Skip to main content

Full text of "Texte und Untersuchungen zur Geschichte der altchristlichen Literatur"

See other formats


TEXTE  UND  ÜNTEESUCflüNGEN 

ZUE  GESCHICHTE  DER 

ALTCHRISTLICHEN  LITERATUR 

ARCHIV  FÜR  DIE  VON  DER  KIRCHENVÄTER-COMMISSION 

DER  KGL.  PREÜSSISCHEN  AKADEMIE  DER  WISSENSCHAFTEN  UNTERNOMMENE 

AUSGABE  DER  ÄLTEREN  CHRISTLICHEN  SCHRIFTSTELLER 

HERAUSGEGEBEN  VON 

ADOLF  HAMACK  und  CAEL  SCHMIDT 

DRITTE  REIHE  —  FÜNFTER  BAND 

DER  GANZEN  REIHE  XXXV.  BAND 


LEIPZIG 

J.  C.  HINRICHS'scHE  BUCHHANDLUNG 
1910 


Digitized  by  the  Internet  Archive 

in  2011  with  funding  from 

University  of  Toronto 


http://www.archive.org/details/texteunduntersuc35akad 


INHALT  DES  5.  BANDES  DER  DRITTEN  REIHE 

(DER  GANZEN  REIHE  XXXV.  BAND) 


Koch,  Hugo,  Cyprian  und  der  römisctie  Primat.  Eine  kirchen- 
und  dogmengeschichtliche  Studie.    IV,  174  Seiten.     1910. 

Irenaeus  gegen  die  Häretiker.  ^Eleyxoq  xal  avaxQOit^  XTJq  xpevSo)- 
vvfjLOV  yvcoaecDQ.  Buch  IV  u.  V  in  armenischer  Version  ent- 
deckt von  Lic.  Dr.  Karapet  Ter-Mekerttschian.  Hrsgeg. 
vonLicDr.  Erwand  Ter-Minassiantz.    VIII,  264  S.    1910. 

Weiss,  Bernhard,  Der  Hebräerbrief  in  zeitgeschichtlicher  Be- 
leuchtung.   II,  110  Seiten.     1910. 

Ein  Jüdisch-Christliches  Psalmbuch  aus  dem  ersten  Jahrhundert. 

[The  ödes  of Solomon,   now  first  published  from  the 

Syriac  Version  by  J.  Rendel  Harris,  1909.]  Aus  dem  Syrischen 
übersetzt  von  Johannes  Flemming,  bearbeitet  und  heraus- 
gegeben von  Adolf  Harnack.     VII,  134  Seiten.     1910. 


Heft  1 


Heft  2 


Heft  3 


Heft  4 


CYPRIAN 


UND 


DER  RÖMISCHE  PRIMAT 


EINE 
KIRCHEN-  UND  DOGMENGESCHICHTLICHE  STUDIE 


VON 


HUGO  KOCH 


Consuetudo  sine  veritate 
vetustas  erroris  est. 

Cypr.  Ep.  74,  9 


LEIPZIG 

J.  C.  HINRICHS'scHE  BUCHHANDLUNG 
1910 


CYPRIAN 

UND 

DER  RÖMISCHE  PRIMAT 


EINE 
KIRCHEN-   UND    DOGMENGESCHICHTLICHE   STUDIE 


VON 


HUGO  KOCH 


r'ousnetiido  sine  vcritate 
vetustas  erroris  est. 

Cypr.  Ep.  74,9 


LEIPZIG 

J.  C.  HINRICHS'scHE  BUCHHANDLUNG 
1910 


OCT     ?  1    1957 


TEXTE  UND  UNTERSUCHUNGEN 

ZUR  GESCHICHTE  DER  ALTCHRISTLICHEN  LITERATUR 

ARCHIV  FÜR  DIE  VON  DER  KIRCHENVÄTER-COMMISSION 

DER  KGL.  PREÜSSISCHEN  AKADEMIE  DER  WISSENSCHAFTEN  UNTERNOMMENE 

AUSGABE  DER  ÄLTEREN  CHRISTLICHEN  SCHRIFTSTELLER 

HERAUSGEGEBEN  VON 

ADOLF  HARNACK  UND  CARL  SCHMIDT 

3.  REIHE  5.  BAND  HEFT   1 

35.  BAND  HEFT  1 


Vorwort. 

Im  Jahre  1902  veröffentlichte  Leo  Nelke  eine  Unter- 
suchung über  „Die  Chronologie  der  Korrespondenz  Cyprians" 
(Thorn,  Selbstverlag),  dem  Yorwort  und  der  Einleitung  zufolge 
als  Vorarbeit  für  eine  im  wesentlichen  fertige  Darstellung  des 
römischen  Primates  in  der  ältesten  Kirche  und  Charakterisierung 
der  altchristlichen  Primatsidee.  Diese  Hauptarbeit  ist  bis 
jetzt  nicht  erschienen.  Die  Vorarbeit  ist  aber  jedenfalls  sehr 
dankenswert,  da  in  der  Primatsfrage  die  Stimme  des  Bischofs 
von  Karthago,  wie  Nelke  hervorhebt,  ohne  Zweifel  aus  den 
ersten  Jahrhunderten  die  bedeutendste  und  wichtigste  ist. 
Freilich  wird  eine  volle  Einmütigkeit  über  die  Chronologie 
der  cyprianischen  Korrespondenz  kaum  je  erreicht  werden. 
Sie  hat  aber  für  Feststellung  und  Bewertung  der  Primats- 
gedanken Cyprians  auch  nicht  die  Bedeutung,  die  ihr  Nelke 
zuzuschreiben  scheint.  Briefe,  über  deren  gegenseitiges  zeit- 
liches Verhältnis  kein  Zweifel  obwalten  kann,  liefern  mit  ge- 
nügender Klarheit  das  Ergebnis,  daß  Cyprian  seine  Anschauung 
über  die  Stellung  der  römischen  Kirche  weder  geändert 
noch  in  praxi  verleugnet  hat.  Er  hat  der  römischen  Kirche 
und  ihrem  Bischof  nie  einen  Rechtsprimat  irgendwelcher  Art 
zuerkannt,  sie  auch  nie  als  unentbehrliches  Zentrum  der  kirch- 
lichen Einheit  angesehen.  So  lebhaft  seine  Beziehungen  zu 
Rom  waren  und  so  sehr  er  sich  bemühte,  sie  auch  bei  Meinungs- 
verschiedenheit im  Geleise  des  Friedens  zu  halten  —  in  seinem 
Kirchenrecht  oder  gar  in  seiner  Dogmatik  hat  die  römische 
Kirche  kein  eigenes  Kapitel,  zu  einem  Tractatus  de  Romano 
Pontifice  fehlt  bei  ihm  jeder  Ansatz. 

Da  sich  in  den  letzten  Jahren  verschiedene  Stimmen  über 
die  Stellung  Cyprians  zum  römischen  Primat  vernehmen  ließen 
und  verschiedene  Beweisgänge  eingeschlagen  wurden,  so  war 
es  geboten,  diesen  Beweisen  im  einzelnen  nachzugehen.     Es 


lY  Koch,  Cypriau  und  der  römische  Primat. 

ging  mir  dabei,  wie  es  dem  leider  so  früh  verstorbenen 
Krumbacher  bei  der  Lektüre  eines  Buches  erging  (Gesch. 
d.  byzant.  Literatur^  1897,  S.  644):  durch  die  Art  der  Be- 
weisführung wird  man  nur  in  der  Überzeugung  bestärkt,  daß 
es   das,   was  bewiesen  werden  will,  gar  nicht  gegeben  hat. 

Cyprian  kennt  kein  Papsttum,  weder  in  der  Dogmatik 
noch  im  Eechte.  Aus  dieser  Tatsache  habe  ich  auch  die 
dogmengeschichtlichen  Konsequenzen  gezogen.  Die  Geschichte 
durch  das  Dogma  zu  überwinden  oder  einer  anklopfenden 
wissenschaftlichen  Erkenntnis  in  dogmatischem  Interesse  von 
vornherein  die  Türe  zu  verschließen,  ist  auf  die  Dauer  nicht 
möglich.  Die  Wissenschaft  im  strengen  Sinne  kann  zwar 
nicht  absolut  „voraussetzungslos"  sein,  aber  es  muß  ihr  jeder- 
zeit freistehen,  auch  die  Grundlai)-en  und  Voraussetzuno'en 
nachzuprüfen  und,  wenn  notwendig,  richtigzustellen.  Eine 
Forschungsmethode,  die  jeder  Historiker  anwendet,  wenn  es 
sich  um  spätere  Jahrhunderte  und  um  kein  kirchliches  Dogma 
handelt,  darf  nicht  außer  Betrieb  gesetzt  werden,  wo  die 
Anfänge  großer  Erscheinungen  und  zu  Dogmen  gewordene 
Anschauungen  in  Frage  stehen. 

Diese  Studie  ist  zum  Bekenntnis  geworden.  Der  Gedanke, 
daß  ich  damit  manchen  Enttäuschung  und  Schmerz  bereiten 
werde,  durfte  mich  von  der  Yeröffentlichung  nicht  abhalten. 
Die,  deren  Wohlwollen  und  Freundschaft  ich  erfahren  durfte 
und  denen  ich  zu  Dank  verpflichtet  bin,  dürfen  mir  glauben, 
daß  ihr  Schmerz  nicht  größer  sein  kann  als  der  meine  es  ist, 
wenn  ich  von  ihnen  nicht  mehr  verstanden  werde.  „Melius  est, 
ut  scandalum  oriatur  quam  ut  veritas  relinquatur",  hat  der  hl. 
Bernhard  und  vor  ihm  Gregor  I.  gesagt.  Wer  das  offen  aus- 
spricht, was  er  im  ernsten  Antlitz  der  Vergangenheit  geschaut, 
was  sich  ihm  in  stillen  Stunden  der  Arbeit  als  Überzeugung 
aufgedrungen  hat,  entgeht  dem  furchtbarsten  Anathem,  das  es 
gibt,  —  dem  Anathem  der  beleidigten  Wahrheit  und  des  ge- 
quälten Gewissens. 

Braunsbero-,  im  März  1910. 


Ö  1 


Hugo  Koch. 


Auf  den  Bischof  Cyprian  von  Karthago  (f  258)  waren 
von  jeher  die  Blicke  der  Theologen  und  der  Historiker  ge- 
richtet, wenn  sie  vom  Primate  des  römischen  Bischofs  und 
seiner  patristischeu  Bezeugung,  von  der  Geschichte  des  Papst- 
tums und  der  Stellung,  die  die  römische  Kirche  schon  im 
Altertum  einnahm,  handelten.  In  den  heißen  Streitschriften 
zwischen  katholischer  und  protestantischer  Gelehrsamkeit  war 
er  ein  vielgenannter  Kirchenvater,  den  beide  Teile  für  ihre 
Auffassung  von  Christentum  und  Kirche  anriefen. 

Je  eifriger  aber  dann  die  Geschichtsforschung  bestrebt 
war,  die  konfessionelle  Voreingenommenheit  abzustreifen,  sich 
in  den  Geist  vergangener  Zeiten  hineinzudenken  und  die  Ge- 
dankenwelt führender  Geister  in  lebendiger  Wechselwirkung 
mit  ihm  zu  erfassen  und  zu  würdigen,  desto  unbefangener 
konnte  man  auch  die  Persönlichkeit  und  das  Kirchentum 
Cyprians  charakterisieren^. 

In  der  durch  das  vatikanische  Konzil  hervorgerufenen  Be- 
wegung wurde  die  Aufmerksamkeit  aufs  neue  auf  den  Bischof 
von  Karthago  hingelenkt,  der  historische  Blick  dabei  freilich 
wieder  vielfach  getrübt.  Wieder  rissen  sich  die  Parteien  um 
Cyprian.  Seine  Anerkennung  des  Primates  wurde  zumeist 
als  selbstverständlich  vorausgesetzt  und  nur  seine  Stellung  zur 
päpstlichen  Unfehlbarkeit  in  die  Debatte  gezogen  2.    Doch  fehlte 


1)  Vergl.  schon  die  Ausführungen  (vermutlich  von  Drey)  in  der 
Tübinger  theol.  Quartalscln\  1823,  510—532. 

2)  Granderath-Kirch,  Geschichte  des  vatikanischen  Konzils  III 
(1906),  21.  187.  190.  443.  Auf  dem  Konzil  wurde  schließlich  einem 
Redner,  der  zugunsten  der  Unfehlbarkeit  sprach  und  die  aus  Cyprian 

Texte  u.  Untersuchungen  etc.  35,1-  1 

BQ 


2  Koch,  Cyprian  und  der  römische  Primat. 

es  nicht  an  Stimmen,  die  sofort  einen  Jurisdiktionsprimat  bei 
Cyprian  überhaupt  bestritten  ^ 

Um  so  mehr  war  man  auf  der  andern  Seite  darauf  be- 
dacht, den  ältesten  Stimmen  über  das  Ansehen  der  römischen 
Kirche  einen  möglichst  vollen  Klang  und  weiten  Umfang  zu 
geben,  und  man  ließ  sich  fortan  darin  nicht  gern  von  solchen 
stören,  die  zu  peinlicher  Abwägung  der  Worte  und  zu  sorg- 
fältiger Erforschung  der  Gesamtanschauung  und  der  ganzen 
kirchlichen  Umwelt  eines  Schriftstellers  mahnten.  Und  diese 
Stimmung  ist  auf  katholischer  Seite  vorherrschend  geblieben. 
Liest  man  nur  irgendwo  von  einem  Vorrang,  von  der  hervor- 
ragenden Stellung,  vom  Primat  der  römischen  Kirche  oder  des 
römischen  Bischofs,  so  ist  man  gleich  geneigt,  das  Gefäß  bis 
an  den  Rand  zu  füllen,  den  Jurisdiktionsprimat,  den  Universal- 
episkopat und  die  Unfehlbarkeit  des  Papstes  hineinzugießen. 
Nicht  selten  lugt  aus  den  Löchern  des  Beweismantels  das 
beliebte  dogmatische  Schema  hervor:  der  Papst  hat  laut  Dogma 
diese  Gewalten,  er  muß  sie  also  von  Anfang  an  gehabt  haben, 
und  die  Kirche  muß  sich  dessen  bewußt  gewesen  sein,  also 
sind  jene  Stellen  oder  Vorgänge  in  diesem  Sinne  zu  verstehen 2. 
Ein  derartiges  Schlußverfahren  ist  aber  nicht  bloß  nach  allen 
Regeln  geschichtlicher  Methode  falsch,  sondern  auch  für  das 
Dogma,  dem  es  dienen  will,  gefährlich,  da  es  sich,  wenn  der 
geschichtliche  Beweis  für  den  Schlußsatz  nicht  gelingt,  gegen 
das  Papsttum  wendet.  Der  Historiker  muß  nämlich  gerade 
umgekehrt  verfahren:  er  darf  nicht  vom  Dogma  ausgehen, 
sondern  muß  die  ältesten  Zeugen  unbefangen  vernehmen  und 
aus  ihren  Aussagen  seine  dogmengeschichtlichen  Schlüsse 
ziehen. 


schiedenen  Seiten  zugerufen,  es  sei  oft  genug  vom  lü.  Cyprian  die 
Rede  gewesen  (S.  448). 

1)  Janus  (=  Döllinger),  Der  Papst  und  das  Konzil.  Leipzig 
1869,  93. 

2)  So  schrieb  Paul  v.  Hoensbroech  in  der  Ztschr.  f.  kath. 
Theol.  14  (1890),  193:  „Hat  der  göttliche  Stifter  der  Kirche  dem 
Petrus  und  seinen  Nachfolgern  wirklich  das  Oberhirtenamt  über 
die  gesamte  Kirche  übertragen,  ist  somit  dieses  Oberhirtenamt  für 
die  von  Christus  gegründete  Kirche  wesentlich,  so  kann  es  in  der 
Tat  nicht  sein,  daß  diese  gottgewollte  Macht  jahrhundertelang  sich 
nicht  geäußert  hätte." 


Einleitung.  3 

Man  kann  die  Anschauungen,  die  in  der  Folgezeit 
über  die  Lehre  Cyprians  von  der  römischen  Kirche  hervor- 
treten, in  drei  Gruppen  gliedern:  1.  solche,  die  bei  ihm 
einen  Jurisdiktionsprimat  bezeugt  finden;  2.  solche,  die  ihn 
als  Vertreter  einer  reinen  Episkopalverfassung,  allenfalls  mit 
Anerkennung  einer  symbolischen  Bedeutung  des  römischen 
Bischofs  für  die  Einheit  der  Kirche,  jedenfalls  mit  Aus- 
schluß eines  realen  und  aktiven  Primates  irgend  welcher 
Art,  bezeichnen;  3.  eine  mittlere  Anschauung,  die  ihn  der 
römischen  Kirche  zwar  keinen  eigentlichen  Jurisdiktions- 
primat, aber  doch  den  Charakter  eines  realen  Einheits-  und 
Mittelpunktes  der  Gesamtkirche  zuerkennen  läßt,  die  zu- 
gleich ein  Schwanken  oder  eine  Entwicklung  oder  einen 
Widerspruch  zwischen  früheren  und  späteren  Äußerungen, 
oder  zwischen  seinen  Worten  und  seinem  Verhalten  im  Ketzer- 
taufstreit annimmt,  und  diese  Unsicherheit  auf  ihrem  eigenen 
Antlitz  widerspiegelt. 

Diese  Gruppen  sind  nicht  etwa  konfessionell  geschieden, 
aber  immerhin  sind  in  der  ersten  und  dritten  Gruppe  vor- 
wiegend katholische,  in  der  zweiten  vorwiegend  protestantische 
und  altkatholische  Theologen,  die  letzteren  nur  in  der  zweiten 
Gruppe,  zu  treffen.  Die  erste  und  die  zweite  Gruppe  stehen 
sich  unversöhnlich  gegenüber,  während  ihre  Grenzen  zur  dritten, 
zur  Mittelgruppe,  hin  im  einzelnen  fließend  sind. 

Zur  ersten  Gruppe  gehören  —  ohne  daß  Vollständigkeit 
der  Aufzählung  bei  einer  der  drei  Gruppen  angestrebt  wäre  — : 
Rieß\    Peters^,    v.   Hoensbroech^,    Chapman^,    Nelke^, 


1)  Der  hl.  Cyprian  und  die  „Altkatholiken"  seiner  Zeit,  Stimmen 
aus  Maria-Laach  6  (1874.  1),  433—447.  529-544;  7  (1874.  IL),  262—273. 
401-418. 

2)  Die  Lehre  des  hl.  Cyprian  von  der  Einheit  der  Kirche. 
Luxemburg  1870.  Der  hl.  Cyprian  von  Karthago.  Regensburg  1877, 
259-289.    Kirchenlexikon  ^  3  (1884),  1273—77. 

3)  Der  römische  Primat,  bezeugt  durch  den  hl.  Cyprian,  Ztschr. 
f.  kath.  Theol.  14  (1890),  193—230. 

4)  Les  interpolations  dans  le  traite  de  S.  Cyprien  sur  l'unite 
de  l'Eghse,  Revue  Benedictine  19  (1902),  246-254.  357—373;  20  (1903), 
26-51. 

5)  Die  Chronologie  der  Korrespondenz  Cyprians.  Thorn  1902, 
95.  99.  138. 

1* 


4  Koch,  Cypriaii  und  der  römische  Primat. 

Knelleri,  Ernst^,  Otto  Kitschig  Sohm*,  Karl  Müller^ 
sowie  die  meisten  katholischen  Lehrbücher  der  Kirchen- 
gesehichte,  der  Patrologie  und  namentlich  der  Dogmatik. 

In  der  zweiten  Gruppe  stehen  nach  dem  Vorgang  Alb  recht 
Ritschls^:  Reinkens^,  Kolbe^,  Langen^,  Leimbachi*^, 
K.  G.  Goetzi\  Bensoni2,  Loofs»3,  SelP4,  Seeberg^^ 
Monceaux^^,  D  e  lar  och  eile  i^,  Ehrhard^^,  Tixeront^^, 
Adam^o,  Bartoli'^^,  Krüger 


.09 

D 


1)  Der  hl.  Cyprian  und  die  Idee  der  Kirche,  Stimmen  aus  Maria- 
Laach  65  (1903.  II),  498—521. 

2)  Papst  Stephan  I  und  der  Ketzertaufstreit.    Mainz  1905,  12—22. 

3)  Cyprian  von  Karthago  und  die  Verfassung  der  Kirche. 
Göttingen  1885,  92 ff. 

4)  Kircheurecht  1  (Leipzig  1892),  382.  393.  Sohm  gehört  insofern 
in  diese  Reihe,  als  er  Cyprian  dem  römischen  Bischof  die  Exkom- 
muuikationsgewalt  für  die  ganze  Kirche  zuschreiben  läßt. 

5)  Ztschr.  f.  Kirchengeschiclite  16  (1896),  15f.:  ,,Wle  Cyprians 
Anschauung  vom  römischen  Primat  sich  allem  nach  ganz  mit  der- 
jenigen deckt,  die  Kalhst  vertreten  hat."  Vergl.  indes  seine  Kircheu- 
geschichte  1  (Freiburg  1892),  152  ff. 

6)  Die  Entstehung  der  altkatholischen  Kirche.  Bonn  1850, 587—598. 

7)  Die  Lehre  des  hl.  Cyprian  von  der  Einheit  der  Kirche. 
Würzburg  1873. 

8)  Cyprians  Lehre  von  der  Einheit  der  Kirche  und  der  Stellung 
des  römischen  Bischofs  in  ihr,  Ztschr.  f.  d.  gesamte  lutli.  Theol.  und 
Kirche  35  (1874),  25-40. 

9)  Geschichte  der  römischen  Kirche  1  (Bonn  1884),  333 ff. 

10)  R.-E.  f.  prot.  Theol.  und  Kirche  3.  Aufl.  4  (Leipzig  1898),  372. 

11)  Das  Christentum  Cyprians.    Gießen  1896,  125 f. 

12)  Cyprian,  his  life,  his  times,  his  work.  London  1897,  180—221. 

13)  Dogmengeschichte -i  1906,  209. 

14)  Katholizismus  und  Protestantismus  in  Geschichte,  Religion, 
Politik,  Kultur.    Leipzig  1908,  120 f. 

15)  Lehrbuch  der  Dogmengeschichte  ^  i  (Leipzig  1908),  509  f. 
515 f.,  2  (1910),  538.  Die  Dogmengeschichte  von  Bonwetsch  (1909) 
ist  mir  leider  nicht  zugänglich. 

16)  Histoire  litteraire  de  l'Afrique  chretienne  2  (Paris  1902),  228. 

17)  L'idee  de  l'Eglise  dans  Saint  Cyprien,  Revue  d'histoire  et 
de  litterature  religieuses  1  (Paris  1896),  519—533. 

18)  Die  altchristl.  Literatur  und  ihre  Erforschung  von  1884  bis 
1900  1  (Freiburg  1900),  476.  Elirhard  ist  geneigt,  Delaroclielle  zu- 
zustimmen, schwächt  aber  seine  Zustimmung  wieder  ab.  „Diese  Auf- 
fassung stützt  er  (Delarochelle)  auf  eine  Reihe  von  Texten,  die  sie 
in  der  Tat  zu  fordern  scheinen,  und  führt  sie  auf  einen  unvoll- 
kommenen Kirchenbegrift"  bei  Cyprian  zurück,  der  mit  der  Tatsache 


Einleitung.  5 

Zur  dritten  Gruppe  zählen  Funk\  Po  seh  mann  2, 
Rauschen'^  Turmel^,  Batiffol^,  Harnack^. 

Wenn  ich  im  Folgenden  die  Äußerungen  Cyprians  über 
die    römische  Kirche    aüfs   neue   untersuche,    so   verhehle   ich 


des  römischen  Primates  nicht  übereinstimmte,  und  dem  Cyprian  selbst 
nicht  treu  blieb  bei  einigen  konkreten  Anlässen,  welche  die  Aner- 
kennung eines  eigentlichen  Primates  in  Rom  in  sich  schließen."  Diese 
Anschauung  berührt  sich  demnach  mit  der  Mittelgruppe. 

(Zu  S.  4)  19)  Histoire  des  dogmes^  1  (Paris  1909),  385 ff.  Doch 
kommt  auch  Tixeront  der  Mittelgruppe  sehr  nahe,  ja  er  könnte  zu 
ihr  fast  ebensogut  gerechnet  werden,  wie  zur  zweiten  Gruppe. 

20)  Theol.  Revue  8  (1909),  181  f. 

21)  The  primitive  churcli   and  the  primacy  of  Rome.    London 

1909,  81—96.  Die  italienische  Ausgabe  dieses  Werkes  erschien  in 
Florenz  unter  dem  Titel  .,11  cristianesimo  e  le  chiese  cristiane". 

22)  Das  Papsttum  (Religionsgeschichtliche  Volksbücher  IV,  3 
und  4)  Tübingen  1907,  12 f. 

1)  Lehrbuch  der  Kirchen  geschichtet  Paderborn  1907,  53  f.  Mit 
Unrecht  zählt  Kneller  (Stimmen  aus  M.-L.  65,  499)  den  verstorbenen 
Tübinger  Kirchenhistoriker  (mit  Verweis  auf  die  4.  Aufl.  seiner 
Kirchengeschichte,  Paderborn  1902,  53)  zu  denen,  bei  denen  ähnliche 
Ideen,  wie  die  Delaroc helles,  „nicht  ganz  geringen  Anklang"  ge- 
funden hätten.  Denn  1.  betrachtet  Cyprian  nach  Funk  die  römische 
Kirche  bei  aller  Selbständigkeit  der  Bischöfe  als  realen,  nicht  bloß 
symbolischen  Einheits-  und  Mittelpunkt  der  Kirche,  2.  hat  Funk 
dieselbe  Anschauung  schon  in  der  1.  Aufl.  seiner  Kirchengeschichte 
(Rottenburg  1886,  47)  vorgetragen. 

2)  Die  Sichtbarkeit  der  Kirche  nach  der  Lehre  des  hl.  Cyprian. 
Paderborn  1908,  12-43. 

3)  In  der  Deutschen  Literaturzeitung  30  (1909),  2513f.  und  in 
der   soeben  erschienenen  3.  Aufl.  seines  Grundrisses   der  Patrologie 

1910,  84  stimmt  Rauschen  den  Ausführungen  Poschmanns  zu,  während 
er  früher,  zuerst  entschiedener  (Grundriß  der  Patrologie.  Freiburg 
1903,  68),  dann,  nach  Knellers  Warnung,  vorsichtiger  (2.  Aufl.  1906, 
78)  Delarochelles  Anschauung  gebilligt  hat.  Wenn  er  jetzt  schreibt: 
„Wie  die  Protestanten,  so  haben  auch  Delarochelle,  Ehrhard,  Funk, 
Tixeront  und  ich  früher  die  Stelle  De  unit.  eccl.  c.  4  so  verstanden, 
daß  der  Primat  des  Petrus  dem  Cyprian  nur  ein  Symbol  der  Einheit, 
keine  besondere  Gewalt  sei",  so  trifft  das  bei  Funk,  wie  schon  bemerkt, 
gar  nicht,  bei  den  Protestanten  nicht  in  dieser  Allgemeinheit  zu. 

4)  Histoire  du  dogme  de  la  Papaute.  Paris  1908  (die  Jahreszahl  ist 
nicht  auf  dem  Titelblatt,  sondern  nur  beim  Imprimatur  am  Schluß  des 
Buches  angegeben),  chap.  IV:  Saint  Cyprien  et  la  Papaute  (S.  103—177). 

5)  L'Eglise  naissante  et  le  catholicisme^,  Paris  1909,  chap.  VIII: 
Saint  Cyprien  et  Rome  (S.  399—483). 

6)  Lehrbuch derDogmengeschichte^l (Tübingen  1909),417-422. 494. 


6  Koch,  Cyprian  und  der  römisclie  Primat. 

mir  dabei  nicht,  daß  ich  vieles  sagen  werde,  was  schon  oft  und 
schon  viel  besser  gesagt  worden  ist.  Ich  hoffe  aber  andrerseits 
doch  manchen  Irrtum  korrigieren  und  namentlich  Cyprians 
Worte  und  Handlungen  zu  einem  harmonischen  Gesamtbilde 
vereinigen  zu  können. 

IL 

Die  „Einheit  der  katholischen  Kirche"  ist  in  der  Gedanken- 
welt des  Bischofs  von  Karthago  Fundament  und  Krone;  auf 
ihr  ruht  der  Schatz  der  Gnaden,  die  Kraft  der  Sakramente, 
der  Seelen  Heil  und  Seligkeit.  So  lange  die  Einheit  gewahrt 
bleibt,  kann  manche  Differenz  nachgesehen  werden,  mit  der 
Einheit  schwindet  alles  dahin.  Derselbe  Cyprian,  der  sich 
gegen  die  rigoristische  Anschauung  und  Praxis  des  Schis- 
matikers Novatian  so  ereifert,  berichtet,  daß  früher  in  seiner 
Provinz  verschiedene  Bischöfe  den  Ehebrechern  Buße  und 
Lossprechung  verweigert  hätten,  und  er  lehnt  ein  Urteil  über 
sie  darum  ab,  weil  sie  die  Gemeinschaft  der  andershandelnden 
Kollegen  nicht  verlassen  und  die  kirchliche  Einheit  nicht  ge- 
brochen hätten  ^  Bei  Novatian  aber  braucht  man  gar  nicht 
nach  einer  Häresie  zu  fragen.  Damit,  daß  er  außerhalb  der 
Kirche  steht,  ist  alles  gesagt,  und  mit  der  Trennung  von  der 
brüderlichen  Liebe  und  kirchlichen  Einheit  hat  er  auch  ver- 
loren, was  er  vorher  war.  Selbst  wenn  er  zuerst,  vor  Kor- 
nelius,  auf  rechtmäßige  Weise,  Bischof  geworden  wäre,  könnte 
er  beim  Abfall  von  der  Gesamtheit  der  Mitbischöfe  und  von 
der  Einheit  der  Kirche  sein  Amt  nicht  behaupten^.  „Denn 
das,  Bruder,"  schreibt  Cyprian  an  Kornelius,  „ist  unsere  Haupt- 
aufgabe, die  vom  Herrn  und  durch  die  Apostel  uns,  ihren 
Nachfolgern,  überlieferte  Einheit  nach  Kräften  zu  bewahren"^. 

In  schismatischen  Wirren,  mögen  sie  nun  ausschließlich  die 
des  Felicissimus  in  der  karthagischen  oder  auch  schon  die  No- 
vatians  in  der  römischen  Kirche  gewesen  sein^,  in  Wirren,  die 


1)  Ep.  55,21  (Hartel  638f.).     2)  Ep.55,24  (642f.).     3)  Ep.45,3  (602,17). 

4)  Chapmau  (Revue  Beuedictine  1903,  26  ft".)  und  Turmel 
(Histoire  du  dogme  de  la  Papaute  S.  107 f.)  glaubeu,  daß  die  Schrift 
ursprünglich  nur  gegen  das  karthagische,  nicht  auch  schon  gegen  das 
römische  Schisma  gerichtet  gewesen  sei.  Batiffol  (L'Egiise  naissante 
et  le  catholicisme  S.  446 f.)  ist  umgekehrt  der  Ansicht,  daß  sie  Ursprung- 


De  catholicae  ecclesiae  unitate  c.  4.  7 

jedenfalls  sofort  das  Verhältnis  zu  den  anderen  Kirchen  be- 
rührten, verfaßte  Cyprian  seine  berühmte  Schrift  „De  catholicae 
ecclesiae  unitate",  worin  er  auch  auf  das  Verhältnis  Petri  zu 
den  übrigen  Aposteln  zu  sprechen  kommt  (in  c.  4). 

V.  Hoensbroech  meinte  seinerzeit,  wer  nichts  davon 
wisse,  daß  Cyprian  von  den  Gegnern  des  römischen  Primates 
als  Bundesgenosse  beansprucht  werde,  müsse  beim  Lesen  dieser 
Stelle  zur  Überzeugung  gelangen,  daß  „ihr  Verfasser  in  klaren, 
unmißverständlichen  Worten  dem  Apostel  Petrus  und  seinen 
Nachfolgern  den  Primat  in  der  Kirche  Christi  zuspricht,  daß 
er  die  römischen  Bischöfe  als  Mittelpunkt  und  Wirkursache 
der  kirchlichen  Einheit  erklärt"^.  Bardenhewer  dagegen 
klagt:  „Wäre  er  nur  mehr  ins  einzelne  gegangen!  Hätte  er 
nur  mehr  Gewicht  gelegt  auf  scharfe  Begriffsbestimmung!"^. 
Und  Kneller  schreibt:  „Wenn  man  bedenkt,  daß  die  Schrift 
gegen  die  zeitgenössischen  Schismatiker  gerichtet  ist,  daß  Cyprian 
im  Grunde  nichts  anderes  sagen  will  als:  Ihr  müßt  zu  mir 
stehen  und  nicht  zu  Felicissimus,  zu  Kornelius  und  nicht  zu 
Novatian,  während  doch  all  dieser  Persönlichkeiten  mit  keiner 
Silbe  Erwähnung  geschieht,  so  leuchtet  wohl  von  selbst  ein, 
daß  dem  Bischof  von  Karthago  mancher  Gedanke  in  der  Feder 
steckengeblieben,  den  wir  aus  dem  Zusammenhang  der  Schrift, 
den  zahlreichen  verwandten  Stellen,  der  Berücksichtigung  der 
Zeitverhältnisse  zu  ergänzen  haben"  •^.  Gegen  ein  solches 
Prinzip  ist  an  sich  nichts  einzuwenden,  im  Gegenteil:  mau 
muß  geradezu  fordern,  daß  eine  Schrift,  eine  Stelle,  im  Zu- 
sammenhang der  ganzen  Gedankenwelt  und  der  Zeitverhält- 
nisse des  Schriftstellers  gewürdigt  werde.  Aber  es  fragt  sich 
nur,  wie  man  jeweils  zu  „ergänzen"  habe,  von  welchen  Stellen 
man  ausgehen,  welche  Stellen  man  zur  Erläuterung  heran- 
ziehen müsse,  ob  man  die  erste  Stelle  nach  der  zweiten  und 
dritten  oder  die  zweite  und  dritte  Stelle  nach  der  ersten  zu 
deuten  habe,  wo  das  Zentrum,  wo  die  Peripherie  der  Gedanken 
zu  suchen  sei. 


lieh  nur  das  novatianisclie  Schisma  im  Auge  gehabt  habe  und  dann 
erst  auch  auf  das  Schisma  des  Felicissimus  angewandt  worden  sei. 
Siehe  den  Anhang  unserer  Untersuchung. 

1)  Ztschr.  f.  kath.  Theol.  1890,  209  f. 

2)  Gesch.  d.  altkirchl.  Lit.  II  (1903),  415. 

3)  Stimmen  aus  Maria-Laach  1903.  II,  502 f. 


8  Koch,  Cyprian  und  der  römische  Primat. 

Auch  Batiffol  meint:  „On  sera  plus  equitable  en  disant 
que  le  traite  de  unitate  ecclesiae,  ecrit  de  circonstance  et  de 
polemique,  ne  reuferme  pas  un  Systeme  de  FEglise  universelle, 
autrement  dit  du  catbolicisme:  il  s'applique  seulement  ä  etablir 
cette  these,  ä  savoir  que  dans  une  meme  eglise  il  n'y  a  place 
que^pourjun  eveque"^ 

Man  wird  aber  doch  wohl  sagen  dürfen:  wenn  ein  Mann 
wie  Cyprian  eine  eigene  Schrift  über  die  Einheit  der  Kirche 
verfaßt,  so  wird  er  darin  die  Gedanken  aussprechen,  die  ihm 
für  die  kirchliche  Einheit  grundlegend  und  wesentlich  und  ent- 
scheidend erscheinen.  Und  wenn  es  eine  kurze,  rasch  hinge- 
worfene, aus  der  Not  der  Zeit  geborene  Schrift  ist:  gerade 
dann  wird  er  die  Hauptsache  herausheben,  das  Wesentliche 
betonen,  auf  die  prinzipiellen  und  maßgebenden  Gesichtspunkte 
hinweisen.  Wenn  er  mit  seiner  Schrift  einen  augenblicklichen 
Erfolg  erzielen  will,  so  wird  er  die  in  katholischen  Kreisen 
anerkannten  Grundzüge  und  Grundsätze  kirchlichen  Gemein- 
schafts- und  Yerfassuugslebens  geltend  machen.  Und  sollten 
die  Bedürfnisse  der  Zeit  in  seiner  eigenen  xA.nschauung  einen 
Wandel,  einen  Umschwung,  einen  Fortschritt  herbeiführen  — 
Augustin  hat  seine  Auffassung  von  Auserwählung  und  Gnade 
im  Laufe  der  pelagianischen  und  semipelagianischen  Streitig- 
keiten verschärft  und  in  den  Donatistenwirren  sein  Urteil  über 
die  Anwendung  von  Gewalt  gegen  Schismatiker  und  Häretiker 
geändert  — ,  so  wird  er  das  Ausschlaggebende  ins  Feld  zu 
führen  nicht  unterlassen. 

Es  ist  kein  Zweifel,  daß  in  Sachen  der  kirchlichen  Ein- 
heit, bei  dogmatischen  und  disziplinaren  Differenzen  —  beim 
römischen  und  karthagischen  Schisma  handelte  es  sich  neben 
persönlichen  Rivalitäten  in  der  Hauptsache  um  die  Bußfrage  — 
ein  lebendiger,  kraftvoll  sich  äußernder  und  aktiv  eingreifender, 
eventuell  mit  höchster  Lehrautorität  und  oberster  Gesetzgebungs- 
gewalt ausgestatteter  Einheits-  und  Mittelpunkt  von  allergrößter 
Wichtigkeit,  von  geradezu  entscheidender  Bedeutung  ist  2.  Wenn 

1)  L'Eglise  uaissante  et  le  catholicisme  S.  437. 

2)  Vergl.  Möhler,  Die  Einheit  der  Kirche  oder  das  Prinzip  des 
Katliolicismus^.  Tübingen  1843,  249:  „Im  traurigsten  und  verwirrtesteu 
Zustand  der  Kirche  wird  der  Primat  am  ausgeprägtesten  erscheinen, 
die  ganze  sonst  verteilte  Kraft  der  Kirche  wird  sich  in  einem  Icon- 
zentriereu,  um  allem  ihrem  Gedeihen  Widerstrebenden  desto  energischer 
entgegenwirken  zu  können". 


De  catholicae  ecclesiae  unitate  c.  4.  9 

also  für  Cyprian  die  römische  Kirche  iu  solchen  Fragen  eine 
besondere  Rolle  spielt,  so  wird  er  auch  ihre  Stellung  und  Be- 
deutung genügend  charakterisieren,  ihre  Rechtstitel  angeben, 
ihre  Gewalt  umschreiben.  Er  wird  die  kräftigsten  Zeugen, 
die  ihm  zu  Gebote  stehen,  für  die  gottgewollte  Einheit  der 
Kirche  aufrufen,  die  tiefsten  und  vollsten  Töne,  deren  seine 
Sprache  fähig  ist,  zur  Wiederherstellung  der  zerrissenen  Har- 
monie anschlagen. 

In  der  Schrift  De  catholicae  ecclesiae  unitate  spricht 
Cyprian  ex  professo  und  programmatisch  von  der  kirchlichen 
Einheit,  und  sie  hat  ein  Recht  darauf,  zunächst  möglichst  aus 
sich  selbst,  ohne  Seitenblicke,  gedeutet  zu  werden.  Erst  nachher 
soll  das  so  gewonnene  Resultat  mit  anderen  Äußerungen  des 
Bischofs  konfrontiert  und  nötigenfalls  danach  modifiziert  oder 
erweitert  werden,  wenn  die  andern  Äußerungen  sich  nicht  mit 
diesem  Resultate  decken  oder  im  Einklang  mit  ihm  erklären 
lassen,  oder  nicht  einen  Gesinnungswechsel  verraten. 

Was  weiß  Cyprian  in  unserer  Schrift  von  der  Stellung 
Petri  zu  sagen? 

III. 

Nachdem  er  von  den  offenen  und  den  versteckten  An- 
griffen des  Teufels  gesprochen,  durch  die  man  sich  täuschen 
lasse,  wenn  man  nicht  auf  den  Ursprung  der  Wahrheit  zurück- 
gehe und  nicht  den  Anfang  suche  und  nicht  die  Lehre  der 
himmlischen  Verkündigung  festhalte  (c.  3),  fährt  Cyprian  in 
c  4  fort^: 


1)  Hartel  S.  212 f:  „Quae  si  quis  consideret  et  examinet,  tractatu 
longo  atque  argumentis  opus  Don  est.  Probatio  est  ad  fidem  lacilis 
conpendio  veritatis.  Loquitur  Dominus  ad  Petrum:  ego  tibi  dico, 
inquit,  quia  tu  es  Petrus  et  super  istam  petram  aedificabo  ecclesiam 
meam,  et  portae  inferorum  non  vincent  eam.  Dabo  tibi  claves  regni 
caelorum:  et  quae  ligaveris  super  terram  erunt  ligata  et  in  caelis,  et 
quaecuuque  solveris  super  terram  erunt  soluta  et  iu  caelis.  Super 
unum  aedificat  ecclesiam,  et  quamvis  apostolis  omnibus 
post  resurrectionem  suam  parem  potestatem  tribuat  et 
dlcat:  sicut  misit  me  pater  et  ego  mitto  vos.  Accipite  Spiritum  sanctum: 
si  cui  remiseritis  peccata,  remittentur  illi:  si  cui  teuueritis,  tenebuntur, 
tarnen  ut  unitatem  manifestaret,  unitatis  ejusdem  orig:inem 
ab  uno  incipientem  sua  auctoritate  disposuit.  Hoc  erant 
utique  et  ceteri  apostoli  quod  fuit  Petrus,   pari  consortio 


10  Koch,  Cyprian  und  der  römische  Primat. 

„Wenn  einer  das  bedenkt  und  erwägt,  so  bedarf  es  keiner 
langen  Abhandlung  und  Beweisführung.  Der  Beweis  schafft 
leicht  Überzeugung  durch  die  Einfachheit  der  Wahrheit.  Es 
spricht  der  Herr  zu  Petrus:  ,Ich  sage  dir,  du  bist  Petrus  und 
auf  diesen  Felsen  werde  ich  meine  Kirche  bauen,  und  die 
Pforten  der  Unterwelt  werden  sie  nicht  überwältigen.  Ich 
werde  dir  die  Schlüssel  des  Himmelreiches  geben:  und  was  du 
binden  wirst  auf  Erden,  wird  gebunden  sein  auch  im  Himmel, 
und  was  du  lösen  wirst  auf  Erden,  wird  gelöst  sein  auch  im 
Himmel'.  Auf  Einen  baut  er  die  Kirche,  und  obwohl 
ei;  den  Aposteln  allen  nach  seiner  Auferstehung 
gleiche  Macht  verleiht  mit  den  Worten:  ,Wie  mich  der 
Yater  gesandt  hat,  so  sende  ich  euch.  Empfanget  den  heiligen 
Geist:  wem  ihr  die  Sünden  nachlasset,  dem  werden  sie  nach- 
gelassen werden,  wem  ihr  sie  behaltet,  dem  werden  sie  be- 
halten werden'  —  so  hat  er  doch,  um  die  Einheit  hand- 
greiflich zu  macheu,  durch  seine  Autorität  es  ge- 
fügt, daß  der  Ursprung  dieser  Einheit  von  Einem 
ausging.  Gewiß  waren  das  auch  die  übrigen  Apostel, 
was  Petrus  gewesen  ist,  mit  dem  gleichen  Anteil  so- 
wohl der  Ehre  als  auch  der  Gew^alt  ausgestattet,  aber 
der  Anfang  geht  von  der  Einheit  aus,  damit  die 
Kirche  Christi  als  eine  sich  zeige.  Diese  eine  Kirche 
bezeichnet  auch  im  Hohenliede  der  heilige  Geist  an  Stelle  des 
Herrn  mit  den  Worten:  ,Eine  ist  meine  Taube,  meine  Voll- 
kommene, Eine  ist  sie  ihrer  Mutter,  auserwählt  ihrer  Ge- 
bärerin'.  Wer  diese  Einheit  der  Kirche  nicht  festhält,  meint 
der  den  Glauben  festzuhalten?  Wer  der  Kirche  widerstrebt  und 
widersteht,  hofft  der  in  der  Kirche  zu  sein?  Da  doch  auch 
der  selige  Apostel  Paulus  dasselbe  lehrt  und  auf  das  Geheimnis 


praediti  et  honoris  et  potestatis,  sed  exordium  ab  uuitate 
proficiscitur,  ut  ecclesia  Christi  una  monstretur.  Quam 
unam  ecclesiam  etiam  in  cantico  canticorum  Spiritus  sanctus  ex  per- 
sona Doraini  designat  et  dicit:  una  est  columba  mea,  perfecta  mea, 
una  est  matri  suae,  electa  genitrici  suae.  Haue  ecclesiae  unitatem 
qui  non  tenet  teuere  se  fidem  credit?  Qui  ecclesiae  renititur  et 
resistit  in  ecclesia  se  esse  coufidit?  Quando  et  beatus  apostolus 
Paulus  hoc  idem  doceat  et  sacramentum  uuitatis  osteudat  dicens: 
unum  corpus  et  unus  Spiritus,  una  spes  vocationis  vestrae,  unus  Do- 
minus, una  fides,  unum  baptisma,  unus  Dens".  —Von  den  Interpolationen 
dieses  Kapitels  wird  im  Anliang  die  Rede  sein. 


De  catholicae  ecclesiae  unitate  0.4.  11 

der  Einheit  hinweist  mit  den  Worten :  ,Ein  Leib  und  ein  Geist, 
eine  Hoffnung  unserer  Berufung,  ein  Herr,  ein  Glaube,  eine 
Taufe,  ein  Gott.'" 

Die  Worte  stehen,  wie  die  ganze  Schrift  Cyprians,  unter 
dem  Zeichen  der  „Einheit",  des  „sacrameutum  unitatis"  (213,11). 
Der  Bischof  führt  den  Nachweis,  daß  die  kirchliche  Einheit 
von  Gott  gewollt  und  von  Christus,  dem  Stifter  der  Kirche, 
angeordnet  sei,  und  er  sieht  den  Bewei^  hierfür  vor  allem  in 
Matth.  16,18  f.  Der  Umstand,  daß  der  Herr  dieselbe  Gewalt, 
die  er  später  allen  Aposteln  zuwies,  zuerst  Einem  allein,  dem 
Petrus,  erteilt  hat,  ist  ein  autoritatives  Zeichen  dafür,  daß 
die  Kirche  Christi  eins  sein  solle.  Zunächst  gab  es  nur  einen 
bevollmächtigten  Apostel,  mit  ihm  fing  die  Kirche  an,  Petrus 
war  der  erste  und  unterste  Stein,  auf  dem  nachher  weiter- 
gebaut wurde.  Die  numerische  Einheit  in  dem  Augen- 
blick, als  der  Herr  die  denkwürdigen  Worte  zu  Petrus  sprach, 
ist  ein  Bild,  ein  Symbol,  ein  Typus  der  moralischen  Ein- 
heit, die  mit  der  Yervielfältigung  der  petrinischen  Gewalt 
an  die  Stelle  der  numerischen  Einheit  treten  sollte. 

Cyprian  sagt:  Super  unum  aedificat  ecclesiam,  nicht:  super 
Petrum,  und:  unitatis  ejusdem  originem  ab  uno  incipientem, 
nicht:  a  Petro,  und:  exordium  ab  unitate  proficiscitur,  nicht: 
a  Petro.  Dagegen  heißt  es  dann:  hoc  erant  utique  et  ceteri 
apostoli  quod  fuit  Petrus.  Wo  er  die  völlige  Gleichstellung 
der  Apostel  betont,  nennt  Cyprian  den  Petrus;  wo  er  aber  die 
Sonderstellung  hervorhebt,  redet  er  nur  von  „Einem",  ohne 
den  Namen  zu  nennen.  Daß  es  Einer  war,  mit  dem  die  Kirche 
ihren  Anfang  nahm,  ist  ihm  die  Hauptsache;  daß  dieser  Eine 
gerade  Petrus  war,  ist  Nebensache.  Dieser  mußte  ja  nachher 
Rang  und  Macht  mit  anderen  teilen.  Seine  Bedeutung 
liegt  lediglich  darin,  daß  er  eine  Zeitlang  der  Einzige 
war  und  darum  für  immer  ein  Vorbild  der  kirch- 
lichen Einheit  bleibt.     Yoilä  tout!^ 


1)  Kü eller  notiert  es  (S.  505)  als  auffallend,  daß  Cyprian  sich 
für  die  Bevollmächtigung  sämtlicher  Apostel  nicht  auf  Mattli.  18, 18, 
sondeiTi  auf  Joh.  20, 21  f.  beruft,  und  meint,  man  könne  „darin  eine 
Andeutung  finden,  daß  Cyprian  auch  hinsichtlich  des  Bindens  und 
Lösens  dem  hl.  Petrus  einen  Vorrang  gewahrt  wissen  will".  Gründ- 
licher kann  man  Cyprian  kaum  mißdeuten,  der  doch  in  drei  Wen- 
dungen die  völlige  Gleichstellung  aller  Apostel  an  Ehre  und  Macht 


12  Koch,  Cyprian  und  der  römische  Primat. 

Wie  ChapmaD  (1903,  S.  36)  und  Kneller  (S.  506), 
so  betont  auch  Poschmann  (S.  16 f.),  daß  im  Sinne  Cyprians 
in  den  Worten  des  Herrn  an  Petrus  zwei  Objekte  wohl  zu 
unterscheiden  seien:  der  Aufbau  der  Kirche  auf  Petrus  und 
die  Übertragung  der  Schlüsselgewalt.  „Diese  Gewalt  wird 
später  auch  den  übrigen  Aposteln  zuteil,  aber  nach  wie  vor 
bleibt  Petrus  allein  das  Fundament  der  Kirche.  Dieses 
Prädikat  legt  Cyprian  stets  nur  ihm  allein  bei,  und  zwar  so 
oft,  daß  der  Satz  , super  quem  aedificavit  ecclesiam'  fast  als 
ständiges  Attribut  zu  Petrus  erscheint.  Demgemäß  heißt  es 
auch  an  unserer  Stelle  nicht:  Obwohl  der  Herr  später  allen 
Aposteln  die  gleiche  Gewalt  erteilte,  baute  er  doch  zuerst 
auf  Petrus    allein   die   Kirche.     Durch   nichts   ist    angedeutet, 


betont.  Nein,  Cyprian  wählt  —  wie  in  De  unit.  c.  4,  so  auch  in 
Ep.  73,7  S.  783,16  —  Joh.  20,21f.  statt  Matth.  18,18,  weil  jene  AVorte 
„post  resurrectionem"  gesproclien  sind  und  damit  die  zeitliche  Priorität 
der  Auserwählung  Petri,  die  Tatsache,  daß  er  einige  Zeit  der  einzige 
bevolhnächtigte  Apostel  war,  deutlicher  hervortritt.  —  Auch  sonst 
verkennt  Kneller  S.  505  f.  gerade  die  Pointe  des  cyprianischen  Ge- 
dankenganges. „Die  Hauptsache  ist  für  ihn  das  Wort  von  Petrus  dem 
Felsen,  das  an  Petrus  allein  gerichtet  ist".  „Nur  auf  den  einen 
Petrus,  nicht  auf  die  übrigen  Apostel,  hat  nach  dem  Bischof  von 
Karthago  der  Erlöser  seine  Kirche  gebaut."  „Es  bleibt  also  für 
Cyprian  dabei:  Auf  den  einen  Petrus  ist  die  Kirche  gebaut,  in  ihm 
allein  liegt  der  ,Ursprung'  der  kirchlichen  Einheit,  von  ihm  allein  als 
dem  .Anfang'  geht  sie  aus."  Hier  schiebt  Kneller  mit  einer  Hand- 
bewegung das  Schwergewicht  von  dem  „Einen"  auf  „Petrus"  hinüber. 
Der  „Eine"  ist  freilich  —  zufällig,  möchte  man  sagen  —  Petrus,  aber 
nicht  als  Petrus  ist  er  für  Cyprian  von  Bedeutung,  sondern  als  „Einer". 
Nicht  auf  seinem  Amt  oder  seiner  Person  liegt  der  Nachdruck,  sondern 
auf  seiner  numerischen  Einheit.  Nicht  daß  er  die  apostolische  Voll- 
gewalt erhalten  hat,  ist  für  Cyprian  entscheidend,  —  diese  haben  die 
andern  später  auch  erhalten  — ,  sondern  daß  er  sie  zuerst  allein  er- 
luüten  hat.  Dagegen  trifft  Kneller  genau  das  Richtige,  wenn  er 
S.  508  schreibt:  „Der  Grund,  warum  Christus  zuerst  auf  Petrns 
die  Kirche  gründete,  ist  nach  jener  Erklärung  (Delarochelles)  einzig 
der,  daß  er  seine  Liebe  zur  Einheit  zeigen  und  die  Einigkeit 
predigen  wollte.  Dem  hl.  Petrus  wäre  durch  das  AVort  von  der 
Felsengründung  vor  den  übrigen  durchaus  kein  Vorzug  mitgeteilt 
worden.  Der  Herr  hätte  ebensogut  jeden  anderen  Apostel  heraus- 
greifen können;  es  kam  eheu  gar  uiclit  darauf  an,  daß  er  gerade  den 
Petrus,  sondern  einzig  darauf,  daß  er  nur  einen  erwählte."  Kneller 
hält  freilich  einen  solchen  Gedanken  fiir  unmöglich.  Petitio  principiil 
AVas  bei  Kneller  unmöglich  ist,  das  ist  bei  Cyi)rian  möglich  und  — 
wiiklich. 


De  catholicae  ecclesiae  unitate  c.  4.  13 

daß  die  Zwölfe  auch  an  diesem  Vorzüge  Petri  teil  erhielten. 
Der  Gegensatz,  den  Cyprian  hier  aufstellt,  liegt  nicht  zunächst 
in  dem  Früher  oder  Später,  sondern  in  der  Sache  selbst.  Der 
scharf  hervorgehobene  und  später  in  anderer  Form  ebenso 
nachdrücklich  wiederholte  Satz  ,unitatis  ejusdem  originem  ab 
uno  incipientem  sua  auctoritate  disposuit'  und  ,exordium  ab 
unitate  proficiscitur'  ist  dem  Inhalte  nach  identisch  mit  dem 
zuerst  betonten  , super  unum  aedificat  ecclesiam'.  Noch  zweimal 
hebt  also  der  Kirchenvater  nachdrücklich  hervor,  daß  trotz 
der  Gleichstellung  aller  Apostel  in  der  Gewalt  Petrus  allein 
das  Fundament  der  Kirche  bleibe.  Daraus  folgt  aber,  daß  er 
eine  reale  Bedeutung  für  die  Einheit  der  Kirche  haben  muß. 
Wenn  er  das  Fundament  der  Kirche  ist,  dann  muß  alles,  was 
zu  ihr  gehören  will,  auf  ihm  aufgebaut  d.  h.  notwendig  mit 
ihm  verbunden  sein.  Das  bloße  Symbol  einer  Einrichtung  als 
deren  Fundament  zu  bezeichnen,  geht  nicht  an;  und  es  ist 
daher  schwer  denkbar,  daß  Petrus  die  Felsenbedeutung  Petri 
in  seiner  Yorbildlichkeit  für  die  Einheit  gesehen  habe.  Dasselbe 
geht  hervor  aus  dem  erläuternden  Satze,  daß  von  Petrus  allein 
,der  Ursprung  der  Einheit'  beginne.  Das  Wort  origo  bezeichnet 
in  jedem  Falle  ein  Ursächlichkeits-  und  Abhängigkeitsverhältnis, 
mag  man  es  nun  als  zeitlichen  Ursprung  oder  Anfang  auf- 
fassen oder  als  Ausgangspunkt  von  Koexistierendem.  Unmöglich 
aber  kann  man  das  Vorbild  eines  Dinges  als  dessen  Ursprung 
hinstellen." 

Davon  ist  so  viel  richtig,  daß  Cyprian  zwischen  dem 
„Aufbau  der  Kirche  auf  Petrus"  und  der  „Übertragung 
der  Schlüsselgewalt"  unterscheidet  und  das  eine  für  Petrus 
reserviert,  das  andere  auch  den  übrigen  Aposteln  zukommen 
läßt.  Richtig  ist  auch  die  Gleichung:  Super  unum  aedificat 
ecclesiam  =  unitatis  originem  ab  uno  incipientem  sua  auctoritate 
disposuit  =  exordium  ab  unitate  proficiscitur.  Aber  gerade 
diese  Gleichung  zeigt,  was  Cyprian  unter  dem  „super  unum 
aedificat  ecclesiam"  versteht.  Dieser  Satz  findet  seine  Erklärung 
in  den  beiden  anderen  Sätzen  und  will  einfach  besagen:  mit 
Einem  beginnt  der  Kirchenbau.  Der  Herr  hätte  sofort  allen 
Aposteln  die  Schlüsselgewalt  übertragen  können.  Aber  er  be- 
vollmächtigte zuerst  den  Petrus  allein  und  später  erst  die 
übrigen  Apostel,  um  ganz  deutlich  zu  zeigen,  daß  seine  Kirche 
eins  sein  soll. 


14  Koch,  Cyprian  und  der  römische  Primat. 

Übrigens  ist  die  obige  Unterscheidung  nicht  ganz  genau 
dem  Sinne  Cypriaus  entsprechend  wiedergegeben,  und  hier 
kommt  es  auf  die  genaue  Fassung  an.  Cyprian  unter- 
scheidet zwei  Vorgänge:  1.  den  Anfang  des  Kirchenbaues  mit 
Petrus  und  dessen  Ausstattung  mit  der  Schlüsselgewalt,  2.  die 
Ausstattung  sämtlicher  Apostel  mit  derselben  Gewalt  (nach  der 
Auferstehung).  Das  sub  1  Genannte,  Matth.  16,  18  f.  Erzählte, 
enthält  für  Cyprian  nicht  etwa  zwei  Akte,  sondern  nur  einen 
Akt,  ein  Moment.  Dadurch,  daß  der  Herr  dem  Petrus  die 
Binde-  und  Lösegewalt  zuerst  und  .zunächst  allein  überträgt, 
macht  er  ihn  zum  Grundstein  dj  h.  zum  ersten  Baustein  der 
Kirche.  Diese  Binde-  und  Lösegewalt' erhielten  nach  der  Auf- 
erstehung Jesu  alle  Apostel  in  gleichem  Uipfaqge"  wie  Petrus. 
Als  Auszeichnung  für  Petrifs  bleibt  nur  die  zeitliche 
Priorität  seiner  Ausrüstung  mit.  der  Schlüsselgewalt, 
die  Erinnerung  an  die  zeitweilige  numerische  Einheit 
der  apostolischen  Gewalt  und  die  damit  für  alle 
Zeiten  geschaffene  Yorbildlichkeit  für  die  moralische 
Einheit  der  Kirche.  In  diesem  Sinne  ist  Petrus  für  alle 
Zeiten  „Fundament"  der  Kirche,  der,  „super  quem  aedificavit 
Dominus  ecclesiam"  ^. 

Das  heißt  nicht  „das  bloße  Symbol  einer  Einrichtung  als 
deren  Fundament  bezeichnen",  wie  Poschmann  diese  Deutung 
verdreht.  Petrus  wird  von  Cyprian  nie  Fundament  der  kirch- 
lichen Einheit,  sondern  Fundament  der  Kirche  und  Anfang  der 
kirchlichen  Einheit  genannt.  Als  „Fundament"  der  Kirche 
und  als  „Anfang  und  Ausgangspunkt  der  kirchlichen  Einheit" 
d.  h.  als  zuerst  und  eine  Zeitlang  allein  mit  der  Schlüssel- 
gewalt Ausgestatteter  ist  er  Symbol  der  kirchlichen  Einheit. 
Die  „Felsenbedeutung  Petri"  sieht  Cyprian  bei  dieser  Auf- 
fassung also  nicht  in  seiner  „Vorbildlichkeit  für  die  Einheit", 
sondern  in  seiner  zeitlichen  Priorität,  und  die  „Vorbildlichkeit 


1)  Rieß,  Laacher  Stimmen  7  (1874)  271,  erklärt:  „Auf  Petrus 
bauen  heißt,  ihm  die  oberste  Gewalt  verleihen".  Nein,  bei  Cyprian 
heißt  auf  Petrus  bauen  ihm  zuerst  die  oberste  Gewalt  verleihen,  ehe 
diese  Gewalt  an  alle  Apostel  kommt.  Es  heißt  also  auch  nicht,  wie 
Poschmann  (S.  21  A.  2)  meint,  Petrus  zum  Ausgangspunkt  aller 
Gewalt  machen.  Petrus  ist  nicht  der  Ausgangspunkt  aller  Gewalt, 
sondern  der  Ausgangspunkt  der  kirchlichen  Einheit  dadurch,  daß  er 
zuerst  vom  Herrn  die  kirchliche  Gewalt  erhielt.  Die  Gewalt  selbst 
aber  geht  bei  den  Aposteln  wie  bei  Petrus  unmittelbar  von  Christus  aus. 


De  catholicae  ecclesiae  uuitate  c.  4.  15 

für  die  Einheit"  liegt  iu  der  numerischen  Einheit  Petri  als 
des  zuerst  bevollmächtigten  Apostels  i. 

Der  Gedanke  Poschmauns:  „Wenn  er  (Petrus)  das  Fun- 
dament der  Kirche  ist,  dann  muß  alles,  was  zu  ihr  gehören 
will,  auf  ihm  aufgebaut,  d.  h.  notwendig  mit  ihm  verbunden 
sein"  2^  liegt  nicht  im  Gesichtsfelde  Cyprians,  der  eine  bau- 
technische Weiterführung  und  Ausdeutung  des  Bildes  vom 
Fundament  verschmäht,  da  er  unter  dem  „Grundstein"  lediglich 
den  zeitlich  zuerst  ausgewählten  Stein  versteht,  ohne  Bild  ge- 
sprochen den,  „a  quo  origo  incipit",  „exordium  proficiscitur".  Es 
geht  darum  über  Cyprians  Gedanken  hinaus,  wenn  man  aus 
dem  Bilde  eine  „reale  Bedeutung"  Petri  für  die  Einheit  der 
Kirche  konstruiert.  Und  es  ist  eine  durch  spätere  Vorstellungen 
beeinflußte  Verschiebung  cyprianischer  Gedanken,  wenn  mau 
immer  vom  „Fundament"  oder  vom  „Felsen"  spricht.  Cyprian 
citiert  Matth.  16,  18 f.,  läßt  aber  dann  das  hier  gebotene  Bild 
sofort  fallen,  weil  er  es  nicht  brauchen  kann  und  mit  der 
Einheit  selbst  zufrieden  ist. 

Daß  „der  Apostel  einmal  der  zeitliche  Ausgangspunkt, 
dann   aber  auch   der  feste  Mittelpunkt  der  ganzen  Gewalt 


1)  Posch  mann  meint  (S.  17,  A.  2),  durch  die  Annahme,  daß 
Cyprian  dem  Petrus  eine  bloß  symbolische  Bedeutung  für  die  kirchliche 
Einheit  zuerkenne,  werde  der  logische  Gedankengang  des  Kapitels 
gestört,  und  verweist  auf  Chapmans  Bemerkung:  „C'est  vraiment 
faire  injure  ä  un  auteur  si  logique  que  de  lui  imputer  une  sottise 
pareille:  ,Probatio  est  ad  fidem  facilis:  la  grande  preuve  de  l'unite 
l'Eglise,  le  texte  qui  demontre  sans  replique  la  Suprematie  de  l'eveque, 
c'est  la  promesse  faite  a  Pierre  que  lui  serait  ce  que  tous  les  apotres 
allaient  aussi  devenir  avec  lui;  de  lä  resulte  que  l'Eglise  et  necessai- 
rement  une,  et  qu'il  ne  peut  y  avoir  d'autorite  dans  chaque  diocese 
que  cette  de  l'unique  eveque!'"  (1903,  37.)  Diese  Formulierung  —  ob 
sie  der  Anschauung  Bensons  und  Pull  er s,  die  Chapman  in  erster 
Linie  im  Auge  hat,  genau  entspricht,  mag  dahingestellt  bleiben  — 
trifft  freilich  den  Gedankengang  Cyprians  nicht.  Ihm  ist  Matth.  16, 18 f. 
nicht  ein  Wechsel  auf  die  Zukunft,  sondern  wirkliche  Machtüber- 
tragung und  Anfang  des  Kirchenbaues.  Und  nicht  aus  dem  „Ver- 
sprechen, daß  Petrus  sein  werde,  was  alle  Apostel  auch  mit  ihm 
werden  sollten",  beweist  er  die  Einheit  der  Kirche,  sondern  daraus, 
daß  Petrus  zuerst  allein  das  war,  was  die  übrigen  Apostel 
erst  später  wurden.  In  Wirklichkeit  stört  nicht  die  Annahme 
einer  bloß  symbolischen  Bedeutung  den  logischen  Gedankengang  des 
Kapitels,  sondern  jede  Deutung,  die  über  die  Typik  hinausgeht. 

2)  Ähnlich  Kneller,  S.  509. 


16  Koch,  Cyprian  und  der  römische  Primat. 

ist,  welche  der  Herr  in  der  Kirche  niedergelegt  und  zu  deren 
Trägern  er  die  Bischöfe  gemacht  hat''  (Poschmann  S.  17),  sagt 
Cyprian  nicht,  das  wird  willkürlich  in  seine  Worte  hinein- 
gelegt, gewaltsam  hineingepreßt.  Das  Wort  ,,origo"  —  und 
ebenso  die  Präposition  ,,ab"  —  bezeichnet  eben  bei  Cyprian  in 
diesem  Zusammenhang  nicht  ein  „Ursächlichkeits-  und  Ab- 
hängigkeitsverhältnis", sondern  nur  den  zeitlichen  Anfang,  wie 
„exordium"  und  „caput'\  und  die  Worte  ,,unitatis  originem  ab  uno 
incipientem"  und  „exordium  ab  unitate  proficiscitur"  sind  pleo- 
nastisch;  es  würde  genügen:  unitatem  ab  uno  incipientem,  und: 
ab  unitate  proficiscitur  (sc.  ecclesia  oder  potestas).  Aber  der 
Bischof  kann  sich  nicht  genugtuu,  um  den  Gedanken  hervor- 
zuheben: von  der  Einheit  geht  die  Kirche  aus,  die  Einheit 
steht  am  Anfang,  die  Einheit  muß  auch  bei  der  w^eiteren  Ent- 
faltung gewahrt  bleiben. 

Kneller  schreibt  S.  506:  „Offenbar  ist  Cyprian  an  unserer 
Stelle  bemüht,  sich  möglichst  genau  auszudrücken  und  Miß- 
verständnisse auszuschließen."  Hätte  der  Kirchenvater  aber 
dem  hl.  Petrus  eine  reale  Bedeutung  für  die  Einheit  der 
Kirche  zuschreiben,  ihn  auch  als  den  festen  Mittelpunkt  der 
kirchlichen  Gew^alt  bezeichnen  wollen,  dann  hätte  er  seinen 
Gedanken  mehr  als  ungeschickt  ausgedrückt.  Dann  hätte  er 
schreiben  müssen:  sed  exordium  ab  unitate  proficiscitur,  ut 
ecclesia  Christi  una  sit,  oder:  una  maneat,  oder:  una  semper 
exsistat,  aber  nicht:  una  monstretur.  Damit  ist  die  typische 
Bedeutung  Petri  in  einer  Weise  betont,  daß  die  reale, 
ursächliche  Bedeutung  geradezu  ausgeschlossen  wird^. 


1)  Yergl.  Adam  in  der  Tlieol.  Revue  1909,  181:  „Daß  Petrus 
nicht  bloß  der  ,zeitliche  Ausgangspunkt',  sondern  auch  der  ,feste 
Mittelpunkt'  der  apostolischen  Gewalt  sei,  beweisen  die  angeführten 
Texte  nicht.  Das  ab  uno  incipientem  von  De  un.  eccl.  4  besagt 
nicht  ein  reales  , Ausgehen',  sondern  ein  zeitliches  , Beginnen'  der 
ursprünglichen  Einheit  mit  einem  Einzigen.  Um  nämlich  die  Einheit 
handgreiflich  zu  machen  (ut  unitatem  manifestaret,  1.  c),  übertrug 
nach  Cyprian  Christus  die  Apostelgewalt  anfangs  nur  einem  Einzigen, 
dem  hl.  Petrus.  Das  unus  unterstreicht  oÜ'ensichtlich  Cyprian,  nicht 
das  Petrus.  Insofern  Petrus  ein  Einzelner  war,  also  seiner  per- 
sönlichen (nicht  amtlichen)  Qualität  nach,  ist  er  in  den  Augen 
Cyprians  Ursprung  und  Repräsentant  der  kirchliclien  Einheit  (nicht 
der  kirchlichen  Gewalt!)  Die  Gewalt  selbst  teilt  er  durchaus  gleich- 
mäßig mit  den  übrigen  Bischöfen  ....  Alle  von  Cyprian  dem 
hl.  Petrus  zugesprochenen  Vorzüge  —  besonders  jener,  ein  Fundament 


De  catliolicae  ecclesiae  unitate  c.  4.  17 

Poschmaun  meint  allerdings  (S.  17  A.  2),  die  Ausdrücke 
„ut  unitatem  manifestaret"  und  „ut  ecclesia  una  monstretur" 
brauchten  nicht  so  aufgefaßt  zu  werden,  als  ob  in  dem  „Zeichen'' 
der  Einheit  die  ganze  Bedeutung  jener  Anordnung  des  Herrn 
zu  sehen  sei.  Und  er  exemplifiziert  weiter:  „Ebenso  sagen 
wir  z.  B.:  Christus  ist  am  Kreuze  gestorben,  um  uns  seine 
Liebe  zu  zeigen,  wobei  niemand  daran  denkt,  daß  die  Be- 
deutung seines  Opfertodes  mit  dem  Offenbarmachen  seiner 
göttlichen  Liebe  erschöpft  sei,  daß  sein  Tod  nur  den  Zweck 
gehabt  habe,  die  Liebe  Gottes  symbolisch  darzustellen.  Wie 
hier  der  Sinn  ist:  Durch  seineu  Tod  hat  Christus  seine  Liebe 
offenbart,  so  dort:  Durch  den  Bau  der  Kirche  auf  Petrus 
hat  der  Herr  die  Notwendigkeit  der  Einheit  gezeigt  (die  zu 
beweisen  ja  der  Zweck  des  Kapitels  ist)". 

Damit  gibt  Poschmaun  eigentlich  selbst  zu,  daß  eine  reale 
Bedeutung  Petri  für  die  kirchliche  Einheit  an  unserer  Stelle 
wenigstens  nicht  ausgesprochen  ist.  Es  fragt  sich  nur,  ob  sie  er- 
gänzt werden  darf.  Diese  Frage  ist  aber  zu  verneinen.  Denn  eine 
solche  Ergänzung  läuft  im  Grunde  auf  eine  petitio  principii 
hinaus.  So  kann  man  schließen,  wenn  die  Anschauung  Cyprians 
vom  Primat  Petri  schon  feststeht,  aber  nicht,  wo  diese  erst 
gewonnen  werden  soll.  Gewiß  kann  ein  Prediger  sagen: 
Christus  ist  am  Kreuze  gestorben,  um  uns  seine  Liebe  zu 
zeigen  —  ohne  daß  man  deshalb  seine  Orthodoxie  bemängeln 
dürfte.  Aber  wird  ein  katholischer  Prediger,  oder  ein  Apologet 
oder  ein  Dogmatiker,  der  etwa  von  der  Kirche  und  ihren 
Gnadenmitteln  handelt  und  dabei  auch  ihr  Verhältnis  zum 
Opfertod  Christi  hereinzieht,  oder  der  das  Meßopfer  gegen 
solche,  die  es  verwerfen,  verteidigt  —  wird  er  sich  auch  mit 
jenem  Satze  begnügen?  Oder  wird  einer,  der  von  der  Einheit 
des  Deutschen  Reiches  handelt,  bloß  sagen,  daß  an  der  Spitze 
des  Reiches  ein  Kaiser  stehe,  damit  das  Reich  als  eins  gezeigt 
werde?  Cyprian  wendet  sich  gegen  Frevler  an  der  kirchlichen 
Einheit  und  beweist  ihnen,  daß  diese  Einheit  von  Gott,  von 
Christus,  gewollt  sei.  Er  zeigt  ihnen,  was  Christus  für  diese 
Einheit  getan  habe,    aber   er  weiß   nicht   mehr  zu   sagen,   als 


der  Kirche  zu  sein  — ,  beruhen  auf  der  ihm  nur  persönlich 
zukommenden  zeitlichen  Priorität  seiner  Apostelmacht  und  der 
damit  gegebenen,  gottgewollten  Typik  der  Kirche I"  Vergl.  auch 
Delarochelle  a.  a.  0   u.  Turrael  S.  lOStf. 

Texte  u.  Untersuchungen  etc.  35,1.  2 


18  Koch,  Cyprian  and  der  römische  Primat. 

daß  der  Herr  durch  die  anfängliche  Bevollmächtigung  eines 
Einzigen  die  Einheit  der  Kirche  dokumentiert  habe. 

Auch  die  Beifügung  ,,sua  auctoritate'^  zu  den  Worten  .,unitatis 
ejusdem  originem  ab  uno  incipientem  disposuit"  steigert  die 
typische  Bedeutung  Petri  nicht  zu  einer  realen,  wie  Kneller 
meint,  wenn  er  unter  Posch manns  Beifall  (S.  17)  schreibt: 
„Es  mag  Autorität  dazu  gehören,  daß  mau  eine  Lehre  gibt;  daß 
man  aber  zu  größerer  Klarheit  und  Eindringlichkeit  an  einer 
Person  exemplifiziert,  was  man  sagen  will,  ist  keine  Betätigung 
von  Autorität.  Christus  hat  seine  Lehre  von  der  Demut  da- 
durch eindringlich  vorgestellt,  daß  er  seinen  Aposteln  ein  Kind 
zeigte  und  ihnen  sagte,  sie  müßten  so  demütig  werden  wie 
dieses.  Wer  würde  nun  sagen,  kraft  seiner  Autorität  habe 
Christus  dies  Kind  zum  Lehrer  der  Demut  gemacht?"  (S.  508.) 

Dagegen  ist  vor  allem  zu  bemerken,  daß  das  Kind  nicht 
Lehrer,  sondern  Bild  der  Demut,  Petrus  nicht  Lehrer,  sondern 
Typus  der  kirchlichen  Einheit  ist^.  Sodann,  daß  Lehre  und 
Exemplifikation  im  Sinne  Cyprians  gar  nicht  getrennt  werden 
dürfen:  in  dem  Beispiel,  in  dem  Typus  offenbart  sich  ein 
autoritativer  Wille,  verkündet  eine  Autorität,  was  sie  will  und 
verlangt.  Sollte  Cyprian  eventuell  nicht  sagen  können:  kraft 
seiner  Autorität  hat  Christus  im  Kinde  ein  Bild  der  Demut 
aufgestellt,  d.  h.  er  will,  daß  seine  Jünger  demütig  sein  sollen 
wie  ein  Kind?  So  hat  Christus  auch  die  moralische  Einheit 
der  Kirche  mit  Einem,  mit  der  numerischen  Einheit,  beginnen 
lassen  —  sua  auctoritate,  weil  er  damit  seinen  Willen,  daß  die 
Kirche  eins  sein  soll,  deutlich  kundgegeben  hat.  Endlich  ist 
nicht  zu  übersehen,  daß  die  Aufstellung  des  Einheitstypus  in 
der  anfänglichen  Übertragung  der  Binde-  und  Lösegewalt  auf 
Petrus  allein  besteht,  wozu  doch  wahrlich  Autorität  gehört. 
Cyprian  hat  also  Grund  genug,  im  Hinblick  auf  Matth.  16,  18f. 
von  „auctoritas"  zu  reden,  auch  wenn  ihm  Petrus  nur  ein 
Bild  der  kirchlichen  Einheit,  nur  Erkenntnisgrund,  nicht 
Realgrund  ist. 


1)  „Lehrer"  der  kirchlichen  Einheit  ist  Jesus  Christus  selber, 
wie  er  ihr  Begründer  und  wie  er  „Stifter  und  Lehrer"  des  eucha- 
ristischen  Opfers  ist.  Ep.63,1  (701,16):  „Quoniam  quidam  vel  ignoranter 
vel  simpliciter  in  calice  dominico  sanctificando  et  plebi  ministrando 
non  hoc  faciunt,  quod  Jesus  Christus  Dominus  et  üeus  noster, 
sacrificii  hujus  auctor  et  doctor,  fecit  et  docuit". 


De  catholicae  ecclesiae  unitate  c.  4.  19 

S.  504  bemerkt  Kn eller,  wenn  nach  Cyprian  auf  die 
Anordnungen  Christi  zurückgegangen  werden  solle  (cap.  3 
Schluß),  so  folge,  daß  nicht  allen  den  Schriftworten  über  die 
Einheit,  die  in  cap.  4  zusammengestellt  seien,  gleicher  Wert 
für  die  Beweisführung  zukomme.  Yielmehr  sei  der  an  erster 
Stelle  angeführte  Text  von  Petrus  dem  Felsen  in  Cyprian s 
Augen  der  ausschlaggebende.  Er  enthalte  eben  allein  eine 
Einrichtung  und  Anordnung  Christi.  Dasselbe  folge  auch  aus 
der  ganzen  Gedankenentwicklung  in  capp.  4  und  5.  Außerdem 
diene  der  ganze  Eingang  der  Schrift  dazu,  das  Wort  von 
Petrus  dem  Felsen  vorzubereiten.  Die  Einleitung  spreche  ja 
gleich  in  den  ersten  Worten  vom  Ansturm  der  Pforten  der 
Hölle  und  rate  als  Schutzwehr  dagegen  an,  sein  Haus  auf 
den  Felsen  zu  bauen.  Cyprian  habe  somit  von  vornherein 
das  Wort  von  Petrus  dem  Felsenmann  im  Auge,  die  ganze 
Einleitung  ziele  auf  diesen  Text  hin. 

Diese  Bemerkungen  Knellers  zeigen  nur,  wie  man  einem 
Gedanken  mit  einem  raschen  Strich  eine  andere  Färbung 
geben  kann.  Cyprian  redet  im  Eingang  nicht  vom  „Ansturm  der 
Pforten  der  Hölle",  sondern  einfach  von  den  Nachstellungen 
des  Teufels,  der  bald  in  offener  Verfolgung  als  Feind  auftrete, 
bald  unter  Friedensvorspiegelungen  sich  heiijilich  anschleiche, 
der  von  Anbeginn  der  Welt  auf  Täuschung  ausgegangen  sei 
und  sich  selbst  an  den  Herrn  herangewagt  habe  (c.  1).  Darum 
müsse  man  sich  an  das  Beispiel  und  an  die  Gebote  Christi 
(Matth.  19,  17.  Joh.  15,  14f.)  halten,  dann  habe  man  sein  Haus 
auf  einen  Felsen  gebaut  (Matth.  7,  24 f.  cap.  2).  Aber  nicht 
bloß  vor  den  offenen  Angriffen  des  Widersachers  müsse  man  sich 
hüten,  sondern  auch  vor  den  maskierten,  wenn  er  sich  in  einen 
Engel  des  Lichts  verkleide,  vor  Häresien  und  Schismen,  die 
die  Einheit  zerstörten.  Man  falle  der  Täuschung  anheim,  „dum 
ad  veritatis  originem  non  reditür  nee  caput  quaeritur  nee 
magisterii  caelestis  doctrina  servatur"  (c.  3). 

Wer  diese  Ausführungen  in  c.  1 — 3  unbefangen  liest, 
wird  nicht  behaupten  wollen,  daß  Cyprian  von  vornherein  das 
Wort  von  Petrus  dem  „Felsenmanne"  im  Auge  habe,  daß  die 
ganze  Einleitung  auf  diesen  Text  hinziele.  Er  spielt  auf  ver- 
schiedene Schriftstellen  an,  andere  citiert  er  wörtlich,  so  das 
Wort  vom  Hausbau  auf  dem  Felsen  aus  der  Bergpredigt 
Matth.  7,  24f.,   aber  Matth.   16,  18f.   schwebt  ihm   noch   nicht 

9* 


20  Koch,  Cyprian  und  der  römische  Primat. 

vor.  Mit  den  Worten  „dum  ad  veritatis  originem  non  reditur 
nee  Caput  quaeritur  nee  magisterii  caelestis  doctrina  servatur" 
leitet  er  dann  zur  eigentlichen  Abhandlung  über,  und  mit  dieser 
Fülle  der  Worte  will  er  eben  sagen:  man  muß  auf  die  Heilige 
Schrift  zurückgehen  und  sich  dort  Orientierung  und  Be- 
lehrung holen  ^.  Yon  den  einschlägigen  Schriftstellen  aber 
führt  er  als  erste  und  wichtigste  Matth.  16,  18  f.  an.  Dieser 
Schriftstelle  gibt   er   darum   den   ersten   Platz,   weil  hier 


l)Kneller  faßt  S.  503f.  diese  Worte  euger  und  versteht 
darunter  nur  „die  Anordnungen  und  Einrichtungen  Christi,  wie  sie 
im  Evangelium  aufgezeichnet  sind",  um  dann  argumentieren  zu 
können:  „Wenn  auf  die  Anordnungen  Christi  zurückgegangen  werden 
soll,  so  folgt,  daß  nicht  allen  den  Schriftworten  über  die  Einheit,  die 
in  cap.  4  zusammengestellt  sind,  gleicher  Wert  für  die  Beweisführung 
zukommt.  Vielmehr  ist  der  an  erster  Stelle  angeführte  Text  von 
Petrus  dem  Felsen  in  Cyprians  Augen  der  ausschlaggebende.  Er 
allein  enthält  eben  eine  Einrichtung  und  Anordnung  Christi".  Wie 
wenig  wir  aber  berechtigt  sind,  den  Sinn  der  Worte  in  dieser  Weise 
einzuschränken,  zeigt  Ep.  74,  10  u.  11  (S.  808 f.)  Hier  heißt  es  ebenfalls: 
„Nam  si  ad  divinae  traditionis  caput  et  originem  revertamur,  cessat 
error  humanus,  et  sacramentorum  coelestium  ratione  perspecta  quid- 
quid  SUD  caligine  ac  nube  tenebrarum  obscurumlatebatin  lucem  veritatis 
aperitur  .  .  .  Quod  et  nunc  facere  oportet  Dei  sacerdotes  praecepta 
divina  servantes,  ut  si  in  aliquo  nutaverit  et  vacillaverit  veritas,  et 
ad  originem  dominicam  et  ad  evangelicam  atque  apostolicam  tra- 
ditionem  revertamur,  et  inde  surgat  actus  nostri  ratio,  unde  et  ordo 
et  origo  surrexit".  Der  Schriftbeweis,  der  darauf  mit  „Traditum  est 
enim  nobis"  angetreten  wird,  enthält  aber  niclits  von  „Anordnungen 
und  Einrichtungen  Christi,  wie  sie  im  Evangelium  aufgezeichnet 
sind",  sondern  nur  —  Ephes.  4, 4ff.  (von  Hartel  nicht  notiert),  Hohe- 
lied 4, 12  f  und  1.  Petr.  3, 20 f  Auch  in  Ep.  63  wird  die  „ratio  evangelicae 
veritatis  ac  dominicae  traditionis",  die  „radix  atque  origo  traditionis 
dominicae"  (c.  1),  mit  einer  Masse  von  Schriftstellen  aus  dem  Alten 
und  Neuen  Testament,  nicht  bloß  aus  den  Evangelien,  begründet.  So 
meint  Cyprian  auch  De  unit.  c.  3  und  4  den  Schriftbeweis  überhaupt, 
neben  Matth.  16, 18  und  Job.  20, 21  auch  Hohelied  6,  8  und  Eplies.  4,4-6, 
also  auch  niclit  bloß  das  Neue  Testament,  wie  Harnack  Ep.  74,  10 
deutet  (Dogmengeschichte'^  1,  419  A.  2).  —  Daß  man  unter  „veritatis 
origo  et  caput"  direkt  den  Papst  zu  verstellen  hätte,  wie  Pamelius 
und  neuerdings  Win  kl  er  (Passauer  Theol.  prakt.  Monatssclir.  1897, 
767)  meinen,  ist  natürlich  ausgeschlossen.  Knellers  Anschauung  läuft 
aber  indirekt  auf  dasselbe  hinaus:  wenn  von  dem  „veritatis  origo  et 
caput",  den  Anordnungen  und  Einrichtungen  Christi,  Mattli.  16,  18 
„ausschlaggebend"  ist,  die  anderen  Stellen  nur  nebenbei  in  Betracht 
kommen,  so  ist  indirekt  bei  Knellers  Deutung  doch  wieder  der  Papst 
gemeint.    Auch  die  in  der  Tübinger  Theol.  Quartalschr.  1823,  516—521 


De  catholicae  ecclesiae  unitate  c.  4.  21 

Christus  seinen  autoritativen  Willen,  daß  die  Kirche 
eins  sein  solle,  durch  einen  sinnenfälligen  Vorgang 
am  deutlichsten  kundgegeben  hat.  Kraft  seiner  Autorität 
hat  Christus  es  gefügt,  daß  es  eine  Zeit  gab,  wo  die  ganze 
kirchliche  Gewalt  auf  einem  Einzigen  ruhte,  und  in  dieser 
numerischen  Einheit  des  Kirchenanfangs  hat  er  für  alle  Zeiten 
ein  leuchtendes  Bild  der  notwendigen  moralischen  Einheit  der 
groß  gewordenen  Kirche  aufgestellt.  Ein  Blick  auf  den  Anfang 
der  Kirche,  wie  ihn  der  Stifter  eingerichtet  hat,  gibt  zu  allen 
Zeiten  die  Lehre:  die  Kirche  muß  eins  sein,  so  will  es  der  Stifter, 
sonst  hätte   er  sie  nicht  mit  einem  Einzigen   beginnen  lassen. 

Der  Vorgang  Matth.  16,  18f.  ist  also  in  den  Augen 
des  Bischofs  von  Karthago  in  Bezug  auf  Petrus 
lediglich  Erkenntnisgrund,  nicht  Realgrund  für  die 
Einheit  der  Kirche,  dagegen  Erkenntnisgrund  und  Realgrund 
in  Beziehung  auf  den  die  Einheit  der  Kirche  bezweckenden 
Willen  des  göttlichen  Stifters. 

Die  Beweiskraft  dieser  Stelle  ist  ihm  von  den  nachher 
angeführten  Stellen  (Hohelied  6,  8.  Ephes.  4,  4 f.)  nur  graduell 

gegebene  Erklärung  befriedigt  nicht.  Denn  wenn  „veritatis  origo  et 
Caput"  die  „Einheit  des  gesamten  Episkopates"  bedeutete,  würde 
Cyprian  die  tiefgründige  Weisheit  aussprechen:  man  verläßt  die 
Einheit,  wenn  man  nicht  bei  der  Einheit  bleibt!  Vergl.  De  unit.  c.  12: 
„cum  haereses  et  Schismata  postmodum  nata  sint,  dum  con- 
venticula  sibi  diversa  constituunt,  veritatis  caput  atque 
oviginem  reliquerunt".  Gewiß  ist  der  Gedanke:  „Nicht  so:  wenn 
ein  Bischof  mit  diesem  oder  jenem  zusammenstimmt,  ist  er  katholisch; 
sondern  wenn  der  einzelne  mit  allen,  mit  der  einen  und  allgemeinen 
Kirche  in  Verbindung  steht.  Wer  in  dieser  Einheit  ist,  hat  die  Wahr- 
heit, wer  außer  ihr  ist,  nicht"  (S.  516),  —  echt  cyprianisch,  aber  an 
unserer  Stelle  ist  das  nicht  gemeint.  In  Ep.  74,10  werden  auch  richtig 
die  Worte  ^.divinae  traditionis  caput  et  origo"  auf  die  Hl.  Schrift  bezogen 
(S.  520f.).  Chapman  bezieht  (1903,  34)  die  Worte,  direkt  oder 
indirekt,  auf  den  monarchischen  Episkopat,  und  verweist  dafür  auf 
Ep.  59,5  (671,23):  „Neque  aliunde  haereses  obortae  sunt  aut  nata 
sunt  Schismata,  quam  quando  sacerdoti  Dei  non  obtemperatur, 
nee  unus  in  ecclesia  ad  tempus  sacerdos  et  ad  tempus  judex  vice 
Christi  cogitatur;  cui  si  secundum  magisteria  divina  obtemperaret 
fraternitas  universa,  nemo  adversum  sacerdotum  collegiura  quicquam 
moveret,  nemo  post  divinum  Judicium,  post  populi  suffragium,  post 
coepiscoporum  consensum,  judicem  se  non  jam  episcopis  sed  Deo 
faceret,  nemo  discidio  unitatis  Christi  ecclesiam  scinderet,  nemo  sibi 
placens  ac  tumens  seorsum  foris  haeresim  novam  conderet".  Auch 
diese  Erklärung  scheitert  an  Ep.  74,10f. 


22  Koch,  Cyprian  und  der  römische  Primat. 

verschieden.  Dem  „ut  unitatem  manifestaret"  und  „ut  ecclesia 
Christi  iina  monstretur"  entspricht  in  demselben  Kapitel  „quam 
unam  ecclesiam  etiam  in  cantico  canticorum  (6,  8)  Spiritus 
sanctus  ex  persona  Domini  designat"  und  „quando  et  beatiis 
apostolus  Paulus  hoc  idem  doceat  et  sacramentum  unitatis 
ostendat  (Ephes.  4, 4f.)",  ferner  „hoc  unitatis  sacramentum, 
hoc  vinculum  concordiae  inseparabiliter  cohaerentis  ostenditur, 
quod  in  evangelio  tunica  Domini  Jesu  Christi  non  dividitur 
omnino  nee  scinditur  etc.  (Joh.  19, 23 f.)"  und  „sacramento 
vestis  et  signo  declaravit  ecclesiae  unitatem"  in  cap.  7,  „cum 
dictum  sit  ad  Rahab,  in  qua  praeformabatur  ecclesia  (Jos.  2,18f.)", 
„item  sacramentum  Paschae  nihil  aliud  in  Exodi  lege  (12,  46) 
contineat  quam  ut  agnus,  qui  in  figura  Christi  occiditur,  in 
domo  una  edatur",  „hoc  unanimitatis  hospitium  designat 
et  denuntiat  Spiritus  sanctus  in  Psalmis  (67,  7)"  in  cap.  8. 
Der  eine  Petrus  ist  ebenso  ein  Vorbild  der  kirchlichen  Ein- 
heit, wie  der  ungeteilte  Rock  Christi,  wie  Rahab,  an  die  die 
Worte  Jos.  2,  18 f.  gerichtet  sind,  wie  das  Paschalamm,  das 
in  einem  Hause  gegessen  werden  mußte  ^.  Nur  tritt  die 
Typik  in  Petrus  klarer  und  autoritativer  hervor,  weil  sie  sich 
in  einem  Manne  darstellt,  dem  Christus  zuerst  die  kirchliche 
Gewalt  verliehen  hat,  der  also  zeitlich  der  erste  bevollmächtigte 
Apostel,  der  Anfang  der  Kirche  ist. 

Petrus  ist  der  zeitliche  Anfang  der  Kirche  und  ihrer  Einheit, 
aber  nicht  etwa  ihr  Ursprung  in  dem  Sinne,  daß  die  Kirche  aus 
ihm  herauswachsen  würde,  ihre  Einheit  auf  die  Verbindung 
mit  ihm,  gerade  mit  ihm,  beruhte.  Realprinzip,  wirkende 
Ursache  ist  für  die  Kirche  und  ihre  Einheit  beim 
Anfang  wie  beim  Fortgang  allein  der  Herr  selbst, 
nicht  Petrus.  Dieser  ist  nicht  der  Ursprung  der  Kirche, 
auch  nicht  der  Ursprung  der  Einheit,  sondern  er  ist  die 
numerische  Einheit  (unitas),  mit  der  Christus  seine  Kirche  be- 
ginnen ließ  (ab  uno  incipientem  dispdsuit,  exordium  ab 
unitate  proficiscitur).  Durch  diesen  Anfang  hat  der  Stifter 
am  deutlichsten  gezeigt,  daß  seine  Kirche  immerdar  eine 
einzige  und  einig  sein  solle.  Das,  und  nichts  anderes  ist  der 
Gedanke  Cyprians. 


1)  Dieselbe  Typik  findet  sich  auch  iu  £p.  69,4  (Hartel  752 f.). 


De  catholicae  ecclesiae  unitate  c.  5.  23 


IV. 

Nach  seinen  Ausführungen  in  De  cath.  eccl.  unit.  c.  4 
fährt  Cyprian  in  c.  5  weiter^: 

„Diese  Einheit  müssen  wir  entschieden  festhalten  und 
verteidigen,  hauptsächlich  wir  Bischöfe,  die  wir  in 
der  Kirche  den  Yorsitz  führen,  damit  wir  auch  das 
Bischofsamt  selbst  als  ein  einziges  und  ungeteiltes 
erweisen.  Niemand  täusche  durch  Lüge  die  Brüderschaft, 
niemand  verderbe  den  wahren  Glauben  durch  ungläubige  Über- 
tretung. Das  Bischofsamt  ist  eines,  und  die  einzelnen 
besitzen  davon  einen  Teil  nur  im  Zusammenhang  mit 
dem  Ganzen.  Die  Kirche  ist  eine,  die  sich  zur  Vielheit 
weiter  entfaltet  durch  den  aus  ihrer  Fruchtbarkeit  stammenden 
Zuwachs,  wie  die  Sonne  viele  Strahlen,  aber  nur  ein  Licht 
hat,  und  der  Baum  viele  Zweige,  aber  nur  einen  Stamm,  auf 
zäher  Wurzel  gegründet;  und  wenn  von  einem  Quell  viele 
Bäche  ausfließen,  so  mag  eine  Vielheit  ausgegossen  erscheinen 
weo:en  des  Reichtums  der  überströmenden  Fülle,  die  Einheit 
wird  doch  bewahrt  im  Ursprung.  Trenne  den  Sonnenstrahl 
vom  Lichtkörper:  eine  Absonderung  des  Lichtes  duldet  dessen 
Einheit  nicht  [d.  h.  der  abgetrennte  Sonnenstrahl  kann  kein 
Licht  mitnehmen,   er  hat  kein  Licht  mehr];   brich  vom  Baum 


1)  Hartel  S.  213f.:  „Quam  unitatera  tenere  firmiter  et  vindicare 
debemus,  maxime  episcopi  qui  in  ecclesia  praesidemus,  ut 
episcopatum  quoque  ipsum  unum  atque  indivisum  pro- 
bemus.  Nemo  fraternitatem  mendacio  fallat,  nemo  fidem  veritatis 
perfida  praevaricatione  corrumpat.  Eplscopatus  unusest,  cujus  a 
Singulis  in  solid  um  pars  tenetur.  Ecclesia  una  est,  quae  in 
multitudinem  latius  incremeuto  fecuuditatis  exteuditur,  quomodo  solis 
multi  radii  sed  lumen  uuum,  et  rami  arboris  multi  sed  robur  unum 
tenaci  radice  fundatum,  et  cum  de  fönte  uno  rivi  plurimi  defluunt, 
numerositas  licet  diffusa  videatur  exundantis  copiae  largitate,  unitas 
tamen  servatur  in  origine.  Avelle  radium  solis  a  corpore,  divisionem 
lucis  unitas  non  capit:  ab  arbore  frange  ramum,  fractus  germinare 
non  poterit:  a  fönte  praecide  rivum,  praecisus  arescit.  Sic  et  ecclesia 
Domini  luce  perfusa  per  orbem  totum  radios  suos  porrigit:  unum 
tamen  lumen  est  quod  ubique  dift'unditur,  nee  unitas  corporis  separatur. 
Ramos  suos  in  universam  terram  copia  ubertatis  extendit,  profluentes 
largiter  rivos  latius  pandit:  unum  tamen  caput  est  et  origo  una  et 
una  mater  fecunditatis  successibus  copiosa:  illius  fetu  nascimur,  illius 
lacte  nutrimur,  spiritu  ejus  animamur." 


24  Koch,  Cypriaü  und  der  römische  Primat. 

einen  Zweig  ab:  der  abgebrochene  kann  nicht  mehr  Sprossen 
treiben;  von  der  Quelle  schneide  den  Bach  ab:  der  abge- 
schnittene muß  vertrocknen.  So  verteilt  auch  die  Kirche,  vom 
Lichte  des  Herrn  überströmt,  über  den  ganzen  Erdkreis  ihre 
Strahlen:  es  ist  aber  doch  ein  Licht,  das  überall  ausströmt, 
und  die  Einheit  ihres  Lichtkörpers  wird  nicht  gespalten.  Ihre 
Zweige  erstreckt  sie  über  die  ganze  Erde  durch  die  Fülle 
ihrer  Fruchtbarkeit,  reichlich  hervorquellende  Bäche  sendet  sie 
weithin  aus:  es  ist  aber  ein  Anfang  und  ein  Ursprung  und  eine 
Mutter,  reich  an  fortgesetzter  Fruchtbarkeit:  von  ihrem  Schöße 
werden  wir  geboren,  von  ihrer  Milch  genährt,  von  ihrem 
Geiste  belebt." 

Kneller  erklärt  (S.  515)  dieses  Kapitel  folgender- 
maßen : 

„Der  Episkopat,  heißt  es,  ist  einer,  die  einzelnen  (Bischöfe) 
haben  in  der  Weise  Anteil  an  ihm,  daß  alles  zu  einem  ein- 
heitlichen Ganzen  sich  zusammenfügt.  Die  Einheit,  von  der 
hier  die  Rede  ist,  kann  dem  Zusammenhang  nach  nur  die 
Einheit  des  Ursprungs  sein.  Cypriau  spricht  von  der  Einheit 
des  Episkopates  in  demselben  Sinn,  in  dem  wir  von  der 
Einheit  des  Menschengeschlechtes  reden.  Wie  nur  Adam 
allein  unmittelbar  von  Gott  die  menschliche  Natur  erhielt,  alle 
andern  sie  aber  nur  durch  Adam  besitzen  können,  und  so 
vom  ersten  bis  zum  letzten  Menschen  eine  ununterbrochene 
Kette  herabreicht  und  das  ganze  Menschengeschlecht  ein  zu- 
sammenhängendes Ganzes  ist,  so  verhält  sich  die  Sache  auch 
mit  dem  Episkopat.  Nur  Petrus  besitzt  ihn  unmittelbar  von 
Christus,  alle  andern  nur  durch  Mitteilung  des  Apostelfürsten 
und  der  von  ihm  anerkannten  Bischöfe,  so  dass  von  Petrus 
bis  zu  jedem  einzelnen  Bischof  zur  Zeit  des  Weltendes  eine 
ununterbrochene  Kette  herabreicht  und  der  ganze  Episkopat 
ein  zusammenhängendes  Ganzes  ist." 

Damit  sind  Cyprians  Gedanken  bis  zur  Unkenntlichkeit 
entstellt.  Man  glaubt  einen  Papalisten  strengster  Observanz, 
nicht  den  Bischof  von  Karthago,  zu  hören.  Nur  Petrus  soll 
im  Sinne  Cyprians  den  Episkopat  unmittelbar  von  Christus 
besitzen  —  obwohl  dieser  kurz  vorher  in  c.  4  ausdrücklich 
erklärt,  daß  Christus  direkt  allen  Aposteln  die  gleiche  Gewalt 
erteilte,  daß  die  Apostel  dem  hl.  Petrus  an  Macht  und  Ehre 
völlig  gleichgestellt  wurden! 


De  catholicae  ecclesiae  unitate  c.  5.  25 

Von  der  „Einheit  des  Ursprungs"  und  der  Stellung  Petri 
hat  Cyprian  in  c.  4  gesprochen,  damit  ist  für  ihn  diese  Seite  der 
Frage  erledigt.  In  c.  5  spricht  er  ganz  offensichtlich  von  der 
„organischen  Einheit  des  mystischen  Zusammenhanges,  in  dem 
die  einzelnen  Bischöfe  stehen",  wie  Poschmann  (S.  9  Anm.) 
sagt,  oder  noch  richtiger  ausgedrückt:  von  der  praktischen 
Betätigung  und  Bewährung  und  von  den  Kon- 
sequenzen der  kirchlichen  Einheit.  Also  nicht  in  dem 
Sinne,  in  dem  wir  von  der  Einheit  des  Menschengeschlechts 
reden,  spricht  Cyprian  in  c.  5  von  der  Einheit  des  Episkopates 
und  der  Einheit  der  Kirche,  sondern  so,  wie  man  von  der 
Einheit  Deutschlands,  der  Einheit  einer  Gesellschaft,  eines 
Vereins  redet. 

Mit  den  Worten  „Episcopatus  unus  est,  cujus  a  singulis 
in  solidum  pars  tenetur.  Ecclesia  una  est  etc^  legt  er  das 
Verhältnis  der  Einheit  des  Episkopates  zur  Vielheit  der  Träger, 
der  Einheit  der  Kirche  zur  Vielheit  der  Gemeinden  und  Einzel- 
persönlichkeiten dar  und  veranschaulicht  dieses  Verhältnis  an 
drei  Bildern. 

Es  heißt  diese  Illustrationen  wieder  nach  eigenem,  nicht 
nach  Cyprians  Sinne  deuten,  wenn  Kneller  dabei  immer 
wieder  auf  Petrus  rekurriert ^  Was  Cyprian  über  die  Be- 
deutung Petri  zu  sagen  hat,  ist  mit  c.  4  abgeschlossen. 
Petrus  ist  für  ihn  kein  Hypnotisierungsknopf,  von  dem  er  nicht 
mehr  wegblicken  könnte.  Das  Moment  der  Vielheit  liegt  in 
den  verschiedenen  Gemeinden  und  Personen,  das  der  Einheit  in 
der  geschlossenen  Gesamtkirche 2.   Einen  besonderen  Einheits- 


1)  S.  516:  „Wie  der  Sonnenstrahl  aufhört  zu  seiu,  wenn  er  von 
der  Sonne  abgeschnitten  wird,  wie  der  Zweig  und  der  Bach  verdorrt 
und  vertrocknet,  der  vom  Baum  und  der  Quelle  abgeschnitten  ist,  so 
kann  auch  eine  Kirche  nicht  mehr  christliche  Kirche  sein,  wenn  sie 
von  der  ganzen  Kirche,  die  ihre  Wurzel  in  Petrus  hat,  sich 
lostrennt.  Der  christlichen  Kirche  ist  es  eben  wesentlich,  von  Christus 
gegründet  zu  sein,  und  Christus  hat  sie  nur  auf  den  Petrus 
gegründet".    (Die  Sperrung  ist  von  mir.) 

2)  In  seinem  beachtenswerten  Artikel  über  „Die  Entstehung  des 
neutestamentlichen  Kanons  unter  dogmengeschichtlichem  Gesichts- 
punkt" in  der  Internat.  Wochenschr.  1909  Nr.  41  erinnert  Joh.  Kunze 
(Sp.  1286)  an  die  doppelte  Bedeutung  des  Wortes  „katholisch".  Es 
bezeichnete  zunächst  die  Gesamtkirche  im  Unterschied  von  der 
Einzelgemeinde  (so  bei  Ignat.  ad  Smyrn.  8,2.  Mart.  Polyc.  19,2), 
sodann  die  orthodoxe  Kirche  im  Gegensatz  zur  Häresie  (so  schon  im 


26  Koch,  CypriaD  und  der  römische  Primat. 

und  Mittelpunkt  in  der  Gesamtkirche  kennt  oder  berücksichtigt 
Cyprian  nicht.  Die  katholische  Kirche  mit  ihrem 
einen  und  ungeteilten  Episkopat  ist  als  solche  der 
feste  Einheitspunkt  in  der  Vielheit  der  Erscheinungen. 
Der  „episcopatus  unus"  ist  gleich  der  „ecclesia  una",  beides  ist 
der  Gegenstand,  der  durch  die  drei  Bilder  beleuchtet  wird,  und 
in  der  Anwendung  erscheint  wieder  die  „ecclesia  Domini",  die 
„mater  fecunditatis".  Die  katholische  Kirche  ist  der  eine  Sonnen- 
körper, der  viele  Strahlen  entsendet,  der  festgewurzelte  Baum 
mit  den  vielen  Zweigen,  der  eine  Quell,  woraus  viele  Bäche 
hervorsprudeln.  „Robur  unum  tenaci  radice  fuudatum"  ist  hier 
ein  Begriff,  und  der  Gedanke  an  Petrus  liegt  ferne.  Nicht 
Petrus  ist  die  Wurzel  und  die  Kirche  der  Stamm,  sondern  die 
Kirche  ist  Wurzel  und  Stamm,  ein  festgewurzelter  Baumstamm. 
Der  Teil,  der  sich  vom  Ganzen  trennt,  verliert  Licht,  Triebkraft 
und  Leben.  Alle  Kraft,  alle  Gnade,  alles  Leben  ruht  in  der 
katholischen  Kirche,  nicht  etwa  in  einem  besonderen  Mittel- 
punkt der  Kirche.  Nicht  von  Petri  Licht  ist  die  Kirche 
überströmt,  sondern  vom  Lichte  des  Herrn  ^.  Nicht  Petrus 
ist  „unum  caput"  und  „origo  una",  sondern  die  große  katholische 
Kirche,  die  auch  die  „una  mater  fecunditatis  successibus  copiosa" 
ist,  die  Mutter  mit  fruchtbarem  Schöße,  mit  milchspend enden 
Brüsten,  mit  belebendem  Geiste. 

Lehrreich  ist  nun  ein  Vergleich  von  c.  5  mit  c.  4. 

In  c.  5  gebraucht  Cyprian  die  Bilder  von  der  Sonne  und  ihren 
Strahlen,  dem  Baum  mit  seinen  Zweigen,  der  Quelle  und  ihren 
Strömen,  und  er  führt  diese  Bilder  in  einer  Weise  durch,  daß 
sich  ihm  selbst  bei  ihrer  Anwendung  auf  das  Verhältnis  der 
Kirche  zu  ihren  einzelnen  Teilen  und  Gliedern  eine  „reale 
Bedeutung",    ein    ursächlicher    Zusammenhang    ergibt.      Das 


Kanon  Muratori).  Wenn  aber  auch  diese  zweite,  „technisclie"  Be- 
deutung fortan  in  den  Vordergrund  trat,  so  verschwand  die 
erste  und  ursprüngliche  doch  nie.  Bei  Cyprian  leuchtet  sie  helle 
durch.  Das  Prädikat  „katholisch''  schliesst  in  der  alten  Christen- 
sprache die  Einzigkeit  und  die  Einigkeit  der  Kirche  in  sich.  Vgl. 
Kattenbuscli,  Die  Kirchen  und  Sekten  des  Cliristentums  in  der 
Gegenwart  (Religionsgeschiclitliche  Volksbücher  IV,  11  und  12) 
Tübingen  1909,  13. 

1)  „Ecclesia  Doraini  luce  perfusa":  hier  gehört  nach  einem 
bekannten  lateinischen  Sprachgebrauch  „Domini"  ebenso  zu  „ecclesia"* 
wie  zu  „luce". 


De  catholicae  ecclesiae  iiuitate  c.  5.  27 

einzelne  Glied  hat  von  der  Kirche,  durch  die  Verbindung  mit 
der  Kirche  Licht  und  höheres  Leben,  und  verliert  all  das  bei 
der  Trennung  von  der  Kirche.  Aber  um  es  nochmals  zu 
betonen:  in  c.  5  handelt  es  sich  nicht  um  das  Verhältnis  des 
Einzelnen  zu  einem  besonderen  Einheits-  und  Mittelpunkt  in 
der  Kirche,  sondern  lediglich  um  die  Verbindung  mit  der 
großen  katholischen  Gesamtkirche. 

In  c.  4  dagegen,  wo  von  Petrus  und  seiner  Bedeutung 
für  die  Einheit  der  Kirche  die  Rede  ist,  verläßt  Cyprian  das 
durch  Matth.  16,  18  angegebene  Bild  vom  „Fundament"  nach 
der  kurzen  Bemerkung  „Super  unum  aedificat  ecclesiam", 
ohne  es  irgendwie  auszunutzen  und  auszudeuten.  Er  kann  mit 
diesem  Bilde  nichts  anfangen.  Das  Bild  ist  ihm  nicht  das,  was 
es  seinen  Interpreten  in  der  Neuzeit  ist.  Der  „Grundstein"  steht 
für  ihn  eben  in  keinem  ursächlichen  Zusammenhang  mit  dem 
übrigen  Bau,  er  hat  für  die  Einheit  des  Baues  nicht  reale, 
sondern  nur  durch  seine  zeitliche  Priorität  symbolische  Be- 
deutung^. Petrus  ist  nicht  realer  Einheits-  und  Mittelpunkt, 
sondern  er  ist  durch  die  zeitliche  Priorität  und  zeitweilige 
Singularität  seiner  Bevollmächtigung  für  immer  der  lehrreiche 
Typus  der  kirchlichen  Einheit. 

Im  Lichte  der  gleich  darauf  folgenden  Bilder  ist  nunmehr 
auch  der  Satz  in  c.  5  „Episcopatus  unus  est,  cujus  a  singulis 
in  solidum  pars  tenetur"  klar  und  verständlich^. 


1)  Damit  erledigt  sich  auch  Kn ellers  Einwand  S.  507,  der  die 
der  seinen  entgegengesetzte  Erklärung  als  sonderbar  und  gezwungen 
hinstellen  möchte.  „Denn  zunächst  muß  sie  Cyprian  einen  Wider- 
spruch ins  Evangelium  hineintragen  lassen.  Zur  Kirche  gehören  in 
erster  Linie  die  Apostel.  Sie  also  wurden  vor  allem  auf  Petrus  auf- 
gebaut, als  der  Herr  ihn  zum  Fels  erklärte.  Wenn  also  Christus 
später  auch  die  übrigen  Apostel  zu  Felsen  machte,  hätte  er  dadurch 
die  übrigen  Apostel  wieder  von  Petrus  heruntergehoben  und  seine 
erste  Anordnung  zum  Teil  unwirksam  gemacht.  Gewiß  eine  recht 
sonderbare  Vorstellung!"  Diese  Vorstellung  ist  allerdings  sehr 
sonderbar,  aber  sie  existiert  eben  nur  im  Geiste  Knellers,  nicht 
Cyprians,  der  eine  solch  massive  Ausdeutung  des  Bildes  gerade  ver- 
schmäht. Interessant  ist  auch,  daß  Kneller  hier  auf  die  Apostel 
rekurriert,  während  er  sie  S.  515,  wo  er  sie  notwendig  berück- 
sichtigen sollte,  ganz  vergißt  (vgl.  oben  S.  24). 

2)  Über  die  verschiedenen  Übersetzungen  und  Deutungen  dieses 
Satzes  vergl.  Kneller  S.  515  Anm.  1  und  Poschmann  S.  8  Anm.  5. 
Gewöhnlich  wird  übersetzt;  „Es  ist  ein  Episkopat,  wovon  die  einzelnen 


28  Koch,  Cyprian  und  der  römische  Primat- 

Dieser  Satz  wird  durch  die  drei  Bilder  ebenso  erklärt  wie  der 
Satz  von  der  „ecclesia  una".  Von  der  Einheit  des  Ursprungs,  von 
Petrus  und  einer  auf  ihn  allein  zurückgehenden  Episkopatskette 
ist  hier  keine  Rede.  Das  Moment  der  Einheit  liegt  nicht  im 
Ursprung,  sondern  im  Episkopat  als  solchem,  in  der  bischöf- 
lichen Gewalt  als  solcher  und  in  der  Gesamtheit  der  Bischöfe  \ 
das  Moment  der  Vielheit  in  den  einzelnen  Trägern  der  bischöf- 
lichen Gewalt.  Der  einzelne  Bischof  verhält  sich  zum  Episkopat 
wie  die  Einzelgemeinde  oder  Einzelpersönlichkeit  zur  Gesamt- 
kirche, also  wie  der  Sonnenstrahl  zur  Sonne,  der  Zweig  zum 
Baume,  der  Bach  zur  Quelle.  Jeder  Bischof  hat  teil  an  der 
bischöflichen  Gewalt  „in  solidum"  d.  h.  zum  Ganzen  hin,  sofern 
er  mit  dem  Gesamtepiskopat  in  Verbindung  steht.  Mit  der 
Trennung  vom  Gesamtepiskopat  und  von  der  katholischen 
Kirche  verliert  der  einzelne  Bischof  seine  apostolische  Gewalt, 
und  wer  auf  unrechtmäßige  Weise  ins  bischöfliche  Amt  kommt 
und  vom  Gesamtepiskopat  nicht  anerkannt  wird,  ist  eben 
darum  auch  nicht  katholischer  Bischof^. 


je  mit  der  Verpflichtung  für  das  ganze  einen  Teil  inne  haben".  Mau 
kann  diese  Übersetzung  gelten  lassen,  wenn  man  unter  der  .,Ver- 
pflichtung  für  das  Ganze"  eine  „Verpflichtung  zum  Ganzen  hin"  d.  h. 
eine  Verpflichtung  zur  kirchlichen  Gemeinschaft  versteht.  Die  Be- 
tonung der  Haftbarkeit  des  Einzelbischofs  lür  die  ganze  Kirche,  die 
allerdings  Cypriaus  Anschauung  sonst  entspricht,  erscheint,  wie 
Poschmaun  mit  Recht  bemerkt,  im  Zusammenhang  des  Kapitels  nicht 
recht  begründet.  —  Bei  ^pars  tenetur"  ist  auch  das  vorausgehende 
„indivisum"  nicht  außer  acht  zu  lassen.  Der  „Episcopatus"  selbst  wird 
nicht  geteilt,  jeder  rechtmäßige  Bischof  hat  den  vollen  Episkopat, 
die  Fülle  der  apostolischen  Gewalt.  Die  Teilung  ist  geographisch, 
nicht  sachlich  gemeint. 

1)  Das  Wort  „episcopatus"  selbst  bedeutet  bei  Cyprian  direkt  immer 
das  Bischofsamt,  nie  die  Gesamtheit  der  Bischöfe,  vgl.  Ep.  49, 1  (610, 4). 
Ep.55,9  (630,11).  Ep.  67,5  (739,22)  u.  ö.  Die  Gesamtheit  der  Bischöfe 
als  ideelle  und  solidarische  Einheit  drückt  er,  wie  wir  unten  sehen 
werden,  anders  aus.  Sie  spielt  aber  in  seinem  System  die  gleiche 
Rolle,  wie  die  Einheit  des  Bischofsamtes.  Auch  sie  ist  das  Moment 
der  Einheit  gegenüber  der  Vielzahl  der  einzelnen  Bischöfe.  In  der 
praktischen  Anwendung  kommt  also  bei  Cyprian  die  eine  Bedeutung 
auf  die  andere  hinaus,  und  wir  können,  ohne  von  seinen  Gedanken 
abzubiegen,  vom  „Episkopate"  reden  mit  dem  Doppelsinn  des  Bischofs- 
amtes und  der  geschlossenen  Gesamtheit  der  Bischöfe. 

2)  Batiffol  schreibt  (L'Eglise  naissante  et  le  cath.  S.  437 f.):  „On 
sera  plus  equitable  en  disant  que  le  traite  De  unitate  ecclesiae,  ecrit 
de  cnxonstance   et   de   polemique,   ne   reuferme  pas  un  Systeme  de 


De  catholicae  ecclesiae  unitate  c.  5.  29 

„Episcopatus  uiius  est,  cujus  a  singulis  in  solidum  pars 
tenetur".  Dieser  Satz  gilt  uneingeschränkt  und  duldet  keine 
Ausnahme  —  auch  nicht  zu  Gunsten  des  römischen  Bischofs. 
Auch  der  Bischof  von  Kom  hat  Teil  an  dem  einen  Episkopat 
nur  in  Gemeinschaft  mit  den  übrigen  katholischen  Bischöfen. 
Nicht  die  Zugehörigkeit  zu  Rom  entscheidet  für  die 
Rechtmäßigkeit  und  Katholicität  eines  Bischofs,  für 
die  Katholicität  eines  Christen,  sondern  die  Ver- 
bindung mit  dem  Gesamtepiskopat,  mit  der  Gesamt- 
kirche. Wer  diese  Verbindung  löst,  verliert  seinen  Anteil 
an  dem  einen  Episkopat,  seine  apostolische  Gewalt,  die  kirch- 
liche Gemeinschaft,  auch  wenn  er  Bischof  von  Rom  ist.  Cyprian 
kennt  keinen  Universalepiskopat  des  römischen  Bischofs,  keine 
Unfehlbarkeit,  keinen  Primat,  keinen  „Papst".  Nicht  der  römische 
Bischof  ist  der  Einheitspunkt,  sondern  der  geschlossene 
Episkopat,  die  Gesamtheit  aller  Bischöfe^. 


l'eglise  universelle,  autrement  dit  du  catholicisme:  il  s'applique 
seuleraent  ä  etablir  cette  these,  ä  savoir  que  daus  une  meme  eglise 
il  n'y  a  place  que  pour  un  eveque  .  .  .  Dans  cette  perspective,  ou 
comprend  que  Cyprien  alt  tenu  compte  exclusivement  de  Funite  de 
cathedra  en  chaque  eglise,  qii'il  y  alt  insiste  jusqu'ä  paraitre  oublier 
que  l'eveque,  en  chaque  eglise,  est  dependant  de  tonte  la  catholicite". 
Das  kann  man  allenfalls  von  Ignatius  von  Antiochien  sagen,  aber 
sicher  nicht  von  Cyprian  —  angesichts  von  De  nnit.  c.  5.  Was  ist 
denn  hier  anders  dargestellt  als  das  „System  der  allgemeinen  Kirche", 
der  „Katholicismus",  das  Verhältnis  des  einzelnen  Bischofs  zum  Ganzen? 
Und  wenn  Batiffol  meint,  daß  der  von  Fulgentius  bezeugte  andere 
Titel  der  Schrift,  „De  simplicitate  praelatorum"  (Hartel  p.  209),  den 
Gesichtspunkt  Cyprians  besser  angebe,  vermißt  man  dann  niclit  auch 
eine  Bezugnahme  darauf,  daß  an  der  Spitze  der  Gesamtkirche  auch 
nur  ein  Bischof  stehe? 

1)  Es  ist  darum  immer  noch  zuviel  gesagt,  wenn  Poschmanu 
S.  20f.  schreibt:  „Petrus  hat  den  Primat;  aber  der  Primat  besteht 
nicht  darin,  daß  Petrus  eine  höhere  Gewalt  besitzt  als  die  übrigen 
Apostel,  sondern  darin,  daß  jener  allein  den  Ausgangspunkt  und  das 
Zentrum  der  kirchlichen  Gewalt  darstellt,  daß  die  übrigen  nur  in 
Verbindung  mit  ihm  an  dieser  Gewalt  teilhaben.  In  diesem  Sinne 
erfährt  die  von  Cyprian  behauptete  Gleichheit  aller  Apostel  durch 
ihn  selbst  eine  Beschränkung.  Getrennt  von  Petrus  wären  sie 
nichts,  aber  im  Konsortium  mit  ihm  sind  sie  dasselbe  wie 
er,  und  dies  nicht  nur,  insofern  sie  alle  als  Apostel  die  bischöfliche 
Gewalt  besitzen  (Kneller),  sondern  nach  der  Auffassung  des  Kirchen- 
vaters auch  in  rechtlicher  Beziehung,  insofern  Petrus  keine  höhere 
Jurisdiktion  hat  als  sie". 


30  Koch,  Cyprian  und  der  römische  Primat. 

Würde  er  dem  römischen  Bischof  eine  ausschlaggebende 
Bedeutung  für  die  kirchliche  Einheit  und  für  die  Zugehörig- 
keit zur  katholischen  Kirche  beimessen,  so  müßte  er  sich 
hier  darüber  aussprechen.  Aber  er  tut  es  nicht.  Er  erklärt 
ohne  Klausel,  daß  jeder  Bischof  „in  solidum"  am  einen  Epis- 
kopate teil  habe.  Er  spricht  allen  Bischöfen  die  Pflicht  zu, 
„maxime  unitatem  teuere  firmiter  et  vindicare",  um  so  den 
Episkopat  als  einen  und  ungeteilten  zu  erweisen.  und 
das  nicht  etwa  in  dem  Sinn,  daß  sich  die  Bischöfe 
einfach  an  den  römischen  Bischof  zu  halten  hätten,  sondern 
so,  daß  alle  Bischöfe,  mit  Einschluß  des  römischen,  gegenseitig 
die  Einigkeit  bewahren,  daß  jeder  eine  Trennung  von  dem 
andern  vermeidet  und  eine  eingetretene  Spaltung  bekämpft 
und  zu  heilen  sucht. 

In  c.  4  handelt  Cyprian  vom  Verhältnis  Petri  zu  den 
übrigen  Aposteln,  in  c.  5  vom  einen  Episkopat  der  katholischen 
Kirche,  ohne  die  von  Petrus  und  den  andern  Aposteln  zum 
Episkopat  führende  Linie  zu  markieren.  Aber  sein  Gedanke 
ist  transparent. 

Matth.  16,  18f.  wird  Petrus  zuerst  und  zunächst  allein  mit 
apostolischer  Gewalt  ausgestattet,  Joh.  20,  21 — 23  erhalten 
sämtliche  Apostel  dieselbe  Würde  und  Gewalt.  Diese  aposto- 
lische Gewalt  ist  metaphysisch  eine,  und  die  Apostel  schließen 
sich  zu  einer  moralischen  Einheit  zusammen  nach  dem  Vorbild 
der  numerischen  Einheit  Petri,  des  zeitlich  ersten  Trägers  der 
Gewalt.  Diese  Einheit  müssen  auch  die  Bischöfe,  die  in  der 
Kirche  den  Vorsitz  führen,  schützen  und  verteidigen,  um  den 
Episkopat  als  einen  und  ungeteilten  zu  bewähren.  Der 
Episkopat  ist  einer,  und  der  einzelne  Bischof  hat  daran  nur 
im  Zusammenhang  mit  den  andern  teiP. 

Man  sieht:  von  Matth.  16,  18 f.  führt  im  Sinne  Cyprians 
eine  gerade  Linie  über  Joh.  20,  21fr.  zum  Episkopat  der  Gegen- 
wart.    Matth.  16,  I8f.  wurde  nicht  ein  Primat,    sondern 


1)  Vergl.  Turrael  (Histoire  du  dogme  de  la  Papaute  S.  112 f.) 
L'episcopat  est  un,  non  seulement  de  Fiiuite  que  produiseut  Thar- 
monie  des  idees  et  la  coucorde  des  sentimeuts;  il  est  un  d'une 
unite  physique  ou,  si  Ton  veut,  metaphysiciue  ...  Et  ou  est  la 
preuve  de  cette  uuite  metaphysique  de  Tepiscopat,  dout  l'unite 
morale  du  corps  episcopal  n'est  que  la  consequence?  Dans  le  texte: 
Tu  es  Petrus. 


Kuellers  Erklärung  von  De  unitate  c.  4.  31 

der  Apostolat  oder  Episkopat  eingesetzt.  Er  ruhte 
zunächst  auf  der  Person  Petri  allein.  Joh.  20, 21  ff.  wurde 
er,  und  zwar  im  selben  Umfange,  sämtlichen  Aposteln  ver- 
liehen. Und  nun  ruht  er  auf  den  Bischöfen  der  katholischen 
Kirche  „in  solidum".  Jeder  Bischof  kann  also  seine  Gewalt 
ebenso  von  Matth.  16,  18 f.  wie  von  Joh.  20, 21  ff.  herleiten. 
Er  ist  ebenso  Nachfolger  Petri,  wie  Nachfolger  der  andern 
Apostel.  In  diesem,  nicht  in  Knellers  Sinne,  führt  bei 
Cyprian  die  Episkopatskette  auf  Petrus  zurück.  Wie  die 
Apostel,  so  stehen  auch  die  Bischöfe  an  Würde  und  Macht 
einander  völlig  gleich.  Die  Worte  „Episcopatus  unus  est, 
cujus  a  siugulis  in  solidum  pars  tenetur"  entsprechen  den 
früheren  „pari  consortio  praediti  et  honoris  et  potestatis", 
und  schließen  den  Supremat  eines  Bischofs  über  die  andern 
aus.  Dem  Nachfolger  Petri  auf  seinem  speziellen  Bischofs- 
stuhle bleibt  als  Vorzug  nur  die  Erinnerung  daran,  daß 
sein  Vorfahre  der  zuerst  und  eine  Zeit  lang  allein  mit 
dem  Apostolat  oder  Episkopat  Geschmückte,  der  Typus  der 
kirchlichen  Einheit  ist. 


Kneller  hat  sich  in  seiner  Abhandlung  krampfhaft  bemüht, 
den  unangenehmen  Sätzen  Cyprians  mit  scholastischer  Zange 
beizukommen.  Zum  Schluß  faßt  er  gegen  Delarochelle  seine 
Kesultate  zusammen,  um  den  Satz,  daß  Cyprian  eine  völlige 
Gleichheit  aller  Apostel  behaupte,  als  irrig  darzutun: 

„Cyprian  sagt,  auf  Petrus  allein  sei  die  Kirche  gebaut. 
Wenn  er  also  trotzdem  wieder  in  demselben  Atem  von  der 
Gleichheit  aller  Apostel  spricht,  so  versteht  sich  doch  wohl  von 
selbst,  daß  die  eine  Behauptung  die  andere  beschränkt:  die 
Apostel  sind  gleich  mit  Ausnahme  des  einen  Punktes,  daß 
Petrus  allein  Ausgangspunkt  der  Einheit  ist".  —  In  Wirklich- 
keit sagt  Cyprian,  daß  Christus  auf  Einen  seine  Kirche  baue, 
daß  von  Einem  der  Anfang  der  Einheit  ausgehe.  Dieser 
Eine  ist  allerdings  Petrus.  Matth.  16,  18  f.  sind  freilich  die 
andern  Apostel  nicht  mitinbegriffen,  sonst  wäre  es  nicht  mehr 
Einer.  In  diesem  numerischen  und  chronologischen  Punkte 
sind  ihm  die  andern  Apostel  nicht  gleich.  Die  historische 
Tatsache,    daß   er  zuerst   mit  der   Schlüsselgewalt  ausgestattet 


32  Koch,  Cyprian  und  der  römische  Primat. 

wurde  und  eine  Zeit  lang  allein  damit  ausgestattet  war,  hat 
Petrus  vor  den  andern  Aposteln  voraus.  Das  ist  aber  auch 
alles.  Mit  dem  Augenblick  Joh.  20, 21  ff.  ist  sein  Vorzug  nur 
eine  Erinnerung.  Matth.  16,  18 f.  erhält  Petrus  den  „einen 
Episkopat",  Joh.  20,  21  ff.  erhalten  sämtliche  Apostel  diesen 
„einen  Episkopat",  und  Petri  Priorität  bleibt  nur  als  sprechendes 
Bild  der  kirchlichen  Einheit,  als  beständige  Mahnung,  die 
moralische  und  solidarische  Einheit  zu  wahren,  nachdem  die 
numerische  Einheit  der  Vergangenheit  angehört. 

„Cyprian  bezeichnet  die  Apostel  als  gleich  in  demselben 
Sinne,  in  welchem  das  Johannesevangelium  20,  21  sie  als  gleich 
bezeichnet,  d.  h.  sie  sind  gleich,  insofern  sie  Gesandte  Christi, 
Apostel  sind".  —  Gut,  aber  sie  stehen  sich  bei  Cyprian  völlig 
gleich,  „pari  consortio  praediti  et  honoris  et  potestatis",  in  dem 
Sinne,  daß  jede  Superiorität  ausgeschaltet  ist  und  für  Petrus 
nur  eine  zeitliche  Priorität  bleibt. 

Wenn  die  Formel:  Alle  Apostel  sind  gleich,  auch  von 
späteren  A^ätern  wie  Hieronymus  und  Gelasius,  ja  selbst  vom 
Gründer  der  Neuscholastik,  Franz  von  Vittoria,  augewandt 
wird,  so  folgt  daraus  für  den  Sinn  der  Worte  bei  Cyprian 
gar  nichts.  Wenn  zwei  dasselbe  sagen,  ist  es  oftmals  doch  nicht 
dasselbe.  Wo  Cyprian  sich  selber  Deutung  ist,  braucht  er 
nicht  aus  späteren  Quellen  gedeutet  oder  vielmehr  umgedeutet 
zu  werden.  Frühere  Quellen  durch  die  Brille  der  Folgezeit 
und  der  eigenen  Gegenwart  zu  lesen  hat  man  sich  schon  im 
Altertum  angewöhnt.  So  hat  Cyprian  die  Schriften  des 
Urchristentums  gelesen,  so  lasen  die  Späteren  die  Werke 
Cyprians.  In  alte  Gewänder  hüllt  sich  oftmals  der  Sinn  der 
Gegenwart.  Nicht  selten  sind  neben  neuen  Gedankenent- 
wicklungen noch  die  Formeln  der  Vergangenheit  liegen  ge- 
blieben wie  erratische  Blöcke  aus  einer  untergegangenen 
Weltzeit.  Nicht  immer  gelingt  es,  das  Neue  mit  dem  Alten 
organisch  zu  verbinden  und  zu  verarbeiten,  vielmehr  reihen  sich 
auch  in  der  geistigen  und  rechtlichen  Entwicklung  die  Jahr- 
hundertschichten oft  genug  durch  Juxtaposition  aneinander. 

Dieses  mechanische,  innerlich  nicht  vermittelte  Neben- 
einander oder  diese  stille  Umdeutung  ist  z.  B.  bei  Papst 
Pelagius  I.  zu  sehen,  wenn  er  an  einen  Bischof  tadelnd 
schreibt:  „Adeone  populis  ad  predicandum  positus  non  legeras 
super    apostolorum    principem    a    Christo    Deo    nostro 


Knellers  Erklärung  von  De  unitate  c.  4.  33 

ecclesiam  esse  fundatam,  et  ita  fundamentum,  ut  porte 
ad  versus  ipsam  inferi  prevalere  non  possunt?  Quod  si  legeras, 
ubinam  preter  ipsum  esse  credebas  ecclesiam,  in  quo 
uno  omnes  scilicet  apostolice  sedes  sunt,  quibus  pariter 
sicut  illi,  qui  claves  acceperat,  ligandi  solvendique  potestas 
indulta  est?  Sed  idcirco  uni  primum  quod  daturus  erat, 
etiam  in  omnibus  dedit,  ut  secundum  beati  Cipriani 
martyris,  id  ipsum  exponentis,  sententiam  una  esse 
monstretur  ecclesia''^.  Das  sind  cyprianische  Worte,  aber 
nicht  mehr  rein  cyprianische  Gedanken. 

So  schreibt  auch  Gelasius  I.:  „Qua  enim  ratione  vel  con- 
sequentia  aliis  sedibus  deferendum  est,  si  primae  beatissimi 
Petri  sedi  antiqua  et  vetusta  reverentia  non  defertur, 
per  quam  omnium  sacerdotum  dignitas  semper  est  roborata 
atque  firmata?  .  .  .  Matth.  16,18.  Luk.  22,32.  Joh.  21,17. 
Quare  igitur  ad  Petrum  tam  frequens  Domini  sermo  dirigitur? 
Numquid  reliqui  sancti  et  beati  apostoli  non  erant  simili 
virtute  succincti?  Quis  hoc  audeat  affirmare?  Sed  ut 
capite  constituto  schismatis  tolleretur  occasio,  et  una 
monstraretur  compago  corporis  Christi,  quae  ad  unum  caput 
gloriosissima  dilectionis  societate  concurreret,  et  una  esset 
Ecclesia,  cui  fideliter  crederetur,  unaque  domus  unius  Domini 
et  unius  redemptoris,  in  qua  de  uno  pane  et  de  uno  calice 
nutriremur"2.  Hier  hat  der  Papst  deutlich  Cyprians  Anschauung 
durch  Korrekturen  in  die  seinige  transponiert  und  gerade  das, 
was  bei  Cyprian  vermißt  wird,  eingefügt.  Für  den  Historiker 
ist  es  aber  von  secundärer  Bedeutung,  wie  Gelasius  den  Bischof 
von  Karthago  verstanden  hat,  die  erste  Frage  ist,  wie  Cyprian 
wirklich  zu  verstehen  ist. 

Gelasius  hat  bei  seiner  Ausführung  nicht  bloß  bei  Cyprian, 
sondern  auch  bei  Hieronymus  Anleihe  gemacht,  der  Adv. 
Jovin.  1, 26  schreibt:  „At  dicis,  super  Petrum  fundatur 
ecclesia:  licet  id  ipsum  in  alio  loco  super  omnes  apostolos 
fiat,  et  cuncti  claves  regni  coelorum  accipiant,  et  ex  aequo 
super  eos  ecclesiae  fortitudo  solidetur,  tamen  propterea  inter 
duodecim  unus  eligitur,  ut  capite  constituto  schismatis 
tollatur  occasio  .  .  .  Petrus  apostolus  est  et  Joannes  apostolus,. 

1)  Epist.  Pontif.  Rom.  ed.  Loewenfeld  1885,  15  sq. 

2)  De  damnatione  nominum  Petri  et  Acacii  c.  8.  Epist.  Rom. 
Pontif.  ed.  Thiel  1867,  528  sq. 

Texte  u.  Untersuchungen  etc.  35,1-  3 


34  Koch,  Cyprian  und  der  römische  Primat. 

maritus  et  virgo,  sed  Petrus  apostolus  tantum:  Joannes  et 
apostolus  et  evangelista  et  propheta"^  Auch  diese  Auffassung 
geht  über  Cyprian  hinaus  und  verrät  den  Fortschritt  der  Zeit-. 
Bezeichnend  aber  ist,  daß  keiner,  weder  Pelagius  I.,  noch 
Gelasius  L,  noch  Hieronymus,  die  Worte  Cyprians  wiederholt: 
„pari  consortio  praediti  et  honoris  et  potestatis". 

Auch  aus  der  griechischen  Kirche  führt  Kneller  Stimmen 
an,  die  neben  dem  Primat  Petri  von  der  Gleichheit  der 
Apostel  sprächen.  So  nenne  Theodor  Studita  den  Petrus 
TipWTO^povo^  und  y.opu'^aro?,  und  rede  doch  den  hl.  Johannes 
an:  d)  [xaxapiwTaTS  xal  TpiaiJtay.apiwTaic  y.al  7:a[Ji(iaxap:ii)TaT£ 
IwavvY],  6  [isya?  tou  suaYyeXiou  vjXio;,  6  ßpuYjp  ty)?  O-soXoYca; 
6  dsvvaog,  Twv  dTioaxöXwv  dyp£|Jia)v,  iaor.tzpz^.  Aber  diese 
panegyrischen  Ergüsse  des  Orientalen  gelten  der  Person  des 
hl.  Johannes,  nicht  seiner  rechtlichen  Stellung  als  Apostel. 
Hieronymus  ist  an  der  vorhin  genannten  Stelle  sogar  geneigt, 
die  Person  des  jungfräulichen  Johannes  über  den  verheirateten 
Petrus  zu  stellen. 

Cyrill  von  Alexandrien  schreibt  gegen  Nestorius:  liizpoq 
hk  xal  'ItodvvY]?  d|jLcp(j)  [X£V  YjaxYjv  dTTÖaToXc'  xs  xal  dyLoc, 
7.0,1  zalc,  lao\i.izpoi^  Tt[xat;  %al  Suvd{i£aL  xal:  S'.d  xoO 
nv£U[JLaxo5  yaxYjYXaVa|jL£Voi  Tiapd  xoO  Tcdvxwv  yjijlwv  ZcüXYjpc; 
XpLaioö'  T^xoüov  ydp  6[ioö  xol;  oilXoi;,  Matth.  5,  14.  10,8. 
dpa  o5v  £?  Laojiocpouav];  d^ia;  y]  yo'jv  aöO'£vxia;  auxol; 
uTcdp^ai  cpapi£V  x6  £l;  dvO-pwTiov  £va  zaxaXoYLv£a9'a'.  xoij;  o-jo:* 
Und  in  seinem  Synodalschreiben  an  Nestorius  nennt  er  Petrus  und 
Johannes  iaöxt[Jioi,  sofern  (yaO-o)  sie  Apostel  und  heilige  Schüler 
waren ^.  Indes  erklären  die  beigefügten  Citate,  worin  die 
„Gleichheit  der  Ehren  und  der  Kräfte"  besteht:  im  L^uchten- 
lassen  des  Lichtes  und  im  Wunderwirken,  und  Cyrill  verwendet 
diese  Gleichheit  zur  Exemplifikation  gegen  die  nestorianische 
Christologie.  Auch  an  der  zweiten  Stelle  erklärt  Cyrill  selbst,  wie 
er  die  Gleichheit  meint.  Das  ist  etwas  anderes,  als  wenn  Cyprian 

1)  Migne  PL.  23,247. 

2)  Chapman  (Revue  Benedictiue  1902,  361  f.)  vermutet  daß 
Hieronymus  und  Gelasius  I.,  den  interpolierten  Text  in  De  cath.  eccl. 
Unit.  c.  4  benützt  hätten.    Vgl.  den  Anhang  dieser  Untersuclumg. 

3)  Orat.  IX.  (Laudatio  s.  Joannis  Evang.)  10.  u.  12.  Migne  PG.  99, 
784  C.  785  A.  788  B. 

4)  Adv.  Nest.  II,  1.  Migne  PG.  76,  65  B. 

5)  Migne  PG.  77,  112  B. 


Knellers  Erklärung  von  De  unitate  c.  4.  35 

in  einem  Traktat  über  die  kirchliche  Einheit  von  der  unterschieds- 
losen Gleichheit  der  Apostel  spricht.  Es  kommt  auf  den  ganzen 
Zusammenhang  und  Gedankengang  an.  Und  wenn  man  diesen 
bei  Cyprian  berücksichtigt,  so  kann  man  über  den  Sinn  seiner 
Worte  nicht  im  Zweifel  sein. 

Auch  die  von  Kneller  angeführten  Analogien  können  seine 
Behauptung  nicht  stützen. 

„Niemand  mißversteht  z.  B.  den  Satz:  Alle  Menschen 
sind  gleich,  obschon  in  Wirklichkeit  auch  nicht  einmal  zwei 
Menschen  einander  völlig  gleich  sind.  Man  will  eben  nur 
sagen:  als  Menschen  sind  alle  gleich."  —  Allein  Cyprian 
sagt  nicht  einfach:  Alle  Apostel  sind  gleich,  sondern  er  gibt 
noch  näher  an,  worin  sie  gleich  sind.  Joh.  20, 21  erhalten 
sämtliche  Apostel  dieselbe  Gewalt,  die  Petrus  Matth.  16,  18 
erhalten  hat,  sie  sind  „pari  consortio  praediti  et  honoris  et 
potestatis",  sie  bilden  ein  Konsortium  mit  völlig  gleichen  Be- 
fugnissen, jeder  Rang-  und  Machtunterschied  ist  ausgeschlossen. 
Die  Apostel  sind  demnach  als  Apostel,  im  apostolischen  Rang 
und  in  der  apostolischen  Gewalt,  völlig  gleich.  Die 
apostolische  Gewalt  ist  nicht  bloß  in  abstracto  bei  allen 
Aposteln  dieselbe,  sondern  auch  in  concreto,  in  ihrer  Höhe 
und  in  ihrer  Ausdehnung.  Kann  ich  in  dieser  Weise  auch  die 
Gleichheit  aller  Menschen  aussagen?  Zum  Apostelsein  gehört  die 
Ausstattung  mit  der  Schlüsselgewalt,  die  Vollmacht  zu  binden 
und  zu  lösen,  und  diese  haben  die  Apostel  „pari  consortio". 
Zum  Menschsein  gehört  Verstand  und  Wille.  Könnte  man 
nun  auch  sagen:  omues  homines  pari  consortio  praediti  et 
intellectus  et  voluntatis?  Hat  der  Dummkopf  genau  so  viel 
Anteil  am  menschlichen  Intellekt  wie  der  größte  Denker?  Der 
Degenerierte  genau  soviel  Willen  wie  der  Weltbezwinger  oder 
der  Asket  der  Wüste?  Ist  die  Menschheit  ein  Konsortium,  das 
gleichmäßig  an  allen  Menschheitsgütern  Anteil  hat? 

„Wenn  man  den  Papst  aus  dem  Spiel  läßt,  so  stößt  sich 
auch  niemand  an  dem  Satz:  Alle  Bischöfe  sind  gleich,  obschon 
zwischen  dem  Bischof,  der  nur  ein  Landstädtchen  in  der  Nähe 
Roms  verwaltet,  und  dem  Patriarchen,  der  etwa  über  einen 
halben  Erdteil  gesetzt  ist  und  Bischöfe  und  Erzbischöfe  unter 
sich  hat,  in  Wirklichkeit  ein  großer  Unterschied  besteht.  Allein 
der  Umfang,  in  welchem  eine  Gewalt  geübt  wird,  begründet 
noch  nicht  einen   inneren,   wesentlichen   Unterschied   der  Ge- 

3* 


36  Koch,  Cyprian  und  der  römische  Primat. 

walten;  ihrer  inneren  Wesenheit  nach  ist  aber  die  bischöfliche 
Gewalt  in  allen  Bischöfen  dieselbe,  als  Bischöfe  sind  sie 
insofern  gleich."  —  Gewiß,  der  geographische  Umfang,  in  dem 
eine  Gewalt  geübt  wird,  begründet  keinen  inneren  Unterschied. 
Der  Souverän  eines  kleinen  Landes  ist  ebenso  Souverän  wie 
der  eines  großen.  Dagegen  macht  es  einen  großen  Unterschied 
aus,  ob  die  Befugnisse  selbst  mehr  oder  weniger  ausgedehnt 
oder  beschränkt  sind,  ob  einer  einen  Vorgesetzten  über  sich 
hat,  dessen  Befehlen  er  gehorchen,  dem  er  Eechenschaft  ablegen 
muß,  oder  nicht.  Cyprian  erklärt,  wie  wir  sehen  werden, 
rundweg,  daß  der  Bischof  für  seine  Amtsführung  nur  Gott 
verantwortlich  sei,  keinem  irdischen  Richter.  Gilt  das  auch 
heute  noch  vom  Bischöfe?  Konnte  man  von  den  Bischöfen, 
denen  Pseudo-Isidor  gegen  ihre  gestrengen  Erzbischöfe  mehr 
Licht  und  Luft  verschaffte,  sagen,  sie  seien  „pari  consortio 
praediti  et  honoris  et  potestatis"  gewesen  mit  diesen  Erz- 
bischöfen? Und  nun  vollends  das  spätere  und  das  heutige  Ver- 
hältnis von  Bischöfen  und  Papst!  Doch  hören  wir  zunächst 
Kneller! 

„Wenn  man  aber  in  diesem  Sinne  von  der  Gleichheit 
aller  Bischöfe  reden  kann,  so  darf  man  auch  ohne  Irrtum  den 
Papst  in  die  Zahl  der  Bischöfe  einbeziehen  und  in  dem  be- 
zeichneten Sinn  auch  von  ihm  sagen,  als  Bischof  sei  er  den 
übrigen  Bischöfen  gleich:  denn  auch  seine  Gewalt  ist  dem 
Wesen  nach  eine  bischöfliche;  sie  unterscheidet  sich  von  der 
Gewalt  der  andern  Bischöfe  nur  durch  ihre  Ausdehnung  auf 
die  ganze  Kirche.  Freilich  ist  eine  solche  Ausdrucksweise 
unter  den  heutigen  Umständen  dem  Mißverständnis  ausgesetzt 
und  wird  deshalb  besser  vermieden.  Allein  in  sich  irrtümlich 
ist  sie  nicht  und  kann  also  unter  Umständen,  welche  das  Miß- 
verständnis ausschließen,  Anwendung  finden.  Das  gleiche  gilt 
von  dem  Satze:  Alle  Apostel  sind  gleich,  d.  h.  als  Apostel 
sind  sie  gleich."  —  Nur  merkwürdig,  daß  Cyprian  nicht  auch 
ein  „Mißverständnis"  befürchtet  und  ihm  durch  Klauseln  vor- 
beugt! Als  stillschweigend  beigefügt  wird  man  eine  solche 
Klausel  nicht  annehmen  wollen,  da  dies  auf  eine  petitio 
principii  hinauskäme  und  mit  der  Tatsache  nicht  stimmte,  daß 
Klauseln  zu  Gunsten  des  römischen  Bischofs  gerade  dann  am 
häufigsten  wurden,  als  sie  im  Grunde  schon  selbstverständlich 
waren.     Kann   man   aber  wirklich  Papst  und  Bischöfe   heute 


Knellers  Erklärung  von  De  unitate  c.  4.  37 

noch  .,gleich"  nennen?  Sind  Minister  und  Geheimräte 
deshalb  „gleich",  weil  beide  Regierungsbeamte  sind?  Kann 
man  von  den  Bischöfen  noch  sagen,  sie  seien  „pari  con- 
sortio  praediti  et  honoris  et  potestatis"  mit  dem  römischen 
Universalbischof,  ihrem  Vorgesetzten,  der  ihnen  Vollmachten 
erteilen  und  entziehen,  Befehle  geben,  sie  zur  Rechenschaft 
laden,  bestrafen,  absetzen  kann?  Wird  ein  heutiger  Bischof 
den  Papst  „collega"  nennen,  wie  das  der  Bischof  von  Karthago 
tut?  Gerade  das  Verhältnis  eines  Vorgesetzten  zu  Untergebenen 
ist  es,  was  Cyprian  aus  dem  Episkopat  wie  aus  dem  Apostel- 
kollegium strikte  fernhält.  Er  sagt  auch  nicht,  daß  Petrus 
dieselbe  Gewalt  habe  wie  die  Apostel,  sondern  daß  die  Apostel 
dieselbe  Gewalt  bekommen  hätten  wie  Petrus.  Das  ist  nicht 
ganz  dasselbe.  Hat  also  Petrus  die  „päpstliche"  Gewalt  er- 
halten, dann  haben  auch  die  andern  Apostel  die  päpstliche 
Gewalt.  Bei  Cyprian  ist  aber  dieselbe  bischöfliche  Gewalt 
gemeint,  und  nur  die  bischöfliche  Gewalt,  in  derselben  Größe 
und  Ausdehnung.  Er  kennt  überhaupt  keinen  „Papst",  sondern 
nur  einen  Amtsbruder  in  Rom.  Später  ist  von  „Papst  und 
Bischöfen"  die  Rede,  bei  Cyprian  erscheinen  nur  „episcopi  qui 
in  ecclesia  praesident".  Nur  Sophistik  vermag  über  diesen 
klaren  Sachverhalt  wegzutäuschen^ 


1)  Kneller  S.  321:  „Hätte  aber  auch  Cyprian  die  völlige  Gleichheit 
aller  Apostel  behauptet,  so  könnte  man  dennoch  nicht  schließen:  also 
sind  auch  die  Bischöfe,  die  Nachfolger  der  Apostel,  dem  hl.  Petrus 
und  dem  Papste  gleich.  Die  Apostel  sind  nach  Cyprian  Brüder  des 
hl.  Petrus,  die  Bischöfe  sind  seine  Söhne,  sie  haben  ihre  Gewalt  nur 
von  ihm.  Man  kann  also  nicht  schließen:  was  von  der  Stellung  der 
Apostel  zum  hl.  Petrus  gilt,  findet  auch  Anwendung  auf  die  Bischöfe. 
Die  Bischöfe  sind  Nachfolger  der  Apostel,  insofern  die  wesentlichen 
Vollmachten  des  Apostelkollegiums  im  Verband  der  Bischöfe  weiter 
leben.  Allein  daraus  folgt  noch  nicht,  daß  jeder  der  zwölf  Apostel 
als  Quelle  zu  betrachten  ist,  von  welcher  aus  die  apostolischen  Voll- 
machten auf  eine  Anzahl  von  Bischöfen  übergehen.  Vielmehr  ist 
nach  Cyprian  der  einzige  Petrus  diese  Quelle.  In  diesem  Sinne  also 
sind  sämtliche  Bischöfe  Nachfolger  des  Apostelfürsten,  ein  Ausdruck, 
der  sich  auch  sonst  mehrfach  bei  den  Vätern  findet."  Die  Unhaltbar- 
keit  dieser  Behauptungen  geht  schon  aus  den  bisherigen  Darlegungen 
zur  Genüge  hervor.  Kneller  verwechselt  hier  den  Kirclienvater  mit 
einem  papalistischen  Scholastiker.  Bei  Cyprian  verhalten  sich  die 
Bischöfe  zum  römischen  Bischof  genau  so  wie  die  Apostel  zu  Petrus. 
Sie  alle  besitzen  „in  solidum"  den  einen  ungeteilten  Episkopat,  sie 
stehen  au  Rang  und  Macht  dem  „Papste"  völlig  gleich. 


38  Koch,  Cyprian  und  der  römische  Primat. 

„Quamvis  apostolis  omnibus  parem  potestatem  tribuat."  „Hoc 
eraut  iitiqae  et  ceteri  apostoli  quod  fuit  Petrus,  pari  consortio 
praediti  et  honoris  et  potestatis.^  „Episcopatus  uuus  est,  cujus 
a  singulis  in  solidum  pars  tenetur."  Diese  drei  lapidaren  Sätze 
reden  eine  Sprache,  die  nicht  ins  Gegenteil  umgedeutet  werden 
darf,  und  offenbaren  eine  Tatsache,  die  sich  nicht  durch 
künstliche  oder  gewalttätige  Operationen  —  „Distinktionen"  ge- 
nannt —  die  Zähne  ausbrechen  läßt.  Sie  sind  die  magna 
Charta  des  cyprianischen  Episkopalismus,  eines  Kirchentums, 
das  keinen  Primat  und  kein  „sichtbares  Oberhaupt"  in  Rom 
kennt,  dem  vielmehr  der  Gesamtepiskopat  Einheits-  und  Mittel- 
punkt der  Kirche  ist,  und  die  Bischöfe  ein  Konsortium  gleich- 
berechtigter und  gleichverpflichteter  Brüder  bilden,  die  einem 
durch  den  Kitt  der  Einheit  verbundenen  Yolke  vorstehen:  „Unus 
Dens  est  et  Christus  unus  et  una  ecclesia  ejus  et  fides  una 
et  plebs  una  in  solidam  corporis  unitatem  concordiae  glutino 
copulata"  (c.  23.  231,  7). 

VI. 

Wir  haben  uns  bis  jetzt  absichtlich  nur  an  die  Schrift 
„De  catholicae  ecclesiae  unitate"  gehalten,  da  sie  laut  genug  für 
sich  selber  spricht  und  dem,  der  ihr  unbefangen  lauscht,  ihre 
Gedanken  anvertraut.  Nun  fragt  es  sich  aber,  ob  die  so 
gewonnenen  Resultate  die  Probe  an  anderen  Äußerungen 
Cyprians  bestehen  oder  ob  sie  nach  diesen  modifiziert  werden 
müssen,  oder  ob  sich  bei  ihm  ein  Wechsel  der  Anschauung 
zeigt.  Mit  diesen  drei  Möglichkeiten  ist  zu  rechnen.  Die 
Grundlage  und  Norm  aber  bildet  immer  die  Schrift  über  die 
Einheit,  wo  er  ex  professo  vom  Kirchentum  handelt  und 
dessen  Grundzüge,  wenn  auch  kurz,  entwickelt.  Man  wird 
also,  falls  nicht  ein  offenkundiger  Widerspruch  eine  Änderung 
seiner  Ansicht  verrät,  eher  die  andern  Stellen  nach  dieser 
Schrift  zu  deuten  haben  als  umgekehrt. 

De  Unit.  c.  4  und  5  wurde  entnommen,  daß  Matth.  16,  18  f. 
der  Episkopat  und  nur  der  Episkopat,  nicht  etwa  ein  Primat, 
gestiftet  und  auf  Petrus  allein  übertragen  wurde,  ehe  er 
(Joh.  20,  21fP.)  an  alle  Apostel  kam,  daß  also  jeder  Bischof 
der  katholischen  Kirche  seine  Gewalt  ebenso  von  Petrus  wie 
von  den  andern  Aposteln  herleitet. 


Die  Bischöfe  Nachfolger  Petri.  39 

In  der  Tat  spricht  Cyprian  diese  Anschauung  öfters  aus. 
So  schreibt  er  in  Ep.  33,  1  (566,2):  „Dominus  noster,  cujus 
praecepta  metuere  et  servare  debemus,  episcopi  honorem 
et  ecclesiae  suae  rationem  disponens  in  evaugelio 
loquitur  et  dicit  Petro:  ego  tibi  dico,  quia  tu  es  Petrus  etc. 
In  de  per  temporum  et  successionum  vices  episcoporum 
ordinatio  et  ecclesiae  ratio  decurrit,  ut  ecclesia 
super  episcopos  constituatur  et  omnis  actus  ecclesiae  per 
eosdem  praepositos  gubernetur". 

In  Ep.  73,  7  (783,  13)  heißt  es:  „Manifestum  est  autem, 
ubi  et  per  quos  remissa  peccatorum  dari  possit,  quae  in 
baptismo  scilicet  datur.  Nam  Petro  primum  Dominus,  super 
quem  aedificavit  ecclesiam  et  unde  unitatis  originem  instituit 
et  ostendit,  potestatem  istam  dedit,  ut  id  solveretur  quod 
ille  solvisset.  Et  post  resurrectionem  quoque  ad  apostolos 
loquitur  dicens:  Joh.  20,21 — 23.  ünde  intellegimus  non  nisi 
in  ecclesia  praepositis  et  evangelica  lege  ac  dominica  ordi- 
natione  fundatis  licere  baptizare  et  remissam  peccatorum  dare" . 

Und  in  Ep.  69,  11  (759,  11):  „Nam  cum  in  baptismo 
unicuique  peccata  sua  remittantur,  probat  et  declarat  in 
evangelio  suo  Dominus  per  eos  solos  posse  peccata  dimitti  qui 
habent  spiritum  sanctum.  Post  resurrectionem  enim  discipulos 
suos  mittens  loquitur  ad  eos  et  dicit:  Joh.  20,  21 — 23.  Quo 
in  loco  ostendit  eum  solum  posse  baptizare  et  remissionem 
peccatorum  dare  qui  habeat  sanctum  spiritum". 

Die  bischöfliche  Succession  und  Amtsgewalt  wird  also 
bald  mit  Matth.  16,  18f.,  bald  mit  Joh.  20,  21—23,  bald  mit 
beiden  Stellen  zusammen  begründet^.  Wenn  spätere  Väter 
ähnlich  sprechen   (Chapman  1903,  35),   so  folgt  daraus  nicht, 


1)  Auch  iu  Ep,  57, 1  (651,  3)  wird  Matth.  16, 19  gemeint  sein,  da 
Cyprian  Matth.  18,  18  sonst  nie  zitiert.  Vergleiche  noch  den  Brief 
Firmilians  an  Cyprian  Ep.  75,  16  (S.  820 f.)  und  die  „Sententiae  episco- 
porum" Nr.  79  (459,  6).  Die  Bischöfe  als  Amtsnachfolger  der  Apostel, 
als  Inhaber  des  Apostolats  Ep.  3,3  (471, 16):  „Meminisse  autem  diaconi 
debent,  quoniam  apostolos  id  est  episcopos  et  praepositos 
Dominus  elegit,  diacouos  autem  post  ascensum  Domini  in  caelos 
apostoli  sibi  constituerunt  episcopatus  sui  et  ecclesiae  ministros." 
66,4(729,19):  „Christi,  qui  dicit  ad  apostolos  ac  per  hoc  ad 
oranes  praepositos,  qui  apostolis  vicaria  ordinatione 
succedunt:  Luc.  10,16."  Ep.  45, 3  (602,18):  „Unitatem  a  Domino  et 
per  apostolos  nobis  successoribus  traditum". 


40  Koch,  Cypriau  und  der  römische  Primat. 

daß  der  Sinn  bei  Cyprian  und  bei  ihnen  derselbe  ist.  Sagt  doch 
sogar  Papst  Nikolaus  I:  „Per  Petrum  apostolatus  et  episco- 
patus  in  Christo  cepit  exordium'^  \  und  doch  ist  zwischen  seiner 
Papstidee  und  Cyprians  Anschauung  eine  weite  Distanz.  Jeden- 
falls ist  Cyprian  nicht  nach  den  Späteren  zu  erklären,  sondern 
nach  den  Fingerzeigen,  die  er  selber  gibt. 

Cyprian  betrachtet  die  Bischöfe  als  Nachfolger 
Petri  und  als  Nachfolger  der  Apostel  im  Sinne  einer 
völligen  Gleichstellung  der  Apostel  mit  Petrus,  der 
Bischöfe  mit  dem  „Papste".  Das  hat  die  Schrift  „De 
unitate"  klar  gezeigt,  und  das  wird  durch  die  eben  angeführten 
Briefstellen  bestätigt.  Matth.  16,  18f.  und  Joh.  20,  21—23 
stehen  sich  bei  Cyprian  an  Bedeutung  völlig  gleich.  Nicht 
der  „Primat"  wird  Matth.  16,  18 f.  eingesetzt,  sondern  der 
Episkopat,  und  Petrus  hat  vor  den  übrigen  Aposteln  nur  die 
zeitliche  Priorität  voraus. 

Poschmann  schreibt  (S.  18):  „Da  die  kirchlichen  Voll- 
machten auf  dem  Wege  der  rechtlichen  Succession  den  Bischöfen 
zufließen  und  diese  Succession  für  die  meisten  Bischöfe  sich 
nur  durch  das  Medium  der  Apostel  von  Petrus  herleiten  läßt, 
so  folgt  schon  hieraus,  daß  auch  die  Apostel  bezüglich  ihrer 
Gewalt  von  Petrus  abhängig  sein  müssen.  Zwar  sagt  Cypriau, 
daß  sie  dieselbe  vom  Herrn  erhalten  haben.  Aber  es  war 
eben  keine  andere  Gewalt  als  die,  welche  Petrus  schon  besaß; 
diese  wurde  nun  auch  auf  sie  ausgedehnt,  sie  erhielten  ebenfalls 
Teil  an  dem  Episkopate,  den  bisher  Petrus  allein  innegehabt 
hatte". 

Diese  Logik  ist  mir  unverständlich.  Petrus  ist  freilich  der 
„zeitliche  Ausgangspunkt  aller  bischöflichen  Gewalt",  aber  nicht 
mehr  als  das;  von  ihm  „geht  sie  auf  die  andern  über",  aber  nur 
in  zeitlicher  Ablösung  und  Teilung,  nicht  in  innerer  Abhängig- 
keit. Als  die  Provinz  Preußen  1878  in  zwei  Provinzen  zerlegt 
wurde,  erhielten  die  Oberpräsidenten  von  Ostpreußen  und 
Westpreußen  die  Gewalt,  die  vorher  der  eine  Oberpräsident 
von  Preußen  innegehabt  hatte.  Dessen  Gewalt  ging  nun  auf 
zwei  über.  Aber  nicht  vom  früheren  Oberpräsidenten  erhielten 
sie  ihre  Gewalt,  sondern  vom  König,  und  der  neue  Ober- 
präsident von  Danzig  kam  in  keine  Abhängigkeit  von  seinem 


1)  Kp.  40.     Mansi  XV,  688. 


Die  Bischöfe  Nachfolger  Petri.  41 

Königsberger  Kollegen,  aus  dessen  ehemaligem  Gebiet  seine 
Provinz  ausgeschieden  wurde. 

Der  Yergieich  hinkt  natürlich,  aber  er  ist  doch  geeignet 
das  zu  veranschaulichen,  worauf  es  in  unserer  Frage  ankommt: 
die  Apostel  kamen  dadurch,  daß  sie  von  Christus  dieselbe 
Vollmacht  erhielten,  die  vorher  dem  einen  Petrus  zugekommen 
w^ar,  in  kein  Abhängigkeitsverhältnis  zu  Petrus.  Es  ist  auch 
nicht,  wie  Chapman  meint:  „Le  pouvoir  episcopal,  selon 
Cyprien,  derive  de  Pierre  et  tous  les  apotres;  Tunite,  ou  plutot 
r,unicite'  de  Tepiscopat  de  Pierre  seul"  (Revue  Benedictine 
1902,  368).  Die  Einheit  oder  Einzigkeit  des  Episkopates  fängt 
mit  Petrus  an,  aber  sie  geht  nicht  von  ihm  aus  in  dem  Sinne, 
daß  er  Quelle  und  Yater  der  Einheit  wäre.  Matth.  16,  18f. 
wurde  der  Episkopat  gegründet,  Joh.  20,21 — 23  brachte  nur 
die  Änderung,  daß  an  die  Stelle  des  einen  Trägers  der 
bischöflichen  Gewalt  eine  Mehrzahl  von  Trägern,  an  die  Stelle 
der  numerischen  Einheit  die  moralische  und  solidarische  trat. 
Nicht  von  Petrus  bleiben  die  vielen  Träger  des  Episkopates 
„abhängig",  sondern  vom  einen  Episkopat,  nicht  Petrus  ist  der 
„feste  Mittelpunkt"  der  Einheit,  sondern  der  Episkopat  selbst. 

Cyprian  betrachtet  demnach,  wie  Sohm^  ganz  richtig 
erkannt  hat,  jeden  Bischof  als  vollen  •Rechtsnachfolger  Petri. 
Es  gibt  in  der  Kirche  nur  eine  cathedra,  die  „cathedra 
Petri",  die  zugleich  cathedra  der  Apostel,  cathedra  der  Bischöfe 
ist.  Jede  bischöfliche  Kirche  ist  eine  Wiederholung  jener 
Kirche,  die  Christus  einst  auf  Petrus  gegründet  hat.  In  den 
Bischöfen  hat  sich  Petrus  vervielfältigt'^. 

So  ist  es  zu  verstehen,  wenn  Cyprian  den  schismatischen 
Umtrieben  des  Felicissimus  und  seiner  Parteigänger  entgegenhält: 
„Dens  unus  est  et  Christus  unus  et  una  ecclesia  et  cathedra 
una  super  Petrum  Domini  voce  fundata.  Aliud  altare  con- 
stitui  aut  sacerdotium  novum  fieri  praeter  unum  altare  et  unum 
sacerdotium  non  potest.  Quisque  alibi  collegerit  spargit.  Adul- 
torum est,  impium  est,  sacrilegum  est  quodcumque  humano  furore 
instituitur,   ut   dispositio    divina   violetur".     (Ep  43,  5.    594,5.) 

Hier  handelt  es  sich  um  Vorgänge  in  der  karthagischen 
Kirche,  um  eine  Auflehnung  gegen  die  Autorität  ihres  Bischofs 

1)  Kirchen  recht  1  (Leipzig  1892)  252.  345. 

2)  Seil,  Katliolicismus  und  Protestantismus  in  Geschichte,  Re- 
ligion, Politik,  Kultur.     Leipzig  1908,  120. 


42  Kocli,  Cyprian  und  der  römische  Primat. 

Cyprian.  Das  Vorgehen  der  schismatischeu  Partei  ist  ein  Attentat 
gegen  die  kirchliche  Einheit  und  gegen  die  Einheit  des  vom  Herrn 
auf  Petrus  gegründeten  Lehrstuhles,  den  in  Karthago  Cyprian 
inne  hat.  Die  Verbindung  mit  Rom  kommt  gar  nicht  in 
Betracht,  sondern  lediglich  die  Verbindung  der  Gemeinde  mit 
ihrem  Bischöfe.  Dieser  ist  für  sie  Inhaber  der  „cathedra  Petri". 
Die  eine  Kirche  und  cathedra  ist  für  Cyprian  hier  in  demselben 
Sinne  auf  Petrus  gegründet,  wie  De  unit.  c.  4:  Petrus  ist 
zeitlich  der  erste  Inhaber  des  vom  Herrn  gestifteten  I^ehr- 
stuhles,  nachher  teilt  er  ihn  mit  den  Aposteln  und  er  hinterläßt 
ihn  mit  den  Aposteln  den  Bischöfen. 

Aber  heißt  es  nicht  in  Ep.  70,3  (769,  19):  „Una  ecclesia 
a  Christo  Domino  nostro  super  Petrum  origine  unitatis 
et  ratione  fundata"?  Und  in  Ep.  73,7  (783,14):  „Nam  Petro 
primum  Dominus,  super  quem  aedificavit  ecclesiam  et  unde 
unitatis  originem  instituit  et  ostendit,  potestatem  istam 
dedit  ut  id  solveretur  quod  ille  solvisset"  ?  Wird  damit  dem 
hl.  Petrus  nicht  doch  eine  reale  und  wirksame  Bedeutung 
für  die  kirchliche  Einheit  zugeschrieben?  Kneller,  Chapman, 
Ernst^  und  Poschmann  nehmen  das  an,  aber  mit  Unrecht. 
Zur  Vorsicht  sollte  schon  der  Umstand  mahnen,  daß  diese 
beiden  Briefe  im  Ketzertaufstreit  geschrieben  sind,  der  eine 
kurz    vor,    der    andere    etliche    Monate    nach    Ep.  71-,    worin 

1)  Ernst  findet,  daß  Cyprian  in  Ep.  73, 7  „in  dezidierter  Weise 
die  Autorität  Petri  und  seines  Nachfolgers,  ohue  welche  es  keine 
Sündenvergebung  und  darum  keine  gültige  Taufe  geben  könne," 
hervorhebe  (Papst  Stephan  I.  und  der  Ketzertaufstreit  1902,  29), 
daß  er  hier  „die  Gründung  der  Kirche  auf  Petrus,  und  darum  die 
Illegitimität  und  Ungültigkeit  alles  dessen,  was  außerhalb  dieser  auf 
Petrus  gebauten  Kirche  geschieht,"  darlege  (S.  30),  daß  er  „den  nicht 
mit  dem  römischen  Stuhle  als  dem  Stuhle  Petri  vereinigten  Häretikern 
uud  Schismatikern  jede  Vollmacht  zur  Sündenvergebung  und  Gnaden- 
erteilung abspreche"  (S.  54).  Cyprians  Anschauung  von  der  römischen 
Kirclie  faßt  Ernst  (S.  55)  dahin  zusammen:  „Man  mag  darüber  streiten, 
welchen  Inlialt  Cyprian  der  Primatialgewalt  des  römischen  Bischofs 
gab;  aber  richtig  und  sicher  ist  und  bleibt,  daß  dem  großen  Primas 
von  Karthago  die  Zugeliörigkeit  zum  Stuhle  Petri,  die  Gemeinscliaft 
mit  dem  römischen  Bischof  das  Signum  stantis  et  cadentis  ecclesiae 
war,  die  Zugeliörigkeit  zur  Kirche,  die  Anteilnalune  an  iiiren  Gnadeu- 
schätzen  bedingt  war  durcli  die  Verbindung  mit  dem  Nachfolger 
Petri".  Wie  wenig  dies  zutrifft,  liat  unsere  bisiierige  Untersuchung 
schon  gezeigt  und  wird  der  Fortgang  noch  klarer  machen. 

2)  Nelke,  Die  Chronologie  der  Korrespondenz  Cyprians  Tlioru 
1902,  91-102. 


Epp.  70,  3  und  73, 7.  43 

Cyprian  in  c.  3  —  wir  werden  auf  diese  Stelle  gleich  nachher 
zu  sprechen  kommen  —  jegliches  Primatialrecht  negiert.  Wer 
bei  Cyprian  einen  realen  Primat  findet,  mutet  ihm  eine  be- 
fremdliche Inkonsequenz  zu,  eine  Wortmacherei,  die  er  durch 
sein  eigenes  Verhalten  Lügen  straft.  Das  ist  bei  einem  Manne 
wie  Cyprian  zum  mindesten  nicht  wahrscheinlich. 

In  der  Tat  sind  die  beiden  Stellen  in  Epp.  70,3  und  73,7 
durchaus  im  Sinne  von  De  unit.  c.  4  zu  verstehen. 

Der  Herr  hat  —  Ep.  73,7  —  auf  Petrus  die  Kirche  gegründet, 
d.  h.  den  Petrus  zuerst  mit  der  kirchlichen  Gewalt  ausgestattet  und 
von  ihm  her  den  „Ursprung  der  Einheit  angeordnet  (eingesetzt, 
gestiftet)  und  gezeigt".  Die  Worte  „originem  unitatis  instituit" 
sind  ebenso  pleonastisch  und  tautologisch  wie  in  De  unit. 
c.  4  „unitatis  originem  ab  uno  incipientem  disposuit"  und 
„exordium  ab  unitate  proficiscitur"  i,  und  das  „unde"  entspricht 
genau  dem  „ab  uno"  und  „ab  unitate".  In  der  der  Amts- 
übertragung auf  die  andern  Apostel  zeitlich  vorausgehenden 
Bevollmächtigung  des  einen  Petrus  hat  der  Herr  die  Einheit 
der  Kirche  angeordnet  und  kundgegeben,  mit  dieser  Be- 
vollmächtigung hat  er  die  Einheit  der  Kirche  entstehen  lassen 
und  gezeigt,  er  hat  Matth.  16,  18f.  die  Kirche  als  eine 
gegründet  und  gezeigt.  Mit  der  numerischen  Einheit  Petri 
hat  die  Kirche  begonnen,  und  in  dieser  numerischen  Einheit 
des  Anfangs  offenbart  sich  der  Wille  des  Stifters,  daß  sie  stets 
moralisch  und  solidarisch  eins  bleiben  solle.  „Unde  unitatis 
originem  instituit  et  ostendit"  ist  gleich  „ut  unitatem  manifestaret^^, 
„unitatis  ejusdem  originem  ab  uno  incipientem  sua  auctoritate 
disposuit"  und  „exordium  ab  unitate  proficiscitur,  ut  ecclesia 
Christi  una  monstretur"  (De  unit.  c.  4).  Petrus  ist  nicht 
Realgrund,  nicht  Ursache  und  Mittelpunkt,  sondern 
nur  der  zeitliche  Ausgangspunkt  und  der  Erkenntnis- 
grund der  kirchlichen  Einheit. 

Mehr  ist  auch  in  Ep.  70,3  nicht  enthalten:  „Una  ecclesia 
a  Christo  Domino  nostro  super  Petrum  origine  unitatis  et 
ratione  fundata".  Es  ist  eine  Kirche,  von  Christus  unserm 
Herrn  auf  Petrus  gegründet  „origine  unitatis  et  ratione".  In 
der  Gründung  der  Kirche  auf  Petrus  liegt  die  „origo  et  ratio" 

1)  Vergl.  Ep.  72,1  (755,9):  „Quod  magis  pertineat  et  ad  sacer- 
dotalem  auctoritatem  et  ad  ecclesiae  catliolicae  unitatem  pariter 
ac  digüitatem  de  divin ae  dispositionis  ordinatione  venientera." 


44  Koch,  Cyprian  und  der  römische  Primat. 

ihrer  Einheit.  Was  die  „Gründung  der  Kirche  auf  Petrus"  bei 
Cyprian  bedeutet,  ist  schon  festgestellt  worden:  die  zeitliche 
Priorität  der  Bevollmächtigung  des  einen  Petrus.  „Origo"  be- 
zeichnet, wie  wir  gesehen  haben,  den  Anfang,  den  zeitlichen 
Ausgangspunkt,  und  „ratio"  den  Erkenntnisgrund,  den 
Maßstab.  „Origine  unitatis"  entspricht  dem  „unde  unitatis 
originem  instituit"  in  Ep.  73,7,  dem  „exordium  ab  unitate 
proficiscitur"  in  De  unit.  c.  4.  Und  „ratione  unitatis"  besagt 
soviel  als  das  parallele  „unde  unitatis  originem  ostendit"  oder 
„ut  ecclesia  Christi  uua  monstretur". 

Es  geht  darum  nicht  au,  „ratio"  hier  mit  „Verfassung", 
„Seiusweise",  „Wesen",  „eigentümliche  Beschaffenheit",  „la 
nature",  „le  caractere",  „la  Constitution"  zu  übersetzeu,  und 
darin  die  Notwendigkeit  der  Verbindung  mit  dem  Stuhle  Petri 
in  Rom  zu  lesen  ^.  Selbst  wenn  diese  Übersetzung  des  Wortes 
richtig  wäre,  könnte  der  Sinn  immer  noch  sein:  der  Anfang 
und  die  Seinsweise  der  kirchlichen  Einheit  liegt  in  der 
Gründung  der  Kirche  auf  Petrus,  d.  h.:  wie  Petrus,  der  zuerst 
und  eine  Zeitlang  allein  bevollmächtigte  Apostel,  numerisch 
einer  war,  so  soll  die  Kirche  auch  bei  der  Vielheit  der  Träger 
der  Kirchengewalt  moralisch  und  solidarisch  eine  bleiben.  Und 
im  Lichte  von  De  unit.  c.  4  und  anderer  Stellen  wäre  dieser 
Sinn   nicht  bloß  möglich,  sondern  notwendig.     Die  Folgerung 


1)  Stimmen  aus  Maria -Laach  1877,  355  (dagegen  Harnack, 
DGM,  421  Anm.),  Kneller  S.  504  A.  2  und  S.  511,  Chapmau  1903,44, 
Poschmann  S.  20.  Das  Wort  „ratio"  ist  ein  Lieblingswort  Cyprians, 
ist  aber  bei  ihm  so  vielsagend  und  darum  wieder  so  weuigsagend, 
so  verschwommen  und  unbestimmt,  daß  es  sich  jede  Nuance  gefallen 
läßt,  und  es  wäre  jedenfalls  verfehlt,  auf  ein  so  nachgiebiges  Wort 
einen  Beweis  zu  bauen.  Chapman  und  Poschmaun  berufen  sich  auf 
Ep33, 1  (566,9):  Jude  (Matth.  16. 18f.)  .  .  .  ecclesiae  ratio  decurrit,  ut 
ecclesia  super  episcopos  constituatur",  wo  die  Bedeutung  ,, Verfassung" 
allerdings  uaheliegt.  Kneller  erinnert  daran,  daß  sich  nacli  Cyprian 
die  ganze  Seinsweise  eines  gewordeneu  Dinges  nacli  seinem  Ursprünge 
riclite  und  aus  diesem  erkannt  werde,  Ep.  74, 10  (806, 16):  „Inde  surgat 
actus  nostri  ratio,  unde  et  ordo  et  origo."  Audi  Tertullian  liabe 
betont:  „Omne  geuus  ad  originem  suara  censeatur  necesse  est"  (De 
praescr.  c.  20).  Aber  gerade  in  Ep.  74, 10  bezeicliuet  .origo"  wieder  die 
Erkenntnisquelle,  wie  Kneller  durch  seinen  Znsatz  ^und  erkannt 
werde"  selber  zugibt.  Die  Belelirung,  den  Maßstab  für  seine  Handlungs- 
weise, sagt  Cyprian,  muß  mau  sicli  da  liok^n,  wo  der  Ursprung  der 
Sache  selbst  liegt,  nämlicli  in  der  hl.  Schrift. 


Ep.  71,  3.  45 

für  den  Primat  wäre  also  immer  noch  falsch.  Allein  die  an- 
geführten Parallelen  verlangen  überhaupt  eine  andere  Deutung: 
„ratio"  bezeichnet  einfach  den  Erkenntnisgrund. 

Der  Sinn  ist  also  wieder:  am  Anfang  der  Kirche  steht 
die  numerische  Einheit  Petri,  und  diese  numerische  Einheit 
gibt  uns  zu  verstehen,  daß  die  Kirche  nach  dem  Willen  ihres 
Stifters  auch  bei  der  weiteren  Entwicklung  stets  eine  bleiben 
soll.     Eine  Kirche,  ein  Geist,  eine  Taufe! 


VII. 

Kneller  (S.  510)  und  Poschmann  (S.  16)  legen  ein 
großes  Gewicht  darauf,  daß  Cyprian  in  seinen  erhaltenen 
Schriften  zehnmal  von  Petrus  als  von  dem  spreche,  auf  dem 
die  Kirche,  und  zwar  die  ganze  Kirche  gebaut  sei,  daß  also  der 
Satz  „super  quem  aedificavit  ecclesiam"  als  ständiges  Attribut  zu 
Petrus  erscheine. 

Allein  der  Sinn  dieses  Attributes  ist  eben  nicht  der, 
den  diese  beiden  Forscher  ihm  beilegen.  Wir  haben  aus 
De  Unit.  c.  4  ersehen,  daß  der  „Bau  der  Kirche  auf  Petrus" 
lediglich  in  der  Ausstattung  Petri  mit  der  apostolischen  Ge- 
walt vor  den  andern  Aposteln  besteht  und  außer  der  Amts- 
anciennität  keinerlei  Vorrang  Petri  vor  seinen  Amtsgenossen 
begründet.  Auch  an  allen  andern  Stellen  hat  dieser  Beisatz 
keinen  andern  Sinn,  man  reicht  mit  diesem  Sinne  vollständig 
aus  und  wird  den  Stellen  völlig  gerecht. 

Daß  der  „Bau  der  Kirche  auf  Petrus"  bei  Cyprian  schlechter- 
dings keine  Primatialrechte  für  Petrus  in  sich  schließt,  beweist 
Ep.  71,  3  (773,  10)  mit  voller  Evidenz. 

Hier  schreibt  der  Kirchenvater:  „Non  est  autem  de  con- 
suetudine  praescribendum,  sed  ratione  vincendum.  Nam 
nee  Petrus,  quem  primum  Dominus  elegit  et  super  quem 
aedificavit  ecclesiam  suam,  cum  secum  Paulus  de  circum- 
cisione  postmodum  disceptaret,  vindicavit  sibi  aliquid 
insolenter  aut  adroganter  adsumpsit,  ut  diceret  se 
primatum  teuere  et  obtemperari  a  novellis  et  posteris 
sibi  potius  oportere,  nee  despexit  Paulum,  quod  ecclesiae 
prius  persecutor  fuisset,  sed  consilium  veritatis  admisit  et 
rationi  legitimae,  quam  Paulus  vindicabat,  facile  consensit". 


46  Koch,  Cyprian  und  der  römisclie  Primat. 

Schon  Adam  hat  (Theol.  Revue  1909,  182)  die  Deutung, 
die  Po  seh  mann  (S.  27)  dieser  Stelle  gibt,  entschieden  abgelehnt. 
Cyprian  sagt  nicht,  Petrus  habe  bei  dem  bekannten  Streite  mit 
Paulus  (Gal.  2, 11  ff.)  „sich  nichts  in  hochfahrender  Weise  an- 
gemaßt, und  etwa  darauf  gepocht,  daß  er  den  Primat 
innehabe"  (S.  27),  sondern  er  sagt:  Nicht  einmal  Petrus 
hat  sich  etwas  ungebührlich  zugeschrieben  oder  anmaßend 
herausgenommen  1,  zu  sagen,  daß  er  den  Primat  habe  und 
daß  die  Jüngeren  und  Späteren  ihm  gehorchen  müßten.  Also 
nicht  erst  ein  Pochen  auf  den  Primat,  sondern  schon  eine 
bloße  Beanspruchung  des  Primates  und  eine  Gehorsamsforderung 
wäre  in  Cyprians  Augen  eine  freche  Anmaßung  Petri.  Und 
doch  fügt  er  selbst  hier  bei:  „quem  primum  Dominus  elegit  et 
super  quem  aedificavit  ecclesiam  suam" !  Cyprian  könnte  nicht 
noch  deutlicher  zu  erkennen  geben,  daß  er  aus  dem  „Bau 
der  Kirche  auf  Petrus"  keine  Vorrechte  ableitet,  daß  die  Sätze 
„quem  primum  Dominus  elegit"  und  „super  quem  aedificavit 
ecclesiam  suam"  dasselbe  mit  andern  Worten  besagen:  Christus 
hat  den  Petrus  zuerst  zum  Apostel  ausgewählt  und  damit  auf 
ihn  seine  Kirche  gebaut,  mit  ihm  den  Kirchenbau  begonnen. 
Eine  Weiterführung  des  Bildes  über  die  zeitliche  Priorität 
hinaus  liegt  nicht  im  Sinne  Cyprians. 

