt, fo daß man wohl fieht, wie ſchwie
rig die genauere Erforfhung diefer verfchiedenen Localitäten ar!
der Grenze der dortigen Wüfte fein mag, die überall dur di
Naubftämme der Beduinen gefahrvoll für-den Reifenden find.
Dbwol Feine genaue geographiſche Ausfunft bei den ver!
janmelten Bauern in Sphiri zu gewinnen war, jo famen doch ei
nige intereffante Sagen über die ethnographiſchen, älteren Be’
wohner dieſer Gegend zum Vorſchein, aus denen fich ergab, da
von hier in früheren Zeiten manche weftlihe Emigration in dei,
Libanon ausgezogen jein müffe, deren Andenken noch in den Erzäll
(ungen fich erhalten hatte. Der ältere arabifhe Autor Ibn Schiddal
der in Ibn oſch-Schinehs Geſchichte von Haleb angeführt win
von dem auch v. Kremer Auszüge®) gegeben hat, fericht wol;
Khänäfir als von einer großen Stadt, mit Mauern und Caftelle
aus ſchwarzem Geftein erbaut; dagegen wird von eine
andern Autor Kunfärin die Eleine, nämlich Kinnesrin
genannt, welche die Chalcis der Griechen fei (vergl. oil
©. 1592), und in der heiligen Schrift Zoma (wol Zoba 7,
Bibel, ein König, der von David zweimal gefchlagen war, 1.67)
muelis 14, 47 und 2. Sam. 8, 3 u. f.) heiße; wo alfo die KT
nige von Zoba, die Hadadefer ihre Truppen ing Feld ſtellte
und Aram-Zoba, das bisher zweifelhaft geweſen %), in diell
Gegend zu fuchen fein würden. Auch wird ein Häuptling der Bei,
Keis genannt, von dem diefes Land feinen Namen erhalten hab,
fol. Ebn Haufal fol, nah Thomfom), fagen, dag di
Khänäfir vom Kaifer Bafilius und dann von Taj ed-Dowl
Ende des A1ten Jahrhunderts völlig zerftört feiz unter den WA;
>95). v. Kremer, Mitty. u. f. w., in Sitzungs-Ber. der Kaif. Ic, %
der Wiſſenſch. Wien, 1850. Phil.hift. Abth. J. S.215 u. 7°
26) G. B. Winer, Bibl. Realwörterb. — Th. II. Zobah. S.7
°’) Thomson, in Bibl. Sacra. V. p. 469 —9—
leltefte Auswanderung d. Druzen nad) d. Libanon, 1701
eraufbauern derjelben nennt er aber die Beni Buſſies-et-Te—
ukhiyeh, unftreitig die Vorfahren der einftigen Tenüfhiden,
ehe im Libanon fich anfiedelten und mit den Ma’aniden die
jerrfcher des Gebirges wurden, von denen wir fehon früher ge-
srochen, ohne ihre wahre Herfunft zu willen (f. ob. ©. 733—734).
Thomjon, der zu Abeih im Libanon feinen Sommerfiß
ielt (f. oben ©. 477), wo die Paläfte der Tenufhiden ftehen
eblieben, obgleih ihr Emir-Geſchlecht längſt maſſacrirt und
usgerottet wurde, war nicht wenig überraſcht, hier die erfte
pur ihrer Herkunft zu finden, jowie den Namen der Beni Keis,
ter Häuptlinge, der in der Partei der Kaifiden und Jemeni—
en in der Gefchichte der Druzen eine fo wichtige Rolle feit Jahr—
underten gefpielt hat, wo bis in die Gegenwart die Kaifiden
ie alleinherrfchende Partei geblieben waren (|. ob. ©.718). Die
cheichs der Beni Keis emigrirten von hier aus der Pro-
inz Khanfarin erft in den Libanon, und die Vorfahren des Na’a-
an Beg Dſchumbelat (das vornehmfte Herrfchergefchleht der
)ruzen, ſ. oben ©. 715) ebenſo aus Ma’arrat en-Na’amän,
nd gewannen im Libanon bis heute das höchfte Anſehen; ihr ge-
nwärtiger Häuptling im Libanon, ihr Fürſt Na’aman Beg,
fätigte e8 an Thomſon, daß er noch jebt Güter im Aleppini—
en, der früheften Heimath feiner Altvordern, befike.
Daß natürlich ſolche Gefchlechter ihren alten Adel noch viel
iter zurüdführen, bis auf Kahtan und Joktan hinauf (1. 2.
ofe 10, 25), zu den Urarabern oder Softaniden, ift eine befannte
de.
Durch diefe überrafchende Erfahrung über die jo dunfele Ur—
hihte der Druzen im Libanon bereichert, verließ Thomfon
Dorf Sphiri mit einem Boten, um das Salzthal zu be
en, das 2 ftarfe Stunden im Oſten von da gelegen if. Die
Kene, jagt Thomjon®), jenkt fih ihm nur fehr allmählig zu;
glaubte immer den ſchönen See vor fich zu fehen, deffen Refler
Sonnenjpiegel8 er jchon längft vorher im Auge gehabt. Sein
war wie vom Meer jcharf marfirt, aber erftaunt war er, kei—
Waffertropfen darin zu finden, nur eine unabfehbare Fläche
Salzineruftationen breitete fih vor ihm aus, über die er
fenen Fußes dahin ritt und in ihrer Mitte eine Schaar von
zellen aufjagte, die fich dort am Salzleden zu erquiden pflegen.
|
*) Thomson, in Bibl. Sacra. V. p. 470.
‚*
1702 Weſt-Aſien. V. Abtheilung, I. Abſchnitt. $. 44,
In der Mitte erhob ſich eine Feine Anhöhe, von der er die weite,
glänzende Spiegelfläche im blendenden Sonnenbrande des Auguſtes
erglühen ſah; ein drüdender Glanz, ein Lichtmeer mit darüber)
ſchwebender zitternder Luftihicht, den Eindrud gefchmolzenen Gil:
bers wie ein Silberblid verbreitend, in ſchweigender Todtenftilk
rund umher, und ohne einen Tropfen Waſſer im ganzen Salzſe
wahrnehmen zu können. Nach einer zurüdgelegten Strede übe
die Frachende Salzkrufte traf er die Schaaren der Arbeiter in volle
Thätigfeit, das Salz mit ihren Kameelen und Ejeln nah Dſchibu
zu bringen; aber die Fata Morgana gaufelte ihm dabei fortwäh
rend die phantaftifchften Geftalten vor. Den See zu umreiten, fol
man 4 Tage Zeit gebrauchen. i u
Das Dorf Dſchibul Gebool bei Thomfon) ift noch heut
die große Salzniederlage für ganz Nordiyrien; die Kameella—
dung Foftete 200 bis 300 PBiafter, davon das Gouvernement 0
einer jeden 50 bis 70 Biafter Tare zieht. Am Weftende des St
war das große Lagerfeld der Anaſéh-Araber, die im legten Winte
(1845) dieſe Tare zu zahlen ſich weigerten, worauf der Paſcha vo 0
Aleppo fie mit feinen Truppen plößlich in demjelben überraſch!
und ihre Scheichs zu Gefangenen machte, die nur durch ein großen.
Löjegeld wieder in Freiheit gefebt wurden. Daher die gegenwärt
gen Unruhen unter dem dortigen Volke, welhe Thomfon dara
hinderten, die alte Kunſartn, oder Khänäfir, aufzuſuchen, v
von bier in 6 Stunden Ferne liegen follte; Zobah aber, dag die
Beduinen bald Zebah, bald Zebad nannten, ſollte noch 2 Stu
den ‚weiter, nämlich 8 Stunden, liegen. Zu Zobah, fagten fi
jollten Ruinen fein, fo weitläuftig, wie Aleppo, und da feien 2
auf der Südſeite des Salzfees ſüße Waffer. |
Nabbi Benjamin) hatte zu feiner Zeit ſchon Aleppon
Aram Zobah erklärt, offenbar weil er im Irrthum war und Di,
neue Aleppo mit der alten Kunisrin verwechfelte; darüber jal.
Ibn Schehny, daß diefe leßtere älter ſei als Aleppo, daher u,
Esfi Aleppo genannt (f. oben ©. 1598), aber in ältefter Hit.
habe fie Süria geheißen. Aram Zoba, d. i. Syria Hol,
(auh Soba), ift gewöhnlich damit identifieirt und für Kinnesrin 9
halten (Reland, Paläſt. ©. 11, 111), und für das Gebiet, I
David den Hadadefer, König von Zoba, flug, zum erſt
Male, als er zum Wafler Phrat zog, und zum andern Male, 7
#%%) R, Benjamin of Tudela, Itin. ed. Asher. I. p. 88.
)as Schlachtfeld König Davids im Salzthale, 1703
wieder kam und die Syrer ſchlug im Salzthale (2. Buch
am. 8, 3 u. 13). Da beides große, wiederholte Siege waren,
i deren leßterem 18,000 Syrer gefchlagen wurden, jo fünnte man
denken, daß auch die Nefidenz des Königs zu Zoba von Da-
dzerftört ward, und nicht unwahrfcheinlich trat nach diefer Zer—
tung erft Khänäfir, oder Kunfartin, als Gapitale des Lan-
8 hervor, die nur eine ftarfe Tagereife weftwärts von jener Zoba
gen dürfte. Um das Salzthal wäre alfo hier wirflich das
Hlachtfeld zu fuchen, wo David fih fo großen Ruhm
warb.
Rödigery,, fih auf die Stelle 2. Sam. 10, 6 beziehend,
ft dies jedoch für eine irrige Auffaffung; Robinfon), der die
irallelftellen 1. Chron. 18, 12 und Pjalm 60, 2, welche fih auf
jelbe Begebenheit beziehen, näher beleuchtet hat, wo Edomiter
te Syrer genannt find, mit denen die fpäteren Juden befannter
ten als mit den Syrern, ftimmt der Anfiht Thomſons bei,
d wir wüßten feine beſſere Auskunft über die Lage dieſes
lachtfeldes zu geben, das weniger auf das Salzthal in Balmyra
oben ©. 1537) bezogen werden Tann, und noch weniger auf
jenige bei Petra im 2.2. d. Kön. 14, 7.
Auf dem Rüdwege von Sphiri wurde das Gaftell?) des
rfes beſehen, das auf hohem vulcaniſchen Berge liegt, und aus
t bloßen Umzäunung großer cyclopiſch übereinander gelegter
ppblöcke, in irregulairen Linien aufgerichtet, beſteht. Die Füh—
Thomſons, gewaltige Jäger, die das ganze Land durchſtreift
en, ſagten, daß alle Orte daſelbſt auf ſolchen ſchwarzen Steinen
ut ſeien; der Boden des Deſert ſei keinesweges unfruchtbar
derſelbe ein treffliches Jagdrevier, voll wilder Eber, Haſen, Ga—
n, Wachteln, Rebhühner (Quatta, das rothe Rebhuhn), die oft
Nınzählbaren Schaaren die Felder verheeren, und Hafelhühner.
dDiejer Gegend joll audy der wilde Efel, Hemur elzouaheh?),
icht eine befondere Antelopenart, zumal gegen den Euphrat
einheimifch fein.
Die Schwarze Gefteinsbildung foll bis zu dem, Guphratufer
ME) den Defert anhalten; Thomfon hielt fie für vulcanifch,
) Rötiger, Recenſ. der Zeitfchr. für Deutſche Morgenl. Geſellſch.
Bd. III. S. 366. IE, Robinson, Nota in Bibl, Sacra. 1847.
Mai. p. 406. ) W. Thomson, in Bibl. Sacra. 1848. p. 472.
.)H. Guys, Stat, etc. p. .40.
J.
——
“
1704 Weft-Afien, V. Abtheilung, I. Abfchnitt. $. 44,
er nennt fie öfter Trappfels und reiht fie dem weftlichen Strich
ähnlicher Gefteine an, den wir ſchon am Nahr el-Kebir und bis
Tortofa am Meere fennen gelernt.
Der Stamm der Slaib- oder Sulatiyib-Araber 9, wel—
cher diefe Umgebung des Salzthales bewohnt, bis zu welchem
auch die Wanderftäimme der Anajeh vom Süden und vom
Euphrat her vordrangen, ift von eigenthümlicher, von jemen jehr
verfchiedener Art und verdient noch eine befondere Aufmerkſamkeit
Er wandert nicht, wie jene, hier erft ein, jondern er hat hier per:@
manent feinen Aufenthalt im Defert genommen, wo er viel
primitive Gewohnheiten beibehielt. Diefe Statb (der holländifc
Conſul v. Maſſeyk nannte fie Steyle)) find feine Moslemen
- fie follen feine Religion haben, vermifchen fih nicht durch Heira
then mit den Arabern. Bon Manchen werden fie für degenerirt
Ehriften gehalten. Sie bauen fein Korn, ziehen nie Viehherde
auf, effen Fein Brot, leben nur von Gazellenfleifh, und ihr
einzige Tracht befteht in Gazellenfellen. Sie find Meifter i
der Gazellenjagd und fangen fie dur bejondere Vorkehrunge—
Mitten in der Wüfte häufeln fie lange. divergirende Mauerlinie
auf, an deren Zufammenftoß fie tiefe Löcher in die Erde grabe
in welche der gefchloffene Jägerfreis die Gazellenfhaaren dur Di
breite, immer enger werdende Mauergaffe hineintreibt. In die für
fen Gruben hinabgeftürzt, können fie dann leicht in großer Zal
abgeichlachtet werden. Das Fleiich wird gedörrt von Sonne un
Wind und fann dann auf lange Zeit zu VBorräthen dienen, wie bi
Sundern dag Büffel-, bei nordifchen Völkern das Rennthierfleifch. 8
Hausthieren haben fie nur Eſel und leben auf der niedrigften Stu
der menfchlihen Bildung. Mit ihnen in nähere Gemeinfchaft 3
treten, wollte Thomfon durchaus nicht gelingen. Sie verlaflı
dag Innere ihrer fihmwerzugänglichen Wüfte aus Furcht vor Di
Tribus der Anafeh nie, Fommen felbft nicht einmal bis nad) Sphi?,
und es werden nur felten einmal Einzelne von ihnen in Aleppo 97
jeben, wenn friedliche Zeiten eintreten. Der englifche Con]
° Barfer in Uleppo, der fich viel mit ihnen zu thun machte, nen
fie ein ſimples, aber friedliches Völfchen der Wüſte, das feiner Ja
lebt, weder Raubüberfälle gegen andere Tribus ausübe, noch ——
jende beraube. Thomſons arabifche Bekannte in Sphiri ve
|
204) W. Thomson, in Bibl. Sacra. 1848. V. p. 473 —474.
°) L. Col. Squire, bei Walpole 1. c. p: 341. 9*
Die Umgebung Aleppo’s. 1705
ficherten ihm, daß unter den Familien diefes eigenthimlichen Jäger:
tribus der Name Zobah häufig vorkommen folle, doch, meint
Thomjon, bedürfe dies noch einer näheren Unterfuchung.
Auf der Rückkehr vom Salzſee weftwärts, zwilchen Abu Ser:
rain und Sphiri liegt ein Eleines Dorf Melluhah (auf Ruſ—
ſeau's Karte, aber Mallula auf Chesney’s Karte), bei wel-
chem die Ruinen einer bedeutenden Stadt mit vielen Säulen lie
gen, die ſchon Pietro della Valle kannte. Die Unficherheit jener
Gegend berichtet Thomfon aus eigener Erfahrung auf diefem Rück—
wege nach Aleppo, wo ein vorüberziehender Räuberhaufe einen Sun
gen geftohlen hatte, der glücklicher Weife von der europäiſchen Sagd=
partie, mit der Thomfon diefe Tour unternommen hatte, den
Räubern wieder entriffen werden fonnte; da er aber am zweiten
Tage gegen Abend in der Dunkelheit hinter den Neitern etwas
zurückblieb, wurde er zum zweiten Male von den Räubern wegge—
fangen, die mit ihm fortgallopirten, fo daß fie Niemand erreichen
konnte, um ihn zum zweiten Male zu befreien.
Erläuterung 5. .
Ueber Boden, Clima und die wilde Wegetation von Aleppo
| und feiner nächften Umgebung.
Nachdem wir uns in dem ganzen Gebiete Nordfyriens bins
reichend in den verfihiedenften Xocalitäten genauer in geographi-
her, hiftorifcher und ethnographifher Hinfiht in concreto zu
orientiren gejucht haben, während dies in allen früheren geographiichen
Werfen nur in abstracto der Fall war, denen Zeit und Umftände
nit jo viele Quellen von Augenzeugen aus der Ver—⸗
gangenheit, wie der’ Gegenwart einen gleich reihen Schaß der
wichtigften Thatjachen entgegen führen Ffonnten, jo bleibt nur noch
die jpecielle Beleuchtung der Haupmitte des ganzen Gebietes,
welche zuvor meiftentheils alleiniger Gegenftand geographifcher Be—
ſchreibungen zu fein pflegte, nämlih die Monographie der
Stadt Aleppo, übrig. Da diefe aber durch ihr erft jüngereg,
meiſt nur für den Handelöverfehr günftiges, alſo befchränkteres
Aufblühen von geringerer allgemeiner Bedeutung gewefen ift, fo
dürfen wir und hier, wo es feinesweges auf fpecielle Städtebe—
1706 Weft-Afien. V. Abtheilung, I. Abſchnitt. F. 44.
Ihreibungen abgefehen ift, mit einer kürzern Characteriftif der-
jelben begnügen, zuvor aber dafür die Bedingungen näher er-
fäutern, unter denen fie ihre fpecielle Weltftellung erhielt.
Zu dem wefentlih fhon Befprochenen diefer Bedingungen, den
Zänderräumen, Diftanzen, Gommunicationen und Um:
gebungen fommen bier noch in unmittelbarer Nähe von Aleppo's
Localitäten die Berhältniffe des Bodens, des Clima's, der
vegetativen, thierifchen und menſchlichen Belebung hinzu,
zu deren lebendigerer DVergegenwärtigung Folgendes dienen möge.
Ueber die Stadt felbft muß man fih in Dr. Al. Ruffells
Meifterwerfe, „Naturgefchichte der Stadt Aleppo, Rath holen, das
auch für die Gegenwart noch über die meiften ffationairen Ber:
hältniffe Iehrreiche Auskunft giebt. Ueber die wechfelnden ſta—
tiftifhen Zuflände und ihre Gegenwart haben wir Berichte
in 9. Guys Statistique du Pachalik d’Alep, beides Werfe
von Kennern, die lange Sahresreihen hindurch, in Aleppo einheimifch
waren. Wenn aber bet ihnen Bieles ſchon in dag fpeciellfte voll
ftändige Detail einführt und tabellarifch aufgezählt ift, fo haben
wir hier nur die Refultate derfelben nach ihrem gegenfeitigen Zu:
fammenhange vorzuführen und auf das in ihnen Characteriftifche
hinzuweiſen. Beſonders Iehrreich, aber in anderer, zuvor völlig
unbeadhteter Hinfiht des Florenreichs find. unferes verehrten
Freundes Hr. Th. Kotſchy's 8) wiſſenſchaftliche und ſinnreiche
Beobahtungen aus feinen noch ungedrudten Tagebüdern,
die er während jeines dreimonatlichen Aufenthaltes in Aleppo als
Botaniker und vielerfahrener Wanderer im Orient gemacht und
ung, wie fchon frühere, zu veröffentlichen geftattet hat (vergl. oben
©. 1137—1146, 1229—1233 u. a. D.).
Früher hatte der höchft achtungswerthe Dr. med. 2. Raus
wolf aus Augsburg (1573) 7), ein zu feiner Zeit ſchon gelchrter
Kräuterfenner, die Gewächfe Syriens aufmerffam gefammelt und 7
befhrieben, und Ruffell in feiner Naturgefchichte 8) zwar einen ih
0°) Befannt durch feine reichen botanifchen und zoologifchen Samm—
lungen für das Kaif. Königl. Wiener Naturalmufeum und die ſyſte—
matifchen Befchreibungen derfelben in J. Ruffegger, Neife. Bd. 1. 2.
1843. Anhang von Fenzl, Nedtenbacher, Heckel u. A. S. 876—1099.
) &. Rauwolfen, Med. Dr. in Augsburg, Aigentliche Befchreibung
feiner Reife in die Morgenländer. Augsburg, 1582. Cap. 6 bis 9,
©&.68 bie 128. 9) A. Ruſſell, Naturgeich. von Aleppo. Th. IL
S. 139—197. |
Der Boden um Aleppo. 1707
eigenen lehrreichen Abjchnitt von den Gewächſen Syriens gegeben,
aber das eigenthimliche dort fo local geftaltete Naturleben des Ge—
wächsreiches ging nicht daraus hervor, wie aus Kotſchy's Beob-
achtungen, in denen der ganze Gntwidelungsproceß der localen
Srühlingsnatur von Aleppo uns in’ dem anziehendften Gemälde
hronologifch, climatifh in feinem natürlichen Zauber vor die
Seele tritt.
1) Der Boden um die Stadt Aleppo nad) feinen drei—
fahen Qualitäten.
Aleppo, jagt Ruffell), ift in der Entfernung von wenigen
Meilen von einem Kreife von Hügeln umgeben, welche zwar nicht
hoch, aber an den meiften Stellen höher find als der ſich erhebende
Boden näher an der Stadt, fie find überhaupt felſig, fparfam mit
Quellen verjehen und gänzlich von Bäumen entblößtz aber fie ge:
ben Schaafen und Ziegen gute Weide, und manche Flecken davon
find angebaut. Der Raum innerhalb diejes Kreifes befteht aus
‚ abhängigen Hügeln und zahlreihen Anhöhen, die von Ebenen amd
| Heinen Thälern durchfchnitten werden. In einigen von. dieſen Ebe—
nen iſt der Boden röthlich oder ſchwarz, reich und fruchtbar, ſonſt
\ aber weißlich, jeicht und voll Feiner Steine. Die höher liegenden
Streden find meift dünn mit diefer armen, weißlichen Erde bededt,
und an manchen Stellen nach der Spike hin zeigt fi der bloße
| Kalkfelfen.
J Dieſe gewiß ſehr richtige Angabe wird durch Th. Kotſchy's
Beobachtungen 10) auf ſeinen Ausflügen (im Frühjahr 1841) um
die Stadt erſt lehrreich vervollftändigt. Dreierlei Arten von
Culturboden ſind hier zu unterſcheiden: 1) die lettige,
ſchwarze, fette Erde; ſie liegt unmittelbar auf dem dichten
Kalkſtein, in einem ſtets feuchten Zuſtande, und herrſcht zumal auf
den Höhen der Hügel beſonders vor; der intereſſanteſte Theil
der Landesflora wächſt in dieſem Boden. Eine durch die Kalkun—
erlage bedingte Eigenſchaft iſt die, daß zu Ende April, ſobald
die Regen gänzlich aufgehört haben und die Zeit der Dürre bereits
| hren Anfang genommen hat, dieſer Boden bröcklich locker wird, ſich
on lauter kleine Theilchen zerſetzt und ſchuttartig daliegt. In die—
— —
—
PA, Ruſſell, Naturgeſch. von Aleppo. I. &.6—7.
9) Th. Kotſchy, Tagebuch. Mfer. 1841.
“
1708 Weft-Aften. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 44.
jer Zeit erblühen fehr viele diefer Gegend eigenthümlichen Gewächfe,
während fie aus der Tiefe noch hinlänglich Feuchtigkeit erhalten,
und die Saaten defto jchneller ihrer Reife entgegen eilen. Vor—
züglich werden hier Linſen, Flachs, die Kichererbſe (Cicer
arietinum), die Bohne (Vicia faba), welche letztere fehr große
Schooten trägt, gebaut. Diefe legtere wird Faum halbausgewach—
fen und noch ſehr zart zu Marfte gebracht, wie überhaupt Hülfens
früchte und Bohnen hier ein ganz vorzügliches Gemüfe liefern.
Diefer brödliche Boden ift fehr leicht, und die flarfen, vom Ama
nus herftrömenden Weftwinde, die oft 2 bis 3 Tage anhalten, wer
hen einen Theil dieſes Bodens von den ihnen ausgefegteren Stel-
len nadt zu anderen Häufchen hinweg. So befteht alles Hügel=
land auf der höher gelegenen, hügelichten Weftfeite derfelben von
Aleppo bis Antiohia und Ladifieh vorherrichend aus ſolchem Ter—
rain. So wie die heißen Tage in der zweiten Hälfte des Mai
anfangen, ift auch ſchon zum größten Theil die Vegetation auf je—
ner Seite dürre geworden, und wo vor’einen Monat noch die
ſchönſten Pflanzen prangten, fieht man dann nur traurige gelbe
Nefte, ein wüſtenähnlicher Anblick. ;
2. Die ftehend ziegelroth jeifige Erde. Diefe ift in
den Ebenen am weiteften und allgemeinfte ausgedehnte Erdart,
die im naffen Zuftande noch fehmieriger ift als jene fhwarze, und |
in naffem Wetter ſehr bejchwerlich für das Gehen wird, auf Tuch
ſehr feſte Slede giebt, die, felbft wenn troden, nicht ausgebürftet werz
den können, ein glänzendes Ausfehen erlangen und ftets erft aus—
gewaschen werden müffen, um fortzugehen. Iſt fie dürre, jo wird
fie ſcharfkantig und Fann, aufgeriffen, mit ihren Kruften die Haut
biutrünftig machen. Die Gärten der Biftacienpflanzungen, ein Theil
des Dſchebel Nahas und der größte Theil der füdlichen Ebene von
AUleppo gegen die Berghöhen von Sphiri und Kinnesrin hin befteht ©
aus diefem röthlihen Boden, den man dag „Brotvon Aleppo”
nennt. Auf ihm gedeihen die Weizenfaaten ungemein üppig, wo ©
er noch naffer ift, wachen mehrere Pflanzen zwifchen ihnen, deren
Saamen das Gebäck fehr ſchwarz färben und ihm die Bitz
terfeit geben, welche dem Brot zu gewiffen Zeiten in Aleppo eis Ti
gen iſt. Dies ift-der Fall bei Weizenmehl aus jenen naffen ©
Feldern, auf denen die fogenannten Marrdel der Araber (d. i—
mehrere Centaurea-Arten, verutum, balsamita, und Scabiosen-
Arten, axillaris und peduncularis) wachfen, deren Saamen das 7,
Brot fo bitter machen. Diefer rothe Boden herrfcht nach der ganzen 7
Das Clima von Aleppo. 1709
Euphratgegend bis Nizib und Biredfchik vor, überall wo vulcanifche
Berge in prismatifchen Felfenmaffen fich erheben. Auch um Aleppo
ift diefer ziegelrothe Boden wol eine Folge feiner vulcaniſchen
Unterlage, wie fie dort freilich nur am Dichebel Nahas zu Tage
fommt, aber wol einem großen Theile jener Plateaugegend unter=
liegen mag, unter den oberen Kalf- und Kreidelagern. In bei-
den Erdarten fommen fandige Beftandtheile nur fehr ſparſam vor.
Die dritte Erdart ift das mehr fandigeAlluvialgebiet
des Halebfluſſes. So weit diefer fich gegen Norden verfolgen
ließ, fließt er über Kalk und vulcanifches Geftein, wodurd dag
Bodengemenge öfter ein befonderes Anjehen erhält. Durch Dung—
mittel aller Art, die aus der Stadt zugeführt werden, eignet fich
dDiefe Niederung des Aleppothales, jo weit e8 im Sommer an
Waſſer nicht fehlt, befonders zu Gemüfe, und wird auf ihm die
Mühe des Anbaues reichlich belohnt. Die Biftacien, die au
anderwärts gedeihen, find hier auf diefem Boden, wo aud Obfts
gärten ftehen, der einzige Baumwuchs, doch erfreut fich diefer Fei-
ner befonderen Pflege und wird ganz der Natur überlaffen.
2) Das Clima von Aleppo
wird nach dem Verlaufe der Jahreszeiten von Al. Ruſſellu)
‚angegeben. Don Hügeln umgeben, hat die Stadt doch eine reine,
aber durchdringende windige Luft, die jedoch zu fein für Auszeh—
rende iſ. Abendwinde herrichen im Sommer täglich und mil:
dern die Hiße, die fonft öfter unerträglich fein würde. Die Wit-
terung hat einen jo regelmäßigen Verlauf, daß 3. B. von Ende
Mai His September alle Städter auf den Dachterraſſen ihrer Häus
jer im Freien Schlafen, ohne allen Nahtheil. Der Frühling bee
ginnt Schon im Februar, dann grünen die Saaten, der Mans
delbaum blüht gegen Ende des Monats, ebenſo Aprikofen, Pfir-
fihe, Pflaumen. Noch wehen zwar falte Winde und Regen fallen,
aber nur in furzen Schauern. Der April zeigt fih ſchon beftän-
dig, mit klarem Himmel, doc noch mit Furzen, erfrifchenden Regen;
Alles fteht in voller Blüthe. Im Mai beginnt dag Getreide ſchon
‚gelb zu werden, Ende des Monats ift die Ernte; alles Getreide
wird mit den Wurzeln ausgeriffen, dann flehen die Felder nadt.
|
—
214) A. Ruſſell a. a. O. J. &.83—96; vergl. Corancez, Itin. 1. c.
pꝛ 18, 20.
1710 Weft-Afien. V. Abtheilung. I. Abfchnitt, F. 44.
Plöglih tritt der Sommer einz felten fällt einmal Regen; immer
ift Harer Himmel, nur Abendwinde fühlen und einzelne Gewitter
ergießen fih. Wehen Oftwinde, die nun vorherrſchend werden,
fo tritt Dürre ein, oft Badofenluft mit Staub, der man Thüren
und Fenfter verfchließt; dennoch trodnet fie die Haut an Geficht
und Händen; aber giftige Simum, oder Simuhli, fo nennt fie
U. Ruſſell, wie in den füdlihen Wüften, find bier unbekannt.
Sm September erfcheinen die erften fogenannten „Nilwolken“ am
Himmel, die Nächte bei zunehmender Länge werden fühl, und mit
Michaeli fallen wieder die erften Regenschauer, denen 20 big
30 Tage der herrlichften Frühlingszeit folgen, bis wieder die ſoge—
nannten zweiten Negen ergiebiger fallen. Der Uebergang vom
Herbft zum Winter ift langſamer, allmäliger als der plößliche Wer
bergang vom Frühling zum Sommer. Die Bäume behalten ihr
Laub bis Ende December; mit den zweiten Regen zieht man
zwar Winterkleider an, aber Feuer in den Zimmern macht man
nur erft gegen Ende des Monats. Erft mit dem 20Often fängt der
firenge Winter (Murbania genannt) an, der in der Regel AO Tage
dauert, doch mit jehr verfchiedener Winterfälte, in 13 Wintern er—
lebte Nuffell nur drei Mal Eisdide, die den Menfchen tragen
fonnte und nur an Schattenftellen; manches Sahr vergeht ganz
ohne Schnee, oder er bleibt nicht lange liegen; in 13 Wintern
erlebte e8 Ruſſell, daß der Schnee nur, drei Mal länger als ei—
nen Tag liegen blieb. Corancez fagt,. daß dag Eis während,
feines dort fangen Aufenthaltes doch öfter 2—3 Zoll did geworden,
Sm Sonnenfhein ift e8 dabei doch warm, Narcijfen blühen dann
im Freien; Hyazinthen und Beilchen blühen im Sanuar in
Menge. Doch werden Feine Pomeranzen in den Gärten gepflegt,
und in manchen Wintern find wol ſchon einmal die Granatäpfel
erfroren.
Da Dr. 2. Naumwolfi?) zu feiner Zeit, 1573, als ein guter
Kräuterfenner zu Aleppo von Pomeranzen, Limonen und Gitronen
in den dortigen Baumgärten ſprach, die heutzutage dort nicht mehr
gedeihen, jo hatte man wol daraus ſchließen wollen, die Tempera
tur müffe ſich feitdem verfchlechtert haben, was aber wol zu vorei—
fig fein möchte, da ſelbſt Ruſſell dem nicht beiftimmte.
912) Dr. 2. Rauwolfen, Aigentl. Neife in die Morgenländer. Augsb.
1581. 4. Cap. VI. ©. 72; A. Ruſſell a. a. O. J. S. 111.
Das Clima von Aleppo. 1711
Noch vor 30 Jahren, ſagt Corancez33), alfo in dem vor-
legten Jahrzehend des achtzehnten Sahrhundertg, babe man dieſe
Agrumi in Haleb gehabt, aber ein einziger, ſehr kalter Winter
habe ſie zerſtört, und ſeitdem (1813) habe man keine Verſuche zu
neuen Anpflanzungen gemacht. Als dieſen harten Winter führt
Dlivieri) das Jahr 1796 bis 1797 an, in welchem die Agrumi
ale zu Grunde gingen durch die ſtarke Kälte, Daffelbe wieder:
holte fih im Winter 1834 bie 1835, wobei die in geſchützten Stel—
len ſtehenden, noch übrigen Orangerien nicht zerſtört wurden,
aber, nach Aucher Eloy, der im Jahre 1837 dort war, noch ſehr
viel litten.
Vorherrſchende Winde ſind im Winter und im Srühling *
don RB. und S.O.; diefe find die fälteren. Die Sommerwinde
vom Juli big zum Herbſt find von Morgens 10 Uhr an ganz
regelmäßig Oftwinde und find ſehr Heiß; die Abendwinde nad) Son⸗
nenuntergang von Weſt find kühl. Gewitter find nie übermäßig
und heftig; Hagel fällt nur in der legten Zeit deg Frühlings bei
ſchweren Wettern, aber dann auch in ſehr großen Körnern big
2 Zoll im Durhmeffer, und öfter hat man 5 Loth wiegende Eis—
ſtücke herabfallen ſehen. Erdbeben ſind faſt jedes Jahr merkbar,
aber meiſt nur ſchwach, wenig beachtet; das von 1822 war deſto
zerſtörender. Zwiſchen Aleppo und Aintab, ſagt H. Guysıs),
zeige ſich der Crater eines erloſchenen Vulcans, den frühere Ge—
ſchichtsſchreiber noch brennend gekannt haben ſollen; der mächtige
Craterrand beſtehe aus Baſaltgeſtein (7). Nach neueren Wetter:
beobachtungen in Aleppo giebt derſelbe als mittlere Jahres—
emperatur 2 - + 15° Reaum.
Mittel⸗Frühlingstemperatur 131,
Diktel-Sommertemperatur Wr: El
Mittel-Herbfttemperatur —
Nittel-Wintertemperatur BD. Wi
Vorherrſchende Winde ſind im Jahr:
von Weſt 178,
von Oſt 104,
von Nord 38,
im Ganzen alfo über 300 Tage Wind,
N,
”) Corancez, Itiner. p. 18. 9 Olivier, Reiſe in das türkiſche
Be: Weimar, 1805. Th. II. S, 519; Aucher Eloy, Voy. I.
p. MB. Guys, Statistique du Pachalik d’Alep.
p- 11-17,
„
[23
[22
„
1712 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 44.
Die Dürre hält 8 bis 9 Monate an, dann werden nur die
Heinen Felder, die fich bewäffern laffen, bebaut; der Thau hört
mit Mai auf umd fängt erft Ende September wieder zu fallen an.
Negentage zählte man im Jahre 1844 nur 61, Froft 35 Tage;
Schneefall nur einmal, am 18. Januar, den folgenden Tag thaute
er wieder auf; nur drei bis vier Mal geringe Hagelfchauer. Nebel:
tage waren im Jahre 1844 nur 4 bie 6. |
Sehr viele Sternfhnuppen zeigen fih im Sommer, die
vorherrſchend gegen ©. fich bewegen. Die Luft ift fehr electrifch;
wenn der Schweif am Schenkel des Pferdes anflebt oder das -
Hundefell im Dunkeln Zunfen fprüht oder man ähnliche Wahrneh-
mungen macht, kann man mit Sicherheit auf einen Erdbebenftoß
rechnen; gewaltige Wirbelwinde und Sandhofen erheben fich in den
Ebenen.
Im Jahre 1844 fror e8 während 35 Tagen, ein außerordente
fiher Fall, bei dem die Granaten- und Dlivenblüthen großen
Schaden litten. Der Barometerftand wird auf 27° 7° angegeben; ©
die abjolute Höhe über dem Meere fcheint nach) den Nivellements
von Thomfon zwifchen 1,100 bis 1,300 Fuß zu betragen.
3) Der Blumenfalender im Frühling und das Vege—
tationggemälde von Aleppo und feiner Umgebung, B'
nah Th. Kotfhy im Sahre 184116). |
Monat März.
Vom 4. dieſes Monats an trat anhaltendes Regenwetter mit ©
einzelnen ftarfen Güffen ein und dauerte bis zum 11., wo ſich der
Hinmel erft entwölfte und Pflanzen einzufammeln geftattete, denen
nur etwa erft die verjchiedenen Grocusarten in ihren Blüthen vorz
angegangen waren, fo daß für den Beobachter nur wenig verſäumt
war, der Folgendes für die Freunde der Flora berichtet.
Die legten Negen haben die Saatfelder befonders erquidtr
denn im Winter waren fie ſparſam; diefe ziehen fih vom Antiochias
Thor (in Wet, Bab Antafi)17) in füdöftlicher Lehne auf dem
Meftufer des Kuweik, neben der Straße nah Antiochia gelegen,
>16) Th. Kotfchy, Tagebuch. Mſer. 1841. '') Siehe Grundriß der 7.
Stadt Haleb bei Niebuhr, Reife. Th. III. Tab. I. ©. 6, und reducirt **D
in A. Ruſſell, Naturgeſch. J. S.20; Rousseau, Plan de la Ville 7")
de Hhaleb et des environs. 1818. N
Die Frühlingsvegetation um Aleppo. 1713
n, und find am 17. März Schon mit Blumen gefhmüdt. Weber
nen zeigen die baumlofen, jonft nackten Felfenhügel aus Kalfftein
ıen fröhlich ergrünenden Rafen, der fich aber erft fpäter mit Blu—
on ziert. Auf Weizenfeldern ift Ceratocephalus falcatus
on großentheil® verblüht, und zeigt fich überall in großen Maf-
1, den Boden überdecdend mit feinen Früchten. Die Saatfelder
gen die erften Frühlingsblumen: Chorisphora compressa Boiss.
t lillarothen Blumen und Früchten in Menge; Lithospermum
auifol. Tenore, mit blauen Blüthen, wähft raſch und hoch über
> Getreidehalme empor; Hypecoum procumbens L. ſtreckt ſich
ftgefiedert in die Jurchen hin; Krophila verna Dec. fteht dicht
den Rändern der Saaten. Andere Blüthen in den Saatfeldern
d Chrysanthemum praecox bei H. Schultz Bip. mit dunfel:
ünen, zierlich feingefiederten Blättern; Texiera glascifol. Jaub
Spach, ganz erwacjen mit Blättern von feegrünem Anflug;
speris erenulata Dec. mit lillarothen Blumen.
Während Die ganze weitere Umgebung der Hügellehnen
t einem frifchen und lachendheranwachſenden Grün überdedt ift,
eiten in den Saatfeldern wirklid die Maffen der Farben um ih:
Borrang. Zu der hervorftechenden Tillarothen tritt die
Ibe Farbe in der Mehrzahl der Species hervor: Hypecoum
f umb., Ceratocephal. falcatus, Texiera glascifol., Calepina
rvini Desf. .jamt den Scheibenblüthen von Chrysanthemum prae-
, deifen fehneeweiße Strahlenblumen wie Sterne auf dem bunt:
nen Teppich umherliegen. Ueber die Spiken des noch grünen
teidewuchjes drängt das Lithosperm. tenuifol. feine befcheidenen
en Blüthen himmelwärts.
Zweite Hälfte des März. Noch verlieren die Felder ihre
ht nicht; zu den vorigen Blüthen fommen nod) die des Cerastium
oliatum L., Cerastium dichotomum L., die ultramarin blaue
Asperula orientalis Boiss., Aristolochia maurorum mit den
schen Blumen (Kabenohr der Aleppiner), Malcolmia africana
Matthiola oxyceras, die noch mannichfaltigere Schattirungen
Mene Felder bringen.
Nah dem Dften, hinter den Piſtaziengärten liegende Felder im
rothen Boden zeigen in dichten Büfcheln zufammengewachfene
a libanotica Zuce. var. major und Astragalus ascophorus
h. n. sp. mit goldgelben, am Boden fienden Blumenföpfen.
‚Bis Ende März ift die auf der weftlichen Seite fih hins
itter Exdfunde XVII. Qaagı
-
1714 Weſt-⸗Aſien. V. Abtheilung. IL. Abſchnitt. S. 44.
ziehende kalkige Hügelkette ſchon mit Blumen befeßt. Clypeol:
Jonthlaspi L., Lysimachia, Linum stellatum L., Vaillantia hr
spida, Meniocus grandiflorus Jaub et Spach, Hutchinsia chry
santha derf. zieren die Ränder der Felſen als zarte und klein
Pflänzchen. Alsine pieta Fenzl. auf ſchwarzen Schiefergruppe
unten am Fuße der Hügel mit kleinen rothen Blümchen zerftren
und allein. Paronichia argentea Lam., Telmissa sedoides Fenzl
Sedum cespitosum Dec., Salvia molucella B. und bracteat:
Astragalus halepensis Boiss. ftrauchartig mit dornigen Blattrefte
bis 1 Fuß hoch; Campylocarpum syriacum Boiss, find über di
Flächen der Hügelhöhen an Felfen und im Rafjenboden vertheil
fie ftehen jeßt alle fchon im Anfang ihrer Blüthezeit. i)
An der Oftfeite des Dſchebel Nahas, der aus vulcanifche
Geſtein befteht, ift die Vegetation ganz ausgeftorben und der kahl
jhwarze Felſen flicht von dem ihm umgebenden Grün ſtark a
Die Furzgrafigen Lehnen der Südfeite dieſes Berges, die auf Ka
liegen, zeigen bis Ende März in Blüthe: Veronica triphyllos m
reichen tiefbfauen Blumen, Anemone coronaria bildet einen du
kelrothen Teppich; Plantago lanceolata L., eryostachys Teno
Silene olivieriana, Pterotheca bifida F. et M., Campylocarpı
syriacum Boiss.; Scorzonera pilosa, var. latifolia, Muscari #
cemosum W. var. halepense; Plantago striata Schausb.; Tri
lium subterraneum L., auch stellatum L.; Calendula graci
Bromus tectorum L., Avena pilosa M. B.; Sysirinchium nov. ı
Trixago latifol. Reichenb.; Silene melopica Fenzl. var. purpure
Plantago cretica, Koeplingia (?) rhagadialoides De., Matthio®
oxyceras De. Ein Theil diefer Pflanzen bedeckt auch die Pa
der weftlich von Aleppo liegenden Hügelreihe.
Wo fih auf Steinhaufen Gefträudhe von Pistacea, Au,
Crataegus zeigt, Die zwiſchen den Feldern gegen Süden #
Dihebel Nahas hin liegen, ift Alles mit Blumen von Muse
ciliatum und Asperugo procumbens überfüllt. An dem Zufe
Hügelreihe findet fih an flerileren oder noch mit ihrer DVegetati
zurüdgebliebenen Stellen: Sisymbrium rigidum M. B., Iberis‘ od.
rata L., Malcolmia africana, Anastatica syriaca, Lepidium p
foliatum L., Ranunculüs myriophyllus. 1%
An ——— Stellen der Waſſerleitung blühen: I |
glomeratum Thuill., Viola pentadactyla Fenzl,, Aethione
terocarpum F. et M.; Veronica syriaca L. et Sch,; Holo:
umbellatum L. var, oligandrum Fenzl. u
Vegetation im April um Aleppo, 1715
Sn den Gärten an den Ufern des Kuweik wähft die Efche
'raxinus lentiscifol. Desf.), noch zum Theil in Blüthe, die ge-
eine Ulme (Ulmus campestris), bereit8 mit Früchten, zwei
aumarten, welche vorzugsweife mit einigen Bappeln und hohen
jeiden den Fluß überfchatten. Unter ihnen blühen dann Car-
mine hirsuta L., Ranunculus muricatus, myriophyllus und
aria var, major L.; Calepina Corvini Desf.
Nach der Seite der Biftaciengärten, die gegen Oft liegen,
die Vegetation noch Farg; ihre Abdahung geht gegen N.W.,
t durch Ranuneulus asiatieus geſchmückt, mit feinen aus Schar—
hroth ins Schwefelgelbe übergehenden zahlreichen Blumen. Da
jüdlihen Graslehnen des Dihebel Nahas viele Blumen ha-
1, jo ift das Anſehen ihrer Farbenfülle jenem der Saatfelder
nlich. Meberrafchend ift der Anbli durch die Maffen des Roth
‘ Anemone coronaria L., de8 Blau der Muscari racemosum,
3 Gelb der Pterotheca bifida und Calendula gracilis, fowie
> Rofentoth der Matthiola gracilis; die Natur hat hier durch
miich gleichmäßige VBertheilung der Farben einen Wun—
tteppich gewoben, der das zarte Dunfelgrün des feften Gras-
dens zum Untergrunde hat, während die Saatfelder durch ihr
n= und Herichwanfen einen helleren, eigenthümlich erhabenen An—
ck gewähren.
Monat April.
Gegen Mitte April ſind die Saatfelder ſchon hoch geworden,
Klatſchroſen (Papaver argemone L.) mit ihrem Pupurroth
faumen fie an den Rainen entlang. Lallemantia iberica F.
. mit fchönen blauen Blümchen, Gladiolus spec. nov. mit
n rothen Blumen, ausgezeichnete Zierpflanzen der Gegend,
füllen die an der Seite der Wafferleitung befeuchteten Saat-
*, an ihrer halben Länge von der Stadt nordwärts bis zu
fans Zeichen. Bongardia Rauwolfi A. Meyer, bereit8 ver:
t, erfüllen die am Fuße der Wefthügel gelegenen Felder mit
Sauerampfer ähnlichen Blättern, die im März eingefammelt,
emüs verkauft oder von den Aermeren im Volk roh zu Brot
yeift werden; der Gefhmad ift weit angenehmer als von Rumex
nus oder scutatus. Silene molopica Fenzl. var. pallida und
otoma Ehrh., en helioscopia L., Adonis aleppica
Qqqqq2
1716 Weft-Afien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 44,
Boiss. n. sp., mit ſchön dunfelrother, großer Blüthe, auch Adoni
aestivalis L. var. pallida Boiss,, Specularia speculum L., Pha
laris nodosa L., Arnebia cornuta Dee.; »dieſe zeigt lange, gell
Blüthen an den Nändern der Saatfelder. Veronica campylopot
n. spec. Boiss., reich an Eleinen fafurblauen Blumen, Campanul
strigosa Russell var. grandiflora Fisch, Vaccaria parviflo
Moench, eine wuchernde Blume, rofaroth mit dunfelem Grund
Aethionema eristatum Dec., Coccinea spec, nov., mit bla
Blumen und ganz eigenthümlichem, faftigem Stengelbau; Craml
quadricostata Boiss., Hyoseyamus pinnatifidus n. sp. Schlechtent
ein feltenes, ſchönes, ftarf nah Moſchus riechendes Gewächs; Ve
bascum Kotschyi n. sp. Boiss., meift alles hohe Pflanzen in, de
noch höhern Getreide. Auch rüden jet noch im Getreide ei
Menge Blumenfnofpen von Gentaureen, Scabiojen und amt
von Gewächfen ihre Köpfchen über die Höhe der Halme hinaus, U
jo wie fie diefe überreichen, blühen fie auf. Hier in diefen Sm
feldern um ganz Aleppo herrſcht in der Zeit die rothe “
farbe befonders vor, nah ihr das Blau, feltner das Gelb.
Das Kalffreides Hügelland weftlich von Alepyo |
dem bafaltartigen Gefteine des Dihebel Nahas, das
von Nord nad) Sid hinzieht, zeigt in Menge: Lasiospora c
carpa C. H. Schultz Bip. B. Kotschyi, Anchusa strigosa Labil)
dann an feuchten, mehr fchattigen Stellen Hedypnois polymorp
Dec., Senecio laxiflorus Viv. An dürren, der Sonne am ſtärkſe
ausgefegten, noch erdigen Kanten fteht die Echinaria capitata Des |
während Astragalus polyrachys Boiss. nov. sp. und Astraga
emarginatus Labill. auf fargem und unfruchtbarem Boden u J
durch Ibrahim Paſcha neuerbaute, aber ſchon wieder niedergebram
Windmühle auf Kreidekalk gedeihen. 0
Echinospermum pachypodum Dec., Silene grammatocal#
Fenzl, Centaurea crupina L., Geropogon glaber L., Salvia s
riaca L., Onobrychis Kotschyana Fenzl, Achillea trilingukE
C. H. Schultz Bip.; alfe diefe Pflanzen erheben jene, jest je |
matteren Raſen nicht zu der Pracht mit ihren Blumen, wie ng
fie in den Saatfeldern antrifft, weil fie weiter auseinander zerſtr
ſtehen.
Auf den Kalkfelſen der Hügel zeigen ſich jetzt viele a) |
gegeichnete Gewächſe: Callipeltis cucularia Stev., Die befond
üppig. in Ritzen der Felſen gedeiht, Stipa aleppica Hochst,
dürren, der Mittagsfonne ausgefegten Stellen, Urospermum |.
Vegetation im April um Alepyo. 1717
ides Dec., auf fehattigen Stellen einiger Klüfte; Silene echi- _
fa Otth., Sedum simplex Steudel, Telmissa sedoides Fenzl.
sp. und ein novum genus; dieſe lieben den Saum der feinen
ufenabfälle an den Wänden. Cine Saxifraga hederaefolia und
rophularia caesia Fl. graeca var. canina liebt fehattige, auch
rhängende Stellen der Feljen, die am Wege nah Eheilan
ſchebel el-Raſas genannt werden.
- In hie und da herumliegendem, geröllartigen Boden ımter den
abhängen aus diefem weißen Steingeröffe felbft erheben fi:
lerianella orientalis Schl. n. sp., Habrosine spiculiflora n. sp.
nzl., Stipa Kotschyana Hochst.n. sp., Lagoetia cuminoides L.,
gilops triuncialis L., Alsine hispanica Fenzl., und beffeiden
weitere Geröllpartien, die nicht fteil, ſondern horizontal liegen,
t ihrem Grün täufchend.
Im Often von Piecciotto's Garten am Bab Allah liegen in
inger Entfernung Steinbrühe zum Kalfbrennen, jehr umfang-
ch und alt, darin Paronichia hispida Steudel n. sp. und Al-
e decipiens Fenzl. wachfen.
Am Fuß der Hügel hinter den Gärten gegen Antiochia hin
hit jehr häufig Ranunculus oxyspermus M. B. Das anftei-
ide Terrain zwifchen den Gärten und Hügeln nährt Sterigma
nentosum De. bis -in die Saatfelder hinein. Scrophularia canina
£, bicolor, Foenum graecum fteht auf Kiefelboden. In Linfen-
(dern, die in befonders fchöner Blüthe ftehen und um Aleppo
Menge gebaut werden, blühen in Gelb Anthemis scariosa Dee.
d Linum“ flavum. Auf dem unbebauten, Färgeren Boden der
hnen iſt Astragalus hamosus L., Rhagodiolus stellatus L.,
ieus Kotschyi C. H. Schultz n. sp., eine gegen Sieber durd)
reines Bitter fehr bewährt befundene Pflanze; auch Heteran-
lium piliferum Hochst. nov. genus. Alle diefe Pflanzen, wie
rdus orientalis Boissier, Coronilla scorpioides Koch, Achillea
tolina L., Psilurus nardoides Trinius, Elymus crinitus L.,
rdeum bulbosum Hochst. lieben hier den fonnigen, trockneren
den.
An feuchten Stellen unterhalb der Wafferleitung, die ſumpf—
ig ausfehen, fieht man Valerianella pumila Dec., Melissa sua-
lens Benth., Alopecurus prafensis L., Bupleurum heterophyi-
ı Link, Alsine tenuifolia Wahlb. und srandiflora Fenzl,
eleria phleoides L., Veronica campylopoda Boiss. in feuch-
Saatfeldern um die Wafferleitung, und Malva scherardiana L.
1718 Weft-Aften. V. Abtheilung, I. Abſchnitt. $. 44.
füdlih von Aleppo gegen die Quellen des Ain el-Ombaret hin
Salix fragilis L. wird an den Ufern des Kuweiffluffes ein ordent T
liher Baum.
Die Piftacienhügel haben außer einigen ſchon im unbe
bauten Boden der Hügellehnen genannten Gewächfen noch Scorzo-
nera orientalis Vesling, Erucaria grandiflora Boiss., OnosmiT
echioides L. Auch an den Wänden der mächtig ſtark gebautal®
Häuſer unter den Wafferabflüffen fteht in den Quaderritzen de
jhöne Hyoscyamus aureus in der Stadt überall fehr häufig.
Un fonnign Shutthaufen der Stadt wuchert Aizoo®
hispanicum L. mit einer Menge eo; Pflanzen jene
Standortes jehr häufig.
In den Höhlen der Kalkfteinbrüche, im tiefen Schatten, kau Ani
von den Strahlen der Sonne erreicht, gedeiht Urtica pillulifera L.
Freirea alsinefolia Gaud., Parietaria diffusa M. B. und in zart k,
gewagſenen Exemplaren Bromus sterilis L. I
In dieſer Periode fängt der Schnitt der ſehr häufig gebaute |
jungen Gerfte an, ehe fie noch in die Aehren treibt, die für DW
alljährliche Maäftung der Pferde und Maulthiere gewonnen wird
Sind diefe Gerftenfaaten zu 17, Fuß Höhe gewachlen, jo werdei |
fie abgemäht, auf den Bazar gebracht und dafelbft reißend verfauft
Die Thiere treten, indem man fie allmälig vom Gerftenforn ent
wöhnt, und an diefe Nahrung, die fie reinigen fol, erſt gewöhnt
in ihre Zutterzeit ein, während welcher fie 3 bis 6 Wochen weni, |
oder gar,nicht benußt werden. Erft nach diefer Zeit nehmen fi hin
an Fleifch fehr bedeutend zu, und, wie man fagt, aud) für ein gan
zes Jahr an frifchen Kräften. Nach und nah erhalten fie dan—
wieder ihr Gerftenforn mit einer Art Häderling, der min
etwas Gerftenforn auf weiten Reifen ihre fparjame Me |
abgiebt.
Die Gerftenfelder bringen zuweilen einen zweiten Rauch |
war der erfte fehr üppig, fo wird dag — umgeackert und mi |
Hülſenfrucht bepflanzt.
In dieſer Zeit ſind die ſaftigſten Semüf in voller Herrlichtei NY
in den Gärten aufgefchoffen, an deren Spige Artifhoden u
Salate der trefflichften Arten eins der. erquidendften Nahrungs |
mittel für dag Volk bilden, das fie daheim, in Buden und auf of |
fener Straße mit Effig und Honig leidenschaftlich ohne alle J
Zubereitung genießen.
+
Begetation im Mai um Aleppo. 1719
v Monat Mai.
Dies ift der reichfte, aber auch der legte Blumenmonat.
Huf den Hügeln ift die Flora bereits von den immer wärmer wer—
enden Strahlen.der Sonne ausgebrannt; wenn auch nod Mitte
April Regen gefallen find, fo reichten fie doch nicht hin, um die
Hügelvegetation zu erneuern. Bis gegen die Mitte des Monat
Mai wird das Ausfehen der Lehnen zufehends von Tag zu Tag
sahler, gelber und unfreundlich für das verwöhnte Auge, dort nad)
teuen Formen zu jpähen, bis endlich diefe ganze Seite ein herbite
ches Ausfehen befommt und einer Dede gleicht.
Waährend diefer Abnahme der Flur finden fich mehrere der
eltenften Pflanzen, die als die legten auch zugleich die Fräftigften
m Wuchfe find. Achillea micrantha M. B. var. B. sulphurea
Dee., diefe fteht an fonnigen Stellen, ebenfo Salvia palaestinaL.,
Iymus crinitus Schreb. var., Ziziphora acutifolia Montbr, et
Aucher; Turgenia latifolia Hoffm.; Mieropus erectus L. var.
Die Flächen oben auf den Hügeln ziert eine neue Umbellifere:
ketinolema eryngioides Fenzl, zierlich durch den filberweißen
Saum um den Rand feines Blattes, mit Cirsium eryptocephalum
>». H. Schultz Bip. nov. spec. und Astragalus malacotrichus
fischer n. sp., Scabiosa Sicula und Seutellaria fruticosa Desf.
ie Lehnen mit befferm Boden, den auch die Flächen auf den
jügeln haben, bewohnt an Felfen: Thymus capitatus L., Crepis
ingirostris B. Kotschyi C. H. Schultz, während im tieferen Bo—
'ı Marrubium cuneatum Russ., das zierende Ixolyridium monta-
am Herbert, Astragalus Kotschyanus Fischer n. sp., Salvia
hireaefolia Benth. n. sp. noch beleben.
Alle diefe Formen haben ftarf gebaute Organe; ihr
abitus ift mehr behaart, ift von Farben liter oder
Satter, ing Weiße übergehend Ihre Wurzeln find
art und ziehen ihre Feuchtigkeit aus den tieferen Erd—
Die bereits in ftarfe Aehren aüfdefhofenien Getreidefelder
ben jeßt auf ihrem Wellenmeere nur eine Farbe, die von kei—
r andern mehr wie zuvor unterbrochen wird; nur dag Seegrün
igt fich allein über dem weiten welligen, vom Winde bewegten
antenfpiegel. Tiefer in fie eintretend finden fich bei genauerer
rterfuhung im Schatten und Dickicht der Halme doch immer noch
hende Pflanzen, die eigens fo vor der Sonnenhitze ihre mitun—
=
1720 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. 11. Abſchnitt. $. 44.
ter zarteren Blumen gefehüßt erhalten. Gladiolus’ sp. n., Salvie®
spinulosa L., Salvia silarea L. mit Achillea santolina ftehen im
fetten Boden in der Nähe der Stadt. Sideritis 'montana finde)
ih im rothen Aderlande gegen Damascus zu. Ajuga glabra Benth
vegetirt in dem lockern ſchwarzen Boden des Hügellandes gegei
Zatafia hin, wo auch Passerina annua wählt. Weite Streda
in dieſer Negion Aleppo's find mit Feldern der Vicia faba L. be
det, die hier in zwei Varietäten gebaut und Zul genannt wird
In dieſen Feldern fteht Orobanche pruinosa Lapeyr. in große
Menge mit einem angenehmen, aber etwas ftarfen Geruch von Zimm
und Banilfe gemengt. Bupleurum nodiflorum Sibth., Euphorbi
Scowitzii F. et M., Nigella oxypetala Boiss. find in den Bei
genſen ers dieſes Hügellandes die häufigeren zu nennen.
Sn dem röthlich gefärbten Boden gegen Khan Tuman zu fe
hen Althaea stricta fl. albo var. major, Krematocarpus tondyliunf
Fenzl. nov. spec., Glaucium corniculatum Pers. Den Saatfelden
nachtheilig wegen ihrer Menge und der bittern Saamen werde
oft auf ganzen Streden vor und in ihrer Blüthe als Unfrau
ausgeriffen: Centaurea myriocephala C. H. Schultz Bip. uml
verutrum L., Cephalaria syriaca Schrad. var. B. sessilis et pe
dunculata, und alle werden von den Arabern Murra (Marrdel
fiehbe oben ©. 1708) genannt, welche das Brot ſchwarz und bitte
machen. Bromus divaricatus Rhode var. hirsuto-pubescens Hochst
kommt hier in Getreidefeldern auch vor, a
Wenn Lolium temulentum (Zizan der Araber) fih bier. alt
Unkraut unter die Saaten mengt, ſo iſt dieſer Lolch— Saan
mit dem Brote vermiſcht weit re für die Gefundhei
als in Europa, und hat, nah Ainsworth18), wirklid die gif;
tige Eigenfchaft, wie fie dem Tollforn in der Heiligen Schrif
(Matthäus Ev. 13, 25) zugeſchrieben wird.
Die nordweſtlichen Saatfelder, hinter der Stadt auf den ebe |
nen Höhen zerftreut ftehend, geben mehrere unerwartet jchöne Plan
zen. Da fteht im Weizen Delphinium axilliflorum Dec., Gypso-
phila venusta Fenzl. in großen Büſcheln beifammen; Teuerium
u Schreb., Zoegea leptaurea L., auch eine jener Fran,
m Go ST u =
°»'#) Ainswortli, Journ. of the London Geogr. Soc. 1841. Vol. J
P. III. p. 512. J
Vegetation im Mai um Aleppo. 1721
dann find Bupleurum eroceum Fenzl., Hasselquistia aegyptiaca
L., Crematocarpus Tordylium Fenzl. dort die häufigiten.
. Sm Felfenboden und fonft auf den Hügeln findet ſich in
jener Zeit nur noch Linum pubescens Russ. an den Saatfeldern,
mit Andrachne telephioides L., Micropus supinus L., ein blatt-
loſes Allium mit gelben Blumen; Astragalus longifolius Lam.,
Teucrium capitatum L. In den Gärten der Piftacien, wo
die Blumenwelt fein buntes Ausſehen befommt, fteht in Blüthe
Linaria rytidosperma Boiss., Crataegus aronia Bosse. var.,
Aethionema cristatum Dec., Phleum exaratum Hochst. n. sp.,
Billotia alpina C. H. Schultz Bip., Molucella laevis L., Astra-
galus malacotrichus Fischer n. spec., Delphinium tomentosum
Aucher, lauter zerftreut und vereinzelt blühende Gewächfe.
Um die Mauern und Gärten fteht Elaeagnus angustifolia
(am 13. Mai) mit feinem betäubenden Geruch häufig in Blüthe,
und Zygophyllum fabago ift hier eine der gemeinften Pflanzen,
während weiter im Often auf den felfigen Stellen Althaea acaulis
Cav. mit Phagnalon rupestre als dort am fpäteften blühende fich
aufweifen laffen.
Gegen Mitte des Mai wandert man ſchon über weite
Streden- der Gegend um Aleppo und findet feine noch frifch blü—
henden Pflanzen; die Kite nimmt täglich fo zu, Daß die letztver—
blühten Gewächfe nicht einmal Saamen anfegen können, und haben
die Schönften verbfüht, jo dorrt ihr Stengel ſamt Blättern und Blu—
men jo zufammen, daß der erfte ftarfe Wind die Pflanze umbricht,
oder wenn fie auch ftehen bleibt, man flatt Saamen nur dürre
Blumen finden wird.
An feuchten Stellen und im Schutze des — finden ſich
der immer ſeltener werdenden Pflanzen noch bis zum 20. Mai ſeit
Anfang dieſes Monats: Lathyrus inconspicuus L., Billotia alpina
C. H. Schultz Bip.; Arenaria serpillifolia L. var. p. tenujor;
Phalaris nodosa L., Polygonum chlorocoleon Steudel n. sp.;
Valerianella Ahchen Boiss. ; Convolvulus hirtus M. B.; Conium
naculatum L. ſehr häufig in den Gärten zwijchen den "Bappein,
eiden, Doch nie zwijchen Obftbäumen, und erreicht hier eine Höhe
son 8 Fuß. Ranunculus rliynchocarpus Boiss.; Glyeyrrhiza gla-
yra L. bedeckt mit feinem Gebüfch gegen Ain el-Ombaref eine
veite Hutweide.
Gegen Ende Mai findet fih in Picciotto's fehattigen Gär—
en und fehr waldiger Umgebung, die Bab Allah heit, Pteroce-
1722 Weft-Afien. V. Abtheilung. I. Abfchnitt. $. 44.
phalus plumosus Coult., Garidella unguicularis L., Galium tra-
chyanthum Boiss. n. sp., Tragopogon porrifolius L., Euphorbia
higlandulosa Desf., Pastinaca distycha als vorherrfchende Pflan-
zen in jener Parthie. Daß fpäter auf den bewäfferten Gebieten
noch viele andere, dem Beobachter, der am Schluß des Monats
Aleppo verlaffen mußte, unbefannt gebliebenen Pflanzen erblühen
mochten, iſt wol gewiß, wie er denn ſchon manche neue Formen
von Compoſiten wahrnehmen Fonnte, die fehon im Anmwachfen was
ven; feine Beftimmung führte ihn diesmal aber oſtwärts über den
Euphrat hinaus nad) Mejopotamien und PBerfien, wohin wir, ihn
jeßt nicht begleiten können.
Die Gegend von Aleppo, in der wir für jegt nur verblei⸗
ben, hatte ſchon in den letzten Tagen des Mai, zumal für Denje—
nigen ein ganz eigenes Anſehen gewonnen, der nur 2 Monate zu—
vor die ſchönſten Saaten und grünen, mit Blumen bedeckten Hügel
zu ſehen gewohnt war. Die zuvor immer, herrlicher gewordenen
Saatfelder wurden gelb, die Hügel mit ihren Lehnen zeigten die
ganze Nadtheit ihres ſchmutzigweißen Zeljenbodeng der Kreide, und
ihre höheren Regionen, mit einer fchwärzlichen Erde bededt, färb-
ten mit ihren, den Horizont berührenden Schatten das einft fo
lebhaft daftehende grüne Bild mit düfterem Rande. Aus einer anz
muthigen Landſchaft hat fich eine öde gebildet; Fein Wunder, daß
fo viele Neifende, die fie nur in diefem Zuftande fahen, mit einer
Wirte verglichen, die fie Doch Feinesweges ift.
Erläuterung 6.
Der Baummwuchs, die Bewäfferung der Gärten und die Sub |
turgewächfe von Aleppo.
Ohne die ſchon für ihre Zeit vortrefflichen, vollftändigen Bere
zeichniffe der Gulturpflangen und ihres Anbaues, wieder ganzen Fi
Flora von Aleppo zu wiederholen, wie fie aus Aler. Rufjell®
claffifchen Werfen 19) befannt find, wozu H. Guys noch eine neuere, N)
trodene tabellarifche Nomenclatur hinzugefügt hat 20), die zur Ver—
219,7 Ruſſell, Naturgeſch. von Aleppo. Th. JI. S. 95-4117 u. Th. .
Abſchn. 5, S. 139—197. °°) H. Guys, Stat. l.c. ch. V. p. u |
Baumwuchs und Garten in Aleppo. 1723.
gleichung Sedermann zur Anficht vorliegt, folgen wir auch hier der
mehr geographifch belehrenden Darftellung und Anordnung
von Th. Kotfchy’s Beobachtungen, bei denen nicht nur die fpe-
cielle Botanik, fondern auch die Geographie ihre Iehrreiche Auf:
Härung erhalten fann. Aus den von 9. Guys aus der practis
hen Erfahrung feiner Tabelle hinzugefügten furzen Bemerfungen
führen wir für unſere Zwecke hier nur das Beachtenswerthefte an,
ehe wir zu der mehr wiffenfchaftlich lehrreichen Darftellung des
öftreichtfchen Botanifers übergehen, die ung mehr zu Betrachtungen
Anleitung geben wird.
Der Weizen von Aleppo, jagt Guys, tft vortrefflih, der
Mais wird roh gegeffen; Tabad, der früher gar nicht, zu Ruſ—
ſells Zeit?!) nur fehr wenig in Gärten gezogen wurde, wird jeßt,
nad) Guys, fehr viel gebaut; Reis wird hier nicht angebaut,
nur in Antiohia und um Aintab. Die gemeine Kartoffel, erft
aus Europa hier eingeführt, gedeiht gut nad) Qualität und Ouan—
tität, und giebt mit Bahmia (Hybisc. esculentus) und Solanum
melongaena (Aubergine) eine Hauptnahrung. Erdbeeren find
erft aus Europa hieher verpflanzt, aber ohne Aroma; alle Sallat-
und Gurfen-, Kürbis- und Melonen=-Arten (Cucurbita eitrullus
lagenaria, pepo, polymorpha) machen im Sommer eine Haupt-
nahrung des VBolfes aus; aus der Süßwurz (Glycyrrhiza glabra)
wird das allgemeine Getränk, der Sorbet, bereitet. Roſen dienen
zu Deftillation und Patifferien. Das Del der Oliven?) ifl
wenig gefchäßt und dient mehr zur Seife als zur Speifez die
MWeinrebe giebt nur Trauben zu Effig und fchlechtem Wein.
Birnen giebt e8 in Menge, Kirfchen nur wenig, Piſtazien
und weiße und fhwarze Maulbeeren von vorzüglicher Güte 3);
Mandelbäume tragen nur wenige Früchte, die, wie alles Obft,
hier (wie in Damascus, f. oben ©. 1355) meift unreif vom Volk
verfpeifet werden. Wallnüffe giebt es die Fülle. . Die Baum-
wolle, die wenig gebaut wird, jagt Corancez**), giebt einen
fehr feinen Faden, der aber nur im Lande verwebt wird. Das
lima vergleicht er ganz mit dem des füdlihen Frankreich,
nd ſchlägt daher vor, auch dorthin die Baumwolle, die Auber—
ine, die Bahmia und andere Gewächfe einzuführen,
2) A. Ruffell a. a. D. über Agricultur. Th.I. ©. 97—101.
22) Ebendaf. über die Obftarten. I. ©. 102, 112.
2) Ebendaf. ©. 105—107.
2?) Corancez, Itin. p. 27.
I.
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—
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1%
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j
1724 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 44.
Doch wir gehen zu Kotſchy's gehaltreicheren Schilderungen
über, welche Nuffells Angaben 5) in Beziehung auf die Bez
wäjferung der Stadtumgebung und ihrer Gartencultur nod
um Vieles vervollftändigen. Drei Stunden nörvlih von Aleppo
beginnt die Bewäflerung durch die Wafferleitung und den Fluß
Kuweik?6). Dieſer ſchlängelt in fehroffen, engen Ufern durch die
meite Ebene von Killis zwifchen weiten Saatfeldern hin bis zur
erften Mühle vor Aleppo. Schon ehe fein Waffer ihr Mühlrad bes
. rührt, wird deffen Fülle durch einen öftlich abzweigenden ſchmalen
Canal gemindert, der daflelbe gegen die Thalfeite des Hügels,
Ain el-Telle, nah Süden hin jo horizontal als möglich hinab-
führt. Von diefer erften Mühle wird fo viel Waffer, als für den
Sommer innerhalb der Stadt entbehrlich ift, vielen Mühlen zuge:
führt, und dann in die Gärten durch Gräben vertheilt, wo nun
viele Wehre, Canäle, Feine Wafferfälle, Brüden und Kiosks ihren
Anfang nehmen. Hier fenft ſich das Thal tiefer einz zerftreut ſte—
hende oder gruppirte Bappeln, Ulmen, Erlen, Weiden bil
den den Anfang der bewaldeten Thalgegend, an die fih die Gärten
in ununterbrochener Neihe anfchließen. Die Obftbäume ftehen hier
bald dichter, bald zerftreuter in der Länge von 2 deutjchen Meilen,
bis fie in S.W. von der Stadt gegen die Quellen el-Ombared
aufhören, wo der Kuweik in tiefen, fehroffen, unbefchatteten Ufern
fih durch die ſüdliche Ebene weiterzieht. Bon der nördlichften
Mühle an erreicht der genannte Kanal nad 1,000 Schritt Ferne
die zwei Quellenteihe Birfet Heilän oder Hheilän, am
Fuße des Ain el-Telle entfpringend. J
Nah R. Pococke's Bemerkung ?7), der ſagt, das Waſſer
werde in diefen 30 Fuß im Durchmeffer haltenden, runden Waflers
been dur die Mauer, die umbergezogen fei, in die Höhe gez
bracht, könnte man auf die Anficht fommen, daß man hier Diez
jelbe Methode zur Gewinnung der Wafferhöhe verfolgt habe, wie
an der Nas el-Ain zu Tyrus (f. oben ©. 352 ı. f.)
Diefe Quellteihe liefern ein fehr gutes, Faltes Waſſer durch
einen Seitencanal; die Waſſermaſſe des Canals wird dadurch um
das Doppelte vermehrt und fließt langſam zur Stadt. Die Quel—
lenteiche ſind beide tief, ſehr fiſchreich, bis zum Boden klar; in ih—
»29 Aler. Ruſſell, Abſchn. 2. Von der Waſſerleitung und ven Gärten
Aleppo's. Th. J. S.51—65. 26) Th. Kotſchy, Tageb. Mſer. 1848
Corancez, Itin. p. 20. 27) R. Pococke, Reife. II. ©. 223.
u Een —
—
Särtenbewäfferung in Aleppo. 1725
rer Mitte fhwimmen Blätter der Nymphaea nuphar. Der Fiſch—
reichthum ift hier befonders an, Species bedeutend; wegen der
Ihlammigen Tiefe der Teiche können die Fiſcher mit ihren Wurf:
neßen aber nur wenig ausrichten und verfolgen ihren Fang mehr
in dem über den Steinboden hinfließenden Fluß Halebs; da deffen
Bette jedoch im Sommer faft waijerlo8 wird, jo werden dann die
Quellteihe von Heilän (die richtigfte Schreibart) 28), jowie die
jüdlih der Stadt gelegenen lauen und weitläuftigen Sümpfe, zu
denen die umgebenden Quellen Aijun el-Ombaref hinzutreten,
die Sammelpläße der oft bis 2 Fuß großen Fifhe. Der Canal,
nur 2%, Fuß breit, aber 10 bis 12 Fuß tief, an den öftlichen
Berglehnen nach Colonel Squire 15 Fuß höher gelegen als dag
Niveau des Wafferfpiegels des Kuwerf?9), ift durch Felfen geführt
oder in Stein folid ausgemauert und mit Platten überdedt, hat
bis in die Nähe der Stadt eine bedeutende Höhe über dem Fluß—
ufer beibehalten; e8 fonnte das Waller daher in Stollen, durd die
Felfen getrieben, auch dem öftlichften, höchftgelegenen Theile der
Stadt, der vom Fluffe anı entfernteften liegt, zugeführt und von
da aus allen Theilen der Stadt, den Bädern, den Gemüfefeldern
zugeleitet werden, durch welche die ganze Gulturvegetation in der
That erft möglich geworden. Dieſes finnreich ausgeführte Syftem
der Wafjerleitung jchreibt Kotſchy, da es dem eben jo merk:
würdigen auf dem Berge über Bir am Euphrat jehr analog ift,
einer älteften Anlage der Nömer zu; das Volf, nach der Sage, der
Kaiferin Helena, deren Anklang man im Namen des Dorfes
Heilän wiederfindet, welches ebenfalls die in die große Haupt:
mofchee verwandelte ältefte chriftliche Kirche in der Mitte der Stadt
Aleppo felbft die Gründung derjelben zufchreibt. Vielleicht, daß
diefe Wafferleitung bei genauerer Unterfuhung noch älteren fyri-
ihen Zeiten ihr Entftehen verdanfen könnte, wie die zu Balmyra
und Damascus, mit denen ihre Anlage größere Aehnlichkeit zu
haben fcheint als mit römischen Aquaducten.
So fonnte im weftlichen Theile der Stadt im tiefften Grunde
des Flußthales fich ein breiter (etwa 400 Toifen nad) Gorancez),
in lebhafter Fülle entwidelnder grüner Streifen von Gärten, Obft-
wald und Dichten Laubgehölgen geftalten, deren Herrlichkeit die
>
ar Niebuhr, Reife. Th. III. Note ©. 230, nad) Olshaufen.
| FFL.:Col, ‚Squire, bei Walpole J. c. p. 337.
1726 Weft-Afien, V. Abtheilung, I. Abſchnitt. $. 44,
Dichter befingen, von denen die Aleppiner felbft nie va Entzüden
ſprechen 30).
Die Annehmlichfeit und Pracht aller Gärten des Orients wird
(gleich den Dafen) insbefondere dur ihre Würften- Umgebung ges
hoben, und daher rührt ihr großes Lob, weil fie der einzige Zu:
fluchtsort find, wo man, entfernt von den Dünften und dem Ge-
räufche der Stadt, gefchügt vor den brennenden Sonnenftrahlen,
in freier Natur die frifche, angenehmere Luft genießen fann. Die
trodene Wärme giebt in diefem wolfenlofen Sommerclima jenen
Bäumen, deren Wurzeln reichliche Feuchtigkeit zu Theil wird, ein
ganz befonderes, intenfives Grün; unter ihnen fehlagen die Städter
aus Aleppo am liebſten ihre Zelte als Sommerwohnungen auf.
Unfere mitteleuropäifchen Bauerngärten, fagt Kotſchy, werden
jedoch einer weit forgfältigeren Eultur unterzogen als jene vielge-
priefenen paradiefifchen Gärten der Hauptftädte des Orients.
Die Pflaumen, Aepfel- und übrigen Obftbäume find fih gang D
überlaffen: fie gedeihen allerdings auch fo trefflich; die einzige Mühe, #
die der Befiger mit ihnen hat, ift ihre Bewäfferung den. Sommer
hindurch und das Ernten ihrer Früchte. Wie im Wald ftehen die
Bäume durcheinander, und der Nachwuchs bildet ein junges Dieicht:
Veredeltes Obſt tft hier meiſt unbekannt, denn die Wildlinge tragen
ein eben den Orientalen genügendes und. wirklich mitunter au EN
ausgezeichnetes Product. Die Gärten geben jo nahe der Stadt no Fi
die nicht unbedeutende Benußung vieler dürren Aefte und Zweige, |
die fonft aus 1 bis 2 Tage weiter nördlicher — erſt mühfam I
herbeigeführt werden müßten.
Das wilde Gehölz an den Ufern des Fluſſes bildet die
Ulme (Ulmus campestris L.), deren Aefte, oft geftüßt, eine nie
dere Krone bilden; dann die Eſche (Fraxin. lentiscifolia Desf.); "i
Ahorn (Acer platonoides L.); Eiche (Quercus aegilops?); die
orientale Blatane (Platanus orientalis L.); die Eller (Anus Ihn
obovata Willd.); die Weißpappel, die italienifhe (Populus
alba L. und fastigiata L.); die Bruchweide (Salix fragilis L.)
und eine zweite, baumartige,-fhmalblättrige Art (zu S. rosmarini-
folia gehörig).
Niederes Strauchwerf giebt es auf felfigen, gegen Ofen
gerichteten Zehnen auf der Hälfte des Weges von der Stadt nad)
Heilän; es ſchleicht fich theilweife an den Ufern des Fluffes bie in |
920) A. Nuffell, Naturgefh. a. a. O. J. ©. 11.
Baumwuchs in Aleppo Piſtacie. 1727
die Gärten hinein, und ift von verfchiedener Art: Pistacia lentiscus,
Zizyphus spina christi (Nabak der Araber) mit feinen Fleinen
erbjengroßen Früchten, die von der Sugend fleißig gefammelt wer-
den; Paliurus australis L., der Gerberſtrauch (Sumak der
Araber, Rhus coriarıa), Viburnum, Quercus infectoria L.,
Brombeeren, Weifßdorn, Elaeagnus, Hypophae. Cercis,
fommt hier nur als Strauh vor, der an der Meeresfüfte zu
Alerandrette zu hohen Bäumen heranwächſt. Unter den ange—
Dauten, aber wie verwildert wachfenden Bäumen find der
weiße und ſchwarze Maulbeerbaum (Morus alba und nigra)
die große, treffliche, überfüße, delicate Früchte geben, welche getrod⸗
net (el-Tut naschyf) auch im Winter genoſſen werden. Sn der
füdfichen Ebene von Aleppo pflanzt man fie, doch nicht in dem Maße,
um zur Seidenzudht zu dienen: denn die rohe Seide wird von
Höms und Antiochia Hier nur eingeführt, gefärbt und dann zu
Ihweren Stoffen verwebt. Der Wallnußbaum (Juglans regia),
der Achte Sohannisbrotbaum (Ceratonia siliqua, die Carube),
der Quittenbaum (Pyrus cydonia L.) fehlen hier nicht.
Der Delbaum (Olea europaea) und die Piftacien (Pistacia
vera) überdecken die jüddftlic von der Stadt gelegenen Hügel.
Der erftere, zum ftarfen Baume heranwachfend, der aber der Falten
Winter wegen, nah Dliviert), wie der Oelbaum der Provence,
im Ganzen nur niedrig bleibt, hat viele Dliven, jedoch nur von
geringerem Werth, wird auch angepflanzt, aber dann nicht weiter
gepflegt. Die Dliven des nördlicher gelegenen Killis, fagt Co—
tancez??), geben ein befferes Del, dag an Güte dem Far
Dele gleichfommt.
Der ächte Piftacienbaum (Fistik der Araber, daher Pista-
cia vera) ift forgfältig angepflanzt und feine Früchte gelten als
ie beften der Erde; ſchon Plinius, XIII. 5 u. XV. 24, fagt:
ue. Vitellius habe zuerft unter Tiberius Regierung Biftacien aus
yrien nach Italien gebracht, und Galen führte ſchon Berrhöa
n, das durch dieſe Frucht berühmt fei 3); außer dem vielen ein-
eimijchen Verbrauche werden ſehr viele hiefige Piftacien nach Eu—
pa ausgeführt. Der Baum wird dur Pfropfen veredelt und
efruchtet. Die Pflanzungen der Biftacien auf den öſtlichen Hüs
2) Dlivier, Reife in das türkifche Reich. Weimar, 1805. I. ©. 517.
‚ °?) Corancez, Itin.
p- 24.
2%, Ba ar 5 L. ©. 105.
1728 Weft-Aften, V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 44.
geln der Stadt gedeihen vorzüglich und geben einen jehr reichen
Ertrag an fogenannten Biftaciennüffen; ganz diefelbe Art fand
Kotſchy am Ufer des Tigriesfluffes zu Moful (vergl. XI. 561,
208, 544 u. a. D.), wo fie ebenfalls gezogen werden, aber Ende
September ſchon eingeerntet waren. Eine andere, bisher unbe—
fannter gebliebene Abart erkannte Kotſchy, die aus Herat über
Chorafan, Teheran nah Iſpahan und Schirag verbreitet ift; fie
ift größer, fchmadhafter, ihre Schaale zarter, dünner und leichter
mit dem Finger zu öffnen; für den Handel wird fie in einem Siebe
geichält und weißgewalchen. Wie die Kracdhmandel eine ungleich
beffere und angenehmere Frucht gegen die gewöhnliche Mandel, eben
jo verhält es fich mit den Piſtacien von Herat gegen die Frucht
von Moful und Aleppo. Nur dag man die Piftacienbäume zu
Aleppo in Allen pflanzt, ift die einzige Sorge, die man für
fie hat. |
Die Pflaumen, Glaskirſchen, Herzfirfhen und (war |
zen Weichfeln find untereinander in der Thaftiefe in dem fchleche '
teften Theile der Gärten gänzlich verwildert; fie werden nicht hoc, W
trefflih find ihre Früchte, bis auf eine Art runder, zeitiger Pflau⸗
men, die zwar auch zu Bäumen ſich erheben, aber nicht viel tragen,
und mehr im Hügellande zwiſchen Gartenmauern am Wege ſtehen
Die Aepfel-, Birnen-, Feigen-, Pfirſich- und Mandel—
Bäume (Marillen), ſowie die auch hier beliebten Miſchmiſch
(ſ. oben S. 1355, ihr Aprikoſenmus oder getrocknetes Apri⸗
koſenbrot heißt hier auch Kamrdin und wird bis zum soul ’
Nil nach Senaar verfhidt, wo e8, in Waſſer aufgelöft, ein be
liebtes Fühlendes Setränfe giebt) finden mehr und mehr Anbau
und vermehrte Pflege.
Für Citronen iſt das Clima zu rauh, ſie werden nur an
geſchützten Gartenſtellen gepflegt, wo man auch die Henne
(Rosmarinus Lawsonia), den. ächten Jasmin (Jasmin. grandi- #,
florum und offieinale), Nelfen, Origanım majorana, Saturei,
Schwarzfümmel (Nigella damascena), Qupinen (Lupinus h
coeruleus), Ocymum basilicum angebaut findet. In großer Menge Bi,
find die Anpflanzungen der Nofen, meift Centifolien, deren d
friſche NRofenblätter im April zu Rofenwaffer deftillirt, dann. zum
zweiten Male deftillirt zur Anfammlung von Rofendl dienen,
das in den Handel kommt, dem aber das perfifche, zumal das von
Schiras, für den Abſatz nach Indien vorgezogen wird. Die Cy—
| Gartengewächſe um Aleppo. 1729
ſe verträgt das Clima von Aleppo ſehr gut, könnte aber zur
je der Landſchaft viel häufiger angepflanzt ſein, um ihr die
> zu verleihen, welhe Schiras durh feine CHpreffenhaine in
hem Grade befikt.
Unter den übrigen benugten Gartengewächfen zeichnen fih noch
Mais (Zea Mays, Dura Schami der Araber), Bedindfhan
inum melongaena, Melanganäpfel bei Ruffell), Bedindfhan
nfi (Solanum Iycopersicum), Bamia (Hibiscus oder Abel-
hus esculentus), Corchorus olitorius, Xrtifchoden, Hylba
nella foenum graecum, Batyh, Waſſermelonen, Schemſchié
Ganne, Zudermelonen, recht gut, auf Zaubenmift gebaut fehr
| reifend. Gara, Kürbiffe, Fagus, Schlangengurfen, el-Chaag,
atarten, el-Krombo, Franfi- Kraut und Kohlarten, Simfim
amum orientale), defjen Saame häufig unter Gebäd gebracht
‚ ein Coriandrum sativum, Kümmel, der vom Gebirge ber:
mt, und anderes. y |
Kleine Gartenbeete werden mit Hanf (ob zu Haſchiſch vers
ht?), mit Mohn (Papaver somniferum), Safflor und uns
gen anderen Gartengewächien, vielem Wurzelwerf, aromatischen
offieinellen Kräutern bepflanzt und befäet, an denen hier ein
x Ueberfluß, zu denen, was den Verbrauch betrifft, noch viele
, aus den ferneren Umgegenden auf den Bazar und. in die
erbuden zufammengeführte Pflanzen, Früchte und Sämereien
en, und auch ein aus dem benachbarten Berglande nicht uns
licher Theil mitteleuropäaifcher Pflanzen gerechnet wers
ann, die zur aleppinifchen Flora gehören, von denen wir hier
as Wefentlichfte und Eigenthümlichfte, zum Theil auch noch
anntefte anzuführen hatten. Th. Kotſchy's Pflangenfamms
ı nach gegen 300 in feinen Herbarien aufgeführten ſyſtema—
| Berzeichniffen, würden dreifach reicher geworden fein, wenn
nicht auf die unmittelbare Nähe Aleppo’s hätte befchränfen
, da nah Ibrahim Paſcha's Nüdzug aus Syrien das Bo-
em unter wieder eingetretener türkifcher jchlaffer Verwaltung
Naubhorden viel zu gefahrvoll in den: Bergumgebungen ges
war.
r ‚Erdkunde XVII. Rrrpr
Eu
— —
— —
1730 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 44.
Erläuterung 7.
R Die Fauna in und um Aleppo.
Hier ift nur Weniges zu erinnern, theils weil es an neuere,
genaueren Beobachtungen fehlt, theils weil die Alteren, durch A
Ruſſells zweiten Theil feiner Naturgefhichte fehr vollftändig b
handelt, längft befannt find, aber auch weil die Fauna diefes La
des gegen dejjen Florareichthum jehr zurücdfteht und weniger ſch
racteriftifch hervortritt, da fie, gleich der Menfchenwelt, als eine zier
lich ausgeftorbene oder zerftreute Thierwelt erfcheint, und ſon
das Schickſal von Nordfyrien im Allgemeinen theilt.
Durch den ehrenwerthen Reifenden Ruffegger und feine?
gleiter oder Mitarbeiter find die Mineralogie und Botan”
Nordfyrieng, fowie auch die Fauna diefes Ländergebietes 17
Bieles bereichert. Doch beſchränkt ſich diefe Ießtere Zugabe ve;
züglih nur auf die eingefammelten Fifharten aus den Fi,
des Orontes und des Euphrat, deren 57 Species beſchrieb
werden fonnten, und auf die dort eingefammelten Infecten, IT,
ven Haupttypus fich jedoch vorzugsweife an den der öſtlich
beiden europäiſchen Halbinjeln des MitteNändifchen Meeres und 7
den der Infecten der Infel Cypern anjchließt 3%). Für die geg
phiihe Characteriftif diefer Seite ift noch weniger gejchehen, U
wir müffen hier nur bei einem furzen, freilich unbefriedigen
Ueberblid auf Ruffells 3%) fowie Guys 36) vollftändigere We
hinweiſen und weniges durh Th. Kotſchy neu u y h
rühren. Mi
Die den Menjchen begleitenden Heerden- und Transvorith
zeigen hier nichts. ausgezeichnetes; Rinder find weniger, da fie
zum Pflügen und zum Betriebe der Wafferräder dienen und jf
wenig verfpeifet werden; Büffel werden vorzüglich nur der ME
wegen gehalten; der Schaanfe find auch hier, wie durch das üb
Syrien, zwei Arten: das Beduinenfchaaf und das perfiiche mit
cbenfo zwei Spielarten der Ziegen. Der 9—
>) Ruflegger, Reife. — — Anh. n. Heel. ©. 996 u. Pen |
A. Ruſſell a. a. DO. Th. II. 1798. ©. 3— %),
9 — Co Stat, \ c. p 40-42.
Die Fauna in und um Aleppo. 1731
find bier von Feiner befondern Zucht. Der Schäferhund ift der
nüglichfte Begleiter der Heerden. Der Bazarhund, in trägen Schaa—
ven umbherlaufend, ift, wie in allen orientalifchen Städten, auch hier
eine Plage der Menſchen. Schakale, ihre nächften Verwandten,
mit ihrem Geheule find nicht weniger bejchwerlich außerhalb den
Mauern. Größere vierfüßige wilde TIhiere gehören zu den Selten-
heiten; feltener verirren fich die wilden Schweine, die in den
Schilfſümpfen am Kuweik und an den Salzfeen in größerer Menge
fih aufhalten, in die Nähe der Stadt, obwol die Mufelmänner ih-
nen nirgends als unreinen Thieren den Weg verrennen; doch find
fie in den weftlichen Gegenden am Orontes häufiger als am Ku:
weik; die wilde, ſehr allgemein verbreitete Süßwurgz (Glyeyrrhiza)
iſt ihre Lieblingsnahrung. Füchſe find häufig, Wölfe fehr felten;
Hyänen zeigen fi öfter; Bären und Luchſe finden fih nur
gegen die nördlichen taurifchen Gebirge, und Banther, gewöhnlich
Tiger genannt, mehr weitwärts vom Amanus. Dagegen find
Hafen in unzählbarer Menge und Antelopen, Ghazal genannt
‘(wie Antelope dorcas), die mit Falfen und Hunden gejagt wer-
den, das Hauptwild der Jäger, und von lebteren haben die Su-
laiyib-Araber ihren Hauptunterhalt (f. oben ©. 1704). Auch
Hemarel=-owaheh, d. i. wilde Ejel, führt Guys an, die
nah ihm eine Antelopenart fein möchten, fowie noch eine andere,
Zor genannt, welche die Wüfte gegen den Euphrat durchftreifen ſoll.
Th. Kotſchy, der in Aleppo mit einem Pelzhändler in Ver—
bindung trat, hörte von ihm eine ganze Liſte der Namen ihm un—
bekannter Pelzthiere, die aber faſt alle nur im Libanon oder im
Taurusgebirge und Amanus vorkommen; in den bewaldeten Vor:
bergen derfelben, wie am Euphrat und dem großen Salzfee, wer-
en aber öfter Biber angetroffen, von denen man Castoreum ge-
innt, und die unter dem Namen Kelb el-Moi, d. i. Waffer-
und, befannt find. Auch Fiſchottern, jagt Kotſchy, ficht man
im Aleppo nicht felten, die mit dem Kuweif-Fluß vom Norden
erabfommen, und von den Fiſchern fo lange verfolgt werden, bis
e ihnen erliegen. Bon den vielen Eleineren Thieren der Wüſte
md der Steppen, wie Sgel (Abu Chomfus), Stachelſchweine
Abu Schok), Springhafen (Dipus; Abu Dscherbo der Araber),
lindmaus (Spalax typhlus; die Aspalax des Ariftoteles, die
— 9 hier entdeckte und eine Abhandlung darüber nieder—
> Dlivier, Neife in das türkiſche Reich. 1792— 98. Weimar, 1805.
Th. II. ©. 518-529.
Rrrrr 2
1732 Weft-Afien. V. Abtpeilung. II. Abſchnitt. F. 44.
ſchrieb) und andere, fpricht die Naturgefchichte. Geflügel gedeiht in
den Hühnerhöfen vortrefflih, Tauben leben in großen Schaaren
und gewaltigen Schwärmen ganz verwildert in den grandiofen
Kreidehöhlungen, die in Nordweit von Aleppo unter den großen
Gafernen Ibrahim Paſcha's fih ausbreiten. Diele Taufende von
Tauben niften hier, und ihre Jungen find täglich auf den Bazaren
feil; ihr Mift wird zur Düngung der Melonenfelder und der |
Gärtnerei ganz befonder8 brauchbar befunden. Die weiten und
hohen, düfteren Höhlen in den Kreidefteinfchichten waren geräumig ;
genug, um mehreren Regimentern Ibrahim Paſcha's zur trodenen |
Gafernirung zu dienen. In den offenen Wüften Nordiyriens find
die unzählbaren Schaaren der rothbeinigen Rebhühner (Quattag 7
nah Guys, Tetrao rufus nah A. Ruffell) oft überrafchend
und werden dann ein Verderben der Saatfelder, fo wie es übers
haupt an vielem Federwild, an Tauben, Wachteln, Hafelhühnern,
Zrappen, Franfolinen, Staaren, Waffervögeln, zumal an Schnes
pfen38), die als Zugvögel alabald im Thale des Kumweikfluffes in
Menge ericheinen, fobald der Schnee auf den Bergen Klein-Aftens
gefallen ift, u. a. m. nicht fehlt, fo wenig wie an Raubvögeln,
von denen zumal aud der bei Aegyptern einft geheiligte Aas-——
geier (Vultur perenopterus) ſich bis in die Straßen Aleppo’s 7
wagt, fie vom Unrath zu fäubern. Bon Schlangen führt Guys
4 giftige Arten und von Eidechſen eine * 1%, Fuß lang wer—⸗
dende Art an.
Die naturhiftorifchen Sammlungen, welche Dr, Helfer, d
Begleiter der Euphraterpedition in Aleppo, gemacht hat, find Teider
auf ihrem Wege nad) Europa untergegangen; manches neue, die 7
hiefige Fauna Betreffende ift jedoch in den Berzeichniffen zu beach⸗
ten, welche bei Chesney von ihnen im Anhange mitgetheilt find 39), ”
— — — —
»a2c) Olivier, Reife a. a. D. Th. II. S. 516. *9 L. Col. Chesney,
Expedit. for the Survey 1. c. London. 4. 1850. Appendix Il. 7,
Vol. I. p. 444—446, 725—739. 1
Die alte Chaleb, Berda, Haleb. 1733
$. 45.
Sehsundzwanzigſtes Kapitel.
Die Stadt Haleb (Berda) oder Aleppo und das
Paſchalik Aleppo.
Erläuterung 1.
Die alte Haleb (KXaAerıe) oder Aleppo (Berda) der Griechen
und Araber vor dem Jahre 1516.
Die ältefte Benennung der heutigen Stadt Haleb, Halep
oder Aleppo ift Berda oder Beroia (Beooıa)%), wie fie von
Appian als eine der vielen von dem erften Seleucos begrimdeten
Städte, die nach macedonifchen Heimathftädten‘ ihrer neuen Colo—
niften ihre Namen erhielten, genannt wurde. Ihr Verhältniß zu
der jüdlichern Chalcis, der heutigen Kinnesrin, ift ſchon früher bes
(prochen (vergl. oben ©. 1592—1599), jowie Ptolemäus erfte
Breitebeftinmmung von 36°, die durch Niebuhr*) auf 36° 11° 32
N. Br. genauer objervirt wurde. Schon Mannert hat gezeigt,
daß die Kirchenhiftorifer Nicetas Chron., Nicephor. Callist.
und Andere frühzeitig die Identität von Haleb und Berda
(obwol fie dies fpäter etwas verändert fchrieben) anerfannten
(B£ögoın To vor Xakfrre in Geogr. Min. Oxon. T. IV. in der
tieh. Anzeige der veränderten Namengebung p. 42), wenn ſchon
teph. Byz. dies noch ignorirt, da er nur von einem Rhetor Bas
anus aus der Römer Zeit zu Beröa etwas zu fägen weiß und
yie ältere, vorſeleucidiſche Zeit nicht beachtet. Im diefer ift es
ber wol am wahrfcheinlichften, daß an derfelben günftig gelegenen
vealität ſchon eine, vielleicht nur unbedeutende Ortſchaft mit dem
inheimifhen Namen Haleb gelegen war, der fogleich wieder
ervortauchte, als das griechiſche Element, wie bei fo vielen Städtes
Namen Syriens, verdrängt wurde, und die älteren ſyriſchen
tamen der Städte, die im Munde des Volks noch nicht verſchwun—
en waren, wieder zur Herrſchaft gelangten. Obwol Kinnesrin
J
0) Mannert, Geogr. der en und Römer. VI. 2. ©. 398 u. f.
e' ) Niebuhr, Reiſe. Th. III.
*
1734 Weft-Aften, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 45.
im 10ten Sahrhundert der Hauptort der neuen Eroberung der
Araber war, fo nennt doh Iſtakhri ſchon auch Haleb als eine
fehr volfreihe Stadt, weil fie am Zufammentreffen der gro—
Ben Karawanenwege nah Irak, nach der Mark von Kinnesrin und
dem übrigen Syrien lag; denn die Berfammlungen und Märkte,
fagt er, find in Haleb, von wo nah Balis am Euphrat
‚2 Tagemärfche, nach Kinnesrin 1 Tag, nah Manbedih 2 Tages
märjche, nach Furis 1 und nah Chunaszera 2 Tagemärfche gezählt
werden #2) (f. oben ©. 1596). Edriſi, in der Mitte des 12ten
Sahrhunderts, nennt ſchon Haleb oder Alep die Kapitale der
Provinz Kinnesrin, die eine außerordentlich ſtarke Bevölkerung
habe, und auf der großen Heerftraße nad) Irak, Perfien und Cho—
tafan liege, und mit einer Mauer von weißen Steinen umgeben
ſei 8). Er weiß wol, daß der Kuweik nur ein geringer Fluß fei,
daß man aber ſchon durch Wafferleitungen die ganze Stadt,
fowol die Straßen, wie die Bazare und felbft die einzelnen Wohne
häufer mit Waffern verfehen hatte, ſo daß diefe zu jedem Gr
dienen Fonnten (f. oben ©. 1691).
Bei der erften Befisnahme Syriens durd) — era
fih nad) Einnahme von Damascus auch Haleb *) den Siegern,
die Kinnesrin zerftörten, wodurch Haleb nur an Bedeutung gewons
nen zu haben jcheint. Unter den Hamdanitifchen Arabern bez
meifterte fih Seif Addaulah (936— 967) der Stadt Haleb
und machte fie zu feiner Reſidenz; da er aber fortwährend Kämpfe
gegen die Byzantiner zu führen hatte, gelang es diefen einmal im E
Jahre 961 nad) Chr. Geb., diefe Stadt einzunehmen und große
Schätze dafelbft zu en obwol fie, ohne die Citadelle einger
nommen zu haben, wieder abziehen mußten®). Unter den nachfole
genden Seldſchukiden (1078— 1117) wurde Damascus die
Hauptftadt. Unter dem Fürſten Rodvan, der in Haleb regierte
und die Affaffinen, die dort die Gewalt an fich geriffen hatten
(f. oden ©. 968), hinrichten ließ, mußte die Stadt den Kriftlichen
Zürften von Antiodhia einen ſtarken Tribut zahlen; nad) Rodvans
Zode aber litt Haleb dur tyrannifche Herrfcher, durch die Ver—
heerungen der Kreuzfahrer im forifchen Lande und durch Erdbeben
(im Sahre 1114) große Noth %). 1124 wurde Halcb vom König
»»?), Iſtakhri, bei Mordtmann a. a. O. S. 37, 4. *3) Edrisi bei 7 \
Jaubert. II. p. 129, 136. 24) Weil, Geſch. der Chalifen. Th.J.
Sr N Ebendaſ. Th. II. ©. 17; De Guignes, Geſchichte der
Hunnen u. f. w. Einl. L ©. 404405. *°) Wilken, Geſch. der
Kreuzz. TH. I, ©. 374—382, 518—524.
Die Haleb des Mittelalters. 1735
alduin belagert, aber nicht erobert. Als die Atabefen die
errſchaft erhielten, theilten fich die Brüder Seif ed-Din und
ur ed-Din in ihr öftliches und weftliches Reich; jener fehlug
ne Refidenz in Moful, diejer in Haleb auf, wo er fich feinen
alaft einrichten ließ und nun die Stadt wieder in Aufnahme
achte (er reg. 1159 — 1174). Doch auch im Jahre 1139 hatte
t dierzehntägiges Erdbeben die Stadt von Neuem herunterges
acht; 1170 wiederholten ſich die Erdftöße fo furdhtbar, da Fein
us in Haleb ftehen blieb #7); aber fchnell ließ der tapfere Sul—
an Nur ed-Din die Stadt und das Schloß wieder aufbauen,
8 nicht weniger berühmt war als dasjenige zu Moful. Unter
nem Nachfolger Saladin und deffen nachfolgender Dynaftie blieb
ıleb in deren Befig bis auf die Eroberung der Mongholen
ih Hulagu Chan im Jahre 12604), der die Stadt nad
tägiger Belagerung einnahm und in einen Afchenhaufen ver:
indelte, ihre Bewohner großentheil® niedermeßeln ließ, nur die
Hnagoge jchüßte, in der, wie in 2 Häufern, die er mit Schuß:
iefen an Emire verfehen hatte, fi) noch 50,000 der Einwohner
I Leben erhielten.
Auch das feite Schloß in der Mitte der Stadt wurde 2 Mor
jpäter erobert und gejchleift, die Stadt nur 20 Jahre fpäter,
„noch einmal von den Mongholen verheert. Indeß muß fi
leb bald wieder erholt haben: denn Abulfeda rühmt fie als
e große alte Stadt?) mit einem hohen Schloß, in ihr eines
iligthums Abrahams erwähnend, von dem noch heute die Volfs-
e das Mährchen hat, auf der Anhöhe, wo das Schloß ftehe,
ve er mit jeinen Heerden geweidet und die Milch an Arme und
ger verjchenkt, wovon man den Namen Haleb herleitet. Rabbi
njamin war zur Zeit dort, als Sultan Nur ed-DinV) da-
ft feine Hofhaltung hielt und 1,500 Juden dort leben follten.
umftändlichere Nachricht hat Abulfeda’s Zeitgenoß, Ebn
tuta°!) (im 3. 1326), hinterlaffen zur Zeit der Mameluden-
haft in Syrien.
Er nennt fie eine große, prachtvolle Metropole und führt
Worte Abulhoffein, Sohn Djobeirs, an, der ihre Berdienfte
) De Ouignes a. a. O. J. ©. 311; IL. ©. 474, 483, 497, 527.
) Weil, Geſch. a. a. O. IM. .e. 480; Wilken, Gefch. der Kreuzzüge.
Th. VII. 1. ©. 410; De Guignes a. a. ©. II. ©. 270—272.
) Abulfedae Tab. Syr. ed. Koehler. p, 118. °°) R. Benjamin,
ltin. ed. Asher. I. p. 88. >) ]bn Batoutah, Trad. p. De-
frẽémery. p. 147. 5
|
| 3
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1736 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 45, |
preife und fage, ihr Ruhm werde durch alle Zeiten dauern. Biel
Könige hätten nad ihrem Befite getrachtet und daher fei fie de
Preis vieler Schlahten und Kämpfe gewefen. Ihre berühmt
Feftung liege hoch und fei uneinnehmbar, von Quaderfteinen ſym
metrifh erbaut. Ihre Begründer, die Fürften der Hamdaniten
jeien verfchwunden, doch ihre Bauwerke zurücdgeblieben; aber weld
Schickſale hatten fie erlebt! Die Fefte nenne man die Grau
(Achchahbaͤ), im Innern habe fie zwei Quellen, nah Außen zwe
Ummauerungen und einen großen Waffergraben. Die Mauer fi
dicht mit Thürmen befebt, deren wundervolle Gemächer bewohn
jeien, in deren Magazinen die Borräthe ih, ohne zu verderh
erhalten. Darin werde ein Heiligthum bewallfahrtet, wo Abrahar
. Allah angebetet habe. Er vergleicht die Fefte mit einer andern at
Euphrat, die ihr gleich fei und Rabbet heiße, auf der Grenze zii
fhen Syrien und Irak gelegen; er führt die Dichter an, welch
die Uhchahbä befangen. Die Stadt werde auch Halab Ibrahn
(d. i. frifhe Milch Abrahams) genannt," weil dieſer Patriarch up]
die Milch feiner Schaafheerden an Arme, Bilger und Fremde per
gabte. Die Stadt habe an Schönheit nicht ihres Gleichen; Di
Straßen und Märkte jeien ſymmetriſch angelegt, die Häufer m
Holzdähern, fo daß die Einwohner immer Schatten hatten. De
Bazar fei vorzüglich ſchön und groß (er nennt ihn Kaicäriyah)
er umgiebt die Moſchee und jede Gallerie liege einer Façade De
Moſchee gegenüber. Im Hof ſei ein Waſſerbaſſin, umher Al
gepflaftert. Die Kanzel in der Mofchee fei ein Meiſterſtück vo
Elfenbein und Ebenholz und in der Nähe der Mofchee ein. gleit
fhönes Collegium, den Emirn der Familie Hamdans gemeih
Außerdem feien noch drei Medreffen und ein Hospital in der Stad
Die Umgebung fei reich an Weinpflangungen und Obftgät
ten, und durd ihre Lieblichfeit und Freundlichfeit wohl wert
ein Sitz der Chalifen zu fein, was die Lobpreifungen der Poete
beftätigen. Sept lebe dort nur der Ober-Emir Arghun edde
wädur (fein Titel ift Dintenfaßträger), ein berühmter Juriſt, abı
2 ein Emir des Sultan Naſir. Er nennt die bil
er a — *
— DD — —
—
Er —* von da ſeine Banderung über die moderne Turfomanet! |; v
Stadt Tizin nad) Kinnesrin fort. 3
Bis Ende des Jahrhunderts behauptete noch Haleb im ſf
riſchen Lande unter der Baharitiſchen Mamelucken-Herrſchaft, wen
ſchon mit manchen Wechſeln, ſeine einflußreiche Stelle, obwol Cain
Aleppo von Zimur erobert, 1737
die Hauptrefidenz des mächtigen Reichs der Sultane vom Nil bis
zum Euphrat war; denn in den fünf ſyriſchen Provincialgouvernes
ments unter Emir-Statthaltern: Kinnesrin, Haleb, Hamah,
Sarmin und Antiochia, zu denen fpäter aud Gaza, Ramla,
Krak, Saphed und Scham mit den Städten Damascus,
Hamah und Haleb ihre befonderen Derwaltungen erhielten
(1382) 52), biieb in Syrien Haleb die Gapitale, unter deren
Gouverneuren dann die Gebiete von Antiochia, Sarmin, Zarfus,
Sis, Aintab, Edeffa ftanden, und 6,000 Mann Truppen des Suls
tans machten ihre Garnifon aus. Als aber der Dſchingiskhanide
Zimur im Sahre 1400 ganz Border-Aften mit feinen barbarifchen
Kriegshorden überſchwemmte, fam auch Haleb zu Falle. Bor der
Stadt kam es zu einer großen Schlacht, in welcher die fyrifche
Armee in die Flucht gejagt, fh in der größten Unordnung in die
Stadt Haleb warf, aber hier, auf dem Fuße verfolgt, von den
Siegern ſamt dem volfreihen Gedränge mit Weibern und Kindern
niedergehauen- wurde, jo daß ſchon in den Thoren die Unglüdlichen
von den Pferden zertreten, die Stadtgräben mit Berwundeten und
Leichen gefüllt und die Straßen und Plätze der Stadt in blutige
Zodtenfelder verwandelt warden. Die ganze Stadt wurde ausge:
plündert, die Tartaren drangen in die dichteften Haufen ein und
meßelten ohne Unterjchied Alles nieder. Die Emire retteten fi)
in das Gaftell, die Weiber und Kinder ſuchten Schuß in den Mo-
fcheen, aber gebunden wurden fie diefen entriffen, auf die Gaffen
geworfen, geſchändet, in Stüde zerhauen und die Kinder ermordet.
Bier Tage lang dauerte das Blutvergießen, die Plünderung, die
ungefättigte Wuth der Barbaren. Nun ging es an die Belagerung
des fefteften Schloffes in ganz Syrien $), das fi) gut vertheidigte
und viele Geſchoſſe, auch Feuer und Schwefeltöpfe in Menge auf
die Belagerer fchleuderte; da aber Timur deffen Mauern untermi-
niren ließ, jo jahen die Emire ihrem baldigen Untergange entgegen
und zogen eine Gapitulation vor, in der ihnen ihr Leben zuges
fihert wurde; aber kaum in die Thore der Burg Aleppo’s einges
drungen, wurden doch alle Emire mit der ganzen Befagung ge-
föpft, das Schloß aller Schäße beraubt und aug den Schädeln der
Erſchlagenen viele, bis 10 Ellen hohe Thürme aufgerichtet, von
20 Ellen im Umkreis, in denen über 20,000 abgehauene Köpfe als
»52) De Guignes, Gefch. der Hunnen u. ſ. w. IV. ©. 265, 269.
) Ebendaſ. IV. ©. 304 u. f.
1738 Weft-Aften, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 45.
Triumphdenfmale gelten follten. Gin gleiches 2oo8 traf Damas—
cus, Hamah, Beirut und andere Städte des unglüdlichen Sys
riens, das noch über ein Jahrhundert hindurch wieder nad) der
Tartaren Abzug der tyrannifhen und innerlih höchſt willführlich
wechfelnden Gewalt der Mameluden-Sultane am Nilfttome anheim
fiel, bi8 die Osmanen an ihre Stelle traten.
Sultan Selim der Osmane war der fünfte Nachfolger fei-
nes unglüdlichen Vorfahren Sultan Bajefid, der in Timurs Ger
fangenfchaft gerathen; er befiegte nad). einer gewonnenen Schladht
die lebten Mameluden» Fürften im Jahre 15165%) und zog nah
einer friedlichen Uebergabe der Feſtung von Haleb in die Stadt
und in ihre große Mofchee ein, deren Vorbeter ihn fogleich mit
allen bisherigen Zitulaturen der Mameluden-Sultane und dem Eh—
rentitel eines Befhüsers der Städte Mecca und Medina
in ihr Gebet einfchloffen, wodurch fich der Sieger jo geehrt fand,
daß er dem Briefter felbft fein Oberfleid umhing, das an 10,000
Ducaten Werth hatte. Hierauf fielen alle anderen Grenzfeftungen
in Syrien, wie Malatia, Kalaat Rum, Aintab und andere der
neuen Herrfehaft der Türken zu, und Syrien ift ſeitdem auc unter
ihrer Zuchtruthe geblieben.
Haleb hatte den Beinamen Schehba, d. i. die Schedige,
erhalten und wurde nun nah Gonftantinopel, Adrianopel,
Bruffa, Cairo und Damascug die ſechſte Stadt dem Range
nad im weiten osmaniſchen Reiche. Man zählte in ihr 12 Thore,
12 Vorſtädte und 14,000 Wohnhäuſer mit 200,000 Einwohnern
und Eskenderun als ihren Hafenort zum Betriebe ihres Handels
mit den Europäern, die dahin ihre Schiffe ſchickten und dort ihre
Conſuln hielten. Viele Kirchen, ſagt Hadſchi Chalfass), hatten
die Chriſten in Haleb. Sie wurde der Sitz einer Statthalter—
haft oder eines Pajchalifd von 7 Fahnen, zu denen Adna (Adana),
Haleb, Bales, Biredſchik, Aziz, Killis und Ma’arrat
gehörten, deren Bewohner Turfomanen, Kurden und Araber von
verfehiedenen Stämmen find.
Für die neuere Periode unter türkifcher Herrjchaft werden die
Nachrichten der Europäer über Haleb reichhaltiger; für die Kenntz
NH, Hammer, Geſch. des Demanifchen Reihe. Bd. IL. 1828,
©. 476 u. f. °°) Gihan Numa, Geographia Orientalis ex
Tureico in Latinum versa a M. Norberg, Londin. Goth. 1818.
P. II. p. 338— 340.
h
‚ je
— —
057
7}
Die türfifche Aleppo. 1739
niß der älteren Zeit diefer Stadt dienen faft nur die einheimifchen
Geſchichtſchreiber von Haleb, die ung aber bisher größten»
theild unbekannt geblieben waren. Aug v. Kremers Studium
derjelben während feines längern Aufenthaltes in Haleb erfahren
wir, Daß die Zahl diefer arabifchen Quellen nicht gering ift, da,
wie in Damascus, die orientalifhe Literatur auch einft in Haleb
mehr Bertreter hatte als in der nüchterner gewordenen Gegenwart.
Die Berzeichniffe ihrer Werke und Auszüge aus einigen Kapiteln
ines der Hauptwerfe der Gefhichte der Stadt Haleb in 40 ſtarken
Bänden vom Jahre 147656) von Ibn oſch-Schihne haben W.
Thomſons“) und A. v. Kremer mitgetheilt, aus denen wir hier
118 Beiſpiel der Behandlungsweife, die für unfere Zwecke fein bes
onderes Intereſſe darbietet, nur ein paar Daten anführen, ehe wir
u den neueren Zuftänden Aleppo’s in der türfifchen Beriode über-
jehen.
Im Sten Kapitel Ibn Schihne’s werden mit großem De:
ail die drei Mauern befchrieben, welche ein Werk der Griechen fein
ollen;z duch Chosru Anufhirwan wurden fie zur Zeit Kaifer Ju—
tinians zerftört, aber von den Berjern mit großen Ziegeln wieder
tufgeführt und mit Ihürmen verfehen, die fpäter vermehrt, aber im
Sahre 946 wieder zerftört wurden. Dann wird die Gefchichte diefer
Befeftigungswerfe fortgeführt bis zum Jahre 1244, wo man um
ie Stadt 128 Feftungsthürme, 49 Thore und befeftigte Vorwerke
ählte, die man für uneinnehmbar hielt, von denen aber ein großer
Theil durch die Tartaren zerftört wurde58). Der lebte Wiederauf-
Jau der Feftungswerfe nad) Timurs Zerftörung wurde im Sahre
1427 beendet.
Im 6ten Kapitel kommt die Specialgefhichte der Erbauung
er Thore und der Fefung vor. Die Eitadelle, jagt Ibn
Shine, fol von Michael (Kaifer?), nah Anderen viel früher
‚on Seleucus (Seleucos Nicator) erbaut fein. Sie fteht auf einem,
ie Stadt beherrfehenden Berge und ift von Mauern umgeben; in
| >) A. Ruſſell, Naturgeſch. von Aleppo. TH. 1. ©. 3 nennt ihn Eben
Schahny. °”) Thomson, in Bibl. Sacra. 1848. Vol. V. Aug.
pP: 476— 478; 4. v. Kremer, Bericht über wifjenfchaftliche Thätigfeit
in Haleb 1849, in Sigungs-Berichten der Kaif. Kön. Ncademie der
Wiſſenſchaften. Wien, 1850. Bhil.:hift. Cl. Ifte Abth. S. 214—246.
\ °®) Meber die Thore f. auch Rouſſeau's und Niebuhrs Pläne und in
|
|
des Letztern Reife TH. II. ©. 6, Note und Dlshaufen, Note aus
Freytag, Selecta ex Historia Halebi Lutet. 1819. Anmerkung
&8.229—230.
*
|
rs
j
)
1740 Weft-Afien. V.Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 45. |
alten Zeiten hatte fie zwei Thore, beide von Eifen, das eine unten
am Fuße des Berges, dag andere oben. In der Mitte zwifchen |
beiden war ein Fünftlih ausgegrabener Brunnen, zu dem man |
125 Stufen hinabftieg. Ein anderer Autor fage, daß in den !
Zundamenten der fehr feften Gitadelle 8,000 Säulen
verbaut feien, deren Gapitäle man am Zuß des Berges |
noch hervorragen jehe. Dann folgt die Specialgefhichte der |
Bertheidigungen und Groberungen der Eitadelle vol -Wunderges |
Schichten.
Im Iten Kapitel (S. 237—245) wird die große Moſchee
in Haleb befchrieben, und gejagt, an derfelben Stelle fland einſt
die Kirche, welche von der Kaiferin Helena erbaut worden jei. An
ihrer Stelle fchloffen die griechifchen Einwohner von Haleb die '
Friedenstractate mit den erobernden Arabern ab. Die Mofchee,
eben fo reih an Marmor, an Moſaiken und Bergoldungen, wie die
zu Damascus (j. oben ©. 1363—1373), fol ein Wunder der Welt
gewefen fein. Uber die Abaffiden, um alle Spuren der Omejadenr
herrfchaft in Vergeffenheit zu bringen, ließen ihre Marmore und 7
Schätze auf die Mofchee von Ambar übertragen. Doch blieb fie”
fiehen bis zur Wiedereroberung durch die Griechen unter Nice T
phorus im Jahre 961, der dafelbft durdy den Stein eines Wels T
bes auf den Kopf getödtet war. Im Jahre 1168 wurde die Mor”
fchee von den meuchlerifchen Ismaéliern (f. oben ©. 969) ver T
brannt, wobei die Marmorfäulen zerfpalteten, worauf man die Sau
fen aus Kinnesrin (Esfi Haleb) holen ließ, um diefe zum Neubau ©
der großen Moſchee zu verwenden; auch ließ man rothe Steinfäns 7
len in den Steinbrüchen zu Buadin (?) brechen. Nach dem Brande
duch Die Tartaren fügte man eine große Eifterne zum Bau—
der Mofchee hinzu, die an Waſſer unerſchöpflich war, fowie mehrere 4
Minarete. Während der Griechen Zeit und der armenifchen Herr"
ihaft von Sis brachte man Gloden auf die Thürme der Moſchee
zu Haleb, die auch lange Zeit nach der Wiederbefignahme durch die j
Mufelmänner oben blieben, bis die große Glode durch ein Wunder
in den Stadtgraben herabfiel. Im 17ten Kapitel wird vom Jahr
1212 (609 der Heg.) ein Meberfhlag des Finanzetats des gan—
zen Gebietes von Haleb gegeben, deffen Einkünfte auf 7,984,000
Dirhem, oder Goldftüde, veranfchlagt find, worüber in A
40 Artikeln nähere Auskunft gegeben wird 59). Ä
9) A. a. O. ©. 249—250.
Die neuere Aleppo feit 1516. 1741
In diefer Altern Beriode führt Ibn Schine ein halbes hun
ert von gelehrten Schulen (Medreffen) in Haleb auf, viele Mo-
heen, Gapellen und Maufoleen berühmter Scheiche innerhalb und
ußerhalb ihrer Mauern, die fehr ftarfe Bevölkerung und ihre ftark
efjuchten Märkte, voll indifcher und perfifcher Waaren, die dort ihre
tiederlage fanden ®),
Erläuterung 2.
Die türkifche Haleb, oder Aleppo, feit dem Jahre 1516
bis heute,
Seit der Einverleibung Syriens in das große osmaniſche
eich, das fih vom Bosphorus bis zum Nil und Euphrat auss
ehnte, wurde aud) das große Emporium zu Haleb für die euros
äiſche Handelswelt zugänglicher wie zuvor, die mit den Türken
1 vielfache Berührung treten mußte. Mit der Entdedung des
Deewegs nach DOftindien und der erneuerten Ausbildung des Waa—
enzugs aus Indien über Suez und Aegypten, wie desjenigen aus
3erfien über Trapezunt und den Pontus zum Chanate der Krim
nd nach Conſtantinopel nahm die große Bedeutung des früherhin
iſt einzigen Durchzuges durch Haleb allerdings ab und das Volk
erarmte unter dem Türfenregiment gegen frühere Zeiten. Damit
ink auch die edlere Ausbildung der Bewohner; die frühere Liebe
ur wiffenjchaftlichen Bejchäftigung in dem erften halben Jahrtaus
md der arabijchen Herrichaft in Vorder-Aſien war verfhwunden,
d der Verfall der arabifchen Literatur trug, wie dag politijche
egiment, nicht wenig zum immer ftärferen Berfall und zur Abs
wächung der Energie des früheren orientalifhen Lebens das ih:
ge bei. Don dem Ruhm der alten Haleb ift ihr außer dem Han—
löverfehr, der vorzüglich durch Europäer belebt wird, nur wenig
blieben.
Leonhard Raumolfet), der Artznei — und Medicus
Augsburg, hielt ſich längere Zeit, vom Jahre 1573—1574, um
Studiums der Kräuterkunde willen, in Haleb auf und ſchildert
0) v. Kremer a. a.O. ©. 203. 9— Leonharti Rauwolfen, Dr. med.,
Aigentliche Befchreibung feiner Raiß in die Morgenländer. Yugsb.
\ 4.1851. ©, 68—128.
*
1742 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 45.
nach ſeiner treuherzigen Art die Zuſtände der Stadt in der erſten
Periode der Türken-Herrſchaft. Er iſt noch voll von dieſer, wie
er ſagt, vornehmſten Handelsſtadt in Syrien, die er von dem
nahen Hügel der Stadt vor ſich liegen ſah, gleich einem Dia—
mant und der Größe nach der berühmten Stadt Straßburg
am Rhein in ſeiner Heimath gleich. Er mußte vor dem Thore der
Stadt vom Roſſe ſteigen, da kein Chriſt einreiten durfte, und be—
gab ſich in die Fundique (Fund, Fondaco der Italiener, auch
Camp damaliger Zeiten bei Europäern, was ſpäter Khan oder
Herberge bezeichnet, ſ. oben S. 399) der dortigen Franzoſen,
in welcher auch die Deutſchen ihre Herberge zu nehmen pflegten,
deren er dort ſchon anſäſſige, wie umher Deutſche und Italiener,
vorfand, die dort ſchon zum Schutz ihres Handels ihre Conſuln
hatten. Die Wohnhäuſer der Stadt mit ihren platten Dächern,
ſelbſt die wenigen geräumigeren Häuſer mit ihren ſehr niedrigen
Eingängen, durch die er ſich bücken mußte, um in den innern Hof—
raum zu gelangen; der gänzliche Mangel an großartigen oder
antifen Bauten und anderes hatte, wie er bemerkte, Haleb mit ©
vielen anderen fyrifchen Städten gemein; unter den wenigen Gärz
ten und Zufthaufern außer der Stadt nennt er nur einen Kiosk
des Groß-Sultans, in dem diefer feinen Wohnſitz nehme, wenn er
den Krieg gegen die perfifchen Sofis führe und dann hier feine
Berathungen halte. Er jhildert die Sitten, Gebräuche, das haus:
liche und das öffentliche Leben der Türken in Aleppo, die Paſcha—
Herrfchaft, wie fie bis heute geblieben, und nur der Mebermuth der
Sanitfeharen jener Zeit ift gefchwunden. Die Wechfel der Paſchas,
ihre Iururiöfe Hofhaltung und ihre Harems, zu denen fie viel Geld
brauchen, das fie erpreffen, ohne daß fie bei allem Geiz ihr Ver—
mögen auf ihre Nachkommen vererben Fönnen, da fie doch nur Schar
ven des Sultans bleiben, dem ihr Erbe jedesmal nad) ihrem Tode
zufält, fieht er fchon als das DVerderben des Landes an, in dem
deshalb Feine große Stiftung, Feine Eultur, Fein Palaftbau zu
Stande fomme, feine Induftrie, fein Gewerbe gefördert werden
fünne. Dennoch) fei der Handel und Verkehr groß, weil er vom
Groß-Sultan ſelbſt gegen die Willfür der Paſchas und ihrer Beam:
ten geſchützt werde, denn die Zölle und die Gefchenfe bringen dem
Gouvernement zu große Summen ein, die man nicht verfcherzen
wolle und deshalb die fremden Kaufleute durch ihre Gonfulate ge
gen die Anfeindungen der Einheimifchen und der Beamten durd
Firmane in Schuß nehme (wie in Saide, vergl. oben S. 400)
Aleppo nah Rauwolf und Della Valle, 1743
Die Karawanen kamen aus Berfien, Armenien, Aegypten
und Indien dahin; jede Nation hatte ihren eigenen Camp (Khan),
wo fie wohnten und ihre Waaren feil hielten; auch Italiener und
Franzoſen wohnten in ihren Fundiquen beifammenz auch deutjche
Landsleute fand er dort ſchon als Kaufleute vor, die ihm hülfreich
waren. As Waaren nennt er zumal Baumwollen-Zeuge (Muffe:
line aus Moful), Seidenzeuge, perfifhe Teppiche, Bezoar, Manna,
indifhe Specereien aller Art, chinefiiche Borzellane, Rhabarber,
Bifam, Perlen, Edelfteine, wie Granaten, Rubinen, Balafids (Ru:
binbalais, ſ. Erdf. VII. ©. 789 und IX. ©. 844), Saphire, Des
manten, dann in einem großen Kaufhaufe die Auslegung von Föft-
lihen Tüchern, Zaffet, Seidenwaaren, Pelzwerk, wo auch Barbiere
und Wundärzte wohnten; nad Waffenfchmieden und Wagenbauern
fah er fi) vergeblich um.
Die Chriften hatten viele Nedereien von den Mufelmännern
zu erdulden. Des gelehrten Doctor Hauptzwed war, zum Ber:
ftändniß feines Galen, Dioscorides, Avicenna und anderer berühms
ten orientalifchen Arzneigelehrten das Kräuterreich in und um
Aleppo Fennen zu lernen, wo er jehr forgfältige Beobachtungen
und Sammlungen über Gartengewähfe, Hülfenfrücdte,
officinelle Kräuter, wie über Bäume und Sträuder 2)
gemacht hat, die nur ein genauefter Kenner der Localitäten, wie ein
Th. Kotſchy, zu beurtheilen und zu vergleichen im Stande fein
möchte.
An 50 Jahre fpäter Fonnte der gelehrte römische Patricier
BP. della Balle nur wenig Merfwürdiges in Aleppo auffinden ®);
er bemerkt jchon, daß in Diefer allerdings ſchön gebauten Stadt
ihm das in ihrer Mitte gelegene Schloß oder die Eitadelle
niht auf einem natürlichen, fondern auf einem Fünftlih von
Menjhenhänden erbauten Berge gelegen erfcheine, alfo auf einem
Tepe oder Teil, den auch Ainsworth für einen ſolchen ange-
fehen (f. oben ©. 1611); und wie merkwürdig fcheint diefes durch
obige Angabe des älteren arabifchen Autors beftätigt zu werden
(f. oben ©. 1740), der ihn aus jo viel taufend Säulen als Un-
terbau entitehen läßt, jo daß, wie auch UWebertreibung hier vorwal-
tet, doch Nachgrabung auf diefem colojjalen Tepe) der-
962) A. a. D. Cap. VI., VIIL u. IX, 63) P. della Valle, Neifeb.
bei Miederhold. Genf, 1674. Fol. ©. 172 — 175. 6) Siehe die
Abbildung bei L. Col. Chesney, Expedition for the Survey I. c.
T.I. p.432, Tabul. XXI.
1744 Weft-Afien, V. Abtheilung. 1. Abſchnitt. F. 45.
einft wol noch einmal zu wichtigen antiquarifchen Entdeckungen
führen könnte. Derfelben Anfiht ift Bocode (1737), der fagt,
daß man in N.O. des Gaftells noch Säulen ausgrabe.
Nur der große Verkehr in Seide, Specereien, Leinwand, Züs
ern, Edelfteinen und der Handel, den auch Frankreich, Venedig,
Holland, England hier durch Einkauf betreibe, ſetzte ihn in Er-
ftaunen, weil hier fein Kauf gejchloffen werde, der ſich nicht auf
mehr als 40, 50 bis 80 und 100,000 Kronen belaufe, und die
Realen nicht gezählt, fondern zugewogen werden. Er fand dort
jeine Zandgleute durch zwei Conſuln vertreten; er hatte die Abficht,
der orientalifhen Sprachen kundige, gelehrte Männer aus
Syrien nah Rom einzuladen, wohin er auch Sämereien, die ſchön—
ften Blumen und Gewächſe überfiedelte, und hier auch befonders in
den Specereien Nachfragen anftellte über die im Galenus ange
führten officinellen Pflanzen und Früchte, wie über Roſen, Dar
Sinti (Zimmt), Pfeffer, über Banacea, Dietamnus, Am-
brofia, über Balfam, Asphalt, die Siegelerdevonkemno
und andere noch räthjelhafte Raritäten diefer Art, über deren Her:
funft und Beichaftenheit man in jener Zeit noch ſehr unwiffend
und Aufklärung aus dem Drient zu erhalten begierig war. Er
erlebte hier vor dem 27. Auguft im Jahre 1616 am Tage Unfer
Lieben Frauen ein erfchredliches Erdbeben, von dem die didften
Mauern erjchüttert wurden. . Der ungemein thätige römifche Pa—
tricier Tegte fich hier ein Herbarium und andere Sammlungen anz
jeltene Manuferipte, wie in anderen Städten des Orients, fcheint
er aber hier nicht vorgefunden zu haben, die er den Bibliotheken
jeiner Heimath hätte zufügen können. |
R. Pocode (1737) 66), 100 Jahre jpäter, fieht in Haleb
zwar aud) eine der ſchön gebauten Städte im Drient, in angeneh-
mer Umgebung, aber ihren Handel gegen frühere Zeiten ſchon im
Berfall, zumal durch die Kriege der Türken mit den Perfern, wo—
durch der Landhandel der perfifchen Waaren, zumal der roher Sei—
den und anderer Gegenftände, feinen Nordweg über Tauris nah
Smyrna genommen und dadurd der Markt in Haleb verfümmert
fei. Die früher von der Königin Elifabeth hier begründete
englifhe Factorei (von welcher noch die erſte Entdedung von
PBalmyra ausging, ſ. oben ©. 1435) war fo heruntergefommen,
daß nur noch 6 bis 7 englifche Häufer dort Geſchäfte machten.
6) N, Pococke, Beſchr. des Morgenl, Th. IL S. 219-223.
Die Stadt Aleppo nah Niebuhr. 1745
ie befferen und wohlfeileren europäifhen Fabrifate der Franz
fen hatten die der Engländer und Holländer vom Marfte vers
ängt. Pocode gehört zu den erften Neifenden, welder des
jenthümlichen Ausſchlages gedenkt, der jeden Bewohner von
[eppo, meift als eine Blatter im Gefiht, die Sahre lang beiteht
d dann eine ftarfe Narbe hinterläßt, zu zeichnen pflegt, und
ter dem Namen bouton d’Alep befannt genug if. Man jchreibt
1 dem dortigen Waffer zu. Haffelquift, Ruffell und Andere
ben diefe Localkrankheit näher unterfucht, und Lebterer dieſer
Krankheit von Aleppo‘ 6) ein eigenes Kapitel gewidmet,
mac) es jehr wahrjcheinlich ift, daß der Genuß des Waſſers des
imeif, wie des Sadfchur die Urfache derfelben if. Die Aleppiner
len diefe Krankheit Habat es- fine, oder Hübet es-fine
h Thomfon, das Gefhmwür von einem Jahre, nennen 67),
Lehrreicher ift Niebuhr&) in feinen faum 30 Jahre fpäteren
richten über fein DBerweilen in Haleb: denn er beftimmt zuerft
e Bolhöhe der Stadt (36° 11° 32% n. Br.), giebt ihren erften
ientirten Plan mit den wichtigften Namen und genauere, wenn
nur kurze Bemerkungen über ihre Zuftände. Auch er nennt
‚ was ebenfalls Korancez 69) Heftätigt, eine der ſchönſten Städte
I türfifchen Reiche, als Nefidenz eines Paſcha von drei Roß—
weifen; zwar find die Straßen auch hier, wie überall, frumm
d ſchmal, aber die Häufer doch dauerhaft und gut aus Stein
aut, weil in der Nähe gute Steinbrüche liegen, und daher auch
Straßen gepflaftert, der ganze Eitadellberg jogar mit Quadern
eidet werden fonnte.
Corancez bemerkt, daß diefe Quaderbefleidung theils aus
Fälteren Zeiten der Araber, theils der Benetianer herrühren, die
e Arbeit mit Kreuzen und Löwen an den Mauern bezeichnet hät—
. Die Steinbrüde ziehen fih im Norden öfter in Souterraing
t unter der jetzigen Vorftadt Diedaide, d. i. der neuen (der
n und Maroniten), und unter dem Kleinen Dorfe Bab Allah
‚ und find fehr tiefe Aushöhlungen.
‚Die Umgegend fand Niebuhr traurig, bis auf dag garten>
e Thal des Kuweik und ſeine Luſtorte. Die Wüfte von da
| * a. — von Aleppo. 2te Ausg. 1798. TH. III.
‚©.146 ) G. Robinson, Trav. II. p.257; Thomson,
ha Bibl. : —— Vol. 1848. Aug. p. 476 etc, ss) Niebuhr,
Reife. TH. II. S.6—10. °%) Corancez, Itin. p. 21.
Alter Erdkunde XVIL. Sſſſſ
1746 Weft-Afien, V. Abtheilung. u. Abſchnitt. 6.45
zum Euphrat und durch ganz Mefopotamien bis Baffora war zwar
feine Sandwüfte, aber doc eine Einöde. Wenn auch die nächte
Umgebung von Haleb mit Dörfern bededt ift, fo hatte doch die
türfifhe Despotie den größten Theil der Landfchaften in diefem
weiten Umkreiſe zu Wüfteneien herabgedrüdt. Denn fie ſchützt
nicht gegen die einwandernden Beduinen; die. Paſchas bleiben nur!
jelten lange in ihren Provinzen, wollen ſchnell Schäße zuſammen⸗—
taffen, treiben daher mit Gewalt die Abgaben ein, und der Bauer,
der fie nicht mehr bezahlen kann, verläßt feine Felder, die Wüſte
wird dadurch immer größer, das Eigenthum ift nirgends ficher —
geſchützt. N
Wo der Bauer zurüdbleibt, iſt er nicht Gigendhämer feinet hn
. Bodens, den der Aleppiner als Grundeigenthum 0) befishän
und ihm Gapitalien zu hohen PBrocenten zum Anbau vorfirediin
davon er jeden Monat einen Theil abzutragen und bei der Erntähn
noch die Hälfte derfelben mit dem Grundheren zu theilen hat. Irak
Paläſtina ift der Sultan Grundbefiter des Bodens, der diefen ver
pachtet; in Syrien ift dies nicht der Fall, der Bauer aber untehhi
dem Wucher des Aleppiners nicht beffer daran, wie der unter deuf 7
Drude des Pächters. Dazu fommen die Einquartierungstoften de 1
Soldaten und die beſtändigen Märſche derſelben, die der Dörfle Dr
zu tragen hat, und jo muß der Anbau des Landes immer zii,
wärts gehen, felbft wenn es wahr wäre, daß überall die Genie I
30faches Korn geben follte, wie man um Aleppo anzunehmen pfleg
9. Guys”) fagt, die Abgaben der Bauern follen nur einen Zu,
hend feines Einkommens nad) dem Gefege betragen, aber nach
eingeführten Mißbräuchen und den allgemein herrfchenden Schicane 9
die er zu erdulden hat, kann er noch froh ſein, wenn er von feine IM
ganzen Ernte ftatt neun Zehntel oder fünf Zehntel nur noch Ani
Zehntel übrig behalten Fann. . 2 iM
Nur der Handel kann durch die vermittelnde Lage zwiſch IM
Deeident und Orient fortblühen, fo fehr auch fein reich abfallend m
Gewinn von dem Gouvernement dur Zölle, Tribut und 1 ihe
ſungen von den Handelsleuten geſchmälert wird. Die Beduin—
fördern ihm ebenſo wie die Türken, weil auch fie ihren großen
winn davon zichen. Nicht nur dur den Tribut, den fie von BF,
ie erpreffen, fondern auch, weil fie allein die Tran, P
dar,
910) Corancez, Itin. p. 22.
21) H. Guys, Statist. du Pachalik d'Alep. p.79.
Ei:
u Landesſprache in Haleb, ee 1949
portthiere liefern, die ihnen große Summen einbringen. Die in-
dependenten Beduinen ſchwärmen mit ihren Heerden in der Wüſte
umher, und fordern von den fhwächeren, abhängigeren Tribus an
den Grenzen, wie in der Nähe der Culturgebiete Tribut, größere
bder kleinere Gefchenfe, aber. bedeutende Summen von allen PBaf-
fanten. Gerathen fie unter fih, wie fehr häufig, in Streit, fo ift
es gefahrvoll, auf die Parteien der Gegner zu ftoßenz aber gegen
die Türken, ihre Zodfeinde, und gegen deren Schüßlinge, die Han—
delsfarawanen und andere hören die Araberfehden unter ſich auf,
die Gegenparteien treten als Brüder zur gemeinfamen Plünderung
don jenen zufammen und theilen dann ihre gemeinfame Beute;
dann beginnt ihre Privatfehde von neuem wieder. Dies machte zu
allen Zeiten die Wüftenreifen gefahrvoll. Die großen Karawanen,
die ſich mit zahlreichen Waaren, wenn. die Schiffe aus Indien
fommen, zu beftimmten Beiten in Bewegung feben, bedürfen dann
tarfer Escorten und vieler Transportthiere der Beduinen, deren
auptflämme, wie die Anaſéh und andere, dann große Einkünfte
on ihnen ziehen können.
Die Landessprache in Haleb, wie durch ganz Syrien, hatte
ht, wie in Antiochia, mit der türfifchen gemwechjelt, fondern war
i Maroniten, Griechen, Jakobiten, Franken und Arabern ara-
iſch geblieben; türfijch war nur Hofiprache bei den Paſchas ge:
orden; die Franken haben mit ihren Mäklern eine eigene, fran—
ſch-italieniſche Gefchäftsfprahe?). Franzoſen, Engländer,
olländer, VBenetianer hatten dort zu Niebuhrs Zeit ihre
t geachteten Conſule; das venetianifhe Konfulat foll -das
tefte in Aleppo gewefen fein, wie denn die venetianifhen Namen
d das Wappen der Republik noch heute auf den Grabfteinen
r forifchen und der Iateinifchen Kirche zu fehen find. Ihr Einfluf
längſt dahin, wie von der einft zu Maundrells Zeit blühen:
engliſchen Factorei auch feine Spur mehr übrig ift.
Hauptjählichite Einfuhr der Europäer für den Orient beftand
Tüchern; die leichten, dünnen, jehr elegant appretirten franz
ſiſchen hatten wegen ihrer Wohlfeilheit einen außerordentlichen
emeinen Abſatz; die Fracht von Marſeille war viel wohlfei—
‚als die Einfuhr aus den nordiſchen Reichen von England und
erland, deren Tücher viel dauerhafter, aber au viel theu-
: waren, und daher nur bei den Großen einen mäßigen Abgang
| ”?) De Salle, Peregrin. I. p. 202.
Sſſſſe
EEE
— ——— [2
“
1748 Weſt-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 45
fanden. Da am Beiramsfefte die zahlreiche Dienerfchaft aber ftets
neu gekleidet werden mußte, jo war der Verſchleiß doch immer bes
deutend. Die venetianijchen Zeuge waren von fehr vorzüglicher
Art, aber auch fehr theuer, weil fie nur auf bewaffneten Schiffen
eingeführt werden. fonnten, wegen der Raubflaaten, von denen die
Benetianer oft überfallen wurden. Die Zahl der Frangofen war
damals in Haleb größer als die aller übrigen Nationen; ihre Con—⸗
ſule ftanden in verfchiedenen Geſchäftsverhältniſſen mit der türfifchen
Regierung, auch als Beſchützer der Katholiken. Die fatholifchen
Mönche waren begierig, Profelyten zu machen, fo die Kapuziner,
Garmeliter und die Patres de Terra Sancta, Bogen fie einen N
reichen Kaufmann der Griechen auf ihre Seite, fo brachte dies oft I
Streit in die ganze Gemeinde, die nun, eines ihrer reichen mitz Ü
zahlenden Glieder an dag türkifche Gouvernement beraubt, darüber #
Klage erhob. Die türfifhe Regierung ftedte den Profelyten ins ®
Gefängniß, ließ ihn dann auf Fürwort des franzöfifchen Conſulz
als Beſchützer der Katholiken wol wieder frei, aber hatte indeß ſei⸗
nen Reichthum an fich geriffen und ihn zum armen Mann gemait
Die Priefter blieben ohne Genugthuung.
Engländer am zahlreichſten; aber die engliſche Factorei ira:
fih in’ feine türfifchen Händel, Fein Engländer verheirathete ſich
mit Aleppinerinnen, feiner machte Profelyten, fte lebten nur ihrem®r
Handelsgefhäft und unter fih in Einigkeit und in großer Achtung.
Auch Holländer benahmen Bo eben fo; fie — nur ein ſehr gro⸗ |
Der Einfluß der Franzofen auf den Handel erhielt feinen —*
ſtoß ſeit der franzöfiichen Republik 3).
ten den Sortheil durch einen beſondern Befehl des Veziers a tt
zu dem Innern des Caſtells in Aleppo zu erhalten, das in dei
Kegel den Fremden verfchloffen bleibt. Es liegt, fagen fie, Tin
einer künſtlichen Anhöhe inN.O. der Stadt, ift faft kreisrund
und die ganze äußere Böfchung von der Höhe bis zum Fuße dein
Hügels ift mit Mauerwerk überdedt. Der Graben hat 60 Zul?
Breite, die Eontrefcarpe ift 10 Fuß hoch, meift aus —
973) Olivier, Reife in das türfifche Reich. Th. I. S. 501 u. f.
”*) L. Col. Squire, bei Walpole 1, c. p. 331—343.
Das Caſtell von Haleb. 1749
Fels, theil aus Mauerwerk. Der äußere Umfang des Grabens |
beträgt %, Miles, der Eingang über die Brüde ift im Often, die
jenfrechte Höhe des Gaftellhügels wol 100 bis 120 Fuß, der Thor—
ingang unter einem guten Gewölbe mit drei eifernen, bis zu einem
jalben Zoll diden Thoren -gefchloffen, die, wie die Worte des Reis—
ffendi lauteten, „zu dem unerfhöpfliden Schaß von
Aleppo“ führten. Man trat ein in einen gutgebauten, gewölb-
en Saal, der von Säulen getragen wurde, wo nur wenige Bo-
jen, Säbel, Musfeten, einige Güraffe, roftige Helme und anderes,
vahrfcheinlich aus den Zeiten der Kreuzzüge ftammend, aufgehängt
paren, jamt manchem hölzernen Bollwerk und mancher Mafchinerie,
ine Rüftfammer in elendem Zuftande, wovon doc viel Weſens ge-
nacht wurde. Die 16 Fuß hohen Mauern des Gaftellg waren fehr
jerfallen, Feine Kanone brauchbar, manche in zwei Stüde zerfägt,
im, auf die Wälle placirt, doppelt zu fihreden; das Innere des
Saftell8 war nur mit elenden Hütten befeßt. Das Schönfte war
yon der Höhe die herrliche Ausficht umher, zumal auf die Stadt
nit ihren vielen Mofcheen, Minarets und domartigen Kuppeln der
ielen größeren Gebäude, zwijchen denen einige Cypreffengruppen
ch beſonders reizend ausnahmen, jowie die grünen Gärten außer:
1b der Weltjeite der Stadt: Am Bab el-Nasr, dem nord—
eftlichen fogenannten Siegesthore der Stadt, nahe dem Caſtell
efah man eine griehifche Infhrift an einer Fleinen Mofchee,
ine andere auf einem eingemauerten Steine, die eine verwifdhte
)ierogiyphe zu enthalten ſchien, die einzigen übrig gebliebenen
puren aus älterer Zeit, die man wahrnahm. Damals fcheint
el Induſtrie, zumal die Weberei, in Aufnahme gewefen zu fein;
bis 15 Fabrikhäufer in der Stadt, jedes mit 100 Webeftühlen,
aren mit Fertigung feiner Seiden- und Baummollenzeuge be—
yaftigt, in welche Gold und Blumen eingewirft und mit Farben
f ſehr ingeniöfe Weife geziert waren, obwol nicht im europäifchen
efhmad, vorzüglich nur für einheimifchen Gebrauch. Bei jedem
ebeftuhle waren ein Mann und zwei Knaben befchäftigt, die alfe
ei in einer Wohe an 15 Piafter oder 1 Guinee verdienten.
Fre Zeuge, in einer Breite von 2 Fuß, rüdten jeden Tag um
‚Zoll weiter vor; Chriften und Mohammedaner waren die Ars
iter. Auch andere Gewebe, wie Sammet, Shawlg, wurden hier
fertigt; Meffer- und Säbelflingen nur wenige, und die Glasma—
‚facturen waren wegen Mangel an Nachfrage in Aleppo ganz
1750 Weft-Aften. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 45,
eingegangen, feitdem die ſchönen (fett 45 Jahren, jagt Ruffegger”), |
der feine Landsleute dort begrüßte) böhmijchen Glaswaaren alle T
gemeinen Eingang in Syrien gewannen. Damals hielt der Paſcha
von Aleppo 3,000 Mann Reiter als Bejabung in der Stadt, um ©
die rebellivenden, übermüthigen Sanitfeharen im Zaum zu halten,
‚deren Zahl man auf 9— 10,000 angab; die Bazare wurden jeden
. Abend ſchon vor Sonnenuntergang gefchloffen, die Khane mit den
Frankenwohnungen forgfältig jeden Abend ebenfalls durch Riegel
gegen Meberfälle gefichert; in der Nacht herrfchte Hier , Todtenftille,
Nach Innen zu find die Khane geräumig und fehön. 14
Seetzen und Burckhardt haben ſich lange Zeit in Aleppo
aufgehalten und da ihre VBorftudien zu ihren ferneren Reifen m
den Orient gemacht, aber felbft nur wenig darüber mitgetheilt. Zu
Burdhardts Zeit (1810) 76) herrſchten fortwährend innere Kämpfe
zwijchen der früherhin allmächtigen Bartei der Scherifs 77) und
den noch Fühner gewordenen Janitſcharen, und die größte Angfk
vor den Ueberfällen der Anafeh von Außen, die fi) ganz auf die
Seite der Wahabis gefhlagen hatten und fortwährend die Muſel⸗
männer bedrohten. Zum Paſchalik Aleppo's gehörte damals die M
Statthalterfhaft Aintab, Badſchazze, Alerandrette und Antakia; Delhi
Macht der Pforte war in Syrien außerordentlich gefunfen, worun⸗
Sterl. —— zu erpreſſen wußten. m
Sm Fahre 1814, als Macdonald Kinneir”) Aleppo bei
fuchte, hatte die Macht der Sanitfharen dafelbft jo zugenommen,"
daß die Pforte und ihre Beamten faft allen Einfluß verloren hat
ten und fih in ihr Dunkel zurüdziehen mußten. Die Paſchas
in Armuth verfunfen, waren ohne Würde, Die Sanitfeharen
— ——
°75) Ruſſegger, Reiſe. J. 1. ©; 381. ”*) Burckhardt, Travels it AN
Syria. London, 1823. 4. App. Il. p. 648—655, bei Sefenius. u
©. 1019—1030. 27) Dlivier, Reifen in das türfifche Reich
1792—1798. Meberf. von Ehrmann. Weimar, 1805. Th.I. ©. 504:
bis 510. ”®) Macd. Kinneir, Journ. thr. Asia Minor. Lond
8. 1818. p. 167.
Die Janitſcharen-Vernichtung in Haleb. 1751
m das Kornmonopol an fid) geriffen, fie verpachteten die Gär-
m und Felder und zogen den Gewinn von allem Kauf und Ber-
zuf im Lande, wodurd fie Millionen zufammengefeharrt hatten
it dem Anfange des Jahrhunderts. Wenige Wochen vor Kin-
eirs Ankunft in Syrien war ein Fühner Bafha, Mahomed,
sohn Chapwan Oglu's, durch Kauf und Beftehungen zw diefer
Bürde erhoben; er dachte durch Speculation die Sanitfeharen ihrer
ahäge und ihrer Macht zu berauben. Mit einem Corps Cavallerie,
as ihm fein Vater ftellte, überfiel er plößlich das ſchwächere Volt
ı Riha und am DOrontes, deffen Janitfcharenhäuptlinge nad
egypten entflohen; da wurde alles Volk gefchlachtet, die Ortfchaft
eplündert und niedergebrannt, wie eine feindliche Provinz. Sieg—
ich z0g er von da in Aleppo einz die Sanitfcharenhäupter ent-
hen in die Wüfte, einzelne wurden durch Lift gewonnen; die
füchtigen lieferten felbft ihr Oberhaupt aus, weil ihnen dafür
mneftie verfprochen wurde. Sie fehrten darauf in die Stadt zu:
ick, weil fie zu großen Feftfeiern eingeladen waren; aber ihr Ober:
pt wurde nach) furdhtbaren Torturen, um feine Schäge zu er
Iten, geföpft, und alle Anderen, beim Feſtmahl gefangen, ebenfalls
dpft, ihre Schädel mit Wachs umgoſſen als Rebellen nach) Con—
ntinopel gejchiet, ihre Millionen eingezogen, und jo ihre Macht
f eine Zeitlang gedämpft, bis endlih Sultan Mahmud fie
ch Maffacres gänzlich ausrottete,
Der franzöſiſche Conſul Rouſſeau machte: feine Karte und
Plan der Stadt noch vor dem großen Erdbeben im Jahr 1822,
theilte feine Erklärungen, Ortsverzeichniffe und einige andere
tizen über dag Paſchalik und die Stadt noch vor der Periode
ägpptifchen Herrfchaft mit 9). Er nennt die 7 Hügel, auf
hen die Stadt erbaut fei, Dihebel beni il-Qaqua, und
t ihr 150,000 Einwohner, die vor der Zeit des Erdbebeng,
‚ in 40,000 Häufern wohnten, welche im Innern der Stadt
25 Quartieren (Kharet) vertheilt lagen. Umher find 10 Vor—
te erbaut, die mit jenen in 68 Quartiere vertheilt find, zu de-
9 Thore führen, 3 gegen Welt, 2 gegen Süd, 2 gegen Oft
2 gegen Nord, die nach den Orten genannt find, zu denen fie
ihren. Die Borftädte nehmen einen größern Raum ein als die
) Barbie du Bocage, Notice sur la Carte gener. etc. de M.
Rousseau etc., im Recueil des Mem. de la Soc. de Ge£ogr.
' Paris, 1825. 4. Tom. Il, p. 194— 244.
J.
4
|
|
|
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}
—
1752 Weſt⸗Aſien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 45,
innere Stadt; Rouffeau zählte 100 Mofcheen erfter Glaffe, dar:
unter 25 von bedeutender Größe, 12 Medreifen u. a. m.
Ein furdtbares Erdbeben) im Jahre 1822 zerftörte viel
jener Gebäude, und verwandelte zwei Drittheile von Haleb ir
einen Schutthaufen; von den Mofcheen blieben nur wenige übrig.
der Wohlftand der Stadt war tief erfchüttert, und der Verfall nahn
zu, als viele reiche Familien den Drt verließen und zumal jeit de
Befipnahme Ibrahim Bafıha’s aus Furcht vor den Gonferiptio
nen fich in anderen Ländern niederließen. Seitdem ift der mittler
Theil der Stadt mehr verlaffen und die ſüdliche große Worftad
angebaut worden. Auch im Jahre I830 hat fih dag Erdbeben üi
Haleb wiederholt.
Ein neuer Zufand für Aleppo begann mit der Beſitznahm
Syriens durh Mehmed Ali am Ende des Jahres 18315 ®
dauerte aber faum ein Jahrzehend, bis 1840.
Dem Paſchalik Haleb fand der türfifhe Mahome
Paſcha vor, aber voll Apathie ließ er alle öffentlichen Gefchäfl) ı
und Angelegenheiten 8) in den Händen feiner Favoriten; die Rei fi
hen von Aleppo gelangten durch Beitehung zu immer größeren Ä
licheren Grenzgebiete von Aintab und Adana waren ziemlich i
derfelben Lage; alle öftlihen und füdlichen Grenzländer waren de
fyrifche Gemeinde mußte auf ihre Selbftvertheidigung bedacht fei SH
Daraus gingen unzählige Verwirrungen, blutige Fehden, Rebellii
nen gegen das Gouvernement hervor, und unter diefen Verhäli tn
niffen drang Ibrahim Paſcha an der Spike der ägnptifche tun
Armee Mehmed Ali's am Fuße des Karmel zu Kaiphai
November 1831 in Syrien ein und verdrängte als Sieger Ba},
alle türfifche Macht bis nad dem Innern Klein-Aftens zurüd, N,
er, durch den Tractat von Kjutahia im Beſitz von Syrien feſtg Slın
ftellt, Syrien eine neue Organifation zu geben den Beginn mad in.
was natürlich auch auf Aleppo einen großen Einfluß ausüb”,,,
“mußte, wo Ibrahim Paſcha bald feine Refidenz auffhlug, u "
diefe zum Mittelpunct der Landesverwaltung, wie zum Haupt
980) A. v. Kremer, Beriht a. a. DO. ©. 204; G. Robinson, Trave u
II. p. 260. 1) Col. Campbell, Report in Dr. Bowring, B fr
port on Syria. Lond. 1840. fol. p. 126—137.
Neue Zeit in Haleb unter Ibrahim Paſcha. 1753
feiner militairiſchen Macht erhob. Aug dieſer Zeit (vom Jahre
1840) find die officiellen Berichte, weldhe Dr. Bowring an das
Parlament in England abzuftatten hatte, aus denen wir über den
damaligen Zuftand Halebs folgende lehrreiche Daten entnehmen.
In diefer Stadt hatte fich das friſcheſte Handelsleben verjüngt,
erneuert, zuſammengedrängt; es hatte fich das wichtigfte Emporium,
wie zur ältern Zeit, erhalten, aber die Thätigfeit war in andere
Hände übergegangen. Vordem maren dort 40 venetianifche Han—
delsetabliffements gegründet geweſen, und 2 Pepräfentanten der
Republif von Benedig lebten dort im Glanz und zogen fi nad
Niederlegung ihrer Verwaltungen gewöhnlich mit großen Neichthit-
mern in ihre Heimath zurüd. Die Republik beftand aber nicht
mehr und Frankreich hatte ihre Stelle eingenommen. Seit 1832
fingen die englifhen Kaufleute unter dem Patronat der Ae—
gypter an, nachdem die ältere Factorei untergegangen war, hier
ihre Gefchäfte zu erneuern, wie auf der ganzen Strede von da
nad Indien hin, in Mefopotamien, Berfien, den Euphratländern
bis zum perfifchen Golf und deffen Häfen, wo fie nun überall ale
Einheimiſche blieben und fette Site gewannen, da fie zuvor nur
Sremdlinge geweſen. Noch fanden fich viele Spuren deg älteren
Einfluffes der untergegangenen englifhen Factorei in den Haug-
haltungen, dem britifchen Xeben, dem Mobiliar, den Gemälden ıc.
der lebten Generationen vor, welche neue Verbindungen erleichterten.
Eben jo war der ältere Verfehr früherer Jahrhunderte mit Indien,
China und anderen Ländern nod immer in den Weberreften der
damaligen Fremdeinfuhr von Porzellan, japanifchen Waaren, Hindu-
Drnamenten u. a. m. fihtbar geblieben, an deren Stelle nun dag
europätihe Element vorherrfhend werden follte .
Für den Handelsverkehr bot die Stadt in vieler Hinficht fehr
große Borzüge dar, weitläuftige Waarenhäufer und Magazine, die
zu wohlfeiler Miethe zu haben waren, in der Ferne von wenigen
Stunden die Verbindung durch den Euphrat mit dem fernen Sn;
dien; der außerordentlihe Zufluß von Reifenden und Fremden
aus allen Theilen des Drients erzeugte außerordentliche Nachfrage
nach allen Arten der Waaren. Ebenſo die günftige Lage gegen
das mittelländifche, fidliche Europa, und das durch die nahen, un:
zähligen Heerden der ZTransportthiere der Beduinen zu jeder Beit
mögliche Fortjchreiten des Karawanenweſens in weitefte Fernen.
Bei freiem und ficherem Verkehr müffen fih hier Reichthum und
Wohlſtand erzeugen. Die Bazare füllten fih mit den ausgezeich-
1754 Weft-Aften, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 45.
neteften orientalifchen Producten ; Galläpfel aus Diarbefir in
Oſt, perſiſche Luruswaaren, die alle mit europäifchen Gütern
bezahlt werden, Neis in Menge aus Indien, Bitumen aus dem
todten Meere und viele fonft feltene und eigenthümliche Waaren
fommen hier zufammen. Große Thätigfeit entwideln hier die
Dragomans und die Mäfler, welche in Dienften der großen Hand:
Iungshäufer ftehen. Kaufleute aus Armenien, Kurdiftan, den Kau-
Fafusländern, aus Tauriz in Berfien, Bagdad und Balfora von den
Euphratgegenden fommen in eigener Perfon hieher, ihre Gefhäfte
zu betreiben. Die englifchen Häufer haben fich feitdem von hier
auch in Bagdad etablirt. Die Erhaltung der großen Häufer in
Aleppo ift fehr Eoftbar, ungeachtet der geringen Miethe, wozu
auch der Gartenbefiß gehört. Die terraffirte Lage der Wohnhäufer
der Stadt an den Hügelabhängen hinauf und herab giebt ihnen
aber auch gefunden Aufenthalt, freie Ausfichten und viele Annehms
lichkeiten. | t
Die Importen der europäifhon Waaren vom $. 1836
bis 1837 auf dem Marft von Aleppo find bei Bomwring 2)
von England, Deutfchland, Ftalien und Frankreich ſpeciell tabel-
larifch verzeichnet. Damals waren 30 hriftlide Handels:
häufer, die mit den Ländern diefer Importen in Gefchäften ſtan—
den; das ganze Bapital ihres Beſitzes jehäßte man auf 14 bis
18,000,000 Biafter. Die geringften diefer Häufer befaßen 100,000
Biafter (1000 Pfd. Sterl.), die reichften von ihnen 1—4,000,000
Piafter. Man zählte 7 chriftliche Handelshäufer, deren jedes
über 1,000,000 PBiafter Capital befaß, das reichfte unter ihnen,
Fathalla Eubbe, wurde auf 3—4,000,000 Biafter (30— 40,000 Pfd.
Sterl.) geſchätzt.
An 70 mohammedaniſche Kaufleute, deren Zahl ſich
in den neueren Zeiten gegen die früheren immer zu mehren ſcheint,
handelten mit Europa, der geringſte mit einem Capital von
100,000, der höchſte mit 1—1'/ Millionen Piaſter. Das ſämmtliche
mufelmännifche Capital, das auf den europäischen Handel verwen:
det wurde, ſchätzte man auf 6,— 7), Millionen Biaft. (65— 75,000
Pfd. Sterl.), davon türkifche Häufer nur etwa zur Hälfte Ans
theil hatten.
Außer 15 türfifhen Häufern, die mit europäifchen Waaren
handelten, ohne direct mit Europa in Berbindung zu ftehen, zahlte
982) Dr. Bowring, Report 1. c. p. 73—80.
Induſtrie und, Handel in Haleb, 1755
man 10 jüdifhe Kaufleute mit einem Capital von 2 bie
2, Millionen Biafter, davon ein Haus allein 1,000,000 beſaß.
Außer obgenannten Waarenhändlern find fehr viele reihe Ban—
guiers in Aleppo, deren Gapital nicht zu beftimmen ift, und fehr
viele Kaufleute aus Bagdad, Moful, Diarbefir, Orfa, Smyrna
und Conftantinopel, die in Aleppo anfälfig, aber nicht mit in jene
Liften aufgenommen werden fonnten. Eben fo über 50 Krämer,
die mit Aleppiner Manufacturwaaren handeln, 21 Krämer mit
Seidenzeugen (ein Capital von 280,000 Piaftern), 19 Krämer mit
europäifchen Tüchern, 70 Krämer mit englifhen Fabrifwaaren,
35 Droguiften u. a. m. Zu den in Aleppo einheimifchen Fabri-
caten gehören vorzüglich Seife, jehr Foftbare jeidene und goldene
Stoffe, die nicht durch Mafchinen, ſondern durch Handarbeit zu
Stande kommen können, auf 4,000 Webftühlen; Karber, Gold- und
Silber-Waaren und Seilereien in den ſehr weitläuftigen unterir-
diichen Steinbrüchen und Fühlen, feuchten Grotten, wo der Faden
feiner und fefter gefponnen werden kann. Bon allen diefen Gegen:
fänden, wie von den. Karawanenwegen, den Gommunicationen, den
DQuarantaine-Einrichtungen u. a. m. wurden umftändliche Berichte
von Dr. Bowring aus den beiten officielen Quellen und von
den einfichtigften, erfahrenften Männern am Orte eingefammelt, die
weiter nachzufehen find.
Nach denjelben Quellen zahlten 17,000 Köpfe der Männer 8)
die Ferdeh-Taxre, die eben fo viele Familien repräfentirten, mit
4 Individuen für eine jede, im Durchſchnitt zu rechnen an 68,000
bis 70,000 Einwohner, nur eine Schäßung, da fein Cenſus Si—
herheit über ihre Zahl giebt. Davon ſchätzte man wenigfteng
40,000 DMufelmänner, 16,000 Chriften, 3,500 Juden und 500 Fran⸗
fen. Sn der unmittelbaren Nähe von Aleppo rechnete man noch
5,000 Einwohner, in einem Dußend der Eleinen Städte 145,000
mit Aleppoz; unter den Landbewohnern und in den Flecken des
nördlichen Syriens etwa 36,250 und die Summe aller Einwohner
im obern Syrien zu 181,250 Perfonen, eine fehr geringe Bevöls-
Er die feitdem nur um Weniges zugenommen zu haben fcheint.
Colonel Chesney%), der gleichzeitig, wie Dr. Bomwring,
vährend feiner Euphraterpedition in Aleppo war, bemerkt, daß
|
| |
Dr. Bowring, Report 1. c. p. 86.
\ °*) Lieutn. Colonel Chesney, Exped, for the Survey etc. T. I.
P- 432 448.
1756 Weft-Afien. V. Abtheilung. I. Abfchnitt, $. 45.
unter den verfchiedenen Hügeln, auf denen die Stadt erbaut wurde,
der Gaftellberg der höchfte fei, dem er 200 Fuß Höhe giebt, den
er ebenfalls größtentheils für Fünftlich aufgeworfen hält. Diefer
Tell, fagt er, erhebt fi Fegelartig in ovaler Geftalt von 450
Schritt nad der einen und 250 Schritt in der andern Augdeh-
nung; obwol durch Erdbeben fehr zerrüttet, zeigt er ſich doch noch
als ein ftattliches, altes Caſtell aus der Zeit der Kreuzzüge, oder
im 6ten Jahrhundert der Hedſchra angelegt, was eine cufifche Ins |
Ihrift beftätige. Ein 60 Fuß hoher Thurm erhebt ſich oben als
eine Warte, die eine weite Ausficht weftwärts gegen die Berge
von Beilan und nordwärts gegen den Taurus und feine Schnee-
fetten gewährt, . In der Mitte zwifchen ein paar Thürmen, in de
ren einem die Rüftfammer, ift ein Ziehbrunnen in große Tiefe
gegraben, die nah Eli Smith 48 Faden, d. i. 288 Fuß, betra-
gen fol. Die Stadtmauer von Aleppo ift 40 Fuß hoch aufgebaut
und von 50 bis 60 Fuß hohen Thürmen. befeßt. Die älteren
Steinhäufer der Stadt ftanden auf gemauerten Bogen, bis zu 2
und 3 Stod hoch, waren aber dadurch der Zertrümmerung dur
Erdbeben jehr ausgefebt. Die Dachterraſſen, mit Bufchwerk und
Blumen befeßt, geben, von oben herab gefehen, der Stadt ein ans
genehmes Ausfehen. Dem höchſten Alterthum fcheinen auf der
Dftfeite der Stadt die dortigen großen, weitläuftigen, unterir—
difhen Kammern und Gemächer mit Pilaftern anzugehören,
deren Beftimmung unbekannt ift, die aber eine weit regelmäßigere
Anlage zeigen als die irregulairen Steinbruchhöhlen der Weſt—
ſeite.
Das Erdbeben im Jahre 1822 kam im Auguſt, ihm ging ©.
ein jehr heftiger Sturm von O. nad W. vorher, und die Erſchüt-⸗
terung wurde, nach Bincent Germain, ganz gleichzeitig vom
Bir und Aintab bis Adana und füdwärts in Damascud
empfunden. j
Nah Thomſons Nivellement liegt Aleppo um 900 Fuß
höher als der Spiegel des Euphratfluffes am Port William A,
und Biredſchik. Die Einwohnerzahl vor dem Erdbebeben war |
150,000 Seelen; nachher nur noch 100,000, fagt Chesney, das "
von 66,500 Mohammedaner, 19,000 Griechen, 5,000 Maroniten,
4,500 Suden, 3,000 Armenier und 2,000 Syrer; eine etwas ans |
dere Schäkung, als die von Dr. Bowring. Nach anderen Daten
fhägte E. Smith, im 3. 1848, die chriſtliche Benölferung |
noch anders, nämlich, wie Dr. Bowring, auf 16,000 Chriften, bar 7
Haleb als Miffionsftation. 1757
inter 2,000 Armenier, 2,000 Maroniten, 100 griehifche Familien,
die fich einen eigenen Bifchof hielten. Die übrigen follten grie-
hiſche Chriften fein, die durch den Eifer der hier refidirenden Ca—
pueiner, Franziscaner und Lazariften zu Gonvertiten der römifchen
Kirche geworden feien, welche dafelbft auch fehr zahlreich befuchte
Schulen halten. Ueber 1,000 Häufer der Stadt follten Juden von
allen Nationen zu Bewohnern haben.
Wenn nun Haleb durch feinen Verkehr mit dem Orient fehr
frühzeitig und bis heute vorzüglich das Intereffe der Handelg-
welt auf ſich gezogen und dadur den Europäern befannter ge-
worden als manche andere Stadt des Orients, dann auch Gegen⸗
ſtand der Naturforſchung durch ſeine Flora, Fauna und des
Studiums der Aerzte und Droguiſten ſeit Rauwolfs und
Ruſſells Zeiten war, ſelbſt auch ſeine reichen Beiträge zum all—
gemeinen Studium des Orients und ſeiner Sprachen und Literatur,
wie durch Seetzens, Burckhardts, A. v. Kremers und Ande—
rer längeren Aufenthalt, die daſelbſt ihre Vorſtudien und Samm—
lungen machten, abgeben konnte, ſo hat die Stadt in den letzten
Jahrzehenden noch ein neues Intereſſe als Station einer Miſ—
ſion und als hoffnungsreihes Eingangsthor der evangeli—
hen Lehre unter ihre eigenen Bewohner und deren Umgebungen
gewonnen.
AS Gentralpunct der Karamanen eines fehr weiten
Umfreifes konnte Aleppo nicht nur zur Verbreitung und Einfüh—
rung von Waaren, jondern auch von Sdeen und Lehren dienen,
und diefen fruchtbaren Gedanfen hat vorzüglich die amerifani-
he Miffton®) zur Verbreitung des Evangeliums aufgefaßt,
nahen fie. die Wirkung der Fatholifchen Kirche erkannt hatte, zur
Vergrößerung ihrer Heerde dort Profelyten zu machen. Nach der
Wiederkehr der türkischen Herrſchaft hatte ſich der friedliche Verkehr
Aſweft. die nach allen Seiten feindſelig umgrenzt geblieben war,
ide hergeſtellt, und der Orient hatte ſich dadurch für allgemeinen
Berkehr und dur die verheißene Toleranz des türkiſchen Gou—
yernements gegen alle Secten der Chriften wieder erweitert.
Er —— Visit to Aleppo, Sept. 1846, im Mission. Herald.
Vol. XLII. p. 415 etc.
1
1758 Weft-Afien. V. Abtheilung. IL Abſchnitt. $. 45.
arabifhen, armeniſchen, ſyriſchen, türfifhen, kur—
diſchen, perſiſchen und hebräiſchen Ueberſetzungen der
Evangelien wirkſamer werden als zuvor. Die zahlreichen, nicht—
mufelmännifchen Bewohner in Aleppo, zumal die nicht zu den
Katholiken als Profelyten übergetretenen, fondern orthodor geblie-
benen, felbftändigen griechifchen Gemeinden, auch die Maroniten,
vorzüglich aber die Armenier, hatten durch die Anregungen in
Gonftantinopel eine lebhaftere Theilnahme an der reineren Auffaſ—
fung des Evangeliums gewonnen, und die Zahl ihrer Gebildeten
in Aleppo und deffen Umgebungen hatte zu Hoffnungen berechtigt,
die zuvor nicht auftauchen Fonnten. Die regulairen Poſtverbin—
dungen zwifchen Gonftantinopel und Aleppo, wie zwifchen Beirut,
dem Hanptfiß der amerifanifhen Miffton (f. oben ©. 453 u. f.),
und Aleppo und die Verbreitung der gebildetfien Armenier durd)
faft alle nördlichen Städte über Aintab, Killis, Maraſch, Adana
und zum obern Euphrat nad Armenien hin machten es möglich,
Aleppo felbft, wo viele Franfen anfällig geworden, zum Mittel—
punct einer evangelifhen Mifftion zu erheben, die von da aus
nach den verfehiedenften Richtungen auch ſchon große Wirkfamfeit
gewann (f. oben bei Aintab u. a. D.).
Richt nur Armenier, auch ausgezeichnete Glieder der ortho—
doxen griechifchen Geitlichfeit Famen den Miffionaren feitdem in
jenem weiten Umfreife mit briderlicher Gefinnung und der Sehne
ſucht nach Befreiung von den Irrthümern und Feffeln ihrer Con
feffionen und dem Hunger nach der reinen Lehre des Evangeliums
entgegen, deffen Wirkungen nicht ausblieben und in ihren frifchen
Fortfehritten begriffen find. Nicht Profelytismus, fondern Lehre
durh Schule, Unterricht und Studium der Bibel ald Gottes Work,
niht Sectenwefen und Beichränfung des Seelenheild durch Kir—
henfaßungen ift das große Ziel diefer Beftrebungen, und dies zu
erreichen dienten auch die vielen unermüdlichen, oft gefahrvollen
Wanderungen der amerifanifhen Mifftonare durch diefe Gebiete,
um den neu fi bildenden evangelifhen Schulen und Gemeinden
ihren Beiftand zu leiſten, die nicht ohne heftige Widerfacher bleiben "I,
konnten. Wie Vieles dadurch auch für die Kenntnig von Land,
Stadt und Bolt gewonnen ward, hat fih am unzähligen Orten
aus dem Vorigen ergeben. Hier noch einige neuere Daten, die Ti;
wir dem Miffionar W. Thomfon über Aleppo (im 3. 1840 und
1846). verdanken.
Haleb nach Vertreibung der Aegypter. 1759
Bei feinem erſten Beſuche (1840) 80) lag ein Theil der Stadt
noch im Schutt der erlittenen Erdbeben, und die füdliche Vorftadt
Kittab fing erft an, ſich aus ihrem Schutt zu erheben; die ges
Ihwundene Herrſchaft der Aegypter hatte die Horden der wildeften
Beduinen fo losgelaffen, daß fie ihre Zelte bis vor den Thoren
der Stadt in der Wüfte auffhlugen und ihre Plünderungen jelbft
im Ungefichte des Caſtells nicht einftellten. Diele der zufammen-
geftürzten Mofcheen waren noch nicht wieder aufgebaut; viele Tau—
fende der reicheren Söhne der Stadt (man fagte wol übertreibend
410,000), die aus Furcht vor Ibrahim Paſcha's eifernem Conferip-
tionsfyfteme nad) Bagdad und anderwärts ausgewandert, was die
Nähe der Wüfte und der türkifchen Grenze fehr begünftigte, waren
noch nicht wieder in die Stadt zurüdgefehtt. Die Volfsmenge,
die man vor Jahrhunderten auf 300,000, dann auf 150,000 See-
fen jchäßte, hatte fi) von moglemifcher Seite ſehr gemindert, und
fonnte nicht viel mehr betragen, als in Obigem fchon angegeben
wurde; die Zahl der hriftlihen Bewohner jchien eher zuge—
nommen zu haben und fih auf ein Drittheil der Bevölkerung
zu belaufen. Der Verfall der Hadjch hatte bei dem finfenden Fa—
natismus der, Mufelmänner auch das Seinige zur Abnahme der
Belebung von Haleb beigetragen. Die Zahl der Armenier von
den taurifhen Bergen her hatte zugenommen, fowie die Zahl der
Naſairier fih als Anftedler in den Vorſtädten vermehrt zu has
ben fchien. Eine Bemerkung des Erzbifhofs Botros (d. i. Pes
trus) Jaroue von Antiohia, die er De Salle in den ftatiftifchen
Tabellen”) über feine Diöcefen mittheilte, war es, daß die Zahl
der Chriften in Syrien nicht abnehme, während die Zahl der
polygamifhen Populationen, wie der Druzen, Nafairier,
Ismaslier, Metämwileh, Jefidier, Araber und Türfen jährlih mehr
und mehr ſchwinde. Auch bei Samaritanern, die nur felten zwei
Frauen haben, bleibe die Volkszahl conftant.
Die alten Thore der Stadt waren meift eingeftürzt, die neuen
Anbauten der Borftadt beifer gegen die Gefahren der Erdbeben
eingerichtet, die fich hier jo oft wiederholen. Die reine Luft, die
Wohlfeilheit des Lebens, die Geräumigfeit der Wohnungen, der
leichte und ftete Verkehr mit jo vielerlei umherwohnenden Völker:
haften, zumal die größere Annäherung zu den vielen weiter nord»
286) Missionary Herald. XXXVIL p. 239—242.
- ®n De Salle, Peregrin. I. p. 212.
“
1760 Weft-Aften, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 45.
wärts bis nach Armenien hin zerftreut wohnenden und den religid-
jen Ideen zugänglichen Gemeinden der Armenier konnte ſchon
damals Haleb als ein Mifftongfilial von Beirut aus em-
pfehlen, zumal da von hier aus dem Evangelium die Wege
nad) Mefopotamien und dem Guphratlande eher zu bahnen waren.
Bei einem zweiten Bejuhe (1846) durd Thomfon®) war
fhon mancher Fortfhritt gewonnen, die Unftcherheit des Landes
zwar dureh die fchlaffe türfifche Verwaltung wieder eingefehrt, doch
einige ältere, freilich jchwache architectonifche Ueberrefte aus frühe-
rer Zeit mehr als zuvor beachtet worden, die jedoch vielleicht zu
weiteren Entdefungen über die antike Berda führen Fönnten.
Nahe dem Antiohiar Thor ſah man den Neft eines Tempelbogens
mit einer cufifhen Inſchrift, an der Stadtmauer nod) eine alte
Kirche mit plumpen Bafaltfäulen, auf einem Bafaltblod einige
fchlechte und verdorbene hieroglyphiſche Figuren, die hier räthſel—
haft erfcheinen. Die Südoftede der Stadtmauer follte römifcher,
nah Anderen phönieifher Bau fein. Auf einem großen Steine
am Bab Nur ift eine Infhrift, die man auf den Cultus der
Aftarte bezieht, und die noch heute bei den Aleppinern in fo großem
Anfehen fteht, daß die Moslemen beim DBorübergehen ihre Finger
flets an diefer griechiſchen Inſchrift reiben und fie füffen, um
den magifchen Seegen dieſes Steines mitzunehmen, wodurch die
Inſchrift ſchon ganz zerrieben if. Auch find manche [plendide
Nefte jaracenifher Architectur hie und da-ftehen geblieben
und an einer großen Mofchee ein 150 Fuß langer Porticus, der
von einer Doppelreihe fchöner, gelber Marmorjäulen getragen wird,
die aus den Ruinen der alten Berda ftammen follen.
Zu diefen Zuftänden Aleppo’s in der Gegenwart haben wir
noch Einiges der jüngften Beobachter hinzuzufügen. Auf dem
fünftlihen Tepe mit der heutigen Gitadelle, die zuvor fehr verfal-
fen und von Erdbeben zerfprengt, aber doch noch in ihren Reften
großartig genug ift, fand, nah De Salle's 3), Anfiht, höchſt
wahrjcheinlich eine alte römifche Stadt (wol Berda), und ihr
innerer Raum, hält er dafür, war dazu groß genug. Fundamente
einer ſolchen zeigen fih an vielen Stellen, auch ſchwere Sareco—
88) Thomson, in Bibl. Sacra. 1848. Aug. Vol. V. p. 466 —480;
im Mission. Herald. XLII. 1846. p. 412, 415, 416; ebendafelbft
1848. p. 138, 270 etc. ®9) De Salle, Peregrinations. Paris,
Halebs ältere Architecturrefte, 1761
‚age liegen dafelbft mit griechiſchen Inferiptionen, die nicht erft
n Saracenen auf diefe Höhe gebracht fein können. Vieles ift
iter durh Saracenen überbaut, aber auch durch Erd-
ben wieder zufammengeftürzt; nur 3 bis A Baftionen,
en Größe und Solidität die Bermuthung erregen, daß fie zur
it der Berferfriege durch) Römer aufgeführt waren, find noch ganz
blieben, und der tiefe Brunnen giebt heute noch Waſſer wie zu—
r. Der legte ältere Bau am Schloffe foll ein Eingangsthor
n Saladin und feinen Nachfolgern fein, wie dies cufifche
nferiptionen bezeugen, die eher wie das Ornament eines Frie-
; ausfehen, und daher Leicht überfehen werden fonnten. Die
schftaben haben aber 10 Fuß Höhe und find in ſchwarzem Mar-
jr auf einem gelben Grunde angebradt. Don Melek el;
ſchraf, Saladins Neffen, wurde die Reparatur des großen Tho-
3 gemacht, welches vor dem Palafte Ibrahim Paſcha's fteht.
er Steinbruch jenes gelben Marmors liegt in der Nähe der
sen Hierapolis, ‘15 Lieues im Often von Uleppo. Der ganze Bau
8 Caſtells erinnert an den aftellberg von Harimz; ein natür-
her Berg Scheint durch Menfchenhand bearbeitet und mit einem
lacis von Quadern überdedt worden zu fein. Es liegen aber
hrere Trümmerhügel um Aleppo, welche an den Monte Teftaceo
Rom erinnern und noch höher find als ähnliche Kunfthügel um
ir. Am Weftende der Stadt liegen die Nefte des alten Pa—
tes, Serai oder Forts der früheren Paſchas, die öfter gar nicht
die Stadt einzogen, weil die Parteien der Scherife oder
nitfharen zu eiferfüchtig auf die Erhaltung ihrer eigenen
jrrechte waren. An verfchiedenen Weberreften dieſes Baues fieht
n noch Schöne Sculpturen, eine ſchöne Inſchrift und Refte aus
Ian Salading Zeit, die man auch an den Löwenfeulpturen über
em Stadtthore erfennt. Don’ der Höhe der Eitadelle, jagt De
le, erblide man nod mehr Ruinen als. Häufer, zwiſchen de—
jeltfam ganz ſchlanke Minarets dem Erdbeben widerftanden.
die Hauptmofchee, einft eine hriftliche Kirche, habe ihre jchö-
Berhältniffe mit einem ſchönen quadratifchen Glockenthurm fid
Iten. In dem von den Chriften vorzüglich bewohnten Quar—
Dſchedeide haben fehr viele der Wohnhäufer Kuppeln, durch
he ihr Inneres geräumig und fühl gehalten wird und einfals
p® Licht erhält.
Im Innern der ſtattlichen Wohnhaͤuſer ſoll ſich Abwei—
1 vom Altern jaracenifchen Styl und ſehr viel Grazie zeigen,
itter Erdkunde XVII. Ttttt
*
1762 Weſt-Aſten. V. Abtheilung. I1. Abſchnitt. $. 45.
manches Gothiſche und Vieles, was an den Renaiſſance-⸗Styl Lud⸗
wigs XV. erinnert, und unftreitig von fränfifchen Baumeiftern
herrührt. In diefer Hinficht find die innerlich reih ausgeſchmück—
ten Wohnungen des Doufef Keraly, des Fulteh Alla Kubbé
der Häufer Gazaly, Youſef Sader und Anderer merfwürdig;f
in leßterem find fehr Foftbare perfifche Miniaturen; die Wohnung d
teichften Kaufmanns, Bincenzo Marcopoli, gilt für einen wahl
ren Palaſt. Zwiſchen Aegypten und Syrien findet De Sallık
einen großen Unterfchied; in Aleppo, die man überhaupt durch ihr
Reinheit und Nettigfeit eben fo worzieht, wie ihre Bewohner, Di
man zu den fehönften, höflichften und angenehmften Orientalen in
Umgange zählt, auf welche bei dem vorherrfchenden arabifchen We |
ſen in Sprache und Sittenfeinheit das türkifche Element noch me
nig Einfluß ausüben fonnte, eben fo wenig wie in Damascus
ſei noch Geſchmack und Kunſtſinn einheimiſch. Ei)
Auch Ruſſegger vergleiht Cairo), das er eben verlaſſe
hatte, mit Haleb; er jagt, Cairo überrafht durch Originalitaht!
und Bizarrerie der Formen feiner Bauwerke, die in Haleb dure
ihre Einfachheit und großartige Ausführung zur Bewunderuimfi
hinreißen. In Cairo ift das Material fo fhlecht, daß die größte.
Häufer bei NRegengüffen leicht zufammenftürzen fönnen, in Yale
trogten fie Jahrhunderten und viele felbft den heftigften Erdbebenin
denn faft alle beftehen aus Quaderfteinen, die in der Nähe
brodhen werden Fonnten, und viele der bedeutendften von ihnen ſin
feftungsartig gebaut, was zur Sicherheit ihrer Bewohner nal |
Außen auch nothmwendig, indeß ihr Inneres mit orientalifcher Prad IM
eingerichtet ift. Der Bazar in Aleppo, jagt Ruffegger, fer Un
[hönfte, den er im Orient gefehen. Im Divan ISsmael Bey’in
war alles Getäfel von Cedernholz, mit Schnigwerf und prachre
vergoldet; der öftreichifche Conſul Bicciotto bewohnte einem PiFlı
laft u. ſ. w. J— Din
In Stein, Holz und Metall, fagt De Salle, werde no ih,
Haleb mit Gewinn gearbeitet; in Cairo fei gegen dag lebend din
gere Haleb Alles todt; die türkiſche Despotie habe dort Alles ein,
drückt, ſelbſt die Künfte, den Geift, den Character niedergehalt N;
oder durch Fremdes überflügeln laffen; das Rational-Characteriftife in ı,
fei verdrängt. ‚In Aleppo dagegen habe das europäifche Wehr,
fih den Drientalen mehr harmoniſch angeeignet; fo fei der Palı F
99%) Ruſſegger, Reife. I. 1. S. 378-382. on
Haleb in der Gegenwart. 1763
rahim Paſcha's dort finnreih aus 4 bis 5 früheren Hotels durch
Architeeten Bincent Germain zufammengebaut. Alles Berfalles
Rückganges ungeachtet nennt De Salle die Stadt Aleppo
y immer die Königin des Orients. Schon das gute Pfla-
ihrer Straßen, die Steinhäufer ftatt der Lehmhäufer in Cairo
ihre gut conftruirten Façaden, die trefflichen, öfter grandiofen,
ter foliden, reinlichen, eleganten und oft feftungsartig, wie
B. der Khan Halibia u. a., gegen Ueberfälle geficherten Khane,
ihre fehr eleganten und reich mit allen Lurusartifeln und Foft:
ten Waaren beſetzten Bazare A), auch das heitere, genufreiche,
itere, gejellige und öffentlihere Leben gaben ihr diefen Vorzug.
r e8 fehle ihrem Entrepöt leider eine gute Meeresanfurtb: denn
alte Seleucia liege in Zrümmern, Alerandrette fei von
yerfümpfen umgeben, beide nur 4 Zagemärfche fern. Der Hafen
Ladikieh, 6 Tagemärſche fern, jei noch weniger dazu geeig—
Die Beduinen der Wüſte bedrohen ſie fortwährend mit
erfällen; die immerwährenden Fehden mit Kurden und Ande—
am obern Euphrat drängen ſehr häufig ihre Karawanen ſüd—
t8 nah Damascus hinüber, deſſen treffliche Meeranfurth,
rut, nur drittehalb Tagemärſche von ihrem Emporium ent—
liege. Nur ſehr reiche und große Kaufleute aus Bagdad und
ora können noch durch ihre großen Geſchäfte die Gefahren und
sußen der Wüftenfarawanen überwinden, und ihre Gefchäfte
en daher mehr und mehr die erite Stelle in Aleppo ein, da
hr Großhandel Schon ganze Schiffe voll Waaren nad) Aleran-
verfauft, ehe dieſe noch dort ausgefchifft find. Hiezu fam von
zu Zeit immer wieder die harte Geißel der Erdbeben, welche
große europäische Handelshaus zurüdichredt, fih in Aleppo
ufiedeln. Die Borftellung, als liege die Stadt über einem
Bulcane, ift indeß wol eine unbegründete Hypotheſe, wenn
das plutonifche Gebiet Syriens bis hieher reichen mag, wie
ies aus feinen theilweije zwijchen dem hellen Kalk hervortre-
ſchwarzen Gefleinen ergeben mag. Sollte einft die Eifen-
deren Nivellementlinie zwiihen Amelia-Fort am Oronteg
nedieh und Fort William (f. oben ©. 1217, 1235) am
tat bei Biredſchik durch Thomſon und Chesney ermittelt
uf ihrer Karte eingetragen ift, fowie die Dampfihiffahrt auf
uphrat von Beles an in vollen Gang fommen, fo flände
) F. A, Neale, Syria. p. 96 etc.
| | Ttttt 2
1764 Weft:Afien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 45.
dem Emporium von Haleb ald Durhgangspunct des Verfehre
wahrfcheinlich eine Veränderung feiner Localität bevor. Dam
würde die Zahl der Gefchäftsleute in Aleppo fich noch mehr ver
ringern, als dies fchon bisher gefchehen. Außer den mit ihren en
worbenen Reichthümern in ihre europätfche Heimath zurüdfgefehrter
Handlungshäufern find die ärmeren und, verfchuldeten mit ihrer
Gliedern und Nahfommen in Aleppo zurüdgeblieben; fie bildeten
in zweiter und dritter Generation älterer Conſulate und Han
delsleute, die fih durch untergeordnete Stellungen als Commis
Schreiber, Geſchäftsführer zu erhalten ſuchten und mit Einheimt
ſchen vermiſchten, eine eigene, zahlreich gewordene Claſſe von Be
wohnern, die im Gegenſatz der Franken unter dem Namen der Le
vantiner bekannt ſind. Ihre franzöſiſche, italieniſche oder ander
Mutterſprachen haben ſie vergeſſen und die griechiſche und arabiſch
angenommen, ſowie die orientaliſche Lebensweiſe und Geſchäftsfüh
rung. Viele von ihnen find die Mäkler, die Dragomans und ie
denfchaftliche Säger, die, von den Zigeunern als Sagdgefährten®
unterftüßt, darin ihre Hauptunterhaltung finden. Eine Beſonde
heit ver Engländer, die Do vordem zu Maundrells Zeit i |
ihrer Factorei ihren geregelten Gottesdienft und ihren ei eige
nen Caplan hatten, iſt es nad Fletchers 8) jüngſter Bemerk ın |
(1850) bei feiner Durchreiſe durch Aleppo, daB ihnen diefe Heutzuf
tage fehlen, daher von ihnen die allgemein im Orient geworden
Meinung, daß fie gar feine Religion hätten; dies ift um jo aufa
fender, da alle anderen hriftlichen Gonfeffionen dort, und wenn aut
in der geringften Anzahl weniger Familien beifammen in eine
Gemeinde, doch ihre Gapelle, Kirche und Priefter zu haben pfleger
und doch fehr viele Engländer im Orient fih aufhalten, ja oft d de
ſelbſt durch die eigenthümliche nziehun— des Orients
einheimiſch werden. |
Der englifche Conſul Neale%) fagt, daß 1850 von den ur \
maligen 20 britifhen Handlungshäufern nur zwei in Aleppo ih
blieben, die zwar fehr große Geſchäfte machen, — der —
) De Salle, Pérégrin. I. p.215; F.A. Neale, Syke p. 112 et
3) Rev. J. P. Fletcher, Notes from Niniveh and Travels et
London. 8. 1850. Vol. — 295. °®) F. A. Neale, Syri,
p. 111. Be
Halebs jüdiſche Bewohner. 1765
gland ſei (unſtreitig wegen ihrer direct indiſchen Fahrten) auf
ige Artikel, wie Galläpfel, Farbeſtoffe (Persian berries,
: gelbe Farbe von Rhamnus infectorius u. a.), auf officinelfe
dDicamente (wie Scammonium, von Convolvulus scammonii) und
jeres beſchränkt.
Einen feinesweges unbedeutenden Antheil an der Bevölkerung
:ppo’8 nimmt die immer mächtiger werdende Sudenfhaft
‚ die in mehr als 1,000 eigenen Wohnhäufern nicht nur 4,000
5,000, fondern jelbft bis 7,000 Individuen zählen fol. Sie
en hier die prachtigfte Synagoge im Drient und nah 9. Guys
Schulen im Gange, allerdings‘ von eigenthümlicher Einrich-
9%), und find die großen Sarafs, Wethsler, Banquiers
Finanziers der Paſchas, denen fie unentbehrlich geworden.
per hier eine große Anzahl reicher Juden, meift Ausländer, die
Bte jüdische Ariftocratie in der Levante%). Alle Ger
ail-Conſule und Conſule von Deftreih, Rußland, Schwe—
, Holland, Toscana, Amerika, fagt Neale, waren im
re 1850 Suden aus denfelben Hauptfamilien, zu denen zumal
einflußreichen Picciottos aus Livorno (deren Familie feit
i Generationen auf 80 Seelen herangewachfen) gehören, welche
höchften Lurus an ihren Fefttagen zeigten, zu deren Audienz-
n man nur durch ihre galonirten Huiffiers mit Silberftöden
‚elaffen wurde, denen an den Zitulaturen eines Signor Console
ierale und illustrissimo Signor fehr viel gelegen war. Nächft
dDamascenifchen Sudenfchaft ift die aleppinifche die be—
tendfte in Syrien; fie bewohnen ein eigenes Sudenquartier,
hfita, das jedoch Fein gefchloffenes Ghetto if. Ihre Haupt-
agoge liegt in einem großen Khan, in dem aud noch eine
hee und eine Kirche befindlih if”). Nur die englifchen,
zöfifehen, ſpaniſchen und fardinifchen Gonfulate find nicht
Suden befebt. Die Gemeinde ift fehr orthodor, ihre Schulen
fehr mangelhaft; die einheimifchen orientalifchen Juden find
und fiehen auf einer ſehr niedrigen Stufe der Bildung,. für
ehr wenig gejchieht. Verbeſſerung ihrer Schulen ift ein höch-
Bedürfnig. Seit der ägyptifchen Periode ift ihr Handel faft
vernichtet. Doc haben ſich von jeher jüdifhe Gelehrte in
H. Guys, Statistique 1. c. p. 87. *6) F. A. Neale, Syria.
p. 97, 105. >) Der Drient von Dr. I. Fürft. Leipzig, 1841.
Rr. 27. 8.197: Die Juden in Aleppo.
1766 Weſt⸗Aſien. V.Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 45.
Aleppo ausgezeichnet; zu ihren berühmten Namen gehören zume]
die Glieder der drei Familien Hozen, Dewich, Aintabi; Dip
Familie Hozen bejeßte ftets das Rabbinat in Bagdad, die Famil '
Dewich ift feit anderthalb Jahrhunderten die Begründerin un)
Erhalterin der rabbinifchen Schule in Aleppo, aus welcher für die
Stadt die Rabbiner hervorgingen, und die Aintabi haben viel
Gelehrte (fich nad) ihrer Herkunft nennend, wie fo manche Autom
aus Haleb fih Halabi nannten) aufzumweifen, und find aud) Heu
noch die Zierde der jüdischen Gemeine, die fhon zu *
von Tudela' s 88) Zeiten unter Sultan Nur ed— Din] a
1,500 Gliedern beftand, alfo fehr alt if. |
In früheren Sahrhunderten war Haleb, wie — ji
Schule der Gelehrfamfeit, wohin man zum Studium der Aſtron
mie, Mathematif, Medien zu Arabern und Syrern in die LH)
ging; gegenwärtig ift es nur Wortkram ®), der in den heutigı i
fogenannten gelehrten Schulen zu Haleb ald Grammatik (Sul
Syntar (Nah), Koran-Eregefe, Koran-Jurispruden)
(Fikh) und unter anderen Namen vorgetragen wird, und nichts
todter Buchftabe iſt. Nur eine einzige Medrefetzal-Ahmedill
hat noch Bücherſchätze; fie ward aber erft im Jahre 17590 |
einem Kadi in Jeruſalem geftifte. Das Gebäude hat meh [
Höfe, die mofaifartig mit Marmor gepflaftert find, Säulengängr
Waſſerbecken haben; durch eine Terraſſe und durch ein Thor fi
man in das Bibliothefzimmer, in dem aber die Bücher in größt
Unordnung übereinanderherliegen. Alle Bücher werden verliehen
ohne zurüdgefordert zu werden, daher unzählige fehlen; ‘ ai
fommen immer neue hinzu; der Catalog ift ganz unvolltän
Eine zweite Bibliothek ift auf diefe Weife durch Unordnung ft
gänzlich verfhwunden und ihre Räume find jest Ställe für €
und Maulthiere. Die arabifche Literatur ift in größtem |
und die früher berühmten Hauptwerfe derfelben, zumal ihrer
fhichte, Geographie, Poeſie, Philologie find faft ganz vergefl
und von vielen find gar feine Abſchriften mehr aufzufind |
früherhin faft alle Handſchriften in die Bibliotheken nad) 1]
verkauft wurden, und dortige Sammlungen von Europäern, FT y
vieleicht die reichhaltigſte des ehemaligen franzöſiſchen Gonfi );
Y 4
8
—4 A
9%) Benjamin of Tudela, Itinerary ed. Asher. I. ne I»
92) A. v. Kremer, Beriht a. a. O. Sitz.Ber. der 9— |
der Wiſſenſch. Wien, 1850. Phikzhift. Cl. L.©.2%. N
| Statiftif von Haleb. 1767
ouſſeau, nah Rußland gegangen find. Bon manchem glücklichen
nd hat indeg U. v. Kremer a a. D. noch neuerlich Bericht
ftattet.
Wie unficher bei einem fihwachen, willkürlichen Gouvernement
s Wohl jelbft einer Capitale, wie Haleb, bleiben muß, hat fi
nz neuerlich durch die fürchtbare Rebellion dafelbft im Sahre
50300) gezeigt. Seit Ibrahim Paſcha's eiferner Herrfchaft
tten fih die Beduinen, die früherhin bis vor die Thore von
aleb mit ihren Raubrotten umherftreiften, in dag Innere ihrer
üfte und bis in das ſchwerzugängliche Haurän zurüdzogen.
a8 schlechte türfifche Regiment, der alte verrätherifhe Nebelle
bdalla Bey, der verurtheilt war und den man doch als Gou—
tneur von Aleppo im Amte ließ, der alte Haß und die Raubluſt
c Nachbarhorden und die Wuth gegen die türkifche Konfeription
achten der Stadt im genannten Jahre einen Mörderüberfall
e plößlich eindringenden Beduinen, welcher viele der angejebenften
milien an den Bettelftab brachte und das Blut von Greifen,
üttern und Kindern in Strömen vergoß. Chriften und Türken
irden ausgeplündert, fein Jude infultirtz der Bafıha floh in die
tadelle, dankte ab und überließ die Stadt ihren Wirren, die ohne
n Muth. einiger europäiſchen Confuln und der unterftügenden
ipferfeit Des dort garnifonirenden ungarischen Flüchtlings- Gene:
[8 Bem und der Seinigen (die Zahl der dort angefiedelten tapfer
tr ungarischen Flüchtlinge belief fich im 3. 1850 auf 90) 1) noch
it furchtbarer für das Wohl der Aleppiner ausgefallen fein
ide, denn es war der Plan, alle Chriften zu maffacriren, die
deB in ihren Khans eingemauert blieben, bis andere Hülfe fie
tete.
Erläuterung 3.
Jeatiſtiſche Notizen über das Paſchalik von Aleppo nach
H. Guys (1854).
Aus H. Guys Statiſtik des Paſchaliks von Aleppo,
He den gegenwärtigen Zuftand deſſelben nach den aus langer
obachtung und Erfahrung gefhöpften Daten enthält, ergeben ſich
000) F. A. Neale, Syria. p. 117—137, wofelßft die FEB der
Revolte ausführlich ift. 9 F. Walpole, The Ansayrii. 1. p. 203.
*
1768 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 45.
uns in Folge unſerer ſchon durchgeführten ſpeciellen Verhältnißan—
gaben noch einige allgemeineren überſichtlichen, die hier zum Schluß
unferer geographifchen Betrachtungen noch hinzuzufügen find 2).
As Angrenzung des Paſchaliks dient gegen Nord die
Landfchaft Marafıh, gegen Wet Tripolis mit dem Orontes und
dem Mittelmeer, gegen Süd das Paſchalik Damascus, gegen Oft
der Euphrat und das Paſchalik Orfa. Die Entfernung Aleppo's
‚ von Bagdad ift 160 Lieues, von Konftantinopel 220, von Alerandrien
240, von Marfeille faft das Dreifache, 750 Lieues. Die abfolute
Höhe über dem Meere von Aleppo ift, nah H. Guys, 1,293 bis
1,339 Fuß Par. (420 dis 435 Metr.), was ziemlich mit Thomz
fong Nivellement zu flimmen ſcheint. Vom ganzen Pafhalit,
deffen Umfang wir oben gefhäßt haben, ift faum ein Biertheil ans 7
gebaut. Die Bodenverhältniffe und Naturproducte haben wir fhon "
genauer erörtert, als fie Guys mittheilt; dagegen find feine flar
tiftifchen Angaben belehrend. 4
Das Paſchalik befteht aus 6 Provinzen, Mutfellimifs; fie
heißen nach ihren Hauptorten: Alep (mit 4 Dörfern); Sdlib 7;
(mit 4 Dorfe); Riha (mit 49 Dörfern); Dſchisr Schoghr
(mit 46 Dörfern); Antiochia (mit 12 Gauen oder Gantonen, darin
189 Dörfer); Killis (mit 9 Gauen und 369 Dörfern (?)) und
Aintab (mit 61 Dörfern). Die Angabe der Dorffchaften fcheint
jehr ungleiche Abtheilungen der Mutſellimiks vorauszufeken. Dazu "ii
fommen noch im Bafchalif 9 Kadaui oder Diftricte mit ihren
Dörfern; fie heißen: Dſchebel Semän (mit 63 Dörfern); Bar
riha (mit 21 Dörfern); Ma’arrat Nisrin (mit 26 Dörfern); "i
Sermin (mit 19 Dörfern); El-Bab und Dihidul (mit 12
Dörfern); Harim (mit 38 Dörfern); Darfüfh (mit 12 Dir
fern); El-Beglie (mit 16 Dörfern) ; Kalaat el-Medik Alva
mea, mit 5 Dörfern); alfo im Ganzen mit 931 Ortfchaften. Die
Notizen über einzelne Ortfehaften find ſchon in ihren geographiſchen
Beziehungen nachgemwiefen.
Die Einwohner des Bafhalifs, fagt H. Guys), Ind
meift rüftig, von mittler Größe in den Städten, größer auf dem
Lande, ftärfer auf den Bergen. Sie gehören zur Faufafifchen Race '
a
mit mongolifhen und ARE Bermifchungen. Ihre Genieien | |
2) : Guys, Statistique du Pachalik d’Alep. Marseille, 1853, 8.
—-42.
) p. 46.
Halebs Einwohner, 1769
bildung ift meift angenehm. Die Beduinen find hager, wilder,
widriger von Ausdrud. Die Bevölkerung iſt ungemein dürftig;
die Dörfer liegen weit auseinander, in weiten Streden liegen nur
verfallene Ruinen an der Stelle früherer Wohnungen. Das Aus-
ſehen der Weiber ift von dem der Männer nicht ſehr verfchieden.
Die Mufelmänner benehmen fid) überall als die Gebieter der Chri—
fien, wie der Herr zum Diener, wenn fie auch äußerlich noch fo
wohlwollend erfiheinen, fo lange nicht Fanatismus fie gegen diefel-
ben aufregt, wo fie ftets beleidigend auftreten, und die Chriften,
die meist ſehr unterwürfig fich zeigen, am Tiebften wie ihre Sclaven
behandeln möchten und fie nie als ihres Gleichen anfehen. Die
Unwiffenheit ift allgemein; auf dem Lande kann man faum Iefen
oder fihreiben, und in den Städten geht das Lernen darüber nicht
hinaus.
Eine Zahlung des Volkes befteht nicht einmal zur Recrutirung
des Militairs aus der Provinz, worüber noch Fein Reglement bes
ſteht; die Privatgarden der Gouverneure ſind mehr ihre Domeſtiken
als ihre Soldaten.
In den Städten ſind die Gewerbe, auf den Dörfern die Bauern;
außer vielen Bettlern beſteht die Bevölkerung noch aus dem Prie—
ſterſtande, Einigen vom Adel, wenigen Gelehrten und einer Die—
nerſchaft, deren Zahl ſehr groß iſt; aber das Verhältniß dieſer ver—
ſchiedenen Claſſen iſt noch unermittelt. Aller Laſter der Regenten
und Beamten ungeachtet hatte ſich die Hauptſtadt Aleppo doch
immer durch ihre außerordentlichen Vortheile und Begünſtigung des
Handels im Wohlſtand erhalten, aber der anhaltende Druck macht
dieſen rückgängig.
| Aus der ftatiftifchen Tabelle des Paſchalik Aleppo, No.l.
‚u. II, vom Jahre 1845, in welhe 9. Guys *) feine bewährteften
Forſchungen über deffen Bewohner zufammengedrängt hat, ergeben
fih für unfere Zwede folgende Daten.
}
I. Sn Ulep und Aintab.
Sn 17 Städten und 561 Dörfern wohnen 209,345 Einw.
Darunter Mufelmänner 157,243 (etwa 150 fehtitifche Familien).
! Chriſten 33,917
R Hebräer 4,985
Nafairier 13,200
Br —
) H. Guys I, c. p. 50—56.
1770 Weft-Afien, V. Abtheilung, IL. Abſchnitt. $. 45.
Lateiner u. Chaldäer 986\ temporaire Gefhäftetente
Maroniten 1,645
Griechen 6,520 | |
Armenier 3,070| >, ! Katholiſch-Unirte.
Syrer 2,107
Griechen 3,118
Armenier 16.433 orthodoge oder ſchismatiſche
Sacobiten 17 Chriſten.
Proteſtanten 21
*
II. In Antiochia und Killis.
In 30 Städten und 1,173 Dörfern 375,445 Einwohner.
Darunter Mufelmänner 281,143
Ehriften 60,167
Hebräer 5,535
Nafairier 28,200
Zateiner u. Chaldäer 986\ temporaire Gefhäftsleute.
Maroniten 1,645 |
a Mt * d. i. Katholiſch⸗Unirte.
Syrer207
Aid 5* orthodore oder ſchismatiſche
Jacobiten 17 Chriſten.
Proteſtanten 21 |
Zu obiger Zahl der Mufelmänner find aud die nomabife
Tribus gezählt, deren Zahl aber fehr wechjelnd ift, nämlich:
7 Zribug Araber von Zor 12,500
Zurfomanen, Ryhanlu u, a. 5,000
. Andere unterworfene Araber-Tribus 4,500.
Unter den Mufelmännern in Killis find viele Yeziden im Di:
ftriet Giume.
Eine dritte Tabelle giebt eine Meberficht der productiven
und der nihtproducirenden Bewohner) des Paſchaliks, jo
wie auch noch einige andere Glaffificationen, die aber wol nur fehr
unzureichende Schägungen enthalten kann, was auch bei obiger
Angabe der Fall fein wird. Wir führen daraus nur ein paar Re
fultate an: |
5) Ebendaf. p 54-55.
Halebs Einwohner, 1771
Die Zotalfumme der produeirenden Glaffe der Mufelmänner
joll 8,173 fein; die der nicht produeirenden 4,500, dazu Weiber
und Kinder 42,500. Davon 3,500 Aderbauer, 2,500 Handlanger,
1,750 Krämer, 387 Handwerker und Fabrifanten, 36 Kaufleute;
von den Nichtproducirenden 1,300 Zandeigenthümer, 3,200 Die-
nerichaft und Arme. Die unklaren Ergebniſſe des Details über
die anderen Neligiongverwandten übergehen wir.
Egoismus und Geiz 6) find zwei vorherrichende Lafter diefer
Bewohner, deren erſtes fie mit allen Türfen gemein habenz Geiz,
ſelbſt Knauſerei, ift den Aleppinern eigenthümlich, zumal mehr noch
bei Reichen als beim arbeitenden Mittelftande Der Egoismus
fann als Folge ihres zurücdgezogenen, abgejchloffenen Lebens im
Harem ohne gejelligen Familienverfehr angefehen werden. Der Geiz
führt fie zu Härte und Unmenfchlichkeit. Beide verdrängen jede
Sympathie, und hiezu kommt der innere Haß zwifchen Mufelmän-
nern und Chriften, wie die Verachtung beider gegen die Juden.
Toleranz, die man den Moslemen zufhreibt, ift nicht Folge ihrer
Gefinnung oder Religion, fondern des eigenen Vortheils und der
Furcht. Ihr Leben if, ohne große Tugenden wie after, auf das
Geheimniß innerhalb der vier Wände des Hauſes beſchränkt; es ift
ein degenerirtes Volksgeſchlecht, das aber befähigt geblieben, durch
eine väterliche Regierung wieder zu feinem frühern edlern Character
fi) zu erheben, Die Barbarei ihrer Gewalthaber hat feit Jahr:
hunderten fie in Furcht erhalten; die Tyrannei hat fie mit Haß
gegen das Geſetz, das Recht und die Obrigkeit erfüllt und fie
felbft verfchlechtert. Dies it Guys Anfiht. Nur grobe Arbeiter,
fagt er, find aus der früheren Berfeinerung übrig geblieben, auf
welche der flädtifche Aleppiner als ein höflicher Tſchelebi (ein
Gentleman, aber nah Browne7) nur mit affeetirter SBoliteffe)
fih noch viel einbildet,, während er nur ein Weichling geworden.
Es fehlt ihnen jeder Sinn für das Schöne, für die Zweige der Kunft
und der Wiſſenſchaft, die früher bei ihnen doch einheimifch waren;
Alles wird roh betrieben. Aderbau, Gartenbau ift in der Kindheit,
die einheimifchen Sandelsleute find meift nur Krämer, die großen
Kaufleute find lauter Fremde, Ihr monotones, das ganze Jahr Hin-
durch gleichförmiges Leben wird Tag für Tag auf ihren Divans
bei Caffee und Taback durch Nichts unterbrochen, als durch ihr
—
) Ebendaf. Etat Social. p. 56.
) W. * Browne, Reife, 1801. S. 382.
1772 Weft-Aften. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 45.
Zeltleben im Sommer oder durch die politifchen Gefahren, die fie
durch die Wechfel ihrer türfifchen Paſchas oder die Ueberfälle der
Beduinen bedrohen, fonft nur durch etwas FJagdvergnügen oder die
gleihmäßig wiederkehrenden Felttage des Ramadan u. f. w. Daß
gleichmäßige, gefunde Glima begünftigt diefe Lebensweife, die jelbft
durch die in neuefter Zeit fehr felten gewordene Peſtkrankheit kaum
noch unterbrochen wird. Bor dem Jahre 1797 hatte fie zur Zeit
von Bromne’s Befuche 8) 60,000 Menfchen in Aleppo weggerafft.
Nur der aleppinifhen Kranfheit (bouton d’Alep) ift jeder
Bewohner, Alt wie Sung, einmal im Leben unterworfen, eine
Krankheit, die aber nicht blos auf Aleppo beſchränkt ift, fondern
weftwärts bis Candia, füdwärts bis Mochha in Arabien, oftwärts
bis Bagdad verbreitet ift (wo fie, der Zeitigung der Datteln zus
gefchrieben, die Dattelblätter, bouton des dattes, genannt
wird), und alfo nicht blos der früheren Meinung gemäß eine bloße
Folge des Aleppowaffers fein fann. Ob die Peſt durch die Ein-
führung der Quarantaine feit Ibrahim Bafıha’s. Polizeteinrich-
tungen verdrängt wurde, läßt Guys, der bei diefen Einrichtungen
felbft jehr thätig war, unbeftimmt, fagt aber, daß alle 3bis 4 Jahre
einmal die Pocken ſich zeigten 9).
Die arabifhe Sprache ift vorherrichend im ganzen Paſcha—
lik; die türkische ift vielen Ginmwohnern befannt, vorzüglich aber
denen, die mit denn Gouvernement in Verbindung ftehen, und bei
den vom Norden her eingedrungenen Anfiedlern; fie ift gegenwär—
tig verbreiteter, al8 fie e8 zuvor war. In Aintab und Killis
ift fie vorherrschende. Die arabifhe Sprade ift fo in Verfall
gerathen, wie das Bolf, und zum Studium. des Arabifchen muß
man fih auch hier nur an die claffifhen Schriften halten.
Eben fo find die Sitten in großem Berfall, die Korruption im
Fortſchritt, das falfche Berftändnig des Koran durch feinen Fanatis—
mus macht gegen jeden Fortſchritt der Civilifation unfähig, die Tür—
fen haben nur äußerliche Manieren in ihrer Reform mit Gewalt
hie und da dem Volke aufgedrängt, und das Wefentliche befteht
nur darin, daß fie ftatt der weiten Kleidung eine engere und das
Militair Uniformen hat annehmen müffen. Ihr träges, unthätiges
Leben ift mit wenigen Bedürfniffen befriedigt. Selbft ihre religid-
fen Snftitute find in größtem Verfall; ihre Mofcheen könnten durd)
) W. G. Browne, Reife. 1801. ©, 381.
°) H. Guys I. c. p. 63.
Halebs Verwaltungsverhältniſſe. 1773
die ſehr großen Einkünfte ihrer Stiftungen im beſten Zuſtand er-
halten werden; fie find alle vernachläſſigt.
Bon den beftehenden türfifhen Berwaltungen!O) Heißt
e8, daß fiein die ſem Paſchalik denen aller übrigen türfifchen Paſcha—
liks entfpreche; außer dem Präfecten, d. t. den Paſcha, befteht
fie aus einem Öeneralfecretair (dem Ktaya), dem Bolizeicommiffair
(Mutfellim), dem General-Einnehmer (Mupdir), dem Oberrichter
(Kadi), dem Specialrichter der Scherifs (Nakib) und dem Ge:
feßausleger (Mufti); alle dem Paſcha untergeben, dennoch jeder
für ſich unabhängig handelnd. Nur ein Tribunal ift in Aleppo,
das Mehkemeh, deffen einziger Präfident der Kadi ift, der all-
jährlich gewechjelt wird; er hat 3 Secretaire und Räthe, A Com—
mis und 2 Schreiber, mit-6 Huiſſiers. Jeder von diefen erhält
nur ein neues Kleid beim Antritt des neuen Kadi und täglich ein
Feines Brot, alles Uebrige müffen fie fich bei Proceffen, Heirathen,
Ehejheidungen, Begräbniffen u. |. w. durch Beftehungen und
Sporteln verſchaffen, denn Alles ift der Wilfür und den Händen
der Unterbeamten ——— Advocaten giebt es nicht, ſondern
nur Scheichs, die um Rath befragt werden können. Die Oberauf—
ſicht führt der Municipal-Rath, Medjeles oder Divan-Chora. Die
Finanzen ſind in den Händen zweier Oberbeamten, eines Inſpee—
tors und eines Controlleurs, an deren Spitze der Saraf (Veri—⸗
ficateur) mit 12 Commis ſteht; Alles hängt vom Saraf ab, der
ſtets ein Jude iſt.
Die Tarxation zur Eintreibung der Abgaben geſchieht nach
dem Herkommen oder nach Willkür: denn ein Cadaſter giebt es
nicht. Daher der Druck bei der ——— oft ſo unerträglich
und vernichtend wird.
Das Krongut oder die Domaine des Sultans iſt verpachtet.
Die Douanell) war im Jahr 1845 für 2,600 Beutel verpachtet,
‚wobei der Pächter einen Profit von 800 Beuteln in feinen Sad
tet (1: Beutel gleih 500 Piafter, 4Y, PBiafter gleich 1 Francs).
Sm Hafen von Alerandrette, wo nur Tranfit ftattfindet,
wird Fein Zoll gezahlt; nur Waffen und Munition find als Ein-
fuhr verboten. Poſten find feit 4 Jahren zwifchen Moful, Diar-
bekir, Aintab, Aleppo, Smyrna und dem übrigen Syrien einge
richtet.
——
J —
1°) H. Guys 1. c. p. 74.
+) Ebendaf. p. 81.
1774 Weft-Aften, V. Abtheilung, II. Abſchnitt. $. 45.
Die Einkünfte!) des ganzen Paſchaliks wurden auf
30,000 Beutel (15 Millionen Franken), die Ausgaben auf 20,000
Beutel (10 Millionen Franken) geſchätzt. |
Das religiöfe Oberhaupt ift der Mufti, dann folgen Die
Imams oder Priefter der verfchiedenen Secten; die Gebetrufer
der Mofcheen (die Muezzins) werden von den Quartieren der Stadt
gewählt. Die Scheih8 können meift nicht fefen und ſchreiben;
fie ftehen an der Spiße aller Ceremonien, bei Befchneidungen,
Schulbeſuch, Todtengebeten u. ſ. w., wozu fie einzelne Stellen des
Koran auswendig lernen, die fie nur recitiren. Auch Derwifche,
feftgefiedelte und vagabunde, beftehen hier. Der Mofcheen find 20
in Aleppo in Gebrauch, außerdem viele Gapellen und viele zerftört
oder im Berfall. Die Chriften haben ihre Batriarhen und
Bifhöfe, die Suden ihre Rabbiner.
Bon Schulen führt Guys 6 Medreffen oder Collegien an,
die zu den Djamis oder Hauptmofcheen gehören; die Studenten
in ihnen find von dem verfchiedenften Alter; an. diefe fchließen fich
noch 20 andere Schulen bet den Mofcheen an, deren Lehrer von
den Schülern bezahlt werden, obwol fie von ihren unwiffenden Vor—
ftehern nichts lernen, und fie meift nur als Anftalten zur Erhalz °
tung armer Scheichs beftehen. Die Chriften Haben 19, die Juden 7
11 Schulen, in welche letzteren die Schüler aber am Morgen ein 1
treten, ihr Mittagseffen mitbringen, von dem auch’ der Lehrer famt
der Familie feinen Antheil nimmt, das Uebrige an die Knaben | N
vertheilt, die vom Anfang der Schule bis zum Ende derfelben auf |
ihren Haden boden. Die A öffentlichen Bibliothefen an 4 Mofcheen
find in größter Unordnung; von den einft zahlreichen Hospitälern
find die meiften im Verfall, obgleich ihre Stiftungen für dauernde
Einfünfte (Wakf) fortbeftehen; alle anderen wohlthätigen Anftalten
fehlen. Der Aerzte, Wundärzte, Bharmazeuten, Hebammen, Quad 4
päiſche Aerzte ausgenommen, mit großer Unwiſſenheit ——
Doch wurde zur Zeit der Aegypterherrſchaft dieſe Seite beffer ger
leitet als zuvor. m
Die in Aleppo gebräuchlihen Münzen find dieſelben, wie
die in Conſtantinopel; das Gold der venetianiſchen, ungariſchen
und holländiſchen Ducaten, ſowie das Silber der Dollars iſt ganz
aus dem Verkehr verſchwunden und wird von einem privilegirten
12) Ebendaſ. p. 83.
i$ Halebs Induſtrie. 1775
Banguier für das Gouvernement aufgekauft. Als Maaße gelten:
1 Chumbul, ein Gewicht von 63 Kilogr., 1 Cantar zu 100
Rotl oder 225 Kilogr., 1 Rot! gleich 2,25 Kilogr. an Gewicht,
die Oka 1,24.75, d. i. 93 Kilogr. u. ſ. w. Auch find in neuerer
Beit durch die beifere Verwaltung der Aegypter mande Beftim-
mungen für die Kommuntcation ‚hinfichtlih der Wege, Brüden,
Zahlungen der Reifenden, der Waaren, des Ghafar (Weggeldes) ꝛc.
erfolgt, nur find überall Mittel, ihnen auszuweichen, vorhanden,
und wo gute PBrojecte zum Vorſchlag fommen, wie z.B. die Ent—
wäfferung der fiebrigen Moräfte am Hafen von Alerandrette,
oder die Ganalifation des Sadjur zum obern Kuweik, oder die
Erbauung von Karren zum Transport der Güter, die zuvor gänz—
lich fehlten, da wurden ſie zwar angefangen, aber nicht durchgeführt,
Der Paſcha von Aleppo interefirte ſich zwar jelbft für dies Teßtere
Project, Das für den innern Verkehr von Wichtigkeit wäre, aber
ein einziger Wagenbauer erhielt das Monopol der Anfertigung der
Karren. Die Wege blieben aber in ihrem alten, unfichern Zuftande,
Die Wochenmärkte werden an 2 Tagen, aber ohne alle Aufficht
abgehalten; es beſteht Feine Börfe, Feine Handelsfammer in Aleppo,
die neuerlich eingeführte Handelsfanımer, zu deren Mitgliedern auch
Chriften und Juden mitberufen find, ift eine bloße Täufhung. Die
Namen der erſten Handelsleute giebt Guys anB). Die Gefebe
des Landes find diefelben wie die im türfifchen Neiche,
Aus einer Tabelle der Producte des Paſchaliks ergiebt
fich, daß dieje aus dem Pflanzenreich an Werth 4,288,070 Franes,
aus dem Thierreih an 5,964,499 Franıs, alſo eine Total-
fumme von 10,252,569 Franc betragen. Bei weitem dag Ueber—⸗
gewicht aus dem Pflanzenreih maht Olivenöl aus, dann folgen
der Reihe nad) Sefamöl, Baumwolle, Taback; Scammonium am
wenigften. Ebenfo mahtim Thierreich dieButter den Haupter- _
tag aus, dann erft folgen Wolle, Seide und Ziegenhaare; am ge-
ingften ift der Ertrag von Wachs. |
Die Snduftrie 1%) im Lande ift fo gefunfen, daß jebt nicht
ehr als ein Zwanzigftel der Arme den Acker bauen, wie in den
rüheren Sahrhunderten, daß alle Fabrication nur auf das Rohefte
ür das einheimifche Bedürfnig des Paſchaliks forgt und Nichts in
a8 Ausland geht, als nur die rohen Producte, Feine verarbeitete
1%) H. Guys I. c. p. 95.
14) Ebendaſ. p. 102, 114.
1776 Weft-Aften. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 45.
Waare. Einft Hatte Aleppo an 16,000, felbft 20,000 Web-
fühle, jeßt nur noch 1,116; einft verfahen diefe die ganze Welt
mit ihren Foftbarften Gold» und Silberftoffen und anderen Waaren,
die der verarmte Orient nicht mehr bezahlen Fonnte, und fo fanden
die wohlfeileren Fabrifate der Europäer allgemeine Berbreitung;
mit englifchen Sarnen webt jebt der Aleppiner feine wohlfeilften
‚Zeuge. Die Handwerker aller Art find meift bei ihren alten Ge-
bräuchen geblieben, um die fi) das Gouvernement nur infofern be—
fümmert, al8 fie Abgaben zu zahlen haben. Die Tabelle über die
gegenwärtige Induftrie in Aleppo, nad der Anficht eines Ara-
bers, hat 9. Guys überſetzt, ohne für die Nichtigkeit ihres In—
haltes ftehen zu wollen; doch giebt er dazu erläuternde Noten und
ein Berzeichniß des Handelsftandes in Aleppo.
In Beziehung auf Handelszuftände, Ginfuhr- und Aus:
fubhrartifel, auf die Finanzen und Anderes, die mehr in dag
Gebiet fpecieller Statiftif gehören, ift auf Die Iehrreiche, aus lan—
ger Erfahrung und Beobachtung gefhöpfte Arbeit 9. Guys»)
hinzumeifen. Nur aus der einen mitgetheilten Tabelle führen
wir das allgemeine Refultat an, woraus fi der große Gewinn
der Europäer in dem Gefchäft mit Aleppo’s Markte ergiebt,
dag nämlich die Einfuhr europäiſcher Waaren nad) Aleppo
an Werth mehr als das Doppelte der Ausfuhr aus Aleppo
an rohen Producten beträgt: Smporten 5,665,797 Franes, Era
porten 2,661,689 Francs, das ganze Bapital des Umſatzes alfo
8,327,486 Franes. Davon nimmmt England bei Weitem das
Uebergemwicht ein nach folgenden Zahlen: | i
—
Einfuhr Ausfuhr Total
England 3560235 241,681 3,801,916 France,
Türkei 938,684 1,007, 956 1,946,640
Toscana 679,784 517775 1457558
Sranfreih 527094 894,277 121,371
Frankreich führt alfo am Wenigften ein, dagegen verhältniße
mäßig am Meiften von Aleppo aus; Englands Abſatz an feinen
Fabrikaten nad) Aleppo beträgt alfo über 3 Millionen France.
Die Finanzen find in fo miferabelem Zuftande durd Die
Schlechte Verwaltung und die Verſchwendungen, daß die 20,000. Beuz
tel (10 Millionen France) niemals zu den Ausgaben im Paſchalik
hinreichen und die hohe Pforte ſtets zu Nachſchüſſen genöthigt if.
15) Ebendaſ. p. 115—134.
Gegenwärtiger Zuftand Syriens. 1777
richiedene Vorſchläge zur Hebung diefes Ländergebietes, fowie
zonnene Verſuche find immer wieder in Vergeſſenheit gerathen,
d der Zuftand eines Landes, das fehr reih an Mitteln, aber
n an Menfchen und Wohlftand durch Vernachläſſigung geworden,
ein höchft beflagenswerther.
Syrien nennt ein aufmerkſamer Beobachter 16) ein unglückliches
nd, demoralifirt durch türfifhen Druck und verarmt durch das
Sfaugefyftem feiner Paſchas, ſchon von jeher und noch insbefons
e jeit 1831 der Schauplag fortdauernder Nevolutionen und
iege, das Opfer ihrer verheerenden Einwirkungen. Bewohnt ift
von vielen unter fih ganz verfhiedenen Bevölferungen,
‚ entflammt durch Fanatismus und fremde, europäifche Einflüftes
igen, fich feindlich gegenüberftehen, dadurch eine Fundgrube für
felige Bürgerfriege, welche weder die Pforte noch die ägyptifche
ewaltung radical zu enden bemüht waren, die vielmehr dazu bes
st wurden, um eine Partei durch die andere in Schach zu halten.
; verfiel das Land in eine ſolche Schwäche, daß felbft ein an
beachtenswertheres ägyptifhes Verwaltungsprincip
x noch ſchonungsloſer und verheerender auftrat, als am Nil,
> jelbft die zurückehrende, Alles vernichtende türkiſche Verwal—
g noch als ein erwünjchtes Loos bei dem Rüdfall an die hohe
yrte erfcheinen Fonnte.
19) Ruſſegger, Reife. Th. J. 2. ©. 677.,
| /
|
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10
|
)
|
|
1%
itter Erdkunde XVII. Uuuuu
-
1778 Weft:Afien, V. Abtheilung, I. Abfchnitt, F. 46,
K. 46. ji
Siebenundzwangzigfteg Kapitel
Das nordweftliche fyrifche Geftadeland des Amanus
ſyſtems und der Küfte am Sffifhen Golf oder vo
Alexandrette bis zur ciliciſchen Grenze ji
Klein-Aſiens. SA |
*
=
‘PH
— rn 1. i 1
Der Beilan⸗ Paß und die Ueberſicht des ſchmalen ufeſaum 11
“am Golf von Alerandrette (Sinus Issicus), in ——
Xenophons, Darius und Alexanders Durchzüge durch d
Land der Falle 1
Von dem nördlichen Syrien bleibt und nur noch die elei
nordweftlichfte Küftenftrede zur nähern Betrachtung in ihren Hau Hl;
verhältniffen übrig, welche fih als ſchmaler Uferfaum, von N
Amanusfette, dem heutigen Akma Dagh, öſtlich umgrenzt,
Rhoſus-Vorgebirge an nordwärts um den innern Golf
Sinus Issicus oder des Golfs von Iskenderun (Alerandret
herum lagert. Es wurde diefer ganze Landſtrich vom BeilanBi
nordwärts bis zum Fuße des Taurus über Tarfus und Adam),
hinaus (die alte Cilicia) fett den Siegen der ägyptifchen Trupf J
Mehmed Ali's am 21. December 1832 zu Koniah, wie “ 0)
zur Römer Zeit zu Klein-Afien gezählt (Strabo XIV. 676) 1
blieb immer zu deffen Verwaltung gehörig; feitdem als Probin)
Adana ſamt Maraſch mit zum fyrifchen Gebiete deg ägyptiſche
Reiches gezogen, bis es nach Ibrahim Paſcha's Vertreibung au
Syrien und PBalaftina (1840) wieder als Paſchalik Adanaa 1
die türkiſche Herrſchaft in Asia Minor zurüdfiel17), dem zugl J
die Wahrung dieſes Landes der Päſſe anheim gebe bie
1) Die continentalen Zugänge zu diefem Rüfenzevie 270)
"
Wir haben fchon den öftfihen Gingang zu dieſer Küſtenſtret
aus der Ebene des Antiochia-Sees durch den Paß von elle |
) Ruffegger, Reife. Th. J. 2. ©. 677. HER.
Das Sand der Ri üftenpaffage. 1779
sefurochen, deffen Lage am Gebirgsort Beilan durch Niebuhrs
iſtronomiſche Beobachtung 18) auf 36° 30° n. Br. (nur 10 Minuten
WÖrdlicher al8 Ptolemäus Breitenbeftimmung, 36° 20° Lat. der
\mani Pylae) feftgeftellt wurde, und die Längenausdehnung der
chmalen Küftenftrede von S. nah N., die Niebuhr in 2 Tage:
eijen zurücgelegt, von ihm auf 9'% deutfche Meile oder 19 Stun:
en Wegs geichäßt; nämlich vom Beilan-Paß über Isfenderun bie
Bayas A Meilen (in 7 Stunden), von Bayas big zum Demir
tapi und Kurfuläg- Khan (Kurd Kulaf bei Ainsworth)
74, Meile (in 9 Stunden). Bon da ging Niebuhrs Weg noch
Meilen (in 6 Stunden) weit nah Meffes (die alte Mopſueſtia
m Pyramus) am Dſchehan Tſchai und von da 4 Meilen (in
ı Stunden) nah Adana.
Alfo wie von ©.D. aus Syrien der Beilan- Bat, jo führt
uh von N.W. aus Cilicien dieſe Adana-Straße von Klein-
lfien her zu demfelben Lande der Küftenpafjage, und Diefe
eiden find die einzigen näher Defannten und fortwährend be:
uhten Zugänge, die für Karawanen practicabel find. Zu
hnen kommt noch die Meeresanfurth von Iskenderun oder
(lexandrette mit ihrer großen und vielbefchifften Hafenbucht,
jelche von diefer Seite als der Hafeneingang zu Aleppo angeſe—
en werden kann, durch welchen vorzugsweife die heutige Handels—
elt Aleppo's ihren Berfehr mit Europa treibt. Nach Capitain
urphy’s Obfervation 19) liegt Alerandrette unter 36° 35‘
“n. Br. und 36° 7° 45° öſtl. L. v. Öreenw.; nad) der Connaiss.
. Tems unter 36° 35° 27° n. Br. und 36° 10° 0” öftl. 2. von
reenw. Andere Landpäffe über die Amanusfette und Rhoſus
d zwar vorhanden, aber wenig practicabel, daher nur wenig bes
nt, aber Hiftorifch zur Orientirung auf diefem Gebiete kei—
sweges unwichtig; ihre genauere Erforfhung würde für hifto-
he Forſchung der Eroberungszüge der Vorzeit manche Unficher-
it auflöfen können. Da fie auch auf Karten nur unvollftändig
dergelegt find, geben wir fie hier vorläufig der Reihe nad)
n Sid nah Nord an, da fie weiter unten nad) ihrer hifto-
[hen Bedeutung erft in ihrem topographifchen Zufammenhange
t den Begebenheiten hervorgehoben werden können.
2), C. Niebuhr, Reife. TH. II. ©. 18, 100. 19) W. Ainsworth,
-Trav. in the Track of the Ten Thousand etc. Lond. 8. 1844.
App. I. p. 237.
| Wuuuu 2
1780 Weft-Aften. V. Abtheilung. 11. Abſchnitt. $. 46.
1) Der füdlihfte Gebirgs-Paß über das Rhoſus—
Gebirge und den Dſchebel Mufa von Arfus (Rhofus) nad)
Seleucia; ein ſehr beſchwerlicher Gebirgsfteig, der nur einmal
von R. Pocode, im Jahre 1737, überftiegen wurde, fonft von
feinem Andern befchrieben ift (f. unten). Am Ufer um das Bor: '
gebirge Khanzir und den Dfchebel Kheferif ift fein Heerweg, nur
ein jchmaler Uferpfad, und auch diefer hört weiter jüdwärts auf,
weil dafelbft die füdlicher anliegende zweite Kette des Dichebel
Mufa ganz jenfreht in ihren Klippen zum Meere abfällt 20) und
jeden Uferweg unmöglich macht; daher diefer jüdlichfte Gebirgspaß
nur über wildes Hochgebirge auf befchwerlichen Felswegen füdmwärts
hinüberführt, wo die Berge gegen 5,000 Zuß hoch ſich über die
Meeresfläche erheben. |
2) Der Beilan-Paß fheidet die Gebirgsfette des Rhoſus,
die bis dahin vom Cap Khanzir gegen NO. ftreicht, von der Ge
birgsfette des Alma Dagh oder Amanus, die von da an mehr die ”
rect gegen N. ftreiht. Er liegt nahe unter 36° 30° n. Br. nah
Niebuhr und ift der einzige practicable und befannte Aman
Paß.
3) Der Boghas Beli-Bas, nördlicher gelegen, von kei:
nem europäifchen Neijenden erforfcht oder überftiegen; er ward nur 7
von dem Kitab Menaſſik Hadji Itinerar?t) in der Breite des |
Forts Merkez auf der Berghöhe genannt, und danach von Ains—
worth?) am Merkez Sui (Kara Su bei Chesney) oder dem,
Kerfus-Fluß des Kenophon, in deſſen Kartenffizze eingetragen ”;
und von ihm als Querpaß über den Amanus ER im Parallel
der Ruinen Safal Zutän befehrieben. 4
4) Ein dritter Querpaß über den Amanus, nördlich
vom vorigen, der von Oft gegen Weft direct zum Küftenorte Bayas
führt, ift nur allein von Ainsworth in feiner Kartenffizze als”
namenlofer Sommerpaß eingetragen, der nur dann practicabel, ”
im Winter e8 aber nicht zu fein fcheint.
5) Ein vierter Querpaß ift noch weiter nördlich auf
20) W. Ainsworth, Notes upon the Comparative Geography of’
the Cilician and Syrian Gates, im Journ. of the Lond. Geogr.
Soc. Lond. 1838. Vol, VIIL p. 185. -?') Itineraire de. Con-
. stantinople à la Mecque, Trad. par Bianchi, im Recueil de
Voy. et M&m. de la Soc. de Géogr. & Paris. 4. 1825. p. 104.
22) W. Ainsworth, Sketch of the Cilician and Syrian Passes,
1838, in defien Notes etc. ——
Küftenpäffe im Amanus. 1781
hesney’s Karte über den Amanus zu einem linfen oder füd-
hen Seitenfluß, dem Deli Tſchai, des nördlicheren Hauptfluffeg,
er auch Deli Tſchai heißt, eingetragen; diefen Paß hat Aing-
sorth nicht in feiner Karte angemerft, wol aber Chesney, ob-
ol beide darin übereinftimmen, diefen Hauptfluß, deffen Quelle
wa unter 37° n. Br. im füdweftlichen Laufe vom Amanus
erabftrömt und unterhalb Koi Tſchai (richtiger Tſchai-Kôi) ſich
im Meere ergießt, für den Pinarus oder Iſſus-Fluß der
ten zu halten. Colonel Chesney fieht diefen Paß als den des
Jarius an, auf dem er mit jeinem Heere nach Iſſus von Sochi
der Omchas herzog (daher die Beifchrift bei Chesney's Karte:
dvance of Darius).
Noch weiter nördlich über die Quellböhe, am Urfprung
es PBinarus, faft unter 37° n. Br., hat Kieperts Karte von
lein-Afien den nördlichften der dort befannt gewordenen Päſſe auf
er großen Route von Aintab und nördlich von Killis unter dem
tamen Pylae Amanides eingetragen, der im allen anderen
arten fehlt, aber ſchon von Rennell nah Ibn Haufal als
zaſſage nah Harunije eingetragen war und am wahrfcheinlich-
en den Rückweg des Darius nach dem Schlachttage am Iſſus auf
er Flucht vor Alerander M. bezeichnet (wol identifh mit Nr. 5).
6) Noch weiter nördlich Hat W. Ainsworth aus dem inner:
en Nordwinkel der Bucht von Iſſus über den Ort Urzin eine
toute eingetragen, welche er faft direct nordwärts laufen läßt und
nit dem Namen Straße zu den oberen Bäffen des Amanus
Rood to the Upper Pass of Amanus in ſ. Sketch etc.) bezeich-
et hat. Sie ift unftreitig die Route, welche nach Marajch führt,
a8 nordwärts der kurdiſchen Gebirgsfette führt, alfo nicht der
fluchtpaß des Darius fein fonnte, der, nah Curtius, feine ge
lagenen Truppen in der jüdlicher gelegenen Ebene verfammelte
ad Omchas, f. unten). —
Kehren wir nun von dicſen continentalen Zugängen diefes
üftenrevieres, die weiter unten ihre nähere Erörterung ‚finden
erden, zu den maritimen zurüd.
2) Die Küftenfahrt nah Alerandrette.
Von Ladikieh oder Suedieh fommend, muß der Schiffer das flür-
iſche Ras Khanzir (Cap Hog; engl. Ueberf. Cap Eber) des 4,500 8.
ohen Rhoſus, von den ſchönſten Hochwaldungen der aleppiniſchen Fichte
|
.
1782 Weft-Afien, V. Abtheilung. 11. Abſchnitt. $. 46.
(Pinus halepensis) bewachfen, doubliren, um in den innern Golf 4
von Alexandrette einlaufen zu können; aber fehr häufig werfen die Ä
Landwinde und oft Orfane, welche die weißjchäumigen Wogen ger #
waltig peitfchen, die Schiffe weit weftwärts hinüber gegen das yes
prifche Meer oder gegen die caramaniihe Küfte. Nur erft nad 9
Beſchwichtigung diefer oft verderblichen Stürme gelingt es, auf
der ‚glatten Spiegelflähe in das herrliche Amphitheater der im E
Halbfreis umher auffteigenden Amanusfette einzulaufen, die mit 1
ihrem waldreichen Gebirgsabfall gegen die Meeresſeite dem
fi) heranwagenden Schiffer den Anblick des fchönften faftgrünen N
Panoramas darbietet, während die von den Stürmen bis auf den #
Meeresgrund aufgewühlten Wellen ibm ganz mit thieriſchen Leben
erfüllt entgegen ftrömen. Wie vor dem Hafen von Beirut zu ]
Dliviers Zeit (f. oben ©. 442) das ganze Küftenmeer mit fehler I
migen Medufen erfüllt war, jo auch bier, als Ih. Kotidhy a vi
1. März 1841 nach einem heftigen Drfane von Cypern ber m 7
Hafen von Alerandrette einfhiffte 3). Unzählige jener glasartige
durchfichtigen Scheiben und Blafen von mildhweißen, gallertarz
tigen Membranen, der Aequora inflexa und granosa Ray, jan F
anderen Gebilden von Medusa aurita L. und Cassiopea andromeda,
Peron, bededten hier dag Meer in einem Durchſchnitt von einer
vollen Stunde der Durchfahrt; ein Zeichen, dag eine reichbewöfferte
Colonie diefer jeltfamen .Thiere den Grund des Meeres weithin be
decken mußte. J
Iſt das Schiff an der Rhede von Alexandrette, ei
dreiviertel Theilen des Umfanges ganz von [hügenden Bergen ume "
geben iſt, in den innerſten Hafen derſelben eingelaufen, or “ L
denn feit A jagt Bigih.. Colonel — —— weiß
man im Hafen für die Schiffe von feiner Gefahr. Derſelbe fan
eine fehr große Flotte herbergen, Kriegs- wie Kauffahrteiſchiffe
fönnen ganz dicht am Steilufer liegen und zugleich ausladen. 3
Aber nur wenig wird diefer Hafen befucht, und nur dom |,
Schiffen, die mit Aleppo in Verbindung ftehen. 1830, als 7
Robinfon?5) hier durchzog, ftanden nur 3 franzöfifche Kauffahrerz 3
2) Th. Kotjchy, Tagebuch. 1. März 1841. Mſer. .. **) Lieutn. Col
Chesney, Additional Mem. on the Euphrates, im Report, FE
the Sel. Comm. of Steam Navigat. Lond. 1834. Append. — *
2°) G. Robinson, Tray. II. p. 282. a
Der Hafen von Mlerandrette. 1783
ffe von Marſeille und eines aus Liverpool vor Anker, und Rüd-
ung zu erhalten war ſehr ſchwer, weshalb dfter die ganze fy-
he Küfte befahren werden mußte.
Sm Sahre 1834 fand Chesney jedoch 9 beladene Schiffe im
fen, für Aleppo beftimmt, wohin die Waaren auf der fürzern
raße tiber den Beilan-Paß in 25 Karamwanenftunden, auf der
gern über Antiochia in 30 bis 32 Stunden gefördert wer:
fonnten. Auch die leßte muß auf dem ung befannten Wege
r den Beilan feßen, denn über die Kette des Rhoſus, jebt
hebel Kheſerik, findet fein anderer, bequem gangbarer Ausweg
tt. Vom Hafenort fteigt die Karawane 3 Stunden bergan
ı Beilan=zPaß und 3 Stunden von da hinab zur Ebene,
wo die Route bet trodener Jahreszeit gleichmäßig am Nord-
des Antiochia-Sees durch die Ebene el-Amk bis zu ihrer Be—
mung ohne Hemmung gelangen kann. Selbft für Kameele tft
Beilan-Paſſage nicht zu fteil, da fonft beladene Kameele
felten höhere Gebirge tiberfteigen können. Der Waarentrang-
t nach Aleppo wäre alfo wohlfeil, wenn nicht die Escorten
vertheuerten und die nomadifchen Tribus der Kurden und der
komanen der el-Amk und die meift independenten tyrannijchen
räuberiſchen Agas des Beilanpaffes ihn Foftbar und gefahrvoll
hten. Dazu Fommt, daß leider das Clima der Küſte von
anderun vom Mai bis October jo fhlimm ift, daß man we—
zu großer Gefahr für die Gejundheit fie völlig meidet; daher
Hafenort Alerandrette ftets ſehr verödet, verfallen, bis auf
Momente fat ganz verlaffen wird, und nur Bootsleute,
langer, Maulthiertreiber fih dort aufhalten, die etwa auf
te oder jonftige Anlandungen lauern. Doch ift die Malaria ntır
die unmittelbare Hafennähe der Stadt bejchränft, das Gebirge
er ift ganz frei davon, und jelbft auf der offenen, freien Ha—
elle, wo die Schiffe, die in 4 Tagen gewöhnlich von Maltha
hieher fihiffen und dann vor Anker gehen, kann das Sciffevolf
* Gefahr auf den Schiffen überfommern, wenn es nur in feine
indung mit dem Lande tritt, wo es fofort dem bösartigen
er unterliegen würde. Das Dantpfboot muß aljo feine Sta-
hier nehmen und außerhalb fiegen bleiben. Zwei bis drei
hden fern von der Stadt verpeftet Fein Sumpf mehr die Luft.
Urfache ift der Rüdtritt des Meeres; das Fiefelige Ufer und
itgeführte Schutt verftopften die Mündung des Fleinen Berg—
18, der hier hinter dieſem Borderdamme ſich in weite Sümpfe
o
1784 Weſt-⸗-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 46,
ausbreitet, welche faft den ganzen Raum zwifchen dem Meere und
dem Fuß der BeilanzBerge den Fluß entlang eine Strede von 1
bis höchftens 2 Stunden Breite einnehmen. Da diefe Sümpfe im
höhern Niveau über dem Meere ftehen, jo ließe fich leicht der Bo:
den entwäffern, fruchtbar machen für Gultur und das Glima ver
beffern. Was längft von Verftändigen eingefehen war, wurde um
ter Ibrahim Paſcha's Regiment durch den Ingenieur Marti;
nelli auszuführen angefangen; die türfifche Regierung hatte aller
wieder in den alten Sumpf aurädiinfen laffen.
Aucher Eloy26), der im 3. 1832 hier war, als dieſe Aus
grabung unter Leitung des franzöfifchen Conſuls ausgeführt wer
den follte, wozu alles Volk gezwungen wurde, bemerkte, als er dei
. Ort zum zweiten Male befuchte, daß die Arbeit zu unvollfommen
ausgeführt war und der Winter Alles wieder zufchlämmte; dod
hatte der Umfang der Moräfte ſchon etwas abgenommen, die ma
dort vielen fpringenden Quellen zufhrieb. Man hoffte doc noe
auf einen vollftändigen Erfolg, wenn man nur fortführe, um
Ibrahim Paſcha ſicherte allen dortigen Anfiedlern auf 3 al
Sreiheit von allen Abgaben zu. Da man an der ganzen KÜfl
entlang eine große Menge von Balmen ohne alle Eultur vegeli”
ren ſah, jo fonnte man daraus fehließen, daß hier einmal das Lan!
ſehr wohl eultivirt gewefen; freilich gaben fie jetzt nur ſchlech
Früchte. Man fagt, früher habe man nichts von dortigen Moräfte
gewußt, auch fieht man an vielen Stellen, die dieſes zu beftätige
fcheinen, noch Ueberrefte von Forts und von Fünftlichen —
und Gräben, die gegen das Meer zu gerichtet find. iR
Im Oſten des Golf von Alerandrette erheben fi d
dicht- und dunfelbewaldeten Vorberge des mächtigen, noch uner
forſchten Amanus, während die Geftade nach Süden hin eine
[malen Saum zwifchen Meer und Gebirgsland bilden, an dei
die enge Felfenftraße zum Beilan-Paß vorüberführt, wo ein eir
ziges Linienfchiff, das hier auf einem beften Anferplage ſtati
nirte, den Durchgang einer ganzen Armee mit feinen weitreichende
Artileriefalven verhindern Fönnte. So ſchmal wird hier die Ufe
feite, daß am Ende nur noch wenige Klafter für die unter Di
Ihroff aufgethürmten, hie und da überhängenden Zelfen übrig bie
ben. Im Norden und Nordweften des Golfs erhebt fich in einig
a — Ser _— er 7 ——— 2— Be nn
—
26) Aucher Eloy, Relations de — en ı Orient, Paris, IE
pı 80, 164—166. |
Alerandrette in türkiſchem Beſitz. 1785
Ferne, durch den Meeresſpiegel und die niederen Vorhöhen getrennt,
die majeſtätiſche Tauruskette, Anfang März bis in ihr zwei—
tes Drittheil herab noch tief mit Schnee belagert, und hat das
Ausſehen eines breitſitzenden Gebirgsſtocks, in ganzen Kettenab—
ſchnitten ſich bis zu 9,000 und 11,000 Fuß über das Meer er—
hebend.
Im März 1841 waren die unter Ibrahim Paſcha und von
dem engliſchen Conſulate unter ſeinem Schutz aufgerichteten Maga—
zine, durch welche der Hafenort in einige Aufnahme zu kommen
gejchienen, durch türkiſche Zerftörung ſchon wieder niedergebrannt
und in Trümmer gelegt; nur eine Holzhütte war für die Handels:
leute in Aleppo durch den öftreichifchen Conſul für ihre Agenten
dafelbft von Neuem errichtet worden.
Am 13. April 1848 landete hier Eli Smith?) und fand
den Landbefiß der Umgegend wieder in den Händen der türkifchen
Ariftocratie, einiger türfifhen Beys, von der Familie Abdur—
rahmang, die in Beilan wohnten, wie auch dem Mutefellim
diefes KüftendiftrietS, der unter dem Paſcha von Adana fteht,
alfo nicht mehr zum fyrifchen Paſchalik von Aleppo gehörte. Im
den drei. bedeutendften Drtfchaften diefes Diftriets mit Scande-
runa waren nur 250 männliche Bewohner anfällig, alfo höchftens
1,000 Seelen auf jo weitem Umfang, eine traurige Einöde! Dod
außer diefen Mohammedanern auch noh Nafairier, deren
Zahl unbekannt, in den Dorffchaften Scanderun. Ganz ohne eigenen
Handel, hat diefer Ort nur einige Agenten der Aleppiner Kaufleute,
welche für fie die Ausfuhr nah nahen und fernen Orten befor-
gen, deren Werth fih auf 9 Millionen Franes belaufen follte, die
Einfuhr 1%, Million. Es iſt aljo blos der Hafenort für Aleppo
und feine Agenten. Am 15. April zog Eli Smith Mittags von
dort ab, auf dem Wege, durch die nur %, Stunde breite fumpfige
Ebene, der zur Seite eine trodene Schluht mit dem Pfade all:
mälig bergan durch meift unangebautes, bufchiges Land führt,
bis er nach 4 Stunden langjamen Marfches den Bergort Beilän
erreichte, wo er am 16ten Sonntags Rafttag hielt.
3) Der Gebirgspaß und Ort Beilän,
-Beilän if nah & Smith ein rein türfifcher Ort, bis
‚auf 80 bis 100 armenifhe Familien, die ihre Mutterfprache
una
27 Eli Smith, Routier, 1848, Mier.
1786 Weft-Afien. V.Abtheilung. II. Abfchnitt, $. 46,
beibehielten und eine Kirche und Knabenſchule Hatten. Ein aus
Bonftantinopel verfchriebener Priefter war wit 1,500 Biaftern
(90 Thlr.) Gehalt jährlich an der legteren angeftellt, der die Schufe
mit von den Eltern falarirten Lehrern leitet. Zwiſchen Beilän
und der nördlichen Stadt Maraſch (in Nord-Weſt von
Aintab) wohnen Feine anderen Armenter. Wer aus Syrien, mit
feinen Steinhäufern, platten Dachterraffen oder Kegeldoms, kommt,
dem fallen hier die erften Holghäufer mit den fchrägen Ziegel:
dächern befonders auf, die ein Zeichen häufiger Regengüſſe vom
Meere her ſind.
Vom Orte Beilän hatte Eli Smith noch Stunden
bergan zu ſteigen, um die Höhe des Paſſes Beilän zu erreichen,
von wo fih der Weg über Khan Karamürt füdwärts wendet, den
ifolirten Berg Apufchfet, der noch zur Amanuskette gehört, links
oder öſtlich liegen laffend, von wo der Blid in die weite Ebene 7
el-Amk hinabfält und über den Spiegel des Ak Denjis hinweg
chweift zu den furdifchen Bergen, von denen der Afrin her-
abfommt.
Diefer Aufweg von Scanderun nah Beilän wird von un—
jerm deutfchen Naturforſcher 3) noch etwas genauer characterifirt.
Die weiten falzigen Moräfte der Küfte, die man pafliren muß, find
durch ihre Erhalationen, welche die hartnädigften Sieber erzeugen,
gefürchtet; dennoch ftehen um fie herum noch Hütten der’ Einge— J
borenen, die aus rohen Feldſteinen mit Schlamm zufammengebaden
und mit Schilfdächern von feltfamer Bauart gedeckt find, welche a
man dahr tor, Stierrüden, nennt, wegen ihrer fteilen Abfchüffige
feit, den Dächern deutfcher Dörfer ähnlih. Auf einem aus Stes
nen höher aufgefchlitteten Dammmege fteigt man die lehmigen Bor,
berge allmälig hinan: Noch entlaubtes Gefträuch hatte nur hie und da J.
zwiſchen ſich Gruppen von immergrünen Eichen, bis nach der erſten 4—
Stunde ſtarken Rittes man unter.die Fichtenwaldungen von Pinus
halepensis und Pinus sylvestris anlangt. Unter den nur fehr 7
zerftreut ftehenden Föhren blühten die erften Frühlingskräuter, eine |
niedrige Giftrofe (Oytisus) mit rother Blume und auch eine Ophrys- 7
Art. Die hohen, fchlanfen Sträucher des Erdbeerbaumd
(Arbutus andrachne) zieren mit ihrem glänzend grünen, erotifchen
Blaͤtte und ihrer roth= braunen Rinde die Abhänge; der Judas— —9
J
28) Th. Kotſchy, Tagebuch, J. März 1841. Mſer.
9
9 4
Der Gebirgspaß und Ort Beilän, 1787
baum (Cereis siliquastrum) mit feinen zahlloſen Blüthen wächſt
eben dafelbft in Menge.
Eine Stunde vor Beilän fängt eine Schieferformattion
in fenfrechten, ſchmalen, malerifch gruppirten Schichten anz der
Weg iſt mühſam durch den Felſen auf einem fid immer mehr er-
bebenden Joche durch Menfchenhand hindurchgehauen; an feiner
weftlichen Seite ſtürzt ficb der wildbraufende Gebirgsbach hinab
gegen die Meeresſeite. An ihm folgt man immer hin, bis nad)
5 Stunden mäßigen Rittes auf Maulthieren die Ortfchaft Beilän
erreicht ift.
Obwol die enge Kluft zu beiden Seiten des Gebirgsbaces
nur wenig Raum fir eine Ortſchaft aeftattet, fo hat man über
dem braufenden Strome doch an geeigneten Stellen ſehr malerifche
Holzhäufer mit Altanen gegen die Stromſchlucht aufgebaut, die von
der Wohlhabenheit der Bewohner ein Zeugniß geben. Eine der
ſchönſten Wöhnungen hat fich hier der englifche DBicerefivent Pr.
Heyſſe in Alerandrette als Sommerfiß erbaut, um den Fie—
berelima der Niederung auszuweichen. Die ganze Drtfchaft, die
ich an der Weftjeite des Bergſtroms weiter augdehnt, liegt auf
dem Nordabhange des niedrigften Paſſes, der Uber den Rücken
des Amanusausläufers gegen Süden aus dem Golf nach der Land:
jeite hinüberführt. Vom Drte aus hatte Kotſchy am Morgen
des 2. März fehr bald die Culmination der Baphöhe erreicht; der
Weg an deſſen Südlehne geht fteil hinab, tft mit niedrigem Laub:
holz und jungem Nadelholz bewachfen. Durch einen weiten, ſich
nach Oft und dann nah Süd wendenden Hohlweg verläßt man
dies Gehölz und mit ihm das Gebirge, denn von bier fenft fich
ie Höhe nur ganz fanft und allmälig hinab zum See von Ans
iochia oder zum Khan Karamürt der Kurden. Diefe ſanften
orlande waren noch in Folge des unter den Aegyptern gewonne—
en Aufſchwunges der Agrieultur audy unter Nafairtern und Kur—
en in liebliche, grünende Fluren mit Feldfrüchten verwandelt, die
ald wieder unter türfifcher Herrichaft verövden mußten. Weiterhin
reitet fich bis in ran Ferne die aleppiniſche Hoch—
äche aus.
Denſelben Weg (egte M. Kinneir von Scanderün im
ahre 181429) über die vomantifche Berglehne nah Beilän zu—
29) Macd. Kinneir, im Journ. through Asia Minor ete. Lond. 8.
| 1818. p. 146
\ ⸗
*
|
|
K
1788 Weſt-Aſien. V. Abtheilung, II Abfchnitt. $. 46,
rück und fand das maleriſch gelegene Städtchen zu beiden Seiten
des Gebirgsftroms über deſſen raufchenden Gataracten. hängend,
jedes Haus mit feinem Springbrunnen, mit Weinreben und Obft-
bäumen reizend umgeben. Die Feine Stadt fihien fi unter ih:
rem Häuptling fehr wohl zu befinden, der in Rebellion fi gegen
die hohe Pforte aufgelehnt hatte, und ſtets darauf gerüftet war,
eine Attade des Paſcha von Aleppo zurüdzufchlagen. Die feſte
Lage dieſes Gebirgsort8 auf der Grenze zweier Paſchaliks, in
Syrien und Klein-Aften, hat feine Friegerifchen und meift räuberi-
ſchen Gebirgsfürften von jeher zu Nebellionen verleitet, da fie in⸗
nerhalb der Feſten 30) des jchwer zugänglichen Amanus meift un⸗ |
befiegbar waren, und von jeder Obergewalt ſich unabhängig erhal
ten fonnten. Dahin hat fich auch von jeher manche angefehene
türfifche Familie zurüdgezogen, theils des fühleren Climas, des
trefflihen Waflers und der gefunden Luft wegen, mehr noch, weil
fie da freier von der Zucht des Gouvernements und der Paſchas H
feben konnten. 4
Sm Sahre 1832 erfoht Ibrahim Paſcha am 29. Zul,
nachdem er Aleppo bejegt und die türfifche Armee fich über den —
Beilan-Paß zurücdgezogen und in Beilän ihr Hauptlager aufge
ſchlagen hatte, durch geſchickte Manoeuvres einen vollftändigen Sieg
im Beilän-Pap über die Türken, die dann ihre Flucht bergab N
über Scanderun nah Bilicien nehmen mußten, wodurd der Bire-
fönig Mehmed Ali nun der Herr von Syrien blieb. Aleranz
drette mit dem ganzen Lager und aller Beute, mit vielen Kane
nen und gefüllten Proviantmagazinen des türfifchen Heeres fiel in
die Hände des Sieger; längs der Küftenebene, weiter nordwärtd
dem einftigen Schlachtfelde von Iſſus zwifchen Alexander M. und in
Darius, fielen noch manche Gavalleriegefechte vor, bis die türfifche
Armee fih in die Gebirge des hohen Taurus hinter die cilicifchen
Päſſe zurüdzog. Der franzöfifhe Marfchall 31) hat, als Militair,
diefe Begebenheit genauer auseinandergefeßt. |
0) Eine jolche über den Khan Karamürt im Amanus gelegene, ehr
wilde Bergfefte fiehe bei Bartlett, Tab. p. 57, in La Syrie bei
‘ Fisher. London. Tom. II. 31) Voy. du Marechal Duc de
Raguse. Bruxelles, 1838. T. II. p. 269.
Terrainverhältniffe der Küftenftrefe. 1789
1) Die Terrain-Verhältniſſe der Küſtenſtrecke im
Allgemeinen und ihre hiſtoriſchen Beziehungen zu
den Kriegsberichten der älteſten Zeit.
Aber zu allen Zeiten iſt das Terrain dieſes Küſtenſtriches
u entſcheidenden Schlachten geeignet geweſen, welche das Schickſal
von Syrien und Klein-Afien beflimmen mußten, von der
Macedonier und Ahämeniden Zeiten her bis auf die Gegens
wart. In diefer Beziehung hat Colonel Com. Callier, der als
tanzöfifcher Ingenieur die Feldzüge der Aegypter begleitete, wol
en genaueften Bericht über deſſen Zuſtände in der Gegenwart ab—
jeftattet, nachdem viele divergirende Anfichten zur Erklärung des
yerühmten Schlachtfeldes zu Iſſus feit Arrians und Eurtiug
Zeiten bis auf I. Rennell, Kinneir, Ainsworth, Chesney,
Sallier und Andere für die früheften macedonifch = perfifchen Be:
jebenheiten aufgeführt wurden, die wir jedoch hier nicht zu critifi-
ten haben, da uns die Grundlage dazu, nämlich eine genauefte geo-
metrifche Aufnahme des Küftenftrichs, leider noch fehlt, ohne welche
ine Entſcheidung in einem jo complicirten Terrain unmöglich er:
heint. Die große Schwierigkeit, welche mit einer folchen verbun-
den ift, geht fchon aus dem hervor, was wir an einem andern Orte
(Erdf. Iſte Aufl. 1818. Th. II. S. 463—464) darüber berührt ha—
ben, daher wir auch hier nur bei allgemeineren Bemerkungen ftehen
bleiben und zumal nur bei den Zuftänden der Gegenwart und den
nronumentalen Bezeichnungen der Vergangenheit durch Menfchen:
hand, bis dereinft eine genauere Aufnahme diefer Zocalitäten flatt-
gefunden, die wir bis jegt nur in unferen Karten hypothetifch auf-
ezeichnet finden. Wir haben ung daher vorzüglich nur auf die
eften Berichte der Augenzeugen zu fügen, fo verfchieden auch ihre
nfichten zur Erklärung des Alterthbums ausfallen mögen.
Cyrus des Füngern Transportflotte, fagten wir, landete einft
Xenoph. in Cyri Exped. I. IV. 1) in dem damals (400 Jahre
or Chr. Geb.) wichtigen Hafen der großen Handelsftadt Iſſus,
er ſamt der Stadt heute nicht mehr eriftirt. Breites Moraftland
bekt ihm gegenwärtig zu (nah Niebuhr bei Oſeler oder Suzs
er). Der enge Meerpaß, eine Art Thermopylä, den Kenophon
nit dem Heere des Cyrus und feinen Zehntauſend durchzog, ift
etzt nicht mehr enge, ſcheint ſchon, 400 Jahre ſpäter, zu Stra—
o's Zeit aufgeſchwemmtes Flachland geweſen zu fein, und iſt ges
enwärtig breite Plaine. Zwei Tagemärſche in Süd von Iſſus
1790 Weft-Aften, V. Abtheilung, 11. Abſchnitt. $. 46,
lag ein zweiter Hafen, voll phöniciicher Handelsfchiffe, wo einft die
Stadt Myriandros (nahe den Ruinen eines Caſtells und des
Sacobbrunnens), jeßt mit mehr als 2 Stunden langer, ange
ſchwemmter, moraftiger Sandplaine gefüllt. Ihre Hafenftelle ſcheint
in die durch Borfprünge geficherte Localität des Hafens von
Alerandrette vorgeſchoben zu fein.
Kenophong Befchreibung dieſes Kuͤſtenweho die als die äl—
teſte allen anderen der ſpäteren Zeiten zum Grunde liegt, laſſen
wir bier kurz vorausgehen (Cyri Exped. I. IV. 1). Cyrus der
Süngere, fagt Kenophon, Tagerte am Pyramus-Fluß, der die
Breite von einem Stadium (an 600 Fuß) hat. Bon da rüdte er
in 2 Tagemärfchen durch 15 Barafangen nach Iſſus vor, die
äußerfte Grenzitadt Giliciens, am Meere gelegen, ſehr ftark bes
völfert, groß und reich. Hier ftießen 35 Schiffe aus dem Ber
Ioponnes und 25 von den Aegyptern zu feinem Heere, das hier
3 Tage raftete. Die Schiffe Famen bis dicht zu ſeinem Zelte heran.
Bon hier 5 Paraſangen weit rückte er in einem Tagemarſche zu
den eilieiſchen und ſyriſchen Päſſen vor (ent nvrag zig
Kilızias zaı vjs Zvolas, Kenoph. 1. IV. 1. e.). Es waren zwei.
Gaftelle, eines gegen Gilicien, das andere gegen Syrien geftellt
zum Schuß des perfifchen Königreiches. Zwifchen beiden Gatellen,
die, nad) Kenophon, 3 Stadien (1,800 Fuß) auseinanderlagen, floß
der Karſos (6 Kaooog, ein Plethrum breit, ebendaſ.) hindurch, ee:
und diefe Strede Fonnte nur mit Gewalt überjchritten werden, denn
der Uebergang war fehr eng, die Mauern reichten Big an daR
Meer und oberhalb waren die Felsflippen unzugänglich, fie reihe
ten bis an die Thore beider Gaftelle, und um mit Gewalt dieſe
Baffage zu durchbrechen, hatte Cyrus hier feine Schiffe mit Trupe
pen der Schwerbewaffneten an der Küfte aufftellen laffen. Aber es
fam zu feinem Gefecht, denn der Befehlshaber der Perſer, Abrocor
mus, hatte ſich auf die Nachricht von Cyrus Ankunft in Cilicien
von da mit feiner ftarfen Befagung fehon zurüdgezogen. So ſchritt
Cyrus in einem Tagemarfche 5 Barafangen weiter fort nach My—
riandrog, das Phönicier bewohnten; ein Emporium, dicht amt
Meere gelegen, wo viele Transportfchiffe ihre Station hatten. Hier
raftete Cyrus Heer 7 Tage. Hier fchiffte ein Theil der Griechen
in die Heimath zurück; die Zehntaufend aber mit Kenophon folgten
dem weitern Zuge des Berfer-Fürften, der von hier unftreitig über
den füdlichen Beilän-Baß in 4 Tagemärfchen (mach 25 Barafangen)
feinen Marfch zum Chalus (Kuweik, ſ. oben ©. 1614) fortſetzte.
Das Terrain der Küſte nach Callier. 1791
&ol. Calliers ZTerrainbefhreibung 3?) deffelben Küſtenwegs,
wie er ſich gegenwärtig ftellt, ift folgende. Bom Khan Kara-
murt (f. oben ©. 1150, 1607), am Oftfuße des Amanus, ſetzt
man über einen Beraftront, dem zur linken Seite jich die Ruinen
der alten Templerburg Pagrä, die heutige Bagras, erhebt 33).
Ein windender Pfad durchfegt von da mehrere VBorfprünge der
Bergfette (zum Rhoſus gehörig) und führt zum hohen Kol, der
als Paß zum Golf von Iſſus führt. Das Gebirge nimmt hier
ſehr jchöne, pittoresfe Formen an, wo eine tiefe Gebirgsfchlucht,
auf beiden Seiten von hohen Gebirgsfetten dominirt, vom Berg—
firome durchrauſcht wird, der, von fteilen Felswänden eingefchloffen,
den Ort Beilän durchzieht. Bon da eilt er hinab zum Meere,
wo ihm zur Seite die Moraftevene ſich ausdehnt, an deren Hügel:
höhen der Weg binabführt zwiſchen zerftreuten Hütten, Schilfen
und einzelnen Palmen, die das Dorf Scanderun oder Aleran:
drette umgeben, das an der Stelle des alten Alexandria, zara
"Iooov (bei Ptolem. V. XV. fol. 137), liegen fol. Nur Ruinen
eines Forts und einige Ihürme, wahrſcheinlich aus dem Mittelal:
ter oder von Kreugfahrern, find die einzigen noch fichtbaren Ueber—
reſte aus früherer Zeitz nichts iſt aus Aleranders M. Zeit übrig,
der die große Idee hatte, hier ein Emporium für. den Verkehr des
Orients mit Europa zu begründen, wie zu Alesandria in dem
Nildelta mit Aegypten. Hier Ingerte Alerander mit feinem Heere
vor dem Schladhttage am Iſſus.
Die heutige Alerandrette (d. i. Klein-Alexandrien) Tiegt
am jüdlichen Ufer des Golfs von Iſſus, am Nordende der Fleinen
Plaine, die ſich hier zwifchen dem Meer und dem Fuß der Berge
ausbreitete; 3 Stunden gegen S.W. von da follen Ruinen am
Meere die Lage der phönicifhen Stadt Myriandros be-
zeichnen (j. oben ©. 34, auch auf Col. Chesney's Karte einge:
tragen), welche Colonel Callier aber nicht jelbft befuchen Fonnte,
denn er ſetzte nun feinen Weg nordwärts von Sceanderun weiter fort.
Eine halbe Stunde vom genannten Orte frümmt fi die
Küfte in Bogen nach dem Bergzuge der Amanusfette hin, welche
die Oftfüfte begrenzt; 6 Milles weiter tritt die weftliche Klippe
>
9 Col. Com. Callier, Voyage en Asie Mineure, in Bulletin de
la Soc. Gé0ogr. Paris. 2. Ser. 1835. T. IH. p. 241—252.
|
| ) Shre Abbildung fiehe bei Bartlett, La Syrie. Vol. II. p. 57,
tabul. Castle in Mount Amanus.
=
J
*
J
J
D
1792 Weft-Afien. V. Abtheilung. I. Abfehnitt, $. 46,
dicht an dag Meer heran, die fo fteil abfällt, daß der Weg über
fie hinwegfteigen muß. An diefem Engpaß, fagt Col. Gallier,
jehe man Refte von Bauten eines Schloffes und von Thürmen, die
zu einer Bertheidigungslinie gehört zu haben fihienen (früher
von vorüberfahrenden Schiffern die Sonas- Pfeiler genannt). Sens
jeit tritt ein Fleiner Fluß aus einer engen Felsſchlucht (wol der
Kara Su auf Chesney’s Karte), an deren Austritt am Fuß der
fteilen Berge, der fich bis zum Meere fortzieht, man zerftörte Thurm-
refte wahrnimmt. Diefe Stelle hält Callier entfchieden für die-
jenige der von Kenophon erwähnten cilieifhen und ſyriſchen
Päffe mit den 2 Caftellen, die 1,800 Fuß auseinanderlagen, zwifchen
denen der Karſos-Fluß (der jebt auch Merkes heißt) dahinzog,
welcher demnach der heutige Kara Su if. Er gründet diefe An-
ficht noch auf die Diftanz von da bis zu der füdlihen Myrian-
drug, die jehr gut mit Arrians Befchreibung vom Durchmarſche
Aleranders M., der vor der Schlacht in Myriandrus Tagerte, über:
einftimmt (Arrian. de Exped. Alex. II. 5—12).
Nordwärts vom cilicifhen Paß (dem nördlichften der bei—
den Gaftelle), wie Kenophon ihn nennt, der bei Arrian nur
Schlechtweg unter dem Namen „der Päſſe“ (vneoßailwr Tas
nvkag, Arrian. II. c. 6) ‚bezeichnet ift, bemerkt diefer Autor doch
ſchon, daß ſich won da aus die Berge allmälig mehr und mehr vom
Meere entfernen, und an der erweitertftien Stelle erblidte auch
Callier die Ebene, den Fluß und die Berge, welche auf das Voll:
ftändigfte der Befchreibung Arrians von dem Schlachtfelde
bei Sffus zwifchen Alerander M. und Darius Codomanus
(Arrian. I. c. 8—10) entjprechen.
Am rechten Ufer des dortigen Fluffes (unftreitig des Pi—
narus bei Arrian, JIivaoos, jet Deli Tſchai, der aber, nad
Chesney **), aus zwei Armen befteht, die. beite diefen Namen
führen, von denen aber der nördlichere oder rechte Arm der bedeus |
tendfte zu fein fcheint, der aus den größten Krümmungen der Ama—
nusſchluchten hervortritt) erhebt fih ein Tumulug, wie ſo häufig
in der Nähe von Schlachtfeldern, der bei näherer Unterfuhung wol
als Grabflätte der damals in der Schlacht Gefallenen Aufihluß
geben möchte, die aber noch nicht verfucht ift, denn 3 Altäre wur-
den zu Ehren der in der Schlacht Gefallenen und ihres Grabhügels
») C. Chesney, Map of the River Euphrates with the Cilician
Taurus etc. 1849.
Das Terrain der Küfte nach Callier. 1793
unter feierlihen Opfern am Pinarus errichtet (Cie. ad Famil.
XV. 4, ed. Freinshem ; Curtius, III. 12, 17).
Sp wie man von da weiter nordwärts das Innerfte des Golfs
von Iſſus erreicht hat, ſenken fih auch die hohen und bisher
Heilen Gipfel der Amanuskette in dem Maaße, wie fie fih vom
Meere entfernen, und das Geftadeland wendet fih vom Norden
plötzlich mit feinem Ufer gegen Weften, dominirt von einer Reihe
miedrer vulcanifher Hügel, die ohne alle Begetation geblieben.
Erſt Hinter diefem Hügelzuge breitet ſich die weite cilicifche Vor—
ebene längs dem Meere gegen S. W. aus, welche völlig unbewohnt
if, deren durchziehende Karawanen fehr häufigen Ueberfällen von
- Raubhorden unterworfen find. Gin öfter troden liegendes Fluß—
bette durchfchneidet fie. Folgt man diefer gänzlich verlaffenen
A
*
NER
Küftenftrede gegen S.W. 6 Stunden weit, jo erreicht man endlich
das Eaftell von Ayas, das auf einem Felſen gelegen, der vom
Meere befpült und von der Bay von Ayas umgeben ift, in die
—
—
—
a
ih der Dſchihan (Byramus bei Arrian. II. 5) ergießt. Hier
En
hauſeten einige turfomanifche Familien mit ihren Heerden, die fich
ſorgfältig in dem Gaftell gegen die Attaden von Räubern und
Miördern einſchließen und jede Nacht auf den Mauern ihre Wächter
ausſtellen, um jedem Ueberfalle zuvor zu kommen; weshalb auch
dem Fremden hier der Eintritt nicht leicht if. Erſt jenſeit des
Dſchihanfluſſes auf feinem rechten Ufer ‘liegen die Orte Soli,
Tarſus, Mallos, die dur AlerandersM. Feldzug nad) Sf-
ſus und zum daſigen Schlachtfelde, deſſen Siege in ganz Vorder—
I Alten einen ganz andern Gang der Eulturentwidelung herbeiführten,
amd welche ſchon fo frühzeitig gefeiert wurden. Wir halten dafür,
daß es hier am geeignetſten ſein wird, aus Arrians trefflicher
| Erzählung jener großen Begebenheit die geographbifhen Haupts>
daten hervorzuheben, weldhe nun nad der überfichtlichen Kenntniß
der Ortsgelegenheit ihren hiſtoriſchen Entwickelungsgang, wie es
uns fcheint, zur vollſtändigeren Klarheit bringen, als dies ſelbſt
don einem St. Eroir gefhehen, den Schloffer35) (der leider,
wie er jelbft fagt, „alle dergleichen“, nämlich geographifche,
Rocalverhältniffe mit Unrecht vornehm zur Seite liegen läßt) für fi
an diefer Stelle fprehen maht. Das Lehrreiche bei Entjchei-
‚ dungen diefer Art im Gange der Weltgefchichte ift es doch eben,
Wie der menfchliche Geift fi auch der von der Natur gegebenen
>») Sr. Chr. Schlofier, Weltgefh. Bo. I. 1815. ©. 169, Note.
Ritter Erdkunde XVII. 23377
*
1794 Weft-Aften. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 46.
Grundlage für ſeine Zwecke zu bemächtigen lernt, nämlich die
Kunſt der Strategie, in der Alexander Meiſter war, an der
Darius Weltmacht ſcheiterte.
Alexander verließ Tarſus, wo er ſich von feiner gefährlichen
Krankheit (Curtius III. 6) erholt hatte, ließ ſeine Reiterei den di—
recten Weg durch die Ebene zum Pyramus nehmen, er ſelbſt, von
ſeinem Gefolge begleitet, ging über Megarſus, wo er der Minerva
ein Opfer brachte, nach Mallos, um auch dem weiſſagenden He⸗
ros Amphilochos (Strabo XV. 676) ein Feſt zu feiern. Er wollte
den Frieden unter den parteifüchtigen Bürgern dieſer Stadt her-
ftellen, die al8 Kolonie der Argiver von ihm, der fich jelbft einen
Herfömmling der herakflidifchen Argiver nannte, jehr wohlwollend
behandelt wurde. Hier bei den Malliern erhielt er die Botjchaft,
daß Darius fein Lager auf der Oftfeite des Amanus zu Sochi
(£v Zwyoıg, bei Arrian. de Exped. Alex. II. 6—12) verlaffen
habe. Sogleih brach Alexander mit feinem Heere auf, und in
2 Tagemärfchen rüdte er raſch Durch die dicht am Strande liegens
den Engpäffe (vreofarwv Tag urag) bis Myriandıog vor, zur
Stadt, wo er fein Lager nahm. In dieſer Naht überftel ihn
(Ende October) einer jener dort gewöhnlichen Herbftftürme mit
furchtbarem Ungewitter und Regen.
Indeß, jagt Arrian, hatte Darius Codomanug bisher in der
freien, offenen Ebene zu Sodi gelagert, wo für feine zahllofe
Reiterei ein bequemer Raum war.
Der Name Sohi fommt fonft nirgends bei den Alten vorz
er bezeichnet indeß offenbar eine Lagerftätte, was bisher überjehen
wurde, in der heutigen „Ebene el-Amk“ (fiehe oben ©, 1613,
1617 u. a. D.), weil diefe auch nur zwei Tagemärſche (wie Ar:
rian, II. 6, fagte) von den aſſyriſchen Pylen (rvAov rov Acov-
oiwv) fern war. Curtius, ſtatt Sochi, das Lager des Darius
vor der Schlaht, wie Arrian, zu erwähnen, jagt, daß Darius
nah der Schlaht auf der Flucht über den Amanug den Ueberreft
feines gefchlagenen Heeres, 4,000 Mann Truppen, wieder in Om—
has verfammelte (Curtius R. IV. 1, 3: Omchas deinde pervenit,
ubi excepere eum Graecorum quatuor millia ete.), um mit die
jen den Euphrat zu erreichen. Die gewöhnliche Annahme der
Sdentität beider Localitäten ift zwar nicht nothiwendig, aber doch
wahrfcheinfich, daß er im zu Sochi verlaffenen Lager zunädfl
wieder ſeine Truppen ſammeln fonnte. Wir zweifeln nicht daran,
daß Curtius hiemit den antik einheimifhen und auch bis
\
Aleranders Kriegszug durch Iſſus. 1795
heute noch fortbeftehbenden Namen der Ebene el-Amf oder
el⸗Umk bezeichnete, welche zur Flucht der Reiterei eben Die geeig-
netſte Straße ohne Hemmungen 36) darbot (als ein Yuvang nıe-
diovy bei Bolybius, f. oben ©. 1612).
J. Rennell hielt die Lage von Derbeffaf3”) für die der
alten Sochi am meiften entjprechende, ein Ort, der nah Abul-
feda gegen 4 bis 5 Stunden in N.O. von Bagrä liegen joll, aber
von feinem Augenzeugen der neueren Zeit befucht worden ift.
Danach hat Ainsworth?s) in feiner Karte Sochi als identifc
mit Derbeſſak eingetragen.
Nah Ibn Shine liegt Schloß Derbeffat am Fluß Nahr
el⸗Eswed, am Dftfuße des Lofham (d. i. Amanus), welcher bei
Türken bier Kiſil Dagh, bei den Arabern Dichebel el-Ahmar, der
rothe Berg, heiße. Der Eswed, d. i. jchwarzer Fluß, iheiße auch
Melend; derjelbe theile fih in 2 Arme, der große und der Fleine
Melend, welcher bei Türken auch Kara Tſchai oder Kara Su heiße
(j. oben ©. 1619: der obere Kara Su)®).
Statt hier zu Sochi, wie es Abficht der Perſer gewejen war,
den aus Eilicien heranrüdenden macedonifhen Feind zu erwarten,
den ſchon der Schwarm der Hunderttaufende der perfifchen Reiterei
auf offenem Plane von allen Seiten her hätte erdrüden Fönnen,
beſprachen die griechifchen. Weberläufer und fchmeichlerifchen Rath—
geber den unerfahrenen Darius, das langjfame Borrücden der Maces
donier, die fich jo lange in Eilicien verweilt hatten, gefchehe aus
Furcht vor der Perjer Uebermacht. Mit größerer Kühnheit als
Bejonnenheit verließ daher der König feine jo günftige Stellung
im Blachfelde und überftieg den Berg in den Amanifhen Pfor-
ten (tas nürag tag Auovızög zarovuevos), welhe nur den
Paß von Beilän oder vielmehr einen noch nördlicheren Quer—
paß über die Amanusfette bezeichnen Fönnen. Nur den füdlicheren
Beilaͤn-Paß kennen wir genauer; ein nördlicherer am obern
Kara Su aufwärts (|. oben ©. 1617) führt auf directer Straße
vom Guphrat über Aintab und Killis durh den Amanus zum
*) @. Curtius R. ed. J. Mützell. Berlin. 8. 1841. p. 168, Note.
°”) J. Rennell, Map of the Retreat of the Ten Thousand, in
f. Illustrat. p. 815; Abulfedae Tab. Syr. ed. Koehler. p. 120.
»») W. Ainsworth, Sketch of the Cilician and Syrian Passes,
1838, in Lond. Geogr. Journ. Lond. 8. "Sy. M.9 Kremer,
Beiträge zur Geogr. Nordfyriens, in Denkſchr. der Kaif. Acad. der
Wiſſenſch. Phil.hiſt. El. Wien. Bd. III. 2te Abth. 1852. ©. 31.
“irıı 2
1796 Weft-Afien. V. Abtheilung. 11. Abſchnitt. $. 46.
Meere, ift aber wenig genau befannt. Seine Einzeihnung auf
Colonel Chesney’s Karte von den obern Kara Su-Zuflüffen ge
gen die Dftfeite beruht darauf, daß dort von ihm antife Brüden,
Straßenpflafter und Anderes ermittelt wurde, was auf eine antike
Querſtraße hindeutet.
Auch andere, noch weniger bekannte, nördlichere Querpäſſe über
den Amanus 9 haben wir in Obigem (S. 1781) ſchon aufgezählt.
Daß ein ſolcher nördlicherer oder unterer Paßübergang über
den Amanus, verſchieden vom Beilän-Paß, ſtattfinde, den aber die
älteren Autoren zu fpecialifiren verfäumten, geht aus verfchiedenen
Gründen hervor, die fhon J. Nennell*) vollftändig erwogen
hatte; denn er erinnert daran, daß nicht nur M. T. Cicero in
feinen Berfihanzungsmaßregeln Gilicieng, die er gegen die Parther
zu nehmen halte, von „zweit amanifhen Päſſen“ fpricht, da—
von einer der Paß von Beilän, der andere ein nördlicherer fein
mußte, die er zu vertheidigen hatte, fondern daß auch) Dr. Batrid
Ruſſell, der treffliche Arzt in Aleppo, ihn perſönlich verficherte,
die enge und bejehwerliche Baffage zwiſchen Killis und Ayas auf
einem nod) weit nördlicheren Paß im Amanus überftiegen zu haben. |
Wahrſcheinlichſt derfelbe oben mit Nr. 5 bezeichnete vierte Querpaß
zum Koi Tſchai des Pinarus (den Col, Chesney als den Ein-
gangspaß des Darius bezeichnete, identifch mit dem Pylä Amanides
bei Kievert??), der auch wol den zumeilen angebrachten Namen
des armenifchen Paſſes erhalten hat). |
Eine Beftätigung dieſer letzteren Annahme des nördlichften
Ueberganges, den man, zum Unterfchiede aller anderen, den Das
rius-Paß nennen Fann, findet fih in dem neueften Werfe#) eines
Augenzeugen in jenen Gegenden, nah welhem Edward B. 2.
Barker (aus der Familie 3. Barkers, |. oben ©. 1225), eng»
liſcher Vice-Conſul in Suweidijeh, dieſen Paß neuerlich überftie-
gen zu haben verfühert. Er führe durch ein bergiges, rauhes,
außerordentlich fteiniges Land, deffen Straße zumal durch jehr viele
Steine befhwerlich fei, aber Feinesweges durch Höhe der Berge.
Dies ftimmt vollfommen mit dem fehr niedrigen Abfall des
Amanus an feiner Nordfeite im dichteren Anftoß an den rigen
20) W. Rampe; Notes L c., in L. G. J. VII. p. 187.
- **) J. Rennell, Illustrat. of the Hist. of the Exped. of Cyrus etc.
London. 4. 1816. p. 42—43, Note. *?) Siehe Kieperts Karte
von Asia Minor. 23 Lares and Penates or Cilicia etc. by
W. B. Barker. Lond. 1853, 8. p. 21 -22. |
Aleranders Feldzug durch Iſſus. 1797
Taurus, im gleichen Barallel mit der äußerſten Nordfpige des dors
tigen Golfs, und eben dort ift eg, wo das Itin. Antonini*)
einen Webergang über den Amanus von Nicopolig nad Altaria
Gerbediffo und Zeugma am Euphrat auch noch für fpätere Sahrs
hunderte angiebt.
Zu diefen örtlichen Wahrfcheinlichfeiten Fommt nun Arriang
entfchiedener Ausſpruch, daß Darius Heer fogleich auf Iſſus loss
‚ging und Aleranders Heer unvorfichtiger Weife fih habe im Rüden
(d. i. füdwärts) liegen laffen, das nämlich ſchon im Eilmarfche
von 2 Tagen jüdwärts bis Myriandros vorgerüdt war. Auch
fagt Arrian feinesweges, daB Darius außer dem Bergpaffe auch
noh die Strandpäffe palfirt habe, was doch hätte gefchehen
müffen, wenn er vom Beilän-Baffe nordwärts nach Iſſus gegangen
wäre.
Die Strandpäſſe (Tas nüras, ſ. oben) hatte Alerander
bei feinem Marfche ſüdwärts gänzlich unbefegt gefunden, und auch
als er zu ihnen norbwärts gegen Iſſus zurückkehrte, fonnte er in
der Nacht, ohne dort perfiiche Befagung zu finden, in ihnen raften.
Darius nahmdie Stadt Iſſus, am untern Laufe des Iſſus-Fluſ—
fes oder Pinarus gelegen, fogleich in Beſitz, wo die zurückgebliebe—
nen macedonifchen Kranken von den barbarifchen Perſern niederges
hauen oder graufam verftimmelt wurden; fein Heer ha sr
Pinarus, an defien Steilufern es fiehen. blieb.
Mit Staunen erfuhr Alerander, der darauf bedacht war, den
Perſern auf der Dftfeite der Amanusfette in der Ebene zu begeg⸗
nen und da eine Schlacht zu liefern, die Botfchaft von der Ankunft
des Perferheeres zu Iſſus. Noch traute er ihr nicht, und fchicte
deshalb ein dreißigruderiges Schiff auf Necognoscirung aus, daß
aber bald mit der Nachricht, das Lager der Perſer bei Iſſus ges
fehen zu haben, zurüdfehrte. Auf der engen Küftenftrede mußte
fich die ungeheure Zahl des Perſerheeres, zumal der Reiterei, bald
als überflüjftg und unnüß erweifen, dagegen der macedonijche Pha—
fang ſich defto wirffamer zeigen. Sogleich war der Entſchluß zum
Angriff in dieſer vortheilhaften Stellung gefaßt. Nach guter
Speifung und Ruhe brach Alerander im Dunkel der Nacht mit
dem ganzen Heere, das kaum den 20Often Theil des Perſerheeres
ausmachte, auf, um diefelben Pylen am Strandmege zu bejegen,
) Itiner. Vet, Rom.; vergl. Itiner. Antonini Aug. ed. Wessel.
p. 190.
1798 Weft- af ien, V. Abtheilung, II. Abſchnitt. §. 46,
zu denen er einige Bogenſchützen zur Recognoscirung voraus ges
jendet hatte. Er erreichte fie in der Mitternacht und ließ hier fein
Heer die übrige Zeit ruhen. Mit der Morgenröthe am 29. Octo—
ber des Sahres 333 vor Chr. Geb. aber führte er es felbft durch
den Engpaß, und wo diefer fih zu weiten beginnt, vertheilte er
die beiden Flügel feines Heeres zu dem Strande hin und die Berg-
höhen entlang, wo fih in der Ebene die ganze Schlahtordnung
gegen den Feind entwicelte#). Darius fland an dem fteileren
Nordufer des Pinarus und fchiekte nur eine Schaar von 30,000
Neitern füdwärts über den Binarus gegen die vorrüdenden Mas
cedonier, um indeß feine Perſer ungeftörter in Schlahtordnung zu
ftellen. Hierauf entbrannte der Kanıpf, der durch die SHeftigfeit
und Schnelle des macedonischen Phalanx von der einen Seite und
die Uebermacht der Perſer und ihrer griechifhen Soldtruppen
von der andern fehr blutig wurde, bis der Theil der Perſer zus
nächft um Darius vollfommen zurücgeworfen, den König ſelbſt in
die eiligfte Flucht jagte, dem dann das ganze übrige Heer unter
graufamem Gemegel der Sieger eiligft nachfolgte. Kaum entfam
Darius auf feinem Wagen in der Ebene und dann zu Pferde
die Pinarusichluhten aufwärts durch das Gebirge des Amanus
dem verfolgenden Alexander, dem nun das ganze Lager mit
Beute und dem Harem mit des Darius Familie in die Hände fiel.
Nur.ein nördlicher Paß Fonnte zur Rüdflucht dienen, wol nur
die Binarusfchluchten aufwärts, da Aleranders Heer ſüdwärts
im Befig aller anderen Päffe war. Wahrfcheinlich ift e8 wol der
zweite nördlichere, aber noch unerforfcht gebliebene Paß, den ſchon
M. T. Cicero als Präfect von Eilicien während feines dortigen
Krieges gegen die Räuberrotten im Amanus kennen lernte,
deren Befiegung ihm die Ehre brachte, von feinen Legionen als
Smperator ausgerufen zu werden (er fagt in Ep. ad Familiar,
XV. 4: Duo suut enim aditus in Ciliciam ex,Syria, quorum
uterque parvis praesidiis propter angustias intereludi potest etc.).
Un dem öftlihen Ausgange dieſes nördlichen Paſſes ift ed wol,
wo der Chalif Harun el-NRafhid zu feiner Zeit die Eleine
Feſtung, nach ihm Harunije genannt, zur Beherrfihung des Paf-
jes im 3. 801 anlegen ließ, zu gleicher Zeit, als feine Gemahlin
5 Droyſen, Geſch. Alexander des Großen. — 1833. ©. 158 bis
173; 3. Rennell, Illustrat. 1816. p. 37—59; J. Macd. Kinneir,
Journ. thr. Asia Minor. Lond. 8. "818. ‚pP a.
Höhenzüge des Amanus. 1799
. Hobeide am Oſteingange des Beilän-Paffes zu Bagrä, durch
welches die Hauptftraße der Grenzmark der Araber nad) Klein-Aften
ging, das große Karawanen-Serat erbaute, damals dag erfte
und einzige in ganz Syrien. Harunije, in SW. von Ma-
raſch, erhielt eiferne Thore und doppelten Wall und Graben %).
*
Erläuterung 2.
Die Höhenzüge des Amanus, die Meſſungen, die orogra—
phiſchen und geognoſtiſchen Verhältniſſe des Küſtenrevieres und
bie dort vorwaltenden ethnographiſchen Erſcheinungen.
Gehen wir nun zu den Einzelheiten der Oertlichkeiten dieſer
Küſtenſtrecke über, ſo zeigt ſich vom Ras Khanzir (dem Rhosicum
Promontorium), welchem in N.W. im Abſtande von etwa 5 Stun-
den das cilicifche Vorgebirge Karatafh Buron (Megarsus Pro-
montorium) gegenüberliegt, zwifchen beiden der Eingang des gro—
Ben, in faft gleicher Breite, aber in doppelter Länge fi gegen N.O.
tief in das Land hineinziehenden Golf von Alerandrette
(Sinus Issieus), der Syrien von Cilicien fiheidet. Auf dem
öftlichen Uferfaume ift er fehr dicht von dem hohen und oft fehr
fteilen, nordwärts flreichenden Gebirgszuge der Amanusfette
der Alten eng begrenzt (die etymologifirende Ableitung des Nas
mens, die Steph. Byz. mit der Mythe giebt, |. oben ©. 1155) *7),
bis dieſe nordwärts an die quer von Dft nach Welt vorüberziehende
füdliche Gliederung der TZaurusfetten, Dſchawur- oder Ötaur-
Dagh (d. h. Gebirge: der Ungläubigen, d. i. der Chriften), ans
ſtößt. Der weftliche Uferfaum in Cilicien breitet fih flacher und
weiter aus, und wird nur von niedrigen Bergzügen, den ſüdweſtlich
freichenden Gliederungen derfelben Taurusfetten, begleitet.
Diefer an 30 Stunden tief gegen N.O. einfeßende Golf, der
Issicus Sinus (ö ’looızög z0Anog bei Strabo XIV, 676) von der
einftigen Handelsftadt zu Strabo’8 Zeit, an ihrem Oſtufer 'gele-
gen, benannt, wird ſchon von Herodot nach der am Eingange
deffelben liegenden Phönicierfladt Myriandrog (beiXenophon,
6) A. 9. Kremer, Beitr. a. a. O. ©. 40.
) Steph, Byz. sub v. Amanus.
*
1800 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 46.
vergl. oben, und Mvotardog oder Mwvoıardoög Dowizwv bei
Sceylax. 40), die er aber Marianda zu nennen jcheint (6 Modiuv-
dcd, richtiger Movgıavdovzog zöAnog, Herod. IV. 38) 8), der
Myriandriſche Golf genannt. Später erſt kam der Name des
Golfs von Alexandrette, der kleinen Alexandria, im Ge—
genſatz der großen von Aegypten, auf, zur Zeit der Kreuzfahrer.
Bon Abulfeda*) wird er der armeniſche Golf, als identiſch
mit dem iffifchen, genannt, weil Damals die Könige Klein-Armenieng
in Sig fein Nordende beherrfchten. Zu Ammianus Marcellinug
Zeit wurde fogar das ganze, Syrien von Klein-Afien fcheidende
Meer Mare Issiacum genannt (Amm. Marc. XXI. 15, 2).
Obwol von großer Ausdehnung, hat diefer Golf doch nur
einen einzigen Hafen, den von Alexandrette, Iscanderun
bei Abulfeda, der au nur eine Rhede, aber eine ſehr große
und fihere Einbucht hat, in welcher die Schiffe, felbft gegen die
hier im Winter vorherrfehenden, fehr gefährlichen Nordoft- und
Südoſt-Stürme (Nagnier 50) genannt), wie gegen alle anderen ge-
Ihüst liegen Fönnen. Es giebt zwar mehrere Anfurthen an die:
ſem Golf, wie 3. B. gegen Keſſeib, aber diefe werden nur von
einheimifchen Booten beſucht; europäiſche Schiffe wagen es nicht,
da anzulegen, auch haben fie dafelbft, wie etwa an anderen Anker—
ftellen, feine Geſchäfte. Südwärts fpringt das Gap oder Ras
Khanzir (d. h. Schweinskopf, daher Cap Hog englifher Schiffer,
wegen feines weiten Vorſprunges) vor; es fteigt fehr hoch empor,
und an feiner Seite das Cap Malo, deffen Annäherung wegen
feichter Stellen jehr gefahrvoll if. Hier ift der Eingang des
Golfs; das Kap Malo ift an feiner großen Höhe, an feiner
Gruppe Hochwalds und an feinem von da nach dem Innern gehen:
den gerundeten Berg am Tage gut erfennbar, aber des Nachts
ift hier Fein Lichtfignal, um das Scheitern zu meiden, den wegen
der flarfen, gegen das Gap Khanzir drängenden Strömungen fehwer.
zu entgehen iftz denn beide Uferfeiten des Golfs find fo feicht, daß
man nur durch fortwährende Sundirungen in Tiefe von 20 und”
35 Fuß am Cap Negro vorüber glüdlich einlaufen kann. Drei
Leuchtthürme beiNacht und bei Stürmen wären zur Sicherung
der Einfahrt in den Hafen von Alerandrette nothwendig: einer auf.
*2) Herod. ed. Baehr. Il. p. 354. .
*9) Abulfedae Tab. Syr. ed. Koehler. p. 27.
0) H. Guys, Statist du Pachalik d’Alep. p. 19. -
*
nie —
—
Höhenzüge des Amanus. 1801
dem Gap Khanzir, ein zweiter auf Cap Malo, ein dritter auf der
Landzunge, die zwifchen Kap Negro (Aigää) und Alerandrette -weit
in dag Meer vorläuft. Um der Seichtigfeit an diefer Landzunge
zu entgehen, werden die Schiffer bei Stürmen und flarfen Gtrö-
mungen nur zu häufig gegen Weit bis Cypern, oder an die Küfte
von Ajas (Nigää) geworfen, wo fie meift fcheitern müffen.
Der Ort Ulerandrette befteht heutzutage, nah Guys, nur
aus 20 bis 25 Häufern, am Ufer ftehend, wo das Schiff einlaufen
muß und bei 10 big 12 Braſſen Tiefe guten Anfergrund findet.
Ihm in NW. gegenüber liegt das Kap Negro auf der karama—
nifhen Küfte, die wie eine abgerundete Infel ausfieht. Das ges
genüberliegende Fleinafiatifche Ufer ift von dem —— ſyriſchen
ganz verſchieden.
Das Cap Khanzir ſcheidet hier Meer und Land in zwei
ſüdliche und nördliche Theile; es iſt nur der ſüdweſtlichſte Vor—
ſprung der langen Küſtenkette, die von da erſt gegen N.O., dann
direct gegen Nord als Amanus der Alten bekannt iſt, aber bei den
Neueren keinen gemeinſamen Namen trägt. Dſchebel Muſa
heißt ſeine ſüdliche Vorkette oder ſein ſüdlicher Abhang gegen den
Orontes; Tolos oder Dſchebel Keſerik ſein nördlicher Abhang
mit feinen Gipfeln, die ſich über der antiken Stadt Rhoſus (modıs
“Pwoös bei Strabo, röfh im Hebräifhen, |. v. a. Cap.) erheben,
von welcher diefer füdweftliche, ganze Vorſprung des Gebirges auch
den Namen Rhofus oder Rhosicum Prom. erhalten hat.
Zwei Gipfel find e8, die hier am Südende des Ama-
nus unter dem Namen Dſchebel Keferif am höchften her-
vorragen; der öftlichfte 4,997 Fuß Par. (5,326 Zuß Engl.) und
der mweftliche Gipfel 4,893 Fuß Bar. (5,216 Fuß Engl.) nah W.
Ainsworths Meſſung 1), der fie bis zur Höhe von 2,791 Zuß
Bar. (2,975 Fuß Engl.) erftieg, und die obere Pinusgrenze,
alfo die Waldregion, big zu 2,580 Bar. (2,750 Fuß Engl.)
ich erheben fah. R.Pococke nahm feinen fi windenden Gebirgss
pfad weſtwärts 5?) an beiden Gipfeln vorüber.
Weiter nordwärts zieht fih das hohe Gebirge als Gufel
Dagh bis zu dem Beilan-Paß, wo es auch wol Beilän->
Kette SE wird; nordwärts des Beilän-Baffes Iegt das Ges
. ?%) W. Ainsworth, Research. 1. c. p. 318; vergl. deſſen Notes in
Lond. Geogr. Fun: 1838. VIII. p. 185; Ruſſegger, Reife. 1. 1.
S. 467. >) NR. Pococke, Beſchr. er Morgen, Ueberſ. a. a. O°
Th. II. ©. 264.
1802 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. F. 46
birge wieder in größer auffteigender Höhe als Akma Dagh fort,
und reiht fich als folcher nördlich dem Dſchawur Dagh oder Tau—
rus an, obgleich ung über diefe Strede feine genauen Beobachtun—
gen befannt find. Nah Ainsworth foll der Beilän-Baß den
Alma Dagh (etwa in 5,000 Fuß abfoluter Höhe) von dem nörd—
lichern, höhern Dſchawur Dagh, der 5,000 — 6,000 Fuß hoch
jein ſoll, jcheiden; er überträgt alfo den Namen Akma Dagh fchon
auf den füdlichen Zug des Gufel Dagh, wie ihn Kieperts Karte
darftelt. Uebrigens liegt der Beilan-Paß nicht in der Mitte des
Amanuszuges, jondern unter feinem füdlichen Drittheil. Sein
nördliches Drittheil fcheint der nördlichere Querpaß am obern Laufe
des Pinarus (nördlicher Arm des Deli Tſchai) zu durchbrechen,
auf dem Darius nad) Omchas (der Ebene el-Amk) zurückfloh, der
uns aber noch unbefannt geblieben.
W. Ainsworths Meflungen am Beilän- Pag 5) genen fols
gende Höhen:
| 1) Spiegel des Antiohia-Sees 300 Fuß über ‘dem Meere.
2) Beilan-Paß, 1,486 Fuß Par. (1,584 Fuß Engl.).
3) Ehriftlihe Kirche, in der Zone der Eichenwaldung
(Quercus Aegilops), .2,531 Fuß Bar. (2,698 Fuß Engl.).
4) Kurtlu, das Wolfsdorf iiber dem Steilgrunde, WERNE
Bar. (4,068 Fuß. Engl.).
5) Gipfel des Beilän- Berges, 4,958 Fuß Bar. (6,337 Fuß
Engl.).
Diefer Gebirgszug weicht i in feinem Gebirgsbau ganz ab von
den ſüdlichen, vorherrſchend aus Kalkſtein beſtehenden Gebirgsketten
des Libanon, mit dem er auch gar nicht zuſammenhängt, ſon—
dern durch die Ebene el-Amk und den Querdurchſchnitt des tiefen
untern Orontes von ihm abgeſchieden und nordwärts gerückt iſt.
Nur mit dem Bau des maritimen Dſchebel Akra ſcheint er mehr
Analogie in ſeiner Bildung zu haben, obwol dieſer bis jetzt nur
noch ſehr unvollkommen bekannt geworden; doch ſo viel ſcheint ſich
zu ergeben, daß hier plutoniſche Eruptionen Antheil an ih—
ren Hebungen genommen haben, doch iſt die Normaldirection ſeiner
Längenaxe zufammenfallend mit der des Libanon von S. nach N.;
alfo aus derjelben Spaltenrichtung, wie jener hervorgehoben, jedoch)
mit einiger Abweihung von der geraden Linie, welche man vielleicht
EL ARTEN, Researches. p. 313; Ruſſegger, Reife. Th. J. 1.
Gebirgsarten des Amanus, 1803
dem dichten Daranftoß des von O. nah W. querdurchfegenden
Taurusfpftemes zufchreiben dürfte
Die Gipfel des Dſchawur oder Ghiaur Dagh find ausge:
zeichnet Scharf und nadelförmig, zadig wie eine Säge, wechjelnd
mit großen Maffen ohne befondern Ausdrud der Form mit geruns
deten Umriffen. Der Alma Dagh hat dagegen mehr gerundete
Derge und zwar befonders an feiner öftlichen, der Landfeite; an
feiner weftlichen, der Seefeite, nimmt er mehr den zadigen, fleilen
Character des Dſchawur an, wie denn der Dichebel Keferif über den
Golf von Scanderun eben fo zadig und phantaftifch fich, wie jener,
emporhebt. Der aus der Drontegebene ald Dſchebel Mufa auffteiz
gende Hauptftod des Gebirges am Südende bis zum Beilän-Paß
befteht aus cryftallinifchen und maſſigen Gefteinen mannichfaltiger
Art, wie Talk, Chloritfihiefer, Quarzſchiefer, Euphotid und Ser-
pentin, Glimmerfchiefer, Zeldfpath und Augitgefteinen, zum Theil
mit trachytiſchem Character, bededt von Kalkſteinen der
Kreidereihe und den tertiären Bildungen. Zumal find
diefe Meberlagerungen am Südgehänge gegen das DOrontesthal und
Suedieh vorherrichend, wo fie von Ruſſegger befonders beobach—
tet wurden. Die nördlicheren Gebilde, der Kern des Syſtems,
der jene auf feinem Rüden trägt, aber hier im Norden felbftändi-
ger als im Süden des Orontes unter dieſer einförmigen Kalk—
fteindede hervortreten und fie faft ganz von fich abfehütteln Fonnte,
um in feiner plutonifhen Nadtheit, Wildheit, größeren Mannich-
faltigfeit hervorzutreten, find bis jegt nur in ihren Ginzelheiten
von W. Ainsworth aufgezählt und weiter von Ruffegger
nad den Angaben feines Gefährten, des Adjunden BPrudner’%),
der mit Ibrahim Paſcha die Landreije von Antiochia über Beilän,
Alerandrette und Bajas nach Adana machte, befchrieben worden,
da Rufjegger felbft zur See feine Expedition nach Karamaniens
Küfte hinüber geleitete. z
Glimmerfchiefer Fommt nur feltener da im Gebirge vor, wo
er die Gentralmaffen der ausgedehnten Ablagerungen von Serpen-
tin- und Diallagegefteinen bildet, und zum Theil in diefelben felbft
übergeht. Ainsmworth will die interefjante Beobachtung gemacht
haben, daß hier die Felsgebilde mit Thonerde-Silifaten, z. B.
Feldſpathgeſtein, Thonfchiefer u. a., fi) vorherrfchend als Baſis
_——
ER v. Ainsworth, Researches. p. 313—325; Ruſſegger, Reife. *
©. 464-469.
1804 Weft-Afien, V. Abtheilung. U. Abfehnitt. $. 46.
diefer Bergfetten entwidelten, die aus Phonolit, Thonftein, Thon—
Schiefer, Wade und Porphyren beftehen, was Ruffegger auch an
"den Pentland» und Cheviot-Bergen in England bemerkte. Dage—
gen bilden Felsarten mit vorherrfihenden Bittererde-Silifa-
ten die Bafis von Ablagerungen des Euphotids, Serpenting,
Talkſchiefers und der Diallagegefteine verfchiedener Art, und
diefe find an der Kette des Amanus die vorherrfhenden. Unter
den Serpentinen war eine eigenthümliche Varietät zu bemerken,
mit porphyrähnlichem Character, und alle diefe Gefteine zeigen uns
ter fih höchſt mannichfaltige und intereffante Veränderungen und
Ummwandlungen, und von ihnen rühren die Gefchiebe und Geröfle
der Thäler und Bäche her, die hinabgewälzt wurden.
Un der Oftfeite des Amanusfußes, nördlich des Antiochia—
Sees, treten viele bafaltifche Bildungen auf, zumal aud
Säulenbafalte, die dort, wie am Giant Baufeway, mit ihren
Oberflähen ganze Bflafterwege- bilden (Natural pavement of
Columnar Basalt nad) Chesney’s Karte, ift eine Stelle am obern
Kara Eu, nördlih von Murad Paſcha bezeichnet), und auch La—
vaftröme>5) find hier, in mächtigen Lagen und Hügelzügen aus—
gebreitet, wahrgenommen. Hier alfo werden Zerrainveränderungen,
wie fie auch in den anliegenden Ebenen des Antiohia-Sees fih
fund thun, nichts Unerwartetes fein. Anzeichen von Hebungen
fehlen auch auf der weftlichen Seite des Amanus nidt.
Nordweftlich des Dihebel Keferif dehnt ſich die Küftens.
ebene von Rhoſus oder Arſus aus, die fich nördlich mit der
don Scanderun verbindet. Jene ift durch tertiäre Ablage-
rungen von Sandftein mit Gyps in nur liniendiden Schich—
ten oder mächtigeren Straten und aud in Neftern und Nieren
ausgeſchieden vorfommend, gebildet, und diefer Sandftein ift dann
wieder mit Schuttconglomerat überdedt.
Die Ebene von Alerandrette ift von allerjüngfter
Entftehung und eigentlih eine fortdauernde Bildung. Es
ift ein Stüd Land, das durch die allmälige Emportretung fandiger
Sedimente des Meeres fortwährend anwächſt, die Bucht ausfült
und die See zurüddrängt. Da die Bank von Dünen am Ufer
höher liegt, als der zunächft daranftoßende Theil des innern Lan—
des, jo haben Gewäfler der dortigen zahlreihen Quellen feinen
“Abzug; fie häufen fich daher zu audgedehnten Sümpfen an und
>>) Ruſſegger, Reife. I. 1. ©. 461, 466.
Hebung der Küftenebene. 1805
bilden jenes infernale Terrain, das die Luft von Alerandrette fo
furchtbar verpeftet. Der fchlammige Boden diefer fumpfigen Ebene
enthält viel Rafeneifenftein und Anodonten, nebit anderen Süßwaſ—
fer - Mufheln. Die unterhalb liegenden Meeresgebilde von
Sand» und Mergel-Diluvionen find durch Gräben entblößt, die
man als Abzugscanäle gezogen hat.
Sn diefer Gegend, fagt Ruffegger, laffe fih die allmälige
Erhebung des Bodens ziemlich gefchichtlich nachweifen. In einer
alten italienischen Karte, welche Ainsworth einfah, ift das alte
Gaftell des Gottfried von Bouillon (im Süden von Scan-
derun, ſ. auf Chesney's Karte) aus der Kreuzfahrer Zeit Dicht
am Meere angegeben, während es jetzt eine halbe Stunde davon
entfernt liegt. Hier it Emporhebung des Landes kaum zu
bezweifeln, denn das Mittelländifhe Meer laßt hier Feinen andern
Wechſel von Ebbe und Fluth wahrnehmen; mechanifches Anwachjen
de8 Landes kann durch fie hier nicht gefördert- werden, nur durd)
Hebung des Bodeng und Zurüdtreten: des Meeres fann dies
ſtattfinden.
Nördlich von Scanderun liegt die fogenannte ſyriſche
Pforte, Pylae Syriae, Ciliciae (wi nöraı Asyouevor, OgLov
Kılizwv te xai Svowv, Strabo XIV. 676), der Strandpaß
mit den 2 Caftellen zu Kenophons Zeit, vom Karfus (jebt
Kara Su oder el-Merfes, auch Merkez Su nah Ainsworth)
durchfloffen, an deffen Südfeite die Sonaspfeiler der Schiffer (Sä—
fal Tutän der Türken 66), d. i. Bartausreißer, weil dort oft Wer
gelagerer Gefahr bringen). Dieſe Bylen find niedrige Hügel in
der Nähe des Meeres, aus einem groben Kalffteinconglomerate ges
bildet, ein Meeresdiluvium. Der Küftenweg führt heutzutage nicht
mehr, wie zu Kenophong Zeit, durch diefen einft bedeutenden und
verſchanzten Paß hindurch. Er ift bedeutungslos geworden, da
man den Weg weiter oberhalb über die Anhöhe hin angelegt hat.
Die Ebene des Karjos, oder Kerfusfluffes, der einft die ſyri—
ſchen Thore der beiden Caſtelle befpülte, beiteht aus Alluvionen der
jüngften Perioden.
Die nördlicher folgende Ebene von Bajas ift bedeutend
mehr erhoben als die bei Scanderun; fie bildet 2 Abſätze: das
Ei Nach Kitab Menassik el- Hadji, ——— de Constantinople
a la Mecque. p- 104, im Redasil de Voy. et Mém. etc. Paris.
A. 1825.
1806 Weft-Aflen. V. Abtheilung. 11. Abſchnitt. $. 46.
gegenwärtige Nas Bajas und das Eski (d. i. das alte) Ras
Bajas. BZwifchen der Ehene vom Kerfus und dem erftern Abſatze
des Nas Bajas bildet ein geſchichtetes Conglomerat das Geftein
der Küfte, aus Quarze, Jaspis- und Serpentingefchieben beftehend,
die ein Falf»Fiefeliges Gement verbindet. Die Bänke liegen ganz
horizontal und find durch parallelospipedifche Stüde jo getheilt,
daß das Ganze wie ein Schachbrett ausfieht, unftreitig ein durch
Meeresdilupien gebildetes Conglomerat. Ein ganz ähnliches Con—
glomerat aus edigen Bruchftüden und Gefchieben von Kalkftein
und anderen Felsarten bildet die ganze nachfolgende Ebene von
Bajas und dem untern. Theil des Flußgebietes des Fluſſes von
Iſſus, nämlich des Pinarus, jebt Deli Tſchai.
-Am Borgebirge des Iſſus erhebt ſich diefes Conglomerat
zu Hügelzügen und bildet das höher liegende Land von Köi Tſchai
und Urfiti (Ofeler bei Niebuhr, Jüzler), d. i. am obern füdlichen
Arm des Fluffes von Iſſus. Bei Eski Nas Bajas ift Kalk—
breccie durch ein ſandig-kalkiges und ſchieferiges Conglomerat
bedeckt (eine ‚ähnliche ift auch viel weiter im Süden zu Rhofug,
dem heutigen Arfus, bemerkt, das aus Serpentin und diallagen
Stüden in kalk-kieſeligen Cementen befteht). Alles, jagt Ruſſ—
egger, indgefamt nur ältere oder jüngere Meeresdilupionen, die
von Allupionen der heutigen Zeit bededt werden.
Noch einmal wiederholt fih am Fluß Iſſus, als Grenzfluß
Syriens und Ciliciens, die Formation der Feldfpath- und Augit-
gefteine. Alluvialebenen trennen das Dorf Urfili (Suzler) von
den Ruinen von Iſſus oder Nicopolig, die am Rande einer
ſchwarzen und dDürren Reihe vulcanifher Felsmaffen
ſtehen. Anfänglich bildet der Diftrict eine Ebene, bald hernach
aber wird er im Norden fteinig, hügelig und erhebt fih dann in
Maffen von bafaltifhen Mandelfteinen, Bafalten, Dole—
riten, Baden und Trapptuff, ein entfhieden vulcani—
ſches Terrain darftellend, |
Sn dem Sahre 1737 ſcheint wirklich ein vulcanifhes Erup-
tionsphänomen auf den füdlichen Höhen des Amanus über
Kepfe und Bagras flattgefunden zu haben, denn Otter und
N. Pocode, ohne gegenfeitig von einander zu willen, berichten
beide gleichzeitig darüber. Dtter5”) hörte, daß 9 Stun;
den Wegs von Sscanderun ein Berg liege, den man Arfiz Dagui
>”) Otter, Voy. en Turquie. Paris. 8. 1748. 1 p. 79,
>
Weftfeite des Amanuszuges, 1807
nannte, aus dem erft feit einigen Sahren Feuer hervor-
brechen follte, Nah PBocode58) Tiegt ein folcher brennender Berg
auf der Kette des Rhoſus, von dem er durch einen Engländer, der
ihn bereifet hatte, erfuhr, daß er fehr fteil zu befteigen und feine
Oberfläche ganz heiß ſei; aus 2 kleinen Deffnungen zur Seite fah
derjelbe Rauch hervortreten, dem zuweilen Feuerflammen folgten.
Seziden, die ihn hinführten, verlangten von dem Befuchenden,
daß er ein Huhn zum Opfer fihlachten mußte; fie fehienen e8 auf
feine Beraubung abgefehen zu haben, deshalb er fih nicht lange
am Orte verweilen konnte.
Folgen wir nun dem Küftenfaume der Weitfeite des Ama»
nuszuges, da ung deffen Oftfeite, den Aufgang nad) Beilän ab»
gerechnet, faft unbekannt geblieben, fo treten hier folgende Haupt-
puncte hervor, über die wir jedoh auch nur fehr fragmentarifch
unterrichtet find, weil von jeher auf diefen Grenggebieten der
Staaten und Bölfer zwifchen Syrien und Klein-Afien zu verweilen
zu gefahrvoll war. Daher alle Beobachtungen von jeher nur flüchs
tig fein fonnten, etwa die kurze Zeit der Herrfchaft Ibrahim
Paſcha's abgerechnet, welche Ainsworth, Chesney, Ruff-
egger, Kotſchy, Eli Smith, Thomſon und Andere benußs
ten, in welcher die Selbftändigfeit und Unabhängigkeit der Fleinen
Reguli gebrochen war, die auf diefen Grenzfcheiden verfchiedener
politifcher Herrſchaften, von natürlichen Gebirgsfeften und uns
zugänglichen Afylen unterftüßt, fich ſtets als Eleine, aber wilde
Tyrannen und Hordenhäuptlinge feitfeßen fonnten, und von Raub
und Plünderung zu Lande, wie zu Wafler auf diefem Gebiete der
Paffage reichlichen Unterhalt gewannen. Der Hauptdurhgang
alles Karawanen- und Reiſeverkehrs zwifchen den Euphrat—
ländern, Syrien und den großen Emporien durd die amanifchen,
ſyriſchen und cilicifhen Bäffe nah Smyrna und Gonftanti-
nopel und wieder rückwärts nad Antiohia, Damascus und Aleppo
und zum Euphrat, fowie die Kriege der Römer gegen Berfer, Ar-
menier, Barther, der Byzantiner gegen die Mufelmänner, der Tür:
fen gegen ihre revoltivenden Paſchas, gab alle Sahrhunderte hin-
durch den Friegerifchen und raubfüchtigen Gebirgsfürften diefes
Ländergebietes einen reichen Ertrag an Beute, der fie ftarf und
troßig genug machte, al8 Rebellen allen Gewalten der Oberherren
zu Waſſer und zu Lande die Spiße zu bieten. Der berühmte
— —
) 8R. Poeocke, Beſchr. des Morgenl. Il. ©. 265.
1808 Weft-Afien. V. Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 46.
Seeräuberfrieg, welcher zur Zeit der Römer Republif das
ganze Mittelländifche Meer in Gefahr brachte und Nom jelbft in
Schreden verfebte, aber durh Bompejus glüdlich beendigt wurde,
hatte an diefer Gebirgsfüfte Ciliciens feinen Urfprung
genommen und fand hier an den hartnädigften Piraten auch fein
Ende (Plutarch im Pompejus. 24—30). Dod waren darum die
Unruhen im Gebirge Amanus nicht gedämpft, das Gebirge, das
M. T. Cicero (Epist. ad Atticum. V. 20) einen Berg nennt:
„Mons qui erat hostium plenus sempiternorum.‘“ Aug
Cicero's Briefen (Cicero Epist. ad famil. XV. 4 und ad Atti-
cum 1. c.) fehen wir, daß er als Präfeet von Eilicien vorzüglich
die wilden Raubhorden auf dem Amanug, den er ein Waffer-
fheidegebirge nennt (in aquarum divortio), zu bändigen hatte,
wohin die Parther fih aus den cappadocifchen und armentfchen
Landſchaften, wie in eine fefte Burg warfen. Cicero erflieg mit
feinen Truppen den Amanus zur Verfolgung diefed Feindes, den
er theils niederhauen ließ, theils in die Flucht jagte, theils in fei-
nen Bergen einfhloß und fiegreic, belagerte, wofür er zum Impe—
rator ausgerufen wurde. Der Amanus muß damals fehr bevölfert
gewejen fein. Erana, fagt Cicero, fein Dorf, fondern eine
Stadt, die Bapitale des Gebirges, ward, wie die anderen Orte,
Smyrna und Commorin, deren Lagen uns insgefammt unbe-
fannt geblieben, tapfer vertheidigt, dennoch aber mit 6 anderen _ |
feften Burgen erobert und niedergebrannt. Dann lagerte Cicero
4 Tage auf demfelben Schlachtfelde von Iſſus, wo Alexander den
Darius befiegte, worauf er fich nicht wenig als Sieger: einbildete.
Da er genau fein Lager „apud aras Alexandri“ bezeichnet, fo
muß damald wol noch ein Ueberreft dieſes Denkmals (wahrſchein—
ih in der Nähe des von Callier bemerkten Tumulus) vorhans
den geweſen fein. Bon hier zog er (im October) nach der hoch
und ſehr befeftigt gelegenen Gebirgsftadt Bindeniffug der
Eleutherocilices oder der freien Cilicier, die fih rühmten,
niemals einem Könige unterthan gewefen zu fein, und welde alle
%.
Flüchtlinge der Verfolgten in ihr Afyl aufnahmen, das unftreitig
im nördlichen Amanus gegen den Taurus hinwärts gelegen gewe—
jen. Sie erwarteten vergeblich den Beiftand der Barther; Gicero
umzingelte fie mit Wal und Graben, legte 6 Fort um fie an
und bedrohte fie 57 Tage lang mit allen Künften der Belagerung,
bis das Raubneft endlich in die Gewalt feiner Truppen kam, die
e8, wie alle auderen Raubburgen der Amanier, niederbrannten und
Weſtſeite des Amanuszuges. 1809
vertitgten, worauf der römiſche Imperator fich, nachdem er den
Amaniern panifhen Schreden (Ta zavıxa) eingejagt, in feine
Winterquartiere nach) Cappadocien zurüdzog. Hrn
Auh Strabo, wo er am Nordende des Amanug, der ges
gen Cilicien ftreiche, die amanifchen Päffe (Auovides nvXaı,
Strabo XIV. 676) mit einer guten Anferftelle nordwärte
dem Pinarus nennt (wahrfcheinlich Darius Rettungspaß aus
der Schlacht von Iſſus gegen Oft), jagt, daß dort das Gebirge,
weit nach dem innern Lande hineinziehend, immer von mehre-
ten Tyrannen beherrjcht gewefen fei, zu feiner Zeit aber hätten
die Römer den Tarfondimötug, einen Mann von ausgezeich-
neten Eigenfchaften, wegen jeiner Tapferkeit an deren Spike ge—
tellt und zum „Rex“ ernannt, damit er feine Herrichaft auf feine
Erben übertrage. Wie lange aber diefe Stiftung beftanden, wiffen
wir nicht; fie wird wol nicht lange als ein Supremat gegen ftetg
bereitwillige und viele Empörer haben Stand ‚halten können. Die
Priegerifche Veriode der Araber gegen die Byzantiner in Nordfyrien
md der nachfolgenden Kreuzzüge wird diefe Berwirrungen der
Örenzgebiete nur noch immer mehr gefteigert haben: denn eben
hier war eg, wo die Hauptfämpfe vorfielen und wo die ftete Rü—
kung gegen den Feind nothwendig war, was jchon an der äußer-
en nordweftlihen Grenze Syriens gegen die Römer oder Byzans
iner die Einrichtung der „eth-Thogur“60), d. h. der Grenz-
mark, mit Grenzfeftungen nothwendig machte, welcher ſchon
Iſtakhri im 10ten Jahrhundert eine fo wichtige Stelle einräumt,
die von Malatia über Marafh, Harunije an dem Oftfuß
des Amanus ihre Grengcaftelle erhielt und von da mit vielen
Wechfeln über das Lokham-Gebirge (d. i. der nördliche Amanus
der Moslemen) weiter zu verbreiten verjucht wurde, wobei es an
nzähligen Gebirgsfämpfen nicht fehlen Ffonnte. Sie hieß, wie
ſtakhri fagt, ſpeciel Thogur eſch-Scham, die fyrifche
renzmark der Feſten genannt, im Gegenſatz der weiter oſt⸗
Arts fortjchreitenden mefopotamifchen Mark, welche jedwede
hre eigenen Landichaften zu vertheidigen hatte.
Die FSährhunderte hindurch dauernden Känpfe in diefer weft:
ichen Mark zwifchen byzantinifchen Kaifern und den arabifchen
9 Istakhri, Liber Climatum. Ueberſ. von Mordtmann. Hamburg,
1845. ©. 33.
Ritter Erdkunde XVII. 999y
1810 Weft-Afien, V. Abtheilung. I. Abfehnitt, $. 46.
Chalifen auf der Grenze von Syrien und Gilicien waren fo wech— |
felnd, blutig und aufregend für die daran theilnehmenden Bölfer,
daß die dortigen Gebirgsbewohner eigentlich immer in Fehde ſtan—
den und niemals zur Ruhe Famen. Zur Zeit des Chalifen Harun
al-Raſchid war das ganze Gebiet bis Tarfus in die Gewalt
der Mufelmänner gefommen, denn diefer Chalif baute die Feſtun—
gen an den Amanuspäffen, fowie er auh Adana im Fahre
‘758 (nicht Adfenat bei Köhler, p. 134) und Tarfus zu Grenz
feftungen machte, und eben fo wurde Maſißa (Mopfuefte)®) vom
Chalif Abu Dijafar al-Manſur ale Grenzfeftet), alle drei
als Bollwerk zum Schuge von Syrien, erbaut und Tarſus auch
vom Chalif Mamun noch fo fehr verftärkt, daß fie Jahrhunderte
hätte den Chriften Widerftand Teiften können.
Hiezu bemerkt eine handſchriftliche Stoffe in dem Parifer Eos
der des Abulfeda nad Reinaud, in Handſchrift ung mitgetheilt,
welche bei Köhlers Abulfeda fehlt, daß damals eine folhe allge
meine Begeifterung oder vielmehr ein jo Teidenfchaftlich .aufgeregter
Fanatismug unter den dortigen Völkern zur weiteren Verbreitung
des Islam und zur Niedermebelung der Ungläubigen (nämlich der
Chriſten) verbreitet war, daß ed nie an Tauſenden von Kämpfern
und Reitern fehlte, die an ihren Sammelorten (rebatts) ſtets bee
reit waren, nad) allen Weltgegenden hin fogleich zum Gefecht aus—
zurüden, und daß diefe von den Sultanen für ihr Märtyrthum
und ihre Kämpfe mit reichlihem Sold, mit Geſchenken und Almo—
fen ausgerüftet wurden, ja daß auch noch viele Fromme Mufelmänz
ner aus ihren Gütern ihnen Kändereien, Einfünfte und Stiftungen
aller Art fpendeten. Dennoch fagt ung Abulfeda, daß zu feiner
Beit eben diefe genannten Städte den Mufelmännern von den are
menifhen Chriften entriffen waren, daß Tarſus, Ayas,
Adana und andere in den Händen der Könige von Kleine
Armenien feien, die zu Sis herrſchten, und er bittet zu feinem
Allah, daß fie auch bald wieder in den Befiß der gläubigen Ver—
ehrer Mahoms zurüdkehren möchten. Diefe gläubigen Kämpfe,
fagt der Gloffator, find nicht mehr; wohin verfehwanden fie und
ihre Stiftungen? Abulfeda felbft zog noch mit feinem Vater
89 Abulfeda, Geogr. Trad. de Reinaud, Mser.; 4. v. Kremer,
Beitr. a. a. O. Bd. IIL 2. ©. 39. 64) Abulfedae Tab. Syr.
ed. Koehler. p.133, 135.
\
|
|
Die Grenzmarf im Amanus. 1811
zweimal (zum erften Male im 3. 1298 nach Chr. Geb.) zu Felde
durh die Bäffe von Marra (Pylae Amaniae) und den Paß
von Scanderun (Pylae Ciliciae) gegen die Chriften Klein Ar-
meniens und Sis zu Felde, wo aber nur das Land, fo weit man
vordrang, verheert, verbrannt und die Männer niedergehauen, Die
Weiber und Kinder als Beute vertheilt und zu Sclaven verhan-
delt wurden. Im zweiten Feldzuge, im Sahre 1302, drang
Abulfeda über Bagras (Pagrä) und den Beilän-PBap bis nad
Sig jelbft vor 2).
Der Uebergang von einem folchen Friegerifchen Leben fanatifch
entzündeter, ganzer Völkerſchaften zu fortgefegtem Räuber- und
Plünderleben, das unter verhaßter türfifcher Fremdherrſchaft
noch durch den Reiz der Nebellionen gegen tyrannifche und dabei
feige Söldlinge und ſchwächliche Paſcha-Commandos erhöht werden
mußte und bis heute vorherrfchend blieb, ift nicht zu verwundern,
da die günftige Lage der natürlichen Burgfeften noch durch die bes
fändigen Intriguen und Parteiungen der ſtets gegeneinander feind-
lich gefinnten, wechfelnden Paſchas von Cilicien oder Adana, wie
von Haleb und Syrien genährt wurden, der Amanus aber, wie
von jeher, jo auch heute noch das Afyl aller Räuber, Rebellen und
abgejeßter Paſchas bleiben fonnte (f. oben ©. 1624 über Kut-
ſchuk Ali).
Unter ſolchen Verhältniſſen iſt es nicht zu verwundern, wenn
im Innern der Bergzüge und Bergthäler des Amanus uns gar
kein Ort, Beilan ausgenommen, von Bedeutung als Paſſageort
etwa bekannt iſt, und die übrigen etwa vorhandenen nur Raubſtät—
ten oder Ruinen jein mögen, und auch die Küftenorte nur das
traurigfte Bild des Verfalles und der Trümmer darbieten, wo jes
der temporaire Auffchwung immer wieder verfinfen mußte und in
Bergeffenheit gerieth.
x
62) Reinaud, Géogr. d’Aboulfeda. T. I. Paris. 4. 1848. Introd.
Bu. V:
Dyyyy2
*
1812 Weſt-Aſien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. H. 46.
Erläuterung 3. |
Die Lage der einzelnen Ortfchaften: Rhoſus (Arſus), Myrian-
dos, Alerandrette (Iskenderun) und der Südweg zum Diche-
bel Keferif; das Küftenmeer nordwärts mit Bajas, dem Deli
Tſchai (Pinaros), der alten Iſſus und bis Nicopolis zur
Nordgrenze gegen Eilicien,
v4} Rhofus, jest Arfug
ift die füdlichfte der uns bekannt gewordenen bebauten Stellen zur
nächft nordwärts am gleichnamigen Borgebirge. “Pooog, die rich-
tigfte Schreibart bei Strabo (XIV. 676) und Blinius (V. 18),
hat von den Abfchreibern der Codices verfchiedene Veränderungen,
wie Rhoſſos, zumal auch Arofus, erlitten, woraus dag moderne
Arſus bei den Autoren des Mittelalters” gebräuchlich geworden,
und öfter ift fie mit Aradog- oder Arad-Inſel verwechſelt wor=
den ®), Kaum daß diefer Drt in neuerer Zeit einmal beſucht
worden ift, weil Feine bequeme Straße von ihm über das dortige
Gebirge nach Seleucia zu führen jcheint, oder vielleicht auch nur
mit zu großer Gefahr betreten werden Fann. Nur R. Bocode
gelang es einmal, auf ſehr befchwerlichen und wilden Gebirgepfaden
vom Norden nach Süden über den hohen Rhoſus bis Kepfe (dem.
obern Seleucia, f. oben S. 1247) vorzudringen. Aber ©. Ro—
binfon%), der am 1. April 1830 das moderne Arjus erreichte
und dort die Nacht bei einem Fteberfranfen herbergte, dann am
folgenden Tage den befchwerlichen Gebirgspfad nach Seleucia,
wahrjcheinlich in Folge von Bocode’s Borgange, über das Rho—
joggebirge folgen wollte, wurde vom Scheich des Dorfes, der vom
Paſcha von Adana abhängig war, diefer Weg verwehrt und ge=
nöthigt umzufehren und über den Beilän-PBaß feinen Weg weiter
nach Antiochia fortzufeßen. Er fand das Dorf Arfus ungemein
lieblich gelegen, an beiden Ufern eines bedeutenden Gebirgsftromsg,
der vom nahen Gebirge herabfommt, dag Dorf aus 20—30 Hüt—
ten beftehend, die won Fellahs bewohnt werden, und wie in einem
°3) Siehe Pompon. Mela de Situ Orbis. I. 12; Note von Tzſchucke,
Th. u 1. ©, 420. °*) G. Robinson, Travels in Syria. Il.
p- 285. —
Rhoſus, jet Arfus, - 1813
Winfel der Erde verborgen leben. Er hatte von da 5 Stunden
bis zum Berlan- Fluß zurüdzugehen, der dann zum Beilan:Pap
hinaufführt.
Auch Eolonel Chesney 65) hat * Ort, dem er an 50 Erd—
hütten giebt, beſucht und zwiſchen Mauern und Bogen umher auch
die Reſte eines Tempels in corinthiſchem Styl bemerkt, wie auch
Fitz James dies beſtätigte; er rechnet ihn keine 4 Stunden fern
von Scanderun gelegen.
W. Ainsworth66) ſagt, daß hier die Reſte eines Aquäducts
von bedeutender Länge noch ſtehen geblieben; der Ort ſoll auch
Kabah (Cubus) heißen.
Rhoſus kann einſt nicht ſo ganz unbedeutend geweſen ſein;
Plinius nennt eg eine Stadt (Oppidum Rhosus et a tergo
Sri quae Syriae appellantur, intervallo Rhosorum montium
et Tauri, Plin. H. N. V. 18); eben fo Strabo. Zur Zeit der
Seleueiden hatte fie ſchon Beftand, denn als Seleucus Nicator die
Stadt Antigonia am Drontes zerftörte und mit ihrem Schmud
feine neue Schöpfung Antiochia verfchönerte (f. oben ©. 1158),
brachte er die eherne Statue der dortigen Fortuna (der Tyche)
auch dahin; aber nach deffen Tode entführte fie Demetriug, des
Boltorfetes Sohn, nach diefer Rhoſus, wo ihr aljo wol ein Tem—
pel errichtet ward, vielleicht derfelbe, deffen Ruinen Chesney be-
merkte, Dabei jagt Baufanias der Damascener®”), der dieſe
Nachricht mittheilt, dieſe Rhoſus jei von Agenors Sohn von Cilix
in Cilicien geftiftet worden, wag auf ein hohes Alter zurüdichliegen
laßt. Es muß dajelbft KRunftfinn geherrfcht haben, denn nad)
Athenäussbs) find dort auch andere Statuen, wie von Harpalug
und feiner Geliebten, von Erz errichtet gewefen und unter den
früheren thönernen Bafen, weldhe erſt jeit Cleopatra's Zeiten
durch goldene und filberne von den Zafeln verdrängt wurden, wa—
ven die rhofifhen Thongefäße und Bafen unter allen die
am fchönften mit Blumen und Farben gefhmüdteften. Nah Po—
Iyanus, p.286, hatte Rhoſus einen Hafen, und Steph. Byz.
nennt dafelbft einen rhofifhen Felfen (Pwoıxös ox0neAog),
6°) Col. Chesney, Exped. for the Survey etc. London, 4. 1850.
T. I. p. 469. °°) W. Ainsworth, Notes upon the Comp.
Geogr. in Lond. Geogr. Journ. 1838. Vol. VII. p. 185.
6) Pausaniae Damasceni Fragmenta, in Fragm. Histor. Graec.
ed. C. Müllerus. Paris. IV. p.469. °°) Athen. Deipnos. VI.
229, p. 381 u. XIII. p. 586 bei Schweigh.
1814 Weft-Aften, V. Abtheilung. 11. Abſchnitt. $. 46.
von dem wir jedoch nichts weiter erfahren, ale daß ihn aud
Ptolemäus verfchieden von der Stadt Rhoſus angiebt, aber doch
beide unter demfelben Breitengrad (35° 40’ Lat.), den letztern
jedoch um 20 Minuten weiter weitwärts als die Stadt (diefe Tiegt
nach ihm unter 69° 20° Long.) verlegt, woraus fi) wol ergiebt,
daß darunter der über der Stadt emporfteigende hohe Gebirgs-
gipfel gemeint war.
Edriſi ift der einzige der arabifchen Autoren, welcher diejes
Ortes noch erwähnt). Bon Suedieh nad) dem Nas el-Khanzir,
jagt er, find 20 Milles; auf diefem Berge liegt ein fehr großes
Klofter, auf der äußerften, nämlich jüdlichen Grenze zwiſchen Ar-
menien und Syrien, das aber fehwer zugänglich iſt. Von ihm ge:
langt man zur Fefte Rhoſus in 10 Miles, die an einem Fluß
erbaut ward, der dicht unter dem Vorgebirge Khanzir vorüberfließt.
Bon diefem zu einem andern ort, elsTebnat genannt, find
15 Milles; dieſes beherrfcht das dortige Meer; an feinen Seiten
werden die Binugmwälder gefällt, die man von da in das
übrige Syrien verfhifft. .
Diefer Weg, den Edrifi anführt, erhielt durch Pococke's
Weberfteigung dieſes Gebirges, im Sahre 1737, einige Erläute:
rung, als er von Scanderun füdwärts dahin feinen Weg *
Kepſe nahm (ſ. davon unten).
2) Myriandos, ſpäter gräciſirt Myriandros,
nennt ſchon Scylax Caryandus p. 40 Mvgıardög Dowvixwr,
alfo, wenn ſchon ihr Name griechifchen Urfprunges zu fein fcheint,
eine alte Bhönicier-Stadt, vielleicht nur eine ältere von phönicifcher
Golonie erft gehobene Stadt. Daß fie von Bhöniciern zur Zeit
der perfifchen Herrschaft bewohnt war, und in Handelsblüthe ftand,
bezeugt Kenophon, der mit Cyrus des Jüngerem Heere dort
7 Zage Raſt hielt (Xenoph. de Exped. Cyri I. c.4, 6); dieſes
Emporium, jagt er, lag Dicht. am Meere, wo damals viele Hanz'
delsjchiffe hier am Hafen lagen; auch ein Theil der griechifchen
Flotte anferte hier, Tehrte aber mit ihrer Beute beladen von da
nah Griechenland zurüd.
Auch Alerander nahm, nachdem er Iſſus, den Binarus
und die Strandpäffe pajfirt hatte, jein Standlager bei Myrians
6%) Edrisi bei Jaubert, II, p. 132.
|
Myriandos, fpäter gräciſi irt Myriandros. 1815
dos, wo ihn aber in der Nacht das Ungewitter erreichte und der
folgende Tag zum Aufbruch gegen Darius und die Perſer rief,
wo er alſo nicht lange verweilen konnte (Arrian. de Exped. Alex.
II. 6), daher wir auch von feinen Berichterftattern Feine nähere
Nachricht von der Wichtigkeit dieſer Station erhalten haben.
Curtius R. nennt den Ort nit einmal; Herodot Fennt ihn
wol, denn nach ihm benennt er, wahrſcheinlich weil er damals die
bedeutendfte Stadt am dortigen Geftade fein mochte, den ganzen
Golf-den Myriandiniſchen (Herod. IV. 35) 7%). Auh Strabo
(XIV. 676), Blinius (V. 18), Pomp. Mela (I. 12), Ptole-
mäus (V. 15) und Steph. Byz., der nur den Kenophon als
feinen Gewährsmann citirt, nennen ihn, ohne ſonſt das Geringfte
don ihm zu erwähnen. Doch fjehen wir, daß Agathemerus, I.
4, p- 9, der unftreitig dem viel ältern Artemidorus hierin folgt,
zu feinen Stadienmefjungen diefe Stadt Myriandog ale
einen wichtigen Stützpunct nennt, indem er die Länge des Um—
fanges der bewohnten Erde vom Ganges bis nah Myrtandog
auf 68,549 und wieder von Myriandos bis nah Gades auf
26,820 Stadien anninımt; es muß alfo diefe von Phöniciern
bewohnte Stadt für Schiffahrten und Karawanenmwege und
Damit verbundene Meffungen der Diftanzen, darin zu ihrer Zeit die
Phönicier Meifter gewefen, noch immer einige Bedeutung gehabt
haben, nämlich etwa 100 Jahre vor Chrifti Geburt, da Artemis
dor fchrieb. Denn Agathemerus, 300 Jahre nah Chriſti Ge-
burt, ift ald Compilator fein Beweis für die noch blühende Eriftenz
der Studt, die feitden ganz verichollen zu fein fcheint, daher ſchon
Mannert jagte, daß Btolemäus der legte?!) Geograph fei, der fie
als noch vorhanden nenne; ja ihre LZocalität felbft war gänzlich
vergeffen. Nur Colonel EChesney glaubte einige Refte von Rui-
nen?) an der Stelle der alten Myriandus füdweftwärts von
Alerandrette, in S.W. der Nefte des fogenannten Caſtells und der
Brüde Gottfried von Bouillons wieder aufgefunden zu ha-
ben, die er in feine Karte auf eine geringe Vorhöhe gegen das
Meer, zwei Stunden in N.O. von Arfus und fünf Biertelftunden
in SW. von Wleeandrette eingetragen hat; aber er gefteht jelbft,
außer einigen Weberreften von früheren Magazinen der Levantiner
— J
Eäendot. ed. Wesseling. I. fol. 297, Note.
) Mannert, Geogr. der Griechen und Römer. VI. 1. ©. 378.
”?) Col. Chesney, Exped. 1. c. I. p. 408.
N
1816 Weft-Aften. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 46.
Handelsleute durchaus nichts vorgefüunden zu haben, was auf eine
bedeutende phönicifche Handelsſtadt zu Alexanders Zeiten hätte hin—
weiſen Fönnen, denn jelbft eine Hafenftelle fehlt gegenwärtig hier
gänzlih. Auch von der Stadt Bomitä, welche Plinius uns
mittelbar nah Myriandos als auf dem Berge Amanus gelegen
nennt, ift ung feine Spur (wenn e8 nicht etwa Beilän bezeichnete,
Andere halten e8 für die Arae Alexandri, die heutigen Sonaspfeiler)
übrig geblieben. Der enge Küftenftrich, von Rhoſus an bis hieher
fteigt ziemlich fteil aus dem Meere empor; feine Abhänge, jagt
Chesney, find dünn befegt mit Turfomanen-Dörfern, deren Namen
ung unbekannt geblieben, die Tieblich zwijchen Gruppen von Wall:
nußbäumen, wilden Rebengehängen, Drangehainen und Gulturfels
dern gelegen find; alles Uebrige ift Weideland für die Heerden,
oder weiter nordwärts Moraftboden geworden.
3) Alerandrette, Jskenderun, Scanderun, die alte
ArsSardoesıa zur "Iooov (nab Münzen); Alerandriola,
Alexandria Scabiofa, Alerandreta (bei Marin Sanuto,
Liber Secret. Fidel. Crueis. p. 244).
Alerander trug bei Iſſus am Pinarus den großen Sieg
über die Perſermonarchie davon (Ende October des Jahres 333
vor Ehrifto), eben da, wo jpäterhin in diefer Stadt feines Sieges
Gedächtniß fih erhalten joltee Aber weder Arrian noch Cur—
tius haben ihrer Gründung erwähnt, und felbft Eirero fpricht
an der genannten Stelle (Castra in radicihus Amani habuimus
apud Aras Alexandri; Epist. ad famil. XV. 4) nur von den
Altären des Alerander, wo er fein Lager aufgefchlagen, und
noch von feiner Stadt. Drei Altäre aber waren e8, die Aleranz
der auf dem Siegesfelde, nachdem die Erfihlagenen chrenvoll ber
graben waren, am Pinarus-Fluſſe dem Zeus, dem Herakles
und der Minerva errichten ließ (Curtius R. II. 33). Dennod)
jagt Skymnos entfchieden, daß Alexander M. die Alerandria
am Issicus Sinus habe erbauen laffen (tiv 7’ AAsSavdgov nb.
kw zo Mazedovı »tıoseioov, Scymn. Chii Fragm. 187, ed.
Oxon. T. 1. p.54); daher e8 am wahrfheinlichften, daß die Er—
bauung fpäterhin 73) durch Alerander von Babylon aus befohlen
ward, oder vielleicht auch ſchon früher von dem Hafen der Alexan—
\
>) Droyfen, Städtegründungen Alexanders. 1843. ©.1 ..
Alerandrette, Iskenderun. 1817
dria in Aegypten, der den Verkehr des Drients auf dem ſüdlichen
Wafferwege leiten jollte, wie diefe Iſſiſche Alexandria unter
günftigeren Umftänden den Verkehr des Orients auf dem nörd—
lihen Landwege ebenfalls nad dem Dceident hätte leiten Fön-
nen; gewiß ein großer Gedanke eines Bermittlers zwifchen Orient
und Decident würdig! Und wenn er auc nicht vollftändig realifirt
‚ wurde, weil die Seleueiden lieber Seleucia und Antiochia zu
diefen Zielpuncten machten, und alfo von obigem Grundplane abs
wichen, jo ift doch von Zeit zu Zeit immer wieder der urfprüng-
liche Plan Aleranders auch hier zur theilweifen Ausführung unter
den verjchiedenen Phaſen politifcher Conjuncturen verfucht worden.
Steph. Byz. führt diefe Stadt als die achte unter den Ale—
randriaftädten auf, und nennt fie zur Unterfcheidung von den an—
deren ArsSavdosıa Kikızios. 3. Malalas (in Chronogr. XII.
ed. L. Dindorfii. p. 297) nennt fie ſchon Aresardgsıav ayv zu-
xo0v, d. i. Alerandriola, von der er fagt, daß fie zur Zeit des
Krieges Kaifer Balerians bei dem Ueberfalle Sapors durch die
- Saracenen jamt den Städten Rhoſus, Anazarba, Aega, Nicopo-
lis und ganz Eilicien durch Feuer und Schwert verheert worden
ſei. Es trat alfo eine Zeit ein, in welcher, die Alexandria zara
’Iooov, am Iſſus zerſtört war; ob die fpäter hervortretende
Alerandriola, oder Alerandreta, oder Alexandria minor, wie fie
ftets bei den Kreuzfahrern 79 hefßt, die Iskenderun der Ara-
ber 75) an derjelben Stelle wieder aufgebaut wurde, wo die alte
Alerandria am Iſſus geitanden hatte, ift mehr als zweifelhaft; denn
fie liegt wenigftens 3 bis 4 Stunden ſüdlicher als die Mündung
des Deli Tſchai, der doch als Pinarus- und auch als Iſſus-Fluß
allgemein anerkannt wird. Ihre Erbauung wird von den arabifchen
Autoren übereinſtimmend dem Enfel des Chalifen Harun al-Raſchid
im Iter Sahrhundert zugefchrieben; jettdem hat fie die Diminutiv-
form erhalten, und ift nie wieder die Rede, daß fie am Iſſus liege,
Nicht nur das Itiner. Hierosol. (aus dem Aten Sahrhundert)
gab der damaligen Alerandria den Beinamen Kabiofa 76), was
man in scabiosa verwandeln wollte, weil Herodian (III. 4) fagte,
) Albert. Aquens. Hist. Lib. II. c. 26, fol. 224, Willerm. Tyr.
Hist. Lib. II. c. 25, fol. 680, in Gesta Dei per Francos. T. 1.
U.; Marin; Sanut., Liber Fidel. eruc, ebendaſ. T. Ill. p. 244.
) Abulfedae Tab. Syr. ed. Koehler. p. 153, Note 258.
*) Vetera Rom. Itiner. ed. P. Wesseling. Amstelod. 4. 1735.
p- 580, Note.
1818 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 46.
daß fie auf einer Anhöhe gelegen war, wo eine eherne Statue ih—
res Stifter geftanden, und weil dies mit der Alexandria mon-
tuosa des J. Balerianus ftimme; aber auch dag Chronic. Paschale
(erft aus dem 10ten Jahrhundert) nennt fie als vierte”) von
Alexander gegründete Stadt AreSavdosıovr rnv Kaßiwoav, wobei
Ihon bemerft if, daß daraus die faliche Lesart bei Malalas
(p. 397: Ar. nv Kaußvdoov für Kaßloon) zu berichtigen fein
wird, weil fie da als das Aſyl angeführt wird, in melches der
Comes Orientis während eines Aufftandes in Antiochia zur Zeit
Kaifer Anaftafius geflohen fei. Wir vermuthen vielmehr, daß fie
diefen befchinipfenden Beinamen erft nach) ihrer Verlegung von den
Hügeln in die fumpfigere Küftenebene ihrer ungefunden Lage ver-
danfte, eben fo wie die Laodicea scabiosa (f. oben S. 998).
Im 10ten Sahrhundert war diefe Stadt, welche Sftafhri ”®)
Iskenderun nennt, eine Feftung der griechiſchen Byzanti-
ner geworden, an Meere Rum, der Römer, obwol damals fehon
die Küfte des gegenüberliegenden Giliciens mit Tarjus und Soli
von den Mufelmännern erobert war: denn hier führt derfelbe Au—
tor in S.W. von Soli (Pompejopolis) die Küftenftation Lamis
(jetzt Lamos) an, welche zur Auswechfelung und Loskaufung
der Gefangenen aus den fortdauernden Gefechten der Chrifteh
und Mufelmänner beftinmt war. Lamis, jagt er, liege 1 Station
von Falamia; die Moslemen kamen daher zu Lande, die Römer zu
Schiffe zur Auswechfelung, die in den Jahren 805, 845 und von
da bis zum Fahre 946 flattfand. Diefe genannte Iskenderun
war nur eine Feine Zeftung, aber von Balmenmwäldern umge
ben. Die Erbauung diefes feften Schloffes wird von arabifchen
Hiftorikern auch der Gemahlin Harun al-Raſchids zugefchrieben,
welche auch das erfte Karawanenferai Karamurt zum Beilän - PBaß
erbaute 79), zu gleicher Zeit, als ihr Gemahl, ‚der Chalif Harun,
die Feſte Harunije am nördlichen Amanug-Paffe erbaut zu haben
Scheint. R
Daffelbe wiederholen Ebn Haufal und Epdrifi0), der
noch die Fruchtbarkeit der angebauten Felder um den Ort rühmt.
Aber Abulfeda fcheint dies zu läugnen; er führt zwar einen
9) Chronicon Paschale ed. L. Dindortii. Bonn. Vol. I. p. 321.
’®) Istakhri, Liber Climatum, bei Mordtmann. ©. 38, 42, 150.
”) 4. v. Kremer, Beitr. a. a... ©.40 m 4. -
30) Edrisi bei Jaubert. II. p. 132.
Alexandrette, Iskenderun. 1819
früheren Erbauer diejes Ortes am Meere, den er Bab Skan—
derunet nennt, an, welcher unter dem Chalifat al-Watſchik,
d. i. Batef, ein Enkel Harun al-Raſchids im 9ten Jahrhundert,
denjelben gegründet haben follte, fügt aber hinzu), daß es gar
fein Ort fei, fondern nur ein Derbend, d. i. ein enger Paß,
zwifchen den Bergen, der auf der Straße nad Sys und feine
Tagereife fern von Bagrä liege. Da Abulfeda diefen Weg
feibft zweimal zurücgelegt hatte in feinem Feldzuge gegen Sys,
jo mag damald die etwa nocd vorhanden geweſene Ortslage ſchon
wieder gänzlich zerftört gewefen fein. Aus Bohaddins Leben
Sultan Saladin ergiebt es fich, daß die Franken zu wiederholten
Malen diefen offenen Ort, der alſo ohne Verſchanzung war, durd)
leichte Scharmüßel in Befig zu nehmen pflegten, daß fie aber ins
nerhalb der dortigen Berg- und Küftenpäffe gegen die räirberifchen
und mörderifchen Bevölferungen, welche die ‘Bilgerfchaaren bei ih—
rem Durchzuge fortwährend zu vernichten fuchten, auf das Furcht:
barfte mit Feuer und Schwert haufeten, und faft alle ihre Wohn-
fie und vielen Burgen verheerten, wie fich dies aus den angeführ-
ten Berichten des Alb. Aquenfis, des Willermus von Tyrus und
Anderer hinreichend ergiebt.
Als der Pilger Willebrand von Oldenburg aus Hil—
desheim, im Jahre 1211, hindurchzog und nad fehr bejchwer-
lihem Weg durch die cilicifche Ebene die Stadt, welche man ihm
Alerandrette nannte, erreichte, die einft ummauert gewejen, fand
er fie am Ufer des Meeres in Trümmern liegen; er hörte dag
Mährchen, der große Alexander habe diefen Ort für feinen gelieb-
ten Bucephalus, der dort erfranft jei, in einem Tage erbaut; auch
lägen umher jchöne Weidepläße, die zu deffen Erquidung hätten
dienen können; ein Mährchen, das feitdem öfter von den Einges
borenen wiederholt worden.
Sm Sahre 1625 am 27. Auguft fand PB. della Balle8%) bei
jeinem Durchzug durch diefen Hafen von Alerandrette einen venes
tianiſchen Unter-Conſul und einen franzöfifchen Bice-Gonful in Ge—
Ihäften ihrer Handelshäufer in Aleppo in Thätigfeit. Es feheint,
dag nur 34 Jahre83) zuvor die erften Handelsgefchäfte von Eu-
°') Abulfedae Tab. Syr. p. 131; vgl. Index Geogr. in Schultens,
Vita Saladini s. v. und Alfrag. Elementa Astron. p. 271.
°°) ®B. della Balle, Reife a. a. DO. bei Wieverhold. Genf, 1674. IV.
S. 199, 82) 9. v. Kremer, Beitr. a. a. O. S. 41.
1820 Weft-Afien. V. Abtheilung. I. Abfchnitt. $. 46,
ropdern dort etablirt wurden, und zuvor fihon die Gegend der
Ungefundheit wegen verlaffen war. Im Jahre 1591 gaben fid
die Handelsleute in Haleb Mühe, ihre Handelsfhiffe von
Tripolis, wohin fie früher gingen, aber zur Zeit der Türken—
herrfchaft unter Sultan Murad I. noch vor Emir Fachredding
Handelsbegünftigungen ſehr gedrückt waren, nach Alerandrette zu
ziehen, was ihnen auch durch Beftechungen und Geldgefchenfe an
die Hohe Pforte gelang, feitdem erft der directe Verkehr von dort
aus mit Haleb beginnen Fonnte. Damals erft wurde Iskenderun
der Hafenort von Haleb. |
Der Chevalier Dtter, der im Jahre 1737 mit einer türfifchen -
Geſandtſchaft an Schach Nadir den Ort Ssfenderun, den man
nun fchon allgemein auch bei Chriften unter dem Namen Aleran-
drette®*) zu nennen gewohnt war, bejuchte, erreichte ihn von
Bajas, vom Norden herfommend, am Meeresufer in 4 Stunden
Wegs; er mußte alfo ſeit Abulfeda’s Zeit wieder aufgebaut fein;
er führt denjelben jüngern Ziederaufbau der Stadt. unter demfelben
Chalifate Vatſchik oder Vaſiks, auch Vaifif, was auch das Didi-
hannüma beftätigt 5), auf, von dem gefagt wurde, daß er zuvor
an der von ihm erbauten Stelle feine Stadt, fein Dorf vorge
funden habe. Alfo wäre e8 wol möglich, daß die heutige Alexan—
drette gar nicht an derjelben Stelle, wie die alte Alexandria, lag,
was auch PBocode’s Anfidht war. Oder follte der Zufag zu
Alexandria, zarte "Iooov, nit den Fluß Iſſus, fondern nur den
Toouxòoc zöAnog bezeichnet haben? Dtter fagt, e8 fei weder eine
Stadt, noch ein Dorf, fondern. beftehe aus einzelnen jchlechten Ge-
bäuden der Vice-Conſuln, die hier ihren Aufenthalt nehmen, aber
nur auf Furze Zeit, weil der längere durch die böfen Fieber zu.
gefährlich fe. Ein franzöſiſcher Vice-Conſul ehrte den
Durchgang der türfifchen Geſandtſchaft durch Aufhiffung feiner
Flagge und der dort ftationirten franzöſiſchen Schiffe; die
Vice-Conſuln von Holland und England folgten feinem
Beijpiele, woraus fich ergiebt, daß in jener Zeit der Waarenzug
nach Aleppo dafelbft im Gange fein mußte.
Dies beftätigt R. Pococke 8), der im Herbſt deſſelben —
°*) Voy. en Turquie et en Perse (1734—1743) etc. par M. Otter 1
de l’Acad&mie Roy. etc. T. J. Paris. 8. 1748. p. 77—79.
) .Gihan Numa, Geographia Orientis ex Tureico etc. M. Nor-
berg. P. II. p. 347. 56) N. Pococke, Beſchr. des Morgenl. II.
©. 259. BR |
Alexandrette, Iskenderun. 1812
eine Nacht in Scanderun zubrachte, doch nicht in dem Drte jelbit,
weil dies für zu gefährlich gehalten wurde, fondern auf einen
Schiffe, das im Hafen lag, auf welchen die verpeftete Fieberluft
feinen nachtheiligen Einfluß ausüben fol, welche die Landbewohner
dort ftets ermattet, gallfüchtig macht und ihnen den baldigen Tod
bringt; die Fremdlinge aber mit heftigem, meift tödtlichem Fieber
überfällt, vor dem fich die dortigen europätjchen Agenten nur das
durch ſchützen, daß fie ihre Nächte ftetS auf dem gefunden, nahen
Beilän-Gebirge zubrigen.
Keine Biertelftunde von dem Hafenorte, hoch Pococke, ent
fpringe der Jofephsbrunnen (auf Chesney’s Karte Jakobs—
brunnen genannt) mit jehr gutem Waſſer, deffen Ablauf durch
den Ort zum Meere hinabfliept.
Sn früheren Zeiten, fagte man, foll die Umgebung des Ortes
troden, gut angebaut und jehr gelund zu bewohnen gewefen fein,
was auch noch Edrifi beftätigt 87); durch die vielen Truppenfen-
dungen der türfifchen Sultane in ihren Kriegen nad) Syrien aber,
die hier ſchlecht gewirthichaftet, der Drt fehr heruntergefommen fein,
der damals nur nod den Handelsfactoreien der Aleppiner feine
Nahrung und feinen Unterhalt verdankte. Das feftungsartige, im-
Achte aus Auaderfteinen gut aufgebaute Gaftell, dag 10 Minus
ten im Süden von Sfanderun liegt, und zwar in Ruinen, aber
doch nach allen Seiten mit Mauerthürmen vertheidigt war, follte
zur Zeit der Herrfchaft der ägyptiſchen Mameluden-Sultane zur
Abwehrung der Landung türfiicher Truppen vor der Eroberung
Syriens durch die Ottomanen (im Jahr 1517, f. oben ©. 1373)
erbaut fein; man nannte e8 Gaftell Scanderbeg, daffelbe, was
in S.W. des Hafens auf Chesney’s Karte als das Caſtell
_ Gottfried von Bouillons eingetragen if. Auch ftehe nod)
ein anderer, vierediger Quaderthurm dort, fagte Bocode, der
aber durch den Moraft, der ihn von allen Seiten umgebe, ganz
unzugängig geworden fei.
| Die Zweifel, die ſchon Bocode ausfpradh, die heutige Ale-
tandrette oder Scanderun für die alte AleSavdoın 7 zara "Iooor,
wie fie auf Münzen und bei Ptolemäus (V. 15, 137) heißt,
als die bei Iſſus am Pinarus, wo Gicero bei den Altären Ale-
randers campirte und allen Verhältniffen nah das Schlachtfeld zu
liegen fcheint, dem fie zu Ehren erbaut fein follte, zu halten, laffen
°7) Edrisi bei Jaubert, II, p. 132.
1822 Weft-Aften. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 46.
ih wol vollftändig nur erft nad genauen Bermeffungen diefer den
verändernden Naturgewalten fo fehr unterworfenen Gegenden und
nad gemachten Ausgrabungen von feftitehenden Denfmalen ermit-
teln, für die bis heute noch gar nichts gefchehen ift. Der heutige
natürlihe Hafen ®), ohne alle Kunft verbeffert, ficher für jede
Anzahl und Größe an Schiffen, aber ohne Werfte, ohne Kayen,
ohne Landungsort für die Waaren ift gegen die frühere Zeit der
macedonifchen Alerandria offenbar viel weiter ſüdwärts gerüdt,
und könnte wol für den Neubau des Ibn Abi Dawud Afadita
unter dem Chalifat des Vaſiki, den die orientalifhen Autoren ein-
ſtimmig als Erbauer anführen, gelten, auf den nur der ruhmvollere
Name einer nördlicheren Alerandria oder einer Nicopolig übertra-
gen werden mochte.
4) R. Pococke's Wanderung von Scanderun ſüdwärts
über dag Gebirge Rhofus (Dihebel Keferif) bis Kepie
(Seleucic), im Sept. 1737.
N. Bocode verließ Scanderun am 27. September 1737,
und ift der einzige Reifende, der ung eine vollffändige, in vier
Tagen zurücgelegte Neiferoute von da direct: an dem fo wenig
befannten Geftade entlang und über dag Südende des Amanus,
nämlich über die Kette des Rhoſus his Kepfe zur alten Seleu-
cta hinterlaffen hat, eine Route, die feitdem von feinem beobadhten-
den europäifchen Wanderer wiederholt worden ift, daher, jo unvoll—
fommen fie auch bei völliger Drientirungslofigfeit auf der Karte
genannt werden muß und mit manchen anderen Daten nicht über-
einzuftimmen ſcheint, faft lauter üunbefannt gebliebene Namen ent:
hält, fie doch zur genaueren Erforfhung fpäterer Reifenden bier
vollftändig mitzutheilen fein wird, zumal da fie auch zu Edriſi's
früherer Angabe einige intereffante Beftätigungen eines reichern
Anbaues und ftärferer Belebung jenes Gebirgszuges enthält, als
demfelben gewöhnlich zugefchrieben zu werden pflegt, weil er in
neueren Zeiten durch feine raubjüchtigen Beherrſcher völig unzu—
gänglich geblieben war ®).
= .Dr. Bowring, Report, l. c. p. 5l.
2) R. Pococke, Befchr. des Morgenl. II. ©. 260—265.
Pococke's Weg über das Rhoſus-Gebirge. 1823
Erſter Tag, den 27. September 1737. Von Scanderun
bis zu einem Turkomanen-Dorfe.
Von Scanderun, am Caſtell Scanderbeg und am Meeresufer
entlang, 3 Mil. Engl. bis zum untern Laufe des Fluſſes von Bei—
län, an dem einige Mauertrümmer von Ziegelſteinen mit ſehr dickem
Mörtel, die ein Bad geweſen zu fein ſchienen. In 3 Stunden
immer am Ufer hin zum Bergftrome Schengan, dann über eine
Meine Anhöhe (wahrfcheintich diefelbe, die Chesney’s Karte als
Lage von Myriandos bezeichnet) jenfeit derfelben zu einem zwei—
ten Küftenftrom, Agalicpur, über Anhöhen zu einer Ebene, in der noch
eine halbe Stunde weiter der Küftenftrom Farftalic, wo ein Aga.
mit feinem Raubgefindel die Gegend unficher machte. Ihm auszu-
weichen, ritt Bocode dicht am Meere hin auf jehr ſchlechtem Pfade,
wandte ſich nach einer Stunde wieder mehr oftwärts und erreichte
dann am Dulgehan- Bade eine jehr fehöne Ebene, die mit Ahorn
und großen Erlen eingefaßt war; hier, hielt er dafür, müffe My—
riandos geftanden haben, da fie, nah Ptolemäus Angabe,
20 Minuten füdlih von Alerandria, aber 10 Minuten nördlich von
Rhofus Liege. An einem diefer 3 füdlichen Bäche fchien ihm ent-
fchieden die alte Myriandos gelegen zu haben, von der ihm
jedoch nicht die geringfte Spur vorgefommen.
Eine franzöfifhe Lieue, alfo eine gute Stunde weiter füdwärtg
des Dulgehan-Fluffes beginnt eine große Ebene, 3 engl. Mit. breit
- un 10 lang, welche ſüdwärts vom Berge Dſchebel Totofe (Tolog
auf Kieperts Karte) begrenzt wird, der weftwärts in das Gap
Hog (Khanzir) auslaufez diefe Ebene erſchien ihm als die Lage der
alten Rhoſus, woſelbſt jetzt Arſus, von wo_er oftwärts hinter
einigen niederen Hügeln noch eine andere Fleine Ebene erblickte.
Nach drei Viertelftunden von da durchfeßte er einen Bergftrom,
in einer halben Stunde über einen zweiten, und nach einer guten
halben Stunde erreichte er ein TZurfomanen-Dorf, deffen Na-
men er nicht nennt. Es liegt ungemein fieblich zwifchen Gärten
von Maulbeer- und Feigenbäumen, die von traubenreichen Reben:
gehängen umranft werden. "Auf einer türkiſchen Grabftätte Tiegen
viele zerbrochene Säulen; der Ort ſchien einft ſehr wohlhabend ge-
weien zu fein, und follte dur den Drud feiner Agas erft verz,
armt fein, Ein herbftlicher Gewitterguß, Donner und Blig er-
reichte ihn hier, wie Alexander einft zu Myriandos.
/
1824 Weft-Afien, V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 46,
Zweiter Tag. 38. Sept. Vom Turfomanen-Dorfe zur
Nachtherberge unter einem Baum.
Es ging am Morgen über einen BahBoilu, nad) 1 Stunde
über viele Negenbäche, die hier am Hochgebirge ſehr zahlreich find,
zum arabifhen Dorfe Alhope; dann im Welt des Gebirgszu-
ges zu einem Kleinen Dorfe am Fuß niedriger Vorberge, von wo
man eines Wegweifers über die Bergkette felbft bedurfte. Da
wurde das Dorf Eimerafeiy erreicht, wo die freundlichen Bauern
dem Naftenden Brot und Milh zur Erquidung reihten. Bon hier
führten zwei Wegweifer zum Berg Totoſe; ein fehr angenehmer
Sleden in einem Bergamphitheater wurde erreicht, darin die ſchön—
fien Drangen, Limonen, Pfirſiche, Granatäpfel in großer
Fülle gezogen wurden; der Fernblid über das Meer fiel in dag
sgegenüberliegende Gaftell Ajas, auf Tarſus und nordwärts auf
den hohen Taurus, füdwärts auf das Karataſch Burun, das Vor—
gebirg Megarſus mit dem alten Mallus. Die Dorfbewohner
bewirtheten ſehr höflich ihre Gäfte mit Granatäpfeln, mit Weizen-
brot, Fleifh und Kürbisfpeifen. Nach einem Regen wurde der
Weg weiter fortgefeßt und unter einem ſchützenden Baum die Nacht
über dag Lager genommen.
Dritter Tag, 29. Sept. Marfh zu einem Armeniers
Dorfe.
Bon hier begann das fteilere Bergfteigen an a. Waflers
quelle vorüber über fehr fteile Wege zum Gipfel eines Berges,
iiber dem weiter weftlich noch fteilere und höhere Gipfel emporrags
ten, ein fehönes, grünes. Thal ſich aber in die Tiefe hinabſenkt;
wol der Hauptpaß des Gebirgszugeds. Auf der Höhe zeigte fich
ein Schönes, grünes Feld mit Lorbeerwald und Eichenbäumen
oder Taxus bewachſen; leßterer ganz dem in England fo verbrei-
teten gleih; au Buhsbaum und Weißbuchen (Carpinus
betulus L.) giebt e8 in Menge. Diefer Lorbeerwald war der
einzige wilde, den Pococke auf feiner ganzen Reife getroffen, die
orbeerhaine zu Daphne bei Antiochia fah er fpäter (vergl. oben
S. 1131 auf dem Mons Casius und ©. 1200). J
Man ſtieg von dieſen ſchönen, waldigen Höhen nun —
gegen Süd hinab in ein Thal, das man 2 Stunden weit bis zum
Oterjoie verfolgte. Bon da nach einer Stunde weiter flieg man
—
Pococke's Weg über das Nhofus-Gebirge, 1825
drei Biertelftunden bergan, fam an ein paar unwirthbaren Wohnun-
gen vorüber, deren Eintritt verfagt wurde, rüdte dann nach einer
Stunde quer dur ein Thal zu einigen Häufern vor, die, ganz
niedrig an die Bergjeite gelehnt, wahrfcheinlich Häufer eines armes
nifchen Dorfes waren (j. oben ©. 1140), auf deren Dach man
fein Lager nahm.
Bierter Tagemarſch, den 30. Sept. Nach Kepſe.
Drei Stunden ſehr beſchwerlichen Weges ging es an dem
Südabfalle des Gebirges (offenbar des Dſchebel Muſa) hinab, wo
nan zu einer Stelle mit ungemein dicken Mauern, vielleicht einer
ilten Verſchanzungslinie des Gebirges, Fam; denn hier lag eine
Kirche in Ruinen, die man Motias (ob Mathias?) nannte,
Dann folgten zur linken Hand den Weg entlang 3 armeniſche
Ortſchaften, die erſte Alchaphah genannt, worauf man das
jroße, zerſtörte Klofter Gebur mit dem Neft einer Kirche paſ—
irte, davon ſchon Edrifi Kenntniß hatte (vergl, oben ©. 1184).
Nach einer Stunde erreichte man dag zweite armenifche Dorf, Jo—
telac, mit einer noch beftehenden Kirche, deren Borftände Cajas,
). 1. Abgeordnete, genannt wurden. Sie wurden aber von türs
iſchen Agas eingefegt, und die fleißige Gemeinde, wenn fie fih
Büter erworben hatte, diefer immer wieder von ihren Oberen bes
aubt. Durch verfchiedene Betten von Winterftrömen, die von
teilhöhen zu beiden Seiten von den Bergen wild herabfchießen,
nd immer weftwärts fich wendend, wo man ihm in der Ferne
inen rauchenden Berg zeigte, an dem ein paar Löcher au
feuer ausmwerfen follten (j. oben S. 1156), ward von Pococke
dlich das dritte armenifche Dorf, Kepfe (oder Kaboufi, aud
habiſſa, |. oben ©. 1269), in den Ruinen der-obern Stadt,
er alten Seleucia, gelegen, erreicht.
) Das Küftengebiet nordwärtg Alerandrette mit Bas
8, dem Deli Tſchai (Pinaros) und der Lage der alten
Iſſus bis zur Nordgrenze Syriens gegen Gilicien.
Bon dem genannten fohmalen Küftenftreif Landes, der ſüdwärts
m Alerandrette bis zum Gap Khanzir zieht, fagte Chesney,
7 dieſen Theil feiner Karte ), ohne auf Bocode’s Angaben
| °) L. Col. Chesney, Exped. 1. c. I. p. 469.
‚Ritter Erdkunde XVII. 33333
1826 Weft-Aften, V. Abtheilung. I1. Abſchnitt. $..46.
Rückſicht zu nehmen, ziemlich Teer gelaffen, nur, daß die weftlichen
Bergabhänge reich bewaldet, und an den Orten Karaghatſch, Arjug
(Rhofus) und dem Dorfe Karoufein vorüberziehend, daß fie im
Allgemeinen von türfifchen und griechifchen Bauern nur dünn bevöl:
fert feien, die weniger von der Malaria der nördlicheren Küſte zu lei—
den hätten. Gin Gleiches gilt von den Bewohnern des hochgele
genen Beilän-Dorfes auf der Paßhöhe, das fogar zu eine
Gefundheitsftation fich eignet, und deshalb in friedlichen Zeiten
gar oft von Aleppinern zum Sommeraufenthalt benußt wurde
Refte einer Brüde, eines Aquäductes und einer römiſchel
Kunftfiraße beweifen, daß auch zur Nömerzeit hier größere Ci
vilifation herrfchte, als in der Gegenwart. Einft war Beilä
berühmt durch feine ISnduftrie, zumal durch feine Goldftidereie
und Funftreihen Sattlerarbeiten; jeßt zählt e8, nah Ches
ney, nur noch 70 meift ruinirte Häufer, Die, an beiden Seite
der vom Beilänftrom durchrauſchten Bergfchlucht gelegen, durch’ ein
Brüde mit einander verbunden werden. Der Aga von Beilän i
gewöhnlich fehr independent von beiden Paſchaliks, ihm zur Wefl
und Oftfeite, oft in Rebellion gegen fie und die Pforte, ald Mei
fter des Hauptpaffes zwifchen Aleppo und Damascus mit Konftar
tinopel ein hemmendes Princip für jeden Verkehr, ein Erpreffeh
drückender Zölle oder Anführer feiner Plünder- und NRäuberhorde
unter dem Schein eines obrigfeitlichen Anfehens. Daher auch d
Europäer Handel und Berfehr nur zu oft dur ihn auch in Al
randrette bedroht und nicht jelten ihre Agenten oder Conſuln um
GSefhäftsträger im Hafenorte und auf dem Wege dahin überfalle
und gefangen genommen wurden, um große Löfegelder von ihnef
zu erpreffen und dergleichen mehr. Im Fahre 1802 beftand Ald—
gandrette nad Colonel Squire?!) nur aus wenigen Häufert
ein paar Frangofen und ein Staliener bejorgten noch die geringel
Handelsgefhäfte der Aleppiner. Die wenigen Menfchen dafelbl
hatten eine fieche Farbe: denn die excejfive Hiße des Ortes w
jelten durch Fühlere Seewinde gemildert und die Moräfte erwedif
jeden Sommer die bösartigften Fieber. - Die Sümpfe, ſagte my
erweiterten fich immer mehr; 100 Sahre zuvor habe das Meer ei
Mile mehr landeinwärts geftanden, und an den Ruinen eines vie
feitigen Steinbaues ſah man-noch Eifenringe, am welchen ti
Iandein einft die Heinen Schiffe mit Tauen befeftigt wurden. Ei
°%) Col. Squire, bei Walpole, Mem. p. 351, 329.
Moraftumgebung von Alexandrette. 1827
der Kaufleute verficherte, daß in der Zeit von 10 Jahren das Meer
fih jo weit zurücgezogen habe, al8 der Ort, wo man jebt das
Magazin ftehen fah. Den Hafen erflärt Squire für einen der
Ihönften der Welt, der Ort könne auf nahen Hügeln erbaut werden,
wo er vollfommen gefund Liegen würde. Zu der natürlichen Peſt
der Malaria komme noch der raubfüchtige Gebirgsfürft und Ufur-
pator (Kütſchük Ali, d. i. der Feine Alt), der als Rebell gegen die
Hohe Pforte und die Paſchas feinen Raubſitz in Scanderun aufs
geichlagen habe und die ganze Küftenpaffage ſchon jeit 40 Jahren
alg — Räuber und Wegelagerer beherrſche.
J. Macdonald Kinneirs) Meridianobfervation der Breite
von Alerandrette auf 36° 36° nördl, Br. ift noch etwas nördli-
her als die von Anderen angegebene. Er fand (im 3. 1813), daß
diefes einft jo bedeutende Emporium der Levante zu einem bloßen
Fifcherorte mit 90 Familien, davon 30 Türken, die übrigen Gries
hen, herabgefunfen war. Der Handel war faft vernichtet. Die
gute Hafenbay an der Südfeite der Stadt fei gegen Süd⸗ und
Oſtwinde vollſtändig geſchützt.
Durch Ableitung der Moraſtumgebung der Stadt leidet nicht
nur der directe Verkehr zwiſchen ihr und dem Binnenlande, ſondern
ein großer Raum ſehr fruchtbaren Uferlandes geht dadurch verlo—
ren, der zur Anſiedelung für Bewohner gewonnen werden könnte,
da es hier an thätigen Arbeitern zum Anbau und zur Förderung
jeder Art der Induſtrie ungemein gebricht. Nur ſieche Menſchen
leben hier, und nur kurze temporaire Zeiten im Jahre kann der
Hafen frequentirt werden. Nur Büffelheerden gedeihen in
Menge in dieſem Moraſtelima. In den Jahren 1833 und 1834
hatte der gute Erfolg des kleinen Canals, den der Ingenieur
Martinelli hier unter Ibrahim Paſcha's Schutz zur Abwäſſe—
rung der Sümpfe gezogen, bewieſen, daß nur ein geringes Capital
nebſt Erbauung einer kleinen Maſchine hinreichend ſein würde, den
Ort comparativ geſund zu machen, und große Umwege, die bisher
nöthig waren, zu vermeiden.
Sm Sahre 1849 hatte Alerandrette®) unter forgfältiger
erwaltung und Herftellung der Sicherheit des Eigenthums ſchon
ieder einigen Auffhwung gewonnen; der englifhe Vice-Conſul
°?) J, Macd. Kinneir, Journ. thr, Asia Minor. London. 8. 1818.
p- 145. >) W. Ainsworth, Notes im Journ. of the Lond.
Geogr. Soc. X. P. III. 1841. p. 511.
33333 2
1828 Weft-Aften. V. Abtheilung. II. Abfchnitt, F. 46
Hayes hatte hier fein englifches Wohnhaus erbaut, der dftreichi-
ſche Agent bewohnte das ältere Konfular-Etabliffement, Ibrahim
Paſcha hatte Magazine für Korn, Reis u. f. w. erbaut, die aus
Aegypten hieher verladen wurden, man erwartete eine Station für
die öftreichifchen Dampfichiffe. Man zählte AO Schiffe, die im Jahr
aus Großbritannien, 15 big 20, die aus anderen Ländern hier vor
Anker gingen. Alles dies tft feit der Türken Zeit wieder rückwärts
. gegangen.
Setzt man den Weg von Scanderun nordwärts bis zur
Grenze Syriens gegen Gilicien fort, jo drängt fi die Hafenbay
dftlich tiefer Iandein als zuvor gegen den Zuß der Amanusfette,
bis fie etwa 2 Stunden nordwärts von Scanderun vom Fuß der
Berge in einem Steilabfalle unmittelbar berührt wird, an welchem
Gallter in der Gegend, welhe Jonaspfeiler oder‘ Sakal
Tutäan der Eingeborenen genannt werden, Mauerwerk als eine
ehemalige Bertheidigungslinie wahrzunehmen glaubte. An diejer
Stelle, welhe die alberne Sage des Landes mit des Propheten
Jonas Errettung aus dem Seeungeheuer in Berbindung gebracht
hat, entdedte R. Bocode%) ein intereffantes Denkmal, das er
mit vieler Aufmerffamkeit unterſucht, auch im Grundriß und Auf
riß aufgezeichnet hat, das erſt neuerlich des Beobachters genauere |
Aufmerkſamkeit erregt zu haben ſcheint. Es find wirklich zwei
maffive Pfeiler, die damals in einem Walddickicht ftanden und ſchwer
zugänglich waren; vielleicht daß fie daher früher überfehen wurden,
oder .auch zerftört und unfenntlicher geworden find, als fie es früs
her waren. Pococke erkannte in ihnen Reſte eines einft hier er—
richteten, ſehr ſchönen Triumphbogens, deſſen Grundpfeiler zu beiz
den Seiten des Hauptthores von grauem gefchliffenen Mars
mor nur ftehen geblieben. Das oberfte Gebälfe des Vorpfeilers
war herabgeftürzt. An der einen Ede ſah man noch Feine Pfeiler;
die Hauptfacade war gegen Sid gerichtet, auf deren beiden Sei—
ten noch die Poftamente von Pfeilern ftehen geblieben. Der
funftvolle Bau, jagt Bocode, mache es wahrfcheinlich, daß er
noch zur Zeit der Seleuciden zu Ehren Aleranders errichtet ward,
Die genauefte neuere Befchreibung giebt Ainsworth%) ann die
befte Abbildung Bartlett. |
) N. Pocode a. a. DO. Th. 1. ©. 258 u. Tab. 25. |
>) Ainsworth, Notes I. c. p. 186; Bartlett, La Syrie. Tom. II,
P. 48.
Das Land der Küftenpaffage. 1829
PBocode war geneigt, diefe Stelle als zu einem Mauerreft
der alten Nicopolig gehörig anzufehen, an welcher die Straße
vorüber zum Meere führte; erftredten fich diefe Mauern, fagt er,
aber weiter oftwärts gegen die Bergwand, fo würden fie zugleich den
Paß vertheidigt haben, und deshalb, meinte er, fei vielleicht diefe
Mauerlinie nicdergeriffen worden.
Allerdings bemerkte Ainsworth%) ausdrüdlich, daß an dies
jem Safal TZutän, den er den fyrifchen Baß nennt, die Berge
nur don geringer Höhe feien, ganz fo, wie fie in der Annäherung
zum Meere zur alten Zeit befchrieben wurden; fie beftehen nicht
aus feftanftehendem Fels, fondern nur aus einem groben Kalkfteins
conglomerat, einft eine Schuttmaffe; der antife Weg, der einft
durch Diefe Pforte Hindurchpaffirte, fei Später abgeändert
worden, und die neue Wegftraße an 100 Schritt höher aufwärts
über die Bergjeite verlegt, fo daß dadurch, auch durch die tieferen
Einriffe des Meeres, wie durch die Schlammbildungen die ganze
Phyfiognomie diefer Streden verändert wurde, was denn auch wol
zur Folge hatte, daß die außer dem Wege liegenden Pfeilerrefte
früherhin nicht genauer unterſucht worden find.
Nordwärts diefes Paſſes folgt der Kara Su, ein kleiner Fluß,
der von einem Bergdorfe?”) an feinem nördlichen Ufer, von dem er
herabfommt, auch Merfes (oder Merkets Sui bei Ainsworth, Mas
herſy bei Bocode) heißt; an feinem obern Urfprung liegt der Bo—
ghaz oder Paß Bagras Beli (wo PBlinius einen Mons Croco-
dilus nannte, H. N.,V. 18), der über dag genannte Dorf auf dem
nächften Wege zu dem etwas nördlicher liegenden Bayas führen
würde. Niebuhr%) führte Merfes als ein Feines Gaftell auf,
das aber, nah Ainsworth®), an der Südfeite des Fluffes auf
einem 300 5. hohen Hügel lag, und nah ihm von türfifher Bauart
war, gegenwärtig aber zerftört ift. Hie und da, fagte Niebupr,
fehe man zur Seite noch andere Refte von Gaftellen und Bauwer—
fen, die jetzt zerftört fein mögen. Auh Gallier nahm hier Ver—
Ihanzungsüberrefte wahr, die er auf die beiden Gaftelle des Xe—
nophon bezog, obwol Ainsworth fie nur für römiſches Bad-
fleinwerf erflärte; den zwifchendurchlaufenden Kara SusFluß hiels
—5v. — Res. 1. c. p. 320 und in deſſ. Notes p- 187.
>) Pococke a. a. O. I. ©. 250.
*) C. Niebuhr, Reife, Th. I. ©. 101.
*®) Ainsworth, Res. p. 320 und defien Notes p. 187.
[2
1830 Weft-Aften, V. Abtheilung. 11. Abfchnitt. $. 46,
ten aber beide Beobachter mit gleicher Wahrfcheinlichfeit für den
alten Karſos des Kenophon.
Weiter nordwärts vom Dorfe Merkes, zwifchen dem Karfus
und dem Orte Bayas, ſpringen zwei Borgebirge in dag Meer vor,
Ras Bayas und .Esfi (das alte) Ras Bayas; Diefes das
füdlichere. Jenſeit des erfteren, des Nas Bayas, ift ein Golf mit
geringem Wafferlaufe, darin noch ein Neft einer Hafenmauer und
ein Thurm, dicht dabei ein kleines Dorf und in der Ebene, den
Hafen beherrichend, ein modernes, feftungsartiges Gebäu. Süd—
wärts von dieſem liegen die öffentlichen Gebäude der Stadt Bas
yas, eine Kleine Viertelftunde quer durch die Ebene ſich ziehend; fie
find noch gut erhalten, aber verlaffen. Ein -Großvezier Mohammed
Paſcha's, jagt v. Kremer, baute hier eine große und ſchöne Frei—
tagsmoſchee 1W), ein Tekije, d. i. ein Klofter, und erzeigte dem Orte
ſehr viel Gutes. Nach dem Kitab Menaſſik el-Hadj wird der Er-
bauer Ibrahim Khan Zadeh, ein Bezier Sultan Suleimans, genannt.
Schon Iftafhrit) kannte im 10ten Jahrhundert diefe Bayas,
welche Ainsworth für ein orientalifhes Bajä der Römer hielt,
für einen Lieblingsaufenthalt ihrer Badegäfte.e Das Ufer ift hoch
und troden gelegen, gefund, von Balmpflanzungen und Drange:
gärten noch zu Niebuhrs Zeiten umgeben, der dajelbft noch 800
Häufer und einen guten Bazar vorfand. Die Ruinen um Esfi
Bayas von Bädern und anderen Bauten, weldhe Col. Chesney 2)
anführt, find noch wenig unterfucht worden. Seht wird den Paſ—
janten von türfifchen Beamten ein jehwerer Zoll abgefordert. Die
ganze Umgebung zeigt von einer früherhin jehr ftarfen Bevölkerung
diefer jeßt verödeten Gegend, zumal auch gegen N.O. über die drei
Dörfer Kuretur hinaus, über welche der Weg zum Sommerpaß
über den Amanus- führen fol, der noch von feinem Europäer be—
gangen if. Auch Ainsworth fand am Meeresufer Refte von
römischen Bädern und jplendiden Bauten im Saracenenftyl von
Khan und Bädern vor, auch ein Gaftell, das man den Genuefern
zufchrieb, wahrfcheinlich das von Niebuhr erwähnte. Im 3.1839 3)
4
100) Bartlett, Syria. Lond. 4. T. III. tab. p. 67; Mosque at Pay
v. Kremer, Beitr. a. a. O. S. 41; Itin. im Recueil de Voy. et
Mem. 1. c. Paris. II. 1825. p: 104. ) Istakhri, Liber Cl
matum 1. c. p. 38; wol identifch mit Najas bei Edrisi, Jaubert
H.p. 132. ) Lieutn. Col. Chesney, Exped. T. I. p. 408
) Ainsworth, Trav. 1. c. 1844. p. 56 und deſſ. Notes im Lond.
Geogr. Journ. 1841. p. 510. Zar Y
Der Deli Tſchai, Pinaros-Fluf. 1831
ıtte Ibrahim Paſcha Vieles gethan, von Neuem einen öffent-
hen Markt in Bayas einzurichten, von da aus ließ er feine
chiffe, mit Bauholz vom Amanus beladen, nach Aegypten fchiffen
id anderes mehr.
Bon hier aus dreitet fich 4) die mehr und mehr erweiterte
ferebene bis zur Mündung des Deli Tſchai-Fluſſes aus, an
m die alte Iſſus lag, an dem gleichnamigen Fluſſe, der Fein an-
ter als der berübmte Binaros war, der das Echlachtfeld zwi—
en Darius und Alerander bezeichnet.
Ehe von Bayas der Deli Tſchai (Binaros) —— wird, lie:
n noch die Dörfer Yüzler (Dfeler bei Niebuhr) und Köi Tichai.
ayas wurde von Pococke für die alte Stadt Iſſus gehalten,
id Macd. Kinneir, wie Lapied), find, den Diftanzangaben
gend, ihm beigetreten. Die Tabula Peuting. hat an diefer
tele den Namen Iſſos beibehalten, und Ptolemäus ſetzte die
ige von Alerandria 16 Mid. jüdwärts vom Iſſusfluſſe in den
bitand, der mit dem heutigen Bayas fimmt. Doch ift diefer
bitand nad) Ehesney’s Ortsaufnahme zu groß von den beiden
rmen des heutigen Deli Tſchai, die vereinigt zum Meere rinnen,
t feinem andern Fluffe der Alten als dem PBinaros ent-
techen kann.
Der Binaros fließt Wiſchen dem Dorf Köi Tſchai und dem
rdlicher liegenden Dorfe Urſin oder Urſili von NO. gegen S. W.
m Meere; fein Name Deli Tſchai, d. i. toller Fluß, bezeichnet
men raſchen Gebirgslauf, denn er fommt vom Amanus herab
id durchfließt eine bis 3 Stunden breite Ebene in einem Stein-
tte, deffen Wafferbreite Aingworth 6) im Januar 1836 auf
I) Fuß fand. Er ift mit Dörfern dicht am Meere bededt, deren
ärten voll Orangen und Limonen find. Köi Tſchai ift dag größte
r Dörfer; er hat mehrere Zuflüffe und verzweigt fi) auch gegen
e Mündung in mehrere Arme. Nordwärts feines Laufes beginnt
e Ebene überall fih’höher zu heben; obwol unbebaut, bedect
üner Raſen diefe Höhen, welche, von Regenwaffern durchzogen -
d. Der obere Flußlauf dringt tief in die Berge ein; bis dahin
hält der Amanus feine Normaldirection von S.W. gegen NO
-
*) M. Kinneir, Journ. 1. c. p. 144. ) Lapie, in De Fortia
d’Urbain, Recueil des ltineraires Anciens etc. Paris. 4. 1845;
Tab. Peut. p.27; Macd. Kinneir, im Journ. p. 143 etc,
”) Ainsworth, Notes I. c. p- 188.
1832 Weft-Aften. V.Abtheilung. I. Abſchnitt. $. 46,
aber mit immer mehr allmäligem BZurüdweichen von dem Mee—
vesufer gegen N.O., bis plöglih am äußerſten Nordende des
Golfs die Küfte gegen W. und SW. umfpringt. Ein ifolirter
Höhenzug freicht aber weiter gegen N., und ein Zwifchenthal von
ihm und dem Amanus flreicht nod weiter gegen N.D. fort, in
ihm zieht die Straße nach Maraſch, während jüudlicher über den
Quellpaß des Deli Tſchai der Fluchtpaß des Darius, die Pylä
Amanides, auf die Straße füdwärts der Querfette des Taurus nad
Killis und zur Ebene el-Amk führt.
An dem PBinaros lag zu Kenophong Zeit die Stadt Iſſus,
die er ſehr ſtark bevölkert, groß und reich nennt, wo Cyrus der
Jüngere fein Lager fo dicht am Meere aufſchlug, daß die 60 Schiffe,
die feinem Heere Transport zuführten, ganz nahe an feinem Zelte
vor Anker gehen konnten; es mußte alfo hier wol eine günftige
Meeranfurth fein, die heutzutage unbekannt iſt, oder wenigfteng
nicht benußt wird. Der füdlichite beider Flußarme des Deli
Thai Fommt aus der Berghöhe von Urfili und Köi Tſchai,
nach welchem Ort er auch genannt wird; der nördliche Arm,
von längerem Laufe, der Hauptarm, hat einen gefrümmteren Lauf
in Bogen gegen N.W., ehe er gegen S. W. in die Ebene zurüd-
fehrt und fi) hier mit dem Koi Tſchai nahe am Meere vereinigt.
Strabo nennt Iſſos nur noch eine kleine Stadt (moAlyvıor)
mit einer Hafenftelle und dem Fluffe Iſſos, der auch Pina—
ros heiße, wo die Schlacht Alexanders gegen Darius vorfiel, daher
der Golf den Namen des Sinus Issicus erhalten habe; hierauf
nennt er Alexandria und Nifopolis, alfo als drei ganz ver
fchiedene Ortfchaften (XIV. 676). Hiedurch ſcheint die fpätere Ans
gabe de8 Steph. Byz. s. v. Issos wol von felbft widerlegt, der
fagt: Iſſos fei von. Alerander mit dem Namen Nifopolis be
legt worden, da auch Plinius, Bomp. Mela und Ptolemige
feine Nikopolis an diefer Stelle nennen,
Auh Ptolemäus unterfcheidet entjchieden die Alerandrie
zart 'Io0ov (unter 36° 10’ Lat.) von der mehr landein liegenden,
von ihm nördlicher genannten Nicopolis (Ptol. V: 9, fol. 120
unter 37° 15° Lat.). : Die Arae Alexandri waren am Pinarue
erbaut. Ein Fragment bei Bolybius, dag den Galliftheneß,
der als Augenzeuge bei der großen Schlacht war, citirt, Fünnk
durch Nachmeffung der Angabe an Ort und Stelle vielleicht au
die nähere Ermittelung damaliger Ortsverhältniffe zurüdführen
„Schon, fagte Calliſthenes, hatte Alexander die Enge («
!
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J
Der Deli Tſchai, Pinaros-Fluß. 1833
oTeva) 7), welche man die kilikiſchen Pylen nannte, durchzogen, und
- Darius war durh die amaniſchen Pylen in Gilicien mit
feinem Seere eingedrungen. Da diefer nun von Alexanders Anz
funft hörte, der gen Syrien ziehe, wollte er ihn verfolgen, wandte
fih und nahm diht am Binarus-Fluffe (Deli Tſchai) fein
Lager. Hier aber hat das Intervall zwifchen Meer und,
dem Berge niht mehr als XIV Stadien (8,400 Fuß, ein
Drittel einer deutfchen Meile) Ausdehnung. Diefes Intervall
durchftrömt der Pinarus, der fogleih, jo_wie er aus den Bergen
hervortritt, fich erweitert, fein Bette auswäſcht, dann aber durch
die Ebene zwifchen hohen und fteilen, jchwerzugänglichen Ufern bis
zum Meere abfließt.“ — So weit diefes Fragment, deffen Forfegung
Polybius, als Strateg, wenig Vertrauen fchenft, das aber doch
in jener pofitiven Angabe eines Augenzeugen nicht unbeachtet blei—
ben dürfte. J
Um obern Laufe des Pinarus, wo Ainsworth 8) forgfältig
nah Ruinen fi) umfah, fand er feine Spuren älterer Zeit, aber
wol in dem Raum zwifchen dem Jüzler (Dfeler bei Niebuhr)
und dem Köi Tſchai, den jüdlichen Zuflüffen zum Hauptarm des
Deli Tſchai oder Binaros, die fih aufwärts bis zu dem Wege
nad Urfili oder Urzin bis zu den dortigen Granaten- und Oran—
gengärten hinauf verbreiteten, nämlich als viele zerftreute, aber
behauene Quaderfteine und vieles Hiegelfteinwerf, die ihm»ein fiche-
res Zeichen früherer Eultur darboten. Der Binarus, bemerft
Ainsworth, verbreitet fich heutzutage abwärts in Berfumpfun-
gen und ergießt fich erft unterhalb derjelben durch verschiedene Kleine
Rinnen zum Meere, woraus manches Mißverftändniß der Reifenden
entitanden jei;z wie denn z. B. M. Kinneir 9 nur die Verfum-
pfung bemerkte, den Fluß aber nicht, und deshalb fagte, daß im
Norden von Bayas nur ein Moraft, aber fein Fluß fei, der mit
dem Pinarus verglichen werden Fönne.
Die weitere nördlichere Beftimmung der Ortslagen hat ihre
große Schwierigkeit, da jehr verfchiedene, meift nur flüchtige Ans
gaben und fehr verjchiedene Benennungen derfelben Ortfchaften
oder ihrer- und anderer Weberrefte bei völliger Mangelhaftigfeit der
07) Polybius, Reliquiae Libri. XII. c. 17, ed. Schweigh, T. Il.
1790. p. 416. °) W. Ainsworth, Trav. in the Track of the
Ten Thousand. Lond. 8. 1844. p. 56 und deſſen Notes I. c. X.
P. I. p. 510. ) M. Kinneir. |. c.
-
1834 Weft-Afien, V. Abtheilung. 11. Abfchnitt. $. 46.
Karten und Berfchiedenheiten der Zeiten, aus denen die Diftanzan-
gaben herrühren, eine Vergleichung der Hauptwege und etwa hin-
zufommender Seitenrouten ſehr erſchweren und ſelbſt unthunlich
machen. Doch hat Ainsworth 1) an dem Nordufer des Deli
Tſchai, 7 Miles vom Meere entfernt, Ruinen einer bedeutenden
Stadt gefunden, in denen ſich noch öffentliche Bauten verfolgen
laſſen, wo ſogar eine Acropolis und ein Aquäduet ſich in ziemlicher
Bollftändigkeit nachweifen ließen; fte tft namenlos geblieben und auf
Ainsworths Kartenffizze nicht einmal eingezeichnet. Wir wür—
den fie zunächft für die Lage der Nikopolis halten, da dieſe
wirklich eine von Iſſus oder Alexandria der Macedonier verſchiedene
Stadt zu ſein ſcheint.
Leider hat Niebuhrit), der durch ſeine Genauigkeit in Beob—
achtung jeder Art fo ausgezeichnet war, dieſen weiteren nördlichen
Weg aus Syrien nach Gilicien nur fehr eilig und mit einem Ka-
rawanenzuge zurücdlegen müffen, der ihm gar Feine Gelegenheit zu
Seitenbeobachtungen geftattete. Er zog den geraden Karamanen-
weg von Beilän ohne Aufenthalt in Scanderun big Bayäs
(PBajas bei Niebuhr), etwa A Meilen Wegs in 7 Stunden; den
zweiten Tag, am 26. Nov., von Bayas bis Kurfuläg Ehän,
5, Meile Wegs in 9 Stunden Zeit, und am dritten Tage von.
Kurfuläg Chän, der ſchon in — liegt, bis Meſſis, 4 Meilen
in 6 Stunden Zeit.
Aus der fruchtbaren Ebene von Bayãs über ſeler (Süzler)
und weiter hatte er fortwährend die Furdifchen Ghafare zu befrie-
digen, welche als beftellte Wegeaufieher von den Borüberziehenden
an vielen Stellen ihr Wegegeld forderten und mitunter auch mit
Gewalt manches an fih zu reißen pflegten. Diefen Weg hat
Niebuhr auf feiner Route, Tab. LII., längs der Meeregfüfte ein-
getragen. , An der nördlichiten Ede des Meerbufens angelangt, von
wo fich gegen Weit eine große, fruchtbare, aber jegt wüfte Ebene
ausdehnt, fah er die Trümmer einer großen Stadt mit einem
Bergceaftell, deren Namen er aber nicht erfahren Fonnte. Ein
Stadtthor, welches davon noch übrig ift, nannte man Demit
Kapu (eifernes Thor) und nach Weften von demfelben ift der Weg
noch eine lange Strede-gut gepflaftert. Zur Seite diefer Trüm—
mer trug Niebuhr in feine Karte den Namen Gaftabalum ein.
11%) Ainsworth, Notes 1. c. p. 188.
11) Niebuhr, Reife. Th. IIL S. 100—104.
Das Demir Kaplı, eifernes Thor. 1835
Er mußte dieſe Stelle aber, ohne ſie näher unterſuchen zu können
verlaſſen, da feine Karawane zu dem nächſten großen Chän Kur—
fuläg, richtiger Kurd Kuläg (Molfsohr) weiter z0g, den ein
Sultan für die Pilger erbaut hatte.
Durch dieſes Demir Kapu (eiferne Thor) ift wenigfteng ein
nördlicher Ausgangspuuct aus der Küſtenſtrecke nad) Cilicien näher
beftimmt, an den fich andere Daten anreihen laffen, wie die Ans
gaben des Ptolemäus, einiger Stinerarien und die neueren Be—
fimmungen der Chesney'ſchen Euphraterpedition.
I. Ptolemäus giebt die Aufeinanderfolge der Orte nad)
Breite folgendermaßen an:
NR 3333660Lat
3500
Alexandria ad Issum , „N. 6610
BREuE Prlaeiı AZSlN JR SE 20 -,,
EEE,
a RE TEE RER NETGEAR,
Beta 3645
BOB) RE EEE: +
Nicopolis . . . . 171879, 150087,
II. Das Itinerarium ——— IR: Wesel, p- 580 und
ed. Parthey p. 274:
Bon Adana nad Manfiffa (d. i. Mopfueftia) XVII röm. Mill,
a; er ardequigae XV ——
— „Catavoloma(d.i.
das Caſtabala b. Ptolemäus) XVII , „
„ „ Ne Bajä Bl ED EN ER VE 5 Pr
L u , Alexandria-Scabissa HI 7 77 RNVI. 87
Die gänzlich unbefannte Tardequia ſetzt Lapie bei Kartans
let an.
IH. Das Itinerarium Anton. Aug. ed. Wessel. p. 146 und
Provine. ed. Parthey p. 67:
Bon Catabolo nah Bais (d. i. Bajä) . . XVI röm. Mil.
„ a Alerandrta Ur 230%,
IV. Das Itinerarium Anton. Aug. ed. —— p. 190 und
Provine. ed. Parthey p. 85:
Bon Nicopolis nah Alarta. . 2... XUE rom. Mil.
Re BR an fasın T. Aan rien Ed
R Mr XX * —
en, „ Heugma am Euphrat EN: ‚4:74,
1836 Weft-Afien. V. Abtheilung. TI. Abſchnitt. $. 46.
Iſſus trennt alfo Ptolemäus entjchieden von Alexandria
adlIssum; e8 liegt nach ihm nördlicher; und Nicopolig, verfehieden
von beiden, liegt noch weit nördlicher und ift die Station, welche
auf dem Seitenweg nordoftwärts von Baftabala über den Amanus
nach dem Euphrat und nad Edeffa begangen wird. Nicopolig wird
demnadh von Lapie nah Derbendmer verlegt, was nicht fern
von Harunijeh (f. oben ©. 1798) Liegen kann, und den nordöft-
fichften, von Strabo (XIV. 676) bezeichneten Baß der Auuvides
nvhoı (f. Kieperts Karte), den wir für den Nettungspaß des
Darius auf der Rüdfluht vor Alexander am obern Pinaros zu
halten geneigt find. Nicopolis bliebe hiernah ganz außer-
halb des Nordmweges und feiner Stationen oftwärts liegen. Die
Stationen Aliaria und Gerbediffug müßten in der Ebene el-Amk im
Norden Afrins zu fuchen fein.
Der Küftenweg, den Niebuhr ging, die gewöhnliche Kas
rawanenftraße, würde dann von Bais, d. i. Baja, das Gatabolo,
@aftabala bei Ptolemäus, Baftabalum oder Baftabolog 2)
bei @. Curtius Ruf. II. 17, 5, paffirt haben, dag Arrian und
Undere nicht nennen, welches wol aber Curtius Rufus als die
Stadt bezeichnet, von welcher Parmenius, der zur Recognoscirung
der Waldung und der Päſſe nach Iſſus vorausgeſchickt war, zu
Alexander zurüdfehrte, und mit diefem gegen Iſſus nah Süden
marfchirte. Auch in der Tabula Peut. ift Catavolo im Norden
von Iſſus und im Süden des Dſchihan Su (Pyramus-Fluffes) als
Station eingetragen. °
Lieutn. Col. Chesney fand nur etwa 5 Stunden im Norden
der Mündung des Deli Tſchai und etwa 2 Stunden im Süden
von der heutigen Nordgrenze Syriens von Gilicien, die er
Kara Kapu (Schwarzthor) nennt, die Ruinen einer einft bedeus
tenden Stadt auf, die er für Iſſus oder Nicopolis anſprach 13).
Iſt die auf feiner Karte eingetragene Stelle diefer Ruinen, mit
Ruins of ancient town im Nord von Tell Araflee und im Weft
von Urzin bezeichnet, weit ab vom Nordende des Iſſiſchen Golf
gelegen, jo Fann fie doch weder Iſſus noch Nicopolis fein, und 7
Scheint mit der auf Kieperts- Karte eingezeichneten Epiphania
bei Gicero, früher Deneandug, zufammen zu fallen. In dem 7
Umfreife einer einft fehr bedeutenden Stadt fand Chesney bier
»12) Q@. Curtius Rufus ed. J. Mützell. Berlin. 1841. p. 84, Note,
13) L. Col. Chesney, Exped. I. c. I. p. 408.
Demir Kaplı, eifernes Thor. 1837
die Ruinen eines Tempels, einer Acropolis, einen lan-
gen Aquäduct mit doppelten DBogenreihen, die von O.S. O.
nah W.N.W. gehen, welhe, wie auch die Stadtmauer, ganz
aus Lavafteinen erbaut, aber ſehr vollfommen erhalten find.
Diefe Entdeckung der Euphraterpedition ift von dem Bes
gleiter derfelben, Ainsworth 1%), nebft der Route bis Bajä etwas
vollftändiger bejchrieben worden, al8 von allen Vorgängern; daher
wir ihn auf derfelben hier in Hoffnung einftiger genauerer Küften-
aufnahmen und DBermeffungen durch die englifchen Admiralitäts-
jhiffe, welche damit feit ein paar Jahren beauftragt waren, auf
derjelben begleiten; denn leider find die jpeciellen Arbeiten Colonel
Chesney’s noch immer nicht publicirt worden. s
Der moderne Weg von Mifis (Mopfueftia bei Btolemäus)
zum Golf von Iskenderun führt zuerft über den Dſchebel en-
Nur (Lichtberg) oder den Berg von Mifis, an deffen Nordende
das Scheih Meran, wol ein antifee Schämiram (d. i. Se—
miramis), oder türfifh Yilan Kalefi, d. i. das Schlangen-
ſchloß, liegt, welches die nördliche Plaine von Ain Zarbah über:
Ihaut, wo von einer Schlangenfönigin die Sage geht.
Senfeit des Gaftellg liegt die Ebene Tfhufur oväh
(d. h. des Grabens), auf welche die niederen Hügel Kurd Kulak
(d. i. Wolfsohr) folgen, mit einem Dorfe und einem zer-
Hörten Khane. Dieſe Hügel fenken ſich durch einen engen Pag
zum Golf von Iskenderun und zum weftlihen Ende der Ebene
von Iſſus hinab. Ein Bogen von cyelopifher Structur,
aus polygonalen Bafaltmaffen ®) nicht in Lagern gefchich-
tet und ohne Mörtel verbunden, fegt quer über diefen Paß. Dies
jollen die Amanidae Pylae bei Strabo (XV. 676) fein, denn
er fagt: Nach Mallos folgt Aigää mit einer Ankerftelle, dann die
amanifchen Pylen mit einer Station (wol Passus Portellae bei
Marin Sanuto in Lib. Secret. Fidel. Cruc. p. 244). Dieſes Thor
iſt durch einen wilden Bafaltfeld vom Meere gefehieden, an welchem
fein Weg am Waſſer vorüberführt, jo daß nur hier ein Durchgang
durch das Thor geftattet ift. Gegenwärtig heißt diefes Thor De-
mir Kapu (eifernes Thor) 16), wie bei Niebuhr, oder auch Kara
1) W. FE. Ainsworth, Trav. in the Track of the Ten Thousand
Greeks etc. 8. London. 1844. p. 55, und deſſen Notes etc. im
Journ. of Lond. Geogr. Soc. VIII. 1838. p. 189.
15) Bartlett, in Syria. T. Ill. tab. 59, Cilician Gates genannt.
1°) Bianchi, im ltin. de la Mecque, im Recueil de Voy. etc. Il. c.
Paris. II. p. 103, wo es Timur Kapu heißt.
1838 Weft-Afien, V. Abtheilung, II. Abfchnitt. F. 46.
Kapu (Schwarzthor), wie bei Chesney. Obwol jehr alt, hält
Ainsworth doch dafür, daß es erfi nad) Kenophong Durchzug
mit Cyrus errichtet fei (Xenophon nennt es nicht); e8 habe in
feiner Gonftruction Aehnlichfeit mit den Ruinen von Nicopolis.
Unterhalb dieſes Thores liegen die Ruinen, die Strabo zu
derjelben Station rechnet, welche heute Matakh heißen, ein fünft-
licher Hügel diht am Meere, mehrere zerftörte Thürme und noch
eine andere Berfchanzung, welche, wie jenes Gifenthor, den Paß
gegen Norden ſchloß. Die ganze Strede entlang von da big zu
den Ruinen von Nicopolig zeige nod Spuren von Thürmen,
Bogen und anderen Ruinen, auch von einer Kunftftraße weiter
landein als der gegenwärtige Weg, der dicht am Meere hinläuft
und Gaftabala vermeidet, aber an vielen Stellen von Triebſand
bedeckt ift. \
Die Ruinen der — po Nicopolig (wenn
nicht die von Epiphania, Cicero ad famil. XV. 4) find eine
Entdekung Colonel Ehesney’s7) und feiner Gefährten, denn
feiner vor ihnen ſah fie. Es find Refte von öffentlichen und Pri—
vatbauten aus ſchwarzem Bajalt, offenbar aus römifcher Zeit; es
find Nefte einer Acropolis, eines Tempels, Theaters, Aquäducts
und mancher anderen von weniger entjchiedenem Character.
Zwifchen diefen Auinen und den Moräften des Pinarus und
näher zum Meere hin find andere Ruinen um einen Tünftlichen
Hügel, der Kara Kaya (Schwarzfels) heißt, zerftreut mit einem
Caſtell auf deffen Spike. Dies ſcheint Gaftabala der Alten zu
fein, dag Gaftell, bei dem Cicero fein Lager auffhlug. Hier alfo
jpaltete fi) wol der Doppelweg weftwärtsnad Gilicien und nords
oſtwärts zu dem Paſſe, den Calliſthenes den amanifchen Paß
nannte, und auch Cicero unter dem nördlichen der amanijchen
Päſſe verftehen mochte, der Darius zur Rückflucht zur Ebene von
el-Amk (ad Omchas) diente. n
Bon Kära Kaya hat Lieutenant Murphy die Diftanz bie
Bayas auf 13 Mil. Engl. gemeffen, und dies ift wenigftens der y
Angabe der Diftanz von Bayä bis Gatavolo im Itin. Anton. ziems 7
ih nahe. Auch Colonel Lapie’s Kartenmeffungen identificiren j
Gatavolo mit Kara Kaya. Joann. Malalas (Chronogr. XUI. 9,
p. 345, ed. Bonn. 1831) giebt die Zerftörung der cilicifchen Stadt ”
Zr
17) Ainsworth 1. c. p. 55.
Golf von Mlerandrette in der Gegenwart, 1839
Gaftabala durch einen Sfaurier unter Kaifer Iheodofius an;
daß fie eine chriftlihe Stadt war, zeigt die Unterfehrift eines
Episcopus rov Kaorußarwv bei Chrysostom. Ep. 204.
Erft genauere Aufnahmen diejer cilieifcheiyrifchen Grenzgebiete
fönnen manches topographiihe Dunkel, das in allen diefen Anga-
ben, die nur auf Wegrouten beruhen, noch vorherrſchend ift, der-
einft zerftreuen und aufhellen.
Erläuterung 4,
Schilderung der ZJuftände der Gegenwart am Golf von
Alerandrette nad) 5. A. Neale, 1850,
Wir jchliegen unfere Betrachtungen über Syrien mit einer
(ebendigen Schilderung der Zuftände der Gegenwart am berühmten
Golf von Alerandrette und feiner nächften Umgebungen, die wir
dem englifchen Agenten 5. U. Neale verdanken, der in den Jah—
ren 1842 bis 1850 Theilnehmer und Zeuge dortiger Begebenheiten
und felbft längere Zeit Refident in Alerandrette, wie in An—
tiochia, Suedieh und Aleppo, war, wo wir jchon öfter feiner fris
jhen Mittheilungen gedachten. Sein Bruder war felbft Geſchäfts—
führer im SHafenort. Daher feine vertrautere Befanntjchaft mit
den dortigen, jo oft wechjelnden Verhältniffen, die fich in feiner ans
Ihaulicheren Mittheilungsweiſe zu einem lehrreichen Characterge—
mälde geftalten, das wir in feiner Eigenthümlichkeit ganz nad) des
Beobachters Weiſe hier nur feinem wefentlihen Inhalte nad zu
wiederholen haben.
Alerandrette, jagt Neale!8), ift der Hafen von Aleppo;
der ganze Waarenzug Nordfyrieng geht dafelbft hindurch. Die
Stadt, welche jebt ganz etwas anderes geworden, als fie noch vor
10 Sahren war, liegt auf einer, Fleinen Landzunge, mit einem Gap
am Südoft-Ende des Golfs von Scanderun, und ift fat 2 Stun-
den weit (4 Mil. Engl.) von undurchgehbaren, peftilenzialijchen
Sümpfen und Moräften umgeben. Auf dem Wege vom Gebirge
gelangt man auf dem Reſte eines Stücks einer Nömerftraße da-
bin, die aber jo voll Löcher ift, daß man in der böſen Jahreszeit
'») F. A. Neale, Syria, Vol. II. p.141— 213.
1840 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. F. 46,
darauf leicht Beine zerbrechen kann. Sie führte zu einer alten,
zerftörten Brüde über einen analreft, der aus dem fortwährenden
Rieſeln von Quellen abgeleitet ift, die fi) aber immer wieder mit
Schlamm verftopfen und den Morvaft erweitern. Es iſt der ſoge—
nannte Banal des Stalieners Martinelli, den Ibrahim
Paſcha mit der Ausführung beauftragt hatte, der auch eine Zeitz -
lang durd eine Mafchine in Ordnung gehalten wurde, die man
aus England gebradht, um zur Reinigung von Wafferunfraut zu
dienen. Schon war ein Theil der Moräfte ausgetrodnet, als die
Türken bei Bertreibung der Aegypter aus Syrien Alles, fowie auch
diefe Mafchine zerfiörten, wodurd der Boden wieder in ſolchen
Verfall gerieth, daß in Kurzem von der Ganalführung ſelbſt Feine
Spur mehr übrig fein wird. Alle Berfuche der Europäer, die
türfifche Regierung zur Herftellung des Canales zu bringen, find
an den zu großen Summen gefcheitert, welche die türfifchen Inge-
nieure bei ihren Anfchlägen zur Ausführung der Entwäfferung ver-
langten.
Sm Jahre 1844 fuchten die Europäer in Scanderun eine
Subfeription zur eigenen, felbftändigen Ausführung der Vertilgung
des peftilenzialifchen Sumpfes zu Stande zu bringen; die türfifchen
Autoritäten bedrohten die Theilnehmer mit Baftonaden, und fo
blieb der alte Sammer. Sämmtliche Ortsbewohner haben eine gelbe,
erdige Gefichtsfarbe, ganz gleich denen in den Maremmen zu Oftia
am Ziberftrome: tiefeingefunfene Augen, elenden Leib, Berzehrung
durch das Miasma, und gleichen eher aus dem Grabe Erftandenen,
wie noch Lebenden. Die Winterzeit bringt zu den Sümpfen nod)
große Ueberſchwemmungen, fo daß dann die ärmlichen Schilfhütten
der Bauern ganz unter Waffer ftehen, und fie nur auf höher ge=
legten Brettern ihre Schlafftellen finden. Es find faft alles grie-
hifche Ehriften, denen in ihren 50tägigen langen Faften nur kärg—
fihe Speifen erlaubt und Fleiſch, Fiſche, Eier, Milch und Butter
verboten find, jo daß nur Del, Dliven, Reis und getrodnetes Obft
ihre Nahrung fein fann. Wie jammervoll daher.das Volk Iebt
und entnervt ift, wird begreiflich; in der Winterzeit ift faft Nie-
mand ohne Wechfelfieber, den übrigen Theil des Jahres bleiben fie
matt und abgeſchwächt.
An Geflügel ift hier großer Weberfluß: von Enten, Gänfen,
Schwänen und Waffervögeln aller Art, Schnepfen, aud) von Reb-
und Hafelhühnern, Faſanen u. a. m., aber auch an Schafalen, die
in Menge das Hausgeflügel vernichten und in den Nächten oft in
Golf von Alerandrette in der Gegenwart, 1841
Schaaren von Fünfzig bis zu Hunderten einbrehen und ihr Ge-
heul wie Hundegebell erheben, indeß am Tage die Fröfche fchreien.
Stürme und gräßliche Ungewitter mit heftigen Blik- und Donner:
ſchlägen find hier nichts Seltenes.
Als Honoratioren unter den Europäern nannte Neale als
Refidenten im Orte feinen Bruder, einen franzöfifchen Gonful, einen
öftreichifchen Agenten, den Arzt Brambilla und einige Andere.
Ale Männer des Ortes, fagt er, find mit den Hafenarbeiten be—
Ihaftigt, mit der Landung der Waaren, dem Wiegen, dem Rollen
und Lagern der Tonnen, Ballen und Laften in die Magazine,
welche durch die Kauffahrerfchiffe herbeigeführt find, und welche
Maulthier- und Kameeltreiber wieder auf- und umladen, um fie
weiter zu führen, während die Factoren und Agenten der verjchie=
denen Handlungshäufer vollauf zu thun haben mit den Zollbeam—
ten und ihren Officieren, mit denen fie durch Hin- und Rüdladung
in fortwährenden Disputen, Streitigkeiten und Händelm mannichfal-
tig in Verwickelung ſtehen. Auch auf die ſparſamen Rüdfrachten
nah Trieſt, Livorno und Marfeille find die Schiffer nach ihren
Ausladungen begierig, und daher iſt zu gewiſſen Zeiten des Jah—
res in günſtigeren Geſchäftsperioden hier kein geringes Leben und
Treiben.
Durch die ſchlechte politiſche Vertheilung des Paſchaliks
hat Alexandrette viel Noth zu leiden, da es als natürlicher
Handelshafen für Aleppo doch nicht dem Paſchalik von Aleppo,
ſondern dem Paſcha von Adana untergeben iſt. Daher hier fort—
währende Streitigkeiten unter den Behörden. Die Zollabgaben
werden nach Aleppo abgeliefert, der Bafha von Adana hat alſo
gar Fein Intereffe für Scanderung Wohlfahrt. Dagegen hat der
Paſcha von Aleppo große Einkünfte vom Zoll, vom Salzmonopol
und von den Taren der Kameel- und Efelsfarawanen des Trang-
Bortes nach Aleppo, ohne irgend in einer Verbindung mit dem Io-
talen Gouvernement an der Küfte zu ftehen. Der Öouverneur oder
Mutefellim von Alerandrette wird aber durch den Paſcha von
Adana eingeſetzt; derfelbe refidirt indeß nicht in Scanderun, fon-
dern in Beilän, und fo kann es an zahllofen Berzögerungen,
Hemmungen, Verwirrungen, Mißverftändniffen und Intriguen aller
Art nicht fehlen. - |
Aber das Schlimmfte bleibt die Unficherheit durch die Wege:
lagerer und fürmlichen Räuberbanden gegen die Karawanenzüge
und die Magazine der Waaren, in denen jede Nacht Diebereien
* Ritter Erbfunde XVII. Aaaaaa
1842 Weft-Aften. V. Abtheilung, II. Abſchnitt. $, 46.
vorfallen. Das Haupträuberneft.ift gar nicht fern, fehr wohl
befannt, auf der andern Seite des Golfs nahe Bayäs, zwiſchen
dortigen, faſt unzugänglichen Gebirgspäffen und Schluchten, die
nur die Zandleute kennen. Der Gouverneur von Bayas, der Sohn
eines Nebellenchefs, aber von der türkiſchen Pforte inftallirt, ifl
felbft Theilhaber der dortigen Beute. Die europätfchen Gonfuln
hielten e8 für das Klügfte, mit diefem berüchtigten Räuber Muftu!
Bey in gutes Einverftändniß zu Fommen, dem jede - Höflichkeit
fehmeichelte, dem jedes Geſchenk willfommen war, und fo erhielt
man durch feinen Beiftand mehr Hülfe als vom Paſcha von Adana.