Von  der  zeitlichen  Priorität,  und  nur  von  dieser  ist 
der  ganze  Gedankengang  beherrscht,  selbst  im  Worte  „primatus" 
klingt  sie  noch  mit:  „primatus"  bedeutet  hier  einen  aus  der 
zeitlichen  Priorität  hergeleiteten  Rechtsanspruch.  In  c.  2 
hat  Cyprian  erklärt,  wie  sich  die  „vetus  consuetudo",  den 
von  Häresieen  und  Schismen  zur  Kirche  Zurückkehrenden  nur 


1)  Es  ist  dieselbe  scharfe  Wendung,  die  Cyprian  in  Ep.  68,  4  mit 
Bezug  auf  die  Novatianer  gebraucht:  „Execrabiles  et  detestabiles  dicit 
(Dominus)  esse,  qui  sibi  placeant,  qui  tumidi  et  inflati  aliquid  sibi 
adroganteradsumant"  (748,4).  In  Ep.  63,1  entschuldigt  sich  Cyprian 
mit  speziellem  göttlichem  Auftrag,  wenn  er  andern  Bischöfen  Be- 
lehrungen gebe:  „Quando  aliquid  Deo  inspirante  et  mandante  praeoi- 
pitur,  necesse  est  doraino  servus  fidelis  obtemperet,  excusatus  apud 
oranes,  quod  nihil  sibi  adroganter  adsumat.  qui  oftensam  domini 
timere  compellitur,  nisi  faciat  quod  jubetur"  (702,  3).  Er  deckt  sich 
damit,  wie  Harnack  (Preuschens  Ztschr.  f.  neutest.  Wiss.  1902,  187) 
ganz  richtig  sagt,  gegen  den  Vorwurf  „den  maßgebenden  Oberbiscliof 
spielen  zu  wollen".  Und  dabei  handelte  es  sich  um  die  Frage,  ob  das 
Abendmahl  mit  Brot  und  Wasser  oder  mit  Brot  und  Wasser  und  Wein 
zu  feiern  sei! 


Ep.  71,3.  47 

die  Hand  aufzulegen,  gebildet  habe.  In  c.  3  stellt  er  der 
„eonsuetudo"  die  „ratio"  entgegen,  wobei  die  „consuetudo" 
die  zeitliche  Priorität  für  sich  hat.  Nicht  die  Gewohnheit 
und  die  zeitliche  Priorität  gibt  den  Ausschlag,  sondern  die 
„ratio".  Petrus  war  sicher  der  zeitlich  erste  Apostel,  mit 
dem  der  Kirchenbau  begann,  und  doch  hat  er  aus  dieser  zeit- 
lichen Priorität  keinen  Rechtsanspruch  hergeleitet  (ut  diceret  se 
primatum  teuere)  und  von  den  „novelli  et  posteri"  keinen  Ge- 
horsam verlangt,  sondern  im  Streit  mit  Paulus  der  „ratio  legitima" 
nachgegeben.  Es  stehen  also  auf  der  einen  Seite  die  Begriffe: 
eonsuetudo  —  Petrus  quem  primum  Dominus  elegit  et  super 
quem  aedificavit  ecclesiam  suam  —  primatus,  auf  der  andern: 
novelli  et  posteri  —  consibum  veritatis  et  ratio  legitima. 

Dieser  ganze  Gedankengang,  zumal  das  „novelli  et  posteri" 
spricht  geradezu  Bände:  Cyprian  erklärt,  daß  aus  der  zeitlichen 
Priorität  keinerlei  Superiorität  gefolgert  werden  dürfe.  Die 
zeitliche  Priorität  ist  demnach  der  einzige  Titel,  aus 
dem  sich  Cyprian  allenfalls  einen  Primatsanspruch 
hergeleitet  denken  kann.  In  Matth.  16,  18f.  findet  er  also 
lediglich  eine  zeitliche  Priorität  und  amtliche  Anciennität  Petri, 
nur  in  diesem  Sinne  ist  Petrus  „der,  auf  den  der  Herr  seina 
Kirche  gebaut  hat",  genau  wie  in  De  unit.  c.  4.  Und  wie  in 
der  genannten  Schrift,  so  betont  Cyprian  auch  in  Ep.  71,  un- 
mittelbar vor  und  unmittelbar  nach  der  Ausführung  über 
Petrus,  die  Notwendigkeit  der  kirchlichen  Einheit  —  c.  2 
(773,7):  „per  omnia  debemus  ecclesiae  catholicae  unitatem 
teuere."  c.  3  (774,  7):  „maxime  in  his  quae  ad  ecclesiae  unitatem 
pertinent"  — ,  ohne  dem  hl.  Petrus  und  seinen  Nachfolgern  in 
Rom  eine  besondere,  reale  Bedeutung  für  diese  Einheit  bei- 
zulegen. 

Posch  mann  glaubt  freilich  Ep.  71,3  noch  auf  andere  Weise 
des  antipäpstlichen  Klanges  entäußern  und  sogar  für  den  Primat 
in  Anspruch  nehmen  zu  können.  Er  beruft  sich  nämlich  (S.  28 f.) 
auf  die  Ausführungen  J.  Erusts^,  der  mit  überzeugenden 
Gründen  nachgewiesen  habe,  daß  die  Spitze  jener  Worte  nicht 
gegen  Papst  Stephan  gerichtet  sei.  „In  Ep.  71,3  hatte  Cyprian 
vielmehr  die  seine  Lehre  bekämpfenden  mauretanischen  Bischöfe 
im  Auge,  welche  seinen  Argumenten  hartnäckig  die  unvordenk- 


1)  Papst  Stephau  1.  uud  der  Ketzertauf  streit  1905,  5  ff. 


48  Koch,  CypriaD  und  der  römische  Primat. 

liehe  Gewohnheit  entgegen  hielten.  Unter  dem  neuen  Gesichts- 
punkte erscheint  aber  die  Stelle  in  einem  ganz  anderen  Lichte. 
Petrus  in  seinem  Verhältnis  zu  Paulus  erscheint  nun  nicht 
mehr  als  das  Gegenbild  des  auf  seine  Primatialstellung  pochenden 
Papstes  gegenüber  den  Bischöfen,  sondern  als  Gegenbild  der 
starrköpfigen  Bischöfe,  welche  auf  keine  Gründe  eingehen 
wollen,  vielmehr  sich  hartnäckig  auf  unberechtigte  Gewohn- 
heiten steifen.  Weit  entfernt  also,  daß  die  Stelle  gegen  den 
Primat  spricht,  ist  sie  sogar  ein  neues  Zeugnis  für  denselben, 
indem  sie  ihn  dem  hl.  Petrus  direkt  beilegt,  der  in  jenem 
Falle  nur  keinen  Gebrauch  von  ihm  gemacht  habe." 

Diese  Argumentation  ist  falsch,  und  Ep.  71, 3  für  den 
Primat  geltend  zu  machen  hat  vor  einem  etwaigen  Versuch,  ihn 
biblisch  mit  Mark.  8,33  (Matth.  16,23)  zu  begründen,  nicht  viel 
voraus.  Man  kann  ja  darüber  streiten,  ob  jene  Worte  ihre  Spitze 
gegen  den  römischen  Bischof  Stephan  oder  gegen  die  maure- 
tanischen Bischöfe  richtete^.  Diese  Kontroverse  ändert  aber 
an  der  Tatsache  nichts,  daß  Cyprian  hier  mit  nackten  Worten 
jeden  Primatsanspruch  eines  Bischofs  anderen  Bischöfen  gegen- 
über, jede  Gehorsamsforderung  für  Insolenz  und  Arroganz  er- 
klärt.    Und  dadurch,   daß   er  als  Gegenbeispiel  das  Verhalten 


1)  Der  Aüsicht  Eriists  stimmt  neuerdings  auch  Krüger  zu 
(Theol.  Litztg.  1909,  413),  während  Hans  v.  Sodeu  die  Worte  Cyprians 
für  „ganz  unmißverständlich"  gegen  die  Berufung  der  Gegner  auf 
den  Primat  Petri  gerichtet  ansieht  (Der  Streit  zwischen  Rom  und 
Karthago  über  die  Ketzertaufe  [Quellen  und  Forschungen  aus  itali- 
enischen Archiven  und  Bibliotheken  1909  1.  Heft,  1—42.  Auch  separat 
erschienen,  Rom  1909]  S.IO),  Harn  ack  darin  „die  aus  der  zugestandenen 
geschichtlichen  Stellung  des  römischen  Stuhles  von  Stephanus  gezogenen 
Folgerungen  ausdrücklich  zurückgewiesen**  findet  (DG*  1,  421  Anm.) 
und  Nelke  „unter  dem  Eindruck  steht,  daß  es  nicht  angebracht  war, 
diese  Ausführungen  einem  weniger  Angesehenen  entgegenzu- 
halten" (Die  Chronologie  der  Korrespondenz  Cyprians  S.  93  A.  3.  Vgl. 
auch  Turmel,  Histoire  du  dogme  de  la  Papaute  S.  139  Anm.  1). 
Sicher  verfeldt  ist  es,  wenn  Poschmann  (S.  29  A.  1)  meint,  für  die 
Richtigkeit  der  Ansicht  Ernsts  spreche  auch  das,  daß  in  Ep.  71,3  nicht 
sowohl  der  Rangunterschied  der  beiden  Apostel  betont  sei,  als  der 
Umstand,  daß  Paulus  erst  kürzere  Zeit  Apostel  sei.  Als  „novellus  et 
posterus"  sei  Cyprian  jedenfalls  von  den  mauretanischen  Bischöfen 
wegen  seiner  in  iliren  Augen  neuen  Ansiclit  bezeichnet  worden.  Das 
Argument  bernlit  auf  einer  petitio  principii:  ob  Cyprian  einen  Rang- 
unterschied unter  den  Aposteln  kenne,  ist  ja  eben  die  Frage,  und 
Ep.  71,3  spriclit  für  ilire  Verneinung. 


Ep.  69,8:  „Primatus".  49 

Petri  im  Apostelstreit  zu  Antiochien  wählt,  gibt  er  deutlich  genug 
zu  erkeunen,  daß  ihm  selbst  ein  Primatsanspruch  und 
eine  Gehorsamsforderung  Petri  als  üngehörigkeit  und 
Anmaßung  erschiene,  obwohl  dieser  Amtssenior  des  Apostel- 
kollegiums war.  Nicht  das  rühmt  er  an  Petrus,  daß  er  von 
einem  ihm  zustehenden  Primatsrecht  keinen  Gebrauch  gemacht 
habe,  sondern  daß  er  nicht  so  anmaßend  gewesen  sei,  sich, 
überhaupt  ein  Primatialrecht  zuzuschreiben. 

Wenn  jene  Worte  nicht  gegen  Rom  gespitzt  sind,  ist 
ihr  Gewicht  eher  noch  stärker.  Dann  spricht  er  nicht  etwa  in 
Frontstellung  gegen  Rom,  sondern  das  Antlitz  gegen  Mauretanien 
gewandt,  ganz  unbefangen  jedem  Bischof,  auch  Petrus  und 
seinem  Nachfolger  in  Rom,  jedes  Primatialrecht  ab^. 

Die  Kontroverse  über  die  Spitze  der  W^orte  in  Ep.  71,3 
ist  übrigens  auch  aas  dem  Grunde  weniger  von  Belang,  weil 
Cyprian  die  Ep.  71  mit  Ep.  72  an  den  römischen  Bischof  schickt 
(Ep.  72,  1.  776,  10),  mit  demselben  Briefe,  worin  er  zum  Schluß 
die  HofPnung  ausspricht,  Stephans  Zustimmung  zu  finden  (c.  3. 
777,  26).  Wir  haben  keinen  Grund,  an  der  Ehrlichkeit  und 
Aufrichtigkeit  dieser  Hoffnung  zu  zweifeln  2,  und  sie  beweist 
nur,  wie  selbstverständlich  ihm  seine  Anschauung  und  wie  gut 
sein  Gewissen  ist  —  auch  bezüglich  der  Ablehnung  eines 
Primates.  Jedenfalls  konnte  Stephan  über  den  Standpunkt 
Cyprians  nicht  mehr  im  Zweifel  sein. 

Vielfach  wird  auch  auf  Ep.  69,8  (757,  15)  verwiesen,  wo 
Cyprian  das  Verhalten  der  Novatianer  an  IV  Mos.  1 6  beleuchtet. 
Köre,  Dathan  und  Abiron  haben  sich  Priestertum  und  Opfer- 
recht angemaßt  und  sind  jäh  bestraft  worden:  „Et  tarnen  illi 
Schisma  non  fecerant  nee  foras  egressi  contra  Dei  sacerdotes 
impudenter  atque  hostiliter  rebellaverant,  quod  nunc  hi  eccle- 
siam  scindentes  et  contra  pacem  atque  unitatem  Christi  rebelles 
cathedram  sibi  constituere  et  primatum  adsumere  et  bapti- 
zandi  atque  offerendi  licentiam  vindicare  conantur". 

Für  einen  Primat  der  römischen  Kirche  beweist  diese  Stelle 
aber  so  wenig  als  die  andern  ins  Feld  geführten  Stellen.  Handelt 

1)  Ernst  betont  (S.  28f.)  die  „unbefangene  Art",  wie  sich 
Cyprian  in  Ep.  71  über  „die  Autorität  des  hl.  Petrus  und  seines 
Primates"  ausspreche! 

2)  Nelke  hält,  im  Unterschied  von  Ernst  (S.  10 ff.),  diese  Wendung 
Cyprians  für  eine  bloße  Phrase  (S.  98). 

Texte  u.  Untersuchungen  etc.  35,1.  4 


50  Koch,  Cyprian  und  der  römische  Primat. 

es  sich  doch  gar  nicht  um  das  Verhältnis  der  römischen  Kirche 
oder  des  römischen  Bischofs  zur  Gesamtkirche,  sondern  um 
die  Stellung  Novatians  und  seiner  Anhänger  zur  wahren  Kirche 
und  zum  rechtmäßigen  Priestertum.  Die  Worte  „primatum  ad- 
sumere"  stehen  so  zwischen  den  andern  Wendungen  „cathedram 
sibi  constituere"  und  „baptizandi  atque  offerendi  licentiam  vindi- 
care",  daß  sie  nicht  einen  Primat  über  die  Gesamtkirche  be- 
deuten können,  sondern  einen  ähnlichen  Sinn  haben  müssen 
wie  die  beiden  andern  Ausdrücket  Der  „Primat"  besteht 
hier  gerade  im  Besitz  der  „cathedra"  und  in  der  Tauf-  und 
Opfervollmacht,  also  in  der  kirchlichen  x4mtsgewalt  und  Yor- 
standschaft,  im  Bischofsamte.  Diesen  „Primat"  hat  nicht  Nova- 
tian,  sondern  Kornelius  (und  jeder  Bischof),  der  mit  der  katho- 
lischen Kirche  in  Gemeinschaft  steht.  Diese  Stelle  bewegt 
sich  somit  ganz  auf  der  Linie  von  Epp.  48,3.  55,1  und  8. 
65,4.  68,2.  70,2.  De  unit.  c.  5.  c.  10  etc. 


1)  Chapmau  (Revue  Benedictine  1902,  369)  glaubt,  Novatian 
habe  aufgrund  des  angemaßten  „Primates"  eine  „ökumenische  Juris- 
diktion" ausüben  wollen,  und  er  beruft  sicli  dafür  auf  Ep.  55,24  (642,12): 
„Et  cum  Sit  a  Christo  una  ecclesia  per  totum  muudum  in  multa  membra 
divisa,  item  episcopatus  unus  episcoporum  multorum  concordi  numerosi- 
tate  diffusus,  ille  post Dei  traditionem,  post  conexam  et  ubique  conjunctam 
catholicae  ecclesiae  unitatem  humanam  conetur  ecclesiara  facere  et  per 
plurimas  civitates  novos  apostolos  suos  mittat,  ut  quaedaoi 
recentia  institutionis  suae  fundamenta  constituat,  cumque  jam  pridem 
per  omnes  provincias  et  per  urbes  singulas  ordinati  sint  episcopi  in 
aetate  antiqui,  in  fide  integri,  in  pressura  probati,  in  persecutione 
proscripti,  ille  super  eos  creare  alios  pseudoepiscopos  audeat: 
quasi  possit  aut  totum  orbem  novi  conatus  obstinatione  peragrare 
etc."  Allein  diese  Ausführungen  in  Ep.  55,24  haben  mit  dem  ^.primatus" 
in  Ep.  69,8  nichts  zu  tun,  sondern  schildern  nur  die  rührige  Propaganda 
Novatians  und  seiner  Anhänger.  Novatian  erscheint  hier  nicht  als 
„Gegenpapst",  der  sich  eine  große  Obedienz  zu  verschaffen  sucht, 
sondern  eher  als  Antichrist,  der  seine  Apostel  aussendet  und  der 
göttlichen,  von  Jesus  Christus  gestifteten  und  auf  den  katholischen 
Bischöfen  beruhenden  Kirche  eine  „menschliche",  auf  „Pseudobischöfe" 
gegründete  Kirche  entgegenstellen  will.  Novatian  betrachtete  sich  als 
katholischen  Bischof  von  Rom  und  suchte  mit  allen  Gleichgesinnten 
in  Gemeinschaft  zu  treten,  um  so  in  seinem  Sinne  die  katholische 
Kirche  rein  zu  erhalten.  In  dieser  Gemeinschaft  hatte  er  ebenso  den 
geistigen  und  moralischen  Primat,  wie  ihn  eben  der  römische  Bischof 
damals  schon  hatte.  Eine  „ökumenische  Jurisdiktion"  maßte  er  sich 
ebensowenig  an,  als  der  römische  Bischof  sie  damals  hatte.  Und 
das  will  ihm  Cyprian  auch  nicht  vorwerfen. 


Das  SeptemberkoDzil  256.  51 

Das  Wort  „primatus"  kommt  in  den  cyprianischea  Schriften 
viermal  vor:  an  den  schon  erörterten  Stellen  Epp.  69,8  (757,19) 
und  71,3  (773,  14),  und  dann  werden  noch  zweimal  die  „prima- 
tus"  (Plur.)  Esaus  erwähnt,  die  er  abgab  und  nicht  mehr  zurück- 
erhalten konnte:  De  bono  pat.  c.  19  (411,3)  und  Ep.  73,25 
(798,7).  An  der  zuletzt  genannten  Stelle  wechselt  „primatus"  mit 
„jus  et  potestas",  und  es  ist  vom  Taufrecht  die  Rede:  die  Kirche 
soll  ihr  „jus^  und  ihre  „potestas",  nämlich  das  Taufrecht,  nicht  an 
die  Ketzer  abtreten,  sonst  handelt  sie  wie  Esau,  der  seine 
„primatus"  hergab.  Die  Stelle  dient  auch  zur  Beleuchtung  von 
Ep.  69,8:  die  katholische  Kirche  und  die  mit  ihr  Verbundenen, 
ihre  Söhne,  haben  das  Erstgeburtsrecht,  das  legitime  Priestertum, 
die  Lehr-,  Tauf-  und  Opfergewalt.  Die  Abtrünnigen  dagegen 
verlieren  dieses  Vorrecht  und  werden  illegitim;  ihr  Bischof 
ist  ein  „adultorum  et  contrarium  caput"  (Ep.  45,1.  600,5),  ein 
„adulter  et  extraneus  episcopus"(Ep.  55,24.  642,11),  dessen  Lehr- 
stuhl ist  eine  „adultera  cathedra"  (Ep.  68,2. 745,12),  seine  Lehren 
sind  „adulterinae  doctrinae"  (Ep.  43,4.  593,23).  Von  diesem 
„Erstgeburtsrecht"  klingt  auch  in  Ep.  71,3  (773,14)  noch  etwas 
durch,  wo  Cyprian  die  Berufung  auf  einen  „primatus"  und  den 
Anspruch  auf  Gehorsam  von  Seiten  der  „uovelli  et  posteri"  als 
Anmaßung  abweist. 

VIII. 

Da  uns  einige  Briefstellen  schon  mitten  in  den  Ketzertauf- 
streit hineingeführt  haben,  sollen  Cyprians  weitere  Äußerungen 
und  sein  Verhalten  in  diesem  Streite,  soweit  der  Primat  in 
Frage  kommt,  hier  sofort  beleuchtet  werden.  Das  wird  von 
selber  dazu  führen,  frühere  Äußerungen  des  Bischofs  über  die 
römische  Kirche  zur  Konfrontierung  heranzuziehen. 

Bekannt  und  vielverhandelt  ist  die  Eröffnungsrede  Cyprians 
auf  dem  Septemberkonzil  256  mit  den  Schlußworten:  „Superest, 
ut  de  hac  ipsa  re  singuli  quid  sentiamus  proferamus,  neminem 
judicantes  aut  a  jure  communicationis  aliquem,  si  diversum 
senserit,  amoventes.  Neque  enim  quisquam  nostrum  epis- 
copum  se  episcoporum  constituit  aut  tyrannico  terrore 
ad  obsequendi  necessitatem  collegas  suos  adigit 
quando  habeat  omnis  episcopus  pro  licentia  libertatis 
et  potestatis  suae  arbitrium  proprium  tamque  judicari 

4* 


52  Koch,  CypriaD  und  der  römische  Primat. 

ab  alio  non  possit,  quam  nee  ipse  possit  alterum 
judicare.  Sed  expectemus  universi  Judicium  Domini  uostri 
Jesu  Christi,  qui  unus  et  solus  habet  potestatem  et 
praepouendi  nos  in  ecclesiae  suae  gubernatione  et  de  actu 
nostro  judicaudi."  (Hartel  435f.)i. 

Es  ist  wieder  eiue  Yixierfrage,  ob  diese  Septembersynode, 
das  dritte  karthagische  Konzil,  der  Ankunft  des  Stephanschen 
Dekretes  über  die  Ketzertaufe  nachgefolgt  oder  vorausgegangen 
sei,  also  den  Charakter  eines  „Oppositionskonzils"  trage  oder 
nicht 2,  ob  die  spitzigen  Worte  in  Cyprians  Einleitungsrede 
gegen  den  römischen  Bischof  gerichtet  oder  als  Abwehr  von 
Verdächtigungen  und  Vorwürfen  zu  verstehen  seien,  die  aus 
den  Reihen  der  afrikanischen  Gegner  ins  cyprianische  Lager 
flogen^.  Die  Antwort  auf  diese  Frage  mag  aber  lauten,  wie 
sie  will,  für  den  römischen  Primat  springt  nichts  heraus. 


1)  Vergl.  jetzt:  Seuteutiae  LXXXVII  episcoporum.  Das  Protokoll 
der  Synode  von  Karthago  am  1.  Septbr.  256  textkritisch  hergestellt 
und  übeiiieferungsgeschichtlich  untersucht  von  H.  v.  Soden  (Nachr. 
V.  d.  kgl.  Gesellsch.  d.  Wiss.  z.  Göttingen  1909,  3,  247-307). 

2)  Für  die  Datierung  des  Konzils  vor  der  Ankunft  des  Stephan- 
schen Schreibens  sind:  Mattes  (Tübg.  theol.  Quartalschr.  1849,  587), 
Peters  (Cyprian  von  Carthago  1877,  515 f.),  Grisar  (Ztschr.  f.  kath. 
Theol.  1881,  193—221),  Otto  Ritschi  (Cyprian  von  Karthago  1885, 
112  f.),  Ernst  (Papst  Stephan  I.  1905,  39  ff.),  Po  seh  mann  (1908,  29), 
V.  Soden  (Der  Streit  zwischen  Rom  und  Karthago  1909,161'.),  Krüger 
(Theol.  Litztg.  1909,  413).  Die  Ansicht,  die  das  Konzil  als  Antwort 
auf  das  römische  Schreiben  faßt,  war  seit  Baronius  sententia 
communis,  und  wird  festgehalten  von  Fechtrup  (Der  hl.  Cyprian. 
München  1878,  234),  Ehrhard  (Die  altchristl.  Literatur  und  ihre  Er- 
forschung seit  1880.  Freiburg  1894,  121),  Nelke  (Chronologie  1902, 
113—125),  Harnack  (DG-*  I,  421  Aum.),  Turmel  (Histoire  du  dogme 
de  la  Papaute  S.  144).  Batiff ol  (L'Eghse  naisssante  1909, 470f )  drückt 
sich  unbestimmt  aus.  Übrigens  stößt  sich  v.  Soden  mit  Recht  au 
der  Bezeichnung  „Oppositionskonzü".  Zu  einer  Emser  Punktation 
fehlt  die  vorausgesetzte  Primatsanerkennung. 

3)  Ernst  verweist  (S.  58f)  auf  den  Liber  de  rebaptismate  c.  1, 
woraus  man  in  der  Tat  die  Stimmung  mancher  Kreise  gegen  den 
Bischof  von  Karthago  ersehen  kann.  Unrichtig  ist  nur  seine  Meinung, 
daß  Cyprian  auf  diese  Schrift  noch  direkt  Bezug  genommen  habe. 
Gegenüber  den  Ausführungen  Erusts  in  der  Ztschr.  f.  kath.  Theol. 
1907,  648—699  und  in  der  Tübg.  theol.  Quartalschr.  1908,  579—613. 
1909,  20—64  lialte  ich  in  der  Hauptsache  an  den  in  meiner  Schrift 
über  „Die  Tauflehre  des  Liber  de  Rebaptismate"  (Braunsberg  1907) 
und  in  Preuschens  Ztschr.  f.  neutest.  Wissensch.  1907,  190—220  dar- 


Das  Septemberkonzil  256.  53 

Denn  erstens  ist  die  Berufung  Ernsts  (S.  52 f.)  auf 
die  Verlesung  der  Ep.  73  und  auf  das  17.  Bischofsvotum 
verfehlt.  Von  Ep.  73  war  schon  die  Rede  (S.  42 ff.).  Sententia  17 
aber  lautet:  „Jesus  Christus  Dominus  et  Deus  noster,  Dei  patris 
et  creatoris  filius,  super  Petrum  aedificavit  ecclesiam,  non 
super  haeresim,  et  potestatem  baptizandi  episcopis  dedit, 
non  haereticis"  (444,  2).  Hier  wird  ganz  im  Sinne  Cyprians 
die  Bischofsgewalt  von  Matth.  16,  18f.  hergeleitet.  Der  „Auf- 
bau der  Kirche  auf  Petrus"  wird  nicht  für  den  Primat  Roms, 
sondern  für  die  Taufgewalt  der  Bischöfe  geltend  gemacht. 
Kennzeichen  der  Katholicität  und  Voraussetzung  für  die  Tauf- 
gewalt ist  die  Verbindung  mit  den  Xachfolgern  Petri,  den 
Bischöfen,  nicht  gerade  mit  dem  Nachfolger  Petri,  dem  Bischof 
von  Rom. 

Zweitens  erklärt  Cyprian  kategorisch,  daß  die  zum 
Konzil  versammelten  Bischöfe  niemanden  richten  und  einen 
Andersdenkenden  aus  ihrer  Gemeinschaft  nicht  ausschließen 
wollen.  Er  gibt  zu  erkennen,  daß  die  anwesenden  Bischöfe 
an  diesem  Grundsatze  als  dem  einzig  richtigen  festzuhalten 
gewillt  sind  —  ohne  auf  eine  etwaige  höhere  Instanz  und  deren 
etwaige  andere  Entscheidung  Rücksicht  zu  nehmen. 

Drittens  entspricht  Cyprians  Äußerung  über  einen 
„episcopus  episcoporum",  der  die  Kollegen  durch  tyrannischen 
Schrecken  zum  Gehorsam  zwingen  möchte,  seinem  Urteil  in 
Ep.  71,  3.  Sie  ist,  mag  sie  nun  direkt  gegen  Rom  gehen 
oder  nicht ■^,  ein  prinzipielles  Verdikt  über  jeden  Bischof,  der 
von  anderen  Bischöfen  Gehorsam  beanspruchen  wollte  —  den 
römischen  Bischof  nicht  ausgenommen. 

Viertens  wird  dem  Gedanken  an  eine  solche  Möglichkeit 
der    Satz    entgegengestellt:    Jeder    Bischof    ist   in    seiner 


gelegten  Anschauungen  fest.  Zugestimmt  haben  mir:  Jülicher 
(Theol.  Litztg.  1907,  507 ff.),  Nelke  (Theol.  Revue  1908,  51ff.),  Schrörs 
(Deutsche  Litztg.  1908,22521.)  Krüger  (Theol.  Jahresbericht  f.  1907. 
[IV.  Abt.  Kirchengeschichte]  1908,  311.  Theol.  Litztg.  1909,  413), 
V.  Soden  (S.  29ff.),  W.  Koch  (Tübg.  theol.  Quartalschr.  1908,  150f.). 
l)DaßdieWendung„episcopus  episcoporum"  nicht  notwendig 
direkt  gegen  Rom  gehen  muß  —  trotz  TertuUian  De  pudic  c.  1  — 
kann  mit  Ep.  66,  3  (728,  14)  allenfalls  belegt  werden,  wo  Cyprian 
einem  Kritiker  seines  Episkopates  entgegenhält:  „Qui  te  episcopum 
episcopi  et  judicem  judicis  constituis". 


54  Koch,  Cyprian  und  der  römische  Primat. 

Amtsführung  völlig  frei  und  unabhängig,  er  hat  keinen 
Richter  über  sich  als  den  Herrn  Jesus  Christus,  der 
einzig  und  allein  die  Macht  hat,  ins  Bischofsamt  ein- 
zusetzen und  über  die  Amtsverwaltung  zu  richten. 
Wer  diesen  Grundsatz  mit  dieser  Bestimmtheit  und  Exklusivität, 
ohne  jede  Klausel  und  Einschränkung  ausspricht,  kennt  keinen 
Jurisdiktionsprimat  in  der  Kirche. 

Fünftens  kannten  wohl  Cyprian  und  die  andern  Konzils- 
bischöfe bereits  Stephans  Stellungnahme  und  Argumente.  Ob 
Stephan  selber  Verfasser  des  in  Ep.  73  bekämpften  Traktates 
ist  oder  nicht  —  seine  Anschauungen  sind  es  allem  nach,  die 
kritisiert  werden  \  und  dieser  Brief  wurde  auf  dem  Konzil 
verlesen  (Hartel  435,  9). 

Sechstens  blieben  die  Afrikaner  auch  nach  dem  Ein- 
treffen des  definitiven  Bescheides  aus  Rom  unbeirrt  auf  ihrem 
Standpunkt. 

IX. 

Dem  Bischof  von  Karthago  ist  der  Grundsatz  von  der 
Selbständigkeit  und  Unabhängigkeit  der  Bischöfe,  den  er  auf 
der  Septembersynode  ausspricht,  so  in  Fleisch  und  Blut  über- 
gegangen, daß  er  ihn  immer  wieder  betont.  Dieser  Grundsatz 
steht  für  ihn  neben  der  Einheit  der  Kirche  als  Hauptpunkt 
auf  der  magna  charta  der  kirchlichen  Verfassung. 

So  schreibt  er  in  Ep.  73,26  (798,9)  an  Jubajan:  „Haec 
tibi  brevibus  pro  nostra  mediocritate  rescripsimus,  frater 
carissime,  nemini  praescribentes  aut  praejudicantes  quo  minus 
unusquisque  episcoporum  quod  putat  faciat,  habens 
arbitrii  sui  liberam     potestatem". 

Und  in  Ep.  69,  17  (765,21)  an  Magnus:  „Rescripsi  ad 
litteras  tuas,  quantum  parva  nostra  mediocritas  valuit  et  ostendi 
quid  nos  quantum  in  nobis  est  sentiamus,  nemini  prae- 
scribentes quo  minus  statuat  quod  putat  unusquisque 
praepositus,  actus  sui  rationem  Domino  redditurus, 
secundum  quod  beatus  apostolus  Paulus  in  epistula  sua  ad 
Romanos  (14,  12  f.)  scribit  et  dicit:  unusquisque  nostrum  pro 
se  rationem  dabit.     Non  ergo  nos  invicem  judicemus'*. 


1)  Vergl.  Nelke  S.  100 ff.  uiid  Tlieol.  Revue  1906,403,  v.  Sodeu 
S.  15 f.     Anders  Ernst  S.  23tt'. 


Die  Souveränität  der  Bischöfe.  55 

Selbst  Ep.  72,  das  Schreiben  der  Septembersynode  ^  an 
Stephan,  schließt  mit  den  Worten:  „Ceterum  scimus  quosdam 
quod  semel  imbiberint  noUe  depouere  nee  propositum  suum 
facile  mutare,  sed  salvo  inter  collegas  pacis  et  concordiae 
vinculo  quaedam  propria,  quae  apud  se  semel  sint  usurpata, 
retinere.  Qua  in  re  nee  nos  vim  cuiquam  facimus  aut  legem 
damus,  quando  habeat  in  ecclesiae  administratione 
voluntatis  suae  arbitrium  liberum  unusquisque  prae- 
positus,  rationem  actus  sui  Domino  redditurus"  (c.  3 
778,  1).  Also  auch  im  Schreiben  an  den  römischen  Bischof 
vertritt  Cyprian  mit  den  andern  Konzilsbischöfen  die  völlige 
Unabhängigkeit  der  Bischöfe  neben  der  Pflicht,  das  Band  des 
Friedens  und  der  Eintracht  zu  wahren.  Die  Stelle  hat  wohl 
keine  direkte  Spitze  gegen  Stephan,  gibt  aber  zu  erkennen,  daß 
die  afrikanischen  Bischöfe  nicht  gesonnen  sind,  sich  von  einem 
andern  Bischof,  und  wäre  es  auch  der  römische,  Vorschriften 
machen  zu  lassen. 

Daß  Cyprian  nicht  etwa  erst  im  Ketzertaufstreit, 
dessen  Verlauf  ihn  in  Konflikt  mit  dem  römischen  Bischof 
brachte,  zu  dieser  Theorie  gegriffen  hat,  beweisen  die 
früher,  in  der  Bußfrage,  geschriebenen  Epp.  55  und  59. 

In  Ep.  55,21  erwähnt  er  die  Strenge,  womit  frühere  Bischöfe 
der  Provinz  Afrika  den  Ehebrechern  Buße  und  Wiederaufnahme 
versagten.  Da  die  betreffenden  Bischöfe  die  Gemeinschaft 
mit  den  anders  handelnden  Bischöfen  nicht  aufgegeben  und 
das  Band  der  Einheit  nicht  gelöst  hätten,  will  er  über  sie 
kein  Urteil  fällen.  Denn:  „Manente  concordiae  vinculo  et 
perseverante  catholicae  ecclesiae  individuo  sacramento,  actum 
suum  disponit  et  dirigit  unusquisque  episcopus 
rationem  propositi  sui  Domino  redditurus"  (639,4). 
Die  Äußerung  ist  um  so  bezeichnender,  als  es  sich  um  Bischöfe 
handelt,  die  ihre  strengere  Praxis  beibehielten,  nachdem  Kailist 
sein  „peremptorisches  Edikt"  über  die  Wiederaufnahme  der 
Fleischessünder  schon  erlassen  hatte. 

Auch  in  Ep.  59,14  (683, 19)  schreibt  Cyprian,  und  zwar  an 
den  römischen  Bischof  Kornelius:  „Siogulis  pastoribus  portio 
gregis  sit  adscripta,  quam  regat  unusquisque  et  gubernet 
rationem  sui  actus  Domino  redditurus".     So  äußert  sich 


1)  Vergl.  Nelke  S.  94-102,  v.  Soden  S.  23f. 


56  Koch,  Cyprian  und  der  römische  Primat, 

Cyprian  zu  einer  Zeit,  wo  er  Schulter  au  Schulter  mit  Rom 
gegen  Schismatiker  kämpft! 

Cyprians  Standpunkt  ist  also  schon  in  der  Bußfrage  der- 
selbe wie  später  im  Ketzertaufstreit:  selbst  in  so  hochwichtigen, 
die  ganze  Kirche  berührenden,  mit  Glaubenslehren  in  Zu- 
sammenhang stehenden  Punkten  ist  der  einzelne  Bischof  frei 
und  unabhängig,  und  er  braucht  sich  von  keinem  andern 
Bischof  in  seine  Anschauung  und  seine  Praxis  dreinreden  zu 
lassen  —  wenn  er  nur  die  Verbindung  mit  den  andern  Bischöfen 
seinerseits  nicht  löst.  Und  auch  diese  haben  nicht  das  Recht, 
einem  anders  Denkenden  und  Handelnden  die  Gemeinschaft 
zu  kündigen^. 

Angesichts  dieses  klaren  Sachverhalts  ist  es  schwer  be- 
greiflich, wie  Ernst  schreiben  kann:  „Von  einer  direkten 
oder  auch  nur  indirekten  Leugnung  des  Primates  ist  in  diesen 
Sätzen  durchaus  keine  Rede"  (S.  59).  In  Wirklichkeit  verhält 
sich  die  Sache  so,  daß  diese  Sätze  jeglichen  Primat  unbedingt 
ausschließen. 

Es  geht  auch  nicht  an,  Einschränkungen  zu  machen,  wo 
Cyprian  selber  keine  Einschränkung  macht.  Diese  Sätze  werden 
ja  gerade  Versuchen  oder  Vorwürfen  einer  Einschränkung  der 
bischöflichen  Autonomie  gegenüber  wiederholt  und  unterstricheu!^ 

Ernst  meint  S.  18:  „Es  ist  richtig:  wäre  der  fragliche 
Grundsatz  Cyprians  absolut,  ohne  alle  Einschränkung  zu 
verstehen,  dann  würde  er  nicht  bloß  die  Leugnung  eines 
wirklichen,  mit  Jurisdiktion  ausgestatteten  Primates  bedeuten. 


1)  Diese  Äußerungeu  Cyprians  über  die  Selbständigkeit  der  Bischöfe 
findet  auch  Poschmann  so  entschieden,  daß  er  daraus  folgert :  „Eine 
aktive  Jurisdiktionsgewalt  des  Papstes  über  die  Bischöfe  hat  in  einer 
solchen  Auffassung  keinen  Platz"  (S.  30).  Nur  meint  er,  daß  Cyprian 
den  Bischof  von  Rom  immerhin  als  „festen  empirischen  Mittelpunkt" 
der  kirchlichen  Einheit  und  das  Festhalten  an  der  Gemeinschaft  mit 
ihm  als  die  notwendige  Bedingung  der  bischöflichen  Autorität  be- 
trachte, sodaß  in  dieser  Hinsiclit  der  Primat  des  Papstes  trotz  der 
Gleichberechtigung  aller  Bischöfe  gesichert  sei  (S.  32). 

2)  üer  Zusammenhang,  in  dem  von  der  Rechenschaftsablegung 
der  Bischöfe  vor  Gott  die  Rede  ist,  schließt  die  Verantwortung  vor 
einer  irdischen  Instanz  aus  und  ist  darum  auders  gelagert,  als  wenn 
es  beispielsweise  in  dem  vom  10.  November  1909  datierten  Glück- 
wunschscln-eiben  des  deutschen  Episkopates  an  Pius  X.  zu  seinem 
Bischofsjubiläum  lieißt:  „Uns  Bischöfen  aber  insgesamt,  die  wir  über 
die  ganze  Erde  verbreitet  sind,  bist  Du  auf  allen  Stufen,  die  Du  er- 


Die  Souveräuität.  der  Bischöfe.  57 

er  wäre  durchaus  geeignet,  den  lebensvollen  Organismus  der 
Gesamtkirche  zu  sprengen  und  in  ein  bloßes  Konglomerat 
innerlich  nicht  zusammenhängender  Monaden  von  Finzelkirchen 
aufzulösen.  Ob  aber  das  wohl  die  Meinung  des  hl.  Cyprian 
sein  konnte,  der  so  warm  und  entschieden  für  die  Einheit  der 
Kirche  als  eines  lebendigen  Organismus  eingetreten?" 

Allein  die  Konsequenzen  einer  Theorie  sind  noch  nie  ein 
Beweis  dafür  gewesen,  daß  der  Theorie  nicht  gehuldigt  worden 
wäre.  Sonst  wären  die  Folgerungen,  die  schon  im  Altertum 
aus  der  Prädestinationslehre  Augustins  gezogen  wurden,  ein 
Beweis  gegen  die  Tatsache,  daß  der  Bischof  von  Hippo  eine 
Prädestination  lehrte.  Zudem  liegen  die  Konsequenzen  so,  wie 
sie  von  Ernst  formuliert  werden,  nicht  im  Sinne  Cyprians. 
Ihm  ist  die  Kirche  nicht  eine  Summe  von  zusammenhangs- 
losen Einzelkirchen,  sondern  durchaus  ein  lebensvoller  Organis- 
mus. Aber  die  Kraft  der  Einheit  kulminiert  nicht  etwa  im 
Haupte,  sondern  strömt  gleichmäßig  durch  den  ganzen  Körper. 
Zu  „Kopfkongestionen"  des  kirchtichen  Organismus,  worüber 
später  öfters  Klage  geführt  wurde,  liegen  bei  Cyprian  nicht 
die  leisesten  Ansätze  vor.  Den  „Kitt",  der  die  Kirche  zusammen- 
hält, bildet  nicht  der  Primat  des  römischen  Bischofs,  sondern 
die  Eintracht  der  Bischöfe.  De  unit.  c.  23  (231,9):  „Una 
ecclesia  et  fides  una  et  plebs  una  in  solidam  corporis  unitatem 
concordiae  glutino  copulata".  Ep.  66,  8  (733,  5  und  9): 
„Episcopum  in  ecclesia  esse  et  ecclesiam  in  episcopo  .  .  .  . 
Quando  ecclesia,  quae  catholica  una  est,  scissa  non  sit  neque 
divisa,  sed  sit  utique  conexa  et  cohaerentium  sibi  invicem 
Sacerdotum  glutino  copulata".  Ep.  68,3  (746,4):  „Copiosum 
corpus  est  sacerdotum  concordiae  mutuae  glutino  atque 
unitatis  vinculo  copulatum".  Die  Bischöfe  sind  in  ihrer 
Amtsführung  frei  und  selbständig  —  „manente  concordiae  vinculo 


stiegen  hast,  ein  leuchtendes  und  lautsprechendes  Vorbild  geworden, 
wie  wir  uns  in  dem  übernommenen  Amte  verhalten  sollen,  damit  wir 
einst  dem  Fürsten  der  Hirten  mit  ruhigem  Gewissen  Rechenschaft 
ablegen  können".  Dabei  versäumen  die  Bischöfe  nicht,  von  einer  „be- 
deutenden Vermehrung  des  Gehorsams  gegen  den  römischen  Primat 
in  den  Seelen  der  Gläubigen"  zu  reden,  und  am  Schlüsse  „fußfällig" 
um  den  apostolischen  Segen  zu  bitten  („Germania"  1909  No.  269 
[24.  November]  2.  Blatt).  Warum  redet  Cyprian  nie  vom  Gehorsam 
gegen  die  römische  Kirche  und  den  römischen  Primat? 


58  Koch,  Cyprian  und  der  römische  Primat. 

(Ep.  55,21),  nicht  nur  mit  dem  römischen  Bischof,  sondern  mit 
dem  Gesamtepiskopat,  „salvo  inter  collegas  pacis  et  concordiae 
vinculo"  (Ep.  72,  3.  778,  3).  Nicht  „innerhalb  des  Verbandes 
mit  dem  römischen  Stuhle  sind  die  Bischöfe  in  jeder  Beziehung 
selbständig,  aber  anderseits  sind  sie  auch  nur  innerhalb  dieses 
Verbandes  Bischöfe"  (Poschmann  S.  31),  sondern  der  Verband 
mit  dem  Gesamtepiskopat  ist  entscheidend,  auch  beim  römischen 
Bischof.  Die  Kraftzentrale  der  Kirche  liegt  nicht  in  Rom,  sondern 
im  Gesamtepiskopat. 

Ob  freilich  dieser  „Kitt",  der  bei  Cyprian  mehr  als 
ethische  Pflicht,  dann  als  statutarische  Rechtsordnung  er- 
scheint, nun  auch  stark  genug  ist  dem  Sturm  der  Zeiten  und 
der  Zentrifugalkraft  menschlicher  Leidenschaft  zu  trotzen,  ist 
eine  andere  Frage.  Die  Tatsache,  daß  Cyprian  das  geglaubt 
hat,  wird  dadurch  nicht  berührt.  Auch  ein  praktischer  Kircheu- 
mann  wie  Cyprian  kann  von  einem  Ideale  leben,  das  eines 
Tages  an  der  rauhen  Wirklichkeit  zerschellt.  So  glaubte 
Vincenz  von  Lerinum  in  seinem  bekannten  Kanon  den  untrüg- 
lichen Wegweiser  zum  richtigen  Glauben  zu  besitzen.  So  war 
auch  die  hochgespannte  Idee  Gregors  VII.  von  der  petrinischen 
Vollgewalt  nicht  in  volle  Wirklichkeit  umzusetzen,  und  die 
Dinge  liefen  anders  als  Gregor  dachte  und  wollte.  Aber  diese 
Idee  war  doch  der  Lebensnerv  und  die  Kraftquelle  des  großen 
Papstes. 

Ernst  argumentiert  weiter:  „Ist  der  in  Frage  stehende 
Grundsatz  absolut  zu  nehmen,  dann  konnte  Cyprian  auch 
keine  kirchlichen  Gesetze,  keine  Konzilsdekrete  als  bindend 
für  die  einzelnen  Bischöfe  anerkennen,  dann  konnte  er  nicht 
zugeben,  daß  ein  Bischof  —  wenigstens  nicht  in  Disziplinar- 
sachen —  vor  das  Forum  einer  Synode  gezogen  wurde"  (S.  18  f.). 

Diese  Konsequenz  ist  von  Ernst  ganz  richtig  gezogen  und  sie 
liegt  auch  ganz  im  Gedankenkreise  Cyprians.  Ich  wüßte  nicht, 
welch  andern  Sinn  seine  Worte  auf  der  Septembersynode  256 
haben  sollten  als  den:  auch  durch  einen  folgenden  Synodal- 
beschluß soll  ein  Bischof  mit  abweichender  Auschauuns;  nicht 
gebunden  werden,  er  kann  seine  Anschauung  in  Praxis  um- 
setzen, ohne  daß  seine  Kollegen  ihm  zu  nahe  treten  oder  gegen 
ihn  einschreiten  dürften,  sofern  er  nur  selber  sich  von  allen 
schismatischen  Tendenzen  freihält  und  nicht  seinerseits  einen 
Bruch  mit  dem  übrigen  Episkopat  herbeiführt. 


Die  Souveränität  der  Bischöfe.    Ep.  64, 1.  59 

Daß  Cyprian  wirklich  so  denkt,  zeigt  auch  Ep.  57,5.  Hier 
teilt  er  in  Verbindung  mit  seinen  afrikanischen  Kollegen  dem 
römischen  Bischof  Kornelius  mit,  daß  sie  unter  Eingebung  des 
hl.  Geistes,  durch  viele  und  offenkundige  Visionen  veranlaßt, 
beschlossen  hätten,  wegen  der  drohenden  neuen  Verfolgung 
die  früher  Gefalleneu  nach  sorgfältiger  Prüfung  ihrer  Buße 
wieder  aufzunehmen,  um  sie  zum  neuen  Kampfe  zu  rüsten. 
Sollte  aber  ein  Kollege  die  Wiederaufnahme  verweigern  — 
„reddet  ille  rationem  in  die  judicii  Domino  vel  inportunae 
censurae  vel  inhumanae  duritiae  suae"  (655,15):  also  nur  von 
Gott  wird  er  zur  Rechenschaft  gezogen,  nicht  von  seinen  Kollegen 
—   trotz  des  Synodalbeschlusses. 

Poschmann  schreibt  demnach  (S.  30)  mit  Recht :  „Das  bleibt 
bestehen,  daß  er  die  Gleichberechtigung  und  Selbständigkeit 
aller  Bischöfe  lehrt,  und  zwar  ...  in  vollem  Umfange.  Jeder 
Bischof  hat  in  seiner  Diözese  unumschränkte  Gewalt,  ist  nur 
Gott  verantwortlich.  Jeder  Bischof  hat  das  Recht  freier  Ent- 
scheidung, selbst  gegen  den  Beschluß  eines  Konzils  und  selbst 
in  so  wichtigen  Fragen  wie  der  Ketzertaufe  und  der  Bußdisziplin". 

Einen  Gegenbeweis  bildet  auch  nicht  Ep.  64,  1  (S.  717), 
worin  die  Angelegenheit  des  Bischofs  Therapius  behandelt  wird, 
der  den  gefallenen  Presbyter  Viktor  ohne  zwingenden  Grund 
vor  geleisteter  Vollbuße  in  die  Kirchengemeinschaft  aufgenommen 
hatte.  Die  Angelegenheit  spielt  vor  dem  in  Ep.  57,  5  be- 
richteten Beschluß  über  die  Wiederaufnahme  der  Gefallenen 
angesichts  einer  neuen  Verfolgung ^ 

Der  Bischof  von  Karthago  und  die  mit  ihm  zum  Konzil 
versammelten  Amtsbrüder  erklären  das  Verfahren  des  Thera- 
pius allerdings  als  eine  Abweichung  von  der  Autorität  ihres 
früheren  Konzilsdekretes  (recessum  esse  a  decreti  nostri 
auctoritate),  sie  sprechen  darüber  ihren  Tadel  aus  und  ihre 
Erwartung,  daß  sich  ein  solcher  Fall  nicht  wiederholen  werde 
(objurgare  Therapium  collegam  nostrum,  quod  temere  hoc 
fecerit,  et  instruxisse,  ne  quid  tale  de  cetero  faciat).  Aber 
damit  begnügen  sich  auch  die  Bischöfe  (satis  fuit).  Das 
heißt  noch  lange  nicht  „eine  Zensur  verhängen'^,  wie  es  Ernst 
(S.  19)  darstellt.  Mit  einer  Zensur  wird  nicht  einmal  gedroht. 
Der  Ton  liegt  auf  dem  „temere" :  Therapius  hat  zu  einer  Zeit, 


1)  Nelke,  Die  Chronologie  der  Korrespondenz  Cyprians  S.66  und 76. 


ßO  Koch,  Cyprian  und  der  römische  Primat. 

da  die  novatianische  Partei  mit  Argusaugen  auf  die  Kirche 
schaute  und  ihre  Praxis  der  Leichtfertigkeit  zieh,  da  man  auf 
katholischer  Seite  sich  mühsam  auf  eine  die  Extreme  zu  großer 
Strenge  und  zu  großer  Nachsicht  gleichmäßig  vermeidende  Praxis 
geeinigt  hatte  (Ep.  55,  6  sqq.),  einen  gefallenen  Priester  ganz 
grundlos  und  leichtfertig  vor  Leistung  vollendeter  Buße  wieder 
aufgenommen,  er  hat  dadurch  die  Kirche  diskreditiert  und 
den  Gegnern  eine  WafiPe  in  die  Hand  gegeben,  ja  die  Einheit 
und  Geschlossenheit  der  Katholiken  gefährdet  i.  Darum  be- 
urteilt Cyprian  diesen  Vorgang  strenger  als  den  Rigorismus 
früherer  Bischöfe,  die  noch  nach  dem  Edikte  Kallists  und 
trotz  der  milderen  Praxis  der  meisten  Bischöfe  den  Fleisches- 
sündern die  Lossprechung  und  Wiederaufnahme  verweigerten 
(Ep.  55,  21),  strenger  auch  als  die  Härte  eines  Bischofs,  der 
angesichts  einer  neuen  Verfolgung  den  früher  Gefallenen  den 
Kirchenfrieden,  den  ihnen  die  andern  Bischöfe  zubilligten, 
vorenthalten  würde  (Ep.  57,5.  655,15).  Die  formelle  Gültig- 
keit der  Wiederaufnahme  des  Priesters  Viktor  wird  aber  durch 


1)  Man  vergleiclie  die  Erklärung  Gyprlaos  in  Ep.  26  (539,11): 
„Quae  res  cum  omnium  nostrum  cousilium  et  sententiam  spectet, 
praejudicare  ego  et  solum  mihi  rem  communemvindicarenonaudeo"; 
In  Ep.  34,4  (570,16):  ,,Cui  rei  non  puto  me  solum  debere  sententiam 
dare,  cum  .  .  .  cognitio  haec  singulorum  tractanda  sit  et  limauda 
plenius,  non  tantum  cum  collegis  meis,  sed  cum  plebe  ipsa  universa" ; 
und  in  Ep.  55,4  (626,10):  „De  eo  tameu  quod  statuendum  esset  circa 
causam  lapsorum  distuli,  ut  cum  quies  et  tranquillitas  data  esset  et 
episcopos  in  unum  con venire  iudulgeutia  divina  permitteret.  tunc 
communicato  et  librato  de  omnium  conlatione  consilio  statueremus 
quid  fieri  oporteret,  si  quis  vero  ante  consilium  nostrum  et  ante  sen- 
tentiam de  omnium  consilio  statutam  lapsis  temere  communicare  vo- 
uisset,  ipse  a  communicatione  abstineretur".  Das  war  der  Staudpunkt 
vor  der  gemeinsamen  Beratung  und  Beschlußfassung  der  Biscliöfe, 
und  er  war  konsequent.  Die  lapsi  liatteu  jedenfalls  zunächst  die 
Kircliengemeinschaft  verloren,  wer  also  mit  ihnen  in  Verbindung  trat 
oder  blieb,  büßte  selber  die  kirchliche  Gemeinschaft  ein.  Nach  der 
Beratung  und  Einigung  (Ep.  55,6)  mußte  der  Seitensprung  eines 
Bischofs,  der  einem  Gefallenen  „temere",  vor  Leistung  vollwertiger  Buße, 
die  Gemeinschaft  gewährte,  noch  peinlicher  wirken,  und  den  Bischof 
in  Gefahr  bringen  selber  die  Gemeinschaft  zu  verlieren,  da  die  innere 
Wirkung  jener  vorschnellen,  der  „censura  evangelica"  (Ep.  55.6.  627.21) 
nicht  entsprechenden  Wiederaufnahme  höchst  zweifelhaft  erschien. 
Zu  große  Strenge  war  eher  zu  ertragen  als  eine  zu  laxe  Disziplin. 
Erst  angesichts  einer  neuen  Verfolgung  ging  man  in  der  Milde  noch 
€ineu  Schritt  weiter  (Ep.  57. 5'. 


Der  Verkehr  mit  Rom.  61 

den  Tadel,  den  die  Synode  gegen  den  Bischof  ausspricht,  nicht 
aufgehoben:  „Pacem  tarnen  quomodocumque  a  sacerdote  Dei 
semel  datam  non  putavimus  auferendam  ac  per  hoc  Yictori 
communicationem  sibi  concessam  usurpare  permisimus".  Auch 
hier  bleibt  also  die  Selbständigkeit  des  einzelnen  Bischofs  ge- 
wahrt, obwohl  den  andern  Bischöfen  die  innere  Wirkung  einer 
so  vorschnell  gewährten  Rekonziliation  höchst  zweifelhaft  er- 
scheinen mußte  (vgl.  De  lapsis  c.  15  sqq.  Ep.  59,  8.  13.  15. 
55,18)1. 


Alle  Liebesmühe,  die  sich  Ernst  gibt,  die  Anerkennung  des 
römischenPrimatesaufdem  Septemberkonzil  zu  retten,  ist  verloren. 

„Die  Bischöfe  des  2.  karthagischen  Konzils",  erklärt  er 
(S.  12f.),  „wollten  die  , Autorität  des  römischen  Kollegen' ^  keines- 
wegs bei  Seite  schieben;  sie  erklären  vielmehr  ausdrücklich, 
daß  sie  vor  allem  (vel  maxime)  wegen  der  Ketzertauffrage 
an  den  Papst  sich  zu  wenden  und  mit  seiner  ,Würde  und 
Weisheit'  zu  verhandeln  für  ihre  Pflicht  halten  (c  1  S.  775,  6). 
Sie  ■  halten  so  wenig  die  Zustimmung  des  Papstes  für  über- 
flüssig, daß  sie  ihre  Synodalschreiben  an  den  Papst  mit  den 
Worten  schließen  (Ep.  72,3  S.  777,24):  Haec  ad  conscientiam 
tuam  .  .  .  pertulimus,  credentes  etiam  tibi  pro  religionis  tuae 
et  fidei  veritate  placere,  quae  et  religiosa  pariter  et  vera  sunt. 
Sie  wollten  auch  keine  endgültige  Entscheidung,  keine  Ent- 
scheidung für  die  ganze  Kirche  geben,  ja,  sie  erklären  aus- 
drücklich, daß  selbst  in  Afrika  ihre  Stellungnahme  nicht  für 
alle  Bischöfe  maßgebend  sein  solle,  sie  behalten  den  Vertretern 
der  gegenteiligen  Meinung  und  Übung  nachdrücklichst  die 
Freiheit  des  Handelns  vor  (c.  3  S.  778,  4).  Sie  lehnen  damit 
expresse  jede  gesetzliche  Yorschrift,  jede  gesetzmäßige  Ent- 
scheidung in  der  Frage  ab.  Ein  Eingriff  in  die  Primatialrechte 
des  römischen  Kollegen  ist  also  hier  in  keiner,  auch  nicht  in 
entfernter  Weise  gegeben." 

Ernst  scheint  demnach  zu  glauben,  die  Afrikaner  hätten 
sich  nur  deshalb  einer  „endgültigen  Entscheidung",  einer 
„Entscheidung  für  die  ganze  Kirche"  —  also  dessen,  was  die 

1)  Die  andern  von  Ernst  S.  19 f.  vorgebrachten  Instanzen  (Epp.  67 
und  68)  werden  weiter  unten  ausführlich  behandelt  werden. 

2)  Ernst  zitiert  hier  eine  Wendung  Nelkes  (S.  95). 


ß2  Kocli,  Cypriau  und  der  römische  Primat. 

heutige  Dogmatik  eine  „Entscheidung  ex  cathedra"  nennt  — 
enthalten,  um  sie  dem  Papste  anheimzustellen.  Diese  Auf- 
fassung ist  aber  total  falsch.  Gewiß  liegt  in  der  Handlungs- 
weise der  Afrikaner  kein  „Eingriff  in  die  Primatialrechte  des 
römischen  Kollegen",  aber  nur  deshalb,  weil  sie  keine  solchen 
Rechte  kennen.  Cyprians  Eröffnungsrede  gibt  ja  deutlich  genug 
zu  verstehen,  daß  jeder  Versuch  „ad  obsequendi  necessitatem 
€ollegas  adigere"  ihnen  als  „tyraunicus  terror"  gilt. 

Dieser  Satz  wird  auch  zu  Gunsten  des  römischen  Bischofs 
nicht  eingeschränkt.  Das  ist  bezeichnend.  Wo  „Rechte"  sind, 
da  gibt  es  auch  Klauseln.  Die  Afrikaner  kennen  keine  Klauseln, 
weil  sie  keine  Oberrechte  des  römischen  Bischofs,  keinen 
„Papst"  kennen.  Allerdings  halten  sie  es  für  ihre  „Pflicht", 
mit  Stephan  über  diese  wichtige,  die  „priesterliche  Autorität 
und  die  Einheit  und  Würde  der  katholischen  Kirche"  (Ep.  72,  1. 
775,  3)  berührende  Angelegenheit  zu  verhandeln.  W^orauf  sich 
aber  diese  Pflicht  gründe,  sagen  sie  in  c.  3  (777,  24)  mit  den 
von  Ernst  übergangenen  und  nur  durch  Punkte  markierten 
Worten:  „et  pro  honore  communi  et  pro  simplici  dilectione." 
Die  gemeinsame  Ehre  und  die  christliche  Liebe,  nicht 
etwa  Primatialrechte  des  Papstes,  Verl  an  gen  eine  solche 
Benachrichtigung  und  Verhandlung.  Sie  wenden  sich  an 
den  römischen  Bischof,  nicht  um  eine  Entscheidung  von  ihm  zu 
erbitten,  sondern  um  mit  seiner  „gravitas  ac  sapientia"  zu  kon- 
ferieren (c.  1.  775,  7),  in  der  Hoffnung:  „etiam  tibi  (sc.  wie 
uns  Afrikanern)  pro  religionis  tuae  et  fidei  veritate  placere 
quae  et  religiosa  pariter  et  vera  sunt"  (c.  3.  777,  25).  Redet 
aus  solchen  Worten  nicht  die  feste  Überzeugung,  auf  dem 
rechten  Wege  zu  sein,  und  der  unerschütterliche  Entschluß, 
darauf  zu  verharren?  Und  diesen  Brief  schließen  sie  nun 
noch  mit  den  unverklausulierten  Worten  über  die  völlige 
Selbständigkeit  jedes  Bischofs,  seiner  Verantwortlichkeit  ledig- 
lich Gott  gegenüber! 

In  Ep.  20,  1  schreibt  Cyprian  während  der  Erledigung 
des  römischen  Stuhles  au  den  dortigen  Klerus:  „Quoniam 
conperi,  fratres  carissimi,  minus  simpliciter  et  minus  fideliter 
vobis  renuntiari  quae  hie  a  nobis  et  gesta  sunt  et  geruntur, 
necessarium  duxi  has  ad  vos  litteras  facere,  quibus  vobis 
actus  nostri  et  disciplinae  et  diligentiae  ratio  red- 
deretur"  (527,  4.  vgl.  Ep.  27,  1.  540,  11). 


Der  Verkehr  mit  Rom.  G3 

Da  Cyprians  Flucht  („secessi")  in  Rom  in  falschem  Lichte  dar- 
gestellt worden  war  und  der  römische  Klerus  ein  für  Cyprian  nicht 
gerade  schmeichelhaftes  Schreiben  —  „lettre  assez  mechante" 
nennt  es  Chapman^  —  nach  Karthago  geschickt  hatte  (Ep.  8), 
war  Cyprian  es  seiner  bischöflichen  Ehre  schuldig,  Verdächtigungen 
abzuweisen  und  die  Gründe  seines  Handelns  darzulegen.  Er  tut  es 
aber  erst,  nachdem  er  vorher  (Ep.  9,2)  dem  römischen  Klerus  sein 
Mißfallen  über  das  von  Rom  nach  Karthago  gekommene  Schreiben 
in  nicht  mißzuverstehender  W^eise  zu  erkennen  gegeben  hat 2. 
Wegen  der  Gefallenenfrage  versichert  er:  „Nee  in  hoc  legem  dedi 
aut  me  auctorem  temere  constitui".  (Ep.  20,3.  528,22).  Seine 
Stellungnahme  sei  durch  drei  Erwägungen  bestimmt  worden: 
1.  die  Rücksicht  auf  die  Ehre  der  Märtyrer,  2.  das  Bestreben,  das 
Ungestüm  der  Umstürzler  zu  dämpfen,  3.  das  Schreiben  des 
römischen  Klerus  an  den  karthagischen.  So  kommt  er  zum  Ent- 
schluß: „Standum  putavi  et  cum  vestra  sententia,  ne  actus  nos- 
ter,  qui  adunatus  esse  et  cousentire  circa  omnia  debet, 
in  aliquo  discreparet"  (Ep.  20,3,  528,28).  Auch  hier  ist  nicht 
ein  Primat  der  römischen  Kirche  maßgebend,  sondern  die  Rück- 
sicht auf  die  Einheit  der  Gesamtkirche,  die  katholische  Liebe. 

So  schreibt  er  auch  in  Ep.  35,1  an  den  römischen  Klerus: 
„Et  dilectio  communis  et  ratio  exposcit,  fratres  carissimi, 
nihil  conscientiae  vestrae  subtrahere  de  his,  quae  apud  nos 
geruntur,  ut  sit  nobis  circa  utilitatem  ecclesiasticae  ad- 
ministrationis  commune  consilium"  (571,9). 

Und  der  römische  Klerus,  so  selbstbewußt  er  schreibt^, 
kann  doch  nicht  umhin,    Cyprians  Gesinnung  und  Motive  an- 

1)  Revue  Benedictine  1902,  364  not.  1. 

2)  Ich  kann  Nelkes  optimistische  Erklärung  (S.  35)  nicht  teilen 
und  glaube  mit  Harnack,  daß  sich  Cyprian  durch  Ep.  8  verletzt  gefühlt 
und  darum  den  Brief  nach  Rom  zurückgeschickt  hat:  „Quoniam  me  in 
isdem  litteris  et  scriptura  et  sensus  et  chartae  ipsae  quoque  mo- 
verunt,  ne  quid  ex  vero  vel  subtractum  sit  vel  immutatum,  eandem 
ad  vos  epistulam  authenticam  remisi,  ut  recognoscatis,  an  ipsa  sit, 
quam  Crementio  hypodiacono  perferendam  dedistis"  (Ep.  9,2.  489,18).  — 
Als  Plus  VI.  dem  Kaiser  Josef  IL  wegen  seiner  eigenmächtigen  kirch- 
lichen Reformen  mit  der  Exkommunikation  drohte,  sandte  dieser  das 
Schreiben  an  den  Papst  zurück  mit  der  Aufforderung,  er  möge  den 
bestrafen,  der  den  Namen  des  Papstes  so  zu  mißbrauchen  gewagt  habe. 

3)  Vgl.  Harnack,  die  Briefe  des  römischen  Klerus  aus  der  Zeit 
der  Sedisvakanz  im  Jahre  250  (Theol.  Abhandlungen,  Carl  von  Weiz- 
säcker gewidmet,  1892,  1—36). 


64  Koch,  Cyprian  imd  der  römische  Primat. 

zuerkennen.  Ep.  30,1:  „Quamquam  bene  sibi  conscius  animus 
et  evangelicae  disciplinae  vigore  subnixus  et  verus  sibi  in 
decretis  caelestibus  testis  effectus  soleat  se  solo  Deo  judice 
esse  content  US  nee  alterius  aut  laudes  petere  aut  accusationes 
pertimescere,  tarnen  geminata  sunt  laude  condigni,  qui  cum 
conseientiam  sciant  Deo  soli  debere  se  judici,  actus  tarnen 
suos  desiderant  etiam  ab  ipsis  suis  fratribus  conpro- 
bari.  Quod  te,  frater  Cypriane,  facere  non  mir  um  est,  qui  pro 
tua  verecundia  et  ingenita  industria  consiliorum  tuorum  nos 
non  tam  judices  Yoluisti  quam  participes  inveniri,  ut 
in  tuis  rebus  gestis  laudem  tecum,  dum  illas  probamus,  in- 
yeniremus  et  tuorum  consiliorum  bonorum  coheredes  quia  et 
adfirmatores  esse  possemus.  Idem  enim  omnes  credemur  operati, 
in  quo  deprehendimur  omnes  eadem  censurae  et  disciplinae 
consensione  sociati". 

Wie  zur  Zeit  der  Sedisvakanz  an  den  römischen  Klerus^ 
und  wie  später  an  Stephan,  so  schreibt  Cyprian  auch  an 
Kornelius  und  setzt  sich  mit  ihm  ins  Benehmen  „pro  dilectione 
communi"  (Ep.  45,4.  603,9),  und  teilt  ihm  mit,  daß  die 
afrikanischen  Bischöfe  die  gegen  Kornelius  kursierende  An- 
klageschrift zurückgewiesen  hätten —  „honoris  communis  me- 
mores  et  gravitatis  sacerdotalis  ac  sanctitatis  respectum  tenentes" 
(c.  2.  600,18).  Wegen  der  novatianischen  Wirren  aber  sandten 
die  Afrikaner  Bischöfe  nach  Rom,  um  dort  womöghch  Frieden 
zu  stiften  —  „quod  servis  Dei  et  maxime  sacerdotibus  justis 
et  pacificis  cougruebat"  (c.  1.  599,  11).  Und  in  Ep,  60,  5 
(694,19)  richtet  Cyprian  in  Vorahnung  des  nahen  Kampfes  Er- 
mahnuugen  („hortamur")  an  Kornelius —  „pro  caritate  mutua, 
qua  nobis  invicem  cohaeremus".  Und  dessen  Nachfolger  Lucius, 
der  als  Priester  verbannt  wurde,  als  Bischof  zurückkehrte, 
gibt  er  die  Versicherung,  wie  gerne  er  das  Fest  der  Rück- 
kehr mit  den  Römern  gefeiert  hätte  —  „qui  tos  mutua  caritate 
diligimus"  (Ep.  61,4.  697,9).  So  sagt  auch  Firmilian  von 
Cäsarea,  das  Echo  Cyprians,  daß  die  Vorgänger  Stephans  mit 
den  Afrikanern  immer  Frieden  gehalten  hätten  —  „amore  et 
honore  mutuo"  (Ep.  75,  6.  813,  30). 

Der  Grund,  warum  sich  die  Afrikaner  jeweils  nach  Rom 
wenden  und  mit  dem  dortigen  Bischof  und  der  dortigen  Ge- 
meinde Fühlung  zu  behalten  wünschen,  ist  demnach  derselbe, 
der  die  Bischöfe  überhaupt  immer  wieder  zu  gegenseitiger  Au- 


Der  Verkehr  mit  Rom.  65 

frage,  Mitteilung  und  Verständigung  veranlaßt.  Cyprian  selber 
ist  das  Orakel,  das  fleißig  angegangen  wird,  ohne  daß  er 
einen  andern  als  einen  intellektuellen  und  ethischen  Primat 
in  der  afrikanischen  Kirche  hätte.  „Pro  dilectione  tua  et 
verecundia  mutua  consulendum  me  existimasti",  schreibt  er 
in  Ep.  2,  1  (467,  13)  an  Bischof  Eukratius.  „Quod  ipsum  tu 
etiam  ad  collegas  nostros,  quos  potueris,  transmittes,  ut  apud 
omnes  unus  actus  et  una  consensio  secundum  Domini 
praecepta  teneatur^^,  in  Ep.  25  (538,  20)  an  Bischof  Caldonius. 
„Quia  consulendos  nos  pro  communi  dilectione  existimatis", 
in  Ep.  70,  1  (767,4).  „Litteras  vestras,  quas  ad  nos  pro 
dilectionis  vestrae  sollicitudine  fecistis",  in  Ep.  62,  1 
(698,11).  „Pro  tua  religiosa  diligentia  consuluisti  medio- 
critatem  nostram",  in  Ep.  69,  1  (749,  5).  Sein  Büchlein  „De 
bono  patientiae"  übersendet  er  dem  Kollegen  Jubajan  „pro 
mutua  dilectione"  (Ep.  73,  26.  799,  2),  dem  Bischof  Quintus 
und  andern  Kollegen  die  Abschrift  von  Briefen  „pro  communi 
dilectione"  (Ep.  71,4.  774,19).  Ebenso  hat  er  den  römischen 
Bekennern  seine  beiden  Schriften  „De  lapsis"  und  „De  cath. 
eccl.  unitate"  zugeschickt  „pro  communi  dilectione" 
(Ep.  54,4.  623,16). 

Das  dürfte  genügen,  um  Ernsts  Annahme  einer  Berück- 
sichtigung des  römischen  Primates  durch  die  Afrikaner  in 
Ep.  72  als  völlig  unbegründet  darzutun.  Die  afrikanische  Kirche 
ist  sich  selbst  Autorität  und  braucht  keine  Bestätigung  von 
Rom.  Yon  dem  Konzil  der  Bischöfe  heisst  es:  „Multa  quidem 
prolata  et  exacta  sunt"  (72,  1.  775,  6),  nach  Eom  aber  wird 
nur  geschrieben,  was  für  die  Gesamtkirche  von  Interesse  ist 
und  einmütiges  Vorgehen  erheischt:  „quod  magis  pertineat  et 
ad  sacerdotalem  auctoritatem  et  ad  ecclesiae  catholicae  unitatem 
pariter  ac  dignitatem".  In  c.  2  wird  ein  Beschluß  mitgeteilt, 
den  sie  „consensu  et  auctoritate  communi"  (776, 16)  gefaßt  haben. 
Ein  häeretisch  gewordener  Kleriker  darf  nur  als  Laie  wieder 
aufgenommen  werden:  „Satis  est  talibus  revertentibus  veniam 
dari,  non  tamen  debet  in  domo  fidei  perfidia  promoveri"  (777,19). 
So  schreibt  man  nicht,   wenn  man  um  Bestätigung  nachsucht. 

Auch  in  Ep.  55,6  legt  Cyprian  die  Motive  dar,  die  die 
afrikanischen  Bischöfe  bestimmten,  in  der  Gefallenenfrage  mit 
Bom  zu  verhandeln:  „Ac  si  minus  sufficiens  episcoporum 
in   Africa    numerus    videatur,    etiam   Romam   super  hac  re 

Texte  u.  Untersuchungen  35,1.  5 


66  Koch,  Cyprian  und  der  römisclie  Primat. 

scripsimus  ad  Cornelium  collegam  uostrum,  qui  et  ipse  cum 
plurimis  coepiscopis  habito  concilio  in  eandem  Dobiscum 
sententiam  pari  gravitate  et  salubri  moderatione  couseusit" 
(628,  3).  Die  Afrikaner  teilen  ihren  Beschluß  dem  römischen 
Bischof  mit,  dieser  hält  mit  italienischen  Bischöfen  auch  ein 
Konzil  ab,  das  zum  gleichen  Ergebnis  kommt.  Damit  ist  — 
„participato  invicem  nobiscum  consilio",  wie  es  in  Ep.  57,  1 
(650,  16)  heißt  —  erfreuliche  Einheit  erzielt.  Wo  ist  dabei 
ein  Primat? 

Man  vergleiche  noch  die  energische  Sprache  in  der  eben 
erwähnten  Ep.  67,  die  ebenfalls  nach  Rom  gerichtet  ist  und 
die  Gefallenen  betrifft:  „Necessitate  cogente  censuimus"  (c.  1. 
651,  12).  „Obtemperandum  est  namque  ostensionibus  atque 
admonitionibus  justis"  (c.  2.  651,  17).  ,. Interesse  debet"  (c.  3. 
652,10).  Ja  in  c.  5  heißt  es  geradezu :  „Placuit  nobis  sancto 
spiritu  suggerente  et  Domino  per  visiones  multas  et 
manifestas  admonente"  (655,7)^.  Und  es  wird  die  Erwartung 
ausgesprochen:  „Quod  vobis  quoque  paternae  misericordiae 
contemplatione  placiturum". 

Alle  diese  Stellen,  die  aus  verschiedenen  Zeiten,  aus  den 
Tagen  der  Gefallenenfrage  und  aus  dem  Ketzertaufstreit, 
stammen  und  die  römische  Kirche  während  der  Sedisvakanz, 
unter  Kornelius,  unter  Lucius  und  unter  Stephan  berühren, 
reden  eine  deutliche  Sprache  und  verraten  zur  Genüge,  dass 
die  Afrikaner  nicht  aus  Primatsrücksichten  Rom  angehen, 
nicht  um  eine  Bestätigung  ihrer  Beschlüsse  dort  nachsuchen, 
sondern  lediglich  in  katholischem  Gemeinschaftsgefühl  und 
christlicher  Liebe  eine  Verständigung  und  ein  einheitliches 
Yorgehen  anstreben 2, 


1)  Vergl.  Harnack,  Cyprian  als  Enthusiast  (Preuschens  Zeitschr. 
f.  neutest.   Wiss.  u.  Kunde   des   Urchristentums  III  [1902]  177—191). 

2)  Derselbe  Cyprian,  der  die  Selbständigkeit  des  Bischofs  so 
betont  und  keinen  Oberen  über  sich  weiß,  nimmt  in  praxi  uiclit  bloß 
auf  die  Mitbischöfe  (vgl.  oben  S.  60  A.  1),  sondern  auch  auf  Klerus  und 
Volk  die  weitgehendste  Rücksicht.  Er  entschuldigt  sich  in  Epp.  29 
und  38,  daß  er,  fern  von  seiner  Gemeinde,  sich  genötigt  sah,  ohne 
vorherige  Besprechung  einige  in  den  Klerus  aufzunehmen;  er  habe 
nur  solche  gewählt,  die  nach  allgemeinem  Urteil  schon  dafür  vor- 
gemerkt gewesen  seien  (vgl.  über  die  Beteiligung  des  Volkes  Epp.  34,  4. 
570,  20.  33, 1.  566, 15).  Und  fast  mit  denselben  Worten,  mit  denen  er 
an  den  römischen  Klerus  schreibt  (Ep.  35,1:   „Nihil  con^cientiae 


Cypriaiis  „Exkommunikation".  67 

Mit  Recht  sagt  daher  y.  Soden:  „Durch  irgendwelche, 
sei  es  auch  beschränkte  Rücksicht  auf  den  römischen  Primat 
ist  kein  Schritt  Cyprians  gegenüber  Stephan  bestimmt.  Die 
selbstverständliche  Erkenntnis,  daß  Cypriau  den  Bischof  von 
Rom  nach  seinem  tatsächlichen  Gewicht  einschätzt,  w^ird  da- 
von nicht  berührt.  Zwischen  Macht  und  Recht  ist  ebenso 
wie  zwischen  der  Anerkennung  des  einen  und  des  andern 
wohl  zu  scheiden"  ^  Nur  gilt  das  nicht  bloss  von  der  Zeit 
des  Ketzertaufstreites,  sondern  von  der  ganzen  Amtsführung 
Cyprians. 

XI. 

Das  weitere  Verhalten  Cyprians  im  Ketzer  tauf  streit  ist  be- 
kannt. Der  Kirchenmann,  der  in  Epp.  71  und  72  dem  römischen 
Kollegen  deutlich  genug  zu  verstehen  gegeben  hatte,  dass  er 
kein  Primatialrecht,  wodurch  die  völlige  Selbständigkeit  der 
einzelnen  Bischöfe  eingeschränkt  würde,  in  der  Kirche  kenne, 
blieb  auch  nach  Ankunft  des  Stephanschen  Schreibens  bei 
seiner  Anschauung  und  Praxis,  und  mit  ihm  seine  afrikanischen 
Gesinnungsgenossen.  Die  Folge  war,  daß  der  römische  Bischof 
die  Gemeinschaft  mit  Cyprian  abbrach. 

Man  hat  sich  schon  oft  mit  der  Frage  beschäftigt,  ob 
Cyprian  „exkommuniziert"  gewesen  sei.  v.  Soden  urteilt  dar- 
über ganz  richtig:  „Eine  formelle  Exkommunikation  Cyprians 
durch  Stephan  ist  nicht  erfolgt;  in  der  peremptorischen  Drohung 
war  sie  selbstverständlich  enthalten,  wenn  der  Bedrohte  nicht 
gehorchte.     Im  Nichtempfang  der  Gesandtschaft  Cyprians  war 

vestrae  subtrahere  de  his,  quae  apud  nos  geruntur),  legt  er 
seinem  Klerus  seine  Korrespondenz  vor;  „Ne  quid  conscientiam 
vestram  lateret,  fratres  carissimi,  quid  mihi  scriptum  sit  quidque 
ego  rescripserim,  utriusque  epistolae  exemplum  vobis  misi:  et  credo 
vobis  id,  quod  rescripsi,  non  displicere"  (Ep.  29.  547,12.  Vergl. 
im  Briefe  an  Kornelius  Ep.  57,5.  655,12:  „Quod  credimus  vobis 
quoque  placiturum").  Der  theokratisch-souveräne  Bischof  ist  in 
praxi  ziemlich  demokratisch,  aber  „römisch"  ist  er  nicht.  Je  römischer 
er  wurde,  je  mehr  Rechte  er  nach  oben  einbüßte,  um  so  eifersüchtiger 
entschädigte  er  sich  nach  unten.  Die  Geschichte  der  kirchlichen 
Verfassung  ist  die  Geschichte  der  Klerikalisierung,  Aristokratisierung 
und  Monarchisierung  der  Kirche,  die  Geschichte  der  Entrechtung  der 
Laien  und  des  „niederen  Klerus". 

1)  Der  Streit  zwischen  Rom  und  Karthago  über  die  Ketzertaufe 
1909,  2. 


68  Koch,  Cyprian  und  der  römische  Primat. 

sie  durchgeführt.  Man  muß  also  anuehmen,  daß  der  Verkehr 
zwischen  Karthago  und  Rom  von  November  256  bis  August  257 
ruhte,  —  denn  mehr  bedeutet  die  einseitige  Exkommunikation 
nicht  zu  jener  Zeit,  die  nichts  von  ,excommunicatio  minor' 
und  ,major'  wußte.  Cyprian  seinerseits  brach  natürlich  den 
Frieden  nicht,  sondern  verhielt  sich  nach  wie  vor  zuwartend. 
Augustin  hat  also  in  seiner  Weise  ganz  recht,  wenn  er  den 
Donatisten  unermüdlich  entgegenhält,  daß  Cyprian  die  Einheit 
der  Kirche  bewahrt  habe"^ 

Für  unsere  Frage  kommt  es  hauptsächlich  darauf  an, 
wie  Cyprian  selbst  über  diese  „Exkommunikation"  urteilte, 
und  er  läßt  uns  darüber  nicht  im  Unklaren. 

Posch  mann  meint  im  Anschluß  an  Ernst:  „Auch  jetzt 
noch  erkannte  er  die  Notwendigkeit  der  Verbindung  mit  Rom 
an,  was  daraus  hervorgeht,  daß  er  seinerseits  sich  nicht  offen 
von  Stephanus  lossagte  und  so  den  Bruch  zu  einem  formellen 
machte"  (S.  41).  Das  beweist  aber  nur,  wie  schwer  es  einem 
katholischen  Theologen,  dem  die  spätere  papalistische  Ent- 
wicklung zur  Glaubensüberzeugung  geworden  ist,  fällt,  sich  in 
die  Gedankenwelt  Cyprians  hineinzufinden,  wie  er  unwillkürlich 
die  Haltung  Cyprians  nach  dem  späteren  dogmatischen  und 
kanonistischen  Standpunkt  deutet.  Den  richtigen  Gesichts- 
punkt hat  V.  Soden  in  den  soeben  angeführten  Worten  gegeben. 

In  Ep.  74,  1  (799,  13)  führt  Cyprian  den  bekannten  Satz 
„Nihil  innovetur  etc."  an,  den  der  „frater  Stephanus  inter  cetera 
vel  superba  vel  ad  rem  non  pertinentia  vel  sibi  ipsi  contraria 
imperite  atque  improvide"  geschrieben  habe.  Er  fragt  c.  8 
(805,  22):  „Dat  honorem  Deo  qui  haereticorum  amicus  et 
inimicus  christianorum  sacerdotes  Dei  veritatem  Christi 
et  ecclesiae  unitatem  tuentes  abstinendos  putat?". 

Er  führt  c.  10  (807,  12)  aus:  „Fit  autem  studio 
praesumptionis  et  contumaciae,  ut  quis  magis  sua  prava 
et  falsa  defendat  quam  ad  alterius  recta   et   vera   consentiat. 

1)  A.  a.  0.  S.  33.  Ähulich  Erust  (War  der  lil.  Cyprian 
exkomrauuiziert?  Ztschr.  f.  kath.  Theol.  1894,  473-499.  Papst 
Stephan  I.  S.  70),  Feclitrup  (Der  hl.  Cyprian  von  Karthago,  1878. 
237),  Nelke  (S.  108  A.  13),  Turmel  (S.  156ff.).  Anders  Peters  (Der 
hl.  Cyprian  1877,  549)  und  Batiffol  (L'Eglise  naissante  S.  471ff.), 
die  ghiubeu,  daß  es  bei  der  Drohung  geblieben  und  niclit  zum 
faktischen  Abbruch  der  Gemeinschaft  gekommen  sei. 


Cyprians  „Exkommunikation".  69 

Cui  rei  prospiciens  beatus  apostolus  Paulus  ad  Timotheum 
scribit  et  monet,  episcopum  non  litigiosum  nee  conteu- 
tiosam,  sed  mitem  et  docibilem  esse  debere  (II. Tim. 4, 24). 
Docibilis  autem  ille  est,  qui  est  ad  discendi  patieutiam  lenis 
et  mitis.  Oportet  enim  episcopos^  non  tantum  docere, 
sed  et  di score,  quia  et  ille  melius  docet,  qui  cotidie  crescit 
et  proficit  discendo  meliora.  Quod  ipsum  quoque  idem 
apostolus  Paulus  docet  et  praemonet  (I.  Cor.  14,30),  ut  si  alii 
sedenti  melius  revelatum  fuerit  prior  taceat". 

Es  sei  gestattet,  hier  auch  gleich  der  Auslassungen 
Firmilians  von  Cäsarea  gegen  Stephan  in  Ep.  75  zu  ge- 
denken. Mau  wird  mit  der  Annahme  nicht  fehl  gehen,  daß 
sie  auch  in  dieser  Hinsicht  das,  freilich  orientalisch  gesteigerte, 
Echo  des  Rufers  Cyprian  sind^.  Jedenfalls  wird  sich  zeigen, 
daß  beide  auch  im  Urteil  über  Stephans  Vorgehen  einig  sind. 

Firmilian  spricht  von  der  „inhumanitas"  Stephans  (c.  2. 
811,4),  seiner  „audacia  et  insolentia",  den  „res  ab  eo  improbe 
gestae"  (c.  3.  811,  12).  Er  entrüstet  sich  in  c.  6  (813,  27):  „Nee 
tamen  propter  hoc  (wegen  disziplinarer  Verschiedenheiten)  ab 
ecclesiae  catholicae  pace  atque  unitate  aliquando 
discessum  est.  Quod  nunc  Stephanus  ausus  est  facere 
rumpens  ad  versus  vos  pacem,  quam  semper  antecessores 
ejus   vobiscum   amore   et  honore   mutuo  custodierunt".     In 


1)  Man  beachte,  wie  durch  den  Plural  „episcopos"  der  römische 
Bischof  ganz  auf  eine  Linie  mit  den  andern  Bischöfen  gesetzt  wird. 
Cyprian  sagt  nicht:  selbst  der  römische  Bischof,  der  oberste  Lehrer, 
muss  nicht  bloß  lehren,  sondern  auch  lernen.  Er  sagt  einfach: 
Bischöfe  müssen  nicht  bloß  lehren,  sondern  auch  lernen,  und  meint 
damit  gerade  den  römischen  Bischof.  Daß  aber  solch  koordinierender 
Plural  nicht  erst  der  Stimmung  Cyprians  im  Ketzertaufstreit  ent- 
springt, zeigt  Ep.  59, 1  (666, 17),  wo  Cyprian  dem  römischen  Bischof 
Kornelius  seine  Genugtuung  darüber  ausspricht,  daß  dieser  den 
Felicissimus,  der  sich  von  Karthago  nach  Rom  gewandt  hatte,  nicht 
zur  Gemeinschaft  zugelassen,  vielmehr,  als  er  mit  einem  Haufen 
Abenteurer  gekommen  sei,  aus  der  Kirche  getrieben  habe  —  „vigore 
pleno,  quo  episcopos  agere  oportet"  (nur  eine  Handschrift  hat 
„episcopum"):  nicht  als  Oberbischof  hat  Kornelius  gehandelt,  sondern 
eben  als  Bischof,  als  einer  von  vielen. 

2)  Batiffol  (L'Eglise  naissante  472  not.  1) :  „II  n'est  pas  douteux 
que  Firmilien  n'ait  beaucoup  pris  aux  lettres  que  lui  avait  cora- 
rauniquees  Cyprian  et  qu'il  ne  lui  renvoie  Fecho  de  sa  propre  parole: 
Firmilien  le  dit  lui-meme  (75,4)". 


70  Koch,  Cyprian  und  der  römische  Primat. 

c.  16  (820,24):  „Qualis  vero  error  sit  et  qiianta  caecitas 
ejus,  qui  remissionem  peccatorum  dicit  apud  syuagogas 
haereticorum  dari  posse  nee  permauet  in  fundamento 
unius  ecclesiae,  quae  semel  a  Christo  super  petram  solidata 
est,  hinc  intellegi  potest,  quod  soli  Petro  dixerit  (Matth.  16,  19), 
et  iterum  in  evangelio  in  solos  apostolos  insufflavit  Christus 
dicens  (Joh.  20,  22f.)^.  In  c.  17  (821,  14):  „Atque  ego  in  hac 
parte  juste  indignor  ad  haue  tarn  apertam  et  manifestam 
Stephani  stultitiam,  quod  qui  sie  de  episcopatus  sui 
loeo  gloriatur  etsesuccessionem  Petri  teuere  contendit, 
super  quem  fundamenta  ecclesiae  collocata  sunt, 
multas  alias  petras  inducat  et  ecclesiarum  niultarum  nova 
aedificia  constituat,  dum  esse  illic  baptisma  sua  auctoritate 
defendit . .  .  .  Stephauus,  qui  per  successionem  cathedram 
Petri  habere  se  praedicat,  nullo  adversus  haereticos  zelo 
excitatur".  Und  in  c.  24  (825,9)  apostrophiert  er  ihn:  „Nisi 
quod  inperitos  etiam  animosos  atque  iracundos  esse  mani- 
festum est,  dum  per  inopiani  consilii  et  sermonis  ad  iracundiam 
facile  vertuntur,  ut  de  nullo  alio  magis  quam  de  te  dicat 
scriptura  divina:  homo  animosus  parat  lites,  et  vir  iracuiidus 
exaggeratpeccata  (Prov.  29, 22).  Lites  enim  et  dissensiones  quantas 
parasti  per  ecclesias  totius  mundi?  Peccatum  vero  C[uam 
magnum  tibi  exaggerasti,  quando  te  a  tot  gregibus 
scidisti?  Exscidisti  enim  te  ipsum,  noli  te  fallere,  si 
quidem  ille  est  vere  schismaticus  qui  se  a  communione 
ecclesiasticae  unitatis  apostatam  fecerit.  Dum  enim 
putas  omnes  a  te  abstineri  posse,  solum  te  ab  omnibus 
abstinuisti".  und  in  c.  25  sagt  er  mit  bitterem  Sarkasmus: 
„Quid  enim  humilius  aut  lenius  quam  cum  tot  episcopis  per 
totum  muudum  dissensisse,  pacem  cum  singulis  vario 
discordiae  genere  rumpentem  .  .  .  Hoc  est  servasse  unitatem 
Spiritus  in  conjunctionem  pacis,  abscidere  a  caritatis 
unitate  et  alienum  per  omnia  fratribus  facere  et  contra 
sacramentum  et  vinculum  pacis  furore  discordiae 
rebellare    .    .    .       Non    pudet    Stephanum    talibus    adversus 


1)  Auch  Firmilian  schließt,  wie  Cypriau,  aus  Matth.  16, 19  und 
Joli.  20,  22f:  ^Potestas  ergo  peccatorum  remittendorum  apostolis  data 
est  et  ecclesiis,  c^uas  illi  a  Christo  missi  constitueruut,  et  episcopis 
(|ui  eis  ordinatioue  vicaria  successeruut"  (c.  16.  821,4). 


Cyprians  Konsequenz.  71 

ecclesiam  patrocinium  praestare  et  propter  haereticos  adserendos 
fraternitatem  scindere"  (826,  3). 

Damit  hat  der  Kleiriasiate  seine  Anschauung  verraten. 
Es  ist  nämlich  von  der  leidenschaftlichen  Form  der  Rechts- 
standpunkt, der  ihr  zu  Grunde  liegt,  wohl  zu  unterscheiden. 
Cyprian  redet  immer  noch  maßvoller,  aber  in  der  Rechtsauf- 
fassung stimmt  er  mit  dem  Orientalen  völlig  übereini. 

Wir  haben  aus  der  Schrift  „De  cath.  eccl.  unitate"  c.  4  und  5 
und  aus  Briefstellen  als  Anschauung  Cyprians  kennen  gelernt:  Es 
gibt  keinen  besonderen  Einheits-  und  Mittelpunkt  in  der  Kirche, 
sondern  die  Kirche  selbst  ist  dieser  Einheitspunkt.  Die  Ver- 
bindung mit  dem  rechtmäßigen  Episkopat  entscheidet  über 
die  Zugehörigkeit  zur  Kirche  und  über  die  Rechtmäßigkeit 
und  Katholizität  eines  Bischofs  —  auch  des  römischen.  Trennt 
sich  ein  Bischof,  und  wäre  es  auch  der  von  Rom,  vom 
Gesamtepiskopat,  so  ist  er  zum  Schismatiker  geworden  und 
aus  der  Kirche  ausgeschieden. 

Dieses  Prinzip  Cyprians  besteht  im  Ketzertaufstreit  seine 
Feuerprobe  und  erklärt  uns  sein  ganzes  Verhalten.  Er 
hat  immer  betont,  daß  die  Verschiedenheit  der  Anschauung 
und  Praxis  die  Einheit  der  Liebe  und  der  Gemeinschaft  nicht 
stören  solle.  Wer  eine  Frage  wie  die  der  Bußdisziplin  und 
Ketzertaufe  zur  kirchlichen  Gemeinschaftsfrage  stempelt,  ist 
ihm  ein  Störenfried.  Darum  w^endet  er  jetzt  auf  Stephan  an, 
was  er  De  unit.  c.  12  (220,22)  den  Schismatikern  zugerufen: 
„Non  enim  nos  ab  illis,  sed  illi  a  nobis  recesserunt",  darum  be- 
urteilt er  die  Haltung  des  römischen  Bischofs  viel  strenger,  als  die 
der  rigoristischen  Bischöfe,  die  denFleischessüudern  die  Aufnahme 
verweigerten  (Ep.  55,  21).  Stephan  hat  den  Frieden  ge- 
brochen und  die  kirchliche  Gemeinschaft  aufgegeben. 
Das  trifft  aber  nur  ihn  selbst,    nicht  die  katholischen 


1)  Harnack  bemerkt  (DG.*  1,421  Anm.):  ..Noch  viel  weiter 
(sc.  als  Cyprian  in  Ep.  71,  3)  ist  Firmilian  ep.  75  gegangen,  der  die 
von  Stephanus  behauptete  successio  Petri  indirekt  für  belanglos 
erklärt  (c.  17)  und  der  römischen  Kirche  eine  besonders  treue 
Bewahrung  der  apostolischen  Tradition  abgesprochen  hat"'.  Allein 
auch  Cyprian  vindiziert  der  „successio  Petri"  Stephans  auf  dem 
römischen  Stuhle  keine  grössere  reale  Bedeutung  als  bei  jedem 
andern  Bischof.  Von  der  „Tradition"  im  Sinne  Cyprians  wird  weiter 
unten  die  Rede  sein. 


72  Koch,  CypriaD  und  der  römische  Primat. 

Bischöfe.  Cyprian  kann  das  nicht  ändern,  aber  er  vermeidet 
seinerseits  alles  Gemeinschaftstörende,  und  verhält  sich  zuwartend, 
nicht  weil  er  die  Notwendigkeit  der  Verbindung  gerade  mit  Rom 
anerkannt  oder  sie  als  Bedingung  der  Zugehörigkeit  zur  Kirche  be- 
trachtet hätte,  sondern  weil  er  eben  seinerseits  den  Frieden 
nicht  brechen  und  die  Ketzertauffrage  nicht  zur  kirch- 
lichen Gemeinschaftsfrage  machen  will  (Epp.72,3.  73,26), 
weil  er  dem  Grundsatze  treu  bleibt,  den  er  De  unit.  c.  5  (213, 14) 
ausgesprochen:  „Quam  unitatem  teuere  firmiter  et  vindicare  debe- 
mus,  maxime  episcopi  qui  in  ecclesia  praesidemus",  und  den  er  in 
Ep.  55,3  (602,17)  wiederholt:  „Hoc  enim  vel  maxime,  frater,  et 
laboramus  et  laborare  debemus,  ut  unitatem  a  Domino  et  per 
apostolos  nobis  successoribus  traditam  quantum  possumus  obtinere 
curemus  ....  illis  solis  foris  remauentibus,  qui  obstinatione 
sua  vel  furore  supersederunt  et  ad  nos  redire  noluerunt,  dis- 
cretionis  et  separationis  a  se  factae  et  ecclesiae  derelictae  ipsi 
rationem  Domino  reddituri". 

Diese  Sätze  haben  in  Cyprians  Munde  einen  andern 
Sinn,  als  nach  dem  heutigen  Dogma  und  Recht,  wonach  die 
Bewahrung  der  Einheit  durch  die  Bischöfe  eben  in  ihrem 
Gehorsam  gegen  den  Papst  besteht.  Bei  Cyprian  haben  die 
Bischöfe  genau  so  für  die  Einheit  Sorge  zu  tragen  wie  der 
Papst  von  Rom;  der  Gesamtepiskopat,  nicht  der  „Papst",  ist 
Träger  und  Repräsentant  und  Hüter  der  Einheit.  Er  kennt 
keine   sichtbare   monarchische  Spitze  der  katholischen  Kirche. 

Es  ist  fast  allgemeine  Anschauung  nicht  bloß  der  katho- 
lischen, sondern  auch  der  protestantischen  Gelehrten,  daß 
Cyprian  im  Ketzertaufstreit  die  Konsequenzen  seiner  früheren 
Aussprüche  über  das  Ansehen  und  die  Bedeutung  der  römischen 
Kirche  nicht  gezogen,  diesen  Aussprüchen  vielmehr  zuwider- 
gehandelt habe.  So  schreibt  Harnack:  „Cyprian  hat  sich 
unzweifelhaft  bei  seinem  Konflikt  mit  Stephanus  in  Wider- 
spruch zu  seinen  früheren  Ansichten  über  die  Bedeutung  des 
römischen  Stuhles  für  die  Kirche  gesetzt,  Ansichten,  die  er 
freilich  in  einer  kritischen  Zeit  vorgetragen,  in  der  er  mit 
dem  römischen  Bischof  Kornelius  Schulter  an  Schulter  ge- 
standen hatte"  ^. 

Ich  kann  diese  Auffassung  nicht  teilen.  Wir  haben 
schon  gesehen,  daß  Cyprian  selbst  in  der  Zeit,  da  er  Scliulter 

1)  Lehrbucli  der  Dogmengescliichte*  1  (1909)  421  Anm. 


Cyprians  Konsequenz.  73 

an  Schulter  mit  Korneliiis  stand,  dieselbe  Anschauung  über  die 
völlige  Selbständigkeit  und  Unverantwortlichkeit  des  einzelnen 
Bischofs  vortrug  (Epp.  55, 21.  59,14)  wie  später,  eine  An- 
schauung, neben  der  nach  Harnack  selbst  „eine  besondere 
und  aktuelle  Autorität  des  römischen  Stuhles  überhaupt  keinen 
Spielraum  haben  konnte"  i. 

Auch  soweit  man  bei  der  Annahme  einer  Inkonsequenz 
Cyprians  an  „De  unitate"  denkt,  ist  die  Unhaltbarkeit  der  dabei 
vorausgesetzten  Deutung  jener  Schrift  schon  dargetan  worden. 
Diese  Annahme  ist  zudem  mit  der  weiteren  Schwierigkeit  be- 
lastet, daß  man  dem  Bischof  von  Karthago  außer  der  Inkon- 
sequenz auch  eine  gewisse  Zweideutigkeit  und  Unehrlichkeit 
insinuieren  muß,  da  er  im  Taufstreit  selber,  in  Epp.  70,3  und 
73,7,  ja  sogar  in  Ep.  71,3,  doch  wieder  von  einer,  wie  man 
glaubt,  realen  und  wirksamen  Bedeutung  Petri  für  die  Ein- 
heit der  Kirche  rede.  In  Wirklichkeit  liegt  dem  ehrlichen 
Charakter  Cyprians  jedes  zweideutige  Diplomatisieren,  jede 
Unaufrichtigkeit  und  Hinterhältigkeit  vollständig  ferne.  Er 
betont  die  Selbständigkeit  der  Bischöfe  nicht  erst  im  Ketzer- 
taufstreit, sondern  schon  früher,  und  er  kann  von  der  Stellung 
Petri  im  Ketzertaufstreit  ebenso  unbefangen  reden  w^ie  früher, 
weil  er  beidemale  denselben  Sinn  damit  verbindet. 
Man  braucht  nur  in  seine  früheren  Äußerungen  nicht  mehr 
hineinzulegen,  als  dem  Gedankengang  Cyprians  selber  entspricht. 

Aber  hat  Cyprian  in  der  Zeit,  da  er  Schulter  an  Schulter  mit 
der  römischen  Kirche  gegen  Schismatiker  kämpfte,  nicht  doch 
eine  Anschauung  bekundet,  die  der  römischen  Kirche  und  ihrem 
Bischof  eine  besondere,  reale  Bedeutung  für  die  Einheit  der 
Kirche  und  für  die  Katholizität  zuerkennt?  Hat  er  nicht  die  rö- 
mische Kirche  die  „matrix  et  radix  ecclesiae  catholicae"  genannt? 
Hat  er  nicht  die  Gemeinschaft  mit  dem  römischen  Bischof  als 
die  Gemeinschaft  mit  der  katholischen  Kirche  bezeichnet? 


1)  A.a.O.  Aus  demselben  Grunde  ist  auch  v.  Soden  im  Un- 
recht, wenn  er  meint:  „An  den  cyprianischen  Worten  (Ep.  73,26.  69,17. 
Sent.  praef.)  kann  nichts  abgestrichen  werden,  auch  wenn  man  (mit 
mir)  der  Ansicht  ist,  daß  sie  eine  Inkonsequenz  gegen  die  Aussprüche 
in  den  Briefen  aus  der  Zeit  des  Cornelius  enthalten"  (S.  2).  0.  Ritschi 
nimmt  gar  einen  dreifachen  „Fortschritt",  der  im  Grunde  einem  drei- 
maligen Wandel  gleich  käme,  in  der  Entwicklung  des  cyprianischen 
Kirchenbegrifts  und  damit  auch  in  der  Auffassung  vom  Primate  an 
(Cyprian  von  Karthago  und  die  Verfassung  der  Kirche  1885,  86 ff.). 


74  Koch,  Cyprian  und  der  römische  Primat. 

XII. 

In  Ep.  48,3  (607,16)  schreibt  Cyprian  an  Bischof  Kornelius 
von  Rom:  „Utte  universi  collegae  nostri  et  communicationem 
tuam  id  est  catholicae  ecclesiae  unitatem  pariter  et 
caritatem  probarent  firmiter  ac  tenerent".  Er  spricht  von  der 
„matrix  et  radix  ecclesiae  catholicae",  die  man  anerkennen 
und  an  der  man  festhalten  müsse  (607,  8).  Und  in  Ep.  55, 1 
(624,10)  schreibt  er  einem  afrikanischen  Kollegen:  „Scripsisti 
etiam  ut  exemplum  earundem  litteraram  ad  Cornelium  collegam 
nostrum  transmitterem,  ut  deposita  omni  sollicitudine  jam  sciret 
te  secum  hoc  est  cum  catholica  ecclesia  communicare". 

Diese  Stellen  haben  es  den  meisten  Forschern  angetan. 
Selbst  ein  so  vorsichtig  prüfender  und  zurückhaltender  Kirchen- 
historiker wie  mein  verstorbener  Lehrer  v.  Funk  erklärt  im 
Hinblick  darauf:  „Eine  Anerkenung  ihrer  (der  römischen 
Bischöfe)  Primatialstellung  ist  vor  allem  darin  zu  erkennen, 
daß  die  Häretiker  und  Schismatiker  sich  namentlich  um  die 
Gemeinschaft  der  römischen  Kirche  bewarben,  indem  diese, 
wie  Cyprian  bemerkt,  gleich  der  Gemeinschaft  der  Gesamtkirche 
war"^  Und  doch  ist  eine  solche  Deutung  ein  Mißverständnis, 
vor  dem  eine  Berücksichtigung  des  Zusammenhanges,  der  Um- 
stände und  des  cyprianischen  Sprachgebrauches  bewahrt  hätte. 

Jene  Briefe  sind  während  des  noA^atianischen  Schismas 
geschrieben,  als  darüber  gestritten  wurde,  wer  rechtmäßiger, 
katholischer  Bischof  von  Rom  sei,  Kornelius  oder  Novatian. 
Kornelius  hatte  sich  darüber  aufgehalten,  daß  von  Hadrumet  aus 
im  Namen  des  dortigen  Bischofs  Polykarp  ein  Brief  nicht  an  ihn, 
Kornelius,  selber,  sondern  an  die  römischen  Presbyter  und 
Diakonen  geschickt  worden  sei,  und  zwar  nachdem  Cyprian  und 
noch  ein  anderer  Bischof  in  Hadrumet  gewesen  sei  (Ep.  48,  1). 

Nun  erklärt  ihm  Cyprian,  wie  das  kam  (c.  2).  Das 
geschah  nicht  leichtfertiger  Weise  oder  in  kränkender  Ab- 
sicht. Man  hatte  sich  damals  in  Afrika  über  die  Vorgänge 
in  Rom  noch  kein  Urteil  bilden  können.  Darum  ließ  man 
es  in  suspenso  und  sandte  Boten  nach  Rom,  um  entweder  die 
etwaige  Rückkehr  des  Friedens  in  die  römische  Gemeinde 
oder  den  Sachverhalt  zu  erfahren.  Von  diesem  in  Hadrumet 
gefaßten   Beschluß    wußten    aber    die    dortigen  Presbyter   und 


1)  Lehrbuoli  der  Kirchengeschichte  ^  1907,  53. 


Ep.  48, 3:   „Matrix  et  radix  ecclesiae  catliolkae".  75 

Diakonen  nichts  und  schickten  darum  während  der  Abwesen- 
heit ihres  Bischofs  jenen  Brief  an  den  römischen  Klerus.  Als 
sie  aber  von  Cyprian  den  Beschluß  erfuhren,  waren  auch  sie 
sofort  zu  demselben  Verhalten  bereit,  damit  „in  nuUo  ecclesiarum 
istic  consistentium  consensio  discreparet".  Da  aber,  erzählt  er 
c.  3  weiter,  manche  manchmal  die  Herzen  und  Gewissen  ver- 
wirren, indem  sie  nicht  dem  Sachverhalt  entsprechend  berichten, 
so  habe  ich  denen,  die  zu  Schiffe  gingen,  um  nach  Rom  zu 
reisen^,  Aufklärung  gegeben,  um  sie  vor  Verführung  zu  be- 
wahren, und  sie  ermahnt:  „ut  ecclesiae  catholicae  matricem 
et  radicem  agnoscerent  ac  tenerent".  Und  da  unsere 
Provinz  sich  weiter  ausdehnt  und  auch  Numidien  und  Maure- 
tanien dazu  gehört,  so  wurde,  damit  nicht  das  römische  Schisma 
die  Gemüter  der  Abwesenden  durch  die  Unsicherheit  des  Urteils 
verwirren  könnte,  beschlossen,  es  sollten  erst,  wenn  wir  durch 
die  abgesandten  Bischöfe  den  Sachverhalt  erfahren  und  durch 
das  Gewicht  der  Gründe  deine  Ordination  als  rechtmäßig  be- 
funden hätten,  und  so  alle  Gewissensbedenken  beseitigt  wären, 
in  der  ganzen  Provinz  Schreiben  zirkulieren,  wie  das  auch 
jetzt  geschieht,  „ut  te  universi  collegae  nostri  et  com- 
municationem  tuam  id  est  catholicae  ecclesiae  uni- 
tatem  pariter  et  caritatem  probarent  firmiter  ac 
tenerent".  Daß  das  mit  Gottes  Hilfe  geschah  und  unser 
Entschluß  so  gut  verlief,  gereicht  uns  zur  Freude. 

In  diesem  Zusammenhang  können  die  Worte  „ut  ecclesiae 
catholicae  matricem  et  radicem  cognoscerent  ac  tenerent"  un- 
möglich auf  die  römische  Kirche  als  solche  bezogen 
werden,  obwohl  das  allgemein  geschieht 2.  Die  Christen,  die 
damals  nach  Rom  fuhren,  bedurften  keiner  Ermahnung,  an 
der  „römischen  Kirche"  festzuhalten,  wohl  aber  einer  Warnung 
wegen  der  schismatischen  Umtriebe  und  einer  Belehrung  über 
die  Merkmale,  an  denen  sie  die  „matrix  et  radix  ecclesiae  catho- 
licae" in  Rom  erkennen  konnten,  um  ihr  treu  zu  bleiben  und 
nicht    ins    Schisma    zu    geraten'^     Als    Cyprian    die    „singuli 


1)  Es  sind  nicht,  wie  Poschraann  (S.  23  A.  2)  glaubt,  Gesandte 
gemeint,  die  Cyprian  nach  Rom  geschickt  hätte,  sondern  Leute,  die 
aus  irgend  einem  Grunde  nach  Rom  reisten. 

2)  Selbst  Yon  Harnack,  Dogmengeschichte  ^  I,  421  Aum.  und  493. 

3)  Wer  sich  im  großen  abendländischen  Schisma  dem  Gegenpapste 
anschloß,  sagte  sich  damit  nicht  vom  Papsttum  los,  sondern  täuschte 


76  Koch,  Cypriau  und  der  römische  Primat. 

navigantes"  belehrte  und  mahnte,  wußte  er  selber  noch  nicht, 
wer  rechtmäßiger  Bischof  von  Rom  und  damit  auch  Bischof 
der  „matrix  et  radix"  sei,  ob  Korneliiis  oder  Xovatiau.  Er 
konnte  ihnen  nur  Anleitung  zu  eigener  Urteilsbildung  in  Rom 
geben.  Es  handelt  sich  also  gar  nicht  um  das  Verhältnis  der 
römischen  Kirche  als  solche  zu  den  übrigen  Kirchen,  sondern 
um  den  Streit  der  Gemeinde  Novatians  mit  der  Gemeinde  des 
Kornelius  und  um  die  Frage,  welches  die  katholische  Gemeinde 
in  Rom  sei.  Dieser  Sachverhalt  ist  so  klar,  daß  man  sich 
nur  wundern  muß,  wie  man  ihn  so  verkennen  konnte. 

Wenn  Posch  mann  schreibt:  „Daß  diese  Worte  auf  den 
römischen  Stuhl,  ja  auf  den  damaligen  Inhaber  desselben,  Kor- 
nelius, zu  beziehen  sind,  geht  aus  dem  Zusammenhang  hervor" 
(S.  23  A.  2),  so  verquickt  er  damit  zwei  Erklärungen,  die  sich 
in  diesem  Zusammenhang  ausschließen.  Es  gab  eben  damals 
zwei  „Inhaber  des  römischen  Stuhles",  zwei  Gemeinden,  die 
sich  beide  katholisch  nannten,  und  die  Frage  war  gerade  die, 
wer  der  rechtmäßige  Inhaber  des  römischen  Stuhles,  welches 
wirklich  die  katholische  Gemeinde  in  Rom  sei.  Wer  sich  dem 
rechtmäßigen  Bischof  und  seiner  Gemeinde  anschließt,  der 
hält  an  der  „matrix  et  radix  ecclesiae  catholicae"  fest.  Das  ist 
Cyprians  Gedanke.  Nicht  eine  dogmatische  oder  diszi- 
plinare Ermahnung  erteilt  er,  sondern  eine  Anleitung 
zur  Beurteilung  zweier  geschichtlicher  Vorgänge  (der 
Wahl  des  Kornelius  und  der  Erhebung  Novatians) 
und  des  Rechtsstreites  darüber,  wer  zur  Zeit  der  recht- 
mäßige Bischof  von  Rom  sei.  In  der  dogmatischen  Über- 
zeugung, mit  dem  Manne,  den  man  als  rechtmäßigen  Bischof 
von  Rom  erkannt  hat,  ebenso  Gemeinschaft  halten  zu 
müssen,  wie  mit  jedem  andern  rechtmäßigen  katho- 
lischen Bischof,  waren  die  von  Cyprian  Belehrten  mit  ihm 
zum  voraus  einig. 

W^as  bedeutet  demnach  „matrix  et  radix  ecclesiae 
catholicae"? 

De  Unit.  c.  24  (231,11)  heißt  es:  „Quicquid  a  matrice 
discesserit,     seorsum     vivere     et     spirare     non     poterit,     sub- 


sicli  uur  über  die  Person  des  Trägers.  Eine  Knnaluiung,  am  Papsttum 
festzuhalten,  wäre  ilun  gegenüber  nicht  am  Phitze  gewesen,  wohl  aber 
eine  Belehrung  darüber,  wer  rechtmäßiger  Papst  sei. 


Ep.  48, 3:  „Matrix  et  radix  ecclesiae  catholicae".  77 

stautiam  salutis  amittit".  Die  Worte  sind  gegen  die  sehis- 
matische  Partei  des  Felicissimus  gerichtet,  und  „matrix"  ist  hier 
die  katholische  Kirche  von  Karthago,  die  mit  der  Gesamt- 
kirche verbunden  ist,  oder  vielleicht  richtiger:  die  Gesamtkirche, 
mit  der  die  katholische  Kirche  von  Karthago  in  Gemeinschaft 
steht.  „Unus  Deus  est  et  Christus  unus  et  una  ecclesia  ejus 
et  fides  una  et  plebs  una  in  solidam  corporis  unitatem  con- 
cordiae  glutino  copulata"  —  heißt  es  unmittelbar  vorher.  Yon 
der  römischen  Kirche  ist  keine  Rede  und  kein  Gedanke. 
Selbst  wenn  Cyprian  in  „De  unitate"  nicht  bloß  das  karthagische, 
sondern  auch  das  novatianische  Schisma  im  Auge  hättet  wäre 
„matrix"  nicht  die  römische  Kirche  als  solche,  sondern  die  mit 
der  Gesamtkirche  in  Verbindung  stehende  Gemeinde  des 
Kornelius  im  Gegensatz  zur  novatianischen  Sonderkirche,  oder 
richtiger:  die  große  katholische  Gesamtkirche,  mit  der  die 
Gemeinde  des  Kornelius  Gemeinschaft  hält,  die  Novatians 
aber  nicht. 

So  heißt  es  auch  in  Ep.  71,2  (772,20):  „Quod  nos 
quoque  hodie  observamus,  ut  quos  constet  hie  baptizatos  esse 
et  a  nobis  ad  haereticos  transisse,  si  postmodum  peccato  suo 
cognito  et  errore  digesto  ad  veritatem  et  matricem  redeant, 
satis  sit  in  paenitentia  manum  imponere,  ut  quia  ovis  jam 
fuerat,  hanc  ovem  abigeatam  et  errabundam  in  ovile  suum 
pastor  recipiat".  Auch  hier  handelt  es  sich  nicht  im  entferntesten 
um  die  römische  Kirche,  sondern  um  die  aus  dem  Konnex  der 
Einzelkirchen  bestehende  Gesamtkirche.  Die  „matrix"  besteht 
in  den  „nos",  von  denen  der  Häretiker  weggegangen  ist  und  zu 
denen  der  Reumütige  zurückkehrt.  Der  Häretiker  und  Schis- 
matiker einer  Stadt  kehrt  dadurch  zur  „matrix"  zurück,  daß  er 
beim  Bischof  der  katholischen,  mit  der  Gesamtkirche  ver- 
bundenen Gemeinde  dieser  Stadt  um  Aufnahme  bittet.  Die 
katholische  Gemeinde  dieser  Stadt  muß  natürlich  auch  mit 
der  römischen  in  Verbindung  stehen,  aber  nicht  mehr  und 
nicht  weniger  als  mit  einer  andern  katholischen  Gemeinde  auch^. 


1)  Vergl.  darüber  oben  S.  6  Anm.  4. 

2)  Es  handelt  sich  hier  nicht  um  den  tatsächlichen  Verkehr 
dm'ch  Briefe,  Boten  etc.,  sondern  nm*  um  das  ideelle  und  rechtliche 
Verhältnis.  Für  die  konkrete  Auswirkung  dieses  Verhältnisses  sind 
natürlich  verschiedene  Momente,  wie  Größe  und  politische  Bedeutung 
einer  Gemeinde,  Intelligenz  ihres  Bischofs  und  Klerus  u.  ä.,  bestimmend. 


78  Koch,  Cyprian  und  der  rÖDiische  Primat. 

Noch  andere  Stellen  mögen  die  Bedeutung  von  „mater" 
oder  ,,matrix"  illustrieren. 

In  Ep.  46,  1  mahnt  Cyprian  schismatisch  gewordene 
Bekenner  in  Rom:  „Quod  quaeso  ut  in  vobis  saltem  in- 
licitum  istud  fraternitatis  nostrae  discidium  non  per- 
severet,  sed  et  confessionis  vestrae  et  divinae  traditionis 
memores  ad  matrem  revertamini,  unde  prodistis, 
unde  ad  confessionis  gloriam  cum  ejusdem  matris  exultatione 
venistis".  (604,15);  46,2:  „üt  vos  magis  ad  ecclesiam  ma- 
trem et  ad  vestram  fraternitatem  revertamini"  (605,  7). 
Diese  „mater"  ist  für  die  römischen  Bekenner  die  katholische 
Gemeinde  von  Rom,  die  sie  verlassen  haben,  die  Gemeinde 
des  Kornelius.  An  diesen  schreibt  der  Bischof  von  Karthago 
in  Ep.  47,  er  habe  die  Bekenner  ermahnt,  „ut  ad  matrem 
suam  id  est  ecclesiam  catholicam  revertantur"  (605,  16). 
In  Ep.  49,  1  kann  dann  Kornelius  die  freudige  Mitteilung 
machen,  daß  die  Bekenner  „ad  ecclesiam,  unde  exierant, 
simplici  voluntate  venerant"  (609,  3).  Und  Cyprian  gibt  darauf 
seiner  Freude  Ausdruck,  daß  diese  Bekenner  „ad  ecclesiam 
catholicam  regressos  esse,  ut  unde  ad  gloriam  processerant, 
illuc  gloriosi  redirent"  (Ep.  51,  1.  614,  13).  Yergl.  Ep.  54,  1 
(621,  11):   „repetere  eadem  castra  unde  prodistis". 

Bezeichnend  ist  noch  Ep.  61,  3.  Er  verstehe,  sagt 
Cyprian  nach  dem  Martertode  des  römischen  Bischofs  Kornelius, 
warum  eine  neue  Verfolgung  ausgebrochen  sei:  „Unde  contra 
ecclesiam  Christi  et  episcopum  Cornelium  beatuni 
martyrem  vosque  omnes  saecularis  potestas  subito  proruperit". 
Das  geschah  nämlich:  „Ut  ad  confundendos  haereticos  et 
retundendos  ostenderet  Dominus,  quae  esset  ecclesia,  quis 
episcopus  ejus  unus  divina  ordinatione  delectus,  qui  cum 
episcopo  presbyteri  sacerdotali  honore  conjuncti,  quis  adunatus 
et  verus  Christi  populus  dominici  gregis  caritate  conexus,  qui 
essent,  quos  inimicus  lacesseret,  qui,  contra  quibus  diabolus 
ut  suis  parceret.  Neque  euim  persequitur  et  impugnat  Christi 
adversarius  nisi  castra  et  milites  Christi.  Haereticos  prostratos 
semel  et  suos  factos  contemnit  et  praeterit,  eos  quaerit  deicere 
quos  videt  stare".  Das  ist  die  wahre,  die  katholische  Kirche 
—  die  „ecclesia  mater"  — ,  auf  die  es  der  Teufel  abgesehen  hat, 
also  die  Gemeinde  des  Kornelius,  die  vom  Sturme  heimgesucht 
wurde,   während   die   novatianische  Gemeinde   verschont  blieb. 


Ep.  48,  3:  „Matrix  et  radix  ecclesiae  catholicae".  79 

„Matrix"  ist  also,  wie  es  in  der  Theol.  Quartalschr.  1823, 521 
heißt,  bald  die  „allgemeine  katholische  Kirche",  bald  „eine  parti- 
kular-katholische Kirche".^  Man  kann  auch  sagen:  „ecclesia 
matrix"  oder  „mater"  ist  im  Gegensatz  zu  einer  häretischen 
oder  schismatischen  Kirchenbilduug  die  in  die  Gesamtkirche 
eingegliederte  Kircheugemeinde  eines  bestimmten  Ortes,  oder 
sie  ist  die  große  katholische  Gesamtkirche  selbst,  mit  der  die 
Einzelkirchen  verbunden  sind  und  die  aus  der  Zusammen- 
fassung der  Einzelkirchen  besteht.  Für  einen  Christen  in 
Rom  ist  die  dortige  katholische  Gemeinde  (nicht  etwa  die 
novatianische),  für  einen  Christen  in  Karthago  ist  die  dortige 
katholische  Gemeinde  (nicht  etwa  die  montanistische  oder  die 
des  Fortunatus)  die  „ecclesia  matrix"  oder  die  Verbindung  mit 
der  „ecclesia  matrix".  Nie  aber  bezeichnet  „ecclesia  matrix" 
oder  „mater"  die  römische  Kirche  als  solche  in  ihrem  Yer- 
hältnis  zu  andern  Kirchen. 

Synonym  mit  „matrix"  ist  „radix".  Wenn  Cyprian  in 
Ep.  73,  2  (779, 19)  mit  direkter  Spitze  gegen  Novatian  schreibt: 
„Nos  autem,  qui  ecclesiae  unius  caput  et  radicem  tenemus, 
pro  certo  scimus  et  fidimus,  nihil  extra  ecclesiam  licere,  et 
baptisma,  quod  est  unum,  apud  nos  esse,  ubi  et  ipse  baptizatus 
fuerat,  quando  divinae  unitatis  et  rationem  et  veritatem 
tenebat",  so  ist  nicht  die  römische  Kirche  gemeint,  sondern  die 
Gesamtkirche,  mit  der  wohl  die  Gemeinde  des  Kornelius,  nicht  aber 
die  novatianische  verbunden  ist.  Ebenso  in  Ep.  45,  1  (599, 16): 
„Ut  ad  catholicae  ecclesiae  unitatem  scissi  corporis 
membra  componerent  et  christianae  caritatis  vinculum  com- 
ponerent.  Sed  quoniam  diversae  partis  obstinata  et  inflexibilis 
pertinacia  non  tantum  radicis  et  matris  sinum  atque  com- 
plexum  recusavit,  sed  etiam  gliscente  et  in  pejus  recrudescente 
discordia  episcopum  sibi  constituit  et  contra  sacramentum 
semel  traditum  divinae  dispositionis  et  catholicae  unitatis 
adultorum  et  contrarium  caput  extra  ecclesiam  fecit". 

Auf  derselben  Linie  bewegen  sich  Wendungen  wie  De 
Unit.  c.  12  (220,  18):  „Quomodo  potest  ei  cum  aliquo  convenire, 
qui  cum  corpore  ipsius  ecclesiae  et  cum  universa 
fraternitate  non  convenit?".  Ep.  68,  1  (744,  6):  „Marcianus 
Arelate  consistens  Novatiano  se   conjunxerit  et  a  catholicae 


1)  Vergl.  auch  Turmel,  Histoire  du  dogme  de  la  Papaute  115 f. 


80  Koch,  Cyprian  und  der  römische  Primat. 

ecclesiae  veritate  atque  a  corporis  nostri  et  sacerdotii 
consensione  discesserit". 

Cyprian  hat  demnach  folgende  Synonyma:  Ecclesia, 
catholica  ecclesia,  catholicae  ecclesiae  veritas,  corpus  ecclesiae, 
universa  fraternitas,  corporis  nostri  et  sacerdotii  consensio, 
divinae  unitatis  ratio  et  veritas,  mater,  ecclesia  mater,  ecclesiae 
unius  Caput  et  radix,  veritas  et  matrix,  radix  et  mater,  ecclesiae 
catholicae  matrix  et  radix.  In  dieser  letzten,  solennen  Wendung 
(Ep.  48,  3)  ist  also  die  „matrix  et  radix"  —  nach  einem  be- 
kannten lateinischen  Sprachgebrauche  —  die  „ecclesia  catholica" 
selber.  Die  „Wurzel,  aus  welcher  die  übrigen  herausgewachsen 
sind,  von  welcher  sie  sich  aber  auch  nicht  trennen  können, 
ohne  ihre  Lebenskraft  einzubüßen"  (Poschmann  S.  24),  ist 
also  die  Gesamtkirche,  nicht  die  römische  Kirche. 

XIII. 

Nun  ist  auch  klar,  was  die  Worte  in  Ep.  48,3:  „Ut  te 
universi  collegae  nostri  et  communicationem  tuam  id  est 
catholicae  ecclesiae  unitatem  pariter  et  caritatem  probarent 
firmiter  ac  tenerent",  besagen  wollen,  und  was  sie  nicht  be- 
sagen können. 

Papst  Hormisdas  hat  270  Jahre  später  die  Gleichung 
römisch  =  katholisch  vollzogen,  ohne  mit  der  Wimper  zu 
zuckend  Sie  schon  Cyprian  zuzuschreiben,  ist  ein  Anachronismus. 
Nicht  die  Gemeinschaft  mit  dem  römischen  Bischof  kommt 
der  Gemeinschaft  mit  der  katholischen  Kirche  gleich,  sondern 


1)  Ep.  124,5  (ed.  Thiel  1867,930):  „De  arbitrio  tarnen  libero  et 
gratia  Del  quid  Romana  hoc  est  catholica  sequatur  et  servet 
ecclesia".  Ep.  125  cap.  3,4  (Thiel  933):  „Sancta  id  est  Romana  ecclesia". 
Diese  letztere  Wendung  findet  sich  auch  in  der  waln-scheinlicli  un- 
echten Dekretale  Gelasius  I.  „De  recipiendis  et  non  recipiendis  libris" 
(Ep.  42,  2, 2.  Thiel  456).  Übrigens  erklärt  Gelasius  I.  in  der  Frage 
der  kirchlichen  Gemeinschaft  den  Vorgang  des  römischen  Stuhles 
für  maßgebend  (Ep.  27,7.  Thiel  429).  Vergl.  Rohr,  Gelasius  I  und 
der  Primat,  Tübg.  theol.  Quart.-Schr.  1902,  110—123  (Was  Rohr 
S.  111  A.  3  über  Cyprian  sagt,  ist  unhaltbar).  —  Die  W^endung  des 
Papstes  Hormisdas  ist  vielleicht  ein  Beispiel  dafür,  wie  cyprianisclie 
Worte  für  die  römische  Kirche  Früclite  trugen,  nachdem  der  cyprianisclie 
Kirchenbegrilf  überholt  und  der  cyprianlsche  Geist  überwunden  war. 
Das  Wort  konnte  man  brauchen,  es  wirkte  weiter,  indem  es  einen 
andern  Sinn  bekam.  Auch  hier  tötete  der  Buchstabe:  er  vernichtete 
die  Selbständigkeit  der  Einzelkirchen. 


Epp.  48,  3  uud  55,1:  Römisch=katholisch?  81 

die  Gemeinschaft  mit  Koruelius  (nicht  etwa  mit 
Novatian)  bedeutet  das  Festhalten  an  der  katho- 
lischen Einheit  und  Liebe,  und  zwar  lediglich  deshalb, 
weil  Kornelius  (nicht  Novatian)  der  rechtmäßige 
Bischof  von  Rom,  seine  Gemeinde  die  katholische 
Kirche  von  Rom  ist,  die  mit  der  großen  katholischen 
Gesamtkirche  in  Yerbindung  steht^.  Cyprian  spricht 
auch  hier  kein  dogmatisches  Prinzip  aus,  sondern  ein  Urteil 
über  eine  Tatsache,  über  ein  Recht.  Natürlich  wollen  die 
afrikanischen  Bischöfe  mit  dem  katholischen  Bischof  von  Rom 
Gemeinschaft  halten,  wie  mit  jedem  andern  katholischen 
Bischof.  Wer  ist  aber  gegenwärtig  der  katholische  Bischof  von 
Rom?  Diese  Frage  haben  die  Afrikaner  eingehend  geprüft 
(Epp.  44, 1.  45,3),  und  sie  sind  zum  Urteil  gekommen:  Kornelius, 
nicht  Novatian.  Also  treten  sie  mit  ihm  in  Verbindung,  um 
die  katholische  Einheit  und  Liebe  zu  wahren.  Eine  Gemein- 
schaft mit  dem  Schismatiker  Novatian  würde  auch  sie  zu 
Schismatikern  machen. 

Daß  dies,  und  nur  dies  Cyprians  Gedanke  ist,  bekräftigt 
er  selbst,  wenn  er  unmittelbar  fortfährt  in  c.  4:  „Ita  enim 
nunc  episcopatus  tui  et  veritas  pariter  et  dignitas 
apertissima  luce,  manifestissima  et  firmissima  com- 
probatione  fundata  est,  ut  ex  rescriptis  collegarum 
nostrorum,  qui  ad  nos  litteras  inde  fecerunt,  et  ex  relatione 
ac  testimoniis  coepiscoporum  Pompei  et  Stephani  et  Caldosi 
ac  Fortunati  ordinationis  tuae  et  origo  necessaria  et 
ratio  justa  et  gloriosa  quoque  innocentia  omnibus 
nosceretur.  Quod  ut  simul  cum  ceteris  quoque  collegis  nostris 
stabiliter  ac  firmiter  administremus  atque  catholicae  ecclesiae 
Concor di  unanimitate  teneamus,  perficiet  divina  protectio". 

Dieselbe  Sache  ist  es  in  Ep.  55,  1  (624,  6).  Cyprian 
schreibt  hier  an  Bischof  Antonian:  „Accepi  primas  litteras  tuas, 
frater  carissime,  concordiam  collegii  sacerdotalis 
firmiter  obtinentes  et  catholicae  ecclesiae  cohae- 
rentes,  quibus  significasti  cum  Novatiano  te  nou  com- 
municare,  sed  sequi  consilium  nostrum  et  cum  Cornelio 
coepiscopo    nostro    unum   teuere   consensum.      Scripsisti 

1)  Die  Wendung  „communicationem  tuam  id  est  catholicae 
ecclesiae  unitatem"  in  Ep.  48, 3  entspricht  der  oben  (S.  78)  erwälmten 
^raatrem  suam  id  est  ecclesiam  catholicara"  in  Ep.  47  (605,16). 

Texte  u.  Untersuchungen  35,1.  6 


82  Koch,  Cypriaii  und  der  römische  Primat. 

etiam  ut  exemplum  earuudem  litteraram  ad  Cornelium  collegam 
nostrum  transmitterem,  ut  deposita  omni  sollicitudine  jam 
sciret  te  secum  hoc  est  cum  catholica  ecclesia  com- 
municare".  Die  Gemeinschaft  mit  der  katholischen  Kirche 
liegt  in  der  Absage  an  Novatian  und  der  Anerkennung  des 
Kornelius  als  rechtmäßigen  Bischofs  der  römischen  Kirche. 
Nicht  um  die  Stellungnahme  zur  römischen  Kirche  überhaupt 
handelt  es  sich,  sondern  um  die  Entscheidung  in  dem  Dilemma 
Kornelius  oder  Novatian.  Die  Notwendigkeit,  Kornelius  als 
Bischof  von  Rom  anzuerkennen  und  mit  ihm  Gemeinschaft  zu 
halten,  entspringt  nicht  einer  Primatialstellung  der  römischen 
Kirche,  sondern  ist  eine  Forderung  der  „concordia  collegii  sacer- 
dotalis",  der  „catholica  ecclesia".  Kornelius  ist  rechtmäßig  zum 
Bischof  von  Rom  gewählt  und  geweiht  worden,  er  ist  katholischer 
Bischof  von  Rom,  also  muß  man  mit  ihm  ebenso  Gemeinschaft 
halten  wie  mit  dem  katholischen  Bischof  einer  andern   Stadt^. 

Daß  wir  auch  hier  den  Bischof  von  Karthago  richtig  ver- 
stehen und  deuten,  bescheinigt  er  uns  selbst  in  demselben 
Briefe  (Ep.  55),  in  dem  hochwichtigen,  aber  wenig  beachteten 
c.  24  (S.  642  f.). 

Antonian  hatte  gefragt,  was  denn  Novatian  für  eine 
Häresie  eingeführt  habe.  Cyprian  antwortet  ihm:  Man  braucht 
eigentlich  gar  nicht  nach  der  Lehre  Novatians  zu  fragen,  „cum 
foris  doceat''.  Er  mag  wer  immer  und  wie  immer  sein: 
„Christianus  non  est,  qui  in  Christi  ecclesia  non  est".  Mag  er 
sich  noch  so  seiner  Philosophie  und  Beredsamkeit  rühmen: 
„Qui  nee  fraternam  unitatem  nee  ecclesiasticam  unitatem  tenuit, 
etiam  quod  prius  fuerat  omisit".  Novatian  ist  ein  Frevler  gegen 
die  Einheit  der  Kirche:  „Cum  sit  a  Christo  una  ecclesia  per 
totum  mundum  in  multa  membra  divisa,  item  episco- 
patus   unus   episcoporum   multorum   concordi  numero- 

1)  Ganz  richtig  heißt  es  iu  der  Tlieol.  Quartalschr.  1823.  517: 
„Die  Katholizität  des  römischen  Bischofs  Kornelius  wird  erkannt  aus 
seiner  N'erbindunc:  mit  den  übrigen,  eine  Einheit  konstituierenden 
Kirchen;  und  die  Unrechtmäßigkeit  Novatians  daraus,  weil  er  nicht 
in  der  Kiniieit  des  Episkopates  mitbegriften  ist.  Die  Einheit  des 
sämtlichen  Episkopates  ist  dem  Cyprian  der  Einlieitspunkt  der  Kirche". 
Und  S.  523:  „Hätte  Cyprian  den  Primat  der  römischen  Kirche  liier 
beweisen  wollen,  so  würde  begreiflich  Novatian  keinen  andern  Schluß 
gemacht  haben,  als  den:  wenn  der  römisclie  Bischof  der  Primas  ist, 
so  bin  ich  der  Primas,  da  ich  der  römische  Bischof  bin'". 


F^pp.  48,  3  und  55,1:  Röiinsch=katliolischy  83 

sitate  diffusus,  ille  post  Dei  traditionem,  post  conexam 
et  iibique  conjuuctam  catholicae  ecclesiae  unitatem 
humanam  conetur  ecclesiam  facere  etc." 

Dann  schreibt  Cyprian  die  denkwürdigen  Worte:  „Epis- 
copatum  autem  tenere  non  posset,  etiam  si  epis- 
copus  prius  factus  a  coepiscoporum  suorum  corpore 
et  ab  ecclesiae  unitate  descisceret,  quando  apostolus 
admoueat,  ut  invicem  nosmet  ipsos  sustineamus,  ne  ab  unitate, 
quam  Deus  constituit,  recedamus,  et  dicat:  sustiuentes  invicem 
in  dilectione,  satis  agentes  servare  unitatem  spiritus  in  con- 
junctione  pacis  (Ephes.  4, 2sq.).  Qui  ergo  nee  unitatem 
Spiritus  nee  conjunctionem  pacis  observat  et  se  ab 
ecclesiae  vinculo  atque  a  sacerdotum  collegio  separat, 
episcopi  nee  potestatem  potest  habere  nee  honorem, 
qui  episcopatus  nee  unitatem  voluit  tenere  nee  pacem". 

Damit  haben  wir  den  Gipfel  unserer  Untersuchung  und 
unseres  Beweisganges  erstiegen. 

Aus  einer  unbefangenen  Zergliederung  von  De  unit.  c.  4 
und  c.  5  hat  sich  uns  (oben  S.  26 ff.)  ergeben:  nicht  die 
römische  Kirche  ist  der  Einheits-  und  Mittelpunkt,  die  Kraft- 
zentrale, sondern  die  Gesamtkirche,  der  Gesamtepiskopat 
selber;  auch  der  römische  Bischof  kann  die  Einheit  mit  dem 
Episkopate  brechen  und  so  zum  Schismatiker  Averden.  Wir 
haben  weiter  gefunden,  daß  Cyprian  seine  Stellung  zur 
römischen  Kirche  als  solcher  im  Ketzertaufstreit  nicht  ge- 
ändert, daß  er  nicht  inkonsequent  gehandelt,  sondern  seinen 
Kirchenbegriff,  seine  Anschauung  vom  Verhältnis  der  einzelnen 
Bischöfe  unter  sich  und  zum  Gesamtepiskopat  ganz  konsequent 
auf  den  römischen  Bischof  Stephan  angewandt  hat,  als  dieser 
die  Gemeinschaft  abbrach  (oben  S.  67 fP.). 

Ep.  55, 24  gibt  uns  nun  den  schlagendsten  aktenmäßigen 
Beleg.  Cyprian  sagt  hier  so  deutlich,  daß  er  es  gar  nicht 
mehr  deutlicher  ausdrücken  könnte:  auch  wenn  Xovatian  vor 
Kornelius  gewählt  worden  und  rechtmäßiger  Bischof  gewesen 
wäre,  —  dadurch,  daß  er  von  der  Verbindung  mit  seinen  Mit- 
bischöfen und  von  der  Einheit  der  Kirche  abfiel,  hätte  er 
seine  Bischofsgewalt  und  sein  Bischofsamt  verloren. 

Es  handelt  sich  um  den  römischen  Bischofsstuhl,  um  die 
römische  Kirche,  und  doch  führt  Cyprian  diese  Sprache.  Das 
muß   jedem,    der    sehen   will,    zeigen:    nach    Cyprian    kann 

6* 


84  Koch,  Cyprian  und  der  römische  Primat. 

auch  der  rechtmäßige  römische  Bischof  Schismatiker 
werden.  Er  wird  dies,  wenn  er  die  Einheit  mit  den 
katholischen  Mitbischöfen  nicht  wahrt,  wenn  er  sich 
von  dem  „vinculum  ecclesiae"  und  dem  „collegium  sacer- 
dotum"  trennt.  Nicht  die  Verbindung  mit  dem  römischen 
Bischof  entscheidet  für  die  Zugehörigkeit  zur  katholischen 
Kirche,  sondern  die  Verbindung  mit  der  Gesamtkirche,  mit 
dem  Gesamtepiskopat,  ist  entscheidend  für  die  Katholizität 
eines  Bischofs,  auch  des  römischen.  Cyprian  kennt  keinen 
„Papst",  sondern  nur  einen  Bischof  von  Rom,  der  in  den 
Voraussetzungen  und  Bedingungen  seiner  Amtsgewalt,  sowie 
—  ideell  geschätzt  und  rechtlich  gefaßt  —  an  Macht  und 
Würde  vor  seinen  Mitbischöfen  nichts  voraus  hat,  der  mit  den 
andern  Bischöfen  stehen,  aber  auch  von  ihnen  und  damit  von 
der  katholischen  Kirche  abfallen  kann.  Von  Christus  stammt 
„eine  Kirche,  die  sich  über  die  ganze  Welt  in  viele  Glieder 
teilt,  und  ein  Episkopat,  der  in  einträchtiger  Masse  vieler 
Bischöfe  sich  auswirkt". 

Die  „veritas  et  dignitas  episcopatus''  (Ep.  48,  4.  607,  20) 
hängt  beim  einzelnen  Bischof  an  zwei  Voraussetzungen:  1.  „Ordi- 
nationis  et  origo  necessaria  et  ratio  justa  et  (gloriosa)  inno- 
centia"  (Ep.  48,  4.  608,  3).  Der  Bischofsstuhl  muß  wirklich 
erledigt  \  die  Wahl  ordnungsgemäß  erfolgt,  die  Person  un- 
bescholten sein.  2.  Der  einzelne  Bischof  muß  in  Verbindung  mit 
dem  „corpus  coepiscoporum  suorum"  und  der  „unitas  ecclesiae" 
Weihen,  muß  die  „unitas  spiritus"  und  „conjunctio  pacis"  beob- 
achten und  darf  sich  „ab  ecclesiae  vinculo  atque  a  sacerdotum 
coUegio"  nicht  trennen  (Ep.  55,  24.  643,  4  und  9).  Diese  Er- 
fordernisse gelten  ausnahmslos,  auch  für  den  römischen  Bischof. 
BeiKornelius  treffen  beide  Punkte  ebenso  zu  2,  wie  sie  bei  Novatian 
fehlen 3.     Aber,   sagt  Cyprian,   wenn   auch  No.  1  bei  Novatian 


1)  Ep.  55,8  (630,1):  „Cum  Fabiani  locus  id  est  cum  locus  Petri 
et  gradus  cathedrae  sacerdotalis  vacaref*. 

2)  Ep.  55,8  (629,3):  „De  Dei  judicio.  qui  episcopum  eum  fecit 
et  coepiscoporum  testimonio,  (luorum  numerus  uui versus  per  totum 
mundum  concordi  unauimitate  cousensit",  lu  Ep.  59,6  (673,8)  sagt 
Cyprian  von  sicli  selbst:  „Quando  episcopus  in  locum  defuncti  con- 
stituitur,  quando  populi  uuiversi  suttragio  in  pace  deligitur  collegis 
Omnibus  üdeliter  juuctus". 

3)  Ep.  69,3  (752,10):  „Si  vero  apud  Coruelium  fuit  (sc.  ecclesia), 
qui  Fabiauo   episcopo  legitima  ordiuatione  successit ....  Xovatiauus 


Ep.  55,  24:  Römisch=katholisch?  85 

gestimmt  hätte,  sobald  er  der  in  No.  2  enthaltenen  Pflicht 
untreu  wird,  kann  er  „episcopi  uec  potestatem  nee  honorem"  be- 
halten (Ep.  55,24.  643, 11),  damit  hört  er  auf  Bischof  zu  sein. 

Im  Dreikapitelstreit  schlössen  die  Afrikaner  den  Papst 
Yigilius  wegen  seines  „Judicatum^"  aus  ihrer  Gemeinschaft  aus, 
bis  er  Buße  tue.  Das  Mittelalter  hat  wiederholt  Päpste  auf 
der  Anklagebank  gesehen,  hat  öfters  erlebt,  daß  gegen  Päpste 
der  Vorwurf  der  Häresie  geschleudert  wurde,  daß  Kaiser  und 
Konzilien  sie  wegen  Vergebungen  in  dieser  oder  jener  Form  ab- 
setzten. Noch  nach  dem  18.  Juli  1870  ist  im  kanonischen  Recht 
der  Fall  einer  „privaten  Häresie"  des  Papstes  Yorgesehen.  „Die 
Erledigung  des  päpstlichen  Stuhles  träte  auch  ein  durch  notorische 
private  Häresie  des  Papstes,  und  zwar  ipso  facto,  indem  der 
Papst  durch  solche  Häresie  selbst  aus  der  Kirche  ausscheiden 
würde.  Das  Konzil  kann  nur  eine  Erklärung  abgeben  über 
die  Tatsache  der  privaten  Häresie  und  ihre  Folgen"  ^ 

Cyprian  läßt  bei  keinem  Bischof  einen  Dyoph)  sitismus  der 
Person  und  des  Amtes,  einen  Unterschied  zwischen  privater 
und  amtlicher  Häresie  zu.  Die  Folgen  von  Häresie  oder 
Schisma  sind  für  jeden  Bischof  dieselben.  Er  schreibt  in  aller 
Unbefangenheit:  man  braucht  bei  Xovatian  nach  einer  Häresie 
gar  nicht  zu  fragen,  es  genügt  die  Tatsache,  daß  er  „draußen" 
ist.  Wer  nicht  in  der  Kirche  Christi  ist,  der  ist  auch  kein 
Christ.  Und  wer  die  kirchliche  Einheit  und  die  brüderliche 
Gemeinschaft  nicht  festhält,  der  verliert  Amt  und  Würde,  auch 
wenn  er  —  vorher  rechtmäßis^er  Bischof  von  Rom  srewesen 
wäre.  Der  römische  Bischof  braucht  nicht  —  privatim  oder 
amtlich  —  Häretiker  zu  werden,  um  seines  Bischofsamtes 
verlustig  zu  gehen  und  aus  der  Kirche  auszuscheiden.  Dadurch, 
daß  er  den  Frieden  mit  den  andern  Bischöfen  bricht  und  die 
Gemeinschaft  mit  ihnen-  aufgibt,  dadurch,  daß  er  Schismatiker 
wird,  ist  es  schon  geschehen. 

Das  alles  erklärt  Cyprian  —  um  es  nochmals  zu 
betonen  —  nicht  im  Ketzertaufstreit,  nicht  in  Front- 
stellung gegen  den  römischen  Bischof,  sondern  in  den 

in  ecclesia  non  est  nee  episcopus  couputari  potest,  qui  evangelica  et 
apostolica  traditione  contempta  nemini  succedens  a  se  ipso  ortus  est" 
cfr.  69,  5  (753,  20). 

1)  Sägmüller,  Lehrbuch  des  kath.  Kirchem-echts  ^  1909,  365, 
wo  in  Anm.  5  auch  Quellen  und  Literatur  angegeben  sind. 


gß  Koch,  Cyprian  und  der  römische  Primat. 

novatianischen  Wirren,  als  er  „Schulter  an  Schulter" 
mit  dem  römischen  Bischof  gegen  das  Schisma  an- 
kämpfte. 

Cyprian  unterscheidet  zwar  auch  zwischen  Person  und 
Amt,  aber  nicht  zwischen  persönlicher  und  amtlicher  Eigen- 
schaft in  concreto,  beim  einzelnen  Bischof,  sondern  zwischen 
dem  der  Kirche  verliehenen  Bischofsamt  als  solchem  und  den 
einzelnen  Trägern  dieses  Amtes.  Er  kennt  auch  eine  Art 
„character  indelebilis",  wenn  ich  diesen  scholastischen  Terminus 
hier  gebrauchen  darf,  dieser  eignet  aber  nicht  der  Person  des 
einzelnen  Amtsträgers,  sondern  nur  dem  „episcopatus"  als  solchem, 
dem  Bischofsamte  und  der  Gesamtheit  und  geistigen  Einheit  der 
Bischöfe  (vgl.  oben  S.  28).  Amt  und  Würde  (potestas  et  bonos 
Ep.  55,  24.  643, 1 1)  des  Einzehien  steht  und  fällt  mit  seinem 
Anschluß  an  die  Allgemeinheit.  W^er  die  Gemeinschaft  der 
Kirche  verläßt,  verliert  nicht  bloß  das  Recht,  sondern  die 
innere  Befähigung,  eine  geistliche  Handlung  wirksam  zu  setzen, 
Gnaden  zu  vermitteln,  ein  „Sakrament  zu  spenden".  Cyprian 
hat  noch  zu  viel  vom  urchristlichen  Enthusiasmus,  zu  wenig 
von  der  römisch-juristischen  Fassung  des  Kirchentums,  um 
zwischen  „Gültigkeit"  und  „Würdigkeit"  zu  unterscheiden. 
Was  unwürdig  ist,  das  ist  ihm  auch  ungültig.  Wo  der  Geist 
nicht  ist,  kann  er  nicht  gespendet  werden.  Wer  den  Geist 
nicht  hat,  kann  ihn  nicht  mitteilen.  Der  Geist  ist  aber  nur  in 
der  Kirche,  nur  da  wirkt  er,  nur  da  kann  er  gegeben  werden. 

Darum  ist  ungültig  und  unwirksam  jede  außerhalb  der 
Kirche  vorgenommene  Taufe  ^,  Firmung 2,  Büßeraufnahme ^. 
Ordination  4,    Salbung    und    eucharistische    Opferfeier ^.      Auch 


1)  Die  Ungültigkeit  der  außerlialb  der  Kirche  gespendeten  Taufe 
ist  mit  obiger  Begründung  ausgesprochen  m  Epp.  69.11  (759,11).  70.1 
und  2  (767-769).  71,1  (771,16).  71,3  (774,10).  73,9  (784,20).  73.24 
(797,8).  74,4  und  5  (802,16  und  803,15).    De  unit.  c.  11  (219,18). 

2)  Ep.  70,3  (769,15):  „Si  baptizare  potuit,  potuit  et  spirituni 
sanctum  dare".  Epp.  73,  6  (783,  7).  74, 5  (803, 15).  Wie  aus  Cyprians 
Argumentation  erhellt,  war  von  der  Ungültigkeit  der  nichtkirchlicheu 
Firmung  auch  Papst  Stephan  überzeugt. 

3)  Ep.  43, 5  (594,2):  „Pacem  nunc  ofterunt  qui  ipsi  non  liabent 
pacera".    Ep.  66,8  (733,6).    De  unit.  c.  13  (222,2). 

4)  Ep.  55,8  (630,5):  „Nee  liabeat  ecclesiasticam  Ordinationen! 
qui  ecclesiae  non  tenet  unitatem".  Ep.  69.  3  (752,15).  v.  Soden  ist 
der  Anschauung,  daß  der  ganze  Ketzertaufstreit  von  der  Frage  nach 


Römisch=katholisch?  87 

ein  in  der  Kirche  Ordinierter,  der  durch  Häresie  oder  Schisma 
oder  durch  Idololatrie  in  der  Verfolgung  der  Kirchengemeinschaft 
verlustig  gegangen  ist,  hat  damit  Amt  und  Würde  verscherzt 
und  kann,  wenn  er  Buße  leistet,  nur  als  Laie  wieder  auf- 
genommen werdend 

XIV. 

Bei  den  Stellen  Epp.  48,3  und  55,1  macht  sich  Posch- 
mann selber  den  Einwand,  daß  sie  „ebenso  wie  für  den 
römischen  auch  für  die  übrigen  Bischofssitze  ihre  Geltung 
hätten,  indem  die  Gemeinschaft  mit  dem  rechtmäßigen  katho- 
lischen Bischof  auch  die  Gemeinschaft  mit  der  Kirche  sei" 
(S.  24).  Und  er  gibt  zu,  daß  nach  der  Theorie  Cyprians  von 
dem  „episcopatus  unus  atque  indivisus"  diese  Erklärung  an  sich, 
„abgesehen  von  einem  Primate",  nicht  unmöglich  wäre,  argu- 
mentiert dann  aber  weiter:  „Aber  würde  er  auch  nach  der 
negativen  Seite  die  letzte  Konsequenz  aus  jener  Theorie  ge- 
zogen haben,  wenn  es  sich  um  die  Anerkennung  irgend  eines 
andern  Bischofes  in  einer  fremden  Provinz  gehandelt  hätte? 
Wir  dürfen  die  Frage  auf  jeden  Fall  verneinen".  Ich  glaube 
im  Gegenteil:  wir  müssen  die  Frage  aufs  entschiedenste  be- 
jahen. Wer  einen  schismatischen  d.  h.  einen  vom  katholischen 
Episkopat  nicht  anerkannten  und  mit  diesem  nicht  in  Ver- 
bindung stehenden  Bischof  anerkennt  und  mit  ihm  Gemein- 
schaft hält,  wird  selber  zum  Schismatiker. 

„Würde  man",  fragt  Poschmann  (S.  25)  mit  Chapman 
(1902,  371),  wieder  in  Erwartung  einer  verneinenden  Antwort, 
„von  Cyprian  selbst,  wenn  er  sich  hinsichtlich  der  Legitimität 
der  spanischen  Bischöfe  von  Leon  und  Astorga  getäuscht 
haben  sollte,  was  sehr  leicht  der  Fall  gewesen  sein  kann 
(Ep.  67),  sagen  können,  daß  er  deswegen  Schismatiker  ge- 
worden sei?" 


der  Gültigkeit  der  novatianischeu  Ordinatioüen  ausgegaugeD  sei. 
Kornelius  habe  sie,  wie  Cyprian,  nicht  anerkannt,  wohl  aber  nachher 
Stephan.  Von  da  aus  habe  sich  der  Streit  dann  in  natürlicher  Folge 
auf  die  Taufe  erstreckt  (Der  Streit  zwischen  Rom  und  Karthago  S.  6). 

5)  [Zu  S.  86]  Ep.  70,2  (768,19):  „Quando  constet  oleum  sanctilicari 
et  eucharistiam  fieri  apud  illos  omnino  non  posse".  Epp.  65,4  (725,1). 
68, 2  (745, 12).  69,  8  (757,  5).    De  unit.  c.  13  (222,  2). 

1)  Epp.  55, 10  und  11  (S.  631  f.).  64, 1  (717,  9).  65,  2  (723, 14)  und  3 
(S.  723f.).  67,6  (S.  740f.).  72,2  (S.  776f.). 


88  Koch,  Cypriaii  und  der  römische  Primat. 

Wir  haben  gesehen,  daß  bei  Cyprian  zwei  Momente  die 
Katholizität  eines  Bischofs  ausmachen,  1.  rechtmäßige  Wahl 
und  Nachfolge,  sowie  persönliche  Unbescholtenheit,  2.  Ver- 
bindung mit  dem  Gesamtepiskopat.  Trifft  der  erste  Punkt  zu, 
so  muß  der  zweite  folgen,  d.  h.  der  rechtmäßig  gewählte  Bischof 
muß  von  den  andern  Bischöfen  anerkannt  werden,  wenn  er  sich 
nicht  selbst  von  ihnen  separiert.  Trennt  er  sich  selbst  vom 
Episkopat,  so  nützt  ihm  auch  die  rechtmäßige  W^ahl  und  Nach- 
folge nichts  mehr,  er  hört  auf  katholischer  Bischof  zu  sein. 
Bleibt  er  aber  mit  dem  Gesamtepiskopat  in  Verbindung,  so  ent- 
springt daraus  für  jeden  einzelnen  Bischof  die  Pflicht,  sein  Amt 
und  seine  Gemeinschaft  anzuerkennen. 

Es  läßt  sich  nicht  leugnen,  daß  hierin  ein  gewisser 
Zirkel  liegt,  sofern  doch  der  Gesamtepiskopat  gerade  in  der 
Summe  aller  Bischöfe  besteht,  die  Verbindung  mit  dem  Ge- 
samtepiskopat also  nicht  hergestellt  ist,  solange  ein  Bischof 
sich  weigert,  die  Gemeinschaft  des  Neugewählten  anzuerkennen. 
Allein  es  hat  eben  noch  nie  eine  Dogmatik  ohne  Zirkel  ge- 
geben, und  der  kirchliche  Consensus  ist  noch  immer  dadurch 
zustande  gekommen,  daß  man  die  Dissenters  ausgeschaltet 
hat.  Schwierig  muß  die  Situation  dann  werden,  wenn  über 
die  Rechtmäßigkeit  der  Wahl  und  Nachfolge  Zweifel  bestehen 
und  die  Urteile  auseinander  gehen,  oder  w^enn,  wie  in  der 
novatianischen  Krisis,  dem  Schisma  dogmatische  oder  disziplinare 
Differenzen  zu  Grunde  liegen  oder  sich  damit  verbinden. 

Die  Antwort  auf  die  oben  gestellte  Frage  kann  im  Sinne 
Cyprians  selber  nur  lauten:  so  lange  Cyprian  sich  unver- 
schuldeterweise über  die  Legitimität  der  spanischen  Bischöfe 
täuscht,  ist  er  natürlich  nicht  Schismatiker;  sobald  er  aber 
im  Widerspruch  mit  dem  übrigen  Episkopat  ihre  Legitimität 
festhält,  fehlt  er  gegen  die  kirchliche  Einheit  und  verfällt  mit 
ihnen  dem  Schisma. 

Es  ist  auch  nicht  richtig,  daß  Antonian  (Ep.  55,  1), 
bevor  er  den  römischen  Bischof  Kornelius  anerkannt  habe, 
Schismatiker  gewesen   sei,    wie   Poschmann   meint  K      Cyprian 

1)  Poschmaiin  schreibt  mit  Uurecht  diese  Auschauuug  Cliapman 
(Rev.  Bened.  1902,  371)  zu.  Dieser  sagt  nämlich  bloß:  „Autouianus, 
auquel  la  lettre  est  adressee,  n'etait  poiut  dans  l'eglise  catholique,  s'il 
ne  communiquait  pas  avec  Cornelius.  Ce  n'etait  pas  eucore  une  question 
d'heresie.  Antonianus  etait  orthodoxe,  mais  11  etait  en  dauger  de  se 
tromper  sur  le  legitime  successeur  de  Pierre". 


Eömisch=katholisch?  89 

redet  in  Ep.  55,  1  nicht  von  einer  Rückkehr  Antonians 
zur  Kirche^,  sondern  von  einem  treuen  Festhalten  an  der 
Eintracht  des  Bischofskollegiums  und  (damit)  an  der  katholischen 
Kirche:  „Litteras  concordiam  collegii  sacerdotalis  firmiter  ob- 
tinentes  et  catholicae  ecclesiae  cohaerentes".  Bei  Antonian 
war  nicht  eine  Zeit  der  Gemeinschaft  mit  Novatian  voran- 
gegangen, sondern  eine  Zeit  der  Unsicherheit  und  der  Zweifel. 
Und  diese  kehrte  bald  wieder  zurück,  als  Antonian  hörte,  daß 
Kornelius  mit  „turificati"  Gemeinschaft  halte.  Darum  wandte 
er  sich  sofort  wieder  an  den  Bischof  von  Karthago,  der  solchen 
Zweifel  zu  würdigen  weiß  und  ihm  antwortet:  „Quod  quidem 
si  pro  sollicitudine  fidei  anxie  curas  et  rei  dubiae  veritatem 
sollicitus  exploras,  reprehendenda  non  est  in  timore  divino 
aestuantis  animi  sollicitudo  suspensa"  (c.  2.  624,  20).  Cyprians 
Brief  soll  dazu  dienen,  Antonian  noch  fester  mit  dem  katholischen 
Episkopat  zu  verknüpfen :  „Quibus  et  desiderio  tuo  satisfacerem  et 
te  magis  ac  magis  collegii  et  corporis  nostri  societate  con- 
jungerem"  (c.  30.  647,  22).  Antonian  war  also  vorher  in  der- 
selben Lage  gewesen,  wie  Cyprian  und  andere  afrikanische 
Bischöfe,  als  sie  noch  nicht  wußten,  wer  rechtmäßiger  Bischof 
von  Rom  sei,  und  darum  mit  ihrem  Urteil  und  ihrer  Gemein- 
schaft zurückhielten  (Ep.  48)2. 


1)  Von  einer  Rückkehr  zur  Kirche  spricht  Cyprian  z.  B.  in  seiner 
Ermahnung  an  "die  römischen  Bekenner:  „Ut  ad  matrem  revertamini, 
unde  prodistis"  (Ep.  46, 1.  604, 16),  „ut  vos  magis  ad  ecclesiam  matrem 
et  ad  vestram  fraternitatem  revertamini"  (c.  2.  605,  7).  Ebenso  Kor- 
nelius in  Ep.  69, 1 :  „Ad  ecclesiam,  unde  exierant,  simplici  voluntate 
venerunt  ....  in  ecclesiam  redire"  (609,3  und  11). 

2)  Die  Frage  Antonians:  „Cornelius  qua  ratione  Trofimo  et  turi- 
ficatis  communicet"  (Ep.  55,  2.  624, 10.  Vgl.  55, 12)  ist  übrigens  für  das 
Verhältnis  der  afrikanischen  Bischöfe  zu  Rom  sehr  lehrreich.  Als 
Karl  der  Kahle  einmal  einen  Tadel  des  Papstes  als  grundlos  zurück- 
wies und  sich  über  den  Ton  beschwerte,  den  der  Papst  gegen  ihn 
angeschlagen  habe,  bekam  er  von  Nikolaus  I.  die  Antwort:  Auch 
wenn  der  päpstliche  Tadel  keinen  Grund  hätte,  müßte  er  ihn  über 
sich  ergehen  lassen,  wie  Job  die  göttliche  Züchtigung,  der  Tadel 
habe  dann  einen  verborgenen  heilsamen  Zweck  (Ep.  30.  Mansi  XV, 
299.  Hauck,  Kirchengeschichte  Deutschlands  2  [1890]  497).  Der 
Afrikaner  wäre  damit  nicht  einverstanden  gewesen.  Er  hält  nicht 
was  der  römische  Bischof  tut  ohne  weiteres  für  wohlgetan,  wie  Gottes 
Ratschlüsse.  Er  will  die  „ratio"  römischen  Handelns  wissen  und 
ist  geneigt,  eventuell  sein  Verhältnis  zum  Inhaber  des  römischen 
Stuhles  zu  revidieren.    Auch  Cyprian  antwortet  ihm  nicht  etwa:  So 


90  Koch,  Cyprian  und  der  römische  Primat. 

Chapman  und  Poschmann  weisen  noch  auf  die  Freude 
hin,  womit  Cyprian  in  der  allgemeinen  Anerkennung  des 
Kornelius  durch  die  afrikanischen  Bischöfe  die  Wiederherstellung 
der  kirchlichen  Einheit  begrüßt  habe:  „Quod  divinitus  eveuisse 
et  consilium  nostrum  providenter  processisse  gaudemus" 
(Ep.  48,  3).  „Würde  man  in  dieser  Weise  an  irgend  einen 
andern  Bischof  schreiben?  Die  große  Provinz  Afrika  mit 
Numidien  und  Mauretanien,  wo  der  hl.  Cyprian  Konzilien  mit 
41,  36,  49,  schließlich  mit  86  Bischöfen  abhielt,  und  wo 
man  demgemäß  ein  gutes  Hundert  Diözesen  zählen  konnte,  — 
anstatt  mit  gnädiger  Herablassung  Kornelius  in  den  Schoß  der 
katholischen  Kirche  aufzunehmen  —  beglückwünscht  sich, 
seine  Legitimität  erkannt  zu  haben  und  mit  ihm  und  mit 
der  katholischen  Kirche  in  Gemeinschaft  zu  stehen"  (Posch- 
mann S.  25). 

Als  ob  überhaupt  von  einer  „gnädigen  Herablassung", 
von  einer  „Aufnahme  in  den  Schoß  der  katholischen  Kirche" 
einem  rechtmäßigen  katholischen  Bischof  gegenüber  die  Rede 
sein  könnte!  Jeder  rechtmäßig  gewählte  und  eingesetzte  Bischof 
hat,  wenn  er  sich  nicht  selbst  separiert,  Anspruch  auf  An- 
erkennung und  Gemeinschaft  ^  Wer  ihm  diese  verweigert, 
bricht  die  Einheit  und  scheidet  aus   dem  Yerbande  aus.     Die 


darf  man  vom  Papste  nicht  sprechen,  so  darf  man  beim  Papste  nicht 
fragen,  du  hast  dich  nach  dem  Papste  zu  richten;  sondern  er  setzt  ihm 
den  Sachverhalt  auseinander  und  beweist  ihm,  daß  er  falsch  berichtet 
worden  sei  und  knüpft  daran  die  Mahnung:  „Quare  et  deCornelio 
et  de  nobis  quaecumque  jactantur  nee  audias  facile  nee  credas, 
frater  carissirae".  In  Ep.  45,  2  (600, 18)  schreibt  Cyprian  an  Kornelius, 
er  liabe,  nachdem  er  sich  einmal  von  der  Rechtmäßigkeil  seines 
Episkopates  überzeugt  habe,  die  gegen  ihn  eingelaufene  Anklage- 
schrift abgewiesen,  ohne  sie  öffentlich  verlesen  zu  lassen;  das  habe 
er  getan  —  ..honoris  communis  memores  et  gravitatis  sacerdotalis 
ac  sanctitatis  respectum  tenentes",  also  nicht  mit  Rücksicht  auf  den 
„Papst",  sondern  mit  Rücksicht  auf  die  gemeinsame  bischöfliche  Ehre 
und  Würde. 

1)  In  Ep.  45,3  (602,4)  erklärt  Cyprian  dem  Kornelius,  warum 
die  afrikanischen  Bischöfe  ausnahmsweise  auch  die  Briefe  der  Kollegen. 
die  seiner  Weihe  assistierten,  abgewartet  hätten:  ^Nam  satis  erat,  ut 
te  episco})um  factis  lltteris  nuntiares,  nisi  esset  ex  diverso  discrepans 
factio,  quae  criminosis  et  calumniosis  commentis  suis  collegarum 
pariter  ac  fratrum  plurimos  turbaret  mentes  et  corda  confunderef*. 
Wo  also  keine  Einspraclie  gegen  eine  Wahl  und  Weihe  erhoben  wird,  wo 
kein  Schisma  obwaltet,  genügt  die  Anzeige  an  den  übrigen  Episkopat. 


Römisch=katholisch  ?  91 

ErkläruDg  für  die  Freude  Cypriaiis  und  seinen  Dank  gegen 
Gott  liegt  also  nicht  darin,  daß  „es  sich  um  die  Besetzung 
nicht  eines  gewöhnlichen  Bischofsstuhles  handelte,  sondern 
des  , locus  Petri,  unde  unitas  sacerdotalis  exorta  est'"\  sie  liegt 
in  seiner  Begeisterung  für  die  kirchliche  Einheit,  seinem 
lebendigen  Gottesglauben  und  seiner  praktisch -kirchlichen 
Religiosität.  Gewiß  war  seine  Freude  um  so  größer,  als  es 
sich  um  einen  so  hervorragenden  Bischofssitz  wie  den  römischen, 
eine  so  bedeutende  Kirche  wie  die  römische  handelte.  Aber  für 
einen   „Primat"  ist  daraus  schlechterdings  nichts  zu  gewinnen. 

Es  ist  auch  nicht  zu  übersehen,  daß  das  novatianische 
Schisma  aufs  engste  mit  der  Bußfrage  zusammenhing.  Wer 
dieses  Schisma  nur  aus  dem  gekränktem  Ehrgeiz  Novatians 
ableiten  will,  verbaut  sich  das  Verständnis  für  diese  große 
religiöse  Bewegung  ebenso  gründlich  als  wer  den  Dona- 
tistenstreit  einfach  auf  die  Euttäuschuno^  einiorer  katholischer 
Gemeindemitglieder  von  Karthago,  das  griechische  Schisma  auf 
den  Stolz  und  den  Lateinerhaß  des  Michael  Cärulareus,  die  Re- 
formation auf  den  sinnlichen  Drang  Luthers  zurückführen  wollte. 
Mit  solchen  der  offiziellen  kirchlichen  Palette  entnommenen 
Ketzerfarben  kann  mau  große  Bewegungen  in  Welt  und  Kirche 
nicht  historisch  zeichnen  und  erklären.  Im  novatianischen 
Schisma  stand  KirchenbegrifP  gegen  KirchenbegrifP,  daher  die 
rasche  und  große  Verbreitung,  die  es  nicht  nur  im  Abendland, 
sondern  namentlich  auch  im  Orient  fand. 

Wenn  darum  Poschmann  schreibt:  „Durch  die  Tat- 
sache, daß  die  durch  die  strittige  Wahl  in  Rom  hervor- 
gerufenen Wirren  auf  die  ganze  katholische  W^elt  über- 
tragen wurden,  wird  besser,  als  alle  Worte  es  vermögen, 
die  zentrale  Stellung  des  römischen  Bischofs  in  der  Kirche  be- 
wiesen" (S.  25)2,  so  ist  das,  wie  Adam  (Theol.  Revue  1909, 
182)  mit  Recht  bemerkt,  eine  Trübung  der  Sachlage,  da  zu- 
gleich eine  Frage  von  prinzipiellster  Bedeutung,  die  Wieder- 
aufnahme der  Gefallenen,  auf  der  Tagesordnung  stand.  Es 
war  —   fast   möchte   man   sagen  —  Zufall,   daß  der  Streit  iu 


1)  Posch  mann  S.  25.  Gemeint  ist  die  Stelle  Ep.  59, 14  (683, 10), 
von  der  nachher  die  Rede  sein  wird. 

2)  Ebenso  Rieß:  „Ein  Schisma  iu  Rom  war  kein  gewöhnliches 
Schisma;  es  ging  die  ganze  Kirche  an,  und  so  bildeten  sich  im  Osten 
wie  im  Westen  verschiedene  Parteien"  (Laacher  Stimmen  6,530). 


92  Koch,  Cyprian  iiud  der  römische  Primat. 

Rom  ausbrach,  er  hätte  ebenso  g-ut  a'ou  eiuer  andern  Stadt 
ausgehen  können  und  wäre  doch  wie  ein  Lauffeuer  durch 
die  Kirche  gezogen  ^  Rom  hat  im  Altertum  Schismen  ge- 
sehen, die  die  übrige  Kirche  ziemlich  kühl  ließen,  weil  sie 
eben  ein  vorwiegend  lokales  Interesse  boten.  Über  das 
erste  römische  Schisma,  als  der  Confessor  Natalis  zum  Gegeu- 
bischof  erhoben  wurde,  über  die  Schismen  unter  Liberius,  Dama- 
sus L,  Bonifatiusl.,  Symmachus,  BonifatiusIL,  Sergiusl.  hat  sich 
die  Christenheit  nicht  sonderlich  aufgeregt.  Dagegen  machte 
allem  nach  das  Schisma  unter  Kailist,  wenn  auch  nur  für  kurze 
Zeit,  größeres  Aufsehen,  weil  es  mit  der  christologischen  und 
der  Bußfrage  enge  zusammenhing  und  der  Gegenbischof 
Hippel}  t,  ähnlich  wie  später  Novatian,  eine  geistig  bedeutende 
Persönlichkeit  war. 

Prinzipiell  geht  jedes  Schisma,  sei  es  in  Rom  oder  ander- 
wärts, die  ganze  Kirche  an,  sofern  es  ein  Attentat  gegen  die 
kirchliche  Einheit  ist  und  die  Bischöfe  dazu  Stellung  nehmen, 
sich  für  den  einen  oder  für  den  andern  Bischof  entscheiden 
müssen.  Wie  er  die  Ordination  Novatians  als  „contra  ecclesiam 
catholicam"  geschehen  bezeichnet  (Ep.  44, 1.  597,13),  so  sagt 
Cyprian  vom  karthagischen  Schisma:  „pseudoepiscopum  contra 
episcopos  factum"  (Ep.  59,  14.  683,  14).  Ein  Gegenbischof 
erhebt  sich  nicht  bloß  gegen  den  Bischof  der  betreffenden 
Gemeinde,  sondern  gegen  den  ganzen  Episkopat,  gegen  das 
„testimonium  coepiscoporum,  quorum  numerus  universus  per 
totum  mundum  concordi  unanimitate  consensit"  (Ep.  55, 8. 
629,3),  und  hat  es  darum  mit  allen  katholischen  Bischöfen  zu  tun. 

In  Wirklichkeit  konnte  aber  auch  ein  Schisma,  in  Rom  wie 
anderwärts,  von  lokaler  und  rasch  vorübergehender  Bedeutung 
sein  und  die  übrige  Kirche  nur  wenig  oder  gar  nicht  berühren. 


XV. 

Als  ein  Hauptpfeiler  cyprianischer  Primatsgedanken  wird 
von  katholischen  und  protestantischen  Theologen    immer  noch 


1)  Sollte  einmal  iu  eiuem  der  Balkanstaateu  ein  Stein  ins  Rollen 
kommen,  der  zu  einer  Verwicklung  der  Mächte,  zu  einem  Weltkrieg 
fülirt,  ist  das  dann  ein  Beweis  für  die  „zentrale  Stellung''  jenes 
Staates?  Wenn  Brennstoff  genug  zerstreut  ist,  entzündet  sich  der 
Brand  dort,  wo  ein  Funke  hinlilUt,  und  greift  rasch  um  sich. 


Ep.59,14:  „Ecclesia  principalis,  unde  uuitas  sacerdotalis  exortaest".    93 

Ep.  59, 14  (683, 10)  angesehen,  wo  der  Bischof  den  karthagischen 
Schismatikern  vorwirft:  „Post  ista  adhuc  pseudoepiscopo  sibi 
ab  haereticis  constituto  navigare  audent  et  ad  Petri  cathedram 
atque  ad  ecclesiam  principalem,  unde  unitas  sacerdo- 
talis exorta  est,  ab  schismaticis  et  profanis  litteras  ferre 
nee  cogitare  eos  esse  Romanos,  quorum  fides  apostolo  prae- 
dicante  laudata  est,  ad  quos  perfidia  habere  non  possit  accessum". 
Aber  auch  dieser  scheinbar  so  starke  Pfeiler  kann  den  Stößen 
der  Kritik  nicht  standhalten. 

Wir  haben  gefunden,  daß  in  gewissem  Sinne  jeder  Bischof 
Nachfolger  Petri,  Inhaber  der  „cathedra  Petri"  ist  (oben  S.  38fP.). 
Daneben  gibt  es  nun  allerdings  einen  speziellen  Nachfolger 
Petri,  einen  Inhaber  der  „cathedra  Petri"  in  engerem 
Sinne:  das  ist  der  römische  Bischof.  Kornelius  wurde  in  recht- 
mäßiger Weise  Bischof  von  Rom,  „cum  Fabiani  locus  id  est 
cum  locus  Petri  et  gradus  cathedrae  sacerdotalis  vacaret" 
(Ep.  55,  8.  630,  1).  Die  nach  Rom  fahren,  wenden  sich  an 
die  „cathedra  Petri",  an  die  „ecclesia  principalis,  unde 
unitas  sacerdotalis  exorta  est"  (Ep.  59,  14). 

Kn eller  bemerkt  (S.  507)  zu  dieser  Stelle:  „Diesen  Worten 
gegenüber  taugt  die  Ausflucht  nicht,  nach  Cyprian  habe  Christus 
allerdings  zuerst  vor  allen  Aposteln  dem  hl.  Petrus  die  apostolische 
Gewalt  verliehen,  durch  die  Verheißung  von  der  Felsengründung, 
dann  später  aber  ganz  dieselbe  Gewalt  einschließlich  derjenigen, 
welche  durch  die  Bezeichnung  ,Fels  der  Kirche'  ausgedrückt 
wird,  auch  den  übrigen  Aposteln  erteilt.  Denn  Cyprian  be- 
zeichnet am  oben  angeführten  Ort  den  bereits  zu  Rom 
weilenden  Petrus  als  Ursprung,  und  folglich  in  Cyprians 
Sinn,  als  den  eigentlichen  Felsen  der  Kirche.  Fels  und 
alleiniger  Fels  ist  er  geblieben  auch  nach  jenem  Augenblick, 
da  die  andern  Apostel  ihm  , gleichgestellt'  w^urden". 

Dagegen  ist  zu  sagen:  vor  allem  handelt  es  sich  bei  einer 
ernsten  wissenschaftlichen  Frage  und  einer  ehrlichen  geschicht- 
lichen Untersuchung  nicht  um  eine  mehr  oder  weniger  glück- 
liche „Ausflucht".  Eine  solche  suchen  allenfalls  Apologeten, 
wenn  sie  einen  klaren  Wortlaut  umdeuten,  Widersprüche  har- 
monisieren. Geschehenes  ungeschehen  und  Ungeschehenes  ge- 
schehen sein  lassen  müssen,  nicht  aber  ein  Exeget  und  Historiker, 
der  lediglich  eine  Stelle  im  Sinne  des  Autors  zu  erfassen  und 
aus  dem  Ganzen  seiner  Anschauung  zu  erklären  sich  bemüht. 


94  Koch.  Cyprian  und  der  römische  Primat. 

Kann  sich  denn  Kneller  einen  Forscher,  der  bei  Cyprian  keinen 
Primat  findet,  nur  als  verstockten  Bösewicht  denken,  der  vor 
dem  hellsten  Lichte  sein  Auge  schließt? 

Den  Ausdruck  „Fels  der  Kirche"  hat  Cyprian  überhaupt 
nicht,  wohl  aber  „Petrus,  super  quem  Dominus  aedificavit 
ecclesiam".  In  welchem  Sinn  er  aber  diese  beliebte  Wendung 
gebraucht,  haben  wir  oben  (S.  12 ff.  42 ff.)  zur  Genüge  erfahren: 
Petrus  ist  der  erste,  dem  der  Herr  die  apostolische  Gewalt  über- 
trug. Diesen  chronologischen  Vorzug  teilt  er  natürlich  nicht  mit 
den  späteren  Aposteln,  ihn  hat  er  für  immer  vor  ihnen  voraus, 
aber  dieser  Vorzug  wird  mit  der  Bevollmächtigung  der  übrigen 
Apostel  zur  Erinnerung,  er  bleibt  nur  als  sprechendes  Symbol 
der  kirchlichen  Einheit,  als  beständige  Mahnung,  die  Einheit 
zu  w'ahren.  In  diesem  Sinne  ist  Petrus  „Fundament  der  Kirche" 
geblieben. 

Es  ist  auch  nicht  richtig,  daß  Cyprian  den  „"bereits  zu 
Rom  weilenden  Petrus"  als  „Ursprung  der  Kirche"  bezeichne. 
Vom  „Ursprung  der  Kirche"  ist  überhaupt  nicht  die  Rede, 
sondern  vom  Ursprung  der  kirchlichen  und  priesterlichen  Ein- 
heit. ..Ursprung"  im  Sinne  der  real  wirkenden  Ursache,  des 
Kraftprinzipes,  ist  für  die  Kirche  und  die  kirchliche  Einheit 
beim  Anfang  wie  beim  Fortgang,  wie  wir  oben  sahen  (S.  14  A.  1. 
18  A.  1.  21  f.),  lediglich  Christus.  Petrus  ist  die  numerische  Ein- 
heit, mit  der  die  Kirche  nach  dem  Willen  ihres  Stifters  begonnen 
hat  und  die  auch,  nachdem  sie  der  numerischen  Vielheit  der 
Amtsträger  gewichen  ist,  ein  Typus  der  ideellen  kirchlichen  Ein- 
heit bleibt.  Der  Zeitpunkt  aber,  w^o  „der  Herr  auf  Einen  seine 
Kirche  baut",  w^o  „der  Anfang  mit  Einem  beginnt",  wo  „der 
Beginn  mit  der  Einheit  anhebt",  ist  der  Augenblick,  der 
Matth.  16,  18  f.  geschildert  ist.  Er  gehört  mit  dem  Augenblick, 
wo  auch  die  andern  Apostel  bevollmächtigt  werden,  der  Ver- 
o^ano-enheit  an. 

Das  sagt  Cyprian  De  unit.  c.  4.  Also  kann  er  m  der 
ungefähr  gleichzeitig  geschriebenen  Ep.  59  nicht  den  zu  Rom 
weilenden  Petrus  als  den  Anfang  der  kirchlichen  Einheit 
bezeichnen  in  dem  Sinne,  daß  damals  erst  diese  Einheit  be- 
gonnen hätte.  Davon,  daß  diese  Einheit  auf  Rom  beruhte, 
daß  Rom  Zentrum  der  Einheit  wilre,  ist  gleich  gar  keine 
Rede,  und  es  ist  ganz  verfelilt,  w^enn  Poschmann  (S.  23  A.  1) 
argumentiert:    „Gerade   der  Umstand,    daß   er   ebenso  von  der 


Ep. 59,14:  „Ecclesia  principalis,  unde  unitas  sacerdotalis  exoita  est".    95 

, cathedra  Petri'  die  Einheit  ausgehen  läßt,  wie  von  Petrus 
selbst,  zeigt,  daß  er  damit  nicht  bloß  den  zeitlichen  Ausgangs- 
punkt des  Episkopates  im  Auge  hat,  sondern  auch  das  not- 
wendige Bindeglied  der  Einheit".  Cyprian  läßt  weder  von 
Petrus,  noch  von  der  „cathedra  Petri"  die  Einheit  ausgehen, 
sondern  ausgegangen  sein.  Das  Perfekt  „exorta  est"  ist 
strikte  perfektisch  zu  nehmen,  es  enthält  keine  dogmatische  oder 
kirchenrechtliche  Wahrheit,  sondern  lediglich  eine  historische 
Aussage.  Diese  überträgt  nun  allerdings  einen  Vorgang, 
der  sich  nach  De  unit.  c.  4  und  Ep.  73,7  (783,15:  „unde 
uuitatis  originem  instituit  et  ostendit")  mit  der  Person  Petri 
abgespielt  hat,  auf  die  „cathedra  Petri"  und  die  „ecclesia 
principalis"  zu  Kom,  und  erklärt,  daß  mit  ihr  die  priesterliche 
Einheit  begonnen  habe.  Aber  daraus  folgt  nur,  daß  diese 
Aussage  von  Rom  nicht  in  demselben  Sinne  gelten  kann,  wie 
von  der  Person  Petri,  sondern  eben  in  uneigentlichem,  über- 
tragenem Sinne.  Cyprian  kann  den  zeitlichen  Anfang  der 
Einheit  nicht  von  Matth.  16,18f.  und  zugleich  von  dem  Augen- 
blick her  datieren,  als  Petrus  die  römische  „cathedra"  gründete. 
Bevor  wir  uns  jedoch  klar  machen  können,  welcher  Gedanke 
Cyprian  bei  dieser  Aussage  vorschwebt,  ist  noch  ein  anderer 
Ausdruck  zu  erklären. 