Auch Neale fchiffte fih von Scanderun nad) Bayas ein, um ihm
mit einigen Sreunden feine Aufwartung zu maden; in ein paaı
Stunden war er dort, und hatte eine halbe Stunde Wegs zum Haufı
eines Griechen zu gehen, deifen Gaft er war. Die alte Stadt waı
verödet, verfallen, ohne Menſchen, aber das neben ihr entjtandene
moderne Dorf ſchien wohlhabend zu fein. Muftuf Bey, eine
eiferne, Zuchtruthe für das Bergvolk, bewohnte ein feſtes Schloß
das gut vertheidigt und mit Gefängniffen für die Widerfperftigen ein:
gerichtet war; feine Falkenaugen verriethen ſeine eigene, Schlauheii
und feine Abftammung. Der berüchtigte einftige Rebelle und Raub—
fürft, der 40 Jahre lang der Türfenmaht zu Ende des voriger
und Anfang diefes Jahrhunderts der Pforte Trotz bot, Kütſchül
Ali Oglu war fein Großvater. Diejer legte in den wilden Klip:
pen und Höhlen des Amanusgebirges feine Kornvorräthe an, Di
durch Felswände unzugänglich und durch Felsblöde gefichert waren
Auf vielen Höhen ließ er Scheinfeften aus Erdwällen aufführen
aus der Ferne zu imponiren und die Bafıhas, die gegen ihn aus
gefendet wurden, in Schreden zu feßen, ihnen dur Rebellirun
des ganzen Landes von Aleppo bis nad Gilicten und Klein-Afie
hinein und felbft der Hohen Pforte zu troßen. Die Reifende:
und Karawanen wurden ‚geplündert; feine 500 Raubgenoffen lie
er gleich Tauſenden Parade machen, um fi) defto größeres Anjehe
zu verfchaffen. Die Pafıhas von Adana und Aleppo Fonnten ihr
in feinen Feftungen nichts anhaben; vergeblid) waren die Do
bardements, die man von den Schiffen aus auf fie fpielen ließ, 3
Lande wagte Feiner der feigen türfifchen Söldlinge ihn anzugreifen
Auh gewann er die treulofen Paſchas durch Beftehungen, die A
gefegten nahm er in feinen Schuß; bei ihm fanden die Rebell
ein Afyl. Auch mandjes europäische Waarenfhiff wurde die Beu
Kütſchük Ali's, der in der Verſtellungskunſt Meifter war, un
| Golf von Alexandrette in der Gegenwart. 1843
B. den holländischen Gonful van Maſſeik, Niebuhrs Freund,
s Gaft einlud und dann ald Gefangenen zurüdhielt, um großes
jegeld von ihm zu erpreffen. Die Pforte war ſchwach genug,
m das Gouvernement des Diftrietd zu übergeben, da es ihn
ht beherrichen Fonnte. Er verfprah nun Schuß den Karawanen
d dem Handelsverkehr; Bayas wuchs fchnell aus einen veröde—
ı Dorfe zu einer Stadt von 10,000 Einwohnern heran; als die
azare gefüllt und die Einwohner wie das Gouvernement durch
feiern geblendet waren, überfiel er von Neuem die reich zurüds
renden Meccatarawanen, plünderte fie aus, peinigte die Ergrif-
ven durch Torturen zur Herausgabe ihrer Schäße, und verübte
> ſchändlichſten Graufamkeiten. Bayas verjan? wieder in
edenei; er felbft ftarb, fein Sohn, der in die Zußtapfen des Bas
8 trat, war weniger glüdlich; er wurde gefangen und enthaup-
. Der Enkel, Muftuf Bey, ward zum Gouverneur des Dis
iets erhoben (1850), als Neale ihm feine Aufwartung madıte.
oc auch neuerlich fehlten hier Ermordungen europäifcher Reifen-
n durch die Wegelagerer nicht, wie denn Sir Willoughby
ones) Hier von Mördern erfchoffen wurde, die ungeftraft
ieben. }
Unter folhen Verhältniſſen konnte das Land nicht aufblühen.
ie alte Levante-Compagnie der Briten, die vor hundert Jahren
ve Factorei in Alexandrette erbaut hatte, zählte an diefem
rt mehr Geftorbene unter ihren Landsleuten als im ganzen
tigen Syrien. Doch zeigen die beftehenden Mauern noch ihre
ühere Größe; von der Seefeite ift ihr Eingang; das Gebäude
ht aber jebt ganz von Moraft umringt, nur mit einem gehbaren
amme gegen das Meer hin. Das jchwelgerifche Leben trug hier
ht wenig zur Verkürzung defjelben bei; oft farben die hier res
irenden Factoren, die durch große Einkünfte zu ihren Poſten
tleitet wurden, jhon nad) 4 Dionaten. Die Archive verzeichnen
e jchnellen Todesfälle nad, einander. Aus den feuchten Kellern
t Wohnhäufer wachfen Feigenbäunfe heraus, und in den Zim-
ern find Schlangennefter jehr unangenehme Säfte Die grie
iſche Kirche ift ein alter Bau, deifen Kirchhof, von hohen Mauern
gen Schakale eingefhloffen, bis zum Jahre 1650 fehr viele Grab-
aler von Engländern enthält, und in der Nähe eincs älteren,
ken Lagers aus den Zeiten der Kreuzfahrer Tiegt:
419) Fr. Walpole, The Ansayrii. T. I. p. 37.
Aaaaaa2
1844 Weft-Afien, V. Abtheilung, II. Abſchnitt. $. 46,
Die wilde Umgebung bietet dem Liebhaber manches Jagdver—
gnügen dar, zumal auf die Hauptjagd der delicaten Frankoline
(Perdix francolinus, Rothhuhn), Safane und Rebhühner, die
hier recht einheimifch find; eben jo der Wachtelfang in Handneper
und auf unzählige Schaaren anderer Zugvögel, die hier worüber:
fireichen, unter denen Goldfinfen (Goldfinch, Fringilla carduelis
der Diftelfin??) als die erften B—— dieſer Bogelzüge ge
nannt werden.
Sm Suni tritt Die große Hiße ein, mit welcher die ganze Na
tur ein anderes Anfehen annimmt: denn nach der eriten Woche i
dann Alles verdorrt, die Erde glüht wie im Brande, durch de
Reflex des Meeres faft unerträglich bei ftiller Luft, die fih dan
- mit Dünften fehwängert, die in die unterften Thalgründe eindri
gen. Dann flieht man die Ebene und fucht die Bergdörfer au‘
Dieandergebüfhe mit ihrem rofigen Blüthenwalde und Myr
tenhaine mit ihrem weißen Blüthenfchimmer bilden dann rot
und weiße Dafen, auch zwiſchen den dürrſten Sandufern, und d
grünen Schilffäume der Sümpfe umgeben die Blüthen der weiß
Lilien und der offlcinellen Meerzwiebel (Scilla maritima). Dan
müffen die Schiffe in bedeutender Ferne vom Ufer ihre Anker we‘
fen, um die Land- und Seewinde zu genießen, die ununterbrochen vo
Cap Khanzir bis zu dem Safal Tutän wehen, aber von den vo:
Ipringenden Caps gehindert werden, his in das Innere des Hafer
und bis zur Stadt Alerandrette vorzudringen. Doch zumeil
drehen auch auf den auf der Rhede ſtehenden Schiffen die böfı
Sieber aus.
Diefe Sala Tutan oder die Sonaspfeiler beftehen no
heute, fagt Neale; fie fchienen ihm weniger der Reft eines Triump
bogens als eines Thoreinganges zu einem alten Gaftel zu fei
das etwa 200 Schritt davon entfernt fteht und ganz von Ranke
gewächfen überwuchert ift, wohin auch ein Fußpfad führt, die gro
Straße der Karawanen aber nicht, welche oberhalb, derfelben ü
eine Anhöhe hinwegläuft, wo fich Refte einer Römerſtraße erhalt
haben. “
Ein guter Arzt wußte in den Jahren 1843 und 1844
gieberfranfen in Scanderun fehr gut zu behandeln; ein neu
Confulathaus war für England erbaut; ein Heer von Nattı
z0g mit hinein. Zur Sommerzeit verfchwinden diefe wieder nf
dem verpefteten Clima, wie die Tiger und andere Beftien aus d
Golf von Alerandrette in der Gegenwart, 1845
Roräften am Fuße des Himalaya. Noch weiß man nicht, ob die
tatten auch auf Die Berge wandern,
Die Eingeborenen von Alerandrette find außer den Fiebern
och manchen anderen Krankheiten unterworfen, da die Europäer
och eigentlich dort nur an den Fiebern Frank: fiegen.
Die Bazare find fchlecht beſetzt; Fein Fleiſcher iſt am Orte;
as Brot ift fehr gut, weil Cyprioten hier die Bäderei eingerichtet
aben. Die Europäer haben guten Gemüfebau eingeführt, der
über hier ganz fehlte. Auch in den nahen Dörfern werden Gur-
n, Bohnen, Zurnips, Rettihe, Melonen, Spinat, Tomate, Ba-
injan und Bamiah, fowie viel Obſt gezogen; aus Trauben wird
other Wein bereitet. Das Meer ift reih an Seebarben (Mul-
1), Thun (Scomber thynnus), Sardinen oder Anchovis
Engraulis eucrasicholus L.) und anderen wohlfchmedenden Fifchen;
ie 2ebensmittel find wohlfeil und gut.
Die Factoren und Agenten der Handelshäufer in Alerandrette
tüffen die Sommernächte von Zeit zu Zeit außerhalb 2%) zubrin-
en, um den nachtheiligen Einflüffen des Climas zu entgehen.
eider ift Fein günftig gelegenes Dorf in der Nähe, und fein Zelt
m Freien aufzufchlagen ift zu unfiher, auch der nächtliche Thau
u naß, wodurd der Zeltenaufenthalt ungeſund werden würde.
die befte Sommerfrifche ift immer das 3 Stunden ferne Beilän.
Margheslek ift ein von Armeniern bemohntes Dorf, die das
and bebauen, deijen Eigenthümer die Beys in Beilän find. Zu
hnen ziehen manche griechifche Familien aus Alerandria zur Some
jerzeit. Man jchläft auf den Dachterrafien der Bauernhäufer, auf
enen man über der Schlafftätte ein Laubdach errichtet. Neale,
er hier dem franzöfifhen Conful einen Beſuch machte, fand die
ge unter großen Wallnußbäumen an einem murmelnden Gebirgs-
tom, von Obftgärten umgeben, fehr reigend, auch Tiebliche Spazier—
inge umher und gute Sagdgelegenheit. Nur Liegt dies Dorf
Berhalb der großen Route, und die Verbindung mit der Hafen-
dt ift ſchwierig.
Das nächſte Dorf Ascar Beylik, nur 1% Stunde von
randerun, auf einer gefunden Anhöhe, mit einem Bad) und net:
n Gärten, hat nur 18 Häufer und ift eben fo heiß und von
oskitos geplagt, wie die Ebene.
Auch das Dorf Aktſchai, auf der Route nach dem nördlichen
‚120) F, A, Neale I. c. II. p. 214—229.
1846 Weſt-Aſien. V. Abtheilung, II. Abfehnitt, F. 46
Bayas gelegen, hat diefelben Befchwerlichkeiten, nur 7 Hütten und
ift dabei weit unficherer und den Naubüberfällen ausgeſetzt.
Karaach ift ein großes Dorf, von 3,000 Fellahs bewohnt, die
weder Mufelmänner noch Chriften, fondern nur Gößendiener (ob
Nafairier. oder Jeziden?) find. Es liegt auf der andern Seite
der Moräfte, hinter Scanderun, nur eine Biertelftunde fern, zwi⸗
Ihen Maulbeerbaumgärten, die dem Bey von Beilän gehören und
reihe Seidenernte abwerfen. Die Häufer find nett, die Ein—
wohner fleißig, aber die Salzluft dringt hieher, wie die Hitze; das
Waſſer ift fehlecht und voll Ungeziefer. |
Das 8 Stunden ſüdwärts Scanderun liegende Dorf Arſus
(Rhofus) würde zu einem Landfige zu fern fein. Es befteht, nad
Reale, aus 2 Dörfern, einem Klein-Arfug von 150 Einwoh:
nern, die fehr viel Brennholz nach Aegypten ausführen und Sal;
zurüdbringen, und einem Groß-Arſus mit 2,000 Einwohnern
die Anbau von Mais, Weizen und Seidenzucht haben, deren Bo
den aber Eigenthum des Bey’s von Beilän ift, welcher ihnen nur
ein Drittel der Ernten überläßt. Die Lebensmittel find zwai
wohlfeil, aber das Clima ungünftig, die Hiße fehr groß und dei
Ort voll von Eidechſen, ‚giftigen Schlangen und anderem Unge
ziefer. |
Dem Golf auf der Heinafiatifchen Seite in Gilicien gegenübe!
ift die Bay von Ayas Feinesweges eine günftige Nahbarfchaft
die dortigen Bewohner, Zurfomanen wie Araber, find geboren
Diebe und Piraten, wie im Alterthum; jeder Bräutigam muß e |
feine Probe in Räubereien beftehen, ehe er um eine Braut werbei
und ihr fo viel Kühe, Schaafe und anderes geftohlenes Gut, al
hinreichend erachtet wird, als Brautfchag anbieten kann. Di
Braut bringt ihm dann das Zelt mit, an dem fie ihre ganze Kun
der Weberei Jahre lang bewährt hat; e8 muß mit den’ brillantefte"
Farben ausgefchmüdt fein. Es wird als Hochzeitring betrachte!)
der ungertrennlich bindet. Nur geringe Teppiche weben fie zu
Berfauf. Die Lagunen der Bay von Bayas find berühmt dur
die Menge ihrer Schildkröten, die oft zur Nahrung der Schi—
fer in Scanderun dienen. Die Matrofen des dort ſtationirte
engliſchen Kriegsfchiffes Hecate fingen in wenigen Stunden 307
Schildkröten, die, auf dem Strande überrafeht, ihre ſchnelle Fluch
gewöhnlich nad) dem offenen Meere nehmen. Das Clima fol no—
Ihlechter fein, ald das von Alexandrette. |
Golf son Aerandreite in der Gegenwart, 1847
Zum Rüdzuge aus dem Peftilenzelima dieſes Ortes bleibt das
her fat nur als wahre Sommerfrifche das Gebirgsdorf Beilan
übrig 21). Hierüber giebt Neale, als feinen Aufenthaltsort, fol
gende Nachricht. Der Wechfel des Climas zwifchen Scanderun
und Beilän ift ungemein angenehm. Die Morgen find fühl, die
Abende hüllt man fih in Mäntel. Jeden Morgen fteigen dide
Nebel auf, die Sonne vertreibt fie und bringt am Tage den hei-
terften Himmel. Don allen Seiten fließen murmelnde, klare Ge-
birgsftröme in Quellen, Cascaden und Bächen abwärts; fie werden
durch die Mitte der Häufer geleitet, die in ihren Höfen Tiebliche
Fontainen fpringen machen und die Lüfte fo Fühlen, daß hier Feine
Moskitos beläftigen, Fröfche und Schlangen nur felten fich zeigen,
felbft die Schafale fehlen, und nur der ie der Nachteule ſich
vernehmlich hören läßt.
Die Stadt, in der Kluft zwiſchen zwei Bergreihen gelegen,
wird zu allen Jahreszeiten von kühlenden Lüften durchzogen, die
vom raſchen Strom in der tiefen Thalſpalte erfriſcht werden. Die
Wohnhäuſer, terraſſenförmig übereinander erbaut, ſehen gigantiſchen
Treppenfluchten gleich, die bergan ſteigen. Der Eingang des Or—
tes iſt von der Meeresſeite her ſo natürlich geſchützt, daß er leicht
in eine uneinnehmbare Feſte verwandelt werden könnte. Der Weg
windet ſich bergan zu dem natürlichen Thoreingange und durch die
Gebirgsſchlucht über dem Strom noch eine Stunde weiter aufwärts
bis zur Culmination des Paſſes. In dieſem eröffnet ſich die
prachtvollſte, wildeſte Scenerie mit dem Fernblick über Berge und
Thäler, zwiſchen Arſus, Beilän, Scanderun weit über das Meer,
oftwärts über zahllofe waldige Berghöhen und dicht davor in die
feilabftürzende Thalfchlucht mit dem fehäumenden Beilänftrome und
dem Bergftädtchen zu beiden Seiten.
Die Straßen von Beilän erinnern an die Treppenftraßen von
Malthaz die Umgebungen bieten die reizendftlen Spaziergänge; der
Drt ſelbſt ift einförmig, fein Bazar ein Sammelplag von Müßig-
gängern und graubärtigen Greifen, die hier ihre gemachte Beute
in Unthätigfeit und Ruhe verzehren. Biel Erwerb giebt dem
Volke der Transport der Seidenballen mit ihren Badpferden
(Gedishes) nad der Hafenftätte und die —— mit den euro⸗
päiſchen Gütern nach dem Inlande.
Von den 3,500 Einwohnern ſind, nach Neale, zwei Drittel
229 Ebendaſ. p. 229—261.
-
1848 Weft-Afien. V. Abtheilung. II. Abſchnitt. $. 46.
Armenier und nur ein Drittel Türken; an der Spitze der Ders
waltung ftehen ein Mutejellim, ein Kadi, ein Mufti. Zur geit
des Tyrannen Kütſchük Ali Oglu war- das ganze Gebirge
zwifchen dem Zaurus und Beilän in offener Rebellion und unter
viele kleine Hordenhäuptlinge vertheilt; deren Söhne find jetzt die
Herren in Beilän, zumal die Nachfommen Muftapha Paſcha's.
Der Hadji Yacob war hier britifcher Agent in Beilän, welcher
zugleich mit Kräutern medicinirte und einen Doctor abgab. Faft
alle Einwohner haben in Beilän ihre Weinberg. Es if ein
Schöner Menfchenfchlag, zumal die Mädchen der Armenier find von
großer Schönheit; fie heirathen früh; ſchon mit dem 13ten Fahre
werden fie Mutter; mit dem 3Often Jahre find fie Greifinnen. Ihr
Kopfpuß iſt eine Art Helmgefleht aus alten Silbermünzen oder
eine Silberplatte auf einem Fez, mit Silbermünzen feftonartig um-
hängt. Die Türken find reinlih, die Armenier find e8 weniger;
man rühmt ihre Redlichkeit; hier falt Fein Diebftahl vor. Die
Sagd auf wilde Eber, deren es viele im Gebirge giebt, liefert
ein ſehr zartes, delicates Fleifch, zumal die Schinken find von vor-
züglicher Güte. Ihre Felle verhandelt man an die Gouriere, die
ftet8 hier auf der großen Straße zwifchen Aleppo und Conſtanti—
nopel durchpaſſtren. Auh Wölfe, Hyänen, Schafale und
Leoparden zeigen fih zur Winterzeit im Gebirge, kommen aber
doch nie in die größere Stadtnähe. Die im Obigem von Ains—
worth angegebene abjolute Meereshöhe des Beilan-Paſſes Hält
Reale für viel zu niedrig und ſchätzt fie über 3,000 bis 4,000
Fuß.
Die große Hauptpaſſage über denſelben Paß giebt dem
Orte ein gewiſſes reges Leben. Kameelkarawanen von Aleppo ge—
brauchen über ihn bis Scanderun gewöhnlich 6 Tage, im Winter
bei ſchlechten Wegen aber auch zuweilen bis 20 Tage; Couriere
können dieſelbe Diſtanz in 24 Stunden zurücklegen. Die Kameel⸗—
und Pferdetreiber ſind ſehr abgehärtet und legen dieſe Wege bei
Nacht wie bei Tage zurück. Mehrmals ſah Neale Züge von
1,000 Kameelen, von Scanderun kommend, mit 2,000 in Eifen-
blech verfchloffenen Ballen von Mancheſter Waaren (meift cotton
twist) beladen, hindurchziehen. Im Sommer werden die fyrifhen,
im Winter die fehöneren und flärferen turfomanifchen Kameele hiezu
gebraucht, deren jedes zwei Ballen trägt, die zufammen eine
Zonne ſchwer laften. Die große Meccafarawane von Gonftantis
nopel und Klein-Aften paffirt alljährlich mit großem Bomp durd
Golf von Alerandrette in der Gegenwart, 1849
diefen Paß, aber weit geringer ift die Zahl derer, die mit ihr von
Mecca zurüdtehren. Jeden Montag pajfirte die damasceniſche Poft
über Aleppo nad Alerandrette und von da über Smyrna nad
Gonftantinopel; diefe Boftreiter legen den Weg von Alerandreite
nach Gonftantinopel in 6 Tagen zurüd; die Karawanen brauden
40 Tage dazu. In den legten Jahren paffirt ein monatliches
Dampfjchiff, das von Liverpool nach Beirut geht, auch Alerans
drette und alle 2 Monate ein Dampffhiff von Smyrna nad
Alerandrette. Der Tranfithandel hat feit diefem Tebten Jahrzehend
ungemein zugenommen. 4841 landeten in Alerandrette 20 in
England mit Waaren beladene Schiffe; im Jahre 1850 ſogar 50
dergleichen, unter denen mehrere von weit größerem Zonnengehalt
waren als zuvor. Statt des im Jahre 1843 nur ein igen, in
Alerandrette bewohnbaren, neuerbauten Haufes waren 1850 deren
vier bis fünf neuerbaut, und die Zahl der Waarenhäufer, wie ihre
Größe, hatte ungemein zugenommen.
Alerandrette würde mit der größern Sicherheit des Eigen-
thums und der beffern Verwaltung, wie von feinem peftilenzialifchen
Glima mehr und mehr befreit, unter den jebigen Conjuncturen in
fürzefter Zeit ein Emporium von großer Bedeutung werden fünnen,
es müßte denn fein, daß ihr Suedieh oder die alte Seleucia noch
einmal durch ihre Eifenbahn zum Euphrat den Rang abliefe (vgl.
oben ©. 1233—1237).
Namen—
und
Sach-Verzeichniß
| | zum —
Sechszehnten und Siebenzehnten Theil
der Erdkunde.
(Sinai⸗Halbinſel, Paläſtina und Syrien. Bd. III. u. IV.
Iſte u. 2te Abth.).
Bearbeitet
von
G. Fr. H. Müller.
‚ Dei dem Auffuhen zufammengefeßter vrientalifcher Namen ver-
dienen, außer den verfihiedenen Kormen des Artifels EI (A, Ar, Ep,
En, Es, Eſch, Et ꝛc.), eine befondere Berüdfichtigung:
Ahmed, Ahmed. Hareth, d. i, Stadtviertel.
J—— Kalaa, d. i. Schloß.
Ibrahim. Kasr, d. i. Schloß.
Mohammed. Hösn, Hisn, d. i. Schloß.
Abu, Ebu, d. i. Vater, Ober- Burdſch, d. i. Thurm.
haupt. Ard, d. i. Ebene, Landſtrich.
Ebn, Ibn, d. i. Sohn. Aflım, d. i. Diſtriet, Diöceſe.
Beni, d. i. Söhne. Belad, d. i. Land, Ortſchaften.
Beit, Beth, d.i. Haus, Stamm. Merdſch, d. i. Wieſe.
Abd, d. i. Knecht. Dfibebel, d. ti. Berg.
Scheikh, d. i. Greis, Stamm- Tell, d. i. Hügel.
haupt. Nas, d. ti. Kopf, Vorgebirge.
Neby, d. i. Prophet. Ain, d. ti, Auge, Duelle.
Mar, d. i. Herr. Bir, d. i. Brunnen.
Bab, d. i. Thor. Birfet, d. i. Teich, Eifterne.
Deir, d. i. Klofter. Nahr, d. i. Fluß.
Khan, d. i. Herberge. Wadi, d. ti. Thal mit temporä-
Kefr, d. i. Dorf, Ruine. rem Slußlauf..
Khirbeh, d. i. Dorf, Ort. Dfhiffr, d. i. Brüde.
— —— — —
Aphoriſtiſche Zuſammenſtellung begriffsverwandter Artikel.
Gewitter. — Wind. Sturm. Fata Morgana. — Klima. Ther—
mometer. Kälte. Eis, Schnee. Reif. Hagel. — Hydrographie. Regen.
Waffer. Meer. Fluß. — Plutonifch. Neptunismus. Bulfan. Erdbeben.
Wafierbeben. Lava. Kegelberg. Küftenerhebung. — Geognoftifch. Ge-
birgsarten. Berg. Fels. Zertiäre Ablagerung. Petrefacten. Fifchab-
drüde. Eonglomerat. Alluvium.. Difupium. Plateau. Tafelland. Ter—
raffenland. Erde ꝛc.
Begetation. Pflanzenwelt. Flora. Wald. Baum. Holz. Gemüfe.
Getraide. Hülfenfrucht. Blume ıc.
>» Fauna. Thier. Infeet. Amppibie. Bieh ıc.
Menſch. Phyſiognomie. Hautfarbe. Haar. Alter. Sterblichkeit ꝛc.
— Genealogie. Feudaleinrihtung. Ariftofratie. Erbſchaftsverhältniß.
Regierung. Municipalvath. Volkszählung. Steuer ꝛc.
Wiſſenſchaft. Kunft. Gefelfchaft der Wiflenfchaften und Künfte.
Sprache. Dolmetfcher. Inſchrift. Hieroglyphe. Handſchrift. Bibliothek.
Buch. Gelehrte. Schule. Handwerksſchule. Seminar. Medreſſe. Arith—
metik. Aſtrologie. Grammatik ꝛc.
Bauart. Stein. Kragſtein. Badftein. Duader. — Ruine. Stadt.
Dorf. Haus. Landhaus. Thurm. Kegeldach. Ziegeldah. Kuppelform.
— Mühle. Brüde. Dammbaunten. Gewölbe. Felstunnel. Brunnen.
Nitter Erdkunde XVII.
—16551
*
Schleuſe. Waſſerleitung. Irrigation. Pflaſterſtraße. — Cyelopiſche
Baureſte. Pyramiden. Obelisk. Theater. Circus. Pantheon. Tempel.
Säule. Thermen. Altar. Kirche. Bafllifa. Mofchee ꝛc.
Altertbümer. Sculptur. Statue. Koloß. Büfte. Kalbsbild. Mo»
6 Kunftlahen. Bronce. Gemmen Frescomalerei. Gemälde. Votiv—
tafeln ꝛc.
Handel. Münzen. Gewicht. Zoll. — Karawane. Straße. Pflaſter—
ſtraße. Römerſtraße. Nachtreiſe. Poſt. Wagen. Neorien. Leuchtthurm.
Dampfſchiffahrt Eiſenbahn ꝛc.
Produkte. Induſtrie. Fabrikate. Gewerbe. Handwerker. Bergbau.
Metallarbeiter. Goldarbeiter. Bronce. Aſche. Seife. Färberei. Glas—
fabrik. Weberei. Baumwolle. Leinwand. Seide. — Kleidung. Schwarz.
Roth. Weiß. Blaue Kleidung. Kopfpuß. Turban. Kopfftrick. Gürtel.
Schleier. Ring. Pantoffel. Holzſchuhe. Tättowiren ꝛc.
Waffen. Schwert. Klinge. Tanze. Bambuslanze. Dolch. Flinte.
Büchfe. Kriegswagen ꝛc. |
Fiſchfang. Jagd. Wildpret. Nomaden, Heerde. Rindvieh. Ader-
bau. Getraide. Hülfenfrucht. Gemüfe. Garten. Ernte. Fruchtbarkeit.
Dünger. Dreſchen. Pflug. Schaufel. Gabel. Doppelhade ꝛc.
Speiſen. Fleiſch. Aalpaftete. Butter. Milch. Hülfenfrüchte. Früchte,
eingemachte. Brot. Aprifofenbrot. Gewürze. Wein. Kaffee ıc.
Krankheiten. Peſt. Pocken. Gefhwür. Ausſatz. Clephantiafis.
Fieber. Wahnfinn. Gefundbrunnen. Ziegenmilchfur. Alter. Sterb-
lichkeit ac.
Todtenbeftattung. Grab. Mauſoleum. Necropole. Sarkophag.
Goldblatt ac. |
(Sitten und Gebräuche.) Ehe. Heirath. Weib. Bielweiberei. Be—
ichneidung. Sflavenhandel: — aftfreundfchaft. Aſylſtadt. Bettler-
züge. Almofentag. Hospital. — ZTrinfgelage. Barbierftube. Pferde-
rennen. Waflertragen. Tabadrauchen. — Berachtung. Ausipeien. —
Recht. Schwur DBlutrache. Mord. Räuber. Hängen ıc.
Feſt. Mufifant. Concert. Tänzerin ꝛc.
Religion. Gottheit. Göbendiener. Heidenthum. Genien. Dfehinnen.
Däamonen. — Sterndienft. Mondanbeter. Sonnencultus. Feuerdienft.
Sifh-, Tauben-, rottenverehrung. Lupercalien. Gefchlechtstheile.
Drgien. Hierodulen. — Drafel. Talisman. Zauberei. Priefter. Zanas
tismus. Gebet. Stiftung. Hölleneingang. Seelenwanderung. Leben,
zufünftiges ac. .
Mohammedaner. Sunniten. Schiiten. Hanefiten. Sncarnation Ali's.
Koran. Mofchee. Lampe. Oratorium. — Juden. Bundeslade. Synagoge.
Laubhüttenfeft. Karaiten. Talmud ꝛc.
Shriften. Teftament. Bibel. Sectenwefen. Katholiken. Proteftan=
ten. Maroniten. Neftorianer. Patriarchat. Bifchof. Geiftlichkeit. Mönch.
Klofter. Kapelle. Kirche. Glode. Brett. Eremit. Chorherren. Francis—
caner. Karmeliter. Miffton. Abendmahl. Kreuz: Marienbild. Weih-,
nachtsfeſt. Paradies ꝛc.
—
A x An,
N nn D2 -
| Die mit * verfehenen Artikel finden fih auch Im Namen- und Gad-
verzeichniß zum XIV, und XV, Bande,
A.
Au. 2, in den Ruinen zu el-
Bära, II, 1059,
Aadera, . Kubbet el⸗A.
Aadiat, f, Spt A.
Aadfour, f. Ajür. I, 167,
* al= Garri, f. Ain Ald⸗
Aatıt,, f. Okkal.
Aal, in den Oronted-Seen. II,
1004, 1201. 1208. 1617. 1619,
— ſ. Aleppo-, Sandaal,
Aala, ſ. Dfehebel el-Ala.
Aalikat, f. Kalaat Aleikap.
Aallera es-Sifala, f. Allar
es⸗S.
de in Antiochia. II,
— ſ. Jezbeky.
Namara, Sarilie bei Zahleh.
II, 193.
Aamyt, ſ. 'Ammik.
Aanab, — — II, 676. —
vgl. Yin Anab.
nn Nafairier » Caftell. II,
Yanch, f. El-A.
Aany, Dorf im Libanon. I, 93.
Aar (Ier),d.i. ee II, 1566.
Aaraba, f. Nahr A
YAarajia, Drtim Aklım el-Öhurb.
II, 708. — vgl. ’Areiga.
Yard es- Szeal, in der for.
Wüſte. II, 1318. — vgl, Ard.
270, irrig ſt. Nahr fa, IE,
Aaztat, dv. i. Arka. IL, 809,
Aaron, 7 Des ben-A.
Aarus, Tell A., Arus.
Aas⸗ el 59 d.i, vonig, II,
511. — f. Afät.
Anggeier, f. Geier.
’Aafi*, f. Orontes.
Aafil, f. Aas- el.
Yawwag' *, ſ. Wadi el⸗Awadſch.
Aapadin, Garten bei Haleb.
1, 1691.
Ada, Ortin El Afürap. I, 752.
— dal, Abeih.
'Abaa, ſ. Abbaja.
Abaarmanes, Chosroes Feld—
herr, zerſt. Apamea. II, 1082.
Ab a) Ay der ſyriſchen
Wüſte. II,
Abadia, dort, # 839,
Abadiyep, f. EA.
Abäje, f. Abbaja.
Abal, ſ. Montar eh A.
Abana, Fluß des Anti-Libanon.
II, 255.
Abarbarea (Abarberea), Quelle
bei Zyrus. II, 349, 358,
Abarim* Abaris, Avagıs), d. i.
Stadt oder Lager der ———
1 34. 171. 173. 182. 190.
Abafch, ſ. Nahr Abroſch.
Ab bafa* ‚ (Abbaye, Abba, ’Abä-
je, Abaa), d.i. Mantel. II, 720,
— in Zahleh. II, 194. — Höms,
1015. — Haupthandel in Da-
mad. 1045. — vgl. Abeys.
Abbas, f. a eER., Mofam-
med Ben
Abbas, She, geiftl. Ober⸗
haupt ber Nafairier. II, 985.
Abbas Effendi, Magnat in
Haleb. II, 1626.
1854
Abbaffiden*. 11, 1025.— in Da—
mask (feit 747). 1344.
Abbaye*, f. Abbaja.
Abcafra (Bufäfefteh?), Dorf
am Nahr Kadifcha. II, 662.
Abcelbafpy, Antiquarienfamm-
ler auf Aradus. Il, 877.
Abd, f. Benu A.el Melik, El A.,
Hafgem ben A., Sufein A el
Hadf.
Abda, Sanct, Klofter zu Ma'dd.
II, 792. . Mar A, Mar
Antonius "Babba, Abdeh.
Abdal'aziz“*, Vater Omars. II,
1568. 1699.
»Abd Allah, Ort im Belad el
Batruͤn. II, 749.
Abd-allah, Sohn Salehs,
Oheim Mohammeds, erbaut
Salamya. 11, 1049.
Abdallah, Scheich in Kadmuͤs.
‚IL, 918.
Abdallah, Scheich von Damas-
cus, Nafairier-Fürft. II, 985.
Abdallah Bey, NRebelle in
Haleb. II, 1767,
Abdallap eti-Tenüdi, Sei.
liger der Drufen. II, 722,
vol. Tenüfh.
Abdallah Mutrid, Nafairiers
Chef. II, 983.
Abdallah Mater, griechifcher
Kaufmann in Tarfehiha. I, 797.
Abdallah Paſcha“', gräbt einen
Brunnen im Wadi Hanaen. 1,
127. — zerſt. das Rarmeltio-
fier (1821). 719. — Gouver—
neur von Haifa (1829), be=
. feftigt Affo. 734. — fällt die
Bäume um Beirut. II, 475.
Abdallah Zafer, in Mar
Hanna (ft. 1755). II, 767,
Abdeh“, Drt im Beläd el Ba-
trun. IH, 749. — f. Abda.
Abd el Melek* (Abd ol Melik),
Khalif (reg. 705— 720), feine
Moschee in Jerufalem (686). I,
413. — erbaut Ramleh ꝛc. 583,
u, 1364. — vgl. Welid Ibn
j X. IM. -
Ypd el Salem, berühmter Jä-
ger im Libanon. II, 686.
Abba — Abi
Abderrahman (Abburrahman),
f. Ebu Dmar 2.
non time) Mari Elias A.
Abpdin*, f. Zein A
Abd ol Ghanidfch en Nabu—
Iufi (Abd ol Schanij en Na—
bolfi), Kadiri-Derwifch, gelehr-
ter Scheich (1693). II, 918. —
über Höms (1693). 1012. —
Hamah ıc. 1040. 1423,
Abdolla, f. Jacut ben U.
Abd ol Melik, f. Abd el-M.
Abd olShanijen- -Nabolfi,
f. Abd ol Öhanidfh.
Abdon*, Richter, I, 523.
Abdonachus, Commandant in
Chalcis. II, 1594,
Aopuldampb, Scheich in Sa—
fitah. II,
Abdur rare (Abderrah—
man), Scheich in Hebron (1843).
1258.97
’ +
Abdurrahfman, Familie inBei-
Ian. II, 1785
Abedaht, f. Abidät.
'Abeih, Ort im Aklim el Ghurb.
II, 477. 677. 708. 734. — Ca-
puciner daf. II, 799. — dgl.
Aba, Ubeih.
Abefen, Dr., in S.Zudäa. 1, 202.
Abel, feine Todes ſelle bei He⸗
brön. I, 213. — Grab auf dem
Kafiyün. II, 1299. — ſ. Neby
Abel, Kain.
Abel“, Drt in Paläftina. I, 684,
— dal. Abit.
Abelmoschus esculentus,
bei Daleb. II, 1729.
1b Eh) „Gemag der Ein-
feßung. 1,
A ; R} Zauberei.
Abeys (Bauernzeuge), in Ba-
trün verfertigt. II, 588. — dgl.
Abbaja.
a Klofter zu Bſcherreh. II,
Ypgabe, ſ. Steuer:
Abi, f. Ben N. ’f-[uma, Jahia
Ebn A., Ibn N.
Abiad (Abladh, Abyad), f. Dſche⸗
bel⸗, Dſchisr el⸗, Dſchub⸗, Kefr=,
Rahr el-, Ras el A.
Abi — Abu
Abibal —— Hirams Va⸗
ter. Il, 333.
Abida, f. —* 7
»Abldat, Ort im Beläd Sebeil.
II, 578, 748.
Abi el-Lemma (Abulemma),
Adelsgeſchlecht. II, 470. 784. —
f. Benu Abi I- fuma.
Abijah, König * DIR Er631.
Abil* (Abel), f. Ei.
Abila”, en, II, 999. 1278.
Abi ’I-Wodag (?), Fort von
Tripolis. IL, 606.
Abila Lysaniae* (A. ad Li-
banum, A. Phoenices), am
Baräda. IT, 1280,
Abilene, Landſchaft an der Oſt⸗
ſeite des Anti⸗Libanon. II, 1274.
1278 ff.
Abilin (irrig Obellin), Ort in
Galiläa. I, 750. 805. — dgl.
Abit Kodos, d. i. St. Georgs-
kloſter. II, 844.
Abimelech“, König von Öerar.
1, 177..188..189. 190.
abimelch, Priefter in Nob. 1,
10 imeeh, Fürft von Sichem.
640.
—
mann. J, 598,
werde Sohn des Pinehas. 1,
Salomo’s Amt-
Yblah (Abla, Habla), Ort im
Belaͤd Ba’albef. II, 199. 202.
205. 217. 220. — 'vgt. Dbol-
lab.
Ablaf, f. Kasr-a.
Ablution, f. Sandablution.
Abner“*, Sauls Feloperr, fein
Grab in Hebrön. I, 216.
Abot*, f. Jichus ha-A.
'Abrah (Abra), Ort des Aklım
et⸗Tuͤffah. II, 111. 700.
Abrapam*, verkehrt mit den
Philiftern. I, 188. — fein Grab
in Hebrön.. 212. 229,236:
— feine Schlauheit. 258. —
in Sudäa, I, 526. — zu Be-
thel. 534. — opfert ven Sfaaf.
643. — in Sichem. 644. —
auf dem Morija.»I, 707. —
1855
fein Brunnen bei Hebrön. I
218. — Haus in Mamre.
225. 235. — Altar und Bet-
ort in Jeruſalem. 386. 421.
— angeblider Opferplab auf
Seyr (Spordenay) im Anti-Li—
banon. II, 255. — befiegt die
vier forifchen Könige. 261. —
entfagt auf dem Kaſiyuͤn der
Abgötterei. 129, — bei
Doba. 11, 1312. — wandert
nad Syrien. 1332. — an—
geblih zu Haleb. 1735. 1736.
— f. Ibrahim.
Abraham, Baum deg, f. Tere-
7
binthe.
Abraham” (Abrahami N
Sanct, Caftell von Hebrön. I
164, 165. 210. 214. 245.
TEENS: d. i. Hebron. I,
een I, 180.
Abraj Ghuzeh (Thürme von
Gaza), Baftionen von Serufa-
lem. I, 362.
Abraſch, f. Nahr A.
Abrian, f. Ain X.
Abrin, Ort im Beläb el Ba-
trün. II, 749, 1465,
Abrocomug, perl, Felöherr. II,
1790.
Abroſch, f. Nahr A.
Abs, d. i. Rinfen. 1 483,
Abfaloms ©rab*, 1, 470 ff. —
Säule. 471.
Abfar, f. Mefälef al a.
Abfelama, f. Peter A.
Abu (Ebu), f. Beit N. Aſy,
Deir A. Mefch’al, Sbn U.
Abu Ali”, ſ. Nahr A.
Abu Ber, erfter Khalif (634).
I, 56. 11, 1343, — M
Serufalem, 1, 341. —
feines Sohnes.: II, 1060,
Abu EHomfus, d.i Igel. II,
11731:
UN, Stadt in Judäa. I, 564.
Abu Babe, f. Huffein 4. D.
Abud Beg, Gouverneur von
Draib. II, 817.
Abu- Dekel, Mamelude, zerf.
das Rarmeltlofter. II, 718,
1856 Abud
Abu Dis* (Bet Abudifon), Dorf
bei Serufalem. I, 510.
Abu Diafaral Manfur, f
A Manfur.
Abu Dſchaber (aber), Ort
am Nahr edh Dhahab. II, 1694.
Abu Dſcherbo, f. Dſcherboa.
va ** weir, Ruinen in Juda.
AbuEicha, Tabacksſorte. II, 984.
Abu el Abbas, fein Grab bei
Ed Deir. I, 4,
— el äſuad,; ſ. Nahr Abu
Aswad.
Abu el Ferdſch d 1. Weiber-
anbeter. II, 1639.
Abu el Lem’ a, ſ. Benü Abi’l-
luma.
Abu Ferue (d. i. die einen Pelz
Baur Dez. für Kaftanien. I,
as Sir, Dorf in Zuda. I,
Abu 601 — (micht Bogocz), Räu⸗
berchefs in Judäa. I, 547. 548.
549. 830. 831. — als Bez. für
De judäiſche Gedirgslard. J,
—— bei Tyrus. I, 785.
— dgl. Kabr Hairan.
Abu Jerrain, Ort im aleppi-
nifchen Syrien. II, 1705.
Abu Souhour, Höhenzug der
for. Wüfte. IT, 1467,
Abula, f. Hulpäl.
Abulemma, f. Abi el Lemma.
Abulfauaris, f. Ma - Abul-
fuaris.
Abulfeda”* (D.i. Vater, der be-
reit ift, fein Leben für eine.
Geliebte zu laffen), Sürft von
Hamah, Geograph (geb. 1973,
geft. 26. Oct. 1331), fein ee⸗
ben ꝛc. II, 1035 ff. — über
Gaza. I, 13. 64. — Asfalon.
73. 79, — Amalefiter. 180,
— Serufalem. I, 304.
Ramleh. 583. — Kaifariyeh.
604. — Akko. J, 729. 733.
— Affaffinen. II, 30. 966. —
Orontes. II, 165. — Nahr el
Andſchar. 179, — Baralbet.
238. — Saida (beendet feine
— Abur
Geographie 1321). II, 394,
— Beirut. 439, — Byblus.
571. — vor Tripolis (1289).
608. — über Merfab. II,
884. — Laodicea. 926. —
Höms. 1011. — mittl. Oron—
tes. 1053. — Apamea. 1083.
— Antakia. I, 1185. —
Ain el-Fidſcheh. 1294. Tad⸗
mor. II, 1505. — Ma’arra.
1569. — GSermin. 1587. —
—— II, 1616. —
9aleb. 1735. — Amanus-
feftungen. 1810. — Uleran«
drette. II, 1818.
Abul Fetach Mohammed,
Sultan (reg. 1293—1341), fein
Thurm in Ramleh. I, 585.
Abul Hafem (Castellum Bel-
hasan, Blahafent), am Nahr
el Aumwaleh. 1.120)
Abul Hhoffeyn, i. e. Canis
familiaris. I, 485.
atutpeifein, Sohn Dfobeirs,
Ab I Huf, Chriſt in Antafieh.
Abul Masäfen’ (Abu'l⸗ mhaͤ⸗
ſen), Hiſtoriker. II, 223. 1504.
Abulpyharadfch (Bar Hebräus,
Ibn el Ehre), Gregor, for.
a, üb. Baalbef, II, 241.
762
Abuna” ‚ geiftl. Oberhaupt der
abbyffin. Kirche. T, 498.
Abu Näfir, Ehrifti in Nazareth.
I, 740, 746, 153,
Abu Naszer, f. Scheikh A. N.
"Abu DObeidap* (Abu Debeida
el Dſcherrah, Ebu Ubeide, d. i.
Arm Gottes), Omars Feldherr,
erob. Hamah. II, 1033. — Da—
maskus. 1343. — Ma'arrat
en-Nisrin. II, 1575. — Grab
am Orontes. 1089.
Abu Obeida, Autor (vor 1160),
über Tabmor. II, 1506. 1522.
1529.
Abu Reah, dt. Bater der Eſ⸗
fenzen, Tabadsart in Dſchebili.
11,895.
Abu Roh (Ras Mint Romann),
Cap bei Saida. I, 415. |
Abus — Adler
Abus*, f. Yin A.
Abu Sa'b, ſ. Mezra'at A. S.
Abuſchehr, perfiſcher Hafen, Kli—
ma. II, 478.
bu © HeLeh, Herrfcher in Bini
Aly. I
Abu Sgerit Noſif, Drufen-
fheich in Keftin. II, 1574,
Abu Shod, d. i. Stachel⸗
ſchwein. II, 1731.
Abu Shufdeibin, Ort in Ju—
däa. 559. 560.
Abu — Ort in Ober-Ga—
liläa. I, 782, 806.
Ubufimbel,
von. I, 523.
Abu Taber, ECommandant von
Hamah. IL, 1033. — vgl. Huf-
fein Abu Daher.
Abu Wair, Dorf bei Jeruſa—
lem. I, 465.
Abu Zabüra, Küftenfluß in
Saron. 1, 589. 597.
Abu Zueid (wol * N),
Scheikh, fein Grab.
Abu Zureif, der eläufing,
zus 1, 4311.
Abyad*, f. Abiad.
Abyffinier* (Aetpiopier),_ in
Gaza (1483). I, 55. — in Je—
ruſalem. T, 198 ff. — ihr Klo—
ſter daſ. 508,
Acacien* (Mimofen, Sumt,
Sunt, Mimosanilotica Forsk. )
im Wadi Sumt. I, 118. — fi-
banon. II, 513. 684.
Acal, ſ. Khan el-Aal.
Acanthus*, in Esdrelom. 1,694,
Accaron, d. i, Alto, r 727.
Acchar, Nahr A.
Acco, ſ. Akko.
Acer, f. Ahorn.
Acerbas, tyr. Priefter. 11, 328.
Achab aren (Akhbara, Achbara,
Acharaba), Felſen der, Feſtung
a es Galiläa. I, 687. 759,
MB ensr= f. Tell el.
Ahämeniden. II, 387.
Brasiad, f. Ahasja
Achat, im Anti⸗ — II, 266,
— in der Cafiotis. 887. — am
Ladikieh-Strome. 904.
Ritter Erdfunde XVII.
*
Papyrus-Rollen
1857
Achbara, ſ. Achabaren.
Achchahba (vie au Feſtung
von Haleb. II, 1736.
Acheldama, . Haleldama. J,
464.
Achif, ſ. En A.
Achillea micrantha M.B. var.
B. sulphurea Dec,, santo-
lina L., trilingulata C. H,
Schultz. Bip,, bei Haleb. II,
1716 — 1720,
Achilles Tatius, üb, Tyrus.
II, 338, — ‚Sivon. 390.
Ahinadab, Salomo’s Amt
mann. 1, 683.
Achis, König von Gath. I, 132,
Achit, f. En Achif.
Ahlab, f. Anelab,
Kamen (2 (Ahmet), f. Dfehindar
Ep
Ahmed, 9— von Damask
(1634), II, 104
amp mir. in Saida. II,
agmer Aga, Janitſcharen-Chef.
Achmed Aga Abd el Kader,
Mutefelim von Kalaat el-90-
waby. II, 983,
Ahmed Aga es Swaidon,
u von Banias. I,
Ahmed Dſchezzar, f. Dſchez—
zar Paſcha.
ie Sebour, Rafairierchef.
I
Achmed — Chefin Bah⸗—
luͤliyeh. I,
Acho, ſ. — *— 728.
Achfa, Chalebs Tochier. J, 152.
Adhfapp (Achſchaph, Acfaph, Ac-
— i. Täuſchung, Zauberei.
Achſ aph, kanan. Königsſtadt an
der Grenze an Afcher. I, 778,
807, 812
Achſib Achzib, Acfib, el Zib,
Hisn el 3,, Siffn el Zeib, Ee—
dippa), galil. Seeftadt. I, 14.
18. 682. 776. 778, 780. 803.
804, 806. 810, 811,
Aferbau* der Philiftäer. 1,
191. — in Bethlehem. 290, —
Bbobbbb
1858
ſchlechter, im Gebirge Judäas.
I, 549. — im Libanon. II, 211.
— Dfhebel Machmel, 297.
— in Kaſchheya. 655. — im
Drufengebirge. 681.
Aderbau- Inftrumente, im
tibanon. 11, 516,
Aderboden, in Syrien, ale
Grundeigenthum der Regierung.
wderpant", in Syrien. I. 129,
Acraba, in Paläftina. I, 531.
Aerabatta, Toparchie Judäa's.
I, 562.
Acrad, ſ. Akrad.
Acre*, f. Affo.
Acfapp, ſ. Achſaph.
— a Täufhung. I, 812.
Actinolema eryngioides
Fenzl,, bei Haleb. II, 1719.
Actinolithen, im Cafius. I,
1130; .
Adacha, Stadt in Palmyrene.
II, 1458.
Adada, Drt der fyr. Rüfte, | T,
1458.
Adam, fein Gebursort u. Grab
zu Hebron. I, 212. 244, — auf
dem Raftyün. Il, 1299, — zu
Damasf. 1, 1332. — ſ. Em
el A., Keniſah A., Kefe N.
Adamana, Ort der for. Wüfte,
II, 1457.
Adamnanus*, Abt von Jona.
I, 228. 234. 744,
Adana (nicht Adſenat), Ebene
u. Grenzfefte von Eilicien. I,
905. 985. 1810. — Diſt.
1779. 1835.
Adar*, ſ. Atharoth A.
Adäreh, f. Adrä.
Adarin, Drt der ſyr. Wülte.
I, 1457,
Abi'l A, Bir A,
A’das, f.
Addas.
d, i. Linſen. 1, 220.
ſ. Dſchebel
Adas*,
Adäthir (Adater),
A.
Addas, f. Deir el A., Adas.
Addifon”, Ch., in Palmora
(1835). 1L, 1433, 1452,
Acker — Ado
-Adonija,
Adein, Familie in Hamah. U
1045,
Adeiſeh, ſ. Ras el A.
Adel, ſ. Ariſtokratie.
Adelon, f. Adluͤn.
Adeß, ſ. Bir Adas.
Adet, ſ. Mhenneh ibn W.
Adhwa, f. Tarik el a.
Adic (Adijep), f. Rahr N.
Ad’ilan, f. Debir.
Adim, f. Jon el A.
Adiman, im Libanon. 11, 667,
Adjar, in Judäa. I, 68.
Adjul,f. Tel el. ]
Aplan, f. Adlün.
Adler*, in der for. Wüſte. II,
1470. — el Amf, 1645.
Adlerfeulptur*, in Ba'albek,
Palmyra. II, 248.
Suleiman. 962%. —
hia. 1159, — Kinnegrin.
1598:
Adluͤn (Adlaͤn, 'A'deloun, Ad—
nün, Adnou, Seugnerie d’Ade-
lon, Mutatio ad Nonum sc.
lapidem), Stadt in Phönicien.
11, 71. 320 ff. 361 ff.
Admedera „ſ. Kuteifa. II, 1457.
Adna, ſ. EI '»Arkuͤb el a., El
Gharb el a.
Adnün Sage ſ. Adlün.
Adon, Adoni, d.i. unfer Herr,
II, 554. Ä
Adon, d. i. Blut. U, 58.
Davids Sohn. 1,
445, 446,
Adonim-fhä, f. Bel BI a:f
Adonis (einheim. Hadad), Got
der Gibliter. II, 56. 58. 59, 61.8
— dgl. Baal Kronos, Diony- |
ſos, ie Sol.
— aestivalis L. var, pal-
lida Boiss., aleppica Boiss,
n.sp., b. Haleb. il, 1715. 1716,
nn nis feft, in Phönicien, II,
52.
Adonisfluß, ſ. Nahr Ibrahim.
Adonisröschen (Adonis ae
stivalis L.), am Nahr Ibra—
him. 11, 553,
Adoni Zedek*, König von Je—
rufalem, I, 105.
Adoraim Adora), f. Dürs,
Adra — Age
Adra, Dorf am Dfehebel Sali-
hija. II, 265, 1307, 1311. 1471.
— vgl. Beit U, Beit Sacher
el A., Merdſch a
6 die Ein—
wohner von Palmyra. II, 1496.
Udrichomius“', üb, Arpfit (vor
1585). I, 617.
Abfchaäm,f. Wadi el A.
— (Adſchaltuͤn, "Njel-
tün), Ort in Kesrawan. BR
912. 746,
Udſchlun“*, f. Wadi A.
ion? (arab.), d. i. Chamä—
leon, I, 796.
Idfenat, f. Adana.
(dummim*, Anhöhe in S.Pa—
läftina. 1, 510,
le flatt ä yon den Karäuni aug-
geſprochen. II, BER,
leacus, Sag e. I,
bil Abel), ' —* Wely A.
lebutius, Feldherr. J, 686.
legidius-Kirche, zu Serufa=
lem. I, 457.
legilops ovata
Il, 639. — Anti - Libanon, II,
1277. — triuncialis L., bei
Haleb. 1717.
legypten*,
thbum. T, —— Purpur daſ.
644. — Glasftoffe (Natron)
7128. — Ausfuhr nah Syrien.
631, 1397,
7 aypter* ‚ in Gaza. I, 49.
(1483) 55. 498. — Folonie in
Crocodilopolis. 613.
egyptiſche Bauart', in Gaza.
1, 47. — Palmyra. I, 1542.
— Säulen ꝛc. in Phönicien. I,
7195. — Fakra. II, 519. — Arka.
809, — GStele mit Hiero⸗
glyphen bei Adlün. 363. —
Königsbilder am Nahr el- Kelb.
I, 435. 531 ff. — Münzen in
| Antioia. 1196. — Todten—
cultus in Palmyra. 1500,
Kegpptifche Steuerverwal-
Bi in Paläftina (—1841).
19
Kelan, f. Allan.
* im Libanon.
heliaCapitolinaHadriana,
Di. Ba I, 58. 331. 428.555.
Grenze im Alter=
1859
Aeneas, in Lydda. I, 551.
Aequora inilexa u. granosa
Ray, bei Alerandrette. IL, 1782.
A anes, Ahne des Odenathus.
1540.
— 9 ‚ aus Damask in Kho—
raſan angefiedelt. II, 1386.
Aesculap, vgl. Asklepios
Aethionema cristatum De.,
heterocarpum F. et M,, bei
alle Hl, ae 66 1721,
et iopier ‚ I. Abyffinier.
Afamia, f. Kalla a.
Affan*, f. Ben.
Affo Bil (Siris, Asphodelus ra-
mosus?), am Dfehebel ef Ar-
ba’ın, I, 1071. !
’Afir*, f. Amir.
Afiyün, f. Tell A.
Afka, 1. Aphaka.
Aframia Castellum, DB i.
Hebrön. I, 214.
Africus, Wind. I, 59. 600.
Afrikaner” PR Moghrebin.
Afriminerra, Ort in N.Sp-
rien. II, 1566.
’Afrin Sin) f. Nahr 9.
ars,f. €
une, d. A aahteh. I, 642.
Aga’, f. Achmed-, Coffum-, Fä-
rig=, Hafiz-, Hayder-, Moham-
med=, — 2* — Muftafa- A.
Agila, f. Yagara.
Agai, ſ. Aja.
Agalicpur, —— am
Rhoſus. II, 1823,
Agat, f. Achat
Agathangelus,
II, 1549.
Agathemerus, über Myrian—
dros (300 J. n. Chr. Geb.). II,
1815.
Agathias,
437.
aus Nbila.
über Berytus. II,
Agave (amerifanifche Aloe),
fehlt in Paläftina und Syrien.
I, 580
Agawid,f. EM.
Agazaren mons, verftünt-
melte Form für Garizim. 1,
647.
Agedat, Beduinen in Syrien.
II, 265. 1028. — ſ. Akeydat.
Bbbbbb2
1860
Agemi, Giovanni ‚ Maroniten-
priefter zu vr Dſchun (ftirbt
1784). II
Agenor, Sal der Ty-
rier. II, 322. — fein Sohn
gründet Rhoſus. 1813,
Agenorium, Quartier von Ty-
rug. 1, 322. 337.
Agerfullonis, ſ. Walkerdenk—
Agha (Aga), ſ. Faͤris N.
Aghaſſi, ſ. Keifetun A.
Aghatic, f. Duz A.
Aghmid (Agmid), Ort im Aklim
el Arküb od. el Dſchuͤrd. IL,
#705. 709.
Aglibol (Deus Lunus), in
Palmyra. II, 1550.
en befeftigt Serufal. ꝛc.
422. 602. — erweitert Be—
— II, 434. 435. — in An—
tiochien. 1168. — vgl. Hero—
des A.
Agrippias, ſ. Anthedon.
Agrippinensis vicus, zu |
Antiochia. II, 1168.
Agrumi*, zu — TI, 1711.
Aguß (hebr.), d. i. Chamäleon.
I, 796.
Ayab*, König Israels, auf dem
Karmel. I, 706. — va. Ain A.
Ahas (Ahaz), König (reg. 741 -
726), fein Grab in Serufalem ꝛc.
I, 356. 389. II, 328. 1339.
Apasjiah*, König. I, 124.
DE (Achlab), Stadt Affers.
14. 18
Apktud, Bater Baena’s. I, 672,
Ahimaaz, Salomo’g Amtmann.
I, 683.
Apiman, Rieſe. I, 213.
Ahis, goldenes Kalb. 1.453):
Ahbmar*, f. Deir el-, Dſchebel
el⸗, Merdſch el A.
Abmed*, f. Ahmed, Hadſchi-—,
Takievdin-, Wadi A.
Ahmed, Drufenfamilie in Kefr
Nebra. II, 88.
Ahmed Dſchezzar, f. Dſchezzar
A.
aſch
ia Ibn Ma’an, Entel
Fachreddins (fl. 1697). II, 734.
Apmediye, ſ. Medrefet eL A,
Nilamenes, in Palmyra. 1
1527.
Age — Ain
Ahorn, im Libanon, I, 791. I
154, — (Acer platanoides L,)
in Haleb, 11, 1714, 1726.
Ahoton, Stadt. I, 101,
Ahoul, E Gebel A.
Ahſin (Affin), Dorfim Dſchebel
el Arba’in. II, 1057, 1063, 1064,
Ahfy, f. Rahr el Aſſy.
Ahmwar (?), T- Medi el A.
Ai*, Stadt in Judäa. I, 525 ff,
533,
Aigää, f. Cap Negro.
Aiha*, im Anti-Libanon. II, 286
Aijun el Ombaref, Duelle
bei Haleb. II, 1724. 1725.
alien. f. Schell Aal. :
Ailom, f. Ajalon. I, 123. 544,
Aimath, f. Hamah.
Aimerte, Patriarch (1180). UI
774,
Ain* (el Ain), Ort im Beka'a
7. II, 158. 164. '167. 17
174. 221. — vgl. Ras el AS
Wadi el A., EI Ghumein. |
'Ainäb, f. in Anab.
in Abrian, bei Palätyrus, 1
98.
Ain Abu Attuf, im EI Ghat
II, 1087.
Ain Abus*, Dorf in Samaricd
— J |
Ain Afka, d. i. Duelle vo
Aphafa. II, 557. 567. |
Ain Ahab, im Libanon. I, 51,
Ain Ainub, f. Ain Anab.
Ain Aldjerra (Ain al Gjarr
Garra, Dſcharr, Jurr, Aainc
Garri, Anjar, Amegarra, An
garra), Ort im Befa’a. II, 12:5,
180. 227. 228. — vergl. A
dſchar.
'Ainan, Ort im Aklim el Ghur
1, 708.
Ain Anab (Anüb, Ainab, AZ
nub), im Drufengebirge.
149. 675. 676. 707. 708. -
vgl. Nanab.
Dorf in Judäa.
Yin
530.
Ain Ar Cotinete, Ainnete, Nul®
bed Ain Eaty), Eiſenſchmel
And — Aline
im Libanon. IT, 153. 190. 191.
292. (Höhe) 296. 301. 766.
fin Bahr, f. Ain el B.
lin Bäl, im Aklim eſch Schüf.
II, 703.
in Baräda, im Anti-Libanon.
1I,. 1275.
in Beit ed Dihanne* ‚im
Dſchebel Heifch. II, 1323.
inbel, Ort im Libanon. IT,
674. |
in Berdep (d.i. kalter Brun—
nen), bei Safa. I, 802. — vgl.
Ayun el B.
inBefaba, im Drufengebirge.
II, 675.
in Bettyakhom, im el Ghaͤb.
II, 1072.
in Bisra, im Libanon. II, 108.
113.
(in Bmär’ia, Duelle im Li—
banon. 11, 94.
in Burday (Bourdayz Berei-
tan?), im Beläd Baalbef. II,
221. 270.
in Burghuz, f. Nasr A. B.
in Chebrian, bei Jeruſalem.
I, 512.
in Dära (Darah), Bezirk im
Aklim el Arküb od. el Dſchurd.
II, 705. 718. 719.
in Deräfit a. -Daräfil), im
Aklim es Sahhär. 11, 706.
in Dhahab (Goldbrunnen),
im euphrat. Syrien. II, 1695.
in Diamal (Kameelbrunnen),
am Nahr Herdawil. I, 781.
799. — vgl. Ain Ghabata.
in Dſchaafur, d. i. Quelle
des Zollhaufes, in Phönicien.
I, 808. — vgl. Ain el Scan-
derun.
lin Dſchüfar, bei
‚11, 1086.
(in Dulbep, am Nahr Zbra-
“him. II, 569.
lin ed Dilbeh, am ob. Nahr
Beirut. IT, 469.
A ed Dirweh, in Juda. TI,
lin Efdfchur* „ im Anti-Liba—
non. 11, 309,
linegarra, f. Ain Aldierra.
Apamea.
1861
Ain el Afoon, im Cafius. II,
1117
Ain el Akaba, in Judäa. I,
535.
Ain el Alya (d. i. der obere.
Duell), in Judäa. I, 531. 532.
Ainel Andfhar, am Anti-Li—
banon. II, 239.
in el Antiyeh, im el Ghaͤb.
11, 1073.
Ain el Aſal, in Nablus. T,
638.
Ainel Bahr, Drt im Beka'a.
11, 190. 191. 228. 555. 558.
Ain el Baidha, am untern
Drontes. IL, 1096.
ns el Bed, f. Makta ain el
d
ed.
Ain et Bukhara (Duelle der
Kup), im Libanon. II, 560.
Ain el Buraf (Buräk, Barek,
Backwock), bei Ornithopolis.
II, 181. 358.
Ain el Chadra, d. i. grüne
Duelle, am Baräda. II, 1292.
le ie: Didbarr, f. Ain Ald-
im ei Embarfep, Zufluß des
el Mutkh. II, 1692
Ain el Ferdig, im Aklim el
Dſchurd. II, 709.
Ainel Fidſcheh* (Fidſchi, Faidja,
Figat), bei Damascus. TI, 264.
1183. 1289 ff. 1292. 1294. 1303.
1309. 1326. 1350. — Waffer-
leitung nad Palmyra. 1533.
Ain el Frary, am Nafairier-
Gebirge. II, 880.
Yin el Gaafar Scanderun.
I, 808.
Ain el Garra, f. Ain Aldjerra.
Ain el Habis GJohanneswüſte),
bei Jeruſalem. I, 512 ff.
Ain el Hadéd (Duelle des Ei-
fens), am Libanon. II, 290.
Ain el Hager, am Libanon.
II, 111.
Ain el Haiyeh (Hye, ol Hajeh,
Ainol Hai), die Schlangenquelle
bei Arvad. II, 855. 857. 859.
860. 921.
Ain el Salazön, Dri im
Aklim el Dſchurd. II, 710,
1862
Ain el Hamerah, d. t. röthe
Duelle, am Ras el abiadh. I,
808.
Yin el Hamou, Drt im Liba—
non. II, 86.
Nin elSarämiyeh, in Zudäa:
I, 627. 629. 631.
Ain el Haramy, am Caſius.
1141197:
Kin el erh Dorf im el
Ghaͤb. II,
Ain el — Ajun tut (9,
Duelle des Barada: I, 272.
Ain el Hye, f. Ain el "Haiyeh.
Ain el Zafimün, im Beläpd.
Sebeil. II, 749.
Ainel Jurr, f. Hin Aldjerra.
Ain el Kabu, am Dſchebel
Sanin. II, 519.
Ain el Kanterah, in Phöni-
cien. II, 81.
Ain el Kems, bei Safttah. I,
831.
in et ge re Rafairier-Ea-
e
Ain * —— im Ghab
II.
Ain ———
banon. 11, 597.
Ain el Kibritiye Ed i. bie
fhmweflige), zu Palmyra. 1
1531.
Ain el Kum (Alcome, Cholle),
Ort in der ſyr. Wüſte. 1441.
1458.
. el Lebben, f. Neba el
im de
bn.
Ain elluzeh (Mandelquelle),
zu Jeruſalem. J. 444.
Ain el Mäfftr, "Dorf im Liba=
non. IL 87.
Ain el Mef’feh (Messen,
a, Baräda - Arm. II,
din * Miſcherfi, ſ. An el
Mufchairifen.
Ain el Morara(?), Dorf im
Näfairier-Gebirge, II, 962.
Yin el Mufchairifen (Mi-
at Miefcherty), in Phöni-
cien. 1, 807.
Ain el Radir (Eifenguell), im
Libanon. II, 561.
Ainel — Aines
Ain eſch Schems, Quelle bei
Ain el Dabon, Rio daf.
Il, 792.
Ain el Razi, in N.Syrien. II,
1658.
Yin el Scanderun, am Ras
el abiadh. I. 814. — vgl. Ain
Dſchafaar.
Ain el Telle, bei Aleppo. II,
1724
Ain el Tini, in Syrien. II,
1560. — vgl. Ain et Tiny.
Ain —— bei Byblus.
II.
-
Min Titsiks zu Damascus.
1, 1348.
Ain Embery, Duelle und Fluß
im Anti-tibanon. II, 285.
Ain en Nahäs, d. i. Kupfer>
auell, im Anu⸗ Libanon. II, 282.
Ain en Nakhleh, phön. Küften-
fluß. II, 82.
Yin er Rummäneh, im eg
et I Aklim el Ghurb. il,
in Era in Esprelom. I, 700.8
Husn Suleiman. II, 963.
vgl. Ain Schemſch.
Min efh Scherkiyeh, im Na
fairier⸗Gebirge. II, 919.
Ain eſch Schufäf, Refidenz in
Bini Aly. II, 981.
Ain es Sapib, d. i. Duelle ded
Freundes, bei Menin. II, 1428.
Ain es Safar (Zuderbrannen),
in N.Galiläa. IT, 815.
Yin es Schefa, f. Hammam
es Schefaͤt.
Ain es Sifſafeh (GSifſaf,
Suffäf), Ort im Aklim el Mein,
11, 132. 145. 711. 831.
Ain eg Sindiyaneh, f. Deu
Seid Enniah. |
Yin es Suffäf, f. Ain es Sif:
fäfeh.
Min es Süf (e8 Sumeijan
el Simenanijjeh), Marktort n
eſch Schuf. TI, 98. 116.
Yin es Suffär (Suffur,
farr), im Nafairier - Gebirge,
II, 915. 916. 950. |
Ain es Sumweirah (Effuire),
im Befä’a, II, 308.
Ainet — Aint
Ainete, f. Ain ta.
Ain et Tahuͤn, Duelle des
Nahr Gumfeh. II, 852.
Ain et Takeh (Tat), im el
Ghaͤb. II, 1074. 1075.. 1080.
1086.
Ainet Tannür, in re
II, 840. 1005.
Ain et Tineh, Dorfim Dfgub-
bet Afäl. II, 1426. — fd. f.
Ain et Ziny (Ettein), d. i. Fei⸗
genquelle, am Naſairier-Ge—
birge. II, 880. 881. — vergl.
Ain el Zini.
Ain Farafs, in Judäa. I, 167.
Ain Fidſcheh, f. Ain el 5,
Nin Gannim, f. Engannim.
Ain ern Drti im Sahil Ath—
tith. I,
Ain ——— (Ain Djamel?),
am Nahr Herdamil. I, 781. 786.
799. 800. 801.
Ain Hannina (Philippsbrun—
nen), bei Serufalem. I, 512.
Nin Harämiyeh, f. Ain el 9.
Yin Hauwar (Hawar, Hawra,
Hör, Wadi el Haura), Duell-
Arom des Barada. II, 272. 273.
273. 1275. 1276. 1318. 3
Ain Heiruna, f. Wadi 9.
Ain Hör (Blatanenquelle), DAL
Ain Hauwar. II, 1276.
Yin BR es im Sahil Ath-
lith. 1,
Ain — im el Ghäb.
1074.
Yin Falo, f. Yin Yalo.
Yin Sprabim, bei Zortofa. II
879.
Ainim (eontrah.
Duellen. I, 196.
Yin Kaböl (2), früher. Name
für Ain Aldjerra. I1, 184.
Ain Ranyah (Kanieh), f. Ain
Kunyeh.
Ain Karim, d. i. Johannesklo—
fter. J, 512. 513.
Ain Karim, Traubenaut. I, 513.
Ain Keleydyn, im EI Ghäb.
11, 1072.
Anim), D. i.
AinKeretin, in Judäa. 1,155..
Ain Kefur (Kur), Ditim Ykfim
el Ghurb. ;H, 708.
1863
Ain Kondef, bei Serufalem.
I, 512.
Ain Kunyeh (An Kanyah, Ka-
nieh), im Aklim efh Schuf. II,
94, 282. Br
Ain Kydrip, f. Near 8.
Ain Mahüz (Rabe), an der
phön. Küfte. II, 550.
Ain Mathür, . Amatuͤrah.
Ain Mettebet (irrig Ain Mer—
— in Ober-Galiläa. I, 786.
Yin 5 ſ. Mezbud.
Ain Moſſof Wadi Muſurr?),
in Juda. I, 167.
Ain Raͤena, am Dſchebel San—
nin. H, 19. 192.
Yin Neba’ el Faluͤj (Nebae
el Faludſch), im Anti-Libanon.
11, 308.
Ain Neibi’a,
Dſchurd. U, 710.
Ainnete, f. Ain ta.
Ainol Hai Gajeh), ſ. An el
Haiyeh.
Ain Safra, ſ. Ain Säfrah.
Ain Scheich Dſchuban, in
ei Ghaͤb. II. 1087.
Ain-Schemſch“* (Sonnenquell),
bei Beth Semes. I, 119. —
vgl. Ain eſch Schems.
Aın Semes, 1. En Semes.
Ain Siffäf, f. Ain es Siffäfeh.
Ain Silwän, ſ. Siloah.
Ain Sinia, in Judäa. I, 628.
Ain Sitti Mariam, f. Ma-
vien-Duelle.
Ain Söfar, im Übansn. I, 90.
Ain Süfrah (Kun Sufra), im
Dſchebel el Arba’rın. II, 1067.
1071. 1072.
Ainsworth, W., über die geo—
Iogifhe Natur des Gafius, I,
1129. — Rhoſus. 1813. — %o-
nas= Pfeiler. 1828. — Amanus.
1837.
Aintab (Hamtab), Stadt in
N.Syrien. il, 1682 ff. — Einw.
11, 1769.
Nintabi, Iudenfamilie in Ha—
leb. 1766.
ee ; Dorf am Nahr Ka⸗
diſcha. I, 662
im Aklim el
1864
Ain Teraͤz (Ziräz), im Aklım
el Dſchurd. II, 709.
Ain Thüra (Taͤrah, 'Antuüͤrah,
Notre Dame d'Aynthoura), Ort
und Kloſter im Kesramwan. II,
526. 594. 745. 757 ff. 765. 791.
792. — Lazariften daf. 799,
Ainthära Li-l Mourfalin,
Maronitenkloſter daſ. II, 792.
Ainub, ſ. Ain Anab.
Ain um ed Derajs, d.i. Mut-
ter der Stufen, Marien-Brun-
nen. I, 452,
Ainun, f. Beit U.
a Mitot, im el Ghab. H,
Yin Barata, f. Ain Warkah.
Ain Ward (Rofenquelle), im
Libanon. I, 285.
Ain Warka' (Warafa), Maro—
nitenflofter im Kesrawän. II,
551. 746. 761. 792. 794.
Ain Wazeih (Mezeih), im en
el Arküb oder efh Schuf. I
703. 705. — vgl. EI Reich.
Ain Wuzeib (Waynozeih), im
Libanon. II, 98.
Ain Jaküty, im Libanon. II,
94.
Yin ug (Jaͤlo, en
nen), Dit und Thal im
Stamme Dan. I, 92. 123.
428 542 5121: B13F 543.
544. — vergl. Ajalon, Neph—
thoa.
Ain Jebrüd*, in Judäa. 1, 559.
(Höhe) 626. 627. 629. 631.
Ain Yentlo (Meithelün?), im
Anti-Tibanon. II, 279.
Yin Sn f. Ain Zehalta.
Ain Zarbah, Ebene am Ama—
nus. II, 1837.
Ain Zebde, f. Ain Zibdeh.
Ain Zehalta (Zahalteh, Za—
ohalta, Haym Zehalte, Ani—
zelta), im Aklim el Arküb. I,
86. 88. 208. 676. 705.
Ain Zeitun (Ajin Seitün), in
Galiläa. I, 772. 796.
Yin zibdeh (Ain Zebde), Ort
im Befa’a. II, 218. — vgl.
Zebdy.
an Gott. II, 63.
Ant —
Aithaͤth (it), a im. Aflım
Au
Aloavns, d.i, Herennianus, II,
1546,
Aiſcha (Mutter dev Gläubigen),
Frl in Damasf, II,
—— f. Gtham,
Aitäth, f. Aithäp.
Aitenyt, f. Aithenit,
Ait es Salib, d. i. Feſt des
Kreuzes. II, 197.
el Ghurb. II, 477. 708,
'Aithendt ——— Ort im
Beka'a. II, 94.
Aity Aita) — * Anti⸗ Liba⸗
non. H, 189. 219. 279. 260.
Aitu, Dorf im Libanon. II, 657.
Aiyafch, ſ. Dſchisr el Abyad.
ee Dit im Dſchebel Affär,
II, 814
Aihun, 5. Wadi Aiyun.
Aizoon hispanicum L., bei
Haleb. II, En
Aja (Agai), Mt, 587;
Ajaba, N Bet Iba.
RANaäadlah, Hügel bei Akko. I,
730.
Aal, Sf. Wadi el A. |
al 0 n* (Ailom), Thalin Zudäa,
I, 105, 123. 524. 544, — vol.
Yin Yalo.
Ajam?*, f. Wadi el Adfıham.
Ajan, f. Ayan.
Ajas, f. Aigää.
29 Ort in Paläſtina. 1,
— Chriſt in Majumas. I,
62.
»Ajeltuͤn, ſ. Adſcheltun, Mar
Muſa A.
Afin Seitün, f. Yin Zeitun.
Aijeh, Dorf in Samarien. T, 671.
Ajiubiden, f. Ajubiven.
Ajjür (Ayour, Aadjour; Gath?),
öſtl. Grenzdorf von Philiflaa
I, 91. 92. 116. 166. 167.
Ailan, f. Eglon.
Afoon, Sf. Ain el I.
Ajubiden* (Eyubiden). II, 957,
— in Hamah. 1037.
Ajubidifhe Araber, d. i
Druſen. II, 733. — Kurden,
im Dfihebel el Batruͤn. I, 716,
Aju — Al
Ajuga glabra Benth., bei Ha—
leb. 11, 1720. — tridactylites,
bei Hebrön, I, 219.
Ajun (Ayun), f. Ain el Hatora
Ajun.
Ajun es Sapib (irrig Sabib),
Brunnen in Samaria. I, 595.
396. 709.
Afa (Akka), f. Dſchebel Nafai-
riyeh, Kefr I.
Akab, ſ. Kefr I.
Afaba, f. Hin el A.
Afaba.el Meszaliha, Berg
des Libanon. II, 597,
Afabep, f. Dfabi.
Afabet ei Khokh (Prlaumen-
paß), Paß im Anti-Libanon. I,
274._1275.
Akademie, f. Medreffe.
Akaü, f. Dſchisr el I.
Akaili, f. Nedſch el A.
Akaleiſis, aus Palmyra. II,
1541.
„Akbaea, am Libanon. II, 71.
Akbär, f. Allahu A., Nahr el}.
Akbara, f. Achabaren,
Afberin, f. Tell a.
Akbut el Tefiyyeh el Scha—
hahtra, f. Hospital der Helena.
Ak Dejavin, Tell daſ. II, 1667.
Ak Denghis (türk), d. i. wei
Ber See. II, 1617, — f. An—
tiochia⸗See.
Ake, f. Affo.
Afeydat, arab. Stamm im
Dichebel el Arba’ın. II, 1071.
— f. Agedat.
Athbara, f. Achabaren.
Afhdar*, f. Nahr el A., Tell el
Akhdar.
Akhmar, — a el Ahmar.
Aril*, f. Offäl.
Afir* — Akkaron), Stadt in
N.Philiſtäa. I, 8. 66. 85. 91.
122 ff. 172.
Akka (Aka), f. Kefr X.
urtap*, f. Kefe.
Akkaͤr, Ruinenftadt in N.Phö—
nizien. II, 815 ff. — ſ. Belad
U, Dſchebel X., Dis N,
Dſchurd A., Nahr I. |
Altaron (grieh.), d. i. Alir,
. Efron. 1,123.
1865
Akkof „Oo, Ake, Aere, Accon,
St. Jean d'Acre, Ptolemais,
Tholemais), phön. Küftenftabt.
Il, 14. — von Moslemen er—
obert (1291). 616. 725 ff. (Ety-
mol.) 726. 776. 784. 796. 803.
810. I, 47. — Bai von. I,
721 ff. — f. Sablon d'Acre.
'Akl, ſ. Scheikh el ’A.
Allan el Medſchdel, Steuer.
26.
Atlam el mirijjeh, d. i. Re—
gierungsmonopole. 1, 826.
Aflım Iklim, von Elima), nt
Peak Didcefe. II, 462. 696.
urn Dſchezzin Seszin), *
Belaͤd eſch Schhüf. II, 97,
715. — dgl. Hariz.
Aflım el 'Arküb, Diftrict des
Belad efh Schuf. ER: 698. 705.
Aflım el Charnub, f. Aklim
el Kharnub.
Aflım el Dfhurd (Zurd), Di-
ſtrict im Beläd eſch Schüf. I,
689. 709,
Aflım el Ghurb vera et
Zahtany u. — el Fofäny, d.i.
das untere und obere Ghurb, .
ebend. II, 460. 698. 707.
Aflim el Re srawan, f. Kes—
rawaͤn.
—— el Kharnuͤb (Charnub),
d. i. Johannisbrotland, im Be—
eſch Schaͤf. II, 698. 701.
—5 el Manäfıf (Mufatta
el M.), ebendal. II, 672. 698.
9, 704.
m el Metn, ebendaf. II,
SR (Oremap): 542... 710. er.
xtcım eſch Schüͤff, ebend. II,
ram efb Shumar (Mofe-
thaat Aklim eſch Schömar),
Diſtrict der Metämwileh. II, 69.
82. 96. 316. 702.
Aflım es Sahhär (el Schah—
har), Diftriet von Belaͤd eich
Schüf. II, 698. 706.
Aklim et Tuffah (Sflim et 2),
d. i. Apfeland, Diftriet von
“
1866
Belaͤd eſch Schüf. II,
700. 715. — vgl. Gba.
arlıim Je zzin, ſ. Aklim Dſchez⸗
zin.
7 9 i. Weiße, Druſenſecte.
— Dit im Muneitirah-Di-
riet. II, 750. — f. Ard N.
Ama D agh, Amanusfette.
(Böhe) II, 1802. 1803.
Ako“, |. Akko.
Akra', f. Dſchebel A.
Akra, Hügel, Stadttheil von
Jeruſalem. I, 400. 404. 406.
Afraba, Dorf der Ghütha. II,
1308. 1422. — vgl. Ncraba,
Nahr I.
Afrabany, f. Nahr A.
82. 698.
Tune, * an der Grenze Ju: |
da's.
— ii Vechebel A.,
Afrad
Nie, ” Akko.
Afreba (Scorpion),
Akraba.
Hösn el
ſ. Nahr
Akrout et Takoun (Kurati⸗
yeh?), in Philiſtäa. I, 166.
Afrut, Ort in Ober- Galiläa.
T, 773.
Alfa, f. EIN.
Akſin, ſ. Ahfin.
Akſonkor, Feldherr. II, 1672.
Aktandt, Dorf am Nahr ez Za—
haräny. II, 81.
a ‚Yoseph), ob Ach⸗
ib? J,
Aktſch ai, dor bei Alexandrette.
Ir, 1845.
Akuͤra (irrig Alcoura, Aleura),
Dorf im Belad Batrun, Je—
beil oder Muneitirah. 11, 556.
558 — 561. 749. 750. (Eifen-
ſchmelze) 766. — f. Wadi N.
Ala, f. Dſchebel el A., EI 'Ar—
fub el a, Ei Sharb el a.
Aladſche, Seidenſtoff. II, 1390.
Alaid, Burg. II, 907.
'Alaͤk, di. Bfutigel. I, 826. —
vol. Ailat.
Alakrad, ſ. Hösn Akrad.
Aal, % Sced A.
Alalis, Stadt am Eupprat. II,
1456.
Akl —
Ale
Alam, f. Ai Ben A., Beit U,,
Via dolorosa.
Alamac, d.i. el Amf. ı1, 1616.
Alamät, f. 7%
Alamatha, Stadt am Euphrat.
IT, 1458.
Alamunbar, arab. Fürft. II
15994.
Alamut, in Dilem. II, 966.
Alarixa, d.i. EI Arifch. I, 582.
Alarzi, J. Erez.
Alatir, ſ. Ibn al Atyr.
Alatroun, f. Lätrön.
Alatın, f. Haran Ai ibn U.
a Custodia, f. Alba Spe-
ut Bataı, ob Leimun-See? 11,
301
“Alba n efe 2 ——— des Emir
Beſchir. II, 681.
Ehriſtenthum daſ.
Alb rn y
Albara, Albaria, ob El Bä-
ra? 11, 1058. 1064.
Alba Specula (A. Custodia,
Candida C., Blanche garde),
Gaftell auf J — es Säfleh.
I, 92. — ſ. Tell es Safieh.
Albertus Yquenfs, über das
Zucherrohr bei Tripolis II, 602.
Antäfieh. 1183.
Alb eya, bei Zahleh. II, 207.
Alboftan, im Taurus. II, 1628.
Alcedo rudis, f. Eisvogel.
Aldhapha, Ort im. Dichebel
Mufa. II, 1825.
Alcobile, d. i. Byblus, Dſche—
beil. I, "13. 599.
Alcome, f. Ain el Rum.
Alceura, L Afura.
Aldjerra, f. Ain A.
Aldrich, Lieutn, en von Je—⸗
rufalem (1841). | ‚ 310. 377.
'Aleih, f. Auleih.
Aleifa, f. Kalaat N.
Aleim, Wleifu, f. EI Haram
Ibn Aly A.
Nlemeddin, Drufen - Emir. II,
—— ſ. Haleb.
Aleppo— Aal. II, 1689.
Alerander, Bifchof von Abila.
1. BB
Ale —Ali
Alerander, engliſch-prot. Bis
ſchof von Jeruſalem. I, 305. 430.
Alerander, Herodes Sohn. 1,
601.
Alerander Balas, reft. An-
ut (148 v. Chr.). II, 1156.
— 5—— 1 &r.* (Iskender,
Scander). 1, 14. 45. — erob.
Gaza: 47, 2 58. 59. — Kunſt⸗
Arabe in Phönizien. 809. 815.
— erobert Phönizien. II, 7.
(Aradus) 53, 55. — überfleigt
ven Libanon. 226. — in Ty-
rus. 305. 325. 330. 333
ein angebl. Steindamm am
dedes-See. 11, 1004. — in
Apamea. 1081. — Antiochia.
1158, — fyr. Wüfte. 1437. —
Sieg bei Iſſus. 1792 ff. 1832.
yriandros. 11, 1814. —
gründet Alerandrette, 1816.
Alerander Jannäus“', zerftört
Gaza (96 v. Ehr.). 1, 58. 570.
Alerander Severug, VA
geboren (reg. 222- 235).
. 436. 809. 1551.
Alerandrette (Söfenderun,
Scanderun, Alexandria zer«
Tooov, Alerandriofa, Aleran-
dria Scabivfa, Alexandreta),
d. i. Klein-Alexandrien, Ha—
fen von N.Syrien. II, 18. 19.
— Handel. 503. — NRafai-
tier daf. 993. — aſtr. 8. 1779.
1800. 1801. 1835. — Ge—
fhichte ıc. I, 1781 ff. 1791,
1816 ff. — ungefundes Klima,
1826. 1832. — gegenmwärtiger
Zuftand. 1839. — Ebene, Bil-
dung. II, 1804. — nördl. Küs
—32 1825. — Golf (Issi-
cus Sinus). N, 1799. — Paß.
1811. — Dift. I, 1607. 1835.
1848.
Alerandria, Bez. iu Aleran-
droſchenä. I, 815. 776.
Alerandria, in Negppten, Dift.
II, 1768.
Alexandria adissum, d.i.
Alerandreite. II, 1791. 1835.
Alexandria minor, d. i.
Alerandrette. II, 1817.
1867
Alexandria montuosa. 11,
1818.
Alerandria Scabiofa (Ka-
biofa), d. i. Merandrette, Ur—
fprung des Namens. II, 1817.
Alexandri Arae, f. Jonas—
pfeiler. II, 1816,
Alerandriola, Du
drette. II, 1816.
Alerandrofbhenä (Helen-
deriah, Iskederüneh, Scanda=
rion, Standarium, Scandalium,
Scandarette, Scandariones
districtum), a am
Nas el abiadh. 1, 777. 808.
809. — von Balduin erbaut
(1116). 814. (Alexandria) 815.
— Dift. I, 776. 803.
Alering, Kaifer. II, 1180. 1182.
Aleyat, ſ. EM.
Aleyfa, f. Kalaat Aletkap.-
Alfi, d. i. ein Zaufendtheil. II,
0
608.
Alfia (del? Alpi), Pierro de,
Ritter, in Pagrä. Il, 1608.
— Ciſternen zu "Bateb. ı
Aleran-
as ‚im Libanon. II, 580,
Al-Ghil, » i. Ghilan. I; .
492.
Algier, Regen, Klima. IT, 478.
Algigai, f. Jacob A
AL Haffa, f. El Site.
——— Dorf im Amanus. II,
Ali“* (Ay), f. Abu A., Beni N.,
EI Haram ibn 4. , Sadfehi A,
Haran A., Ibn Ismael Rafur
A., Kütſchük A., Mehmed A.,
Seif ed Daulat A., Topal N,
Wadi A., Wuld A.
Ari, als Gott verehrt. II, Hy
— von Nafairiern. 990. —
Afiden.
Ali, Fachreddins Sohn. II, 104.
Ati, Barthe Gewährsmann in
Ga; a (1847). I, 46.
Ali 2 Kommandant von
Höms. II, 1012.
Aliaria, in el Amkh. II, 1797.
1835. 1836.
Alt Ben Alam, Khan in Sa-
ron. I, 594.
1868.
Alt Bey, wald von Tripolis
(1812). I,
“2 —52 Seifender (1807). 1,
6. — über Gaza. 49. 70. —
N 90. — Hebron. 243.
249. — El Akſa-Moſchee. J,
341. — Arethuſa. II, 1029. —
Baräda. 1309. — Damascus.
1364. 1375. — Aleppo—An-
tiochta. 1658.
Aliden, in Damasf. II, 1405.
Alt el Soghair, f. Mi es
Sughir.
Ali en Nahry, Ort im Beläd
Ba’albef. II, 221.
Ali es Suahir (Soghair),
Scheikhsfamilie der Metaͤwileh.
I, 788. II, 173.
ui Jagar, Nafairier-Chef. 11,
arte, f. Kalaat Aleikah.
Alinſcha, f. ſ. Diwan a.
Ali Zogbbi, (Zogheby, 30-
gherty), Emir der Ismaslier
(1812). II, 938. 957. 973.
Allah, [Abd A, Bab A., Ha⸗
fem Biamr-a., Ma min I,
am A.
Allap —— Aelan, hebr.), d.i.
Eiche. I
dhEn — ſ. Teim
h
— Akbar, d. i. Gott iſt
der größte. II, ——
Allah Wahid', .Gott iſt
Einer. J, 650.
ALTAR, f. Tell A, ANAL
Allar e8 Sifala (Aallera e8
©.), Drt in Juda. I, 167.
Allargz, Dorf im Zſchebel el
Arba’in. II, 1069.
Allatus, * Neſa A.
Allen, ®., Capitain, Aufnah—
me von Geleuria. II, 1237.
1242.
Allermannsharnifc, f. Gla-
diolus.
Allium (cilicicum Boiss.), im
Caſius. II, 1142. — bei Haleb.
1721.
Allon, f. Allah.
Yllon-Mambre, i. e. Quer-
cetum Mambre. I, 223.
At — Ale
Ahhöpvkoı, Bez, für Philifter.
I, 14, 185,
llun, f. Bir A.
Alluvium* in Esbrelom. T,
696. — am Drontes. Il, 1066.
1223. — Kumeit, 1709. — iſ—
moon 1. II, 1806.
Almad, f. Wadi
Almalek amopdaffer, Fürft
von Damah. II, 1035.
Almalef- elmobay yad (d. i.
wohlgeftärkter Sin , Sultans⸗
name des Abulfeda. II, 1035.
Almän, Drt im Mtlım el Khar-
nüb. II, 702.
Al Manfur (Abu Diafar al M.),
Khalif (reg. 743— 775), befeft.
Mafifſa. II, 1810. — vgl. Said
Malek al M., Malek alm.
Almeen, db. i. Tanzerin. IT,
Almeimas, u Drontes. I,
1053.
Almid, f. Ehorbet N.
AL Myrrha, Station in der
for. Wüfte. II, 1440.
Almpofentag, mohamm. I, 657.
Alnus obovata, f. Erle.
Alve*, eu Aradus. II, 871.
f. Agav
Aloehotz, 11, 1395.
Alopecurus pratensisL,,
bet Haleb. I, 1717.
RER EDRUR 5 im Libanon. II,
- 210.
Alpenrofe, f. Rhododendron.
Alpi, f. Alfia, Kelavun.
Ulraunmwurzel* (Atropa man-
dragora), im Libanon. II, 758.
Alsadamus mons*. II, 1454.
1467. — ſ. Dſchebel er Ruak.
Alsine decipiens, grandiflo-
ra, hispanica, picta Fenzl.,
tenuifolia Wahlb,, bei Paleb.
1:171%
Altar*, antifer, bei Yäron. 1
785. — Seidſchar. II, 1090. —
chriſtl. in Antiochien nach Weſt
gerichtet. 1171.
Alter*, in Bethlehem. I, 289.
7 vom —2 ſ. Haſ—
an.
Alter — Amt
Alteripümer, fehlen in Bei-
rut. II, 446. 457 ff. — in Ain
el Fidſcheh. 1285. — zahlreiche
im Dfehebel Ala. 1582.
Althaea acaulis Cav., stricta
fl. albo var. major, bei Haleb.
I, 1720. 1721. — Kurdista-
nica, in N.Syrien. 1686.
Aluweizeh, f. Deir el Luwei-
seh.
AL Wakidi, Autor. I, 844.
1605.
AL Watſchik (Vaiſchiki, Bafık,
Vaſiki, d. i. Vatek), Khalif
(9. Sahrh.) II, 1819. 1820.
Alya, f. Ain el A, Kerkha el
'Alya.
Alyssum speec., am Arz Lib—
nan. 1I, 639. — Scowitzii,
: f. Steinfraut.
Amad*, f. Amud, Benu 1-A,
Scheikh A., Umm el A.
Amadijeh, Eingangszoll. 1,
628.
Amadijet er NReftijet Du-
. Han, Steuer. I, 826.
Amapdijet Zait, Steuer. 1,
826.
Ama, f. EL Amt.
Amalefiter*. 11, 88. 133. 179.
180. — Handelsvolk. 690. —
f. Kabur el U.
Amalefs Berg. I, 523.
Amalfier, Levantehandel. II,
500. — Klofter in Serufalem.
I, 501:
Amalikeh, f. Amalefiter.
Amalrih, König, erob. Da—
run ꝛc. (1170). I, 43. (1165)
246. >
Amamra, Nafairier-Diftrict. II,
984
Amana*, Waffer von. II, 1325 ff.
Amanifhe Bäffe (Amanicae,
Amanidae Pylae). II, 1779 ff.
1795. 1796. 1811. 1833. 1835.
Amanus* (Montana nigra, Mon-
tagne noire, negre, Montagna
d’aqua), Gebirge, Norbgrenze
Syriens. II, 4. — Zufammen-
hang mit dem Cafius. 1133.
4150. 1151. 1212. 1326. —
— Klöfter daſ. 1184. — Meflun-
1869
gen, orograph. und geognofl.
Berhältniffe des Küftenreviers.
11, 1799ff. 1831. — vgl. Dſchiaur
Dagh.
Amar (Amer), ſ. Ibn A.
Amarath Schalhüb, Ort in
es Saͤhil. II, 707.
Amar Beg-kat, Dorf in N.
Phönizien. II, 817.
Amarin, arab. Stamm. I, 132.
Amaturah (Ammatürah, 'Am—⸗
mathur, Ain Mathür, Mätür),
Ort im Aklim eſch Schüf. II,
96. . 98. 703. — vergl. EI
Masra. |
Amavante(?), in Judäa. I,
356. — vgl. Ammäs.
Ambra, im Libanon ıc. II, 118.
563. 1395.
Ambrofifche Felsinfeln, zu
Tyrus. II, 322.
Ambüudep, f. Kefr X.
Ambusli (Ain Bisry?), Duelle
im Libanon. II, 108.
Amegarra. II, 227. — f. Yin
Aldjerra.
Ameih, ſ. Kefr ’A.
Amek, f. Mar Michail A.
Amelia-Depöt, an der Oron-
tesmündung,. IL, 1213. 1217,
1763. -
Amer, f. Amar, Amr, Beni Q.,
Merdſch el A., Schefa N.
Amer, Amoriter. I, 222.
Amerida, Drt in Ober- Gali-
laa. I, 687.
Amerifanifch - proteftanti-
fhe Miffion, in Syrien. 1,
503. — Beirut. II, 451. 737. —
Haleb. 1682. 1757. — Begräb-
nißplab in SJerufalem. I, 354.
Amethyftfarbe, in der Pur-
purfärberei. II, 377.
Amfy, f. Enfep.
Amguli Tag, f. Anguli Dag.
Ambara-Sprake. 1, 500.
Amid, ſ. Amud, Kenifet el A.,
Wadi el A.
Amil, ſ. Dſchebel A.
Amin, ſ. Emir A.
Amioun, f. Amyun.
Amir, f. Emir. I, 956.
'Amk (Amkh), f. EL’.
1870 Amt
um Ort in Ober-Galiläa.
Amleh, ſ. Ramet el N.
Amma, di.
der Okkaͤl. II, 721.
Ammär, f. Deir A, Ibn A.
'Ammathur, ſ. Amatürah.
Ammans*, ſ. Amwas.
Ammeih, ſ. Kefr A.
Ammern (Emberiza monoce-
phala), im Libanon. I1,' 295.
Ammianus Marcellinus*,
über Berytus. II, 436. — Ca—
fiug, 1127.
Ammif (Deir Ammik, Aamyd),
Drt und Klofter im Aklim el
Manafif, 1, 218. 704,
a h ägypt. Gott. II, 535.
94
AUmmoniten*, im Libanon. II,
981.
Amon, König vom Zuda, 1,
96.
Amoriter*, Volk. I, 9. 105, 179,
180. — Gebirge, 262.
Amos“ ——— I, 21. 178.
Amoud, ſ. A
Amphibien, br Sumeibdiyeh.
IH, 1230, ;
Amphicoma syriaca Kollar,
bei Suweibiyeh. II, 1230.
Amphilochos, argiv. Führer.
1, 9. — in Mallos. 1794.
Amphitheater”, in Kaifarieh.
I, 601. — Berptus. II, 435.
— Seleucia. 1249. — fehlen
in Palmyra. 1527.
Ampbhora- hr
Tan; 1,632,
ger (Ome), — Reden, Eultur.
605.
Amran, ſ. Szachra Mufa ben
Amran.
Amraphael, König von Sinear.
1326.
Amrel, f. Beit X.
Amri* König von Israel, er-
baut Sebafte. I, 663.
Amri* (Omri, Omra), arabifcher
Stamm. II, 1550. — ſ. EI A.,
Scheikh et A.
Amrid, f. Ma'bad 4.
Amrifamfes, ſ. Bareih A.
exoteriſche Claſſe |
Amuryn,
Ananias,
— Ana
Amru, erob. Gaza (634 n. Chr.).
I, 56. 64.
Am Shit (Amfhüt), Ort im
Belaͤd Gebeil, II, 584. 748. —
vgl. Emfhadt.
Amfel*, bei Beirut. II, 443,
Am-Simfim, Steuer, I, 826.
Amüud*, d. i. Säule. II, 293.
300. — f, mad, Ami, Bab
LA, EIN.
Amudiade, ; Hamudiade.
Amulette* der Maroniten. II,
758. — f. Zauberei.
Amun, d. i. Ba'al, Saturn. II,
300.
(. Tell A.
Ammäs” (die Stadt Emmaus,
Ammaus, Nicopolis), Ort bei
Aalon. 1, 92. 544. 546. 555,
996. 562.
Amygpdale, f. Eybele,
Amygdalon (Mandelteich), zu
Serufalem. I, 374.
Amysdalus, f. Mandel.
‚Apvans mediov (Polyb.), bei
Antiochia. II, 1612.
Amyiün (Amioun), —* von
Tripolis. Il, 597. 606. 651.
Ana, Ort im Beka'a. II, 218. —
nal. Kefr A.
Anab*, Drt in Zuda. I, 152.
196. 261. — vgl. Ain A.
Anabap, Dorf in Judäa. I,
543.
Anahoneten* „ſ. Einſiedler.
Anaitis, —“
Anan, . Kefr A
Boperprieter 3
Grab. I, 465.
‚fein
‚Ananias, —5 — Damascus.
IL, 1339.
Anafeh* (Anazeh, Anezeh), ara-
bifher Stamm in N.Spyrien u.
der Wüfte. II, 1028. 1036. 1068.
1451. 1452. 1456. 1481. 1507.
1702. 1750. — Tribut von
der Mefla-Karamane. II, 1393. .
Anasrutilans, ne el Merpfih.
II, 1313. — f. Ent
Anaftafis, f. Auferfepungsto-
pelle.
Anastaticasvriaca, bei Ha—
(eb. II, 1714.
Anaͤt — Ant
Anät, Ort im Allım Jezzin. II,
412. 702,
Anäta* (Anathoth), Ort bei Je—
rufalem. 1, 197. 323. 512. 516.
Anchovis (Engraulis eucrasi-
cholus L.), bei Aleranpdrette.
II, 1845.
Anchusa, bei Hebrön. I, 219.
— strigosa Labill., bei Ha—
leb. 11, 1716.
Ancient PhenicianPoint,
Felsriff bei Saida. II, 414.
Ancona, Stadt, Etym. I, 722.
Andjun Ardfhun?), Dorf am
Drontes. II, 1003.
Andrachne*, bei Antafieh. II,
1186. — telephioides L., bei
Haleb. 1721.
Andrea, f. Cap St. N.
Andreas”, Apoftel. I, 493. —
Kathedrale in Akko. 735. 736.
— ſ. Cap St. 4.
Andrein (Andrene, Androna,
Londrine), Ruinen in Syrien.
II, 1435. 1439. 1693.
Andromeda, ihr Felfen bei
Soppe. I, 574. 578, 591.
Androna, f. Ändrein.
Andſchar (Angar, Anjar), Rui—
nen im Anti-Tibanon. IL, 141.
181 ff. — vgl. Ain el A., Bir-
fet A., Medſchdel U, Nahr el
A, Neba A., Ain Modjerra.
Anea, Drt in Beth Gubrin. 1,
144.
Anemone*, in Judäa. L, 203.
483. — Saron. 587. — Bei-
rut. II, 480. — Nahr Ibrahim.
553. 900. — coronaria, bei
Hebrön. I, 219. — bei Haleb.
1, 1714. 1715. — hortensis,
im Libanon. I, 648.
Anethum foeniculum, f.
Tenchel.
Anezeh, f. Anafep.
Anfi, * Enfeh.
Angar, ſ. Andſchar.
Angiofi, 1 Dele. U.
Anguli Dagh, in N.Syrien.
II, 1099. 1612. 1613. 1669.
Anguli-Fiuß, zum Antiochia⸗
See. II, 1648
Anbaur, f. Sa.
1871
Anib (Tunib?), Ort am mittl.
Orontes. II, 1070.
Anic, ſ. Bereit-⸗a.
Anim“, Stadt in Juda. I, 196.
Anisoplia cupripennis, Sy-
riaca Koll., bei Suweidipyeh.
II, 1230.
Andth, f. Kefr U.
Anizelta, f. Ain Zehalta.
Anjar, f. Andfchar.
Ankalys (arab.), d. i. Aal. N,
1617.
Anktiyep, f. Ain el A, Tel A.
Anna, Mutter der Maria, 1,
749,
Anna- Kirche, zu Jeruſalem.
I, 442. 458. — (Santa Dan-
nah) in Beit Zibrin. 1, 14.
145. 146.
Anno’män, Berg bei Ma’arra.
II, 1569. {
Annowy, f. Hannany.
Annunziation, Klofter der,
zu Zouq el Bſchaͤra. II, 792.
Anob, f. Beit Nüba.
Anodonten, in Alerandrette.
II, 1805.
Anoth, ſ. Beth U. '
—— Schloß in el Küra. I,
anfanıt, Ort in el Kürap. II,
in * ä riy eh (Anſairieh, Anſairi),
ſ. Rafairier, El A.
Anfäry, Dorf bei Haleb. II,
1598. — vgl. Befchir alanfary.
Anfhwemmung, f. Alupium.
Antakieh, f. Antiochia.
Antalias, ſ. Antelias.
Antar”, Fabelheld. II, 1448.
Antar, Caſtell der ſyr. Wüſte.
II, 1437. — ſ. Dſchebel A.
Antaradus, ſ. Tortoſa.
Ant-Elias (Antelias, Anteli-
yas, Antalias), Ort im es
Sapil. II, 509. 524. 525, 707.
— f. Mar Elias A., Nahr A.,
Anthulias
Antelope*, ſ. Antilope.
Antiochia.
Tortoſa. II,
Antequayé, d. i.
II, 1186.
Anterabon, v1
862.
1872
Anthedon (Agrippias), Stadt
in Philiftäa. I, 42. 44. 75.
176. — von Derodes reftaurirt.
601. — Bez. für Tortofa. II,
862.
Anthemis chia, im Drufen-
gebirge. II, 684. — scariosa
Dec., bei Haleb. II, 1717. —
. (Hundsfamille) bei Sumeidiyeh.
II, 1230.
Antherado, d. i. Tortofa. II,
863.
Anthericum spec., im Liba—
non. II, 639. |
Anthliyas, f. Ant-Elias.
Anthuliäg, f. Deir 4.
Antibius, Stoifer aus Aska—
Ion. I, 83.
Anti-Eafius, Bez. verfihiede-
ner Gipfel des Cafius. 11, 1110.
4413, 1133.
Antigonia, Stadt am Dron-
teg. II, 1112. 1449. (Gründung
307 v. Chr.) 1158. 1187. 1635. _
Antigonus*, König. I, 60. —
feine Cedernflotte (c. 315). I,
646. — gründet Antigonia.
1149.
Anti-Libanon*, größte Annä—
herung zum Libanon. II, 175.
189. 211. — Paſſagen. 250 fi.
— nördl. Querpäffe. 254 ff. —
Südpaffagen. 268 ff. — Quer—
päffe nach) Damascus, die Bei-
rut- und Sidonſtraße. 273 ff.
— Höhe. 274. 276. 282. —
mit dem Libanon vermwechfelt.
11, 394, — Oftabfall. 1274 ff.
— ogl. Dſchebel Scharkieh.
Antiloͤpe“*, bei Serufalem. I,
484. — in der fyr. Wüfte. II,
1393. 1456. 1703. — bei Ha—
leb. 1731. — vgl. Gazelle.
Ayrıögsıa inı Aagpvn, dt.
Antiochia am Orontes. IL, 1163.
Antiohene, for. Provinz. II,
1023. }
Antiohenifhe Zeitrechnung
(48 v. Ehr.). II, 1168.
Antiochia, Feſtung in Jerufa-
em. I, 409.
Antiohia* (Antafieh, Antakia),
Stadt am Orontes u. Cafius.
Anth — Anti
I, 21. — Baftlica daf. 241.
— Erdbeben (20. Mai 529 n.
Ehr.). 437. — Seide daf. 476.
— Rafairier. II, 978. — bie
Prachtſtadt der Seleuciden und
Cäſaren, ihre Geſchichte big
zur Gegenwart. 1147 fl. —
Berfaffung. 1160, — Hafen
von, 1175. — die neuere Stadt
feit den Kreusfahrern. 1178 ff.
— Patriarchat. II, 802, — Für:
ftentbum. Il, 604. 888, 1184.
— Dift. 1112. 1593.
Antio chia, Neu-, bei Etefiphon
am Zigrie. II, 1175.
Antiohia- See (Bohayret An-
tafiah, el Bohaireh, Ak Den-
gis, Dengis Aga, el Ghöleh,
Lacus Ufrenus). 11, 1613.
1617 ff. 1650. (Niveau) 1802.
Antiohia=-Thor, zu Geleu-
cia. II, 1249.
Antiohus, Philvfoph aus As—
kalon (fl. 69 v. Chr.). I, 83.
EHEN Eyenus, ebendaf.
Antiochus II. d. Gr.*, Nieder-
lage bei Raphia (218 v. Ehr.).
1, 39. — verbrennt Trierig u.
Calamon ꝛc. II, 65. 389. —
Schlacht am Tamyras (218).
426. — bei Berytus. 433. 434.
— bei Laodicea. 998. — erob.
Seleuria (219 vor Ehr.). II,
1238. i
Antiohus Afiaticus (Philo—
pator), feine Bibliothef in An—
tiochia. II, 1167. =
AUntiohus Epiphanes*, in
Serufalem ꝛc. I, 409. 609. 623,
II, 10, — verfhönert Antiochia.
1162. — feine Koloffe daf.
1166.
AntiohusE@upator*, Schlacht
bei Beth Zacharia. 1, 205. —
belag. Bethfur. 269.
Antiohus VII. Sidetes. II,
434, Ba |
Antiohus (Dionyfius), letzter
Seleucide. I, 570, |
Antipas*, f. Herodes 4. |
Antipater*, Herodes’ Vater. I,
75.-969.%
Anti — Ayo
Antipatrig, Stadt in Sama-
ria. I, 75. 563, 569, 570. 590.
627. — Dift, 555. 556. — vgl.
Kefr Saba.
Anton- Collegium, Sankt,
zu Ain Warka. II, 792.
Be de Dovzbayya, f. Ka⸗
eya
AntonenNeba’, f. En Neba’.
Antonia, Burg von Serufalem.
I, 400, 408, 410. 412, 416,
Anto ninus*, Mare, Aurel., Rai-
fer (reg. 161—180), feine Kunft-
.. in Phönizien, I, 680, IT,
510. 529.
Antoninus Martyr* (c. 600),
üb, Öaza. 1,55. 62. — Asfalon.
I, 79. — in Eleutheropolis.
——— Hebrön, 228. 243. —
— Bethlehem. 287. — Jeru—
falem. 386. 392. -- Grabeg-
fire. I, 438. — Siloah. 448.
— Lydda. 551. — Nazareth.
744. — Sepphoris. I, 749. —
Sidon. I, 391. — Berytus.
438.
eins Pius*, Kaifer cf.
161). I, 332. — angebl. Er-
bauer — Tempels zu Ba'al—
bek. II, 233. — fein Tempel in
Baralbet ıc. 239. — fhmüdt
Antiochia. 1165,
Antonius, M., tödtet den
Jamblichus. II, 1006. — in
Palmyra (34 v. Chr.). 1490.
1494,
Ben; Biſchof von Asfa-
Ion. I, 82
ntonius, Sanet, Patron von
Kaſcheya. II, 655. — von Ma—
roniten verehrt, 765. — f. Mar
Antonius.
II, 656.
nüb, II, 674, 701,
un. aloſter zu Riſchmeyya.
Anitier „ über Apollonia, 1,
E.. Erdfunde XVII.
3
}
ntoniug = Orden, Urſprung.
1873
Anz, ſ. Ram el.
Anzas, f. Azaͤz.
Anzeirigeh une) f. Na⸗
fairier.
Aoufar, „f Mar Jirgis Aufar.
Apamea” (Famyah, Famia, tür-
ffh Kala Afamia; Pelle),
Stadt am Drontes, oft mit
Hamah identificirt. TB 1076. —
Entdedung, Gefchichte. 1039.
1070 ff. 1076 ff. 1080, 1083,
— Dift. II, 1030. 1040,
Apamea-See. II, 1083,
Apamene, Oronteslandfghaft. IT,
1023.
Apate, Duartier von Antiochia.
II, 1159,
Apenninfalf, im Libanon, II,
88. 90,
Apfelbaum*, in Gaza. L+51,
— Bethlehem. 168. — Jeru—
falem. 481. — Joppe. 579. —
Sifna. I, 628. — Beitdjin. 799.
— Eden. II, 653. — Libanon,
662. — Zebedäny. 1276. —
el Ghütha. 1349. 1350, —
Kuteifa. 1473, — Haleb. II,
1728,
Apfelfinen“, bei Hebrön, I, 219.
Aphaka (Apheka, j. Affe), zwei
Dörfer am Adonis, Benustem-
bel daf. II, 61. 190, 199, 241.
"301. 306. (mit Fakra verwech-
felt) 516. 557. 561. 562, 564,
566. 567. 570. — vgl. Ain
Affa u. d. f.
A a hek (Aphik), Stadt im Stamm
Afler. I, 8. 9, 14. 18, IB 503.
— ogl. d. v.
Apheka, Stadt ne T, 261.
Aphrain, f. Hapharaim.
Aphrodite, f. Venus.
Apollo*, fein Tempel in Gaza
(5. Jahrh. n. Ehr.). I, 63. —
Askalon. 75. — Pothiſcher, in
Daphne verehrt. II, 1163. 1165.
— Sarpedoniug, Orakel zu Se⸗
leucia. 1241. — Soter, in Se—
leucia. 1241.
Apollonia, Stadt in Saron.
1, 590.
Apollonia, fpr. Stadt. II, 886.
1081. 1102.
Ececce
1874
Apolloning, Hiſtoriker
Askalon. 1, 83.
Apollo niug, von Tyana, üb.
Antiochia. 1, 1167.
Apofelbrunnen“, ſ. En ©e-
unoteinänte, zu Serufalem.
Kirche. I, 354.
aus
Bo:
—J— üb. Palmyra. II, 1490.
unterjocht Phünizien.
aysikofen®, ie Dethlehem. 1,
168. — Heb rön. 218. — Juda.
281. — Joppe. 579. — Nablüs.
I, 647. — amtibanon, wilde?
IL, 298. — in Saida. 408. 417.
— Beirut. 448. — Tripolis.
613. — Dſchebel Machmel. II,
635. — Even. 653. 662. —
Laodicea. 929. — Hamah. 1047.
— efh Schoghr. II, 1101.
Sumeidiyeh. 1225. — el Spü-
tha. 1348, 1355. — Kuteife.
1473.
RIES zu Haleb. II,
8. — in Damasf. 1355.
— — zu Haleb. 1728.
— -Del, in Damast. U, 1356.
— vgl. Mardin, Miſchmiſch.
ent Stadt auf Ereta. I,
aprieh,
386.
apufitei, Berggipfel des Ama⸗
nus. II, 1609. 1786.
Ag uäduct, fs Bafferleitung.
Araarah, f. Wadi Ararah.
Arab*, Stadt in Suda. L 261.
sl Beth-, Nahr el=, Schab
e
Arabath (Araba?), Ort bei
Bethſean. J, 685.
Arabeh, Dorf in Galiläa. I,
760. 761. 762. 765. 768.
Arab el Ghab, Anwohner des
mittleren Srontes IH, 1017.
1072
Araber*, in Gaza (1483). 1, 49.
54. — gute Reiter. 549. —
erob. Phönizien. II, 389. —
Berytus (638 n. Ehr.). 438.
447. — Antakieh. 1178. —
Tadmor. II, 1504. — öftl. von
Apo — Arad
Antiochia. 1632, — von Bor,
in Daleb ꝛe. 1770, — vgl. oc»
tanifche A., Ludier, Nufadrri-
bah, Nabatäer, Sceniten.
Arabi, f. Selim et A.
Arabien*, umfaßt zuweilen auch
Philiſtäa. T, 183. — Ausfuhr
nach Sprien. I, 1397. — Pe⸗
träifches. J, 570.
Arabisandrosacea, f, Gän«
ſekreſſe.
Arabiſche Bibliothek, in Tri—
polis, Afrika und Fars. II, 605.
Arabiſche Dörfer, füdlich von
Haleb. -II, 1598.
Arabiſche Druckerei, in Je—
ruſalem. J, 502.
Arabiſche Inſchrift“, »über
Abrahams Grabe, I, 251. —
in Joppe. 578. — Ramleh
(1310). 584, 585. — Kerak.
I, 195. — Ba’albef, 236. —
Nahr el Kelb. 528. — Kalaat
. el Hösn. 836. 841. — Tortofa
ıc. I, 867. — Seidfehär. 1090,
1091,
Arabifhe Münzen, in Antae
fich. 1i, 1196 |
Arabifie —— I, 46, —
den Juden in Hebrön unbe«
fannt. 260. — in Nablüs, 648.
in Deir el Sayda. II, 115. —
Libanon, 654. — der Rafairier,
980. — in Antiochia (1548),
fpäter durch die türfifche ver- E
drängt. II, 1187. — der Chrie
fen daf. 1210: — in Haleb ꝛc.
1747. 1772. — Örenze am Ca«
fius. I, 1105. 1107. — bei
Sumeidiyeh. 1232. — verſchie⸗
dene Ausfprache in Syrien und
Aegypten. II, 216. 222. — Dia⸗
fect in Damast. 1409. — ver
Karaͤuni. 1476: — vgl, Syriſch
arab. Dialect. |
Arabifhe Steuerverfaffung
alte, in Paläftina. I, 819.
Arab Sälim, Dorf im tisar |
non. IT, 144,
Arachas Castrum Arasie)
f. Ara.
Arad*,
239.
—
u
|
Tenne in Judäa. 1 |
Arad — Ard
Irabier” (Arvadi), Volk in
N.Phönicien. II, 11. 50. 66. —
beichiffen den Lycus und Jor⸗
dan. 546.
Aradiorum navale (Strabo),
U, 860. 86i, .
Iradium, f. Maratpus.
\radus* "(Arvad, Arwaͤd, Ruad,
Ruwadde; türk. Awret Dihe-
firefi, d. i. Weiberinfel), phön.
Infel, fivon. Colonie (761). II,
12. (afte. 8.) 18. 30, 33, 39,
50. (Gebiet) 59. 333, 384.
(Aufblühen) 389. 828. (Grä—
berftätte) 851. 853. 858. (Ge=-
ſchichte 20.) 868. (mit Arfus
verwechfelt) 1812,
rafna*, Gebufiter. I, 364.
(taflee, f. Tel 2.
Iram*, Stammpater. I, 179,
lram*, d.i. Damast. ii, 1334.
tamäer* ‚in Damast. IT, 1334.
lrame, f. Kherbet a.
ram Tfoba, f. Aram Zoba.
Aramün, Drt im Alm el
Ghurb. II, 708. 745.
Iram Zoba (Tfoba, Soba,
Zebah, Zebad), Königreich,
Stadt in Syrien (Chalcis,
Kinnesrin). II, 1046. 1699.
1700. 1702.
Prär, Duelle bei Mar Mufa.
II, 462,
Irtarahp”* (Arver), an der Süd—
Bemr Judäa's. 193. 195.
61. — f. Wadi
tarap, Ort im Biläs er Röha.
I, 714,
raſch — Wadi el A,
rathis, ſ. Derceto.
Areiyah.
ra; (Cover), f. Ars.
taz (Erde), f. Da-araz.
rba (hebr.), d. i. vier. I, 211.
2. — f. — A,
aunn, f. er’,
Redſchal el A
tayon, Dorf. II, 839. — vgl.
tba*, Gnafite in Hebrön. I,
1875
— im Libanon. II, 131.
7 +
Arbel*, Drt Galiläa’s. I, 755.
Arbela-Höhle* ‚am Geneza-
rethb-See. I, 687.
Arben, Raubervolk bei Hebrön.
I, 164. 3
Arboch, d. i. Debrön. I, 224.
Arbutus” (andrachne, unedo),
Erbbeerbaum, in Yudäa, I, 201,
208. 270. 48%. — Beläd Be⸗
ſchaͤrah. 791. — Libanon. II,
112. — Nafairier-Gebirge. 902.
— Caſius. 1138, 1144. — am
untern DOrontes. 1217. — NR. =
Syrien. II, 1608. — Amanus.
1786.
Arca, fl Urke-
Arcadiug, Kaifer. 1, 63,
Arca glycymeris, zu Tyrus. II,
372}
Arcas, f. Arka.
Arcaffa (Kasha?), Dorf am
Nahr Kadifha. 11, 662.
Arceuthos, f. Arkeuthog.
Arhabeteg, f. Argabetes.
Arheutha, f. Arfeuthos.
Archis, f. Aka.
Arhitectur, f. Bauart.
Areulfus*, Bifhof (ec. 700),
über Hebrön ꝛc. I, 228. 234.
244. — Seruf. ıc. 433. 439. 467.
Ard AUF (Lafluf, EI 'Akluͤk),
Diftriet im Belaͤd Jebeil. IT,
555. 597. 663. 749.
Ard Dfefewi, Ort am Anti-
Libanon. II, 186,
Ardeb*, Raaß (34 Scheffel). T,
-530. 826
Arbeiun, Snfel vor Zripofie.
II, 606
Ard el Beradſchene (Buräd-
ſchineh), Feld am Nahr el Bei-
rut. II, 429. 430. 675.
Ard el Damma”*, Hochebene
am Ziberiag-See. I, 759.
= ht Hnle*, am Jordan. II,
dh a Kaſſameh, Ländereien
von Paläftina. I, 832.
Ard el Takluf, f. Ard Allut.
Ard el Marbüth, Ländereien
von Paläftina. I, 832,
WeeRee 2
1876
Ard el Methath, See, Tief:
ebene am Nahr el Audſchah. l,
715.
Ardel Zebedanp, f. Zebedany.
Ard a, Skhumeifät, bei Bei-
rüt. II, 429,
Ard — — ſ. ELA.
Ard Lakluͤk, f. Ken '»Akluͤk.
Ardſchis,
Bſcherreh. II, 753.
Ardſchun, ſ. Andjun.
Ard Tannürin, — im
Libanon. II. 555,
Arein, ſyr. Ort. J Get
Areiya, Ort im Aklım Jezzin
od. el Metn. H, 702.710. —
vol. Aarajja, Arayon.
Aren, f. Kol 2.
Arenaria sSerpillifolia L., bei
Haleb. II, 1721. — umbellata,
am Eee von Dſchibul. 1698.
Arethufa, f. Er Reftun.
RREDRE, Nafairier - Schloß. II,
22.
Arfana, Baräda - Quelle II,
1309, |
Argabetes (Aoyapııns), Eigen»
name oder Titel in ———
Il, 1546.
Argeman, f. Purpur. I, 366,
Arghun eddemwädür, Emir,
in Paleb. II, 1690. 1736.
Argiver”, angebl. Ahnen der
Antiochener. II, 1157. — Co—
Ionie am Cap Pofidium. II, 9;
Aria cattiva, 3u Beirut. II,
431. |
'Arid Näfir, Ort im Aklim et
Zuffäh. II, 700.
Arit, f. An A.
Arimathia, Ser Heimath.
I, 113. 512.
Atifch ur, ſ. Alarixa,
Wadi el
Ariſteas“, "Dee in Serufa=
lem (285° v. Ehr.). I, 393. 394.
Ariftobul*, Herodes’ Sohn. I,
601. — bändigt die Sturäer.
II, 16.
Arikofratie (Adel), der Dru=-
zen, Metäwileh, Maroniten,
ihr Nachtheil ꝛc. II, 315. 318,
384 ff. 587. 714 ff.
Drt im Sibbet el
Arman, f. Häreth.el X.
Armenifche Katholiken, ir
Trac Rirae, in Gay
Ard — Arm
Aristolochia, bei Hebrön. I,
219. — maurorum, bei Daleb.
U, 1713. — spec., im Liba⸗
non. 658.
Arithmetik, in Sivon. II, 390.
Arius caus,im Antiodhia-See.
II, 1620.
Arka* (Arte, Arhis, Arachis,
Skheleftrate, Arachas castrum,
Tell Arka, Tell Erek), Stadt
der Arkiter, jept Ext. Il, 30.
33. 42. 65. 599, 601. 606. 607.
610. 808 ff. 853. — Dift. 806.
862. — ſ. Nahr 2.
Arto- Golf, bei Zripolig. II,
Artenihoe (Arceuthos, Ars
cheutha, Karafu), Zufluß des
Orontes. II, 1149. 1615.
Arkiter, Voit. II, 11. 64. 890.
Arkub— Diftriet in Zuda. 1,
117. — vgl. Aklim el A., Ei
'Arkub.
Armani, ſ. Waff a.
Armenaz (Armana, Clmenag,
Elmanas), Ort im Dfhebel
Ala. II, 1096. 1097.1098. 1578.
1639. 1658.
Armeniacapoma,bd. i. Apri=
fofe. Il, 1356.
Armenien, Klein=-. II. 1609
AUrmenier”,
288. 289. 295.
362. 495 ff. (Steuer) 825.
Ramleh. 581. — Beirut. IL |
449, — Laodicea. 930. 932. —
Kunei.
1140. — Antafieh. II,
1210. — am untern Oronted
lan. 1785. 1848. — Dſchebe
Muſa. I, 1810.
Libanon. IL, 797.
(1660). I, — Jeruſalen
353, 355, — 3, II, 104
Yrme — Aru
Armenifher Golf, d. i. der
Golf von Aleranprette. II,
1800,
Armenifher Patriarch, in
Deir Bezummär, II, 764.
Armeniſches Klofter * in
Bethlehem. I, 286. — gerufa-
lem. 362. — Joppe. 580.
Armenius, reflaur. Palmyra.
II, 1503,
Arm vufie (Kala’at Mufalipeh),
dort von Tripolis. II, 606.
Armringe, in Hebrön. 1.4233,
Arnata, ee im Belad Be-
fharah. II, 790.
Arnau, Ort im Belad el Ba⸗
trün, II, 750.
Arnau ten” ‚ als irreguläre Rei—
terei in Damasf. IT, 1406.
Arneba, f. Erneba.
Arnebia cornuta De., bei Ha-
leb. n1, 1716.
Arnetv, ſ. Dibebel A.
Arnoldi Castellum, Schloß
gegen Philiftäa. 1. 8 544.
Arnün, ſ. Schek FA
Arnütia, Ort in Yudäa. h, 559.
Arver”, T. Ararah.
Aron, ſ. Moſes ben Aaron.
Aroſus, ſ. Rhoſus.
Braten Stammpater, I,
Arpdum, Drudf, fl. Arghun. II,
* Caſtell bei Ma'arrat en
Ra’amän. II, 1067. 1569.
Arrain, f. Karaiten.
Arrak, fyr. Ort. 11, 1391.
Arrianus, über Baza. I,
Br. — Marathus. Il, +58.
Schlacht bei Iſſus. IT. 1793 ff.
Ars (Blur. Arzat, Femin. Arze;
Araz, Järs; hebr Erez), d. i.
Ceder. II, 637.
Arfacidifghe Münzen, in Ans
tiochia. II, 1196.
Arfad Paſcha, erobert Khan
Schein (Mitte des 18. Jahrh.).
I, 1560.
Arfäl (Erzel), Drt im Beläd
Ba’albef, II, 221.
Arfenal, f. Neorien.
AT.
\
*
’
1877
Arfiz Dagui, Bulfan des
er IT, 1806.
Arslan, ſ. Sceifh 4.
Arfoff (Rifapha, Sergivpolis),
Stadt am Euphrat. Il, 263.
1441. — vgl. Rufäfa.
Arfuf, Ort in Saron, H 272,
588. 590. — f. Nahr A
Arfün (Arzun, Arzuneb), Ort
im Aklim el Metn. REN
824, 849.
Arsuri flumen, f. Nahr el
Mufdſchir.
Arſus, ſ. Rhoſus.
Artäg, ſ. Urtas.
Artaſia, d. i. Chalcis, Kinnes—
rin. II, 1066. — vgl. Doro—
teſé.
Artaxerxes III. ——— zerſt.
Sidon (351). II,
Artemidorug* * Askalon,
Hiſtoriker (100 v. Ehr.). I, 83.
II, 1815.
Artemis”, Brauronifche, ipr
Standbild in Laodicea. II, 923.
— f. Diana.
Artemisia arborescens*,
f. Beifuß.
Artefia, f. eg Artafia.
Art ez Zebd any, ſ. Zebedäny.
Artifhode*, bei Serufalem. I,
481. 483. — Haleb. II, 1718.
1729.
Artocarpeae, als Seiden=
raupenfutter. II, 486.
Artous*, Dorf bei Damascue.
11, 283,
Arüf, f. Kefe 4.
Arul, Dorf am Sadſchur. II,
1681. —
Arum*, bei Hebrön. I, 219. —
A. colocassia (Kolkas), bei
Antiochia. 11, 1187. — angebI.
die erften Religionsgeſetze ver
Nafairier auf derf. I, 976,
'Arumſcha, Ort im Aflım Jez—
zin. I, 702.
Arundale*, Mr., üb. Serufa-
fem (1833). 1, 308.
Arundo donax*, ſ. Schilf.
Arüurab, f. Ararah.
Arure, Längenmaß. I, 184.
1878 Arts — Asmo
Arhs*, ſ. Aarus, Nahr A. ſiſche, deutſche Juden, in He—
Arvadi*, Sohn Kanaans. II, brön, 1. 257. 259, — Serufa-
50. — f. Aradus ıc,
d'Arvieux*, Neifeuder (1660),
üb. Gaza. I, 52. — Asfalon.
70. — Hebrön. 210. 249.
Hasr el Buraf. 274. — Kai—
fariyeh. I, 604. — Dor. 608.
— Castellum Peregrinorum.
616. — Belad Befchärah. T,
791. — Saida. II, 399. 402.
— Byblus. 572. — Tripolis.
613. — Cedern des Libanon.
641.
Arwad, f. Aradus.
Arpandes, d. i.
Orontes. II,
— R Shisty A.
Arz, ſ. Dſchebel A.
Arzat (Arze, Arz), ſ. Ars,
Arzeran, Khan am unt Oron⸗
tes. II, 1097.
Yrz Libnan, ſ. Dſchebel Arz,
Libanon.
Arzuneh, ſ. Arfün.
Aſa'ad, f, Aſſad.
Afadita, f. Ibn Abi Dawud A,
Afäf, Maronitenfamilie. II, 794.
“afir, f. Deir 4., Merdſch
A
Aſair, ſ. Beläd el ?
Aſak, ſ. Uffat.
Aſaker, f. Ebn X.
Afal*. (Hag-el), f. Ain el A.,
Dſchubbet 4. ‚Khan el A, Nahr
el A., Reba
Afamon, f. Dſchebel Dfehermäf,
Ascalonia (Plin.), Zmwiebelart,
Ascar Beylik, Dorf bei Ale-
yanprette. II, 1845, — vgl,
Askar.
Ascenſion, —3 Purpurmu⸗
ſcheln daſ. Il,
Aſchaͤr, ſ. ra ” diuͤn.
Aſharah, ſ. ELA.
Afchäyir, f. Deir el X.
Aſchdod, ſ. Asdod.
Aſche*, in Saida. I, 401, 416.
447.—- ‚Tripolis. 612, — fj;
Kali, Seifenafde.
Aſchirneh, ſ. Tel A.
Aſchkenaſim“', polniſche, ruſ—
lem. 487. 505 ff,
af lies, Drt im Kesrawan. II,
EN. Dämon. II, 225.
MET, f. Meet ei N, Natib
uförsfiyeh, .E&N.
Aſchtaͤr, — A.
Aſchuk, Stadt. II, 1696.
Aſchur, f. Wadi A Y
Afdura, ſ. Jom A
‚ f. Karſchur
(Aſchdod, one, Es⸗
dud), d. ir die Starke, Etym.
I, 96. — Stadt der Ppitifter,
60. 84. 89, 92. 94ff. — Spra-
che. 98,
— in Judäa. I, 106.
— * Nahr el A.
Ashat, Dorf in N,Sprien, ll,
1658.
Ashkalan (ſanskr.), d. i. nicht
wankend. I, 88.
Afia, Ort im Beläp el Batrün.
II, 749
Afis, Melik el A.
Astalon* (Astulän), Stadt in
Philiſtäa. I, 60. 61. 66 fi.
(Etym.) 88. (Öründung 1209
v. Ehr.). 172. — Samariter
dal. 651. — Dil. 93108
135. 142.
Askaloniſche IR
(650 aRomacond,, 104 a. Chr.),
1,88
ustalonita, Beiname des Has
rodes. 1,
Askalos, 5 gründet Ns 4
falon. L 87. 172.
Askar, f. Ascar, Burdſch el A.
Asflepios, Hain des, am Ta
myras, I, 44, 426,
Astlepiog,
birug, II, 126,
Asfuläan elDjedida, ie
Askulaͤn. I, 69.
Asmaveth Sacſimed⸗ Häsmeh),
Ort in Judäa. I, 519 (afte. u
928.
Asmodi, ſ. Aſchmodai.
*
2
‚|
|
'B
ws
1
Bruder des aa⸗ |
Asmon
Homon’ nt Digebel Dſcher⸗
mäf, I, 774 f. Azmon.
Henath Thabor, in Galiläa.
682,
ya eſch Schidiak, Maro—
nit. II, 795.
A (Aſochis, Azochis, Kasr
el Ozair), Stadt und Ebene
Galiläa's. I, 760 ff. 765. 770.
Afod, f. Deir el 9.
Aför, f. Sefor,
Afouad, f. Karafu, Afuad.
Aspalax, f. Blindmaus, Maul-
wurf.
Asperugo procumbens,
bei Haleb. Ii, 1714,
Asperula orientalis Boiss,,
ebend. II, 1713.
Asphalt“, in Bethlehem verar-
beitet. I, 290. — von Thekua—
nern gefammelt. 511. — f. Bi—
tumen.
Asphodeline liburnica
(Asphodelus luteus?), im Ca—
ſius. 11, 1139.
Asphodelus* ‚ im Nafairier-
Gebirge. If, 902. — luteusL.,
im Caſius. 1132. 1138. — - Ta-
mosus, f. Affodil.
urppupr, i. e. Motacilla. I,
% * (Naja, Brillenſchlange),
bei Suweidigeh. II, 1230,
Affa, König. I, 93. 107.
Affad (Afa’ ad), Emir in Kad—
J 918. 983. — vgl. Se—
Aſſad Heiſin Habil, Ismas—
lier-Emir. N, 956.
"Alk Detyn von Saida (1842).
318
arthf. . Kaftal Sadie A.
Affaib, d. i. Achſib. J, 812.
äffatan; Huſſein Pafcha's Se⸗
eretair (1660). E52,
Affän”, Bater Dthmäns, I,
1369. — ſ. Bab A.
Aſſaſſinen Gaſchiſchi), SE
Verorden. I, 15. — im Liba—
non. 603. — ſchließen ſich den
Semaeliern an. 726. 885. —
Kalaat el Khomwaby. 854. 922.
— Haleb. 1734. — |. Scheikh alH.
— Aſtra
1879
Aſſaſſinen » Gebirge, ſiehe
Dſchebel Ismasöli.
Allied, d. ti. Löwe. I, 485:
Affel, f. Afal.
Affemani, Joſ. Sim., päbftl.
De unter den Maroniten. I,
nn er" (Aſſeriter), Stamm. I, 6.
‚14. 18, 681 ff. 726,
Alice, Drt in Samarta. T,
Aſſofar, f. Merdſch e8 Safra.
Aſſos, in Aeolis. II, 1319.
aan (Auad), f. Gisr ef A.,
Affur*, Stammbater I, 179. —
vol. Bab 9
Afy, 1. Deontih,
Afiyne, Scheikh von Tadmor
(1691). II, 1438, 1441. r
Aflprer*. L, 179, 182. 183, —
Be}. für Syrer. II, 239. —
en vor Serufalem. I, 328.
Keilſchrift. 11, 543, _
Aſſyriſche Konigsbilder,;
am Nahr el Kelb. II, 531 ff.
Aſſyriſcher Göttercultus,
— der paläſtiniſchen Küſte.
vr Schrift, in Höms.
a ne Scufptur, bei Sa=
lehlyeh. II,
Affhrifches mr: bei
Hermel? Il, 162,
er (Afuad), f. EI Kerm
el 9
— 5* (Aſtarte, Semiramis,
Aphrodite, Urania, Venus U. ),
Schutzgöttin von Askalon. I,
84, — Mondgöttin der Syrer
und Phönicier. 86. II, 56. 58.
(in Tyrus geboren) 322. 323.
361, — Eultus im Libanon.
596.
Asteru, i. e. Praefectus. Il.
1554.
Afthär, d. i. Gewürzhändler. I,
825
Aftorubaida, i. e. Praefectus
deserti. II, 1524, 1554,
Astragalus* „im Cafius. II,
1880
1142. — bei Haleb: ascopho-
rus Fisch. n, sp. 1, 1713.
emarginatus Labill. 1716,
halepensis Boiss. 1714. ha-
mosus L. 1717. Kotschyanus
Fischer n. sp. 1719, longi-
folius Lam. 1721. malacotri-
chus Fischer n. sp. 1719.
1721. polyrachys Boiss. n.
‚ sp» 1716. — tragantiferus, im
Gafius. II, 1139. — tumidus,
brashyeiaphae: am See von
Dſchibul. 1698.
ap laale; bei Drufen. 11,
2 Thürme in Damast.
137. 1374. . 9gl..Stern.
Aſuad (Affuad, Ysizuad, Aswad,
Eswed), 1. Nahr Abu el A.
Aſuja-Teich, zu Jeruſalem. 1,
375.
Aswad (Ajuad), f. DDR, —
A., Dſchisr el A., Nahr A.,
Nahr Abu el X.
Ay, 1. Beit Abu 4.
MADANDRAE ‚ in Paläftina. 1,.
— für politiihe Partei—
Kr auf Aradus, 11, 51.
869. re /
Ata,. Ain U,
Atäb, hr a ir
Atabelen”. 1735,
Ataibep, - Gi A.
Atana, Ort der ſyr. Wüfte. II.
74.
14
Atära (Ataroth, Atharoth), Ort
in. $upäa.. I; 286. 931-989.
628,
Atargatis“ (Atergatis, Atar-
getes, Tirgata), fpr. Göttin. J,
85. — in Palmyra. II, 1550.
— ſ. Derceto.
AAO De Wa in Zudäa. I,
Atehje (Ateife), Ir Deir Atiyeh.
Ateibe (Atebe), f. Bahr el A
Atein, Dorf am Berbun. 1
197.
Atergatis, 1. Atargatis.
Athalit, 1. Athlit.
Athanaſius, Patriarch von
Jeruſalem A. 1843). I, 491.
— Biſchof in Kaͤra.
Il, 1562
’
Ati!
Aſtro — Auf
Atharoth“, ſ. Atära.
Athenäus, über Phönicien. 1,
737. — Helbon-Wein. II, 1319.
— Rhofus. 1813.
Athim, f. Deifa a.
Atplith (Castellum Alii Dei,
C. Peregrinorum, Castello
Pellegrino, Schloß der Pil-
ger, Petra incisa, Districtum,
Detroit, Casa angustarum
viarum), in Phönicien; I, 612 ff.
713.714,
Athman Dtpman), f. Beit 4.
’Atiyeh, f. Deir A
Atka, fl. Arka. II, 811.
Attifä, f.Er N.
re, Kleiner, Cedern daf. II,
— EN.
ERBEN WARE d. i. Tripolis. II,
— ſ. Hadſchr el a.
Atropa mandragora', ſ.
Alraunwurzel.
Atſchith, Dorfamkibanon, I, 70.
Atfiri, f. Jon al A.
Atslits, f. Athlit.
Attench, f. EI A.
Attiga, Mina, f. Moghair.
(Zattir, "Zathir, —2
Ort in S.Judäa. I, 195. 196.
197.
Attiſeh, f. Daret a.
Attüf, f. Ain Abu A.
Atwäl’,f. EIN.
Atyr, ſ. Ibhn al A.
Ataoio Alpe), u
Drontes, II, 1082.
Avagıs, f. Abaris.
Auafim, f. Awaffım. |
Auberanije, f. Bab A.
—— P. L., in Votivtafeln
m Napr Beirut. II, 462.
Audihep tudfehn, Anjeh), ſ.
Nahı el ? J
Aueine, ſ. er:
Auely, f. KRahr et Auwaleh.
Auerbähne, im Naſairier-Ge—
birge. NW, 853. (Tetrao-Art?)
bei Sumeidiyeh. 1226.
Aueria, f. Haumärin.
Aufaa, Stamm in Ba'albek. II
as 38.
e. rebellis,
Auf — Aza
Auferftehungstapelle (Alna-
. fafis, el Kiyamep), zu Serufa-
lem. I, 432. 438.
Augen”, blaue, der fyr. Ge—
birgler. I, 14038 — -Krank—
heit in Damasf. 1406.
Augenfhminfe, f. Kohel.
Augit, bei Aleppo. II, 1656. —
Dſchebet Muſa. 1803.
——— am 'Afrin. IT,
EN RE f. Daphnäum.
Auguftus*, Raifer, feine Bild—
fäule in Raifarieh. I, 601: =
in Antiochia. II, 1168.
Aujeh“, f. Audfcheh.
Aufar (Aoufar), f. Mar Zirgie
Aufar.
Auleip ed) — im aklim
el Ghurb. II,
Aulichli, nen. Stamm.
II, 1632.
Aulp, f. Rahr el Auwaleh.
Aun, f. Deir A
Auvelian* befiegt Zenobia
(272). 1, 304. 1007. — zerſt.
Valmyra 1497. 1500. 1516.
Aurelius Heliodorus, in
rap Il, 1546.
Ausſätzige“*, Dez. für Israe—
liten (Manetho). l, 34. — ihre
Wohnungen in Serufalem. 358.
— im tibanon. II, 681. —
Damasf. 1354.
Ausfpeien, Zeichen der Ver—
achtung. I, 471.
Aufterfhafe* „ſ. Mufger.
Auwa, f. Beit I.
A uwaleh (Aumwaly), 1. Nahr
e
Auxentius, Biſchof von Aska⸗
Ion (381). I, 82.
Aven Aba?) ſ. Bikat A.
Avena pilosa M. B., bei Ha—
leb. Il, 1714.
Avienus, Feſtus, üb. den Bo-
firenus. 11, 120.
Avim“ (Avitim, Aviter), Bolt,
in Gaza. 1, 56. — Gründer
von Asdod? 96. — von den
Kapyhthorim vertilgt 20.172.176.
| 177. 178. 189.
| An im", Benjamitifche Stadt. 1, 96.
|
|
ı*
Bern
1881
Avla, f. Nahr el Auwaleh.
Awad, f. Beit el A.
Awadſch* (Awaj), ſ. Wadi el
Awadſch.
— (Säule), ſ. Keniſet
el A.
Awaffim (Auaſim, die Ballen
der flachen Hand), Bez. für die
Bertheidigungsorte der Mili—
tairgouvernements. II, 697. —
Du Statthalterfchaft. 1024.
en f at U,
Awenäd, ſ. Ghafaͤr 9.
Awir CART), Waſſerplatz der
for. Wüfte. II, 1448. 1465.
Awle, ſ. Nahr el Aumwaleh.
Awret Dfhefireßi, d.i. Wei-
berinfel, Bez. für Aradus. II,
868. 871.
Axios, Fluß bei Apamea. I,
1081
Aya“, ſ. Kefe 'A., Turmus N.
Ayan (Ajan), Du Edelleute,
Landbeſitzer II, 1205. 1208.
1209. 1399. 4405.
Ayas, Caftell u. Bucht von Ci—
ficien. II, 1793. 1846.
'Ayaͤſch, Ort inez Zör. IT, 1485.
— dgl. Dſchisr A., Khan U.
Aynthoura, f. Ainturad.
Ayour, f. Ajjur.
Ayta, ſ. Aithy.
Ayto, f. Dſchebel A.
Ayub* (Biob), f. Nebi Eyüb,
Saleh A
’Ayün* jun, Bei fiehe
Merdſch 'A., Wadi e
Ayune, f. El M
Ayun el Berda,
Quellen, im Libanon.
— vgl. Ain —
— (perf., arm.), d
— ſ. Nahr Abul-a.
d. i. kalte
II, 91.
te frei. J,
Azavethes, arab. Fürſt. I,
1594,
Azariyap, f. ſ. El A.
— Zieg e). I
Azaz (Anzas, as), Marktfleden
in N.Syrien. Il, 1667.
angeh, Difrict von Gaza. I,
1882 Azed — Baal
Maebanam, bei Beirut. I, — die Einwohner von
443 Asdod. I, 99.
Azerole*, f. Crataegus aze-
rolus.
Azibeh, ſ. Nahr A.
Aziriyep“ ſ. El —
Aziz“, * ft. Aſochir. I, 770,
— dgl. Bika A., Melif el A.
Azi zi, EIN.
Nzmon*, an der S.Grenze Ju-
da’s. I, 10. 774. 775.
Yamut“, Dorf bei Nablue. 1,
636.
Aznür, Dorf im Libanon.
103.
% ochis, f. Aſochir.
II,
Azoton (Azotus), f. Asdod.
Azotus Hippinus, A. mari-
tima. I, 99.
Azra, f. Belad Chan A.
Azunifiah (Azzuͤniyeh), 1: EL.
"Azür (Azuͤrah, Yzuraba), Drt
im Aklım Jezzin, et Tuffah. II,
109. 700. 702.
Azyzy,ſ. EI Azizi.
a (hebr.), d. i. die Starke,
aza. I, 56.
Yrrch, Dt im gr a. II, 218.
Azzil, fe Burdih A
Yazontyeh, f. Er.
=.
Baa, ſ. Meid el B.
Baabda, ſ. B'abda.
Baal*, Bäl (Zeus, Jupiter,
Belus, Herafles, Melkart, Sa:
turnug, Kronios, Helios, Sol),
höchſte ſyriſch-phöniciſche Gott—
heit. II, 230. — Cultus in Phi—
lifſtäa. I, 180, — Bildniß in
Jeruſalem. 448. — in Israel.
706. — auf Bergen. II, 37. —
im Libanon. 230. — in Sa—
marien, Galiläa. 237. — Tem:
pel- zu Palmyra. 1516. —- vgl.
Abi-, 'Ain-, Eth-, Heliogabal,
Jerach⸗, Refr-, Kitiatbe, Mo:
loch⸗Baal.
Baala (Baalath), Stadt und
Berg in Juda. I, 261.
Ba’alath, d.t. Baal Gad. II,
225. 230,
Ba’albet* (Palbek, Heliopolig,
H. ad Libanum, 2» &owwizn),
Stadt in Coelefyrien. I, 9. —
Höhe. Il, 150. 157. 204. 296.
— Wafferreichthum. TI, 178. —
Etymol. 230. — baldiges Ber-
fhwinden des Namens Helio-
pplis. 224. — nach arab. Au-
toren. II, 221. 2345ff. — Ge-
ſchichte ꝛc. 228 ff. — Afropole.
233. — Tempeltuinen. 245 ff.
257. (mit Banias verwechielt)
—
258. 268. 269. 288. — maro—
a Biſchofthum, Klöfter.
. 791. — Dift. II, 140. 170.
Het. 191. 999, 1505. — ſ. Bes
lad-, Dihurd-, Ras B.
Ba’albef- Macriz, Duartier
von Heliopolis. II, 244.
Ba’al Beriiun Tempel,
433, — ſ. Berith.
Baal Demarus, phön. — —
heit. II, 425. 1. Zeus D
Baal Tamyras
N
IT,
Baala Zehnda, 1.
Jearim.
Ba'al Gad*, d. i. glüdbrin-
gender Gott. II, 238.
Baal Sad, am "Hermon. 79:
II, 10. — ob Baalbef? 229.
230, — von Salomo gegrüns
det. 237. — mit Dichebeil ver- °
wechſelt, 258.
Ba’al Hamon, Stadt im
Stamme Affer. I, 778. — 0b
Ba’albef? II, 230. e:
Baal— -Rajiz phon. ), 8.1. Gott J
der Obfternte. I, 1124. R
Baal Kronos (Adonis), Er⸗
bauer von Byblus. IT, 11. 60.
Baal Mein (Minos der Srie-
chen), Gott in Gaza. I, 57.
Baal Melfart i. Melfart.
Baal Peor*, Göhe I, 794.
i Baal — Bal
Baal Phegor*, f. Nebo.
Baal Ram (Saturn), phöniz.
Gott. II, 923.
Baal Rimm on, Gott der Gra-
natäpfel. 1. 1124.
Baalfamin (Bal Samen, Zeus
Demarus, Keraunios, Olym- .
pius), Gott der Sidonier. IT,
30298: 99.
Baal Saturn, im ägypt. He—
liopolis. II, 300. "
Baal Sebub (Abwehrer des
Ungeziefers, Arouvios), fein
Drafel in Efron. I, 124:
Baal ae in Phönieien.
11, 44. — ſ. Baal Demarus.
Ba’al Chhmer. Stadt, Ety—
a I, 425. — f. Tha=
Yaaltig* (Divre), Göttin der
Gibliter. 11, 56. 58. 432.
Baaluͤla, f. Ba’fül.
Baal Zed ef, der Glücks-Baal,
for. Gottheit. I, 230.
Ba’ — f. Deir el d.
Bab, ſ. El B
Bäba, !. Deir B.
— Kr) ‚ in Damast.
— Dorf bei Haleb.
II, 1691. 1745.
II,
Bab Amüp el Ghurab (jest
Bab el Amüd), d. i. Säulen-
thor, zu Serufalem. I, 379. 384.
* en fela, zu Serujalem.
Bo Liter;
II, 458.
Baͤb Auberanije, S. Thor der
Moſchee in Damask. II, 1370.
Bab Bablous (Babylonsthor),
irrig ſtatt Bäb Boulos. I,
1188.
Bab Bmäri’a (GBäb Märt’a,
Mara; d. i. Thor des Hauſes
der Maria), Libanonpaß. II
93. 94. 138. 218.
Bäab Boulus (Bolos, Pauls:
thor), in Antiochia. II, 1177.
1188. 1191. 1194.
B’abda-(B’abvät, Baabda), Ort
un es era od. el Mein, I,
Thor zu Beirut.
1883
Bab Dfiherun, in der Mofchee
zu Damasf. IT, 1370.
Bab Duma (Tume, Thomas⸗
thor), Weſtthor von Damask.
II, 265. 1375. 1376.
Bab ed Daron, fünl. von
Gaza. I, 44. — f. Darom.
Babe» DirfeH, in Berytus.
Il, 437.
Babel Amud, ſ. Bab Amüd.
Bab el Chalil, f. Zaffa-Thor.
Babel Daheriyyeh, f. Gol—
denes Thor.
Bab el Dfenein (Gartenthor,
Porta Ducis), in Antafieh. II,
1191. 1194.
Bab el Faradis, (Parapies-
thor), in der Mofchee zu Das
masf. II, 1346.
Bab el Ghowarnep (richt.
DRK) in $erufalem. I,
Ah et hapdıd (türfifh Demir
fapü), d. i. Eifenthor, Waffer-
danım bei Antafieh. IT, 1177.
Bel,
— el Hotta, ſ. Sucket B.
el 9.
BabeldHomwa*r, d. i. Thor der
- Winde, Bergſchlucht im Nafai-
rier-Gebirge. II, 849.
Babeli- Shrift, d i. Schrift
von Bagdad. I, 259. 472. II,
1416,
Babel Katanin (Baummollen-
thor), zu Serufalem, I, 387.
393. 396. 416. 419.
Dt el Kechech, in Beirut. II,
23 el medine Stadithor),
in Antakieh. II, 1192. 1194.
Bab el Moluf, ägypt. Cata—
comben. II, 1270.
Bab el Mughäribep ( Thor
der Be in Serufalem.
I, 348. 349.
Bab el — in Haleb. I,
1749
Bab Rebt, zu Serufalem. T,
39
F.
—— el Wadi. I, 542. — |. El
Bab * Zahari (Saheri, Blu»
1884
men, Herodesthor), in Jeruſa—
lem. I, 397. 404. 458. 478.
BabenNebyDäud, d.i. Thor
de8 Propheten Daviv, in Je—
rufalem. I, 354. 363.
an Rachmes, f. Goldenes
Dr.
Bab e8 Saheri, ſ. Bab el
Zahari.
Babes ng —— in
Damask. II, 137
An effembtie, eek) Il,
* R Senſileh, ſ. Suk B.
25 — Sinesleh, ſ. Suk B.
Sub es Subäb (Thor der
RENNER), in Serufalem. 1,
1.
Babes Suf, d. i. Marftthor,
in Höms. II, 1014.
DBab-hadid, f. Bäb el.
Babie (Banina?), Ort und Fluß
am Arfa-Golf. II, 607. 808. —
dgl. Nahr el Barib.
Babila, Dorf von Damask. m
1422;
Babilur, im Caftus. II, 1136.
Bab Sfambul, in Antiochia.
II, 1201;
Bäb Seläg, in Antakieh. I,
1192.
Bab Keifan, in Damask. II,
1350. ’
Bab Kunnesrin, Dorf bei
Haleb. II, 1698.
Bablous (Babylon), f. Bab B.
Bab Mari'a (Mara), f. Bäb
Vmaͤri'a.
Bab Muscella, in Beirut. II,
446
Bab Nur, in Haleb. Ir, 1760,
Bab vl bürid (Bofthor), in
der Kmeier zu Damasf. 11,
1370.
Bab Scanderunet, d.i. Paß
vom Alerandrette. 1. 1819.
Bab Seitun (Sffeitun), in An-
tiochia. IT,.1191. 1192.
Bab Sitti Marjiam, f. Ste:
phansthor.
Bab Tume, f. Bab Duma.
Se
Bad”,
Bab — Bad
Basune (arab.), Welsart. II,
ya’ i —— Ort im Be—
fa’a. II, 219.
Vabyiat, Stelle bei Antiochia.
1197.
Babyla 8, Biſchof in Antiochien.
II, 1170. 1171. (Märtyrer)
1197.
— älteſter Belsſitz. II,
— Schinar, Sinear. 1333.
HER — Bez. für Bagdad. I,
259. — dgl, Nah Bablous.
Babylonia* , am Nil. I, 279.
ParUL URS ‚in Samaria. I,
Basytonifge Keilſchrift. II,
en Grenzort von Phönicien
und Paläftina. I, 686. II, 9.
Bacar, f.. Befära.
Bacas, f. Belas.
Bachus - Statue*, in Apa—
mea. 11, 1079.
erfter, in S.Judäa. 1,
ſ. Wadi
en Mutatio, in Syrien.
11, 1112. 1113.
Bacheita, ſ. Nahr 2.
Bader, f. Sur.
Bachides, feine Befeftigungen.
1, 563.
200, Aegyptens*,
Ariſch.
Ba ch ſita — in Ha ⸗·
leb. II,
Back —
606
Baͤkwock,
in Kaiſariyeh.
ſ. Ain el Burak.
Bäder, in Gaza. I, 53,
— Askalon 75. — Serufalem.
I, 416. — Katana. II, 284. —
Beirut. 435. 447. — Antiochia.
1167. — Yururiöfe, in Damask.
1383. — Palmyra. 1528. —
ſ. Marien-, Römifhes B.,
Waſſer. J
Baderen, ſ. B'adraͤn.
Badeſchwämme, in Batrun.
IT, 588. — Tripolis. 617. 622.
— Aradus. 873. 878.-
Badgaͤn (Berghän), Ort im
Aklim el Dſchurd. II, 709.
‘ Badg — Baka
Badger, Mr., über Ismaölier.
I, 957.
Badia y teblig", I. Ali Bey.
Dadinjan”, f. Bedindſchan.
B’adrän (Ba’daran, Baedran,
Eafau Baderen), Ort im Aflım
eſch Schuf. 11, 98. 703.
Badfhazze, Berge von. II,
1627.
Badyet al Scham, d. it. Sy—
rien. II, 1505.
Bäb, in Haleb fl. Baͤb gefpro-
chen. II, 1409.
Baedran, f. B’adrän.
Baelath, ſ. Ba'alath.
Baena”, "Salomo’ 8 Amtleute. I,
672. 683.
Bär*, im Libanon. J, 485. II,
119. (Ursus syriacus Ehrenb.)
652. 686. — Dfehebel Ala. 1577.
— Taurus 1731.
Bafa, irrig fl. EI Baſſa.
Bagdad“, durch Babylon be-
zeichnet. I, 259. — Klima. II,
478. — Ausfuhr nach Damas-
cus. 1397. — Dift. 1768.
Bagdader, als Dumm ver-
ſchrien. I, 1403. — Kaufleute
in Damast. 1399. — Karawa—
nen. 1396.
Bagha, Drtin Saron. II, 593.
Bagdli, f. Qoue B.
Bagras (Boghräs, Pagrä), Ca—
ſtell im Coryphäus. IT, 1150.
(angebl. Gigantenfnopen daf.)
1155. 1156. 1196, 1608. 1609.
1791.
Bagras Beli, im Amanus, II,
1829.
—— Fürſtengeſchlecht in
Georgien. I
Bagrus halepensis Valenc.,
im Antiochia-See. II, 1620.
Bahami, f. Behimeh.
Baharidifhe Mameluden”.
I, 585.
Baheret Ad: f. Terimſy.
Bahlin, f. B'aklin.
Baplüliyeh (Baluli, Ballu-
ela), Nafairier- Dorf und Di-
Arict am Lapdikieh- Strom. II,
900. 904. 905. 909. 981. 984.
Bahmia, ſ. Bamia.
1885
Bahr*, ſ. Ain el B., Kalaat el
Bahr.
Date) dv. i Wafferbeden. II,
Bafı Agäla, f. Yagara.
Bahr el Ateibet (Atebe) el
Kebir u. e8 Saghir, d. i. der
große und Heine Ateibet, Theil
des Damascus-Sees. UI, 1314.
Bahr el Hidſchani“, Moraft
der Merdſch. II, 1314, 1315.
Bahr el Kudg, f. Kedes-See.
Bahr eſch Schurfiyeh m. i.
öftlicher See), Theil des Da-
mascus-Sees. II, 1314.
Bahret el Kibliyeh, Theil
des Damascus-Sees. II, 1314.
Bahret el Merdſch“, f. El
Merdſch.
BapretMaftelMüfa, Theil
des Damascus-GSees. II, 1314.
Bahr Jagira, am Drontes.
II, 1098.
Bahfäs, f. Nahr el B.
Bahurim”, Ort bei Jerufalem.
3.510,
Baida (Baidha), i. e. deser-
tum. 11, 1554. — Sf. Ain
el B.
Bainow, — im Dſchebel
Affär. I,
Bair, f. & —
Bairli (air), Tabadsforte. II,
984.
Bairuf, f. EI DBarüf.
Bais, ſ. Bajas.
Bait, ſ. Naba' el Embay.
Bait aldſchannah, ſ.
Djenn.
Beıynı, f. Bethel.
Baitogabra, f. Beit Zibrin.
Bajas (Bajä, Bayas, Pajäg),
Stadt am Amanus. Il, 1624.
1805. 1830. 1834. 1835. 1843.
— Dift. 1779. 1838. — f. Ras
B., Esfi R. 2.
Bajefid ll. I, 529.
Baka, Ebene in Judäa. I, 512.
Br: dgl. Baca.
Bakal f. AU-8.
Balar, f: EL».
Bafary Bey, Ariftl. Comman-
dant in Damasf. II, 1361.
Beit
1886
Baker eſch Schäm, d. i. Och—
fen von Damascus, ſprüchw.
Bez. für Bagdapder. u, 1403.
Bakherdamo, Ort in N. Sy—
rien. II, 897.-
Baki, f. "Bet.
B’atlın (Bahlin, Biaklin), Ort
im Aklim eſch Schüf. MH, 675.
‚703.
Baklus, f. Deir Bakläſch.
Baxrtei (Ptol.), Dorf in Sp—
rien. II, 1113.
Bakui, üb. Tadmor. II, 1490.
Bäl*, f. Baal.
Bala, Dorf von Damasf. 11,
1422
Balamand, f. Deir B.
Balaneas, f. Banias.
Balanus, in N.Phönicien. II,
806.
Balbeki, f. Bika 2.
Bali, f. Ebu Said el 2.
Baldeh, f. Beldeh.
Baldenſel*, W. von (1336),
üb. die Ciſternen Jeruſalems.
I, 279.
Balduin 1.* (vgl. Barbuil),
fein Tod in El Ariſch 2c. (1118).
I, 38, 100. — in Hebrön (1100).
210. — Bethlehem (1110). 296.
— bei Petra incisa verwun—
det (1103). 615. — erob. Affo
(1104). 1, 729. — Saida (1111).
II, 393. — Tripolis (10. Juni
1109). 603. — befiegt Ma’än
(1117). 733. — reft. die Dſchisr
al Hadid. 1641.
Balduin I1.*, belag. Haleb
(1124). II, 1735.
Balduin IIT* (1152). 1, 65. —
erob. Askalon (1153). 78. 83.
Balduin IV.*, verheert Die Be—
fa’a (1175). n, 184, 226. —
zug gegen Damast (1176).
1324. — Grab in. Seipfhär
1091.
Baldus, Stadt in N,Sprien.
II, 891
Balefan, f. Belyün.
Balin, Dorfin Philiftäa. I, 94.
Balinasg, f. Banias.
Balis, f. Beles.
Bake — Bana
Balkis* (Belfis), angebl. Er-
bauerin von Ba'albek. II, 232.
— Steine ihres Thrones in
der Mofchee zu Damask. 1369.
— f. Burdſch Sitt-B.
Ballidas, Diftriet im Naſai—
rier⸗ Gebirge, II, 908,
Balluli, 1. Baplütipef,
Ballut, Tr Balut.
Balnea, f. Banias.
Balvun 6, f. Bellüneh.
Bal Samen, f. Baalfamin.
Be Ort im Aflım
el Metn. IE, 710.
Balua, Ffuß n Judäa. I, 558.
Baͤluk Su (Fiſchfluß); Arm des
Kuweik. IT, 1689.
Ba’lüla, Dorf am Litany. IF,
138. — vgl. Bahluliyeh.
Balüt, f. Rumeifet el B.
Balut- Eiche (Quereusbelote,
Valonia, Stecheiche), in S.Pa-
äftina. I, 28. — bei Hebrön.
222. — Karmel. 703. — Ga—
Iiläa. 785. 791. — Libanon.
11, 135. — Anti-Libanon. 270,
277.
Bambufen, indifche, bei Anta-
kieh. I, 1205.
Bambuslanzen“ der Anafeh.
11, 1454,
Bamia* (Bahmia, Hibiscus
esculentus, praecox, Abel-
moschus esc.), 3 Arten bei
-Serufalem (B. Tomwileh, Be
ledi, Wayfa). I, 483. — Goppe.
579. — Damascus, II, 1357.
Haleb. 1723. 1729. — Aleran-
drette. 1845,
ne Dorf am Nahr Kadifha.
3;
62,
90 na, T. Medſch el 3.
Banafagii, f. Wadi'l B.
Banaja, Salomo's Amtmann
in Esdraelom. J, 684. — vol,
Benaja.
Banane* (Musa paradisiaca,
fang), bei Soppe. I, 579. —
Saida. II, 413, — Beirut. 448.
— —J 684. — Antio>
chia. 1187. — Seleucia. 1268,
— fehlt bei Damast. 1355,
7
' Barbus* pectoralis,
Banıs — Barra
Banas, ſ. Baniäs,
Band, ſ. Bend.
Baneas, ſ. Banias.
Ba'neh, ſ. El Bi'neh.
Banias* (Cäſarea Philippi),
Stadt am ob. Jordan. II, 229.
RR mit Ba'albek verwechfelt.
2
Banias (Balaneas, Balinas,
Balania, Balnea, Apollonia
Syriae), Stadt der Caſiotis.
‚I, 55. 861. 862. 882. 886 ff.
893. — von Ismasliern erob.
(1126), 969. — f. Nahr 2.
| Banina, f. Babie.
Banjanen, indifhe Kaufleute
in Border=Afien. IL, 1490,
Bankes*, W. G., üb. Jeruſa⸗
lem. I, 500, — Raifariyeh. 604.
— Felsſcuipturen am Nahr el
Kelb. II, 532, — entd. Abila.
1280. — in Palmyra (1817,
1834). 1433. 1451.
Baptifterien, — Gra⸗
beskirche auf. I
Baqaata, oler * II, 792,
Bära,f. EB
Baräda*, 14 An 8., Hauſch
B., Wadi B
Baranfpinap, f. Baradfche-
Baratı, „geb: F, 538. 672. 673.
703.
Basar. ſ. Scheikh B.
Baraked e8, f. Mezraat 2.
Baranüna, Drt im Libanon.
II, 73
| Baraquedes, f. Megraat B.
Baraza (arab.), d. i. vorrüden.
II, 1312.
Barbaliffus, f. Beleg.
Barbara, Sancta, ihre angebl.
Statue bei Ba’albek. IT, 299.
— vgl. EB.
Barbaresfenthor, in Jeru—
falem. I, 348. — f. Mogrebin.
Barbierſtuben, in Damask. II,
1383, 5
im unt.
Orontes. II, 1230. — vulgaris,
im Rumeif. 1689. — ſ. See-
barbe.
Bardani, Nahr el Barduny.
1887
Bardi (Barda), ſ. Wadi Ba—
rada.
Bardines, f. Wadi Baräda.
Bardſcha, Dorf im mittl. Phö—
nicien. Il, 422.
Barduil (Balduin), f. Hadſcha⸗
vat B., Salzwüfte Balduins.
Bar Ehedbel, in Palmyra. II,
1547.
Bareid Amrifamfes; ebend.
il, 1550.
Baret, f. Ain el Buraf.
Barfüßer-Mönde, auf dem
Karmel. I, 716.
— im Libanon. IT,
Bargput, f .Nahr B.
Bargitg, B Khan B.
Bargout, f. Nahr B.
nn ſ. Nafairier= Ge-
irge |
Bar Hebräus, f. Abulpha-
radſch.
Baricha, Diſtrict von Haleb. I,
1768.
Baͤrid, ſ. El B., Nahr el B.
Barin, ſ. Bethar.
Barin (Barein, Barinum, Mons
Ferrandus, Movvragag ©),
Caftel im Nafairier- -Gebirge
(durch Erbbeben zerfi. 1157.
‚ 1170). II, 226. 837, 940 ff.
1035.
Baris (perf., d. i. Burg), Fe—
— in Serufalem. TI, 408.
409, 410.
Barker, Edw. B. B., engl.
Bice-Eonful in Sumeidiyeh. ll,
1796.
Barker*, W., über Syrien
(1835). H, 41. — Ba'albek—
Drontesquellen. 165. 173,
Hariffa. 759. — NRafairier. 978.
— N.Syrien. 1115. — Som->
merfiß in Bitiäg. II, 1203. —
Sumeidiyeh. 1220. 1223.
Barnabas, in Seleueia.
1243,
Baronie de Saiecte et de
Beaufort (Belforte), im Li—
banon. II, 75. ſ. Ralaat
eſch Schukif.
Barra, ſ. EI Baͤra.
II,
—
I}
1888
Barrai eſch Schäm, die fyr.
Wüfte. II, 1460. 1531.
Barta, Drt im Aklim et Tuffad.
Il, 700.
PR Dr. 9., üb. Wadi el
— 37. — Gaza (1847).
— Philiſtäa. 67. — As—
Me ıc. 95. 127. — Ammwäs,
546. — Joppe. 576. — Kai—
jariyeh. 1, 604. — Athlith. 614,
— GSebafte. 661. — Esdrelom.
696. — Karmel. 709. — Afto.
736. — Schefa Amer. 751. —
Kabr Hairän. 1, 794. — Zah-
feh. 11, 204. — Bekaͤ'a. 271.
‚Adlün, 363. — Saida. 413.
Bartholomäus, aus Kana. I,
753.
Bartholomäus, Commandant
von Marakia 1271). II, 885.
Bartletti*, W.H., üb. Hebrön.
1, 215. 252. — Salom. Teiche.
277. — Bethlehem. 288. —
Serufalem. 312, —
640. — Sebaſte. I, 664. —
Sonaspfeiler. 11, 1828.
an viscosaL., im Eaftus.
Sarır, Debe eLB., EIB.,
Nahr el
— ſ. Beirut.
Barzeh, f. Berzeh.
Bafalt*, bei Zerin. I, 696. —
am Karmel. 712. — an der
Nordieite des Libanon. U, 31.
563. 839. (grünfteinartiger) 118.
518. 677. — im Anti-Tiba-
non. 11, 277. — bei Mezra’ah.
517. — dichter, bei Belaufa.
658. — Dämme bei Bfcherreh..
661. — bei el Bufeia. 1001.
— Höms. 1014. 1016. — Sa=
lamya. 1050. — N.Sprien. II,
1566. 1654. -- Amanus. 1806.
— f. Kugel», Säulenb.
Bafaltbörfer, im Dfehebel Af-
fär. II, 813:
Bafara, n Galiläa. I, 686.
Baſcha, ſ. Chacham B. EL».
Bali, ſ. Dehiy Br, Gl».
Baſianus, Nhetor. Ir, 1733.
Bafilica*, zu Betbfur. I, 268.
————— 294. — Naza-
Nablus, .
Barra — Batm
reth. 745. — Sepphoris. 749.
— Conſtantins d. Gr. in Ba’ al⸗
bef. II, 241. — Singonis, in
Antiochien. 1170.
Sn de Klofter zu Zah—
e
EHRT N Station in Nord-
- Phönicien. 11, 806. 858. 862.
Bafiliug, Kaifer (995). 11, 600.
— zerſt. Khanaſir 1700.
Baſilius, Sanct. I, 716. —
Biſchof zu Zahleh. II, 195.
Baſilius-Orden* in Mär
Sobeume eſch Schuweir ꝛc. II,
1143
ff (Biäffur), ne im Atlim
— Kharnüb. II, 701
Bafit, f. Ras Bufeit.
Basrelich, bei Surful. 11, 199.
. Seulptur.
Baffa, ſ EI 2.
Baffin, f. Kefr 2.
Baffin*, ſ. Waſſerbehälter.
Baſſuet, ſ. Baſuet.
Baſſus, Cäcilius, Commandant
in Apamea. IL, 1006. 1081.
Baſſus, Cejonius, Präfert von
Palmyra. II, 1501.
DBafuet (Bafluet), Baful, zwei
Orte am Afrin. Il, 1666. 1668.
Batenier MD. i. Anhänger der.
inneren Doetrin), Bez. für Is—
meelier und Nafairier. II, 965.
Bat Far, Dorf in Judaa. I,
123. — dgl. Sarah.
——— Dr im Kesramäan. I,
Bätpir (Batir, Bethir, Befler),
Drt im Aklim eſch Schüf. I.
96 98. 101. 106. 703. — f.
Batieh. |
Bathne, f. Beten.
Bathof*, f. EI Buttauf.
Bathruͤn, f. Batruͤn.
Bathſeba, zei — zu Jeru⸗
ſalem. J, 375.
Bätieh (Bethir in Drugendorf.
II, 106.
Batikp, f. —
Batir, f. Bathir.
Batlın, f. Btelün.
Batman, f. Tell B. Wabi
Batmän.
Batn — Bazar
Batn*, d. i. Höhlung. II, 1695.
Batna, f. Kefr 2.
Baträf, d. t. Patriarch. II, 667.
— ſ. Birfet ei Hammam.
Bann, Nahr el-, f. Beder⸗
e
Batrün (Bathrün, Botrüm, Bo⸗
drun, Botrys), Stadt in Phö—
nicien. II, 14. (tyr. Kolonie)
62. 64. 578, (Seftung) 586.
(Hafenbildung durch Erdbeben)
II, 37. 600. — Geſchichte. 584 ff.
609. 749. — ſ. Belad el B.,
Dichebel el B.
zZatruüny, Ort am ae Liba⸗
non. II, 275.
satthauf*, f. E83.
Satuta*, f. Ebn B.
Verl d. i. Waffermelone. II,
129
et (Architectur), in He—
brön. I, 209, — eigenthüm—
liche, an Abrahams Grab. 242,
— coloflalfte in Ba'albek. II,
243, — in for. Dörfern. 1698.
— Palmyra. 1497. 1509. —
Haleb. 1761. 1762. — f. Ae—
gyptiſche, Giblitiſche, Gothiſche,
Phöniciſche, Römiſche, Ruſtike,
Saraceniſche, Syriſche, Toska—
niſche B., Haus, Säule, Tem—
pel ꝛc.
za'adeh, Dorf im Dſchebel el
Arba’in, II, 1069.
Ben werke, in Beirut, II,
Saubotz Export vom Caſius.
Jautin, Dorf bei Nablus. 1,
aum*, junger Anwuchs in Ju—
däa. i 166. — Gattungen,
Mangel im Libanon und Anti-
ibanon. IL, 252. 254. 272.
684. — Anpflanzungen durch
‚ Sbrahim Pafıha. 319. — in el
Ghütha. 1349, 1356. — Haleb.
UI, 1722 ff. — Steuer in Pa⸗
fäfina. I, 530. 832. — Ber-
ehrung jm Drient, 224. — dgl.
Waldung, Obft ıc
ne Pilger (1507).
I, 494
| Ritter Erdfunde XVII.
E
|
1889
Baummolle* (Dustin, d. t. Co⸗
ton), in Samaria. 1, 30. —
Askalon, 77. — Philiftäa. 94.
— Judäa. 139. (Zerufalem)
479, 483, 568, — Ramleh. 1,
584. — Saron. 587. (Opfer
für die Stiftshütte) 611. —
Esdrelom. 694. 695. 702. —
Tarfhiha. I, 798. — Katana.
II, 284. — Tyrus, 354. 370,
— Gaida. 401, 416. — Bei-
rut. 443. — Phönicien. 583,
Nahr Kadiſcha. 631. — Laodi—
cea. 927. 932, — Naſairier—
Gebirge. 977. — Hamah. II,
1039. — eſch Schoghr. 1101,
— Antafieh. 1105. 1195. —
Damasf, 1357, 1399. — NR.
Syrien. 1568. 1626. 1649, —
Daleb: 1723. 1775.
Baummwollen-Bazar, zu Je—
rufalem. I, 387,
Baummollen garn, beftes, in
EI Medjdel. I, 69. — Beirut.
II, 448, — ſcharlachgefaͤrbtes,
engtifiee, in Damasf. 1396,
1
Baummwollen-Weberei*
har Zeuge), in Gaza. T,
. — Hebıön.-253. — Seth⸗
a 291. — geftreifte, in
Nablus. 651. — Steuer. 822,
— in Beirut. II, 455. — Bis-
eunta, 519. — Edlib. 1583.
— Damasf. 1383.
Baurin, d. i. Beirut. II, 438,
Bauſchertyeh, f. EB.
dr ie bei Serufalem. 1,
18 &
Bamwaideh, are
Bawär, f 8
Ba’wirtheh ( (Ba’wirtah), Dr
im Aklim es Sahhär, II, 706,
Bawwan, f. Buan,
Baxamatum, i, e. panis bis
coctus. II, 1551.
Bayardes, Dorf im Dfehebel
Ala. II, 1658,
Bayas, f. Bajas.
Bazare, in Gaza. I, 49, 50, —
Serufalem. 419. — Damast.
I, 1382, — f. Markt, Meile.
Bazarhund, f. Straßenhund.
Dddddd
1890
Bazeus, f. Monobazus.
Bazun (Bey ün), Marpniten=
Dorf. II, 662. 752.
Bhembiü, "Dorf am unt. Oron—
u IH, 1641, — vol, Btem-
bü
— IR Ort in el Kurah. 11,
Beadler, ERTEILT in N.Sy⸗
rien it, 4115
Beafhi, An in Jibbet el Bſcher⸗
reh. U, 753,
Beafatan, f, f. Deir el Ba'aſch—
ar
Beaudin, Mr., in Askalon. I,
72. — Dragoman der Hefter
Stanhope. Il, 103,
N f. Kalaat eſch Sche-
Beaufort ve Hautpouls*,
Admiral. I, 803, H, 21. — üb.
Ba’albef— _ Zehevany. 251.
Beuake, Garten bei Haleb. 11,
— Dorf im Libanon.
103.
Behba, d. i. Volksgedränge der
Pilgerſchaaren. I, 231.
Behr, f. Moia B.
Bedenausfüllungen, im fi-
banon. II, 580.
Bed, f. Makta ain el 2.
Bepäd un, f. Bzaͤzuͤn.
Bedame (Bedami), Kurbendorf
am Ladifieh-Strom. II, 900.
908. 1934, 1136.
Beda Venerabilis* (im 8.
Jabre üb. Purpurmuſcheln.
Bedamwi* — & Jamu⸗
ſiyah B., Scheikh el
Bed awi-Khan (Oedaubir,
Khan el bauen) in Gali—
190. I, 751,
Bedbdawy, a B.
Bedder (2), Scheikhsgrab im
Nafairier- - Gebirge. I, 959,
eu, Drt im Libanon. I,
519
Bedegenne, f. Beit el Dfchanne.
Bed el- Gibrim, f. Beit Zibrin.
Bederkeh Rahr el Batramin),
zum. Antiochia-See. I, 1610.
Baze — Beil
Beduinenfhaf, in Saleb. I
1730
Bedghän, f. Vadgan.
——— (Badinjan, Ba-
dendſchan, Solanum melon—
gaena, Melanganapfel), bei
Haleb. II, 1723. 1729. — Ale:
xandrette. 1845.
Bedindfhan Franfi (Sola-
num lycopersicum), bei Ha—
leb. II, 1729.
Bedfa, d. i. Pelikan. I, 1617.
Bednäpya (Binneil?), im Belad
Ba’albef. IE, 202. 220. 222,
Bednein, f. Vebnaya.
Bedouß, Dorfruine in Saron.
I, 593;
Bedras (Beter), f. Wari 3.
Bedſchat, f. Befah.
Beduinen*, in Gaza. I, 49.
— ECharacterifif. Fl, 1402. 1479,
— f. Bedami, Araber
Beduinenmäntel, f. Abbaja,
Maſchlah.
Beduinen-Schäfer der Wüfte,f
in Galiläa. I, 813.
Bedur, f. Mahomen el B.
Beelzebub, f. Baal Sebub.
Beersth, f. EI Bired.
Beer Seba* (Ber ©., Bir
S.Grenze Paläftina’s. 1,
133. 139. 154. 178. 19. ö
7 202. 534. — vgl. Ber
fabe
Beg (Bey), f. Abud B., Na’a
man dB. ꝛxc. |
Begig, f. Wadi 2.
Beg-kat, f. — B. |
Beglie, Te
Beshanin, f. Diisr 8 Fi
Bepennpa, ſ. Dſchisr Dfie N)
Behimeh (Bahami), Dre U H
Belaͤd Beka'a. IH, 220. 4 f
Behiyu, Ruinen im Dſchel AU "
se
H, IE '
Behra, f. be ala B m
Behun, . Kefr 3.
Beifuß (Artemisia F
cens), bei Seleucia. I
Beilän (Pylae Syriae, Por
Amani), Paß im Amanus. I
Beil — Beith
41. 1607. 1778 ff. 1785 ff.
(Höhe) 1802. 1805. 1829. 1848.
1785. 1826.
Beiläan, Dorf. II,
1847.
Beinin, f. Kefr 8.
Beirht* (Berytus, Verve, Be-
rut, Baruthum, Baruth, Bau-
rin), Stadt in Bpönieien (Holz =
zufuhr) I, 788. (Gibliterftadt)
1, 11. (aftr. 8.) 18. 48. 55.
— die alte Stadt. 62 ff. (Fern-
fiht) 207. 256. 381. (von Fachr—
eddin befeftigt) 397. 403. (Del-
ta:Borland) 428. — Gefchichte.
432 ff. — Alterthümer. 457 ff.
— Anbau, Production. 474 ff.
— Klima. 477 ff. — Induſtrie.
480 ff. (Seidenbau) 417. 494.
497. — Bandel. II, 499 ff. —
Eharakter. d. Bewohner. 506 ff.
in es Sähil. 707. (Mutatio
Bruttos alia) 599. — maronit.
Biſchofsſitz. 785, (Klöfter der
Dideefe) 790. (Capuciner daf.)
799. — Paſchalik, Grenze.
1106. — Dift. II, 90. 136. 421.
609. — ſ. Darth 3, Nahr B.,
Ras dB, Sahel B
Beirut- Straße nad) Damas-
eus. II,
Beifän*, n Scythopolis.
Beifür, Ort des Aklim et Tuf—
4 0d. 08 Sahhär. I, 700.
706
Beitt, als Bez. antifer Drte.
Beit Abu Afy, Nafairier. 1,
981.
Beit Adra, Geſchlecht in Ba—
nias. H, 886.
Beit An un (Beth Anoth, Anot),
Ort in Zuda. I, 265. 268.
Beit Ajaba, f. Beit Fba.
Beit Aläm, Dorf in Jude. I,
156.
Beit Amreh, Ruinen in Juda.
II, 201.
Beit 'Arbany Dally Ku—
rally, Geſchlecht. Il, 982.
Deit Atäb, Dorf in Judaͤa. F
115. 264.
Beit Athman, Nafairier.. II,
981.
1891
ae wa, Ruinen in Zuda.
Beit Dagon, f. Beth Dagon.
Beit Dahel ei Moughayer,
f. Mogpair.
Beit Dejan®, ſ. Beth Dagon.
Beit Dienn (Beitdjin), f f. Beit
el Dſchanne.
Beit Dſchaͤla (Dfiala, Zala),
bei Bethlehem. I, 512. 514.
822. 824.
Beit Dſchebra (Jebra), im
Nafairier-Gebirge. Il, 914.
Beit Dibenn, Sf. Beit el
Dſchanne.
Beit Dſcherm, Ort im Dſche—
bel Dſchermäk. I, 775.
Beit Dſchiala, f. Beit Dſchala.
Beit Dfpibrin, f. Bett Si-
brin,
Beit ed Diäfa, d. ti. Gaft-
zimmer. II, 1420.
Beit ed Din, f. Bteddin.
Beit el Awad, drufifche Adels-
familie. II, 95.
Beit el Dſchanne* (B. Dienn,
Diin, Senn, Sin, Mezraat Beit
Dſchenn, Bait aldſchannah, Be—
degene), i. e. Locus, domus
voluptatis, Haug des Paradie-
fes, im Dfchebel Heiſch. I, 773.
786. 799. 11, 253. 1323 ff. 1327:
— ſ. 7— B. ed Dſch., Wadi
B. ed D
Beit eigär (Beit Far ?), Waf-
ae, im Bekaͤ'a. II, 218.
Beit Elia, bei Zyrus. 1, 794.
Beit el Mä (Movie, i. e. do-
mus aquarum), Grotte ver
Waffer, Luftort bei Antiochia.
Il, 1137. 1164. 1190. 1197.
1201. 1204. — f. Daphne.
Beit Fejjar (richt. Beit Hafar),
Ort in Juda. I, 270,
Beit Gerbein, d. i. Beit Ji—
brin. I, 143. 144.
Beit Ghusn, Naſairier. II,
981.
Beit Hajar, f. Beit Feijar.
Beit Sanina, Dorf bei Jeru—
falem. I, 103. 536. 549, — f
Wadi B. 9.
Dddddd2
1892
Beit Hanlın (Dunun, Beth el
Khanoun), —— in Bpitiftän.
I, 67, 68.
ER armen, Klo—
fter. II, 792,
Beit Hebrön (Hebrän), Abra-
hams Moſchee in Hebrön. l,
214. 249.
Beit Hunun, f. Beit Hanuͤn.
— Jambalat, ſ. Dſchan—
b
Beit Foa (B. Ajaba), in Sa—
marien. I, 660.
Beit Ienn, f. Beit el Dſchanne.
Beit Jerga, f. Bet Djirpje.
Beit Sibrin* (Zibril, Dſchi—
- brin, Bethgebrim, Bethgeberin,
Gebelin, Ybelin, Beygeberin,
Beit Gerbein, Bed el Gibrim,
Bethogabra, Baıroyapon, Be—
togabris, Eleutheropolis, Elio—
tropolis), d. i. Stadt Gabriels,
in Juda. I, 59. 68. 91. 92.
117. 118. 135. 139 ff. 150. —
Dift. 137. 162. 197.
Beit Jin, f. Beit el Dfehanne.
Beit 3ffa, in Sudäa. I, 512.
Beit Illu, in Judäa. I, 559.
560. 561. 564.
Beit-ilua, f. Bethulia.
Beit Imrin, in Samatien. I,
667.
Beitin*, f. Bethel.
Beitir, Dorf bei Serufalem. I
428. — vgl. Bethyr.
Beit Kahal, Nüinen in Juda.
I, 233,
Beit Kaſchboh, armen.-kathol.
Patriarchenſitz. II, 797.
Beit Lahm, f. Bethlehem.
Beit Millat, Dorf im Dſche—
bei Affär. II, 814.
Beit Miriab, Metäwileh-Ge-
ſchlecht. II, 814. 817.
em in Suda. I, 160.
61,
Beit Miry, im Allım el Metn.
II, 461. 462. 465. 711.
Beit Mutrad,
981.
Beit Nahhal, ſ. Kherbet B. N.
Beit Neked, druf. Familie II,
95. 691. 692, — ſ. Benü Abi N.
Nafairier. II,
Beith — Beitu
BeitNettif(Netopha), Dorfin
Suda. 1, 115. 116 ff. 135. 136,
163. 167.
Beit Nüba (Nüba, Nobe, Be-
thenuble, Bettenuble, Bethoan—
naba; Anob?), Ort im Stam-
me Dan, I, 93. 543, 544. —
vgl. Nob.
Beit Nufuba, bei Serufalem,
1, 512.
Beit Nufiib (Nufib, Nezib,
Neefib), Ort in Yuda. I, 114.
116. 150, 156. 161.
Beit Sabir, im Dfcebel
Heiſch. II, 1328,
Beit Sacher el Adra, in Ju—
däa. I, 512.
Beit Sahur (Dorf der Hir—
ten), in Juda. 1, 286.
Beit Sanur ef Naſſarah,
Dorf. I, 824. — vgl. Sanür.
Beit Schaeme (Schaͤma, Sche—
mi), Ort im Belad Ba'albek.
II, 152. 199. 202. 220.
Beit Schehäb (B. Schebab),
im Aklim el Metn. II, 711,
Beit Schemi, f. Beit Schaeme.
Beit Shilf, Diftriet am Na—
fairier - Gebirge. 11, 906. 911.
913. 948, 984,
Beit Seifa, Herrſcherfamilie
in Affär. II, 816. |
Beit Sür, f. Bethfur.
Beit Sufafa, bei Jerufalem.
J, 512.
Beit Tahoun, im Belad Be—
fhärah. I, 790.
Beit Tubulma el Kſiſch,
Geſchlecht. II, 982.
— Tulma, in Judäa. 1,
zeit ra, Dorf in Juda. I,
Hi Ummar (Beth in
Suda. I, 264. 268,
Beit Unia (Uniah), in Judäa.
I, 536. 560.
Beit Ur el$öfa u et Tahta
(die obere und untere), zwei
Orte in Judäa. I, 536. 540.
550, 552.553. — f. Beth Horon.
Beit Nzim, Dorf in Sama—
rien. 1, 660.
Beity — Beled
Zeit St, Naſairier-Di—
ſtrict. II, 916
Beizé, Vefchiz a.
Bei’ 2 —— Ort im Be—
ta’a. II, 218.
Bek (Bali), d. i. Haus, Tem-
sel. II, 230,
Befä’ a* (el B., Bica, Bika,
Bikah, Bka, Bukva; Bocat,
Bochea, Bocchea, Bokar, Bo-
kah, Bacar, Noe planities),
d. i. Thalebene, Feld. IL, 125.
222. — die Ebene zwifchen
dem Libanon und dem Anti-
Libanon. II, 136. (Länge) 154.
(im engern Sinne) 178 ff. 211.
(Orte) 218. 226. 256. (Höhe)
274. (Kornfammer des Liba-
non) 688. — vgl. Coelefyrien,
Belad el B.
Belä’a=-Araber, in Surghäya.
11, 1276.
Bekai, Quellen im Anti-Libanon.
II, 278.
Bekajah, f. El Bukaiah, Kur-
yet el Bukei'ah.
Betas (al Bacas), Schloß in
Kinnesryn. II, 913. 1085. 1093.
— dgl. Kalaat Mirzeh.
Belkeftin, f. Deir Keftin.
Befr*, f. Abu 8
Beltemur, Bicekönig. I, 216.
Belaa, Fluß zum unfern Dron-
te8. IT, 1096.
Beläp* (plur.), d. i. Ortfchaf-
ten. II, 213. — f. Belät, Be-
led, Beledi, Bilad.
Belad Affar, am Nordende
des Libanon. II, 191. 628. —
——— daſ. 972. — ogl.
Dſchebel
f. Belad
Belad — albek,
1B.
Druſenſitz
e
Belad Beihärah*,
im Libanon. I, 773. 778. 783ff.
II, 70. (Metäwileh daf.) 143.
309. (Grenzen) I, 786. 11, 314.
— dgl. Beſchaͤrah.
Belad Chan Azra,
II, 1693,
Belad Dſchubail, f. Dſchebeil.
Belad el Afair, di. Land
der Stämme, im Lib. II, 719.
in el Amri.
1893
Belad el Ba’albef, der Nord—
theil der mittleren Litanyftufe
(Grenze) II, 195. 212 ff. (Orte)
220 ff.
Beläd el Beka'a, der Süp-
theil der mittleren Litanyftufe.
IE: 2127.
Beläd el Batruün, Küſtendi—
firiet der Maroniten. II, 749.
Beläad el Hdsn, Diftrict im
Nafairier-Gebirge. II, 848.
Belaͤd efh Shefif* (Schukif,
Schkif, Dſchebel eſch Sch.), Ges
birgsland des Libanon. I, 788.
I, 70. (wol irrig ſtatt Dfche⸗
bel eſch Scheikh?) 252. 309.
(Grenze) 314. (Provinz des
Blad) 316. 318.
Belad eſch Schüf im weiteſten
Sinne, Gebirgslandſchaft im
Libanon. IT, 669 ff. — Steuer—
bezirfe, Diftricte ; Qrtſchaften,
Verfaſſung. — are
Beladin*, . Landleute. I,
1463.
Beladiyah, Maroniten im Li—
banon. U, 114,
Bel Adonim-fha, afiyr. Kö⸗
nig. II, 543.
Beladori, Hiftorifer. II, 1605.
Belad Shefif, f. Beläd eſch
Scefif.
Belah, f. Deir el 2.
Beläs, f. Dſchebel B.
Belät*, f. Belaͤd, Scheifh B.,
Wadi B.
Belät, Dorf bei Siem. I,
636.
Belät, Ruinen am Litany. II,
127 197;
Belaufa, Dorf am Nahr Ka-
difeha. II, 658. 662.
Beldeh (Beloy, Baldeh, Pal:
tos), Stadt der — II,
55. 861. 889 ff. .Tahun
B., Tel Bd.
Beled er: f. Ebnaͤ⸗1⸗B.,
Scheikh el
— el — eibel
Chey
Beledi* (von Belad), Bez. für
die ſchönſte weiße Seide um
Beirut. II, 498. — ſ. Bamia B.
1894
Beleramin, Dorf bei Aleppo.
II, 1673.
Beles (Bali,
Stadt am Euphrat. II,
— Dift. 1596. 1734.
— ſ. Kalaat eſch Sche—
—— ſ. Abul Ay
Belpis Zeſnen ſ. Medſchdel
B., Mejdel B
Beli, ſ. Voghas B.
Belifar, in Chalcis. II, 4593.
Belka, f. Nahr el B.
Belkfis, f. Balkis.
Bellän* (eine Art Pfriemen-
fraut; Genista?), in Zuda. J,
203. 529.
1688.
Bellerophon, Pferde des, in
Tripolis. II, 600.
Bell Maez, Ort am unt. Oron—
tes. II, 1098.
Bellona „ſ. Kriegsgöttin.
Bellucla,f. Bahlüliyep.
Bellum forte,
Schekff.
Belluͤneh (Belluny, Balouné),
Ort im Aklim el Metn. II, 712.
(Kiofter) 791. 792.
Bellurän, Dorf am Wapdi
Randil. II, 1107.
Belmend, f. Deir Balamand.
Belmore*, Lord, in Asfalon.
1,198,
Belon du Mans*, Pierre,
Arzt (1548), üb. Gaza. I, 51.
— Hebrön. 223. — Lebweh.
II, 170. — Anti-Libanon. 256 ff.
— Höms. 1013. — Hamah.
1039. — Antakieh. 1186.
Belos, ob al Lokham? 1, 1102.-
Belhpdän, f. Bludan.
Belus, Sohn des Snachus. II,
1126.
Belus (Bal), Tempel in Pal—
myra. II, 1496. — f. Zupiter
B,., Malachbelos.
Belus (Nahr Na’man, Naama-
ny, Nu’mäan, Pagida), Fluß bei
Affo. I, 708. 709. 727. 737.
750. 779. 805. 806.
Belut, f. Shah B.
Belyün (Belyum, DBalefan),
Dorf im Dſchebel el Arba’in.
Barbaliffus), :
f. Ralaat efh
Beler — Benil
II, 1057. 1069. 1070.
Bem, polnifh=ungar. General,
in Haleb. II, 1767.
— Ori im Beku'a. I,
Bemuhraih, Drt im Tibanon.
II, 85.
Benabrig, f. Betaris.
7 „Affen, Koran des. II,
— — „Davids Feldherr. I,
175. — vgl. Danaja.
Benas. I, 465.
Benät, f. Deir el B., Bint.’
Bend (Band), d. i. Damm,
Mauer. I, 533. II, 1260. 1261.
Benedictiner auf dem Tha-
bor ꝛc. I, 746. II, 768.
Benefefedj, f. Wadi 1 Bana-
agit.
Benhadad*, f. Hadad.
Ben Hinnom*, f. Hinnom.
Bent, f. El Buaineh. I, 765.
Beni*, f. Benu, Nahiet 2.
Beni Ali (Bene A., Bint A.),
Nafairier-Diftriet. IT, 914. 915.
950. 981. A
Beni Ali Morkadam, Nafai-
rier-Diftriet. IT, 983.
Beni Amer*, Stamm in Es—
drelom. I, 700. 711.
Bent Amir*, f. Merdſch b. 4.
Beni Amr, Gefchleht, als Li—
teraturfreunde. II, 605.
Beniata, ſ. Benymwaty.
Beni Buffies et Tenufpi-
yeh, reft. Khänäfir. II, 1701.
Beniel Elzem, f. Sſouff de
Mildenes.
Beni Fidan, Stamm der Ana—
ſéh. II, 1481.
Bent Öhorair, am mittleren
Drontes. II, 1085.
Beni Ismasli, angebl. Nach—
fommen S$smaels. II, 957. —
f. 3smaelier.
Beni Fsrael*, in Bombay. I,
650. 652. — vgl. Kalaat-, Tih
J.
Beni Keis, arab. Stamm. II,
1700. 1701. — vgl. Kaiſiden.
Beni-I-kakfa, f. Hadfıhar
DBenizI-F,
Benin — Bere
HeniNaim* (Kaphar Barucha,
ae), in Judäa.
Beni Rai'ſch, Dorf in Judäa.
J, 565.
Beni Roges, Drt im Libanon.
u, 73.
Beni Said, arab. Stamm am
Euphrat. II, 1681.
Beni Salim, f. Wadi B. ©.
Beni Shammer, in der for.
Wüfte. II, 1481.
Bent Siba, Stamm der Ana-
feh. I, 1481.
Bent Tamur, arab. Geflecht.
Il, 1337. 1491.
Benjamin*, Stamm, Land.
I, 11. 112. 517. 520. 524. —
Grenze. 446. 553. — rauben
E die Töchter von Silo. 633.
Benjamin, jafobit. Patriarch
in Alerandria (640). I, 498.
Benjamin“ von Tudela (circa
1160), üb. Asfalon (1173). 1,
80. — Sbelin. 139. — Hebrön.
226. 246. — Kaifariyeh. 603.
— Rablus. 643. — Haifa. 724.
Ba’albef. II, 225. — Baral
Bad. 258. — Tyrus. 337. —
Byblus 574. — Drufen. 729.
— Palmyra. 1432. 1505.
Benktafa, Dorf im Dſchebel
Ala. II, 1581.
Ben Naim, f. Beni.
Benni (arab.), SKarpfenart. II,
1690.
Bent, f. Bint, Kalaa el 2.
Bent, f. Beni.
Benuü Abd el Melik, in el
Dſchurd. II, 698.
Benü Abi »fsluma (Abu el
Lem'a), Mofatta’ von eich
Shüf. II, 699. 713. 714. 715.
— f. Abi el Lemma.
Beni Abi Neled, Drufenpar-
tei. IT, 719. — ſ. Beit Nefed.
Benü Dfhanbelat (Leit Dſch,
Jambalat, Dfehonbelat. Dieyum-
belat, el Dihombelatijje), dru—
fifhe Adelspartei. II, 95. 691.
692. 698, 715. (Stammfegpen)
718. 1701. — dgl. Dſcham—
vbulat.
1895
Benu 1-Amad, Stammfehden.
11,218.
Benh tl Id, in el Arküb. IT,
698.
Bent I Imed, in el Arkäb. I,
698.
Bent Ma'n (f. Ma'an), Für—
——— (erliſcht 1698). II
ir REED, ſ. Oſcha—
mi B
Bent an: Drufenyartei.
II, 698. 714. — f. Raslan.
Bent ih Skhihab (Sihäb),
ſ. Schehabiven.
Benu Telpüf,
11, 698.
Benu Tenüch, ſ. Tenäkhiden.
Benywaty (Benwäteh, Benia=
ta), Ort im Aklim et Tuffah.
II, 116. 700.
Bno, d. i. Brunnen. U, 63. —
f. Bir.
Beradi, ſ. Taräda. I, 1306.
Beradfhene, f. Ard el B.,
Burdſch el B.
Beraik, ſ. Tell Scheikh B.
Berak et Tell, Schlacht daſ.
Il, 735.
Berber, ſ. Muſtapha Aga B.
Berbera (Burbärah), Dorf in
Ppitiftäa. I, 67.
Berberisftaude, im Libanon.
II, 191.
Berd, d. i. Billa. I, 474.
Berda, ſ. Ayun el 8.
Serdeh, ſ. Ain B.
vdio, ſ. Burdſch, Deir Juſuf
Berdſcheh, Dorf der Dſchuneh—
Bai. II, 650. — ſ. Minet el
Burdſchi.
Berdſch Mar Mykhael (St.
Michaelis-Thurm), im Naſai—
rier-Gebirge. I, 822.
Berdſch Miar, Nafairierſchloß.
II, 822.
Berdfch Tokhli, desgl. II, 822.
59 (Berduͤny), ſ. Nahr
l
Bered, ſ. Nahr el B.
Bereifa, Dorf am Libanon. II,
70.
Drujenpartei.
1896
Bereifut*, Ort in Juda. I,
270. — |. Wadi B
Bereitän (Beritan, Britaen,
Britin, Betrana ; irrig Britone),
Drt am Anti- Libanon. I, 221.
222. 269. 270. 271.
Bereit-anic (arab.), d. i. Land
des Zinneg. II, 271.
‚ Ber Elias, |. Burr €.
Berenice, Agrippa' s Gemahlin.
I, 602.
Berfilye, Drt in Judäa. I,
552.
Berge*, als Gdtterfiße verehrt.
1 707..91.,.3...932, 08.‘
dunfelviolette, in der fyr. Wüſte.
° II, 1469. — rauchende, bei An—
nochia. 1156. im Amanus.
1825. — f. Regel-, Schwarze
Berge.
Berg der Kirche, f. Dſchebel
Kuneiyiieh.
Berg des Aergerniffes*
(Mons scandali, offensionis),
bei Serufalem. I, 322. 325.
Bergdes böſenRaths Mons
mali Consilii), bei Jeruſalem.
II, 326. J
Berg des Fluchs, d. i. Ebal.
I, 638.
Berg des heiligen Hauſes,
zu Serufalem. I, 508.
Berg des Herabfturzes, bei
Nazareth. I, 695.
Berg des Segens, d. i. Öas
rizim. I, 638.
Berg zum heil, Kreuze (St.
Croix), an der phönie. Küfte.
11,38
Berggren*, J., im Libanon.
11,,:210.
Berghaus“, Karte von Syrien.
I, 165. 557. 564. 618. 772.
802: 810. II, ABLE.
Bergoiss, Ort im fibanon.
II, 73.
Bergwerk, j. Römiſcher Gru—
benbau, Schacht.
Berha, ſ. Karel B.
B erheleiya, Dorf am ob. Ba-
räda. II, 1278.
B eri, ſ. Biri.
DB erid, ſ. Nahr B.
Berei — Bert
Berth, f. Biri.
Beritan, j. Bereitän.
Berith*, f. Beruth, Ba’al B.
Berito, ſ. Beirut.
Ber’ iwi) Berg an der Oftfeite
des mittl. Drontes. II, 1099.
Berfün, Dorf im alepp. Sy:
rien. 11, 1599.
we ieh, Dorf in Philiſtäa.
94.
Bernardus*, üb. Ramleh. I,
982.
Berneifianos, in Inſchriften
zu Seidſchaͤr. II, 1090.
Bernftein*, im tibanon. I,
12. (orangefarbener) II, 563.
2,
Berde, f. Beirut.
Beroea (Beroe), |. Birweh.
Berda, d.i. Daleb. 11, 1321:
1594..— mit el Bära verwech⸗
ſelt. 1058. — vgl. Berua.
Beröa, Stadt in Macedonien.
1, 1592.
Bervof, f. Bartık.
Beroſch (hebr.), Nadelholzart.
I, 645. |
Berot, f. Beirut.
Bn0w%, d. t. el Bireh. I, 535.
Berothai, fyr. Stadt, mit Be-
rytus verwechielt. II, 64. 432.
Beroweh, f. Birweh.
Berr, f. Kelb vL 2.
Berroia, f. Berda.
SEES Ort in el Kürah. Il,
Serfaigt, Teich der, zu Jeru—
jalem. I, 375.
Berfabe*, in Galiläa. I, 686.
687. — vgl. Beer Seba. -
Berihumy, f. Tin.
Berfe, f. Berzeh.
Berta, — im Dſchez⸗
zin⸗ Diſtriet. II,
Berta, f. — ** 3.
de Bertou*, E., üb. den Liba-
non. II, WO Nahr el Aus
wäleh ıc. 93. 129. —
237. — Seulpturen am Naht
el Kelb. II, 534.
Bertram, Graf don Tripolis.
II, 604, .
Bertrand, Mr., im Libanon.
\
ern nenn U Sn
Beſcham, f.
reh.
Beſchir*, ſ. Emir B.
Beru — Beth
II, 102. 119.
Berua, Dorf im alepp. Syrien.
II, 1598. — val. Beröa.
Berummäna, f. Brummana.
Berut, f. Beryius,
Beruth (Berith, Brathy), El—
jons Gattin. II, 432, 433,
Berya,f. Beröa.
Berytus* ‚ f. Beirut.
Be a ui, f. Beer Seba, Be⸗
zam
— Gerſe, Barzeh), Dorf
am Kaſiun. II, 261. 1312. 1322.
1350, 1423. — vgl, Berfa.
Bes, f. —
Befaba, f.e A
Befatin, hen bei Dſchebili.
II, 892. — val, Wadi B.
Berch äri, ſ, El Beſcharah.
Deir B.
Belwärap., Ki Belad B.,
Bſcherreh, €
BeiWirahetenirn, f. Scheith
Befharma (Bferma), Ort in
el Akuͤrah. II, 752.
——6 f. Deir Sajfiveth
er arri, Cedernthal im Li—
banon. II, 618, — f. Bſcher—
Befhir alanfary. IL, 1569.
Befhiza (Beize?), Dorf im
ze II, 596. — f. Nahr
eich
Befmfie, Dorf im Caſius, Höhe.
II, 1132.
Befhlemin, Drt in N.Syrien.
II, 1097,
Befhneidung*, bei Philiſtern
nicht gebräuglich. I, 190. —
der Samariter. 652. — Na—
faitier. II, 987. 992. — dgl.
Borhaut.
Beſchtuüdar, Ort im Belad el
Batruͤn. II, 749.
EBeferi, f. Nahr B
Beferma, Dorf am Dſchebel
Kella. II, 593.
SEHE Dorf des Caſius. II,
— ſ. Tell Biſy.
1897
Befir, ſ. Emir Beſchir.
Beskinta, ſ. Biskinta.
Beſor, ſ. Wadi Scheriah.
Besri, ſ. Merdſch B.
Beſſer, ſ. Bathir.
Beffim, f. Derb 2.
Beffima (irrig Betfins), Dorf
in N, nn II, 1288. 1294,
fe AB
Wafferf chöpfrad.
Beftan, N *
II, 1691.
Befin, Ort am Ladikiehſtrom.
Il, 905,
- Befüs, f. Bſut.
DE, T Ain B., Beth, Beit.
Bet Abupdifon, f. Abu Die.
Bnrtapıs (Biivaßoıs), ob Beit
Sibrin? I, 142.
Betaro, d. i. Bethar. I, 559.
Het Djirv je (Beit Zerga), in
Philiſtäa. I, 67.
Betelon, d.i, Beth Horon. 1,
993.
Betelün, f. Btelün.
Beten (Bathne 2), Stadt in Alfer.
I, 681,
Bet- gaspo, Klofter im Kesra=
wan. II, 760.
Beth, f. Beit, Bet.
Bethanien“, f. EL Azariyah.
Beth Anoth, f. Beit Ainun.
Bethar (Bethel, Barin), Dit
in N.W. Samaria. I, 555. 556.
Bethar, d. i. Beth Horon. T,
993
Bethara stagnum, f. Schlan-
genteich.
Beth Aradbe*, in der Wüfte
Sudas 371,
Beth Afhtär, d. 1. Haus der
Aftarte. II, 596.
Betpafora, d. i. Bethfur. J,
ann
I, 534,
BetH Dagon* (KapharD., Beit
Dejan), zwei Städte im Stam-
J— und Aſſer. J, 85. 542.
—8 (Beth EL, j. Beitin),
d. i. Haus Gottes, Stadt im
Gebirge Ephraim. I, 15. (Höhe)
324. 524, 526. 527. 529. 531 ff.
Stadt Benjamins,
1898
563. 621. 626. 631.
Burdſch Beitin.
Bethel, Ruinen bei Nablüs. T,
642. — vgl. Bethar.
Beth el Cheyf (Beled el
Cherg?) Dorf in Esdrelom. 1,
TOR.
Beth el Khansun, f. Beit
Hanün.
Bethenuble, f. Beit Nüba.
Sn Drt bei Serufalem. 1,
428
Betheron, d. i. Beth Horon.
1; 353
Bethesd ad. i. Haus der Barm—
herzigfeit; richt. Birket Israin,
Jsrail), Teich von Serufalent.
I, 329. 410. 442. 443. 454,
Bethgeberin”, f. Beit Jibrin.
Beth Gubrin*, ſ. Beit Ji—⸗
brin.
Beth Hanun, ſ. Beit Hunun.
Beth Horon* dj. Beit Ur el
Foͤka u. et Täahta), Ober» und
Unter-, in Zudäa. I, 521. 540,
563. II, 1486,
Bethir, f. Bathir.
Bethlehem* (Bet- Eben d.i.
Haus des Brotes; Beit Lahm,
dv. i. Haug des Fleiſches;
Ephratha), Ort im Stamme
Juda. I, 113. 271. 284 ff. 288.
531. (Steuern) 822. — Dift.
1, 168. 227. 228.
Bethlehem- Thor, in Serufa-
lem. I, 363.
Bethlon, f. Btelün.
Beth Macha” „Ort in N.Pa-
läftina. I, 684.
Bethovannaba, ſ. Beit Nuüba,.
Bethogabara, f. Beit Fibrin.
Beth Rehob, f. Rechob.
Dethfalifa, Ort in Paläftina.
I, 563.
Beth- ſchirrai, f. Bſcherreh. IT,
659.
Bethfean*, f. Scythopolis.
Beth Semeg* Bethſchemes,
Beth Semis, Ain Schems), d. t.
Sonnenftadt, Sonnenquell, im
Wadi Surär. I, 108. 109, 114.
116. 119. 120. 142. 541. 544,
— vergl.
Beth — Bezam
Beth Semes (Haus der Sonne,
— — — Bez. für
Ba'albek.
— d. Hſhiaob. Il, 349.
are f. Betur.
Bethfur (Bethzur, Bet Zur,
Beit Sur, Bethfura, Bethafora,
Sultans-Caftel), Ort im Ge—
birge Juda, bei DHebrön. I, 59.
206. 236. 267. (i. e. domus
petrae) 269,
Beth Thapuah (Teffüp), Rui—
nen bei Hebron. I, 157. 221.
260. e
Bethulia* (Beitsilua), Ort am
Gilboa-Gebirge. I, 669.
Beth Ummar, f. Beit U.
Bethyr, Garten bei Bethlehem.
1, 281. — vgl. Beitir.
Beth Zacharia, f. Dhoheriyeh.
Beth Zur, f. Bethfur.
Byrı-tovyeo (Bett Char), d.i.
Dhoheriyeh. I, 207.
Betogabrig, J. Beit Jibrin.
Betra, f. Rahr Musrara.
Betrana, f. Bereitän.
Betras, f. Nahr el Audfcheh.
Betfind, irrig ft. Beffima. II,
1288.
Bettenuble, f. Beit Nuüba.
Bettlerzüge*, in Syrien. II,
1421.
Betuhneih (Btukneih), Ort
im Aftım el Metn. II, 711.
Betur De Ort in ©,
Paläftina. 1,
Bet Zur, f. Beihfur.
Beugnot, C., üb. Serufalem.
T, 303. ;
Bentel*, Münzwerth. I, 580,
821. II, 689, 1075. 1773.
Bemwan, f. Buan
Bey* T: Beg, ohne B.,
Muftapha B., Tuman B.
Beyad, ſ. Ei B.
Beyädhin, Dorf im Nafairier-
Gebirge. II, 940.
Beyer, f. EL Bair.
Beygeberin, f. Leit Zibrin.
Beylif, f. Ascar B.
Bezamma, d. i. Beth —
J120
—
—
ie ad
Bezäz — Binfe
Bezäz, f. Seidet et B.
Bezeleel, fein Grab bei Saida.
II, 408,
Bezetha, et von Serufalem.
I, 328,
Bezi za, > —9 el Akuͤrah. II,
792.
Bezummär, f. Deir B.
Bezün, f. Bazun.
Berzaz, ſ. Seidet el DB.
Bhadidät, Drt im Beläd Je—
beit, II, 748.
Bhamdün (Bhamdum), Ort im
Aklim el Dſchurd, Höhe. II, 89.
208. 477. 676. (Höhe) 90. 709.
Bhannis, Ort im Aflım el
Metn. II, 712.
B’hunnin, Ruine am 'Arka—
Golf. H, 808.
Biaklin, f. B’aklin.
Biamr,. Hafem 2.
Biäffur, f. Balır,
Bibars*, Sultan (reg. 1260 —
77), verichüttet den Hafen von
Askalon (1270). I, 81. 247. —
erob. Kaiſariyeh (26. Febr. 1265).
603. — Belfort (1268). II, 70.
312. — zerft. Affar (1271). 815.
— erob. Hösn el Afrad (1271).
837. — ſchwächt die Ismaslier.
968.. 970. — erob. Antiochia
(19. Mai 1268). 1183.
Bibel*, üb. Jeruialem. I, 302.
— von den Nafairiern verehrt.
i I, 992. — den Maroniten ver—
boten 761.
Biber“ ‚im el Muthk. II, 1692.
173
Bibliothek*, im Deir el Ma-
fallabeh. I, 494. — Serufalem.
507. — Deir Ranöbin. IT, 667.
gute, in Hariſſa. 760.
in Antiocdhia. 1167. — Damas-
cus. 1409. 1414, 1417. — Ha—
leb. 1766. - — ſ. Arabi-
Ihe, Syriſche
Biblium, ns. 4. Byblus,
Bica, 1: Bekd'a.
Bida, Ort im Muneitirah-Di—
Arict, II, 750,
Bidneit, ſ. Bednaͤya.
Bienen*, in Juda. I, 283. —
Bethlehem 20. 290. 485.
—
1899
Sefürieh. 1,749, -- Suweidiyeh.
II, 1230. — ſ. Honig, Wache.
Btienenfrejier* (Merops), in
Beirut. II, 443.
— bei Askalon. J,
9,
Bipamın, Ort im Aklim Jez—
zin. II, 703,
Biiieh, Drt im Belad el Ba—
trün. I, 749,
Bifä, f. Bekaͤ'a.
Bika Aziz, Provinz von Da-
mascug. II, 223.
Bi Balbeti, d. i. Befa’a,
Biräte, Drt im Kesramwän. II,
746,
Bifat Aven (Ava?), in Sy—
rien. I, 222. 223.