Was  bedeutet  „ecclesia  principalis"? 

Kneller  sagt  (S.  507  A.  1),  das  könne  Hauptkirche,  aber 
auch  Kirche  des  Ursprungs  (principalis  ^  principialis)  heißen. 
Posch  mann  meint  (S.  22),  damit  werde  der  römischen  Kirche 
eine  ähnliche  Fundamentalstellung  in  der  Gesamtkirche  zuge- 
schrieben, wie  in  De  unit.  c.  4  dem  hl.  Petrus.  Andere^  ver- 
muten darin  eine  Anspielung  darauf,  daß  die  afrikanische  Kirche 
ihren  Ursprung  der  römischen  Kirche  verdanke,  eine  Tochter 
der  römischen  Kirche  sei.  Batiffol^  dagegen  erinnert  an  die 
„principalitas"  in  der  berühmten  Irenäusstelle  (Adv.  haer. 
III,  3,2)  und  an  die  „auctoritas"  bei  Tertullian  De  praescr.  36: 
„Roma,  unde  nobis  quoque  auctoritas  praesto  est". 


1)  Monceaux,  Histoire  litteraire  de  l'Afrique  chretieiine  1,  4f., 
Turmel,  Histoire  du  dogme  de  la  Papaute  S.  29  A.  1  und  S.  122.  In 
Wirkliclikeit  liegen  die  Anfänge  der  afrikanischen  Kirche  ganz  im 
Dunkeln.  Vergl.  Harnack,  Mission  und  Ausbreitung  des  Cliristentums"^ 
1906.  II,  237.  Ducliesne,  Histoire  ancienne  de  rEglise  I"^  (Paris 
1908)  392 f.  2)  L"Eglise  naissante  et  le  catliolicisme  S.  449  A.  2. 


96  Koch,  Cyprian  und  der  römische  Primat. 

Damit  dürfte  mau  in  der  Tat  dem  Verständnis  näher 
kommen.  Nur  ist  dabei  auch  Turmeis  Hinweis  auf  Tert. 
De  praescr.  31  zu  beachten^,  wo  die  „principalitas  veritatis" 
der  „posteritas  mendacii"  gegenübersteht.  Nimmt  mau  noch 
dazu,  daß  Irenäus  die  römische  Kirche  auch  als  ,,antiquissima" 
bezeichnet,  so  ist  ein  chronologischer  Einschlag  im  \yorte 
.,principalis",  „principalitas"  nicht  zu  verkenueu.  Doch  ist 
dieses  Moment  bei  Irenäus  nicht  das  einzige  und  nicht  das 
wichtigste.  Dem  Bischof  von  Lyon  war  es  sicher  nicht  un- 
bekannt, daß  die  römische  Kirche  die  älteste  höchstens  im 
Abendland  war,  und  der  Orient  ältere  Kirchen  aufweisen 
konnte.  Aber  immerhin  konnte  man  im  Abendland  die  römische 
Kirche  rund  als  die  älteste  betrachten  und  bezeichnen. 
Schwerer  jedoch  wiegt  für  die  Schätzung  der  römischen  Kirche 
bei  Irenäus  ihre  Gründung  durch  die  glorreichen  Apostel 
Petrus  und  Paulus,  ob  nun  die  Steigerung  des  Ansehens 
vom  Apostel  Petrus  herrührt,  oder,  wie  Böhmer-  neuer- 
dings darzutun  suchte,  von  der  Zweizahl  der  Apostel:  ihr  Ur- 
sprung sichert  ihr  jedenfalls  eine  ^potentior  principalitas'' 
vor  der  „principalitas"  anderer  unmittelbar  von  Aposteln  ge- 
gründeter Kirchen. 

Wenden  wir  diese  Beobachtungen  auf  Cyprian  unter  Be- 
rücksichtigung seines  ganzen  Gedankenkreises  an,  so  kommen 
wir  zum  Ergebnis:  die  römische  Kirche  ist  die  „ecclesia  prin- 
cipalis",  weil  der  „princeps"  Petrus  ihr  erster  Bischof  ist^. 
„Princeps''  der  Apostel  ist  aber  Petrus  bei  Cyprian  nur  im 
chronologischen  Sinne  ohne  jeglichen  Primatsrang.  Wie  Petrus 
chronologisch  der  älteste  Apostel,  so  ist  für  Cyprian 
Rom  ideell  die  älteste  „cathedra"  und  „^cclesia",  mit 
der  die  priesterliche  Einheit  angefangen  hat^. 


1)  Histoire  du  dogme  de  la  Papaute  S.  29  A.  1. 

2)  Preusciiens  Zeitsclir.  f.  ueutest.  AVisseusch.  u.  Kuude  des  Ur- 
christentums 7  (1906),  193—201. 

3)  Über  den  Gang  der  Überlieferung,  von  Petrus  und  Pauhis  als 
Gründern  der  römischen  Kirche  und  des  römischen  Episkopats  bis  zu 
Petrus  als  erstem  Bischof  von  Rom  mit  Aussclialtung  Pauli,  vergl. 
Harnaclv,  CluGnolo^ie  der  altchr.  Literatur  1  (1897),  703fr'. 

4)  Die  von  Cliapman  (Revue  Benedictine  1902,  40  A.  1)  ange- 
nommene Möglicldveit,  daß  „princeps  in  den  Zeiten  der  Kaiser  mit 
absoluter  Maclit  geradezu  soviel  wie  Souverän  besagen  will",  ist  bei 
Cyprian  ausgeschlossen.    Sofern  er  tür  seine  Amtstülu'ung  nur  Gott 


Kp.  59, 14:  „Ecclesia  priucipalis,  unde  uuitas  sacerdotalis  exorta  est".    97 

Es  ist  oben  (S.  30 ff.  38 ff.)  gezeigt  worden,  daß  nach 
Cyprian  Matth.  16,  18  f.  nicht  ein  Primat,  sondern  der  Epis- 
kopat geschaffen  wurde,  daß  jeder  Bischof  Nachfolger  Petri 
ist,  die  „cathedra  Petri"  inne  hat.  Matth.  16,  18 f.  hat  die 
Kirche  begonnen,  die  große  katholische  Gesamtkirche,  von  der 
alle  Einzelkirchen  Töchter  sind.  Jede  nichtschismatische  Kirche 
ist  die  Kirche  Petri,  jeder  katholische  Bischofstuhl  ist  der  Stuhl 
Petri.  Es  gibt  aber  noch  eine  spezielle  Kirche  und  eine 
spezielle  Kathedra  Petri,  nämlich  die  Kirche  und  Kathedra  zu 
Rom,  die  Petrus  als  Apostel  gegründet  und  als  Bischof  inne- 
gehabt hat.  Diese  Kirche  und  diese  „cathedra"  ist  aber  in 
gewissem  Sinne  schon  Matth.  16,  18  f.  gegründet  worden.  Sie 
wurde  mit  dem  Bischofsamt  Petri  ideell  mitgesetzt.  Matth.  16,  I8f. 
erhielt  Petrus  zeitlich  vor  den  übrigen  Aposteln  das  Bischofs- 
amt und  damit  die  Bischofskathedra,  die  er  in  Rom  aufgeschlagen 
hat.  Was  von  Petrus  gilt,  kann  also  auch  von  seiner  „cathedra", 
von  seiner  Kirche  gesagt  werden:  mit  ihr  hat  die  kirchliche 
Einheit  begonnen.  Wie  Petrus  als  Apostel  zeitlich  der  älteste 
ist,  so  ist  seine  Kirche  in  Rom  ideell  die  älteste.  Die  Ein- 
heit der  Kirche  hat  historisch  begonnen  mit  der  persönlichen 
Einheit  Petri,   ideell  mit  der  römischen  Kathedra  und  Kirche. 

Es  wird  also  in  der  Tat  der  römischen  Kirche  eine  ähn- 
liche Stellung  in  der  Gesamtkirche  zugeschrieben,  wie  in  De 
Unit.  c.  4  dem  hl.  Petrus,  nur  in  ganz  anderm  Sinne,  als  Posch- 
mann meint.  Die  römische  Kirche  hat  ebenso  w^enig 
eine  reale,  ursächliche  Bedeutung  für  die  kirchliche 
Einheit,  als  Petrus  sie  hatte.  Wie  Petri  Vorzug  nur  ein 
chronologischer  ist  mit  typischer  Bedeutung  für  die 
Folgezeit  (vergl.  oben  S.  Uff.),  so  haftet  an  der  römischen 
Kirche  nur  die  Erinnerung  an  jene  Bevorzugung  Petri. 
Gerade  weil  die  Bevorzugung  Petri  ganz  der  Vergangenheit 
angehört  und  nur  noch  die  Bedeutung  eines  Symbols  oder 
Typus  hat,  kann  Cyprian  von  seinem  Standpunkt  aus  um  so 
leichter  auf  die  römische  Kirche  übertragen,  was  streng  ge- 
nommen nur  von  der  Person  Petri  gilt.  In  der  Erinnerung 
verwischen  sich  die  zeitlichen  Unterschiede  und  die  Bilder 
fließen   ineinander.     Mit  Petrus  verknüpft  sich  sofort  der  Ge- 

Rechenschaft  abzulegen  hat,  ist  jeder  Bischof  „Souverän"  —  „manente 
concordiae  vinculo"  (Ep.  55,21),  was  auch  für  den  römischen  Bischof  gilt 
(vgl.  oben  S.  54  ff.  83  ff.). 

Texte  u.  Untersuchungen  etc.  35,1.  7 


98  Koch,  Cyprian  und  der  römische  Primat. 

danke  an  seine  „cathedra"  in  Rom:  Petrus  repräsentiert  sich 
in  der  römischen  „cathedra".  Ob  Petrus  selber  oder  die 
römische  „cathedra''  —  der  Vorzug  ist  ja  dahin,  er  ist  nur  noch 
eine  Erinnerung,  ein  Bild,  ein  Typus,  eine  Lehre,  eine  Mahnung. 

Die  römische  Kirche  wird  demnach,  wie  Adam  (Theol. 
Revue  1909,  181)  treffend  sagt,  „von  Cyprian  nur  insofern  als 
,ecclesia  principalis'  angesprochen,  als  ihr  erster  Bischof  eben 
jener  persönlich  ausgezeichnete  Petrus  war",  und  weil  sie,  wie 
man  mit  Hackenschmidt^  ergänzen  kann,  „permanent  der 
Christenheit  das  Verhältnis  vergegenwärtigt,  in  welchem  Petrus 
zu  den  üjjrigen  Aposteln  gestanden  ist". 

Im  selben  c  14  der  Ep.  59  fährt  Cyprian  fort,  es  sei 
nicht  einzusehen,  wozu  sich  eigentlich  die  karthagischen  Schis- 
matiker nach  Rom  gewandt  hätten.  Sie  könnten  entweder 
bei  ihrem  Vorgehen  beharren  oder  reumütig  umkehren.  In 
diesem  Falle  wüßten  sie,  wohin  sie  zurückkehren  müßten. 
„Nam  cum  statutum  sit  ab  omnibus  nobis  et  aequum  sit  pariter 
ac  justum  ut  uniuscujusque  causa  illic  audiatur  ubi  est 
crimen  admissum,  et  singulis  pastoribus  portio  gregis 
sit  adscripta,  quam  regat  unusquisque  et  gubernet, 
rationem  sui  actus  Domino  redditurus,  oportet  utique 
eos  quibus  praesumus  non  circumcursare  nee  episcoporum 
concordiam  cohaer entern  sua  subdola  et  fallaci  temeritate 
conlidere,  sed  agere  illic  causam,  ubi  et  accusatores  habere  et 
testessuicriminispossint:  nisi  si  paucis  desperatis  et  perditis 
minor  videtur  esse  auctoritas  episcoporum  in  Africa 
constitutorum,  qui  de  illis  jam  judicaverunt  et  eorum  con- 
scieutiam  multis  delictorum  laqueis  vinctam  judicii  sui  nuper 
gravitate  damnarunt.  Jam  causa  eorum  cognita  est,  jam  de 
eis  dicta  sententia  est,  nee  censurae  congruit  sacerdotum  mobilis 
atque  inconstantis  animi  levitate  reprehendi." 

Diese  Stelle  ist  wieder  in  mehrfacher  Hinsicht  von  größter 
Wichtigkeit,  ist  aber,  soviel  ich  sehe,  noch  nicht  genügend, 
nach  ihrer  vollen  Tragweite,  gewürdigt  worden. 

Aus  De  Unit.  c.  5:  „Episcopatus  unus  est,  cujus  a  singulis 
in  solidum  pars  tenetur",  hat  sich  uns  ergeben  (oben  S.  *2Tff.), 
daß  Cyprian  keinen  Universalepiskopat  des  römischen  Bischofs 


1)   Die   Anfänge   des   katholischen   Kirchenbegritfs.      Straßburg 
1874,  187. 


Ep.  59, 14:  „Portio  gregis".  99 

kennt.  Jeder  Bischof,  auch  der  römische,  hat  iü  Verbindung  mit 
dem  Ganzen  teil  am  einen  Episkopat.  Die  „Teilung'^  ist  geo- 
graphisch, nicht  sachlich  auf  den  Inhalt  der  Bischofsgewalt  be- 
züglich, zu  verstehen.  Hier  in  Ep.  59,  14  haben  wir  eine 
glänzende  Bestätigung:  „Singulis  pastoribus  portio  gregis  sit 
adscripta".  Jedem  Bischof  ist  aus  der  großen  Herde  der  Christen 
ein  Teil  zugewiesen,  nur  ein  Teil,  aber  diesen  Teil  leitet  und 
regiert  jeder  Bischof  durchaus  selbständig,  wobei  er  nur  Gott 
Rechenschaft  schuldig  ist.  Das  sagt  Cyprian  in  einem  Schreiben 
an  den  römischen  Bischof,  um  es  als  rechts-  und  gesetzwidrigen 
Unfug  darzutun,  daß  die  afrikanischen  Schismatiker  nach  Rom 
gelaufen  seien.  Das  kann  nur  heißen:  auch  der  römische 
Bischof  hat  nur  eine  „portio  gregis",  er  ist  nicht 
Universalbischof  der  ganzen  Kirche,  sondern  Bischof 
von  Rom  genau  so  wie  Cyprian  Bischof  von  Karthago 
ist,  und  kein  Bischof  ist  ihm  Rechenschaft  über  seine 
Amtsführung  schuldig. 

Weiter:  nach  Cyprian  ist  es  allgemeines  Gesetz,  wie  Sache 
der  Billigkeit  und  Gerechtigkeit,  daß  ein  Fall  dort  zur  Ver- 
handlung und  Aburteilung  kommt,  wo  das  Verbrechen  be- 
gangen wurde,  wo  Ankläger  und  Zeugen  sind.  Auswärts  laufen 
heißt  den  Zusammenhalt  und  die  Einheit  der  Bischöfe  böswillig 
stören.  Nur  ganz  verkommenen  und  unmöglich  gewordenen 
Subjekten  kann  es  einfallen,  die  Autorität  der  afrikanischen 
Bischöfe,  die  über  jene  Aufrührer  längst  ihr  Urteil  gefällt  und 
sie  verurteilt  haben,  geringer  zu  achten  als  —  ja  als  was? 
Als  das  Urteil  Roms,  wohin  jene  sich  gewandt  haben! 

Deutlicher  kann  man  nicht  mehr  reden.  Cyprian  kennt 
keine  auswärtige  Appellationsinstanz,  auch  nicht  in 
Rom.  Was  die  afrikanischen  Bischöfe  abgeurteilt  haben,  ist 
„res  judicata",  gegen  die  es  keine  Appellation  an  eine  höhere 
Instanz  gibt.  Wer  auswärts,  nach  Rom,  geht,  macht  nicht  etwa 
von  einem  ihm  zustehenden  Rechte  Gebrauch,  sondern  ist  ein 
böswilliger  Friedensstörer.  So  urteilt  Cyprian,  obwohl  es  sich 
im  vorliegenden  Falle  um  ein  Schisma  handelt.  Und  doch 
soll  Rom  nach  den  meisten  Erklärern  Cyprians  in  Einheits- 
und Gemeinschaftsfragen  die  Zentralinstanz,  der  Einheits-  und 
Mittelpunkt  der  Kirche,  soll  die  Gemeinschaft  mit  Rom  gleich 
der  Gemeinschaft  mit  der  Gesamtkirche  sein!  Könnte  Cyprian 
noch   deutlicher  kundgeben,    daß    ihm   der  Gedanke   an   einen 

7* 


100  Koch,  Cyprian  und  der  römische  Primat. 

solchen  EiDheits-  und  Mittelpunkt  ganz  fremd  ist  ?  Wer  mit 
dem  katholischen  Bischof  und  der  katholischen  Kirche  seiner 
Heimat  oder  seines  Wohnortes  in  Verbindung  steht,  der  ist 
in  der  Gemeinschaft  der  katholischen  Gesamtkirche. 

Man  kann  hier  auch  nicht  einwenden,  Cyprian  mißbillige 
bloß  die  Verschleppung  eines  Prozesses  nach  Rom  vor  der  ürteils- 
fällung  durch  die  ordentliche  Instanz,  wie  das  wohl  im  Mittel- 
alter vielfach  beklagt  wurde.  Die  afrikanischen  Bischöfe  haben 
ihr  Urteil  schon  gefällt.  Auch  der  Einwand  ist  nicht  statthaft, 
Cyprian  rede  nur  vom  vorliegenden  Falle,  der  notorische  Schis- 
matiker und  Frevler  betreffe.  Cyprian  geht  zwar  vom  vor- 
liegenden Fall  aus,  beleuchtet  ihn  aber  durch  eine  allgemeine 
und  programmatische  Erklärung,  und  entwickelt  Grundsätze 
und  Rechtssätze,  die  bei  ihm  keine  Klausel  und  keine  Aus- 
nahme zulassen. 

Diese  Ausführungen  Cyprians  stammen  wieder  nicht  aus 
dem  Ketzertauf  streit,  sondern  aus  einer  Zeit,  da  er  mit  der 
römischen  Kirche  und  ihrem  Bischof  Kornelius  in  gutem  Ein- 
vernehmen stand,  wenn  er  auch  von  dessen,  wie  er  glaubte, 
etwas  schwankender  Haltung  unangenehm  berührt  war^  Mau 
kann  auch  nicht  mit  Batiffol  sagen,  daß  die  Erregung  in 
eigener  Sache  ihn  gegen  die  Kompetenz  Roms  ungerecht  ge- 
macht habe  (L'Eglise  naissante  S.  450).  Wann  hat  er  eigentlich 
diese  Kompetenz  anerkannt?  Und  warum  hat  Kornelius  ihn  nicht 
zurechtgewiesen  und  auf  seinen  Irrtum  aufmerksam  gemacht ?2 


1)  Ep.  59,2  (667,7).  c.  14  (684,5). 

2)  Die  Mühe,  die  sich  Fl.  Rieß  S.  J.  mit  der  Umdeutung  von 
Ep.  59,14  gegeben  hat  (Laaclier  Stimmen  7,  264),  ist  schon  von 
Poschmann  (S.  31  A  1)  zurückgewiesen  worden.  Rieß  erklärt 
nämlich:  „Schon  dieser  einzige  Fall  (die  Appellation  des  Fortunatus 
und  seiner  Genossen  im  Schisma)  würde  beweisen,  was  es  mit  der 
Behauptung  auf  sich  hat,  daß  dem  hl.  Lehrer  ,das  angebliclie  Recht 
einer  Appellation  völlig  fremd  sei'.  Denn  gesetzt  auch,  er  hätte 
dem  Fortunat  das  Recht  zu  appellieren  bestritten,  damit  wäre  noch 
nicht  das  Recht  überhaupt  in  Frage  gestellt,  da  Fortunat  in  den 
Augen  Cyprians  ein  einfacher  Priester,  also  nach  einem  afrikanischen 
Statut,  worauf  sich  der  Heilige  berief,  nicht  berechtigt  war.  Auf 
keinen  Fall  war  das  Recht  dem  hl.  Cyprian  fremd".  Also  wenn  Cyprian 
die  Tatsache,  daß  die  Schismatiker  nach  Rom  liefen  —  „appellierten" 
ist  eigentlich  schon  Anachronismus  und  weckt  eine  irrige  Vorstellung 
vom  damaligen  Rechte  —  einen  groben  Unfug  und  eine  Friedens- 
störung und  ein   rechts-   uTui.jitdiiungswidriges"^0ebaren    nennt,    so 


Ep.  67:  Die  spanischen  Bischöfe  Basilides  und  Martialis.      101 

XVI. 

Daß  Cyprian  nicht  gerade  in  der  Gemeinschaft  mit  Rom 
und  in  der  Anerkenuuno*  durch  den  römischen  Bischof  die  Recht- 
mäßigkeit und  Katholizität  eines  Bischofs  besiegelt  findet,  viel- 
mehr seine  eigene  bessere  Erkenntnis  dem  römischen  Urteil 
vorzieht,  zeigt  er  in  Ep.  67. 

In  Spanien  waren  die  Bischöfe  Basilides  und  Martialis 
wegen  Idololatrie  —  sie  waren  in  der"  Verfolgung  Libellatiker 
geworden  —  und  wegen  anderer  Vergehen  abgesetzt  und  durch 
würdigere  Männer  ersetzt  worden.  Beide,  auch  Basilides,  der 
sich  zuerst  gefügt  hatte,  wandten  sich  nachher  nach  Rom  und 
wurden  dort  von  Stephan  anerkannt.  Das  rief  in  Spanien 
Verwirrung  hervor,  und  manche  Bischöfe  traten  mit  den  Beiden 
wieder  in  Verbindung.  Darum  sandten  die  betreffenden  Ge- 
meinden zwei  Bischöfe  zu  Cyprian,  um  seine  Meinung  zu  hören. 
Dieser  erklärt  mit  siebenunddreißig  zu  einer  Synode  ver- 
sammelten Bischöfen  Stephans  Urteil  für  falsch  und  warnt  die 
spanischen  Gemeinden  in  eindringlichen  Worten  davor,  mit  den 


Ist  das  ein  Beweis,  daß  ihm  —  das  Recht  der  Appellation  nicht  fremd  seil 
Wie  können  ferner,  wenn  Rom  anerkannte  Appellationsinstanz  ist,  die 
untergeordneten  Instanzen,  in  diesem  Falle  die  afrikanischen  Bischöfe, 
einfach  ein  Statut  erlassen,  das  eine  Berufung  an  die  höhere  Instanz 
verbietet?  Und  wie  kann  Cyprian  so  naiv  sein,  ein  solches  Statut 
der  Oberinstanz  zu  verraten?  Daß  Cyprian  den  Gegenbischof  Fortunat 
niclit  als  Bischof  betrachtet,  ist  richtig.  Aber  er  war  nun  einmal  als 
Bischof  aufgestellt;  ob  mit  Recht  oder  Unrecht,  das  müßte  ja  gerade 
die  Appellationsinstanz  untersuchen  und  entscheiden.  Es  ist  auch 
nicht  richtig,  daß  von  Cyprian  „ein  anderer  Grund  angefügt  wird, 
daß  sie  bereits  verurteilt  seien  und  dieses  Urteil  in  Rom  respektiert 
werden  solle"  (Rieß  S.  264  A.  2),  vielmehr  bezeichnet  Cyprian  die 
„Appellation"  selbst  als  rechtswidrig.  „Cum  statutum  sit  ab  omnibus 
nobis"  bezieht  sich  übrigens  nicht  auf  ein  afrikanisches  Provinzial- 
statut,  sondern  auf  ein  allgemeingültiges  Gesetz.  Ein  solches  Gesetz 
hat  in  der  Tat  schon  frühe  bestanden.  In  can.  5  von  Nicäa  ist  auf 
einen  Kanon  Bezug  genommen,  der  besagt,  daß  wer  von  einem 
Bischof  ausgeschlossen  wurde,  nicht  von  einem  andern  Bischof  auf- 
genommen werden  darf,  sondern  nur  von  dem,  der  ihn  ausgeschlossen 
hat  (Hefele,  Konzilieugeschichte  -  I,  387f.).  In  can.  53  von  Elvira 
ca.  300  (Hefele  I,  179)  und  can.  16  von  Arles  314  (Hefele  I,  214)  liegen 
solche  Bestimmungen  aus  vornicänischer  Zeit  vor.  Als  Appellations- 
instanz tritt  Rom  erstmals  in  can.  3  und  can.  5  von  Sardika  342 
(Hefele  I,  560  und  567)  hervor,  aber  nur  für  Bischöfe,  die  vom  Pro- 
vinzialkouzil  abgesetzt  wurden. 


102  Koch,  Cyprian  und  der  römische  Primat. 

sakrilegischen  Bischöfen  Gemeioschaft  zu  halten  und  sich  durch 
Teilnahme  an  ihren  Opfern  zu  beflecken. 

Dies  kurz  der  Tatbestand.  Wir  dürfen  uns  nicht  mehr 
wundern,  wenn  diese  „Appellation"  der  beiden  Bischöfe  nach 
Rom  sofort  wieder  als  Beweis  dafür  geltend  gemacht  wird, 
daß  sie  „die  Gemeinschaft  mit  dem  dortigen  Bischof  als  ent- 
scheidend für  die  Zugehörigkeit  zur  Kirche  ansahen" ^  Wie 
schwer  ist  es  doch,  von  den  späteren  BegrifTen  aus  sich  in 
die  Gedanken  und  das  kirchliche  Leben  des  dritten  Jahr- 
hunderts hineinzufinden!  Muß  denn  alles,  was  geschieht,  gleich 
ein  „Recht"  sein?  War  es  auch  „Recht",  als  Päpste  abgesetzt 
wurden,  „Recht",  als  zu  Konstanz  die  Superiorität  des  all- 
gemeinen Konzils  über  den  Papst  proklamiert  wurde? 

Die  beiden  abgesetzten  Bischöfe  wenden  sich  nach  Rom, 
um  dort  Anerkennung  zu  finden.  Ist  das  „Appellation"  im 
technischen  Sinne  des  Wortes?  War  es  eine  Appellation  vom 
römischen  Bischof  an  den  karthagischen,  wenn  sich  die 
spanischen  Gemeinden  an  Cyprian  und  die  afrikanischen 
Bischöfe  wandten?  War  Karthago  die  letzte  „Instanz"?-  Wie, 
wenn  man  darauf  hinweisen  wollte,  daß  es  Abenteurer  und 
verlorene  Existenzen  waren,  die  zuerst  zum  verzweifelten 
Mittel  einer  „Appellation"  nach  Rom  griffen,  Leute  vom  Schlage 


1)  Poschmann  S.  37.  Auch  Dölliuger  schloß  seinerzeit  (Hippo- 
lytus  und  Kallistus  1853,  135)  aus  diesem  Vorgang,  daß  „man  zwar 
das  Recht  des  Papstes,  Appellationen  von  Bischöfen  anzunehmen  und 
ein  Absetzungsurteil  auch  umzustoßen,  anerkannte,  daß  man  aber 
auch  widerstand  und  den  Widerstand  durch  die  Anrufung  der  In- 
tervention anderer  Kirchen  verstärkte,  wenn  man  von  der  Gerechtig- 
keit und  Notwendigkeit  der  Absetzung  überzeugt  war" .  Selbst  H  a  r  n  a  c  k 
schreibt:  „Ferner  haben  zwei  spanische  Bischöfe  an  den  römischen 
Bischof  Stephanus  gegen  ilire  Absetzung  appelliert,  und  Cyprian  hat 
diese  Appellation  formell  niclit  beanstandet",  fährt  aber  dann  fort: 
„Aber  sie  konnten  wissen,  daß  einer  der  Vorgänger  des  Stephanus. 
Calixt,  sich  für  die  Unabsetzbarkeit  von  Bischöfen  ausgesprochen 
hatte,  und  dachten  vielleicht  nur  daran,  das  moralische  Ansehen  Roms 
für  sich  in  Anspruch  zy  nehmen"  (DG.*  1,  494  A.  1).  Was  Cyprian 
von  „Appellationen"  nach  Rom  und  ihrer  Berechtigung  hält,  liat  er  in 
Ep.  59,14  dem  römischen  Bischof  selber  mit  aller  Deutlichkeit  gesagt. 

2)  In  der  Tat  nennt  Benson  (Cyprian.  London  1897,  313)  diese 
Appellation  von  Rom  nach  Karthago  typisch  für  das  N'erhältnis  zwischen 
den  Primatialkirchen  und  Rom.  Es  ist  dasselbe  Mißverständnis,  wie 
bei  Poschmann  und  andern,  nur  nach  anderer  Richtung. 


Ep.  67:  Die  spanischen  Bischöfe  Basilides  und  Martialis.       103 

eines  Novatus,  Fortunatus  und  Felicissimus  in  Karthago  (Ep.  59), 
Basilides  und  Martialis  in  Spanien? 

Tatsache  ist,  daß  die  beiden  Bischöfe  das  hohe  moralische 
Ansehen  des  römischen  Stuhles  —  ein  solches  bestreitet  kein 
Historiker  —  auszunutzen  und  mit  dem  blanken  Schilde  Stephans 
ihre  Blöße  zu  decken  suchten,  und  daß  ihnen  das  zum  Teil 
gelang.  Ob  die  „aliqui  de  collegis  nostris",  die  nach  dem 
Vorgang  Stephaus  mit  Basilides  und  Martialis  Gemeinschaft 
hielten  (c.  9.  742,  20),  gerade  die  „meisten  spanischen  Bischöfe" 
waren,  wie  Poschmann  (S.  37)  meint,  mag  dahingestellt 
bleiben.  An  Cyprian  berichtete  allerdings  außer  den  beiden 
Gemeinden  von  Leon-Astorga  und  Merida  nur  noch  der  Bischof 
von  Saragossa  (c  6.  740,  10).  „Desiderastis  rescribi  ad  haec 
vobis  et  justam  pariter  ac  necessariam  sollicitudinem  vestram 
vel  solatio  vel  auxilio  nostrae  sententiae  sublevari"  (c.  1.  735, 17). 
—  Trost  oder  Hilfe  suchen  die  Spanier  bei  der  Einsicht  und 
Gewissenhaftigkeit  des  großen  Bischofs  von  Karthago.  Man 
sieht:  hier  steht  moralische  Autorität  gegen  moralische  Autorität. 
Die  zwei  Bischöfe  wenden  sich  nach  Rom,  die  Gemeinden  nach 
Karthago.  Es  ist  nicht  Sache  des  „Rechtes",  es  ist  Sache 
persönlichen   Vertrauens. 

Und  Cyprian  spricht,  er  hält  mit  seiner  Anschauung  nicht 
im  geringsten  zurück.  Nicht  er  braucht,  so  führt  er  aus, 
ihrem  Wunsche  mit  seinem  Rate  zu  antworten:  Gott  selber 
hat  schon  im  Alten  Testament  die  Antwort  gegeben  und  ge- 
ofPenbart,  wie  die  beschaffen  sein  müssen,  die  dem  Altare  dienen 
und  göttliche  Opfer  darbringen  (c.  1 — 3).  Das  Volk  glaube 
ja  nicht,  von  der  Ansteckung  der  Sünde  freizubleiben,  wenn 
es  mit  einem  Priestersünder  Gemeinschaft  hält  und  einem 
ungerechten  und  unerlaubten  Episkopat  seines  Vorgesetzten 
seine  Zustimmung  leiht.  Alle  verstricken  sich  in  die  Sünde, 
die  sich  durch  das  Opfer  eines  entweihten  und  sündigen  Priesters 
beflecken.  Will  das  Volk  den  Geboten  Gottes  gehorchen,  so 
muß  es  sich  von  einem  sündigen  Vorgesetzten  trennen,  da  es 
ja  selbst  am  meisten  die  Macht  hat,  würdige  Priester  zu  wählen, 
unwürdige  zurückzuweisen  (c.  3)^    Nach  göttlicher  Anordnung 

1)  Das  sind  Anschauungen,  die  später  als  Konsequenzen  des 
Wiclifitismus  wieder  auftauchen,  der  vom  Geiste  Cyprians  jedenfalls 
inniger  berührt  war,  als  Gregor  VII.,  wenn  er  dem  Volke  verbot,  am 
Meßopfer  eines  verheirateten  Priesters   teilzunehmen.     Es  ist  schon 


104  Kocli,  Cyprian  und  der  römische  Primat. 

muß  ja  der  Priester  in  Anwesenheit  des  Volkes  vor  aller  Augen 
gewählt  und  durch  öffentliches  Urteil  und  Zeugnis  für  würdig 
und  geeignet  erklärt  werden.  Priesterordination  dürfen  nur 
„sub  populi  adsistentis  conscientia"  vorgenommen  werden,  nur 
die  Ordination  ist  rechtmäßig  und  gesetzmäßig,  „quae  omnium 
suffragio  et  judicio  fuerit  examinata".  So  haben  es  die  Apostel 
nicht  bloß  bei  Ordinationen  von  Bischöfen  und  Priestern, 
sondern  auch  bei  denen  von  Diakonen  gehalten  (c.  4)^ 


oben  (S.  86 f.)  davon  die  Rede  gewesen,  daß  Cyprian  beim  Opfer  und 
bei  der  Sakramentsspendung,  überhaupt  bei  der  Ausübung  des  kirch- 
lichen Amtes  Gültigkeit  von  Erlaubtheit  und  Würdigkeit  nicht  unter- 
scheidet. Eine  „Verwechslung"  (Batiffol,  L'Eglise  naissante  S.  454) 
kann  man  das  aber  nur  vom  Standpunkt  der  späteren  Entwicklung 
aus  nennen.  Wo  noch  keine  allgemeine  „Unterscheidung"  ist,  gibt 
es  auch  keine  „Verwechslung".  Von  Kailist  (Philosoph.  IX.  12)  und 
Stephan  abgesehen,  hatte  man  aber  bis  dahin  eine  solche  Unter- 
scheidung nicht  gemacht,  und  es  dauerte  im  Abendlande  geraume 
Zeit,  in  der  griechischen  Theologie  noch  viel  länger,  bis  diese  Unter- 
scheidung durchdrang.  Es  ist  eine  seltsame  Ironie,  daß  Cyprian  mit 
dem  Novatianismus,  dessen  Kirchenbegriff  er  so  sehr  bekämpfte,  den 
Sakramentsbegriff  teilte.  Die  Donatisten  konnten  sich  ^  vom 
Schisma  abgesehen  —  mit  Fug  und  Recht  auf  Cyprian  d.  h.,  wie 
Harnack  (Lehrbuch  der  DG^  1,  447  A.  5)  treffend  bemerkt,  auf  den 
„halben  Cyprian",  berufen.  Sie  waren  seine  Geisteserben.  Die  Dona- 
tistenpartei  ist,  wie  schon  Vincenz  von  Lerinum  (Commouit.  c  6  [9]) 
beobachtet  hat,  die  Tochter  der  alten  cyprianischen  Anabaptisten- 
partei. 

1)  Vergl.  Funk,  Die  Bischofswahl  im  christlichen  Altertum  und 
im  Anfang  des  Mittelalters  (Kirchengeschichtliche  Abhandlungen  und 
Untersuchungen  I  [1897]  23—39).  Ep.  67,4  läßt  keinen  Zweifel  übrig, 
daß  Cyprian  die  aktive  Beteiligung  des  Volkes  an  der  Bischofswahl 
auf  das  „jus  divinum"  zurückführt  und  die  Gültigkeit  der  Wahl 
unbedingt  davon  abhängig  macht.  Wie  altmodisch  und  „rückständig'' 
würde  sich  Cyprian  mit  dieser  demokratischen  Anschauung  (vgl.  oben 
S.  66  A.  2)  in  einer  Zeit  ausnehmen,  wo  die  Wahl  der  Päpste  aus- 
schließlich in  die  Hände  des  Kardinalkollegiums,  die  Wahl  der 
Bischöfe  in  die  der  Domkapitel  — -  von  der  landesherrlichen  ..Nomi- 
nation"  zu  schweigen  —  kam  und  das  Bischofswahlrecht  der  Dom- 
kapitel auf  ein  „päpstliches  Privilegium"  zurückgeführt  wird  1  Damit 
soll  natürlich  das  gute  Recht  geschichtlicher  Entwicklung  und  Ver- 
änderung bei  veränderten  Zeitverhältnissen  nicht  verkannt  werden. 
Nur  rede  man  nicht  soviel  von  der  Unveränderlichkeit  der  kirchlichen 
Verfassung  und  kirchlicher  Anschauungen,  wo  doch  alles,  was  in 
die  Geschichte  eintritt,  ihren  Fluß  mitmachen  muß  oder  als  Wrack 
ans  Land  geworfen  wird.     Das  Mitschleppen  von  Petvefakten  ist  noch 


Kp.  67:  Die  spaüischen  Bischöfe  Basüides  und  Martialis.      105 

Das  alles,  fährt  Cyprian  in  c.  5  fort,  ist  bei  der  Absetzung 
des  Basilides  und  des  Martialis  und  bei  der  Wahl  ihrer  Nach- 
folger ordnungsgemäß  beobachtet  worden  und  kann  nicht  da- 
durch umgestoßen  werden,  daß  Basilides  „Romam  pergens 
Stephanum  collegam  nostrum  longo  positum  et  gestae 
rei  ac  veritatis  ignarum  fefellit,  ut  exambiret  reponi 
se  injuste  in  episcopatum  de  quo  fuerat  jure  depositus". 
Basilides  hat  dadurch  nur  zu  seinen  früheren  Vergehen  noch 
das  „crimen  fallaciae  et  circumventionis"  gehäuft.  „Neque 
enim  tarn  culpandus  est  ille  cui  neglegenter  obreptum  est  quam 
hie  exsecrandus,  qui  fraudulenter  obrepsit.^  Aber  auch  dem 
Martial  kann  seine  „fallacia"  nichts  nützen,  „quominus  ipse 
quoque  delictis  gravibus  involutus  episcopatum  teuere  non 
debeat". 

Posch  mann  findet  (S.  38)  den  Bischof  von  Karthago 
hier  vor  einem  Dilemma.  „Die  Gemeinschaft  mit  dem  Papste 
ist  für  jeden  Bischof  notwendig;  aber  anderseits  sind  die  vom 
Papste  anerkannten  Bischöfe  faktisch  keine  Bischöfe  mehr, 
sondern  deren  rechtmäßig  gewählte,  aber  vom  Papst  nicht 
anerkannten  Nachfolger  sind  im  Besitze  der  bischöflichen  Ge- 
walt. Die  eine  Überzeugung  steht  mit  der  andern  im  Konflikt. 
Er  entscheidet  sich  für  die  letztere,  indem  er  sich  mit  der 
ersteren  damit  abzufinden  sucht,  daß  er  eine  Täuschung  des 
Papstes  annimmt." 

Indes,  ein  solches  Dilemma  könnte  in  ähnlichem  Falle  für 
einen  heutigen  Bischof  entstehen,  für  Cyprian  existierte  es 
nicht,  und  aus  keiner  Wendung  seines  ausführlichen  Briefes 
ist  es  zu  spüren.  Cyprian  ist  sich  sofort  klar  und  sicher: 
hier  gibt  es  nur  Gehorsam  gegen  das  göttliche  Gebot,  kein 
menschliches  Rühren  —  „nee  persona  in  ejusmodi  rebus  accipi 
aut  aliquid  cuiquam  largiri  potest  humana  indulgentia,  ubi  in- 
tercedit  et  legem  tribuit  divina  perscriptio"  (c.  2.  736,  9). 
Damit  wird  die  Unmöglichkeit  einer  Rücksichtnahme,  nicht 
etwa  auf  Stephan,  sondern  auf  die  unglücklichen  Bischöfe  er- 
klärt. Auf  Stephan  kommt  er  in  c.  5  zu  sprechen,  aber  er 
entschuldigt  mit  der  Täuschung  Stephaus  durch  die  Bischöfe 
nicht  sein  eigenes,  sondern  Stephans  Verhalten.  Sein  eigenes 
Verhalten  und  Urteil  bedarf  keiner  Entschuldigung,  da  es 
Gottes  Gebot  entspricht.  Stephan  aber  hat  durch  seine  Nach- 
lässigkeit eine  Schuld  auf  sich  geladen,  freilich  keine  so  große, 


106  Koch,  Cypriau  und  der  römisclie  Primat. 

wie  die  beiden  Bischöfe  durch  ihre  Lügenhaftigkeit  und  ihren 
Betrugt. 

Wenn  Cyprian  sagt:  „ut  exambiret  reponi  se  injuste  in 
episcopatum  de  quo  fuerat  jure  depositus",  so  könnte  das 
„reponere"  in  seinem  Sinne  nur  von  denen  geschehen,  die  das 
,,deponere"  ausgeübt  haben  (c.  4).     Nicht  Stephan  kann    „re- 

1)  Weil  Cyprian  den  römischen  Bischof  mit  der  weiten  Ent- 
fernung und  der  Unkenntnis  der  Sachlage  entschuldigt,  fragt  Batiffol 
(L'Eglise  naissante  S.  452)  spöttisch,  ob  denn  der  ..episcopat  universel" 
näher  sei.  Antwort:  Ja,  denn  der  Episkopat  hält  sich  an  die  Dar- 
legung und  das  Urteil  der  Komprovinzialbischöfe,  die  an  Gerechtig- 
keitsgefühl nicht  notwendig  hinter  dem  römischen  Bischof  zurück- 
stehen müssen,  und  die  anderseits  besser  in  der  Lage  sind  den  Fall 
zu  beurteilen,  als  der  römische  Bischof.  Diese  Antwort  hat  sicli 
eigentlich  Batiffol  schon  zuvor  (auf  S.  451)  selbst  gegeben,  wenn  er 
daran  erinnert,  daß  Cyprian  in  der  Angelegenheit  des  Felicissimus 
(Ep.  59, 14)  den  Grundsatz  festhält,  daß  ein  Fall  an  Ort  und  Stelle, 
nicht  auswärts,  untersucht  und  entschieden  werde,  und  wenn  er 
schreibt:  „On  demande  du  concile  de  Carthage,  moins  de  juger,  que 
de  prendre  acte  du  jugement  prononce  en  Espagne,  et  de  reconnaitre 
les  deux  eveques  (die  Neugewählten)  que,  en  Espagne,  on  tieut  pour 
legitimes".  (Dies  auch  gegen  Nelke,  Chronologie  der  Korrespondenz 
Cyprians  1902,  139  A.  4.)  Hätten  sich  die  abgesetzten  Bischöfe  nicht 
nach  Rom  gewandt,  oder  hätte  sich  Stephan  an  das  Urteil  der  Nach- 
barbischöfe gehalten  oder  sich  mit  diesen  wenigstens  ins  Benehmen 
gesetzt,  statt  einfach  auf  die  Angeklagten  und  Verurteilten  zu  hören, 
so  wäre  die  Verwirrung  in  Spanien  gar  nicht  enstanden.  Duchesne 
(Histoire  ancienne  de  l'Eglise^  1,  420)  meint,  eine  Entscheidung  dar- 
über, wer  Recht  oder  Unrecht  hatte,  sei  kaum  mehr  möglich.  Em- 
den Historiker  wäre  indes  von  größerem  Interesse,  als  eine  Entsclieidung 
über  Recht  und  Unrecht,  eine  Klarheit  über  den  Standpunkt  und  die 
Motive  Stephans.  Ließ  er  sich,  wie  Cyprian  anzunehmen  geneigt  ist, 
von  den  beiden  Bischöfen  über  den  Tatbestand  der  ihnen  zur  Last 
gelegten  Vergehen  (quaestio  facti)  —  wir  wollen  nicht  mit  Cyprian 
sagen  „täuschen'',  sondern  nur  —  anders  überzeugen  als  die  spanischen 
Bischöfe?  Oder  griff"  er  in  der  quaestio  juris  gegenüber  der  An- 
schauung der  Spanier,  Cyprians  und  des  mit  ihm  seinerzeit  einver- 
standenen Koruelius  —  „Ejusmodi  homines  ad  paenitentiam  quidem 
agendam  posse  admitti,  ab  ordinatione  autem  cleri  atque  sacerdotali 
honore  prohiberi"  (Ep.  67,  6.  741,  8)  —  auf  die  milderen  Grundsätze 
Kallists  (Pliilosoph.  IX,  12)  zurück,  wonach  eine  „Sünde  zum  Tode" 
nicht  notwendig  die  Absetzung  eines  Bischofs  zur  Folge  hatte?  Allem 
nach  anerkannte  Stephan  auch  die  Weihegrade  der  von  Häretikern 
oder  Schismatikern  zurückkehrenden  Kleriker,  während  Cyprian  und 
die  Afrikaner  sie  nur  als  Laien  zuließen  (Ep.  72, 2).  Wie  wir  oben 
(S.  86  A.  4)  hörten,  glaubt  v.  Sod  en,  daß  an  dieser  Frage  sich  der  Ketzer- 
taufstreit entzündet  habe.   Teilte  ferner  Kornelius  mit  Cyprian  auch  die 


Ep.  67:  Die  spanischen  Biscliöfe  Basilides  und  Martialis.      107 

ponere"  ^,  er  kann  höchstens  durch  seine  Gemeinschaft  einen 
Vorgang  schaffen,  der  zur  Wiedereinsetzung  der  Bischöfe  hätte 
führen  können,  und  der  wirklich  dazu  geführt  hat,  daß  sie 
von  etlichen  Bischöfen  wieder  anerkannt  wurden.  Aber  eine 
„Wiedereinsetzung"  ist  deshalb  unmöglich,  weil  keine  eigent- 
liche „Absetzung"  vorangegangen  ist,  vielmehr  die  Beiden  sich 
selber  ihres  Priestertums  verlustig  gemacht  haben.  Die  Ab- 
setzung ist,  wie  Poschmann  (S.  38)  mit  Recht  sagt,  „in  den 
Augen  des  Kirchenvaters  kein  jurisdiktioneller  Akt,  der  als 
solcher  unter  Umständen  auch  rückgängig  gemacht  werden 
könnte,  der  Schuldige  hat  durch  sein  Vergehen  sicli  selbst 
der  priesterlichen  Qualität  beraubt  und  bleibt  darum  auch 
faktisch  aller  Gewalten  bar,  selbst  wenn  der  Papst  [im  Sinne 
Cyprians  müßte  es  heißen:  der  eine  oder  andere  Bischof, 
vgl.  c.  9.  742,  20]  in  falscher  Beurteilung  der  Schuld  mit  ihm 
in  Gemeinschaft  bleibt  und  ihn  anerkennt". 

Zum  Schlüsse  seines  Antwortschreibens  lobt  Cypriau  das 
Verhalten  der  beiden  spanischen  Gemeinden  und  warnt  sie 
nochmals  eindringlich  vor  der  Gemeinschaft  mit  den  abgesetzten 
Bischöfen.  Er  fordert  sie  nicht  etwa  auf,  sich  ihrerseits  mit 
Rom  ins  Benehmen  zu  setzen,  bei  Stephan  Gegenvorstellungen 
zu  erheben,  vom  schlecht  unterrichteten  Papste  an  den  besser 
zu  unterrichtenden  Papst  zu  appellieren^ :  sie  sollen  einfach 
Stephan  ignorieren  und  den  von  ihm  anerkannten  Bischöfen 
die  Gemeinschaft  verweigern. 

Daraus  die  Abfassung  des  Briefes  im  Ketzertaufstreit  nach 
Abbruch  der  Gemeinschaft  zwischen  Rom  und  Karthago  folgern 
heisst  einen  Primat  des  römischen  Bischofs  voraussetzen,  wie 
er  gerade  in  Frage  steht  und  für  diese  Zeit  zu  verneinen 
ist.  Freilich  führt  Nelke,  der  jenen  Schluß  zieht,  noch 
andere  Gründe  für  seine  Datierung  an,   die  wirklich   ins  Ge- 

Auschauung  vom  Verlust  der  Priesterqualität  bei  einer  Todsünde, 
oder  war  ihm  die  Absetzung  nur  disziplinare  Maßregel?  Vgl.  Salt  et, 
Les  reordinations.    Paris  1907,  8ff. 

1)  „Das  sieht  doch  so  aus,  als  habe  Stephanus  die  Machtvoll- 
kommenheit dazu  besessen",  bemerkt  Harnack  (DG.*  I,  494  A.  1). 
Es  sieht  nur  so  aus,  ist  aber  im  Zusammenhang  cyprianischer  Ge- 
danken anders  zu  deuten.  „Klar  liegen  die  Kompetenzen  also  nicht", 
hat  Harnack  selbst  vorher  bemerkt  im  Hinblick  darauf,  daß  die 
Spanier  sich  nach  Afrika  wandten. 

2)  Vgl.  Turmel,  Histoire  du  dogme  de  la  Papaute  S.  165. 


108  Koch,  Cyprian  und  der  römische  Primat. 

wicht  fallen^.  Cyprian  nennt  den  verstorbenen  Kornelius,  wo 
er  dessen  Gesinnung  der  Stephans  gegenüberstellt,  einen 
„sacerdos  pacificus  ac  justus"  (c.  6.  741,6).  Im  Wanken 
des  Glaubens,  im  Schwinden  der  Gottesfurcht  und  der  „paci- 
fica  concordia"  sieht  er  die  Züge  einer  alternden  Welt  und 
die  Vorzeichen  des  nahenden  Antichrists  (c.  7).  Wenn  aber 
auch  in  der  Endzeit  die  erangelische  Strenge  in  der  Kirche 
fällt,  christlicher  Glaube  und  christliche  Tugend  erschlaffen 
—  eine  „portio  sacerdotum"  bleibt  doch  noch  übrig,  die  beim 
allgemeinen  Zerfall  und  beim  Schiffbruch  des  Glaubens  nicht 
stürzt,  sondern  tapfer  und  aufrecht  die  Ehre  der  göttlichen 
Majestät  und  die  priesterliche  Würde  in  voller,  gottesfürchtiger 
Haltung  wahrt,  so  wie  ehedem  ein  Mattathias,  ein  Elias,  ein 
Daniel  bei  allgemeinem  Abfall  für  die  Sache  Gottes  weiter 
gestritten  haben  (c.  8). 

Diese  trübe  eschatologische  Stimmung  erklärt  sich  kaum 
bloß  aus  der  Nachricht  von  der  durch  die  Stellungnahme  des 
römischen  Bischofs  hervorgerufenen  Yerwirrung  in  Spanien, 
auch  nicht  bloß  aus  den  schismatischen  Strömungen  der  Zeit, 
sie  scheint  den  Tagen  des  Ketzertaufstreites  und  zwar  einem 
vorgeschrittenen  Stadium  dieses  Kampfes  zu  entstammen^. 
Der  Brief  verrät  eine  Spannung  zwischen  Stephau  und 
Cyprian,  die  eine  nahe  Entladung  ankündigt.  Wenn  Cyprian 
in  dem  die  Quintessenz  des  Briefes  gebenden  Schlußkapitel 
(c.  9)  die  spanischen  Gemeinden  nochmals  ermahnt,  sich  im 
Glauben  nicht  beirren  zu  lassen,  „etsi  aliqui  de  collegis  nostris 
extiterunt,  qui  deificam  disciplinam  neglegendam  putant, 
et  cum   Basilide   et  Martiale   temere    communicenf.    wenn 


1)  Die  Chronologie  der  Korrespondenz  Cyprians  1902,  138.  Für 
die  Datierung  nach  dem  Bruch  zwischen  Stephan  und  Cyprian  treten 
auch  Turmel  (a.  a.  0.  S.  163  A.  1)  und  Posch  manu  (S.  39)  ein, 
während  Duchesne  (Histoire  ancieune  de  l'Eglise  I,  419 f.)  und 
Batiffol  (l'Eglise  naissante  S.  450  A.  3)  den  Brief  dem  Ketzertaufstreit 
vorausgehen  lassen,  Harnack  (Die  Chronologie  der  altchr.  Literatur  II, 
348 f.)  ihn  für  nicht  sicher  datierbar  liält,  und  v.  Soden,  der  früher 
(Die  Cyprianische  Briefsammlung.  1904,  31)  Nelke  zugestimmt  hat. 
neuerdings  (Der  Streit  zwischen  Rom  und  Karthago  1909,  19)  das 
Schreiben  vor  dem  Bruch  mit  Stephan  ansetzt. 

2)  Vom  Herannahen  des  Weltendes  spricht  Cyprian  allerdings 
auch  De  unit.  c  16  (225.7).  Kp.  58,1  und  2  (656.18  und  657.13),  Ep.  61,4 
(697,16),  Ep.  63,18  (716,22V  Aber  so  trübe  ist  das  Biki  (noch)  nicht 
gezeichnet,  wie  in  Ep.  67. 


Ep.  68:  Bischof  Marcianus  von  Arles.  109 

nach  ihm  die  hl.  Schrift  zeigt,  „consortes  et  participes  eos 
alienorum  delictorum  fieri  qui  fuerint  delinquentibus  copulati", 
und  „morte  dignos  esse  et  ad  poenam  venire,  non  tantum 
illos,  qui  mala  faciunt,  sed  etiam  eos,  qui  talia  agentibus  con- 
sentiunt,  qui  dum  malis  et  peccatoribus  et  paenitentiam  non 
agentibus  inlicita  communione  miscentur,  nocentium  contactibus 
polluuntur  et  dum  jungunter  in  culpa,  sie  nee  in  poena  se- 
parantur"  —  so  ist  die  Annahme  doch  recht  schwer,  daß 
Cyprian  dabei  gar  nicht  sollte  auch  an  Stephan  denken.  Jedenfalls 
wird  im  Sinne  Cyprians  von  diesem  Yerdikt  auch  der  römische 
Bischof  getroffen,  wenn  er  an  seiner  falschen  Anschauung 
festhält  und  die  Gemeinschaft  mit  den  gefallenen  Bischöfen 
nicht  aufgibt. 

Wie  dem  sein  möge  —  von  einer  Rücksichtnahme  auf  einen 
„Primat"  ist  in  Ep.  67  schlechterdings  nichts  wahrzunehmen, 
und  ebensowenig  kommt  dieser  Brief  in  Kollision  mit  Cyprians 
Äußerungen  über  die  Freiheit  und  Selbständigkeit  der  Bischöfe, 
wie  Ernst^  meint.  Ein  Recht  der  Bischöfe  auf  Idololatrie 
hat  Cyprian  nie  anerkannt. 

XVII. 

Eine  ähnliche  Bewandtnis  hat  es  mit  Ep.  68.  Dieser  an 
den  römischen  Bischof  Stephan  gerichtete  Brief  ist  veranlaßt 
durch  die  novatianische  Haltung  des  Bischofs  Marcianus  von 
Arles.  Sein  Vergehen  besteht  darin,  „quod  Novatiano  se 
conjunxerit  et  a  catholicae  ecclesiae  veritate  atque  a  cor- 
poris nostri  et  sacerdotii  consensione  discesserit",  indem  er 
den  reumütigen  Sündern  die  Wiederaufnahme  versagt.  Faustin us 
von  Lyon  und  die  übrigen  Bischöfe  jener  Provinz  haben  dar- 
über nach  Rom  berichtet,  von  dort  aber  keine  Antwort  be- 
kommen. Faustin  US  schreibt  aber  auch  zweimal  an  Cyprian 
und  trägt  ihm  die  Sache  vor  (c.  1). 

Cyprian  hält  nun  dem  römischen  Kollegen  seine  Pflicht 
vor:  Dieser  muß  (oportet)  „plenissimas  litteras"  an  die 
gallischen  Bischöfe  senden,  „ne  ultra  Marcianum  pervicacem 
et  superbum  et  divinae  pietatis  ac  fraternae  salutis  inimicum 
collegio  nostro  insultare  patiantur,  quod  necdum  a 
nobis  videatur  abstentus,    qui  jam  pridem  jactat  et  prae- 


1)  Papst  Stephan  1.  S.  19  A.  3.    Vgl.  oben  S.  59 ff. 


110  Kocli,  Cyprian  und  der  römische  Primat. 

dicat,  quod  Novatiano  studens  et  ejus  pervicaciam  sequens  a 
communicatione  se  nostra  segregaverit,  cum  Nova- 
tianus  ipse,  quem  sequitur,  olim  abstentus  et  hostis  ecclesiae 
judicatus  sit,  et  cum  ad  nos  in  Africam  legatos  misisset  optans 
ad  communicationem  nostram  admitti,  hinc  a  consilio  pluri- 
morum  sacerdotum,  qui  praeseiites  eramus,  sententiam 
retulerit,  se  foris  esse  coepisse  nee  posse  a  quoquam  nostri 
sibi  coramunicari".  Es  wäre  ein  großer  Widerspruch,  „ut 
Novatiano  nuper  retuso  et  refutato  et  per  totum  orbem  a 
sacerdotibus  Dei  abstento  nunc  adulatores  adhuc  nobis 
patiamur  inludere  et  de  majestate  ac  dignitate  ecclesiae  judi- 
care"  (c.  2).  Darum  soll  Stephan  in  die  dortige  Provinz  und 
an  das  Volk  von  Arles  Briefe  schicken,  „quibus  abstento 
Marciano  alius  in  loco  ejus  substituatur  et  grex  Christi,  qui 
in  hodiernum  ab  illo  dissipatus  et  vulneratus  contemnitur, 
colligatur"   (c.  3). 

Vor  allem  liegt  hier  wieder  kein  Widerspruch  mit  Cyprians 
Äusserungen  über  die  Freiheit  und  Selbständigkeit  der  Bischöfe 
vor^.  Denn  diese  Freiheit  ist  nicht  Libertinismus  und  Willkür, 
und  diese  Selbständigkeit  geht  nicht  bis  zu  Idololatrie,  Häresie 
und  Schisma,  sondern  besteht  nur  bei  persönlicher  ünbescholten- 
heit  und  „manente  concordiae  vinculo"  (Ep.  55,21),  „salvo  inter 
collegas  pacis  et  concordiae  vinculo"  (Ep.  72,3).  Wer  das 
Band  der  Einheit  mit  frevler  Hand  zerschneidet,  scheidet  wie 
der  Glaubeusverleugner  von  selbst  aus  der  Kirche  aus.  Er 
braucht  nicht  durch  einen  jurisdiktioneilen  Akt  von  irgend 
einer  Seite  abgesetzt  und  exkommuniziert  zu  werden,  vielmehr 
tritt  au  den  Episkopat  nur  die  Pflicht  heran,  den  Verlust  der 
Priesterwürde  und  die  Ausscheidung  aus  der  Kirche  festzu- 
stellen und  die  Konsequenzen  zu  ziehen.  Der  römische  Bischof 
hat  dabei,  wie  Po  seh  mann  (S.  34)  mit  Recht  sagt,  „inl 
Grunde  nichts  weiter  zu  tun,  als  auch  die  übrigen  Bischöfe; 
alle  müssen  die  Gemeinschaft  mit  dem  Schuldigen  aufheben". 

Dieser  Fall  liegt  bei  Marcian  von  Arles  vor.  Cyprian 
beurteilt  die  Strenge  jener  Bischöfe,  die  zu  ihrer  Zeit  den 
Ehebrechern  die  Aufnahme  verweigerten,  milde,  weil  sie  die 
Gemeinschaft  mit  ihren  anders  handelnden  Kollegen  wahrten 
(Ep.  55,  21).    Inzwischen  ist  aber  die  Situation  ganz  anders  ge- 


1)  Gegen  Ernst  a.  a.  0.  S.  19  A.  3. 


Ep.  68:  Bischof  Marcianus  von  Aiies.  111 

worden.  Novatians  Auftreten  hat  ein  Schisma  hervorgerufen,  die 
Geister  haben  sich  geschieden.  Wer  jetzt  noch  solchem  Rigoris- 
mus huldigt \  ist  eben  Novatianer,  zumal  ein  Mann,  der  sich  so 
offen  als  Anhänger  Novatians  bekennt  und  seines  Bruches  mit 
den  katholischen  Bischöfen  rühmt,  wie  Marcian  von  Arles-. 
Nun  haben  aber  dem  Novatian  die  katholischen  Bischöfe  des 
Erdkreises  die  Gemeinschaft  verweigert  —  die  „Priester  Gottes" 
haben  diese  Entscheidung  getroffen,  nicht  allein  der  rechtmäßige 
Bischof  von  Rom  — ,  also  muss  seinem  Anhänger  Marcian  gegen- 
über von  allen  katholischen  Bischöfen  dasselbe  geschehen.  Wir 
Afrikaner,  erinnert  Cyprian  den  römischen  Bischof,  haben  dem 
Novatian,  der  euch  Römern  besonders  zu  schaffen  macht,  für 
ausgeschlossen  erklärt:  gehe  hin  und  tue  desgleichen  dem 
Marcian  gegenüber,  der  in  Gallien  Skandal  macht  und  die 
Gemüter  verwirrt!  Es  ist  eine  Pflicht  katholischer  Einheit  und 
Gegenseitigkeit. 

Man  hat  Gewicht  darauf  gelegt^,  daß  an  Cyprian  nur 
Faustinus  von  Lyon,  an  Stephan  auch  die  andern  gallischen 
Bischöfe  geschrieben  hätten.  Wer  weiss  aber,  ob  nicht  auch 
nach  Rom  zuerst  nur  Faustin,  und  erst  als  keine  Antwort  kam, 
auch  andere  Bischöfe  geschrieben  haben?  Jedenfalls  lässt 
das  „tam  —  quam"  (c.  1.  744,5)  diese  Möglichkeit  offen. 

Wann  schrieb  Faustin  das  erstemal  an  Cyprian?  Turmel 
sagt:  erst  nach  dem  erfolglosen  Schreiben  an  den  römischen 
Bischof  (S.  129  und  S.  130  A.  1).  Batiffol  (S.  454)  und,  wie 
es  scheint,  auch  Poschmann  (S.  32  und  35)  meinen:  gleich- 
zeitig, und  das  ist  ohne  Zweifel  das  Richtige.  Der  von  Turmel 
angeführte  Grund  ist  gar  nicht  stichhaltig.  Cyprian  kennt  frei- 
lich   die  Erfolglosigkeit    der  Benachrichtigung   des    römischen 


1)  Marcian  ist  mit  seiner  völligen  Absolutionsverweigerung  rigo- 
ristischer  als  ein  Bischof,  der  sich  dem  Beschlüsse  der  afrikanisclien 
Synode,  angesichts  einer  neuen  Verfolgung  den  früher  Gefallenen  nach 
Prüfung  ihrer  Bußleistung  sofortige  Aufnahme  zu  gewähren,  nicht 
anschließen  will  (Ep.  57,  5.    Vgl.  oben  S.  59 f.). 

2)  V.  Soden  schreibt:  „Zu  Arles  war  der  Bischof  Marcianus  bei 
der  harten  novatianischen  Praxis  geblieben,  ohne  die  katholische  Kirche 
zu  verlassen".  (Der  Streit  zwischen  Rom  und  Karthago  S.  8.) 
Eine  solche  Fassung  wird  aber  den  Wendungen  Cyprians  nicht  gerecht. 
Richtig  Duchesne:  „Marcien  etait  en  communion  avec  Novatien". 
(Histoire  ancienne  de  l'Eglise  *  1, 420.) 

3)  Turmel,  Histoire  du  dogme  de  la  Papaute  S.  130  A.  1. 


112  Kocli,  Cyprian  und  der  römische  Primat. 

Stuhles  durch  die  Gallier,  aber  das  kauD  er  durch  das  zweite 
Schreiben  Faustins  erfahren  haben,  nachdem  ihm  dessen  erstes 
Schreiben  nur  das  schismatische  Gebaren  Marcians  und  viel- 
leicht die  Tatsache  einer  gleichzeitigen  Benachrichtigung  des 
römischen  Bischofs  mitgeteilt  hatte. 

Der  Bischof  von  Karthago  wird  gleichzeitig  mit  dem  von 
Rom  über  den  „Fall  Marcian"  unterrichtet,  damit  sie  Stellung 
nehmen  und  dem  schismatischen  Bischof  die  Gemeinschaft 
kündigen  sollten.  Das  hat  Cyprian  ohne  Zweifel  sofort  getan. 
Der  römische  Stuhl  aber  zögerte,  und  das  rief  nun  in  Gallien 
eine  ähnliche  Verwirrung  hervor,  wie  Stephans  Verhalten  im 
„Fall  Basilides  und  Martialis"  in  Spanien.  Auch  Bischöfe  wurden 
o^leicho^ültio:  und  Hessen  den  Marcian  «gewähren,  eine  Neuwahl 
unterblieb.  So  duldeten  die  „coepiscopi  in  Gallia  constituti" 
(c.  2.744,  20)  eine  „Verhöhnung  des  Kollegiums"  durch  Marcian 
(c.  2. 745, 2),  der  sich  damit  brüsten  konnte,  dass  man  es 
katholischerseits  —  „a  nobis"  (745,2)  heisst  „von  uns  Bischöfen"^ 
—  nicht  gewagt  habe,  ihm  die  Gemeinschaft  abzusagen  und 
einen  Nachfolger  zu  geben.  Marcian  will  nichts  mehr  von 
den  katholischen  Bischöfen  wissen,  diese  aber  geben  ihn  nicht 
auf:  an  dieser  für  die  Kirche  blamablen  Situation,  an  dieser 
Begriffsverwirrung  trägt  im  Grunde  Stephan  die  Schuld  I 

Es  ist  sehr  leicht  möglich,  dass  Faustinus  schliesslich  fast 
allein  die  Prinzipienfahne  hochhielt,  während  die  Mitbischöfe, 
die  noch  mit  ihm  nach  Rom  geschrieben  hatten,  beim  Aus- 
bleiben einer  Antwort  die  Sache  auf  sich  beruhen  liesseu. 
Jedenfalls  wendet  sich  Faustin  von  Lyon  nochmals  an  Cyprian. 
Wieder  steht,  wie  im  Falle  des  Basilides  und  Martialis,  moralische 
Autorität  gegen  moralische  Autorität.  Cyprian  schreibt  an 
Stephan,  aber  er  schreibt  nicht  etwa  wie  ein  Untergebener 
seinem  Vorgesetzten,  wie  ein  „Bischof"  dem  „Papste",  sondern 
er  schreibt  „en  termes  imperatifs"\  wie  einer,  der  moralische 
Macht  hat,  wie  ein  pflichteifriger  Bruder  dem  Bruder,  der  seine 
Pflicht  versäumte:    „Pacere  te  oportet  plenissimas'^  litteras  ad 


1)  Turmel  S.  126. 

2)  Daß  das  Wort  „plenissimus"  nicht  gerade  eine  Jurisdiktion 
involviert,  ist  aus  Ep.  56,3  (649,24  uud  650,1)  zu  ersehen,  wo  Cypriau 
von  andern  Bischöfen  gebeten  wird,  „ut  cum  pluribus  coUegis  de  hoc 
ipso  plenissime  tractem",  weil  „res  tanta  exigit  majus  et  pensius  de 
multoruin  conlatione  consilium".  Cyprian  verspricht  ihm  auch:  .,Tractabo 


Ep.  68:  Bischof  Marcianiis  von  Arles.  113 

coepiscopos  in  Gallia  constitutos"  (c.  2.  744,  20)  —  „Dirigantur 
in  provinciam  et  ad  plebem  Arelate  consistentem  a  te  litterae!" 
(c.  3.  745,  20).  Stephan  soll  sich  kategorisch,  klipp  und  klar, 
dahin  aussprechen,  dass  er  mit  Marcian  keine  Gemeinschaft 
haben  wolle. 

„Dirigantur  a  te  litterae,  quibus  abstento  Marciano  alius  in 
loco  ejus  substituatur."  Das  heisst  natürlich  nicht:  Stephan 
soll  den  Marcian  „absetzen"  und  einen  Nachfolger  „ernennen". 
Cyprian  lebt  nicht  in  der  Zeit  der  „beneficia  apud  sedera 
apostolicam  vacantia",  der  päpstlichen  Provisionen  und  Mandate. 
Marcian  hat  sein  Bischofsamt  dadurch,  daß  er  Schismatiker  ge- 
worden ist,  schon  verloren.  Es  gilt  nur,  darnach  zu  handeln. 
Und  da  soll  Stephan  mit  gutem  Beispiel  vorangehen,  damit 
die  Verwirrung,  die  sein  schlechtes  Beispiel  angestiftet  hat, 
gehoben  werde.  Er  soll  erklären,  dass  er  mit  Marcian  keine 
Gemeinschaft  haben  wolle,  und  in  Arles  soll  ein  neuer  Bischof' 
gewählt  werden  in  der  Weise,  wie  sie  von  Cyprian  öfters,  sogar 
im  selben  Briefe  (c.  2.  745,10),  beschrieben  und  auf  Gottes 
Willen  direkt  zurückgeführt  wird  (Ep.  44, 3.  55, 8.  59,  5  und 
6.  67,3  und  5)i. 


cum  singulis  plenius,  ut  de  eo,  quod  consuluistis,  figatur  apud  nos 
et  rescribatur  vobis  firma  sententia  multorum  sacerdotum  cousilio 
ponderata".  Vergl.  Ep.  32  (565,18):  „Plenius  consilio  communi  trac- 
tabimus,  quando  convenire  in  ununa  permittente  Domino  coeperimus". 
Cyprian  hat  und  beansprucht  mit  seiner  Synode  keine  Jurisdiktion 
über  andere  Bischöfe  (vergl.  oben  S.  58ff.). 

,  1)  Richtig  Poschmann  S.  34  u.  38  (s.o.S.  107),  undTurmel  S.  127: 
^Etienne  doit  declarer  que  Marcien  n'est  plus  de  sa  communion.  Alors 
les  eveques  gaulois  dirout  au  peuple  d'Arles  de  pourvoir  au  remplacement 
de  son  pasteur".  Falsch  immer  noch  Ernst,  der  früher  (Hist.  Jahrb. 
1898,  762)  in  Cyprians  Worten  sogar  eine  Ernennung  des  Nachfolgers 
durch  den  Papst  gelesen  hat:  „Erkläre  durch  ein  solennes  Schreiben 
den  Marcian  für  exkommuniziert  und  abgesetzt,  so  daß  die  Provinzial- 
bischöfe  unter  Mitwirkung  des  Volkes  von  Arles  einen  neuen  Bischof 
einsetzen  können"  (Slfephan  I.  und  der  Ketzertaufstreit.  S.  21  Anra.)- 
Falsch  Harnack:  „Der  römische  Bischof  muß  anerkanntermaßen  die 
Macht  besessen  haben,  den  Bischof  von  Arles  zu  maßregeln,  während 
die  gallischen  Bischöfe  diese  Macht  nicht  besaßen"  (Lehrbuch  der 
D.  G.4 1,  494  A.  1.).  Er  verweist  auch  (vgl.  Turmel  S.  129)  auf  Euseb. 
H.  E.  VI,  43,  10,  wo  Kornelius  in  seinem  Briefe  an  Fabius  von  Anti- 
ochien  erzählt,  er  habe  für  die  drei  Bischöfe,  die  Novatian  aus  „dem 
kleinsten  Winkel  Italiens"  geholt  habe,  um  sich  von  ihnen  weihen  zu 
lassen,    Nachfolger    geweiht:     xwv    Xomm    iTitaxÖTrwv   dtaSöxoug    slg   xob^ 

Texte  u.  Untersuchungen  etc.  35,1.  8 


114  Koch,  Cyprian  und  der  römische  Primat. 

In  c.  3  begründet  Cyprian  noch  weiter  die  Notwendigkeit 
eines  Einschreitens  in  Arles^,  aber  nicht  mit  päpstlichem  Ober- 

TÖTiouc,  SV  olg  viaot-y,  y^igozo^rficuizz  dTisaxdcXxaiasv,  uud  bemerkt  dazu: 
„Hier  handelt  es  sich  um  Italien,  und  die  Stelle  macht  es  deatlich, 
daß  die  römische  Kirche  bereits  vor  der  Mitte  des  3.  Jhd.  eine  rechtlich 
wirkende  Exkommunikationsgewalt  und  die  ordentliche  Ordinations- 
gewalt  in  Bezug  auf  die  Gemeinden  und  Bischöfe  in  Italien  besessen 
hat".  Allein  wenn  Kornelius  im  vorliegenden  FaUe,  um  Herr  der 
Situation  zu  bleiben,  rasch  handelte,  so  folgt  daraus  noch  nicht  sein 
formelles  Recht  dazu,  jedenfalls,  wie  Harnack  selber  zugibt,  kein  nach 
Gallien  sich  ausdehnendes  Recht.  Die  Bischöfe,  die  Novatian  rasch 
kommen  ließ,  werden  nicht  so  „weither  gewesen"  sein,  und  es  begreift 
sich,  dass  der  römische  Stuhl  zuerst  die  kleinereu  Bischöfe  Italiens,  zu 
allererst  die  der  nächsten  Umgebung,  dann  die  Mittel-  und  Unteritaliens 
—  in  Oberitalien  ging  es  langsamer  und  schwieriger  —  unter  seine 
Gewalt  bekam.  Auch  bei  der  Anklage,  die  in  den  PJiilosoph.  IX,  12 
(Harnack  a.  a.  0.  S.  490,  A.  3.)  wegen  mehrmals  verheirateter  Bischöfe 
gegen  die  Amtstührung  Kallists  erhoben  wird  und  die  einen  Schluß 
auf  die  Stellung  des  römischen  Bischofs  gestattet,  genügt  die  moralische 
Autorität  und  die  daraus  entspringende  moralische  Haltbarkeit.  Es 
ist  zudem  die  leidenschaftliche  Stimmung  des  Anklägers  in  den 
Philosophumena  zu  berücksichtigen.  Der  Haß  legt  dem  Gegner  oftmals 
etwas  zur  Last,  wofür  dieser  gar  nicht  oder  wenigstens  nicht  allein 
haftbar  ist. 

1)'  Es  ist  ganz  verdreht,  wenn  Rieß  (Stimmen  aus  Maria-Laach 
6,  535)  diese  Begründung  so  deutet,  als  ob  Cyprian  damit  „seine 
Verwendung  für  eine  fremde  Kirche  durch  das  Gesamtinteresse  der 
Bischöfe  wie  den  Anspruch  der  Gläubigen  auf  die  Hilfe  von  selten  der 
Bischöfe  rechtfertigte".  Cyprian  begründet  ganz  offenkundig  nicht  seine 
Verwendung  für  Gallien  bei  Stephan,  sondern  die  Pflicht  Stephans,  für 
Gallien  einzutreten  (vgl.  Batiffol  S.456).  Diese  Pflicht  ist  ihm  aber  nicht 
eine  „päpstliche",  sondern  eine  allgemein  bischöfliche.  In  der  vor- 
hin behandelten  Ep.  67  sind  dieselben  Motive  wirksam.  Da  der 
römische  Bischof  nach  Cyprians  Überzeugung  unrichtig  gehandelt  hat, 
tritt  an  ihn  die  Bruder-  und  Hirtenpflicht  heran,  den  Spaniern  den 
richtigen  Weg  zu  weisen.  Nicht  anders  ist  es  in  Ep.  65,  die  gerne  als 
Widerspuch  mit  oder  als  Einschränkung  zu  Cyprians  Äußerungen  iiber 
die  völlige  Selbständigkeit  der  Bischöfe  (Acta  Sanctorum.  Sept. 
t.  IV,  316.  Ernst,  Stephan  I.,  S.  19  A.  3)  oder  \ils  Beleg  für  die  Aus- 
übung einer  Obermetropolitangewalt  durch  Cyprian  (Funk  in  Theol. 
Quartalschr.  1879,  149)  angeführt  wird.  Bischof  Fortunatian  von 
Assuras  hat  in  der  Verfolgung  den  Göttern  geopfert  und  dadurch 
nach  Cyprians  Anschauung  nicht  bloß  die  kirchliche  Gemeinschaft, 
sondern  auch  Priesteramt  und  Priesterwürde  (s.  oben  S.  101  fl'.)  verloren. 
Da  dieser'aber  trot/.dem  zu  amtieren  fortfährt,  ist  es  Cyprians  Bruder- 
und  Hirtenpfliclit,  das  arme  Volk  vor  der  Befleckung  durch  solch 
beflecktes  Opfer   zu  warneu.     Darum  mahnt   er   die  Gemeinde,    den 


Ep.  68:   Bischof  Marcianus  von  Arles.  115 

aufsichtsrecht  und  päpstlicher  MachtvoUkommenlieit  oder  mit 
einem  Universalepiskopat  Stephans,  sondern  mit  der  Pflicht 
aller  Bischöfe,  gefährdeten  Gemeinden  beizuspringen. 
Er  schreibt:  „Idcirco  enira,  frater  carissime,  copiosum  corpus 
est  sacerdotum  concordiae  mutuae  glutino  atque  uni- 
tatis  vinculo  copulatum,  ut  si  quis  ex  collegio  nostro  haeresim 
facere  et  gregem  Christi  lacerare  et  yastare  temptaverit,  sub- 
yeniant  ceteri,  qua  pastores  utiles  et  misericordes  oves 
dominicas  in  gregem  colligant".  So  nehmen  ja  auch  die  Schiffe 
von  einem  gefährlich  und  feindlich  gewordenen  Hafen  ihre 
Zuflucht  zu  andern  nächstgelegenen  Häfen ^  Und  wenn  es  in 
einer  Herberge  nicht  mehr  geheuer  ist,  so  suchen  die  Reisenden , 
eben  zuverlässige  Herbergen  auf.  So  müssen  es  auch  die 
Bischöfe  machen:  sie  müssen  die  Brüder,  die  sich  vor  den 
Klippen  Marcians  in  den  sicheren  Hafen  der  Kirche  flüchten, 
gütig  aufnehmen  und  den  Reisenden  eine  Unterkunft  gewähren 
in  einer  Herberge,  wie  sie  im  Evangelium  (Luk.  10,  34)  be- 
schrieben ist,  wo  die  von  Räubern  Verwundeten  vom  Herbergs- 
vater   gepflegt  und  beschützt  werden  können. 

Die  Sorge  für  die  Herde,  heißt  es  in  c.  4  weiter,  geht 
über  alles,  sie  ist  oberstes  Gesetz  und  oberste  Pflicht  der 
Bischöfe:   „Quae  est  enim  major  aut  melior  cura  praepositorum 

gefallenen  Bischof  und  sein  Opfer  zu  meiden.  Die  Afrikaner  be- 
tätigen diese  Pflicht  gemeinsamer  Hirtensorge  und  katholischer 
Gegenseitigkeit  im  novatianischen  Schisma  auch  der  römischen 
Gemeinde  gegenüber,  wenn  sie  zwei  Bischöfe  dahin  senden  mit 
der  Aufgabe,  „ut  ad  catholicae  ecclesiae  unitatem  scissi  corporis 
membra  componerent  et  christianae  caritatis  vinculum  copularent" 
(Ep.  45.  1.  599,  16),  wenn  Cyprian  schismatisch  gewordene  römische 
Bekeuner  zur  Rückkehr  mahnt  (Epp.  46  und  47).  Umgekehrt  schickt 
der  römische  Klerus  während  der  dortigen  Sedisvakanz  auf  die  Kunde 
von  der  Flucht  Cyprians  ein  Schreiben  nach  Karthago,  „cum  incum- 
bat  nobis,  qui  videmur  praepositi  esse  et  vice  pastorum  custodire 
gregem"  (Ep.  8,  1.  486,  5).  Aus  diesem  Grunde  gritf  auch  seinerzeit 
die  römische  Gemeinde  in  die  korinthischen  Wirren  ein  (I  Clem.). 

1)  Das  Moment  der  Nachbarschaft,  der  Nähe,  ist  auch  bei  der 
Anwendung  des  Bildes  auf  den  vorliegenden  Fall  nicht  außer  acht 
zu  lassen.  „Alle  können  nicht  immer  zu  Hilfe  eilen;  die  aber  der 
leidenden  Gemeinde  am  nächsten  sind,  sind  am  strengsten  dazu  ver- 
pflichtet .  .  .  Weil  denn  du,  Stephan,  der  Kirche  von  Arles  am  nächsten 
bist,  so  mußt  auch  du  zuerst  ihres  traurigen  Zustandes  dicli  erbarmend 
dahin  sorgen,  daß  das  Volk  und  der  Klerus  den  häretischen  Bischof 
absetze'^  (Tübg.  tlieol.  Quartalschr.  1823,  528\ 


116  Koch,  Cyprian  und  der  römische  Primat. 

quam  diligenti  sollicitudiue  et  medella  salubri  foveodis  et  con- 
servandis  ovibus  praevidere  .  .  .  Nam  etsi  pastores  multi  sumus, 
unum  tarnen  gregem  pascimus,  et  oves  universas,  quas  Christus 
sanguine  suo  et  passione  quaesivit,  colligere  et  fovere  debemus''. 
Der  „Universalepiskopat",  die  Sorge  für  die  ganze  Kirche, 
lastet  also  nicht  auf  dem  römischen  Bischof,  sondern  auf  dem 
ganzen  Bischofskollegium,  und  jedes  Mitglied  muß  in  der  Stunde 
der  Gefahr  seine  ganze  Kraft  und  Autorität  einsetzen. 

In  c.  5  erinnert  er  dann  Stephan  noch  an  die  antecessores 
Kornelius  und  Lucius,  die  sich  ebenfalls  gegen  den  novatianischen 
Rigorismus  erklärt  hätten,  und  deren  Andenken  von  den  katho- 
lischen Bischöfen  in  Ehren  gehalten  werde  und  darum  noch 
vielmehr  von  ihm  in  Ehren  gehalten  werden  müsse,  der  ihr 
vicarius  et  successor  geworden  sei. 

Zum  Schlüsse  aber  schreibt  er:  „Significa  plane  nobis, 
quis  in  locum  Marciani  Arelate  fuerit  substitutus,  ut 
sciamus,  ad  quem  fratres  nostros  dirigere  et  cui  scri- 
bere  debeamus". 

Warum  soll  Stephan  den  Afrikanern  den  Namen  des  neuen 
Bischofs  von  Arles  mitteilen?  Daß  Stephan  selber  einen 
Bischof  für  Arles  ernennen  solle,  darf  auch  hieraus  nicht  ge- 
folgert werden.  Eine  solche  Annahme  ist  durch  die  passive 
Wendung  ,,fuerit  substitutus"  (wie  c.  3.  745,  21  „substituatur") 
wenig  empfohlen,  durch  Cyprians  Grundsätze  direkt  ausge- 
schlossen. Aber  auch  ein  Primatialrecht  anderer  Art  ist 
darin  nicht  enthalten.  Es  ist  nicht  so,  daß  der  Neugewählte 
erst  durch  die  x\nerkennung  von  selten  Stephans  rechtmäßiger 
katholischer  Bischof  werde^.  Das  wird  er  dadurch,  daß  er 
von  Klerus   und  Volk  von  Arles   gewählt   und  von   den  Kom- 


1)  Ries  S.  J.  meint  sogar  zu  dieser  Stelle:  „Wer  einen  Andern 
um  bloße  Mitteilung  seiner  Entsclieidung  in  einer  Reclitssache  an- 
geht, um  sich  darnach  zu  richten,  behandelt  doch  offenbar  eben  den- 
selben zugleich  als  allein  kompetenten  Richter  und  als  seinen  Vor- 
gesetzten (Stimmen  aus  Maria-Laach  7,  265).  Noch  einfacher  wäre  es 
da  gewesen,  w-enn  Stephan  gleich  „Acta  Pontificia"  oder  „Acta 
Apostolicae  Sedis"'  veröffentlicht  oder  ein  für  allemal  bestimmt  hätte, 
daß  seine  an  der  —  sagen  wir  an  der  Kaliistkatakombe  angeschlageneu 
Verordnungen  „urbi  et  orbi"  Gesetzeskraft  habeu  sollten.  Facit  iudig- 
natio  versuni.  Solch  plumpe  d^ioiopr^oloi.,  die  vom  Geiste  eines  alten 
Kirchenschriftstellers  auch  nicht  einen  Hauch  mehr  rettet,  reizt  zum 
Spotte. 


Ep.  68:  Bischof  Marcianus  von  Arles.  117 

provinzialbischöfen  bestätigt  wird  und  mit  den  übrigen  katho- 
lischen Bischöfen  in  Gemeinschaft  tritt. 

Wie  wenig  jene  Worte  eine  Sonderstellung  Roms  an- 
deuten, zeigt  Ep.  59,  9  (676,  21),  wo  Cyprian  fast  mit  den- 
selben Worten,  aber  umgekehrt,  an  Kornelius  schreibt:  „Miserim 
tibi  proxime  nomina  epicoporum  istic  constitutorum,  qui 
integri  et  sani  in  ecclesia  catholica  fratribus  praesunt.  Quod 
utique  ideo  de  omnium  nostrorum  consilio  placuit  tibi  scri- 
bere,  ut  erroris  diluendi  ac  perspiciendae  veritatis  compendium 
fieret,  et  scires  tu  et  collegae  nostri,  quibus  scribere 
et  litteras  mutuo  a  quibus  vos  accipere  oporteret".  Hier 
teilt  nicht  der  römische  Bischof  den  afrikanischen  Bischöfen, 
sondern  diese  dem  römischen  Bischof  die  Namen  der  „katho- 
lischen Bischöfe"  mit,  und  bezeichnen  ihm  die  Bischöfe,  an 
die  er  Gemeinschaftsbriefe  zu  richten,  und  von  denen  er  solche 
zu  bekommen  habe.  Also  auch  da  volle  Parität  und  Gegen- 
seitigkeit, nirgends  ein  Vorrecht. 

Wenn  Cyprian  den  Namen  des  neuen  Bischofs  von  Arelate 
von  Stephan,  und  nicht  direkt  von  Gallien  selbst  her  erfahren 
will,  so  mag  der  Grund  darin  liegen,  daß  zwischen  Afrika 
und  Rom  —  nicht  aus  Primatialgründen  —  regerer  Verkehr 
herrscht,  der  eine  raschere  Mitteilung  ermöglichte,  als  zwischen 
Afrika  und  Gallien,  oder  auch  darin,  daß  Cyprian  auf  diese 
Weise  ganz  authentisch  erfährt,  daß  Stephan  seine  eigentüm- 
liche Haltung  aufgegeben  und  seine  Bischofspflicht  erfüllt  habe. 
An  Stephan  hat  er  geschrieben,  von  Stephan  will  er  auch 
Nachricht  bekommen.  Es  mag  auch  ein  anderer  Grund  mit- 
gespielt haben,  ein  Primiatialrecht  sicher  nicht. 

Warum  wendet  sich  aber  Cyprian  überhaupt  an  Stephan? 
Warum  richtet  er  nicht,  wie  in  Ep.  67  an  die  Spanier,  so  hier 
an  Faustin  und  die  Gallier  direkt  die  Aufforderung,  den  schis- 
matischen Bischof  einfach  zu  meiden  und  einen  neuen  Hirten 
für  Arles  aufzustellen? 

Batiffol  sieht  hierin  einen  Widerspruch  mit  seinem 
sonstigen  Standpunkt  und  einen  Fingerzeig,  daß  dieser  ander- 
wärts geäußerte  Standpunkt  Cyprians  und  der  Afrikaner  eine 
Neuerung    gewesen    sei^     Dabei    faßt   er    aber    das    zeitliche 

1)  L'Eglise  naissante  S.  457:  „La  conduite  de  l'eveque  de  Carthage 
en  cette  affaire,  est  en  contradiction  avec  ses  declarations  anterieures. 
N'est-ce  pas  Tindice,  que  l'eveque  de  Carthage,  et  le  concile  d'Afrique 


118  Kocli,  Cyprian  und  der  römische  Primat. 

Verhältnis  von  Ep.  67  und  Ep.  68  nicht  richtig,  und  über- 
sieht die  Veränderung  der  Situation.  Ep.  68  ist  —  von 
einem  formellen  Briefwechsel  nach  Stephans  Amtsantritt  etwa 
abgesehen  —  offenkundig  das  erste  Schreiben,  das  Cyprian 
in  einer  kirchlichen  Angelegenheit  an  Stephan  richtet.  Er 
schreibt  an  ihn  in  demselben  Tone  kollegialer  Gleichberechtigung, 
ja  moralischer  Überlegenheit,  wie  er  an  seine  Vorgänger 
Kornelius  und  Lucius  geschrieben  hatte.  Noch  kennt  er 
Stephans  Charakter  und  Gemütsart  nicht  oder  macht  von  einer 
etwaigen  Kenntnis  keinen  Gebrauch,  er  rechnet  auf  Verständnis 
und  kollegiales  Entgegenkommen.  Stephan  hat  durch  seine 
Zurückhaltung  im  Fall  Marcian  die  peinliche  Situation  in 
Gallien  geschaffen.  Tritt  er  aus  seiner  Reserve  heraus  und 
erklärt  er  sich,  wie  es  Pflicht  jedes  katholischen  Bischofs  ist, 
offen  gegen  den  Schismatiker,  dann  wird  dieser  Fall  vom 
Episkopat  in  Friede  und  Eintracht  erledigt^  Tut  er  es  nicht, 
dann  —  liegt  die  Sache  wie  bei  den  Spaniern  in  Ep.  67,  dann 
müssen  die  Gallier  ohne  Rücksicht  auf  Stephan  handeln. 
Ep.  68  an  Stephan  ist  von  kollegialer  Rücksichtnahme,  von 
Liebe  zur  „bischöflichen  Einheit",  vom  Streben  nach  friedlicher 
Verständigung  diktiert.  Als  Cyprian  Ep.  67  nach  Spanien 
schrieb,  war  das  Verhältnis  zwischen  Rom  und  Karthago  nicht 
mehr,  wie  es  unter  Kornelius  und  Lucius  gewesen.  Gerade 
Brief  68,  das  angebliche  Zeugnis  für  den  Primat,  mußte  durch 
seinen  ganzen  Ton  einen  Römerbischof  wie  Stephan  reizen,  und 
bildet  so  „die  Ouvertüre  zum  Streit  der  beiden  großen  Bischöfe" 2. 


sous  son  influeüce,  innovait  precisement  dans  ces  declarations  aute- 
rieures? . . .  Ce  que  nous  oserions  appeler  rultramoDtaiiisme  de  Faustinus. 
de  Basllide,  et  meme  du  malheureux  Felicissimus,  est  le  catholicisme 
traditionnel  bleu  plus  authentiquement  que  le  proviucialisme  inquiet 
et  incousequent  des  africains". 

1)  Das,  nicht  eine  über  das  moralische  Ausehen  hinausgehende 
Autorität  Roms,  nicht  „un  röle  hors  de  pair**  ist  der  Grund,  warum 
„Cyprian  das  Vorgehen  des  Stephanus  mit  der  endgültigen  Regelung  der 
Angelegenheit  für  identisch  hält",  warum  seine  Intervention  in  diesem 
Falle  „decisive"  ist  (Tunnel  S.  128.  Posclimann  S.  37  Anm.). 

2)  V.  Soden,  Der  Streit  zwischen  Rom  und  Karthago  S.  8.  Auch 
Duchesne  schreibt:  „Leton  de  sa  lettre  indique  vraimeut  peu  d'estime 
pour  celui-ci.  Etienne,  qu'il  merität  ou  non  ces  reproches,  ne  pouvait 
guere  etre  satistait  de  recevoir  une  teile  le^on.  C'est  sur  ces  entre- 
faites  qu'eclata  la  querelle  a  propos  du  bapteme  des  heretiques"  (Histoire 
ancienne  de  I'Eglise  I,  421). 


Ep.  68:   Bischof  Marcianus  von  Arles.  119 

Stephan  war  ein  Hierarch,  wie  Kailist  und  Viktor,  und 
heischte  Gehorsam.  Cyprian  aber  war  nicht  gesonnen,  auf 
römischen  Befehl  umzulernen  und  seine  Anschauung  von  der 
Gleichberechtigung  der  Bischöfe  zu  modifizieren.  Es  war,  wenn 
nicht  schon  der  Bruch,  so  jedenfalls  hochgradige  Spannung 
eingetreten.  Cyprian  hat  die  Eigenschaften  Stephans,  die  er 
ii^  Ep.  74  scharf,  und  Firmilian  in  Ep.  75  noch  schärfer 
charakterisiert,  kennen  gelernt.  Darum  schreibt  er  an  die 
Spanier  in  Ep.  67  einfach,  was  der  kirchliche  Standpunkt  von 
ihnen  verlange,  was  katholische  Bischöfe  und  Christen  in  solchem 
Falle  zu  tun  hätten.  Wollen  sie  sich  mit  Stephan  ins  Benehmen 
setzen  und  ihn  eines  Besseren  zu  belehren  suchen,  ists  ihm 
lieb,  und  doppelt  lieb,  wenn  es  ihnen  gelingen  sollte.  Aber 
er  verspricht  sich  nicht  viel  von  einem  solchen  Versuche,  und 
schreiben  tut  er  gar  nichts  davon. 

Im  ganzen  Brief  68  kommt  Stephan,  wie  in  Ep.  67,  weder 
als  „Papst",  noch  als  „abendländischer  Patriarch"^  in  Betracht, 
sondern  nur  als  Inhaber  des  moralisch  so  hochangeseheuen 
römischen  Stuhles.^  Aus  dem  hohen  moralischen  Ansehen 
Roms  und  aus  der  ganzen  Situation  lassen  sich  beide  Briefe 
restlos  erklären.  Wir  haben  keinen  Grund,  den  moralischen 
Primat  zu  einem  Jurisdiktionellen  zu  stempeln,  und  dadurch 
in  Cyprians  Anschauung  und  Handlungsweise  einen  Wider- 
spruch hineinzubringen,  der  an  sich  gar  nicht  vorhanden  ist. 
Gerade  im  Lichte  der  übrigen  Äußerungen  Cyprians,  während 
und  vor  dem  Ketzertaufstreit,  schwindet  jede  Möglichkeit,  die 
beiden  Briefe  dafür  anzurufen,  daß  er  der  römischen  Kirche 
einen  Rechtsprimat  zuerkannt  habe. 

1)  Funk  in  der  Theol.  Quartalschr.  1879,  149:  „Der  Fall  des 
Bischofs  Marcian  von  Arles  beweist  in  meinen  Augen  nur  die  Primatial- 
stellang  der  römischen  Kirche  im  Abendlande". 

2)  Vergl.  Fechtrup,  Der  hl.  Cyprian  1878,  191  A.  1:  „Mau 
kann  offenbar  die  Stelle  sehr  gut  so  auffassen,  daß  Cyprian  habe  sa- 
gen wollen,  Stephanus  solle  durch  ein  Schreiben  dem  Marcian  die 
Kirchengemeinschaft  aufkündigen  und  durch  seine  gewichtige  Stimme 
und  seinen  großen  Einfluß  dahin  wirken,  daß  ein  anderer  an  des  Ab- 
trünnigen Stelle  erwählt  werde".  Auch  Poschmann  gibt  (S.  36  A.  2) 
zu,  daß  „aus  dem  Briefe  allein  ein  sicherer  Schluß  auf  den  Primat 
des  römischen  Bischofs  über  die  ganze  Kirche  wohl  nicht  gemacht 
werden  kann".  Die  „sonstige  Lehre  des  Kirchenvaters"  verschafft 
aber  der  Deutung  auf  den  Primat  nicht  „mehr  Wahrscheinlichkeit"^ 
sondern  macht  diese  Deutung  geradezu  unmöglich. 


120  Koch,  Cyprian  und  der  römische  Primat. 

Somit  ist  es  falsch,  wenn  Peters  behauptet,  daß  „Cyprian 
dem  Nachfolger  Petri  die  ordentliche  und  unmittelbare  Juris- 
diktion über  auswärtige  Diözesen,  mithin  auch  über  die  ganze 
Kirche  einräumt  und  zuerkennt"  ^  Falsch,  wenn  So  hm  als 
Anschauung  Cyprians  hinstellt:  „Der  römische  Bischof  hat 
Gewalt,  andere  Bischöfe  von  der  Kirchengemeinschaft  auszu- 
schließen. Die  Exkommunikation  seitens  eines  sonstigen 
Bischofs  ist  in  diesem  Falle  wirkungslos,  weil  die  Gemein- 
schaft mit  ihm  nicht  wesentlich  ist,  um  Gemeinschaft  mit  der 
Kirche  zu  haben.  Die  Gemeinschaft  mit  dem  römischen  Bischof 
aber  ist  wesentlich  für  die  Gemeinschaft  mit  der  Kirche. 
Darum  kann  der  römische  Bischof,  indem  er  seine  eigene 
Gemeinschaft  versagt,  zugleich  die  Gemeinschaft  mit  der  Kirche 
versagen"^.  Falsch  auch  Nelke:  „Rom  entscheidet  endgültig  über 
die  Absetzung  eines  Bischofs  und  die  Rechtmäßigkeit  eines  neu- 
gewählten"^,  und  Poschmann  (S.  35):  „Die  übrigen  Bischöfe 
können  nur  für  ihre  Person  die  Gemeinschaft  mit  dem  Schuldigen 
aufheben.  Die  Exkommunikation  seitens  des  römischen  Bischofs 
dagegen  bedeutet  nicht  nur  das  Aufhören  der  Gemeinschaft 
mit  diesem,  sondern  den  Ausschluß  aus  der  Kirche,  weil  die 
Gemeinschaft  mit  dem  römischen  Stuhle  die  notwendige  Be- 
dingung der  Zugehörigkeit  zur  Kirche  ist.  Ist  ein  Bischof 
vom  Papste  exkommuniziert,  dann  müssen  sich  die  andern 
Bischöfe  von  ihm  lossagen,  wenn  sie  nicht  ebenfalls  aus  der 
Kirche  ausgeschlossen  sein  wollen,  und  ebenso  muß  die  Ge- 
meinde des  exkommunizierten  Bischofs,  weil  sie  verwaist  ist, 
einen  neuen  Bischof  wählen.  Diese  Exkommunikationsgewalt 
des  Papstes  ist  die  unmittelbare  praktische  Folge  aus  der 
Zentralstellung,  welche  er  in  der  Kirche  einnimmt". 

Solche  Anschauungen  beruhen  auf  Mißverständnis  und 
Yerkeunung  der  ganzen,  konsequent  episkopalistischen,  Ge- 
dankenwelt  des  Bischofs  von  Karthago. 


1)  Der  hl.  Cyprian  von  Karthago  1877,  479. 

2)  Kirchenrecht  I  (1892)  393.  Wenn  Sohm  aber  annimmt,  daß 
eine  solche  Exkommunikation  durch  den  römischen  Bischof  keine 
rechtliche,  sondern  nur  eine  moralische  Wirkung  für  die  Kirchen  Galliens 
haben  konnte,  weil  er  über  diese  nur  geistliche,  keine  rechtliche  Ge- 
walt besessen  habe,  so  kommt  das  doch  wieder  auf  unsere  These  vom 
moralischen  Ansehen  des  römischen  Stuhles  hinaus. 

3)  Chronologie  der  Korrespondenz  Cyprians  1902,  89  A.  2. 


Cypriaus  Ton  in  den  Brieten  nacli  Rom.  121 

XYIII. 

Der  GaDg  unserer  Untersuchung  brachte  bereits  (vgl. 
S.  61  ff.)  Hinweise  darauf,  daß  die  Korrespondenz  Cyprians 
und  der  Afrikaner  mit  Rom  nie  eine  Spur  von  Subordination, 
vielmehr  stets  das  Bewußtsein  völliger  Koordination  verrät. 
So  oft  sie  sich  über  ihre  Motive  äußern  —  und  sie  tun  das  oft 
genug  — ,  nie  ist  von  einer  Gehorsamspflicht  die  Rede,  nie  ver- 
nimmt man  eine  Gehorsamsversicherung.  Im  Gegenteil:  jeder 
Yersuch  irgend  eines  Bischofs,  sich  zum  Oberbischof  aufzu- 
werfen und  von  andern  Bischöfen  Gehorsam  zu  fordern,  wird 
als  Verfassungsbruch,  als  schriftwidrige  Anmaßung  und  Tyrannei 
gebrandmarkt.  Was  diese  Bischöfe  immer  wieder  veranlaßt, 
sich  gegenseitig  zu  schreiben,  zu  fragen,  zu  belehren,  zu  bitten, 
zu  ermahnen,  zu  warnen,  das  ist  das  katholische  Solidaritäts- 
gefühl, das  Bewußtsein,  den  einen  Episkopat  der  „una  catholica 
ecclesia"  zu  bilden,  für  den  und  für  die  weder  Berge  noch 
Meere  Schranken  sind.  Und  wie  sie  sich  gegenseitig  schreiben, 
so  schreiben  sie  auch  nach  Rom,  an  die  hervorragendste  und 
verdienstvollste  Kirche  der  Christenheit.  Aus  der  ganzen 
Haltung  ihrer  Briefe  spricht  zwar  im  allgemeinen  ein  Ge- 
fühl der  Liebe  und  Verehrung,  aber  auch  das  Bewußtsein 
der  Selbständigkeit  und  Gleichberechtigung.  Wie  subaltern 
klingen  gegenüber  der  selbstbewußten  Sprache  Cyprians  die 
Ünterwürfigkeitsversicherungen  späterer  Bischöfe  und  ganzer 
Episkopate,  wenn  sie  „zu  den  Füßen  Seiner  Heiligkeit  nieder- 
gesunken" (ad  pedes  Sanctitatis  Suae  provoluti)  ihre  durch 
den  Primat  brüchig  gewordene  „apostolische  Gewalt"  durch 
Dispensen  und  Privilegien  und  Fakultäten  von  Primates 
Gnaden  ausbessern  lassen,  oder  um  die  Zurücknahme  oder 
Milderung  eines  undurchführbaren  Befehles  bitten,  oder 
dartun,  daß  eine  „urbi  et  orbi"  geltende  neue  Anordnung 
„draußen"  längst  in  besserer  Form  verwirklicht  sei!  Die 
Welt,  oder  vielmehr  die  Kirche  Cyprians  atmet  frischere  Luft 
und  freieren  Geist. 

Man  darf  freilich  die  geschichtlichen  Triebkräfte  und  die 
relative  Berechtigung  der  späteren  Entwicklung  mit  ihrer 
strammen  Zentralisation  nicht  verkennen.  Der  Segen,  der 
davon  über  Kirche  und  Kultur  bis  ins  vierzehnte  Jahrhundert 
ausging,  überwog  die  Nachteile,  bis  sich  reif  und  mündig  ge- 


122  Koch,  Cyprian  und  der  römische  Primat. 

wordene  Yölker  dem  absolutistischen  und  den  Absolutismus 
finanziell  ausmünzenden  Papsttum  gegenüber  plötzlich  in  die 
Lage  der  Notwehr  versetzt  sahen.  Hier  handelt  es  sich  bloß 
um  die  Konstatieruug  der  Tatsache:  Ab  initio  sie  non  erat. 
Zur  Ergänzung  der  schon  beigebrachten  Belege  seien  noch 
einige  weitere  Beobachtungen  angefügt. 

Cyprian  schreibt  an  den  römischen  Bischof  so,  wie  er 
an  andere  Bischöfe  schreibt.  In  Ep.  59,1  bestätigt  er  dem 
römischen  Bischof  Kornelius  den  Empfang  seines  Briefes  mit 
den  Worten:  „Legi  litteras  tuas,  f rater  carissime,  quas  per 
Saturum  fratrem  nostrum  acoluthum  misisti  et  dilectionis 
fraternae  et  ecclesiasticae  disciplinae  et  sacerdotalis 
censurae  satis  plenas"  (666,  10.).  Und  in  Ep.  27,4  spricht 
er  von  einem  Briefe  des  römischen  Klerus  während  der  Sedis- 
vakanz  an  den  karthagischen  Klerus,  und  einem  Briefe  römischer 
Bekenner  an  karthagische,  „in  quibus  evangelii  plenus 
vigor  et  disciplina  robusta  legis  dominicae  continetur" 
(644,11.  Vgl.  Ep.  28,  2.  545,  18:  „Disciplinae  tenor,  quem 
de  epistulae  vestrae  vigore  perspeximus").  So  schreibt  er 
auch  an  Bischof  Caldonius  Ep.  25,  1  (538, 3):  „Accepimus 
litteras  tuas,  frater  carissime,  satis  sobrias  et  integritatis 
ac  fidei  plenas".  Und  an  die  spanischen  Gemeinden  Ep.  67,  1 
(735,12):  „Legimus  litteras  vestras,  fratres  dilectissimi,  quas 
ad  nos  .  .  .  pro  fidei  vestrae  integritate  et  pro  Dei 
timore  fecistis". 

Sofort  spricht  dann  Cyprian  in  Ep.  59,  2  unverhohlen  seine 
Verwunderung  („satis  miratus  sum")  darüber  aus,  daß  das  Auf- 
treten der  Parteigänger  des  Felicissimus  doch  einigen  Eindruck 
auf  Kornelius  gemacht  habe  („te  aliquantum  esse  coramotum"), 
wie  das  dem  ersten  angehängte  zweite  Schreiben  erkennen 
lasse.  „Wenn  es  so  ist,  geliebtester  Bruder,  daß  man 
sich  vor  der  Kühnheit  verkommener  Menschen  fürchtet, 
und  daß  die  Bösen  durch  bodenlose  Frechheit  das  er- 
reichen, was  ihnen  auf  dem  Wege  des  Rechtes  und 
der  Gerechtigkeit  nicht  gelingt,  dann  ist  es  geschehen 
um  die  Kraft  des  Episkopats  und  um  die  erhabene 
und  göttliche  Gewalt  der  Kirchenregieruug^  ja  nicht 


1)  Auch   hier   liat    der   römisclie  Bischof  keiue  andere  Pflielit, 
als  jeder  andere  Bischof  auch.    Es  heißt  nicht,  daß  es  um  den  Primat, 


Cyprians  Ton  in  den  Briefen  nach  Kom.  123 

einmal  Christen  können  wir  mehr  bleiben  oder  noch 
sein,  wenn  es  soweit  gekommen  ist,  daß  wir  die 
Drohungen  und  Nachstellungen  verkommener  Men- 
schen fürchten.  Bleiben  muß  uns,  geliebtester  Bruder,  feste 
und  nicht  wankende  Glaubenskraft,  und  unerschütterliche  Stärke 
muß  sich  allen  Anläufen  und  Anstürmen  heranbrausender 
Wogen  wie  Felsenmasse  entgegenstemmen."  „Wir  dürfen," 
heißt  es  in  c.  3  weiter,  „nicht  darum,  geliebtester  Bruder,  die 
kirchliche  Disziplin  aufgeben  oder  in  der  priesterlichen  Strenge 
nachlassen,  weil  wir  von  Schmähungen  heimgesucht  oder  von 
Schrecknissen  bedroht  werden."  Wie  er  in  Ep.  55,  3  seinen 
Kollegen  Antonian  daran  erinnert:  „Graves  viros  et  semel 
super  petram  solida  stabilitate  fundatos  non  dico  aura  levi  sed 
uec  vento  aut  turbine  commoveri,  ne  animus  dubius  et  in- 
certus  variis  opinionibus  velut  quibusdam  ventorum  incursautium 
flatibus  frequenter  agitetur  et  a  proposito  suo  cum  quadam 
levitatis  reprehensione  mutetur"  (625,3),  so  inEp.  59,14  den 
römischen  Bischof:  „Nee  censurae  congruit  sacerdotum  mobilis 
atque  inconstantis  animi  levitate  reprehendi"  (684,4). 
„Obgleich  ich  weiß,"  heißt  es  in  c.  19,  „gemäß  der  gegenseitigen 
Liebe,  die  wir  beide  uns  schulden  und  erweisen,  daß  du  dem 
so  blühenden  Klerus,  der  dort  mit  dir  den  Vorsitz  führt,  und 
dem  heiligsten  und  ansehnlichsten  Volke  immer  unsere  Briefe 
vorliesest,  so  mahne  und  bitte  ich  dich  jetzt  doch,  du  möchtest, 
was  du  sonst  von  selber  und  ehrenhalber  tust,  auch  auf  meine 
Bitte  hin  tun,  daß  nach  der  Lektüre  meines  Briefes,  was 
sich  an  Ansteckung  durch  giftige  Kede  und  Pestsamen  etwa 
eingeschlichen  hat,  gänzlich  aus  den  Ohren  und  den  Herzen 
der  Brüder  entfernt  und  die  unversehrte  und  aufrichtige  Liebe 
der  Guten  von  allem  Schmutz  häretischer  Herabsetzung 
gereinigt     werde."       „Keine    Gemeinschaft,"     schließt     er    in 

sondern  daß  es  um  den  Episkopat  geschehen  wäre.  Diese  Worte 
zitiert  Gregor  XVI.  in  einem  Breve  an  die  Bischöfe  der  oberrheinischen 
Kirchenprovinz  wegen  ihrer  Nachgiebigkeit  gegen  die  Regierungen 
(Brück,  Geschichte  der  kath.  Kirche  in  Deutschland  im  19.  Jahr- 
hundert, 2.  Bd.,  Mainz  1889,  S.  209).  Ob  es  ein  Bischof  noch  gewagt 
hätte,  auch  den  Papst  gelegentlich  daran  zu  erinnern,  beispielsweise 
Pius  VII.,  als  er  den  nichtkonstitutionellen,  kirchentreuen  Episkopat 
Frankreichs  dem  Konkordate  mit  Napoleon  opferte  und  der  römische 
Witz  die  Gegenüberstellung  machte:  „Pio  (VI)  per  conservar  ia  fede, 
perde  la  sede  —  Pio  (VII)  per  conservar  la  sede,  perde  Ia  fede"'? 


124  Koch.  Cyprian  und  der  römische  Primat. 

c  20,  „kaun  es  zwischen  Glauben  und  Unglauben  geben. 
Wer  nicht  mit  Christus  ist,  wer  Christi  Gegner  ist,  wer  der 
Einheit  und  des  Friedens  Feind  ist,  kann  nicht  zu  uns  gehören. 
Kommen  sie  mit  Bitten  und  Bußwerkeu,  soll  man  sie  er- 
hören. Yersuchen  Sie  es  mit  Schmähungen  und  Drohungen, 
sollen  sie  abgewiesen  werden." 

Gewiß  waren  im  dritten  Jahrhundert  —  ein  Nachklang 
des  keine  kirchlichen  Standesunterschiede  kennenden  Ur- 
christentums —  die  kirchlichen  Verkehrsformen  noch  freier 
und  ungezwungener,  weniger  steif  und  zeremoniös.  Aber  man 
kannte  den  Unterschied  von  Vorgesetzten  und  Untergebenen, 
Klerus  und  Laien,  Bischof  und  übrigem  Klerus^.  Einen  Unter- 
schied von  Bischof  und  Papst  kennt  Cyprian  nicht.  So  wie 
er  zu  Koruelius  redet,  spricht  auch  im  dritten  Jahrhundert 
nicht  der  Untergebene  zum  Vorgesetzten,  ein  „Bischof"  zum 
„Papst",  sondern  nur  ein  Bruder  zum  andern,  ein  geistig 
überlegener  und  seiner  Sache  sicherer  Bischof  zum  gleich- 
stehenden Kollegen. 

Diese  Gleichstellung  redet,  man  möchte  fast  sagen,  aus 
jeder  Zeile  der  cyprianischeu  Korrespondenz,  aus  ihrer  ganzen 
Terminologie.  In  Ep.  Qß,  5  schreibt  er  einem  Kritiker  seiner 
Amtsführung:  „Ecce  jam  sex  annis  nee  fraternitas  habuerit 
episcopum,  nee  plebs  praepositum,  nee  grex  pastorem,  nee 
ecclesia  gubernatorem,  nee  Christus  antistitem,  nee  Deus 
sacerdotem"  (730,  9).  Auf  den  römischen  Bischof  kann  er 
nicht  mehr  Prädikate  häufen.  In  Ep.  61,  1  heißt  es  von 
Lucius,  dem  Nachfolger  des  Kornelius:  „Ut  pascendo  gregi 
pastor  et  gubernandae  navi  gubernator  et  plebi  regendae  rector 
redderetur"  (695,  18).  Es  ist  eben  die  römische  Kirche,  nicht 
die  Gesamtkirche,  gemeint.  So  lebhaft  Cyprian  in  Ep.  61 
seiner  Freude  über  die  Wahl  des  Lucius  zum  römischen 
Bischof  Ausdruck  gibt,  —  daß  dadurch  die  Gesamtkirche 
wieder  ein  Oberhaupt  bekommen  habe,  ist  mit  keinem  Hauche 
angedeutet.  „Quamquam  nobis  difPerendae  hujus  rei  ueces- 
sitas  major  incumbat,  quibus  post  excessum  nobilissimae  me- 
moriae  viri  Fabiani  nondum  est  episcopus  propter  rerum 
et  tem  porum  difficultates  constitutus*',  schreibt  der  römische 


1)  Vergl.  die  Klage  über  einen  unbotmäßigen  Diakon  in   Ep.  3, 
über  eigenmächtige  Presbyter  in  Epp.  15  und  16. 


Cyprians  Ton  in  den  Briefen  nach  Rom.  125 

Klerus  während  der  Sedisvakanz  an  Cyprian  (Ep.  30,  5. 
553,  4):  die  römische  Kirche  ist  ohne  Oberhaupt,  nicht  die 
Gesamtkirche. 

Für  die  Stellung  und  die  Tätigkeit  des  römischen  Bischofs 
hat  Cyprian  folgende  Wendungen:  „Episcopo  Cornelio  in 
catholica  ecclesia  ordinato"  (im  Unterschied  von  Novatian, 
Ep.  68,  2.  745,10),  „praesidere  ecclesiae"  (Ep.  69,  3.  752,8), 
„florentissimo  illic  clero  tecum  (mit  Kornelius)  praesidenti" 
(Ep.  59,  19.  689,  12),  „ad  sacerdotii  sublime  fastigium  cunctis 
religionis  ^radibus  ascendit"  (sc.  Cornelius,  Ep.  55,8.  629,10), 
„ecclesiam  Christi  et  episcopum  Cornelium  .  .  .  quae  esset 
ecclesia,  quis  episcopus  ejus  unus  divina  ordinatione  delectus" 
(Ep.  61,  3.  696,  22).  Die  vom  Schisma  zurückgekehrten 
römischen  Bekenner  erklären:  „Cornelium  episcopum  sanc- 
tissimae  catholicae  ecclesiae  electum  .  .  .  unum  episcopum  in 
catholica  esse  debere"  (Ep.  49,2.  611,8).  Unter  der  „catho- 
lica ecclesia'*  ist  die  katholische,  d.  h.  die  mit  der  Gesamt- 
kirche in  Verbindung  stehende,  Gemeinde  in  Rom,  im  Unterschied 
von  der  dortigen  novatianischen  Gemeinde,  zu  verstehen.  Nie 
kommt  die  katholische  Gesamtkirche  als  unmittelbares  Arbeits- 
feld des  römischen  Bischofs  in  Betracht,  nie  erscheint  er  als 
Universalbischof  und  Oberhaupt  der  Gesamtkirche. 

Dieselben  Wendungen,  wie  für  den  römischen  Bischof, 
gebraucht  nämlich  Cyprian  auch  von  der  Yorstandschaft  der 
andern  Bischöfe:  „Ecclesiae  Christi  praeesse"  (Ep.  67,6.  741,3), 
„episcopos  plurimos  ecclesiis  dominicis  in  toto  mundo  divina 
dignatione  praepositos"  (Ep.  63,1.  701,12),  „episcoporum  istic 
constitutorum,  qui  integri  et  sani  in  ecclesia  catholica  fratribus 
praesunt"  (Ep.  69,  9.  676,  22),  „plebe  cui  de  divina  indulgentia 
praesumus"  (Ep.  58,1.  656,  12),  „episcopi  qui  in  ecclesia  prae- 
sidemus"  (De  unit.  c.  5.  213,  15). 

Die  Anrede  des  römischen  Bischofs  mit  „frater  carissime" 
verschlägt  für  seine  Stellung  allerdings  nichts,  da  sie  gegen- 
seitiger christlicher  Brauch  war  zwischen  Höheren  und  Unter- 
gebenen, wie  zwischen  Gleichgestellten.  Cyprian  wird  vom 
römischen  Klerus  und  den  römischen  Bekennern  in  der  Brief- 
überschrift als  „papa"  bezeichnet,  im  Briefe  selbst  mit  „frater" 
angeredet^.     Anders  aber  ist  es,  wenn  Cyprian  den  römischen 

1)  Epp.  30, 1.  31, 1  und  2.  36,  1,  53.  Besonders  höfliche  Menschen 
sind  die  beiden   Bekenner  Celerinus  in   Rom   und   Lucianus  in   Kar- 


126  Koch,  Cyprian  und  der  römisclie  Primat. 

Bischof  gaDz  unbefangen  ebenso  in  der  Anrede  an  ihn  selbst, 
wie  Dritten  gegenüber  „collega"  nennt.  Daß  allenfalls  der 
Vorgesetzte  den  Untergebenen  „collega"  nennt,  ist  bekannt, 
daß  aber  der  Untergebene  den  Vorgesetzten  so  anredet,  war 
im  Altertum,  auch  im  kirchlichen  Altertum,  so  wenig  üblich 
als  heutzutage.  Der  Diakon  konnte  den  Presbyter,  der  Pres- 
byter den  Bischof  mit  „frater"  anreden,  mit  „collega"  nicht. 
Ja  der  so  liebenswürdige  und  dem  Klerus  so  entgegenkommende 
Bischof  Cyprian  gebraucht  diesen  Ausdruck  nie,  wo  es  sich 
um  Presbyter  handelt,  wohl  aber  bezeichnet  er  sie  als  „com- 
presbyteri"  (Ep.  48,  1.  606,  7.  Ep.  1,  1.  465,  5).  Auch  die 
römischen  Presbyter  sind  das  „compresbyterium"  des  Koruelius 
(Ep.  45,  2.  601,  21).  Wenn  er  also  den  römischen  Bischof 
ohne  weiteres  „collega"  nennt  und  andere  Bischöfe  schlecht- 
weg als  „coepiscopi"  und  „collegae"  des  römischen  Bischofs 
bezeichnet,  so  bestätigt  das  nur  unser  sonstiges  Ergebnis,  daß 
er  alle  Bischöfe  dem  römischen  Bischof  völlig  gleichberechtigt 
an  die  Seite  stellt.  Erklärt  man  heutzutao^e  den  Beo^riff 
„katholisch",  dann  heißt  es  sofort  „der  Papst  und  die  Bischöfe^'; 
Cyprian  redet  nie  vom  „römischen  Bischof  und  den  andern 
Bischöfen"  oder  von  den  Bischöfen  in  Unterordnung  unter  den 
oder  auch  nur  in  Verbindung  mit  dem  römischen  Bischof, 
sondern  einfach  von  den  Bischöfen,  vom  Episkopat.  Das  ver- 
rät den  Wandel  der  Zeiten. 

Ähnlich  ist  es  mit  „Papa"  oder  „Papas"-.  Wo  höhere 
Rechte  sind,  da  stellt  sich  bald  auch  ein  höherer  Titel  ein. 
Bekanntlich  fingen  Eunodius  von  Pavia  und  Cassiodor  im 
sechsten  Jahrhundert  an,  diesen  Titel  dem  römischen  Bischof 
zu  reservieren.  Bis  dahin  waren  alle  Bezeichnungen  den 
Bischöfen  gemeinsam.  Man  hat  sich  fast  allgemein  daran  ge- 
wöhnt, die  römischen  Bischöfe  schon  der  ersten  Jahrhunderte 


thago.  Celeriuus  redets  einen  vornehmen  karthagischen  Leidens- 
genossen mit  „Domine  frater"  an  (Ep.  21.  1.  529,  10),  dieser  über- 
bietet ihn  mit  „Domine  frater  dilectissime"  (Ep.  22,  1.  533,  4).  Die 
Anrede  „tili  carissime"  findet  sich  bei  Cyprian  nur  einmal  (Ep.  69,  1. 
749,  6)  und  geht  offenbar  an  einen  jüngeren,  vielleicht  von  ilim  ge- 
weihten, Bischof. 

2)  Ep.  30:  „Cypriano  papae  presbyteri  et  diaconi  Romae  con- 
sistentes  salutem".  Ep.  8,1:  ,,Didiciimis  secessisse  benediotum  papa- 
tem  Cypiianum". 


Kein  toter  Einheitspimkt.  127 

im  Unterschied  von  den  andern  Bischöfen  „Päpste"  zu  nennen, 
und  es  wäre  nutzlose  Pedanterie,  dagegen  anzukämpfen.  Nur 
sollte  man  sich  dabei  bewußt  bleiben,  daß  es  eine  Unter- 
scheidung ex  eventu  ist,  die  die  älteste  Kirche  weder 
sprachlich  noch  sachlich  machte.  Da  dies  meistens  nicht 
geschieht,  so  bleibt  diese  Unterscheidung,  auf  die  Frühzeit 
der  katholischen  Kirche  angewandt,  eine  Altersrente  für  die 
uugeschichtliche  Vorstellung,  der  sie  entsprang.  Im  Sinne 
Cyprians  und  seiner  Afrikaner  war  der  römische  Bischof 
nicht  mehr  Bischof  als  der  karthagische,  und  der  kartha- 
gische Bischof  nicht  weniger  Papst  als  der  römische.  Einen 
Unterschied  zwischen  „hierarchia  ordinis"  und  „hierarchia 
jurisdictionis"  gab  es  nicht.  Die  Geschichte  des  Wortes 
„Papa"  im  Abendland,  vom  „Papa  Cjprianus"  bis  zum 
bekannten  Satze  im  „Dictatus  Papae" :  „Quod  hoc  unicum 
est  nomen  in  mundo",  ist  —  die  Geschichte  des  römischen 
Primates. 


XIX. 

Unsere  Untersuchung  hat  den  großen  Bischof  von  Kar- 
thago in  der  Ketzertaufangelegenheit  nicht  im  Widerspruch, 
sondern  in  folgerichtiger  Übereinstimmung  mit  seinen  Grund- 
sätzen gefunden. 

Zu  diesem  Ergebnis  kommt  von  seinem  Standpunkt  aus 
auch  Posch  mann  (S.  40),  wenn  er  erklärt,  daß  Cyprian  in 
der  Polemik  nur  die  Konsequenzen  aus  seinem  System  ge- 
zogen, damit  aber  auch  dessen  Schwäche  aufgedeckt  habe. 
„Diese  Schwäche  besteht  darin,  daß  es  dem  Papste  nur  eine 
passive  Rolle  in  der  Aufrechterhaltung  der  kirchlichen  Ein- 
heit zuweist,  indem  es  ihn  zwar  als  Mittelpunkt  der  Einheit 
hinstellt,  von  dem  sich  niemand  trennen  darf,  im  übrigen  aber 
allen  Bischöfen  volle  Selbständigkeit  wahrt  und  erst,  wenn 
ein  Bischof  aus  dem  Kreise  der  kirchlichen  Einheit  heraus- 
getreten ist  und  damit  aufgehört  hat,  Bischof  zu  sein,  dem 
Papste  als  dem  Yertreter  des  Gesamtepiskopates  das  Recht  zu- 
spricht, subsidiär  in  die  Verhältnisse  einer  Diözese  einzugreifen. 
Es  ist  nicht  schwer  einzusehen,  daß  eine  solche  passive  Stellung 
des  Papstes  kein  in  allen  Fällen  wirksames  Mittel  zur  Er- 
haltung der  Einheit  der  Kirche  sein  kann." 


128  Koch,  Cyprian  und  der  römische  Primat. 

Man  sollte  sich  aber  doch  fragen,  ob  man  eine  so  passive 
Rolle,  die  Stellung  eines  starren  Einheitsblockes,  der  sich  erst 
rühren  darf,  wenn  einer  von  ihm  abgefallen  ist,  überhaupt 
noch  „Primat"  nennen  soll.  Da  bedeutet  die  Annahme  eines 
moralischen  Primates  in  praxi  viel  mehr:  eine  moralische 
Autorität  übt  aktiven,  konkreten  Einfluß  auf  die  Kreise  aus, 
die  sie  zu  schätzen  v^issen,  sie  hat  Kraft  und  Leben.  Der 
cyprianische  Einheitspunkt  wäre  in  seiner  passiven  Fassung  ein 
toter  Punkt,  ein  Kadaver,  der  nur  einige  mechanische  Zuckungen 
macht,  wenn  er  gezwickt  wird,  eine  Leiche  an  Bord^  Soll 
man  dem  Bischof  von  Karthago  eine  so  ungereimte  Anschauung 
zumuten?  Er,  der  eine  so  hohe  Meinung  vom  Bischofsamte 
hat,  dem  der  Bischof  die  lebenswarme  Verkörperung  der 
Kirche  —  „Episcopus  in  ecclesia  et  ecclesia  in  episcopo" 
(Ep.  6Q^  8.  733,  5)  — ,  der  Episkopat  ein  kraftsprudelnder 
Organismus  ist,  sollte  gerade  dem  ersten  Bischof,  dem  Bischof 
von  Rom,  eine  so  fade  Nebenrolle  zugestehen,  ihn  als  Haupt 
gelten  lassen,  aber  als  ein  Haupt,  aus  dem  Blut  und  Leben 
entwichen  ist,  das  die  Augen  nicht  von  selber  aufschlägt,  das 
nicht  die  Kraft  und  Gesundheit  des  ganzen  Körpers  wider- 
spiegelt! 

Cyprian  war  konsequent,  auch  im  Ketzertaufstreit,  aber 
seine  Konsequenz  liegt  in  anderer  Richtung,  als  Poschmann 
glaubt.  Wir  haben  gesehen,  daß  bei  Deficienz  eines  Bischofs 
der  ganze  Episkopat,  jeder  Bischof,  zumal  der  Nachbar, 
das  Recht  und  die  Pflicht  hat,  der  gefährdeten  Gemeinde 
beizuspringen,  seine  Autorität  einzusetzen,  um  Wandel  zu 
schaffen.  Nicht  in  einer  starren  Yerkoppelung  mit  Rom, 
sondern  im  lebendigen  Zusammenschluß,  in  der  Wechselwirkung 
des  Gebens  und  Empfangens,  des  Lehrens  und  Lernens, 
in  der  tatkräftigen  Solidarität  des  ganzen  Episkopates  liegt 
die  Einheit  der  Gesamtkirche.  Das  ist  bei  Cyprian  keine 
blasse  Idee,  sie  trägt  die  Farbe  von  rotem  Herzblut  und  steht 
im  Zeichen  der  Liebe.     So   selbständig  und  unabhängig  jeder 


1)  Poschmanns  Anschauung  berührt  sicli  mit  der  von  Tixerout, 
der  in  seiner  „Histoire  des  dogmes"^  1909,385  schreibt:  „Le  centre 
de  l'unite  est  a  Rome;^  la  commuuion  avec  ce  centre  constitue  et 
manifeste  l'unite  de  FEglise  .  .  .  Theoriquement  il  refuse  ä  Teveijue 
de  Rome  tout  pouvoir  superieur  pour  mainteuir  l'unite  dont  il  est  le 
centre  et  dont  il  tient  les  fils  convergents". 


Kein  toter  Einlieitspunkt.  129 

Bischof  ist  —  Bischof  kann  er  nur  bleiben  in  Verbindung  mit 
dem  Gesamtepiskopat,  hier  ruhen  die  festen  Wurzeln  seiner 
Kraft.  Jeder  Bischof  ist  ein  Kanal,  der  nur  so  lange  lebendiges 
Wasser  enthält  und  spendet,  als  er  selbst  von  der  Lebens-  und 
Kraftquelle,  dem  Episkopate,  gespeist  wird  (De  uuit.  c.  5). 
Einheit  ist  göttliches  Gesetz  und  göttliche  Stiftung:  sie  muß 
gewahrt  bleiben  durch  gegenseitigen  Anschluß,  gegenseitige 
Kücksichtnahme  und  Nachgiebigkeit,  gegenseitige  Mitteilung, 
gegenseitiges  Belehren  und  Sichbelehrenlassen  —  „Oportet 
enim  episcopos  non  tantum  docere,  sed  et  discere"  (Ep.  74,  10. 
807, 17)  ^,  gegenseitiges  Geben  und  Empfangen,  gegenseitige 
liebe  und  Treue.  Auch  wo  es  nicht  gelingt,  die  Einheit  der 
Anschauung  und  der  Praxis  herzustellen  —  die  Einheit  des 
Friedens  und  der  Gemeinschaft  darf  unter  keinen  Umständen 
aufgegeben  werden.  Wer  sie  bricht,  tut  in  erster  Linie  sich 
selber  Schaden,  er  hört  auf,  Bischof  zu  sein,  er  scheidet  aus 
der  Kirche  aus.  Das  gilt  auch  für  den  Bischof  von  Rom. 
Er  ist  nicht  primus  inter  omnes,  sondern  höchstens  primus 
inter  pares,  einer,  wenn  auch  der  angesehenste,  von  vielen. 
Indeß  glaubt  Posch  mann  bei  Cyprian  an  einem  andern 
Punkte  einen  Widerspruch  zwischen  Handlungsweise  und 
Lehre  konstatieren  zu  müssen,  nämlich  hinsichtlich  der  Un- 
fehlbarkeit. „Wie  ist  sein  bekanntes  Verhalten  gegenüber 
dem  Papste  zu  erklären?  Hat  er  denselben  nicht  geradezu 
des  Irrtums  bezichtigt  und  damit  das  Fundament  des  unfehl- 
baren Lehramtes  angegriffen?  Es  geht  nicht  an,  den  Kirchen- 
vater von  dem  Vorwurfe  freizusprechen,  daß  er  sich  durch 
seine  Handlungsweise  in  Widerspruch  zu  seiner  Lehre  gesetzt 
hat.  Aber  dieser  Widerspruch  ist  nicht  prinzipieller  Natur, 
als  ob  Cyprian  seine  bisherigen  Grundsätze  preisgegeben  hätte. 
Er  fühlte  wohl  den  Zwiespalt,  in  welchem  er  sich  befand. 
Stephans  Lehre  wollte  und  konnte  er  nicht  annehmen,  weil 
er  von  der  Wahrheit  der  gegenteiligen  Ansicht  überzeugt  war, 
aber  noch  weniger  durfte  er  aus  der  Gemeinschaft  mit  ihm 
austreten.  Da  kam  er  auf  den  Ausweg,  die  ganze  Ange- 
legenheit als  eine  disziplinare  Frage  hinzustellen,  deren 
Regelung  dem  einzelnen  Bischof  überlassen  sei,  so  daß  ihret- 
wegen die  kirchliche  Gemeinschaft  nicht  aufgehoben  werden 
dürfe.  Doch  das  war  nur  eine  leere  Ausflucht;  die  Frage 
war  entschieden    von    dogmatischer  Bedeutung,    wie   er   denn 

Texte  u.  Untersuchungen  etc.  35,1.  9 


130  Koch,  Cyprian  uud  der  römische  Primat. 

auch  selbst  in  der  Begründung  seiner  Ansieht  es  zum  Aus- 
druck bringt.  Aber  gerade  der  Umstand,  daß  er  sich  trotz- 
dem das  Gegenteil  einzureden  sucht,  ist  ein  Beweis  dafür,  daß 
er  die  Notwendigkeit,  mit  dem  römischen  Bischof  in  Ver- 
bindung zu  bleiben,  anerkennt.  Wie  man  daher  auch  immer 
über  sein  Verhalten  urteilen  mag,  jedenfalls  hat  er  sich  keine 
grundsätzliche  Leugnung  des  Primates  in  bezug  auf  seine 
Bedeutung  im  kirchlichen  Lehramte  zuschulden  kommen  lassen". 
(S.  90f.). 

Allein  bei  näherem  Zusehen  wird  sich  ergeben,  daß  die 
Inkonsequenz  auch  in  diesem  Falle  nicht  auf  selten  Cyprians 
liegt.  Die  ganze  Argumentation  Poschmanns  beweist  für 
Cyprian  gar  nichts,  sondern  zeigt  nur,  auf  welche  Gedanken- 
gänge und  Auswege  man  verfällt,  wenn  man  einem  Cyprian 
die  prinzipielle  Anerkennung  der  päpstlichen  Infallibilität 
zumutet^.  Was  Cyprian  nicht  alles  „gefühlt"  haben  soll! 
Sogar  einen  „Zwiespalt",  wie  ein  moderner  katholischer 
Theologe,  wenn  seine  wissenschaftliche  Überzeugung  davon 
abweicht,  was  ihm  die  Kirche  „zu  glauben  vorstellt",  oder 
eine  römische  Kommission  diktiert!  Nur  merkwürdig,  daß 
in  seinen  Briefen,  auch  in  Ep.  74,  wo  er  wahrlich  seine 
Gedanken  nicht  verschleiert,  und  in  Ep.  75,  wo  seine  Herzens- 
töne verstärkt  widerhallen,  von  einem  solchen  Seelenkampf 
nichts  zu  spüren  ist.  In  diesen  Briefen  zittert  alles,  nur 
kein  Zwiespalt,  da  schafft  sich  eine  feste  Überzeugung, 
selbständiges  Pflichtbewußtsein,  ehrliche  Entrüstung  Luft.  So 
braucht  er  auch  keinen  Notausweg  zu  suchen  und  künstlich 
zu  distinguieren,  wie  ein  katholischer  Theologe,  der  über 
eine  unbequeme  „Entscheidung'^  wegkommen  möchte.  Cyprian 
ist  nicht  der  Mann  leerer  Ausflüchte.  Daß  die  Ketzertaufan- 
gelegenheit nicht  zu  einer  Gemeinschaftsfrage  zugespitzt  werden 
dürfe,  hat  Cyprian  schon  vor  dem  Bruche  mit  Stephan  aus- 
gesprochen, das  entsprach  ganz  seinem  Grundsatze  von  der 
Autonomie  des  einzelnen  Bischofs.  Gerade  wer  die  betreffenden 
Erklärungen  Cyprians  in  Ep.  72,  3  und  auf  dem  Septemberkonzil 


1)  So  hat  auch  der  sonst  so  unbefangene  und  scharfsinnige 
Dogmenhistoriker  Adam  in  seiner  Studie  über  den  Kirchenbegriflf 
Tertulliaus  1907,  46,  in  grellem  Widersprucli  mit  seinen  eigenen  Aus- 
führungen S.  26 ff.,  dem  Afrikaner  Tertulliau  den  „Kerngedanken  von 
der  römischen  Infallibilität"  als  Kuckucksei  ins  Nest  gelegt. 


Die  Unfehlbarkeit.  131 

nicht  gegen  den  römischen  Bischof  gerichtet  sein  läßt,  hat  kein 
Recht,  sie  nun  als  leere  Ausflucht  anzusehen,  wonach  der 
Bischof  mit  halbem  Gewissen  gegrifiPen  habe,  um  sich  gegen 
die  päpstliche  Entscheidung  zu  decken. 

Das  TipöTOV  tJ;£ö5o?  ist  eben  die  Voraussetzung,  daß  Cyprian 
die  päpstliche  Infallibilität  im  Prinzip  anerkannt  habe.  Diese 
Voraussetzung  ergibt  sich  nach  Poschmann  „aus  einem  ein- 
fachen Schlüsse  aus  seiner  Grundidee  von  der  Einheit  der 
Kirche"  (S.  87).  „Es  gibt  nur  eine  wahre  Lehre,  wie  es  nur 
eine  Kirche  gibt,  und  zwar  ist  die  wahre  Lehre  nur  in  der 
wahren  Kirche.  Die  wahre  Kirche  ist  aber  die,  deren  Mittel- 
punkt der  Bischof  von  Rom  ist.  Also  muß  auch  bei  einem 
Glaubenszwiespait  die  Wahrheit  auf  der  Seite  sein,  auf  welcher 
der  römische  Bischof  steht." 

Allein  bei  diesem  Syllogismus  stammt  der  Untersatz, 
wie  wir  gesehen  haben,  nicht  von  Cyprian,  er  ist  sogar 
durch  Cypriaus  System  direkt  ausgeschlossen.  Folglich  liegt 
auch  der  Schlußsatz  nicht  in  seinem  Sinne.  Da  er  den  Primat 
des  römischen  Bischofs  nicht  „als  notwendiges  Requisit  der 
kirchlichen  Einheit  anerkannte",  mußte  er  ihm  auch  keine 
„zentrale  Stellung  im  Lehramte  zuweisen",  und  er  hat  ihm 
auch  keine  solche  Stellung  zugewiesen. 

Auch  die  von  Poschmann  vorgebrachten  positiven  Zeug- 
nisse beweisen  nichts.  Was  die  „cathedra  Petri"  zu  bedeuten 
hat,  wurde  oben  (S.  38  ff.  93 ff.)  dargetan.  Freilich  heißt  es  in 
Ep.  59,  14:  „Ad  Petri  cathedram  atque  ad  ecclesiam  prin- 
cipalem,  unde  unitas  sacerdotalis  exorta  est,  ab  schismaticis  et 
profanis  litteras  ferro  nee  cogitare,  eos  esse  Romanos,  quorum 
fides  apostolo  praedicante  laudata  est,  ad  quos  perfidia 
habere  non  possit  accessum".  Allein  ob  mit  dem  Aus- 
schluß der  „perfidia"  auch  jeder  Glaubensirrtum  für  unmög- 
lich erklärt  sein  soll,  mag  dahingestellt  bleiben.  Eine  „dog- 
matische Währung"  haben  die  Worte  sicher  nicht,  und  auch 
Poschmann  zweifelt  daran.  „Der  Hinweis  auf  das  Lob  des 
Apostels  legt  es  nahe,  daß  der  Kirchenvater  auch  im  letzten 
Teil  des  Satzes  an  die  historisch  stets  bewiesene  Glaubens- 
festigkeit der  Römer  gedacht  hat,  welche  auch  weiterhin  die 
Wahrheit  garantiere."  Mehr  liegt  in  den  Worten  in  der  Tat 
nicht,  zumal,  da  Cyprian  im  letzten  Satzteil  im  Anschluß  an 
die  Worte  Pauli   im  Römerbriefe  (1,  8)   nicht   mehr   von   der 

9* 


132  Koch,  Cypriao  und  der  römische  Primat. 

„cathedra  Petri",  sondern  allgemein  von  den  Römern  spricht. 
Immerhin  ist  „die  Stelle  ein  Beweis  für  die  Autorität,  welche 
man  faktisch  der  römischen  Kirche  in  Glaubenssachen  bei- 
legte". Nur  ist  diese  Autorität  eine  rein  moralische,  eine  von 
vielen,  die  sich  im  Sinne  Cyprians  stets  eine  Nachprüfung 
ihrer  Aufstellungen  an  der  „ratio"  und  „veritas"  gefallen 
lassen  muß.  Auch  in  Ep.  67,  8  (742,  10)  gebraucht  Cyprian 
die  Gegenüberstellung  „fides"  und  „perfidia",  wobei  der 
römische  Bischof  nicht  so  recht  auf  selten  der  „fides"  steht 
(vgl.  oben  S.  101^.).  Und  in  Ep.  74  kann  er  Stephan  offen 
des  Irrtums  zeihen,  ohne  seinen  Grundsätzen  irgendwie  untreu 
zu  werden.  In  einem  Punkte  ist  ja  Stephan,  gerade  an  der 
späteren  Orthodoxie  gemessen,  sicher  im  Irrtum,  da  er,  wie 
aus  Ep.  74  (vgl.  Ep.  73,  6.  783,  8  u.  a.)  unzweideutig  hervor- 
geht und  auch  Poschmann  zugibt^,  zwar  die  Gültigkeit  der 
Ketzertaufe  bejaht,  aber  die  Gültigkeit  der  Ketzerfirmung 
negiert,  was  Cyprian  mit  vollem  Recht  als  Inkonsequenz  hin- 
gestellt hat. 

Bei  der  Frage,  wer  Träger  der  Unfehlbarkeit  sei,  der 
römische  Bischof  für  sich  allein,  oder  nur  in  Verbindung  mit 
dem  Episkopate,  habe  Cyprian,  so  gesteht  Poschmann  (S.  88  f.), 
den  Schluß,  daß  der  Papst,  wenn  er  in  jedem  Falle  im  Mittel- 
punkt des  unfehlbaren  kirchlichen  Lehramtes  stehe,  auch  für 
sich  allein  das  Charisma  der  Infallibilität  besitzen  müsse,  wohl 


1)  Er  weist  es  sogar  S.  118—121  treffend  nach.  Wenn  er  aber 
S.  121  A.  1  bemerkt,  daß  diese  Anschauung  des  Papstes  „durchaus 
keine  Instanz  gegen  die  päpstliche  Unfelilbarkeit"  sei,  da  es  sich  ^auf 
keinen  Fall  um  eine  Kathedralentscheidung"  handle,  so  ist  das  ein 
Beispiel,  wie  man  auf  katholischer  Seite  bald  die  Karte  „Kathedral- 
entscheidung", bald  die  Karte  „Nichtkathedraleutscheidung"  ausspielen 
muß,  um  die  dogmatischen  lapsus  der  Päpste  unschädlich  zu  macheu. 
S.  90  ist  nämlich  bei  dem  Vorwurf,  daß  Cyprian,  als  er  Stephan  des 
Irrtums  bezichtigte,  sein  eigenes  Prinzip  anzuwenden  versäumt  liabe, 
natürlich  eine  „ Kathedralen tscheidung"  vorausgesetzt.  Also  in  der- 
selben päpstlichen  Äußerung  ist  der  eine  Teil  eine  „Entscheidung 
ex  cathedra",  der  andere  nicht.  Warum?  Weil  der  eine  Teil  nach 
dem  späteren  Dogma  richtig,  der  andere  falsch  ist.  Die  Bischöfe, 
die  auf  dem  vatil^anischen  Konzil  sagten,  wenn  einmal  die  Unfehl- 
barkeit definiert  sei,  würden  sich  die  geschichtlichen  Schwierigkeiten 
schon  lösen  lassen  (Granderatli-Kircli,  Geschichte  des  vatikanischen 
Konzils  III,  133 ff.,  168),  waren  der  Untersclieidungskünste  ihrer 
Schule  sicher. 


Die  Unfehlbarkeit.  133 

nicht  gezogen.  „Wie  er  in  seiner  Lehre  von  der  Einheit 
der  Kirche  den  Primat  zwar  als  die  Grundlage  der  Einheit 
voraussetzt,  im  übrigen  aber  seinem  Träger  keine  weiteren 
Jurisdiktionsrechte  zuerkennen  will,  sondern  ihn  nur  als  Glied 
des  die  Einheit  darstellenden  Gesamtepiskopates  betrachtet,  so 
weist  er  ihm  auch  mit  Rücksicht  auf  das  Lehramt  zwar  die 
ausschlaggebende  Stellung  unter  den  Bischöfen  zu,  aber  nur 
insofern,  als  in  seiner  Lehre  die  des  Gesamtepiskopates  zu- 
sammen kommen  muß,  sodaß  auch  hier  ebenso  wie  bezüglich 
seines  Primates  überhaupt  seine  Bedeutung  eine  mehr 
passive  ist;  der  eigentliche  Träger  der  Unfehlbarkeit  ist  für 
Cyprian  immer  der  ganze  Episkopat." 

Das  heißt  doch,  wenn  man  den  Gedanken  von  seiner 
Folter  abschnallt  und  die  Yerrenkungen  wieder  einrichtet  — 
vergl.  bei  Poschmann  die  ganze  Seite  89  — ,  im  Grunde  nichts 
anderes  als:  nicht  der  Papst  ist  bei  Cyprian  unfehlbar,  sondern 
der  Gesamtepiskopat,  im  günstigsten  Falle:  die  Entscheidungen 
des  Papstes  sind,  um  mit  den  vatikanischen  Termini  zu  reden, 
nicht  „ex  sese",  sondern  „ex  consensu  ecclesiae"  infallibel 
und  irreformabel.  Aber  schon  das  letztere  besagt  etwas  mehr 
als  eine  passive  Rolle.  Konsequent  vom  cyprianischen  Stand- 
punkt aus,  wie  ihn  Poschmann  sich  denkt,  wäre  nur  die 
Formulierung:  der  Gesamtepiskopat  ist  unfehlbar,  so  lange  er 
in  Verbindung  mit  dem  römischen  Bischof  bleibt.  „Lehramt" 
und  „Ausschlaggeben"  oder  „Entscheiden",  oder  wie  man  das 
nennen  mag,  ist  immer  etwas  Aktives,  was  einem  passiven 
Einheits-  und  Mittelpunkt  nicht  zukommen  kann.  Passive 
Unfehlbarkeit   einer  Person  ist  eine  contradictio  in  adjecto. 

Die  Voraussetzung  der  Poschmannschen  Schlußfolgerung  ist 
aber  unrichtig,  und  damit  der  Schluß  selber.  Cyprian  betrachtet 
den  römischen  Bischof  nicht  als  den  unentbehrlichen  Einheits- 
und Mittelpunkt,  weder  der  Kirche  überhaupt,  noch  des  kirch- 
lichen Lehramtes.  Wenn  Cyprian  und  die  afrikanischen  Bischöfe 
in  Ep.  57,5  (655,7)  schreiben:  „Placuit  nobis  sancto  spiritu 
suggerente"^   und  die  Hoffnung  aussprechen,   daß   die  Römer 

1)  Wie  biegsam  übrigens  eine  solche  Wendung  ist,  zeigt  Ep.  73,26 
(799,1),  wo  Cyprian  sagt,  er  habe  sein  Büchlein  „De  bono  patientiae" 
geschrieben  „perraittente  Domino  et  inspirante".  Vergl.  Harnack, 
Cyprian  als  Enthusiast  (Preuschens  Ztschr.  f.  [neutest.  Wissenscli. 
1902,  177—191)  188. 


134  Koch,  Cyprian  und  der  römische  Primat. 

dem  Beschluß  beitreten  werden,  so  entspringen  diese  Worte 
nicht  dem  Glauben,  daß  die  Wahrheit  nur  auf  der  Seite  sei, 
auf  der  der  römische  Bischof  steht,  sondern  sie  geben  jeden- 
falls der  Überzeugung  Ausdruck,  die  Wahrheit  schon  gefunden 
zu  haben,  ehe  der  römische  Bischof  sein  Votum  abgegeben 
hat,  und  der  Hoffnung,  daß  diese  Wahrheit  auch  den  Römern 
einleuchten  werde.  Auch  sonst  haben  die  Afrikaner  ihre 
Synodalbeschlüsse  der  römischen  Kirche  im  Interesse  des 
„vinculum  concordiae"  und  der  „unitas  sacerdotalis"  mitgeteilt, 
aber  eine  Bestätigung  durch  Rom  haben  sie  nie  nachgesucht 
und  nie  für  notwendig  erachtet.  So  konnte  Cyprian  auch  im 
Ketzertaufstreit,  ohne  mit  seinen  Grundsätzen  in  Widerspruch 
zu  geraten,  vielmehr  gerade  in  konsequenter  Durchführung 
seiner  Grundsätze,  seinen  Standpunkt  Stephan  gegenüber  auf- 
recht erhalten  und  den  römischen  Bischof  des  Irrtums  und 
des  Friedensbruches  zeihen.  Man  lasse  nur  seinen  früheren 
Worten  ihren  ursprünglichen  Sinn,  dann  braucht  man  den 
Bischof  von  Karthago  nachher  nicht  wegen  „Revolte"  (Turmel 
S.  170)  auf  die  Anklagebank  zu  setzen,  zu  verurteilen  und 
bei  der  Strafzumessung  für  mildernde  Umstände  zu  plaidieren^. 

Cyprians  Folgerichtigkeit  im  Ketzertaufstreit  wird  im  Lichte 
seiner  ganzen  Auffassung  von  der  kirchlichen  Glaubensautorität 
noch  deutlicher.  Bei  Posch  mann  (S.  76 — 87)  ist  diese  An- 
schauung apologetisch  verbogen.  Da  jedoch  diese  Seite  der  Frage 
nicht  mehr  strenge  zu  unserm  Thema  gehört,  braucht  sie  hier 
nicht  eingehend  behandelt,  sondern  nur  kurz  skizziert  zu  werden. 

In  seiner  Studie  über  den  Kirch enbegriflp  Tertullians 
(Paderborn  1907)  hat  Adam  dargetan,  daß  bei  Tertullian 
als  einzige  Glaubensnorm  die  unfehlbare  und    unveränderliche 


1)  Eine  andere  Frage  ist,  ob  nicht  darin  eine  Inkonsequenz 
liege,  daß  Cyprian  in  der  praktischen  Bewertung  der  Ketzertaufe 
jedem  Bischof  freie  Hand  lassen  will,  obwohl  er  im  übrigen  ganz 
dogmatisch  argumentiert  (vgl.  Turmel  S.  170f.).  Vielleicht  fragen  wir 
aber  besser  vorher  uns,  ob  wir  ein  Recht  haben,  mit  der  Unterscheidung 
„dogmatiscli"  und  „disziplinar"  an  Cyprian,  der  jedes  Schisma  der  Häresie 
gleichsetzt,  heranzutreten  und  eine  Zeit,  wo  Bischöfe  ganz  harmlos 
die  Eucharistie  mit  Wasser  feierten  (Ep.  63),  mit  späterem  Maßstabe 
zu  bemessen.  Jedenfalls  läßt  Cyprians  Vorsclüag  erkennen,  wie  lioch 
er  den  Frieden  und  die  Einlieit  der  Kirche  schätzt  und  wie  er  um 
des  lieben  Friedens  willen  den  Grundsatz  von  der  Souveränetät  jedes 
Bischofs  bis  an  die  äußerste  Grenze  treibt. 


Die  Unfehlbarkeit.  135 

„regula  fidei"  erscheint,  dereu  Hut  den  Bischöfen  anvertraut  ist 
(S.  16ff.)^  und  daß  er  die  Tradition  und  Gewohnheit  prinzipiell 
zugunsten  der  „ratio"  und  „veritas"  entrechtet  hat  (S.  l29fF. 
vgl.  Theol.  Revue  1909,  182).  „Da  mihi  magistrum!"  Ter- 
tullians  Position  war  auf  Cyprian  von  großem  Einfluß.  Er 
kennt  nur  eine  unfehlbare,  schlechthin  maßgebende  Glaubens- 
quelle und  Sittennorm,  die  Heilige  Schrift  Alten  und  Neuen 
Testamentes,  die  im  Symbolum  ihren  kirchlichen  Niederschlag, 
in  den  Bischöfen  ihre  Hüter  hat.  Wo  immer  er  von  „veritas" 
(Epp.  45,  1.  73,13),  „veritas  et  fides"  (Ep.  52,1),  „evangelica 
veritas"  (Ep.  63,1),  „traditio  divina"  (Epp.  43,6.  45,1.  74,2), 
„traditio  dominica"  (Ep.  63,  1),  „traditio  apostolica"  (Ep.  4, 1), 
„evangelica  et  apostolica  praecepta"  (Ep.  73,  20)  spricht,  ist 
sein  Blick  stets  auf  die  Heilige  Schrift  gerichtet,  die  „caput  et 
origo  divinae  traditionis"  (Ep.  74,10),  „radixatqueorigo  traditionis 
dominicae"  (Ep.  63,1)  ist.  Auch  wo  er  die  „ratio"  oder  „veritas" 
einer  Sache  gegenüber  der  „consuetudo"   beweisen   will,    wird 

—  und  das  trennt  ihn  von  dem  Subjectivismas  Tertullians 
und  bewahrt  ihn  vor  Rationalismus  —  der  Beweis  aus  der 
hl.  Schrift  geführt  (vergl.  Ep.  71,3.  73,2  und  13.  74,9.  45,  l). 
Es  gilt  stets,  „evangelicae  veritatis  ac  dominicae  traditionis 
teuere  rationem"  (Ep.  63, 1), 

Eine  Tradition  im  Sinne  des  Konzils  von  Trient  (sess.  IV)  als 
eine  „pari  pietatis  affectu  ac  reverentia"  neben  der  hl.  Schrift  an- 
zunehmende Glaubensquelle  gibt  es  für  Cyprian  nicht.  Tradition 
und  Gewohnheit  ist,  wenn  anders  sie  echt  und  richtig  ist,  nichts 
anderes  als  die  ins  kirchliche  Leben  übergegangene  Schriftlehre, 
also  — wenn  man  die  Termini  des  kanonischen  Rechtes  gebrauchen 
will,  wobei  aber  „lex"  nur  „lex  evangelica",  „lex  divina"  bedeutet 

—  eine  consuetudo  secundum  legem.  Eine  consuetudo  contra 
legem  ist  „humana  traditio"  oder  „error  humanus",  der  als 
solcher  durch  Prüfung  an  der  hl.  Schrift  erkannt  wird  und 
schleunigst  zu  Gunsten  der  „consuetudo  veritatis"  abbestellt 
werden  muß,  auch  wenn  die  Gewohnheit  noch  so  alt  oder 
„consuetudo  Romanorum"  ist  (Epp.  63, 1.  71,3.  73,13.  74,3 
und  9.  75,19).  Nicht  die  „consuetudo  Romanorum"  ist  maß- 
gebend, sondern  die  „consuetudo  veritatis",  die  darin  besteht, 
„quod   a   Christo   et   ab   apostolis   traditum   est"    (Ep.  75,  19)^. 

1)  Das  lautet  freilich  anders,  als  weun  Papst  Nikolaus  1.  er- 
klärt,  römischen  Verfügungen   gegenüber  dürfe  man  sich  nicht  auf 


136  Koch,  Cyprian  und  der  römisclie  Primat. 

So  war  ja  auch  seinerzeit  im  Apostelstreit  zu  Antiochieu  das 
„consilium  veritatis"  und  die  „ratio  legitima"  nicht  auf  Seiten 
Petri,  sondern  auf  Seiten  Pauli,  und  Petrus  hat  darum  gerne 
nachgegeben  (Ep.  71,3). 

Für  eine  consuetudo  praeter  legem  ist  bei  Cyprian  auch 
kein  Raum,  da  er  die  hl.  Schrift  für  vollständig  suffizient  hält, 
für  eine  Gesetzessammlung,  die  alle  kirchlichen  Verhältnisse 
regelt,  ein  Arsenal,  das  für  jeden  Kampf  WafPen  bietet,  eine 
Schatzkammer,  worin  die  Goldbarren  der  dogmatischen  und 
ethischen  Prinzipien  aufgespeichert  liegen  und  der  Ausmünzung 
auf  den  einzelnen  Fall  harrend  Die  hl.  Schrift  ist  der  große 
und  ausreichende  Maßstab,  woran  alles  gemessen  und  eventuell 
korrigiert  werden  muß.  Wenn  eine  Gewohnheit  diesen  Prüf- 
stein nicht  aushält,  darf  auch  ihr  Alter  sie  nicht  schützen: 
„Nam  consuetudo  sine  veritate  vetustas  erroris  est"  (Ep.  74,  9). 
Einzelne  Bischöfe  und  Kirchen,  auch  der  römische  Bischof 
und  die  römische  Kirche 2,  ja  ganze  Provinzen  können  von  der 
„veritas"  abirren,  die  Gesamtkirche,  der  Gesamtepiskopat  wird 
es  nie  tun.  In  der  Kirche  wird  das  heilige  Feuer  der  Wahr- 
heit stets  irgendwo,  wenn  auch  vielleicht  unter  der  Asche, 
fortglimmen  und  der  Hauch  des  hl.  Geistes  wird  es  immer 
wieder  zur  hellen  Flamme  entfachen,  damit  der  Irrtum  erkannt 
und  die  Finsternis  verscheucht  werde  (Ep.  63,1. 17f.  Ep.  75,23). 


abweichende  Gewohnheiten  berufen,  diese  könnten  nur  aus  mensch- 
licher Willkür  oder  Nachlässigkeit  hervorgegangen  sein  (Ep.  6.  Mansi 
XV,  175);  was  der  Papst  sage,  sei  Gottes  Wort,  was  er  tue,  Gottes 
Tat  (Ep.  29.  Mansi  XV,  296.  Ep.  30.  S.  298.  Hauck,  Kirchengeschichte 
Deutschlands  1,  493). 

1)  Stephan  berief  sich  für  seine  Anschauung  auf  apostolische 
Vorschrift  und  Tradition.  Cyprian  entgegnet,  die  Häresieen  seien 
doch  erst  später  aufgetaucht,  also  hätten  die  Apostel  über  die  Ketzer- 
taufe keine  direkte  Vorschrift  geben  können  (Ep.  75,5).  In  der  hl. 
Schrift  sind  zwar  keine  direkten  Weisungen  hierüber  gegeben,  aber 
es  sind  dort  die  Grundsätze  niedergelegt,  die  bei  der  Beurteilung 
der  Ketzertaufe  angewandt  werden  müssen.   Das  ist  Cyprians  Gedanke. 

2)  In  dem  1410  verfaßten  Traktat  „De  modis  uniendi  ac  reformaudi 
ecclesiam  in  concilio  universali"  (H aller,  Papsttum  und  Kircheureform  l 
[1903]  505—24)  wird  zwisclien  der  allgemeinen  katholischen  und  der 
römischen  Kirche  unterschieden  und  nur  jener  Irrtumslosigkeii  und 
sicherer  Besitz  der  Ileilsgüter  zugesprochen,  während  die  römische 
Kirche  in  Schisma  und  Häresie  fallen  und  selbst  aufhören  könne. 
Es  ist  eine  cyprianische  Unterscheidung.    Vergl.  oben  S.  8311". 


Ergebnisse.    Cyprians  Kirchenbegriff.  137 

Im  Reiche  dieser  Gedanken  hat  die  römische  Infallibilität 
kein  Heimatsrecht.  Sie  wuchs  aus  anderem  Samen  und  in 
anderem  Klima  empor.  Die  ersten  Triebe  lugten  freilich  schon 
damals  aus  dem  Erdreiche  der  Kirche  hervor  —  in  Rom. 

XX. 

Die  Ergebnisse  unserer  Studie  drängen  ins  Weite  und 
erött'nen  eine  kirchen-  und  dogmengeschichtliche  Perspektive 
über  die  Anfänge  des  Papsttums.  Fassen  wir  die  Resultate 
zunächst  zusammen! 

Cyprian  von  Karthago  ist  Episkopalist  vom  Scheitel  bis 
zur  Fußsohle.  Die  kirchliche  Vorstandschaft  besteht  aus  dem 
Episkopat  und  dem  übrigen  Klerus  \  ohne  in  eine  oberste 
Spitze,  einen  „Primat",  ein  „Papsttum"   auszulaufen. 

Die  Bischofsgewalt  ist  nichts  anderes  als  die  apostolische 
Gewalt,  die  auf  der  „ordinatio  vicaria",  der  „successio 
vicaria"  beruhende  Vererbung  und  Fortsetzung  des  Aposto- 
lates.  Matth.  16, 18f.  wurde  das  Bischofsamt  vom  Herrn  ein- 
gesetzt und  zunächst  dem  Petrus  allein  übertragen.  Später 
—  Cyprian  verweist  auf  Joh.  20, 2 1  ff.  —  wurde  es  auf  die 
übrigen  Apostel  ausgedehnt,  die  dadurch  an  Macht  und  Ehre 
gleichstehende  Kollegen  Petri  wurden.  Petrus  hat  vor  den 
übrigen  Aposteln  nichts  voraus  als  die  zeitliche  Priorität  und 
zeitweilige  Singularität  der  Bevollmächtigung.  In  diesem  Sinne 
ist  Petrus  „der,  auf  den  der  Herr  seine  Kirche  gebaut",  der 
erste  Stein,  den  der  Herr  gesetzt  hat.  Mit  der  Beauftragung 
der  andern  Apostel  gehört  dieser  Vorzug  Petri  der  Vergangen- 
heit an:  an  die  Stelle  des  einen  Amtsträgers  ist  ein  Kollegium 
von  mehreren  sich  völlig  gleichstehenden  Amtsträgern  ge- 
treten, das  aber  ebenso  geistig,  moralisch  und  solidarisch 
eins  sein  muß,  wie  Petrus  vorher  numerisch  einer  war.  Eben 
darum  hat  Jesus  zuerst  Petrus  und  dann  erst  die  übrigen 
Apostel  mit  ihrem  Amte  betraut,  um  für  dieses  „Sakrament 
der  Einheit"  ein  sinnenfälliges  Zeichen  zu  errichten:  der  eine 
Zeit  lang  allein  beamtete  Petrus  ist  ein  durch  die  Jahrhunderte 
leuchtendes  Symbol,  ein  Typus  der  kirchlichen  Einheit,  eine 
durch    alle   Zeiten    nachklingende    Mahnung    des    Herrn,    eine 

1)  Vergl.  De  unit.  c.  5:  „Episcopi  qui  in  ecclesia  praesidemus" 
(213,15)  und  Ep.  59,19  an  Kornelius:  „Florentissimo  illic  clero  tecura 
praesidenti"  (689,12). 


]38  Koch,  Cyprian  und  der  römische  Primat. 

stete  Erinnerung  an  seinen  auf  die  Einheit  der  Kirche  ge- 
richteten göttlichen  Willen.  Petrus  hat  aus  dieser  zeitlichen 
Priorität  nie  ein  Primatsrecht  gefolgert,  nie  von  den  später 
berufenen  Aposteln  Gehorsam  verlangt,  und  hätte  er  es  ver- 
sucht —  es  wäre  einer  Mißachtung  der  gottgewollten  Koordination 
sämtlicher  Apostel,  einer  groben  Rechtsverletzung,  einer  frechen 
Anmaßung  gleichgekommen  (siehe  oben  S.  45 ff.). 

Die  Rechtsnachfolger  Petri  und  der  andern  Apostel  sind 
die  Bischöfe.  Ihre  Gewalt  fließt  ebenso  aus  Matth.  16,  18  f. 
wie  aus  Joh.  20,  21  ff.  Ihre  „cathedra"  ist  die  „cathedra  Petri", 
die  „cathedra  apostolorum'^.  Wie  die  Apostel,  so  sind  die 
Bischöfe  „pari  consortio  praediti  et  honoris  et  potestatis",  sie 
bilden  ein  jede  Über-  und  Unterordnung  ausschließendes,  zu 
moralischer  und   solidarischer  Einheit  verbundenes  Kollegium. 

Jeder  Bischof  ist  in  der  Leitung  seiner  Herde  souverän 
und  niemandem  als  Gott  dafür  Rechenschaft  schuldig.  Er 
kann  von  niemanden,  auch  vom  übrigen  Episkopat  nicht,  zu 
einem  Verfahren  gezwungen  werden,  das  gegen  sein  Gewissen 
und  seine  Überzeugung  geht.  Es  wäre  unerträgliche  Anmaßung 
und  schreiende  Rechtsverletzung,  wenn  sich  ein  Bischof,  und 
wäre  es  der  römische,  zum  Oberbischof  aufwerfen  und  von 
den  andern  Bischöfen  Gehorsam  heischeu  wollte. 

Die  innere  und  äußere  Amtsgewalt  eines  Bischofs  hängt 
aber  an  drei  Bedingungen:  1.  Rechtmäßige  Wahl  und  Weihe, 
2.  Sittliche  Integrität,  3.  Gemeinschaft  mit  dem  Gesamtepis- 
kopat. Diese  drei  Punkte  machen  einen  „katholischen  Bischof" 
aus.  Sind  die  beiden  ersten  Bedingungen  gegeben,  so  kommt 
die  dritte  ohne  weiteres  dazu,  wenn  der  Gewählte  nicht  selbst 
die  Gemeinschaft  der  übrigen  zurückstößt  und  sich  zum 
Schisma  wendet.  Täte  er  das,  so  schwände  die  zweite  Be- 
dingung und  die  erste  würde  illusorisch.  Tritt  ein  Bischof 
aus  der  Gemeinschaft  des  Episkopates  aus  oder  geht  seine 
sittliche  Integrität  verloren,  so  büßt  er  die  innere  Amtsbefähiouug 
und  die  äußere  Amtsgewalt  ein.  Der  übrige  Episkopat  braucht 
ihn  nicht  erst  „abzusetzen",  sondern  nur  den  Amtsverlust  zu 
konstatieren  und  die  Konsequenzen  zu  ziehen.  Bei  Cyprian 
gilt  also  von  jedem  Bischof,  was  später  der  prima  sedes 
vorbehalten  blieb:  a  nemine  judicatur^. 

1)  Cyprian  auf  der  Septembersynode:  „Tamque  judicari  ab  alio 
non  possit  (episcopus)  quam  uec  ipse  possit  alterum  judicare"  (436,6). 


Ergebnisse.    Cyprians  Kirchenbegriif.  139 

Ein  character  indelebilis  wohnt  nur  dem  „Episkopat" 
als  solchem  inne,  dieses  Wort  in  dem  Doppelsinn  genommen, 
den  wir  damit  verbinden,  und  der  auch  in  Cyprians  Gedanken 
praktisch  zusammenfließt  (vgl.  oben  S.  28).  Der  Episkopat  als 
Bischofsamt  ist  eine  in  sich  unzerstörbare  und  unveräußerliche 
kirchliche  Gewalt,  der  Episkopat  als  Gesamtheit  der  Bischöfe 
ist  eine  in  den  Personen  zwar  wechselnde,  in  sich  selbst  aber 
unwandelbare  Größe,  die  Vorstandschaft  der  Kirche,  außerhalb 
deren  kein  Heil  ist.  Der  einzelne  Träger  der  Bischofsgewalt, 
das  einzelne  Mitglied  des  Bischofskollegiums  trägt  keinen 
character  indelebilis  in  sich.  Der  einzelne  Bischof  ist  nur 
befähigter  Träger  der  Amtsgewalt,  sofern  und  solange  er  — 
die  rechtmäßige  Wahl  und  Weihe  vorausgesetzt  —  die  sittliche 
Integrität  und  die  Gemeinschaft  mit  dem  Bischofskollegium 
bewahrt.  So  lange  hat  er  aber  auch  die  volle  Bischofsgewalt, 
die  plenitudo  potestatis  —  Cyprian  hat  den  Gedanken,  nicht 
das  Wort  — ,  die  ihm  niemand  schmälern  und  über  deren 
Handhabung  ihn  niemand  richten  darf.  Diese  bischöfliche 
Vollgewalt  übt  er  aus  über  eine  „portio  gregis",  über  einen 
Teil  der  großen  Herde  Jesu  Christi.  Die  Beschränkung  ist 
also  eine  rein  geographische,  nicht  sachliche,  sie  bezieht  sich 
auf  den  Umfang  der  Herde,  nicht  auf  den  Umfang  der  Bischofs- 
gewalt. Fällt  ein  Bischof  aber  aus  der  sittlichen  Integrität 
oder  —  durch  Häresie  oder  Schisma  —  aus  der  Gemeinschaft 
der  Mitbischöfe  heraus,  so  ist  seine  innere  Amtsbefähigung  wie 
seine  äußere  Amtsgewalt  —  Cyprian  selbst  unterscheidet  gar 
nicht  —  erloschen,  und  es  ist  Pflicht  des  Episkopates,  zumal 
der  Nachbarbischöfe,  einer  dadurch  gefährdeten  Herde  bei- 
zuspringen. 

Das  Gesagte  gilt  im  Sinne  Cyprians  für  alle  Bischöfe, 
auch  für  den  Bischof  von  Rom.  Dieser  nimmt  keinerlei  Aus- 
nahmestellung in  der  Kirche  ein.  Auch  er  ist  nur  solange 
katholischer  Bischof,  als  er  mit  dem  Gesamtepiskopat  in  Ver- 
bindung steht,  die  friedliche  Gemeinschaft  mit  den  übrigen 
Bischöfen  wahrt.  Nicht  er  macht  bei  Meinungsverschiedenheit 
unter  den  Bischöfen  eine  Anschauung  zur  richtigen,  eine  Partei 
zur  pars  sanier,  sondern  die  Übereinstimmung  mit  der 
evangelischen  und  apostolischen  Überlieferung,  d.  h.  mit  der 
hl.  Schrift,  gibt  die  Entscheidung.  Der  römische  Bischof  kann 
mit  seiner  Kirche  häretisch  und  schismatisch  werden.     Bricht 


140  Koch,  Cyprian  und  der  römische  Primat. 

er  rechtswidrig  die  Gemeinschaft  mit  dem  übrigen  Episkopat 
oder  einem  Teile  des  Episkopates  ab,  so  scheidet  er  selber, 
nicht  dieser,  aus  der  katholischen  Kirche  aus. 

Die  katholische  Kirche  hat  keinen  primus  inter  omnes, 
keinen  „Papst".  Sie  ist  zwar  eine  sichtbare  Gemeinschaft 
mit  sichtbarem  Episkopat,  aber  ohne  ein  „sichtbares 
Oberhaupt".  Die  große  Einheit  in  der  Vielheit  der  Persönlich- 
keiten und  in  der  Flucht  der  Erscheinungen  ist  nicht  der  römische 
Bischof,  sondern  die  katholische  Kirche  als  solche,  d.  h.  der 
zu  moralischer  und  solidarischer  Einheit  verbundene  Episkopat, 
der  die  Einheit  der  Gläubigen  bewirkt  und  behütet.  Nicht 
der  Anschluß  an  den  römischen  Bischof  oder  an  die  römische 
Kirche  entscheidet  für  die  Rechtmäßigkeit  und  Katholizität, 
sondern  bei  einem  Bischof  die  Verbindung  mit  dem  Gesamt- 
episkopat, bei  jedem  andern  die  Verbindung  mit  seinem  Bischof, 
die  ihn  in  die  Verbindung  mit  der  Gesamtkirche  bringt.  Mit 
Rom  steht  ein  katholischer  Bischof  ebenso  und  aus  demselben 
Grunde  in  Gemeinschaft,  wie  mit  jedem  andern  katholischen 
Bischof.  Römisch  ist  nicht  der  Rötel,  womit  die  Schafe  ge- 
zeichnet sein  müssen,  um  zur  Herde  Jesu  Christi  zu  gehören. 
Katholisch  ist  nicht  römisch,  sondern  katholisch  ist  —  wirklich 
katholisch,  allgemein.  Römisch  ist  nicht  an  sich  katholisch, 
sondern  nur,  wenn  es  wirklich  —  katholisch  ist.  Der  Satz 
des  kanonischen  Rechtes,  den  Pius  IX.  einmal  sogar  Kaiser 
Wilhelm  I.  gegenüber  geltend  machte,  daß  Jeder  Getaufte  in 
irgend  einer  Art  und  Weise  dem  Papste  angehöre"^,  ist  Cyprian 
aus  doppeltem  Grunde  unbekannt.  Er  erkennt  nur  die  Taufe 
der  katholischen  Kirche  an.  Durch  diese  Taufe  kommt  aber 
der  Mensch  nicht  in  eine  besondere  Zugehörigkeit  zum  und 
Abhängigkeit  vom  „Papst",  sondern  er  wird  der  großen 
katholischen,  vom  Episkopate  geleiteten  Gemeinschaft  einge- 
gliedert. Die  Kirche  ist  seine  Mutter,  Gott  sein  Vater  (De 
Unit.  c.  6). 

Eine  Auszeichnung  hat  der  römische  Bischof  aber  doch.  Er 
ist  nicht  bloß  in  dem  Sinne  Inhaber  der  „cathedra  Petri",  wie  es 
jeder  Bischof  ist,  sondern  auch  der  spezielle  Nachfolger  des  zuerst 
mit  dem  Apostolat  betrauten  Petrus  auf  dem  römischen  Bischofs- 


1)  Mirbt,  Quellen  zur  Gescliichte  desPajJsttums  und  des  römischen 
Katliolizismiis"  1901,  386. 


Ergebnisse.    Cyprians  Kirchenbegriff.  141 

stuhle,  der  Erbe  des  Hirtenstabes  über  die  römische  Herde. 
Da  die  römische  Kirche  und  Kathedra  ideell  —  gewissermaßen 
in  petto  —  mit  der  Berufung  Petri  zum  Apostolate  gegründet 
wurde,  so  ist  sie  ebenso  ideell  die  erste  Kirche  und  Kathedra, 
wie  Petrus  in  Wirklichkeit  der  zeitlich  erste  Apostel  gewesen 
ist.  Wie  mit  Petrus  der  Kirchenbau  in  numerischer  Einheit 
begonneu  hat,  so  auch  mit  seiner  römischen  Kirche  und  Kathedra, 
die  in  Petrus  schon  gegründet  war,  ehe  sie  sich  geschichtlich 
in  Rom  niederließ.  Wie  ein  verdienter  Beamter  bei  seinem 
fünfzigjährigen  Amtsjubiläum  einen  Orden  mit  der  Zahl  50 
bekommt,  so  strahlt  gleichsam  über  der  römischen  Kirche 
die  Zahl  1  als  Ordinalzahl  im  chronologischen  Sinne,  als  Er- 
innerung an  die  Berufung  des  einen  Petrus  vor  den  übrigen 
Aposteln,  als  Typus  und  Symbol  der  Einheit,  als  stete  Mahnung, 
die  kirchliche  Einheit  dem  Willen  des  Stifters  gemäß  zu  wahren. 
Primatialrechte  folgen  daraus  für  die  römische  Kirche  und 
ihren  Bischof  so  wenig,  als  Petrus  sie  daraus  gefolgert  hat. 
Eine  reale  Bedeutung  als  wirksamer  Einheits-  und  Mittel- 
punkt hat  die  römische  Kirche  mit  ihrem  Bischof  so  wenig, 
als  Petrus  sie  gehabt  hat.  Der  römische  Bischof  hat  wie 
jeder  andere  Bischof  nur  eine  „portio  gregis"  zu  leiten,  er  ist 
nicht  Universalbischof  der  ganzen  Kirche,  nicht  Richter  über 
die  Bischöfe,  nicht  Oberbischof,  nicht  unfehlbar.  Seine  ganze 
Gewalt  steht  und  fällt  mit  seinem  Anschluß  an  die  andern 
katholischen  Bischöfe,  er  ist  einer  von  vielen,  primus  iuter 
pares  allenfalls,  primus  inter  omnes  niemals. 

Das  ist  der  „Kirchenbegriff"  Cyprians.  Man  stoße  sich 
nicht  an  den  modernen  Wendungen  und  Yergleichen,  die  zur 
Yeranschaulichung  der  Gedanken  herangezogen  wurden :  modern 
sind  nur  die  Bilder,  die  Gedanken  sind  cyprianisch.  W'ie  wir 
die  Bischofsgestalt  Cyprians  in  unserer  Yorstellung  mit  Mitra 
und  Stab  schmücken  können,  so  können  wir  auch  seine  Ge- 
danken in  moderne  Wendungen  und  Vergleiche  kleiden:  es 
ist  derselbe  Cyprian  mit  oder  ohne  Mitra,  es  sind  seine  Ge- 
danken,   ob   in  moderner  oder  in  seiner  Sprache  ausgedrückt. 

Seine  Gedanken  sind  aber,  jedenfalls  soweit  sie  die  Be- 
deutung der  römischen  Kirche  und  ihres  Bischofs  betreffen, 
dieselben  geblieben.  Ein  aktiver  Rechtsprimat,  oder  auch 
nur  die  Stellung  als  realer  Mittel-  und  Einheitspunkt  der 
Kirche,     hat     nie    darin    Platz    gehabt,     auch    nicht    damals. 


142  Koch,  Cyprian  und  der  römische  Primat. 

als  er  Schulter  au  Schulter  mit  der  römischen  Kirche  ffesren 
das  Schisma  kämpfte.  So  konnte  er  in  den  Tagen  des 
Konfliktes  mit  dem  römischen  Bischof  dieselben  Wenduno:en 
über  die  römische  Kirche  gebrauchen  wie  früher,  ohne  Diplo- 
matie, ohne  Zweideutigkeit  und  Hinterhältigkeit,  weil  seine 
Worte  immer  denselben  Sinn  hatten  und  früher  nicht  mehr 
besagten  als  später.  Er  brauchte  später  von  seinen  Zu- 
geständnissen an  die  römische  Kirche  nichts  abzustreichen, 
weil  er  ihr  nicht  mehr  zugestanden  hatte,  als  er  auch  später 
noch  zugestehen  konnte.  Als  er  in  Frontstellung  gegen  Stephan 
kam,  handelte  er  nicht  inkonsequent,  verleugnete  er  nicht 
praktisch  seine  früheren  Grundsätze,  sondern  zog  vielmehr  die 
vollen  Konsequenzen  seines  Standpunktes.  Seine  Äußerungen 
über  Petrus  und  die  römische  Kirche  wurden  in  seinen  Ge- 
danken zur  Anklage  nicht  gegen  ihn  selber,  sondern  gegen 
Stephan,  der  andern  Bischöfen  Vorschriften  machen  wollte  und 
den  Frieden  mit  den  Afrikanern  brach. 

Es  hat  jeder  Schriftsteller,  nicht  bloß  ein  kanonischer, 
Anspruch  auf  harmonische  Erklärung  seiner  Worte,  bis  sie 
unmöglich  wird  und  die  Differenz  oder  der  Wechsel  der  An- 
schauung offenkundig  ist.  Eine  solche  Annahme  ist  aber  bei 
Cyprian  hinsichtlich  seiner  Anschauung  über  die  römische 
Kirche  und  der  Betätigung  dieser  Anschauung  sicher  nicht, 
hinsichtlich  seines  Kirchenbegriffes  überhaupt  schwerlich  not- 
wendig. Ich  glaube  nicht  an  eine  Entwicklung  des  Kirchen- 
begriffes bei  Cyprian,  vollends  nicht  an  eine  dreifache  Ent- 
wicklung, wie  sie  Otto  Ritschi  annimmt  (vgl.  oben  S.  73 
A.  1).  Die  eingebildete  Entwicklung  des  Kirchenbegriffes  aber 
mit  demselben  Gelehrten  zum  Kanon  für  Briefdatierung  zu 
machen,  sieht  einer  petitio  principii  verzweifelt  ähnlich ^  Cyprians 
Kirchenbegriff  liegt  schon  —  warum  Harnack  (DG.*I,  417 
A.  2)  „erst"  schreibt,  ist  mir  unverständlich  (vgl.  oben  S.  6 
A.  4)  —  in  der  Schrift   „De  ecclesiae  unitate"    abgeschlossen 

1)  Nach  diesem  Kanon  datiert  0.  Ritschi  (Cyprian  von  Karthago 
und  die  Verfassung  der  Kirche  1885,  242)  Ep.  63  sehr  frühe,  wegen 
des  Satzes  in  c.  13:  ^.Ecclesiam  id  est  plebem  in  ecclesia  constitutam 
fideliter  et  firmiter  in  eo  quod  credidit  perseverantem"  (711, 18),  worin 
er  Cyprians  älteste  Definition  der  Kirclie  erblickt.  Vgl.  dagegen  Nelke, 
Chronologie  etc.  S.  6ff.  und  S.  155  A.  3,  sowie  Poschmanu  S.  64— 66. 
S.  66 ff.  verkennt  aber  Poschmann  den  Unterschied  des  cyprianischen 
Kirchenbegriffes  vom  urchristlichen. 