Bitatin, Ort im Aklim Jezzin.
II, 703.
Biffeia, ſ. Buffeiya.
Bikifa, Ort des Aflım el Khar-
nüb. II, 702,
Bikra, d. i. Beka'a.
Bilad, ſ. Beläd.
Bilad ed Duruz, d. it. Land
der Drufen. II, 717.
Bilad el Roha, Diſtrict an
der Südſeite des Karmel. J,
713.
Sue Dorf des Caſius. II,
Bias, Dorf im Libanon, TI,
It) 223.
aitten, Sniel bei Tripolis. IT,
Billotia alpina C. H. Schultz
Bip., bet Haleb. II, 1721.
Bimbaldi, Beamter. I, 827,
Bimuhreih, ſ. Vmuhreih.
Bi'neh, ſ. EB.
Bin Ekliſi, Berg des Caſius.
11, 1436.70
Bini Aly, 1. Teni A
Binifh, Ort im Dſchebel Ala.
N, 1599.
Binneih, [. E%®.
Binni*, f. Benni.
Binien*, am unt. Drontes. II,
1247, 1255.
Binfenpfrieme _(Sparbium
junceum), im Caſius. II, 1139.
1900
Pie fe Scheifh el B., Bent,
Bint el Melek, di. Königs-
rg I, 102. — ſ. Kası 8,
e
Bint es Sultän, d. i. Toch—
ter des Sultan, in Palmyra.
U, 1290, 1291. 1451. 1533,
Bint Jebeil (Dfebeil), Me-
täwileh-Drt. I, 773. 786. 787,
Bion, Drt in Yaläftina, I, 684,
Bir Adas (Dör Adeß), Dorf
in Saron. 1, 568. 569. 572.
588. 592. 596.
Bir Allun, bei el Bära. II,
1059,
Bir Anhaur, im Anti-Tibanon.
II, 278.
Birarruah (Brunnen der See-
len, Böfen), in Serufalem. 1,
421.
Bird ed Dunniyyeh, am Abu
Ay. 1 ei
Bireh,
IS, S
2” — 19 Gahouſch),
n S. W. Galiläa. 1, 7
Bir el Shaul, in ae I:
162.
Bir el Jehüdi, zu Jerufalem,
I, 352.
Birel Kaus, in Juda. I, 162.
Bir 81i1 SR
Bir el Ozeiz, in Zudäa. 1,
594.
Bir el Redfaneh (auch Med-
faneh), am Wadi Kura. I, 777,
787.
Bires Samiriygeh (Brunnen
der Samariterin), zu Nablüs.
I, 648. 654 ff.
Bir es Seba*, f. Beerfeba.
Bir es Sür, in Juda. I, 162,
163.
Bir Eyub (Hiobsbrunnen), d. i.
Rogel. 1, 444, 543.
Birt, f. El Bireh.
BirnsSbraobim ei Rad,
Brunnen in Asfalon. I, 80.
Bir Idja, bei Hebrön. I, 234.
535:
Birieh, Drt im Aflım el Ar-
füb. I, 705. — dgl. EI Bi-
reb.
Bint — Birket
Bir Juab, di. Rogel. I, 445.
Bir Suneih (St. Maron Bir
Sneyn), A von Beirut.
11, 790.
Birtan ee) in Samaria. I,
714. — ſ. Birfeh.
Bir Karme (el Redhuan),
Duelle im Anti Libanon. I1,
284.
yirke’ (Birfah), d. i. Waffer-
beefen. II, 1409. — bei Tyrus.
1,35%
Birken- Zone“, im Caſius. II,
1132. 1138
Birket Andfhar, im Antisti-
banon. II, 183.
Birket el Baträf, f. Birket
el Hammaͤm.
Birfet el Bukei'a, d. i. See
der Fleinen Thalebene. II, 133,
Birket el Dihebbür, im Li—
banpn. II, 133,
: Birfet el Hadſch, f. Birket el
Hidſcheh.
Birket el Hammaͤm (B. el
Baträf, Patriarchenteih, Teich
des Hisfias), zu Serufalem. J,
371. 372. 386. 389. 390. 404,
405. 443.
Birket el Hidſcheh (Deiieh,
Hadſch), Pilgerteih, in Seru-
jalem, I, 329. 397. 442,
Birket eL. SUN, uNralr
771. 783. — ſ. EI Jiſch. |
Birfet el Leimun (Lemun,
Leman, Limun, Liemuni, Li—
mone, Aduvn, Yemoun, YYe-
moune; nicht Jenun), im Liba—
non. II, 172. 289. 291. ‘294.
300. 301. 305. 557,
Birfet el Mamilla, zu Jeru-
falem. I, 370. 371. 443.
Birket el Obrat, zu Jerufa-
lem. I, 418,
Birfet el Yemoune, f. Birfet
el Leimun.
Birket es Sultan (Hammäm
e8 ©.), der unt. Gihonteich in
Serufalem. I, 352. 370, 375,
402. 416, 443.
Birket er; Sitti Mar—
jam, Teih des Bades
der a Maria, zu Jeru—
Birket — Bjed
ſalem. I, 329. 442. — vergl.
Birket el Sammäm, Marien-
brunnen.
Birfet Hauwaja Raſchid,
See in N.Syrien. II, 1318.
Birfet Heilän (Hheilän), bei
Haleb. II, 1724,
Birfet Hummam SittiMar-
| f. Birfet Hammam ©.
Ei, Is rain (Israil), ſ. Be—
esda.
Birket Lemun, ſ. Birket el
Leimun.
Birnen*, in Bethlehem. I, 168,
— Serufalem, 481. — Soppe.
579. — Sifna. I, 628, — Saida.
I, 409. — Libanon. 662. 684.
— &afius, 1131. — (milde)
bei Sumweidiyeh. 1232. — el
Ghuͤtha. 1348. — Kuteifa. I,
1473. — en Nebk. 1561. —
Daleb, 1723. 1728.
Birofamon*, d. i. Beth Sche—
mes. I, 120.
Biroth, f. EI Bireh.
Birfama, d. i. Beth Schemes.
I, 120.
Birieh, ſ. El B
Bir Sinain, im Aklim el Ar⸗
füb, II, 705.
Birtha, f. Ed Deir.
Birweh (Birwy, Beroweh;
nicht Ebrameh, Berve, Beroea),
Dorf in Saliläa. I, 767. 805.
807.
Bir Zeit, Alt und Neu=, zwei
Dörfer in Judäa. I, 530, 558
—561, 627. 824.
Biſchel, f. Deir 2.
Biiderti, ſ. Bſcherreh. I,
— J— in Gaza und
Majumas. I, 48. 55. 62. —
Asdod. 100. — Eleutheropolis.
139. 144. — Bethlehem 296,
— Serufalem. 429. 503. —
Lydda. 551. — Surafend. 581.
— Kaiſariyeh. I, 490. 603. —
Sebafte.. 666. — Akko. 729. —
Nazareth, 746, — Zahleh. II,
193. 195. — Ba’albef, 243, —
— Sidon (325), 391. — el
1901
Bära. 1064. — Zebedäny. 1276,
Abila. II, 1282. — katholiſche,
in Syrien. 1413. — maroni—
tifehe, II, 779. — f. Evangeli-
ſcher, Erz⸗, Suffragan-B.
Bifhofsftab, in el Bära, II,
1059,
— Stamm der Anafeh. IT,
Digi Bſchuͤt), d. i.
Mantel, I, 822,
Bisciarie, f Mar B.
Biscunta, f. Bisfinta.
Bifeh, Tel B.
Bifillep. l, 483,
Bifin, Rafairier-Dorf. II, 935.
Biskinta (Biscunta, Besfenta),
Drt im Aklim el Metn, früher
im SKesramäan. II, 512. 519,
711. 792. — Klofter daf. 792,
— ſ. Mar Safın B.
Bisnada, Bergdorf bei Ladi—
fieh. II, 929. 946. 1114,
Bisri (Bisry, Bisra, Khirbet B.),
Drt im Aklim Jezzin, et Tufe
fah. II, 103. 109. 110, 700,
703. — f. Yin B., Merdſch 8. .
Biftan, m im Karmel. I, 713.
535 1 aumofene-
Bify, 1. T ell B
Bitiäg, Dorfi im Dſchebel Mufa,
II 1202, 1221. 1224.
Bitfama, d. i. Beth Schemes.
I, 120,
Bittererde - Silifate, im
Amanus. II, 1804.
Birth Wadi B.
Bitumen*, in Haleb. II, 1754.
— ſ. Asphalt,
Bitumindfer Schiefer, im
Libanon. II, 88, 118, 563. —
bei Meirüba. 518. — Bſcher—
reb. 659.
Bitumindfesg Zelz, im Liba⸗
non, II, 117. 581
Biut el Mafatin (Hütten der
alaeiaen), in Serufalem. I,
Piraten ‚ petrificirte, im Li—
banon. II, 674.
Bipad, f. Khulwet, el B.
Bjederfit, Ort im Belad el
Batrün, 11, 749.
1902
Düren, Ort in el Kuͤrah. II,
Ba f. Bekä’a
Bkeftin, : Deir Keftin.
Bkerke, Deir Bk.
Bfefhtin, Ort im Aklim el
Kharnüb, II, 701.
Brirkafhap, Ort in Sibbet
‚ el Bfcherreh. II, 753
Bfirky, f. Deir Bf,
Bkurka, f. Deir BE,
Bkufchteih, Drt im Aftim el
Ghurb. Il, 708.
Bfusmeiya, Drt im Beläd el
Batrün. II, 749.
Bladburn, J., Pan von Je—
ruſalem. I, 311.
Bladne$, f. Brumana.
Blackniis, ſ. Kalaat Mahali.
Blaͤd Bſchaͤrra“*, ſ. Belaͤd Be—
ſchaͤrah.
Bläuling, Vogel in der Merdſch.
11, 1811:
Blahafent, ſ. Abul Dalem.
Blainvilfe, üb. Purpur. KIT,
168
‚ Blanche Garde, f. Alba Spe-
cula, Tell es Safıeh.
Blare Palais, in R.Sprien.
II, 1608,
Blau, Opfer für die Stiftspütte.
611.
I,
Blaue Kleidung, in Zahleh.
II, 194,
Blazel, Ort bei Zebedäny. II,
270.
Bleifeder*, von Arabern be—
wundert. II, 1003.
Bleiplatte, antique, in Bei-
rut. II, 446,
Blindheit*, in Damast. IT,
1354. 1406. — |. Auge.
Blinvmaus*, f. Maulwurf.
Blüdän (Beluͤdan), Gebirgs-
dorf in Eödlefyrien. II, 275.
rk 1318. — ſ. Dſchebel
B
Blumengarten*, in Gaza. 1,
53. 54. — Garon. 587, —
Tripolis: IL, 613.
Blumenkalender, in Beirut.
Il, 480,
Bjür — Boah
Blumenfeulptur*, in Ba’al-
bek. II, 248,
ed in Beirut. II,
507.
— ſ. Bab el Za—
Blutigel®, in Sarons Süm-
pfen. 4, 590. — Gteuer. 826.
im Redes- See. ll, 1004. —
Seleuria. 1255. — el Muikh.
1692.
Blutrache *, Blutgeld, bei,
den Drufen, Kurden, Maroni-
ten. II, 738. 988, — der Ry—
banlu. "1629.
Bmä’ria, f. Ain-, Bäb Bm.
Bmeryam, Ort im Aklim el
Metn. II, 712.
Bmiffin, Dr
Ghurb. I, 708,
Bmuhreih —— Srt
im Aklim el Arküb, I,
— Ort im Beläd Wei.
748.
3 Gatte der Ruth. I, 134.
284.
Boaz, Säule. IH, 293.
Bocath, 1. Befa’a. II, 145,
Bochea Sachen), d. i. Befa’a.
‚SL: 28:
Bodrum, f. Batrim.
Böjük Karafu, ſ. Buyuk K.
Boemund, Fürft von Antio—
bien. II, 815. 885. 1177. 1182.
— zerſt. Marra. 1569.
Boeris (Duris?), Ort im Bes
lad Ba’albef, II, 88. 89, (Höhe)
90, 208. 689,
Boethos, Philoſoph aus Si—
don. II, 390.
Bogasıı, irrig ft. Abu Goſch. I,
947
Do gä; (Boghaz, Boghäs), d. i.
Engyaß, Mündung, Einfahrt.
IT, 339, 1111. 1251.
Bogenſchützen, im Libanon.
II, 15. 146. — der Jsmaslier.
972. |
Boghäs, Engpaß am Anti⸗Li⸗
banon. IH, 266. — bei Da—
mascus. 1471. — dgl. Dſche—
bel el 3.
im Aklım el
s
| |
EEE"
Bogh — Boura
Boghas Beli, Paß im Ama—
nus. II, 1780,
Bogbaz, Nordfturm. IT, 41.
Boghräs, f. Bagräs, Bugras.
Bogocz, J. Abu Goſch.
Bohaeddin*, arab. Autor. J,
106. — üb. Zerufalem ıc. 304.
714. — Alerandrette. II, 1819.
Bohayre Cades (Hems), f.
Kedes-See.
Bohayre Dimafıhk, ver See
von Damasf. II, 1313,
—— Bann f- An-
tiochia⸗
Bophairie, . & 3
Bohne*, im Wadi Yrtäs. 1,
283. — Esdrelom. 695. —
Bela’a. II, 178. — Libanon.
515. 660. 685. — N. Syrien.
1649. — Mlerandrette. 1815.
— ſ. Pferdeb.
Bohne, — (Vicia faba),
in Jeruſalem. 1, 483. — Liba—
non. II, 685. — Haleb. 1708,
1720.
Bohrmuſcheln, im Libanon.
Boilu, Bach des Amanus. II,
1824.
Butapı (Bofar), d. i. Beka'a.
II, 256.
Botakur, Ruinen im Dſchebel
Semän. II, 1670.
Bofeia, f. Beka'a, El Bukeia.
Bolanos, in Palmyra. H, 1531.
Bolos (d. i. Paulus), f. Bäb-
Megharat Mär B.
Bombyx mori,
wurm.
Bombyx religiosa, in Aſ—
fan. II, 486. -
Bomitä, Stadt am Amanus.
IT, 1816.
Bonaparte*, f. Buonaparte.
Bonar, Miffionar, in Rablus.
I, 656.
BongardiaRauwolfi A,Meyer,
bei Haleb. II, 1715.
Bonifacius a Ragusio*, Gu—
ardian des heil. Grabes 1555).
I, 633. 655.
Bonomi*, üb. Seruialem, TI,
308. — die Selsfeulpturen am
f. Seiden-
1903
Nahr el Kelb. II, 532,
Boquee*, f. Bekaͤ'a, El Bu—
faia.
Bora, die fhwarze, Nordwind.
173.28,
Borak, Turkſtamm. II, 1681,
Borama, f. Borrama.
Bordſch, Mi Burdſch.
Boreas, Wind, in Paläſtina.
— am ſyr. Geſtade. H,
— AT Ort in Judäa. 1,
— Naſairier-Dorf. Il, 959.
— vgl. Burja.
Borrama (Bööcaue, Böoane),
Berg. II, 585.
Borzaye (Borzajiah), f. Hösn
Borzaye.
Bos, f. Minat el-B., Nahr B.
Bofäghä, Dorf am Nahr edh
Dhahab. It. 1695.
Bofharije, at im Dfehe-
bei Ala. II, 1580,
Boshias, ea in Tri⸗
polis. II, 627.
Boifeda, f. Bufeit.
Boſtan el Liwan, Oelbaum—
garten zu Kefr Süfe. U,
1349.
Bworao (Buoreoas, phön. ). H,
120.
Boftrenus*, f. Nahr el Au-
waleh. II, 120.
Bothnin (hebr. ), d. i. Piftazien-
nüffe, nicht Datteln. I, 218.
Botrin Gotrus), in Gebail. l,
553, — ſ. Batrün.
Botros (Bonutrus, Petrus),
Scheikh in Even. II, 651
Botros Jaroné, Grabifchof
von Antiochia. II, 1759.
Botros Karam, Maroniten-
Scheikh (1836). I, 778. -
Om Botrys*, f. Ba=
run
Botta*, üb. Hafel. I, 579.
Bottia pagus bei Antiochia. II,
1159. — ſ. Zeus Bottiäus.
Bottun, ſ. Haret el B.
Boulus, ſ. Bolos.
Boum, ſ. Koukouf el B.
Boura, ſ. Nahr B.
1904
DBourday, f. Ain B.
Boutin”, Capitän, Verehrer der
Hefter Stanhope. II, 102. —
bei Zortofa ermordet. 102.
864.
Bouton d’Alep, f. Halepiniſche
Krankheit.
Boutros (Petrus), f. Yüfüf
Boutros.
Boumwär, ſ. Dömit el B.
Bové*, Naturalift, auf der Si-
nai-9. (1832). I, 37. — in Ju—
däa. 128 ff. — Gaza, Bethle-
hem. I, 51. 166 ff. — Serufa-
lem. 467. — Soppe. 579. —
Esprelom. 701. — Haifa. 723,
— el Ghütha. II, 1349. —
Bowring, Dr. 3., über fyr.
Steuern 2c. 1, 818. — Metäwi-
leh. 11, 317. — Beirut. 450. 457.
— Geidenzudt. 498. — Da—
mascus ꝛc. (1840). 1399. 1411.
4753.
Bozdigan, Birnenart. II, 1561.
—— Felfen in Zudäa. gr
Bea — orientalis, bei Su⸗
weidiyeh. II, 1230.
Dragief (Buragief), Gräber-
ftätte bei Arfa. II, 809.
Brahmaniſche Sprache, in
Syrien. II, 1337.
Brambilla, Arzt in Aleran-
drette. II, 1841.
Braſſe, Maß. II, 22. 35.
Brathy, Berg. 1l. 433. — Be}.
für — Lebensbaum. 433.
— ſ. Beruth.
Brattel, Ingen.-Capitän. II,
466. — Brettel.
Brauneiſenſteinerz *, im
Libanon. II, 466. (ochriger)
468. 766.
Braunfohlen, im Libanon. II,
117. 118. — Meirüba. 518, —
Dſchuneh. 547,
Breccie*, bei Saida. II, 409,
— Tyrus. 372, — Sf. Kalk,
Kreideb.
Breer, f. Bureir.,
Breidenbach, f. Breydenbach.
Brennholz, Steuer. I, 823. —
in Damasf. II, 1355.
Bourd — Bromb
Bresleh, Druzendorf. II, 106,
Bretana, f. Bereitän.
Brettell, Joſ. Cartwright, üb.
die Bai von Alfa. I, 737. —
j. Brattel.
‚Bretter, ftatt der Gloden im
Drient. II, 587.
De Broͤves, franz. Be
in a Kanöbin (1605).
665
v. Breydenbach“, in Sum—
meil. I, 165. — Hebrön. 213,
— Kana. 754.
Briadin, Ort der ſyr. Wüſte.
II, 1436.
Brieftaube, ſ. Poſttaube.
Brillenihlange, j. Aspis,
Bring, f. Kontaret el Br.
Brita en, f. Bereitän,
Britannien, arab. Etymologie.
1, 271. — England.
DBriteil, Britin (irrig Bri—
tone), "T. Bereitän. 1” 222.
271,
Brocardus* (Burkhard),
Mönch (1283), üb. Nablus. 1,
510. 655. — GSebafte. 664. —
Kana. 754. — Tyrus. II. 345.
— Gaida (1283). 394. —
Tripolis. 609. — Denfmale der
Aradier. 858. — Banias. II,
837.
Brocate, f. Goldbr.
Brochi*, ©. B., üb. den fi-
II, 80. 83,
— Zah:
banon ac. (1824).
87. 116 ff. 208, 516.
led — Ba'albek. 199. — Pur-
pur. 372, — Nahr. Ibrahim.
562. — Kaſchheya. II, 656. —
Temperatur zu Bteddin. 682.
Brorquiere, Bertrandon de la,
Stallmeifter Philipp des Gu—
ten (1432), über Zyrug. II,
355. — Damascus — Höms.
1019. 1027. — Damah. 1039.
— NAntafieh. 1186. — Damas—
cus. 1388.
Brodhuſen, d. i. Bethlehem.
I, 284.
Broeder (Brosder), Dorf in
Syrien. II, 1438.
Haleb. I,
Brombeere, bei
1727,10
Brom — Bted
romus* divaricatus Rho-
de var. hirsuto-pubescens
Hochst., bei Haleb. II, 1720.
_ lanuginosus, im Anti-8i-
banon. 1277. — sterilis L.,
bei Haleb. 1718. — tectorum,
lanuginosus, im Libanon. Il,
639. bei Haleb. 1714.
ronze, in Aradus. II, 873.
rosder, ſ. Broeder.
rot von Aleppo, rothe ſei⸗
fige Erde. 11, 1708.
rotvertheilung, in Hebrön.
I, 249.
romne*, W. ©., üb. Soppe
(1797). I, 577. 579. — Anti-
Libanon. II, 267 ff.
ruce*,
fier Stanhope. II, 102. — üb.
Saida. 409, — Palmyra.
1432.
ruch weide (Salix fragilis L.),
bei Haleb. II, 1718. 1726.
ruderhaus, Baieler, in Je—
rufalem. I, 503.
rücke, alte, an der Oftfeite Irſ.
T, 333. 336. — am Aujeh. 596.
Litany. II, 140. 143. — el Au—
wäleh. 410. — Aponis. 553,
— häufig an phön. Küftenflüf-
fen. 571. — vom Feftlande zu
nahen Snfeln häufig in phön.
Stävten. Il, 393. 508. 872.
927. — zu Antiodhia. 1172. —
bei Dummar über den Baräda.
1295. — am Awadfıh. 1329. —
fe Natur-, Römer-, Steinbrüde,
Digisr. -
rumana (Berummäna ; Blad-
neß), Dorf. und Diftrict im
Nafairier - Gebirge. II, 462.
524. 711. 953. 959. 964.
tunnen*, im Wadi el Arifch.
I, 36. — zu Raphia. 39. —
Askalon. 70. 79. — Summeil.
94. — Jabneh, giftiger,, 126.
— Gemua. 198. — Beit Ji—
bein. I, 141. — Kefr Säba.
269. — GSaron. 587. — Ka—
fenfaweh. 596. — Athlit. 613.
chefa Amer. I, 750. — häufig
bei Beirut. II, 63. 447. — am
Wege bei Hamab. 1044.27.
filter Erdkunde XVII.
J., Berehrer der He—
. Bfhimun,
1905
Geſund-, Kundfchafter-, Salo-
monifhe, Sarah =, Ziehbr.,
Waſſer.
Brunnenthor (Ouellthor), zu
Jeruſalem. I, 347. 447
Bruttus, f. Mutatio Br.
Bruyn, . Le Bruyn.
Bſaba (Bfabä), Ort im Aklim
el Kharnüb od. el Ghurb. IT,
701. 708.
Bfarrin (Bfirrin), Ort im Aklim
el Dfchurd. II, 710.
Bſchaäleh, Drt im Beläd el
Batrün. IT, 750.
Bſchamuͤn (GBſchaͤmon), Ort im
Aflım el Ghurb. II, 707.
— ſJ. Bſcherreh, Song el
Bihatfin, f. Bſchetfin.
Bhemzin, f. Dar Bf.
Bſcherreh* GBſcherri, Bſchirrai,
Beth-ſchirrai, Biſcherri), Dorf
am Dſchebel Machmel. II, 633.
635. 659. (Höhe, Klima) 661.
752. (Klöfter daf.) 793... — f.
Sefihärap, Beſcharrah, Beſcharri,
Jibbet-, Dſchebel Bſch.
Bihetfin (GBſchatfin), Ort im
Aklim el Mangäſif. 11, 704.
Bſchilla, Quartier von el Baͤra.
II, 1066. |
Drt in Sibbet el
Dficerreh.. 1, 193.
Bſchindlayeh, Drufendorf im
Dfehebel Ala. II, 1577. 1579,
Bſchirrai, ſ. Bſcherreh.
Bihüt, ß Biſcſcht
Bſeddin (wol Zebdy, Bzibdin),
Kohlengrube am Nahr Beirut.
II, 467.
Bſerma, f. Beſcharma.
Bfirrin, f. Bfarrin.
vsin, Mühlen bei Zimrin.
)
Bfut (Befüs), Ort im Aklim el
Ghurb. II 5
Btaburah, Drt im Beläd el
Batrın. II, 597, 750.
Bta’lin, Ort im Aklim el Metn.
IL At.
Btäthir (Btatir), Ort im Aklim
el Dſchurd. 11, 709.
Btedai (Ain Burday?), Ort
Eeeeee
1906
im Beläd Ba’ albek. II,
291.
Bteddin (d.i. die beiden Brüfte;
Beit ed Din, d. i. Haus des
Glaubens), Drufenrefidenz. II,
44. 87. (Höhe) 93. 581. 678.
222.
679. 704. 705. — Diſt. I, 111.
210. 674.
Bteddin el Locſce (Beit ev
Din el Lied), im Aklım
Dſchezzin. II, 117. 703.
Btelun (Beteltiin, Batlün, Beth-
Ion) el fofa und el tahta, d.i.
das odere und untere, Ort im
Aklım el Arküb. II, 85. 88.
705. — dgl. Btulfün.
Btembül, Ort im N.Spyrien.
II, 897. — vgl. Bdembu. -
Btermerin, Drt in el Kürah.
il, 732
B tibpät, Ort im Aklim el Metn.
711. |
I,
Btughrin, u: — 711.
Btufneih, f. Betuchneid). |
Btullün, Ort im Aklim el
RR: II, 710. — ſ. Bte—
um
Ne Drt in eL Kürah. II,
751.
Buadin (?), Steinbrüde zu. II,
1740.
Buaineh, f. El Bi’neh.
Buan GBawwan, Schaab Be—
von in Fars, Paradies. II,
1246
Buarifıh, Ort im Bekra. 1],
220.
Bunanıy. Eolibri-Art. II, 687.
Bubaſtis, in Aegypten. I, 34.
Bucciniten, geben rotbe Farbe.
I, 611. 612
Buccinum* (Plin.), zu Tyrus.
II, 173. — lapillus, bei Ir—
land. 378.
Bucephalus, Aleranders
Streitroß. II, 1819.
Bub, Bücher ,.den Kanaanitern
befannt. I, 153. — in der Am-
hara-Sprade. 500. — Drude-
rei in Kafchheya, Mar Danna.
15, 469. 654. 765. 766. 795.
— Händler, in Damask. 1408. ® 86 — Schloß.
— ſ. Züdifhe Buchdr.
Bted — Bug
Buchai, Ort im Anti-Libanon
11... 270.
Buchen, Grenze am Karmel. I
595. — in Ober-Galiläa. 799
800. — im Caſius ꝛc. IT, 1122
1131. 1139, 1140. 1141. — |
Weißb.
Buchsbaum,
1824.
Buchſtaben, f. Griechiſche DB.
Buhmwaizen, fehlt im Drufen
gebirge. II, 681.
Budingham” ‚ üb. Serufalen
I, 500. 542. — Arfüf. 590. -
Joppe. 591. — Saron. 597}
— sKarmel. 618. 717. — &t
maria. 669. — Dfchenin.
693. — Esdrelom ꝛc. 696. 7)
— Phönicien. II, 52. 72.
— Befä’a. 173.
— Ba’albef. 292 ff. — — Rafchhey
655. — Höms— Antaradus. 4
843. — Kalaat el De
tofa. 848. — Aradus. 870. -
Ladikieh —Seleucia. 1113.
Bucolonpolis, in ——
I: Bier, h
Büdey (DBudei, Budnei), D
im Belaͤd Befä’a. II, 153.
220.
Budfhäl,f. ED.
Budfherie, . EL 3
im Amanus. 1
— in el Ghaͤb. 1073, — wi
in Damasf. 1397. 1398. |
Haleb. 1730. — Alexandre⸗
1827.
Büffel-Beduinen, ſ. Som
fiyah-Beduinen. |
Bülbül, Bulbul.
Zůſd ing „A. Sr. I, 165.
Büften*, in Ba’albek. U, 4
— Beirut. 458. — Palmyı
1513. — f. Sculptu
Bit AM: ob Beit Neitif?
+3 ——
972. I »»
By — Burdſch
Bujak, ſ. El Budſchäk.
Bufä ar, f. Befära.
Buka’a Keffa, Drt im Sibbet
el Bſcherreh. I, 753.
Bulatiap*, [. E18. Befä’a.
Bufafefr eh Kaffra), am “if
Kadifha. U, 635. 659, —
Abcafra.
Buf’ätheh, Ort im Aklim el
- Metn. 11, 712.
Bufei’a, f. Birket el B., EB,
Kuryet el B.
Bukfeiya Gikfeia), Ort im
Aklım el Metn. II, 712. — 1.
Mar Elias DB.
Bukha, Dorf im Dſchubbet Afät.
I, 1426,
Buükpäbir, Ort in ez Zör. II,
1485.
Bukhara, f. Ain el 2.
Bukhuzzi, Nafairier-Secte. II,
914. :
Bukleh, f. EIB.
Bukluſch, f. Seidet B.
Bufl-'ün, Drt im Aklim et
Zuffah. II, 700.
Bulbocodium, f. Ixia.
Bulbul* (Bülbül), d. i. Nach—
tigall. II, 423. 443.
Buleibil, Ort im Aklim el
Ghurb. II, 708.
Bulimus, in el Amf. II, 1614.
Bullütiyeh, Ort im Nafairier:
Gebirge. I, 917. — vgl. Bah-
luͤliyeh.
Bum*, f. ELl B.
Bunah, ſ. Deir el Benät.
Bundeslade“*, in Asdod ꝛc. I,
84. 97. — Kiriath Jearim. 108.
541. — ihre Rüdgabe. I, 121.
— in Silo. 633.
Bunfen, Dr. II, 534.
Buonaparte*, vergiftet die
Berwundeten in Soppe. I, 580.
Bupleurum spec., im fiba-
non. II, 639. — croceum
Fenzl, heterophyllum Link,
_ nodiflorum Sibth., bei Haleb.
=, 1717. 1720. 1721.
Breiten, u ia
Buräk, f. Ain el
Buragief, f. Sri
| f. € 2
*
1907
Buräjineh, f. Beradfcheneh.
Dürer, Sf. An elB, EB,
Kası el B.
Buramiyeh, f. EB.
Burbärah, f. El Berbera.
Burkhardt*, J 3%, KReifender
in Syrien. I, 6. — üb. Naza—
reth. 740, — Kefr Kana. 754.
— Phönicien. II, 30, — Nahr
el Auwaleh. 85 ff. — Zahlen.
100. 193. — Beln’a - Dörfer.
216 ff. — Anti - Libanon. 251.
279. 283 ff. — Ba'albek—Tri—
polis,290 ff. — Zahleh — Litany.
307. — Adonis-Quellen. 555.
— Batrün. 587, — Tripolis
— Batrün. U, 592.4 617. —
Cedern des Libanon. 633.
Deir el Kamr, 675. — Dru-
fen= Parteien. 690 ff. — Kesra—
waͤn. 754, — Hamah—el Hösn.
934ff. 1043. — Drontes. I, 1052.
— entdeckt Apamea. 1070. —
üb. Apamea—Höms. 1086,
Zurfomanen und Kurden. IL,
1622.
Burday, ſ. Sr B., Bteddai.
Burdony, f. Nahr el Berduny.
Burdfh* (Burdj, Burj), d. i.
Zhurm. II, 71. — vgl. Berdſch,
Dſchebel Sannin ®., © B.,
Güzel B., Mar Yufuf el 3,
Minet el’ D., Watty el 8,
Dſchobar.
Burdſch Ayzil*, Fort in
Ephraim. I, 629.
Burdfh Beitin (Mafprün),
Ruinen bei Bethel, I, 532.
Burdſch DfpebelChani, zu
Serufalem. I, 457,
Burdfh ed Damür, ſ. &
Damür.
Burdfh ed Defye und ed
— bei Tripolis. IT,
19.
Burdſchein, f. Knifet el B.
Burdfd el Askar, Ruinen in
Sudaa. I, 233.
Burdfh el Baradſchinah
(Burf el Buräfineh), in es
Sail. II, 429. 707.
Burdfh el Shafar (nidt
Burge el Kaphar), d. i. Thurm
Geeeee2
1908
—* Zolles, in Phönicien. I,
—8 el Jemaſch (Dſche⸗
maſch), im Naſairier-Gebirge.
II, 959.
Burdfh el Kanatir, bei Tri—
polis. II, 619.
Burdſch el Koffeir, bei
Dſchuneh. II. 549.
‚Burdfhb el Kurayeh,: im
Dſchehel Akfär. II, 814,
Burdſch el Mogharibe (Mp-
grebiner-Thurm?), bei Tripo-
lis. I, 619.
Burdfh el Nakfhüra (Burjel
N.), in Phönicien. I, 807. 813,
Burdih el Thantürah, im
Sahil Athlith. I, 714.
Burdſch Enfe, f. Enfeh.
Burdfd er Nihän, im Belaͤd
Jebeil. II, 748.
Burdſch es Sebaa (Löwen—
thurm) bei Tripolis. U, 619.
Burdſch Hab, in N.Sprien. I,
1097.
Burdſch Hakmone el Je—
hudy, Ruine in N.Phönicien.
1I, 805.
Buͤrdfſch Hamud, in es Sa⸗
bil. II, 707.
Burdfa Dösn Soliman, f.
Hös
Burdſch Kfeibep, Thurm der
Dſchuneh-Bai. II, 549.
Burdſch Nuhaifch, im Beläd
Jebeil. II, 749,
Burdſch Nafib, ſ. Khirbet Na-
if.
Burdſch Ras el Nahr, bei
Tripolis, Il, 619.
Burdſch Reihani, f. Rehäm.
Burdſch Safitah, f. Safitah.
Burdſch fitt-Baleis (fi. Bal—
kis), d. i. Thurm der Prinzef-
ER Balkis, bei Medſchdel. II,
Surdfı Sitt- Belfig, am
Kedes-See. II, 1005.
Burdſch Im Heifh, in Pho-
nicien. II, 570,
Bureidfh, im Nafairier- Ge-
birge. II, 921.
Burei cd (Bureif, Kalaatel®.,
- Burkail,
Burdſch — Bufe
Diminutiv von Burdſch; auch
Des), Häufergruppe an der ſy⸗
riſchen Wüſte. II, 1484. 1563.
Bureir (Breer), Dorf in Ju—
däa. I, 129. 130. 155.
Burge el Kaphar, f. Burdſch
el Shafar.
Burge elNakhora, f. Burdſch
el Nakhuͤra.
Burghal, f. Rahr Yin Bur—
ghuz.
Burghul, ſ. Burgul.
Burghüneh, Ort in el Kärah.
11,9%
Burghütiyeh, f. EB.
Burghuz, Drufendorf. IT, 74.
(Höhe) 127. 129. — f. Diehisr
B., Nahr Yin B.
Burgone, Bach bei Ras ei
Schak'ah. II, 590.
Burgul* (Burghul), Reisfpeife,
mit Butter und Fleifch gefochte
Gerfte. II, 845. 1474, |
Burid, f. Baͤb ol B.
Burj, ſ. Burdſch.
Burja, Ort im Aklim el Khar⸗
nüb. I, 701.
Yurka, Drt in Samarien. I,
668. 671. — vgl. Borkah.
ſ. Wadi B.
Burkhardt, ſ. Brocardus.
Burki, Stadt im Dſchebel Ala.
II, 1648.
Yurkin, Dorf in Samarien. T,
671. 700,
Burkuſch, f. Kalaat B., Merdſch
Burkuſch
Buron, ſ. Karataſch B.
Burr Elyäs (Ber Elias), Ort
im Beka'a. II, 219.
Burſcher, üb. Gaza. I, 47.
Burun, f. Karatafh 2.
Burziat, f. — Borzayé.
Bıfldir,f. T
Yufdlur, f. Nase Cheifour.
Bufdneib, f: Deir 2.
Bufhwald, bei Sifna J, 627.
— in ber for. Wüſte. IT, 1465.
Bufeit (Boffeda, Bofideion, Po=-
feidion, Poſidi), Stadt-Nuinen
am Caſius, aftr. 2. II, 18. 1109.
— Colonie. 1125. —
Ras B.
Buſi — Caes
Buſireh, ſ. Tell B.
Buffies, ſ. Beni B.
Buft, d. i. Hanf. II, 483.
Buftard (Zrappenart), in N.
Syrien. II, 1571.
Butbarmath, f. El B.
Buthmi, ſ. Butmeh.
zuti'a, ſ. Safev el B.
Butm* (Pistacia terebinthus),
ZTerebinthe im A. T., in Zuda.
l, 163. 224. — ſ. Terebinthe.
zZutmeh (Buthmi), Ort im
Aklim eſch Schüf. IT, 703,
autor, Vogel in el Merdſch.
II, 1313.
Zzutſcheih, Drt in es Säpil.
II, 706.
uttauf*, f. EB.
utter*, im Beläd Befchärah.
II, 317. — Labifieh. 932. —
Haleb. 1775.
Jutten, f. Wadi el B.
3umwär, f. Dömit el B, EILB.
— im Libanon. II,
684. — N.Syrien. 1114,
zuyuk Karaſu (Böjük K., Ke-
radſchek el Kebir), d. i. großes
Schwarzwaſſer, Zufluß des
Drontes. II, 1202. 1215. 1220,
©.
Jabades, fein Einfall in =
tien. II, 1593.
abaf, d. i. Kürbis. IT, 1350.
aboutti,f. Kebudi.
abul (Kabuͤl), phöniz. Grenz—
gebiet, Land der Aſſeriter, auch
ein Ort in Galiläa. I, 19. 677.
750. 11, 49. — f. Chabolo.
abyren, ſ. Kabiren.
abo, f. Kafün.
actus* (indicus, Opuntia fi-
cus indica), in Philiftaa. 1,
38. — Serufalem. 482. — Na—
bins. 637. — Libanon. 685.
Damasf. II, 1357.
hege, in Soppe. I, 579. —
KRamleh. 581. — Dichenin. 692.
ve Beirut. II, 443. 448.
—
— als Ge⸗
1909
Buzy, ſ. Kirk B
B weida (el Bawaideh), Dorf
von Damasf. II, 1422.
Byblias, Drt am unt. Oron—
tes. II, 1224.
Byblier, Gibliter. IT, 56.
Byblus* (Bußkos, Haralßupßkos,
Biblium; Gybl der Gibliter u.
Phönicier; EI Eobile, Gjibe-
leth, Gibleth der Araber, Ze-
Bert bei J. Phocas, Esbelen
bei Pocode, jebt Dichibeil, Je—
beil, Diehubeil), Stadt ver
Gibliter. II, 11. 13. 14. 60 ff.
227. 381. (Stadt der Baaltig)
432. 550. 570. 599. 609, —
ſ. Dſchebeil.
Byrſa, phön. Colonie. II, 328.
— ſ. Karthago.
Bytyllium, Däfen bei. Seleu=
eta. 18.1193.
Byzantien, Münze II,
970
Bzäazüun (Bevädun), Ort im
Aklim el Ghurb. 11, 708.
Bzibvin Gſeddin, Zeboy), Ort
im Aklim el Metn. II, 467.
470. 711.
Bzummär, |. Deir Bezummär.
393.
Cades“, f. Kedes.
Cad ytis Radytha), ob Gaza,
Soppe? T, 40. 41. (Etymot.)
57. 575. — Bez. für Serufa-
lem. I, 299,
Cäſar, Jul. II, 434. 1167. —
j. Julianus ©.
Caesarea, d. ti. Seidſchaͤr. II,
1185.
Caesarea* (C. Palaestinae,
maritima, Colonia prima Fla-
via, Stratonis turtis),, 0, 1.
Kaifarieh. 1, 75. 554. 597.
Caesarea Libani, d. i.'Arka.
I, 809.
Caesarea Metropolis, in
Palaestina prima. I, 555.
Caesarea Philippi‘,
Banias. I, 9. 554. 599.
d
1910
Cäſarium, Bafılifa in Antio—
chia. IL, 1167
Cafar, f. Kafar, Kafr.
Cafarda, f. Capharda.
Gafferabit, f. Kefr Abiad.
Gaffurmaca, f. Kafar Milki.
Cafra (Kefr?), Dorf im Liba—
non, — 209.
Cahen, f. Cohen, Salameh C.
Caic, Kuweik.
Caif, d. 1. Razzia? IT, 825.
Caiphas, ſ. Haifa.
Cairettelnep, d.
Enab. I, 548.
Cairo“*, Regen, Klima. IL, 478.
— Maroniten. 773. — mit
Damasf verglichen. 1362. —
Charakteriſtik. 1762.
Caituli, f. Khan Kaitülen.
Cajas, d. ti. Abgeordnete. II,
1825.
Cajus, zerft. Antiochia. IT, 1169,
Cal, i. e. Macropleronotus. II,
1618. — ſ. Schwarzfiſch.
Calamon“, ſ. Kalamͤn.
Calamus*, wohlriechender, im
Mariyas- Thale. II, 998. —
am Kedes-See. 1005. — bei
Damasf. 1396. — f. Schilf.
Calcous, Dorf im Anti-Liba-
non: II, 257. — ſ. Chalcis.
Caldaha, f. Rurdähah.
Galeb*, in Hebrön. I, 12. 15i.
212. 228. — BP}. für Hebrön.
1, 1.28;
Calendula arvensis”, im Li—
banon. Il, 684. — gracilis, bei
Haleb. Il, 17144121 %
Calepina Corvini Desf., bei
Haleb IL, 1713. 7171%%
Calbpyun‘, ©'9% Benieiier
E. Smitpe, I, 557. II, 129.
Gallier*, Camille, Colonel,
Karte von Syrien. I, 155. 167,
772. 1, 210. — üb. den Liba—
non ꝛc. 11, 44. 82. 146. —
Anti-Libanon = Vaflage. 251. —
Seimun-See ıc. 304, 534, —
Awadſch. 1323. — Amanus.
1789 ff. 1829.
Callipeltis cucularia Stev.,
bet Haleb. II, 1716,
Calliſthenes', üb. Iſſus. 1,1832.
i. Karyet el
Candidus, f. Fibianus C.
Cäſa — Gap
Calliftus, f. Nicephorus E.
Calmun, f. Kalamıın.
Calycadnus, Fluß. II, 368.
Cambyfes, f. Kambyfes.
Camos”, f. Kamofıh.
Campanula strigosa Russell
var. grandiflora Fisch., bei
Haleb. II, 1716.
Campus, ; Chan. II, 399.
Campus Legionis, f, El Le—
goun. |
CGampylocarpum syriacum
Boiss, bei Haleb. 11, 1714.
Cana, f. Kefr Kenna.
Canamellae, in Syrien. I,
345.
Canat, f. Nahr C. el Marah,
Cancer ocypoda Ippeus, bei
Beirut. U, 429.
az ‚ Mohrenfönigin. 1, 59.
O0. >
Candida Custodia, f, Alba
Specula.
Canis aureus,f. Schakal.
Canis familiaris, f. Hund.
Cannunis, f. Khan Yunes.
Cantar, = 225 Kilogr. 1,
ICH
Gaparens, ob Khan Scheichun?
I, 1067.
Cap Blane, f. m el Abiadh.
Cayernaum* ‚I. 8er Sud. 8
Caperturi, Ort in N.Syrien.
li, 1074, 1093,
Caphar, d. i. Thurm. I, 809.
— ſ. Kaphar.
Capharda, Eaftell bei Arethufa.
IT, 1029. 1569. — vgl. El Ka⸗
phartah, Kaphartab.
rs Dagon, f. Beth De—
Capharſaba, ſ. Kefr Säba.
Caphar Zachariae, f. Zell
Zafariyeh.
Cap 90g, f. Ras Khanzir.
Capitäle*, runde und vier—
ecfige, zu Safra. I, 519. |
Cap Mapdore, f. Ras eſch
Schak'ah.
Cap Malo, am iſſiſchen Golf
II, 1800.
Cap — 5* (Aigää), an der
Capo — Caſi
karamaniſchen Küfte.
1801. 1837.
aporcotam, f. Kefr Kup.
apougu, Cap bei Ras ef
Schak'ah. II, 590.
apo von Gjidpin, d. 1. Mu⸗
teſellim, Emir, untetgouver⸗
neur in Zarſch I IE,
798. Mr
apparisspinosa*, bei Se—
leucia. 11, 1269.
‚ap Wondico, ſ. Ras eſch
Schal ah.
ap St. Andrea, in Cypern.
H,'39.
apuciner, im Libanon. II,
793. — Kloſter in Damasf,
1414,
arabeix, f. Belufifher Ril-
arm. |
aracalla”*, Kaifer. IT, 240.
e KEaramans*, A., in Pal-
myra (1837). II, 1433. 1464.
arands, f. Karnün.
ara, 6 Kära.
ar cadon, Nagerart im Liba—
non, II, 687.
ardamine hirsuta L., bei
Haleb. II, 1715.
arduus
Esdrelom. I, 702.
ariathaim“, f. Kiriath Jea—
rim,
arien, Land. I, 7.
arietein (el Kuriefein, Kurye-
tein, d. h. zwei Städtchen;
Goaria, Gehere), Drt der fyr.
MWüfte. II, 1444, 1457. 1458.
1462. 1472. 1475. 1476. 1478.
1485. 1505.
Arinthia, angebl. =
1, 1562.
armel*, f. Karmel, Kurmul.
armoifinroth der Römer.
1, 375. — aus Färberröthe.
1391. |
Bine ‚ Sohn, üb. Syrien rc.
II,
in soie” ‚ im Anti- Libanon.
II, 266.
Sarnus, ſ. Karne.
‚arpinus betulus L.,
Weißbuche.
J—
Kaͤra.
ſiehe
II, 1800.
leucographus, in
1911
Carfhuni, d. i. fyr. Miffale,
II, 655. — vgl. Karfhüry.
Gartha, f. Karta ac.
Carube*, f. Johannisbrot.
Cas (fyr.), i. e. tesoro (Gaza).
II, 656.
Casaangustarum viarum,
ſ. Athlith.
Casale Huberti,
Herdamil. I, 782.
Casale Niha, f. Niha.
CGasale Sommellari Tem-
pli, f. Es Simirijjeh. I, 811.
Casama (arab.), i. e. divisit.
11,123;
Cafama, Drt der fyr. Wüfte.
I, 1457.
Casa nuova, in Serufalem.
I, 502. — Pilgerherberge in
Nazareth. 743. 751.
Casau, Casale*, wahrſch. von
italienifhen Rittern befeflen. II,
98
am Nahr
Casau Baderen, f. Ba’drän.
Casau Credeide, f. Dſchu—
deideh.
Casau de Gezin, ſ. Dfchezzin.
Cafau Hazibe, im Libanon.
II, 100.
Safan Sebha, ſ. Dſcheba'a eich
hüf.
Cafau Kuffre Nebrad, f.
Kefr Nebra.
Casau la Mensora, in eſch
Schuͤf. IT, 98.
Caſau Mouroſteh, f. Dirifteh.
Cafau Dueitoule, ſ. Khan
Kaituͤleh.
Cascade, ſ. Waſſerfall.
Cas-heia, ſ. Kaſchheya.
Cafimeer, Berftümmelung für
Kafimiyeh. II, 122.
Ehfiotis (Eaffiotis), Landfchaft
in N.Eyrien. II, 34. 40. 881.
923. 940. 1023. 1128.
Cafius* (hebr. Hör), Gebirge
an der Südſeite des Drontes.
1, 5. II, 40. (phöniz. Öntteg-
berg) 923. 1062. — dunfelfar-
bige, etienfchüffige, Fiefelhaltige
Selfengebirge, die beiden Gipfel.
I, 1110. — Gefammtumfang,
Gliederung, mineralogifche und
1912
geogn, Natur. 11,1123—1137.— .
Etymol. 1124. — Höhe. 1131.
Nefora.. 1139 — 1146. 7, 5
Anti-C., Dſchebel Dfrap.
Caſius* (der Berg an der dür—
ren Wüſte), an der ägyptiſchen
Küſte. I, 41. 170. II, 1125.
Caſius, Berg bei Damascus.
11, 1305. — f. Dfehebel Ka—
fiün.
Caſius, zu Caflope in Epirus.
1l,. 1125.
Caſius, in Coreyra. 11, 1125.
Caffaba, alte Feflung am
Wadi el Ariſch. I, 36.
Caſſas, Mr., Plan von Pal—
myra (1785). II, 533. 1432.
1509.
Caffeb, f. Kafab.
Gaffianug, in yalmyr,
fchrift. IL, 1546.
Gaffimie, Berftümmelung für
Kafimiyeh. II, 122.
CassiopeaandromedaPeron.,
bei Alerandrette. II, 1782.
Caſſiotis, f. Caſiotis.
Caſſus, Prätor. I, 562.
Caſtabalum (Caſtabala, Cata—
bolo, Catavoloma), Ort am
Amanus. Il, 1834. 1835. 1838.
Eaftell*, auf vem Tell es Sa-
fieh. I, 92. — bei Dor. 608.
Eaftell der Pifaner, zu Se-
rufalem. I. 365. — zu Karyet
el Enab. 549.
Castellum boni Latronis,
d. i. Latruͤn. I, 546.
Castellum —— ſ.
Hösn el Akrad.
ſ. Ath—
In⸗
Castellum filii Dei,
lith.
CastellumPeregrinorum,
f. Athlith. — auch Bez. für
Tortofa. I, 615.
Castellum regis, in Öber-
Galiläa. I, 802.
Castellum Templariorum,
bei Affo.-I, 730.
Ca Arovan, f. Kesramän.
Castrum Alexandrium,
d. i. Sefendarun. I, 815.
Castrum filii Dei, f. Ath-
fith. I, 616.
Saft — Geber
Cave de Tyron. I], 8. 11? 99,
Gap Sohn des Inachus. I
— ſ. Grab.
Catafago, Ant., öfterr. Vice—
Conſul in Afto. 1, : 72.‘ 7
743. 11, 81.7537,
Gataracte* „ſ. Wafferfall.
Gatabolo, "Catavolomis,
ſ. Saftabalum.
Catela, f. Cattelas.
Cathartes perenopterus
f. Geier.
Cathedralkirche, in Byblug,
1; 844. Suare Zu“. 11, 568,
Satherwood”, ‚ Plan von
Sernfalegn I, 1 37. 415,
(Kitran), d. i. As—
phalt. I, 511,
Cattelas Mansio (Catela), i
Syrien. Il, 1112.
Caucalis platycarpos L., im
Gafius. I, 1139. |
Cavaliers, Seidenraupen. II,
1186,
105. — f. Kalaat Tairün.
Cave of St. Peter, in See
rufalem. 1, 352.
Caym al Harmel,
Hurmul.
Cayphas, ſ. Haifa.
Cazwini, arab. Aut., üb. Baal
bef. II, 232.
Cebron, d. i. Hebrön. I, 244
Ceder* (Pinus Cedrus * Ce-
drus Libanensis Juss.), bei
Gaza. I, 42. — in N.Galiläa,
799. — Wuchs, Alter, Ber:
breitung. II, 637 ff. — im Li—
banon. II, 202. 292. 295. 297.
465. 632 ff. (Zerufalem) 644. —
Taurus. 638. — kleinen Atlas,
Marokko. 638. 646. — Caſius.
1131. 1141.
Gedern-Gegend, Diſtrict von
Tripolis. II, 628.
Ced ernbolz, von diram geiieh
fert. I, 19. — im Dadftuhle
der Marienkirche zu Bethlehem.
294. — in Saida. II, 393. —
in Salomo's 2c. Prachtbauten.
644.
*
ſ. Kaim
— —
Ceder — Chal
Cedernwachholder, bei Je—
rufalem. I, 482.
Gedrate, bei Beirut. IT, 448,
Cedrenus, G., üb. Eleuthero-
polis. I, 144. — Tricomia,
169. — Theuprofopon. II, 37,
&ehere, f. Earietein.
Cellarius*, Chr., üb. Chalcis.
If, 187.
Cement, zu Zyrus. II, 352.
CGendeviaPalus, am Sarmel.
I, 708. 738.
CGentaurea crupina L., my-
riocephala C. H. Schultz Bip.,
verutrum L., bei Haleb. 11,
1716. 1720.
Centner“, f. Cantar.
Centum Putei (Tab. Peut.),
in der ſyr. Wüſte. II, 1437. 1458.
1464. 1468.
Gephalaria syriaca Schrad.
var. B. sessilis et peduncu-
lata, bei Haleb. II, 1720,
Gerastium dichotomum L.,
glomeratum Thuill., perfo-
liatum L., bei Haleb. Il, 1713.
1714. — gnaphaloides Fenzel,
im Caſius. 1142.
Geratocephalus
bei Haleb. II, 1713.
CGeratonia*,f. Carube.
Gereis, ſ. Judasbaum.
Cerealien, f. Getraide.
Serealis, röm Feldherr, zerſt.
Hebroͤn. 1. 210.
Gerta (for.), dv. i. Ortſchaft. II,
1463. — # Karta.
Certha, ſ. Mutatio C.
GesairDevise de saiété,
LandfchaftderKreuzfahrer. IT, 83.
Ceſtius, erob. Serufalem. T,
323. 410. — in Soppe. 577.
— zerft. Zabulon. 687. — in
Galiläa. 760. 774.
falcatus,
Getonia ignicollis
drelom. I, 702.
Ceylon“, Teiche daf. I, 275.
Chaas, f. EI &.
Ehabarzaba, d. i. Kefr Säbn.
56
569.
Ghabiffe, f. Kepſe.
* in Es—
| Ehaborsau, Ant in Damas-
Ceto, in Joppe verehrt. I, 574.
1913
cus. IL, 205. 1390. 1434.
Chabolo (Kabul, aloe) ga⸗
liläiſche Feftung. 1 760.) 759.
761. 767. 768. — ſ. —5 —
Chacham Baſcha, ſ. Hakim
Paſcha.
Chadra*, f An el 66.,
Khudr.
— ſ. Chieb del Ch., Medi—
Ch.
—— ſ. Haifa.
Chaladip, ſ. Wadi Ch.
Chalaka, ſ. Kalaka.
Chalawat, f. Khulwah.
Chalcedon*, Concil (491). I,
495.
Chalcedone, im Nafairier-Ge-
birge. II, 832. — Kiefel, in der
Caſiotis. 887. — Syath, im
Nafairier-Öebirge. 905.
Chalcidene (Chalecidice), Land—
ſchaft in N.Syrien. I, 1023.
1592.
Chalcis (Calcis), Stadt in N.
Syrien. II, 186. 238. 1046.
1065. 1576. 1592 ff. 1700.
a. 1067. 1436. — f. Kinnes-
SHalcis (Calcous), Stadt im
tibanon. II, 185. 186. (Ain
Aldjerra?) 227. 239. 257.
Chalcis, Stadt in Macedonien.
II, 1592.
Chalceis ad Belum. II, 187,
Chald (phön.), d. i. Zeit, Kro-
nos. II, 434.
Chaldäer*, als Sabier. II,
238. — in Haleb, Antiochia.
1770.
Chaldäifher Sterndienf,
in Damasf. II, 1374. — Pal-
myra. 1519.
Calde, ſ. Khan Khulda.
Chaleb, ſ. Guſch Ch.
Chaled“* (d. i. Schwert), beſiegt
die Byzantiner am Hieromax
(634). Il, 1342.
——— ſ. Wadi Ch.
Chalepe, |. Haleb.
Chalfa*, . Hadi hi Ch.
Ehalid, Scheikh, in ——
I, 799. — vgl. Umm Ch.
CHalil*, d. i. Hebron. I, 23.
1914
— ſ. Digebel Ch., Jaffa—⸗
thor.
Chalilelrapman, d. i. He-
brön. I, 827.
ShHalonitig (nicht eat
tis regio), in N.Syrien.
1687.
Chalus, f. Kuweik.
Chalybon, f. Helbön.
Chalybonitis, f. Chalonitis.
Chamäleon”, in Paläftina. I
485. 796. — Libanon. II, 687.
— bei Sumeidigeh, auf Cy⸗
1230. — el Merdſch.
Chaͤmat (hebr.), Königreich. II,
1046. — f. Hamah.
Chamat EhipBänia, dv. i.
Samap. II, 1032.
Chamat magna, d. ti. Antio-
chia. 11. 1032,
Chambep, f. Wadi el Ch.
Chamepence fruticosa Dec.,
im’ Caſius. II, 1145.
Champ, f. Maimon ben Ch.
Chamos*, f. Kamoſch.
Champollion, Mr. II; 532,
Chamfin, Wind, in Jeruſalem.
I, 480. — Beirut. 11, 480.
Ehan*, ſ. Khan.
Shananeel, Thurm in Jeruſa—
lem. I, 830.
Chanäffira, - —
Chäneh, f. Kaff
en
Chänteh, ſ. €
—— Dglu, . Tſchapan
Char, f. Beti Ch.
TER, f. Suf et Ch.
Charabe”, Drt in Ober-Gali—
läa. I, 687.
Charadfh* (Kharadj), Kopf-
fteuer. I, 130. 530. — ber
Drufen. II, 690.
Charandama, Duartier von
Antiochia. II, 1159.-
Chardela, ſ. Khardela.
Charem, . Harim.
Charesmier, ſ. Kharesmier.
Chareſta (Harifta, Horeftä ),
Dorf bei Damask. II, 265. 266.
1307. 1424.’
b.d.
ſ. Burnig Ofgese Ch.
Chalil — Cheyf
ih Kirche, zu Jeruſa⸗
zn
— Pr Aklim el Khar-
nüb.
Gharonium caput,
zu An⸗
tiochia. IT, 1166,
Charrſch, fefte Kaliftüde. IT,
1392.
Chafalus, f. Ikſal.
Chaſchbuh, f. Deir Beit Ep.
Chäffa, efoterifhe Klaffe der
Dffäl. II, 721.
Chaffeboveuf, Eonftantin Fran-
cois, wahrer Name Volney's.
I, 1434. -
Chäteau des Pe&lerins, f.
Athlith. I, 614.
Chäteau- 8t. Louis,
delle von Saide. II, 407.
v. Chateuil, aus Air, Karme⸗
liter in Deir Mar Eliſcha (fl.
1664). II, 663,
Cita⸗
Chatib*, 7. Khatib |
Chatfar Enan*, f. Enan.
Chatferim, d. i. Räpbia. 1,
45.
Chebrian, f. Ain Ch.
Chebron, d.i. — 144.
Cheitour, ſ. Nahr Ch.
Chelba, f. Helba.
—— Helbön.
Chelo, f. Iſchak Ch.
Ehemor, Dorf bei Höms.
1564
Cherbe, f. El Ch.
Cherdam, ſ. Marais de Ch.
Cheres, ſ. Timnath Heres.
Cherg, ſ. Beth el Cheyk.
Chermil, f. Hermel.
Chermon, ſ. Hermon.
Chermule*, ſ. Kurmul.
Cherubim- Thor, in Antio-
chia. II, 1169.
Chesney*, Eol., üb, den Fels—
tunnel zu Seleucia, I, 1156.
— Palmyra (1837). 1433, —
el Amf. 1617. — Haleb. 1755.
— Arfus. 1813. — Myrian⸗
dros. 1815. — Alexandrette.
1825. 1836. «+
Chefullotp*, — Stäl.
Cheszn, ſ. Hös
Cheyk, f Beth kl Ch.
i
|
Chez — Chrift
Chezal, d. i. Seidſchaͤr. IT,
1185.
reed f. Khayth.
Chibly, arab, Emir, in Esdre—
lom. I, 699. — ſ. Schibly.
Chieb dei Chai AN, Sn in
Sudäa. I, 526.
Chiec, f. Seni Tſchiftlik.
Chiefertab, Dorf in N.Sy—
— II, 1566. — vgl. Kaphar-
ta
Chinaquitten, bei Antiochia.
II, 1205.
Chirbet*, Bez. für Orte, Rui⸗
nen. I, 821. — ſ. Khirbet.
Chirb et HSamül, f. Hamul.
Chirbet Kana, f. Käna el Je—
tl. I, 754,
Chirbet Tuleil, ſ. Tuleil—
Chirbijjeh, ſ. Khan el Ch.
Chlenius vestitus, bei Su—
weidigeh. II, 1230.
Chloritſchiefer, im Dſchebel
Muſa. II, ie
Chmouſtar, f. Schemuftär.
Chobaeſe (Shubaizah), nn: in
Samarien. 1, 710.
Chodr*, ſ. El Ch.,
Chörbeh ‚ 2» i. verfallenes
Dorf. II, 106. — ſ. Khirbeh.
Shörben, Dorf im Beka'a. II,
GHots, j. Chuld.
Cholera” ‚in Juda unbefannt.
I, 284. in Antafieh. I
1209. — Damask. 1354.
Cholle, f. Ain el Kum.
Chomarener, Tribus in Pal-
myra. II, 1547.
Chonaferat, f. Khanafora.
'Chondro chilus regius,
unt. Orontes. II, 1230.
Chora, ſ. Divan Ch.
Choräer*, f. Horiter.
Choraszäan, f. Schöhar el Ch.
ChHorbet Almid, Ort in Zu—
däa. I, 512. — val. Khirbet.
borbet Dſchahus, ebendaf.
C
—— f. EI Khirbiyeh.
Choreus, Fluß in Paläſtina. I,
994.
im
© srherren (Domperren), in
1915
Serufalem. T, 414. 458.
Chorisphora compressa
Boiss., am Antiodhia = See. II,
1620. — bei Haleb. 1713.
Choros, f. Cyrrhus.
Chorüß, Drt bei Aintab.
1682.
Chosroes I. (Khosru Nufdir-
van), zerft. Apamea. II, 1082.
— plündert Antiohia. 1175.
— Seleucia 20. 1241. 1994.
Chourl, f. Kalaat eſch Schoghr.
EChreti, das Land im Süden
Philiflä'as 1175. 176;
Chretiu: Pletpi (d. i. Ereter
u. Philifter). I, 97. 174 ff.
Chriften* (Nasrani), in Gaza.
I, 46. 50. — Majumas. 62.
— in Attir. 197. — Hebrön.
252. — Beit Sahur. 286. —
Bethlehem. 287. — Jeruſalem
(135). 429. 487. 490%. — in
Beit Jaͤla. 515. — Sifna. 628.
— NRafivia. I, 660. — —
725. Akko 15. — &
Dſchebel. 773. — Befajah. 780.
— Tarſchiha. I, 781. — Barüf.
TI, 91. — Libaah. 111. — Mez—
raat eſch Schüf. 111. 116. 517.
— el Ka'a. 175. — el Befa’a.
218 ff. — Katana. 283. — Be-
läd Befhärah. 318. — Tyrus.
370. — Gaida. II, 406.
Zebdy. 470. — vorherrfchend
im Paſchalik Tripolis. 615.
623. 628. — in Even. 650. —
im Drufengebirge. 693. 717.
123. — Tartus. II, 865. 867.
870. 876. — Banias. 888. —
Bahluliyeh. 900. — Naſairier⸗
Gebirge. 914. 982. — Kha—
wäby. 920. 983. — Laodicea.
930. — Kefr Behun. 934. —
Maftyad. II, 938. — Safıtah.
960. — Damah. 1044. — el
Bära. 1059. — Ma’arrat en
Na’amän. II, 262. 1068.
Ernebe. 1070. — Kalaat el
Medik. 1077. Schamaeh.
1109. — Urdeh. 1117. — An—
tiochia. 1161. 1173. 1193. 1194.
1209. 1210. 1770. — am unt.
Orontes. II, 1221. — in Ze—
II,
1916
bedaͤny. II, 1276. — Damask.
1411. 1413. (als Kaufleute,
Schwertfeger) 1389.1399. (früh.
Drud dal.) 1361. — Kteife.
1559. — Kara. 1562, — Haſ—
fieb. 1563. — Ma’arrat en
Nisrin. II, 1576. — Sermin.
1588. — Yagra. 1617. — Ha—
leb. 1755. 1756. 1769. — Ca—
ftabala. 1839. — ihre gegen-
feitige Feindichaft im Libanon.
II, 661. — bepilgern Abrahams
Grab. 1,243. — verehren Noah.
I, 195. — vgl. Katholiken,
Griehen, SProteftanten, Sy—
rer
Chriſtendörfer, im Libanon.
IL, 518.
Shriftengräber, in Jeruſalem.
354.
A ber —— als
heilbringende Mediein, I, 95.
Chriftenquartier, in ee
em. I, 400. 404. 422 ff.
Chriſten-Scheikh, früher in |
Bethlehem. 11,291. — Libanon.
597. — unter Drufen. 715.
EChriften-See, bei Apamea. IT,
1084.
Chriftenfteuer, in Serufalem.
I, 824. 825. — Damasf. II,
1412.
Chriſtenthum, in Gaza. 1,
62. — Raijariyeh. 601. — Se-
bafte. 666. — Akko. 728. —
Sidon. II, 391. — angebl. un—
ter den Drufen. 693. — erfteg,
in Antiochien. 1169 ff. 1206.
— erfte Gemeinde in Damask.
1339.
Chriftenverfolgung, in As⸗
kalon (361). I, 83. — Ed
Dhoheriyeh. 205. — Hebron.
I, 252. — unter Domitian. II,
1170.
Chriſtliche Arbeiter, erbauen
die große Mofchee in Damastf.
II, 1369.
Chriſtliche Eonfeifionen, in
Syrien, zumal im Libanon. 11,
7197 ff.
Chriftoph, Sankt, feine Hei—
math in Gath. I, 137.
Ehrift — Cire
Ehriftus*, f. Jeſus.
Chriti, f. Ehreti.
Chromeifenftein, im Caſins
II, 1136. 1140.
Chronicon Paschale (im
10. Zahrh.), über Dhoheriyeh.
I, 207. — Ba’albef. 11, 234,
240. 241. Aleranpdrette.
1818.
Chrysanthemum, im Ca—
fius. II, 1141. — praecox, am
Antiohia-See. 1620. — bei
Haleb. 1713.
Chryforrhoas, f. Wadi Ba-
rada.. °
Chryſoſtomus, Joann., Pres-
byter in Antiochien (386—398).
IL, 1171. (8.4072) 1178.
Chubaizap, f. Chobaeie.
Chudarah, f. Nahr el Akhdar.
Chuddreife, Kalikraut. 1,1391.
Chuld* (Chold), d. i. Maul-
wurf. II, 687. 1567.
Chumbul, Gewidt (= 63 Ki—
logr.). U, 1775.
Chunagzera. Il, 1734.
Churchill, Eolon., Karte. II,
1316.
Chureibe, f. EI Khureibe.
Ehüri* (von Xooe), d. i. Land-
geiftlicher, Paftor. I, 797. I,
1420. 1476. — ſ. Gandur el
Ch., Scheifh Beſchara el Ch.
Churraif, Brunnen der fr.
Wüfte. II, 1391. 1435,
Chumme, d. i. Brubdergeld. II,
1421. 1475.
Cicer arietinum*, j. Kicher—
erbfe.
Cicero*, M. %., Präfeet in
Gilicien. 11, 15. 1796. 1798.
1808. — bei Gaftabala. 1838.
Cider aus Xepfeln, in Zebe-
däny. II, 1276. |
Ciliciſche Päſſe. I,
1792. 1805. 1811. 1833.
Ciliza, f. Killie.
— “
1790.
Cinara scolymus,
lem. I, 483.
Cinnereth, f. Kinereth.
Furl dr, bei Fachreddin. II,
zu Jeruſa-⸗
—
Sirene, in Yalmyra. H, 1527. }
Cirk — Colo
Lirkaſſiſche Phyfiognomie*,
bei ſyr. Großen. II, 1403.
Jirsium acarna, f, Krab-
diſtel.
irsium cryptocephalum
C. H. Scultz Bip. nov. sp,,
bei Daleb. II, 1719.
Sifon, ſ. Kifon. I, 704.
Sifferon (®), Berg. li, 263.
Lißloth Thabor, in Galiläa.
1, 679. 680. — vgl. Cheſulloth.
issus orientalis Lam., bei
Seleuria. 11, 1268.
Cistella syriaca Koll., bei
Sumeidiyeh. II, 1230.
Sifterne*, ſ. Wafferbehälter.
Cistus* spec., im Libanon. II,
294. 639. — N. Syrien. 1589.
Cistus creticus (Eiftusrofe),
in Serufalem. I, 482. — Sa—
maria. 636. — im Amanus.
11, 1786, — Caſius. 1138.
Eitium, auf Cyprus, fiponifihe
Eolonie. Il, 46. 382.
Sitronen*, in Gaza. I, 54. —
Seruf. 482. — Joppe. 579. —
Nablüs. 647. — Beitdjin. 799.
Saida. II, 409. — Beirut. 443.
— Tripolis. 612. 613. — Ba—
nias. 888. — Antiodhia. 1195.
— el Shütha. 1349. 1355. —
Haleb. 1710. 1728.
Cette Öalla(?), Maroniten-
ort, II, 900.
iva” * Hermes.
ivitas Leonum, in —1*
cien. II, 426.
ivitas, literarum, f. Da-
bir.
Sladium germanicum, bei Se—
leucia. I1, 1248.
farte*, Dr. €. D., üb. Zeru-
falem (1818). I, 306. 463. —
— entd. Bethhoron. 553. —
üb. Ramleh. 583. — Sama—
rien. I. 669. — Nazareth. 743.
Aaudius*, zef. Antiochia.
II, 1169.
Jaudius Julius, Geograph.
I, 610.
lauf i (7), Naſairier— Partei. II,
985.
e cklavito, Ruy Gonzalez,
1917
caſtil. Geſandter bei Tamerlan
(1403). II, 1386.
Clemens, Sct., in Georgien.
1, 493.
Cleophas' Grab bei Emmaus.
I, 545.
Elima*, f. Klima.
Elimax des Strabo in Phöni-
cien. II, 518. 350,
Ciypeola Jonthlaspi L., bei,
Haleb. II, 1714.
Cnicus Kotschyi C. H. Schultz
n. sp., bei Haleb. 11, 1717.
Cobile, f. Alcobile.
Coccinea sp. n., bei Haleb.
II, 1716.
Coccus* (Kermes tinctorum,
Quercus coccifera ), Färbe—
ftoff. IL, 375.
Cochenille (Coccus cacli),
Särbefloff. I, 611. H, 375.
CGodice diplomatico del
sacro militare ordine San
GiovanniGerosolimitano etc.,
üb. Serufalem. 1, 303.
Codinus. II, 1348,
Codryllus, Kloſterreſt bei Se—
leucia. II. 1267.
Cöle-Syrien* (Koiln Zvole,
hohles Syrien), hohe Thal-
ebene zwifchen Libanon und
Anti-Libanon. II, 8. 146 ff. —
im weiteften Sinne von Se—
leucis bis Arabien und Aegyp—
ten, im engeren Sinne das
Land zwiſchen dem Libanon
und Anti-Libanon. II, 212. —
Gebirgspaflagen. II, 250 ff. —
Nord- und Südausgänge. 287 ff.
— f. Befa’a.
—— ſ. Deir Kand—
in.
Cofna, ſ. Jifna.
Cohen, ſ. Cahen,
ben ꝛc.
Collegium, maronit., in Ain
Warka. II, 761. 793. — ſ. Me—
dreſſe, Schule.
Coleopteren, am Arz Libnan—
II, 639.
Colibriart,
687.
Colocassia, f. Arum.
Sonathan
im Libanon. II,
1918
Colonia, f. Kulönieh.
Golonia prima Flavia Au-
gusta Caesarea, d. i. Caesa-
rea Palaestinae, I, 554. 599.
602.
Colonnade, f. Säulengang.
Coloquinte* (Cucumis colo-
cynthis L.), bei Beirut. II,
429,
Comatula, f. Haarftern.
Commagene ‚ 2andfhaft im
Norden des Taurus. II, 1023.
— Münzen, in Antiochia.
1196.
Sommobianus,
I, 64.
Commorin, Seeräuber daſ. II,
1808,
Eonät, ſ. Nahr Canät el M.
Eoncerte, in Gaza (1660). 1,
54.
Conchylia* (Plin.), zu Ty⸗
rus. 11, 373. — purpurgebende.
aus Gaza.
374 ff. — im unt. Orontes.
1217. — el Amt. 1613.
Eonfud, Di. Stachelſchwein.
II, 687.
EConglomerate*, im Anti⸗Li⸗
banon. II, 254. — Phönicien.
573. — Naijairier = Gebirge.
832. — ſ. Kiefel-, Sanpftein-
Congl.
Conium maculatum L., bei
Haleb. U, 1721.
Conna (Itin. Ant.), Ort in
Coele-Syrien. II, 170. 999.
Conon, Bifhof von Apamen.
II, 1082.
Conrad von Montferat,
ermordet. II, 970.
Confeription, f. Militair-C.
Confole, ſ. Kragftein.
Conftantia, ſ. Majumas.
Eonftantina, d. i. Antaradus,
II, 862.
Eonftantinopel‘, Concil (680).
U, 773. — Naſairier dal, 944.
— Dift. 1768.
Conſtantinus II. d. Gr.*, be-
günftigt Majumas. I, 62. —
feine Kirche zu Hebrön, Jeru⸗
ſalem ıc. 225. 232. 425. 431.
(Rlofter) 491. — Heidenverfol-
wird
Cos Niha (Gaz N.), i. e. Te
Colon — Eosn
ger. II, 241. — zerſt. den Ve—
nustempel zu Aphafa. 302. —
reft. Antaradus (346). 862. —
Kirche in Antiochia. 1170.
Constantinus Porphyr. TI,
493.
Conſtantius, zerfl. Aradus.
11, 52. — feine Kirche in An—
tiochia. 1171. 1172. — erwei—
tert Seleueia. 1240, — auf
palmyren. Infchrift. 1502.
CGonus*, im Caſius. II, 1136.
Converfen (Wafferfäven), bei
en Nebf. II, 1561.
Convolvulus, bei Dſchunia.
H, 854. — hirtus M. B., bei
Haleb. 1721. — f. Scamm»-
nium.
Cooley, D., üb. Afrika. II,
1388.
Coracias garrula L., f. Man—
delkrähe.
Corancez, Mr., üb. Maroni—
ten. 11, 781. — Ladikieh-Strom.
901. — Antiodia. 1193, —
Bölfer in N.Syrien. 1631. —
Antiohia—Haleb. 1634 ff.
horchorus olitorius, zu Has]
leb. 1729. |
Gordanae Castrum, fiehe
Hösn el Arad,
Cordya myxa" ‚in Judäa. II
628.
Cores, f. Cyrus.
Coriand rum sativum, in 9a
leb. II, 1729.
— ——— Hauptmann in ci
farea. 1, 601.
Coronilla scorpioides Koch
bei Haleb. II, 1717.
Corquas, Emir, in Saida. I
398.
Corydalus Erdelii, am Ar
tibnan. II, 639.
Eoryphäug (Rhoſſus, Dfchebe
Mufa), Vorberg des Amanud
U, 1150. 1239. 1248.
Coryphäus, Fluß bei: Selen
cia. Il, 1248.
Eos, d. i. Schatz. II, 200.
Eosmas- Kirche, in Antiochie
II, 1175.
Coss — Cyp
soro della tranquillita, Tem—
pelruine bei Zahleh. II, 200. 202.
Coſſum Aga, Kurden- Chef. 11,
1624,
Coſtal, f. Kuſtul.
Eothon (farthag.), Dafen von
Tyrus. II, 342. — von Tor-
tofa. 868.
Cotovicus* (Cotowyk), über
Etham (1598). I, 279.
FABIFID: Drt im Libanon. 1,
Erasatie, f. Shan el Ghaba-
tieh.
rt (Crach), f. Hösn el Arad.
Cracodi, f. Dichebel Er.
Crambe quadricostata Boiss.,
bei Haleb. I, 1716.
Crassocephalum flavum, bei
Hebrön. I, 219.
Grastine de la Hourles,
f. Khan el Ehirbijjeh.
Grataegus aroniaBossc. var.,
bei Haleb. II, 1721. — azero-
lus* (Weißdorn), bei Jeruſa—
lem. I, 482. — im Libanon.
II, 294. — Beirut. 474. —
Suweidiyeh. 1132. — Caſius.
1139. — Damasf. 1349. —
Haleb. 1714. 1727.
Credeide, f. Dſchudeideh.
Eredner, C. A., üb. Jerufalem.
I, 314.
Crepis longirostris B. Kot-
schyi C. H. Schultz, bei Ha—
eb. II, 1719.
- &reta*, Snfel, ob Heimath ver
Philiſter? I, 173. I, 40. —
Cedern daf.? 638.
Creter (Chreter, Chriti), Volk,
Einwandrer in Philiſtäa. 1,
174 ff. — vgl. Kaphthorim.
Cretica cupressus, II, 433.
Crispinus, f. Rutilius Er.
CGrocodilopolis (Crocodilo-
rum Lacus, Moiet el Temp-
ſah, M. et Tamzah), Stadt
und See in Saron. I, 589.
594. 613. — vgl. Mons Cro-
codilus.
Crocus, bei Beirut. II, 480,
Cruciferen, am Antiodia=
See. 11, 1620,
1919
Crufia, f. Ghafaͤr Awenaͤd.
Erppten, f. Höhlen.
Eubbüla, Drt im Oſchebel Ak⸗
fär. II, 814,
Cubek, Stadt am Euphrat. IT,
1506.
Cubiſches Steindenfmal,
am Wege nah Zortofa. U,
820.
Cubus, f. Kabah.
Cucumis colocynthusL.*,
f. Eoloquinte.
Cucurbita citrullus, lagena-
ria, pepo, polymorpha, zu
Haleb. ll, 1723,
Eultaff, Kalikraut. II, 1391.
Curdorum castrum, „ fiebe
Hösn el Afrad.
Curtius Rufus, üb. Ara—
dus. II, 54, — Gaftabalum.
1836.
Cutha, babylon. Wrovinz. 1,
624.
Euthäer (Eutheim), in Kaifari-
yeh. I, 603. — Samaritani-
er Mifhvolf. 620, 621.
Ay (Amygdale), for. Göt—
tin. II, 1356.
Cyclamen*, bei Beirut ꝛc. II,
480. 900.
Eyelopifhe Baureftle*, an
den Amanus-Päflen. II, 1837.
Cynogslossum cheirifolium,
bei Hebrön. I, 219.
Eypern*, Snfet. 1, 173. 496. —
Benusdienft daf. 16. 86 —
Königreich. 731. — Fernfit.
I, 39. — phöniz. Eolonie. 57.
— phöniz. Eultus daf. 381. —
Hanvelsftation. 502. — ohne
wilde Cedern. 638. — Pferde,
Eſel, Maulthiere daf. 687. —
maronit. Biſchofthum. II, 773.
785. (Klöfter) 790.
Cyperus*, am Karmel. 1, 701.
— am Antiodhia -» See. II,
1620. — longus, bei Seleu—
cia. 1248
Cyp ceffen, bei Asfalon. I, 88.
— in Judäa. 482. 549. — der
Berith geweiht. II, 433. — im
Libanon. 666. -— Daphnäum.
1920
u, 1171. — Haleb. 1729. —
eigenth. Art im Hariffa - Thal.
II, 662.
Eyprejiien=- Seulptur, in
Husn Suleiman. II, 963.
— phöniz. Colonie. Al,
Eorittus, Bifhof von Gaza.
— ———
falem (348). I, 431
Eyrillus, Kirchenhiſt. (im 6.
Jahrh.). I, 510.
Eyrillus, Patriarch von Jeru—
falem (1845). I, 492.
Cyrrheſtica, Landſchaft zwifchen
Biſchof von Jeru—
Cyp — Dahl
dem Orontes, Taurus und Eu—
AG IL, '79..4083: 1592.
Eprrins (Kyrrus, Kyros, Cho-
ros, Küris), Stadt in N.Sy-
rien. II, 1613. 1681.
Eyrus* (Cores), begnadigt die
Suden (536). 300. 622. —
erob. Yhönisien. 1, 387.
Cyrus d. J., in N.Syrien. IT,
1688. — Iſſus 20. 1789 ff.
1832.
Cyrus, Chrift in Gaza. I, 63.
Eythere, Snfel, Aphroditen-
dienft daſ. I, 76. 86.
D.
Da’ajany, f. Nahr ed D.
Da’ali, Baräda-Arm. II, 1306.
Dabab(?),
167.
Dabah, d. ti. Hyäne. II, 687.
ae), Drt in Galiläa. I,
— f. Dha ahab.
Daber (Daughbut?), Dorf in
N.Syrien. II, 1689.
Dabir, f. Debir.
Dabira* (Dabrath, Deburi,
Debürieh), Ort am Thabor.
I, 679. 680. 695. 704.
Dad, 1. — Pyra⸗
midal⸗, Ziegel dach.
Dadvin, griech. Dorf in N.Sy—
rien. I. 1588.
Daditp, Dorf im Dſchebel el-
Arba’in. II, 1061.
Dadviphüm Madny, Drt im
aleppinifchen Syrien. II. 1591.
Däpdalus, Statue in Tripolis.
II, 600.
Dämonen*, erbauen den Tem-
pel zu Ba’albek. It, 231. 233.
— f. Dſchinnen.
Daer, ſ. Deir.
Daer Sſenin, Dorf in Phi—
liſtäa. 1, 67.
Dafal, Ort im GCaflus. II,
1133.
Thal in Zuda. J,
Dafne, f. Palatium D.
Dash, f. Akma-, Anguli», Ja—
wur⸗, Karadlihen, Kiſil D.
Dagbieh, ſ. Ed D
Dagon(d. i. Fiſch, Cultus in
Gaza. I, 54. 63. — Askalon.
84. — ſ. Beth —
Dagui, ſ. Arſiz
Dahab*, f, N akt.
Dahar (Tel el Kous), Berg-
gipfel im Dfehebel Akfär. II,
814. — vgl. Dſchebel ed D.,
Thaheret.
Dahar Kufaia, Höhe der Na—
ſairier-Gebirge. II, 838.
Dahel el Moughayer, ſiehe
Moghair.
Däher, — Abu D., Me—
let e dB Dp.
Daher (Dmar), Seit in
en (ft. 1775). 1, 733. 11,
Daberigaen, Bab el-, f. Gol—
denes Tho
Däher Safra, ſJ. Dahr Su—
ra.
Daher Sukat, ſ. Tell S.
Däheıy*, f. Khalil D.
Dahherie*, f. Ed Düoheri-
yeh.
Dapliz (Dieris, Djervis), Fel—
ſentunnel od. Culvert zu Se—
Dahr — Dana
leucia. II, 1243. 1244, 1253.
1254. 1256 ff. — vgl. Dehliz.
Jahr Dfbün (Giun, Zün),
Drt bei Sidon. II, 411. 673,
701.
Jahr el Schur (2), Gipfel des
Anti-Tibanon. II, 268.
J)ahbreteihb Scheikh (Dayer-
til Sch.), Dorf am Caſius. IT,
1122.
)ahbr Sufra (Safra, Deir
Sufran), Marpnitendorf im
Rafairier » Gebirge, Il 919.
955.
Jahr tor (Stierrüden), Bez.
für fhräge Dächer. II, 1786.
ai, d. i. Herold, Milftonar.
Il, 728,
)atdvabeh, Gipfel. I, 766. 774.
179.
)ajany, f. Nahr ed Daräny.
Jatheleh, f. Mäbrüs ev D.
Rakkuͤn, f. Duffün.
)ale*, Lieutn., im Libanon. IE,
136.
Jaliyath el Kirmil, Ort
des Karmel. I, 713. ä
Jaliyath el Roha, Drt im
Bilad el Röha. I, 713.
ally, ſ. Beit 'Arbany D.
almatien*, Maulbeeren dal.
I, 495.
am, f. Deir ed D.
amas, gemfenartiges Thier
im Libanon. II, 686.
Amascener*, Grenze der.
II, 45. — in Kadmüs. 918. —
re: - Gebirge. II, 920.
Amascener=- Klingen. I.
mascen erftoffe, ſchweize—
mascus, Sohn des Hermes,
an Gott und König. II, 1336.
237,
mascus*, die Dauptftadt
Syriens, Etymologie. I!, 1337.
— in Phoenicia Libanesia.
I, 8. — von ihrer Entftehung
i8 zu ihrer Eroberung dur
ie Moslemen. 1332 ff. (nach
bitter Erdfunde XVIL
| f
3
|
|
en 7 dort verehrten Planeten
1921
erbaut). II, 1303. — unter den
Moslemen. 1341 ff. — Die ei-
gentlihe Stadt mit ihren Ge—
bauden, Gewerben, Handel ıc.
1358 ff. (Danvdel) II, 402. 503,
504. (Seide) 476. — Bewoh—
ner. 1402 ff. 1411. (Samariter
daf.) I, 651. — Drtfohaften
daf. I, 1419. — Paſchalik. IT,
213. 214. 1024. — Wafferreich-
tbum. 1306. — Höhe. 1330.
1351. — maronit. Bifchofthum.
I, 236. — Klöfler. 791, —
Dift. II, 180. 188. 274. 280.
675. 999. 1495. 1506. 1507,
Damascus, Klein-, d. i. Tris
polis. II, 622. — Härim, 1644.
‚1646. }
Damascus-Ebene*, Höhe.
IT, 252.
Damasceug-Seen“. 1,1313 ff.
Damasceus-Straße, in Jeruf.
- 1, 400. — Thor. 323. 378. 379.
383. 396. — f. Stephansthor.
Damat, Ort am Ladikiehſtrom.
II, 905.
Damiani, Mr., in Askalon. I,
12.
Damtanus-Kirhe*, in Anz
tiochia. IE, 1175.
Damim, in Suda, TI, 119.
Dammar, f. Dummar,
Dammbauten*, in Tripolis.
II, 619. — am Kedes-See.
1004. — ſ. Steind., Bend.
Dammpirfh, am Thabor. 1,
A484,
Damona (Damun), Drt in.
Galilän. I, 797. 805.
Dampffhiffahrt nah Ale—
randreite. II, 1849.
Damur, f. &D., Nahr D,,
Ras ed D.
Dan* (Daniten), Stamm. T,
12.43.29: 195.: 120.
Dan* (Rais, Leſem), Grenzftadt
von R.Paläftina. I, 9.13. (gold.
Kalb daf.). 15. 172. — fivon.
Colonie (1400 9: Chr.)? I,
13. 382. — dgl. Kefr D.
Dina, Dorf am Dfehebel el
Arba’in. II, 1061. 1621. 1626.
1648. 1655. 1669,
Strfff
1922
Danaba, Ort der for. Wüfte.
II, 1444.
Danaus, Fürf. I, 170. 181.
Dandini, P. Jer., päbftlicher
Mifftonar, üb. die Cedern des
Libanon. II, 640. — Legat bei
den Maroniten. 775.
Dandora, f. Dor. I, 607,
Danna, Stadt in gudva. J,
198.
Dannye, f. El Dinijjeh.
Danoua, Ort der for, Wüfte.
II, 1457.
Dantıb, ls Tell. Zenüb.
Dänyäl, f. Neby D.
Daoud Paſcha, Kafel am
ob. Afrin. II, 1671. — vgl.
David.
— Pelufium. J,
Daybne(Dappnäum, Augufteum,
j. Dumweir), bei Antiochia. II,
1112. 1133. 1163, 1172. 1191.
1197. 1204. 1205. 1220. 1224.
f. Beit el Ma.
Daphne oleoides Pers., bei
Sumeidiyeh. II, 1229.
Där(?), in Samarien. I, 672.
Däara*,f. An D.
Daradar (Dardes), Duelle am
Euphrat. II, 1688. 1694,
Daräafil, f. Ain D.
Daratiya (Daria, Doria), Ort
der Ghütha. 11, 1297. 1308,
1324. 1330. 1331. 1398. 1421.
Darany,f. Nahr ed D.
Darafun, f. Drufe. II, 396.
Darateie, f. Deir Atiyeh.
Daraya, f. Daräiya.
Dar Ba’ afgtär, f. Deir el
Ba'aſchtaͤr.
Darbaſakh, ſ. Derbeſſak.
Dar B Bfhemzin, Ort in el
Afürah. II, 752.
Darcouch, f. Deir Ruf.
Dardes, f. Daradar,
Dar Dirrih, f. Deir Duͤrit.
Darefa, !. Daräiya.
Dar el Kamar, f. Deir el
Kamr.
Daria, f. Daräiya.
Daricha, Duelle, im Caſius. II,
1201,
- Dar Suta,
Dana — Daud
Däirin, f. Deir D,
Darius Eodomannus*, bei
Iſſus befiegt. II, 1781, 1792.
Darius-Paß, im Amanus. IT,
1796. 1836. 1838.
Dariyeh, Ort im Libanon. II,
674. — ſ. Daräiyah.
Dariyüs, Gebirgspiftriet dei
NRafairier. II, 910,
Dar Kübil, f. Deir &.
Darfüfch, f. Deir Käſch.
Darom, Daroma* (hebr.)
d. i. Süden, Ebene, Landſchaf
an der SGrenze von Jud«
und Simeon. I, 43. 133. 153
586, — vgl. Kefer Darom, Ei
Deir.
Darôn, ſ. Bab ed D.
Darſaha, ſ. Drufen. II, 396,
Dar Sinti, db. i, Zimmt. I
1744, !
Dar-frin (tübet.), d. i. Sei
denwurm. II, 489.
Dorf im Dieb
Alfa. II, 1581.
Dartagan, Drt in N.Spyriei
Ir, 1621.
Darum, f. Darom, Ep Deir,
Där Zeimün, f. Deir 3.
Dattelterne, in Bethlehem ve
arbeitet. I, 290,
Dattelpalme*, in S.Paläftin
Philiftäa. 1, 25. 28. 38, a |
turgrenze) 4. 45.31, J
Tel es Safleh. 92. — 1
Bureir. 130. — Hebrön. 2
— Serufalem. I, 348. 479.
Ramleh. 581. — Dſchen
692. — Daifa? 723. 724,
Yafa. 748. — Phönicien.
613. 811. II, 7. — Libanon.
volle, 601.
.— Damit. 135)
. — Mlerandrette. 9
1818. — f. Palme.
Datıd* (David), ſ. Bab
Neby-, Scheikh-, Sulein
ibn-, Tell D.
Daugh — Deir
Daughbuf, f. Daber,
Daulah*, ſ. Seif ed D.,
Schems ed D.
Daumeh, ſ. Ed D.
Dapvid*, ſ. Daoud, Daud, Da—
wud.
David“, beſiegt die Jebuſiter.
I, 13. — vie Philiſter. 14. 97.
174. — Gaza. I, 58. —
Kampfplag mit Goliath. 119.
— befiegt die Amalefiter. 133.
— richtet die Mörder Jsboſeths.
216. 217, — in Nob. 519.
‚befiegt Hadad Efer. II, 1046,
„13537. 1698. — Geburtsort. T,
284. — feine Heerden in Sa—
ron. 587.
Davids Betort in Serufalem.
I, 421.
Davidg-DBrunnen, bei Beth:
lehem. I, 286. 287.
Davidshurg, bei Hebrön. 1,
217. — f. El Kalah.
Davids Grab (Neby Datıd),
in Serufalem. I, 353. 356,
Daninevataf, zu Feruſalem.
L’352
Davids Richterſtuhl, in Je—
ruſalem. J, 419.
Davidsſtadt, d. i. Jeruſalem.
517%, — Bethlehem. 284,
Davidsftraße, in Serufalem.
I, 401. 403.
Davidsthor, f. Bäb en Neby
Davidsthurm”, fiehe Hippi—
cus.
Dawaimeh, Dorf in Juda. I,
199;
Dawkins, Mr., in Palmyra
(1751). 11, 1432. 1443 ff.
A (David), f. Ibn Abi
Dayertit Scheikh, ſ. Dahret
ſ
Debid, f. Wadi D.
Debin, f. Kefr D.
Debir, König zu Eglon. 1,
3
Debir* (Dabir, Kiriath Sepher,
K. Sanna, Kariat ©., Civitas
literarum, Bücherftadt), Grenz=
1923
ort von Juda. n 151 ff. 198.
261. 270. — f. Eglon.
Debiſch, f. Keft D.
Debora*, Prophetin. I, 18. 19.
190. 536. 673. 704,
Debüurieh, f. Dabira.
Decimus Lälius, röm. Flot-
tenpräfeet. II, 872,
Dedan*, Söhne Maade. I,
1492.
Deerhab, f. Terab.'
Defterdar, d. i. Receveur—
General. I, 820. IT, 1412.
Defün, Drt im Aklim es Sah—
här. IT, 706.
Dedah,maronit. Adelsgeſchlecht.
II, 784.
Dehliz-almulk (d. i. Vorhof
des Königreichs), Moſchee in
Gaza. I, 64. — vgl. Dahliz.
Dehly Bafchi, im Dſchebel
Riha. 11, 1060, |
Deib, ſ. ED.
Deir* (Deyr), d. i. Klofter,
Herberge, Khan, I, 500, I,
72. — ſ. Ed D, El D.
Schih ed D.
Deir Abu Meſch'al, in Ju—
däa. J, 559. 560. 564. 565.
566. 568. 572.
Deir Abulkor, Der el
Kaddis Madiſtus.
Deir Ain e8 Sindiyäneh,
f. Deir Seid Enniah.
Deir Akhmar, f. Deir el Ah—
mar.
Deir Alma (Sachh od. Säg
el A, Mar Giorgios A., Mar
Jirgis A., Deir Mar Dſchir—
dſchis, Dfhurdfehis), im Kes—
rawaͤn. II, 551. 578 - 581. 746.
763. 7711. 791. 835. 842, 844,
— vgl. Sahil A., Georg.
Deir Alumweizah, f. Deir el
Lumweizeh.
Deir Ammär, in Paläftina. 1,
564.
Deir Ammif, f. ’Ammif.
Deir Angioſi, Bafilius-Kloſter
im Befa’a. II, 771.
Deir Anthuliäs, im Aflım
el Metn. II, 712, — vgl. Ant-
Elias, Elias.
Ffffff2
1924
Deir Antonius, f. Deir Hub.
Deirarrum (Daer a.), i. e.
Domus Graecorum. I, 43.
Deir 'Atiyeh (Atéhje, Ateije,
Deradatahb, Darateie), an der
for. Wüfte. II, 1389. 1391.
1484. 1561. 1562.
Deir Aun, Dorf im Kesrawän.
11, 765.
Deir Baba, — en el Ma-
näfif. II, 704.
Deir Boah Sat), im
Kesrawän. II, 747. 760
Deir Balamand (Belmend),
in el Afürah. I, 751.
Deir Beit Chafhbup, im
- Kesramwan. II, 746,
Deir Beleftin, f. Deir Kef-
tin.
Deir Befham, im Kesrawän.
II, 757.
Deir Bezummär (Byzummär,
D. be Zammar), Klofter im
— II, 746. 764. 792.
Den ah a am Dſchobar—
fluß. 4,
Deir re (Bferfe, Bkirky),
an der Küſte von Kesrawän.
11, 667. 746. 758. 793.
Deir Buſchneih, im Aklım el
Dſchurd. II, 710,
Deir Därin, am Dſchebel el
Arba’ın. Li, 1068.
Deir Diwan*, in Judäa. I,
525 ff. 528. 529.
Deir Dubbän,
136.
Deir Dumith (Mar Dömit),
in el Fetuͤh. IT, 550, 747, —
— ogl. Domit.
Deir Dürit (Dar Dürth), im
Aklim el Manäftf. II, 704.
Deir Dufe, ob der urfpr. Name
von Tortofa® II, 863.
Deir ev Däm, in Judaa. I,
559. 560. 561. 564. 565.
Deir el Addas (Bußort der
Maria Magdalena), in Jeruſa⸗
lem. I, 404,
Deir el Ahmar (Afhmar, d. i.
rothes Klofter; Khan el A.),
im Belaͤd Ba'albek. I, 150.
in Sudäa. I,
Deira — Deire
Deirel Hamum, Ruinen, II,
—
‚Deine Kabushiyap (Capu⸗
153. 220. 290.
el Afafir,
1311,
Del el ’Afhäayir, im Anti-
Libanon, II, 286,
Deir el Aod, am Wadi Sel-
laͤmeh. 1, 779,
Deir el DBa’afhtär (Dar
Ba'aſchtaͤr, Beafchtar), in el
Afürah. Il, 596. 752,
Dei elBelap, ‚in S.Paläftina.
4
Deir el Benät (Bunäh, della
Birgini), zu Amſchit. 11, 112.
984. 748. 791.
Deirel Dſchaze, f. Ghuzzeh.
Deir el Franji, in Damast,
1l, 1414.
Deirel Ghuzal (O. el Gha⸗
ir im Belaͤd Ba’albef.
bei Damask.
2
— Harf, ſ. Mezraat D.
Deir el Hatab, Dorf bei Nab—
luͤs. I, 636.
Deit Eliaut (Eiät?), Ort im!
Belaͤd Ba’albef. II, 222, 291.
* Kloſter), in Damask. II,
414
Deir el Kaddis Madiſtus
(Deir Abu Tor), bei Jeruſa⸗
lem 386
Deir el Kala’at (Kala’ah, B
Kul'ah), d. i. Klofter der Fefte, H
am Nahr Beirut, II, 459. 460. #
595. 710. 712. i
Deirel Kamı (Kammar, Där
el &.), d. i. Klofter des Mon
des, a im Aklim
el Manäftf. I,
(Wafferleitung ) 88. |
daf.) 201. (Seide) 439, 476.
672 ff. 677. 678. 704. |
Deirel Kafy, in Ober- Gala
Deir elKerein (Kureim, Kren), E
im SKesrawän. II, 746. 76
‚el Ghurb. IL, 708,
Deire — Deirk
Deir el Kul’ah, f. Deir el
Kala'at.
Deir el Luweizeh (Deir Alu—
waizah, Seyyid Loueize, St.
Mariä de Loueize), im Kesra-
wäan. 1, 746. (Eoneil_1736)
Bl. 791.
Deir el Mafallabeh (Klofter
zum heiligen Kreugbolz), bei
Serufalem, I, 494. 513. 514.
Beir: el Moufpallef, 3
Rifchmeyya. II, 792. — ſ. d. zp
Deir el Mutpallis (Muchal-⸗
liß, Mokallas, Mocales, St.
Salvadore, Haus unferes Hei⸗
landes), im Aklim el Kharnüb
od, el Metn. II, 110. 112. 701.
91.769. 771, 1.0. v.
Deir el Muzeir’iah, im Aklim
el-Metn. II, 72. 132, 710.
981,
Deir el Raimah (en NRä’imeh,
Na'ama), im Aflım es Sahhär
od. el Kharnub. II, 425. 428.
701. 706. 790.
Deir el Niah, Nonnenkloſter
am Dfihebel Sannin. II, 519.
521.
Deivel Rapib, f. EL Deir.
Deirel Rubah, im Aklim el
Kharnüb. II, 702. — vgl. Deir
Seidi Rubat.
Deir el Sayda GSeidiz della
Madonna, Antonius - Klofter,
Mar Antonius), im Libanon.
It, 112. 115. 771. 790. — vgl.
Deir Hub.
eir el Sayyidah, Nonnen-
Hofter des Aflım el Kharnüb.
BI, 702.
eir el Zeitüneh,
kloſter in Serufalem.
— vgl. Zeitün.
ir Eniah, f. Deir Sid ©.
eir Ennehaman, in N.Sy-
rien. II, 1662.
)eir er Rughm, im Aklim el
‚Metn. II, 712. 798.
eirefh Scharfa, fyr. Klo—
fler im Kegrawän. IL, 747.
765. 798,
eir Esneid, am Wadi Sim-
‚fim. I, 68.
*
Nonnen—
I, 358.
1925
Deir e8 Seyyidat be Kirke,
Klofter. I, 793. — vgl. Deir
Birke. ;
Deires Sultan, Fopt. Kio-
fter in Serufalem, I, 499,
Deiret Tin, Drt bei Aleppo.
II, 1649.
Dei Eyub, bei Ramleh. TI,
543%;
Deir ez Zaharänt, im Libas
NOBSIET T 2.
DeirGuffäneh, Drtin Judäa.
13 5592.561:563,
Deir Hanttra (D. Hima
u) in Jibbet el Bfcherreh.
IL, 793
Deir Haraͤſch( (Harifah, Sariffa),
Ronnenflofter im Kesramän. II,
661, 662. 746. 747. 759.
Deir Hima Thurä, f. Deir
Hantüra.
Deir Hüb (Houb, Mar Anto-
nius Hub), Klofter im Beläd
el Batrıın. N, 663. 750. 791.
— dgl. Deir el Sayda.
Deir Zafin, in Zudäa. I, 512.
— ſ Deir Yefin.
Deir Zufuf el Berdid, i
Phönicien. II, 510.
DeirKanöbin (Kanubin, Koı-
voßıov, CGoenobium), am Nahr
Kadifcha. IT, 120. 629. 663 ff.
753.
Deir Kanon, am Baräda. II,
1278.
Deir- Raffi (Deitfaffi), in Ober-
Galiläa. I, 802. — vgl. Deir
el Kafy.
Deir Keftin (Keftun, Befeftin,
Bfeftin), in el Küra. II, 592.
597.,.680.:.751:. — f: Keftin.
Deir Khüna, im Alin el
Mein. II, 711. — vgl. Kuna.
DeirKubil (Dar K.), im Aklim
= et od. Manäftf. IT, 704.
Dein Kul’ah, in Paläftina. T,
565. — ſ. E-Kulah.
Deir Kureim, f. Deir el Ke—
rein.
Deir Küfb (Darküfh, Dar—
couch), am unt. Oroutes. I,
902. 912. 1094. 1634. 1639.
1926
Deir Küfcheh,
Manäfıf. II, 704.
Deir Maalbe, bei Höms. II,
1465.
Deir Mar Dimitry Girkis),
d. i. Klofter des St. Demetriug,
in el Atırah. LI, ‘584.585,
FTIR ITIR
im Aklim el
«sel
DeirMar Dſchirdſchis
(Dſchurdſchis, St. Georg), im
Kesramwän. II, 746. 790. — im
Rafairier = Gebirge. 835, 842.
4
844, N
Deir Mär Dſchurdſchis el
- Gharb (Mär Girgis), im
Aklim el Ghurb. Iı, 708. 792.
Deir Mar Dfhurbigis el
Harf (Mar Jirgis el9., Mar
Diirdjis be⸗Hoeurdq), im Kes—
rawaͤn. II, 747, 790.
Deir Mar Eliäs, bei Jeru—
falem. I, 286. 325. 512.
Deir Mär Elias, bei Sivon,
II, 72:81, 82, 208. a19E°
Deir Mar Eliäs, bei Zahleh.
II, 194, 197. 200. 203.
Deir Mar Elias, im Kesra-
wän,. II, 757. — f. d. f. und
Mar E.
Deir Mar Eliäg el NRäs,
Nonnenkflofter im Kesraman.
1, 747, 791: 792. — ER
Deir Maͤr Elias Schuwayya,
im Aklim el Metn. II, 712.
Deir Mar Eliiha, am Nahr
Kadiſcha. II, 662, 663.
Deir Mar Eljän, bei Kuries
tein. II, 1477.
Deir Mär Jakob, bei Kara.
11, 1562. — dgl. Deir Mar
Ya’kob.
Deir Mar Sobanna eſch
Mar Danna
Shuweir, f.
eſch Sch.
Deir Mar Iſcha'ya, am Nahr
Beirut. II, 465. 712,
Mar Iſchaia.
Deir Mär Märon (Megharat
al Rahib, Mugharat er R.,
d. i. Grotte des Mönche), am‘
Drontes. II, 165. 774.
Deir Mar Mifäjil, im Kes—
— vgl. Dimitry-Hü=
— dgl,
Deirk — Deirg
II, 747, — ſ. Mar
Deir Mär Mufa, Bifhofsfig
an ber Im. Wüfte. II, 1484.
1562. — vgl. Mar Mufa.
rawaͤn.
M.
Deir Mar Ruhana, im Ked-
ramwan, II, 747,
Deir Mar Schalleita (Scha-
litha), maronitifhes Kloſter
im Kesrawaͤn. Il, 747. 765.
791.
Deir Mar Semän (Et. Si-
mon), im Libanon. II, 513,
771.
Deir Mar Serfis, f.Mar ©.
Deir Mar Sirgis el Ja—
nuh, Ruine am Nahr Ibra—
him. II, 567. 568,
Deir Mär Ya’fob Bath)
in el Afürah. II, 751. — vgl.
Deir Mar Sacob,
Deir Mär Yüfuf el Hosn,
im Kesramän. Il, 746. — vgl.
Mar 9.
DeirMifhmüfhy (Mismüshy,
Miſchmuͤſchey, Masmufchen,
Musmuffi, Notre Dame de
Meihmoufhe), Maroniten—
Klofter und Dorf. II, 80. 96.
98. 99. 102. 113. 116, 785
79.
Deir Mokallas, f. Deir dl
Mufpallis,
Deir Mufurrim, am mitt.
Barada. II, 1285.
nr Muzeiri’ a, f DM
e
2. Napmi, im Libanon. I,
ir Nafpas(%), in Judäa—
1,183,
Deir Natür (D. en Nathuͤr)
Yy el Kürah. II, 591. 598,
1 3 ?
191;
Deir Sajjideh el Hakla,
im Kesrawän. II, 746. — dgl,
Seidet el 9. wi
Deir Sajjideth el Befcha ⸗
rah, ebendaſ. II, 747. J
— Samaan, ſ. Deir =
Dein Samil, in Juda. 1
161,
|
Deirs — Derb
Deir Seid Enniah (Deir €,
Deir Ain es Sindiyäneh), im
Akım el Mein. 11, 513. 711.
771.
Deir Seidi, f. Deir el Sayda.
Deir Seidi Rubat, Baſilius—
Kloſter im Libanon. II, 771. —
vgl. Deir Rubah.
Deir Serkis, ſ. Mar S.
Deir Siman (Samaan, St.
Simeon), auf dem Dichebel
Simän. Il, 1630. 1670,
Deir Sufran, f. Dahr Sufra.
Deir Szoleib,- im Nafairier-
Gebirge. Il, 939.
Deir Tenhadiſch,
Befä’a. II, 220.
Deir Thamtſch, im Aklim el
Metn. II, 712.
Deir Thurfina, in Zibbet el
Bſcherreh. II, 753.
Deir Tuhnitp, im Befä’a. II,
218.
Deir Yefin, bei Jerufalem.
I, 512. — f. Deir Jafin.
Deir Zeinün (Där 3.), im
Beka'a. I, 183. 219.
Deitkaffi, f. Deir Kaflı.
Dejan*, f. Beit D.
Dejavin,f. ED.
Defet, ſ. Abu D.
ertavnc, auf einer Inſchrift
von Aradus. II, 872. — ſ. Do—
feanos.
Dekuéh, ob Düf? I, 805.
Defwäneh, f. Ed D.
Defye,f Sudie ed D.
Delaghin, f. Dſchiſſr D.
Delebor, affyr. König. Al,
239,
Deleda, f. Haſya
Delehameit, f- El Delhemi-
yeh.
Delhemtyeh“, ſ. El D.
Delhum, im Aklim el Kharnäb.
il, 701.
Delifta, Dorf im Kesraman.
1l, 763. 778.
Deli Tſchai (d. i. toller Fluß),
1817.
im Amanus. NH, 1781.
1831 ff. — ſ. Pinarus, Sffus.
Delos, als fhwimmende Infel.
11,335
Drt im
1927
Delphinum axilliflorum, im
Gaftus. II, 1139, — bei Haleb.
1720. — tomentosum Aucher,
bei Haleb. 1721.
Deltabildung*, am Nahr Ka—
difcha. II, 623. 626.
Demahs, ſ. Ed D.
Demarus (Tamyras), Sohn
des Uranus. II, 425. — fiehe
Baal D.
Demaß, f. Dimäs.
Demetrius*, Seleuride, in
Tripolis (162 v. Chr. ©.). IL,
599. — gegen Aegypten (304).
1,.:60. - 737. — en
Son, verfchönert Rhoſus.
ee -Rlofter, in Ges
rufalem. I, 492. — vgl. Deir
Mar Dimitry.
Demir Kapü (eifernes Thor;
Kara K., ſchwarzes Thor), im
Amanus. II, 1624. 1779. 1834.
1837. — f. Bäb el hadid.
Demovfratie, in Phönicien, IT,
384. 385.
Demferko (2), Rafairier-Dorf.
Il, 946.
Dengis Aga, f. Antiohia-See.
Der, Haret el ıD.,,.Dett,
Dar.
Deradaiah, g Be ’Atiyeh.
Deratiil,.d
Deraj, . Yin um ed D.
Derani, ſ. Nahr ed D.
Derazi, ſ. Ed D., Muhammed
Ben Israil ed D.
Derb*,d. ii. Straße. I, 166.
Derb, DOrt bei Aintab. II,
1682.
Derbaͤſchtyeh, Ort im Nafai-
rier=Gebirge. II, 913.
Derb el Hadhr, am St. Ge—
orgsflofter. 1,-166. 167. 272.
Derb enar Sfatieh, im mitt-
Seren Phönicien. II, 423.
Derbend, d. ti. Engpaß. II,
1819,
Derbendmer, im Amanus. IT,
1836.
Derbeſſak (Derbefac, Darba—
ſakh), Stadt am unt. Orontes.
II, 1053. 1094. 1095. 1795.
1928
Derb es Sin (Der Beſſim),
Grenzort der Drufen und Me-
täwileh. II, 72. 83. 410.
Derb es Sultane*, d. i. Kö-
nigsftraße, in Syrien. II, 265.
1424. 1473.
Derceto (Arathis), Fifehgöttin,
in Asfalon. I, 76. (Mutter ver
Semiramis) 85. — in Damas-
cus. II, 1326. — f. Atargatis.
Derte, Pforte zu Beirut. I,
458.
Derketad en, Herrſcherſtamm in
Damask. IT, 1336.
Derr”, in Rubien, II, 544.
Derüs,f. & D
Derwiſche, in Haleb. II, 1774.
— f. Dreber-, Kadiri— D.
Despotenhöhle, zu Seleucia.
il, 1264. 1269 ff.
Defturi, Seidenzeuge, Il, 1184.
Detroit, f. Athlith.
DEAUE, f. Düf.
Deutfihe, in Daleb. II, 1743.
— Colonie im Wadi Urtäg
(1849). 1, 282 ff. — Saron.
987. 739. EX
Deutfhe Drdensritter, in
Petra ineisa. I, 615. — Ga—
liläa. 782. — Libanon. II, 73.
Dewa, f. Kası il D.
Demwäduür, f. Arghun edd.
Dewich, Judenfamilie in Daleb.
il, 1766.
Deyr, f. Deir,
Deyſtak, ſ. Dfday D.
Deyun, f. Burdſch ed D.
Dgeboul, f. Dſchibul.
Dgege, ſ. Dſchisr Jadge.
Dgudge, # en Dg.
Dan Tanne ſ. Dſchuſieh.
72.
Doahap* (Dabb), Ort in R.
Syrien: II, 1694. — val. Ain-,
—— edhe, he D.
abarıyah, i oheriye
Dhaher*, Ps — =
Dhannye, f. Edh Dhunniyeh.
Dhat el kuffur (d. i. Palaſt—
reihe), Bez. für Ma’arrat en
Na’amän. II, 1568.
Dpibyäan, f. Kefr Dh.
Dhikrin (Thikhrin, Thykrin,
Derbe — Dikh
Thyrin, Tyrin), Ort in Judäa.
-1, 136. 151. 164. 566.
Dhirwehs, f. En Dirweh.
Dhobbye, Dorf am Nahr el
‚ Kelb. II, 510, — f. Wadi Dh.
Dhoheriygehb* (6(Dhahariyah,
Dyaheriyah, edh Dh., el Dh,
Dahherie), die alte Zacharia in
Suda. I, 24. 193. (Höhe) 194.
199. 202. 203. 205 ff.
Dhü, f. Tel Neby Min Dyüu.
Dhubbyep, f. Wadi De
Dhuleib, f. — edh Dh.
Zhbuneibeh, EI Dh.
521
Diäfa,tf. Bet ed D.
Diakoniffen-Anfalt, in Je⸗
rufalem. J, 503.
Diallage, im Dichebel Dfrah.
ı, 41, — Felfen, im Caſius.
1134. 1135. — Geſtein, J
Dſchebel Muſa. 1803.
Diana-Denkmal“, in Kai
Hurmul. II, 163. — Sculptur, 4
in Ba'albek. 218. 41
Tempel, in Alexandria. 34
— Daphne. 1164. — ſ. cz
temis. J
Diana Laodicea. II, 923.
Diavolis, irrig flatt Diospon
18.1785
DIPS 2 ku Wolf, Sata,
11, 119,
Dibaſch, Du im Rafairier- Ge⸗
birge. II, 914.
Dibbin, Dorf in NPalaäſtinc,
Il, 128,
Dibbin (Kefr D.), am untern
Orontes. II, 1001. 1104. — vgl.
Kefr Deb in. a
Dibiän, f. Mezra’ä ät Kefer D.
Dibs (Dibbe* — Tr
Syrup, ZTraubenmus. I, 22
255..1J, 114. 943, we "1227,
1474. N
Dictamnus obscurus Stev,
bei Sumeidiyeh ꝛc. II, 123
1744,
ee
Dido, analoge Sage mit Abra⸗
ham. 1,239, 4
Dit el pi 5% Drt im atm
el Metn. II, !
Dikhrin, f. Dpikrin.
Dikw — Djao
Dikwaneh, ſ. El
= D.
Baren j. lin DD, Wadi
Dice, Ort in el Kuͤrah.
a itaupfsis; NR
tionen. II, 254,
Dimän, ne in
a el Bſcherreh. 7a,
Dimäs’ (Dimes, Demaß), Ort
im Anti- Libanon. II, 251. 279.
280.
Dimeſchk (Dimisk, Dimiſchk
eſch Schaͤm), d. i. Damask,
Etymol. m 1295. 1358. — |.
Bohayre D
Bas (Demeirius), ſ. Deir
a
Dimitry-Hügel, St, bei Bei⸗
rut. 11, 473.
Dimos, d. i. dyuos. 1, 1026.
Din*, if Alemeddin, Biedpin,
Eddin, Fachr-⸗, Mejr-, Nur-,
Saad ed D., Salasin, Sche-
riff-, Seif ed D
Dinari, Münze. iM, 345.
Din-Hour (2), Ort im Anti
Libanon. II, 270.
Dinnijieb, fi ED.
Divcäfarea*, f. Sefürieh.
Div Caſſius, üb. Jeruſalem.
17 412:
Diveletian*, Kaifer (2834—
20. 5; 8.468. 5 —
erweitert Seleucia. 1240. 1251.
— Raffenfabrifen. 1385. —
auf palmyren. Snforift. 1502.
Diodor von Sieilien*, üb. Affe,
1, 727. — Xradus, 11, 54. —
Tyrus. 342. — Sidon. 387,
Diodotos Tryphon, Nebelle
in Apamea (fi. 138 v. Ehr.).
I, 737. II, 434. 1006, 1081.
1593.
ioecesis orientalis. II,
Dionyfius, Marftmeifter, Ae—
dil in Beirut. II, 446.
Boſtrenus. I, 120,
»Difely
Dionyfius Periegetes, üb.
1929
Dionyfos*, als phönic. Gott—
heit. 11, 44. — Kampf mit Po—
feidon. 63, — befiegt den Oron—
tes. 165. — ſ. Adonis, Her—
ES,
Dipore, f. Baaltig.
Dioscorides, Aut. I, 88.
Dioseuren, Enkel der, ihr Hei—
ligthum auf dem Caſius, in
Seleucia. II, 1125. 1239,
1241.
Diospolis (irig Diapolis),
t, 2500. 652.109, 137.439.
Dar j
Diptera, am Arz Libnan, II,
639.
Dipus, f. Springhafe.
Direlad ſche (Divelobfihe), Klo⸗
ſterruine am Karmel. J, 618.
41%
Ort am Nahr el Bah-
ri
Dirhemt*, Münze, li, 344.
Dirkep, f. Bab ev D.
Dirmweh, f. AineoD.
Dis, f. Abu D.
Dislemet(?), in Ober-Gali-
lda- 1,:7483:807.
in Dfehunia. II, 854,
— Caſius. 1139. — vr Car-
duus.
Diftelfinte, bei Alerandrette.
II, 1844.
Distrietum, f. Atblith. I,
615.
Diün, f. Mahful afhär d.
Dius, tyr. Hiſtoriker. Il, 327.
Divan, d.1. Halle, Verſamm—
— der Häuptlinge. II, 866.
1628
Divan- Chora, Behörde, II,
1773. — !.d f.
Divan efd Shurä, d. i.
höchſter Rath. I, 1412.
Diwan*, f. Det D.
Diwanalinfha*, Wer. II,
1507.
Diafar*, f. Abu Di.
Djaideh, f. Diefr Di.
Diamal (Kameel), f. Ain Di.
Dijiami, ſ. Dſchami.
Djamloun, f. Dſchemalun.
Djaouli, Emir, erbaut die
"1930
Mofchee in N T, 247.
Djiaourah, ſ. Diürap.
Djardjoua, ſ. Dſchardſchua.
—“ fe Naher Jeſid,
v9.
Dieba, f. Seba.
Diebel, f. Dſchebel.
Diebele, f. Dſchebili.
Diedaide, f. Dichudeideh.
Dieddin, f. Kalaat Dſchiddin.
Diedeide, f. Dſchuſia el Dſch.
— (neu), ſ. Asfulän el
\
Dfiebur, f. Sedun
Dienbel, f. Madjour Dj.
Dienin, f. Diehennin.
Dienn, f. Beit el Dfehanne.
Dierisg, N Dahliz.
Diefin, f. Dſchezzin.
5— Diaideh, Brüfe. I,
——— ſ. Dſchezzar.
Diezzin, an
Diibb, f.
Diiebah,
Dijiranidje, ſ. Giranije.
Ditrdie,f. Bet Dj.
Djirvdjis, f. Georg.
Diis, f. Irim el Dj.
Djoſie, ſ. Dſchuſieh.
Djou-ayt, ſ. Wadi Jü'ait.
Dijouzi, f. Ibn ol Dj.
Divmwallin, f. Diehebel Di.
Divz,f. Waͤdi Dſchaus.
Djubeil, ſ. Dſchebeil.
Djuldiah, f. Enar Dj.
Diules, ſ. Dſchulis.
Dijun, . Dſchüͤn.
Diärap (ed Djaourah), Dorf
in Philiſtäa. I, 69.
Diufiep (Diufi), ſ. Dſchufieh.
zur, ® Oſchebel et Dm., Ed
Doagis(?), im Naſairier⸗ Ge⸗
birge. II, 959.
Dör Adeß, ſ. Bir Adas.
Dokeanos (Aoxıarns?), König
in Tortofa. II, 866. 872.
Dofianos el Dfhebbar, Kö—
nig zu Aradus. Il, 871.
Dolche* der Anafch. II, 1454,
Dolerit, im Amanus. I,
1806,
Djaou — Dor
Dolicha, Ort. II, 1835.
Dolmetfer (Turdſchman), in
Bethlehem. I, 290.
Dolomite* am SKarmel. I,
71
OU We bei Sindſchil.
‚632
Dombherren, f. Ehorherren.
Dömit, f. Deir Dumith.
Domit el Bumwär (St. Dou—
mith el Bouwär), Klofter von
Ba’albek. II, 791. 792,
Domitian*, Bauten in Antio-
chia. II, 1170. — Ehriftenver-
folgungen ibd.
Domninos, in Inſchr. zu Sei—
dſchaͤr. II, 1090,
Dompalme, ihre Br in
Bethlehem en I, 290,
— dgl. Nab
Donia,k Sieteit el D.
Doppelgade, im Libanon. II,
— ob Ed Deir? I, 44. — vgl.
Nahhat h D.
Dor (Dora, Dandora, Tantüra),
phönic. Hafenplatz. I, 60. 159.
192. 573, 589. 598. 607 ff. —
vgl. Dura.
Dorani, f. Nahr ed Darani.
Doretefe (Artefia, Ertefi), Rui—
nen im Dfehebel Semän,. I,
1672. — vgl. Artafia.
Dorf", Bauart in R.Syrien.
iI, 1698. — der Sicherheit we—
gen oft weit von Quellen und
Bächen angelegt, I, 738. — f.
Bafalt-, Chriften-, Troglody—
ten-, Zürfen-D
Doria, f. Daräiya.
Dorica Ancon, Stadt, Etym.
1,91, ;
Dorifche Säulen* (Pilafter,
Capitäle), am Kaim Hurmul,
I, 163. — feimun, 306. —
Sara. 517. — Katana. 1422.
— Garietein, 1444. 1478.
Doronicum a
f. Gemswurz.
Dorotheus, aus Gaza. I, 63,
— Asfalon. 83.
Doruk“', f. Kara D. N
Dorus, Neptung Sohn, ans
Dor — Dicha
Ban Erbauer von Dor. 1,
en, f. Drufe.
Dotho (Thuro), Göttin in Dſche—
bili. IL, 893.
Doubdan*, Kanonicus (1652),
in Serufalem. I, 326,
Doueirt, Sf. Beit el Mä U,
1112. 1164.
Doumith, f. Dömit.
Doura, f. Dura.
ih Tai DD.
Drade*, von St. Georg bei
Beirut befiegt. II, 473.
Drachenquell, zu Jeruſalem.
1,.371. 374. 443.
Dradge, Drt bei Damascus.
II, 264,
Draib, Diftriet im Dſchebel Ak—
fär. II, 817. 818.
Dräta, 2 Khirbet Dr.
Dreher - Derwiſche (Mewie-
A). Klofter bei Tripolis, I,
—— durch Austreten, in
Paläſtina. I, 67. 220.
Drefchſchle ife mit Kufen, in
Sebafte. I, 663. — Sphiri. II,
1699.
Dreur, d. i. Drufen. II, 396,
de Be, Comte, frank Rit⸗
ter. 6
—— in Damascus. I,
139
Be fe . Sameel.. II,
3.
139
Droſera, Duelle bei Zyrus.
1I, 349. 358,
Bi elfer, bei Beirut. II, 431.
ein üb. Chalcis ad Li-
banum. Il, 186,
Druderei*, f. Buchdruckerei.
Drudi, f. Hart el Dr.
Drus, Sanct, Einftedlerftelle bei
Seleucia. II, 1267.
Drufen* (darasun, dorusun,
darsaha), Etym. Il, 396. —
Bolt, im Libanon. Ur -
Religion. 721 f. — Urſprung
und Geſchichte. 724 ff. — Ge—
1931
ſchichte ſeit 1316. IT, 730 ff. —
Geſchichte vom 19. Jahrh. bis
1843. 736. — ältefte Auswans
derung nach dem Libanon. 1701.
— angebl. Berwandtfchaft mit
. Sranfen. II, 396. — verehren
Noah. 195. — eflen wenig
Sleifh. 191. — Seidenzucht.
496. — im Karmel. 1, 719. —
Schefa Amer. 750. — €
Dichebel 773. 786. II, 317. —
Tarſchiha. I, 797. — Libanon.
II, 28. 629. 676. (Anzahl) 785.
— Baruf. I, 91. — Bekäa'a.
218. 258. — Burkuſch. 285.
— Anti-Libanon. 308. — Bei—
rut. 447, 449. — Solima. II,
466. — Batrün. 587. — Deir
el Kamr. 678. — Damascus.
1411. — Dſchebel Ala. at
1578 ff. — Harim. 1643.
Parteien derſ. II, 690 ff.
Druien - Emirat*. IE,; 7393.
195. 213. 411. 688 ff. — Kai»
mafan. 714.
Drufen- Gebirge (Dfcebel ed
Druz, Drus), Theil des Liba—
non. Il, 71. 74. 80. 86. 106,
308. 420. 669 ff.
Drufenfteine, am Karmel. 1,
712.
Drusti, WG Dr
Druſusthurm, zu Kaiſarieh.
I, 600.
Agvmös (d. i. Wald), Bez. für
er Theil der Saron-Ebene.
Dfahhaf, ſ. Dſcherad Dſ.
Dihaafar, f. Ain Dſch.
Ben Ort im Sahil Ath⸗
—1
Dſchaber, — Abu Dſch.
Dimabitinnan, die Zeit der
Unwiffenpeit, d. i vor Moham—
med877
ER ſ. Dfehebileh.
ſchabul, f. Dſchibul.
chadid, 2 Dſchisr el Abyad.
adidye, ſ. Edſch Dſch.
abilifiath, ſ. EI Zähili-
ſ. Chorbet Dſch.
D
D
D
D
D
D Seit Dſch.
ch
ch
chahus,
da
f
j
f
yeh.
ſ
ſchala, ſ.
1932
yeh.
Dihalud*, f. Kasr el Dſch.,
Wadi Did.
Dibamäl, ſ. Ghafar el Dich.
Dibambulav (Bil
ſtahl), Drufenhäuptling (1596).
1I, 104. — vgl. Benu Dſchan—
belat.
Dſchamea Elabidh, bei Ram—
Jeh 83
Dſchamea es Sittim (Jama
es ©, Moſchee der Sechzig),
bei Seiluͤn. I, 634.
Dſchaͤmi Benu Ommayyah
(Moske B. D.), die große Mo-
ſchee in Damasf. 11, 1363 ff.
— ———— d. 1. Hauptmofcher.
65.
— et an in Tri-
polis. II, 614.
Dfhamu s* nen Samus),
i. Büffel. 1, 484. — fiehe
Dſchebel⸗ Wadi⸗, Bar ol Dih.,
Samufiyah.
Diganäniig, f. Haret el Dſch.
ſchanbelat, f, Benu Did.
ſchaniyeh, ſ. EI Die.
fhanne*, f. Beit el Dſch.
ſchardſchua (Djardioua,
Dſcherdſchua, Sergü’a),
am Zaharäny. IT, 71. 72. 76.
81. 83. 144. 702.
Diharr, f. Ain Aldferra.
Dibauda, f. EI Dſch.
Dibauhar*, d. i. damaseiren,
Stahlmaffe. II, 1389.
Diſchaus“, f. Wadi Dſch.
Dſchawur Dagh (Dihiaurs,
Ghiaur-, Giaur D.), d. i. Ge—
88688
birge der Ungläubigen, füdl.
Tauruskette. I, 876.
(Höhe) 1802. 1803.
Dſchay Deyftaf, d. i. der An-
fömmling ift dein Gafl. II,
556.
Dſcheba (Jeba, Geba), Stadt
des Jeſaias, im Stamme Ben—
jamin. I, 323. 518 ff. 524. 526.
538. — ſ. Gibea.
Diſcheba (Geba, Jibia, Jeba),
Drt im Stamme Ephraim. 1,
518. 629. — vgl. Wadi el Jib.
1799.
Seelen-
Dorf
Dſchal — Dfihebel
Dialalifieh, f. CI Jahili- Dſche ba (Geba), OrtimStamme
Manaffe. I, 668, 671
Dibeba (Zebah, Diebe, Dii-
beah, Gibeah; Gabatha?) Stadt
im Wadi Mufurr, in Subda. I,
115, 162/720
Dſcheba'a (Sebara), Ort im
Belad Ba'albek. II, 220,
Dſcheba'a eſch Schüf Jeba'a
eſch Sch., Caſau Jebha, Geb—
baeh, Jeba, Jebeiya), im Aklim
eſch Schüf. IT, 96. 98. 703. —
vgl Gbaͤ. /
Dipeba el Halaweh,
im Libanon. II, 83.
BIN f. Dichebel.
DinebalDjowallin el Me-
tanly, bypothet. Bergfette in
Galtläa. I, 772. 773.
Dſchebal ei Kuds,
birgspiftriet von Serufalem. 1,
818. 820. 821.
Dſchebal Zabıd,
Dfhermäf
Ale ſ. Nahr Did. i
Dihebbar, ſ. Dokianos el
Din. a
Dſchebbur, ſ. Birfet el Die.
Dihebeil* (Sebeit, Dſchubeil,
Djubeil, Giobbeil, Gebal, Ga=
bala ꝛc., Beläd Diepubeit), die
Stadt und Landſchaft von Byb=-
15. 55.
(mit Ba'al Gad u.
fus. I,
— 574.
Dſchebili verwechjelt) 258. 892.
7.9; 1, 11.
Diftriet von Tripolis. 628.
748. — maronit. Biſchofthum.
786. — Klöſter. 791. — vgl.
Bint Jebeil, Gibliter, E
Dſchebili, Gaball.
Diebe? [. Diifft Dig., EL
Dſch. Gebel.
Dipebel Aala, |. Dſchebel el” J
Ale.
DihebelAbiad kweißer Bero)ril
in der fyr. Wüſte. II, 1467.
1478. 1523
Dſchebel Adäthir (Adater),
Ausläufer des Dſchebel Dicher=
mäf; 1,.72792081. 80%
Dihebel Akkar, Norzweig des
Libanon. I,
804. 812.
Drt
der Ge— |
ſ. Dihebel
14. 28. 30. 161.
—
———
F
1J
3
ae
1 |
Dſchebela — Dfihebele
Rear hire (Okrah; Okal?),
d. i. nackter Berg, Eaſius Ge-
Biroe. I, 6. 25... 11, 34950.
— 2 Sprach⸗ Waſſer⸗
und Waldſcheide.
— Gipfel. 1117. — Etymol.
1128. — im engeren Sinne.
1133. 1802. — f. Caſius.
Dihebel Afrad (Kräd, Kradi,
Kerad, Kraad, Kraud, Krauder),
Kurden-Öebirge. II, 908. 950.
(Nafairier, Moslemen daſ.)
981. 984, 1106, 1107. — vgl.
Dfchebel Urdeh.
Bere! Ala, Sf. Dfhebel. el
eher Amil, d. i. Küften-
Bar zwifigen Saida und
Akka. IL, 719.
Digedel Anfariyeh, ſe Na⸗
ſairier-Gebirge.
Dſchebel Antar, bei Palmyra.
II, 1441, 1448.
dipebei AUrba’in, ſ. Dſchebel
—3— Arneto, Libanonkette.
Il, 161. 297. 630. 656. 697.
DfhebelAr; (Arz-Libnan), d. 1.
Gedernberg. II, 633. 637,
Dſchebel Ayto (Rarn Ad, Höhe
im Libanon. II, 657.
en Saruͤtk, ſ. Dſchebel
Dſchebel Behra, die Libanon—
kette nördlich von Höms. II,
1010,
Dihebel Belag, Diftriet der
fyr. Wüfte. IT, 1466, 1523.
Dſchebel beni il Qaqua, bie
17 Hügel von Haleb. II, 1751.
Dſchebel Blüdän, Zweig des
Anti-Libanon. II, 1318,
Dſchebel Sfchirrai (Bſcher—
reh), Diſtrict von Tripolis.
Dihebel Chatitt, Berge, Di-
\ riet von Hebrön. I, 25. 194.
\ 820.
Dſchebel Cracodi, f. Dſche—
bef Akraͤd. II, 984.
Dſchebel Dgudge (Berg der
Bett Dfihurd ?), im Libanon.
{ 5 E
’
1106. 41107.
1933
Dſchebel Druz*, f. Drufen-
Gebirge,
Dſchebel Dſchamus (Jamus,
d. i. Büffel), im Naſairier-Ge—
birge. II, 824,
Dſchebel Dfchefät, in Gali—
läa. I, 760 ff. — ſ. Jotapata.
Dſchebel Dfheirud, nordöſtl.
Vorkette des Anti-Libanon. II,
1424. 1454. 1472.
Dſchebel Dfhermäf (Zabuͤd,
Aſamon), galil. Hochgebirge.
I, 758. 771 ff. 775. 778. 800,
802,
Dfhebel Dſchugi (?), am
Adonisfluß. II, 766.
DR Duby* (nicht Duby),
. Heiner Hermon. I, 670,
ie
Dfhebeled Dahar, im Liba⸗
non. 129 134. 138.
Dfebel ed Druz*, f. Drufen-
Gebirge.
Dfhebel el Ahmar, d. i. ro—
— Berg, Amanus-Zweig. II,
—— el Afräd, f. Dfhe-
U,
— el Ala (Aala), Dru—
ſenberg an der Oſtſeite des
unt. Orontes. II, 718. 1029,
1045. 1062. 1573 ff. 1613.
1637.
Dfbebelel Arba’in, ſüdlich
von Damah. II, 1045,
Dfinebel el Arba’in, f. Dice:
bei Salihija. II, 1426.
Dfchebel el Arba’in (d. i.
Berg der 40 Märtyrer), an der
Dfifeite des unt. Orontes. I,
1054 ff. 1063. 1072. 1426.
1572 ff.. 1587;: 1637. 1672.
Dſchebel el Aswad, ſüdöſtlich
von Haleb. II, 1650.
Dſchebel el Barüf, Gipfel
en Libanon. II, 28. 85, (Paß)⸗
vhebet el Batrün. II, 583.
Ofwebet el Boghäs, öftlichfte
Borketie des Anti-Libanon. IT,
1472,
Dſchebel el Druz*, f. Drus
1934
fen=-Gebirge.
Diſchebel —— füdlich von
Haleb. II, 1687,
Digedststhebläl. i. rk
fette), in ber for. Wüfte,
1465. 1470.
Dſchebel el Kaffiuim, fiebe
Dſchebel Kafiyün.
‚ Dfbebel el Kods*, Höhen
von Serufalem. 1, 25.
—— — Kuneyifeh, ſiehe
Dſchebel
DER — Kuſeir, ſ. Dſche—
Dibebelel Makſura, Berg
des Anti-Libanon. IL, 265.
Dibebel el Mezzeh (Mô«—
— am Baräda.
Dfchebel el Muddakhan, d.i.
rauchender Berg, im Gebirge
yon Yebrüd. II, 1315.
Dſchebel el Muneitirah, Li⸗
banon-Gipfel. II, 28. (Paß) 202.
Dſchebel el Mufhattay 5
d. i. Spaltenberg, in W.Gali—
läa. I, 777..781, 807.: 813.
Dfchebel el Raſas, bei Ha—
led. II, 1717.
Dſchebel el Schema, f. Ras
el Abiadh. I, 777. 808. 814.
Dſchebel el Waſt* (Maftäni,
Wiftani), d. i. Berg der Mitte,
mittlerer Berg, Rüden des An-
ti-Libanon. II, 175, 282.
Dfhebelen Nür (Lichtberg),
bei Mifts. II, 1836.
DfhebelEphpraim, |. Ephraim:
Gebirge.
Dſchebel er Rihan, ſ. DH. N.
Oſchebel er Ruakt (Alsada-
mus mons), in der for. Wüfte.
II, 1454. 1476. 1478.
Dfchebel eſch Scharkieh*
(Scherky, Schurky), d. i. Oſt—
berg, Theil des Anti-Libanon.
15 74. 175. 277.431% 1426,
Dſchebel eſch Scheikh“ (Her-
mon, Chermon), Südende des
Anti-Libanon, alter Götterberg.
I, 9. (Fernſicht) 630. 641. II,
10. .126.' 137. (Höhe) ; 151.
211, 229. 253. 281. 298. 308.
Pe. Kejerif
Dſchebele — Dſchebelk
(Schnee) 4
— J Schekif, ſ. Be—
läd eſch ©
Dſchebel ef Skherfy*, fiehe
Dſchebel efh Scharkieh.
Dſchebel es Sis, ſüdlich von
Haleb. II, 1687. 1692.
Dſchebel et Dmeir, Zweig
des Anti-Libanon. II, 1318.
Dſchebel ez Zumweiti, Zweig.
des Anti Libanon. II, 1426.
— — Fakra, im Libanon,
— Halil, ſ. Dſchebel
Chalil.
Dſchebel Hamad (Nüriyeh),
— Berg und Cap. II, 588.
Ojgeber Sammäm, in RM.
— Il, 1609. 1647. 1673,
I; Scheikh el Baralät. J
Dimeßel Harphäͤſch, Zweig
des Anti-Libanon. II, 1318. —
Eismagazin für Damast. I,
1384,
Dihebel Honin (Hunin*),
Provinz des Beläd Veſcharah
II, 313. 316, 318.
Dfchebei ibn-än.
ſ. Drujen-Gebirge.
Dſchebel il Wacat, am mitte
leren Orontes. 1, 1085. 3
Dſchebel Ismaeli (Gebirge I
der Affaffinen), nördl. . Rafal
II, 279. 3
fette. II, 30. 819. — ſ. Naja
rier⸗Gebirge.
Dſchebel Kalbie, bei gast,
II, 949. — vgl. Kelbie.
Dihebel Kajiyun (Rafiun,
Kaffiım, Kacivun), bei Da
mascus. II, 1298. 1300. 131%
1376. zu
Dſchebel Keifun, bei Hama I
il, 1045, 3
Dfchebel Kella,
Libanon. I, 593. J
Sfhebel Keniffeh (Kheniffeh),
Libonongipfel. IL 89.
152. (Paß) 208. 209. 210.
vgl. Dſchebel Kuneiyifep. |
ERHoff 8,
Tolos), Theil des Amanus. I,
41. (Höhe) 1801.
Zweig des
* — Dſchebels
Be! Keswe (Keflua).
Dfhebet Kheniffeh, f. Dſche—
bel Keniſſeh.
Dſchebel Kraͤd, ſ. Dſchebel
Akraͤd.
Dſchebel —— in Syrien.
11, 1559. — ſ. Kuteife.
Dfchebel Kuneiyiſeh (Keni-
ſeh, Berg der Kirche), im Li—
banon. Il, 28. 89. (Paß) 53.
462. (Gipfel) 463. 522. —
vgl. Dſchebel Keniffeh.
DihebelKufeir (KRoizair, Lo—
ham), an der Weftieite des
unt. Orontes. II, 899. 902.
1095. 1105. 1120. 1132.
Dihebel Laha, in Haurän.
II, 1461.
Dſchebel Lebnän (Fibnän),
Libanongipfel. II, 28. 222. 557.
590.
Dfhebel Maarrak (pi. geä- -
dertes Gebirge, Zweig des An—
tisLibanon. 11, 1426. 1427.
Dſchebel Machm el (Makhmel;
wol richt. Mahmil, d. i. Ra=
meelrücken), Theil des Libanon.
‚1, 28 :39. 1553. 288. 290.
(Höhe) 295. (Mahmil) 744.
Dſchebel Maghudſchah. UI
83.
Dſchebel Mar Eliyäs, ſiehe
Karmel.
Dſchebel Mär Müsza, nord—
öſtlich von Damask. II, 1391.
Dihebel Mitri, d.i. Munei-
tirah. II, 228.
Dſchebel Mufa, im Libanon,
IT, 566.
Dibebel Mufa (Mofes), am
unt. Oronteg. II, 1151. 1179.
1212. 1221. 1233. 1780, 1801.
1803. — vergl. Coryphäus,
Rhoſſus.
Dſchebel Näbulus*, ſ. Nä-
bulus-Berge.
Dſchebel Nahas, bei Haleb.
II, 1714. 1716
Dfchebel Raͤriyeh, ſ. Dſche—
bel Hamad.
Dſchebel Rai ſairieh, f. Na—
ſairier⸗ Gebirge.
x
1935
DfhebelDrimy, in N.Syrien.
11, 1076.
Dſchebel Okal, ob Dſchebel
Akra'? II, 950.
Dfihebel Dfraf. 1, 6. 25. I,
34. — ſ. Dſchebel Akra'.
Dſchebel Ramon, in Ober—
Galiläa. J, 780.
Dſchebel Kipa (Rieha, Diche-
bel Zauy), in N.Spyrien. I, 6.
IT, 1055. 1057. 1060. — vgl.
Dſchebel el Arbain.
Dfhebel Ripän (Reifän), ©
Theil des eigentlichen Libanon,
11, 28. 73. 74, 77, 84. 127.
206. 217, 715.
Dſchebel Roehy*, Höhe. IT,
194,
ojarset Ruak, f. Dſchebel
en Safed*, in Salilän.
798.
ofigebelSatbanayat Siaid-
naja), Zweig des Anti Liba⸗
non. II, 1426.
Dfhebel Sälepiya* (Sale-
hieh, Salihija, Salihiyeh), öſtl.
Abfall des Anti-Libanon. I,
252. 264. (Dichebel el Arba’in)
265. 1426. j
Dfhebel Samfon (Simfon),
bei Gaza. I, 45.
— Sanct Simeon, ſ.
Dſchebel Simän.
— Sannin* (Sennin),
Libanon-Gipfel. II, 14. 28. 89.
(Höhe) 151. 19. 192. 202,
217. (Sernficht) 445. 459. 461.
A693..3847, 511: 922: 997.'585,
Dſchebel Sannin Burdſch,
im Libanon, II, 291.
Dimpebel Sanüır, in Ober-Ga-
Yiläa. I, 779.
Dſchebel Schaar, in der jyr.
Wüſte. IT, 1469.
Dſchebel Schara (Schaarah),
d. i. haariger Berg, Theil des
Naſairier-Gebirges. II, 30.
(Diſtrict von Tripolis) 628.
819. 822. 824. 958. 974.
en we: fiehe
Dihebel e
Dſchebel ——— — —— — Aus⸗
1936
BRuIEN des Caſius. II, 1133.
——— abu (Schach—
ſabu), weſtliche Vorberge des
Dfchebel el Arba’in. 11, 902.
1072. 1076. 1099. 1596.
Digebet Spell"; f. Dſche—
bei eſch S
Dſchebel Sheikh Barakät,
f. Scheikh 8.
Dfpebel Semän, ſ. Dfchebel
Simän.
Dihebel Seth, im Nafairier-
Gebirge. II, 958.
Dihebel Seth Nemir (ob
Neby Seth?), im Nafairier-
- Gebirge. II, 961.
Dfhebel Simän (Semän, St.
Simeonsberg), Mittelglied des
Cafius, Rhoſſus und Amanus:
IT; 4062. 1483; 31136; » 14175.
1626. 1629 ff. 1650. 1669 ff.
— dgl. Scheikh Barafät.
Dihebel ‚Spmäf, ſ. Dſchebel.
el Arba’in. II, 1587.
Dſchebel Tauwil (Thawil),
- Ausläufer des Oſchebel Oſcher—
mal. 1.775,27. 77721988:
783. 802.
Dibebel Tibnin, Provinz
des Belad Beihärah. II, 316.
318.
Dibebel ZTotoje (Tolos),
Zweig des Amanus. IL, 1823.
1824. — vgl. Oſchebel Kejerik,
Rhoſſus.
Dſchebel Tü tün (Tabacksberg),
in N.Syrien. 11, 906.
Dihebel Turbul,
Res in Rphönicien. II,
et Urdeh (Drdu Dagh),
Zweig des Caſius. 11, 1133.
j. Dichebel Afrad,
Dfcebel a, {.
Kiba. II, 105
Dſcheb Ber
pr. Wüfte. II,
Dipebiten ———— Oſcha⸗
blat, Gabala, Gablat, Gabulo,
Gibelum, Bibel, Jebleh, Die-
tele, Dſchebili), Küftenftapt
der Caſiotis, ſüdlich von Lao—
Berg und
753:
Dſchebel
nerſtene Der. D
Diheramänah
Dſchebels — Dſchera
dicea. IL, 571. 601. 892 ff. —
vgl. Gaball
Dfebra a f. Beit Dſch.,
Nahr D
ſch.
Dſchebuhl Dieb), ſ. Sub»
that al Oſch. O ſchibul.
Dſchedeide', ſ. Oſchudeide.
Ba f. Diisr Dſch., Je—
Dfpefät, Ort in Galiläa. 1,
759. 765. — ſ. Dfchebel Dh.
Dfchehan Tſchai (Oſchihan,
Pyramus), Fluß in Cilicien.
II, 1185. 1682. 1790. 1793 ff.
Dſchehüſch, f. Bir el Dich.
Dfheiruüd (Serüd), Dorf an
der fyr. Wüfte. II, 265. 266.
1291. 1391. 1421. 1461. 1471.
1472. (Geroda ?) 1473. 1484.
— f. Dipebel Dich. |
Dijheirubt, I. Faris Agha el
ond iamed, . & Iſch., Tell
Did.
Dihelebi,;. Halebi.
Didhelil* (Galiläa), ſ. Kana
el Sell. %
Dibemalun (Djamloun), d. $.
wie ein Kameelbudel. II, 1366.
Dſchemaſch, ſ. Burdid el 3.
Dſchenach, ſ. Wavdi Dig.
Dibendal, |. Kalaat Did.
Dſchenin“, j. Oſchennin.
Fa, ſ. Beit el Dichanne.
Dinennabt, j. Ihn el Molla
Did.
Dihennani, ſ. Nahr Sennänt.
Dibenneh*, j. Beit el Dſchanne. J
Dſchennin“ (Dienin, Senin, ”
Ginäa), Orenzftadt von Sa=
marien und Galiläa. I, 23.
28. 625. (Höhe) 626. 667. 670, |
ſtadt im Dſchebel el —
il, 1071. |
iherad Nedfhoyat* und
692. — ſ. Dihubb Dig.
Diherada (Dijeradeh), Ruinen—
Dſahhaf, Deufhreden - Ars
ten. Il, 1421.
(Dichermant, |
Dorf und Fluß
Surumäna), 1
1306. 1308.
der Ghuͤtha. 11,
1422
Dſcherb — Dſchiſſr
ſcherboa* ae
boa), d. i. Springhafe. I
II, 1436. 1459. 1461,
ſcherdſchua, ſ. Dſchardſchua.
turfom. Stamm. II,
J d. i. ein bürrer
Palmſtock, Lanze. II, 1406. —
Beten, Spiel in Damask.
ſ. Beit Dig.
ſch ermäf (Jermak, Jurmuk),
Ort in Ober-Galiläa, am Li—
banon. I, 773. 775. 781. (Höhe)
r 144. — |. Dſchebel-, Nahr
ſchermani, |. Dſcheramaͤnah.
ſcherrah, ſ. Abu Obeidah,
Kefr Jerra.
ſcherun, |. Bab Dſch.
ichefer, Gebiet weft.
Haleb. U, 1575.
Gefiral ol nachlet (Dattel-
inſel), bei Tripolis. II, 609.
iheiire*, |. EI Dſch., Tho—
gur el Did.
ee Ort im Bela’a. II,
nee, 1. Dihefire. |
ſchezzar Jaſba (Ahmed
Did P., Jezzar t. der
Schlächter), in Are, 7, Han 1a-
— zerſt. Batrün. 547. — in
rien. 657. 659. 669. —
plündert das Karmelflofter. 717.
734. — Moſchee und Mauſo⸗
leum in Affo. 736. — Aquä—
duct das. I, 811. — in Shida
(1775). I, 405. — erob. Bei-
rut. 439. — überbrüdt den
Baräda. 1295.
Ihezzin* Gezzin, Dezzin,
Ben, Casau, Casale de G
zin) , Chriftendorf im non.
von
Kahr Dich., Schefif Tairun.
ſchiala, — Beit Dſchala.
eer D Oſchawur
Sigennin, ſ. Dſchubb
si eil, ſ. Byblus,
itter Erdkunde XVII.
|
| .
|
|
}
1937
an im Dſchebbel
Affar. II,
Dfibrin®. — Jibrin.
Dfpidu, f. Shadſcherde Dſch.
Dfibul (Dſchibuhl, Dſchebul,
Dſchabul, Jebul, Fabn, Dge⸗
boul, Geboue), Dorf im eu—
yhrai. Syrien. II, 1694 ff. 1701.
— f. Subfpet al Did.
Dſchiddin, f. Kalat Dſch.
Dſchifna, — Jifna.
Dſchihan, ſ. Dſchehan Tſchai.
Dſchihan Nima*, f. Hadſchi
Chalfa.
Dſchijjah, ſ. EL Jiyeh.
Dſchimmayz, ſ. Tin Dſch.
Dſchin, ſ. Tefah el Dſch., Jin.
Dſchindar Achmet, Chef in
Sahyün. II, 984.
Dfhindaris (Bindarus, Gen—
‚ darum), Stadt und Sandfohaft
in Eprrheftifa. II, 1612. 1622.
Dihinnen* (d. ti. Dämonen).
11, 1577. — Thal der, bei Ak—
far. II, 816. — ſ. Genien.
Dſchirbeh, f. Meninr.
ae Khan ſ. Deir Mar
Dic.,
| org.
J——— i. Duldungsſteuer.
820
N iffer (Sefer, He Gisr,
Jisr, d. i Brücke), ſ. El Dſch.,
Hisn aldjisr.
Dſchifſr eh d. i. Dſchiſſr
el Abyad. 1 823.
Dſchiffr re im Liba⸗
non. II, 110.
Dfbiffr Behennya, DD. i.
Dſchiſſr Dſchebel. II, 101.
Diaiffe Burgduz (Barghay' )
am Litany. II, 73. 140.
144.
Dihiffe DE in eſch
Schuͤf. II, 96.
Dſchiffſr — (Dſchebel
Jebeiya), in eſch Schuͤf. II,
98. 101. 110.
Dſchiſſr Dſchedid, ſ. d. f.
Dſchiſſr, el Abyad (ſchiſſr
Dſchadid, Dſchedid, Jedid, d. i
die neue; Scheikh Aiyaͤſch), am
Eleutherus. II, 812. 818, 823.
824, — vergl. Dſchiſſr el
699998
1938
Dſchudeideh.
Dfbiffer el Alai, am unt.Li—
tany. II, 143,
Dfhiffer el Aswad (Gigr el
Aſſuad), am Wadi Yin. I, 592.
Dſchiſſr el Aswad, in ef Ak⸗
fär. U, 813.
ſiehe
Dfciſſt el Burghuz,
Dſchiſſr B.
Dich el Delaghin, fiehe
Dſchiſſr D.
Dfhilft eLDfhudeideh, am
Nahr el Bari, II, 98. — vgl.
Dſchisr Dichedid.
Dihiffrel Hadıd (Pons ferri),
am untern Orontes. II, 1090.
1094. 1103. 1191. 1641 ff.
Dfhiffr el Hadſchar (Hhad-
fhar), d. i. Felsbrüde, am
a el Reh! I, 521: 522.
— el Hardely, ſiehe
Dſchiſſr el Khardela.
Oſchiſſrel Kadi (Jisr el),
am Nahr ed Damür. II, 424.
676. 706. — vgl. Ed Damuͤr.
Dſchiſſrel Ka'ka'yeh, Brüde
und Dorf am Litany. I, 797.
1I, 69. 79. 141. 142. 313.
Dfbiffrel Karun (Die. el
Meihghara), am Litany. IE,
94. 145. 180.
Dſchiſſr el Kafimiyeh, am
unt. Sitany. II, 143.
Dfeifir el Katuep, am Li⸗
tany. II, 144.
Dſchiſfſr el Khardela (Khur-
dely, Hardely, Herdely, Char-
deleh, d. i. Senfforn), am Li—
'tany. II, 140. 142. 144. 310.
Dſchiſſr el Kümeh (Kutweh,
Kui), am Litany. 11, 129 ff.
141. 144. 145.
Dihifir el Lydd (Gisr el L.),
am Wahr Musrara. I, 592.
Dihifir el Mahamany, im
Caftus. II, 1116.
Dſchiſfr el Marg (wol el
Merdſch, Brüde der Wiejen ?),
am Nahr el Aumwaleh. I,
117.
D ſſrel Meſch
EN el Karfü — nn
Dſchiffre — Dſchor
— —————
Se el Tell, in Phönieiem,
SRH eſſch Shoghr
(Schogle), am unt. Orontes.
1, 6. II, 32. 899. 900. 902.
908, 1069. 1072. ED 1099 ff.
aa Ir Hadid, I. Dieiffr el
F
Dſchiſſr Jadge (Dgedge, i. e,
Ponte della Gallina), am Wad
— H, 570;
— Jebeiya, ſ. Diiffi
— Kar'ün, ſ. Dſchiſſi
Khardela, ſ. Dſchiſſ
— Kui, ſ. Dſchiſſr e
Kuͤweh.
Dſchiſſe Ma'amiltein, an
ee Wadi. Il, 547.
Dſchiſſr Mepdfün (mol irri
Mesfin), am Wadi Medfün
11,:5832
Dfchifft Temnin (nicht Tem
nir), am Litany. II, 146. 18%
188. 207. 208. 213. 274.
nz ſ. El DiH., Nas ı
Dihizie (Dibizziieh), 1. Dul
dungsfteuer.
Dihobar (Gobar, Jaubar; Hr
bar ?), Dorf bei Damastf.
261. 1031. 1312. 1424. — 99
Wadi Dſch.
Dſchob Dſchennin, ſ. Dſchub
Dſchennin.
Dſchob el Naſſuh, Quelle
el Shäb. II, 1072.
ale: Soleyman, desgl.
Dſchob Tell et Tyn, desgl.
Dſchohhal, |. Jahhel.
Dichonbelat, I. Bent Dſcha
—
Dſchonbelatijje, ſ. EI Dit
Dſchond, i.e.Legio, Militai
gouvernement. 11, 697. 1028
ee ‘. Dihurd. |
Dihordihiog el Kere
Seddany, ſyr. Lexicogra
(1619). I. 761. |
Mar Dfe
—
Georg.
Dſchos — Dſchurf
Dſchôs, ſ. Wadi ed Dſch.
Dfhuähr (Dſchuahr), Maroni=
tendorf am Nahr Beirut. 1,
463. (Höhe) 465. — ſ. Mar
Hanna eſch Schumeir.
Dſchu'agit, f. Wavdi Did.
Dihub, f. Dſchubb, Dſchob.
Dihubail, ſ. Dihebeil, Se-
mär Gebail.
Dſchuban, ls za Did.
Banp, f. Dſchob.
Dſchubb Abiad, im Dichebel
Semän. II, 1671.
Dihubbap, ſ. Jibbet Bſcher—
reh.
Dihubbet Aſal, Diſtrict im
Dſchebel eſch Schurfy. II, 1426.
Dihbubb Dihennin (Sub,
Dihibb-, Dſchobb-, Dſchübb
Dſch., Jib Jeneen), Dorf. am
Litany. II, 86. 94. 138. 141.
2: 180, 188. 219. 253. 279.
Dihubeit, .Dſchebeil.
Diaudaides (irrig Sedid),
Neudorf, bei Afto. 1,
Be
Dſchudeideh, Dorf der Merdſch
Ayuͤn. II, 128.
Dſchudeideh Gudeide, Judei—
theh, Gedid, Gidid, Caſau
Credeide), das nördliche an der
Oſtſeite des Nahr el Auwäleh.
II, 88. 89. 93. 98. 208. 276.
Oſchudeideh, das ſüdliche an
der Weftieite des Nahr el Au—
wäleh. II, 93. 703. — fiehe
ODſchiſſr el Dig.
Dſchudeideh (Mar Abda der
Eutin), im Kesrawaͤn. II,
Dihudeidep,
Metn. II, 712.
Dſchudeideh (Dichedeide), öſtl.
von Damask. II, 1391.
Dſchudeideh Sſchedeide), ſüd—
weſtlich von Damask. II, 1422.
Dſchudeideh, nordweſtlich von
Damask. II, 1779.
Digudeinen (Zudeitheh), im
Bekaͤ'a 218
am Caſius. II,
1104,
|
1
\&
im Aflım el
1939
Be (Dſchedeide, Dje—
daideh), d. i. neue Vorſtadt,
Chriſtenviertel von Haleb. II,
1754. 1761.
—— Dſchenin, ſ. Dſchubb
Dfch
ans j. Ain Die.
Dihuffer Saba, j. Kefr
Saba.
Dſchugi, |. Dſchebel Dig.
Diduita (Za’ita), Ort im Kes⸗
rawän. Il, 745.
Dſchulis Djules), Ort in N.
Galiläa. J, 806.
Dſchumbelat, ſ. Benu Die.
Dſchumhur, ſ. Kadi el Dig.
Dihumi, Kurdenſtamm. I,
1647.
Dſchün (Djün), Gaflel am
— II. 1330. — ſ. Dahr
Dſch.
Dſchün'Akkar, Golf zwiſchen
Tripolis und Arka. II, 808.
RG 1. Khureibet el Dig.
Dihüuneh (Juneh, Dfchuniah,
A Mina Dſch., Ghafar
Dihunt), Ort und Bai von
Kesrawän. ll, 547. 714. 746.
749,
Dſchunia (Junia, Jeunez Dſchu—
meh?), d. i. Ebene, zwiſchen
dem Dſchebel Akkaͤr und Na—
ſairier-Gebirge. II, 818. 821.
839. 854. — vol. El Bukeia.
Dſchunib, Ort am Oſchebel el
Arba'in. Ir, 1069.
Dihunieh, j. Dihüneh.
Dis, Paradies, in Fars. II,
1345
Dfchurd (Jurd), d. i. ſteiniger
Weg, Gebirge. I, 191. 905.
= * Aklim el Dich. ‚ Dichebel
gudge.
Dſchurd Affär (Dihord A.),
am Norvende des Libanon. II,
816.
Dſchurd Ba’albef, im Liba—
non. II, 191.
Diburvih es Scharki, Theil
des Anti-Tibanon. II, 308.
Dſchurdſchis“, f. Deir Mar
Dſch., Georg.
Dſchürf el Gerar*, f. Gerar.
Gggass 2
1940
Dihurniyeh, Dorf am mittl.
Drontes. II, 1087,
Dſchuſch, Duelle im Bekaͤ'a.
1, 151..157
Dfhufieh Diufie, Djuſſi,
Djoſie, Gjuſiat, Juſia, Juſieh,
Juſy, Juſſee; Dguiſchna), Ort
am ob. Orontes. II, 156. 161.
172. 997,
Dſchuſieh el Dihudeide
(ODſchedideh, Djedeide, Jedeed),
die neuere Stadt am obern
Drontes. II, 170. 177. 997.
Dihüsif, Ort im Dfehebel el
Arba’in. II, 1069.
Dfhüze*, f. Ghuzzeh.
Dfefewi, f. Ard Di.
Dienein, ſ. Bäb el DI.’
Dfijurd, f. Dihurd.
Dub, d. i. Bär. II, 119. 686.
Dubbah, ſ. Ed D.
Dubbajjah, Ort in Kathi'a.
II, 713. — ogl. Dubbiyeh.
Dubbän, I. Deir D
Dubbiyeh (Dubbijiah), ſ. &
Dubbiyeh.
Duchan, le er. Reftijet
9, aha Kijäs D
Dünen, ſ. Sandpünen.
Dünger* (Mitt), ſ. Kuh-, Zie-
gend., Miftthor.
Düuny*, ſ. ee
Dur” I uf), Ort in N.Gali-
läa. 1, 805.
Sitte, Ort im DBefä’a. II,
Dale) j. Pont D.
Dukkan, d. i. Läden, kleinere
Khane. II, 422.
Duffün (Dakkın), Ort im Aklim
es SR II, 706.
Dulab, d. i. Preffe. Il, 655.
Durseh: J. Dilbeh.
ae benz (Oſchiſiyeh,
— Oſchizie, Charadic),
Chriſten, Juden ꝛc., in Pa—
—* ıc. I, 818. 820. 823.
826. — ſ. Kopffteuer.
Dulgehban, Bach des Amanuse.
II, 1823.
Dulis, f. Kubbet D.
Dulubta, Ort im Kesramän.
II, 746.
Dfhurn — Duw
46.
-Durihmith, Ort in Sapil Ath—
Dum,f. Sad el D
Duma (Thomas), . Bab D.
Duma, Stadt in Suda, I, 43,
261.
Duma (Tuma), Dorf bei Da-
masf. 11, 265. 266. 1307. 1424,
— dgl. Dummar.
Dima, Ort im Beläd el Ba—
trüın. 11, 749.
Dumith, f. Deir D.
Dummar (Dammar), Dirt bei
Damascus. U, 264. 1275,
1287. 1295. — 'vgi. Duma.
Dumſerkah, Ort bei Ladikieh—
II, 1114.
Duneibe, f ſ. EI Dhuneibeh.
Dunniyyeh, ſ. Bird ed D,
Ed D
Duͤra (Doura, Adora, Adoraim),
Dorf in Juda. I, 91. 141. 154.
157. 158. 197. — dgl. Dor.
Dura (Durrah*), in Philiftäa.
1, 94. — Waläftina. 826. —
am Dronteg. II, 1001. — dgl,
Moorhirſe.
Dura dimiri, d. i. Winter-
Moorhirſe. I, 122.
Dura gaydi,
Moprhirfe. I; —
.Sommer⸗
Dura säfra, d. i. Maik u
681. :
Dura sayfeh, in Serufalem.
I, 483. 567, -
DuraScham if, i.e. ZeaMays.
II, 1729. ;
Durieu de Maifonneude,
üb. den Kleinen Atlas. I,
646
lith. I, 714
Düris, Ort im Beläd Ba’ral-
bef. ii, 221.
Dürit, Deir
Durfi, Bez. * Drufen. I,
131
Be f. Bilad ed D., Kufar
Dufares*, Gott der Araber.
II, 1337. | |
Dufe, f. Deir D.
Düt, f. Tüt.
Dumeit, f au D, Dappne.
Duwe — Ed
Suweir el kin,
Wadi Rumeid. II, 835.
Dumweir er Rummän, Dit
im Aklim el Dfehurd. II, 709.
Duz- Aghatich,
Dorf am Dſchebel Akrad. II,
aty, f. Ain
Ata
Häl®, Berg bei Sabine. I, 635,
638. 781.
bbe und Fluth,
II, 36. 412.
bedbel, f. Bar €.
ben e, große, ſ. Esdrelom.
ber“, Stammpater der Hebräer.
—71814.
berfeulptur, am Kaim Hur—
mul. II, 164. ut Schwein.
bioniten*, in Soba. II, 261.
blim, Dorf im Dfehebel Ar⸗
ba'in. II. 1057.
bn, vgl. Ibn.
bna-l-Beled, Bezeichnung
für Städter. II, "1406.
bnä es Sebil, d. i. Söhne
des Weges, Fremde. IT, 1420.
bn Aſaker, Hiftorifer von Da-
masf. Il, 1363.
bn Batuta*,
73. — üb. Asfalon. 88. —
Neby 5 264. — Jeruſa—
lem. 1,-304. — Laoodicea. II,
926. — Ismaslier. 972. —
Höms. 1012. — Hamah. 1038.
— el Ghaͤtha. 1346. — Mo-
fhee zu Damask. II, 1363.
Damasf. 1404. — Ma’arra.
1568. — Sermin. 1587. —
Haleb. 1735.
bneh, ſ. El Khan E.
bn Ferah (Fera), Aut. I, 81.
Il, 605. — vgl, Ibn— förat.
bn Haufal*, über Ba’albef.
U, 224. — Alerandrette. 1818.
m Emuisen, Autor. I,
on Mitgait le Franc, an—
geblicher Eroberer von Tripo—
lis. II, 606.
Dorf am
armenif ches
bei Saida.
Aut. (1326). I,
1941
1106. 1117.
Duziere (Nebet Zinzeijep?)
Dorf im Libanon. II, 559.
v. Be Dr., üb. Beirut. II,
Deine, f. Ruhr.
G.
Ebn Taltal (Tartar), Dorf
am Nahr edh Dhahab. II,
1695.
Ebra, ſ. ELE.
Ebraweh, ſ. Birweh.
Ebre, Ibn el⸗, ſ. Abulpha—
radſch.
Ebreſch, ſ. Nahr ol E.
Ebry, d. i. hebräiſch. I, 649.
Ebu, f. Eljan ©.
Ebu Kadi Schobbah, Hiſtori⸗
fer (1344). II, 223.
Ebu Dmar Abverrahman,
Surift in Beirut (707—774).
IT, 438.
Ebu Said el Baldi, Autor.
11, 1605. — dgl. Ibn Said.
Ebu Nbeide, f. Abu Obeide.
Erbatana, Cyrus Reichsarchiv
daſ. I. 153,
Ecbatana, angebl. Stadt auf
dem Karmel. I, 708.
Ecce homo (Dornenfrönung),
Bogen in Serufalem. 1, 403.
Ecclesia graeca S. orien-
talisı la, 772
Ecdippa, 1. Achſib.
Echalottes, f. Schalotten.
Echinaria capitata Desf., bei
Haleb. II, 1716.
Ediniten, am Karmel. I, 712.
— Libanon. Il, 580.
Echinodermen (Seeigel), Refte
im Libanon. II, 561.
Echinospermum pachypo-
dum Dec., bei Daleb. I,
1716.
Echo, bei Mehaſch. 11, 570.
EAthor (Porta judicial, judi-
ciaria), zu Serufalem. I, 400.
402. 424.
(Joſeph)
Eckthurm, großer,
1942
ebend. I, 397. 410.
Ecrad, f. Hösn el Afrad.
—J ſ Tefoa.
ar Dorf in N.Syrien. II,
ev Dastikh, Dorf am Wapi
Ruweid. II, 835.
Ed Dämür Burdid ed D.),
Drt im Aklim el Kharnüb od.
es Sahhär. II, 423. 701.
(Dſchiſſr el Kadi?) 706.
Ed Daumeh, Dorf in Judäa.
I, 208.
Ed Deir (Daer, Esdier, Darum
Castrum), in Philiſtäa. I, 41.
43. — vgl. Darom.
Ed Deir (Birtha), 2 Orte am
Euphrat. II, 1484. 1485.
Ed Demah, Mofchee in Jeru—
falem. I, 459.
Ed Derazi, Derüz, d. i.
Drufe, Drufen. II, 728.
Ed Dhirweh, f. Ep Dirmeh.
Ed Dimän, Klofter von Jibeil.
Il, 791.
Eorin’ ‚T., Emads, Huſam E.,
Ort
Ed Dirweh (Dbirmeh),
bei Hebrön. I, 236. 267.
Ed Dmeir, for. Dorf. IT, 1391.
Ed Douwar, Klofter daf. 1,
792.
Eddſjos, f. Hrim el Die.
Ed Dubbah, Dorf bei Hamah.
II, 935.
Ed Dubbiyep (Dubbijiah ),
Drt im Aklim el Kharnüb. II,
701. — vgl. Dubbajjah.
Ed Dunniyep, Diftrict des Ti:
banon. II, 624. 807.
Edeleiche, am Karmel. II, 703.
Edelfteine*, alte, in Antiochia.
II, 1195. — Damasf. 1396.
Eden, Lieutn. IT, 1132.
Eden (Ehden, Ihedin), Maroni-
tendorf am Arz Libnan. II, 39.
629. 630, 631. 650. 713. 753.
(Diörefe) 786. -
Eden des Paraviefes, im Tiba-
non vermuthet,. II, 629. — |.
Paradies.
Edeſſa, Grafſchaft. II, 604,
— Münzen yon, in Antiochia.
Ser — Egl
IT, 1196.
Edfu, Stadt. II, 535.
Edh Dhunniyeh (el Dhannye),
Diftriet * Tripolis. II, 628.
Edhem, f. Ibrahim E.
iz, irrig ftatt Ecdippa. I,
Achſib.
AN GER, f. Hadet.
Edlib Eblip, Idlib), Dorf in
N.Syrien. II, 1061. 1582 ff.
1592. 1599. 1637.
Edlib el Kebir. II, 1583.
grenze) 195.
Edris, f. Muftapha ©.
Eprifi* (1154), üb. Gaza. 1,
64, — Askalon. — — 88,
— Beit Sibrin. 145. — Jeru—
falem. 304. — Ramleh. 583,
— Kaiſariyeh. 603. — Gas
mariter. 651. — Haifa. 722
Hifin el Zeib. 812.
Zanteh. II, 49. — Ba’albef
224. 234. — Saida — Beirut
im Libanon. 468. — Dſchuneh
549. — ie 571. — Tri
»Arka. 808. —
852. — Antaradus, 863. —
Höms. 1010. — Antiochia
1179. 1183. — in el Fidſcheh
1294. — Baräda-Arme. 1296,
1303. — el Ghuͤtha. 1346. —
Tadmor. 1505. — Kuweik. I
1691. — Daleb. 1734, — Ar:
fus. 1814. — Mlerandrette
Edſch Dſchadſchye, Dorf an
Orontes. II, 1044,
Eduard, Sopn Heinrichs TIL,
von ‘smaeliern verwunde
(1272). II, 970.
Efdſchur“*, f. Ain €.
Effendi*, milit. Beamter. 1
828. II, 1208. — % Abbas
Khonfy-, Mouſud-E.
Effendifamilien (Patricierge⸗
—— in Serufalem. 1
Gelon’ (Alan), Grenzort vor
Juda und Philiftäa. T, 131.
134. — ſ. Debir.
Eden, f. Even.
Ehe”, von ven Akils vermieden.
I, 134. — der maronit. Prie-
fter. 786. — f. Heirath, Mo—
nogamie ac.
Eheſcheidung, bei den Nafai-
riern unerlaubt. 11, 988,
Ehfär, d. i. Erbpachtgins von
Ländereien. J, 825.
Ehrenberg*, über Nahr el
Lebben. 11, 524. — Ichthyoli—
then zu vdalel. 578.
Ehrlichkeit, in Urtäs. I, 282.
Ei*, ſ. Weltei.
Ei’ät (Jead, Yeid, Yarat), Ort
im Belad Ba’albef. II, 220.
221.289. 290. — vgl. Deir
Eliaut.
Eicha, f. Abu €.
Eicheln*, eßbare, im Karmel.
I, 718
Eichen“ (immergrüne), bei Je—
rufalem. I, 482. — in Zudäa.
552. — Saron. 587. — Grenze
im SKarmel. 593. 595. 702.
718. — in Ober-Galiläa. 799.
1, 800. — Dſchebel Rihän. II,
74. — Libanon. 112. 115. 154.
191. 201. 202. 280. (rund⸗
blättrige, englifihe?) 290. 294.
412. 474, 513. 519. (immer-
- grüne, Jlex?) 559. 657. 660.
666. 684, — maleriſche, zu
Kenifet el Awamid. II, 596. —
Dſchebel Affär ꝛc. 817. 955.
— NRafairier-Gebirge. 977. —
Dfchebel el Arba’in. 1064. —
Cafius ꝛc. 1119. 1131. 1140.
1144. 1186. 1201. — Suwei—
diyeh. 1232. — ſyr. Wüfte. II,
1465. — (Quercus aegilops?)
bei Haleb. 1726. — im Ama—
nus, 1786. 1824. — ſ. Baluts=,
Edel-, Stachel-, Stein Zwerg⸗
E., Quercus, Sindian.
Eihgrund, f. Elah- Thal,
Eihhörnden, fhwarze, im
Libanon. II, 295. — Nafairier-
Gebirge. 830. — el Merdſch.
44
Eid“, f. Schwur.
Ehd — Er
1943
Eidehfen*, in el Merdſch. II,
1311. 1313. — 9Daleb. 1732.
— Arfus. 1846.
Eijät, . ELE.
- (Abil?), Ort am Barada.
109.
Site (Eily ?), f. En Neby E.
Eimeratefy, Dorf im Ama—
nus. II, 1824.
Ginfiedler*, f. Eremiten.
Eis, in der ſyr. Wüfte. 11, 1469.
— Haleb. 1710. — Keller in
Damasf. 1384. — f. Schnee.
Eifen*, in Afrifa. II, 1387.
1388. — f. Steirifches €.
Eifenbahn, projeetirte, von der
for. Wüfte zum Euphrat. II,
626. 1228. 1234. 1763.
— zu Zahleh.
— braunes, im Li—
banon. II, 201.
Eifenflammern an den Säu—
len Ba’albefs. II, 248.
Eiſenocher, im Libanon. II, 582.
Eifenoryd*, am Ain en Na—
häs. II, 282.
Eifenfteine”, weißbraune und
roftrothe, im Libanon. II, 88,
191. 202. 563. 580. 662. (dunffe)
II, 209. 581. — Cafius. 1120.
1140. — f. Braun=, en
Raſen-, Spatz, Thon=E.
Gifenfteingruben, von Kefr
Hüneh ac. II, 73. 106. — Bei—
rut. 438. — im Libanon.
467 ff.
Eifenfteinhaltiger Boden,
im Dfehebel Nihän. Il, 74.
—— —— im Liba⸗
non. II, 201. 765. 766.
— (Zefus), f. Megaret Moh—
d
‚Eispogel* (Alcedo rudis), am
Nahr ed Damur ıc. II, 424.
Eiyub (Hivb), f. Neby €.
Eijubiden, f. Ajubiven.
Ejub, ägypt. Sultan (1244). 1,
296.
Ekber, f. Nahr el Afbär.
etbinpe, r. —— I, 682.
Ertift, 1. Bin ©.
Efron*, f. Mir,
*
1944
Ekthekua*, ſ. Tekoa.
E-Kulah (db. i.
Nablüs. I, 642. — f. Deir 8
EI* (EKronos), ältefter phönic.
Landesgott. II, 56. 58. 381. —
— ne Beth⸗, Jephtha⸗,
e
El, ne RN dv. 1. Tere⸗
binthe. I, 118, 223. 224.
EI Aalikat, d. di. Dichebel
‘... Mleitah. II, 972.
El Aäneh, d.i. Hülfsfteuer von
Dane, Kopffteuer. 1, 820,
et life (al Aſſy), i. e. rebel-
A 11, 165.176. — 1. Dron= :
ei lbäbiyeh (Sbaddiyeh), im
Aklim el Metn. II, 477. 710,
Elabälus Manäus, Gräber-
thurm des, zu Balmyra (102
n. Chr.). II, 1539. 1543.
EI Abd e8 Sämary, in Nab⸗
füs. I, 648. |
Elabidh, ſ. Dſchamea E.
Elaeagnus angustifol., bei
Haleb. II, 1721. 1727. — f.
Dfive.
Elaeochytris meoides Fen-
zel, im Gaftus. II, 1141,
Ei fg (St. Salvador el As), ,
Klofter von Ba’albef. II, 791.
Clagabal, f. EI Gebal.
Ei Agamwid, dv. i. Zrefflichfte,
Be Drufen, 11'722,
Elah,
— Thal (Eitjat, Eichgrund
har: in Juva. 1148,
&i Fin, ſ. Ain.
El Affa (d. i. die Aeußerſte),
Moſchee in Jeruſalem. J, 335.
340. 341. 413. 415. 508.
Ei’ ee i. Dſchebel el A.
II, 1099.
El Aleyat, Duartier von Ha—
mab. II, 1044.
Er Alya, f. An er.
Elam, Stammoater. I, 179.
Elam”, he al Des Kedor Laomer.
II,
EI ’Amt (Amkh, Oomk, Ome,
Umk Uerem, al Amak, d.
Ekth — Ela
Kaſtell), bei,
Grund, Gaſentund Ebene
von Antiochia. Il, 1099, 1133,
1606. 1610. 1612 ff. 1794.
El Amoud (Säulen), Infel vor
Tripolis. II, 606. — ſiehe
Amtid.
EI Amri, Bergfette in N.Sy⸗
rien. II, 1693. 1694.
El Anfäriy eh, Dorf in Phö—⸗
nicien. II, 363
El Arsaniven, Ort im Aklim
el Metn. 711,
El Arbät K e. rebellis), vet
Drontes bei Antiochia. IT, 1010.
et Tahtea,
zwifchen der Ghütha und en
Nebt. II, 1484,
EI Arifch*, ſ. Wadi el A.
EI Arfüb, "Ort am Dſchebel er
Kipän. I, 217. — f. Aflim
el A.
El ’Artfüb el adnä. II, 698.
EI ’Arfüub el ’ala. II, 698.
Er Afhärah, Ort in ez Zr
II, 1485.
Ei Afchrafty eh, Ort am mittl,
Barada. II, 1286. 1288.
Ei Ataibep, Drt der Merdſch. |
II, 1424
Elater argenteus syriacus
Koll., dei Sumeidiyeh. I,
1230.
Elath*, Hafen, von Rezin er⸗
obert. 1, 1339.
Ei Atkija, die beſonders From
men der Oklal. II, 721.
Ort in el Ard et
84, |
EI Atteneh, for. Dorf. I
1391.- %
EI Atwäl, arab. Autor, ie
1505.
EI Aueine, Ort im Belad
Ba'albek. II, 222.
EI Ayune, Dorf im Dichebel
Affär. II, 814.
El ————— (Aziriyeh, d
Grab des Lazarus; früh, B
thanien), Dorf bei Jeruſalem.
I, 320, 321. 322. 509, 510, 55
El 8* (arab.), d. i. Lazarus.
5
Ela — Elb
El Azizi Azyzv) Werk eines
ägypt. Fatimiden, Mohallebita
(975—996), üb. Ba'albek. 11,
238. — Apamea 2c. 1083. 1185.
— Tadmor. 1506.
EI Azüunijjah, Ort im Aklim
el Arkuͤb od. el Dſchurd. II,
705. 709.:
EI Bäb, Duelle und Dorf am
Nahr edh Dhahab. IL, 1626.
1694. 1695.
- EI Bair (irrig el Beyer), Di-
ftriet im Nafairier-Gebirge. II,
982. 984, 1106.
ee Snfel bei Tripolis.
Il, 619
Ei Bära (Kefr el B., Kafı el
Berha, d. i. Baͤra ber Ungläu=
bigen; Barra, Borra), am
Dfchebel ef Arba’ın. II, 1054,
1057. 1058. 1063. 1064. 1063.
EI Barbärä (Burbärah), Drt
in Dfehebeil. IT, 584. 748.
Barid, Ort in Esprelom.
, 694.
er Bärüf (Bairuf, Berook),
Ort im Aklim el Arfüb, U, 85.
88. 110. 120. 705,
Er nr a, Dorf im Kesrawan.
Ei Balfa (irrig Bafa), Dorf
am Nahr Herväwil. I, 780.
806. 807,
EI Bathöf, f. EI Buttauf.
Ei ——— ſ. Birket el Ham—
er Batthauft, ſ. EL Buttauf.
El Baufhberiyeh, Drt in e8
Sahll. II, 707.
El Bawär, ſ. EI Büwär.
ELBeddäny, Moschee bei Tri—
polis, II, 921.
El Beglie, Diftriet von Ha—
Jeb II, 1768.
EI Beta’ a*, f. Beln’a, Bu-
feia
€ ——— ſ. Nahr el Ber-
duͤny.
El Beihäreh (St. Elifäus
Beſchäri), Klofter von Damas—
eus. 11, 791.
EI Beyäad, Dorf in Belad Be—
fhärah. II, 791.
1945
El Beyer, f. EI Bair.
"EL Bir, |. Befä’a. II, 715.
EL Bi’neh (Ba’neh), Drt in
Galiläa. I, 773. 779. — ſ. El
Buaineh.
EI Binneih, Ort im Aklim es
Sahhär. II, 706.
EI Bireh Geeroth, Biroth,
Stadt Benjamins), in Judäa.
I, 103. 105. 323. 324. 532.
535 ff. — Dift. 557. 631.
EI Bireh (Birt), Ort im Be—
fa’a. II, 219. 308.
EI Bireh, Ort im Aklim el
Dſchurd. II, 709.
EL Biri (Birieh, Beri), Ort im
Aklim el Arfüb. IL, 705. 817.
EI Birſeh, Pag zum Nahr el
Aumaleh. I, 10
E Bohaireh, — Antiochia⸗
El Bohhairié, See von Apa—
mea. II, 1085.
El Buaineh (d. i. Klein-Bi'—
neh), Y Galiläa. IL, 765. —
ſ. EL Bi'neh.
El — A (Bujak), Diftriet
des Nafairier - Gebirges. II,
982, 984. 1114.
EI Budſcherie, Triangelland
der Beirut-Ebene. II, 675.
EI Bukaiah (Befajah), Städt»
chen. I, 798.
EL Bukela (Bukaͤ'a), Ebene
zwifchen dem Dfehebel Affär
und Nafairier = Gebirge. II,
833. (Lavaboden) 839. 840.
843. 914. — vgl. Dſchunia.
EI Bukeya, Dlivenpflanzungen
am Dſchebel Kella. II, 39383.
El Bukleh, Ort im Atlim el
Metn. II, 711.
EL Bim, Ort im Aklim el
Kharnıb od. Sahhär. II, 701.
706.
Ef Burak (Burah), Zufluß zum
Antiochia-⸗See. II, 1576. 1647.
1661,
EI Buraf*, Br Salomonifchen
Teiche. I, 273 ff.
Ei Buränigeh,, ai des Aklım
et Tuffah. II,
Ei ee, ” El Barbärä
1946
Ei Burdöny, ſ. Nahr el Ber-
duͤny.
El Burdſch (Burj), Feſtungs—
ruine in SJuda. I, 153. 155.
158. 992.
El Burdſch, in Saron. I, 589.
EI Burdſch, am Drontes. II,
1001.
EI Burghütiyeh, Drt dee
Alklim el Kharnüb. I, 701.
EI Buthbarmath, Ruine im
Belaͤd el Rôha. II, 714.
EI Buttauf* (Bathauf, Ba—
thof), Ebene in Galiläa. 1,
T42..199.
EI Bümar (Bawär), Ort in el
Setüh. II, 550. 747.
Elcanamy, Thurm bei Bufeit.
11, 1110.
EL Chaas, zu Haleb. II, 1729.
Er Chankeh, Wohnung des
Patriarhen in Serufalem. 1,
458.
EI Cherbé (jeßt es Serbeh),
Diftriet von Saida. II, 392.
EI Chodr, Chuddr“, fiehe
Georg ıc.
El Ehureibe*, ſ. EL Khureibe.
EI Deib, gried. Familie in
Kalaat Hösn. II, 836.
El Deir (Deir el Rai), in
Samaria. I, 658,
EI Delhemiyeh ———
Ort bei Ba’albef. II, 219.
302.
EI Dhyannye, ſ. Ed Diuni-
yeh.
El Dhuneibeh (Deneibe), Dru-
zendorf im Anti-Libanon. I,
308.
EI Difwäaneh (Detmwäneh),
Dorf im Aklim el Metn od.
es Sahil. II, 707. 712.
EI Dinnijjeh!xcel Dannye),
Diftriet. II, 753.
EI Diebel, f. EI Dſchebel.
EI Diibb, d. i. Brunnen, Rö—
— bei Ba’ albef. 11, 199.
— vgl. Dſcheba.
— Naſairier—
Ei — (Dſchala⸗
lijjeh), ſ. El Jahiliyeh.
Elb — Ele
El Dſchaniyeh Danish), Dorf
in Zudäa. I, 560,
El Dfhauda, v. * Wohlbe⸗
hagen, Garten bei Damask.
IL. 1350,
Eidfq ebel (Djebel, Dſchebel),
Gebirgsland des Libanon. 1,
25. 773. 786.1, a
EI Dfelämeh, Moſchee am
mittl. Orontes. II, 1089. —
vgl. Jelameh.
EI Dihezyre, Dr im Bekaͤ'a.
II, 219.
El ſqezzin, £ Aklim el
Sior sic (wol El Jiſch, Gis—
cala), Dorf in Ober-Galiläa.
I, 802.
er Dis, Dorf am Adonis.
El Dihiite, Duartier von Ha—
mah. II,
El Diaiyes (Siyeh, N,
Bine, Enar Djuldiah), D
im Aflım el Kharnüb. IH, 221.
422. 701. — dgl. Khan eich
Schlyah.
EI Dſchonbelatijje, f. Benü
Dſch
El Dſchurd, ſ. Aklim el Dſch.
Eleafar*, Aarons Sohn. 1, 11.
12. 629. — Bater des Pinehas.
649.
EI Ebra (db. i. Klageort der
Suden), in Serufalem. I, 336.
350. 417.
El nn Hügel in Syrien. I,
:18
Ei Embeite®, Dorf im Anti-
Libanon, II, 308.
Elephanten* der Seleuciden,
am Orontes. 11, 1022. 1080.
1089. — auf Münzen von
Apamea, II, 1082,
Sievbantiafis, in Paläftina.
J, 338
El Eraneb (Kaninchen⸗ Safe)
bei Tripolis, IT, 616. 620 —
r
El Eftubl (el Eftabber),"
im Befä’a. II, 219. 700. |
Eleutherea, auf Ereta. I, 96.
Eleutheropolis*, ſ. Beit Ji—
brin.
Er ©harb el a’lä,
er. a
Se — Elh
——
ei Fadyls,
Beka'a. II,
Er Faidia,
f. Nahr el Ke—
— im
ſ. Ain el Fidſcheh.
Dorf in Saron. I,
&i Fakter, polit, ET N Ras
fairier. II, 822. 951.
El Feiruni, Ruinen * Na-
fairier- Gebirge. I, 935.
| El A “er im Aklim el
Ghurb. I,
ElFetup — Küftendiftriet
des Maronitenlandes. 11, 547.
550, 628. 747.
El Fidſcheh CAeh, a
Dorf am Baräda, II,
1286. — ſ. Ain el F.
Er FifehH (Fiki, Fikhi, Feky,
Ort im Beläy Ba'albek. I,
158. 173. 175. 221.
EI Ft’a, Dorf im alepp. Sy-
rien. 11, 1590.
EI Futeiry, Dorf im Dſchebel
el Arba’in. 11, 1071.
Ei Zutüp, ſ. Ei Fetäh.
‚Sariti, Ort im Libanon.
674.
e! — (Elagabal), Berggott
des Caſius. II, 1124.
EI Ghaͤb* (dv. i. Waldthal),
Ebene am mittl. Orontes. I,
1069. 1070, 1072.
EI SHäbün, Ort im Aflım es
Sahhär. 11, 706.
El Späh, f. EI Kara.
El Gharb, f. Aflım el ©p.
EI Gharb el adna, Abth. von
el Gharb. II, 698.
Metäwi-
leh⸗Sitz. II, 698. 717.
El Gharb el faufäni,
obere. II, 698.
EL Gharb et tahtäni,
untere. Il, 698.
El Ghazijjeh Öhaziyeh, Gha—
zieh, Ghazi), Ort am Nahr es
Senif. II, 72. 83. 84. 410.
Er Spies, f. Antiochia-See.
EI Ghuluf, Dorf am untern
Orontes. II, 1220,
das
dag
1947
EI Ghütha* (i. e. terra mol-
lior, aquis irrigua et arbori-
bus consita), Ebene von Da-
masf. II, 265. 280. 1311. 1331.
1345 ff.
EI Ghuwein (Ain, Anim, die
Levitenftadt?), in Zudäa. I,
196. — vol. Wadi el Ain.
EIS hurArtveh, Drt im Dfche-
bei Simän, H, 1647.
Ei Ghuzorijieh ( (la Gazevre),
Drt in efh Schüf. IT, 98.
EI Gib, f. Gibea.
EI Sinti (Ghineh), Ort in el
Tetuh. II, 747.
ElHabäbiyep, Drt des Allım
et Zuffäh. II, 700,
El Hadb, in Juda. I, 159.
EI Hadhr (Khudr), d.i. Sanct
Georg. I, 166.
Elhadir, Dorf bei Kinnegrin.
II, 1598.
EI Hafar, Ruinen der fyr.
Wiüfte. II, 1484.
El Hama, Fort im mittl. Phö—
nicien. II, 425.
EI Hamad”, die ſyr. Wüfte. IT,
1452.
Ei Hammäm, zwei
Duelen am Afrin. II,
1619. 1627. 1657.
EI Hamra, Dorf im Beläd
Beſcharrah. II, 79.
ve — Fluß bei Saida. II,
ei Päras, Ort in Phönicien.
Star f. Haramı.
EI Harb , Araberfiamm im
Befa’a. II, 193.
Ei Hardin, Ort im Belad el
Batrın. 11, 750.
EI Harth (el Hadat?), Dorf
von Tripolis. II, 606.
El Haurat, Dorf am mitt.
Orontes. ii, 1087.
ESeidfchany (Hijäneh), Dorf
und See bei Damask. 11, 1314.
1315. 1322. 1330. Re
EI Heimte*, Dorf im Anti-Li—
banon. II, 308.
EI Heläliyeh (Salfia), Ort
des Aklim et Tuffah oder el
warme
1612,
1948
Metn. II, 111. 700. 710,
El Hibbarieh, Dorf im Liba—
non. II, 133.
El Siodſchreb, Ort in N.Sy⸗—
rien. II, 897.
El Siffi (al Haſſa), Ort in Zus
däa. I, 132.
El ana Drt der fyr. Wüſte.
II, 1485.
Ei Kies alter Circus in R.
Syrien. II, 1659,
Er Haͤleh, Ebene am Sarudfch.
II, 1030,
Ei Bulteh, Ba am Wapi el
Kuͤſch. I
El user Ruinen in der
for. Wüfte. II, 1484,
Ei Summafigeh IE m
Aklim Jezzin. II, 702.
ElHufeiniyeh (Sinieh), Dorf
am obern Baräda. II, 1278.
Elias* (Elia, Elyas), Prophet.
I, 124. — auf dem Karmel.
703. 706. (Schule, Grotte daf.)
716.717;
45. — feine Gebeine in Kelb
Elias. 209, — in Baralbek.
245. — ſalbt Hafael. 261. —
in Sidon. 408. — im Libanon
verehrt. 509. — Räder fal-
en Eide, 525. — Grab zu
Dihobar. 1424. — ſ. Ant-,
Beit-, Burr-, Deir Mar⸗, Kubb-,
Marz, Mari-, Ras-E.
Elias von Damascus, chriſtl.
Agent in Hebroͤn. 1, 252.
Eliag-Berg, |. Karmel.
Elias-Collegium, Sanct, zu
Schouweyya. II, 792.
Eliag- Fett, in Ma’arra. 1,
1427,
Elias Ghuzir (Ghazir), Sankt,
Klofter von Ba’albef. II, 791.
Elias-Grotte, im Anti-Liba—
non. II, 262.
Elias- Kirche, im Libanon. II,
525:
Eliaut, f. Deir €,
Ei Ibaddijeh, El Abädi>
yeh.
Gliefer* (Eliezer), Abrahams
Boigt. II, 1312. 1333. 1334.
El Jiſch (Eldſchich, Giscala,
— in Sarphat. II,
Elh — Elk
Giſchala, Guſch Chaleb), Stadt
in Ober-Galiläa. I, 762. 770.
771. 779.-802, — dgl. Birfet
et 3.
Er Ziyeh, 1. EL Dſchiyeh.
Eliotropolis, d. i. Beit Ji—
brin——
Elija* (Elifäus), Schule De
auf dem Karmel. I, 694. 716.
717. — a: ‚einer Salbung
3c. II, 262,7132
Elifabetp, in ukta. I, 199.
Eliſäus Befyäri, f. € Des
ſchaͤreh.
Ei —— Dorf bei Jeru—
falem. J,
Elifha*, hl Beir Mar E.
Eliſſa, gründet Karthago. II,
328. 383, 384.
— äthiop. König. II,
cin as ſ. Elias.
El iliec Oſchahilijjath,
Dſchalalijjeh)y, Ort im Aflım
el Kharnüb od. Manäfif. II,
701. 704.
Eljan Ebu Scheibe, d. i. Va—
ter des weißen Bartes, chriftl.
a mohammed. Heiliger. I,
147
— Feld bei Damask.
I 350
Eljemuni, Auinenftadt im Li—
banon. II, 301.
Elion (Eljun, EL, fpät. Adonis),
Gott von Byblos. II, 60. 432.
Er Ka'a (el Kaa, Shah), Drt
im Belad Ba’albef, II, 169.
175.176, 224
ie aan phön. Gottheit. II,
eı Fadons,
1 Saftein, — im Belad el
Roôha. U,
in Judäa. 1,
Si Ras HELEN (Rahhalath), Drt
im Aflım el Ghurb. II, 708.
-ElKaplüniyeh (Ka blounipye), I
Ort im Aklim eſch Schuͤf.
704. 790.
El RR Kr, Sit im Allim ef |
Metn. IT,
El — J i. Davidebur
Elka — Elfu
363.
et Khalat band Ort in
el Kürah. 11,
El Kaman, lub des Ta—
Caftel in
myras. II, 67 74,
Ei Kaphartah,
Phönicien. T, 813. — vgl. Ca—
‚pharda.
El Kafa, Dorf am Drontes.
II, 1044,
Ei Rası, f. Aſochir.
EI Kaffis (el Kaflife), d. i. der
Priefter und die SPriefterin,
Basrelief bei Furful. IT, 199,
ElRatta’a (Berge von Batrın),
Diftriet von Tripolis. II, 628.
EI Kawiceh (Rabiceh, nicht
Kabi, Kabli), Dorf in N.Ga—
iläa. I, 806. 811.
# Kefit, Drt in Paläftina. I,
ei Rift, Dorf am ob. Baräda.
H, 1278,
EL Kehf (Kahf, Khef, Kohf,
Khof), Schloß im Naſairier—
Gebirge. II, 822. 829. 919.
938. 956. 969. 972. — vgl.
Klif.
El Keimeh, Ort am Wadi Ru-
weid. li, 835,
El Rella, Diftriet von Tripo—
lis. TI, 628.
Ei Kergü’ e, Drt im Beka'a.
II, 219.
El Kerm el Asjzuad, Ort
n —— —— — u,
ei Rfarir" (Freund Gottes),
d, 1. Hebrön. I, 214. — Cita—
delle von Serufalem. 364.
Ei Khandak (d. i. Graben),
Dorf in el Ghab. II, 1087.
EI Khan Ebneh, in "Ppitifän.
#1, 127.
El Khazanijjeh, a
el Kharnüb. II, 85.
Er Khef, ſ. El —
El Khirbiyen (el Choreibeh),
Ort im Alım efh Schüf. II,
703. — vgl, EI Khureibep.
EI Khiyärap (el Khyare), Ort
im Befa’a. II, 219.
ei Bet ‚I "Georg.
1949
EI Khunny (Kunei), Dorf am
unt. Dronteg, II, 1104, 1220.
El Khurabeh, uſuß des Nahr
el Auwaleh. II,
EI Khürbep, St im Aklim el
Dſchurd. II, 709,
Ei Khureibep (Spureibe, Ca-
jau Khureybe), Drt im Aklim
eih Schüf. II, 93. 94. 98, —
vol. EI Khirbiyeh.
Eishureibep (Khoreibe, Kribe),
- Metäwileh-Dorf im Beka'a. II,
221. 269.
El RER, Ort im es
Saͤhil. II,
El Röurelpiben, im Aklim el-
Metn. 11, 710.
EI Kpuffäniyep, f. EI Kha—
zanijjeh.
Ei Khuweiliſeh, Brunnen in
Juda. 1, 160, 193.
EI Ki’a, "Ort im Alım Dſchez—
zin. II, 702.
Ei Killu, Det; Lottaſche. I,
826, — vgl. Käl
EI Kinſcharah, er im Aflım
el Metn. II, 1.
EIKobaiät, Drt im Kesrawan.
II, 747.
Ei Kodos, d. i. heilige Stadt,
ae: 9%:
El Kohf, f. El Kehf. |
Ei Kufr, Dorf am Wadi Kan
dil. I, 1107. — vgl. Kefr.
El Kummätiyeh, Ort im el
Ghurb. II, 708.
EI Kürap (Rüra), Maroniten-
piftriet im Libanon, IH, 624.
628. 751.
ElKüra elFöfah u Tahta,
das obere und untere, II,
751.
ah Ort im Aklim el
Metn. II, 710.
Er Kufaibeh (Kuſeibeh), Ort
im Aklim el Metn. 11, 70. 711.
EI Kusr, Drt in S.Galilän.
I, 760.
EI Kuful (. e. Castellum,
Kaſſr), Ort in Judäa. I, 110,
EI Kuftul (Eofal, Kaftat), Drt,
Duelle der ſyr. Wüfte. II, 1426.
1436. 1560,
1950
EI Kutrawäneh, in Judäa.
I, 558. 559. 561. 564.
El Rätrüb (Kirhenbauten), am
Theuproſopon. II, 591.
EI Kutweh, f. Dfepifft el Ku—
weh.
El Leddiyeh, Nefivenz von
Mupeilibeh. II, 981
Ei er Sata), Ort in
es Sähil.
Eller, f. es
—53 entd. Bethel (1836).
534
Bir guphim, Scheikhfamilie. I,
— arab, Hiſtoriker. II,
171. 605. 729. 966. 1009.
El Macnunieh, Dorf im Li—
banon. Il, 118.
EI Mad, irr. Bez. für Amkah.
I, 782.
EI Ma’den, Drt im Aklım el
Metn. II, 711.
EI Makin, f. Elmacin.
Eimanas, f. Armenäz.
Ei Manawäh,
Galiläa. I, 806.
Ei Mandva, Gebäude bei Kefr
Laͤta. II, 1057.
Ei Manitat (9),
Schloß. II, 972.
&ı Maniurap, Dorf in Zudäa.
er en (Khan el M.),
am Wadi Kurah. I, 777. 787,
EI Manflrah, Drt im Beka'a.
11,219.
Ei Manfüriyen, Ort im Aklim
el Metn. II, 711.
EI Masra (Ain Mathür, Ama-
tüura?), am Nahr el Auwaleh.
IT, 101. — vgl. Mezräa.
Ei Medine, — von Ha—
mah. II, 1044.
ei 1Mepineh, d. 1. die Stadt,
j. für Allar. II, 815.
Ei ANY ‚Provinzial u
Municipalrath in Serufalem.
I, 827. — vgl. Medſchalis.
Ei 'Meidan, Vorſtadt von Da—
mask. II, 1422,
Ei Metattya , Selfengruppe
bei Tripolis. II, 620.
Ssmaelier-
Elku — Elm
Ruinen in. NR.
EI Mefr —— Ort MN.
Galiläa. I, 806.
El Melat, gr El Mutkh.
Et Melet- Araber (el Mitt),
in der Caſiotis. II, 889. 891.
EI Mellaha (Met, d. i. Salz),
Baſſin in Phönicien. II, 510.
EI Mellaha, Dorf im Drufen-
Gebirge. II, 675.
Elmenas, f. Armena;.
Et Merfhediah, Gegend bei
Damasf. II, 1350.
Ei rare; Drt im Aflim el
Metn. 1, 711.
Elminten, Ort am Ras el
abiadh. I, 808.
EI Mifhräfiyeh, Dorf am
unt. Oronteg. II, 1220. 1221.
EI Mohafizin, di. Auffeher.
1,2728:
Ct Mokhtar, ſ. Mukhtaͤra.
EI Möraf, in Juda. I, 161.
EI Moſchtarek, geogr. Leri-
con von Jaͤcut. II, 1043. |
EI Mu’allafap (Muallatah),
Drt im Befa’a. II, 152. 193.
195. 202. 203. 218.
EL Mu’allafah, Ort im Aklım
el Kharnüb. II, 427. 701.
El Muallakath, Drtim Aklim
es Sahhar. Il, 706.
EI Muallekah, verengtes Thal
— * a Nahr ez Zaheräny.
sr — f. El Mukh—
taͤra.
El Mu’ — Ort im Aklim
el Metn. II,
Ei — ur am Aujeh.
TI, 588; Mi;
El "Mugbaiyirigeh (Mugais
ah), Drt des Aflım el hart
nüb. 701.
Ei Moicher in
Serufalem. 1, 341. 349 I8,
Ei Mughärik, Ort im Aklim
el Metn. II, 710.
Er Mughitbeh (al Mogitheh,
Moguyte, Mughiffeh), Libanon—⸗
Dar II, 90. 148, 149. 152,
Mugsr Diperzin, Re
Schekif Tairün, 22
Elm — Ey
Ei .. d. 1. Führer, Mef-
fias. 1, 643,
Ei Muheiditeh (Muhaiditheh,
Muhaitti), Ort im Aklim el
Mein. II, 138. 218, 712.
EI Mupibije, for. Ort. II,
1423.
EI Mujeidil,
Iom. 1, 700.
Ei Mukhaͤrimeh, Dit in
3ör. 1, 1485.
ei Mufptärah (Muchtära,
Muhtärah, Casale Moktara),
Dorf und Refivenz des Scheith
Beſchir im Aklim eſch Schüf.
I, 94. 95. 98. 101. 110. 116.
672. 703. — vgl. Nahr el M.
EI Muffeifa, Zempel- Caftell
am Nahr el Beirut. II, 469 ff.
512.
EI Mutein, f. Mein.
El Mutenezzipin, d.t. bie
Reinbefliffienen der Drufen. II,
722.
ci Mutkh (Madgh, el le
Merdſch el Ahmarz el Melak),
Sumpffee der Kumweif- Mün-
Drt in Esdre—
bung. II, 1068. 1599. 1687.
1689, 1692 ff.
El Muwahhidin, d. i. Ein—
heitsbekenner, fromme Druſen.
El Naim*, Araber im Beka'a.
II, 193.
El Namüreh (. i. Quitten-
blume), Dügelgarten bei Da—
masf. II, 1350.
EI Nafir, Mameluden- Sultan
(ft. 1340). U, 972.
EI Nazlih, Dorf im Sahil
Athlith. 1, 714.
El Ome, . EI Amk.
Elon Mambre, f. Allon M.
Er Aucher, üb. die Flora des
Lafius. I, 1128. — Aintab.
1684. — See von Dſchibul.
1698.
EI Ozair, ſ. Wodir.
EI Dala, Kloſter zu Roume.
1, 792,
El Dargafe, Klofter zu Riich-
meyya. II, 792.
El — (Mönd), Inſel vor
Elternliebe,
1951
Tripolis. II, 606.
El Ramliyyah (er Rumliyep),
Ort im Aklim el Dfehurd. II,
710.
El Rumailath, Ort im Aflım
el Kharnub. II, 702.
El Samwämir, Ort im Sapil
Athlith. IT, 714.
Ei Scherafe, Berg bei Ha—
mah. N, 1045.
EIS ejird (Mb, Apfelgarten der
Ghuͤtha. II, 1350.
EI Sofra, laftererhöfung im
Kalaat el Hösn. II, 835.
EI Tabnat, Fort des Amanus.
11, 1814.
EI Teltül,
1001.
EI Tennure (Xin et Tennür),
Duelle des Mukdiyeh. II, 1000.
in Damast. II,
1410.
Elthei*, f. Tefoa.
Elthekon, f. Tekoa.
El Tuchut, Schloß auf dem
Raftoun. 11, 1305.
Elul, d. i. duchul. I, 264.
Elulaeus, König von Tyrus.
II, 328.
Ei UmE, f. El Amf.
Elufa*, S. Dalaffa.
El Mans, Ort des Aklim et
Tuffab. II, 219. 700.
El Waar, das Land zwilchen
Naiyim und Hamah. Il, 1002.
El Wadi Muhlenfirabe), in
Jeruſalem. I, 381. 402. 408.
af. Bab el W.
am Drontes. II,
El Waſchannijje, Ort im Li—
banon. II, 85.
Ei Weizeh, Ort im Aflım
Sezzin od. es Säpil. II, 702.
707. — vgl. Ain Wozeih.
EI Welejeh (St. Philippus⸗
Brunnen der Lateiner), in Je—
rufalem. I, 272. 515.
El Wishal, Schlucht in der
for. Wüfte. IT, 1440.
El Wurhantheh, Ort im Aklim
el Arkuͤb. II, 705.
Ei Wußza'alh, Moſchee. II,
707.
EI Ya'fkôbiyeh', armeniſches
1952
Dorf am unt. Orontes. IT,
1104
Elyäs, ſ. Elias.
Elymus crinitus L., bei Ha—
leb. 11, 1717. 1719.
Elzem, ſ. Sfouff de Milde:
nes ꝛc.
El zib, f. Achſib.
Elzibia, f. Ain e.
Emad, f. Hama.
Emad-eddin, Piftorifer. II,
1356.
Emath Epiphania, d. i. Ha—
mah. II, 1032. -
Embarkeh, ſ. Ain el €.
Embay, ſ. Naba’ el €.
Embeite, [. IE,
Emberiza, f.;Ammer.
Embery, ſ. An €.
Embriaco, en Obriſt in
Byblus. II,
Em el A Ei "am Orontes. II,
1001.
Emefa*, ſ. Höms.
Emex spinosa, bei — — |;
219.
Emgphir, f. Imghir.
Emin el Fetwa, Stellvertreter
des Mufti. II, 1412,
Emir* (Amir), ib i. Fürft, Prinz.
II, 714. 921. — f. Drujen-E.,
Mezra’ at el €.
Emir von Ba'albek. Il, 214.
Emir Amin, Kaimakan der
Druſen. II, 714.
Emirat, im Libanon. IL, 713 ff.
Emir Befſchir* (E. Befir), der
von der Pforte inftallirte Dru-
fenfürft. II, 83. 95. (Südgrenze
bes Gebietes) 121. 188. 214.
— Refidenz in Deir el Kamar,
672. — im 3. 1812 Gebieter
Des ganzen "bien. 688 ff.
699. 714. — ft. 1708. II, 735.
— reg. 1789--1841. 737. —
Berehrer der Hefter Stanhope,
II, 102. — läßt den Libanon
durch Brocchi auf Metalle und
Steinfohlen unterfuchen. 116.
— ogl. Scheikh Beſchir.
Emir el Hadſch*, Repräſen—
tant des Sultans. II, 1394.
Emisenus lacus, ſiehe Ke⸗
Ely — Enn
des⸗See. |
Emiffa, f. Höms,
mma, ſ. Imm.
Emmaus, Dorf bei Jeruſalem.
— 512. 545. — vgl. Am-
Emidant, Ort am Bibanon.
II, 578. — vgl. Ain Schit.
Enab, f. Kuriyet el €,
En Ahif unit), Drt im eſch
Schuͤf. II,
Enatim*, Set ſen-Geſchlecht. I,
152. 179, 187. (in, Hebrön)
212.213. :2612 962,
Enan* (Chatjar E.),
a 1,.%
paläft.
— dgl, Kefr
Enar, f. Derb e. Sfatieh.
— Dijautdiah, ſ. El Dſchi⸗
ye
Encriniten, zu Jeruſalem. J,
480.
En Etham, d.i. Duelle Etham.
I, 279.
En feh (Anfı, Amfy, d. i. Naſen—
ſpitze; Burdſch E.), Landzunge,
Dorf in el Kuͤra. II, 591. 598.
751,
Engannim* (An Gannim,
d. i. Duelle des Gartens;
Dfehenin, Genin, Ginäa), Ort
in Sfafshar. I, 625. 626. 681.
692. — f. Dſchennin.
Engel, geflügelter, in Husn
Suleiman. I, 962%, — vol
Genien.
Engländer*, Kaufleute in ver W
Levante. II, 502. — Syrien.
1397. — Haleb (Factorei). m
1744. 1747. 1753. (ohne 7 9—
regelten Gottesdienſt) 1764, Ei
(Waaren) 1776.
England, Purpurmuſchel ei
u, 378,
Englifche Kirche in Serufalem,
I, 502. — Miffion. 503.
Engraulis, f. Anchovis.
En Hazor An el Hazuri), EI
Stadt Naphthali’s. I, 683. ° EN
Eniah, f. Deir Seid €. 4
Enneb, t. Errit el E. A
EnReba' (St. Anton en Neba’),
Klofter von Beirut. II, 790.
Enn — Erd
En Neby Eila (Eiy?), Ort
im Belaͤd Ba’albef. II, 220.
En Neby Reſchady (Nebi Er-
uam), Ort im Beläd Ba'al—
bef. 220,
En —X Za’ıur an Zaur),
Ort im Befa’a. I.
Ennehaman, f. Deir 5
Ennefara, f. Kherbet e.
Enniah, f. Deir Seid €,
En Niyaph, Klofter zu Gha—
jir. II, 792.
En Nüriyep, Ort im Belad el
Batruͤn od. Rürah. II, 750. —
vgl. Maria N
En Nuriy er Aloſter von Cy—⸗
prus. II, 790.
En Nufära (Sing. Nusräny),
d. — Nazarener, Chriſten. J,
Su Semes* (An ©., Ain
Schemſch, d. i. Sonnenquelle;
Apoftelbrunnen ?), in Zudäa. TI,
446. — vgl. Beth ©.
Enten*, am Apamea - See. IT,
1084. — Damascus-See. 1313.
— elMelaf. 1693. — Aleran-
drette. 1840,
Entomostomata. II, 375.
Enydra (Strabo), Duelle in
Be PHönieten. 1030.55, 855,
En: (i. e. oculus Dei, Sa—
turn, Kronos), auf phönicifchen
Münzen, II, 13. — König von
Byblus. 62.
ee, Duelle zu Palmyra. I,
phön. Colonie. IT,
57.
pheu*, im Libanon.
— Geleucia. 1268.
'phraim*, Stamm. I, 12. 13.
18. 178, (in Affyrien) 620.
625. — angebl. Nahfommen
in Samaria. 651. — Gräber
zu Nabluͤs. 657.
Phraim, Land. I, 523. 524.
(Grenze) 553. 659.
phraim (Dfcebel E.), Ge—
‚dirge. I, 15. 21. 25. 28. 104,
111. 112, 262. 538. 563. 594,
Ritter Erdfunde XVIL
Il, 684,
Epiphanes,
1953
Ephraim, Comes Orientis, in
Antiochien. II, 1171.
—— Thor, zu Serufa=
lem. I, 384.
— d. i. Bethlehem. J,
113.271. 284. 531,
Ephrem Sika. Ephron), ob
Ophra? I, 531.
Ephron“, Gebirge. I, 109.
— Hethiter in Hebrön. I,
Syhthafiten, von Türfen ver—
trieben. II, 194.
Sanet, über die
Samariter. I, 624.
Epiphania (Epippaneia), Stadt
am Drontes, d. i. Hamah. 11,
1032.
Epiphbania, in Eilicien. II,
1032.
Epiphania (Deneandus), im
Amanus. II, 1836. 1838.
Epiphania, Quartier von An—
tiochia. II, 1166.
Epiphanius*, Bischof, über
Eleutheropolis. I, 143. — Na=
zareth. 745.
Erana, apitale im Amanus.
Eraneb (Kaninchen), ſ. El E.,
Erneb.
Eratoſthenes“, üb. die Caſio—
tis. I, 170.
Erbfhaftsverhältniffe* der
Drufen. II, 719.
Erbfen*, im Wadi Urtäs. I,
283. — Serufalem. 483. —
Espdrelom. 695. — Beirut. IT,
480. — Libanon. 685. — f
Kicher-E.
Erpbeben*, im Dſchebel Druz.
II, 119. — Hösn Niha. 198.
— Tripolis. 599. 600, 607. —
Hösn el Afrad. 836. — felten
in Damasf. 1315. — Kalafa.
1654. — Antiochia (148 vor
Chr.). II, 1155. (37, 115, 341,
157, 458, 526, 528, 587, 588
n. Er.) 1450.° 1157. :1164,
1174. (1170) 1183. (1737)
1188, (1822) 1206. — Haleb.
(1139, 1170) 1711. 1735. (27.
Aug. 1616) 1744. (1822. 30)
Hhhhhh
1954
1752. 1756. — (20. Mai 529
n. Chr.) Beirut ꝛc. II, 437.
4550) Syrien. II, 37. volrys.
586. — (672) Gaza, Asfalon
ıc. 1, 64. 70. — (963) Azäz.
11, 1668. — (1042) Palmyra.
1504. 1525. — (1157) Ba’al-
bef. II, 225. Hamah. 1034,
Apamea. 1085. — (1170)
Ba'albek. II, 225, Laodicea.
924. — (20, Mai 1202) Akko.
1, 731. — (1287) Laodicea. II,
925. — (1759) Ba’albek, 11,
249. — (1796) Laodicea. 929. —
(1. Jan. 1837) Hebrön, Beth-
Iehem. I, 210, 287. Nablüg,
647. Nazareth, Safed ıc. 743.
749. Safa. 783. Kana. 792.
Syrien, Phönicien, Tyrus ıc.
11, 334. 335. 336, 365. Sidon,
Beirut. 406. 448. 449. — vgl.
Bulfan.
Erpbebenfpalten*, in N.Sy—
rien. Il, 1616.
Ervbeerbaumt*, f. Arbutus.
Erdbeeren, bei Haleb. II,
1723.
Erde*, rothe, bei eſch Schoghr.
II, 1101. — röthliche, zwifchen
Aleppo und Euphrat. 1589. —
— ſeifige, um Haleb.
1656. 1708. — f Sand-E.
En zueen in der ſyriſchen
Wüſte. II, 1448.
Erek, Ort 3 for. Wüfte,
1485. — vgl. Arfa.
Eremiten* ° (Eremitagen, Ein-
fiedler), in Ed Deir. I, 43. —
Bethlehem. 292. — Paläftina.
500. — Karmel. 716. — Anti-
Libanon. II, 260. — Nahr Ka-
I,
diſcha. 666. — ber frommen
Drufen. 721. — in Antiochia.
1162.
Erez (Arz, Warzi, al Arz), ob
Pinus larix, laricia, Lärche ?
II, 645. — vgl, Are.
Grpebat, 1 Berfaba.
Erica*, f. Heide, Sumpfheibe.
Erigeron viscosum, im
Libanon. II, 421,
Erjit, f. Urghi.
Erle (Alnus obovata Willd.),
Erd — Em
bei Saleb. II, 1724. 1726.
Erneb, d. i Hafe. 1,485. —
f. Eraneb.
Erneba (Arneba), Dorf im
Dfchebel el Arba’ın. 11, 1069.
1070.
Ernte*, in Ppiliftäa, I, 39. 67,
— Hebrön. 220, — wei⸗ und
dreifache, im Wadi Urtäs. 283.
— in Serufalem. 480, — Se:
bafte. 1, 663, — Mifhmuüfchy.
HI, 114, Ertrag bei Haleb.
1746.
Erophila verna Dc., bei Ha—
eb. 11, 173.
Er Ra’abi, Dorf von Tripolis,
II, 606.
Er Rahabeh* —— —
in ez Zor. Il, 1485,
vgl. Ruhaibe.
Er Rauſchuh, Ort in r Saͤ⸗
hil
Er Nejtm, Drt im Aflım el
Ghurb. II, 708, - |
Er Reſtun (Reftan, Roftan,
Noftana, Arethufa), Ort am
Drontes. Il, 976. 1006. 1028 ff.
— Dift. 1040. 1063.
Errit el — Bit Karyel
el Enab. 1,
—— —
uw A __
wit, Nebua, Rabueh, Rabaeh)
Lelghoͤhe umd Engpaß am u
räda. II, 1296. 1298. (di
Schaum) 1300, 1305.
Er Rubmit, j. Robbueh.
Er Rufid (Nefit, Rufia), Or
im Beka'a. II, 218. 308,
— —
ze no ——
8
Er Rumädy, Ort im "Heil M
DBa’albef. II, 221. — am
Nas NR. Bi
Erfhaedi, f. En Neby Mi
} H
Ertäh, PR im Dfchebel Mai:
1440 In,
Erte HR . Doretefe. gi
Ertuh, Ort in Saron. 1, 59
Erucaria_grandiflora. Bois S
bei Haleb. II, 1718. x
Erüsz, E Ain E.
Erwalla, Stamm der Anaſeh
II, 1481. 1482.
Ery — Esra
Erysimum crassipes, im Ca—
fius. II, 1142.
Erythräer (NRothfarbige), als
'Semiten. I, 183,
Erythräifhes Meer’, Sieb
der Ur- Araber, Amalefiter ıc.
. I, 179.
Eryx, f. Schlange.
Erz, d. i. Eever. Il, 645.
Erzähler, ſ. Mähren.
ao von Tyrus. II,
1413.
Erzel, f. ’Arfäl.
Erzftatue (Reiterftatue), in
Höms. II, 1009. 1010.
Esbele*, Esbelen, d.i. Byb—
lus. II, 60. 575.
Escandalion, d. i, Aleran-
breite. I, 815.
Eſchcol, f. Escol.
Eſche“ (Fraxinus excelsior),
im Caſius. II, 1141. (Fr. len-
tiscifol. Desf.), bei Haleb.
1715. 1726.
Einhim (Schehim),
- Libanon. II, 107.
Eſchraͤf, f. Nakib el A.
Eihrefije*, Dorf am Anti-Li—
banon. II, 1422.
Eſch-Schaghür, Diftriet in
Dorf im
Unter - Öaliläa. I, 763. 772.
786,
Eſch Skhafifie, Dorf von
Tripolis. II, 606.
Eid Scham, Bez. für Syrien
_ und Damasf. II, 1273. 1358.
Eſch Schaͤmikhah, Ort im
Aklim Jezzin. IF, 702.
Eſch Schat-ha, Nafairier-Ea-
ſtell. II, 953.
Sb Shamälif, Dr de
Aklim et Zuffah. II, 700,
Eſch Sıhihy, Dorf am Oron—
tes. II, 1044.
ih Shüf, Provinz im Liba-
non. II, 44. 97. — Fachreddins
Zufludtsort. 105. — das ei—
gentliche Land der Dffäl. 698,
— im engeren Sinne, Drufen-
diftriet im Libanon. 672. —
‚dal. Schüf.
Ih Shüf el Haity, Theil
| des Aklim efhSchüf. II, 689. 703,
1955
Eſch Schaͤf es ſuweidſchaͤny,
— von eſch Schüf. II,
69
Eſch Schumeifeh, Ort im
Aklim el Metn. II, 711.
Eſch Schumeifät, Ort im
Aklim el Ghurb. II, 708.
714.
Eſchtebgho, Dorf im Nafai-
rier-Gebirge. II, 912. 913.
Escol, Abrahams Freund. I,
154. 222. »
Escol“ Eſchcol, Traubenthal),
bei Hebroͤn. I, 28. 68, 153,
222. 627.
Esdier, f. Ed Deir.
Esdrelom“ (Esdraelom, Jez—
reel, Jisreel, Jesrael, Merdſch
el Amer, M. Beni A.), Ebene
in S.Galiläa. I, 28. 30. 586.
396. 626. 680. 684, 689 ff, 738,
797.
Es dud, d. i. Asdod. I, 66. 68,
Efean, Stadt in Zuda. I, 261.
Efed, Beduinen in Sprien. II,
1700.
Efel*, zum Getreideaustreten
benust. I, 124. — vorz. in
Paläftina. 485. — fie unbela=
den zu laſſen, wird für ſchäd—
lich gehalten. II, 295. — zahl—
reich im Libanon. 516. 687. —
ZTransportthier in Syrien. 1393.
— in Daleb. 1730. — vgl.
Mauleſel.
Eſel, wilde (Onager, Hemar
el ouaheh, Hhamar wuazachſch;
Antelopenart?), in der fyr.
Wüſte. II, 1393, 1456. 1703,
1731.
Cfelsfinnbade, von Nafai-
riern geopfert. Il, 976.
Efer*, f. Hadad E.
Eski Aleppo, f. Kinnesrin.
Eski Haleb, f. Kinnegrin.
Eski Ras Bajas (Bayas), am
Amanus. II, 1806. 1830.
Esmerieh, f. Es Simirijjep.
Esmun (Smin, Smun), yhön.
Gottheit. Il, 56. 426.
Esneid, f. Deir E, Effeneid.
Esra*, Prophet, erbaut pen
Zempel. I, 620.
Shhhhh2
1956
Esra, Rabbi in Damasf. IT,
1417.
Esri, f. Seriana.
Effafire, f. Hauſch Tell Safı-
yeh.
Es Sahara (Sahra, Sahel),
Wüftenftrid an der Oftfeite
des Anti-Libanon. II, 1274.
1317,
‚Es Säpil (Sahil Beirüt, Sa—
bel B., d. i. Ebene Beirüt),
Diftrict im Beläd eſch Schüf.
II, 430. 706.
E38 Sauda, Ort im Nafairier-
Gebirge. I, 920.
Effawijet, 1. Nahr e8 Sawi—⸗
jet.
€ Sefila, Drt im Aflım el
Metn. II, 712.
Effeitun*, f. Bab Seitun.
Es Sejfid, d. i. der Herr,
or für Abdallah et Tenuͤcht.
Gftembiis, ſ.Bab e.
Eſſeneid, ſ. Hauſch Suweid,
Esneid.
Effener-Thor, in Serufalem.
353,
Sfiensen, in Damask. Il,
68 Brecht EI Cherbe.
Effig aus — in Zebedaͤny.
II, 1276.
Es Simefäniyeh (Simkani—
yeh, Simekanijjeh, Sem Kanieh,
Semkanijjah), Ort im Aflım
eſch Schf. II, 116. 703.
Es Simirijjeh (Simirieh, Se—
merieh, Semmars, Esmerieh;
Smirie? Sommellaria templi),
nördl. von Akre. I, 797. 806.
810. 811.
E38 ul Thurm bei Doms.
U, 1013.
Effueire, ſ. Ain es Suwei—
rah.
Es Su'eiyideh (Mfeied), Ort
im Belaͤd Befä’a. II, 220.
Es Suüfreh (Sufra), Dorf
nördl. von Beirut. II, 551.
Es Sufrah, Drt im Dichebel
el Arba’in. I, 1067. — vgl.
Yin ©.
Esra — Ett
Es Säk (Zouq), in Syrien,
Seide daſ. II, 476. — Kloſter.
792. — am Baräda. 1278.
Es Sukhneh, Drt der ſyriſchen
MWüfte. II, 1485.
Es Suffariyeh (Zucharia,
Sakarieh, Serie), d. 1. das
Zuderige, Ort in Judäa. I,
130. 132. 134. 154. 155.
Es Suleimiyeh, Drt im Be—
fa’a. IT, 219. |
Es Suweirah (Suire), Dru—
ſendorf im Anti-Libanon. II,
219. 220. 308.
Es Szalt*, in Gilead, evange—
liſche Schule. J, 503.
Eſtabbel, ſ. El Eſtubl.
Eſthemoa'“, ſ. Semua.
Eſthhan (. i. Vorſtadt), bei
Saida. II, 409.
Eſthori B. Mofe ha-Parchi“,
ſeic Geograph (1322). J,
— ſ. et €.
Eswer, f. Afuad, Nahr e8 E.
Es Zeitun, f. Ain 3.
Etam, f. Eiham.
Etbi eI Lem’ah, Familie. I,
96
696.
Etham* (Etam, Aitam), Lager—
plaß der Seraeliten. I, 186.
273. (QDuellen) 278 9
(Waſſerl.) 418. — f. En ©.
Ethan, Prophet. I, 693. |
er Baal, König von Sidon.
‚Erin, Ort i im Aklim eſch Schoͤf.
1, 703.
Ettaiber, f. Taibe ꝛc.
Et Taireh, Drt in. Galitän,
- 1, 805. |
Et Ta’ zanıyeh (Ta’ saniypafil |
ee im Atlım el Oſchurd. I,
Sttein, f. Ain et Ziny.
Et Torah bi el Kutab, d. i—
die Torah iſt das Bug ded
Geſetzes. II, 650.
Et Tubfiheh, Ort im Allım el |
Mein. I, 712.
Gt Zuffäh (el Teffahh), Pro⸗
vinz im Libanon. II, 82. — .
Aklim et T.
Et — Ezz
+ Tulaiyeb, Dorf im Dſche—
bei Rajairi. II, 825.
paris, Dorf in Philiftäa. 1,
ns: Stoifer aus Asfalon,
183.
ud oria, Gemahlin des Arca-
dius. I, 63. — ihre Kranfen=
häuſer in Jerufalem. 359.
nie, ſ. Scheikh Köi.
ukratides, griechiſch-baktri—
ſcher König. IL 487.
uläus, beftes Trinfwaffer. II,
1319.
unomia Montbreti Jaub. et
Spech,, im Caſius. II, 1142.
uphorbia* biglandulosa
Desf., helioscopia L., Sco-
witzii F. et M., bei Haleb.
ll, 1715. 1720. 1722.
uphotidformation j
im Dſchebel Okrah. II, 41. —
Cafius. 1135. — Dſchebel
Mufa. 1803.
uphrates, Stoifer. II, 1033.
uphration, Biſchof von Ba:
nias. Il, 888.
uprolopon, i. Theuprofopon.
Europ, |. Urd beb.
Europäer”, in Beirut. Il, 445.
448. 449. — Tripolis. 614. —
Damast. 1399. — Conjuln in
Haleb. 1747.
kuropäiſche Waaren, Steuer
in Paläſtina. I, 822. — in
Syrien. II, 1397. — Haleb.
1776.
urychorus, Vorſtadt von Ty—
rus. II, 327. 332. 333. — auf
Aradus. 333.
ufebius*, Biſchof von Cäfa-
ge (R (ft. c. 340). I, 225. 602.
Bfebiue u. Hieronymus”,
Eleutheropolis. 142. — Hebrön.
213..224. 291 ff. — Jeruſalem.
303. 433. 436. — Chrifti Grab.
425. — Ai ıc. 527. 541. —
1957
Ailon. 1,544. — Dor. 609. 610,
— Rablüs. 655. — Affe. 728.
— Nazareth. 745. — SKana.
I, 754. — Aradus. II, 50, —
Venus Aphacitis. 302.
Euftahium, in Bethlehem. II,
293.
Euthymius”, Heiliger (c-f500).
I, 510.
Eutochius, Ascalonita. J, 83.
Eva, ihre angebi. Höhle bei Hes
brön. I, 213. — f. Adam.
Evangeiifcher Begräbniß—
plaßz, in Jeruſalem. I, 354.
Soangelifhes Bistgum, i in
Jeruſalem I, 490. 502
Ewald*, üb. Gath. T, 138.
Ewald, „Rüfionar. I, 505,
Eyn, J
3146 (Sie), f. Bir-, Deir-,
Neby E
Eyubiden, f. Azubiden.
— Dorf in Galiläa. 1,
Ez is iel*, — paläſtiniſche
Grenzen.
Ez Fehr ftatt ez
Zib
Ez —— Dorf am Dſchebel Ku—
II, 1104.
Ez Zzariah, Abtheilung von el
Dſchubbah II, 752.
Ez Zarhrigef (Za'rurijjeh),
im Aklim el Kharnüb. II,
701
Ez Zawartb, Ort am Dſchebel
Affär. II, 812.
Ez 34wieh (Zawye), a
von Tripolis. Ir, 624. u
von Abu Alt. 753,
Ez Zekweh, Ort kim Bekäa'a.
II, 219.
Ez Zenbaurié, Dorf von Tri—
olie. IT, 606.
Ez 3ib, . Achſib.
ni} En Ort in es Sähil. II,
— Euphratthal bei ed
— II, 1485.
1958
Saareja, f. Fareiya.
Sabri*, Set, üb. Öaza (1483).
I, 53. 55. — Judäa. 132. —
Hebrön— Gaza. 151. — Sum-
meil. 165. — Hebroͤn. 213.
226. 248. — Etham. 279. —
Siloah ıc I, 448. 450. 542.
Sabrifate*, in Öaza. I, 51. —
Hebrön., 253. — f. Glasf.
Fachhar, f. Maafir el 3.
Fachreddin (Facardin, Fakhr—
eddin, Fakkardin), d. i. Glau—
bensruhm. 11, 104, — Maa—
noghli, Groß-Emir der Dru—
fen (1595—1634), reſt. Akko.
I, 733. 746. — ſeine Höhle ıc.
IL, 100. 104 ff. — überbrüdt
den Nahr el Aumwäleh. 121. —
Schloß bei Kab Elias. 209. —
Nefidenz in Saida. 395. —
Bauten, Anpflanzungen zu Bei-
rut. II, 430. 439. 446. 447. —
Geburtsort. 460. — überbrüdt
ven Wahr el Kelb. 528. 611.
1516.
SadelelHufjein, Scheikh im
Beläd eſch Schefif. II, 318.
gadpL", ſ. EL 3.
Ai in Damascus. II,
N Acker, vor Serujalem.
I, 391.
Särberei*, in Hebrön. I, 255.
— Bethlehem. 288. 291. —
Zahleh. II, 194. 204. — felten
bei Drufen. 723. — in Edlib.
1583. — ſ. Purpurf.
Särberrötpe" (Fuah, Fowah),
in Judäa. I, 483. — Tripolis.
Il, 622. — Rafairier-- Gebirge.
977. — Damast. 1358. — ſy⸗
riſche Wüſte. 1390.
Fagni, France, bei Fachreddin.
II, 397.
Fagus ( Schlangengurfe ), in
Daleb. II, 1729.
Sahm”, ſ. Umm el F.
Saidga, ſ. Ain el Fidſcheh.
Failas, ſ. FE.
Faa — Far
ir, ſJ. Kefr F.
Sareiy a (daareja),
Fakkardin, ſ. Fachreddin.
BT ſ. Ei F.
Fakra, Dorf und Tempel im
Libanon. 11, 303. 512. 523,
. — ſ. Dſchebel F., Ka—
Fakruͤ, Naſairier-Caſtell. I,
953
Faküd, f. Kafr $.
Talamia, Ort. II, 1818.
Salaja Galaſcha), ſ. Felaſcha.
Falten”, rothe, am Kedes-See
Ir, 1004. — |. Teir.
Saltenjagbd der Araber, U
891. 1393. 1451.
Fälüghah, Ort im Allimn €
Metn. II, 710.
Ran I Ain Neba' el F., Wa:
Famia, Dorf in Waſeth an
Euphrat. II, 1083.
Famya“ (Famiah), f. Apamea.
Fanatismus, chriftlicher, im
Libanon und in Syrien. U
196.
Far”, d. i. Blindmaus. I, 485
— ſ. Bat F., Beit el $. |
Faradeis (Iaoddeıoos), Or”
im Nafairier-Gebirge. II, 942%
— dgl. er
Saradiich gi. 8 arah
Faradis (Paradies), f. Baben
Faradis.
Farah“* (Ophra?), Ort in Fu
däa. I, 529. — vgl. Wadi F.
Bat Fär
Sarah dazgzuen. Ort in Ga
liläg. 1, 773. |
Farajja, Er im Kesramanı
II, 746.
Sarafs”, f. Ain F. —
Farbe“, ſ. — Metall - 3
Färberei.
Sarcana, d. i. Ain el Fidſcheh
II, 1309. N
Ort in
Farhi
lbanon. II, 515. — ſ. Scha—
luk F.
Farhi, ſ. Murad-, Naſſim F.
Barbie, Banquier in Damask.
1381.
Biris, f. Khirbet 8.
Faris Aghä el Dfheirudi,
erbaut are Il, 1473.
Bariffol, f. Veritfol.
Sarif - Ritter (Malthefer? ),
Eorfaren. II, 877,
Faris Zeid, Ri Kefr ey 3.
Sarran, Dr., über Purpur. II,
378.
Barren, J. W., Conful (1835),
üb. Kaim Hurmul, 11, 163. —
Andfchar. 186. — Damascus.
854, 1452. 1479.
Farrnkraut, am Antistibanon.
11, 282. — Caſius. 1145.
Farſtalie, Küſtenſtrom des Ama—
nus. II, 1823.
Farus (Pharous), Klofter und
Kirhe in Laodicea. Il, 926.
927.
Safane, in Zudäa. I, 153. —
Alerandrette. II, 1840. 1844.
Sata Morgana”, am See von
Dſchibul. Il, 1698. 1702.
ati, f. Kaphar F.
Satimiden, Geflecht. II, 1404.
— Khalifen (969). 11, 727.
Satur, d. i. Schwamm. II,
685.
Baufäni, f. Kofäny.
Saulfieber, in Damasf. I,
1353,
Fauna”, ET EB ] ‚184ff.
— Dfipebel Druz. I, 119.
geringe, am Arz gibnan. 639,
— im tibanon. 686. — Haleb.
1730 ff.
Secifecä, d. i. Pnpos, Mo-
faif. 11, 1368,
Fecky, Ort im Beka'a. II, 158.
— vgl. EL Fikeh.
Fedär, ſ. Wadi F.
debdavié (Fidawia), d. i. Ge—
weihte, Ssmaelier. II, 971.
1972. =
Fedban“*, Ackermaß. I, 825
Tellul el F.
jarbira, i
k Be, !. Biofcheh-
— Fela
1959
Feidär, f. Wadi $
Beidami, über Affaffinen. II,
966.
Beige, Schwur bei der. II,
1339;
Seigen”, bei Gaza. I, 42. 54.
— Escol. 154, — Asfalon, 88.
— Bethlehem. 168. 287. —
Semua. 198. — Hebrön. 214.
218. — Serufalem. 479. 481.
514. 525. — -$oppe. I, 579. —
Sifna. 628. — Sindſchil. 632,
— Nablüs. 659. — Esdrelom.
702. — Dſchebel Dſchefät. I,
766 — Habuſch. II, 72. —
Yibanon. 95. 111. 113. 114,
121. 130. 154, — Anti = fiba=
non. 266. — Saida. 409. —
Beirut. 448. 465. 474. — Tri-
polis. II, 613. — Dfehebel
Machmel. 635. — Even. 653.
— Nafairier-Öebirge. 908. —
Hamah. 1047. — Dfchebel el
Arba’in. 1064. 1068. — Ca—
fing. 1130. — Antiodia. 1198.
1206. — el Ghütha. 1348, —
Berzeh. IT, 1350 — Ma’arra.
1568. — Edlib. 1583. — Deir
et Tin. 1649. — Haleb. 1728.
— getrodnete, im Libanon. II,
685. — f. Cactus-, Sycomor—
Feigen.
geigenbaumpotz, in Bethle-
hem verarbeitet. I, 290,
geigenbaum = Gruppe, von
Nafairtern verehrt. II, 947.
Seigenblätter, Futter für Sei—
denraupen. 11,:1186.
Seigenmaulbeere (Sycami-
nos), in Aegypten, Paläftina.
I, 589,
Feilun, Felfenreife im Hafen
von Tripolis. II, 619.
Feiruni, f. ELF.
Feiruzy, f. Feruſa.
Feitirun (Feitrun, Feitron),
Ort im Kesrawan. II, 89. 522.
745.
Serrar,. te Beil; E:
Feky, f. El Fikeh.
Felaſcha (dalaſcha, Falaſa),
Volk in au Berwandte
der Philiſtäer. I, 88. 171. 181,
1960
— bei Aleppo. II,
1556. — Dſchebel Muſa. 1803.
Felix, Landpfleger. I, 556. 602.
Sellahin* (d. i. Baucrn), in
Gaza. I, 49. — Bez. für Na-
ſairier. II, 979. 984, 986. 993.
— als Schimpfname, Grobian.
1402,
Felsdurchbrüche, am Nahr el
Kelb. 1, 524.
Felsgraben (Damm), bei Tor-
tofa. Il, 851. — Arvad. 855.
Felsgräber” ‚ bei Semun. I,
199. — Hebrön. 241. — Beth—
fur. 268. 269. — Yubbän. 634.
— Deir elAhmar. II, 292%. —
el Ma'ſchük. 360. — Saida.
410. 413, — Porphyrion. 422.
— Schir el Maidän. 568. —
Seleucia. 1269. — Dänma.
1649. — vgl. Höhle.
Felskanähe u. Wege, groß:
artige, bei Seleucia. II, 1256 ff
1264 ff.
Felskirche,
562.
Felsſculpturen, im Barüf-
al; II, 110. — am Nahr el
Kelb. 524.
Selfenftraße, zwifchen Afüra
und Ba’albef. IT, 556. — bei
Abila. 1282.
Selstunnel, am Wadi Beffima.
II, 1286. — von Ain el $i-
dſcheh nach Palmyra. 1290. —
vgl. — —
a f. Faluj.
Felus, f. Reft F
Fendel* (Anethum foenicu-
lum), im Cafius. II, 1132.
1138.
Sendefümieh (Heviezwuta?),
Dorf in Samarien. I, 668.
671.
Sera, d. i. Ladung. I, 823.
Sera” (Berah), f. Eon $., Khaf-
thor vasf.
erat, f. Ibn⸗f.
er — Ort in Paläſtina. 1,
563.
Ferd 4J ah. Firdeh), d. i.
im Libanon. II,
Fende, Berg am unt. Drontes.
IT, 1096.
Feld — Feuer
Kopf-, Perſonalſteuer
Städtern. J, 130. 530
Il, 318. 406. 786.
Ferdinand von Spanien, ver-
treibt die Zuden (15. SZahrh.).
II, 506.
Ferdis“, ſ. Ain el F., Fureidis.
Ferdiſſia, Ort in Earon. l,
594.
Ferdich, ſ. Abu el F.
Fereidis, f. Fureidig. |
Fergufon, 3, * Serufalem ꝛc.
I, 314. 44.
are. Balda, * Serufalem.
295.
Serfadel, Dorf am Dfchebel
Kella. II, 593.
Ferkha, Dit in Judäa. I, 559.
560. 561. 564. 69. 566.
Serfiyah, Dorf # Dſchebel el
Arba’in. Ir, 1061
Fern, 2a Afrin. 1, 1616.
von
. 820.
derteta (Furtaka), ſyr. Dorf.
II, 1445.
Ferue; Abu F.
Ferula geniculata, im Cafius.
II, 1139.
Ferufa (Feiruzy?), for. Dorf.
II, 1447.
Sefäfin, f. ElF.
Feft*, f. Adonis-, Volks-, Wein-
erntefeft.
Feſt des Kreuzes Ait es Sa—
ib), in Zahleh. II, 197.
Feſte der Samariter. I, 642,
652 \
Feſtus, Landpfleger. I, 602.
Sefutah, Ort in Ober-Galiläa. Ti
1.2773. |
Fetach, f. Abdul F. Mohammed. "i
Setup, f. EL E. #
Setmwa, f. Emin el. |
Feudaleinrichtungen de I
M.A. in Syrien. II, 1026. 1
Dorf der gJIsmaslier. |
in Antiochia. I,
Geſchiebe am U
Seudora,
II, 974.
Seuerdienft,
1158.
Feuerfteine*,
Karmel. 1, 712. — im Ras el 7
Abiadh. 814. — Bela. I,
154. — Anti-Libanon.
N.Syrien. 1567.
2354.—
Feuer — Flieg
Feuerthurm“, f. Signalthurm.
Feyzy⸗Bey (General Koll:
mann), Chef des Generalftabes
von Arabiftan. 11, 1303.
K’a, Drt in el Kürap. 15,251.
Fibianus Candidus, in Kai-
fariyeh. I, 606.
Fichte, f. Pinus.
Pinus religiosa, als Gei-
denraupenfutter. IL, 486.
Ficus sycomorus, |. —
more.
Fid, ſ. Abu F.
Fid in, ſ. Beni $.
Fidar, |. ga 5
Fidawia, f. Fedavie. |
ee (Fidſchi), ſ. Ain el
Fidſcher, ſ. Wadi Feidaͤr.
iin Alto. I, 732. —
Tripolis. 11, 616. — Zagharta.
657. — Damasf. 1352. —
Alerandrette. 1821. — f. Faul-,
Nerven, Tertian-, Wechfel-F.
Biebererregendes Waifer
des Baräda. II, 1293.
Figat, Kirche am Baräda. II,
1285. — ogl. Ain el Fidfcheh.
Fijeh, ſ. Fidſcheh
Bit, di. 1. Juxisprudenz.
II, 1766.
Siteh SD, 1. € F.
Bil, f. Sin el FE.
Fila, f. Kafr Keilän.
Filtire, Ruinen im Dfchebel
Semän. II, 1670.
Sind, Dorf in Judäa. I, 543.
Bingerringe, in Hebrön. T,
ginte‘ „ſ. Diftel-, Goldf.
üb. Jeruſalem 1,
5 >. Senden,
Sirmafun, ein von den Naſai—
riern öftere gebrauchtes Wort.
II, 946. 992.
Firmus, Freund der Zenobia.
, u
Firuz, f. Juſuf ben
diſchab druͤde (Ichthyolithen),
im Libanon. Il, 551. — bei
Hafel. 578.
— bei Tripolis.
621. — Even. 692.
1961
Fiſche“, Steuer. I, 823. — in
Tripolis. II, 620. — Antiochia.
1154. — Orontes und deſſen
Seen. 1074. 1075. 1230. 1618.
— 57 Species im Orontes
und Euphrat. 1730. — im Ku—
weif. 1689. — Haleb. 1725.
— von den Syriern und Is—
maeliern nicht gegeflen. I, 85.
II, 992. — ſ. Schwarz-, See-
fiſch.
Fiſche, heilige (Cultus), in
Tempeln. I, 85. — am Grabe
des Scheikh el Bedawi bei
Tripolis 2c. II, 620. 657. —
im Chalus. 1688. — bei den
Syrern. 1690.
Stihfang* bei Kaifariyeh. I,
604. — Haifa. 725. — Sidon.
-II, 43. 413.
Sifhmartt, in Ef Medidel. I,
Sifhnttern, bei Haleb. II,
sine (arab.), i. e. Pistacia
vera, Il, 1727.
sin James,
813.
aaa in Esprelom. I, 695.
— Damasf. 11, 1357. — 9a-
eb. 1708.
Flamingos, am unt. Orontes.
I, 1212. — el Melaf. 1693.
Flavia Moleatha; Ort in
Paläftina. I, 591.
Flavia Neapolis, das alte
— I, 646. — ſ. Näbu—
Flechten“, bei Sib’il. IT, 657.
üb. Arfus. II,
Fledermäuſe, drei neue Arten,
zu Hafel. U, 579. — Plage
im Libanon. 687. — in den
Höhlen bei el Bära. 1063.
Sleifh*, Steuer. I, 823. —
felten von Drufen und Maro—
niten gegeffen. IL, 199. — lah—
mer Thiere von den Naſairier⸗
Päuptlingen nit gegeſſen.
— — !. Kameel-, Schweine-
Flether 3.8,
(1850). IT, 1764.
Sliegen*, in el Ghäb. II, 1072.
Reiſender
1962
— dgl. Mostitos.
— bei Beirut. I,
Stinien* der Anafeh. I, 1454,
Flora”, zu Öaza. I, 51. — Se-
rufalem. 481 fe — SKarmel.
721. — Beirut. II, 448. —
Dſchebel Arzi. 639. — Drufen-
gebirge. 684. — Caflus. 1130.
1131. 1132. — unt. Orontes.
1229. — Seleucia. 1268. —
Damastk. 1355 ff. — Antiochia—
See. 1620. — See von Dfdi-
bul. 1698. — Aleppo. 1712 ff.
— dgl. Vegetation.
Florenz, Handel nad der Le—
vante. II, 402.
Fluß, Flüſſe“', ihre Natur in
Syrien. II, 25 ff. — angebl.
unterirdifcher, vom Nil zum
Drontes. 176 — rothfärben⸗
der, am Libanon, bei Joppe.
I, 591.
up der Tyrier (Scylar). II,
——
J—— Bert e Nahr el
Kelb. II, 508.
Fluvius Eleuter, j. Eleuthes
rus. II, 171.
Fluvius mortuus,
marien, I, 715.
Föhed“, f. Phöhed.
Foenum graecum (Trigo-
nella, Helbe), im Libanon. II,
685. — bei Haleb. 1717.
Fôka“* (das obere), f. Beit Ur
el⸗, Bteluͤn el-, EI Kuͤrah els,
TZemnin el f.
Fôkaͤny“' (das obere), j. Aklim
el Ghurb, EI Gharb et f.
Soferiep, ſ. Dart el F.
Fondaco (ital.), d. i. Khan 11,
399,
in Sa—
Fons hortorum, f. Garten—
quelle.
Fontaine, ſ. Springbrunnen.
Fontaine de la Sainte
Vherge, Duelle bei Afre. 1,
810.
Sorbin’, Mr.,
(1817). I, 70.
Foreidis, f, Fureidis.
üb. Askalon
Flieg — Franz
de Foreſt“, Dr., üb. den Liba—
non. II, 78. — Klima von
Beirut. 477. — Hochland. der‘
Maroniten. 668. — Salampya.
1049. — el Bära. 1065. —
Apamea. 1079.
Forklos (9%), Tränkeplatz in der
ſyr. Wüfte. IT, 1447. 1448,
Fortuna”, f. Tyce.
Fortune, R., Botanifer, über
Seidenbau. II, 483, 488.
Foſſile“, f. Verfteinerung.
Foulques d'Anjou, erbaut viele
Schlöffer (1031). II, 181.
Fowah“(Fuah), d. i. Färber—
vöthe. I, 483. II, 1390.
Franc, |. Ebn Mikhail le Fr.
J— caner*, in Jeruſalem.
501. 513. — SKlofter in
— 579. — in Nazareth.
743. — Saida. I, 399. —
Syrien. 799.
Frandſchi“* (Franj, Frändſchie),
ſ. Deir el-, Kabr el-, Wakfs,
Wadi el Fr.
a Bez. für Kreuzfahrer ꝛc.
Il, 469.
Sranten*, angebl. Verwandte
der Drufen. II, 396. — Le—
vantehandel. 500. — Selbſtbe—
zeichnung der Bewohner von
Rulaiät. 817. — in Haleb.
1759. |
Sranfenberg* (Herodium). 12
285. i
N in Bethlehem.
a zu Haleb. U,
1729.
Srantoline* (Perdix franco-
linus, Rothhuhn), im Nafairiers
Gebirge. II, 904. — am unt.
Drontes. 1660. — bei Haleb.
1732. — Alexandrette. 1844.
Frankreich, begünſtigt die Mas
roniten. II, 778. — Handel
mit Haleb. 1776.
Franzöſiſche Factorei, auf
dem Karmel. J, 718.
Franzöſiſches 'Confulat,
Saida. II, 399. 402. 4 |
Dſchezzar YPafha vertrieben 7
1790) 406. — in der Levante. 501,
Franz — Fuw
Franzöſiſches Lazareth, im
Karmelkloſter (1799). 1, 716.
TR
Franzöſiſche
Damask. Il, 1415.
Franzoſen“, in Beirut, II, 447.
— Syrien. 1397. — Haleb.
1747. — vgl. Franken.
Frary, f. Am el 8.
Sraffın, Ruinen. II, 110.
Frau*, f. Weib. |
Sraueneis*, in Bethlehem ver—
arbeitet. I, 290,
Srauenthürme, in Jerufalem.
I, 385.
Fraxinus”, f. Eſche.
Fredis (Frediz), f. Fureidis.
Freimaurer (Firmafun), dee
davon bei Nafairiern. II, 946.
992.
Freirea alsinaefolia Gaud.,
bei Haleb. II, 1718.
Sreitagsmarft*, in Ma’arrat
en Nisrin,. II, 1576.
ren, d. i. Afrin. II, 1621.
Trescobaldi”, Lionardo, in
Damask (1384). 11, 1418.
Frescomalerei“, in Jerufa-
lem. 1, 458. — Karyet el Enab.
548, — Ma’arra. Il, 1428.
Friedrich L Barbaroſſa,
ſeine Gebeine in Tyrus. II,
368.
Friedrich Wilhelm IV. von
Preußen. I, 502.
Friedrich, Erzherzog von Deft-
reich, erobert Saida. II, 407.
Fringilla, f. Finke.
Fröſche“*, im Libanon. II, 293.
Fruchtbarkeit“, in Saron. J,
587. — NRablüs, 636. — Sa:
marien. 644. 659. — Esdrelom.
693. 696. 738. — Höms. II,
1018. 1027. 1031. — Hamah.
1045. — ftellenweig in der fy-
rifhen Wüfte. 1536. — der
Merdſch von Damascus. 1295.
Früchte, eingemachte, in Tri-
polis. II, 627.
Stra, f. EEF.
Suah, ſ. Fowa.
Fuar, ſ. Nebou el F.
ze el Haleby, in Tortofa
ns
——
Sprache m
1963
(1380). II, 867.
Fuch s* (Taleb, Thaleb), in Pa-
läftina. I, 283, 485. — Liba—
non. 11, 686. — fyr. Wülfte.
1469. — N.Syrien. 1627. —
Haleb. 1731.
Fudais, d. i. Meuchelmörder.
Il, 885.
Füllhorn, auf phön. Münzen. IT,
54
Sünf-Fürften, der Philiſtäer.
I, 189.
Fürſt vom Berge, ſ. Haflan.
Sughäl, Ort im Beläd Jebeil.
11, 748. -
Suhl, f. Fül.
— el Schaͤm, ſ. Tuͤhran
el Sch.
Fuͤl (Fuhl), d. i. ägypt. Bohne.
I, 483. 11, 1720. — vgl. Tu—
leil el F.
Fulcherius Carnotensis”, üb.
Iskanderuͤn. I, 815.
Fulco“, König, erbaut die Alba
Specula (c. 1138). I, 92. —
befeft. Eleutheropoflis. 144. —
in Barin. II, 942.
Fulda, Kirchen daf. I, 440.
Suleiyeh, f. Kalaat F.
Sulteh Alla Kubbe, in Ha—
feb. II, 1762.
Füludſch, ſ. Wadi F.
Fund (Fundak, Fundique, Fon—
daco) d. i. Khan Serberge.
II, 399. 611. 1742.
Zur, f. Harufat el f.
Fureidis* (Foreidig, Fredis),
Ort im Sahil Athlith oder
Aklim el Arfüb. I, 714. II, 85,
(Paß) 86. 88. 117. 209. 705.
— ogl. Faradeis, Ferdis.
Turein, f. Ka.
Furis, Ort. 11, 1734.
Furſul (Furzul), Dorf am
Dſchebel Sannin. II, 197. 198.
217. 220. — f. Habis F., Hösn
15
Surtafa, f. Ferteka.
Furzul, f. Furſul.
Futeiry, ſ. EL F.
Sutüh, f. El Fetüh.
Fuwar“, f. Wadi $.
1964
. G.
Gaafar, ſ. Ain el G.
Gaas (Goas,, Berg im Gebirge
Ephraim. I, 434. 563. 564.
Saba (Gabe), Seifenfiabt bei
Ptolemais (Haifa?). I, 685,
686. 722. 724.
Gabaa, f. Gibea.
Gabala*, f. Dſchebeil, Dſchebi—
le
Gaͤball (Geball, Gebel, Geba—
lene, Dſchebel, Sebeil, Jebili,
Dichebli, Dfchebili), Bez. für
"Berg, Döpe. 1,5 13, 3-1 Sl.
Dſchebeil.
Gabaon, ſ. Gibeon.
Gabara, galil. Stadt. I, 687.
761. 762.
769.
Gabatha (Gabathon, Zebäta),
(Taßegw3) 763.
Dorf an der Esdraelon-Ebene.:
I, 700. 748. — vgl. Gibea.
Gabathfaul, f. Giba.
Gabbalier, am See von Dſchi⸗
bul. II, 1593. 1697.
Gabe, f. Sabea.
Gabel, fehszadige, Aderbaus
Snftrument im Libanon. IT,
516.
Taßnya, d. i. el Ghuͤtha. 1,
1347, |
Gabinius“', ref. Gaza. J, 58.
— Asdod. 98. — Düra. 159.
— Dor. 609. — Sebafte. 663.
— in Sepphorig ıc. 1, 749.
1l, 1494.
Gablat, ſ. Dſchebileh.
Gabriel, f. Jibril.
Gabriel Sionita, Maronit
aus Eden. 11, 652. 663.
Gabulo, ſ. Dfchebilep.
Gad, Prophet, ſein Grab bei
Hulhul. 1, 264.
Gad“*, Stamm. TI, 7. 11.
Sad’, . BaralG
Gades, au Colonie (1103).
II, a7. 382
Gadir, ſ. Ghädir.
Gadow“, 3. H., Plan von Je—
ruſalem (1847—48). I, 310.
Gaaf — Gall
A f. Hadſchar Jarde—
— Drtsname. 1, 264.
Gänfetreffe (Arabis andro-
sacea Fenz. u. purpurea
Sibth.), im Gaflus. II, 1142,
Gärbe, Drt im Libanon. I,
107. — vgl. Chörbeh.
Gärberbaum, f. Gerberb.
Gaetani, Dr. Gaetano,
Bſcherreh. II, 661.
Gätulien, Purpur daſ. I,
4
374.
Gafar el Dſchamal, Ein-
trittsgeld für beladene Kameele
in die Stadt. I, 823. — fiebe
Shaffar*.
Gagea libanotica, minima, am
Arz Libnan. II, 639.
Gai, ſ. Medinet Chai.
Galbanum, in Damacus. I,
505.
Galgulis, ſ. Gelgel.
Galil, frügere Dei, von R.Ga=
liläa. 1,
Galil“, — der Philiſter
an der ägypt. Grenze. I, 677.
Galiläa“* (GBalil, Galitap),
Landſchaft. I, 3. 21. — Cha—
racteriftif. 30 fr — Grenzen,
Stammesantheile ꝛc. 674 ff.
685. — Städte, Bewohner.
687. — inneres. 753 ff. —
oberes und unteres. I, 757 ff.
— GStromthäler des centralen
Dochgebirges. I, 778. — zum
Theil zu Phönicien gerechnet.
9
über
Galilaea gentium, d. i. N.
Galiläa. J, 688.
Galiläer*, Bez. für die erſten
on I, 688. — vgl. Viri J
N
— im Caſius. II, 1141.
— trachyanthum Beiss.n. sp,
bei Haleb. 1722. 4
Öalla, f. Citte ©. ai
Galläpfer*, zu Saida. II, 401.
416, 417. — Tripolis, 622. —
Gallas — Gath
Safitah. 826. — Naſairier—
Gebirge. 977. — Caſius. 1138.
— Antiochia. 1208. — Da—
mask. II, 505. 1396. — von
Quercus infectoria etc, 1685.
1686. — Haleb. 1754.
— ——— Bolt in Afrikal,
er f. Gile ©.
Hallienug, Kaijer, Freund des
Odenathus! II, 1498.
Bm, Ort in Judäa. J,
Balfius, Feldherr in Galiläa.
1, 774.
Ballus, ſ. Eeftius ©.
Salzia Germuthlich Ghabſie),
Ort in N.Galiläa. I, 806.
Bamander ( Teucrium ToS-
mariniflorium), zu Serufalem.
I, 483. 514. (Teucrium Mont-
bretii Benth.) bei Seleucia.
Il, 1269.
Phylarch. IT,
Sambarus,
1006.
ner (Büffel), f. Dſchamus,
Jamöſiyah.
Sana, Ort in Galiläa. I, 754.
— vgl. Kana.
Gandigura, Quartier
Antiochia. II, 1159.
Gandolfi, Legat im Libanon.
II, 681. 757. 758.
Gandur el Chuͤri, Scheikh.
II, 752.
Ganne, d. i. Zudermelone. II,
1729.
Sannim, f. Engannim.
dans”, auf dem Apamea-Ser.
1, 1084. — Damascus - See.
1313 — Antiohia-See. 1617.
— el Melak. 1693. — Alerans
drette. 1840.
Bann, f. Saadi G.
apha, f. Zapha
zara, d. i. Kürbis. 11: 3729;
rarcinia, f. Man guftane.
darfin, Ort im Beläd Sebeil.
II, 748.
taridella unguicularis L.,
bei Haleb. II, 1722.
Jarig, Paß von Galiläa. J,
768.
von
1965
Gariſi, ſ. EL G.
Garizim“ (Griſim), Berg bei
Nablüs. I, 26. 29. 228. 561.
620. 622. 623. (Höhe) 626. 635.
638. 781.
Garmefüt, Seivdenfoff. I
1390.
Garra, Garri, j. Ain Als
djerra.
Garten*, zu Gaza. I, 51. —
Beirut. 11, 445. — Damascus.
1348. — Haleb. a Ar
Blumen-, Königsg.
Garten, beriestofener, des Sa⸗
lomo. II, 280.
Gartenquelle (Fons horto-
rum) des Salomo, bei Tripo—
= IT, 610. (Nadr Kadiſcha)
629.
Gaſa“ ſ. Gaza.
Gaſer“, Stadt. I, 13.
Gaspo, ſ. Betz.
Gaftfreundfhaft*, große, in
Zell es Säfieh. I, 9%. — A
dod. 95. — im Gebirge Als
daa’s. 117. — früher in He—
brön. 253. — im Libanon. II,
556. — der Nafairier. 949.
951. 987. 990. 1073. — Das
masf. 1410. — Syrien. 1420.
der Beduinen. 1453. — ſyr.
Wüfte. 1474. 1475. 1480.
Gaſthaus? (Herberge, Kenodo-
chium), chriftl., in Antiochien.
I, 1171. — vgl. Beit ed Diäfa,
Meohafe, Menzil.
Gastina, i. e. terra inculta,
silvestris. II, 98.
Gastine Geisshan, j. Khan
Kaiſun
ee Ouzelle, f. Khan
(Schnedenar-
Uzeli.
——
ten), bei Bſcherreh. II. 661.
Gath (Geth), d. i. Weinpreſſe,
Kelter. I, 138.
Gath* (Sat), Stadt der Phili⸗
ſte 57. 66. 68. 84. 91.
135 137 172 178.
Gath Hepher, Ort in Gali—
läa. J, 680.
Gath Rimmon, im Stamme
Dan. I, 137,
1966
ec dv. 1. Gaza.
1, 166, 172
Gauas (der Erhabene), Gott
von Byblus, Adonis. II, 60.
Gautier, Capt. Il, 18. 37.
Gavala, Ort in N.Phoͤnicien.
II, 806.
dv. i. Schatz. 1,
Gaza (aram.),
58. 200.
Gaza“ (Gaſa, Gazzeh, Ghazza,
Ghuzzah, hebr. Azza; Gazara,
Gatzerater Stadt, Minva; von
den Eingeb. Razze ge hr. Y
Stadt in Philiftäa. I, 25.
42. 45 ff. 31. 101. Kr
172. 176. 570. (Samariter da—
felbft) 651. (Diftriet) 820. 821.
" (Steuern) 825. 826. (Verwal:
tungsrath) 827. — dgl. Abraj
Ghuzeh.
Gaza vetus et nova od.
cunda. 1, 47. 54.
Gazae (Gaza binomia), d. i.
die Stadt Gaza und ihr Hafen
Majumas. 1, 62.
Gazäer“, ip große Toleranz
(1483). 1,
Gazäl, |. An G., Ghuzal.
Gadarar, »,;t. Gaza. I, 54.
Gazaly, Familie in Haleb. It,
1762,
Öazellen” (arab. Ghazel, —
ſal), in Judäa. I, 24. — Kar—
mel. 595. — Rafairier- Gebirge.
II, 904. — weiße, am Dſchebel
el Arba’in. 1061. — Caflus,
1111. — el Merdſch. 1313. —
iyr. Wüfte. 1439. 1461. 1470,
— N.Syrien. 1571. 1627. —
Dſchibul. 1701. 1703. (Fang-
art) 1704. — vgl. Antilope.
ea ehle am Kaim
Hurmul. 11,
Gazeyre, f. Si Ghuzorijjeh.
Gazi, ſ. Kubbet ©.
Gazifah, — —
Gazir, ſ. Ghuzir.
Gaz Nıba, J. Cos N.
Gazzeh, d. i. Gaza. I, 825.
Gba (Dſchebaa), Provinz des
Dichebel Honin. Il, .316. 318,
— vgl. Aklım et Tuffäh, Dſche—
baa eſch Schuüf.
Sse-
Gatz — Geift 1
Dahn) f. ®ibea.
Gebait, f. Semär ©. |
Gebal“, ſ. El G., Gaball,
Gibliter.
Gebalene*, j. Gaball.
Gebbaeh, f. Dſcheba'a eich
Schuͤf.
Gebel, ſ. Dſchebel, Gaball—
Gebet Ahoul, in SJuda. I,
7.
Gebelin, ſ. Beit Jibrin.
Gebel Maizay (2), Berg in
$uda. I, 167.
Gebere, * Nahr G.
Gebete der Samariter. I, 651.
652. — Nafairier. II, 979. 990,
992.
— Ort in Judäa. I, 518.
Bee im Libanon.
II, 579. — Paffagen durch
Edlefyrien. ze
— ſ. Dſchibul
Gebur, Kloſter im Dſchebel
Muſa. II, 1825.
Gedos*, in el Merdſch. IE
1313
Gedera, Drisname, I, 264.
Gedid, 7. Dſchudeideh. —
Gedik, Erbpachtzins von Häu—
fern. 1, 825.
Gediſches, d. t. Packpferde. IE
1847.
Deu Drt in Juda. I, 264
268.
Gedrus, Ortsname. I, 264.
Geffel, Eifterne am Dſchebel
Abiad. II, 1467.
Gegün, ſ. Kakun a)
Gehenna, ſ. Sinnom-Tpal.
Gehennem, j. Wadi ©.
Gehinnom, j. Hinnom-Thal.
Geida, Dort in Esdrelom? I,
702. #
Geier* ( Cathartes ,
percnopterus), in era
l, 485. — am Karmel. 618.
unt. Oronteg. It, 1212. — ſy
MWüfte. 1470. — Haleb. 173%
Geishlatt, bei Nablüs, *
647. Ey
Geiſſchan, j. Khan Kaiſun. -®
Geiſteskranke, |. BWapnfinnige,
Geift — Ger
Seiftlichkeit, große Anzahl im
Kesramwän. Il, 754.
Heißelung, Säule der, zu Je—
ruſalem. 1, 355. 410. — Kirche
der. 502.
Belan, ſ. Ghilan.
Helajinug, ſein Märtyrertod.
il, 240. 1529.
Selbe Pantoffeln, der Mos—
femen. II, 1382.
Selehrte, in Damascus. II,
1404.
Selenjaui, ſ. Kulunfamweh.
Gelgel (Galgulis), Ort in Sa—
maria. I, 568. 570. 572.
Gelid, ij. Wadi Dſchalid.
Bell, Will. II, 532.
Gelſi, ſ. Shelj.
Gemälde, gute, in der Marien-
firhe zu Nazareth. I, 743. —
ſ. Wandg.
Gemanas, Dorf im hlepp. Sy—
rien. II, 1592.
Gemmen, in Antiochia. IT,
1195.
Gemjenartiges Thier*, im
Libanon. II, 686.
Gemsmwurz (Doronicum cau-
casicum M. et B.), im Cafius.
II, 1142.
Gemüfe*, im Wadi Urtäs. II,
283. — Serujalem. 483. —
Soppe. 579. — Steuer. 823.
— in Eden. II, 651. 685. —
Alerandrette. 1845.
Gendarum, ſ. Dſchindaris.
Genealogie, ihre Wichtigkeit
bei Palmyrenern. II, 1540.
Genien“, erbauen Tadmor. II,
231. 232. 1518. — |. Dämo-
nen, Dſchinnen.
Genin, j. Engannim.
Genista*, ſ. Bellän.
Gennath, Thor von Jeruſalem.
1, 423. 426.
Gennejar-See*, Höhlen daſ.
1, 686
Sentiana centaureum, im
Libanon. II, 685. — Olivieri,
in N.Syrien. 1686.
Yenuejen*, erob. Katjariyeh
(1101). I, 603. — in Affe.
| 729. 731. — Caftelle am Pon=
1967
tus und Kaufafus. II, 312. —
auf dem kaspiſchen See. 492.
— tLevantehandel 500. — in
Byblus. 574.
Geognoſtiſche Natur*, des
Gaftus. IT, 1130 ff. — zwifchen
Antiochia und Daleb. 1649 ff.
Georg* (Giorgios, Dſchordſchis,
Dſchurdſchis, Dſchirſchis, Jir—
gis, el Chadr, Chodr, Khodr,
Khudr), Sanct, ſein Geburts—
ort. I, 551. — Schutzpatron in
Beirut, am Orontes ıc. IL, 450.
(erlegt den Drachen) 458. 459.
1111. 1124. — vgl. Ras el=,
Wely el Kh., Mar Dſchor—
dſchos.
Georgl. Europalata (11. Jahrh.).
495.
Georgier“, in Jeruſalem. J,
493 ff. — Sklaven in Sido—
naiia. II, 262.
Georgius Beß, Drujen-Mini-
fier. II, 552.
Georgius Pahymeris, üb.
Damastf. Il, 1340.
Georgs-Bay, bei Beirut. I,
508.
Georgs-Capelle (Mar Elias),
am Nahr Beirut. II, 459. 473,
— (el Khudre) am mittleren
Drontes. 1089.
Georgs-Khan (el Khudr), am
Ras Sarfand. II, 71.
Georgs-Kirche (el Chuddr),
zu Jeruſalem. I, 465. — Tai—
yibeh. 530. — Lydda. 550, —
Sifna. I, 628. — Amſchit. II.
584. — Antiochia. 1189.
Georgs-Kloſter (el Khudr,
Chodr, Hadhr, St. Zorgen),
weftl. von Bethlehem. I, 109.
164. 166. 167. 168. 272. 512.
515. — dgl. Deir Mar Dihir-
dſchis.
Georgs-Kloſter, in Jeruſa—
lem. I, 499.
Georgs-Klofter, in Ramleh.
1, 582.
Georgs-Thor, in Antiochia.
il, 1194.
Gerah, ſ. Didebel ©.
Geranium spec., im Libanon.
1968
© 11, 639. — halepense, fiehe
% Storgichnabel.
Gerar* ms el G.), Land
und Stadt in S. Judäa. I, 44.
134.' 1352108 776. 194. —
vgl. Hadſchi Ahmed G.
Gerardus, Abt vom Thabor.
I, 755.
Gerbediſſus,
in el Amkh. IT,
1797. 1835. 1836,
Gerbein, |. Beit ©.
Gerberbaum, ſ. Sumad).
Gerberei*, in Beitpfin. 1, 799.
— Antiochia. II, 1201.
Gerberthor, f. Mifthor.
Gerbi, f. Meninr.
— Hufjen, in Nubien. I,
——— I, 179.
Gerhard von Avesnes, Lehns⸗
mann vom Castellum St. Abra-
ham. I, 245.
Gericht”, f Rechtspflege.
Gerinum parvum”, d. i. Ze⸗
rin. I, 690.
Germain, Bincent, Ingenieur,
verbindet den Sadfhur, Ku
weif ꝛc. II, 1689. 1763.
Germanicus*, ftirbt in Epi—
daphne (19 n. Ehr.). II, 1169.
Geroda, ob Diheirid ? II,
1473.
Geropogon glaber L., bei
Haleb. II, 1716.
Gerofiratog (der alte Stra—
t08), König von Aradus. IT,
53.
Gerfte* ‚in Paläftina. 1, 48;
30. 42. — Judäa. 115. (wil-
de) 283. — Serujalem. 397.
482. 483. 567. — Samarien.
660. — Gsorelom. 695. —
Phönicien 812. — Abdra. II,
265. — Saida ıc. 416. 549.
(ſechszeilige) im —
681. 685. — Ladikieh. 932. —
eſch Schoghr. 1101. — Da-
masf. 1358. — Dſcheirud. IT,
1461. — N.Sprien. 1559.
1627.
Gerftenhalme, in Haleb als
Reinigungsfutter für Pferde.
II, 1718.
Ger — Gew
Geſchlechtstheile, weibliche,
von den Jsmaëöliern verehrt.
II, 937. — vgl. Phalluspienft,
Borpaut, wefohneibung.
Geihwüre‘ ‚m Si I
Befetiigaft der Künfte und
al.” in Beirut: II,
Seen, d. i. Dichiffr. IT, 101.
Gejeß*, ſ. Züdiſches —
— V „ſ. Phyſfiog⸗
Setitn (Groſchen, Münze. 1,
Gehirn, f. Stern.
Gefundbrunnen, zu Tyrus.
I, 358. — Damasf. 1310.
Gefuri* — Volk. J, 8.
133 179
— Getha, Gath. l,
—— Volk. J, 175.
Gethremmon, d.i. Gath Rim—
. mon. I, 138.
Gethfemane (el Ssmaniyeh),
Garten, Kirhe zu Serufalem.
I, 319. 467. 502.
Getraide*, in Juda. I, 157.
283. — Serufalem. 482. —
Saron. 590. — Esprelom.
693. 695. — Steuer. 823. 825.
— in Philiftäa. 825. — Saida.
Il, 416. — Beirut. 443. 448. 5.
475. — vgl. Silo. |
Getto, Ort am Karmel. I, 708.
Gewerbe, in Bethlehem. I, 290.
— der Samariter. 652. — mE
Akko 736. — Beirut. II, 480. — 5
Damascus. 1383. — |. In Wi
duftrie.
Gewichte, ver ſchiedene, in —
rien. II, 1401. — Haleb—
1775.
Gewitter“, im Dſchebel Druz.
II, 119. — Beirut, Cairo, Ur
gier. 478. — Btepdin. 683. — 5
Damask. 1352. — Haleb. 1711. #
— Alerandrette. 1841. Mm
Gemwölbe*, coloffale, in Ba’ J
bek. II, 234.
Ge würzpändier (Aſthar), in
Gaza. I, 825. — vgl. Kraut,
Geza — Ghusn
aromatifches,
Jezasde, Dorf in N.Spyrien.
Il, 1588.
yezin, ſ. Dfchezzin.
sferdebefih, ß ef Debiſch.
Jhab“ f. f. Arab el-, EI Gh.
shabata, f. Ain SH.
shabatiep, f. Khan el Gh.
habeſcheSchuara, d. i. Wald
der Dichter, bei Akkar. II, 816.
habſie (Galzia, nicht el Rab-
Ken, Ort inN.Salilän. I, 806.
sin, ſ. El Gh.
abbat (der Zornige), Bez.
gi En Kadiſcha. II, 630.
hadir (Gaͤdir), Ort im Kes—
* ii, 745. — vgl. Ghu—
BE ies, f. Wadi Gh.
Hhadſir, ſ. Ghuzir.
dhafar, ſ. Burdſch el Gh.,
Ghaffar.
hafaͤr —— en am
Ladikiehſtrom. 899. 900.
903.
Bafar Dfduni, f. Dfihunien,
| d. i. Sicherheits—
haffar“* (Gaffar), d. i. Weg-
zoll, Zollhaus. II, 424. 1637.
— ogl. Gafar.
TR i. a. 5 Gh.
ah +
haiby, ra Secte. II,
914.
hailaͤn, Land in Nedſchd. II,
1477
anidſch, ſ. Abd ol Gh.
Jarb (Ghurb), ſ. Aklim el⸗,
Deir Mär Dſchurdſchis el-, €
HH., Kſair el=, Sahhar“ el⸗,
Suf ei Gh.
arfus, Drt im Libanon. II,
84.
aruk, ſ. Merdſch el Ghuruk.
as (Ras, fopt.), d. i. Berg.
70
170,
afal*, f. Ghazal.
aslanije, 9 am Awadſch.
1330.
Saffan, Grenzreich zwiſchen
tter Erdkunde XVII.
—
|
1969
Arabien und Syrien. I, 1342.
1491,
Ghaſu, f. Ghazu.
Ghaul, f. Bir el Sp.
Shamwärimenp”, ſ. Bab el Gh.
Ghawein, j. EI Ghuwein.
Ghazal* (arab.), d. i. Gazelle.
II, 1393. 1461. 1731. — ſiehe
Deir el Sp.
Shazi, Shazijieh, f. EI Gh.
Ghazir, 1. Ghuzir.
Ghazu (Ghaſu, Razzia), d. i.
Raubfehde. II, re 1481.
Ghazza, ſ. Ga
Ghele (Sheta Vyellie), DT.
Seide, II, 492.
Ghelj Gelfh, im Libanon Bez.
für Maulbeerbaum. I, 492.
662.
Gherbet Hamül, f. Hamül.
Ghiaur Dagh, f. Dſchawur D.
Ghilal, ſ. Naſir el Gh.
Ghilan (Gelae), Seidenzucht
daf. II, 486. 491.
Shime, d. i. Zrüffeln. II, 1318,
1461.
Ghineh, f. EI ini.
Shifira, Duartier von Antio-
chia. II, 1159.
Ghöleh, el-, f. Antiochia-See.
Ghoim, ob. Lauf des Nahr edh
Dpabab. II, 1695.
s Thal zum Todten Meer.
25.
as Duelle in der ſyr. Wüfte,
II, 1437.
Shorair, f. Bent Gh.
Ghoſta, f. Guſta.
Ghowarneh“, ſ. Bab el Gh.
Ghubaleh, Ort im Belad Je—
beil. II, 748.
Ghudir“, ſ. Tahwitat el Gh.
Ghudiry, ſ. Wadi Gh.
Ghuluk, ſ. EI Gh.
Ghunkah, ſ. Nahr el Rumtrah.
*, f. Bab Amüd el Gh.
Ghurb, ſ. Sharb.
Ghurifah (Gazifah), Ort im
Aklim eſch Schaͤf. II, 703,
Ghuruk, ſ. Merdſch el Gh.
Ghurzuz, Ort im Belaͤd Jebeil.
II, 748
Shusn, f. Beit Gh.
Sittii
1970
Ghuſta, RL Gufta.
Shüthar, f. EI Gh.
Ghuwas, — Wadi Gh.
Shuwein, f. EI Gh.
Ghuzal, . Deir eLON, „Gazal.
Shuzariyep, ſ. EL Gh.
Ghuzeh (Gaza), i. — Gh.
Ghuzir, ſ. Elias ©h., Mar
Antonius Sp.
Gpuzir (Gazir, Ghadſir, Gha—
ir), Dorf im Kesrawäan oder
el Fetuh. II, 546. 549. 745.
763. (Klöfter daf.) 792. (Ea-
puziner) 799.
Ghuzorijjeh, f. EI Gh.
Gpuzzad, f. Gaza.
Ghuzzeh (Deir ef Dſchuͤze?),
Drt im Beka'a. U, 219.
Giacomo, Sankt, \. Sapbia.
Giacomo di Lucca, Alters
Präfident zu Serujalem (1743).
11, 778.
Siaur, d. i. Keßer, Ungläubige.
II, 661. 947.
Giaur Dagh, 1. Dſchawur D.
Giaurköy, türf. Bez. für ein
Ehriftendorf, im Dichebel Ku—
feir. II, 1104.
Gib, ſ. Gibes.
Fibbon; Hiftorifer. I, 167.
Gibea (Gabe, Gabaa, Gabatha
ꝛc.), d. i. Hügel, Bez. verſchie—
dener Orte in —— I, 162.
— ogl. Gibeon, Dicheba, Jebba,
Dſchebaa, Saba, Gabatha,
Gbaͤ, Jiba'a, Khirbet Fibia.
Bibea* Gibeah, Geba, Gabath
Saul, j. Tell od. Tuleil el Fuͤl,
Fulit), die Stadt Sauls od.
Benjamins, bei Jeruſalem. I,
111. 323.: 385. 318% 520,821.
522. 526. 528. 536. 538. 539.
Gibel*, f. Dfchebileh.
Gibelim (ir. re Schloß.
1.093.439, —
Gibelium, J—————
Gibeon” (Seba, Gabaa, Ga—
baon, el Jib), Königsftadt, im
Stamme Benjamin. I, 103.
105 ff. 324. 521. 536. 538.
552. 553. — vgl. Gibea.
Sibeoniten*, Volk. I, 348.
Giblet, f. Byblus.
Ghuſta — Gira
. ®ilban (Lathvrus sativus), z1
Girani ije (ef Diiranidje, Kara
Gibliter* (Giblim, Gebal),
Volk. I, 9. 16. I1, 10. (in Byb⸗
lus, Beryius * 43. (Stamm:
fiße) EN ie 61.
236. 432. }
Biblitifhe 59 in
Byblus. I, 576.
Gibrim, f. Beit Jibrin.
Gichar, Giſchor.
Gicht, im Libanon. II, 657. —
f. Rheumatismus.
Gidid, f. Dſchudeideh.
Gié, ſ. El An
Gigante, 1. Pagre ©
Gigarta (Gigarion), ‚Stadt in
Phönicien. II, 14. (von Pom:
pejus zerft.) 65. 583. 590.
Gihon (Twv, d. i. quellen
bervorfprudeln), Thal und zwe
Teiche bei Serufalem. I, 316
(Bergrüden?) 325. 369. 370
372. 375. 394. — vgl. Birke
es Sultan.
Serufalem. I, 483.
Gilboa*, Gebirge. I, 13, 2
Gile Salte,, am Caſius.
1113.
Gilgal*, Ort. zwifchen —
* dem Todten Meere. I, 12
& ii g et (Gilgulie, Jiljdlieh), vi
Stadt der Heiden in Samarkı
füdöftl. von Kefr Saba. 1, “=
568. 569. 572.
Gilgal (Gelgel, Galgulid)
nördlich von Kefr Saba. ©
968.
Gilgoul, Drt in Samarian
572. 593. — vgl. Silfilia.
Silo, Stadt in Zuda. 1, 198.
Simfo (Simzu), Stadt in Ir |
däa. I, 544. 551.
‚ I. Dſchennin, Enger
Sinvarus, N Dſchindaris.
Guͤnt, ſ.E ya
Ginfter”, — unt. Orontes
1217.
Giobbeil, er dag. en
Giorgios, f. Georg.
nie), Ort am Drontes. U, 17!
Giras — Gold
Gira nt > gerufafem-Xr-
tifehode. I
Girba, |. Meninr.
Girgis, f. Georg.
Girfiter* 1 Volk. 9 133.
Giscala, f. El Sifch. |
Giſchor — das ſ. g.
ee der‘ Klinge. II, 1387.
Sifhrungapa, i. e. Phaseo-
lus mungo. I, 483,
Gisr, .Zſchiffr.
Sittiter, Volk. I, 149.
Giulio, Pater, v. Schuberts
Führer. I, 702.
Giun, f. Dahr Dfehin.
Gjarri, f. Ain Aldjerra.
Gjibeleth, f. Byblus.
Gjuſiat, f. Dfehufieh.
Gladiolus*
219. — Suweidiyeh. II, 1230.
F 2 sp. bei 9aleb. 1715.
este, im Libanon. 11,
118.
Blasfabriten” ‚in Phönicien.
II, 20. 610. — Hebrön. 1, 253.
— Tyrus. II, 337. 345. —
Sidon. 390. — Aradus. 873.
— Armenäs. 1098. *
Glasſand, bei Akko.
— in Yegypten. 728.
128.
Glasiherben*, bei Beirut. IL,
oßwanzen, in Damasf. II,
1383.
laswand, in der Mofchee zu
Damasf. Il, 1374.
laucium corniculatum Pers,,
Haleb. II, 1720.
limmer*, im Gafius. IT,
1130. — Dſchebel Mufa.
1803.
lires, f. Rage
ger
lobus, beflügelter, am Kabr
Hairän. I, 794.
sloden*, im Libanon. II, 203. °
207. 397. 465. (durch Bretter
erſetzt) 587. 636. 653. 661. (in
Deir Kanöbin) 665. (Haleb)
1740. — vgl. Kuh-Gl.
odengieherei, in Man eins
bei Debrön. J,
1971
Glockenthurm“, in Serufalem.
I, 458.
Glyceyrrhiza, f. Süßwurz.
Gmelin, ©. ©., üb. den Manl-
beerbaum. II, 687.
Önadenthor, f Goldenes Thor.
Gnaphalium arenarium,
orientale, in Paläftina. I, 483.
— sanguineum*, bei Hebrön.
219. (Blut-Immortelle, Bluts⸗
— Jeſu) bei Serufalem,
— (Sonnenuhr), in Da—
masf. Il, 1374.
Goaria, 1. Garietein,
Spas, . Gaas.
Goath, Richtſtätte zu Jeruſa—
lem. I, 434. — ſ. Golgatha.
Goba, ſ. Medinet G.
Gobat, Samuel, Bifchof in Je—
rufalem. I, 354. 500. 503,
Be (hebr.), d. i. Höhe. II,
651 Baſchi (Anfang des Sees),
Theil des Antiochia-Sees. II,
1617.
Gdbendiener” (Idolater,
Zghets), in Beirut. II, 449. —
Karaach. 1846. — 2 Heidni-
fher Eultus.
Götzenthal (Amos). IT, 230,
Gofna, f. Zifna.
Sit, f. Kuweik.
Gojim, d. i. Heiden. I, 568.
Gold*, im Munde einer Leiche
zu Ba’albef. I, 268. -
Soldarbeiter, in Beirut. II,
455. — Damasf. 505. 1385.
Goldblätter, als Gefſichtsdecke
für Berfiorbene, in Byblus. II,
576.
Goldbrocate, in Tripolis. IT,
614. — Haleb. 1755. — Bei-
fan. 1826.
Goldenes Thor (Porta aurea,
arab. Bab er Rachmeh, Gnaden=
thor; jetzt Bab el et,
ewwiges Thor), in Serufalem. I,
331. 333. 416. 508.
Goldfinte (Fringilla cardue-
lis), in Satan I, 660. —
Alerandrette. II, 1344.
ER angebliches, im
a
1972
Nafairier-Gebirge. II, 911.
RR Schädelſtätte. I,
422 ff. A
Solguisa- ‚Kapelte (Marty
tion).
Bu. ; —9* Kampffeld, 1,
114. 119. — Schwert in Nob.
519.
Goliathsburg (Kasır Dſcha—
lud, Pſephinus), zu Jeruſalem.
1, 367. 368. 369.
Goodyear, Aaron, entdedt
Palmyra (1678). Il, 1430.
1432. 1435.
Gopatata (hebr.), d. i. Jota—
—— Dſchebel Dſchefaͤt. 1,
767.
—— bar ), Nadelholzart.
II, 645.
— regio*, in Ju—
däa. I, 627. — |. Jifna.
Bordianu 8*, Kaifer (239). IT,
So”, f. Abu ©.
Goſan, d. ti. Niederung, Bez.
des Flachſtrandes von Gaza
zum Berge Karmel. I, 263.
Goſen“*, Stadt in Zuda. I;
198.
Goslar, Bergleute von, bei
Turonum. I, 789.
Goffelin, üb. Chalcis. I, 187.
2537.
Gossypium herbaceum,
bei Sumeidiyeh. II,. 1231.
Gothiſche Bauart”, in Tri-
polig. II, 621. — Salaat el
Hösn. 835.
Gothiſche Kirche, bei Lydda.
—
Gottfried von Bouillon (1100).
I, 245. — König von Jeruſa—
lem. 414. — erob. $oppe. 576.
— Cäſarea (1101). 603.
angebl. Ahnherr Fachreddins.
II, 396. — ſeine 3 Thürme in
Tripolis. 613. — Brücke bei
Myriandros. 1815. — Caſtell
bei Alerandrette. 1821.
Gottfried von Lothringen, bes
Fri Tripolis ——— II,
— 9v
der Sidonier,
Golg — Gran
Byblier und Berptier. II, 56 ff.
— dgl. Götzendiener, Deidni-
fiher Eultus.
Grab*, Öräber, quadratijche,
in Ed Dhoheriyeh. I, 205.
um Serufalem. 456 ff. (moham=
medaniſche) 460. — in Syrien.
522. — bei Chai. 528. — Sei—
Ihn. 632. — Beirut. II, 429.
— Kalaat Fafra. 514. 520. —
Sih’il. 657. —
Hamah. 1043. — el Bära. II,
1059. — Kefr Läta. 1062.
Kefr Maris. 1581. als
— für Verliebte. IT,
507. Ehriften=, Feld,
Juden-, —— Matonmtene
Ppönicif ihe, Pilger, Römer:,
Siehabiben- Gr., Todlencui⸗
—— (Grotten, Kam—⸗
mern), bei ’Abüd ꝛc. I, 562.
565. — Dor. 609. — Dihebel
Riha. II, 1056, Caſius.
1121. — Bihindlayeh. 1579.
Grabmal aus thebaiſchem Ge-
ftein im Bekaͤ'a. II, 257.
Grabmal der Rhodope, In—
jelchen bei Tyrus. II, 338.
Gräber der Geredten.
474.
Gräber der Könige, j. Kö—
nigsgräber.
Gräberthürme, bei Arvad. Il,
856. — Palmyra. 1463. 1512.
1538 ff.
Gränzfäule*, zwiſchen Syrien
und Eoeleiyrien ? II, 162,
Sradam, Mr., üb, Nablüs.,
648. —
Damask.
— Haifa. 725. —
1416.
—— Studium in — il
bei Gaza. 1, such
— Askalon. 88. 154. —
— Bethle
— Jeruſalem. 481.
— Jifna. 628. — Nablus. I,
leb. II, 1766.
Grana t en*
55.
Hebrön. 214. 219.
bem. 287.
647. 659. — Beitdfin. 799. — 7
Zahleh. II, 203. — Saida.
408. — Beirut. 448. 480. —
Tripolis. 612. 613. — Libanon
Laodicea. 989. |
— der Nafairier. 949. — bei
1) j
Gran — Griech
II, 662. 684. — Laodicea. 929.
— Hamah. 1047. — Dfchebel
el Arba’in. 1064. — Orontes.
1092. —⸗ Eaftus. 1130. — el
Ghuͤtha. 1349. — Amanus.
1824. — Ternlofe, zu Harim.
1646,
Sranit*, im Cafius. II, 1115.
1130. — f. Syenitgr., Thebai-
ſches Geſtein.
—— graue, bei Gaza.
1, 48.
Sranitquadern, bei Palmyra.
u, 1525.
Sranitfäulen*, bei Raphia.
I, 39. — Askalon. 74, —
Kaiſariyeh. 604. 606. —
Nablüs. 648. — Akko. 734.
— Hisn el Zib. I, 813. —
Dſchiſſr Dſchebel. II, 110. —
bei Dſchiſſr el Marg. 117. —
Kubbet Dulis. 205. — rothe
und graue, jyenitifche, zu Ty-
rus. 367. 569. — bei Saida.
409. — Beirut. 458. — Byb—
Ius. 573. 576. — Tripolis. II,
619. — Tell Arka. 810. —
Zortofa. 868. — Paltos. 890.
— Ladifieh. 928. — Salamya.
1050. — Palmyra. 1511. 1525.
Sranitfäulen-Brüde, am
el Birfeh. II, 101.
Srasarten*, bei Seleucia. I,
1248. — |. Riedgras.
Yregoire, Abbe, üb. Samari-
ser. 1, 653.
$regor IX., begünftigt den Le—
vantehandel. 11, 500,
dregorius, Sanct, Chronik.
u, 1561.
Hregorius Illuminator,
armen. Apoftel. I, 496.
Srenier*, Euflah, Lehnsherr
von Saida. II, 393.
Sriehen*, alte, gründen An—
tiochia. I, 1160. — f. Italo-
Graeci.
riehenland, Seidenzudt. IT,
497.
Sriehiihe Buchſtaben“, ef-
fige, im Karmel. I, 716.
riehifhe Chriſten (orien-
\ talifche), in Gaza (1483, 1548).
1973
1, 51. 55. — Bethlehem. 288.
289. 295. — Serufalem. 490 ff.
824. 825. — Taiyibeh. 530.
— Ram Allah. 536. — Sifna.
558. 559. — ’Abid. 565. —
Ramleh. 581. — Nablüs. 647.
— Dichenin. 692. — Haifa. I,
724. — Nazareth. 740. — Eich
Schaͤghuͤr. 786. — Tarſchtha.
797. — ihr Daß gegen Katho-
tifen. II, 196. — im Beka'a.
218. — Saidanaja. 255. —
Maltıla. 266. — Beirut. 447.
449. — Bisceunta. 519. —
Batrün. 587. — Tripolis.
615. 622, 623. — Libanon. II,
801. — Arfa. 810. — Dſche—
byl Affar. 818. — Nesdiyeh.
- 825. — Gafıtah. 826. — Na=
fairier = Gebirge. 839. 982. —
Tortofa. 867. 921. — Ruad.
878. — Höms. 1015. 1016.
— Hamah. 1042. 1044. 1047.
— Urdeh. 1105. — am untern
Drontes. 1222. 1228. — in
Syrien. II, 1413. (treten zum
Islam über) 1402. (Phyfiog-
nomie) 1403. — in Damasf.
1399. 1413. — Sära. 1561.
— Edlib. 1583. 1584. — Ha⸗
leb, Antiochia. 1756. 1770, —-
Alerandrette. 1827. ° 1840. —
ſ. Griechiſche Katholiken, Sla—
viſche Gr.
Griechiſche Inſchrift, über
Abrahams Grab. J, 250. —
ſehr alte, im Karmel. 716. —
zu Ba'albek. II, 242. — Ain
Ahab. 513. — Kalaat Fafra.
514. 517. 520. — Ain el Kabu.
519. — zwiſchen Aftıra und
Baralbek. 557. — Byblus. II,
575. — Husn e8 Sufiry. 807.
— Nradus. 872. — Höms.
1013. — Dſchebel el Arba’in.
1055. — Kefr Läta. 1057. —
el Bära. 1059. — Seidſchaͤr.
1090. — Seleucia. 1262. —
Abila. 1279. — Baräda. 1279.
— Beffima. 1292. — el Maf-
fura. 1424. — Andrene. 1435.
— Briadin. 1436. — Kurie—
tein. 1444. 1458. 1476. 1478.
1974
Palmyra. II, 1518. 1524. 1527.
1531. 1539. 1543 ff. — en Nebf.
1561. — Kinnesrin. 1597. —
Däna. 1648. — Haleb. 1749.
1760.
Griechiſche Katholiken, in
Haifa. I, 723. — Nazareth.
740. — Tarfhiha. 797. —
Kefr Hüneh. II, 75. — Sido—
naija. 262. — Tyrus. 370. —
Saida. 408. — Beirut. 449.
— Deir el Mudallis. 701. —
Deir el Sayyideh. 702. —
Deir Ammif. 704. — Zahl im
Libanon. 785. — in Syrien.
802. — Damasf. 1413. —
-Ma’arra. 1427. — f. Griedi-
Ihe Chriſten.
Griechiſche Kirche,
(1660). 1,53. — Burdſch Bei-
tin. 532. 533. — Sobar. II,
261. — Deir el Kamr. 679.
Griechiſche Mönche, in Zah:
leh. IT, 201.
Sriehiice Münzen, in An-
tiochia. II, 1195.
Sriedhifger Göttercultus,
in Syrien ꝛc. Il, 237.
Griechiſche Sklaven, in Bted—
din. II, 680.
Sriemiines@tofer, in Beth⸗
lehem. I, 286. — Saidanaija.
II, 260.
Grriechiſches Kreuz, in Sa—
fitah. UI, 961.
Griehiſche Sprache, biswei⸗
len in der griechiichen Kirche
angewendet. 11, 801. — in
Palmyra. 1545.
Griehiihe Tempel, am Nahr
Sbrahim. 11,567. — in Reftan.
1030. — el Makſura. 1425.
— f. Tempel.
Griechiſche Wörter, in der
osmaniſchen Neichsverfaffung.
I, 818, IT, 1026.
Srifim, f. Garizim.
Grobkalk, bei Aleppo. II, 1656.
Groß”, Aut. J üb. Jo⸗
tapata ꝛe. 766.
Großmeiſter-Palaſt, in Affo.
1,939,
Grotte“, ſ. Höhle.
Griech — Guys
in Gaza
e &
Grotte des Jeremias, fiehe
Königlihe Höhlen. r
Srottenverehrung, in Beth
fehem. 1, 292.
Grün*, f. Turban.
Grünftein*, im Libanon. II,
582. 839. — Antiochia. 1206.
Grundbejiß, in Serufalem. 1,
488. — den Ehriften in Beirut
erlaubt. II, 445.
Grundfteuer, j. Mäl el Mitt.
—— äen, im Libanon. I,
ne - Baum (Psidium
piriferum), in Suweidiyeh.
Il, 1225. — Seleucia. —
Subätt, Ort in el Fetüph.
Ph: ſ. Beit Sibrin.
Gürbe, ſ. Khörbe.
Sürtel, feidene, in Beirut. II,
4
Gürtel= od. Nadelgelder ver
per. Königinnen. 11, 1688,
Suitlandenfculpturen, in
Tafra. II, 519.
ul, — und Zufluß des Afrin.
II, 162
Gumten, l. Nahr el Rumtrah.
Gummi’, in Damasf, Ii, 505.
er. for. Wüfte. 1390. — Nedichd.
Summe Pilger. I, 165.
11, 82. ,
Sumruf, d. i. Zoll, Acciſe.
822. 826.
Surfen’, in Yaläftina. I, 26.
— Serufalem. 481. 483. —
Damasf. II, 1357. 1422. —
Alerandrette. 1845. — f. Fa-
gus. | |
Gurun, im Taurus. II, 1628.
Guſch Chaleb, f. El Jiſch. |
Guſel Dagh, — des Ama—
nus. II, 1801.
Sustanihie,
Wüſte. II,
Suffäneh, R Deir &.
Gufta (Ohufta, Ghoſta, ———
Ort im Kesrawaͤn. I,
760. 761.
Gutha, f. EI Ghuͤtha.
Guys, 8. i hans. Eonful, üb,
Dorf der ſyr.
391.
3 ”
Fr
J
€ e>
Andſchar. 1, 181. — Libanon,
192. — Furſul. 198. 199.
— Ba’albef. 235. — Beirut.
205. 209. 429. 440. 457. 473.
— Geidenbau. 497. — Ein:
wohner von Beirut. 506.
Safra. II, 518. — entdeckt die
Sculpturen am Nahr el Kelb.
532. — üb. Damasf, 1390. —
Statiftif üb. Aleppo. 1600.
1602. 1767.
Buüzel Burdſch, bei Antiodia.
11,-1214. 1618.
Guz — Had
1975
mug ‚ Sıhwerter von. II,
387.
—* et Pam),
Höhe. II, 11. 43.
Byblus. Er
Gyps“, erpftallinifher, im Ca—
fiug. II, 1131. 1137. — Ama—
nus-Küſte. 1804.
Gypshügel, am unt. Drontes.
Il, 1229.
Gypsophila venusta Fenzl,
bei Daleb, I, 1720.
d. it.
Bez. für
H.
da-araz Moriah (Land Mo-
riah), Abrahams Opferſtelle
auf Garizim. I, 643.
D)aare*, blonde, der fyr. Ge-
birgler. II, 1403. — ſ. Ehri-
ſten⸗, Zieg end.
(Comatula), ver⸗
ſteinerte, zu Hakel. II, 579.
daartracht der Samariter. I,
651. — Schmud aus filbernen
Piaftern, in Dichenin. 671.
ab, j. Burdſch 9.
Dabäbiyeh, f. EIS.
dababliyeh, am unt. Oron—
tes. Il, 1224.
Jabafuf, Prophet, jein Wohn-
fit. I, 207.
abälin (Hubalin), Ort im
Belad GZebeil. II, 748,
Jabat es fine (Hübet es f.),
das Gefhwür von einem Jahre,
Siegel von Daleb. II, 1745.
— f. Halepiniſche Krankpeit.
Jabbät, Dorf im Nafairier-
Gebirge. IT, 913.
Br j. Khazen 9., Aüfuf
Boutr
Dabhel ab. ), Bachholver-Art.
II, 1140,
Jabib, Holzarbeiter, jein Grab
in Antiochia. II, 1185.
Babib (9. Sia, d. t. Gelichter
Jeſu), Scheifh, relig. Oberhaupt
der Rafairier. Il, 915.' 951.
985: 997.
Sabibly, ſ. Hadſch 9.
Da ſ. Aſſad Heifin H., Neby
Habis? (Habs, ed H., d. i. Ere-
miten), Ebene, Ort im Beläd
Ba’ albet. l, 198. 218. 220. —
vgl. Hhabs, Ain el H.
Habis Furſul Eremitenwoh—
nungen), Grotten. II, 198.
Hableh, Ort in Paläſtina. 1,
568. 569. 572. — vgl. Ablah.
Habrosine spieculiflora n. sp.
— bei Haleb. 1 1717.
Habs, ſ. Habis.
Sabufc (Daboufh), Dorf im
Tibanpn. Il, 72. 74.
Sad el Dum, d. i. Blutfehde.
II, 988.
Hadad, f. Adonis, Hadid.
Hadad (Hadadezer, Benhadad),
aramäiſch-ſyr. Dynaftie in Da—
masf, II, 1338,
Hadad Efer*, König von Da—
masf. 11, 237. 1406.
Hadädiy cp, Araberftamm. II,
1068. — vgl. Haddidin.
Hadad Rimmon, auf der Me—
giddo-Ebene. J, 699.
Hadad Tareie, f. Täreiya.
Hadath, f. Hadeth.
Dadb,f. ELSE.
Haddata, Dorf im Beläad Be—
fhärah. I, 788. 790.
Hadded, fh Hadeth.
Haddivdin- Araber’, in Nord—
1976
Syrien. II, 1686. — vgl. Ha—
dadiyeh.
Haddor, ſ. Nahr el 9.
Haded, YA Hadiv.
Hadet (Hadath, Hadith), Metä-
wileh-Dorf im Beläd Ba’albek,
nördl. von Zahleh. II, 220. —
f. Resm el 9.
Hadet (Haven Edjoube), Dorf
am Nahr Kadiſcha. II, 590,
606. 662.
Hadeth (el Hadded), Ort im
es Sähil, bei Beirut. II, 675.
6.
70
Hadeth (el Hadath), Dorf im
En Bfcherreh. 1, 790. II,
ya ‚I. Sadfıhi.
Hadher, Duartier von Damah.
II, 1044.
Hädhir Kinnesrin, Drt in
Syrien. II, 1700.
Hadpir Thaif, Ort in Syrien.
11, 1700.
Hadpr, 5 Derb el 9., Hatra,
Hüdhr, Georg.
Hadhur, Dorf von el Hösn.
II, 835. — |. Thaheret 9.
Hadi, |. Hamda 9.
Hadid (aded), ſ. Ain el-, Bab
el-, Dſchiſſr el, Ras el-,
Scheikh 9.
Hapdid el Mſchöhar, ſ. Schö—
har el Choraszän.
Hadidet, Dorf der Gütha. II,
1308
Sabtr, f. Elhadir.
——
al Abdon
Davor (Nahr Aiper?), Fluß
in Saron. I, 594, —
Hadrian”, Kaifer, in Baläftina
(135 n. Ehr.). 1, 58. — reſt.
Serufalem ar. (126 n. C&hr.).
301. 331. (fein Palaftl) 332.
343. 411. 412. A425. 428.
Byblus. II, 572, — befteigt
den Gaftus. 1124. 1126.
nee (163). 1533.
—
—
lina H.
Hadrianopolis,
d. i. Pal⸗
f. Aelia Capito⸗
Hadd — Haes
myra. II, 1496. 1548. — vgl.
Zeibe.
Hadrians-Markt, in Gaza,
I, 58.
Hadſch“, f. Birket el Hidſcheh,
Emir el Safe Mekka - Kara
wane.
Hadſchar ſ. Dſchiſſr el=,
Kölly-, Has el H., Hadfıhr,
Hhadfcher.
Hadſchar Ben⸗l-kaka, Ort
in Syrien. 11, 1700. |
Hadſchar el Kantara, - fiehe
Schekeik el Donia.
Hadſcharibn Sultane (Sul
tansftein), am Ladikieh-Strom.
IT, 900.
Hadſchar YJarderin (Gap:
ſcheia; Sayyadof Koi?), Duell
ort des Kumeif. II, 1689.
Hadſch Habibly, Berl am
unt. Orontes. II, 1022
Dan ie (Hadgi), Pilgertite,
ahiat, König von Kinde. I,
Sadfei Ahmed Gerar,
Scheikh in Sanür. I, 669.
Hadſcchi Ali, Antiquar in =
Berf. des
tiochien. II, 1207.
rn CHalfa*,
Dſchihan Nüma. 1, 29. — üb,
Phönicien. 68. — Ismaslier.
971. — Apamea. 1083. —
Baräda. 1306. — el Ghütha.
1348. — Mofchee zu Damask,
1363.
Hadihirri, Dorf von Damas—
cus. II,
Hadfgit, f vascih. |
Hadſchi Yacob, Dre
Agent in Beilän. u, 5
Hadihr el atrafh,.
Todtenſtein, —535
Nahr el Kebir. II, 947. —
Hadſchar.
Häady,f. Hufein Abd el 9.
BoD: Scheikh der Thay. I,
A; die fürchterlichſte = |
ſ. 40 I
— * für
Saefimes Gäsmeh),
Naſairier.
Haf — Hal
maveth.
Dafar’, f. EL H.
Hafen*, zwei, in Kaifariyeh. 1,
605. — Mangel an der for.
Küfte. 1, 419.:
Dafer”, wilder, in Zudäa. 1,
24, 283. 482. — Esdrelom.
695. — fehlt im Drufengebirge.
1, 681. — am unt. Orontes.
1104,
Baftı Aga, Chef im el Bud⸗
ſchak. 11, 984.
VE Abrahams Kebsweib.
Hagel”, in Beirut, Bhamdum.
I, 479, — Haleb. 1711.
Bager, f. Ain el 9.
Be, f. Seidet el 9.
Hai”, ſ. Ain el Haiyeh, Kaphar
a
laia (fyr.), i. e. vita. II, 656.
Daib, arab. Stamm im Tiba-
non. II, 555. 556. 656.
haidar, Emir, als Gefdicht-
fohreiber des Libanon. II, 466.
714. 718, 732 ff. (flirbt 1730)
139. 1197.
daidarah, Ort im Sahil Ath-
ftp. I, 714,
daifa (Haipha, Heifa, Hepha,
Ephe, Chaifa, Khaifa, Cayphas,
Caiphas, Kepha, Sycaminos;
Porphyreon?), Stadt am Kar—
mel. I, 26. 613. 686. 701. 711.
713. 722 ff.
daifiſche, zahlreich bei Beirut.
II, 442. — an der for. Küfte.
928.
DaiimMaimonZobbi, Rabbi
in Damask. II, 1416.
daillan, f. Hhailan.
ain, Fuͤde aus Damask (18..).
II, 102,
Bas, Ort bei Antiochia. LI,
12
Denn.
yaifjür, f. Kifil-h.
aiturad, Dorf im Libanon.
ai * Eſch Schuf el H.
ait
antd Gajeh), |. ſ. Ain el H.
1977
Hajar, f. — .
Saieir, ſ. Wabi 9.
Haj’rani, f . Sikfepat 9.
Hafüla, Ort im Muneitirah-
Diftriet. II, 750.
Hakel Gäkil), Dorf bei Byb—
lus. II, 552. 556. 578. 748.
Hakeldama (Blutader), zu Je—
rufalem. I, 463.
Hafem* (Hakim), dritter Fati-
mitifcher Khalif (reg. 996 big
1020), zerft. die Grabeskirche
(1010). I, 436. — (9. biamr⸗al⸗
lah) Meffias der Drufen. II,
127. 731%
Hafen, myftifiher, der Nafairier
beim Piſſen. IT, 944.
Hakhoun (2), Drt in Juda. T,
167.
Häkil, f. Ibn 9., Hafel.
Hafim*, RER in He—
brön. I,
Satimlatha(Chahamkafe),
Würde des Ober- Rabbi der
Sephardim in SJerufalem. 1,
507.827,
Hakla, f. Deir Sajjivdeh el 9.
Hakleh, f. Seidet el 9
Hakmone, f. Burdſch 9.
Häla, f. Haufh 9.
Halab Ibrahim (d. i. frifche
Milch Abrahams), Bez. für
Haleb. II, 1736.
Halafia (wol el Khulaſah,
che in S.Yaläftina. 1,
— — el H.
Halazôn, Ain el 9.
Halbe, Dorf am Dipebe Ak⸗
fär. II, 812.
Halbm ond, Attribut der Jung—
frau Maria in Syrien. II,
678.
Halbön, f. Helbön.
Halboue, Drt bei Damascus.
IT, 264.
Halbreiter, Mr, Panorama
von Serufalem (1850). I, 315,
319.
Halbfäulen, f. Doriſche, Jo—
niſche 9.
Halbün, ſ. Helbön.
Salda, f. Kefr 9.
1978
Häle, ſ. Hauſch 9.
Haleb* (Aleppo, Chalepe, Be-
rda, DBerroia), Stadt in N.
Syrien, Chriften daf. I, 495.
— Geide. II, 476. — Handel.
503. — Maroniten, 783. —
Bifhofsfig. 786. — for. Ka-
tholifen. 798. — mit Helbön
verwechfelt. 1321. — Karawa—
nen. 1396. — Ausfuhr nad
Damask. 1397. — fleigt durch
Kinnesrins Berfall. 1596. —
Höhe. II, 1653. 1768. — durch
Ervbeben zerft. - (1157, 1170).
II, 226. (1822) 1654. — Fruchi—
barfeit. 1690. — Boden 1707 ff.
- — Elima. 1709. — Flora.
1712. — Fauna. 1730. — ihre
Gefchichte bis 1516. 1733 ff. —
Geſchichte nach 1516. 1741. —
Dif. 11, 1011. 1100. 1506.
1593. 1597. 1598. — pol.
Kinnesrin, Aleppo-Aal.
Haleb, Paſchalik. II, 1024.
(Grenze) 1106. 1117. (ſtatiſt.
Notizen) 1767 ff.
Haleb, Fluß von, |. Kuweit.
Haleb, Siegel von* (Aleppi-
nifche Krankheit, Chattin 9a:
leb, Bouton d’Alep), in Ha—
leb, Bagdad, Arabien, Candia.
11, 1745. 1772.
Halebi Dſchelebi, fprüd-
wörtlich. II, 1403.
Haleby, ſ. Fuary el 9.
Halepiner, Phyfiognomie. II,
1768. 1771 ff.
Halhul, f Hulhäl.
Halibia, f. Khan 9.
Halifar, Will., üb. Palmyra
(1691). a 1432. 1438.
Halil*, f. Rhatit.
Halka Ehaleis?), Ort im Ge—
biet Dſcheſer. IT, 1576.
Hallfiröm, Kartograph. I,
123.
Hallue, f. Wadi 9.
Halta, Ort im Beläb el Ba-
trün. II, 749.
Dam”, Noabs Sohn. I, 170.
Hama“, j. EL H., Hamath.
Hamad, Dorf am Ras ef
Schak'ah. I, 588. 597. —
Hameh (el Haͤmy, Sing), Dorf
Hale — Ham
er Dſchebel H., EI H., Hä-
—2 ſ. Hisn al H., Ham—
mäm.
Hamamde, Araber. II, 1315.
Hamämri, Araber in der fyr.
Wüſte. II, 1315.
Hamant, d. i. Damah. II,
1039.
Hamar, Drt am Afrin. I,
1620
Hamara, f. Hamra, Humma—
rah.
Hamat, Ort im Belad Jebeil.
IT, 748. — vgl. Hama
Hamath* (i.e. thermae), Stadt
Naphthali’s. 1, 682.
Hamath“ (Hama, Chamat,
Tuds, Hudo, Alucd, Epi—
phania), Stadt am Orontes.
1, 5. 7. 9. II, 42. 55, 66. —
ältefte N.örenze des Gelobten
Landes. 229. — Seide dafelbft.
476. — Geſchichte ꝛc. 1031 ff.
— mit Apamea verwechfelt.
|
1076. — aſtr. 8. 1835. —
Dift. 1040. 1067.
HSamath (Hemath), Land am
Drontes. II, 996.
Hamath Zoba (Hemath 3),
in Syrien. II, 1046. 1486.
Hamathiter, in Samarien. T,
620. — Kanaaniter. 11, 11.
64. 1032.
Sambali, f. Tarih el 9.
Hamda Hadi, perf. Sectirer,
Begründer der Drufen - Lehre,
11.088.
Hamd an*, ſ. Ibn 2.
Samdaniten, in Daleb. I,
1736
Hamed, Sohn Mahannahs. |
1450. "u
am Baräda. II, 128
Hameige(?), Dorfi is Libanon. 7
Il, 559.
Hamerab, f. Samra, Hummä- |
ra —
Haͤmid, ſ. Umm el Amad.
damit, irr. ft. Hermel, II, 290.7.
— dgl. HDamuͤl
Hami — Han
Jamilton, H., im Anti- Liba-
non. II, 269,
Jamilton, W., Squire’s Be-
gleiter, Il, 558,
Jamma*, f. Ard el H. Um
el Amad.
Jammäm”, f. Birket el-, Bir-
fet=, Dfehebel-, EI 9.
J)ammameh, Dorf bei Aska—
ion. I, 90,
J)ammam es Schefa (Sce-
fat, Ain eſch Sch.), Heilbäder
zu Serufalem. I, 279. 387,
393, 395. 396. 416. 417, 455.
J)ammam e8 Sultan, fiehe
Birket es ©,
Jammam Tabariyeh (Tibe-
rias⸗ erde zu Serujalem. 1,
352,
)amm * (Hummaͤna), Ort im
Aklim el Metn. II, 676. 710.
ammelfleiſch, in Hebrön.
‚Dammer*, üb. die Mofchee
zu Damasf, II, 1363,
Jammil, f. Kefr Hummil.
Jamon, ® Ba'al 9.
)amog,d. i. Doms. II, 1019.
yamoı, f. Ain el 9.
amoudiade, f, f. Hamudiade.
Jamous, d. i. Höms. II, 170,
Jamr*, . Wadi el H.
amta“ (Hamerah), ſ. Ain el-,
El-, Karnath el-, Kuneiyiſeh
el H.
»amſet el Isfahani, Aut,
II, 1605.
amfin, Ruinen in N. Galiläa.
I, 806.;
Yamfiyeh, Dorf im Libanon.
I, 103. — vgl. EI Hummafi-
yeh.
amtab, ſ. Aintab.
amiüd, E Burdſch 9.
'amudi ade (Amudiade, Amud,
i. e. columna), Säule bei
Ba’albef. II, 162. 293. 299.
300,
amül (Ehirbet 9.), Dorf im
Schub el Arab. I, 778. 807.
— vgl. Hamil, u 9.
amum, ſ. Deir el9.
Jamy, i. Hameh, Rami,
al
*
1979
— J Abdul H., Moham—
une d. i. Höms. II. 1013.
— dgl. Ibn PB.
Hamzeh, ſ. Harat 9
Hanaen, J Wadi H.
Hananiya, Geſchichtſchreiber
des ne I, 460. — vgl.
Hannan
N Nahr el 9.
Sanbal, mohammed Secte. II,
1369.
Handel“, in Zahleh. 193.
194. 205. — Saida. 399. —
Beirut. 448. 475. 499 ff. —
Ladikieh. 931. — Damascus.
1390. — Palmyra. 1552. —
Haleb. II, 1743. 1746. 1753.
1776 ff. — vgl. Menfchen-,
Seidenh., Induſtrie, Markt,
Meſſe, Transport ꝛc.
Handelscolonien, alte, der
Ismasliten u. Syrer in Da—
mask u. Samaria. II, 1339.
Handelsftraße, phönieiſch-ba—
bylonifche. II, 236. 237. — von
Syrien zum Euphrat und In—
dien. 33. 1234,
Handelswaaren, europ., in
Syrien. II, 1397.
Handijiar, |. Andfhar. I,
186.
Handmühlen*, in Bethlehem.
I, 291.
Handfhriften* der Samari«-
ter. I, 649. 652.
Handwerker, in Serufalem. I,
283.
Handwerfsihule,
falem. I, 503.
Hanefi-Secte, in Öaza (784).
L, 65. — Serulalem. 827. —
d. i. Türken. II, 1369.
Haneunis, |. Khan Yunes.
Hanezi, Dorf am unt. Oron—
tes. Il, 1660.
Hanf”, in Serufalem. I, 483.
— Damask ıc. II, 1349. 1357.
1398. 1729. — vgl. Haſchiſch.
Hang-tſcheou (Hang-chou), in
Tſche-kiang. II, 490.
Hani, ſ. Ibn 9.
Haniep, . Sendianeh.
in Jeru—
1980
kr ‚ fiehe Anna, Mar H.,
Nahr 9.
Hannany (Annowy), Dorf bei
Tyrus. I, 792. — dgl. Hana—
niya.
Hanna=Thal, bei Beit Zibrin.
0
Hanneh, j. Haret attifeh 9.
‚ Hannina, f. Yin 9, Beit 9.
Hantüra, f. Deir 9.
Hanıın, f. Beit 9.
Häany, f. Ras Ibn 9.
Hapara Benjamins, ſ. Wadi
Farah.
Hapharaim (Aphraim), Ort in
Iſaſchar. J, 681.
Har,i. E18.
Haradin, Dr
Batrıın. II, 749.
Har adſchit (ea
Kesramän. II, 516.
im Beläd el
a im
Sarah, Di. ——— 1,
8235, — f EIS.
Harajeh, j. Harädigil.
Haram” ih i. Hauptmoſchee),
in Hebröndi,T, 1210, Br —
dgl. Wakf el H., Mofchee.
Haram Ali ibn Wahn (9.4.
ibn Aleim, Aleiſu), Küftenort
zwiſchen Raifarieh und Saffa.
I, 589. 597. 714. 820.
Saram eſch Schefa (Hammaͤm
Sch.?), in Jeruſalem. 1,
Haram eſch Scherif, Haupt—
heiligthum in Serufalen. 1,
329. 230, 411. 414. 416. 530.
536.
Haram- Wänter, „ones
Re in Serufalem. .
Br ein (Harämi, Haramiyep*),
f. Ain el-, Masıi 9.
Harald, . Erg
Harat, . Hareth.
Härat Hamzeh, Drt im Aklim
el Metn. II, 710.
Harath Hurif, Dorf in Sahil
Kallabat. u 707.
Harb*, f. El H.
Sarbah, ſ. Hart el 9.
Sarbantız (Armenaͤz?), Ort
am unt. Orontes. II, 1097.
Han — Har
Harbata (Harbate), Ort im
Beläd Ba’albek, II, 221,
— ſ. Dſchiſſr el Khar—
ela.
Sardin, ſ. EIS.
Harega —— zu Jeru—⸗
ſalem. J,
Hareia, Din bei Beirut. II,
207.
Harend, f. Harım.
Hareomam, Kornart. 11, 1568.
Haret (Bareii), d. 1, Duartier,
Stabdttheil. I, 486. ſ. Ha⸗
rat, Hart.
Haret attifehb Danneh, zu
Serufalem. I, 458,
Häret el Arman (armenifcher
Garten), in Serufalem. I, 358.
Haret el Bottun, Dorf in
Kesramwän. II, 756.
Haretel Der —
in Bethlehem.J
Daret el Dihanapif ch, Ort
in eſch Schuͤf. II, 98.
Haret el Jehud Jahad, Ju⸗
denquartier, Yudenmarktgaffe),
in Serufalem. I, 357. 358. 401,
505.
Haret el Mughäribeh (Bar:
baresfen-Duartier), in Jeruſa⸗
lem. I, 349. 401. 402. 417.
HaretelNuffärag (chriſtliches
Stadtviertel), in Jeruſalem—
1,338,
Häret el Saida, Umgegend
von Sidon. II, 409. 410.
Haret Zenadle(®), Ort am
Nahr el Aumäleh. II, 96.
Harf, f. Deir Mar Dfchurdſchis
el 8. Mar Yıfuf el H., Mey
raat Deir el 9., Ras el 9.
Harfiſch, Drt in Ober- Gall:
läa. I, 773. — vgl. Harfüſch
Harf Lauzeh, Ort im Allim
Harfäaͤſch, Geſchlechi der Men⸗
wileh. IT, 215. — |. Machmud
9., barphaſch.
Sarıfa, Franciscaner dal. 1
799. |
Harim (Harem, Charem, Hirem
Haren), Cafell am Dfhebel
el 'Ala. II, 1095. 1096. 1099.
Hari — Hass
1185. 1643 ff. 1646.
Jarımeh, f. Hauſch 9.
arir (Hariry), f. Wadi el 9.
— ſ. Deir 9.,
ariſta, Charefta.
arith, j. Nahiet Beni 9.
ariz (Harris), Diftriet von
Saida. Il, 392,
Jarmal (Peganum), Kalipflanze.
Il, 1561.
Jarmel, ſ. Hermel.
Jarmonia, Gemahlin
Kadmus. Il, 322.
Jarpalus, feine Statue in
Dſchebel 9.,
darrae, f. Yarica.
darris, ſ. Hariz
Darf Een Fichtenwald
bei Beirut. II, 430.
Darichiyep, f. Khan Hurſchi.
Dart, f. Hareth.
Dart el Drudj, Duartier von
Gaza. I, 45.
des
el Folerieh, Quartier
von Gaza. I, 45.
Dart el Harbah, das dichte
Duartier, in Hebrön. I, 211.
Dart el Kadim, ebendaf. I,
211.
Dart el Kazaz, Duartier Ye
en, in Hebrön. 1,
Dart el Tofae, Duartier von
Gaza. I, 45.
ari eich Scheikh, Scheikh—
Quartier von Hebrön. I, 211.
artesSpieia, Ebene, Duar-
tier von Gaza. 1, 45.
arth, EB.
arun, Duelle bei Zortofa. II,
879. — f. Kalaat el 9.
Jarun al Rafhid*, Freund
Karls d. Gr. II, 440. — in
Zartüs. I, 919. — erbaut
Harunije ꝛc. (801). 1798. 1810,
, 1818.
Yarufat el fur, d. i. Bräuti-
gam des Maulwurfs, Nager-
art. II, 687.
a8, j. Dſchebel el H.
|
u.
|
1981
Haſael, fyr. — von Elias
gefalbt. II, 261
ah tbamar* ‚f. Xha-
—— ‚Sf. Nahr 9.
Hasbeya*, am ob. Jordan. 1,
9. (Höhe) Il, 127. 282. 309.
— Dift. II, 135. 137.
Haſchboua, f. Beit 9.
Dafhem ben Abd Menaf,
Mohammeds Großvater, in
Öaza. 1, 64.
Hafyemiven, an der ſyriſchen
MWüfte. II, 1049.
Haſchiſch“ ———— Rauſch⸗
trank der Aſſaſſinen. II, 966.
— ſ. Aſſaſſinen, Haflan.
Haſchmuſch eh le re
im Beläd Ba’albef. II,
Hascih Gadſchit), Ser am
Nahr Kadiſcha. Il, 662.
Haje*, in Paläftina. I, 485. —
Libanon. II, 687. — von Na=
fairiern nicht gegeflen. 992. —
im Caſius. 1115. — N. Syrien.
1578: 1 31
Haſelhuhn, in N.Spyrien. II,
1589. 1627. 1703. 1732. 1840.
Haſem, ſ. Abul H.
Hafir, f. Kier 9.
Sasmonäer*, I. Maffabäer.
Hasrôn Haßrun —
Ort in Jibbet Bſcherreh.
296. 635. 661. 662. Aa
752.
Hasvonita, j. Joannes 9.
Haffa* je El Hiſſi.
Haſſan, ſ. Nahiet Beni 9.
Haſſan Scheuh al Haſchiſchim,
Scheikh al Dſchebal, der Alte
vom Berge, Senex de mon-
tanis, Vetulus de Monte,
Vieil de la Montagne), Fürft
der Ismasölier, Nafairier. II,
885. (Walpole's Begleiter) 948.
966. 968. 969. (in Sindſchar)
985.
Haffan Sulieman, ſ. Husn
Suleiman.
Haffar, Brunnen bei Ma’arrah.
II, 1570.
Hafſeah (wol Hafya), Ort in
1982
Syrien. II, 1286. 1287.
Haffelgquifi*, über Hebrön
(1751). 1, 251. 256. — Phi-
liftäa. 591. — Tyrus. II, 239,
369.
Hasselquistia aegyptiacaL.,
bei Haleb. II, 1721.
Häfiteh, |. Dafy.
Safiien, f. Sell 9.
Haßrün, f. Hasrön.
Hay, f. Zell el H., Wadi 9.
Hafya (Haflia, Hafleiah, Haſ—
fieb; Theleda, Deleda), Ort
an der jyr. Wüfte, II, 1286.
1287. 1392. 1443, 1464. 1484.
1563 ff.
Hata, f. Kefr 9.
Hatab*, f. Deir el 9.
Hathab, Meſſias der Samari-
ter. I, 651.
Hätim T’afjis, Beduinenheld.
II, 1482,
Ha fra (al Hadhr), Handelsſtadt.
Il, 1496. 1497,
Hatta (Daro) in Philiſtäa.
166. — dgl. Kefr 9.
Hattabije*, Dorf im Dſchebel
Ala. II, 1580.
Hattin“, Schlacht bei (1187).
I, 65. 145. 779. II, 393.
(1291) 439.
Haba, f. Datta.
Hauawiny, Gießer von Kano-
nenfugeln. II, 1393.
Haufa, Dorf am Nahr Kadifcha.
II, 66 2.
Hautal*, f. Ebn 9.
Haur, d. i. Zitterpappel. II,
674. — f. Bor.
Haura, f. Ain Hauwar. _
Haurän* (Haveran), in Peräa.
l, 7. — von Ibrahim Paſcha
ebändigt. II, 740. — ſ. Kelb
auran.
HSaurat, f. EL SO.
Haurin, Dorf am mittl. Oron-
te8. u 1090, .
Haus*, Häuferbau, in Süd—
Paläftina. l, 68. — Beirut. II,
444. — Damast. 1378 ff. —
der Damascus - Dörfer. 1420,
— f. Kegelförmiges H., Baus
art.
Hafiel — Hay
Haus des Lebens, Dez. für
Öottesäder. I, 217. 472,
Haujh”, Bez. für Heine, mit
einer Mauer umgebene Dörfer
oder aneinander gereihte Häu—
fer. 11, 1278
Hauſch, Baräda (9. Buräda),
Drt im Beläd Ba’albef, II,
220. 221. 1275.
Hauſch er Rafikay Gauſch el
Rafka), Ort im Beläd Ba'al—
bef. 11, 199. 200.
Hauſch Sala (Dale), Drt im
Belad Ba’albef. II, 221, 278,
Hauſch Harimeh, Orl im Be⸗
aa, 12
Hauſch Mesreie, ſ. Musräya.
—— Sufeih (H. el Safie),
Ort im Belad Ba'albek. II,
220.
Hauſch Suneid (9. Effeneid),
Ort im Belad Ba'albek. II,
220.
Hauſch Tell Safiyep Eſſa—
— Ort im Belad Ba'al⸗
bei. 11,221.
Saul“ (Leder), in Damascas, |
5.
l,
Hautfarbe*, in Bethlehem. 1 |
289.
— ſ. Birket H. Ra⸗
id |
Hauwar, f. Ain 9. |
Saumwärin (GGawarim; Aneria), |
—— der ſyr. Wüſte. I, 1444, A
|
— ſ. Hauran.
Havoth Fair Gairs Leben),
d. i. Gaulonitis. I, 682,
Hawar, . Ain H.
a: ‚ Dorf bei Siem. A|
636. 1
'
Hamwarin, f. Hauwaärin,
Hawaſch, ſ. Ainel 9.
Hawra, f. Ain el 9.
Sawrab, f. Tumrah.
Hawwara, Di. irregul. Rei⸗
terei. II. 1406.
Hay, ſ. Keft 9. j
Hapder Aga, Zurtomanene
Chef. II, * 1628. — vgl.
Murſal Ogl u H.
Hayes, enstifiher Bice > Conſul
Haym
in Merandrette. IT, 1828.
Haym Zehalte, f. Ain 3.
Bere, he in N. Phöniclen,
Il, 812, 824,
By f. Kefr 9.
Dazarim, d. i. Gehöfte der
Avpim. I, 96.
Hazemi (Hazzano), Dorf in
N.Syrien. II, 1659.
Dazibe, j. Cafau H., Nahr
zin.
Dazir”, ſ. Kefr 9.
dazor“ (Dazuri), Stadt Naph⸗
thali’s. 1, 16. 17. 683. 684.
dazurim, d. i. Gehöfte der
Avim. 1, ex
Dazzano, f. Hazemi.
Hebard, Mifionar, in Nablüs.
1, 655. — Thomſons Begleiter.
1l, 524.
Heblé, f. Dſchebel el 9.
Hebräer*, die Nachkommen
Ebers im weiteren und engern
Sinne. I, 171. 180. 181.
vgl. Juden,
Hebräiſche Infhrift*
Palmyra. IT, 1500, 1545,
Hebrön* (Chebron, el Chalil,
Halil, Khalil, Khulil, Chalil
el rahman, Kiriath Arba),
Stadt in Süd - Zudäa. 3.
(Höhe) 26. (mit Eleutheropolis
verwechfelt) 144. 175. 194. —
Stadt der Erzväter und ihre
Umgebung. 209 ff. (Namen) 214.
(aſtr. %.) 219. (Vermaltungs-
rath) 827. — f. Beit 9.
Ai ſ. Dſchebel
Chalil.
Hebrôner, Bolf. I, 251 ff.
Hebrön- Thal. I, 151.
Hebſcheky, Nafairier- Dorf. I,
1127. 1130. 1139. >
Hebungsgeihichte des Liba—
non. 11, 658.
Decate, Tempel in Gaza (im
| 5. Jahrh. n. Chr.). I, 63.
Antiochia. 11, 1170.
Dedel, Ichthyologe. II, 552.
Heddiyye, berüchtigte Nonne.
‚1,793. — vgl. Hendie.
Hedenb org, —— Naturfor⸗
ſcher, im Libanon. Il, 580,
in
— He 1983
Hedi, Dorf am Nahr Kadifcha.
II, 662. -
Hedjäm, Dorf am Drontes, II,
1044,
Hed ſch anijeh, 3smaelier-Secte.
li, 920.
Hedfharat Barduil (Stein
aaa Grab bei El Ariſch.
|
Hedy, d. i. Weihe. I, 485.
Hedypnois- polymorpha De.,
bei Haleb. Il, 1716.
Heerden*, Reichthum im Be⸗
lad Beſchaͤrah. II, 317. — Be—
kaͤ'a. 688. — ſyriſche Wüſte.
1393.
Heide* (aide“, Erica), in
Paläftina. I, 529. — im fi-
banon. II, 101. — Anti-Liba—
non. 282. — Dſchebel Afra.
1230. — ſ. Sumpfheide,
Heidnifher Eultus (Tem—
pet), in Gaza (5. Zahrh.). I,
63. — durch Ahas in Jeruſa—
lem. 389. — Israel 621.
Heidfhäny, f. Hidfchäni,
Heifa athim, Ruinen am Kar-
mel. I, 713. — f. Haifa.
Heikal, d. ti. Schrein. I, 259.
— Gebetort. 649.
Heifel Mar Takla, d.i. Tem—
pel der Heil. Thefla, bei Me»
nin. II, 1428.
Heilän, f. Birket 9.
Heiliges Grab. 1,-414. 420,
Heilquelle, ſ. Öejundbrunnen.
Heimte, f. EIS.
— Naſairier. II, 988.
Heiruneh, ſ. Wadi H.
Seifd, |. Burdfch Um H.
Zeiſtn, ſ. Aſſad H.
Heja wieh, Ismaslier-Geſchlecht.
II,
Seien, f. Birket el Hidſcheh.
Hekatäus“ von Milet, über
Dor. J, 609.
Helaliyeh, ſ. EL 9.
Helba (&hetön), Stadt im
Stamme Aſſer. I, 7. 14. 18.
Helbe, ſ. Foenum gr.
Selb on (Halböon, Chelbon,
Chalybon), Dorf in Eöleiyrien.
1984
I, 1319 ff. 1423. — ſ. Wadi
Helbön.
Heldua (Geldo, Khan Khulda,
Chan Chalde), Ort im mittl.
Phönicien. I, 171. 421. 427.
428,
—
daf. II,
Helena, ——
— Kaiſerin, ihre Bauten
n Gaza. I, 49. 293. 294. —
ae die HSimmelfahrtsfa-
pelle zu Serufalem (326).
320. 425. 430. 431. 438.
Ramleh. 582. 583. — Kirche
in Nablüs. 655. — desgl. in
Sebafte. 662. — ihr angebl.
Kanal bei Haleb. II, 1725.
Helena, Königin von Adiabene.
I, 442. 477,
Helena, Grab der (irrig Grä—
ber der Könige), in Jerufalem.
I, 356. 382, 462. 475. 521.
Helena, Hospital, Schatzhaus
der (Afbet el Tefiyeh el Sa-
hahira), in Serufalem. I, 388.
403. 442.
Helena-Thurm, Set., an der
Dſchuneh-Bai. IL, 549. 570.
J Stadt Naphthali’s. I,
— — Dr., am Kuweik (ſtirbt
1840). u, 1692.
Heliakoi, f. Sampfaei.
Helianthemum _ variabile
Var. discolor, bei Seleukcia.
Il, 1269,
Helianthus tuberosus, ftehe
Artifchode.
Heliaramia, Station der fyr.
Wüſte. II, 1457.
Heliodorus, f. Aurelius 9.
Heliogabal (Helios Ga— -Baal),
Raifer. II, 240. — Sriefter in
Emeja. ii 1007.
Heliop olis (Sonnenftadt), Be—
zeichnung für 7 oder 8 verſchie—
dene Städte. II, 230.
Helivpolis, in Aegypten. T,
15. 119, I, 239. — freifte-
hende Säulen da].
Heliopolis ad Libanum*
„Purpurmuſcheln
Held — Her
CHA. dv ha d. 1. Ba’al«
bef. II, 231
Helivg* IR Na, Sol.
Deliotropolig, ob Bez. für
Bethiemes? I, 143.
Helix”, im Libanon. I, 580. —
el Amf. 1614. — Janthina L,
an der paläftinifchen Küfte, 1,
61l. 612. — zu Tyrus. MI,
374 ff.
de Hell, Capit.,
Küfte, II, 18. 35.
412,
Hellabeh, f. Wadi 9.
Hellaweh, f. Wadi Hallue.
Helleborus, f. Nießwurz.
Semar el ouaheh, d. i. wil⸗
der Eſel; Antelopenart ? I,
1731,
Hemath*, f. Hamath.
— r*, Sichems Vater. 1,
4
5.
Hemprich!,
Lebbén ac. IL, 521. 579.
Hems, Amalek te, angebl. Er—
bauer von Emefa. II, 1008. —
ſ. Höms, Kedes⸗ Ser.
HSenädy (Henaivich) 5 arabiicher
Stamm. 1, 131.
Hendie, berlihtigte —
Nonne. II, 759. — vgl. Hed—
diyye.
Henglis, f. Simmak Ingliz.
Senne* (Rosmarinus Lawso-
nia),
zu Daleb. 1728.
Depha, f. Haifa.
Heppäftos, f. Phtha.
Hepher*, — Gath H.
Heracleum promonto-
rium, f. Ras Ziyaret.
Heraita, Dorf am Berdun. II,
97.
Seraklea, muthmaßliche Lage
der Stadt. II, 1108. Vor⸗
ſtadt von Antiochia. 1164.
Herakles (Herkules*), tyriſcher,
Erfinder des Purpur. II, 361.
378.
323. 325. — ältefter, zu Palä=
tyrus. 347.
narus. 1816, — f. Melkart.
üb. die phön.
Dr., am Nahr el
— Altar am Pie
gärbmittel, II, 1406. —
— Tempel zu Tyrud, |
Hera — Hetl
eo, in Ba’albek.
’ ar
raflius*, verliert Syrien
(636). II, 244. 895. 1178. —
von den. Mosiemen befiegt.
1342.
rakliug, König von Geor-
gien (1801). I, 493.
räfch (St. Sean de Harraſch),
Baier von Damascus. II,
Es, Herzog zu Ferrara.
II, 1418.
rdamwil, ſ. N
ahr H.
rdely, F Dſchiſſr el Khar-⸗—
dela.
re (Juno), Tempel * —
(5. Sahrh. n. Ehr.). —
Apobaterion in telo 76.
— Eultus auf Samos. 86. —
in Argos. 601.
rennianug, Sohn der Ze-
nobia. II, 1499. 1546.
res”, f. Thimnath 9.
rhereiya, f. Mar Abda 9.
rkules, f. Herafles.
mel (Hhermil, Chermil, Her-
mul, HSurmul, Khurmul; nicht
damit), Metämwileh - Dorf,
Duellort des Drontes. II, 160.
176. 221. 290. 628. 996, —
ſ. Kaim 9.
mes (Dionyſus, Civa). II,
1337.
tmez-Berg, am unt. Oron—
tes. II, „1096.
rmon*, f. Dfchebel - eich
Sceitg.
:rmon*, einer. I, 691. ut;
Dſchebel Düpy.
rodes, ſ. Vorodes,
rodes, Sohn des Odenathus.
II, 1498.
rodes d. Gr.”, feine Ab—
ſtammung, Baulufl. 1, 75. —
plündert die jüd. Königsgräber.
357. — erbaut den Hippicus.
365. — Palaft in Jerujalem.
343. 366. — bef. Serufalem.
410, — erbaut den Stratong-
Thurm. 554. — reft. Antipa—
tris. 569. — Denkmal bei Je—
Ritter Erdkunde XVII.
K >
1985
rujalem. 478. — Gräber deg,
vor. 2erüfalemaul; 391; ı —
gründet Kaifarieh. 599. — re-
ftaurirt Sebafte. 665. — erob.
Sepphoris, I, 749, — tödtet
feine Söhne. II, 434, — Waf-
jerleitung zu Laodicea. 901. —
verichönert Antiochia. 1168.
Derodes Agrippall., befeftigt
Serufalem (10 — 12 Jaͤhre n.
Chr.). I, 368. 396. 397. — fein
Tod in Raifarieh. 601. — fein
Territorium. 686. — in Chal-
eis (41 n. Ehr.). I, 187. —
in Berytus (ftirbt 44 n. Ehr.).
11,435,
Derodes Agrippa 1. (der
Süngere), Fürft von Batanäa
2c. I, 396. 397. II, 187.
Herodes Antipas*, reftaurirt
Sepphoris. I, 749.
Herodes-Höhlen, zu Jeruſa—
lem. J, 369.
Herodes - Thor, ſ. Bab el
Zahari.
Herodian, üb. Alerandrette. II,
1817.
Herodier, Fürftenhaus, ihre
Bauluft. I, 22. 470.
Herodium*, j. Sranfenberg.
Herodot“, üb. Cadytis. I, 57.
— Asfalon. 86. — Tyrus. II,
323. — Stelen des Seſoſtris.
533. — Sofeidion. 1125. —
Myriandros. 1815.
Herzmufdeln, im Libanon.
II, 660,
Heſchmon, in Judäa. I 775.
Hesperis angustifolia, am
See von Dfehibul. II, 1698.
— crenulata, am Antiochia—
See. 1620. bei Haleb. 1713. —
Kotschyana Fenz,, im Caftus.
1141. — vgl. Nachtviole.
Heſſn Alakrad, f. Hösn el
Arad,
Heteranthelium piliferum
Hochst. n. g., bei Daleb. 11,
1717.
Hethiter*, in Hebrön. I, 212.
Hetley, M. F., in Palmyra.
II, 1526.
WELLEN
*
1986
Hetya, Dorf im Dſchebel Ku—
ſeir. II, 1104.
Heufhreden” ‚bei Gaza. 1,
46. — Gebete Dagegen auf dem
Caſius. II, 1127. — 2 Sorten
in Syrien. 1421.
Heuſchreckentödter, f. Smür-
mur.
— Sumpf der Caſio—
tis. 889.
— I, 105.
Deymant, Belgier, in Syrien.
Il, 1301.
Heyfie, engl. Vice-Conſul, in
Alerandrette. II, 1619. 17837.
Hezin, f. Tell
Dezro n, an der S. Grenze Ju⸗
da's. I, 10.
Hhabs el Mefinh (Gefängnif
des Meflias), in Serufalem.
I, 353. — vgl. Habis.
vhadfchar, ſ. Hadſchar.
— el Dſchibu, an—
gebliche Berfteinerungen - (Ge-
fchiebe), im Libanon. IL, 579.
Shailan (Haillan),
Haleb. II, 1691. — f. Hheilän.
a Fluß in er Rudi. II,
Selen Ralafa.
Hhamär ir A dv. 1. wil-
der Efel. IT, 1393,
Shamman, Säule im Ägypt.
Heliopolis. Il, 300.
Hheilän, |. Hailan, Birket 9.
Hhermil, ſ. Hermel.
Shodanfi, — für
Ismaölier. II, 957.
Hhoffein, f. Abut Hh
Sboudan a. nz Drt
in Judäa. I, 167. |
Hibbarieh, f. EL H.
Hibelin, i. —
Hibiscus, ſ. Bamia.
Sidab, Ort im Aklim Jezzin.
I, 702.
Sidigani (Bahr el 9., el Hei—
dſchaͤny, Hijaneh), Dorf und
See bei Damascus. II, 1314.
1315. 1322; 1330. 1391.
Hidſcheh, ſ. Birket el 9.
Hidſchreh, ſ. El H.
Hetya — Hiob
Dorf bei
|
|
|
|
Hierapolis, hzWanderſc.
Sierka, f. Yirka.
Dieroeles, f. Soſſianus 9.
Hieroclis* Synecd., üb. Arı
dus. II, 862.
Dieroduten, in Apbefa. |
— Libanon und Anti=?
— 263.
—— bei Adi
I, 363. — am Nahr el Rel
FEN — in Hamah. 1044, -
Haleb. 1749. |
Dieronymus*, Kirchenvate
fein Leben ar. 9 2911 ff. —
Euſebius.
Hieroſolyma, f. Jerufalem.
Hierotheus, Patriarch Hi
Tabor (1843). 1, 491.
Hijänep, f. Hidfhäny.
dilarion, fein Grab bei 6
Hilda, f. Kafı 9.
Hildebrandt, Edw., Make
am Leimun- See. II, 305. 3%:
Hilkia, Jeſaias Bater. I, 517
iin Dorf der for. Wüfte. 1
— ag Bater. I, 52%
Him,f. R
Hima Spurs, f. Deir Sa
türa.
Himmelfahrts-Capelle, 1
Serufalem. 1, 319, 320.
Hims, f. Höms. \
Hin, f. Kefr Him. 1%,
a (tür), d. 1. Zell. 1
Siudus, in Serufalem. I, “
Sind Schendy, Bolt.
Sinnom-zpar (Ben dinn⸗
..t. Kinder Hinnom, od. ©
Röhne, Gewimmer ver Kinde
Gehenna, Gehinnom, ba
Sehennam), bei Serufalem
370, 371. 407. 448. 463,
Hiny, f. Hamep. i
Hiob*, f. Ajub, Ayub,
Ejub, Eyub. J
Hiob*, fein Grab im Df
el Arba'in. II, 1064. —
Hiob — Hin
amascus. 1335. — Heimath,
ngebl. in N, Syrien, 1566.
b8-Brunnen*, bei Jeru—
lem. I, 317. — ſ. Rogel.
pics, Freund des Herodes.
Es. (Davids Thurm),
ı Serufalem. I, 365. 406. II,
p o, ſidoniſche Colonie. II,
. 382
a, Königreich. II, 1342.
191.
Er: f. Abu 9.
(hebr., Hirom phön.),
Stig von Tyrus (980—947
‚Ehr.). I, 19. 554. 574. 677.
‚45. 49. 327. 332, 383. —
Kabr Hairam.
ee, d. i. Dorfeigenthümer.
eb, ſ. Salléha H.
em, ſ. Harim.
ſche*, im Libanon. II, 686. —
Be 1627. — f. Damme
rſch.
fe*, in Jüdäa.
amleh. 584. —
2. — Samaria.
Bdrelom. 694. 695. — Na—
reth. 745. — Libanon. II,
5. — ſ. Moorhirſe.
dep, f. Sptifäb.
hane, ſ. Hidſchani. II, 1391.
Be Wald in N. Bhönicien.
Has“, Sohn Ahas, König
eg. 728-699). I, 97.
tftopft die Duelle Gihon.
5. 370. (Grab) 472. 620,
fins- Teich, f. Birket el
ammaͤm.
n, ſ. Ras el H., Hösn.
n aldjisr (Caſtell an der
rücke), d. i. Kalaat Seidſchaͤr.
1 1091.
n el Hamaͤm (Tauben-
m)., am Arfa-Golf. H,
6.
ai, ſ. Achfib.
n Soleiman,
Bun.
1,196. —
Ephraim.
636. —
ſ. Hösn
1987
EN i . Klima.
Sinie, Dr., üb. Miliffer. L,
173. 726. — Palmyra. II,
1487 >:
Hiyar,f. EL 2.
Hizmeh (GHäsmeh), Dorf bei
Jeruſalem. 1, 519.
Hoba* (Hobar), ob Dihobar?
I, 261. 1031. .1312.. engl.
Soba,
Höhle, edle, der Moslemen, in
Jerufalem.
Höhlen* (Örottenbildung), bei
Deir Dubbäan, Difhrin. I, 136.
— Beit Zibrin. 145. — häu—
fig bei Jerufalem. 481. — Ras
el Ain. 698. — im SKarmel.
709. 716. 718. — bei Kamibd
el Lauz. II, 189. 280. — Hösn
Kipa. 198. — Saidanaiia. 263.
— Malüla. 262. — Hermon.
282. — Adluͤn. 362. — Nahr
el Kelb. 524. 526. — Nahr
Kadiſcha. 665. 666. — el Bära.
1063. — mittl, Orontes. 1085.
1092. — Caſius. 1144, —
Antiochia. 1199. — Sermin.
1591. — ſ. Königliche Höhlen,
Troglodyten.
Höhlen (Spelunken) des Strabo,
bei Gigarton, II, 583.
Höhlengräber, f. Grabhöh—
len.
Hölleneingang, in Jerufalem.
12/421,
Hoͤms (Hims, Hems, Hamos,
Hamous, Emefa, Emiffa), Stadt
am Kedes-See. II, 8. 32. 170.
(Seide) 476. (aftr. 2.) 998.
(Caſtell) 1013. (Thore) 1014.
1019. (Beichreibung) 1105 ff.
(Provinz) 1505. — Dift. IL,
840. 853. 999. 1040. 1067.
1596.
Hömfer, ihre ſprüchw. Dumm-
beit. II, 1011. 1403.
Hösn*, BSisn, Husn, Belad
el=, Kalaat el⸗, Wadi 9.
{ Sösn, Städten im Raiatrier-
Gebirge. II, 844,
Hösn Acrad, ſ. Hösn el A.
Kkkkkk2
1988
Hösn Borzayé (Oesn Bor—
saliap, — in N.Syrien.
— fer Akrad (Dosn el A.,
Heſſn Alakrad, Cheszn al A.,
Curdorum castrum, Castrum
Cordanae, rar, Erach, Ecrad,
Acrad), das Kurdenſchloß, fiehe
— el Hösn. II, 608. 836 ff.
Sösn el Furſul Hurzuh, bei
Zahleh. II, 197.
iur Niha a N.) am
Dſchebel Sannin, bei Zahleh.
1I, 197.° 202, 220, — fiehe
Nina.
Hösn Sandſchil (d. i. Schloß
des Grafen von St. Giles),
mohamm. Bez. des Mons Pel-
legrinus. II, 603.
Hösn Soleiman (Hisn ©.,
Husn Suleiman, Burdich Hösn
Spliman, Haſſan Suflemanı
Huſein Suliem, d. i. Salo—
mo’g Schönheit), Tempelrui-
nen 2c. im Najairier - Gebirge.
1I, 822. 830. 962 ff. 1637.
Hösre, Dorf in N.Syrien. II,
1626.
Hoeurdq, f. Deir Mar Dſchur—
oſchis el Harf.
Hof, Höfe, anmuthige, in Da-
mas. II, 1380.
v. Hoff‘, AU, Geogn. II, 22.
Soffant des Emir Beſchir. II,
Hogg“, Edw., Dr., üb. den Lei—
mun⸗See (1832). II, 305. —
Damast. 1378.
Pr König von Hebrön. I,
—— ſ. Ain el Haiyeh.
Holeus sorghum (Sorgho),
in Philiftäa. I, 38. 52. — Je—
ruſalem. 483. — am Kiſon.
702. — in der Öhütha. II,
1329. — vgl. Moorbhirfe.
Holländer, in HBaleb.- II,
"E18:
Holosteum umbellatum L.
var. oligandrum Fenzl, bei
Haleb. Il, 1716.
Hösn — Horn
— aſſyr. Feldhen
Stadt in Juda—
—
Holt Yates, Dr, med., in S
rien. II, 22. 41, 1129, 122
1227. 1242.
Holwan, Stadt in Perfie.
1320,
Holz", felten in Philiſtäa.
39. — Export von Tyrus
370. — in Beirut. 475. —
Brenn-, Krüppel-, Zimme
Bitumindfes 9., Waldung
Holzarbeiter, in Haleb,
1762
5olafopten‘ ‚ in Tyrus.
olsiauße,
H — Miſſionar, in Nabl
655. |
Sommos*, |. Kichererbfe.
Sonfroy de Toron, Com
table Balduins Il. 1, 789,
Hongtſchu, chineſ. Seibendiſir
II, 484. |
|
Frauentracht.
— in Ladikieh. 932. — fi
Biene, Wachs.
Honin“, f. Dſchebel 9.
Hooper, Mr, Küftenaufnap
II, 1109,
Hör, Pappelari, Platane. |
1355. .Ain 9., Haur.
H * Bergi in Sprien Caſiue
Bi |
— BR; Wadi H. ;
Hordeum bulbosum, %
Libanon. II, 639. — Anti:
banon. 1277. — bei Ha)
1717. — f. Gerfte.
Sorefta, j. Charefta. |
Hpriter* (Choräer), d. t. 9
lenbewohner. I, 147. 149. |
Sormah, in ——
561. 4
Horn“, ſ. Tan 4
ee ; a 1 Gafid |
1130, |
Hornpilt, Rich, Oberfeit,
Horns — Humm
im Libanon. II, 466.
orns, Stadt am Afrin. II,
1621.
ornfleine‘, in N.Sprien. II,
1567,
orodeg, ak Vorodes.
oron ER;
orus, ER Bol. IL 535.
oſa, Stadt von Affer. I, 681.
I König. I, 620. — fiehe
ofen“, weite, der Samarite-
tinnen. I, 651.
yon, ſ. Hösn, Deir Mar Yuͤ—
fuf el 9.
on el Akrad, Sf. Hösn el
Arad.
sn Karnain, Ismaslier—
Schloß. II, 972.
ÿspital“, in Hebrön. I, 165.
248. — evangel., in Jeruſa—
lem. 503. — in Alto. 736. —
Damast. II, 1354. — Haleb.
1736. 1774. — vgl. Helena,
Hospital der, Peftlazareth.
yspitaliter, in Affo. I, 733.
1355. — 9Hösn el Arad. II,
837. — Merfab. 883, — feh-
len jeßt im Libanon. 765.
ysran, ſ. Hasrön.
ſſaini, ſ. Khan el Huzzaiifi-
neh.
Ben u Abulhoſſein, Huſ⸗
ein
Ytta, f. Sudet Bab el 9.
yub, A Hub.
ur, x Din 9.
ié, —
zwa, N Bab el H.
Ywaby, ſ. Khamwäby.
zen, Zudenfamilie in Haleb.
1, 1766.
Hzain, f. Khan el Huzaijji—
neh.
ıb, f. Deir H., Hiob.
ıbalin, R Habalın.
ıbertus, f. Casale H.
bet es Tine, f. Habat es f.
1, f. Abul 9.
—* Prophet, ſein angebliches
Grab zu Damask. II, 1371. —
ſ. Ain H.
1989
Huderbeg, früher Barkers Land—
ſitz bei Antiochia. II, 1205.
Hudieh, ſ. Jehudieh!
Sudfher (Heiner Felſen; von
Hadſchar), f. Wadi 9.
Hüdhr* — dv. i. Stadt—
leute. I,
Hügel”, zen, Teppeh.
Hülfenfrügter, de in
I, 483. — Esdrelom. 702, —
Beirut. II, 448. — Damast.
1358.
Sufair, Dorf im Anti-Tihas -
non. Il, 1426. 1427,
Sufeifen, in Masbef. II, 201.
Hugo Falcandus, Aut. II,
495.
Hugo von Eypern, Herr von
Laudicea. II, 999.
Hugo von Reval, Sohanniter
(1271). II, 837,
Hugo von Saint Dmer, er-
baut Zoron (1107). I, 789.
Huhn”, auf Ruad. I, 877. —
ſ. Haſel-, Roth-, Steinhuhn.
Huj, Dorf bei Gaza. I, 129.
Sulagu Khan, zerft. Ba’ albek
(1260). II, 228. — verfolgt die
Affaffinen (1256). 968. — zer—
ſtört Haleb „(1260). 1135,
Huleh-See“* (Merom). II, 313.
— f. Ad el H. EI 9.
Hulhuͤl (Hatpul, Elul, Aula),
Stadt in Juda. I, 232. 233.
236. 260. 264.
Hulieh, Dorf im Beläd Be—
ſchaͤrah. I, 788.
Sulteh, j. El H.
Hulton, Dorf im Dfihebel Ala.
I, 1576.
Sum + l, Ort im Aklim el Öhurb.
, 708.
Humam“, f. Hammäm.
Humar Kebir, Ort im Beläd
Sebeil. II, 748,
Sumär Sugbir, ebendaf. II,
748,
Sumeireh, f. El H.
Sumeis, Di im Libanon. II,
630.
Summam, Ort in e; Zor. II,
1485.
-
1990
Hummana, f. Hammana.
Hummarah (Bamara, Hamera),
Burg im Befä’a. II, 210. 223.
308.
Hummafiyeh, f. El H., Ham—
ſiyeh.
Hummil, ſ. Kefr H.
Humta, Stadt in Juda. I,
261.
Hund, dem Mars geweiht. II,
62.
Hunde*, in Paläftina. I, 485.
— große zottige, der Bebuinen⸗
Schäfer. 813. — fehlen auf
Ruad. IL, 877. — freffen Wein-
trauben. Il, 470. — f. Zagd-,
Skhäfer-, Straßend.
Hundefeulptur, am Kaim
Surmul. 11, 163. — coloflale,
am Nahr el Relb. 510. — in
Yin Anub. 676.
Hundsfamille,
ScarTl10Sa.
Hundsmwuth, in Juda unbe-
fannt. I, 283.
Hüneh, 1. Keft 9.
Hunin*, f. Dſchebel Honin.
Huntington, Rob., in Sama—
via (1671). 1, 658.
Hunun, ſ. Beit Hanuͤn.
und Ai Zuf 9.
a 9.
ſ. Hermel.
Hurr, fi" zeit 9.
Hurſchi, ſ. Khan H.
Hurter”, üb das Klima von
Beirut. II, 477.
Sul Bater
683.
HSufameddin, mir,
Laodicea (1287). Il, 926.
Hufan, ſ. Hhouchan
Huſaraͤt, Ort im Zelad Jebeil.
II, 748.
Huͤſchben, —
ſ. Anthemis
Baena's. 1,
belag.
— ſ. Haſchmuſch.
Huſein“, ſ.Nahr H., Scheikh
9., Huffein.
az Fachreddins Sohn. II,
Haren Abd el Hady, Mudir
von Alfa. I, 692.
Humm — Hydr
Guſe — Nahr H.
| — van
Sufeiniyep, f. EL PD.
Hufein Suliem, Sf. 98
Soleiman.
Huſeiny, Dorf am unt. Oron
tes. II, 1220, — ſ. Nahe —
Hufeiny. |
Husn e8 Sufiry, in ed Dun
niyeb. II, 807. |
Husn Niha, f. Hösn N.
EI Suleiman, f. 988
Husrüth (Hasruh), — de
Aklim el Kharnüb. II, 701
Huffein”, f. Hoffein, Hufein,
Babel el-, — Nahr H.
Huſſein, Sohn Ali's,
Haupt in Askalon, Aegypten,
I, 73. — fein Tod (680). I
1596.
Huflein Abu Daher, Deu)
ſen-Scheich. II, 469. — dgl
Abu Taher.
Suffeinel Suleiman
Sri im Dſchebel Honin. I)
in Gaz
(1660) 1,
Huffein scher, Hadſchi, ü
Hebrön. I, 252.
Huffen, f. Gerf 9. M
Hösn.
Huften*, f. Keuchh.
Hutchinsia chrysantha 4
et Spach, am Antiochia-See
Ir, 1620. — bei Haleb. 1714,
Hutchinsonia procumben:
bei Dſchibul. I, 1698
Hüyith, En im ei Ghab. u
1074. — n 9.
Supzatijineh, i. Khan el $.
* ‚in Serufalem. I
48:
Hyacinthus orientalis, in
Libanon. il, 684.
Hyäane”, im Libanon. II, A
— N.Phoͤnicien. 832. — Ca
fius. 1118. — Haleb. 1731. =
Amanus. 1848.
Kydrographie” bes eisanr
und Phönicieng. II, 26.
— _—
Hye — Jagd
i (Siplange), . Ain el Hai⸗
os (d. i. Hirtenkönige),
Ber J — (2100 v.
hr.). 173. 178. 180.
81. Ins —* II, 323.
lba trigonella foenum grae-
um, zu Haleb. II, 1729,
0Scyamus aureus, bei
aleb. II, 1718. — pinnatifi-
us n. sp, Schlechtend. 1716.
pecoum procumbens, bei
aleb. II, 1713.
pericum, tim Libanon. 11,
62. — myrtilloides Fenz. u.
1991
Haleb,
— syriacus*, f. Klipp—
dachs.
Hyrcanus”, Joh., erob, Düra,
1, 159. — plündert die jüdifchen
Königsgräber ıc. 356. — Pon—
tifer und Ethnarch. II, 390. —
zerfi. den Tempel auf Garizim
(129 v. Chr.). 643. 646.
zerſt. Sebafte. 663.
Hysdata Mutatio, in Syrien.
II, 1112.
Hyssopus officinalis, im
Libanon? II, 686.
HypSpnass bei II,
erpillifolium Lamark, im Hystrix syriacus, fiehe
afius. 1145. — purpureum, Wubber.
ı N.Syrien. 1686.
x,
der, f. Abu Dſchaber. Jacotin“, Mr., Karte. I, 39.
bin*, König der Kananiter.
ne (Zabneh, Yabne, Zabneel,
ebna, Yebna, Ibnah, Ibneh,
amnia, Samneel, Samnith),
stadt in NPhiliſtäa. I, 60.
6. 91, 99. 120, 125 ff. 139.
87. — Dift. I, 101. 574.
dreh, |. Ras 3
ruda (Ptol.), x. u,
98. — f. Yebrüb.
— ds Alraunwurzel.
758
bu, J. Dſchib ul.
ar, Drt im Tibanon.
hin, — il, 293.
mar, f , Yahmur.
6”, L Jakob, Yacob, Ja—
1b, Deir Mar $., Mar 3.
2° Pe Patriarch. IT,
0b, . ©, Karte der
9 \ 804,
sobus de Vitriaco*, üb.
aftr.
Ir,
etra incisa. I, 615, — Sei-
enzucht. II, 496, — Antiochia.
183.
47. 557. 759. 772. 775. 803.
810.
Jacub, f. Jacob, Mar 3.
Sada, 5%. Aurel. Sept., in Pal-
myra, II, 1547,
Jaddus“, Hoherpriefter. I, 622.
Jadge, Bach nörbl. von Ras
eich Schak'ah. II, 590. — ‚fiepe
Dſchiſſr 5
Järs (Soden), f. Ars.
Jafa, ſ. Japhia.
ſ. Nahr el Aus
Safa, Nahr>,
dſchah.
Jafar Sadik, ſechſter Imam.
II, 726.
Sen (Safa), d. i. Joppe. I,
574.
Saffa- Straße, in Serufalem.
Saffa- Thor (Davids-, Thal⸗,
Bethlehem-Thor, ai ai 1 Char
lil), nes I, 363.
Zafna, f. Iifne.
"Sagd, . Falkenjagd, Wild»
pret ꝛc.
der Anafeh. I
Sagdhunde*
1451
Jagdſcenen, auf dem Kaim
N
+
*
1992
Hurmul. II, 162.
Jagdthiere, in Paläftina. I, 485.
Sagira, f. Bahr 3.
Fabel (Dſchohhal), d.i. Unein—
geweihte, Laien, bei den Dru⸗
fen. II, 96. 720
Iapia Con ApiZaiAut.I,005,
Säahtliyedh, ff. EIS:
Jahiſch— ——— —————
Gebirge. II, 848.
Jahjah Abu Auſef, Häupt—
ling in Miſchmäſchy. II, 113.
Jahouſch, f. Dir el Dichenüfch.
Sohrifi Monden-, Neujahr.
Sahüp, f. Jehud.
Saibah, Telshöhle in Judäa.
I, 923.
Salr,, Manaſſide. J,
682. —
ſ. Havoth xp |
Za’ita, f. Dſchuita.
Fa, Ort im Beläd el Batrün.
II, 749.
Satar, 1. AU 3
Salneam, am Karmel. I, 679.
Jakob, f. Jacob.
Same,
ten. * 154. — Grab in He—
brôn. 212. 238. 249. — in
Bethel. 534. — Sichem. 645.
Sakobiten, in Serufalem. T,
496 ff. (Steuer) 825. — Dſchu—
neh. II, 549. — Syrien. 798.
— Gudud. 1444, — Haleb,
Antiochia. 1770. — f. Syrer.
Jakobs-Brunnen“, bei He—
brön. I, 218. — zu Nabläs.
636. 648. 654 ff.
Jakobs-Brunnen, bei My-
riandos. II, 1790. 1821.
Jakobs-Felſen, in Serufalem.
I, 47.
Jakobus, Bruder des Johan—
nes, feine Enthauptung. I, 362.
— Grab. 470. — angebl. er-
fer Biſchof in Serufalem, feine
Kirche daſ. 429. 495. 748,
Jakobus, Sct., in Japhia ge-
boren. 1, 702.
3cHanie, Ort im Libanon.
Yakıb*, f. Jacob, Deir Mar
Ya’fob.
Jagd — Yart
fein Weg nach Aegyp⸗
}
|
Jakut Ben Abdolla Schahabe
Din Abu Abdolla (Zakuti)
Geograph aus Hamah (firk
1229). II, 1043. — üb. Apa
mea, 1083, |
Sala, $ Beit Dfehala. |
Salo*, f. Ain Yalo.
Sama, . Dſchamea.
Sambalat, ſ. Benu Dſchan
belat.
Jamblichus, Phylarch in Arc
thuſa. II, 1006. — Gräben
thurm des, zu Palmyra (2. ı
Chr.). II, 1539. 1593.
Samblihus*, Aut, üb. be
Karmel. 1, 708.
Samnia* (Jamneel, damnith
ſ. Jabne.
Samufiyap Bedawin (Bufte
Beduinen), in Saron. I, 59
— ſ. Dſchamus.
Sanieh, ſ. Dſchanieh.
Janin, f. Zell J.
Sanitfharen, in Syrien. 1
1631. — Haleb. 1750f.
Janoha“, |. Januah.
Janthina communis —
zu Tyrus. II, 374 ff. — frag
lis (communis). 611. 612. |
f. Purpurmuſchel.
Januach Ganuch; Janoha“!
d. i. Raftftelle, Srquidungse
in — Galiläa. I
796
Jaͤnuh, Dorf am Nahr Ion,
him. II, 537, 568.
‚684. 78
Sanum, Stadt im Juba.
261.
Japhia (Safa, Yafa, A.
St. Giacomo der Möndr
Ort bei Nazareth. 1, J 68
700. 701. 702. 748. 757. 75
761. =
sapho”, d. i. Soppe. 1,
re Sunup \ de Dronte
Il, 1149, Karaf
1615.
Jaribel (Jaribal, Jaribolen
Jaribolos), i. e. Cultor Be
Deus Lunus, in Palmyra.
1531. 1547. 1548. 1550. 4
1554.
Jarm — Ibn
Jarmuk“, f. Dſchermak.
Jarmuth!, ſ. Jurmuk.
Saroue, ſ. Botros J.
Safana, j. Mezra' MH Deir el
Safimün,. Ain ei.‘
Salımz %: Deir:$., Rufe 3 tr
Jasma (Frauenfchleier), in Da-
masf, 11, 1398.
Jasmin (Jesmin), zu Jeruſa—
lem. 1, 482, Eden. II,
694.
Jasminum grandiflorum, of-
ficinale, zu Haleb. II, 1728.
Jaspis“, im Anti- Libanon. II,
266. — Nafairier » Gebirge.
832. — Caſius ıc. 887. 905,
1130. — Amanus. 1806.
Zattir*, f. Attir.
Saubar, f. Dſchobar.
Sauert, d. i. faure Milch. II
1143,
Saum, f. Kefr 3.
Jauzeh, Nahr el», ſ. Wadi
Dſchaus.
Jawar, Ort in Nordkukan. J,
259.
Jawur Dagh (Ghiaur D,,
Giaur D.), d. i. Gebirge der
Ungläubigen, für, Tauruskette.
II, 1799. (Höhe) 1802. 1803,
Zazour, ſ. Sefor.
Iba, ſ. Beit Iba.
Ibaddiyeh, ſ. El 'Abadiyeh.
Ibelin (Ibelim, Hibelin), Fran—
ann in Philiſtäa. I, 93.
125. 139
Sberien*, Chriſtenthum daſ. J,
493.
Iberis odorata L., bei Haleb.
II, er
Shn*, Ebn.
Ibn a Dawud Afadita,
gründet Alerandrette. II, 1822.
Ibn Abu Talib (Ai Moham-
— von Naſairiern verehrt.
II,
Ibn 9 ſ. Mhenneh ibn A.
Ibnah, ſ. ſ.Jab ne.
Ibn al wid
graph. II,
en al “4700 (Ibn alatir),
arab. Geo—
1993
arab. ver (12. Sahrh.).
360. 140
Ibn Al Bardi’ (ft. 1358), üb.
Asfalon. I, 73. 88. — Ain el
en I, 1294. — Baräda,
g6n —— Kadhi von Tripo—
lis. II, 600.
Ibn Ammar, Fürſtenfamilie in
Tripolis. II, 605.
Sbn-än, ſ. Dſchebel ibn-än.
Iben Batuta, ſ. Ebn B.
Ibn Burghal, ſ. Nahr Ain
Bur —
——— ſ. Jabne.
Ibn el Adim, Aut. Il, 1605.
Sbn el Ehre, f. Abulpharadſch.
Sbn el Molla Dfibennabi,
Aut. II, 1605.
Shn er Rajii, Dichter. II, 1348.
Ibn eſch Shine, f. Ihn Sch.
Ibn-férat, Aut. I, 837. —
vgl. Ebn Ferach.
Ibn Hair Bey, Chef in Mu—
heilibeh. II, 983.
Ibn Hakil, Aut,
II, 1009,
Ibn HSamdan, Drujenfamilie.
II, 676.
Iben Hamza“, Sheikh der Is—
maelier. II, 972.
üb. Höms.
Ibn ſani, Scheikhsgrab der
Naſairier bei Bisnada. II,
946.
Ibn Ismael Nafur Ali,
Ssmaelier. II, 984.
Ibn Khaldun, üb. Ssmaelier,
II, 971.
Ibn men f. Ahmed-, Kalaat
Son Nebo, d. i. Kalaat Si»
män. II, 1675.
Ibnol Diouzi, Aut. II, 728.
Ibn Dmar, PHäuptlinge der
Kaiftyeh. I, 159.
San Dmeir, f. Merdſch ibn
Ibn Said üb. ER I,
73. 88. — vgl. Ebu
a Skhedad, f. Son Schid⸗
36m vr ehny, f. Ibn Schineh.
1994
Ibn Schiddad (Schedad), ara—
biſcher Autor ac. II, 1095. 1605.
1637. 1700. b
Ibn Schihne (Ibn eſch Schine,
Scheny, Schehny), Autor, üb.
Höms ꝛc. II, 1009. 1202. 1596.
— Deir Kuͤſch. 1636. — Ka—
laat Semän ac. 1675. 1700. —
Derbeflat. 1795. — HDaleb.
1739.
Ibn Sehenffie, Araber in
Haurän. II, 1389.
Ibn Wordan, ſ. Kasr J. W.
Ibrahim“, ſ. Abraham, Ain-,
Bir⸗, Halab-, Kabr-=, Megha-
ret Nebe’=, Mesdichid 3
Ibrahim, 5
erbaut eine Brücke am Adonis.
1, 553.
ghrapim, Scheikh von Sah—
maͤta. 8.
ansehe Edhem, Sultan
(778). II, 895.
Ibrahim Khan Zadeh, Vezier
Sultan Suleimans. II, 1830,
Ibrahim Paſcha, Vezier Mu-
rads III.,
(1584— 85). II, 731.
Ibrahim Pafchat, gründet
Askulaͤn el Djedida. 69. 81.
— beſchießt Hebron (1834).
210. 251. — Bethlehem (1834).
288. — in Paläftina. 307. —
vermauert das Bab el Zahari
in Serufalem. 397. — züchtigt
die NRabulefer. 658. — in
Affo (1840). 1, 735. — im ki-
banon. II, 204. — Verdienſte
um Syrien. 315. 318. 1699.
— Seftlazareth bei Beirut. II,
473. — plündert die Schriften
der Drujen. 723, — entwaff-
net die Nafairier, Drufen ꝛc.
(1834). 739. 989. — dämpft
den Fanatismus der Damas—
cener. 1361. — zügelt die Be—
duinen. 1453. 1464. — Nefi-
denz in Haleb (1831). 1752.
— Gieg bei Beilän (29. Aug.
1832). 1788.
Ibrapim Said (Saibde),
Scheikh, geiſtliches Oberhaupt
Emir,
betriegt die Druſen
Sebha,
Son — Jeb
909. 916,
985.
Scarium, Bad in Tripolis. 1,
600.
der Nafairter. II,
Se a Statue in Tripolis,
Shiaipen, Narr II, 1404,
— “. If pihid.
Sp”, rBenk f Sp.
Sohna (Zedna), Dart ; Juda.
I, 142. 150, 156.
Spa, f. Bir
Splib, f. Edlip.
Idolater, f. Gößendiener.
Sofhzim, Ort im Sahil Ath-⸗
lith. I, 714,
Spumä er* f y Höhlenbewoh- .
ner. J, 147,
Sean, t. Saint 3.
Jean de Rifhmeyya,
Mar Zohanna R.
— —
Jeba, ſ. Gibea.
Jeba'a, ſ. Dſcheba'a.
Jebar, ſ. Nahr Snubar.
Sebärät*, arab. Stamm. I,
129. 132.
Sebäta, f. Gabatha.
Sebba, Ort am Karmel. I, 708.
— vgl. Gibea.
Gaball,
Sebeil, f._Dfepebeit,
Bint J., Semär J.
Sebeiya, ee ——
Dſchiſſr Dichebel.
Sebel, ſ. Dſchebel.
Zebel et Tür, f. Delberg.
fiehe
Jebel Shebrüß, im Kesra⸗
wän, II, 746,
Sebel 3eitin, f. Oelberg.
—J— eſch Schüf.
Gaball
. Dfaͤebileh.
Jebna, F— Jabne.
Sebour, f. Achmed J.
Sebra, f- Beil, Rad Dſchebra.
Zebraͤba,f Jeb rud.
Jebul, f. Dieibut.
Jebus“, d. i. die Landſchaft ge⸗
rufalems. -1, 13. — Serufalem.
A446,
Jebu — Jer
Jebuſiter*, in Jeruſalem ꝛc.
I, 13. 175. 363.
Sehim, Seit, fein Grab bei
Saida, I 413
Sedid —— ſ. Dſchiſſr el
Abyad, Juſia el Diedeide,
Wadi 'Ain J., Dſchedid.
Sedin, ſ. Kalat Dſchiddin.
Jedna, ſ. Idhna.
3 en Drt in Juda.
Zefna, |. Sta
Jehennam,
Jehüd (Zube), f
Khirbet el 5.
Sehupda, ſ. Kitiath Jearim.
Sehüdi, f. Bir el 3.
Sehudieh (Hudieh, el Yehudi-
yeh), Ort in Saron, II, 566,
592. 596.
Jekaiſch, arab. Stamm
Nafairier-Gebirge. II, 832.
ner bei Sin-
—— Thal.
.Haret el J.,
im
Selameh*, Dorf in Sudäa. 1,
129. — ogl El Dſchelameh.
Select; 3
Jelil, ſ. Kaͤna el J.
Semanite n (Aemanijeh), Secte.
I, 117. 829. U, 1025. — fiehe
—
Jemaſch, ſ. Burdſch el J.
Jemen“ (Yemen), in Arabien,
von Nafairiern beſucht. ”
920,
Semeniden, Drujenpartet.
718. 1701. — f. $emaniten.
Semini (Benjamin), Land. I,
2,
Semmäla,
Ort in Paläſtina.
I, 564
Senad, Titel. II, 981,
Senadle, f. Haret J.
Sendiyeh, Ort am Ladikieh—
Strome. II, 905.
Senin*, ſ. Dfeennin.
Jeni Tichifthik (Ieng Chiec)h,
|
|
|
|
)
.
d. i. neue Meierei, in N.Sy—
rien. II, 1661.
Senn, f. Beit el Dichanne.
Sennänt, ſ. Nahr 3.
J
1995
Jenun, ſ. Birket el Leimun.
Jenyſus Gerod.), auf der ägyp-
-tiichefgrifhen Grenze. I, 40.
Sephiba- -El, Thal in. Sali-
läa. *
Jer
— Orakel des. I,
190%,
Serba, Dorf in Samarien. I,
670.
Serboa* „ſ. Springhaſe.
Jexremias üb. Philiſter. J,
173. — Jeruſalem. 300.
Geburtsort. 517.
Jeremias-Grotte, zu Jeru—
ſalem. J, 369. 378. 385. 392.
396. 404. 478.
Jeremias-Kirche, in Karyet
el Enab. J. 548.
Jerga, f. Bet Diirdje.
Jericho „Stadt. I, 563.
Serjü’a, f. Dſchardſchua.
Sermuda (Teguovs), in Gali-
Yäa. 1, 775.
Sermut, f. Dſchermak.
Serobeam*, König von Israel.
I, 15. — fein gold. Kalb, 534.
— ref. Sihem. 645.
Serra, 8er
Serrain, ſ. Abu 5.
Serud,.r. Dſcheirud.
Jerufalem (Tsoovoalnu, Ic-
ooooLvua, die Stadt Davids,
Sehovahs, die heilige Stadt,
el Kods der Mohammedaner),
Weltftellung, Duellen zur To—
pographie. I, 297 ff. (Salem,
Aelia Capitolina, Cadytis) 299.
— ‚Lage im Allgem. 315 ff. —
Panorama. 319 ff. — Umwan—
derung der Mauern. 327 ff. —
— inneres. 398 ff. — Ber
drängung des Namens. 429.
Wafferbepälter, Brunnen.
I, 441 ff. — Gräber. 456 ff. —
Klima, Boden, Fauna ıc. 479 ff.
— Bewohner. 486 ff. — nächte
Umgebungen. 509 ff. — Ge—
birgswmege zum Mittelmeer.
540 ff. — Höhe. I, 26. 547.
554. 626. — Dift. I, 226. 284.
539. 937.
_——
1996
Ser — Provinz. I, 560.
625. — Topardie. 562. —
Gebirgspiftrict. 818. — Ber-
waltungsrath daſ. 827.
Serujalem, Königreich (1131).
II, 604, (Nordgrenge) 888.
Zerujalemiten, Bez. für Ka—
raiten. I, 507.
Jefaias?, üb. Jeruſalem. I,
300, — fein Grab. 472.
Sefebel*, Ahabs —— I,
706. II, 586,
Jeſid, i. Nahr 3 5,
Jefid ben Moawia (Sezid),
Khalif. II, 1024, — erweitert
die Ain ef Fidſcheh (ft. 683 n.
Ehr.). 1293. 1304. — entfeftigt
Kinnesrin. 1596.
Zefiden (Jeziden, Yeziven),
angebl. Teufels- und Schlan-
genanbeter, unter Kurden. IL,
1647. 1675. 1676. — im Ama-
nus. 1807. — Karaach. 1846.
Jeſor (Sazour, Yazırz N)
Drt im St. Dan. I, 127. 542
580,
Sesreel?. ai Esdrelom.
Jeſſe, ſ. Iſai.
Sefua, f. Sofua.
Sefuiten, in Saida.
— Libanon. 799.
Sefuitenhaus,
II, 757
Sefus- Chriftus*, auf der
Flucht in Gaza. 1, 53. — Ge—
burtsgrotte in Bethlehem. 291.
295. — in Samaria. 621. 623.
— in Nablüs. 654 ff. — Gali—
läa. 688. — Nazareth. 739.
— ana. I, 753. — Prophet
der Rafairier. 11, 992. — feine
Il, : 399.
in Anturah.
Wiege angebl. auf dem Kafiyiın.
1299. — Fußtapfe, Betort in
Serufalem. 1, 320.. 421. —
NRuheort bei Saida. II, 391.-
408. — fein Kreuz. I, 438,
494. — ſ. Eiffa, Iſa.
Jeſus Chriſtus, Kirche zn
Emmaus. I, 545.
Jether, f. Attir.
Seubaß, ſ. Kefr 3.
Jeune, f. Dfehunia.
Jeru — Gier
Jezid, f. Jeſid.
ende Said, Klippe bei Saida.
— ſ. Esdrelom.
Jezzar, —
Jezzun, ſ. Dſchezzin
Ifrin, 1.2ac br Rah ’Afrin.
Saelf,:in Paläftina. I, 485. —
fyr. Wüſte 11,,41731.:
Sheden, f. Coon.
Shi {04 1: Ohj
Shtifäb Diesen), Naturalab-
gake an den Marftinfpector.
822,
Aa f. Imp Malfa J.
tb, E Gibeon, Wadi el Jib.
Sibaa, Den in Judäa. I, 522.
Sibbet Biherreh (el Digub-
bah), Maroniten- Diftriet im
Libanon. 11, 752.
Sibbetel Muneitirap, Ma⸗
PORN im Libanon. II,
75
Sibeil, f. Dſchebeil.
Zibia, f. Khirbet 3., Gibea.
a Seneen, ſ. Dſchubo Dſchen⸗
gibrin (Jibril), ſ. Beit 3.
Sihus ha-Abot“, jüd. Pilger
(1537), in Hebrön 26, 4,217.
225. 248. 387. 398:
Sifna (Dfdifna, Sefna, Jafna,
Cofna, Gophna), Ort in Zus
däa. I, 323. 324. 521. 530.
537. 556. 558. 562. 626. 824,
Silgameh, Dorf im furd. Ge—
birge. II, 1681.
Siljilia (Silgal?), Dorf im
— Ephraim. 1, 537,
giijätie, N Gilgal.
Jimzu, j. Gimſo.
StR; * ſJ. Seit el Dſchanne,
Sa "Mar Antonius J
BE RR >) >; Mar Dſchir⸗
„Georg.
u J =. Birfet el 3., € 3
isr, ſ. Dſchiſſr.
isreel, Stabtin Juda. I, 200.
— ogl. Esdrelom, Zerin.
— u *
—
er
EEE
.. ⸗
* und „2
"an
2 or iD LH?
Jit —
Jitſchak Haj'rani, Rabbi
in Palmyra (1173). IT, 1505.
Sipeh,f. Dſchiyeh.
Jiedar, Tabafaforte. Il, 984,
Siion*, f. Tell Dibbin.
Sepiwid, ägypt. Sultan (945).
II, 171. — f. Ichſchiden.
Slim, f. Aklim.
Ikſa, ſ. Beit 3:
Sale (Shajalus, Chefulloth,
Xaloth; Cißloth 3, Grenzſtadt
von Iſaſchar. I, 680. 686. 695.
759.
ann Dorf im Libanon. II,
En pseudo- cocecifera, f.
Sindian-Eiche.
Ilharäh, Gewerbfleuer der Ge-
würzhändler. I, 825.
Sllu, f. Beit 3.
Slua*, f. Bethulia.
Imam“, d. i. Borfteher des
Gebets, in Damascus ꝛc. II,
1374. II.
Smare*, die zwölf, als Incar—
mationen Alt’s. II, 726.
Imam Schafei, Sunnitifcher
Sectirer (geb. zu Gaza 767,
geft. 819). I, 64. 65. — fiehe
Schafeniten.
Im f. Bent ’[ $.
Imghir (Emghir), Ebene in
Syrien. Il, 1438.
Imm (Imma, Emma, Smmeftar),
fyr. Ort. II, 1593. 1646. 1684.
Smmami, d. ti. ohne Religion,
Heiden. II, 947.
Smmature, Ruinen im Dfche-
bel Seman. I, 1670.
Immenvögel (Merops apia-
ster), in Esdrelom. I, 702, —
f. Bienenfreffer.
Smmeftar, f. Imm.
Imp Malfa Stab, Brunnen
in der ſyr. Wüfte. II, 1440.
Smrin, f. Beit $.
Imru 1Kais, Prinz von Kinde.
II, 1482. — f. Kaiſiden.
Snahus, am Drontes. II, 1125.
1126,
Snearnationen Alt’s,
Semaeliern. II, 967. 973.
bei
Joah
Inder, in —58 1,55.
Indien“, Tanks daſ. 1,:2984-
Nafairier. II, 943.
Indigo”, in Zahleh. 194.
— in Syrien durch —
Paſcha angebaut. 319. — in
Damascus. 505. 1397.
Sndifhe Spuren, in Syrien.
II, 1488 ff.
Sndogermaniihe Sprade,
früher in Syrien. UI, 1337.
Sndufrie*, inZahleh. II, 193.
194. — Saida. 416. — Bei:
rut. 480 ff. — Daleb. 1775. —
ſ. Gewerbe, Handel.
Ingliz, ſ. Simmak J.
Inſchriften“, am Marien-Brun—
nen, I, 451. — bei Seilün,
634. — Ba’albef. II, 235. 236.
— Beirut. 437. 446. 462. —
am Nahr el Kelb. 528. — in
Byblus. 572. — Mafiyäd. 936.
— Husn Suleiman. 963. —
Höms. 1013. — el Bära. II,
1065. — Apamea. 1079. —
felten bei Antiochia. 1206. —
in Seleucia. 1241. — Abila.
1278. — el Makſura. 1425. —
Palmyra. 1437. — Andrene.
1439. — Khanaſora. 1699. —
f. Griechiſche, Hebräifche, Keil-,
Kufifche, Lateiniſ en Palmyre-
nifhe, Syriſche Inſchr., Hiero—
glyphe.
Snfeeten*, in Paläftina. I, 485.
— Karmel. 71. — Syrien.
II, 1730. — Suweiviyeh. 1230.
Infert, im Kedes-See. II, 1003.
— Orontes. 1003,
— bei Tripolis. II,
1997
ra f. Aderbau-G.
Snterpreten der Karaiten. 1,
507.
Jo, ihr angebl. Tod in Antio—
chia. II, 1157.
Spabs-Brunnen. I,
ſ. Rogel.
Sen; Bater der Maria, I,
445. —
— von Necho befiegt.
II, 160, 996,
1998
Joak, ſ. Kasla 3.
Soannes Damascenugs”, I,
1340.
Soannes Epiphan., Hiftori-
fer, üb. Apamea. II, 1082.
Soannes Hasronita, Maro—
nit aus Dasrün. II, 663,
Joannes Tzimisces, Kaifer,
in Damask (995). 11, 1341.
Soannes von Giscala, Jo⸗
ſephus Gegner. I, 761. 769,
771
Joas, König, fein Grab in Je—
rufalem. I, 356.
Joba, Ebioniten- Dorf. II, 261.
— vogl. Hoba.
Sobar, ſ. Dſchobar.
Joch mus“, General, in Syrien.
IT, 548.
Jochus, in Palmyra, II, 1550.
Soel*, Prophet. I, 21.
Jogram, Zufluß des DOrontes.
li, 1053.
Sohann von Serufalem, König
(früher Graf von Brienne; ge-
frönt 24. Sept. 1210). I, 246.
Sohanna, f. Zuhanna, Mar 9.
Sohanne 8*, f. Joannes, Yahya.
Sohannes, Abt, fein Klofter in
Bethlehem. 1, 287.
Sohannes, Sohn des Zebedäus.
I, 748.
Sohannes Baptifta, Wieder-
aufbauer des Karmelflofters
(1819). T, 718.
Sohannes der Täufer”, fein
Geburtsort. I, 200. ln —
fein Haupt in Damaseus. I,
1367. — Berehrung in Tim-
buftu ib.
Sohannesgrotte. 1,513. 514.
— in Antiochia. II, 1188,
Sohannes- Kirche, in Gaza.
I, 49. 53. 64. — (des Täuferg
u. des Evangeliften) zu Serufa-
lem. 457. — Sebaſte. 661. —
Beirut. II, 445. — Laodicea.
924. — (Mar Fohanna) in Da-
masf, wird zwifchen den Ehri-
ſten und Moslemen —
1343. 1363.
Jokdeam,
Joak — Jonas
Johannes-Kloſter“ (Ain Ka—
rim), bei Jeruſalem. —A
512. 513
Joͤhannes— Kloſter, zu Ba—
quaäta, Thabſché. II, 792.
Johannes Maronites, Col⸗
sg zu Kefr hayya. IT,
Sopanneemäl f. An el
Habis. |
Johannisbrot“* (Carube, Ce-
ratonia siliqua), in Serufa-
’ jem. I, 482. — Judäa. 552,
— Ramleh. 581. — Saron.
590. — Karmel. 718. — Ra’
ama, Damascus, II, 425. 428.
— Beirut. 443. 474. — Tri—
polis. 612. — Libanon. 685.
— Nafairier-Gebirge. 902. —
Antiochia. 1198. — fyrifche
Wüſte 20.1465. 1727.
Spohanniter*, in Serufalem.
1,378
511, — Gebafte. 662. — Tor>
tofa, Balania. II, 828. —
Sermin. 1588.
Sohanniter - Eonvent, in
Serufalem. I, 400. 404. 458,
459. 464.
Sohnes, Arditeet in Jeruſalem.
I, 361.
——— amerik. Miſſionar.
1683.
goinsitte, Senefhal (1253).
1I, 552.
Soinpilte, Prinz,
(1836). II, 651.
Sojada, Banaja’s Vater. L,
175. — fein Grab. 356.
Stadt in Juda. 1,
200.
Joktan“, angeblicher Ahne der
Dſchonbelat. U. 1701.
in Eden
Joktaniſche
180.
Som (ägypt:), d. i. Meer. I, 61.
80.
Jonas, Prophet in Joppe. #
575. °—
wird vom Ungeheuer ausge-
fpien. II, 422. — ſ. Jones,
Junas, hJunes.
— Bethanien (1254).
Araber „HE
Geburtsort. 680. —
|
{
!
Jonas — Joſias
Jonas— 9 am Dſchebel
Sannin. II, 519.
Jonas- Pfeiler (Alexandri
arae; Safäl Zutan, d. i. Bart-
ausreißer), am Golf von Aler-
andrette. II, 1792. 1805. 1816.
1828. 1829. 1832.
Jonathan”, befiegt die Phili-
er. 1, 524.
Yonathan Ben-David ha-
Cohen de Lunel, Rabbi aus
der Provence, in Hebrön (1210).
I, 246.
Bean tvas- Joſephus Gegner.
I, 761. 769.
Sonelac, Dorf im Dfehebel
Mufa. II, 1825.
ones, . Jonas, Neby Yü-
nas.
Bones, un, feine Er-
mordungII, 1843.
Solonie in Aegypten.
I
Sonifoe Säulen“ (Halbfäu-
len, Pilaſter, Capitäle), zu
Dör. I, 609. — GSebafte. 665.
— Umm el Amad. 814. —
Wady Salüfy. II, 79. — Hösn
Niha. 197, — Rakhleh. 284,
— Renijet el Awamid. 596. —
Palmyra. 1512. 1520.
Jopolis, alte Stadt bei An-
tiochia. II, 1157. 1160, 1166.
$oppe* (one, J. Phoenicum,
Sapha), d. i. Anhöhe, phönic.
Eolonie in Philiftäa, Hafen-
fladt von Serujalem. 1, 13. 47.
60. 192. (Route nad Seruja=
lem) 540. 541. 554. 570. 574 ff.
593. (Samariter daf.) 691.
(Diftrict) 820. 821. (Berwal-
tungsrath) 8277. — Dift. I,
66. 101. 597. — ſ. Zaffa.
Joram“, Grab in
Serufalem. I
Sordan, Biiofvon Abila (451).
11, 1282.
Jordan* „Fluß, von Aradiern
beſchifft. II, 546. — Heilkraft
1325. — Quelle bei Hasbeya.
II, 309.
‚Sorgen, ſ. Georg.
1999
Sofa (Hofias?), ‚König. II, 226,
Sofaphat* wi . ber Herr rich⸗
tet), ſein Grab in Serufalem.
I, 470, 472.
Joſaphat (Saphates), Amt-
mann Salomo’s, in Zlafıhar.
— — auf Itabyrium.
en ame a zu Serufa-
lem. 316. — Gräber
dal. we ff.
SofepH*, f. Zufef, Zufuf, Jou-
ſef, Yufuf, Yufuf.
Sofeph”, beftattet Jafob. I, 238.
— fein Grab in Hebrön oder
Sichem. 249. 636. 648. 654 ff.
— führt Jakob nach Aegypten.
1, 266. — an Ismaeliter ver-
fauft. 645.
Joſeph“, Haus des (Ephraim
und halb Manaffe). I, 12. 13.
Sofeph von Arimathia, fein
Grab, I, 435. — Heimath.
545.
Sofepb, RE Vatriarch
(1734). I
Sofeph ie darf, f. Mar Yü=
fuf el H.
Joſeph Khazen, maronit. Pa—
triarh (ft. 1743). II, 778.
Joſephs-Brunnen, bei Aler-
andrette. II, 1821.
Sofephs-Klofter, zu Ainthura
Li-l Mourfalin. II, 792.
Sofephus*, Fl., üb. die Grenze
der Stämme. I, 10. — Pilatus
Wafferleitung. 278. — Jeru—
falem. 300. 303. 406. — Gibea
Sauls. 521. — Toparkien.
562. — Kaiſarieh. 599, —
Samariter. 623, — Neapolis.
I, 646. — Sebaſte. 664. —
Gouverneur von Galiläa. 685 ff.
— üb, Akko. 727. — Galiläa.
757 ff. — feine unficheren Dis
ftanzangaben. I, 767. — über
Sturder 20. 1b, A9, —
Ba'albek. 238. — Tyrus. 323.
327. — Berytus. 434. — feine
Befreiung. 436. -
Spfias*, König. I, 96. — fein
a. 673,
2000
55 Thurm von Mer—
fab. II, 884.
Sofua*, Richter. I, 8. 12. —
befiegt die Amoriter. 105. —
fein Grab. 563. — in Silo.
633. — Sein Altar auf dem
Ebäl. 638. — üb. die Stam-
mesantheile in Galiläa. 678 ff.
fein Grab bei Tripolis. IT,
610. — j. Uſcha.
Sofua, führt die Juden aus dem
Eril. 7, 300. 662.
Sotapata* (Dichebel —
galiläiſche Feſtung. J, 686. 687
701. 757. 759. 761. 764 ff.
Jotham, König. 1, „47.
Jouhour, f. Abu 5
Jovian, in ——— II, 11714.
Jovinus, Biſchof von Askalon
(415). I, 82,
Sram, die pielfäulige, d. i. Da—
mast. II, 1344.
Irbid* (Srbit), Ort in el But-
tein. I, 686.
Irby u. Mangleg”,
6.9, ꝛc. 1, 37, 71. — in As—
falon. 76. — Asdod. 94. —
Sabneh. 125. — Hebroͤn. 241.
— Gipheer. 270. — Saron.
597. — Kaiſariyeh. I, 604. —
Dor. 608. — Athlith. 614. —
Karmel. 712. 717. — Ras el
abiadh. I, 815. — Tripolis —
Ba'albek. II, 293 ff. — Pal—
myra (1817). 1433. 1449,
Srenäug, in Öaza. 1, 63.
Irenopolis, in Eiticien. I,
1050,
Iris*, in Hebrön. I, 219. — am
Rahr Ibrahim. II, 553. — im
Gaftus. 1139. — f. Schwert:
lilie.
Irland, Purpur daſ. II, 378.
Irrenheilanſtalt, ſ. Wahn⸗
nn
Irrigationsſyſtem der Spü-
tha. Il, 1302.
Stfames Irſemes), ob Beth
Semes? I, 120.
58, J. Neby Is.
Sfat, f. Habib
3.
Staat“, verkehrt mit Abimelech.
-auf der
Josp — def
I, 188. 190, — fein Grab in
Hebrön. 212. 238. 249.
He⸗
Sfaafs- Brunnen, bei
brön. I, 218, -
Iſab elle, vertreibt die Juden
— Spanien (15. Jahrh.). I
Iſai (Sefle), Davids Vater, fein
Grab bei Hebrön. 1, 217. 218,
=. — Haus bei Bethlehem.
Ifaia, f. Katin.
Sfaf ia, ſ. Mar 9.
Sfäs, f. Azaz. |
Sfafhar*, Stamm. I, 13.
(G ößendiener) 17. 19. 610.
- ( Gefangenfhaft) 620. 625.
680 ff.
Sfaurien, in Anatolien. I,
1242.
Sfaurier (d.i. Gebirgsräuber), -
plündern Seleucia. II, 1240.
Iſawi, Berg an der Oſtſeite
des mitti. Orontes. II, 1099.
Iſawiyeh, ſ. EL J.
Isboſeth“, König. I, 216.
1
— Nahr el-, f. Wadi el
uͤſch.
Se Siharya
Iſchak Chelo*, Rabbi aug
Arragonien (1333), üb. Hebrön.
1, 248. 254. — Hulhül. »264.
— Etham. 279.
En ya, f. Deir Mar 5,
pphanan, fi Keſchfehan.
Zfgliheliub, Ort in N.Sy- |
rien. II, 897,
Isfahani, Seidenzeuge. I,
1184. — ſ. Hamſet el J.
Isfahani-Taback, in Da
mascus. II, 1397.
SERERDRE, Dorf im Libanon. Il,
12.
a8fina, Ort
ash 1. Keft 3
Afidorus* y u Gaza. I, 64.
Sfis-Tempel*, in Daphne. IL,
1164,
Iskala Mina, j. Moghair. —
SOLERDERE d. i. Aerander. LI
im Karmel.
Isken — Itin
sfenderuneh Gskenderieh),
Dez. verſchiedener Ruinen am
Ras el abiadh. I, 777. — ſiehe
Alexandrette, Alexandroſchene,
Scanderun.
smasl, Abulfeda's Name. II,
1035. — Ibn
Naſairier—
Scheikh. Il, 946. 948, 949,
983.
ſ. Beni-, Dichebel
— maeli,
smael Ibn Khalid, Autor,
üb. Emeſa. II, 1009.
smaelier* Is maeliyeh, Is⸗
masliten, Ismailiten, Batenier,
7 Haſchiſchi), als —
delsvolk. I, 690. — im DI
bel Akkaͤr. 9 15. (766 n. *
726. 812. — in Kadmüs, 918,
956. 982. — GSecten. 920,
921. 973. — in Mafiyäd. II,
936. — Religion ıc. 937. —
in Killis, Moſul. 957. — im
Rafairier - Gebirge, ihr Ur—
iprung 20. 966—974. — in
Höms. 1015. — Bäb, Bofä-
hä. 1695.
Smaötier - Shlöffer I,
969
smael Paſcha, befaämpft die
Rafairier. II, 959.
fiehe Miliy-, Neby-,
ſ. Mu—
smail,
Wadi J.
smail ed Derazi,
hammed Ben —
smailiyeh, gZsmaslier.
smaniyeh, Gethſemane.
spherin, fpr. Ort. 1, 1031.
ei? Reich. I, 5. 15. —
son Salmanaffar bedrängt.
620. — Gebirge. I, 261. 262.
Sraeliten*, als Metoifen in
phönieifchen Städten. I, 18. —
Schwierigkeit bei der Grenz—
befimmung der 12 Stämme.
10. — in Joppe. 575. —
Berbreitung ihrer Stämme: in
Baliläa. 674 ff. — dal. Beni
‚ Suden.
rain Israih, f. Birfet=, Neby
Israin.
ter Gröfunde XVII.
IR
E)
|
J
| «
|
|.—-
Sfafprit,
2001
Issiacum Mare, zwifchen
Klein = Aften ee Syrien. II,
1800. — j. Sinus I.
Iſſus, Fluß des Amanus. II,
1781. 1832. 1833. — vgl. Pi-
narug,
Iſſus,
1789. 1806.
1835. 1836.
Yuzler.
Iſtafan, maronit. Scheikhfamilie.
Il, 760
Stadt am Pinarug. II,
1832. (aftr. 2.)
— ſ. Nikopolis,
über Hebrön (im
10. Sahrh.). 1, 214. — Jeru⸗
falem. 304. — Ba’albef. II,
224. — Berytus. 438. — Tri-
polis, 601. — Hamah. 1033,
— Antiohia. 1178. — Ain el
Fidſcheh. 1293. — Baräda.
1296. — el Ghütha. 1345. —
Tadmor. II, 1504. — Haleb.
1734. — Mlerandrette. 1818.
— Bayas. 1830.
Sftambul, f. Bab J.
Stabyrium* (Tabor), in Un—
ter-Öaliläa. I, 684. 686.
Italiäner, ihr Levantehandel.
Il, 500.
Staliänifhe Spyrade, in
Bethlehem. I, 290.
Italo-Graeci. II, 801.
Stawijeh, Drt in Zudda. 1,
512.
Itharaei, f. Sturäer.
Sthobaal, AR von Sidon,
Tyrus (897). 45. 383. —
gründet Bohys. 585.
Itinerarium Antonini*
üb. Philiſtäa. I. 101. — Eleu-
theropolis. 142. — Serufalem
— Cäſarea Paläftina. 555. —
Akko - Tyrus. 803. — Antara
dus. II, 53. Heliopolis—
Laudicia. 170. — Drte am
Amanus. 1835.
Itinerarium Burdi-
galense (333), üb. Serufas
lem 2e. I, 431. 511. — Lydda.
551. — "Cäfaren Paläſt. 555.
— KRablüs. 655. — Iskande—
ruͤn. 814.
Itinerarium Hierosoly-
ETEEtt
2002 tu — Zip
mitanum*, üb. Akko —Tyrus.
1, 803, — Alexandrette. 11,
1817. — Drte im Amanus.
1835.
Ituräa“*, Provinz in Peräa.
II, 16. — zwiſchen Libanon u.
Anti-Libanon. 227.
$turäer* (ltyraei, Itharaei),
im Libanon. II, 14. 15. 585.
— am Ras eih Schaffah. I
37
Sub, Dir.
Su’ait, ſ. Wadi J
Jubal, "Ort im Alm eſch Schuͤf.
II, 704.
Jubb Senin, ſiehe Dſchubb
Dſchennin.
Juda“*, Stamm. I, 11. — erob.
Astalon. 89. — Borkämpfer
der Ssraeliten. 169. 186. 263.
— Grenzen. I, 9. 15. 120. 446.
— Gebirge. I, 21. 104. (©.
Grenze) 194. 261. 262.
Suda am Jordan, d. i. Havoth
Sair. 1, 682.
Sudäa*, Landſchaft. 1,3 ff. 21 ff.
— Küftenftrich u. Gebirgszug zw.
Aegypten u. Edom, nordwärts
bis Samaria. 33ff. — Küften-
firaße vom Wadi el Arifch big
Gaza. 35 ff. — nordwärts von
Serufalem. 509 ff. — Hochge—
birge, I, 26. 114 ff. 547.
Sudas, Haus des, in Damask.
II, 1376.
Sudas, 15ter Biſchof von Je—
rufalem. I, 429,
Zudasbaum (Cereis siliqua-
strum), bei Daleb. II, 1727.
— im Amanus. 1787.
Sudas Mattabäus*, ſ. Mal-
fabäus.
$udei’a, ſ. Umm J.
Zudeide* ‚I. Dſchudeide u. d. f.
Sudeitheh (Schedite), Yon im
Belä’a. II, 218. — f. d
Suden”, rabbinifche, in Ysfalon
(1173). I, 80. — in Jabneh.
125. — bepifgern Abrahams
Grab. 243. — in Hebrön
(Weinfabrifanten). 220. 251.
252. 255. — fehlen in Beth-
$udendorn (Paliurus), in 6.
Judengräber“, zu Jerufalem
Judentirſche (Physalis som
Suden-Duartier, in Damast
Juden— Schulen, in Hehrön!
. Suden- Tempel, f. Tempel,
Sudenmweiber, in Ser
Juͤdifche Druckerei, in *.
lehem. 288. 289. — ihre Zer—
ſtreuung. 429. — in Jeruſalem
(Secten) 505 ff. (Steuer) 825.
— in Lydda. I, 551. — Foppe.
580. — Raifariyep. 603. —
Nabluͤs. 647. — verehren bie
liasſchule (Grotte) auf dem
Karmel. 716. — in Haifa. 724,
725. — Affo. 736. — Schefa
Amer. I, 750. — in Bekajah.
780. — Ain Diamel. 799, —
fehlen faft im ganzen Libanon,
11, 201. — in Ba’albef. 258,
— Neu-Tyrus (1170), 337.
— in Syrien als Purpurfär—
ber, Ölasfabrifanten. 379, —
in Saida. 406. 408. — Beis‘
ruf. 449. 456. — Byblus. 574.
— Batrün. 587, — Tripolis.
600. 614. 615. 623. 626. —
Deir el Kamr, el Arküb 2c. II,
678. 717. 723. 785. — Hamah.
1034, 1047. — Apamea, 1085.|
— im alten Antiocdhia, 1160.)
— in Antafieh. 1169. 1205,
1210. 1770. — Damast, 1338,
1339. 1399. 1414. — ihr an-)
geblicher Gebrauh von Men-
fhenblut zur Ofterfeier. 1414.
— in Palmyra. 1500, 1505.
— Garietein. 1505. — Taidif
1695. — Haleb. 1735. 1755.
1756. 1765. 1769. — f. Ruf:
fiihe, Spaniſche J A
Sehud, Söraeliten. |
weibiyeh. II, 1232, — Selen
cia. 1268. — f. Zizyphus.
I, 460. — am Karmel. 724
nifera), in Seleucia. I1, 1269
Il, 1338. 1340. — ſ. Säret e
Zepüd, |
1, 258. 259. — Damast. I’
1416. — Haleb. 1765. 1774.
I, 508.
Jüd — Juſt 2003
ruſalem. T, 506.
üdiſcher Gottesader, bei
Hebrön. I, 217.
üdiſche Herrihaft in Pa—
läſtina, Steuerverwaltung. J,
318.
üdifhes Geſetz, beſchädigte
Exemplare werden vergraben.
I, 472. — 36 Manuſcripte in
Jobar. II, 261. — Saida.
408. — ſehr altes, in Aleppo.
1416.
üdiſche Münzen, in Antio—
chia. II, 1196.
mel, T. "Luar.
üzler, I. Pinarug, a.
uglans regia”, f. Wallnuß.
ubanna*, Grab bei Saida.
Il, 413. — ſ. Johanna.
ujuben, in Gaza. I, 51. —
Serufalem. 481. — Libanon.
I, 662.
ulia Augusta Felix, d. i.
Berytus. II, 434.
ulia Mammänt, in Inſchrif—
ten zu Beirut. II, "458.
ulianug Apoftata”, Kaifer,
in Gaza ac. I, 62. 143. 688.
1, 554. — Ehriftenfeind. I,
242. 1172. — erfteigt den Ea-
fing. 1127. — in Antiochia ge-
boren. 1160. 1171.
ulianus Ascalonita. I, 83.
ulianus Cäfar. I, 84.
ulius Africanus, Aut. 1,
182.
ulius Rufus, En., in einer
Inſchrift zu Kerat. II, 195.
umeh, Dſchunia.
un, . Dſchüͤn.
finas (Zunah), ſ. Khan-, Neby
Yunas, Jonas.
üneh, f. Dſchuniah.
uneid, Laftell in Samarien.
I, '
ungfrau-Quelle, bei Na-
zareth. I, 744. — f. Marien
quelle.
unia, f. Dfehunia.
iniperus drupaca Labill.,
im Caftus. II, 1140. — oxy-
‚vedrus, im Libanon. H, 294.
— sabina An),
Libanon. 518. — f. Bay-
holder.
Juno, f. Here.
Junot“, franzöſ. General, in
Samarien beftegt. I, 657.
Jupiter Bal Marcos, unbe-
fannter Gott, in Phönicien.
il, 462,
Jupiter Belus (Sonnengott),
non von Palmyra. II,
554. — f. Jaribel, Sol, Zeus.
— in Zudäa u. Sa⸗
maria. I, 712.
Zuraformation*, in Phöni—
eien. I, 31. — im Libanon. II,
75.
Surafalf”, in S.Paläſtina. T,
23. 27. 286. — im Sarmel.
712. — Anti-Libanon. II, 277.
Libanon. 580. 581.
Zürat Merda, in Paläftina.
I, 563. |
Jurd, f. Dſchurd.
Jüret Arjfün, Ort im Aklim
el Metn. II, 711.
Jurmuk Jarmuth, Jermus), in
Juda. I, 116. 142. — vergl.
Dſchermak.
Jurr, f. Ain Aldjerra.
Surumäna, f. Dſcheramaͤnah.
Zufef*, f. Joſeph Mar J.
Juſeir, Dorf in S.Paläftina.
I, 68.
Juſes, f. Kefr Yufuf.
Sufieh, f. ‚Dieufieh.
Suftinian* ‚ befeft. Beihlepem.
I, 287. — feine Kirchen in Je—
rufalem. 343. 413. 45: —
Klöfter in Serufalem. 493. —
Kirche in Lydda. 551. — Ca—
ftell bei Nablüs. 642, — Klo-
fier zu Saidanaja. II, 8. 260.
261. 262. — führt Seidenzuct
ein. 491. — reftaur. Antiochia.
1166. 1175. 1176. — Kirche in
Damask 1341, — befeftigt Pal-
myra. 1502. — Wafferleitung
daj. 1535. — Kirche in Laodi—
cea. 924.
Suftinian II. (reg, 685— 711),
I, 493,
2111172
2004
Suftinug, befeftigt Deir Mär
Märon. Ir, 166.
Sufinus*, über Tyrus ac. T,
76. — IL; 1336,
Sufiz*, f. Redt.
SUIET * Joſeph, Deir J.
Juſuf ben Firuz, Flüchtling
in Tadmor. II, 1505.
Sufp,, T: Dihufieh.
Syutta”, f. Yütta.
Suveta, Aebtiffin. I, 511.
Juzbek, Urahne der BDenu I
Juſt — Kadi
Be
3005 —— d. i. Gans.
I, ae
If,
ae! E. ‚in Palmyra (1754).
II, 1433.
ſ. Jez⸗
Ixia (Bulbocodium), in R.Sy-
rien. II, 1610.
Ixolyridium montanum
Herb,, bei Haleb. II, 1719.
JIyen, ſ. Kafı 3
Jzates, Sohn der Helena, I,
477.
K.
Ka’a’,f. E& K, Moiet el K.
Ka'a Furein, "Ort im Aklım
el Metn. II, 712,
Kabah (Eubus), Bez. für Ar—
fus. II, 1813.
Kanäle, f. Rahiet Beni Harith
Kabbala*, bei den Kaſſidim. I,
506.
gubh Elias, 1. Kubb Elias.
Kabi Kabiceh, Kabli), ſ. El
Kawiceh.
Kabiren (d. i. Mächtige), phö—
niciſche Nationalgötter. II, 12.
57. 381. 426. 432. — * El⸗
Kabir
Kabfäb, d. 1. Holzſchuhe. II,
1406,
Kaborieh, — Kübatipe)
Kaboue, {8 El K.
Kabouſi, ſ. Kepſe.
Kabr, ſ. Kabür, Kubür.
Kabr el Frändſchie, d. i. Fran—
kengrab, bei Ma’ arrah. I,
1971;
Kabr es Sit, Dorf der Gh
tha. II, 1308.
Kabr Hairan (Hirams Grab),
bei Tyrus. I, 792. II, 67. 354,
— vgl. Abu Hiram.
Kabr Ibrahim (Abrahams
Grab), d. i. Hebrön. 1, 214.
Kabritpäh, Dorf im Belad
Beſcherrah. II, 79.
Kabr Sadik Simin,
Simon des Gerechten. I, 474,
Kabu,f. Ain el K., Ain 8.
Kabul, f. Cabul.
Kabulitan, Maulbeerbaum. I,
j
ibın, Dorf in Cölefgrien. II, |
Kabur el Amalifeh (Amale- |
in Judäa. I,
fiten= Gräber),
522. — ſ. Kabr.
Kabu . — (Capuziner), ſiehe |
Deir e
PET r "Rep fe.
Ruiyleh Darf im Libanon. II, |
A Ort. I, 175.
Kacioun,
Kadajum, :
Kedes⸗See. II,
gan d i. Diftricte. II, 11 j
Kaddis, f. Deir el K.
Kadem, Dorf bei Damasf. IL, N
422. |
4 ſ. Ahmed Aga Abd el
Kader.
Ran — Grenzort. 1, 8. |
Richter, |
Dberrichter. I, 827. II, 1412,
ſ. Dſchiſſr el |
Ebu K. — Nahr el K.“
Kadi Ba. dp, 8
1773:
—
Schayſchet el
Kadi el humbir, weltliche
Grab
Ddfcebel Kaſipn.
Kadim — Kaim
Richter er Rn I; 722,
Radim, f. Dart el
Radiri- tar
map. II, 1040.
dadiſcha, f. Nahr K.
dadmus, aus Tyrus. I, 181.
II, 45. 322.
dadmüs (Kalant 8), Schloß
und Diftriet im Nafairier-Ge-
birge. II, 822. 829. 880. 883,
889. 917. 918. 921. 938. 956.
969. 972. 981. 983. — dgl.
Kalamous,
dadmuſieh (Kadomuft), Feine
Secte, fondern Einwohner von
Kadmüs. II, 949. 957. 974. 985.
a ri. heilige Stadt.
I
adp, ſ. Kabi.
dadytha, ſ. Cadytis.
äfer, ſ. Roſen-K.
älte, in Damask. II, 1352. —
Edlib. 1584. — ſ. Klima.
äſemacherthal, fiehe Tyro—
pöum.
afar Kurn, Ort im Beläd el
Roôha. I, 714
afarlam, Srt im Sahil Ath⸗
in Ha—
lit. I, 714,
afar Milki (Kefv Milkeh,
Caffurmaca), Dorf im Liba-
non. Il, 108. 392. — dgl.
Kafr Melik.
afar Silwän (Kefr Selwaͤn),
im Aklim Metn. II, 711.
afartab, f. Kaphartab.
Ber Yafhih, in ez Zämieh.
753
tafar daine, in ez Zämieh.
3. — f. Keft Zeina.
In kam), Bit. SEauRer,
Ehriften. 11, 877. 947.
taffee”, den Aatit verboten.
II. 95. — in Damascus. 505.
— weſtindiſcher, in Tripolis.
621. — ſ. Mocha-K
taffeepflanzungen, bei Akte
| E Ibrahim Palcha. II,
kaffra, ſ. Bufäfefreb.
lafir’ . Kofer.
rein, f. ER.
2005
Kafr el Berha, d. i. el Bära
der Ungläubigen, II, 1063. —
f. EI Bär
Kafr Sattd, im Aklim el Ma—
näfif, II, 704,
sr Silva, in el Afürap. II,
male Hüne, j. Kefr ©.
Kafr Jaſtn, in el Fetüh. IT,
747.
Kafr — Ort in Judäa. J,
560.
Kafr gallin (Kefr Kulin, Kefr
Kulla?), Dorf bei Nabiüs. I,
636. 637.
Kafr- Keilän (Kufr Fila?),
Diftriet von Saida. II, 392.
Kafr Kenna, f. Kefr Kenna.
Kafr Melif, Dorf. I, 824, —
vol. Kafar Milti.
Kafr Menda, ſ. Kefr M.
Kafr Muja, zwei Dörfer am
Kedes-See. II, 1003.
Kafr Nabrach, im Aklim el
Arküb. II, 705
Kafr Nis, f. Kefr N.
Kafr Uftar, Metäwileh-Dorf.
II, 560.
Kahal, f. Beit
Rahawi ——— Steuer.
I, Ti
82
Käber, r ee
Kahf, f Kehf.
— (Kahhalath),
Kahhaͤleh.
Kaͤhil, ſ. Kusr K.
Kähir, f. Kalaat K.
Kahluniyyah, ſ. EUR.
Kähriz (Tſchariz der Beduinen),
Waſſerleitung in der Palmyra—
Wüſte. II, 1291. 1473. — ſiehe
Kerizes.
Kahtan, angeblicher Ahne der
—— I, 1701.
Kahun, f. Kaf in.
Katcäriyah, Bazar von Ha—
leb. Il, 1736.
Kaifa, iR Haifa. I, 704,
Karim (Kafim, Blur. Rami’a),
Bedeutung. II, 161.
Ratmafän, d. t. Lieutenant. 1,
827. 1, 466. 716. 743.
ſ. &
2006
Kaim Hurmul (Rama el
Hermel, Kajem al 9., Caym
al 9., Kamoua el dermil, d. 1,
Nüden des Kameels?), Denf-
mal bei el Kä’a. II, 161. 176.
Kaimün, f. Keifin.
Kain, Stadt in Juda. I, 200.
Kain u. Abel, Sage im Anti-
Libanon. II, 255.
auf Neby Abel. 1278. 1280.
1282. — f. Abel.
Kainardſchik, türf. Dorf am
Wadi Kandil. II, 1107.
Kaiphas, Hoherpriefter, fein
Landhaus zu Serufalem. I, 327.
353. 354. 495,
Kais, Ort am Karmel. I, 711,
Kais, f. Kaiſiden.
Kaijarieh* (Caesarea Palae-
stinae, Palaestina, C. mari-
tima, "IwodAuos, Stratonis
turris, Caesarea Stratonis),
Stadt an der Küfte Samaria’s.
1, 74. 554. 590. 598 ff.
KRailid en (Kaiſi, Kaiffiten, Rai-
ſiyeh, Kais), Secte, Drufen-
partet. 1. 1% 141. 159. 205.
829. II, 691. 718. 1025. 1701.
— dgl. Beni Keis, Imru lKais.
Kaiſſarije, d. . Magazine.
H,: 1377.
Kaifun, f. Khan K.
Kaiteh (Kaitah), Diftrict vom
Dichebel Affär. II, 818.
Kaitülep, f. Khan», Wadi K.
Kajem al Hermel, f. Kaim
Hurmul.
Kaiiz, je Daun 9.
Ka’fkfa’iyeh, f. Dieiffe el K.
Kakkabe (Altkarthago), fivoni-
ſche Kolonie. II, 46. 382
Kakün (Kahun, Gegün; Cacho
der Kreuzf.?), Dorf in Saron.
I, 593, 594. 596. 714.
Ra’ tur, I. RER
Kalaa* ER Kalat, Kulah),
dv. i. Schloß.
Kala' adfchijeh (Kul'ajiyeh),
Ort im aleppiniſchen Syrien.
1, 1598.
Ralaa Ebenman*, f. Kalaat
Kaimh — Kalaat
— Opfer⸗
berg. 259. 264. — Brudermord
ibn Ma’an. |
Kalaa el bent, im Dſchebel
Semän. II, 1671. — dgl, Kası
Bint el Melet. |
KRala’ab, f. Deir ek. |
Ralaat Xleikah (Aleyka, Altta, |
Aalifat, Aleikah)y, Iemaslier-
ar im Nafairier= Gebirge. |
822. 880. 889. 917. 938.
86, 969. 971. 972.
Kala'ah, f. Deir el K.
Kalaat Beni $era’il (Ze:
rael), im NRafairier = Gebirge.
II, 880. 915. 917. 951,
Kalaat Burkuſch, im Antie |
Libanon. Il, 285. 1422, \
Kalaat el Bahr, Inſelcaſtell
von Saida. Il, 35. 407. 414.
Kalaat el Bureidid, fee,
Bureidſch.
Kalat el Harün, bei eſch
Schoghr. II, 1102.
Kalaat el Hösn (GGösn el
Arad, Mariomme), im Nafai- '
rier = Gebirge. I, 7. II, 29. 30.
53. 55. 187. 241. -608. 8223
825. 835 ff. 972. 1001. J
Kalaat el Howaby, ſ. Kha—
waͤby.
Kalaat el Karkufeh (Karka—
1 in eſch Schüf. II, 101.
ren el Khaou, im Nafaiz |
rier-Gebirge. II, 963. |
— el Khamwaäbpy, f. Kha⸗
y
Kalaat el Kubeis, Nafairier-
Caſtell. II, 953.
Kalat el Medit* (Medyt,
Dalat il Mudhiq), d.i. Caſtell
des Engpaſſes, am Dſchebel
Riha. Il, 1060. 1072. 1072,
1073. 1076. 1079. 1085. \
Kalaat el Muheilibeh, ſiehe
Mupheilibep. |
Ralaat el Mufeilibat (Mu-
ſeilibah, Muſalihah, Meszaleha, |
Temfeida), im Beläd el Ba—
truͤn. 11, 588. 589. 750.
Kalaat ei Muskab (= Me
fab?), im Nafairier - Gebirge: |
II, 954.
Ralaat — Ralam
talaat er Rabbad“', in Belke.
2530,
dalaat eſch Schefif (Schufif,
Schkif, Sfafyfun, Belfort,
Belforte, Bellum forte, Bean-
fort), d. i. Schloß der Selfen,
am gitany. 1, 774. 788. 790,
708,74: 75. 178.440 —
143. 310 ff. — ſ. Schekif Ar-
nün.
dalaat eſch Schoghr (Schogr,
Schaghar, Schoggle, Schawr,
Chourl, Seleucobelos, Seleu-
cia ad Belum), Semaslier-
Schloß und Umgebung. II, 972.
1085. 1093 ff. 1099 ff. 1100.
alaatesSahyın (Sahiyün,
Sehyin, Sehjuͤn, Sehjounum,
Sivun, Sion), Ismaslier—
Schloß im Nafairier = Gebirge.
I, 904. 907. 911. 912. 956.
971. 972. 981. 984. 1085.
(Seleucia ad Belum) 1102.
alaat es Sultan, bei cid
Schoghr. II, 1102.
alaat Safra,
u. 512. 313.
alaat Fuleiyeh, im Dſche—
bel el Arba’in. II, 1067.
talaat ibn Ma’an (Ralaa
Ebenman), Feftung von Tad—
mor. 1!, 1483. 1516.
alaat Jedin, fiehbe Kalat
Dſchiddin.
alaat Kadmüs, ſ. Kadmüs.
alaat Kaher (el Kähir), im
Nafairier-Gebirge. 11, 939.
alaat Kepf, i. El Kehf.
im Libanon.
dalaat Khawaby, ſ. Kha⸗
wäby.
— II, m. — fiehe
El Kehf.
alaat Kulei’ ah, ſ. Rurdä-
hah.
dalagat Mahali (früher Black—
niis, wol Blatmus?), im Na—
fairier - -Gebirge. I, 953. —
vgl. Brumana.
alaat Malcub, f. Merkab.
II, 889,
alact Mafiyad, I. Mafi-
P
2007
Kalant Mast, im Belaͤd eſch
Schukif. U,
Kalaat —2* (Bekas?), am
Drontes. II, 1070. 1094.
KalaatMunifah, Ismaslier—
Schloß. II, 969. 971. — vgl.
Munihah.
Kalaat Muſalihah, f. Kalaat
el Mufeilihat, Armoufie. II, 606.
Kalaat Nidba, am Nahr el
Auwäleh. II, 96. 99.
Kalaat Nomän, bei Ma’arrap.
11,.4521,
Ralaat Olaikah, ſ. Kaalat
Aleikah.
Kalaat Sarba, am Libanon.
II, 546.
Kalaat Shama, auf dem Ras
el abiadh. I, 808.
Kalaat Schektf“, ſ. Kalaat
eſch Schekif.
Kalaat Schemafiyeb, auf
dem Dſchebel el ’AMa. 1,
1045. :
KRalaat Seivfhär (Sceizär,
Schaizar, Schayzar, Sezer,
Zilage, Zizara, Silari, Che⸗
zal, Lariſſa Caſarea; ſogar
Caesarea Philippi), an der
Weftieite des mittl. Drontes.
I, 1030. (hydrauliſche Werke)
1038. 1040. 1043. 1070. (Pro—
vinz) 1083. 1089. 1090 ff.
1185,
Kala’at Sem’än,
RW. von Aleppo. I,
1576.
Kalaat Simän ( Simeons-
fchloß:, bei Antiochia. IT, 1175.
1612. 1647. 1673 ff.
Ralaat Siria, im Libanon.
Il, 83. — vgl. Seriana.
Ralaat Tairün, f. Schefif 2.
Kalah (Burg), am ZN Ibra⸗
him. II, 567. — |. €
Kalaka (Chalafa; 2
Thal, Bergland in N, Syrien.
Il, 1096. 1626. 1650.
Rolam eLMiIHLSaLz), Steuer.
I, 826.
Ra lamön (Ralamün, Calmun,
Kalamos, Calamos, Kulmon,
Berg in
1222.
*
2008
Mutatio Calamon), in el Küra,
Sort von Tripolis, durch Ans
tiohug zerft. II, 65. 425. 592.
606. 751. 897. 914, (wol rich»
tiger Kadmaäs?) Ismaslier—
fit. II, 974.
Kalamön (Mutatio Calamon),
am Karmel. I, 618. 724.
Kalanfaweh, ſ. Kulunfaweh.
Kalaät Dſchendal, im Anti-
‚ tibanon. I, 283.