Ergebnisse.    Cyprians  Kirchen  begriff.  143 

vor,  uud  die  weiteren  Kämpfe  haben  daran  blutwenig  geändert. 
Sein  Kirchenbegriff  ist  nicht  „das  Ergebnis  der  Kämpfe,  die 
er  durchgemacht  hat"  (Harnack,  a.  a.  O.).  Diese  Kämpfe 
haben  ihn  nur  genötigt,  in  seiner  Festung  jeweils  nach  der 
Richtung  zu  alarmieren  und  die  Streitkräfte  auf  der  Seite  zu 
vereinigen,  die  gerade  am  meisten  bedroht  war.  Als  die  „Ge- 
fallenen" die  Festung  erstürmen  wollten,  lautete  seine  Parole: 
„Ecclesia  in  episcopo  et  clero  et  in  omnibus  stantibus  est  con- 
stituta"  (Ep.  33,1.  566, 15)^.  Den  karthagischen  und  römischen 
Schismatikern  rief  er  zu:  Eine  Kirche,  ein  Bischof!  Denen, 
die  die  Ketzertaufe  anerkannten:  Eine  Kirche,  eine  Taufe! 
Damit  soll  indes  nur  bestritten  werden,  daß  Cyprian  seinen 
Kirchenbegriff  umgegossen  habe,  nicht  aber,  daß  er  im  Ver- 
lauf dieser  Kämpfe  dazu  kam,  sich  selber  über  die  Kirche  ge- 
nauer Rechenschaft  zu  geben  und  seine  Vorstellung  von  der 
Kirche  begrifflich  schärfer  zu  fassen.  Dabei  hat  er  in  dem 
katholisch-sacerdotalen  Bau  seines  Kirchenbegriffes  immer  noch 


1)  Harnack  läßt  (a.  a.  0.)  Cyprian  die  Kirche  definieren  als 
^constituta  in  episcopo  et  in  clero  et  in  omnibus  credentibus",  was 
eine  Verschmelzung  aus  Ep.  63,  13  (711,  18)  und  Ep.  33,  1  (566, 15) 
ist,  fügt  aber  doch  hinzu:  „Als  gleichartig  und  gleichwertig  hat  er 
übrigens  jene  Elemente  niemals  gefaßf",  wodurch  die  Entwicklung  doch 
ziemlich  abgeschwächt  wird.  Die  „Einschränkung  der  Kirche  auf  die  von 
den  Bischöfen  geleitete  Gemeinschaft"  war  schwerlich  „das  Ergebnis 
der  novatiauischen  Krisis";  diese  Einschränkung  hat  Cyprian  wohl 
immer  gemacht,  und  die  novatianische  Krisis  hat  ihm  nur  Gelegen- 
heit gegeben,  sie  herauszukehren.  Wenn  er  in  Ep.  19,  2  (526, 4)  schreibt: 
„Hoc  enim  et  verecundiae  et  disciplinae  et  vitae  ipsi  omnium  nostrum 
conveuit,  ut  praepositi  cum  clero  convenientes  praesente 
etiam  stantium  plebe,  quibus  et  ipsis  pro  fide  et  timore  suo  honor 
habendus  est,  disponere  omnia  consilii  communis  religione  possimus", 
so  heben  sich  die  drei  Stufen:  Bischöfe,  Klerus  und  das  in  der  Ver- 
folgung standhaft  gebliebene  Volk,  deutlich  voneinander  ab  und  lassen 
die  Unterschiede  in  der  Teilnahme  an  der  Beratung  und  Beschluß- 
fassung über  die  Gefallenen  gut  erkennen.  Und  eine  stumme  Herde 
war  ihm  das  christliche  Volk  auch  nicht,  als  er  die  Autorität  des 
Bischofs  stärker  betonte.  Ein  Kadavergehorsam  war  damals  noch 
nicht  erfunden.  Es  war  stets  Cyprians  Prinzip,  im  Einverständnis  mit 
Klerus  und  Volk  zu  handeln  (vgl.  oben  S.  66  A.  2).  Und  in  Ep.  63, 13 
kann  er  bei  der  mystischen  Erklärung  der  Mischung  von  Wasser  und 
Wein  im  Abendmahl  ganz  unbefangen  das  mit  Christus  verbundene 
gläubige  Volk  als  Kirche  bezeichnen,  ohne  daß  der  Brief  deshalb 
früher  geschrieben  sein  müßte. 


144  Koch,  Cyprian  und  der  römische  Primat. 

urchristlich-pneumatische  Reste  stehen  gelassen,  so  daß  sich 
die  Donatisten  ebenso  auf  ihn  berufen  konnten  wie  Augustin. 
Wie  Cyprian  zu  seinem  KirchenbegrifFe  gekommen  ist, 
fällt  hier  weniger  ins  Gewicht.  Harnack  nennt  ihn  „die 
Nachbildung  des  politischen  Reichsgedankens:  ein  großer, 
aristokratisch  regierter  Staat  mit  einem  idealen  Oberhaupt". 
Allein  Cyprian  scheint  mir  nicht  der  Mann  zu  sein,  der  in 
dieser  Hinsicht  beim  Kapitel  —  vgl.  Ep.  59,  18  (688,  1)  — 
Anleihe  gemacht  hätte.  Und  das  „ideale  Haupt"  ist  bei  ihm 
lediglich  die  strenge  Einheit  des  Episkopates.  Darum  hat  die 
andere  von  Harnack  geäußerte  Vermutung  viel  mehr  für  sich. 
„Die  Vorstellung  Cyprians  von  dem  Verhältnis  der  Gesamtkirche 
und  des  Episkopates  kann  auch  als  Verallgemeinerung  der  alten 
Vorstellung  von  dem  Verhältnis  der  Einzelgemeinde  und  des 
Bischofs  verstanden  werden."  Die  Anschauung  des  Ignatius 
von  Antiochien,  ins  Allgemeine  und  Ganze  erweitert,  ergibt 
Cyprians  System.  Ignatius  hat  die  Reihe:  Bischof,  Gemeinde- 
klerus, Gemeinde,  mit  dem  Ausblick  auf  die  y.aö-cA'.y.Tj  iv.v.}a^rsi7,. 
Diese  Reihe  hat  Cyprian  auch,  führt  sie  aber  zugleich  ins 
„Katholische"  durch:  Episkopat,  Klerus,  das  christliche  Volk. 
Wie  bei  Ignatius,  so  ist  auch  bei  Cyprian  der  Bischof  souve- 
räner Vorsteher  der  Gemeinde.  Wie  aber  der  Bischof  Souverän 
seiner  Gemeinde,  so  ist  Souverän  der  ganzen  Kirche  —  der  Epis- 
kopat, die  Ineinsfassung  der  Gemeindesouveräne.  Eine  sicht- 
bare oberste  Spitze,  ein  Papst,  wird  von  Cyprian  nicht  als  Kon- 
sequenz, sondern  als  Verzerrung  des  Katholizismus,  als  An- 
maßung und  Verfassungsbruch  empfunden. 

XXI. 

Cyprians  Lehre  von  der  Kirche  und  vom  Episkopate  ist 
dogmeugeschichtlich  von  der  größten  Tragweite.  Sie  öffnet 
einen  Ausblick  auf  das  „Dogma  vom  Papsttum^  rückwärts  und 
vorwärts. 

Die  beliebte  Wendung:  das  war  die  Anschauung  Cyprians, 
nicht  der  „Kirche",  hilft  hier  nichts.  Der  Ausfall  Cyprians 
aus  der  „Tradition"  reißt  in  diese  eine  Lücke,  die  gar  nicht 
mehr  ausgefüllt  werden  kann.  Hier  macht  eine  Schwalbe 
einen  ganzen  Sommer.  Denn  es  ist  nicht  etwa  nur  so,  daß 
Cyprian  den  Primat  nicht  positiv  bezeugte,  sondern  er  ist  aus- 
gesprochener Gegner  jedes  Primatsanspruches,  jeder  Primats- 


Ergebnisse,  Das  Papsttum  in  Geschichte,  Kirchenrecht  u.  Dogma.     145 

reguüg.  Was  will  es  demgegenüber  besagen,  wenn  Iguatius 
von  Antiochien  die  römische  Kirche  als  npoy-a^YjixevY)  ty)^  ayaTirj^ 
begrüßt!  Wenn  Irenäus  sie  „maxima  et  antiquissima  et  omnibus 
cognita,  a  gloriosissimis  duobus  apostolis  Paulo  et  Petro  fundata 
et  constituta"  neunt,  und  ihr  mit  Rücksicht  darauf  eine  „potentior 
principalitas'',  also  eine  hervorragendere  „principalitas"  als  den 
andern  Apostelkirchen  zuschreibt,  und  die  Übereinstimmuog 
aller  Kirchen  mit  der  römischen  Kirche  auf  Grund  der  treu 
bewahrten  apostolischen  Tradition  als  natur notwendig  kon- 
statiert!- Diese  Zeugnisse  sind  zu  unbestimmt  und  vieldeutig, 
als  daß  sie  Cyprians  Gewicht  aufwiegen  könnten.  Cyprian 
verrät  vom  kirchlichen  Leben  seiner  Zeit  mehr,  als  ein 
anderer  Schriftsteller  der  ersten  drei  Jahrhunderte,  er  redet 
wiederholt  programmatisch  von  der  Kirche  und  ihrer  Ver- 
fassung, vom  Episkopat,  seiner  göttlichen  Stiftung  und  seiner 
Stellung  in  der  Kirche,  und  er  enthüllt  von  seinem  Kirchen- 
system gerade  genug,  um  uns  erkennen  zu  lassen,  daß  ein 
Kechtsprimat  der  römischen  Kirche,  ein  „Papst",  ein  einziges 
sichtbares  Oberhaupt  darin  keine  Stelle  hat.  Und  er  hat 
dieses  Programm  nicht  bloß  theoretisch  entwickelt,  sondern 
im  Ketzertaufstreit  auch  praktisch  konsequent  durchgeführt. 

Cyprian  ist  aber  in  diesem  Falle  nicht  Cyprian  allein,  sondern 
die  afrikanische,  ja  —  von  römischen  Aspirationen  abgesehen 
—  die  abendländische  Kirche.  Mit  Recht  bemerkt  v.  Soden: 
„Allgemein  beweisen  die  Sententiae  (auf  der  Septembersynode) 
die  ungeheure  Bedeutung  der  Persönlichkeiten  in  der  Ge- 
schichte. Man  kann  den  Philosophen  den  Streit  überlassen, 
ob  sie  diese  Bedeutung  als  Schöpfer  oder  als  Träger  haben; 
sie  haben  sie  jedenfalls,  und  methodologisch  ist  es  erfreulich  zu 
konstatieren,  daß  man  tatsächlich  die  Gedanken  einer  Zeit 
kennt,  wenn  man  die  ihrer  führenden  Persönlichkeiten  kennt, 
und    daß    die  Fehlerwahrscheinlichkeit   sehr   gering  ist,    wenn 


1)  Adv.  haer.  111,  3,  2.  Über  diese,  gleich  der  Ignatiusstelle  viel- 
umstrittene. Äußerung  vgl.  neuestens  Harnack,  DG^  1,  487  A.  1 
Böhmer,  Ztschr.  f.  neutest.  Wiss.  7  (1906)  193ff.  Turmel,  Histoire 
du  dogme  de  la  Papaute  39ff.  Batiffol,  L'Eglise  naissante  249ff. 
Kneller,  Stimmen  aus  Maria- Laach  1909.  1,  402ff.  —  Stiglniayr, 
Katholik  1909.  II,  401  ff.  Esser  glaubt  sogar  bei  Tertullian  (De 
pudic.  c.  21)  ein  wichtiges  Zeugnis  für  den  römischen  Primat  entdeckt 
zu  haben  (Katholik  1902.  II,  193ff.). 

Texte  u.  Untersuchungen  etc.  35,1.  10 


146  Koch,  Cyprian  und  der  römische  Primat. 

mau  Ausführungen  Cyprians  z.  B.  für  die  Anschauung  des 
dritten  Jahrhunderts  erklärt,  vorbehalten  nur,  daß  die  andern, 
namenlosen  Männer  diese  Anschauung  mit  sehr  viel  geringerer 
Klarheit,  aber  deswegen  nicht  geringerer  Überzeugung  ver- 
treteu"^ 

Das  Dogma,  daß  Jesus  Christus  Matth.  16,  18  f.  das  Papst- 
tum eingesetzt,  und  daß  es  darum  von  Anfang  an  einen  Rechts- 
primat und  Universal episkopat  in  der  Kirche  gegeben  habe, 
der  von  Petrus  auf  den  Bischof  von  Rom  übergegangen  sei 
—  dieses  Dogma  steht  mit  der  Geschichte  in  unversöhnlichem 
Widerspruch'^.  Jesus  hat  überhaupt  weniger  „gestiftet"  oder 
„eingesetzt",  als  gewöhnlich  geglaubt  wird,  und  für  den  Primat 
speziell  versagen  die  ersten  Jahrhunderte  so  gut  wie  vollständig. 
Das  Papsttum  ist  nicht  von  Christus,  aber  noch  viel  weniger 
„vom  Teufel  gestiftet",  wie  Luther  in  seinem  Zorne  ge- 
wettert hat.  Es  ist  ebensowenig  direkt  aus  Matth.  16,  18 f. 
hervorgegangen,  als  etwa  der  Sturm  der  Reformation  aus 
Matth.  16,  23.     „Das  Kind  hat  viel  einen  andern  Yater." 

Das  Papsttum  ist  ein  Produkt  der  Geschichte,  eine  Schöpfung 
der  Zeitverhältnisse  und  starker  Persönlichkeiten.  In  die  Dog- 
matik  ist  es  sehr  spät,  eigentlich  erst  durch  Thomas  von  Aquin^, 
gekommen,  ins  Kirchenrecht  bedeutend  früher*,  und  weiter  zu- 


1)  Der  Streit  zwischen  Rom  und  Karthago  über  die  Ketzertaufe 
S.  40  A.  2.  Vgl.  auch  v.  Soden,  Die  Prosopographie  des  afrikanischen 
Episkopats  zur  Zeit  Cyprians  (Quellen  und  Forschungen  aus  italienischen 
Archiven  und  Bibliotheken  XII  [1909]  247-270). 

2)  Vgl.  neuestens  Guignebert,  La  primaute  de  Pierre  et  la 
venue  de  Pierre  ä  Rome.    Paris  1909.  11—103. 

3)  Vgl.  Jan  US  (Döllinger),  Der  Papst  und  das  Konzil.  Leipzig 
1869,  91  ff. 

4)  Ich  denke  hier  vor  allem  an  die  cauones  4  und  5  von  Sardika 
(342),  die  einem  vom  Provinzialkonzil  abgesetzten  Bischof  die  Appella- 
tion nach  Rom  zugestehen,  wobei  aber  der  römische  Bischof,  wenn 
er  dem  Urteil  der  ersten  Instanz  nicht  beitritt,  den  Fall  durcli  Bischöfe 
aus  der  Nachbarschaft  der  betreffenden  Kirchenpro viuz,  allenfalls 
unter  Beiordnung  römischer  Legaten,  entscheiden  lassen  muß(Hefele, 
Konziliengeschichte 2  1  [1873]  564ft*.).  Gerade  die  Formulierung  dieser 
canones  mit  ihrer  genauen  Umschreibung  der  römischen  Kompetenz 
zeigt  die  Anfänge  eines  kirchenrechtlich  gefaßten  Primates  und  verrät, 
wie  wenig  man  damals  eine  Ahnung  hatte  von  einem  allumfassenden 
Reclitsprimat  und  Universalepiskopat  des  römischen  Bischofs.  Über 
die  Echtheit  der  Kanones  von  Sardika  vgl.  Funk,  Kirchengeschicht- 
liche  Abhandlungen  und  Untersuchungen  3  (1907)  159ft'. 


Ergebnisse.  Das  Papsttum  in  Geschichte,  Kircheureclit  u.  Dogma.     147 

rück,  als  die  Glaubenslehre  und  als  die  Rechtsauffassung  vom 
Papsttum,  in  die  ersten  Zeiten  der  Kirche  zurück  reichen  die 
Anfänge  des  tatsächlichen  Primates  der  römischen  Kirche.  Ja 
die  römische  Kirche  hat  an  der  Gestaltung  und  Ausbildung 
des  Katholizismus  selbst  den  hervorragendsten  Anteil,  die 
Führerrolle  gehabt^.  Und  als  Cyprian  seine  Theorie  von  der 
Souveränität  und  Gleichberechtigung  aller  Bischöfe  entwickelte, 
war  sie  eigentlich  von  dem  unaufhaltsamen  Schritt  der  Tat- 
sachen bereits  überholt,  und  in  der  Folgezeit  mußte  sie  vollends 
zuschauden  werden.  Cyprian  zeichnet  auch  mehr  das  ideale, 
theoretische,  rechtliche  und  dogmatische  Verhältnis  der  Bischöfe, 
mehr  das  Verhältnis,  wie  es  eigentlich  sein  sollte,  als  wie  es  tat- 
sächlich war.  Denn  daß  damals  schon  ein  kleiner  Bischof  in 
Italien  oder  in  Afrika  oder  in  Gallien  oder  in  Spanien  neben 
dem  Leiter  der  altehrwürdigen  und  großen  Gemeinde  der 
Welthauptstadt  oder  neben  einem  Bischof  von  der  Geistes- 
macht und  Tatkraft  eines  Cyprian  nicht  recht  aufkommen 
konnte,  ist  klar.  Theoretisch  standen  sich  alle  Kirchen  und 
alle  Bischöfe  gleich.  Praktisch  hing  die  Bedeutung  und  der 
Einfluß  der  einzelnen  Kirche  ab  von  ihren  geistigen  und 
materiellen  Machtmitteln,  von  der  Intelligenz  und  Energie  ihres 
Bischofs  und  Klerus,  ihrem  Alter  und  ihrer  Größe,  der  politischen 
Bedeutung  der  Stadt,  wo  sie  Trapoixouaa  war,  der  sozialen 
Stellung  ihrer  Mitglieder,  ihren  Leistungen  und  Verdiensten 
um  das  gemeinsame  Wohl  der  Christenheit.  Und  da  hatte  die 
römische  Kirche  seit  den  Tagen  eines  Paulus,  eines  Clemens 
Romanus,  eines  Ignatius  alle  andern  überflügelt.  Die  Zukunft 
mußte  ihr  gehören. 

„Unzweifelhaft  besaß  die  römische  Kirche  im  Jahre  250 
einen  anerkannten  P^mat:  es  war  der  Primat  des  Anteils  und 
der    erfüllten    Pflicht.       Eine    anerkannte    dogmatische    oder 


1)  Vgl.  die  treft'enden  Ausführungen  Harnacks,  DG.*  I.  Bd.  1909. 
Exkurs  zum  2.  und  3.  Kapitel:  Katholisch  und  Römisch  (S.  480—496). 
S.  496:  ^ Jener  Satz:  ,ecclesia  Romana  semper  habuit  primatumS  und 
der  audere,  daß  , Katholisch'  im  Grunde  ,Römisch-katholisch'  sei,  er- 
sonnen zu  Ehren  des  jeweiligen  Inhabers  des  römischen  Stuhles  und 
losgelöst  von  der  profan-geschichtlichen  Bedeutung  der  ewigen  Stadt, 
sind  grobe  Fiktionen;  aber  sie  enthalten,  auf  die  Gemeinde  der  Welt- 
hauptstadt bezogen,  eine  Wahrheit,  deren  Verkennung  dem  Verzichte 
gleichkommt,  den  Prozeß  der  Katholisierung  und  Unifizierung  der 
Kirchen  verständlich  zu  machen". 

10* 


148  Koch,  Cyprian  uud  der  römisclie  Primat. 

historische  Begründung  fehlte  noch,  ja  sie  war  höchstwahr- 
scheinlich in  Rom  selbst  noch  schwankend  und  unsicher^." 
„Rom  ist  in  der  Geschichte  der  Kirche  aus  einer  Schwester 
eine  Mutter  gew^orden,  weil  Rom  allein  Kraft  und  Mut  be- 
sessen hat,  andern  Gemeinden  zu  sagen:  Das  müßt  ihr  tun  .  .  . 
Nicht  aus  Fälschungen  entstehen  Rechte,  sondern  aus  der 
Kraft  und  der  treu  erfüllten  Pflicht 2."  Wie  aber  die  römische 
Kirche  aus  einer  Schwester  eine  Mutter,  so  ist  der  römische 
Bischof  durch  die  Macht  der  Tatsachen  aus  einem  Bruder  ein 
Yater  uud  Herr  geworden.  Tatsachen  gehen  ja  meist  voran, 
Theorien  hinken  nach  und  müssen  das  Geschehene  rechtfertigen, 
befestigen  und  ausbauen.  Wer  die  Macht  hat,  der  findet  bald 
auch  Rechtstitel,  Beweise,  Dokumente,  —  Schriftstellen.  Die 
hl.  Schrift  war  von  jeher  die  geduldige  Instanz,  mit  der 
mau  alles  beweisen,  alles  Bestehende  rechtfertigen  uud  ins 
Glorienlicht  apostolischen  Ursprungs,  der  P]insetzuug  durch 
Jesus  Christus  rücken,  aber  auch  alles  widerlegen,  umstoßen 
und  seines  Glanzes  entkleiden  konnte.  So  fing  man  denn 
in  Rom  seit  dem  dritten  Jahrhundert  an,  auf  Matth.  16,  18 f. 
die  Hand  zu  legen  und  die  Stelle  für  den  römischen  Nach- 
folger Petri  in  besonderer  Weise  in  Anspruch  zu  nehmen. 
Yielleicht  hat  schon  Kailist  den  Ansatz  dazu  gemacht-'. 
Jedenfalls  wollte  er  sein  „peremtorisches  Edikt",  wie  sein 
Gegner  Tertullian  (De  pudic.  c.  1)  es  nennt,  von  den  andern 
Bischöfen  als  maßgebend  betrachtet  und  befolgt  wissen. 
Übrigens  hatte  schon  Yiktor  die  römische  Praxis  der  Oster- 
feier  den  Kleinasiaten  aufdrängen  wollen  und  Miene  gemacht, 
sie,  als  sie  nicht  nachgaben,  aus  der  kirchlichen  Gemeinschaft 
auszuschließen,  während  Anicet  aus  der  Osterfeierfrage  noch 
keinen  casus  belli  gemacht  und  die  röjnische  xA.utorität  noch 
nicht  so  betont  hatte  (Euseb.  H.  E.  V,  24).    Stephan  aber  ging 

1)  Haruack,  Die  Briefe  des  römischen  Klerus  aus  der  Zeit  der 
Sedisvakanz  im  Jahre  250  (Theol.  Abhandlungen,  Carl  v.  Weizsäcker 
gewidmet  1892,  1-36)  S.  36.     DG.*  I,  491  A.  1. 

2)  Harnack  a.  a.  0.  S.  26. 

3)  Vgl.  Rolffs,  Das  Indulgenzedikt  des  römischen  BiscJiofs 
Kailist  (Texte  und  Untersuclumgen  XI,  3)  1893,  57.  Haruack, 
DG.*  I,  492.  Ob  Kallist  mit  Matth.  16,  18 f.  nur  die  Absolutionsgewalt 
des  Bischofs  oder  aucli  das  Reclit  des  römischen  Biscliofs.  eiu 
allgem.eingüUiges  Edikt  zu  erlassen,  beweisen  wollte,  ist  aus  Tertullians 
Polemik  (De  pudic.  c.  21)  nicht  mit  Siclierheit  zu  entscheiden. 


Ergebnisse.  Das  Papsttum  in  Geschichte,  Kirchenrecht  u.  Dogma.     149 

in  den  Bahnen  Yiktors  und  Kallists  weiter  und  brach  die  Ge- 
meinschaft mit  den  Afrikanern  und  den  Kleinasiaten  tatsäch- 
lich ab.  Dabei  sonnte  er  den  römischen  Stuhl  im  Glänze 
Petri,  also  mit  Matth.   16,  18f.i 

Aber  gerade  da  zeigte  sich,  wie  wenig  die  alte  Kirche  von 
einem  Rechtsprimat  etwas  wußte  und  wissen  wollte.  Theorien 
können,  wenn  sie  zur  rechten  Zeit  einsetzen,  das  Rad  der 
Entwicklung  in  rascheren  Schwung  bringen,  sie  können  aber 
auch,  zu  ungünstiger  Zeit  angewandt,  Widerspruch  wecken 
und  hemmend  in  die  Speichen  greifen.  Es  gibt  eben  —  nicht 
bloß  in  der  Politik  —  Dinge,  die  man  tun,  aber  nicht  sagen. 
Rechte,  die  man  tatsächlich  ausüben,  aber  nicht  formulieren 
und  begründen  darf.  So  gerne  man  sich  die  spontane,  beiden 
Teilen  noch  nicht  so  recht  bewußte,  geistige  Führerschaft 
der  römischen  Kirche  gefallen  ließ,  so  entschieden  war  der 
Widerstand,  auf  den  die  ersten  Versuche,  das  tatsächliche 
moralische  Yerhältnis  zu  den  andern  Kirchen  in  ein  dog- 
matisch-rechtliches umzuschafPen,  jedesmal  stießen.  Ja  sie  ge- 
fährdeten sogar  den  moralischen  Primat  Roms,  indem  sie  ihn 
den  Kirchen  unangenehm  zum  Bewußtsein  brachten  und  diese 
veranlaßten,  sich  auf  ihre  prinzipielle  Gleichberechtigung  zu 
besinnen.  So  wurde  die  herrische  Handbewegung  Yiktors  von 
den  Bischöfen  zum  Teil  lebhaft  mißbilligt  (Euseb.  H.  E.  V,24, 10). 
Man  erinnerte  ihn  an  die  Pflicht  der  Eintracht,  der  Fried- 
fertigkeit und  Liebe,  namentlich  auch  an  die  Friedensliebe 
seines  Vorgängers  Anicet.  Besonders  Iren  aus  von  Lyon 
machte  seinem  Namen  als  Friedensstifter  Ehre  (Euseb.  H.  E. 
V,  24,  7).  Was  heißt  das  anders,  als  daß  Yiktor  nahe  daran 
war,  Friedensstörer  zu  werden?  Kallist  fand  in  den  drei 
großen  Theologen  der  Zeit,  in  Hippolyt,  Tertullian  und 
Origenes,  scharfe  Kritiker,  und  die  Bischöfe  gingen  über  seine 
Forderung  vielfach  stillschweigend  zur  Tagesordnung  über, 
und  auch  wo  man  sich  seiner  Anschauung  in  der  Bußfrage 
anschloß,  geschah  es,  weil  man  sie  für  richtig,  nicht,  weil  man 
sie  für  autoritativ  hielt.  Stephan  aber  wurde  von  Cyprian 
und  Firmilian  offen  des  Übermutes,  der  Verblendung  und  des 
Friedensbruches  angeklagt.  Zur  Hebung  des  moralischen  An- 
sehens der  römischen  Kirche  konnte  es  auch  nicht  beitragen, 


1)  Firmilians  Ep.  75,  17  (821,  15). 


150  Koch,  Cyprian  und  der  römische  Primat. 

wenn  es  von  Persönlichkeiten,  die  anderwärts  unmöglich 
geworden  waren,  vielleicht  in  schlauer  Spekulation  auf  die 
römische  Eitelkeit,,  die  sich  durch  die  „Berufung"  geschmeichelt 
fühlen  konnte,  mißbraucht  wurde. 

Cyprian  ist  der  beredte  Wortführer  des  strengen  Epis- 
kopalismus der  alten  Kirche  gegen  jede  Primatszuspitzung,  der 
laute  Zeuge  dafür,  daß  man  im  dritten  Jahrhundert  außer- 
halb Roms  in  Matth.  16,  18  f.  keine  Primatsstiftung  erblickte. 
Er  war  selber  Primas  von  Afrika,  de  facto,  nicht  de  jure. 
Auch  seine  Stellung  war,  wie  die  römische,  ein  Primat  der 
Intelligenz,  des  Pflichtbewußtseins,  der  Glaubensstärke,  des 
kirchlichen  Eifers,  der  Tatkraft  und  der  sittlichen  Hoheit.  Aus 
seinen  Briefen  an  Kornelius  und  Stephan  spricht  unbewußte 
Überlegenheit  sogar  über  den  römischen  Bischof,  und  es  ist 
menschlich  begreiflich,  daß  ein  Bischof  wie  Stephan  daraufhin 
das  Verhältnis  zu  Karthago  revidierte.  Rom  und  Karthago! 
Die  politische  Rivalität  dieser  beiden  Städte,  die  mit  dem 
Untergang  Karthagos  begraben  war,  schien  eine  Zeitlang  eine 
kirchliche  Auferstehung  zu  feiern.  Auch  in  diesem  kirchlichen 
Kampf  unterlag  zunächst  Rom,  freilich  nur,  um  später  desto 
glänzender  zu  siegen. 

Man  kann,  ja  man  muß  von  einer  Niederlage  Roms  im 
Ketzertaufstreit  sprechen.  Denn  die  Afrikaner  erachteten  sich 
so  wenio;  als  die  Kleiuasiaten  von  der  römischen  ^Exkommuni- 
kation"  getroffen,  der  Pfeil  sprang  auf  den  vorschnellen 
Schützen  zurück.  Und  bald  darauf  stehen  die  römischen 
Bischöfe,  höchstwahrscheinlich  schon  Stephans  unmittelbarer 
Nachfolger  Sixtus  IL,  mit  Cyprian  und  den  Afrikanern  sowie 
mit  den  Kleinasiaten  in  Gemeinschaft,  ohne  daß  diese  im  ge- 
ringsten „widerrufen"  oder  ihre  Taufpraxis  geändert  hätten^ 
Stephans  Nachfolger  waren  eben,  wenn  man  Altkirchliches  mit 
Mittelalterlichem  vergleichen  darf,  den  Anabaptisten  gegenüber 
in  ähnlicher  Lage  wie  die  Nachfolger  Bonifaz'  YIIL  in  ihrem 
Verhältnis  zu  Frankreich.  „Un  papa  bolla,  un  papa  sbollal'' 
An  der  Schwelle  des  vierzehnten  Jahrhunderts,  als  bereits  eine 


1)  Vgl.  Ernst,  Der  angebliche  Widerruf  des  hl.  Cyprian 
in  der  Ketzertauffrage,  Ztschr^  f.  katli.  Tlieol.  19  (1895)  234-272. 
Von  einem  „Laudabiliter  se  subjecit"  Cyprians  wird  man  jetzt 
kaum  mehr  zu  reden  wagen.  Wenn  je  —  dann  muß  es  auch  solclie 
Käuze  geben. 


Ergebnisse.  Das  Papsttum  in  Geschichte,  Kirchenrecht  u.  Dogma.     151 

neue  Zeit  heraufdämmerte,  hatten  sich  die  politischen  An- 
sprüche des  Papsttums  überlebt  und  erlagen  den  Schlägen  des 
nationalen  Königtums,  —  in  der  Mitte  des  dritten  Jahrhunderts 
war  der  kirchliche  Yorrang  Roms  noch  zu  jung  und  stieß, 
wenn  er  aus  seiner  geschichtlichen  Wiege  kletterte  und  sich 
auf  einen  Rechtsboden  zu  stellen  suchte,  an  den  in  posses- 
sione  befindlichen  altkirchlichen  Episkopalismus,  der  ihn  noch 
mit  Leichtigkeit  umwarf. 

In  Rom  war  mau  seiner  Sache  selber  noch  nicht  sicher. 
Die  Tinte  der  vorgezeigten  Rechts-  und  Glaubensurkunde  war 
noch  zu  frisch,  ihre  episkopalistische  Deutung  zu  bekannt,  als 
daß  die  neue  Exegese  ohne  weiteres  hätte  Geltung  finden 
können,  und  so  mußte  man  dort  einem  entschlossenen  Wider- 
stände gegenüber  schweigen  und  auf  bessere  Zeiten  hoffen. 
Cyprian  hat  in  seineu  Briefen  einem  Kornelius.  selbst  einem 
Stephan  gegenüber,  sei  es  unbefangen,  sei  es  mit  polemischer 
Spitze,  seinen  strikten  Episkopalismus  entwickelt,  die  volle 
Souveränität  jedes  Bischofs  betont,  jede  Yerschleppung  einer 
Rechtssache  nach  auswärts  als  Unfug  und  als  Verachtung  des 
einheimischen  Gerichtes,  jeden  Primatsanspruch  in  der  Kirche 
als  Anmaßung  und  Verfassungsbruch  gebrandmarkt.  Und  von 
Rom  aus  wagte  man  es  nicht,  dem  Bischof  von  Karthago  ein 
dogmatisches  oder  kirchenrechtliches  Privatissimum  über  den 
Primat  zu  lesen,  ihn  auf  einen  großen  Irrtum  aufmerksam 
zu  machen,  ihm  zu  sagen,  daß  er  die  Hauptsache  bei  der 
kirchlichen  Verfassung,  Fundament  und  Spitze,  immer  ver- 
gesse oder  entrechte.  Cyprian  hat,  wo  er  sich  im  Rechte 
wußte,  wiederholt  ein  „Miror"  nach  Rom  geschickt  und  seiner 
Verwunderung  mit  aller  Deutlichkeit  Ausdruck  gegeben, 
ohne  daß  ein  verstärktes  „Valde  miramur"  über  seinen  Ton 
und  seine  Anschauungen  zurückgekommen  wäre.  Als  aber 
Stephan  die  Gemeinschaft  mit  den  x^frikanern  und  den  Klein- 
asiaten abbrach,  wurde  dieses  Vorgehen  in  Afrika  und  Klein- 
asien als  via  facti,  nicht  als  via  juris  bewertet.  Und  wie  zur 
Zeit  Viktors  der  Lyoner  Bischof  Irenäus,  so  übernahm  im 
Ketzertaufkonflikt  Bischof  Dionysius  von  Alexandrien  die  Rolle 
eines  Friedensvermittlers   zwischen    den   streitenden   Brüdern^ 


1)  Euseb.  H.  E.  VII,  3.    Ernst,  Ztschr.  f.  kath.  Theol.  30  (1906) 
38—56. 


152  Koch,  Gyprian  und  der  römische  Primat. 

Die  Menschheit  ist  autoritätsgläubiger  und  autoritätsbe- 
dürftiger als  sie  zu  sein  vorgibt.  Der  Episkopalismus  Cyprians 
hatte  keine  Zukunft,  weil  die  Cypriane  selten  waren  und  beim 
Untertan e:  der  alten  Welt  und  der  alten  Kultur  ausstarben. 
Je  zahlreicher  der  Episkopat  nach  dem  Siege  des  Christentums 
bei  der  fortschreitenden  Christianisierung  der  Massen  wurde, 
desto  mehr  sanken  diese  Hirten  zur  Herde  herab,  die  selber 
eines  Oberhirten  bedurfte.  Dieser  Oberhirte  konnte  nur  der 
Bischof  von  Rom  sein.  Gab  es  schon  im  dritten  Jahrhundert 
Bischöfe,  die  nicht  wußten,  ob  man  den  Abendmahlskelch  mit 
Wasser  und  Wein  oder  nur  mit  Wasser  fülle  (Ep.  63),  so 
mehrten  sich  bei  der  hereinbrechenden  Barbarei,  dem  sich 
weiter  ausdehnenden  Kultus  und  den  komplizierter  werdenden 
kirchlichen  Yerhältnissen  die  geistreichen  Anfragen  über 
Sakramentsspendung,  über  kirchliche  Gebräuche  und  Zere- 
monien, über  Handhabung  der  kirchlichen  Disziplin.  Die  An- 
fragen wandten  sich  naturgemäß  nach  Rom,  der  Hauptstadt 
der  abendländischen  Welt  und  dem  Sitze  des  abendländischen 
Patriarchen,  wo  das  reichste  kirchliche  Archiv  war  und  die 
Kontinuität  der  Überlieferung  am  besten  gewahrt  werden 
konnte.  Das  war  die  Geburtsstunde  der  päpstlichen  Gesetz- 
gebung, der  Dekretalen.  Für  die  theologische  Wissenschaft 
hat  die  römische  Kirche  nicht  viel  geleistet.  Ihre  Heimat  war 
Afrika,  und  Afrika  hat  auch  den  Riesengeist  Augustin  ge- 
boren. Der  Römer  Erbteil  war  das  Charisma  der  Gesetzgebung, 
der  Organisation,  der  Disziplinierung  der  Massen,  der  Welt- 
beherrschung. Alles  kam  der  Entfaltung  des  Primates  entgegen: 
der  römische  Bischof  war  der  einzige  Patriarch  des  Abendlandes, 
und  durch  die  Gründung  von  Konstantinopel  und  die  Verlegung 
des  Schwerpunktes  der  Reichsregierung  nach  dem  Osten  er- 
stand ihm  zwar  im  Patriarchen  von  Neurom  ein  kirchlicher 
Rivale,  aber  dafür  waren  ihm  -  -  und  das  wog  alles  auf  — 
die  Hände  frei  gegeben,  er  konnte  die  kirchlichen  Yerhältnisse 
selbständig  regeln  und  leiten,  während  der  Kaiserpapst  am 
Bosporus  seine  Patriarchen  und  Bischöfe  als  „Salber"  be- 
trachtete —  um  ein  Wort  aus  der  Zeit  des  Josefinismus  zu 
gebrauchen  —  und  die  Kirchenregierung  selbst  besorgte.  Als 
dann  die  junge  Germauenwelt  ihren  trotzigen  Nacken  vor  dem 
Kreuze  beugte,  war  der  Sieg  des  Papsttums  entschieden.  Denn 
sie   empfing  unter  seiner  Ägide   die   Güter  des   Glaubens  und 


Ergebnisse.  Das  Papsttum  in  Geschichte,  Kirchenrecht  u.  Dogma.     153 

der  Zivilisation  zugleich  und  vergalt  diese  Wohltat  jahr- 
hundertelang „mit  dem  Zoll  echt  germanischer  Anhänglichkeit 
und  Treue"'. 

Die  alte  Welt  war  ins  Grab  gestiegen.  Die  Kirche  blieb. 
„Sie  war  gewissermaßen  die  barmherzige  Schwester  gewesen, 
die  an  das  Sterbebett  der  Antike  trat  und  ihr  die  letzten 
Stunden  erleichterte  2."  Sie  half  aber  auch  über  den  Bruch 
der  Zeiten  weg  und  rettete  das  Beste  der  antiken  Kultur  ins 
Morgenrot  eines  neuen  Tages  hinüber.  Auf  den  Trümmern 
der  alten  Welt  und  der  alten  Kultur  hat  das  Papsttum  seinen 
kirchlichen  und  weltlichen  Thron  errichtet  und  das  „Imperium 
Romanum"  fortgesetzt.  Klug  wußte  es  Segel  und  Wind  zu 
nutzen.  Der  Fortgang  war  nicht  immer  so  ehrlich  wie  der 
Anfang.  Auch  das,  was  der  Franzose  „corriger  la  fortune" 
nennt,  ist  ihm  nicht  fremd  geblieben.  Aber  nicht  gefälschten 
Dokumenten  verdankt  das  Papsttum  in  der  Hauptsache  seinen 
Höhengang,  sondern  kraftvollen  Vertretern  einer  großen  Idee. 

„La  mediocrite  fonda  Pautorite."  Die  Entstehung  und 
Entfaltung  des  Primates  ist  gewissermaßen  eine,  freilich  viel 
laugsamer  verlaufende,  Rekapitulation  des  Ursprungs  und  der 
Ausbildung  eines  klerikalen  Standes  sowie  des  monarchischen 
Episkopates.  Jedesmal  hat  das  Bedürfnis  der  Masse  einen 
höheren  kirchlichen  Stand,  den  Stand  eines  Vorgesetzten  ge- 
schaffen. Der  Morgentraum  des  jungen  Christentums  von 
Freiheit,  Gleichheit  und  Brüderlichkeit  im  vollsten  und  edelsten 
Sinne,  von  einer  Gemeinschaft  gleicher  Brüder,  die  keine 
Priester  hat,  weil  alle  Priester  sind,  keine  Rechtsträger,  weil 
die  Christen  Geistträger  sind,  in  der  nicht  Amt  und  Weihe, 
nicht  Sukzession  und  „missio  canonica"  entscheiden,  sondern  vor 
allem  Geist  und  Charisma^  —  dieser  goldene  Jugendtraum  der 
Kirche  wich  bald  einer  nüchternen  Wirklichkeit,  dem  Autoritäts- 
und Priesterbedürfnis  des  Volkes.  So  entstand  der  Klerus,  und 
der  Klerus    brauchte    selber    eine    Spitze,    und   Bischofs-    und 

1)  Ehrhard,  Der  Katholizismus  und  das  zwanzigste  Jahr- 
hundert.   4.  bis  8.  Aufl.  1902,  306. 

2)  Karl  Seil,  Katholizismus  und  Protestantismus  in  Geschichte, 
Religion,  Politik,  Kultur.  1908,  25. 

3)  Vergl.  jetzt  Harnack,  Entstehung  und  Entwicklung  der 
Kirchenverfassung  und  des  Kirchenrechts  in  den  zwei  ersten  Jahr- 
hunderten.   Leipzig  1910. 


154  Koch.  Cyprian  und  der  römische  Primat. 

Presbyteramt  wurde  zum  Priestertum,  weil  man  das  brauchte 
und  wollte,  wie  Israel  einen  König  haben  wollte,  wie  das 
Judentum  und  wie  das  Heidentum  Priester  hatte. 

Das  System  Cyprians  aber,  ein  zu  moralischer  und  soli- 
darischer Einheit  zusammengeschlossenes  Kollegium  souveräner 
Bischöfe,  war  ein  Ideal,  zu  dem  die  Wirklichkeit  einen  mit 
dem  Wachstum  der  Kirche  immer  schärfer  werdenden  Kontrast 
gebildet  hätte.  Nur  eine  starke  Zentrale  konnte  auf  die 
Dauer  die  zentrifugalen  Kräfte  paralysieren,  nur  ein  aktiTer 
Einheits-  und  Mittelpunkt,  ein  sichtbares  Oberhaupt,  ein  Papst, 
die  Einheit  der  Kirche  und  damit  die  Einheit  der  mittel- 
alterlichen Kultur  sichern.  Nachdem  das  Papsttum  seine  Haupt- 
aufgabe erfüllt  hatte,  nachdem  die  abendländischen  Völker 
mündig  und  reif  und  kulturfroh  geworden  waren,  gewannen 
die  zentrifugalen  Kräfte  die  Oberhand,  der  Höhepunkt  des 
Papsttums  war  überschritten. 

Auch  die  Entstehung  des  Kirchenstaates  bietet  eine  Analogie 
zum  Ursprung  und  zur  Entfaltung  des  Papsttums  selber.  Aus 
Schutzengeln,  Vertrauensmännern,  moralischen  Autoritäten  der 
Stadt  Rom  und  ihrer  Umgebung,  wie  sie  die  Päpste  lange 
Zeit  in  den  Stürmen  der  Völkerwanderung  gewesen  waren, 
wurden  sie  die  Besitzer  und  Herren.  Um  aber  das  Rechts- 
verhältnis, in  das  das  frühere  Vertrauensverhältnis  umgewandelt 
wurde,  zu  befestigen  und  zugleich  künftigen  Ansprüchen  ein 
weites  Feld  zu  öffnen,  griff  man  zu  einer  Rechtsfiktion  —  der 
„Donatio  Constantini". 

So  waren  die  römischen  Bischöfe  auch  jahrhundertelang 
Beschützer  des  Glaubens,  Wächter  der  kirchlichen  Disziplin, 
Lehrer,  Berater  und  Vertrauensmänner  der  Bischöfe,  Säulen 
der  Gerechtigkeit,  Anwälte  unschuldig  Gedrückter  und  Ver- 
folgter, das  Gewissen  und  Orakel  der  Kirche  gewesen  —  dann 
wurden  sie  ihre  Herren.  Auch  hier  half  eine  Rechtsfiktion 
das  moralische  Vertrauensverhältnis  zu  einem  rechtlichen  und 
dogmatischen  Besitzstand  vertiefen.  Die  Urkunde  brauchte 
nicht  erst  geschaffen  zu  werden,  sie  war  schon  da,  man  brauchte 
ihr  bloß  eine  bestimmte  Deutung  zu  geben  und  diese  Deutung 
dem  Gewissen  einzuschärfen  —  Matth.  IH,  18f.  War  sie  ein- 
mal anerkannt,  galt  diese  Rechtsfiktion  einmal  als  wirkliches 
Recht,  war  die  Papstidee  einmal  in  das  Gemüt  und  das  Ge- 
wissen der  Christenheit  eingedrungen,  so  wirkte  die  Macht  dieser 


Ergebnisse.  Das  Papsttum  in  Geschichte,  Kirchenrecht  u.  Dogma.     155 

Idee  von  selber  weiter.  Man  wollte  es  mit  dem  Himmels- 
pförtner nicht  verderben.  „Diesem  Türhüter  mag  ich  nicht 
widersprechen.  Ich  will  soviel  wie  möglich  allen  seinen  Be- 
fehlen Folge  leisten,  damit  nicht,  wenn  ich  dereinst  an  die 
Türe  des  Himmelreiches  komme,  niemand  da  sei,  der  sie  mir 
aufschließe"  —  sagte  König  Oswin  von  Northumberland,  als 
ihm  von  der  Schlüsselgewalt  des  hl.  Petrns  erzählt  wurde. 
„Sei  im  Besitze  und  du  wohnst  im  Recht,  und  heilig  wird's 
die  Menge  dir  bewahren.'' 

Die  Bahn  für  Entfaltung  des  Primates  war  frei.  Starke 
Persönlichkeiten,  die  von  der  Idee  der  petrinischen  Vollgewalt 
selbst  innerlich  ergriffen  und  in  ihren  Dienst  gezwungen 
waren,  mußten  sie  zur  Verkörperung  und  zum  Siege  bringen. 
Verlief  die  Entwicklung  auch  nicht  ohne  Hemmungen  und 
Reaktionen  zugunsten  des  Episkopalismus,  so  brachte  gerade 
die  Neuzeit,  die  der  petrinischen  Vollgewalt  das  politische 
Gebiet,  jedenfalls  eine  direkte  Ingerenz  in  die  weltliche  Sphäre 
entzog,  ihr  den  letzten  kirchlichen  Triumph  im  Dogma  vom 
Universalepiskopat  und  unfehlbaren  Lehramt  des  Papstes. 
Den  Einen  zu  bereichern,  mußte  die  alte  cyprianische  Episkopal- 
kirche vollends  untergehen.  Die  Bischöfe  selber  haben  sie  end- 
gültig zu  den  Toten  gebettet.  Auf  ihrem  Grabstein  steht  als 
Datum  der  18.  Juli  1870^  Der  Überlebende  hat  immer  Recht, 
und  die  Zukunft  gehört  immer  dem  Starken,  der  eine  große 
Idee  lebendig  und  wach  zu  erhalten  und  damit  die  Geister 
zu  beherrschen  versteht.  Das  Bedürfnis  aber,  in  Fragen  der 
Religion  und  des  Gewissens  von  einer  äußeren,  möglichste 
Sicherheit  bietenden  Autorität  beherrscht  zu  werden,  ist  heute 
bei  vielen  trotz  aller  gegenteiligen  Anzeichen  noch  so  stark 
wie  ehedem,  und  im  Katholizismus  wird  dieses  Bedürfnis 
systematisch  genährt.     Darum  wird  das  Papsttum  immer  eine 


1)  Die  meisten  denken  beim  vatikanischen  Konzil  nur  an  die 
Definition  der  Unfehlbarkeit.  Aber  die  ihr  vorangehende  Erklärung, 
daß  dem  Papste  eine  „potestas  immediata,  vere  episcopalis"  über  die 
Gesamtkirche  zukomme  (Constitutio  de  Ecclesla  Christi  cap.  III,  bei 
Granderath-Kirch,  Gesch.  d.  vatik.  Konz.  III,  508ff.),  ist  ebenso  von 
tief  einschneidender  Bedeutung.  Sie  steht  dem  Worte  Cyprians  in 
Ep.  59, 14  (683, 19),  daß  jedem  Bischof  nur  eine  „portio  gregis"  zuge- 
wiesen sei,  daß  er  aber  darüber  völlig  selbständig  und  unabhängig 
seines  Hirtenamtes  zu  walten  und  nur  Gott  Rechenschaft  abzulegen 
habe  (vgl.  oben  S.  98 ff.),  diametral  gegenüber. 


156  Koch,  Cyprian  und  der  römische  Primat. 

Zukunft  haben.  Denn  der  Fels,  auf  den  es  sich  gründet,  ist 
das  Seligkeitsverlangen  der  Menschheit,  das  sich  am  liebsten 
bei  äußeren,  massiven  Garantieen  beruhigte 

Cyprian  von  Karthago  darf  für  die  Gleichung  Römisch^ 
Katholisch  nicht  angerufen  v^^erden.  Er  stand  am  Webstuhl 
der  Zeit  und  bemerkte  den  ersten  spezifisch  römischen  Ein- 
schlag in  den  katholischen  Zettel  und  —  protestierte  dagegen 
mitEinsetzung  der  ganzen  Kraft  des  konsequenten  Episkopalismus 
und  des  pneumatischen  Pflichtteils,  den  er  vom  Urchristentum 
gerettet  hatte.  Er  kennt  kein  «opus  operatum"  bei  den 
Sakramenten,  keinen  „character  indelebilis''  beim  einzelnen 
Ordinierten.  Er  kennt  auch  keinen  Primat  der  römischen 
Kirche,  kein  sichtbares  Oberhaupt  der  Gesamtkirche,  kein 
Papsttum.  Er  ist  zwar  schon  katholisch  genug,  um  in 
Matth.  16,  18  f.  einen  Stiftungsbrief  zu  sehen,  aber  noch  nicht 
römisch  genug,  um  hier  die  Einsetzung  eines  Primats  zu  finden. 
Matth.  16,  18f.  ist  ihm  der  Stiftungsbrief  des  Epi- 
skopats und  die  erste,  für  Petrus  ausgefertigte,  Be- 
stallungsurkunde. Joh.  20, '21f.  ist  Duplikat  dieses 
Stiftungsbriefes  und  Anstellungspatent  der  übrigen 
Apostel.  Petrus  ist  Senior  des  Episkopates  und  Typus 
der  kirchlichen  Einheit.     Das  ist  alles. 

Versteht  man  unter  einem  Kirchenvater  einen  altkirchlichen 
Schriftsteller  von  durchaus  korrekter  Lehre  im  Sinne  der 
späteren  Orthodoxie,  so  ist  der  große  Bischof  von  Karthago 
kein  Kirchenvater.  Er  ist  zwar  Katholik,  aber  ein  Katholik, 
in  dessen  Gedankenwelt  noch  urchristlich -pneumatische  Töne 
nachklingen,   und  vor  allem:    er  ist  kein  römischer  Katholik. 


1)  Seil  wirft  (Katholizismus  und  Protestantismus  S.  123)  die 
Frage  auf:  „Hat  erst  die  faktische  Gewalt  der  Päpste  sich  nachträglich 
mit  einem  religiösen  Gedanken  zu  verbinden  gewußt,  den  man  aus 
dem  Wesen  des  Katholizismus  ableitete,  oder  hat  ein  religiöses  Be- 
dürfnis die  Entfaltung  dieser  Gewalt  hervorgerufen 'r  Ich  glaube 
nicht,  daß  man  ein  solches  Dilemma  formulieren  darf.  Die  Entstehung 
des  Papsttums  wäre  wolil  kaum  zu  verstehen,  wenn  es  niclit  schon 
im  Werden  einem,  vielleiclit  noch  unbewußten  und  latenten,  religiösen 
Bedürfnis  entgegengekommen  wäre.  Freilich  hat  erst  das  gewordene 
Papsttum  dieses  religiöse  Bedürtnis  auf  den  Begriff  und  ins  System 
gebracht  und  damit  chronisch  erhalten.  So  spielte  in  Wirklichkeit 
eine  Wechselwirkung  zwischen  der  faktischen  Gewalt  des  Papstturas 
und  ihrem  religiösen  Gedanken. 


Ergebnisse.  Das  Papsttum  in  Geschichte,  Kirchenrecht  u.  Dogma.     157 

Wenn  er  auch  die  hl.  Schrift  schon  mit  der  Brille  seiner  Zeit 
und  im  Lichte  der  Entwicklung,  die  die  Kirche  bis  dahin  er- 
reicht hatte,  las,  so  konnte  er  doch  einen  Primat  Petri  und 
seiner  Nachfolger  nicht  darin  entdecken,  fand  vielmehr  die 
volle  Gleichberechtigung  und  Souveränität  aller  Bischöfe  darin 
ausgesprochen  und  vorgebildet.  Und  doch  hat  die  Papst- 
kirche ein  gewisses  Recht,  diesen  eigenartigen  Mann  in  ihrem 
Ahnensaal  zu  belassen  und  zu  verehren.  Denn  seine  Worte 
haben  die  römisch-katholische  Entwicklung  gefördert,  als  — 
sein  Geist  durch  die  Folgezeit  überwunden  war,  als  mau  seine 
Eigenheit  nicht  mehr  verstand,  als  mau  gelernt  hatte,  ihn  mit 
römischer  Brille  zu  lesen  und  umzudeuten,  ihn  etwas  sagen  zu 
lassen,  was  er  nie  gesagt  und  nie  gedacht  hat. 


An  h  a  n  g\ 

Der  Text  in  De  catholicae  ecclesiae  imitate  cap.  4. 

De  cath.  eccl.  unit.  c.  4  ist  handschriftlich  in  dreifacher 
Textform  überliefert.  Eine  Handschriftenfamilie  (nennen  wir 
sie  A),  die  ins  sechste  oder  siebente  Jahrhundert  zurückreicht, 
bietet  den  einfachen,  nichtinterpolierten  Text,  den  Hartel  in 
der  Wiener  Ausgabe  aufgenommen  hat.  Eine  zweite  Hand- 
schriftenfamilie  (B,  achtes  bis  neuntes  Jahrhundert)  hat  einen 
teils  durch  Zusätze,  teils  durch  Streichungen  veränderten  Text. 
Und  eine  dritte  Familie  (C,  zehntes  Jahrhundert)  enthält  einen 
Text,  der  offenkundig  durch  Kombination  —  oder  „conflation", 
wie  die  Engländer  sagen  —  aus  A  und  B  entstanden  ist. 
Da  dieser  Text  C  notorisch  eine  Kontamination  aus  A  und  B 
ist,  kommt  er  weiter  nicht  in  Betracht.  Yon  Wichtigkeit  ist 
nur  das  Verhältnis  von  A  und  B. 

Der  gelehrte  englische  Benediktiner  Chapman  hat  in  der 
„Revue  Benedictine"  1902  und  1903  (vgl.  oben  S.  3  A.  4)  nach- 
zuweisen gesucht,  daß  der  variierte  Text  B  schon  von  Gelasius  I., 
von  Hieronymus  und  Optatus  von  Mileve  benutzt  worden  sei,  also 
ins  vierte  Jahrhundert  zurückgehe,  ja  von  —  Cyprian  selber 
stamme.  Dieser  habe  die  Schrift  „De  cath.  eccl.  uuitate" 
in  den  von  Felicissimus  veranlaßten  karthagischen  W^irren 
geschrieben,  noch  ehe  man  in  Afrika  zum  novatiauischen 
Schisma  Stellung  genommen  habe.  Bei  einer  Neuausgabe 
der  Schrift,  damals,  als  er  sie  den  römischen  Bekennern  zu- 
sandte (Ep.  54,  4.  623,  20),  habe  Cyprian  dann  selber  die 
Änderungen  vorgenommen  und  die  (Jodanken  darin  aus- 
gesprochen, die  ihm  die  novatianische  Kontroverse 
nahegelegt  habe. 


Der  Text  in  De  catli.  eccl.  uuit.  c.  4. 


159 


Der  mit  großem  Scharfsinn  und  faszinierender  Darstellungs- 
kuust  geführten  Untersuchung  spendete  Harnack  sofort  lauten 
Beifall  und  bemerkte  dazu:  „Hält  jemand  fortan  Cyprian  selbst 
doch  nicht  für  den  Verfasser,  so  darf  er  die  Satzgruppe  jeden- 
falls nicht  mehr  als  böse  römische  Fälschung  in  Anspruch 
nehmen.  Sie  ist  harmlos  und  sagt  nichts  mehr  von  Petrus, 
als  was  Cyprian  an  andern  Stellen  auch  gesagt  hat^"  Auch 
Watson^  und  Krüger^  stimmten  zu,  während  andere,  wie 
Bardenhewer*  und  Tixeront^,  sich  zurückhaltender  äußern, 
und  Turmel^  Widerspruch  erhebt. 

Batiffol^  ist  mit  Chapman  darin  einverstanden,  daß 
beide  Texte  von  Cyprian  selbst  herrührten,  und  daß  B  auf 
das  novatianische  Schisma  abziele.  Aber  er  hält  gerade  B, 
nicht  mit  Chapman  A,  für  den  ursprünglichen  Text  (den  er 
darum  mit  A  bezeichnet).  Cyprian  habe  seine  Schrift  ursprüng- 
lich direkt  gegen  das  novatianische  Schisma  gerichtet  und  dem 
cap.  4  erst  nachher  eine  andere,  allgemeinere  Fassung  gegeben. 

Um  den  Unterschied  vor  Augen  zu  führen,  seien  hier 
beide  Texte  nebeneinander  gestellt,  wobei  in  A  das  Plus  gegen- 
über B,  in  B  das  Plus  gegenüber  A  durch  Klammern,  jede 
andere  Differenz  zwischen  A  und  B  durch  Sperrdruck  ge- 
kennzeichnet ist. 


A. 
LoquiturDomin  US  ad  Petrum: 
Math,  16,  18  sq. 


Super  unum  aedificat  eecle- 
siam 


B. 

Loquitur  Dominus  adPetrum: 
Matth.  16,  18  sq. 

[Et  eidem  post  resurrec- 
tionera  dicit:  Pasce  oves  meas] 

Super  illura  aedificat  eccle- 
siam  [et  illi  pascendas  oves 
mandat] 


1)  Theol.    Litztg.  1903,  262 f.      Die    Chrouologie    der   altchristl. 
Literatur  2  (1904)  364. 

2)  Journal  of  theological  Studies  5  (1904)  432—436,  bei  Batiffol 
S.  441  A.  1. 

3)  Theol.  Litztg.  1909,  413. 

4)  Geschichte  der  altkirchl.  Literatur  2  (1903)  415. 

5)  Histoire  des  Dogmes^  1  (1909)  385. 

6)  Histoire  du  dogme  de  la  Papaute  109  f. 

7)  L'Egllse  naissante  et  le  catholicisme  (Excursus  E.    Les  deux 
editions  du  De  unitate  ecclesiae)  440—447. 


160 


Koch,  Cyprian  und  der  römische  Primat. 


A. 

Et  quamvis  apostolis  om- 
iiibus  [post  resurrectionem  su- 
am]  parem  potestatem  tribuat 
[et  dicat:  Jo.  20,  21  sq.], 
tarnen,  ut  unitatem  mani- 
festaret,  unitatis  ejusdem 
originem  ab  uno  incipien- 
tem  sua  auctoritate  disposuit. 

Hoc  erant  utique  et  ceteri 
[apostoli]  quod  fuit  Petrus, 
[pari  consortio  praediti  et  ho- 
noris et  potestatis], 
sed  exordium  ab  unitate 
proficiscitur, 
ut  ecclesia  [Christi]  una  mon- 
stretur 


[Quam  unam  ecclesiam  etiam 
in  cantico  cauticorum  Spiritus 
sanctus  ex  persona  Domini 
designat  et  dicit:  6,  8] 

Haue  ecclesiae  unitatem 
qui  uou  tenet,  teuere  se  fidem 
credit? 

Qui  ecclesiae  renititur 
et  resistit. 


B. 

Et    quamvis    apostolis    Om- 
nibus parem  tribuat  potestatem, 


unam  tamen  cathedram 
constituit,  et  unitatis  ori- 
ginem atque  ratio nem  sua 
auctoritate  disposuit. 

Hoc   erant   utique   et  ceteri 
quod  fuit  Petrus, 


sed  primatus  Petro  datur, 

et    una    ecclesia    [et   cathedra 
una]  monstratur 

[Et  pastores  sunt  omnes,  sed 
grex  uuus  ostenditur,  qui  ab 
apostolis  Omnibus  unanimi  con- 
sensione  pascatur]. 


Hanc  et  Pauli  unitatem  qui 
non  tenet,  teuere  se  fidem 
credit? 

Qui  cathedram  Petri,  su- 
per quem  fundata  ecclesia 
est,  deserit 
in  ecclesia  se  esse  confidit? 

Super    uuum    aedificar    etc. 


in  ecclesia  se  esse  confidit? 

[Quando  et  beatus  aposto- 
lus  Paulus  hoc  idem  doceat 
etsacramentum  unitatis  osten- 
dat  dicens:  Ephes.  4,  4  sq.] 

Der  Schreiber  des  Archetyps,  von  dem  die  Familie  B 
abstammt,  hatte  offenbar  für  denselben  Text  zwei  Lesarten  vor 
sich.     Statt  nun  zwischen  beiden  zu  wählen,   schrieb  er  beide 


Der  Text  in  De  cath.  eccl.  uiiit.  c.  4.  161 

nacheinander  ab,  zuerst  den  variierten  Text  und  dann  noch 
den  einfachen  Text  A  (Super  unum  aedificat  etc.). 

Man  wußte  es  schon  vorher,  aber  Chapman  hat  es  (1902, 
364 — 373)  vollends  außer  Zweifel  gestellt,  daß  sämtliche 
Wörter,  die  B  bringt,  dem  cyprianischen  Sprachschatz  ange- 
hören. Damit  ist  aber  noch  nicht  ohne  weiteres  bewiesen, 
daß  nun  auch  die  Gedanken  cyprianisch  sind.  Es  ist  ja  be- 
kannt, daß  man  mit  Wörtern  und  Wendungen,  die  sämtlich 
dem  Sprachschatz  eines  Autors  entnommen  werden,  Sätze  her- 
stellen kann,  deren  Sinn  dem  Autor  völlig  zuwider  läuft. 
Chapman  glaubt  freilich  nicht  bloß  den  Sinn  des  Textes  B 
als  durchaus  cyprianisch  erwiesen,  sondern  auch  wahrschein- 
lich gemacht  zu  haben,  daß  in  jener  Zeit  kaum  ein  anderer 
als  Cyprian  selbst  ihn  verfaßt  haben  konnte.  Allein  es  er- 
heben sich  doch  nach  der  einen  wie  nach  der  andern  Seite 
mancherlei  Bedenken. 

1.  „Et  eidem  post  resurrectionem  dicit:  Pasce  oves 
raeas",  heißt  es  in  B.  Die  Wendung  „post  resurrectionem" 
hat  Cyprian  allerdings  öfters,  aber,  was  Chapman  nicht  be- 
achtet hat,  merkwürdigerweise  immer  nur,  wo  er  vom  Auf- 
trag des  Herrn  an  die  andern  Apostel  redet,  nie,  wo  es  sich 
um  Petrus  handelt.  Ep.  73,  5  (781,  21):  „Dominus  enim  post 
resurrectionem  discipulos  suos  mittens  quemadmodum  bapti- 
zare  deberent  instituit  et  docet  dicens:  Matth.  28,18  sq."  Ep.  73,7 
(783,  17):  „Et  post  resurrectionem  quoque  ad  apostolos  loqui- 
tur  dicens:  Jo.  20,  21.^'  Ep.  28,  2  (546,  4):  „Dominus  post 
resurrectionem  mittens  apostolos  mandat  et  dicit:  Matth.  28,  18 
sqq.".  So  auch  im  Text  A:  „apostolis  omnibus  post  resurrec- 
tionem suam  parem  potestatem  tribuat  et  dicat:  Joh.  20,21  sq.". 
Auf  die  Szene  Joh.  21,  15fP.  wird  von  Cyprian  überhaupt  nur 
einmal  angespielt.  De  hab.  virg.  c.  10  (194,  25):  „Petrus 
etiam,  cui  oves  suas  Dominus  pascendas  tuendasque  commen- 
dat,"  und  da  fehlt  „post  resurrectionem". 

Sollte  Cyprian,  der  den  Zusatz  „post  resurrectionem"  sonst 
immer  nur  mit  Bezug  auf  die  Bevollmächtigung  der  andern 
Apostel  macht,  der  —  von  der  rein  gelegentlichen  An- 
spielung auf  Joh.  21,  15fP.  in  De  hab.  virg.  c.  10  abgesehen  — 
die  Auszeichnung  Petri  immer  (etwa  10  mal)  durch  den  Bei- 
satz „super  quem  aedificavit  ecclesiam",  also  durch  Bezug- 
nahme auf  Matth.  16,  18  f.  ausdrückt,  beides,  um  die  zeitliche 

Texte  u.  Untersuchungen  etc.  35,1-  11 


162  Kocli,  Cyprian  und  der  römische  Primat. 

Priorität  Petri  um  so  deutlicher  heryortreteu  zu  lassen  (vgl. 
oben  S.  11  A.  1),  sollte  derselbe  Cyprian  auf  einmal  Job.  21,15 
wörtlich  zitieren  und  die  Szene  ganz  unnötigerweise  als  „post 
resurrectionem"  geschehen  hervorheben?  Möglich  ist  es.  da 
auch  die  Feder  eines  Schriftstellers  manchmal  vom  Zufall  ge- 
lenkt wird,  wahrscheinlich  ist  es  nicht.  Oder  soll  man  argu- 
mentieren: gerade  das  konnte  nur  Cyprian  selber  sich  er- 
lauben, während  ein  Interpolator  und  Imitator  sich  sklavischer 
an  Cyprians  Gepflogenheit  gehalten  hätte?  Aber  mußte  ein 
Interpolator  gerade  achtsamer  und  mit  Cyprians  Eigentümlich- 
keiten vertrauter  sein  als  der  ausgezeichnete  Cypriankenner 
Chapraan,  dem  dieser  Unterschied  entgangen  ist?  Und  verrät 
sich  sonst  nicht  gerade  in  solchen  Kleinigkeiten  ein  Fälscher? 

2.  Ahnlich  steht  es  mit  dem  Satze:  „Qui  ab  apostolis 
Omnibus  unanimi  conseusione  pascatur."  Gewiß,  der 
Eiferer  für  die  brüderliche  Eintracht  und  die  kirchliche  Ein- 
heit schwelgt  in  den  Wendungen  „unanimis,  unanimitas,  con- 
sensio,  Concors,  concordia",  der  Liebhaber  von  Pleonasmen 
und  Synonymen  gebraucht  diese  Wendungen  auch  häufig  in 
engster  Verbindung  —  aber  „unanimis  consensio"  findet  sich 
wieder  nur  im  B-Text  des  cap.  4.  Chapman  hebt  dies  selbst 
hervor,  sieht  aber  darin  gerade  ein  Zeichen  der  Originalität 
und  glaubt,  daß  kein  anderer  als  Cyprian  selbst  so  gesagt 
hätte \l903,  364). 

3.  „Unam  tamen  cathedram  constituit"  —  „et  una  ecclesia 
et  cathedra  una  monstratur"  —  „Qui  cathedram  Petri,  super 
quem  fundata  ecclesia  est  deserit,  in  ecclesia  se  esse  confidit?" 
Das  sind  wieder  lauter  cyprianische  Wendungen,  und  sie 
können  auch  einen  cyprianischen  Sinn  haben.  Dann  ist  aber 
nicht  die  römische  „cathedra  Petri"  gemeint,  sondern  die 
„cathedra  Petri",  die  sich  in  jeder  katholischen  Bischofskirche 
wiederholt  (vgl.  oben  S.  38 ff.  79 ff.).  Es  gibt  in  der  Kirche  nur 
ein  Bischofsamt,  eine  „cathedra",  nämlich  die,  die  der  Herr 
Matth.  16,  18  f.  gegründet  und  zunächst  dem  Petrus  allein,  dann 
aber  auch  den  andern  Aposteln  anvertraut  hat.  Von  Petrus  und 
den  Aposteln  haben  diese  „una  cathedra"  die  Bischöfe  über- 
kommen. In  jeder  katholischen  Gemeinde  mit  einem  katholischen 
Bischof  steht  diese  „una  cathedra  Petri".  Wer  sich  von  ihr  trennt, 
wer  die  Gemeinschaft  mit  seinem  rechtmäßigen  katholischen 
Bischof   aufhebt,    scheidet    aus    der   Kirche    aus,    ebenso    ein 


Der  Text  in  De  catli.  eccl.  unit.  c.  4.  163 

Bischof,  der  die  Einheit  mit  dem  Gesamtepiskopat  bricht. 
Sollten  aber  jene  Sätze  auf  den  römischen  Stuhl  zugespitzt 
sein,  dann  stammen  sie  nicht  von  Cyprian.  Das  hat  unsere 
Untersuchung  ergeben,  und  es  wäre  eine  petitio  priucipii 
und  ein  Zirkelschluß,  in  den  Text  B  einen  Primat  hineinzu- 
legen, darnach  andere  Stellen  zu  deuten  und  hieraus  wieder 
die  Echtheit  jenes  Textes  zu  beweisen. 

4.  „Sed  primatus  Petro  datur."  Sollteii  diese  Worte 
von  demselben  Autor  stammen,  der  in  Ep.  71,  3  schreibt: 
„Nam  nee  Petrus,  quem  primum  Dominus  elegit  et  super 
quem  aedificavit  ecclesiam  suam,  vindicavit  sibi  aliquid  inso- 
lenter aut  adroganter  adsumpsit,  ut  diceret  se  primatum 
teuere  et  obtemperari  a  novellis  et  posteris  sibi  potius  oportere"? 
Ein  Hinweis  auf  die  spätere  Abfassungszeit  dieses  Briefes  hälfe 
deshalb  nichts,  weil  Cyprian  sich,  wie  wir  festgestellt  haben, 
in  seiner  Anschauung  über  die  Bedeutung  Petri  und  der 
römischen  Kirche  konsequent  geblieben  ist.  Cyprianisch  kann 
also  der  obige  Satz  höchstens  dann  sein,  wenn  „primatus" 
lediglich  die  zeitliche  Priorität  ausdrücken  will,  wie  die 
Wendung:  „quem  primum  Dominus  elegit  et  super  quem 
aedificavit  ecclesiam  suam'^  in  Ep.  71,  3.  Es  wurde  oben  be- 
merkt, daß  im  Worte  „primatus"  in  Ep.  71,  3  dem  ganzen 
Gedankengang  nach  die  zeitliche  Priorität  mitklingt.  Man 
könnte  zur  Not  noch  einen  Schritt  weiter  o:ehen  und  sa^en: 
„primatus"  bedeutet  auch  in  Ep.  71,  3  nur  die  zeitliche  Priori- 
tät. Der  Ton  läo^e  dann  auf  dem  zweiten  Teil  des  abhän^io-en 
Satzes:  „et  obtemperari  a  novellis  et  posteris  sibi  potius  opor- 
tere." Cyprian  würde  es  dann  als  Anmaßung  bezeichnen, 
sich  auf  die  zeitliche  Priorität  zu  berufen  und  daraus  ein  Be- 
fehlsrecht über  die  Späteren  abzuleiten.  ^  „Primatus"  wäre 
dann  nicht,  wie  das  Befehlsrecht  über  die  Späteren,  schon  eine 
Folgerung  aus  der  zeitlichen  Priorität,  wie  es  bei  unserer  oben 
(S.  45 ff.)  gegebenen  Erklärung  der  Fall  ist,  sondern  die  zeitliche 
Priorität  selber  und  somit  Begründung  des  Befehlsrechts.  Auch 
in  diesem  Falle  wäre,  sogar  noch  deutlicher,  die  zeitliche  Priori- 

1)  Bei  dieser  als  zur  Not  Doch  möglich  erwogenen  Erklärung 
lautete  die  Äußerung  Cyprians  immer  noch  exklusiver  und  schärfer, 
als  bei  der  oben  (S.  46)  abgewiesenen  Deutung  Poschmanns,  wonach 
Cyprian  nur  ein  etwaiges  „Pochen"  Petri  auf  den  „Primat"  als  hoch- 
fahrende Anmaßung  bezeichnen  würde. 

11* 


164  Koch,  Cyprian  und  der  römische  Primat. 

tat  der  einzige  Rechtstitel,  den  Petrus  im  Sinne  Cyprians 
allenfalls  hätte  geltend  machen  können.  Allein  da  „primatus" 
an  den  andern  Stellen,  wo  Cyprian  dieses  Wort  gebraucht 
(vgl.  S.  49 ff.),  ein  Recht  in  sich  schließt,  wird  es  auch  in 
Ep.  71,  3  zutreffen.  Und  die  Wendung:  „primatus  Petro 
datur"  legt  den  Sinn  einer  bloß  zeitlichen  Priorität  ebenso- 
wenig nahe,  als  das  „se  primatum  teuere^'  in  Ep.  71,  3. 
Beides  weist  eher  auf  den  Sinn  einer  real  fortwirkenden  Stellung 
hin  als  auf  einen  Vorzug,  der  der  Erinnerung  angehört  und  nur 
noch  die  Bedeutung  eines  Symbols  behält.  Dann  kann  aber  B 
nicht  von  Cyprian  herrühren,  da  dieser  Text  Petrus  etwas  zu- 
schreibt, was  ihm  Cyprian  in  Ep.  71, 3  abspricht  und  stets 
abgesprochen  hat. 

5.  Sehr  auffallend  ist  der  Satz:  „Hanc  et  Pauli  unitatem 
qui  non  tenet,  teuere  se  fidem  credit?"  —  so  auffallend,  daß 
Chapman  (1902,  253)  ihn  als  „non  sens"  bezeichnet,  der 
„Sans  doute"  durch  Korruption  aus  „hanc  ecclesiae  (oder:  Petri) 
unitatem"  entstanden  sei,  während  Batiffol  (S.  443)  ohne 
weitere  Bemerkung  „et  Pauli"  im  Texte  beläßt. 

Chapmans  Ansicht  ist  aber  keineswegs  so  über  jeden 
Zweifel  erhaben,  wie  er  selber  meint.  Seine  eigenen  Angaben 
über  das  Verhältnis  und  die  Treue  der  Handschriften  begünstigen 
den  „non  sens". 

Die  Lesart  „et  Pauli"  haben  die  Handschriften,  die  den 
Text  B  bieten,  ausgenommen  die  Handschrift  Cambrons  und 
„Bod.  4"  (in  der  Bodleiana  zu  Oxford,  aus  dem  11.  Jahr- 
hundert), wo  „ecclesiae"  steht.  Diese  letztere  Fassung  (eccle- 
siae) hat  auch  Papst  Pelagius  ü.  (ca.  585,  Chapman  S.  249 
A.  2),  der  den  Text  C  bietet,  während  die  übrigen  Zeugen 
dieses  kombinierten  Textes  „Petri"  lesen.  Ob  Beda  Vener a- 
bilis,  der  sonst  ein  Zeuge  für  Text  B  ist,  „et  Pauli"  oder 
„ecclesiae"  oder  „Petri"  gelesen  habe  (S.  249  A.  2  und  S.  254), 
ist  nicht  mehr  zu  entscheiden.  Chapman  glaubt,  er  habe 
„Petri"  oder  „ecclesiae"  vorgefunden,  nicht  „et  Pauli",  und  er 
ist  darum  geneigt,  der  Lesart  „Petri"  als  der  lectio  difficilior 
den  Vorzug  vor  „ecclesiae"  zu  geben. 

Spricht  aber  dieser  Grundsatz  von  der  lectio  difficilior 
nicht  noch  mehr  für  die  Lesart  „et  Pauli",  die  lectio  difficil- 
lima?  Daß  „ecclesiae"  oder  „Petri"  in  „et  Pauli"  absichtlich 
korrigiert  worden  wäre,   ist  sicher  ausgeschlossen.     Es  bliebe 


Der  Text  in  De  catli.  eccl.  unit.  c.  4.  165 

also  nur  eine  zufällige  Korruption,  wie  sie  Chapman  in  der 
Tat  annimmt.  Nun  ist  aber  doch  merkwürdig,  daß  gerade 
„Bod.  4",  wo  im  allgemeinen  der  Text  B  steht,  hier  „ecclesiae" 
liest  —  eine  Handschrift,  die  auch  sonst  „un  commencement 
de  combinaison  de  textes"  verrät  (S.  252),  also  die  Neigung 
zu  einer  „conflation",  wie  sie  in  der  Handschriftengruppe  mit 
dem  Texte  C  durchgeführt  ist,  so  daß  „Bod.  4"  gewissermaßen 
den  Übergang  von  B  zu  C  darstellt.  Weiter:  cod.  T  (Yab. 
Reginens.  118,  aus  dem  10.  Jahrhundert),  der  mit  „Bod.  4" 
stark  verwandt,  („fortement  apparente")  ist  und  „le  meme 
commencement  de  conflation"  zeigt  (S.  254),  hat  —  „hanc  et 
ecclesiae",  was  Chapman  „curieux"  nennt.  Es  ist  schade,  daß 
Chapman  sich  seine  Ansicht  schon  gebildet  hatte,  als  er  die 
Kollation  nach  dieser  Handschrift  erhielt  (S.  254).  Sonst 
hätte  ihn  gerade  diese  „sonderbare"  Lesart  auf  die  richtige 
Fährte  bringen  müssen.  Wir  haben  nämlich  nunmehr  die  Meta- 
morphosenreihe: „hanc  et  Pauli  unitatem"  —  „hanc  et  ecclesiae 
unitatem"  —  „hanc  ecclesiae  unitatem".  Das  „et"  vor  „ecclesiae" 
hat  gar  keinen  Sinn,  das  beweist  aber  nur,  daß  es  ursprüng- 
lich dastand,  nämlich  vor  „Pauli",  und  bei  der  Korrektur  von 
„Pauli"  in  „ecclesiae"  zunächst  stehen  blieb,  bis  es  bei  der 
zweiten  Korrektur  gestrichen  wurde. 

Aber  geben  denn  die  Worte  „hanc  et  Pauli  unitatem" 
einen  Sinn?  Oder  sind  sie  als  „Unsinn"  doch  wieder  zu  be- 
seitigen? So  schwierig  diese  Lesart  ist,  sie  wird  sich  doch 
erklären  lassen. 

In  der  Textform  A  heißt  es:  „Hanc  ecclesiae  unitatem 
qui  non  tenet,  teuere  se  fidem  credit?  Qui  ecclesiae  renititur 
et  resistit,  in  ecclesia  se  esse  confidit?  Quando  et  beatus 
apostolus  Paulus  hoc  idem  doceat  et  sacramentum  unitatis 
ostendat  dicens:  Eph.  4,4  sq.".  Dieser  letzte  Satz  „Quando  et 
beatiis  etc."  fehlt  in  B.  Der  Text  B  war  aber  ursprünglich 
sicher  als  Konkurrent  von  A  gedacht,  mit  der  Bestimmung 
diesen  zu  verdrängen.  Diese  Absicht  wurde  freilich  nicht  er- 
reicht, weil  die  Abschreiber  entweder  nach  den  Worten  „in  eccle- 
sia se  esse  confidit"  nun  doch  noch  den  Text  A  von  „Super  unum 
aedificat"  an  hinsetzten  (so  in  B),  oder  von  Anfang  an  eine  Kom- 
bination beider  Texte  boten  (so  in  C).  Aber  das  ändert  am  Yor- 
handensein  der  Absicht,  den  Text  A  durch  Text  B  zu  ver- 
drängen, nichts.    Der  Verfasser  von  B  wollte  nun  den  Schluß- 


166  Koch,  Cyprian  und  der  römisclie  Primat. 

satz  über  Paulus,  den  er  nicht  mehr  aufnahm,  doch  nicht 
ganz  unbenutzt  lassen  und  setzte  in  Erinnerung  daran,  daß 
auch  Paulus  Eph.  4,  4  sq.  von  der  Einheit  redet,  statt  „haue 
ecclesiae  unitatem"  des  Textes  A  die  Worte  „hanc  et  Pauli 
unitatem". 

Man  beachte,  wie  der  Yerfasser  von  B  mit  den  Worten: 
].  „Sed  primatus  Petro  datur,  et  una  ecclesia  et  cathedra  una 
monstratur"  2.  „Et  pastores  sunt  omnes,  sed  grex  unus  osten- 
ditur,  qui  ab  apostolis  omnibus  unanimi  consensione  pascatur", 
zurückweist  1.  auf  Matth.  16,  18f.,  2.  auf  Joh.  21, 15,  die  beiden 
Stellen,  die  er  vorher  angeführt  hat.  Mit  den  Worten  ..haue 
et  Pauli  unitatem"  weist  er  auf  eine  Stelle  hin,  die  er  selber 
nicht  bringt,  die  aber  im  Texte  A  zitiert  ist.  Das  kann  er 
um  so  eher,  als  ihm  vielleicht  schon  in  den  Worten  „Et 
pastores  sunt  omnes,  sed  grex  unus  ostenditur,  qui  ab  apostolis 
omnibus  unanimi  consensione  pascatur"  paulinische  Reminis- 
zenzen mitklingen.  Man  denke  außer  an  Eph.  4,  4:  „Unum 
corpus  et  unus  spiritus  etc."  auch  an  Eph.  4,  11  ff. :  „Et  ipse 
dedit  quosdam  quidem  apostolos,  quosdam  autem  prophetas, 
alios  vero  evaugelistas,  alios  autem  pastores  et  doctores,  ad 
consummationem  sanctorum  in  opus  ministerii,  in  aedificati- 
onem  corporis  Christi,  donec  occurramus  omnes  in  unitatem 
fidei  etc.". 

Sind  wir  mit  der  Lesart  ^hanc  et  Pauli  unitatem"  als  ur- 
sprünglicher Lesart  von  B  im  Rechte,  so  folgt  daraus:  erstens, 
daß  der  Text  B  nicht  der  ursprüngliche  sein  kann,  wie  Batiffol 
meint,  der  die  Worte  „et  Pauli"  beibehält.  Denn  B  wird  mit 
dieser  Lesart  nur  unter  Voraussetzung  von  A  verständlich. 
Zweitens,  daß  der  Text  B  nicht  von  Cyprian  selber  stammen 
kann.  Denn  die  Lesart  „et  Pauli"  ist  zwar  kein  völliger  „nou 
sens",  aber  doch  ein  faux-pas,  der  eine  fremde  Hand  verrät. 
Cyprian  selbst  wäre  er  kaum  passiert. 

6.  Chapman,  Harnack  und  Batiffol  sind  darin  einig, 
daß  Text  B  auf  das  novatianische  Schisma  abziele  und  die 
Gedanken  zum  Ausdruck  bringe,  die  diese  Krisis  dem  Bischof 
nahegelegt  oder  vielleicht  erst  in  ihm  entbunden  habe.  Dagegen 
wendet  aber  Turmel  (S.  109  A.  1)  mit  Recht  ein,  daß  es 
sich  im  novatianischeu  Kampfe  doch  nicht  um  den  Primat 
Petri,  um  eine  besondere  Stellung  des  römischen  Bischofs  im 
Verbände  der  Gesamtkirche   «ehandelt  habe.     Die  Frao-e  war 


Der  Text  in  De  cath.  eccl.  unit.  c.  4.  167 

lediglich  die,  ob  Kornelius  oder  Novatian  rechtmäßiger  Bischof 
von  Rom  sei,  und  sie  hatte  die  dogmatische  Frage,  ob  die 
Kirche  schwere  Sünder  wieder  aufnehmen  könne  und  dürfe 
oder  nicht,  also  einen  verschiedenen  KirchenbegrifP,  zum 
Hintergrund. 

Unsere  Untersuchung  (vgl.  oben  S.  83ff.  91  f.)  hat  ergeben, 
daß  ein  Schisma  in  der  römischen  Kirche  für  Cyprian  prinzipiell 
und  theoretisch  (dogmatisch)  keine  andere  Bedeutung  hat,  als 
ein  Schisma  in  einer  anderen  Kirche.  Wer  sich  in  Karthago 
von  seinem  rechtmäßigen  Bischof  trennt,  wird  nicht  weniger 
Schismatiker,  als  ein  römischer  Christ,  der  den  rechtmäßig  ge- 
wählten und  geweihten  Bischof  von  Rom  nicht  anerkennt,  und 
dieser  wieder  nicht  mehr  als  der  karthagische  Christ,  der 
seinem  Bischof  die  Anerkennung  verweigert.  Tritt  ein  kartha- 
gischer Christ  mit  dem  schismatischen  Bischof  von  Rom  in 
Gemeinschaft,  so  wird  er  selber  Schismatiker,  das  wird  aber 
auch  ein  römischer  Christ  durch  die  Verbindung  mit  dem  schis- 
matischen Bischof  von  Karthago. 

Wozu  braucht  Cyprian  bei  dieser  Anschauung  den  Text 
seiner  Schrift  vor  ihrer  Übersendung  an  römische  Bekenner 
zu  ändern,  zu  pointieren,  zumal  wenn  die  Übersendung,  wie 
Chapman  (1903,  49)  meint,  gleichzeitig  mit  Ep.  54  geschehen 
sein  soll,  als  sich  die  Bekenner  schon  an  Kornelius  und  seine 
Gemeinde  angeschlossen  hatten?  In  Wirklichkeit  erfolgte  die 
Übersendung,  wie  Batiffol  (S.  445)  aus  dem  Wortlaut  von 
Ep.  54^  4  mit  Recht  folgert,  schon  früher,  als  die  Bekenner 
noch  an  Novatian  hingen.  Aber  daß  deshalb  Text  B  der  ur- 
sprüngliche sei,  der  dann  erst  zu  A  verallgemeinert  worden 
wäre,  kann  daraus  wieder  nicht  geschlossen  werden.  Ob 
Cyprian  das  karthagische  oder  das  römische  Schisma,  oder 
beide  zugleich  im  Auge  hatte,  machte  für  seine  Argumentation 
keinen  Unterschied,  er  brauchte  darum  von  seinem  Standpunkt 
aus  den  Text  nicht  anders  zu  gestalten.  Galt  ihm  aber  Rom 
als  Hort  und  Zentrum  der  kirchlichen  Einheit,  so  kann  man 
erwarten,  daß  er  dies  in  einer  Programmschrift  über  die  kirch- 
liche Einheit  jedem  Schisma  gegenüber  unzweideutig  hervorhob. 

7.  Text  B  verrät  im  Vergleich  zu  A  einen  Fortschritt, 
und  zwar  in  der  Richtung  nach  Rom.  B  ist  nicht  zu  A  ver- 
allgemeinert, sondern  aus  A  zugespitzt  worden.  Der  Klang 
in  B  ist  exklusiver,  konzentrierter,  römischer.     Die  Worte  von 


168  Koch,  Cyprian  und  der  römisclie  Primat. 

der  „una  cathedra",  der  „cathedra  Petri"  können,  wie  wir  sahen, 
cyprianisch  gedeutet  werden,  die  Worte  „sed  primatus  Petro 
datur"  kaum  mehr.  Die  wuchtige  und  unmißverständliche 
Apposition  „pari  consortio  praediti  et  honoris  et  potestatis" 
ist  unterdrückt,  nur  der  Kautschuksatz  „hoc  erant  utique  et 
ceteri  quod  fuit  Petrus''  ist  geblieben.  Text  A  legt,  wie  oben 
(S.  11)  hervorgehoben  wurde,  den  Ton  nicht  auf  Petrus, 
sondern  auf  die  Einzahl:  „super  unum  aedificat  ecclesiam'', 
„unitatis  ejusdem  originem  ab  uno  incipientem  sua  auctoritate 
disposuit",  „exordium  ab  unitate  proficiscitur".  Text  B  rückt 
den  Ton,  wie  die  späteren  und  vielfach  auch  die  heutigen  Er- 
klärer des  Textes  A  (vgl.  oben  S.  11  A.  1)  von  der  Einzahl  auf 
Petrus;  „super  illum  aedificat  ecclesiam  et  illi  pascendas 
oves  mandat",  „sed  primatus  Petro  datur".  Damit  ist  die 
Pointe  des  Beweisganges  verbogen,  oder  vielmehr  durch  eine 
römische  Pointe  ersetzt  worden. 

Alles  in  allem :  ich  kann  den  Text  B  weder  für  cyprianisch 
noch  für  so  ganz  harmlos  halten.  Er  beweist  jedenfalls,  daß 
man  in  De  cath.  eccl.  unit.  c.  4  nicht  überall  das  fand,  was 
man  eigentlich  darin  haben  wollte,  und  daß  man  deshalb  mit 
einem  Fingerdruck  nachhelfen  zu  müssen  glaubte.  Freilich 
muß  sofort  anerkannt  werden,  daß  die  Änderung  mit  Maß 
und  Zurückhaltung  und  —  Vorsicht  gemacht  wurde.  Das 
ganze  Stück  wurde  um  einen  Ton  höher  transponiert,  die 
oberen  Töne  wurden  stärker  angeschlagen,  die  Begleittöne 
abgeschwächt.  Mehr  durfte  man  damals  auch  noch  nicht 
wagen.  Wurde  auch  nicht  grob  geändert,  und  glaubte  man 
auch  vielleicht  ganz  im  Sinne  Cyprians  zu  streichen  und 
zu  unterstreichen,  es  war  doch  der  Ansatz  zu  einer  neuen 
Melodie,  ein  Wechsel  auf  die  Zukunft,  den  diese  eingelöst  hat. 
Chapman  glaubt  nicht  erst  bei  Beda  und  Pelagius  IL, 
sondern  schon  bei  Gelasius  I.,  ja  bei  Hieronymus  und  Optatus 
von  Mileve  Spuren  des  veränderten  Textes  nachweisen  zu 
können  (1902,  360 fP.).  Der  Beweis  führt  aber  beim  besten 
Willen  über  eine  bloße  Möglichkeit  nicht  hinaus  (vgl.  Turmel 
S.  110).  So  bleibt  es  im  höchsten  Grade  zweifelhaft,  ob  der 
Archetyp  des  veränderten  Textes  ins  dritte  Jahrhundert  zurück- 
reiche.    Immerhin  war  er  gegen  Ende  des  Altertums  da. 

Haben  wir  uns  aber  nicht  in  eine  petitio  principii  und 
in   einen   Zirkel   verirrt,    indem    wir    vom   Text  A   ausgingen. 


Der  Text  in  De  cath.  eccl.  unit.  c.  4.  169 

darnach  die  Gedanken  Cyprians  erforschten,  darnach  wieder 
den  Text  B  ablehnten  und  den  Text  A  für  ursprünglich  er- 
klärten? Antwort:  nein.  Denn  erstens  wird  der  Text  A  von 
den  ältesten  und  besten  Handschriften  geboten.  Zweitens  er- 
gab dieser  Text  einen  Einklang  der  Äusserungen  Cyprians 
sowohl  unter  sich  als  mit  seinem  Yerhalten  im  Ketzertaufstreit. 
Drittens  finden  sich,  ganz  abgesehen  von  De  unit.  c.  4,  bei 
Cyprian  Stellen  schon  vor  dem  Ketzertaufstreit,  die  einen 
Primat  und  eine  Bedeutung  der  römischen  Kirche  als  realen 
Einheitszentrums  ausschließen. 


Verzeichnisse. 


L  Besprochene  oder  berücksichtigte  Stellen  aus  den 
Schriften  Cyprians  (ed.  Hartel). 


De  catholicae  ecclesiae 

8:  63 

45,2:  64.  89  A.  2.  126 

Imitate 

8,1:  114  A.  1.    126  A.  2 

45,3:  90  A.l 

c.  1—3:  19 

9,2:  63 

45,4:  64 

c.  3:  9 

15:  124  A.l 

46,1:  78.  89  A.l 

c.  4:  7.   9—22.   31—38. 

16:  124  A.l 

46,2:  89  A.l.    114  A.l 

42.  46.  47.  94 f.  158- 

19,2:  143  A.l 

47:  78.  114  A.l. 

169 

20,1:  62 

48:  89 

c.  5:23-26.72.98.125. 

20,3:  63 

48,1:  126 

129.  137  A.  1 

21,1:  126  A.l 

48,3:  74-82.  87.  90 

c.  4u.  5:  26-31.  83 

22.1:  126  A.l 

48,4:  81.  84 

c.  7  11.  8:  22 

25:  65 

49.1:  28  A.l.  78 

c.  11:  86  A.  1 

25,1:  122 

49,2:  125 

c.  12:  71.  79 

26:  60  A.l 

51,1:  78 

c.  13:  86  A.3  u.  A.  5 

27,4:  122 

52,1:  135 

c.  16:  108  A.  2 

28,2:  122.  161 

53:  126  A.l 

c.  23:  38.  57 

29:  66  A.l 

54,1:  78 

c.  24:  76 

30:  126  A.  2 

54,4:  65.  167 

De  bono  patientiae 

30,1:  64.  126  A.l. 

55,1:  74-82.  87-S9 

c.  19:  51 

30,5:  125 

55.2:  89  A.  2 

De  lapsis  c.  15 sqq.:  61 

31,1  U.2:  126  A.l 

55,3:  72.  123 

De  habitu  virginum 

32:  112  A. 2 

55-4:  60  A.l 

c.  10:  161 

33,1:  39.  44  A.l.  66  A.l. 

55,6:  60.  65 

Seiiteiitiae  episcopo- 

143 

55.8:  84  A.l  uud  2.  86 

rum 

34,4:  60  A.l.  66  A.  1 

A.  4.  93.  113.  125 

Cyprians    Eiiüeitungs- 

35,1:  63.  66  A.l 

55,9:  28  A.l 

rede:  51-54.  58.  138 

36,1:  126  A.l 

55,10  und  11:  87  .\.  1 

A.  1. 

38:  66  A.l 

55,12:  89  A.  2 

Sent.  17:  53 

43,4:  51 

55,18:  61 

Seilt.  79:  39  A.  1 

43,5:  41.  86  A.3 

55,21:  6.  55.58   60.  71. 

Epistulae 

43,6:  135 

73.  96  A.  4.  110 

1,1:  126 

44.1:  81.  92 

55,24:  6.    50  A.  1.    51. 

2.1:  65 

44,3:  113 

82-86 

3,3:  39  A.  1.  124  A.  1 

45,1:  64.   79.    114  A.  1. 

55,30:  89 

4,1:  135 

135 

56,3:  112  A.  2 

Stellenverzeichnis. 


171 


57,1:  39  A.  1.  66 

66,4:  39  A.l 

72,2:  65.  87  A.l.  106  A.l 

57,5:  59.  60.  66   A.  1. 

66,5:  124 

72,3:  49.55.58.  61  f.  72. 

111  A.l.  133 

66,8:  57.  86  A.  3.  128 

110.  130 

58,1:  125 

67:  101—109 

73:  53  f. 

58,1  und  2:  108  A.  2 

67,1:  122 

73,2:  79.  135 

59,1:  69  A.l.  122 

67,1-5:  66 

73,5:  161 

59,2:  122 

67,3:  113 

73,6:  86  A.  2.  132 

59,3:  123 

67,5:  28A.1.113.117- 

73,7:  11  A.  1.  39.  42— 

59,5:  20  A.l.  113 

119 

45.  73.  95.  161 

59,6:  84  A.  2.  113 

67,6:  87  und  A.l.  106 

73,9:  86  A.l 

59,8:  61 

A.l.  125 

73,13:  135 

59,9:  117 

67,8:  132 

73.20:  135 

59,13:  61 

68:  109—120 

73,24:  86  A.l 

59,14:  55.  73.  91  A.  1. 

68,1:  79 

73,25:  51 

92-100. 102  A.l.  103. 

68,2:  51.  87  A.  5.  125 

73,26:  54. 65. 72. 133  A.l 

106  A.  1.  123.  131 

68,3:  57 

74:  119.  130.  132 

59,15:  61 

68,4:  46  A.l 

74,1:  68 

59.18:  144 

69,1:  65.89  A.l.  126 A.l. 

74,2:  135 

59,19:  123. 125. 137  A.l 

69,3:  84  A.  3.  86  A.  4. 

74,3:  135 

.59,20:  124 

125 

74,4:  86  A.l 

60,5:  64 

69,4:  22  A.l 

74,5:  86  A.l  U.A.  2 

61,1:  124 

69,5:  84  A.  3 

74,8:  68 

61,3:  78.  125 

69,8:  49—51.  87  A.  5 

74,9:  135  f. 

61,4:  64.  108  A.  2 

69,9:  125 

74,10:  20  A.l.  44  A.l. 

62,1:  65 

69,11:  39.  86  A.l 

68  f.  129.  135 

63:  134  A.l.  152 

69,17:  54 

74,11:  20  A.l 

63,1:  18  A.  1.  46  A  1. 

70,1:  65.  77.  86  A.  1 

75  (Firmil.):  119.  130 

125.  135  f. 

70,2:  86  A.l.  87  A.  5 

75,2  u.  3:  69 

63,13:  142  A.l.  143  A.l 

70,3:  42-45.  73.  86  A.  2 

75,5:  136  A.l 

63,17:  136 

71,1:  86  A.l 

75,6:  64.  69 

63,18:  108  A.  2.  136 

71,2:  47 

75,16:  39  A.l.  70 

64,1:  59-61.  87  A.  1 

71,3:  45-51.73.  86 A.l. 

75,17:  70.  149  A.  1 

65,2  und  3:  87  A.l 

135f.  163f. 

75,19:  135 

65,4:  87  A.  5 

71,4:  65 

75,23:  136 

66,3:  53  A.l 

72,1:  43A.1.  49.61f.65 

75,24  u.  25 :  70 

2,   Namen. 

Adam  4.  16  A.  1.  46.  91. 

98.  130  A.  1.  134 
Anicetus  148 
Augustinus  57.  68.  144. 

152 
Bardenhewer  7.  159 
Baronius  52  A.  2 
Bartoli  4 
Basilides,     spanischer 

Bischof  101—109 


Batiffol  5.  6  A.4.  8.  28 
A.2.  52  A.  2.  68  AI. 
69  A.  2.  95.  100.  103 
A.3.  106  A.l.  108  A.l. 
111. 114  A.l.  117.145 
A.  1.   159.  164.  166f. 

Beda  Venerabilis  164. 
168 

Benson4.15A.1.102A.2 

Boehmer  96.    145  A.  1 


Bonifatius  I.  92 
Bonifatius  II.  92 
Bonifatius  VIII.  150 
Bonwetsch  4  A.  15 

Chapman  3.  6  A.4.  12. 
15  A.  1.  20  A.  1.  36 
A.  2.  41.   44  A.  1.   50 

A.  1.  63.  87—92.   96 
A.  1.  4.  158—169 


172 


Koch,  Cyprian  und  der  römische  Primat. 


Damasus  I.  92 
Delarochelle  4.  5  A.  1. 

16  A.l 
Dionysius    von    Alex- 

andrien  151 
Döllinger  2  A.  1.    102 

A.  1.  146  A.  3 
Drey  1  A.  1.    20  A.  1. 

79.  82  A.  1.  115  A.  1 
Duchesne  95  A.  1.  106 

A.  1.  108  A.  1.  111 

A.2.  118  A.  2 

Ehrhard  4.  52  A.  2.  153 

A.l 
Ernst  4.   42  A.  1.   47 f. 

49  A.  1  u.  2.  52  A.  2 

und  3.    53.    54  A.  1. 

56-58.    61.    68  und 

A.  1.    109.   110  A.  1. 

113  A.  1.    150  A.  1. 

151  A.  1 
Esser  1.  145  A.  1 

Feclitrup   52  A.  2.    68 

A.  1.  119  A.  2 
Felicissimus  6.  77.  103. 

122 
Firmiliau  von  Caesarea 

69—71.  149 
Fortunatus  100  A.2 
Funk  5.   74.   104  A.  1. 

114A.1.  119A.1.  146 

A.4 

Gelasius  I.  33.  80  A.  1. 

168 
Goetz  4 
Granderath  -  Kirch     1 

A.2.  132  A.l.  155  A.l 
Gregor  VII.  58.  103  A.  1 
Gregor  XVI.  123  A.  1 
Grisar  52  A.  2 
Guiguebert  146  A.2 

Hackenschmidt  98 
Harnack  5.  20  A.  1.  44 

A.  1.  46  A.  1.  48  A.  1. 

52  A.  2.   63  A.  3.   71 


A.l.  72f.  75  A.2.  95 
A.l.  96  A.  3.  102  A.l. 
103  A.l.  107  A.l.  108 
A.  1.    113  A.  1.    133 
A.  1.    142—144.    145 
A.  1.    147  A.  1.    148 
A.  1,  2  u.  3.  153  A.  3. 
159.  166 
Hieronymus  33  f.  168 
Hippolytus  92.  149 
V.  Hoensbroech  2  A.  2. 

3.  7. 
Hormisdas  80 

Ignatius  von  Antiochien 
28  A.2.  144 f.  147 

Joseph  IL  63  A.  2 

Irenaeus  95 f.  145.  140. 
151 

Jülicher  52  A.  3 

Kallistus  60.   103  A.  1. 

106  A.  1.  119.  148  u. 

A.3 
Kattenbusch  25  A.  2 
Klemens  von  Rom  147 
Kneller  4.  5  A.  1.  7.  11 

A.l.  12.16.  19 f.  26 f. 

27A.lund2.  31— 38. 

44  A.  1.   45.    93.    95. 

145  A.  1 
Koch,  H.  52  A.  3 
Koch,  W.  52  A.  3 
Kolbe  4 
Kornelius  6.  50.  55.  64. 

66  und  A.  2.  74—84. 

88.  100.  106  A.  1.  113 

A.  1.  117.  122-125 
Krüger  4.   48  A.  1.  52 

A.  2  und  3.  159 
Kunze  25  A.  2 

Langen  4 

Leimbach  4 

Liberius  92 

Loofs  4 

Lucius  L  Q6.  117.   124 

Lutlier  146 


Marcianus    von    Arles 

109-120 
Martialis,     spanischer 

Bischof  101—109 
Mattes  52  A.  2 
Möhler  8  A.  2 
Monceaux  4.  95  A.  1 
Müller,  Karl  4 

Nelke3.  42A.2.  48A.1. 

49  A 2.  52  A.2  und 3. 

54  A.  1.    55  A.  1.  59 

A.l.  61  A.2.  63 A.2. 

68  A.  1.  106  A.  1.  107. 

120.  142  A.  1 
Nikolaus  L,   Papst  40. 

89  A.  2.  135  A.  1 
Novatian  6.  50  und  A.  1. 

74—84.  92.  109-116 

Optatus  von  Mileve  168 
Origenes  149 
Oswin  von  Northumber- 
land  155 

Pamelius  20  A.l 

Pelagius  I.  32 

Pelagius  II.  164.  168 

Peters  3.  52  A.2.  68 A.l 
120 

PiusVI.63A.2.  123  A.l 

Pius  VII.  123  A.  1 

Pius  IX.  140 

Pius  X.  56  A.  2 

Poschmann  5.  12.  14— 
18.  25.  27  A.2.  29  A.l. 
40.  44  A.  1.  45—48. 
52  A.  2.  50  A.  1.  59 
68.  75  A.  1.  76.  87— 
92.  94 f.  100  A.2.  102 
A.  1.  105.  108  A.  1. 
llOf.    113  A.  1.    119 

•  A.  2.  120.  127-137. 
142  A.l.  163  A.l 

Ps.-Isidor  36 

Puller  15  A.  1 


( 


Namenverzeichnis. 


173 


Rauschen  5 
Reinkens  4 
Rieß3.  14  A.l.  44A.1. 

91  A.  2.  100  A.  2.  114 

A.  1.  116  A.  1. 
Ritschi,  A.  4. 
Ritschi,  0.  4.   52  A.  2. 

73  A.  1.  142  und  A.  1 
Rohr  80  A.  1 
Rolifs  148  A.  3. 

Sägmiiller  85  A.  1. 
Saltet  106  A.  1 
Seeberg  4 
Seil  4.  41  A.  2.  153  A.  2. 

156  A.  1 
Sergius  I.  92 
Sixtus  II.  150 


V.  Soden  48A.1.  52A.1, 
2  und  3.  54  A.l.  55 
A.  1.  67.  73  A.  1.  106 
A.l.  108  A.l.  111 A. 2. 
118  A.  2.  145  f. 

Sohm  4.  41.  120 

Stephan  I.  64.  66—71. 
101—120. 

Stiglmayr  145  A.  1 

Symmachus  92 

Tertullian  53  A.  1.  95  f. 

134.  145  A.l.  148 f. 
Theodor  Studita  34 
Therapius  59—61 
Thomas  von  Aquin  146 
Tixeront  4.    128  A.  1. 

159 


Turmel5.  6A.4.  16 A.l. 
30  A.  1.  48  A.  1.  52 
A.  2.  68  A.  1.  79  A.  1. 
95  A.  1.  96.  107  A.  2. 
108  A.  1.  Ulf.  113 
AI.  134  A.l.  145  A.l. 
159.  166.  168 

Tigilius  85 
Viktor  119.  148  f..  151 
Vincenz  von  Lerinum 
58.  103  A.  1. 

Watson  159. 
Wiclif  103  A.  1 
Wilhelm  1.  140 
Winkler  20  A.  1 


Berichtigung :  S.  22  ist  in  der  dritten  Zeile  des  neuen  Absatzes 
zu  lesen:  auf  der  Verbindung,  statt:  auf  die  Verbindung. 


Inlialtsübersicht. 

Seite 

I.  Einleitung.    Stand  der  Frage 1 

II.  Charakter  der  Schrift  De  catholicae  ecclesiae  uuitate    .  6 

III.  De  catholicae  ecclesiae  imitate  c.  4 9 

IV.  De  catholicae  ecclesiae  unitate  c.  5.  Yergleich  mit  c.  4  23 
V.  Knellers  Erklärung  von  De  unitate  c.  4 31 

VI.  Die  Bischöfe  Nachfolger  Petri  Epp.  70,3  und  73,7:  ^.Origo 

et  ratio  unitatis" 38 

VII.  Ep.  71,3:  Petrus  beanspruchte  keinen  Primat.  Bedeutung 
des  Wortes  „Primatus"       45 

VIII.  Cyprians  Eröffnungsrede  auf  dem    Septemberkonzil  256    51 
IX.  Die  Souveränität  der  Bischöfe.  Ep.64,1:  Die  Angelegenheit 

des  Bischofs  Therapius 54 

X.  Der   Grund,    warum   die    Bischöfe   mit  Rom  verkehren    61 

XI.  Cyprians  „Exkommunikation".  Sein  Urteil  darüber. 
Firmilian  von  Caesarea.  Cyprians  Verhalten  steht  im 
Einklang  mit  seinen  Grandsätzen 67 

XII.  Ep.  48.3:  „Matrix  et  radix  ecclesiae  catholicae"  ....    74 

XIII.  Bedeutet  die  Verbindung  mit  Rom  die  Verbindung  mit 
der  katholischen  Kirche?  Epp.  48,3  und  55,1.  Ep.  55,24. 
Die  Voraussetzungen  des  Bischofsamtes 80 

XIV.  Die  Bedeutung  eines  Schismas  in  der  römischen  Kirche 
und  in  andern  Kirchen 87 

XV.  Ep.  59,14:  „Ecclesia  principalis,  unde  unitas  sacerdotalis 
exorta  est".  Jeder,  auch  der  römische,  Bischof  hat  nur 
eine  „portio  gregis",  und  Rom  ist  keine  Appellations- 
instanz   92 

XVI.  Ep.  67:  Die  Angelegenheit  der  spanischen  Bischöfe  Basi- 

lides  und  Martialis 101 

XVII.  Ep.  68:  Die  Angelegenheit  des  Marcianus  von  Arles         109 
XVIII.  Cyprians  Ton  in    den   Briefen   nach  Rom   und   in    den 

Briefen  an  andere  Bischöfe.    Collega.    Papa 121 

XIX.  Nochmals  Cyprians  Folgerichtigkeit  (S.  127—137).    Die 

Unfehlbarkeit.    Heil.  Schrift  und  „Tradition"     ....  127 

XX.  Cyprians  streng  episkopalistischer  Kirchenbegriff  .    .    .  137 

XXI.  Das  Papsttum  in  Geschichte,  Kirchenrecht  und  Dogma  .  144 

Anhang:   Der  Text  in  De  catholicae  ecclesiae  unitate  c.  4  .    .  158 

Verzeichnis  der  besprochenen  oder  berücksichtigten  Cypriau- 

stellen 170 

Namenverzeichnis 171—173 


Von   Professor  Dr.  Hugo  Koch    erschien   früher   in   unserm  Verlage: 

Yiocenz  von  Lerin  und  Gennadius.    Ein  Beitrag  zur  Literatur- 
geschichte des  Semipelagianismus.  —  Virgines  Christi.    Die 

Gelübde  der  gottgeweihten  Jungfrauen   in   den   ersten   drei 
Jahrhunderten.     1907.  M.  3.50 

(In  Texte  u.  Untersuchgn.  z.  Gesch.  d.  altchristl.  Lit.  etc.  31,2.) 


Ferner  erschienen  vom  Verfasser  noch: 

Pseudo-Dionysius  Areopagita  in  seinen  Beziehungen  zum 
Neuplatonismus  und  Mysterienwesen.  Eine  literarhisto- 
rische Untersuchung. 

(Forschungen  zur  christl.  Literatur-  und  Dogmengeschichte.   I.  Bd. 
2.  und  3.  Heft.)    Mainz,  Kirchheim  (jetzt  Paderborn,  Schöningh)  1900. 

Die  Tauflehre  des  Liber  de  rebaptismate.     Eine  dogmen- 
geschichtliche Untersuchung. 
Braunsberg,  Hans  Grimme  1907. 

Die  Ehe  Kaiser  Heinrichs  II.  mit  Kunigunde. 

(Görresgesellschaft.    Sektion   für   Rechts-   und   Sozialwissenschaft, 
5.  Heft.)    Köln,  Bachem  1908. 


Druck  von  Julius  Abel,  Greifswald. 


TEXTE  UND  ÜNTERSUCHÜNGEiN 

ZUR  GESCHICHTE  DER 

ALTCHRISTLICHEN  LITERATUR 

ARGHIV  FÜR  DIB  VON  DER  KIRCHENVÄTER-COMMISSION 

DER  KGL.  PREÖSSISCHEN  AKADEMIE  DER  WISSENSCHAFTEN  UNTERNOMMENE 

AUSGABE  DER  ÄLTEREN  CHRISTLICHEN  SCHRIFTSTELLER 

HERAUSGEGEBEN  VON 

ADOLE  HARMCK  und  CARL  SCHMIDT 

DRITTE  REIHE,  FÜNFTER  BAND,  HEFT  1 

DER  GANZEN  REIHE  XXXV,  1 


LEIPZIG 

J.  C.  HINRICHS'scHE  BUCHHANDLUNG 

1910 


IRENAEUS 

GEGEN  DIE  HÄRETIKER 

EAErXOS  KAI  ANATPOnn  THS  WEIAßNIMOT  TNQSEQi: 

BUCH  IV  u.  V 
IN  AEMENISCHER  VERSION  ENTDECKT 

YON 

Lic.  Dr.  KARAPET  TER-MEKERTTSCHIAN 

Z.  Z.  BISCHOF  IN  TAURIS  (PEKSIEN) 

HERAUSGEGEBEN  VON 

Lic.  Dr.  ERWAND  TER-MINASSIANTZ 


mW 


LEIPZIG 

J.  C.  HINRICHS'scHE  BUCHHANDLUNG 

1910 


IREMEUS 

GEGEN  DIE  HÄRETIKER 

EAErXOS  KAI  ANATPOnH  THS  WEYAÖNYMOr  TNßSEQS 

BUCH  IV  u.  V 

IN  ARMENISCHER  VERSION  ENTDECKT 

YON 

Lic.  Dr.  KARAPET  TER-MEKERTTSCHIAN 

Z.  Z.   I3IS0H0F  IN  TAÜRIS  (PERSIEN) 

HERAUSGEGEBEN  VON 

Lic.  Dr.  ERWAND  TER-MINASSIANTZ 


LEIPZIG 

J.  0.  HINRICHS'scHE  BUCHHANDLUNG 
1910 


TEXTE  ÜNDIUNTERSUCHÜNGEN 

ZUR  GESCHICHTE  DER  ALTCHRISTLICHEN  LITERATUR 

ARCHIV  FÜR  DIE  VON  DER  KIRCHENVÄTER-COMMISSION 

DER  KGL.  PREÜSSISCHEN  AKADEMIE  DER  WISSENSCHAFTEN  UNTERNOMMENE 

AUSGABE  DER  ÄLTEREN  CHRISTLICHEN  SCHRIFTSTELLER 

HERAUSGEGEBEN  VON 

ADOLF  HARNACK  UND  CARL  SCHMIDT 

3.  REIHE  5.  BAND  HEFT  2 
35.  BAND  HEFT  2 


Druck  von  August  Pries  in  Leipzig. 


VORWORT. 


In  der  Vorrede  unserer  Ausgabe  der  Schrift  des  hl.  Irenaus 
»zum  Erweise  der  apostolischen  Verkündigung«^  schrieb  der 
Mitherausgeber  Herr  Lic.  Dr.  Karapet  Ter-Mekerttschian  über 
die  Entdeckung  und  Herausgabe  Folgendes,  was  hier  voranstehen 
möge:  »Im  Dezember  1904  durchblätterte  ich  die  Handschriften, 
die  in  der  Gottesmutterkirche  der  Stadt  Eriwan  aufbewahrt  sind, 
und  wurde  in  einer  derselben  durch  die  Entdeckung  umfang- 
reicher Bücher  unter  dem  Namen  des  Irenäus  überrascht.  Das 
erste  dieser  Bücher,  denen  ein  Capitelverzeichnis  vorangeht,  führt 
den  Titel:  ,des  Irenäus  Erweis  der  apostolischen  Verkündigung'. 
Darum  dachte  ich  zuerst,  daß  das  ganze  die  armenische  Über- 
setzung der  in  Euseb.  h.  e.  V  26  erwähnten,  an  Marcianus  ge- 
richteten Schrift  Elc  6JtlÖ£i$,cv  rov  ajtoözoZixov  xrjQvyf/arog 
sei.  Doch  überzeugte  mich  ein  genaueres  Nachsehen,  daß  hier 
an  erster  Stelle  die  beiden  letzten  Bücher  des  großen  ketzer- 
bestreitenden Werkes  des  Irenäus  vorlagen,  welche  auch  richtig 
mit  einer  Unterschrift:  ,Des  Irenäus  5  Bücher  der  Entlarvung 
und  Widerlegung  der  fälschlich  sogenannten  Gnosis'  endeten. 
Erst  danach  folgte  unter  der  wiederholten  Aufschrift:  ,Erweis 
der  apostolischen  Verkündigung',  die  bisher  für  verloren  ge- 
haltene Schrift  desselben  Verfassers«. 

Nachdem  wir  nun  die  oben  erwähnte,  bis  dahin  als  verloren 
gegoltene  Schrift  des  hl.  Irenäus  mit  einer  deutschen  Übersetzung 
herausgegeben  hatten,  traten  wir  mit  der  Verlagsbuchhandlung 
in  Verbindung,    mit  dem   Vorschlag,    alle    armenisch    erhaltenen 


1)  In  armenischer  Version  entdeckt,  herausgegeben  und  ins  Deutsche 
übersetzt  von  Lic.  Dr.  Karapet  Ter-Mekerttschian  und  Lic.  Dr.  Erwand 
Ter-Minassiantz,  mit  einem  Nachwort  und  Anmerkungen  von  A.  Harnack. 
Leipzig  1907.     (=  Texte  und  Unters,  etc.  31,  1). 


JY  S.  Irenaei  Adversus  Haereses  IV  a.  V. 

Reste  des  Irenäus  in  einem  Bande  zu  veröffentlichen.  Der  Herr 
Verleger  sagte  sofort  zu  und  wir  haben  die  Arbeit  begonnen. 
Bald  mußten  wir  aber  die  ursprüngliche  Absicht  fallen  lassen, 
da  einerseits  der  Mitherausgeber  Herr  Lic.  Dr.  Karapet  Ter- 
Mekerttschian,  —  der  geistig  bedeutendste  und  gelehrteste  Prälat 
der  armenischen  Kirche  — ,  im  Jahre  1907  zum  Verweser  des 
Bistums  Aderbejdjan  (Tauris)  gewählt,  dorthin  abreisen  mußte, 
und  1909  zum  Bischof  ordiniert,  bis  heute  noch  in  Tauris  weilt, 
ohne  irgendwie  an  der  Herausgabe  der  ursprünglich  gemeinsam 
geplanten  Arbeiten  teilnehmen  zu  können.  Andererseits  aber 
mußte  der  Unterzeichnete  den  schweren  Entschluß  fassen,  aus 
dem  Kloster  Etschmiadsin  auszutreten.  Deshalb  hielt  ich  es 
für  angemessen,  mit  Einverständnis  des  Herrn  Professor  Adolf 
Harnack  und  der  Verlagsbuchhandlung,  wenigstens  die  beiden 
letzten  Bücher  des  Werks  »Adversus  haereses«  herauszugeben, 
welche  nun  hiermit  der  Öffentlichkeit  übergeben  werden. 

Leider  ist  es  unmöglich,  viel  neues  über  die  Handschrift, 
über  die  Zeit  der  Übersetzung,  über  das  Original  usw.  hinzu- 
zufügen. Deshalb  muß  ich  hier  fast  alles  wiederholen,  was  wir 
im  Vorworte  zu  der  sjilösi^tg  schon  gesagt  haben. 

Die  Handschrift,  in  der  sich  die  beiden  Bücher  des  Werks 
»Adversus  haereses«  befinden,  ist  auf  Befehl  des  jüngsten  Bruders 
des  Königs  Hetum  von  Cilicien  (1226—1270),  des  gelehrten  Erz- 
bischofs Johannes,  vielleicht  in  den  Jahren  1270 — 1289,  her- 
gestellt (Johannes  ist  1259  zum  Bischof  geweiht  worden  und 
im  Jahre  1289  gestorben). 

Um  welche  Zeit  sind  diese  Irenäus-Schriften  ins  Armenische 
übersetzt  worden?  Sicher  ist  diese  Frage  nicht  zu  entscheiden, 
aber  alle  Anzeichen,  welche  vorhanden  sind,  sprechen  dafür,  daß 
sie  etwa  zwischen  650 — 750  übersetzt  worden  sind.  So  finden  wir 
den  »Erweis«  sowohl,  als  auch  das  4.  Buch  des  Werks  »Adversus 
haer.«  in  einer  Abhandlung  des  bekannten  Schriftstellers  des 
8.  Jahrhunderts,  Stephanus  Philosophus  Siuniensis  citiert  (Ararat 
1902,  März — April-Heft).  Vielleicht  ist  dieser  Stephanus  Siuniensis 
der  Übersetzer  der  Irenäus-Schriften,  wie  er  ja  so  vieles  ins 
Armenische  übersetzt  hat.  Dagegen  spricht  aber  der  Umstand, 
daß  zwei  von  Stephanus  gebrauchte  Citate  auch  in  einem  dogma- 
tischen Schreiben  sich  befinden,  welches  »dem  seligen  Wardapet 
Sahak,    dem   Katholikos    der  Armenier   und   großen  Übersetzer« 


Vorwort.  V 

zugeschrieben  wird  (Buch  der  Briefe.  Tiflis  1901,  S.  413— 482). 
Wenn  der  Verfasser  der  genannten  Abhandlung  wirklich  ein 
armenischer  Patriarch  ist,  also  der  Titel  auf  keinem  Mißverständ- 
nis beruht,  so  ist  nur  an  Sahak  111.  zu  denken  (von  678  bis  gegen 
Ende  des  Jahrhunderts.  Vgl.  Erw.  Ter-Minassiantz,  Armenische 
Kirche  etc.  S.  136 f.);  dann  müßten  also  die  Werke  des  Irenäus 
schon  vor  Stephanus  Siuniensis  in  armenischer  Übersetzung  vor- 
handen gewesen  sein.  Man  hat  zwar  versucht  jene  Abhandlung 
einem  anderen  späteren  Sahak  Wardapet  zuzuschreiben,  aber  bis 
jetzt  sind  diese  Versuche  erfolglos  und  ohne  genügendes  Beweis- 
material geblieben. 

Auch  innere  Gründe  sprechen  dafür,  daß  die  Irenäus-Schriften 
von  der  Mitte  des  7.  bis  um  die  Mitte  des  8.  Jahrhunderts  ins 
Armenische  übersetzt  worden  sind.  Die  Citate,  die  aus  diesen 
Schriften  entnommen  sind,  dienen  dazu,  die  Unverweslichkeit 
des  Leibes  Christi  zu  beweisen.  Diese  Frage  aber  wurde  in 
Armenien  eben  um  die  oben  angegebene  Zeit  am  lebhaftesten 
behandelt. 

Nach  wie  vor  bleibt  sehr  schwer  zu  bestimmen,  aus  welcher 
Sprache  die  Schriften  des  Irenäus  übersetzt  worden  sind.  Es  ist 
über  jeden  Zweifel  erhaben,  daß  die  beiden  letzten  Bücher  des  Werks 
»Adversus  haer.«  von  demselben  Übersetzer  herrühren,  wie  der 
»Erweis«;  sie  stimmen  nicht  nur  in  der  Sprache  und  Ausdrucks- 
weise ganz  genau  überein,  sondern  haben  gleich  am  Anfang, 
nicht  zufällig,  eine  gemeinsame  Überschrift:  »Erweis  der  aposto- 
lischen Verkündigung«.  Aller  Wahrscheinlichkeit  nach  hat  der 
Übersetzer  entweder  selber  diese  drei  Bücher  als  eine  Einheit 
zusammengefaßt,  oder  auch  in  solcher  Einheit  vorgefunden. 

Die  Frage,  die  wir  im  Vorworte  der  »apostolischen  Ver- 
kündigung« gestellt  haben:  Sind  nicht  alle  fünf  Bücher  des  Werks 
»Adversus  haereses«  ins  Armenische  übersetzt  worden?,  können 
wir  jetzt  mit  einiger  Wahrscheinlichkeit  beantworten.  Es  ist 
bekannt,  daß  Stephanus  Roszka  aus  Polen  (1670 — 1739)  in  seiner 
Chronologie  berichtet,  die  Armenier  hätten  die  fünf  Bücher  des 
Irenäus  gegen  die  Häresien  »sehr  ausdrucksvoll  in  die  armenische 
Sprache  übersetzt«  (vgl.  Daschian,  Handschriftenkatalog  der 
Wiener  Mechitharisten-Bibliothek,  Wien  1895,  S.  680).  Daschian 
fügt  noch  hinzu,  Stephanus  hätte  das  vollständige  Exemplar 
jener  Bücher,  »das  jetzt  leider  verloren  zu  sein  scheint< 


VI  S.  Irenaei  Adversus  Haereses  IV  u.  V. 

Wörterbuch  öfters  citiert.  Unsere  frühere  Meinung,  daß  auch 
Stephanus  vielleicht  nur  die  uns  vorliegenden  Bücher  gekannt 
hat,  ist  nun  auf  das  Beste  bestätigt  worden.  Nach  Daschians 
Angabe  sind  nur  zwei  Abschriften  des  genannten  Wörterbuches 
des  Stephanus  Roszka  noch  vorhanden,  eine  in  der  Bibliothek 
der  Antonianer  in  Konstantinopel,  die  andere  in  der  Bibliothek 
der  Mechitharisten  zu  Venedig.  Ich  habe  durch  die  gütige  Ver- 
mittlung des  gelehrten  armenischen  Ex- Patriarchen,  Erzbischof 
Malachia  Ormanian  in  Konstantinopel  alle  Citate  aus  den  Irenäus- 
Schriften  im  Wörterbuche  des  Stephanus  Roszka  aus  dem 
Exemplare  der  Antonianer  abschreiben  lassen.  Den  Antonianern, 
sowie  besonders  Herrn  Erzbischof  Malachia  Ormanian  möchte 
ich  auch  an  dieser  Stelle  meinen  besten  Dank  dafür  aussprechen. 
Jene  Citate  sind  hinter  dem  5.  Buche  des  »Adversus  haer.« 
gedruckt  worden  (siehe  S.  246 — 250).  Im  Wörterbuche  des 
Stephanus  Roszka  steht  hinter  jedem  Worte  ein  armen.  Buch- 
stabe, welcher  1,  4  oder  5  bedeutet;  dann  folgt  das  Citat.  Daraus 
erklärt  es  sich,  wie  es  kommt,  daß  Daschian  meint,  Stephanus 
hätte  alle  5  Bücher  gekannt  und  citiert.  In  Wirklichkeit 
steht  die  Sache  anders.  Ich  habe  fast  alle  Citate  identificiert 
und  hinter  denselben  angegeben,  aus  welchem  Buche,  bezw. 
Kapitel  sie  entnommen  sind.  Es  ergab  sich,  daß  sämtliche  Citate 
aus  dem  4.  und  5.  Buche  des  Werks  »Adversus  haer.«  und  aus 
dem  »Erweis  der  apostolischen  Verkündigung«  herstammen.  Das 
4.  Buch  hat  Stephanus  Roszka  für  das  1.  genommen,  das  5.  für 
das  4.,  die  »Apostolische  Verkündigung«  aber  für  das  5.  Buch  des 
Werks  »Adversus  haer.«  (Nach  dem  4.  und  vor  dem  5.  Buch  steht: 
Viertes  Buch.  Fünftes  Buch;  nach  dem  5.  Buch  aber  steht:  Des 
Irenäus  5  Bücher  der  Entlarvung  und  Widerlegung  der  fälsch- 
lich sogenannten  Gnosis.     Vgl.  S.  149 — 150  und  245). 

Es  bleiben  uns  nur  noch  einige  Bemerkungen  über  das  Original 
der  armenischen  Übersetzung.  Es  sei  im  voraus  bemerkt,  daß 
auch  diese  Frage  jetzt  noch  nicht  mit  Bestimmtheit  beantwortet 
werden  kann.  Denn  einige  Zeichen  weisen  auf  einen  syrischen 
Ursprung  hin,  andere  aber  sprechen  für  eine  griechische  Vorlage. 

So  z.  B.  im  Buch  IV  7  i  führt  Irenäus  ein  Citat  aus  dem 
Magnificat  an,  das  er  der  Elisabeth  zuschreibt  (vgl.  Z.  f.  nt.  W. 
1906,  S.  191  f.).  Der  Name  ist  im  armenischen  Text  »Elisabeth« 
geschrieben.     Das  ist  eine  syrische  Form.     Ebenso   auch  die  im 


Vorwort.  YH 

»Erweis«  citierte  Zachariasstelle  (Cap.  9i>.  Vgl.  »Erweis«  Cap.  65), 
welche  eioe  wörtliche  Übersetzung  des  syrischen  bezw.  des 
hebräischen  Textes  darbietet:  »Auf  einem  Füllen,  dem  Jungen 
einer  Eselin«  =  r<'jA>r^  xt).  Weiter  an  zwei  Stellen  des  4.  Buches 
(Cap.  29  5  und  34  2)  wird  der  Prophet  Maleachi  citiert,  aber  sein 
Name  wird  in  der  Übersetzung  mit  »Engel«  oder  »Bote«  wieder- 
gegeben. »Wovon  in  dem  Zwölfprophetenbuch  der  Engel  also 
vorhergesagt  hat«,  und  »Schön  aber  auch  unter  den  Propheten 
sagt  der  Engel«.  Ob  nun  dieser  Ausdruck  von  Irenäus  selbst 
herstammt,  oder  der  armenische  Übersetzer  es  vom  syrischen 
malaka  (f<C^  r<A:5?3)  übertragen  hat,  läßt  sich  leider  nicht  ent- 
scheiden. 

Wenn  man  hiernach  geneigt  wäre,  die  armenische  Über- 
setzung der  uns  zugekommenen  Bücher  des  Irenäus  als  aus  dem 
Syrischen  geflossen  zu  denken,  so  ist  doch  nicht  zu  verschweigen, 
daß  die  angegebenen  Gründe  nicht  durchschlagend  sind  und 
andere  ebenso  wichtige  Gründe  dagegen  sprechen. 

Die  aus  Genesis  1 1  im  »Erweis«  citierten  hebräischen  Worte: 
»Baresit  bara  elowim  basan  benuam  samentares«  sind  wohl  ohne 
Zweifel  bei  der  griechischen  Transkription  so  entstellt  worden. 
Ein  syrischer  Übersetzer  wäre  wahrscheinlich  auf  den  ursprüng- 
lichen Wortlaut  dieser  Stelle  gekommen  und  hätte  sie  berichtigt, 
so  daß  der  von  ihm  abhängige  Armenier  die  Worte  in  einer 
richtigen  Form  wiedergegeben  hätte.  Dazu  kommt  noch,  daß 
in  der  Periode,  wo  diese  Bücher  nach  unserer  Vermutung  ins 
Armenische  übersetzt  wurden,  der  syrische  Einfluß  auf  die 
armenische  Kirche  nachgelassen  und  der  griechische  bedeutend 
zugenommen  hatte.  Gerade  diese  Periode  ist  sehr  reich  an  Über- 
setzungen aus  dem  Griechischen,  und  der  oben  genannte  Stephanus 
Siuniensis  ist  einer  der  eifrigsten  Übersetzer  gewesen.  Und  end- 
lich die  ganze  Sprachweise  der  Übersetzung  verrät  eher  eine 
griechische  als  eine  syrische  Vorlage.  Darum  bin  ich  jetzt  der 
Meinung,  daß  die  Irenäus-Schriften  wahrscheinlich  aus  dem 
griechischen  Original  ins  Armenische  übersetzt  worden  sind. 

Der  armenische  Text  hat  keine  Capiteleinteilungen.  Nur  vor 
dem  4.  Buch  steht  eine  Art  Capitelverzeichnis  (vgl.  S.  1—6), 
welches  nur  das  4.  Buch  betrifft.  Deshalb  habe  ich,  um  die  Ver- 
gleichung  mit  der  lateinischen  Übersetzung  zu  erleichtern,  die 
Capiteleinteilungen  der  Harvey 'sehen  Ausgabe  übernommen. 


VIII  S.  Irenaei  Adversus  Haereses  IV  u.  V  —  Vorwort. 

Zuletzt  möchte  ich  meinen  besten  Dank  Herrn  Professor 
Adolf  Harnack  und  der  J.  C.  Hinrichs'schen  Buchhandlung 
aussprechen,  welche  sich  mit  mir  einverstanden  erklärten,  das 
Buch  (außer  dem  Vorworte)  in  der  Etschmiadsiner  Kloster- 
druckerei unter  meiner  Aufsicht  und  Verantwortung  zu  drucken. 
Damit  ging  nicht  nur  die  Arbeit  rascher  vorwärts,  sondern  wurde 
mir  zugleich  die  Möglichkeit  gegeben  die  Korrekturen  zu  beauf- 
sichtigen und  zu  besorgen,  was  mir  anderenfalls  nicht  möglich 
gewesen  sein  würde. 


Erwaiid  Ter-Minassiaiitz. 


März  1910 
Alexandropol. 


INHALTSVERZEICHNIS. 

Seite 

Vorwort lll 

Capitelvevzeiclinis 1 

Adversus  Haereses  Buch  IV       7 

Adversus  Haereses  Buch  V 150 

Irenäus-Citate  aus  dem  Wörterbuche  des  Stephanus  Roszka  ....     246 
Schriftstellenregister 251 — 264 


('hijuü.'iu.r'hnhßph'b) 

\S\     Ikujiugnjg       utj'lin^     n  ^    AhtLÜ       UnJu^u^       tu  lii  l^%  ii  rj^ji  n  l^  ji  lI/u 
tj-ti  I     uiiiJintiLuiTu     rnhumnuht 

4       U  h l^ n L.ß^ ji ifu     UMn.iuLh'li     ifLaiuuiiu'li'ii   II  lu q.y.ui in ji^U     i^iuqiunni-t 

\5\     (JiUJLugrTjn       nh   aujnuinfs^%     ilhu/jls    öl^n   uliiuiniunkuii    Z,iuinu    u. 
t^lAuieinuiu^     qitLb^    P^innuii_n  nls     qhuil^nt 

6  lij.f^     4^/^^'       ui 2^ut Lb n in k UM ^.llU      li  Shiuniil^     II     nj.ß,      "PP^     "^    j^-" 

q.ni^l^^'u    t/Unnui    natuhuiti 

7  ll,iniuunjg^    qft   hnlj^l/u   L  bnh^in   uAinn!^,    b"h.   ^P'^P"'/^  qunuui 

LhuinnL-iuh^     ifh^in     Itiu     ifituij,     li.    ^/ui  ^    Z,iujn    SbiunU    tfbpnjt 

o       i^hu^     luiutnuinn^     ubnlih'li    b     nbnlibn     m'ü qni-qu/libin  it 

löj    L,^1-^li    LB-^"^i    P'nnbuii     bnb     Unni-uujn^tft 

\  10  \     LLuiiunnjg     ab  um&iuuujiiujbbiu   lULpl^'iiunnnLp- btVli    innubiui 
bqbt 

11        "A     T'iibuinnu   g^     nn     uia^     b    JbniuJ       qiuL-n'hf        banb     q^*jjnq 
Jujnbiuit 

\12\     Lhiuiuqnjq     luj'u n^     q%ni'u     IhuuinLiuo^     nuirvt^iuilu/UiubbusJullj    b. 
qjiuLbtnb*ituibuj*iju*ü     iunlil^*Ut 

lo\     l^biunn   O^n   qitij*ii ,     nn    b   iln  n  b'JiLnj'li     fuujL.ubnujL     p'l"]-  U  niJ-' 
ugub)     hl  n  u  ui  n  iliu'li  ^     'J"l     ihtJUinL.uja     bbliniulibinn  t 

\14\     ^b     ihunuj^utu     binbu     q'nnbuinnuz 

\  lo  \     ^b     ubbunjli     ^iuilujui   ^     ihnniu^uiunL     b     ifbnt 

I^IÖJ     ^l?    ^f     qji     U^ppiuSiuil      iluMUini^gui*U^p      qnpq.^'u      uftuuiuinnja. 
uLuuini.h^  njt 

Texte  und  Untersuchungen  35,  2.  1 


2  S.  Irenaei 

[17]     R[ru^    t'     fly    ng:     ^uj'Uui^l^     iliujj[.,       bp^       n^       Pp^fi       U       n.^J' 
llnrih'lj    j  ujj  Ulli  b  u  g  t^  t 

\1S]     ^bußnq.    ij^ju  n  u  in  n  uifiä  f     tj^n  p    junumtugiuL.     U,uutnLUj^       U.ppLW' 
^luiffiLf     rpfiumnu     bujinuipbiuat 

[19]     Q'Uri^p    ^p^uij^     ilpftuibg/t'u    jRuuini^^nJt 

OÜr.       f-SOl     IXuätuanjg  UMjfUp^  tj^fi   U^pput^ujif  dmn.ui'hlf^^  tj^w p.pujjniAp^ Ji^l/Ut 

[21]     Q'Un^l^p     tunujLb^buj^    ^     utpr^ujpnLp^^L^^     ifbp       jn i^nil^uiij.nj'u j 
Diuli     atiiupiuait     L     tj^tji  uj  p  fi  u  b  g  LH  ß'ii  t 

[22]    Q'Uti^p     uipujp       HuuinLUii^      tj^ifuipr^     U     tj^^iupuh      p^ütnpbujß 
L.    qifba     Lun.    Ii'h.pii    I^n^bwgt 

[23]    ^ti"u*i    b*^!.    ^^"^"'-g"j'^k    ""^    IkuuinLujyib     b^  um  n.utj  n  l  ^  ^  i^  t 

[24]     IjL.    p*Un-l^p    uiLpH^iuir^puLp-^ifu    (^ n rj^n ij^p rj.b ujVu    uinLbuj^    bqU 

ui  luujbupt 
[25]     hl-    h    (^ n nn ilp tib u/ii'u     U    jbLbtj^bgun^    1" L    '^""""'-^/""^iß^* 
[26]    ^iuu%       tuuuinLp^buAi       b      u/hl^üutti^u/iUr^nLp^biu'u       iftupq.i^uj% 

uinubuii     bij^b'Ut 
[27]     Ul.    pi^l^p    P^liliujutnä.p^lii*ü  uiHLiuL  J^ntinilprj.biuVu    b  fuutpp*' 

ifnifUn     2^P"^P^"'-3^* 
[28]     hl-    it'^t    nLüfi    u£iuui^iun.ut 
[29]    f^'^L    ff-bß     t^iu'üuitiuj'übuif^    ^    utuiu^    u^ujuitf^iuißi    juij^ng    u^iw 

in  n  i-hp  u/b  uig^  t 

[30]    ttujiugnjg^    tifr    n^    i^uiu'ü    fiLp     b    n^    I^ui p lu l in b ui /^    U.uinnt_uj^ 
tuiu^ininifu/ü  'Ungw)  ij%bin in If^u/Ü^  u£iuinnL.ppbujg  i^iui.p^'Uu'Ut 

[31]    ^b"^^    fu'hr^pip     UuinnLUib    ft    ifui p r^liui^ ^^    ui'u uiiu Ij^uj u     bf^nilt 

[32]     f)[,ujptj.    SbuinU     uAinifu     SfiunLufi     •fipftuuinult      /tup      ^ujLp*ü 

n  n  cg  lulin  t 
[33]     3iuriiug.u     iin^fig     b    u^iuinuipmqing: 

[34]     hl-    i?/»"^^    t*i^f     "P^    ^2.^ujpuinupbutifp'u    ifuiuini.guAjb'Ut 
[35]     Rnjg    g-uitiiuiliutp     ^lun.     tfniinilnLpq%t 
[36]     ^jiinpii    uAi^uiuui%bili'u    b    ui'u^'ubili     uin.'bbi^nil     npuui     ifbiiU 

ui2^hiuip^    gni-gbiu^    [P"P* 


Adversus  Haereses   IV  Ö 

[57]    Qutn    /,"£/  [,J[.^    lh"'^Lt'    k    ttw^ni-ui^t 
uihnS-    qifutnrLUt 

j  40  I    //    la     luuiua     ihumnuua      Ihnmuant-n     uiuprvt 
\41       11'° i-u in f  ji  )     ^    tj^nini-P-^LU     iinbing%t 

\42l     U.u£tugnjß^    t^ft   Stp     if/i^*"      C^t    ^""-/'     t    ^    Srtq^l*^    ifuiptj.uf 
n  g  lu  Ijlu*ü  t 

\43l     ^ftiunn     u/u  in  ti  u  u/u  b  in  J     U.uinnuiub-    inbuu/iultt 

\44^    h  kbnU    DiuUlin  uibuuilj^uig  ß luVu  U,uutnL.^nj  tj^fAtg.  gnugtuU^t^ 

[45]    ^pujptj.    L    ^  kbnit    t^nnh^ng    iTiu fttj.iuft^u/Uuijji'u    ifu/pt^iup^ß%      30v» 
n^iuun.bnaibuJiu%t 

\40l     ^buinn.     iLhaniu^iuif     iiun.ui9^'"tinjiu    ininuiLnnbnuiL.     ^uiLiuinu 

ifbnt 
r47]    ITbl^ini-Pliifu    q.np^ng     f^iUfig*Ut 
\48\    L,*ltn-^P     ini-iun     nninu     uj^utljbninuinu     o^put 

\49\     ^buinn.      fi    ubqauj*ii^    %ifui%iuuf^u     inifb'hbnnLU    ju^iuit    inui^ 
ubinJ    ihuinni-uio-     nnuniutibt 

j  50       Omnujiiu     lu ilUn^        nS     n.nL.n     diuummbb niunni-D)      ^"JhB.     '/""'•* 
uiutbbnb*h     U.    nnLn      b    Jiuumutbu    *Unqui     ifingßt 

\51       LJ^fJ-^P       ^lULijnu      luu^      *lh'^,P^       iuL.bib      fiui*U       qiuifh'ubub'u 
Juiuinmbbi  t 

I  52       i^biunn.    lu i*ü )    nn      i u/u ß^ i  Ji lu in n i-ß^ b u/u  ^ lu lui inli    U      b  ubnq»^ 
piuVu     b    fi    il^uju^u/ii     nnL.gu/ubt 

\53       a^%^    1^    qiu*uä,     S^iuS^bbini    jmqiunmbbt 

[54       U,u£mgnjg    lujUn^    ^    bbbnbgi.njU    ifjiiujU      nt.qnuju£^u       U£m*' 
mm^buMi     qnnqt 

J  55       Gl.   jutniunu    bnbnu/Un'u     luti b n m l.iu n f      nniububutt.^      tuuiput 

b.    ujp<hu/u    4r    üiupniumbmbiui.^    'L^^üt'L* 
I  561    öutnuitru     h    ubnpuAtn     bnbing     tj.iujp-ifiu'ligt 


4  S»  Trenaei 

15^7  I     IJl      iiuniuau     ji    d n tj^ntj^p ij.b'u ^'u    j uAt g Luh lu ß t 

utuiLtunujn     U.    ubanu/Un'u     U     uijihunLnu     Q-"  [^ 

\öö\  L,uiTi  fi'if  hiPhn  hjumiuania  ihuitiriLUjcr  quhnuiu  thutniuLnJih 
II     uauiiiiu fhn*h    %nniut 

\  60  \  L^'UrLl^  n  num  ^ n lu il lu^i tiij  (JtUinnuoni  ui^huiLld^u  J"'fP"i'' 
uiuiauna'u  tun.  &nnndttLntrli  ihih'u  U  juti'Ugu/Ug  nhjnnni*iiu 
j  luti  lu  ujiu  in  h^U     biunuhiunt 

Gl       ^buinn     uhiLÜnfij    Ll    fj^ n nn iln lyh uihj'ii    hi       itjo-hujinnug    U    hLh'- 
nhnuni^ü^     b    ^bß^iulinuuMo     nnuabut i     bnbt 

I  0,2       U  bl/UnL-ß-bL^U      i^ntjpui     n^umbniunn'u     n pn.babnLpbui'lj t 

\63\     IhUfiuania     Q'jh     b     ahnili     f  (J,utnni^iua  J     sujjn     ifbn     b     linniut 

\64       ^fi^i<    ^nq.bnn    um ^ui bb n nAi ,    np    .pb^k    tiutitb'ltbubui'ii    b    jAi^pU 

31r.  „^  I  ^'u'ulit 

[öJl     hl-     njß     b%     p'li'li  b  uj  i^pU  t 

jÖÖj     ^biupn.    Wli'hb'li     ^bß lu'ünun: 

67       ^bu/pn.     nVltbiui      i^ji'ii  J/ii     ^p^uij^pt 

lös  U,U£Ujgnjg^  t£^  bpbnt-u  aminLuniu  ifmpi^uip^.p'ü  qrpfiU" 
innu^i    ^uipnnbnb'iit 

\Gy\     ^i^biuprL     pli%b%     U  uipb bnthiui ij/ht 

I/O  Iz^bujpn.  jiil'libuji  ib'lib'li  H^ninU^iuib'liui  inii  luifb'ubDb  ui*U  /t 
uijrp     ub  inli  ui  b  tu'ür^i  t 

I  71        ^biupti     ntVhbiui     ib*ltb*lM     lu pbf'^ jikphnthjut u b^pU t 

j  72\     i^fjiupn.  ,pU'ubuJi   ib'ub'tj)    npjt   butpb^butL^   ujub'li    ^S^p    bpbbf^t 

j  751    i^biupn.    ^pi/bbuij     ib'bb'h     unmi     li inpiLiupg^lit 

I  74  j  "btupn.  n'ii^btui  ib*ilib*üf  npn  ^li pAitLiua lAi  u.npab%  b  ttiüa-' 
'iibnb'itf     np     b    pmn    uiuuin i- niulih'ii    tj^j^ihi^h n/Uu    jb/^lnj^hgLnjt 

I  7ö       ^buipn.     ^  lu  u  ut  tu  in  n  Lü     ^     tut^lt*iitu  ^     b%\     b  bb  nb  u  tu  biiAi  pJU  t 

\76\  U»uiiunnju  uifiip^  ifbuiiti  nbbbnbnb  Ij^iu  in  tu  p  b  in  ^  riL^br 
tfugp*üf     b     SMSntib'ii     U.uinnL^nj     b     uui     ^iii'Unsbit 


Adversus  Haereses   IV  5 

Im.    'hn^uutnut 

[781     ^/tu/nn.    ifiunniun^^^    aujifh'hiujij      h*ltS    juin.ui^uttrnjh    uiuiU'^ 

tjh*ij)     unnu     ^nnhuuinuu     nnn&hujgt 
\79\     ^ft     u/Ut/.uJif^    Ifii    ifujptjLiUfi^^^    'ppjiuuinupt 

u/üafn.'^JujJ'f     nuin    lujutfftL  Ll  iruipij.Ujpl^iugiuUt 

\S1\     U,n.     nn     luul/u,      ß^^     it^'^t    ^"/""^"J^    hJ^hui^     hpbp    ^p^u-' 
innut 

\82A     Ihn.    nn     luul/U)     ß-l^   ^    t'^i.*    "P    h  IfU'i^ujniufil^'u    uiulr^    tj^iftupf 
tLUMnl^u'u f     Im.    ^    f^^f     "P     lUM^h'UMn^uMnujp^'iMt 

^5       i^huMnn    juMiiuMtiu      'UnnrnflMa       utMMjfia     niu%UMauM%   h%     UMn.    i/^— 
libuM^Uu    H^UM  n  k%  m  h'iu  UM  i.^\m  t 

\S4\     U^MMMUitinJn   h  S^g  (?)  a um'Im h n'u f    tu n u m n thuti b in ij^  tjliiM^  jumjUiT 

(^'?)uMi-n    4"     UMnuM,p.li^f     jnpif^    Im.    ifuMnnuin^^^U    blilAM    Lhuisintj^ 
b^nj    Im.    ^uMn^filM    pU ui p b g um^Im t 

1  ^«5l    U,iMMiunnjg       umj'Im p^      tj^iFuMpr^     ij^iu t^uM mlu     b      Mj^fiiM^'iM ^ ^^bj UMtitM      b. 

tjbujii'u'lM      tf"/      '""-       [i^.p^i  [f*^^      uMjunpJ^bi        niun-UManj'iiu^      b      31v» 

i]p%n.nl^uu'li  t 
JSÖJ     lAtM^iugnjn     uMj%p^    nK    p'Unt.p^buMifp      MjnifiMM*Uu      puMpjiu    b    ij^n*- 

ifuM'llU      iJ^iU  U1 P^  UM  p  u      bnuM^^it 

lö7J    L^'Urj.l^p    ^  ij^bpuMj    ifuMpnunj'u    pbui pnL.ß-b'lMl^    I^um    puMpl^Mt 

l^^\     ^l^^^   t      uj^uMinAuMn^      uijUp^       n^      [i  ulj^n^puM'u^    Ii^um ui tu p b mmm rg. 
bq^uM'bbi     tjiTuipnlMt 

[89 j     Um-    puui    npnM.ir      ^dfi^      iMMifb*UuijU^      bq^buMi.iiU      u^uMl^uMubiMtf^ 
IJ.U1  lu'lM  11%    ji    t^uM ui UM p b i^njU t 

[^90 j     Um.    nL.^u7jut^    ^    imi^um I^um u n t  um ^ti t 

l^ölj     i^^'u^   1^    ji    "fuMM-tj^nu^    UMuuMgbuM^^    H imm ß^    cibMj^    iMMppni.gbf   ii< 
bbpuibnM-pt 

1  0,21     ^^%^   1^    CL^inni.p-biflM    piMMpnj    b    S^ph* 

\p3\    ^[i^pi    ifuMpq.i.nj'lM     lu'lM^'iMUMq^uM'lMq.      bq^b^nj^      lhumni.UM&    t^uiL.^ 
puignjg,    ji    kbnlM    ^^ i^nuß^buMVu    i^um i.UM tj-Ujü    [[t^b^     tj^ifuM p m^'Im t 


6  S.  Irenaei 

^ujL.nn*     uitvitbu     juiuniuntiLp^ntJU     U    ^uiuuiuitnbil      a^iunt 

\p5\     t^"i"^g"Jg^    it    "^    ^JL    ^f     "P    tl^iuhtj-ltuuiij    bin     SuJjp    b    «/J^# 
nn    tj^ni.n'u    uj^iuui putuuibujg     IhuutnLUjS^f     u^Jl    i^[i    b    %nj'ut 

\0ß\    L,'un.f^n)     ^nb^iftwbp,    uujutuiuiujb     b    "Pft-P^    luuiutjbmi    ^lu*- 
nttb     ib'ub'u     ni^u/h^t 

I  ö7 1    UL.      ^1^ P      ^'UntSirLg.      b^b^i       "P-B-      "j       ini-iuU       mubuiiw^ 
n  111%^%  t 


3(138f  llflPbLlllllilj  fflPnäOt^l^bllljl) 


P  r  a  ef  ati  0. 

ah nuM  11.11  nh^ni^ß^bu/iiu  tjO ui^in-fiifui^n uß^tsu/h  U  a'i^li ii u ut /i%  Unuuiuit 
U uiui'iUnuii  vhinnuß^bu/i/ii f  1"^  uiLnpUiuL  htnuiniuniuof  h  AatLÜ 
obuin*ü  au/uha  q  iiun.uj9  uiuiuqbiuiu  ^uiumuiuibunnLjif  ab  b  iJ-HLf 
nniul^u  uiMjnß^bqbn f  ujub*liui ili  riLUUibn  b  u qu9  uirLlinui  uiuiui^iuau^ 
ui ui ui b lu n.b q  11  L.n u/u b I  b  iiuuuiL.ß^  uin^bi  qutubuiufij  qiu iiuiqiuUquiit 
ii^b  b  *ünniu  ujub*üujiqujiabb  bnuiuo  uuilbltüifu  nLUuibn  auifubutin 
b  n*ijqql^tf  ^lunbiuiOf  UJi  ^bn.b  nLnbn  b  un in nn i-P-bu/ii  ui'ubqh'u 
u/hqni*üq  b  üb  i u/u q b ui n l. [(h b ui*ii  ^bqAqbu  b  iuii*ü  anünifu*  aut iq  SSv, 
uAtqn^'li  quin^biuiD  b  ^2^'^ut nuini.p-bui*ii  liiuLui^u/üq^um ,  uji*hn  nn 
b  *Uifiuiul^  ^uiunb'u  iji n bn l ß^ b ut*U t  Pul^  utj^ f  "p  l^iu if ^ tj ^ti  qiuninL.*' 
qu/übi  qUnutu f  b/u ui uui niu n  uiuinui  b  uiiKruiu  g  qbuibi  qutannuf 
qn n i^ß- b lIi uh  "Unaiut  ruAiq^  ui'ül£iup  b  uAi ifiu p fcf^  ^  b  ui'li^'Uuin 
p<f'2^^l  n'-'^bß  1"ß  ^^i-u/üquigbiu^f  np  n^  q^m^n^  qiujam'ü  quif 
tinnbli )  nn  n^i  n'JfnnLl'bnftl!  q!tinnn9ni^f^bL.%t  tti~  umu'ij  lujunnbb 
nn.p.  juiaui^  pu/u  qiTbqlif  qji  p^biql^ui  b  l^uip^  J"J^  f}2^iuiifujaiun 
iuutbinL.lJ^bL.%  nuUgbu  /»«'X  unuiu  b  uin.uiL.bibiu  i  g  h'u  au/ubuf 
nSb'h^  butnb  uin.ui^^'Uuiuujp  If^iu p lu n jAi  nhqql^if  uiubi  uij'üngbb 
npM  b  H^ui q b*h in b*li ui/ii  ^h'lJf  nu/Uqb  qumn piuqpnLp-buU*U  %nqiu 
nS  qbuiuigb%*  inp  (f tu if u/u b lu i  ifb.p  ^u/liqbpk  uiifb'üuij'u  uuinL.'^ 
qm-ß^buiifpf  iun.ui^*ünLißi  J>bq  n*ü ci b n.b ui i  qbpuf  inpnnl  b  qni^qiu^ 
qJiupquiuibinuipuA/h  %nnui^  J^nqni^  q^^jumun pn^p-biuli  uiifb'Uiuj'u 
ujquj*ijqfit  ^uiu'UnpnJ  b  j b p Ij^p n p qn uißi  ni.^  *iju^LuuiujI^^  niful^ut^ 
ujifb*ijujjii  bnutq  'linqtu  bqhifuAit  "pu/iiq^  "Jl-  tJ"juu^ftubiuß*ü  piiq— 
qi^if  lt*b^  uiubii f  puui  npnLtf  iuLpfi^utl£ft    uipdu/u    1^ ,    pUqql^iP  utubti 


S.  IreDaei 


33r.  ptiVh  U  bni^iuhblu  qlinuiuy  jknbiui  ui ut uj^ui ^^Wli  t^iu if bti uijjli  |  lu rj^uAj ij.t 
2*  'ßiuiinh  uirLiui^biDuAi  aiuiTb'ubßnuU  ^  ^luj^njnrj^  b  r^upni^ntj^ 
uinnpiuannL-f^biAi  *hnguj  jlbnutp^^  b  ji  r um u ut tj.n p üb  b  ^  uftuij*ü'u 
U,uuinLUJ^,  npu£^u  ijnugujß,  fi  u^iu Ij^um u n l ^ b% I;  t^iu  lurLUJ plj^fi j^ 
uiub/nJ*  b  ^luj^nj^^  1^,  np  [i  S^p*ü  ifbp^  ^ uj ui luli b j^n ij^  "^  q^oliunLu'u 
b  'fipfiuutnu^,  b  tj^ p [i u ui n u%  [i  *Ppll^k)  b  ^l^p^ll*^  tj.ujp^bujf^ 
b  Piu%il^*U,  b  npu/u'u  b  Jj  Jiuih^l^'u*  b  npu£^u  tj^  hiuuujpuip*ü  i^U,*' 
ptuph^ti  b  luuibuiunL.p^b'ul^  luulutfjiltj  lujuuj^l^u  qT^p^uutnu  b 
aSnn.b'u  IJnupp.  Juju'ü  ufiuI/iuunL^J-btu*U  uiniupl^/t^  tiLunLg^'ii  b 
a^pbb^'b  I tu  i*h a ui*b ^ f  npo  b  utujlj^iuunLp-bu/u  brji^b*ü  jUMujiinbiuitß 
UJUtniupbpnL.p-^Lii  anp  nji  iT^  b^t.  ^^  f" d t  t  ^"""'  ^'^J^"J^lt* 
Hpn}  jiuituj^  ßu/lt  tJiuju  tj.liuiiutjnLgbiu^  jiuij^iut^u  luirbtibgriLÜ  uij-^ 
ungbb  piupnLp  b  luptuuiriLg  luiiiu^b ^ng'li f  tj^ft  n^  if^tujli  "^/»^^  iuju<^ 
Ujhub  bjiip^bnui'li  buiu  lu lu lu b g u/u f  npo  b  ubnpu/u^  b%n^iuuibun 
b  tu p pui% b ui Ij^  bgh'ü  p u/u j^'li  ^^ifiupLnuLp^bti/u  ^ f  wj^  b  litu/u 
iuiutJint-ftphg^'u  tfbg  i^iuju^bi^  jutjuu^^u^  ptupriug  b  ju puittini_g^ 
iiurLLU^iugiij'u  nbinbiniJ  Z,nnLnifu  gtuuJtubiu*üb^u  tuLupgiuifiniug'ht 
3»  riutjub  itpujgu  tut-Alt  gfjuiu  juujpbtui  luiuui pbtua^  *^ 
junuuituuuiinij  g" p  h",pb  nj  ni*ht;p  y  ujjuigqu  b  'Unniu  tULUtW" 
33\'.  ^tun.tuL.n  illi&b  nbinnLfJbtuu  b  u/hixum  tunp^pgn g*ü ^  bi n u ui tuti tu -^ 
inii  gui/u f  np  ^  *übpßu  ft  i^pnt.p^b'hl^  ^  i^bpb^Uf  ^  tftu^  plibn-^ 
ifb*U  n^iuLtu'iibiu  lu'u  *Jtnguif  luuiiuumiutJpu  gUnuiu  tlUpiup^l^% 
biugtPb intj^t  Gl.  jtuj'udtuif  luigututuiuifp  ^ p b 2^ui tu IAm  b  Abn*ü  iml— 
^b*ü  giu'h ^ in I. P b ifu  üiupgbiu'u  gnpabtug  "'' f  iu% gb tn u/u tu i  b  ß^uMg" 
Kbi  biupabgbiui  ilhuuinLanj f  b  iltuulj  luiunpbb  b  gUnpiit  Ifbp^ 
utuspiui/it  b  gtu'Uni^iu'Uuibit^nLlJ-bifu  (f- tu  iLtu'li  iib  ut  g  t  htuin  ittf(ftf^ 
duMu'u  gb  ilbp^bti  d^iutliulitugn  buf  jnpgg  \iup\i  b  u tu u ui biu'li tu i f 
gtTuspgbU  b  Abn*ü  tfiupgbiuu  n^  ifbiuju  luuiiutitn luiJpu  f  UJ 1 1  b 
^lu  i^n  innu  b  uinbgantfu  buigiFb'u  ptugnt-il  tlbnb*ltiuibi^n  b  ^'biw^ 
nbi^Df  lu lu b*biiii  b  Abn*ü  tuuujgbing%  iuiMb%tu{b  tu gutli gut g% t 
*PiuUgb  lUiFb'hb^b'u  unntu  giu'tiiu gtuii  b  "p^^  ^'"JP*"d  ^^l^^^hB 
b  g lu'u uj u tu'li u  itL.unL-giu'ub inj f  b  *hii/li  b  ^tui^ninuß^btuu  ^tuuiu— 
^b'u  *lngut  in  tu  bb  )    I^iupbnpuLp  biutfp  ju  n  g  n  in  b  i^n  ij^»  ^tuligp  iiuj^njbf^ 


*)  b  inLuuiGguGNtbL  nrncbinij».  **)  äbn_iuq|irfi  nLÜji*  «imursLiug». 

1)  V«-li.  ü..  2:  2)0-0011.  4«.  5.  3)  3uijsa.  d-l-.  9.,  ^.  2t 


Ad  versus    Haereses  IV  9 

m-unLgtuüb*ü  q^ui^iiupfr^  U  t^lf^irptul^pfi^  ifbp  iiU,uinnLiu&  u. 
uMi^iuLLumbi  JinbnLp^bui%  if lu n rj.n jli t  !^fi  ifiunn.  ^  ^iun.%nLW& 
nq.Lnf  b  ifiunifuni^  nuui  *ijtiui*ünLß-biuu  IhuuinLan  i  mujiui-n  pb— 
abini^f  ujj u b%n'ii  ^  flntl-i-nj  b  sntj^Lnjf  "P"g  b  tuutun*  ((ihpiuu" 
tjni-D  ifujpn.^))f  U'PI^  ujjunLÜ^^*  b  I^tutf^  b*ü%ujfuu/ij\^l£nutft*ü  b  ö4r. 
j ui n ui b*U n n bii  tfbtt  abbui*ibu^  urü^uJLututu  b  ubpnuif  th pbni_fabujU 
biuaiib'Xi  atiujpn.bb  b  ^utj^n innu  b  uinbnab^  ihumni-ujat.  T^utuub 
npjiutb  iffi  ut'Uci.utif  1»*^^  b  uj^ujplj^b^^inLupu/übiitjb^.  b  ui^iu p b^ b u g [Am 
uiifb%ui  i'u  utnu/Un^nUf  jbinnj  J*"J"  tj.iuli  ^ujuiubb^i^  ^ujj^njbf^ 
alkpiupft^  b  p*iiq.q.^if  luub^  i[i  pl^n^p^bu/u  uinbr^S^nLiu^fi^  tku" 
inni-^n ff  np  1^  if uj p if b'^'b f  iliuuli  np"J  aiudb%iujb  ij^m'u ui i- p b'h n L'" 
P^bifu  lurLUbi^  flptf-t-njü  ILuistnu^nj  fi  AbtiU  piutj^nuif  lu u tu g b i^n tjlu 
atiLaiUDf  b  juj!inh[i  b  bpbb^[i  lupiupiu^^  n^  1"'JL  "•^  LkuinnLiuö- 
[u n u ui n iIuAj [t j^  [i  tj.pngf  P^J3  t^^'JC^  pnj^npbgnLü  b  q^llpfi[i*U 
b    npß    tj^n prj.l^tj.pni^p^[iiJu    nifuli'ijt 

Kap.  L 

1*  U,pn.^  bppriL.  a[i  ^tuumiuinnLÜ  ^  "^/^  b  piurj^lj^iutjbuji^  n^ 
tJUMii  n^  HuuitiLUj^  b  St;p  [i  Z,nq.i-nßj  jjii.pifl^'u  jujuini-If^  ^l'" 
iftutj  oiupnabi,  puijg  aiujlif  np  injip^  UMiTb'ubgn  uU  ikuuini^iuö- 
^u/üribp^  ßiu'jjbifli  [iL.pnt['  b  tj^iujhnu jil^)  "P'ß  tj^n ptj^l^tf^pnLp-buiU 
Z,nab  lutLünuh )  uiju [i%n^  1^,  "Pß  ^utuiuintuh  ^  üjiujjh  ^^Uiu-' 
pbui*U  IhuinriLiuS-  b  b  "fipbutnnu  ofiuriLU ,  Jiipi['^  LhuutnL&nj* 
unjiiuj^^u  b  j UM n.uj ^b i^n g'b  n^  1"^JL  "<^  jl'*^ß^^"*^d  "^4"/'  luuiugpu 
b  buiit  ihuinnLuia*  in  b  'Uui  bu  iMjii.uiL.bf  ^biutiU  ubpnjf  np  b 
li'btAt  uiuiinnL.lipbujg  ni  1"<B  ^^JP  [u  n  u  in  n  i^iuli  b  ff  piujg  uliiujit 
ninAi  np  ibpbb*ijuh  ^  ^ f  np  b  i^  iffi  U,u m n l.iu b^  b  dji  Z,iujp*  mjf 
nj  npiu^u  *hnnuj  btfuiuinuipuip  ^tiiupu  cfinbuif,  tfuijb  np  jpii-^  o4v. 
nbu/Un  b 'h  n  n  u/li  ^'u  jbinnj  unLin  [iifujgbujfU  brfbf  p^nL^-biuit  p  IhU'" 
tnnLutb-  b  sui  ip  tini  n  lu  n  L.g  luli  b*ü  *  /'"^  1  ''"'""'/'"'/'^  ^  ifLhpiU" 
pbS  p^ünt-ß^biuifp  n^  ULuinntLiub  b  n^  ^"'J/'  1"  L"  ^  if-pn^p  bmifp 
luubi*      luiiiuil^u       i^iuuh       mJipbfnjU    lu^l^uip^^i    ujub*ü     ju  lu  p  ju  lu  p  *' 


*)  h  inLuiuGguG'  «bu  }i  Abaß  AbiLiug  Gnrui  usbqHgbjnj».         **)  HGi^* 

«UlUSluGlU][l». 

1)  ipGGii.  ü..  26:  2)  üuiqif.  aa.  6.  3)  ITiusp.   bS-.  9: 


10  S.    Irenaei 

biui^pii  II  utujuJUJihuiiD  Dunutbu/UD^  u/lin.l^*U  JtunJiuniuLfi  lun.ui'u tr 
h/np^nrinj  ihnnAttL.  H^nß'hi  jihuuin uiua )  ar n huuinu ft'u  h  puja 
jnLnuinbhint^  q^tJ^iuptj.ujuflfuinLff^L^f  pufJP  hlinlraj^a  uhlui  bißt 
q.^uiuj/£ujpt4jp  ^tfujj^L^  u£uj^nL^b%  tj^utiib^uij'ii  ainhiui.p^'iinLß^bLU 
IhuuinLb^njt  ut-  ^u/üt^^  q^jiuLpuibuiiiu%  bi_nbuj%n  uiuutnLtuS^u  U. 
^ujpu  b  inbuipu  b  lun.  uijuni_^l£  bti  b  bnbb'uu  h"^hl  ujub% 
^ui%q.bpA  tfiuppii  ^LpbuAg,  q^np  b  ^n^/fP  b  UnnLutun^if  ifbuj%^ 
nujiftuj'ü     i^n^b^f     p  ji  u  n  u/u  n  lU     tfUui    ti^n  i     buiifbgbiu  ißt 

^lupu  t^junl^p  b  ujuuiniLiuii-u  o^pii)  nK  lunnbujLO  lu 2^lu bb p in uj g*i$ 
tuiuiftnL^p^p  li^lr  q.ftinbt  lAumriLut^  b  tAjnj^  uuiu  ifhuijh  bnSbr 
ZfUijp  t  ift  U  npn^biui  ubbubuia  aunuiu  an.pnLß-buiup  luub" 
abiuiu*iu  b  pnifu  Q^*ü  lJ,uuinLan i f  ab  üb  un inpbunb'u  puin  Jiup" 
nuiuibuincffbiu^  *ünput  b  üb  aiuii  nn  ibnhjuAiiub  lujini  tnt.bab'ijt 
hujjg  P^  uba  uiiuitinub  pbmn  1"h  ^^"JP  ^"^^l  ^  LhuinnLUia^A 
35r.  A"^  h^,P*i'  H"^!L  "^  *"//  bppbtßt  tu  n  u  m  n  iliub  g  p  Z,iuip  b  IhU'^ 
uitiL-iuctt  %nj'liujqu  nujpAbiui  uiji  bob  ^ puiUiuU  inuiinJ  bpbbunb 
ut  2^^  b  if  P  ^'i  ut  tj*l*  f  b  utii  bau  bti^pit  utnJLtbinJt  Gl  utju  //i  btibnb 
bpp^n  ^u^9h  Jittptj-Utiitbittbf  uJJt  ptutpbpgb  b  ptutibbnuib  b 
%iuptiit*itAbnittb  b  ^itt p lu butlt t  Gl.  utnutnbutioTtf  puui  %ntjuj  put^ 
ub*ü f  lu/ltautun po  tini^tib'u  luut in n l b p itt*U b'lt f  a  Pittuutpitip  U,put^ 
ppyb  iXuinnLUta  b  ogp  b  stitip  btnumniliu'ltbinilf  npiu^u  tinL*' 
gut,pf  bp^l^  ""'J  "^  hgk  tf[iutjit  U,uutnLut^  b  4,utjp*  b  jut'UßUj-^ 
'itutgu  utjung^lj^  u£tttin^utnD  t^iupn.ufittbin%  ^  'itngut)  np  uiiumnLb'-' 
pbutg'ü  if^t  Stujp  ^"^^[f  /'Pr"*-  'Lh  ^"^P^  tp  *lingut  b  if'h ut u ut '- 
putpJt  tj^U,putp^^  ju n u ui n ij^ut'lt b I  lurtut'ltXbVu  Z,iujpf  nput^u  jut*^ 
ntu^iunn i*ü     anLtjbiui    ^t 

Kap.     II. 

U^PI^  IT ni^uftuli  ^  ^  ij^bpuinli'u  if^ iju ut i.n p n l U b ^Vlt  nutifh^ltutjU 
uti^pfAtiug'u,  tj^np  phl^ut^utL.  jU^putp^^'b ,  J^pkP'^Pl:  U.Lp^^u'ü 
utpiupbuti^  b  nLuaLgbiuf^*  (('butjbui  bpl^ft^  b  [u lULubgiujg  b  f^n^fig^ 
^rktr  ipi"'^^"  [i  pbpiu'hnj  [tifif^  ^»t  IjL  ujit^iu  I^iulP^iuj^  tj^uti.t^'Uut^ 
^iu%nLp/tL%      fiLp       utub^nil     [/i'itb^    ft   Sbuttt*ul;    j ui p tu p ^l,'\t    bplj^fi 


1)  öniir.    &.   3j:  2)  R.  OilGf  l,n.  1; 


Adversus   Haereses   IV  13. 

L  ^n^pf*  ^*  bt-  buiujfw  ^nuuini^uAjb^nt^  j tu p um p n titfu  Lpl^Ji  U 
bnLnft  nn  U  uiftfi^%  'unguj  ujuütfi^  tj^puAiu*U»  ßuj^tj^fi  i(]^rn.fif 
uju^f  bpi^^'h  L  ULülilu  \q.^gl;  bpl^lip  U  S^p  futuLubguJL  ^ » t  Öl  '65v^ 
uiup^buii^  «Hjuu£l^u  uju^  S^p  lULuutnLuiS^,  np  uipujp  t^hplj^ji^  Im. 
liuin.nia  ifbut  L.  ^uMuinutuibuja  l^pllfip  b  *[  ff  'Uifujju'u  It  bui 
2nä.%^  dnq^niJ^pubu/ü'Uf  np  fi  tjbpui  lunput  L  ^nig.^  uijUngfiij^f  np 
bntub'u  t^ui^dt  kl-  uju^ui  Sbuinii  ifbpnj  ofiuni-ufi  ^pjiuuinufi 
tAinj*U  h'ü^'ii  nuui  Z,tujp  l"-p  ujn.u/uci^^*ü  ju n u in n i^^um'u b i^n ij^  J"*** 
ub^*  <i]Unuuintj^uj'u[iif  l^^l  ^"'JT*  ^kp  bpl^fi  b  bp/^p^  ^ )y  t 
i^np  Zftujp  biuif^a^%  i/btj^  L"^L  '/"'^'/^"^/""J  ^uiifiui^nLit.  jiifiuu^ 
inuib,^*  hub  lupnbiuLß  "U^f  "[*  [*  'bnßiu'u^  uni_ui  uuibni^biuj^ 
bnb  Ihii rfn uiu n f  biuif  nfj  iuip*ü  bLpbulJinf  buiil  nU  hiu&b'u'u»  b 
aiujli  np  b  U  uipbbnuüiu  1^  b  iiuiinau  bu  uni_in  buuinbiu^  bnb 
UtUUinLiuaU*  tjnp  b  n^%  R-"!  U^uuini-mv  h  cibu*ü  puiqnnF  uui'libn 
nnLaiUDf  np  ^  ^2"^'*ph^'^*  *"J^  "P  ^  H  ^bnü  uiupa.iupt^bn'u  ^ui*- 
pn^bui^  bt^b  Ikpiupji^  bpl/u^  b  bpbpbf  ijnp  b  'fip/iuinnu  fii-p 
lunuiuAbiiu  tu n u ui n uiulj q  Z,uiip  ijnp  b  uiLp^^bo  uiuiuiub%  uiub-^ 
tfiij[*     ((I^ni-p    Pupuij^^f     O^p     IhuinnLiuS^     on    Sl^p     ifp^))t 

Kap.   III. 

UL.  tj^ji  Unij^u^ub  npbiuVu  pii/üß  rpbuinnu^  bti )  fiii^pU 
iuu^  lun.  ^p^iuiutif  npiu^u  OnJiuVu^u  ib^biun*  C(bf<^^  ^uii-ui-' 
iniuipn  U  nilububf  ^uiluiui lu ibo  uiiutui  b  h'lJA.f  jau/Unb  luiniunu 
bil  Uiu  apbuint  U^pH-  ^ß^^  "linpui  apb%i.n  i*U  ni  ^  tu  liu  ut  lujß  f 
abiupn.  bunq  puAjbtju  ^luuiuuiuiu^ bn^S)  *  bpbbiiuq.nj\liu  U2^iuuiu—  36r.. 
^binij^  qlT  n  ij^u  Ji  u  ji  upbuAi'u  ["-p  ui  hluAi  k  ^tAi  P^J"  t"i*  ''"k. 
bß-J^  U  nij^u^u^*iif  b  luiinn  bu  ifiupuiupl^bn*iu  piuj^pU  'unpiu  b*üf 
npiu^u  qni-qiuo*  b  b%n*ü  /mb  ö^p  qihppui^tuuujj  uiubi  gub— 
^uiuinLl/ii  juiquiqu  lujhnßjib  np  luuuit^'u  ifiupnbb^  C(bß^  U  nq^ 
ujinji  b  ifiupij.iup^^a'u  nS  iub%f  b  ni  bß-^  b  itbnbinn  np  /"'*' 
pnunbui I     b pß-ling      ^uiuuimuMubf'?  fubti   'Uifiu  '  ))  t 

2»   ilj  luniuuuibi    luiuinubinJ  nuin^puiuiti  b  uboiuinnul/iif    uiii 


1)    üuii.ir.    A\>%.   8i  2)  bu.   a.   2i  3)  bu.  hiO.  5; 

4)iruisp.  d-a.  25  bL  'UlIj.  d-.  21:  5)  P.  OrhGf  Ä.  4t  6)   3n4fi. 

b.  46,  47,  7)  ^nLIl.  d>S.    31r 


12  S-    Irenaei 

iiujfu  utn.uj^h'u  n L.U n Ltj uAj k i^n ij^  iS^  u nU^utlb us i^f  j nih luli lu i^  piupb/£b'ü^ 
n.u/'iinL0-buJifa  U  iffi  lu ^^ju ui p ^ um Ij^u/u  ju piu ju^iu/iinLp-buitfp.^  U  pw' 
anutf  fu pui tun  1-19- kiuifp  iJtupfiif  utuAu/üu  hLpaiuhp  &Lun.iujbi  ^b^^in 
a u/u b n i^fJ- b tu'u g  b  ifno-Uigifnuliu  turiljb^  tj^ö b ut rhu !^ t  (j('fiuj%tj^^  l^p  ifb'^ 
h^iuuinifl/u,  UJU^,  tj^tj^bgbuii^  i^[ipiuu[i  b  pb^btj^  b  tti-pm^  lI'^'^L"'1 
^u/hujiuiuqujup  ujujjh^ujnLUJU^^u  »t  Pui^  fiurj^ujq.u  Lujuu^fiubujg*ü 
b  b  ^btLÜ  Guut  ibui  LUULug  sna.b%*  CCT'uj'iiqb  D*ijujpbujLn  b  ULun" 
tfnuujpu/iibuJLn  b  fftfpbuiLp  b  tpnnnJ  ga.b%b*li  puuj^b'h*  hub 
qnnph^u  Ihuuinub^n  i  nS  uibuui'ub'u  b  qnnpau  Abn.iun  %npuj  nS 
b if u/u lu'u  )~)  t  U^pil-  qh  Li  fi  b  *iini*ü  lujuuihubuiqu  bbbuqnt-O  tqui-' 
-öQy.  tnbju  uitninnt-^ujubf  qbujutujpiii0%  *Jjnqiu  bqnjq  u^/i^  ifbu/ü'^ 
auitfut i'u  % 2'"*^ "^ ^ti I n il  l^bi  ifbq  (J  nJubub  b  uuipq.iup^bq'Uf 
^lULUiiitu/i  b  lUnqu/ug  iutn.uj9^ujnnjU  oiupnqbgbujiu  iHpqb'u  Ihu-" 
uinL.h^n  I f  np  iiuriUbinq%  4"  A  ubn.binq  b  qbbu/Uub  ifbq  2^np^l^f 
UM lu f/üjoU  J^  b  ifbn9^  b'u t9tubujqnLp^b%l^  1-"  1  uiub'Uui i% b f  U.a»' 
puj^iuunt-)  U  nJu^ubf  uiu pqutpghq'u  'Unpb*lj)  h'bo'ij  j^pbuinnu  bf 
np  b  iiupbiuL^  b  ubub/nq  f  l"P  b  ^  lu  i_w  in  uiti  piuqnLilnf  npo 
b  /9itIiujtnnL/9b%^*b  b%f  np.P  U  nJububf  b  if lu p qiu p l^ b q'b  lub'lif 
ab  niupnq^b'u  qquiinLuin'h  q/ipq.Ln  ili  ihumni-b  n  it  rub  np  qUnuiu 
luiiqnulib'li  b  iiujpSl^  b'^  ^diulj^ujjni-P^h'ii!^  tnub'u  b  n<s  qiu'Uqpuj-^ 
*U^l/u  b  "ij in ^u ut b^ ^'Vu  ifbnbi^ng  '^  q^uih'lif  mn.in'u^bVu  ^pbutnnu 
nifb  ^ifu/Uiui^nij^f  ^ppnL.  ^^  lu^uj^utn  b  u/hiupiuuif  lutjp  (?)  ^"'J'^4" 
ifiiiuiq^  b  luntuu&bVu  jiumnub  qiu  In  ui  uj  b  b  p'u  obuni.u:  T'u/liqb 
n^  ji  snjLpl;  lun^inili  ^uj'ijtu^b^  q/lpq.^'jj,  b  h\  if]pqi-ni  ni.uiultb'u 
q<,uijp'u,  jujjin'iiuiu^^u  b  utnu/Ug  uinuil^utg  qlflt  Ikuuini-iub^  ni.- 
unLnu/ubinJt 

Kap.   IV. 

1*  iiruAiqb  ifb  bpn*ünLqnLjt  iiiul^)  lu  if h%  b  fAj ,  tfti  l^'P" 
bbuuf  qb  iu[Jnn.  ^  l_hu  in  n  L.an  i  f  b  tib'  I^P^hPf  ^H  iqiumnuuAf 
q.iühi  ^  *ünpuj  nmbn'hf  b  ifji  jU pnLUinq^tf ,  q^  nujquiß  4"  tfbb^b 
ujpninjb^))t  'huj*üqb  quiiunubb  iLhpinpb^  j  lu  i  mti  in  tq^  u  tuuiW" 
37r.  gbui^  ^f  npiq^u  Uumj^  uiu^*  aUp/^^'u  i  ^tf  lufJnn.  ^  b  Lpbbp 
uiiu m n i-iu'li qiu'u    ^       A'^       nmbq    ' » f      b    Jiinlj     quin       **hj*     IhuinnLUjS-* 


1)  Xnt\i,    a-S.    19:  2)  l;ii.  b.   12:  'S)    »inqnu.  üt.   I8t 

4)  ITiusp.  b.  34,  35t  5)  bu.  h\k    1» 


Adversiis    Haereses  IV  13 

luiMjui  h/Jlt  "^  "i  kc  t  "'^"'"^^'4^  IkninnLuth  ^u n u in n t\iult U lu^^  U 
tflib^  Plutj^uiLnp,  ßiu'iiq^li  n^  puiq^qiuinnL[J[iiL%  U  n^  tj.li [tutq^iinL" 
ptiLlt  nUnni'ulTili  lujuu^fiuLnjt  i^ut^ii^fi  rtf^i  ^piu%  ij^^'\i,pii  ifb^  ntMi^ 
tjna  uiiiiu t-ti i^liuj  1^  U  [^irj-  "'Jl"J  /'^[""'^'"L.fJliiutfp  ut^lj^huj^  ^,  n^ 
liii,pii  ü'tit^  p^uiif.uiLnftt  ILjl  ^  "^  p^uin  ^bt^tiLp^biuU  uiufii^  usj-^ 
""Phk  ^'"P^'^J  luuhi^f  ju/Urj.litS'iuljbuj^^  [i  %nytnfUg  [iiilj^  ^w 
tibg'Uf  tj^fi  i^2^ifiufitnni.pbutii'ii  utuuiijbitj^  ^*  b  ^uj%ij^li  i^2'^"'/'*' 
uint  p^ftLh  ^p  np  usut^pii  b  ^2^ifiupuiuju^l^u  i[pl^d  fuhripl^p  l["-^ 
nni  ainuA/ii^  wniniunu  ^lulibini^  ^  liifiu^^  tj^^ujistutt^iu^tun.u*ü f 
nnn  Jui^iun.^b'h'ij  b  ti.%^^%% ,  ujubf^ntj^  *iintjui*  (CT"^/*»"^  4\>  iiinuU 
bif  inni^  lu niii i^Uh ^ a  biiSbut^jif  ptujtj  r^nL.p  utpuip^ß  i^iiu  mjpu 
uiLiuauibuig  h}  t  Ul.  tjfi"iij^  ujUMin^iunu  ni'lji^p  i^iuj'linu l^ilf^  uttLlibj^  b 
utubj  b  nmiuVli  ilpl^J^bj'litipbif  ^g  quijs  tXuunni^iuü'  luiiiinill^p^ 
lufl  nh  j ui'jj n tu L.n p u  qUntiui  fi  ^uijpb'hji^  gnt-gl^  lui.pt^'iiut 
rui'isub  nK  qinniAt*it  luiubi  utpiu/^^p  b  n^  quiLp^^u^  u  unj.in  uiti  1^  p 
fuiL^iJif  tjnp  bb'u  i^iinui  -*  puijq  niu ilinu blif  npn  n^t  ilujpgb'ü 
inuiifpU  pin pL.nn  b  am lu p piuup b'libui luli  i luh nb uiu'u  1^ p t  ul  iliut/u 
Uijunpbb^  npn  jLULp^%\tug*li  ubuuj^^^i'li  ^uicfui^b^  tjJJ^iitnnLuih^nil  37v, 
n-"{hp.P^  Äl  ibu0pfjuiuqfiß*Uf  b  n^  qpiuii%  'linpuj  pU  Ij^ui  lui'u ,  "'/" 
utAi^i  1^  nj  ^lULiuuiuttj^^  rpftumnu^f  jujqutq.u  "P"J  Guuijb 
luul^*  Cc/'^Aii/y^o  nn  u/li  ^  ut  nu^i  bu  f  ^utLiuumpn  nnnntif  ubpb*Jt 
ubiuQUjnu  f  q^bui  bpPui'u  ui'linp^%  ^luuinuniTuAj  f  nppnq  tiujin 
n^  iun*bb%  b  jjipujLnLUu  uijpbwg  n^  ^uijjiii^^t  Gl.  Upbifbtuj 
*U  if ui'u  lu  Ul  !^  u  *  cdAn.ui^'iinpn.nf  uiugf  (^  n  nn  ilp  nb  uiu  h""l  h['"  "^ 
a.but^b*üf  npnbn  luuqnuiua  b  n\  buiuuinniSUDt  P uutuutniuijin  h'll 
^ujpiunn pabi  f     h"b    P"^n*-"J*    nnpabi    n^    ubuiuigb'ii    y)  t 

2*  Pub  npo  ubu/bquiilt  bpb^^b'u  iihumni_an  i  b  bpbtiL.-' 
nuiao  b*li  luiup^'hu  %nputf  unnuj  p%/cfinqbuii  ^uiubli  lun.  rpbu*' 
utnu  uiub\ibnb%  b  uiuipbn  b'iUt  C(l^u/iinb  bpM  uijOf  uiul^  niu  — 
2Ujbbpinu*Uf  uin.  n^fuiupu  /£npni_ubuj^u  inuiVli  l'upuij^qj^  '  ))  *  b 
Oiuifujpuiuinbo*üf  mu^,  ab  ui*li  u  ifüiuu  S^p^  ujn.  Iinuiu  1^  P" 
buLU  uiLULpu  f  ((hniauLitn  ininJ  bu  ^uiLUiurutnpu  Juju^i  puAi  b 
'ünpui  b  qbbWli  lUul^b'Uf  nV  bu  ij^uju'u  .pnj"J  fuuti-ulig'u  ^tut-Ui" 
muiifnf     nuAtqb     ifb\p     inuuia     b    qbinbujtf     bß-l^     uiii    ^      £i2uujp  bin 


1)  ITuisp.  Ml.  13f  2)  ITuisp.  b.  17«  3)   bu.  U.   23t 

4)  brbif,  'h.   L>2t  5)    ITiusp.   <^.  6. 


14  S.    Irenaei 

Punujj^i         Ij^bgal^  ^ )) ,  *",/[       ^       tj^iui^p^'huii       ti.ujuui ^ujniuL       ififa 

h    'nnhumnu    SfiunLU    tuuutat     U^pi    ^[^      i^n if uAj tj'u      uAt^iut-iu uihl.-^ 
38r.      P'[iLWli     ujunh%u$ait       iinbutj^     ^luiftu  pbug  ji^*     ^uAitj^ji    n^     uiLnt^^o'u 
utnnbini*ij    q*Unum     ^uiLiuiniui      illniibu      lAuuinL&njf     *"JI     bu      inn-" 
rj.nnbiui    ^Pßpb'h    n^    ^JL    ""It    ^""tuti    "f^p^^'^b     ji    ^^i%    uiL.^jiit 

miuugb*U  JP"^  *ütfuj%nLp^bu/ü  iTutpifijnjU  ifbi^ujß  fi  t^ujjuift 
Jbiujnup-btuii  aujpAnujgbuj^  jbpl£pl^  b  t^iuifb'übubuj'ii  ^tj.bi^n/^ 
tun.    b*lMDU    b    ljb%iupiupb^ni^    t^ifbn.bui^u   't 

3*  U,Pn}  iluiu%  q^  ^ujptupiupb^ni^  b  ui'ü qqut tfb ^n t^  ujub'üf 
bff^  bnbb'b  uiß^nn.  ^  b  bpl^^n  uj^iu  ui  n  liuIi  qu/u ,  b  luuiugbtuj^  ^ 
ut'UguAtb^  bpljiiji  b  bplj^p^i  ^ f  b  ^ppnL.  un^ut  luUguAtb'u^  ^uipl^ 
4  b  nn  'buuib'h  b  'Unuui  lJ,uuinLUJ&  u/ügtu^bj^f  b  n^  bu  [/'gf* 
uui  qbn  b  ijbnnjb  lu t^ b% lu {b b  Huumnub^t  Uiuju  iun.uj^^'%  n^ 
/lu^  q^inb'Uf  n  ^  bpl^j/u  uip^nn.  b  ^[*^l*[i  uitu  ui  n  Ltuh  quAi  * 
DUj*ünb  n^  qbuib*U  if^'^S  4"  LkuutnLUj^f  /üj^  Ij^utp&b'u  quti-p^'li 
tfiunnnj  'huuibi  %ifiu  b  ujiunnifUiul^ftf^f  ^"JL  "t  '^"'/'"'-^"'^^/*  ^ 
quAjgu/ub^  bnl^^  b  bplj^pji  n^  qftuib%t  f'u^  ^luuqnu  n^  uAj^ 
q^ui  bnbiui  luuuiq^  i(^u/Uqb  luligiuUi^  ^b  ui^lvujp^liu  lujun*' 
Cl*^^'»'  b  uju£u/  jbmnj  qfutiq^tplu  %nguj  bj^nj^  Pujl^P^*  ßuj*üq^ 
fipnnL.  kkcu  "'/"  u/hgnl^f  h'i  iFjiiujU  IhumnL&nj  tuu^  ^L"*L 
S8\^  ifitutff  ^"Ji  ^  qb^utrLuijbab  *UnniUf  ^  ^usp^Lpbpnpqnnf  b  /*"  — 
n.uj9%nLißt  Uujntfnub*ü  mubinJ  luiutugu*  ((P  ubqpu/lig  qbpbbp 
^bifbujpbbiui  ^luuuiujinbqbp  f  au  qnpan  Abn.tun  tP"^  ^P^f'^.P* 
%nßui  If^np'h^^'u  b  rLnu  btuu  ffiäiuu  b  uiitb'ub^biu'u  ^tppb  qAnpi 
hiJiiuuab'u  bu  bppb  qJbpiupbriL.  tbnfubuqbu  qUnuiu  bu  tbii/ubw 
gplit  hiujq  nnu  *Uni*U  h'ho'ü  bu  bu  luup  nn  ni  luuibtuubuqb^» 
npnbn  i^uttiui  ibq  ^riq  tiUujbbuqb*ü  bu  uujuuib  'ungut  lutub-^ 
tnbut'lt  ut9nnbug^  ' ))  t  G  pbub  lutnnjltu  gnugbutj^  it^'^i.kt'^t  ^  '"/^  * 
np  ut'u  g  ut*lt  l^'u  bu  n  ^f  np  ijb^"^  }^"P*^  ^"'J  iRiiu  Ikuuinuutb' 
^ut%nbp^  i^utnutjbuD*ü  bupnJot  Uu  uuutjli  'Uifiu'ituitt^^u*  i(Z,tttif'' 
aittp^^nf     tuu^f     ibpitbltu     niu^u    cibp    bu    ^utjbgutpnu^    J    PHhP    A 


l)  Bmjri.  0-.  41,  42:  2)  ;iLnilif.  M\-    26.,    T-iuqius,  S-.  24t 

a)  r^liLf  hü..  8:  4)  Bmlli.  *n.  32.  S-.  14:  5)  'Inilj.  ]»U.  33» 

6)  Dl.  linrGp.  b-  31«  7)  Uuiqif.  zJUL.  25—28: 


Adversus  Haereses  IV  I5 

i[ufj[i*  tlfi  hpl^li%  ftppbL.  i^^ni-fu  ^luuuimuihguiL,  ftulj^  Irpl^ftfi  ftfi'- 
pbiL  ti^npäu  ^'ütuug/t»  /tulf^  P^"*kb^B  ItP^  tj^unuiu  ifbn.gji'h* 
pujjg  ihnLuiubui^  fitf  j um l [i ui b luJj  br^^gfi  bt.  lu ^ tj.iu  ri n L.p^ ji i-U  ^tJ 
tfb     ujtulfiuubua^     ))t 

Kap.   V. 

Gl.  uJji  bu  iiunuitLU  Unnt-uiun^tf^  b  uiiul/li  ^2/"^^  uiub^^ 
ituUrLiLÜtuauin f  üb  bß-l^  ^n  tfbi^ji  ß- lu rf.tti i^n p jilu  ^lur^uj^f  n^  [ß^***L 
ff-nnbuii  lh*^kp  '^  *  bi-  %L^iuit  4"  ^J"f  nnu£^u  riß  bß^l^  luul^p*  tj^ft 
bß^l^  ^n  gnnnifljh  mniunutS-  JJ,uuinL.i^nj f  n^  ^  gnpb'Ui-njU  p-mj»'  oMT. 
biui  ib'ü^n  b  tfiuinni^D  b  nLun  nnß-nj'u  bß-^  jlAumnLS^nj  brj^biu^ 
1^11%)  n\  ^npk>B  "'^""V"""  luuuiib  b  ubnb  jnnbnLqngu  bnbiui 
lujinbuii  ih'^kn^  ^n^^  1"P  tULfi^'üLub  uijun^^I^  n^  i^mu'u  ^'la-' 
nbiuUg  iiun.iu^uttLnfu  bt^b'lty  "»J/  iujniutj.u  lu^Un  pfil^^f  np  lu^^ti 
b  linutu  lULnni.n'u f  npni  ^luubini  b  piu pApiuabin  1  ipbuji  ß^nnbuii 
ift^ih  b  b  t^Ji^nj  h  pt"n  putpkbuMi^  i^jilt ji'u  uijUp^  "Pß  "^  ^"  ^^  "ih*' 
iti uAj ui g n L  lu n.  u£utnujpbpnL.p^^LU f  lujuuj^^u  b  ju priLUtunl^if  b*Unutu 
aini-b^  if^uifLiu  ini^P^bu/u  puin^iuiinJf  npnJ  ilnbgiuuU  b.  uuMibnuiult 
uin.ut^ji'u  ifutpr^f  np  n^  ^% ui tj^ujii rj.^ p  IhuutiiL^njf  jnpS^iuit  tiut^*U 
ß- ui  11.LU LH p b lu g  b  ^uujgiuUn^biui  b  unbuti  lui pn.uipbuj  1  b  nunbn 
bnb  lun.  b  iiugiuinnL-ß^buli  f  bbbiui  luutnniu  tuqujinni.0-buAi  b 
^uiubuji  b  ^*U^buji  b  j p^ui ^ if lu p ut*U u  ji  '/^/'  ^utuuM^but^^  b  puip'" 
^biui  h  %ifiuhl^  lujiinDlibf  np  ui lu Ij^tu uji'ü  bu  ujuinutpbpb^  buipb'u 
b  h  aninp  uJ2fuujpy  ubpuu/übnbing f  npiugu  Ouiuib  u/u^*  Ct/ m#^*- 
bnuUn  OutbnpnL.  pnL.ug^*U  b  t^^^-bug^  rupuij^i  b  iggfi  lu^tuutp^ 
utuinnJ  *ünpuj^))f  IhprL  jiuiTb'Uiuj'u  lu^^juutp^  uj^ui qn jU  % n p lu  gtuhb'" 
qbini  h  ubpiTuAjnufßj  j/'P"^*-/'  iJ^^^'L  |^"7""-  ^  /'  ^l*t."J  P^'P"  39  V. 
^lui.  u^jbf  np  bppbUb  u^mnLq  bpbp  piupLnp*  pui'Jiq^  b  'Ungu/u^ 
nuui  ifiupffijnj  "np^iumnu  u^utquipbpbgutL.  b  iun.uinbujinU,  h^k. 
utj&d  n^  bu  rj-k"l  ^  "'-H.t'l  ^  ^  "'"^  uj^ii qut pb p n i^ß^ fi l'u t  *ßuj*üq^ 
np  «f-uiifui'Uuibbu/  u/^qfip%  nuU^'Uf  ^ujp^ujt.nputuj^u  u/uipui  1^  U. 
jjijutfv&u/u'li    uLübi  <r uj tJu£% uibui L.n p  t 


1)  bu.  Xfll.  6:  2)  ITuisp.  b.  3^    fidifs.  aiuiiif.   Ith-  3 

3)  buuijti  ^b.  6:,  4)  ;n-n4u.   ß«.  5;  - 


16  S.   Irenaei- 


Kap.      VI. 


ihPff  ijuiu'ii  uh  LULnl^'ijn'u  li  U  nJul^u^  uLhaaü  iun.h%f  anu'^ 
niuiul^u  ijnil^iiuiiiil^u  luiil^n*  '^nu/Uuh  inni^phi^  *ünniu  bl/h  T'nhw-' 
utniif  Ll  uiuuli  tu  lun n nu  uiLpt^ur^  u.  il  lu nniu nl^f/u  tun.  Itnuiu 
ub*ib^U  a  l)  n  ij^  uj*ü*ii  g  u  t  17  l.  G  nnuiiuinqü  luuiui  uLubuii  h  riuL.»^ 
P^ufi  U  labuii  qjiLn  uujLng*üiun.nnLff^nuj*ii  J-ujuiu*liujljUf  Jlu/u^iu'u 
luuinin  l^n  ni/ühinj  bnUhnhin i  linn  butuibiunu/hb'h*  nu/Uab  auM-^ 
iFb%ui  i*h  h*liS  Suiifinil  U  iiiiiubt.  b  Liu nniuL.  (Xumnuu^  lurLli^  b 
"tt'^t  4"  uj'u^uiiji  luiL  *iji/uji  %uju%  nb  b  n^  uAtiiuniiiun  H^^  b 
lu*!!  I  ui  n  ritu  n  g  b  niu  ni^nnf  nn  ittuiunji  ulsiu  ui*lt  *,  ui  ih  b  i  b  Z,uiin 
II firj-Ltiij^  ^uj'l'l'l*  ^'""^'ll'  ^""/'  S"JLn  tlpfj-fi  ^f  lJ^uju'u  a^i  b  uiiu— 
pnLUü  g  Im n tut  Gl.  ab  lun.Jiuiliu'hiubbiu  l^n  'Unaiu  ixiiu'^iniui^%y 
Gutujit  luu^*  «Lß^"'[  P^"n.9t'  *!-" i-u t" (1*^  U [tnifufi  fianb  qutiuniu-^ 
^Ql'  i-iun  jiujqL.n9  b  bunb  ijntiuiiiiiu^u/ünti  b  ubribib%bu  ~ ))  t  Gl. 
Irna  lujunnbb  hpbtui  ß^  n  rtiu'ü  j/li  *  rrj  inntfiutf  uiinnL.nii  aiunAqb 
b    P^'inh     uibnuli       tj'biufij)     nii       f^     bu     biun^    luinntuab  nbit     Gl. 

ll'^^t  l'U^l^tl"      G  p  n  L.U  tu  1^^  if fj  UtU^UJD*  iM/IJT*        j  H  n  ff- lu  if       b        A/t 

US 2^kt tu n ^ b it  ujiutinbb  luiunut  g  ui%i7iu*übi  '^ f  bbbtui  fh tu if lu'u lu b b 
u.iuiutnbiu'u  *ünntUf  tun.  b  ffnnniibtui  ijqnnbujlM^i  b  ^^^biTiuntu'lt^l 
U  qjiupqü  ifiiiugbiui^  "^JC/'l  ^  vA  *^^G,'-n  Sbtutili  ^ppb  qVUnß 
tJiun.biiJi  b  bnbabü  tuil  b^Uiufis  tjbniui^nnn  b  n  nn  utn^b'u  qiu-' 
'UtuLp^'iinLp^ltL'üu  f  tjnij^uLJli  b  inLobiui  unnnnnbugl^  qUniiiu 
lui.n'ljf     nn     ntu  i*hj)^  t 

Kap.   YII. 

Ui-  n  g  Ognu  i"J"f  rtP  nuijuiubu  bi/ii  uii^^  b  ilbniu  lut^iif 
tjnil^tuitligu  U  bnutb^  ab lin L u ui% l^  uiubinil  lujniuqu  'ßnbutanub» 
«Uia  i^^bq  tfbnmbug^  ^aaunil  nnnntl  b  ^ni^na^  ^bS^iu'ünq'b  b 
Abnjili  pLiinL-if  appbtui  ü  uinpbuul^  ubiui  h^-P  ^  utjnpbtuViu 
tf^nqnij^bug^  ^i  2^ui^ii*utpui'^i  b  tijiiipn^  lujpLiiu^  iu%2t9  ^pntJ^  '*• 
ft      "1.    "'JL     ^     "f     inf^pbutT/li     tupiup     b    taji       np     uiiuptiUf       wjl 


l)  'l.nil|.  d'ß*  16:  2)  buuij(i  U..  8:  3)  tt.  linrGp.   l.'»  31: 

4)  ITujrimf.  T».  1.  5)  ITuisp.  4«.  11  ciur.,  Vi'l«  S-.  IG  cmr: 


Adversus  Haoreses  IV  17 

uftlLünjii f  np  ^inpl^'jj  t^nuiUf  lujuh'li^i  ^  ifhlful^  L  uiuinnL-^ 
auiltqt  uu  uuiLuiiti  nnnhiuVu  U  iiunrj^t  ui'u^nu't.n  U  lutiniu'lin  h*U f 
all  n  Lß- a  lu  i£ n.  tu  luuihuhn  biAl/u*  h"^  iTiunn.  nuAju/Lnn  II  nuin  40v 
iujuü  hb  %ifu/u  4"  Ihuinni^b^n  I  f  Uiqium  Liuifiui^n  hnhiui  II  h'li^pUb^'-' 
tuiuii  II  /i%n%  U  hi-P  utui  ist  ^  lu  nn  f  nh  Lnnbifh  nii  nbiu'li  b  bn— 
pbuü  lujnn.  ib^ibt  ^l^uii/u  npnj  b  ibntui_b  tfbl/iibunb  b  nnn^buqbf 
qfi  p.iuhujunn  bnb)  l*"^  [>  P"^B  pübbabiui  qnunbn  puA/li  b 
luUuiulJiunuin  bb^hiuL.n  ilinpbnbuii  b  b  &iu%nL^  b  b  ^ujumtu-- 
utiiLU  lunnuintiL.ld^b'ijl^'ij  ^  n  lutfut  nbiu  i  b  isini^buji  qbji,f)li  luub— 
%uijii  bpbpiuib'ii  ^nnunn  b  utifb^iuiujujuibb  ^b^ui  nu/ubni-jB-biu^i q 
aiun.iu ibiu I f  npuj^u  uiupnuip^'ü  tuu^*  ((U  "'/"X  A  luuiuini^b  lyp f 
'JUuiu'ljbquiL.    tuliiuu^iinqy)   '; 

Kap.   VIIL 

Ih.prjL'  libltUniii  iXuinni_uj&  f  np  nmitupt^  qbpbb*hu  bppb 
qnbpu  b  iiapna.^  qnt^ttu  bpbpb  -'^  np  qiutLtJ-iuifu/liujbiuiuu  ujpiup 
JumuIm  uiupnn  I f  ab  ^isiubiui  b  ^ünuui  fuuj  labun^  nui'hü Lu^tiL.-- 
P^bu-U  b  q  I lu L b in b'h ui bn/ü uij  b  i/bpiu  pbpbinJ  Jiuu*ij  bt_pnj 
ifutpq.uiu^pnup^biu'iif  CC^ji  nnLnnl^  jutL.buibiubg'iM  np  ^l[lj[i  q-iuü 
qiuu^puubip  ubanL.ß^bi^  ^n  p^buli  bi_pntJ  ))  f  np  iu/Lpb%ujgu  b 
^  tfiupqusp^htj  ßiupnqbquiL  b  fi  'ßpbuinnui^  h^P  ^"^J['  [t^""" 
uinqu/ubqujLt  U üi  i^  lupiupp^'b  b  itiu  qbp  b  Jbpni^  ^^"^  qm-" 
tfb'libujib  LhuinnLiub-)  npuj^i^u  b  Uuuiib  luu^*  <(JjI-  bu  dbiUf  uiu^ 
O^"/»  ihumnuiub^ )  b  flpq,^*b  q"p  p'üq.lpbnbf  qb  b^iuhb^bo  b  ^lULiu-^  41r 
uiiuu^^ß  b  qftuiuiu^^ß  q^  bu  bif*  tunuj^nj  ^if  n^  bqb  uij^ 
lAutnnt^ujh^  b  ql^jj^  bif  n^  bqhqhi  uu  bif  IXuutnLuiS^  b  n^  nn 
^f  np  uinu/itg  jiif  uiiqpbgnLn  u/h!^*  uiutinifbnb  b  luiqpbqnLqb))  t  ^ 
Gl  q.ujpAbiui^  ((t,u  HuutnLiuS^  lunui^fAi ,  b  np  ql^ jüi  q.iu  diuiTut-^ 
%uj^  Uu  bif))  ^t  T'iu'Uqli  n^  pli nn uh ui f'u  b  n^  lujiuj'ünuibbinij  b 
l^iuif  iqiupi^b^ni^  uiul^  quijunu^lj^,  uij^  i^tuu'b  q^i  ui'ulj^iup  ^p 
uinu/üLj  U,uuinuh^nj  ULUiu^üb^  qlhumnuuib^f  ^  kbnlt  bi^pui  Piu'bb'li 
nLunL.giu'ul^  qtfujpq^il^  q.^imb^  qlLuin  ni^iui^t  U'pfl^  "^/^"St'k^  "P'P 
n^    q^inb'ü     qiujuu     b    ij^usu'li     lujunpjib    uijt    qnifu    unum    bifiunbuti 


1)  Mmx^M,  bC  21:         2)  ba.  \%.  4.,  Uuii]a.  a*t.  30:         3)  bijibu.  P.  V 
4)  bo.  bS-.  10-12:  5)  ba.  bU.    4: 

Texte  und  Untersuchungen  35,   2.  2 


18  S.  Ii-e;iaei 

uiuii'u    Z,iuip)      i/tnutL^i     no     uiuLuutj^     tun.    taiuiu       ijiuu^U      ui tun n lili *. 


uinua  nj» 


Kap.    IX. 

1*  Puf^  i^^p  ifbp  U  ij^Luprj.iuuj^hin f  ^^*iifj^nJ  ttun.  U ujn.nL.Lfy 
t^l'u'ii  tniuiniuukiui'üLn^f  luuhinJ  n\  1"  1  jmpnLp^hi^  II  diuait 
lujunp^ilj^  u/u  ut  p  cf.h  f^n  ij^  i^U,usjinLUJ^  %nßui  L  b^iuqp  Lun.%l.inJ 
i£uiLp^'hu*üf  U  tj^jujpnL^^L.'ü%  hgnja  W  tjJXuitinLuib^  nbbnjn* 
(.(T^ u/ü tj^ji  jiurj^ujti.u  jmpni-P^but'li )  '""kt  i^bn.bing  n*>  piißbpuiuio 
t^tun.b^t  jU^uuiuLh^nj  ujubintj^^  *  Jju  bif  U.uiffnt.uj^  Lhppiu^Lu-- 
unt.    b    ihuinnuujb^    (J iw^usbiu  i    b    IkuuinLuia    Oiubnijiinu*       luiuiu     b 

41v.  H  r'"J  ^P^p^  "5  t  lAuinnLiuf^  ifbubinn,  "JJI  bb'linu/iibujay)  '' t 
ru/ittj^^  uiiflsUb^ji%  un^P^iu  Ij^b'h  q.u/h  [i  b%z  l'  ^bnjU  npng  bpbbift 
mpiup  t^p  tJiipb%L.ni*ii  bjLULiibgbLuj*ü  p'bn.  U  nilu^ub  b  binuuinJu/— 
ub'ii^  t^pIiDü  tf-ni  lMuuinL.uia-  ^lupq'u»  uui  4"  b b'h n.u/h L uj oii  U,u— 
iniiLiu&t  Ol.  n  [ipl^  bb^UrLUibbuMab  JJtUuinuujh^f  pujjtf  bf}^  np  Q*ü 
IhumnLui&f  01X1%  pnp  b  Jbp  ut ß i  iin  (Xuuini_iua  nK  ^t  i^n p  b  g  piW' 
"phi  uuipgiuplfu  luuutgbuji  tittui  *1  ^iLpauji  ^ ujpujig  ß^ lu gtu lh p fiii^ 
C<L,%q.^p  n^  bpl^l^ipiumnu/ljbu  nbniuj,  cgiuutifbuig  luubi^nij^f  ^f^t 
"i.   '^"'2"'  nbnurLu     ^bruiunnph^u )     "^11    abb^n.uAtb'U    IXutitnLuj&f 

g^uium^i^  bpl^b  b  bpbpb  b  np  niSt^  giutfb^utj'ü  ifutpißtnj 
uil^pni.p^[tt^y>  ^i  ht-  rj-uipäbiui  inu^  B^^^  aSbiuiiSi  lhuinnL.b^nj 
[iifnj    bpl£^ptgingtu*ubif,     gfi    um    l;    ü.u innt-tub^    /^b%q.u/ijbu/gy)    '? 

U'.pn}  np  b  ifuipnujpi^bnb  b p b^ p u^^iu gtuh ^t  lLutnnLui& ,  iku-^ 
innuut^  l^b^U rj.ut'h l^i'h ,  uih  1^  ILuujnLiiib^  Ijb'iig.iuubiuait  b  h  113%% 
'Unpiu,  np  [uuJuubguiL  P^'l  ITnilu^ufi,  np  b  gü  m  t^n  i^lj^b  g  [1  u'u 
jtuifuii-P^  lupujp  b  gjujpni-P^fiL.%  ^^np^buig,  gbpl£nLU^^  jini^pfi^ 
'liuigU  guLgbiu/  l^^n^pin gb^^n g*li^  b'  tj^jsupni-P^fti^ij  b  tj^LKutnnLin&f 
'ßin'ittl/t  bp^  HuinnLu/S^  ifbn.b^ng  n^  l;,  uij^  If^b^ t^uAi b uj g ,  b 
uiuj       JXuuini_ujb^      uj^uj      %*i!i^bgbf^ng       ^uipg'u      uiuuighiu^    ^,     uju£uj 

42r.  nLpbifii  I^biu'u  U.uutuiL^nj  b  n^  \  l^npbiu^i,  j ui p n l. p L uiVli  b^ntl 
"Ull^'P*      fri-      jujpnLgbuji^   Sf^p'u  tfbp,    npu^l^u   [t'u^'h    uju^,     iiUu  bJ' 


1)  ITiusp.  bP'.  29:         2)  ITuisp.  V?-.  29,  31,   32:  3)  bif  "V.  G: 

4)  T*uiG.  a-T».  3-4:  5)  T-uiG.  d-n-.  24: 


AdversLis    Haereses  IV  19 

^  h  ifiunq.tun^l^'iif  CC^^n juiuhiuti  ^uing  hnb'li  "Pff-/*^  ^"»  *  ^/'T^* 
%ni'u  ji^lt^'i  "h  n  [lu'iinu  ^u/iin.hnCk.  sutnn'u  IhuutnLiuo-  1^  LulirLiu*' 
%Iriuti)  nn  U.    Zu uj l u b a lu lIIi    pl'ft-  U  mluguftf    nn  L.    ^uinau  bnu.aaiuL.t 

Kap.   X. 

1*  (jL.  auniti  quiiu  nLuriL  nui%binJ  luugn  n^ii^iuiiAi*  ((Lhfi-^ 
nuM^iuif  ^luip  aibn  aiuhbiuaiuLf  ab  utbugg  nujLn%  ijh"  b  butbu 
U  liAi rLiu a »  '*»  Gl-  ifft  (<:Z,iuLU£uiiug  U,ppuj^ujt/  IhuuinLh-iij  b  ^lui/iU'^ 
nbqiuL  %ifuj  iiu n ri-iu nn t^ß^ btfuy)  **  ^üiufu  ujn.iu9 b'u^  ab  'Uiu  luu^ 
luniunb'i'ii  bnl^b  b  bpbnb  u^itujU  U,utnnLLU&  b  lutuui  ibin  ui i-' 
unnbb^  ab  luntuuni^  qqiuuwb  Jinniu  bpnb  qiuuuibnu  bnl/libq* 
uitufAi^pU  ^  qutpjf  iip  fi  "j ujLqnul^  luuuttjbuji  bqb  ((Pppb  ^ni.-^ 
uiULnna  ui 2I" "^ P ^ /f »  '»  Lhprj}  ^^piUL^  p-nr^biuf^  [ßlft"[  H.^P^C^'J t*^ 
qiuqa.uibnnt-13-hifuis  quiifblauj^ f  q^btn  bp^-uija  h u/li l^i%  %npiUf  (1^1 
Pushtb'li  utu/hqnLfuui  bqbui^  b  iiui^in  ni  nnLß^buAj  p^tul^biu^f  qft 
pu/lib*li  piunujjpujug^:  Ul.  jfjpiuufi  ujnutobuj^o*üf  jlkppiu^tutT^ 
q lu i-iu l/ii  binLJ  ''^  IJ^nqbuji  ipb*ü  qtJuiip*U  b  q^ut ip'u f  q^aut 
luiiqbiui  qUiuab%  f^iult^'iit  ul.  i^ipiui-ji  b  tfbn  tfbnjU  jih^nU  tf^l  42v< 
Ihppuj^uiifnL.  ^luLUJUt  niSUbinilf  piupdbuji  qbiui^f  nputl^u  U  ui'^ 
^lub  qtbiujui'h  '  f  q^bui  bp^-uiif^  qUnpiut  ru/Uqb  JXapiu^utif  /"/— 
n.iu^uiqn ^1  bi pusinbui  1  bqb  b  ^ put^iuhnbut  1  b  unijnpbiui  q'^but 
bpP-biui  niuhbti  U,uutnL6-njt  f/p  b  ^puji-bpbuia  b  jnpqnpbiug 
b  A.bttii  ^ Ul t.iu in n q*ii  qlltUUini_uia f  iluiu'u  iiuqutnu  uiupqbnLß^btuuu 
b  iiuniuqu  UpqLni'h  ibnbju/Uujb  uiiuini  b'u^nU  j  lu  L.(h  lu  p  lu  iqg  u 
qfti-p  qif^Luh^l/l/ü  b  1"/'n^ll'  npqb%  ifuiinnLgiu%binij^  ^"^  ^ 
qlfUnL.uU  IhUinnua^a  I  "f  b  qb  b  Lhuutni.Luo-  ^ui^buqb  iiuqiuqu 
qnuiupuibpU  unptu  ui u a*h tu  1% b f  qb l p  qubpbib'ib  b  qbL.p  U  hui^ 
0-b'u     llpqb'ü     qn^     qb%uiij*ü     iFuiinnLqujlibi     b  ib pbai^jB-biJu     itbpt 

ihpq.  pppnL  qb  uuipniup^  ^p  IXppiu^tuu  b  inbubuii  b 
Cibn^i  ^nqunj'li  quiLp'h  qqtuiuuibui'u  SbuniLÜ  ifbpnj  b  q^iup^iu^ 
iptubiuijU    qin%ujL.pl^%nL.J^jiLUf     b    ^bnfu    npnj    H^^b   b    Uidb'ubDb'li f 


1)  Sn^fi.  d-a.  25:  2)  Umf|if.  lüT-.  17:  3)  3n4(i.   Q.  56: 

4)  ;n.mlif.  ^.  3.  Piififs.  b-nGr^.  d^b.  6:  5)  ^liltiq.  P-  15-*         6)  ITiusp. 

n-.   22:  7)   IfQQii.   ^^i.    6:  8)   l^üGii     hP.  1    ciur  : 


20  S.    Irenaei 

^luiiuiujih  ^kp  lihPpiu^iuu^f  annni  II  aiuLn'li  aiu'liljutauju  mltuiu  — 
"lihif  utj$  II  nh  suiinii  'linnui*  nuilinh  iiluItiui  hnU  h  h  lultt^i 
aUtUinni.ui&  II  ^lULiuinuta  *haujf  ijiuu'u  nnnj  U  ^luuui nbaiuL.  ^itfut 
4or»  juinniuniiLfJ-ftLÜ  t  T'ui^qft  tun.  UtUisiriLiuo^  4iu<_  tutn  lunnuinuj-^ 
ijnLgu/hl^  tj^ifwpq.t  Gl.  ij^uju'li  uijunp^L  uiu^fi,  aH tupl^iunatf  ukbii^ 
Iiu  ujtL  UtUinnLiu^  niundnbuii  f  nn  ^luuuiiuinbiun  alsnLh'h  U. 
'J"P'lh['y>  *  ^/"?  aiuuliiiliuh'ii  nuiiunuhli  ihnnAfi^  U  ^'liiunh*U 
tuiun luiiinh I  U.  lu tu uj b lu'u b i  ^ lu n lu n lu n n ii/li  b  *^tu niu hj nuiinn  luifb-^ 
'ubnb'hf     b     Abrtli     ifbni     i^uisib^    n^     nuin^nn     utn.    %nuuj     baujobinit 

Kap.  XL 

1*  'ntu'iUab  öl^n  ntiLau/libinil  ai/ü^^U  ut  2^lu  bb  n  ui  in  0*1$  f  ffg 
b'iin'ü  ^  h  111*1/11  f  nn  nnb in n i^ß^ b i^%  b  no istls lu i-ß^ n t-ß^ b ifu  s,tuL.n'lt 
lutLlii^  inuilbn  b  juiuuilP^  iun.%bfnJ  n'^ ngiujnii )  "Pß  buinal^b'iif 
bpi^  ni^il^b'ii  uihuuinLiuafiuiinnu'iibinil  b  iu*li tu n nb in il  qhu/u  'ünnui*. 
b    <SkbtLU      "P"l      Uu/liui^b      IXuumuuia f       uiisl^n*       (Xll   S      no    ^u/liiu\^ 

b  nt_tf  Ij^utif^itj^  flnq.^'u  jiujut'ubi)')  "'*  (Ajijuj^u  UuiinfJ^nu  b 
i,n t_lj^ui u f  "iinjJjiij^^u  b  uuinbnu  t^n(\i  uiuju*  A"4r  3 n ij^ uAAi  1^ u  b  •^ 
pujpc%.  bp^nrj^  t^mbq^^u  ij^uijut  Pulj^  un,piti  b  ^lub  ututtiu^buj luU 
^Uinui[j.nj*ltii,  uibti^lsl^nirj.njULi  t^uAiAb^iu  lu  n  <f- ui'li  b  u  ^uitfuinb% 
t"L*  "^'J"'^k"  t^in^ubui^  t^pb%*  «n^  n^  q[iuil^  tj^4,iujpf  f'Pt  "^ 
tip/ffi'b  b  n^  1^11  pr^[i*ti ,  ^Pk  "^  ^^JP^'  ^  n  Lit  flpij^li'li  juijui-^ 
hliutft^y) f  b  ifbl^b^  ftpfiriL.  ^J l;  n^  bfip^p  inuifbo^  abtniunbtui 
•d.'i/»  bnU  A^ä'iupliin'ii  lAuinnLiui^  luin-in^^  ^utii  aSbuin^i  ifbnnj  aniw 
rnmuuj.  pujjn  n^  g  lujlif  nn  b  u  iit  n  nui  n  1^  b  nlu  nuinnabniUL. 
Ui,uinnLiiih  f  Suiji/u  'ßnbuinnubi  iLj  I  q[i  ^Pk  i^phumnuli  imj'ii*' 
triutf  ubiiuiL.  nni)  in nffuju  b  nnuiii  ifmnnni'u  nntutnuuin  tintf' 
a^butn  b  b  ohpbnbuj  bui  itibn^  ib^lmiij  suifiili  lu^Uuiü*  tnu/ubi 
uiuntibuiu  b  n^  ub2in  P^'H-  'l'i^ni  nntnil  h ui'li'li  ["-p  P^"l-  mt'bn-^ 
<^nLtua-blj      unLaut*itbi.n  f     b       iiu i'liJ itiit      tum n in       b     iiindtii'li     ^n      nK 


1)  Ö-GGi).   d-b.    6:  2)  lyüGrj.  <J.'b.  22-  3)   ITiusp.    d-Ul. 

27.,    Xtii.1].   <J.    22: 


Advevsüs  Haereses   IV  21 

1"^JL  "-ß  IhuuinLiuS^  uinnLpbtuifpi  fitTiu'Uiuif  luji  qu£iiim^ujn.u 
luJJit^iuU       u/li^nrj,nLp^buAj       'Utifiiu      U.      uiri^hpani.p^kui'ii      [u'iiq^pb^, 

tiuti^^ib^  tiuMjußiuU,  iip  qlkuuinLiu^  ffinlukugl;,  [lulj^  tiiun.  /r  jlX^ 
pujp^^  L  l^b p lu If^p n rj%  ifhp,  ^  ä.bn*U  [ii-[i"J  luil""^^^/*" f  7^"'- 
LUiinu'u  ilbp  fuuitjiu/ubuß^*  ^luUtj^fi  npu^l^u  t^iun.  lOpi^l^'l*  ^uti-iu-^ 
"UnuPliiJu,  uijuu^^u  b  t^uiti.  ^  <,ujjp%  ul^p  ^uiuui lumniÜi  b  ut%^ 
2U/p€f    b    luU  iji  n  ifi  n  ju  b  i^[t    tJLhb^     uj^ut  pin  jiif^t 

2*  Gl,  piupi_n^  b  O n Lu ui I^U n u  tun.  ^  ITuiplf^ftn^'ü  ^'^P'"*' 
q-pujS^jft,  bp^^  i(bif[i'u  [lul^^  SbuitvU  n^  ^ lu i_uAj b lu j^  f^fi*ij^p  l'^JL  "-B 
lhuuini_ui&  uj^LuuiUnrj^lif  lupinuißnj  ^lu'u  qlApujpb^  b  qriuuujpiup'u 
b  qljbputlj^p^<^  ifbpt  U,j^  i[uju*ij  qft  ji  dfnu^nfu  \kuuinL.t^ni 
jutjUUujU^f  np  b  qui2^lyujp^u  lupuip  b  uiTbq  uinbnh-  b  qiuifb'^ 
'Uiujh  [i^^  2^ui p n uü uj Ij^l^  1  b  ui%uibul^,  qW^m^p'it  ßpq-li'b  b/^*ü  [1  ifbtj^f  44r« 
l["-p  qumbqb^nL.uib^  i^*it^pU  ^bpuuijib  tj.  iju  lu  i^n  p  b  in  ij^f  ^utuinui*' 
uinifu  q  pu  uMn  b  *ltuM  ^lULUtinu  b  ui'Uibnibnhj  b  ut'h ^um p & b  1  b  tun. 
p  lUtUmnuiuaU  ul^pf  nbpbnut/ii  tfbn  obutnU  ^"lin p^bin  Jj)  t  riu'u*' 
qji  n^  qSLujpTj  ^ui*Uiu^bi  n^  buipl^  tunu/Un  n u/u j^i'u  IXumm-b-nif 
MUjuli'u^pU  4"  ^P^k  "j  llpnfi'u  juijui*libunl^  b  n^  nflprib'u  ninuiha 
Aiw^nt-ß-bu/b  ZfUiLp'u*  h"^  n^isjuni-ß-bi^i  llpnb'u  biumuip^'^  ou/U'^ 
ab  ujmunl^  Z^um iplif  Hub  luniuob  b  nut  II pnb'u*  b  Z,ujip%  bppnu  ab 
Ulli  in  bu  lu'it  b  ili  ^f  ^ppnt.  tun.  ifbq  nbia^  b  ^u/Uiad^  /"-/'  A"^  tfUiu 
hiuVu*  b  bppni.  ab  uAjiuiuuiubib  ^  b  luiuinu^  b  h utVu  nuipcibuif 
<^u/UnLnu/hg  ab  Lp  ubiufii  qZ,iuip'ii  b  qbpbnubu  qia  lunubb  ui  luw^ii 
nuubi  b p bb q n i_n u/li  1^  o^pt  (jl.  Juiu'u  ui  lun pbb  Hpnb'u  iuiiia%^ 
qqftinnLp-fiL*ü  SiuLp*  flpqi-nfit  4"  bpbnLifü)  ,put*iiqb  luifbtiutfu  h'b^ 
ji  3ibn*U  ntuUJ/ii  bpbu/iilit  U'P'l  ih  1^/^ f  "P  ""*■  ifbqU  bbbuij^ 
bqb  ^ufubani-D)  q^  uui  ^f  np  qq b la n uß- ji lIi  Z,ujL.p*ü  lunli^  b  ^lu-^ 
JLUJUiuiabun^uij  [ii-pf  uiu^p  gui^uibbpiau^*  ((U^  n^  q^ui^  qZ,iujp'ü f 
bpi^  n^  llpqfi'ii  b  n^  qf] pq[i^f  bß^  n^  Siujp'li  b  npng  llpqb'u 
iiuim'libugl^y)  *  b  qb'Ujaii  b  q<,ujjp%  nLuni-guj%bf^ntJ^f  np  ft'b^  l^f  qb 
*^b    l^'Jl    "^    tL*^k"'lBb  ^"^JPf  P'"J9    ib   I   "fipbu^nuk'^  juijui'hbiai^t     44  y, 

3*  Ul  Uta  4r  lLpuJp[i^  bpl^ft  b  ^p^ipb)  tiptq^u  ^  piW' 
^bab  bi_pnq  qni^gu/ubf  utji  nj  np  ^  U  tu p If^^ n ^üiu )  Ij^iutf  b  ntw- 
ubibqtu,  btuif  [1  H^iu q^*it in ^^ tu  b  l^tuiJ  ji  H tu p tqn li^p tu tn tu ,  Ij^tutf 
^  IJ [iifnifUiu,  l^iui^  J"*JL"d  "'""'^"'-^  q[i ta*ii tu lj^tu% ut g'u  uni^tn  juTui'- 
^btu^     uiniu%nifü      ^tujp*üt      "fiiuiiq^t    n^    n^     ^  'Ungiu'u^'u    llpqlt    U.u*' 


22  S.  Trenaei 

n.^tfu'ii  ujrLlth*ü  JiunniuiJjfjinnLp^^i/üf  lu'ü if.fi uih^^  IhuutnLiu^  tj^nffu 
funuuiniju/ubinij  luiuinitb'lb f  U  «V  iuiiä.u/litj  fiLnbiuijg  n^  ^ub*iit 
'ßiuUii[t  tffiwpq.  4  u/Utj.Jiuibi^lif  np  jfi%ßbui%ß  t"^  /'  'itnßuAt  ^ 
a^buiutabiu^  bt^b*  ^uMiitj^Ji  b  uj/l^  f  "  p  tj.nubiu  fi  utuI^iuLn^ß^ 
h^u/UnLgbuii  bnbf  n^  ihnl'  "j'Jj  tj.  b  ui  b  i  ji  t  Puff  S^p  n^  iuifb'lib[i'u 
ni  abmuinbuti  abuibi  g^minti  b  nllnn.b'iu  lutuuiubiua  ubo)  luuiiu 
P^  ni  uiLbinnq.  ^n  aiuinLum'h  'hnpiujt  ruAjt^fi  b  ij.iujp  luuj^iu*' 
^^'li  f  nb  uMuiuugl^  ^ba,  bß^l^  ifft  bAiq.n^^  qJJ,uuinL.iuh^  f  ^lulitj^^ 
uAitibutbifi  i^  b  n^  bujnutu^^^  t^inu/bb^  t^UiUf  npu^^u  b  tjrpjiu*' 
uinut^li  I UM i. b in b lu'li n'u  *bnnui  luubi  uhlui  luiuinubgbijf  "P'B  P  "s'^** 
ij^li'liinli'UuMj'ut  ILjl  "'J"  piuppuj^u/üß'ii  b'üt  P^JfJ  "'^""Jd  ^kp* 
bpi^  qUtUiftnLuiS^  abmbi  n\  no  buin^f  "^Jl  "^  b^^  lLuinnL.hnj 
ni.unLgut%bf^ni^,     tujup^ß'ii    ^      ujnu/Ug       U,uinnLhnj      ii^      lb"^hL    ^ 

Ahl*  :^tu%tu^^^  lkuuini.b^njt  Pwjg  *^"f^  ^^^^  "V"  tt'  {["L"  ""P'"  ^""^ 
a.n%  Z,iULn*ii*  nu/htjb  h^iuUbgb'u  tfUiu f  "P"ß  J^^J'^'^bugl^'ii  i'P^/'* 
b  uin.  utiu  aflpn-b'u  iiuitiiiibujg  siujp'lif  t^^  'Uni^iuL.  lu il b'u b g n lJj 
bnbbugb  b  uiuj'ünubbf  nnn  ^ lu Ltu in ut g jiVu  'liifiUf  j^tpiuLp  J"*** 
^iuufUMlf^u/Unt-P[itfu  b  [i  jiui,[tuib%ujlj^inh  ^ lub c^fi u uib  pul^uii^g[i*  b 
^tuuiumiui  4  ^iifuJ*  lunUbi^  tj^Ifin ifu'b  lUnpiu,  ^"^  "P'P  "^  ^uilw-' 
uiiuU  b  ij^uiuiu  ujjunpjilj^  [i  P"^ß  i^mlu^^'u  ^  ^nLunj'h  'Unpiu,  np 
pmnAiugbuti  g  u/u  bsu  g  u/u  fiii^buAi^)  juiuL.iup'u  j^piuL^  mptj.bp^ 
buif  i^inlfbug^t  U^pff  in iTb^li b g n l.% g  jiujin%biug  g^%^  Z^mjn'lif 
tuifb'ubgnL^  apuiVli  gh^-p  m  b  u  u/u  b  ^^ji  inpuipbiu^f  b  g.ujpAbujf^ 
piuVu  uiifb'ubgniMj  gni-gui%l^p  gZ,"iJp^'  b  gflpi^li'ii  jtuifb'ubgnLUg 
inbubujft  IjL.  ifiuuiu  ujjunp^/f^  j^puiL^  1^  tj.uj m in u in uA/u  UtUuinL'^ 
^nj  b  Jbpmj  m it b*li b a n uU  iui%ng^bf  "Pß  'LuTu/iiiuuj^l^u'iM  mbupls 
b    n^    %ifuj^uiiif^u     ^uJLiuiningb'üt 

4*  bu  otu'hgfi  [i  ^bnli  in 2^lu lu p ^ fi u  P tnVu  jinjin^ul;  i^su^'-' 
tuujp^tiipinp^i  U.uinnLtnS^  b  fi  kbnU  ginpr^nt.  tn^^ujp^^tu  gi^uip'^ 
iiuipnnii  Sl^p)  b  b  kbivU  umbtj^b^nL-iufinju  guuibq^hnq^  lu pni_buuiin'^ 
Lnp"^  b  [i  Abn.%  fl p tj.L.n j%  g^'bnriü  <,injp*  b  giujunu^/^  t^iuifb-' 
%UMjii   %tfin%MUU£l;u    ^WLU^'bf      pt"jg    "^      ^tiiTiuhuiitj^l^u      ^im-inintubt 

45v»  ffL  fi  ^bnU  iuLp[i'Uiug'u  b  ifiu pgiu p^ fig  % iftu*ij in p ui p  |  h uAj'h  b 
rib%n*it  b  n<,ut  iplu  ninpnnbuta  b  inm/b  mubumiu  tr n nn tj^n u p ij^,pU f 
Ulli  n^  'UiTiu'UiuuM^u  uiifb^hboj/lt  ^ in iLin ui in g Ji'u t  Ul.  [i  Abn*ü  "itnpj 
b'li.pU    pu/ü^i'u    mbnuAibj^li    b    2"J^2'"'1'^lI'    ^'l^"^[     ^"'JP^'      W'^d'"" 


Adversus  Haereses  IV  §3 

%fiLp*  tifi  p^hm^in  U  n^  uitfh^hßfi'ü  *üiftu'ijuJU£^u  ^iuuutuiuiß[t*U 
'üifuif  tjjji  utifh%k.[ift*ii  uibujiii  jf^l^l*-"^  iS'^Jp^f  ßt"*^ll^  inkuiw' 
'^t'L^'  Hp^^"/^  SuiLp'li  ^,  /'"^  u/iiinbuiuli^^  Z,iULp^  n nrj.L.nj\ii  Gl 
iliuu'ii  uijunnbL  luifb'iubnh'^i  aofiunL.u^  ^uutLU^^*ü)  ^fipriL.  ij^fi 
uiiiti  l^n  "hiu  b.  if'ULin  b  Ihiiuinnua-  uAi n t-iuli  1^ blj f  ujjl  b  1^,P 
in  b  u  ui'li  b  in  J  all  nn.b%  uiugb'u*  dT'binbun  thpbqf  n  bu  unLitan. 
(AuinnLanj  ))  t  ul.  ihnnAb^'h  nni*liuui nbnu  u lu isi luh tu f  ui b u ui'Ji b f  n ifu 
nhui  luu^pf  bjtll^  'n'H-h  ^"  LhuinnLan I  *  utifb'ubnb'lM  inbuuj*bbinJ 
li  ImiiLubiniJ  ^iiPH-h  "■  1^"'JPf  P'^JH  "t  "'"  ""^A"  ^uti^ujutiu inilt 
5*  riultab  uiiunfji  b  lunrf-iu'lt  ^n  jiuiTb'ubgn  lIi  g  'lk^"j/'L 
^^itiunuiHLp-htfu,  lurLinglilj^f  nn,ß  ^lULiumuij j^iVu^  jfjLpbiu'Ug'iM  ^tu— 
Liutniu/nJ  ihnbnLß^bi*li%  *  h"h  "'/^"^  H'^l)  "['  "^m  ^uiluiuiiu  n  b% 
I  b  L  n  b  ut*it  n*!!  rLUitniuiniuninnußbL^)  ab  iuub*Uiu  hj  li'ü*»  ibnuiLb 
nuiiniuuiuj  niabiu  I  ihtlh  b  nnn2biu}  b  b  *^iisLn*ü  b  lilnnf/li  ^ui-' 
L.UJU1  iiuub'ubnnifUn  Jhuiibuub,  iii  lu b'Jir^  ^  suiua'libnntfiia 
^uiuifiujiJibunbf       lutuu'übniiLÜQ       ujn*iiiniJ       rJIiuj  :nLffbr^ .     b       //"-*' 

UM i*ü  4"  ti^iJu^ p h'n  b  uAj^iubtu^iun.  luiaiuan la f  nn  b  b  *lin nniJbq 
hub  b  ß-^Uufubiuaii  al/ub  nn  ubiu  inuß^bu/uij  b  ^niuutiupuib 
abpbal:^*  %nilbua  ["^h  b'ijn^iiuuibuni_l3-buiutiU  ujiuinbiun.bifo 
Im.  jtuiiLULfJ  bnbujin  iLuiuilu/iig  np  uin-iu^b  buiip  bpj/u  II 
ij^l^iujl^l/i!.  b  nun^,ri  '^h^i^j/ü  b  L^iuifl^^'li  nH  Q-"  j  ^^2.^UMp  jim 
q b L.p b iu*h q  JljiuinLp^bL^i'lit  U^PH-  "^  "^'fl  ^P  ^ uAi lu ^ b n b ui iti  b 
Ulli  luuni^if  IJS  no  qbuig  q^iu ipn f  ^^11  ^h  b  ^Lins'hf  quiifa'huj i*U 
h*b^  ^"ii  ni  qiulu  qb  in  ij  'iiuiu  suii.p'h  b  i  isi  if b*ii  b  n  n  ifu  q  uiaUinJ 
ubiujnLM^biSüf  qb  a^niupbin  uuipn  b  qb  £k.2uiupbin  UtUinnuuia- 
4»  A  ^LUi-pi^ii )  b  snnLnjüf  b  »^  p  L  ^ui  ui 'lui  qti  f  iiti^fui^  p^t^u  f  p  uuipq-^ 
biii^igf  iLuuiuuiuiupnt-P^uui'li'ii  uiiunq  b  b  qliLuin  b  b  %niu  bliau 
b  ^ lu l^ui aui l£^*ü  b  ^iiLul^  jbuinj  h  ifus^nciu^l^t  rii/^  qui ifb^ii uij*ü 
h'liS  llpqh'li  U!  ppu/lib!ibinil  Z,uiLp  buiuiuip^  bubqpiulii^  uliiiK 
b  buiiniupiiia  b  luti-u/liq  *ünpui  n^  no  buipt^  ^ui*ÜLu^bi  qU^uinnLiua t 
'ßui'iiqlt  qfjtnnLp^pL.^  Z,uiLp^  fipqb,  A"4f  q/iintiLfr^LÜ  llpq^nj 
b  ^lULpl^)  b  ^biLÜ  llpqLni  lui luitibiu i *  b  iluiuii  ui lun n bb  ogn 
uiu^p*     (dl^    q^in^    qZfWjp     bß^^    n^    ''Pif'f     ^      "t     1''l'^l^^  ^[^^    "t 


[)   öuirl|.    a.   24,   Vili-    '^.    3i:  2)   ITuisp.     T-.    3., 


24  S.   Irenaei 

injjp%    L    npng    H [ir^li'u  jiujui'ubu g^)}  ^t  ^ui^£^/r   i( jujjinubug^'uj}   n^ 

jujjüdujJ'  ul^ubuti^  ^  Piuiili'u  bpLhgnLßuAibf^  ti<,utjp%i,  jnpffujif  ft 
IT  tun  hiuifiu  ilu  b^iuL-f  lUfl  ^luuiuniubtuuj^u  b  Jbnujj  uiubjiujju 
(fuiifiuiUujI^^  l£UJjpt  ^uAitj^^  jiulj^tj^pu/ul^  ij.ni^nij^  f/pq^fi^  E^t  /"-*' 
pnLtf  uutbnanLLuabu)  jujjui*iig  ui u bti b g n ifu  a<Lujp*ü,  njg  bmub 
L.  inpft'Uiif  Liuub  b  npuj^u  buiubi  Gl.  Juju*ü  lujnpbb  ituubub" 
ub*ü  b  b  ^btiU  iu  tfb'ii  b  g  n  L^  if^  IhuinnLuih^  siujp  b  ifji  p  u/u  b 
tfb    Z,nnb   b   üb     mpbnLpbuU    lu il b'u b a n ifu      ^ lu liu in ui g b in g'ü    b  %ujt 

Kap.   XII. 

ibpri}  b  (Xppui^wu  b  h ijj*Ij I^'Li  gA,uiip'u  riLubiui f  gihpui p b^i'u 
bpl/ub  b  bpbpb  f  guiu  Ihuinnutua  hjnumniJui*hgp *  b  giun.  b  tfiup'" 
Hrtk.  I^^l"*-"  "^  ''  rf-"/^  LhuuinLhnj  nuubuiif  ^  Abn*ü  nprij  ^lub^ 
n.bpa.buji  ^p  giuuuil/u  %npiu  ib*jjbi  bppb  uiuuuibnu  bpl/u bg  f 
gu/ubiu  guiL.plj  uibau/hbif  ab  b  lilin^  tguj  puiigiuuibug  b  P*^^ 
l^pbumnub*  b  b  &btLli  sngLtifij  uuipgiup^iupuip  gi$iu  uibubiuif 
gUauigiui-'^  X  H^UMuh  "P"J  b  lufiif  np  b  gujLUjb^%  'Unpui  ^P) 
UuuiLn*h  f  ibnbjiuiiiub  'Unpiu  igbuti  biuuiuip^p  a  bi'u  gn  l.  ff  b  lU 
gsusipiuiubutb^  b  uiugp*  icihjuu  lupAiubbu  gauirvuj  i  nn  o^pf 
puui  pu/hb  onLU  bjujnujnnL.ffbujupt  gb  uibubli  uji,p  bü  gtbpp'^ 
bni-ffhifliu  Jtn f  1" P  igiuui puiuut bnbp  puui  gbifuig  utifb'Uujjiu 
ä.'7y  rf-nnnJpgng,  l"f"  H  Jiujui%ni_p-bifu  ^bß'iu'Unuujg  b  ibui\n.D 
(fngnilpgbui'ii  annJ  Pupuj  i^gb))  ^t  Gl  '^ p b i^ui um bpU  ju*li gn t-ff b uU 
ifbi^^  fp^  ^iib^b*b*U  b  ut  pffnifu  i^fib  h  gb^bpb^bf  ^nJnLiug'iu 
tu i-b ui ui p uj'u b g b'ü  ^' t  ihfl  b  Gnh^^^pkP^  uiu^*  (iU  bi^utpbug^  uAmaU 
bif  oo^/»  b  g'li&ujguiL.  ^ngb  bu  jihuuinLiua  ^P^h^  hu»  't 
P^buii  b  Jujjp  g^UanuffbiuVu  'J,ppuj^iuunL  luii^nubbf  np  b 
gujLUibl^*ii  %npuj  uipffni'ii'ii  ^fi'li  b  ^ul^^j^iii  b  uibuuAj^^'ib  gl'p^u^ 
innu  b  ^lULUiuiuij^'u  'UiTui  ^*  uttigp^'u  pligg^if  pujjubuj^  uitLUi" 
o^n  gujpcibiui  b  b  i[bp  bpffiuip  jult  gn  t-ß- b  lI/u  iUpgLni'u 
lihitptu^utubuj  1%  f     irip     b    guibutgutt.     guiLpli      irui  lu  ui  b  uju    obujn*ü 


1)   ITuisp.    d-a.   2?,    Xn^i    d-.    22:  2)   ^fiGr}.    (^T-     22: 

3)  iFGfiri.  d-b.   5.  4)  MGri     d-V-   17-  5)   ^nili.   p.    29-33« 

6)  Xnüi,  P.   8«  7)  Xni.\,   Ik.   4G'  8)   ^hlI].    P.  8  bt   17« 


Adversus  Haereses  IV  25 

uiauu/üuit     Utnn-    uiununn    ö^p     ilbutil^      tjäiu       luuhinJ*       cdkitniw^ 
Atuu     Z,ujjn     Oikn     a  u/u  Luj  a  lu  l  f     ah     inhutjg       uujunli      n/'"*     l'UiLu     Ij. 

Kap.   XIII. 

ß-q  uiualiaDJiiif  nnnn  bnago  b  ubautulig  o  ut*Jbni_niUL.  U,uuinL.iu^ 
U.  uu-iuinLuinLi  obiun*ii  uiunnuint^iuautüf  b  UniU  A^^  illnnuni^ 
iun-blj  ajujjui^tnL^biMi  uj  lu  f  nn  b  Jbn^b%  ffiuifu/liujbu  utb'^ 
uu/ubibu  b.  2""-2"'^^/A  bnb  b  biiuLubniUL.  p'l"}-  ifuinnbui'ljUf 
it  b  tß^P^'^S  J"'P"'-"9^  npq.^u  ihppiu^iuifriL.  U  labuti  btuuiiw-' 
pbugg  abMnumnuiß/U)  tJ" p  pMnuuiuinuti.  *üuui  U,uuini,uj^  b.  lupuiun^ 
tf^tj^iu Liu l/u  'Unpiu  fippb  aiuuinbtj^u  bpl^^g  '^ ,  npuil^u  SnJ^u/h-^  47v« 
^4""  uiu^  (J  /ipui^^*  «'ruj^t^p  I^wp^  UtUUinLui^  b  ntupu/Ugu 
iiupni.nut'libi  npn.bu  ibppui^ujiJnL))  t  (jt-  aiuiu  lupiup  ohunLU* 
b  oujptuiug  ujui^'fJi^^^  h  P'^f  bnpabiui  b^iuh  atfba  b  b  tubuui 
b.  I  u/u  uiui  n  L.n  uintriubnnL.p-bljl^'u  b  piua  Jinlubiun  aubu  b. 
tfUuu/l/li  lAppiu^uiuni.  ^lULtuinu  lupiup  b  ilbof  apiu^u  b  '/uil.'^ 
nnu  Jbujjg  ailbq  luubinil  Q-fii  npnbu  Lbppui^uiunLf  puut  'üuiw 
'^riL.p^biuh  ^utLiuuinjh  b.  binumirui'u  d-iun.uAibni^p-bus'l/u  '' t  U'PI-^ 
pppnt.  ab  üb  g  b.  *Unj*U  IXu in n uui a f  np  bn*tbiuu  lun.  b%r^ 
tjihppiu^iuu  b.  bin  %uut  tu n u in n uifii f  b  um  g  IXputpb^  np  b  b 
Abnü  n pbumnu b  a' h  ^ b ß ut'u n u lu t/lj  ^uiuuiiniunbui lu  inLuiuun pu 
jui^pimp^b  biunilbinil*  T'u/Unb  i(nnL-n  ^^f  uiu^f  /"/"  m^fuiup'^ 
^b))  'f  ujjub*ÜD%  ^  bppb  luuinbnn  bpl/ub*  b.  quui  ifb^m  npui^u 
gni^gm^  oi  n^  ij-juni^f  hß^  n^  "/"If/'  ^*  "P"&  f/pn-b^  J'^J'"" 
'ükug^t  Pulj^  juijin'iu^  luifb'ubani^  f/pn^^f  n/rno  buitfb  tf-fftbi 
Siuiplu*  b  n**  lunuAjn  ^iu£inLJ3  biu'u  siuLp'li  b  nK  muiutiq  uinui— 
uiuunpnLßbiu'u  nprj,L.nj  b^ut'u^ni^  no  qU,uinnLiu^t  Gl.  Jiuu'u 
lujunpbb  luugp  qLU2iubbpuiu'u  ^^pf  bßq  duu  bu  ciui*ituiiuuip^  b. 
^2" ^" P "^ " *-P h ^^    A.    bbiu%D    b    nV  nn   tf.m i  lun.    Z,ujjp     bß^    n^     b%b* 


1)  3n4fi.  Q.  56:         3)  U.  «Jlbsr.  H.  lli         3)  ipGGij.  d-b.  5  ,  bP.  17: 
4)  ITuisp.  9>.   9  fcL  VlI].  S».  8:  5)  ;n_n4if.  0-.  12—13,  16.  ß».  8.  bt 

S-iuqius.  T-.  28»  6)  ITiusp.  b.  14.  fiififs.  T-uiGlihi  a-P.  3« 


26  S.    Iren 


aei 


48r.      ^biuj^    t^ui    b    utbu\^^)y  *♦     jnpng    bpbji,      tj^ji      ji    kbriü      Unn^i-njf 
tu iub*h^pii    ^     b    Abriii    h u/u b^U     tiu/liiu*, bt 

Kap.   XIV. 

hl-  i[uiu*ü  ujjunp^/^  ^p^iujß  ijp^u^b^  jlkuui nub nj ,  tj^p uAi 
"hnpuB  n^  f/iUtj.nifubi^nij^f  wj^  i£iU£jdk*ü  fi  XbrLh  'iinp^'it  ^"^1,01*  t,iuLn'u 
uin-u/üg  i'uAjji'üf  np  4"  luriui'Ug  fl nn.t-itj'li ,  buinbi  abuibi  aU^w 
innLUjS-f  n^  t^pinusßbtu^  qiuj'ltf  np  iruinnbmjb^  Abnffü  fuujLub-^ 
gut*-  [[^'l  U,ppuJ^iiJifnt-  - f  b  tiujn^buii  P^H-  *J  "'l"t"/'f  Luuujtj* 
«^butuUninJ  inbub  q^iu  n^ui  nui'Uu  (f  n  n  n  li  n  rib  uiti  bt^ni  lucibiu*' 
uinu  b  ji^^  'br^l^L  ^"""^^^  "*•  P^ujjunu^ib  /#^i^^^*  p uAAt  ILutttni.-^ 
f^"J  [I  uqquuiltg  tinnhgn f  n^  LujniuLifi b usi  SiuLn'u  ^nb^uiiubiuu f 
qft  lupiuurj^  qut2fi''ujp^  b  umbqS^ß^  qifiunrLÜ*  Jututi  "P"J  b 
uJ2h^i^n^*b  bnb  b  nj  n.cun<\btu  i  uiiu  niuLn  uubui  i  b  tubuibabitii 
uuiiuuuiLnnnupbiu*lj  mn.  b  leunujn^nLft^bi.^  bnbinq'b  b  b  ui'Uujl— 
n g% n L 0^ b Lli  fpuisr  ULupfj.%  anpon  if  "'(/  niflibinJ  piuqni_if  b 
ui*itpujL.  quiuujuuiLnpnLß^/iL^^  "* f  niuljqb  ujppu/ubL^  'ibtfui  h*-p 
h*iini^rLU  iiun.  u$uit*ljuii'li  h*^S  b  Jn-p  a.brLiiii,  um  iub*hr^  ^  llpqb'u 
b  Snnb'Uf  h uj'Uu  b  ruiuuutnLß-bL^*iif  npnn  ujpptu*übujbn  b*ü  U 
uujiuuLUi.npn  b  b  Abniuu p  u/hl-biuio  b  uJUJ2miuL*ü  uuJiuutuLn-- 
niii_[3-bLU*lj  uMub'Uuj  1%  ^pb2ifJUjbnt  U^pfJ-  p*iiqnihiiu ilin  b'h  b  u^n— 
tn^^f  np,p  ji  ^briLÜ  tujiip^  f] ^  n^  q^in^  q<,ujjp,  b^^  n^  ''["ih  ^> 
ARy        1"^fl     "^    ['  *bbpnu    pbpbius     uni_&uAjb*ii     iu*ü\qbijib ib     ^luipt 

Kap.   XV. 

OL  pUqni*iiiujii  4"  b  U  ujpbbnifh  b  npn  ^iftu  iub%f  npa 
lupuiiunu  ^iu%b%  b  (fujn.iu*ij/  >  ■'e'i'^fil;  qlhppuj^iuiff  npnt-if  snqb% 
^  Ahrii)  piunifiun ,  p"'Jff  njiiui  b  [i  ^brili  ^lULnnu j^i  ij^f^iujl,,  qfi 
^lULiumiua  lAuutnLS^ni  b  ^lUtTiupL  quiL.  *Uifut  itupqiii  pnL.j3^  bi^  ^' i 
o/r     Jiiub    ^gp    h"b     utniu^ltli     b     ntupiu^in      iiupn l  niu*hli i      "liüiu     np-^ 


7)  ym|fi.  d.'l-.  ü— 7:  '2)    Ö-filiij.  d'i\.  1   ciur.:  3)   b\f.  9-.  7—8: 

4)    '^\\lu\^  V'.  6:  5)  U'iusp.  d'U..  27.,  Inilj.   *h.  22:  G»  ^iLnijif. 

0-.3  ,  T-uHiius.  T-.  6.,  Tufifs.   (tGO-i.    &b.  0  = 


Adversus   llaereses   IV  27 

ttfiLi  U  lupuinhiui  aaiULiul/u  *hnnm  hnnli  nuiuinltriu  bnleUpa  f 
luufiinJ  f}^*  cdjbbuab'ib  j lu n Üb ih n  b  jtunbifui^a ,  ji  ^jii^u^iunj  b 
b  ^luniuLtii  b  nujaubua f/u  n*liit.  (J, ft n tu ^ m tfn l.  b  p'btt  (J uj^uibujj 
b  p'bn.  OujbnJnnL.  jutpoiu inLf^btu%%  bnb'ljbny)t  Gl,  n.ujn<\buji  luul^ 
g^n^iuju*U*  C(3nnJ-ujif  tnbu^^ß  aHaniu^tuif  b  qPuuj^ujlj^  b  q^Oui-^ 
bnJa  b  qujub*üujj*ü  aumnn.iun^u'u  IhumnLb^n  i  itunnuijnL.Krbiu% 
UtUiftHL^nj  b  akbq  lunuiiunu  ^uAjbujiu))  '**  (Ann.  jiujtnitl^f  q^ 
"P'B  p'^qn-k^  uiub*ü  iJrpbnLffbLu*ü  'ünpiu  b  tjusfl  nf/h  lupuiujou 
^luu  qtujU)  np  nfunuttinLifu  lupusp  ihppiw^uiuni^f  bn.iuuinbno-bu 
UtUinnLuib-f  lupiniunn  i  b%  ui p piu  inLp^bu/h%  U^uuinuan  i  b  nuj^ 
t3ut(fiurLui*litTLj)  lu/Utuujiubiu'ünLß^b'ul^^ f  luh nn u^U h in J  b  ^utj^nibinJ 
qU,uutni_uja-f  np  iiupniu  im-fd-buu'li  bpl/ubq  bunia*U  qU,npuj^uMif 
b  nnuiLiuli*ii  %npLUf  np  ^  bbbnbnbf  b  Abn^t  obunLub  T^pbu-' 
iftnub  nnpn.bn.pn  Lief- bL%%  ui'Unl^'u  tunhutt  b  nJ^ujn.ii/linni.!3-buU% 
nthppm^ujuni.    ninumuuiliu        t 

Kap.   XVI. 

ruitinb  P^bpu/iinuib  ib'iigp  b  fu*ünpgp  JpgtJ-  nujLCJjbb*ü  49r. 
linpui  ol^p)  uipciuibbinil  b  buiiuujTjujnlj  b  bn^binJ  u/Unpl^'h  tun. 
ib pbrn^ß-bul/ib f  nptul^u  b  l/lin^l^%f  np  b  *hsfu/ls^%  ptfp^bbnutL.^ 
tupiup  bpbbibf  utubtnJ  ut i*Unnbbf  "P'B  "^  qUiimVu  {X,npiu^ui-^ 
ifnL.  ^ujLUjm  ntSUgbu*  ((HbnaiuLnpOf  /iLpuirtuj'h^bLp  no  b  Xh'uQ 
jujLnLp  ^utpui  PnL.  n^  inLau/ü^  nba*ü  hi-p  bnju  ^4"2  ^  uiujpbuii 
utuM  ^nup*  ['"^  quiUf  np  ^  nnuuuip  {J,ppujZtutfnL.f  ijnp  buiufbtun 
uiumu/Uiu  ni^p^  b  tnuMuib  uiifuiLnf  ni  ^p  utpj-iu'ü  inui^u/ubi  b  biw' 
tqiuituigu  jiujuifni'ljl;  jiuLnLp  2^ui p tu ß^ n i_y)  ''*  ^P1  ^P^^ll*  kf  '//' 
qUifui'Uu'ü  Uppiu^ujiFnL.  q^ujLuttnujsjbuj^u'u  'üJut  inL^utlb^p  b 
J^b*ijujq.np6^l;p  b  n^  ujujpujLp^%^p^  I^J"  uirLübinJ  iiui_ni_p'u  ^u/«- 
pujp^nLt  'ßui^q^  n^  ujpqbf^njp  uiLpl^%^'ü  pf^^^llfl  qifinpij.ltb  jui'^ 
i-nup^i  2**^ put p^ n !_ f  jnp  b  p^ ^t^i tu ui b u/ g*ü  qünuiu  ituiuif  ujL.nLpt 
Gl.  q[i  jiuqiuqu  dnqnt^ptj.bu/li'li  uu^iuu  ui^iu^miutfu/ii'li  ^pujifuji^p 
^iu^iu'liujjliß%        I^Luuiuipb^f        ^"Ji    ^       qu/u lu u n lVii       b b'ü iiui'u b ut n% 


7)  irmsp.   S«.    9.,   Xnx\.   %.    8:  8)   lFfiai>.  d-b     5  bi  bP.  17» 

3)    ITu.sp.    Q.    11  ,  VlIj.    d-S».  29t  4)  Xnx\.  d-T».  28:  5)  ^ulIj. 

a.<]..    15—165 


28  S.  Trenaei 

aant-J-iuiiu  uuttuuutLn  nnLjd^bu/iu  /rV  uinnbin  in  t  Sfi  %UiL.  Ubin-- 
iJuMit  '  fnutj^nuif  uAitj.iuif  ^1  2'"P^^P^n^  P^^lh.^V  ^  i\uiu%  lu^unp^tlj^ 
r^ht^bp^lfu  luUt^  ptutj^nLiT^t  SuiLniLfi  ^wpujp^nL.  ^  I^^H  k^"^L 
-49v.  ^piutfiuj^p  t^nuiu  mLp^%^*ü  juiifk'uujjU  b^uiniuiiuLu/u  annS^nli 
ujutninujuuiliUf  ujjuh*i/Dlj  g  juMubliuj ili  tuLbiiuuuiutqnLp-b'u^ f  nn 
^  AbrrLÜ  i!^iu£kiun.ji  b  uiJl  bu  bpl£pLUj^i%  ^'hiunjinu  bnbuii  l^t  f'ub 
t^Snt^L.njU  t^ij.nph^u f  lujb  np  ^  3ibn*ü  piupnug  b  bjpiuinnLa  b 
pu/hjitjf  ji  puipbtj.npb^nLp^liiAi  i/bp^iuLnpiuO)  bipuiui  uiutjp  ib%bit 
Gl  i[uju%  ujjunp^l^  S^p  jiu'Urj.liifiuii^pf  "pß  j  ui'li  Ji  p  ui  ifu  b  b 
t^tiLp'u  uiifpiuuuiui'u^li'u  t^ifu/ui^,  tj^fi  juiLiiLp  ^Lupiuß^nLnh 
P^Hlk^P^  'B^'^lt'  "'L  i" I-^ '^'Li k P f  ^Ji  i^"JP  ilujLp^%uiu ,  q^tTb^ft 
Fi^ui^utiiiujutujbin^^  qqnpb-  l^iuinujpb^nij^f  ^luubinil  ^tu^uibanu-^ 
niulibinJ    pbn.       uuinnbu/li        nihumnLUifh  b     uiunpbinü      qnnnn-^ 

intunbiuiuh  b  q^  b  uu/h  riu'u  p(f^p2bbinJ  b  ifbniulib  inil  fThj/u  f  ab 
utpmui^pu  p^/^bgbtu^  b  jfi  p^"g  npn^biui  qifujpnU  bigi^  b  luiw 
utfiL-^iuugl/     b     nußpAn fi     u/ubpbbun     tun.    h^-p     friun.u/hqn lIS^ biflt  t 

Kap.    XVII. 

Gl  lutLÜnnh  iiun.ut^bbiuin'u  bbpiubnup  b  2"'P"^f^"*-  PLun-" 
nbf^ng'ü  n^  lupqb^njp  iul  pl^'u^pU,  p^jg  ^^^b^  b  dnqmj^bj^ 
h  i^uibifiupiu'liu  b  piua  nLunt gu/u^p t  Gl-  t^tuu%  ujjunp^I^  ol,p 
uifUngbbf  "/»./?  fu  ii  ^ui  111%  Ij^t^  ^Vu  puinquiu/UiuL^  quj  ^uj  llb  p  ui  u*ü  , 
afi  q^iuulf%  4'2P^l'^  ^  nt.uil^[ib,  luu^p  ß^l;^  C(bi-  l^jj"  n^  4  p^ß^bp" 
gbiitf^  ^bp,  qnp  ujptup  7*/ül/i^,  jnpffiuif  ßiuqgbuJi-%,  qfjtupq. 
bifnLUi  b  uinifu  U,uuinL&nj  b  q^uiguii  qiunuj^^  bqbuj^u*ü  lf^bptui_ 
r^Q  b  bin    ujßjng[il£,    npß  pUrj.   j   [i^p^U    1^ fi'u f    gnp   n^  ^p    ujpdiuh    fiLUibf^, 

nuiia  ifbmi^  niu^iuUuiibg'lty)  ^t  /'  ^brLlM  tkUtri-^g  ujup jAtiu g*lj  quj'- 
Qutbbpinu^  tffulip^tupb^nt^  b  ui^ni^fi^ni^  b  "h ^luh lu Ij^b ^n if^,  /tppriL. 
jd^h  luiupui  b  uipduAj  1^  luqtui/i  Ij^tuifiulj^uip  /^^'^/  ßiu^LulJtiijpglit 
IjL.  Dtu^iuUuij  ^iu*iiuj^fiLp  uttL  ILuuinL&nj  riuufrßf  qft  jj^uj^but 
b  b  U tuLnunui  ^ui^uj^^Lp *  ^put*ljq/r  luiTh'hktij'u  jJ tuqiuL.np  lupqiup 
^UM^u/iiuijiul^^in%  nLlj^i  t^iuu,  b  ^iu^iuUtuj,p  l.'li  b  tu  tfL^j  b^t  fi% 
Sbujn.'ü  ut2iuli^bpin^%^  n^  uiqiupui/^u,  b  r'i^  tnnifliu  d lu rviu'li l^^l, ^^n  i[ 
uiutHf     Ulli     ^ Ulli ui lutu u     ubqui\iLnjh     iqiiipuiiqbuj^^   b     quin.     ^    jImw 


])  3m|ri    ß«     14:  2)    ß-luf    l.b.    25.,  ßbunt   'uiui_bui]    l>.    6: 

3)    Inilj.    i>,    3—4-    riififs.   a.  P-tuq.   ha    4  cmr  .- 


Adversus   Haereses   IV  29 

tnnLiua'ii  Liu in lu n b in  J  ujiu^miuifiiL^ut  Ouiiiiutru  "/'",/  "  U  mj^uqu 
jbnüpnpq.  IhLfil^'üuh  jutL.p^'UnLp-bui'ii  l^Ubui  luu^*  C(ll[t  tuug  tjsuijji 
hL.n  b  gifiujn^  n^  inbu^t  t^^ba  b  abnnutnu  A«-/»  "^  h^uAibuiL.  b 
in iitLunn  bi^nnn  u/UaiuUiiiLp-  bnltf  ujiu^biu  aujiutnnLbnuiIi  ßn  b 
qnLbim  I^utiul^tupuiii^  ß"»  '  b*-  "J.P  ^*^  f  "P-P  P^nqfi%  t'Pl' 
tf^uiiit  b  tjuuiin  b  fuiubiiujiu  nijmujUbiua  b  auju  ^tniucfuinb" 
tj/i'ii  Juiu'u  niu%l/ii  U.uuinL^nj  b  but  in  bui  n  uj*ii  ^  'Unpitijf  pinjß 
tn^nibbnuin^i  obiun*lif  juiniutiu  nnnq  rini n^buii  U  nJu^u  (((Pili*' 
n-iuhtini-p-^ifii  tj^li£iiulj^li f  uiul^f  n^  ^itdl"  *^"g"^f  i?"»^^/'  ^tp  k 
%nnui  Jb^iub  bi^nbuilitj))  t  Gl.  tiiuntxbiu  i^  CC/m  bnbnb  ^iW^iw 
tjiujbnh  l^binujnunnb  aninn  luij^ij.^'^  l^bbui  ifuju*ü  b  ij^ji^uilj^  [l^H: 
f'uniuj^ib.  bniujlbiujp^iß  tf- ui n-u/u ij.n L^ß^ ji uü  i^^^uif^^  'Unßiu  I^bj^i^-'  oO\'. 
gb'u  gujju))  "^:  H^iuu'u  uiiun p ^l^  b  "Iwi-rj^nu*  dlls  b}*üq.fibif  ginnLpu'b f 
in II  bi*iin.nbu  nujmnLn'li))'* tlAnn.  m ^^lu bb n ui ui t/u  obujn%)  nnbiniubiuli 
Jb^uib  (^lun.u/bbnLp^biu'u  nhlimibin u ,  in n  J^ lu'li  ^ n  *h n n ut  diu iin L  in nu 
niun.  b  iiulinnijb  lunÜini.i  I^bpuil^nifi ,  ((ruiiitj^ft  uipdiu'ül^i  l^  ^w^  — 
h^uJL^biujis  bbnuibnnj  j^Lfinj^'^t  Ul.  ßiu^iu%iujß^  ^  muiiSiuj p ^'li  ^2'"'" 
puiP*li  jubnb'ii  b  uiiiuiuiinUiun^  b  uj'buuiq.^LUiß  b%t  ^/»T-*  p^i— 
n.^n  kh*^  Luhnuinaujtj^uMjß*  g^  ^pipnL.  fi  utui^uip^  4'j^^>  "^  ui^— 
fuuin^ujbu/liu  f  ^"11  m^nniflibiu  lu  !iiu  in  ui  n  ^  bü  uiutuuutLnnnuP^bi-'^ 
*UnUf    qujLnl^'liu%    biumiunbinJf    tu 1 1   n*t   uiunu/hbinij    num   lULnl^liu'b f 

pujliutl/li  ILuuiniSni )  j^ptuL^  ßiu pl^ni^ b tjuiu  ''t  (.(r luti qji  utifb*hiu^ 
h^iutif  np  n^  lun.'b^  luutnLnf  b  pnin  ^uiuiu/uh  b  p  '^nup  lupbiu-' 
*iiby)  '♦  A.*  allp  no  quiiu^m p%  UtUmnL.&n  i  lu lu m b u/h  1^ f  lUiuiubiU'^ 
%bua^    lAjut     IhnuiiiLiub^))  ^  ? 

Kap.    XVIII. 

ikpn}  bppuL.  ab  ifji  b  'hnp^'u  q.njiunnLfJ biu*b  bli  ujtfb%b^ 
ßWb  uijunobbf  uiiu^'b^plt  4"  /f  if^n^i^  b  ji  'linjli  U,uuinub^nj)  npu£gu 
b  ö^p  utu^  q ui 2^" bb p Ul ulb *  (iH^iuu'h  uijunpbb  luub'Uiui'li  t"{Pn 
iU2ufbbpuiiiuti     iMupaujini-fJ^j^Lü^    bpI^U^g    'üitiuli    ^     *^'^ri"J    """— 


1)    i^.    Ortüf    14-.  9:                  2)   P-jiLf  d'Q.   20  bL  P.    OrhGf.    <^.    9: 

3)    0.  OrtGf.  d-d.    1:  4)  *blH-    '^'    17:               5)  ITuisp.   d».    10» 

6)  r^liLf  d-b.   32  ciur.:  7)  ITuisp.   H-.  10  tt   h,  19.,   VlIj.   *f.   9t 
8)    a.    linrGp.  4-.  17: 


30  S.    Ireiiaei 

hf  nn  uiifii*iiiujii  ^uijnk'ltb  tnu/l/u  uihng  u  o ut fliu  i b au ^  nn  «jiü  — 
Luti-h'u  bu  tt/Jubininuin  b*li )  an  ja.  b  b2^bn.  nnn^binJ  uti.nh'Uiuttnn  l»' 
ß-bifU-  hub  uiatumuiais  b  ^  lu  i-iu  in  n  li^nU  in  n  n.ui  n  lu  g  b  in  ati  luin^ 
liiuniulsiuliu  ^nuiifiuit  iniuinJ  iuluuiI  n l.  \b niuhu  b  li tuh b u/u ab 
nu/liujinij  aftLn  (finaiu'UanLp^ bifl/h ,  b  ritubn  tu ^ai bb n m ti tu lu  jiun-' 
ntujnLL}  bull  linl/lj^n  tj^^ä.pu'u  utul^p  lu  2aJ  Ij^b  p  in  u  J'^['f  'utq^ujif.u 
npnq  b  luijinLif  mbnun^  luu^  g^pl^aijub*  (ülh^ui  iuaw^bt/  lun. 
Aba  b ifuj u in n L.% u  b  q.u^^ipu  b  i^ut p rj.m uj^b ui u *  ji  *i:ngu/ul^  uu^tuh^ 
9bji  b  ^iuiuj^bu9bn  ji  ßi^fliaßt  /f  .ß"^  1^^»  "»  rulj^  ^  ^  t^u/ij3i^u% 
b  iinLnu  pbpbuiiu  ^^'li  b  %npu,  luauAig  ^ lu Ij^iu am Ij^  pu/b^f  ibp" 
bnuu  b  ui  U!  ig  in  p  ui"!!  0%  luul^*  ^b'h^  auttLuj^b'h  usLp  pUinapnLp  hLh  f 
b  'hnn^  npuin  mub  ui  in  p  u/u  bu  ninqmoiuJtnpnLf^bL^t  Omniuau 
npnj  l^iauji^d  luul^,  ((bptfbtj^^  Sbinali  bpq.  %np))  ^*  b  Uutnj^^ 
C(U,i-p^*ijbq^j)  aU,ULnni.uj6^  imLp^%nL0^bLÜ  'Unp*  ubbnp*ii  %npiu 
ibmiLuiLnp b  tuUnLlt  'Unptu  Ji  (^ini^uig  bpi£p^f  tj^ujam^j^i'iji! L.p-^ifu 
'Unpui  b  bnihu  it^iutnifb'ij))  "*»  Gl.  bpbtf^tn*  (.(ih^iu  r^btff  tuu^p 
nulum  'linp*  n^  npinl^u  btj^ji  nL^tn  p*btj.  ^lupuh  ä.bp))  ^  ^  ibplA/u 
*nnpbpt  Un-  qbpbni-ub%  btniubiu piu%u  üb  b  unj\i  uiu/hnutnqp 
'^Iv.  b  n-"'-n"  bpbf'f  PutVu  U,uinat-^nj  ö^p  tfbp  oftunLU  T'p^utnnu f 
np  P^l  JJtppiu^tnifnLÜ  b  [^'^  Unij^u^u^^  jausLubgiuL  b  ifbq 
iuiup^*h  ^uiinniq^  ^luumuiinbiu i  b  ^inpaant-f<^bui*bu  qiuquitnnL-^ 
PfMifl/Uf     iuju[ilj,pU    4*    J"L"4.^^L    1'""-    h  jl"-r^^    2^ap^^t 

Kap.    XIX. 

(('ßiuiiub  int-bib  ^f  utu^f  uiuuif  ßu/ü  qutin^ujpb*ü))  ^'.  /»"ijr 
tut^bjb'u  b  'Unutnq'h  /rS  b  Jbpiuj  iu*li^uiutupiubiun%  b  ^utbuiaiu-' 
biuq  p*itnLp^bu/ü*ü  b  npj>  uiupui'ush*^  t^H-  "h"bujbu  tnutnqb f  "*JI 
b  Jbpui  ^luifuiq.njbq'u  b  %njui^bq'ii  b  "PtP  uiubutLUJUuin  bli 
p'bq.  tTbifbui'Uu f  puiiq  ubiui'li  pmqLiftLfcJbtutfp  b  ilb&nLphbinifn 
qu/h tu qu/h b in g f    npin^u    ^ni_p    ^p"J    b  [nju    ^nL.unj    b  ^bnp^ß   ^^np  — 


1)   IFuisp.  &%.  52:  2)    ü*iusp    hl-.  SU  3)  üiu.|if.  ^b.  1 

hh  Xk'    1:  4)    bumj[i  luP.    10  bt  12:  5)    bibiT.   lU«    31—32: 

6)   ITuisp.   d-fi.   G: 


Adversiis    Huei'e^es   IV  31 

tUL.iili%iHtLnnLß/iuiit  H^tuiAi  lujunnhu  U  ni  h  uuiu*hf^f  ujji  P"["P 
Ui^juitin^  tunmiu^knuiL..  auiin  ifh  lt.  'jtniit  ö^Hf  nn  tuLcri/i  «««^i 
niniutiui  n  h*h  It  tuLirift  niu%  nU  n  nn  li  ii  Hh  li'li  U.  uiuhih  jhu'Tj  qOnJ^ 
*üuAtni^  i^liti n^binil  ti lu n nL u/h f  lu  lu h^Ii  f^U  ^  uhun  qa.ujint.uinu 
U.  niiunnuKhht^^i  b  ilLnininnt  li^ll  "S  tiLhuinnt^tua  itufiiuihnfuliinJ 
L  n^  1'"JL  ""^/^^/"^/  ^"'JPf  *^J/  qiJn^it  ^'it^pU  tAtuif  nn  ifji^ui^t 
ntSlin  tjuit^ltih'lt  Kiuthhin:!  uiutinJ  h  ut  n.ut  i  h  nli  f  U.  iutn.fu9utnhuti 
*iinniu  tun.  h  'jjiui'u  ubnni^  tuubiltu  L.  ifbS-iuifbf^u  ^'Unn^hinilf  np^ 
ui^u  b  ^t,n  uju^n  nui^ujtibnuiu'u f  jd ^  C(Gl  tfbö^utifbau  unnut  utbu-^ 
9bß»  *  Ui-  ^utiLiinu  utu!^*  Ccfls  uj^ui  utn.b)  bttttf  tu^ut  biujnut"  52r 
nbui/  bu,  nui%qb  iTuiulbg  qburbtfn  b  b  iliuu'Ug  ifiuntriunqtttuiuif^* 
bub  innj-iuü  bbbung  butuiut nhiu i^ f  tu ut ib uj'ii b u n b^i  b  iftuultg^oJi))  t 
UtPH-^  bbbiui  bujuiutnbnbi^nj'u^  n^  f^JL  "-ß  U,uuint-UJ^  i^utif  Z,iujfi 
tnbuqni-D)  *^li  quniii  quutf  1" P  uJjJ^ifb  inbuiu'ltbi^  tbuiibuin^uiOf 
niu'Uqb    bniu'hbn    tfut^nt-U^    upin^t-n,     qj^i  "iin^^ut  qU,uinnt-Ui^    mbw^ 

gb*!!*  b  n^  ^"^Ji  rn/tuftn^f  1''P^l'  "J ^*^' ^"' [^ "^ [  [^^^ l^g"'-,^.)  "'Ji 
quui  qU  utn buiuuj  lu f  nn  b  ^tu n^iu :iifquiL% f  jnn  b  ^utt.ntuiiunut pf 
qnn  b  ubnbifn)  nniu^u  b  Uuuijft  luuutg*  CcttL.  luuiuuah'h  jtut^ni^n 
juijbiffib*  lu^ui  S^n  lLuinnL.iub^  f^bp,  fnn  b  jnt-uutßut^  b  ßU^ui'^ 
gu^^  /f  ifiplj^ni^p^uui'^it  ifbpnLtF))  ^*  b  ^buipnu  ft  p^qP^jiii*  (.(bß^k 
itibuuj%b  inij  f  utui^f  fnn  n^'b  inbuutitbinJ  ^utL.utuiui  in  lu'Uq^uiu*' 
9bß  lu'it utut ui n i_if  kf'LqnL0butiI'p))  "'.  b  n^  1"^J[  "^A  ""f-pp  pU'^ 
biuinni-^f  utji  quijUf  np  lujj-tfu  ^  P^l  tfbq  b  qn^k  lApput 
ZfUttp  f  b  b  unub*ii  tut lunubb  lu^buqnt-n  b  iutn.ut^ atuibu qnt-O 
llbu\  qb  tij  P"^  ^tuibib  b  p*bq  iun.uibu  utt-pbucubuiq ,  "Jll  h^^.P'^ 
*iUtuuibunt-P-butua  '  ilujibi  ^  b  putpbujq%  ihuuini^&n  i  *  ut  luui^u  U. 
tuiJ-u  lut-bib'u  quiut'Si.tupb%  b  uti.bjb'li  qU nqn ifnitü b'u  p^ttbuttbutiOf 
np  g  qiuini-uui  llpqL.ni*U  Ihuinnuan  i  f  hS  qiuii  np  nt^utuu  ihw^ 
utuLuta  luputui^on  if  oxü«  qttijUf  n p  b  ubqputltgu  qbbnLuuiL.  ih^ 
P"jp['i  ^  Putuuiputp  iutlb*iib\qnL.*it*  b  n^  qtsjii  nn  *hpbuinnu  U p-^  52v 
qb     UtUUint-an  I f      nu/u     qut  ili ^     np     b   uutpniupqbn*li      nuipnqbquiut 

2*     s^ui^iqb    %np     btnutbuiputlibu      O-uiuni^Qbinj      b     ifumtu^ut*' 
q-fijit    uiuutgbinj     b     Abuli     tfutnq;up!-bnV    b    i"fli      np     bq       qf^uiuf^ 


1)   ITtusp.    d-P.  41—42:  2)  8114(1.  U-  50:  3)  ^ImI^'M-  *^- 

12.,    a.   liiirGp.  0-.  4.,  d-'h.    9—10:  4)  bu.  hb.  9«  5)  \k.  *1bsr. 

U..   8:  6)  ;n.ti4if.  Q,  15:  7)    tt.  linrGp.   &"{-.   ]2: 


32  S.   Ireiiaei 

li  lii  n  uAs  u'ii        nitinnuu       h^-Pi     puin       ^iu^nLfftfiu*ij       SujLn*ü     hnUlrini/ 
ifiunnliuitif     riniiit^u       haJin'tjn'i^      UtUinnuua        iiuniu^       Lniu       iFfinin 
iijjn.uj9fii     q  ini^uiunliui iu*ii    fi   *üuji     U    h   cihrLÜ    L in lu L lu n ui*ii ut nlj    ^lu— 
uin'liui     tu  IL     h  j  lii  n  ifai  n  n  LUü     in  n  bn  i_  ß^  h  uiu  t       ^huttinh       ifh      ihnbnL-^ 
phLlM     U    üb     IhUutnLUja*       h"h       "['-.ß      Jiunnujnb*ü      nifiunnU       luiu-' 
innLb nui*Un}    ntunnLifn     b*ij     b    tt*t    umbiuLn     mum b^ui'lin  nn   in lu'u b'u 
^iuhb%     nhiui     um     lUuutnt^iui^t     huiiq     lun!^    fj-f^^f     bnbniuib'h       lif^  lu-^ 
nmunnbuf     bnnriL    üb    uuinn.  gf    uin&iuU     g     auiqnuu     u/li ntu if      ifb" 
vuttfbS^u    uiuiniunn  na  bi     lu  nui  9ui  in  n  l^  b  i/ü  u     ^'u  lu  qu/h  nb  i  n  n'h       hu-" 
pnttf     [fub     lAutnnL^nj     n^    td^    lupdu/hf     jip.pnt.    qfi    ^'u^'ii    *Tjnfij    1^ 
ub^m    lui-biku f    nuin   b  in%nb%glt    i^urf^u     Kiuinbi    uiunnbnujJ^bu/Uu 
L.    tfbt^ujifbS^       uiuMnnbutLn       ^ui*Uiuujuiqnnn       luutinnLbi      u^m^n  tu^ü 
hi-P*     lAnq^    ^f^k     imnuj^uiuini.p  bifu     4"     "'//     qnißj     uului      bdu/Uiui 
Suiin     luninuinnif    Jiiu'u     qbiibnniuug       nbbnLabmili       b     ujnutiunnt 
^u/it     uuiitif    nn    P^nub    /il/i     bnbnnnn     nmuilibi)     'JJJI     1",P     ^PP"P^ 
53r       A    iJ^P^^      bifu/iiui j^     *Unnb\i      uiiunnbb     ^      utmu^uMinnLp-bui*li*ii *         b. 
jhnnnnnl^'u    ^nnnnnn     pno     b       b    nuu/ül^li       "^Jf       ",P       niundb uii     U 
ujfuutf^u     ifb^in     biunöbnbuii     ujn.iu^mtn  bi     lujuuibub     ubinr^     b    nV 
t'PP-kjl      h    Jhnui       ubni'u       biunbiui       ^uiuinuim bu n b'u       lbutnnt.S^n  it 
rtu*ün^    nitn^uinbini     b   piu^ubuj^     b    fi   p^mg    nuinnugbui^     b     b    puja 
tLuincibuji     ibuiu     ub^m     bi%itnbungf     b    nuing    b    /iV     btifi^n       aihw- 
uitiLuib )  Luii   ^ui%ujiuujq  juj%^tuuuiiuinnL.ß biu%'iM  u/UnUnb  niui^nbu-^ 
q^t     P*"ff     ^P^k    h    <>>^bn^     ujiuuJ2hiuinnL.p biuti     quincibtui      u/üqn^'lj 
fi    utbqb     nuinAbuiif     hluuj^       pui^biu^     tqm^bßUJLf       ^u/un^       l^t* 
UtUtnuLiua-       Z^ujjn       funuuiniliuub i       b      '^lUL.u/libiu i       q  Pumuuj niu n*h f 
q  iuiLnb*liUjq*ii     b     b    uuinniungpq'u     ujuitnubmi     b    qb     T" n buuinul^*U 
iJbiu fhiuf f     nnujt,u     lihj/u    inu^    um    luiltsnublif      "P^      n u in qm u/u l^ b*li 
L.     nuiifnuiu^b*ii     qiu ^itJ bb n m iilj    linnujf    bnnnL.    Ithl^    a/V     ujin^b*ii     qm-" 
LUi%q  b n ji n lu'h n'u »     ((L,^q^p  qnu^    uAimpq^^    qu^iumni.^ piuVu    U^u-' 
tnnt^S^ni       tjuiu'li       lut.u/Uqb'h       Alfpnj*       ouiuqb       UiUinnuua      ujutnn* 
^luinnubiu      q^iujp     ^n      b    qifiujp      b    np    ^ui  p  tu  jn  lu  uu  ^'ü      q^mupl^ 
Itiuif       qifuiLp^f       ifut'inL       ij^in ju^ut'ubug jiyy   '<     fr*,    qmpäbujf^     ^pkf^ 
tu^qiutf    UMul;    nltnuut*    (.(IJl.   iu*U ui p qb tj ^^    qh m'li'ii    U^uinnL&nj  ij^iuu'ii 
tui_iu*Uq[i'u     kbpnj»  '^  *     bpbbf^ujqnjüu     S"'jp     II     LLutnuLui^     funutnn^ 
t[uA:!.^nil^      'ßpfii.-iniiu       qitipi ,       up     luututj      j  ui  l.  p  l^'^i  u ,       C(^  iutnnt.btu 


i)   ü'uib|i.   6b.  a— 4;  2)   ITiuap.  ^b.  6: 


Advei'siis  Haereses  IV  33 

n^uiin      on     II     uifuiinf      ab     utunb    J>i*a        hnhah)')      t       Ui-       p.tuu     U,u  — 
uint.ani     /unulutnJiu^ibuja     q  lu  l.  n  fi^  ui  ntt       luuiinnL-nniult      luuunLinu       53v» 
O^ft      U.    n^    1'"Ji     "-ß     uiuinnLUiS^Lupui'ükintJ^f     puijß     qfiLp'ii    Z,uijpt 

Kap.   XX. 

inb%lig     HLlibi^     b    'Un^iii    b% ,     np     ij^tj^iujblu     i^uju'u    ^iif*     b    n^  I^ujtfft^ 
tf-m^     uin.    ^Uf     ab     bbu/hu     /»^4'"/?A^>>  "^       ^7"?-*      lh^L'1     H^T.'^J^P 
juirj^iutj.u    *Unpui     *h[ip^,     bß^l^    ^    if^n^l^     b    fi   'tufu/lil^'li    l^fi'li    SUJi-[>^f 
jujrviu^mtj.ti/u        nL.uni_nui*iibiail       qtfujpq.fib        qtj.uj  ^n  uu  in        11  ptj.L.njU 
'Unpiu     b     iutn.uM^uinL.n lit     uiiuui ifb inJ     qiun.      b    "huijU      tji pl^nuß^ ItuU * 
((^^l*    ^P^k    ^iULiuutiujbjif    uiu^f    UnJu^ubf    ^uiLuiuttugbtu^    gp    A.bp 
uipt^biuL.^P     b    fAjkf      nu/Uub      iiuqiunu     biT   "liiu     ij.pbujg))      t     OJipuiLp 
b    Lup(fui^ujU£^Uf      nui*üqb       utbnbiui       b     ubptfu/übuj^     4       luübuiujU 
HLpb^    ^    ^^pu    'Unpiu     flprj-li^J     ILu uini^b^nj ,     bppbißj      []^^     ILpput'^ 
^uiifnL    ^ziiuLubinJ    b    bppbißj       "hnib       utncbuii       juit^u       b     bppbißt 
Ju'lirj.pb^ni^^     qibn.ujJ'    b     bppbtfii     U nn.nifuigLnn'u       ft    ijbpiu        lu&bi^nq 
tj.iu uviu u ui iu*U    b    tfiupkbiui    bpbbinJ  b  ujn.uj9%npq.b^niJI^    OiuI^nij^pne.f 
b    ji    ifnpb^iti^nfij    juiuL-ubinJ    /»^7-    UnJu^u^*    b  n^    q.nj    ^/"-  uiub^^ 
jnpu    ji    UatJ^u^u^    atiL.gbuji'ij    ih'bh    flpq.^'ü      IhULnnL&njt     Ul.      qiui-p 
^txj p ^ui p ui'u LU lAi    'Unguj     nS       u/u in b ab lu Ij^      bnbf       ^Ji      ILi '^u/u lu Ij^b i^n ij^ 
iujn-Ui^iiia.Ln  itj     ujuimifbujq     qiiuj^        H^iuubiub       luuni-UjUbiuit     Gl.     ji       5  4r. 
%ifb%    juijUifbbf    jnpnLif     iiurnu^     ^ui%      qiujußu/ü     thiuifuAjuilj^u     ^i 
(J  nJugu^^     iujn.uj^ujqn  i*ü     nujpnqbquji.     bpbi     aKiup^iupiuliu      ogpli 
fitinil  q^iuu^D*U*    b  n<   ttbiujh   qiuLp*Uf    "^Jt    ^  ^'/"'J/'^   Lnu^tuuapbiug 
b  qilbp^LUffuiifu/Uuihni-jS^bLi/u  b  q*iinu/iiiub    uuib'u    uspbnujbiuu f   CC/M 
biupiuiigbu f  luubinJf    qb*Uni^i  qVuju^D%  jn^    ji  if^ni^if  puiqut^ut gti 
ßnof     "n"n     S^p     IhutnnLiu^    nn     utuig^  <P^1f    "^JL    t   '^^'['-"^^ )    1"P 
pUinpbugl^       Sl^p     LhuuinLuiS^      on       ^"^['i       quAiniAi      /'^-^      f*     i[bpiu 
*ünptu,     u/Uq     qb'Ugbu     q^tuuJ^^lif     bpblj^nifu,    tun.    iftiLuiu   ujpbnL))   '* t 
2*     U,^iu       h"^      bpbbiuiqnjiiu       qbbnjg       qquj^riLutft'it    % n p uj f 
utubinJ*     ((flS     iqiubuiubug^    b^fuuAi    [i    OnLqiuj^    b    n^    luo-iu^npq. 
b    jbpui%iug    'Unpiu f     d^*ii'>b    bljbugl^    npni-if  I^ui    ffüia,    b  'bui    bqfig^ 


1)  b|f.    h.    12:  2)  Ou^fi.   b    39—10:  3)  3nilfi.   b.    46t 

4)   P.    OrfcGf.   d-a.  5-6: 

Texte  and  Untersuchungen  35,  2.  3 


34  S.    Jrenaei 

lul/hliiuinLlB^lii^  ^Ifß u/Unuiuat  HiuuibinJ  n'Un.  nnO^  q  iiuluj*UiuI/u 
^nnui  L.  11^1  t^ij,uil^  qjiuLui'Uujlj^  fi2rfjii*  inLuiugl^  qj/hbiui. 
q  lu  Lu  tnifn  L^  uj%  h'-P  ^  tunbutua  hjiunnnnil  aiunbiulibi  b  hi-P* 
i^n uui n p lu q l/u  bu  ui<p  pLn  b  qbui_ni  b  uiqbuiiub  lu ut ui un tfün f 
pu/u  qbiuß-'ij))  '/  ^nn-  ft/Uq^nbugbu f  "P,P  qutubutufii  jfu^  Wutibif 
ujubi  qfhutuui'Uujl/Uf  innriLU  iquibujubujq  b2bjujh  uin.uj^*ijnnq. 
OnLqujj^,  b  n  ^  ^bß^iultnuiuali  lu l^U If^iu j^n l p^ li lU  b  n  ^  n n ß^  b 
o4".  I ui luAj lu l/ii  *bnnuj  b  buiu  ujnbuj\*itbibli *  b  njo  b*ü  ujSn%  bujif 
tu ut tu ifn L.%D*ü  b  n  ^  q^*ü^^»  b  qi^[i  if[i  fn-pui^u/Jj^liL.n  no  /"'•' 
n.iu9iuutuqbinqu  ^uinqbuii  ^auubuabu  b  q^uiablt  nK  qujii  nOf 
uuil  qo^n  tfbn  o/iurtLU  l^nbuuinu  uiiuinubutit  ui~  ijuju'h  lujun nbb 
*ij  in  bi  ut  ui  b  in  J  qfrnnnJnLnn  üuJuU  tun.  b  lh",Rb  in  iquj  2li  n  n  ^  n  u— 
ßbuAjf  mu^  qitnuiu  U  nJu^u  lujuuil^u  *  C(  (P  n  qn  Jn  l  n  q.  ibifiun  b 
n^  bifutumnifüDf  qiuiu  obiur^U  ^ tu ut n l q uj% l^n ))  ^t  IXuiuj^  'it^ut'UuM-' 
bbirttl)  qb  nn  b  ubqp.tu'UgU  ^  tu  u  in  tu  tu  b  tu  qli  tfUnuiu  b  luniup 
h iu%'u  b  h  ilbp^bti  €fiutJiu'liiubu  q'ttbtui  quhq  b  bb*U tu tin n i^ b i f 
qtiLqqb  bui/ubtui  qtbtujuig  b  nj  ^tuLiutniuu abu  liutUf  tuug*  (((Jl. 
bqbqb  bbiuhjE^  nn  biubibiu  i  ql^u  itu'UqbifiulM  tuSiug  ,P"q  b  n^ 
^utLuiiniuugbu  b  bbiu*lju*ii  on)}  ^*  b  t^iup^biu^*  Cc//^  ""f^  /'^.P^ 
uiu  Z^utiptt  nn  uuttuqiUL  tinbq  b  tuptup  qobq  b  ^luuinutmbiuq 
q^bq))  ^* 

Kap.     XXL 

1»  (jt-  qb  n*t  tfbiufil  uiupqtupgDf  "^fl  b  tupqtupn  ptuqnutlD 
iiurLiuyiunn  tu  ffuiUni^qiult  b  Abn.ii  Z,nqi-n  ili  qqiuint^utnJj  b  luqtui-— 
^/rt-O  b/liqpbqb\i  itu iti  q-ti i  J-iuiliu'lttubf  inpuLiI  q^u  tu/iitibtliult 
hpbuiuLn  tnbuqb*h  qfiLpbiu'Uq  O^p'u  b  b  piu'ubq'ii  %npiu  ini^b-- 
qb%f  ^^p  tuptup  bpbbibf  tuubinti  n  tu  ^tu  bb  p  tu  u'u  t  i(huiqni.if 
tftupqiupi^n  b  lupquipn  q ut*it b tu q u/li  inbunAibif  1" P  i"^u ui'Uq,pq. 
b  n^  utbublt  b  lubif  qnp  l^k^H-  ^^  "^  ini.tu'uy)  '' t  f-hpff  ^P^P^l 
o5r«  q  tüii  b  tu  q  tu%  inbutu*übi  b  lubif  bpf-^  nj  i  tu  rttu  ^tu  qn  fii  qbmut*' 
qbiui  i^p  lUnqiu  qqujint-uui*ü  linpiu*  b  qbiupti  qbtntuqb%  ituniu-^ 
9tuqni'Uf     bß^    ni     b   'Utitu'iii^'ii    qbtub  tu  tu  qn fu      qpmb^      pubiuibtui 


1)  IrGGri.  lüO-.  10—12:        2)  n.  Orhfif.  1,0.  6:        3)  B.  Odfif.  K'  eCi 
4)    P.   OrtGf.    IP.  G:  5)    ITuisp.   d-T-.   17: 


Adversus  Haereses  IV  35 

tfftn9i^    L-    'liniii     Utuuini-an I    luifb'üui  itt    hlu*»     ifti^in     h    Alrn^ü    htuunu 
lui lUi'übaiUL.    ^ lu L.IU m lu tj b in aU    b     iuinuj^uinL.n rU  qbbnLaiuL.  b    artL.-' 
quiL*     bnnbifb     bjußt-ubinJ    pun-  fii-nnuu     umbni^^iiLiub^l/u     b     bnabub 
tULnb*üuin.nbiniJ    b     bnnbifb     uiijut'tbinJ      b     innnnnbiniJ      b       utiuuM 
tuniuinbini^    qh^uin.iujU    b    flnrj-lt    utn^bintl    b    b    Jut  ibinLJ    b    jutn*^ 
J- uAj  UM  i-n  n       (huiüiu'Uuibb     nuiiiujiuiubui*iini,ß^butii       ifujinnLnuAjbinJ 
tun.    buiiniunbinLp^biSU    uiunnnjli     ♦     nuAinb     uinbna-    tjUiu     iiW^ni-ifü f 
h     lUJ^nLißtf     n^tu£^u     q-ftp    uiul^*     ('(^^^ßt,ß       ^      niuaifiugtunnLo))  ^t 
2*   (jL.    ujjunLbb     ihutnnuuo-   b    ifujnnLn t    n u/u um n luU b lu i  ^f    ab 
HumnLiuS-    lunSi^f    /'"^  ifutpqit   ifibli*   b'Uiu  tunlMbinith    ifb^^ui'Unj'Ut 
hub    uut    ij/Jubi^nij^    b    ulj^jiqph     b    if^9     b     uj^nLißj    ujnLUnLi     tniuninb* 
b    LhuuinLtub     fiiupbq.n£iS-    ^j     b    ^    pmp^u    ijiujbi^    tfiunrLÜ*   b  ttw 
utni-ui^  Ij^ui in ui p h  ui f^  ^  j lu ifb'ü lujij ^  JtTj^P'u  ^'bobu/Uf   1"Jt  ^  ^uttiq^m 
b  'Uifiu'U)  pn^np  ["J"  b  pn^np     ujnn^   b  pnj^np  nnim-ß^bifu  b  lunpbLp 
tuifb'UuijU  ptupbuig*    I    ^u^   ifiupq.  uimu^uMinnLß-bL^  pünnLübinij   b      55v, 
tu^nLißi    quin.     Ji  jlhuinnLiuyiif     piubqji    npuil^u     LkuinnLiuh^      ifb^ui 
tinib    ^'Im^U    l^f     uijuiqi^u    b    ifiupqb    jlJ,uutni.iu&    ninbiui     if^2}"  J"^" 
n.uM^utinbiinl^    tun.   U^uuinLiu^*    .pu/uq^    n<     Ihuinnuiuh-    q.iuquipbugi^ 
bpp^P    piup^    tun.'üb^ni^  b  ifbS-uißnLnu/bb/ni^    qituipqU    b  nj    ifuip-' 
rj-pii    qui  qiu  p  b  u  tj  1^      puipfi      ^P^i"^      ^      ifb  ^  uj*ü  lu  in  J      jlXumni-h^njt 
'rut'Uqb     luuut'u     b    pliqnLAip'*     g    piu pnLpbiu'li      b      qnph^h     nut*iibp^ 
iLm-ß-bu/u    liiipui     ifuipq^  ^np^ut^uttnnjg    IhpuipKb'Uf     bppb    uuiui^ 
umL.np*     b    pUqniflili^     ut pqujpuMqiuinnt.p-bujVu      *ünpiu     ifiupq     uy 
tqbpiufuui    b    np    uAtiupq^    qu ui b qb^ ft ^U    b     n^     ^'üiuqu/üq^    pui*üb'ü 
Ibnpujf     npiq^u     np^     uti^bi^^'u     ifli^ui     iqmnLq    pbpb%    b  ^ n in Juj n n l.*' 
giulibti     qui  ^  p  n  i^  ui  Ij^u/U       iup&iuf}%^      utiui      funuuruiquiL*        nu/Uqb 
(((Tuin.ujj    piup^f     "'"4"^     ^    ^"'^     ^     ^lULiumiup^iff      iJ^uiu'Uqb     b    uuf^ 
Ipuit-ntfu    ^ ui i_LU ui lu p Ji a     bqbpf    ji    t^bp'u   putqifuin  biugnunbn  1.pbq* 
tfuLui    ^   lu%qni^p^lnfu    SbturvU    ^n»  ^ f      ^'"J^     ['^,p^     ^kp    quMLb£li*U 
bi  n  u  ui  uAi  tu  I  n  ilt 

3*    ihpq.      npiq^u    lujbnn^l^f   npp    uii&d    uimni^q   pbpb*bf    qui»- 
^-b^^'u    uiiu^   lunuuiujgbiuj^    ^      puui    iqiupqbli    ^np^l^t    ^Lpnjf    ujjl 


*)   b  intuuiGguG*  «nj»: 

1)  U..  llbsr.    a.    4:  2)   \j\X£ii^.    ft.    28:  3)   ITuisp.   bb. 

21   fcu  23: 


36  S.  Irenaei 

tßjuij     Ll    %njii     Z,iujp    jiujiniilit    lJ,juu£^u    L    ji    ^'Uni^iih    LmiuLiunuAih 

ov/»  ^  h  CkUrLli  auiiuinbuAj  fiLnnit  T^uAjqh  um  i^U  n  n  h  L  f  nn  fi  ^btilt 
uiuutuujunn  ui  n  aut'ubuuia'u  inuii/li  tl-Ui  i  aiu  natu  itiL-ld^bt^  f  'ftuibiu-' 
unn  hnjrriujb% ,  nuui  luiuilf  nuui  nnriLif  ini_uujib'u  tf-UJ/  altuM* 
P"b  "PJ^  ^  bltbiui'u  tnbub%  tAjUM  U  lu  a  lu  ui  n  l  ß  b  uA/li  ^ujub% 
U  tj^uijbibg b%  b  luiunu^buja'u  'Unniu,  ubaiunnjii  ahi'Un.nLp^bi^% 
b  Lui^b^ujiij.nj'u  t^t^hni^p^^nfl/lM  niAijj*iif  tiLnus^  ift%bi  quinnui  inu-' 
P^biui/U  qq.uj^nLiiuif  nnuj^u  Piul^^  utu^*  «flq.^  bif  q%b^iuuq^ 
ji  Cilift  b  pbpl^pbug^  ft  i^pl^nt^p^bui^  tinpuj))  ^x  Gl.  iltuu%  utjun'- 
nhb  iG  pnLutunl^u  iJuibuti  unniUf  uiub^bobu  u^iuuujujuin^uiiL.'Uf 
iiPJi  h  hiUL^P^ui  buiP^nabn  b  bnbniuß^n  ^ncLtiilf  au/ubu/u  nbi_n-' 
bui%n  IJ^iuti.uji-nn*iu  b  n'hbbnb'u  p^l^rj-  'itniliUL.  u^iu'bnbpAu  b  ,piu-' 
^^luqriLUipl^  nuinnij.p.  qui p qw p b g ji^U  ij^uAjiutquip^'u  b  ifbS^iuL.  hj nii-- 
rj-tiLp^biuifp  b  g'lib^ni.p^biuifp  q.n^^t\i*  C(  11  ij^u ui%*ii luj  flpiLi-nj  'huiw" 
P^hf  ujLp^%buti  np  atuing  g  iuj*ünLU  ^biutiU*  nJuuiVliiui  piu  n-" 
Apbtuf^»  ^t  Pulj^  ftppb  'hiultilud.bßluii  ^m p  "iiuqtupujtMjbur.p^f  npn 
ptLÜui^iupgb*U  b  qpbgbu  uu/n^uiutuu  b  qbpuiijbpu%  b  mbp^b'lt 
%nguif  npntj  piulAt  n<s  Ij^iujp  b  i^uiuii  uijunpftb  ni  biuiSi^b*li  tiiu i f 
qP^iuniuLn p*ii     uiul^b'h    *iiuiu*       «l^ub'u      qb*U^     un.p_iu      mub*it))  ^,        luu^ 

56\'.  ^tp*  ((ii^  l'Pptß  P^P^^P9"^J'P^  b  pl'P  i^'^"J  "^1"'J"3  ^  uin*Urib^ 
bgiun  iLupiltupbu  bn  aiuLp^U/iLp^bLü  '*  f  n'  b  PuMi.p  ui  i'li  inpnb*ü 
UtUUinua n  I  ujuiuqbuii  p  uuiuUgli  bnbuti  b  qm-gbiui *  U2UJUiubb^ 
Itiil  *ünnuj  n^  niUL.pni^pbniup  nbinbi  qu.bpu  b  n\  girtuiULpgunL." 
IfhbiflAj  U,uuini.S^n it  Pub  'hifui  tibuibi  q  b  ifutpqujp^bq*li  outprf' 
nbuti  T'pbuinnu  f  npni  uiJtnifu'lM  iiuifb'ljufi'u  bpbbp  uuipuu/ub^ 
b  pbpui*i/LU  I  uinuiinn  b  uui'liii.bbuuig  b  nujL.p^^nL[<}bi_liu  jtup  — 
tfujpLiui  %npui  suiLp'u,  ij^iuu'u  npni  b  ^luifpusp^uiL.  ifbi^  i^uijb^»' 
^ni.[d  fiLü    linpuß    V^ffP     h  'J1'P"J    bpl/libqz 

4*  (J'pn-^  l'P^'  ^'V^  /'Vp^  *^""  bbbiui  ^f  ju$tt.iu^UMq.n^u 
tqujinitbuii  ^  ttiupcLUMpl^^gli  ^uMpnqbui^  ''P'lt  ik"t"nt.b^nj  ^kp 
ifbp  obuuLU  'npbuutnu  b  tiiu  lui^uui'h  *bnpiu  ininJ  q'^np^'u  b 
qtfbo-      iqiupqb*U    uuiuiqu  iq    p'libiuiuiLqiuq'li     i/li  ui )       bpbbib     g,       qb 


1)   üiunif.    1,0-.   9:  2)   ü'iuap.   I»«..   8   ciur.:  3)  ITuibp.   I'U..   16: 

4)  Uujmf.    tV    3: 


Adversus  Haereses   IV  37 

mnuin  ft  uku  Lbtuif  utii  aiufij  nn  Qu  U  n  uLqnu/Uq  rtiunnan-' 
nujLf  uiuaiumriLphifli'u  habpf  rinn  lULn  h*Uiui_n  n  nuut  iiunf-iw 
nni.p-bu/i/u  unuibn^U  tiL.nbui'Un  auMn.uijb*h  liifui*  A"^  lui^nabLf 
nn.y.  UMUUM^nnn  b  UMn^iuifiun^ninn  b  n^  ^%ujnuAjnb*ii  ihuutnL&n  i 
tun  b  ibutnu  uiu nnbuAj f  nujninujob*it  uiunnnLff^btMju^  iiUL.n btiiub 
Al  aiuniuibiun  ^ui*hnbna.binn*h  utnubuti  btiblj  nuin  JbnuiiinbinJ 
iiUL.nb1Uujn%i^  b  aibn%  tnntfujJ'iu'iiiubbuja'ü  niiULbuib*iiuibu/Uu*iif  b  57r. 
jfi  ^btvU  bnl^iufijnp'u  abnl/ljujj j/Uu'u ,  uMUttn^iiun.uiL.niun'ii  uiLbj^tu*' 
an  i*ü  nnnL^ui'but  biuini^  nutuiunb  inci'u  banb  hj'liuju'nnlucM.nLÜlun 
unniu  iJujuu  (Xu ui n t_i^ n i f  niuin  b  'ubnnnuuui  ib  b'u  bbnaujun-' 
nnt-P^bwun  b  utub  iiuu  ui  lutjnL.P'biutfn  b  niii  bu  ^utnnLß^butifn* 
atujit  nn  ut iib'u bbVü  buujiun  i^Pf  iu&  b  Jbnui  qbn nm-Uintj f  b 
P"jg      bn^buii    ^   %n£tuj     bb'üuta'Ut 

Kap.    XXII. 

1*  l^iuiUq^  bpligu/hß'ii  'ünnut  uji_ui*ün  p1jkbn.nup^ bifl/h )  qnnu 
nanL^uJuiuiu  b  funu/mbi  b  ujiu^bili  niunp.ujn^b%f  ntin-n^il  l^h'u 
U  n ij^u ^ u b uj*ii  ujt.p^'hujrj.pnLp-biu'ut  Ul  Juiu*ü  lujunnbb  Uuuijh 
uiul^*  ((H,ui^uinujlf^ui%^  .pn  juujniib'u  nnj/hb  n*iin^  9nLn))  ^f  "'J*' 
ultii^pU  ^*  Z'^T"  ubnUnLp^^iflj  b  uiunuibni-P^bi^  U,uinnL^nj  tf^pf' 
auf^uimnu^pu/ü  qb  p  ji  tj  uj%  tflu  uiuu/UnmLß-liLli ,  nnut^u  b  S^n 
lupujp  bpbbf^^)  ujuh^nij^  *Unguj*  CcC^^hrj-l^p  t"^P^  uj%nu/ü^^  qu^iw^ 
innL^puj%iutMj  LbuuinL^njf  i^uju%  utLu/Unb  n'hkbnnuß^bu/u  3ib'- 
pnj»  ^t  Öl  n^  if^iujjii  ji  kbn'u  j uAt g luU lu g'u  luUl^nuUl^^tit  b  inU*' 
^ujuinuim  ujnUgli'u  quJLp^'iiuh  lAuuinLS^njf  bitunübinJ  nn.b'ltb'li 
plitl  $^"'-[*f  ^Ji  ^  ui nuAi ^ ^"i/u  jitfu  qliupbuj%g  uti_nl^uU  ^nibuM'- 
n.uj  bui  qb^  b  ß  ji^  )     q"p     if^'u^b    nuijj-if    Jt  lu  n  b  u  lu  biu'u    bn^b'Uf      innif^ 

b    Ij^LutSt^lfu    2.V^^U     ^^^b^f     npnij^    b    ij^ujpftVu     ujnin%kliVu    ij^uin'^ 
Mf.uju£butß*ü    fiLpbuj%g,    |    np^     If^iuiffAi     t^p^d [uUrj.fi p^   ZA^^Z    ""-/»/'•'      57v^, 
%utßii     Ihu ui n i^h^ n j f       np    juj'uä,u/h3k.l;      tjlinutu     b    nuiim  nin'u      ^pbu-^ 
uinujit     fl^    1^% uj quAj ij.b ß ui% f     uijj      tjS^p*U      [u n 2^ui utii bb n fAt       b    ^u/-^ 
pujp^u'u    pd^ljbjnil,      tjnp      npuj^u      j ui nuj ^uj q.njVu      ujuujgut^f       n\ 


1)   ba     a.  22:  2)    ITuisp.    d-b.    3. 


38  S.  Irenaei 

P^  iih  tu  LH  b  i^n  ij^  tj^ifiu  p  tj.*ii  ^  2^P^P"^)  ^  qb'li^bu/hu  nK  b^uitui/ai^b'u 
b  ä.btA  lULiu'ürj.^'ii  ^^bntinLp^buA/h  b  b  ^brLÜ  juirLiu^  tuuiw 
abina  ib ui n b u tu biuJU  lu Ln blj lu u'u ,  nAj q u/u b i n J  nuui  uituuinLbntw 
*Uiuifu  lkuuint-&njf  b  ij^2_^"P"^"'^^"1"J^'^  "^  nifübinil  iui.n^%uia*U 
qtun.    b   jlhuuint-ujau    u^nt 

2*  Gl.  ij^iuu'u  tj^^  ^J"  Uinuj^^%  b  tfb^  luuiutnL  bniu'ü  1^  b. 
bnbnnptj}  uin.  ^  tfbp^ujLnp'ij ,  S^n  nLunjOf  aaninn  aujLn^*üu^ 
b  qifujpq.ujpi^u*ü  ^"jj^lfl  utub^ni^  qiuiumni-b nuAiiugu  qutjunubb* 
UL.  [i*ij.gLU  UJJI^  b'^i.  ^^^  u^UiUinL^niulif  ßu/b  oui/u  tqiuinnL^pujii , 
nS  b^nitj)  *^JI  1""j'^  f^J"  Jbnuuib'b  'linnna.biug  bi_nnj  ut^tU" 
bbnutiuq'Uf  qlhuuinLuia  ubnbi  b  aninn  unin^  ^nutifut ibui i  b 
qifbnak.iui_nn*U  banb  qu/UAb*iju  t  Ihujuj  ß^l^  lutnif^  b^buti  l^n 
b  ^luuni^f  n^  ^p  'Unput  uijli ,  nn  j tu i_ n ^% uAt 0^1  uin.iu^ft'u  ^n  b  tfbS- 
utiuuini-bniuuu  p  tltuip  iun.biuif  uj  11  lutFb'UiujU  bpiuiLo  tbnpcibLp 
uba-  h'bS  ^UM*U  qutU)  biu  tu  tu  p  b  iLnJli  stut^pg  b^nLgtuJjbi)  b  /rV 
ö8r.  UJi-pb%iunpbu  iuui^uini_bptu'iiiuLU  tJiupbit  Ui-  "itui^nnu  ipnuP hifu 
uJi.pb'Uiun'u  luu^  qugplt  b  utiinq'u  uiifblubantfu  bitutbiu'ubgb inq 
IjUii  ifütui^  ^tUL.tutn  f  in  lu f  u^pf  b  tfb&  ^luli  qtu lib'ub u b'u  qul^pli  ""♦ 
b  n^  q^tfrnt.p-^L.%  lun.tu'Ug  ji  jU,uLnnLtu^%  ujipnj  luuqni-tn  /t^^ 
Uirvb^  b  ni  funp^pqnq  ^tuunuifü  b  nK  ^tunuiu  b  rt^  iitupaiu" 
p^iiuß^bifu f  Ulli  iutfb%tuj*ü  h*b^  u'Unui bn  b  pii biu biu'üD  gj  utn.iuug 
uhpni  b  qu^p^  btutuiu pbtu  1  qnpS^bi  iTiupqLn  i*ü  b  bi  btuuiiw 
pbiui  ubpiuL.qbii f  b  jtupqbtu'Uf  itui.btnb'itbu  b  ^  ^ tu'u qb p ^b ^n i-ifb t 
'ßiu'bqb  n^  bpp^n  qtuqtupbuquLo  ubpbinil  qu,uuinL.iua ,  "^Jl  "/*** 
Sujifi    uiubib    "129"'~'P    b  ^"^)     luiunufib     tuubi^    qlttu     u^pbuguL^t 

Kap.  XXIIL 

1*  Ikpq^  jtuLp^'Uu'ü  f'  ftnbiniuptu^t^%  iuntu^%nj  b  tfb&p 
U£tuiuni.fipiu%^^  ^npft'ü  ujjunp^/^  b^njUf  "bP^l  I^^P  U,uinnLtui^ 
b  pninp  qiuLpni-P^b'h^  b  b pbpn pqh'li  *iiiltu*Uiutuqu  "bP  L  1""^" 
3iiui_np*ij  bppb  qb'bo'iif  ifbb^nj'b  gnLgtu'u^  iuL.p Jt^i tuq^ p f  ^iu*Uqp 
^uipnLÜiulj^iuqn/u^  Ijb'Uuig'u  iqtuinni^^piu'lM^)   tun.  b p Ij^n l^u ji'h'lt   "linjU^ 


1)  ITuisp.  bP.  37—40:  2)  ;iin4if.  d'4-.  10:  3)  UL.  linrGp. 

dT-.  2  tL  13: 


Adversus  Haereses  IV  39 

binJf     aUnfii  nnLa^*it  Sl^pf    ^np    ifiuuUuilf^utlu  u£uj ut n i^ft p u/h u    jufp" 

an'iip-^ut'iiniLnu'u  L.  aailuwiLnnujI^u/Uiuq^nj'liu'iu,  utniu*üg  "P"*J  uju^^ 
nhi  n^  l^f  b n [j^n ij n lJU g  t^njU  fu^uiui  uinLbtu^^  tuutugt  Hu/^  tj^n  n^ 
iuptj.bß  I  ii£UJUtl£Ujn.bgnLgbuji^  tj^u/h tj^ [t in b g n l.u g  1^  S^p,  n^  jiujf^if^  58v. 
Hauint-Sn  I  luubi  atuLnl^'Uu'iu ,  ujjuu£^u  luub^ni^  Ji  'UifuAi^'li  nuub^ 
ina  p.uiaifnLp^bu/iin*h  b  tu 2um l^b fi in ut gU  ^  CCOmp^nnU  U  ni^jj^uji 
*Uuutuj*b  nuibprih  b  uiiu n buiug pph *  niuuttUuijh  h"S)  " P  h"i  up" 
luhniud  iuuiuunb*U  ä.bq^  uj^iu ^ b u ^^ji p  b  tnptnu^^,^,  ['"k.  []_" "^  tf.np" 
b^nn  'Unqiu  ifb  lunU  b^  ho*  nu/jjab  uiub'u  b  nK  lun^b'u  *  nuiia 
buiutb*li  abn.b'Uu  aiuhnLjbu  b  nhbu  b  ilbniu  nLung  uitinnbu/üf 
hub  tili  ob luli g  b  n^  ifiuintnifp  u/Utj.ujiT  biuifji'ü  tTrj^b^  t^nuui  ^ ))  t 
lAnn.^  nK  nU  ndu^ubutlu  lui.nqiiu'li  numninu/lil^nf  1" n  it  ui'u lu t-iu*ü n. 
Jiun.iu9  ifb%K  sb  bu  (jnnLUUingtf  ^mu uiiuinbuii  ^Pf  funuMin  inutin 
ib'ubif  UJJI  nlinutu  juilinbumügn)  "PJ*  IP^^J"  utLn b'liuin'li  lup'^ 
uiuj.gLU  ^uAj^fi'ü  u£ujtnifbi^ni^f  pujjg  up*Uß  b  nuüiuj'hD  b  uiTutli^ 
^hlU)  Juju'u  ujjiinnbb  intunuiL-n  b'ubtu  in  ihnmni^iiia  b  b  ifbnaitu*' 
Lnn'lj,  nnu^l^u  b  Uuuij^  luut^*  <((Pnrj^nt^ni.pq.ßu  miu  nnß-iuiTn  tjbu 
luiumni-b'Uf  am  in  ubnm  bLnbiu%n  ^bnb  ^  ib'u^^*  n*ü nn ifb m  i*li  /7i_«- 
nbifü  ufUM2^uib'u  nh" f  nLuncaiu^iibintJ  gJiunn.muibinm-ß^bL'lju  ufui  — 
inni-bniu*Uu  uiunnliuiu»  ~t  11^  tfuijUf  nn  b  AbnJb  (J  nJugub  uJLngiiu*ü 
bin^  luubinJ  iuiuinnL.b nu/Uu  uiunnbu/Uf  "Jj I  aiui^u/Unu  n*ücibn.nt_-^ 
ß-bu/u  bnbnu/hau  bunbwug f  aunun  umbnabui iu*U f  nnna  Jn^J-^ 
/"n^'tlr  lI'^^L"'L  u/UtuptA^^'b  b  Lu*Ut^nu*ii^^%  t^ujL.nl^'Uu%  HuinnL-^  ü9r« 
&nf  b  Juju*ü  luiunnbb  b  n^  r'ui'üb'ii  'linniu  n^  ^'li  ui  n  ui'li  tib  q  u/u  t 
Gl.  mju  1^  Uijiif  nn  b  "liui-nnul^u  luuiugiuL  iiunutnu  'Unqiu  * 
C(T'müqb  luunbmbinJ  quinnui  nnuß^  titjuiu  UtUinnL^n  i  b  nbi_nbuj'hq 
lu  n  niu  n  n  L  p^  b  lUIi  bmubgbiuin  bui  qnLqu/hb  i  f  lu  nniuniiL-jd  bwiVJU 
UtUinnLanj  nS  i^'u  lu  nm'li  nb  n  uj%  t  T^iulinb  buiuiiuniuh-  iuL.n  b%ujn*U 
rnbutnnu  ^  juinnuinnLff^/iL.'ü  ujua*üu/i%bf  nn  ^LULuiiniu i))  <^*  fr*. 
qbiunn  biuinuiniuo^  lULn b'Uujn'u  rnbuinnu  i^,  ^P'k  "5  ^  "^blP^ 
bu^li  bnbtui  ^P*  jtiu'ligb  nn  nbiuininnujOu  b  Jhniu  uj^^f  ^luj  b 
"kt^r''  'l^p^^'"g^  b  um  [•'i'^i  ^,  np  miil^fffi  gJTni^ul^u,  «Sb*- 
umlibinJ    mbub    qjujniuinm'bu     (f-nnnJnnbiuii     bifni      nn       ijjnbm-^ 


\}    U'iusp.    h'h     2—4:  2)   bu.    bß«.    13:  3)    ZiLmlif.    d». 

3-i: 


40  S.  Irenaei 

i^nphuif^       piuVu    IXumnui^nJ      bf^uAjbi^      b      ji^tuubi^       ft    iji pbnuß^ ftifu 
1I2U1  lu  a  b  in  g'u  t 

JjL.  tj^fi  jiun.ui^uiq.njij  fuputm^p  lui^pl^'u^^j  ai^utnrLU  a^bur 
bnffiuf  qrn^uunnuj^f  fi'h^'u  lupiup  bpbbiji  lujUifj  nn  b^iung 
n*UiUf  *jH^!l  uiniunbuMi  a  § lu l b in b% lu bu/u  bbu/hu'u  J'UJtLUJ%a.buq^ 
uiJutMJ^u  inni-buji  luuj in m u tu luU b *  ((bp^^  biuilbu  b  bbiu'Uu'li  ifn  — 
inuAibif  lutu^biii  auj^iuinnL^pui^u)) ,  b  'Unpui  ^utnabiui  qnnu^ 
ninnAbu/i  ol^n*  // ^  ^^uiuabu)  n^  uiuiiiligbuf  n^  anninuabu  b 
nK     unLin     ilbuijbugbut     ^iuinnL.bih     q^iujp      b    qifiujp*       ujipbuabu 

59  .  nijbpcimLnp*U  bppb  nnbn))  t  Pppnu  tn^^m  b^iu'Uu  bub  b  niujiu 
uiniu9iun.pbiuiu  qiuiu in nuh p uAj u  lu l. p bti ui nti  tun.  b  bbu/Uu*U  ciiw 
%uiu£ujp^p  /^uitfiULnuig%  bpP^bmi  q^bm  'Unpuit  ru/Unji  ifbnuiT 
luubinJ  ujublLibgnL.%  u/ugp*  h"b  'Unpiu  luuiunbiui  gutub'UuijU 
tupuipbwi*  b  rj-k^l  ih  "^  "^P'^n^l"J)  nt-p  bß^^  nK,  n^  ^p  ujuiugbuif^ 
ujui^biu  qinuimnLb pit/iiu f  ju/Unbuu/itbiniJ  S^p  qiu üb iiu u m tu g n l-^ 
P^bLü'UnpiUf  C(u0^  /^luiP^Uf  luu^f  l^utmiupbufi  1^" I)  ^PP  ij^ut^utn.bm 
nuiniuqnLUib^u  on  b  pui2hjbuj  utnommtunf  b  bbf  ^binbbnfi p  btiCkJ)  -» 
aiuniu^binglu  Jbuuib  tunumiugbiu  i  uij'Ungbb)  "P-ß  lujuiugu'ü 
q.npabgb%t  lAjl  n\  bPf^g  qujji  nn  IbutnnLiua  suijp  iniutnubmi 
wjunqbbf  npn  n^bm  bpf<^iu%  'liifiU)  lupinutonj  fi^u/b  nutjUf  np 
b  itbnpiuUl^  tiuLpb%iuuU  nmpnnbnuiL,  b  n\  1'"fl  ",P.  ''PH-hf  ^ 
nK  üuijp  uiniuanLpbL*h  i tu i_b m b*lj b  mbimmun p b  b  Jbp^nLfi^buj^ 
luuibiuub  bnbtni  b  /ii  b  pbunLÜ  lUMubmbiu'Un'ii  1  pm-ß^bifu  f  np 
ni%iujit  b  ffmtbnLp  b  ui'b ^ m u m ui in n l%  qnLnmLf  b  n\  quujli  np 
lUiiingU  bu  iiunui'UrLiug  unum  lupiuputt.  ujnmuujbiiupu/iini_P^ bi^ f 
UJJI  ujn*ubi  ninwinnL.bpui'huUf  Qfip  b  ubnpu/Ug  uiiumni-h pbiug 
UtUmnL.iiib'  b  uiun.iu^b%  iuL.b  lutumuinni^ß^bLlt  luntu^nt-ß^bu/l/ii  b 
o>.btiU    nnpa nn    piupbiun     ini-aiuiibi    b    n^bm     bpß^iui     j^pbuinnubt 

60!\  (iL.  ^luii  ah  umuianuiuhnnii  iiunniumuli  piw^bjnL.ifb  tnL.anLiSu  4" 
iumu9btnj  lut-biiuummqnL.ß-biu'li  lunm^nLpbiuVu  f  ^tnn^  uipuip 
bpbbibf  in^iu  luubinij*  (üi^bgu  umiuqni^iuvnqU  inutn  lunniu^ 
utuiq  b  bß-l^  unupnLn  h*b*,  qiiuuuif  ui'Unpl^t  ^luinnL.giu'ubif  W#  — 
pb^u^iuinjfib))  »>« 


1)  bif  9«.  7—8:         2  U*uisp.  dß-.  17—22:         3)  l^nilj.   a-ß».  8: 


Adversus  Haereses  IV  41 


Kap.  XXIW 


I 


1*  Iji-  ah  S^n  aah tu Ltu% iAm  lui^n ji^iuati f  ^  Ahtiü  "P"*J 
ifut^rj.  iuptj,u£nuAsiuj f  nnnu  L.  iiurnu^^  ^"'^  ij^iuup ^'Uiutj.pni-p-^LJbli 
uj^uj^^^'Uf  ri[tß  ^uiLiumnJp  ujntfUinu£%ujj^%  Ll  ^lu^nj  ^^lulr^ni^ 
iin^uj  U,uLnnL^njf  ni  ^inj^-f  UJII  h.  uuiuin bujinnjn f  U.  ifbh^iugnjtj 
/t  h^^tjf  ji  p.ui'ujinlt  hi_nna  nni.aiu%^*  (CT'iuit^  uiuiuabiuif  luu^f 
UMrLus^%nßU^  nj  ^uiugbu,  auiju  bu  uiubif  3ibu^  ß^^  iuifb*iiiuj*Uf 
nn  inbuiu*lig  abb'u  uin.  b  au/ubiui  tiiJuif  lu^iu  ^utgiuL.  ifUut 
ji  upuili  ^L.pnL.tft  Ul.  tiiunAbuii  uJUiugiuL*  n^  uu^uAtgbu*  ftuijg 
bu  ujubu  Abuf  ab  utubtiut  i% f  nn  niunbuinbuji  bnaiuLn  bi^nnLU 
qnLn  nuiuiujujtunui  bnbnb  b  nut ui uj u ui u/li b'h t  Ul.  ujuutgujL* 
#?V  unt-ut  bnnUnunnLU  f  utuin  bu  uiubil  cibg  b  nK  bnnJLtnL.f 
a%uJLf  ojii  bnbnb  utini'u  ujinif  b  n^  n\y)  ♦  b  nn  libutUtLiuu 
uiji  [i^S  uMiuuibn^^g,  b'h ,  ou/hnb  luifb'übDb'ü  unoui  n^  [L^trHrb" 
ifaL-P^jitfu  b  int.€^nLißj  uinaj^nnli  uiuinni^ujbb'Uf  t^ap  if j^ um'u q.uM iT 
h  U  uinbbnitül^  ibnnu  utnbbuji  b^utnn  uinlib'h f  aij i  inniAp-pifu  b  60v< 
uiuuuilj^nL.p^liiJli  ujn.uiubinLß-buj'ii )  nnu^i^u  [t'ü^pU  umu^*  duß'^  "^ 
ujn.ujLb^bug^  uj n nui n n i^P b lAi  kbn  lULbifi  jptuü  q^q.U£nuig*ü  b  tj^ijiui*' 
nbubnLnn*hf  n^  iFui9bn  tut  nnut  inLß- hLÜ  bnl/ubg)y  t  Gl.  ^A°^5 
^n  uiL.bib'u*  'Uuibi  utn.ui9 b^^  nK  libuii'u  b  Z,uiin'Uf  ujji  b  jH Pi]-h" 
%nnuj  lu^ui  bnbbuti  ^utuuiiaiunf  nuj*Ugb  uuti  ^P)  an  b  ^uiuuj  — 
puibni-P^btfli  ubuinu/Unuß-bu/h  b  ubni^P  buh  guutnrLü  uiabinJ 
IhuuiaLO^a  t  b  ujujuj  a^  ubujiu  uiubif  ^"11  h.  ttn  nabi*  nu/Uab 
linoui  uiu^btj  b  n^  lua^^b'u  ♦  b  aK  ubuMiti  b  ^lunuj^LUL  q.nn-' 
aagu  b  pujg  boji,  atji  b  b  bin n^ nnn a% *  A"4  gut lunubb  /»i 
pUngbuutgbuii  uiLabliuigU  ni^unLnu/JU^n  f  ^11  l^*l"'J  giUL.n^'Uu'it 
b  p^lt lu Ij^b g n Lg u/u b ^n ij^  gut pg.uipnLp- ^uU  luupb'ltujg'ii  ^  ifbgt  Pub 
pU ggl^i ifui'u ui I  ujLp fi'Uujg'ii  l^p,  1"p  l*^j  ^h  ui'liguMif  *üuj  ^pujff-iu*' 
pbgaL.gu/ü^  l^[i*iibi^  guijuaubb  ^puitTuAi  uiuji  bcpag  uinujbbp»' 
änuig^  uin*übj^  ^pt  Pu/^  a^  tfbutj\i  ji  ^pu$duMpbing*lt  i  lu i_p b% um  a  f 
^"JL  ^  b  fJ'^'^^^'-P'bu/Ug'u  %agui  b  pujg  Uaij^  a^  pUnnbiTiuabing 
^pf  npuj^^u  jiun-ui^^ujgnjh  ujuujgui^f  b  n^  uijupf  np  ,puib^  guiL.'- 
p^lbulU)     aiJl     ap    ^uljU    b    usniuLbinL.    uujLfinbujuj^u t 


1)  U'iusp.  b.  21-22.,  27—28-,  33— 3i,  37:  2)  ITuisp.  b.  20: 

3)  ir^usp.   hS».  3: 


42  S»  Irenaei 

2*  ruiliah  uiLiigliDUt  f  hnnnu  ah  aiurLUj  ihn  hiLhuji  ^Pf- 
h  ^.brLÜ  lunuiui^'Ungh  U  iTuj pfßtuilj^u/iiiuß  ^niuin^n  anah'üf  hnnU 
h  Ahn.%  Ij^w uj^uAj uj ß  "Uni-Ui^b inij^  h  uih^bintj^  ^i  uujuiu  uiiu ^ui ui if iuIm 
61r.  ujiu in n L.\ ^ p u/u lu gib f  npu^^u  ij^^  iiLugli  ifuipr^  ^uiLuj'ühi  ILuuinL-^ 
S-nit  P u h a a uj*ii*L  luaiuuikuii  a^nii.h*ü  h  cibn.*ü  'Unnut  tj if lu n if hVu 
hiuifuiLnpiuiul^u  uiunnu/liuii  nL.unLnu/h^n f  nnnn  hnbini  h  ^ujph^ 
h  pujtj  puirvUiulu  h  aiun.iujnLp-bul^'li  htuuiu/Uiuaf  nu/üah  OjLiH-'^ 
bibiui  b  unJnpbiui  ^p  h  'linuut  ut^iu  ifiupriU  b  ujn.u/Ua  bui-' 
uiu/Uiua  bpP^uii  a^btn  U,nuinLanj»  puiin  u  tu  u  m  biu  ui^  u  luniu  — 
LbinLi  auiL.p^'Uu'h  iuaujinni_P^hut'u  b  aiun.  h  ß^ lu nuj un p'h  ^'Uui'^ 
aiuhnnLßhLÜ  w^bauLtju/ub  ^ni^f  ij^Ji  if^  jbinu  ^"J"  "^  /Z^T" 
Lpni-b  nujp^buji  u/u  ui  p  J  u/u  bpbbuah  tu  aiu  ui  n  n  h*ü  *  h"^  uiun. 
h  ui  u/u  n  i^in  1^  p'u  ifinbpifnLfi}/;LÜ  b  q^inLp^biMi  ^'Uuinuj'UnniLp^bu/u 
O-n j  ut  luifhb  b  S^tuniu  ihn  b  luaiuuiujU)  piuig  lULh iuiiri_nj*ii  ^lu  — 
lfuip^ujbni-f9^  htfu  [ttu9uiibpni-P^hu/u  niStibi  lu  ntu  in  iti  tili  f  JujuIj 
uii-bihu*iu  b  ihuiiLiiiLn  puinnj'Uu'ii  pmTiiupujpnL.ffbuj'ü  uujiuuuiLn»^ 
pn^ß^bui^U  uinujinnLf^hiij%f  ^"/^  1^/^' *  'T  ^uininjnL^buj^ 
niniuuiuLnpni.p^pi.'h  ^pt  Jji-  i[uju'ü  ujjunpfil£  S^p  iji n fu uAj in Ij^  n^ 
tfltUMinl^  ttn'sU  auiiibiui  bpui^htuiLn  pbui  i  mi-Ut'Unbmg  ifba»  b 
ih n hl uAi in b  n^%  u in u/h u/h b i n  i^  1"^  p lu p bu/u in i  *  b  ihnhiuiumb 
inujuui*iinpnbini*ii^  nujifb%ujjh  uuiujßnnub^u  uitj^^ujuiiu  g'u  pui2^ 
fubinJ-*  b  n^  iThinjU  nifbpXuji_npuii)  UJJ^  b  t^^ f^ lu if ^ u*U  u^pbi* 
^\\\  b  n^  ifhiu/u  utnmtniuutnLU  b  '^ in u tu p um l^u  b  pU l^b p\iu ii ^ p n  ^"/> 
UJji  b  uiflinnhbf  " P,[l  ^uAib^i  [i'ii^  fj^iTbpf  ^pff  ^np^nnut  ((riu'ljqfr 
iui*iUiff  np  ^u/ü^  qufujinifnL^in*Jj  ^n,  uiu^,  p^nqgbu  b  q^ui'ljnbpX 
pn»  b  im i*iiifu/ii^ f  np  mnUnt.  h^S  *hP" f  "H  Uiuj^ti/ü9bp ,  b  npin^u 
biuifhn  P 1^  lupiuugb'u  ä.hq  iTiu pq^lj^,  mpinu^ft^  linnin»  ^f  qfi  tffi 
ftppb  lubuiifenj^  ir^^"^L4^  ^  1L"'&^'"L'ß  inpinifbugnLßf  wj[  /'/'"' 
pb  binifiuLnpn  uiinpn.biupui  p  qinj%nuhb  innubmif  hj*ij  tiin  u  n  n  lo 
jiAinnLpbLU  inniuLb^  ^^np^b^ni^  /i  ifbpAmunpu^ ,  ^uAt  ff^  ^inpb^ 
h^iuntnlhiuiDt  cdji-  bff^  no  aabq  iniu  piuinuip^mb  Jinpbuq^f 
mni^,  ifnn'ii  iTJif  ^ p ^ [i^l^ P f  '""^f  IL^'1  'bifiu  m//^  liu  bphnLii»  ^* 
qh  ifti  hppb  vuinuii  q^bui  hnphnbuf  mjl  hpnb  nninnfin  bp-' 
phubu    p^lifl-  ^tifin*    I  in  tfb%  in  flu  h  inhinu/Uuinnu    b   lui^niniubuip    ifbp'- 


\ 


1)  ü'uisp.  1/    21    cuir.    43— ii:         2)  U'iusp.   d-r»-     21:         3)  VlIi- 
9..    29-31:  4)    U'iusp     b.    11: 


Adversus  Haereses  IV  43 

UJJI  ^JP"  tfp.uinnup-fiLli'iu  ^ujutuipb^ni^  /^Irpu^ujpLu'üujl^ftg  i^*ülfinJ 
Z,iuL.n*ü  ^n*  "jfi*f  ^(fln  niunbtj.ujl^  S^ujq.^  fi  tj^bpiu  ^lupliiua  hu 
vLiunbuig    bt.    uibnujj    fi   tjjinuj    ujpq^ujpng    bu    u/u fi p lu i.uj tj ))  ^t 

3*  f^uLuiifb'ub^li'u  tujun^lilj^f  nfiui^u  jiun.uM^ujtj.nj*U    luutuguM^f 
nj     inuh^nnb    aujLnl^%u%,     "'Jl    "P      j^nu    b    u  um  u  m  biu  uj^l^  u    ui^banL-^ 
atuug     b    ubu*     nnuj^u     ab     ß^g    ni     uiubn^     ubauia.njit     q lu ti lu ut n l.'^ 
p-nLl/u     b    ubq     uutumbiuqni  niulibinil    autnbnnn&nLff^btMj*ii      utuut'^ 
uiuiJnnnLp-bu/h    b    uMubi^    quin,   fi  j lu qut in n qU    ^'ü ut qtsAt qn l ß- b ifu    b      62r*- 
ULnbnifnLßbiJljt    T^ui'Uqb    nS    Juju*ü   uj lunnbb    luqujuibuiq    qi/bq,    qb 
1^1   puig    butngnL^     b  'Utfu/u^-     ouj%qft    b    n^    n^    wpinuj^nj    uil^nnu-' 
p-bu/Un'u    bqbuii    tuuktuifa  2w^b^    b  qtnu£%b^  qiji pl^^ni^p^bu/u   bbnuw 
lj^nLpu%)    '^Ji    it'    u^i-bib    q^bnp^u^   "linpiu  £i*U I^tn ^b tu  iß ,   uiubi^  qliuj 
u bnbugnLfl     b     num    uijuubb     b    uiubinj     b    uifuiLig      uruiiLuiq     ub^ui 
ib'iibinil    ^uiuqnLn     q^tf    iiu'Uqbifui'li    siuLn*lit    lAnq^  quiu'h   qb   nliui»' 
biulin^    b*ii^    uiifbtiui  fii    uiuiuint-bnu/iin^  ^uiuuinuib  b*ü    ubn  b  "Unqui» 
Du/ü q h 'U n q ui  ubbqnU  b  ib'libinLp biMi  pli bui ib ui i% n q lu ,    A"A   h  übq 
ui^nLißi    b  umuiLbinLßbLJLi     b    uuiuuibnL.jd-bui'u    nlibuiibuii*     ou/Uqb 
^uiLuiJibuii   UtUutnL.&nj  b  bnffbuii  q^bin  linniu   nuilibL.  b  lunqbuiifa 
ßuAi     qu.ii£b*iiuijii     u^pb^     qUui     b    qifhnkuiL.nn'li    jinnb      qu/li^'li      b 
ifuifiqi-nj    l;    ifbpäuiLnp    b    fi  puig  ^«"Z    juiifb'liuij'li  ^uipui^uiL    qnp" 
vng,     b    np    /f^^    «^/^     tuUquiif      uijf^     A^^    ^uiuiupuiJ^    ^      bpbnnnifUf 
qif[i    b    qlinßi    gnugtuUb%     Sl;p*     b    uiul;    S^p    ifbp^    P ui%%    U,uuint_^ 
^"Jf     "P    %ui^     juinni^uiqLnj'u     ^    ^lunuijnup^L'li       uib^    lkuinni_i^nj 
b     luiqui    uiquiuibuig     Vu ui qu/u qb j^n ifh^    b  i^ubi^nihi   'liitui,    puui  npnuif 
pli^pU    uiu^    g ui 2^ui Ij^b p ui u*ii *     «fl^   bu    inubiT    Abq    ^uinuiju*    qb    i^iu^ 
nuißj    n^    tf.fiuil^''     lt''^t    uinU^    uil;p'u    [lup*     puijg    qXbq    puipb/f^uiifii 
uiuuigp,     q/t    quiifb'Uuißi,    |    np    [1%^    ///r     u/UquiJ   [nLuij      ft    ^uiLp^,      62v* 
t^iuUnugli     kbqy)  2,     ^ui*Uq[i    juiub^""    n^    bu     uiubd    qkbq     ^uiuaijU, 
bpbbj^uiqnfUu     qb/^njg,     ß^    /r^^^     ^      np       juinuiluiqnßi       quin.      /, 
jU,uuinLui^%    S^uinuijuLp/iLÜ    uiup [,'Uuiqpbuig    ä'uipql^ui'u    bu    uiuiui 
quiquiuinL.^/iifu%    'Ungu,    ;^ n p l^ b i^n i[.     b    juiub/^     bßl;    huinuißi    A^ 
tb'"kf     ib'^i    ""1^4    "»^/»^^    quAiqliuinLpiiuü'u    i^iunuijuiliui%     qdn^ 
qnälpqbui'u'u    ^pfiuuinul,    qui  ^u  ui  b  ui'u'u    bgnjgt      hul^    pui  pbliuiiTuhi 
b    ^"""«Ä/^       b      jiupifuipbi^    qui2^uilibpuiu'ü     U.uufnL^nj,     ^uiluiu^ 


1)   ITiusp.   b.    45:  2)  3n4ri.  db.    1 


o: 


63r 


44  S.    Irenaei 

uiuMtLLti fu  t/ljni*ii  Äi/o^  l-"!  Il'"*'^'")  nniiLif  U.  Ihanijj^tuißi  Liuuut-' 
Ltintuut^u  L.  lun.iu'Ua  biutuu/Uiua  Jiuu'u  lu aiu ui n uß- b u/u  ^uii-iuui-- 
LJialt  a^bui  bpP^biui^f  ptuipbl^iuif  brj^b  ihuuini_i^nj  ^  t  IhJl  "^  tj^lhft'^ 
nuj^iMJifriL.  auiunbbuiifnLffpL.^'ii  ij^iuuli  I^iupuiLuiu/liuif^nj  lbuinni_-' 
^nj  UU11UQIUL-*  niuUqb  n uiVu  ^p  j^  ulj^tj^p.uAj^  l£iuiniupbtu^»  CCT^u/U" 
afi  uin^uj9,  "i"kf  JP"*^  tAj,p.puM^iu^ni.  ^jiiih^f  bu  btfji)  ♦  "^Ji  ^'^^^ 
[m'u^'u  LLpput^ujiifnLf  £^^  ^np^bual^  tj^jun.jiuib'Uujl^u/h  bbiuiiuh* 
pnnnL.  ab  aiunb  ^  b  iJiuu%  ab  ubnbinL0^bLJ[/*ii  ihuinntS^nj 
luU lu luui builu u    n.nnb^^f     "P^     ujn*üb*ü     t/ütu     b   a^bui     b%    *ünnujt 

Kap.    XXV. 

-/•  Ul  ni  bubqp.utii'u  bannu  ß-^  biunuiuuibiui  IhuuinLUj^ 
utupqLnjUf  uinbna  qihn-iuUf  "'//  ih  f^^Hf  H  f  /"P  lunbu/ubq^ 
1l**-P  qp.iuUu*Ut  T^iuttab  n*t  bß-l^  Ubiuiti  iiurnu^  ^ut'u  qlApnuj^ujJ'f 
"'Jl^  bi-  Jiun.iu9  ^u/u  quj\ub*iiuj  i'u  mn/^^^P^  ib um n.iu lh n ^ n  h UiVb 
qSuijnu f  ^l"'J  h  'Uifiu  b  b  Z,iut_n^'ü  ib ut n.iu L.n n b i_n  ,  nuui  nntiLif 
pli^pU  luug*  ((siiiinf  tbiurLuiL-nnbiii  iH"  ibuifLutLn^ ,  Qnn  nifui^b 
jiunuj9  Du/u  qui2[uujn^  R-" I  "^"-  ,P"*l)^  "^'  "*-  "5  ubq  qihut  bn»' 
p-iuj^  hi-n  ^niuifiu'u  innLbiui  uin  b  u^%9  h*iiS  biuiniunbiui  bnbu 
uujujuiULn nni-P^biu*h  luiu 2^i^n lu u tuti ^  '"7/  unnniSUa  Hub  ubn  uuiui— 
gnuaiuiibinij^  uib nbnuP^fiL^'ij t  ru/bqfi  q^bui  bnffuji  *Pp^^h^  pli'^ 
qnifubib  ^  qih  nbnLJJ^  bifl/u  bt.  q^bin  bnß-biu  i  int_unif  bnannm." 
P^jiuü  pUtj.nifubini-ß-buM'it  lunlii^  inLunjt  rui'Uqfi  np  ji  inju  b^ f 
rt\  unnut  qinju*li  inLuuii.npb*ii  bi.  iuujjatutLiuqnLquj*iib%f  ut 1 1  lAi" 
nbui'Un  inuuuji^npb'u  bu  uiiu lautn.u/Uiu'u  b  'itifiub^*  'hnniu  nKb'ltS 
uutu  ULuinnLqui*ibbinJf  puijq  pujpb  üpbinJ  bu  inLuiuLnpbinJ  tun. 
b  in  iu%t  Lftiuuj^u  b  um  (AuuinLusa  a  ut  nuj  i  n  uß^  b  uli  IhuinntS^n  i  n^b%^ 
tfuiutnLuuAi^f  nui'liqb  ni  bujputLUi^  l/,uuinL.tuS-  uin  b  ifuipnbu/u 
uutuMuiuLnpnußb%l^f  pui  tq  lu  i*Uiiqbbf  "PJf  ausnuijbVü  uuum  bt. 
bpfftuu  q^but  %npujf  bbtu*üu  bu  uj'UujuiUibui'iinL.p-buii  bu  tbumu 
J ui u^ ui blb tu l£ut*ü u  uintuqnugtu%bintl^*  piupfi  tun'üb^ntj^  U,ULnnuut^ , 
"Pß  viuniuib*li*U\Fiu^  iJututi  'unpltti  ö^tuntu ibin f%  bu  piupb  nnpi^b inti 
tujuntj bbf  npn  q^bin  bpfj-tu^  "hnpiu  iltuult  'Unpb%  q^bin  bpßiu-' 
ß3v*  L"J*  '"JL  "i  P^'Ph  h*^i  bpbuii  b  *ii  n  q  tu%  1^  f  niu%qb  ^  btii  tu  tu  p\btu  i 
bu    tuJibtupiuuLn  f     piuiq    putn    utiunpbb     biupuiutnb     U^uinnutuo-     tun 


1  )   8.ul|.ujp.    P.    23:  2)  ömlfi.   C    58:  3)   önilPi.   d-t-  5: 


Adversiis   Haereses    IV 


45 


li  ifiunn.ljui^i  ^uitt-Ui ini-ß^h^ul^ f  num  nnriLU  iiiunhu  q  öl  q.f(rutaf 
pi-un^  tuiAbi  %ngujf  h"'!  ^"'/  jt'^l'"'-*^  uinptuliltlj^ni.p-biuU 
Liuuh  alt n Unit  'ßu/hufi  nnui^u  (J,utnnLtua  tu'u b ut n tu uui  ^f  tttjuit^^u 
kt,  utttntr  btunitjL.ui  ^  ihumni^d  n  i  ^luitutnuiltnt-fHiutlt*  nuttttj^p 
/«/«  4"  ihutiin  iJiunrj.i.ni'lt^  ttttu^mb  ^  ht^  ^^"  I  ^'"/  U,utntii-0-njt 
Gl.     iJutu%     utiunnbb      luuuttj     ti  tu  2^"  ^  ^  H  ^'^  "'^      ^kp*      «fl^     rLtit^n     tibu 


T^S^'P^ 


'JL 


hu       nituinbtjb       qAbtt))      .       %2"J*^*'"^hintJ  f        tib     nK 


itn^ut  tb  ui  nut  t-ti  n  g  b'it  tAtiu^  tt^btn  bnß^iuiniht  'itnniUf  ^1 1 1  npnil 
ij^^but  bp^utj^ii  n ntj-t-njit  IbuitirtLS^nj,  tbutti.iui^nn^b*it  b  'ittfut^^t 
Ui-  t^tupAbujf^  CCHutif^itTf  ff^  fiLn  bu^li  bif  bi^  unoitt  bab'lif  ttb 
ittbuiultbgb%  tjihutn.u'lt  ttbitj)  "»  /A  u'Uninb  tttittna^iuttu  h^S  itiiup'^ 
v^p  itutjUf  UJJI  tptun.utu'lt  bi^ptiti  btin pn.u  butugp  ribi_p  auijuf 
l^^b p tst u*it t  (jL  juttj^tut^u  ttpng  b  Uuuiib  ifttiptriupl^  utul^»  C(3ut*' 
pbb^^g  lut^^g  tj^tj^iui-iu/^  ^n  b  jitt  pbifui  jin  J- n  tjn  tj^b  g  ^  a  tj.pbti* 
luuutg^g  g^^Lu^u^^  lit^  b  ^utputLtij^  if^  luptibitit^p *  lit^  tjflprvhu 
fjil  ji  ^brLiuuitiutij^  b  tjriuuibpu  b  h^tttiLtug  bpbp^f  tjitJifb'ltbitb'Uf 
"f'P  u jt tu*!! tj.ut if  jut'Utiifu  jtif  l^n<sligbiutp  blb *  niultab  ibuirLuii^n 
[tiftii^^  ^luutntutnbgji  t^ut»  '^ i  Hju^  «^It  ni^p  1^  t^l^^U ,  ut*ltt^  <fn- 
t^ni^bug^*it  luphttL^^Uy)  ^.  pU tin i*it b in tj  tiSbitirLli  nib lu u.u'li ,  11p  b 
uuibijalt  b  iiuiu  'nujuinuiuibuin  i^n  uiUf  üb  bind  p*bn.  "ittftu  64r, 
p*it fLn ifit b ti btt     nibiunu*lt   *itnputz 

2*  U,juti£^u  ILuuini-Ujh^  1^1  ubtiputti^  tjifiuptili  umbtj^  iluiu*U 
l^iL.pnj  uj^ut p ti.b  1.1U gtt f  /^"^  t^ tu ju ui ^ itt p uii  p%uipbiug  iltuu'u  "Ungiu 
ib pbnLJ&biuuu*  bt^  gdnnnilni.pnii  itunut^ lugi^^n  1%  tn itt tu i^n p ^ p  m.-^ 
unLgu/iibinJ  giu*ii n i^u ü n t^i u*ii  bpß^iui  ti^bin  ihuuini.b^n  1  f  bt.  tiifiup'" 
g.uip^u*ii  jiupifiup^p  If^iuK^ifi^p )  ^  i^bpiu  bpbp^'u  pUn.binLgiu'lib'' 
l^t^  tj^ifutpi^  ^ph^  q^^ntj.^  'Unptu  bt.  ^iuuiupiu/£nL.ff^bi,*U  niiibi  pbfj- 
U,utunL&njf  ftppuL  tj^ft  li'u^pü  "^['^^['^  kl'  ^utpiui^utt  f'ub  iiijltn g filj^y 
npng  abingpli  gbLp'li  mtuinil  ^iuuutptubnL./<J-bL.%  bu  "/»o  ^lu^n  1% 
bqb'u  \iiitu^  ql^iutj^ifni-P^fiifu  iji pbnLß-biuVh  ^ tu p ui lu p tu itib ui b in J*. 
bt-  npß  n^  inbuiu'uk[i'li  iljO-i-Utunnuk  tijbi_pifk  mni^biui  iumu9^ 
u n p nn uß^ b ifUJi  bc.  npn  umiu^utb  gHii  b  luhiiugnuib  k b'lt  luAtiuttiiw-' 
m  pU  f  an  ja.  bt.  b2h"-  I  ut  p  tl  lu  p  lu  biu*it  bribiui  iut^pb*ittun.pni-ld^btfli*. 
bt.    lujiingjilj^     np    ji    piupli'u    ifuitu%kh%i      J^P^hp    gjut ptftuptubiuVli 


1)  On4fi.  a-b.  16' 
4)   ITuisp.   bb.   28: 


2)  8ail5.  d-t     24: 


3)  burujji  bS«.  5—7: 


46  S.   Ireiiaei 

tnuJuionLatu^/kinJ  J-uin.ui%if.nL.p^lii*U  *  bi.  "p.ß  r^ujn.^iuj^t'h  u/n. 
4,uiinh^  nu£ujnujnliiui*ü  ql/ünLi  n p ß-  bu  tj^iu n.iu ^jAt  uf^tuu7ifiiL^iu*ü% 
luußnabLbinil  ^  f  jt  ^bruh  pnuq^nLif  pui p puirLtiß  j tu p rj^ui p b f^nij^  bujuip" 
tfäjjpbiniJ  niftupn.bnLffbL.lju  "^P^  nui^^uib  nuj'^ujbu  bpnnn'h 
dl p bn Lff b iu% t  %uju%  ujjunpfil^  bi.  3 n i^^ utVlt  1^ u  ji  O lujui'hnL.ß-buA/u 
uiu^*  ((Gl.  Aui  i'u  *iinpuj  bppbi.  tjAuj/h  y^uLpa  piuauiua»  * 
64\%  ^"'^'7/'  ujptjLUjpbL.  pwt^nLif  ^"'-/»^  ^ntj.Lnjii  U,uinnL.^nj  tj^utulu 
uboni^fflsutuU  fj-ni  bt.  puinnLif  bu  2"""  "*-  <,ujLp'iu»  bu  p^ff- 
uiub%bu l/u  unuuM  ff ut ib ui'u a u/l a  bnbuji  h um'u'Tj ,  lunu/jjn  'Uuihiut'u-' 
cinL.  ujn.utuiujujgu  biujLub  p^H-  ^liiuqu/iinbuj  luli  uiub%ujjU  «/'c 
bjutp'tb^  an  in  bu  H2t"^  "*-  Jiu  p  uiu  puibuAi  uinubinJ  qujLpl^'iiui-' 
np  n  Lffb  L^%  t 

3»  (Miuiul^u  bt.  J^  n  nn  ijp  nb  uiVii  njunpu/ubiM  bujquiua  bu 
q2^b'iinL.uM&  unu£^iupb*lt  bc  q  l^b utn lu q Ln q'u  p*U in p n Lff b uli f  q^Unp^u'u 
bi-  qiqujuitupuiqu*U  bt.  qifmnpnLffbLiiuii  bt.  quiiiu'u  bun  qiuifb'- 
tiiuiii  uji.p^%iuqpl^p  quiuiuu  uiui 2in lu sf utlilM )  jilt^pU  n^  h^^-B  "'J" 
unubb  biupiuLUibiuit  T^u/Uqb  ^  ub^m  ih  utub^iuipuipLnp)  *  qiu-^ 
ifb*Uiu  1%  q^nui  u/hnu^ni-ffbut'u  Itl  luub'Uujujiuuibbu  bujifiubiuq 
qnin^pu  uiUnt-2nL.ffbiuliq  q^nmuli  niSlibi  1  bunbuiu  f  luinujy  bi. 
Mu/li  qU  nJu^u  ib*iibit  Pub  qui  i'u  f  np  qbi.puiL.  hi- lituqiiiunL  n  ui% 
l^p  quinUiu I  tun.  bnLn.uu  (rnqnqnt-pqli f  tu puMui^p  b  Abnli  piw 
qnLLl  iqiupiuiqnLffbuAjqf  luipifuipbinJ  b.  luipnuipbinJ  qlunuut 
/fu/f  Sfljiui  b.  uujiuu  »qm^uiiuifu/u  inuAjbi  iXuinnLan  1*  b  ^bnU 
bpbpnpniugu  jui nuj9b'iiu*li  inpqnpbuii  ^piuLbpl^p f  luiub'u^pU  ^ 
n  c>.bnhi  ui ujuj L.n p lu q  uin.  J^^" '"/'/' "'^'»  ^  A  oi.bn*U  lun.&iuuiulMiw- 
bbuinh  qiiuubinb'hiubiuUu'u*  b  h  Abnli  uiupuhiULnpiunit  b  '>«  — 
qbnpu*ii*  b.  b  Ckbrili  bpbpiuLn puiq%^  um  b plAjuijb'liu'ij t  l/piq^n 
VOT*  luuiuatuL.  Unilul^ubf  ff^  ((Lhpiuu^jip  puut  uiLp^lUujI^^t ,  qnpu 
mbubp  ji  ibpfiVuy)  '\  oui'Uqb  uiLULpu  ^utnuiunLÜ  nmuiti^p  pU^ 
qnifubi  jj/u^pU  qptu'u  U,uutnLS^nj  b.  qä.bu  bpl^uiLupu  b.  I^^^p" 
ujujpuAju  ^nqbn  piubut'Uu  b.  q'Uiu  luuiLp  h^liiubu  ^  lu'u  nb  p  A.  b  in  q^  f 
npu£^u  ^ujunnu  luu^*  (('fiui'hqb  pifiq^^^f  np  q'^bui  bpfjiujp  ij^^ifij » 
b    ifj^tfiä    ^p    ^pbuuinuy>  '*»     UL.    quMp^buji  ifji  puin    ifjin^^^  jiunui^iu-^ 


*)  \*    |nLuiuGguG*    «piujg»: 

1)   VlIj.   d-b.  22—23:  2)   3iujsfi.  IJ.    15:  3)  bif  l'b.  40: 

4)    U.    linrGp.   <)>.   4: 


Adversus  Haereses  IV  47 

*j-njli  Uj^tuinifhiui^  dm//^  f^l.*  "P  luiunlfUuU )  babn  h  Jbnuj,  ß-^ 
alUifliiiiujU  uijun^^tj^  in^iuf^  U  lULn^'hiuLp  ih^h^l/u  'ünaiu*  aiuja 
t^nhaiuL  lun.  ubn  uiniurLhLnnLß^ln^f  f"P"  biuintuniui^  iiuLff' 
uihu/Uß'u  h^iuu)}  ':  U*P^^  /'  khnjU  m luiu i_n n lu nli  n l.u luh ^ ji*!! 
"pifi'^hl  jUtUinnLanj*  u.  Luj i  uü lu ilt n n lu  h  uujutunL.  um ui ^ ui ut u tuVli f 
uh'liK  ab  b  uiunnutn^tiLp^bi/u  U-n i  ^ujUn^biiXbin uti  b  binium  ^//z  — 
gut  lUL.ft^'ii^'ij  f  ^uAiij^ji  LhuuinL^nj  %utbi  uin.Lu^b'lt  qaUiubiuU 
uiutmnuhnu/liuii  h  ubqau/u^  b  ahnt.pbui'li  luhn.  bin  iS lu n nb uAt f 
jb^bqnLQUJilibinJ  a%nuujf  iuiub*jinlj  ^  qinutu'u  utiuutniuißjf  annu 
no  bß-g  «V  uj  nmunq  f  n^  bi.bn  nifub  aujuinbili*  b  t"  1 1  A^^  '"*• 
'-bin  nj  b  unaiuhl^  b/Unnbiutif  nnuj^u  (J  nJugu  J'-'P^P^PIr  ^'-'^ 
ngliu%  luu^*  ((^nuj%u  nujiunubb  biuiLubqiui.  ol^n  lun  uiifbliui i*ii 
J nnnJnLnn.  nnni^nab  P unut  il^ib  b  ibnb'u'u  b  n^  *  A^^  iiuLbi*  b 
CLiibuiu  qujiunubb  ibnbnuu  m  in  tu  ui  tu  b  uU  nutnbri^liu  b  bin 
b*itA.y)  ♦  b  Juju*ü  lu  lunnbb  ^^P  biniuin  mutin  utui^bi  qutut^ 
uinLnnutltu     tjutjunubbf     nno     butug\b^tt     bpffiui     q^but    lUnputt  fi^v 

Ka^   XXVI. 

1*  lAujiu  inntruiu  nutnAut'lt  b  qnnß%  uin*übi  b  nuipAutu 
^nqL.nij^  ^Lnbui'ltß  jUq/iutinnUf  ^lunuijß  tb n bi uiti ut b  utqutmutß 
g  ut'it  but  g  b  in  ip  i^ttbif  b  /[^l'"-  ^  ^ujLutuutn  giu'ubnupbiu'it  t'*-P'^ 
bu/iiq  lurLÜni-f/u  qutii  bii  utui 2^ui in il ut*it  u iqiu u lu lh n n i^ß- b t-lt )  np 
ilhuinni.an  1  nK  ^p  nbqbuti  b  ubqubutif  putiq  ilbutjni-ßbutu 
jvnJ  ilini^p  b  ilql^p  b  ^tiutqui'ltnbqnLqut'Ugp  i/ltnuiUf  nputgu 
uqbb b^l  ifutpqinpl^'iu  qutium^iinnu  ut luiqbu b  utLp^'liunpni.p-butitu 
f*utinnt-qut*iibi  utu^*  (.(Gl.  q^bin  qiu^bnußbiu'it  q  upinbq  bi.p-' 
biu'ltq  ^h*U  "'^tP  'iinqin*  b  bii  binnt.  'itnuiit  ^putuin*hu  n^  putpbu 
b  b p ut L.n ifu u f  jnpu  n^  bbqqbii  b  *ünuut))  t  ui-  L,nLbiuu  qU mb" 
ipiultltnugf  np  Itngm  jinmn9utni_ni'li  b  um pbiuL.inqnL.p-bLit  J W" 
mußb^ngli  pUtn pbgint.  b  \iutlu  utnut^fAt  uium'binL.  ilutu'it  "Hp^U" 
uinub  iJbuijni_0-biu%%f  in luui^u  inubi  iiuqiuqu  U  nJugub  tJ-P^ 
nbinlig*  ((l^g  um  pUbmiiUL.  qmiuinqiuuu  ihuinni^an  i  b b*it q  m'u un  f 
tnutf^    Xbq*    b   /tpp    n^   biuifbgm*U    ^iuld    b   ^%inqtn*Uqo  l/r^bi   ^mp pU 


*)    b   I^nLoiuGguG*   «uijj»: 

1)    U.    IjnrGp.    d-.   IJ:  3)    P*.  OdGF.    b    22:  3)  bif  l,P.  4^ 

4)   bqblj.    h.    24  cmr-: 


48  S.   Irenaei 

ifbpf  Ulli  h  puja  ifbnj-bah'u  II  riiunAiti'JLi  unm/iLn  /iLnbiuuff 
jljnuujLnnu f  uiuhinij^  glA^uipn^*  U,pi-uj  iTliq^  IhuuinLui&u ,  "p4* 
bnß bnyii  lurLiu^^i  ifbpf  ^tu'bq^^  U  ni^u^u%  '^f^'y  "^  b^ui^li  tj^ifbtj^ 
lbnbn^%  utLhujinnu h f  nV  nbinbun^  afi'  bnb  iiifiut  ui_  ujnujnfi% 
npf^  iujLiiLnu%  lujfiinu/tb  b  ifujinnutj b%  qn^u  bn.nn'li  li  itLniu/u 
66r  bnb*li  b  nnnb^u  Abrnutj  bunbiu^qt  fjL  tiuinlAnjg  (Xuinnuiua  b  Üumimi'- 
libuiq  q'Unniu  ui  ui  2  tri  ui  l^:  inu/übi  qiuuntiLp-biu'li  bnl/ubf  nnujl^u 
tinbuji  4"  *hhp"  li'iunquin^lin*  CClTfi'P^l^  qn^u  b  u£UJUitupLuq.u  ifiw 
utriLq^n  bti^  luiFu  DiurLUMuinfü  1  u/h lu luui in pU f  inniSUq  Pupujj^ibf  b 
iun.l^n  nbinpiiA/ii  UnnnDUJj  b  qiuutn{j%  U,u ut n ub^ njli  Z,nb  ifijtiuj , 
nm buju'u  funp  uipiup^n  b pbb puiuiqu/übi  'Ungui  ))  t  Upbb lujqn/Uu 
'ii ^u/u UJ bb in ilf  ab  n\  jujjf^ifl^  jU,uinnL.6^nj  ijjjuiq^u^  ujL.p^*iiujqpnL-^ 
ß^bL%f  ujjijujpifujpujbu/hl^*iingiu  ji  &ujrLUJjnLp^^i*ü  uj&b^nij^:  H,uju% 
npnj  b  jblu*U  glfni^^ul^u,  luu^,  ((U,uuig  lAuuinLiub*  b  ujnujßbg^ß 
ßhij.  ßbq  luniu^fi  ^n  q^pb^uiutlj^  JuT*  ßtu%qft  n^  ^itd  1^1 
^bof     Jiuuii     ab     dnnni^fiLpq.    ^u u ui lu iqiu p lulU n g     bu     q.ni-))  ^: 

2*  Gl-  n*t  ifbiu/'u  giuiUf  tu  11  b  UJiuuinLppuiuu  nuuAiu  b  U  aJ-" 
u^iil^  bnbiui  'hnqiu  iluiu^i  luuinni.p-biuii'u  jiLpbiuiiq  b  iii*ii^*liuf-' 
qu/hq.nLJB^biu'u  f  qbbniq  ö^p  inptruiu  ujuiugbu  ff""'  ß'h  CCPub 
phin^p  UnJu^u  ujujinnubpbujq  uiuii  fc^nLqf^  luiuuj-^ui  pqit/u  b  b 
b  puig  uipAutbbi  qlj^lA/Li .  luubint^  'Ungui^  i^tuju  Abq  U  nij^u^u 
Juiu'ib  biutnuMupuinup-bui'u  Abpni  '^  puiifiujbiu  g  *  ["J^  fiul^qput'u^ 
n<*  bqb  la  luiq^u"^ ))  t  P  U  nJu^u^  ^puiJ-iu  pbiu  1  bppb  b  ^lULUiuttU'^ 
pfttf  i^uiaiaj^,  piajg  qt^/i  qiujh,  np  ^  ulj^qpu/u^'u  lupnthi  b  ^q.*ir 
lupuip  U,uuinLUjbf  bj n u la a Juj*ii b inij^»  ['"k.  'l^""^  1  lu*!! q.^ tftu% b ^n  1^ 
bppb  qbibumu  b  qui*li^%iuqu/iiiiu  b  Jitiu'u  ujjuapbb  luipuutpiU'^ 
66\'»  buAj  bi u in n lAIS^ b uAi  lingtn  q  ^i  pmg  uipAui/^b^nj  tqiu in n l fi p iiAAt 
b  ITntlu^ul^  pUbiuibmiDi  Ul  ll'^'^^  luubif^  jiiiqiuqu  'i^*ü  Ij^mtn-' 
LuipiuUbu  uijun p bbf  qnp  b  ^  *linpnLifu  qUnj'u  inrAb^nt^  q.utuAj^%t 
fiuqiJJqu  iiutLUi^  uiuiuqbinq  iqiumUiunb'li  f  tnUinnL.uin  luubintl 
^LULqniib.,  a^miu  uiubif  bu,  n^  ^kp  ^ ^^  *  ^  qiupXbiuji^  C(U,ubif  puur 
P^nqnL/J^bLÜ  iniuinj,  n\  puui  ^ piuifuAj  ' )) »  b  qiup3ibiu£^  C(0 uiqutqu 
ltnL.uiu*iiiug,  luiil^f  tquiinaub pui%i  ji  obiuiLÜ^  n^  niMi^J',  ptujg 
jupiutn     miiiif    bppnL.     nqn pifnup fiLli     qinbiu^    fi    obuiiLül^f         ^iul.ui*' 


1)   H.nr(>f  V.   38—43.  Tufifs.  Hifuilu  U.  2o— 26:         2)  bl?  l'V.  2—3: 
3)    irm-i>.    J-P-.    7-8:  -i)    ü..    UnrGp.   1;     1l>:  5)  a.  linrO^   b-  6: 


Adversus  Haereses  IV  49 

iniunhu  tini  ))  *  U  riiuncitfiui  jtutiu  (fJ^A  "A  irinncibun^f  luugf 
t/Aha  uuiutuAiiui)  Jiuu*ü  u/ltuj  pnb  in  i^ß-h  131*11  ^.kpns  )}{  inp'i-  "/^V 
II  It  *iinnnLU  H ui uibiu ntu*lj hu  luiuuini^liniuiiu  nuiuliu  nuui  P^m.inL.'^ 
ß^liu/li  lun-uinbiaitiii  fdiirj^riL^^Lii  uipiupbiu^^  ij-tnu/hfi  ij^uäu'h 
nifu/ha  luhuincLbinL.phu/lj  f  ab  ilb  biuubuM  in  b  Jinfubuiio  uiiu»' 
uibubjiii  b  a%utL  uiub'hbb'li  inLuui^tiiinbmin  afiLribiu^a  ihnbni.-' 
pbL^% f  b  p.ma  biujnb\i  tu inu ui uiuubiu in  ilAuunnLanj f  n^  g  ujuinm 
b  iun(fuj*ii  niunüu/Uiui  f  ab  hlJ^l^  b  ^'UnLifb  H miubiu  niulibli  Ihu— 
mnu^ni  luiuuibub  bifii  'ub nu.n nabma  il/hbi  lun.  b  iuiLa.nLUi  trn-^ 
n n il n nb ui*l/ü^  *huibiujhA  tniuinJ  b  luiiininbintl  i/linuui  b  ci.bn.li  /"'*' 
n-uj9iuuiuabinn  in iti n ui ui iT luVu f  ab  b  Abnli  %nnuM  nibnbuit-buiJt 
inuiuti  ui ui ui n.iu li t/lj  bibtuin  tcbuin/f^  b  nüiin^jbiuin  b  uuiuugf 
ifb  n.iunA.ab*li  lultnni^i  b  bnuJiniu^uinuP bifu  b  üb  lu iijuj u ui tu u^  67r. 
hnbahli  ilAuuinLO^ni f  ui 1 1  uhnbi  aliiu  b  nninn  uninqli  ni-Uiulip— 
nb'ht  Pub  b P 1^  nn  Juiu'li  u/Ii^iuliu'u  P u p lu  i l^iiunLnnh  inbiup 
luuiuun^  nuji.pl^*liuinpni^pbiJl/li f  nuinl^  b  pu'ui  ubpriLiiu  bn^uiuu 
aaiunnLUu  bn^babuii  b  auiubiuLU%  p'liuipbiui  b  b  *übpnnL.uut 
triufip  b  lupiniunnLuui  lu  pbbui  i  b'ü  ubuphiwSpn  iTup^u  n^ruiu-^ 
pma  f  atfuiprtuni'lj  u  ui%  aU  b  ^  [u  iu%  in  b  iu*li  i^b/^m  uiiu^bi  ihuuinL-^ 
6-nj  b  ll't-p  tj^fupuiuimnL.iulj^iu'l/h f  t^b  jhi~p  ujptiiu putui^u  uAi-^ 
^uiL.ujlibujin*ii  liifui  nuiuibiuin  ihtjb'Uf  iliui/li  ab  u/u^iuLiuub n luu f 
hub  '^ ui L.u/ü b ui ipU  b  '^niLiuiauiabiui^nli  luuiubbtjb'li  niu*Uiuiuiu^ 
b  u/ii  n  t-Pb  L.%*ü  t 

Kap.     XXV]I. 