Kalat Dſchiddin (Kalaat
Djeddin, Kul'at Jedin), in
Ober-Galiläa. J, 781. 798.
806.
KRalat el Shfif, f. Kalaat
eſch Scefif.
Kala’t Ibn Ma’än, f. Kalaat
C
Son M.
Kalat Shufif*, f. Kalaat eich
Schekif
Kalat Si'man, ſ. Kalaat S.
Kalavun, ſ. Kelavun.
ſ. Kolba
Kalba Schabuh,
Sebuah.
Kalbie, ſ. Dſchebel K., Kelbie.
Kalbs-Bilder“, goldene, in Is—
rael. I, 15. — Bethel. 534. —
bronzene, im Dſchebel Affär.
II, 814. 817. _
Kalbsfopf- Sceulptur, zu
Kalaat Sarba II, 546. — Ain
Anub. 676.
Kaldüran, f. Korpus K. ;
Kaledieh, f. Wadi Chaladip.
Kalenſawe, f. Kulunſaweh.
Kaleſſi, ſ. Kisler K.
Karlhat,f. ER
Kali“ (Kölly, al Käly), in der
for. Wüfte. II, 1391.-1561. —
am Dſchibul. 1696. — vergl.
El Killu. Abt,
Kaliaſche, beim Baden ver-
braucht, II, 1440.
Kalileih, Ort im Aklim es
Sahhär. II, 706.
Kalk“, im Libanon, II, 292, —
(halberpftallinifher) in Nord-
Syrien. 1649. — um Aleppo.
1707. — f. Apennin-, Dolo-
mit-, Grob-, Mufchelk.
Kalkbreccie, im AmanusII, 1806.
Ralamın — Kalv
Kalva,
’
|
— Nagelflue, am PR |
I
Kaktjmieren, im Dſchebel
Machmel. II, 297.
Kalkftein*, in Galiläa. I, 751.
— Libanon. I, 206. 209. — |
Anti-Libanon. 282. — Dſchebel
Machmel. 297. — el Ma'ſchöt. |
359. — mweißlicher, im Libanon.
464. — flachmuſchliger, weißer, |
erpftalliniicher, feuerfteinführen-
der, im Libanon. 579, — zu
Hummäna. 677. — im Nafais
rier-Öebirge. 831. 905. — am
Drontes. 11, 1021, 1136,
zu Seleucia. 1257. — Damas-
eus. 1297. — im Ralalafa.
1651. 1653. — am Afrin. 1675.
—f. Kiefelteicher, Mergel⸗K.
Kalkſteinberge“, in Juda. I,
203. — Jeruſ alem. 420. 480.
520. — Anti-Libanon. II, 266.
— Caſius. 1114.
Kalffteinkette, im Anti⸗ Liba⸗
non. II, 254.
Kaltſteinguadern, in Seleu⸗
ria. 1.1881.
Kaltfteinjäulen, ve: as
I, 628. — Gebafte. —
Legio. 698. — Ras $; abiahp
815. — Sara. IL, 517. 520%
Kalkfteinfhichten*, im Anti-
Libanon. II, 184. — horizon—
a im Libanon. 561. 562.
— if
Pe im ti
banon. 11, 579, |
Kalfos, vb Chalcis am Liba⸗
non? II, 188.
Ralla afamia, b. ts Kalaat el
Medik, Apamea. II. 10710
Kallabat, f. Sapil K
Kalla el model, dv. i. Kalaat
el Medif. Il, 1076.
Kalla Schuͤghr, — Kalaat
eſch Schoghr. IT, 1093.
Kallin, ſ. Kafr K.
Kallirrhoe, Duelle bei 9
II, 359.
Kalmus,
f. Calamus.
Wurgel und Teig
Beirut. II, 481.
Ram — Kaph
Kaman, ſ. ER.
Kamar, ſ. Deir el K.
Kamardin, ſ. Mardin.
Kamari, Naſairier-Partei. II,
985. — vgl. Kamrieh.
Rambyfes, erob. Gaza. I, 58.
— Phönicien. II, 387. — in
en am Nahr el Kelb.
533.
Bameel“, Pflugthier in Phili-
ſtäa. I, 38. — in Paläftina.
485. — . Belä’a. II, 151. —
der el Haib. 555. — im Liba—
non. 560, 688. — fyr. Wüfte.
1393. — von verſchied. Farbe.
1457. — in N.Syrien. 1686,
1730. 1848.
Kameelfleiſch, in Beniata ge—
geſſen, von Maroniten verab-
ſcheut. II, 116.
dameelfutter*. I, 220.
Rameelhaar, Etymol. I, 800,
Rameelftrid, f. Kopfftrid.
Ramid el Lauz (Khamed, Ka—
miz el L., Kamel el Luz), frü—
here Capitale im Bekaͤ'a. II,
139. 180. 182. 189. 219. 227.
280.
Kammar“*, ſ. Deir el K.
Kamméôa, ſ. Kaim Hurmul.
Ramofch* (Camos, Nebo, Baal
Phegor), Götze. I, 322. II,
1675.
Ramr, ſ. Deir ee K.
Ramrdin, f. Marvin.
Kamrieh (Mondanbeter), Na:
fairier-Seecte. II, 919. 992. —
vgl. Kamari.
tamua el Hermel, f. Kaim
Hurmu
Kana“, Stadt im Stamme Aſ⸗
fer. I, 681. 755. 778. 792. —
vol. Sahel K., Käna el Zell,
Kefr Kenna.
Ranaan*, Land. 1,5.
Ranaaniter*, 1,8. (Bolfszahl)
16. — ihre SKenntniß von
Schrift und Büchern. 153. —
Grenzen. 172. 180. — Stämme.
I, 9— — En Phönicien, Sy-
rien.
Kana * Sehr‘ (Diet, d. i.
2009
Galiläa; Chirbet Käna), an
der Nordgrenze von el Battauf.
I, 753. 765. — vgl. Kana.
Ka nah”, Barada-Arm? II, 1296,
— vol. Nahr el Kanamät.
Kanal*, f. Wafferleitung.
Kanät el Mezzeh, f. Nahr
Canat el’ Marah.
Kanatir, f. Burdfh el K.
Kanamät, ſ. Nahr U K.
Kandil, ſ. Wadi K.
Kanderdſchyt (Klein-Kandil),
en am Wadi Kandil. II,
Kandjara, ſ. Moiat el K.
Kandumih, Dorf in N.Spyrien.
ll, 1105.
Kaniep, ſ. Ain Kunyeh.
Kaninden*, zu Beirut. IT,
431. — ſ. El Eraneb.
Kanis en Nahleh, Ort in N.
Syrien. II, 1097,
Ranne, f. Kuna.
Kanöbin, f. Deir K. II, 791,
Känön, f. Deir &
Kanferin, f. Kinnesrin,
Kantar*, = 225 Kilogr. II,
475. 1775.
Kantarah (Kanterah), ſ. Ain
el=, Khan el K., Schekeik el
Donia,
Kanuät, f. Nahr el K.
Kanubin, ſ. Deir K.
Kanyah, f. Ain &.
Kaparkfotnei, f. Kefr Kud.
— — Stadt in Unter—
Galiläa. J, 686. 687.
Kapelle, rifkt., in Asdod. TI,
94. — bei dem Neby Kubin.
126. — in Saidanaja, IT,
260.
Kapelle der Geißelung
(Flagellationis), zu Serufalem.
I, 395. 402.
Kaͤpernſtrauch?,
Kaphar, ſ. Kefr.
Kaphar Barucha“,
Naim.
Kaphar-chemme, ſiehe Kefr
Kenna. J, 755.
Ka phar-Hai, Patriarchenſitz im
——2 — II, 664.
f. Capparis.
f. Beni
2010
Kaphar Latik (micht Fatif), Ort
in Ober-Galifäa. II, 778. 805.
Kapbarfepti, ſ. Kefer Sabt.
Kaphbartab (Kafartab), Ort in
Syrien. H, 1065. 1566. — vgl.
Ehiefertab.
Kaphartah, |. EL K.
Kaphir Abiad, f. Kefr 4.
Kaphthor, Infel oder Küſten—
land, ae der Philifter. 1,
173. 17
PN Bolf (Ereter). I,
170. 172. 175 ff. 187,
Käpiiy, f. Kepie.
Kappadocien I, 173,
Kapu (Kapi), f. Demir K.
Kara, ſ. Kutſchuk K.
Kära (Karat, Carav), Ort in
Syrien. IT, 1286. 1391. 1426.
1484. 1561 ff.
Karaach, Dorf bei Alerandrette.
II, 1846.
Karaaineh, Dorf am Wadi
Kandil. II, 1107.
Karaboga, perj. Feldherr, bei
Antiochia befiegi. II, 1181.
Karabudſchak, dNidudsoplat
am Caſius. TI, 1111
Kara Doruf, Berge von. I,
1628
Karadſchah, f. Nahr K.
Karadſche Dag, Berg. II,
1686.
Karaghatſch, Dorf am Ama—
nus. IT, 1826.
Karaiten (Karaim, Karrain,
Arrain), Judenſecte, in Aska—
Ion (1173). I, 80. — fehlen in
Hebrön. 259. — (Gräber) zu
Sernjalem. 462. 487. 507. —
in Damasf. II, 1415. 1417.,
Bei L. Zufluß zum Lie
tany. II, 277.
Kara — Demir Kapũ.
Kara Kaya (Schwarzfels), Hü-
gel am Pinarus. II, 1838. —
vgl. Saftabalum. |
Karakodſcha (Karakujee), Dorf
im Caſius. Il, 1120.
Karak Nouh, "Diftrict im Bifa
Aziz. II, 223.
Karam, f. Botrog K., Kerem.
Kaph — Kark
Kara Mohammed, Chef von
el Bair. II, 984,
Karamurt, f. Khan K.
Karanie, . Giranije.
Karantota, Pflanzungen bei
Gaza. I, 45.
Kara Sonfor, ſ. Sonfor.
Kara Su (Kara Tſchai, Karſus,
Kerfug, d. t, Schwarzfluß; Naht
Segir, el Merkes, Mertez,
Merkets Sui, Maheriy, Oeno⸗
parus, Arkeuthos), Zufluß des
Antiochia⸗Sees Il, 1053, 1149.
1150. 1215. 1612, 1612. 1617,
1619. 1648. 1780. 1790. 1792.
1795. 1805. 1829, 1830. —
vgl. Buyuf Kara Su, Nahr
Afuad.
Karat, f. Kara.
Karatafh Buron (K. Burün,
Megarsus Promont.), in is
Yicien. II, 1799. 1824.
Karäuni, bäurifche Volksklaſſe
in Syrien. II, 1476. — |, Ra»
rämwinen.
Karawane
dad-, Haleb-, Mekka-, Salz.
Karamwanenftraße,
ftäa. I, 50. 66. — WZJudäa.
551. — an der paläft. Küfte.
521. 580. — Lydda — Esdrelom.
592 ff. 698. — Haleb —Hamah.
11, 1051, — in Syrien. 1393 ff.
— Antiohia—Aleppo. 1600 ff.
Karamwanferais”, in Judäa.
I, 568.
Kara Weyaw, Dorf in N.Sy—
altfgrifhe Darf
rien. II, 1689,
Karämwinen,
bewohner. IT, 1402. — f. Ka—
räuni,
Karenfame, f. Kulunfaweh.
Karer, Colonie in Aegypten ıc,
I) 34. 177.1, 4
Rariath, Kiriath.
Karim, — Ain K.
Karizim el Kiblah, d. i. Ga» i
rizim ift die Kiblah. I, 650.
Karel el Enab, f. Kuriget el
Enab.
— an der S Grenge du M
da’s, I
*, f. Aleppo-, Bag= |
in Ppili-
Kart — Ras
Barter, d. h. es flößt auf. IT,
Kartufes (Karkafeh), |. Ralant
[4
Karl d. Gr., Beſchützer des hei-
ligen Grabes. I, 440. — Maul-
beeranlagen. IT, 496.
Karl IV. von Spanien (1793).
1, 501.
Karmaten, Seitenzweig der
Semaelier. 11, 726. — relig.
Verwandtſchaft mit den Nafai-
riern. 975.
Karme, f. Bir K.
Karmel, j. Kurmul.
Karmel“ (Dicebel K., Dſchebel
Mar Eliyas), d. i. fruchtbares
Feld, ſüdphönic. Küftenberg- I,
25. 28. (Höhe) 29. 31. 573.
586. (Paß) 593. 596. (Höhe)
626. 691. 705 ff. 742. (aftr. 2.)
IL, 18. :47,
Karmeliter-Mönde. I, 716.
II, 799. |
Karmelflofter, Höhe. I, 626.
716 ff. 721.
Karmin, Drt im Belad el Roͤha.
I, 713
Karn“, ſ. Kurn.
Karnain*, f. Hosn K.
Karnajil, f. Kurnäyil.
Karnaf, in Aegypten. 1, 184.
Rarnath el Hamra, Ort in
Rathi’a. II, 713.
Rarnatd Shewün, Ort in
Rathi’a. 11, 713.
Karn Ayto, j. Dſchebel Ayto.
KRarne* (Karnos, Caranos, jebt
Karnün), Hauptſtadt der Ara=
dier, am Nahr Banias. I, 51.
52. 59. 604. 861. 881.
Karnun, Fluß. Il, 604.
Karotten, im Wadi Urtäs. 1,
283.
KRaroufein, Dorf am Amann.
II, 1826.
Karpfen*, Art bei Tripolie. IT,
620. — im et Tafä-See. 1075.
1087. — Antiohia-See. 1619.
— Rumeif. 1690.
Karrain, j. Karaiten.
Karren, f. Wagen.
2011
Karſchuf, d. i. Artiſchocke. J,
483
Karſchury, ſ. Kaſchury.
Karſt, öſtreichiſcher, analoges
Gebirgsland in Juda. J, 209.
Karſus, ſ. Kara Su.
Kart (Karta, Cartha), phön. u.
for. Bez. für Stadt, Ortſchaft.
II, 47. 1463,
Kartabah, Dorf und Klofter
am Nahr Ibrahim. II, 566.
968,
Kartanlef,
H, 1835:
Ort am Amanus,
Karthago, tyr. Colonie. IL, 7.
8. 46. 47. 328. 382. 384. 387.
— Münzen in Antiochia. 1196.
Karthela, Drontes-Wehr. II,
1092.
Kartoffel, im Wadi Urtäs, I,
283. — zu Serufalem. 483. —
Beirut. II, 480. — Libanon.
632. 660. 685. — Haleb.
1123. -
Kartoffelfranfpeit, in Pa—
laftina unbefannt. I, 284.
KRarube*, f. Johannisbrot.
Kar’ün (el Kurün), Dorf am
Litany. II, 94. 138. 139. 141.
145. 219. — |. Dfiffr el K.
Karyet, f. Kuriyet.
Kas, ſ. Ghas, Koh K.
Kafa, f. EIR.
Kaſab, ſ. Kefäb.
Kaſch, ſ. Tahun K.
Kaſchbéh, ſ. Beit K.
Kaſcheiya (Kaſchheya, Kaſcheya,
Kizheia, Cas-heia), i. e. tesoro
della vita, Ort und Kloſter in
Sibbet el Bicherreh. II, 652.
654. 656. 753. — vgl. Ruz-
heia.
Kaſchmir-Shawls, Ausfuhr
aus Beirut. II, 503, — in
Damascus. 505.
Kaſchury (Kashüry, Karſchuͤry,
richt. el Aſchury), _d. i. aſſyr.,
ſyr. Schrift (des Hebräiſchen).
l, 649, 11, 578. 786. — vgl.
Carſchuni.
Kasdim, ſ. Ur-K.
Kaſem, Salehichite. J, 586.
*
2012
Kasha, ſ. Arcaſſa.
Kaſigna, ſyr. Stadt. II, 1081.
—— (Kaffaid” * Lied. 11,
Kafim, f. Kefr K.
Kafimiyep, d. i. Zheilung,
Scheideſtrom. J. 791. II, 48.
122. — |. — el=, Rhan
el-, Nahr el
Rafiotis, — Landſchaft. J,
170. —f, Caſiotis.
Kaftün, ſ. Sfchebel Kaſiyun.
Kasla Sat, Station dee
Gafius. II, 1114. 1116.
Raslugim, ägypt. Stamm. 1,
70,
Kası* (Kaffr, Kusr), d. i Fe—
ſtungsthurm. I, 156. — f, El
Kasr.
Kasr— wa Be nase tie
Damasf. II, 1312.
Kası Bint — Melek, im
Burdſch Safitah. II, 828. —
vgl. Kalaa el bent.
Kasr Dfhalıd, zu Serufalem.
I, 377. 457. — ſ. Goliaths—
burg. er
Kasr el Burak, in Juda. 1,
274
Kasr el Ozair, f. Aſochis.
Kasr Ibn Wordan, in der
fyr. Wüfte. II, 1439.
Kasr il Dewa, Selsfammer
auf der Palmyra-Route. II,
1290.
Kasr Naba (Kaffur Neba),
Dorf im Bekä’a. II, 199. 205.
Kasr Suba, |. Kefr Saba.
Kaflab, ſ. Nahr Abu Zabuͤrah.
Kaſſabah, d. i. Marktflecken.
II, 1668.
Kaͤfſab chaneh, d. i. Schlacht—
hof, Schlachifteuer. I, 826.
Kaffab hanet el Ruds, Slei-
er in Serufalem. 1,
Kaſſameh, f. Ard el K.
re Drufenfamilie. II,
Rafıi, f. Deir K.
Raffide*, f. Rafıde
Kaffis (Raffife), f. ER.
|
Kasha — Katm J
|
Kafftüm, f. ee — Raflotin
Kaftal, . |
Kaftal al iffef, Quell⸗
waſſer im el Ghäb. IT, 1072.
Kaftanien, im Bekä’a. 1, 165.
— wilde, im Nafairier- Gebirge,
845
Kafy, f. Deir el K.
Kata”, f. Katta.
Katabothren des Kopais-Sees.
II, 1291. 1534. |
Katana* / Dorf am Anti-Libas
non. 11, 280. 283. 285. 1330,
1422.
Katanin (Baumwolle), j. Bab
el-, Maghar-, Suk el K.
Katarrhe, in Damascus. IT,
1353. — f. Keuchhuften. |
Katechismus, f. Nafairier-K.
warpga mm Steuerbezirk. II,
698.
Kathamon, f. Merdſch K.
Kathi’a, Unterabtheilung des
Aklim el Metn. II, 713.
Kathiawad, in Indien, J, 651.
Kaͤthis, in Indien. I, 651.
Katholiken”, römifche, in Beth:
lehem. I, 288. 289. 295. —
Serufalem 500 ff. (Steuer)
825. — fehlen in Öaza (1843).
I, 55. — in Haifa. 724, — arte,
7355. — Nazareth. 740.
Schefa Amer. 750. — Refer.
Kana. 753. — Zahleh. II, 193.
— Haß gegen Griechen. 196. —
in Befä’a. 218. 256. —
266. — Tripolis. 615. — Sy
rien. 798. — en Nebk ac. IL
1484. — Sära. 1561. — Haſ⸗
fieh. 1563. — Haleb, Antiochia,
1770. — ſ. Armenifche, Grie⸗
chiſche, Syriſche K.
Katholiſche Kirchen, in Denr
el Kamr. II, 679.
Katholiſch-unirte Sorer
in Höms. II, 1015. J
Kathrä, ſ. Kefr Kutrah. =
Katife, ob Sammt? II, 1560.
Katin (Rattin, Sfaia), Maroni
tenflofter. Il, 84. 118. 2
Katmis (fopt.), d. i. Maulbeer
II, 491. J
Katta — Kefr
atta“ (Kata, Quatta), d. i.
Rebhuhn. II, er 1703. 1732.
atta’a,f. ELK.
attin, 1. Ran
atueh, ſ. Dſchiſſr eL K.
atulmic, f. Suleiman Ibn
Katulmic.
atze“, wilde (verwilderte?),
im Libanon. II, 687. — auf
Ruad. 877.
aubar, Ort in Judäa. I, 559.
560. 561
aufajus (Koh Kas), Etymol.
II, 1125.
aukeh, Ort im Naſairier-Ge—
birge. II, 889.
aus, f. Bir el R.
amiceh, ſ. El K.
aya (Fels), j. Kara K.
azaz, ſ. Dart el K.
azboaf, f. Merdſch el K.
azeizeh (arab.), i. e. Parie-
taria offic. II, 686.
Bbir”,f. Bahr el Ateibet el=,
Edlib el-, Humär-, Karadſchek
el⸗, Nahr el⸗, Wabi K.
ebire ſ. Mekkemel el R._
ebla der Moslemen. I,
— ſ. Karizim el Kiblah.
eblan, ſ. Selim K.
ebudi (Saboutti), arab. Bez.
für Barbe. II, 1689.
ehe, f. Bab el K.
echja, j._ Kiahja.
edar, Drt in Paläftina. T,
684
ed e8*, Aſylſtadt in Galiläa.
I, 21. 228. 682. 684. II, 9,
49.
dedes (Kades), Stadt am
Orontes. II, 1002.
dedes- See (Bohayre Cades,
B. Hems, Bahr el Kuds, Kur⸗
ſum, Kadaſum, Emisenus la-
cus), am Orontes. II, 30. 839.
1002. 1004.
edhrewi,
II, 973.
edor Laomer*,
Elam. I, 179. 182.
1336.
edumim*. I, 694.
"643.
Ssmaelier = Secte.
Fürft von
IL, 1333.
2013
ſ. Keferya.
en Me ſ. Kefr Huͤneh.
Kefe EN R "Ort im Dſchebel
Ala. II, 1576.
Kefe ‚gäten, im Dſchebel Ala.
II,
ee eh Stadt im
Dichebel Ala. II, 1576,
Keferea, f. Kefery A.
Keferya (Keferen, Kefareiya),
Drt im Befä’a. II, 92. 218,
Keferya, Dorf im alepp. Sy⸗
rien. II, 1590.
Keffa, ſ. Bukaͤ'a K.
Kefferdein Saide, f. Kefr
Retfiep” rn), in Da=
masf. II, 1397
Keffra, . Kefra.
Kefifän, Bifchofsfiß von Ba’al-
bef, II, 791. — Collegium dal.
795.
Kefir,f. ER.
Kefr* (Rufe), d. i. bewohntes
Dorf, Ruinen. I, 571, II, 106.
1071. — vgl. Ei 8., Kaphar,
Cafra.
Kefra (Keffra), — im Aklim
el Arkuͤb. II, 85.
Kefr Abiad —— Y Caffer⸗
abit), Dorf an der ſr. Wüſte.
Il. 1435. 1438.
SER: Abida, bei Batrün. I,
P Aran, in Samarien. I,
672. 694
Kefr Aka (Aka), Dorf in el
Akuͤrah. II, 593, 751.
Kefr Akab (Aklab), in Rathia.
I, 713. 746. — vergl. Mar
Mitpail Kefr 4.
Kefr Ambüdeh, am mittleren
Drontes. II, 1087.
Kefr Ameih (Rafar Ammeih),
im Aflım el Dfehurd. II, 710.
Kefr Ana, in Judäa. 5 558.
599,
Kefr Anan (Kefe Anan, Kefr
Enan), in Galiläa. I, 773.
Kefr Anith, im Dfchebei el
Arba’in. II, 1067.
Kefr Aweit, im Dſchebel el
2014
‚Arba’in. I, 1071.
Kefr’ BY — des Aklim et
Zuffah. I
Kefr Ba’ ie En bei Dſche—
beil, II, 558.
Kefr Bar in N.Syrien. II,
1673,
Kefr Batna, in der Ghütha.
Ib AB0T.
Kefr Behun, bei Hamah.
934,
Kefr Beinin, im Dfehebel el
Arba’in, II, 1061:
Kefr Dän (Kefferdein Saide),
Ort im Belad el Ba'albek. II,
220.
Kefr Darom, in S.Paläftina.
I, 45.
Kefr Debin (?), im Rafairier:
— — 1, 953. — vgl. Dib-
Kefr Debiſch (Gferdebeſch),
= im Beläd Ba’albef. I,
220
I,
Kefr Dhibyan, im Kesrawan.
I, 745.
Kefr Dibbin, ſ. Dibbin, Kefr
Debin.
Kefr el Bära, ſ. EI Bära.
Kefr el Lebab, bei Nablus.
I, 660.
Kefr Enan, ſ. Kefr Anän.
Kefr ez zeid (Faͤris Zeid), am
ob. Baraͤda. II, 1279. .
Kefr Falüg (8. felus), Ort des
— et Tuffaͤh. II, 76. 111.
Bere Halda, im Beläd el Ba-
trün. II, 749.
Kefr Hata (Datta), Ort im.
Beläd el Batrim. II, 631. 750.
— im Aklim Jezzin. 702.
Kefr Hay, Ort im Beläd el
Batrün. I, 749.
Kefr a, Collegium daſ.
Kefr Say, in el Akaͤrah. II,
658.
Kefr Sim (Kafr Hin), im Aflım
ei Manäfıf. II, 704
Kefr Hummil "Rafı Sammil),
im Aklım el Manäflf. IT, 704.
2;
Kefra — Kefen
Kefr —30 (Kafr 8,
houni), Eifenfchmelze im Aluͤm
Jezzin. I, 71. 73. 75. (Höhe)
129, 132. 702. 766.
Kefr Jaun, im alepp. Sprien,
11, 1658.
Kefar⸗
Kefr Jerra (Diderra), Ort
des Aklim et Tuffaͤh. II, 111,
700.
Kefr Jeubaß, in N.Syrien.
II, 1588.
Kefr Isha, Ruine in Judäa.
I, 565.
Kefr Käfim, in Paläftina, 1 a
568. 569. 572. |
Kefr Kenna* (Kefer Kana;
Cana?), in el Battauf. I, 741.
753. 796. — vgl. Kana.
Kefr Khullus,
Batrün. II, 749
Kefr Kud. (Kaenagxorvel,
Samarien. I, 667. 671.
Kefr Kük“. II, 286.
Kefr Kulin, f. Kafı Kallin.
Kefr Kulla, f. Kafr Kallin.
Kefr
Aklim el Manäfltf. II, 704,
Kefr Laha, am Drontes.
1001,
Kefr Fäta (Tell L.), im Dſche⸗
1060. M
bei Riha. IT, 1056,
1062.
Kefr — im Dſchebel ala.
II,
nüb. II, 701.
Kefr Menda (Kafı M.), Dorf
— Battauf. J, 742. 753. 759,
—— Mefcten (Miſchkeh), im
Aklım Fezzin. II, 138. 702,
Kefr Metta (Rafar Matta), im
Aklim es Sahhär. II, 706.
Kefr Milkeh, ſ. Kafar M
Bel Hifchteh, ſ. Kefr Def h
A Nakherra, im Diipebel
Ala. II, 1578.
Kefr Nata, im Drujengebirge.
II, 676.
im Beläd el.
Ca-
porcotam, Capernaum?), in |
Rutrab (Kafr Katyrä), im |
|
I,
Kefr Mayer im Aklim el Khar-
\
|
14
"
I
|
Kefr Nebra (Nebrakh, Casau |
J
Kefrn — Kelb
Kuffre Nebrach), Yezbeky-Dorf
Alpen el Manäflf. II, 88.
70
Kefr Nis (Kafı N.), im Aflım
el Arkıb od. Dſchurd. IT, 705.
709.
Refr Säba (Diduffar S.,
Kaſſr Suba, Eapharfaba, Anti-
patris), in Saron. I, 557.
566 ff. 594. 596,
KefrSabt“ — Su
Bo; 1,:792..755, — vgl
batbfluß.
Kefr Sarün (Zerin) ‚-Dorf in
el Afüra. I, 594, 711. 751.
Kefr Sıyima (Kafar Schima,
Schyne), in es Sähil. II, 675.
676. 706.
Kefr Selwan, ſ. Kafar Sil—
waͤn.
zen a, in Ober-Galiläa.
Reh: Sulkimäh. im Beläd el
Batrim. IT, 749.
Kefr Süjep* (Sufe), Dorf am
Baräda. II, 1308. 1349, 1421.
— dgl. Safa.
Kefr Tayibeh, f- Taiyibeh.
Kefr Tibnit, in Beläd Be—
ſchara. II, u vgl. Tib-
nin.
Kefr Yufuf 4 Kufar Juſes),
in N.Galiläa. I, 806.
Kefr Zebad, dt im Beläd
Ba'albek. In, 221:
Kefrzebu, Dorf am Dichebel
Arba’in. II, 1057.
Kefr Zeina, Klofter von Sibeil,
I, 791. — vgl. Kafar Zaina.
Keftin, als Schimpfwort für
Ungläubige. I, 1639.
Keftin, Drt und Ebene in N.
Syrien. I, 1097. 1572 ff.
Keftin (Keftin), Ort im Beläd
el Batrün. I, 397. 750. 15%:
— ſ. Deir 8.
Refi un, Ort am Nahr Ibrahim?
II, 567. — im Beläd Sebeil.
748. — vgl. Keifün.
Kefür, Ort im SKesramän. II,
746. — Belad el Batrün.
750.
——
2015
Kegelberg*, ſchöner, künſtlicher,
bei Birweh. J, 805. — vgl.
Vulkanhügel.
Kegelförmige Hausdächer,
Häuſer, in Hamah. Il, 1043,
— Shan Tumän. 1589,
Kehaby, a II. 839.
Kehf, ſ. ER.
Kebhalep, f. Khan el K.
Keifetun Aghaffi, Beduinen⸗
chef in Hamah. II, 1464.
Keifün(Kaimın), Drt im Allım
el Ghurb. II, 708, — vgl. Ke—
fün,
Keil, Aut. I, 9. 14.
Keiläan, f. Kafı 8
Keilinfhriften, am Kaim
Hurmul? 11, 163. — Rahr el
Kelb. 531 ff. — 4—5 Arten.
543. — f. Afyrifhe, Babylo—
nifche, Wr K.
Keimeh, ſ. ER
Keis . R., Wadi el K.
Keifan, ſ. Bab
Keifin, Dorf bei Nablüs, I,
660
Keifiyen, f. Kaiſiden.
Keifun”, 7. Dſchebel K.
Keify, Drufenpartei der rothen
Sahne. II, 691, — f. Kaiſiden.
Kekrops, Fuͤrſt I, 170.
Kelapın* (Relavon, Kelaotın,
Kelaun, auch Alpi genannt,
von Auf, d. i. ein Taufendtheil;
auch Malek el meffor, von fei-
nem Titel Malek almanjur,
d. ti. ünüberwindlicher Fürf),
ägypt. Sultan. I, 585. II, 608.
— zerſt. Anpha. 591. — von
Grohe um Hülfe gebeten
(1277). 607. — belag. Tripo—
lis (1289). 608. — erob. Mer-
tab (1285). 883. — Marakia.
884. — Laodicea (1287): 925.
— f. Mohammed ibn K., Als
manfur. h
Keläzy, Naſairier-Secte. II,
— ſ. Nahr el
Kelb el Moi, d.i. Waſſewund,
Biber. II, 1692. 1731.
Kelb Haurän”, Berg. II, 1461.
2016
Kelbia (Kelbie), Nafairier-Di-
firiet. II, 948. 983. 985. —
dgl. Kurdaͤhah, Dfehebel Käl-
ie.
Kelbie (Kelbye), d. i. aus Kel-
bia, feine Secte. II, 944, 949.
957. 985.
Kelb el Berr, d. i. Hund der
MWüfte, Wolf. II, 510.
Kelbye, f. Kelbie.
Keleydyn, f. Ain K.
Kella, verfallene Gebäude am
Eleutherus. 11, 812. 823. — |.
Dſchebel K., EI K.
Kelt, ſ. Wadi K.
Kemmel, NEOPRAHL. I, 800. —
f. Seir el
Kems, A din el
Kena, ſ. Khereit K.
Keniſeh (Kenyſe), d. i. Kirche,
Synagoge. I, 649. — vgl. Kni—
jet, Kuneifeh, Kuneiyifeh.
Kenifeh Adam (Kirche Adam),
auf dem Garizim. I, 642.
Kenifeh Sajtiideh el Nurj-
ieh, in el Afürab. II, 752: —
vgl. Marienkirche ꝛc.
Kenijet el Awamid (Amid,
d. i. Kirche der ra im
Libanon. II, 591. 596.
Kenifet es Sittah, Kirche
* ——— in Damask. II,
een in Damastf.
1, 1413. -
Kenifet Seidet Martin
(Martein, Mar Tin), Kirche bei
Byblus. II, 571. 573.
Kenisrim, f. Kinnesrin.
Keniffe cd. i. Kirche), Grotte
bei Beirut. IT, 459. Fi:
Keniffeh*, ſ. Dichebel K.
Keniter”, Bolf. I, 179.
Kenna*, f. Kefr K.
Kennifot, Aut. I, 640,
Kenyfe, . Kenifeh.
Kepha, f. Haifa.
Kepſe (Rabift, Kabouſi, Käpify,
Ehabiffa), Dorf bei Spleucia.
I, un. — 1247. 1269.
1812.
4454 * Dedebet Akraͤd.
Kelbia — Kers
Keradſchek el Kebir (Buyuk
Karaſu?), l. Zufluß des Oron-
ud, II, 1202, — vgl. Kara
Keradfhetes Sugir, I. Zu—
fluß des Orontes. II, 1203.
Kerak, Ort im Vekg'a. II, 160
195. 202. (Noahs Grab) 220.
223. (von Zimur bepilgert) 245.
— ogl. Keref.
Keraffy, Dorf am unt. Oron—
teg. Il, 1220,
Keraly, f. Youfuf K., Rurally.
Keram, D..
193. — f. Zul K., Kerem.
Kerafafat, Zufluß des Sa—
dfhur. II, 1681.
Keräma, f. Kurawa.
Kerazin, f. Kerfin.
Kerdan (Kerdäneh), in N.Ga—
Iiläa. I, 805.
Kerein (el Kreym),
Klofter. II, 792. 793. — fiehe
Deir el K.
Keref* (Kerak), im Süden bed
Todten Meeres. I, 820, 822.
— mit Hösn el Afrad verwech—
jelt. 11, 837.
Kerem, f. Karam.
Kerem Seddany, Dorf bei
Bſcherreh. II, 761.
Kergüe,. ER.
Kerizes, d. i. unterirdiſcher
Canal. IT, 1534. — ſ. Kah⸗
riz.
Kerfafath, f. Der el K.
Kerker, ſ. Nas KR
Kerkha el Alya,
Aklim et Zuffäh. II, 700.
Kerkha es Sufla,
Aklım et Tuffäh. II, 700,
Kerm*, f. EUR.
Kermejat, d. i. Blumenftide-
reien, in Damast. II, 1396.
Kermes tinctorum, ſiehe
Coccus.
Kerm Seddeh, Ort in Jibbet
Bſcherreh. II, 753.
Kern, Dr., Miffionar. II, 1683.
Kern, f. Karn, Wadi el Kun.
Kerfanah, ſ. Moiat el K.
RErtennn” EB * — I, 220.
armen, -
Ort des
Ort dee
Weinberg. 174
| Kers — Khan
erfin (Kerazin, Kirfan tfchai),
Zufluß Ir Euphrat. II, 1680 ff.
erſus, f. Kara Su.
rum, i. Yin el», Mejd el K.
eſab (Keffeb, Gafleb, Kefäp,
Beion), armenifches Dorf am
Dſchebel Ara’. II, 1105. 1117.
1119. 1128. 1140. — f. Merdſch
el Kazboak.
Brett, Dorf des Libanon.
sba, Drt in el Afırah.
594, 630, 751.
Bei, Thor zu Beirut. II,
öfesan (Iſchphahan, Liſch—
Bm), Drontes - Brüde. II,
ferik, ‚1. Dſchebel K.
draman (Kesruan, Kesrouan,
Resrewän, Kisrawan, Caſtro—
san, Dſchurd el Kesroän), Ge—
irgspiftriet des Libanon, von
Tripolis, Maronitenfiß. II, 191.
‚Eifenerz daf.) 201. (Seide)
103. 498. (Grenze) 510. 512,
17. 523. 628. 745 ff. 754 ff.
ffeb, f. Kefäb.
Heid, am iffiihen Golf. II,
RR (Kesweh), Station bei
Damascus. II, 1322. (Höhe)
1324. — f. Dichebel Keswe.
ur Neba, f. Kasr Naba.
für (Kfür), |. Ain K.
sweh“, ſ. Keffue.
ttan, d. i. Lein. J, 483.
tie”, eiſerne, im Deir es
Sultan. I, 499.
ungunen, Bi bei kr
. i. Sn er
ufduli, Berge von. II, 1628,
len* der Anafeh. II, 1454.
ujhbaum (Vitex agnus ca-
tus), in N.Syrien. II, 902,
Bet der Beduinen. II,
% a Ort im Libanon.
* va⸗ ferach,
itter Erdkunde XVII.
Topo⸗
2017
graphie von Paläſtina (1322).
l, 6. 507. — üb. Schefa Amer.
750, — Kabul. 761. — Gis—
cala. 771.
Khaifa, f. Haifa.
Khaldun, f. 3bn 8.
* ſ. Ismael Ibn-, Tell-,
Wadi K
Khaͤlidty eh*, . Wadi el Rp.
Khalid Ibn ar Walid, fein
Grab in Höms. 11, 1012.
Khalifep, f. Rab et Tel el
Kh., Neba el Kh.
Khalifen - Namen, in Sn-
ſchriften zu Kerak. II, 195.
Khalil*, j. Chalil, Khulit, Bir
Ihrahim el=, El-, Ramet el-,
Summeil el’ Rh.
Khalil, Sheikh, geiftl, Ober-
haupt der Nafairier. II, 977.
Khalil-Dähperi*, arab. Ma-
nufeript. I, 64. II, 223,
Khallican, f. Ebn Kb.
Khamed, f. Kamid.
Khan” (Chan), d. i. Herberge.
I, 399, — ihr Zuftand in
Poönicien 422. — zahlreich
zwiſchen Damasf und Aleppo
1473. — Siehe Karamanferai,
Dfäle, EI Khan.
Khanafora (Känäftr, Chonafe-
rat, Chanäffira), Ort im alep-
piniſchen Syrien. II, 1699,
1700.
Khan Ayafd, ee Efeutherus.
II, 812, 813.
Khan Te
I. 73.
Khan BeniNimre (Casale de
Beni Nemri), Ort in efh
Sdüf. I, 98.
Khan el Beni Radſchis, im
Libanon. IT, 73.
Khandak, f. EI KH, Kondef.
2. el Afhmar, fiehe Deir
Khan el Aſal (Acad), in N.
Syrien. II, 1663.
Khan elCpirbiiieh (Crastine
ES 2 Hourles), in efh Schäf.
— N Ghabatieh
Mmmmmm
Et Libanon.
(Casau
2018
la Grabatie), in eſch Schüf.
II, 99. 116,
Khan el Ghafr, im mittleren
Phönicien. II, 427.
Khan el Hamra, im Libanon.
Kan el Duzatijineh (el Hoz—
fe Hoſſaini), in eich
Shüf. II, 99.
Khan el Kantarah, in Phö—⸗
nicien. II, 71.
Khan el Kafimiyen, bei Ty-
rus. II, 347%
Khan el Kehhaleh, im Liba—
non. II, 90.
Khan el Kuleiah, Ort im
Libanon. II, 73.
Khan eltubban (Lebban, Le—
ban), in Ephraim. 1, 633.
634,
Khan el Manfurah, f. El
Manfurah.
Khan el Masıy, im mittleren
Phönicien. II, 427.
Khan el Medauyeh, f Be=
damwi Khan
Khan el Heifchrifeh, ſiehe
Miſchrifeh.
Khan el Mudeiridſch, im Li—
banon. II, 90. 208.
Khan el 'Mureidſchat, im
Libanon. II, 90.
Khan el Muihaitifieh (el
Mejetye, la Meſſeytie, el Mach-
estet), in eſch Schüf. IL, 99.
Khan en Neby Yınas, im
Aklim el Kharnüb. 1, 723. I,
701. — vgl. Khan I.
Khan eih Scheikh“*, am Nahr
. 28 Sibaräny. II, 1329. 1349.
Khan eſch Shiyap (Shajiad),
bei Beirut. II, 90.
Khan e3 Sibil nicht Sibit),
in N.Syrien. II, 1588.
Khan Salibia, in Daleb. II,
1763.
Khan Hurſchi — —
im Naſairier-Gebirge. II, 908.
Khan- ut im Libanon.
I, 207,
Khan an (Gastine Geis-
shan), in efh Schüf. II, 98.
Kharesmier (Charesmier),
—
—
Khane — Khar
han Kaitüleh (Caituli, &
jau De ey im
banon. II, 73, ——
Wadi K.
Khan Karamurt, am Am
nus. 11, 1193. 1607. 16€
1787, 1791.
Khan Kheniffet el de
f. Kuneiyifeh el 9.
Khan Khulda, f. Heloua.
Khan Knieſſat, f. Kuneiyi
ei
Be Kurkulag, ſ. Kurd s
läg.
Khan Lediin, f. Megidoo,
Khan Libn, Gebäude in !
fyr. Wüfte. IT, 1448,
Khan Murad (San M.),
Libanon. II, 88. 89. 90. 2
209. -
Khanoun, f. Beit Santın.
Khan Sarfuris (Sarfeunl
in eſch Schuͤf. II, 99.
Khan Sceichun (Schehon
Capareas?), Orte in Syr
II, 1067. 1560. 1566. 15
1570.
a Semin (Senin®?), f
Dichebel Kufeir. II, 1105.
Khan Seräghib, im a
Syrien. II, 1588.
Khan Tairün, in eich
IT, 99, :
Khan Tuman, bei Aleppd.
1589. 1590. 1591. 1598. 7
Khan Uzeli (Gastine Ouzel
in eſch Schuͤf. II, 98. |
Khan Yunes (Shnas, 9a
nis, Canunis), d. i. 6 J4
des Propheten Jonas. I,
40. * — vgl. Khan en WE
June |
Rdanyir ‚mc Ser
— ſ. Ras Kh. R
Khavu, f. Ralaat el Kh.
Kharadj, f. Charadſch.
Kharäas, Ort in Juda. I,
Khardela, ſ. Dſchiſſr el K
Kharet, ». i. Quartier,
1751;
re
beeren Jeruſalem, Beth |
Khar — Khul
1244). I, 296,
I, 607.
ärtjeh, f. Mäbrüs el Sy.
arnüb, f. Aklim el Sy.
arübe, j. Sohannishrot.
afidpim* (Bd. i. SPuritaner),
sudenfeerte in Serufalem. 1,
05. — vgl. Kaifiven.
asr, f. Kası.
atib* (Chatib), türk. Predi—
er. II, 308. 1420.
aumäs, f. Scheifh Kh.
awäby (Kalaat el Howaby,
homwabe, Ovawi, Khowailby),
rt und Diftriet im Nafairier-
debirge. IL, 822. 829. 854.
86. 918. 919. 920. 922. 971.
81. 983,
ayth Cal — Berg in
Syrien. II,
azaniiieh, f. ci KH.
azen, Fürftenfamilie der Ma-
oniten. I, 519. 756. 778. 780.
- f. Joſeph-, Seskis Kh.
azen Habeiſch ae
(delsgefchleht. II,
edr, Semaslier- Seifiger. I,
73. — vgl. Khudr.
ef, f. El Kehf.
elid, ſ. Tell Kh.
eniffeh, j. Kenifeb.
eniffet el Hamra, f. Ku—
eipifeh el 9.
erbe*, f. Ain el Kh., Khirbe.
erbet arame, in Judäa. I,
erbet Beit Nahhal, in
udäa. I, 155.
Bet ennefara, in Judäa.
155
eredih, ſ. Wadi Kh.
ereit ena, Ort im Bekäaͤ'a.
— Tripolis.
I, 220.
eretchin, f. Ain Kh.
ereybe, * und Dorf.
n Nahr Affär. II, 812. 824,
- f. Nahr Kh., Khureibeh.
ar, d. ti. Gurke. II, 483.
bed, f. Chirbeh, Chörbeh,
horbeh, Kherbe, Khörbe, Kur—
wbet Bisrah, f. Bisry.
2019
Khirbet Drata (Kirbet Dr.),
alter Ort im Libanon. 11,
562,
Khirbet el Jehud (Kirbet el
3), d. i. Ruine der Juden, bei
Serufalem. I, 428, 515.
Khirbetel Melifen, im Aklim
et Zuffah. II, 700.
Khirbet el Rumi (Ruma), in
Galiläa. I, 765.
Khirbet Färis, Hügel im Li—
banon. II, 133.
Khirbet Yibia, in Judäa. I,
559. 560. 561. — vgl. Giben,
Khirbet KifjiH (Kirbet R.), im
Nafairier-Gebirge. II, 917,
Khirbet Maynyn, im Nafai-
rier-Gebirge. I, 939.
Khirbet Miriam, in Judäa.
I, 559. 560.
Khirbet Naſif (Burdfh Na-
fib), in N.Phönicien. II, —
Khirbet Rihha (Ruhha)
Beka'a. II, 106. 219
Khirbet —— ſ. Sela—
min.
Khirbet Silim, Dorf im Be—
lad Beſcharrah. II, 79.
Khirbiyeh, f. EI SH.
Khiyarap, f. EI Kh.
Khopdher, — immiie in
Batrün. II, 587.
Khodr, ſ. Georg.
Khodfy Effenvy,
Aleppo. II, 1591.
Khörbe (Gürbe, d. i. Ruine),
im Anti- I a Il, 279. 280,
— f. Khirbeh.
KHÖöfh, j. Afabet el Kh., Küf.
Khoraffan- Klingen. IL, 1385.
— ſiehe El Khureibeh,
Khereyb
Po Stadt. II, 543,
Khosru, ſ. Chosroes.
en (Khowailby), I. Kha—
waby.
Khowadſcha, ſ. Ain el Kh.
Khowaly (Khawaby?), Naſai—
rier-Diſtrict. II, 981.
Khudr*, ſ. Ras el Kh., Wely
el Kh., Khedr, Georg.
Khulafa, f. Halaſſa.
MNmmmmm 2
Familie in
2020
Khulda, f. Heldua.
Khulil, f. Hebrön, Khalil, Ra-
meh ei Kh., Wadi el Kh.
Khullus, f. Kefr SH.
Khulwah (Khuliweh, Khulweh,
Chalawah), d. i. Einſiedelei.
Il, 134. — der Atkifä. 721.
Khulwät er NRaujiyeh u. el
Muennifeh, zwei Orte im
Aklim et Ghurb. II, 708,
Khulwet el Biyan (Khuliwät
el B.), drufifhes Heiligthum
im Libanon. II, 134.
Khüna, ſ. ni, "sp, Runa,
Khuneifis, 1, Atgneifis
Khunny, i El Kh.
Khurabeh, ſ. EI Rh.
Khuraib er Ram, d. i. Rui—
nen von er Raͤm. E 538: ı%
Khürbep*, f. Ei Khi, Khirbeh.
Khurbeten Nufärah (Naza=
rener-Dorf), bei Hebrön. I,
221: 23122236:
KhurbetSalim, Dorf im Be—⸗
lad Befcharah. I, 790.
RE, !. Di, el Khar⸗
ela
— El Kh., Khe—
reybe
a el Dihundy, am
Nahr el Akkaͤr II, 812. \
Khureiyibep, f. € Kh.
Khurkheiya, Ort im Aklim
Jezzin. 11, 702.
Khurmul, f. Hermel.
Khus, d. i. Salat. I, 483.
Khuffänigep, f. EI Khazza—
ahuweitifen I, 203. — f. &
— — Khiyaͤrah.
Kira, f. E&
Siopia ER Kaya), Di.
Generaljecretair, Stellvertreter
des Palcha. II, 1412. 1773. —
kurdiſche Große. 1623.
Kibber, f. Nahr el Kebir.
Bi, ſ. Kebfa, Karizim el
Kiblipeh, ſ. Bahret el K.
Kibritiye, f. Ain el K.
Kihererbfe* (Hommos, Cicer
Kiefelfandftein, bei Byblue
Khul — Kinn
arietinum), zu Serufalem, 1
483. — Damasf. II, 1357. —
Daleb. 1709.
el Tel Nifon. 1, 805.
Kiddehe .Reis K
Kidron* (köniestbat), Bach be
Serufalem. I, 316. 390. 471.
Kiefern); im Caſius. II, 1139
Kiepert*, Dr. 9., Karte 901
Paläftina ıc. IL 14. 308 0
679. 803.11, 76.533. 7855
— entdedt das Denkmal boi
Nimphi. II, 542.
Kies“*, im Beta. I, 158. 156
— rother, im Libanon. 292
— f. Schwefel⸗K.
Kiefel*, im Rafairier-Gebirge
II, 825. 832. — Conglomerai
bei Beffima. 1294. — Gefchiebe
am Lapdifieh- Strom. II, 904
— ſ. Chalcedon =, Bulcaniid
Kiefel.
Kiefelreidher Kalkſtein, in
Caſius. Ii, 1137.
|
1I, 573.
Kijas, ſ. Machſuͤl K. Duchan.
Kilbatah, ſ. EI Kalhät.
Kilkel, Hügel in Juda. I, 286
Kiltitie, Ort in Paläftina. |
969. 572
ir T Kalaat el Vahr. N
daf.). II, 957. 1667. 1770.
Killu, I. ER.
Kilyap (Kulyeh), Dorf im Ü
banon. II, 129, 130. 141.
Kimin, f. Kinin.
Kinäth (Kunät), Ort in gebe
el Bſcherreh. II, 753.
Kinde, Königreich. II, 1482,
Kineretp* (Einnereth), Stab
in Naphthali. I, 682. 683.
Kinhams Herberge bei Beth
lehem. II, 1493,
Kinin (Kimin ?), Ort im Naſai
tier = Gebirge. II, 906. Mi
913:
3., ib. Gaga 1
Astalon, 77. =
Kinnear*,
48. 150. —
Kinn — Kirche 2021
sdod. 89. — Nahr el Kelb.
1, 527.
ıneir,3.Macd., üb. Antiochia.
21196. ’— Haleb, 1750. —
manus, 1787. — Alerandrette.
B27,
ınereth*, f. Kinereth.
Inesrin (Runnisrin, Kanſe—
n), Name verfehiedener Drte
ı Syrien. II, 1024, (Militair-
topinz) 1595. 1596. 1700.
702. 1734. — ſ. Bab 87,
Mhir 8., Ma’arrat en Nes—
n, Artafia, Chalcis.
fhärap, f. EIR.
yras, Tyrann von Byblus.
‚14. 62.
pras, Vater des Adonis.
61. —
in Armenien od. Medien.
71334. 1339.
ah, d. i. Portion, Parcelle.
* ſ. Khirbeh.
he’, in Gaza. I, 65. —
sfalon. 82. — Neby Sam-
it. 106. — Jabneh. 126. 127.
- Beit Zibrin. 140, 141. —
m el Amad. 200. — Hebrön.
18. 232. 243. — Bethlehem.
36. — Serufalem. I, 414. —
Beanien: 511. — Ain Karim.
13, ———— 535. — er Räm.
37. Kulönieh. 549. —
> "565. — Ramleh. 581.
— Saron 596. — Ka—
es. 596. (unterirdijche)
| Raifariyeh. 606. — Athlith.
16. — Rablüs. 648. 655. —
dalul. 700. — „Seilün. 632.
jthiiche) vor der Elifagrotte.
7. — in Affe. 733. — el
attauf. 751. — Tarſchtha. 1,
7. — Räs Ba’albef. II, 168.
Juſieh. 177. — fünf in
hieh 193. — in Furſul. 198.
Ba'albek. 249. — Saida—
ja. 260. 263. — zwei in
'alüla. 262. — Beirut. 451.
Libanon 465. — Bybfus.
3. 577. — Burdſch Enfe.
592. — Mons Pellegrinus.
II, 603, — Eden. 653. — Be—
fcherreh. 659. — Burdſch Sa—
fitah. 827. — Arvad. 853. —
Tortofa. 864. 867. — Dſche—
bili. 895. — Ladikieh. 930. —
Safitah. 961. — halb drift-
liche, halb mohammediſche in
Höms. II, 1009. 1010. 1015.
— in Rumeiheh. 1061. — el
Bära. 1066. — Caſius. 1132.
— erfte, in Antiochia. 1170, —
in Bitiäg ac. 1203. 1209. 1210.
— 'el Fidſcheh. 1285. 1293. —
Damasf. 1340, 1377. 1413. —
Andrene, 1435. — Hawarim.
1444, — Steife. II, 1559. —
Kära. 1562. — Ma’arrah. 1569.
— SRinnesrin. 1597. — Kulb
Louſy. 1577. — Kefr Maris.
1587. — Edlib. 1583. — Däna.
1648. — Deir Ennehaman.
1662. — Urim el Kobra. II,
1663. — Dſchebel Semän.
1669. — Kalaat Simän. 1673 ff.
— Haleb. 1738. 1760. — Bei—
Jän, 1786. — ſ. Bafllica, Ca—
thedrale, Capelle, Aegidiugs,
Anna-, Apoftel-, Armenifche,
Chariton-, Cosmas-, Damia-
nus-, Dſchebel Mufe-, Elias-,
Fels-, Gothiſche, Griechifche,
Jeremias-, Johannes-, Leons-,
Lorenzo-, Mamilla =, Maria
Magdalena, Marien-, Metro=
politanz=, Micaels-, Ricolaus-,
Paulus-, Petrus-, Sebaldus-,
Sergius-, Simeons=, Templer-,
Thomas-K.
Kirche der Verkündigung
Mariä, in Nazareth. 1, 743.
744,
Kirhe des heiligen Gra—
bes, in Serufalem, I, 404.
422.
Kirchenbau, nah der heiligen
Grabestirche, in Europa. 1,
440.
Kirchenbücher, arabiſche, in
for. Schrift, in Deir el Sayda.
11,31%
2022 Kirche —
Kirchen-Concilien, in Cae-
sarea Palaestinae (198 bie
553), I, 602.
Kirchenſprache, ſ. Syriſche
Kirchenſprache.
Kirdſchaly, Dorf am Wadi
Kandil. 1, 1107,
Kirjath* (Kiriath, Kariath,
Kuriyet), d. i. Stadt, Drt-
ſchaft. I, 108. II, 1463,
Kirjathbaim* Stadt an der
Dftfeite des Jordan. II, 1462.
Kirjath Arba* (Hebrön), Afyl-
ftadt in Zudäa. I, 21, 152.
164. (Etym.) 211.
Kirjathb Zearim (RR. Baal,
Baaln, Baale Jehuda), d. i.
Stadt der Wälder, Grenzſtadt
von Juda und Benjamin. I,
a ee
541. f. Kuriyet el Enab.
Kiriatp Sanna, 8. Sepher,
f. Debir.
Kir Buzy, an im Dſche—
bei Ala. II,
Kirte, T. Bert = Seyyidat be
Kirke. —
Kirmil, ſ. Dalyath el K.
Kirfan tſchai, ſ. Kerfin.
Kirſchen“, in Juda. I, 281. —
Yaron. 784. Saida. U,
409. — Beſſima. 1289. — el
Ghuͤtha. 1348. 1350. — Haleb.
1723. 1728. — f. Judenk.
Kifarieh, f. Nahr el Zerka.
Kifil Dagp, d. ti. rother Berg,
Amanuszweig. II, 1795.
Kifil Haiffur, Kanal zwifchen
dem Kuweik und Sadſchur. II,
‚1690.
Kifiltü, d. 1. Rothe, Drufen-
tecte. I, Ta
Kifion, S. Tel el R.
Kisler Ralefii, d. i. Schloß
der Mädchen, in Kalaa el bent.
IL. 1671.
Kiſon* (Nahr em Mechatta,
Makatta, Mukatta), Fluß aus
S.Galilän zum Mittelmeer. J,
596. 679. 689 ff.. 696, 700.
703. 704. 708. 725. 738. 742,
— f. Megiddo.
Kisramwän, f. Kesrawan,
Kiſſah, Sf. Khirbet 8. Tv
Kitab Menaffit Hadji ı
——— Itinerar des. II, 17
Ki N Ph f. Cathrane.
Kittab, fühl. Vorſtadt von 5
leb. 11, 1759.
Kiyä meb, |. Auferſtehunge
a (Schatz des Lebens)
d. i. Kaichheya. II, 656.
Kiahfja, f. Kiahia.
Ringeplaß er Juden, fe)
EI Ebra. I, 336. |
Klatfhrofe (Papaver arge
mone L.), bei Haleb. II, 1748
Klee*, in Judäa. I, 24. (to
203. (10 Arten) 283. — ib
non. 11, 685. — Dſchunia. 858
— Cafins. 906. 1139. — fiet
Luzerne-, Schnedenflee.
Kleeblatt- Seufpturem il
Tortofa. II, 864.
Kleidung*, der Jemas
956. — Naſairier. 986. *
Damask. 1406. — ſ. B
Schwarze Kl.
Kleiſter, guter, aus
Wurzel. II, 1071, |
Zerimfp«er
a en, am
II, 1088
KÜL, in Ober-Galilän. [% 79
Klima* (Witterung), in 9
brön. I, 219. — Bethlehen
284. 287. — Serufalem. 479°
— ungefundes, zu Affe, 78
— im tibanon. II, 114. -
Dſchebel Druz. 118. — Dſch
bel Sannin. 192. able
205. — früher ungejundes, 3
Beirut. 431. 477. — im Dr
jengebirge. 681. — Btebbi
682 ff. — Laodicea. 923 -
Damasf. 1352. 1353, |
leb. 1656. 1709 ff. ung
ſundes, in Aerandrette. 178:
— in Beilän. 1847. — f.
Kälte, Schnee. ;
Klinge, f. Damascener
Schw
Klis — Koik
n Paläftina. I, 485. — fehlt
Mm tibanon. 11, 687.
is, f. Killis.
ate in Jeruſalem. 1, 344.
bfter*, in Bethlehem. 1, 293.
Birep. 539. — Sebafte. 664.
-— Affo. 733. — bei der Fon-
aine de la Sainte Vierge. l,
11. — in Zahleh. II, 193. —
druppen am Anti = Libanon.
60. — in Malüla. 262.
ablreich im Libanon. 526,
n Kesrawaͤn ıc. 745 ff. 754,
- @afius. 1129. 1145. 1146.
162. — Damasf. 1413.
Achebel Semän. II, 1669.
thofus,. 1814. — f. Abyffini-
hes, Armenifches, Eonftantin>,
Jemetriug=, Griechiſches, Jo—
annes-, Karmel-, Koptiſches,
ateiniſches, Lazariſten-, Ma—
onnen-, Marien-, Maroniten-,
Rönchs-, Mohammedaniſches,
donnen-, Peter-, Salvador-,
Samuels-, Sergius-, Si-
geons-, Thabor-, Thekla⸗Kl.,
deir.
oſterweſen, ausgebreitetes,
uf der Oſtſeite des Anti-Liba—
on und auf der Weſtſeite des
ibanon. 11, 263.
riet, fiehe Runeiyifeh el
an.
ifetelBurdfchein (Kirche
er beiden Schlöffer), Ruinen
m Libanon. II, 107, 110. —
Hl. Kenifleh.
obel, A., Aut. I, 87.
oblaug, Steuer. I, 823. —
n Suweidiyeh. II, 1227,
baiat, f. EI.
ble Morfadem, f. Simt
IR M.
bra, f. Hrim el K
dhai,arab.Aut., üb, Ba'albek.
I, 234,
dos, f. Abi I 8
ds* (Kodds), J. Dſchebel el
z, Kuds.
echlea ae Endl., im Ca—
18. II, 1147
(809), f. Giaur⸗, Scheikh K.
|
Köi Tſchai,
2023
Koeik, ſ. Kuweik.
Köi Tſchai, Dorf am Amanus.
II, 1781. 1806. 1831. 1832.
ſüdl. Zufluß des
Deli Tſchai. II, 1833.
Koeleria phleoides L,,
Haleb. II, 1717.
Kölln, am Rhein, Kirchen daf.
I, 440. — alter Glanz. 732.
Költy Hadſchar, Kalimaſſe.
Il, 1391.
Költy najim, unreines Kali.
II, 1391.
Königliche Höhlen (des He—
rodes, j. Grotte des Jeremias),
au Serufalem. 1, 369. 391,
392,
bei
Ben f. Aegyptifche,
Aſſpriſche 8
Königsgärten* ‚ bei Serufa=
lem. I, 317. 446.
Königsgrab der Seleuci-
den, zu Seleucia. U, 1269 ff.
Königsgräber*, zu Jeruſa—
lem. 1. 356. 382. 462. 562.
Königsftraße*, f. Sultana.
Königsthal, 1.
Königsteich (Nehem.), zu Je—
rufalem. I, 451.
Königsthor, zu Seleucia. II,
1250. 1253: 126%
Koeplingia rhagadialoides
De., bei Haleb. II, 1714.
Körretein, ſyr. Ort. II, 1391.
— ſ. Carietein.
Köy, ſ. K
Re Br Beirut gefertigt. u,
Roset (Kohl, —
vorgeſchriebene Augenſchminke
der Druſen ꝛc. II, 721. 1406.
Kopf’, s. E Kehf.
Kohl*, zu Asfalon. L 77.
Serufalem. 481. — Joppe. 579.
— SHaleb. II, 1729.
Kohlen*, Steuer. I, 823.
fiehe Braun-, Glanz-, Holz,
Pech-⸗, Steinf,
Kohlengruben, im Libanon.
Il, 466. 581.
—
Koit, ſ. Nahr el Kuweik.
2024
Koiln Zvote, f. Cölefyrien,
Beläad el Bekaͤ'a. II, 212.
Koıvoßıov, f. Deir Kanöbin.
Kofaniyeh, Dorf im Dfchebel
Ala. 11, 1581.
Kol — ſ. Dſchiſſr el Karın.
II,
Kolba Sebuah (Kalba Sha-
buh), Jude. I, 478.
Kolchier, am Pontus EUR:
H,: 170,
Kolenati, Dr., üb. den Maul-
beerbaum. II, 687.
Koles, Bolt in Rordkukan. I,
259, -
Kolkas,
Kolkas franſchi,
toffel. I, 483.
Kollmann, ſ. Feyzy Bey.
Koloſſe, am Se Ai Kaiſa⸗
rieh. II, 600. — zu Antiochia.
Il, 1166. 1188.
Kombos*, Kleivungsftüd. I,
1447.
Konad (türk),
Ruinen, bei
1972.
Kondel, f. An K., Khandaf.
Kontaret el Bring, Wafler-
leitung bei Tripolis. II, 618.
Kopais-See. I, 1291.
Kopf, i. Schädel.
Kopfbinden, dunfelrothe, der
Karaiten. II, 1415.
Kopfpuß, in DBeilän. II, 1848.
— — in Furful, BF,
f. Arum colocassia.
d. i. Kar⸗
d
Ma'arrah. II,
———
530. — Damask. Il, 1412. —
ſ. Steuer.
Kopffirid der Bebuinen. II,
1402. — vgl. Keffieh.
Kopten, in Serufalem. I, 496,
497 ff. (Steuer) 825. — Da—
masf, 11, 1411.
Koptifhes Kloſter, zu Jeru—
falem. I, 374..499.
Korallen”, bei Soppe. 1, 577.
Korallenfabrif, in Hebrön.
I, 254. — Bethlehem. 290,
Koralliten, verfteinerte, bei
Dfehebili. IT, 894.
Koile — Kosz
Palaſt,
in Paläſtina. J.“
Kofair, Ismab lier· Schlo⸗
Koran’, von Nafairiern ver
worfen. II, 973. 975. — D8
män’s in Höms. 1012. — Da
masf ıc. 1367, t
Koran-Eregeje*, in Haleb
Il, 1766.
Korafhy, f. Nahr el Rebir.
Korinthiihe Säulen” (Pi
lafter, Capitäle), in Gaza, I
48. 49, — es Suffariyeh. 134
— Serufalem. 420. — Seilür
632. 634. — Sebafte. cz -
. — Burkuſch.
Kalaat el Musfab. 954. -
Hamah. 1041. — Abila. 129%
— Hamarim. 1444. — Gari
etein. 1458. — Palmyra. 151:
1548, — Däna, 1648, *
Koru*, in Judäa. 4
558. 561. — Saron. 588. 59
Phönicien. 812. — bei Did
— Adra. 265. -
Ratana. 284. — Tyrus. 351
— Even. 653. 685. — DE
688. — am Rafairier- Sebi
955. — Höms. 1016.
de8-See. Il, 1004. — Cat
1117. 1139. — Antiochia, 118
1208. — am unt. DS
1223. 1226. — bei Die
1461. — Seftin. 1574. u
Korn, inbifches, im Befä’a.
"167. 168. — Labitieh. *
— in N. Syrie
— Ort im —
Korneil, ſ. Kurnayil.
Korpus Kaldüran(derd
ſermelonenhebende),
brunnen in Damask. II,
ER
. 972. — — Kuſeir. Te |
Koffeir, f. Burdſch AR
or Mamlukt in Mafipi
‚ 936.
Shan „ſ. Dfchebel-,
-ret Rujeir.
DE WERE:
Kosz — Kreuz
Kosziusko-Hügel, bei Kra-
kau. II, 1610.
Rotichp, Th., Botaniker, Ruff-
eggers Begleiter. II, 296. —
über die Flora des Caſius.
1129. 1137 ff. — Suweidiyeh.
1229 ff.
Sadſchur. 1685. — Flora von
1712 ff. — Beilän-
Paß. 1786.
Kottra, ſ. Tel el K.
Roufouf el Boum (b.i. Hand
des Schuhu), Diftrict der for.
Wüſte. II, 1469.
Kous, ſ. Dahar.
Kowaik, ſ. Nahr el Kuweik.
Kraad, ſ. Dſchebel Akräd.
Krabben*, im unt. Orontes.
I, 1217. — eßbare, in el
Merdſch. 1313.
Bu (Kräd), fiehe Dichebel
Krähen”, in Paläftina. I, 485.
— ſ. Mandellr.
Krafft*, Dr., üb. Ed Dichohe-
riyeh 20. 1, 205. 266. — Plan
von Serufalem. 304. 309. 313,
— üb. Zudäa. 526. — Abila.
II, 1283.
Kragfteine (Eonfole), an den
Säulen Palmyra’s. II, 1497,
1513. 1527.
Krankheiten”, im Libanon. II,
657. (hronifche find jelten) ar
— Damast. 1353. — f. Au—
genfr., Sieber ꝛc.
Kraßdiftel (Cirsium acarna),
im Caſius. II, 1139.
Kraudee (Kraud), ſ. Dſchebel
Akraͤd.
Kraut*, aromatiſches, bei Geru-
falem. I, 481. 483. — im Kar—
mel. 718. — Libanon. I,
685.
Krebfe*, im Baräda. II,
1311
—— in S.Paläſtina. I, 23.
27. — Phöniclen. 31. — Ser
rufalem. 480. — weiße, im
Rarmel. 712. — verhärtete, im
Libanon. I, 75. — Beld’a
154. — im Anti-%ihanon. 254.
— el Amf. 1619. —
2025
— weißliche, zerreibliche, ge=
fohichtete, im Libanon. II, 674,
— am ob. Drontes. 1003, —
Gafius. 1133. 1134. 1136. —
Nord-Spyrien. 1649, 1666. —
grünliche, am Afrin. 1667. —
el Amri. 1693.
Kreidebrecceie, im Caſius. II,
1134;
Kreibefelien,
543. ichneeweiße, im’Ras
el abiadh. 814. — halberyftal=-
linifhe, bei Byblus. II, 573,
— am mittl. Orontes. 1092.
— an der Wadi Kandil-Bai,
1110.
Kreidefaltftein*, in Judäa.
I, 146. 147. — Salafa. II,
1655. — Dſchebel Mufa. 1803.
Kreifelfhnede*, zu Tyrus.
H, 324.
Krematocarpus tordy-
lium Fenzl n. sp., bei Ha—
leb. II, 1720. 1721.
v. Kremer, A., über den Anti-
Libanon (1850). II, 264. —
Damascus- Ebene. 1312. —
Palmyra (1850). 1433. 1470.
— Syrien. 1602.
Kren, ſ. Deir el Kerein.
Krethi, f. Chrethi, Ereter.
Kreuz*, achtipaltiges, ald Or—
nament in Asfalon. I, 82. —
in den Höhlen bei Dhifrin.
137. — in Bethlehem fabriecirt.
290. — Yateinifhes, am Nahr
Shrahim. II, 568. — zu Sa—
lamya. 1050. — el Bära. 1059.
1066. — Kalb Loufy. 1577. —
f. Griechiſches, Maltheſerkr.
Kreuzfahrer”, in Gaza.
65. — ihre Flotte bei enter
zerft. (1169). 80. — ihre Nach—
fommen bei Bethlehem. 290. —
erobern Serufalem (1099). 413.
— in Galiläa. 755. — Steuer-
verwaltung ꝛc. in Paläftina. I,
in Judäg. I,
819. — erob. Tyrug. II, 344.
— Sidon. 39%. — Beirut
(1110). 438. — Antiochien.
1175. — verheeren Syrien
(1119 ff.). 1587.
2026
BE ABER RE BIO Ba BER, Fu DENE
ruft. II,
Pe I, 425. 430.
Kreugornamente, in Bufeit.
II, 1110.
Kreym, armen. Klofter. II, 792.
ih Deir el Kereim.
Kreym et Tin, Kloſter dal.
II, 793.
Kribe, f. EI Khureibeh.
ia der Philiſter. T,
——— der
Philiſter. I, 124.
Kris, d. i. Dolch. II, 1387.
Krokodil, I: Crocodil.
Krombo- Kraut, zu Haleb. II,
1729.
Krommyon (d. i. Zwiebel),
angebl. Stadt bei Asfalon. 1,
dd:
Kronos, erbaut Berytus. II,
62. 432. 434, — f. El, Eny-
lus, Baal Kr., Saturn.
Krüppelhofz, im Libanon. II,
eiferne,
Rrphatibrufen, im Libanon.
Rab, 1 Minet Kſ.
Kfair, f. Kuſeir.
Kſair et Gharb, am Drontes.
U, 1000.
Kiarnabe, f. Rufurneba.
Kfeibep, ſ. Burdſch KT.
Kſiſch, J. Beit Tubukma el Kſ.
Kfür, r. Kefür.
Ktabai, Ort in R.Spyrien. II,
1566.
Ktail, Dorf im Libanon. II,
467.
Kteife, f. Kuteife.
Kubäb (Kubabeh),
Merdſch ibn Dmeir. 1,
543. 545. 546. 580.
Kubah, Dorf von Esdrelom.
I, 697. — vgl. Kubbah.
Kübatiyeh (Kabotieh), Dorf
eich
in Samarien. I, 670. 671.
Kubba, Dorf am Ras
Schak'ah. II, 588. — vgl. Ku—
bah.
Kubb Elias (Kab E., Cabelias;
Ort der
542.
Kreuz — Kud
Mar Elias ?), Ort im Belda.
Il, 207. 209. 219
Kubbet Dulis, bei Ba’albef.
II, 205.
Kubbet el Aadera (d.i. —
pel der Jungfrau Maria),
Naſairier-Gebirge. II, 940.
Kubbeten Naffr (Kuppel des
Siegs 2), Grab auf dem Dſche—
bei Kafiyun. II, 1298.
Kubbeten Nasr, d. i. Kuppel
des Adlers op. Geiers, in Das
masf. II, 1366. 1369.
Kubbet e8 Sukhrah (Sakhrah,
d. i. Kuppel der Felſen), quel—
lenreicher Felſen und Omar—
Moſchee in Jeruſalem. I, 330,
387. 392. 393. 396. 413, 414,
415. 419. 420. 508.
Kubbet Gazi,
11, 1001.
Kubbet Neby Mettä (Matta,
Metua, Matthäus; ir. Mat:
war), Dorf, Gipfel im Nafai-
—— II, 915. 916. 951.
1088.
Kubbet Sidi Kuſeim, zu
Tell. II, 1428.
Kubeibeh, Ort in Juda. I,
134.
Kubeis, ſ. Kalaat el K.
Rubeipin, on Im Aklim el
Metn. II,
Kubelan, Dot in Ephraim. I,
635.
Kübil, f.-Deir K.
Kubleh, ſ. Sumt K.
Kubli, I Sinit 8,
Kubür
Gräber der mohammed. Mär-
tyrer, I, 460.
Kubür elumbia ————
gräber), bei Jeruſalem. J, 473,
474.
Pe ſ. Kefr &
Kuddamofp. I, 974, — fiehe |
Kadmuſieh.
Kuddim eszeman, d. t. vor
dem Alterthum. II, 894.
Kudeirah, Dorf bei Judäa. 1,
525. 527.
Kud eirg⸗ ſ. Nahr el Akhdar.
am Orontes.
el Mupdfhahendin,
Kudna — Rulu
Kudna, Ort in Juda. I, 139.
Kuds, ſ. Dſchebal el K., Kaflab
chaneh el K., Jeruſalem.
Kudſum (Kuds), d. i. Kedes—
See. II, 1004.
Kueik, ſ. Nahr el Kuweik.
KRuejufat, f. Kujukät.
Kümmel, in Haleb. II, 1729,
— |. Schwarz Ri
Künftler aus Damast in Kho—
raſan. II, 1386
Küperly Zaade, Familie in
Eonftantinopel. II, 1583.
Kürbig*, in Ferufalem. I, 481,
— el Ghuͤtha. IT, 1350. — Ha—
leb. 1723. 1729.
Küftenerhebung, in Phönicien,
Seleueia. II, 545. 573.
Kütſchük Ali Oglu (Kutſchuk
A., d. i. der Feine Ali), Ge—
birgsfürft im Amanus. 11, 1624.
1827. 1842, 1848.
Kütfhüf Karafu (vd. i. Fleines
Schwarzwaſſer), r. Zufluß zum
Orontes. 11, 1215. 1220,
Küf, Ruinen im Dfchebel el
Arba’in, II, 1054. 1065. —
vgl. EI Kehf. ;
Kufar ed Duruz, d. i. bie
ungläubigen Drufen, Dſchohhäl.
II, 722.
Kufar Zujes, f. Kefr Yuſuf.
Kufeir, Ruinen in Judäa. T,
131.
Kufeir, Dorf in Samarien. 1,
670
Kuffetin,
I, 710.
Kufin, Ort in Juda. 1,
270.
Kufiihe Charactere, in Os—
mans Koran. II, 1012. 1014.
Kufifhe Inſchriften“, bei
Dpikrin. I, 137. — Beit Ji—
brin. 145. — er Robbuep. I,
1300. — Palmyra. 1480. 1544.
— Haleb. 1756. 1760. 1761.
Kufifhbe Münzen, in Antio-
chia. II, 1196. |
Kufr*, f. El K., Kefr.
Rufk, Fila, fiehe Kafr Kai-
an.
Dorf am Karmel.
230.
2027
Kugelbafalt*, im Nafairier-
Gebirge. II, 838. 905.
Kugler, Sr., üb. bie Architectur
in Ba’ albet. II, 243.
Kup’, Kühe, fepr große, am
Karmel. I, 595, — mit Maul-
beerblättern und den Excremen—
ten der Seidenraupen gefüttert.
II 498. — der el Haib. 555.
— fparfam im Libanon. 685.
Kuhdünger mit Hederling, als
Brennftoff in Zahleh. II, 206.
ae ange am Sarmel. I,
—— Foſſile, im Na—
ſairier-Gebirge. II, 825.
Kui, ſ. Dieifir el Kaweh.
Kujukät (Kuejukat, Schubei—
keh?), Ort in Ober-Galiläa.
1,79
Küfr, f. Kefr K., Khôkh.
Kul'ah, ſ. Kala, Deir el Ka—
la'at, Deir Kul'ah, El K.
Kulaiät (Kuleiät), Dorf im
Dſchebel Affär. II, 816. 817.
— dgl. Kuleia.
Kul’ajiy . — adſchijeh.
Kulak, ſ. K K.
Kulat, ſ.
Külb Loufy, Ruinen im Dſche—
bel Ala. II, 1577.
Külep, Geſe
Kuleia, Caſtell im Dſchebel —
Afräd. II, 911. — dgl.
laiät, Kulläya, Kurdähe.
Kulei’ ah, 1. Khan el K., Kurs
daͤhah.
Kuleib, Beduinenheld. II, 1482.
Kulin, Kulla, f Kafr Kallin.
Rullar, Dorf in N, Syrien. II,
1685.
Kulläya, Ort im Belä’a. I,
. 218, — dgl. Kuleia.
Kulmön, ſ. Kalamüın.
Kulönieh (Colonia), Dorf bei
Serufalem. I, 104. 110. 512,
942. 549,
— Kloſter von Sidon. II,
— (Gelenſaui, Ka—
lenſawe, Kalanſaweh, Karen—
ſawe, Karentſauuh), Ort in
2028
Saron. I, 572. 573,
596. 714.
Kulyeh, f. Kilyah.
Kum, f. Ain el.
Kumb, d. i. Weizen. I, 483.
Kumbany, Dorf in N.Sprien.
11, 1567.
Kummätiyeh,
Kuna (Kanne), —* — Fluß
im Beläd Ba'albek. II, 221.
278. — vgl, Deir Khuna, Nahr
el K.
Kunät, ſ. Kinäth.
Kunä’na, f- BEN N.
Kunamati‘ „ſ. Nahr el Kana—
593. 594.
ersehen: fiehe
Nogel. I, 445.
Kunei, f. ig: Khunny.
Kuneifeh, f. Kuneiyiieh.
Kuneiyeh, f. Keft 8, Kunyeh.
Kuneiyifeh (Rumeifeh),. Drt in
Phönicien. I, 618. — im Be—
Lad Bwratbet. 11, 220. — All
el Manäfıf el Metn. 704. 709.
— -pgl. Dſchebel K., Marhanna
el K. Kenifeh, K Keniffe |
Kuneiyifeh el Hamra (Khan
Knieflat), d.d. die rothe Kirche,
im Libanon, Höhe. I, 90,
208.
Künin, f. Wadi K.
Kunnesrin, Dh.
‘11, 1598.
Kunnobin (Notre Dame de
Danoubin), Klofter von Ji—
Kinnesrin.
beit. IL, 791. — f. Deir Ka—⸗
nöbin.
Kunfärin, f. Kinnesrin. II,
1700.
Kunft, in Beirut. II, 480.
Kunſtfachen, aus Bethlehem.
I, 290.
Kunffiraße*, alte, im höhern
Libanon. II, 530. — am Nahr
el Kelb. 536.
Kun Sufra, f. Ain ©.
Dan f. Ain K., Runeiyeh.
Kupfer*, im Dfehebel el Ar—
IM 1l, 1063.
Kuppelformen, in den Höh—
Kurayeb,
El K
Rureiyeh,
=
Kuly — Ruri |
fen bei Deir Dubbän, Beit
Sibrin. I, 136. 14
Sur voll, ae in Schoghr.
Koͤra (Kürah), ſ. El K., Wadi
Kuͤra.
Kurain (das Hörnlein), Burg
am Nahr Herdamil. I, 782. —
ſ. Wadi el .
Kurally, f. Beit 'Arbany Dally
K., Keraly.
— in Philiſtäa. 1,
Kurämwa (Keräma), Dorf in
Ephraim. I, 561. 630.
f. Burdfch el K.,
Kurd Ahah (Kalaat K., Cal—
dahhah, Cahdahha, Kelbie),
Naſairier-Diſtrict und Ort. II,
897. 911. 913. 914. 948. 949.
969, 981. 983. 985.
Kurden*, im Libanon. II, 190.
— Dſchebel Schara. 822. —
Drontes. 1017. 1085. — Dſche—
bel Simän. 1629 ff. — bei
Antiochia. 1621. — ſ. Ajubi—
diſche K.
Kurdiſche Berge,
rien. II, 1618. — vol. Dſche—
bei Arad;
Kurdiſche Schäfer, im Liba—⸗
non. I, 293.
Kuͤrdifche Sprache, Grenze.
II, 1232.
Kürd Rulat (Kurd Kuläg, Kur-
fuläg Khan, d. i. Wolfsohr),
Hügel des Amanus. II, 1779.
1834, 1835. 1837,
Kureim, f. Deir el Kurein.
ſ. Kurayeh.
Kuretur, Dorf im Amanus, II,
-1830,
Kurietein, f. ri. Kör-
retein.
Kris, ſ. Cyrrhus.
Küriyet (KRaryet), d. i. Dorf.
I, 821. 824. — vgl. Ririat
Kuryet.
Kuriyet el Enab, (Karyet el
E., Karyel el E.), d. i. Stabi
ne nee
in N.Sy⸗
Be ü————
des Weins, in Zudäa, I, 108 ff.
542. 547. 548. — ſ. Kirjath
Searim,
Kuripuöm, f. Nahr R.
Kurfed (Rurket), Maroniten-
Klofter. II, 551, 759
Kurkuftep, Drt im Rafairier-
Öebirge. il, 919.
Kurfuläg, . Kurd R.
Busmi, Thurm bei el Kä’a. II,
176
Kurmul* —— en
in Juda. I, 195. 199. — vgl.
Karmel.
Er f. Karn, Kafar K., Wadi
el K.
Nord De am mittl. Oron-
tes. 1087.
Rurnägit (Karnajil, Korneil),
Dorf im Aklim el Metn, Koh—
lengruben daf. II, 210. 466.
469. 581. (Höhe) 710.
Kurnet Schehwän (Dornet
zn), Eollegium zu. II,
786,
nr Ruinen in Zuda. T,
8. II, 1487.
Kurfah, in Juda. I, 159.-
Kurtädhap, Ort im Aklim el
Metn. II, 711.
Kurtlü, das Wolfsdork, im
Amanus. Il, 1802.
Kurtümän, Dorf im Naſairier⸗
Gebirge. II, 943.
Kur’ün, f. Karın.
Kuryetein’ „ſ. Sarietein, Kör-
retein.
Kuryet el Bufei’ah (el Bu-
kaiah, Befajah), — in Ober⸗
Galiläa. I, 773.
wre el Fer 1. Kuriyet
Kufaia, ——
Kufaibep, . €
Buiäna, Dorf be Ladikieh. II,
Pre ſ. Deir K., Wadi el K.
der, j. Deir K
Kuſeibeh, ſ. ELR.
Rufeibiyeh, Ruinen in N.Sy-
rien. II, 1599.
Beem, f. Kubbet Sidi —4
—
N —
Kuri — Rum
2029
Kufeir*, häufiger Name in Sy-
rien für Burg oder Dorf. II,
1000. — vgl. Kasr, Kofair,
Dſchebel K, — ———
Kuſſeir (Dpfair, Hair), Ge⸗
birgsdiſtrie, Dorf am Oron—
tes. II, 899. 1000. 1004. —
vgl Kuffeir.
Kusr, f. EIRK, Kasr.
—— Kaͤhil, in el Kärah. II,
suffäben,
— ſyr. Dorf. IT, 1423.
Kuffair (Kufeir?), "Gebirge bei
Tripolis, II, 974,
Kuffub, |. Wadi el K.
kafſar; ſ. Dpät K.
8 — bei Jeruſalem.
aunn C(Coſtal, prich Keſtel),
dv. i. Quelle. II, 1106. 1436.
— ſ. Raftal, Er Kuftul. |
Kuftul el Ma’af, Dorf am
Gaftus. II, 1106. 1115.
Kufurneba (Rfarnabe), Ort
im Belaͤd Ba'albek. II, 220.
Kutab, f. Et Torah hi el K.
Kutaifeh, f. Kuteife,
Kutäleh, Ort im Alım et
Tuffah od. el Metn. II, 700.
710.
Kuteifa (el Kuteifeh, Kteife,
Admedera), Ort in Syrien. II,
1457. 1472. 1484. 1559 ff. —
j. Dſchebel Kteife.
Kuthairah, Drt im Biläd el
Nöha. I, 714.
Kutrap, . —— .-
Kutrawäneh, f. ER.
Kütrüb, f. El 5
Rutfuf, f. Kütſchük.
Kuttab, R i. Elementarſchule.
MH; 1408. Merdſch el K.
Kuttap, er e
Küweh — ſ. Dſchiſſr
—A
Kuwaikah (GKwoikat, nicht
Schiuwe Schiateh), Ort in N.
Galiläa. I, 806.
Kuweik (Golf), Dorf am gleich⸗
migen Fluſſe. U, 1590.
Ort in Fudäa. 1,
2030
Kuweik (Koeik, Koik, Nahr el
K., Eaic, Ehalus), gFluß von
Aixpo I, 1321. 1589. 1597.
Ries Dorf in Samarien. 1,
— (St. Anton de Ooz—
de Laborde“, über Kalaat el
Hösn. II, 84. -
Labotas, Fluß zum Antiochia-
See. II, 1149. 1615.
Laboyfa, d. i. Laodicea. II,
925.
Labweh, f. Lebweh.
— ‚ bei Serufalem. I,
Eu (debr. ), d. i. roth. II, 326.
tar. d’Firin, DE Antiochia-
See. 1. 1645.
—— Ort in Judäa. T, 44.
„1139,
alle Patriarchae, zu Je⸗
ruſalem. I, 371. — r. Birket
el Hammän,
Lacus Ufrenus, f. Antiochia—
See.
Ladaechia, d. i. Laodicea. II,
925.
Ladakia Point. II, 928.
Ladica, f. Laodicea.
Lad itiep ‚ Nafairier - Diſtrict.
II, 981. — Provinz, Einwoh—
nerzahl. 982. — ſ. Nahr L.
Lälius, ſ. Decimus L.
Lärchenbaum, ſ. Pinus lari-
cia.
aelieh, Dorf am Nahr Ibra—
him. II, 567.
in: cuminoides L., bei
Haleb. II, 1717.
Lagunen, an ber Orontesmün—
dung. Il, 1212.
Laha, ſ. Dfchebel L. Kefr L.
Labaemmer,
Ariſch. J, 39.
Lahfit Cihfid), Ort im Beläd
el Batrün oder Dſchebail. II,
=
Brunnen bei el
4
hayya), Klofter von Sibeil, II,
791. — dgl. Kaſcheya.
ra Kirche in Damask.
Kwoikat, f. Kumeifäh.
Kydrih, f. Near Ain 8,
Kyrrus, : Cyrrhus.
Kuw — Land
555. 748. 750.
Lahm, Beit-, ſ. Deiplapum:
Batstyl, Dan.
I, 518.
gaila, Ort in Zudän,
— dgl. Leſa. |
Lajard, Fel. II, 532. — vgl.
Layard.
Lakis, f. Um
taffum, Stadt Naphthali’s. I,
gar, ſ. Ard Akluk. nr
Satonien, Purpurmufchel dal,
II, 374.
gala, Dorf am Litany. II, 138.
9.
Laliche, d. i. Laodicea. II, 925.
Lallemantia iberica F. er.
bei Saleb. II, 1715.
Lamark, üb, Purpur 26,4, 612
11, 374 ff.
Lamartine, im Karmeltloften
J, 720.
Lamdin, f. Lätmin. u
Lamis j. Lamos), Küſtenort.
IT, 1818. |
Lamium spec., im Libanon
II, 639. — tomentosum, bei
Hebrön. l, 219.
Sammfelte, in Damasf. I
1396. \ }
a in Tortofa.
Lampen * ;
in Mofcheen. il
1370. u
Lampenfabrik, in Bebrön.
254.
Sandhäufer, in Beirut.
A474.
tandiäneden, in el Amt.
Lann — Laya
gannsau" Li "über Serufalem—
Jaffa. I
Lanoy, Eimeiße, entdeckt Pal—
myra (1678). IT, 1430. 1432,
1435.
Tante) (Lanta), f. Nahr L.
Lanze*, ſ. Bambus-L.
Lanze, heilige, Streit um Die=
felbe. II, 602, — in Antiochia.
1181.
Laobby, f. Lebweh. II, 174.
Laodice, Mutter des Seleukus
Nikator. II, 923.
Laodicea, Name von ſechs
durch Seleukus J. gegründeten
Städten. II, 623.
Laodicea“* (Ladica, Laudicia,
Ladaechia, Laliche, Liche, La—
boyſa, Licea, Auodizsıa Ent
11) $aların, Laodicea libera,
Ramitha, Ramantha, Mazabda),
die Hafenſtadt in N.Syrien
(Ladikieh, Latakia). I, 6. II, 9.
10, (aftr, 2.) 18. 33. 40. 55.
66. (Seide daf.) 476. 922 -
932, — Dift, Il, 39. 806, 893.
999. 1100. 1112. — ſ. Ladi—
kieh.
Laodicea ad Libanon
(Laudicia, Scabiosa Laodi-
cea, Laudicia scabiosa), ob
Dſchufieh el Dſchedideh? IT,
14. 998. 1002. — Dift. I,
170, 171.
Laomer*, f. Kedor L.
Lapides Judaici,
mel. I, 712.
Lapie, Aut. IT, 169. 170.
Laris, f. Yarife.
garilfa, — am Wadi
Axiſch?
3 ſ. — Seidfhär.
Sarfom, Prof. I, 585. II, 529.
Lafeh, Dorf im Libanon. II,
557,
Lasiospora eriocarpa C. H.
Schultz Bip. B. Kotschyi, bei
Haleb. II, 1716.
ata, fs. Kefr L. Tel,
Latakia, f. Laodicea.
ateiniſche Chriſten, ſ. Ka-
tholiken.
am Kar—
2031
Lateiniſche —— ‚in
Serufalem. I, 322. — Karaf,
II, 195. — Fahr el Kelb. 529.
542. — Seleucia. 1262, 1268.
— Abila. 1280. 1283. 1284. —
Palmyra. 1502. 1545,
here Kloſter, in Beth-
lehbem. I, 286. — Serufalen.
355, — — Ramleh. 581. —
Nazareth. 741. 743, — ſ. Ka—
tholiſches K.
Lateiniſche Votivtafeln, in
Ba'albek. II, 242.
Lathyrus inconspicuus L.,
bei Haleb. IT, 1721. — vgl.
Gilban.
Latinen, ſ. Katholiken.
Laͤtmin (Lamdin, Ludmien), Ort
in N.Syrien. II, 1566. -
Latrôn (Ratrün, Aatroun), Ort
in Judäa. I, 111. 542. 544.
546.
Laubhüttenfeſt (Sifot, Sudot)
der Samariter. I, 642,
Laucharten“, bei Jeruſalem.
I, 484.
Laudicia, ſ. Laodicea.
Laurella, Arzt, führt die Im—
pfung im Libanon ein. II, 681.
— tinus*, bei Jeruſa—
lem. I, 482. — dgl. Lorbeer.
gaufefraut (Pedicularis pa-
lustris), im Caſius. IT, 1139.
Laut, f. Thairath el L.
Lauz“, ſ. Kamid el.
Sauzeh, f. Harf 2.
Lava“, ob im Libanon? IT, 31.
518. — bei Afüra,
wahre, zellige, braune, roft-
rothe, im Libanon bei Belaufa.
658. — im Nafairier-Gebirge.
838. 839. 905. — el Bukeia.
839. — Cafiotis. 886. — bei
eſch Schoghr? 1101. — in N.
Paläftina. 1329. — Amanus.
1804. 1837. — f. Bulfan.
tapendel* (Lavandula stoe-
ee im Libanon. II, 103.
Layard, U. 9. II, 543. — vgli
Lajard.
563. —
2032
Layoon, ſ. Wadi el Ayün.
Lazareth, f. Hospital.
Lazariotae, Dörfler von Be—
thanien. I, 510.
Lazariften, im Libanon. II,
799. — Klofter in Damascus.
1413.
Lazarus“, Haus des (Taza-
rium). I, 509. — Grab. 510.
— f. EI Azariyah.
Sa Zweig a Sberer. I, 493,
‚ihr Grab in Hebrön. I, 246.
"949
Leafe*, Aut. I, 40. — üb. den
AntisLibanon. 11,269. — Dſche—
beil —Akuͤra. 558. — Damast
—Aleppo. 1558 ff. — Antiochia
— Beilän. - 1607. — Haleb.
1748.
Lebad, ſ. Kefr el L.
tebäan”, f. Lubbän.
Lebbäya, Drt im Belä’a. II,
218. —f. Libbeiya.
Lebben*, d. i. ſaure ae
nn 1474. — ıF Nahr et 8
teben, zufünftigeg, Ahnung da⸗
von bei den Nafairiern. II, 944.
949.
Lebensbaum (Sabina), phön.
Name. II, 433.
Lebn, f. Neba el R., Lebben.
Lebnän, Sf. Dſchebel L., Liba—
non. |
Le Bruyn*, Eorn., üb. die ya
nn des Libanon (1676).
642.
Lebua* (Lebué, Lebweh, Lab-
weh, Lubby, Tybun, Lido), Ort
und Fluß im Befä’a. II, 158.
164. 169. 170, 172. 174. 221.
222. 224. 258. 999.
Lechem, f. Bethlehem.
Leda-Sculptur, in Ba’albek.
1l, 248.
Ledodigeh, Et!
Lederwaaren*, in
Ir, 1383.
‚T. Megiddo.
Tegam, Berg der Ismaöslier.
1, 971. 972. — f. Lokham.
Damask.
Ay
Layo — Leon
Legh*, Mr., in Hebrön. I, 241,
— Palmyra (1818). I, 1433.
145 |
— Megiddo.
Leguminosen* ‚„ im Cafius,
Il, 1144.
Lehm”, bei Serufalem. I, 480,
— ſchwarzer, in N.Judäa. 567.
— Sannür. 669. |
tehour, Maler. II, 535.
Serbblnnen) feidene, in Bei⸗
ruf. 456,
—— mit einem Stück Gold
im Munde zu Ba'albek. IL
268. 576.
Leilafath (Leilekah), |. El L.
Leilün (Lelin Dagh), Zweig
* Bea: Il, 1644.
— Vogelleim
Leimon* Eeiman), ſ. Birket el
L., Wadi el L., Wadi L.
Leintrauft Kellan, Silene su-
pina Fisch. et Mey.), zu Je—
ruſalem. I, 483. — im Caſius.
11, 1139.
Leinwand ;
1039.
Lejiün, f. Megiddo.
Letervdſchi (Lulakjee, d. i. Ort
der Störche), Plaine des Ca—
fius. II, 1117. 1120.
Lelin Dagb, f. Leilün,
Lem’a, ſiehe Benu Abi Eu
Elbi et k.
Leman, f. Leimön.
Lemma, f. Abi el L.
Lempriere, Ch.,
(1843). II, 1283. 2
Lemun, f. Leimön. |
van Lennep, amerif. Miffionar. |
Il, 1683. |
Lenticuliten, bei Damadll
II, 1376. N
Leo d. Gr., feine Kirche in Anz
tiochia. II, 1174. — Simeonds
kirche. 1679. 4
Leo, Teontes*, ob Tamyras |
od. Boftrenus? I, 120. 19%
426. — f. Litany. 1
in Hamah. I,
in Syrien
NT Kirche, in Damask. 4 |
"1341. J
Leon — Lib
ie oppidum, f. Leon-
Hier Familie in Berytus.
htius, Bifhof von Askalon.
ns, er Mn Phönicien
344 n. Chr.) II, 437,
tius, eh von
feucia. II, 1229. 1266.
Intopolis (Leontes oppi-
um, Asovrwv rolıs),
n mittl. Phönicien. ii, 426.
nurus, ! Loteros.
parden* ‚ angebl. in Gali-
ia. I, 694. 802. — im Liba—
pn. Ir, #19, 135. 411: :461.
- Amanus. 1848. — vergl.
iger.
parden-Berg (Mons leo-
gorum), bei Tripolis. 11,
pidium perfoliatum, bei
Jaleb. II, 1714.
pidoptera,
nge.
fius*,
f. Schmetter-
üb. die Sculpturen
bie, tyriihe Kolonie. 1,
den‘ am Orontes. II,
Tanaanit Grenzſtadt. 1,
— ſ. Laiſa.
m”, f. Dan.
rn, en. I, 612, —
. Burpur. IT, 374,
Ine, d. i. Sitany. 1.7123.
N 3 8
ige Erde, um Haleb. II,
07,
ca, Längenmaß. I, 227.
htthurm, bei Laodicea. II,
928. — Seleuria. 1244.
zn @xrn (die weiße Küfte),
Laodicea. II, 923,
antehandel. II, 499.
antiner, Miſchlingsvolk.
1764.
‚ Stamm. 1, 13, — bei der
Indeslade. 639. — Nachkom—
Ber Erdkunde XVII.
‚Libaniug*,
Sibanon*
Stadt
Rahr eelb 6395
684.
Liber Albus,
2033
men in Samtaria, 651.
tevigne, Aut. II, 532.
Liba’ah (Libba), Ort deg Aklim
et Zuffah. II, 111. 700,
üb. Antiochia. II,
1151. — Seleucia. 1240,
(Libanus, Libnein,
Lebnon, Dfehebel Libnän), von
den Israeliten nicht erobert, 1,
9. — Hauptlette, Gipfel. I,
28. — Nordende, 30. — An—
fang. 37. — weſtl. Anfang.
121. — größte Annäherung
zum Anti-Libanon. 175. 222.
— Unterſchied vom Anti-Liba=
non. 253. — zwiſchen Saida
und Beirut. 419. — eigenth.
Character. 464. — Schnee dal.
479. — Gipfel. 515. — der
Maroniten, das Hochland um
den Cedernwald und die Ka-
difha-Duellen. 650 ff. 744 ff.
(Ortsverzeichniß) 745 ff.
chriftl. Confeffionen. 797 ff. —
Verſchiedenheit vom Amanus.
1802. — vgl. Saltus Libani,
Anti- Libanon, Dſchebel efch
Sheikh.
Libanon-Päſſe, J Zahleh
nach Weften. II, 189
Libanon— Ströme, Einthei—
lung. II, 26.
Tibbä, f. "Lidaap.
Libbeiya,
am Litany. II, 138,
— f. Lebba
apa.
Libeccio, d. 1. S.W. Wind. II,
84
Liber Pac-
torum, über Serufalem. T,
304.
Libn, f. Khan L.
Libnän, ſ. Dſchebel 8.
Libnath, ſ. Sihor 8.
Libnein, Di
Libanon. II,
175. {
— ieh Lybo), d. i. Lebmweh.
I,
ein m 3 Lubbaͤn.
Libyen, reicht nach Tacitus bis
an die Grenze von Judäa
und der Sinai-Halbinjel. 1,
176.
Nnnnnn
2034 Lie —
Licea, Liche, d.i. Laodicea. IT,
925.
Lichenen*, in ©.Paläftina.
I. 2: — Antistibanon. I,
A f. Ludd.
Siemun, f. Birfet el Leimun.
Liettani, f. Litany. IL, 181.
— Ort in Judäa. A,
tigen, 9., in Bteddin (1814),
680.
eipdtfoon 84 üb. Serufalem.
03
Lihfid, f. Lahfit.
Likſeh, ſ. Bteddin el L.
512.
Lila (Syringa Persica), zu Bei- |
rut. II, 474,
Lilien“, zu Serufalem. I, 483.
— Saron. 587. — Esdrelom.
694. — Dfehunia. II, 854.
Lilien-Sceulptur, in Tortofa.
‚864.
Limanon, See in der Dfirig-
Sage. II, 304.
Limone (Limne),
Leimün.
Limonen*, in N.Galiläa. J,
806. — Suweidiyeh. II, 1225.
— Haleb. 1710. — Amanus.
1824. 1831.
Limony, im Tibanon. Il, 305.
timun, Sf. Birfet el Leimun,
Wadi eh L.
Lin, f. Duweir el t.
Linaria: halepensis, bei He—
brön.-I, 219. — rytidosperma
Boiss., bei Daleb. II, 1721,
Linden, in Ober-Galiläa. 1,
8
00.
Lindfay*, Lord, üb. Andfchar.
II, 186.
Ba’ralbef. 235. — Anti-Liba-
non. 270. — Akaͤra. 560. —
Gedern des Libanon. 643. —
Eden. 652. — Palmyra (1837).
II, 1433, 1462,
Linfen* ‚tn Sebrön. I, 220. —
Serufalem. 483. — Esdrelom.
695. — Libanon. II, 685. —
Dſcheirnd. 1461. — Haleb.
1708. 1717.
ſ. Birket el
— Libanon. 202. —
—*
Lokh |
Linfenfuppe, — Pe
lung in Hebrön, I, 249,
Linum Slavum* "on — H
117% — srandiflorum, an
Libanon. II, 684, — pubescen‘
Russ., bei Haleb. 1721, -'
stellatum L., bei Hafeb. 1M4
diſchfahan, f. Refchfepan. |
Litany“* (Rahr 12, Leon
Leontes), der obere Strom de,
Kafimiyeh, Strom von Tyrue
1, 788. 791. II, 26. (Mündung
48. 49. 73. 120. 121 ff. (Duel
len) 157 ff. 178 f. (Spiegel
II, 74. 208, 211. (mittlere
Stufenland) 213. 250 ff. N
derland) 306. 309 ff. 426.
ar bei Meirhba, I
men mn
[.
ee vi a0
profopon. II, 37. 1
Lithospermum* tennifol
Tenore, bei Haleb. U, 1713,
Livorno, Exporte nach =
II, 1397.
Livres tournoix, zu Bein
II, 459. I
„ſ. Boftan el 2. I
dvarzrecches Pinushol
Locſee Bteddin el L.
Lod, udd.
roöͤffler; Aug., Maler, in Ss
marien (1850). l, 670. — —
banon. 11, 569.
Löwen, in Paläftina? I, 48
> — angebl. in Galifä
802,
Löwen, Wappen ber Graf
von Zouloufe, in Kalant
Hösn ıc. I, 619. 835. |
lömwen- Sculpturen“, and
Gisr el Lydd. 1, 599.
Athlith,. 614. — Porphyrio |
11, 422. — Ain’Anub 20. 67
841. — Tortofa. 865. — Hui
Suleiman. 963,
Löwenthurm, in Tripolis.
625.
Lokh (fopt.), d. i. dürre Wuß
I,
Lokham, Gebirge am art
Lokk — Sun 2035
des Drontes. II, 902. 1053.
1102. — Theil des Anti-Liba—
non. 1596. 1638. — der nörd—
lihe Amanus der Moslemen.
1795. 1809. — La legam,
Dſchebel Kufeir u. d. f.
offam (as Seffhin, Siktn, d.i.
Mefler), Höhe des Nafairier-
Gebirges, II, 30, 935. — f.
re (9), Semaelier - Burg.
I, 971,
‚olium temulentum*
old), giftige Wirkung in
Syrien. II, 1720.
tondrine, f. Andrein.
onginus, Caſſius, Philoſoph,
in Palmyra. II, 1499.
‚oniceren, in N.Syrien. II,
1608. 1687.
onza, d. i. Panther. II, 687.
!orbeer (Laurus nobilis), in
Serufalem. I, 482. — Haifa.
723. — Phönicien. II, 684. —
Nord-Syrien. 902. — Cafius.
1131. — Antiochia. IT, 1200.
1210. — Amanus. 1824.
prbeerfrang, Ornament in
Asfalon. I, 82.
orenzo-Kirche, in Genua.
1, 603,
ofanna, Mr., in Deir el Kamr
(1830). Il, 757.
oftenau, General, Berehrer
der Hefter Stanhope. II, 102,
:oteros (Leonurus?), Fort am
Arca-Golf. II, 606. 808.
oth“*, Trennung von Abraham.
I, 534. — angebl. bei Mellaha.
JI, 1474:
‚otus*, in Damasf. II, 1357.
Hueize,f. Deir el Luweizeh.
puig, f. Chateau St. L., Lud—
wig.
IX., befeſtigt Kaiſariyeh
(1251). 603. — Saida
(1253). II, 393. 407. — Bei—
rut. 459. — jeine Gefandten
|
an die Ismaelier. 970. — Be—
ſchützer der Maroniten. I, 513,
N, 777. 780.
ouis XV. (1725), 1, 501.
|
*
a
Louſy, ſ. Külb 8, Luſah.
Loz, d. i. Mandelbaum. J,
482.
tuar Su 2), Ruinen bei He—
brön. I, 230,
tubbän (Lebän, Libona), Ort
in Paläftina. I, 565. 630. 631.
634. — ſ. Khan et L. Wapi
Lubbaͤn.
Lubby, ſ. Lebweh.
Lübes, Arnold, üb. Saida. II,
393.
Lubia, Ort in Galiläa. I, 755.-
Lubneb, ſ. Uman el ®.
Zubon, i. Lebweh. II, 169,
Lucas, fein Hospitium zu Em-
mans. I, 545.
Lucas, Evangelift, fein Marien=
bild in Saidanaja. II, 263,
Lucas*, Paul, in Tripolis
(1700). II, 615.
Luchſe, in der ſyr. Wüſte.
1393. — im Taurus. ——
a, vertreibt —
‚1107.
eu Sems Sohn. I, 87. 179.
Ludd (Lod, Lydda, Lidda, Dios⸗
polis), Benjamiter- -Stabt. E
540. 541. 542. 550 ff. 562. 566.
570. 582, 592. — ſ. Wadi 2.
Lydd.
Ludier a Lydier, Ur—
Araber), Volk. I, 87. 88. 172.
179. 180. 183.
Ludmien, j. Lätmin.
Ludolf, Job, üb. den famarit.
Pentateuch. I, 653.
Ludolph (ve Sudem), aus Pa⸗
derborn (1341), üb. den Anti-
Libanon. II, 255.
Ludwig der Deutſche. I, 440,
Ludwig der Tromme. I, 440. —
vet. Mko. 731. — vgl. Louis.
Luphäm, f. EL!
Zulatjee, f. Lelekdſchi.
Luna, Göttin. I, 86. — Bild—
faule in Antiochia. II, 1169,
Lunel, ſ. Sonathan ben ꝛc.
Lungenleiden, in Bicherred.
II, 661.
LunusDeus*, f. Aglibol, Ja—
ribolos.
Nnunnnn2
2036
Lupa Romana, in Antiochien.
II, 1168.
ar 13 ‚ an der Jordan—
quelle. 1,
Supinien, ka Stalin IT, 854.
Lupinus coeruleus „zu
Haleb. II, 1728.
tus*, d. 1. Bethel. I, 533.
Luſah (Luſa), Dorf im Libanon.
U, 129. 130. 140. 141. — vgl.
Loufp.
gufignan’ ‚©, 30. 2S0p9ERT,
Ks) f. Deir el L.
Pit
Surusartiket, in Damask. II,. Lyfanlas J. ——
1390.
BR ae bei Nabläus.
.— f. Kämid eL UT
gujeruiter, im. Belä’a. I,
51.
—— ſFAinn Bet %
Lybo, irrig flatt Libo. IT,
— . Lebweh.
169.
Lupa — Man
Lybun, f. Lebweh.
Lycus, ſ. Nahr el Keib.
Lydd, Diſiriel. F 820. 821. —
f. Ofepiffe el X, Lupo.
Lydda“*, ſ. Sud,
Lyde, Eaplan, ein nachläffiger
Berichterftatter, über Nafairier,
Gaftus. II, 829. 908, 909. 991,
1113;
Lydier, f. Ludier.
xy bus, J., Aut, II, 554.
üb. Zſchiff Koͤweh. H,
Buß“,
— Hasbeiya —Katana. II,
Seitenzweig
der Herodier, Teitarch von Abi⸗
187. 1279. .1280. —
Iene. II,
f. Abila Lycaniae.
Lyſias, Claud, Oberhauptmann
in Serufalem. A 556. 602.
Lysimachia,
17142
Lythah, d. t. Litany. II, 123.
M.
— (ägypt.), d. i. Ort. I, 61.
(Moie, d. i. ſiehe
Beit el M., Seid e
Ma— Abulfuarig —
ris), Ciſterne bei Palmyra. II,
1449. 1468.
Maad, Stammvater. II, 1492.
Maad Masrin, Ort in N. Sy-
rien. II, 1098.
Ma’af, Tr. Kuftul el M.
Maalbe, f. Deir M.
Maalem“, f. Scheikh el M.
Ma'amiltein (Mamiltein), ort
in Phönicien. IT, 546. — ſiehe
Dſchiſfr-, Wadi M.
Ma'an, Fürft, von Balduin be=
fiegt (1117). I, 733. — vgl,
Manogli,
Ma’an (Bent M., Ma’äniden,
Maon), Drufengef chlecht (er-
liſcht 1698). II, 396. 424. 714,
732 ff. 1516. eg: Ahmed Ibn
M., Kalant Ibn M., Ziret M,
muanospt,
Man
Ma’arra (Maarrah), Name
verfhiedener Orte am Antisti
banon, an der Edlib-Ebene ir.
II, 261. 262. 266. 269. 1398.
1426, 1427. 1428.
1673. — vgl. Marra. \
Maarrak, f. Dſchebel M. En
Ma’arrat en Na’amin (
Arba’in. IE, 1060, 1061. 1
1067. 1568 ff.
man), Station am J
Ma’ arratenRa’aman, |
in Meiopotamien. II, 1067. |
Mararrat enNesrin (Rierh I
Kinnesrin, verfürzt Ma’arn |
- Ma’ arnafi), Stadt am Dſche—
bei Ala. B: 1569,
vgl. Niſchrin.
bei Haleb. II, |
f. Fachreddin M,,
a arada, ſyriſches Dorf. II, |
ae Ort in Juda. I, 265. |
268.
1590. 1599.
|
|
|
1575, —
J
IM > 1
ii
=
Ma'arret Sſaidnajaͤ, fyr. Drt.
I, 1423. — vgl, Saidanaya.
Maarfaf, Drt im alepp. Sy—
rien. Il, 1591,
Ma’äfir (ee M.), Drt, — ku
el Manäflf od. Arküb.
904, 705.
aaſſeſſin, ſ. Mari M.
aan f. Miri el M.
MaaffirelFahkhar, Ort im
Alklim eſch Schüf. II, 704.
Ma'bad Amrivd (d.i. Tempel
U), die Gegend der Stein-
brüche bei Tortofa. II, 859. —
Necropole von Aradus. 873.
Mabadat, Drt im Beläd Je—
beil. II, 748,
Ma’bortya* (aram.,d.i. Fels),
‚ Bez. für Neapolis. I, 646.
Mäbrüs ed dakheleh u. el
khaärijeh (das innere und
äußere), zwei Orte des Aflım
et Zuffäh. II, 700.
Mabug, i. Manbebſch.
Mabur (i.e. entrata), Bergpaß
im Barüf-Thale. II, 117.
Macarins”, Alfter Bischof von
Serufalem. 2 2. 23H.
Macedonier, u en Antio⸗
chia. II, 1160.
Makestet, f. Khan el Mu⸗
ſchaitijjeh.
Machmel, ſ. Dſchebel M.
Machmud Harfüſch,
von Ba'albek (1852).
317.
Madlayer(?), Dorf und Thal
im Nafairier- Be II, 963.
Macnunieh, ſ. EIM.
Macrinus, * Anhänger in
Emeſa. II, 1007.
Macriz, f. Ba'albek M., Ma—
krizi.
Macrobius,
IL, 239.
Macropleronotus niger,
ſ. Schwarzfiſch.
Ma'd MMadd), Ort im Belad
‚el Batrün. I, 750. — Kloſter
daf. 792.
- Maad.
Mädar, ſ. Wadi N.
Maar — Mago
Emir
11, 314.
über . Heliopolig.
— dgl. EI Ma’d,
2037
Madekh, ſ. El
Ma'den, ſ. EM
Mapdgd, f. EL Mutkh.
Nädined, f. Neba’ M.
Madinusg, F- Ducate. I, 55.
Mapdiftusg, Deir el Kaddig
Madiſtus.
Madjour Dienbel,
phön. Küſte. IL, 550,
Madny, ſ. Dadihchum M.
Madonnen-Kloſter, ſ. Deir
el Sayda. ;
f. Nas eich
en
Schak'ah
— 5— al murudſch, dv. 1.
Bereinigung der Wiefen, Ebe⸗
ne bei Damask. IL, 1312.
Maduch, d. i. türk. Garten-
häuschen. I, 647.
Macecha“, ſ. Beth M.
— in Paläſtina
ungewöhnlich. I, 747,
Mährcenerzähler, in An
tiochien. IT, 1207. — Damast.
1384.
Mäonius, ermordet den Ode-
nathus. Il, 1547.
Märtyrer, Kirche der vierzig,
angebl. — er 1, 583,
Maez, I.
Mafoudd, 7 Satı el M.
Hafſchaͤth, Ort in N.Galiläa.
I, 806. — ſ. Nahr el M.
Magaret Mohhed Eiffa
(nicht Mogaret), Grotte am
Barada. 1, 1297.
Magvdala*, B Migdal EL.
Magdalena”, j. Maria
M agdel(Magton), f. Medſchdel,
Migdol.
Maghämi, ſ. Taffilet el M.
Maghar Katanin (Grotte de
Cotton, Baumwollen - Grotte),
zu Serufalem. 1.:392;
Maghiſſa, Stadt am Apamea=
Ste. II, 1085.
Maghudſchah, ſ. Dſchebel M.
Magier, in Sabän. Il, 238.
Magoras (Makar, "Saturn,
en phön. Gott. II, 434.
as, f. Nahr Beirut.
an der
Cap,
2038
Maguzzel, d. i. Spindeln,
Thurm. 11, 856.
Mahali, f. Kalaat M.
Mahbamany, d. i
Kebir. U, 1117. — ſ. Dfhiffe
el M.
Mahanaim (jest — in
Galiläa. 1, 197.
Mahannah, 2365 in der ſy⸗
riſchen Wuͤſte II, 1450.
Mahärim, d. i. Unverheirathe-
ter: II, 720:
Mahäfen*, f. Abul M,
Maheriy, d. ti. Kara Su. I,
1829.
Mahlmann, W,, üb. dag Bei-
rut⸗Klima. II, 477.
Mapmil, f. Dſchebel Machnel.
Mahmud, türf. Sultan (1826).
1,,719, — dgl, Mohammen.
Mahmud, Shah, Grab am
mittl. Orontes, II, 1090.
Mahmud, Scheikh der Nafai-
tier. II, 938,
Mahmud, Scheikh der Anafeh.
IT, 1465. 1466.
Maho med, Emir, in Kadmüs.
U, 983. — vgl. Mohammer.
Mahomen, Paſcha in Haleb,
ſchwächt die Janitſcharen (1814).
II, 1751.
Mahomen el Bedur,
rier-Chef. II, 984.
Mahrab, ſ. Mihräb.
Mahfülafhäar diün, Execu—
toren-Gebühr. I, 826. 827.
Mapfıl Kijas Duhän, Ab-
gabe für dag Wiegen des Ta-
bads. I, 826.
mapumeria, Hügel bei MN:
Mahl; (Maps), f. An M.
Mai (ſanskr.), ĩ. e. vads, Chiff.
I, 61.
Maidän, f. Meidan, Schir el
Maidan.
Maimon, ſ. Haiim M.
Maimon ben Chamo, Rabbi
aus Maroffo, in Haifa (1829).
I, 7125.
Maimonides*, fein Ton. 1,
246,
Rafai-
Nahr el
‚Ratsın,
Magu — Mat
2 ; (Maon), Ort in u I
— ORAL “ Dichebel Har—
phüjch. II,
Maiuma, ee ,
Mainz, Kirchen bar. I, = ef
Mais" «(Zea Mays,
Drufengebirge. 681.
in der Ghätha.
1422.
N.Syrien. 1649. — Haleb. 1723,
1729. — ſ. Moorhirie,
Maison du bon laron, dei.
Tatrün. I, 546,
EL AED H de M. |
Maizay,f. ©
Majadsmabh, a im %- |
banon. II, 146.
Majoran*, ſyriſcher (Origanum |
syriacum), bei Jerufalem. J,
483.
Majuma (ägypt., % i. Ort am |
Meer), Etym. 1,
Majumas ——— d.J
Stadt am na ———
von Askalon.
Majumas*
I, 61. 8
I,
Matar, f. "ap
Matatta, f. Kiſon.
Mafbey,
702.
I;
Matera, Höhle. IT, 106. 136.
Matsamsh,
Matpmel,
Makhneh,
ſ. Mekhemeh.
Dfqhebel M.
Mukhna.
Makhp elab, Doppelhöhle bei
Hebrön, Abrahams Grab. I,
222. 226. 227. 236. 248.
Mafhrün, f. Burdſch Beitin.
Makhtu', Steuer, Kanon in
Gaza. I,
Matdüll,
95.
Matiabäer”, Geſchlecht. I, 14.
l
va |
Schami, D. Ki} in de
I, 579. — Belfä’a. II, 178, ei
Libanon. 515. — ale Brot im
65 — 4
1329, 1358, |
— Yalmyra. 1536. — |
a Con
ftantia), aka von Öaza, |
44
Dorf bei Esprelom.
Ort in ez Zör. I,
825. Ei
in Süd-Judäa. J |
Makk — Mal
zerf. den Dagon-Tempel in
sdod. 85. — ihre Familien—
grüfte in Modin ꝛc. 111. (rich-
figer Hasmonäer) 407. 411.
775. — ihr Säulengrabmal in
gatrün ac. 546. 575. 685.
Raffabäer, Kirche und Stadt
der, bei Emmaus, 1, 545.
Raffabäaus, Sonathas, I, 685.
Raffabäus”, Judas, zerftört
den Hafen von Samnia ac. 1,
125. — Schlacht bei Beth Za—
charia ꝛc. 205. 685.
kakkabäus, Matathias, feine
Heimath. I, 546,
dakkabäus, Simon, zerftört
Hebrön. 1, 214. — in Serufa-
lem gefangen. 345. — erobert
Serufalem ꝛc. 409. 685.
dakla ain el Bed, fiehe
Makta ıc.
taffub, . Nahr eI M.
* Ben el M.
tafr, f. AM
tafrizi” Sakebdin Ahmed),
aus Ba’albef (geb. 1367, gef.
14°°/,,). II, 244. — üb. Gaza.
2. (791). 1, 65. 247. — Jeru—
jalem. 304. — &Kopten. 498.
— Raifariyeh. 603. — Ba’al-
def. II, 234. — Ssmaelier.
969. — Moſchee zu Damask.
1363.
taffan, Ort bei Damask. II,
1309.
takfura, f. Dſchebel el M.
takjuras, d. 1. Emporfirchen.
Il, 1368.
takfüreh (el Makſura), Sta-
tion der en II,
1314, 1424,
taft, |. Bahret
tafta ain el * (Makla?),
Kohlengruben im Libanon. II,
466. 581.
dakutta, ſ. Kiſon.
talamhbeios (d. i. Sol oder
Moloch), in Palmyra. II, 1550.
Bhlafe,. d. 1. Königin. I,
1451.
Ralalas, J., üb. Theuprofo-
pon. II, 37. — Ba’albef. 233,
2039
234, 239. — Apamea. 1081.
— Antiochia. 1149 ff. — Se—
leucia. 1240. — Damascus.
1385. — Palmyra. 1503. —
Antiochia-See. 1615. — Aler-
andrette. 1817. — Gaftabala.
1838.
Malalep, f. Malüla.
Malaria, in Alerandrette. IT,
1783.
Malatha“, f. Milh.
Malathya, ihre Eroberung
(1315). II, 1035.
Malayen,
beziehen ihr Eifen
aus Sofala. II, 1387,
Malbef, di. Ba’albef. II, 231,
Male, Ort in Judäa. I, 512.
Mabchus, ſ. Malichus.
Malcolmia africana, bei Ha—
leb. 11, 1713. 1714. — littorea,
bei Hebrön. 1,2419:
Malcub, ſ. Kalaat M.
Malech Agrippa, in Palmyra.
11, 1349,
Maler”, ſ. Melek,
Malefalmanfur, Di.
überwindlicher Fürft. II,
— f, Kelapıın.
Malek el meſſor, f. Kelavın.
II, 608.
Malek Nafler* (el Rafir),
Mameludfen-Sultan (fl. 1340).
1I, 972, 1035.
Mit el Mri, d.i. Örundfteuer,
1, 820 ff. — ſ. Steuer.
Maleo, ſ. Morone de M.
ab lie, Ort in Ober-Galiläa.
Malie,
1369.
Malihus (Malchus), aus Pal-
myra. II, 1541. 1543. 1547.
Mälik, f. RNahiet Beni M.
Malta, f. Imp M. Jiab.
Maltos, Stadt in Cilicien. II,
1793. 1794. 1837.
Mallula, f. Malıla, Melluhap.
Malo, f. Cap -M.
Maltafap, 4 Rabe DE
Maltheſer“, f. Fariß-Ritter.
Maltheferkreuge, in der fyr.
Wüſte. II, 1445.
un⸗
608.
mohamm. Secte. II,
“
2040
Malthefer - Melonen, zu
Serufalem. I, 481,
Malül, Nuine in Esorelom. J,
00
700.
Ma’rtlüla (Malaleh, niht Ma-
fuca), Ort am Anti -Fibanon.
II, 261. 262. 266. 267. (for.
Sprache daf.) 798. 1398. Bir
ichofsfiß) 1413. — Diftriet im
Dſchubbet Afäl. 1426.
Malva scherardiana L
bei Haleb. II, 1717.
Malven, bei Sinpfdil. I, 632.
— als Seidenraupenfutter. II,.
A486.
854. -
Ma’märiyeh, Dorf am Nahr
. 23 Zaharäny. 11, 81.
Mambre, ſ. Allon M.
Mamelles, les, f. Tomät Niha.
1:08,
Mameluden* des Emir Beſchir.
IT, 681. — f. Baharidiihe M.
Mamilla (Etym.). I, 460.
Mamilla-Kirhe, zu Serufa-
lem. J, 371.
Mamillateid, ſ . Birfet el M.
Mamiltein, f. Ma’amiltein.
Ma min Allah, ». ti. der von
Gott fommt. I, 460
Mammäa“, ſ. Zulia M.
Mamre*, Ampriter. I, 122.
Mamre*, Hain zu Hebrön. 1,
212. 222.
Mamun, Khalif, befefl. Tarfus.
II, 1810,
Mamtınijeh, f. Maria Mag-
dalena= - Kirche.
Ma'n, ſ. Maan.
Hanaus, ſ. Elabälus M.
498. — in Dfehunia,
Manäfif, t. ſ. Aklim el M., Mus
fatta’ el M.
Manaffe*, Stamm. T, 7. 11.
(Haus Sofephs) 12.743: /118,
— angeblihe Nachkommen in
Samaria. 651.
Manaffe, König. I 96. —
reft. Serufalem. 348. — erbaut
den Tempel auf Garizim. 646.
— in aſſyr. Gefangenſchaft.
620. 625. — Grab zu Nablüg,
657.
Malt * Mann
—708
—
Mangles*, ſ. Irby.
Manguſtane —— man- |
—
er * R
-
J
—— riet in Sam
ria. I,
—— J El M.
Manbedſch (Mabug, Sera
is), am Euphrat. II, 1335.
- 1337, 1596, AR.
Manbüa, ſ. EIM.
Mandarinen - Drange, in
Sumeidiyeh. II, 1225.
Mandel’, in Asfalon. I, 88,
— Bethlehem. 168. 287. |
Serufalem. 482. — Joppe.
579. — Nabfüs. I, 659. —
(Amygdalus Arabica) im i-
banon, II, 207. 293. — in.
Saida. 409. — Beirut. "480.
— Tripolis. 612. — am Nahr
——
Kadiſcha 2. 631. 662. — im
Dſchebel Arba’in. 1064, — 4
Ghauͤtha. 1349. 1350. 1355.
1356. — N.Syrien, 1687. —
Daleb. 1728.
Mandelfräbe (Coracias gar-ı
rula L.), blaugrüne, in Sa—
marien. T,.660. — am Karmel.
j. Ain ee
Nanvelfhate, gebrannte, ale. i
Augenfchminfe. II, 1406. |
Manpdelfieine”, in ber Ca⸗
ſiotis. II, 887. — Nafairier-
Gebirge. 905. — Amanus.
1806. Ei
Mandelteich, j. Amygdalon.
Mandra, d.i. Klofter, Convent,
Stallung. 11, 1174. 1677.
Mandragora autumnalis,
bei Serufalem. I, 484.
Manethera, f. Muneitirah.
Manetho, Geſchichiſchr. I, 34,
173. 180. 182.
gustana), bei Seleucia. I,
1268,
Manikat, f. E M.
Manizen, Fürft von Harn
(250 n. Chr.). II, 1497. j
— auf üdiſchen
Münze 634.
Make j "fein Irrthum über. 4
N nd
Marabah (Marabä),
Manzur,
Mann — Mar
Fakra. II, 516.
Manogli (Moinoghli, Ma’än),
druſ. Statthalter. II, 731.
Manogli, Fürſt von Syrien
(1516). II, 1516.
Man Oglu, Drufenfürft, erbaut
die Citadele von Tadmor (ca.
1985). II, 1515.
manfiffe, f ——
Manfur’, f. U
Manfürah, fi Ir M.
Manfüriyep, f. EIM.
ten. Maroniten-
Pater. II, 763.
; Mantef, . Muntif.
Mantel”, Steuer. I, 822. —
ſ. Beduinenmantel, Abbaje,
Bſchit.
Manufacturen, in Zahleh. II,
193. 194. — vgl. Gewerbe.
Druſen-Emir. 11,
695. — ſ. Manfur. -
Ma=ol-Umfa,
. der Tiefe. II, 831. 855.
Nahr el Rumtrap.
Maon“, f. Main, Ma’än.
Mar*, f. Deir Mar.
Mar (Marna”, Marnion, d. h.
unjer Herr), Tempel ” rg
(5. Sahrh. n. N I,
Mara, ſ. Bab M
lg
Strom
und Flecken im Anti- Libanon.
II, 261. 1428
Mar Abda, maronit. Klofter-
ſchule in Dſchudeideh. Il, 746.
Mar ’Abda el Mufhbemmar
(St. Abda el Mihämmar),
Klofter von Cyprus. II, 790.
Mar Abda Herhereiya, Col-
legium in el Futuͤh. II, 792.
794,
Marabün (Marrabüun?), Thal
und Dorf im Beläd Ba’albef.
II, 222. 269.
Marabut, Heiligengrab. I, 41.
Maraccas Mutatio, in Nord»
Phönicien. II, 806. 862.
Marachea, ſ. Marakia.
wiargdum, Dorf in Philiſtäa.
166
| Miraciın, j. Marakia.
‚Mariah, D
d. i. Waſſer
2041
Maradifs (Merdüf), d.i. Dop⸗
pelräuber, von denen je zwei
ein Kameel reiten. II, 1447.
1481.
Marah, f. Nahr Canat el M.
Schäferei. ' II,
118.
Maräh, Drt im Beläd el Réha.
1,714
Marais de Cherdam, in N.
Galiläa. T, 805.
Maraki, f. Sahel M.
Marafia (Maraffia, Merakia,
Merafije, Maraclea, Mara-
chea), Caftell der Caſiotis. IT,
604. 881. 884 ff.
Marakia (Nahr Marfean, Nepr
ol Merkia), Strom von. 1,
880. 881. j
Mar Antonius, f. Deir el
Sayda, Deir Hub.
Mar Antonius B’abda (St.
Anton d'Abda), Klofter von
Beirut. II, 790.
Mar Antonius Ghuzir, Klo—
ſter von Ba'albek. II, 791.
ln. Hub, j. Deir
ub.
Mar Antonius Fir, Klofter
in Rifchmeia. II, 709.
Mar Antönius Sir, Klofter
von Beirut. 11, 790.
Marathias, Stuß in N.Phö—
nieien. II, 54. 860
Marathon (Polyb. Stadt. II,
1569.
Marathus (Aradium; auch
Antaradus), Stadt in N.Phö—
nicien. II, 51. 52. 610. 859.
861.
Maratocuprent, Räuberrotte
in Syrien. II, 1569.
Maraty es Schitf, Dorf im
Dſchebel Ala. II, 1576.
Mar Bisciar 5 Baſilius-Klo—
- fler im Libanon. II, 771,
art Palaft bei Arvad. II,
Marbtit, ſ. Ard el M.
Marcianus” (reg. 450—456).
II, 599. — reftaurirt Tripolis.
600.
2042
Marcianus, PBifchof von Ge—
rar. I, 44,
Marcod (hebr.), d. i. Tanzort.
II, 462.
Marcopoli, Bincenzo, Kauf—
mann in Daleb. II, 1762.
Marcos, ſ. Zupiter Bal M.
Marcus, 16ter Biſchof von Je—
rufalem. I, 429.
Marcus Diaconus, über
Gaza. I, 62. :
Mardaiten, f. Marven.
—— Emir-Familie. I,
96
Mar Demetrius, ſiehe Deir
Mar D.
Marden (Mardaiten), am kas—
piſchen See. II, 728. 773.
Marder (Mustela foina), im
Libanon. II, 687,
Mardin (Kamrdin, Kamardin),
d. i. Aprifofen- Brot, -Leder,
⸗Käſe. II, 1355. 1398. 1728.
Mar Dömit, f. Deir Dumith.
Mar Dihordfcos, Kiofter
und Wadi im Nafairier - Ge-
birge. II, 821. 824. — vergl.
Deir Mar Fan ae:
Mardfhuba, f. Merdſchibah.
— Ort in Sebulon. T,
— Elias (Elyas), ſ. Deir
M. E., Kabb E., Georgs—
kapelle.
Mar Elias, Convent bei Bei—
rut. II, 655. |
Mär Elias, Ort im DBeläd el
Batruͤn. II, 589. 598. 750.
Mar Elias, Bafilius- Klofter
im Eihanon. 11577
Mari Elias Antpliyäg,
Klofter zu Noume, II, 792.
Mar Elias Belluny (St.
Elias de Beloune), Klofter von
Damasf. II, 791,
neh.
Mar Elias Buffeiya, Klo-
fter von Cyprus. II, 790,
Mar Elias Rifhmeia (Rus:
meiah), Bafllius-Klofter in
Kifchmeia. IL, 709. 771. 792.
Mareia Mareſcha), Ort in
f!Beun⸗
Mare — Mari
Juda. I, 93. 139 157. 162.
Marg, f. Merdſch.
Margath, ſ. Merkäb.
Margeba, f. Merdfchibah.
Marghestet, Dorf bei Aler-
andrette. II, 1845.
—— —— Alma, ſ. Deir
Mar Girgis,
Dſchirdſchis.
Mar Hanna el Kuneiylſeh,
Libanonthal und Klofter. 11,
467. 581.
Mar Hanna efb Schuweir
(auch bios Mar Hanna, Mar
Sobanna, Juhanna, Johanna,
Deir Mar 5 eſch Schuweir,
Schuer, Sciver, Dſchuähr,
Dſchuahr), RER - Klofter
im Libanon. 463. (Höhe)
465. 469. — — 676. 683.
712. 765. 770.
Marhatät, Khan bei Ma'arrah—
11, 197%
Mari (Mira), f. Virgin M.,
Baͤb Bmaͤri'a.
Maria“, Grabeskirche der, zu
Ferufalem I, 329. 466. —
Geburtsftätte. 442. — Haug,
in Nazarath, Loretto. 509. 510.
743. — empfängt den Gruß
des Engels. 749.
Maria de Latina-Klofer,
in Serufalem. I, 457. 501.
Maria de Loneize, f. Deir el
Luweizeh.
Mariam, berühmte Sängerin
in Deir el Niah. 11, 519. —
vgl. Kenifet M.
Maria Magdalena -Kirhe
(Haus Simon des Pharijäerg,
arab, Mamünijeh), zu Jeruſa—
lem. I, 458.
Maria major et minor,
Kirche der, zu Serufalem. 1,
457,
Mariamme (Masıauuta), d. i.
Kalaat el Högn. II, 53. 55. — 4
DE des öelaſinus 241.
er: Thurm, zu u
" rufalem. I, 366,
j. Deir Mar
|
Mari — Marm
Rarianda, ob Myriandros?
II, 1800,
Raria Nurigef (d. i. Licht—
geberin), Convent auf Dſchebel
Hamad. II, 589. — vgl. En
Nuriyeh.
Rari Edna, Klofter zu Gha—
zir. II, 792.
Rarien=DBad, f. Birfet Ham-
mam Sitti Marjam.
Narienbild, mwunderthätigeg,
zu Saibanaja. II, 255. 260.
(von St. Lucas) 263. — zu
Antaradus. 863.
Rariendbrunnen ( Marien-
quelle, Duell der Jungfrau,
Yin Sitti Mariam, Brunnen
Siloam), zu Serufalem, I, 346.
348. 392. 448. 450 ff. — vgl.
Birfet Hammaͤm Sitti Mar-
jam, Jungfrau-Quelle.
Rarienglas”, am Ladikieh—
Strom. II, 904.
darienkirche, in Bethlehem.
I, 291. 293. — Serufalem. 415.
— Amidit. II, 584.
tarien-Klofter, im Anti-Li-
banon. II, 255. — Deir el
Kamr. 678.
dari Maaffeifin (vd. i. hei-
lige Begründer), Klofter zu
Besfinta. II, 792.
tarina, la, Dorf bei Tripolis.
II, 616.
karinus Sanutus, |. Sa-
nudo.
farinus Tyrius, Aut. I,
48.
Raris, f. Kefr M.
tariftan (Hospital), in Gaza.
I, 64. 65.
Rariti* (1769), üb. Tyrus. II,
339. 537, — Saida. 404.
tar Jakub, armen. Klofter in
Serufalem. I, 362. — vgl. Mar
Yacub.
Rariam, f. Maria,
Rar Sirgis ’Alma, ſ. Deir
Alma.
Rar SZirgis Aukar (Sanct
‚Georg d'Aoukar), Klofter von
Eyprus. II, 790.
2043
Mar Zirgis el Harf, f. Deir
Mar Dſchurdſchis.
Mar Johanna, ſ. Johannes—
kirche.
Mar Johanna Riſchmeia
(M. Yohanna Reſchmeiya, St.
Jean de Riſchmeyya), Kloſter
in Riſchmeia. II, 709. 790.
Mar Johanna eſch Schu—
weir, ſ. Mar Hanna eſch Sch.
IT, 765 ff.
Mar Zfakia, Bafıling = Klofter
im Libanon. II, 771.
Mar Iſchaia, Klofter von Cy—
prus. II, 790. — vgl. Deir
Mar J.
MaräuhannaelSchumeir,
f. Mär Hanna eih Sch.
Mar Zufef, f. Mar Yüfuf.
Markab, f. Dierfäb.
Marfea, f. Maralia.
Marft*, für Raubbeute in Öaza.
I, 51.:55, — vgl. Sk.
Marktthor, in Seleucia. II,
4358, Fi
Marküb, f. Merkäb.
Mar Marv, Stifter der Maro-
niten (5. Sahrh.). II, 166.
Mar Maros, Tempel im Dſche—
bei Affär. II, 814:
Mar Mekhial (St. Michael),
Kirche im Burdſch Safıtah. II,
827,
Mar Mihail, Kirche zu Byb-
lus. II, 577.
Mar Michail, Baſilius-Kloſter
im Libanon. I, 771. — ſ. Deir
Mar M. -
Mar Michail Amek, Baſilius—
Kloſter im Libanon. IT, 771.
Mar Mikpail Kefr '»Akab,
Klofter von Damask. 1, 791.
— vgl Kefr Afab.
Marmont*, Duc de Ragufe,
Marihall, im Libanon. IL, 192.
— Anti-Libanon. 251.
Marmor’, in Damascus. II,
1297. 1381. — gelber, zu Die-
rapolis. 1761. — grauer, der
Sonaspfeiler. 1828.
Marmorgquadern, in Hawa—
rin. II, 1444,
Er
2044 Marm — Mars
Marmorfäulen*, in Gaza. II, 496. — Biscunta. 519. —
I, 53. 54, — Askalon. 82. — Libanon. 549. — Byblus. 575.
ed Deir. 42. — Beit Sibrin. 576. —-Batrün. 587, — Trier
140. — Bethlehem. 294. — polig. 623, — Eden. 651,
Kaifariyeh. 604. — Legio. 698.
— SKarmelflofter. 716. — Akko.
734. — Hiſſn el Zeib, 812. —
Tyrus. IL, 368. — Beirut.
458. — VBarietein. 1458.
Marmor-Sarkophag, bei
Bureidſch. II, 1563.
Marmorfiatue, in Asfalon,
I, 74,
Marmortafeln, in GSebafte.
I, 662
Mar Muͤſa (Marmouffel), im
. Aklım el Metn ꝛc. II, 192. 462.
712.
Mar Müfa, Kirche in Damast.
i1, 1413.
Mar Mufa Ajeltün, Klofter
von Damasf. II, 791.
Mar Müfa el Mutein, Klo-
fier von Beirut. IT, 790.
Marna* (Marnion), f. Mar.
Maro (Marun), Mar, Stifter
der Maroniten (5. Sahrh.). II,
166. 774. — Zerftörungsmwuth
for. Tempel. II, 200.
Marp, Patriarch (ft. 701).
774.
Maroffo, Cedern daſ. II, 638.
Maron (Marone), f. Deir Mär
M., Mar Yohanna M.
Maron (Marun), Giov., maro—
nit. Biſchof. II, 758.
Marôn, Dorf inOber-Galiläa.
1, 784. — vgl. Marüne. 5
Maron Bir- Sneyn, fr Bir
Suneih.
Maron-Collegium,
Roumiyye. II, 792.
Maronias (Ptol.), Stadt in
Syrien. II, 1569.
Maroniten*, in Nazareth. I
740. — Schefa Amer. 750. —
Safa. 802. — Libanon. II, 28.
— Miſchmüͤſchy. 114. 115. —
Zahleh. 204, — Befä’a. 218.
— von Fachreddin geduldet.
397. — in Saida. 408. —
Beirut, 447. 449, (Seidenzucht)
zu er
Beſcherreh 659. — Patriargat
und Kirchenperhältniffe in Deir
Kanöbin. 664. — in Deit di
Kamr. II, 678. — Saimafän
der. 714. — Kämpfe gegen bie
Drufen (1841). 742. — Be
ſchichte, Religion ıc. 771-797,
— im Dfepebel Affär.
— Gafıtah. 826.
867. — Laodicea. 930. — Da—
818.
masf. 1413. — Sudud. 1444,
— Haleb, Antiohia. 1756. |
1770, = eſſen wenig Fleiſch.
il, 191.
196. — verehren Noah. 203.
Maronitengräb er, eigenth.,
in Deir el Kamr. II, 678.
Maronitenklöfter, im Liba- l
non. Il, 115. 118. — Zahleh.
203, — am Nahr Beirut. 461.
— drei
— in Bir Sinain. 705.
Klaflen. 787 ff. -
Maroniten-Land,
non. II, 744 ff.
Maronites, f. Johannes M.
Marogwin, in Damasens. II,
1396.
Maros, f. Mar M.
Marra, f. Ma’arrah. II, 1569.
Marra, Päfle von. II, 1811.
Marra, Stadt Abulfeda’s. II,
1035.
Marra,-Baräda- Arm.
ſchädliche Pflanzen. I,
1720.
Marrabun, f. Marabun.
Mar Rau’äna (St. Rouhand),
. Klofter von Ba'albek. I, 79
— ogl. Deir Mar Ruhana.
Marrdel, f. Marra. ?
Marrubium* cuneatum Russ a
bei Daleb. II, 1719.
Mar Rüfus (Sanct Roch de |
J
Dhahr el Hoeuſeym),
von Beirut. II, 790.
Mars*, Bezug zum Adoni
Il 62.
7
— Tortoſa.
— ihr Fanatismus.
im Liba⸗
IT, 1296.
Marra (Marrdet), für das Brot
1708.
|
Mars * Mas
Nar Sarkts, ſ. Mar Serkis.
Rar Saſin Bisfinta, Klo⸗
ſter von Damask. II, 791.
Narſeille (Massilia), Levante
handel. I, 401. 499. — Dift,
1768.
Rar Sem’än (St. Simeon
Stylites), Bergfuppe am unt.
Drontes. II, 1221. 1677. ;
Ner Sertig (St. Sergius),
Klofter an der Dftfeite des
Anti-Libanon. I, 261. (Ser-
phent?) 263. 2367...
Rar GSerfis (Deir M. ©.),
bei Rafchheya. Il, 654. _
Rar rt 2 (Set S.), bei
Bee. 659. 660. 791.
* Serkls (Sarfis), in el
Küra. II, 751.
Rar Serfis (St. Sergius), zu
Dartheba. II, 792.
Rarfyas (Merfias, Maflyas),
Fluß, Ebene in Eöfefyrien. I,
187. 434. 998.
Rär Tadrus, Ort in Sibbet
el Bſcherreh. IT, 753.
Rartahoua, ſ. Martawän.-
Rar Takhala el Marufd,
Marpnitendorf im Libanon, I,
467. — f. Thefla.
Rartafla, Höhle in Syrien,
II, 1423, — f. Thekla.
Nar Taͤmiſch (Notre Dame de
Thamiſch), Klofter von Cyprus,
II, 790. — vgl. Deir Th
Rartawäan (Martahwän, Mer-
tahwan, Martahoua), Dorf in
nude Syrien. II, 1575. 1639...
1659.
Nartha, Haus der. I, 509.
Mar Tin, R Kenifet Seidet
Martein.
Martinelli, Ingenieur, fein.
Kanal bei Alerandrette, II,
1784. 1827. 1840.
Martius Campus, zu Antio⸗
chia. II, 1174.
Martfi Ktürt.), die Merdſch bei
Damask. II, 1312.
Mar Tuften (Sancta Thekla),
Gruft zu Laodicea. II, 930.
ES en
51
Mascarat, f
2045
Martün, f. Kenifet Seidet M,
Marun, ſ. Marv.
Marüune, Dorfim Anti-Libanon.
II, 1426. 1427. — vgl. Mä-
rön.
Marurim (bittere Kräuter),
bei den Opfern der Samariter.
Maruſch, f. Mar Takhala el
Maruſch.
Ma’rüta, Dorf im Dſchebel ef
Arba’in. II, 1068,
Mar Yacub, Kirche in Damas-
eu. I, 1413. — vgl, Mar
Safub, Deit M. 5.
Maryada, in Sohlen, II, 299.
Maryan, f. Mera’iyan.
Mär Yöhanna, Kofler von
Cyprus. II, 790. — ogl. Mar
Hanna eich Schuweir.
Mar Yohanna Marone (im
11. Jahrh.). 11, 553.
Mar Yohanna Reſchmeiya,
ſ. Mar Johanna R.
Mär YNſuf, Ort im Aklim el
Metn. U, :712.: 794, 790. —
vgl. Deir Mar 9.
Mar Yüjufel Burj, Klofter
von Cyprus, II, 790.
Mar Yüfuf el Harf (St. Jo—
— — 2) Klofter von Ba’al-
A
— 3— i. Sis. II, 1596.
Maſakin, Biut el M.
Mafalladep, f. Deir el M.,
Mefallaba.
Maſar“ (Mäfara), |. Mezraa.
Ma’faratheh, Ort im Aklim
el Dſchurd. II, 710. ’
Ma’fariyep Mifireitah), Drt
im Aklim el Dſchurd. II, 709.
Masbek (Mesbek), zwei Drte
mit Eiſenſchmelzen im Libanon.
I, 191. 201. — vergl. Suf
Mesbeh.
—
Mafharre, ae TE
Mafhgharah, f. Meſchgarah.
Mafhiahap, Abgabe auf Dör-
fern. I, 826.
Mafhlap* (Beduinenmäntel),
‚in Damasf. IL, 1397,
2046
RER L J
35 ſ. 9
Maſchuk, ee I. euphrat.
Syrien, Il, 1696. — vgl. Tell
el M.
Maſiaf, ſ. Maſiyäd.
Maſißa, ſ. Mopſueſtia.
Maſiyad (Kalaat M., Mas—
zyad, Maſyaͤt, Meflade, Maſi⸗
yaf, Maſiaf), Hauptſitz der
Ismaslier am Nahr Sarudſch.
II, 822. 918. 922, 935. 967.
968. 972. 973.
de Mas Latrie, L., Reilender
in Paläftina (1845). I, 548.
— Ramleh. 585. — Akko. 736.
— Gaida. II, 407.
Masmuſcheh, ſ. Deir Miſch—
muͤſchy.
Mate, f. EI M., Mezrä’a
Masri darämi, 47 i. * Ae⸗
gypter iſt ein Dieb. II, 1403.
Masrin, f. Maad M.
Masıy, ſ. Khan el M.
v. Maffeyt, holländ.
IT, 1704. 1748. 1843.
Mäffir, f. Ain el M.
Maffyas, f. Marfyas. |
Maftakim, f. Tarik el M.
Maſtkta, . Meftita.
Maffraut (Sagina procum-
bens apetala), im Caſius.
11, 1142.
Mafudi*, üb. Home. IT, 1011.
Maſukh (Belus?), Fluß in N.
Galilaa. I, 806.
Maſukh (wol Mafſchukh), ſiehe
Scheikh Daud M.
Mäfy (Muze), Ort im Beläad
Ba'albek. II, 221.
Mafyät, ſ. yad.
Maße, in Haleb. II, 1775.
Maszyad, ‘. Mafiyap.
Matakp, Ad im Antanus.
II, 1838.
Matafa, ſ. Metala.
Mater, ſ. Abdallah M.
Mathias, f. Motias.
Mäthuür, 1. Hin Are
Maträn, .t. kathol. Bifchof.
1, 1413.
Conſul.
Maſch — Maul
Matricaria orcades Boiss,,
auf dem Caſius. II, 1142.
Matta, f. Matthäus,
Matthäus, von Deufen und
Nafairiern verehrt. H, 952, —
f. Metta.
Matthiola* gracilis, oxyceras,
bei Saleb. II, 1713. 1714,
1715.
Mätür, ſ. Amatuoͤrah.
Matwar, ſiehe Kubbet Neby
Mettä.
Mauküf, f. Mülk M.
Maulamwiyyep- a zu
Serulalem. I, 396.
Maulbeerbaum* 5 = Gaza.
I, 42. 51. — Serufalem. 481,
482. — Nablüs. 636. — im
Libanon, Eölefyrien. II, 75. 88,
95: 113. 121, 154. 172zzz
Zahleh. 194, — Anti-Libanon.
266. — Ma’arrah. 269. —
een: 270. — Hermon.
— Saida. 398. 409, —
Beirut ıc. 430. 443. 448, 465.
474. 515. — Tripolis, 612%
613. 627. — Nahr Kadifche.
631. 658. — Dſchebel Machmel.
- 635. — Eden ꝛc. II, 653, 662,
— Laodicea. 929. — Nafairier=
Gebirge, 977. — Dfchebel el
Arba’in. 1064, — Eaftus. 1139,
— Antiochia. 1198. 1206. —
Sumeidiyeh. 1224 ff. 1268. —
el Ghütha. 1349. 1351. — Ha—
leb. 1723. — vgl. Feigenm.
Maulbeerbaum, weißer (Morus
alba L.), Herfommen u. Ein—
führung zur Seidenzudt in
Syrien, 481 ff. — rother, Hr
Perfien. 487. — Zwerg-,
Tripolis. 616. — f. Mo
Maulbeerbäume, alg Grund
lage der Befteuerung im Ma⸗
ronitenlande. II, 796.
Maulbeerblätter, als Schafe N
futter. II, 498.
Maulefel, in Paläftina. I, 485.
Maulthier*, in Palaſtina. I,
485. — Libanon, II, 687,
Maulmwurf* (Aspalax, Spalax
VER Chuld, Sn
*
ee Ten — —
— —
Maun — Med
in Paläſtina. T, 485, — Saron.
591. — Libanon. II, 687. —
N.Syrien. 1567. 1731.
Maundeville*, Sohn, in He—
brön (1322). I, 223, "248. —
Jeruſalem. — ©
Maundrell*, H., üb. die Sa—
lomons⸗Teiche (1697). I, 273,
— entd. Bireh.- 535. — in
Samaria. 627. 629. — Ebäl,
Garizim. 640. 653. — Esdre—
lom. 698. — Tyrus— Affe.
809. — Syrien. II, 33. —
Antaradus. 52, — Sidon—
Damascus. 108. — Nahr el
Aumwaleh. 119. — Libanon.
145. — Baralbef. 235. —
Anti-Libanon. 259, — Dfhubb
. Dihenin—Damascus. 279. —
Ba’ralbef—Tripoli. 289 ff. —
Tyrus. 340, — Nahr el Kelb.
11, 531. — Byblus. 574. —
N. Phönicien. 820. — Küften-
ſtraße na Tortofa. 855. —
Ladikieh-Strom. 900 ff. — Da—
masceus. 1325. — Palmyra
(1699). 1432. — See von
Dſchibuͤl. 1697.
Eee ar Eapit., im Rar-
mel. 1,
— ſ. Mar Takhala el
Maruſch, Neba el M.
Mauricius, Kaifer. I, 243.
Maurus Mons, bei Antiochia.
II, 1151.
Maus —— Ort der phön.
Küſte. II, 550.
Maus”, Plage zu Hamah. II
1045.
Ma'üſch, f. Medſchdel M.
Maufoleen*, bei Ba’albef. II,
4174. — Fakra. 520. — Höms.
41013. — Rumeiheh. 1061. —
Yalmyra, 1538 f. — ſiehe
Todtenbeftattung.
Mauſolus' Grabmal in Karien.
| I, 475. 478,
| Maut”, f. Nahr el M.
Mari Elias Abdilmeſſiah.
1I, 1227.
Marimianopolis*. I, 699.
Maximianus, auf palmyren.
%
2047
Inſchrift. IT, 1502.
Marimus, Bischof von Jeru—
falem. J, 433.
Maya, ſ. Kefr M.
Maynyn, ſ. Khirbet M.
Mayſchat, Ort im Dichebel
Semän. Il, 1671.
Mazabda, Hafenftelle von Lao—
dicea. IF, 922. 923.
Nayamate, d. i. Majumas. I,
main rah*, Gewölbe bei Sei-
m
Mazbih iD ferplaß. 1,
642. re
Mazbüd, j. Mezbüd.
Nazomate, d. ti. Majumas. 1,
a Ort im Aklim efch
Skhüf. II, 704. — dgl. Me-
zraah.
"na, Ort i in Sahil Ath-
it
Mazra’ät Kefer Dibiän,
Dorf bei Fakra. II, 523.
Mboſſal, falfher Dſchaühar.
II, 1389.
Mead ſ. Miaͤr.
Meadu, ſ. Meudu
—— Thurm * Jeruſalem. 1,
Meer ana stagnum,
d. i. Orontes-See. II, 1186.
Meara Meghara, Mugpr, Mu:
gair), d. i. Höhle, im Gebiete
von Tyrus od. Sidom. I, 8. 9.
I, 99. 100. 105. — vgl. Ra-
laat Tairun, Mughara.
Mebſcha, ſ. Seraiyet Melek el
Mebfcha
Meccha, ſ. Mekka.
Nechatla,f. Kiſon.
Mechdin, ſ. Medſchdel.
Mechlurfeſt, St., in Tyrus.
II, 361. 367.
Medain el Maklübat (di.
die umgeftürzten Städte), in
der jyr. Wüfte, Loths angebl.
Wohnfitz. IT, ——
Medauyeh, ſ. Bedawi Khan.
m aueßi fiehe Bir el Redfa—
“
2048
Medfün (wol irrig Mesfün),
Ort im Beläd el Batrın. II,
7% — f. Dſchiſſr-⸗, Wadi
Medfiin.
Medhafe“, j. Menzil.
Medheleh, Dorf im Nafairier-
Gebirge. Ir, 824.
Medicago, im Libanon. II,
685. — ſ. Schnedenflee.
Mepdik, ſ. Kalaat el M.
Mepdine, d. ti. Stadt. 1,
— f. Bab el m. EIM.
Mepdinet Chai (ai), Ort in
Sudäa. 1, 526.
Medinet el Barüf,
im Libanon. II, 110,
El B
Medinet Goba,
Sudäa. I, 528.
Medinet Semja ( Sonnen=
ftadt), d. i. Ba’albef. Il, 231.
Mediſche Keilſchrift (Affyri-
ſche K.). II, 543.
Medijdel GMediden, Medjel), ſ.
Medſchdel.
Mepdjeles, Behörde.
— dgl. Medfchlis.
DE Ort in Zudäa. 1,
Medreig el rumijjeh, Ort
im Kesrawan. II, 747. — fiehe
Ruͤmieh.
Medreſet al Ahmediye, in
Haleb. II, 1766.
Medrefien* J—— — I, 64.
— Salehiyeh. IN
Damasf. 1377. Bons — Ha—
leb . 1236..:1741.. 41792: 1774;
— ogl. Collegium, Schule.
Médſchalis, Verfammlungsorte
der frommen Drufen. II, 721. —
vgl. EL Medſchlis, Medſchalis.
— ſ. Aklam el-, Nebe
I»
Medſchdel (Magpdel,
didel, Mediden, Mechdin, Mi⸗
djdel), Küſtenort von Philiftän.
I, 66. 69. 70.
Medfhdel(Mejdet), d
Anhöhe, Feflung, in Samarien.
I, 566.
Mepf Magdol, Mejdel),
526.
Ruinen
— ſiehe
Ruinen in
II, 1778
el Me= _
‚1. Thurn,
Medf — Meer
Orte im Beld’a, Anti-Libanon.
I, 180. 274. 306.
Medſchdel, Drt in el Aürah,
Il, 752,
Mepfchdelaiyeh, Duartier von
el Bära. Il, 1066.
Medſchdel Andfchar (Andjar,
Magdol), im Belä’a. II, 185.
186. 219. 308.
Meéedſchdel Baa Mejp el B.),
Drt in Juda. I, 199. 200.
Medſchdel Ba’ na (Medſch el
B., Mejvel B.), im Aklim el
Dfchurd. II, 709.
Medſchdel Belpis (Belhysz),
Ort am Litany. II, 138. 219.
Medſchdeleya, Dorf im Liba⸗
er II, 132. — vgl. Mejde—
1
Mebfipbel Karım (Meid el
8), am Wadi Sellämeh. 1,
779.
Medihdel Ma’ufh (Mejpel
M.), im Aflım et Arküb oder
el Dſchurd. Il, 705. 709.
Medſchdelun (Mejvdelin), Ort
im Beläd Ba’albef. II, 221. —
vgl. Mejdelüneh.
Medſchdel JYaba (Mejdel J.),
Drt in Paläſtina. I, 564. 566.
568. 570. 571. 572.
Medſchdil, Drt im Aklim el
Metn. II, 712,
Medſch edlieh, Ort im alepp.
Syrien. I, 1591.
Medſchlis, f. El M., Dev [MA
lis, Medieles.
Medun, f. Wadi M.
Medusa aurita L., bei aler⸗
andrette. II, 1782.
Medusen, bei Beirut. II, 442%,
— verfteinerte, zu Hafel, 579.
Medyk, f. Kalaat el M.
Meer, ‚großes, d. i. Mittelän-
diſches Meer. I, 5.8. — gegen“
Often, d. i. Todtes Meer. 8.7
Meeranfhwellungen
(Sturmflutben, ——
bei Akko. I, 736.
a, Seeboben. —
Meerſtrömung, an der or
Küfte, II, 23. — dgl. Ebbe.
eerüberfhwemmiungen,.
n-Phönicien. II, 334, 336.
eerzwiebel“* Geũla mari-
ma), bei Antiochia. II, 1208.
— Uerandrette. 1844.
Bi
4 1102. — vgl. Me—
3 Stadt in Cilicien.
1794. — vgl. Karataſch
Buron.
Bi. Biſchof von DBerda. IT,
Beta f. Meara, Mugpr,
Rahleh V :
He Afta, d. i. Höhle
on Aphafa. II, 567,
egharat al Raͤhib, f. Deir
Mar Märon.
egharat Mar Bolus
Grotte St. Pauls des Apoſtels),
im Anti-Libanon. II, 283.
egharat Nebe’ Ibraͤhim,
1. Höhle oder Duelle des
luſſes) Ibrahim. II, 567.
giddo* (d. i. ein Dt, wo
ch Schaaren aufhalten; Cam-
um, Sedjn, Khan 2.), in Ga—
Häa. I, 593. 672. 673. 996.
J > 704. 710. — vgl.
ems, ſ. Mekhemeh.
i ‚1. Mohammed.
med Ali*, befeft. Akko. I,
39. — hebt Beirut. II, 448.
I Er * ſein Mono⸗
Iſyſtem. 450. — befördert
n sr. oh.
| Banquier in
Meer — Meffa
Stadt am Drontes.
us Legionis, el tegoun, Lej—⸗
ira at —————— ſ. Nahr
Mekka“
2049
Mehof, Dorf am Karmel. T, 710.
Meidan, di. große Ebene, of⸗
fenes Feld. I,
Meidän, f. CH, Maidan.
Meidaniten, arab. Stamm
im Libanon. II, 146.
Meidhun, f. Wadi Malta
Meifuf (Notre Dame de Mey—
Do ER im Beläd Sebeil.
Meilend, Dorf im — —
—* u, 1104, — vgl. Mies
end
Meilenftein*, f. Römifcher M.
Mein, f. Baal M,
Meinta Burdſch, f. Minet el
Burdſch.
Meirom“, ſ. Mero.
Meiruͤba —9 — Dorf am
es Salib. 511. 518. 746.
750.
Meis, ſ. Kalaat M.
Meisner, Berg in Heffen. II,
1
Meiffereyfe, f. Miſchrifeh.
Meitheliin, im Anti-Libanon,
II, 279. 286.
Mejdäyil, Drt in el Afürap.
II, 752.
Mejdel*, f. Medſchdel.
Mejdeliya, Drt im Aklim es
Sahhär. II, 706. — vgl. Me—
dſchdeleya.
Mejdeluneh, Ort des Aklim
el Kharnüb. I, 701. — vgl.
Medfchdelün.
Mejerrh, f. Moia-t-el M.
Meijr ed Din“ (Mugir ed Din),
Kadi (ft. 1521), üb. Wely Ru—
bin ıc. I, 127. 134. — Hebrön.
165. 247. — Serujalem. 278,
304, 387. 392. 393. 450.
Mektäpyil, f. Su M.
Mekhemeh (Mehkemè, Mekkeme,
Makhameh), Wohnung des
Kadi, Rathhaus, Stadtgericht,
. Gerichtshof. I, 49. 277. 279.
338. 401. 416. 417. 418. 828.
II, 1412. 1773,
(Mecha), Stadt in
Arabien, Etym. II, 231.
Metfa- Karawane” ‚ Anzahl.
Oooooo
2050 Meile — Melt
I, 1393, — in Damasceud Serai ee M. |
(1850). 1407. — vgl. Hadſch. Melel ed Däher* (Dhahe
Mekkaner, fludiren in Damasf. Melik ed D.), Saladins Er
II, 1405, kel (1214), in Kalaat el Hösı? ıı
Mekattya, f. EM. II, 836. — fein Gefängniß i7 ı
Mekhalis, f. Mufpallis. Tortofa. 866. — in Mafiyall ıi
Mekhial (Michael), f. Mar M. 936. 970. — Maufsleum al i
Mekkemet el Kebire, Ge— Baräda. 1097. — fein Kanı |
richt in Damast. I, 1412. — . bei Haleb (1218). 1691. - In
vgl. Mekhemeh. vgl. Melif ed D. ml
Mekr, ij. EIM. Melet el Aſchraf (Afhrab” ı:
Metf eh (Mekſe, Metfi, Mick), ägypt. Sultan (1291), zerſt ıı
Dorf am Dſcheb el er Rihaͤn. Castellum Peregrinorum, 7 lı
II, 89. 208. 210. 212. 217. 616. — erob. Affo. 733. - 13
218. | zerft. Tyrus. IT, 346, — Said
Mel, d.i. Saß. II, 510. — 394: — Beirut. 439. — Ro
f. Mellaha, Milh. — in Haleb. 1761. ill
Mela, Pomp., üb. Aradus. U, Melend, d.i. Kara Su. Eu
51. — Sidon. 391. 1795. — vgl. Meilend. It
Melat, f. EI Mutkh. Melham, Ober-Emir der Drei” 1,
Melanes, Fluß bei Antiochia. fen (1731). Il, 735. El
I, 1150. —- vgl. Kara Su, Melia azedarach L.* im
Melantos. drachbäume), im %ibanon.I1, 117...
N ner j. Bevin» — Nafairier- Stamm.
dſchan. |
Melania costata, in eſch nette, Dorf der Ghüͤtha.
Schoghr. I, 1101. — in el iR,
Amt. 1613. | Metihy", f. Nahr M Ei
- Melanoboreas, Nordſturm. Melit (Meieh), f. Abd el⸗, Bern
1, 578, \ Abd el-, Kafr M., Wadi CH’
Melanopsis costata Oliv., ledijeh. li
laevigata Ferussac, im An- Metit Aziz, je Melit el U. Tn),
tiohia-See. IT, 1620. Melit ev DäherRufneddill,,,
Melantius (ihwarzer Berg), erbaut Kasr-ablak (1269).
Gipfel des Corpphäus. II, 1150. 1312. — vgl. Rofneddin, 87,
1155. 1158. bars, Melek ed D.
Melantos, dt. ſchwarzer 9 Melikep, ſ. Khirbet el M.
im Amanus II, 1156. — vgl. Melik el Afis (Aziz), Sek
Melanes. Saladins. II, 223. — befeſt
Meldet, Dorf im —— Härim (1232). 1644. 9
Gebirge. II, 906. Melifp, Ort im Aklim Senllı, N
Melcart, f. Melkart. II, 702. { m
Melhifedet”, Vriefterfönig in Melif Naumaiap, ägyptifeh 9
Salem. II, 1333. Sultan, reft. die mother
Melchites (d. i. Kaiferliche). Damasf. II, 1373. en:
I, 801. Melit Mupjäpip, Prinz 4
Meteager-Graben, in ber Höms. I, 1048. hi.
Antiohia-Ebene. II, 1612, Melifinda*, Königin. T, U
Melech, Nahr es Sin. Melissa suaveolens Benth
Meet”, d.i. König. IT, 47. — bei Haleb. II, 1717. H W
f. Diet, Melik, Abd el M., Melkam, Emir von Palmyr/
El M ‚Araber, Kası Bint el, II, 1437.
Reitana, d. i. Domaine. II,
Meitart (Baal M., Herakles,
Zeus Olympius), di. König
der Stadt, Erbauer u. Schuß-
gott von Tprus. l, 84. II, 47.
56. 58. 322. 323. (Sohn des
Demarus) 425. (heutige Spu-
ren feines. Cultus) 367.
Melkart- ⸗Inſel, bei ZTyrus.
u, 333, — vom: Meere weg-
| gefpült. 336.
Melfart-Säulen, auf Tyrus.
1, 300.
Meltart- Tempel. II, 855.
Mellap, j. Zell el M.
66 (Memlaha, d. i. Salz-
grube), Salzfee der for. Wüfte.
U, 1474. — ſ. El M., Mel,
Pitt.
Meltuhap (Malula), Ort im
aleppiniſchen Syrien. II, 1705.
— vgl Malüla.
Melonen“, in Paläſtina. I, 26.
— Soppe. 579. — Saron. "588.
— Libanon. II, 91. — Belä’a.
am Belug. I, 727. — in N.
Galiläa. a Paltiochis.
I, 891.
f. Haſchem ben Abd
tyr. Hiftorifer. 1,
7126. 11, 327. 328. 385.
!enander von Epheſus,
Botrys. II, 585.
enaſſik, 1. Kitab M. Hapit.
enbei, Zufluß des Nahr Jen—
näny. II, 1327.
enbon, Zufluß des Drontes.
über
Met —
178, — Damascus. 1357. —
Dfeheirud. 1461. — Keftin
1572. — . Haleb. 1723. —
Alerandrette. 1845. — fiehe
Malthefer-, Wafler-, Zuder-
Melonen. |
Nemlaha, f. Dellaha.
Merdſch 2051
Menephthis (Menephtha),
ägypt. König (1314 v. Chr.).
1, 181. 185.
Menes, f. Mneuis.
Menin (Meneen, Minin, Mi-
neh, irr. Tel Mumenin), Ort
bei Damasf. II, 258. 259. 261.
264. 1322. 1398 1423. 1428.
Meninr (jet Dſchirbeh, Girba,
Gerbi), afrik. Inſel, Purpur
daf. I, 612. II, 374.
Meniocus erandiflorus Jaub
etSpach, bei Haleb. II, 1714,
Mennäus, Bater des Piole-
mäus. II, 187. 238.
Menjän, J. Nahr el M.
Menihendandel mit Weißen,
nach dem Drient. II, 500.
Menfhenopfer, dem Typhon
gebracht. I, 184.
Nenthenfhlag F Ihöner, bei
Asdod. I, 90. — Hebrön. 252,
— Hriſcher. II, 449. — vgl.
Phyfiognomie.
Menfhen-Sculpturen, in
Athlith. 1. 614.
Mentha, f. Münze.
Menton, ſ. Ratti M.
Menyäareh, Ort am Dſchebel
Akkaͤr. II, 812.
Menzil“ (Medhafe), d. i. Gaſt—
zimmer. I, 117.
Merad, Drufenfamitie. II, 695,
Mera’iyän (Maryan), alter
Biſchofsſitz im Dfchebel el Ar-
ba’ın. II, 1057. 1063.
Merakiah (Merakije), ſ. Ma—
rakia.
Merän, ſ. Scheikh M.
Merda, ſ. Juͤrat M.
Merdad ſch „Naſairier-Caſtell.
— J—
Merdfſch“, ſ. Dſchiſſr el Marg.
Merdſch (et Merdj, Merg, d. t.
Wieſe; Moiet el M., d. i.
Waſſer der Wieſe), Diſtrici u.
Dorf an den Orontes-Quellen.
II, 167. 171. 174. 183. 219.
Merdfch (Merg), Dorf am
— II, 146. 150. 208.
mdſch (M. adraͤ, Bahret el
‚D000092
2052
M.), Fe anaue bei Damastf.
II, 1310 ff.
Merdfch beni Amin, Hit
Wieſe der Söhne Amers, Es—
drelom. J, 695.
Merdſch ’Ayün* ( Bergwiefe
ver Quellen), Bergwand oder
Gebirgsthal zwiſchen Libanon
und Anti= Libanon. I, 786. II,
68. 126 ff, — Grenzſcheide des
Litany und Sordan. 310. —
Diftriet des Dſchebel Honin.
316.
Merdfh Bisri (Bisry, Bigra,
Besri), Theil des Nahr el
Barüf. II, 103. 110. 113.
Merdfh Burkuſch, im Anti»
Libanon. Il, 285.
Merdſch edh Dhuleib, im
Nafairier-Gebirge. II, 834.
Merdſch el Ahmar“*, ſ. &
Mutkh.
derdſchel Amer*, d.i. Wieſe
Amers, Esdrelom. I, 689.
Merdſch el Aſafir (Mergiſa—
far), Theil der Damascud-
Ebene. II, 1311. |
Merdſch el Ghuruk (Gharuk,
dt. Ebene des Einſinkens,
überfchwemmte Wiefe), in N.
Samarien. I, 669.
Merdihb el Kazboak (Ke-
jab 2), am Caſius. II, 1116.
MerdihelKuttah, am Dron-
tes. 11, 1001.
Merdfh es Safra (Suffar,
Affofar), die grüne Wiefe, bei
Damasf. II, 1343.
Merdſchibah (Mardſchuba,
Margeba), Dorf, Eiſenſchmelze
im Kesruän. II, 201. 468. 469.
982. 766.
Merdſch Ibn Dmeir, nördl.
Grenzebene von Philiftäa und
Sudäa. I, 123. 543. 553.
Merdſch Kathamon, in Ober-
Saliläa. I, 787.
Merdſch Napit (große Ebene),
beit Damasf. II, 1312. 1330.
Merdſch Shemifh, am Anti-
Libanon. IT, 138.
Merdüf, f. Iyiarabif.
Merdſch — Mert
Mere Mongo (M. ——
Merg,f. Merdfch.
Mergel”,
Mergel- Gebirge,
X
Mergelkalkſtein“', im Libano
‚IL, 578 |
Merghatum CGastrum, fie
Nergifafat, ſiehe Merdſch
Merhehe, ſ. Nahr M.
Merhele*
Merinozeuge,
Merfäb (el Marküb, Mark
Merkes,
Merke; Sui, ſ. Kara SW ö
Merkia, f. Marakia.
Merkur,
Mero*
Nero, f. Semiramis.
Merom*, 4
Merops* Jul Bienenfreſſer x A
Meroth, f. Mero.
Peroudj, f. Mer.
Merfhedia, [. LM. TE
Merfebän, Ort in N.Syrie
Merfias, f. Marſyas.
Merf’ fu,
J, 39.
in Afrika. II, 1388.
in Serufalem. I, 48
— Ant-Elias. I, 595. -
Byblus. 573. — Libanon. 58
— Nafairier-Gebirge. 905. -
Laodicea. 929. — Dſchebel
Arbaiin. 1063. — Caftus. IT
1104, 1130. — unt. Oronte‘
1223. — Awadſch. 1329. -
N.Syrien. 1649. — Aleraı
drette. 1805. 4
Wadi Kandil-Bai. II, 1110.
Merfüb. 11, 882.
(Meherel), Gebeto f
Kanzel. I, 248. 249. |
ſchweizeriſch
in Damask. II, 1398.
Margath, Mulcub), "Schloß
Diftriet der Caflotis. II, 602,
822. 863. 880 ff, 887. 917. 93°,
954. 980. 1!
II, 1829.
f. Hermes.
(Meroth, Merun,
rom), galil. Feftung. La
687. 759. 771. 779, 783.
f. Huleh-See.
menvogel.
II, 1682. J
Scheikh, fein ai
M ertebet, f. Ain Mettebet.
Meruj (Meroudj), Ort im Li—
a banon, II, 193. — f. El M.
Merun” , . Mero.
Merwan II.*, zerſt. Tadmor,
t Smefn (745 n. &r.). Il, 1009.
4504
Meryon, Dr., Begleiter ver
Seſter Stanhope. II, 90. 103.
109 ff. 119.
Mefälefal-abfar*, arabifches
Manuſcript, üb. Gaza ꝛc. T,
— * 216. — Tadmor. II,
Refaltade, Hügel bei Affo. 1,
730. — vgl. Deir el Mafalla-
beh.
Mefara, Ort in Galiläa. I,
53
Mesbeh, f. Sue M.
Nesbek, f. Masbek.
„Ort in Paläftina. 1,
eta, Mich, griech. Arzt
in Damast. II, 1327, 1408.
Neſch'al, ſ. Deir Abu M.
Bine. (Kapelle), in Asfalon.
Meraen (el Mefchhed), in Ga-
liläa. I, 680. 764. 768.
Nefhefti, ſ. Mufchairifeh.
Refhgara (Meſchghurah,
Maſchgharah, Mascarat), Dorf
im Befä’a. II, 109, 136. 139.
4145. 146. 179. 218. 226. — ſ.
Dſchiſſr el M.
Ort im Dſche—
bel Ala. II, 1580.
efchghurah, ſ. Meſchgara.
teihhed, j. Meſched
ditha, Ort im Aklim el
Metn. I, a
eſchkeh, f. Kefr M
efamonfne, ſ. Deir Mifch-
In bekeön I, 214. 249.
Be, 1: Rahr el Mezze.
efetye,. Khan Muthaitijieh.
Mert — Meta
2053
Mesfun, f. Medfün.
here: Maſiyad.
Meſthh Meflias), ſ. Hhabs el
Meſihh.
Meska, ſ. Ras M.
Mestena, Drt in ez Zoͤr. IT,
1485. |
tesreie, f. Musräya,
Meſſaara (wol Meſchghara),
im Libanon. II, 226
a ‚in a II, 1394.
ſ. Handel, Markt ꝛc.
Me’ jep, f. An el M.
M eifer”, an Rafairier-Gräbern.
Meifes, f. Mopſueſtia.
Meſſeytie, ſ. Khan el Muſchai—
tijjeh.
Metlias* der Samariter. I,
643. 651. — ſ. Hhabs el Me—
ſihb
Meſſis, ſ. Mopſueſtia.
Meſſor, ſ. Malek el m.
Meftita (Maftita), Kloſter von
Sebeil. II, 791.
Mefudbeg, Fachreddins Sohn.
It, 105.
Meszaliha, f. Akaba el M.,
Kalaat el Mufeilihat.
Meta, f. Kubbet Nebby Mattä.
Metallarbeiter, in Damastf.
11, 1385. — Haleb. 1762,
Metallfarben* in Damask.
II, 1390.
Metallfragmente, bei Bei-
rut. II, 429.
Dihebal Djo—
Metanly*, f.
wallin el M.
Metasa, Matasa (walad.),
d. i. Seide. II, 493.
Metäwileh* (Metuali, irrig
Muteewiwile; Singul. Muta—
wäly), ——— Volk in
Ober-Galiläa. I, 773. 786. —
Libanon. II, Be; 70. (Grenze)
80. 518. 567. — Libaah. II
111. — Beläd Befcharah. 143.
314. (1750) 660. (d. i. Mo-
hammedaner von Ali's Secte)
11. 215. — Bekä’a ıc. 218. 309.
314. — Tyrus. 369. 370. 404.
— Ain Dulbeh. 569. — Kalaat
2054
Muſalihah. II, 589. — Paſchalik—
Tripolis. 629. — el Gharb el
ala. 717. 723. — Häretifer
des Islam. 726. — Anzahl.
785. — im Dichebel Affär. 812.
818. — Höms. 1015. — Da—
mascus. 1411.
Metämwileh.
Metäwileh-» Dörfer. II, 557.
ME£rasa, d. i. Seide. II, 493,
Metaxarii, i.
negotiatores. Il, 494,
Methath, f. Ard 'el M.
Metn (el Metein, Mutein), Dorf
und Gebirgsgau im Libanon.
II, 459. 461. 467. 470. 695.
699. 711. (d i. Schädelthal)
718. — ſiehe Aklim el-, Mar
Muͤſa el-, Raͤs el M
Metropolitankirche, in Kai—
fariyeh. I, 602. 607.
Metta (Matthäus), ſ. Kefr-,
Kubbet Neby M.
Mettebet, Y An M.
Metua, * Kubbet Neby Metta.
Metualis, ſ. Metaͤwileh.
Me’tül im), Ort in Bfeher-
reh. II,
Met, Gt in Ober⸗ Gali—
läa. J. 773
mzugelmord der Aſſaſſinen.
II,
— s Meadud, Dorf am Ca—
ſius. 11, 1120.
Mewlewi, f. Dreher- Derwifche.
Meyfoug, f. Meifük.
Meylefun, Khan am Anti-Li—
banon. 11, 280.
Mezar”, d.-i. Grab. II, 1219,
Mezäar (el M.), Ort im Sahil
Athlith. I, 714.
Mezbane (el M.), Dorf von
Edlib. II, 1583,
Mezbüd (Mazbüd, An M.),
Drt des Aklim el Kharnüb. IT,
421. 673, 701.
Mezein, f. Moghr el M,
Mezmat Bertaf, Ort am Li—
banon. II, 83.
Mezraa (Mesran* ), Bez. für
Heine Orte. II, 317. — fiehe
Masra, Mazraad.
Meta — Miar
— vgl. Wadi
e. sericorum -
Mezra’ at Jaſchua, fie M nl;
Mezraa (el Malar), Ort nörd⸗
lich von Alte. I, 810. |
Mezräan(el Mezra’ ob, Mezraath, hi
Maſara, Mäsra), Ehriftendorf
im Kesrawaͤn. IL, 517. 565.
746 Ä
Mezraa, Bauernzelte im Dfche-
bei Arba’in, 11, 1057. 1071.
Mezra’ah, Ruinen an der Es—
draelom=Ebene. I, 695,
rah. 1,791.
Mezra’ ab, Diftriet am Rafaiı
rier-Öebirge. II, 914. — Sep
Beit Schilf.
— Ort im Bekäaͤ'a. J
Men at Abu Sa’d, Dr u
im Sibbet el Bicherreh. 11 .;
53;
75
Mezraat Barafedes, im Li
banpn. II, 73. |
Mezra’at Beit Didhenn, [Un
Beit el Dſchanne. II, 1327, |
Mezra’at Deir el Harf (M
Jaſchua ?), im Allım el Mein,
1, 711.
Mezra’ at el Emir 4
a Ort im Aklim el Dſchurd
It, 710. Mm
Mezra’ at en Neby, Ort in
Aklim Jezzin. IT, 702. 2;
Mezrarat ei Schüf, Dor
im Libanon. II, 103. 111. |
Mezra’at et Tapün (Musra
el T.), Ort des Aklim et Tuf
fah. ll, 112. 700. on
Deir el Har |
Mezzeh, Dorf am Baräda. II 4
280. 286. 1297. 1300. 1307. ,,;
1309. 1421. — f. Ain Dr IR
* a es Rabı el M.
Mezzie eduinen, nege
artige, in der for. Wüſte.
1447, 1448. 0
Mpäfen, ſ. Abul Mahäfen. *3
Mpenneh ibn Adet, Arabeı ,
in Daurän. II, 1389. ZI,
Miär (el M., — — Dead)
vgl. Berdfch M,
J Micha — Minet
Miha*, fein angebl. Grab im
Libanon. II, 116.
nid ael (Michail), f. Mekhial,
Mikäajil, Berdfh Mar M., Mar
- Michael.
Michael (Kailer?), angeblicher
Erbauer der Citadelle von Ha—
leb. U, 1739.
Michael Ben Nabi, Sankt,
Kloſter zu Roume. II, 792.
Mihael- Kirche, in Antiochia.
u, 1175.
Mihael-Klofter, in Zoug. II,
2
792.
Mihäl, ſ. Nahr Meharal.
Michauxia campanuloides,
THerit., im Cafius II, 1145.
Mihmäas (Miihmas, Mukh—
mäs), Dorf im Stamme Ben:
jamin. I, 190. 323, 518. 523.
Micropus erectus L. var.,
supinus L., bei Saleb. _1I
1719. 1721,
Nicſi, f. Mekſeh.
Mid, ſ. Müdd.
Midpin, Ort in Zuda. I, 271,
Mididel, ſ. Medſchdel.
VRidraſch, Bud, 1, 6.
Nidrafch, d. i. Medreſſe, Col—
legium. I, 508.
Rieiherty, j. Ain el Muſchai—
rifeh.
ligdal EI* (Magdala), Stadt
Naphthali’s. I, 682.
ligdol* (Magdoto, Mafchtul),
d. i. Zhurm, Ber. verfchiedes
ner Orte in Paläftina, Aegyp⸗
ten. I, 34. 69.
ligron* — Ort in Zudäa. I,
918.
ihräb (Miräb, Mahrab, Meh—
rab*), d. i. Gebetnifche. I, 73.
I, 1369. 1480,
itad, f. Zuf M. |
Brajıl* ee. f. Deir
Mar-, Ebn-, Suf
ich" re ie, Sche⸗
nine.
ildenes, ſ. Sſouff de M.
ilh* (Salz), ſ. Kalam el M.,
Mel, Mellaha.
ilh GMialatha, Molada), Ort
2055
— Süd-Judäa. I, 193. 194.
Militair- Eonfcription, im
Libanon. UI, 740. — ihr Drud.
910. — den — ic.
verhaßt. 950. 1464
Milk, f. EL Melik— Araber, Nahr
es Sin.
Milki, ſ. Kafar M..
Millat, ſ. Beit M.
Millo (Milo), d. i. Baſtei,
Hauptſchanze von Jeruſalem.
I, 279. 364. 390. — vergl.
Molo.
Milly Ismail, Häuptling in
Kalaat el Medit. II, 1097:
1082.
Mimis*, Drufendorf. I, 133.
308.
Nimofe*, f. Acazie.
d. i. Hafen. 1,
Mina (M inah),
127.
Mina (I M., Marina), Da:
fenort von Tripolis. II, 38.
611. 618. 619. 623. 624. —
von Tortofa. 868. 874. 879. —
von Laodicea. 928.
Mina Attiga, f. Moghair.
a Dfhuniah, ſ. Dſchuͤ—
ne
Minarets*, vieredige, in Bei—
rut. II, 444
Mina Sabüıra, Dafen am
N Abu Zabüra. I, 590.
ne el Bos, Hafen bei Ba—
laneas. II, 892.
Min Dhü, ſ. Tel Neby Min
Dhu.
Mineh, Dorf am 'Arka-Golf.
II, 808. — vgl. Mena, Me—
nin.
Mineralien*, im Libanon. II,
580 ff.
Mineralquellen, RENNENS
II, 1151,
Minerva, auf Münzen von
Antiochia. II, 1158. — Altar
am Pinarus 1816.
Minet el Burdſch (Meinta B.,
Burdſchi, Berdſcheh), d. i. Ha-
fenbucht des Thurmes, an der
2056
Dfehuneh-Bai. II, 550.
Ladikieh. 1108.
Minet Kſab,
II, 1110.
Minetri, 1“ Muneitirah
Minin, f. Menin.
Minva — Bali ), Bez. für
Gaza. I,
Minog* nie auf Greta. I,
177. — vgl. Baal Dein.
Minfhäar (d. i. Säge), Steil-
wand des Dſchebel el Merzeh
am Baräda. 11, 1300. — fiehe
Er Robbuéh u el M.
Mint Romann, ſ. Abu Roh.
Mir, Dorf in Saron. I, 596.
Mir, ſ. Mezra’at el Emir.
.Mirab, f. Mihräb.
Mirhond, üb. Affaffinen. II,
966.
Mirti, f. Mäl el M., Steuer.
Mirtab, f. Beit M.
Miriam, erfter chriſtl. König
von Sberien. I, 493.
Miriam, ſ. Khirbet M.
Miri elMaäffir, Abgabe von
a I, 826.
Mirijjeh, Atlam el M.
Miriſteh en Mourosteh),
im Aklim eſch Schüf. II, 99.
703.
Mir Refr Sughabiyeh, Ort
im — II, 631.
— bei
Bai am Caſius.
Mirkhond, f. Mirchond.
Mirſim, f. Beit M.
Miruba, f. Meirtba,
Miry, S. Beit M.
Mirzep, f. Kalaat M.
Mifgerfi, j. Ain el Muſchai—
rifeh.
Nitmt, f. Wadi M.
Mitten, ſ. Kefr Meichkeh.
Mifhmas, f. Michmas.
Riſdmiſch, d. i. getrocknete
NA 11, *718355. "1308.
Mimi Maſchmoͤſchah),
Berg, und Ort im Aklim Jez—
in. II, 113. 703. — ſ. Deir
Nifpmifeh.
Miihna*, Lehre. I 6.
Miſchna Tamid. 228.
Minet — Moad
Mifhräfiyep, f. ELM. a
Miſchrifeh (el Miſchrifi, Meſch⸗
rafeh, Khan el Nifchrifeh, la _
Meissereyfe), Ort im Aflım |
el Dſchurd. IT, 99. 710, |
vgl. Mufcairifeh, MM
Miſchy, ſ. Neby M. wi
— Stadt in Aſſer.
| {
— FE j. Maffarigeh, |
Mitis, 1. Mopfuefia. |
misphragmutfolis, „Font :
König. I, 181. IT
Miffionen, Hrihtice, pi Senn: |
jalem. 1, 490. — Beirut. I Ih
440, 449. — Saleb. 1757. a
f. Amerikaniſche M. N
Milfionsfhulen, in Galilaäc No
I, 746. j
Mift*, f. Kuhdünger. j
Miftth or ea in Se
rufalem. I, 349, N
Mitetn, Ort am 35 Beirut
IL, 210: "al
Mitri, 5. Dfehebel M., Munei:
tirah. j
Mittelmeer*, Verflachung be
Soppe. I, Bra Fernfiht
II, 207. — vgl. Küftenerhebung
Meer.
Mizgärah, Drt in Zibbet e
Bſcherreh. 1:3:
nn (Mizpath), d. i. Warte
— . 108. — ſ. Neby Sam
Er
Mizrah, ſ. Wadi Ain EM.
——— „Hams Sohn. I
Are (armen.), d. i. Seide
II, 493.
M'kaddem (bedeutet mehr ali
Scheikh und weniger als Emir)
Titel des mächtigſten Najairier:
Häuptlings. II, 827. 976. 9
— dgl. Rukaddami.
Nase (Mens), gold, aut,
219.
L Nu abda- N,
— |
Neadbamiie,
Moe ägypt. Suftan, be⸗
Petra incisa (12208 I,
)
Moam
Moauedav (Mmohammed), in
palmyreniſchen Inſchriften. 11,
1548.
Moallakah, bei Zahleh. II,
205. 207. — ſ. EI NMwalla-
kah.
Moawiah (Muawia), Khalif,
Begründer der Omejaden (reg.
661--679). I, 818. (Judenko—
Ionie in Zripolis) II, 600,
1024. 1344. (in Damasf) 1364.
— dgl. Jefid ben M.
ee: f. Deir el Mufhal-
i8.
Mocha-Kaffee. II, 1395. 1397,
Mochos, in Sidon, Erfinder
der Atome. II, 390.
Model, ſ. Kalaat el Medik.
Mopdhaffer, ſ. Almalef alm.
Modin, Berg, Stadt der Maf-
fabäer. I, 111. 546. 685.
Modjaourüum, d. i. Bewohner
des Tempels. Il, 1372. |
Mönche“, in Paläftina. I, 500.
— Gaidanaja. II, 260. — St.
Sergius. 263. Kleidung,
in Kafchheya. 655. — Nahr
Kadiſcha. 666. — bei Maroni-
ten. 787. — ſ. Barfüßer, Ca-
puziner, Franciscaner, Grie—
chiſche M., Karmeliter, Nefto-
rianiſche M., Klofter.
Mönchslegenden, irrige, in
Bethlehem. I, 291.
Mööſche, f. Mezzeh.
Möven*, in el Merbfh. I,
1313.
Mogaddam,
Khan Yunus, I, 40,
Mogaret, f. Magaret.
Moggrebi*, f. Mogrebi.
Moghair (Beit Dahel el Mou-
ghayer, Iskala Mina, Mina
Attida), Dorf bei Seleucia.
11, 1265.
Mogharibe, f. Mogrebi.
Moghitheh, f. EL Mughitheh.
Moghr el Mezein, Grotte
bei Rab Elias. IL, 210, —
vgl. Mughr.
Mogrebi (Moghrebin, Moggr-
ebi*), Barbareslkiſcher Pilger.
‘
offener Platz bei
— Moh 2057
I, 73. — fiehe Mughäribeh,
Burdfh el M.
Mogrebinifher Dialect des
Arabifchen. I, 46.
Moguyte, f. El Mughitheh.
Mohafizin, f. EIM.
Mohallebita, f. EI Azizi.
Mohammed”, fiehe Mahmud,
Mehmed, Moamedan, Muham-
med, Abul Fetach M., Karn
Mohammed.
Mohammed*, Prophet, angeb-
fih auf dem Kaftiyün. II, 1299.
— in Damasf. 1359. — von
den Drufen, Ssmaeliern, Na=
fairiern verflucht. IT, 729. 973.
975.
Mohammed, Scheifh, jein Grab
bei Suweideh. II, 939. — vgl.
Muhammed.
Mohammed Aga, von Acre
(1804, 1815). 1, 72. 734.
Mohamed Aga Ibn Youfu,
Chef im Dſchebel Afrad. II,
984.
Mohammedaner“, in Gaza.
I, 46. 50. — Hebrön. 252. —
Bethlehem. 287. 288. 289. —
Serufalem. 487. 489. — ’Abüd.
565. — Ramleh. 581. — erob.
Kaiſariyeh. 603. — in Nabläs.
647. — Haifa. 725. — Naza—
reth. 740. Schefa Amer.
750. — Befajah. 780. — Tar⸗
fhiha. 781. 797. — el Dſche—
bel, efh Schtighür. 1, 773. 786.
I, 317. — Barüf. I, 91. —
Beka'a. 218. — Tyrus. 370.
— Saida. 408. — Beirut. 449,
— Tripolis, 623. — Drufen-
gebirge. 723. — Libanon. 785.
— Arka. 810. — Dfehebel Af-
fär. II, 812, — Safitah. 826.
— Ralaat el Hösn. 839. —
Tartüs. 865. — Laodicea. 930.
— Nafairier-Gebirge. 982. —
el Khowabe. 920. 983.
Dſchebel Akräd ıc. 984.
Höms. 1015. — eſch Schoahr.
1102. — Urdeh. 1117. — Da—
masf. 1411. — an und in ber
for. Wüſte. 1484. in en
*
2058
Nebk. II, 1561. — Kara. 1561.
Haſſiah. 1563. — Haleb,
Antiohia. 1755. 1756. 1769.
1770. — verehren Elias und
deffen Grotte. I, 716. 11, 209,
— erob. Syrien (637, 638 n.
Ehr.). 244. 600. — Umgepung
des Weinverbotes: 652. — ihr
Quartier zu Serufalem. I, 400.
— Gteuerverwaltung in Pa-
läſtina. 818.
Mohammedaniſches Kloſter,
in Damask. Il, 1377. — vgl.
Tekiye. —
Mohammed Ben Abbas, in
Furſful (1376 n. Chr. Isrnil,
198.
Mohammed ben Shäler,
üb. die große Mofchee zu Da-
masf. II, 1363.
Mohammed Bey, im Dſchebel
Tibnin. II, 318.
Mohammed el Hamyd, Pro-
phet der Najairier. II, 990.
Mohammed elDmar, in Ha—
wäfch. II, 1073.
Mohammed ibn Kelavıın“,
ägypt. Sultan, reft.. Pilatus
Wafferleitung. I, 278. 375. 387.
— dgl. Mahmud ibn K.
Mohammed Sultan, erbaut
die Gisr el Lydd. I, 592. —
vgl. Muhammed e8 ©.
Mohammed Yujuf, Scheikh
im Naſairier-Gebirge. II, 829.
Mohanna, Häuptling der Thay.
II, 1036.
Mohelpilt, Beduinenheld. II,
1482.
—— Eiifa, f. Magaret
— in Judäa. J. 203. —
Nahr Ibrahim. 553. — Dſchu—
nia. 854. — (Papaver som-
niferum) bei Haleb. 1729.
Moi* (Wafler), f. Kelb el m.
Moia Bechr (el Szabacha),
Salzſee in Syrien. II, 1559.
Moie, |. Ma.
Moiet* (Moyat), dv. i. Waſſer.
II, 1114.
Moilet el Anjar, ſiehe Nahr el
Moltkea "libanotica,
Moh — Mon
Andſchar.
Moiet el Kaa, Zufluß des
Orontes. II, 171,
Noiet el Kandjara, Flüßchen
im Rafairier-Gebiete. II, 1114.
Moiet el Kerfanah, am Ga-
fius. IT, 1114.
Moiest-el- Mejerrh, i.e.
andy water, f. Merdſch. 11,
Moiet el Zempfah, f. Cro-
codilorum Lacus.
Moiet es Saib, zum Drontes.
II, 171.
Moiet et Tamzah, f. Croco-
dilorum Lacus.
Moileh, |. Nahr Mumaileh.
Moinoghli, ſ. Manpgli.
Mokada, Adams Zocter. |,
642,
Mokallas, f. Deir el M.
Mokatta, f. Mufatta.
Mokethaat Aklım ef Schö-
mar, f. Aklim efh Schumar.
| Mofategieh, d. i. Braunkohle.
uU, 518.
Mokhtar, f. El Mufptärap.
Mofimus, aus Palmyra. I,
1541. 1550.
Mokladſchye (Mokledijye), d. i.
Räuber, Ismasölier, Naſairier—
Secte. II, 944. 957.
Moktara, ſ. El Mufhtära.
Molada“, f. Milh.
Moleatha, ſ. Flavia M.
Molla, ſ. Ibn el M.
Molo (Damm), in Asfalon. I,
78.
— ogl. Mille.
Nolahr -Bal*,
myra. II, 1550.
Gott in Pal—
Libnan. Il, 639.
Molucella laevis L., bei Ha—
feb. II, 1721.
Moluf,f. Babe M.
Monconnys*, Neifender, in
Eyrien (1647). II, 36. — üb.
Saida. 398. — Fifchabdrücke.
552. — Tripolis. 614.
M nd*, Attribut ver Semiramis.
86. — 5. Halb-, Neumond,
— Kaiſariyeh. 600, 606.
am Arz
Mond — Mor
Mondanbeter*, f. Kamrieh.
Mondenjahr, mohammedani-
fches. 1, 819.
Monges, über. Purpur. I,
J—— zerſtören Saida
(1260). II, 393.
Mongo, f. Mere M.
Monico, arab. Fürft, gründet
Chalcis. II, 1593,
Monobazus (Bazeus), König
von Adiabene. 1, 477.
Monogamie der Samariter, I,
652.
Monolithe“, bei Serufalem.
I, 470. — Salaat Fakra. II,
514. 519.
Monophyfiten, Secte. I, 495.
496. 498. £
Monotheleten, Secte. II,
713:
Monro“, Bere, üb. Hebrön. I,
211. 250. — Samarien. 670.
— Galiläa, 784. 785. — Be:
lad Beſchaͤrah. 787. — Kabr
Hairaͤn. 792.
Mons Crocodilus, im Ama—
nus. II, 1829. — vgl. Croco-
dilopolis.
Mons ferandus, f. Barin.
Mons leopardorum, bei
Tripolis. II, 610.
Mons mali consilii, bei
Serufalem. I, 326.
Mons Pellegrinus (M. pe»
regrinus, Hösn Sandſchil),
bei Zripolis. 11, 603. 606.
609.
Mons scandali, oflensionis,
bei Serufalem. I, 322. 325.
Montagna d’aqua, d. i.
Amanus. II, 1184.
Montagne noire (M..ne£gre),
d. t. Amanus. II, 1151. 1184,
Montana nigra, d. ti. Ama-
nus. I, 1184.
Montar el Abal, Diftriet der
iyr. Wüfte. II, 1465.
Montefiore, Sir Mofes, in
Hebrön. I, 237. — in Beirut
für den wiebergefehrten Nebe-
mia gehalten. II, 456,
2059
Montfort, Laſtell der Kreuz-
fahrer in Galiläa. I, 782.
805. 807. 812,
Monfort, Maler. II, 535.
Moore“*, Eonful in Damask.
II, 509, 1411.
Moorbirfe, Sommer- u. Win⸗
ter⸗ (Dura gaydi, dimiri), in
Serufalem. I, 482. 483. —
Damasf. II, 1357. — fiehe
Dura, Birfe, Holcus sorghum,
Mais.
Môooſche, ſ. Mezzeh.
Mooſer Yasgil, griechiſcher
Schreiber in Samah. II, 1042,
Mopſueſtia (Mopfuefte, Meſ—
ſes, Meſſis, Miſis, Maſißa,
Manfiſſa), Ort am Dſchehan
Tſchai, Pyramus. I, 1779.
1810. 1834, (aſtr. L.) 1835.
1837.
Morak*, f. EIM.
Morara, f. Ain el M.
Moraft*, bei Alerandrette. II,
‚1784. 1839. — ir Salzmoraft,
Sumpf.
Mord, bei Kurden. II, 1633. —
ſ. Meuchelmord.
Mordecai, Jude aus Bombay,
Wilſons Begleiter. 1, 636. 11,
1416.
Morgenthor, in Jerufalem. I,
333
Tempelberg in Jeru—
falem. I, 327. 329. 364. 412,
415. — ogl. Ha-araz M.
Morina persica, in N.Spyrien.
II, 1686.
Morith, Wald. II, 604.
Morkadam, f: Beni Ai M.,
Simt el Koble M.
Morone ve Maleo, Marian,
Pater, in Gaza (1660). I, 43.
51, 52. — Asfalon. 70,
Moronus, i. e. Morus. I,
495.
Morus alba. II, '487. 662.
1727. — caschmeriana. II,
485. 487. — duleis. 485. —
indica. 484. — italica. 485. —
laevigata. 484. — multicaulis,
sycomorus, hispanica, phi-
“
2060
lippica, 487. — nigraL.
1727. — parvifolia. II, 485.
— serrata Roxb. 485. — ta-
tarica. 485, 487.
Moſaik“', in ed Dhoheriyeh. I,
204. 207. — Bebrön. 233. —
Bethlehem. 294. — Karyet el
Enab. 548. — Phönicien. II,
362. — Saida. 409. — Bei—
‚ruf. 443. 458, — Damascus.
1368. 1381.
Mofhee*, in Khan Yunes. I,
40. — fieben, in Gaza. 49,
53. 64. — in Sebna. 126, —
(Haram) in Hebrön. 247. —
Ramleh. 581. 584. — Seiltin.
632. — Nablüs. 648. — Se:
bafte. 662. — eſch Schäf. II,
116. — Juſieh. 177. — Zah:
leh. 193. — SKeraf. 192. —
Beirut. 445. — Dſchebeil. 573.
— Tripolis. 614. — Deir el
Kamr. 679. — Dſchebili. 895.
— Laodicea. 930. —
— erfte, in Damasf. II, 1343.
— in Kurietein. 1478. — Tad-
mor. 1518. 1524. — Ma’arrah.
1570. — Sermin. 1587. —
Haleb. 1736. 1740. 1752. 1774.
— f. Maulamwiyyeh-, Omar-,
Zefia-M., Kubbet es Sufhrah,
Dſchamea.
Moſchee, große, in Jeruſalem
(636). I, 413. — in Damask.
u, 1362 ff.
Mofchee der Afrikaner, in
Serufalem. I, 417.
Moſchos Moſchou), ſ. Zeno—
bios M.
Moſchtarek, ſ. EIM.
Moſes, ſ. Muſa.
Mofes*, Priefter in Heliopolis.
I, 15. — jein Umweg durd
die MWüfte. 186. — kennt den
Purpur. 611.
Moſes“, Sanct, Klofter zu ed
Douwar und Baloune. II,
792.
Mofes ben Aaron, Dber-
Rabbi der Khafivim. I, 506.
Moskitos, in Paläſtina. T, 485.
‚Mourfalin,
Höms.
1014. — Hamah. 1042. 1045.
Mos — Much
482.
— el Ghaͤb. II, 1072. — am
Drontes. 1079, — in Alexan—
drette. 1845.
a ba ‚1 Mohammeda—
ottof,f n M.
Mo ak Ei daſelbſt. 11,
957
Motacilla, in
1563.
Motamefil, Khalif. II, 1025.
Motias (Mathias?), Kirche am
Dſchebel Mufa. II, 1825.
Mouchoirs.d’ Alep, zu Beis
rut angefertigt. II, 481.
Moughayer, ſ. Mogpair.
Mouthaltef, ſ. Deir el M.
Mourofteh, f. Miriftep.
ſ. Ainthuͤra Li-l
Mourſalin.
Mouſſelin, in Beirut. II, 481.
Moufud, Effendi, in Antio—
chia. II, 1208.
Moumaiad, f. Melik M.
Movayyad, ſ. Almalek alm.
Movers*, üb. Phönicien. 1, 17,
181. 11, 43. 333.
Mowary (2), Diftriet im Na-
ſairier-Gebirge. 11, 959.
Moyat, j. Moiet.
Mozain, Drt im Anti-Libanon.
II, 270,
Mſchahir, Strom im Naſairier⸗
Gebirge. II, 824.
Mihämmar, f. Mar Abda el
Mfhämmar.
Mihöhar, f. Schöhar.
Mu’ abbamije (el Mu'adda—
miyeh, En Dorf im
Syrien. II,
Ard et Tahta. * 1473,
1484. — f. —* IM.
En ah EM, Moal-
laka
Muawia, ſ. Moawiah.
Mub Afdir, oberfter Steuer
beamter von Serufalem. 19
832.
Muchalid, ſ. Mufpalid.
Nunattiß, i Deir el Mufhal-
Mucna, ‚f Mukhna.
Mudgtära, ——— Nahr el M.
Muck —
Mudfujreiyep, d. i. el Mak—
fura. II, 1435,
Muddakhan, f. Dfchebel el M.
Mupdeiridfc, f. Khan ee M.
Mudgd, f. Merdfch el Ahmar.
Muddig, f. Kalaat el Medik.
Mudir, d.i. Generaleinnehmer.
I, 692. 14.2773.
Mupdiyute, f. Nahr M.
Mupdjäahid, f. Melit M.
Mupdfhapedin, ſ. Kubür el
Mudfchahedin.
Müden*, f. Moskitos.
Müdd* (Mid), Maaß. I, 530.
Mueddens, di. Sänger. I,
249.
Mühlen*, in Samaria. I, 660.
— Esdrelom. 697. — am Ki—
. fon. 719. — in R.Oalilän.
806. 807. — am Canal des
Lebmweh. II, 169. — am Nahr
el Andichar. 183. — funftreiche,
auf Aradus. 873. — f. Hand»
mühlen.
Mühlen, die zwölf, von Jaffa,
Brücke am Nahr Aujeh. 1,
596.
Müplenthal- Straße (Street
of the Mill Valley), in Jeru—
falem. 1,'402.
Mühlhauſen,
II, 502.
Mu’eiihärin, Dorf in Nord-
Syrien. II, 1068.
Mu’reifirap, f. EM.
Mült- Maufüf (manus mor-
tua), d. i. Privateigenthum. I,
488. — ſ. en
Muemis,f. CM
Muennifeb, fiebe Khulwät el
Muenniſeh.
Münze* (Mentha),
diyeh. IT, 1227.
Münzen*, in Gaza. I, 58. 64.
— Askalon (103 — 332. 82.
— Asdod. 100. — Petra in-
cisa. 615. — Nabluͤs. 643. —
Akko. 728. — Divcäfarea. 749.
Raodicea. II, 10. — Karne. 54.
— Byblus, Berytus. 62. 63.
577. — Ba'albek. II, 240, —
Tyrus. 336. — Sivon. 390. —
Levantehandel.
in Suwei—
‚Mugharep”,
Mughr 2061
Tripolis. II, 599. — 'Arka. 809.
— Hamah. 1041. — Apamea.
1081. 1082. — Antiochia. 1159.
— Sinnesrin. 1598. — Haleb.
1774, — als Frauenfhmud,
1848. — ſ. Aegyptifche, Arſa—
eidifche, Griehife, Süpifche,
Karthagifche, Kreuzfahrerz, Ku⸗
fiſche, He Perfiiche, Phö-
niciſche
—— verſ ſchiedener, in Sy⸗
rien. II, 1401.
Münzftätte,
1170. 1195,
Mueffin (Muezzin), d. i. Ge=
in Antiochia. II,
betausrufer, II, 918. 1371.
1774.
er hir, ſ. Nahr el M.
ſ. Nahr el Muf—
ſchuͤkh.
Mufti, höchſte Inſtanz bei Pro—
zeffen. II, 1412, — Geſetzaus—
leger. 1773. 1774.
Mugair, f. Meara.
Mugairiiiah, ſ. Mugheiyriyeh.
Muga-Raupe, f. Saturnia
assamensıs.
Mugeiiiireh, ſ. Mugheiyireh.
Mughaiyiriyeh,f. EIM.
Mughara, d.i. Höhle, in Ober-
Galtläa. I, 802. — f. Meara.
Mughärater Rahib, ſ. Deir
Mär Märon.
ſ. Ramagh.
Mughar es Sugheir, Di.
kleine Grotte, bei Beirut. II,
459.
ie f. Bab I M.,
— Hareth el M., Mo—
ebi
Mughärit, ſ. IM.
Mugheirun, Dorf am untern
Orontes. II, 1221.
Mugheiyireh (Mugeijjireh),
See an 557. 560.
567. — vol
Munhitheh Mugsif), fiehe
— „ſ. Moghr, Meara.
Mughr Dſchezzin, ſ. Schekif
Teirin.
Mughr Ntha (wol Megara,
2062
N) * voͤhle), in eſch Schuͤf. II,
Musir ed Din, ſ. Mir ed D.
Mugreby, peiliger Sceifh in
Ladikieh. II, 930. — vgl. Mo-
grebi.
Mahaidithep, f. EIM.
Muhaiſch, f- Burdich M.
Mupaitti, f. EI Muheiditeh.
Muhammed, f. Mohammed,
Sheikh M.
Muhammed, Sheikh von Kad-
müß. Il, 918.
Muhammed Ben Ismail ed
Derazy, Begründer der Dru—
fen-Secte (ft. 1020). II, 727.
Muhammedes Sultan (1257).
II, 867. — vol. Mohammed
Sultan.
— Schöpfrad in
Hamah. 11, 1044.
Muhdy, ſ. f. Dit + a EI M.
Muheiditeh, . € {M.
Muheilibeh (el Mehalbi, Me—
balebeh, Kalaat el M.), Schloß
und Diftriet im Naſairier-Ge—
birge. II, 913. 914. 948. 956.
981. 983.
Muhibije, f. EIM.
Muhtarah, f. El Mufthärad.
Muphtefib. I, 823.
Mujeidil, . EI M.
Mufadvami Dfezzin, d.i.
Borangeftellte von Dfehezzin,
Adelsgeſchlecht. II, 716. — vgl.
M'kaddem.
Mukallis, ſ. Deir el A.
Mutantry, Dorf am Cafius.
1, 1114.
Mufari, d.i. Raramanenführer.
1417:
Mufatta, f. Kiſon.
Mukatta Molalla, Mufatta’ät),
d. i. Diftrict, Steuerbezirt. I,
316. 628. 696. (des Kalmakan
zu Ladikieh) 983.
Mukatta' el Manaſif, ſiehe
Aklim el M.
Mukdiyeh, l. Zufluß des Oron—
tes. II, 1000,
Mutellis, ſ. Deir el M.
Mukhalid (Mucalid), Dorf in
Mugir — Murad
- Muntar,
Saron. I, 572. 590. 597.
Mutpallig (Mekhalis), Patri-
archat. II, 195. — ſ. Deir el
Mutpallis.
Mukharimeh, f. EIM.
Nufpmäs, ſ. Mihmas.
Muthna* (Muchna, Malhneh),
oe bei Nablüs. I, 635.
Mutgtäras, ſ. EI M., Nahr
Mulra, 2 im Belaͤd Ba’al-
bef. II,
Mukfabeh, Ort im Aklim el
Kharnüb. II, 701.
Nutfgitah, Dorf bei Tyrus,
l,
—— ſ. Deir M.
Mulcub, ſ. Merfäb. II, 954.
Mult, f. Dei alm.
Multiy eh, ſ. Tel M.
Mullus, ſ. —
Mumenin, f. Tel M.
Mumien, in Palmyra. II, 1500.
1542,
Mundar, f. Alamundar.
Muneitirah (Muneithera, Ma-
nethera, Meneitere, Minetri,
. Mitri, Naitri, Nitri), Ort im
Libanon. II, 227. 228. 557.
560. 567. 750. — f. Dſchebel
el-, Jibbet el-, Wadi M.
Municipalrath, in Damask.
11, 1412.
Munifah, f. Kalaat M. u. d. f.
Munihah, Caſtell im Najairier-
Gebirge. I, 917. — f. d. v.
Munjif (el M.), Ort im Beläd
Sebeil. 11, 584. 748.
Muntäfara, f. Barin.
f. Schech M.
Muntif (Mantef), Dorf am
Dſchebel el Arba’in. II, 1060.
1591.
Müra, f. Nahr M.
Murad, f. Khan M., Nicolaus
Murad.
Muräd, Sultan, fein Khan in
Refun. 11, 1029. — in Ma’ar-
rat en Na’amän. 1067.
Murad Ul., —— —
(R. 1595). 11, 104. 612, —
u
y Murad
beftleuert die Maroniten und
(1634). 11, 1
Murad Farhi,
Damast. II, 1414.
Murad Pal —* Zufluß des
Kara Su. Il, 1617.
Muränen- Art,
Il, 1689.
Murat*, General,
(1799). I, 772.
— — d. i. Winter. II,
1710
Muͤreidſchat, ſ. Khan el M.
Murex trunculus L., über
paläftinifhen Küfte. i, 611.
zu Tyrus. II, 373. (tarentinus)
374 ff.
Murillo, Gemälde in Yin Ka—
rim. 1, 544.
Muriftan, Minaret zu Serufas
lem. I, 458
Murphy, Lieut. II, 1132. 1218.
1779. 1838.
—““ Aga, Kurdenchef. II,
1630
Nurfat, turfom. Geſchlecht. II,
— Oglu Hapder, Aga
der Turkomanen. II 1627.
vgl. Hayder Aga..
Murudſch, f. Madſchma al m.