1»  Öl.  i^Ji  tj^p^i^uiuiiiLp^tAi'ii  n^  ^ippnt.  ibuinuibiiiuiiupiu^ 
biuu  ujpn.ujpnLpbuj%*Uf  '"fl  "J"-  h  ^^210^11  bin  lhuinni_uib^ f  ab 
^in%ujL.p  b  r^^umiAi  b  tj.^L  ptu*linujli  binnul^  ifuiuua^  lunnJi  U,p-^ 
piu^munL)  b  %ni%  h^J*^  ni^uu/hbi  ^  b  npnnt  riu%nb  inuina* 
C(U,u^  IbutnnLui^  ßihppiu^mif*  p  ^ijiinmbua^  kbp  luifb'hinjU 
lupuL.  b  Piibiuinbii^bn  nuiupub'ü  ui^i  p  iibiumnLpbin'u  cibpni  b 
hnbnb  %2^"*^  ni.bitnb  b  uJ^9  hu  b  Abp))  ';  ^*ijni%  niniu  b  JUJ-' 
nuinu    2^"P^"P"^ß^     ^l^kh^L       ^wn^-uupt^       uiu^*        ((Gl       t^^ufPu^P" 


1)   a.   tinrÜp.    t.    '25:  21    II..   liarGp.    I;.   5:  o)  l^msp.  1'.  16^ 

Texte  imd   üiitersuchuiiiren  35,   2.  4= 


50  S.    Ireriaei 

hif  kintiL.  *iinauj)    ah  iligliU2^ujli    b  ifg9    hu    h.  h   u^9  'UnaiUf    £iu/iiiuSbi 
'Unaut filwu*U  ah  hu  au   o^ftfna  unabii  t/bnuuj))    zGl   luiu'u  U,uuini.uJO- 

g7y^  uiu^  gUnij^u^u*  ((Gl.  ij^2^ujpuj^  u  ^if  u^ui^hu^^^f  pu/Utj^^  4"  ^2'"^ 
ih*ü^*ü  h  Aha  IUI a au  Aha))  f  IftPff-  tun.  h  *ijnu/u  inaLiuu  utiun-» 
^fill)  uiji^  a^  iuVU2^^*U  ^p  ^2"*^^  ^  "^  t^ujutiup/^f  I^PP^  jftifuiu-' 
uiaifu  ujaauhuuiuia.huil^  uini-huii*  "^Jl  "^f^i  "P  /f"*"  uutauUai 
P^ I ih ui ui a i.p h uii'ii  ^P)  iuiaut9uju.Lnjib  uiuiuiuaaqa  a^aaUaamuuiuüt 
(d/L.  Du/iiah  ifb^f  luu^  uia-uiobutif  ß- ii^ lu ui b in i  btj^biu.^  u/liAb'^ 
aiuanat^  p-itbiuuiaLfiJ-huitfa))  "^*  b  iTuif^it^ui^^'^  rj-UipAbuif^  «Gt- 
P iibujuiku^^^f  uiul^f  ahjuuinL.p-liLij  upuili  cihpnj))  *»  Pu/f^  ^2"'" 
auiP'u  auiaLULißi  ^ujifabaai,pbuj%^  I^iuiaj  ji  u^iu^uiiuifuAs  t^iuLfAi 
prtinn  haab  ajbiuin^  t^a^j^f  jiujtn  ^,  b^^  *iiaL^pbuj^^  b  uji^^ui 
ujui^uiiuifu  lau/ubiai^  J- lu if u/b ui Ij^ui l.  ^uiLuiuinjh  ifbpnj  b  /^lu^ntj^ 
ifbiuiaij^  b  inbhi^ni[  %ifui  b  ^  P"^g  I^iu^ai^  jiuifb'Uui j\j  lutj.iu^aw- 
pb%^  lULbf^ujuuiuigaLphu/h,  "^1**11^  2.^^  u ut ui% ui^^a ij^  b  a^  J"'" 
LhiULiuS^u  ^u£*üAaL.  [m  ij^bpiu  hpl£pl^*  b  juijui  uiriü^p  b  tj^iaj^ü 
haab  tun.  bqkiuiu  b  aaujij.ujaai.ifb  ^  lu'u  i^u  in  h  ui'li^  ihuuiai.itaj  f 
tuiuh%,^  ^  aujanujjaLphiJij*üf  laauLif  ^ 01*11  tja Lg huij  ap  If^iu  ifiiuij 
tJUJiuubi  IXuumi-b^aj  ifiuat^  b  ^l^^igl*  tjlign prj.au ^ ^nfu  u h rjiu'u a jU 
UtUuiaLanjt 

2*  IjL.  tjh  a\  h  Abtiü  uagui  lu p rjuj p uj'u luj p  ifiupr^f  "^J[  ""*■ 
h  'hnuj'iu  uinLiuL  d a rja i^ji rj.h uiVli ,  [i'u,^^  Ikppuj^uiif  luauj'Ug  pji^iU" 
inm-Phui^U     b    luaui'üg    fu  ut  p  uj*ii  ui  g     ^lup^p-aug      ((  Z,  lu  uiu  ui  uj  g     tA«~ 

68r»  tnai-^aj  b  ^luifliu pbgiuL.  %ifuj  jiu pr^uj pm-^ fn^h  b  pujphljujif 
UtUUiaL^^ni  ba^hgujL))  ^t  %ai[in  ia*U ^ ji^i uj ut  fi  rj.aupu  ^lu'uhujj 
lh*b^p  Ji  IJ atj.aifujgL.ag'h,  lua  [1  jU,uinaLS^aj*U  ^luukiuj  tftpljni.-' 
pbiuU^'t  'bif[i'u  ILuuiaui^aj  f^uj^aj  hrihuij  X,aj  ' ,  fippat.  tjft  uili^ 
Piibujui  l^p,  lua'bajp  tj^iuijiu  tjtu ^^^u lu p ^ fi u t  PujpAbiuj  L,[/ij h ja w 
ßbiu'u^  h'Uailp  ujauj%g  Pji^ajuiauphiu'u  ^uj^aj  brjbiuj  (AuutaL.'- 
^tij  ^,  fippuL.  tjji  ifujprj.  I^p,  [1  ujujia[ii.u  ^ p h ^ui uj Ijuj g  iliup/jhiuj 
Jp*b^p  b  iftafuhgujL.,  ujuj^hiuj  luifparj^  ujjJif  '/^"'J  lluuiaL^aj 
tupij.uipujtjujinaL.pb%^*  ^lu'Utjli  ^ph^uiuj/j^  juj^gaigbujjp  /'f/'^ 
h    nuiutujuuiuj'ij,     fiu/j     ifujpr^    ^ui^aj    hrjhujj    i^afuhgiuL.     fi  ijipljaL^ 


1)  bqbl|.    h.    12:  2)    bif  la.  13:  3)  lini]nu.    P.    11: 

4)   P.  OrtGf  d-.  16:  5)  Biulinp.    P.    23:  6)  MGi}    d-ß".  27: 

7)   MGi}.   a-ß*.    27  bL  *:  8)  trGGri    b.  22  bt  24.  bpr.  d-U.   5: 


Adversus    Haereses  IV  51 

P^fitfUt  Gl.  I^Jl  ^"  tj^uMtfb'ituijU  ^fujj^ifnLp^^iLÜ  ujj^nßftl^,  "[fß 
jujrLui^  ^luU  lAppuj^ujtr  tuptj.uip^'iif  U  jiun.uj9  otu'u  aUnJul^u 
*U lu ^ lu lub in j/li f  uirLiuUa  iiun.iuyuiuiunhinn*ii  U.  lutLiuha  uifUti)  nn 
fi^um  ITnil^ul^ufi  uJLpfi'Uiurj.pnL.p^ltLU  ^fi,  ui  p  tj,ui  p  lu  g  b  tu  iß  ^^i'ul^^t'u* 
npui^u  [t'JUß'u  ITnilu^u  jbpli[in[iq^  U.Lpl^*üu%  luu^  tun.  dnriniliiLprfu * 
«Stp  IkuuiitLiub^  huputj^ifi  bin  ^bt^  t^ni^luui  ^ ui lu l^iu p tuU [m  ft  'fin^ 
pbp.*  L  n^  [^"t  "*-/"'"  ^ m lu Ij^iu p u/if ji u  tujunnbbf  uiii  uin.  ^bq))  ^t 
3*  Pul^  uipq^  pijq^^p  uMpij_biuLß  tun.  ^lupuU  n^  bin  i^nL^ut 
H ui lu l^iu p lu'u [i'u *  ij^uiu'u  qfi  «r  i^bpiu  UMprj.iupnj  iuL.p^*Uß  n^biulM»^* 
L  utpij.iupp  b'u  ^mpp*U^  t^t^ujLpnL^pi.^  inuMu%  u^iu m niu d tilM  fuinnU 
nLüb^nil  pUtinLüb^nil  phi^  ntj.[tu*U,  pUtj^nuUJi^  u[ipbini[  |  iiU.uin^  68v« 
nLuj&f  np  utpiup  qUnuiu  b  ji  putg  buigbmrg.  lun.  b  iFbpXuiLnp'u 
w'u^piui.ni-P^b'u^*  i[uiu*U  "P"J  ^  "tt'^i.  ^"'/»""-"»^"'/  k  [''^  f  f^k 
lubmb  tinqujf  np  pspuim  mmn^  b  ubmu  nStbnl^  trpni^  ijuju% 
nifubinj  j^'ii.pbiu'iiu  tj^iu pi^in pm-ß^^iLli  lULpjiiimniit  IXpri}  inpffuiiT 
tupij-UjpnLp-^i^u  ^"J"  b  Lun  ^j  jLhuinni.uj6^  "^p  ifntiuinbiui  b 
lbT""~  jfjq-i-U£innuj^f  ^lu pl^iuLn puiu^^u  LbuinnLui^  Juju'li  aujnnL.if 
ifiupnuiubpnLp^biu'u  ^upnj  qjib^pit  nnunu/ul^p  Xuji*ubiL.  b  ^u/u^p 
t^J-niini^nupt^  t^iULpnLp-biuifpf  tj^^i  ^if'fff'  rj-Utp^buii  ifinpn  lu^ 
2ujbbpin  b  ^bmbpIp^nL.  ILuuint-i^nj )  b  ^mpbu/u^p  b  bjnLn^p 
au/h^iULiuuuU )  np  üb  nuium^b  qg  qiiipuipnn'u  b  ifu/UiuUiui 
^uitfp^p  'UifiUf  q^  put'Uiuunpuiliu/uli'u  p^qm-^binL^^^LÜ  lupiuuni^ 
l^bpiulipnj*  puui  npnLif  Uni^u^u  jbp^pnpq  ILup^'UuU  utu^*  C(bi- 
^luiTpbutg  <ß^1  uuAjuAiiuj)  1"[*  "^  qpin^b'ii  ^ujpo%  ^n*  qb 
i^u/u[ißbu,  [3^^  n^  ^ujgfiL  /^bgg^  ifinpq,  luj^  utifb'üinßj  pu/blti^f 
np     h    qnupu    t^iu    ji  pbpu/üLnj    lJ,uinnLi^njf     bbnn^    ifuipq^))  ^^* 

Kap.     XXVIII. 

Öl.  quin.  ^  jlj,uuinuuib^  "kp  UMWinni-fi pl^p ,  b  quin,  b  ifbp^ 
^iui.np%  ujpqujpnL.p^^L%*h  ä^p^p,  qfi  if^  uä^fiputL.  b  tf^  u/Uiup*' 
&iuli  [igk  IbuuinL^^nj^  jmpqinpbinij^  b  Ij^iu qif b ^n i^^  jh'-P  pujpbl£in-' 
unL.p-bLjj  b  cibnU  mmutt  luiu in qiu u  b'u  qi^mpn!!!  b  qiun  b  ifbp»^ 
AuiLnp'ü  ^luifuiifinnLp^btfu  ifbuipu/UnLß-biulMf  np  h*liS  inunnLUi  ^p 
^ifpli    ifiupqLnjüf     inji    n^    "'JL    t'^i.     t   '^^"'^t    j    ^ut p ut l.ui b um ^    ^p*      69r< 


1)  P.  OrhQf.  b.  2— 3i  2)  \k.  8(11!.  ü..  9:  3)  P.  Ortßf.  Q.  3« 


''32      .  S.   Trenaei 

U     iluiu'u     iujunit[il^   ^It   "^"4      «tißu/Uu   iiujjunultl^  /u uj l u b g uj'l  S^ir 
uin  lui^b'Uiufu     dnrinij^nL[iti^  nprj.un^%  Puputj^^^fi  j u/u uj u^iu in Ji^   U  «V- 
ju/Llfp^     ♦    ,ß"j*üq^li    n^    luj^    t'^t^      n^iu£^u  jUMniu^iutj.Lnj'u     luuiuaiuny 
liui fi uj um h ui f^   4/»    [>  'lingu/ul^t     bu  q.uipAhw^     ITnij^ul^u     luu^   g%nuiu* 
C(bi-    lujdif   hupwj^^,     ti/t'%^    S^p    ILuuinLuii^    ^n    ju'hrj.pl;       ^    ^if^ * 
"^JL     ^P^^^i    'P^l    b    ^^^"^k    IkuuinL^nj    ^n,     c^iui    ßba     h     ^tu^ 
liuju^ußp^u        *hnpiuj       U      u^ph^  '    t^iUf        U       ujwntnbi        ^btj       qS^p 
U,uinnLui^    ^n     ji    pn^np     upinl^    ^rtLifif^      U    ^    pninp    ntiLnj    pn))  ^* 
.piuuqp       ujjunnbL       ip uiii-UJi_n p       uttilil^ h'u       qUujprLli f     quiiuLutulu    ft 
'Uüu/ii^*h     u/Urj^p^'h     wn^j^nij^     qul^p^li        (MuinriLi^nj,       /^"^      IXutnnLt^n  t 
üutinnLtjuj'iil^p     Ll    ti^b'^^)    ^"^''^ib    "i     ^P^k       uj^iubiuu     h^S     ^p       U.'/" 
mnctua     b    ubpnjf     piujq      uiiubtuu     ^p       i/iupriü       b    tbiunutq'ij       U.U" 
innLSnj  "^ ,     qnp    n^    b*^t    ^P     ^^"^P    pittJ-niAib^,    bß^l^    n^   uin.     b    'iiiui'u 
Ufui^uiiuuu/Ut     tjL.     Juiu'ii     lu lunp bb     riiu pAbiui     U  nJu^u     uitil^     q*lin^ 
uut*     (iL,%mpbüi     nbbui*iiUf     ab     bbqqbu     nnL    b    quiLujb     an,     ub/ibi 
l^hP     UtUmriLiua f     /""/     o>.itiilib    'linpiu  b   pn^tLU    ^lupbiulibi    qUifut^ 
Uq*     ab     ujiu     4"     bbii/hn     na      b    b p b ui i*li n l. TJ^ b L*h      uiLaLpa»  ^.      iian  — 
äJutpbiiti      b    biunifbiui       qtfiupqlt ,       quiuju'u        aiiu  in  qui  if üb       qpuitiu 
pliDuplj    P"n-    ujububqniAj     rumi-ub  quii^*     qujuu     uiiunpbb     b    ^ütU" 
%ujujl^ii       bin       ißjiu     lim     ifbq    qiuniuLb  inufj^  fiLÜ     u  utuui  bn  uß  bu/u     b 
uj^aLifb  f     wfl     liS       inL.6  nLifb       b     fuiuibiu'iini.inj    p^übiaibiaiDf       tlutu*lt 
69v»      uiu pifljut  La p  qu/iumbu/ü  linpiu:  Puq  qoiijaiujnLßbut'uU  quiuimaL/f^ 
piiAju     111  muh ^ b*l/lt       luimni-b       b     Abn^li       U  nJui^ub       uiiuiniiLbpbiuq 
(f n q n iJ p q.b us'Ii'Li f     lui piiui p uibiu\t u    'unuiu      pj p lu la n laj f       pum     apnnf 
li'bo'jj     UnJul^u'li     luu^*     ((Gl-    [i'liA     iqiumnL^pbu/g       ^^p       ['    Siuifiu-' 
%tubb     luti'itifbb     nLun^qu/ltb I    dbq    b piuLnuLiu    b    qujtnutumuAju ))  "'♦ 
II    Jtuu'u     uiiunpbb     b     uijh    fi^^t     "p     '"".    *linqiu      ji     huinui^ni.p^ ^uli 
b     b^i'^iu'li   innLbu/i f  uiiu puiqpb lu u    "hnpiu    qiu l p n u ß b uAjti    biniubiu-' 
piu'lif     fiub     q  tili  ui  Ij  ut*ii  u*li     b      lu  qiu  m  lu  biu\i  u       b     ^uiuiupiul/u       luiib-^ 
'libqnihi     lu&bqn  iq ,     uiVh lu bi iu*h k     lumumiuiq^u    2^"P^^l"*l    ifujpq-' 
biu*U^     b    ^bn*ib  n pql^qpnLßbu/u     qsiujp     nbinbi     qibuutnLiua     b    üb  — 
pbi     qliui     b    pninp     upmk,*     b     mflt     bin     u tu     if.iup^     bp^but^       q^but 
ßiu'uli'u    %npiu,     n^    if[iiufu    /t    piuy     I^iui^ni[   [i    ^ujp     q.npi^ng,     uijf^     U 
fi    junp^pq^nij'li       'itntjiu,        uiubijnjq       b    qbp/^fiLt^^,       ptu^ltqft       it'iu'li- 


1)  P.  OihGf  b.  2i?:  2)  n.  (dxW  d-.   12.  o)  ;iLm[ir.  '^.  23t 

4}  Pv  Oi-uir  1..  lü— 20t  5)  r«.  ürWf  '>•.  i\: 


Adversus    Haereses  IV  «53 

LnifUn^  It  bnl/UKbi  lui^lsili  Jtu/ii  qaiunwiii  Ij.  uhnki  tfhS^uisu^u 
u^utpui^'ü  qsuJjn'^^  It  Juiu'ii  uijunnhlj  uiu^  S^n*li*  ((Hif//iiUßi% 
p.u/u  rj.iu  m  lu  p  l^^  1"P  futuLu  j^itj  ji^i  ifiuprj.^Lf  ^  lu  in  n  i_u  g  h'u  jiuniuiLU 
%nnuj  nu/ii  iujLnLn*U  riiu ui lu u in uAj h J)  '.  /t*  (( U n  ^luih  h  Uh*ii  tun 
^  tjLuiil^iuf^  %ifuif  u/li tj.l^'ii  '^luigiUL.  i/Uui  ^  unmh  hi_nnLif»  *»  fjL. 
xdlp  piuplj^u/iUiuj  bq^piuLp  ^upnL.if  tj^tiLn,  niu  in  lu  luui  n  tn  iH^h  h 
rj.iu m tu u ui iu*lt ^*ü »  '^ t  i^ji  ij.[iin luu tjnL^f  ^A^4"  "^  iFhisjjTU  annnb^na 
p.iu'ii  ^lumniLUtjnL^  U,umnt_S^nj^  tipu^^u  &ujn.uj\  ipf  "^11  q[iuj*üfia  II  'JQy* 
qfunn^nnngf  hannt.  am  am  ui  n  l  ß- k  u/u  h  2  tu  u/u  n  l.  ß^  h  ifu  n*ijLuM  ibmi  f 
jniinL.if  luniui^h^  i^npti^  ifiunqU,  ß^^  tu  um  in  bin  nl;  b  ubn^  qS^nt 
Öl.  ij^uju'u  lujunpjil^  ^f/iuLqnu  *  luu^*  CfZ/i  fi  i^iub^bniß-  luin^ 
utppnLutlj^li  ^lu p n L ß b ii/li^  nifubi  tfbq  qiuquiinnuß biflAi)}  "'^  lu  1 1 
tt   tpnptx     b      tbpbuiUu      iiuiinUnLß-biu%     ^uiuium n n*li t 

Kap.  XXIX. 

1*  Gl-  ah  n^  buipiuLtnbiui  ibuinnLuia  luiu^miuifu/u  *ünqiUf 
qiuL.p b'Uiuq'u  uiqiuu  uj lu 2 ui lu ifiu^b  'Unqiu  ^piuifiu ibuiq f  piuLuib iw^ 
uiuqni%u  uiupqiup^r^  mqnb'Ut  Gl.  qb  q.uipcibuji  biupiuLinb 
UtUmnLiub^  uiupq.bui'h  bpiubtuiipbiiiqf  JujuTj  lu  iti  p  f  np  iiiuinnL-' 
giu^g  uuipnUf  bpbbiiuiqgu  jiujin*iib  ^^p  ni^un  iq  f  pum  npnL.11 
nnLnunt-Df  qb  inpfTinil  ^bqq.iuqbiu tu  b  iqqbpqui qbiu tu  L^nuiu 
j lu p q.iu p n i.p b*it ^"U  b  b  pusg  biugbiuiu  b  ubpnrU  LhuinnL-i^nj  uib" 
uiuugpUf  p^b  p  a.bnU  qn^bq^b  b  uiit  bu  in  iqtu  i^n  p  ut  b  tu'h  iuiu2'' 
miuitiuUgu  btupabgbiuip  ^tu2uibqnLqu/ltbi  qihuinni.iua  f  uju^b% 
g'hniiiu  *liiu^  U  uiifnul^i  lujuiq^u*  ((Ufi'ß^  biuifh  Sl^p  nq^uib^qu 
b  qwtUf  J>ulIi  qiubi  Aiui^b%  obiutLÜ .  lu^tu  l"L.p  ptupbf  J>in*U 
qii^u  iqtu  in  tu  p  lu  qui  g  b  nLül^qpn  l^^l^  f  ^"'^  qtiiupiuu  funjnqj)  'x 
pub  hiui.pla-  luul^*  ((S^qn^u  b  qiquitn lupujqu  n^  iiiuJ'bquL p ^ 
piujq  utbiuli^u  jiupuiupbqbp  b'u^*  b  qnq^iub^qu  b  q  luiqiunu 
tibqiug  n^  bi*itq.pbqbp))  *':  (jl.  q'Unutu  ni_uniLq lu'ü^p f  qb  qs'liuj'^ 
quill  qnLßbi_%  ^tnußbiuVu  utmuLbi  biuifb  (J,u mni^iuh^ f  np  iniu-^  70v« 
pbgiiLqui'Ug  i/UniiiUf  .piu'u  qqn^u  iqiumiu puiqiuq*U  b  nq^uib^quf 
np    [i'u^    lULt^nLin    ifiuinni.guj'hb'h    uin.    fi    iiu pifiu pni.ßbLÜ    b    q%np*ii 


•)  V  l,uis[iGbrtfiG  nLÜ[i  «Petrus»:  Ij   U"uisp,   d-P.  SO. 

2)    U'iusp.   b.  28:  3)  U'uisp.   b.    22:  4)  U.    "Jbsr.   P.  16. 

riiTiTs.  %mi\\ns     b,    I3i  5)   U..  ß-uiq.  d-b.  22:  0)  üujt|if    1,0«.    «. 


54  S.  Irenaei 

it  hu/Ua.uJifiuj'u       iTiunquin^iuiiutiniJ^      tj^l^ui  ui  If^iu  p  lulu  t      U  fiLk  iiunnjiiu 

Luiifhqbiuj  t^P)  qn^u  luuiuiuinutquiq  uujujnLgtiiui  ^n  ujnnki^n» 
pijq  nn^uiLl^qu  n^  ^ui^bug^ut  ^n^  obiurLÜ  ^nq.^  jiupqiupbuj^f 
quhnui  jiunnutnbuMi  L.  qUnLUJuiniugbuji  ihuuinnua-  nK  lu'Uqnu^ 
'ubuq^y)  t  Gl.  qh  u/h  b  ui  n  tu  uui  ^  IhutnnLUJO^,  i  lu  tLiu  9*ij  n  Lifu  nn 
^ui'ii  qiuiu  U luqunu'ü  ^  uiu^*  ((l/\  n*tiqiuiujjg  b  uiu/bg  onLtftl^ 
nnß^u  b  nj  b  ^lui-inbq  J>nq  'UnbtutqUf  qb  bu  4"  utub'Uiu  tb  nuf^ 
qutb^  uAitniun.b f  tp^  /^P"'*^9  ^  iun.^ujn.^t  uuAjbiug  qiuifb'Uuij'u 
ß-n.\nL^u  bnl/ljbq  b  qbqbqbnL^bLli  Jiujnb  /»"'X  A"  k*  "^V 
^luqgbiußf  Bß^l  "t  ^""^dt'S*  •ß^'^lt'  t^  ^  lu^lutup'^  b  ^^nf_- 
ßbt^  unniut  ITfi'  bß-l;  nLUibif  qifftu  qnLtuptul£UJß  b  If^iuif  quf 
phi~%  'Unbiiuqiun  nifiqbtf))  ^.  bu  luiqiu^  q^  ifji  n^  If^usp^bug^f 
bp^^  i[uju%  qfi  ft  pujg  ^"^g^^i  kpt  Jiuqiuqu  tujunpfil^  ^piudiu" 
nkn  J"'J"'J^'^kf  l*  4.^r"^J  P^C^^  ^upiuin  muj^ntj^  %nguj^  ((^^*U 
IhuintiLS^n  i  qqn^u  uiLn^'UnLpbiu'u  b  Alumni  uiuncinbinjU  qui  — 
quii-Pu  J)nf  b  biunqib  *ih"  iiuLtiLn  %bqni^pbu/li y  b  ibnbbqbn 
71r»  1-B^I  ^  tbiuPiuLtinbugbu  qfiu)}  "t  i^fi  qiujhnu lilj^f  ^  Abnli  npng 
phnL^b*ü  ifbqnLqbuiin  ^iu2^ffbqnLquj'iibi  qiUuuinnua  '^nuttriu nbiui 
b  qhi-P  qu/iibujnujLinnLp^L*U%  anLgbui^  quiu/u^*  1'"^.  1"'/^"dbk.f 
b  ^brLÜ  nnnq  tu n qiu n ui'u ui  i  uutnqlt  b  ubnA.  lh*bb  jlhutnnLmo^f 
binutin     iniuinq       b     ib2bqnLqiiJ%binqt 

2*  ^*Uni*iM  qujiu  b  uuutib  uirvlj^*  ntu%qb  uiuuiqf  b^g  <f^/'^ 
b%^  qnuiqifnLpbL*U  qn^bqn  cibnnqf  luul^  ^^P*  ih  ^"  ^'  ^nuf^ 
if-uinbuti  inti9ujbbqujq%  b  b  qn^bq*U  b  b  tqiuuiuj nutquiqu  b 
juiü uutqimnqhi f  bu  b  b  ^w/H"^'"-«^  b  b  n.ujiniunbnLpbujuq ))  "* f 
b  f^fl  bu  j US ubii tu f*ii ^ f  nn  q^but  tu lunqbb  btunniuLnp  ututuu 
Uiut^tntutituuqu  ^Pf  babn  b  tibntu  tunutiu  miuini  unqiu  qtbnn^ 
btulj^tuVu*  ((l^nLutgiuptit-^f  tftußnt-p^  bqbnui.^,  ^  P'"9  C^^^i^d^'P 
q^tunbu  lui'liCk.tu'Uq  cibnnqf  nuuiunni.n  aiunbu  tun^bi,  bj^qnb  — 
q^,p  q  b  n  lut-niJUu )  tbnqbq^n  qqnbbtutUf  bniui-ni.lju  uintun^n 
nnnni'u  b  tu  nqtuniunni-ql^n  qiuinb*U  b  bbtujo  iiu'Unbtliu'u  ib-' 
nni^^f  ttiul^  O^P»  "**  /M  qiut.nl^'u  tltunnnj  nnqinuif  nniul^u  niintun 
^luiltun&ujbbu     hoh^"l     luubif        tutuntuqnl^n      *ünatu       qqn^u%,       "'Jl 


l)  Uujiiif.   (?.   18—19:  2)   Uuiiiif.  hjß«.  9—13:  3}  nun]if. 

bß..   14-15:  4)    bu.    a.    11:  5)  b.   ÜL.    IG-IS: 


Adversus   Haereses    IV  55 

lu lu in ui  n ui n  ft^U     n'Uaiu  iban L.n uiu b inilf     qnn     uiuinnLninulrtnij^      ^i/i2*' 
inbnnLaiu*ub\i     aihuinnuiu<y     U.    um     b   ^hiF^'lt     ^luutjb'li    bb'Umnt 

3*  llniul^u  b  mjinLn  <(l^f  luul^f  nn^  IhuinnLanj  upptn 
luinntunbtut*  ^nm  u/lt n  1^2" ^- P " ^^"^  IhuinnLan  i  ubnuif  nn  ibuf-  /Iv» 
nuti-n  ng  numbnab^  /tLn)):  'pm^inb  bff^  nut  nbiunbiii  i  ^nuifrui-' 
p^p  h  nn^bnii f  bppriL.  u/u lu p & u/u b lu a  b'JUnnui'u^  nnnpunLp^puU 
a.inm*übi  b  i  ui  iJi  tJin*ü  g  f  n\  %nifnL.%a  btpiuin  mni-buit  ib'hl^p  b 
AbnJb  ripni  luuipbiu  bmpiuuabut  Ijl.  ab  (J,uinnLtii^  nnnptl tua^  l^f 
n^  ^^iiim  b  uiptibi  i^nuiu  b  pujp b*ii  bi piumtiL^ f  n piut^u  b  b  AbnAi 
Upbifbiuib  ujubinJ*  (.(Qpnuif  b%A  b*ünpnLb  b  Uiupiit  pbpbu  b 
b  b^iuifnifn'ij  ibpbpg  ^bnujummlii^  *  nnX^mbgnn  b  tjn^n  luiuinm'-' 
piuaiua  Xbpng  n^  u/h n u^"' ff "''^  fi^^))  .  tj^t^i ^  pbpl;  fj  i^bhut^ 
((l^nLutpriLD  nhiu*li  obiuixhf  uMifb*iiui  /is  Z,p}^ujuinuAj  *  quttu  mu^ 
ö^p  iLumni^uia  l^ u pui  i^tb »  II i.niibngn  atiuit/ujuiiup^u  Abp  b 
qJuipu  binumn  d.bpnn  b  p^siubbnn uq b n  nAbq  b  inbqLn9  iiu luiTbb * 
üb  inLuuii  abq  b  uului  piiiUuf  qb  pUuiL.  ujuh*ubl/li  n^  A^5  uji_nni,in 
utpiuuqb'u  CKbqf  uiubfnJ  inm^iup  ^buinhf  min^iup  obiunti  I^J)  t 
Gl-  qiupAbuii  ^^ix/^M/AÄiA/jy^  ^4"  "^  iluiulu  luiunpbb  b^u/ü  q*ün*^ 
um  lUqbiquinul^f  qb  qqn^u  uiiumiu  piuqiuq  il'utinni_qb*ü  %ifujf 
"JJl  qf*  ifnniutßbiu^ß  qb^uiuiin^in  ulP^  j^iVü  Uqi-UJin  tu  OLn  n  f  l"bi 
Aiuilib  ihumuLi^nj  bin  piuuqb'u )  np  ^p  'linnui  Js  pl^nLlJ-  bi^  b 
i^jun^f  b  ji  Abn.%  (jpbtf^iuj^  1"'J"  "'"4"  "4/'*  CC^nq^iub^qu  3ibp 
dnqni^bß^^P  ^ui'Uqbpk  qn^jn.^  ^IrpnJ^  b  bbpiujp  ifliUf  qb  nK 
juiuLubßiuj  tun.  ^Lupühi  ^b p  b  n^  iqiumnL^pbn ji  'itnniUf  jupuLif  72r. 
lut-ni-p  b  qbp  ^utUb  qbnuiu  ifJqi-Ujinnul^  iiuqiuqu  nq^iubbqiuq 
b  qn^l^g,  iz.j^  qpu^L:,  q^z^ju  tq^^;,^/.pLi^/i  ^u.^^u^j  .^uLj^nil. 
I^ULiupuL^  q^iujit  jii/  b  bq^Q  3ibq  U,uinnLut^  b  qn lo  ^qf^^HtP 
pUd.  J-nqnqnLpqo  b  qUiuu^bn  iiuub*liuj ili  ^uAjiuiqm p^u  bitf  inpu 
iqiumnLbpbqb  c^bq,  npiql^u  qb  pmpb  hql^  cibqt  Ul.  n^  tnLUJ*ü  b 
nV  ^UMibqu/Uf  "^fl  q^iuMqbti  q^bin  binp^pqnq  upuibq  bt-pbiu'Uq 
*tiup buiq  b  bqb'u  ibmu  b  nK  iiutiiu^y)  '  t  (jl  niupAbiui  b  üibnu 
unpb'li  uiubinJ*  C(U,}l  nij  unLin  uftnpabuij  b  t  "P  ujiup&filJUf 
ji  iFfiin  lun^iULi  b  ^ui^üin^bif  qfr  bu  bif  S^pf  np  lun^ibiT  qn-^ 
qnpunL.p^bifu     b     qui pqiu pn^lJ^ Iil^      b      qqiuutujuuim%u))  f        b    qbpiu 


1)   brbif.    i»     20:  2)  brhif.    b-   2—3:  3'  brbif.  t    21—25: 


56 


S.  ireiiaei 


73r, 


kahn^  idjpii  lui^unu^l^  b'u  lji^ufif,p  ^üf  uiu^  ^kPf  "^J/  "^  t  1"^"  ^  "^ 
nq9ujL^au  Ln^^  u^uiuiujptutf.u))  :  T^iu'Uq^  n^  nnifli  UMruu^h^U  tjujj- 
unuhlif  "JJI    [tuui    ^aLnlLu/h a )  Jtuu*ü      iujn.iu9uiuujnb in  i   uJiuin^turih'ij 

n^juiunn  nn^utbhuiua  ^n  n  U  n\  b  an^u  on  ihiuiiiuLn  nbqb  n 
nhu)  "S  aiutt-iujbnb  n  nn^bLo  b  n\  iU2hjtuui  luniunb  n^ba 
buutnbnJ  b  tiK  uuiiuqujn  biici  ujnbiuß^n  i  lunifubu  b  nV  ntiujnuj 
qn^^ß  ^ng  gui%lj^utguijf  UJJ[  tlbquJLn  on  b  uAj b nuiLnLpbtuifnn 
^ni^ß  Ij^iußbp  uirLiu^ji  jiif)}  ~t  ((IXprj.^  jn,  utu^,  ^uijbntujßf  ujji 
^  *iinLLUuin%  b  Ji  junhtup^hi  b  ji  ^btAj  b  nn  rin nuAi  b  aui'ubn 
bifnay)  ^t  T^iuUqb  n\  nLpjuiD  b  übu  uriLnpo  ^,iuiib\i  b  d^*Ii  b  puitj 
qiuli bniuL.nL.p^biJliu  on))  '* *  ((T'uj'iiqb  ujiu  ^  tuuj,pUf  tinn  bu  n'Uui nb" 
gfif  luul^  ^kp^  L"J^  quitfb'iiiujli  nlAj^jinhi  qui^i  ji  nujLni-P^biu%  b 
inja  b  uiiiAnibbuij  ubiujnnujbinLp^bifu  nn%  lunaiui^u  hb  ilm^iw-' 
niupf  b  fiujg  innALubbtii  nbjnnuiiubbujiu*ü  13^ n n n i^j9^b uiifp.  b  nm-- 
ublitnjli  uni.n^ujbu  b  ijtlhn  uAjbniuL.  b  piu n  luiu m lunbuj t  hnn-- 
rj.bin  niunnbinq  q^uin  nn  uninb  UutujLnf  nu/LLnujn*ü  b  uni^-^ 
^uipl^ii  inujp  ^1  mnifu  on i  ü Idl^  inbunbn  nifbnl/h  qqbnn  i  b  IP^" 
tniuhbiutj  quiLiulj^^  ^nL-iTifl^  ni  u/Uuibn  tuniuunhm  Ousi'Uffiuif 
&ujqbug^  Ij^uAjnujn  ^nju  ^n  b  pf^2^"'^[^ ["-^^  i^LunJujqtubb  b ui-^ 
qbug^*  b  qliiuutjl^  lutivui^utqunjU  uinu§^^  on  tu  nnujnni_P  bifu 
^n  b  ijiujn^pU  IXuinnub^nj  bujqbun^  <^^9*  ^*  ifb'Ji^qbn.  bnuL-' 
uhuqbu,     uiuiunbq      itt^iuLiuubb     bil))  '' t 

4,  Ul.  ^uj,piupbeuj  j  b  p  Ij^n  in  lu  u  tuti  iTni  pqui  pl^u^i  'h^u/liui'-' 
bbint^  ^ingiu  ql^ujifu'h  Lkuuinuhnj  luu^*  C(^ujju  uiu^  S^p  ILifb" 
%ujbiuif  qiu in uj u ui um'u  ujpqutp  quimbßuipniLD»  qnqn pifni^P hi^t  U 
qq^nuß^bLlj  lupiup^o  biLpuipm^^/iLp  uitv  bqpujip  h*-P)  1"'  wb^ 
b  qnpcLU  b  qbl/h  b  qin'ljujb'u  tj/i  pnltiu^tn p^n ,  bi.p lunuAiS bup 
n.p  q^mpnä-fJ^bLÜ  bqpiuLp  biiinj  üb  ob^ujui  b  übuiu  ^bp))  ''.  b 
quipCkbuti*  (('Jnouj  b*ij ,  uju^f  pu/Ur^  qnpu  nipuju^bn*  qb  bk}^ 
qa2"  'J^p^f^nt-Ivpi-n  b  qbpujLnLun  pLpuj.pujJj^pLp  nn  lun.  iJ  b  pAuj^ 
L.np'u  h^p*  luiuqiuqujbin'liu  quiinb quj pnLp.  b  qpnifUu  Abp  li  bw 
p uin uj*Ij <t b L p  njy  <tiupnLff^bL.^  bnpu/ip  bt_pni  üb  junp-^bp  b  ubpinu 
Ab p     b    bpqnLifb     unLin     ifb    bpqUnL.p f     Juiu%   qb    qnjü b\iujj*li     quiju 


1)  l.-rbif.  fd».  24:  2)  bii.  luMv  23—24:  :))  bu.   Uil.   2: 

4}  brbif.    cML    15:  5)    bu.    \yi^.   G— 9:  6^    i^M.    I;.    0—10: 


Adversus  Uaereses  IV  57 

^f  utu^f  ifiunrtf  nn  Liuuh  abbu/iiu  U  uhn^  ausun  uihutuun^ 
aiunh*  n.utnuj nbanj  ailfanu  on  h  \uing  U  a^pß^"'^"  "^  pitUL" 
uki  ahbtinnuß^hi^*  bin innnbiu  b  <*ujnl^  U  uiniu  antun b*  fulirj-f^ibiii 
qbjutnuinnL.p^bifu     /t     a^bui     uni^m    'Unnuj))   ~t 

5*     Onnna     lu  tfb*ü  b  a  n  t.%  a     bnbbib     ^f     ab     nV     an^u     b     nn^iij-' 
Lgqu     bj%n.n^     b    *hnnu/ltl^     lhuuinLtu& f     u* 1 1     ^luuiuuiu     b.    ^inL^^bi/ü 
IL    Ui  nrpujnni.p-bifu     iliuu*U    'linniu     rh  nlinuß^bu/Ut      f/nui^u     b.    l/ilul^^ 
U  uipniun^       nt.unLqut%binJ      qUnuiu       Ihuuini-iuo-       nbt_n       qbujifu'u 
luuuiq,     (( ^n nn n itn l13^ b uh     butü'biff        om/^     qun^u     b    nnbuini^p^hiMi 
lhuuinL.^nj f      nu/u     qnn^iub^qu))  "^ :     Gl    S^P^     ifbp     qtnjunuftb       i[b ^ 
pnuutbli    jb^bnnLqui'it^n    %nquj*     (('nu/üqb       bß^g       aujunLnbiui     ^n 
Ck.bpf     luub^nij^f     qfi^/^    t     qrinnntfnLp-^L.%     If^utif^tf    b    n^     qqn^u,     n^ 
quiinüjujujnijn^bn       qu/liujuMin^uin^u'ity)  '*  t        P in i-UJ*U b i n il    ifmnqiun^^ 
ngUf     ab    qti ^n uj n ui n l hr b tSU    niu nn qgbij     b    ujujinbujn.bnnL.nuj^ibinu 
b.  jiuuiui.p^  ujrLüb inil  qUituuM    ibi^nbiuhn\i   u/h^iu^n'h    ibifuinbutiu  .   1 
üt     nLnnq    tu  ^^^  hb  P  in  in  q*lM    binuiin    utiuinJf    bnuibiui  in  bu    U^uuin  li^n  i       7  3v. 
u uiinnLquiubin    ibLnnq'li  %uum    iiu niu nuian n f    n\    bannt,  bui nui i_ui b  f 
u^JI     ip     unoui     üb     ui*liuJutnLno     b     üb     minui^^m  n^n     bnb*iif      q  ui  i'u  f 
n£i    jui^fuuin'^gu       ^uiq%     ^Pf     lunbuii       b.    qn^uiqbuii      b     iiiuiuqbiui 
lAjti     4"    l"^    ifiupif^^i,     b.  qpiufj-uil/li    *iiifuj*Uuiui^u^     quifii     nn       luiiuü* 
41121""^^^     tf     "P    puui       ifbq     l^f       ^Lft       uip^LÜ    ^nuuini^iuUbuia     L 
^"P     ^muil^iupui^    'iUnpnj     u£uiutiiipuiq^%     nmnjß     x    ^n p   bl^bnbgb 
juin.ui^b^ngU    ^ l^iu i^b ui j^f     ji    pn^np     ui2luuin^^     ifuiinni_qui%l^      U,u-^ 
inni.&nj.    lujUü,     np     ql^bpuj^nLp*li    ifbq    ifuiinnLgui^l^    bpuijuuiipbu 
jfiLpng'u    'Uifiu     u^iupqb.uig    ^   "hnpnLißi     t^in ui Ij^iu p uAi  j^i^  t       Suiquiqu 
"P"d  J^p^"jui*""i"li  ituipquipl^uii  Spb^uiuilj^  *  juin-ui^uinn/li  luiu^ 
iq^u    1U2"^^'"k^"'ff*     ^'^^t    k    t*^^    liuiif   [i    ^bq,     uiul;    Sl^p     U,tfb*üui^ 
qu^l^f     b.    qn'yn     n^    p*ü  l^^ui  ^ujj  g     ji     3ibn.ujq     3ibpnq,     üuiuh    qb       luipb^ 
'-^ibd    uipbnt.    L    Ltfiij^      [i    ifnuuiu      u/Un^U      fitf      i^tunuiunpbuif^     ^ 
juiqfi*iiu    b    juiifb'Uuißi    mbqun^  /uni_%^^    tfuiut^/i*ü    ui'linLiuU  [tifnj   U 
qn^     ifiu^nup,     ij^ujuU    qfi     ifbi^     ^    luLniÜi    ^if     juiq^i'Uuf       uiui;    S^p 


*=iruitjiuf[uu: 

1)    Umt    C.    IG— 17:          2)    üuujiT.   1,9-.  13~lö:  3l   ni|u|ua  £>•  G: 

4)  ITiusp.  d'ß.  7.  5)  U'uisp.  hU.  2G  cmr  ,  l^nilj.  J'P'.  ]9— 20.,  U- 
•JiniGp.   d*a.   23  cmr.: 


58  S-   Irenaei 

lJ,uu*üujLuji))     t     UnUbiuitinjLiu       uiqnkiui       fr    cibn.%       lujunn hL f  nj^ 

a  itun.iii9ui[Ln  i'u'li     iiiuiiuj nbin a     ^     J nnnJnLnrLÜ     tfujinnLnuj*iLilri  (Au-^ 

inni-hnit     Pub    jiuublUujj'li    inbnLn9    an^'h    itiuinni.unb    'ijifiUf     b  utiu 
74r.      ifui^ttLfif     b     ut*linLU        'Unpiu    ijiujn.tnLn  nbu  g  b     iiuab'ltut 

Kap.  XXX. 

Gl-  nn  q  uiunLAili,  nn  iiuifh'li  lu  i*ii  luabStu  th  lu  n.iu  i_n  n  b , 
nuijg  bp^q  obiun-%  ubnnjf  b  Abn*h  nnni  ib  ut  n.uj  i_n  n  b  iyUjjn'b  b 
t^ujtiiuLnp^  ifuipt^i,  b  ijujuij  ab  bi^nnj  h^b  f]prLLn^  i^  b  ^ 
liiiiuUt^  bttbtui  4">  h^P  h"b  ujn.iuiiXb*iji'u  aiutb  binu  inriilu/hbiug  * 
rinuigu  bß^  fftunujLnn  no  qn  nriun  i  bunni  anbuii  'ubiunbutj^ 
qqh p uj^iu n lu^c  b  jb nuii_b  ht-P  ui u iii u q ^  abbiiuMUMnuA/iif  num  bn— 
ll^nLg  bnutn  ^,  iJiuu^i  üb  ii nnLn  i'i]  bi_pni  f^  b  qb  h'iijib  luniun 
qujjuf  U,juu^^u  b  h  [lune^uli  rn^uu:nu^  u/Unthili  pbq.  uiifb'Uujfii 
ut^l^Liujn-^  tbujniuLnnbuji  ibb li qb qi.n^ ,  hi-n  bjnutnniliuhbujq  siuin%t 
i^iuuU  qp  11  pnun  1%  bi_pni  ^  b  qb  b'lirfu  *1ibiupbiu i  nnbiijq  q*!/ lu , 
L  *l'P'l"'-f^p*-"  urnLbiui  ü uipqbiu'Ut  ^PH-  II pq-t-nfii  *hnpui  u/Unifl/ii 
lun.iu'u^liVu  jiuinnLl^  ["-P  t"h.  ^""-P^  ^  U,u in n ui^ n il  U.ifb'huibuji^L. 
p  Abiiü  ofiunuu^  T^pjinuinu^  ifiuuinLnu/hl^  bbbqbqb*  piupLtt^ 
uiu^  puin  bpI^HLg  ^pujg,  (.(uu  juiifb'Uuijli  mbqb  bitiLüb  tfui" 
innLgu/u^  lulinLiulM  /"^"/  b  qn^  ifiuonLp»  '^ i  Pub  qbini^buii^ 
öni^^u/li    ji     Oujjm'linLß^biuii'Li     quiquiL^uh     luu^    qnt     quppnq'li  "^r 

Kap.     XXXI. 

1*  (Aiqui  nLpbuL  bbbqbqLfi  tu  uiiuui ut piitq.  ^pf  ^"P  S^p 
tiLunin  ü iiiutnL.nu/iib I  juiü b%uii'li  lu^hiuip^bf  iftunnLp  qn^  ^luifuf 
pbtu^  1^  lAuinriLSrnj  b  ^"'^  p%q.ni*üb^^  b  ^luUnj  ^p  *ijifuj*  oiuhqb 
74\'.  "t  PI'P"'-P If^^  k  t'  ^k2.  1"^f'üf  "'JL  ib  "P  ^i"'"ni-gui'iil^ 
ijtiutiuiLnp^  ^Ai,plj,  npiit^  ifiuinnigiu'iii^'li ,  bpt,  piil^uj^buji  ihgh 
pUduijU  %npuit  T^uihiq^  b  kbriü  plihiuij/li  uin.  b  ffuiquii.np'ij 
ufiuui^iL  b  ilinbpifitLpiiLli  gnLgiulijt  f  H"P  uitfL'liutjli  uiiupqnL" 
fjbuiüp  b  111*11  if Lqiii.p  b  tu  up  %jlyp  biuifbgbitii  qtfbq  U  tu  ut  n  l  q  ui '- 
libj^t     ((Onpff  titil,     uiu^f     ifuiinnLgiu'ii^igbu     qph?^iuj'it       nn      b    qn^uj  — 


\)  iruniuif.  11.  :0— 11:  2)  ITuuiuif.  11.  H-  3)  aiujsfi.  l;    8: 


Adversus  Haereses  IV  59' 

i^uijit  tun.uj9^  ubnu/itnj'u  b  bpP^  %iu^  iun.iu9b  ^uj2uibiu i  P*^*}- 
bt^puiLp  ^n  b  juijUrhiuif  bli^biuj^  ifiumnj  qnhi^^iujii  ^n))  ^t  Hpff- 
iltuuiHLgtu^b^  u^utfiut  b  ujp(f-uj%  ^  IhuinntS^nj  ticub/ubu  ibLpna'u 
[lul^^  jutpuipuib^ng,  npu£^u  b  ITnij^ul^u  uiu^»  ((2bpbbutjftu  lurhuj^ft 
lhuuinL.^nj  ßn  nL.%ujj%»  ^*  q^  J"P"  uiujui  ^nn'^'ii  hnb  ifiunn*ibf 
ji  unuui  ij.n^uißnr^  %ifiuj  ^luiTtunbuii,  tun.  b  % if uili !^*h  ^luutjl^ 
Ufuiuinunjt  Gl  nS  bß-q  luauLli  UMUjmutniua.b*ij  u/hut nnbiui  lult b n uli b lu t 
g*  ^uiUt^^  u^inuriupuiq^ß  iu*üq.  b  uj^ut tn tu p lu n  luuutf  t3n^,p  b  <//»- 
1" ^P 1^ ui^i'u  b  iin^ß  [t  jb/f^bt^bgLn^,  utjf^  uibuuj/Aj  tuii  tftnbibtui 
tfftutj'u  4«  /'/'/'"'-  "^  ^"  [>  ^^"^^"jl'g )  "'J/  j tjj tittj in lu tj  ifutifinLnbtui, 
^tn*ütj^ft  tJ^b'ijnj%  O^p  4"*  ^  tuniuU^^%%  Ab  ^  i^iuniu  itubtt/u  itttu" 
tnutptutj.^'h  b  tuntuUk^i'u'b  tui^tuintu^,  i^ft  b  ^  AbnU  tt^iu ui tu p tu q.tu tfu 
B"*~Sb  '^2.^'^"ii-"[i"'-P^['^  tutj^iuuinLpbiuVu.  ^iu%i^^  n^  t^^^'t  '  1"^^  75r 
uttup/^  b  n^  tu%i% 2^iu'lt ui Ij^  ^  tutL  %ifiu,  b  ijiuu'li  ui  lunpbb  tinnui 
ti^tti  tu  u  uAj  n  p  rj.u'u  jii^pbiu*li^  nt^l^^'ii  'uni.bpbiuiu  .  h"b  "P,P  ^'1"P'^ 
q^ULp^Ll/u  l^tui^tu*h  tu  ij^iu  in  n  L  p  b  tu*ii  f  ntutfb'liiujlM  uutntuani^iui^u 
jti-pbtu'Ug  ji  tu ^ p n L^i ut Ij^iuVu  u^^uiu  btuptj.b*lt  ani^iu p pn^p biuitpf 
b  lutj^iuuiujptup  utiuinij^  qibnnnLÜu'iif  bppnc  ab  iTbb^tuifbi^iun 
utl^  nLjU^^*hf  tujpnjU  b  tunptutnli*U  tuuin  npninp  qbbiu'hu'ii  nhi-p 
uipbbuii     b    ntu'üA.iulMiuljii     ihumnt_(tn i   '» 

2*  rtu'httb  bubapu/u^  maubiu  i  ^lu  ibaiui.  i  p*h  o  lu  i  uti  ihpl^ibf 
nb  tMJiupqni.pbiuup  b  tupniu pni-Pbtuup  ifuMinnLauAil^p*  h*^^ 
p  Huiib*h  b  b  nn^'u  n^  ^lU^bntuL)  ab  ib  'liiu bju/uXn u  ^lupni.'^ 
pbu/u  niun  b  tbnpuiip*ü  p tu J- u/u n t-iui  lunU^p  b  upinbf  npuj^u 
au.iunut'ubu'u  linpiu  iiu%nbilin'ubinil  ihumnLiua  (C^A  "Ph  "'-Hhn 
tMiumni_ntu%bnbuf  tuu^f  b  nLnbri  n*t  piu&uibbqbu ,  ifbniupy)  "* *■ 
qtuju^  q^t  n^  tjn^ß  ^lU^ttibnnL.tjtuiib'li  qU,uinnLUj(^t  nu/Uqb  p^ 
tituuiuuu/lin  npiul^u  nn  puui  bpbbitti_ifu  iftunptuui^u  b  nLnrjuibb 
b  tui-p^'iiiupiup  ifiuuinLaiu'libi  ibnpkbug b f  [lub  ibi^pm^i^  na.Ln9% 
nK  nLrjnuibb  p tu d^ u/h b n  1^  niun  b  ubpciiui-np*U  ^luutu putbni-P b^U 
b  n^  bpbbfi  nLlibab  lAuinni^o^n  i  f  /fi  b  Abn*ü  tu  pmiunb'u  nunntw^ 
Ui^u  tfiuinnLniu*lib in  I  an^bti  lu'u tu p nb  tu n  nihuuinutub^^  b  *übponf 
iiLübinil     ib%nbuilj    ntfbnu'lit       tju    n^      luiuinuipiurLti      tu i^ tu b u n Lißt 


1 )  IPuisp.  b.  23— 2-i:  2)  P   OrhGf  d'S-  16:  3^  Tiuli  l'Il.  i- 

4)    Ö-GGr}.    T-,   7: 


60  S.    Jrenaei 

np  fi  tikfi^u  ^  'Uüuj  jquigbtu^  ^tup*ü  1^*  tj^ji  tffi  LLnuMiunuAjbiui 
h  ^LtiSi  rj.iipi^nj  iTliij^^'Uf  ij^j/h^jah  ^'li^hiuU  umu/Unn  tf.nn6^bi  aifiunrili: 
H,ujuii  tipnj  b  luu^  ^tl^'  ((^"^J  ^btj^  1"il'P'B  ^  thujnbuiunbn 
i^bq^b^iuLiip^f  tj^ji  ^itfiu'bbuj^  ^ß  tf.bpbtj^ifcu*liuja  nnbina*  lunuriunn  i 
l^nrj^ifuA/u  t^bpbtj^ifiuVli  bnbji  nbnbgbb  b  fi  'ubnnni  ib  ^  nubbnujLO 
ifbrib^ng  b  j lu ifb*ü uij*Ij  ujrj^mbij^riLp buAt g t  U,juuj^u  b  riT-P  lun" 
uttu^nuuui  bpb^ß  ifijjprj.I^iu'Jb  fippb  Lunnittno  b  b  'hbnoni.uin  ib  t^n 
^ujpni.p^butifp  b  /^bq^i^tULnpnLJ^bujifp)}  'j  UtfiLniu^ni.uin  nLqriiuu^l^u 
tfujuinLgui*lil>l^  P^ n L.b g It lu i^^P^  t^iifiuJi  H luj lAt b  tfh lu lu tu'li X  nuhbinil 
ju/uX^Aiu*  ij^uiu'lt  npnj  b  uuj^u/u^'u  giu ft q.uj fi% ,  fi  P^H  jULniun^ 
^but^  tifupiuutuinLtiLp^fiL^  PiuU[i'u,  npu^^u  ^Ju/j^^:  'fitu'litifi  'Uifiu 
tuu^^  ((  h tu rj.ui p b lü f  ^HLfi  ibp»*  b  n^  ^uiLuAjbg luu  b  [n.bi,  nui^ 
q.tupb^»  tj^pU^  luji^  ^f  luji^  rf.tuq^ujpb^  jttHLtu^ftl^ujj  jiJjpXiubifut%^%t 
ÜL.  uijungjilj^  'hiFuj'UuMU^I^u^  ((<Piup^utug^ ,  "'"4>  ^"JC*  ifuj,ppbiuj 
f^bp^jilj  put&iulj^jiht ,  t^ji  br^jig^  b  luputui^^'lth  'hnpuj  ifutnriLp»  ~» 
b  n^  ^ni^u/iit  'ßuAjt^fi  «UAum,  uiu^  Ifpbtf^uj^,  nK  b'h  uj^,p  ^n  b 
uppui  ßn  puipp,  Ulli  jujLbiiiiuutujnnL.  uinui^nLß  bu/u  diilÜ  b 
liuppiSU  iuupp&  ^bnriLi  aiuib  b  lu/ubpuit^nt^ß^bi^  b  b  uiguAinLifu 
76r.  ujn.%bp)  '  t  Gl.  nujpkbuji  fjuuiib,  ((U,puip^o,  tuul^,  binup^nL.pii} 
n^  ^'libf  riLfuiti  I^fibg^o^  n\  ^nni_nJ  bifntJ))  ^:  U^pn.^  nh  ^'f^'i  "P  A 
ubp^u  gpp^  b  ^hpj>*li  'Unnui  bpbbibii  b  nriLpu  bbbuii  ui^JuiuimtinirL 
gni^gg^  tjlbuuinuiub^ ,  np  ij^t^iiinin'iibu  bpbbgni_guj*li^ ,  '"Jl  "t  t'" T 
gnpS^^f  n^  n.uinuipliuji  H  tu  i  b^  b  luut^  %ifui,  ((ihn.  J*ba  niupA  'iin-^ 
ptii  b  tiiiL.  uibpbugbu  tiifiu»  '' t  Gl.  g^^iqiuutnii  ^injltiij^l^u  luiiuigbiu^ 
ib'ul^p*  ((fl^  ni.'iiliu  ^i2^(uiu%ni.p^ii^  b  n^  if[i  /t^i^  jh"^  ^'Pk  "^ 
l^p  uinL.Lu/1  J^lin  h  i[bpnLuui))  ''♦  fi  Xbriu  pnqhuij^  if^2^"  Lj^iup-- 
niup*li  IkuuiUL^nif  sj^ji  uij^f  np  lupiniu^nj'u  l^pbiug  i^^iupSiupni'iju 
b  ^ujifpbpf  ibnpoibiui  ^lutfpiupXgft,  /'"^  ^""  "l'"J  ^'"/»^'  gnp-' 
S-buJtf  b  hpu  uhjiupgu  uiputpf  niuutiuinujpinhiui  uiptn luniu^ü iw-' 
'iibugfi:  U'pf^^  "^  1"^^  uppL^li  iiifiupi^.  ^nAni[i  ui*Iii^iupiuLut  4 
un^bg  b  uiiuinuipiut^utg  U^untULtu^,  tuj^  ptup^  uij^ip,  np  ifui^ 
uinLgui'hl^'hj,  "Pl'^  11" ^f  u£uipti  b  ifuibpfiif  b  [t  upuil,  iCuiusg 
hnbuii,     b    ^uiplj^bgnLgu/ül^    tj^U,uinnLiufh    p^iif^nL^ib^    l'PP^    /'    "^/»^'*- 


1)    irms;..      I'M-.     27—28:  2)    iriusp.    I•<^.    2'>:  3)    brbif. 

]«r..    17:  4)    bu.    \.    1.  5)    fcafiq.  'H.   7=  <>)    liiull».  c^ß'    11. 


Adversus  Haereses  IV  61 

l^rij.     ((f'ulj^     iu%iuL^t^%*iif     ufu^f     np     tj^h'UnL,       ^t'lik     nnfff       hnniiL       nn 

3»  fJ^nn-  Juiu*U  all  uj uj n n n LftI h uj tfit  bLbnhab  ifiuuint-au/u^f 
j p puiLp  uinniunujujgu  n^£(^u/iii  unniu  uiunnun  qii^  tun.  IhUinnL-' 
f^nj  '^luuutnkiui  ^f  nuin  "P"l  ^  'I luunnu  H* h ihuik ai_n a *  C(i^abujl_ 
hu  n'UrinLljbinil  iuujuiiIi  nnrihuibuij  auin.  b  ^^li^n  ^nut  u/Unw- 
2^nup^but% ,  ^nin  pU tj}n iflt b f^^ f  ^lu^nj  lJ,uutnL^nj))  '^  t  U'PfJ-  «^"i—  ^6\'. 
intiLgitiubi  uitunin  g  Ihuuini.an  i  U  nuifb'Uuj  1% b  nn^ußannn  nuim^ 
'^l'L  U^P^"P"'l[''^  tfiu^nup  pujnnLD  b  ui%  bb  nh^  lu  L.n  n  ^uiLUJinnJpf 
^luutnuiitinifu  jnuunij^,  ^bn.ifbn.iuhr^  u^nnJ,  'liuib/libu  i^iLnnait 
'liifut  uipiupuii^tißi  Gl.  Iujju  uj^uj  in  ui  n  lu  n  bbbnbab  tfbujj*U  ifiw^ 
oHLn  u luuinLuu/Ug  Puiuiu niun b'h f  iftuuinL.aiuiibiniJ  nn^nLß^bujifa 
llit-p  ujputp^nL.p^^Lij*üt  Pub  ^p^ujjo  nV  bu *  ouAjn^  X.brLO  'Ungui 
lupbiuup  ihji  "^ f  "PJ^  n^  p*hbutiu/u  tjhiu'li'iUf  b  Abn*ü  npni  ifiuinnL— 
guiubu  U,ijitiiit_&n  I»  ibfl  b  nV  ujifb%ujj%  ui  n  u/u  n.uj  a'u  J-nnailof  nu/u  — 
ab  nuuMUD  ujpin lunnj  ^u/u  aiupujpbs*ii  ujub/nJ  ^lajpf  aiui%  np  h'u^ 
puui  uba  juJ2fuuip^gu  ^  uiuinnLau/ub  1  *Uifujf  tuL.b/ujuinujanL.  b 
uitf.ut^  t^Uiu  gnLßu/ub'u  b  lujj^nß  t'^'il'S  tj u/u i^iu tf  n t^*  b"k.  " V'^  t 
Uj^iul^uiuni-P^b'^M^  b  jut%ij^ftuinLp^b%^  b  jäujuin^  utubj^ntj^  bi^u/ubi 
lujUp)  np  puui  tfbtj^u  1^  uAjtj^fiuinup^but'h  b  uj^ui^  b  u^iuI^uiunL^ 
pbuAt  u^uiuLr^Uf  j  luli  tj  uAt  b'h  j^i^pbiu'Utj  ^uijp'u^  ^  ^uiituAib-^ 
int^  t^ut  luniui^bj^,  ^uAi  t^n^uiltiuindt  ßujjn  abiupn  ^uiU" 
inujutntMj  [ig^  'lingui  tj.n>mgbuij  ^wn*U  ifutpii'b'li  nn  1  Sbuinli  t/b^ 
pnjf  ujpfiLU  pujdujl^U f  bp^^  n^  t^ut  t^nj^  U,2luujp^ujpujp^u  uj^ 
uutugb'u  nprj.li,  uijujihi^'li  ^  ijß tu%%  *linpuj,  [i  ä.bn'ii  npnj  tfiuijuih 
ujuinurj  pbp^  b  ^nu^*ü  uiqp^Lp^  b  bplj^p  ^luunLnut'ul^  qbinui'Uf 
utujiu     q^iuul^f     luujiu    jfi    I    Ijuimujphujj     qg n p b iu'li%    ^     ^uiulj^iitt  11 Y^. 

4*  tjL.  tj[ituprj.  rjtupäbujj  qtfujpifb^*ii  luub'li  jujuiujbu/UnL.'-' 
P^[nfu  rjuinhiu  b  n^  pUij.niflibj  tjljbiu'Uu'u  tjiuj'u ,  np  ^  if in p ifii n j'li 
obuiiLÜ  b  jutpb%^*ii  'Unpiu  Ijb p lu bp bti i  \l,pn  biuif  npujpu%  ibn" 
^bugb'h  b  Ijiuif  ijifiuuinLgut*hbjU  qjujniu9iuuujgbiui%  ^piudiupbuii 
p  puig  ß^nqgb'bt  Pulj  ifbp  if^iupui*li  b  p ui n lu ^ lu  1%  ^  puipnu  p^n. 
qn^nLJa-puUu*  quipAbiui  ^uiuinuim  ^  qbujifu ,  nu/hub  ifiuuiiiLnui— 
Ithtl^  %Uiu  qfit_p*iif  %nL.ujquipujp  lui piTiu puiui^u  ^ ui u lu p uj bn i^ß^ b ifu 
b    if^ni^p^liLU     iquiuibjnt^    ifuipifh^nj       b       ^nqiunj*       ^ui'Uq^     npiq^u 


\)   bu.    ij^.    3:  2)    *^l^ul.    'Y.  18:  3)   bu.   U..   15; 


62  S.  Ireiiaei 

*"f^)     "P    t  J^vkü^    ^wqU    ^,     tun.    ft  Jii*ü^nifülTf^nt[      tj^ [,    illrpiu^n*- 
^nLtßi     U,uuinL^nj,   n^  Uu     ^tuuiupuil^    ^^ff  kf     ^Jl  tj-n ^^ n l ß^ h lU^  J^P*' 

L    t^utpiflAj^u    ifbp,     pU rj.n Lh b i^n ij^      ft   tj.tt^iugbin jU ,     n<       Lu    ih'^bi 
uiitj^uil^u/Utußni.^^    tj^jnju     itupni_pbiuVu    nt^binilt 

5*  rppntL  iTttttnnt^ßtu'ijbtJ'ß  'Uifiu,  n^  [tppnt.  btuptui^tnbf  luii 
t^n^tuUiu^nil  tnniupt^Lt^hM  'hnptu  b  uppbf^nt[  ij^uj 2/^ UJ p ^ t  i^uAst^lt 
"P"lk"  U,uitinL.tub^  n^  Ij^tMJ p tu i_tst ^  t'^'L  t  »^bpngu,  tuiuuj^u  btw- 
piui^tn^t?^  tfb^  ifuiuttti^gtu'ub^^  ^^^  LLuitini^^n j ,  nptt^^u  U ujnnifnifu 
iMJu^*  ((f/p  ntj^npif^  tut^^iutstftf  t^n^  "^"^J  Ikutnni^i^njy)  ^t  "ßu/Uqb 
jtij pU  pUr^nifubpnif  tj^piu pbtj.n pb^nup^^L^'u  ut'u Ij^tu p tu  1.111%  U,utJint.tuS^, 
*  ib  b^^^^^k  l^li n ju uAi tu Ij^ ,  tj^ifuip<L*U  puMuti^gni^^,  nptiil^u  S^p 
luug*  ((tf/f^uJj^f  t£t  I.  p  ^%  b  tu  i^ß  <,LULp  fiifnj,  €^tun.tu'ütibn^n  iitttttitn-^ 
pututnbujj^  Cibtj^  ti^iup^tujnt^P^lttfu'u*  ^ttj*ütj^  oiunnbiu  L  buirtLO 
JTlik  nt^utb^f  S^utpujt-bnfi  b  tttppnt-a^o  tj^Uf  tut^intup  l^b  b  (/^n  — 
r^nt^bg^^  iftUf  ifbpl^  1^^  b  utpl^^^  ij^ftlib  ^u/Uribpku ,  ^bt^iu'UrL 
4"^*  J^jg  b^bttt^ij  t^ntfinjubg^^  ih"*  t  /*"'^7^/'  h^  ^  ^^h'P  "^"^ 
^u»  ^t  lfi>p*l  npu^t^u  jujjugLu%^  n^  t^t''^  biuputi^uibtui^  biu" 
ptui-istb  ijiuu'u  ijbpf  ab  tib  btjbtfp  ut*Ututnni.nnf  tu lutul^u  b  (f-fi'^ 
q^n ij^p ij.b tuVu  uj^iu in ui p tu tj.tu g  *ljnjh  ^*h,pU  n lu'li'b  n's  H^h.P  btuptuL.'- 
mbtuif  'yptutitujbtug  tutt*ubi  quj lurtubb f  ab  nuuqb'u  uiuiuu  itjuj^" 
tniutFtt/ii  tttiuitb^  U,uuini.b^njf  npu^^u  b  titfbtj  iFlu m n i_n iu*U b  1  tjuttw 
tniupiuqlt  p  ilbptu  u  b  ritu'li  i_n  iti  ^  iu%  tu  tu  tu  tin  p  ri  btutlbf  lApn-  t^ 
u  ti^tiilt  TLtuuU  b  ib  pbb^iu  f  ntu%tjb  turtiUL/J^n  tfbp  b  luiuuituputno 
luurip  b  tibp  lufiiuob  b  iriiu^tup f  putn  npni^tf  b  OntJ^tu%*ü^u 
ji  Otujtn'Uni^p^biu'u'u  tuti^*  ((Ul.  piugtuL.  tntu^uip'h  U,umni.f^nj  b 
bjaptuVib*  ntu'Unb  lu^tUf  tuul^f  /unpiu%  (AutnnL.S'n  1  f  qnp  p%iubb^ 
qnLugl^    b    tf^9    tfiupribtuit))  **» 

Kap.  XXXII. 

fjL.  pUviu in  b  ujtumtuptutLD  b  nn^nf  iinpnj  tnbtuu  b  ttn" 
qnij^ni-pqlM  p*iil£tuibtui  ntfu^pf  nptu^u  gnLgtuu  Untfu^u^  ^  ^/i  — 
pliVu  ■*  b  ifbn^^  b  b  %tf^%  IXuinnt^b^nif  npni  b  tujdif  jbbbrib ni_n^ 
t^ tu n.iu un p h   ui^ünLlAM   jtuiTb^tujU  ^bß-ui'hnuut   ikjl    utulj^tujh  bpl^piu'^ 


1)   ü.n.tul|.  d-ß«-   17:  2)    ITuisp.    hb.   3i— 36«  3)   öuijsG. 

d«U..    19  bL  hU  3:  4)  b[f.   hb.     40: 


xVdvcrsus  Haereses  IV  63 

n^rj.ni*iibi  t^^iuj [lutlj^iu'Uiuß'u  Ij^lifiu^ut  Pulj^  bi fil^uij^i'u^  U.  ^ntj.h- 
LnnuiLuAjr^  U  hanriL.  tun.  ifbij^  inkuu/ubi^ji^  b  tu%^iun.bf^^ß) 
uibufu  rfuinkbiui  tujing  bpl^iuLti piuß  ußub^  b  utjj^nj  ^pnLp^buiii 
b  nU,uinnLUJ^  lujinj  Z,tuLn  Ij^b ji uj^iu p luh  tf-" f^f  b'  '/jf/"^^/"^  k  [* 
^^ifiunuini^ß^b%^*U  b  iuub*itbbu  ihuutn  b  binLi  *»  riu*Unb  ^utp" 
bbugb'u  utjiiiububp'Uf  nniu^u  p.ujtj^ni.if  tu'bq.ujtf  gnLgtu^f  ifj^^in 
ntuntuibtuniua  iiLuniuibujnu  b  bbniutuniulMUin  bbnuiiunu/liu  utiLUtu 
bifu/Uiui  b  n^  bna^D  ^luuutuiinbi  buinnLatu^übf^  t^if^ifbu/üu  ji 
ijbnuij  ifhnj  IXumnub^nit  'puj'ütj^^  I^C  A  ^bnn  ^um'u  tj^uiuuinLui" 
&bn^%  lunn^ni.nrLn*i]nauj  b  ujn.uii_bi  b  Jbn  HiiuuatunOk.b'u  aubnuiu 
jii^nbiuhn  f  ^luU  at^^iuprj.tuuj^bui'lif  ifji'u^  tj^ji  u^iun^bi,  bannig  ß^^ 
lurLUiubi  guAjg  lunuiugbu  b  aui*li^iuubL^^U  abnapUf  h"^  ^2""^n^ 
mriLp^buiua    Jnhujbiuip   jqI^'u    IhuinnL&njt 

Kap.  XXXIIL 

1*  Ihn.  nnu  ibniuLb  no  utuiuuq^*  H^uiu'u  ab  lutLUMubi  ^u/ü 
uLhUinnuiuo-  o^nba^o  h  Jbn  nü'hmUf  u/u lun n^nniuaut n  ^uiuniup'" 
cibujiOf  i^nLUMnnLO  Kuiibbuii  qbnLb%u  ß-ntuu  f  tuuiuq^n  h'UOk. 
q^uiijt'ü  b  U£UJUtifbg^o  qnutqifnLp^bifu  bui'u iflt n alt  qiu'u ß^ bi^pU * 
utnL^  fi'uk  ^  äbn'ü  qP^ u/h k p a l ß^ fiifü  ^t  ^ tuü ^ p n A^ ji ifu  b  qbp^  TSv. 
qujjUnLp-liuU  jbplj^iuj'UaL.piiLU f  jutqujq.u  ^ujibnj  ubbgpU  b  bui'^ 
mutpuib-f  1"n  "^  buipiuug^  fubituifinbi  b  ifbui  utnünLi  ubpm 
uutpnni  b  n^  ^ujt/q^  ujiiiif  uipninp  b  tfba-  bpl/liiu ib^Uo  b  ß-ui'^ 
m UM ih ujU g uiu n  nbhu  upuib  ihuuini_an  i  b  utnu/Uq  P*bri-  uhui 
tuabip  5-  junp^pnag f  np  puiunlibuig  ggutuiuo  pnujup*  11  Ip'^ 
utiug  g'^mt^'ij  b  «/'"^"J  *bnpuM  gSujui'u*  n  g^mtuugl;  b  l£Uii/ 
gCi-bnU  obuinU*  n  bujputug^  bifiu'Uuji  "'/^  f  "P  ^uMibl^'^  guAt" 
^uti^u'u*  np  ä.n^'u  b  ujpb^*U  uinu/ukbVu  jijJibnJ  Smih  bpl^ftg  b 
igUng  b  pupn%^  pnuiif  gbpbbp  ^u/UnbpA.  u/UnUnauof  np  h 
uuui    nifübf^ni^   gi^ujj'Uni-Phifu    b    ubpLiajUnt-ß-liLU    b    gjun pm-p-ji^U 


1)  bu.    b.   12: 


(^  i  S.   Irenaei 

t^uiub'Uujj'li  hpLlr^nju  U  [u^u  U  iui$ ti tf uj% lu i h  Ix.  uiLuiuhb in  i 
ujpuipiuS^nj:  Ul  tluju*ü  ujjunfi^l^  tj-b p  [i  i[hpnj  ^  tuifb'Uuj  i'u  A^- 
juuAinLp^buj'h  b  u^binni_pbut'li  b  i/t^nnLß^buj*ü  b  lu  t/bti  Luj*ii  z«^  — 
nnuU  uthnuiuUb^nj^  *  ujJ'b'Uujjli  btibf^ng'u  b  ^luuuibina'u  Z,uiint 
P'h^'u  l^f  np  tj^b p l^fi'li u  ^nt.  b  mbuu/ul^  b  .pU'ul^  auAjrvnifUnu  b 
bj^ni^  pUr^  if^nj  if^nj  ftLpuj^ui*ü^ltLp  rtLpnL^  [i  «^4^^^  ^«vi//^^  tuu^f 
((lAuinnLtu^  ifbpäiuLnp  bif  bu,  b  n^  HuinnLiuS-  ^bniuLnp,  b 0 h 
P^"''PI'B^  ^^"*P1  l*  PuMß""g['  ^  bu  n^  uibujig  c^ut»  ".  p  u/h  ab 
cibrtü  unptu  utui  paiShiubbiu  a  auiifbliujiu  Ä7/W  ulu  ^  iniUf  nn 
79l'.  tlbplj^li^u  ^HLUujLnp^  b  j^hl.  uuiLiip^  q^iujli ,  np  ^  'ubponj  bplAjb 
4"  b  ^ibl^  t^bp^lj^Lui^nLltu  b  t^u^pin  b  t^h^iuhbni^  p2^ui^tftu-^ 
pui*iiuli  iTbp  ^uiubiui  iFuiuAjI^  b  ibpbbibuu  bbpuibp^  b  luujpb-^ 
atiLau/u^     qtfbqt 

2*  hub  bß^l^  apiuaifnuß^bi^  *Unpuj  b  qifb^nLß- bi^li  Xb  — 
nb^i'u  ifiupq  n\  ^luuql^f  qbtupq  nn  butpujun^  nburbi  b  bitiu  — 
*iiuji  b  uputb  quiiU)  Jiuj^i  ihuinnuuta  f  1"  P  hPP^*-  Su^ibbuiin 
uj^iu  b  tnutmifnL^bujup  uibubmin  b  npninp  i/hui  ß  luibu/h^ 
niu'Uq  bnbiuipf  qbp  b  Jbpnj  ,pujU  qliuj,  I^^JI  "tfb  ipm-ßbiSU 
iiuL-buibu/Uq  uin.uMiiiqb  iiuuutbqab'ii  b  qwjl  Sutjp,  \h  pl/liuij  b'UuU 
nV  bujpuiqbtuip  ^luibif  piuin  a^ifujpbtn  juiunnL^iq  ju/huuinL-' 
ß-bujii  b^buti)  qsujlp*b  lunbinJ  bLpbtuii  n  ju/Uqb  i  jujpututnbuuu 
ipni_ßbtuij*h  >  hub  quipiup^^  qujp3ibuj^  n^  ^luuuihjbj^  ü  ^*US^  ji 
ipnLpbifl/li,  b  ujjuu/^u  b  n^  if^  np  ^  % n ß u/h  1^*11  i7<  ^  Ij^iuuiui-- 
pbuji  b  'h b p uiuj p n Lh u§ bui bu/h  lu iF b^i b rj n i/h t  'nuj'hq^  u^ujl^ujubug^ 
*hifui  uttfb*hiu/li  ui piniunl/h  ipm-ßfiLVlt,  uJ2l"ujp^ujpiupnLßpL.u  lt. 
uifut  b  'hbppu  ipnL.ßbu/h'li  I^uiqifui^  b  ni  if^  nß  ji 'h n tj u/h  1;%  bq^tj^ 
ujtfb%bqnL%  Sl^pi  b i~  qh  qif b ^ n t- ß b u/h'h  Lbuuini.i^nj  n^  n^  qhuM 
hppnL.  tun.  bqbuMiuu  utbubiuf^  uf^iumifbf^  I^uipuiug^ ,  luju  ujifb*hb-^ 
qnLh  luinut^iuqt^n/h  juijut^^i  ^»  b  qji  tibh ni^p^jtt/l/ii  'hnpuM  n^ 
7O1T  uibutnu/hui I f  "'II  '^ lu u ui ui in n i/h  b  umil  ubübu/hu  iqphq  ujuf^^ 
quiifb'liui/h  b  ^^ ui tfi u/li ij uAi y  ^  iFj/hSJL  ^  ifbq  b  p^q  iJ'bq  4,  luifb- 
ttuj/h  Uli,  np  lupJui'huiL.npu'li  juiquiqu  lAuutnL^ nj  p'hq  ü^ut  lu^^f 
binuutn  ilu/h  1$  uq  4  • 


1)    b»l»Lu.    U.    21.  2)   brl-^f    h%.    23: 


Adversus  Haereses  IV  65 

Kap.    XXXIV. 

ubn^f  nn  uib^biui  utuuinL.nu/h^  aifha  Lhumnt-O  nj  n  AunSü  jiLpnj 
h u/li ji^ü )  nno  subVli  liiluif  ub2Ui  ni_uu/ijh%f  ab  ^  ujjudujU  (Am— 
uttiLUi^  b  %iu  1^  nn  b  ^bnjb  ["-P  2/'^^"'^  ^  ^ujumuiuibuMß  U 
luniun  b  auinriujnbujn  aiuifb'Utuiu  h*liS*  b"U  lutublibujtuh  b  u b^ß 
btf^  b  nn  nuui  ifbnu  lunfutun^u  ^t  ihnij.  b  tfb^  ^ui^Uij-bfiA  ßb^- 
intunnuUiubnnb'li  b  'huiu'lil^  bnbtuuif  b  "'/"  4"  Jiuniuq.u  npnj 
luu^  rhn*  ((UL  ^umbn^  Sl^n  lhuinni.iu&  ntfuinq^  ^nrj^  ^1  J^/'Y/"^ 
b  ij^i^biug  ^  rj.f^ifu  %npuj  2"^^^  l^b^ujg))  ^t  llj[  "^  ^pb^tntnl^ß 
ujnujnb*ü  b  n^  u  in  b  n<^  b*ii »  ouj%ab  n^  ^P'^  ^  n  b  ^ut  m  I^ß  ^b^u^iu-^ 
piuii  Ij^iupl^li'u  lun^ibi  U,uuinL.i^nj  b  nV  «j//  n^  lupmut.^nj  ^wlu 
nci^uujphm'u  UtUinnuiua f  b  n^  nujt-nni_P b^ii  no)  nn  Jtijo'  ^bnp 
ji  p"Jg  Ij^mnn^  ji  Z,uii.n^*ii  nn innbanuU )  ou/üq^^  ni  nutfbp,  fi  un-^ 
ttuiug  bujniuL.uil^n  U,uuinLuj&  tnn%bi)  nn  A^^  ubutunutil  /rtiolr 
^jiU^bu$*lM  jutmu^ujtj.Lnj*li  nnn^buja  i^tib^^y  finnm.  ^i^  jfj'tf^^  A*"/* 
3ibnu  n<  nuht^Hf  ^it/linh  tfb^m  p*bn.  lutfiu  ^  h utVu  b  buiuumnL.^ 
p-jit^'iUf  n nnb*ii  b  snabli)  b  ^bnU  nnnn  b  nnni^n  um iThli iuj*ü  [i*b^ 
uj  t^iu  tn  lu  U£^  u  b  uj^Aülb^fuiu^utnuin  utniupf  P^^  npu  b  juwL.-'  SOf, 
u^'u  stnjp*  iCU.nutuanLjp)  utu^f  tTutnn.  nuui  ujuiuil^bp^  ifbpnLif 
b  nuut  'Uifuj^ni.pbu/lj):>^*%utjb'^.gtb%^aunjutgni.p-bifu'ii  ^uiuuiui" 
uibinnit  b  ji  nnin  bnb innb  b  nuibuutbu  nujnnuinbtngU  fful^unbut^t 
2*  UtPri  nujnt_nn  rhn  iuu^*  ^iiutfu  nutn.ut9b%  ^utu  aujub" 
uuijJt  pb^  ^usLUJuiui  I f  ffht^  ifb  ^  U%uuini-uto f  nn  uujub*liujjU  h"S 
^utuuiutuibuMti  b  lutnnuinbuMn  b  utnuMn  l"*^b^  'h"  L  '^"'""""'7»' 
ft'l'^f  b  nuiifb'Uujjh  j/liS  uiu/üby  nusin  ifbusj'ü  bti pU  ^  u/buiut'" 
ubjbt  Utnn.  nutnun^p  b  b  iSujnnujn^u  <,nb2Uiuil/u  ujug*  C(ii  j> 
U,uutnLiu&  tf^  ^ujuuiuiuibujg  ni/bn,  nV  su/jn  ifft  utitb*bbgnL^ 
ifbp))  ♦  b  lf^iu£ii^ujL.nnujuf^u  b  uintuobuii  <i(U  [1  lAuuinLutaf  uiu^f 
b  ZfUtjp  ^  i^bnuii  uiifb'ubnntfu  b  b  kbnU  luifbltbnnL.^  b  jutifb-* 
'ubuli'u    ^    ifbti))  ^t    'biTu/UuiUj^^u    b    S^p*     dlkä'b'Uuifu   [t%^    [Aj^bnb^ 


*)  =  iruiquif|im: 

1)  IfGGr}.    P.   7:  2)      MCrj.    a.    2G:  3)    ITinquif     P.      10: 

4)    bijihu.    «K   6: 

Textö  and  Untersuchung-en  35,  3.  5 


66  S»  Irenaei 

guiL.  h*U^f  uju^,  ^  suMi-fil^  liittf^y)  ^.  itujin  1^ ,  bß^^  juijUifiu'u^f 
nn  auitfb%ut{i/u  luniun*  ^luuun  nj  aiujinj  nLnni^f  luji  uhunu'u 
bin  'Uifuif  h"^  lUiub'ubanLi/ii  b  n\b*lt^  ^  b  ub^nj  b  nuja  auip" 
Ck.biuit  tßt-  dtuulu  lujunnbb  Uiu  g  bb'hiiii/ljbuig  b  ubribinn  tLiU'^ 
inuiLnn f  tiLUbinil  nnu/liuj ib'u  hiui-P^h  puiuiui  b  nj  no  ibujbbung* 
tbujbbtigl^  b  nV  n^  put'üiujn^^ t  'riu'Utj^^  n^  np_  i«/^  i^iupl^pf  /ri 
jbnb*lib     b    hS       h    Jbniu       bnbnb       b       n**     b   uuinnb      bnbnb     nuiuiui 

80','.  ti^ui inujbu/ii  a.bnu*ü  "^  b  n^  uibuiuttbi  t^tUf  bß^^  n^  tj^q.uin.%^ 
ab'hbiui  b  lunbifu  'Unnutf  nn  ibnb^  t^tfbtj^  jujj^iiFiu*üt; ,  np  tj^iw 
ifb'ltiuiii  b*b^  piu'ubL  uipiup  IXuuinLUi^  b  jiifuiuuinLp^biuiTp 
uiupnuipbiua  f  uinbiui  qtutfb^bnnijb  ^^Z""'^"'-^/^*-^^  jnpj^tutf 
nu/l/u  ifiupifblu  bnb  "* t  ^fi  npu£^u  jbpl^l^liu  juMnuM^iugbiu^  ^p , 
i^müii  t^p  Puj*U  4  U,utnnL.&nj,  lujuuf^^u  b  J^  i^bpusj  bpl^pj^  J"'*' 
nuj^Luunbf  nb  iftnpn.  lupntup  ^f  np  tfbnu  nV  lupiup  b  n^  trinuiL 
%b%anLf}bi_'u  b  pbpu/u  %npuj  ^ *  b  tutniu^uiug^  b  jiitj*Unu ^ilj^f 
np  b  umnpb  bpbpb  b% ,  lu'Uriput'it jil^  b  ifbnb^ng  bq^biu^  '*  (jL 
ab  uibun^  luifb^iuili  l**bjt  npu£^u  jiun.iu^uitj.njii'u  tu  u  tu  g  uj,ß. , 
abi^pbiuiig  ß- m am L.n pii  b  ab  b  ifuMpd^'u  SbiunU  ifbpnj  blj^biu^ 
^luun^  ^mipb'iib  inju'u  b  b  tliupifiinj  *Unpiu  uiTjnpgli  piJn  bpnub 
piutubtui  b  tbiujibuii  bbbuni^  b  ub/jf  b  lujuiugu  uuiptLÜ  iniu^ 
pbuii  ihtjh  b  ptfpn%buii  lui'ijiutuuibiuhnLp^ bi^  ^lujpb'li b  inmn tbt 
3*  öl-  ab  hu/l/üf  tuju b'li^pU  g  llpnpüf  ub^"^  t^^  S^ti-p 
ib*hbinilf  *i"P  [i  ^bnU  ptunifujgu  gnugut^f  b  ij^ji  P ifiuumnLJd^ jiifi/ü , 
np  4r  Sf'J-h'b)  np  pbrj-  *bifuM  jiun.iu9  Mu/li  tj^iuifb'iiujjii  lu^l^utp^f 
b  ^bnU  U nnn ifnitub  lujuuj^u  luu^*  ((lAuinnLiub-  jiifutu uini.p^biuifp 
^biRjtupbbiui  ^uiumutuibuig  ibpbbp  b  luuiui  piuuinbiu  tj  abpbb*ij 
^ifuiuinnL.pbiuifp*  t^t^iunt-P^buiifp^  ii/üq.ntjhq^  luus  in  lu  nb  g  u/li  b 
wuuin  b9nL.ab'u  nujLnu))  '  fUL  nuipAbmi»  CCihuinnLiua  ^tuumutuibtun 
nhu      h  "^["IP"      a tuli lu u£ ui p ^ m g       b     nnp&u      h*-P*       lutnui^      Jtuj'u 

31r»  a  iiUL.btnbiu'liu  ^bifLiupbbiui  ^luumiumbujn  pbu  bubapu/u  lu'Un.f 
jiun.ui9  ^u/u  abpbbu  lunAtbi  b  juinui^  jpuAj  aiu'Un.nLijnu  lun-^ 
*ubif  tujn.uj9  ^utii  aiunpbLpu  Q-" I  l."'-P'Jf  JturrLiu9  jauM^lt  aibpb*Uu 
^tuuiniumbi f      luiniu^    ^u/li    niuiflhjiujU    pinLpu    ahiuL.    nbu)y  "- 1    Iji- 


1)    ITuisp.    d-U..  27:  2)    BwjsG     %^    1:  3)    8iujsG.    b     3: 

4)    önijfi.      a.      14:  5)    ü..    <nbsr.   0.    22:  G)    Mnqnu.     U..    18: 

7)   ttn.mli.  %.    19—20«  8)    ttiLuilj    Q.  22—25: 


Adversus  Haereses  IV  67 

rt-uin^tfuji*  (COnnJ-uJif  it^ui in p um u in  1^ p  q^br n I^^llt f  [^fj-  'UiTiuj  ^ ji  L. 
hannu  ^luumujinnifii  autnabunu  aiu'UtiUn.nnf  in nthuMU  ^aiut-n  tun-' 
*li^p  n^/jifiiL.%u  bnLnhf  bu  gb  Pun.  *Uuuj  ututuibu$*ubinJ  u  juin-' 
tTtunbinJ*  bu  ^fif  tfi*1  npuLiP  ju'htiujjn'u  b  ^UM%uju£UJtj^uji.fi 
ni-nui/u  ib%^b  O-^tf  lu/Utibuu/u  \innut  iiuifb'Uui  1%  J-utuuM'Uuibhf 
II  innj-uiu  nL^nuim  ibügn  auj^h^uip^  ubu/üa.uiuuii*U  bujuiiunbi 
b     nunuttu    ib'Ugn      inntibu     uutnnbuj^))      t 

4*  UtPH-  "h  V  U^Liuinuuja^ f  nn  h ut'u fiLÜ  b  y itujuuinLlJ^buiua 
UJpuip  b  jiupq.ujpbujg  t^uiifb%iuj'u  j/b^*  b  uui  4"  (Apiup^^f  np  b 
aut2[m"p^u  t^ujju  lj^utptj.buiß f  but  tfutpn.bui*üt  Ibjb f  np  puut  ifb-^ 
h^nt-P-bui'u'u  ui*li t^^ m b ^jt  ^  um li b*it b a n iht  ^i%ifuM%l^  bnbtnn,  DUM%tj^fi 
nS  nn  ^u'bbujg  apuM pApui^ß^bifu  *UnpuMf  nK  b  ^^but/u  b  n^  lUMp-' 
tj.buMnu*  [i"^  puut  ujipn  ifb^in  ^UM*lMUMKb  b  Abn.%  unpuM,  b  ^hn^ 
"V"J  '^"J'*'d"'-B^^L  ^^""^"^""ibuMi  cMUMifb^iujlM  h'u^t  Gl-  4  ""^  ßuJ% 
"Unpui  O^p  ifbp  O^uuLu  "np^iutttnuf  np  b  JuMluAuM*iM  ^uMiiuM^huM*- 
.^i//c^  ifuMpq,  ^  ifiupr^lj^uM%^  bnbiuif  ab  tjJuM/u^uM'ii'ü  bnbug^  f^H: 
ul£^tj^p*üf  uMju^'ii^'ii  1^  t^diupr^  f^l:  H^umnuiuht  Gl.  i^umu*ü  u/julnp^^  81v 
b  iMUMpnuMpgou  b  unjiM  b%o*iM  b  nuM*U^*ü  nuuMpniup^uMbiu%%  pU-' 
■buMibuii  2^np^)  jUMMt.uMy^uMaL.nj%  nuMpnahab'u  gUnpuM  anuMtni-UUtUf 
.b  Ot.brLU  npn  juuitLUni-ub  b  ^UMUUMpuibni^p-bifu  ifbiupuM'bnLp-bu/u 
UtUUinuanj  b  tluMpnbuiUf  puut  iiui^ULß  buM%*ü  ib'ubj  siui-p  iiu-' 
■n.tu^iutj.i.nj'ü  tj^b/^nt-ifbiMMf^  ^  ul^t^piu^^  p  lu'li  ^'ü  f  ß^^  bpbbitn^ 
UtUinnLtuo-  iliupribiu'u  b  2p9""^ h  puut  %nuut  b  ilbpiu  bpbpb  b 
^tuLubug^  b  (fntjni^tul£^g  ^ibsb  ^  ^ihdl^  tL^I  /"-P"*-^  utnbir-' 
S^ni.iuS^p%^  luu^pbgnL-giu^b^  tj^tUf  b  tniuiibinil  b  *lMifiu%l^  b  ibpp" 
.bbinij  qiftftf  b  ok.bn.iug  tu il b^b tu i'u  luinbiiun  iTbpntjf  np  1^  lutTb-^ 
^lujU  tuitf^itintuil'pngiul£tu*ü  b  ^tul^uinut^nn  2^^^"Jf  ^  innä.btui 
b  uiMMiuu  it£iu 2in tu ifiu%  tuiultb^  /"-P  u p p n l. ß- b tuVü  b  tu p tiiu p n t." 
■^biutfp  "^  gtutfb%utjb  tut.tit.pu  ifbp f  g^t  ^tui^tutgtuuibiui  b  fuiutt.--' 
%btui    p*bg    sngblM     ikumnua^nj      b    ipturt.u*U    Z,uiL,p    tntupbuti    ibgbt 

5*  ^tuiunubb  ifiupgiupl^iuptup  % ^tu'h tu bl^ ft^  tftupgtup^D%* 
lujl  nj  nptu^u  ntfiu%^  tuub%^  tu%ttibutu%binj  Stut.p*b  pninpb-' 
gnifiu  bnbiuia  gtuju  nifu  g" l  1"^J"f  "P  t  ^^^pg'^pkbg'^  mb-' 
ubiui    bnbt     Gu    gtuju     tuub'U)     rtp^    pUiui.    UMifb'^bb'lt    gfi'^S    ^     t"^ 


1)   an.mli.    Q.    27—31:  2)    niumLf.    4».    37:  3)     Xxi\\. 

tt.   71  bL   75: 


68  S.  Irenaei 

ifiuptji^iun^nLpiiLlAif  n\  tj^Jiuib'Ui  H^iuuli  tj^^  iSui nniu n^ni_p^ htfu  ^ 
iiun.iu^utluiuL.unL.ß^ntSli  ^ u/u rLU n Aa in n'u  ^u/hrLbnCk.buii  ih^ukif  lu  i-^ 
uft'u^'ii    I;    lujhtnglilj^f     np     tj^l^U ^*ii    ^j/ubi^nß'u    h'u       'Uiu luaLLni_p^hiAit\ 

S2r»  ^["t^  ^umiu^iut^t^njU  UMon.t^^'u  ifiunnuMpl^pUf  bß^  uibuiuhbib 
l^^'ub^nß  4  lJ.uinnLtuS-  ^  ifutnnbu/u^,  nniu^u  b  S^n*b  luu^*  ((Ijntu-' 
*b^^  utiLpp^  upin^L^f  nji  'Un^iu  qibuuinL.iuS^  mbugb'U):)  ^t  IL  ff 
uiubuijli  apuui  ubo^nup-bu/u  %npuj  b  apuin  u/iiuJiuinirnL.I3^btui/it 
i^iunu  (f//^  riß  tnbua^  albuutnLiui^  b  bbaa^))  ",  nu/Unb  lulüLnui-' 
ubip  q  suijpu*  hub  puin  ubpn/u  b  li lu p rLiu u b p n L-ß- b luVlt  b  puui 
buMpbiunfu  unpui  aiuifb'Uutj'u  H^^f  ^  f^J"  uiiu  ubpnnuMtjU^ 
abti^i  inbuu/ubi  alhumnuujb^f  Q^P  ifujpnujp^ut%tu%  ifuipaiW' 
p^J**li(  (.(H^uju%  ab  np  h'tJS  u/ubuip  b  ui*lM^\iuip  ^  ifujpii.biuhf  biu-' 
pnnnLfd^jnfu  ^  luiu  (/,uinnL(^n  i))  '^ t  T^ut%ab  utupn.  iblu^biuh  niUL" 
pnLp^biuJjii  n^  bppl^n  biupmugl^  inbuuj%bf^  aHuinnLiuS^,  h"h 
UtUinnLiuo^  buiubnbuii  inbuu/ubib  ibtibi  ifmpnbiu%^  tnbuqbf 
npnq  biuubu  b  inpd-iuU  buiub  b  npuj^u  buiub%*  niu^gb  bat*» 
p^l  k  uiifb'Uuii'uliL.  lAuuinnui^*  uibuiulibib  bnhuji  jiujhdiuiT 
b  A.bnU  snnLn i'u  liiupnujp^ujbu/Uuiui^u  b  uibuhuii  bnbiui  b 
b  Abn*ü  II pni_njh  npnb  ujnub inilf  b  uibuu/ubib  I h P h  iiupntU'^ 
jnLkrbujuu  "PH^hg  ^tnjpiuLpl^^*  Z,nni_nyu  iuinuj9ujtLi_n  i'u  lutp-^ 
uutpbiui  b  juipniupbuii  auuipnU  illpn.b'u  ihumnub  n  i f  A"^ 
llprj.Lnj'%1  inujpbuii  ^ui*libiui  tun  <,iuipUf  b  suiip*h  auAjuituuibuj-^ 
Itni-P-bifli  2^n p^biui  b  niujubuib*buibui*U  bbiuliuiif  np  b  mbutw^ 
ubiL.njli     aibuinnLuia    uiniutjuAib    mbunnutt/u    tfUiut 

g2v.  rujunb      npiugu      "PJ*    \    ui b u iu*ü bli      ainiU)       b    *ubpo    l/u 

b  in  iiAj  b  gußUJjauinnL.lihbifu  ^'  *hnpLU  pUnnulib%f  ui  iuumI^u^  "PJ^ 
inbiiu/ltb%  aihuinnLUib^f  b  lubpou  ib'ub*!!  jU,uuinLui&^  pti n.n lU b i n J 
ninLuiuLnpnLfJ-biAi  %npuj*  b  bb'hmpiup  g  ikuuinuanj  inuuutLn-^ 
p  n  L  ß^  li  t*ii*ü  *  lupn}  bbiu%u  p'b  biu  in  lili )  "PJP  niku  in  n  luj  i^\i  mbuut-' 
'lib'Ut  UL.  iluiuli  ujjnnpbb  u/Uuibuui'ubib'u  b  ut*U ^ tu u u/u b i IAj  b  u/ü'" 
ui  iu*U  b  ib*iu^  uibuiu'libi^  tf^^%,pU  b  ^  lu  u  uAj  b  f^fi  b  tnuAibf^^  ifujprf.*' 
bu/ü  tfiuuini-niu^il^f  ab  bb'UuiiLn pobung  uuimpnnuu  b  uuibunnuu 
tfUiat  T^u/Uab  npiu^u  ifbb  ni^fJ  ^ifli%  "hnpui  luli^i^ub^^  4>  uiju»^ 
ui^u     b   piupni^ß  bi^*ii    "iinpiu     uiiiuiiuinilL  ib     g,     b    A.bnU    np"f     uib" 


*)   ^  intuuiGguß*  «l,nLun]G»: 

1)  ITiusp.  b.   8:  2)   bif.   l>.    20:  3)   Xnx.\.   *C.   27: 


Adversus  Haereses  IV  69 

uiuhtbib  hnhiui  Lhiuuu  i^uij  uihunntuali  t/Uiut  ^L^umu'u  nh  hbiui 
vtn.u/Ug  Lh'Uiua  ^fi^  Ij^iu  finij^nL.p  jiuU  *  b"h.  ^"J"'^"'-)^/"-^  Uli-' 
*ituiß%  jlJ,uuini.i^nj  uuiujgiuhli  lign [ir^nL.p^k%^*  Ll  Ij^gn ptj.nufi^liLU 
IhuutnL^nj  4"  uibuu/üb^  t^ihuinnLiu^  b  t^iujbibiui  b  ^^nn^iualM 
%npujt  U>pi^  ifujpq.^^  tnbuuAjb'u  tjlhuLnni.ut<y ,  tj^fi  I^bßßb^  iftun-^ 
IPt.  b  ^""^  bnbuuiQ  uibuibu/uUf  u/Uifiu^n  bnbuiin  b  uiui-' 
pbiu^^  jlXuuint.ui^f  tj^np  npu^l^u  jujn.iu^ujtf.Lnjii%  ujuiunhf  b  kbrvU 
utuptj.iupl^jiQU  *h2^ut*iiiupiup  tj^bl^^nugiuhlii^p^  inbuiu*ubib  [h*libi  Iaw" 
uint-iu&  ji  ifiuptj.li^uj'u^*  Luj'Unglil^f  np^  piupkbuji  bp^b'u  asnq.b% 
'Unpuj  b  ub^ui  aiuiuinbuiVu  *Unpiu  uujuiu^b'lit  llput^u  b  Jup-" 
If^pnprj.  Ikt-pl^'iiuii  Unij^u^u  utu^*  ((OiuLnLpu  jiujutfbb  uibugnLn, 
p-^  fuLULubuab  ihuuinnu&  P*btL  uuipn.i_ni  b  bbaa^))  i  "nu/üab  oOT- 
fiuui*lin  b  'Unau/u^%  ui  b  u  um'u  ^  b*lt  aZ,nti.b'li  utupn.iup^utbiu*U  b 
aunuLU  quuiLUU  uiUJ^mujuu'b'u  iiuub'iUuMUiujuibb  luacLU  2^"n^*'^'l 
^bnbiuiUf  hub  nuuAjn  gnujinL.uitiu'li  obiun.^  b  ab  iJbpnL.uui 
UfUUiLpgiinLO^biu*üa%    uj tu 2 ur uj l.% )     b    cibriU    np"f    bminujpl^  qbiuuu 

ZiuiLp'Uf  ^  b*^^  "p  j^n^b^"   ^   ^   b^t.  "P   b  4.^p^J   ^pkrb*  ^ 

nuujun  qi/iiunuu  ^lujpb'ubu  lui piluM ptubuiuu  pum  f^ ui  111x1% lu bb'u f 
b  luj'Unglilj^f  "PP  uibuiu%^bVu  b  uijltngbbf  npn  iiufu&iutf  iul^^*U 
U  iuj*Unglilj^f  npp  qlAjji  lujungbb  lubi^ng  l^b*^  li'uipq^lj^t  U^["J; 
ui  luui^u  bpbbup  ihuinnnu&*  ou/hqb  b  cibn.%  tutfb'übqnt-U  "'/"*' 
unqbb  lj,uinnt.iu&  Z,iuip  qnuqu/u  b  f  snqi^njU  lu  ppiuubbbtui  b 
n  pq-i-ti  i*it  iq  ui  2  ui  UM  ifu  b  ui  bqbiui  b  stuLpu  ^luubgbiui  b  uiupq^^ 
Lnn%i  biuqifbiui  qib pbn i^ß^bifu ,  npiq^u  b  fi  ^btiü  ifui pq.iu pgpU 
flJul^b  luu^*  C(Uu  inbubi  piuqtfiugnt^gji  b  ft  ^bn.%  tfuipqiup^^g 
*Uifiu%bguM»  "^ t  Pulj^  ujfLui^buj^  i^nj%  1"^J"  iqujurt/bf^ntj^  utu^* 
«bp^^  piud[i%^  2Unp^iug f  putjg  *^"/^  ^"tb  ^*  ^  pujd^^*ü^  tqui^" 
inuMifut*Ug  b  %njh  S^p  ^*  b  puid[t%^  'ubpq.n p6^nupbu/Ug  tup-' 
n.btuUq f  ptuiq  %nj*ü  Ihuuinnub^  ^,  np  ujpn.^L.%uiq.np^^  qiuub^iiujü 
Ä^i  iuiifb'ubub%,  piujg  bLpiunuAj^^i-p  mtiLbiu^  ib^b  ^'pUni^iflt 
-Snq.i-n  1%  iiuLgiiLin ))  ^t  piujg  uiubiujU  np  quMifb^iujU  b*^^  jiuifb'^ 
^bu^ti  *übp\q.np^l;  ^ npiqj^u^'ii? J  b  np^uAAj  ^  b  ut'u ui b u u/u b i^fi  b  j^ßy- 
u/u u£iu ut ifb j^^  iutfb*übgnL%  ^  fi  'UiSiuui^  bqbj^ng,  b"^.  uA^lb" 
vtbi^    b    n^    ifftnij^    b'-bp    "t*    ^"'^     qiudb'ltiu^    A^i    "P     A    '^"'^4^^ 


1)   P.   OrhGf.    b.  24:  2)    n^utim   d-P.  10-  3)    ü..    linrGp. 

^P.  4—7: 


70  S.    Irenaei 

nL.utu*ijftf  ah  ^  ifh  Ihuuini-Ujo-  Siuipf  nn  ut ut n ni^ ut b l/li  auiub*'^ 
%Ußi%  h^!f  ^  iuifh*iihraniJj  annru  ifUnn^i^*  nuin  nnnLU  U  ^^n 
luu^*  ((aU,uinnLUjS-  n^  n^  nLphß  ^ppt^  butbu*  ufiut^ft'ü'u  Ibw 
inrtLUjS-    b    i^na    Z,Wii-fif    %uj    u^ujinifbuig))  ^t 

7*  Uipi-^  U£tMJUtiinq  Ji  ul^i^p.ui'ul^  flprj.^'ii  Z,tui-nf  fippriL.  ij^fr 
b  ubqnu/u^  ^n  p*brL  SutL.p  b  *üui  qbpbutiLliu'u  nifiupn.uipgut-' 
bu/üuli  b  *U b pj/li ut p ut J- b*h ulu  q^Unp^iut^  b  nutiu^ffUJunuljulLi  abi^p 
b  qsiui.p  ibiun.ujpiiJ*itnLli}bL*ii  iiupniupiupujp  b  iiupt/ittpiuLp^lt 
b  tj.ui'fhutbuiUj^u  *UnL.ujnu  h^iup  b  uuMpnbnLß^biuiiU  jiupuiupb-' 
itiLiT  ifuiifu/iitsjb^,  b  fi  J-iuifuthuilj^^  ^ppnt  tun.  ippl^nLp^biu*Ut 
'fiiuiiab  tiLp  luipiTiuputbu/i/lj  gf  utun.  b  'UnLuiqiULn pu *  b  nLp 
% n L-Ut tLiu LH p*iu f  ut*ütj.  b  luuuifi  ft  q.^q-*ij  (?)  b  iuqtf.LnjU*  b  nLp 
luqn.L.ni'u f  tuUrL  b  lu L-Clui lu biu pht i  Gl  tj^utu'li  ufjunp^l^  h ujVu  ^ui^»' 
ifußpui^ujuiiub  ^luipb'ii^  ^inp^uirj'u  bqbiu^  4"  ""^  /^  jiuLqnutn 
uiiunnbbf  iliuu%  npnq  uiptup  qiujuiqbu  b  uiltiuLpqunLp^  pi-Uu 
ifujpq.biu*U  qnLguAibinJ  qU,uinniLniS^  b  U,uinnt.S^nj  q-^tf  ju/Uq.JT^ 
t^uiti  biuqnt-qu/ubini^  qifuipqU  b  qu/b in b u ui'u b j^jw  Z,ujLp'u  tqiu^b" 
intlf  qb  tfb  oiuifiu^nq  b  lup^iutfuip^ntn  iftupq^  bpbbug^  ihumnu-^ 
g4l'.  ^nj  b  npiq^u  qfi  if^^"^  "^tüb*  "'-['  J""*^*"^"""^/^  |  t"J*  ^  tnbuuf^ 
*bbib  q.uipkbuji  ifiupabiuii  ji  ^btvU  putqnnf  in'husLp^'UnLp^buAißu 
lu/Uqbifui'h  Ij^uu g n Lg luli b i^n tj^  qlXuutnLtuS^ ,  qft  tffi  ^utifuJLp^%  tuq-- 
niumutgbiui^  jHuuini-^nj  tfiupqiif  q.uM q.iu p b u g I;  b  ji  qn^nfu  buy 
nuAiqb  tbutno  lhuitrnL.^nj  Ij^b'u  q.u/u  ^  ifiupq  b  IjbiuU^  ifiupq.L.nj 
urbunLtßt  U^u ui n l^^ nj t  'ßu/üqft  [i  AbnÜi  ut^lump^fiu  gnLgnLißt 
HuutnL&nj  bbuAju  ^np^^  bp^pujLnpmgu  Ij^b'u q.uAj b in g  ujtfb^h-^ 
qnifu*  qb  'Uut  bu  l^utpft  uinLUJLbf^  puj*U^%  bpUnuifb  ZfUtup'b 
bbiu*liD     4"     uinL^iubuAjn     mbunqiug^     qlXuuinnuat 

8*  U^pfl  ilun/u  ql»  ^nqft^  U^uinnLtknj  [t  äbn.'b  tfujpqutpi^ftg'ü 
q^uAiqbpkbtui^u^  ^2"'^"'^^"'^>  'li  ui  ju  ui  qiu  qiu  iji  tu  p  b  j^n  ij^  qübq  b 
iuinuf9utq.Lni^-  f  ut  p  q.uj  p  b  in  tj^  ^  ^'%uiqui*üq.nL.p^jftLU  IhuinnLi^nj  , 
b  ^u/iiqbpc,!iiif^  l^p  ü'uipr^  [t  Abn.^i  <,uiLp*ü  ^lu^nL^bui^U  inbuiu" 
%bi  qU^uinnL-uib^f  ^ tu p Ij^ui Ln p ui iq^ u  iqtupui  b  tup<^iu%  ^p  qunuiu, 
ji  kbrtU  npng  ^ tu% q.b p ä b tu ^^%  ifiupqiup^tugbiuf^  ^jt'utift^f  inbuiw 
*ubi  qbLpbiu%q  lu^kut'UgU  utiutnifb^  Ikuuini-tui^  uibutu^b^  tfuipif." 
Ij^uAj)     npiq^u   qft  iffi   iTfuußi     iuutuug[i     iTiu pqiu pl^tul^iu*Utuiql;u     U,u- 


1)  ömiri.    II.  18« 


Adversus  Hacreses    IV  71 

ihtjh     ufifk'liu/J%    uAitLiuifna       uppng     L    nLuifgir^nj       q^ikuuinLanjuU 

iTuituhhi  b  ^luiiribn^ieuji  ijiujnuhf  np  jiujut^hb^nß  4"  uppb^biugu 
ulLuuinuujh^t  i^u/Utj^li  n^  ifjiiufu  ^bt^nLnij^  ifiuptj,ujp^tuUiujli*U 
ifiunniunl^^i  f  \  luii  b  inbuibiutfp.  b  i^iuptiLß  b  q.np^nt^^f  o4:V. 
qnnu  nuin  binujuiriL.  nnnS^^*ü  Z,nt^Lnjiit  *J^["l^  H"*"  u^juif 
pu/ub  q u/h m b u luii b I b*ij  in b u tuh  1^ b*li  qUtULnnLUj&f  nniugu  Uuiuib 
luiJ^*  «S^ffujquiL.nn'ü,  qSi,p  U lu piuLnij^p^  uibuji  uj^ujl^  fyi/nt^^))  'f 
lu  1^  ui'h  lu  b  b  I  n  il  f}^  uibun^  lu^ujLn  qlhuinnLuia  uuinn  b  qAmj*U 
'Unniu  ini_bql^t  ^P'h  n  u  tn  utiuü  htulib  b  qtl  nitb%  iMuinnL--' 
hni  iTuinn  utbuiuh^f/u  ZP^  L"'l  Z*  /^  uiunnbuiu*  q^u/jinbn-r' 
3ibiuiu'ij,  np  ^^iib^ng'li  i^p,  jujn.isi^iJiq.Lnjü  ifujpqujp^uj%ujjfi%f 
q'tbbu  b  if^9  bbbtu^U  b  fu/l3ii.bui:Aj  bnbuji  jujJjnbiJu/lc  biui  ui  — 
u^fiij,  b  qiuii ^uj p ^tu p b [^[t%  ^"'('^'"P^'l/'  ^ujpnqi^^'lt  b  q  fi  J^'P^ 
bf/liuii^  b  ^nq  ifuj^riL  b^u/labi  uiul^jih  ^ f  b  qiu^^  bu  qlinpiu  qpn^ 
JiuliiiuibnLßbut^h  in%ujL.pl^'iinL.p b^ü  1^  [''^^f  1" P  t"  ^^'"^  inbu^btu^b 
iabuut%^lt'u  b  ^p  fi^b^f  qnp  ji  kbrLh  ß luh j^i  ^lupnql^^'^i  b  ^p  [i'b^f 
qnp  qnp^niJn  iniqiui^n  piuu^i^u  *h  ^^luh  lu  Ij^^  j^i'u  *  qu/h  in  b  u  um^  b  i^j^i  uU 
uibuiupuip  mbuut^ibtnJ  /#!_  np  in i.iu l^iuVli  1^ p f  piu'lijiL.  ^uipnql^jibt 
hub  np  nnph^bi_p*lt^  nnph^nd  biuinut  pl^^'lt  y  piuig  quiifb'ljuMjii  /»^^ 
ifutpqiup^ujptijp  bininiun^b'ht  ui~  iliuu*ij  lujunpbb  (J  ntßugu  juiU'-' 
qtuunp  J- n q n dp nb luVu  ^nLp  qn i  qihuinnuua  utugp  ^ f  qU,utnnL-' 
vai  q^pbqgu  lut-pltf  np  b  qhpiit  nisjsnq  gp  linqm  u iqm iiSU ui in qt 
l*ub  npo  lun.  *ijuj  b pbbtLqin&nLß^bL%  nL.%^b%^  Cfo^n  U,uuinL.iu& 
qß^iua  b  nqnpümaf  luugb'Uf  b  pbm{ltiuubut  b  pujqni_unqn  pu 
U.  L%2u  mp  pas  u.  um  piLU,  psst^tx,  ,iL..i  liiiiiiu.iiL  uiUj.r^knLl  u.  u:i  sin  p  ü  n  t^-^  oOV* 
P^bLÜ  b  ^uiqinpu*  b  piuq  piunUin inii  qu/UiuupgUni-ß^ bifhu  b  qiu-^ 
Im  b  p  UI  i^n  i^P^  b  ifu  u  y)      t 

9*  UI-  huA/ii  ^uuiLu^p  p^iq  UnJul^ub  uil/li  juAiqbitui'u  ui" 
^luu^f  npiq^u  p^^  n^  uin.  ^iLp  ufipb^j^i  '.  /lu^  Wnil^u^u  giu'üf£ui^ 
ßuiL.  bpbuslj^fi  mbuu/ubi^  quij'u ,  np  jniiuiLU^p  pUq  %ifiUf  b  biuii^'- 
ubgiuL.    pUq  %ifiu*     «Huig    Ji    ij^bpui     q^muhina^      i^jiii^n      b      i^ui&'r 


1}    »;u     H.  5:  2)   Uui.|if.     b:L    10:  3)    l-    Orhfif     'V-    21 

4)  bif.   l^Q..    G-7:  5)  ß^liLf  d-P.  8  ,  bif  LS-  .11: 


72  S.  Irenaei 

hhnhn  AhniuLin  hünJ  h  ilbniu  ^n-  '"Jl  jnpcf^ujif  u/Unn^  Inf 
ihiun.n'Uf  itui%(fiuu  uihugbu  al/lihu  hu)  aiujn  H-l^"^  hif  n*t  bnb»' 
t-bugl/li  ßbtj^f  ^w/ifij^^  n^  inbug^  tfuipr^  t^r^^ifu  ^tf  b  l^bngl^))  '. 
ubnbn u bli  "h 2^u/u lu bb in il)  ab  uiubinn  g  ifiunn.  uibuu/ubi  tilhu-^ 
tunuLua-  b  ab  b  3ibn.%  ihumaLan  i  buujuuinLß-bui'u'h  b  Jtafu^taiib 
utbun^  uuinaii  ahiu  b  ilbniu  abuiu/Ung b  ilbiTb*li,  lu  lu b*hr/ii  ^ 
jnuui  uuinrrbiu'u  nmiauuibu/u  *linniti:  Ul.  iliuu'u  uj luna bb  lul/h 
jiuiiabuu/ii  tu^iuLD  p'lin-  unhujib  b  ibnb'l/lt  futuLubaiuLf  nata^u 
tu  üb  m  Ul  n  ujVii  abbnjg  -  f  ui'Uanglj  ^uiumiuiabtu  i  b  Jujbi^ui%b*ü 
auimuVbuUf  a'^b%  bj n u ui n ufn/ü t  ihiaiu  n^  nLnbuü  jujjia%ujuj^u 
bfibbib  b'Ujiljujinbunuß^ bLÜi  ui b u uAi ^ b'u  uusnniup^n*Li  qlhuuinLb^a i , 
mjl  tjia'liuiLn^'iinLpbifUu  bt.  gfunnZnLaaf  b  Abn*ü  anna  ^ui'lf^ 
nba&bui  i'h  1^  a  uibuuAjbi  qlMuuinLuia )  nnujl^u  bt.  qGnbutj'lj  uj" 
u^Ln.  ccfjigbu  JuiaftL  b u  bujgabu  uiaiu^^  obiuali  bt.  lu^iu  O^p 
u/hqu/u^*  bt.  ut^iu  ^nqb  ifbb^  'tqiui^pf  np  nuibg  qibpb'Uu  bu 
85v.  uuAjp^  qpint_pu  luniu^b  obiunfu )  lu  ii  nS  b  ^nquh  Ogp*  bt.  jbui 
^nqifnjii  uui^ui^  uta^iu  2^utpt^nLifu  bt.  n\  juta^tq  uui^u^  ^"^['^'^ 
u u/uU  Ogp*  bt.  ibui  uui^iq  uui^iq  ^uvncf  u«/7/^  ^ni  p  bt-  n^  p 
^ni^p'it  O^p*  bt.  jbut  ^pajli  Xuijij  ifuj*ljp  i^u/hp  uJL.qt.nj))  '^ t  'nuj'bq^ 
b  CkboLÜ  tu lunqhb  tttupqtup^'li  biapb  Jiut9  uiauiabb  qJ-nt-Ujpbiuf^ 
piifl-  luttiqu/Uu  J- n q n J p qb utVu  bt.  p'lifj-  uiuiu'ünLißj  iTiu pqta pgbgu 
nt-unighuji  jH^t^p  qtu'u^üi  b  ^luibnt.  nt^ibit  Pul^  piiin  ifiupifbnj 
q.ut in t-u in*ij  obiuaii  tPb p n i^  % 2 *^*^ "^ ^ /^ *- P  Pk  ih'^^i"'1hj"^"  ^"J  P f 
np  ^  Xbali  Unilu^ub  tut^p b'Uiuqpnt.p^ fitfuti  ^bq*ü  bu  ^uAjqiupuif 
apnctf  bt.  qbq^qli  ^uiq^tuqbuii  n\  ^pbb  bu  n^  qiquiutpnjq 
tiinbiu  i^bijji  oh^"jn  *  b  ujpDUJfnLfJ^bi*ü  'Unpia  ^bqU  bt.  fuiaquiqui— 
buiVü  ^uAiqbuui*  niu'Uqb  q^bui  ^nqifnjh  np  ifu/üp^  q^^bpfiiju  b 
jbia  uuil^iq  uui^iq  ^lupdifuii/u  bu  jbui  ^pnjh  ^bqni^p^ ^t^^'u  bt. 
bjiuqiuqtiiliu/lip^  la  p.fl  tu j  n  l.  ß^  b  uiU  %nput  qblib  qiuing  l,  pu  €riu»' 
tfuthiubu  f  fiipu  ^  u/ii  qiu  p  Ul  b  b  ^bqiaptup  Z,nqb*U  lAuuinLan  f  lup-" 
h^tupbtui  'Unpnqbug^  bt.  Lu^bgncug^  qiFiupqht  hujjg  ^tui^uju" 
tnujqt.njii  buu  b l.  fi  Abaü  bqb/£fil^i^  bqbt.  %  q^  if lu p ifit tu i^a p 
qm%tuLpl^*iint.ß  ftL^iju'h     LhuuinLan  if    tun    /fV    tAjni'lj     fi^i  n*ii     auiu    tsib" 


1)    bjf.     I,^-.     20—22:  2<    IFuisp.     «J-t-   •^:  31   *V.    ß-mq. 

d-ß*.    IJ  — ]2:  4)    U'iusp     a-B     -JO.  riififs.    bu.    hjP.   3:  5)     bqb(|. 

ÖL.    1  cuir: 


Ad  versus  Haereses  IV  73 

uiuiil^h'ii  ifujnq.iup^ß'ij  pniJ^uAiqiuIf^  qlkuinnLUti^ *  ^iuUt^[i  uiu  qlhu^ 
utHLf^nj  mbubiui  tj^inlru^f^  bi.  tj^^bpnpl^uii  bu  q^u/h fn^u'u  tintjut 
bt.  quMifbtiiu^  tLliUiaU  'Unguif  n^np^nLprj.  tqujmubuj^  bu  uUtu-- 
'ünLpbuU  usPnn.nj  inbubiui  b  tlbniu  lingiu  bu  ft  ijjsputj  "linpiu  OOr« 
'Uifiti'UnLp^bLU  banbL.  uibubi  ifiunni_nj  b  ^  tjjspn  i^pU  ^^/'^^"J  *liriput 
banb  uibubi  ujnbuuil/Uut^bL.f  f^"^  uuinpbt-o'ü  ftpubt.  uibufii 
^pni*  bu  tliuji  qutub'lMut lii  auMp-nunib  nuibubi  a^uiuuiuuiiuunfltu 
uiuiuiifbuiif  ab  iffi  no  buip^bug^  t^nfii  jujjunu^ilj^  puij^ui^Lquil^ 
nn  buiuiutpbiui  uibuui^bi  nU,uutnL.utS^ f  ^pbp  ^  ijJspuMj*  C(U,JU 
uibu^i    'ütfutiinuß-^uU    ibuin-utglu    obuitLUy)      t 

10*  (Apn.^  ^P^t  "**  UnJu^u  butbu  qlLuinnLUJ^  b  n^  (Jn^uij 
b  n^  fjqbbbl^if  np  2"""  A^^  ab  p  l/u  ui  un  p  uj  q%  quibuf  h^ib  uib-' 
üb ujir^  b  'Unqu/ii^^i  ^h*li  % u ut% n uß- b uU  ibuttLutn  obuMuU  b 
uujpnujpl^nLß-buü  ^uilUub pCi.b in q% f  bpbbib  ^f  nb  Z,uiip*li  u/Uuib-- 
utuJibib  ^f  iiunuiqu  npni  b  oi^p  luul^*  ((^IhuuinLuia^  n\  nn 
ni_pb^  bpp^ß  butbu))  ^*  f*"^  qnu/u'u  'Unpiu,  npiui^u  ^^iiWii  buiifb 
b  tun  uiLunLut  utbunnujqu  q(fuiuni-q'u  nnuau/hl^p  ZfUiup'u  b 
q  ui%  ui  L.  p  ^'u  n  L  j<h  b  uii  u'u  tquiinugp  )  puui  npuLU  Ogpu  luuuiq* 
C( U  h ui it^ bVii  UtUuinLuiO'  b  anq  Z,iui_pf  uut  iquiui ubiun))  *  b  linilb 
b'ijE^  'Uiu  uiUMUiuuti-qb  siUL.p  h  u/li  f  bppnu  qb  uba  b  puiLiu  — 
bu/u  b  ujn.utt.bib  IUI  ^pf  n\  ubnJ  uibuiubuiL.  b  n\  ubnJ  dbnq 
uibuiu*li  hup  inbunqiuq'u  q*ijiUf  "^ff  puut  1/1*11  lu  l  p  ^"Im  n  i.  ß^  b  u/iu  q*it 
bi-pnß  piTpniiifuj'iig'Ut  ffpiq^u  ^t  Pu/iip^i  qpbiui  ^  ^ f  jnpcfiut/ 
pliq  IXliu/liltiujfif  thqiup^iuj^f  U^uuijl^i^  uibubuii  i/'^tPf  [^H- 
'Unuiu  ^^^b^nij^  ^  ^'linnjib  b  ^/"^^/"V  7^"""'  h  ^pn{li*  dljL.  uib'^ 
übt)  uiul^f  Snppnpqb*ii  %uu/u  ^  llpqi^ni  (XuutnLan  i  b  bppbifu 
^utp  h  ibuiuUl^  f^iuui  jbuii  iun.u/Uq  cibn.iuq  f  ^lupbu/ubiniJ  36v< 
qiun.a  Ulli  lu  uut  bbui  ß-uiquiLn  pn  i^ß-bifliu  b  ^nubinJ  q*Unuui  b 
^ilM^pU  l^rijp  qiuifb'huij'u  ^pl^l^p*  ^  luuiiu  qtupkbiui  *iini*ii  A^^^ 
uui  uibuu/iibL.p  bppb  11  pqb  U  ui pqi_nj  b  Jbpiu  ujiftqnq  bpb%b 
qiu^ni^  b  ifbp^kb^uiinij^  tun.  Z,b%iui_nLpa'%  b  lunAiinJ  b  ^iTu/u^ 
qiuub'iiuij'u  b  ^pt  Ulli  n  i..ß- b  ifu  u  b  qibiuuu  b  qiupniuinuß^buiit  (((jl. 
b2^luu/UnL.p^bLhi*U f  luu^f  "Unput  b^jum'UnuP^buiM  iiui-binb'u b  b  lup-^ 
jiuijnLf^pLii    Jinpui    nK     uiiqutbiu*hbu q b))  ^t 

11*     iJ^jt  'liui     b    iJ n tj^ u/JAi t^ u f   SbuiuU    ui^u/bbpui'üf    b  Oiujui-' 

1)  bqblj.     UL.      28:  2)   8n4ri.     a.    18:  3)    T-uiG.      S-.    2G: 

4)   «ViuG    P.  3i-35:  5)  O-uiG.  b    13—14: 


74  S.    Ireiiaei 

"li ni.  13^ li ifu u'h  nnut'^iultiuiutuihutiultu/ljU  L.  aJiiurLUJLnn  aiunniuinw^ 
pbLU%  'Unnui  in k u u/u b in tl  t^auiini-uui,  fj.iupAlTuj^  luu^  in h u uj*JLi ii ^ 
q^uii'h  'linnuj  ((/UuJLU^n  P^l^n-  hm  Gl.  nujnciljuji  inbuli  bi-ß^  m^" 
mu/huibu  nubhu  b  b  if^9  lu 2tJn utli lu biu nli  tiuuAjnt^pbifu  II nni_nj 
IT Uinn.nj f  qnbnbiui  lu^qUiui^nn  b  luabiui  tun.  uuibiuuaU  aiuLtnlr 
nubb  b  ainubj  *iinniu  b  ^bnn  utubutujb  bannu  luun  b  bannt, 
^bubf  b  tu^o  %nnLU  bpp  P"n  ^n"J  ^'-  "'^tP.  *bnnLU  uuutÜD  ^u/rj'" 
bbujibn.u/Uiu'UnL.       banb     b     ^*linqb  ^bnnL.nbujif     b     Aui  1%      %nntu 

banb  nAiufu  ^nnq  auinifiun  b  nihtb  jiu^ni  ^bn.b'lt'ü  bt^nni-tf 
uiiimbnu  bi^l^lj  b  b  nb niuhunj  'hnniu  unLn  bnbuuijnb  biu/li^ 
b  bnbuo  %nnuj  bnnb  nutnbnujb\i  Jiuiii^  b  qiULn  n  Lß  b  u/u 
bunni_uy)  :  T^uä'linb  luiiunubb  ^  /"^^f  "P  1'  ^^^t-nl^ti  ninLuiuLn-^ 
8/r-  nnuß bifu  %npuj  li 2^uj'ii\ui bl^^  hpP  IQ- in u bj'h  b  ^  /'^-'^^  " [*  tj^nj^uj" 
*h uj  I US inb tn uj biu*li%  f  npiu^u  quj£ipbujLn p*lj :  (Jl.  iluiuU  uijun p pq 
b  U  nilul^u  puuj  uiiuü  qinniutbiupb  qnbqnjg  npiu^utuujjuj'-' 
iubui%  -,  b  ^  h'^'t.  "P  qij^iu q^ u/u fi^U ,  npiq^u  qßtuql£UJl^^pujlJnL'^ 
upUf  hpp  h  ^^nab  ^bnnLnbiui,  np  ^  ^mu m utinni^p^ ^tfu  tuiL.uj'' 
inni%  b  iiupni-filbifu  iSbntn  inbnLp^bu/l:  uj qiu l ß^ ft gh  i^uju^ü  ujj*iipf 
np  ql^fAi  ^uj/lJ  fi  ilutluiiuj'ü  ^ pujlj^liqnL.p^ fufUt  f'ulf  O n t^^ u/l/u n l. 
n<  butpiuabtui  pinnUm^  qinbu^j*ü,  ^luUq^  idhül^iu,  uju^,  tun. 
ninpu  %npuj  ftpp  tfbn-hujp)  "^ ,  q^  ^H.t'Bt'  ^p^^^/^f  «li^  "ß  tnbug^ 
qlXuuMnuiuiy  b  bbgul,))'',  b  tj^LpuuiJTh  uip^LU  p^bj^n  ij^  b  Ij^bliiu-^ 
q.np^b^nil^  q%in  p lulih  b  jp2^9"'-g"^^^l"'if  P^  ^"'  ^^^^  k  ^J^* 
np  J"P"J  *[^l"^J  h  {ujii^iu alt  lulibuji^  jpUß pfiub  ^  Onip^uju 
^iMjpnbuJj^,  «fl^  n^  tS^*  "P  ^ uAj qb p kb in ^  ^  iTujut'ubi^  qUuji) 
wu^,  «bu  bif  il^bp^l/u%  b  utmn^jiiM'u  b  Ijb'u qiu'h jiii  b  bqbui  ifb- 
n^buti  b  lu^iu  bb'lsqu/lib  hu  iiuL-huibiuisu  Jtut.butb'hbß  b  nLlipu 
qihiubiuiin  ifui^nt.  b  qj n^ung))  ''*  f/L.  jbur  uijunp^^  jbpl^pnp-^ 
qnL.tf  mbuibuj'lAi  qliniii  öl^p  in b u iu*h k in il  ((ohiib)  luugf  p  u p  — 
^rig[i  niß^nn-nj^  b  ^"p/fg  Ifk'u quAi b ui g*U  b  [1  i)'^^  l^lsli qiuU b us gli 
qiuiilM,  qb  bmjp  tpP"^  q^^hiu^  b  nuli^p  bq^bt-pu  bi^ß^i  b 
lu^Li  bufil'lif  np  b'u  ^nqbrtii  jlAumni-d^nj  njn.ujßbuj^  juiifb'inujh 
hphhp))    't   bi.    qiupAbiui    juiqiuqu    linp^^     injunp^^    quin^lu     luu^* 


n   »mjsfi.    II.   12—17:  2»   ön.jsG.   »l.    17:  3)  b^f    bQ.  4- 

'l.l.is.  Q.  7:  4)  bif.  IH-.  20:  5)  ymlli.  a-4-.  iTr.  (i;  öuijsG« 

ü..    17—18:  7)   ÜuiisG.    b     ü. 


Adversus    Haereses  IV  75 

((Gl-  m^iti  4xh  uujhtniuu  u  nn  ^kahiui'ii  gn  hliuiUf  /jnSfu-n  ^lu-^  8/V* 
LUJU1UJ nhu  U  1^2"  "'Pf''^  ^  lunriiunnLß^bujup.  niuinh  U  uiiuuianiuau 
uiiu  U.  uij^  %nnui  ft  png  ^['"J  ^  /'  ij_bnui  Q-lh^nj  ^nnut  ß^iua.^ 
uiMjanLtfo»  U.  nifu^n  uiuniSli  anntriuif  1" P  "i  "^  n-h"^k*  P^^^Jt 
h'u,p^  f  II  utnlihiui  a/tLnlt.  ^ui'Urybpak.  unubbuj  i  l^n  uinbiutfa  b 
Än^/#  luiinihM  %nnuj  p luli  IhuuttiLS^nj*  b  aujLnn  bnl/ub  a^but 
bn ß-iujb'u  'ünnuMf  ^babiuip  b  ö.bu  uiubuiiubu f  unbnbuti  ab^bq 
uiubuiiub  tfujOHLn  b  b  nbniuUnj  linniu  biui*iil^n  unLti  unupf 
ah  ^nJiuL.  ^lung^  n^bß-u/Unuu  b  *üiu  ^ntjjiL.bug^  altnuui  tj.uj^ 
LUjquAjiUL.  bnliiuß-biuL.  b  'Uiu  bn bibuqg  q^iiAu/h  nb'Ut^nj  nunui*' 
u  m n L. ß- b lu'u  auu nljnLpbiu*lt  U.ub'Uujbuj i  b  b  nuuh  b  ilbniu  ^u/li— 
ribnApU  b  b  Jbniu  ampabli  fiLprij  ui'linuU  qnbutif  fO'uni.iui^n n 
1^  lu  trui  i_n  n  ui  q  b  ^^n  ^^nu/Uq)')  t  Lhiuujl^u  ifb^m  h  u/l/u  (J,u  — 
innLani  qAbu  qbutmuinnLiuanq  *hnnuj  b  qinbuiubu  inli lu in b*ii n u-^ 
P^biulig  ZfiuLnu  nnLqujUgn  uiunnbu/iif  n  lu  n  t^q  u/lt  b  in  ij  ubq- 
qUtUinnL&n  lu^t 

12*  tfi-  nj  ubuii*ii  b  AbtLlt  uibubqbinq^i  mbuibutliq  b  b  ^ibrLU 
DUjnnqbinq  au/ubq'li f  "'//  ^  A  qnnau'Uf  b  b  bhn  uin.buji  Jui'-' 
nbgiuL.  u lunqiunl^bLou f  b  OkbnAJ  unquj  uiu njujiqujqLUtbutnb i  b 
ujqqbf^  q^u/UqbnXbiuju'Ui  H,iuu*U  npnj  b  flJii^^  ifiupquip^  tun.'- 
*hnin  qbbVu  lunn^bnLß^bu/ij f  b  AbrLlj  qnn&nq%  uutnqiunl^iu'Uiu»' 
inJf  bß^^  lunnJUbbinJ  lunn'übbun^  bnb^n  ^  ji  SbiutvU^f  uijulilb"  88r 
^pb  V  "P'P  h  q^Pf  nk^ph  "^^Pn-h^*  ^  iiujuujbubuiq  iliunqbuiu^ 
^uiabußb  lAuuinLuta  iutLUnui  bbbqbqb  unabiui  ^luuui nuthnLpbLuda 
ubuiaiu%nL.ßbuiun  linni_njU  bi_nni)  nnuigu  'Uiui'h  u  nnbquML. 
^luuiuniubnLßbiuUa  übiuauj%ni_ßbuM'ljf  u  lu  n  nut  n  1^  iu%  luj  h'h  t  ul. 
Jiuu'ü  luiunnbb  "liui_qnUf  unabif  uju^,  quj*b^LULUjLn  b bVh  uittS/li 
^Uii-Uiiniuqbinfu  t  Gl.  qnnqbuU  bu  'Unniu  luli n uiult b lu q  uiunqiu^ 
n^'it  lls-'nqn niibuj^  b  I I ^^ €h n qn qn l n q  "*,  qb  nniu^u  lutLiunbut^ 
luu^*  ^f^nh^h  "^  (rnqnqni-nqU  J-nqnqnLnqf  b  n^  nqn  nubiu^ 
nqnntfbiui»  b  b  urbqLn9ß  innnLU  bn^bqb%  nK  (fnqnJtiLnqf  u/Uq. 
bn^buqji^  "Pf/'JP  lAuintiLS^nj  i£b*üquj^L.nj))  '' t  /'  ifuipqutpl^^'ü 
uiuiiuLnniuaiun       b  ^brAi      qnnh^nj      i^^ujpbu/^      bgitjg      utnLui^biu^ 


l)    SuijsG.  d-ß-,   11  —  17:  2)   n4uL.  (l.  2— 3:  3)    U..  l^nrGp. 

t-  14:  4)   nijut     ü..    6  bL  9:  5)  AiLnild'.  ß-.  25.   riififs.   n4ut  ü.. 

10   K  P.  23: 


76 


S.  Irenaei 


u^u  hp-nJujiug^  uutLÜnjp  ^/'^  )  1"P  /'^^^  ''"P"^J^L'"9/'  ^p^^pt 
iiun-uj9ujni-ni'u  *lt^uj*Uiuljb inilf  ß-q  Jujjnbub  AbM-buhu  luuiuinLtuu'-' 
uibuab  p'Un.  kbßb'ub'ü  b  ^lULiuuiupnpr^  b  bgnprj.  u^iupujpuinL-^ 
P btu'u  lUnniu  bnbgli  '^ :  ^u/lit^fi  putfi  iftupifbnj  &*ubuß^  'pp^uuinu 
h  t^nnnJnn.b%^%  ^tu%ribnAbuji  ^p  j^*ürj.pb^  tj^^  uuj^uA/gpf  puijg 
uiujpbi  b  uiifpnn9  ujiu^ftj^  jljq^ftuj^Lnnu^  ^f  uiju^li^'ü  4"  /'  ^bp-iw 
%nuuf  b  uppbi  au/lirLuh  uiniu lu )  ni_uuib  b  bbbnbgb  hi-p  buia  — 
tf^pt  ^uilitift  htj-LU^uinu  Jiulj^tj^piuU^  />bpiuünuujg,  npu^t,u  b 
88 \»  bpftnu^fiuij  ^  Abn.%  i^ b u ußj n u ^ b ujVu  ITnij^u^u^  iuifnLU^nL.p[ii^ü 
huj^b%  anugu/uhLp  b  b  Abn*ü  b ß- b n Jujuj bu/u  ^lupubVu  >n  — 
ßu/Unuiua  bn^ni_ifb  luaribLp*  1"P  "P^  n^upnijb%'u  b  ^uj p uj bi lu l.'^ 
ub*ij  b  nuuiifbb'h  b  b^iunp  mriljb'ljf  n\  bnbnb'ü  uiu^ni-pD»  niuJiab 
pnpninbugh'h  b  b  puig  npn^biui^  ifbl^bug^'u  j ut p rj^ui p n g'h  piu- 
"Uiub^  ■*/  lAfuig^u  iji_  iPiuiuppnil  uutq.uiLu%gp  guAjAü  Hi-p f  tjh  f^p 
uicia  tuub^iuifbn  b §_  p'Un.nL^l^p  gbpbu  ipinbuh  ' f  npo  k-ibuigph'u 
nuiub'Uiuj'iu  ut2[uuip^  bu  tun  b%obuj*ü  ßujnnLnu/lil^p  gsuijp  bu 
*Jilpnrh  ^uJ*iin.bpA  Z,ntLLnuli  U ppnij*  ujiib%UMjU  niunuinb'u f  inpnLiI 
pUiul^biu^  l^py  bi.ß*ii  ibnnniJD  t^bp9%ni^^  bnpb^uAjI^p,  /f"^  *Ijiu 
luiupbtui  ib'u^p  ^lULUitnnJn  'u^u/ub'u  biupifpnilf  ^u/ünbpci  mub-' 
*iiiufu  iniuupU  bi_pnil*  npiu^u  O^p  uju^pf  "p^  gq.iuint-Uift%  'Un-^ 
pui  nj  p%n.nLiit^b*U  aibuj  p  bubgi^n  g*it  b  gnprtu/u  'ü^^^'b^  uAjanu-' 
ugb*hf  np  gp  luiuuniu  ihpbni-ß  htfl/u  b  bi  ffnnnilpnbutVu  ib-" 
tLHUttinug,  C(U  lunutuLnpoli  b  pnn^pU  i tu n tu 9b u g bii  jptub  gabn 
jiup.ptujnLp-buAt'ü     bpl/iibg))  ''? 

Kap.     XXXV. 

1»  ut-  ab  i(J,ppLu^t£jiJ  itjjn.utytjjti.i^n  tu  tn tg txt t^n p b l p  ttui-Luinu 
tfhp  b  tfbpni  ^tuL-iutnn  lu  b  bppb  iltupgtup^  nifit  'Uiu^ujtubttiu 
UJfU  bnbf  piui-iubtulituig^u  tuniuobtui  ni.unjg  tun.  r  m  n  tu  tu  tu  g  b  u% 
tuubintl»  ((llp  ptuLUjbut*ü  il  tu  in  n  i^  g  ui'li  ^  ciba  g^ngb'bf  b  'bbpgnp" 
S-bintJ  giuupni^ßbtfUu  b  cibgf  b  gnphug  tuLpb*hiug f  bßl^  b  ^lu*- 
LUJtJing»     nptti^u     Ihppiu^ttiif    ^uJLUJUiiug     ihuttini_i^nj      b       '^tutJiupb^ 


1)   hjf      P      21: 
4)   fc^luf.  <J.K.  10  bL  U: 


2)   Z.anijif.     Ml      17: 


■])    ITmsp.    P.  U: 
6)  ITuisp.  btt3i: 


Adversus  Haereses  IV  77 

itU^   ib    b    ^'"LU/ion^  ujprj.iupiugnLßuAjl^  tj^^ b ß^ luU n u u    U,uiji nLUjS^f 

l»  .flbq  iuifb%iuj'u  mqli%^*  uju£UJ  tiLpbißj^  T-^  b  ^""-""""^f^  ^^f 
lULn^^b'ü  n*ltn.  ^lULUMvniuabinfu  Ibpniu^ui ifnL)y  *  ji  Ckbn.%  npng  n^ 
iTbiufij  ifiunnutn^  q*Uui  tuuiuq  ^tuLiuurnn ,  mjl  b  ^uijn  ^bfriulinuiug f 
np^  ^ ut Liu in ui g b%  b  rnhuuinu f  üuju'u  qj^  if^  b  ^"jb  'bnpui  b  tfbfi 
^ujLUim'b  bqut*ubi*  tinniu  ^utLiumiugbiu^  n p  i^ji'u b i^n g'ü  4"/»  bPP"^ 
ui^ui  bqbinq'h  ilutu^li  tunuuiuuA/u  IhuuinLan  i*  A"^  ubn  %üut*biu-' 
tq^u  b  abn*ü  ^lULU/innq^  P^f  ^mibib  inbuuihbun  qiu n,^uj iriL.'^ 
pbuAi'ü     d^iuniuiibnuß-buli f      Juiu'u    junumiTu/u    Isnn^^     LLuuinLi^njt 

2*  Öl.  "'I"  ftp  jh uiu^iul/u f  ni  UBii'ii^"^"  k*  ^utbqb  iiun. 
Sn-nquuM ibqbuli  luu^  utn-uinbuii  C(qsn.bnnbbui  b  ubn9l^  huiu^m-^ 
l^Ui  ^  suii^^i^  ifbnLP^  n%qnL.%binJ  qjqnL.fJ^bL*ü*b))  '^ )  b  puAit^'u 
tqiu  in  uj  u  bj  ui*Ij  b  n^bmibmif  qb  num  n%in  nm-ß-bu/li'li  iunLu9*iinn*' 
qnt-P bi_U  ihumnuanj  butqq^  ißiuiuq^  nj  b  qnnanq f  ^"11  A  b"'^ 
inqgJi  qubqf  nniqgu  (((Jnbni-  ff^nqnJnLnq^p  innnqiui*ub  ont-if 
b  bnbni.  tuqbjj^  jiunqu/Uqb  nni^u  b  (fnqnJni.nn.  qtrnqnqnn-' 
q.biuun  ut n.ui i-b ib u q b  b  uba^li  aiumujbuql^  'bnL.iuqbuj)  ^*  innnq 
bnbbib  4"*  "^  ifbmjü  qu^JI  qqnnb^u  %uj^uitqbtnujn% ,  utj^  b  qtrft" 
*iinifiUqU  Z,n.bpbbui  ifmnqinn^nLff^Lii  bqiu'hb^  bpf^nLg  ffnqn*-  89v< 
ilnnqnq  *  b  qnifu  qni  ubo-  b  qnifit  *Unt-iuqf  b  qnHb  P*^"h  »"'*' 
niuinLO-biuifn.  b  qnißi  uiqmuif  bnnnL.  qb  i^^irii  b  'Unnjib  Z,ujLp 
^Ji'iit  'nu/iiqb  itb  b  %ni%  U^uinnLiuS^  ^  'ünniu  b  ifbp  qiuqm'ubinn'u 
q.fiinuilj^f  np  q^m^  qujifb*üujj*ü  ^^^  J*^"^"'f_  ^"^^  lib^^L^  /"^Z'*' 
bu/Ugf  b  ilutii'u  luiunnbb  luubinil*  ((qOuibnij^p  u^pbgji  b  qttuiuL. 
lumbnb  '^ »  t 

3*  rub  bß-^  bd^  "'P  "P  qhuilj^nijjLiuj  qqnpS^u*ü  nLugpf  qing^ 
qUnuui  n'>  qiumuinbu )  '"il  /A  m*Uiuunl^'Uni-j3-bujiunn*  b  ijuifu  uu»' 
niu^^'u  b  yiLin^iqb*ül^%  fiLnif^f  nntql^u  qftuipq  pnunU  ^lupbm^  nu-^ 
'ul^n  qB^iuß-  qbqnujunlb  bi.nnj^  Ouibna  bnjbniuu  '%  np  4"  ^u^l^riq* 
pifpnlibi^nij^  b  n^  nifpnüb/ni^,   i^uiiqb^ni^  b  n^  l^uj iq^t ^n tj^f   ifmpinpU-' 


1)   9-mi|uis.  S-.   5—9.,  lrGGi|.   d-P.    3:  2)  ^auijü.    0".    10—13: 

S)   ryGGi}.   bb.   23:         4)   sitn^if.  P«.  13  üifiTs.  iriui|mf.  tt.  2*         5)  ^rGGi^. 
bb     26: 


78  S.   Irenaei 

utjuli%^%  ^  jiurj^p^ni.p^ltul/u*  ^lu^Utj^^  J^'J"  ^^«'^/"-/»  S^p^f  qnnni 
qaiunuiuiiun  &unun.auj*ü  griLnuAjI^n ,  lutnuMnu  npf^l  ^  Onü^uAj-' 
"ui^u  ft  3iujin'Uni_p^bujVu  utu^*  CCui  jutnff-htnJ  L.  qh  jiunp-bu-' 
g^»^t  obin  utjunp^tf^  b  qut%nnujbnL0-bLiju%  uin.%inJ^f  inntf^wiT 
uAm  qn  u'u  b  uj  ^  UMp^iuifui  n^bujn  qUnuui  bnaiujn*U  ["-P*  nnuA^u  b 
/^puiubp  J-nqntj^nLpqi/  quAj qn ui*U ^ l/u  qut ifb'u b g n i^  urnbuinnu  lun., 
jnpffutit  bp^g  (f-nr^nt^nLpq*ü  qUui  j^i  puig  ifnbiug  uiubinifu*  ((fls 
niSijitf^  P^tuquii-npf  putjg  ql^tuiupy)  ^t  Pulj^  ft  'ßphumnu  ujtfb-^ 
uuujü   ujLp^%nL0-bLit*   b  Jiuu*ü   tu  lunpbb  aiuLp^*linuß-bi^u   iurLut^b*ii 

yUr»  (T n nn iJp n\b uiVu  b  Z,ujLp^'u  jb'ltn'li  j tu ib 2^ui in bb lu g  bpuiubp  c///— 
nnutiLpryltf  npiul^u  Ouibnp  gljutui_iufu*  duiuU  npni  'Utu  jbnaiuL-^ 
p^'u  g-iuLbiui  iji'lM^p*  [lub  bbbnbgji  gUnjh  gujju  b  ^ ut it um nl^b lu g*it 
Uph*  *J UM L.in UM p n t-ß^ b u/u  vliut'ubLp  gbpbnuiujutuliUMUin^ubut%  uigtLU 
r*u  piuj^ib  f  ab  b  t^pbuuinu  j  tu  uui  ut  p  n  L-ß^  b  tult  ^tu*ügbpabtui  ^p 
bpbntniuuuuiituubihtbiu%  btnt-tip  <^nnnilnj*ü  bbbnbgt_nj  h*Utu*libit 
hiugifiuqniflitulf^  n<^tupo%  ib*ii^b%  Outl^ni^pm,  tjujp^^pUf  b 
ptuuab  T'pftuutnub  iltupAü  npa  b  ptuntfiugnifUtubtug  b  b  aiu*Utu-^ 
gtu*ubn  b  ^bßtu%nutuq  b  tfb  thtuptufu  ^luuuiuinjb  niuing  l^h'u 
ip"h  tliupnbb*  pum  npnnt  Siuip'u  tunuintugtui.  *Uiftu  tiiubintj* 
iClU'Uqpbiu  jb'b^'u  b  utiua  gnbg  a^bß-tuiinuu  gfhutn.iulubnL.p-bifit 
nn  b  nbuiini-iuau*U  nn  qinbbabpu  bpbpb))  t  Gl.  tltuüu  qp 
tTtupqujpi^  bqb  Otubntlp  Sbiun.%  piuqtfn  pq.nL.pbtuifp'u  f  ^tuplf^  ^ 
Uitfb'Uuifli  bptui.D  bpbnt.g  bqptupg  %tftu  npqfiu  tunSibj^f  nptq^ii 
b  "fipftutunu  jbpl£ni.g  <fnqni^pqng%  fi  if^n^l;  b  ft  %tftu%^  <,tuLp^ 
b  % if tu*iu uj tu  1^ u  ibpbnuq  luqtubt^tuq  *U ^u^'b tu bb in iJ*  otuuqp  J***" 
qtututuq  b  b  fkiurLtu ibq  puui  tltupifbtti  T'pbutnnu  jiun.ui9  luabuii 
jiu%qbifiu%  biuqriLug^  npq^u  U,uutniS^nj,  %tfiu'Uiutq^u  ^  ij^bpujj 
uiifb*hbgnt^  ßnqbiui  qujiupqbu  Z,nqL.njh  l^b*liiuö*lt^t  qilbqt  Ü  i- 
qiutfb*hiufu  fi%^  qnpS^i^p  %iu  i[tuu%  I^ptnubpnj'h  qbqbg/^tul^iu'h'ij 
Z,n.tu^bi^iuj,       np      jtun.iu^iuqi-nj'u      tntJi£iui,npl^p      qblf^bqbgfti     H,iuuU 

90v.  "P"J  quii^b%iujb  I  ^tup^tuptu%u  if^pbtug  'ßpfiutunu,  np  jutjUdiuii 
b  3ibn*ü  liiu^tutubtntug^  bt^png  tfuipqtup^ftg  jtun.tu^iuqt-nju 
uiuiiut-np^p,     b   jtun.tu^tuqLnj^    ptupnq^p       q^tu*ijqbpAbtuf^u%f     Utw 


1)    3iu]8G.   Ä.   2:  2)  IrGGii.   bb.   32»  3)   ßmlfi.    &^.  15: 

4)  üuiiiif.  B.   8» 


All  versus   Haereses    lY  79 

U  n%n.binLgiuiibinil  ih^-P  d^UMn.iu'lJtj.ni.p- ftLU*ü  ujppm^trl^h^  U 
UJUi^utu/LÜ  uiuAtb^  U,uujnL.^nj  b  fippat.  tj^tuutnuip  ZCl-^L  J"*!^ 
fuiup^h,  "U 2^uAj tu Ij^b ^^  ij^^u/Urj.bpkbiui^u%,  ^lutj^Ji  "^['''J^  q.iuutu/pl£  U. 
n^     utVu^Ui*li    t^    tun.    *Uuuit 

Kap.    XXXVL 

1*  Pub  b  Jbp9b*ü  J- lu uui'u ut buj a f  inpff^uiu  bb%  (ruiuu/htub/A 
uiqiuuini^P^b*it^  hrb^pU  h luVu  b  AbrLÜ  ttiinbutli  aiunuili  b  puja 
inLUttj  artuuibpußt/u  U hnitub,  bLpnJp  Abn-LULn*ü  iriLUinbuti  anuta*U 
uj  2^iu  bb  p  ui  lu  g'lj  f  UMtu^'u^li  ^  aij^ui  bi^m'u  d  lu  n.uiii  i^n  r^iu  gli  tFutpij.-^ 
bnt-Pbu/lMU  alhumnuuh^t  i^b  npiu^u  b  ubnpiu%%  b  cibn.*ü  ujn.ujy^ 
%na*ü  iuub*iibnb%  ^umuj  ib  auun  luiuputnua  uiu^nL.,  lujUMjibub 
ilujju^u/Jub  b  Ck.bn*h  Jbp^'Unn'ii  UMub*itbnb*ii  b  ubnpiulit^  uJ2^iu-^ 
^bpuiD%  ifuiopbtuiß  b  b  putg  irtLUtnbiufo^  fi  ifut^nnuh^  ji 
bbu/Uu  bbbuablu  lAuinnL^nj*  nuiqb  qnuiu'u  inLutq  qut2^uibbp*' 
uituq'Uf  qpninp  u ppbuiq  nifiuptfbVu  b  b  uujnpnLpbuU  quta^t 
H^uju%  npni  b  pifbnnifu/üb in n  b  pwqübinq  'bnqiti  uiui^uigp 
qbbputbnL.pu*iif  ^^"'^"'^^Z"'/  J^P^P^"  pl^  tj^n  qif u/u  b  lu  i^u  f  np"g 
bi/h  ujuj^uibi  nbbiuitu*  iCpiu'Uq^  i^2^uigf  mu^  Upbif^iujf  b^p 
UnLpp*ü  P upuMj^ib  qtfbn.biuiu^  *linpuMf  qjiun.ut^  Vli ^b g b lu lu'u  jt 
^nn  bpbpb  b  ^9  tun.  'Unuiu  ut L.b ui lu p u/u b i  qibpbnLff-biMi'ii  ffi-p^  91r, 
iuuipbqnL.n  u/ubi  abnuiuy)  t  H^utuli  luiunpbb  b  uj2ujbbp  ut  utgu 
u/^o  ^h*ij  i^u/Upiugbiuip)  ab  quijp'b  T^pltuuinu  Ji  ^ui p ^lu p uAj u  b 
nuibuji  t^nuui  ö^p  h  TttiLÜf  auin.Ui^b'u  lu'UquJilb  bpiupA  bfriin 
'il 2^ujU uj bb I n  J  t^bpnL.iß/u  U,uinnLO-nj*  bulf  bpbbp  ui*Unuju  bbbtu  i 
ntup ß-njq  qUnuiu  b  n*üni  b  h  Übp  iiupn in )  Ib 2^u/ii tu bb in il  ab 
*Unptu  jiup^iupiu%n%  jiupnLpJ-biJii  b  n*ü*üni  ^  *U%^bqbing  ui^W" 
bbpuiuin'u  ♦  Jtuu*ü  b  b9iu%i^p  b  uuinpb  bnnuu  bpbpb  "^  qtuu-' 
qnpau  iu2[uujp^bu  uibuu/ubinü  luKiULOf  jiuniunu  npnj  b  luu^p 
ntU2iubbpuiu'ü*  ((hujqnuu  tlujpqiupl^a  b  lupqtupo^  giuubuigiuu 
uibuu/hbi     b    lubif     qnpu     nnt-nn     lugn     b    inLiuj^p))     t 


1)  brbif.   apokryphes   Zitat»  2)  ITuisp.   bS.  ciur.,40  ITmrlj. 

<J-T-.  37  cmr.,  Xndi.  hP-.  45  ctur.:  3)  bijibu.  T-.    9=  4)    IFiusp. 

^%.  17.,   ^nLll.    d-.  24: 


80  S»   Irenaei 

%ujLujg  uAiinji  ^lip.bpbuj  l^uijubp  ^ujlujui  tug  h'lj  'UiTtUf  hl/u 
^np^tuuinu  II  n^  i^utu*U  lujff-tfnLa  iTjiuijii  ifiunnbuAju  b/Uiud  miu-' 
piuL.  Siujp'lif  ujJl  LuUb*ubßnuU  d ^ luUt^iu li utjßt  iTuMnnbu/h  b  unba-^ 
puAi^  tj^uii^priLp^buAMß  ^Lpbut%g  jftLpnnf  nuinniAt  bnbnLgbina*ü 
b  u ji p n q^iu g'u  t^ihiiutnLiu^  b  ujpq.uipuju£^u  b  unpni.f^bujj'a  ütw 
pbgbing  tun.  ubpciujLnpuljf  "PtR  g u/li biu a uA/li  uibuuAjbi  a'npbu-^ 
mnu  b  l^bi  gä.mj'ii^  'Unpuit  H^uju^  "P"S  ^  giuifb'Jubub'lj  atuju^ 
ujbubuu  jbpbpnptt.nLtJ  ti.ujiuuibujli*b  iiun.uj9ujnn i*üu  giupffnt-ua^ 
b  bwiJjnJUbung  iiuitnaUf  n pn  iiiu ui lu u in ujuu  bpbinn  bu)  b  ^uju^ 
uiiumbunl^  b  iniupnb  jh^P  uj p puijnLp bi^*iit  H^uju'u  ab  <i(.U  h  4" 
Ol,.  U,uinnL.uji^-f  np  %uj^uju£biniu\g%  luntu^n pij.bujg  b  tn*ü m Lp ^% n l-" 
ß-buiju'u  hi-p  b  utpntnpiunnjg  apiibiuinnLß^bLl/h  b  ^uiLiuuing  b 
qu/uß^iibuMinnLpbifl/li  ^lULUiinntj^))  *  ^uj^bg^^i  npu^i^u  iinnuj^j^'ij u% 
ifbn  iiuniu^uini_n{li  ui  uj^m  un  p  b  ut  i^  i^^'u^ui^  b  jiuniu^iuij.LnjU 
UMUtutifbuii  ib'b^utDf  ujjuu^l^u  r^uipAbu/f^  ^t  ifbt^  *Un^iu  ^biubtuUf 
ut lub^^pU     4"     lbbbnbni_n9     b    p*bn.nL*üb*ü     niliupcAif        luiniunu      "P"J 

Kap.  XXXVII. 

1*  Opml^u  ujiil^  S^p  guM^iulj^bpinuit*  «Ih^ui  luubif  aibt^» 
^uiifpujpA^ji)  ntnju  Ck.bp  b  tnbu^^  t^ij^tnjpuq^f  ij^ji  uu^fttniul^  b% , 
wn  b  ^ntMj^u  ^luubuii»  np  ^iiA^^*  t^uipAu  lunUnt.  b  dnif^ni^l^ 
guiuinLn  b  bbuAju'b  jiui.^uib%iulj^uj'hu  *  tj^ji  b'  np  ubpifui-' 
*ltbiug%  if^iuUg.iutfwJh  fuUrj.ujug^,  b'  np  4^^^^*  ^luhttj^fi  juiju" 
^bk.  ^  Piultii  £i2_'^ujpltin)  pi;  uiji^  4  "P  ubpifu/u^  b  ujj^  ^  np 
^%ä^^t  bu  lunui^bgfi  i^kbti  ^"ü^b^*  n^  'h"'~'P  ui^luiuin  bgtujß, 
luiiD  il ui u ui ui bb g b^j  b  nnLo  ^  ij^tu u in lu I^u*U  *lingiu  ifm^^y)  "« 
U^PI^  nj^  ^'iJ)  "p  i[iu  u  ui  UM  Ij^b  g  fiVu  f  np^  in'htnLp^'bnLp^h  uAig'h 
IXuinnubni  i^ ujniujbg ji'u *  J"V"'  ^>  ^Pt  ^itu^uju^btn^^  b  ifujp^ 
giup^n,  npo  b  jujn.uj^inq.i-njü  utu£uii-npbg^^  tj^^ lu lum ui uhi  ifbp 
b  ubpifuAibgli'ü  jbplipli  q^tf-UJ^^n lu in  ßpq-unj^  U.uutnL&njt  "/»^^ 
b  npiqfiu^  bq^gfif  np,p  1^  ['  ""[]"'  ifiupqftl^  b'u ,  "P.p  quin, 
h  jlkuutnLiuf^^i    nifubinJ   putpbiutu^uint-P^^uii ,    q^uptuu    pUlj^uiigjiiM 


1)  ;Rn4if.   %.  30«  2}   3n4R.   0-.  35—38: 


Advei'sus  Haereses   IV  81 

niiiuinLumli  rnhuinnuftf  ujiu in btu n.h lu in  h  nniiat  fji-  iliuu'u  ujj" 
unpjiL  utj ciJul^ih f  nn  iujtt.ui^iuni.niVli  nhuiiun  inh  au  uinp\iuu  92r« 
It  LtuiftiatUL  tf.iurj^ui  uipä.iul^bi  ohiiif  ^nh2ifiuj/jn*ii  juAiriLp^^u 
uiuh^ntl^*  cdlft  i'pll^'^['p  ujn.'hrtL^  tun.  ßbi£  tjlT lu [i [i m tf  ^jf^  ß"> 
^uAjq^li  tj^np  HLüfirj.  jn pn ij^uijh Ji ,  fi  Z,ntj.Lnj  1^  fi  JJppnj*  L.  ^^gl* 
nPH-h  b.  tf^n^huyhu  tj^uAint^  'Unniu  3 bunL.u ,  ufi  tjui  JinLkua^ 
qJ-nnnJnLnn  fii-n  n  ubniua  b i_ n b luh n i)  ♦  Itnbn  b  tlbnuii  ^us" 
i-u/ubanL-auiubinJ  rfhuif  bß^g  ((Lhiu  aninn  bnbf  ab  bujitruinbugp 
luuiunbujiu  b  obujn*iig  b  AbtLÜ  uuinniun^b'u  utubinil*  iJi^ui  bnju 
iniuunb  b  o'Uab  nnnb  b  liajbutjb'u  qiu*UnijU  *bnntu  (juu/ijnubi:d  * 
b  AbtLÜ  liujnnujnl^b  nui%b  ^luuiuUbqnLqu/hb in u  tjhnu  b  itbib" 
p-mnbinilf  qu  lunbiuifuij  qiniu  f"l  q n Lq in*ij b i n J f  qui i*U  nn 
itjUUM  ibmjJi  Jiuniu9iJinLn  /ii.  omnnqbqiuu  bniulii  qUifu/hm-bi^* 
i^utu*U  "P"J  ^  lunujhq  jb  nl^nLin^iuiLnj  ^uiLuiiibuii  Onil^u^tb^ 
qU  mn bmif  um  b'iia'li  n'li nn ifli  1^ n  b  P^q  "'11  ^'"  P'^'h  "'"^^"'/" 
u*ü  n  ifh  nlt  'l'nbuinnub  [un'linujin  uiquiu  iqtu2iti  luuu/li  uiu/hbi)  qp 
lUqi-Uiuinu'u  bpff-mi  ^itiupbpbiui  ^u/Uiuiqiu p^bu  b  qiuuqnLUUipU 
tuhqpl^*U  qbl^  b  b  u tu q ui p  1^ ß-  dinfubi^lif  np  qb  tun.  lujunupqf 
np  ui'Uq^in  b^li  qpnq  b  ju n u in ü u/^/iu  lAuuinLan  t  b  inumuppunL.^ 
P^biu%q*li  'n p biimnu b f  ^uiip  qUiu  biupabi  uu/libiuuUi  Gl.  qmuU 
lujunpfib  b  b*li,p*U  hub  Sl;p  b  'J lu tb m n.% m n L-if  qUuusjbiuj  qüiup" 
qiupl^nL.p^liL^'u  p^p^biLÜnjp*  «Z,nqft  SbiutLh  fi  i[bpin  fttff  i^uluIi 
npni  lUL-b^  Hh"^  lu  i_b  in  uj  p  u/h  b  I  uiqniumiuq  lunui  pbuiq  Ip"* 
afh^bbi  qpbbbiuiu  upin/tLOf  outpnqbi  qbpbiug  ß- n  qn  i- ß- p  iAj  Sl  1J2V'» 
bnLpiuq  inbum'iibi))  «  qb'u  pU  qnt-qiu'ubinq  qiiunui^  oiupnqb— 
gbut^  fi  iFiupqiupl^^n'u f  uiu^p  n'Unuiu*  ((U,juuii-p  Ij^uj m lu p b g m l. 
qbpu     luiu      #U7^u     b     luibu/h^u     CkbpJi)  "*f 

2*  H^utu*ij  utiunpbb  bt.  fpbibiquinu  uiiLiunbuii  t/ubp^pupu 
qn'yfunib*ü  qb  ßbn  iqingLn  f  np  pUßbaUnip  quibui^^  qfjuiujbiu 
tu u lu g b ui lu^j  (.(PppbL.  n^biutp  j^i  uiqu/liq.  lu&uiUf  bu  ppp  müiu  — 
puL  uin.iu9b  b"ip^[i  lu'bkui pj*  utiuu^l^u  n^  puAtutj  qpb p lu'u  /»l^* 
[i  fun'Uuip^nL.ßbujVu  ^ ))  bi_  I^^Ji  bi^u f  np  if^ui^üquitf  jinqiuqu 
Smpi^utpm*üuiq*ü    tinput     bu     ifui pifliuii^n p      qiu i^umbiuVu      bu    nptqgii 


1)    ü'uisp.  a.  20—21:             2)  ITuisp.  a.  22—23.  nififs.  bu.  b- 17: 

3)   Xnüi,    'h.    18.,     bu.     lia.  1:  4.)  IülIj.    T-    21:             5)     4-nr^f 
C.   27.  fiifiTs.  bu.    IrS..   7: 

Texte   und  Uatersutliung-eQ  35,   2.                                 6 


82  S.   Jrenaei 

ui'liiuptj.hgiuuU  jiuj'Ugui'iul^)  "Pß  "^'  ^  tu  um  ui  ui  g  11%  'hifuß,  tfh  nuui 
"t"!.^  "l^tu^ubuirj  ifiuptj.ujn^%f  q.ftLnujt.  ^lUL.ut'hbgnjg  ^uiLiumiui 
t^iu  tj.ni  o/turiLU  'nnhutnnUf  nuin.  "l n% n.iu tj n J  Ij hniuuinu hi.  tuuj^" 
but^  au  Sujn^utnuj*ifu  LnbuJif  tinn  h'liS  t^hu/Uauttf  utuiua  ifuip" 
tj-utpgu  tj^lInfiLnj%  IhuutnL^njf  nn  auiLJiinb'Uiubu/li  bbu/iju*ii 
u  lu p rj^lj^uju  2^nn^bujnt  b  u/ün.^*U  JujnJujnujbb  ifbnmbiui  q%ujjf 
Ji  pujg  l^lf^iug  ^  %tfut'u^t  'ßiu'Uab  "^h'bS  '"AI  ^"  ujbuibgiuL  b 
uiunauin^bg^U  b  i  uirLui^  lutiLti  1%  jv  niu  ut  b  n  b  in  i^§f  n^  ihuuitinub- 
<,iujnf  nK  ijjuinnLa  biuqii'nLß^bLhj )  '^11  qtiui  in  uu  tnli  n\  qbinl^p 
all nnunju  LbuinnLO n if  tjnn  JiunJiunmbb  nLiibuii^  bnß-uin  oAiu»' 
uuituiunhi'li  b/linnLld^biuifnf  niunnn  bnbuii  jUP hnijuibiu  i^iibu'^ 
uinun  qiuiuuibu/i/lit  Gl.  duju*U  ui lun nbb  ni  butnb  injfl  h  %ui 
^gj^^  UM 2^lu m in b g tu L.  U^bibiuiunU)  ab  ^n  ibnbbi_qU  ljtUuinL.i^ni  iiun.iW' 
9uitiun/u  iiunüiunbiui  b  buiqifbiui  b  ifujnnujnl^bn*iit  Gl.  JuiuIi 
utjunnbb  lunianbiuipb  qn^luuinu*ü  tf  n  nn  ilb  in  il  nbnnnLubujiuU 
uiniuuU  Punuiiqib  *^  b  nnnn  bjujLubinJ  n*bn-  'UnuiUf  ant-guilUgbu 
gr nbuuinu  gltiLu'sbibiui'Jj^  guiu  gni  g'nnbuianu  lliptlb"  ihuinnw^ 
^nj  bb'iinu/liLnj  b  aiugiit.iF  u.ujgtfnLf[I^L.%u  ^lULUi'ubgnLgiuii^li'u , 
nnji  nL^^bti  bnbbi_n  tun.  ikuinnLiua  b  b  ubnul  uti-nLn  ifbnuigbu 
^uiqujpß     lFiu p g-/jiu%    bpbo     b    j"p^    b    ^^lig^t 

Kap.  XXXVIIL 

1*  ^l^iuu*ü  tu lunpbb  b  'OujLnnUf  ^bphu/hnuuig  uiaiUDbiui  binJ 
((U,L.bibf  uiui^f  jiiu*U  g UI if b'u b u b*U  gUnuiu  iiiuuiniubbgby>  ^t  T*ui%tjp 
^iingiu  gnupiuL.  lh"kp  JuipauiULbiani^piiLl/Uf  bppnL.  gb  h  gpng 
nifUgb'u  ggnjguJi*  b  "pß  U  nJugub  b  uuipguMp^bn'u  lul^b'üf  ixA  l«- 
piuL.  plignL^igbu  guili n p u/li b  1^  b  ubabing  b  gujn.uj9%npg  bb-^ 
*Uiug*U  UtUinnuanj f  np  b  3ibn*ü  uiiupmaifu/u  Abn.uig'b  btiuibiu-- 
'ubinil  b  uiuipinbinJ  glhuianbuib  b  bb'Uiugn  pb^b  inJ  gifiupgU 
b  a.baU  b  'Uiuj'u  ^uuLiatang  uii.Ab*L  ^lu pni^iub^n gt  Pub  g^b-ff-tw 
0-u/iUnuu  *ütalu  iun.uj9b%  iliupgiuigbin^p  b  nLiiiiLgia^i^p  uiauf^ 
^buij^f  npigl^u  jiunui^^  .y.m*ü  jiujuif  ^  ibP"  d"^d*"'^f  t  P^S  k."*! 
ji  gjii-ujg'ii  bplj^bi.g^  b  ^  u£UJ2Lnuitfui*ii^  b  gi^h  tbutanLuib  iguj2-- 
uibf^    gChpiup^^     bpl^ji    b    bplj^pji    b    gtaifb'Uuij'u  lu^^Juiup^b    oT*«/— 


1)  ITuisp.  d-.  6«         2)  *fnr^f.  P.  ttl  hx.  T-.  4:         3)  ÜL.  linrGp.  d-b.  10: 


Adversus    Haereses  IV  83 

uuMniun'Uf  II  Q-n l  unfiui  lipi[i  lt"-p  b"h.  ly^"^*^*  [>  ^lfrt.%  "['"J 
atunbuinnja  aujifb'liuij'ii  /'^^»  U*-  nuiu  h  4^n9h'^  J-iuifuiliiulj^u 
tfuinn.  h  ifuj nnhli  bnbiuif  u lu n in'li *tb i  II  unahi  jiuniucLU  tfutntr»'  93v* 
hni-PLtu'Uu  U.  ujtunuiki  juinP^bi  P^2^iuui_n iti  ifiu nn.bu/u  L.  i^Unn" 
^biui  bt.ntiL-U  u  in  b  na  n  uui  b^  h'u  an%nn.gU  ^  lu  buinm  bn  n  n.b'u  jutn^ 
p-ni-P-^L%%t  Ut-  "JJt  bu^  nft  ff^uj^tnb  nj  tunü^lAif  nnn  b  ß iihiu-^ 
mm-ß-blit^u  gbu  nnu/uU  U,uinni.anj  nujuut^nnn  b  lun^iuiftun'^ 
^nuiD    bnbiuipf       "^Jt    sA  jujmu9u/q.Lnju    nLitbmi       o/ri^     't'^iui    b. 

Ufnn%bb^  b  t^n/j^m^nif^  b  IP^^i  ^  "[*  /'^^  if^liu'ünuji/'  b  ifuiuu 
ifbnAmLnn^  f^*ii^'  b  jr/nft  ^  b  utmbi^li  Ibuinnuh^njt  H^uiulu  nnnj 
h  n^Lniu^iuLtn'iil^^'ü  jiujugu/u^  ^t  puig  ^'"Z  /f  'UnguAt^'u  ui^uj^ 
b  bn  m  b  m^,ß%  t 

2*  f'ul£  ^bpu/Unuujg  b  q^unjb  [lull  1"^J"  nt-UUi'ubi  tnb*' 
'"tpf  P^t  tjujuu^ftuj^  tj.nph^^u  jnn^  b  ij^uiin p^tn p^  b  uAjiULnnuinn 
b*iM  b  ifu^iuuuilj^ujpß  b  utjüng^lj^f  np  u m u/u u/u'u  tfbnuuM  b  Jujnb*ü 
'iin^iuLßt  H^uju%  npnj  b  inub^^iu  ut^hiuiuil^n  *Uujf  nn  b  ^bß-iu-' 
%nuu  i^tunuißb^nLp^L^'ü  ßülf^un^utu,  ^u/b  q^ujßjnu jilj^f  nno  h  Ppi^ 
itiujinnLpbui'ii'u  ^lu ji n c^b ß ^1*11  /j^ltpq.^^  LhuinnL-b^nit  ^u/hab  %nauj 
uti-t^^[i'u  ^ftp^t  inpu  ^ujuinuiinbujg  Sl^p'b  b  b^figf  m^uu^^u^t 
bbbuMi^f  npu^ftu^  b  jiun.ui^^UMtj.L.njVlj  ßiupntj^pi_pt  Pul^  uium  lULUtinn 
bifu  nLunLiflt  b  'Unjirnj.  i^iupq.uiuj^binnLp^Ll/li  ntuuinnLiuS^u  ^bß^ui'^ 
%nuiug  n^  Lf^ujj*ü  n^  t"L  "'""""-"'^"^  "'7/  ^  ni_nni_uibu/hu  nbt-uin^ 
nuiia  ifb  ifbuij'u  q^"^  ihuinni_UM&  dtjT'bn  ^  tj^bnnj'u  uiifb*itujfu  b^fuiu  — 
'Uni-Pbu/u  b  u^bmnL.pbiu'ii  b  ui^nni.pbiu'u  b  ujifb'biujii  luiinun/u 
uAt n L-u/ii b g b i^nj y')  *  b  tj^U npiu  ij^h umVu  tj^p% n l^ b uj if p*!!  uAt m b u u/u b\ib^  94r 
nifn.nUbib  b  uibuiu'ubiji  ifuintj.lj^iuh  btj^biuif  ifb'uKb  b  tfin^  b9ui^ 
%bi  b  b  uiu^nt-  biin^b  f  b  ab  b  Limi'li  ^inuminuinbiu lu  u/UiU" 
tnuibu/bu  b  u/Jubnau  b  uiUiutumu  bnbiuiu  ^tuuu^bi  bnb'ubu 
tunnuMjnL-PbujliU*  b  utju  nuiubu  niunnq/iLn  ^bpu/Unuutn  lun.iu'Un 
rrnng*  t^uju%  "n"J  ^  inubi^  lu ^f^J UJ m t^ [i'lJ f  nno  b  ^bpuj'Unuu'it 
ntunnq^^^t  piujg  luqiuuiiununjU  niun^biui  ^tnLiuing*ü  ^bpui^ün^ 
■utuq  gnä-ijuM^b'u  hu/ub'u  IhumnLO-n  i  g^btn  bnPminn'u  b  ^lui-iu^ 
libingti     uin.ut'Ug    trnnn     b   jiuUn.hu iuuni.pbijgt 


1)   bijihu.   a.   21:  2)    *hlbui.    P.    8: 


84  S.  Trenaei 


Kap.    XXXIX. 


innLO-nj  Ix.  n.gu  lut'Un.hiluiVu  LutanLakiui  nnn.hu  Lhpnuj^iuunLf 
iun.iu^Un  nrih^U  U.  %  m  ^  ui  uj  Is  ui  fi*iLi  Ll  i  in  niu  9  lu  nt-H  (*ij  lu  lu  ui  ifn  n /wir 
uhnnj  ^uiLuiuinnu  knbinif  nn  U.  ^uin.  nliinuiL  ß- itttuiuinL" 
ß^kiuli%  ^bm  j  luii  ff  I  tJt  lu  m  n  L.ff  h  iuii*iLi  ^tuLiumn  i  lunnuinni-ffhuii 
uujfuujaujniuipujntinhinn*ii  h       'Uuiu         IrnLnaniJUa        L  in  ui  biu  n  tw^ 

'Uiuaii)  n/i  bnbnb  ^uijn  lu ifb'ü b n n iMj f  "P^  n^but  bnffbnh%  h lU" 
%b*ü  lAuuinLanj  b  uj l ui lu n n l. ß- b uAj  bbnu  lutjuil  uj^futun^p  bnb'- 
tlh'Uf  uMiub'u.pU  4"  /f  ßnhuiuinuß-b'ui^'u  ^uMt^uMinutnbpnßt  npni.d  U 
i^nbuuinu f  J^^^P  iu%bbiJubu/u  )  nuiub*huijli  ah ui% n n i^ß- b i^*it  uutn.-^ 
*Uutinii  bnbintl  b  b  ifb  ^Mut-Ujmu*ü  Ihnnui^uJunL.  (^nnnJbiniJ  q  b 
ibnbnnnL%n  b ui ut b ut n u/h ui n'u  a  luj nüiunbui luu  b  ^H'^^i-I^hi^ 
U.uinnL&nj*  uwig  u*{ii  nn  iiu^i  ß- iihiuuiniLp^buiVu  ^ujlujuj*!/  ^f- 
hunnt  nb  niluin^uiVu  n'Un.^utnbuM*iil^n  [ibn  ubbqali'li  utn.iu^b'li  b\ 
94  \.  'L^n9/'*^  Lh^^L"H.  ^  J^"'*^"lh  jujn.iu9  Jiiu'u  qP  iibuiuinL.k)-hifl/lj  ^n 
ilbpnui^iuunLf  nnujqu  qnunujnf  b  f" II  bu  luinnutnu'u,  "P.P  ^W" 
tin  1%  bnb'lt  U^uinuLtyni*  b  nuin^buji  b  ijujbj^ui'ii  rf ui u u/u ut buj tr 
aiuqbuiu  b  ü'iunnbni-ßbLÜu  b  AhtLix  obiunU  nuiiuuibujUU»  ['"k 
P  iih  ui  ut  n  uß  Itui/ii  b  utLn^'üD'it  q.nnhnu'ü  atf^^fi^  pU  If^iu  f^uj  l.  tfuj-' 
tlußtiiubu:  t^iuiu  b  b  Ok.bnJj  utiinq  piuuu ujq f  ab  uuib  p  A.bnU 
/ff' uj ifuj p tu f  liuLtLiuib  'bni'ii  bi punn uini^uj puj p  a n L.q ui*ii b  .  nui'Uqb 
jniunbtui  *1inpiu  bp/iULU  f  ifbVu  iiunuj^iuni^n  i*h  b  nuLpu  bpbp 
iiAbtLü  hi~p*  b  vtiULub^  liiup&bubiui  qUiu  q"l  qiu'Un.pu/tibtAt  p 
tjpriui'li  *ij2nj*lf  /lujiubuiq  b  alfn.^j  'linputi  b  uijup  bnbtni  tiiii  — 
npt/U  ui li ip n iri Im ut u  b  bljU  b  nni-pu  bnputip  unpuM  ^^uip^u  /t 
tuujui  lujuuigu  bpbpnpnli  *hnpujf  inp  Jbpuji  tipn.iu'li  'u^ui'utM 
ijlApuij :  S'"LUJuuiujJUJ^u  ubbnLub lui  b  npnn  quii'Uf  np  ULÜ^p 
uitpnuAt  'll 2^in*li'li  fl nnnilnupiLf  iujub%n^i  ^  uiuiiif  np  iiitiiß idtiu^ 
inni-ßli*li^  '^iiiLiiiin  luiii.iu'^iuni.njVlj  l^p  b  ^  qnLqbuii  'liiiilu  b 
"Uuf^tuiitbuiiAi )  luujuii  u/liitp^^  u/u  ib  n  ib  b  1  f  üb  h*Uqb  brtputjp*U 
h^p'  uiiuiu  lu  iiiuil^ii  niiimu^liii*ii  bpbpnpn  bnipnbi.  b  lu'hn  Lnbiu  i 
juij%itu/h^f     np     b  'liä'iu       biuu^bfupU     l,p       l^iiipii'^ip      ^i^uAi^ü,       np    4" 


1)   bijibu.    P.   20:  2;   MGi}.   1,P..    2b 


Adversus  Haereses  IV  8S 

S^uipSujniu'ljn  uinniupnnUf  hulianiu'ul^  iujrL.Lu9ujn.i.n ilt  uiufiuLnnftiut 
(jiuul^f  II  iiLiunbuti  u.  iLnhiui  It  üiunnujn^ii'li  U.  LuMUiutnhiui 
b  '/^/'^A^  (huiifiuituilf^u  jllpr^li*it  lAuuinL^njt  ^uAiah  ujutpin  U  lun-^ 
<i-iuit  ^p*  t^fi  ^,  l*^^  "[*  juin.ui^^uiq.Lnj'li  itj^iu ui if b u g h  ^uj in  luLiu-^  95r. 
'Uuju^^u  ^  ^uiptj'u  II  4  f'^t*  "C  JujrLiu^uiij.LnjU  uiuiiuLn nbuq h 
uiLpji'huip.iufi  ^  duifit^iupl^^tjli  U.  ^  l*^'i_)  "P  llb p itj^iu n uitt b u n h  nutn 
If^b  p  u^uj  p  uAm  ^^  rp^uitinu^,  juJj*Urju/u^,  npß  iin  ptj.btj.pni_ß^hifu 
ptibtuiu/iit  huiia  luubuiuj'u  Kl*S  utiu  b  üb  ll,u in n uui ^'li  nnLqu/iifi* 
^uj%/qfi  p  J  ^pptiL.  q^  ifjt  ^  ibppuj^ujij' f  ^  ^Jifut  jujn.uj9uitii_n i*ü 
iniuiUL.npl^p  qbpbnub'u  biniubiupiu'iiu'Uf  inpu  nifu/Un  u b p ifui'ü b q b*U 
U  nifu/ii^  ^'U^btj^lu*  ((T^u/üql^i  ^  uifiu,  luul^y  puA/u  ^  ^2^ifujpbin f 
ab  ujji  iip  ubpuuj^gli  (fnnnilni_pq  b  uj 1 1  np  ^'JU^^'li})  f  piulq 
<//r  4"  ikuinnLuiS^f  np  ifiumtiLQuAi^^  hpbiuDiuiu\bi_p  nLifbp.  b  llf/f 
qu/ii^'u  qiujpuujpiubu/Uu*ib  ubpifh  ubpifu/Unn b^  b  ^luq  b  bbpiu*' 
^"Lp  ^'uXnqji'Ut  llpu^^u  qfi  u^J^  ^  np  ui'lilj^^'u  b  uiji  np  uippnL.-' 
uu/U^%f  pujin  üb  np  lu^^bani^aiulil^  IXuinni^iuh^t  "ru/Uab  ubp-" 
tiuiiib qpU  iiuniuti^u  'r pbumnub  piuU  *Uui^uMiubinj)ii  b  ifiuiiqiup^^f 
b  ^*üAbiug  blj^bqbu  ji*  UMiujih^pU  1^  t^u^uini.qu'ii  p%buiiiuL.  inuib— 
tiutpuihui  *4^iuu%  ujjunp^I^  b  *iin^uj  ujnutLffbLß  bj%n.pb%  ntfubi 
p% ui If^n L p^ li ifu  ji  uitiu,  Upbif^iuj^  luuiugbuii»  i(u  miuq^  lutitut*' 
ij£ujia^  uini/ü  ij^bp^^^^))  " .  t^^  np  ubpifuAt  bnl^'u  b  np  ^'liä.bn^'u 
upiu'Uq.ujJi'iujU  ju'Utj.iuug^  ^  "npftuttinu^  ui pauMint^p^butVli ,  np 
U  juip  tfiui-uiij  ^  lun.  uj ifb'ii b u ^% f  P^l  "P  A  " bgp ui'h  1^%!  ^uj^b-^ 
gujL.  U.uuinLUj6^  [f'^'^L  [^"h  ^""w*  Piuii^'ii  ^Lpnj:  U'P'l^  ^f^t 
lujuu^^u  n^  u^minui^biui  ^ui*iiqfiu£bun^  qpnjhf  qtngi^  b  'Unuiu 
juiquitj.u  rp^uutnuji  fi u Ij^qp uiVu  b  qbnp  l^n^ifiuhu  t^iu biiuqiu-' 
Huii^uipnt-P^bifUt 

Kap.  XL. 

1*     rLuhaji    u^    4"    tJ-u/iiX'i'        hujtybbuii    j ut gut p lu b^\i  ^ ,       lujw»'      Q^V". 
b*ü^uii    ^     iiu2fuuip^bu     f     b   ß- uion i-n b in  1^  Jiuu*U    ab   b    A.bnJii    tniuiuq 
U     uiiiuil^tug    *ii2^ui*iiuil£^iLp ,     n^    l^ujpujabuif^      puta      ifuiptibni-ffbu/ü 
'%npiu    ^i/uAj^^    juiniu^^    tputti    qbiu    uijUgy    diuuii    npnj    ifutpq.iap^-' 


')    ^  (nLUuißguG*    ccli}iru,    faiGq|i    mquirtulj    uicjuturfiu  t»: 
1)   3nqfi.  0».    37:  2)    brbif.     ß».    2:  3)    ITiusp.    d-^..     44: 


86  S.    Irenaei 

ui'h tu I hVii  tLiuif  nn  g  trus in i_u uiIm  K^aiunAjx  (ju  Jiuu'ü  iiijunn htf- 
hiu'iili^lli  ifiuna.ujn^h  utuiuabuji  ifiugn*  ((uuio-Lbui  ap.ui'Uuu  Im. 
l/iinbuj  na.bnurL  uft*U^  b  ffiuuu/Uiubu  tJujbj^uj*iibf  ifb*ü^  nLuab*U 
uiuariLun  b  aiuauiuuab  nbinnL^p^biSUf  niubab  b  biuuiujnbif  luugy 
annLifutVu  o^uAjbab'li  qiuju))  *  t"J[  b  lUnbubiui  luu^*  Cf/*  tibn-^ 
^h*b  iui-ni_nu  buiuuqb'u  aiujunubby)  " t  nuibnb  ujub%iujh  uiunniu»^ 
ngtiLJo^  btSU  fUJinutV  dluU  abilj  nurininjbi  lurnubu  b  n  pbaiuinL.'^ 
ß-bijUu  if ujpnbuAjt  H"^  in nff^uiif  bbbual^  (^ tu if luh tu l/u  b  luUß'^ 
al^  ifiupa.uip^ujnbuii'Uf  iiufu&iuu  ^  lu  luj  u  ui  lu  trn  ifli  l/u  ^luuut'libinil 
luujuiifnLpbuAj*  b  iJiuu*U  lu  lunpbb  ^p^bn  p'h  TJ^b  p  nbiu  i  ibtigblt 
lui-pl^'hrtii  iiupirbu/u  fhuiuiii'Uiubbu  mtituuiubib  *h ü u/u b g um l. f  dumu  — 
ab  i7<  nifub'u  quiuiinunLpbifu  ubl/Uni^p^biu^i  nujifb%bnnL.u,  np  g 
putn  ifuipifbn i*h  nuiinLuin  11  ptiLnjli  U,uinnLanj*  H'^b  jtppuuin-' 
'ul;bn  pliß bpnbiui  tj.iubk  ^  h^ lu (^ Ij^b lu ^  jtuq.ujpiulf^^ *  t"^  ^uiSfiiMi 
rphuuinub  jujjui*bbuji  b  uiut piuabui i  b  uboiuqnLgui'libinJ  gh'" 
tfuiuuinLf^^iLii^  U,uinnL.S-nj  b  guin.  fi  iTujpgli  m'buiLp^'iini.fJ-^Liiir 
fiLp  ^uiLuiuinb  gncgu/übinJ  b  n'npbuutnub  uipDuijnc^ß^buuib  fiu-^ 
n.iu^ lu DLL n  1*11  uiuiiuLnpbinil  b  g& lu nu/li gn i^ß b i^%  guni^ppli  upni.'^ 
96r.  uutnl^ifb  iiun.uj9ujgun  1*11  lUubuiuipu/ubiniJ  b  iiumu^ui gi_njh  tug— 
gbinJf  bff^  us i*ünuj%  ifuipg  u hpbinJ  gU,uuinLiua-  jujn.ui^uiutbu" 
g^f  ifb*ii\  gb  b  uibuiu'ubi  gihuinnLiua-  b  l"bi  gpu/ü  "linpiu  b 
fujp  b  liujili  jutULu bg  in  luoiuu  ibujnuji^n pbu g b f  gb  n^  buipiuugbir 
giu  itiulu  gl^if  lu/Ugbuui'u  ^ujibi  b  n^ifu  ihiun.ujg'u  "unpuif  npig^it 
tuuutguiuU  hu/ubgib*  «uf^g  n,gi  b  üiuub*i/h  aujgbugb'h  ini^ung 
npig^u  uiiu  lauMnnLß-bL^  inLuni  ^uiuui uimnup-bujiig  b  b  jusp-" 
gutpng  piuguiug  bppb  luuuibnn  iiui.buibu/iju  b  buj)  "^  ♦  putn 
npnuii  uJL.pb'hlubp  gnugui^oli f  bfJ^g  nn  iguiuiiu^bugg  '^u/ligbuibt 
gpng*  b  nuhjgb  Ogp  uijuuj^u  iguiuiubuän  utjujbb pinutgU  jbm 
I lu p n L ß^ b u/li'u  ftLpn  I  b  ifbnbing f  b  li n g uAi ^'li  jm'ünbu uiu  biw- 
gnLpbuii  *iinniUf  ^4"*  ((^lunui  1^  'rpftuuinu^i  ^lu p ^ui p uj% u  /[[ib^  b 
ifinuilibi  b  ibiunu  hi~p  bt.  juAini^li  "iinpiu  p nguLpfiL^  ilbgtuß 
ouipngbi  b  pn/np  ui^/utup^bx)  ^ f  bgjigli  ^luuinutinbui i^  hl.  juip" 
iTutpLuii  lu^uibbpuj'  bi.  'liifuAiiutg^n  intu'linLUib  iiinUu  uijTiü )  np 
b  gtu'hk^'ii     liLpif^    tupuiujßu    php^tg^  *iinpu    bt.    ^ji'liu  '' : 


1)  O-iuG.  d-P.  4  bL    7:  2)  brbif.  b4-.  20«  3)  T-tufi.  d-P-    3. 

4)    VlI^     ^^••   26    bL   47:  5)  ITiusp.   d-'f.  52: 


Adversus  Haereses  IV  87 

l/ii f  luh^  u£Ujpin  II  uipffui*U  ^f  ti[i,^  qJtnfuu/JLinnnnLfJftLÜ  n^i/iiw- 
l^iuü  jiun.iu^hf^nrj'U)  npu^l^u  gnugiu^f  np^  tun.  buj^^iulj^nujnuui!j^tu*it 
ijin  jvu/Unprj.ni.p^ku/u'u  II  tj^puui  ^^i^tiupinnt^P^biuVli  uuini.nujnuj-' 
'UnLp^bui%  ■&21P"^"'^ P^^"'*^'  t  ^"^^"'-P^b'^^  suiLp^  pUbiuiu/lit  Pub 
tj^rnji^i/ii  tj^ujifb*itbulAjf  np^  ji  pujg  l^usßbiui  b*U  b  'biub/ltbiutfli  9ßv" 
i^njuiuiinprj.ni^P^b'iil^  b  npuj^^u  t^^tupt^  b  Jigk  uii_p ^'UuiIj^iul.  uhlui 
(f-nq^ni^u  utrLÜ^gb^f  tjiinutu  p^ff-  butpb^bi^D  nifubi  b  p^Urt.  buiubtu^ 
&iu'hujL^  b  l^uiif  ^ppnt.  qiu I tut niuii tLu  b  aKutpuMpiupniu  b  biuit 
pppb  q'ibpa.nLUJO^nnu  b  qniupAptußunp^u  b  ut*Uo^iu^uj^n  lu f  biuit 
q.uipAbui^  ^bq&ujLnpu  2*"^/'  iJtuu'it  b  u'Uiuiuiu  pb^ni-Pbui'lj  ibiw 
"-*"d  1"'J"  q-np&b'ht  hujjtj  utdb'libnh'ij  unniu  tipbuthmip  b 
'&2ilutpuinLp-h'ul^'lj*  ^ui'hq^i  tujiiuntu%rij^  uiLtnuup  ^nLp  pbpb-' 
l^nq  tun.  ubquii/u  lkuinnL.br. j f  np  ^  lui^uius pn:n fi  ni^uifnifliu )  J^pk^ 
^"'»(/'^  ^Ü"J^  t^"d"^k^kl'[^  ibsb*^^  "f^"ik"  'huiqiupli  b  \Lpjtnt-q^  t 
hulj^  np^  uAiuiuuiniuputpii  iiupnunbiuip  b'h  b  Jhpiu  ^nifiupinnt.-^ 
p-biuVu  b  qiuji^u  quijptunnL.Qiubk'ii  b  apaiib^  p*ltnn.^if  blthnb-- 
gLnju  ll,uutnL.(^nj)  um^Ii ij uj% b'ü  iRtiult  ft  ^thn^uuf  ^  ij^fi  bplfpuih^b 
pUlj^qifbiuißf  qiui.p^'iu  li^npfunifubiugU  b  ij,uj ^ uAi n lIi b w nlu  b  tw" 
plipnLhbujg%  '^ t  f'ul^^  "T'P  ^bpknuü'u  b  p lu p d- luü b*li  t^it^nußbifu. 
bqbqbgLnjU ,  obpn pnij^ujiS'nL.  ujiuutnL^uiu^'li  ^luunbli   iU,umni.b^n  1  ^t 

Kap.    XLT. 

• 

1*  Pulj^  "/'^  ^UMLiuinuirjbutio'u  bqb'u  b  puiqifu/a  rin  1  bpb-- 
gnup^liLU,p  b  h-iun.utjbugb'ii  jiupbuAjn  ^b^ut  a u/u bn l. ^ b u/u n%  b 
n^  iuin.uj^iuiii_n/u  lfUipq.biui  rf.fi tjljli  qbpl/ftLrAi  lAuinnL^n  f  b  ufip" 
inpu  bi_pbu/hq  f  *^tl  ^  ^1  uj  u  u/Ij  b  n  b^i  b  luiiiu  ptLli  nb'li  q  m  j  1  u^U  b 
liuiju  luUuLnnLpbinb  f'^j  b  ^ujinpuinufJ^b utup  LuiFpujp^uiLUj^bujijt 
puipApmtju/h  b  b  autabnjP  \  Sujp  nnp&bnb'li  b  luuhnb'U)  n^  mh-'  97r, 
uuAj^  qtfbq  nß  ^f  iui%qjidiuhbuglt%  ji  puAi^^f  np  oi  piiin  i'u:i'^ 
nutnli  nuiuib  b  n^  b  nl^ifu  ^luib,  "^11  h  ubpir:,  b  inufmk^!! f  nh 
hiutib^i  ujiu*ü  tfuin  niupl^uinbiui  Anii^tu  ((Ubpißi  j^ui'hiu'Unu  b 
n^     OnLqujf     qbnbnbnLf}^L*ü       iqiupuibuin     qßbn       b     niuhbnLß- Iil^ 


!)    ^his.      d-.      1-?:  2)   V^\^x?     d.O.    33:  3j      S-.    ß-uiq. 

d'O..    10    ciur.:  4)    1'ujG.   6%     20  = 


«8  S.    Ireuaei 

2p2.^'"g    lu^put    ^n:    Zt'UuMßkiuf^    S^LupujLnLpp^ß,    tujtftf  kl^^'ü    ^uiu^*ü 

ittiuiiu  uAiltpiLiuu  U  t^ui*hpjihu'u  U  tj^fipiULu  tiujuiiuuiuiptnbinii  U. 
lutj^winu  ujpAiui^k^nt^  tj^uj^ui  p  ut  tu  l  n  p  b  ut  iuIm  ))  ^  ,  muh  in  J  Sifujn.% 
ii^uAjpjiaii  U  tj^u£pf^ujp*U  n^  u Uj^iuti u/h ji ß L u »  ".  jujnuiau  npna  U. 
0^p*i'  utu^*  ((bp^^  iuulitjl,  ^ujp  h  ujiLuijlt  ji  uputb  hup  hl  J'^  l^^^k 
^gp  /"/  b  u^utf^  inuj^^b^  q^ufn.iuju\i  b  nujnujfu%ujju%^  rtLinlii 
[^""l^l  k  ujppb^iu^f  blj^butj^  O^p  h^tuthiujIAt  iujunpbb  juj" 
i-ni-p  jnpriLif  nK  utl/ü  riLljbab  b  ji  duiifriL  tnpnnT  n\  tibui^  b 
pljfj-  "4/  ^luuiu^  aljiu  b  ntfu£U*ii  %npu4  /»^'A  uj%  >  ut  l  lu  in  u*ii  ff*'*' 
ßk  ''^  'J'd  Jinifh^lißriLliß  jiujußuAjl^  tqujptn  b  ujpduAi  ^  ^puif 
(Tuiphi  b  '>ujlii  b  jiupbi  P^q  ujj^linubbf  "P.P  ^  luitLiuob inah f 
npuigii  b  juMiLuiy uini-njltli  ujuujnuiOf  qibn luu/hn pnn l  ß biVli  uiuj" 
^h*Uf  ^ui^iqb  pä.  p^q  bp^ßuj/^ui'ii  qtuuni*h ,  qpuAi  uinnq^  b 
qqujpuu  ujljpuinqittbib  uujutnLnu/uli*1j  b  'Uui luutquMqtutbut priW" 
ß^buli     b     inLttnLp^liLli     uiiinq*lit 

97\'»  ^'     npu^l,u    j    U  ni^ul^u        qiujli^pujit       i^^^/""'^'"'-)^/"-^       ^iuliu-*- 

uttuqbuji,  ujiLUj%n  ruiji^b  Uuiuiq  uiqbpul^p  tun.  ikuuinnu}^  utuh-^ 
inij^*  ((11^  ß iu*h Ij^iu i^Ji  n^  jni^ifb^i^  ujrt-  j^i  'linßut%^%  b  ni  ^lupjiw 
pbqb  ni  q"J^  /'  u n ß iiilt ^'it ))  "*.  npujt^u  U ujilnug i  ujfu*tuiJi  lu-- 
tfiULD  quiuibqbuii  qj  uqnJiiLpqlt  b  uttLu/liq  ^utut  p  uihlIJ^  buAi 
qujL.pujiliup  bqbuji  I'  u  puiil^ib ,  b  Jiupi^tu'iib  uinbpu^p  'UnßUi 
ttiubinq»  nfju  qUuißbiut  ZP^.  L  ^^  utn.ui^b  ^hp  b  ifuAibnL-' 
phb'ü^  btlifl^  ifb'lM^b  quijju*  innLn  uttiiin luti fii lu'li b  qb*iil^%  lu^uj^b 
^kuinU  b  utnuj^^  uiL&binj  'Unpuj,  np  Ä7i^  qriLpnio  uinbf  bujtf  4? 
^tlLpnLn  uitipf  biuü  q"ß  ^uj puuiuj^ui pb q  h ,  bujif  q".P  ^>^2^1  h * 
If^tutf  ^  Abniu*ti^  ni  pnL^p  uiti^t  ^^^  ih  nbu/liu ,  buiif  bujL'^bbu , 
muiußl^,p  q^i'ht,'li)  b  fi  p"iß  ^uiuinußhß  ^hq)).  b  uiuuißhuji  finqn" 
aj^^iqb  ui'it'li^    icf/i    ^tuputnui^ujpbßbp f    n^    ^'lj2^hqhp    qifhq    b   nS   uj n.L p 

t  ^    ^bn.tu^i^    n^  jnLpuL^P     b    ni^*ü^))f     ^h'"J    brt\/inhnji    qS^p    luuuiß. 

«^L,/£Ujj  ö^p  fi  tfliq  b  t[l{"ij  uiLh^bui^i  'linpiu  fiuLHup  iiujuifbb,  qb 
"t  'tl'"^^^  b  ^^'"l'^>  [iiinutf  b  "^/i^^'  b  uiuiuß^*b^  tj^f^iuj))  '••  Quui 
npuLit     ^ffiuuqnu     uin.tu,pb uttf     ^ippnu     u ji    h ft     utn.ui*üß    ßun£b    luqbp-" 


\)  MMi.fi[il|  d-'h.    5-2— 5:5,  5G:  2)  bjF   W\.   7:  3)     IFiusp. 

I»T-.  48— JSl    bL    a,nil|      *r».    40— IG:  4M«>-|jLf.   6'il.    lö:  5.  IL. 

i9*uiq     fi'l'.   3   nur.: 


Ad  versus    IJaereses  IV      ^  89 

tl^n  H n n'u P^ UM a Lti tj'lM •  ((ru/iit^fi  n^  t[tf,P  nnus^u  niutfni_ifn*üf  uju^rif 
Jui^utnifintJ  qaualju  U,uuinLffnjf  "'Jl  h  t^Pifi^  umtun  ututn-^ 
tfUiifuinLß  kujutif  ujji  hnnuL.  ilhuinnt-&nj  ff^i^'  lut'linftUu/^  LLu-^ 
tuuL^nj  rp^uuinu^L.  juuiLu^if^*  n^  1"<^  ir^l^&"''P*  "t  1"'^ 
iuuinihu/bliauBOf  nS  Q"-P^  ^l^^*l"*,P^^  *  ihjuutfrufr  knftanL*Uu  anL.-" 
&ui*lM^  U.  Juifiag  libhnligjif  lutnuinu  nnnn  U  |  itui nnui n^%  98r. 
uju^*  ((UL-  uiuiß  t^jt  2I11  w'lJ  u  ^n  luiutj^uttj^uLp^htuifa  U.  abujhubn-^ 
Ufnuu  an  ut nuuj nnt^P^b luuny)  "  t  OuinutCLU  niiua  b  ol^n*U  luu^n* 
<(Pub  utnn.  n  utnubLO  ha^  ^ ut i_ui tu lu p b tf  ut%uJL-n^%*ü f  puinb^JUp 
butuuutntSuUf  Qun  uiuunLua^  ö^nu  b  ubnut  luiu^inuiiSig bu  /r/,«- 
pnuf  b  J-uiuuL.  UIUJ1  uib^t  upiulib  huiuiuib^li  uii\iubbf  unp  bbbiut 
OLUig^    O^p'u     lupiupbuip)  '"' t 

Kap.   XLIL 

1*  Pub  "Jpif  nup  uLpuLj)  nupli.p.  auiiuutbubuu  a/nag  uip*' 
tLUpf  'lujLnnu  nLuninitjJjg  luubtnJ*  «ort  IbuuinLiua  ibbbnbuLn^ 
tunujy^bu  luniu^butiu f  "P^lhn  uii/pnujpqu f  bpbp  Jujpriujujbutu))  » 
nu/Unb  ni_p  uLpb^  2ltnfi\p*li  IXtitnn  L-it^n  1  bubuji  ^luifpu/pbuui'ü  f 
u/ün.  ^bn  luiupui  b  lupt^uth  i^  ni^uu/ubi  u^2" '"["""*- f^/"-*b^ f  uiit. 
npu  b  jiun.uJ^htnnh  bbbnb  ni.n9*ii  ibn tuui'hnpnnLft^bL.u  b  utfinn^ 
^UL^P buh  b  ui*li puuiainb  ib  iliupuL  t/u  b  iu%iJuj^uj/l  b  tu^u/uiiw 
bu/u  hu/üb'it  ^ujuinuiuibuji  buiif  Dut%nb  unnut  b  iiubli*h  Ihuuf^ 
uLuia  q tu tt b% luj'Jt'ii  luptupnrj  ^iul.iuuiu'u  tjbp  tlb^tn  tutu^butib% y  b. 
1  I'  H.  'Vn:h  UtUuttiL^aii  I  qugp%  iu£ibqni_u iib'lj ,  ui  ib f  np  attiiunui'u 
iuuti/LpqUni_f(hhuhu  ijiuuu  tibp  lupiup  b  lutuintjhtuq  libuf  n^ 
qlbutnnLiuo^  ^tuj^n  ibintj  b  n^  b  ijbptu  uuj^iuujbtntu q%  ui'UuuiU'^ 
uiiuptup      itupciujbbitiij    b    11^     qtJ Lupqtupt^u^t    uiti tu pub lutjt 

2*  fipiuifU  itiL.tui  jnt-ifbißj^  i^bpni^njf  npnj  ^nubui^  ^p 
jiun.tur)binq%f  npni  qUiiuui  h"h  mbubuj^  ^p,  b  Ji  'lintjiu'ul;  tU" 
Aiubbp/nbinu^^  ptuuiubui*lj  f"l  ^*iing*ii  jiuqtuqu  "P"J  ittit-Uibg 
biptuuitnni.nup-biu\i  ^ntiL.nj'u  qnpS^bgfr^f  q' ji  qpngU  u^^uiin^J^  OoV. 
uujuutlitjh*  DUM%qb  tu'htul/UturLniL.  ^T  ihuutui^tub^ *  ^tu'iiq^  "/'«/?  "i  puut 
%nptu     ^tu^nt.ß-bujVu     ib'iil^b'^if     b   ilbpiuj    unnut    luitiunqp     qutptritf 


1)    Pv   liiuGp.    P.     17   bL  I;    2:  2)  bu.    U.    17:  3)   ITtusj). 

>T-.  -^5-^40:  4)  \l.  limGp.  d-P.  28: 


90  S.  Irenaei 

%uiLnn  uiuuui  uiiuinnL^utu fit  flpu^i^u  ft  i^bnuij  r lu l fJ- wj^ f  jnp-^ 
tfuJif  ^ ui I lu ^ h lu i*tj  ih*ü^n  Juiu*h  lu nniuntiLp^autVlt  h  U uiunt-nusj 
U  h  ß-r^iuifLnjU  Jn^J-  n^  uin*ünjpf  ijT' fi ji u m n u ji  ij^q.tuf^nLuui*ü  hp'^ 
O-i^n  II  hifujuui*iuiugni.gu/ul^n  n^bp-iuUnuu  L.  t^tuifk'hiujii  ^^^  pum 
luntuuiuinLnLp^buj*U  uitA^n  ^naLn  1%  ^luUnj  gn  (Auurnuanit  Pttu 
innj-iuif  iluiu'u  giu*ulini.p^bu/it  ji'u.gLii  u/u^lt'u  lun^injp  tj^hbpuiup^^ 
ai/Lpftiuf*üf  luul^  R^hp  l'^H'^Q-u  tinpiu*  C(IjL  ^'"P  b pUbguiL.  piuuU  ^ 
ijnp  uipuju  huiLbp^f  jut^u  oinurLÜ))  *  b  uintunb  tun.  'Uui  JjUJp^uili 
Uiupa.uip^f  atiLgu/ubinJ  'üuuj  qtfbnu%  f"-Pf  npiu^u  ab  b% pU 
uini-buii  aijßbn.  utuAp^ü  b  ab  A^n^/  rtiaiauiijjtupuibujif  anapifnL— 
Pbu/li  ^luung  b  P^ n an l P b lu'u  b  l*pbuuinui^t  <i(T'u/hqb  ujn.ujDbuji 
taug  Ol^p  ifhiuPu/u  lua  hujuliß-  b  luu^p  qliuj*  Upbni.  "'/»^  hp" 
p  ^utquinb  ilbaLUf  1111%%  ubaaiutnLÜ  b  ubLu'u  ba  ul'Uu/hbt  U  b'^ 
h^uiuiiuuU  l,b*li  ^ujLinn  b  ut^nui  in  puiuai_ifn  inij^f  b  ut^ujübbu 
"ih'^^f  P'^f'J  "P"9  '^A  ^'^^phh f  '1"P  i^^^'tJtJiuL.  b  u'Unig  b  qutp*' 
qujgujL  pl"l-  'btfui  b  plin-  apqbuii  *l£npuj  ji  d^autf  i^uMip^f  b  ji 
^UMglfu  auuigp  b  1  p ifuj b  1  La  i*ü  pifujt^pf  b  1^ p  lUifiu  hpp  h  itaL.put 
ubu  aLiibap  ujn.'b  if b v uj ta lu'u *  b  h/hujibuta  uja^aui  b  ^utuui^'u 
99r.  fiLpuq  b  iuj*üquan*U  bi_pan  utaubi  iului  uip  b'u )  b  Uta.  qapt-n9*U 
nutai/li  la'jjtu'hbh  b  bn.  tan.uj9b  iun%%  bbb laj'u  Uta  *iitut  ut.  piap-^ 
J^tugiut^f  uju^f  rtuL^P  ^  ij^bputj  utribit  jnjd  b  tuu^  gbiuptit'hf 
bb*ii riitt'li b  ^  ogp)  tib  apttb  tfut^at.  ^  iuip*itf  ap  tupiup  quiiUf  b 
qutt^pt^n^  ^utiaaLitg^  ^npbnttJiuiaj^bf  tb n tu uttt tu b  np"J  luputp 
qptu*itu  qutiu  b  lutqutnu  npai  a^t'h  hAjiuibujq  b  uilu ui*ii l/u t  UL. 
uiul^  n*l:wi  ifUiPuih:*  hat.  hu  U3 1 n*lj f  np  ujpujpbp  quisu)')  ♦  b  üb 
puui  uba^g  quti^  bu  iqiuuiu^  P*^^  hpulu  uj*U q u/u b la il  b  *liujluut^ 
uibiaJ  qltiu  b  uutpqbinii  b  I3^ai_biaj  alLuuiat  fta  lu^i  b  *Iiimi  pn/pb-' 
qapaaLffpL^u  b  qp  qu/jpuiqa  iq  qO^p  uiiLubiaq  qutju*  niuliqp 
n\  ^uttibi  qihuiaaLUJO  utj*ütqbub  qa  p&ailo)  *^  11  pujpbaLfirpL.% 
h  4.^P'"J  "'"'^^'  'linpui  qtui  ifhS^:  (jutp^iugujL.  ruiL^ß-  Uta  luju 
b  luutuq  tfhquii  SbiuoLÜ  ^f  b  uutqitnu  fuauutaiJut*i/ni.fi}b luu  bp" 
q^p  qqiuiaLuia'u  SbiurvUf  btuiaij^  ifiiitiiaij^  b  ut'lt  u  ut  ^a  ij^  qiuf^u*» 
uibut'li'u,  ap  laLiultutjU  b  ifuinpl^  q  ^  qtfbqu  pif pti.it kut^  iftupq%t 
3*  'ißifiu^tuiq^u  b  ituqiuqu  U  a  qa  if a  ifjifi  f  qft  japtfutif  qtU" 
tti^p*!!     nt^titiiutq^u     b     bifuiuitiaL.jd  bt^     lu*1ttipt,p      b      quibtuu     ^2*^"'*' 


1)    0.    ß'iuq.  d-ll.  27:  2)   fV   (*»-uiq.    d-P«.  1    cuir.:  3)  Uuinif.  \T, 


Adversiis  Haereses    IV  91 

pl""      uiiu^iu^lAi      Ij^uit^if^p       U      aiJiiun.uTU      luiumif^n     U.uinni.6^nj    L. 

uinuh  lunDiuinL.ß-hihi'ii  iiurnu^ lULLt-ti  ili  in iMf  lu L.n n ^ n  L.  juiuuugn 
bnhu  ^luaujnu  lunuiLu  h  a.iuinLum'h  T^njiuuinuh  U  h  ^nun 
^usaiunu  bnnu  ani/binJ  nthuuinL.ujS-f  U  auii'u  nn  luinut-' 
ntua-u  h if lu u ui n uß- b ifliij  lhuutni_i^n  i  ^  uiiuuiiS^n  f  qtilinuP^ btJult 
p^'ubinil  b  fuujLubinJ  iiunuiau  luub'lMUJjii  tbuiimh  b  lujniuau  99^ 
iuifb%iui1b  nuj*ii^uinLn  f  b  I3^n.j%na  ujifb'hb  anifli  b  ^n  nnn  inu/iiiua 
b  unntina  b  Abu/Ua  f  b  luugn  ß-g  a^uuinuiiiiuf^u  uinniunb 
UtUurrnLUJ^  uifijf  nn  b  ibnl/ujit/h  ni  irtiuli^Lfi f  J^t'^ph  /J^"'^^"^4" 
p'bn.  ifutiinbu/üy)  )  ^lu^ni  ^n  ihuuint^^n i  b  b  ifiunnbiuJig  ij^iup-' 
ifiuabtui  if/ü^n  b  luifb^üui  i*li  ßiuauiLnitn  ''p^PP  P^"^tP^P 
ari^ifu  'UnniUf  lubi  qbifiuumni-ßbifu'iif  n^P  bun  Ituiu  IhutnnLUJO-t 
Gl.  rL2t""  f^  ^ ut n tu L.n  I  b  h^iuniun  bnbnb  niuin  tun.  uut  q  p  uuui 
buuiumnLJfhbiJli  uibuiuhbi  qui%bujqbuji  f  1"P  ^  ^tp"  "'"kf  P 
tiUM  ui  ut  u  ui  u/ii  b  lujn'ubi  p'lirj-  mqnbuf  n  pn  inuiu'u  nauiu  tinpiu  b 
11^  ^ lu uiu ui UJ n fih  b  ti lu  b  n.uj ui uj lu tu p in b i  alinuui y  üb  %^  hTUiuaiitU*' 
tvbnuML.  b  A.bn*U  a iti n.iu  ibali  ii,uinnL.an  i  oiupnqbqbinj  pilujuuinL-^ 
ß-biuUf  h^b  unoiiJ  qllpni_niu  ihu  uinub^n  i  inni^huji  funutbuj^  uiU" 
bnu'iibql^i'ii  q^ if lu u in n i-ß b  1*11% *  piuliqb  \j  nqndnüh  h^iurnuj^  ^p,  [lull 
T^p^uinnu  'Ipth  U^fJUint-^nj  b  S^p  U  nqniinijh  fi  t  ^fi  jnpJ-iuU 
lun.iu'isq  qiu  ^ß-utbqriLßbiiAi  b  lurLinbq  ["  h  f^  h  o^iurnuigpli  Ihu-^ 
innL^^n  I  b  uuiinu  uiiuniniui^iuls  miubi^p  mti lu l p l^u n l ß b luu ßu 
'UnpiUf  luiiliffuiif  b  ibiun.mLnpbLp  t  Pub  inpjiuil  b  biuuuiju 
UMtiUn  ip  I ui u b*U lu  i^li  ^bß-ut'Unuiuq  b  ßnquiqnLnutligp  utinui  biult-' 
IjUbi  briLtiu  ihu  pui  il^i  f  luii^  'fhp  lujqujqu  lUnpiu,  C(ui-  ß'uiqm-*' 
L.np'u  ^p  l^uMu^p  U  nqnü'nifü  b  lun.  l^uiliiuiu  in  cm  in  p  n  in  ji  u  *  b 
bqb  b  (f- m u luii UM b b  a b p\ n l^ b u/l/u  U nqnilnqli )  n^  l^  p  iibpm  "Tjnpui  i  r\n„ 
buiininpbini  p*bq.  obiunU  IhuinnuS^n  1  /iLpnnJ .  b  b-n uinpb qnLqb'ii 
bin*iiin  iD%  inLiniupn*ü  qubpin*h  tinpui  q^bm  fiLpbujuq »  b  uipuip 
U  nqnunihj  Suip  lunuj^b  obmnii  b  nj  qtiuiq  q^bin  obuiriü,  np^ 
tq^u  ^injp%  l"-P'  ^'-  puipbujgini.  Sl;p  fi  ij^bpin  U  nqn  ifnifu  fi  f 
^luhqb  nj  gp  ubpm  'linpiu  P*^*V  Sbtnnh  pum  upinb%  rini-ßb 
^ujLpJ/  ftLpni))  t  h iu um b UM*li in iq ^ u  ininJ  iqiumni  ^muh uii  uiuu-' 
tnbuin    liuui    Q-hpt     npin^u     luu^     6  b  p  n  L*h  b%  f      npuji^u   q/i     up     ininp^ 


1)  %.    (*uiq.    C.     27.    fiiTifs.     S-.     28-,      b    c(t,r.,  'I-.  ^2   ciui-..     d- 
1    c-.ur.:  2)  S-.   (d«tuq.    d-ÜL.   1    tuir.: 


93  S-    Iieuaei 

hhuah     utifl/itiu ^1     ifiunüh'lt     tuiiui^h     ihuinnuh^n  it 

nno      iuin.ui2^iutj.unjU    jni_uujgbuj i^     kf^       t'  *^"')    "^J" h*^ß*^     "P     tjaui-^ 

iHL-UUi'u    'hnnui      iiurLtu^ujt^LnjU   uj^uitntfb ^ni^  b     ui%iuLnt^%ni-P^biuit 0% 

'Unniu     umiuii     inutnu/u     lunniunn^    b   uujnnujngD%   b  ^lu^u/ujbtnn^f 

nnnn    *U iP uAj lu m ^ u     uba     bji^nn     aubnuUf     pnn    nS     ^       utnfj-u/u        ifba 

%ujbjujtJibi     b     u/Unnultbi     tfUnaui-^       b"H_        ^"ül        "P^'i     ui*li  lu  n  nb  un  f 

b    luhn.nu'ubif p     n')*ünnii%       ihuinnLOnit       ruiltab       nniul^u      *linntu     n\ 

%  uj  fu  Lu  tn  b%      quAtiun-tubriLp^  buJju       i/hpf       annu     i±nnO  bnujn    jujrLUj9 

nu/h     a'pnbumnu     b    uba   bnbbif     ui  luiugu     b   nK    uba    bnujLnL.uo   blt 

uitfa Ul u ui uj^j    ib*übi    a%naui*iil^    a  b    iujn.tu9  ^u/u    aCLUMinL.uuiU    l^nbu" 

utnub     qu luutiiu*iiiua     niuiPtlu/ligU*         <iJ^uj%qb      uj if b'li ui  i'u      ifuinnbb 

-i  r\r\,.    'UniJuiqb'u         b      luuibutubuj i       blt        b        uiujnuinlj         U,uutnLS^n  i))  b 

ut  p  qiu  n  uAi  uAi      n^    j^*üßbuj*Ug,       ujjj^       ji     qui^^u  uib'ut,'ij     Sbiuriüf       nj^ 

^lui^b'u    *Uaput     pttrj.     [njut     t^ujjß     Ji    ifbp     ifuiujq^upnLp^^Llj     fupuj^ 

itiriL.     anbauiti     qnpi^^'li   *üngujf      qji     uibuqnL^       ^uijfu     ujaui^ji'li^     qft 

ifb     ^     lXuuinLUt&     b     ifbp       b     'Ungiu,       n^      ^ui^iul^^g     ^^^^jb^ni^      Z!^"/- 

tfbnu*ü)    ab    ffl^uj^ui    b     b   ibiunuiLnpiun    bnbujio    ipljpnb\i,    b    uiujuj 

fbinni^     ab    b    puiq    buirjauL^p     fi   ij^uj ui fj- uj p uj tj% t   'nuj*üqft   np    juin.uj-' 

^ujqbutijib     b*U     b  % w jiiht b ui tj    ^np^iUL^,    jiuqiuqu    ripag     nS    bpp^ß 

ßpfth^    U.uutnL&nj    ^ujp^uipuAiu    l^pbu/g,    ij^p ^ uj^b uj ^^    b  quij^butj^^ 

ibifbo    b     q uj*ii b n i  P b lu'u    i/uipißjn  i    a^uiaujjbujin    utjuuiliunj     ^uiub*U 

uujuuib,     Qft"li^     khP"     liphutjb*ii ,      "p^     utjdif    ^ujifiu^b'u     b     lup^ni^ 

ifiun^lAj     qqujinLUUi'h    obujoü f     b    bupbiu'lin    ^b2irt    g u/h ba u ß- b u/Jb q'ü 

h  uitiui  ib*1i ,       b    'linqiu     fi}nqnL0ftL.%       tfbqiuq'h       tfiu^'li     bqb     Sbuintif 

hub     lutqutqu   uijditbuißu   jui*LgnLqb^nq   'hpftumau    n^     bu    ifbn.ut%ft 

b     ifui^    'biTut     n^     bu     uibpt^,     uj 1 1     'f"'     ibiun.ujLp       Z,uji.p%f     utui^ui\i'^ 

9biniJ     b    iti*iiujLpb*iiu/q*ii    q^iuiiuuiutqbiui^j    'biiquji    qiup^ utfi}*h^    ^iiAf^ 

n.bpA.     uiuiubaubiui.D'u     b     "png      lut.b^^^'u     bin,      lUL.b^ji      u^ut  ^  lu'ü  ^^b  u '- 

n^    ^   'itngni'lil^'li  't       ^^/»'f*     "*     U£Uiptn^p      pujpXitifliu     junp^hf^,     uiu^ 

^bpnLtib*ü,     b     ni    juipAiut^       fuujqiu^        j^    t^bpiu       *li  ut  ^u%  b  ni  tj^i  f        "^Jt 

lu/i/Au/iiq     bpl/l§i,lii     qb    iffi    nuLpl^    J^'"     tj^fi uin L^^b ui%'li    l^p^uuinufi 


1)   :nin].r.   S-.   23:  2)    :n.ni|.f.    5.    9-,   ü'iusp.     M;     10..    Xu.  1|. 

^ß«.    15  bL  dl".    48: 


Adversus  Haereses  IV  93 

tinnö  Luann  h*liSf  "P  "S  ^uj^nj  ^  U,uinnLan if  ffniinulJ^ftL^  n^  Uu 
n'uliuJinnL.n  ifkniuq'Uf  '"Jl  tunutuinu  lunnbilhuti  i/tiuLhuanL^  lOlr. 
Jiunniujni^ph'li^'li  %nniut  Gl  Juju*ü  uijun n hb  'I uMi-nnu  utu^*  <^^A 
bß-g  h  nUtiLp^hiii'li  nuinuli  n^  juttiuihuitif  uli  n.ni-al^  Im  h  J>ba  n^ 
tuiiusjbual^f  nn  jipnnL  aji  ^l'^inh  ^fiftf'b'it^  ^tP ^  ufiuinnuuiuuibßUin 
h  tk b P^ bli lilu  b  ^lULiuuujnnnn  uiiu nutninni-ld^bui'ü'ii  'ünniu  bnbn))  t 
IßUtuiiiuuf^u  b  aitutiau/liu  (f^n  nntlnnbiu'it'u  anbuii  ^f  n^  iluiuU 
%naiUf  np^  iuuj%€f-iuinj  i u/b n h ui*ii f  uiji  jnLnnni.ß^ buh  btuu tili n i.*' 
P^bu/ü  ilbpf  b  ab  uibuani^n  tjtfb  b  nbnili  lXuinnL.iuh )  inn  #i//^  — 
niuugbuli  'ünniu  b  jnn  i u/h a lu^ bVü  niiiuUn  iiuibtty  nn  luiatl 
^lULtMJUtiui    tuuh*Ut 

5*  Gl.  tiiuiu  uin-tuobtu  I  utn.  ^  n  n*ii  ß^  ui  a  b  u'li  b  nbb  iiutin  itju 
anL.aw'Ug  luubintl*  ((G0^  n^  btutfbif  nCibq  lu/hq^uiu  ib*ubif  bn-' 
piunof  ab  ^uinn^  tlbn  ujt/b%bob*ü  P*^'^  tuiFujnihi  ^ h*li  b  luitb'" 
"täbob*!!  b  U  nJu^u  ubnutbnuj*ii  iiuifuiu'u  b  b  &nifu )  b  m tjb*ii bn pü 
f^in/li  bbnuibni^n  bbnu/Jb  u^nqbnn f  b  luub'ubnb'li  ahnib  nüiubib 
B^nnbnputbui'li  ULnnb*h*  nu/üqb'ü  nifiul^b'ii  b  ^ n qbn n lu b u/u  Jh  — 
t^^%f  nn  n^bin'li  bnßiujn  b  ifj^ifii  ^p  ^pfiuinnut  IhJJ  n^  E^t  J"" 
/ntfu  h  'linqtu'lil^  ^ui^buiuL.  UtUurnLtuar f  nij/Unb  utuitaujum  uiu— 
bui\i  I  tu%  lu  uj  ui  la  b'b  r  b  ui  iunnbb  uihuin  utLnbltiubb  bnbu  ubq  J"t. 
ib%bi  ubq  niu'ubutnnnn  ^lunbiun f  nuui  niinLil  *linniujU  gtaliqui-' 
guju  b  n<t  bn.ujujuin b^in^  ib'hbif  nniuqu  nuiulin  b  unaiulttfu ) 
nnuil^u  qnbtui  1^*  bnuiuiL.  (f-nnnil  n i^nn^U  nLutbi  b  ntfiubi  b  JILI—  10  Iv 
nbtuU  ^  juiuntuit  Gl  iffr  uin nU bbu a n Ln ,  nnuj^u  nifiu'u^  ji  ungut" 
%^*U  lunn^bbnu/u  b  lu'tibui'u  ji  ifbnt-if  uMunup  ^uui'u  b  ^"Pß 
Mutant  nn*  b  üb  tbunAbunnLn  a'npbuuinu  npurgu  nifuiun  b  un-' 
gut'u^'iM  ibnpkbnb'u  b  iiui^kbnli  bnnn'UK^b^t  Gl.  tf[i  ui  p  ut*ü  2^^,p  f 
nuui  nnuLif  nifui'bß  b  'Ungut%^  ui pui pli^bn b'ü  b  l^npbu/u  ^  uui" 
uiujL^I^'iit  Pub  utü'b%b^b*b  w  iunnbb  uibuin  utL.p  b^iuilj^ji  u/ligwi'-' 
'U^h'h  p'brL  %nuiuj»  nuiin  nnbnuiL  uin.  ifbn  ituMmqlii-pn l^ pi-U 
^fiuiuinLf  J"P"  if^iul^u^u/ü  jwLhuihu/Un'li  l^^iuu*  uju£UJ  ^^  uijtj.^ 
tu^Uf     nn    P^nuffh     buit      uibuq^f     if/i     nnLU^     uj*übnb}y      t 


1)    AfLnilif.    a-a.    17  bL   21:  2)  ÜL.    linrGp.     d-.     1—13.    fiiTifs. 

bif.    1.1'.    6: 


^4  S.   Irenaei 


Kap.    XLIII. 


1*  l},nrL  ujnLiu*ha  bnliifuint-P-bu/u  U.  ibnbni-u/liujinj  b  ujn.uj*JLia 
n.btfiuatu*Uni-P^bu/li  gnLqbuii  luniunbinj  Qijh  b  ifUnjU  tf-n i  aihu»' 
innLuii^ )  nn  qujju*ü  ntuuib  b  quijJ-iInLu'li  /u*iinng  b  qiuuiuitiujnJt 
q.nbinj'h  tfhnqtuju'Uf  abbtiLgbiui  u/linuuifnifUu  b  lu/li rj.tj.nifuu  b 
^uii/utnAiubuf  tun.  ujjunp^l£  bu  b  l/fpp"  ^  uAi lu tf tu Lß^ u  f-" l 
qtuifb'ljbub'ii  f  npa  ij^muh  ituUgtuUuinli  uin.iu^nß%  b  ij^tuuli  2^tw 
tnbq  Luh^uii-.u/üni-P^bui'u f  tu 1 1  altntiiuhj  tuub'u  bnufubi  IhutnnLtua- 
q*huj  ntu2/uiun^tuntun*ü  b  Q-n  i  qUnuLu  'Un  t-tutJUt^ß-btuVu  tutubtu-" 
uni-Ji^b'u^ f  b  QUill  nißi  qj^nhutrinu^  n^Abn.biu^  b  lui^tulUnbiu i 
Stujn  b  IUI  nutu  qtujiif  nn  b  t^finj  ^['"j  lii-pmßiu*ü^^t^n  nutfbo 
b  *Untiu/ü^'u  uuLtn  btJturibiui*b  bnb*  n<  tuabiui  /»"f^  tllitn)  nb 
J  02r»  nntu^u  lu'Unn  b  ntuqni^ifu'li  %nntu  i^bn\ni_nbtuiu  n<  ^luAbniUL. 
IhumnLiuaf  mjutugu  b  tuutn  aiutjnnJo  bn^bnbiuin  b  utubiuL^ 
ßbtnpbLuin  *  b  nnuj^u  tu^bn  tu'übntui^r^  b  bmuiuiunbi2^tno  b  iitnn-^ 
"bbljoli  nbbiu'Uu'u  bnnni^uu/ljgb'Uf  lujuiu^u  b  luuui  öbuin*U  b 
^nt-p*it  ttui.btnb'Uiubuib  hiiu*Un.bnAbtu lu  tuntunbi  titu luiubu bu\i  tuutu-^ 
gbtuf^  ^t  Pub  tunui^binj^  dß'^  n^  ^['"^k^t  tuubirnJ,  ß-^  iu*iibniuL.^ 
qU,utnnLan f  niu nntu inL-ß^bifl/u  nK  (h tu niu*lj n.b u n b'u *  ifb  tTn inn bof 
b  n^  uinrLübbny  b  n\  bntuujtunpn"^^»  ^  "5  2"^'P-f  ^  "^  "^^^t  ^  "5 
uipni^tucil^innf  b  n^  annpf  b  n^  luntu^Of  b  n^  tut-biinutniunnt-ßf  b 
n\  luppbnnnpf  b  nS  ptuilptuunnof  b  nK  itutb^tniubn  nn  tjtup*» 
ntuink-ß^bi^'u  UtUtnni-&nj  n^  fr  tu  nu/li  nb  u  tj  b^  y)  ^t  (jL.  qh  itun  lup-^ 
miunb'hu'ii  qtujunubbf  "^Jl  "'W^'  "j't-  nbq,  qb  if/i  luptniunu  ^tu-" 
libtuia  ibqnu^  jtu  pntujni-ß^buqlj )  tu  luiubub  A^^  qnp^bqbtuif 
bpbp  Jt  tjjipujj»  ((Ul.  tujun^^^  nifui%^  ^t'P*  ^J L  t  P'"d  1"*-"^^ 
gtupnunf  ^"Jl  "PP^"Q"^P"*-,Pi  "^Jl  tupniu  ptuqtu  pnt-n  tiu%nt^ 
obiunU    ijbunuub     npbutnnun    b    b    4,nqb%     lAumniS^n i    ifbpni))  "*» 

2*  UL  npuj^l^u  tutitn  ^  P^ß  qtutnnL.nbutiD  ib'u^b'iif  "P^ 
qnn^u*ii  qnpi^^^'üf  bu  qtuji^u'b  lu iq^tu l^tuhj ^ b'u  tutuinptu%iuL.n  bjiu*' 
a^ni-P^buiVu f  ^titutiiuiq^u  bi.  uium  lul/li  b  ptuq  ^tutnbuji  tu'lf^ 
Ijutit^    qiujp-iuqqbgnugnr^     bu    ntn'u    bu    Abn'iif      qb    mj/ii    if/i     buu 


1)  ITuisp.     1«.      IG:  2)    ITiusp.     V\j.   41:  3)  UL.     llnrGp. 

^.    9—10:  4)    ÜL.  IjnrGp.    g.    11, 


Adversus   Haereses  IV  95 

t^Fl-  Ituiu  Linnhn^  ifutnifliVu  t  Gl.  ntfuhifn  ui  um  ui  n  l  It  n  luh  qnriL*' 
^ni-p-kuiifp^f  «fffi}^  I  nn  bnaujjn  luli n i^iu*h h lu i  luntLlihlif  lituif  ^^ -'^* 
äuaiu^f  LuMU  LrLutuiutntt^^uif  buiu  auMUaiuunn )  biuu  utnabantif 
biuu  I  UM  in  2^ui  UI  bn  n  y  ßliH-  UMhjuMbunL.ifu  bu  ^lun  nj  riLiMibi»  t  UL. 
rvuMn&buMi  uiug  UMn-UMohuMi*  C(U  h  nn  umumiii nbua^  tjd.bn  nifliuMi'u 
p^UM^^iL.^*  ^UM*lMt^^  i^iuu'u  uijunp^lj^  H:^"J  piupbni^ß-bL^'ii  LbuiMinL.-^ 
^"J  b  ^^P'^J  n  n  rj.i.n  g'u  luU^uiLUM'lMiiL.p-bujltt  If^PH-  ^f*  Lh*^t'<B 
^g"['fl-ß  *iingtu))  ^i  (jL.  nnuM^u  um'Iiij.  tiifbnnL.abin/lM  bi.  umii^m  bi^u 
ß%q.nL.%^^i%  q^uuMUUt  ufUMUtriL^UMU^f  Jiuu%  tib  ^ui^tUMbbao  bi_  buM-' 
UumIj^^^^  f^^'u^l/u  bi_  [i*iiq.  'bnuuM  2['U>t''^'  ^"J"^k"  ^'-  UMUtn  iCVnon 
juittifi'iM  1P"l"p  auM^lM tj.n uuM b^  uMUMUMbiu'bi^))  ^t  kl-  nnuM^u  um'Tmti  J'""^ 
*Im fi p UM I-u'Im  piuplj^nup-lufu  ji^iutil^n  jU,uuinLbnj,  bt,  UMum  'UifuM'UuM'^ 
MMjgu  uirLUiobuMi  luug*  CCT'uiiiab  iumiui'Im/i  auMnbni.ß- bifl/u  ihuutnL-^ 
t/  J^rV^^  A  ^^r'"J  ""^^^"'J^  uMifptun2^innL.p-bui'u  bu  ujiibnuM<^ 
Lni-frbuMlM     uiunnbuMUf     "PP     n^2  n"^"'-l^h^'^     ium'Im  b  nutunLl3^buM*iM 

nLtMJi'lM  ^t  Gl.  npu^^u  um'Im ij.  ju t^L.uj^in um g M.n 0% ,  n no  j luii b n um  1.%  iphkh*^ 
bu  app-gJ^fiiM  tj^hupuMj^i^uMßliu'iMf  iJ^fi^J-ßuliq.nni.ff-^L.%  jU.uuinL6-nj  //'*' 
%^ri^'f  UMjuu^^u  bi.  luuuif  t^^  Sl;n  umiuum^u  umu^,  CCrub  HuuinLUMb-  nj 
MunuMug^  iJ^fi^ti-liM'LtTj.nni-p-^L*ii  r^iiMipbing  jiM-nnn f  nnn  nn^b^b  tun.  *iiut 
b  inuL^  bu  b  nb2bnb*  um  in  iMMubu  cibijf  uinutun^  Jnf^J-fu'lMn.nni..»' 
ß'hulM  'UnnuM  JuMriJuinuMub))  t  Pub  lutLUMobuM^  luin  jo^bun-' 
nn*lii-bbnbu*iM  luiuiul^u*  C(i^[i  bß^^  ji jm um I-UM u tj ji  4"^  ^""k)  ""*•  tA«— 
UMni^uM^^  ib n\bM um'Im UM b  ^ um m n i_ii um'Ii b  1  ^bbtiKiunlM  aCkba  'ubnnL.jd-bi^  ]  03r* 
bi-  Abti  'Im bnbinnn  ^ui'lMti.buui  p'^H-  nba  b  jum iui*iinL.f}buM%*ii 
obiUTLlM  ohunLub  ibnl/u^  ^uj%n.bnci.  ^ n b 2^in um bui L^p  tjuMLnnuß-buMU 
fiLuni  bu  ^ULfi  nnnnj  mni-buMi  i^pl^&lu'Urj.finLp-liL^  f  "Pß  "^ 
nbuiuMnb'lM  aU,uinnL.UMb  bi.  n^  inLUUM  um  L.b  in  um  p  um'Im  ft'u  obuMn% 
ofiuni-ubf  nnn  n  um  in  um  u  in  um'Im  ^uiinnLuabii  u  lu  in  um  l^^if um'Im  juMi^liinb-' 
'UuMbiu'lM  b  nfiifuMn  SbiurvU  bt.  [1  ijiuMnuMß  tj^uiLpni-P^b'iM^  %npuMf 
jnndiMiif  blj^bug^  iji lu ilum Ln p ft j^  fi  unL.fip.u  fii-p  bt.  u^ßinllM^UMli um j^ 
UMifb^baniMin     b    ^ um l.um m um n b ^n g'b ))    t 


1)    ITmsp.  d-C.  8— 9:  2^    n..  linrGp.    b.   11:  3)    b#u.    b. 

6—7:  4)    a.     '-inrGp.    b,     6:  5)  AiLii^if.     \X.     18:  6)  b^f. 

^•T».     28:  7)   ^nLl^.d'^.  7—8:  8)  P.  ß-buiur].   U.  6—10: 


96  S.  ]reiiaei 


Kap.     XUV. 


-7»  if-pf  ffppriL.  tj^^  'iinjb  4"  tnpq_u§puirj^iumni.p-hLU*U  tt«— 
tnnt-O-nj  ol.  u/Un  U  uiuui*  uälbn.  mujuti^n  ii  luaiu  n  ///_  lurufm  iTiw 
%utIf^Ltu  Äf_  ^luiftUMLnp f  b"h.  "'"*"  ^2.^uj P i^ n L^p- b ut if a  hu  iiULftuib" 
*iu lu uuM^ lu n lu n  bc  ubu/btruiiiur §%  b  P""!  ^u^uibutit  *ßu/hqb  lutub-^ 
ut b'u uu Ij^ui*!»  ^nLp*ü  bt.  ^  jbplAjI^'li  juijin*ubtui  U,uinnL.h^n  i  nuip*' 
If^nup^l^iLVh  fi  t^^ifiutj  obiutLli  ifbpnjf  nuur  nnnuf  bt.  I^mi-bp- 
uiul^  C(  hqtfn  obmntt  b  tlbniu  nnn&nniua*U  tj^iupf  uiunitubbi 
jtfpl^p^  H^jji^^iuuiiuli^u  *bn^iu))  ^f  uiub^fi  tj^u^iuinftcf  ujutuinL^iuubnü 
tiuiutni-uag        ujj%nabbf  "  PJ*         ui%bu/u        b      *tjuft         H  tu  p  b         l"l^ 

u/u^iFiußu  bpb^bgnjg  i^bpni^ji'ü  lu^n^p^b,  "P'B  flbujnLUi&na 
tujungbb  ^  npo  juMn.iu^iua.Lnfij  iu%^ujLu/l/h  bnb%^  i\X,u m n i^h n  § 
tpnpaibnbluipf  uiji  qnaU  b  %bpnu  pbpbinil  tfnL.b^urbbi  sinip  4/ü«- 
biunujb  bu  pütiriqu  ^uiLuiiiuip  btibiuif  *1"P  H'^b  ^b  i^i'litJ-Utif 
l()o\'.  O^p  tun.  b  juiujpbqnLqtu%bi  qp*ün.nLUb^u%  qlitu  bbbuii  nnp-- 
ffbuiOf  qP^tuintl  b  'Unuiu»  bu  inLn.  biuqb'ü  bc.  n^  fb^bnb'li  tliuu'u 
qiu m tu u tn  111% j/u  'Unpiu  bu  np  [''^S  t^b  *"^U*"*^  1^^  ib  1  b  "'^'*' 
gutlibif  npß  int-iuii  qpu/Uuli  "iinpiu  bi_  nj  utpuipb*ltf  bt.  nßt 
l^uiLiuqnj'u  l^p  *ltngui  bf^i;  n^  kb*^'  ^%buj^ß  bu  q^  f^bp^bu/u-^ 
qnjü  bu  pit riiu p A uj biu an  1%  U nnnuiuqunn  b i_  pnifnpwqunq  bnbnb 
jiULnt-pli  quj  ut  ui  II  ui  luit  b  f  niu%  niuniunb*1i  tui'Uubbf  np  n'tit  p'li'^ 
l^un^ß^    qpu/ii     ui^wl^bpuiuia^    %npui  '^ t 

2't  'I^u/Unb  npui^u  b  'Lmpn^ifii  li ui  $u b lu p lu'b b^  fU,uutnLuiA^/ 
^tuLUJui  lu^bgnjg  ndui pnbiulAt f  jiuLbinLUj^  iun.biu i  jfl pnb*h  U.u-^ 
uinLanjf  ab  bu  ifuipnU  bnbnb  iiULbinLtuA  UtUinntS-nif  bu  jC-tf/a/Af 
innuß  bull  iiuin  uqnuß^hiu'li  ilitipnun%  ti  iiiti  inliuinb  tu  i  XqitibntiiUf 
"i.  "b"'J  b  t'"P  qnpann'ii  b  pmti  U*"!  '^piiniiu'u  iimbiiii  tl b p ^ 
tutl  bt-  b  iliuiii  binp^pnnn  bu  b  niutniupb  ptii'libn  bu  b  bibn-^ 
If  lu  in  tu  btu*h  tu  n  f  tu  luuil^u  bu  ututntubnutfii  iii'li^uiuiu'ub  inn'li  hm'lih'lt 
ihumnuonj  liu  npit  tu\iui p nbtj fAi  *iinptii  qqiuinuum*ii  bu  ttui pAiii*ti 
jbinuf  tu^liiiin )  ni  nuu  iuti(ftuifiu%tubbiiiif  u^JI  j  tu  üb  in  0*11111  b  tu  u 
bnbtui*    jitu'liqb     npng     utuuiiinl^     o^p^i^        ^'^*^P  P  "^JJl      jb*^^^*     ^qn-^ 


1)  üuiT|xr,  l^S-    17:  2)  ITiusp.  b9,.  2A.,  J-.  15  bu  O^nilj.  J«.    12: 


Adversus  Haereses   IV  97 

JbuJiO)  h  ^tiLnli  I lu L p in b'ii lu Luttj y)  f  unouj  bnnghu  up2^"^  ij.ui*' 
tntutuiuntnkui^p.  hu  "n"n  ututuugl^f  ^fj^"^'J^  lULp^^ubiu^ß  tfu/— 
n.ui*ü  li  b  g  go  gujiuin  nutumbm  i  ak.bg  giunniujnLla-biJuuy)  f  un^iu 
tfb2^m  pUbut^g^*it  giu n^piuini^ßbLÜiii  bt.  b  *ijifuj  lunAut^iumbugblJ f  104r. 
iTbni  bu  %nnb'ii  bini  ihuuinLO-n i  Z,ujLn  bt.  h u/u b^U  unniu  ub2^in 
gninJ  P^g  iftungl^nLfJ-^L.'iiUf  auijg  giuhuigu/u  ui'UiuLpl^'liiiL.'^ 
ß-buiuao  b  aiugriLU  nuui  nnnb^bgbini  b  bbgnLgngb  b  'hPH^^t 
h  ubgau/iigf  np.P  ujignbi*U  bLuifblb*  bu  b*!/  unnut)  n n  ubnbuu 
gUtUutnLtuo-  bu  nuui  bunbu/lin  guinrnfu  g^bin  bnp^ui*ii  h  uiu  bli 
%nnui  bt.  gujuibing  gguiuibinitt  utnd-u/übuf  ui  iub*iUE^  gf  "P^ 
tfnn.uiguitfUu  uinuinb'ü  gU,uutnuS^nj  bu  ^utj^nibg ^'^i  bu  u/ligli*U 
gau/iibi.    %nnuii 

3»  tßt-  n**  gbuiuigb'ü  g utti A b*U u  iujn.ut9ujuiugbiuiu  b  uiu*' 
auiuuiu/ü  ij/ubinij^  gSbiun*U^f  jnn  ujubVJb  ^  tu  uui  ui  uj  j^t  'nuj%gfr 
grtn  h'uS  uuigujuAtb'u  b  ujiunuujuui'hu  gub'h  fi  ijbpui  lujliu  jutj'U'^ 
&UMi¥  utrufwifiu^Uuibbui  gujuinn^i  pui%liifu  guAt  ^  ut  cu/ü  ulu  b 
tu n 2^ui ui'it bn g b  gUgi-UJUiuig bu'ü  b  ^nb^l/ii  ^'u ut gu/lt gb in gu )  "^A  i 
'bnuujg  buß^buii  ^ig^  b  Sl^n*h)  np  jutuliuib'Uujpuip'li  guiuijif 
gnpu  gui ui UM uj ui p ui  1^%  b  i lu u b irs b% ut b uAm  Lnpni-UUjUg)  gnpu  «n— 
pnuuu/u^'U)  b  tibh^pb  guibuit  [hgh  P"*"  'Unguj  puAij^'b  u^ujm^ 
^uinn  ifbgufn*ü  bgbuii  lu i%ngbb,  "PS  A  ^"*J^  g^bn.u  ujp/^^%  U 
jungbgli'ii  gUuj*  pu/ugb  bf^^  n^  ^p  bbbtui  utjuu^^Uf  b  n^  *ünpui 
ui ^ p ui u u^u/ii  ib'%^b*ü*  b  bß^^  n<  1^ p  uiU-ui^buii  gifujpgujp^u*ü  tun. 
*Unuutf  n^  ^p  %ngui  gU nuui  uuju/übuii  b  gutnut^buM i^u'u  tinjlb-^ 
tgl^ut  U^pg^  uijbng^bf  "P^  u ui gut ui^'u b*U  gifbg  b  lun^uiui'iigb^  104v<- 
b  uiub%f  bß^^  nj  Uguuiutuigi.ng'h  b^^uiusifpiuttu  ^ujpnLui&ng 
bpbuti  ^p  b  g^bui  ifuiu/ubinJ  P u pujjl^iuj gL.ng'u  ^bpAut%  ^  &n-^ 
ijuLfUf  n^  ^u/p^p  U.uutnLuiS-  uiuipbgnLgwliibi  g€hngntjni-pgii  u£UJ^ 
uiui^bugg f  [iLib  bjd-^  nj  ^p^iu i^*U  ui b piuuujuilio  bgbuti  gpltf  iri 
l^p  bgbuii)  np  b  puig  b^uAi  b  %nguAj^  gj ut t.^ ut blu ut Iji^u/ii  If^bu/Uu'Uf 
b  guinujDbuMiu'li  uuiuiuibbinJ  tinnui  b  ^uiiuj&bjng  gbgbgbg pu f 
ft  put p Ij^n i.p b iu*li  iu%l^buti  ib%l^li'li  juttignubg,  tfb^  uju£pb^  ni 
biupbifot  'ßui'iUgb  npuj^u  'Unnui  b  ^bnU  ugi-Uj^uiuigiLng'li )  uijuigl^u 
b  ifbp  ^  äbnU  ^pl;^g%  Ij^n pni-P^bu/li  p'hf^ui^ujß  gifi plj^nL.p fiub *  g[t 
bp^    ituj^*U    SbuinU  ^utKutugutgU  t^ut  b  u/u^ us l.ui ui b ^n g^b   ji  %npuM 


1)   IToisp.   hb.   41:  2)   ITiusp.    l'b.   34: 

TexU  und  Untersuchuugen  35,  2. 


^8  S.  Irenaei 

lf.iu in L.U ui*U  tj.ujtnuju£iuputnLfy^^L.%  1^ f  L.  Ji n i^n i.p- ft Lh  "P,P  ^luuuf 
tnuäghVli  h  iMUtt  U,JI  "■  ujn.uj^ifuit  uiu^  jbnljnnnti.nLifL  usn. 
'tnn%f}ujg^u*üf  Ccß'^  "finhutnnu^  ^nin  u/linu2^nL.0liuAj  bifn  ILu-^ 
uttii-anj  /r  innLbiuiu'ii  U  ft  bnntiL.ukuiiu'u*  nuiuUg  ^nui  h  iFum^^ 
nuu/ü^  h  uuj^f  Im.  nuiulia  ^nin  b  bb'Uuja  b  bbuj%u))  t  UtPfJ-  "Jf 
^  ^ntn  ifui^nt.  fi  ifut^*  utjbnghbf  "PJP  "j^  ^ lu i-ui ui tuü  U  n^ 
Vu ui tj^u/u rj. ^Ii  PuAib^  U,uuinL^nj*  /""^  niTu/u^  bu  j ujj% ff- ui tf  ab'li'- 
nbu/JUu  tfiu^nua/ü  uujui%^b'Uf  luj'Uui^u  "Pß  n^  ^iuLtuujujjb% 
bu  nj  ^"u lu ij^ut'h tj.^ ^*U  U,uuinL^njf  fri.  "J'P  kl**^  tj.iup3ibujif  "P,B. 
iuiup^b'u'u  bt-  lurLÜnjb^  a(rujn.u/UtinL-Pbi^*  "PM  ^usLuiMft  1111/1%% 
lOor.  U,uutnL.i^nj  bi.  aiun.  ji  'UuijU  u^p  utifp.nrj^^  it^uj^t^^tif  npis^^u  "Puf 
ij^p  SbibnitUuij  bt.  obuni.  buti-bu/u  b  l.  ifu/tilj^nifUn^  uAitTbnof 
nna  ni  Ihuutnub^nj  ^uibujntub  luugb'h  bu  n^  q^iunm-ß^bu/u  uuiiuf 
^nuff/iL^'ü  pUbiuibiui  ^nt  Ul.  "J^  ^^>  "P  ujuui  UJU£n^%%  bt. 
tutvUnLÜ  abbuj%u*  nSf  "P-P^  ubnb'u%  athuuinLuio-  bc  bMnuuitliuh*is 
%nnui    ^iuLUMUitu*U    bt.    <fUJ  nnL.ß-buiuaU    uinuiiutUuiu     t 

Kap.    XLV. 

nuJLn%b  bi.  aaiurtiuibaU  "hnniu  t  Pub  ujnn.  pürig  n  nj  puß^bn.'»^ 
%nLiif    np^     aut lunubljii    luupuMUUiiu'Uni.ß^buU    ifuitnnL.qiu'ijb'lif  qui^ 

üb tn tu p wlVu f    jnpnt.tf    tu 2^uj l^b p tn tu u'u    q^    utuiuaji'ii    Sbtun^^    cc/^— 

ql^p    luniulj^tuL.^     ^iui_u^u      pbq.    %nuujf     bin    iqiu tniu u bi uAi b    S^pj 

bp-^    ä,bq    mni-bui^  ^    qjiinbi    qbinp^nupqu    uipßuiint.f^bui%'ii    bpb-^ 

r&*     P"H.    /!     *?■    *""""       uinuibuii^n       biuiLubuii     ib'hbf      qb     uibuui^ 

%b^nt^^    iflj    inbugb%f       bu      j^ubj^ni^     if^    ^nLftgb'b*    qfi    Ij^iumuipbug ji 

b  tjbpiii  *iinqtMi  ifiupquipgni_0^bi.'ii%  uuui  ibui  uiubinil*  l^uiU*' 
^piugnjg  qufipui  d n qn i^p qb uAi u  luiunpjilj^  bt-  qmlf^u/u9u  unputj 
ly[*ß  bt-  quiiu  %ngui  S^uAipuignigt  Pub  kbq  bpiulib'u  wSjPn-f  qh 
tu b u u/ii b*U f  *l"p  tnbuiu'u^nn  bu  iubtu%jfpq  ^bp,  qji  lub'u  qnp 
l"^^qy>  "'»  U jibifunjü  S^p  lufiingbbf  "["^  "^  ^tut-iutnuAi f  UJJI 
tuuqnuubu    bt.    u/iiiupqb%    qliiu      uiiuinJ    bnpnL.fJ-bt-% f     npui^u     iMf 


1)   P.  IjnrGp.  B.  15— 16:  2)  ß-^i-f.  *T-.  30:  3)  U.  linrGp. 

d'O'.   20:  4)   b[f      ß«.     35:  5)  IFiusp.   d^S».   10—16  bu    Xtiulj. 

C.  10.,    a-.  23.    RifiTs.   bu.  Ä.   10: 


Adversus  Haereses  IV  99 

II b ij.m Ij^uiVu  ^ujumnuiui^u  %n£iuj  ujjUngftlif  npß  i^utuht  uifumh  hnh^t 
uilitufini.p^hiuU  tu^Uiß  n^  I^um p lu g b j^n g  tnbuuAjbi  qinjü%  'ünntu* 
Itul^  lujhngfilif  npg.  ^ lu i.ut ui utVu  b  q^bm  bpP^u/iu  'UnpuSf  uiLb^fiu 
L.  tfbh^uidbhru  inLuuiunfinLp^liLU  ifuiuiß*U  \  tfuMUim-gu/ubinih  ki.  105v* 
fiuift  usjutf  niuüp  bi.  lunuj^buji  luu^  jbp/iprtfiq.nLifü  lun.  ^nnnlt-' 
p-uiahu'u*  «Onnu  lhUuinL.iu&  bjuiLuu nbqn  lu  qbifmuuiu  ut*U^iUL.Ui^ 
uiJig'Uf  qft  tf^  S^ujq.bug^  l"J"  ui  i^b  ui  lu  p  u/u  ft  ijiLutLUiaü  'finbu*' 
uinufty)  *♦  b  rj.ujpa.buJi  JUJ"^  Sn.nt^tfujjbß^u'ü*  «ki.  puut  npnLif  ni 
tbnpkbgb*ii  '  tjlhuurni.ujS-  nuübi  t^ltuinuß-buiifpf  ifujuitibuin  tfunuui 
UtU ut n i-uj f^-  Jui*Ui^npOk  tfjiuiu^  irnpS-bi  1"^  um p  J- us'u b u )')  ^*  h"k 
jbpljpnpq.na.ifu  npuj^u  usn.  I"' b u ut qn ifuh bb n b u'u  jutqujqu  ubmbVü 
MMSubjntJ^*  CCOuJjut'üujuj^Uf  uju^f  bt.  ij^uju*U  uijunp^lj  tun.uß^^  *ünnuj 
IhuuinLUJO-  qiuLpnL^pL.'ii  ifn in pn^ß^bnAj f  b  ^uiLutuiuii  qUnuui 
uuini.p^buj'ü'ijf  qji  quiuibunjiTU  uiifb'ub^buj'it)  npn  n*^  ^uti-UMUiui*' 
gh'it  i^2_^uipuinLp^buj*ii,  fJJ  ^ui-^bnut'u  p^q  u/'ij/*pujLnLfJbLü%))  ^t 
2*  U^PH-  "P^h  "*-  UJJvu  qnpu  üb  ui'Uqutif  qbut^  ni  ^ujlt*" 
qbp^buJtu  ^  ui  L-UJ  ui  uj  jf  IhuuinLuiS-f  uj  ifb%  ujj%  b'ü  juin.ut9iuq^uif 
ifuiuAi^  uili^ujLUMUinLp^bui'u'u  Jn.pbuä'Un  bu  qLUMpkni_puj%^  qq^iTu 
jui/uuibubuinlu  putn^ujjnt^  [^"^/"'l  qUnuut  jnp  n  ui'h  buj  q  ujVu 
ttii^butiiD  Juuiuuipf  llfij^  "^^"b^bj^)  tfß^^  bu  juij'Uffujit  nj  ^u/^*- 
q.bpibujf  ^uiLUJUiuii  q^^ ui p um L.n ifü  ^u/Uqbp^  uMjUni-^f  "P'B  P'^'h 
*Uifuii*U  gbuf  uutuiubuig  p  d.bnAj  uiu^uiLuiuinLp-bu/ii  bi.pbu/itq* 
puut  npnLif  nuA/u  uiu^  ^  d n p b*ii i_n jh  gUnij^u^u*  CCUß'^  bu  qh*- 
uibtTt  q[t  "^  P^"19^  qdibq  fPutputun^  p^ujquiLnplu  uq^ujuinub  106r« 
qbujif  bp-^  n^  Ck.bn.Uiifp  ^qutLpiUL»  t  Gl.  npnJ  pu/ubu  S^p'u 
UM n.ui Ijui L.^  fuuMi-U^p  bu  ljnLpni.piiL^  qnp^^p  jPupuMj^j,  iMmj^bifp 
puM^bi-  bu  qV UM p UM un iflM  junuiuMnuinf  q^  ui b u uilb b in J  bß-^  iTumui^ 
IXuuinLh-nj  ^f  np  ^uilu^  qffnqmjjii^pq'iu f  if^  ^utLututUMual^f  mmmji  b 
ß-bpuM^UMi-UMUinLp-buMViM  pUbqdbug^  h^ni^j^f  b  ^btLÜ  buMJuuMpnuM-^ 
Ijum'Ü  'ubpqnp&nL.pbuM'lM'iM  biup^bnbuMt  l/'^^f  qbiu'b  'UnquMf  bu 
qljuMpif^p  S^n^  n^  fi  quMupnupb'lMi^  tkuuinui^nj  qiuUgU  ifuMuini.^ 
giulibj  <fnqnqpq.bujVu f  umji  pUuMunpUMUM^u  nubbi  umjuum^u  quMf 
unubbt 


1)   P.   linrGp.  T..   4:  2)   ;n.nilir.  ü..  28:  3)    P.    ß'buuirj. 

•P.   21:  4)  bif.  S-.   ]9: 


100  S*  Irenaei 


Kap.  XLVI. 


nnJni-nriLi     nuin     ^nuiUiuUb     Ikuinni-anj    u/hun-ß^u    aiuauiuiuLuirthUu 
bt-    ^u/i4ribna.u        lunbusiu     itjti.i-Ufuiiuai.ng'ü    uilbabiui    tLÜiUf      innna 
bt.    ahin nuA/li    j u/u ui luiu ui bli     biuaubi)     n^  abutbinJ    "hn^piu    abnuj'^ 
unuUu'u     UtUuinLO^n  I       bu     qui'üiuiLnl^'UnupbLfUu       "JinniUf       quAj^u/liq 
utupuMUinu/lt      [h""l       Luugn      o^banifUriU*      auAiqb     bß^^     b    iniuutLn-^ 
niubuj*ü     biu'u     qujju       ßnL.iujqnLnu/ul^n       ib%bi      lAuinnLUjS-     bnbn/r 
£i2tfuMnbui     jbibu      ifbntiLtff     iuju^'h,pU    ^     ^ujLiuuiUf     ^    ^bnli     npnj 
b    ^bßu/ünuujq    biiun     b  uhf     b    n^    tfb     bujpl^n      uiujnbit       i^u/bab 
lu u bti b q n uU  ifbn  buju     uba  b  biuu    ibnnn    q^bui    qujj    u inuiqrtLiub^ f 
qnp     b    tfuiifn'hiu  1^    u/u b piui-nuj3^bu/i/h    2*^^^ 'J'^J^     *     'nu/hqb    nLum 
106v*  fiLumbo    bti    mnifUUf     //t/iw    pUuibbuo        b    "^ u/h q^b p A^u f     qnp    qq.b'^ 
%nLun    b    u/UuMi^ß-nu f     qnp      h    ui^uiu      Jutpbuo     b  tuj/u    bu     tuub" 
%uji*ü    lun.    ^u/Uiuuiiuqn pq-bli    tqguiu    bbuiugu    ubpnp       utqiuuuiLn  — 
pnL^^L*iif     bp-^    n<    jusjUgui'u^    inp&iud    ^ b ß^ luh n u ^pU      ^uj^      J*"*" 
n.uj^nLßb*ü^     iiuubimuuiiu qm-ßbu/J/u    2"'**"fl"'J?^     biuu       b    ^bfjtu-' 
linuiubu/ii    h'huMLqiug    b    biuif    iujqq.usjhnß    b    I^Lutf  ji  piupblj^iuifuja 
iuii-biujuuiiuqnLß-b*li^    ^uJ^bqiuOf    jnpnn     uintujiUf     qb     üb    mutuw- 
nni-^f     bßl^     ujjd-if   ^ppnu   Ji    ^ujlujuiu     bif^    ^'^^l"^^*     ^"'^ih      "d 
JtM/^utn-binJ  n\  utLq.ni.iMi     umuiliiui    butüb     b    qii uj L.qg*ii   b  n   q^ubinJ 
iuLq.ui b I       n^      biuifb       b    iluticiiun.uibu/hgli*       A"Y     "V     qutUujn.ujbui*it 
tbitbinJ   nV     iltuu'u    uj lunpbb     JuiauifLuibtuu    /(""hf      RP     utUuinuuut 
bbpujbpbutj^      q^%ß*ii*     qfi      *üujb      "^jbß     bu  f     np^     juj  p^nifubuAj 
uitu^tupultj  b*U    ^uiLUJinu/gbui^^ßf    n^   ^i  Ij^iuju pnLlubuig*U  nLli^%    quttt. 
fi  u^l^inu^ü*     b    uij^tn^^I^f       "T'P      "^    nifuf/b,    ^up ui^uäij^^Lp    nß    ft 
'tinuuAjl^   puui    ftLpnLif    quii.pnL.pbuA/u  tf um ui n l g uj'u ^"h t    Gl   ^u/Uqf§ 
Ij  quui^ui  UJ  g  ^^piu      J  n  qn  ij^p  q.b  ujVü    ^[i'b       u^uj  p  ui  uj  uj^uAj  ^      n^      ifftujj% 
umujqnL.uj}^nq*ii f    ujfl     hi-pbuj*üg    lj^li% uj g'h f     ij^uju'h    ^    ^ujjpujiqbtn^% 
b    ßnilubibuij    j^'lj^buj'üu      jujniu^      bqbuj^      puipbqnpd^nLp^^LÜ^, 
hub     tfbq     puui    ^d   /"^/»^    tquj p ui uj iqiuU^    b*ij    ^bp^uj%nu^f      jnpng 
qjuj^u'u    b    qujLqnL.uiu'b     ujn^nLifoi     Gl.    npput*it     if ji  tuh  qtu  d    *Un^ua 
107i«  tbßpifujifp     ui tu tvuj uj^uj'u UJ g     ^uj p ^lu p ui'u u      ^p^l"'l      ^ujqif  Litt,     utj-" 


1)    bif   da.   2.,  dP-.    35:  2)   %nLli     d-«.    9: 


Adversus  Haereses  IV  101 

un,ßfiL.^    ifb^    ft    ^tuL-uiuiu    binif^    lu^ufunU^    U.    ujn.iuüg     tu ^/u us ut n l-^ 
ß-bu/li     ijiunhü^t 

2*  kl.  dnnnijnLpi^  ij.dni.ujpujtj.njli  it^tjjn.iujnt.p^liifiu  &tun.iu^ 
jbj  b Jj-t-ujui tu g i.n gU ,  npuj^u  b  tj.[tp  tuu^*  «ki.  ^ujputnuj^uipb^ 
g[Aj  btj-uuitntugli^  tjnptj.ftu'u  f^upujjl^j^  b  i[2^tn  uj  ff  n  ug  tuli  ^  ^'ü 
^^btjj*üu  'Unniu  fi  qnpS^u  ^^uutu  IjLULnjü  b  utti^i-unjü  b  ujilb^ 
%ujjij  iinpi^ntlpf  np  b  tiiu^mu^  pum  tijifb'hiujij  ij.npanßljf  npntjß. 
^ tu n.uj  ib g ji%  'Unntu  pn^ni-P^btjJtfp»  ^.  b  ^li'lttfgli^  *Ungtu  ^iuijtu,pu 
tutfnii.pu  ptutinLiTu  tu  2^  uj  m  b  tjj  lo  b  uj£ibgni.g  ft'u  tjuinttjgni-tu&u 
^nuuj  pujtjnLtf  tutftJJLO  [i  kbn^  pujq^ifiuujtuui^if  b^uinLtujnL.p^btu'u'üt 
bt-  "Ungtu  n^  tf^tuj%  uju^tu^np^p.  btjbtuj^i  tun.  "Unutu  b  tutjjb-^ 
ptu^m^f  tujj  b  tf^iu*ütj.tutfiuj'ü  tu ttjiu Ijiu'ij b j  uiuuttuljbj  Ijtuifbgb'-' 
ing  lAjnutut  J^Ä°i/^  tuii[tptut.f  b^^^  fi  piutjni.if  i^tu u ut tu Ijn ß*ü  utu^ 
^tuL.  [t^b^  ujn^njp  b  npn  ^tu^qbp^biujU  bti  ptutjnLtf  ututugnuw" 
^u  ni^bj  tu niu'u ä, [i'u'^ f  bß^l;  n^  l^p  b^tumujbtuj  %ngtUf  b  ifb^iu*' 
uinifüjtf  b  pujg  nUtui  utubiUL.  i^iupAu  jiuijiuq.u  ttba  &tuntujnL'^ 
ß-btu^i  tunbiuio  b  tunniump  t^iugbtujßt  II pujqu  tj^  ß^i^  n^  tutjtuin 
ptfpr^btuj  jnt.tfbßl;  pn'ijni..^bLutfp  b  i^iun.tujbui j  'Utftu  ptutjni.if 
ujtfiui-o  b  iu^bgtit.gbtui  gumtugnt-tu^u  'hnptu  b  luujtu  tuLgUtu*' 
Ijtu'Uni-Pbtu'u  ^luubiui  npttjl^u  Ijiup^bj  q.nj  ifitr^p  A^i  niAtbj  ji 
^nptuj\ng*b)  ptujg  jj^'^"'/'"""-/^^""^/'  A  pujgnL.if  jjiL.png'u  i^tuu-"  107v< 
uituljnfij  b  b  tfb^  ^"^^t  ntubtuL.  /tii^  pUljtujbtuj  ft  P^"3  gltuiw" 
g^*  b  u tu g.tJi tu'u b ti ^  np  b  tuilpiuutntu'u  ihgh  JjUtttuug  bppnL.  ni 
nLnbtf  luptupbtuif  b*U^pU  tu'ujiptuL.  iiiutniULnp  brjbtuj  lujüif)  np 
pnUni_p^btutfpU  i^tuntujbgni^gbiu j  ^p  lugpiutn li%t  U,jutJ£^u  b  lujw 
uj^ub^pU*  ntu'Utjb  b  J- n rin ij^p tib tuVü.  tuju^uitji  ^lulu  tj^tuutntuljnjli  b 
jjjt-pbtu'Ug'ij  utubtuL.  ifb  umbtuif  lutfptuutntu'Uni-p-liifu  titutnnL.giu^ 
ub'u  y  h'^U  quj'üA.tu'ün  tu  ti  ptu  u  tn  iu*ij  nK  ijihjlhjf  "P>B.  '^np^u  A^^ 
/r  % ut bj'u b tu n*ü  b  ^bß-tutinun  btibtui  b  n^  ptvlinL-ß-biuttp  ö^tuntw^ 
jbutj  'Ungtu  b  ifbS^tuifb^u  ^  % n g tu'h l^*U  lUtvlinLÜ  tuLti.tnnLp-liuUu*^ 
b  'Ungiu  tuVu^uj'u  nullit  b  lup^tup-  utuljiUL.  tu'b tu l.^ tu l.^  jlti-.pbtu%g 
diuutntubng*Tjy  nptiil^u  jiun.iu^iug.L.nflj  tuuiugtu^,  puljtujbiuju  lu^ 
*ubptui.u  tutt^b'b  f  h^lt  nb*hDaiulJUf  Dtuugb  gtugb*b  n^^tfiuphuitif 
ß-f^uj^in  b-tutjp  tunubiliu  ntfiu'Ug  p-nt-bugfi  qnjf  iiuLtniup  tltuu*» 
tntubng'ii    % ^tu^  tu t^n p  u    nul^ji     b    lupb-iup-    b   uirtj/u^    npnil   lubtupHu 


1)   bif.    ÜL.    13-14: 


102  S.    Irenaei 

L    Lbpujiufituünil^   /£ujju/ip    ft  IJ.IU LUi ft uU      jit-fthiuh^    h.ü^i"'^    [ijiui'^ 

3*  U,U£iu  p-^  piurj^q-tuuini^p^fiLU  ^flftßli  ifbfi  U  %naujf  bß-^ 
njD  lunn^iuntut^njU^  bpUbugfiiif  iun.buj^  J- n  rj^n  tj^fiij.b  uAAt  jOo.luj-' 
tntuai.ng'U)    ^p.pnt.    i^fi      kt*^    'Ungiu     lutfb'UuijiiliL.       u^iupmiuujuj'hp.A 

J.08r.  ^P'k  ^^ß  h  ^rLriifujjbgL.nß'u  b  JUJJI  buu  lutj^uAißf  jnp  n^  A^i 
tujuujbub  ifba  ujuj nmuMinui'Uni.p^ Jilü  ^l^JJ*  U*-  uJ^lutup^u  ^utnut^ 
niuqbiui  aüuibq  b  Abn.%  *ünaiUf  ab  tfbn  utubnbbi_n  ciiuhujiuujn^ 
t^uMjgbif^  b  iLiutt-ftgbtf^  ni-pb^t  M^<]fi  u/«.  ujjuu£pu^u*ü  jiufuTut^ 
nbiui  ufuiuibuin-bugli  R  uiVu  Sbutn*U^  C(H  b  rj^h^  lu  un  p ,  mub^nif^,  ft 
puja  ^u/ü  juJiiuj9ujtiLnj%  atj.bpuAirj.  jutlf^u/ul^  ,pnLififl^  b  jiu^&iu^ 
^luibugfiu  ^Lu'üb^  ti2^bt^  jiul^uj'üJ^  br^piuLp  ^nuif»  ^t  ^uAti^li  b-o 
P^^  lufu  nn  juuJLu^'li  n*bn.  ß^l  b  u£Uj% S^ tu f^n ij^  ij.fiuini.p-buMifp'u 
b  binnjumiuinJ  ifbl/ubi  b  "P^lf'L  t  ^^P'"''bnuuia%  n L-i^nb Ij^g n U'^ 
p-b'u^  b  n^/t^ii^  1"'JL"9  1"L  "'"■  '^^"^>  t'FT"'-  P^^  ifbpl^  b  pfil£  U 
u/Uuinifu  b  ibnb'iuu  2P$.  L"'l.f  f'PP"'-  A  "<^  A  A""''"'t  /*  bb'U" 
rj.Uilubtug'lt,  pbpbu  pntini^pbuAj  uip€fiuüfi  i^^'u [i g fAi  i^^uju'u  n^  tt" 
uibint  abiunbu  ubnnj  JiunnLa^bt  Pub  bß-g  lu ubli b a n iMi f  annng 
tuul^pti  giui^muipiutjU  trnif  p^ürinLlib  b  luupuiuuiuju  na.utniuipiW' 
p^*iif  bttE^  ib'^'B  uAj[ip^i-"J'J-njij  bpbbgnL.giu'ui^  lu'ütj.p^'u f  rj.utp'^ 
Abuii  b  'bui  lUifpiuuifiu/UnLßbujVlif  ouAjqb  tfuiab  uuijingu  ju/ü-' 
Afi%  l^pbf^ni[  b  n^  ftt.png'u  g uAj l^iu g n qt  Ijt.  i^uju%  ujjunpfil^  tuul^ 
S^p*  C(IP [i  q.ujut^ß,  qfi  iffi  tj.tu ui b ui Iß  Lt'l.t''B  t"'-'P''^  '^  *  "^  it 
ifbitnugbuMiub   #»V   fuutpbugnL^    b   nj    qfi    iujp  bqb^ng'u    /iui^iul^^g^ 

108v.  tf'9"*-'ßf  "'JL  ^ttt/wi/»*-^"/  nin*iiujt-p^%nt.ß^L.*üu^  n^  q^muiugni^ 
lu'ubpiui-ujpiup f  bppnu  ab  ^npiu  ujpq.ujpaL.0-bujup  giutfbuujjlj 
h*bs  jtua.m^iun.Lnj'u  tauiu/Lnpbuii  ^t  H,iau*ü  ab  qbtngp  ^ututibp  — 
^btuiu  gtfbq  b  u in ui g n i-iu a a 0%  t^bpany  IJ"P  J'^J l"']'^'  ujn.btu/ 
ni*ubun  piupbu  nnp&bi )  (('niu%gb  np  nL.%bf  utu^f  bpbnLU 
tuuMuiiTnL.^iu'UUf  tniag^  uMjUtf  np  n^  niSib  b  np  m^ji  Ij^bptu  — 
^fi-p  'iinjUig^^u  u/ptuugi^»  ^*  biJ^  ((rtungbtu  bi.  buinuß  jiit^  aL.-' 
tnbf^  bt-  tfbpl^  bL  ggbgnLg^p  gftu»  ♦  bi^  C(Onptf-ujtf  uia^figbu 
nnnpuat-ßbuUf  üb  nbtnuMugg  uj^bml/u  n/i,  lt''*^i_  ""»^"4"  "'/T- 
nn}>     *     bt.    gujji%    buu)     *!" P    h"^    ubu/bgiutl  piupb    tunSUbinil    lup-- 


1)    ITiusp.    t-    5:  2)   ITiusp.    b     1:  3)    Inilj.    *»•.     11; 

4)  Uuasp.  bb.   35—36:  5)  ITiusp.  SL.  3: 


Adversus  Haereses  IV  103 

nui n ujlb tu ifo f  hannu  ^  AtrrLÜ  tULUttuniua  t^tJ^ß^li  q^tfhpujlj  utm^mf^f 
bi-  uiiina  hpn  n^  tfß-^  uj2^luiun^u  lULUitun  4"  jU^uuinu&njf  "'Ji 
i^iuuii  tj^fi  lujuiM^^u^  lu^iftiLÜu  jmL.inwput^  iun.huM^^  nt%^iT^f 
%iftuiituiu^u  ua.L.iuinutat-naU  n^  ^UMUiu^nniualt  qUtUUinL.iua )  at. 
h  Alfn.%  'hngiu  iiunni-auM'ulitfD  hu.  Lu/ul^ikSn  ji  iTbn  lult^jiiiu 
aktrintui/u  HutnnLS-nj f  ^uAtafr  n%tj.  puiplrq.np^u  p%ujL^  IhutnnLuifff 
npuf^u  S^p'u  uiu^*  C(U,puip^^  ^hq  u^plff^fiu  p  iTuiifn'läiuj^  u/uji*' 
p tu i-n Lß- h ui% f  ab  in pj^iuii  tbnjubu^hof  p'ubiuiqb'u  nAbq  b  juit-ff 
mlfUiubiuu  b  iiupbu'iU)')  t  ^nui*üqb  np  h'liS  ifbiu'Uniuil  lipU^  Snr«» 
p-iu*Unu^pU  l^tuii  b  jiu'itbptut.ni-p-b'iil^  2^tu^bgtuDf  qiujunujit^  ^tw 
L.iuiniuqbtuiD  b  tu ^ p n l^ b iitti^  biupqbintl  bt-  aiufubinil  itjqinu  lup*» 
ntupiuuiuilpt  Ihpq  tunntut-H  ptutul^u  b  niuniutpiuppu  tuiunobb  109r« 
jtun.tufluqi.ni'u  bpP-biui  bu  JiupJ-biui  ib'ligb'u  b  runpiuuU  U.u-' 
tuni_anj  iiuiuqiu*ii^  btuqilbt^p f  tinqui  ibputi-b  lunbiut  puut  npnt.if 
qnt-qiuj/u  b  ilbp  iiurLiu9iuqL.n  ili  bpbbqbin i  b  'UnutUf  n p^  h  ot.bn^i 
lui-tniup  jf^Shg    luiunintui^    iniuhbi    ^u/hiib p^biu i    ^uto    U,utunt.S^njt 

Kap.     XLVII. 

T*iuuqb  tuifbuiuj%  j U qi-UJin n u q;  bi  (f-nnntlpqbiu'li'ii  f  bnbiui*ü 
jlhutnnu&njf  tn^it£  bi.  bbptuuipiu'u  ^p  ^  ^ b ß- lu'u n u tu 0%!  bib  bbb'" 
lj^bqbgi_nj*  t^tuu'ü  lujunpltb  bu  b  tJiubi^tu^  bitu%binj  %npiu 
tuutnnuum  j[ii-p  i^iuti.tu'üfi.nt-P^lit^i'u f  qnp  "^  ITntju^u  b^tuntujü 
UtUtnnu&njf  "JJ[  oftunt-U  llpq^'u  lLuinni.b^ni  tjh^tuLbqni_nbiui 
ff-tun.iultqbßnt.ßtu^l^p*  bp^^  n^p  u tn n utj.iu p tu p  ^lujbugb  pbq  tftup^ 
qtupgjtg'u  tuuiugbiuf^u  jtuniuqu  iJtu/u^tu%/t'u  bi-  np  H*^^  tfbiu*ii'^ 
qtutf  Onij^iuVu^u  lu ^ui If^b p inJU  Sbtun-%  btubu  ft  3tufin*üni^pbtu%%, 
qtugg  qiujunubb  q^tupnL.tuau  pli  p-^tu*Unt.p  p^uLutibtui  ^bfftu— 
Itnuof  jnpu  jiujua-tuif  im  lu u*ii tu piu p  l^tun.  UaLtumnu  t  Iktu^ 
uj^^u^  ^ifb  tij^iuinifbi^nt^  iiuiiiiinu  ^'Ungli  i^bpnt^b*1i  nt.ptu/ti  iitpiiip 
qiibq  bi.  utu^p»  Otuntutiu  npnu  bpiug  *bnjfj^  A"^  tl^i^'P'^ 
uiuutnbu  b  titu  i^iu  niu'u  bij  ^iujpiutubiniun*iu  fit-  tJiupt{iun!^i'iq 
tf-utj^ifiu^hg  ft  jiu*itgnL.iuh^ngf  tfbq  n^  ^  ttf^tupin  bt.  iupdtu*U  b^tutj^p 
iltuiniu/£tu*üiug  tun%b^  bi.  n^  Lt'^^L  '^^'^*^  'fttuittuj,  np  &tuqp 
utptup    qtu'it2j^ni.p^^iiJij     'iujt-p    fjLprrj      Lt.    pliq      *ii t^n i\Jt i-^       tu%il^tuu* 


1;   ^ulV    d-Ä.    9 


104  S.  Irenaei 

tTbnnj  B-nrj^ui'u  'Ungut  iSbrj^,^  bu  ^uAitj^^  ij%nuuj  uiu^n  an^tuiiiut 
bi-  a^auti  n  ubnnLU  in nLni-P^bu/ijui  Pub  imniunu  npnn  tf-hPM 
«i  utnuinblUf  "^Jl  "[uipiutpiup  /£iu% ,  ifbt^  nK  lli'bbi  lULuntuu  bu 
tuuu.uiuiniuuUf  ^iu*Unb  n\  bifo  tuu lu u n niu nn  tli  n  bu  niunuiw- 
"h^,P      ^"'"     tjU,uinnuiu&    bi.    n^      iutLtnt_bi  nui^       nJuinniuiubm'h 

l^ujpbü^  b^f  mji^  tj^qujt£iuiJiuiii^  ^*ür^pb^f  ßuAitj^^  n^'ii^^  nminuipL 
jujjugiu%^f  np  t*b^  iT  h  u/h  niu  iT  lunuAin  utifpiuumui'UnupbuAi 
lliuj    j,    uliput 

Kap.   XLVIIL 

1*  llpu^l^ii  ji  ij^bniu  L,nilininj*U,  nn  b^inli  b  U  bnni^ifui 
t^ij-uuibpu^  t"-Pf  "P'ß  npq.^iu  uinhl^[i%  ^Lpbu/htj  [t  ^ujLp^*ü 
^Lpbm'Uß  f  bt.  p^mj^biui  Lpbuti  'ünniu  ji  Jt^jp/*  P'^bI'  tj^lj^^Vu 
l^Lp  uip^iult  ujnji  if^i%'>bu  nmjuiuLpt  ^uAinb  L^ni^m  n^  pu in 
pLpnLif  m ju n p (J- lu bin n  bt.  pum  biuifma  bt.  nj  pum  u m p uh lu Ij^mu 
g u/h Ij^n L p^ b u/u  bu  n^  uti.ujuinnL0-^Lit  bu  n^  ifmiuit^nup-^iMi  tj.np-^ 
O^ttj  innbiui  nniuninibiup'b  bmmui pbtiin f  npin^u  tf-hp  uiuq*  ((0*- 
tfutbtn^  bpjigiui^njVlj  Vu^biua  pUn  ^luup  bupnLif  1l['2^P'^  1"^J" 
bu  n^  q.^in^p  l^nij^in  ^  Vli^b^  'linpiu  bu  jiuniib/bt  bu  fr  ifbpiu 
l^puiubpnj  %n^u^l^Uf  n^  i^^m^p  ^  Vu^^b^  *ünpuj  bu  [i  jiun'- 
Ibb^y)  ^t  Utpff-  "^  q^junLuabmi  ifiupnunjU  bu  ni  ^b^^m  gu/ü^nu-' 
Ij^nup bu/ii  &tnnujjbuji,  in%usup^%nuP buh  biumiupbup f  ft  kbnü 
npnj  bp/^nu  rj.uinbp^pU f  luiu^'li^t  1^  bpLnu  thnnmltupu/u^f  ^ 
llOr.  *^l*"^k  I  bu  Ji  'Uiff/it  ^tuup^  nprj.^u  luptupbiui^  um ij^ij.b lu ^ß  ^fj'u^^'u 
tunu/ün  tfu/ptßinj  ^b^tn  gin'ubnupbiu'u ,  niu'liab  nj  ^p  "'JI  "ßf 
bu  /»V  n^  ubpuli  bb*Uniu*Uuibui'u  bu  npnunt  lum  niuun  pnuß^  buU 
^utpiugbuj^  inin^  linnui,  npin^u  bu  apbuii  1^*  i(hu  luuiug  bpff 
guiq.nj'ii'iji  g/^pubp%*  ^'"JP  tfbp  bbp  ^,  bu  nj  nn  4"  A  ^bpiuj 
bp^p/ff  np  ifmg^  tun  ifbtjf  npui^u  ifiujbi  ^  luifb'iiuii'u  bpbpb*  bb 
bu  mppbgnuugnu^  tj^^uijp'ü  iTbp  tf.fi'uli  b  nnuUbugnuo  p'bn.  *Uifuij 
hu  juipnuugnu^  ^  ^uiup^^b  ifbpif^  t^iuuiul^y)  "^ t  ^[i  lUn^ut  puui 
ut*ü  ^  tu  p  q.tu  ju  miupr^ujifinnupbuiVli  buipi^bgbtu  in  qiuifb*ubu  b*U 
ui n^ lu u m p ui I^       qif tu p rj.fi l£    fr    bnpnuutn      iF lu in*li b lu in ,       npui^u     U n-^ 


\)Wi^.   d-ß«    Hciur.:  2)  IJ-fiGn.   d-P«.  33  bt  35«  3)  \J^H* 

d-ß«.   31-32: 


Advei'sus  Haereses  IV  105 

twnifiug[i,^f  Ji  i^hpujj  luiflrUiujii  ^p^ipl*  ti^put plf^nL.p^[tul/h  blj^hiui^ 
aU,uuini.^nj  tuu^j/u  aiujhnu filf^t  H^iuuh  npnj  ku  un^utj  q-^t-fnu»* 
nbnuD  lun.  uiumum anAjaLp-hL^  Liunanabiui  aiuUA.nuu  pLnhiuU^ 
inb  ißtiui  ^uj%n.bnA.  ^uinph  fi  u£UJ^U£iu*Unt.fJ^^LiLi  Ij^b'hiuß  uiq^t^p 
ifiunn.bu/ii*  bt.  iluiu*ii  lujun  n  bb  biluiuuiu  buiuuuMibu  tun.  'iujjp 
bt.  b  AbrLÜ  atu^^g'ii  linaiu  *h ^ui^i tu If^^ i_p f  ß-l^  n^  n^  q.nj  tuj^,  np 
biup^  npi^bb^nup-bLuii  bpbanfij  bt.  bpuiubpnjlu  J- n r^n i^ut p utlu p 
uiiutf    piuia     Zftuip'h     ubpt 

2*  bt-  ^"Jjp  ifiiiprf.lj^ni.p^biuUu  p 01%%  IXumnu^nJ  1^ ,  npu£^u 
ITnJul^u  gnLaujpuip  jujnujnu  %npuij  ujuf;.  ((!/  ^  "'"J  /'"^"  h 
^iuip*U  ^n*  uuiiuauiL.  gnbttf  lupiup  anbn  b  '^luu uiiumbutg  llOv* 
anbaX)  ^t  tA/i<X  ^PP  "*"  nbb*lirLUt'iiujbu/u  ubpißtf  luju^^^'ij  g 
aß^nnni-P-biu'u  ifbnusg  <,naLnjUf  b  kbnii  "P"J  llh'lirj-u/ijutq.n  p" 
h^bif^f  b^bn  b  ilbpiuj  ifiuprLbni-P^bu/Uu*  n^  Jnpj^iuif  jupuMlu^iw 
'Um-ß^bLÜ  Ij^pbuig  pUrj-  ifiupn^bu/lt  b  t"pp  l[''^['  J^P^pt*  (('Puji^ll' 
bl/iif  iuu^f  npn.b'ü  ifuipn.nj  nLUib^ntj^  b  pt/u^b^ni^))  ,  b  jnptf^uitf 
pUbnniTuAibuji  Vu^uia  b  onifltbutg ,  npuj^^u  ^'u^U  Ptiii-fiß^ 
iuug*  C(lßU  Vu^bab  b  b  nn^U  bnujti)  ^t  Gl.  ab  b  Jbpiuj  ubpnj 
^tuuiupiubni_p-biu'u  ifbujaiu*linLJ3^bui*U  b  bbltutau  aiuju  anpa^p  f 
fj.tupdbuj^  utul^*  CcJjL.  ^nt/ij  bif  ^b'iin  bnb  ^%^))  ^t  Gl.  pninpu 
tuiu  luarpbup  b  cibn.%  t^nsJutiuif  ab  gtanub  qsiui^p^  painpb-^ 
gnuUf  iuiu^'ij,pU  4"  asnat-njU  1XuuiaL.^nj f  ji  ^brLU  "P"J  bnb  ■ 
uiiib'UtujlM  f  ju  uj  nJb  b  a  ui  L.  b  ilbutunpbquiL.  p'^'h  uutpub'Uuf  um  i-^ 
ubtiWu  4"  P^n-  uuibni^ni.uLb-^%  /iLpnLiff  b  Abnü  tipnj  jauitLUnLUf^ 
^nj  b  iflituL.npnL.p^buAt  bpbn^fiii  &  n  qa  i^uj  p  uili  ,pU  iquint^q  pbp-* 
gb*U  b  ^UMup^'u  bi.pbiuiin f  nptibu  bbtiau/u^u  Ij^b'Uq.u/lii-njii  lAu^ 
uinL^nit  Gl.  bnbinj  lujungbb  tj^ji'u'h  'iß^^'i  P'nqut'ü^i-p  ^  Un-' 
rtniTuJigung  bpbbp'h)  n\  bu  tfiupif^'u  'bapia  la  ti£  tu  [^01*11  ^ ,  ^Jl 
iup^ut%  "'nh  f^houi  btuinil  ißjtuinij^  b  ^  ^bnSt  pU tu l^iu*iM tu glt  qptup*' 
LnjtubuuVu  tfuipn.btu'u  g n ugiu'h b in ij^)  qfi  btj^^gft  ^  ?.  b/^btj^bg^  ?  K 
np  ^  luq  ^P^pf'f  Paqbtui^  it''^ h  t  4."^JPt  "'^/""'/'^A"  "'J^^phk* 
gtfLupn.btajb%u*ü  ^P^l"^*  ^  ^tu*ütuu£tutj\npq.  f^i  puig  Luatib^nt^  \  j^ly* 
*Unpui  iiu'ürj.iuifng%  f  ti;z^^r:q^^  ^'^J  ^'^J  ujri^iij  p^ui^ ,  np  ^  ^tuu*- 
uituuiULpituU  ^lULiuinnjf  ^ tu u m uj tti b f^n ij^  b  jtun.tu^tuq.Lnj^t  J^l^l"!^ 
if^nptj.^u'ü    tun.    ^tujp'u    fti-pbiu^gt 


1)    P.    OrhGf   I.B.  6:  2)  ITmsp.   d-ü..    19:  3)   üuiqif.  S-,  6: 

4)  brbif.   l,a.    26: 


106  S.  Jrenaei 


Kap.    XLIX. 


%tuß%  ^ b ji n Lli jiti  uiniu^h^nQU  tu 2^uj Ij^b p ui uj g*ii  juuiLul^p  fi  iffin^t 
U  %tfiu%^*ü  ikumnub^nj  t^h p Ij^n u ^'Vu  gtiLakiui*  ^u/Unb  U.  nS  ti.ni 
tiutjl  "ß  IXuuinutub^  ujputiMj^n,  ßu/ü  q^ujputpnq^  U  t^^u  ui  k  tj^br  Ji  ^ 
qifbq*  b  /li  iuiuuiu/uini.f}pL*ij  niAi^  a.ui%%  lujhntjbb)  nn  uMubVu 
h  ^bn.%  ^ p b 2^ui lu l^iu g  nifuiiig  b  buiif  b  ^bnfu  ujjinj  nunni-ifu 
qiuL.pnLp^biu'u  b  l^iuiT  jwjj^if^  bqut*bb^  qpuut  ifbqu  tu^jutunfit 
ruAtafi  bp^  d ji Ulli quM tt  nn  2^uin(f-buii  biiubimbiun  b  jU.nujn^^% 
ujifb'ubnnLli  b  P"JI^  """^^  J^JL^^  nuifbo^  b  biuif  b  kbnU  uij^ 
inj  ULnnLn  qnuui  ubqu  bnuilibi  tu^funin^,  b  nmqnt-if  ui'Uuib'^ 
nm-ß-bifu  j^ifiupni.p^bui'u  b  jfiifujpni-P^uliu  uuiannfu  u/ubiu*ubi 
^uinb  4"  tujuu£^u^  [iifb,  jnpn  n^  utisj^iupu/ub lu i  uinbnubun^,  n^ 
nuui  ^ ui i.iu'Uuj built bu f  n^  num  ti^uiu n ui h'li t  Gl.  Jiuu'u  uiiunpbb  np 
1"^JL  ^"'/'^/'"^  /'  ^bpßu  pbpbiui  tfnu.i^iu'ub'Uf  p-tuonL.niu'ub'u  jt 
if^'u^  qnp  ni^^i'u  'Unoui  Jtuniuqu  Ikuuinubnj  ptupu  bipuiuiULf 
qbuibinJ  qipnLui  b  nß-bß-b  b  npn(^nnL.p-bifu  JiupniuiubuinL^ 
0-biu*ü*U  'Unqiu  b  bpl/u^b'h^  ifb  qni.ni^  juinffbgbuii^  uiujp^gb% 
llly^b    b   Juiu/Uu    ifiu\ut'ubug^'Ut 

2*  U,iuui  P^  pni-nfu  ^lupbuti  biuinfi  n^  qlXuuini-^nj f  np 
puAibuU  niutfb'Uujjii  [''li^  lupuipf  npuj^^u  b  Unij^u^u  uiul^f  «Gl. 
luuuin  Ihuinnuua  bnhqb  injUf  b  bnb  inju)y  f  b  lULbiniupuiuU 
idkifb'Uiuj'u  ^  ^biLÜ  %npuj  bqb  b  lun.ui'Ug  lunpuj  bqb  b  n^p*hj^X>  f 
b  uinui^biuiii  ^lULqnu  'Uifiu'üujiqi^u*  (ilT [i  S^pt  t^fi  ^luuujui,  iffi 
irbpinnL-ßbi^ f  ifb  Ihu m n l.iu it^  Suijp  uiifb'bbßnL.%  b  ft  Abnli  lutlb'" 
*iibnnLU  b  j ui if b% b u jAi  ji  tfbq  "" ,  uiu  'Uuiju  tun.iu^^'b  ^f  cdlL^b^nt^ 
Döff?i  /r/^/>  jnpiil;  uiifb%uijlj  ifiu p if^i^"!!  J ui p ifiu p b tu ^  b  u£iiitulf^tu%  btu^ 
b  jsuLnbtui  fi  Abn'ii  uiifb%tuj%  jii ui qtu i^b ui g*U  b  jiuuqfig  tfiutntu- 
btupiupnLfJ-btu'u  i^np^tuaU  ^tui^nt^  tf^nt^tf  iflinLiS'  fiLpiu^tu%^^tLp 
nL-ifbn  tftuub'u  ntu^ni-ißi  tfiupifiinjli  tutLli^  fi  2^ji*UnLtuau  [ii-p 
ubpnih)  ^f    b    iuii£iu    tu tfb'ii uij^ü     ptu\i    %nptu    ^luutnuitnbtu^    If^uigg^p 


l)  IrGGii.   Hl.  3:  2)  önilfi.   ÜL.  3:  3)    bijibu.    T-.    5— G: 

4)    b!}ibi:.    M-.   16  bi.  IjnPjnu.   P.   19: 


Adversus  Haereses  IV  107 

*Uliu*Uf  nn  jhLhnlraLn^  h%  f  tun.  npu  utrtuj^kiutl^u/u  i^ujpq.iuuj^b^ 
uim'Unn'ii  ^f  nnut^u  ani^aiu^Ut  Gl.  ah  tunu/naujiDU  uiu  huhopU 
bnliHLU  Lmutlituniuiiu  jbnLnuu  (fnnnJnLnn.u  bnu/ubif  aiujg 
ij^ifl/u  tj-ii  U  t^njU  q^HuutrtLiuS-f  nn  qbnl^nub^  tj^uijunu ^If^  lUfitu^ 
nbuji  juinifiun^n  b  j ui uaui n l^ ^iifu  ifujnn.biu*ü  ujjjing^lj^f  J"P"ff 
uiL.ni.nu  buiujbujnuj*üni*U  utni-buji  ibti^b'h^  ^ ui^ n.b n ci b in git  ^uiuui" 
uiuti^  U,uutnL.6^njf  ji  'Uifui'u^  b"h.  3"*-3*"^  lutnut^b ^ng*lt  tj^utp*' 
quiu^butni-P^b^^  jbpl^pnptj.nt.if  tj.jinu'Uf  b  ab  ni  nuiuiwni^  b  n^ 
nuui  t^ujjn  b  nnui^u  H-k^  td^  uinLUi'u  utnui9h%  buiuibuinui*iMp^f  1  1  ^r« 
UJJI  tj^nuiu,  npng  uinubiufL»  ih'l'kpf  A  ^ujmujnLf^ftL.%  U,uuinL.S^nj 
ifjiu/litj.uiifujj'u  S^ut&bbtnJ  b  %nguj  uiLautnuß^bi/u f  nui%q^  ui'ü*' 
l^ujputLUi  ^  U,uuinLUJ^  b  tfujunbuili  it-uinuijnL.p^b*ul^  b  utpu£U 
bp^^iULnpuigli  gnL.gu/u^nf  ab  Kb  bu  buin^n  tfiuprj.  b  ^bnJU 
ji'ü^pUujuibuni-P-biu'ii  uibuu/libi  qihuuiaL.i^nju'ii*  b  t^lj^b  n  uj^ut  p  uAj  u 
uifijnqbbf  nn  jbbbrtbqLa^'ii f  jutnu/9uja.Ln  1%  utujujLnngnf  nnu^gu 
ab  ^ ut u ui uj ui n lIu  ifbn  ^ujLiuurnu  ibablUf  b  utunniungnLurpLUu 
^ui*Un.b  na.binq'u  ujiunnifUujbbinJf  ab  nL.uqb  nlhuutnLUja  uuinr^ 
juin.ui9iua^ui     a«/     Uiifb*uhgatfut 

Kap.   L. 

1*  thjuuibub  ut^uibbnui^  uintfuin  b  ^ntj.bn putl^^u/b  phlj^uj^ 
ibuMi  asnablii  U,uuinLS-njf  uijuuf^u  b  ulf^qpuAt^  juiifb'UujjU 
ui'UujLnb'ünLp-bifUu'iM  (AuatnuS-nj  l/'^binJ  n*bn.  tfuinr^I^uAi  b  q^^uAt- 
nbaXbuiiu'ü  tutnui^uini^nfu  uiqnl^n  b  qutn.ua^jibui^u'u  gni_gut%l^p 
b  qujnui^  bqbuiiu%  UfUJinifbinJ  ^uinnbuf^  ^pUpU^  qujub'butju 
/''b j  h'b,pU f  nujjg  liii^pit  jai-ifb^^  «i  ^uipgutijin ^^.ji *  ^u/bq^  b 
tu n 2U1  uib nl^  a^bß-u/lMnuu f  np  ((H^f'^'^n^l'"  tjt n ju u/b uj Ij^  uipujp^ft% 
h-utn.uiib*üy)  ^ f  b  juAiibnpä.  ifbuiu*b  b  ju/ü^ui^nj  qujtfb*Uujfij 
qpi.pbuj%g  qnnpb-*U  i^utbib'ht  UL.  ^ujpgbuj^  ijinp^^  q^p^utju'b f  a^ 
pU Ij^uj i^b i^n g  quiquiutnLpbuAM  puAt )  n^  Ij^ui if b g b us j^  jujqujuini^p-lii^ 
t^*buji  p^nnni_pbu/u'^  ifbp^bgbinjf  ujjl  f^bq.  ij^utjp  utuipujtfujtf  \\2y, 
lupuiujonj  ujLpb*üujn%  i^iunutibi  piunaiunbutio  iu%butpuji-Uibu 
lhuurnL.d-ajf       b       q'npbuutnub      nujinLuut*Uß      1"  P      A     ip  pbm-ß  bifu 


1)  ;an4ir.  ü..  21 


108  S.   Irenaei 

uutnn.LuiU  anno-biug f  «i  trhuiutabiuio  U.  nS  h  uhui  lun^tiLi  Lui" 
ifbahuiipf  ab  bnbni_u  ti.ujini.uutu  tj%nniu  ujijb*iibnb^  niunntjb'^ 
tjb'u  ilujnti.iting^%t  üb  innttt-if  ifiunrt.  b  ^tuntiL.uta-u  bnbf  ti.biniw 
abtut  abnbi  ii<iuniiuniu*ijUf  b  tlbniuj  iiui-iu'Uiubbu  h2_"J  autnbtui 
b.  luujiutiniJbtui  b  ^A^n/fu/o^  b  banb  n^futun  b  utiiiutirj^  luabiuif 
b  b  cibn.^  lunbifu/ii  d.bn.iuti'u  bjiutbtu%b  iniJ  b  niuj^iujbintJ  fl'tA*' 
tfujnbiub  b  J-nrtnJbtui  ijgnnLbiui  ifiuiibnuiiu*ü  ^  ^tut^iuß  bpl^p^ 
b  tbiuniubi  Siut-n*ü  b  ib^binil  qifbn.butiu'u  hi-P  ti  iturLUj9  uli9b^ 
gbiuiu%  b  b9tu*iibintJ  tun.  'Unuuj^  ^iu*übi  i/ünuiu  b  luti^pbßni-giU'^ 
lubi^  t^Unuiu  ^t  UL.  bn^P"Pn^  jnnnt-iP  ^  ij^bpiuj  uiifu^ng  blj^bug^f 
lu&bint^  jt  tJbntuj  tjiut^n^tf  nn  ^pnb  tj^^'ltng  ^  ij^utn.buti^  b  ^tup/f^tu^ 
%bi  I^P^hn  Pui*iubL.  abniuiini  jit^prij  b  ^nij.i-ti^ü^  ft  dbti.%  2.11P'^ 
ß-iu\ialM  uiuutiubbinii  ciujtfniun^2}"")  q^ b b^ tu'u n gb  ft  Abn*it  nL.%b^ttt£ 
b  iftunnbinil  qbiu^  t'-f  ^^  tjgnnbiuVu  ft  ^ut ^ ifiu p tu*ij u%  dnqn'- 
ilbiniJ    b     tjitunr^     tujpbintj^     u/u^k^     ^pn^U     t 

Kap.     LI. 

1,     ^tuutb    b    tJiJiunti.tuujbtntu%ng%    Uiupl^fttt^^*      b    qjiiuptj. 

b    biuiT    npiu^u    pUrLUtfub       b      biutf      ^t"/    4"      ^p^"*-ß     iuuinnL.iuh^^ 

-I  1  Oy^  nni    I    lu'li^nifu  u/Ij ^lu itt iftu tf p  ifbbnLumgbtu^ß  fi  if ji if ji lu'ü g t   Gl.  I^ujif 

it^^ct  /""/'/'  bd^f  "r  i"*JL"j  ^"^ritk  A  /""^  iinptibuti  t^u/ug^ 

jiuptup^l^'u,  b  j^Lpbiu'hg  jnptf.npbtuf^  ^ptut.^pbugl^  jiupßujjtii.-^ 
P^bi^%i  hiL  p*ijn.^p  piupb%  'Unpiu  mlj^ut  piu'biuj^  n^  tj^utifb^bu^'u 
bbgat-giulib^tit^:  Jji-  pj^^^l^  [>  ^[^['"^J  tftJJpq^"J*b  pujp^  p^ni_[i,  ftul^ 
b  ilbptu  %npb%  lupiup^^'h  tfujpt^I^tu%  lu'h ^piui.tuq.L.nj'u ,  IP^^I"'! 
qUiu  ibt^png'ht  Gl.  qjiiuprj,  jjtputt.^  O^p'Uf  bp^b  ujjj^nj  ^iui.p  l^p 
qiujit  np  pum  uifbiju  tu^f^Lup^u  4"*  tj^^iugii  fri-p  iftupLf^'ii  ^numn»' 
ilui*ul^p  b  tjlu tu n'u n L.IU i^  ptutf-iu/f^ft^  l"-P  utp^i^  tj^^^iulj^biu j^  ^utw 
miuia^p  ^t  UL.  pUql^p  "P'fl*  ^"^Pt"J  ih'^'f^  ju n u in n tj^utii ^ p f  b^^ 
"t  l"^"-  t  ^'"^k  ifiuptj.L.nj  tj^^% ti L*ii f^*iu  I^pbtu^  ^pt  Gl.  tj^jitupfj.  b 
qifbnu'u  fJntjni.i  ifbq  biuif^pf  1"P  ^  ^ bn  libpriL-ifh  ujuiptit  ^tuo 
utpiup^b    b    ILumnt^^nit     Gl.    qfitupq    ^tppnL.    iPtupif^'^t      n^    ^p,     tuji 


1)  AifiTs.  buiu]|i  Xy%.  3.,  Ämf.  ß-.  9  ,  Uiuriif.   2Ja't-.  22.,  buuijji  Xf%. 
7.,  bjf  d-b.   11-,  buwj[i  J-a.   12:  2)   Aififs    'ViuG.  b-  13-,  U'iuiiiuf.  1-. 

1.,  buiujli  cHJ..  4.,    U'tusp.    %.   12  Hl   a,uilj.   H-.    17:  o)  ITuisp.    h2,. 

26^,  ITiurlj.  d-T«.  22-,  ^nil|.  M'-,    19  ,  U..  MniGp.  <HL  23—24: 


Adversus  Haereses  IV  10^ 

bpUbuti  lip.nL  aifujprf-f  pUifttkguJi.  ft  jutu^fi'u  U  fi  linil^g^  *itnpuf 
hin  ah  in  I  ki  tunhuiu  h  9"i-P  *  tri.  1"p  rj.  Ii  ui  ij^iu  p  rj-,pU  u^uiuihg^'U 
tj^ifiupxfh'ii     h     Qft^'i'j    kp    juipnughiu^    ^    ifhn.h^ngi 

2*  Gl  nujuth  h  n^ujnh*Uui h*iiiujuii  autuh'iuhuh'iif  Jujn%  nh 
^hij^ni-nJ  hi n u ui n ilu/u  1^ ji^it  if^  Ikuinnuiub-  suijp  h  ji  uifiulu^  t^ut'^ 
ifh'Uiuj'u  h'it^t  h.  tfiiut  aiuptupnr^  tj^uiifh'Uiuj'u  ji  tutuhuiunuß-huAi 
MM£Utnt.n  ttfif  *  U  tji^li  ^t[*  lO^unLU  rpftuuinu  tj^fl pri-jiti  ttw— 
uinu^nj  %tfuAtiuu/^u  ^hq^ni.nt^  ju n u ui n ij\ui'u b*h f  ^_iu*üa^  lun-u/lf^  113v» 
Ck.^'li'it  lu n.uj p hn L.p- h LÜ  piup^pli  *iingiu  U  ^lu&'iih'iu  ^np^h*U )  U  tun.  ^9  ) 
lu  n.iuU  Ct.  h%*ii  hui%h  h  ujit  rphuinnuh  h.  uifl  ^ph^H*^)  ifb'u^  ab 
pum  unauj  puj%h%  uiuhi  iiuub'uhanifu  b  lUnnu/ut^  ifhni  hini  b 
tili  i^ji  liupiu^uMb^liLp  ji  %nnuAj^%  iun,u/uä.hVu  bifuAi bi  b  utn.utU^ 
ApLiU    niMihi     iun.ujpbnL.pbifli    pum    *Unput     lit^n pn.niLlfhkuji/ii t 

S*  Ihpt^  i^h tj^n LUi n'ü  fJ-^u/  ^  uijuuiliubiun*h  ifhuii%  b  iThnL.-' 
p-pi-U  bpp-iui^f  [lulj^  q^puipu'h  ^iLphtu^g  b  tj^if ji ui u^ f  np  afunpu 
u/Uij.f^ij.ng'ü  juLi^hui^  ^pl/ub'Uf  ij^p ^i uj^k uj ^^  ^i  iS^iutL.npni.ph'liI^ 
uili  Ij^uiii  h  ^f  ^1  puit^ifuiifuiu^hui  UtUUinL.S^nj  nujuiuiuuiu/l/u  fun2'' 
ui u/h Ij^b in g f  jujrj^uiij.u  unLin  t^uihahing%  b  jfiifuigbing^  tingiu  h 
rpfiuuinu^f  1"P  ^  bpuiuhpiuaL.njTb  diu'u  aipuLpiiifü  bpbuni^i 
j  UM  Lp  ui  h  uiU  QU  f  anpnj  uiub^lM  b  atuaiupbauß-bLli  %npiu  ihui  uiuihuj-' 
unuß-buiu  b  Juiu%  hnhinj  nP uiuumnLphut'u^D  lu hiui h'ü  b*Unbu/ii^p 
funLabi  b  nu%bi  Jbabtui  ^luuui luin h*Ut  U,upiuuuiuj%  I hl h  h'-P'^ 
bu/Ug  fiulj^  ifujpq.tup^%f  jnptf^  tj^^itfuiuuinLf^^i.^^  uuiiugbui/ 
aiujuujhuhu*ü  hutuauj%f  snifbpnu f  uiuhinJ^  ((/(*' 2^ ui ifh f  tuuihih  ^ 
*liui  ji^ii^  % ifiu'ii UI U£^ u  hphuL.  uiLpli'iiiug  tij-nfung  **^  np  ujji  bißt 
ß-Ui^HLgu/hligi^  ^i  iF ui Ji  b  uiii  ffb^  utubg^Xft  Ui.  n^iuuib  b  bpT^ 
iniuifp^  uuiifb'iiUMjii  ^luui  hiiuLuu  n^uipiuhipuiuiu  ahiuhiubui-^ 
'iiuja'Uf     U  buaihi  b     tAinuiu     H  ui  luiu  paf/b     ui^iuhkpuiu        anL.qhuiit  114r. 

Kap.  LH. 

1*  fßi.  h2^'iujup^  b  FLUiuib  b  aU phnuhiua hu'u *  ahiuprf  bui-f 
ph*ü     uiiuphif     bß-^    n<*     IhuuinLUja    ^pj     np     aibphuLM^pLÜ      ungui     n 


*)  SbrLiuq[ir(l    ulOJi*    «Ü.Guj[snLi]»: 

**)  Lat.   «Similiter  atque  fores  inferorum»< 

1)  Snilfi.  d-P».  34: 


1 10  S.    Irenaei 

Jlrnui  ^nkp[*  1"P^k['*  ^  If^utif  it^Pt  ^^pn-  inu/ühun  aJXu^ 
uitiLiuh^,  bp^^  "^  IhutnnLui^  iniupbut^  it^^C  t  '^"'f  7^^»  b.  if^^pil 
ß^nnbuji  hPgb'h  tj^ifui^riLÜ  b^ni^tj.,  bß-^  nj  ^  S%nLÜri.  nn  ^niu— 
2iuibiun.iuiu^u  U,uutnLS^nj  ^'li^^ui'b  i^nbtiLpbu/u  uriiLbabinj  bm." 
ub*ii  b  AbriU  ^ lu L.UM in n fit  Jbnutnb*U  i^lUab^*  b  biuiT  abiunn. 
tjn p t^l^i^n n i^ß^ jt  1^%  lungblu  jthuutntS^nj  jiujutf  lu^tuiun^buf  tfiupn^ 
^lugbtMj^ß  ifütugbui^^  ji  bVurj.bu/ü*  b  q^^iunn.  uii-bib  ^uAj  qUn^ 
q^nifn'u  b  utLb^p  ^uji%i  tj^O n ifli^ut'u  ni.'h^p  '^  b  S^p  l^p,  np  %nn/ih 
%naui  tinjtunni-p-bujVu  ^p*  bt.  njiwiptff  np  b  Jbput  tfuipn.-*- 
t-njU  ^niui-p*ii  ^pf  niu  i'u  np  n<*  ubiui*iM  jiunpbiui  uuipn.nj'Uf 
ujji  b  nL.%binJ  q%tu  p'bq-  fii-pnij^  ^^juiulinLß-buitfp'Uf  ujutp*' 
tnbiug  b  jintj^ß nnjib  juirj^pbiug  b  tj^juirj^p^bßbui^  ifiupr^'ü  fi  pit*ß 
tup^mbbuta f  bff^  nV  pn.'üujq.nj'ü  ^p  b  ^q^uji.p  ^tn'u  q^juiqp-bg-' 
btui  ifuipnii  b  iiui.uinni'u  ^u/u  aifujpn.  puin  'Uuu/bnL-ß^biuh'ü 
Ihuuini-^nj  bij^biui  b  iJ^b^uMtf.i.nj'ut  U'Jl  "  "^  f'S^f  ^^4"  "^  fip-' 
n-h*b  iLuurnL.^njf  np"J  b  puin  liifuj^nLpbu/b^  bnb  ifuipnüt  UL. 
iluiuli  ut  lunp bb  b  Jiuju^ut'uh'ü  b'Ur^  banjn  t^uu/hni-ß^bi^  lIp*' 
rj-h'b  HumnLt^njf  iTiupn  brj^bini,  t^iuniu^^'u  u  m  b  nb^  n  luj  h*lt  jt'^J^ 
phbiuibtuif  npm^u  gnLgiu^  jiuniu^  .p^'b  i^ujju  i^ftput 
114v.  -2»     UL    rj-iuinji    b       ijinp^^      tjiu jii\n u ji b,      "p,p      abiuph^bub    b 

aiun.  lu'tu  bpbnuifh'it  b  %bpDU  ti n l.O' luh b\i t  i^biupn.  ^^^lupinnL.-^ 
ß-buiifp  'bn^iu  uiub'ii  fviuLubi^f  ^np&iud  t^iu p ti.iu lub uib  bi_pbu/iUa 
btupabo  b  Mun.  ut^u  bpbnLtnt  gp*  b  abiupn.  ^mutnuiuini^  ni^bi 
b  *Uifu/ii^  bujpb*Uf  bp^^  I^tup^j^^  b  n^  ^2^^^tn puinL.p fii^  ^p*  b 
qbinpn.  'bnoiu  ^ 2^tf m p m ui iq^ u  iji p Ij^n l^ fi i^i  Ij^mpb'u  pb rj.n uU b i^,  bff^ 
%ujf  inp  ^ lu Ltu m UM fh  Uiub*bf  qpU^pU  biup&bmi-D  gnL.qiu'Ugpt  ILpn. 
biuph-bn  b  ni  ^ky^uMpinm-P^LU  lutfb'Uujj'u  [i'liS  uin.  'ünuiu*  b/üti.'^ 
pbun^f  tfb  q.nLß^  ujpq.bL^  P^b  'Un^tu  ^ppnL.  ifuiprj.^b  n^  b% ß 
wjl  u ut quM tu^U ß- n p  niupnLb  juqputui p  (?Jf  q.nLtj%uj^bujjo  ifuipn.-' 
bui'U    butpabu       b   pujniiujn     uiuAtbltt 

3*  Öl.  nutui b  b  b^^^^^^^pk  b  nuni-ui  uujpii.ujpguUf  "/»^  "^  p*U'^ 
l^utji^busi  jU,uuinL^nj  nifiupnutp^uslj^iu*U  ^np^.^  b  n^  bp/f^ncnbuii 
jlAuuint.S-nj,  I^ujtf  i^utu*U  u^utujujpS-nLffbuAt  b  l^utiF  tj^uju%  2"'^A 
bpb'B  ^  ^""^  *"// A^i.  u' Lp jAj UM bn ij^f  puui'ubpqnpi^nLpbuAj  ^uipji'itf 
putqputqbuiin     uifujpuuip^u/buj^    b    uni-Ui    juu/Lub^  qlhuuinLh-njt 


1)  bu,  t.  13—14:  2)  ITuisp.  d-P.    41—42: 


Adversus  Haereses  IV  111 


Kap.  LIII. 


1*  UL-  rLutuih  Im.  rtp^  q^hncinLUjS-u'ii  n.nn^b%f  hnntiL.  tj^fi 
p-iuihnLp^  b*ii  jUtUUini-i^nj  ujtpnjti  U  q^i.nbu/üg  q^uj^  tULqmf/U 
ifhtui'ii  ti.liuib*Uf  Ulli  n^  aubni-P-hLU  abbnhqL.ni*  b  Juiuti  ibnon 
b  qm-qUiuobiui  inuiuitiuiiLiun  qillra-  b  qipuin.tiiLnn  quiunitbuU 
rnbuuinub  p.iu€ß-tubb*ii  b  ^uiuibnuinnb'üf  nnjuiib  %nqui  f*"/  V 
b  uujq  aiun^u/iif  kjuiqiunni-P-bijU  biuiLubinJ  b  ui ui in b n ui qu  ]15r. 
qnnabintif  uinniunb  ^2"uininiuui^u  nuiubinil  qud-qni.bu  b  qn^qui 
biuAibini^  ^t  riuhqli  b  nj  tf^  f*^t  uiju^iu'u  buin^  b  *Unßui*U^ 
nt-nnnupjiifu  ifthäbif  nnouAi  ^bnknLtuh-u  b  ItUuiut  Ut.  quiuifi  qiu^ 
tfb'ububiuUf  "P<P  uinuiuinnj  Vk^uuinuinLp^buiVUf  lujubu^li  ^,  "Hiß 
uinuiuM^nj  bbbnbnnj  b% t  Pub  'Uui  b  nj  jnLifbn^  n^  ^lungui*' 
tbnn^buii  [[''^f'f  ,P"'^7/'  ludb'Utufij  [i*bS  'Uifiu  ^luuuiiuuiniLU  ^  p 
ttb  UtUUinLuiO'  ilhub'üuibuii'Uf  innif^  uiifb'huij'u  b'us'u  ^  yiuLUiutlt 
uutfanq^^f  b  b  llnnb'u  Lhuinni.anj  tfbunLU  j^nhuuinu  O^p'u  "bpf 
b  ^biLÜ  np"J  uiifb'üujj'ü  ffb^  ^  b  b  ui'huit.p^'UnLß-^L^ß  'linpiUf 
h  Abn*ii  npni  uiupqU  bqb  llpqb*iu  lhuuinL.an i f  qm'liuJLpglinLp-piJU*' 
upii  Z,uiLp*U  b  11  pqLn ili  itiupißiuiq^uiqu  binpu/uuibu  piiunJjbinq 
putn    bi.puMOUi'b^bi.p     uiqqb    qauipqbb f     npiq^u    buiub    Z,uijplit 

2*  rfti'inL.ff-^LU  iC2 */*"!/» Am»*  uiiLuiobinfii  1/ujpquitqbuinL.p-^L^ 
^»  b  u bqp'ii n i-ß- ji lVIi  'Uuj  111% ^ni^P^buiVii^  bbbnbnLnj  J-nqnij^  [L^f^ 
^ui%nt-p  lunjuiup^*  Xb  uiupuUnjU  rpbumnub^  puin  ib n tu u/li n p qn l.*" 
IB'bu/ii  buibubnuinuiuq*hf  npnq  %noiu  puiti  inbquig  uibqiug  bbb»' 
qbqbuiq  p'Uck.bn.biu i  lu uu/u qb q bti f  bbbuii  b^uiu  b  ubp  uiui^'^ 
lUiuUnLp-liifiu  uAibqi^f  ui*li  ifi  n  tfi  n  fu  qpng'u  uitfpnq^  ^binbuiptw^ 
'hm.piiiJii,  n^  juii-b^nLuiS^  b  n^  U£Uj/^ujunLp^^u%  p*ü/£ui^bui^  b 
pUß-bpgni-iub^  uAi ju tu p quj fu  b  np  n^  qfiLpujt.  bqh^ui^fif  uijb  np 
tun.  b  qbpu  utiu in iTnuß- fi lU'u  ^f  iULp^%iuLnp  b  'bni.iuqiui.np  "•  i  i  Ky 
uAi J UI uAi q  b  uAi^iuj^nj  lu n-u/u A. ^Vu *  b  u^tu%^b^^  u^pnj*ü  iqiup*' 
qbf  lujfii  np  iqiu UI n Liu biu*U lu qn  iVii  4"  ^^uU  qq^uinL.p-^L.*ü  b  ipiu^ 
n.uiLnpuiqnjii  piu*U  qifiupqiup^m.p^jiifu'h  b  ^ui*h  qiuifb'UiujU  qmj i 
bu    2^np^u*ü    iuiL.uiqnj*ü     x 


l)   ITuisp.  M-.   24:  2)  B.  linrßp.  Q.    1.    fiififs.  ft.  linrGp.  d-4-: 


112  -  S.    Irenaei 


LIV. 


utn.  fi  jlkuuinuuth^i  "l^pnj  piut^ifriLpiiifu  4.k"^jt'd  Juiifb'Uujj'u 
tfuiifu/Utulf^^  jaLr^uipl^^  tun,  ^ujjp'ü*  ujj^na%  lu if b'ü b g n ifu  nK  tfbuii'lM 
pppnL.  t^fi  n^  nLUJi'u  tj^in b u ui Ij^u  QUJju  nnLaui^hbi  ib*Upbu/ij,  lujf 
"'^^""""/'  «//t/ol/  ^"l  oiuiuuibub  ilbiuinuß^bifli)  am  in  ti.ni 
il^ujjnLp^^Lii  ^2'^"^p[""  i^puspu'u  fiLfibu/Ug*  bß^^  n^  if^  n^  bujtf 
bp^nL  bnpg^  jiutfb'TUusj%  d^uiifu/huibb)  jnnu^  ^bui^  'nnbuiunu 
bpbbgiuL.  ji  i^bpujj  ^p^pfif  ^lu'linbnA.  b  if^lt^U  '/'^"'jA'-.P  nnnn-^ 
u ni-P^pLli  bpbuinf  t/Uiu^Luuiujbu*U  niunfüiui  au/UnLiut/hf  ^u/üiibpoi 
uiiupbmi  i["J  h )  hpP"'-  P^^  ituLbinLujS-  büu  't'linp^biui  ujuipabh 
unßiut  Pub  t^ui^iuuiLubu'ü  ^luiiuh^b innb  uujuh  uj prpui pm-ß^bu/u 
b  tj^iu ifb^ ui U£UJ ut ^ b  ut uj'ü 9uji% u*U  bpbnbing%  b  liuM^iugbinn^  Jtuu'li 
tun.  p  jUtUuinL-iuaU  ubpni  b  liiuuli  bjnuuiniliu'hnL.ld-biu'ii  11  pn.L.nj*ii 
tinptUf  if^tufij  bbbrj^bgb  iftu.y^piutul^u  piupkbiui  ^pkf  ^tuiituu£tw 
t£iui_p  jiutt£iui.binij^  b  bn^nitfbiniJ  b  tu%ri.^'ü  t^iurjiJ^iuij^tu/£^  tu^b-^ 
gnLgtu%b^nt^  tj^tu^ q.iu iPu*ü  b  tuifpnn9  ibttbiniif  npiu^u  b  q.tuq^iU" 
1.16y*  *pt^p\^  ["-p  llftVib  l^nijjuiu  Luniup^iu'ü  ^  *  'hiufub^'U  ifiupt^tup^-^ 
[ig'tJ  'üiTtu'iUiuui^^u  ^uij^iub  biu^^  npu^l^Uf  S^p%  luu^^  «'fitu'ht^fi  tujw 
MJ^gu  ^tui^iuSbgj^'b  tj^jtun-iu^u  ßiulu  tj^Cibt^  iftuptj.iup^u'u»  ^*  t^tuu^b 
q^p  unpntf.tuu^^Uf  "^Jl  uutbuifij  %n  {li  Snti^ft  ^iu\iti.nugbiu^^  ji  'hn*- 
uiu  "^f  jtuj^UguAj^f  np^  n^  pUnntfu^b'u  tjßtuVh  IXumni^b^nj f  ^iW" 
^tu&buiiß  ib'Uqb'Ut  U  tupniup^btj'u  ^iu*ün.bpd  utjinJn%  b  tiLUju 
tftuptj.iup^tugbtuif  tib  jnpnj  ijbpiu  ^tu%ti.bg^  <,nab'h  U.uinnt.^nj 
b  int.pgbu  piutib  Z,iui-p'ii  b  puiti  tiiui-pni-lthbiu'u*iu  auin.iujbugb% 
'UiliUf  ^ tu i^iu <y b u g li*h  b  ^lu pbnb^bug ^At  b  u uiu/li g b^ *  ntu^Utj^ji  jf/^'" 
obiu^liu  tjiuijb'iibub'h  giu  lunubb  iiun.ui9iutit.n  i^  niuniutJttupgpTi 
tftupniupgWü    iJtuu*ü     ubpnj'u     ihuiunt^anj    b    tJtuu*ü    h tu'u b'u       linpiut 

jvap.   LV. 

1*     'ntu'itq^     bppnt,    q^i     lu'iiq.tutf^    4"/^^     ^    'Un^iu     rp^umnufty 
ifb     ilb     bi^pujntu*U*tbi_p       no       b    'linqtu'u^'u      pum       npnt^iT      lu^itLintT^ 


1)  ITuisp.   b.   10:  2)  M6q.  d-P-.  26:  3)  ITiusp.  b.    12: 

4)    ü..  •'ifcsr.    0-.    14: 


Adversiis  Haereses  IV  113 

lutlh'lib^l/ii       U    ptut^nLiT^'u      1^1*     juin.ut^tuq.Lnj%      inu£iuLnp^^*ü    L 

iulirj.uiifntj  'uhptj.npb^ni.p^liLü  luifk'Uuijii  ifwipißjnju  gtiLgtuUltf 
[lu/^  inhuujl^  pninp  tftupq,Lnj*ü  ^  Alin.%  ^h"J  "^  gnLgiuith  luit-- 
q.uitfnjf  luji^  fi  kbtiU  uiitb%bgnLfUf  wjuu^^u  U  ifui nniu nl^^pU  ix/tfb-^ 
'ub^fi'li  tj^iTj/Ji  ^biugni^guAi^^i'u ,  p"JJff  '^^  t^/*  fri-piu^iuiu^jiLp  1  n^llGv* 
^  *iingui*hl^ f  puui  npnnf  ^ p'u  uAt rj.iu if ,  nuui  lujuifbb  aui*üuiLn^'^ 
'Unup^^ifli'u  l^ifijp  b  tj^pum  lujuifjil^  tultr^uidb  annnhr^  'rnbumnuh 
ifiuntf.uipl^iu%uijnt  J^uj*üa^  "  ['<B  '/'"'"-""^"/»^  ui  b  u  u/u  ^  ji^  t^liuif 
t^b^ij  tinpiu  uin.  Z,ujjp  juM^iulj^nq^ifu/Uu  abiußj  in b u luh ^ tiii ,  h"U 
^  ijbpui  luifin^ng'u  [ippb  "/»T^/f  ifujprj.njf  t^^jt  tj.ujjg^^f  L  tuubi^ntj^ 
jujtiuMq.u  'Unpiu^  C(Z,ujjbug^%  b  uibugb'Uf  jnp  fu n g b g fiVlj i)  "^ ,  tj^aiu-^ 
^m.uin'ii  *Unpiuj  luul^fi'ü,  jutTj^ujif.u  npnj  [i'u^pü  uju^»  ccj^ul^  "Tt 
mntj.bLß  nptj^li  ifujptj.i.nj  b/^buji  nutg^  ^uJLiuutu  b  Jbnut  bnbnb))  ^t 
Ou/nujq.u  npnj  b  'lituLq^nu  mu^*  «Ml*  Pk  h puui-nifuja  bti  \UumnL.h-n^ 
^tutnni-giuii bi  tufijng ^Ij^,  "T'ß  *bbnb*ü  aAbq  %bnnLf}buij  b  Xba 
lu  b  q^b  i^n  g  rj.      ^  uAi  q  ^  u  ui         u/Uqnppni.       ji     jtujm'iinL.p^bui'u  SbiurLÜ 

O^unLu^j  jbpl^il^f  ^tutttj.bp^  ^ n b ^ui tu but La  nuii.nni.p-bu/u  bunnj 
b  ^nup  pngnj))  t  hul^  "L^'P  tf-Uim uiL.n p*U  uiub%  t/üuM  b  iuL.p 
ObiuHLÜ  ^ppb  q^'ibng  pnpprj^btui,  iuj*ü  np  (.((rnnmll^  ngnpbiuVu 
1 2^111  l^ifiupiu%'li    b    qjtuptiU      lujpbug^      uj*Ü2t9        ^pnij»  ^ )  uigiun.*' 

tiuijlAi  luit^iuLUtm jig f  juinuiqu  "/»"/  b  hih^U  o^p'ü  uiu^,  npn 
tLiu  ui  tu  u  ui  luU  ujuj^uj%9bunb*ü  u  uiuiiubuu/uli »  CCGpf^utia  iblu^'iif 
liqnJbui/^f  b  ^riLpu  iiut-binbuiuiiu/u f  1" P  u(ujui pujuuibiuq  Z,iuip'u 
bu  u tu m utli UM I b  b  ^ p b ^m "J bui q*U  %npiuy)  ':  (Jl.  iun.ujnbuii*ü  'Uuiu— 
^tuiu^u  luuf-*  «fipß  IJ.UJ  in  ui  u  ui  Luit  ujiu^ut'u^bugb'u  uiuuiiubiTui'u 
jiut-binb%ui\biuij  jbpbuiug  i^buitLli  b  ji  tbuiniug  qtuL.pnLfJ-b'ü^  '^^'[^Jy^ 
unpußf  in pthiuu  bbbuql^  ib ut mu Ln p b i  b  unuppu  f'^P  b  udumU-' 
^ib  it'^'^L  b  ^'^'-^"^"'gbiuiu'^»  ':  Ui~  "Pp  mub'u'li^  cdht/üfiL.  ^ 
nbnbnbnLß-biuupf  .puili  nll pnbu  iJujpnbiu*ii))  '  f  b  CCPL-n  guanL.*' 
p-biu'u     lun-uiubi    ^ui*li    np*ubb pu    ,pn)')  '  _>      b      (ftAiV    qunLp     b    JLptnj 


1}    Aififs.   bu.   Ä.    1.,  ömlfi.    d-P.  41.,  üuiqif.  25ß-.  1.,  T-uiG.    t»   13t 
2)  Äuif.    d-r«.    10:  3)    Xnx.\].  J-Q.   8«  4)   B.   ß-buiuq,  ü..   6—8: 

5)   ITujsp.   %.    12  bu  T,nLl|-   *»•.  17:  6)   ITmsp.  bb.    41t  7)  P. 

P-buuin.   ü..   9—10:  8)    üuiqif,   loT-.   3:  9)  ümriif,  bO-,   8: 

Texte   uud  Uütersuchuü<ren   35,   2.  8 


114  S.    Irenaei 

uiarihnfT  nn  ^aiULntununLf^Iiujljn.  niiLif  L.  nbnb  abtiLB^bu/u 
nnL.if)  b  iinnbiu  b  nunnbut  b  ß^  lu  am  i_n  n  b  ui  iliuu*ü  U^tJtufttffnL.'^ 
Pbu/iif  ^bqnLß-bu/ü  b  ut  nniunm-P^bu/hy)  b  nn  h*li^  ubiu'UnuJU 
utll  b'^b  ujJLiutbu  b  luuiunbuji  g  iiuniunu  *linnuii  utnnuijnL-' 
ß-buA/Uf  nabnbabnL0bLU  tinniu  b  aujt^nunLp^ bi^  b  uq'hb^nL'-' 
pbt^  %nnut  ujniui_bi  ibuMjiujiniubl^  b  au/hanLtju/Ugf  Jiuj*ü  niu  — 
u  b'u  b  a  n  iJli  f  n  no  lul/u  nLligb'li  ß  i^iriULn  nni_p-bu/ii  %nnui)  ab-- 
bnt-tiu/h^b'h  f  ab  "PJ^  lu^bVu  nn/Uniiju  n  b'u  u/ltn.  nuiu/tibi  b 
q^uj^nju'u     lLuuinL.hnj     ujpuiugb'Ut 

2*  Pub  riuLinAbuii  "PJl  luub'i/u  ((.Gl.  tiiunn  1^  f  b  n  aiu^ 
%bn^  qüujy)  f  b  C(U  bnAbnu/j  tun.  bbVu  uujnniun^  b  v*Uiuu 
nnnb  b  bnSb  ui%nL*ü  'hnntit  U^uj'ijjbi^  fUnp^pq.ujl£u/*ü  f  Ihu-' 
innuub^  Z,qiuLn))  ^ f  b  qutj'Uf  nn  b  bnLU^'u  Qituilini.^^  "*  ^u$jin'^ 
qbinJ,  qif'^nLß^bL%  P  u/li  bt^  [/.uinnL^nj  tun.  uuibrj^b^nLUJ&'ü  /"-/» 
jiujut%^b'üf  üb  piuVu  ifiunifblLi  ^l^nl*  ^  f/fjrj.^^  lhuLnni.b^nj 
nnnb  diunnuni*  ifiunnLn'li  ifutoniiju^f^u  ^ifiu^nuph  piugbuif^  lup'^ 
quiiirLf  niujUf  nn  ilbnum^li  h^u/h^p  qiTujpi^^I^  jlLuuinuLuh^ ,  1" P 
117v.  b'^.^  unupp'u  I  lupiufi  b  bqbuj^  '"J"  t'^t*  "P  t^b^u  btf^,  lAw^ 
miiL  ujh'ii  ^qwLtif  b  u/Uuimutubib  ni^b  niuntiuimn^ub  '^ t  Gl.  "p,B 
UMul^lflib^  ((S^n  h  u^nffu^  aujnpujn.bgujt.  b  jGnnLUUjnbtf^  bin 
nkiujh  pi-p))  ^'f  /i*  ((Z^in'hus^bi^^  b  q^iisibi^fi  ^  Z, p ^ lu u in u/ü ji  bri[igfi 
ll,nutni-tu&))  ' ,  qujj'u,  np  ^  Z,p^iuuinuj%^  q.isj^nLuuf%  %npujj  1^ , 
*ii  ^  ui^ü  lu  bl^  b'u  t  Pub  np  i^uiqU  luul^lih^  ((P  ^u/putLnj  ^«^  qlhu-' 
uiULUL^  b  b  ibujn.%1;  ^uipu/üiuj  qtj.uj in lu ui*U  'ünpuj))  '  f  qwjli  np 
b  pbnLnl^l^ifu  l^p,  uju^^'üf  npnutf  guLgui^'ü  jiunut^  ßwi*b  1"^J" 
qbpUf  uLuinb  b  % ui ^^ tu uj^b ui'u ,  np  '^nijnL.^p  tj^cf^n rj^n ij^n L.p r^%  Z,un.p'ljf 
bb'u  ui^iui  Pub  npo  iuu^b%*ü  nq.utinLuut*ü  'UnpuM  ((H^ujqbug^ 
butt^  bppb  qhtj^^bpni.  b  u^uipt^  [^fff*  [^bqui.  l^ui  li^ui  qn  ui  ut  g  b 
pmggfi'h  m^^  k"'-P'"d  ^  uilf^uAi^ß  ["ihd  i"i-bg^*^>^  ^  ^  ((Sbn.^ 
l^buiiD  b  i^niful^^  ^nL^^buj^ß  ^qiuLpujugj^tit))  ^'*  b  (( B uj p fi tf b*U  jt 
itpb^"  *^^"-^"^[,p>^  ^^  ^'^  ((Uujj  titnl£UjpnL.flftL*iiu  i/bp  ^utn.  b 
Mj^bLUj'hfj.nLpb^'^"     ^^'P    ^P"Jp^»<^^    qut n.  ^ n t[uj L.    pfh^^lj^nup^ [11^0% 


1)  Uuiqir.  IüT-.4— 5:  2)  brbif.  d-t«  9:            3)  bu.  Q.  3.,  ß-.  6: 

4)  bu.  b  14:             5)  bu.  IrS-.  8:      '       G)   aifmju.    ü..  2-,  3mlt)  S».   16: 

7)  üuiqif  Ab.   2«          8)  Uifpuilj  %,  3:          9)  bu.  I,b  5—6:          10)  bu. 

\\i.   3:             11)   bu.    hS.  19.  12)   bu.   ^%.  4: 


Ad  versus    Haereses  IV  115 

■hnbutiu    ßujpntj^bg^%t 

3*  l'ul^  niliuii.^  tj.Ani_^  U.  ujiiuinn  U  iu*hJ3iijn.iULnn  L.  ^(t*' 
utnn  nLnbi^  ßiuLntj  ^  L  'Uumbiui  ^  Jbniuj  jiULUi*Uiubfi  t'l"J 
bbbuag  iGnnt-Uiunl^u  y  aß-bliriLJiu  /"-/»  uiiual^  h  ^tunnuu^u  b 
h^tui-ui  [iLp  juju£tftiubu  f  b  ^anb  anjbiu/n  b  uuiu/ün.  m^buit  f 
b  ^tuguiju  b  'l^ll^  uinpi  nunbiui^ f  b  ifbnkmunn  uhnbibiuaii 
inbuii_  J^nr^biui^  ttsb  ^  ^  uj^pbbuii  uiujniub^biu i  akb\n.u*U  ["-P  HSi* 
auit-n  aninn  '  b  p  uibunnuiaü  aiunn  bm in uu bu/h lu a  bnbiui  b 
b  *U  ut  tu  UM  ui  luu  u  uiuutlibuji  b  aun^iuiibuj  i  ib%l^ii  ^lu'hit.bnAb  'Un— 
nuM  b  ft  i^bpiu  u^uiinifnL^uAi^*U  %nnui  uinbbuMi  ih^'bp  ij^fi^u^h  b 
b  ^nn  uui^nt.  b9buji  ^ )  b  aiuiib'iibub'u  aiu luusbubuu  luubinJf 
um/u  nn  num  uiunuUnjU  cliu in i^u irtU  *Unnm  ^Pf  qH  bunL.in%  jfj^ 
nnt-uuin^iff  irtnnLif  n  ^tn  n  <  tu  n  u/b  u'ü  bnbinil  b  biiu^binJ  ^luuabn 
nuiub'hiu i'u  a  im n.uj9uiuujnbujtuu  ULunniun^uiUuijb'lit  Pub  n PM 
iuu^b%'u  (.(oh^^biua  Ogn  unLnaU  Hu  nmjqib  nubnaiuiu'u  ["-Pt 
aiinnuu^  %% ^b a b ut lüii  fi  ^nq^  ^P^Pt  ^  ^^  "*"•  *bnutu^  ^u/übf^ 
l/itnuiUf  lu  uf  n  banLaiuitbi  t/Unumy)  f  ntuuiin^iun.u%  ^ujinnunb'ii  f 
iliuuii  nnnj  l^nbiuaii  auiju  ujtfb'i/tnj%i  Pulj^  "P'ß  "'"4"/'^*  «Omj'hif 
lULfiLpf  uiug  ^kPf  "uitjg  lunbntnl/ij  b  ub^iuLngb  b  !uuil.uj nbun h 
b  Jbnujj  bnbnb  lULn  inLuns  b  n.iu iiAni.a bn  niniut^i/ü  cibn  b 
unL.n.  b  tjui  11  buiuju  brinu  unniu  b  bna))  '  f  ainju  nn  b  Jbn 
<riuugjj  njui^bgbinj  %nnujj  adni-inu  ui n b ntu bu/b  b n bb i in trun i*U u 
UM tj^tj-b ij li*h t  Gl.  tj^^  J^*"  ll*^^'l"J*^  lujunnfib  lufii,  nn  num  iuL.nb%ma 
inuitfu,pli  *hngui  i^jfu  b  bnq.)  b  unLti  b  b  bnS-  bnb'bf  ifiuin*hbinn 
^nßiu  ^bp^u/linuuMtj  f  b  bu  b  pbb  iiunnjlt  i/Unj*U  aiuju  unbiTbutj 
ui  ti^rj_b  lu  ß ,  utjuuj^^u  mub^ni^  jmrj^tuau  l7nnL.ULun^tf^*  «ß'iuibnL.n 
bij^bf  np  aUu/h^p^*  Atu'bä.putnujL.  ^nn/i%  %npiUf  bifni_in  fpb^JIQ] 
aiul^li  liifuj  ilpUjnbn  ^luuinpmb  iuL.p  ^p*  imiTunuß-  bnb  b  %tu— 
bjujtnbgujL.f  i^i/b uj g n p tj.u*ü  linpin  jt  uiiLp  uipb^g  nl^if  ju/hnbifu/u 
p-/Uiuubmq'u     bL.pbiu'bny)       t 

4»    Pul^    "P'P    qiup^bui/u    mu^blb      tfuiu    Vu^biui    b      b    ohlü 
ifi^b^    b   jmnüb^f      q^    S^p    um uqh m Ij^u/ü    bqb    'Unpiu  ^^    b    ^piuifiu'u 


1)   bu.   \f%.   3:             2)  Smf.    ß«.    9:         3)  bu    b*.  6:         4^   bu. 

IrS».  7;             5)  «mqif.liC.  22:             6)    üuiqif.  1,^.  12:  7)  bu.  l|b.  2: 

8)  üuiriif.  MJ..   8,    16   tL  19:             9)  aifn4u.    Q.    9—10:  10)  brbiT. 
*b.  9:         11)  üuiqif.q..  6: 


116  S.   Trenaei 

t^fi  iTuigl^  p^ujtj.iuL.np'u  i^uinwg  ^ ,  tj^j tu p n u ß^ fi lU  %npuj  ^  ifbnb^ 
ipg'u  ^  SuiL.p^  U  jt  jbpl^^'üu  t^bnuj*ijiui%  ßujnnnbab*üt  I^ub  jui^ 
ub^  CC/'  b^iuc^iuß  bpl^U^  b^  'Unniu  b  ^luhn^uui  Uitumiu^ifu/u 
unpiu  üjih^b  ji  S^uj^u  bpl^ji  b  n^  n^  f^uj,n^a^  ^  uiiuutnj  'ün^ 
puj))  f  ij^uiu'ii  tj^ji  u/Uii^n  ^uiiTfaJujniujL.  nU  u  jm b  b  l^9*ii  b  nS 
riß  jiunnujnuintuuinLp^b'it^'ii  *iinnui  ^n  nnujpbi  buinuiua^  f  ab'- 
bnLtiuj'ul^b'Ut  fji-  "nji  iuu^b%*  i(^^n  ß^ ui n.iu i^n n b lu a f  aujnbiuguAj 
J-nq^mjnLnrj^Of  nn  *hutn^un.  ^  tj^bnui  ßbnnij^pi^^g  ^uiptf^bug^  b p-^ 
bbp)^  f  uuiiu  ibin  üb  pu/liuj  in  I  'Unput  qbnbiui  puj  pbn  lB^  bifUu 
h  JbpujJ  Lui'Unnbbf  np  b  %iufu  ^ lu Liu in lu a b^U  jujilbuujjii  trnnn-^ 
Jpnng  b  n^iupffnLtfh  luifbtitujii  ^'/»^/'^  /'  i^b p tu  blj^btj^bgLnj, 
ifiupO-iup^u/Uut ib'Ut  Gl.  aiujU)  qb  niujgg  Jj lu  ibpl/libn  ^ui^ribpA 
^pb^iftujbuiLn  giuLpnL.p^biu'u )  ^^^P^^^'jh  uiub'liiuj'u  ^P^Hn)  npiu^u 
b*ÜD^  wu^t  (f^bnhtjb  2^"P^"'-^  übet)  npujgu  ab  n^  /"J^  bnbuii 
2  |^9r«  A  "hnput'bl^)')  »  b  riujp Abtut  jutu  b^  Uli  1^ ,  np  ritutn blu f  piin.-" 
tf^if  buiia^*  b  n  ^  np  lupniupiuJitujli )  ilb pCibug h  jnnb'u  obtU" 
n.pü)y  b^  ((%ujj  ^btj^f  tj^fi  uiifb'ubßli'h  ^^mu^^^ß,  jippb  ij^^iu'iirj.bpAuf 
L.  gbg  ni_inl^-  aAbq))  '  b  i(lU n%ut p^bu ti b  iuub%iu{ij  ifuspifb'hf  b 
niupOk.putugb  O^p  ii/iiujii  b  piupa.piugbuj lu J)  *' ,  ab  ibtn  Siup^ut" 
piuhiuaii  b  iJbpui'Uiuini%  g tu il hlu tu fti  g^ tu b tu mu bn p rju*ü  titfiu  p'bn 
ninbuß  nbgl^  "iinpia  'huinni^ma ,  bt.  um  luniui^bi  ßtu'u  g tu ifb*jj b-" 
ub'u  piup^ptutigbf  b  nK  nn  ['^^  "P  tu  pntupiu'Uiu  ig^  b  btutf 
piu nniu in  b g  tfi 

Ö*  ut-  "P,P  iuuqb'ii%  ixlibi  H,umni.ani  itt-biin  btnuibutpiu— 
'iijtu  li tu p nbui% f  n's  nptgl^u  bivU  P^^f]-  ^luputi  ji  i^bpjtVü  j^i  r*n- 
p^p  '  f  b  ubpm  *iinp  b  nnb  'Unp  tniui  iJtupgbtu'h  ^f  b  ntup3ibtui^ 
«Ifb'  jh^k^  gjuintu^uti±njiiu'u  b  g  ^  u  l[^qp  tu'u  l,  uli  li  ji  p^g  tfjiin 
äMtS^l;n,  ui^tu  lun^bif  %npf  np  uii6-ii  hiuqbugi^  b  htu^ji^^^*  b 
inpuip  btj  I  ti/ii  tu  ig  tu  m  b  ütu'uiuigiup^u  b  j  luli  y  p  if.n  ^  gbtnu  lup-" 
pnugiu'ubi  giuggU  bif  pUuipbiui)  qtf-ngnt^nLpgii  ^if,  gn p  utntu" 
gutj^  giuniuDblUni.B-bi^u  hif  tgiu^b^X»,  quiqtuLnni.^ biu*it'ii  qlinp 
If^in  tu  If^tu  p  lu'Vu    bpbbituig^u      luqql^li'h    b    gJtnp     gqfi%^i%,     qmfli    np 


1)   üiuqif.  bS».  7bL9:  2)    üuii|if.   d'Q.    G'  3)   Uiur|ir.  XP.,  1: 

4)iriu8p.  ]»'h.  21:  5)   bu.^j-.S— 9:  6)  bu.  P.  17:  7)  brbif. 

l^a.  31—32.        8)   bqblj.  Uü.  26«        9)  bu   bS-.  19—21: 


Adversus  Haereses  IV  117 

^utL.ium*iif   S^iunbiui  hnU  j lüii m u£m ut ^    ^ luh um uf^iu p ^   uiprj.ujpni.p^ktuU 
U   jiult^jfit^n^    tj.buiu    Zfiitj^unjit     IJ ppnj,     lu ji pnL.gu/ub ^^    q^ujij^q%  ßUm*» 
nbiui     ilhutnni-i^ni     f   'I^P    iunujn*U      uiun.iuob'lint-P-niSlJuli    linniuj 
U£Uiuitfbif     uiji    /7i     ^luj^njb^i    qujjunu^l£    tj^iupiuprii^     tj^lAuinnLUto-t  J  IQ\;^^ 

6*  UL.  qujjipU  bu  aiuiib'iiiufij f  np  [''^^  §f ^ uAm qtu il  ji  Abtiu 
ujju^ui%butnu  gtiLgiu^  qifiunnuinl^u'Lif  q^  uiuiugji'ij)  Snqbnpuf 
Ij^ut'u  ujpriuinb  ujiuuiifbug^  hi^niuDiuii^bLn  n^  qiu u lu ß b i^n ijit  jrtp 
tuuiußbuj^  4"  ^^  t^bpu^iunuAitug  ui'u lu l p i^'Un i. ß^ b uiVu  SbtutiU  U 
uiüpnq^  ^  puA/ii  q.np&nq  ujpq.bu/üg%  fl pn-i-njlb  U,uinni-0nj  ßnc-' 
gbiuj^f  ft  'itnjU  IXuuinLiuyu  q fi ui ui g b lu^^,  b  if^2^in  qUnj'li  qp uiVu 
U.utntiLf^nj  ^tfujgbuif^*  gji  p^uj^l^uib  lujdif  bpbbgiuu  t/bq,  b  iffr^ui 
qUnj%  ^nq.ji'lt  Ikuuinut^nj  f^ lub n l. g b uj ^*  qfi  p^l^tq^^tnb  ft  i^uj^-^ 
^m*ü  J-uiifuAjiubutg  'Unpnatuiql^u  ^bqiUL.  ^  ij^bpiu  i^bpf  b 
b  bVUqb'ü^  lunfnutp^b  ifbliS  b  Juibj^uAi  qUnjli  qifutpq'^ 
bni-ß^hi^ )  jnptfg  "P<ß  ^iuLUJiniu*it%  lAuutnt-&nj  b  bp^iuli 
g^but  Pui'ub  %npujf  lun.  b  'liifiuU^'u  ^luuu/ub'u  i^ plj^ni-P^biu'Ut 
rub  npo  b  piugli  bu/b  jJXu uinL.i^nj  b  jpuiifm^b'u  quj^iuuiriLli-' 
puM%iuL^i  iinpuj  b  b  ^bn*ü  gnpS^ng%  lu'Uuipgb'iu  qlhpiupft^ 
b  atupL.nn  butuutq  ^lui^nib'b  qbbpmbpnq  uTini^g  b^  f  ippun^p 
u/ukiuiUg  hi^pbiuitg  ^luifpiu  pbiu  i  IjtiLtnbugb'u  q.iu  m  lu  u  ui  um'u  u  t 
Utjuiul^u  nuiinh  'Uiu  qujitfb*libub*U  b  b'ü^pU  n^  itiLifb^l^  n^  it''^ h 
niuuibtuif  n*t  qbi.p  q^uiip*U  ^lu  i^njbinJ  b  n^  qm*üiui-p^unL.p^bLAMuU 
%npui  iu*b  gn  üb  b  in  Jf  b  /»V  q^iupg'b  uiifpuiuuiiu'u  it'*^  [*  f  ^  "^ 
qifujpnujp^uh  iu*Uu£utuinL^f  biuif  jiujiif^  lhuuini.&nj  luub^ni^^ 
qlinuiUf  b  biuiT  nutp^buii  jiujitf^  qnjiugnLp^b*ü^  bquj*ii^^  120r- 
qifuipgutp^nL.p^^LÜu'ü:  IXuiuugnL^  tun.  uttfb'UiujU  utqtuUquUy  b 
^lufu  lurLut^tth  tun.  U  lupbbn'UuMiuh f  b  np^  %tfui%uju£^u  *lingwi 
jujj^if^  HuinnL^^nj  UMub*tj  gn^  qifw pgui pl^n l^ ^tfuuü ,  pbp^bpgw^ 
pni-D  b/Uiuifuipuip  qujn.uiobing%  ui  Lb  ui  ui  p  luVb  ubq  uinubui^f 
b  pUß-bpgiupriLn  b/Uiuifiuniup  gtPiupguj p^n^P^ fMLUu*U f  b  ^"*i^p^ 
qutifb'Uiuj'u  qnnpi^'u  b  quitfb'Uiujh  qt^tupgiuiqbuinLp^pi-UU  b  qiw' 
tfb'Uuj/u  q^iu p ^lu p tuU uU  Sbuin.'ij  ifbpnj  j uin.uj^ujgt.nj'h  UMUUigbiui^ 
b     linuwit 


1)  ITuisp.  ß-.    17:  2j  a.  <nb8r.    P.   9:  3)  Aamjif.     P.  5: 


118 


S»  Irenaei 


Kap.  LVL 

1*  U,ujui  hß^l^  h  ifhin  iu*iMtia^  ^ba  Jun p^nunr^  ^"A^f  Pk 
011^%^  %nnnti.  S^P*it  blAi  U.  bp.bpf  b^ u/u b p n i-,j^ f  q^fi  t^ui if b'u m jlt 
lUnfintj.ni-P^liL^i  bpbp^  1^/1%^%  pbpbui^,  tijmniu^  ^lupatibtu/^t 
'ßu/Uab  luiu  iutrLUM^iutLi.njU  ^uipnt^^Lp  f  t^ji  %  n  p  n  tj.n  l^^  ^  1^%  b— 
Lbua^  Jbnnumb'ii  linnu  lu n.% b f^ti  1^  b  tj^bpfium^'ü  lupS^wpbbf^n t^ 
qifiuntfiit  rui'Uab  P^uia.iuLnnb  aiuini^uui  iiun-Uiabing  auärLUMibali 
iiurLiu^uitiL.n  ihi  ujuiuiifb^  fi  ujiuinpiuuuinLp^^LÜ  ^ui'ürj.bp^ib^nß'ij 
piit^nL^b^  tlfiL.pbm'Ug  i^S^p^U*  [lulf^  blj^biui^  [Jiuq.uji-npft*ü  b  jiun.iu^ 
ßuinnabgbinj  lu%n.nLp^buA/u  fgbiuf^  b^tunuij [ig'u  b  fi  'bifu/u^'u 
^ujubiui  luauimnL-ß-hiu'ii f  b  pb Ij^iu ib lu^^  b pbu ujl^  t^mbunuifh  'unpiu f 
b  int-buMi  tf^pu/ü  'Unpiu,  b  ij^iu j b ^^b ut j^  fi  uf^tupcf.bu  %npiu,  n^  bu 
120v*  /u'hn.pbuglt^  tj/i^b^  'Unp  bpbp  ^ujq.uji-np^  uipuiiußnj  ,pui%  q^uilj'b , 
np  juin.iu9ujtj,LnjVu  ^ui p n tj^b g fi'u  ij^g.uj ^n i^u hAj  *Linpuj,  tun.  lujünu^^ 
np  ifpuiu  uuiiugbiui^  nL%[i%*  ^u/^/j^  q^^'u^^'u  bpbp  b  qjuin.uj2^ 
luatibuti  ptuphu*U)  J"['"  ^"^'^^."'jb'^  ^ p b 2^iri lu l^^i  jujn.b^  ^  ,  iqmp-' 
ti.bbiuq  ifuiprfbuAjt  riuliq^  k^''''  hiurLiuj^pU  juijUdutif  unutnn  b 
n«  b  pU^  jujLutq.1^%  lun-m^biu^ß,  bß^l^  n^  ^ßpfiuuinu  b^btjj^  uijw' 
utbuftf  nptqftu^  jujn.tu^ujg.njü*ü  uiqq.[ii^pf  bj^fig  Ij^iu ui ui p b lu g  qpu/b'u 
'Ungui*  tj^utulb  npnj  b  uju^p*  «U^  I^tupb^ß,  b^^  ^h.b  /"""/'"'•^ 
%bi  qutL.pl^uU  b  ai^iupq.iupl^uii*  n^  ^h.t  /"*-"" "'^^/^  ^JL  /^"'-/* 
Dtuliq^  uiif^*h  ujubif  äbt^f  '^b'^^  ^'^dd^  bplf^fi'u  b  ^/»^/'/»^  b  jni^in 
ifb  tfb  nbb*li  n\  u/hgg^  j lu l p fAi lu g'ü f  i^jiti^  ujiPb*Uiujh  ^^nbob-*^  ^* 
*ßut*Uqb  qtutfb'iUiuj'u  *hut  bifig  quJi^n^h  b  ^nu  jbl^bqbgi.n^%  ifb%< 
b  i^iufu^ut'u  qjuMn.ut^  luqqbgbuj^  jujLp^*üuig^  ijjbnp  H ui uj Ij^tu p uiVb t 
Qutn  npnLif  b  ujtviu pbutj^  'iinpiu  ^'liuLqnu  uiu^  J"^"-  Snrtt^ifuijb-' 
qbuiif  bß^l^  cdkjdiF  ui^tu  lurt-u/bg  ut  l  p  jib  lu  g^  nj  p  qui  p  n  l  ff^  b  1.%% 
HuuiiiLS^nj  bpbbiu^  ^,  ij^l^mjbuji^  j lu l p ji^U lu g'u  b  fi  iiuipq.iupl;^tg , 
^luUqfi  uipqiup'u  ji  ^lULUJUtng  I^bgg^»  '  (,' ^  ""p'  b'^'^  "^J"f  ^^k 
Mupntup'ii  fi  ^lULUJuing  Ij^bgglg,  [1  kbn.'u  ifiu pqiti p^fig^ü  jiun.iw" 
^niiii.nj'li    uiuiugbiuf^    ^pt 

2,     U,pq^  HLUUi^  lj^uip^[i'u  jiuniu^iuqLnjhi    luub^    ifmpqtupl^^'li 


1)  UL.  fllbsr.  ÜL     12:  2)   ITuisp.  b.  17-18: 

21.,   ÜL.    17.  fiififs.  llifpuili.  B.    4: 


3)   ;nnT[ir.  %. 