Mufa* (Moses), f. Bahret Makt
el M., Deir Mär M., Dichebel
Mar M., Dſchebel M., Kafr
M., Mar M., Wadi M
Mufa ben Amräan, ſ. Szachra
M. b. A,
Muſäus, Bilhof von Argadus
und Antaradus. II, 862.
Muſalihah (Muflelep), oberer
Lauf des Wadi Dſchaus. IT,
588. — ſ. Kalaat el M.
Mufa Nabiyah, d. i. Moies
iſt Gottes Prophet. J, 650.
Musa paradisiaca*, ſ. Ba—
nane.
Musbih (Musbah), ſ. Suk M.
Muscari ciliatum, racemo-
sum W. var. halepense, bei
Haleb. II, 1714, 1715.
Banquier in
im Kuweik.
in Galilaa
— Muft 2063
Muscella, f. Bab M.
Nufhairifeh, f. Ain el M.,
Ras el M., Mifchrifep.
Mufgaitiiep, f. Khan. el
Muſchaitijjeh.
Muſchakkah, ſ. Dſchebel el M
Muſchel? ‚in Tripolis. II, 620.
— Schwarze, am unt. Orontes.
1202. — el Amk. 1613; —
— Antiohia-See. 1619. —
gefhnigte, Steuer. I, 822. —
f. Bohr=, Venusm.
Muichelkalt*, im Libanon. IT,
674. — Eafius. 1136.
Nuihel-Verfleinerungen”,
im Libanon. I, 75. 291. 674.
— Phönicien. 551,
Muſchemmar, f. Mar Abda el
Mufhemmar.
— um “ehe
Kalaat el
Warlikhrens Steuer. I, 827.
Must, ſ. Säfiet el M,
Muskäh (9), Städthen im Na-
fairier-Gebirge. IL, 954, —
vgl. Merfäb.
Muskitos“, j. Mosfitos.
Nusmieh, Salpeter daf. IT,
Musmuffi, fiehe, Deir Mifch-
müfchy.
Musrara, ſ. Nahr M
Musrat el Tahun, Dorf, ſ.
Mezra'at et T.
Mus raya (OHauſch Mesreie),
Eee im Beläd Ba’albef. II,
2
Mufieifa, } EM.
Muffelep, ſ. Muſalihah.
Muffeline*, in Damascus. IT,
1396.
allen ſ. Nahr M.
Muffulman, f. Said M:
Nuftaärribap- Araber, d.i.
ismael. Nachkommen der De=
dan. II, 1492,
Muftapha Aga, Begleiter der
Stanhope. I, 72.
Muſtapha Aga Berber, ref.
das Caſtell von Tripolis (vor
1812). II, 618.
Muftapha Bey, Steuerpächter
2064
von Paläſtina (1846). 1,
128.
Muftapha Epdris,
Semaelier. II, 973.
Muſtapha Paſcha, in Beilän.
II, 1848.
Mustela foina, f. Marder.
Muſtuk Bey, Gouverneur: von
Bayas, II, 1842. 1843.
Mufum, d.i. Seidenernte. II,
1226.
Mufurr, f. Wadi M.
Mäsza, f. Mufa.
Mutatio ad Nonum, D. i.
Adlün. IT, 320.
Mutatio Bruttus, in®.Phö-
nicien. II, 599. 806.
Mutatio Calamon, ſ. Kala=
Emir der
mön. |
Mutatio Gertha, ob Castel-
lum Peregrinorum? I, 617.
Mutatio Tridis_ (Trieris?),
in Phönicien. II, 599.
Mutamäaly, f. Metaͤwileh.
Mutawelli, Beamter. I, 530.
Muteewwile, ſ. Metäwileh.
Mutefie, durd Erobeben er
ftört. II, 1049.
Mutein, f. Metn.
Mutenezzipin, ſ. EIM.
Mutkp, f.EIM.
Mutrad, f. Beit M.
Mutrid, f. Abdallah M.
Mutfellim (Mutejelim), d. 7J
Unter- oder Diſtricts-Gouver—
neur. I, 820. 831. — Polizei—
fommiffair. II, 1773.
Mut — Nab
| En
Beton) Ort in Yaräfina. I,
— f: m ee M.
Muwah, ſ. Tel M.
Mumwahbidin, ſ. EM.
Muwaileh, j. Nahr M.
Muzairaäh, Griechenborf im
Dſchebel Afräd, II, 913.
Muze, f. Mafy.
Muzeirah, Dorf in Saron. I,
2
Muzeir’tah, f. Deir el M.
Mykhael, f. Michael.
Mylitta, Göttin. I, 86.
Myosotis, im Caſius. II,
1142,
Nyriandinifger Golf. I,
815.
Myriandos (Myriandrog ),
phöniciihe Eolonie am iffifd A
Golf. II, 34. 1688. 1790. |
1794. 1299. 1814 ff. (aſtr. &.)
1823, 1835.
Myriophyllum spicatum,
ſ. Zaufendblatt.
Myrobalanen*, bei Antiochien.
ir, 1205,
Myrrha” ‚AM.
Myrten*, im Libanon ac. II,
293. 624, 674. 684. 900. 902.
— Nafairier= Gebirge ꝛc. 948,
955. 1114. — Caſius. 1130.
1135. 1138. 1145. — Suwei—
diyeh. 1230. 1232. — el Ghoͤ—
tha. 1350. — N.Spyrien. 1608,
— Alexandrette. 1844.
Myrtenbeere, in Damascus
Mutfellimif, d. i. Provinz. gegeffen. II, 1350. 1357,
I, 1768. Mytiliten, im tibanon. I,
207, ;
I.
Na’ama (Na’aame), ſ. Deir el
Na ame, Mararrat en Na’-
ama. :
Naaman Beg, Drufendef. IT,
1701. — vgl. Na’man.
Naamany, f. Belus.
Nabar, f. Kasr N., Neba.
Naba’ el Embay (Noebbe om
Bait), Duelle des Cederntha—
les. II, 636.
Nabak, ſ. Nabk.
Nabal“, in Main. I, 199.
Nabata, irrig flatt Narbata.
713.
)
Nab — Nahr
ta Fi —— ai Araber).
9* hjnichael Be R,,
Raben,
tabibar, Zul. Aur., in Pal⸗
myra. IT, 1546,
dabiga Syubjani, Zorn
Dichter, II. 1492.
tabiyah, f. Mufa N., Neby.
dabi Yunes, . Neby J.
dabk (Nebet * Dombäume,
Eider), in Damast. IT, 1355.
— dgl. Zizyphus.
tabIos*, hi —
dabrach, ſ. Kafr N.
dabucodroſſor, ſ. Nebucad—
nezar.
Berg in Samarien. T,
895
tabulus* (Nablüs, Neapolis,
Flavia Neapolis), Hauptftadt
in Samarien. I, 637-658. —
evangel. Schule. 503. — Pro—
pinz. 560. 625. — Berwal-
tungsrath. 827. — Salpeter
daf. 11, 1392. — Dift. I, 555.
556. — f. Siem
Läbulus, Auen. Thal von.
I, 635. 820,
agei, Bach zu Jeruſalem. J,
ſ. Ras el Nakhüra.
lader el Thani, ürrig ftatt
Nahr el Litany. II, 211.
Iihte*, j. Dicheſirat ol nachle,
Wadi Nahleh.
achtigall“, in Samaria. T,
658. — Zahleh. IT, 203. —
Libanon, 666. — f. Bulbul.
achtreifen*, im Drient. TI,
556. 11, 1028.
ahtfhiffaprten der Sido—
nier. IT, 390.
achtviote en im Ca-
fius. II,
acir, König. IT, 1609. — vgl.
Raſir.
adelholz“*, im Libanon. 11,
206. 443. — an der Dron-
tesmündung. 1217. — ſiehe
Fichte ꝛc.
Fadir, f. Ain el N.
Ritter Erdfunde XVII
|
L
\
H
|
2065
Naeman, Hauptmann. II, 1325.
1354.
Naena, f. An N.
Nafeh (Nadf, nicht — Ort
in Galiläa. I, 773.
Nagelflue”, . Kalt.
Nager (Glires), im Libanon. II,
687.
Nahäs*, d. 1. Kupfer. II, 282.
— Ort im Libanon. 716. —
fiepe Ain en N., Dſchebel N.,
Nash.
Naher f. af. IN.
f. Kherbet Beit N.
Nahiet, di. Gegend. I, 821.
Nabiet Beni Harith el Ka⸗—
bäla, Diftriet von Serufalem.
I, 822.
Napiet Bent Harith el
Schemala, desgl. I, 822.
Nahiet Bent Haifan, desgl.
Nahiet Bent Mälif, desgl.
Nahiet Beni Salim, desgl.
Nahiet Beni Zeid, desgl.
Nahietelifüb, vesgi.
Nahietel Wädiyyep, desgl.
Nahleh (Nahle), Ort im Beläad
Baralbef. 11,141. "157. 158.
#73. 221,
Nahleh MN. Meghara), Dorf
im Dicbebel el Arba’in. I,
1057. 1063. — vgl. Kanig en
Nahleh.
Nahmi, f. Deir N.
Nahou (arab.), d. i. Disputir-
kunſt. II, 766. — ſ. Nahu.
Nahr— nn A perennirende
Flüſſe. 11, — ſ. Burdſch
Ras el—, — en N.
Nahr Aädiat, d. i. Nahr Adi—
ieh. II, 1305, |
Nahr Aaraba, Barada - Arm.
II, 1297.
Nahr Abaſch, ſ. N. Abroſch.
II, 821.
Nahr Abilin, f. Wadi A.
Nahr Abrofch (Abraſch, d. i.
der Geſprenkelte, Ausſätzige,
Riviere des lépreux), in N.
Phönicien. I, 820. 821. 825.
832. 921. — f. Nahr 'Arka.
Pppppp
2066
Nahr Abu Ali, Arm des Nahr
Kadiſcha. 11, 27. 39, 617. 659.
Nahr Abu el Aswad (Abu el
—Aſuad), in Phönicien. 11, 69.
363. — dgl. Nahr Affuad.
Nahr Abul-azam, im fiba-
non, Il, 513.
Nahr Abu Zabdrah (Rohr—
fluß, Nahr al Kaſſab; Flumen
salsum, Fleuve de Nondery,
in Samarien. I, 590. 715.
Nahr AUchar, ſ. N. Affär.
Nahr Adié« (Adijeh), Baräda-
Kanal. II, 1304.
Nahr Afrin (Sfrin, Sfryn, el
gren, el Fern?), Zufluß des
Äntiochia-Sees und Orontes,
auch Bezeichnung für den Dron-
tes in Antiochia. IT, 1053. 1609.
1612 ff. 1616. 1618. 1621. 1626.
— oberer Lauf. 1667 ff.
Nahr Ain Burghuz (Ibn
Burghal), in der Caſiotis. II,
892
Nahr Akhdar, f. Nahr el A.
en Akkaͤr (Achar, Nehr ol
‚ Nahr Khereybe), Fluß des
—2 Akkaͤr in N.Phönicien.
II, 27. 804. 807. 808. 824. —
vgl. Nahr 'Arka.
Nahr Akraba (Akrabany,
Akreba), d. i.
Baräda-Arm. II, 1304. 1305.
1306. 1308. 1310.
Nahr al Kaſſab, I Nahr Abu
Zabuͤrah.
Nahr Antelias (Ant-Elias,
Antalias), in Phönicien,
Ta a (10. Dct. 1840).
508
Nahı 'Arka, der EM —
in Phönicien. II, 65.
* Nahr Abrofch, Stab Af-
Nahr 'Arka (irrig Aarfa), der
gg Sluß. Il, 804. 808.
— Arfüuf, angebl. Fluß in
Saron. I, 588. 597. 658. —
ſ. Nahr el Mufdſchir.
Nahr Arüs, im Naſairier-Ge—
birge. II, 824. 825.
Scorpionfluß,
— Barid,
Ban a8 Sakti, [ Nahr Sas
ath.
Napı Alfuad Aswad, Eswed),
d. i. ſchwarzer Fluß ‚um
Dronteg. 11, 1053. 1095. 415%
1615. 1795. — vgl. Karaſu.
Nahr Aujeh, f. Nahr el A.
Nahr A zibep, Zufluß zum
Nahr Auwäaͤleh. II, 96. 97.
Nahra — Nahrd
Nahr Baheita (Muſſen,
Menfän), Seitenthal des Rahr
el Kelb. 11, 512. 513. 519,
523.
Nahr Banias, im Nafairier-
Gebirge. II, 604. 839. 880,
887. 954.
Nahr Baniäg (Baneas, Bas
nas), Barada-Arm. II, 1297.
1302. 1304. 1307. 130€ | .
Reh Bardi (Barda), f. Wabi
Napr- Barghut ( Bargout)
en Küſtenfluß. II, 82
ſ. N. el Berid.
Nahr B eirut (Magoras), Fluf
von Beirut. II, 27. 43. 429.
430. 434. 459 ff. (Duelle) 512.
(Dattelpalmen daf.) 675. |
Nahr Berid, Baräda-Arm. I
1304, . j
Nahr Beihiza, ob. Lauf dei
IR el Asfur. II, 590. 595
— Beferi, der obere Nah
el Aumwaleh. II, 117.
Nahr Bos (Nahr Banias?), in
Nafairier-Gebirge. II, 880.
Nahr Boura, f. Rahr nz
Nahr CanätelMarap, Ba
räda=Arm. II, 1304. — dgl
Nahr el Kanawät.
Nahr Cheifour (Buſchkur)
Baräda-Arm. II, 1304. 1305
— |. Nahr Akraba.
Nahr Damür (Tamyras, Ri
‚ viere d’Amour), Strom zwi:
fhen Sidon und Beirut.
43. 49. 56. 87. 423 ff. Eei
denbau) 498. 676. Bi
Nahr Dibebar (Dfichebra, ge
bra, Schebar, Stama, Sche
*
i
Nahrd — Nahre
ar; wol irrig Sneibar, Snu—
Jar, Pinienfluß), im Rafairier-
Öebirge. II, 897. 948. 953. —
.Wadi Zſchobar
hr Dſchermak (Wadi Dich.,
Jurmuk), r. Zufluß des Litany.
u 122. 73:172.
hr Dfezzin (Zezzin, Nahr
Jaziba), Zufluß zum Nahr el
uwäleh. I, 73. 96. 100.
(02.
dr ed Deräanyı (Dorani,
vol irrig Dajäni, Da’ajani),
Barada-Arm. II, 1297. 1302.
305 —1308,
hr edv Dhahab Goldfluß),
jufluß zum. es Sabafhah. II,
687. 1694 ff.
hr el Aammwag'” ſ. Wabi
I Awadſch.
br el Abyad (weißer Fluß),
um unt. Orontes. II, 1104.
br el Akbar (Nehr ol Gt-
er), d. i. Nahr el Kebir. II,
9.
br el Akhdar (Nahr el
hudarah, Kuddeire), d. i. grü—
er Fluß, in Samarien. I, 590.
97. 715.
brel Andſchar (Wadi A.,
Noiet el Anjar, 'Angar, el
E95 Zufluß des Titany. 179 ff.
8
hr 2% Arab (Araberfluß),
ei Ladikieh. II, 1107. 1114.
br el Afal* (Honigfluß),
Auellarm des Nahr el Kelb.
I, 511 ff. 515. — f. Nahr e8
5älib.
hr el Asfur, Bach bei Ras
fh Schak'ah. II, 590.
A el Alouad, ſ. Nahr Aſ—
3 el Aſſꝑ (rebellious ri-
er), d. i. Oronteg, II, 174.
hr el Audſcheh (Audichah,
Iujeh, Audjeh, Wadi A., Nahr
safa, Betras), Fluß der Sa-
on-Ebene. I, 567. 571. 572.
88. 596. 598. 630. 635. 715.
— pol. Nahr el Mufdſchir.
hr el Auwaͤleh“* —
2067
Auèly, Auly, Avla, Awla,
Ovely, Noualy, Nualy, Boſtre—
nus), d. i. Fluß der Höhen,
bei Sidon. II, 26. 49. 75. 85.
— oberer Lauf. 87 ff. — mitt-
ler auf. 33 L: 10H Ir —
unterer Lauf ꝛc. 119 ff. 380 ff.
410. 411
Rapr el Snpfas, bei Tripolis.
Nahr el Bargout, ſ. Nahr
Bargout.
Nahr el Barid (d. i. Falter
Sup), in N.Phönicien. II, 27.
39. 804. 805. 806. 921. — 'ogl.
Babié, Nahr el Bered.
Nahr el Baruük, oberer Lauf
des Nahr el Aumwäleh. II, 85.
N elBatramin, |. Beder-
keh.
Nahr el Belka, füdl. Grenz—
iS von Phönicien. I, 608.
Kahı el Berdüny (Berbin,
Bardani, Burdöny), r. Zufluß
zum Sitany. 11:3 1A ‚92.
189
Nahr el Bered, in Phönicien.
II, 599. — ſ. Nahr el Barid.
Nahr el Chudarah, f. Nahr
el Akhdar.
ie el Djoz, fie Wapi
f. Nahr Aſ—
Nahr — Eswed,
ſuad.
en zum Orontes.
Ro Dazibe, f. Rahr Dſchez—
— el Huſeiny Gaſſeinly),
l. Zufluß des Orontes. II, 1203.
ur — Nahr ee
ahre — (Jauz), ſiehe
Wadi Dſchau
— el re fiebe Wadi el
Nahr et Kadpi ——— Ele
zum Damur. II, 87.
Nahr el Kanamwät en
Kunamwati), Barada-Arm. II,
1296. 1297. 1302. 1304. 1307.
1310.
Pppppp2
2068
Nahr el Kanne, zum Drontes.
11, 174.
Napı ei Kafimiyeh (p. 1.
Scheideſtrom), unt. Yauf Des
Litany. I, 791. 11, 48. 67. 69.
1232. 314.347. 361,
Nahr el Kebir* (N. el Afbär,
Nehr ol Ekber, Efeutherus),
d. i. der große Fluß, Nord
grenze des eigentl. Phönicien.
is, 15. 26.29. 29. 49.758. 171.
804. (unterer Lauf) 819 ff.
(Etymol.) 820, (oberer Lauf)
833 ff. 921.
Nahr el Kebir (N. Gebere,
—— —— Fluß von
Ladikieh. 28. 29. 32. 819.
897 ff. A 1113. 1117. (Weft-
Biegung) 1134.
Nahr el Kebir, Fluß von
—— zum Oronles. I,
— el Kelb Lycus, Lykos,
Fluvius canis), d. i. Hunde:
fluß, nördl. von Beirut. 1, 795.
1, 27. 62. (Anferftelle) 442,
467. 508 ff. (Anfang des Na-
mens) 513. — f. Ras Nahr el
Kelb.
Nahr el Kibber, d. i. Nahr
el Kebir. II, 820.
Nahr el Kuweik, f. Kuweik.
Nahr eiLebben (Leban, Milch⸗
flug), Quellarm des Nahr el
Kelb. 11, 511. 514. 520.
Nahr el Litany, ſ. Litany.
Nahr et Mafſchaͤkh, (nicht N.
Mufſchur), in N.Galiläa. h
806. 811.
Nahr el Makatta, f. Kifon.
Nahr el Makläb di. e. fluvius
inversus), Bez. für Drontes.
II, 165. 996. 1083.
Nahr el Mafutta, f. Kifon.
Nahr el Maut, d. i. Fluß des
Todes, in Phoͤnicien. II, 508.
Nahr el Mehamultan, d. i.
Wadi Ma’amiltein. Il, 546.
— el Melek, ſiehe e Rahr es
— el Menfan (Muſſen), ob
Nahr Bacheita? II, 512.
Nahr es Salib (Saͤlib, Wa
Nahr
Nahrel — Nahres
Nahr el Mezze Meſe),
rada-Arm. II, 1306. 1309
vgl. Nahr el Ranamät.
Nahr el Milk, ſ. Nahr es Si
Nahr el Mumtärn, Zuflu
zum Nahr el Baruf. II, 98.
Nahr el Mufdſchir (el Hat
dor, Flumen Arsuri, Audje
Audicha), u bei Apollon
in Samarien. I, 715. — fiel
Nahr Arfuf.
Nahrel Mufatta, f. Kifon.
ae A) Dronte
Il
Nahr el Rumtrah (Nehr
R., Nahr Gumkeh, Ghunka
eigentl. Ma ol Umka, d.i. Wa
fer der Tiefe), Fluß ei Ta
tüg. II, 831. 851. 855. 921,
Nahr el Sifal, Zufluß d
Bahr eſch Schurkiyeh. I, 131
Nahr el Zerka (Serta, Na
Kifarieh ?), in R.Samaria.
604. 607. 715.
Nahr em Medatta, |. i. Rifo
Nahr er Rus, in der Cafioti
II, 896. 913. — vgl. Wabi
Rudfch.
Nahr e8 Sabaräni 19a
rany, Sibarani), ob. Lauf d
— Awadſch. II, 253. 1323. 13
28,
Effalib, d. i. Kreuzfluß; Na
el Afäl, Neb-affel, Aas=el, H
nigfluß), oberer Lauf des Na
ei Relb. IT, 460. 511 ff. 51
522.523, "964
f. Nahr
Nahres Sannit,
Sennik.- #
Nahres Sawijet (Effawiı
Fluß des Winkels), Arm d
Nahr Kadifiha. II, 618. — d
Wadi Sirnit. 631.
Nahr es Senit (Sanif, Sa
nit), bei Sidon. II, 82.
413.
Nahr es Serta*, f. Neht
Zerka.
Nahr es Sibarany, |. Na
e8 Sabaräni.
es GSieta, füdlich
Nahres — Nahrm
Grenzfluß Phöniciens. I, 608.
ahr es Sin Rahr el Milk,
Melech, Melek), in der Gafio-
tis. II, 889 ff. 917. 955. —
vgl. Rahr Derb e8 Sin.
ahr es Sulima,
Hauptarm des Nahr Beirut.
II, 465,
ahr et Zell el Khalifep,
Arm des Nahr el Kebir. II,
824.
hr ez Zaharany, f. Nahr
Zaharäny.
ahr Gebere, f. Nahr el Ke—
bir. I, 1113. — Wadi Kandil.
1109.
ahr SHapdban (d. i. ber Zor—
ige), Bez. des Nahr es Sa—
wijet. II, 618. — vol. Nahr
Kadiſcha.
ihr Ghunkeh (Ghumkeh), ſ.
Rahr el Rumtrah.
ihr Hanna, Antakieh. II,
1202.
ihr Hasbany“, nördl. Arm
es Jordan. II, 137.
— Hazuͤbe, 3 Nahr Dſchez—
pr Herdamil (GHerdavil),
ım Nordabhange des Dſchebel
Dfehermäf, I, 780. 782. 806.
ihr Huſein (nicht Huffein),
. i. der Schöne, bei Tartüs.
T, 880. 881. 919. 921.
ihr Hufeifän, in der Caſio—
is. II, 889. 917.
Ihri, Sf. Alien N.
ihr Zafa, S. Nahr el Au—
cha.
hr Ibrahim (Adonig), bei
Alt-Byblus. I, 591. 795. II,
15. 27. 58. 546 ff. (ürfprung
es Namens, Farbe, Quellen)
53 ff. (ob. Lauf) 566 ff.
ihr Jennani (Dikhennani),
. 1. Paradiesftrom, Zufluß des
Awadſch. II, 1327.
ihr Sefid (Jezid, ———
Baräda-Arm. II, 261. 1294,
296. 1301. 1304, 1307. 1309.
BD: Sobar, ſ. Wadi Dſcho—
dar.
nördlicher
2069
Nahr Kadiſcha (Wadi Kadiſcha,
i. e. Fluvius Sanctorum, hei—
liger Fluß), bei Tripolis. I,
614. 617, 623. 627 ff.
Nahr Kanamwät, f. Nahr el
Kanawät,
Nahı Karadſchah, Grenzfluß
von Samarien und Phönicien.
1,2288;
Napı Kebir, ſ. Ne K.
Nahr Khereybe, d. i. Nahr
Affär. II, 812. 824.
an Kifariep, ſ. Nahr el
3
Nahr Kor a109 (Koraſch), fiehe
Nahr el K
Nahr en zu Nablüs.
Naͤhr Ladikieh, d. i. Nahr el
Kebir. II, 28. 32.
Nahr Lanteh (Lanta), ob Li—
tany? II, 49. 122.
Nahr Lejjün, in ER
I, 673. — f. Megid
Napı Maltakah,; —
Gebirge. II, 919. 955.
Nahr Rarkea, ſ. Marakia.
Nahr Maſcharra, irrige Bez.
des ob. Nahr ez Zaharaͤni. I,
71
Nahr Meha'al (Michal), im
Libanon. II, 559.
Nahr Melipy,
II, 1308.
Nahır Melik,
dijeh.
Nahr Merhehe, im Naſairier⸗
Gebirge. II, 955.
ſ. Nahr Me—
Nahr Nichal,
ha'al.
Nahr Mudiyuke (2),
Caſiotis. II, 897.
Nahr Mufſchur, ſ. Nahr el
Mafſchuͤkh.
Nahr Mära, l. Zufluß des
Orontes. II, 1204.
Nahr Musrara (Nahr Betra?),
in Saron. 11, 592.
Nahr Muſſen, f. Nahr el Ba—
cheita.
Nahr Muwailehſnicht Moileh),
in der Caſiotis. II, 892.
Baraͤda-Arm.
ſ. Wadi Chale—
in der
BL
2
2070 Nahrn — Nap
Nahr Na'man, ſ. Belus. Naitri, ſ. Muneitira.
Nahr ol Fidſcher, ſ. Wadi Naiyim, Ort am Kedes-See
Feidaͤr. II, 839. 840. 1001.
Nahr Rahmin, bei Akte. 1, Naja, f. Aspis.
737. 805. Ralf, Duelle auf Garizim. 1
Nahr Rubin, in N, Philiftäa.
I, 90. 102 ff. 126.
Napı Rüls, f. Nahr er R.
Nahr Sabiräny, f. Nahr es
Sabiräny,
Nahr Sacath (RN. as Safti),
Baräda=fanal. II, 1304. 1305.
— ſ. Nahr el Kanamät,
Nahr Sälib, f. Nahr e8 ©.
Nahr Sarudfch, l. Zufluß des
Drontee. 11, 933. 935. 1090.
Nahı Schemmas, Quellbach
des Nahr es Semi. Il, 84,
MN Segir, f. Kara "Su. I,
—8 Sendianeh, in Sama—
ria. I, 595.
— „geil, fiehe Nahr es
Nahr Sin, ſiehe Nahr es
Sin.
— Snubar, ſ. Nahr Dſche—
ar. —
Nahr Sukkas, in der Caſiotis.
II, 892.
Nahr Thora (Tora, Tuͤra,
Tawra, Boura), Baräda-Arm.
II, 1296. 1302. 1304. 1307.
1309.
Nahry, f. Ai en N.
Nahr Zaharäny (Nahr ez Za-
herany), im Libanon. 11, 26.
. 71 ff. (Quellen) 133. 144,
Nahr Zeinun, L Zufluß zum
Litany. Il, 274.
Nahr Zerin, bei Kaifariyep.
I, 607.
Nahr Berka, fiehe Nahr el
Zerfa.
Nahr Zureifin,
II, 144,
Nahu, d. i. Syntar. IT, 1766.
1. Nahou.
Naim* „ſ. Beni-, EN.
Naimah, f. Deir el N.
N Dorf in N.Galiläa. 1,
’
im Libanon.
Kaltm, f. Kölly
Natafhät, dv. i. N lnsringe. ]
253
Nakhas, ſ. Deir N.
Nakherra, Sf. Kefr N, Na
fhüra.
Nakhle (Cd. i. Dattelpalme)
Dorf im Libanon, II, 593.
Nakhle (Dattelinjel), bei Tri
polis. II, 620. — vgl. Wi
en N.
Naktpüra (Nakürah, Nawaliı
Scala Tyriorum), phönicifche
Küftenberg. I, 727. S 812
825. I, 317. — Burdje
el⸗, "Ras el N., Sa
Natib, Did. Specialrichter de
Scherifs. II, 1773,
Natib el- Achräf (Eſchraf
d. i. Vorſteher der Scherift
in Serufalem. 1, 405. 491. —
in Damasf. II, 1412. |
Nakürah, Dorf bei Cebafl
I, 660, — vgl. Nafhüra,
Na'man, ſ. Na’amän, Nomär
Ruweiſet N., Belus.
Naman, Saracenenfürft.
1678. — vgl. Na’aman Beg.
Namen* der Samariter,
651.
Namtırah, ſ. EN
Namüıg (Naous), j. Raus.
Naoura, f. Naır.
Naphat Dor, Landſtadt bi
Dor. I, 598
Naphthali*“, Stamm, I, 11
8, (Gößendiener) 17. 20. 53
(in aflyr. Gefangenfchaft) 62
(in Galiläa) 682 ff.
— Gebirge. I, 2%
—— Commodore, erobei
Saida ıc. II, 407. 548.
Naplufier, in Samaria. I, 40:
— ſ. Näbulus.
a ‚in Syrien. 1, 501
h
N
tarbata (nicht Nabata), Dorf
im Biläd el Röha. 1, 713,
tareiffen, in Serufalem. I,
483. — Saron. 587. — Liba—
non. Il, 684.
larcissus polyanthos,
in N.Syrien, II, 1610,
Rarpdies (Nareiffe), Inſel von
Tripolis. II, 606.
'ardus orientalis Boiss., bei.
Baleb. H, 1717... .
darrah, Ort des Anti-Libanon.
11, 261.
tafa, in Palmyra. II, 1547.
tafairier* (Nofairier, Nufairi,
Neceres, Anfairi, Anfairieh,
Anfariyeb, Unzeiriyeh, Anzey-
198), Volk, Secte in NW.
Syrien. II, 15. 55. 822. 965.
— Religion, Geſchichte. 975 —
995. — Nachfolger der Kar—
maten. 726. — Phyſiognomie.
1114. — Bücher derf. II, 223.
— Gerten. 914. 944. 976. —
ob von kananitiſcher Herkunft?
891. — Sonne⸗- und Mond—
anbeter. 919. 920. — verehren
el Khudr. 1219. — Todfeinde
ver Ismaslier. II, 975. —
Kleidung. 849. — Anzapı. 982.
— im Anti-tibanon. II, 285.
— im Dſchebel Affär. 818. —
Safitah. 826. — Tortofa. 867.
— Ladikieh. 932. — erobern
Mafiyad. 937. — in Conftan-
tinopel. 944, — am Drontes.
1001. — in Antiochia. 1193.
1205. 1209. 1210. 1770. —
am unt. Orontes. 1220, 1222,
— in Damasf. 1411. — Ha—
leb. 1759. 1769. — Scanderün.
1785. — Karaad). 1846.
Rafairier-Gebirge (Dichebel
Nafairiyeh, Anfariyeh ꝛc., Bar—
gylus, auch Aka). II, 28 ff. 40.
819. 821.- 833. 834, 933 ff,
1132. 1134,
— Katechismus. II,
— (en Naſſaͤr), Reſidenz
des Metäwileh-Scheifhs. II, 69.
70. 80, -
Kar — Nau
2071
aſchyf, ſ. Tut n.
afif Nah), ſ. Khirbet N.
Kafie, f. Abu N., ’Arid N,,
Malek Naffer.
Näfirah, f. Nazareth.
Nafir eI Ghilal, in Ge
— Getreideabgabe.
‚825.
Naſir el Nufüs, d. i. Seelen-
aufieher, er für die Volks—
zählung- 1,
Naſores, * des Odenathus.
II, 1540.
Nası, ſiehe Bab el N., Naſſr.
Raͤsraͤh, Sohn Mahannahs. II,
1450. — vgl. Naſur.
Nasrana, Stadt. IT, 976.
Rasrani, ut, Ehriften. E
46.
Naifär, f. Nafar.
Naffarap*, f. Beit Sanur el
Naſſaͤrah.
Naffer*, ſ. Malek R., Naſſr.
Naffim Farhi, Banquier in
Damask. 11, 1415.
Raffr, r Kubbet en N., Nasr,
Naſſer, Raszer.
Naſſuh, ſ. Aob IN.
ne Yalda, in Hamah.
Rafur (Nasrap 2), Scheikh der
Anafeh (1818). II, 1451. —
vgl. Ibn Ismael N. Ai.
ſ. Scheifp Abu N.,
Nata, ſ. Kefr N.
Nathan, fein Grab bei Hebrön.
I, 226. 229.
Nathan, Rabbi
(1173). II, 1505.
Nathan, Mr., in Serufalenn. 1,
417.
ORRUR EN:
akt. Beit Nettif.
Natuür (Näthür), ſiehe
Natuͤr.
Naturbrücke, am Nahr el
Lebben. I, 515. 520. 563.
964, ®
Nau“*, Jeſuit. I, 122. — üb.
Adnuͤn. 362.
in Tadmor
aus SKana. 1,
Deir
2072
Nauer’, f. Zigeuner.
Natır (Navura, Waſſerſchöpfrä—
der), in Hamab 11, 1038. 1041,
1042. 1044, 1048. — Haleb.
1691.
Naus (Naous, Namüs, veos?t),
d. i. Begräbnißplab od. Tem:
pel, Nuinenftellen im Libanon.
II, 199. 594.
Nauwar (Egyptier od. Zigeu—
ner), in Ober-Galiläa. 1,
797.
Nawä'imeh, I. Wadi en N.
Nawakir, f. Nakhura.
Nawakurah, ſ. Nakhura.
Nawar, dai Zigeuner. II, 423.
Nayel,. Sadanäyil.
Nazarener, Bez. für Ehriften.
I, 745.
Nazareth” (en Näfirah), im
Galiläa, Höhe, T, 29. 680. 688.
693. (evangel. Schule) 503,
739 ff. 796,
Nazerini, f. Tetrarchıa N.
Nazib, Dit. 1,142. — vgl.
Beit Nuffib.
Razir, S. Paſcha N.
NRaztih, f. ELN.
Reale, F. A, üb. Saivda. II,
412. — Tripolis. 023.0
Aradus. 873. — Caftus. 1115.
— „Antiohia (ac. 1203 3 —
Sumeidiyeh. 1224. — Antio—
hia—Haleb. 1660. — Aleran-
drette. 1839.
a Dorf in Philiſtäa.
—— Nabulus.
Rear Ain Kydrih, Duelle im
Naſairier-Gebirge. IT, 834.
Nebar, f. En, Kası Neba’,
Nabe, Nabou'.
Neba Andſchar, Quelle im
Anti-Libanon,. II, 186.
Neba' Aſal (Nebzaffel, Aaſil,
Aal-el), Quelle des Nahr el
Kelb od. es Salib. IT, 518.
522. 564. — vgl. Nahr el.
Nebae el Felüdſch, ſ. Ain
Neba' el Faludſch.
Neba el Khalife, Duelle im
Naſairier-Gebirge. II, 822. 824.
Nebt (en R.),
’ —
——
Nauer — Nebra
Neba el Lebn (Ain el Lebben),
Duelle des Nahr el Kelb od.
Nahr es Saͤlib. 11, 511. 522,
523. 564. |
Neba el Leboué, di, Duelle
von Yebmweh. II, 170,
Neba el .-Mauradfh,
——— zu Mesbek.
I,
in a Mäpdineh, im Libanon.
Il, 144,
Neb'a Schakkah, Bach im dr
banon. Il, 144. |
Neba Skhemfin,
Befä’a. II, 185.
Nebzaffel, fi Neba' 'Aſal.
Nebatiyeh, Ort im Beläd eich
Skefif. II, 143. 310. 313. |
Nebba, |.
Duelle im
el tot. Duell
ge des Nahr Ibrahim. IE
web q Ibrahim, |. Megharat
Nebel‘, in Judäa. I, 24. —
fehr Dichte, im Wadi el Ariſch.
“ — bei Miſchmuͤſchy. I,
— Tinzeijeh, ſiehe Du—
ziere.
Nebha (Nebhe, Nebba), Ort
im Belaͤd Ba'albek. I, 215
220.
Nebi*
NebE,
Ort zwiſchen
Damascus und Höms. Il, 264,
267. 1391. 1426. 1455, 1478,
1561.
N ebLoiiek Thurm in deruſalem
1.369.312
Nebo (Shamos, 2 Phegot)
Götze. I.
Nebo, (a0
Nebow,d 2? — II, 825. —
f. Neba’.
Nebou el Tuar, Arm | des
Nahr el Kebir. II, 824. I
Nebra (Nebrath), fiehe Refe
Nebra.
I
E
F
.
%
>
er
——7 (Rabuchodo⸗
noſor, Nabukodroſſor), aſſyr.
König, zerfiört Jeruſalem ac.
(588%. Chr.) 300. 356. 684.
690. — fein Denkmal bei Her-
mel? II, 162, — belagert Ty-
rus (586-574) 329. 331.
blendet den Zedekias. 997.
zerfi. Apamea. 1086, — Pal—
myra. 1503.
Neby Mebi, Nebbi*, d. i. Pro—
phet), * En N., Mezra’ at en
Nebh et (Abil, Habil, Neby
Wely Abit), Grabmal, Drtam
Baräda. I, 1278. 1282.
Ben Dänyäl, in Zudäa. I,
ae Daud, f. Davidsgrab.
Neby Eyüb (Eiyub, Ayuͤb, d. i.
Prophet Hiob), Kegelberg an
der Oſtſeite des mittl. Oron—
tas. 1, 1057. 1064. 1069,
N eby 5 8, Wely im aleppinifchen
Syrien. IT, 1598.
Neby Ismail, Wely zu Na—
zareth. I, 741.
Neby Ssrail (Israi), Dorf
im Anti-Libanon. Il, 308.
| ei Junas, fiche Neby Yüs
—9 Meſchwa, ſiehe Neby
Miſchy.
Neby Nette (Mattfäus), | ſiehe
Kubbet N
Neby Min Dhü, ſ. Tell N.
M. Dh.
Neby Miſchy Meſchwah),
Micha's angebliches Grab bei
Miſchmaͤſchy. II, 103. 115.
Neby Nuh Vrophet Noah),
9— Wely bei Duͤra. I, 159.
Neby Dteman (Othman), Drt
im Beläd Ba’albef, II, 173,
222.
Neby Rubin, WVely des Sheikh
— am Nahr Rubin. 1,
Seh Salih, Ort in Judäa.
I, 559. 560,
Neby Sammil (d. i. Prophet
Nebu — Ner
2073
Samuel; das alte Mizpa),
nördl. von Jeruſalem. I, 106 ff.
(Schlacht) 191. 323. (Höhe)
324. 512. 536. 559. 560. 707.
Neby Shemön, Drt in Pa-
fäftina. I, 569.
KNeby- Shit (Seth’s Grab),
im Belad Ba'albek. 11, 221,
27111 372.
Neby Shit (Shweet, Seth),
Grab des Propheten Seth im
Kafairier » Gebirge. Ik, 829,
839, 918. 958. 961.
Neby Sefa (N. Süfa), Tem:
pelruinen im Libanon. II, 133,
(Schlacht daf.) 135.
Neby Sejiit (Sethe Grabmal),
im Anti» Libanon. Il, 272.
f. Neby Schit.
.. Bei übil, fiehe Neby
Neby Yehya (Aehiya, d. i. Jo—
hannes der Täufer), von Mo—
hammedanern verehrt. I, 662.
Neby Yemin, Drt in Palä—
ftina. I, 569. 572.
Neby Yınas (Nabi Yüneg,
Zunas), Dorf, Mofchee bei
Hebrön. I, 229. 232. 264.
Neby Yunas (Sunas), Grab
bei Mefched. I, 680,
Neby Yınas (Zunab, Jones),
Khan in Phönicien. II, 422.
423. — fiehe Khan en N. A.
Ras N. M.
Neby Zzedur, Moſchee bei
Andſchar. II, 182.
Neceres, — Naſairier.
896. 985.
Necho* (Nefo), König. I, 34,
— Gieg bei Cadgytis. 41.
erob. Gaza. 56. 57. — Gieg
bei Magpalo. 69. 673. — üb,
Soahas. II, 160. — Zug gegen
Syrien (609). I, 386.
Sieg bei Riblath. 996.
Necropole*, im Thale Sihon
und Ben Hinnom. 1, 462 ff. —
von Ba’albef. II, 174. — zwei,
bei Tyrus. 360. 361. — von
Sidon. 410. — Fafra. 520.
Antiochia. 1205. 1258. — Se⸗
II,
—
2074
leucia. II, 1264. — Abila.
1278. — Palmyra. 1445. 1538 ff.
— f. Zobtenbeftattung.
Nectanebog, Ägypt. König. II,
388.
Nectarinen, in Suweibdiyeh.
It, 1225.
Nectarinpflaumen, bei An-
tiochia. 11, 1205.
Nedlileh, Steinzeichen. II, 568.
Nedſchdyat“, f. Dicherad N.
Nedfh el Akaili, Drufen-
Rebelle. II, 116.
Nedſchem, j. Scheikh en N.
Neeſib, f. Beit Nuffib.
Nefrino (Nefro), f. Nephin.
Negerſklaven“, in Bteddin.
Tl, 680. — der „nafeh. 1454.
Negro, f. Cap N
Nebala, f. Nez ala.
Nehemia, üb. — (444).
1, 300. — erbaut den Tempel.
620.
Nehemiasg- Brunnen”, fiche
ogel.
NehrolAffar, in. Phönicien.
IT, 811. — vgl. Nahı 9.
Nehr ol Banias, n Nahr
Bos.
Nehr ol Burdſch, d. i. Wadi
Dſchobar. II, 889.
Nehr ol Ebreih (Aluß der
en in N. Phönien. II,
— f. Nahr 'Arka.
Bir ol Efber, d. i. Nahr el
Kebir. H, 29.
Nehr ol Tumtra, & Nahr el
Rumtrah.
Nehr Sebty Giebentagsfluß),
ſ. Sabbathfluß. II, 846.
Neibi’a, f. Ain R.
Neittin, gelbe Wuͤſienblume. II,
1474,
Nejed Kite Dorf in Phili-
166.
ftäa. I
Ort im Beläd Jebeil.
Kejefät,
Il, 748,
Neked, ſ. Leit N., Benü Abi
Neked.
Neto*, ſ. Necho.
Nekropole, ſ. Necropole.
Nelhalba (2), Ort. II, 961.
Nect — Neun
‚in Saron. I, 587. —
Nelken”
Even. II, 654. — . Haleb.
1728.
Nemir,f. Dſchebel Seth N.
Nemr Gemer, Rimr’), Di.
—— Tigerart. 11, 119.
rue ſ. Khan Beni Nimre,
Neorien (Arfenal), von Tyrus.
1, 341. 342. — Geleucia.
1254. i
Nephin (Nefrino, Nefro), Burg
am Theuproſopon. II, . 591,
610,
Nephte, — fee für
en Nebk.
Nepthoa — Waſſer
bei Jeruſalem. I, 446, 515. —
vgl. Ain Yalv.
* Corn., über Alto. I,
he -, phön. Gott. II, 432.
— Statue in Antiochia. 4171,
Tempel zu Palmyra. 1527, —
vol. Pontos.
Neptunismus, im Nafairier-
. Gebirge. II, 838.
Nerciat, entdeckt dad Denkmal
von Nymphi. II, 533. 542.
Nerium oleander* ſ. Ro⸗
ſenlorbeer.
Ner Peckmez, ſäuerl. Trank
aus eingekochten Pomgranaten.
II, 1227.
Nervenfieber, in Damascus.
11, 1352.
Nefa Allatug,
11, 1555.
Nest, j. Kubbet en N., Naſſr.
Nesrin,f. Ma'arrat en N.
Nefvrianer”. I, 496. —
Mönche, als Seidenzüchter.
11, 493.
Nethinim (d. i. Untergebene,
Hörige), Bewohner des Ophel.
l, 347. 348. 350.
Netopha, f. Beit Nettif.
Neujahr, der Samariter, 1,
652. — Mohammedaner. 657.
Neumond*, der Samariter. 1,
652.-
Neuntödter, in Paläſt. I, 485.
in Palmyra.
Neuphrus castrum (Theu—
een 2), in Phönicien. II,
— Capt., in Judäa.
I, 522. — Kalaat eſch Schekif.
Il, 79. — Tyrus. 371.
Nezala (Nehala?), Ort der fy-
rifhen Wüfte. II, 1457. 1458.
Nezib, f. Beit Ruffid.
Niaccada (Niacaba), Station
in N.Syrien. II, 1074. 1093,
Niad,i. Der tl N. -
Nibſan, Ort in Zuda. I, 271.
Nicephorus, in Daleb (961).
Hi, 1740,
Nicepporus, Biſchof (1727).
I,
Nicephorus Ealliftus, Kir:
. henhift. I, 392. -
Nicephorus Phocas, Kaiſer,
erobert Antiochia (969). II,
1178.
Nicolas, St., Inſel bei Tri—
polis. II, 608.
Nicolaus Damascenus,
Aut. 1, 87. — üb. Damascus.
u, 1335.
Nicolaus-Kapelle, in Kära,
II, 1562.
Nirolaus- Kalk dl in Damas-
cus. II,
Me euren, Erzbifchof
von Laodicea. Il, 779. 780,
Nicolayfon*, entdedt Bethel
(1836). I, 534. — Bethoron.
559.
Nicomedus, fein Grab. 1,
435,
Nicopolis (verfhieden von
Lydda), Stadt im Stamme
Dan. I, 544. 545, — f. Am-
wäg,
Nicopolis, im Amanus. II,
1797. 1829. 1832. 1834. 1838.
— f. Sffus,
Nionftiana .rustica, be
Gaza. I, 52.
Niebuhr*, C., üb. Jeruſalem
(1766). 1, 306. — Joppe. 576.
— Karmel. 712. — Akko. 733.
— Libanon. II, 18. 107. —
Anti-Libanon. 279. — Leimun-
Neuph — Nimr
2075
See. 11, 301. — Laodicea. 926.
— Antiochia. 1191. — Stadt⸗
plan von Damask. 1376. —
Antiochia — Scanderun. 1607.
— Kurden und Turkomanen.
1622 ff. — Antiohia—Haleb.
1638. 1745. — Merfes. 1829,
— Amanus. 1834,
Nieha Nebi, f. Riha.
Nießwurz (Helleborus vesi-
carius Boissier), im Cafius.
II, 1129. 1143.
Nigella damascena, fiehe
Schwarzfümmel.
Nigella oxypetala Boiss.,
im Caſius. II, 1139. — bei
Haleb. 1720,
Nighiariftan. II, 1034.
Nigritella sicula und nigro-
coerulea, im Antiochia - See.
II, 1620.
Nih'a (fpr.), d. i. Ruhe, Bez.
‚für eine — Tempelſtelle.
II, 100. 200. — ſiehe Eos-,
Hösn-, Kalaat-, Mughr=, Tor
mät N
KRida (Eafale N., N. di Seinf),
Ort, Tempelruine im Aklim
eich ‚Shüf. II, 99, 100. 106.
200. 703, 766.
Kiıha, Dorf am Berbun, bei
Zahleh. 8 197. 200. (NRieha
Neby?) 2
—— or in Sibbet el Bicher-
reh. II, 753.
Nijid, ſ. Nejed.
Nikopolis, Nicopolis.
Rir, angebt. Berbindung mit
dem Orontes. II, 176. — fiebe
Pelufifher N.
Nilſchlüſſel, am Rahr el Kelb.
II, 544,
Nilufar (Nymphäa), — im
Apamea-See. II,
Orontes. 1101.
Nilus, Daniels Sohn, in He—
brön. I, 250.
Nilus Doropatriug, grie=
chiſcher Autor (1143). I, 144.
Nilwolfen, bei Haleb. I,
1710.
Nimr*, j. Nemr.
2076
u v. Richters Führer. I,
1447.
Nimre, f. Khan Beni N.
Nims (arab), Marderart im
Libanon? 11, 687.
Ninna, Sancta (3. Jahrh.).
493,
Nis, di. gr II,
687. — ſJ. K
Nifäf, Dorf ei Rafairier- Ge⸗
birge. II, 943.
Nifhrin, Dorf in N.Syrien.
II, 1105. — vgl. Nisrin.
nifiois, "phönieifrhe Stadt. IT,
— ſ. Tell N.
Nisrin, f. Ma’arrat en Nes—
rin.
Nitri, ſ. Muneitirap.
Nitrumerpftalle, im Dſchi—
bul-See. — 1696.
Niyadh, . En N.
Nizam, — Conſcription. II,
906. 1102.
Noachitiſche Fluth, ihr an—
geblicher Urfprung. II, 1000.
Noah“, pflanzt die erfte Rebe
angebt. in Hebrön. I, 221.
Kaicheya. 11, 652. —_ fein Grab
bei Keraf. i. 152 195 20
256. — vgl. Karafl-, Neby
Nouh.
Noahs Thal, d. i. Bekaͤ'a. II,
256,
Nob (Node), am Delberge. 1,
518. 519. 543. — vgl. Beit
Nüba.
Noebbe om Bait, f. Naba’ el
Embay.
Noe planities, d. i. Bekaͤ'a.
II, 256.
Nohman, f. Belus.
Nomadenleben“, Uebergang
zum Ackerbau, bei den Kurden.
11, 733,
Nomän, f. Kalaat N., Ma’ar-
rat en Na’amän, Na’ män,
No’man, Mohammeds- -Gefährte.
Ir, 1569.
Konnen,
260. 262.
Nonnenkflofter*, in Jeruſalem.
zu Saidanaja. II,
Nimr — Nuh
Nubien” ‚ Selfentempel daſ. I,
544.
1, 358. 458. -- Affo. 735. —
im Libanon. 11, 112. 769. —
Kaſchheya. 656. — der Maro-
niten. 788 ff.
Nonnus, aus Panopolis, üb.
Tyrus (4. Jahrh.). II, 348.
Nonnus Dionyl., üb. Berytus.
II, 436.
Noͤrdlicht, in Antiochia (1097).
ii, 1180.
Nofairier, f. Naſairier.
Nôſif, f. Abu Scherif N.
Notre Dame, Kollegium zu
Schouweyya. I, 792. —
Notre Dame de Mé.eſch—
mouſché, fiehe Deir Miſch—
moͤſchy.
Notre Dame de Meyfoug,
j. Meifük.
Notre Dame de Thamifd,
f. Mar Täumiſch.
Notre Dame el
j. Seivet el B.
Notre Dame el Hagle, fiehe
Geidet el 9.
Notre Dame efhb Scherfe,
for. Klofter. I1, 792.
ur |. Rahr el Aumwä-
Bezzaz,
Nouh, ſ. Noah.
Nowairi* (Numwairy), Aut? 1,
247. II, 605. 727.
Ru, d. i. Noah. II, 195.
nualy, f. Kahr el Auwaͤ—⸗
h
Nüba, Dit am Gebirge Juda.
I, 156. — vgl. Beit N.
Nubätiyeph, Dorf im Beläd
Beſchara. II, 78.
N An Eaty, f. Ain
Kubien I, 498.
Nüma, ſ. Dſchihan N.
— Kirchen daſ. I,
— ſ. Naͤſir el N.
Nughi (opt.), d. i. Maulbeere.
II,
*
r
Nuh, ſ. Noah. *
Nukh — Oden
36* Ort in el Kürah. IT,
751
Nukuba, ſ. Beit N,
Nu'man, f. Belus, Na’män.
Nun, Joſua's Bater. 1, 564.
Nundinae Hadrianae, zu
Hebrön. I, 225.
ai —— Duelle in Suda. 1,
I
ger ſiehe Bab N., Dfehiffr en
Nuredbin (Nur ed Din), ref.
Babe 36. 11,225. 226. —
erob. Apamea (1149). 1083. —
erbaut el Tuchüt. 1305. — in
Damasceus (1154—74), 1400.
— in Haleb (1159—1174),
1735.
Nüriyeh (Nurjjeh),
Keniſeh Sajjideh el N., Maria
ſ. En N,
2077
N., Dſchebel Hamad.
Nuſaürier“, ſ. Naſairier.
Nufara (Nusrany), ſ. En N
Khurbet en N.
Nufhirvan, f. Chosroes N.
Nufidb, f. Beit N.
Nuß, f. re
Nuffärap, f. Häreth IN.
Nuffib, f. Beit N.
Numairy, ſ. Nowairi.
Nuwär, f. Zigeuner.
Nyenburg“, Belgier, in Sy—
rien. II, 1301.
Nymphaea nuphar, bei
Haleb. II, 1725. — fiehe Nil-
ufar.
Nymphe von Beroe, II, 63.
Denkmal daſelbfi II,
D.
Obed, Vater Iſai's. = 284.
DObeidap ‚Sf. Abu DO
Dbelist*, bei Hermel. II, 163.
Dbettin, irrig flatt Abilin. J,
Obolta (Ablah), Fluß bei Baf-
fora, Paradiesland. II, 1345.
Obrat, f. Birfet el O.
Dbft*, in Bethlehem. I, 168,
287. — Wadi Urtäs. 283. —
- Serufalem. 481. — Joppe. 579.
— Ramleh. 581. — Jifna. 628.
— Rablüs. 647. — Zebedäny.
II, 270. — Hermon 282. —
Tyrus. 350. — Saida. 409.
— Beirut. 448. 474. — Tris
— 606. — Eden. 651.
ſchlechtes, im Libanon. II, 662.
685. — in Laodicea. 929. —
Nafairier = Gebirge. 977. —
Höms. 1011. — Hamah. 1047.
— GSumeidiyeh. 1231. — Da—
mask. 1355. — Mlerandrette.
1845,
Obftwälder, Schutzwehr der
Damascener. IT, 1331. 1347,
Occaby (Dfabi, wol richtiger
el 'Akabeh), Berghöhe am La—
difiehftrom. II, 900. — im Ca—
ſius. 1134.
Deraraba, Drt der fyr. Wüfte,
ll, 1464.
Oder, gelber, im Libanon, II,
201. — rother, in Damascus,
505.
Ochſe“, ſ. Rindvieh,
Ochſenhirtenſtadt —J————
Bovz0Awv), in Paläſtina. I,
989. >
Ochſenhorn, Sculptur in.
Bſchindlayeh. Il, 1579.
Ocker, f. Ocher.
Octavianus, ſ. Auguſtus.
Ocymum basilicum, zu
Haleb. II, 1728.
en affpr. Fiſchgottheit. J,
— Fürſt von Pal—
myra (260—267). Il, 1498. —
Stammbaum. 1540, x
Odenathus, Sept., Vater des
Königs. II, 1540.
2078
Odſche, ſ ann
Debeida”, f. Abu O
Del’, in N.Yaläfina. I, 19. —
Saron. 590. — Nazareth. 745.
— Beirut. II, 475. — Batrıın.
588. — Laodicen. 932, — ſiehe
Oliven-, ‚Rofen-, Seſamöl.
Delbaum* ‚in der Gutha. I,
265. — - wilder ( Dleafter,
Elaeagnus angustifolia), im
Libanon. 518. 660. 674. —
Dſchebel Ala. 1278. — (Olea
europaea) bei Haleb. 1727.
Delberg (Dicebel et Tür, Je—
bel Zeitun), zu Serufalem, I,
26. 319. (aftr. 2.) 528.
Oenanthe prolifera, in
N.Syrien. II, 1686.
Deneandug, 7 Epiphania.
Oenocrotalus, f. Pelikan.
Oenoparus, Zufluß des Oron-
tes. 11, 1149 1150. 1615. 1648.
— ſ. Karaſu.
Hrimy, 5 Dſchebel D.
Dfeler, f. Pinarus, Yuzler.
Seſtreicher, als Kaufleute in
Syrien. I, 1397.
Deftreigifger Adler, unter
den Arabesfen im Mär Hanna.
Il, 770.
Oglu, f. Kütſchük Ali O. Dan
D., Tſchapan O.
ſiehe Murſal
ey
Ddja (Ihja), d. i. Erwedung
zum Leben. II, 508. — f. Nahr
el Maut. 508.
Oka, = 93 Kilogr.
75
1773.
Okabi, f. Occabi.
Okal, ſ. Dſchebel O.
Be (Khane), in Hebroͤn. 1,
ori (Sing. Akil, Aaͤkil), d
Eingeweihte, Weiie der En
jen. II, 95. 134. 469. 698.
720 ff. -
Okra, ſ. Dſchebel Akra'.
Okrab (Okra), d. i. Dſchebel
Afra’. II, 1128.
Olaikah, ſ. Kalaat Aleifa.
Ölea europaea, f. Delbaum.
I, 822. II,
Odſche — Dlive
Dieander* (Rofenlorbeer, Ne-
rium oleander), im Belad
Beſchaͤrah. I, 791. — am Wapi
Sarfand, Zaheräny. II, 81. —
tibanon. 101. 130, 131. 657,
674. — Anti-Fibanon. II, 282,
— Nahr ed Damür. 421. —
Beirut. 443, 480. — Caſius.
900. 1131. 1144. 1145, —
Antiochia. 1198. — Sumeibi-
yeh. 1232. 1268. — Ulerandrette.
1844.
Olearius, Ap., üb. Maulbeer—
bäume. II, 487.
Dieafter*, f. Delbaum.
Dleifap, . Kalaat Aleikah.
Dliven*, in S.Paläftina. I, 28.
— bei Gaza. 42. 45. 46, 67.
— Asfalon ıc. 88. 90. — Ge-
birge Zuda. 157. — Philiftäa.
191. — -Semua. 198. — He—
brön. 214. 218. — Bethlehem.
237. — Delberg. 319. — fehr
alte, zu Serufalem ꝛc. 467.
479. 481. 513. 525. 530. — in
Ramleh ꝛc. 543. 547. 549. 558.
581. 584. — -Saron. 588, —
Sifna. 623. — Nablüs. 636.
659. — GSebafte. I, 664. —
Samarien. 668. — Esprelom.
697. 702. — Haifa. 724. —
Yaͤron. I, 784. — Libanon. II,
95. 101. 107. 108. 111. 114.
412. 675. — SKatana. II, 283.
— zahlreich bei Beirut. 430.
443. — in Afüra. 557. — el
Küra. 593. — Tripolis. 606.
— Nahr Kadifha. 63%. —
Laodicea. 928. —
Riha. 1055. 1061. 1064. 1068.
— Caſius. 1130. — Antiochia.
1206. 1208. — Suweidiyeh.
1227. — Kefr Süfe. 1308. —
el Ghütha. 1349. 1355. —
Tapmor. 1505. 1529. — Kef:
tin. 1574. — Edlib. 1582.
1584. — Sermin. 1587. 1589.
— Haleb. 1723.
— Schwur bei der. II,
1359.
Dlivenöl, in Saida, I, 417,
— Damascus. 1357. — Ha—
Dſchebel
Dive — Dran
leb. II, 1775.
Diiverius, Scholaficus a
rg üb. Athlit (1213).
— üb. Purpurmuſcheln.
1, 611. — Dſchezzar Paſcha.
1, 405. — Beirut. 447. —
Tripolis. 616. — Palmyra
(1797). 1433. — Sermin.
1588.
Dlshaufen*
ruſalem. I, aid. — Kaſimiyeh.
11; 123.
Olympia- -Duelle, zu Antio-
chia. 11, 1158.
Dmar‘, I. Ebu D., Ibn D.,
Mohammed el D., Teky-eddin
D,., Daber. =
Omar” ‚ erob. Serufalem, feine
Mofchee daf. (636). I, 413. —
belag. Raifarieh. 602. — erob.
Syrien. II, 243. — Emeſa ıc.
1008. 1343. — jein Grab bei
Ma’arra. 1568.
Dmar, Sohn Abdalaziz, refidirt
in Chonaferat. II, 1699.
Dmar Aga*, Kurdenchef. II,
.. 1632.
Dmar-Mofjchee, Sf. Kubbet es
Sufhrap.
RE: 6 el O.
Omc, ſ.E
Smchas — Ort in Sy—
rien. II, 1668. 1794.
Dmeir, Stamm der Anafeh. II,
1481. 1482. — f. Merdſch ibn
Dmeir.
Dmejaden, . Dmmiaden.
Dmel Hamma (Damid), fiehe
Um el Amad. I, 778.
Dm er Ruſas“', in el Belka.
II, 174,
Dmmayyap*, f. Dſchami Beni
Ommayyah.
Ommiaden“ (Omeijaden, Ome—
jaden. II, 244. — in Syrien.
1024. — Damask (634-747).
1342. 1362.
Ommkaledel Mukhalid, |.
Um Chaͤlid.
Ommou, kurd. Fürſtenſtamm.
11, 1624.
D3 uüb er.
2079
Omphalodes spec., im Liba—
non. II, 639,
Dmr, f. Amr.
Omra (Dmri), ſ. Amri.
Om Rasras, Ruinen bei Je—
ruſalem. J, 511.
Om-Um, rauchender Kegelberg
daſ. II, 1316.
Dnager, f. wilder Efel.
Dnias*, Priefler. I, 475. —
im Daphnäum ermordet. I,
1204.
OÖOnobrycehis Kotschyana
Fenzl, bei Haleb. II, 1716.
Onosma, im-@aftus. Il, 1142.
— echioides L., bei Haleb.
1718.
Dömt, f. EI ’Amt.
Opfer" ; binlige, der Samariter,
I, 642. ſiehe Menfchen-
opfer.
O Gel (Ophla), der Tempelberg
in Serufalem. I, 338. 345.
347.
Ophidium Masba-Cam-
belus, im Kuweik. II, 1689.
Ophni, im Stamme Benjamin.
i, 628.
Ophra“* (i. e. hinnula), im
Stamme Benjamin, Samaria.
h 531. — vgl. Farah, Taiyi-
eh.
Ophrys, im tibanon. I, 685.
— Suweidiyeh. II, 1230. —
Amanus. 1786.
on afiyr. Gefandter. II,
239.
Dprenug, f. Antiochia-See.
Opuntia ficus indica, fiehe
Cactus.
Drafel*, auf dem Karmel. 1,
708.
Drangen*, in Serufalem. I,
482. — Yoppe. 579. — Ras
led. 581. — Nablüs. 647. —
Beitdjin. 799. — N.Öaliläa. I,
806. — Saida. II, 409. 417.
— Beirut. 443. — Tripolie.
627. — Nafairier-Gebirge. 977.
— Antiochia. 1195. — Su—
weidiyeh ꝛc. 1225. 1355. —
Amanus. 1816. 1824. 1831.
2080
— |. Mandarinen-D., Pome—
ranze.
Dratorium, mohammed., zu
Ablap. II, 199. — Saidanaja.
260.
Orchideen”, in Zuda. I, 201.
— bei Hebrön. 219.
Orchis maculata, im tiba-
‘non. Il, 685.
Drdensritter, fiehe Deutfche
Ordensritter.
Ordu, ſ. Urdeh.
— Dagh, ſ. Dſchebel Ur—
de
Drefes*, angebl. im Amanus.
II, 1155.
Orfa, ſ. Ur-Kasdim.
Orgien, der Ismaslier. II,
937. — Naſairier. 975.
Drgye,d.i.6 Fuß. II, 333.
Drientalifhe Chriſten, f.
Griechen.
Oryganum, vb Yfop? II, 686.
— majorana, in Haleb. 1728.
— ſ. Majoran.
Oriza, ſ. Sukney.
Ormsby, Mr., in der ſyriſchen
Wüſte. I!, 1425.
Drnitpopolig (2ogelftadt ),
in Phönicien. II, 45. 71. 358.
361.
Drvandeg, f. Drontes,.
Orobanche pruinosa Lapeyr.
‚ 1720.
Orocaſſias (Drocaffia), Bor:
höhe des Caſius. I, 1151.
1166.
Drodes, Sept, in Palmyra
(263 n. &hr.). Ti, 1546.
Orographiſche
niſſe, im Libanon und in
Phönicien. II, 31.
Drontes (Droandes, Aryan—
des), perfiih=indifher Name,
indifcher od. ägypt. Rieſe. II,
165. 176.
Drontes* (el ’Aäf, ’Aft, Ar-
bät), Fluß in Syrien. II, 31.
34. — Quellen. 159 ff. 176.
— ob. Lauf bis zum See von
Kedes und Höms. 995 ff. 1010.
— mittl. Lauf von Höms big
Berhält-
Drat — Otter
Hamah. II, 1016 ff. — Weber: »
flutypungen. 1022. 1045, 1072.
— unt. Lauf von eſch Schoghr
bis Antiochia. 1092 ff. — bei
Antiochia. 1149 ff. 1184. 1213 ff.
— Mündungsland. 1211 ff. —
frühere Sciffbarfeit. 11, 1131.
1152. 1213 ff.
Dronted-DBrüde, bei
Sei- |
dſchar. II, 1089.
Drontes-Ebene, mittlere. II,
1069.
Drontes-$nfel. 11, 1121. 1150.
1451
Drontes -
1186.
v. Ortenburg, Willebr., über
Byblus. II, 574.
Orthoſia (Drtofia), Stadt in
N, Phönicien. 11, 30. 33, 53,
805 ff. "(von Strabo mit Ant-
aradus verwechielt) 807. 820.
Drtofa, Tribut. II, 806.
Druba, f. Sufney.
Dfeler, f. Pinarus, Yuzler.
O⸗ fe-fhing (tübet.), d. i. der
Baum D=-fe, Maulbeerbaum.
II, 489,
Dfiris*, Sonnenftier dee. 1,
15. — von Typhon getödtet.
Seen. II, 1074.
184, — am Wahr el Kelb. II,
949. 2,
Dsman, ſ. Ismael el O.
Dsmän (Othmaͤn), Sohn Aſ—
ſans, Sammler des Koran. I,
1367. — Talisman, in. Höms.
1012. -- in Damasf, 1369,
Os manen“, Phyfiognomie. II,
1403. — vgl. Türfen.
Osraa, Salpeter dafelbfl. II,
1392. en
Dftthor (Goldenes Thor), zu
Serufalem, I, 450. 4
Dteman, |. Reby D. J
Dterjoie, im Amanus. I,
1824.
Dtyeman’ „ſ. Neby ©,, D8-
män.
Othniel, erobert Debir. I,
152,
Dtter*,
nug. II,
4806, — Alexan—
Mr., über den Amas
drette (1737). IT, 1820.
Ottokar von Horned,
Duabheh, j. Hemar el o.
"Durdi, . Urdeh.
Ouz, ſ. Us,
Pacht, ſ. Ackerpacht.
Pachymeris, ſ. Georgius P.
Paeonıa corallina Ritz. var.
pubescens Moris, im Caſius—.
11, 1141,
Pagida, ſ. Belus.
Pagrä, ſ. Bagräs.
ST — Bu
Ya jäs,
| Saiot, a he bei Tripo—
lis. II, 620.
| Paläbyblus (Palai-Byblos,
Semär Gebail, ©. Jebeil),
Stadt in Phonicien II, 11. 60.
550. (muthmaßliche Lage) 570.
749. — |. Byblus,
| Paläopolis,
Be»
die Altftadt von
Seleucia. IL, 1238. 1254,
| 1264.
Paläſtina“ (Welefchet), alte
‚ Begrenzung, Dertheilung an
die 12 Stämme und deren Ab-
hängigfeit in N.Paläftina von
den Phöniciern. I, 3 ff. 175.
— Küftenebene von Philiſtäa
zum Karmel. 573 ff. — Rück—
bli auf die heutigen Zuftände,
ftatiftiiche Berhältniffe (1847—
1851). 817 ff. — Befteuerung.
818 ff. — Verwaltung. 827 ff-
— HPajchalif. 820.
"Palaestina prima. I, 161.
555. 602. |
'Palaestina secunda”. |J,
746.
Palätyrus, die Landſtadt. I,
"54. 320 ff. 325. (durch Erd⸗
Ritter Erdkunde XVII.
Otto — Palm
über
Peregrinorum. I,
1
Dasıe Sigante, bei Antiochia. Palbek, dv. i.
20831 .
Duzelle, f. Khan Uzeli.
Dvah, ſ. Tſchutur o.
Dpamwi, N Khamwäby.
Suely, 1 ra el Ruwäleh.
Ozair, ſ. Aſochir.
Ozeiz, Bir el O.
P.
beben zerſtört) 335. 346 ff.
(Nekropole) 360. — ſiehe Ty—
rus.
Palatium Dafne.
— vgl Daphne.
Palatze strategatum, iy
N.Spyrien. II, 1608,
Ba'albek. I,
II, 1112.
258.
Paliurus australis, bei
Seleuria. II, 1268. — Haleb.
1727. — vgl. Judendorn.
Pallaft des Emir Beſchir,
Bteddin. Il, 680.
Maul:
Pallocki (fopt.),
beere. II, 491.
Palmbaum*, auf Münzen. II,
8 — ſ. Dattely
Palmblätter”
in Sebafte. l, 662.
Palmyra* (Valmurea, Zadmor,
Thadmara, Tudmur), Stadt in
der ſyr. Wüſte, in Phoenice
ad Libanon. 1, 7. II, 9. —
mit Ain Aldjerra, Amegarra
identificirt. 184. 227. — von
Salomo gegründet. 230. 237.
265. — durch Aurelian ge—
ſtürzt. 304. — zu Höms gehö—
rig (10. Jahrh.) 1009. 1046.
— Wafferleitung. 1288. 129.
— Etymologie. 1337. — Kalt
daſelbſt. 1391. — ein den Be—
duinen unbefannter Name. II.
———
an Säulen
1457. 147%: — Geſchichte.
1486 ff. — Ruinen 1508 ff.
Maufoleen. 1538 ff. — Flüſſe
von, 1506. 1528. 1530. 1533.
Qaqaııı
2082
— ſ. Tadmor.
Palmyrenae 'solitudines.
DII, 266. 1470.
Palmyrene, Landſchaft. IE,
1429 ff. — tüiteratur. 1432.
1458. — die heutige Landſchaft.
1470 ff,
Palmyrenifhe Inſchriften.
11, 1918. 4525.,:.1532; 1339;
1543 ff.
Palmys, Bundesgenoffe der
Troer. II, 1488.
Palmzweige, auf Sarkopha—
gen bei Khan Khulda. II,
428.
Paltäer Pholetäer), Volk in
der Cafiotis. II, 890.
Paltiochis, Landfchaft in N.
Syrien. II, 891.
Paltos”, f. Beldeh.
Paludina, in el Amt. I,
1614. |
Paneion*, bei Hermel? I,
162
Pantheon, ſyr., in Ba'albek.
II, 243.
Yantı er* (Nimr), in Yaläftina,
485. — Libanon. 11, 119.
Er — Dihebel Aa. 1577.
—- (Tiger genannt) in N.Sy-
rien. 1732,
PBantoffeln, in Damask. U,
1382. 1406.
Papageien*, in Damask? II,
1359,
Papaver argemoneL,, fiehe
Klatichrofe.
Pen, Snfel, Uraniatempel
a ‚86. — Toampraden. II,
Bappel”, im Befa’a. II, 174.
— Bahleh. 200. — kann,
130. 210. 294. 684. — Beirut.
II, 443. — Bamah. 1047. —
Eaftus. 1131. — Baleb. 1715.
1724. — ſ. Silber-, Weiß-,
Zitter⸗P., Populus.
Pappel”, lombardiſche, italiä-
nifhe, in Surghäya. II, 271.
— Libanon. 513. — Eden, 653.
— Damask. 1355.
Palm — Pass — —
Papyrus*, im Apamea-See.
II, 1084.
Para, f: Wadi Farah. 0
Paradies” (Faradeis), bei
Eden im Libanon vermuthet.
II, 629. 650. — bei Damask,
Antiochia. 11, 253. 1026. 1301,
— an ben Orontes-Duellen,
11, 1039, — berühmtefte, des
Orients 1345. 1346. — am
Nahr edh Dhahab. 1696.
Paradies, Feljen des. I, A1A.
Yaradiesapfel, im Wadi Ur-
täß. I,
— J I, 450,
Paradisus (Ptol.), afır. 2. u
998.
Paran“, Wüfte, I, 13;
Para no Auen ſyriſche. IE,
592
— „ſ. Eſthoöri B. Moſe
Pardus, d. i. Nimr. II, 687.
Parietaria diffusa M. 'B., bei
SHaleb. II, 1718. — officinalis.
II, 686.
Paronychia im Caſius. I,
‚1142, — ar, entea Lam., bei
Haleb. 1714. — hispida Steu-
del n. sp., bei Haleb. 1717,
Parpar, ſ. Pharphar.
—— Seidenhändler. II,
1553.
Parthey*, Dr. G., üb. Jeru—
jalem — l, 307.
Parthiſche Münzen, in An⸗
tiochia. II, 1196,
Paryı jatis, perf. Königin. ?
1688
Bafdha* von Syrien, in Gaza
(17. Jahrh.). I, 49. — (Kerif)
von Serufalem und Paläftina.
820. — vgl. Dſchezzar-, nur
rad-, Naſſyf P.
Paſchafis II, Pabft. I, 296.
Paſcha Razir, d.i. Verwalter,
11, 1661,
Yartapfen der Samariter. I,
— Ras el
Nakhura.
|
Passerina annua, bei 9a-
leb. II, 1720.
Passus Canis (Passus del
‚ Cane), an der Mündung dee
Nahr el Kelb. IL, 510.
Br. Portellae,
nug, 11, 1837.
pPaßeken, ſ. Melonen.
Paſtete, Aalpaſtete.
Pastinaca distycha, bei
Haleb. II, 1722.
Ben, nbönk. Stadtgötter.
im Ama—
Baternofterwerte, an Zieh-
brunnen; 1, 52.
Bathrufim, Volk. I, 170.
Patrensis, i. e. Paltensis. II,
890.
Patriarhat*, in Serufalem. I.
491. 496. 11, 510. — Antischia.
11, 510, 1178, 1206. — Cili-
eien (früh. Klein-Afien) I, 764.
— der Maroniten, in Deir
Kanöbin. II, 664. — in Me-
khalis. II, 195. — vgl. Arıne-
nifcher p
Patriarchenbad (Teich), ſiehe
Birket el Hammam.
Patriarchenthurm, bei Akko.
EI, 730.
er d. Botrys.
yaute ‚ in Bethlehem. I, 293.
— Serufalem ꝛc. (404). 431.
521. 543. — Namleh. 582: —
Dor. 609. — Nablüg. 655. —
Nazareth. 744,
Pauli, Seb., Codice diplo-
matico etc. I, 303.
Paulinus, Biſchof von Tyrus.
II, 368. 371.
Paultre*, Kartogr. IH, 123.
168.
Paulus, Apoftel, wird nad
Cäfarea abgeführt. 1, 385. 411.
(Lydda) 551. 556. 560. 601.
— Apoſtel, Lehrer der he
II, 261, — in Tyrus. 370
Sivon. 391. — Seleucia. 1243,
1251. — ‚Stelle der Befehrung.
- 1311. 1339. Flucht aus
i. li,
A
Pass — Peli
2083
Damascus. II) 1376.
Bolos.
— Biſchof von Eden. II,
Paulus, Jul., Rechtsgelehrter.
IT, 436.
Paulusgrotte, bei Katana. IL,
1356.
Paulus: Kirche in Asfalon. I,
383. — zu Rom, Aehnlichfeit
mit der Marienfirhe in Beth-
vol.
lehbem. 294. — in Antiochia.
IT, 1188 1192.
Paulusquelle, zu Antiochia.
11, 1158.
Paulusthor, f. Baͤb Boulos,
Bab Düma.
Pauſanias“*, üb. Jeruſalem.
1, 475. 478.
Paufanias Damascenus,
über Seleucia. 11, 1238.
Rhoſus. 1813.
Pehfohle, im Libanon. I,
582.
Peckmez, Traubenfprup. IT,
1227.
Pecten, im Caſius. II, 1136.
Pedicularis, f. Zaufefraut.
Peganum%, |. Harmal.
Pegaius, Kunſiwert in Tripo—
lis. II, 600,
Pegoletti, Franc. Bald., ge=
— Reiſender (1335), II,
492
Pehluwanlu (Peluwanlu),
Turkſtamm in Klein-Aſien,
früher Chriſten. II, 1623.
1629,
Pekah“, König von Israel. T,
389. 684.
Pelasger, Bolt. I, 173. 177.
Pelcoin, Le Castellum Pe-
regrinorum. I, 616.
Peleſchet (hebr.), d, it. Phili-
fäa, Waläftina. I, 171. 173.
175. (Ausgewanderte) 188.
Pelifan* (Venocrotalus),
Antiochia. IL, 1186. 1617.
in el Merdſch. 1313. — for.
MWüfte. 1457.
Peliftim, dv. i. Philiftäer. I, 171.
Qagggız
bei
2084
Pella, Stadt der Derapolis, I,
429. 1, 1006. 1081.
Pellegrino, f. Atpfitp.
Pelleta, Stadt in N.Spyrien.
II, 891.
Belufifcher —— (Cara⸗
beix). I, 38. 17
Pelufium*, die Stadı der Phi⸗
liſtäer oder Paläftiner. I, 34.
171.173
Pelumwanlu, f. Pehluwanlu.
Pelze, in Damasf. II, 1352.
1398.
Pentakomia, |. Fendekimieh.
Pentateub der Samariter. T,
640. 649. 692.
Pentaſchoenus“, Ort in Ae⸗
gypten. I, 44. —
Pen=tfao Kangmu, chineſiſche
Naturgeſchichte. II, 489.
PVee — — al P.
Perdix, ſ. Frankolin.
Peritfol* "(Sariffoh), Abraham,
aus Avignon, üb. Damascus.
11, 1418,
Berlen*, Ausfuhr aus Beirut.
I, 503. — in Damaseus.
1396.
Perlmutterfhalen”, in Beth-
lehem a 1; 290.
Peroſchim (d. Phariſäer),
Judenſecte in — I,
505. 506.
Perrier*, 8, üb. Maroniten
. (1840). II, Reſtan.
1030.
Perfert, — Herrſcher in Pa—
läſtina. I, 58. — verheeren
Damasf. (453 n. Chr.). II,
1341.
Perſeus, befreit die Andromeda.
1,998: 591.
Perfifge Könige, ihre Spei-
fetafel. II, 1319.
Perfiihe Münzen,
tiochia. II, 1196.
Perſiſche Sculpturen, am
Nahr el Kelb. II, 536.
Pertinar, auf Meilenfteinen
in Phönicien. II, 84.
Pe-fang, 1. weißer Sang,
784. —
in An-
Pella — Petrus
Maulbeerbaum. IT, 489.
Pescenniud Niger, zerftört
Laodicea. I, 924.
Pet’, in Safa (1838). TI, 46.
Bethlehem. 289. — felten
im Drufengebirge. II, 681.
682. — Laodicea. 929. — Das
mast (1348). 1354. — ihre
verſchiedene Intenſität. 1354,
— in Haleb (1797). 1772.
Peftlagareth, bei Beirut. II,
473. — f. Hospital. |
Petahia* (Pethachia), Rabbi,
jüb. Pilger aus Regensburg
(1176), in Hebrön ꝛc. I. 226,
241. 246. — el Gpütha. II,
1346.
Peter, f. Bedras, Cave of St.
Peter, Huffein $,, Petrus.
Peter, "Sankt, Kiofter zu Day-
toule, er Nas. I, 792. —
Kreym et Tin. 793,
en Abfelama, Martyr. I,
Yeten der Einfiedler, findet
die heil. Lanze. II, 1181. |
Petermann“ j Prof. ‚in Da
masf (1852). H, 1424.
Peterfilie, bei Serufalem. J,
481.
Pethahia, f. Petachia.
Weira”, mie Nabatäerftadt. I,
470. 176. II, 1495.
Petra incisa, f. Athlith.
Petrefacten”, angeblich am
Karmel. T, 712..— im Liba
non. II, 207. 580. 674. —
zahlreich. bei Bicherreh. 661. —
bei Bhamdiin. 676. — f. Kup
zungen-Foſſile, Mufchel.
Petrus, f. Botros, Do ul
Peter
Petrus’, Apoftel, in Zoppe, L
578. — Gäfarea. 601,
Petrus, Beiname der " maronik
Patriarchen. II, 664. 775.
Petrus Patriarcha Antioche-
nus. II, 664.
Petrus Benedictug, arme⸗
niſcher Gelehrter aus —
II, 760.
Yet us= Kirche (Baticana), bes
Eonftantin in Rom, Aehnlich-
keit mit der Marienkirche in
Bethlehem. !, 294,
—* Regemorterus, f.
Regemorterus.
Bfau*, Bogel der Juno. I, 86.
Bfeffer, rother, in Sumweidi-
yeh. 11, 1227,
Drefferfraut (Satureja capi-
tata), im Libanon. II, 674. —
R.Syrien. 1589. — Haleb.
1728,
Bfeifenerde, zu Serufalem.
I, 463.
Dfeifenröhre*, in Damascus.
_ Il, 505. — ſ. Tabackspfeife.
Bfeiler* ‚ in Porphyrion. II,
422. — platte, am Kaim Hur—
mut. li, 162.
Dferde*, bei Tel el Haiy. 1,
131. 132. — fehr felten auf
der Sinai=-Halbinfel. 203. —
fparfam in Paläftina. 485. —
in Saron. 590. — fpärlich im
tibanon. II, 516. 685. 687. —
der el Haib. 555. — in Da—
masf. 1390. — der Ryhanlu.
1629. — in Daleb. 1730. —
der Anafeh, Werth, Folgſam—
feit, 1456. — der Seleuciden,
am Orontes. 1022. — mit
Weintrauben gefüttert. Il, 470,
— Preis. 1068. 1461.
Pferdebohne“ (Vicia faba),
in Damasf. II, 1357
Pferdediebſtahl, Lieblingsge-
fhäft der Najairier. II, 1116.
Pferdeköpfe, in Ba'albek. IL
248,
ee ennen in Damasf.
-1350,
Bfingten, Feſt der Samariter,
642
yirtid‘, in Bethlehem. I, 168.
— Serufalem. 481. — Joppe.
579. — Saida. Il, 409. —
Libanon. 662. — Laoodicea.
929. — Hamaf. 1047. — el
Ghuͤtha. 1349. 1350, — Su—
weidigeh. 1225. — Haleb.
e Petrus — Pher
2085
If, 1728. — Amanus. 1824.
Pflanzenabbrüde, häufig bei
Dfehudeide. II, 88.
Pflanzenwelt", wilde, bei
Damask faft ganz verdrängt.
11, 1358. — vgl. Seepfl., Flora,
Vegetation.
Pflafterfiraße*, bei Beit Sir
brin 2c. I, 155. 156. — Thal
Escol. 154. 265. — Dronteg.
II, 1074. — Seidſchar. 1089.
— Bagräs. 1608. — vgl. Rö—
merftraße.
Pflaumen”, in Bethlehem. I,
168. — Serufalem. 481. —
Joppe. 579. — Dſchebel Mad-
mel. II, 635. — Saida. 409.
— Hamah. 1047. — Caſius.
1131. — el Ghütha. 1348. —
Haleb. 1728. — ſ. Nectarin—
Pfl.
Pflug“, in Judäa. 1, 203. —
im Libanon. I!, 516. 681.
Pfriemenfraut, ſ. Bellän.
Phace, Zauberfamilie. I, 877.
- Phagnalon rupestre, bei Ha—
feb. 11, 1721.
Phaiha, Burg. II, 907. — Fluß
von Damascus. 1294. — fiehe
Ain el Fidſcheh.
Phalaris nodosa L., bei Ha—
ieb. II, 1716. 1721.
Phallusceultus*, bei Phöni-
ciern. II, 44, — vgl. Geichlechts-
theile.
Phara, Stadt. I, 563.
Pharan“*, f Rappivim.
Pharao Neo’, f. Neo.
Yharaton’, Stadt. I, 563.
Pharijäek, ſ. Peroſchim.
Pharnake, fruh. Name für
Apamea. II, 1081,
Pharous, f. Farus.
Pharphar (Parpar), Waſſer
67 1330.
Phajaelus-Thurm, zu Jeru—
falem. I, 366.
Phaseolus mungo, bei es
rufalem. I, 483.
Phegor*, Baal-, f. Nebo.
Pherefiter*, Bolt, I, 13.
2086
Phichol,
lech. I, 190,
Philemon,
ara. I, 63.
Philipp Auguft von Franf-
reich, reft. Affo. I, 731.
Philipp der Gute, Herzog
von Burgund, ftiftet ein Hospiz
in Namleh (1420). I, 581.
Philipps— Brunnen, f. Yin
Hannina, Ain Yalo, EI Wele-
Feldherr des Abime-
90
erfier Bifchof in
jeb.
Philippus*, tauft den Äthiop.
Kämmerer. I, 59. 267. 272. —
in Asdod. J, 100. — Kaiſarieh.
601. Sebafte. 666.
Bhilippus*, Sohn des Hero—
des, Tetrarch von Ituräa. II,
227. 1280.
Philippus Arabs*, Kaifer
(243—249), in Palmyra. II,
15517 1552:
Philippus Catholicus ei
16. Jahrh.). I, 465.
Philiſtäa“, Sand. VRETT
Mittels. 89 f. — Rorde. 101 ff.
— feßige Steuern. 825. .
Philiſtäer* (Philiſtim, Pe—
leſ — a feine Vernich—
tung. I — angeblih aus
Greta. A — auf Eythere. 87.
88. — Urſprung, Beftand-
theile 2c. 168 ff. — im engern
Sinne. 178. — von Jonathan
befiegt. 524. 573. — befchrän-
fen die phön. Kolonien. II, 9,
10. — drufifche Bezeichnung
für Suden. 678.
a he die fünf,
yortifäife Sprade. I, 192.
Philitis, Hirt. I, 185.
Pphilo*, üb. Askalon. T, 80. —
Serra 125. — Phönicien. II,
Philonauta porta,
tiochia. IT, 1213,
Philonidegs, Arzt. IT, 1320.
Phleum exaratum Hochst.
n. sp., bei Daleb. IL, 1721.
Phlomis*, im Libanon. I,
zu An-
Phichol — Phön
657. — subfruticosa, im Ca⸗
ſius. 1138,
Phocas“, Joann., cvretifcher
Mönch (1185). I, 463. — üb,
Sebafte. 664. — Nazareth.
744. — Antaradus. IT, 54. —
Antiohia. 1183. — dgl. Nice—
phorus PH.
Whöhed, d. i. Luchs. II, 1393,
Phoenice maritima. Il,
888,
Phoenicia Libanesia
(Phoenice ad Libanon). II,
8. 9. 1008. 1503.
Phönike“ (Dowizn, Phoenicia,
Phönicien, Palmengegend),
Etym. II, 7. |
„Herakles Sohn. I,
— Küſtenſtraße von
Akko nach Tyrus, I, 803.1,
3ff. — Namen, Umfang, Ören-
zen. 5 ff. — das Geſtadeland.
18 fi. (Sundirungen) 22 —
Flüſſe 26. — nördliche Gruppe,
28. — maritime Anfiht der
KRüfte. 35 ff. — tyriſch-ſidoni-⸗
iches Geſtade. 67 fl. — von
Saida bis Beirut. 419 —
von Tripolis bis zum Nahr el
Kebir. 804. — ogl. Ancient
Phenician Point. |
Phönizier“, in Aegypten (2000
—1600). I, 181. 183. — den
Israeliten befreundet. J, 16.
— in Joppe. 574. — Dor
598. — verführen Purpur nach
Aegypten. 611. — nördliäfte
Verbreitung. II, 34, — die
drei Hauptflämme nad ihren
Wohnſitzen und Staaten. 41 ff.
— kleinere nördliche Stämme.
64 fe — ihre Steinarbeiter.
236.
Phönizifhe Bauart, m
Byblus. II, 576.
Phöniziſche Colonien, in
Philiſtäa. I, 192. 573. — Sy—
rien 20. IE, 2320 ©
Phoͤniziſde Srabmäter, in
Amſchit. II, 584.
ö
m
Phöniziſche Hafenpläße, in
Philiſtäa. I, 60.
Phöniziſche Münzen. II, 13,
— in Antiochia. 1195.
Phönizifher Bundesftaat.
Il, 385.
Phokas, f. Phocas.
Pholetäer, ſ. Paltäer.
Phonolith“*, im Amanus. II,
1804.
Photius Damascius, über
Nabluͤs. I, 643.
Phre, ägyptifher Gott. II, 535.
Phryner, Land der. I, 487.
Phtha (Hephäftos), ägypt. Gott.
I; 34. II, 363. 544.
Phyrminus, Vorhöhe des Ca—
fius. I, 1151. 1174.
Physalis, f. Judenkirſche.
Phyſiognomie“, der Sama-
riter. 1, 651. — verfchiedene,
in Paläftina. I, 747. — der
Rafairier. II, 991. — der Be-
wohner Syriens. 1402 ff. —
der Damascener, 1406. — |.
Menfchenfchlag.
Piaſter“, Münze. I, 820. -
Picciottos, reihe Judenfa—
milie aus Livorno, in Haleb.
II, 1765.
Bietet, 5, Ichthyologe. I,
992,
Pieria, f. Syria P., Rhoſſus.
Pikformation, an der jgrifehen
Küfte. II, 41. nd)
Pilafter*, ſ. Pfeiler.
Pilatus, Pontius, reftaurirt
die Salomons-Teiche? 1, 276.
278. 352. — Haus des. 395.
410. — Teich des, zu Jeruſa—
lem. 376,
Pilefar*, ſ. Tiglath P.
Pilger*, in Jerufalem. I, 487.
Pilgergräber, im Hafeldama.
I, 464. s
Pilgerhaus, in Jerufalen. I,
502.
Bilgerteih*, fiehe Birket el
Hidſcheh.
Pilze“*, in der ſyr. Wüſte. II,
1461.
Phön — Pis
2087
Pimpinelle (Poterium spino-
sum), in Samarien. I, 636.
— im tibanon, II, 674. _
Pinarus (Züzler, Yuzler, Oſe—
ler), Fluß im Amanus. II,
1781. 1792, 1798. 1802, 1806.
— — ſ. Deli Tſchai, Iſ—
us.
Pindeniſſus, cilic. Stadt. II,
1808.
Pinehas“, Sohn des Eleaſar.
I, 629. 649.
Pinienzapfen*, im Wein zu
Beirut. II, 448.
Pinus* (Sznaubar, Snobar),
in Sudäa. I, 167. 201. — He—
brön. 255. — Zion. 362. 482.
549. — Galiläa. 800, —
Dſchebel Ripän. II, 74. — im
Libanon (mit efbaren Kernen)
112. 113. 465. 467. 470. 519.
637. 666. — Beirut. 430. 443,
— in NW. Syrien. 1106. 1608.
— Caſius. 1114. 1119. 1131,
1139. — Grenze im Amanus.
1801. 1814. — f. Zwergp-
Pınus bruttia, im Tibanpn.
II, 206. 294. 412. 644. 607.
674.
Pinus Gedrus L., f. Ceder.
Pinus halepensis, orien-
talis,sylvestris, im Liba—
non. II, 101. 206. 644. — an
der Drontesmündung. 1217, —
Amanus. 1786.
Pinus laricia (P. larix, Lär—
chenbaum), im Libanon. II,
644. 674. — Caſius. 1132.
Pinus maritima (Seefidte),
in Suda. I, 201. — Beirut.
11,431.
Pinus picea, im tibanon.
IT, 644,
Pinus pinea (italifche Pinie,
arab. Snubar; nicht P. sativa),
mit eßbaren Kernen im Liba—
non. II, 114. 117. 674. 677,
— bei Beirut. IT, 431.
Pireathon*, auf dem Amale-
fiter-Gebirge. 1, 523.
Pifaner, erobern Kallariyeh
2088
(1101). I, 608, — in Alto.
729. 731. — Levantehandel.
11, 500. — ſ. Eaftell der P.
Pijang, ſ. Banane.
Piscina Sancti
‘chri, zu Serufalem. I,
372.
Dal vergiftet Germanicus. 11,
1169.
Sepul-
371.
Piſſen, myftifhe Weife bei den
Nafairiern. II, 944.
Pistacialentiscus*, in He—
brön. 1, 219. Caſius.
1144. — Haleb. 1727. — ſiehe
Terebinthe.
Pistacia terebinthus*, in
. Hebrön. 1, 219. Libanon.
il, 421. — Caſius. 1144.
ſ. Zerpentinbaum.
Pistacia vera, bei Hebrön.
I, 218. 219. — Haleb. 17827,
piſtagien, in Semua. 1, 198.
— Juda. 201. 203. — oe
falem. 479. 481. — Beirut. IT,
443. Libanon. 657.
Mad'arrat en Na’amän. 1068,
— unt. Drontes.. 1217.
Damasf. 1357. — fyr. Wüſte.
1436. — Ma’arra. 1568,
Daleb. 1709. 1714. 1723.
Pithon, Handelsftadt. II, 1493.
Placidium, Prachtbau in Tri-
volis. II, 599,
Plagon, Hugo, Aut. (1184). 7,
A444,
— a in Dalmyra
(1750). 1433.
en Eultus, j. Stern-
dienft.
—
Plantago, am Antiochia - See.
IT, 1620. — cretica, lanceo-'
lata L., eryostachys Ten.,
striata Schaub, bei Daleb. Il,
1714,
Platane“, in Nablüs. I, 655.
— 8ibanon. II, 101. 113. 117.
130. 289. 513. 666. (Dilb)
674. 684. — Taurus. I, 272.
— Tripolis. 620. — Kafchheya.
656. — N.Syrien. 902. 1113.
— Antiochia. 1186. 1199. 1201.
Pis — Por
Platanos (Platanum, Platane),
am Tamyras. IT, 43, 426.
Platanos, Burg in der Caſio—
tis. 11, 891. 907. 1112. 1113.
1147. 1133;
Plateauftufen*, in N.Sprien.
11, 1654.
Plethi, Philiſtäervolk.
— f. Chreti.
Plinius*, üb SJamnia. I, 125.
— Soppe. 574. — bie Stadt
der Krofodile. 589. — Kaiſa—
riehb. 599. — Neapolis. 646.
— Karmel. 708. — Affo. 727.
728. Ecdippa. 812. —
Drontes. II, 177. — Heliopo—
fis. 238. — Purpur. 371ff. —
Berytus. 434. — Drontesland-
fhaften. 1022. — Caftus. 1126,
— —— 1494. — Rhoſus.
1813
yiitatt, —
Stadt in N.Syrien.
I, 173.
7
Pelasger. h,
—
11, 891.
Plutonifhe Formation”, im
tibanon. II, 31. 563. — Ama—
nus. 180%. — Caſius. 1135.
— Kedes- See. 1003. — Ca—
fiotis. ‚IL, 886. — NR.Sprien.
1654. — dgl. Vulkaniſch.
Piel” (d. i. Gottes Angeſicht),
in Peräa, Sichem. J, 15. II, 37.
Pocken“, in Haleb. II, 1772.
— Impfung, im Libanon— II,
681.
Carietein eingeführt. 11, 1452,
Pocode*, R., üb. Erocodilopo-
lis (1737). I, 613. — Galilän.
679. — Gana. 754. — Are —
Tyrus. 733. 810. II, 342. —
Antistibanon. 259. — Hamu—
diade. 300. — Nahr el Kelb.
531. — Byblus. 575. — Ara—
dus. 858. 869. — Ladikieh—
Strom. 901. — Laodicea. 926.
— Hamah. 1040. — Ladikieh
—Antiochia. 1112. 1187.
Abila. 1279. — Damascus—
Aleppo. 1558 ff. — Dſchibul.
1695. Haleb. 1744.
— —
=, ae Se
durch Burckhardt in
— —.
Hol — Por
Rhoſus. II, 1812. — Aleran-
drette— Seleucia. 1821. 1822.
— Sonaspfeiler. 1828.
Pollio, f. Trebellius P.
red Zul., üb. Purpur. II,
-Bolnifhe Zuden*, in Hebrön.
1, 256. 260.
Polo, M., üb. Seidenzudt. II,
489,
Polyänus, über Rhoſus. I,
. 1813.
Polybius*, üb. Raphia. 1, 39.
— Gaza. 54. 55. — Dor, 609.
— Berytus. II, 433, — Se—
leucia. 1238. — Pinarus.
1832.
Polygala supina Schreb,.,
bei Sumeipiyeh. 11, 1229.
Bolygamie*, f. Vielweiberei.
Polygonale Steine, auf Rö—
merftraßen. II, 363.
Polygonumchlorocoleon
Steudel n. sp., bei Haleb.
1, 1721.
Pomeranzen“, in Gaza. I, 54.
— Soppe. 579. — Beirut. II,
448. — Tripolis, 612. 613. —
Sumeidiyeh. 1227. — Eolib.
1583. — Haleb. 1710. — ftehe
Drangen.
Pompejopolis, f. Soli.
Pompejus*, erob. Jerufalem.
I, 410. — zerft. die Raubbur-
gen der Ituräer. II, 14. — in
Byblog ⁊c. 14. 51. — enthaup-
tet den Kinyras. 62. — zerft.
Gigartum 20. 65. — erobert
Syrien. 187. 238. 239. — be—
fämpft die ſyr. Sceniten. 1005.
— zerft. das Eaftell von Apa—
mea, 1082. — erob. Seleucia.
1241. — Schlägt Palmyra zur
römischen Provinz. 1494. —
vernichtet die Seeräuber. 1808,
Poncas, las, f. Zomät Niha,
11, 108.
Ponce de Tripoli, Graf. II,
, 1928,
Pons ferri, f. Dſchiſſr el Ha—
- did.
2089
Pont Dufpan, Brüde am
Adonis. II, 554.
Yontius, Graf von Zripoli
(1126): II, 941.
Pontos, Kampf mit Demarus.
I, 425. 432. — vgl. Nep-
un.
Populus albaL., fastigiataL.,
bei Haleb. 11, 1726. — dila-
tata u. alba Wild., im Anti-
Libanon. 11, 272. — f. Pap—
pel.
Borphyr* im Amanus, Il, 1804.
Porphyrion, Bez. für mehrere
phön. Städte. II, 377.
Porphyrion, phön. Küftenftadt,
nördlich von Haifa. I, 724. I,
421. 422.
Porphyrion, im mittl. Phö—
nicien. IT, 422.
Porphyrius, Biſchof von Gaza
(415). I, 63.
Porphyr-Kopf, in Gaza. I,
54.
Porphyrogeniti. II, 376.
Porphyrvaſen, bei Saida. IT,
410,
Porta Amani, fiehe Beilän-
Paß.
Porta aurea, f. Goldenes
Thor.
Porta Duecis, f. Bäb el Die-
nein.
Porta Judiciaria, f. Eck—
thor.
Porta Medina, in Antiochia.
11.4177.
Porta Villae Fullonis,
das Herodesthor in Jeruſalem.
1, 397. 478.
Portemetis, ägypt. Prieſter.
II, 239. |
Porter, Miffionar, in Cöleſy—
rien. II, 286. — Karte der
Damascus-Ebene. 1303. 1307.
1419.
PBorticus*, f. Säulengang.
Portus Sancti Simeonis,
f. Simeong-Hafen.
Porzellan, chinefiſches, in Da-
2090
mascus. Il, 1395. 1396.
Pojeidion*, f. Buſeit.
Poſeidon, fein Kampf mit
Zeug Demaros, II, 44. — mit
Dionyfos. 63.
Poſidonius, Stoifer aus Apa—
mea, über Aradug ꝛc. II, 50.
1082. — BHelbön. 1319.
Poſſidi, f. Bufeit.
Poften*, in Aegypten und Sy-
rien. I, 65. II, 1037. 1400,
1401. 1773. 1849.
Pofttauben, in Syrien. II,
1400,
Poſtumius, P., in Votiotafeln
am Nahr Beirut. Il, 462.
Poterium spinosum, fiehe
Pimpinelle,
Pottaſche, Steuer. I, 826.
Poujoulat“, Baptiftin, über
Hebrön— Gaza (1838). I, 151.
154. 252. — Siphir. 270, —
Andſchar. II, 181.
Praefectura Orientis. I,
4317,
Priap, als Grenzwächter, Kö-
nig der Phönicier. 11, 44.
Priefter*, fehlen ven Nafairiern.
II, 979.
Prieſterherrſchaft der Maro-
niten, II, 782.
Priefterfiadt,
I, 629.
Prinz der Gefangenſchaft,
Rabbiner-Oberhaupt der Juden
in Bagdad. I, 247.
Prinzen vom Libanon, ale
Bettler in Europa. II, 725.
Priscian, üb. Boftrenus. II,
120.
Procerus syriacus
bei Sumeibiyeh. II, 1230,
Procopius, Bifhof von Ma-
jumas. I, 62. 64.
Procopius*, über Zerufalem.
I, 493. — Berytug. II, 437. —
Seidenzucht. 482. 494. — Yal-
myra. 1502.
Procurator
II, 1546. .
Produete*, in Jerufalem, 1,
in Benjamin.
Ducenarius.
Kou:
Pos — Pol
479 ff. — Beirut. IL 474 ff.
— Syr. Wüſte. 1390. — Haleb.
1775. — I. Gewerbe, Imduftrie,
Sauna, Flora ꝛc.
v. Profefp*, in Paläftina
(1829). I, 542. — Namleh.
581. — Saron. 593 f. —
Kaifariyeh. 604 — Haifa.
724.
Promontorium
album’,
f. Ras el abiadh,
Prophetengräber, f. Kubür
el umbia.
Prophetenftraße* 1, 52.
686. 1 SC$:
Proferpina, Tempel in Gaza
(5. Sahrh. n. Ehr.). I, 63.
Proteftanten, in Daleb, An—
tiochia. II, 1770, — f. Ameri-
kaniſche Miffion.
Protogonos*, Gott. II, 63.
Protojpatarien (Duces), ve—
nezianifehe Confuln. II, 499.
. Proud, üb. Purpur. II, 375.
Pruckner, Ruſſeggers Begleiter.
IT, 1803. |
Prunus (Armeniaca?), am Li—
banon. II, 298. — prostata,
im Caſius. 1142.
Piammetich*, König (reg. 671
--717)- I, 34. — beflegt die
Scythen. 76. — belag. Asdod.
95
Pfephinus cd. i. aus Heinen
Steinen beftehend), Thurm in
Serufalem. I, 367. 369.
Psidium, f. Guajava.
Psilurus nardoides Trinius,
bei Daleb. IT, 1717.
Psoralea Jaubertiana Fenzl,
in N.Syrien. II, 1686.
Pterocephalus plumosus
Coult., bei Daleb. 11, 1722.
Pterotheca bifida F. et M.,
bei Haleb. IT, 1714. 1775. ‘
Ptolemäer, in Aegypten. I,
684. 8*
Ptolemäus“, Cl., üb. Cäſaree
Paläſtinä. I, 599. — Ecdippa,
812. — Phönicien. II, 48. —
phönicifche Flüffe. 120. — He—
Pol — Pyth
liopolis. II, 239. — ſyr. Wü—
ftenftraße. 1457. 1458. — Pal—
myra, 1495. — Alerandrette.
1832. — Drte am Amanus.
1835.
Ptolemäus, Örammatifer, aus
Asfalon (ce. 60 n. Ehr.). 1,
83.
Ptolemäus, Sohn des Men-
näus, Fürſt zu Chaleis. II,
187. 238.
Ptolemäus Euergetes, in
Seleucia. II, 1238.
Ptolemäus Lagi, reft. Akko.
I, 727.
Ptolemäus Philometor”,
ägypt. König. I, 623.
Ptolemäus IV. Philopator,
Sieg bei Raphia (218 v. Ehr.).
1, 59. — Schlacht am Tamy-
ras. II, 426, — bei Berytus.
433,
Akko. 1,
Ptolemais*, d. i.
725. I, 48.
Puddingfteine, in der Eafto-
tis. II, 832. 887. — Danrän.
1328. ;
Pulver“, j. Schießpulver.
Purpur, tyrifcher, ſidoniſcher.
Il, 46. — von Tyriern entdeckt.
322. 366. 367. 371. 376 ff.
Purpura (Plin.), zu Tyrus.
I, 373. (lutense, algense)
374.
Purpura lapillus Pennant,
bei Irland. II, 378.
Purpura patula. I, 612.
Purpurarii. Il, 376,
Purpurati. II, 376.
Purpurfiſcherei, an den la—
fonifchen Küften. I, 87. —
Steuerfreiheit (1000 n. Ehr.).
II, 376.
2091
Purpurie Acid (Murexane).
11,..378,
Purpurfleid, fönigliches und
priefterliches Abzeichen, II, 377.
378,
Purpurſchnecke, in Phöni-
cien. I, 20. — Dor ıc. 610 ff.
— 9Haifa. 723.
Puschkinia libanotica,
am Arz Libnan. II, 639.
Puteus, f. Centum Putei.
Puteus ignis, d. ti. Rogel. 1,
445.
Pygmaleon,
zus. 11, 328.
Pylae Syriae, f.
Ciliciſche Päſſe.
Pyramidalbau*, in Fakra.
II, 520. — Höms. 1013.
Pyramidaldädher‘, in el
Büra. I, 1059. — auf for.
Gräbern. II, 1061.
Byramidalfpise des Dichebel
Afra. II, 1232, |
Pyramiden*, am Grabe der
Helena. I, 477. — in Aegyp—
ten. 522. — auf dem Kaim
Hurmul. II, 162.
Pyramus, f. Dſchehan Tſchai.
Pyramus und Thisbe, Le—
gende, nach Babylon verlegt.
IT, 482.
Pyretrum,
1141.
Pyriten, bei Meirüba. II,
518.
Pyrrhus, Nenegat, verräth An-
ttochia, II, 1181.
König von Ty-
Beilanz,
im Caſius. II,
Pyrus, im Cafius. II, 1132.
1138.
Pyrus cydonia L., fiehe
Duitte.
Pythagoras, angebl. auf dem
Karmel. I, 708.
*
2092
D.
Dabon, f. Ain el O.
Dala, ſ. ELD. |
Dalat il Mudhiq, d. i. Ka—
laat ef Medik. II, 1085.
Danaie, Kanal bei Haleb. II,
1691.
Daqua, f. Dſchebel beni il O.
Dargafe, f. ELO.
Dartdeba, Klofter daſelbſt. II,
792.
Daweh, f. Rahmweh.
Dornet-Schehuän, f. Kurnet
Schehwän.
Ooſair, f. Kufeir,
Done Baghli, öftlide Ver—
zweigung des Amanus. Il,
1618.
Qozhayya, ſ. Kuzheia.
Duadern”, in Bir el Dſchehuͤſch.
I, 751. — Kalät Burkuſch. I, -
285. — coloffale, in Jeruſa—
lem. 1, 334. Hösn Riha.
11, 197. 200. Ba'albek. 225.
231; - 234. 58238.7,: 269, 2m
Kahr Beirut. 461. in Byb—
Ius. 575. Aradus. 869. Kalaat
Simän. 1674. — geränderte
(bevelled), an Abrahams Grab-
ftätte. I, 421.
232. aus älteften phönteifchen
Zeiten, in Kalaat Scefif ıc.
312. el Muffeifa. A71. Byblus.
577. Burdſch Safitah. 828.
Zortoja. 865. 871. fehr alte,
in Damast, 1376. — f. Kalk⸗
ſtein-,Marmorqu.
Quadratiſche Ruinen,
Rinnegrin. il, 1597.
Duaresmius*, üb. Jeruſalem.
1, 450. 452. — Sana. 754.
Duartöparthaner, frieger.
Geſchlecht um Berda. Il, 1595.
Duarz”, im-Anti- Libanon. IT,
282. — Amanus. 1806.
Quarzſandſtein-Formation,
. im Libanon. Il, 118. 563.
Quarzſchiefer, im Dſchebel
Ba'albek. I,
bei
Dab — Quer ts
Mufa. I, 1803.
Duatremere*, üb. Gaza. 1,
56. — Latrün. 546,
Duatta, f. Katta. |
Dueitoule, I. Khan Kaitüfeh.
Duelle*, bei Dhoheriyeh. I,
208. — große, bei Sefürieh.
749. — Reichthum bei Dermel.
11, 160. — bei Damasf. 1348,
— blutrothe, angeblich bet
Soppe. 1, 591. — füße, im
phön. Meere. II, 551. — lau—
warme, am et Tafa-GSee. 1075.
— intermittirende, mit Getöfe
ausbrechende und Fiſche aus—
werfende, des Menbei. 1328.
bei Andſchar. II, 182. 183. —
Mangel bei Asfalon. I, 79.
auf der Höhe des Libanon. II,
191. in Bhönicien. 551. —
Bildung in Cöleſyrien, bei Ty-
rus ꝛc. II, 267. 354. — Tem:
peratur um Beirut. 479, — f.
Drachen-, Mineral-, Salze,
Schlangen-, Schwefel, Süß-
wafler-, Zauberqu., Waffer.
Duelle aus dem Eſelskinnbacken
des Simfon. 1, 143, 148. .
Quellen, verfunfene, verfie-
gelte, zu eh Bnrat 273.
276.
Duellthor, f. Brunnenthor.
Quercus, f. Eiche.
Quercus aegilops”’, am
Karmel. I, 703. — in Sprien.
Il, 1686. — Amanus. 1802.
Quercus belote, ſ. Balut-
Eiche.
Quercus
Coccus.
Quercus crinita (Q. cerris
L.), im Sarmel. I, 718.
Quercus esculus, im Sar-
mel. 1,70% ER.
QuercusinfectoriaL., in
N.Syrien. II, 1685. —
Haleb, 1727.
coccifera, fiehe J
bei
j £
4
| ——
A
en
Fi
|
j x
| 3
v L
— J
—
5
-
Quercus Libani Oliv. I,
1685. Duitte* (Pyrus cydonia), im
Quercus persica Jaub. et Libanon. II, 662. — Caſius.
Spach. II, 1685. 1131. — el Ghütha. 1349.
Quercus pseudo-coceci- 1350. —"- Haleb.’ 17297. —
fera, im Libanon. II, 201. f. Ehina-Du.
660. 677. Duoten, d. i. Coton, Baum-
Quercus robur, im Liba— wolle. I, 483.
RW.
Ra eemal, ägypt. Gott. 11, cus. 11, 1380.
544 NRafanea, ſ. Rafıneh.
Ka’ abie, f. Er R. er Ruinen in Juda. Jl,
Raamſes, Handelsſtadt. II,
1493. — vol. Rhamſes.
Rabaeh, ſ. Er Robbuéh.
Kabba, Stadt in Suvda. IT,
261. .
Rabbad“, f. Kalapt er R.
Rabbah, Dift. Ir, 1507.
Rabla (Ribla, Niblath, Ribleh),
im Belä’a, am Drontes. I, 7.
277 3827.2199, 100.163. 777.
996.
Rabſake (Rabjeris), affyrifeher
Teloherr, vor Serufalem. „I,
390
Rabſieh, f. Ghabſie.
Rabueh, ſ. Er Robbuéh.
Rabuwat, ſ. Er Robbuséh.
Rachel, ſ. Rahel.
Rachmeh, Bab er-, ſ. Golde—
nes Thor.
Zah⸗
Rachné Bi Sachlé?), f
leh. II, 192
Raͤrſchis, Khan Beni R.
Radzivil, Fürſt (15. Jahrh.).
II, 1282.
Raͤverkarren', in Antiochia.
II, 1202. — ſ. Wagen.
Raeneh (Raineh, er Neineh),
Dorf in SW Saliläa. I, 751.
764.
Räuber, im Amanus. II, 1811.
Rafaello, Giop., maronitifcher
Priefter (1823), 1, 778.
Rafail, Banquier in Damas-
Quer — Raim
2093
non. II, 201,
Hafık, I. Raphia.
Rafianiat, ſ. Rafineh.
Rafidia, Dorf in Samarien.
I, 660, :
Raͤfikab, ſ. Hauſch er R.
Rafineh (Rafanea, Raphaneä,
Rafianiat), Dorf im Naſairier—
Gebirge. Il, 55. 837. 939 ff.
Kaffe T: Sauſch er R.
Kagnier, Winde. IT, 1800.
Ragufa, — von, üb. Es—
drelom. 1, 738
Kaha,f. the 2 1058.
NRahabeh, f. Er K.
Raheb“, ſ. ELR.
Rahel, ihr Grab. I, 112. 226.
— Tod. 271. 284. 286.
Rapid", f. Deir Mär Maͤron,
El Deir, Wadi er R.
Rahit, ſ. Merdſch R.
Rahleh, ſ. Rakhleh.
Rahman“, ſ. Abdur R.
Rahman, Chalilel-, f. Hebrön.
I, 827,
Kahmin, f. Nahr R.
Rahweh el Naher (nidt el
Kahmweh, Dameh), Dorf in
R.Saliläa. I, 806.
Raimund, Graf von Touloufe,
befeft. Athlith. I, 615.
Raimund, Graf von A
im Beläd Ba’albet (1176).
202, 227. — wird von *
2094
Semaeliern ermorbet (1148).
11, 970.
Raimund von Provence, bela-
gert Tripolis 41099). II, 601.
(1104). 602. — ervb. el Bara
(1098). 1064. — Streit um
Antiochia. 1182.
Rainald von Sidon. II, 311.
Raineh, f. Raeneh.
Ra'iſch, f. Beni *
Raji, ſ. Ibn er
— ae
im Anti = Libanon. II,
284.
Rakkath“*, Stadt Naphthali’s.
I, 682.
Ramr*, f. Baal R., Khuraib er
R., Wadi R.
Ram (er Räm, Ramah), Ort
en von Serufalem. 1,
Drufendorf
281.
— (er Raͤmeh, Rameh el Khuͤ—
lil, Ranra Abrahams), bei He—
bron.
234. 265. |
Ram (er, Rama), in Judäa.
I, 517, 518. 520.
Ram (Ramah der Debora),
Dorf bei Serufalem. 1, 536 ff.
Rama chebr.), Bez. für Höhe.
I, 583. — vgl. Ramleh.
Rama” (Ramah, Rämathaim
Zophim, NR. Zuphim, Zuba,
Söba), Samuels Geburtsort.
1, 104. 107. 110 ff. 234.
Rama (er Nämeh), zwei Drte
im Stamme Affer- und Naph-
thali. I, 671. 681. 772. 779.
NRamadan*, Zeit des. II, 1394.
Ramadan, Drt in R.Syrien.
11, 1658.
Ramagh (Mugharep), Ort im
Dſchebel el Arba’in. II, 1063,
Kam Allah, Duelle, Dorf in
Sudäa. I, 165. 530. 536. 558.
559. 627. 824.
Ramantha,-
naan. II, 66,
dicea
Ra— mas- -8, f. Ramfes.
Ramathaim, d. i. Doppelhöhe.
Metropolis Ca—
Raim — Rana
I, 113. 227. 230. 231. -
9923. =: f. Lao⸗
—
I, 110,
Rämathäaim Zophim (Zu-
phim), d. i. Rama im Lande
% 104. 113. — fiehe
Drt in N.Sprien.
ſiehe Wadi er R.,
ma,
Rameh el Khulil, f. Räm.
Ramel, f. Ramleh. I, 581.
Ram el Anz, am Orontes. IT,
1001.
Rameſes, f. Ramies.
Ramet el Amleh, bei Hebrön.
I, 141, 236.
Ramet el Khalil (Khulil),
d. i. Höhe des Gottesfreundes.
I, 113. 227 ff. — |. Räm.
Kami (er R.; el Hamy?), Di-
firiet von Saida. II, 392,
Ramitha (Ramantha, Pauese,
i. e. celsus es tu, Se, Deus),
älteftle Anlage von Laodicea.
II, 10. 923.
Namkın (er Ramkeyn), Inſel
bei Tripolis. Il, 620. 625.
Ramleh, d. i. das Sandige. I,
582.
Ra mieh (er R., Ramula; Ra-
ma?), Grenzftadt von Phili-
fläa und dem Stamme Dan.
I, 92. 113. 542. (Höhe) 547,
566. 572. 580 ff. 592. 596. —
Diftrict. 820. 821. — ſ. Wadi
er R.
Rameliyyah, f. EIER.
Ramon, ſ. Dfcheb el R.
Namouze (2), Ort im aleppi-
nifchen Syrien. II, 1589.
Ramſes, f. Raamſes, Rham—
ſes.
Ramfes.I. der Große, König.
I, 185. 798 :
Ramfes II. (Ra-mas-s, Seſo—
ſtris d. ©r.), am Nahr el
Kelb ıc. I, 523. II, 533. 535,
944.
Ramula, f. Ramleh.
Rana, Dorf in Juda, 1,
139.
Nas (er R.,
je Rann — Ras
Rannitſch, Dorf in Esprelom.
I, 697.
Ranunculus asiaticus, bei
Haleb. II, 1715. — bullatus,
bei Hebrön. I, 219. — Casius
Boiss., im Dſchebel 'Akra. I,
1139, — muricatus, ficaria
var, major L., bei Daleb. 1715,
— myriophyllus, desgl. 1714.
. 1715. — oxyspermus M. B.,
desgl. 1717. — rynchocarpus
Boiss., desgl. 1721, — toma-
tocarpus Fischer et Meyer,
bei Seleucia. 1269.
Ranunfel, Lieblingsblume der
Türfen. I, 54.
Raphanea, f. Rafineh.
Raphia“ (Rafia, Refah, Chat-
ferim des — JJ in Phili⸗
ſtäa. I, 39.
KRaphivim* Bari Pharan),
an der Sinai-Halbinſel. E-
79.
ag“ (d. i. Kopf, Vorgebirge),
f. Burdſch R. el Nahr, Deir
Mar Elias el NR.
i. e. caput sc.
fontis), Schloß am Orontes,
II, 161. 166. 224.
Raſas, ſ. Dſchebel IR.
Ras Ba'albek (el Ras), Ort
im Befä’a. II, 158: 159. 164.
168. 175. 221. — QDuellgebiet
des Drontes. 996.
Ras Bajas (Bayas), am Ama-
nus. II, 1806. 1830. — f. Esfi
Ras B.
Ras Beirut. II, 430, 442.
Ras Buſeit (Bafit, Poſſidium),
Cap des Cafius. II, 34. 40.
1109. 1133. |
Raſch' aim, f. Wadi R.
Raſcheiya“*, im Libanon. II,
286. — Eifenfchmelze dafelbft,
f. Birfet Hauwaja
R., Harun el R.
Nas ed Damür, im mittleren
Phönicien. II, 423.
Nasel Abiaph (Promontorium
album, Cap Blanc, weißes
2095
Borgebirge), in SPhönicien.
I, 776. 777. 784. (Dfchebel el
Schema) 808. 809. 814. II, 4.
395. 366.
Ras elAdeifeh, Ort in Juda.
266,
I,
Raͤs el Xin (nicht Raß el Eyn),
Fort der Saron-Ebene. I, 566.
568. 571. 572. 588. (Krofobile
daf.) 589. 592. 596.
— Ain, Quelle zu Nablüs.
Nas el Ain (Haupt der Duelle),
Duelle des Kifon. I, 697,
TERN Ain, bei Bu’ albef, IH,
Rasel Hin” Ba der Duelle),
bei Tyrus. 1, 793. 809. II, 69.
340. 348 ff.
—— Ain, bei Seleucia, I,
Nasel Dihiyep, in Phönicien.
423. |
u. Haded, fiehe Resm
Ras el Hadſchar, Caſtell von
Tripolis. I, 606. — f. Ras
eſch Schak'ah.
Nas el — ce im Aklim
el Metn. II,
Ras Sitten — Vorge⸗
birge der Feſte), Städtchen in
N. Phönicien. II, 606. 808.
Nas Elias, im Anti- Libanon.
II, 689.
Nas el Khudr, am Bei⸗
rut. I, 442. 459. 473
Nas el Meſchrefi, . Ras el
Muſchairifeh.
Ras el Metn (Mutein), Dru—
fen-Refidenz im Aklim el Metn.
II, 467. 711.
Ras el Muſchairifeh, in Phö-
nicien. I, 807.
Ras el Mutein, f. Ras el
Metn.
Ras el Nakpüra (Raküra,
Nakhora, Rachera, Nawakurah,
Nawaker, Nawakir, Scala Ty-
riorum, Leiter der Tyrier,
Passepoulain), Grenze von
2096 Raſen — Recht Kur
Are und Tyrus. I, 776. 807. Rau'ana, f. Mar R,
809. 813. II, 48. Raubvögel, in Paläftina. 1,
NRafeneifenftein, bei Aleran-
drette. II, 1805.
Ras eſch Schak'ah (Schufah,
Nas Hadſchar, Cap Mapdore,
Cap Pondico, Theuprojopon),
in Phönicien. II, 14. 15. 36.
37. 56. 586. 588. (Einfturz
durch Erdbeben) 600. 606.
Ras Jabreh, Ruinen bei He—
brön. I, 236.
Ras Ibn Häny, Kap bei La—
difieh. II, 1108. .
Nas Kerfer, Ort in Judäa. 1,
960.
Ras Khanzir (Cap Hog, Rho-
sicum Promontorium), d. i.
Schweinskopf, Ebercap, am
Amanus. IL, 18. 41. 1109.
1184. 1781. 1799. 1800. 1801.
1823. — f. Rhoſſus.
Raslän, f. Bent R.
Nas Meska, Drt in el Küͤrah.
11: 751:
Nas Mint Romann, f. Abu
Roh.
—— —
— Nahr el Kelb,
nicien. II, 445.
Ras Neby Yünas,
cien. II, 423.
Rasras, f. Om R.
Ras Numädy, im Anti-Tiba-
non. II, 277. — vgl. Er R.
Nas Sarfand, in Phönicien,
afte. 2: I, 852771
Ras el Eyn, f. Ras el Ain.
Ras. Tafera, Cap bei Ladikieh.
II, 1108.
Fürſten von. II,
in Phö—
in Phöni—
Nas Towil, Berg in Judäa.
1.233.
Nas Tureh, Ort in Juda. 1,
266.
Nas 5 iyaret (Heracleum
Prom.), bei Ladikieh. IT, AO.
Ratten, in Waläftina. I, 485.
— Aleranpdrette. II, 1844.
Ratti Menton, franz. Conſul
in Damask. II, 1414.
asia,
485. — el Merdſch 11, 1313.
v.Raumer”, 8. I, 6. 14. —
üb, den Kalkſtein in Paläſtina
und Frankreich. J. 147. — Je—
rufalem. 315. — Romleh. 582.
— Sanüuͤr. 669.
Rauſchtränke“*, den Akils ver—
boten. II, 134.
Rauſchuh, f. Er R.
Rauſiyeh, ſ. Khulwat er R.
Raumolff", %., über Soppe
(1573). I, 576. — Tripolis,
611. — Gedern des Libanon.
640. — Haleb. 1741.
Näwije, Dorf von Damast. II,
1422. r
Rawlinſon, Reifender. Ir,
543
Raymund, |. Raimund,
Nayner, erfter Bifhof in Se-
bafte (1155). I, 666,
Razt, f. Ainel R.
N Ausſprache ® — 14
i R.
— — ſ. W
ſ. Ghazu.
— Abu R., Riha.
— ihr Grab in Hebroͤn.
© 246, 249.
NRebhühner” (Katta, Duatta,
Tetrao rufus), in Sudäa. I,
153. — Libanon. II, 191. 295.
687. (rothe) im Nafairier-Ge-
birge. 904. — Orontes. 1028.
— Caſius. 1115 — el Merdſch.
1313. — for. Wüfte. IT, 1448.
1469. 1732. — Nord-Spyrien.
1571. 1589. 1703. — Alexan—
dretie, 1840. 1842,
Rebt, ſ. Bab el R.
Rebua, ſ. Er Robbuéh.
Rebya-Araber, in Kinnesrin.
II, 1595.
Rechob* (Beth Nehob), in Sy—
rien. TI, 1031. — vgl. Res
hob.
Recht” (Rechtspflege, Rechts⸗
kunde), in Jeruſalem. I, 488.
— Zahleh. Ti, 194. — very⸗
tus” (36. Zahrh.). 436. —
1766. — vgl. Mekhemeh, Rö—
miſches R
Recorbönap, Strom in N.
Bir el R.
Galiläa. I,
Bir Karme.
Redfaneh, f.
Redhuan,
Redfſchal el Arbain, Drato-
rium zu Beirut. U, 457.
Mefah*, j. Raphia.
Refit, f. Er Rufid. N.
Reftijeh (NReftiyeh), d. i. Ein-
gangszoll-Quittung. I, 822. —
Ausgangszoll. 826.
266 Sabün, Steuer. I,
ee Petrus, Aut.
Regen*, im Wadi el Ariſch. T,
37. — fehlt des Sommers im
Dſchebel Druz. II, 118. — im
Libanon, Cairo ꝛc. 478. — er-
fier, zu Bteddin. 682. — häu—
fig in Antiohia. 1207. 1216.
— in Damasf. 1352. — Pal—
myra. 1536. — Daleb. 1710,
1712. —
Regierung, in Paläftina. 1,
827 Damasf. 1412.
Repäb*, Lither. II, 1482.
Rebabeam“ Saloıno’s Sohn.
1,15. — reſt. Gath ꝛc. 138.
— feine Städtebefeftigungen.
159. — bef. Hebrön. 214. —
in Sichem. 645.
Reham (Burvfh Neihani),
Thurm im Libanon. If, 584.
Rehaneah, Ruine im Naſai—
rier-Gebiete. II, 831.
Rehob*, Stadt im Stamme
Aſſer. I, 14. — vgl. Rechob.
Rehoboth“, ſ. Er Rahabeh.
Reia, ſ. Reyäk.
Reichard, "ib. Crocodilopolis.
I, 613.
Neif*, in der ſyr. Wüfte II,
1467. 1469. — ſ. Kälte.
eifün (Neyfün), Ort im Kes—
ramän. II, 746. — Klofter von
Damasf. 79.
= Kitter Erdkunde XVII.
0 SE Reco —
ber Drufen.v Il, 723, — in
Damask. 1412, — Haleb.
Reiher“,
Resl 2097
Reihan, ſ. Dſchebel Rihan.
Reihani, ſ. Rehaͤm.
Reiha Saltza(?), Wohnungen
auf Aradus. II, 875
in ef Nerdſc. II,
1311. 1313,
Reineh, f. Raeneh.
Reinaud, Aut. II, 605,
Reis (Neys'), d. i. Eapitän.
I, 870. — Superior. 930.
Reis“*, in Saida. II, 401, 416.
— Beirut. 443. — aus Aegyp⸗
ten nach Syrien, 1397, — in
Haleb. 1754,
Reifen“, bei Samaritern un-
gewöhnlich. I, 651.
Reis Kiddeh, Drt im Beläd
» el Batrün. II, 749.
Reiten, früher den Ungläubigen
in Damagt verboten. II, 1361.
— in Haleb. 1742.
Reiterſchulen, in Apamea. I,
1081,
Rejöm, ſ. EN.
Reland*, — I, 14. — über
Gaza. 56. — Ramleh. 582. —
Samaria. 623. — jamarit.
Pentateuch. 653. — Eebafte.
666. — Haifa ꝛc. 723. II, 49.
— Chalcis. 187.
Religion”, der Drufen. II,
721. — Nafairier. 987.
Religiöfer Fanatismus, in
Damasf. II, 1410.
Remthiéh, Dorf in Saron. T,
592.
Rennell, 3, Karte von Sy—
rien. II, 134. 169. — üb. Pal—
myra (1831). 1433.
Rentieh, Drt. 1, 566.
Rentis, Dorf. I, 565.
Rephaim“ (NRephaiter), Volk.
I, 13. 1794323.
Rephaim” (NRiefenthal), in Ju—
däa. I, 151. 191. 325. 446.
Reſan, ſ. Shuf R.
Refanda, f. Rufäfa.
Keſchaby, f. En Neby R.
Refhmeiya, f. Riſchmeia.
Reslan (nicht Reſtan), Naſai—
rier= Secte. II, 976. — Ab—
Rrrrrr
2098
tömmlinge des Propheten. IT,
695. — vgl. Benü Raslän.
Resm, arabifche re
des Ptolemäus? II, 1505
Resm el Hadeth (Nas el Ha=
ded), Ort im Belad Ba’albef.
11, 4141. TER. BR
deth.
Reſtun, EN
Reszafe, f. Rufäfe.
Rettiche, in Dicheirupd. I1, 1461,
— Alerandrette. 1845.
Reyaͤk (Reia), Ort im Beläd
Ba’albek. IT, 221.
Neyfün, f. f. Reifün.
Reymond d’Escandelion. I,
815.
Reys“, ſ. Reis,
Rezin (Rezing), König von
Damask. J, 389. 1339.
Rhabarber* (Ribis, Ribas),
im Libanon. II, 686. — Da-
masf. 1396. _
KRhabarber-Syrup, als
Wurmmittel. II, 686.
Rhyadamantus, Sage: I, 57.
Rhagodiolus heat * bei
Haleb. II, 1717.
Rhamnus*, in Serufalem. 1,
482. — Seleucia. II, 1268. —
N.Syrien. 1687.
Rhamſes, Lagerplab der Is—
raeliten. I, 186. — vgl. Raam—
ſes
Rhefapha, f. Ruſafa.
Rheumatismug* ,‚ in Damas-
eus. II, 1353. — ſ. Gicht.
Rhinvceroshaut, in Betple-
hem verarbeitet. I, 290.
Khinveolura* (Ryinocorura),
nabat. Handelsftadt. I, 35. 41.
Rhodiorum locus, 3u An—
tiochien. II, 1174.
Rhododendron (maximum,
ponticum), im Libanon. II,
210. 518. 566. — Nafairier-
Gebirge. -948. — Caſfius.
1131,
Rhodope, Grabmal der, bei
Tyrus, I, 338.
Rhodus“, phön. Kolonie. II, 57.
Resm — Riha
Rhoſſus (VPieria-Gebirge,
Dſchebel Muſa, Tolos, Keſe—
rik), in NW. Syrien. II, 34, 40,6
(Berbindung mit dem Cafius)
1133. 1211. 1247. 1624. 1780.
1783. 1813. 1822 ff. — f. &9=
ryphäus, Ras el Khanziır.
Rhoſſus (Rhoſus, Roſos, Aro—
ſus, jetzt Arſus), Stadt am
Amanus. II, 1184, 1609, 1780,
1801. 1804. 1812 ff. 1823.
(aftr. 8.) 1835. 1846.
Kibas*, f. Rhabarber.
Riblah“, f. Rabla.
Richard Löwenherz, König, er=
fürmt ed Deir (1192). I, 44,
— reftaurirt Asfalon (1192).
81. — Alba Specula. 93. —
in Paläftina. 544, — Lydda.
551. — Are — Asfalon. 714.
— befeft. og 731.
a R., in Askalon
(1818). 1,
Richter, Öräßer er zu Seru-
falem. I, 462. 474
v. Richter” } D. 8, üb. Judäa.
I, 514. — Soppe. 578 —
"Nablüs. 647. — Samarien.
659. — Esdrelom. 696. —
Nazareth. I, 743. — Nahr el
Auwaleh. II, 93. — Nahr ef
Barüf. 100. Fachreddins
— 105. — Ba'albek.
— Damascus — Haleb.
en — Anti-tibanon. 280. —
Kesruan. 512. — Nahr Ibra—
him: 561. — Nahr Kadifha.
632. — Kaſchheya. 654. —
Drufengebirge. 677. — Ain el
Fidſcheh. 1292. — Valmyra
(1815). 1433. 1446.
Ricinus*, in der Eaftotid, IL
887. — Damast. 1358. j
NRiedgras*, am Karmel, 57
701. ’ |
Rieha“, f. Riha.
Riefentreppe, am Caftus. IL, |
1143,
Rdha (Nieda, Read), Ort im. |
1054
fiehe |
Dichebel Arba’ın. II,
1055. 1062. 1972. —
Dcchebel R.
ihan, Dorf im Libanon. II,
h n Burdſch er R., Dſche⸗
Rihän, Ort bei Damascus. II,
265. 4424.
gen ſ. Ryhanlu.
Bine, f. Khirbet R.
Rima, f. Beit R
Kimit (Rimäh), on des Affım
et Tuffah. II, 700,
immon, ſ. Baal-, Gathz,
Hadad R.
Kimmon* (Rummon), Dorf,
Fels in Fudäa. I, 520,
Rimmon (Rummaneh?), Ort
in ©aliläa. I, 680.
Rindvieh*, in Serufalem. 1,
484. — Saron. 590. — am
Karmel. 595. — als —
im Libanon, II, 514.
Heerden, in Tripolis. Mi —
ſpärlich im Libanon. 516. 688.
— in Haleb. 1730.
ing*, ſ. Arm-, Fingerr.
ifapha, f. Rufafa.
A Dorf am Libanon.
II
ifpmeia (Refhmeiya), Ort
im Aklim el Dfehurd. II, 709.
— Klöfter. daf. 792. — fiehe
Mar Elias R., Mar Johanna
Riſchmeia.
tiſchwans,
1632,
titterfporn, im Caſius. II,
f Nahr
Kurdenſtamm. IT,
re d’Amour,
ed Damıır. II, 423.
tobbueh, ſ. Er R.
do be*, Maj., Karte, II, 17. —
üb. den Libanon. 124. — unt.
Litany. 309.
ſobert, König von Sicilien.
bberts?, Dav., Maler, in
Gaza. I, 49. — Askalon. 82.
obertus Monachus. II,
‚1058,
Rihan — Römer
2099
Rome", ee, 58 42. —
über Gaza. 46. — S.Judäa.
66. — Mispa. 107. — Alir.
122, — Gaza—Beit Sibrin.
128 ff. 135. 142. — Beit Ji—
brin — Hebrön ꝛc. 155 ff. 194.
202. — Salomons-Teiche. 273.
— Serufalem. 305. 312. —
Umgegend von Serufalem.515 ff.
— entdedt Rama. 538. — üb.
Lydda — Serufalem, 550. —
NRamleh. 582. — Samaria.
626 ff. — entdeckt Siluͤn. 631
— üb. Sebafte. 658. — Na—
zareth. 741. 753. — Ober-Gas
liläa. 783, — Belad Beſcha—
rah. 787 ff. IL, 317. — Wadi
Khalid. IL 29. — Libanon
(1852). Eee Litany. 126 ff.
Anti-Libanon. 286. — SÄehf.
317. — Tyrus. 354. 365.
Saida. 407 ff. — Nahr Ihras
him. 564. — Nahr Kadiſcha.
631. — Kalaat el Hösn.
840,
Robinſon, ©., üb. Byblus. II,
972, — Artus, 1812.
Roboue, f. Er Robbuéh.
Noch de Dhar el Hoeuſeyn,
Sanct, f. Mar Rüfus,
Rochetaille — Fels⸗
wand in Samaria. I, 714.
Kodvan, Fürf. * 1033,
1734.
Roechy, ſ. Dſchebel R.
Rödiger, über Ramleh. I, 582,
985.
Röhrenfhneden, fiehe Ser-
pulae.
Römerfeſten“, in Gaza. I, 53,
— Höms. II, 1013. — Ma’ Are
rat en Na’amän, 1067.
Römerfiraße* (Via Romana,
militaris, strata), in Philiſtäa.
I, 101. — zwiſchen Serufalem
und Cäfarea Paläftinä. I, 555.
556. 559. 560. 561. 565. 566.
— in der Saron- Ebene. 592.
593. — in Samarien. 625.
627. — Phönicien. 812. 813.
815. II, 363. 421 ff, — Cöle—
RIrttet2
>
2100
fyrien. II, 280. — Libanon,
471. — (Via Antoniniana) am
Nahr el Kelb. 524. 528. 529.
530. — bei ’Arfa. 808. — im
Dſchebel el Arba’ın. 1068. —
am unt. Drontes. 1104. — in
Antiochia. 1112. 1120. — Ca—
fing. 1143. — Nord-Sprien.
1153. — Seleuria. 1249. —
Abila. II, 1278.
Heifh. 1328. — von Chaleis
nach Antiochia. 1599. — bei
Dana. 1662, — Khan el Wal.
1663. — Dſchebel Semän.
1669. — Sphiri. 1693. —
Amanus. 1826. 1838. — Aler-
andrette. 1839. 1844. — vgl.
Pflafterftr., Antoninus.
Römertburm,
yeh. I, 205. 207. —
Römifg- byzantiniſche
Steuerverwaltung, in
Paläftina. I, 818.
Römiſche Bäder‘, in Bayas,
II, 1830, x.
- Römifhe Bauten*, zu Leb-
weh. II, 170. — Tyrus. 353.
— Byblus. 576. — Burdſch
Safitah. 827. — Palmyra.
1479. — Därim. 1643.
Römiſche Bogen (Doppelbo-
gen), in Serufalem. I, 331. —
am Libanon. II, 292.
Römiſche Brüde*, am Nahr
Rubin. I, 126. — Nahr es
Serfa. 607. — Wadi Ma’a-
miltein. II, 547. — Zagharta.
631.
RUN Colonie,
98.
Hömithe Gräber, bei Ba’ ale
bef. II, 199.
Roͤmifche Kaiſer, begünſtigen
Antiochia. II, 1167 ff.
Römiſche Meilenfteine*,
bei Beit Sibrin. I, 155. —
Bethfur. 269. — Kaifariyeh.
in Asdod.
‚604. — am Ausfluß des Nahr-
ez Zaheräny. II, 81. — am
Nahr 68 Sanif und Barghut.
84. — im mittleren Phöni—
Römer — Roma
— Dfchebel ;
in ed Dhoheri—
Roger I;
cien. II, 423.
Roͤmiſcher Grubenbau, im
Libanon. II, 582.
Rimilerzempel, in Gaza.
l
Ro'm ifche Säulen’, im Wadi
— A 1, 37. — bei Raphia,
— Sprache und
Rechtsgelehrſamkeit im
Orient. II, 436. |
Römifhes Theater*, in Gar |
bala. II, 894.
Roͤmiſche Waſſerleitung*,
in der Saron-Ebene. 1, 593,
—— am Nahr el Kelb, II,
528
Römiſch-katholiſche Chri—
ſten, ſ. Katholiken.
Roͤget (Bir Eyub, Bir Juab),
Quell der Kuudfſchafler, Bruns”
nen des Nehemia, Biob), zu”
Serufalem. I, 360. 443 ff.
943.
führt Seidenzucht
und Weberei in Sicilien ein
(4146). II, 495. — Gönner‘
Edriſi's. 1183.
Roges, ſ. Beni R.
Roggen, wilder, in Zuda. 1,
283. — Serufalem. 482. —
fehlt im Drufen- Gebirge. H
681. Korn. N
Rob, * Abu Roh. $
| one, f. Bilad el-, Dalaayg N
he _ (Typha), am umt. Drom
tes. Il, 1247. —
Rohrdommel”,.
1,1512, IR
Rofneddin* ' Ismaölierfürſt,
je Ende (1256).
1294,
RomaDea, Göttin, A
in Kaifarieh. I, 601. — Tem
pel in Antiochien. IL, 1186. |
Romann, Mint-, fiehe au
Rob.
Ä tr,
Romanus, reftaur. die Grabes—
kirche (1048), I, 436.
Rooge, ſ. Wadi er Raͤdſch.
de la Roque“, über den Li—
tany (1688). II, 123. — Oron—
tesquellen. 176. — Ba’albef.
234. — Tripolis— Ba'albek.
288. — Gevern des Libanon.
641. — Antuͤrah. 757.
Rosa sempervirens, bei
Sirndſchil. 1, 632.
Röfh chebr.), d. i.
1801
Roſe, W
It, 1351
Kofen*, in Saron. I, 587. —
Sindſchil. 632, — Nablüs.
647. — Zahleh. II, 203. —
Tripolis. 624. — Antiohia.
1198. — Haleb. 1723. 1728.
— f. Alpenr.
Rofenfäfer,
702.
Rofenfränze*, in Bethlehem.
I, 290. — Steuer. 822,
Rofenlorbeer, f. Oleander.
Bene Ei üb. Gaza. 1,
Gap. I,
:, üb. Damasf (1852).
in Esdrelom. 1,
ofenst und Waffer, zu Ha—
leb. II, 1728.
Rofen-Sculptur, in Byblus.
II, 572. — Kalaat el Hösn.
836.
Roſenthal, bei Ferufalem. I,
514.
Roſenwaſſer, als Reinigungs-
| — MA. — ſiehe Rofen-
et. Conſul, führt die
Seidenraupe in Aegypten ein
(1810). IT, 491.
Rofinen”, in Hebrön,. I, 220.
255. — Mihmüfcy. 1, 114,
— GSaida. 416. — Beirut.
475. — Tripolis. 614. — Su—
weidiyeh. 1227.
Rosmarin, f. Gamander.
A f. Rhofus. |
auf farthag. Münzen. II,
erd
Roma — Route
2101
Roſtan, ſ. Er R.
Rofzafat, ſ. —
Rotal, ſ. Rot
Roth” Dr., ber den Dſchebel
Maͤchmel (1837). IL, 294. —
Eedern des Libanon. 635. —
Bſcherreh. 660.
Roth", Farbe der Omeijaden.
11, 1025,
Nothhupn, f. Sranfolin.
Rotl“ Rotal, Rotul“), Ge—
wicht (2,25 Kilogr., 6 Pfund
preuß.). I, 822. II, 1775.
— (Roudj), ſiehe Wadi
er R.
Rouhana, ſ. Mar Rau'ana.
Rouia, ſ. Ruweiheh.
Roumé (Roumiyye), ſ. Ru—
mieh.
Rouſſeau, Conſul, über Is—
maslier. I, 973. — Aleppo.
1601. 1751.
Route“, von Gaza nach Asku—
laͤn. J, 66 ff. — Askalon —As—
dod. 89 ff. — Gaza—Joppe.
101. — Gaza—Hebrön. 128 ff.
— Beit Fibrin—Hebrön. 149 ff.
— el Burdi— Ain Schems, T,
161 ff. — Gaza— Bethlehem.
163 ff. -— Sinai-Wüfle— He-
bröon. 193 ff. — Hebrön—
Bethlehem. 260 ff. — Bethfur
— Bethlehem. 272 ff. — Jeru—
falem - Mittelmeer. 540 ff. —
öftliche, durh Saron. 592 ff.,
weftliche. 597 ff. — Cäſarea —
Karmel. 607 f — Dor—Ath-
lith — Karmel. 612 ff. — Bei-
tin (Bethel)—Nablüs. 626 ff.
— Nabluͤs —Sebaſte. 658 ff. —
Sebafte— Esdraelom. 667.
Acre— Sur (Tyrus). 776.
Belad Beſchaͤrah. 787 ff.
Akko — Tyrus. J, 803 ff.
Zahleh — Ba'albek. JII, 199.
Damascus — Ba'albek ꝛc.
—
255.
273 ff. — Hasbeya Katana.
281. — Baralbef — Tripolis.
288 ff. — Beka’a — Hasbeya.
306 ff. — Saida — Beirut.
421 ff. — Nahr Ibrahim—
-
2102
Bybblus. Il, 570, — Dſchebeil
— Tripolis. 582. — Theupro—
fjopon— Tripolis. 591. — Tri—
polis — Nahr el Kebir. 804 ff.
— Kalaat el Hösn —Tortofa.
848. — Tortofa—Nahr el Ke—
bir. 880 ff. — Höms —Hamah.
1027. — Apamea—Höms. II,
1086. — Ladikieh — Drontes-
mündung. 1108 ff. — Aleppo
— Palmyra. 1435. — Damas-
cus — Höms — Tadmor. 1442.
— im aleppiniſchen Nord-Sy—
rien. 1585. — Aleppo—Antio—
chia —Beilaͤn-Paß. 1606. —
Antiochia — Haleb. 1633 ff. —
Alexandrette — Seleucia. 1822.
be Roziere*, Eugene, über
Serufalem. I, 303.
Ruad*, f. Aradus.
Ruat’, f. Dfchebel er R.
Ruba (Rubu’), Map. I, 530.
826.
—Rubab, f. Wadi er R.
Rubah, f. Deir el R.
Rubaän“, ſ. Wadi R.
Rubat, ſ. Deir Seidi R.
Ruben“, Stamm. |, 7. 11.
Rubia*, bei Hebrön. I, 219.
Rubin, Sumpf in Philifläa. 1,
102. — ſ. Nahr R., Neby R.,
Scheikh R.
Rubu’, f. Ruba.
Rubua, Grotte bei Damascus.
II, 1300.
Rubmit, f. Er Robbueh.
Rüuͤdſch, ſ. Wadi er R.
Rüben, im Wadi Nrtäs. T,
gufib, ſ. EN.
Rufinus, Aut, 1, 392.
Rufus, * Fulius R.
Ruggot, Kalifraut. II, 1391.
Rugh, ſ. Wadi er Ruͤdſch.
Rughm, f. Deir er R.
Rugia, Stadt in N.Sprien,
II, 1097.
Ruhaibe* (er R), Dorf der
for. Wüfte. II, 1472, 1484. —
vol. Er Rahabeh.
Ruhana, fiehbe Deir Mar R.,
Roz * Rus
Mar Rau'ana.
Rüöhha, ſ. Khirbet Rihha.
Nuhr (Dysenterie), in Miſch—
mufhy. 1, 114. — Hermel,
160, — Damast. 1353.
Ruinen’, uralte, in Phönicien.
II, 52. — zahlreih im Dſche—
bel el Arba’in. 1064. — im
Antiohia-See. 1619.
Ruj, ſ. Wadi er Ruͤdſch.
Rukneddin, ſ. Rokneddin.
Rufus, ſ. Mar R. \
Ruͤm, Ori im Aklim —— I,
76. 83. 702. — f. Deir arrum, 4
Ruweiſet R.
Rum, Meer von, I, 1818.
Ruma, ſ. Rumi, Ruͤmmaueyh.
Rumädy, f. Er a pe R.
Numailatd,f € \
REN Bad ee Dſchebili.
II, 896
Rumani, ſ. Wadi R., Rums
maneh.
Rumaſch (er Rumaifh), Dorf
in Ober-Galiläa, I, 783, 786, |
787. — ſ. Wadi R. |
Rumex digynus, scutatus, im
Syrien. II, 1715. Ä
Rumhäla, Ort im Allım ee |
Sahhär. IL, 706. |
a f. Khirbet el R.,
Ruoͤmieh (Roume, Roumigye), |
Ort im Aklim el Metn oder
Kesramän. II, 711. — Klöfter
* — —* — dgl. Medreſch
el ru
Kumfat, N üpgen bei Zortofa.
U, 875.
Rumliyeh, f. EI Ramliyyah.
Rummän, f. Duweir er R.
KRummäneh (Rummanieh,
Povue), Drt in el Batthauf.
I, 753. 760. :765. — f. Al
er R., Wadi R., Rimmon.
Rummon* ER Rimmon,
Rumtrah, f. Nahr el R.
Rus, ſ. Nahr er R. |
Nufäfa (Rheſapha, Neszafa, ar
Noszafat), Ismaslier- Salze
IL, 939. 941. 969,
Ruſafa (Refapha), Ort A ez
Be 1, 1485, — vergl. Ar—
Eat au Om er R.
Ruf, [u ı NR.
BE RLBURS 6, "or im Karmel, 1,
Ruffegger" ‚ Meffungen in ©.
+ Paläftina. I, 193, 202, — üb.
Hebrön. ib Bethlehem.
288. — Serufalem. 312. —
Joppe. 578. — Saron. 593.
— Esdrelom. 701. — Karmel.
709. 712, — Libanon, IL, 149.
— Bahleh. 204. 210. — Anti-
Libanon. 252. 271. — Dfehebel
Machmel. 296 ff. — Ras el
Yin. 352. — Nahr Beirut.
463. — Wahr el Kelb. 545. —
Hafel. 579. — Cedern des Li—
banon. 634. — Caſius. 1129.
— Antiochia. 1198. — geog—
noſtiſche Verhältniſſe zwiſchen
Antiochia und Haleb. 1649 ff.
Ruſſell?, Alex. Arzt der eng—
liſchen Faclorei (ſt. 1768), üb.
Aleppo. II, 1601. — See von
Dſchibul. 1697.
Ruffelt, Patrik, über Aleppo.
II, 1601.
Ruͤfſifche Juden, in Hebroͤn.
1, 256. 260,
Saad ed Din, Drufen - Prinz.
11, 552. — mohammedanifches
Büriengefgledt 7114. — vgl.
En Gaon, Rabbi. I, 222,
Saad Nayel, ſ. Sa’danägil.
Saana (Zaave Ptol.), in Cöle—
fyrien. II, 171.
Saarmin, j. Sermin,
Saaruhidas, in Palmyra. II,
1946.
| — ſ. Saſa.
Sa'b, ſ. Mezra'at Abu ©.
A Rus — Gab
—8
*
2103
Ruſtiker Bauſtyl“, in Byb—
{us. 11, 575.
Rußland, Erporte nad Syrien.
11, 1397.
Ruſtuk, f. Wadi R.
Ruth, Mutter Obedg, I, 134.
284,
Rutilius Crispinus, Präfect
(229 n. Chr.). II, 1551.
— ſiehe Aradus. IT,
Ruweid, ſ. Wadi R.
le (Rouia), Klein= od.
Alt-Riha, am Dfchebel el Ar—
ba’ın. II, 1061. 1062.
Ruͤweiſeh, Ort in N.Syrien.
II, 897.
Ruweiſet el Baluͤt, im Aklim
el Metn. II, 710.
Ruweiſet Ra’man (el Ru—
weifah), Ort im Aklim el
Dſchurd. II, 709.
Ruweiſet Ruͤm (Köpfihen von
a) „oügel im Libanon. II,
—
ſiehe Mar Elias
Riſchmeia.
Ryhanlu (Ryhanli, Rihanli),
Turkomanenſtamm am Afrinꝛc.
I, 1625 ff. 1632, — : Baleb.
1770.
Ryllo, Pat. II, 534.
Säba, f. Kefr ©.
Saba’, Königin von. I, 603.
II, 186
Sabäer* (Sabier), im Libanon.
Il, 161. — Ba’albef. 238. —
Damasf. 1374. — Palmyra,
1519.
— | Sup im Biläad el
Rôha. 1,
Sabbah, u Seu ©.
Sabatyab, ſ. Subfpat.
Sabarial, f. Rahr 28 ©.
2104
Sabbath der Samariter. I, 644.
652. .
Sabbath-Fluß (Sabbaticug,
Nehr Sebty, Siebentagsfluß;
Nebou’ el Fuar?), intermitti-
rende Duelle am Nahr el Ke=
bir. II, 824. 834. 842. 845.
846. — ſ. Sabt.
Sabbethani, d. i. Zebedäny.
II, 276.
Sabdol, f. Zabdilla.
Sabe hab Barduvil,
Salzwüfte Balduins.
ſiehe
Sabib, Druckf. ſtatt Ajun es
Sabib. I, 709.
Sabier, 2 Sabärer.
Sabina, f. Lebensbaum.
Sabineh, Dorf der Ghuͤtha.
II, 1308,
Sabineh es ſugheirah, ſiehe
Zebeinat es ſaghir.
Sabinus, Biſchof von Askalon
(325). 1, 82.
Sabir, j. Beit ©.
Sabirin,
sur, f. Subfpat al Dſchi⸗
Sablon d’Acre, Bez. für Is—
fanderiin?® J, 815.
Sabt, Fluß? I, 644. — Kefr
S., Sabbathfluß.
Sabün,f. Neftijet ©.
Sabur, Paradies in Fars. II,
1345.
Sabira, Sf. Mina ©., Nahr
Abu Zabüra.
Sacath, f. Nahr ©.
Sach el alma, f. Deir ’4.
Sacher, f. Beit ©. el Adra.
Sachile (Sadle), f. Zahleh.
Sachnin, f. Safpnin.
Sacro Catino, in Raifariyeh,
Genua. T, 603.
de Sacy, Silo., üb. Samari-
ter. 1, 623. 653. — Drufen,
11, 725 ff.
Sad, Yufufs Minifter. II, 735.
— vgl. Saad.
Sadad, f. Sudud.
Sa’ danäyil
Sabbath — Säulen
f. Nahr e8 Saba=
(Saad Nayel), -
Drt im Befä’a. II, 219. 3
Eadbduräer, Schimpfname für
Karaiten. 1, 507,
Eader,f. Youfef S.
Sadeſtrauch, f. Juniperus.
Sadik, f. Zafar S., Zapik.
Gadif Cimün, fiehe Kabr
©. ©,
Sadſchur (Sadſchir, Sajar,
Sadjar), Zufluß des Euphrat.
II, 1680 ff. 1686. |
Säulen*, in Aöfalon. I, 70, U
74. — Bureir. 130. — Um °
Lakis. 131. — Beit Nufib. 161.”
— Um, el Amad..200. — Beit-
Ainun. 265. — Burdi Beitin. |
532. — er Räm, 537. — See |
bafte, 661.
hüfeh. 751. — Yärön. 785, — —
fehr alte, rohe, bei Birweh.
806. — Grenzzeichen zwifchen ”
Syrien und Cölefyrien? IL, |
162. — bei Juſieh. 177. — |
Andſchar. 181. — Hösn Niha.
197. — coloffale, bei Ba'albek.
247. — bei NRafhleh. 284. —
Beirut. 458. 461. — am Nahr
el Kelb. 542. — in Raus. II,
594. — Ribleh. 997.
Drontes. 1074. — in Seidſchaͤr.
1090. — Seleucia. 1267, —
Fidſcheh. 1293. — Mofche zu
Damast. 1370. — Palmyra.
1509 ff. — Lätmin. 1566. —
Ma'arrah. 1572. 1575. — Kulb
Louſy. 1577. — Tell afberin. |
1662. — Deir Samaän. II,
1671. — Khanaſora. 1699, —
vieredige, zu Mar Maros. II,
814. — tonnenartige, in Be-
hiyu. 1577, — zu Ehren phd-
nieifeher Götter, als Weltträe
ger, überall in Phönicien ge=
bräuchlich, auch in Aegypten.
II, 293. 300. — in Antiochia
gegen — errichtete. 1169.
— f. gyptiſche, Dorifche,
Granit-, nr Sonifche, Kalf-
ftein =, Korinthifche, Marmopr-,
Meikart-, Römifche, Sanpftein-,
Simeong-, Sonnen», Syenit⸗
— Bir el Dfbe- U
— am
I 2 5 2)
Säulen
granit-Säulen.
- Säulenbafalte, im Amanus.
II, 1804.
Säulenberg, bei Haleb. II,
1740, 1743.
a (Strafe), in Se—
bafte. 1, 664. — Berytus. II,
435. — el Muffeifa: 471. —
Apamea. 1078. — (Porticus
tetrastichos )J in Antiochia.
1164. 1173, — Damasf. 1377.
— Palmyra. 1913. .152%
Cämwulf”, Angelſachſe, in He—
brön (1102). I, 245. — Naza—
reth. 744. — Kana. 754.
Safah, ſ. Sefah.
Saf'anieh, Druſenbethaus zu
Deir el Kamr. II, 679. |
Safariyah, f. Sarepta.
Safat, bei Serufalem. I, 512.
Safev* (Safet, Seph), galil.
Seftung. I, 687. 753. 759, 791.
Schlacht daf. en II, 104.
f. Dſchebel S
Safe el Buti’ a, Ruinen im
Belad Befhärah. I, 790.
ne in Antiochia. IL,
120
eaffter, in Saleb. II, 1729.
Safie” ‚Ss. Hauſch Sufeibh.
Safieh (Say), Dorf in Phi-
ars I, 91.93. — S. Tell
s S.
Se, ſ. Safitah.
Safire, ſ. Utala S.
Safttah (Safiet, Säfetä, Szaf—
fyta, Burdſch ©.), Diſtrict von
Tripolis. II, 628. — Hauptfitz
der Rafairier. II, 187, 822.
824 ff. 920. 951. 959, 960,
972. 976.
Safftün, Dorf am Lapdifieh-
Strom. II, 904. 907.
— Ort in Setüh. II, 747.
— dgl. Ain-, Dahr=, Werdſch
es S.
— 5 ‚in Damascus. II,
Satfafas, f. Wadi ©.
Säga, Ort ber for. Wüfte. II,
1314,
— Saib
2105
Sageia, d. i. Sibon. II, 391.
Saahir, ſ. Sal
Sagina, f. Maftfraut.
Sagitta, dB. i. Sivon. IL,
391.
Sahara, f. Es ©
Sahel’, di. Ebene. I, 764,
— ſ. Sahil, Es Sahara.
— Hochfläche in Cöleſyrien.
Sadel Beirut, fiehe Es Saͤ—
— in Juda. J, 151.
Sahel Kana (d. i. Ebene von
Kana), Diſtrict des Dſchebel
Tibnin. II, 316.
Sahel Maraki, Diſtrict von
Dſchebel Honin. II, 316. 318.
Sahera, f. Turbet e8 ©.
Saheri, f. Bab el Zahari.
Sahhär, f. Aflım e8 ©.
Sahhär el Sharb, im Dru-
fen-Gebirge. II, 722.
Sahhar Wyhhar, Drt im
Beka'a. II, 220. Ä
Sahib, f. Ain es-⸗, Ayun e8
Sahib.
Eähil*, f. Sahel, E8 ©.
Sahil Alma (Sahl Alma),
Drt im Kegsramän. II, 746. —
vgl. Deir 4.
Sahil Athlith, das Thal od.
die Provinz Athlith. I, 714.
Sähil Beirüt, f. Es Sähil.
Sahil Rallabat, Küftenftrich
im Beläd eſch Schüf. I,
707. |
Sahiyün, f. Kalaat es ©.
Sahmäta (Suhmäta, Sam—
mata, Schichem Vata; nicht
Schmuata), DOrt am Nahr
Herdawil. I, 773. 781. 798.
Sahmur, Dorf am fitany. II,
138. 139. 218,
Sahnaya, Drt am Anti-Fiba-
non. II, 283.
‚I. Es Sahara.
Sahur, f. Beit ©,
Sahyın, f. Kalaat es-,
Sahyun.
Saib, f. Moiet es ©.
Wadi
2106
Said*, f. Beni-,
Ibrahim-, Jezir“Ss
Said
— Ibn-,
Said, Sheikh, fein Grab am
Baräda. II, 1302. — ſiehe
Seid,
Saida*, ſ. Haͤret el S., Sayda,
Sidon.
Saidanaja (Saidanaya,
Sſaidnaja, Sidonaia, Sydo—
naiia), Stadt und Kloſter des
Anti-Libanon. II, 255. 256. 259.
261. 262. 266. — Nonnenklo—
ftier im Dfehubbet Afäl. 1426.
1428. — fiehbe Dfehebel ©.,
Ma’rarrat Sf.
Said Bey, Steuerpächter von
Paläftina (1846). I, 821.
— „Kefferdein-, ſ. Kefr
Said Malek al Manſur Saif
eddonia Wa ed Din (das
Schwert der Welt des Glau—
bene), Sultan. I, 585.
Said Muffulman,
Sahyün. II, 984.
Saiete, f. Gesair Devise de
Saiete,
Sain, Dorf am Kedes- See. II,
1004,
Sainte Croix,
heil. Kreuze.
Saint Sean, Klofter zu Zafrit.
II, 792.
Fe Sean d'Acre, fiehe
kko.
Saint Jean de Harraſch, f.
Heraͤſch.
Saint Jean de Jerusalem,
Drden in Affo. I, 736.
f. Berg zum
Sai’r*, Drt in Juda. 1,265.
Saitiſ ſche Dynaſtie, in Ae⸗
gypten. I, 61.
Sajar, f. Sadſchur.
Sajjideh, f. Deir ©.
Sajfideh el Nurjjeh, f. Ke—
nifeh ©.
——— (arab.), d. i. Gold—
finfe. I,
— fiehe Es Sukkari—
yeh.
Sakal Tutan (Gonaspfeiler),
Chef in
Sala f
Ruinen im Amanug, 1, 1780.
1805, 1844.
Safar (Zuder), fiehe Ain es
Sufar.
Sakera (Sefrah), Dorf der ſy—
rifhen Wüſte. 11, 1848.
Safplehe, d. i. Zahleh. I,
204.
Sakhnin (Sachnin, Sukhnin,
Sogane, Sichanin), galiläiſche
Seftung. I, 759. 763. 765.
768
Sakhrah, f. Kubbet es ©.
Sakieh, d. i. Wafferrad. 1,
130.
Sätietel Must, Ort im Aklim
el Metn. II, 112.
Safr el Mafoudh, Naſairier⸗
Chef. II, 976.
Sakti, ſ. Nahr Sacath.
Saladin" (Salah ed Din), be—
lagert Darum u. Gaza (1170).
I, 43. 65. — Gieg zu Hattin
(1187). 80. — zerft. die Alba’
-Specula (1191). 93. — in Je—
ruf. (1187). 414. 459. — feine
Nachkommen daf. 487. — drüdt
die Chriften. 501. — erobert
Akko ꝛc. (1187). 714. 730. —
Turonum (1187). I, 789. —
Refſidenz in Ba’ albek (1175).
II, 226. — erobert Muneitirah
(1183). 228. — feine Nachfol—
ger in Ba'albek. 244. — zerft.
Saida (1187). 393. — erobert
Byblus (1187). 574. — geftat= |
tet dem Deir Kandbin Glocken.
665. — belag. Hösn el Afrad
(1188). 836. — erobert Ant-
aradus (1188). 862. — Seh:
jun. 907. — Laodicea (1188).
924. — von Ssmaeliern ver»
folgt. IL, 970. — in Hamah
(1178). 1034. — Rubua. 1300,
= —— (1174—1193).
14
— Ibn Tobiah, ſa—
marit. Priefter, Correſpondent
franzöf. Gelehrten. I, 649.
Salameh Cahen, famar. Cor—
refpondent. I, 650. 653,
Sala — Salo
——
Salamia (Salamya, Salamié,
Salamiyeh, Salaminias, Sa—
lamias, Salemjat, Selemya),
d. i. Frievensftadt, in N.Sy⸗
rien. II, 999, 1009. 1045. 1049.
— dgl. Sitti ©.
Salarije, i. e. Salarium, II,
Salat (Khus), in Jeruſalem. 2
483. — befter, in Daleb,
1718. 1723.
Salatig (hebräifch, d. i. Herr),
Hykſos-König. I, 34. 171. 181.
182. 183.
Salbey, f. Salvia.
Salchhin (Salkeen,
Ort in N.Syrien. II,
1639.
Gas Sr, ub, Kurden-Geſchlecht.
I,
—— „ſ. Dſchebel ©.
Salehiyeh, Vorſtadt von Ka—
tana. II, 283.
’ Sälehiyeh (Sätipiyeh), Bor-
ftadt von Damascus. 11, 1298,
1301. 1307. 1350. 1423. 1611,
malehıyeR ‚(ee ©.), Ort in ez
30r. I,
Sitehiye (8 ©.), zu Jeru⸗
ſalem. J, 458.
Sälehiyep (e8 S.), Drt des
Aklim et Zuffäh. IT, 700,
Salem* des Melchiſedek. II,
1049. — f. Sälim, Abd el S.,
Serufalem, Sichem.
Salemiyeh, Ruinen in Judäa.
1, 558.
Salemjat, ſ. Salamya.
Salseia, Szalheia.
Salhia, j. EI Helaliyeh.
Salib (Siem), f. Ait es ©.,
Nahr es S
Salicornie" ‚bei en Nebk. II,
| 1561
Salip* ‚TI. Neby ©.
| Salihiyep*, f. "Satepiye.
Sälim* (Salem, Stadt des
Sichem), bei Nablüs. I, 636.
644. 673. — f. Arab-, Khur-
bet-, Nahiet Beni-, Wadi Beni
Salim.:
1098.
»
Selfin),
2107
Salıma, ſ. Sulima,
Salixbabylonica, f. Trauer⸗
weide.
Salix fragilis L., f. Brud-
weide.
Salix rosmarinifolia, bei
Haleb. UI, 1726.
Salteen, f. Salchhin.
de Salle, Eufeb., über den
Karmel. I, 718. — Haifa, 723.
— Syrien (1838). II, 33, —
Dſchebel Machmel. 294, 298.
— Aradus. 870. — Ladikieh—
Strom. 904. — Antiochia.
1200. — Antiochia — Haleb.
1662.
Salleha Hireb, d.i. die Ge⸗
rechten von Job (Hiob), Be—
zeichnung für Beni Ismasli.
II, 957.
Saͤllum?,
thor. J, 447. j
Salma, J. Aur. in Palmyra
(266 n, Ehr.). II, 1546.
Salmanaffar*, König. 1, 390.
— in $srael (722). 620. —
zerft. Sebafte. 663. 726. — be=
lagert Tyrus (c. 700 v. Chr.).
II, 39. 326. 328. 347. — be=
friegt Phönicien (707 und 701
v. Chr r.). 385.
Salome*, Fürftin. 1, 99.
Salomo*, fein Bund mit 9i-
ram. I, 19, 22. — ref. Rama,
Beth- Horon. 538. 553. — feine
Amtleute. 598. 672, 683. —
angebl. Erbauer von Baelath
(Ba’albef?) u. Thamar (Tad—
mor). II, 225. 230. 231, 232.
1486, 1493. 1505. 1506. 1507.
1529. — gründet Kornftädte in
Hamath ıc. I, 1032, 1046. —
Betort in Zerufalem. 14.421.
— Bauten in Serufalem %.1
336. II, 239. — Brunnen bei
Tyrus. 349, — Gärten in Juda.
I, 273. 278. — Münzftätte in
Serufalem. 347. — Teiche
(Piscinae Salomonis) in Zuda.
272 ff. Serufalem. 451.
Salonichi, Kaufleute aus, in
erb. dag Brunnen»
2108
Damascus. II, 1398.
Ealpeter*, am Anti-Libanon.
1, 182. — in Damasf. 1392,
1396.
SGalpeterfiedereien”, in Sy-
rien. II, 1392.
Salsolen* (Salzfräuter), am
Dſchibul. II, 1696. — sativa,
am Dichibul. 1696,
Saltus Libani. II, 227.
Salka, ſ. Reiha ©.
Saluerim (?), Diftriet im Na-
fairier-Gebirge. II, 948,
Saltfy, f. Wadi ©,
Salvador el Afs, fiehe Ei
'Afs.
Salvador-Kloſter, in Jeru—
falem. 1, 355. 368. 501. —
— f. Deir el Mufpallie.
Salvia* (Salbey), in Debrön.
I, 219. — Judäa. 529. —
bracteata, bei Daleb. Il, 1714.
— horminum, im Libanon. IT,
207. 639. — molucella B., bei‘,
Haleb. 1714. — officinalis u.
srandiflora, im Caſius. 1139.
— palaestina L., bei Haleb.
1719. — silarea L., bei Ha—
leb,.1720. — spinulosa L,
desgl. 1720. — spireaefolia
Benth. n. sp!, desgl. 1719. —
sclarea, im Libanon. II, 686.
— syriaca L., bei 9Haleb.
1716. |
Salz”, von Thecuanern gefam-
melt 511.7 im'See von
Dſchibul. II, 1697, — f. See-
falz. &
Salzach bei Lung, Analogie
mit dem Litany-Thal. II, 137.
138. ;
Salzkarawanen, von Tad-
mor. II, 1480. 1535.
Calzfraut, f. Salsola.
Salzmagazin, in Tortoſa.
II, 868. — am Caftus. 1109.
Salzquelle, bei Edlib. II,
1583.
Salzſumpf“, in der ſyriſchen
MWüfte, II, 1455, — Palmyrene.
1505.
Salp — Samp
Salzthal“*, Namen verſchiede—
ner Ebenen, z. B, bei Petra,
Aleppo. II, 1537. — bei Pal—
myra. 1535. b
Salzthal Davids. II, 1698.
1701 ff.
Salzwüſte Balduins (Gabe
chah Barduvil), bei el Ariſch.
IT, 38. |
CSamaiän (Simeon), f. Deir
Samaän.
Samarah, ». i. Samariter. I,
649.
Samaria”, Landfhaft. I, 3 ff.
21 ff. — Character. 28 ff. 620 ff.
— Grenze. 625. — Berge von.
I, 323. — f. Sebafte.
Samaritaner (Samariter,
Syamry, Schomerim, Schome-
ronim), Volk, in Asfalon (1173).
I, 80, — Kaijariyeh. 603. —
Miſchvolk. 620. (Etymol.) 624.
— in Nablüs. 647. (unbefann-
tes Wort) 649. — Namen. 651.
.— Gemeinden in Aegypten,
Rom (493 n. Ehr.). 651. —
Slaubensartifel. 650. — ihre
alte Gaffe in Damasceus. II,
1339. — angeblich Feine Ju—
den. 1415. 1417. — vgl. Sa—
miriyeh.
Samarfand, bdamascenifcher
Künftler daf. II, 1386. — fiehe
Sogd ©.
Sämary, fihe EI Abb 8
Sämary. -
Camemrumos,- in Palätyrus,
Il, 322,
Samen, Bals, f. Baalfamin.,
Samil, f. Deir ©.
"Samiriyebh, f. Bir eg ©.
ECamir,
198.
Sammata, f. Sahmäta. |
Samothracier, Eifenfchmelzer.,
11,201.
Sampsari. a8
Einwohner von Emefar I,
1550. *
Sampſiceramus, Phylarch.
II, 1006, 1550.
Stadt in Suda. I,
HMaezol),
Samy — San
Sampfigeranos,
Emefa. IT, 1008,
Ben (Sol), fyrifeher Gott. II,
Samen (Simfon), f. Dſchebel
Samfon.
Samuel*, fein Grab bei Mizpa.
Priefter in
1, 106. — Geburtsort. 107.
110. 545. — in Bethel. 534.
626. — Silo. 633. — ſ. Neby
Sammil.
Samuel, Sanct, in Suda. 1,
151. |
Samuel bar Simfon, jüb.
Pilger (1210). I, 226. 246.
Samuels- Eaftelt*, angeblich
bei Hebrön. I, 165.
Samuels-Klofer, bei Mizpa.
Isa0T,
Samwil (Samuel), ſ. Neby
Samwil.
San, ſ. Zoa
Sanaballat, perſ. Statthalter
in Samaria. I, 622.
Sananieh, Ort bei Antiochia.
1I, 1198.
Sanduniathon, Der DIS
cien. II, 4A. 56. 60.
Tyrus. 322. — mie,
425. — Caſius. 1124. 1125.
Sanct Gallen, Kirden daf.
1, 440.
Sanct Jean d’Acre, fiede
o.
Sand“, ſchwarzer vulcaniſcher,
in Phönicien. II, 573. — ſiehe
Trieb-, Vulcaniſcher S.
Sand-Aal, im Kuweik. IT,
1689.
Sandablutionen der Bedui—
nen. II, 1450. 1457.
Sandarah, Firniß. II, 1373.
Sandarugio (Sandaruſa,
Sandaraca), d. i. Bernſtein.
II, 118. 563.
Sandboden*, fehlt bei Jeru—
falem. 1, 480. — other, bei
Beirut. II, 442.
Sanddünen, in Philiſtäa. J,
68. — bei Akko. 736. — am
Cafius. II, 1145, — an der
2109
Drontesmündung. II, 1212.
Sanderde, rothe, in Saron. TI,
591.
Sandmaffen, bei Beirut. II,
429.
Sandracottug, indifcher Kö—
nig. II, 1080.
Sandfhat (Sanfage),
Ba’albef. U, 259.
Sandſchil, . Hösn ©
Sandflein” roth = brauner,
quarziger, gelber, im Libanon,
II, 88. 90. 117. 209. 580. —
Anti-ibanon. II, 282. — Bei-
von
ruf. 430, — Lieblingsboden
der Pinie, 470, — bei Tor:
tofa. 859. — Amanus-Küfte.
1804. — ſ. Diluvialf.
Sandftein- EConglomerat*,
II, 626,
Sanbfeinfäulen“, in Safra.
II, 520.
Sandwehen“ (Stürme), bei
DByblus. IT, 582. — Tripolis.
620. 626. — Palmyra. 1536.
Sangen, d. i. gefengtes ober
geröftetes Getraide. 1,134.
San Giacomo, d. a Yafa. I,
748.
Sangiak Scherif*, die Fahne
Mohammedg. IT, 884.
— dDrins*, ihre Gräber. I,
San (Sargon), König der
Araber und Affyrer. I, 34. 97.
— vor Serufalem. 390. 517.
— befriegt Judäa und Aegyp—
ten (691). 11, 386.
Sant, f. Selim ©,
Sanik, f. Nahr es Senik.
Sanflalana (d. i. Sancta He—
lena), Kirche in Ertäh. I,
1580.
lex doctrinae
— ſ. De—
ſiehe Dſchebel S.,
ſiehe Nahr es Se—
S
Sanvah (Zanüa), zwei Orte
Sanna (i.e.
seu legis). I, 152.
bi
Sannin,
©inna.
Sannit,
nik,
2110
in Judäa. I, 109. 116. 200.
Sanjage, f. Sandſchak.
Sanskrit, f. Indiſch.
San Soul Rok, Felsriff bei
Saida. II, 414.
Santorri, Burg in N.Sama—
rien. I, 669.
Sanudo* (Sanutus; Zorfel-
lus), Marin (14. Jahrh. ), über
Serufsten,. 925, —
Afto. 730. — Yäfa. 748. —
Kana. 754. — 38kanderuͤn.
815. — Antiochia. IT, 1183.
Sanur', Drt in Samarien.
1, 667. 668. 669. 696. — ftehe
Beit S. el Naffäarah, Dſchebel
Sanur.
Sanutus, f. Sanudo.
ee ns im Beläd el
Rôha. I, 713.
Sonde. ————
Sapheh, f. Safié
Saphela, Danbfchaft der Na—
ſairier. II, 822.
Saponaria, bei Serufalen.. T,
Sapor I. (Schahpur, Schapor),
- König (reg. 240— 271), erobert
Syrien. II, 1008, — belagert
Antiohia. 1166. — zerftört
Hatra. 1497. — Wlerandrette
ıc. 1817.
Saraceni*,
1036. |
Saracenifhe Ardhitectur*,
in Saleb. II, 1760.
— f. Sereidin.
Saraf, ſ. Seraf.
Sarag Su, f. Jaghrah.
Sarah*, Ybrafanıe Meib, ihr
Brad. I, ‚144. 182° 258.
249,
Sarah- Brunnen, bei He—
brön. 1, 226.
Sarahmul, f. Serahmül,
Sarain, f. Zarain.
Saramein, f. Sermin,
Sarapta, f. Sarepta.
Sarar, f. Wadi ©.
Sarda (Serba), Ort im Kes-
ramän. II, 745. — fiehe Ka—
in Syrien. 11,
Seth.
805.
Sans — Garn
laat Sarba.
Sardac (Sardoe), Dorfrilne
am Wadi Mumeitirah. II, 190.
228. 288.
ee Dorf im Dichebel Alz.
Sardinen, bei
II, 1845,
Sardoec, f. Sardar.
Sardoniug, Commandant in
— (273 n. E&hr.). U,
1501.
Alerandrette.
Sarepta (Sarapta, Sarephtba,
Sarphat, - Sariphäa, Safari-
yah, Zarpath, jeßt Sarfand,
Sarfend, Surafend, Surfend),
phönie. Eofonie. I, 143. 542,
5370. 580. :581. II, 43: 45. Tt.
363. 364. — ſ. Ras-, Wadi
Sarfand,,
Sargon, |. Sanherib.
ar Ort in Sebulon. I,
Ort am Rahmin? I,
Sariphäa, j. Sarepta.
Saris, Ort in —53 I, 542.
547,
Sartis, f. Mar Sarfıs,
Sarkophage*, bei Zerin. TI,
696. — großer, bei Yarön,
Tyrus. 785. 792. II, 360.
— in Ralaat eich Scheff.
I, 78. — Ba'albek. 174. —
Andſchar. 182. — Hermon.
282. — am Tamyras. 427.
— in Khan Khulda. 428. —
Beirut. 458. 461. — Deit el
Niah. 522.
Dſchebel Riha. 1056. — Sei—
dfehär. II, 1090. — Seleucia.
1250, — monolithifcher, zu
Deir Mar Eljän. 1477, — in
Palmyra. 1525. 1538 fe. —
Haleb. 1761. — f. Marmor:
S., Todtenbeftattung.
Sarlaca, ſ. Scharlach.
Sarle, Höhen im Anti- Libanon
II, 269.
Sarmin, f. Sermin,
— Byblus. 576. -
— Amar Beg-kat. 817. —
Saron — Sean
Saron* (Saronas, Sharon),
paläſt. Küftenebene. T, 25. 542,
-566. 567. 584. 586 ff. — im
engern Sinne die Ebene um
Joppe u. Lydda. 587. — dgl.
Wald in Saron.
Saron, richt. Dfchebel el Mu—
ſchakkäh. 1, 781. 807. 809.
813,
Sarped 25 Feldherr. I, 737.
Sarphat, f. Sarepta.
Sarra, ſ. Tyrus,
Sarräfe, f. Seraf.
Sarranitd, d. i. tyriſch. I,
26
FH ae Lad, f. Schar—
ch
Sarſuris (Sarſeuris), ſ. Khan
Sarſuris.
Sarudſch, ſ. Nahr S
Sarün, t. Kefr ©.
Safa (Saaffaa), galil. Stadt.
TTREFTIAN! 703, 783. 7188.
801.
Safa*, Ort am Sabaräny. I,
1324. 1328. 1423.
Säs el Alma, f. Deir ’A.
Sashes, Geidenzeuge in Tri-
polis. II, 627.
Safin, f. Mar ©.
Saffaparille (Smilax sarsa-
parilla), bei Antiochia. II, 1200.
1208.
Saterazi, d. i. Wafferhebe-
pfeiler. I, 734.
Shtiler” ‚ in Damascus, IT,
1383. — Beilän. 1326.
Saturei*, f. Pfefferfrant.
Saturn*, ägypt. Sonnengott.
It, 300. — f. Ba’al©., Ba'al
Kam, Enylug, Magoras,
Saturnia assamensis
(Muga-Naupe). II, 486.
Saturnia papha, in Benga-
len. II, 486.
Saturnia silhetia, in Daffa,
II, 486.
Saturninus, Gnoftifer, in
Antiochia (2. "Zaprh.). IT, 1162.
1 Satyr (Sa-Tyros), in Aleran-
ders Traum. II, 349,
2111
te in Ba’albef. II,
— ſ. Es S.
Saufin, ſ. Schufi.
Saul*, fein Harniſch in Aska—
Ion, 1, 86. — bei Samuel.
111, — fein Geburtsort. 520.
— zieht gegen Zobah. II,
1046
Saulu 8, Stelle der —
II, 1311. — |. Paulus.
Saumwäneb, Dorf im Belad
Beſcharrah. II, 79.
Sawäfin, Woftreiter. II, 1401.
Samwämir, ſ. El S.
Sawarikeh, arab. Stamm. T,
132.
Sawih (Khan es S.), Dorf
und Khan in Ephraim. 1,
635.
Samijet, j. Nahr ed ©.
Saxifraga hederaefolia, bei
Haleb. II, 1717.
Sayd, Klein-, Bez. der Umge-
gend von Saida. 1, 791, I,
409,
Sayda, f. Deir el ©,
Sayo, Dorf im Nafairier-Ge-
birge. II, 919,
Sayyabot Koi, ſ. Hadſchar
Yarderin.
Sayyidah, f. Deir el ©.
Scabiosa Laodicea, fiehe
Laodicea ad Libanum, Alex-
andria Sc.
Scabiosa Sicula, bei Haleb.
Ir, 1719.
Scala santa, Station in Je—
rufalem. I, 403. 410.
Scala Tyriorum (Sc. Zor),
f. Nälpüra, Ras ee.
Scaliger, über den famarit.
Pentateuch. I, 653.
Scammonium ‚(Convolvulus
scammonea), in Tripolis. II,
622. — eih Schoghr. 1101, —
Haleb. 1775.
Scandalion (Scandarion,
. Scandarette), fiehe Alexan—
droſchene.
2112
Scander (türf.), d. i. Aleran-
ber. 50;
Scanderbeg, Eaftell von Aler-
andrette. II, 1821.
Scanderun, j. Alexandrette,
Ain el Se.
Scanderuneh, fiehe Alexan—
drofchene, Bab St.
Shaab Bewan, f. Buan,
Sha’ad Schaeth, Ort im Be—
lad Befä’a. II, 220.
Schaafi Schaafiten, Schafeni⸗
ten), mohammedanifihe Secte
in Jeruſalem ıc. I, 458. 828.
1369. — f. Imam 'Sh.
Schaar (Schaarah), ſ. —
bel-, Wadi eſch Sch.
Shäbän*, Monat. 1,-585.
Shab el Arab (Schub eL.A.),
Diftriet des Dſchebel Tibnin.
1, 77%. 1'316:
Schabub, w Kolba Sebuah.
Syadfabu, f. Dſchebel Scheh-
fä
Schachſpiel, in Damascus.
1m, 1406. — bei Beduinen.
1467.
Schacht, zu Kaifariyeh. I,
606.
Shadayya, Sanct, Klofter zu
Roumé. II, 792.
Schädel (Royf), Heiner, der
Beduinen. II, 1402,
Saite f. Beduinen-, Kurdifche
Sch. |
SER, in Haleb. II,
— ſ. Beit Sch.
Schaet, ſ. Scha'ad.
Shafaram, ſ. Schefa Amer.
Schafat ——— ?), Dorf bei
Serufalem. I .. 323. 538: 599.
Shafe*, in Serufalem. I, 484.
— Saron. 590. — Esdrelom.
694. — Bekaͤ'a. II, 151. —
graue, im Libanon. 293. 685.
— mit Maulbeerblättern ge—
füttert. 498. — auf Ruad. II,
877, — in der fyrifchen Mühe.
1475. — mit Fettihwänzen im
Libanon. II, 154. 190. 516.
Scan — Schak J
560. 632. Antiochia. 1186.
Haleb. 1730. — f. Bebuinen-
Fe Lamm, Hammel, Wolle.
Schafet, f. Imam Sch.
Saaleniten, 4 Schaafi.
a ‚üb. Serufalem.
Sharmartt, in Serufalem. I, -
Saatiter, in Serufalem. 1,
)
Schaghar, fiehe Kalaat eich
Schoghr.
Sgagdir, } Eſch Sc.
hahäb*, f. Zacut ben Abd—
olla SH, S Pe
Shahahira, f . Hospital- der |
Helena.
as — d. i. Kaſtanie.
ſaoair, ſ. Akllim es Sah—
Shapim. Drt des Aflım el
Kharnüb. II, 701.
Shahinfhah, Salading Bru=
der, fein Tod. II, 1300.
Schahpur, ſ. Sapor,
Schahrür, f. Wadi Sc.
— „ſ. Dſchebel Scheh—
Schaib“, d. i. Winterſtrom. II,
1478. Ba: Schoaib.
Schaizaͤr, ſiehe Kalaat Sei—
dſchaͤr, Schizar.
a f. Khan efh Sie
Saar ah, f. Ras eih Sc.
Shyatal’ (Schekel, Cigalli, Ca
Dib, Haui), in
nis aureus,
Paläftina. I, "485. — Samaria.
595. — Libanon. II, 119. 611. Sl
687. — Anti - Libanon. 260,
267. — NPhönicien. 832. —
Gaftus, 1118. — el
1313. — Dſchebel Ala. 1577,
—_ N.Syrien. 1627. — Haled.
1731. — Alerandrette. 1840. — IB
Amanus. 1848.
Schaked (hebräifh), d. i.
Wackere. II, 1356.
Shäter, 1. Mohammed ben Sh.
ver
Merdſch.
Shatif,t Schekif.
Schakikié, ſ. Sch.
hafkfa,f. Neba Sch.
Schakſineh, f. Dſchebel Sch.
Pausen, Drt im Karmel,
Shalem, Di Siem. 1,
— ſ. Amarath Sch.
Sadalitha, ſ. Deir Mar Sch.
Zilella, ſiehe Deir Mar
Sch.
Sgalmalath, Sul. Aurel.,
Jude, in Palmyra (258 nad
— &hr.). IL, 1500, 1556.
© balo t ten (Echalottes),
Zwiebeln von Asfalon. I, 77.
Schaluf, f. Wadi Sch.
Schaluk Fareiya, Waſſerfall
des Nahr el Lebbén. 11, 521.
Scham“, ſ. Badyet al-, Baker
eſch-, Barrai eſch-, Dimeſchk
eſch-, Eſch-, Sitt eſch-, —
ret eſch-, Taban eſch-, Tarä=
bulus efch-, Thogur ih, Tuh⸗
ran eſch Sch
Scham, ſ. Sem
Shäma, f. Beit Schaeme, Ka-
laat SH.
Shamäeh, Dorf am Caſius.
I, 1109.
Schameleh, Dorf am Caſius.
II, 1109.
Schamer, Bergland. II, —
Schami, * Dura S
Damascener. II, 1405.
hamifhap, fr Eſch Sch.
Schaͤmiram, ſ. Scheikh Me—
ran.
Shämi Schümi, d. it. der
Damascener ein Unglücksvogel,
Sprüchwort. IT, 1403.
hammer, f. Bent Sch.
Shamfye, f. Lane
chana, ſ, Wadi Sch.
Schanan’ ir (Schenen’ir), Ort
im Kesraman. II, 745.
Shäneih, Ort im Aklim el
Dſchurd. IT, 709.
Schanii, f. Abd ol Ghanidſch.
Ritter Erdkunde XVIL
Schaf — Scheh
Schami (Pl. Schwawän), g. Es
2113
Shanfi, on IT, 493,
Shapor, f. Sayor.
Shara*, f. a Sch.
Scharefat, f. Schäfat.
Scharfa, Deir eſch Sch.
Sdarim' (Schaͤron), Ort im
Aklim el Dſchurd. II, 709, |
Scharki (Sharfieh), ſ. Bab
— „Dſchebel eſch-, Dſchurdſch
un (Sarlaca, d. ti. ſar—
ranifcher Lad, tyrifches Roth),
Dpfer für die Stiftshütte, 1,
611. — Etymol. II, 326. 375.
— f. Purpur.
Shärön, f. Scha⸗
rim.
Schartun,
Schaͤt,
Schat-ha, ſ. Eſch Sch.
Schatti, Banquier in Damask.
II, 1380.
Shappaus der Helena, f. He—
lena.
— im Libanon. II,
Shauten‘ „d. i. Schuweikeh.
Schauryt, Quelle in el Ghaͤb.
Saron,
ſ. Sertün.
arab. Dorf im Bekä'a.
II, 1072.
Shaw atıt, ſ. Eſch Sch.
Schawr, a Kalaat eſch
Schoghr
Schay-in, DB, u Ser.
483
Shayfıet el Kadhi, Sniel
bei Tripolis. II, 620.
— fiehe Kalnat Sei—
dihä
Schebab, f. Beit Schehäb.
Schebar, ſ. Nahr Dſchebra.
Shebbäniyep, ſiehe Schiba—
nijjeh.
Schebria EScheberieh), Fluß
und Ort in N. Galiläa. I, 777.
808. — ſ. Gr Kurah.
Schebruͤh, f. Jebel Sch.
Schehem Vadeh, d. 1.8 Sie
chems⸗, oder Scheifhsthal. 1,
801. — ſ. Sichem.
Sjiffi
2114
Schech Muntar, Höhenzug bei
Gaza. I, 45. 48
Scheck Aal (Sched Ailha),
Waſſerleitung in der ſyriſchen
Wüſte. II, 1439.
Schedad, ſ. Ibn Schiddad.
Schedithe, ſ. Judeitheh.
Schefa (Schefaͤt), ſ. Hammam
es⸗-, Haram es Sch.
Schefa Amer ESſchefa' Amar,
Schafaram, Schefaram), Ort
in SW.Galiläa. I, 750. 782.
Skheferfhrab, Dorf am Nahr
Kadiſcha. II, 662.
Scheflik, j. Tſchiftlik.
Shehab‘ (Schehabiden, Scha=
hab, Benu fh Schihab, Benu
’8 Sihab), druf. Herrſcherfa—
milie. II, 404. 672. 689. (an=
geblich Scherifs aus Mekka)
690. (Mohammedaner, Chri—
ſten) 693 fſ. 714. 715. 719.
733. — Ankunft im Wadi et
Teim. 733. — Geſchichte von
1697—1800. 735 ff. — maro—
nitifehes Adelsgeſchlecht. 784.
— ſ. Beit-, JYouffuf Sc.
Shehabiben -Gräber H,
Shehba (die Schedige), Bei-
name für Daleb. II, 1738.
Skhehim, f. Eſchhim.
Schehny, ſ. Ibn Schihne.
Sheboun, . Khan Scheichuͤn.
Schehfäbu, f. Dſchebel —
Shehwän (Soepuin), f. Kur⸗
net Sch.
Scheibe, ſ. Eljan Ebu Sch.
Scheichun ſ. Khan Sch.
Scheikh? Echeich, Schech, Sech),
d. i. Stammälteſter, Landadel.
I, 830. 11, 714. — ihre Bil—
dung in Haleb. 1774. — fiebe
Ehriften=-, Dfchebel eſch-—⸗Dah—
15 efch=, Dart eſch-, Khan eich
ch.
Scheikh Abu NRaszer, fein
Grab am Nahr Kadiſcha. II,
618.
Scheikh Aipaſch, f. Dſchiſſr
el Abyad.
»Scheikh Arslan,
Schech — Scheikh
Sch. B.), die Berge St. Si—
meon Stylites. II, 1099. 1667 ff.
1670. f. Dfehebel Hammaͤm,
Iſchebel Simän.
Scheikh Belat, Fürft in Bſcher—
reh. II, — f. Sheikh el
Beled.
Scheikh Beſcharah el Churi,
Haidar
661.
F7
Sheith al Dſchebal (Sch. al
Haſchiſchin), d. i. der Alte vom
Berge. I1, 969. — f. Haſſan.
Scheikh Amad, Wely auf dem
Ebaͤl. 1, 641.
Grab bei
Damasf. II, 1351.
Scheikh Barakfät (Dſchebel
Beamter des Emir
(1842). II, 696.
Sheikh Befgir” (einheimifcher
Drufenfürft im Libanon, II,
95. 116. 672. 689. 737.75
vgl. Emir 8.
Scheith Daup Maſukh“ (wol
an Drt in N.Saliläa.
Sheith eL 'Akl, d. i. Scheikh
der höheren Einfigt. 11, 7223
— el Amri“*, fein Grab.
Scheith el Bedawy, Grab
bei Tripolis. II, 620.
Skheifp el Beled, Dorfälte—
ſter, Dorfſchulze. 1, 530. MH,
1476. — ſ. Scheifh Belat.
Scheifh el Bint, Tabadsforte.
II, 984,
Sheith el Maalem, die re
ligiöſen Häuptlinge der Naſai⸗
rier. II, 986.
Szeith en Nedſchem IL
Scheikh ez Zohn, d.i. Sheikh
der Bedrüdung, weltliche u |
— der Raſan
SPeith Hadid, Dorf am |
mittl. Orontes. ıT, 1087; |
Scheikh Huſein, Ort in
I, 598.558
Sheitp Khaumwäs, Mi
Judäa. I, 559. 560. 564. 565
13
J Köi (Sch. keui, Euie),
Dorf bei Antiochia. 11, 1112.
BR AaBaT 1137.
Scheikh Merän (Schamiram,
dv. i. Semiramis? türf, Yilan
Kalefi, d. i. Schlangenſchloß),
— Vſchebel en Nour. I,
Sheifh Muhbammed, Ort am
Dſchebel Affär. II, 812
Scheikh Rubin (Ruben, Ja—
kobs Sohn), mohammed. Hei—
liger. 1, 126.
Scheikh Täba, Ort am Diche-
bei Affär. II, 812.
Scheikhs Weib, Spalt deg,
Abgrund am Ladikieh-Strom.
IT, 900.
Sheizäar, fiehe Kalaat Gei-
dſchaͤr.
Scheka, Bach bei Ras eſch
Schak'ah. II, 590. — Ort in
el Akuͤrah. 752.
Schekeik el Donia Gadſchar
el Kantara, d. i. Fels der
Brücke), Gipfel des Anti-Tiba=
non. II, 189, 280.
Skefel, f. Schakal. }
Schetif* (Schaktf, Schufif),
d. 1. Fels. I, 788. — ſ. Belad
efch-, Kalaat eſch Sc.
Schekif (9, Duelle der forifchen
Wüſte. II, 1448.
Skhefif Arnün, im Belad
Beſcharreh. IL, 78. 79. 99.
190
Schektf Tairıın (Kalaat T.,
Tirun, d. i. Feld Toron, Cave
= Tyron; Mughr Dichezzin,
i. Höhle Sein), in eſch
Sant II, 99. 100.
Skheläla,
Batruͤn. IT, 750.
Scheleh, f. Abu Sc.
Scheleftrate, f. Arka.
Schelifa (Sulife), Ort im Be—
lad Ba’albef. II, 220.
Schellatif, Steuer von Zieh-
brunnen und Schöpfmaſchinen.
f. Didebel el Sch,
!
!
g
1, 825.
Schema,
i
|
2 | Scheith — Schein
Ort im — el-
2115
Wadi Kurah.
Shemäla, f. Nahiet Beni Ha-
ritb el © Sch.
RUND, Nafairier-Secte.
Kalaat
I,
— — fi
—— Bergſtrom des
Caſius. II, 1130.
Schemes*, f. Beth Semes,
Schemi, f. Beit Schaeme.
Schemiſch, f. Merdfh Sc.
Schemmas, ſ. Nahr Sc.
Shemön, ſ. Neby Sch.
Schems “ ESchemſch, d. i.
Sonne), ſ. Ain eſch Sch., Ain
Sch., Beth Semes.
Sch emfch ie (Ganne, Zuckerme—
lone), zu Haleb. II, 1729.
Schems ed Dauleh (Semſe—
dol), Saladins Bruder (1176).
II, 228.
Scemfie (Schamſye, Schem—
ſin, d. i. Sonnenanbeter, An—
hänger des Schems— eddin 2),
Najairier-Partei. II, 944. 976,
985. 992.
Shemfin (Schemfi, Schems-
zije), verſchiedene Orte in Sy-
rien. II, 912. 1012. 1484.
1564. — vgl. Neba Sch.
Schemſin Sultan, Rafairier-
Scheikh. IT, 906. 984.
Schemszije, f. Schemfin.
Shemufär (Schemufer,
Schmufter, Smuftar, Sciumus
ftar, Chmuſtar), Ort u Eifen-
fhmelze im Beläd Ba’albef.
11, 201. 202. 220.
Skhenän, Dorf im Dſchebel el
Arba’ın. II, 1061.
Schendy, ſ. Hindu Sc.
Shenen’ir, f. Schananir.
‚ Shengan, Bergftrom bei Aler-
andrette. II, 1823.
Skhenine*, d. i. faure mit
Waſſer verbünnte Milch. I, 703.
II, 1475.
Skhennin, Dorf im Nafat-
rier= Gebirge. II, 834. 939,
043. -
2116
Scheny, f. Ibn Schihne.
Skherafat (Scherefut), bei Se-
rujalem. I, 512. 514.
Scherafe“, f. EL Sch. Sche—
rifah.
Skerbin (perf.), d. i. Lärchen—
baum. II, 644.
Scherdan, irig flatt Kerdan
‚ » oder Kerbäneh. I, 805.
Sa. , f. Notre Dame eſch
Skheria, Dorf am et Tafä-
See. II, 1075. 1086.
Scheriah”, ſ. Wadi Sc.
Scherifs*, d. i. Verwandte
Mohammeds. TI, 690. — in
Damasf. 1412. — f. Abu SH.
— Haram eſch-, Sangiak
Scherifah, Ort im Naſairier—
Gebirge. II, 911. — vergl.
Scherafé.
Scheriffeddin, Timurs Bio—
graph (1400). II, 244.
Scherif Paſcha (Kerif P.), in
Damasf. I, 820. II, 1414,
Skherib, f. Te efch Sch.
ſeticig ſ. Ain eſch Sch.,
Bahr eſch Sch.
Scherky, ſ. Scharkieh.
Scherrar, Naſairier-Dorf. II,
1087.
Saar Zweig der Rephaim.
923.
a f. Karnath Sc.
Schiateh, f. Kumaifäh.
Shibanijieb (e8 Shebbani-
yeh), Drt im Aflım .el Metn.
IT, 710 |
Schibly Aryon, Drufenfürft
der Ledſcha. II, 1328. — dal.
Chibly.
Schichem Vata, ob Sichem,
Sahmata? 1, 781.
Schiddad, f. Ibn Sc.
Schidiak, f. Aſoad efh Sc.
Schidid, .Emir .(1678). II,
41437,
Skhiefer*, weißer (Kalt), im
Libanon. II, 289. — Beilän.
1787. — fiehe Bitumindfer-,
Sceny — Schitg
Chlorit⸗, Kalf-, Quarz⸗, u.
Talf-, Thonfeh.
Skhießpulver*, in Damask.
II, 1392.
Schiffahrt“, fehlt an der Küfte
Philiſtäa's. I, 60. 191. — bei
Beirut. II, 450. — f. Dampf-'
ſchiffahrt, Neorien.
N ‚ beftle, von Ruad. II,
873
Scigäteh, Drt im Nafairier-
Gebirge. 1l, 935.
er 1. Schehab
chih ed Deir, am Dſchebel
— II, 1647.
— Dorf in N.Galiläa—
808.
— N Ibn Sc.
Schihor, f. Wadi el Artfch.
Sıhihy, ſ. Eſch Sch.
Syiiten, Verwandtſchaft mit
der drufiſchen Religion. I,
726. — in Gharb el aua
nn — Ma’arrat. 1568. 1576.
sat, befreit Melef ed Daher.
Shitrat (arab.), d. i. Man-
delfrähe. I, 660.
Shildfröte*, in S.Paläftina U
(Testudo graeca). I, 485. —
Esdrelom. 69. — an -
Mündung des Eleutherus. I,
854. — an ber Ipr. —
1111. 1114. — im unt. Oron—
tes, 1212. — Baräda. 1311.
— el Merdſch. 1313. — Norde ||
on 1650. — Bayas. 1846.
— ſ. Weichſch.
— bair. Reiſen⸗
der (1394—1427), in Damask.
II, 1373.
Shit, ſ. Beit Sch., Daraty
Sch.
— — in Saron |
I, 590. — Nahr ed Damur.
IT, 424. — Apamea-See. 1084.
— GSeleucia. 1255. — Bohayre
Dimaſchk. 1313. — (Arunde |
donax) am Damascus-Spe.
1314. — im Antiobia-Seh
8
I, 1617. —
I:
fiehe Calamus,
hr.
S hilfatiyeh (Scolfatia,
Skhulfadiyeh), Ort am La—
dikiehſtrom. 1, 901. 911.
948.
Schilluk, Dorf im alepp, Sy:
rien. II, 1590.
Skhilop, f. Seilün.
Sıima,f. Kefr Sch.
met Getreidemaß.
Spimiffein irlen? ),
ſyr. Ort. I,
Skhimläl, f. ER
Schinar, J Babylon.
Schine, ſ. Ibn Sch.
Schin, ſ. Srin.
Sdinbn, Kalikraut. II, 1391,
Shinfhär Schiſchar), Ort in
R.Syrien. II, 1484. 1564.
Ei: ale ſiehe Srin:
i
Shiräzi- Lombat (wol Ta—
bad), in Damascus. II, 1397.
Skhirbey, Drt in ReSyrien.
II, 1695.
Schir el Maidän,
Ibrahim. II, 566 ff.
Skhirneh, Ort am Anti = Tiba-
non. II, 261.
Shifhär, ſ. Schinfchär
wa (Plin.), Sstebefork I,
ont, fiebe 'Am Sc., Neby
slim Solace, fiehe Ku—
Skhiyah, f. Khan eih Sch., El
Bi, Ort in Juda. I, 233,
am Rahr
—
| — am Orontes, von Is—
masliern erobert (1123). 2,
969. — vergl. Kalaat Sei-
dſchar.
Schizur, durch Erdbeben zerſt.
(1157, 1170). II, 226,
hrif’, f. Beläd eih>, Kalant
eich Schetif
| chlachtenfeld, am Orontes.
«Shi —
——
2117
II, 996.
Schlafen im Freien iſt ver
Geſundheit nachtheilig. I,
1406.
Schlammeruption, bei er
Reſtan. IT, 1030,
Shlammfhidht, in el Amt.
II, 1613.
Schlange* ‚ hwarze, in Juda.
I, 134. — felten in Paläftina.
485. — (Eryx?) in Esdrelom,
702. — zahlreich bei Sumeidi-
yeh. II, 1230. — in el Merdſch.
1313. — fyr. Wüfte. 1457. —
Aleranbretie. 1843. — giftige,
im Gafius. II, 1131. 1144.
bei Daleb. 1732. Arjus. 1846.
— f, Aspis.
Schlange”, von den Beni Is—
rael in Bombay verehris T,
692.
Schlangengurfe, fiebe Fa-
gus.
Schlangengquell, bei Sum—
rah. I, 65. — dgl. Ain el
Haiyeh.
- Schlangenteid (stagnum
Bethara), zu Serufalem. TI,
392. j
Schlangenzauberei, auf
Ruad. Il, 877.
Schlauchfabriken“, in Des
brön. 1, 253. — in Beitdiin,
199.
Schleie, verfteinerte, im Liba—
non. II, 55%
Schleier“, fehlt auf Aradus.
I, 874. — ven Naiairierin-
nen. 986.
Skhleufen, am Aujeh.
— zu Seleucia. 1244.
1261.
v. Shlieffen, Graf W., am
Litany. II, 131. 133 ff.
San der Pilger, ſ. Ath—
tif,
Schlucht, großartigfte u. wil-
deſte, deb Kbanon, bei Bſcher—
reh. II, 633.
Schmerzensweg des Herrn,
f. Via dolorosa. I, 403.
I, 594,
1252.
2118
Schmetterlinge’ (Lepidop-
tera), bei Suweidiyeh. il,
1230.
Schmiedearbeiten*, im Li—
banon. I!, 201. 468. fiehe
Naffenfchm.
Shmuata, f. Sahmäta.
Schmuſter, ſ. Schemuftär.
Schnecken“*, im Libanon. II,
580. — ſiehe Erd-, Kreiſel-,
Land-, Stachelſchn., Serpulae.
Schnedenflee' (Medicago ra-
diata), im Befä’a. II, 151.
Schnee”, im Nafairier - Öe-
birge. 40. — Dfcebel
- Sannin. -114. 119. — Coele>
fyrien. 149. — Anti-Libanon.
282. — Libanon. I, 92. 288.
289. 292. 297. 298. 479. 563.
683. 1353. — ſyriſche Wüfte.
1469. — Haleb. 1710. — vgl.
Eis, Klima.
Schneebauern, im Anti⸗Liba⸗
non. Il, 1384.
Shnerbuden, in Damascus.
1384.
Sonstnhrege)
Il, 632.
Schneetransport, vom Liba—
non über Gaza nach Aegypten.
1.365,
Schneider, - proteft. Miſſionar.
Il, 1683.
Schnepfen“ ‚in el Merdſch I,
1313. — Ulerandrette. 1840.
Scho'aib“*, Prophet, Mofe’s
Schwiegervater, angeblich auf
dem Daidabeh. I, 766: 779.
Schoaib (Scha’ib), Dorf im
Dichebel Diehermäf. I, 779,
Skhobar, f. Nahr Dſchebra.
Schobbah, f. Ebu Kadi Sch.
Shod, f. Abu Sch
Shöhar, D i.
1385.
SchöharelEChoraszan (Sc,
Kara Ch, Hadid el Mihöhar),
Khoraffan- Klingen. II, 1385.
Schöpfrad, \ Natır.
SI ſ. Schumeifät.
Schoff, !. Sfouf Beni Sch.
im Libanon.
Klinge. I,
Schmett — Schiffe!
Schoghr (Sfoghur), eilieciſche
Grenzprovinz. II, 1024.
Schogr Schoͤggle), era am
Drontes. 11, 32. — f. Dſchiſſr
efch=, Kalaat eich er
Skholfatia, fiehe Scilfäti-
yeh. !
Shol,;’, Dr... MA, Us
den Nahr Nubin. I, 126. —
Serufalem. 314, 510. — Ram—
leh. 582. — Karmel. 713. 716,
— Hiſſn el Zeib. 812.
Shömar, f. Aflım efh Schu—
mar. .-
Skhomer, d.i. bewachen. I, 624.
Sebafte.
Schomeronim
d. i. Samariter. I, 621. 649.
Schomron“ (hebr.), d. i. Se—
bafte. I, 658.
Shoumaimis, Feſtung bei
Salamya. II, 1049.
Schoul, ſ. Ya Sc.
Schouweyya, f. Schuweiya.
Skhrift* (Schreiben), den Ka=
nanitern befannt. I, 153. — in
Damaseud. 1409. — fiehe
——— Babeli-, Syriſche
Schr.
Schrik, d. i. Compagnon, Aſſo—
cie. I, 829.
Shuara, ſ. Ghabeſch Sc.
Schubak, f. An eſch Sch.
Schüb el Arab, ſ. Schab el
Arab.
A f. a
v. Schubert”, ©. 9., in Se
mua ac. 1, 198. — Hebrön.
215. — Eiham. 281. — Jeru—
ſalem. 312. — Sindſchil. 632,
— Nablüs, 647. — Dſchenin—
692. Esdrelom. 702. —
Karmel. 718 ff. — Nazareth. 5
- 741. — Libanon. II, 149. —
Yabled. 2035. — Ba’ albel 233.
Damask. 1351.
Säuer, f. Mar. Hanna. eich
Schumeir. ”
Schüſſel, ſmaragdene, von
Chriſti Iſterlamm in Laiſari—
yeh, Genua, I, 603.
(Schomerim),
|
Schüöf, f. Aklim efch-, Belaͤd
eſch-, Dſcheb'aa eſch-, Eſch-,
Mezraat efh-, Umm eſch Sch.
—— Ort im Bilad el
KRöha. 1,
Schufi —— Stadt in
Samaria. I, 594. 714.
Schuf Refan, Dorf in Esdre—
lom 1, 697.
Shuggur, f. Wadi Sc.
Schughr, f. Schoghr.
Schuhmacher“, in Damascus.
1388.
Schukaf, ſ. Um el Sch.
Schukak, ſ. Ain eſch Sch.
Schukarpara, in Suweidi⸗
yeh. II,
Shuͤkba, Di in Paläſtina. I,
965.
Schuke, f. Tin Sy.
Schukf, f. Um eſch Sc.
Schufpeidim, f. Abu Sc.
Schukif, f. Schekif.
Schule, in Hebrön, mohamme—
daniſche. I, 251. — in Palä—
ſtina, evangel. 503. — »Abuͤd.
565. — Haifa. 725. — Akko.
736. — Libanon. II, 454. —
Drufen-Gebirge, amerifaniiche.
739. — An Warka 762.
— der Maroniten. 793 ff. —
in Sumeidiyeh. 1221. — Sy—
rien. 1683. — Haleb. 1774,
— Beilän, 1786. — ſ. Colle-
gium, Medreffe, Handwerks-,
Suden-, Mädchen-, Miffiong-
fhule, Seminar.
Schulfadiyeh, ſiehe Scilfati-
yeh.
Shuts' ‚Dr. E. ©., Eonful.
1, 278. — üb. Serufalem. 302.
305, 308. 312. — Karmel. 713.
— in Galiläa. 679. 756.
Beläd Bei ſchaͤrah. 787 ff. —
Nahr ez Zaharaͤni. II, 72. —
Andſchar. 186. — Beläd eſch
Schuͤf ꝛc. II, 97. 696 ff.
Schultz“, Sieph., Judenmiſſio—
nar (1754), in Balilän. I, 679.
756. — Akko. 734. — irrige
Anficht üb. Ebal und Garizim,
u -
2119
Akko —
Schwarz
Sihem. I, 781, —
Safa. 795 ff.
Schum,
1630.
Schumar, ſ. Aklim eſch Sch.
Schumari, Diſtrict der ſyr.
Wüſte. II, 1465.
Schumeiſeh, ſ. Eſch Sch.
Schuͤmi, ſ. Schami Sch.
Schumlaͤn (Schimlaͤl), Ort im
Aklim el Ghurb. II, 708.
Sıur* (Sur), Wüfte auf der
Se I, 179. — fiehe Dahr el
ch.
Schuͤra, ſ. Divan eſch Sch.
Sıürit, Ort im Aklim el
Dſchurd. II, 709.
Schurfiyep, | Scherkiyeh.
Schurky“, ſ. Scharkieh.
Schuwayya, ſ. Schuweiya.
Schuweifat (Suckfoat, Schoey—
En ‚Dorf ng Beirut. H, 428.
43 rd eſch-, Eſch—
Wadi Sch. *
Schuweikeh' (Socho, Sokcho,
Diminutiv von a. in
Süd-Paläftina. 114. 116.
118. 142. 196. 108 — vergl.
Schwoike, Suweifeh.
Skhuweir (Seiver), Dorf in
el Mein. II, 770. — ſ. Mar
Hanna eich Sch.
Schuweiya, Ort im Hermon.
II, 282. — Kloſter daſ. 792.
— ſ. Deir Mar Elias Sch.
Kurdenſtamm. IT,
—
Skhumit, Or im Aklim el
Metn. II, 710,
Shwalben*, in el Merdſch.
- 11, 1313.
Shwamm* (Fätur), eßbarer,
im Libanon. 11, 685. — vgl.
Bade-, Seeihw.
Schwan, auf dem Antiochia—
See. II, 1617. — bei Alexan—
drette. 1840.
Schwarz”, Joſeph, Rabbi aus
Vaiern. , 506,
Shwarz, "Farbe der Abaſſiden.
II, 1023.
Schwarze Berge“, bei Ans
tiochia. II, 256.
2120 Schwarz
Schwarze Kleidvung* der
Suweidäniyeh. II, 974, .
Shwarzfilich-(Macroplerono-
tus niger), in den Drontes-
Seen, Il, 1074. 1075. (Antio-
chin) 1618.
Shwarzfümmel* (Nigella
damascena), zu Haleb. II,
1728
Schwarzwurz, bei Suweibdi-
yeh. I, 1230. — vgl. Scorzo-
nera.
Shwawam, j. Schämi.
Schmwefel*, in der jyr. Wüſte.
11,:1392.
Schwefelfiefe, im Libanon.
. II, 88. —
Schwefelquelle“, in Kalaat
el Medik. II, 1077. — heiße,
bei Palmyra. 1460. 1530.
1531.
Schwefelſtrontian, im Liba—
non. II, 674,
Schweigger, Salomon, aus
Würtemberg, üb. den Anti-Li—
banon (1576). II, 258. .
Schweine”, wilde, in Palä-
ſtina.
mel. 618. 694. — Libanon. II,
119. 563. 687. — Kedes-See.
1002. — Dſchebel Riha. 1060.
— Damasceus-See 1313. —
ſyr. Wüſte. 1450. 1456. 1469.
Dſchebel Ala. 1571. 1577.
— R.Syrien. 1703. — Haleb.
1731. — Amanus. 1848. —
f. Eberfeulptur.
Shweinefleifh”,
Naſairier-Häuptern
geſſen. II, 989.
Shweinezudt,
II, 625.
Schweizer, Levantehandel. II,
502. — in Syrien. 1397.
Shwert*, an Nafairier- Grä-
bern. I, 959, — in Damasf.
1385.
Schwertlilien (Iris), im Enz
ſius. II, 1144.
Shwindi ucht, im Libanon. 1,
657.
von den
nicht ge=
— Seulp
1, 485. — Thabor, Kar-.
auf Ramkin.
Schwoike ar Ort
in Saron. I, 594,
Shwur” (Ei), der Moham⸗
medaner. I, 481. — bei Allah,
der Feige * Olive. il, 1359.
— beim Koran. 1369. — von
St. Georg beſchützt. I, 473,
Schyne, f. Kefr Shima.
Sceniten (Araberhorden), am
Orontes. Il, 1005.
Sciarra, Bergzug des Liba—
non. II, 201.
Scilla maritima, f. Meer⸗
zwiebel.
Seirorep? ‚ in Serufalem. 1,
480. Libanon. I, 477,
478.
Sciuf, f. un di Se.
Sciumuftar, ſ. Schemuftär.
Scriver,). Schumeir.
Sceole,.Arditeet. TI, 471.
Scomber thymnus, fiehe ®
Thunfiſch.
Scopus,
lem. 4,
539. Hi
Sceorpione”, in Asdod. 1, 100,
2 Höms, 11, 1009. 1010. —
el Merdfch. 1313. ®
Scorzonera orientalis Ves--
‚ling, bei Haleb. I, 1718.
pilosa, var. latifolia, des.
1714. — vgl. Schwarzwurz.
Scott‘, Mr, am unt. Litany.
1; 309. Re
Scrophularia, bei Hebrön. ä
I, 219. — caesia Fl. graecae
var, canina, canina var. bi-
color, bei Haled. II, 1717,
Sculptur”, am Kaim HSurmul,
I, 162. — in Saida. 410, —
am Nahr el Kelb. 531 ff. —
in Ain Anub. 676. — Baal
bef. II, 248. — Pr Adler-, Ae⸗
gyptifshe, Aniphora=, Aſſyriſche,
Blumen-, Eypreffen-, Diana-,
Eber-, Felg-, Gazellen-, Guir⸗
fanden =, Hunde=, Ralbskopf,
Kleeblatt-, Kopfes, Kreuze,
Lamm-=, Leda-, Silien-, Löwen-, 4
Denfen-, perſi fche, Rei
Anhöhe bei Jeruſa⸗
323. 516. 521. 5225
Scut — See
Sphinz-, Thier:, Bogelz-,
Beintraubenfculptur, Basrelief,
Büfte, Weibliher Kopf, Wid—
derkopf, Zeus.
- Seutellaria fruticosa Desf.,
bei Haleb. IL, 1719.
Seylar von Saryanda (350 v.
Ehr.), üb. Askalon. I, 61. —
Dor. 598. — Karmel. 707. —
Akko. 727. — Phönicien. II,
34. 44. 47. 48. — Tyrus 338.
— GSidon. 390. — Civitas
Leonum. 426. — Berytus.
433, — ‚Myriandos, 1814.
Sceythen*, verheeren Border-
Aften (634— 607 v. Ehr.). II,
387. — plündern Asfalon. 1,
76. 85. 87. — in Tricomia,
161. — Philiftäa. 191.
Sceythopolis* (Seithopplig,
Beth Sean, Beifän), Stadt
am Jordan. 1, 555. 556. 672.
: 680. J
Sdjeia, ſ.Hart eg ©.
Seba“, fiehe Beer-,
Seba.
Sebä, ſ. Sefa.
Sebaa (Löwe), ſ. Burdſch es
Sebaa.
Sebaldus-Kirche,
berg. J, 440.
—— (Sebaſtieh, Sebaſti—
ieh, Sebaste Syriae, Usbuſte
des Landvolks, griehiih Sa-
maria, rom. Sebafte Augufta,
hebräiſch Schomron), Stadt in
Samaria, von Herodes reftau-
rirt. I, 601. (Höhe) 621. 626.
Wadi e8
in Nürn—
658 ff
Sebtl*, ſ. Ebna es 8.
Sebna“, Schatzmeiſter, fein
Grab. I, 460.
Sehneiß, Ort in es Säpil. II,
Seh” ‚I. Sabbathfluß.
Sebüa, in Nubien. II, 544.
Sebuah, f. Kolba ©.
Sebub, ſ. Baal ©. |
Sebulon (Zabuloen), Noahs
Enkel, fein Grab bei Saiba.
IT, 408.
2121
Sebulon* (Zebulon), Stamm.
1, 11. 12. (Gößendiener) 17.
20. 538. 610, 679 ff. (Purpur=
fifher) 724.
Sebulon, galil, Ebene. I, 759,
796.
© : b ulo n, galil. Seflung? I,
681. 687.
—— „Ort in Jude. J,
— Sichem.
Sectenweſen, in Syrien. II,
196.
Sedada, f. Sudud.
Sedani, f. Ard el Zebedany.
Seddany, f. Dſchordſchios el
Kerem S , Kerem ©,
Seddeh, f. Kerm ©.
Sedid, f. Dſchudaideh.
Sedje-Su, ob Sadfhur. U,
1686.
Sedum cespitosum -De., bei
Haleb. II, 1714. — simplex
Steudel, desgl. 1717,
Seen*, in Saron.- I, 589. —
bei Dor. 608. — Santır. 669,
— am Karmel, 701. 704. —
früher bei Affo. 738. — am
mittl. Orontes. II, 1072. —
früher im Zebedäny - Thale.
1277. — bei Antiochia. 1149 ff,
— f. Ehriftenfee, Sumpf.
See von Höms, fiehe "Rrtes-
See
Eerhisbe (Mullus),, bei Alex⸗
andrette. II, 1845.
Seeboden, früß. am mittleren
Drontes. IT, 1069. — bei Da—
masf. 1329. "— Antiochia, 1612,
1613. — vgl. Meer.
Seefichte, fiehe Pinus mari-
tima.
Seefifche, verfteinerte, im Li—
banon. II, 552.
Seeigel, 3 Echinodermen.
Seele, verläßt nach Anficht der
Naſairier den Körper durch den
Mund. II, 944. 977.
Seelenwanderung, bei den
Khafivim. I, 506. — Drufen.
II, 726. 731. — Ismasliern.
2122
967. 973. — Nafairiern, 975.
990, 992.
Seepflanzen’, Abvrüde im
Libanon. 11, 580.
Seera, he Tochter. 1,
992.
Seeräuber, in Soppe. I, 574.
— Cilicien. 1808,
Seeſalz“, in Phönicien. 11,
510. — Aradus. 873. — - %ao-
dicea. 928.
Seeben*, U. 5, über Hebrön.
I, 251. 253, — $9urpur-
mufcheln. 611. — Felsfeulptu-
ren am Nahr el Kelb. II, 532.
— Adonig-Duellen. 555. —
Gedern des Libanon. 633. —
Hamah. 1042. — Ain Fidſcheh.
1287 ff. — Baraͤda. 1296. —
Aleppo —Damask. 1558 ff.
Seeungehbeuer”, bei Joppe.
I, 591
Sefa* (Sefah, Sebi, Sufa),
d. i. Blutvergießer, Dorf, Eins -
fiedelei der Drufen. Il, 133.
308. 723. 837. — vol. Neby
Sefa. a
Seferfiiygeh, Ort in R.Sprien.
II, 897.
Sefid-Tut, d. i. weiße Maul-
beere. II, 485.
Sefila, J. Es S.
—— Ort am Libanon. II,
Sefir Su Siphir), Stadt
in Suda. I, 270.
Sefireh, f. Sphiri.
Sefürieh* (Sepphoris, Seph,
Tſippori, Diocäſarea), Ort bei
Nazareth. I, 687. 741.
748. 753. — Ebene. 796.
— Sughbin.
Segir, f. Kara Su.
Sehjun (Sehjounum, Sahyın),
j. Kalaat e8 ©.
Seid, ſ. Sheikh.
Seid, d. i. Nachkommen der
Familie Mohammeds (Ali's).
II, 969. — vol. Said, Deir
Seid Enniah.
Seid, ägypt. Scheikh. II, 1465.
See — Seid ö en
742...
Seide, f. Sidon.
Seide" (Seidenzudt), in Gaza.
l, 51. — in Paläftina vernad-
läſſigt. 283. — in Dfchezzin.
11, 75. — Libanon. 88. —
Saidanaja. 263. — Katana.
284. — Saida. 398, 400. 401.
416. -— SKesrouan. 403. —
Beirut. 448. 475. — in ganz
Syrien. 476. — Afüra. 557.
— Batrün. 588. — Tripolie.
617, — Eden. 653. — Kaſch—
beya. 655. 658. — Bicherreh.
659. — Deir el Kamr. 678.
— gute, in Kereim. 760. —
in Laodicea. 927. 932. — Ma—
fiyad. 939. — eſch Schoapr. II,
1101. — Antiochia. 1186. 1197.
1208. — Sumeidiyeh. 1224.
1226. — Damasf, 1350. —
Daleb. 1775. — Alerandrette.
1846.
Seid el Mä, Wafferftielle der
for. Wüfte, II, 1465.
Seidenraupe (Bombyx mori),
in Afien. IE, 481.
Seidenraupen- Cocons, in
Kirchen geweiht. II, 654. 666.
901. 1226. %
Seidenraupen»-Erceremente,
als Ninvviehfutter. II, 498.
1226.
Seidenweberei, in el Mejpel.
I, 69. — früher in Hebron.
255. — in Thebä. II, 379. —
Beirut. 437. 455. — Tripolid.
609. 612. 615. 621. 627. —Z
Damasf. 1383. 1390. 1396,
1398. — Daleb. 1755. — aug
Damask in Khoralan eingeführt.
1386.
Seidenzüdter - Zunft, Il
Syrien und Klein Afien. II,
494.
Seidet Bukluſch (Notre
Dame de Baglouſch), maronit.,
Klofter von Ba’albef. II, 786.
TIR.
Seidet el Bezaz (Notre Dame
el Bezzaz), Klofter von Ba’al-
bef, II, 791,
Seidet el Hakleh (Notre
Dame el Hagle), Klofter von
Ba'albek. IL, 791. — vgl, Deir
Sajjideh el 9.
Seidet Maäartün, f. SKenyfet
S. M
Seidi, ſ. Deir el Sayda.
Seidi el Tally. Il, 525.
Seidlig, in Paläftina. I, 564.
Seidfdär, f. Kalaat ©.
Seifa, f. Beit ©.
Seif Abdaulah, f. Seif ed
Daulat.
Gerfet, in Gaza. Jl. 31: .—
Serujalem. 398. —
580. — Tripolis. II, 622. —
Damasf. 1377. 1383. 1398.
— Edlib. 1583. 1584. —
Sermin. 1587. — Haleb.
17595.
Seif ed Daulat Ali (Seif
Addaulah), Fürft von Hamah
- (945). I, 171. — Haleb (936
= 67). 1734,
Seif ed Din,
(1280). I, 251.
il, 1735.
Seifenajche”, auf der Sinai-
Halbinjel. I, 51.
Seifenfraut*, ſ. Teich des
Seifenfrautes.
ſiehe
in Haleb. I,
ägypt. Sultan
— in Moful.
Seigneurie dAdelon,
Adlan.
Seilereien,
1799.
Seilün (Silün, Silo, Schiloh),
Ort in Ephraim. I, 12. 107.
630. 631.
Seir el Kemmel, feines Zie-
genhaargeipinnft. L, 800.
Seitun, f. Bäb S., Ain Zei-
fun.
Sejirdſchi, ſ. ©.
Sejjid, ſ. Es S.
Sejjit, ſ. Neby S.
Seiuli- Araber, im NRafai-
rier-Gebirge. II, 845.
Sekarr, f. Ain es Suffär.
Seteylebye,
yeh.
fi Seffgin, f. Lokkam.
Seh — Sel
Joppe.
fiehe Sukeilebi—
2123
Sekrah, ſ. Sakera.
Sekrié, ſ. Es Sukkariyeh.
Sela, ſ. Bab Aſſan f.
Selam, ſ. Wadi es S.
Selamin (Khirbet ©., Sella—
meh), galil. Feſtung. J, 686.
687. 759. 772. — ſiehe Wadi
S.
Seldſchukiden. I, 24. —
in Damascus (1068—1117).
IL, 1734,
Selebi-Beduinen, in Syrien.
11, 1391. 1435.
Selemya, f. Salamya.
GSelenite, im Rafairier- Gebirge.
II, 905.
Seleucia* (S. Pieria), Hafen—
ort von Antiochia. II, 21. 34.
1152, — Gründung (300 vor
Ehr.). 1159. — von Conftan=
tius begünftigt. 1172. 1184.
1211. 1213. — DWeltftellung.
1233 ff. — Geſchichte. 1238 ff-
— Landſchaft. 1023. — fiehe
Suedieh. ‘
Seleucia: ad Belum (—Se—
leucobelos), ob Kalaat eich
Schoghr, Sahyın, Deir Kuͤſch?
II, 902. 1102. 1636
Seleucia ad mare, an der
Drontesmündung. II, 1238,
Seleucia am Tigris. I,
1495.
Seleuciden*, in Syrien. J,
684. — Bündniß mit Aradus,
II, 51. — erbauen Chalcis?
239. — Dſchufieh el Dſchedi—
deh. 997. — ihr angeblicher
Steindamm am SKedes - See.
1004. — ihr Königsgrab zu
Seleucia. 1269 ff.
Seleucidiſche Clauſuren
(Päſſe), gegen Iſaurien. II,
1242.
Seleucidiſcher Vogel, ob
Turdus roseus? I, 1127.
Seleucidifdhe Zeit—
rehnung, in YPalmyra. IT,
1539374321:
Seleueis, for. Landſchaft. II,
1029.
2124
Seleucobelog, ſ. Seleucia ad
Belum.
Seleucobori
II, 1637.
Seleucus I. Nifator, grüns
det 6 Laodiceen. Il, 623. —
Arethufa, 1028. — befeftigt
Apamea. 1080. 1081, — er—
‚ weitert Antiochia. 1126. —
erbaut. dag Zeugma bei Bir.
1154, 1813. — gründet Seleu=
cia. 1238. 1260. — Chalcie.
1592. — Berda. 1733.
Seleueus IM. Kallinifug,
verfehönert Antiochia ꝛc. II, 51.
1162,
Seleucus IV.* II, 59.
Selim I.” (fiirbt 1520), feine
Brunnen zu Serufalem. I, 387.
393. — erobert Serufalem
(1517). 499. — jeine Brüde
am Nahr el Kelb. II, 529. —
erobert Syrien (1516). 611.
Castellum.
731. — Damasf. 1364. 1404.
— Haleb. 1738.
Selim IM. (1793). H 501.
Gelim Aſſad, Jomaslier⸗
Emir. II, 956. — fiehe Aſ—
ſad.
Selime*, Ort im Anti-Liba—
non. II, 1426. 1427.
Selim el Arabi, Scheikh in
Gbaͤ. II, 318. i
Selim Keblan, Secretair in-
Hamah. II, 1044. |
Selim Sani, Sultan, feine
Mofhee in Sälehiyeh. II,
1423. L
Seltin, f. Salchhin.
. Sellämeb, f. Selamin.
Sellure, Fiſche
köpfen. II, 1075.
Selves*, f. Soliman Paſcha.
Selwan, ſiehe Kafar Silwaͤn,
Siloah.
Sem* (Scham), Stammvater.
T, 179. — angeblicher Erbauer
von Damask. Il, 1358.
Semaja, in. Jerufalem. 1,
33m
Semän (Simeon), ſiehe Deir
mit Kaßen-
Sel — Sen
‚ Dihebel-, Kalaat-,
Mar ©
Semär Gebail (©. Jebeil,
Simär Dſchubail), Ort im
Belad Jebeil oder el Batrıın,
11, 11. 748. 749. — f. Pald-
byblus.
Semariter, in N.Phönſcien ıc.
II, 11. 64. 65. 890.
Semerieh, ſ. Es Simirijjeh.
Semes*, f. Beth-, En ©.
Semi’a, f. Kefı ©.
Semin, J. Khan S.
Seminar, für maronitifche, u;
teinifhe -und griedifhe Stu-
in Antürah. II, 757. —
j. Schule.
Semiramis* (Anaitig, Meroe),
Königin, Göttin. I, 86. — in
Antiochia. IT, 1158. — Städte—
gründerin. 1335. — ſ. Aftarte,
Urania,
Semitifhe Gottheiten, in
Aegypten. I, 181.
Sem Kanieh, ſ. Es Simfani-
yeh.
er emmaf, Gebirge um Safıtah,
II, 976.
Semmars, f. Es Simirijjeh.
Sems, d. i. Schems. II, 1409.
Semfa (Sonne), ſ. Medinet
Semfa.
f. Schems cd Dau-
eh
Semfen, |. Simfim. |
Semua* (Efihemva), Ort in
©.3udäa. I, 193. 195. 197.
198.
Semunieh (Simonias), Dorf J
bei Nazareth. I, 748.
Semur,
659.
Senän, ſ. Abu ©.
Sendianeh (Sendiyanah, Has
in Samaria. I,
— fiehe Nahr 7
nieh), Drt
595; 710. 7413:
Sendianeh.
Sendj, Feftung in. Phönicien,
II, 853.
Seneca* ;
See. II, 304.
Ort in Samatia. I,
über den Leimun-
— — —
ano laxiflorus Viv., bei
Haleb. II, 1716.
ar "Ort im Aklim Sezzin.
702
Senemur, ägyptifcher König.
II, 239.
ET in Nedſchd. II,
1395.
Seniab, f. Sinab.
Senit, . Nahr es S.
Senin“ „ſ. Khan Semin.
Senne, Felſen in Judäa. 1,
52
4,
Sennenye, Snfel bei Tripolis,
II, 620
Sennin, f. Dſchebel Sannin.
Senny, Drt bei Sidon. II,
83:
Senfileh, Sf. Suf Bab es ©.
Geyh”, T. "Safer, Sefürieh.
Sepham“, paläſt. Grenzort.
Sephardim (türkiſche, ſpani—
ſche Juden), in Hebrôn. 1,
257 ff. — Jeruſ. 258. 487. 506.
— Joppe. 580. — Haifa. 725.
— Akko. 736. — Saida. 408.
— Beirut. 456. — Damascus.
II, 1416.
Seyhela eh, philiftäifch-
judäiſche Ebene. I, 573. 586.
Sepber, f. hie
Sepher Cana, d. ti. Kefr Kenna.
I, 754.
Sephorig* F Sefuͤrieh.
Sephra, ſ. Sphiri.
Sephron, Stadt. II, 1002.
Septimus Sev erug*, Kaiſer,
in Paläſtina (202). I, 142. —
Kaifariyeh. 604.
lenfteinen in Phönicien 2c. IT,
84. 240, — verichönert Laodi—
cea. 924. — in Palmyra. 1496,
1599:
Sepulcralfammern, f. Grab—
höhlen.
Sequeſter, ſ. Vibius S.
Serach, ſ. —— S.
Seraf* (Saraf, on Bit.
Wechsler, Bangquier. Il, 1380.
1419. 1765. 1773.
Sen — Ger
— auf Meis
2125
Serafendi, f. Tin ©.
Serafino Suscen, Mond,
REN ONEIDEN. 1151655;
Seräghib, f. Khan ©.
Serah*, Mohrenkönig. I, 93.
Serapmül (Sarapmul), Ort
im Aflım el Ghurb. II, 708.
Serai (Gouverneurs⸗ Refidenz,
Praetorium), in Gaza. I, 49.
53. — Zerufalem. RE
—— in Beirut. II,
Serai el Melek (Königspal-
laft), bei el Bära, II, 1070.
Seraiyet Melet eI Meb-
fha, Gebäude bei Bſchindla—
yeh. II, 1580,
Seramita, Diftriet im Naſai—
rier-Gebirge. II, 917.
Serapias cordigera Li; ı sim
Caſius. II, 1139.
Serasfier, d. i. milit. Ober
commandant, II, 1412.
Serba*, j. Sarba.
Serbeh, j. EI Cherbeh.
Serbonifh*, ſ. Sirboniſch.
Serchaſi, Schloß von Kinnes-
rin. IL, 1597,
Serdaub, v. i.
Grotte. ü 247.
Serdſchelleh, Ort am Diche-
bel el Arba'in. II, 1062.
1068.
Serdſchy, Dorf im Dſchebel el
Arba'in. Il, 1061.
Sereidin (Saradin), Dorf am
Nahr Maltakah. IL, 919. 955.
Serer, Land der. II, 487.
Serghey, 1. Surghäya.
Sergie, |. Tel ©.
Sergii aedes (Ptolem.). II,
263
Sergin, |: Zarain.
Sergiopolis, f. Arſoff.
Sergiugs* (Serphent?), 5 —
Heiliger. II, 263. — ſ. Mar
Serfis.
Sergius-Kirche, in Kära. II,
1562.
Sergius monasterium in
unterirdifche
2126
monte Cisseron. II, 263.
Seriane (Seriah, Siriä, Si—
riah, Esri), fyrifhe Stadt. I,
1436. 1439. 1693. — vgl. Ra-
laat Siria.
Ser’in, f. Zarain.
Serindien, das Geidenland.
II, 482. — unbeftimmter Be—
‚ griff des Namens. 493.
Serfa*, f. Nahr el Zerfa.
Serkis (Sergius), f. Mar ©.
Sermin (Sermein, Sarmin,
Saarmin, Saramein), Stadt
am Dſchebel Arba’ıin. II, 1065.
1100. 1587 ff. 1591.
Sermins, Baummollenkleiver.
1I, 1587.
Sernuda, Ort im Norden Phi—
liſtäa's. I, 127.
Serpentine*, im Dfcebel
Okrah. IT, 41. — Anti-Libanon,
282. — Nafairier = Oebirge.
905. — Laodicea. 929. — Ca—
fius. 1130. 1136. — Dſchebel
Mufa. 1803, — Amanus,
1806. 4F
Serphent, f. Sergius.
Serpulae (Röhrenſchnecken), zu
Tyrus. II, 372.
Sertün Schartun), Ort im
Aklim el Dſchurd. II, 709.
Serubabel, führt die Suden
aus dem Exil. I, 300. — reft.
den Tempel. 622.
Seſai, Riefe. II, 213.
Sefam*, in Gaza. I, 52%. —
S.Yaläfina. 124. — Saron.
587. — Esprelom. 695.. — in
Ladifieh. II, 932. — Hamah.
1039.
N.Syrien.
1775. |
Sesamum orientale, fiebe
Simfim,
Seskis Khazen, maronitifcher
Archidiakonus (1543), 11, 780.
a: ‚König. I, 34. 11,
Bi, Seh), f. Typhon.
Seta :hella; rubea, Seidenart.,
II, 492.
1568. — Haleb.
Ser — Sich
— Antiochia. 1208 — —
Seth, fein Grab auf dem Dſche—
bel Seth. II, 958. — f. Nebby
Sejjit, Shit, Dſchebel Seth.
Sethösg, König. I, 34.
Sethroitifhber Nomos, in
Aegypten. I, 34. 184.
Seyäd, f. Tel ©.
Geyr (Sordenay), Berg des
Anti-Libanon. II, 255.
Seyyidat, f. Deir e8 ©. be
Kirke.
Seyyid Loueize, ſ. Dein el
Lumweizeh.
Sezer, f. Kalaat Seidſchaͤr.
Sparte, 1. Zagharta.
Sgraibo, Duelle im Caſius.
Il, 1201.
Shaw”, Th., über Bargylus
(1721). II, 31. — Sarne. 52.
— Fiſchabdrücke. 552.
Shawls, indiſche, in Damask.
II, 1395. — f. Kaſchmir⸗ Sh.
Syawr, fiehe Kalaat eſch
Schoghr.
Son (engl.), d. i. Asdod.
9
Shirley, Nob.,
(1598). II, 1433.
in Palmyra
Shweet, f Neby Schit.
Siah Tut, i. e. Morus laevi-
gata. II, 484.
Siba, j. Beni ©.
Sibarani, f. Nahr es Saba- 7
ränt.
Sib’il (Sibail, Sibbigel), Ort
im Sibbet el Bſcherreh. 7
656. 753. — fiehe Khan e8 7
Sib’il. J
Siblin, im Aklim el Kharnüb.
1I, 701.
Sicamenos, f. Sycaminos.
Siccarii (Zixdoror), Bez für
Affaffinen. II, 15. #
Siceleb, f. Ziklag. |
Sichanin, f. Sakhnin. =
Sichem“* (Schedhem, Schalem,
Salem, Sehim, Sifma), Afyl-
ftadt im Gebirge Ephraim. I,
15. 21. 228. 555. 620. 644,
781. — f, Nabulus.
Sichor, f. Wadi el Ariſch.
ne a
—
37
*
*
—
J —
# u 26
er ,
Sicilien, Seidenzucht daf. I,
40. 495.
Sicula, f. Scabiosa S.
Sivenaja, f. Saivanaja.
Sideritis montana, bei Ha—
"geb, II, 1720.
Sidi Kufeim, ſ. Kubbet ©. K.
Sido, Erfinderin des Grfanges.
N, 381.
Siden, (phön.), d. t. diſchfang.
Sidon* ‚ Sohn Canaans. AL, 12.
45. 381.
Sidon” (Zidon, Süders, Sa-
aeta, Sagitta, Seide, Saida,
Szaida), Stadt in Phönicien.
I, 8. 14. 16. 19. 616. 681. —
Slasfabrifen. 728, 778. —
aftr. 2. II, 18. 35. — Metro-
pole. 33. 43 ff. — Colonien.
46. 48. — gründet Aradus.
50. 323. — Geſchichte. 380 ff.
391 ff. — Häfen. 414. — Um:
gebung. 406 ff. — Seide daf.
476. — Paſchalik. I, 820. —
Drufen daf. II, 729, — maro—
nitiſcher Bifchofsfiß. 785. (KId-
fter der Diöceſe) 790. — Dift.
1, 72. 76. 110. 143. 279. 313.
421. 609.
Sidon, Stadtteil von Tripolis.
IL, 387.
Sidona, d. i. Sidon. 11, 391.
Sidonaia, f. Saidanaja.
Sidonier*, in Dor. I, 598,
611. — Bez. für Samariter.
623. — für Phönicier. IL, 45.
— gründen Tyrus (1209). 1,
76, II, 323. 324. 382.
Sidoniſche
Merdſch Aylın. II, 312.
Sidoniſches Küſtenquar—
tier. II, 26.
Sidonſtraße nah Damascus.
II, 273. 403.
IT, 1303.
Sieber’, $B., in Asfalon
] (1818). I, 76. — Asdod. 99.
— Serufalem. 307. — SGoppe.
579.
Ei Sici — Si
Sihor Libnath,
Erene,iıdi ti.
Ciebenzahl der Baräda-Arme.
2127
Siegelerde von Lemno. IT,
1744,
—— von Haleb, ſ. Ha—
Sieta, ſ. Nahr es S.
Sifala, j. Allar eg ©.
Sifarbäume, bei Dſchenin. 1,
692.
Sifareih, f. Sufäreih.
Sifjäf* (Siffäfeh), f. Ain es-,
Wadi ©.
Signaltpürme* (Beuer=,
Wachth.), im Libanon. II, 522.
— bei Tripolig. 615. — in
Syrien. 1400.
Sigo, Stadt in Unter-Galiläa.
I, 686.
Sigurd, norwegifcher König,
erob. Saiva. 11, 393.
Sihäb, f. Schehab.
Sih or, f. Wadi el Ariſch.
Stadt im
Stamme Aifer. I, 681.
Eifal, 1. Nahr el ©.
Sifin, f. Loffam, Tel ©.
Sikma, f. Sichem.
Sikot, ſ. Laubhüttenfeſt.
Silari, ſ. Kalaat Seidſchaͤr.
Silberarbeiter*, in Beirut.
II, 455. — Tripolis. 614.
Silberpappeln*, im Libanoı.
Il, 101. 513. — Surghäya, II,
271:
Sileh (Sfileh), Dorf in Es—
vrelom. I, 672. 694. 696.
697.
Silene, in Debrön. I, 219, —
Libanon. II, 684. — Sumeidi-
eh. 1230. — echinata Otth.,
bet Daleb. 1717. — gramma-
tocalyx Fenzl. desgl. 1716. —
melopica Fenzl. var. pur-
purea, desgl. 1714. — melo-
pica Fenzl, var. pallida und
dichotoma Ehrh. desgl. 1715.
— olivieriana desgl. 1714.
— supina, ſ. Leinkraut.
Eilfäya, Drt im Aflim es
—— od. el Dſchurd. IL, 706,
Sitifat, ſ. Thonerde-S.
2128
Silim, f. Khirbet ©.
Sillän, f. Waͤtah ©.
Silo, d.i. Erdgrube, Getraide—
magazin. I, 38. 52. 137. 613.
II, 1465. 1566.
Silv*, f. Seilän.
Silvah* (Silvam, Yin Silwän,
Selwän, d. i. gelandte Duelle),
Duelle, Teich zu Serufalem. I,
346. 380. 390. 392. (Geſchmack)
395. 446. 449, 451. — j Ma-
rienbrunn.
Silvam, —— nr ran
1, 447. — f. ©
Siloe Ber one Hl;
449.
Silpius, Berg a een
11, 1151. 1159. 11
Silan, f. Seilun.
Silurus*, f, ®ele.
448,
— a in, Gaza
(fl. 285).
—— st (4. Sahrh.).
I, 44,
Silwäan (Kefr ©., Siloah, Si-
loam), Dorf bei Serufalent. I
387. 468. 469. — vgl. Kafar
©., Siloah.
Simän, f. Deir-, Dſchebel-,
Kalaat ©., Simeon.
Simar Dfhubail, f. Semär
Gebail.
Simefanijjeb, f- Es Simfa-
nıyed.
Simenanijjeh, fiehe Ain es
Surf
Simeo n*, Stamm. I, 12, 169.
263.
Simeon, f. Semän, Simän,
Deir Samaän,
Simeon (Symeon, Mar Se—
män), der Säulenheilige (geb.
391, geft. 459). II, 1174. 1674.
1676 ff.
Simeon der Füngere, Stylit.
11, 1677. 1679.
Simeonsberg, f. Dſchebel ©.
Simeons⸗ Hafen (Fortus
sancti Simeonis). II, 1152.
1179.0.4213: 741214. 1218,
1241.
Si — Sin
Simon der Ausfäßige. I, 510.
Simon von Eprene. I, 402.
Simon,
4 PL
* —
—A
rt. ** Y
5 ur -
fi %
Be
-
. N
Simeons-Kirche, zu Anulo⸗
chia ze. 11, 1174, 1221.
Simeons- -Kiofter, zu Yin el
Dabon. II, 792.
Simeonsfäule. II,
1672.
— ſiehe Kalaat
Simirieh (Simirijjeh), ſ. Es
Simirieh.
Simfaniyeh, ſ. Es ©,
Simmak Ingliz Genglis),
der Aleppo-Aal. Il, 1689. :
Simmas, Sitte. I, 86.
Simon, vgl. Simeon.
Simon der Apoftel. I, 493,
1221.
Simon der Gerechte, fein Grab
zu Serufalem. I, 462. 474.
Simon der Pharifäer, fein Haus
in Serufalem. I, 458.
maronit. Patriarch
(1243). II, 774.
Simonias, f. Semunieh.
Simri, f. Simyra.
Simfim (Semfem), Dorf in
Ppiliftäa. I, 68. 166. — f. Am °
©., Wadi ©.
Simfim (Sesamum orientale),
bei Haleb. IT, 1729. |
Simfon (Samfon), Danite, in
Gaza. I, 48. 58. 84. — fein
Kampffeld. 116. — feine Quelle.
143. 148. — jein Säulenhaus 7
angebl. im Libanon. II, 110.
— f. Dfchebel Samjon, Sa=-
muel bar ©.
Simt «el Koble Morfa- I
De n (?), Nafairier-Diftriet. IT,
983.
Simum (Simuhli), Wind, in”
der fyrifchen Wüfte. II, 1710.
Simün, f. Kabr Sadik ©. 3
S imyra (Simri, Zimri, Sum: 7
ra), Stadt am Eleutherus in
N. Phönicien. II, 33. 42. 55.
56. 857. 861. — vgl. Zim-
rin.
Sin‘ (Syn), aut ar or J
EPSON I, 4. —
am. Derb es⸗ Nahr es
| Sinab (Seniab), Dorf in NR.
Syrien. II, 1689.
Sinain, f. Bir ©.
Sinan, Jsmaelierfürft (1175).
II, 970.
Sinänije, Mofchee in Damas-
Sion,
cus. II, 1473.
Sinan Pafcha, ſein Khan in
Kuteifa. II, 1472.
Sindian* "(Baum Abrahams,
Quercus ilex, pseudo-cocci-
fera), bei Hebron. I, 157. 223.
— Geilin. 634. — im Liba-
aon. II, 660. 684. 685.
Sindiyaneh, ſiehe Sendianeh,
Deir Seid Enniah.
Sindfhar-Berge. H,
978. 985.
905.
Sindfhil* en, Dorf in
Ephraim. I, 626. 630. 631.
Sine, f. Habat es ſ.
Sinear, f. Babylon.
Sin el Fit,
II, 707.
Sinesleh, ſ. Suk Bab es S.
Singers, Quellen des Sadſchur.
II, 1681.
Sini, f. Dar ©
Sinia (Sinieh), f. Ain es ©,
EI Hufeiniyeh.
Siniter, Boll, I, 11. 64,
890.
Sinit Burn ‚Rafairier-Diftriet.
916.
II,
Sinjil, ſ. Sindſchil.
Sinna (Sinnan; Dſchebel San—
nin?), Theil des Libanon. II,
14. 585.
Sinope, phöniciſche Kolonie.
18.797.
Sinus Issicus (Golf von
— Iskenderun), aſtr.
II, 19
Sahyiin. IT, 907.
Sion ion), Sancta, die Apo-
ftelfirche zu Serufalem. IT, 463.
Ort am Thabor. 1,
*
Ritter Erdkunde XVII.
S — Oli
Drt in eg Sähil.
Sion (Sioun), fiehe Kalaat es
2129
ER f. Gabriel ©,
Siph”, f. Ziph.
Sipheer Shin), f. Sefir. .
Siphron, f. Zephron.
Sir”, f. Mar Antonius S.
Sirbonifger She
170. 737.
Sn f. Deir Mar ©., Sir-
Siriah, f. Seriana,
Siridon, in Gaza. T, 63.
Sir’in (Sir'il), Srt in Jibbet
"el Bſcherreh. II, 753.
Siris, f. Affopil.
Sirtis, f. Deir Mar Dimitry,
Sirgis.
40.
Siry, f. B'Siry.
Sis (Sys), d. i. Klein-Arme-
nien. II, 1609. — Hauptſtadt
dal. 1810. — vgl. Dſchebel e8
S., Marzisza.
Sisr, d. t. Dfehiffr. U, 1409,
Siffera* ‚ Sabing Seldherr, 1 \
538. 673. 694. 704.
Sisymbrium* rigidum M. B.,
bei Haleb. IT, 1714,
bei
Sisyrinchium n.
j. Kabr es-, Wapi
Daleb. U, 1714.
Sit (Seth),
Sit.
Sitari, Saroniter. I, 578.
Sitt, f. Burdſch fitt-Baleis,
Sittap (Jungfrau), ſ. Kenifet
— und Gebräuche der Dru⸗
fen. II, 719 ff.
Sitt eſch Scham, Thal der
Ghoͤtha. II, 1350.
Sittim, f. Dſchamea es S.
Sitti Marjiam, fiehe Birket
Sammam ©. M., Stephang-
thor.
Sitti Sage? Dez. für
Ebäl, I, 638. :
Sp.,
Sizara, ſ. Seidſchaͤr.
Siatyfum, f. Kalaat ef) Schu-
if
Skin (Skoͤllin), Dorf am Ladi—
kiehſtrom. II, 905.
Sflavenhandel der Phönicier
mit Juden, 1, 21.
tritt
2130 Sklav
Sklavenmarkt*, in GazaJ.,
58. — Hebröm. 225. — ſiehe
Negerſkl.
Sklavinnen, als Beifihläfe-
rinnen in Damascus, H, 1406,
Stopus, 1. Sc opus.
Stüllin, ſ. Skin.
Sfulptur‘, f. Sculptur.
‚Sfymnos, über Alerandrette.
Il, 1816.
Staib (Sulayib, Sleyle), Pe
Tribus in der fyr. Wüfte. II,
1704.
Slaven, in Syrien. II, 1636.
Slavifhe Griechen. II, 801.
Slheyle, j. Slaib.
Slybe, Dorf am Caſius. II,
1116. ;
Smilax, : Saſſaparille.
Smin, J. Esmun.
Smirin, f. Es ——
Smith, Edwin, Modell von
Jeruſalem (1848). I, 311.
Smith*, Eli, über Askalon
(1827). I, 83. — Beit Sibrin.
142. — Salomos- Teiche. 275,
— Umgegend von Serufalen.
515 ff. — Jeruſalem —Jaffa.
541 ff. Serufalem — Kefr
Saba. 564 ff. — Saron. 588.
597. — Libanon (1852). I,
J—
126 ff. 148. — Kafimiyeh. 134.
Bekaͤ'a. 214 ff. — feine
Schreibart arab. Namen. 216.
— über Belad Befchärah. 316.
— Beirut. 450. — Nafairier-
Gebirge. 909. — Dichebel Ar-
ba’in. 1060. — eſch Salt
Urdeh, Ladikieh. 1103 ff.
Antiochia. 1209. — Orte in
Palmyrene. 1483 ff. — Antio-
chia — Haleb. 1640.
Smith, Sidney, engl. Geſandter.
I, 36. — Freund der Druſen.
Il, 694. 736.
Smun, f. Esmun. -
Smürmur (Turdus roseus,
Heuſchreckentödter). II, 1127.
Smufar, f. Schemuftär.
Smyrna. II, 1808,
ri Seh ve
" Snobar (Sn
| Snubarberridi. e. Pigna syl- |
Litany:
Symrne ‚pec., im Caſtus.
I, 1140
Sneibar, GE Snobar
vir Suneih.
—* Sue
113. 637.
Sneyn,
ibar),
d.i. * fi
Nahr Dfhebar
vatica), II, 674,
Söba, ſ. Kuflel S., Aramı Zoba,
Zuph, Rama.
Socchäus (Zogeicıs), aus Pal-
myra. II, 1543,
Sochi, f. Omdas.
Sodho, |. Schuweifeh. |
Soda“, im Nafairier- Gebirge,
1, 977. — ſyr. Wüfte. 1390,
Sofala* ‚ Eifen daſ. II, 1387.
Söfar, f. Ain ©.
Sofa, TEL
Spogame*, Drt in Gaulonitis.
1, 768. — vgl. Safhnin. |
Sogh Samarfand, Paradieg- |
fand. II, 1345.
Soahait, f. Ai e8 Sugpir.
Sohar, hoͤchfie Autorität bei—
den Khaſidim. J, 506. 1
Soheleth, Selfen zu Serufalem. 8
I, 445,
Sol- Tempel’, in Dan (im
5. Jahrh. n. Ehr.). I, 63. — #
von Affyriern verehrt. I, 239.
— in WMerandria ꝛc. 240. 856. |
— dgl. Jupiter, Adonis, Bal, #
Malachbelos, Ra, Sams, ä
Spnne. 3
Splam*, f. Sunem.
Solanum melongaena*, f,
Bedindſchan.
Sole, ſ. Gira S. 1
Soleyman, Sohn Mohanna's,
Chef der Thay. II, 1036.
ſ. Suleiman.
Soli (Pompejopolis), in Lili⸗
cien. I, 1793. 1818. 3
Soliman* Ei Suleiman..
Soliman Pafcha (Selves), i
Saida (1838). II, 407.
Soliman pafga (1806 20)
Renegat, in 2 II, 440,
502,
—
Somäf, f. Sumach, x ıchebel el
| Arbarin.
Somellaria templi, f. Es
Simirijjeh.
Bonchus, im Cafius. II,
1139.
Sonkor (Kara ©), Comman—
J dant von Maſiyad (fl. 1140).
Eu, 968. 971.
Sonnenblumen, in el Ghoͤ—
Fr tba. II, 1350,
Sennencultus*, im Drient.
* 11, 1567. — Bu’ albek. II, 239.
— der Nafairier. 919. 944. —
in Antiochia. 1158.
Sonnenröschen, bei Seleucia.
ru, 1269.
Sonnenfäulen, in Palmyra.
II, 1548.
Sonnenfti*, in Damascus.
El, 1353.
Aa des Ofiris. 1,
5
Sonnentempel“, in Ba’albef.
I, 248. — Cmefa (217 nad
Ehr.). 1007. — Palmyra, Mu—
fterbild der fpäteren Khane.
1446. 1473. 1479. Hatra.
1496. 1516 ff. |
Bonnenupr, f. Gnomon.
Bopbia- Capelte, St, zu
JAmſchit. II, 584.
Bophonias, Prophet, fein
Grab bei Saida. II, 408.
Spphroniug, Yatriarch in Je⸗
rufalem (636). I ‚244. 413.
aus Süßwurz. II,
Forcheia, f. Surghäya.
orgho, 1.
@orghum sacharatum. I,
1001. -
oriftan* (7 @vo Zvoia), das
eigentliche Syrien der Alten.
I, 4,
offianus Hieroeles, Pra⸗
ſes von Palmyra. H, 1502.
oſus, aus Askalon. 1,8,
Sozomenos,
Sprache 2131
Zovdi kAıunv, die Dronteg-
Mündung. II, 1218.
- Soul Rok, f, Sar S. R.
Souranze 9, taurent, Vene—
zianer, in Hamah. II, 1039.
über Anthedon.
I, 44. 61.
Spalatro, am abdriat. Meere,
analoge Sculpturen in Tad—
mor. 11, 1518,
Spalax typhlus*, f. Maul-
wurf.
nr Suden“, in He—
brön. 1, 256. — ſ. Sephar—
dim.
Spartium junceum*, fiehe,
Binfenpfrieme.
Spateifenftein, im Libanon,
II, 468,
Specularia speculum L., bei
Haleb. -II, 1716.
ee Kirchen daſelbſt. J,
Speifen*, in Paläſtina. I, 198.
283. — der frommen Drufen.
II, 722. — der Nafairier. 989.
992. — in Sumeidiyeh. 1227.
— der Deduinen. 1469, — in
Syrien. 1474.
Spelt, in Serufalem. 1,
— Damascus. II, 1358.
Sphinr-Kopf*, coloffaler, au
Antiochia. II, 1188.
Spy 2 iri (Sefirs, Sefireh, Sephra),
Dorf am Kuweit bei Haleb.
II, 1692. 1698 ff.
483.
Spielin Mutatio, in N. Phöni—
ecien. II, 806. 858. — Dift,
862.
Spiegel*, f. Stahlfpiegel.
Spiele, in Damaseng, II,
1406,
Spießglanzfalbe*, f. Kobel.
Spinat”, in Merandrette. II,
1845.
Spiridion, St, Kirche am
Nahr Haffein!y. IT, 1203.
Sprahe*, in Damascus. I,
1408. — Haleb. 1747. —
Grenze der türfifch-arabifchen,
bei Sumeidiyeh. II, 1232. —
Zttttt 2
— |
—
2132 Spri — Stat N.
ſ. Ambara-, Arabiſche, Asdo- Sſenin, f. Daer Ef,
difche, Brahmaniſche, Inboger- ST . Sileb.
manifche, Italtänifche, Kurdi— föba, f. Zu ph.
ſche, Phillts iſche, Römiſche, Sſoghra, ſ. Urim es Sſ.
Syriſche, Türkiſche, Blumen- © — — f. Schoghr.
fprache. S{ouff Bent Shöff, Land—
Springbrunnen ($ontänen),
am Nahr Sendianeh. I, 595.
— in Mufhtara. I, 95. —
Tripolis. 627. — Bteddin. 680.
— Damascus, angeblich bit
Zeit anfagenv. 1370, 1380,
Palmyra. 1526.
Springhafe* (Springmaus,
Dſcherboa, Abu Dſcherbo, Fer-
boa, Dipus tetradactylus), in
Philiftäa. I, 38. — ſyr. Wüſte.
II, 1436. 1459. 1461. 1731.
Sprüdwort*, griechiſches. 1,
99. — arabifches. II, 687. 994.
1403.
Squalus-Arten, petrificitte,
im Libanon. II, 552.
Squire*, Col. g., über Syrien
(1802). IL, 31. 190. — Anti
Libanon. 269. — Fifehabdrüde.
552. — Dſchebeil ⸗Akuͤra. 558.
— ceorrumpirt oft die Namen.
558: — üb. Batrün. 587. —
Samah. 1041. — Damask—
Aleppo. 1558 ff. — Antiochia
— Beilän. 1607. — Turfomas
nen und Kurden. 1622 ff. —
Aleppo — Antiochia. 1658. —
üb. Alexandrette. 1826. — Ha—
leb. 1748.
Srin, Shin (tüb. ),d- it. Wurm,
Raupe. IT, 489.
Srin-nag GSchin⸗ nag, tübet.),
9— ſchwarze Maulbeere. IT,
9
Srin-ſching ESchin-ſching,
tüb.), d. i. Wurm od. Maul—
beerbaum. Tl, 489.
Sfaidnafa, f. Saidanaya.
—— Srt in Esdrelom. T,
697.
STRER DL: Grammadt) Ir;
1766.
a! fibe Derb enar
Sfatieh.
fhaft der Kreuzfahrer am Li—
banon. II, 98. — fiehe Ef
Schuͤf.
Beni el Elzem, Thal im
Belad efh Schefif. In, 73,
Sfuf (Sfuffet), f. Suf.
Sfulima, f. Sulima.
Staare, bei Haleb. IT, 1732.
Stadheleide, f. Balut-Eiche.
s in Tyrus. ILS
Siageligw ein", (Nie, Con—
al Abu Schock), in Paläftina,
I, 485. — tibanon. II, 119
687. — Tyrus. 360. — for
MWüfte. 1731.
Stahelfhweinborften, zu
Hakel. II, 579. . |
Stadium“ ‚zu Raifariyeh. IE
606. — vgl. Circus.
Städte” ‚ die drei größten, i
röm. Neicy. IT, 1148. — der
Philifter, meift auf Höhen. I.
95. — dgl. Aſylſtadt.
Stahl, wird im Libanon nich
bereitet. 11, 201. — in Beirut,
438. — Libanon. 468.
ne in Damask. II,
Stalin bei Zyrus. 1,
353. 355. — am Nahr el Selb.
5927.
Stalagmiten,
Kelb. II, 527.
Stama, f. Nahr Dſchebra.
Stanhope, Lady Hefter, i
Astalon (1815). I, 71. — Deir
Mar Elias. II, 72. 82. 90, —
Deir Mifhmufhy. 102. —
Saida. A411. 412. — Pelmyz
1451.
Statuen*, in Gaza. I, 54.
Asfalon. 82. — an —
ONE Säulen. I, 1513, —
am Nahr el
; ans, Erz, Marmor,
4 Benusft.
Siehning, Henry, Autor. 1,
IS iegeise, ſ. Balut-Eiche.
"Stefano, Bifhof in Deir Ka-
nobin. IL, 667. — f. Stepha—
nus.
Steinbrüche', bei Dor. I, 609.
— Athlit. 613. — Deir ef Ah=
mar. II, 292. — große, bei
Zortofa. 859. — im Dfehebel
Abiad. 1467.
Steinbrüden, in Philiftäa. J,
9.
Steineylinder, bei Hebrön.
1,235.
Steinpämme, antife, im Be—
fa’a. II, 522.
Gteindenfmal, ceubifches, am
Küftenwege nach Tortoſa. II,
850
Steine*, geränderte (bevelled),
in Beit Nufib. 1, 161. — He—
brön. 231, 233. 236. 241. —
Beit Ainun. 265. — Serufa=
lem. 342. — Nablüs. 642. —
Kalaat efh Schefif. II, 78.
vgl. Druſen-, Rol=, ’Rürfel-
förmiger St, Monolith.
Steine“, die 12, aus dem Jor—
dan, angeblich im Tempel des
Garizim. I, 623. 643.
Steineiden” in Judäa. I,
— Karmel. 703. — Li—
banon. II, 684.
Eteinpühner” ‚in Sudäa. I,
24,
Steinkohlen, in Meiruba. II,
518. — Dfehuneh. 547. — gi-
banon. II, 116. 463. 580. 756.
(dur Ibrahim Paſcha geför—
dert) I, 319. — bei Ant-Elias
als Medicin gebraucht. 525.
Steinfraut (Alyssum ‚Sco-
witzii Fischer et Meyer), im
Caſius. IL, 1139.
"&teinmeßen* ‚ gute, im Dru-
ſengebirge. II, 681. — Haleb.
17 1762, ——
Siinthüren“, künßtliche, in
J J—— Steb — Steuer
2133
Palaſtina. I, 475. 476. 478, —
in N. Syrien, I, 850. — hau—
ranifche, in Balmyra. 1521.
— Ma’arrah. 1570.
Steiriſches Eifen, in Syrien,
II, 1389,
Stele*, f. Aegyptifche. S
Stephan, Möndh Ar "Mar
Ele I, 143. — vgl. DManfur
‚ Stefano.
— (Bab Sitti
Marjam), in Serufalem. L,
330. 396. 418. 443. — f, Da-
mascusthor.
Stephanus, Biſchof von
a (Astalon). 156%,
en von Byzanz, üb.
Asfalon. I, 87. — Asdod. 96.
— Dor. 598, — Ale. 727. —
Palmyra. II, 1496. — Rhoſus.
1813. — Aferandrette. 1817.
— Iſſus 1832,
Sterblichfeit, große, nach ei-
ner Schlammeruption bei Res
ftun. II, 1030.
Sterigma tomentosum Dec.,
bei Haleb. 17
Stern*, fechsſtrahliger, auf Na—
ſairier-Gräbern. II, 949.
Sterndienft, bei NRafairiern,
I, 944. — in Damascus.
303. — Palmyra. 1519. 1541.
— dgl. Sonnendienft.
Sternfunde, in Sidon. IL,
390. — dgl. Atrologie, Chal—
däer.
zu Haleb.
II, 1712
Steuern“, in Serufalem. I,
489. — Taiyibeh. 530, — Pa—
läftina. 818 ff. — Zahleh. II,
193. — der Drufen. 690. —
fiehe Baum-, Chriften-, Dul-
dungs=, Kopf-, Mufikanten-,
Vermögens-, Viehſt., Taxe,
Zoll, Charadſch, Dfehifiyeh, -
El Aaͤneh, Ferdeh, Mal el
Miri ꝛc.
— im Beläd eſch
Schuͤf. II, 696.
2134
Steuer
Steuerverpacdhtung, in Pas
läftina. I, 820. vol. Negyp-
tiſche, Arabifhe, Römiſch-by—
zantiniſche Steuerverwaltung.
Stiere, in Esdrelom. T, 694,
703. — f. Rindvieh.
Stierföpfe, in Mealbek. II.
248. hc
Stiftehütte*, in Gibeon. 1,
106. Nob. 519, — Eile.
630. 633. — Nablus. 643.
Stiftungen, fromme, in Da—
masf. It, 1407.
Stintfhiefer*, grauer, im
Libanon. II, 551.
Stipa aleppica Hochst., Kot-
schyana Hochst. n. sp., bei
Haleb. II, 1716. 1717.
Stopford, Nob., Admiral,
bombardirt Affo (1840). I, 735.
— Beirut. Il, 450. 548.
Storar* (Styrax,, offic.), im
Libanon. II, 518. — Syrien,
902. — Antiochie: 1200.
Damasf. 1355.
Storh*, am Kedes- Ser.
1004. — Drontes. 10238, —
Apamea- See. 1084. — im
Winter zu Antiochia. 1186.
— in el Merdſch. 1313. — el
Amkh. 1645. -
Storchſchnabel
( Geranium
halepense Steudel), im Ca⸗
fing. IL, 1142.
Strabo*, üb. Gaza. I, 58. 59.
— Joppe. 574. — die Stadt
der Krofodile, Sycomoren und
Dchienhirten. 589. — Cäfarea
Paläftina. 599. — Karmel. 708.
Afto. 727. 728. 736.
Sturäer. II, 14. — Phönicien.
47. 48. — Aradus. 51. 861.
— Byblus. II, 60, — Ba’al-
bei. 238. — Tyrus. 339. —
Purpur. 376. — Sidon. 390.
— Tamyras. 425. — Berytus.-
434, — Oronteslandſchaften.
1022. — Apamea. 1080. —
Seleucia. 1238 ff. — amani-
ihe Bälle. 1809. — Sffus.
1832.
6Sultana, Via.
J
— gun
u ER
Esrbreiont
— v i
I, 690. “u
Strahlenkrone, in Zurful,
11, 198. |
Strafe*, 1. Feld-, Handels:
Kargo rnen-, Plafter-, Pro-
pheten⸗, Römerſtraße, Route,
Straßenhunde, in Damascus
11, 1410. — Haleb. 1731.
Straßennamen, in Afo. I
732.
Strato, Prinz von Aradus. II
53
Straton, griedh. Auswanderer
1, 599.
Strationis “turris”
I, 554
590. —— — Kaiſarieh. |
Strauß, dr. A., über Jeruſa
lem. 1, 313. — Judäa. 528,
Straußeneier*, in Kirchen 2
— —
Straußfedern“, Ausfuhr au
Beirut. II, 503. — auf Bedui
nen⸗Lanzen. 1455.
Straußenhäute, Preis. I
1451. :
Strombus. Il, 374.
in Alerandrette, I
ſiehe Sandweher
Win
Sinrmflnth, ſ. Meeranfchwel
lung.
Stutereien, in Apamea,
1081. ſ. Pferd.
Styrax”, f. Storar.
Styliten, Orden II, 1676 ff.
Sua, ſ. Mehmed d S.
Suaidieh, j. Suedieh. |
Suaki, arabifcher Stamm.
37. ;
Su’amer, f. Schefa Amer,
751. —
Sturm” ;
A
er. f. Keft a
Subäb, ſ. Bab eg ©.
S ubafdiy eh, Naturalabgabe
am Thor. I, 823,
Subbarin, Ort im Bilad el
Roôha. 1, 713,
SubfpatelDfh 10Oſchi⸗
buhl, Jebul, d. i. alziger Bo-
den; es Saͤbgihah, ——————
d. i. das brakiſche Waſſer), im
euphrat. Syrien. II, 1687,
1694 ff. 1697.
‘ Suceineen,
1614.
Succor, Nafairier-Chef? II,
983. — vgl. Suffar.
de Suchem“, Ludw. (1340),
über Dor. 1, 44. — Hebrön -
(1336). 248. Serufalem.
279. 355. — Damascus. II,
1325. 1359. -
Sudne- (Sudhun-) Araber,
in der fyr. Wüfte, IT, 1442,
1451. — vgl. Sufney.
Sudet Bab el Hotta, Gaffe
in Stra 1, 458.
Sudfovat, f. Schumeifät.
en . Saubhüttenfeft, Suf:
— ab, d. i. ſchwarz. II,
Sr (Sadad, Sedad, Zedada,
Zedad), Drt an der for. Wüfte.
I, 7. (fyr. Sprade daf.) 1,
798. 1002. 1391. 1426. 1443.
1484. 1564.
Süders, d. i. Sidon. I, 616.
Su edie, Turfomanenhorbe. I,
290,
Suedieh (Suedia, Suaidieh,
Suweidieh, Sumweidiyeh, Swe-
diah, Zoveriov, türf. Zeitunly),
Drt und Eulturebene an der
Drontesmündung. II, 40. 1152.
(Bucht) 1211. 1215. 1218.
1220. 1222 ff. (Naturproducte,
Snduftrie, Sprade) 1229.
(Weltfielung) 1233 ff. 1241.
— ogl. Seleucia.
Sueidani, febe
yeh.
in el Amk. II,
Suweidaͤnm⸗
ug, bs — Suk
2135
ee .), d. 1. ſchwärz⸗—
i
Sueite, f. Es Suweirah.
Su’ —— ſ. Es S.
Süßholz, ſ. Süßwurz.
Süßwafferquelte, fubmarine,
bei Aradus. II, 51. 860. 869,
— Tripolis. II, 620.
"Bwurz( (Glyeyrrhiza glabra),
zu Antiochia. II, 1208. — el
Amkh. 1645. — Haleb. 1721.
1723. — Lieblingsfutter der .
wilden Schweine. 1731.
Suetion, f. Suwedieh.
Suetonius, über den Karmel.
‚708,
Sun f. Im ©,, Sefa.
Sufäreih (Sifareip), Drt des
Aflım N Zuffäh. II, 700,
Sufeih, f. Haufe ©.
Sufeir, Maroniten- damilie. I,
794.
— — d. i. Richter.
ae ‚ Dorf
Suffar, f. Merdſch es Safra.
Suffragan- Biſchof, in He:
brön. 1, 245.
Sufiry, ſ. Husn es ©.
Sufla, ſ. Kerkha es S.
Sufrah* (Säfreh), ſiehe Ain-,
Dahr-, Es S.
Sufſaf“ EN Siffäf.
I,
in Judäa. 1,
Sughabiyep, ſ. Mir Kefr ©.
Sughbin —— Ort im
Bekaͤ'a. IT, 94. 218.
Sughir (Sugheir, Sugheira,
Saghir, d. i. klein), ſ. Ali es-,
Bahr el Ateibet es-, Humärz,
Keradſchek es =, Mugbar es⸗,
Zebeinat es S.
Suhmäta, ſ. Sahmata.
Suidas, über Afochäer. I, 770.
Suire, f. Es Suweirah.
Suf* (Sfuf, Sſukket), d. i.
Marktort,. I, 40. — mit einem
Khan? 127. — f. Ain es-,
Bab e8-, Es ©,
Sufät, PR Tell S
Suf Bab es Sinesiey (rich⸗
a
2136 Suke
tiger Bab es Senſileh, Sen—
ſeleh), in Serufalem. I, 277. 376.
402. 418,
Sufeilebivehb (ÖSefeylebye),
Dorf am el Ghäb. II, 1087.
Suf el Charab, im Allim el
Metn. II, 712, — Pen: f.
Sufel Ghurb Gharby Ort
im Aklͤm el Ghurb. II, 708. —
4.0.
Sufel Katanin (Baummwollen-
Bazar), zu Seruialem. T, 387.
393. 417
Sufpneh, f. Es ©.
f. Safhnin.
Sufpnin,
Sufhrah, f. Kubbet es ©.
SufHurab (ZUEH.), Dorf am
Nahr el Kelb. II, 526.
Suffär (Suffur), f. Ain es ©.
Suffar (9), Rafairier- Sheikh.
II, 950. — vgl. Succor.
Suftariyeh, ſ. &8 ©.
Suffas, ſ. Rahr ©.
Suftot”, Lagerplab der Israe—
Yiten. I, 186.
= Mes beh,
bih.
Suͤk Mikad (ZUEM.), maroni-
tifcher Biſchofsſitz. I1, 786.
Suk Mifäyil (ZUf Mefäyil),
Marktfleden im Kesrawan. II,
526. 745. 756.
Suk Musbih (Mesbeh,
Musbah), Dorf im Kesrawan.
II, 526. 745. 757. — vergl.
Masbek.
Sufney (Sufpneh, Sufne,
Szuchne; Druba, Oriza), heiße
Duelle in der ſyriſchen Wüfte.
(Kalt dal.) I, 1391. 1441.
1442. 1458. — dgl. Sudun- ,
Araber.
Stk Wadi Barada, am Ba—
räda. II, 1278. 1280.
Sulaiyib, f. Slaib.
Suleim”, ! Wadi es ©.
Suleiman* (Suliman, Ne
man, Soliman) ,,T- Dſchob⸗
Hösn⸗, Huſſein el-, Reft-,
Wadi ©. J
Suleiman, Fürſt von Iconium,
ſ. Suk Mus⸗
Zuͤk
— Sul
— Anetleh ——— *
117
Me ar (Soliman ben Se—
im), Sultan, befeftigt Jerufa=
iem. 1, 363. 375. 379. 5
612.
Suleiman, Sceith der Sur
meibäni — il, 974,
Suleiman, Drufenfürft (1812).
il. 692,
Suleiman Bey, Gouverneur
son Nabulus (1846). I, 821.
Suleiman ibn Daud, Di.
Salomo, Davids Sohn. II,
1490.
Suleiman Ibn Katulmid,
befeftigt Kinnesrin. II, 1597,
Suleiman Paſcha“ von Afre,
feine ©artenanlagen. I, 811.
er; Kunſtſtraße. 815. (1840) II,
737
Sauͤcimiveh, ſ. Es S
Sulfa, Ort im Sehe Se⸗
maͤn. II, 1671.
Sulieman, f. Hösſsn ©.
Sulife, f. Schelifa.
Sulima (Salima, Sfulima),
Drt des Aklim et Tuffah oder
Jezzin. IT, 465. 510. 700, 703,
(Höhe) 711. 792%, (Kapueiner
a} TI, 799. — fiehe Nahr
Sulim — Scheikh der Schem-
fie. U — fiehe Sulei-
man
Sulkadr, arab. Stamm. I,
1506.
Sullab, ſ. Achmed S.
Sulmä, Heldin der Erwälla,
Il, 1482.
Sultan*, f. Bint e8-, Birfet
e8=-, Deir e8=, Ralaat es⸗,
Mohammed-, Muhammed es-⸗,
Schemfin-, Tell es ©.
Sultana (bie große Königs-⸗
ſtraße), von Jeruſalem nah
Gaza. I, 114. 118. 163. —
—— Aegypten nah Damascus,
98
Sultani (Sultane), ſ. Derb k
es-, Hadſchar ibn ©. |
. Suttanteig; 4 Bir — es S.
Sultans— caßeli, ſ. Bethfur.
Sultan Ya'kob, Dorf in Cö⸗
leſprien. M, 185, 219,
Sumal (Slumal?),
N.Syrien. II, 1672.
Sumeijany, ſ. Ain es Sük.
Summeil (©. el Khalil), Dorf
in ©.Paläftina. I, 94. 164.
165.
Sumpf”, in Saron. I, 589. —
Tripolis. II, 6416. 618. — el
Ghaͤb. 1072. — Merandrette.
1826. — ſ. Salzſ., Moraft,
See.
Sumpfheide, (Erica tetralix),
im Cafius. II, 1139.
Sumra”, |. Simyra.
Sumt, d. i. Ucazie. I, 118. —
% Wadi es S.
Sumt Kubleh, Rafairier-Di-
ftriet. II, —
Berg in
Suneid, f. Hauſch ©.
Suneih, f. Bir ©.
Sunem* (Splam), —
Iſaſchars. I, 680. 681. 694.
Sungulu, Berge von. 1,
1628.
Sunniten,im Beläd Befhärah,
II, 318.
Sunny, ſ. Wadi es ©, .
Sunt, d. i. Acazie. I, 118,
Burst, Schw. Bethfur, Bir
es⸗, Wadi es Sur.
- &ür (es S., Süried, Sura),
Ort in e Zoͤr. II, 1458.
1485.
Surafend, ſ. Sarepta, Sur—
fend.
Sur’ah* (Zarea), Simſons Ge—
burtsort. I, 116. 142,
Eurär, f. Wadi es ©.
253.
308.
Sumah* (Sumal, Somaf,
Rhus coriaria, R. cotinus),
im Libanon. II, 112. — Na—
jairier - Gebirge. 902. — Ca—
fing. 1131. 1139. — Norb-
Syrien. 1587. 1672. — Haleb,
1727.
PR 2 £ N . » ” se *
*
—
Sul —
2137
Suͤrat, Dr im
truͤn II, 749.
ar Bacher, Dri in
I, 512.
urda, Dorf in Judäa. I, 558.
299
Surfend — ), Dorf in
Phönici en, I, 613. — f. Sa:
repta.
Surghäya
Pelad el Ba-
Judäa.
(Surg awich el
Sorcheia, Serg bey), Dorf am
Anti - Libanon. U, 257. 270,
271, 273. 277. 1276.
Surghäya, Zufluß des Titany.
Il, 251, 269.
Sürt, tyrifhe Goldmünze. II,
345
Suriän (Suriani), d. i. Syrer.
I, 798. — in Saidanaja.
259.
— f. Sür.
Suriyeh, Drt im Dfehebel el
Arba’in. II, 1067.
Sufafa, f. Reit ©.
Suscen, f. Serafino ©.
Süfeh, f. Kefr ©., Safe.
Sufieh, Drt in Juda. I, 199.
Suta, f. Dar ©.
Suweid, Ismaslier-Scheikh.
II, 974.
Sumweidäniyeh (Sueidani,
Swaidonea), Ismaslier-Secte.
Ba 920. 973. 981.
Sumweideh, Dorfim Nafairier-
ne II, 939. — vgl. Sue=
dieh..
Suneinfgini, i Eſch Schuf
es
Suweikeh, Ruinen in Judäa.
I, 536. — vgl. Schuweikeh.
Sumeinit, f. Wadi 28 ©.
Sumweiny, Dorf im Belad Be-
fhärah. I, 790.
Suweirab, f. Yin es-, Es ©,,
Zumeirah.
— ſ. Achmed Aga es
w. \
Swaidonea, f. Sumeidänis-
yeh.
Swediah, f. Suedieh.
Se *
2138 Sya — Syr
Tr d. i. Samaritaner. 181. 182. — Hatra. II, 1498.
‚1415: — als Sabier. II, 238. —
eykdmtnck (Sycamina, Sy—
caminum, Sycaminopolis, Si-
kaminos), phönic. Küftenftadt.
I, 589. 613. 618. 723. 724. —
vgl. Haifa.
— Bezeichnung für
Sichem. 1,
Sycomore* — sycomo—
rus), bei Gaza. J, 42. 52. —
Joppe. 579. — Ramleh. 581.
589. — fehlt in Ober-Galiläa.
689. — in Beka'a. II, 164, —
Beirut. 474, 483. — Libanon.
684, — Caflus. 1131. — vgl.
Zin Dſchimmayz.
Syeomorenftadt,
n08.
Sycon, Drt in Phönicien. 11,
610,
Sydonaiia, f. Saidanaja.
ee! in Kaifariyeh.
T, 60
|. Syrami-
Syenitgranit- Säulen, u
Aphaca. II, 564.
Syk, ſ. Wadi es ©.
Zvzauıvos, d. i. deigenmaul⸗
beere. 182. — ſ. Syrami-
n08.
Symeon, |. Simeon.
Symonds*, Lieutn., Plan von
Seelen (1841). I 0,
Syn, ſ. Sin.
Synagogen*, in Hebrön. 1,
259. — Paläſtina (1333). 279.
— Serufalem. 358. 506. 507.
— KRablüs. 649. —- Affo. 736.
— Nazareth. 745. — in Sep-
phoris. 749. — Sobar. II, 261.
— Saida. 408, — Damascus:
1377. 1416.
Synedrium (Senat), in Sep-
phoris. I, 749. — Tripolis. II,
385.
Synodiarda, D. 1.
nenführer. II, 1555. -
Syntar (Nahu), in Haleb ge-
lehrt. II, 1766.
Syrer*, in Gaza (1483). 1,
55, — Aegypten (2000-1600).
Raramwa-
auch Affyrer genannt. 239. —
ihr altes Duartier in Sama-
ria. 1338. — in Haleb, An-
tiochia. 1756. 1770,
Zvoia, n «vo (S. Seleucis).
II, 287. 1023.
Zvote, n zaıo (zolm Zuplo).
1l, 287.
Syria Antiochene. I, 34.
Syria maritima (Zvoie u-
0Chıe), II, 287.
Zvoia ueooyaıa (S. medi-
terranea), Il, 287.
Syria Pälaestina*. Il, 183,
Syria Pieria, Landſchaft um
Antiochia. II, 34. 1151.
Syria prima. Il, 893.
Syria secunda. II, 893.
Syrien*, Grenze im Alter-
thum. FH, aa alle arabifche
Militär - Gpupernements oder
Dſchonds. II, 697. — chriſtl.
Confeſſionen. 797 ff. — unter
Römern, Omeijaden. 1023 ff.
— das innere flache, von Da—
mascus und Aleppo. 1272 ff.
1558 ff. — das nördliche. LI,
3f. — Geftadeland vom Eleu-
therus big zum Ladikiehſtrom.
847 ff. — Straßenzüge. 1585.
— QDuerfiraßen. 1600 ff.
Plateauterraflen. 1654. — die
taurifhe und euphratenfifche
Seite. 1664 ff. — norbwefl.
- Geftadeland, Päſſe. 1778 ff. —
f. Cöleſyrien.
Syringa persica, ſ. Lila.
Syrifd- drabiſcher Dia—
lect, in Beirut. II, 445.
Syriſcher Dialect, in Gaza.
T, 46.
SyrifheBaufunft‘ F in Ba’ al:
ber. U; 233:
Syrifde Bibliothek, in Ain
Warka. II, 761.
Syriſche Chriften, in Höms.
II, 1015. — Hamah. 1047. —
Damast. 1413. — Kurietein.
1476. — en Nebk ꝛc. 1484. —
5
ur *
S —
7
1561. — gl. Jakobit ten.
Syriſche Inſchrift ‚ in Am—
fit. Ii, 584.
Syriſche Katholiken, in
Beirut. I, 449. — Syrien.
798.
Syrifde Kirchenſprache u.
Liturgie, im Libanon. I,
664, — der Maroniten. 784.
Syriſche Päfſe (Pforten), im
Amanus, II, 1790. 1792. 1805.
1829. — |. Beilan⸗ -Paß.
Syriſche Schrift”,
niten. II, 798. Kaſchury.
| Sprifges rer H,
Syrifne Sprahe*, im Deir
el Sayda wenig gekannt. II,
115. — Volksſprache in ein-
zelnen Bergorten des Anti-Fi-
banpn. 256. 262. 268. 798. —
von Maroniten verftanden. 654.
— der Jakobiten. 1233. —
durch die arabifche verdrängt.
1342. 1402, — im Dfehubbet
Afal. 1426. — der Karäuni,
1476.
Syriſche Städter, Phyſiog—
nomie. ll, 1403,
Dune Me
bei Maro—
- Tab 2139
Syrifſche 1390,
Wuſte. ir 2
1429 ff. (gleicht theilweiſe den
ruf. Stenpen) 1448. 1456.
1465. 1536. — Bevölkerung
ber Grenzdiſtriete. 1481 ff.
Syrup, f. Rhabarber-©.
Sig,
Systomus alkas Heckel, im
unt. Orontes. II, 1230,
——— f.; Mia Bechr.
Szachra Mufa! ben Amraͤn,
Fels Moſes des Sohnes Am—
van, bei Antakieh. IL, 1179.
Szaddad, fyrifher Drt. II,
1391. — f. Sudud.
Saffita, f. Safıitah. _
Szaida, d. i. Sidon. II, 391.
Szakhret eſch Scham, Ebene
am Antistibanon. II, 280.
Szalhheia, Wafferleitung nad
Tadmor. II, 1288.
Szalt*, f. Es ©.
Szanina, Ort im Cafius. II,
1136.
Széal, f. Yard es Sz.
Sznaubar, i. Pinie. I,
637. — ſ. Snobar.
Szoleib, ſ. Deir Sz.
Szuchne, ſ. Sukney.
T.
— ſ. Wadi T. Il, 895. 911. — Naſairier-Ge—
Taanayl, ſ. Tha'naͤyil. birge. 913. 984. — Laodicea.
Ta'anuk, . Thaanach. 927. 931. — Antiochia. 1193.
Taba, f. Scheith 2. 1195. — Sumeidiyeh. 1231.
Tabad”, in Paläftina. I, 42.
Philiſtäa. 52. 90. Juda.
139. 140. — Belad 2
792. II, 660. — Tarſchiha. I
798. — Steuer. 822. 823. —
im Libanon. II, 112. 113. 115.
— befter, bei el Ahmar. 290.
— in Tyrus. 365. 370. —
Beirut, 475. — Phönicien.
583. — Batruͤn. 588. —
Byblus. 572. — Tripolis. 622.
— Aradus. 870. — Dfhebili.
— Damast. 1357. 1397. 1398,
— Ma’arrah. 1571. — Haleb.
1723. 177%
— ſ. Dſchebel Tü—
- tün
Tabadpfeife, an Naſairier—
Gräbern. II, 959. — in Das
masf. 505. 1397. |
Tabackrauchen“, den Aäfil
und Schemfie verboten. 11, 95.
134. 98.
2140.
— d. i. Claſſen. II,
Ben el! Sham, Damasce-
ner-Klingen. II, 1385.
Tabari, Aut., über Damascus.
II, 1345.
Tabariyep* „ſ. Hammäm 8.
TZablaffon, gemfenartiged
hier im Libanon, II, 686.
Tabor* (Thabor), Berg in ©.
Galiläa. I, 32. 679. 690. 695.
707.759.
Tabor, galiläifhe Feftung. J,
759. — vgl. Stabyrium, 18:
noth Th.
Tabor, Eiche. 1,112.
Tabor-Kloſter. I, 746,
Tabula Peutingeriana*,
über Philiſtäa. 1, 101. —
Eleutheropolis. 142. — Jeru—
falem— Cäſarea Paläftina. 555.
— Dor. 610. — Antaradus.
11, 53. — Helivpolis—Laudi=-
cia. 171. — ſyr. Wüftenweg.
1457. 1464.
Taburja, Ort im Kesruan.
745.
Tabus, Ort in g I,
1485.
Taxyiuvoa« (Strabo), falſche
Schreibart für Simyra. II, 65.
Tachoroi, f. Tocharoi.
Tacitus“, über Creter. I, 176.
183. 184. — Serufalem. 301.
393. — Karmel. 707.
Tadil, Dorf in N.Syrien. II,
1658.
Tadmir, Ort in Spanien. II,
1505.
Tadmor*, das heutige Dorf.
IT, 1479 ff. — ſiehe Palmyra,
Thamar.
Tadmor (Tedmor), Stadtruine
im Libanon. II, 1492.
Zadrus, ſ. Mär 7. Ant
Tänzerinnen (Almeen), in
Damasf. II, 1406.
Tättowiren”, früher in Beth-
ehem. I, 291. — in Damask.
11, 10062 -
Tafelland”,
bei Serulalem. 1,
Tab — Tai
919. — Rablus. 641.
Taffäah (el Taffäh), Dorf am
Sadſchur. II, 1685. — dgl.
Zuffah.
Taffilet el Maghäni (Mu:
fifanten), Steuer. I, 827.
Tafileh”, Diftiet. I, 820. 822.
Tag (Berg), f. Amguli T.
Tagabaeorum vicus, ſiehe
Zufubah.
Taharie”, d.i. Ep Dhoheriyeh.
I, 20%,
Tader, f. Daher.
Tahf, irrig ſtatt Nafeh, I, 773.
Tahoun, ſ. Tahuͤn.
Tahta (das untere), f. Beit Ur
et=, Bteluͤn et-, EI Kürah et—,
EL Ard et=, Temnin et 2.
Tahtäny, P — el Ghurb,
El Gharb el
zahın, f. Yin et⸗, Beit-, Me-
zra’at et
Tahun Beldeh (d. i. Mühle
am Paltos), Haus am Nahr
es Sin. II, 890.
Tahun Kafch, Ort am Gul.
II, 1627.
Tahwitat el Ghudaͤr, Drt in
es Sähil. II, 707.
Tahwitat en Nahr, desgl.
1, 207:
Tai, f. Jahia Ebn Abi Tai.
Taibe, Drt in Saron. I, 594.
— vogl. Taiyibeh.
Taidif (Tedif), Dorf am Nahr
edh Dhahab. II, 1694,.
Taim, ſ. Wadi et Teim.
Taimaniten (Zeimani), Be-
——— für Drufen. II, 728.
men Thal in el Mein,
IH;
66.
Taireh, f. Et T. Tireh.
Tarn Khan Sqhehif
Zairum.
Tatyibep" (Tayyibeh, Dphra),
in Sudäa. I, 156, 165.
(aftr. 2%.) 528 ff. 824.
Zaiyibeh (et T., Taibe), Ort
im Beläd Ba’ albek. Il, 199,
221.
ad
u
c7
de
zaipiben* (Kefr T., Tayibeh,
Taiba, Tyabih, Tiba, Tybe,
Theba, Hadrianopolis), Ort in
der ſyriſchen Wüfte. (Kali daf.)
1531. 1441. 1442. 1485. 1549.
Taiyibeh (Tyaby), Dorf in
Nord-Syrien. TI, 838, 1566.
1567.
Ta ed Dowleh, zerſt. Khänä-
fir (11. Jahrh.). II, 1700,
T’ajis, f. Häatim T.
ne A —— in Bethlehem.
Taͤkeh, ſ. Ain et T.
Takhala, ſ. Mar T.
Takieddin Ahmed, d. i. Ma—
krizi. II, 244. — vgl. Teky—
eddin.
Takla, ſ. Thekla.
Takoun, ſ. Akrout el T.
Talabaya, ſ. Tha’labäya.
Taleb (Thaleb), d. i. Fuchs. I,
485. II, 686.
Talib*, f. Sbn Abu &,
Talismane gegen Ungeziefer, in
Damascus. II, 1371. — vgl.
Zauberei.
Talt* (Helfen, Schiefer), bei
Laodicea. II, 929. — im Dfehe-
bei Mufa. 1803. — Caſius.
1130, 1136.
Tall, Dorf bei Damasceus. II,
259.
Tall el Kifion (Tallil Ki—
Se irrig ftatt Tel Nifon.
I, 805
Tally, f. Seidi el T.
Talmania (Zamaine), Dorfim
Cafius. IT, 1131. 1139.
Talmud*, Lehre. I, 6. 45. 258.
507.
Talmudiften, über Serufalem.
LI, 3038. — Damaseus. II,
1415.
Taltal, f. Ebn 8.
Tamaine, ſ. Talmania.
Tamara (Tatamura, fanfer.),
d. i. eine am Waffer erbaute
Fürftenftadt. IT, 1489.
Tamarinde*, im Libanon, II,
684.
1 2141
30 ai
Ca Adna * OD 4 g
LAMATIBER 5, n zivanon. IH,
294
cp de RER ii u,
zamat, Dorf am unt. Oron-
tes. II, Ebene. 7094.
Tambura, d. i, Guitarre. II,
1630.
Tamerlan*, befämpft die Is—
maelier (1391). I, 971. —
fein Rüdzug. 1027.
Tamid, f. Mifhna 8.
Tamir, Scheikh in Merbfrh
Ayün. II, 318.
Tamis, f. Wadi T.
Tamiſch, in Kesruan. II, 115,
f. Mar T.
Tamur, f. Beni T.
Tamyraden, Priefterfamilie in
Paphos. II, 59. 425.
Tamyras, f. Baal T., Zeus
Demarus, Damur,
Tamzah, f. Crocodilorum La-
cus.
Tancred, Fürſt von Galiläa
(1101). I, 745. 754. — erob.
Laodicea (1102). IL, 924. —
in Apamea (1107). 1033. —
Hamah. 1034.
Zanceredsthurm, in Serufa-
lem. I, 369.
Tanis,f. Ivan.
Tanita (Tanete), Dorf im Na-
fairier-Gebirge. II, 955.
Tants* (Teiche), in Indien. I,
275. 933. — dgl. Birfet.
Tannen*, in Ober- Galiläa. J,
800. — f. Weißt.
Tannür, ſ. An et T.
Zannurin (Tenntrin), Eifen-
ſchmelze im Beläd el Batrın.
II, 749. 766. -— f. Ard 8.
Zantur* (Zortur), Silberhorn
der Drufinnen. II, 204. 466.
657. 680. 720.
Zantüura, d. i. Dor. I, 607.
Tantüur Faraon (Horn Pha—
rao's), Abfaloms Grab. 1,
472.
Tapeten, in der Marienkirche
Bethlehems. J, 295.
a her Salomo's Torhter.
2
10690
1 069
2142
Tapu, i. e. ronos. I., 1026.
Tar, d. i. Blutrache. II, 1629.
Taräbulus eſch Scham, die
moderne Moslemenftadt (Zri-
Po II, 610 ff. -- vgl. Tri—
polis.
Tarantet‘, in el Merdſch. II,
zarsuf der Nafairier. II,
Tardeauia, im Amanus. II,
1835
Täreiya (Hadad Tareie), Drt
im Beläd Ba'albek. II, 220.
Tarent, Purpur daſ. II, 372.
377.
Tariche a“, am Genezareth-See.
1, 687, 759.
Tarid el Hambali, arabifıhe
Ehronif. I, 750.
a arabifches Werk. II,
art el Maſtakim (d. i. ge-
rade Straße, T. el adhwa), in
Damask. II, 1376. 1377. _
Tarkondimotus, Fürſt
Amanus. II, 1809.
Tarſchtha, Stadt in Ober—
Galiläa. I, 773. 776. 781. 788.
Tarfus, Grenzfefte von Eilicien.
1, 57. (Nafairier daf.) 978.
1793. 1810.
Tarfus-Gebirge, ſ. Dſchiaur
Dagh.
Tartar, ſ. Ebn Taltal.
Tarteffus*‘ (Zarfis), tyriſche
Colonie. I, 575.
Tartoura, ſ. Dor. I, 608.
Tartüg, Stadt, Diftriet in
Yhönicien. II, 52. 628. 865. —
vgl. Antaradus, Zortofa.
Tafera, 1. Ras T.
Tatamura, ſ. Tamara.
Tataren, Seidenzüchtler. II,
487. 491.
Tatian, König von Georgien
(5. Sahrh.). I, 494.
Zauahun el Odfche, ſ. Ta⸗
wahin
Tauben, ihre Einführung im
Weften Afiens. I, 86. — von
Tapu — Xebif
Syrern verehrt. 86. — desgl.
von Mohammedanern. 87. —
heilige, der Semiramid, II,
1688.
Tauben”, in Paläftina. I, 485.
— Libanon. 1, 135. — Ruad.
877. — Haleb. 1732. — fiehe
Poſts, Turtelt.
Taubenfluß, in Galiläa. 1,
772.
Tauben- -Snfeln, bei Zripolig.
II, 616.
Taubenſchloß, im Thal der
Dſchinnen. II, 816.
Taubenthürme, in Laodicea.
Il, 926. — Keftin. 1575.
Taufbeden, in Ed Dirweh.
Il, 268. 272.
Tauhun, f. Tawahin.
Ta’rum, Ort im Dſchebel Ala.
II, 1599, °
Taurus, Nordgrenze von Sy-
rien. II, 4. — Cedern dafelbft.
638. — Duellengebiet der
nordſyriſchen Flüſſe. 1665,
1799.
Taufendb latt (Myriophyllum
spicatum), am unt. Orontes.
II, 1217.
Tauwil, f Dſchebel T.
Tavernier, J. B., über Pal-
myra (1638). II, 1432.
Tawahin (Tauhun, Tauahın
“ ae), Dorf am Aujeh. 1,
— ——— „arab. Stamm. J,
204.
Tawra, f. Nahr Thora.
Tareneintreibung, ven Aäfi
verboten. II, 95.
Taxus, im Amanus. II, 1824.
Tayib (arab.), d. i. gut. II,
1454.
Tayibeh, ſ. Taiyibeh.
Taylor, über den Karmel. 1,
720. — Palmyra (1789). II,
1433. ,
TZa’zäaniyeb, f. ET.
Tebnat, |. Ei E,
Tedif, f. Taidif.
= Zebmir, >. i.
1506.
Tefah
Tadmor. "IL,
el Dfgin, d. 1. Alraun=
b wurzel. HH 758.
Zeffabb, —J Tuffahh.
a Tu bh, Beth Thapuah.
Tefil Dorf
= Diese H, 913,
4 Teftenäz, Dorf In — Sy⸗
rien. II, 1590.
went, zhel Anlı- Libanon.
Teham, Ort im Belaͤd el Ba—
truͤn. II, 749.
Teibe, — Taiyibeh.
Teiche“*, bei Gibeon. I, 106. —
Hebrön. 215. — Dor. 608. —
am mittl, Orontes. IL, 1072.
— fiehe ZTempelteih, Tank,
Waſſer.
Feich Des
— Y
— ſ. Dſchami et T.
Teim, ſJWadi et T.
Teim allah ben Thalebah,
Thal von Banias. II, 224. —
ſ. Wadi et Teim.
Teimani, f. Taimaniten.
Tein, f. Yin et Tiny.
Teir Hurr, große Falfenart.
1;1393.
Teir wafry, Heine Bergfalfen.
II, 1393.
Tefije (Tekiyeh), d. i. Klofter,
im Rafairier- Ge-
Seifenfrauteg
zu Serujalem. 1,
Derwifchklofter. II, 792. 1830.
— ſ. Wakf el T.
Tefiyeh, in Ferufalem. I, 515.
— vgl. Helena.
Tekipeh (et T., Suftizpalaft 9),
in Affär. II, 815.
Tefiyep (et T.), am Baräda.
It, 1277,
Tetoa (Thekoa, Elthecon,
cue Elthei, "Ex9exoun), Ort
in Suba. IL, 261. 270, 279.
EB 290. 511.
I Tefy-eddin Omar, Fürftvon
1, Hamap. II, 1034. — vgl. Taki⸗—
eddin.
| Teletberün, Darf am Kalaka.
Tedin — Zell 2143
T delfich (Kelk ide y }, ri Be
Anti⸗Libanon. ii 261. 26
Telhü ’ ſ.Benu T.
zeit ni Berg, Dügel. 1, 91.
539. 177. — in N,Spyrie 3. II,
1666. — auf der Antiochia-
Ebene, in — 1610 ff. —
fiehe Beraf et-, Dſchifſr el-,
Dſchob-, Nahr et T.
Seit An T.), Drt in Ephraim,
I, 6
Sele Da * Dane! Har⸗
phüfch. II,
Teer:
erh in Cöleſyrien.
II, 1428.
Tell Aarus, im Nafairier-Ge-
birge. II, 812. 824.
Tellade, Dorfi in N. Syrien. II,
1626.
Tell N 1 n ———— bei
Hamah. 1
— ——— im Kalaka. I,
— Attat, im Bern. I,
172.
Tell —— am mittleren
Orontes. II, 1087.
Tell — am Dſchebel el
Arba’in. II, 1072.
Tell Araflee, im Amanus. II,
1836.
Tell Arka, ſ. Arka.
Tell Aſchirneh, am mittleren
Drontes. II, 1087.
Tell Batnan, Berg in Nord-
Syrien. II, 1694.
Tell Beideh, am Nahr es Sin.
II, 890.
Tell Biſy Cell Beshee, Tell
Biſeh), am Orontes. II, 1028.
Tell Baͤſchir (Zurbayfel, Tur⸗
beſſel), am Sadſchur. II, 1684.
Tell Buſireh, in. Ppönicien.
II, 880.
Teil Daüd,
1647.
Tell Dibbin (Jijon“), in N.
Paläftina. II, 128,
Tell Dow, am Orontes. II,
1001.
am Afrin. I,
2144
—— am Afrin.
Zelle, f. Ain et T.
Telleberun, Dorf in N.Sy-
rien. II, 1626,
Tell el Achadr, Dorf im An—
ti-Libanon. II, 689. — vergl.
Seel Akhdar.
Tell el Adjul, Hügelfette in
S.Philiſtäa. 1, 42. — Sala—
ding Lager. 43.
zeit el Akhdar, im Bekä'a.
I, 219. — vergl, Tel el
Achadr.
Tellel Ful ſ Zuleil el 8.
Teil el Safy, in Sudäa. I,
129. 131.
Tell el Kottra, am Nafairier-
Gebirge. II, 953. 1088.
Sell el Kous, j. Dahar.
Zell el Marfhut, d. 1. Hügel
der Geliebten, bei Zyrus. TI,
793. II, 346. 351. 360,
Tell el Mellap, in el Ghab.
II, 1089.
zeit el Turmus, in goitifän,
1, 138. — vgl. Tel T
Teil Eret, 3. Arke.
Tell eſch Scherih, am mittl.
Drontes. II, 1087.
Tell es Safieh (Blanche
garde, Alba Specula der
—— I), an I, 68.
Tell es —— bei Alt— Ha⸗
leb. II, 1598.
Tell Haffien@®), im Naſai—
rier-Öebirge. II, 958,
Tell Dezin, Ort bei Ba’ albef.
I, 199, 222. '
zeit Huſchben, QDuellort des
Litany. II, 179.
Tellina candida, zu Tyrus,
I, 372.
vert Daum; in N.Galiläa. J,
Mi Khalid (Khelid), am
Sadſchur. II, 1681. 1684.
Tell Kunä’ na, am Afrin. II,
1647.
Tell gäta, f. Kefr Lata.
"SELL zung”,
Telld — Telm
Tell re dei am
Ze ati Il, 880,
en Mumenin (Mumenein),
am Anti-Tibanon. II, 264. 266.
— dgl. Menin.
Tell Muwah, am NRafairier-
Gebirge. II, 935.
Tell Neby Min Dhü, nord»
öſtliche Vorhöhe des Libanon.
II, 840, 1002.
zeit Nifon (irrig Tall el Ki—
ſion, Tallil Kician), in N. Ga-⸗
lilaa. I, 805.
Tell Sabbah, am mittleren
Drontes. II, 1088.
welt Safiyeh, fiebe Hauſch
zeil Scheifh Beraif, bei
Esdrelom. I, 703.
Tell Sergie, im aleppinifchen
Syrien. II, 1589.
Tell Seyäd, in el Ghaͤb. II,
1089. 1566,
weit Sitin, in el Huͤleh. IT,
Tell Stumak, am Dſchebel el
Arba’in. II, 1055. 1061,
Tell Sutät (Daher ©.), in
der Cafiotis. II, 892,
Tell Thüreh, Dorf in Esdre—
Iom. I, 700.
im Diehebel
Tell Turmus,
— II, 825. — vgl. Tell
——
Tellul el Fedira,
rimſy-See. IT, 1088,
Tell Wavyat, am Terimfy=
See. II, 1088,
Gen, Wardin, im Belad Be-
fä’a. II, 222.
zeit Zafariyep (Caphar Za-
charia), in Juda. 1, 119.
He 3enib (Bantd), im Be⸗
fä’a. 19.
am Te—
in Juda. T, 200.
Telmefius, in Klein-Afien. I,
360.
Telmissa sedoides Fenzl, bei
Haleb. II, 1714, 1717.
— — —
1608.
Temnin (Temnein, T. el fofa
und et tahta), das obere und
untere, zwei Drte im DBeläd
Ba’albef. II, 179. 199. 202.
220.
| —— Paradies.
Tempel“, angeblich bei Khan
Junus. I, 40. — Askalon. 81.
— Kaiſarieh. 600. 604. —
Umm el Amad. 814.
Nas el abiadh. 815. — Apheka.
II, 62. — Libanon. 133, —
— Nahleh. 158. — Medſchdel
Andſchar. 185. — Kerak. 195.
— Niha. 197. — Keſſur Neba.
205. — Rakhleh ꝛc. 284. 286.
— häufig in Cöleſyrien. 285.
— in Kalaat Burkufh. 285. —
Leimun. 306. — Beirut. 460,
461. — Fakra. II, 303. 514.
519. 565. — Aphara. 564. —
Deir Mar Dimitry. 594. —
Befchiza. 596. — Husn el Su—
firy. 807. — Aradus. 876. —
Bitiäg. 1203, — Deir Känon.
1278. — Abila. 1283. — Ain
el Fidſcheh. 1289. Kulb
Louſy. 1577. — Bfchindlayeh.
1579. — Kefr Maris. 1581.
Däna. 1648, Delad
Khan Azra. 1693. — Rhoſus.
1813. — Amanus. 1837,
f. Apollo-, Dagon-, Diana=,
Dioscuren-, Melfart-, Neptun-,
Römiſcher, Sol-, Sonnen-,
Venus-, Zeus-T.
— —
Tempel, jüdiiher, in Seruja=-
lem (Aufbau 5356 — 515). I, 300,
334. 411. 414. — auf Gari—
sim. 622. 643.
Tempelberg, f. Moriah.
Tempelritter (Tempelherren,
Templer), in Gaza (1152). 1,
65. — Serufalem. 342. 414.
— Birehb. 5352 — Ramleh.
583. 585. Gastellum Pe-
regrinorum (1218). 615. —
Akko. 733. — Belfort. II, 70.
— Kalaat Schekif (1210). 311.
Saida. 393. Pagrä.
Ritter Erdkunde XVII.
ne N
2145
SR te ün in Serufalem.
Tempelteiche,
il, 1529. *
Temperatur, f. Klima.
Templer-Kirche, in Karyet el
Enab. I, 548.
Tempſah, fiehe Crocodilorum
Lacus.
Temfeida, f. Ralaat el Mu-
feilihat. |
zenage, 3 Hügel in der ſyr.
Wüfte. 11, 1439.
zeneree, Drt am er Räoͤdſch.
I, 1097. — vergl. el Ten-
nure. ß
Tenhadiſch, f. Deir X.
Tennes, Befehlshaber von Si-
don. II, 388,
Zennure, f. El T. Teneree,
Zennürin, f. Zannurin.
Tenüfp (Tenüch), Emir, angeb—
lid. Prinz von Dira. II, 734.
— Grab des Emir Scheikh.
1, 677. — vgl. Abdallah et
Tenüfp. |
Tenufpiden (Benu Tenüfp),
Ismaslierſtamm, im Beläd
eh Schüf ıc. I, 733. 918.
1701. — vergl. Beni Buffies
et T.
Tenun, Dorf am NRafairier-
Gebirge. II, 843. |
Teppeh, d. it. Kunfthügel. II,
16117 I. 8ell
Teppiche”, in Damascus. II,
1396.
Terab* (Zerob, Deerhab), Ei-
fterne im Salafa. IL, 1652.
1694.
— arabiſcher Stamm.
3
zu Palmyra.
Teram (arab.), d. i. Schwan.
II, 1617.
Teräz, f. An &.
Terbul, Drt im Beläd Ba'al⸗
bef. II, 221.
Terebinthe* (Terpentinbaum,
Pistacia lentiscus, Pistacia
terebınthus, Butm, Abrahams
Baum), im Wadi Sumt, 1,
YUuuuuu
219 Ter —
1318. — Juda. 203. — Hebrön
219. 222. 230. — Serufalem
%c, I, 378. 382. 482. 549. —
Beirut, I, 474. — Caſius.
1131. — unt. Drontes. 1217.
-— for. : Wüſte. 1440. 4
vere in Juda.
I, 1 — f Wapdi Beil Eye
a
Terimfy (Baberet T.), Ebene,
See am mittl. Orontes. II,
1076. 1080. 1086. 1088.
Terkoͤmieh (Therkümieh, Ter⸗
goumi, Tricomias), Ori in
Juda. J, 150. 155. 156. 161.
Terminine (Termine), Ort in
N.Syrien. Il, 1621. 1626.
Terob, f. Terab.
Teros, irrig hatt Trieris. Ii, 65.
Terpentinfihten, im Li—
banon. II, 112. — f. Pinus,
Terebinthe.
Terracottas“, bei Beirut. II,
429.
Terra Santa, Klofter in Da⸗
masf. II, 1414.
Terraffeneultur* ‚in Yalä-
ftina.-I, 24. 157. — Hebrön.
218. — Serufalem. 515. —
Libanon. II, 75. 463.
Terraffenland”*, von Gaza
bis Samaria. 1, 591. — in
Phönicien. II, 443.
Terrataj, Ort im Beläd el
Batrün. II, 749,
Terihihe, "HSrt in Ober-Gali—
läa. I, 773. — f. Tarſchiha.
Terſcht ſch, Ort im Aklim el
Metn. II, 711.
Tertiäre Ablagerungen *
an der Amanus - Küfte. Hr,
1804.
Tertianfieber,
Kamr. II, 678.
Teftament, Altes und Neuss,
über Jeruſalem. I, 302. —
Manufeript in Laodicea (492).
II, 930. — vgl. Bibel.
Testudo*, ſ. Schildkröte.
Tetrao rufus, f. Rebhuhn.
in Deir el
ham
Tetrapolis, foriihe,. II, 1082,
Tetrarchia Nazerinorum
(Plin.). IL, 15. 976, |
Tetrarchien ber Derobier. L, 227
leucrium capitatum L., bel
Daleb. Il, 2 — creticum, |
1 pP iftina 483, — par-d
——— — bei Haleb.
11, 1720. — vgl. Gamander.
Tewäni, for. Ort. II, 1423.
® ei eira, über Palmyra (1605).
‚1433.
de entvedt das Denkmal‘
von Nymppi. 11, 542.
Texiera glascifolia Jaub. et
Spach., am Antiochia-See. II,
1620. — bei Haleb. 1713. |
Thaanah* (Taranuf), Ort der
Esdrelom- Ebene. I, 672. 693,
694. . |
Thabar, ſ. Cißloth Th.
Thabe
Thabor, Tabor.
Thabſchôè—, Kloſter zu. I, 792.
Thadamora (Thabmara), d. i.
Tadmor. II, 1337. 1487,
Thaheret Hadhür, Bergrüden®
des Naſairier-Gebirges. II, 834.
838. — dgl. Dahr.
Thaheret Kuſeir, Gipfel dest
Naſairier-Gebirges. II, 834.
838. |
Thaij (Thay), arab. Stamm in
Syrien. U, 1036. 1507. 1700.
— dgl. Hadhir Th.
Thpairath el Laut, Ort im
Sahil Athlith. I, 714.
Tha'labäya (Talabaya), Ort
im Befä’a. II, 219.
Thal des Nidhtigen (Amos
II, 230.
Thaͤleb, f. Zaleb.
Shafesay, t Teim allah ben
— —
— Enakite. I, 213.
Tha in Jeruſalem. I,
Base.
Thamar“, d. i. Palme ILE
1487. — Ba'al Th.
Thamar* Gaſaſon-th., Tha—
Tham — Ther
maro), paläſt. Grenzort. J, 8.
— ob Tadmor? II, 230. 1486.
ud, 1. Deir Th, Mar
} Ban (Thamnatha), f. Tib-
Thamnathſara, d. i. Thim-
7 nath Serad. I, 563.
E Thamnitica, f. Toparchia Th.
" Thamrah (Tumrat, Tomrat),
Ort in N.Galiläa. I, 767. 805,
— dgl. Tumrah.
Zhamuz, vierter jüd. Monat.
Il, 554,
Tha’nayil (Taanayl), Ort im
Bekaͤ'a. I, 219.
Thani,. Naher eh:
Thanturah, f. Burdſch el Th.
Thapfatus (Thippfah, Thipp-
a), am Euphrat. I, 5. I,
Zn f. Beth Th.
Tharik el Aläm, |. Via do-
lorosa, Tarif.
<harpbha, TIamarir= Art in der
ES Merbich. I, 1315.
Tharthan, affyr. Feldherr, vor
Serufalem. I, 98. 390.
Thaſos, phönicifhe Kolonie.
IL, 57.
Thau*, in Judäa. I, 24. 42. —
Serufalem. 480. — Sindſchil.
632. — Damasf. II, 1353. —
Haleb. 1712.
Thawil, f. Dſchebel Th.
Thay, . Thaij.
Theater*, in Askalon. I, 79.
— Saifarieh. 601. — Berytus
II, 435. 458. — fehlen in Pal-
myra. 1527. — in Nicopolis.
1838. — ſ. Amppith., Römi—
ſches Th.
Theba, f. Taiyibeh.
Thebä, in Theffalien, jüdiſche
Seidenwirfer und Burpurfärber
daf. II, 379.
Thebais, Kibanotifch = forifches
Kloftergebiet. II, 260. 262,
Thebaiſches Geſtein (rother
ägyptiſcher Granit?), Säulen
davon im Bekaͤ'a. II, 257.
2147
— Ort bei Gaza. I,
BR Tefoa.
Thekla, -erfie Märtyrerin. IT,
261. — ihre Höhle. 1423. —
f. Heikel Mar Takla, Mar-
tafla, Mar Tukleh.
Thella- Klofter, Sanct, am
Anti-Libanon. II, 261,
Thekoa, f. Tefoa.
Theleba (Theleva?), Ort der
fyr. Wüfte. II, 1464. — fiehe
Haſya.
Thella, Ort am ob. Jordan.
l, 686.
Themella, Diſtriet am Oron—
tes. II, 1006,
Tpenius, D,, über Jerufalem.
I, 314. 427.
Theodora * Kaiferin,, ihre
Kirchen in Antiochia. it 1175.
Theodoretus*, Hist. eccles.
IT, 200,
Theodoriades, Provinzial-
—— in N.Syrien. II,
— Kaiſer. I, 651.
Theodorus, Bilhof von Si-
don (325). II, 391.
Theodofius”, Kaifer. II, 8. —
feine Kirche in Ba’ albek. II,
241. — zerft. die Tempel in
Ba'albek. 242. — erhebt Be-
rytus zur Metropole. 438. —
erbaut Deir Kanöbin. 664. —
züchtigt Antiochia. 1172. —
feine Kirchen. 1341.
Theodoſius, Superior (492).
II, 930.
Th eophan e3 von Byzanz (ſtirbt
817), üb. Aradus. II, 53, —
Seidenzuht. 493. — Seleucia.
1240. — Ghütha. 1347. —
Palmyra. 1503.
Theophilus, Biſchof in Kai-
fariyeh (198). I, 602.
Theophraſt, üb, Maulbeere.
Il, 483,
Thertumié, ſ. Terfümieh.
Thermen (Bäder), in Tripolis,
H, 600.
Nuuuuu 2
2148 Ther
7
⸗
Thermometer-Beobachtun—
gen“, im Libanon II, 683.
Theupolis, d. i. Antiochia. IT,
1176
Theuprof opon (Euprosopon,
0005 HEOU TOOOWLON) d.
Sottes-Antlig, der ybönt-
IR Küſte 4 6886
— f. Ras eſch Schak'ah,
Neuphrus castrum.
Thiere* mit gefpaltenem Huf
werden von den Nafairier=
Häuptlingen nicht gegeffen. IT,
989.7 —
Propheten zum wahren Glau—
ben befehrt, mit Ausnahme des
Schweins und Büffels. II,
1073. .
Thierknochen, verſteinerte,
Libanon. II, 580.
Thierfreis (Zodiafus), Nefte
in SJerufalem. I, 401. — Pal—
myra. II, 1374. 1519.
Tpierjfeulptur*, in Athlit. I,
614. — Ba'albek. II, 248:
Thtkrin, IA Dhtietnr
Thimnath, f. Tibneh.
Thimnath Heres (Cheres),
im Gebirge Ephraim. I, 562.
563.
Thimnath Serach, auf dem
Gebirge Ephraim. I, 563.
Thimra, Stadt in Juda. T,
200.
Thinfhemeth, d.i. Chamä—
leon. J, 796.
ie (Thippſach),
Thapfafus
Tpirhafa,.
I, 390.
Thisbe, ſ. Pyramus.
Thlaspi spec., am Arz Libnan.
II, 639,
fiehe
ägyptifcher König.
Oosduoo, d. i. Tadmor. II,
1487.
Thogur el Dfhejire, die
mefopotamif he Mark. IT, 1596.
Thogur eſch Schäm, ſyriſche
Grenzmark am Amanus. II,
1596. 1636. 1809.
werden durch den.
Thon
Thoi, König von Hamath. 11,4
1032. 1046. i
Tholemais, db. 4 Ale. 19
Ch *
Thomas-Ki e, zu Tripoli
il, 609. — 5 1363. 1364.
Thomfon*, W., Reifender. I,
buleı üb, Sefürieh. I, 749.
783. — Belad Befchärah. 787 ff.
— Kaͤna. 792. — Syrien
(1840, 46). II, 31. — Karnun.
52. — Litany. 137. — Bekäaͤ'a.
159. — Andſchar. 183. —
Aphaka. 303. — Kalaat Sche—
tif. 310. — Metäwileh. 317.
— ’Adlün. 362. — Nahr el
Kelb. 522. — Byblus. 573,
577. — Batrün. II, 587, —
Fe a — Tripolis, 591.
623. — Marpniten. 781.
Dihebel Akfär. 813. — el
Hösn —Burdſch Safıtah. 824 ff.
— Tortofa. 865. — Aradus.
871. — Lapdicea. 927. — Na—
jatrier. 979. — Hamah. 1046.
— Dſchebel el Arba’in. 1061.
— entdedt Apamea. 1071. 1077.
— am mittl. Orontes. 1085.
— üb. den Cafius. 1129. —
Antiochia. 1202. — el Awadſch.
1327. — Dſchebel Ala. 1574,
Antiohia—Haleb. 1645 ff.
Thon’, bei Gaza. I, 52. —
Serufalem. 463. Anti⸗Liba⸗
non. II, 173. — Aleppo. 1656,
Tponeifenfteine* ‚im Liba—
non. II, 88. 582.
Thonerde - Silifate, im
Dſchebel Mufa. II, 1803.
Thongefäße”, aus Rhoſus.
11, 18134
Thpongruben, im Dieebel
in Yaläftina.
Schara. II, 958.
Thonröhren*,
I, 277. — Antiochia. 11,-1199.
Thonfhiefer*, in Phönicien.
II, 550. — Caflus. 1140. —
Dichebel Muſa. II, 1803,
Thon — Zin
Thonſteine, weiße, bei Tripolis.
I, 621. — im Amanus. 1804.
Thophei (Opferhöhen), zu Je—
rufalem. 1, 464. 469.
— |. Goldenes Thor, Bab.
Thora, d. i. Dor. I, 610.
Thora, f. Nahr Thora, Thüra.
Thracon, Duartier von Antio=
- dia. II, 1159.
J Thraͤnenweide, ſiehe Trauer—
weide.
Thubalin, Ort im Bilad el
Röha. I, 713.
Thür en*, fhüßende, vor ägypt.
- Seulpturen. II, 536.
Thunfiſch Scomber thynnus),
zu Alexandrette. II, 1845.
Thüra, Barada-Arm. II, 1304.
— ſ. Nahr Thora.
Thuͤra (Thuͤreh), ſ. Ain-, Tell
Th., Deir Hantüra.
Thurm*, bei Hulhul. I, 266. —
— Bethjur. 267. 268. — Jeba.
520. — häufig in Judäa. 529,
— bei Tuleil el Zul. 539. —
— Räs el Ain. 567. — Ram:
leh. 581. 583. — Kaiſariyeh.
605. — Seiltin. 632. — Yitma.
635. — am Karmel. 711. —
quadratifcher, in Beit Nufib.
I, 161. $afra. II, 514. 517.
520. 565. Byblus. 574. — ſ.
Gräber, Leucht-,. Löwen-, Rö—
mer-, Signalth.
Thurm aufdem Libanon (Hohes
Lied 7, 4). II, 1324.
Thurm, verfludter (Turris
maledicta\, bei Affo. I, 730.
Thuro, Sf. Dotho.
Thurfina, f. Deir Th.
Thykrin, ſ. Dhikrin.
Thymeläen, zu Jeruſalem. J,
482.
Thymian”
flina. I, 208. 529. — N.Spyrien.
IL, 1589.
Thymus capitatus L., bei Ha—
leb. II, 1719.
Tphyrin, Sf. Dpikrin.
Tiba, ſ. Taiyibeh.
Tibenin, f. Zibnin,
(Za’ter), in Palä⸗
2149
Tiberias“, Capitale von Ga—
Iiläa. 1, 22. 687. ihr Ha⸗
fenorts 722,759.
Tiberiag-Bad, f. Hammam
Zabariyeh.
Tiberius”, verfchönert Antiv-
chia. II, 1168.
Zibneh (Thimnath, Thamna,
Zhamnatha), —— von
Judäa und Paläſtina. I, 114.
116. 561 ff.
Tibnin” (Zibenin, Toron, Tu-
ronum, Turinum), Ort im
Belaͤd Befcharrap. I, 788 ff. II,
78. 79. 100. 313. — vergl.
Diebel-, Wadi E., Schekif
—
Tibn f. Kefr ET.
Tiger” Rimr; Leoparden, Uns
zen?), in Galilän. I, 802. —
Libanon? II, 667. 687. — dgl.
Panther.
Tiglath Pilejar”, affyr. Kö—
nig. I, 389. 684. — erob. Da-
masf. II, 1339,
Tigrancs, in Antiodia. II,
1167,
Tih beni Israel“* (el Tip),
d. i. Wüfte der Kinder Ssrael,
im petr. Arabien. I, 64. 194.
Timnath, f. Thimnath.
Timneh, d.i. '/ Scheffel preu-
ßiſch. I, 823.
Timplaus, Sohn der Zenobia.
II, 1499. 1546.
Timotheug, Feldherr. I, 685.
Timur, bewallfahrtet Noahs
Grab (1400). Il, 203. 223. —
erobert Ba’albef. 244. — in
Höms. 1012. — plündert Da-
masfac. 1373. 1506. — fiedelt
damasceniihe Künftler ꝛc. in
Khorafan an. 1386. — zerſt.
Haleb. 1737.
Tin*, d. i. Feige. I, 1649. —
ſ. Deir et-, Dſchob Tell etz,
Kreyn etz, Mar %.
Tin Berfhumy, Feigenfrucht.
1, 481.
Tin Dihimmayz, d. i-Syco—
morfeige. J, 481.
‚2150 Tineh
Tineh (arab.), i. e. lutetia,
Schlamm. 1, 111. — 1. Yin
et T. Wadi Yin el T., Wadi
T., Wadi el Schana, Zen,
Tireh. A
Tint, |. An el ®.
Tin Schuke, d. i. Opuntia—
feige. 1, 481. — f. Cactus.
“Fin Serafendi, ſ. Zyziphus—
frucht. 1,. 481
An Tineh.
Tinzeiieh, f. Duziere.
Tipping*, Mr., in Hebrön. 1,
233.
Tirab,
- 1296.
Tiräz, |. Ain Teräz.
Tireh (Tineh?), Drt in Oali-
fäa. I, 776. 777. 788,
Drt am Baräda, I,
Tirgata, f. Atergatis.
Tirud, Drt in el Mein. I,
734.
Tirun, f. Schekif Tairun.
Tirza "uya), Drt in Ser
rebe. 11, 792%
Tifhler, in Bethlehem. 1, 291.
Tifin (Tizin, nicht Tiffin), Drt
im Dfehebel Semän. II, 1566.
1580. 1623. 1671.
Titus*, zerft. Serufalem (70
"m. Ehr.). I, 300, 324. 344.
385. 391. 410. 516. 521. —
in Gophna. 627. — erob. Zapha.
748. — Berytus. II, 435. —
am Sabbathfluß. 842. — be—
günftigt Antiochia. 1169,
Tizin, ſ. Tifin.
Tpbba, i. e. Cactus opuntia,
11, 1357.
<obbi, f. Haiim Maimon T.
Tobia, Scheikh von Sib’il. Ii,
656.
Tobiah, f. Salamah Ibhn 8%.
Tobias, Naphthalite. I, 684.
Tpbler*, Dr. Tit., üb. Oaza
(1835). I, 46. — Salomo's
289. — Plan von Serufalem ꝛc.
309. 314. 422 ff.
To6xaooı (nicht Taxogoı), Volk.
II, 487.
a) ge
R.ONT
—
Tobie*, von den Naſairiern
verehrt. 11, 990. 992. |
Todtencultns, 1. Aegpptiſcher
T., Grab, Mauſoleum, Necro—
pole, Sarkophag
Todtes Dieer’, Yalbinjel deſ⸗
ſelben. I, 10, — aſtr. L. 528.
Töpfer”, in Bethlehem. I, 291.
— Aithy. II, 280. — Tortofa.
868.
Töpferfeld, zu Serujalem. 1,
463
Töpfergefhirr, poröſes, in
Beirut. I, 481. — Damascus.
509.
Tofae;T. Hart el T.
Toglea, Dorf im Naſairier—
Gebirge. II, 959.
Togthefin*, Fürſt von Da—
mascus, Freund Ma'ans. II,
733. — erob. Hamah. 1034.
Tokan, alte Familie in Nabu—
lus. I, 821.
Totpti, ſ.Berdſch T. |
Tollie, Drt im Beläd Ba’al-
Bei: II, 222
Tolos, fiehe Dſchebel Keferik,
Dfehebel Totoſe, Rhoſſus.
Tomate, Gemüfe in Soppe. I,
579. — Wlerandrette. II, 1845. |
Tomät Nha (Tom NR), d. i—
Zwillinge od. Doppelberge,
Gebirgspaß zwifchen zwei Ber—
gen, im Libanon. II, 100. 108,
127. 132..1352.15%
Tombak (wol Tabad?), in Da-
masf. II, 505. 1397.
Tommafo, Pater, in Damask
(1840). II, 1414.
Tomrat, |. Thamrah.
not, f. SU
Topal Ali, Gouverneur von
Dſchiſſr Schoghr (1811).
718. — in Salaat el Redi
1081.
Toparchia Thamnitica,
in Sudäa. I, 562 ff. 582,
eo der Herodier. I,
Kos tsöp Tee bei Tyrus.
II, 366. 371. 372.
Topo, Stwdt. I, 563.
Tpr, f. Dahr t., Deir el Kad⸗
Dis ꝛc.
Tora, f. Nahr Thora.
Torah, hei.
Torfalu, Ort in HE öhrien,: II,
1684.
Toron, ſ. Schefif Tairtn.
Toronum“, ſ. Tibnin.
Tortoſa* (Zartüs, Tarſus,
Antartus, Antarſus, Antarchus,
Antaradus, Anteradon, auch
Anthedon), Stadt in Phönicien.
1, 734: II, 33: 52. 54.' 628.
806. 853 ff. 858. sS6if. —
Dift. II, 806. 825. 831. 862.
882. 887. 1011.
Tortur, f. Tantur.
Tortura, . Dor.
Toskana, Handel nach Haleb.
11, 1776.
Toskaniſche Architekten“,
bei Fachreddin. II, 397.
:Zotore, T- Zſchebei T.
Tpouame, Drt im Kalaka. II,
1662.
Touloufe, Grafen von, ihr
Wappen, II, 835.
Tourferem (Zul Keram?),
Drt in Saron. I, 594.
Spprum, D I Garizim. I,
638.
Towil, f. Ras T
Tomwilep, T. Bamia t.
Trachyt, im Dſchebel Mufa.
11, 1803.
Tragant, im Cafius. II, 1139.
— ReSgrien. 1589.
Tragopogon porrifolius L.,
bei Haleb. 1,:1732.
Trajan*, in Antiochia (115).
I, 1156. — ftirbt bei Seleu-
cia. 1242. — gegen Datra
(117 n. Chr.). 1496. — be-
günftigt Palmyra. 1548.
Trapp* (Cotton ground), in
Esdrelom. I, 695. — Dekra.
II, 169. — Anti-Libanon. 282.
— Hauran. 1328.
Trappen*,. in N.Syrien. II,
1571. — bei Haleb. 1732.
Topp — Trip
2151
—— 19, im Dſchebel Affär.
1, 817. — Gafiotis. 886. —
im euphratenfifchen Syrien.
1704,
Trappgang, fubmariner, an
„er Nordfeite des Nahr Ibra⸗
him. II, 573. — im Dſchebel
Atfır, 813. — Dſchebel Na—
fairi. 825.
— im Amanus. II,
Traubenbeere (Neflier), japa-
niſche, in Sumeidiyeh, I,
1225.
Trauerweide (Thränenweide,
Salix babylonica), bei Zebe—
däny. II, 270, — Even. 653.
— Kafchheya. 656.
Trebelliug Pollio, in Pal—
myra. II, 1498,
Treppengänge*, im Tyropdon.
I, 838.352,»
Tricomias, f. Terfümieh.
Tridis, f. Mutatio Tr.
Triebfand*, an Sarons Küfte.
I, 591.
Trieris (Tormons, nicht Tgos),
Stadt in Phönicien. II, 65.
591.
Trieft, Levantehandel. II, 502.
Trifolium* clypeatum, bei
Hebrön. I, 219. — erubescens
Fenzel, im @aftus. 11, 1139.
— globosum, desgl. 1139. —
stellatum, in Judäa. I, 24.
bei. Daleb. II, 1714. — sub-
-terraneum L., bei Haleb. 1714.
— xerophalum Fenzel., bei
Sumeidiyeh. 1230.
Trigonella*, ſ. Foenum gr.
Toilı93ov, Bez. für den Tem:
vet zu Ba’albef. II, 234,
Trimaris, Drt in N.Sprien.
IT, 1566.
Trinfgelage, heimliche, der
Mosiemen. II, 1305.
Trintfhalen, aus Bethlehem.
I, 290.
Trionyx, ſ. Weichſchildkröte.
Tripolis” (Tarabolus, Tara⸗
bulus, Atrabolus), phönicifche
2152 Tr
Bundesftabt:. II, 12. (aftr. Y)
18:33: 7’88,.799 1. 985. 387.
(Seide daſ.) 417. 476. (ſchäd—
liches Klima) 505. GGeſchichte
ıc.) 598 ff. 606. 609. — Diſt
II, 39. 806. 921. 1046.
Tripolis”, Grafſchaft. II, 604.
— Paſchalik. 627. — maronit.
Bifchofthum. II, 786.
Tripplisftraße. H, 237 ff.
Triptolemosg, feine Nachkom—
men in Antiochia. TI, 1126.
1157.
Triumphbogen*, in Sebafte.
I, 664. — Laodicea. Il, 924.
— Alexandrette. 1828.
Trixago latifol. Reichenb.,
bei Haleb. II, 1714.
Trochus*. Il, 374.
Troglodyten*, bei Beit Si-
brin. I, 146. — Calcous. I,
257. — an der Öftfeite des
Anti-Libanon. 260. 261. 267.
— im Cafius, Armenien. 1140.
— dgl. Höhle.
9. Troilo*, in Asfalon, I, 80.
— Hebrön. 223.
Trorſeh (2), Duartier von el
Bära. 11, 1066.
Trüffeln* (Ghime), in der fy-
rifhen Wüfte. II, 1318. 1390,
1461.
Trusci, d
Tryphon,
Tſchai, fiehe Aktſchai,
Dſchehan Tſchai.
Tſchai Koi, ſ. Köi Tſchai.
Tſchakieh GGebſcheky?), im Ca—
fius. II, 1139.
<fhapan Dglu
f. Diodotos Tr.
Deli⸗,
(Ebapwan
D.), Statth. des öſtlichen Na= -
tolieng. II, 1628. 1751.
Tſchariz, f. Kohriz.
Tſchatal Tſchai, Duelle des
Kara Su. I, 1617.
“nn ay, abe gewürziger Hißtranf.
zidetent, d. i. Gentleman. II,
faire (Scheflik), dv. i.
Meierei. II, 982. 1648. —
Tudmur,
. 1 Drufen. TI, 612.
- Zur
f. Jeni Tſchiftlik.
Tſchingane, d. i.
1633
Tihufur vvah, db Ebene
des Grabens, am Amanus. I,
—
Tids Ort am
1671.
Tfippori, f. Sefürieh.
— ſ. Aram Zoba.
Logbur, 99 Provinz.
1636. — f. Thoghur.
Tſôr, f. Tyrus.
Tubal; ſein Grab auf dem
Dſchebel Schara. II, 958.
Fubſ f. ET.
Tubufma, ſ. Beit T. el Kſiſch.
Tu, in Damasf. 11, 1398.
Zigeuner, I,
Arin. U,
Tucher“, Hang, aus Nürnberg.
1, 38, — üb. Diifrin. 136. —
Gaza- Bethlehem (1479). 14163ff.
— Serufalem. 355. — Siloah.
448. 542.
Suhüt, f.
d. i. Zadmor. I,
1485.
Tüffah, f. Aklim et T.
Türkei, Handel mit Haleb. II,
Türfen* (Turfomanen), in
Gaza. I, 49. 51. — Hai
723. 724. — Benywaty. II,
116. — Libanon. 190. — Zah-
leh. 193. — Kerak. 195. —
Katana. 283. 290, — Saida.
IT, 406. — Beirut. 447. — Tri-
polis. 615. — Deir el Kamr.
678. — Dſchebel Schara. 822.
— Nafairier-Gebirge. 943.
Aradus. 870. — am Srontes.
1017. — in Hamah. 1045. —
Kalaat el Medif. 1076. — Ur—
deh. 1105. 1115. — N.Syrien.
1198. — Antiochia. 1193. 1209.
1220. — Edlib. 1583. — am
obern Euphrat. 1681. — in
Haleb. 1754. 1770. — Uleran-
drette. 1827. — Phyfiognomie.
1403. — verehren Noah. II,
195. — Haß gegen Najairier
und Ismaslier. 947. 957.
Y
N a 7 ARE A a
A KUH N *
J— a —
N Fe J
BI. $
I N r *
Türkendorf,
im Libanon. IT,
89, am Wadi Kandil. 1107
nördlich von Daleb. 1598.
be Maue rt, um 3J eruſa⸗
tem (1542). I, 379,
Türkiſche Sprache, in Antio-
hir IT: 1497
ia. di, 1187. — Grenze am.
Gafius. 1105. 1107. — bei
Suweidiyeh. 1232. — N.Sy-
rien. 1608. — in Yintab. 1682.
— am Hofe der Vafıhas in
Haleb. 1747.
Türfifhe Verwaltung”, in
Haleb, II, 1773 ff. »
Tuͤrkifche Wörter, in der ara-
bifhen Sprade. II, 1409, —
in fyrifhen Städten, 1482.
Tütün, ſ. Dſchebel T.
Tuffah”, f. Allım et C., EL%.,
Taffah.
Zuffe*, bafaltiiche, in Esdrelom.
1, 696. — N.Syrien. 1654. —
f. Trapptuff.
| Tuffwadefelien” ‚ im Dfihe-
bel el Arba’in. IT, 1060.
Zuhnith, f. Deir T,
Tuhrän el Scham (Fuhran el
Sch.?), Ruinen am Wadi Ha—
mil. I, 778. 808,
Tufleh, f. Thefla. i
Tukubah (Vicus Tagabaeo-
rum), Ruinen in Judäa. I,
131;
Tula (fanger.), i. e. Morus in-
dica. II, 484.
Tulaiyeh, nr :%
Tuleib, f. Wadi T.
Tuleil, Ort am unt. Drontes.
I, 164.
<uleit (Chirbet T.), in N.Oa-
liläg. I, 780.
Tuleil Q Fol (Fulil, Tel el
3), d. i. Bohnenberg, Giben
Sauls. I, 323. 528. 539.
Tulin, Dorf im Belad Beſchar—
rab. II, 79.
Til Reram, ‚ Dorf bei Nablüg.
I, 594. 660.
Tulma, j. Beit T.
Tulpen’ — clusiana),
in Judäa. 1,24. — Serufalem.
/ Tunig”,
Turf 2153
ad - Saron: 587. — Nas
fairier-Gebirge. II, 900.
Saninen“ Geflecht. II,
1404,
Lu pa, Dit in R.Spriem II,
7% 5: 1085
Sume f: —
Tumän, f. Shan T.
Tuman Bey, letter Mameluf-
ken-Khalif. I1, 1589,
Tume (Thomas), fiehe Bab
Duma.
Tumrah (dawrah), Dorf bei
Kalaat Schefif. IT, 310. —
vgl. Thamrah.
Tunib, f. Anib.
Tunin, f. Münin,
Klima. II, 478.
Tunnel, j. Felst.
Sur‘, Sebel' el-, 1 -Delbera,
Tpr.
Tür (el T.), Bez. für Oarizim.
I, 638.
Turabeg, Emir bei Der, TI,
608.
Turah (Tuͤra), f. Ain T., Nahr
Trap.
Syur’än, Drt und Ebene in
Galiläa. I, 764.
Turbane*, weiße und rothe,
der Samariter. I, 648. 649,
651. — grüne, der Scherifs.
828. IT, 1405. — weiße, der
druf. Offäl. II, 720. — der
Mekfaner. 1405. — in Beirut.
IT, 481.
Turbayſel (Turbeſſel), f. Tell
Büfhir.
Turbet is Sahera, moslem.
——— zu Jeruſalem.
397.
————— Ort in Ober-Gali—
g
Turbo, im Libanon. II, 580.
Turbul, f. Dichebel T.
Turdfhmän, d.i. Dolmetfger.
T, 290.
—— roseus, f. Smürs
mu
ie ſ. Ras T
Turfin, Ort in FJudäa. 1; 559.
2154
Turgenia latifolia Hoffm., bei
Haleb. II, 1719.
Turinum, f. Tibnin.
Turfmanen, f. Türfen.
Turmus, Oetraibeart. I, 826.
— ogl. Teli I EEE,
Turmusg Ayar, Dorf in
Ephraim. I, 631. 632.
Zurnbull, üb. Damascus. II
1378
— . 8.5 1,7542... >= ber
den SKarmel. 717.. — Haifa.
723. — Nazareth. 743.
Turniere, in Damaseus. II,
1406,
Turnips, in Alerandrette. II,
1845.
Turnus, f. Wadi T.
Turon, Hügel bei Akko. 1, 730.
7133.
Turonum*, f. Tibnin.
Turris maledicta, f. Thurm,
verfluchter.
Turſchüha, ſ. Tarſchiha.
Turteltaube*, in Sud, T,
281. — am ai each H,
1004, ;
Turza, f. Tirza.
Tut (Toot, Düt), Bezeichnung
für Maulbeerbaum. II, 489. —
fiehbe Ain el Hawra Ajunz=,
Sefid⸗, Siah Tut.
Zutan, ſ. Safal T.
Tut nafhyf, getrodnete Maul-
beeren. II, 1227.
Tutstri (Morus parvifolia), i
ven Sungles. II, 485.
Tuwalä, Ort "in Sibbet el
Bſcherreh. II, 753.
Tüz, ſ. Umm el T.
Tyabih (Tyaby, Tyba),
Taiyibeh.
Tyhe* (Fortuna), Schutzgöttin
ſiehe
Par
PM
Turg — Tor
in Gaza, Tempel (5. Sahrh.
n. Chr.). 1, 63. — zu Antio⸗
chia (Sychäum). II, 1163. —
Rhoſus. 1813.
Tpn, f. Dſchoh Tell et T., Tin,
Typha, ſ. Rohr.
Typhon* (Set, Seth der Ae—
gypter), Gottheit. I, 183. 184,
— in Phönicien. 11, 334, —
Antiochia. 1155.
Typhon, angebl, urfprünglicher
Name ⸗des DOrontes. II, 169.
176,
Tyrin, f. Dhifrin.
Tyropdon. (Käſemacherthal), in
Serufalem. I, 316. 334. 348.
360. 380, 400. 407.
Tyrus,d.t. Fels. I, 325.
Tyrus” (phönie. Sarra, hebr.
för, Tzör, mohammed, Sör,
Sur), Stadt, Halbinfel, Ebene
in Phönieien. I, 16. 21. (Er-
bauung 1209 vor Chr.) 76.
(Archiv daf.) 153. 575. 681,
726. (Grenze) 785. 786. 787.
791. 793: (aftr. &) II, 18. 19.
48. (das Land auch Sidon ge—
nannt) 45. (fivonifhe Kolonie)
46 ff. 67. (Topographie 2c.)
320 ff. (Häfen) 338 ff. (Kanal)
342. (Befeftigungsmwerfe) 343.
(die chriſtl. Stadt) 344. (die
heutige Sur) 365 ff. (Colo—
nien) 382. (überflügelt Sidon)
383. (Seidenbau) 494. (Drus
fen daf.) 729. — Dift. I, 776.
803. 809. II, 35. — f. Cave
de; T., Palätyrus.
Tyimisees, fiehe Joannes
3
Tzipori, d. i. Sepphorig, 1,
758.
Tzor, d. i. Tyrus. II, 324.
a u
Uaui, d.i. Schakal. II 119
Ubeide, f Abu Dbeii
Ubeih, Drt im el el Sah⸗
haͤr. II, 706. — vgl. ’Abeih.
Neberfhwemmungen
J Merdſch (1367, 1270). I,
13.
Uedi (ei 1.), Dorf bei Zahlen.
II, 201:
lerem, ſ. EL ’Amf.
Nfrenus (Dprenus), d. i. An
tiochia-See. II, 1618.
witer, f. Rafı 1.
Uhal, ui. Hirſch. II, 686.
Nenbiyen, Dorf am Libanon.
1, 71. -— 1,.%8ant V.:
ukhneifis (&huneifis), Dorf in
Esdrelom. I, 700.
Ukuͤb, f. Nahiet el U.
Ma, f. Beit 1.
Ulmen”, in Sumeidiyeh. II,
1232.
Ulmus campestris L., zu
Haleb. IT, 1715. 1724. 1726.
Ulptan, in Berytus. II, 436.
Um” Am), use vurdſch Um
Heiſch, O
Uma u) = i. Landungs—
platz. J, 61.
Uman el Lubneh, in. ef
Schuͤf. II, 99.
Umbellen, im Caſius. II, 1141,
Umbia, ff. Kubur el u.
Umbilicus globubariae-
folius Fenzel, im Caſius.
1, 1145.
UmCpälid (Ommfaled, el Mu-
fhalid), in Samaria. I, 714.
Am el Amad* (di. Säufen-
mutter), Ruinen in Juda. J,
200.
Im el Amad (Dm el Hamid, .
nicht Om el Hamma), am Wadi
Hamül. I, 778. 808. 813.
Im el gab, in Galiläa. 1,
673. 694
2155
1.
Im el SEN, Ort im Bilad
Roôha. I, 713
Um el Shutäf, Drt im Kar—
mel. I, 713
Ort im Biläad el
Am el hr,
Rôha. I, 713
Um eſch Schukf, in Suda, I,
161.
Um Zudei’a, Brunnen bei Beit
Sibrin, J, 145.
mr, EL ’Amt.
Umfa, ſ. Ma oI N.
Umk Uerem, f. EI ’Amf.
Im Lakis, in Judäa. I, 130.
Umm, Ort im Bilad el Rôha.
J, 714,
Umma, Stadt im Stamme W-
fer. I, 6.
Nmmar, f. Beit U.
Um Raͤfch, in Judäa. I, 552.
Um Sufäh (glatte Selfenftrede),
Dorf in Paläftina. I, 561.
Ungariſche Flüchtlinge, in
Haleb. II, 1767.
Unia, f. Beit u.
Univalven, im Libanon. II,
580.
Unreine, Bez. für Ieraeliten
(Manetho). I, 34.
Unterirdifger Gang in
Chieb el Jehudi (Bitlen). I;
515. — Chat (Ai) 529.
Unze*, im Libanon. II, 516. —
Dfchebel Kipa. 1060. — dgl.
Tiger.
N, 1. Beit U.
Urania, f. Venus.
Nranius”, über Yalmyra. II,
1496.
Uranos, phönic. Gott. II, 432.
— vogl. Mar. I, 63.
Urbaͤn, verätice Bezeichnung
für Beduinen. I, 891. 822. 11,
1406.
Urdeh (Durdi, Ordu, el Eurdy),
Ort am Cafius. II, 899, 1105.
2156
113.416 A217 7
Dſchebel-, Wadi U.
urgbi (En, Dorf in Syrien.
Urim (Urim el Djiis, Urem-
eddfjös), Dorf im Dfchebel el
Arba’in. II, 1057. 1063. -1100.
Urim el Kobra, Dorf in R
Syrien. II, 1663.
Urim e8 Stogbra, d. i. Klein—
Urim, Dorf in N.Syrien. IT,
1663.
Ur-Kasdim (DOrfa), am Eu-
phrat. II, 1332.
Urospermum picroides
Dec., bei Daleb. 11, 1716.
Urſili (Urſin, Urzin, Oſeler,
Juüzler), Dorf im Amanus. II,
1781. 1806. 1831. 1832. 1833.
Ursus, f. Bär.
Urtàs (gefpr. Artäg), Ort in
Juda. 1, 270. 273. 282, — f.
Wadi A.
Urtica* pillulifera L., bei air
Yeb. II, 1718.
Urzin, J. urßli—.
Us (Ouz), Dorf am Wadi Sel⸗
laͤmeh? I, 779.
Usbufte, ri Sebafte. I, 658.
Yfchä cd. ti. Sofua od. Hoſeas),
Urg — Ball
a,
— auf Dſchebel Seth.
uUfchen, Felſen in Juda I, 233.
Uſeie, ſ. Es Su'eiyideh.
Uſen Seera, Drt in Judäa.
RR
Usgate, Mr., engl. Eonful, in
Sanuad. I, 796.
Nfias*, König. 1, 21. 97. —
erob. Jabneh. 125. — fein
Grab in Serufalem. 356. 472.
fiel, Rabbi in Tapmor (1173).
IT, 1505.
Uſoos, erfter Schiffer. II, 322.
Uſſak (Aſak), Dorf in R.Sy-
rien. II, 1664.
Nfubl,)..eIHe
Utala Safire, irrige Bezeich-
nung für Dſchebel Dſcheirüd.
II, 265. 1472.
Utica, tyrifhe Colonie. II, 47.
382. i
Mtkol, f. An,
Az, Sohn Aarons, gründet Da—
masf. Su 1335.
Uzeli, ſ. Khan U.
Uzim, S. Beit U,
Uzzi, Dorf im Anti» Libanon.
I, 279.
[4
V.
Vaccaria parviflora Moench,
bei Daleb. II, 1716.
er: VI., König von Ör-
orgien. ‚494. 501.
Vadeh, — Schechem V.
Vaillantia hispida,
leb. II, 1714.
Balania, f. Banias.
Valantia ciliata, bei Dſchibul.
II, 1698.
Balara | (Sansfr.), d. t. weiß. I,
179.007.
Balenia, f. Banias.
PBalens, Kaifer, in Antiochien.
II, 1171.
bei Ha—
Balerian, Kaiſer. IH, 1817.
Valeriana aliariaefolia Vahl,
im Caſius. II, 1141.
Valerianella Aucheri Boiss.,
bei Saleb. II, 1721. — orien-
talis Schl. n. sp., desgl. 1717.
— pumila Dec., desgl. 1717.
Ballabathus, Apne des Ode—
nathus. II, 1540. 1543, '
Balle*, Bietro della, Reifen-
der (1614—26), über Gaza —
Esdud. I, 90. — Hebrön. 223.
— famarit. Literatur. 652. —
ae II, 1039. — Antiochia
“9,5%
DR. m ni —
—— — ’
ß RE ER
J9 —
N ı
DU
(1625). 1187. —- Yalmpra.
it, 1432. — Haleb. 1743 -
Alerandrette. 1819.
Vaile Santa, ». t. Rabr Ra
diſcha. II, 662.
YallisCamelorum, ob
Oſchebili? IL, 810. 893.
Vallis Gaudium, d. i. ef
Shütha. 11, 1347.
Balvnia- Eihe,t. Balut-E.
Varus, zerſtört Sepphoris. J,
749.
Vaſik, ſ. Al Watſchik.
Vata, ſ. Schichem B.
Vatek, ſ. U Watſchik.
Vatiro, Dorf in N.Syrien. II,
1135.
Vatſchiki, f. A Watſchik.
Vegetation“, bei Hebrön. T,
218. — im Drufengebirge.
1, 684 ff. — vergl. Flora,
Pflanze ꝛc.
Beit, Dr. E U, Kotfhy’s Be—
gleiter. IT, 1146. 1229. — üb.
Palmyra. 1508.
Benedig, tevantehandel. II,
499.
Benetianer* ‚ Rachlommen ber
Kreuzfahrer in Bethlehem. 1,
290. — in Akko. 129.731.
Beirut. II, 439. 447. — Ha—
106.1 9247..:1753;
Venus” (Aphrodite, Urania),
in Asfalon. I, 76. 85. — in
Phönicien verehrt. 62. 381.
vgl, Aftarte, Semiramis.
—
Venus Amathusia, in Bee
rytus. II, 433.
Benus Aphaka (Aphacitis),
ihr Tempel wird von Conſtan—
tin d. Großen zerſtört. II, 241.
302. 433, 5593.
Venus Arcitis. II, 808,
Venus Byblia. I, 571,
Benusmuiheln*, im Liba—
non. II, 660.
DBenus- Statueten, in Ara—
dus. II, 873.
DBenustempel, in Gaza (im
5. Sahrh. n. Chr.). I, 63.
Jeruſalem. 425. 432. — Ba’al-
Vid 2157
bet. U, 240 241. — Arka. 810.
— Dar phr ne. II. 1164.
Venus vulgivaga, in Aphaca.
ad 1 rt
Beramiung Zeichen von. 1,471.
Verbascı um“ Kotschyi n. sp.
Bolde, bei Haleb. 11, 1716.
Vermieuliten, im Libanon.
II, 660.
Bermögensfeuer, in Pald-
ftina. I, 820.
Veronica camphylopoda n.
sp.Boiss., bei Haleb. II, 1716.
1717. — Syriaca L. et Sch.,
desgl. 1715. triphyllos,
desgl. 1714. |
Verföhnungstag der Sama-
riter. I, 642.
Verfeinerungen, f. Muſchel—
verfteinerungen, Petrefacten,
Kuhzungen,
Berus”, »Luc. II, 530.
Derus, Zul fyr. Präfeet.
1283.
Verwaltung, f. Regierung.
2 pafian*, Flav., in Palä—
Alma: 31 663 597
feine Eolonie in Kaifarieh. 599,
602. — ref. Sichem. 646. —
in Oaliläa. 760. — Berytus.
IINA354 13%:
Vetania, db. it.
Sl
Vıa Antoniniana, ſ. Anto-
ninus.
Yia dolorosa (Tharik el
u ge“ Serufalem. I, 335.
395.
Via a y
39%
Via militaris (Romana), f.
Nömerftraße,
Vibius Sequefter, über Itu—
roer.: Mi 19.
Viburnum, bei Haleb.
1727,
Vicia faba, f. Bohne, Pferde-
bohne.
Victor Martyr, ſein Grab in
Mazomate. I, 62.
Bidar, f. Wadi Feidaͤr.
II
7
Bethanien. J,
in Paläſtina. J,
—II
’
2158
Bieh*, Feines, fpärlich in Even,
II, 653. — Zucht in Judäa. I,
29. 290. 290. — Afüra. IL,
557.
Biehfutter, im Libanon. II,
685.
Biehfteuer, in Paläftina. 1,
530.
Bielmweiberei* der Rafairier.
II, 980, 988.
‘Vinca libanotica Zucc. var.
major, bei Haleb. II, 1713.
Vinisauf oppidum,
maria. I, 714.
Vino d'oro,
204. 456. 657.
Viola modesta Fenzel. var.
grandiflora, im Caſius. 11,
1138. 1141. — pentadactyla
Fenzel, bei Haleb. 1714.
Violetter Purpur. U, 377,
im Libanon. I,
Bipern, in el Merdſch. IT,
1313.
della Pirgini, f. Deir el
Benaät.
Virgin Mari, Titel. der Be-
duinen für Lady Stanhope. II,
14514.
Viri Galilaei, Kuppe des
Delbergs. I, 319. 322.
Viscum-Art, im Libanon. II,
294.
Bifitation,
Ainthüra. II, 792.
Bitelliusg, Euc,, verpflanzt die
Piftacie nad Stalien. 11,:3.127,
Vitex agnus castus, fiebe
Keufhbaum.
Bögel*, in Samarien. I, 660,
— ſparſam im Libanon. II,
294. — auf Ramlin. 625. —
fingende und fprechende, in
Damast. 1359. — Sf. Raub-,
MWaflerv.
Bogelleim, aus Cordya myxa.
1, 628,
Vieh — Bul
in Sa—
Bologefia
Klofter der, zu |
Bogelor ament*, in Rakh—
leh. II, 284. — Palmyra.
1518.
— ſiehe Ornithopo—
Beitsfene, zu Damascus. I,
13
Be in Paläftina
(1851). 1, 817. 832.
Bolney* (Conſt. Franc. Ehaffe-
boeuf, ft. 1820), üb. Gaza. I,
45. 61. — Asdod ꝛc. 100. 102,
— Sabneh. 125. — Epele-
Syrien. II, 148. — Ba’albef.
246 ff. — Metämileh. 317. —
Ras el Ain. 350. — Dſchezzar
Pafcha. 405. -— Tripolis. 616.
— Kritik. 670. — Fauna im
Libanon. 686. — war nie in
Palmyra. 1434.
Vologeſes, parth. König. II,
159.
( Bolvgefiocerta ),
Stadt am Euphrat. II, 1524.
1554, 1337
Vorodes (Horodes, Herodes),
in palmyrenifcher Inſchrift. IT,
15946.
Borhäute, männliche, als Sie-
geszeichen. I, 190.
Spree, L El Baͤra.
Botintafeln, am Nahr Bei—
rut. II, 462.
Bulfan* (Bulkanifche Gebilde
2c.), in Ober-Galiläa. I, 783.
II, 1329. — Libanon. II, 133.
658. — Nafairier- Gebirge. 838.
— Caſiotis. 886. — (Sand-
maflfen) bei Suedieh. 1202. — -
(Kiefel) am Nahr Müra. 1204,
— Euphrat-Wüfte. 1315. 1703.
— N.Spyrien. 1711. — Dſche—
bel Nahas. 1714. — Amanus.
1793. 1806.
Vulturpercnopterus,fi ſiebe
Geier.
Wagdr Wadi 2159
W.
Waar, ſ. El W., War. Wadi 'Alamat, im Belaͤd Je—
Waarenzoll, in Syrien, I, beil. II, 748, — vgl. Wadi
4397. | Almäd.
Warst, ſ. D Oiyepel 12 W Wadi Ali. I, 540,
Wachholder“*, in ©. Paläſtina. Wadi Almad, Zufluß des Wadi
I, 28. — (Juniperus? sa- Feidaͤr? II, 569. — vol. Wadi
bina?), im Libanon. II, 560.
684. — (Juniperus commu-
nis) im Caſius. 1140, — bei
Sumweidiyeh. 1230. — ſ. Ce—
dernw. ü
Wachs, in Tripolis, II, 622. —
Ladikieh. 932. — eſch Schoghr.
1101. — Haleb. 1775. — fiehe
— Honis.
Wachteln“* „am Orontes. II,
1028. — in N.Syrien. 1703.
— Haleb. 1732.
dretie, 1844,
Wachthurm, f. Signaltyurm.
Wade, verwitterte, bräunliche,
grünliche, im Libanon. II, 563.
582. — Amanus. 1804. 1806.
Wadi* (Wady, Duady), Dez.
für Thäler mit periodifchen
Wafferlauf. II, 25. — f. El—,
Bab el W.
Wadi Abilin (Nahr A.), ſüdl.
Zufluß des Nahr Namän. 1,
13144.190,
Wadi Adfhlun*, in Gilead.
1, 530.
Wadi Ahmed, in Juda. I, 286.
Wadi Ain, in Saron. I, 592.
vgl. Wabi el A,
Wadi Ainel Mizrah, zum
titany. II, 79.
WapdiAin el Tineh, in Ober-
Galiläa. I, 784. 785.
Wadi ’Ain Zedid, Ort im
Belad Zebeil. II, 748.
Wadi Ain Tuleib, in Judäa.
1, 560.
Wadi Niyun, bei Tortoja. II
879.
Wadi Akaͤra, Quellfluß des
Nahr Ibrahim. II, 557. 567.
—
'Alamaͤt u. d. f.
Wadi Amid (Almäd?),
reiches Thal,
558. 571: — f. 9. 9.
Wadi Andfhar, f. Nahr el
Andſchar.
Wadi Ararah (Araarah, Arver),
an der S.Örenze Judäa's. 1,
194. 202.
Wadi Alhur, im Belad Be-
ſcharah. I, 791.
Wadi von Asdod. I, 90 ff.
Wadi Aujeh*, f. Nahr el
Audfcheh.
Wadi Barävda (Nahr Barda,
Bardi, Beradi, Bardines, Chry—
ſorrhoas), Fluß von Damas-
cus. II, 253. 256. 270. (Duelle)
272. 275. (Döhe) 276. (oberer
Lauf) 1278. 1282. (mittlerer
Lauf, von Abila bis Dammar)
1285 ff. (unt. Lauf von Dam-
mar bis zum See von Da—
mascus) 1295 ff. — f. Suf
W. B.
Wadi Batnäan, im alepp. Sy—
rien. II, 1695.
Wadi Bedras (d. i. von En
Bene Zufluß des Aujeh.
Wadi Begig, in N.Spyrien. II,
1096,
Wadi Beit ed Didhanne,
Arm des el Awadſch. II, 1323.
Wadi Beit Hanina (irrig
Terebinthen-Thal der Legende),
Örenze zwifchen dem Gebirge
Suda und Israel. I, 103. 10%
110. 262. 272, 536. 537.
Wadi Belät, Grenzfirom zw.
Serufalem und Nablüs. I, 558.
Dt.
im Libanon. 1,
2160
999. 560, 562. 566. 625. 697.
628.
Wadi Beni Salim, in Juda.
I, 266.
Wadi DBereifut* (Segend-
thal), in Juda. I, 230.
Wadi Befatin,
233.
Wadi Beffima, Zufluß des
mittl. Baräda. II, 1286.
Wadi Bir el Klil, in Ober-
Galiläa. 1, 797.
Wadi Bittir, in Juda. I, 109.
272. 281. 428. 519,
Wadi Burkail, in N.Phöni-
cien. II, 807.
Wadi Chaledijeh (Kaledieh,
Chaladip, Nahr Melik), Zufluß
des Kifon. I, 751. 760. — vgl.
Wadi el Khäliviyeh.
Wadi Debid, im Nafairier-
Gebirge. II, 913.
Wadi Dhobbye ————
zum Litany. II, 86.
Wadi Dfbhalup* cd Ser)
in S.Öaliläa. I, 691.
Wadi Dfhämus, in N.Phö—
nicien. II, 807.
Wadi Dfbaus (Nahır el Jau—
zeh, Jauz), d. i. Wallnußfluß,
in Phönicien. II, 588. 597.
Wadi Dſchenach, Arm des
Nahr Ibrahim. II, 567.
Wadi Dfbermat, f. Nahr
Did. |
Wadi Didgobar Mahr Jobar,
Nehr ol Burdſch, d. i. Fluß
des Bollwerks), im Naſairier—
Gebirge. II, 880. 889. 917. —
vgl. Nahr Dfchebar.
Wadi Dſchu'ait, fiehe Wadi
Sw’ait.
en ed Dilbep,
208.
ai f} Dſchôs, ob. Kidron.
in Suda.
‚474
Wort el Adfham*. (Nam),
Diftriet zwifchen Damask und
Haurän. Il, 1322.
Wadi el Yin ‚ in Subäa. 1,
529. 532. — ſ. Wadi Ain.
in Suda. L,
Wadi
Wadi el Khalidtyeh,
Wadib — Wadie
Wadi el Ajal (Thal des To—
des), am Karmel. I, 618.
Wadi el Aräfch, Ort im Alım
el Metn. II, 712.
Wadiel Ariſg* (Sihor, Bach
Aegyptens, Schihor, d. 1.
Shwarzwaffer) 1, BR
abi er Awadſch* (Ama,
Nahr el Aawwag', i. e. rivus
curvus), füdweftl. Zufluß des
Damascug-Sees. Il, 1322 ff.
Wadi el Ayıın (Wadi Layoon),
d. t. Thal der Duellen, im
Najairier= Gebirge. II, 830,
992
MWapi el Benefefedj, f. Wapi
'l Banafagit.
Wadi el Buttn,
11,.4348423
Wadi el Chambeh, in Zuda.
1, 286.
Wadi el Dahab, im Libanon.
il, 566.
el Feranj,
I, 156.
Wadi el Ghuwas, in Juda.
I, 285.
Mapi el Hamr, in N.Galiläa.
I, 808.
Waadt el Harir (Hariry), im
Antis?ibanon. I, 274.
Wadi el Haura, f. An Hau-
war.
Wadi el Hösn (Husn), Theil
des Nahr el Kebir. II, 27. 29.
834. 843. — dgl. el Burfeia.
Wadi el Jib, in Ephraim. 1,
629. — vgl. Gibea.
in Syrien.
in Juda.
Wadi el Karn, f. Wadi el
Kurain.
Wadi el Keis, in Juda. I,
159.
Arm
des Wadi Juͤ'ait. IL, 631. —
vgl. Wadi Shaledijeh.
MWapdi el Khulil*, in Zuda. I,
201
Wadi ei Kura, Seitenthal des
Baräada. I, 1277. — vergl.
Wadi Kurah.
Wadie Wadih
Wadiel Kurain (Karn), unt.
Lauf des Wadi Herdawil. J,
72. 805. 806,
Wadi el Kürn (Wadi Kern),
in Cöfefgrien. II, 275.
Wadi el Kuͤſch Nahr el Iſch),
Zufluß des Nahr el Kebir. II,
911. 913. 948.
Wadi el Kuffub,
11, 1117.
Wadi el Leimön,
Aklim et Tuffah.
f. Wadi 2.
Wadi el Lubban, f. Wadi L.
Wadiel Muaddamiyeh, zum
el Huleh. J, 784.
am Caſius.
Oxtde⸗
If, 700. —
Wadi el Mutyäp*, in Zudäa.
I, 529
Wapi el Tineh, in Galiläa.
I, 777. 815. — vgl. Wabi
Schana.
Wadi el Werd, in Juda. 1,
212.925. 585,
Wapdiel Zari (Zariry), fiehe
Wadi 3.
Wadi en Namwä
529,
Wadi Erheba*, an der Süd—
grenze Paläftina’s. I, 194.
Wadi er Rahib*, in Juda.
4, 285.
Wapi er Raͤmeh, bei Hebrön,
I, 233.
Wadier Ramleh, in Saron.
I, 594.
Waur er Rubäb, bei Jeruſa—
lem. I, 445.
Wadi er Rüdfh (Ruͤj, Rugh,
Roudſch, Rooge), öſtl. Seiten—
thal, Ebene, See am untern
Orontes. II, 1069. 1071. 1095.
1096. 1097. 1612, 1638. —
vgl. Nahr er Rüs.
Hei. .d,
Wadi eſch Sha’rar, in Sa-
maria. I, 635.
Wadi es Scheriadh, I. Wapi
Sch.
Wadi Eſſalib, ſ. Nahr es
Sälib
Badi 88 Seba* ‚I Wadi ©.
Wadi e8 Selam (Suleim), bei
Serulalem. J, 517,
Ritter Erdfunde XVII.
2161
Wadi es Sumt (b. 1. Ylazien-
thal), in Judäa. I, 114. 116 ff.
123. 163,
Wadi es Sunny, bei Deir el
Belah. I, 42.
Wapdi 88 Sur, in Zudäa. I,
162.
Wadi es Surär, in R.Phi-
liftäa. 1, 90, 102 ff. 109. 114 ff,
119.
Wadi e8 Suweinit, in Su-
däa. I, 523 ff. 527. 528.
Wadi es Syk“', bei Petra. II,
1256.
Wadi et Taamirah, f. Wapi
Taamirah.
Wadi et Teim* (Taim), in
Cölefyrien. IT, 125. 126. 139,
23. 276. 307. 714. (Wiege
der Drufenlehre) 728. 729. 733.
(3smaelier daſ.) 969.
Wadi Falıf ee, im
Defäa’a. II, 145. 18
Wadi Sarah“ Hard, Hapara
Benjamin ?), bei Serufalem.
1,s01.4, 920.:524..537.
Wadi Feidaͤr (Fedaͤr, Fidar,
Vidar, Nahr ol Fidſcher), im
Belad Dſchebeil. II, 558. 559.
970. 748.
Wadi Fuͤluͤdſch, ſ. Wadi Faluj.
an Fuwar“, in Zudäa. 1,
Babı Gehennem a,
im Libanon. II, 522. — vgl.
Dinnomthal.
Wadi Ghadiry (Ghudiry,
Schuweifat, Schoeyfat), in Phö—
nicien, b. Berytus. II, 428.675.
Wadi Sajeir, im Beläd Be⸗
ſchaͤrah. I, 790.
| a Halbün, f. Wadi Hel-
Wadi Hallue (el Hellaweh),
im Anti-Libanon. II, 280. —
vgl. Wadi Helläbeh.
Madi HSamül onin, im
Schub el Arab. I, 778. 807.
Wadi en "im Stamme
Dan. I, 127,
Wadi Harifſa,
663.
I,
im Libanon.
Krrrti
*
216?
HR ae nf uf nor: Gi
Wal —6 , zufluß 4) Wadi
Gimfim. I, 68. 129. 132.
Wadi Heir
Wadih
Qi, 8
ıneb Ain 9
el=
rüna), Arm des Radr Kadiſcha.
II. 630. 631.
Wadi Helbon Galbdaͤn; irrig
Halboue), Strom vom Anti⸗Li
banon zur Ghutha. Il, 264.
1316 ff.
Wadi Helläbeh, bei Dfce-
beil. I, 583. — vol, Wadi
Hallue.
Wadi Hösn, f. Wadi el 9.
Wadi Hora, am Nas ei
Schak'ah. II, 590, -
Wadi Hudfheir (Thal des
‘ Heinen Selfen), im Belad Be—
ſcharrah. H, 79.
Wadi Jehennam, f. Hinnom—
Thal, Wadi Gehennem.
Wadi Jezzin, ſ. Nahr Dſchez—
zin.
Wadi Juͤ'ait (Dfehu’ait, Djou—
ayt), Arm des Nahr Kadiſcha.
Il, 630. 631.
Wadi Ismail (Ismäin), obe—
rer Lauf des Wadi Surär. IT,
109. 110.
Wadi Kadiſcha, f. Nahr K.
Wadi Kaituͤleh, Quellbach des
Nahr es Senif. II, 84. 117.
Wadi Kandil (wol irrig Nahr
Gebere, d. i. Kebir), im Ca—
ſius. II. 1106. 1107. 1109.
1114. — Ebene der for. Wüſte.
1463.
Wadi Kelt*, bei Zeriche. 1,
524.
Wadi Khaͤlid, Duellarm des
Nahr el Kebir. II, 27. 29. 171.
823. 834. 840.
Wadi Kheredfh, im Kesra-
mwän. II, 759.
Wadi Künin,
fhärah. I, 790.
Wadi Kurah (im untern Laufe
Wadi el Schema; irrig Sche-
berieh), in N.Saliläa. I, 777,
782 ff. 804. 808. 815. — vgl.
Wadi el K., Wadi Schana.
Wadi Kuräwa, in Ephraim.
I, 630.
im Belad Be—
N
*
Naanix
Wadi Layoon, f. Wabi Nobe,
Wadi'l Banafasii (el Be
nefeledf), d. i. Veilchenthal,
bei Damascus. IL, 1294.
Wadi Leimön’, zum
+ |, Mabi
a Gene
zareth-See, I, 779
Wadi Zubban, ın Samaria.
I, 630. 635.
nu Ludd, in Judäa. I, 558,
560.
Wadi Ma’amiltein, Grenze
zwifchen Kesrawan, el Fetuh
und Dihubeil. IL, 547.
Wadi Mädar, im Anti-Fiba-
non. II, 274.
Wadi Medftn, im Beläd Ba-
trün. II, 583. 584.
Wadi Medun, Zufluß des Li—
tany. UI, 73. 74, — f.d. f.
Wadi Meidvhiun, im Libanon.
IL 129..132. 0.0
Wadi Mesfun, wol Wapi
Medfün? IT, 583. |
Wadi Metaweli, im Libanon.
IL, 560,
Wadi Miſchk, im Anti- fiba-
non. IH, 139, f
Wadi Muneitirah, im Liba—
non. II, 228.
Wadi Muſa, im petr. Arabien.
I, 203.
Wadi Mufurr (W. el M.), in
Sudäa. I, 59. 114 ff. 162. 163.
167. 272. '
Wadi Nahleh (Naple, Nachle),
bei Ba’albef. II, 157.
Wadi Nunkur, in Juda. 1,
198.
Wadi Pharan”, f. Raphidim.
Wadi Ram, in Judäa. I, 537.
Wadi Rafh’ain, Arm des
Nahr Kadiſcha. I, 630.
Wadi Razze, bei ev Deir. 1,42.
Wadiriya, Ruine in Paläftina.
— 1564 ——
Wadi Ruban, zum Nahr el
Auwaleh. II, 112.
Wadi Rubin, ſ. Nahr R. |
Wadi Rumani (richtiger Ru= |
mady), im Anti-Libanon. I,
277. |
Wadir — Wai
ar Rumany, in Judäa. TI,
Wadi Rumäfd. I, 785. 787.
an * Ruſtuk, in Samarien.
71.
Wadi Ruweid, Quellarm des
Nahr el Kebir. II, 834.
Bu Saffäfen, fiehe Wadi
Wadi Saypin, dv. i. Wadi el
Kuͤſch. IT, 913
Wadi Salüky, im Belad Be-
fharrab. I, 79.
—— Sarar,
Wadi Sarfand, in Phönicien.
ii, 69. 81.
Wadi Sawid, in Samaria. I,
635.
Wadi Schahrur, im Aklim e8
BR od. ef Ghurb. IT, 707.
— Schaluf, im Naſairier⸗
Gebirge. II, 964.
Wadi Schanga, in Galiläa. I,
777. 787. — vol. Wadi Ku-
rah. -
Wadi Sheriah* (Befor), in
Philiſtäa. I, 35. 42. 132. 133.
Wadi Schoaib, zum Belus.
15979,°%.
Wadi Shuggur, zum Belus.
79%
Wadi Schumeifät (Schoey-
fat), d. i. Wadi Ghadiry. II,
428. 675.
Wadi Seba*, in S.Zudäa. 1,
44: 194. 201. 202.
Wadi Sellämeh (Sellämi),
I, 772. 779.
Wadi Siffäf (Saffäfah, Suf-
tafeh), d. i. Weidenthal, zum
Bitany.ı HH; 73, 75, 132. 133.
145.
Wadi Simfin, der Wadi von
Askalon. I, 68. 91.
Wadi Sindfchit, in Ephraim.
I, 6
30.
Wapdi Sit, in Galiläa. I, 673.
Wadi Suleiman, in Judäa.
1, 540. 552.
Wadi Surär, ſ. Wadi es ©.
in Sudäa. 1,
Maffenfhmiederei*,
2163
Wadi FZaaämirah*, in Juda.
I, 273. 285.
er Tamis, oberer Lauf des
Dichermaf. il, 74.
Wadi Ziba in ‚im Belad Be⸗
ſchaͤrah. 1, 790.
Wadi Tineh, ſ. Wadi el T.
Rn er in N.Galiläa.
want Utpbipen, in Phönicien.
Po Urdeh (el Eurdy), am
1117
Gaftus. II,
Wadi Irtäst, in Juda. 1, 230.
272. 280. — deutſche Eolonie
daf. (1849). 282.
Wadi Vidar, f. Wadi Feivär.
Wadi Werd, — Wadi el W.
Wadi Yetma, in Ephraim. 1,
635.
Waͤdiypeh, f. Nahiet el W.
Wadi gari —— Anti⸗
Libanon. II, 274.
Wadi Zerarieh, — eſch
Schukif. II, 70.
Wadi Zerka“, in Perän. I, 530,
Wadyat, f. Tell W.
Wäſcherfeld, vor Jeruſalem
1, 394.
alte
Kunft der Philiftäer. T, 190. =
in Antiodhia. II, 1170. — Da—
masf. 1385. — Khoraſan. 1386.
Wagen“* (Karren), fehlen in
Zudäa. F, 29..— Spuren, in
Kuda. 266. 268. — in Daleb
eingeführt. II, 1775. — fiehe
Kriegsw., Näderfarren.
Wahabiten”, flören den Han—
del. II, 505.
Wahäideh, arab. Stamm. I,
129. 13%,
Thier in Paläſtina? T,
Bahip, ſ. Allah ®.
Wahnſinnige ſeltſame Kur
zu Deir Koſcheia, Katana ꝛc.
II, 283. 655. 842, 1356.
Wair, f. Abu ®.
MWaizen* (Kumh), im Stamme
After. I, 19. — Philiſtäa. 94.
— gudäa. 115. 131. 201, —
Xrırır 2
2164 Wat
Serufalem. 1, 397. 482. 567,
483. — Ephraint. 632, Su:
maria. I, 30. 636. — Esdrelom.
694. 695. — Nazareth. 745
Phönicien, 812. II, 549
Ladikieh. 932. — am Drontes
1027. in eſch Schoghr ac.
‘1101. 1105. — Antiochia. 1208,
— berühmter, in Affos. 1319.
— in Dſchaulan und Haurän.
1328. — Ghütha. 1329. 1358.
— Imghir, 1438. — N.Sy—
rien. 1626. 1627. — Haleb.
1723. — f. Buchw.
Waizenausfaat, von Toriern
erfunden. II, 322.
Batzenkörner, geröftete, als
Speife. !, 134.
Waff, d. i. Eigenthum der Mo-
fcheen, Kirchen, öffentl, Anftal-
ten. I, 488. II, 620.
1473. 1583.
Wakf armani, in Serufalem. |
I, 488.
Wakf el Haram, desgl. 1, 488.
Maff el Tetiijeh (Hospital
der Helena), desgl. I, 488.
Wakf frandſchi, desgl. I, 488.
Waflfrumi, desgl. J iso.
Wakidi, ſ. Al W.
Wakil“', Titel des Vicarius für
den Patriarchen. I, 491.
Wafry, f. Teir ®.
Wakuſch, in Syrien. II, 1311.
Wald*, früher bei Hebrön. 1,
254. — Beläd Beſchaͤrah. 788.
II, 317. — fehlt auf der Of-
feite des Libanon. II, 206. —
vol. Baum, Bufhwald 2c.
Walddickichte, von Nafairiern
verehrt. II, 992.
Wald des Libanon, d. ti.
Sturäa. II, 227.
Wald in Saron, am Karmel,
I, 587. 589. 596. 708.
Valid, f. Khalid Ibn el W.,
Welid.
Walkerfeld (Denkmal, Wäſcher—
feld, Ager fullonis), zu Jeru—
falem. 1, 328. 381. 391. 397.
Wallnuß* (Juglans regia), in
Askalon. I, 88. — wild im
1100. »
—*
Was
ganzen Paläſtina, Hebrön. 218.
— in Jeruſalem. 479. 482, —
Rarmel. 595. Saron. 596.
Judäa. 628. — Ober-Ga-
lilda..796. — Libanon. II, 87.
113. 160. 291. 297, 519. 561.
562. 563. Zahlen, IT, 203
— Taurus. 27% — Anti-tt:
banon. 277. — Beirut. 443.
475. — bei Even, 651. 662.
— Hamah. 1047. — Ma’arrat
en Na’aman, 1068. — N.Sy-
rien. 1105. — Caſius. 1139.
— Antiodhia. "119, — el
Ghuͤtha. 1349. 1357. — Ku—
teifa. 1473. Haleb. 1723.
1727. — mans. 1816. 1845.
Wallnugbaumfhatten, ſcha—
det der Gefundpeit. II, 161.
Walpole, Fr., üb. Aradus. II,
874. — Ladikieh —Dſchiſſr eſch
Schoghr. 906. — Mafairier-
Gebirge. 933. 944 ff.
Waly,f. Wely.
MWandgemälde, in Bethlehem.
I, 294.
Wapyat, f. Tel W.
Wara, Städthen am Anti - Li-
banon. II, 268.
Warafa, f. Ain Warka.
Ward (Rofe), ſ. Ain W., Werd,
Wardi“, f. Ibn al ®.
Wardin, f. Tel W.
Warka, f. Ain W.
War ol Dfhamüs*, öftlihe
Borberge des Anti-Libanon.
11, 1423,
Wartabet, 3, am Litany. II, _
137,
Waſchanijjeh, ſ. El W.
Waſſer“, von den Orientalen
geprieſen. II, 1325. — berühm-
tes, des Euläug. 1319. — fü- |
reichlich bei Gibeon. I, |
Bes,
106. Ramleh. 582. an den fy-
riichen Küften. II, 39. Palmyra.
* — Mangel, auf Tyrus.
‚ 326. 328. 347. Beirut. 447. |
— ſiebe Bad, Brunnen, Deil-
quelle, Duelle, Thermen ic.
Wafferbeben, ſiehe Meeran-
ſchwellung.
*
Was —
fBales— Edi | iſte
Asalon. L, % 17 bei Jeruſa⸗
jem. 334. 385. 388, 441 fi. —
Deir Dimwän. 525. et
533. — Mtäta. 537. Beit
Ar. 553. Ramleh. 581. —
Kaiſariyeh. 606. — Nabläs.
644. — Dfchebel Dſchefat. 765.
— Andſchar. II, 182. — Beit
Ainun. 265. — Burdſch Safı-
tah. 828. — zahlreich auf Ara—
dus. 872. — in Laodicea. 926.
— &afius. 1121. — zu Ablu—
tionen, in Damask. 1371. —
zu Palmyra. 1529. — Ma’ar-
rah. 1569. — Sermin. 1591.
— dgl. Birket, Tanf,
Wafferdämme, funftreiche, bei
Antiochia. II, 1177. 1190,
Wafierfalt“, des Nahr el Au—
waleh. Il, 96. 101. 103. 112,
— t!itany. 128. — Nahr el
Lebben und el Aal. 521. —
Nahr Meha’al. 559. — Nahr
Shrahim. 562. — Nahr Ka-
diſcha. 630. 636. — ‚mittleren
Drontes. 1092, — Baräda.
1277. 1279.
Wafferleitung*, zum Teil
unterirdifche, in Jeruſalem. T,
344.,361.:3 05. 3162386. 392.
394. 405. — in Katfariyeh.
604. 607. — Nablüs. 660.
(Gewölbe) 662. — Affo. 734.
806. 811. — alte, am Wahr
ez Zaharä int. J 67. —
von den Yarıkquellen nad)
Mufptära. 95. — unterivdifche,
an der Litany-Quelle. 157. —
bei Gufieh. 177. — unterirdi-
ſche, nach Inſel-Tyrus. 332.
347. 349. 356. — in Beirut.
II, 459. — Beit Miry, Brum—
mana. 462. — Burdich Enfe.
591. — Tripofis, 599. 618,
— Arka. 809. — Ladikieh. 901.
1121. — Antiodia. 1190. 1199.
— Seleucia. 1256. — Abila.
1278. — el Fidſcheh. 1286.
1290, — zahlreiche, bei Zebei—
nat es faghir. 1422. — in el
Maffermelone*
14% IV} aA de
ız0.), Maarr«
*
1436,
5 ) 13
144 3,
). 1528. 1533 ff 4
unterirdiſche, zwifchen Sadſchur
A N Lr AO 1446
—— — 14 1439. 1445.
und Kuweik. 1690. — zu Ha—
eb. 1724 ff. 1734. — Arfus.
1813, Beilaͤn. 1826. —
Amanus. 1837. — |. Römifche
W., Felskanal.
(Batifh, Ba—
tych), in Serufalem. I, 483. —
Soppe. 579. — Phönicien. 812.
— Laodicea ıc. II, 929. 1422.
— Haleb. 1729,
Waffermelonen, verfieinerte,'
angebl. am Karmel, I, 712,
— in ãniatieh Il,
1192. — f. Naur.
Wafferrijfe, in der for. Wüfte,
IT, 1465.
Waſſerſcheide“, zwifchen dem
Zodten und Mittelmeer, I, 26.
208. 325 — Jordan und Mit-
telmeer. 535. 536. — im Kar—
mel. 593. — Dber-Galiläa.-
778. 784. 785. — zwiſchen
Wadi et Teim und Litany. II,
134. — Jordan und eitany.
It, 68,.126. 127, 128243 180-
hbarany und el Auwaleh. II,
80. 96. — Nahr el Barüf, el
Aumaleh und Nahr ed Damur.
86. — Drontes und Litany.
155. 159. 168, — Mittelmeer
und Euphrat. 251. 1681. —
Damur und el Auwaleh, Ba: -
ruf. II, 672. — Drontes und
Euphrat. 1686.
Wafferfpinne, in el Merdich,
IE, 1313.
Waffertragen, Seft des, in
Syrien. II, 358.
Walfertrog”, bei Hulhul. T, 266;
Waffervögel”, Ihwarze, im
Nahr Rubin. I, 126.
— (Waſtaͤni), ſ. Dſchebel el
aſt.
Watah Sillän, bei Dſchuneh.
II, 549.
Watfhit,f. I W.
2166
Watty el Burdſch Gordſch),
Borftufe des
191,558.
Wayka, |. Bamia W.
Waynozeih, f. an Wuzeib.
Wazeih, f. Yin W
MWeber, Th., preuß. Conſul, üb.
Fakra. II, 521. — Nahr Ibra—
him. 566.*
Weberei“, in Zahleh. II, 204.
— Fakra. 523. — — 481.
— Batruͤn 588. — ſelten bei
Drufen. 723. — in Höms. 1015.
— Antatieh. 1184..— Damask.
II, 505. 1390. — Daleb. 1776.
Wechſelfieber“, in Damask.
II, 1353.
Weiber” ‚ fhöne, zu Asdod. 1,
90. — ihre gute Behandlung
bei den Juden in Hebrön. 259.
— madonnenähnliche, in Beth—
Iehem. 288. — fchöne, in Na—
zareth. 745. 747. — Perab-
würdigung in Beirut. II, 507.
— drüdende Tage bei den Na-
fairiern. 910. 988. 994. 1210,
— berühmte, in Höms. 1010.
- Hamah. 1038. — fyr. Ge—
birgen, 1403. — fyr. Städten.
1406. — Beilän. 1848. — fiehe
Sudenw.
Beibliger Kopf, in Rakhleh.
II, 284. — f. Sculptur.
Weihfchilpfröte (Trionyx-
Art), im Orontes. II, 1202.
Weihiel-Baum, bei Haleb.
1l, 1728.
Weide” ‚in Saron. I, 588. —
Befä’a. 1, 165. — Zul im
Libanon. 290. — in Suweidi-
yeh. 1232. — f. Wiefe.
Weidenbaum”, im Libanon. II,
130. 294. 684. — am untern
Drontes. 1101. — bei Daleb.
1715.. 1724. - - fiehe Brud-,
Trauerw.
Weihe(Hedy), inPaläftina.T, 485.
Weihnachtsfeſt der Nafairier.
Il, 992.
Wein*, in. Hebrön bereitet. 1,
220. 255. — Bethlehem. 290.
— Mifhmüfhy. II, 114. —
Libanon. II, 190. .
- beil. 786.
Wat — Mein
guter, zu Beirut, Tripolis, Byb-
los, Sarepia, Torus. 435. 448.
475. 627. befter, in Patrüın.
609. — Eden. Br Ar
Hanna. 770. — Hamrs. 938,
1039. — aus wilden 2.auben
bei Sumeidiyeh. 1231. — in
Damask. 1357. — rother, in
Alerandrette, II, 1845. — von
Najairiern getrunfen. II, 920.
975.
Weinbau, von Tyriern erfun=
den. II, 322,
Weinberge, f. Kerams. II, 193.
Weinerntefeft, im Drient. 1,
221.
Weinrebe, rheinifhe, ob aus
Hebrön? 1, 256. — wilde, bei
Seleucia. II, 1268. |
MWeinrebe* (Traube, Berge :c.),
in Hebrön. I, 28. — Judäa.
29, 547: 558. — Gaza. I, 51.
— Askalon. 88. — Gebirge
Suda. 157. — Bethlehem. 168.
287. — bei den Philiftern. 1,
191. — bei Hebrön (Escol).
154. 214, 219. 220. 221. —
Serufalem. 479. 482. 513. 514.
— Soppe. 579. — Sifna. 628.
— Nazareth. 745. — Bint Je—
— Tarſchlha. 797.
— a 799. — Dſchezzin.
75. — Libanon. 88. 96 113.
513. 515. 662. 674. —
Zahleh. II, 193. 194. 200. 204.
= Anti-Libanon, 257. — Sai—
danaja. 260. 263. — Maarrah.
269. — Surghäya. 270. 1276.
— Hermon. 11,282. — Saida.
409, 416. — Beirut, 443. 448,
456. 465. — Tripolis. 606. 613.
— befte, von Ba’albef. 614. —
am Nahr Kadifcha. 630. — am
Dſchebel Machmel. 635. — in
Eden. 651. — Bhamdtın. 676.
— Deir el Kamr. 678. — La—
difieh. 904. 923. — Nafairier-
Gebirge. 908. 977. — Höms.
1010, 1011. — Dfchebel Ar-
ba’ın. 1058. 1064. 1068. —
Gaftus. 1122. 1130. — Anta-
fieh. 1198. — Suweibiyeh. 1227.
FE | Mein
11, 1931
bön. 1319.
10. 3350, 1357. —- Earietein.
——8Anteifa 1473.— Haleb.
- MEIAITIE. Amanus 1816.
Selun 1848. — von Pfer—
ben und Dunden gefreffen. I,
470.
Weintrauben, getrodnete, im
Libanon. II, 685. — f. Rofinen.
Weintrauben - Sculptur‘,
in Palmyra. II, 1518,
Weiß, heilige Farbe der Nafai-
rier. Il. 986,
Weißbuche (Carpinus betulus
L.), im Amanus. II, 1824.
Weißdorn*, f. Crataegus.
Weite Fahne, Abzeichen des
Daufes Maon. TI, 424.
Weißer Berg, hebr. Bez. für
den Libanon. II, 464,
Weißes Borgebirge*, f. Ras
el abiadh.
Weißpappel, in Damask. II,
1355. — Daleb. 1726.
Weißtanne, im Caftus. II, 1141.
Weizeh, f. RW.
Welejeh, f. ERW. i
Welid Ibn Abo el Metik,
feine Mofchee in Damasf. IT,
1363. — f. Walid.
Bellfied’, HR., in der fyr.
Wüſt⸗ -H, 1425.
Welsart (Silurus), im Kumweif,
II, 1689.
Weltei*, in Ba’albef. II, 247.
Wely* (Waly), d. i. Sanctua-
rium, mohammed. Orabfapelle.
I, 119. 320. 11, 1063. — fiehe
Neby Abel.
Wely el Khudr (St. Georgs),
bei Surafend. IT, 364. — an
der Orontes-Mündung. 1219,
Werd, ſ. Wadi el W., Ward.
Weſtergaard, N. L. IT, 543.
Weſtphal, Dr. L. 9H., über Je—
rufalem. I, 307.
Wettrennen*, f. Pferderennen,
Weyam, ſ. Kara W.
Wezeih, f. Ain W., ElWeizeh.
Whiting“, über Bethlehem. 1,
289.
berühmte, von Del-
\
in el Ghütha.
Wil 2167
Wicken, in Hebrön. I, 220. —
Libanon. I, 685.
Widderköpfe, in Athlie. 1, 614.
— Ba'albek. II, 248.
Wieſen“, Fünftliche, in Syrien
unbefannt. 1,685. — bei Dſchu—⸗
niaı 854. — f. Weide,
Wilbraham, üb, den unt. Li—
tany. II, 309.
Wilde, W. R., üb. Jerufalem.
I, 314. — Tyrus. 341. — el
Ma’ichüf. 359.
v. Wildenbruch“, über Seru-
falem ac. I, 361. 542. 572. —
Ramleh. 585. — Saron. 588.
592. 597. — Dor. 607. —
Legiv. 698 — Libanon. II, 90,
142. 148. 207. — Beläd Be-
ſchaͤrah 20: 314. — Ras el Ain.
352. — Muffeifa. 469. — Klima
von Beirut. 477, — Sculptu—
ren am Nahr el Kelb. 537.
Wildpret*, geſchoſſenes, von den
Nafairier-Häuptlingen nicht ge=
geffen. I, 989. — in N. Syrien.
1571. — Dfchebel Riha. 1060.
Wilhelm von Cerdagne, Graf
von Tripolis. TI, 604.
Wilhelm von Tyrus, Erzbiichof,
üb. Asfalon. I, 79. 80. — fiehe
Willermus.
Wilfen, üb. Darun. I, 44. 303.
Willebrand* von Oldenburg,
aus Hildesheim, in Alerandrette
(1211). U, 1819. |
Willermus Tyrius”, üb. ed
Deir (1170). T, 43: — Hebrön.
245. — heil. Grabesfirche. 440,
— Ramleh. 583. — Haifa. 723.
— Akko. 726. — Ssfanderun.
815. — Baralbet (1165) I,
226. — Tyrus. 339. (1174—
84). 368. — Antafia. 1183. —
Beit ed Dſchanne. 1324.
Williams, ©., Eaplan, über
Serufalem. I, 305. 312. 502.
Willibald”, über Nazareth ıc.
(786). I, 467. 744. — Kana. 754.
Willis, Prof, Rob. I, 311. 312.
439.
Wilfon*, 3., über S. Judäa. 1,
8. 195.202. — Debrön. 216.
2168
die Juden in Paläfina. I,
257. — Hulhul. 264. Jeru⸗
fIem. 312. — Ramiep-— Jeru⸗
ſalem. 542. — Joppe. 580. —
Saron. 597. — Kaifariyeh. 604.
— Samaria. 6238. — Nablüg.
648. 649. — GSebafte. 663. —
Haifa. 724. — Alto. 735. —
Libanon II, 74. — Ba’albef—
Ainnete. 233. 299, — GSaida.
408. — Porphyrion. 423. —
Byblus. 577. — Tripolis. 623.
— Cedern des Libanon. 639.
Winde", an der fyr. Küfte. II,
23. 24. 35. — in Cairo, Algier,
Beirut. 478. — Haled. 1709 ff.
— Süd-Weſt- (Libeccio), vor=-
herrfchend bei Bteddin. II, 684.
— Tripolis, 626. — Weh-, bei
Affo. 1, 735. 736. — f. Sturm,
Wirbelwind.
Winer*, Dr. ©. B., üb. Seru-
falem. I, 314,
Winkelmann, üb. Purpurfar⸗
ben. II, 377.
Wirbelwinde* ‚an Palmyra.
II, 1536.
Wishal, ſ. IB.
Wiffenfhaften, in Tyrus. 11,
321. — Sidon. 390. — Be-
rytus. 436. — der Drufen. 722.
— in maronitifchen Collegien.
794. — Damasf, 1344. 1403.
1408. — Haleb. 1766. — fiehe
Akademie, Schule ır.
Wiftani, f. Dichebel el Waft.
Witterung, f. Klima. .
Woimod, Titel des Gouverneurs
in Antafieh. II, 1195.
Wolcott*, Sam., amerif, Mif-
fionar, üb. Hebrön. I, 230. —
Beit Ainun. 265. — Samaria.
628. 671. — Esdrelom. 698.
— Belad Befchärah. 790. —
Libanon. II, 69. 143. — Zah:
Zaloth*, f. Ikſal.
Xanthus, Aut. I, 87.
Wind — Ken
leh — Ba'albek.
Byblus. 577.
Wolf’, dem Mars gemeiht. II,
62. — in Juda. 1,283. — Sa-
maria. 595. — Libanon. II, 119.
686. — N,Syrien. 1627. —
Haleb. 1731. — Amanus. 1848.
Wolff”, Dr. Ph, Plan von Je—
rufalem. I, 310. 313. 414. —
üb. Andſchar. II, 186. — Ba’al-
bef. 232.
Wolfenbildung, am Libanon.
II, 479.
Wolfenbrüde, in el ®hütha
(1135). 11, 1313.
Wolle“, in Ladikieh. II, 932. —
eſch Schoghr. 1101. — Haleb,
1773
Wood, R., üb. Ba’albef. II, 234.
— Ain el Fidſcheh. 1289. — Pal-
myra (1751). 1411. 1482. 1443,
Wordan, f. Kasr Ibn W;
Worms, Kirhen daf. T, 440.
Wower, f. Wubber.
Wuschſch, f. Hhamar W.
Wubber* (Wower, Hystrix sy-
riacus), in Paläftina. J. 485.
WRuherblume*, am Antiochia—
See. II, 1620.
Würfelförmiger Stein, am
obern Nahr Zbrahim. II, 567.
178, 232, —
Wüfte” des verheißenen Landes.
IL, 1486.
Wuld Ali*, Stamm ver Ana-
feh. II, 1481. 1482.
Wupperthaler Colonie, bei
Bethlehem. IT, 282 ff. 503.
Wurhäniyeh, . El W.
Wurmmittel. II, 686.
Wuz, indiſcher Stahl. 11; 1387.
Wu za'aih, ſ. El W.
Wuzeib, ſ. Ain W.
Wyhhar, f. Sahhaͤr el ®.
Wyld, 3, Karte von Syrien.
11,833,
Wyfe, Seländer. II, 532.
X.
Xenophon, in der Antiochia⸗ \
Ebene. II, 1615. — über den”
)
Days
j urn
Xer
Ehalus. 1687. 1696. — Iſſus.
1789. — Moyriandros. 1814.
Kerif, |. Scherif.
Xyſtus, die freie Terrafie am
Yit 2169
Hasmonäer Palaftle zu Jeru—
falem. I, 334. 337. — in An
tiochia, IT, 1164. — Paimyra.
1913.
4.
Yya’at, ſ. Evät,
Yaba, f. Medſchdel J.
Jabne, f. Zabne.
Yacub*, f. Ya’kob.
Yafa, f. Japhia.
YJagara (Bahr Agäla), See bei
Antiochien. II, 1642.
Jagra Raghrah, Sarag Su),
ob Karaſu, od. Zufluß deſſelben?
Il, 1615. 1617.
Yagra, Dorf am gleichnamigen
Sluffe. IT, 1617.
Yahfüfeh, Ort im Beläd Ba’al-
def. II, 221. 278.
Yahia (Yehia), d. i. Johannes.
IT, 1369. — f. Neby 9.
Yahımur (Yuhmur, Jachmur),
Metäwileh-Dorf. II, 129. 131.
35, — ag — Naſairier⸗
Schloß
Ya’kob (Yacub), f. Deir Marz,
Hadſchi-, Mare, Sultan 9.
Ya’rköbiyeh,f. EI.
Yakuıty, f. Ain 'g.
Yalo, 1. Mu 9.
Yamon (Värön?), in Esdrelom.
1, 672. 69.
Yamüra (Yamuru), Dorf im
Nafairier-Gebirge. II, 849. 933.
Yapba, f. Zaphia.
Yarderin, f. Hadſchar 9.
Yarifa (Harrae), Drt der fyr.
Wüfte. II, 1441. — Kali daf.
1391.
Yarita, Ort im Beläd el Ba-
truͤn. II, 749.
Yaron (Yaröm; Yamon?), Ort
in Galiläa. I, 783. 784.
Yafid, f. Rafar 9.
Ya Soul, Familie. II, 983,
Yaſchut, f. Beit 9.
| Jafemein, f. Ain el 9.
Yasgil, j. Mooſer J.
Yates, j. Holt 9.
Jazür, ſ. Jeſor.
Abelin, ſ. Beit Zibrin.
Yead, ſ. Ei'at.
Yebna, ſ. Jabne.
Yebrud*,f. Ain )
‚Jebrüd (Jebraͤda) Diſtriet und
Ort am Anti-Libanon. II, 264.
267. (fyr. Sprache daf.) 798.
(aftr. 8.) 998. 1389. 1426.
Yehudy (Yehudiyep), f. Burdfch
Hakmone el Y., Jehudieh.
Yehya, f. Yahia.
Yeid, 1. Er’ät.
YJemane, f. Birket el Leimün.
Aemanijeh, f. Jemaniten, Yes
miny.
Yemen, ſ. Semen.
YJemin, f. Neby 9.
Yeminy, Drufenpartei der weis
Ben Sahne. II, 691. — vergl.
Semaniten.
Yemoun, f. Birket el Leimun.
Yemruf, unterirdiiches Dorf in
N. Syrien. 11, 1567,
YJemun, f. Birket Ki Leimun.
Yeng Chiec, f. Jeni Tſchiftlik.
Yentlo, ſ. Ain J.
Yesdiyeh, Dorf im Dſchebel
Naſairi. II, 825.
Yefin, f. Deir 9.
Yesmin, f. Jasmin.
NYetma, f. Yitma.
Yezbefy (auch el Aamad), Dru—
fenpartei. IT, 85. 691. 692. 718.
— f. Juzbek.
Yeziden, f. Jeftde
Yılan Kalefi, ehe Scheikh
Merän.
Yirka Cerig Hierfa), in N.Ga-
liläag. TI,
Yitma*, Dorf in Ephraim. 1, 635,
f Wadi J.
—
2170 9 oh
Yohanna', I, Mar A
Jom Aſſchur 9— moham meb. Feſt
der dh A und Trauer.
I, 657.
Young, Dr. Il, 533
Jouſef Keraly, in Haleb. Il,
1762.
Familie in Ha—
e
Youffuf — Druſen—
Emir. II,
Youfu, f. — Aga Ibn
Youfu,
Yfop*, im Libanon? II, 685.
Yuhmur, f. Jahmur.
Yıfin, Drt in Zuda. I, 236.
Yinas (Hünes, 3onas), f. Khan
n Neby-, Khan-, N eby
Yanın (Zunin?), Ort im Beläd
Ba’albef. II, 221.
Yurmuf, in Zudäa. 1, 114. —
ſ. Jurmuk.
Zaade, ſ. Käpeniy 53 Sub.
Zaba (Zabda), General der Ze⸗
nobia. JI, 1555.
Zabpvilla (Sabdol, 1. e. donum
Dei), J. Aurel., in Palmyra
(229 n. Chr.). 11, 1551. — vgl.
Zebida
Zabad, f. Dſchebel Dichermäf.
3abulon* „ſ. Sebülon.
Zabüra, f. Nahr Abu 3:, Mina
Sabüra.
Zaharias” „am Hütte; k 199.
— fein Grab. 469. (angeblich.
in Damasf) II, 1369.
Dpoheriyeh.
— dgl.
II, 624.
Zadeh, f. Ibrahim Shan 3.,
Zaade.
Zadik (d. i. der Gerechte), Ober-
haupt der Khafivim, 1, 506. —
vgl. Sadik.
Zadok, Prieſter. I, 445.
Zänannim, Eiche "bei Kedes, 1,
682.
Zacharias, Biſchof im Libanon.
62
— Zak
Yıfef (Iafuf), Emir, Schrikh
von ET 4 (17. = dgl.
Jahjah Abu-, Der Kar
d. ei 908: n, ar IE ‚24007;
N., houief, RL fuf,d &
Vaſcha Don’kK,numaßk,
rt Tripo lis. il, But —
— npft die Nafairier (1807).
903. 938.
Yuffuf, Patriarch in Deir Be—
zummär (1800). II, 762. 764.
Yufuf, Ober-Emir der Drufen.
I 199%
yurat Boutrog (Petrus) Ha—
beifh, Maroniten - Patriarch
(1845). II, 785.
Yyatta’ (Su), Levitenftadt in
.Suda. 1,
Ant: Shefben in Natolien. II,
wuet
uffuf
1628.
Yuzler (Öfeler), Dorf am Ama-
nus: II, 1831. — vgl. Iſſus.
EINER Ez3
Zafraͤneh, . Zephron.
Zaghalta, f. Ain Ban
Zagharta (Zugharta, Sparte,
Sgarta), Ort am Nahr Kadifcha.
11, 631. 650. (Fieberclima) 657,
753.
Zahalten, f. es Zehalta.
Zahart, % Bab
Zaheräny — d. i, der
DREI. N, 81. — ſ. Deir
ez=, Nahr 3.
3anlen (Sache, Sadile), Haupt:
ſtadt des Befä’a. II, 152. 189 ff.
193 ff. 200. 203 fi. 214. 218,
— Di: 210, 2ER
Zahleh-Paß, im Libanon. II,
149, a
Zaila, f. Zayaliah.
Zaina, . Kafar 3.
Zait, f. Amadijet 3:
Batariyeh, ſ. Tel 3.
Zaker, ſ. Abdallah 3.
Zafrit, a daſelbſt. U,
792.
Zak — Zeit
Zafur, Ort in Paläftina. I, 568.
572.
3aı”, Gräberort in Galtläa. 1,
N
varıun. ef im Nafairier - Ge-
2 0 il, 952,
Zanmımar, f. Deir be 3.
Zanfoufa, in Judäa. I, 155,
Zänua, f. Sannoap.
Zaphron, f. Zephron.
Zarain (Sarain, Ser’in, Ser-
gin), Dorf im Beläd Ba’albef,
(Höhe) IL, 149. 150. 221. 277.
Zarar, Thal in Zuda. I, 167.
Zarbah, f. Ain 3.
Zarea, f. Sur’ah.
Zareh. d 1219.
Zari Gary), ſ. Wadi 3.
Zariah, ſ.E
Zarpath, —
Za’ rüriyeh, ſ. & 3.
9 un d.i, —— 1, 208.
— Caſtell in Kuſeir. II, 1104,
Zauberformeln* der Khaffvim.
1, 506. — vgl. Amulett, Ta—
lisman, Schlangenzauberei.
Zauberquelle, bei Andfchar.
II, 182.
Za'är, ſ. En Neby 3.
Zautar, Dorf im Belad Be-
fharah. II, 79.
. Zauy, 1. Dicebel Riha. II, 1055.
Zamwabiuha, d.i. Dependenzen.
I, 822.
Zawarib, .& 3.
Zameta, Dorf in Samarien. 1,
660.
en (Zamye), f. Abu Zueid,
33.
Zayäaliah (Zaila), am rothen
Meer. II, 1371.
Zea Mays”, f. Dura Schami.
3ebad (Zebah), f. Aram Zobah,
Kefr Zebad.
Zebbaghah, Ort im Aklim el
Metn. II, 712.
Zebdäny, f. Zebeväny.
Zebde, f. Ain Zibveh.
Zebvy, i Bzibdin.
Zebedäus, in Yafa. I, 748.
Zebedaͤny (GZebdand, Zebdeni,
Zubdan; ob von Sabbethani?),
Ort am Libanon. II, 252. 270.
276. (Höhe) 1274. 1276 ff. 1398.
un, Zufluß des Baräda.
IT, 1275.
Zebedäny- Ebene (Ard el 3.),
am Baräda. Il, 272. (Höhe)
276. 1277.
Zebeinat e8 faghir (Sabineh
28 fugheirah), Dorf von Da—
masf. II, 1422.
Zebeine* (Sabineh), Dorf von
Damasf. II, 1422.
Zebelet,d.t. Byblus. II, 13. 60.
Zebida Zobaida, d, i. 3ebedäuß),
Sul. Aur., in Palmyra. II, 1524.
1554. — vgl. Zabdilla.
Zeboim“, Stadt, Thal in Zu—
däa. I, 172. 524.
Zebu, f. Kefr 3.
3ebulon, f. Sebulon.
Zedada, paläft. Grenzort.. 1, 5.
7. 11, 996. — vgl. Sudud,
Zedet*, f. Adoni-, Ba’al 3.
Zedefiag, von Nebucadnezar
geblendet, II, 997.
Zedoud, d. i. Asfalon. I, 90,
Zedrach, f. Melia azedarach.
3efta, f. Ziftia.
Zeghaib, f. Zoiba.
3Zehalta, f. Yin 3.
Zebenter*, uralte Abgabe bei
Semiten. TI, 13.
Zeib, f. Hien el Zib.
Zeid, f.Kefr ez 3., Nahiet Beni
Zeid.
Zeidiés, Araber am mittleren
Dronteg, II, 1085.
Zeimun, f. Deir 3
Zeina, f. Kefr 3.
Zein Abdin, Berg bei Hamah.
II, 1045.
Zeineb, Tochter des Propheten,
ihr Grab. II, 1422.
Zeini, Traubenart. II, 1357
Zeinun, f. Nahr 3
Zeit”, f. Bir 3.
Zeita, in Samarien. I, 658.
Ss Drt am Drontes. II,
Pet Dorf im alepp. Syrien.
II, 1598,
Jeit
Zeiteh, felſige Stelle in Jude
‚266.
Zeitrewnung EQ
Seleueidifchr 3
Zeitun” ‚ Dorf bei Jerufalem. 1
320. — f. Ain 3., Deir 3,
Oelberg.
Ast f. Deir el 3,
Zeitunly, f. Suedieh.
Zeitung, Dorf am unt. Oron—
tes. II, 1220.
Zekia-Moſchee, in Damascus.
II, 1975,
Zetweh, f. & 3.
Zelafa, Dorf in Galiläa. I, 673.
Belebi, f. Zenobia.
3elläya, Drt im Bekä'a. II,
218.
Zelzah, im Stamme Benjamin.
Zemariten, in R.Phönicien. IL,
857. — f. Semariter.
Zemharrijjeh, Ortimtibanon.
II, 86.
Zem rin (Zemrih), Stadtruinen
in N.Phönicien. Il, 880.
Zemzem, Brunnen in Mekka. g,
450.
Zenbourie, f. & 3.
Zendäkah, Ort im Aklim el
Metn. IT, 711.
Zenghi (Zenti), Atabefe, erobert
Ba’albef (1139). Il, 225. —
Barin (1137). 942.
Zeno, Chriſt in Majumas. I, 62.
Zenobia, auf Inſchriften in Bpö-
nicien. IT, 570. — von Aurelian
befiegt (272). 11, 304. 1007.1492.
— Fürſtin von Palmyra (260
—273). 1498 ff: 1524. — ob
Aegypterin ? 1542. — bei Imma
befiegt. 1646.
Zenobia (jetzt Zelebi), Feftung
am Eupprat. II, 1501.
Zenobius, in palmyr. Inſchrift.
1,4551.
Zenobius Mofhus, Arkie-
pifeopus. il, 1478. 1503.
Zenodorus”, Fürſt. I, 187. —
in Ba’albef, 242.
Zeno Monahus (ftirbt 420 n.
Chr.). IT, 1168.
ntiocheniſche
3enüb Zell }
Zeour, ſ. Neby 3
» hatha“, Zhal bei Marefa.
ephron ı zaphron Safräneh:
Siphron, Stpprond), Du am
Drontes. I, 7. IL, 1029. '
Zerarieh, f. Wadi 2.
Zerdaneh — Ort im
aleppiniſchen Syrien. II, 1658.
Zerga, Sumpf der fyr. "Wüfte.
II, 1438. 1439.
3erin® (Zer’ein, Jesreel), Ort
der Esdrelom— Ebene. 1, 689,
696. — f: Nahr 3.
Zerkar, f. Nahr el-, Wadi 3.
Zernubbi, Ort bei Ba’alber.
11, 202.
Zerruah, Dorf am Orontes. 11,
1000.
Zerün, R Kefr Sarın.
Jeugma ‚ am Euphrat. 11,.1154.
18395.
Zeus, auf dem Karmel verehrt.
1, 707. — Altar am Pinarus.
11, 1816. — dgl. Jupiter, Mar.
Zeug Bottiäus, Altar in Apa—
mea. II, 1081. 1163,
Zeus Casius. Il, 1124. 1125.
Zeus Demarus (Zamyras),
in Yhönicien. II, 44. 334,
Zeus Heliopolites. H, 239.
Zeus ——— Tempel auf
Garizim. I, 623. 643.
Zeus Keraunios, zerſchmettert
die Giganten auf dem Melan-
tiug. I, 1155. — Tempel in
Antiochia. 1166. — in Geleu-
cia. 1241. — (Bal Samen) in
Palmyra. 1549,
ZeusNicator, in Seleueia. 11,
1241. |
Zeus Olympios. I, 601. —
f. Melkart.
er in Ba’albef. II,
ee TZempel*, in Serufalem.
1.331: ern 428. 432. — Ba’al:
bet. IT,
Beyänak, — Stamm. I, 132,
d. i. Götzendiener. 449.
3ib, ſ. Achſib.
gispen, Ain 3.
Zibia, —9* elz.
„J. Sivon. II, 50
Zie gr Ida ber, ſchräge, in An=
taßieh. I, 1120. 1192. 1199.
1207, — Beilän, | Iri ache. 1786
Zie gen“, im Serufalem. I, 484.
Judaa er 349,
— 63 ort lom.
——— ſchwarze, im —5 —
nom. 154, 516. 632. 688 —
weiße, langhaarige, im Dfehr-
ber Arneto. 656. — in Dfchei-
rud. 1461. — for. Wüfte. 1475.
— Haleb. 1730.
Ztegendünger, veredelt den
Tabak. II, 896.
Sirgenhaare, in Daleb. IT,
177
Biegenmitatur, in Beitdjin.
1, 799.
Ziegenſchloß,
Saida. 1, 407.
Ziegler, J.M., Karte von Sy—
rien. II, 19. 124.
Siepbrunnen, in Gaza. #152,
— Bureir. 130.
fer.
Ziftia (Zefta), Dorf am Zaha-
rant, IE 72;
Zigeuner“ (Naumar, Nawar,
Numwär, Nauers), in Paläftina.
I, 164. — Ober-Galiläa. 797.
— Libanon, Phönicien. II, 79.
423. 785. — Damascus. 1411.
— Sagdgefährten der Levanti-
ner. 1764.
Ziflag* (Sicelech), ander Örenze
von Juda und Philiftäa. J, 44.
132. 135. 174. 175.
Zimmerholz;*, in Beirut. II,
475. — fehlt auf Aradus. 873.
Zimmerleute, in Bethlehem. I,
291. — gefchidte, der Drufen.
II, 723.
Zimmermann”, Karte von Pa—
läftina, I, 564. — Skizze von
Galiläa. 757. 803. — Anti-Li—
banon. 259.
Zimmt*. II, 1744.
Zimri, f. Simyra.
Zimrin, Diftriet am Nafairier-
Gitadelle von
Zob 2173
birge. Il, 880. 881, 920. —
8 v.
3im* Würfe. 1,.10
Zingari*, f. Zigeuner.
Zinien, in Zableb. If, 194
Zion“, Burg, d. i. Davidsſtadt,
Serufalem. IL, 175. 319.
Zionsberg (Berg der Stadt '
David), zu Serufalem. I, 327.
(Höhe) 360. — Unficherheit des
Amfanges. 364. 405. 501.
Stonsftraße, in Jeruſalem. I,
400,
Ztonsthor, in Serufalem. 1 353.
314. 362.
Zior, Stadt in Juda. I, 261.
Ziph, Wüfte in Zuda. I, 201.
Ziph (Siph), Davidsburg. 1, 200.
— f. Tell 3.
Ziphron, f. Zephron,
Ziret Maan, Ort am Nahr
Beirut. II, 460.
Zirhagh, Dorf am Dronteg, II,
1000.
310, 04,9,
Srlepapbel (Baur), im Li—
banon. Il, 674.
Ziyaret, r Ras 3.
Zizan, d. i. Lolchſame. II, 1720.
Bizara, f. Kalaat Seidfihär.
Ziziphor a acutifolia Montbr.
et Aucher, bei Saleb. II, 1719.
Zizyphus (Zizyphus vulgaris,
jujubae ?), in Esdrelom. I, 702.
— Guweidiyeh. II, 1232, —
f. Zudendorn, Nabk, Tin Se-
rafendi.
Zizyphus spina Christi
(Nabaf), bei Seleucia. II, 1268.
- Haleb. 1727,
Ztubaebe, Ruinen im Norden
Philiſtäa's. I, 127.
Zvan” (San, Tanis, Tineh),
Stadt in Aegypten. I, 38. 212.
Zoar, Dethiter. I, 238.
Boba, ſ Aram?, Hamath Z.,
Zuph . *
Zoba, häufiger Familienname der
Slaib. II, 1705.
Zobaida, A. Zebida.
Zobeide, Sultanin, erbaut das
erfie Karamanen-Serai in Ba-
2174
grä (801). IL, 1799. — angebl.
Gründerin Alerandrette’s. 1818.
Zoegea leptaurea L., bei Ha—
feb. 11, 1720.
Zoghbi (Zogheby, Zogherty), f.
Ati 3.
Zohn, f. Scheikh ez 3.
Zoiba (Zeghaib?), Berg u. Fluß
zum Orontes. II, 1112.
Zoiba, Duelle bei Antafiep. IT,
1191.
Zohl“, in Haleb. II, 1773. — ſ.
Waaren-, Weidezoll, Steuer.
Zoma (wol Zoba?), d. i. Kin-
negrin. II, 1700.
Zoph, fu
Zophim, f. Ramathaim 3.
30r,f. Ez 3., Scala 2.
Zor, Antelopenart. IT, 1731.
Zoſimus aus Asfalon, Spphift.
I, 83. — üb. den Leimun-See.
11,301. 302. 304, — f. Zozimus.
Zoug, f. Süf,
Zouq el Bfhära, Klofter daf.
IL, 792. ET
Zozimus, aus Öaza. I, 64. —
f. Zofimus.
Zuba, f. Rama.
Zubdan, f. Zebedäny.
Zuecarimi, Botaniker. II, 639.
Zucharia, f. Es Suffariyeh.
Zudermelonen, bei Damask.
It, 1422. — Haleb. 1729.
Zuderrohr*, früh. am Rubin.
1, 102. — in Juba. 134, —
Joppe. 579. — am Maſukh. 806.
— in Phönicten. 813. — in
Ze — IM
Syrien duch Ibrahim Paſcha
angepflanzt. II, 319. — in Ty—
rue, 350. — Saida. 394. —
Tripolis. 601. 602.606. — Ba—
niae. 888, — Antafieh. 1187,
1195. 1201. 1207.
— —— in Tyrus. II,
d.
Zueid, f. Abu 3.
Zugbarta, f. Zagharta.
348%, f. Suk.
Zufera, fyr. Dorf. U, 1465.
ZuE Musbah, f. Suf Musbih.
Zummarin, Ort im Biläd el
KRöha. I, 713.
Zunz, Dr., üb. Serufalem. I, 303.
Zuph (Sföba, Söba), Land im
Süden des Gebirges Ephraim.
1, 111. 112. — vgl. Zoba.
Zuphim, f. Ramathaim Zophim.
Zur, f. Tyrus.
Zureif, f. Abu 3.
Zureifin, f. Nahr 3.
Zumweirah-Päffe* zum Ghör.
I, 25. — vgl. Suweirah.
Zumeiti, f. Dſchebel eg 3.
Zwergeihen*, in Juda. I, 270.
— Befä’a. II, 165. — Ahnti-
Libanon. 282.
Zwergpinus, im Cafius. II,
1140. Br
Z3wiebeln*, in Asfalon. I, 77.
— Suda. 283. — Steuer. 823,
— in Sumeidiyeh. IL, 1227.
Zygophyllum* fabago, bei
Haleb. II, 1721.
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Druckfehler-Verzeichniß.
Band XVI.
S, 125 ſtatt Jamenae duae lies Jamneae.
135 Betogabari und ©.139 Betogabara; beides richtige Schreib-
arten,
333 ft. Bogenanfaß I. Bogenabfaß.
350 erfte Zeile fehlt: genannt.
398 med. ft. wirflihe Gaffen I. winfliche u. f. w.
574 Joppe Phoenicum ift ein Begriff, das Komma daher zwifchen
beiden Worten zu tilgen. i
584 med. ft. die Eden des Thores I. Eden des Thurmes.
585 erfte Zeile nach Ramleh ftatt ; ein ,
670 Zeile 12 von unt. fl. Duby I. Duhy.
700 Ukhneifis ift gleich richtig mit Khuneifis:
709 letzte Zeile fl. e8 Sabib l. es Sahib.
773 ft. Bineh I. Bireh.
778 Bei Berghaus ftebt Achſaph; Acſchaph iſt Hebräifch.
808 Zeile 5 v. o.: der Name richtig Tuhrän el- Scham ift zwei-
felhaftz; ob identifch mit Fuhran el-Schäm ebendaf. ©. 778
Zeile 2 von oben?
Band XVII.
. 29 Zeile 1 ftatt Ladiafieh-Strom lieg Ladikieh-Strom.
10 Zeile 10 fi. Araadus I. Aradus.
71 ft. Akbaea auf Zimmermanns Karte ift richtiger Achbijehh zu
ſchreiben, identifch mit Ukhbiyeh.
118 Zeile 6. Das Komma nah Schäferei ift zu tilgen; denn
Marah el Macnunieh ift ein Name.
122 Zeile 2 v. u. ft. Belad efh-Schüf I. B. efh-Schufif.
146 3.2 v. ob. fl. Temnir I. Temnia,
.227 med. ft. Bela’a I. Stadt Ba’albef.
346 3.5 ſt. Ptolemäus I. Ptolemais.
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. 438 ft. 638 vor Chr. I. nach Chr. Geb,
466 med. fl. Mala ain el-Bed I. Mafta a. el⸗B.
495 med. ft. Moronus [. Mororus.
498 3.19 ft. Rotten I. Rottl.
554 ft. die I. der Thamuz.
583 fin. ft. Mesfün I. Medfün.
609 3.4 ft. Dfehehirat I. Dſcheſirat.
610 3. 12 v. u. if: der jeßige zu flreichen.
661 med. ft. Giaus I. Giaur.
76 3.72. u. ft. a men, Maulbeerbaumblätter.
1020 3.3 ft. Küfte L.
1042 3.18 1, Halep, Hier Damast.
1044 3.7 ft. Küftenfirede I. Wüftenftrede.
1063 3.6 ft. geleitet I. gebaut.
1172 3.10 ft. Eonftantinug I. Conftantius:
1185 3.4 v. u. ft. — L. Azizi.
1363 letzte Zeile lies: J. v. Hammers Referat in feinem Werke
bei Gelegenheit "4 .w
1397 3. 7— Eombat wol richtiger Taback; vgl, ©. 1398
Zeile 1.
1406 3.2: Ur. a oder Orban.
1421 3.6 v. u. fl. Mezzzeh I. Mezzeh.
1464 3.12 ft. Theleba I. Theleda.
1549 32». u. fl.-260 I. 267.
1689 3.12 ft. Merdſch el-Ahwar I. Merdſch el- Ahmar.”
1690 3. 11 9. u. fl. Arphum l. —
1694 3.2 fl. Rahr I. Nahr.
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