Adversns    Haereses  IV  119 

aP^iuaiULnnh'ii  qauj in lu m'u f  U.  auijUf  nn  li  'UuuAjqU  ^luutfbn^ 
cilfiui%  hPf  '{h  tri'wjh  uj aui ui n i-ß- h Lü  iiun.\iu9iua.i_nj%  uiubui lu niu^  121r. 
^/r#  L.  qujuk*iMLUi*U  q  ft  i^ n ftumnugu'u  trn nabnhuJi  nu/uhi.  U.  qn rt'^ 
aniJf  It  q ^uj n < tu n uj% u*ü  ^tnniu  iujn.ui9iuqLnj*it  oiunnqb i  b  q'linn 
q b ui ui b UM p u/u uh  luitLiu^uiqLn i%  tqiuuiUbtf  bßl^  lusiiul-  UtUUiriL.-' 
h^ni  quujnniungutbu/u  q^U ^^n uiniU  nlibuiibiui  g btt )  lU^nbinbinJ 
qiuliujitnt-iuiib ib  qZ,iujn*h f  nuut  cibnnLU  auiiibiif  b  qitinnnuU  bu'u 
b  qui*iiuj LH  1^*11  nLß-biflii/li  'biiniuif  qnnu  llnqb'ü  (/.uinnLan  i  b  ilbn-^ 
^[i'b  ujLHLpu  blj^buti^  J^Pk.bP  ^it'B*  'nu/Uqb  nj  nuut  ^ lu'u n b utn l.*' 
ffbuiu  ifbutnuM'UnLp^biu'u  ib^bi  lu luuibubu  butn^  luubif  bannte  ß^t^ 
p  ti lupqiij nl^l^tnu  jujnuiixu  uiiinj  ni_pnLifu  uiuujqbin i  b'huu/üuiuil^u 
qbiqbinj  ^buin^iut  'nu/Uqb  utubtibnb'li  utupquipl^r/u  qlin^  qujiu 
ifuipqujp^u/jjuijji'Ut  U.pq^  ^ß^k  1^"i  ^7^  ^  iqujinuj^bnb%  nLifbo  b 
Tj uj biu b uj nii  lujunnbbf  nj  bu ,  npuutLui  %nquif  iltu pnui p^u/li lu  i b*!! 
ji   i^ui^^ui^     J- ui ifu/h uj Ij^uj y*U     ^ uAj qb p kk lu I  ^p     [H^bi    uijunobLt     U l. 

b  *i}'V"^<s  ^"j""vbh^  ^"  "t  "'P  ^  /'  ^'"['g^  ^  "^  b  '^"jp'^''^nkb'j^' 

b  n^  ^  % ui ^J*!: b lu g^  p^ujqujLn pujg ,  utn.  np  p l^  jbpuii^b  bqb  h*li<t 
juijuguthä^f  uJJl  ujifb'ub^li'u  l^p  nß,  np  q^ui p ^uj p u/u u'u  'rphumnub 
iuin.uMSuMqi-nnj  u  ui  pquj  pl^uiUujjp  f  b"^  bti.pbu/Un  puui  'tutp^ui'" 
pbi'u  *U u uju lu uiq u  tuuuinbinqu  utpuiutnni  l^b'u  puipnqb i  'Uutbibb'Ut 
IJl.  %2^u/ij^pU  jiun.uj^iuuujßbuj^^*ü  fi  t^bpiuj  ut^pnLhlbuAi  ^"'/'^"'~  12  Iv« 
pu/UuiqlUf  b  Jbpuij  ifbnt  ULpuLo  uiiini  ni  bqb*ü*  niu^qb  #tV 
uipbqujl/u  fi  i^^^uji_pl^^  bifnLUi  b  Jbpuji  nupuLn  b  % uj b/u b ui ß*U 
ubn.binq f  b  nj  ujujutujn.bqujt-  qui p w nn i pts f  II  «i  bpbbp  2^utp(rb-' 
gujL.  b  Jgtln  uiiuuiujn.bniinf f  II  n<  tlbn.bcuin  iiupbu/Uf  '"JI  "-  "J^ 
jbppnpqni.it  uiLULp  no  ji  ti n n uAj  1^%  juipbujLf  b  n^  fi  'V^ P  ^utif^ 
aujpaibin f  nt^ifbo  auiqui'h  bpb h'li^ f  b  ni  lu/UniJU  nupnLji  mj^^nj 
^uJLUJUiwgfi^  ^hp ui'Unup,  b  n^  tfbn-buj^  n.p  ^  ^ngui'ü^'li  b  Jtu^ 
pnuqbuji  bpuin  qUnp  ujqutuini-Pbui'l/u  ql^^ui  uilj^iu  ptuU  i  ikpq  n^ 
jui>;  i!  '[n  "'Ji"J  "*-pf"-^i  '"//  juiquiqu  obiun*l:,  J'-^i^"J  'i  l""J 
bbb%     uJiTb'Uiuj'ü    juin.u/^wuujßbuj^    ^2^uj'ü^u,    uju(.^%   l,  ut pqut pl^^%t 

3.  Pulj^  i'Pkf  ^pkbd  i^w"'"'i"4.  ib^'^L"i>  'l'"ß'f  "P  J"'" 
b  piupbinifu  qmqPb  ibn tuujpiulUnLpbuAM  qjuipni^p liifuiJ  uiuiUuß'^ 
p[i%  qbqbuj^  umu.  ^usL.putpuipb i^[ii.  b  qjbut  bi^pui^hut u n uti  utiffi 
q^^  d n qn ij^p qb u/u%  uiuujugl^  qn j^  qutju  qUnp  I^ui lulf^ut p  uj^u f 
abutujuq^f  qb  nujpbq^*U  itiui^utp'fi  i^bpuui^*ü  '^ji^bguiL.  juijU'r 
&utiif     DUiiiqh    uiUMbuiL.^*b    bu    ^   ^ujpbql^*ü      utujl^ujpu'u       quinubut^^ 


120  S.   Irenaei 

ui  Lli  hti  u*!!  ufiu^^fAj)  L.  'Unn  bin  tu  biu  n  lu*!!  innLiUL  U  nK  uh)  "'Jf 
nn  h  Abn.%  UnJu^u^  ujLfi^lbujtj.finLp^^L.'ü'ü  uitiLbiuif  utjUnt.  il^j" 
n^b'u  iflth^  a tj-iu I n L.U in*ii  obuin.%t  Pub  b  obturLl/ij  b  a.iuiuuihug 
122r»  'bnn  ^ m ui biu n uAi f  nn  t£iu u tu g b in ^u*ü  lULin'hrj.^n  b  ibniu^^^p  b 
n'ukbn^n  b  bb'Uinniun  uit-^l^'u^^  juiiPb'liujj'u  b^  ^pktP^  npn^^u 
tunuinbli  ifujnnujni^n%f  bp^  (( r  U/tn^f^  b^ißb*ii  luup^'u^  b  pu/h 
SbiunU  jbnnt_uinql;if^f  b  jin*hrj^[§ifiu*libugl^  tj^dnrj^ni^nLiiq.  pintj^nLif 
U  ^lutnnb'li  nbiiunpu  ^iLpbtn%ß  ji  ^unpiif  b  tji^unL^*iiu  jiLpbu/Ug 
b  ifu/bninnu f  b  n^  bu  nLunji^  miu^  uj^iu m b p m tj^if y)  t  ihpi-  "ß-g 
lu  11  b'u^  tnLp^*iia  b  pu/ho  bibiut  jUpiiLumri^ifl^  tj^iuju^u/li  ^iin-^ 
niunni-P buU  inpiup  pU nn l% n nuj uh  t^iu  ^b Piu'ünuiug f  ^  Ab nU 
npnß  j uAi nb ifuAj ^  nj^ifinpnLpbin'ii  b  tj^iuti lu m p n u p b iu*ii  tj^durj^n-" 
iJnLpnü  niui'Uf  ri^tu  g  luinuiau  ujjinj  ULpuLo  luubi  uuinpij.iu-' 
ngu'Ut 

4*  IXujin  bp^  luniumnLpbiu^i  uiL.p^'u.p.  p  utVu  Lhumni-h^nj 
l^f  jUpriLUiun^if^  bibinn  lunutnbtnnlt  ntupnnbiui  lUiubuiujU 
bpbphf  um  luoui'u  th  n  ib  n  tu  n  L.ifb  utpiupf  tfb%'s  ab  njuiuppu  b 
aunt^buu  uiniuinbpiunu mbiuuu  b  funinu  biuaubiui  niu pcin in  uiu 
b  b  üiu'UniunUf  Q" p  ufiupnbbtua  tun.  b  ^"h^bi  nnnpbui'ü)  b  nn p" 
O-bu  biiunujniubiu^in  '^p9bunb*ü  b  n^  bu  nbmb*ii  luuiinbpiuau 
tniu^f  iiijl  ut u/ii ^u/ii u  ^[f^l"^  b  tj^tfliLu'ü  bu  tun.  'Uifb%  b  i^bpinj 
um  in  n  Lg  lu  üb  Im  aaliiuLin  f  n\  imniunu  ix/iini  uLpuLo  iuutugb*U 
uiupvLiupgnu  niujunubbf  '"Jl  juiniuau  iupiupnnb'u  uiuiunubbt  uu 
uiu  g  Ogpu  ifbp»  b  b  uuiuj  g  pmVu  ^2^uiupbinf  nb  %iu  ^f  np  uiU" 
122\'»  puii-p*b  uipuip,  b  tj^ifu/hij.iur^  fi  i^bpuij  bpbp*  lujubiiD'ii  niuniu- 
91»^*  iFiuprj^i.njU  tj^u b p ifij*ii ,  np  4"  pum  (/.nuitfiu  umbuS-nt-tuS-^  b 
tj^i^uilu^ui'li  <fuiirui^uil^ujg*h  jt  ^bnli  p uAi ^1%  dnnnijbuti  tumniu-' 
abpuLp ^iL^lit  Gl.  i^uju'lj  injunp^ilj^f  ^m'^Jt^^i  ij^ubbnp*U  p^rt-  i/iu/u-^ 
l^in'b'iLi  b^iup  abpbnLnnL.*üf  bppni.  nb  ^^p  kPf  H  '/"'A''^"'^/'  tjuj^ 
puiL.p'u  bnnjn  ibuijin  ubiULnpbiui  P^'H-  bpbtuPf  b  uijuiugu 
tfmnpbinij  abpbbp,  ab  biupap  b  ^uiu iniuutnL*U  h uAiti  ubuiLiip-' 
hiui  /»^T^  ilmpifub  b  cibniJu  lUjunLbb  bumaLgbuii  p*bn.  *1iUiUf 
tTiu^pbuin  u*it b L P tu bu/u  bpbbpu*  b  h  ubtipiu'u  ut'lin  tJtfui%ntun*h 
jiumu9^utti.Lnj%  tji.turj^tuijitup^p  fi  ^bnU  Z,tupl^i^li ,  %  ^^"^ '"  ^^  ["  4. 
jatuptriup     luaiib     um  ptrliuiu     n<rnnnilnLuli,       (.(j'iuutMp       uf^tUf     luugf 


1)  bu.  0.   3—1  bL   ITjif.   T-.   2—3:  2)   ITuisp.   b.   39: 


Adversus  Haereses  IV  121 

nniu^u    ujnrLUtn'it    bnnhiUL.    U    nj     n^    ^"'jf'     uibuiuhbi*    U   ujp^  utp*" 
niunn     uufiultli'h     L    n^    n^     uu^uiu^    upin^L.     ^unndj)    '/        Ul-     lujiin-^ 

jiulf^  ji  ifujnnujnl^ii\i  i^knuutji*li  ^ui pn nh n tuu  U.  h  S b ui rtü i^*U 
^iupnabgujLf  b  b  Jbnujj  ifbp,  ij^itj'ü  a^bui  bnl^iuinj  ifiunißtnju 
tj^^Lnnj  qaibjnj^t  Ut-  tun.  uij'Unu jilj^f  np^  jtujitfi^  lAuutni.S^nj  qifuip-' 
tj.wp^u'u  uiub'ii  U  juijitf^  ZfUiLp^  qol^p%  i^bpf  lujuiububou  juip'^ 
tfiupbgbu f  bMg  h^^  ^PPhtP  n.ui riui p b q l/u  iujjudu/u  u/UnLunt_u-' 
'Uni-B^b^^  uj%liin  p^pqnL.ß-bui'Uut  ru/Uqb  Juju*ü  tuiunpbb  b.  ui^'^ 
/uuiuiptfjt  buf  b  9ui*ü  bpbnu  b  Jbputj  lu p butti^b tf^  ji  qpnglu  l  ^''jY>^ 
qnLqlif  qb  b  cihrn.%  %iiqiu  ^iun.bq*U  iqujuibiunbqriLU qnLO  qUnuiu f 
np\uith  ubp  quJi  ^f  qmquipbqn L.uqnLo  b  piuqitLtf  ^luj^njnL-' 
ß-biuiiq    b     tbpbncq     Lhuuin Luian q     uit ibbui'u    bn.iuqn panuß^bugU t 

Kap.    LVII. 

1,  Pub  lun.  UMi'linubb  niupAbui i )  " P-P-  H  ^uj q b'u m b*h ui i'u 
b% f  b.  qtuii  bu  uinu/Umfu  nbuiliuibu/hi/lif  quMjunu pb  np  g  u p-^ 
pbifiif  qb  b  priLÜ  ujt.iunnLp-b'ii^'u  ^  jf^^  "ü  t  itP"  ^"^  "^"l'lf 
tuub*Uf  Jiuuli  uAj  m  n  t-u  uAi  ubpifu/u  qiULiul^^  b  ^  bppbifijf  q^ 
b  ifb^nal^'u  b  ^brLÜ  iftULp'li  ^'1  p n ifli ^ Ij^iu  b  qjn i^nij^uiqnjhu'li  jib^"' 
fuuip^uipuipl;*üf  jnpif^  b  lu  n.ui  nb  a  lultli  f  utuiuutjnLnf  I^iup^  J"J*^ 
iu*U UM u*U lu b u/ii  b  u/iibjn p^nupq  *J-"  1  f'u luouiu  utuipuibnLuuAsu  ui-' 
o^bi  qZfUi ip'u  pn in pbqtiLU f  bppnt.  nV  lu n.u/it A bVli  buiibiui  qn pabu y 
h  Ck.brLU  npnq  uuinpiuiq^u  lu  1%^  np  b  1  pm^ß^bu/titi  qbbnLuqbt 
'ntuliqb  inLUil^  bpl/h^^p f  qb  11  b  luqutuinipui p  b  ui'ü bjutn^uMbui^ 
ptup  jiujiiuu/Ugf  np  b  *iini-LuqnL.f3-butVu  b.  iiu'liqbuinL.ld^biu'ii^ 
hqb^nj  nqi.nj%  ui n.u/h ^"h ui iq^ u  qbl£ni_un^  qf bjiuiTu'u  linpui*  biuif 
"Pq^ytp  "■  quttibiuagp  f  üb  qnL.n^  piuqnuun  luiqpbuq b'u .  putq-' 
uuigli  uiuopiuuigu  ini_bqbini  qti2^uujpuinLpbifu'Uf  II  btuif  qiup-^ 
Abin^  (n^j  Ij^uip^p  ^'u^pU  tuhA.ji'ii  ^luqifbji^f  "Pß  qquJinLuui 
q^pb^b'u      iujn.ut9ujqi.n  1%     tq  lu  m  tfb  q  b%  t 

2*  rul^  ttß-^  tujup  bbbiui  ^P^l^^  l"-P  ui"-ui%^b%*ü  iun.uf 
pbtuiu  utpAuibbutq  iu£2pjiup^u  np  utunpiutqgu  iutjm%  b  qqiu^ 
^nLutn%    %npuj        u£iuuiifbn^%     b    qbuiifu      Z,iuiLp*li    ni_unL-niuhl^b'it    b.  123v< 


l)  ba.  b't.    1: 


122  S»  Ireiiaei 

/»<      tf/tnJ     /jl/td     n^     ^lULiuuujp^h'li      n^      P^l       ^  b  ß^  uAj  n  u  lu  n'lt       L    n^ 

P^bu/li^  ^Pf  qftLnu'ii  tu rLu/u A t/l/u  rtutnnnu  uinAujbqn f  "n,P  7"'2*' 
tuuin^  aaujinuum  *Unpiu  ij^blj^nLßiuittili% f  n^  iFjini^  t"~t''l^  ifftiu" 
au/ünLffbL*ü  nS  nulil^jib  H^l  Piuuutputp  lApiup^^  ifuifuj.iu" 
n^ni.p^jn^t  Pub  bpH^  ^*übpu  ft  ^pnup^bui'^'ü  ^pf  t^iunbauji.  fi  ^[fp 
turt-buti  uiiunDhi_bf  np  piiui  tu l p b'u lu  11%  g h'u  ifujpnutp^j/bf  b  b 
Ck.brvU  'Unniu  nb ani-au/iig p  abi^pu%f  bu  butpb  lurLbuii  ^tiuip^pf 
UMiup  bbbuiif  ^nobitpo  utiunDrn_b  ^'^  P  H 1  Jtjjpn.uiujbinmt-jj>  b 
b  Abn^  linauj  diu pnabiug  ubq  quiLbuiujpu/l/Ut  (Mpn.  üb  bu 
q'lbuipnu  b  q''iiuLnnu  b  quiii  bu  qutn.ujnbutiu'u  uiuutuqb'u 
ouipnqbi  q^^uuiputnLf^btMi^f  ujii  qqutbpu*h  b  qihiup bubq bu'u  b 
qujiiu%f  b  3ibn*ü  npng  lULpqUp^  utuiui itbqu/ut  Ihujuj  bff^  n^ 
bt-pni  lutuini^b  qut  luinbu/u'ü  ujiiuj%Ab'TU  utn.utnbiuiu  utpAußbbiui 
^nq^näh  ^2"^*^P"^"'-I^btti'h  b  n^  ^nnunulj  tJninpnL0^but% ,  q*ünf% 
qujju  b  b  uutpqujp^bq'li  uipuip»  oiuuqh  ub2^ui  'ijnjli  b%^pU 
nusitii  iXuuinLvntt  Gl.  qb  bßi^  ^"Jl  " C  b  P"^  h2^iuui'unuß^but^ 
^nqb'u  ^pf  puui  n pql^qptiLpbuiVü  'Unaut^  ^nq^  ^riLun/u  b  ^nqji 
"^^ifutpuint^P^biu*!!  b  ^nqb  butinut pbinuß^ buj%  b  ^nqli  qbujnLßbu/bf 
hub  lujU  np  b  Puiuujptup  U.pujp^ji'u  ^p^  ^nqji  lu'u qli ui n lB- b ut'u 
b    ufuibiuunLß^bu/b    b    uninpnL.f^biu%       ♦.♦.♦» 

Kap.    LVIII. 

124r»  ^*    *  *  *  *     h    iuiLp^*U    pi-pift      b    n^    jujjiif^    b    juijiii'k    ^"J*"^ 

gni.p^b'u^,  uiji^  fi  tffin^i^  b  [1  *Unjiu  SujLp^f  b  n^  '"JL  "'P  "'J^ 
J^f  np  qui^h^^^P^"  utpujpf  ujjl  vA'-/'  l'^'^JP^  "'-""J3  "'J"*VV"» 
i(1^p  ntßi  uiut'Uni-Ui^p f  np  ut^l^butg  uiiq^t  b  nuAjI^nij^  ijiutlj^bujg 
II  ibnpbujq  b  'Uuui  qnup  b  ^H'^butq  ujnmwpu^b  b  but  b  Abnu 
tf^uibuiq  b  ui*Uq  qUuiut  ul.  jnpfhwiT  ifbpAbqiuL  J^ujuu/Uujb 
Ufuiqni'bf  tun.uinbuiq  qauin.utiu'u  h*-P  uin.  tl^^ujbu'u  ujn.%ni.t 
qufuinuq  "UnpuM*  b  utn.buji  U2^uibuiq'u  qautn.ujju'u f  qnffit  uiutUSb^ 
q h'u     b    qnitb     uutuAjbu     b    qnffü       nui pbnabn btt  t       (Mujiu       qujpdbuif 


*)  Es  fehlen  zwei  Blätter,  bis  Ende  des  Kapitels  und 
einige  Worte  aus  dem  folgenden  58.  Kapitel.  Die  Seitenzahlen 
der  Handschrift  behalten  wir  trotzdem  bei. 


Adversus  Haereses  IV  123 

n^ff-  ttnuLU  'ün i*iiut^ut  obinnj  iun.ujn)Uiug  ungui  an ntinu f  uiub^ni^ 
ß-bnUu  aiu'Utibtnbugb'u  inprj.i.njU  ftififl^t  rul^  i/^«/^^^  uibubiu  ^ 
nnnnb%f  luub'lt^  uät  ^  J- lu  n  u/u  e^Sm  f  bJ^iiij^  uuj^u/u  gni^ß  t^uiu  b 
butiqnun  o&iun.iuiiCLnLl}biht  unpiu*  b  lunbuii  uiuiuUb'h  tfUiu  b 
^luUb'u  lunmuiDn  uijq.L.njiUt  U^pi^  jnpffuuif  blj^bugl^  ^^[>  "^J't'~"J  t 
tffi^j  luniuuq!^  tA"'^"'^^  ujfbngbbt  "I  lu  ui  tu  u  tu  iu%  b  binnLU 
^ngu£in*ü.  q^iunuii  juintuiul^u  bnnnLuag  tAjnuut  b  qujjqbu 
uiiugt^  UMiing  U2^iubujg f  rtno  ^luuinLugb'u  'Uuiu  niuuini_nu  b  </«/•• 
uu/ltiubu  bi^nbiuliqy)  t  Piunc^biui  ol^P*  C(l/^  bnn^n  p'uß-b  nnuB" 
nni^nf  uniunlb  1"P  lu  ufut  ti.n  ilb  tj  b'lt  ^h'^^HfRlif  "bui  bnb  ti.inL./u 
uitj n.b iittt t  h  öbtun.%^  bnb  uiUf  nu/Uub  UDu/b^bib  ^n  fu/ii/  J  24v 
übn))  t  C(H^iuu*U  tu lunn bb  mubif  Okbof  bß^^  aiupAab  b  ^I^'ii9 
tunnujinL.p^bifli  ihuutriLan  i  b  intugb  uignb,  nn  uitiüg  aiunniu  — 
nnuß-bifüu  %nnuj))t  P  Abriü  nnnq  ^iuliuuui  b  bqniq  bi^nnn 
UM  2^"  bb  n  ui  tu  nit  ti^h  b  t/lin^  in  lutt  rt  utn  ^  n  f  tuiub*itjnU  4"  '7"A 
lhuttitiL.uta  siuipf  np  b  Abtt.%  /'*-/'  gttt itblt ttj ilt  b%^  luptupf  b 
giu'ü  tu  q  uj*it  it  b  luqqb  tuqnb  ifi^iubu  f  qnifu/ltu  ph  ^^  lu  il  iu%  ti  q  u  b 
tu*üpiuptniut^iu^üu  b  iu*it iq in ti Lq u  b  tn b piuutuui'Uu f  b  qnuiu*Uu^  "/'•^ 
iuitb*Uiufit  ^*ittuqiu*hq  ^ini^ß^biuttp  ^lumnL.qiu'liq; b'lt  quiinni.quU  fr 
J-iutfiu%iubu  bt-pbiu%qt  Gt.  q*ltni'li  h'bj/it  q*Uiu  q m iu*ü n lui  1^ pu  bp^ 
pbißj  luniußbf^nij^  qS^iutt.iuju*U  b  bppbifit  qflpqli'li  /"-C*  *^Pt 
inpif^  II pqb'u  lutLiunbqtUL.  b  ^lui^pl^  tutt.  uuiu/Unqu  t^iu  il^iubuf 
b  uiTiutil^  b  ^lutLuij^ph*  '"Jl  utubutitt  flpnfi'itf  fippnL  ji  siui.p^'ü 
hlAt  b^htujhiupiup  ^nbtni-fJ-buttfpf  b  ij^uii/u  lujtinp^/^  ujul^)  ^/^4" 
i(jju  utubit  kbq»  ^»  h"h.  ^"'"■"'/^^^  jippnL  jt  obuiti^^  h^tun-utjut-^ 
put  Pf     b    iJutu*it     tu  funpbb     utu^b*lt^     ((^lu  tunubb     utug    öl^p^i 

2*  lApq^  1" P  *bnniu  ol^p*lt  piupnq^'b*it  tuJt^iuLiuubg It f  qu"* 
rpbuutnu  Zfiuip  plt^bttbiug  b  tuLuAtqbtug  luj^tngjtl^f  np  ^nt-ut*ü 
b  ^'u tu qtu*it qb g iu*lt  %tfiu*  b  j tu ttiu 9tu qt-nj*ü  ji  cibtA  ^iutziujiu^tu% 
iui_pb%iuqpnt.f}biu*ü%  bn^biug  Huiunt-iuS-f  uiu  jbtnnj  ji  cibn^ 
npq^npnuß-biu'li'lt  pltbiuituL.  tutt.  ji^^pU*  ^luliq^  tnpltq^p  U.u^ 
innt^uth-  qtu  iqb'it  ifiupqbnL^p-bu/lt  iiurLiu^utqt.nj'lj  b  cibtt.%  uinbq»' 
&nLiu^nj%      IXqiuiftuj      b    pU in p n lAß- b tu^      ^tupg*lt,       b      puä>.bn.btug  \^^-^: 


1)    ITujsp.      MJ..     33—34.      fiiTifs.      ITiurli.    rfP.    6.»     \w.\-\   h.  13: 
2)   üuiqiT    zJd-b.   22—23:  3)   ITmsp.  b.   22,  28,   32: 


124  S.  Irenaei 

if^iul/uia  h  kbrLÜ  IT n iju ^ u b uj*U  tuLn h'Uiun^nni-p-bui'iAj y  U  ßiu'hlj^nij^ 
2"*-r9  ihuji^bujßf  tujufi'hß'ij  4  l"'~pf.  "lujpnL^ibujg  i/^"'^"'-*' 
phLÜ/u  'iinguif  b  uj  ^ui  tu  p  lu  If^  ^A^^"*^*  tj^Upnuuujq^if,  b  tj.nL.p 
ijinnbiua f  anhrinuUiubuj'u  ifujna.ujn^ujl^uj'h  ^nq.Lnj*U  I^ujij^ilbujg»  b 
lufuui^u  ifuinntunl^u  lurLus^biug  juintu^  >ß"^*^  tj^h lu p. ^ i^n iju^  q.tuq^^ 
P^h*b  b  jbin  a.u/iiutbujtbnbinLpbujVu  "^Jl"  rj.iJjpAbuM^  lULbj^ft 
^u/u  qiuiLUJ^ b'hu'h f  " P,P  Uitu^uiii^l^b*it  autuini-nub  b  luuqph  un" 
qut*  C(^uj lunubb  uju^  ^kp  ihub'Uuibujif  nLnnbn^o  aaujuujuJLun^ 
Abn  b  quibjn  nj^iubu  bujuuMq  cibntiqf  n.iu  in  tu  u  ui  u/u  lunrLUMn  tiLW 
tjibgiunnLDf  qn  nn  p  i/n  l  fj- ^  i*ü  b  qnß^nLp^jii-'li  iuptup^,p  fiLpiu^ 
001%  ^bun  nn  tun  hnntuip  h'-Pf  t"^fPl'^  ^  qnpp'li  b  qbbu  b 
qui'li  u/u  lAj  iffi  ^ujpuuiLu^ujp^nt  h  Lpuiotu'U'tbup  no  nKiupnL.p^  fiLÜ 
bripiULp  ßjLpni  lib  fth'^^"J'B  SuipbuiLo  b  ubpuiu  d.bp  b  bp-- 
nni-ißj  UHLin  ifft  uppl^Jit  L,nnuqui pni-p  b  uiuDriLpn  bnbptiLnf 
b  piun  ^luuil^o  q^iuptiuß^biJu  b  upuibq  cibpnu  rt-k"  iiuuqbuiuli 
utjfUiq  bifnof  n.iuqiu  pb  qj^n  lu/UiuLp  b^Urn-ß-bu/Uq  cibpngf  hlulu»' 
pttLo  piupb  lunttbif  bpiuL.  ut  piupl^n  nppnjU  y  mni-n  b  piui^niSliu 
UijpLnj'u,  bbujjp  ju/bqliifu/TjbußnL^f  luul^  ^kp^^  *  C(  riuquj" 
pbgnj  q^bqtJL.  ^ii  ^  t^C^  ^  IfP"^^  ^"  "^  luuJLubf^ 
q'iib^q.nLß^biJitt  /Unutnpbiii  b  iuspg  b  lupui  qpiupbf  bjuq.pbtij 
Jl25\'.  qjuujqiuqnLp-bifu  b  q^bui  ifitLUi  *Unpui))  't  i^iuju  ^ujpnqb^nij^ 
tfujpq.iup^j)*ii  quiLnnLq*ü  b/li  iip  1^  b*it  qui  p  niu  p  n  l.  ß^  b  luh'u  *  h"H.  "^ 
^Uii-u/ubtui  'UngtUf  jbuinj  qnpqb%  ["-P  utn-Uiobiug f  qogpu  ubp 
qOhuriLU  'ppbutnnu ,  qnp  uiqui^übuti  Sujp  u 2^ui buM g*lt y  '^utUpu  lu p*- 
uituoni  lu  iqLn  i*Ij:  ^uiu*ü  "P"!  uuiut*bbujq  qUiu  ihuuini-Ui&  f  nK  bu 
2ni-p9  npn2bujif  tun  utbn-buti  miupiuabuii  p'ltq.  pninp  ut2["wp'»/ 
tufinq  U2uibuiq'li f  np  m luh  qu£urnL.qu*ü  b  (rtuuntAi  pLpbiuugf  11^2'" 
uiiupiub b  bbbqbqLni*ij  puipApujqhinj'u  uiub'hujj'ib  nLpbo  b  jnjj- 
ini^uiULii pm^P^buiVu  iJujjbi^nL0-bujuu  im  utucn pbgbinj »  oiuhqb 
Uiifb%iui'u  nL.pbji  iujiui*ubf  ^rtKu/biuLnp  ^  bbbqbqb  b  Uiub*Uuj i'h 
riLpbn  ^nJiniugbiui  qnquigbiui  g  qnLpp*ii)  nuj*jiqb  lu  ifb*ij  iuj*ü 
nt-pbo  qn'Uf  npj>  p'li qn L*h b^U  qsnqb'li  U,uutnL.^njt  ^t^tuu*ü  qb  %n  — 
uut  qll  pqb*U  U,uutnLanj  binutbgb%  b  ^luUb'u  qUiu  uuiiu%ut%bi 
Uiptnuinn  I     tu  iqt-n  tli  f         ibpuii^b        tuntnbiug       qlinuui      IXutnn i_uiit^     b 


1)   brbif.      t.     3     clur.,    <^iuf.   t-    9—10.   Q.  17-,  bu.   tt      17—19: 
2}  üuiriif.  \%,    14-15: 


Adversiis  Haereses  IV  125 

uintttLuon  f  tuini_nj*ii  ^aß^tuUnuiun  bui  auJinnujnknnL0fiL%  1/2*'^-' 
lint-ß-iruj^ii ,  nnui^u  unbuhui  1  uiunniun^  luu^*  idUninbuia  ö^p 
IL  ubn&aiua  nuiua^  qut  1%  f  nn  auiju  uttLÜ^n*  afi  uiniun/t*ü  nn^ 
nnpu  OnLn.ujj  a^iun  uitt-ui^h  huf  uiug  O^/JJO  t  Jj u  u/li tu lu^ u  L. 
^H.^kb^L  ^^  riunkbuti  LiuanL.gb  b  ijb niu  A.bn  ti^mu f  inLUjpnL,ß 
Ck.iujhb  ipnnnjii*  b  Uiuutab%^  n^  itiL-banLn*  iluiu*h  tu lunn bb  inuu/jj 
^bpu/hnuß  b  npp  ^nJnL^b%  n^uti_uiu  b  'hnutuX>  t  l^p'l'  tpP"*- 
t£^  U^  b  *ltnpj  UtUUinLiui^  Z,utjnf  nn  irAjabiug  quijtj.^Vü ,  np  qffn"  .126r. 
nnuni^prili  I^^u/Up  np  qifuipti.tupl^u'ii  lutLiuobiug  f  np  qflpn.bu 
jqbujgf  np  qiujn.b'lt  bui  utjinu  if^uibutOf  "Pß  uiujgb%  quj^uinL.qu 
b    trujuu/ijujbu     bi_pbiu*hqt 

3*  &i_  iluiu'u  uijunpbb  uiul^  S^pf  l["'-P  qtu^uj/^bpuiu^ 
puipb  U^utbu  tsifbq  buiqifbinJ  b  tiupifujpbinJ *  dU  bui  H-H,^ 
uj%o>.u/Uq  b  ujpffniMi  biuql^^  1  uj  if b^  ui  i^li  b  f  üb  quLqg  "ßk  "/'*' 
pktß.  vu/ijpuiuqb*h  ubpinn  Abp  qb%l;q^*it  ii/utuquibnLl9^bujup  b 
ujppbqni_p^butup  b  lu  2  bi  lu  p  ^  lu  b  ui'u  ^nquaijo  b  nu'ubuipauji.pl^'u 
'yuiun^  b  Jbpuji  cibp  UiLpti  tu ili *  out'Uqb  bbbuii  ^lutiql^  bppnt. 
npnnutjß-  b  Jbpiuj  luilb'ubqnifu f  "p,P  'iiuuibti  b  tlbpiu  qbiTuiq 
^P^pfif  Ibpq  ^ihnt'^  ^t9^  ^bp  iquip^quiumbiu^^n  b  ^piuqnifUa 
int.qnL*ito  b  qni.n  *UiIu/tjnqn  iftupqbiu*iif  n pn  uuiutubli  p'Unnifubi 
q^gpli  bt.pbtu'Ugt  i^iu*itqb  nptql^u  bqU  iiui^ni^pu%  unib^  niLUtl^b'itf 
ptliq^^'ii ,  q'u^^'lif  i^uj^iun^^'üf  bu/hutju  iun.%^b*ü,  uiptu%g  i^'b^b'üf 
b  n^  qbinujqb*hf  ifb'ü^b  bl/lt  9p^bqbq*ii  b  bnpniu  qtu il b'u b u b*JU f 
fjt-  npu£^u  bnb  jiui.ni^pu%  l^nJintu^  nL.ui^b'lt)  ptfiul^ ji^i f  q^l^li*iUf 
äJujtiiun.gb% f  in'ubgb'u f  2h*b^b*U*  iuii^nL.p^  jnpnuiJ  bi  L,nilui  b  U n^ 
nniliujf  uibqbiuq  ^ni^p  ibpl/h^  b  bnpniu  qiu u b% b u b*li t  ihiuiq^u 
^itsh  b  1"^IP"^"^"J*^  ''["l'-"J  lfuipqi.njt  IXpq^  tupG^niAt  buig^^f 
qfi  n^  1^/"^t,p  jnpnt-tf  lui^nt^p  S^p^  kbp  qiuj^y)t  S^tib  b  tfunfiä 
tt^iuinifbrni^  O^pf  ujfiif  np  uin.  X/nihiht^  tJiut/h  tu'h ^'ü tu niuti nn i^-^  1  Sßv"» 
pbtu*U  ifutpql£iu%  lub-  q^p^bqbqU  b  ijbptuj,  b  tun.  L,nJuituL-^ 
t^uiu%  piuqtfiu^iiutnj  ifbqiug*ü  U n nn ifiu q un g  inbqbtug  ^ni^p  ibpl/u^f 
b  ji  tj^ju^u/ufi  ijuiu'li  'UnplAt  lu'lt^int-P-bu/u  b  %iStu%^g*h  lub^l^ 
^  i^bpiuj  qqiu  in  tu  u  in  ui'u  ^"h  lut-p'li)  inpuL-iT  luu^  p-nLiiuqi_njU  b 
^.[it.piuqL.nj'u    b    pUq.iup^utli^iuqLnj'u    U nqnJiugi-ngU    U    H^nifnpiug-' 


1)   brbif.     t.     29—30:  2)  brhif.    Ä-   17—18:  3)    Xxiy.\ 

^ft.  34—35.,  d-O.  35—36.,  d-t-  26—31.,  ITuisp.  hT-.  42: 


126  S»    Irenaei 

i.naii  bnhnhf  ,pui\i  nujniunhu  U  uiuilt  lufUuhlt)  nj  n^Luiinnfr 
anu/u  tun-utnlfina  'unnutt  C(öi-  n^nUf  H  um  uiiu  n^  UJ  n  l.u  )  luul^f  iffi 
tffi%^U  ibnbh'Uu  auj n Anutu a hu f  uf/h'itL  h  riJ-ntuu  h^abu*  ab  bß^l^ 
h  U n n.n if Uli g b u'u  bnbiui  ^b*ii  aiui-nni_p^bL^,^li  bnbiuio  b  ^bof 
l^uigbui^ß  ißiuigbui^ß  ^^^l^^%  ifji'u^b  giujuiuupt  niuig  uuibuijU 
hu  uiubtf  Abt£f  U  nri.niTiugi.ng'u  f^t^iun^iubuin^unjU  iHgh  J^" 
UiiLn'u     nujuiiuuuiui'übf      nu/li     Abu))      t 

4.  ^njq.  b  "iinjU  ifji^ui  l^uigbiu^^  p uiWu  Lkuuinui^nif  1" H 
luj'Ungjil^)  nji^  ^uit-tuuiiug^li  'Uifut,  uitj^pbp  2.L'"J  t  '^^"'^"^  J"*" 
i.b in b^U ui b u/u u  uiULbtui  y  b"U  tiui'Uutuinun  ß^ab'lib'lM  '^n niunnLau/ul^ 
uiuffiuifuiyu  f  tjnp  b  lun.  i/njbifli  ibniuL.b  a^n'^bnbn'Li  b  JbnuMi 
ui€^buiif  ab  2h9"^"*]h  tiluninuj%  b  giubna^  guiauüf  a  luijU&ui^ 
uuinnbu/l/lif  n^  bu  uiuinLU  nbnbi  buingn  ibuinnLanj  ^nbnuiui^ 
b^utj  lu/iinnLqb inn  bj uinÜibg bin g  ß^H-  'bnuiu  ^^  b  aifbnu'u  ttnguj 
ntuniunbgiiLug^  b  u^ui^bug^  ij^fiulj^tj^p.ui'u  injit^jj  t^U,q.uiifuii 
.127r.  u  ui  b  n  h^  n  L.UI  bti  *  b  um  i^nJutuiL  utbnuigbmi  b  Jbniui  U  nnnilui  i 
b  T'niTnnui  ^ulu  b  i^nb^ni.ifp.  ibpl^l^  "^ ,  gnjg  ujptj.uip  q.uiuiuiu^ 
uiu/ub*ii  IXuinni  anj  ',  b  ^uiUui^bi  uiub%bgnuhf  cd^b  uitfb'liuiju 
^luuf  nn  n\  uinLcl;  lutnnLij^,  fi  pujg  ^lutnui'h^i  b  ^  -^ULp  luplj^uf 
'ubi  ' )) f  b  inuin  uninnnLißi  nuitniuuiniu*ibb%  n'UrLUi nAiubuitrLnju 
b  p^nLiiun.Lnj%  uin.  U n rj.n iPiu g fi i/h  If^pbugji  ^ t  ruiht^fi  np^  s.'tbu^% 
a%npui  gujL.pnLp^biJli%f  t^npu  uinb^pf  b  n^  ^uiLuitnuig^'ü  fi  %uj  b 
n^  p'iibuiiiu'it  gltnput  aij^iu p tj.uM u^b ui n l ß^ fi iJl/h f  ^uAitj^^  npu^^u  ujL.b-' 
iiutii-n i*ii  bin  n^np^'b  b  kbtiU  jiLpni  g^iu i^puinbuAi^  ^uiLuimiw-' 
gbing'ii  jjih^pU  b  "pß  iupiup^%  %npuä  t^l^iu  if u^ ,  uijuuj^^u  b 
un-biiugLn  1%  b  niu  m  ut  u  m  tu*h  ji  n^ub^  t^inuili^u/iiu*U  f  "/'./?  "^ 
ft UM uuAi b a ui'u  liifiUf  ubbnjg  uiprj.uip'ü  ^  tj^bpiu  Luifb^übgniMi  'uuiu-' 
*üiuui^Uf  b  nnnn  lui^bibu  bin  uii_bibu  iuiu^ui%^bugg  b  'üngiu'^ 
^^^•'  ♦  b  uiLbi^^  n^  pum  npuLif  q^iuj^nj  nLpnu^  tj^^iuLp  t^^mni.-^ 
f^/tL'h  ^  %nuiu  ij.iipi^biug,  npu£^u  ^  ä.bnU  uijupu/Ugu  gnL.gui^f 
Ulli  pusn  npnLiT  lULbi^  u£iupq.b%  ^uijpb'ü^  ^np^^'h  ^  Abnu 
fiLpnj     nuiiumbiuhi'ii    l^^bn    ji    i^bpiuj    tfiupt^l^ni-^builiux 


1)  ITiusp.     d-ÜL.     23— 2i:  2)  8ni[f\.     T-.     U:              3)  ITmsp. 

>ü..   19:             4)  tFGGi}.   ^.  2  cuir.  5)  Ö^GGi^.    ^^.   24:  6)    P. 

fa-buiuq.    U..      5     bL      3mii.    7:  7)   ITiusp.     S-.  10  bt  Xxiv\.  S-.  9: 

8)  ITuisp.   d-U.  24  bL  Xxv\\.  d«.    12:  9)  ^nLl^.    d-P.   48: 


Ad  versus  Haereses  IV  127 

ut u ui n b lu iu'Im  fi  tffin^l^  U  fi  *iii?^'li  Z,niL.pi;  tj^if um p ntu fi  1^ uh  u/niu^^^f 
inniJg  ogn'u  ubpf  niunbuMi  nujbijj*ü9u  ununbji  unniu  U  a^hnhu*' 
uinu     ofiuriLu    aS^n^U    t^iufiq.utuf^bin    i^n^bgbiu^^    ^ni^jinl^      'UifiU)     a^ 

^lunuiuhhu  lutLhg  nntiLni  pLnnjf  u  lurnuni^  aaiun.ujjuh  tun.  ft 
Ln\bi  n^nuMuhnbutiu'ii  b  ^ um n u u/li fi u*ij f  b.  %nnuj  n^  ^uiuu/ubtui 
lubif  iTUjnAbujif  uiugf  u^Jf  vuitLiuju  iun.m^bma  luubinJ,  luuui-^ 
P^.P  g bn Kb g b ut iu*ii )  lu^tu  tj^^ui^  fiif  uj^tuunniuuuibgli f  nni_ujnuibi/ü 
btT  b.  ui  ui  n  ui  n  lu  b  ,ßU  nb%biuig.  b  iuub*ltiuhj  h*^>S  uiuiuinuiuin  1^  f 
hbtitiD  b  ^ UM n u lu'u b u'h t  Pub  Unniu  UMUgb*it  trUiug f/li  u/üibnip- 
tunuinbiui  g'Uuui'u^f  nuiultn  ih^P  ujaitiniubf  nuiulin  b  iliu^uin. 
bunbu/üa  t  A"^  '^JL-^^*  biuibusi  aaiurvuijubf  ß^'^iiuuiu'iibab'u  b. 
qnifiu^u  uuju/iib*ibi  l^  lu  cluj  i-n  nu  "^Z"  ini_buiif  luugpf  piu  pbui" 
qujLf  b  iun-UJ[ibuj  I  giui-puU  /"-/r  bnpniu  iiuiuiulinnuii  nuirbu  b. 
apuinujB^  'iinguj  ^pl^^q  lupiupi  Ui-  uiuiug  qh^utrLiuju'u  hi-pf  bß-^ 
(iuiputi/li[ipu  ui^utmpujuui  b*üf  [lu^  ^" ^^ g ^ um [4*'^  tJ'l'*^  lup&iuU^nt 
JJLpn}  bpP-tuj^  h  J^L"  ^"'^""^"'/»'^"'^  ^  npniiihj  libiuiiatuiF  n.ur9bn, 
/#n^/ra4^  A  ^utpuiuit^uut  Ui-  bj^bui^  hiun.iui^it  'linpiu  J-nnnijbn l/u 
g tu if b*!! b u b ut'u )  gnpu  ubuiugutu  clui pU  g^iupu  b.  gautnhu*  b. 
iguslLt  ^uipuu/u^^pU  pint^ifiulj^u/hiuL^pUt  Gl-  iTuibiui  ß- ui  niu  i^n  p'ü 
^uijbi  uptugiFuiiu'ii  f  buibu  ui'hg  iTutptj}  n^  gnbgbuii  gnbuui 
^tupuuiltbiugUf  b.  luu^p  g'hiu*  '^J['  1"^)  ib^üt  ^khP  "^("Pf  "j 
nifubinJ  ggbuui  ^ujpuuAjbiug *  b.  tinput  u^iuiuuAj^buj i^  uiuiuq  ]  28r- 
p-uMiiutL.np%  gu^iu^tniutAibiuju'ij*  lun.!^^  IH:"^  g^bn.uig  II  gnmbq 
II  ujplj^l^^  /r  fu uj i.ut p*h  ujpuitu^[i'u,  uAjtj.  ^itdt  L"^ L  ^  ^p^b^  ///*• 
tniuuiu'ltq*  niuuqp  piuqni_UD  bu  bn<>bgbuiin  b.  uiubtULn  tfli 
pib  m  p  b  UI  ip)y     t 

6*  rui'üq^  ^uii-uiuui^  b  ji  AbrLU  pu/ubgu  uiiunqbb  bqniq 
Sl^p  qiuifb'Uiujü  [t*li^f  gfi  if/i  p-ujq.ujL.np  b.  S^p  4"  ui if b'h b q n ifu 
Sujjp'iif  juiquiqu  "pnj  II  juinui^f iu  )qi_njU  uiuiug  CCGl.  ifti  ibpuL." 
uujq^tf  bpqlini-gnLU f  g^  ^uiqui^  ^  ifbh^^  ^ um niu un p bli )^  ~t  JJl. 
qb  b  ubqpuiug  ^lupuuiubu  uiuiuipuiuuibuiq  npnunitif  b.  qb  uänuf^ 
t-b im qu/ii g    piu p n i-^b lu'u g*ii  *     b    CkbnU      b^ lu niu j b g'js    ^nS^P    quinui^ 


*)   2bn.uiq}irG*  (cpiurl|nLpbuiGgG». 

1)  IFuisp.  bP.    1—15:  2)   ITuisp.    b.    35: 


128  S.    Irenaei 

^fi'liu    ji   il^iujhj^^nL.p^[iL^     lupiufunLp^bijj'u     ^ lu ft u luU b tu g'u       L      'Ungus 

L"^L  11^'""^"  1*^  n^  '"J""lt"  i^nLu/u,  ujj^  U  t^iujiinu^bf  n[i  9^"*- 
^HLißj'ü  ^ujpntj^^^'li,  ^uifilj^nhhg^iit  b  uuj^tu^jiiit  ^'Unuut  If^npriju 
luniu^buji^  t^tj^tuLpu'u  ^L£t  b  tißujriuj,ß%  'Ungiu  ^päpq.  lufiiufif  b 
jLuü buujjU  ^u/Uiuui^uip^iun f  utiuliii^pU  ^  j tu tf b'h lu uiui in b b  wqiulin 
£1  fu  p  tu  ju  n  up^  ji  i_U  ^itinuu/ubuja  nnnuni*ü  bunni  (^nnniibiui  bri'" 
^biugf  nptM£^u  ^  Abn*ij  h [ibifjiujj ji  uju^»  (.(IJl.  ujn.uj^bß[i  tun.  ^bq^ 
qaiurLUjju  /"/*  qifujptj.uip^u f    luubi^  rLiu n^iu nni-ja   bL.niuDiuii^Lp   n^ 

128 V. /'  ^uj%iuu£ujp^^  t^pk  ^  L"^*-  "^P'^l'i.ß  q^ripb^u  ä,bp))  ^*  \  b  tj.iup-" 
Abiu^  ^  dbtLÜ  %np^tlt^  üGl.  lurLiuobnb  tun.  ^bij,  tuu^f  qiuifb'Utuj^ 
i^aiunujju  pü  tjtfiuptLUjpl^u'u  b  mni.^  b  utn-iu L.ujL.innt-f  b  nj  intnuti 
pUA  b  n^  btj.^'b  ntful^,  b  tuuuiugbu  t/iUnuut  qptu%u  qiuju* 
uiqqu  tujUf  np  nK  ini^iUL  kiujhb  Sbiun*iif  b  n^  pUbtuiutL.  njuptutiiy 
uf^tu Ij^Ui u b tu g  ^lULiutn  ^  pbpiu'Ui^ni  *hngiuy)  't  tt/i«-*  np  q^bq  ^ 
Ck.bn%  tuniupbing'b  luiPb'Utuj'u  nt^um^o  bn^biug  iLutu  nutub^ ,  uui 
ji  abiLÜ  tfiupqtup^^g%  bn^^p  qiuniu9b*üu% ,  nptu^u  ^  piu'b^g'ü 
obiunii  gnugtuii^*  b  ni  b^^l^  jtuiiif^  ni^ifba^  J'iu pqiu p^,plj f  b 
jutj^^it^  utntupibtui^pii  f  q^  ß^^iu^ui  b  qiu'htuqtu'u  luqiu'üg  ^tupn-^ 
ql,^*üf  ^Jl  [>  ^['"^k  b  b  %ißs^  ni^iutio  Rykp  tuiutn iSl^jtb )  b 
niSiu%^  qSiujp  tu  L.b  in  tu  p  iu*ü  ^  b^  f  b  nittu^o  qqiuinuuinb  jtuniu»' 
^tuq.Lnjl£  luqq^b'ii  qf]  pqi-njii  IXuinntS^nj,  b  ntftu'ü,p  bbbtu^  7^*^ 
jLu'hq^ifiu'lj     qUtu     ^bntuutniu'hl^'ii    ^tupnqbgjiht 

7*  Gl.  tun  bu  qbbnjg^  tu  tu  p  tu  b  iup&tu%  1"  i  ^bq  ^tu'Uq.bpX 
Ij^n  ^ti  tu  il pU  b  tupq.tupni-ß^btu'lt  qnphtuLn  qiupntupbif  qji  '>u/^  — 
tbd^  b  '/^/'"V  *^^(*  Snqftb  Ikuuinui^njt  ^tu%q[i  tuju  ^  ^tu'üq.bp^ 
'^ ui p u lu'u b ui g\i f  jiuquiqu  npni  b  luntunbtu^  tuu^*  (.(il S  biut^jiif 
b  P"^d  "bpl^tu%tui^f  tuji  ^  ilLptuj  qqL'Unt-i,  qb  pubqtfbugji  tfiui^ 
^tu'btugni.u  jtu'UtS'tu^ni.p^b'ui^'uyy  "t  l^u^  Ij^n^bgbtu^^  J ß^ [^ P b "*^ 
IhumnL&nj)  i^iuu'u  jti.pbiu'hg  tltutnß^tup  tltupnLg%  nUuig^g)  iu%-' 
ptud-ß    b  tu%tftuunL.%^  b*U    ji  Z^nni.ni'lj    Uppnj,    luptntu^pu    ^iu%biu£^ 

J.^Jl'*  ibsb^  ^'"k)  b  /"""-"'/'^  tuptntupb'u  '* f  b pbbitutq^u  qbbuLqtu-^ 
Ith^ntj^  qltnjlM  qtujh  pf^tuqtut.np'ü ,  np  iJ'^iu*üqtutfiuj1u  bn^btug 
qtuti buiujU     nt-Utnbou'u     b    ^ iti p n tu'lj b u'u     npqLnjU    tiLpnj     b    qtu'ltiu*' 


1)  brbif.  l,b.  15:  2)   brtif.  b«  25—29:  3i  l*.  linrGp.  b.  tt- 

4)   ITtusp.   h|i.   13: 


Adversus  Haereses  IV  ISO" 

tuuiIjuilniLpHiiu^     n/unuji/unL.f}ftL^%    ^^n^i^fiujg  f     ^  piuiftiijh  intj     ^Uf^ 
%Lf    fi    fu LU L.tu n*ij     ujnutuin/t%f     atni'hf     nn     n^'u     nifu^n       n^ujlir^bnaiu 
^uiniiuAjLusn f    lutuhti^pU    ^    q^utiftu^nn    amn^iuifwip^nm%t     i^ujiiq^^ 
nnujl^u     iujTLiu^*ünLtf    L in lu It lu n u/lt h*it     P*t^n-     ininilu    ji    ungiuligh    n^ 
^tu^bnuMUf     luiuu-i^u     II     uiuutf     uiuanLiP    Ln^btjbiuip    U    uiul^ujii^   hu 
n*ii iii n h lu I  o     t     cA/"X      "^     "'fl     4"      "/'     ij.uiui/j*l£     IhuurnLU/a-    u.    ufj[    "/' 
tfftiu^ia.ujifiJJj'ii     Ln^biug     b    Ji n bn l ß^ ji lU     StuLnit,      b     n^     "'Ji    "^     k 
nn    jLUL.buib%ujbu/u     bbui^u'ü    2^inn^^      b     tuji      nifitf      np     ^puiiTiuj^ 
iiupmuinbuU     ^tulibi     bjiuLiup f     " P.P-    n^  niflj bu     n^in'linbpAu     ^lup*^ 
.uu/ubtußf     t^ fi     "h    b  ^ni*h    Z,iuip    obujn.%    ubpnif      inpilt^     b    iftup" 
atupg^pli     lun.uiDbnni'U)     aiub  tu  p  &  lu^U  u     bnSbinii      siutuU     uimuL.b^iu-' 
nu/Ua    ptnpnL.p-bui'ht/ii f   b  abn^babui luli    ^pl/bbini!    b    mbutuubinij^f 
ab    bß-g    b^bn.    b     iiupuiup    nuübgb'h    aabutn    ^uipuiuUbiua       nptj.-^ 
Ln  1%  bi_pn  if  iluiu'ij  ab  n^tlili^    f  u/li'^  jilut  ibinuS  b   ^ujpiu^iuL.  b  ^uicinj  g 
%uuj*        puur    npnLiJ       b      ö^p*li    uiu^      pJ-')bbabinL.ißj^       C(U,^ia      "l9 
bnbp,      ^"fl       "h     ^"     ubnujh**bp  f    ab     ifb    Jibg    ^utpuian  i*ü     ih^h^^      * 
"nu/ijab    ptupbli     b     lapfLUtpli     b     uuinnL.p*h     b      tuifnbo'li     n^     jtupuf^ 
^uiL.    ft'b^    b    n^    u/itjiptuL.    b    1"^p\2_^l['     jhi-pni^ißj  jiu'liä.b'h       Ij^ut^ßft   129v» 
^  UM  p  uii  tu  p  ut\t  b     b    uj  tLiu  CLUt  u  ui  b  i 

S*  (ji-  g  uiu  Z,uijp  K^biunü  ubpnif  upni  'li uj  ju lu b/ü ui u  n l-^ 
p-bui'u  rj.uj p uuAj UJ L.^pli  pujtj^l^uj^ujj  b  luifpnn^  ujuj^b*li  pninp.g.u  b 
^  p  lu  ifuj*ii  UJ  L.  ifuj  in  UJ  I^uj  p  uj  p  bli  lu  ifb%  luj'ii  b*b^f  b  ^  ^ph  2^"P^"^ 
jnpu  lupcruiu  g,  b  puui  utpft-ui'lib  puJ2lunn  iiunjui^bn p^u^U  iil 
jiu'Utj^i^ujju  pujpni^p^biu'u'u  ^iLpnjt  bu  ((^uiu%  uijunpfil^f  iu"k) 
uinujßbujg  t^t^uiuputi  [lup  b  bnpnju  uuujuj'ijnnu'u  qujjUu  b  q^ui-' 
auJ^pU  'Unqui  '^pa.bcL  uipujp))  "'♦  b  qquJLpu  hup  luul^f  ab  ujubuiujU 
ifiupn^i/^  lAuuinL^nj  b'JLit  (('ßiu'liqb  Sbiunü  ^  ^pktü  ^  ipnuj^^ult 
unpui)  lu^luiup^u  b  ujiib*hujfu  pUujbb^DU  ji  uifuj))  ^t  Gl.  ij^iuuli 
lU  lunpbb  b  lumunbuii  lujn.  Z,nnilifiuibqbu*li  uiug*  iCruiuqp  n^ 
4"  /r^/iiw/^ni-J^A«-^^  puiiq  bßl^  lihuuinuvn  i  biupqbiui  bu*  luiqiu 
ULpbißi  np  ^ UJ b lu niu b*l3  biui  b^ juui'UnLp-buj'lj f  UtUuiitLO^nj  ^puiuuj-^ 
'U^\j  ^lubiuiLUjb  bbtug*  b  np  ^lubuiaujl^  biulif  lu'UAiu'üg  qui-- 
utuiuutuj%ii  pU qn Uli b^s t  rui^qb  b'^bjuj*li^pU  n^  b%  jbpl^bq  P"' P P 
qnp^nj)     "'JI    <ujpb*     buiifb^u    r/V     bpl/lt^bi    j linhiui'UnL.p^b'u^      qpui-' 


1)  U.     linrGp.     d-.     5     bi-  ITuisp.    hP.   U:  2)    Bmlli.      b.    U: 

3)  ITcusp.    bp..   7:  4)    ümqir.   I»4-.    1: 

Texte  uöd  Untersuchungen  35,  2.  9 


130  S.  Irenaei 

(AuinnLanj    uj^iu i^m lu lU b uij    ^f     tJ^pl^J-^'Uq.^n    fi   aui n bn uß- hifu     \iun*it 
ann&nnbt     H,uiuii      "P"/     b     ^'Uiuqu/Un.      it/ubi     nK       ifhiui'h     Juju%    1 

130r»  piupl^nLp^bui'i/u  ujiunui  ^f  ^Jl  b  iliuu'ü  bin^b  ifuiiuah f  ab 
ijuiui)  ujjunp^l^  b  ^Lupi^u  ^  lu  p  Ij^u/U  1^^  f  ^u/üq^  uiiu^tnuiiMibtu  lo 
LhuutnLanj  b'li  b  unjli  b  imju  wujpiuiubiuin  b  n.bnhpbu/inX>  ^t 
il,prj}  b  C>^p*ii  b  ujniußbnt^  l^h  tA««ini-M/^  sujjp*ü  ujujuttfbqb'üf 
np  aiULpt^UiunpnLfcf^biJUu  lupuip,  np  tunuiobuiq  qifuiptLUMpl^u*hp 
qutubTjbniiiAtU  nU,putpp^f  b  Jutulu  ui  lun  pbb  luu^  luniunhtui 
aiuLpu  p*-p  )  nh  UMub*ltuifu  npni^ii  uiuptLlt  ^  uuibn^nuiuS-  tinpuj 
gf  qp  P^gtqgui  b  n^  ^u/Utu^bqi^  qbi^p  qol^p'ut  T'iu%qb  lu ubtt b q n uU 
iiiu  qnni%  ^np^^f  ((i^ujpbq.uib*ü  bt-p  a^iunbinJ  b  ^ujpu  b  b  puf 
ppu     b    inbqtuinJ     iiupn_iupu     b     s  u/li  b  p  ut  uu  J)     t 

9*  Ul.  nK  ubiuiii  b  AbtLu  luuiunbinqUf  "'//  b  b  A.bn*ij 
uiiiiubp  bpbriLq  npnunq'lif  npnq  bpuiubputqnjuU  2"'-f#//i««/CTix/« 
i^ui^biug  quiniunni_iuhuii^  bbgbuti  p'bq.  tqniL%^bu  '* ,  l^f*  b  qUnjU 
HLunjß  ZfUJjp*  qb  bpbqriL.  npqLn  i%  b  nS  nui  üb  biuiliub  ni 
utni-btu^f  [lul^  ij^uiuh  bnprtLubinj  bpubpnj'u  jiLpnj  npq.i-njii 
^piuiftujbwg  qb'ünL.i  qiuiuptuptub  npß^  b  qiun.uiQ^'li  ^l*i-[* 
qu£tuutifni_^iu*ü%  nlinp^biuit  Ul.  h  ^btiU  lun.iubiua'u  if2^utbiug% f 
np  quiuujqui%  J-iuuu/Uujbiui^n  itu  labli  lu rnunb q u/u  ^f  ifb  b  'bn  iht 
uiuMUiiLuigp  gnuguAjb*  bn^bqbuti  qnifu/Uu  luUql^i  h"bf  H  "^Pl" 
pujü    uJ2luujp^pu    buiqiTuiS-p)     b    qnifn/JLiu    jbui      lujunpbb,     b    niuif^u 

130v*  ""^"'^/'"  (T UM  11  u/Im lu bn itUf  b  UJjinq*U  lu^iu  iiun.iu9u/liqbing% 
fruMUiu*Uujbiug  b  b  tj^ujbj:^uj%b%  niupkbuMi  lujiu*  i^b^hK  qji  1" [^ 
piuqnuu  qu2iubu*h^  puin  bupbiuhq  q.ujpUf  piuiq  qui i*lj f  np  üb" 
UJ*UnujuuM iVu  bnSbinq  qbnuiu  ui iu% n lui g p^i *  b  nu/Uqb  uijqbu  u p 
J^f  qb  b  ifb  4"  lu p niu p n L. p^ b L*U*U  b  tfb  giuLiun.tuu^btn'üf  ^u/Uqfi 
ifb  ^  Snqb'it  IXuinniS-njf  np  tfujuriubinpuip^'u  qtuifb'UuijU'u* 
*hnjiiiu^u  b  JuipX  ifbf  qji  ujifb*ltbn^iij  ujn^'u  tf^ti  iTji  q_uj^b" 
btu'Uf  qbbpujujpiu'ü  b  qq.bputq.pni.p^^Lii  pujquiLn p Jiti f  qq^mnL*- 
l^bL.%      n  pn-i-nfit       UnUinniS-nif       np      ^       ui^iuu^uiI^tu^nLp^tLÜf       np 


1)   ;n.n4if.  d-T«.  1— 7:  2)   ITuisp.  bP.  7:  3)    ITiusp.  b.  45' 

4)   I^hlI].    d'b.  11   ciur:  5)  ITiusp.  b.   1.    ciur. 


Adversns  Haereses  IV  131 

ttiuiUiul^^wig    trpLk^    S^p'Ui     utifb%bgnuib      ^/^^^       luifpnq^^.      ^utuuiiu*' 
uibuti     ^luuinjat 

10*  Gl.  tSiuDuiUL.nnii  iiunuii^p-uh  aihiun  bub^nifu^  t^iuUg 
lunutnbiui  f  nK  ab  lutinLif  siui_n  iutnuii_P^u  bbiua  JbiujbauiLf  q^^r 
liut  uin.tULbi  urnnuinutubuii  b  obuunAi^f  "'ff  ih  ^"'^'ff"/'^  atuq^nt.tf 
jun*Uutn^nLpbuiirp.f  ujn.iu'Un  ^ujui ninnup-builb f  tun.iu'Ua  uiuinauiuujg 
/unuinnJuj%^n*h  LhuuinLan it  Gl.  bnbni.q*U  nnnL.nq  lutLiub)  juij-^ 
LJ-h*ii  lu nutob in 0% f  ubtt  n*hnn^U  niunAiuL.  Z,UMi.nu  b  jbuinj  '^'J[^"''*' 
atuL  innff-uiif  n<>b*Li<  uJLa.ni.in  *üuuj  iiuiuui^pLiunnLfTbugii  //''*' 
*ü^a*  b"U  ifhi-uii  ju/likb'lJ  bujiujL.  b  11^-0/1,  tun  J-uiifiujit  ^iuUaJiu 
buiibuMi     Z,uii_n*iif     auijn    n^    ^niiiUL^t     ^b     ULifb'üiuj%     ifiuptj.    unLur 

L  Ij^iuifbj^  ujn.iu2^[i   ^"'jf  P'^JB  "t  i"^^'^k  4.^^\p^L  it"U^'^      ^13lr. 

nUnjU  gnLgbmi  qsuijnt  IL  11  b  ß- qb*U i.n ^lü  uin.uilj^)  juiquiqu  rtpnj 
Sl^n'u  ULU^^  ((H'iuj  bji^u  luifu  qujif  fu'hqpb^  iquinLq  ft  p^qb'U'- 
'-"?"  J'"J"^hk.  ^  "t  l^^'^^^)^  '  .>  1'"/^  "C  b  ^^"^  uujfiqiu-^ 
n^bq'u  gn  quäinLuinti  linniUf  b  cibn.*ü  nnnq  bl/lif  atuqnLtf  lult*' 
buju  bj*üqnbinJ  qui nnut nnL-ß^bu/l/it  ujtnnLn  b  'Unnu/Uq  b  n^ 
^qbuif  ^LUi-UJUinb  uiqnbiuq  b  ab  b  piujq  ^luuiqb  p^qb'hb'u  JiuuU 
jiun.ui9iuuuiqbin  I  luuiui^iun.b'iit  ^b  *Uutb  iun.ut%q  lun^iubb  luugn 
junnLUUjq^J'  Sl^n*  ((UnnLuiun^if,  luuiuibu/üb^  iftupqiupi^^g^  b 
niupbna b^  lui'linnbbf  nan  utiLiunbqu/l/ii  tun.  'Uuit  i^LU*uhqu  luU'- 
nuiu  biuubqiuj  b  üb  iliuin  utü ibnibbi  q tf u/u b n ifu u  J>n f  q" P 
uJLnbuujb  ^UJL)  qb  (fnqnilbq^  qAiuqu  p'bq  ß-biuLn  b  n^  buuub-^ 
gtujßt  IL^iu  p-nqu/ii^  ^bq  innL.*Uq.  ^bnX>  ^^ t  'Piuliq^  uiuiugbujji*ü 
b  3ibn*ü  lun.uibb'u^  ui^m  bnbu  lutTu  q.utif  juhqnbinJ  iqmni-q)  b 
bnbbiujujl^u  qiunkbiui^  niubbgu  lubbiutf  l£ujtfbgujj  (f-nqnqb^ 
q/fu/ubniMiu  pn f  bßl^  ni  qiujUf  nn  b  Abn^  ifuinquip^fig'u  qut*' 
inLuinli  'ünpuß  juTtuugnL^f  ^nhnh  ""^"^f  ^P'k  ^t*  m'ulj^uLif  ü^'^ 
lu  iti  f  b  iiufu&iuu  iun.uM^tiit  bbbiui  bqli.  tun.  *hnuujt  fJ*jl  qh  b 
q^utjnuiiqbtnuhf  nn  iAtuinbutgf  'UnjU  ^  *hiu  p  uj'Vh  U,uuini.S-njf 
b  'bnqtu  auiqni-U  u/bqiuit  l"'iq  bqbuii  b  ^bn^  uiunniunt^iubuiu 
^nq^njlM      b        qCibq        luil'b'Uuijh       nLumi^ot       ifliu/ubLuif\iujh      ^"^^"'l31v< 


1)   Xxi\\.  d-Q.    10   cmr.         2)   ITuisp.   \^\k>  28  cuir.  3)  ÜuiqiT. 

ad-b.  U:         4)    ;rLn4if.  b»    18:         4)   Xn\.\{,   d-S».  6.   cmr.  6)   Xxi\\, 

^%.   34  clur.   bL  ITujsp.  ^S•.  37   ciur.: 


132  S.    Irenaei 

ghuti  b  AhtiU  fiL-nnj  triu i u in b tuVu f  tun  jJ^i/«//?Af«  uiuujnkinuDU 
L.  aiuiunuhb  bu  luu^n*  (.( h utuni_ifn  itunbbi ba  b  Jujnbifuiba 
bbbupb'u  b  niuaubua  f/u  P*^n-  Lhppui^iuifnL.  b  P^fl  U  uj^iubiuj  b 
n'Jjfl-  Owtj^niJ^piuj  iiupDiuinLtihbutltii  bnl/uftg*  ['"k.  "ü'lrb'B  "^P" 
^ujjni-f^buj^'ü  biub%  b  biLULLun%  lunuiiunli^ f  u/Un.  bnbgp  ^ui*- 
liiLifb  b  bn^ni^ifb  ut in lu if u/u n )^  *»  ^/"/-  ^ßk  ^"l'^.Pf  "P  A  o^anAs 
^utnntjnLhrbiuu  lunmubina  %nnui  imnbbtbn  b  jtunbtfmbn  p 
uuj  '^inLUJuiinn bu )  pijn  Utppiu'^iuunLf  b  puH-  U iw^iubm  iiupoiutnu^ 
ß^bu/l/u  bpb^iibn  pmqifhu  a  blu  f  b  'ünnuini'h  %ul/h  JupuibinL-^ 
fcrbiuu  diu  ib i\nL.p^biuli  ^uiubiuif  u pbAMn  ili  lhuinni_uja  d/tl*- 
nu/ub)  np  p'üinpbiua  t/ijiu^ujujbtnu%  b  fut/n  bi  (h n n n ilp nb u/Uu 
b    a'^bffuiunuu     tun.     b'hn%     bn^biutjt 

Kap.    LIX. 

hiuirj  i(T'tu'ubtju  titiibuiifb  btuubniui  dnnnilbi  niTiu^ubni^u 
^n  b  nnt-D  ni  buiilbniuiny)  f  n u bu tiU tu i^n p  c^iupibb*h  iiiuL.pl^u% 
tiiutjtutnni-Pkiuu  u tu ptj.Ln  tu  tibbn  in f  tib  u/qiutn  tupiup  t^iu 
U,uinnL.tud )  b  ubtipiu%^  UL^binJ  turLu/UAbVlj  b^ptu/UnL.p^bLUf  b 
iurLiu*hAbVu  ^ntib  ifiuprLi_njU  tliupbi  bujiliui-n  U^umni^&n  i  PP"-" 
*ijiutjptut-ubuji  b  'Uuiutil^*  nu/litib  prLliriLß^ bihi  liKu inn L.iuo^  nS  1"Jf 
piuja  piupj^  bmtfn^  jiuifb'Uiujij  J tu tfiu% in b fi  ^  [^1  ^'^'-"*  H,ujuu 
tujunpbb  piupu  b  biuifu  puipbu  tniiii  tutfb*ljbiintfu  b  bn.  b  ifiupub 
13 2r*  lt'2l"^'^"'-Pt'^  pliinpni-pbiuVu f  ujiuj  npiu^u  b  tun.  ^pb2^ 
uiutbuf  piu%tui-npn  b'lt  f  tib  npo  ini_bnbVü  b  ^'u  uj  tjiu'u  rib  u  n  bu  f 
jpptui-b  babli  b  tjptupb%  uintuttbutip)  atnnubiupLt  lihutnni-anj  b 
ti£tu^btuf^  um  ^%nbiu'Ut  Pub  npo  n^  ^ii  tu  tiut'ij  tf-bli  b  iub%f 
jhp"JL.h  "^  tiinnb'u  p'lirL  ptupi^nili  b  ijiu ibiSuib ii/u  ut ui um i_^ ui u b 
'^lUuuL'iit  ^b  if,uitmi_utf^  bin  piupbputp  nputpb*lt*  h"h  *linnui  nK 
uj^us^bn It^t  b/Uiuutnptup  niu fit  b  n\  utiumm-iubtuli  ^tnitiupbuiuUf 
"'Jt  iJiuntUL.biuttjiu*üij  p uj p b p lu p n L /tl b .'XI tfp'ij  'hnpiu  ^lutiiw^bnpu^ 
p  puin  ^lu'hbiui  p'ubbab'b  riixutpb%)  b  bppnt.  ftf l^  b  pLutJ  P^ffi^f 
tj^tujbj^iuptup  jiupij.iupuitj.iutnni.IJ Jiifli  tu'hbtu'lt  ILuumiLi^nji  f/pujl^u 
luniunbium  "I  uit-tinu  lum  snnJifiiiibnbu'hi  itbiuibiun  pnnnohutif 
uijuujl^u    tuubjnij^*     «Iß^^    tjtfbbni-P bmtfp    puipuL^bm^    *ünpui,      L 


1)  ITiusp.    C    11—12:  2)   ITuisp.    hT-.  37: 


Adversus  Haereses  IV  i.33 

t^ubnbiui  p-nntiLfJ^biiAi  L  tj^hnl^iufitifuinL-P^buiiTiiU  ßiuUui^hiu^f 
nS  ir/iutuinhuiif  f}^  auing nni-P- ^iflAj  U,uinni.f^nj  junJi^uj^fuiufinL-^ 
B-hifu  uih^^  IB^I*  P'"J3  n"'"  jnuuint-PbuAj  ^nnf  b  u/üuiu^iw-' 
^UML.  uninbn}  titu^lidibu  lu'UAb'li  nuinbaL/J^/rLÜ  ituuriLn  nujnbnL-- 
ß-bu/ii  b  UM nn.iunturiiuuinL.p^bujU'u  lAuutnL&n  it  U^utrLn  b  tuuiutbc 
UMul^f  iuifb*Utujijli f  nn  annS-^  aptun^'uy)  't  U.nq.^  bin  Ihuisinnuh- 
aniunfiit  f  nnujqu  turLiu.pbujiu  Jbtujgf  b  luilinf  nn  a.nn&bu% 
aitui)  ibuiniun  b  ujuiuini^n  i  ^tnunb*Uf  nb  nnna-bn  b'u  anuinb'i/f 
fipnnL.  ab  bujn^^'h  b  ni  t^np^bi  tfUiut  Puf^  ij^uij'Uu,  np  n^ 
n.nnbbgb'h)  lu nnutnnL.ß-^iJl/iu  lung^  U^uuinuh^nj f  tj^fi  n^  ij.n nb^bg j/iu  132V'i 
qnuinb'üf     bannt,     nb     buin^bli     nnn&bi     t/Uiujt 

Kap.  LX. 

1*  hub  bp-g  aUni-ß-bujua.  aifutun  aujnbn  b  nifu/ün  S^^PM 
bq^buj^  ^[t*hf  /?i  unouj  l^^^bi^n  I; fi'h )  nu/Uab  uijuujbubo  buja-' 
ubguAj  b  ni  tinjtiu  lumnuuMi-bibnf  ut lutul^u  bnbiui^i  ikll  Juju*JLi 
ab  uiifb'lib^b'%1  %npb*ü  n*iinL.p-bu/ii  blu f  "Pt^  biunb*it  ib'Unbu/iiu 
n^nnifubi  b  ann&bi  gaujnb*üf  b  biunbu  niunökbut i  b  P-iua  ^uj^ 
'ubf^  pUl^b^hnLi  nt/üiuj  b  n^  utnubi,  ijinuii-^  b  uin.  ifninnbu/Uf 
np  pujp^  tULp^^iULp  luiurj^ujrj^nLp^bu/u  ij^iu n ^% f  b  bu  bujnb  iniJ- 
liumu^iuti.L.njlM  ujn  ji  jl/,uinni.&nj  niftu'jjß  q.niJb*ü  b  lunj-utiinj 
ijJj^usjni^P^bu/u  ^UMUu/bb'u^  puMpi^nfu  pUin nni_p-biu'u  b  mbnnnu^ 
P^bui'Uf  b  nifiub^  pumg^uiiuhu  luifpuMumu/UnL.p^bui'ii  nlt  rj.n  i^  ftU  f 
jujp(fuj%ft  t^uiuij,  ^uiuwi%b*ü,  piupunjh  b  j^iul^^  ^  P"^9  pülf^blU'" 
^riij^t  Gl.  ij^uju%  lujunp^^  b  t/iupt^ujp^^'ij  jupujui  inujili*h  i/iupn-' 
l^uAi  iuprj.uMpnL.p^^Lh  q^npb^b^  b  g^ptupftli  ^  '/"'/»  lu p Ij^u/u b f^,  np^ 
U£^u  fi  Abn.%  piug^ifiuglb  gnLgujß,  ftppnL.  tj^fi  ji  ifbp  Xbnu  ^p 
iajUMi£fiu^%i  (jL.  il^utu%  puttj^ni_if  uj^q^bptj.  ^br£q.nLj^buAi*ü  ui%ijinL.^ 
Pnt.^P^bui'u  ji  ifnniugutuiiu  uj%l^ut^  b  pujpäw^  p^nq^uj^,  b  I^uji/tug  U 
jypujuinL.g  l^iu  p  uj  L.in  b  uj  ^^  pujpnj,  1"  ^  ptupfi^  U,uuinLu/&  ""^J 
qpujpfi  qfupujin^  ft  Abn.%  ifiupq.iup^^g'üt  frt  ij^uiu'u  uijunpfilj^ 
b  Ogp  ((Uuiqbug^f  t""tf  i"J"  ^bp  mniu^^  if lu  p  rj.t^u/h ,  np\u£^u  133r, 
qp  uibugbu  qdbp  qputpb  pqqnpb^uh  b  ib uj niu i.n p b u g b*U  qsutjp 
/*    jbp^fi*üu))  -*     b    C(suJjbgtnpnLßf     tfftut    q-fi^    luhXuAjg    ^bpng. 


1)   ;rLn4if.   P.   4—5,  7:  2)    ITuisp.    b.  16: 


134  S.  Jrenaei 

L  jiuppbßnup^buj'u  L  jt  ^ntj.u  bp^ptuLnpu))  ^t  ^'^b riji g fiii  ^kfj^ 
/*  "l"*pwf""-i^buj^ß  L.  ^pujij.nLli^  i^nußbiuip*  U  nnLn  'hifu/Ua 
uiuprj.lj^u/ü f  np^  l^u/u  L.  uiuiuub'u  pUnnuhbi  tjS^p'li  hLpbiuiigf 
PP  t"*r  dl*  b  ^^p"i"'^biug'^f  i£^  b^buii  L.  puifubiui  'UiTiu  pwß'^ 
S^*  bpiuUbip  a^uinujj'u  lujUf  R"P  bLbiui  O^plu  ama^  tupiupbiut 
ujjuu^^u))  t  Gl  q.ujpAbuj^^  ((tTiun.ijjj%,  np  t^^tm^gl;  tf^l^^usifu  SbiurLÜ 
P*-P"J  ^  n^  "Jp^"g^f  "'"^4'  tj-uj'ij  puJtj^nLif))  ^t  bt-^  y>^l^  t""t^ 
plia.  Ogp  Sipf  L  nj,  uttiii^^f  tjnp  [i^^  luubif»  "*»  Ul.  ritupAbtui*^ 
(CfjfT^  uiuiuug^  i^iun.uijii  b  upuib  bt_pnL.d^  jutif^  S^p%  hiff  U. 
"T.^dP  "iuJi"^bi  aaujtviuiu'Uf  nLUibi  U  pupbi  Zt  ujppb'liui i f  bbbutj^ 
ögpu  unpiu  tuiLnLpf  jnpnLif  n^  lul/u  nifubnb  U  P^l  "k9 
^iumg^  ij%ujf  U  nifuiu'u  *hnpui  plJrj-  Ij^b rj^& ui t.n p uli  r^^g^))  °:  Gl. 
luu buuMjli  uijuuibubnu  nu/u^*lib2htu/irU  nnLniu'ub'u  aifujpriLnfij  L. 
tj^ju  p  UM  m  in  n  Liu  Ij^iuVü  lAuuinL.b^nj  um  i.b  in  lu  p  luU  b\t ,  J"P^"P^L  l^^l 
J^i  ^'^ UM tj^iu'lM rj.n uß^ b ifu'lM  U,uinnLS^njf  b  ^puiJ^UMpbgnLgbuMt  m'ü^UMi-UM'u 
IP^bj^    LtiiuMf     UMji    nj     atiitiuriUMinbuMit 

2»     Gl.    ^usiitib    tiifb'lM    [lub    um  üb  m  tu  p  um^  b^U    bß-^    n^     n^    I^uf^ 

XoOV.  tfbugj^     bpßuii     tj^bm,       iTuMpß      b      ^'Uiup    4       'iMifuMf      piujg    um'Imumu^ 

tj.nLin>     nuM'linb    n^    l"^l    U^uinnM-ani    b    b   putalM    p^bb%nLi     qpuM" 

pplM)     l^  b    iMUMpiLÜ y    puMjtM    u UM ImumjIm    itUuMU   b  tjpbnuinM    b    uMMjgmu    nj 

rj.nut^UMpbuMju    ^    i^bpiuj    pbp^pt       Gl.      ij^uiu'u       uMjunpjil^      ''/uML.Mj^nu 

UMUg»      C(U,ub%UM  l*il      h*il^     iflUpß     ^f      UMJI      ni      UMub'lMUMJ*iM     ffi^S      UMLirnLin 

pbpg)y  ''♦  b  auMMJUMinnLßbL^'iM  immumui ifbinJ  nuuMptit^njf  Jumu%  npnj 
b  uiiPb'UiujiM  /f^^^'  tfuipfj  ^f  nV  ^uipbbuMf^  ij%um  IhuuinLS^nj  b 
quM^uMi.q.ni-in'li  guLgbuMi,  ab  ifb  ^  i^uidbnjß  uj^mm puLiulj^^  f^)uM'^ 
puLp-biuifpiM  JuMpbugnLn  UMauMinni-ß-buMUnu  '  f  oiubtMb  um'Imuml.-^ 
anum  ^  uy/uf  Gl.  rf.uMp3ibuMi  luu^*  d H^2^uMpinnL.j3- buli  fuLULub-^ 
guipuLn  bupuM^iu'lM'tbup  no  p'bn.  ubpciuMLnpb))  '  *  b  C(U»ublMiuju 
pui*U  iiuMt^^p  fi  pbpm'iiLnj  3ibpifi^  tf^  b^gl^f  b  I^iuiT  uMiTuMup-tu^^ 
Ifl^S  b  buitf  juiui-iuMpuM'iMnL.p bi^  ifnpnnnt-ßbiu^ ,  l^iuit  ju b M^lf^uM ■" 
in  UM  If^n  i^P^  ^  L.%  f  rtpn  ni  JuMjbi  b'u»  ^"Jf  UMnuiub^^  np  ^^^  ifjun^" 
i£iutf    tj.n^nLp buM^M    uMpJiu'ub    l^X»  ^»    /i*    (i^[i    k^P     bppbifh    ^uiLUMp, 


1)    a,nLlj.     MI..     34:  2)    ^nilj.      d-l'-.    85—36:  3)    ^nLl|. 

d-F.  47:  4)  V^lj.     S-     46:  5»   ^nil,.    d-F.    45—46   bu    ITiusp. 

h'h.   48—51:  6)  U.  'jnrGp.  S.  12  Bl  d-.  23:  7)  U.  «nisr.  P».  16t 

8)  bi|ibu.  0-.   25-  9)  bilibu.  0».   29.  bt   b.   4: 


Adversas  Haereses   IV  135 

P*"Jö     ujprj.    I^nju    ji    Ogpf       jip^pnL.      "/"/^/'^    L"'~""J      2<^^'7"'-^^'""^/* 

2PZ.    9'"P"''Pf  h       [UunLiuuiiubnt^pbtuua      b.       utnnb nnLpLuiifa.f 

uf^ntvUij^nLp-buiiTa     b    nb^nuP^biuiTitf     ifb    ^btibt.    b     tiiu  tuiuh^nL*     b 

utjun^jibf       tuuj^f       nilu/Up      ^h.pi       ^11      A    P**"J     int-iu aiunnLOf    u^ji 

uftpbtjujp/iL^f   luJi^  lu fi rf.iu p tu g tu n n un  tu'üni.tuifaU  Sbtunii  tlbnnjy)  '« 

ibprj.    bß-l^  "^b  ^^P    ^btLu  4"/»  tutvlibj^  quijunultb    b  ^turtub^tf    tj/i^^^ 

U£iMttn£ttt\n.u  rnJit^n   turviuobiu^*    b   bu    biunb     iiun.ttj9tuaunjU    S^n'u  134r* 

ptpiuta       itttui       qiuju       A^^       lun'hbif     b       inifuj'liq     b    pujq     b^^l*     "^Jl 

ij^iuuU    q^    tuqiuin    4"/»    ptupni^^    ^    ubqptuUl^    tftuptt.    b       oiuijab    tw 

qtutn    4"    If^tuifiuL^    U,uuint.uj^,    npnj  puui   *U ifiuU n ^ß- b tu'u'lj    bnbiui  *^ 

l^b^b    "iiutu    niSltbi^      tj^pixtpl^i'U       i^tti^btuU f       np      tun.      b   jlhuuinL.iui/u 

utjiiugiuUli    ^'ltiuqu/Uq.ni_p^b*iäl^t    bi-    n^    tf^ujj'ü    fr    ifbpujj    tinp^nuh f 

'"JL     A    '[^['"'J     ^"J'^uitnt.nß'iu     tjiMjtjiuinni.p-lttfu      b    qiuU ^Sm b 2lu tuli n l." 

P'[iL^     tltupij.i.nj'u     utLU^btun     S^p^     tuuLiniP     CcQuui    ^tui^tuuinq   Jtn ti 

bqpap     nbij))     ♦       tun.uj*üdb%*iLi       tltu ntti_n  i%     u^tuL  luuiu'h    tunu uiniliU'^ 

Z"^      *l"^"^    q^uJi^ult      ntfübi      ttiPui      tun.iu'li^ji%%t     Ul.    tiiupAbuti^ 

((lhtlb%tuj'u      A^^       If^iu p n nn I. p^ b tfu    ^      ^lui^iuttitu nb injli»  '"*        ((b'plJ-f 

npti£^u    ^ tu t^iu tsi tu g b p f    bij^jißli    ^bq))  ^t    Öl.    tutfblUiujlji    lujuin^ftuft^u. 

tuuOkhpi^huiulM      putn      ^  tu  L.tu  tn  n  ifu      qiit.qtu*iib*ii    tjtfiupiiUt     Gl.    Jiuu% 

tujunpjiljf     allp  ^lut-iumiu   %tftUf   nifub  tjbbtu%iu%i    ituLbink^iubiulbu » 

l*ul^     np    iu*U l^ tu i  tu'h      ib'^b      f^VI*-"/^}       "i_      tnbug^      qlj^bui*Uu,     uij^^ 

piuplj^ni-P^jiL^      U,uuini_S^nj      ifljiu      fi     'UiPiuj)}  ^t       U-pq^     putn      tujutf 

piu'ult    b    fb^p    qptupji'u    ßriLgiuii^    S^p*b,   b  qiu^ ^ ^ ^l" "^"^f " ^P^ h ^ 

tfiupqi-njU     tjni-tjtu'itbpni^  tuul^p    ajj pnt^utunt^tf*     C(^ tulu fi" n u    tu'ubtutf 

Ij^ustfbgtuj     lu'ü ifi n tfi b i^     qiftu'ulj^ntfuu  ^n f    tj^n p   iuL.p ^'htulf^    ^uil.    qä.iunu 

n^t    P^""-'Pf     '^    "t    ^'"^^gu'pl"!-^*     i[tuu'b    "p"J   pnqtu'lili     innL^rj.  134v. 

cibp»  ^» 

Kap.    LXI. 

1*  Pul£  np^  pUq.tj.l^ifu'u  lujunglil^  uiul/h,  tuul^iup  b  iu*U ^ q^ui l^ p 
U£tuintfb%  qS^p'b,  [ippnL.  ß^^  n^  Ij^iu p tu g b tu ^^  tj.nph^bi^  qttijUf  t^np 
l^tutlbßtui.*   b   l^tuiS    q.tupk.btui      nS     qbtntugbtui    tipli n i.f^ b tu iTa    q^n-^ 


*)    h  [niuuiGguG*  «ITjics  |uruis  snLbm[»: 

1)  bijibu.  b.  8.,  ^rLn^if.  a«^.  13.,  U.  linrGp.  Ä.  11:  2)  ITuisp. 

P».  29:  3)     irmrlj.     ß-      23:  4)  ITuisp.  Q.    13:  5)    3n4fi. 

S».  36:  6)  ITuisp.  h%.  37—38- 


]36  S-   Ireiiaei 

iujuuji[iii[iu    lurvUbi^,     ^b'^i.    lt'    ^k'^'P^L    ^"'l^guMiibi  L    ^Ip [11*1^1^,    L    n^ 
tfujpij.^i£     lu^li  in  n  i_u  in    j^'h^buAju       iniubniukiuin     b     ind^nn^n     ib'übi 
tjhifuAj^'^it     S^fi    puj'Uiulf^u/ü^     b     ijinpAnr^,ß     b    [""i-lb^ß    b  .pb'uh^.Pf 
b    n^    npu^^u     uAtinunifu     l^b'htj.iu'u ^^'u     b    Ij^mtf    ^^'^i       A"''^2^*'bg^ f 
ujn.iu'ukjiVli     l^utifiuL^     "tb^'t    ^l"'P"^g^"^[ß    f"[if^^l>     "JJl     ^innl^ujL 
b    ptihni.pbiuJ'p    ji    piupfiii     3iq.bujf^    ^ft'h^fi'it ,     tf^iupinp^       b    li^uj- 
I^ujifßf     ut*U2^nL.p^,p     b    utttjbqjbij^nLlj^      b       ui'li  jun  p^nLprj.nf     n^     tufi 
t^i     t"[     ^[i^pu^gbiu^p     ujn.iiJLhf^,     ^ti/u     t^np     bq^l^Vut    ^uAitj^fi    iiiju^ 
ui^u       b      n^      B^ISP     btui^iug  ^p      *lintjuj      tj^bt^b tjljnL.p^fn^'b      b    n^ 
iJ£iuinnLui/£Uj'h     if ^ ui p  111% n i_ p^ ^ ifu    j^ujuafigit    lLutnnL.^nj    b    n^  ibnw 
Pni^    mpdui'lijt    piup^*hf     np     n^    ^u/Urj.bpX     lu n.iu'b ä. bVu     A^^    j"*/'" 
(fiFu/h    b    ^nt^Lnj       b      t^ni.pnj      u m m y u/h ji f       "JJf    jih.^ b*ij    b    niw- 
inwp^tnputp    p*ii lu L.n p b lu I    p^ff-    ^üifuj,     if^ii^    ab  tin  1    ^bntnutifbnmu 
loor»  b    fub*ub2u     t^putp^uli ,       p'iinLp-bnitfp      lunuiLbi      bnbiuip     mjuiujb-' 
ubnZtf      .ptn'h       ß^g     lujriLuj^  lubiuanup-biuifpf       iuilJ^uj  pHufd^bmifpf     b 
^^'u,pUni-p-b'ul^    111^1^%    tj^putpji'ij f   luji   "^  bP'k    pum   pUui pnc.pbiu'li * 
b     i^iuulii     lujunp^/^     b    ij%nj*ij    /'"^     'L"^J"     ^^"'buj^bif     ab  nbnbgbb  1^ 
piup^'li     b    a^    ij^LUjb^b^nij^       ^   'ü ifui'ii ^It :       riuhqb     ttf''^  S      '/"'J^/^"*-*' 
P^L.%    4"    ['-'^p*-"J*^'f     "^j'^"nt'^[f     "P'R     "^'     ^/""^^     qibuj,   b    bmif    np 
thuitLiif     "n,P    "j     ijujp(fb*ü     b    ^n P h*^^    h  'baut*     b    bmiF      qfi^<*      /'^^ 
^luifiupAiubni-Pbifli   ^f     npji     n^  ^luupbpbiui     uiaiuubab%    *Uuiu*    b 
biud    np     UMuiub    ^,     "/'.P     "i     /'    i^tupm     ^luUqjiuji      umiugu/h       qltuit 
IjL.      iluju*ij      uijunp  bb       Sl^p'b       pn.'huiLnp       luuiug      qui  p^mjaup  jiifu 
bpl/ubq,    i(ljL  priUuiL.np^f  uju^f   jujt^2*"^"^^^    qüiu)}   '^ ,    inju j^i'u^ph  gf 
npn    pn%ni.pbujifp     b    ^    ^u/Uqjiu^     ifinpin^     lu p p'u lu p ut p     b    i^in q^ 
Jiuquibb      I  m  ib  2^1  uj  ljb%     qliuj    j^i%ßbuAju  t       Gl.    t^inu%      wjuap  jil^     b 
tunuc^bujj^     luii^    g^fnp'bpujif/iu'ü,    C<r/?'°^  tjtt""^'^^    lt  "P    t   J"'"'^"'-' 
pbub'u     p*li  P  uA:  luhj  f     luifb'i/h^^'it    pbpui'UuAj,     pusjrj    iffiVu      lurLütiL. 
qif p g ui% ui Ij^ .     ujjuui^u    p'u p in g in p n L,p ,     qfi  ^inu^fi^,    q[i  luiHi'ltiuj'li 
n^f     np     tfuipui^ü^/i,     utiPl.'Uuifu    [ii-[i^     kC P h   ^     iluJ pd [i  .'Un^uij'^     q[i 
qutujiubin'jjiugnL.      qtquml^       tnngb*iit       ['"k     '^^'ß       qiu'u  in  iqiu  l^^mVu  t 
Ikpq"   bu     utjuiq^u    pl^ p iu'Ij in if ,     n^    uAjjutjin,     mjutq^u     iTpgliif*     n^ 
qiuLqu    I^n^bf^nilf    inj^    A'li^btf    qftif    qtfutpif/t^iu    b    ^  tuniujbgnugiw 


\)  Uwsp    d-a.    12: 


Advers ns  Haereses  IV  137 

'übif,  oh  tSti  a.ni_a^  luiina  niunnabiui^  hu  tun ui u/h  nuiuijny)  t  lo5V» 
hutph  *ii lu ^ ui ui uj h%  lu/ii ujtuuihui*ijnLp-ku/l/lt  iliunuiu  irinnnnhiniJ 
h.  ^niuLhnhinJ  atfhij)  qh  uiuuihbutjnLu*  h  ujujinnLUihuiU  ^uiiluj'^ 
phup  uutuujl/li  f  hnnriL.  ah  h  liuinm^  ^ui'Jin.hu h  ühnnj  uinut'- 
nhuji  ij/uhf  1^1  n  "*>  h*ijj/ljh*lJ  n*^1  "^fJ  f/u ut LH n h tu I  gt  Gl.  nnnil 
ifutpuihi^  h  ^ui'Urihu jiL.  ifhn  uinuinhuit  l[''li['f  uijuriLlitji^  uj^uicnnLUJ»- 
lj^u/iiujtii_njii  ^*  h  nnnil  uMUtuinLuthuiliiucLnfu  i^y  luiunu^lj^  uMixua^h^ 
uh^^ui  uhnkuauLD  tfUui»  nuitiuh  nK  *ituu/liujtul^u  uhnhghuti  IP"!^ 
ih'UB^ni-P^k'h^  uuiuianuuiS^D)  h  tiuti'hnuhLf  nn  thnLfrnil^  «^2^"«"*' 
tnnL.f}bujtfa  uuiuiakmi  ih*lijiist  U^pty  tliuu'u  a^  ifhp  i^^i  iui-h^^j*ü 
uftnhi  al},uuinL.ui^ f  ^u/lin^huht.  h  "Ji uj ^ ui ui ui hn l ß^ b u/h  uiju  tun.^^%^ 
h  S^p  ULunja  U  ujn.iuobiu/lj  WLuAtnbuii  nhkbrLbuigt  Ul.  "^Jl  ""11 
tj.utpäbu£^  bpH^  brj^bujj^  ll^^tp  *^^Pf  luüfiifuiuui  h  j^tfuip  puipf/u 
uAihhnß-  h  ut'UijujnJ-  bnbusi*  "^  11  b  uibuiu%biu  nK  gn  uba  uiju-^ 
uj^u  ihuiihtunbihf  bß-f^  ^n  b  /ri  a^uiuigbui^  l^p  '^bp,  b^-^  ^'"■^ 
'liftuiuli  ^ujp  ^  n^  uibuu/übi*  b  n/^^  il'^^L  1"^"1^  l£utp6^fiu 
tuuiuiniLUi/jiu*iiiunnj%  hutnb^l^n  b  uinju*U  juuiLUjplAj  ^uilj^uttLUtlj^uj-' 
ij.finLp^^LU  b  tj^lj^bu/hu  ifuj^:  U.juu£^u  b  bpl^ut^'li  uip^utjUL'- 
p-ln-Vu  ujujuinuuihui'UutnL.nj^  ^  ujjUnn bbf  nn  tj^liuib%  I^P^^  lOOr« 
nuijh'iiu'ii  *♦  hub  nnnij  ujujuini.ujbu/ljujn.unj'li  g)  ujjunt-hh  uinLuiLbi 
uhnbuani-n  n%ui*  b  nnnil  ut  n.uj  ^b  1%  uhnbunnLn  tpjujf  ipuin.uf 
L^n  nujnunjb     bnhnnLO     um.     lAuutnL&n  it 

2*  U^nn}  Juju'u  ifbn  omiu  iuiSb%uji'lt  n^buiiuiL.  lujucihli 
IhuuinL-Uib^ f  ij^^  h  kbn%  ujifb%bgnLÜ  funujuibujio  b  ^pui^u/U" 
nbui^ß  jiuifb'hbuh'ltf  b  ^uj'iin.bnAbinL.ißt  bnbnnLo  nQ-nj2Jt  ^'-  ^"'"*' 
utUMUiniSUof  b  buigauLD  tfbiuugnLn  b  ul^n'li  %n nuj  1  f  au/üiui-n puM-' 
ujgu  nf-ubujip  ubpbi  gU,uuinLuiat  'nuM*üqb  iKuuini^hn  1  bpbut  i— 
'iiujifliui  bq^buji  h  Jbpuij  utuiu uiuj J'nni-ß-bu/l/ü  b  ifui pn.Lnjli 
fupututbuii  b  Abn.%  uiiunobbf  nuui  npnL.u  b  ifuipnutpl^'iu  uiu^* 
<alU puMinbugg  a.p.ba  luuiuui utifanuß-bLün.  ^n))  ♦  iujnuj9uja.t.n  i*ü 
npn2^buj^  IhuuinLh-nj  b  ifbl/ubuii  nutifb'Uuij'u  h*^'^)  ut"-  ifuiptLi^nfu 
Ij^ut ui ut p b i^n t-ß- ji L^^  b  lun.  ji  Juutpbinj  b/L  bpbi.btnLßbi_%  ui^ujl»^ 
pglinup-buj'Ug'u*  gji  bu  puipnL.p-lnfu  gnL-ggji  bt-  ujpn.ujpnLßbL.*b*ü 
l£Ußurujpbug^    b    bbbnbgji'ii    l^bpuj^uipui'Uuilj^lig    l^b p ujuj p u/li b    flptL-^ 


*)    äbiLuiqjirG*    «^brl|Giuj|iGuG»: 

1)  a.  MnrGp.  ß«.  24— 27:         2)  P.  S|iifnp.  T-.  7:         3)  brbiT.  P.  19: 


138  S.  Irenaei 

L-nih  %npiu  Ij^tutiifbuif^  itst^  ^  t  <^""^"'-  ^Ppkft  ^itd^  ^^P^l^ 
iiu  lu^u/u  ^luubiui  u  f^niifiui  inauuiulii  L.  uibuu/ubi  alhu^ 
utriLujat 

Kap.    LXII. 

hp^  n^  UJUinui^iuLp  luuuiug^  bp^  t^fi'  ^f  n^  /^lun^n 
b  ubqau/ü^  lAuuinLiu^  Ij^tu ui m p b tu i  lutLübi  nifiupq.^f  q.ftinujug^f 
ab    IhuutnLO'n I    b    ub^ui     nuin      liubli    ^ni^ifit      b    uiuoub    bnbini-fnt* 

136\'.  hppnL.  tun.  b*iiB^  wuo'Uuij'li  H"^  buinnnnLJd^bLÜ  gf  pub  bnbuiipu 
nuui  nnnLif  ibut  lu  lunpbb  oVu  rvb  u/ü'u  il/iib  inuß^  bull  ubbaph'u 
iun.tuit^b'ii%  pubiuiu/u f  puin  ujjutf^l£  uj^iubuiu  tj.ni  b  liriLtuq^  ujiuput 
b  ujptfuj'u  ^p  'hngiu  ^u/u  tjlkpujp ^^*  ^ujiBt^fi  n^  /jiupl^p  u/ubtj 
nni  'Unpnn.  bnbuiin*üt  Hub  pum  npriuifh  n'y'it  li*U  u/hbnnf  luh&b'u^f 
puui  ujjuifbb  b  %nLuiitjbuji  U£ujIjujuJt%  ji  btuuiujpbinjib»  ^tu^tj^ 
pum  npriLU  b pubptuu.n i'lin'ü  b%f  puui  ui luifbb  b  uinuijo*  b  puui 
npuLif  uinuiiOf  puui  usiuubb  b  u/Uundnpn  b  u/UpUtibin  b  uiU" 
h.bvP^'^  tun.  buiuiujpbuii  t^ujput  ru/Ut^Ji  npuj^u  tfuijp*U  Ijuipg 
buiuiutpbiuta.ni'li  ifutuinuauj'ubi  a^utup  bbpuibpnjU)  h"H^  uut 
uiuibuiL^'u  b  ni  Ijutp^  ^"^'b  tjjils^pU  bp^guitjnjU  pUt^ni^bj^ 
bbpuibuLp  f  ujjuuil^u  b  LKuuinLUia  b*hjah  bujpnn  gp  ifiupiit-nju 
ifuiutnLauj*iibi  b  ubqpuj*b^  qbujututpbuji%)  A"^  liuip/iü  w/li buj- 
pnn ^p  uin^riLi  tjUuif  nu/Uqb  uiniui  ^pt  Gl.  Juju'u  uijunpbb 
b  ol^p^  ifbp  b  Juj/u^uj*ii  (huiuuj%uibutq*h  ii.ibiujLnpbinJ  b  put  — 
Lu/U qut bb in il  auMi^h'UujjU  ^^^^f  blAj  uin.  ifbof  nS  npuj^u  ^^^^ 
buipgp f  UJJI  npujgu  ubp  tjUui  uibuutubi  buipgutot  t^utunb  bu^pU 
u/u  n^i'ü t/ü f  ut'u uiUi in n Uli  ibiurtiuLjAi  huputln  um.  ilntj  Q-"> I  hi^" 
P^Pf     '"Jl     ""tß    ^^      ^"     qifbanLfcf-bL.%     tbiunuiqu      piunJliiui      biupq  — 

1  QV*.  utßf  b  ijuiu'u  lujunpbb  bppb  innuij  ^lu  pnli  Liuuiuipbiui  siUL.pu 
btuß^i  ubq  atAi^^U  iTiumn iq f  np  ^p  puui  tlutpnbnuß^bui'u  qui  — 
inuuui'lM  *iinpiu*  üb  bppb  b  uuib%^  iTutpißinjIb  'Unpui  bbpiubpp  — 
biuin  ib'lih'u  b  b  cibiiU  luiuiubub  biuß^utun pani^ü biu'u  unun  — 
pbiuiD  ULinbi  b  puiubi  nhuiVu  ihuuinuanj  f  qu/Uuui'^ni.M-uuiU 
q^iun*Uf     np    ^    Snqb'u    Siui^pf     fi   %bp^    ^   ifliq    nL.%bj    /jiupuiugtiLßt 


Advers  US  Haereses  IV  13^ 


Kap.  LXIII. 


1*  Gl.  iluMUU  uj lunnhL  "lujL.tinu  H n nit ß^ tu a un gli  uiug*  (.('liuß-lt 
9iuifp.bnhf  /»i  l^bpuibnupf  ouAjq^  ^U  Lu  ^"'/'^/'.^  pujn.%ujp)  '* 
ujju/t'iin  anuui  ifutnni.njU  atjLtu  in  lu  ui'u  Sbuttvit  tu^tuLbninbaiuin 
U  nLuiuJnf  ujji  ju  uu  iniuLiui.hu  Z,iuLn'u  Z,na.Ln  iti  ^u/Unni_nbuii 
g  aibuf  i/iuu'b  %ni'u  b*ii^U  uibuinni-P^bu/hn.  Abnnjt  CCnuAjqb  nLft 
uiuäbiuLbu  bu  uutbiu/Uck.  b  ^bn.f  utu^f  b  cibu  b  ^utbujn.ujbnL^ 
ß-ffL.%^f  n^  ifujpq.^lf^  ^ß  b  p^uut  lPuj p qlf^uj^  ij%uijß))  -.  wjl  ^b  bu 
Snqftii  Z,ujLn%  ^n  P^n-  'Unuuif  i^uiu^U  u/üIj^utqtfnupbuAt  juinifuM'^ 
nni-ß  bu/u*ü  bunbui'Uq  b  uibui  nnußbm'u  JuipnLq%t  ibpq  nnuj^u 
utniu^buif^  Ij^uipnq  l^p  uiumj^  ql^^b p ut /^n l p*ü f  ^u/üqb  nnnj  b  Jb^ 
PUJj  nli^b%  uin.ujnbujin*ü  aAbnUf  ujn*iinib*ü  Z,nqb  U nLpn  ^ f  np 
l^p  Ij^bpujIj^rtLp  li^b'hui^f  [lul^  *Un^ui  n\  l^ujpf;fi%  uttLÜiiLi  uujjiif 
Juiu'h  utuibutubu  bu  uibujp'u  b  ^buu/ltn  b  uj%bbpß  nuhbi 
qqquijuL^^L.'üu  utn.  ji  jihuutni-h^nj  jnju%  iTbutpu/u  bpßnL.\ßbuj*ü f  137v. 
mjuu^^u  b  ji  ulj^uUn/ü  uAjq  LkuuinLiub-  buipnn  ^p  inuii  qbuj-^ 
uiutpbut^  ifuspqi_npjy  [lulj^  'huj  fipptiL.  q^i  umjU  /»^^  nbn.iunbn. 
bqbuti  ^pf  ^^p  l£ujpnq  utnÜtnLf^  *V"l^  ^  i^!««/  utn^^nt^  uiui%bj^ 
b  I^uiiT  utu/ubi^ui^  nL%bf^  jp^^buj^t  bt.  i[uju^  utjunpfib  uinuMiui*» 
ktd  bqb  pu/h'u  U,uuinL&nj  pliq  ifut pqL.nßj ,  jippriL.  qji  l^ujuiuip*- 
hui^  ^p,  n^  i^iuu'ii  ji'u^bu/u,  ujj^  ij^uju'u  ifutpqunj'u  ui qujjnLp^b u/u , 
"'J""l^"  "f'"ptfui^  Lh'^^r*  npu£^u  tfujpqU  qUut  uiui^fii^  l^iupl^pt 
tA^#f*  n^  jU,uutnL^nj  ^  uAi Ij^ui p n i. ß^ ji iJu  b  butpuMLUinußbifu  b 
uj^uilj^uä u n i-j^ liifu f  luji^  ft  tfiupqU  Ji  'linp'u  [t  qbn.uiqbn%  bu  bqbuj^, 
i[uju%  qfr  n^  ut'tibqS^  ^pt  ihul^^  jlLuinnLuti^  quti.pn l^ [11.%  if[iut%^ 
qutifutj'u  b  ^ifu/uutnLff^L%  bu  putpuL^bLü  qnLqtuijh*  bi^  quii.'^ 
pm-PftLÜ  bc  puipuLpftiMi  ujj*ünL,  qfi  q^bi,  bi-u  l^u'h  I^ujiTuil 
^utuuiujujb^  b  wnubi^*  b  ^ifuiuinuLp ^mlU  ujjiini_f  qb  luj pJuj piu" 
Lnp  bu  iqui  ut  I^UM*U  ui  LP  p  bu  %nLUjqujL.np  hu  bujqiTu  qbqbtuiun. 
iun.%b^*  qnpu  i[uju*U  ujniuLbj^  puj pnupbui'l/u  [ii-pnj  jui£ib i^nL.ßltifu 
pU Ij^ui i^b ui  1^  b  uiub^lM  jbp/£ujp  l£Uigbuj^  iß/ujgbtuj^  quj%bq^%  l£UjpS^^u 
bpp-buj^  uiujpß^f  qihuinnL.b^nj  uiiLu/Ua  *h ut bj uAi ^ n i.  lusKuiqu/hiu q 
utnuiutujpujp       2^np^b^        qpujp^'u  f  q^      puut       bqu/bbi^      uijun-^ 

gpq         n^       uiubqßf       p"^       puui     j  ui  p  u/li  ui  j%      b     li'b^ui     buji     ifhuitli 


1)    U.    IjnrGp.   S-.  2:         2)    a.    linrGp.    S-.    3:         3)  S-nr.^f.  Q.    17: 


140  S-    Irenaei 

138r.  bpl^iujii  juiLJ^inliUJtfp^pf     tj^iui^priLfJ^L.'ü    niu'übnft'ij     n*U Lui ig  fr ,         ILu-^ 
uinLanj   cin/i  ufiunaukiui    aiujnun^uin'if^b'Utui-nnnLß-hifu'u    ^inatui 

2*  Gl.  ujiuuiqu  luiiiui^bu n b  jiuifb*itbub*li  iJ,uuinLLub^ )  tliuu^ 
ab  b  ilbiui'ii  ^  lu'iibn  b  ujtLuj^b  luifb'ubnnLb  "hiui  tLninitli^  uiifb" 
'iibtjnifu  4r  u£tuui^iun*  [^"^  "^JLB^  iuifb*iibnbiu%  b  ^% lu qiu'b rj_n l— 
P^biuu  builu  UtUinnLanjf  bt_  ^'u um au/u n.n  1.13- b uU  LhuuinLO-nj  b  luUiu-' 
uj^iulj^u/ltnt-ß^^uU  bi_  iiunnuß-bLU  bu  if2tnp^^b'iiiui.npnLp^^L.'ü  tti-^ 
'u tu uiiu bu/u n L. P^ b iii^  biu n<y bu  qu/ubiib'u  ifiumnuquAj^t  iftPH-  h  cibn*ü 
wjup  ij.iuunL  bi.  lujuufftubtug  juinnuinifuAtn  bu  lujuiqliu^  t^tup" 
<rAo  bnbiui^  uuibnb^iui  ifiunriitf  nuui  bbnuiiup u/li b  bu  *it il ii/it n u-" 
P^biuh  [h*lih  u/hbnb%  ihumnuanj f  ZyUiL.n'u  •yujabiui  b  ^^uiLiaUbui if 
[mb  liprLi-ni'jj  lunaui'übbbuji  b  uinbn&biuif  bt.  sna.i.n  i'u  uhtiL.'^ 
gbtui  b  ui^bnniLqbujif  bu  uiunn.Ltij'u  '^ m*it n.iu n in b b  ^ luh rriu n ui b bf 
um.  uuiliujL.  uiuLuiL.  iturLUt9iuuibiui  bt.  b  Jbn  bibuti  tun  buiutui-^ 
nbuij^if  lu  iub*li^plt  i^  ifbn^  ilh'ljbn'ü  bnbuiif  niu'üab  biuitiuinbiui 
^  Ihbbn'u  bu  u^  ^  lAuinnLui^t  hiuiq  ujuinui  bt.  uinj-u/u  ^p  üiup" 
nLn i*ii  lun.uj^fi'ii  bnu/ubif  li l.  bnbiui  ui^bi)  bt-  ut^bnbiui  tu/piu-' 
iiuiif  bt-  UM  iputnkuii  puittifui'lljuiif  bt-  piuqtfuttjbuji  quit-pm-P-bi^U 
pbpbif  bt-  quti-putqbiui  tbutixutt-npbif  bt-  thtuniui-n pbiu i  inbuut-' 
/     lf'"~r     ^hP"*      >B'^*^lf'     ihuuint-iub-    ^f      np     ^ui'Urj.bpd.but  1%     ^ 

238v«  '"buiu'^b^       bt-      tnbunt.p^^iL.%      U,utnni-b^nj       ui'ituttulubiu'hnt-p-biu'u     ^ 
tin pauibutlt     bt-    iu%ujiuuiliu/Uni-P-bL.'h    ifbpci    trni    ^     ilXu in nt-uiat 

3*  *J*P1-  jh  P'B  ^  ui*liuiunL*iin  b*h  uj  iT bti  b  b*li )  "PJ*  "^ 
pUqnihtli%  qJ-uiiTu/Uiub  lu^bini^fJ^huAi  b  qp'hni.pbui'ii  quiLuipni^'^ 
ß-bijb  lupbu/lib'ii  qUtUintii-h^nili  11  S  n\J,uinnL,uth^  b  nS  ttuttt^f/Uu 
tibutbiniJf  luujiuqn  b  u/Uibpn  b  u/u^np'^Df  n^  bmijbqbiuia 
'ttutju  turLUj9b  O-ril  miU)  np  bnb%u  b  ifujpnbb f  lufuutbq  p'Unnt-" 
liiubufUDf  "'ff  tiuiljq  uinJbli  inil  qnpiut^n  tfiupnunt-labmuU)  b 
jmn.ujy  ouju  nu  uiprtbb  ipubi  uj^ut  biuuft"  9"/  'luuiJjji  lupttf 
pnnb'u  Ihu/nnt-S^n ff  b  nV  iPb  H^S  ri*t  Q-"  1  qui'iiuiqiu'bnt-fi^ btSt  tu%b-' 
nb'lt  Lhuinnt-an  1  b  utptt.b'u  bu  bnbinn'li  iTuipnnn f  lu^LUu'Uuttj.njiin 
b  ^UM%  qiu*li txj u n L^  bL'u ii.tu'u b u'li  bti t  rui*Uqb  unnui  nS  inptn*li9b'u 
b  lutlpiuumtu'itb'ii  aUtUtnnt-^ii  f,  ab  nK  iftupribb  uiputp  u'Unutu^ 
UJJI  bLptuniu*ü^bt.p  nn^  ilutu*lj  npnj  bnbiitf  tJuju%  ab  bnltlt^  qn-^ 
^uAttuit  Pub  tfbn  uttfptuuinui*libJ'o  q'Uifu/hgf  qb  ni  b  ubqpu/hg 
Ihumat-ui^n  bqbiuiOf  ut  11  lUiufu  lun.ut^h'li  iiutpqblif  utiqut  luju»' 
tq^tJ      Lkumnt-uib^D*     b    uiubiuj*ü      Ihuinni-an  i      puan      iqittpqni.f}biuu 


Adversus    Haereses  IV  141 

tTLl/lJiii-P^hu/u  nujnnL0^buj*ü  tiL-nni  U.  niuiu  luniunbiui*  all  ifft  n^ 
uitui  Ltunb^hua^  %iu/uuj*UAnin  L.  ^luntui/ü  Im.  Lumu  ^uija.iuvbiu i 
ju^hiuLnuit  (iT^ui'liab  buf  ujugf  luuuia/t  IhuuinLUian  l^n  Ll  nn— 
tl'ß  P"'n^P^L"J  t^t^b'hb^ljiu'U)')  ^»  ["jlt  ifbrt  aitjiiiLuj\nbi^%  t^w/w-^  139r. 
uitH-LuhnLß^biJii  auiriüiui  nK  biuniuabinof  b  tLHujOf  uiu^f  banb 
aifiunn.lib  ubttiuliliD*  abnbnub\i  uiLumilkuji  b  auiiu  nniubu/u 
ifbl/hnLfJ^bi/^  tj^^Lpnj  t^u£ujnq.b^i*ü^  b  tj^ui  Ij^iu  n  n  l.  ß- jr  ifl/u  dbn  b 
nuM*it^^b2l"*"bnt-f}bul/lMt  T'u/Uab  num  riiu nbntn nnuß-bu/li'ü  ht-nni 
auin^ui^u  bui  qaiunb'b  b  liifiu'lituu/l^u  ^"b^bu/u  u/h k'u ^ 2!" ^"*^ 
luniunt  rub  num  iiun.iu^a.buint^ß-buj'u'li  b^uAjbuiL.  quujnnbu/h  uibiu-- 
nnup-bifu^it  b  uJjU  [i'b^  np  i^'ub^nij'li  ^p  ^  'UiTii/bi^*  ['"k.  /f"*" 
ubnni  b  niui-nni-Pbiu*U  iiunp-g  bniu'ubi  b  oUnLpbiuuu  trnjiu^ 
qnL.pbiuiit  nuijn  u^iupui  b  ujp€f-ui*ü  t^p  'biulu  lurLiu^JTii  pUnL.-' 
ß-buiVli  bpbb iuiujI^u f  lu luujl^u  iLunß-b  1  b  p*ubtiubi  uui^bu/Uiw^ 
tfni.%  jiuhiluj^nL.ß^b'ügii  b  luiuLubiuti  tu  nnL.b'u  1  ui*ij  uj  ui  ui  b  u/li  n  l.-" 
ß-b^^'u  " )  b  ih'bbi  uujpn.i.ni'h  pu ui  libpuiuipu/ub  b  % tf uili n l.-^ 
ßbu/l/u     IhuuinLb^nj,     q^uinL.ßliifu    pubuiibuti    pujpi_ni    b     ^nepbt 

Kap.  LXIV. 

1*  UL-  puip^  4"  lli^ubj^  b  ^'iiiu q^u/ii nb I  U,uutni.^nj  b  ^ui*- 
Lu/ubi  %uui  b  ujut^bi  'ünpuj  auiuttnni_bpujVu  b  uj  lu  ^  bbuM*Un 
ifuMptj.Lnj'Uf  npuj^^u  n^  L"^L  ^""""-^»f  Su*p  ^f  b  uuii  ^  ifut^% 
tinpuät  U^pi^  'übpbuij^  b  bpljUJ^uttf^ui  bnbuii  lAuufnL&nif  abutuiq 
b  auiubuiL.  b  qpuipb  q^inu  nHnjsuqu/UnriLßbu/lAj  b  q nff- p'u nut b n u— 
P^[itfu  ^u£pni_pbu/l/b  ui'u^^nup^bujVu*  qji  duiutult  utl^  qbpbni.^ 
gnt*Ugü  uin.buii^  ifinpk,  qphui  pnLp^[iifu  ^iui^uiß%  ijsnp^  1  /»^«"^  1  Qq„ 
puL-P^hujiTp  uipiuuß^  b  n^  bpp^^  ^bqq.  b  if^  'H^^Pt  ^  ^h 
us'hij^injP^f  u/ü^nq  ^itst"  fJ.uinnL-S^nj*  «i/f  ujj%  np  b  pujq  puin.-^ 
liuj  ji  'iiüu/ul^  ql^bu/Uulb)  uui  l^ f  np  n'>St  lubi  U,uurrrL^n  t  ihnp^fiL. 
nLubuj^f  puui  npriLif  ^ut p*U  1^ f  b  n^  3ibnL%  lupbbuq^  ^Pph,ß* 
Pul^  np  uijj-if  nq^  umuj^^  qbbu/Uu'h  %npujf  np  1^  lubi'u  U^u— 
uini_anjf  qpututnbuji  frnb  np  puipLnn^  ^  uuiujqpnL.p-but*ü  iuil" 
a-iupnL.p-buiup  ju^UuMifuiputp  uiui^bit  H^utu'h  uijunphb  b  bplAjuib 
pu/^uj^uiL.       qqmjni.p^lnfUu'lif       "P^       qbpbnLnnifUn       qqbuinLß-buU 

1)   Oiuqif.   aa.    6—7:  2)   P.   liarGp.b.  ^..  ÜL.  liarGp.  *b.  63» 


142  S.  Irenaei 

tj^^uAi^iup  l^upuiuitiL.  piupi.njii  ij^^iuprj.  l^tupl^n  tiLübi^  nj  Luinuj^ 
gtrt^l  iiphq-t^^^*  ^tMj%tift  l^utuuiiuuiiutj.nj'u  ^  L  tu'Ujb plf^tiLuAtiu j^fi 
b'üp^uiliiujg'u  ^luunuifij  piuU  niufUf  np  ^  ^4"»  ^ifiujnL.pb'ü^ 
^iu*Uri.ftu£nq^nLp^^LÜ  q^fiu^nuiu^nj  [fr'liftt  ^iuliti[i  npuf^^u  j^btj^nL. 
fi  kbtLÜ  :^tu2'"^[/'  ujn*üntJli  tj^ui b tj^b Ij^n i^ ^ fi i*lj  ^ iS m n i_ß^ b ui^Im  ibnn^ 
^"/^  ^"^IBV"/^  ^  l^'^-jf^*^ )  II  lul/ü  b  ^brLÜ  uibuibuiVli  nnri" 
2^/ii^  ifbif%^  ij^ubtUL.%  ^  uui^uiutl^l^'Uf  b  niMjlAj  fi  ä,bn*U  lubibiug 
tj^tj^ui'Uuttj^uAinLp^liLUu  piuppturLiig  tj.^ui^f  ujjuu^l^u  b  if^tn^  ^ 
Abn*ij  bpi£iUßiu%^Lp  nLpnuß  i^npAnj*ü  a^u/li^iup  fupujurni. 
pu  tuumnLhrbuiu  piupunfii  bujibutif  nnni.^^*^*}-"  f^  tun.  iniu^inm*' 
'ünL.p^liifu       'hnpui       //'^A>       u/li^inL.        ff'*^^!"^       Ihuutnub^nj  f        "hiufu 

140r»  UM n.iu\^l^*ii  fi  ptuß  p^^u/ü^  Ji  Abriii  uiujiui^jutupnLpbuAtf  np  [i*li^ 
ubuMliCLUMU  tiiurLÜ  b  \iupf  b  luujiu  b  ^luuifut'ü^  tiL^uifu/u  rtLubtuif 
pppriL.  ffg  ih'^t.  ^  p'^n-H-h"  ptupun  i*U  b  niunnnj*U  f  ut'Uti.utu  b 
AbnjUtupl^burj^  nupbß  bpp^^  n^  ju§*ii^ini^p-b'u^  iu*h  f^%  lu  aiu'ü  ■^ 
n.ni.p biuVu  ^iU2Ujl£b£^  U,uuinL.^njt  uffl;  bpbngnLha  a. b ui n i- P b w'li'ii 
b  ^ip^l/^  tj^ij.ujjnL.p  bu/Ugii  b  ji  iftntu^nLpbuj%  /unp^pnLng'b 
^puij-uspbugbu f     nK     aftuttuagbu     Rß^lf     utuutiubbinJ    atftuprAt 

2»  Gl  abtßpn.  bnbgbu  lUiiuin  Luia  f  np  *tb  bu  uiujbujLb%n. 
bnbiui  bu  uuipn.*  gbiupn.  btuutuipbtuif  np  '"/"T-  buiatfbiuin. 
bnbp*  b  t^fi'  ui%tfuj^f  np  iT uj ^ btulu uj g n l.  p^int,pbujtfp  n^  inLUtp 
lApuip^blit  i^ujuab  ujuipui  b  ujp€ru/b  g  >B  1  ^"'A'  utn.uj^b'u  ntiuiu 
bujpub'u  uujprii.n  1%  tuui^bif  uiutut  ui luui^u  ibuimut/u  p'ürjLnuhbinL'^ 
pb^U  ujn*iibi  IhuinnLO^njt  niu*ijnb  n^  n.n l.  qihuuinLUja  anpabuf  uiji 
Utuuinuuja  ujn.%1^  anbai  (Xpn.  bp^  anpa  bu  lhuinni_atij  Abn.bu, 
UM  p  ni-b  u  ut  ui  n  b  ui  b*ii  p.n  )  Umn  ifbiu  i  b  ui'Uuutif  np  b  tf^uMifuL.  f^u/ 
ni-nbn  auiifb'UuM  i'u'u  h'ltS  Uitihil^  b  b  rt^uj  &uMUnL.  bppni.  utn. 
jpba  tun.  bibutin.*  pujin  uutuini  *liuui  nubpinn.  on  ujuiptj^  b 
n.bi_putiltupj-  b  ribLpuii^nL.  b  uiUi^bui  auibuutl/hf  J"P  J^^P^t^"^ 
pbuii  bbpuiujpui*ul^  1'P^'H.  iupni.buuiuMij.^in*üf  nu^bj^nt^  jui'iiA^^ 
nuLif       n%UM        /u  nj*ii  ui  unjii      *bnpiUf       tj^fi       ifji       juuuiiugbtu^       ^i     pwg 

140v*  ^ujVübuii  pUlibugbu  n^butu  ifujpfßtnfij  ^tnpuit  putjg  u^ui^bui^ 
ojuipnujpnLißi  juipifuipnLpbiuVüf  bppbuj^  bf^gbu  mn.  I^utuioj'^ 
uiutpbiuj^*    ^u/iinb    jujpni.butn^%     lJ,uujnt.S^nj    pui^uLgbiu^    ^uio-— 

kh*  "p  b  'P^i  k^^t  ^*  ^w'^t  bpp^  h  p"4."j   ^rkr^   ii"j'"^ 

gnLpbL*U     fi    kbrvU    'hnpujf     uti^h-g^    1<^^1    A   ^^Pß"*-""'     ^     ujpuiuj-^ 


Adversiis  Haereses  IV  143 

nni-uui  tfiunni.n  nuLniJ^  L  iuj*üouj%  t^ut  p  ij.iu  p  b  tu  ^  tj-k  rj^ti  g  Ij^ut  *■ 
ani-ug^  troba,  ^l^^b  lt^  ^  ^'u^hiuh  [lulj^  p^iutj.uiLn  p  ji^  gui'ül^uif^ 
nbnhgLriLpbuAjn^  onuif^t  lAu£ut  bß^l^  uAtinnmin  /'"J^  fauuiiU" 
qbuii  b  puia  0-nqbu  quintiL-bum  tinniu  b  uij-qn^  miubnuMptui 
ihqh"  tlUifut\i^\i  f  ab  ifuintj.  bqbp,  iuu£uj^np^  qU,uuinLanj 
hnbiui^  if b u/b q.iu tf lu i'it  b  qujpnLbuut*U  'linpuj  b  qbbuilJuu  b  pufg 
p*ubbqbp*  nu/Uqb  uitvUbVu  iun.u/b&hVu  iuMiniiL.b  ubuijU  piupriL-^ 
pba/üti  IXuinnub^nj  ^f  Hub  //'^^/  tuniuh^bVü  juMUiriLlj^  ifiupq" 
LH  lii  pUni-Pbuiiit  U,uiut  bß-^  lu  L.d- uAj  qtu  b  ifuiuinuugbu  %üUi 
q^ni'Uf  wjub'hc^  ^  qiun  fi  "Uiu  q^iULium'ii  b  q^'u um qiuU ij.n u^ ^ i-h f 
lunabu  qui p n i^b u uiii  *ünpui  b  bqftg^u  I^uj in ui p b ui ^  qnpa  tXu-' 
inniS^n  it  ILuiiu  bffl^  ß-bpiu^iunuuibu gbti  *ütfui  b  fi  puig  tpiu»' 
bibqbu  b  Abn.ujq  %npiUf  bqbqb  uituui^tuno  um'Im qn p a n lm" b u/u g 
b  Jtbq)  np  n^q  inuiup  b  ^"ii lu qiu'h qb q tu p f  "^  1/  "5  A  uuutf  np 
bn^buMob  *  nui'hqb  *üiu  lumuDbuiq  bn^bt  b  ^lupuu/b  bu'b  f  h"H^ 
npo     nS^        inLUi*ü       *UuiUf        qpbbqui*b         itu  pnut  iujbiu*U        bjpuibinL^  141r« 

pb'ul^'u^t 

3*  UtUJUJ  nLpbub  n^  ujpni_buui*U  I  ui jbiup  ^  lAuuinLO-nJ f  nu/Uqb 
btupl;  fi  ,ptuput*ügu  iiuptiLgu/ubi  npqbu  Ihppiu^iuifnL.  ^ )  "^Jl  "*/^' f 
np  n^  bpB^uijp  q^bin  'UnpiUf  b'üo'ii  lubkb'b  bi_pnj  lu'u qiu p qn w 
P^buiVlj  ijfbbi  tqujtn^tun.t  'fiiu^qft  b  inju  n^  1^  inbuip  Jiuu'ü  utjUn-^ 
g[i^f  np  qiuh^^'liu  ^ti^pbiubg  bnL.ptugnLguAjb'ü f  umii  'Uut  i^,  nptq^u 
b  ^'u f  ["jll  l^nL-piugbuMj^  lun.  j/JU^bus^hg  luutm^iujn.b'u  j uAj ui b u n il'^ 
ß-bu/h  bnL.pnLß-bu/l/h  ib'ub*  nK  ini^uni  b  ^utpbl^  auiniu ibqni^qbtn i 
1"<Bf  "■  "^  UtUinnLO-n f  pn*üujqininbuj/ f  bß^  ni  no  biuifbq b  nuubi 
jbuDbiuu  qiu p n t-b u ui'h  %npuit  Lhpq^  " PJi  A  P'^'fb  bu/u  b  ^lu  ipb*ub 
jnL,unJ%  b  lubqu/ub'b  pum  qbpu  uji-pb%ujq%  utqiuuinLßbui'b'u  f 
utn  pLpbiuugu  uitntn^tun.b'ü  b  putq  biuqb'u  luuiiuuuiiuifpbmiDf 
mqiuino  b  uiuAub^fuiu^n  piupnLjp  liiuifujq  bqbuiint  Pub  IhU'^ 
innuiua f  pppnu  qb  uiub*bb qn^li q  iujn.ui9ujq^in  ^f  bpbnLqnLÜq 
jinpiftuputl^^u/hu  iiumu^uMqi_njliu  buiqifbuig  p*htubnLp-buUut  thj" 
'Ung^Ij^)  npß  ItAtqpbVu  qinju*ü  qu/biutqutbuM'linLp-bu/li  b  pUßuj^' 
uiuU  tun.  utUf  piupbiqgu  ^^nn^/juii  (XuinnL.an  i  qiu  i*U  f  npni-U 
fbuitbiunbVh  iHLunit  hub  np  ui  q  in  p  m  b%*U  b  tn  p  ^  ut  iftn  p  ^  b*b  b 
^^nf_A     ^ UI if lu p fiii    b    b   pufg      qutp^biutß      tbuibi^^%    jujj*üifuji%^    b 


1)    üiuqif.  b'h.    12:  2)    ITiusp.    hP.  3.    cmr.:  3)     ITiusp. 


144  S.    Irenaei 

j41v\  lifipuL.  ff^  nuA/3i/t%u  LnLpiugnuguAjjiab'Uf  /j2/'"-  h  im-unjlb  [  iLmu 
tj.uj  tiit  ui  in  I  ujuiui  niuuuibiua  /uujLUini  Gl.  uji'UnahLf  nn  Ji  tu  fit  **  ht/u 
punnui  ^% lu aui'ii iin L P b*U  1^% f  iiu niFiu nuiLu/u  iujn.uj^uMnL.n i'u  ufujui»* 
pußiiuttriug  uf^iuuijij-  ufiu  in  n  l.^  ui  u  f/ü  t  Pub  ^%  ui  nutb  nn  t^ß^  b  ult  U,u-^ 
uini.hnj  ^ut%ci.jiuuj  juiLbinblnulj^u/lj  4>  if^  "Pß  tfnn fu ^ft^li  fi  inL." 
unJJif  innftLuhb  in lu bt u in b uiVü  bt^nbiuhn  nifubnliii  uibnb*  b  "Pß 
ipmfujbu  b  I UM i^b m b'li lu b ui*ü  ^ uAj ttu ui b^ l^^li f  nnia.  b  b2^bn.  ibtubiw-' 
uiiul^iuiinLp-bui'ltij  fiunbu/Un  nifubgb^  püiubnLß^bi^  fii.nbiu'Ugt 
i^p  lun  lAuinnL^nj  fjpnni.  tj^fi  iudb*itiufii  niunbo  b'li ,  n^i^  Ij^ui" 
uujL^  iJiuj/uWi%  iLhuinnLO^n ff  qu/ho.li'hu  bunbu/Un  nnbb*h  b  aiu-' 
pbuig*  t^p/^biu^^ß  tun.  b  jlbuinnLiu^%  nuinbiun f  ijinuii.fi  uiji&ut-' 
uiuu^l^u  iuiptj.mniuniuinnLp-bih/lj  u/hbnfi'h  iLuinnt_hnjt  'nuj%tj^fi 
"P'P  P  ^lu^ntiwi/r^^^^  ibiulu^t/u f  ibniuLb  inmui bj^u  luiumnL'tujub 
ZCl.        st  /t    np^     h    nutnlM     iliuibiuilM     b    inLuni'Uf      ibniuLb       nbiu^ 

bbu  b  tuuJLiunbt  l/niu^u  i lunj- lu il u/h ui bb in  injuu  jiujuUf  " P^ 
ibuilu^b%  b  uiTu/liI^ f  b%nbui*iiD  b*li  u/bö.ui*hn  bi-nbuilin  luium-^ 
tiiunof  nnbb*ü  nuj%^b*iiu  bi^nbui'Un  b  inLun  1%  b  riUuibb'u  b  luiu'^ 
Luinbf  b  n^  in  lu'h  ^  iuium^uinji  %nniu  ui  luiubub  üb lu bn u ß^ b uiVu f 
npu^l^u  iuiniu9u!nt.nji/h  utuutguijpf  uijuu^^u  b  npM  /'  juji_fitnb*' 
'Uiulj^ui'u  i^nLunJh  Ikuuini-hnj  ifiujfu^fi%,  nn  ^  luiunnuUuibiubiuii 
utubuiufu    niunbuin f    tun.  fiLubinun   ujuiui^ujnb%    b  j lu i^b ui b'u lu b iu% 

142r*  h  fy^t-uiffli  Diit UI bb u g f/u f  IC^^^^l-P  jiuiTb'Uujjiifi  niunbiugiif  uAf 
Aui'Un     luiuui^iuna     uijuiuhub     nU  ut  bn  uß^  b  lu*!!  u     bnbuiit 

Kap.    LXV. 

1.'  U^nn  11  b  b  *iini%  ihuinnL.iua  Z,uiin  l^ f  nn  lu ibnnbbf  "P^ 
aiunAu/Uli  'hnniu  ilbiuj'u  tiU lu bn l.  13^ b lu'h  b  bu/u  ißju/b  tinniu  b 
nn.1  lun Ulli niiL  10  b Ulli )  iiin.  buouiuu  ujuiinnujuinbtui  nui n buu *  l'^'l 
umui^innniuuibin  b*ii  luiuuiuiniuuani.Klbui'ijf  p.iu'liuut  nbnub'b  uui-^ 
inui*iiuiib)  b  ['"bn.  %uui  b  puin  buinbinn  ^ n b ^^in tu Itiu nli f  qjiuub^ 
uib*iiuibut'lt  ^nLii'b  utiuui  nutuinbiu  i  ^f  inn  umutnbi  utug  05"/» 
nuii'Unublii  nn  iiu^btultli  bnnifui'lil^  nnn^buti  ubqltbgu/lt  :  ul. 
uiju  4  /'  ti iunu.ujn^l^*U  utuiuubiui*  ((Gu  (Aumnc-Uta  *ltiuluiu*liAutLnnf 
tunitbu     btutniunni,[J buü    b    ^utitinutinb if    tjiiun))  "♦    jutj'Unubbf     nn 


1)  ITuisp.   ]»b.  41:  2)    bu.  hib.  7: 


Adversus  Haereses  IV  145 

iuujuJ2/tJuinlr%  L.  tiujtiijuj*U  uin.  %ujf  ujn*übrinJ  fuiuniunn Lß hi^i  /«. 
u^Hf  U.  u b tu un n n L.p^ h lSm  jujUCi.hu  Lutibiui*  h"^  J"^J^"" r  {f  "P'B 
n^  uiutui2[uiunlf*ii f  '^fl  ifiuiju^f/h  h  inL.uni*U  tmnujf  lUH-huib*' 
'Uutbiu'ii  ^tiLn'ii  b  uj  nuiuinbu  lu  ut  uui  11%  ujuiui  nutuui  biu  if  nn  ^ 
Sujn     uii%nabbf     nnyt     u/u  b  utti  bVJU     b    Ijiut 

Kap.   LXVI. 

1*  ihujui  bp^l^  "' U  "./?  ^Pf  "P  n^u/babuin'u  2^inn^gn  suijnu 
b  ujii  nof  nn  ti>ni.n%  ujiuui  n  uiuui^  n  lAuuinLutS-)  b  aitiJtuinujU 
n//n.Äo  bnbuti  ib%l^b'iif  l^n  nn  luinnut inL.ß^ büli  Z,uiunu  mnui^t^^ 
b  ^n  nn  juii^buib'ijutbui'u  ^ni^n%t  U>JI  ij^ujuti  n[i  tfji  b  'UnjlM  ögfif 
"P  n^'^phuji  nnn^k  b  iThl/ui^f  trbbnjn  nujifb*huijb  «"^^  uw^ij.'^ 
If^ui'u  ji  ntu U1UJ u ui lu'u b'h f  nn n  utunb'Uujb  ^nJ^L.  ufi  ^ujutnL.guj%^  \42v* 
b  utnn^^  nnjbiuinu  inLiuLtj  b  nuuAju  b  'UnguMug  utubi  du^ 
butjxff  ujLn^^buJin  Z,uii_n f  J- UJ nu/u nb n t^n  ujujurnuiuuibufi  &bn  tjujn" 
^utjnLp^^ifii'iiy)  -f  b  nifuAjg^  C(fj  n  P^utjo  j  b'lil^'ii )  ^nnij^biu^^f  ^  juii.^'^ 
uib^ujbuAj  ^nLn'h,  1"  P  utuiui  nujuuib  usa  Sutjp'h  juT  uujuiuAtutj^ 
b  ^nh^ututbujn  *ünnuj))  *^*  Öl.  b%D%  A"^  ^usjn'u  b n bb lut tj.n j*U u 
gnußu/ü^  aLbnUbinJ  juujnutnnuP^bLU  b  ^tuuuttuuibini^  ^utp)~>  ^ 
jutnut9iunL.n  1%  Ujujui nuiuuihut  1  ibnbni-n'li  bnuilu/hn  n  tut nuuinut'-' 
builiuli)  banb  üb  nuiuiutL^n  n  abnbnub'u  luj  nffu/iiiui-n  n*b  ujnui-' 
ß"t"*J  H-'^JP^  nnujJ^u  j n n n u u/h 0%  b  n n n b'h t^n  1*11  UMnutbq  abbnia 
O^p  usub^nij^»  CCrui^ünb  nnuj^u  (innnilbuji  ll/^[^  npnißj  b  ^ul^ 
iujnhnbujif  ut luuj^u  bnbnb  b  J ui lu ^ ujI/ b*ii  1  ui l/m in bu b*ü *  uinuiobun^ 
llnnb'lt  U  Ui nnn  I  a^nb^uiusbu  fn-P  b  (f-nnnuhunb'u  juinnuijnLß^buc^ 
*Unnui  aujirh'ubub% f  "Pß  nnuijp-ujbnni-ß^bifUu*ii  b  g^uAjuiupl^'linL.'- 
P^bifUu'u  uinjUb^  b  ujnbnb'ü  gUnuiu  b  ^'itnn  ^nnfu*  uihr^  ^ibsb  i"'L 
b  ^P^tri  uiuituifu/UntOuii'uJ-uiifuiprj.usp,^  h^uttj.bugb'u  ^^nt-unij^pp.plL 
nujpba.uil/li  lut p piu inL-ß^buiVu  suiup'b  bi_pbujUny>  "'f  ^/"3p  tputp*» 
DutinL.ß^bähi  luin-ui^uiai^nfu  umuium  pujuuibutg  ui  p  tj.ut  p  n  gli  Z,uijpu 
ttbp,  ji  ilbp  ^lun.  Hpfj./!^  'Unput  tj^iu p d u/h ^ u'li ,  b  tj^^'Ung'li  u^ujui^ 
putuuibluig  ^pnßt,  jnp  (^iupl^gb%j  ij^m p d uj'h [i u*ii ,  np^  j(]ptj-i-njU  143r. 
utnutobnuili    ^  p  b  ^ui  ut  Ij^pU  f     pu  ui     ^  p  uj  u  uAt  f/b     obuinJUt 


1)    IFmsp.    hb.  32;  2)   ITuisp.  hb.  31:  3)    ITiusp  bb  41: 

4)  bu.  hjb.   7.  5)  ITuisp.  6%.  4Ü— 43: 

Texte  und   üntersuchung-en  35,   2.  10 


146  S.    Irenael 

2t  rui^iah  um  ihunnuil  luaiu niuLb'ü  tjauinh  ubptßj  uhn^ 
iTu/ubuiQ  ^  ifL.  ((U,q.ujpujl£  ^f  ujLik)  uj^Iulu^^u,  [i"ll  ['  ^HL^  ^^L 
if lu n n b u/i/ij f  bljU  ß^'^iuub'li  bu  üb nifu/hbuj a  nnnüh  b  ifl^9  an" 
nb^iinfu  bu  u/li g  aUiuay)  ^t  l^iuhr^^  juij'Uif^bm^  lu uj^u in uj if p.  ^pb^" 
miubu  tuiu  bu  ß-^^iuubu f  jnnilg  ^buig  li iii fu uj% A  luniun  n*IJn- 
uinbn^nLUjS^^u  U,uutnLS-nj  bt.  p-'^iuJ'li  luiLüb^  tj%LU  tun.  LLu" 
innuua  Abn*üujnbbuj at  H,iuu%  "n"J  "*-  IXuinnutia  nuijhf  nn  lu/liA" 
"ü^  bi_nifl^  ti.iuninni_b  nnnniß/h  b  Jbniuj  ubnUiulibuja )  tuju  b'ü^ßli  ^ 
nn  ajLu'üguiLnnnLßbifu'u  ^  'ubp^u  ^diijb^)  t^ujutnjg  bu  ifbl^buig 
iftLniT^  I n'u n.n ifu b i n L P b*ib ^  nnjujnnLß^biulilit  Pub  nun  ujubnaui-^ 
nwn'u  bt-  nbn^nt-f^bujifnf  nujia  uumIiuji'u  lu'j^ubnnL.|^-bu^tI'n  n'itbuj- 
lUiL.  t^ui  ^inup^bifu  j luhi n iu*U ui g  tfuiprj.^  nq^npifbgtuL.  bt.  ujj^nup 
n.wpä,njg  uß-'^ujiFni.p^liLU'itf  1" P  P^^uiifji'u  iun,%b^  utn.  "hnji!  ^«i- 
tfbqutu»  um  'lin  iti  btt^p^  utn.  ß- ^li uj il ui p ui p'u  b  puig  ubl/libuti  jb'u-' 
nA^^"  ^"-  tfutprLli  b.  ilbpuui^'ii  i^n^bgbuii  bt.  ^puiL^pbuii  t^ ut  b l. 
piirfnl^it  ^uibuin.uib  utiitiLp  uMn-Ut^buif^  jiuu^% f  npuj^l^u  if-[ip  tuu^, 
iuubiguiL^lLuuini.hnj^  «Ut-  P^^ujifni^p^lii^  ^t/'ff  t  ^^1.  •P"  ^  b 
if^9  b'Un^q.f  b  h  if^9  gujLuil^^  ^n  b  tj^utLiuI^^  r^npui*  'üuj  uu£iuubugi^ 
143v*J?"*-'^  'f-l[""J  ^^  n-UL.  uuAuiubugbu  Ibnptu  q.uip2U£U£Ujpft%))  »  &£. 
qfJ^tujifni-P fiuüu  qujju  S/;p  [i'li.p'lJ  q.^^uji.npbujf^  pn ij^u/u rj.uj l^b uj g , 
hnbuii  b  lAjn^k  t^uiprj.  b  l^nj^ubiu^  "hnpui  qtj.i^nt^lu'u f  npiql;u  jujn.uj9" 
'UuL.ifii  nuAi  nujju  guLguip  q^put  %uiu*ü  q^  ^pb^nttul^u  ndu/hu 
ujuujn  uuiuiuj'Luj  ibf  npnn  i um l b ui bli uj buju  ^niupu  UMUiuiputuuibuiii^ 
nbbnjq:  JJl.  uuipAbuii  fi  ijbpujj  npnifu/ligu  uiu^y  ^ßk  C(  11  pntfn ifu.^U 
b*h  npnbn  ^ujpb*ü))  '* *  ^utpIf^uiLup  ujujii^f  qfi  quiu^uiuutiuifpnL-^ 
ß^bifliu'u  u  uiif b'u  b  u  b*U  trbpbuii  ^uiuui  pbguju  lui^iUf  np  lujmu^'h 
ijujpn.ujujbin'li  bnb  ujjuujbub  juAj  guiüujgu )  '"Jl  "5  "Pk  ^nj 
p'UnLß^butifp  q^pb2^utiui£U  I^ujlI  qUuipq^l^  utputp,  ^iu%qft  "^[''^i 
nLpbn  u  uj  in  iu*ii  Uli  bpbi-fi  tupiupbiu^^,  jippnL.  q^  bu  ji'h^'h  [lub 
uutbnS-nLUjS-  bt.  ^uiuinuLuia  U.uinnL&nj  g)  npiul^u  bt.  "i  1 1 
^  p  b  2in  ui  bj/ij  f  'nuAinfi  qiu  itb'h  uij'u  [i'li^  lupiup  U,uinnLui&  nptu^u 
bu  ^lULbfcf-  luu^  b  ilbpuij  uijuu^fiubujgu  lu if b'h b g n iflj f  ß^  ((Ißtu 
iuuuin     bu    bnbu*     b*ün*ü     ujiuinnubpbuig     bu     ^luuiniumbnuju))    '» 


1)  ü*uisj>.  &'{'.  24:  ^)  ir»us{>.  d-S«.  25.  3)  tFÜGi}.    9-    15: 

4)   ITuisp.    d-S«.   38:  5)   üuiiiif.    UH-.   9   bu  jJhi^    5: 


Adversus  Haereses  IV  147 


Kap.    LXVII. 


Ihpn-      luuauknnifu    hnaL.    bnbinnu       uiuutu/ütui     bu    ui'üAbuU 
^upnj    u^uiui£iujn^    bt.  utj^ngli    ujiunuuiiuiS'u.nLp^bu/u,  jbnuiLb    ihn 
tj^iujhnu[tlji^f     np      jiumpuiniuiTpni.p^bu/ij'ü    l^iu\t    tfUuAt    i/^2^ui,     "Pl[' 
uuMuiuAjiujji    bt.    ^  p  b  2^ui  lu  If^u     luuiug    ^lupjiht      ^lulitj^^      bu      nnij.[i*Uf 
npuj^^u    bt.    ntfü    jujjhgui%^f     nn    jtun.uj9    ßiu'ü    aifbt/ü    ^h*U    utuuia, 
bnbnbilb     bilu/lib*     nnin    alinLp^buMU f       nu in    nnriutf    bnbi^        nnrib  144r» 
bt.    tupujfjiu^    uipiun^lAif      p^^ui^ui      bt.      aui^iuniu'UnLp^JiL.'u       nuhli 
luniupiuh-     inpq.i_nif     ij^ji   'hui    li%ifuAi^,    b u b  *ii lu    i lult ^"11     bi^b^t   Gl.  4" 
n  n    nuui   niu%b   diu  nnui  um  bitin  L.ß-biifl/u  *   jpiu'Unb  nn     ini-ub^l^u   ui^in-^ 
bbpinbuii     aujiibi_)     nnnb     ui i*h n     nnnuf    uJ2"J^bnutbnujL.%     ujun,     b 
utu    *UnniMi  ^  in  int    U^nn   niitn   p'u  n  l  ph  b  ui*h  f     npiu^u    luubi    ^f    luubub'- 
^h"    npnhn    ^uio     ibuinnLa^n  if     i!uju'li     nh     b   %ifiu'u^'u       lutib'ubobu 
bnhuin     t     rub    pum    ^inup-biii'u     b     JiupnuiiubuinLlB^bujh     n^    luub'-' 
ub^b'h     npnbn     bun     ihumnL&nj  ^       "^"11      "P<ß     ^  in  Luim  iu'iAj       *Uifui     «. 
utnUb*ii    np.u/l/ii    'Unput     i    Pub    npo    n^*h    ^uiLuiutuili    b l.     ni    uinjbbli 
unpin     nbiuuuUf    npnbn     bu.  ^pb^iniuba    uiumuAiiu  ib )    pum    trnpauu 
uiumuAjiuib    nnpS-binJ  ^i    Ul.    qfi    "'/"     mjuiu^u    l^j     jGuiuj^    luuin*» 
nbini^    Ciflpn-bu    S^^uij    bt.    putatfuinnL.ij^       bi.    iinaui      ^f*"     u/liiup*' 
nbubluy)  ■**     Gl.    nuipcibuji     mu^    t^nuiu     npnbu     lULtniupu »     (^ffp^Pß 
lULinujpo     uinbab%     b^iiX))      ♦       niu*iinb      pum    plinLp-biu'u     "pn-PJP.     bu 
%npujf     niu'Unb     b  ttuiuhl^    bti      bnbuiin*       A"4      pLim   ^lui-inmnn     n^ 
bti     npnbnt 

Kap.     LXVIIL 

1*  ru/ünb  Ljrtp  mi^pb^mb  b  ifuipq.I^u/ü  lu'u ^ m Liu'u ^pli  b 
uuiiu^iuliD'ii  ^lupnii  "pn-h,P^  muipmc^l^ip^plM  b  jnpq.bq.pnLp^bug 
fi  pmg  ^m*übiu^ß^  p^nL^buiiTp  "P^^^  ^^ f  t"k  ""^^/»^ ""^^^' 
ujLinuipnf  "^P1  "^  cf^ujn.ui^nb'lL  t^pum  p'u  n  i-ß- b  luliu  '^lupuliüf 
^nßj  mupb'Umb  b  mn  HumuL^^nj,  "Pß  "^  ^mumhij/u  'üUmf 
mmpmtj.fip^  b  jnpi^bq^pnLpb^l;  j  ^  P'^ff  ^m^bbrn^^ß  [t  'büiu'iig  bip"  -.  .. 
bmiD  bnpnt-ub'h  qnpnbo'ii  tzni  %npm,  J-mnu/üt^b^  c^ut  n^  ^«y— 
pmnbmiOf     npinl^u     7*w/l^^      wuI^*        C(lhi.mmp       bq^b'u       ifbq^mi.np^ 


1)   3n4ft.    0..    32:  2)    ümsp.    d-P.  50:  3)   Snqa.     Q.   44: 

4)  ba.   a.   2:  5)   üuiiiif,    cht-  46: 


148  S*  Irenaei 


ituntiiuiin.^*  unuiifinnuphifü  'linqiu  nuin  tiifu/UnufS^huM'ii  tui^Ok.h'uy)  'f 
UL-  iliuu*li  ut lunnhb  O^pf  annu  n.hui\^n*ii  iT lu n nbut'u  h^tinifUn.)  ^n  — 
lUnLUriu  hf^h^  luutug  f  nuin  "u u  u/u n l ß^ k ui*U  bb*iirLu/hbiunu  luiun-' 
ghh*  pu/iUab  nnuj^u  unniu  bjtunn.ußbj  buJtfuibnnnLf^bujua  OpSh'^ 
b.  uiji^nßu  tuiTb'ubgnLij  ijhtuu  a.nn^b%t  d'ru/liqb  ^ujjbaujpnL^, 
uiu^f  iqnjl  /^uigl^ß  ^  luifnnnjii  u lu nn Lbb a i^n t/u  b  ibujpfiubtfLn-^ 
gß*ii»  *  ql*  *hiub  jiuniunu  sbnnilrib  luubinij^  (fHuiugl^ßf  uj"k) 
mqriL^unLÜ  uij'Uifbbj)  ^ f  atun ntuiru/ubtiL-ß- bifu%  *ünniu  b  t^ib'^f 
tinLpbifu  'u 2u/li uj b b I n J t  H,uju*ü  nnnt  b.  unbifbiu  uiunniung  luug* 
((U  uj£iq.  ji  U£UitnnL^  ^Hf  *UifuAjbujg  ^LULiuuuipbiui  ut*inu u'u n g  ' )~)  *  b 
ntuncibiui  CCäAo  ifiuuiujbutbjiuqn  bnbtuif  bun  ui  nuili^/iLn  no  b  bpu 
P^^bpji  jiLnnj  Jn%^buigX>  *'/  Öl.  buiujb  b  ^n^iuuinu/u fi  ^uipnqb'" 
l^fiq  b  pbrt  buputjl^iiug bu  biiuiLub inil )  b^biu/Uu  U nnnuui  b  q(rn*' 
qnij^nLptj.  j'ntfnpujj  tuu^p  qUnuiUf  npo  qUifiu'uujL.pt^'iu  U nq.nifujg-' 
'-ng'b  qjiu'Ugu/Uu%  b  qlinj*U  gifbnü%  Ji  'Unuiu  gn^  ^ ^ut^ ut l£b tu g  ' , 
qiuuU  Ituu/U  nnphnali^  'Unilb^JU  ut%ni^u/UujbnSni-f(f-btuifp  bn^binJ 
glinuiut  Ul.  ab  nV  p*ij n l ß^ b m i/p  ^h^  lu luiul^u  bnbuiin  iihUUtnL'^ 
vnjf  uiji  butpgb*U  gutpgLupni-P^biAi  nnpabif  'UngtiL^Ug  h"h  "'J" 
145r.''  "^A^  ^**"'>n>  Uuiuu  b  piupu  *lingui  auipbu  uinubuii*  «l^nLiugiu-^ 
priL^f  ifiu^ni.p^  bribpnLß,  fi  ptug  pUl^bgl^^  g^uip/iu  fi  uput/ig 
AbpnUf  nujiLUjpbg^n  b  Kiupbiuq  cibpng))  "^  t  Ppprit.  ff^  "hnqnuUg 
uijung  bb  inpcf-uiu  biuubqb'h  b  i  lu^lt  g  la^U  h  g  b*U  b.  tfbgiu'ü^bgb'iif 
ungb*it  U ngnuuigLnn'ii  ^luugb'li  igtuuinL^uiubt  Pub  inpfhiuif  ^PP" 
^bui^ß  tji n ju b u g IAj  b  ujtgiU2iuLbugb%  b  giu giu p h u g b'u  ji  Kiup^%,  ab 
"Ptl''ß  ll^u  p  Ul  g  b  Ul  Iß  gn  j^  lhuiiini_S  nj  f  b  ffuiiLuAigb  i  gtun.  b  *iiiftu^i^ 
lu'iiuiiguilj^iu'Uni.p^^tfu'Ut  ibpg  puiti  uijuif  pui'iib  ^pb^uiuibu  ^uipb^ 
b  npiLpu  uiuuig  u tu ui uilli uij b  gUuuiiju*li  ^uti-Ui'ububuiiu'ii  b  np  b 
'Unpui  Ij^nji/ü  ^luUiuU  "♦  ^ut'Ugji  ^  u Ij^u tf uAi ^  lu if b*h b g n lIi  fi  if^iii^^  L 
ji  'Unj'u  lJ,uuinL&nj  bgbinjf  b  jnpj-uitf  '^uiuui'ubu n b  liifui  b  b  ^'bui" 
ä£u/ij q n L ^d b u/ii'ii  I^uijggb^  ifliiijjgb*ii  b  qui p nui p n i- fd b lIi  'Unpui  uiuf' 
^pgbuf  "PH-h'P  tUumnubiii  bnsbuqb*ij  ".  h"^  inptf^uiä*  b  puiq 
buiggb*ii  tu  uiiu  u  in  ui  if p  b  lu  in  b  i  ui*ii  q  iu*li  u  ifLqtuqy  bqbqb*U  P*^'t- 
utummUtujji    qpbtu^     qfAi^btu'Uu     pltq    iun.ui^npqiuigbin jili    b    pl*g 


\)  ütuqif.  b*t  4— 5:  2)  U*uisp.  V%.  33:  3)    U*m«p  d-*i.  6: 

4)    Xr\.v\\.  (M»     32.         5)    Uuniif.  hiQ.   21.  fi)    brbif.    I;.   8:         7)  bu. 

tt.    10;         8)    bu.    a     IG:  9)    U'iusp    l'b.    41:  iü)  ITiusp.   d'S-,  38: 


Adversus  Haereses  IV  149 

utujunnLpiju/ij    bnbinLUt 

2*     rtulUaft     autani^if    aiuli^     SkiurLUf       ttujjß       1"/'       "     '?""J 

uiiunui  U.  lunJ^uAi  ^  ut{iinn^lj^f  "P'B  /*  pustinL-ifuti  Unj^npbiu^  huf 
h  ^kiLÜ  a.iuniTiua'u  luifiuLp-  uMiuuitjiun}u/Uiug  ^p^l*  ll*  frapliu  140V< 
ft  i.lfn*ü  piuaifujg'it  auAiir^iinbujip  U  ^  ^2^^ui puinuP IilJj  rf.iup- 
AtfujiDf  ujujntri  Liunitiua/i%t  h  uij  a  ^lunLiuLnn  gn  /'"'/•  q.npau 
au/u  hau  lujunabbf  b  nn  a^bui  bnß^iui  obujn-%  niuubnUf  ^ttup^^ 
bu/ubi  b  tfliuLtinub  aau/bu*iif  ^oiAtbi  b  bjnLqbi  tj^put%u*ü  *Unpui 
b  t^iunur^biui^i  ifbi/ubi,  nn  h*bK  dbtuUnujtf  iiuj^tut^iuUr^ujgli  b 
#iV  bifiubtui  luhntuif  nV  bujniunb%)  ab  h  ^un-nnu^%  utuuigbuif^u , 
iuji^  ifbl^nLp^fiLUu  ^  wn  u^ujptj^bf^  b  tfbif*itbf^  b  ij^[u  n  m  n  p  n  Lifb'u 
luhifuinLß-bu/u  'Unguj  utanbi,  b  b  *Utfb%f  [lub  fr  '^ tu i-tj^n u ^ )  nLU'^ 
uifi  ^%q.jfjpu  p*bfj.  t/bt^  fr  %bp^  i/nL^uj*üb*ü f  gnugtu^übj^  t^nuui 
uuiiupuitiu f  b  atunut^biui  outpnq  ^2ifujpuinup^buj'l/Uf  qtuubuutjli 
h'us  irbuja.u/iinLpbiuifp  iiu  pitiu  piuput  p  ^2""^P*""*-f^""*""  ,^"'*' 
pnqni-ß-bujup  nLuni.qui*iibi^  ifb  \ujipf  qiujUf  np  tuuiuubgiuL. 
p^if-  lAppui^ujunL)  np  qujL.p^'iiunpnuP^biJuU  lupuipf  np  quuip*' 
quMpl^uh  jujn.uM9iuni_njh  ujn.ujobuig f  np  ft  «/^/»^  ff- um tl lu'u tu qiu g 
qllnnb*U  jnbtug  b  g ib p b n t- fd^ b i*l/u  ^^np^biug  bt-puLtf  utnbq'" 
^ntiuh^ftti  f  np  4"  ifiupifbni'u  gniitjgni-P-fttfut  U^pi  1"^JL  ^" 
gpujuu%  obtun'itf  gnpu  ifbu/Ugiuif  n\  b  aibn.'h  ttititubuig j  u^Ji 
Ji'u^^tuptun.nt.p-btutfp  ituniugu  Suii-p'u  tuuiug^  b  giututntfnt-P^ftt^ 
P^lP"3  "P*'^*^f*l/*  tunutnblin  1%  iiu iint^tf  gbpu  gpbujt  U£upnn9  14d1*, 
^bg  pnifu/ügujl£  gnnp^  bnuig'u  Sut'Unbtru/ltnLpbuAj  b  Ggi^ifu/u 
Uuiu/UnL^  T^fiuinLp^butVu  f  ^^np^binJ  IhuutnL&njf  tfruif^nif  ^uf 
innLuguL^f  b  gu/h^b*Uu  hub  ifbp  b  gßbg  utn.  pUngbifutpu/Uni-'^ 
p-fiLlAi  b  utn.  lUJiiuiLp^uiputpnLß-btfu  luifb'ubgnL'u  ut  gut'u  gut  g*li 
fi    ^ftlUg    gfipu    Ijpp-bugnLnt 


^p^'hbrnr'h  "h^ru 


P  r  a  e  f  a  t  i  0  *. 


ö uAj tj.li iTu/u b g h i^n g f  ufipbili)  uiifb%u£fij  ut nuAt ritu nli  b  jnnu 
tf'l'"  JuJt^w^  ^^"^  I^^J"  'P^l  wi^uj^bwju  ^  «^4^Jp  b  fi  Jiujirj.iu*' 
mb ui uiit n ß UM ß\i  tingui  jmjtn*U^  bpbbgbina  b  bjutn btiu nbabing 
b  bnabina  lujltng  bbf  "[',P  tju/Uuiuuinuiuau'u  b  quiifpiun  b^uiu^U 
unLut  q.pLinu  jii pujuinLg'u  tj.ui ji^i ,  ^  h^^f  "P  jf"-r^"^^&  /'"^ 
j^Lpuj^iu'it^^Lp  il^UMfirj,ujujbinnLp^b'u^%  %nnut,  t/nn  ibi_nbtuhg'u 
ßnnut^  b  utuuibut'iiu f  b  ^  h*^^f  "P  puj'b/tL  tuifb'liiuujutuibb  gni-—- 
u/iLD  oüujßbinLU  b  a2"UjnutnL0^bui%'ü  nnLabin  i  b  b  nbbgbinj 
niunngni-P^buAj*U  bbbnbai^n  if  1" P  tfuinniunl^^^U  nutnnqbab'Ut 
nniul^u  qnuqiur^  f  b  biuuttunbuig  r^nbuuinuf  A"^  tun.iuobujin'li 
ui Liu% rib u b'h f  innna  bbbnbgb  t^bmibuti  b  aninn  m^/uiun^  ub-^ 
utfyi  autn^nn  luiu^binJ  iULUiurig  nnni_ng  bi^nna  b  tu'UrLnnj'u  utn. 
146v*  Uiifblubnnifu  niubuib in  i%  i tu nuAj riiii tjU  ubq  luniuribbina )  b  um»^ 
tLiunbintfli  tiL.uuui'li  miuniuab  gbing  b  bnbbib  bnbinj  2*^"'Pfff 
nn  h*b^  if b ui*it ti.iu tS  b  obutrLU^  b  Abn.*ü  uttt-Uibutuii  luuujuiUL  b 
,-;  nnni^bqiuLf      iiuiuif      fi  q^pu      ji    ^ JAi tj.b p n p qn uiT    1P" i" P    itP^S*^ 

qnnS-  n3iu*Un.bifui*itnupbui*u'u  b  qU  qb^  if ui%iii  Uuiiu'Unuli  T'^innu*' 
pbuA/itf  lUiiitMob  bu  ißiutgbing  ij^iu  pquiiqbuini_p  b'ui^'u  öbujn.% 
tfbnnj  b  iiutiiu^b  jiulju/u  PqP^ng'u  tjin  pkbugnL.,^  quiujiugnjg'u 
tun*ühi,  npiq^u  tquj^u/ü^bgbp  fi  tf^%^f  b  ifb^  ^putifut^^q  ^n 
uinpuAjblj^ni_p^^uU  wpiupbuJi^  i^uju*U  Ji  tqiu^iniULli  pui'u^  'P'tU  '* 
luiTb'iUutLnb'Uujbujuujn'ii  ifutuin Lab jn g  puin  ifbpnt-if  qiu i^ p n l  jJ It lulj 
Jibq  ininJ  b  ^itiui  ß^n^ujb  uiiuj  lun.  ^lul^uj^iunnup-^i^u  ujjj^iW" 
iju/Uqujg'u     b    ^pSJ'L     ^     ^ujL.uj*übgnLguj%bj     qifn jn pbm ju'u       b     qtup" 


*l     ^  lULuiulßiiV    «SHu,  ^bptiHq,   quniui  huiftiliuiliuij  luti^   L   nSiulinpuij 
\ftubbuiinulif    iir'iu[iuiuJnj[i    U    llipitV'jl'    11'"C    itP   ^bpXniiu&nj   Ingiu.    if[i in 


Ad  versus    Haereses   V  151 

AriLotiAih^  jbl^^kri^bgji'u  IhumnLh^nj  L.  tAt n n uj uiti Ln g*ii  aaiunu  ^luu-^ 
uiiuuitiif  an  ^luumiuuiniJb  L.  uAji^utnii-  uiui^haWu  a^uiLUiui*ii f  'jnn 
nujnLnolj  ujui^agbiui  jautrnhgLn  i  n%Lujiu/Uf  U.  n^  num  ifhnj 
tintug  uh  2PL  *L'P  Ujwinnbfugli'u  fi  Siuni^'Uf  tiLunLaiu^Julri  i/ltnuui 
L.  ^luitlii  fi  £2_^iuputnLp^h%^%  t^nn^bgbingt  ^^ui^  itst*^  'P^l  ^ 
lUiTb'ubgnL.'it  f  "Pß  uj^iu  m  lu  ^  ji  g  b*lj  gnnju  lujuifbbf  ijjtLiuiniunuj  n 
2'P"'i  ^  ^rh."*Lp  ^uj%rj.^U£b^  fi  if^'u^u  ^uin.Ui^ujni.n{iu  luuiugbingUf 
t^Ji  b  ij^b'up^ujrj.pnLp jii^u  tl^uju  tj.^uiutugbu f  tun.  nnu  ^Uibuj^ut'^  \4ilY' 
nnL^buiiu  ujnubunf  nmltab  lu  luiu^u  iuujum  b  uilh  b'UujLn  nutnn  iti 
n%nngtJ  usumugbu  ungut  b  b  luujinniuutng  tun  AbnU  lunUnui 
nLü na bu  atun  UMububunuuu  unuuj  ^lubuiniubiu au/hni-P^ bi-Uuu  b 
gljnauj  abiun&bu  ^ lu um ut in n L.ß^ b luU )  b  Ck.baU  bnl/Uuflih  ^ujluj<- 
utngUf  bnnnL.  binuiu/ü  b  u/Uuibuiu/u  b  pujn  tfhn€^btu i f  niuia 
tf^uij'üni.ir  ^tuuinujui*UnLtf  b  l^^iPiunjiui  Juinnuiufbuib'ij  u^bin 
bppbiuj^  hu/ii^t*U  IkuuinL^nj  ij^unuuji  ^nnhuuinub  Sbtunii  ifbnnjf 
i^uiu*U  ujntuub^  ujipnjb  ^Lpnj  bqbinLif  *"/">  "P  h*^^  bifn  ifba, 
'it     1"^1    1"l    ^'^"t^uJtf'buj^    jui^ifutpbug^    t^uijhf    nn   h'u^   ^  b%n*lit 

Kap.   L 

1*  'fiuAjtili  n^  "^JL"^11  '^^ß  nLuu/hbi^  ^"'/f4'"^  ijlXuuinL.^ 
^"J"tj,  bp^l^  n^  i[iuirq.uiu£but%  ifbp,  [ippb  t^ft  R u/u  l^fi,  iPuifirj. 
btitu'h^Lp*  ßu/üti^  b  n^  ujjf^  nß  Ij^uj^nt^  ^£t  u^utuiifbj^  i^^iuLpu^f 
^P^k  "^  l"-p  b"k.  P^'t'^i*  <(r 01*11 1^^  n  utj^  n^  t^jiinuig  grifft uru 
lLuinnL.bnj  b  .^£iuif  i?  utj^  n^  t^" V^PI^'kt'B  ^H.^  'Unpujy>  '*  hu  n^ 
r^usp^bujf^  ifbß  "^Ji"*1t  ni-uuAjbi^  Ij^uip^uM^,  p^jjg  uibuu/ub  j^n  if^ 
tj^,hur,r^,„„'bßn'if  §Cbp  b  ^nin  itbpnLif  ^ub^biugu  /^gn'-nnLCl^L*tt 
p^ If^ut ^b uj f^  'bnpiuLnj  ^uifüli'ü*  npu^^u  g[i  % tf u/li n ty^  gnphng\t  b 
UMpuipfi^^  piu'üfig'u  *Unpiu  bribuj^^  "^ ,  ^luutupni^nLpfitMj  ifftiu^ 
pu/Uni.pbtu'ü    pU Ij^ui i^g n L^    pUg.    'Uifuj    [i    l^iu lu uj p b ^un j'ü  jnmui^ 

^ui*U     guiJb%uifu     uj^l^uip^     giu^nuifb     uinboj^^p      'ünptiu     bnbujipuf 
b    fi    if[,utßiLnjU    I       /r    piupi_njU       b      f,    i^ujl^'u     gizjrn      %tu    'jtJiu'linL^   \^-J^. 
P[iuU     b   jujjUifu/h^,    np    ni^ft    guiutpgbu     tu'u ut uiui l^^ui^li n uß b ui'u'l, y 
jiuaiu^^iugLnfu    gujuinLgbui i^p     b    npu^bu^i^^    t   ib^^L    i^     ^"    k^"  ^ 
puut    jutntu^uit^ltinnupbui'ii       ^iuup\i      bt^biui^      [t  jujnui^    gftuiuj^ 


1)  ;rLmjif.  (Kl.  34:  2)  3iul|inlp.  ü..  22:  3)   Siuljnijp.  a.  18; 


152  S.  Irenaei 

tfhiuiu'u  J^uJUUJUUiLu  u.  iiutiu/UiuLu  riuui  lu  n nuAjbLnt-Pltut*U  h  tu  — 
%/t%f  nfi  h lu'jJ  ^quiLn  U.  ifiunn  ^2"^"ph^"  lupbiuifa  hunnti  niu^ 
%ufi.nnujujgu  alshiui  qubtjf  ihnbuAju  qiult&ii  uinubiui  lutniunu 
abtibabinaut  H^uiüu  ab  u/ubnuiL  inbnbiuq  ifbq  luujuuiutifanw- 
P^lnfu'iif  b  q^nt-pbiuUp.  lAuutnLS^nj  l^uu  ujLinujn u/gnjn  qifbq^  nuin 
nS  p'linLp^but'u  [ii-p  tupuipbi-ui  uj^ujbbntriu t  Ut/'n^  biunnn  ^  jiiiifb'^ 
'iibu^'ii  lbuutnt_&nj  h u/iAj  b  n^  tni^iunu/nbiui  tu nniunnL.p^bujVü , 
j^piuL^  U  tun  %tu  u/Urj.p^'u  rrtun^uit.  tun  tuiuiuuintutfnni-p^bLiiu^if 
ql^ii-pu'u  i^libi^  ^  'Utfui'u^f  n^  pn'linLp^buiifnf  nnui^u  'Utu  fi  ubna- 
nuiu  tulin  tnbnbuia  ilbof  n^  tj/tLnu^li  ui%  iiua.  turiiu^ni-ff^bujiru 
j ui tp ^m tu bb tu if  tuji  nptu^u  ijtuibi  ^p  ibuLnni^^n i  ^iuutu%bqni^qui— 
%b^ni^  b  n^  pn'Uiuq.uiinbinij^  tunUni^if  tjnpu  btuifl^p^ü,  q^  iPfi  tup" 
niuput-P^pifu  jun pmiubbutjb  b  ih^pbun b  b  ilb  u btjp'h tu buili  utnbn-' 
anLUJffu     IhutunLanj    bnpni^ubiui     luifui  iiuu tj bt 

2*  tAno.  pi-pnij  lupbujtlp'u  ibpbbqbin  i  qifbq  obiunli  b 
inni-biui  qsnnhu  ht~p  ihnbiuAjiub  ^nqi,n  lu  tlbpni*  b  qUiupilbVli 
14Sr«  /"-/'  tji n ju iu*ii lu Ij^  tTutpifljnju  ifbpnj  b  ^luifpbqni^lnbuii  b  lup" 
l^biui^  ^1  tfbq  qZ,nn^  SiuLp'u  b  b  tfbuji_npnt-ff^L%  b  ^  ^luuiu-' 
piubni^ßbifu  Ihumnuit^nJ  b  ifiupnbtu'u  uiS^bintlf  b ^n i^ q u/h b in il 
qU,utunLiu^  Ji  ^bnii  snqL.njIi  b  U.uiuni.^nj  ntupAbtu^  ft  tjbp 
ui UM*U b i^n ij^  ^tu^bint^  qifuipnli f  b  kbnU  ftLpnj  tfuipifitiuLnpni.'- 
pbiuuUf  b  ^tuumtuuiujpiup  b  ^2""^P'""*-f^^**'"P  ibi_pnL,if  nui" 
^pu  m  b  tuVu  2^np^btuf^  tfbq  qiuttiuiqtulj^tu^ni^P  bifu^  ij^tuuli  tun 
'iUiuj'ii  ^lUiiiupujl^nLp^btu'Uf  tu'linbiui^  qltiuq  ji  ptug  uiifb%tujii  tui'" 
£iu  qui%  q.uf  g'ij  Ij^utpb^ji^  ^  tu  u  tu  ui  in  n  i^  ß- b  tu^i  t  ^tu*üqb  pUqnuUuijUa 
bUf  "P^  I^tup^biuL^  uiub'u  t^iui  bpb^ii»  nui'Uqb  n's  biuph^biuL.n 
"V""«^/"5f^  '"JZ  ^luutntutnntfu  Jipuji.^  ^  ^if um  p  tu  n  l  ß^  b  tu'u  //»^4^/» 
utpqbu^t  ibpq^  ^Pk  bPP"*-  'ib  "t  ^P  ^'"Plf  ^p^tp  tfiupqy  b 
"i.  "C  ^P^  ^2_*^uipttinLp-buiifp  bbtua  tßjtua  snqb*ii  U,utnni.^nj » 
tj^uiu'u  qfi  iu*ii in b u tuli h i^^  b  tu'libpbnjP^  ^  ^nnb'lt  b  n*,  ^»tfuip-^ 
lunL P^Jiifu  n^  t"JP  t  *^^^)  ^"'^'V/'  "5  kp  "'f^  b'^'i*  "P  bpb^p'Ut 
Gl.  jiuniu^^tuqi.nj'u  luuuigiunf  bB^^  U,ppui^iuif  b  tuji  iftupntup^Wii 
uiupniupguipiup  in  b  u  u/h  ^  b*li  qljiUf  q^iu'Uqbpa.buj  luti  ib'libi  b 
vibnu  uibuibtu'h  bpbuiuq*U  ifuipniup^u/liiujb*iit  f^pq  ^Pk  ^ 
*ujj-il  tujuiq^u^  bpbbntuLf  j^ppnL.  q^  n^  ^pf  np  /r^^  bpb^p'ü, 
utupqtupl^utbiu'u  bifb  inbunLifit  b  pbni.p  b  b  qb  ifiupqbtuhjf  b 
Muiupin     b    tup&tu*ii     4~     lujini^tJ     ^^^1     tfiiiui       b    uiqiuubi      qui luink  lu'li 


Adversiis  Ilaereses  V  153 

tTiuntLUtnl^iuLiu'üutLpi^'u  ** 

OnLaiuo      ah      'Unjh      ^      /^ujpS^lruJL,^      uiub^      i^iu       bpub^    U 
nSh*bS     h    U  ui n h lu ifujj     lurvUni^i,^    ßuj^qft     U    nj    ^p     nLpkißt    jj^" '"/'** 

aubuigf  bp^  auin.iu^h'u  uuihnS^nLiu^'u  ail.q.iuifusj  jl^'^^'u  t^^fuui'^ 
Lnnlriui  p n t^^uAt tiui Lh lu g  t  ttpi^  phtj.nL^iuMjlj^  b*ii  U.  iuj*li^,  np  p 
^ui  nb*U  ui  b%  UM fli  QUJJti  Laupt^triULo  ^  lu  u  in  ui  ui  b'ü  ,  q^^  luputus^u 
l^uAigb'u  qlj^b luU u*li  ^  itiuptfbnj'u  b  ui%iu ptj.bugb'u  quinbqhnLUjh^% 
lhuuini.anjt 

3.  Q'itryni^iujh^  b  u'üninfi^  b  h p [in ifu^b uj*U ^ ,  qtT fi tu lh p n i^^ 
IS^bLli  lLuinni_hnj  b  ifiupnnjli  ^  ^brcU  ^lULiumnjU  n^  pU If^ut i^b ui i^^ 
ibi-pbui'ug  ^na.unj'u,  UJJI  h  ^'UnLifij  ib'übinLp^biu'u  hVu qb luVli  l^utii 
SfiiuAt  juifnpb'u  b  riK  btTtuliiui  l^tupb'ü,  qft  Sntj.^%  Unupp  bl^i 
b  IT utpbuiif  b  qujLpnL0^LÜ  puip3i.pb^nj%  2"''^  tupiup  ^  t^bpiuj 
'itnpiu  f  iluiu'u  /rnni  a%biui'li  unLpp  b  Unqp  4"  ptupoipbinj*ü 
UtUuinuS^n  I*  siuup'u  pninpbqniAi  trnpabqbuji  quujpuLujLnpnL'- 
ß-buU'u  %npiu  b  %np  gni^gbtui  i^'Unifhij.f  q^  npu£^u  ^  ^bn*U 
U£n.ut9fi^  hVUribiuVh  aifiu^  (t-iurLu/ubbgiu^f  uijuu£^u  ft  ^btLÜ 
ujjup  S^ p*ij tib luU  (f- lu n.uAj tj.b\u g n L^  qbbui%ut  fJ^prf-  btnuib'u  b  I49r« 
iulMtupq.b*h  qyui p tu bi UM t^ n L.ß^ b t^  tjn^%Lnj'u  ab p Ifii tu t^n p [t  b  tfb-^ 
utfu  qUiu  9ni.p  tu2fuLup^tubuj*ü  biuä'b%  f^"lf  niLutnn i^iua  n^  p'ü-' 
biuibtuip  b  2"Jn"^h^'"f*^'"i-0^hi-*b  bL.pbiu%q  f  "^11  bu/u  Huui'u 
jiun0bgbinLtJ  titiuptnbijbini^ifft  UtiitutTiu  i  b  tu  piniunii  phbbiibb 
hqbim-ifb  p  npiupitst^%,  n*t  biTtuabiuio  b  p*bq  tlbvn  tuabiuin,  ab 
ttptngu  p  ubqpu/ü  uinbnani^iui^ tiht  tfbpnj  Ihnuitftuj  iihuinni_h n  ili 
^fiL.^pli        bb%tun        ilbtut^nphiui        p'^n       utsibnanL.iuit^  11%        ^^^luqniq 


*)  ^  inLUiuUyuli''  «Oil  ftduiuuiut^un'^  ilbp&ui'hnq^f  inui p lu [u tu n^t ii t p ff l^ u 
|Uii  inbu,  q^ft  untpp.  ^uijpu  b[ili)snu  ql^  q^  puilih  ßljq  tf^i  ^  uinfr^.  j*"*^ 
qiuin^y  np  ^plt li^qifji u ,  q^i  ^  ^luqttLif  uiliqjiu  jl'lt  '*  liuimuipwgnjif  jUp[iu- 
mn/fl^f/i  utumnLuib^uipiuliiut^^m^i  q^iputt  k  jt  i^b p pn h tu liuihti ,  [i  untpp  iutipu 
piu'hjtu    iiuL    [iifujj    t   .   -  .    .   .  »: 

1)  ^nll^.    a.   35: 


154  S.  Irenaei 

auiunrih  U  Lburru/lili  nuAjiubu/u  luiuiu  banitif  lu iuuiL.n  h  iliufu" 
Skiu'u^i  nu/liii  Z,ujup  U.  Z,ntf.^*ü  U,uinnL^nj  ifbuiLn  nbuji  P^'l- 
ubauuj'li  CLnjujgnLp^biu'u  u  in  b  na  n  uiu  a  b'u  Ihnujifinif  b  b*ü  nu/li  h  b. 
biuuiujnbiui  nnJiu^nmbbujn  ifinntif  nn  mu/hb  nb  mm  lu  nbui  i 
ij^Smjii'ii»  tj^l^i  npuj^^u  ji  ^^mbm'hji'ij  mifb'libD^'u  irbn.m%bifDf 
lu  lum^u  b  ^nnbn nb'u  mifb'ubnb'u  b bli m nn n 6^ h ifn  ^  nuM*Unb  n^ 
^nqnu^pbuii  t^pö^mu  ^PPk^  U,q.mif  ^  ^bn.mn'u  U,umnLSnj,  r^H- 
nnnj  stuinh  bjmuub  mubiniT^  (ilXnujunni-o  ifmnn  num  mmm-' 
bbnb  b  ti um% n lP bmh  ifbnnLU))  t  tfu  Jtnu^i  m  lun  nbb  b  Jmbj^ 
^u/ub  n^  num  bmuiug  ilmniwnj  b  riK  b  bmumtj  mrLÜ  "^^  "'//  A 
^  w^ni-P^b'h^  Siuup'ii  ^bn^ßU  %npm  nbb%nm'iib  ifmntj^  n.nnS^b'^ 
gl*^*  ifi  ^itsb  ^Y"**^  pum  u^mmi^bp^  b  'Ui^iulini.p^bui'u  U^u^ 
innL^nj   *x 

Kap.     IL 

1*  flLUinjU^  b.  u%nm^ß  b'u  b  mjUn^^lj^)  "P<B  J'"JL"d*^ 
iuub*li  nS^p'ii  ^"i>  l'PC'"'-  "^JL"J  t  h'^  g^'^^'^ßn'lf  1"^JL^^ 
bnbmi  iTmnnli  imltribifmU  inmnbmi  bmanLun!^  n*^  utpiunnnb 
b.  nS  umbnaSb  l/,uutnL.anjf  '^' fl  luuuijb  mummutm  bnbinj  b 
ubnauAi^  ihi-P  uiunn.tunujnnLf^bugu:  umb  nK  mnnmn  ^  niu" 
inuum'ii  'Unnm  num  *ünnuj  niu'ub'u  bbbmi  iujiiniu%f  b  n^  ^2^^"n'^ 
mutuj^u  ihnbbma  nifbn  uinbujun  bt-nndf  blß^^  n^  ^£^2^*  um  puinL.-' 
P^buitfu  ifuipn.  bnbf  ^ujmnLnu/ub  inJ  bi_pnLif  u  m  b  n!^  n  L.ut  a  b'u 
atuumnbui  1%  b  ubnpm^g  ib*übi  nituipnU  puin  utmmbb pb  b  'hUtw 
%tiL0^bm'L     LhurnnLanj  f     b     nj     umjinjuli      'lib'UnujLn  put  pmp      pLpuj  — 


*)       ^     iHLUui'bgu'U^      <il,& — //^^       ifiul^tuynL,      uiBu      tuw  ^i  ui  ^u  lu  n.^  n  i  ß- h  l'U 

utuifiuiq-^iltf  ipuj^i  ui'bq.nu'b^  untppu.  1iiü/u  l^iupu^iu  U  uiuiut  t^^uiu^mlfUi^l/ 
fuliqftf;  )>:  Uji  ni/ii'  «ßi[  hqptnjp,  J/'Jt'  qP^ntqlJit  U  jiiNi  ijinfiifinnt p-fri'ii 
unpui,    np    tiinid ifiiL^^u    ^      lujpb/^     jiuquiqu      iiupiuluutititntjd'bui'U      qji'hnjh    k 

1)    IL  linrGp.d'b.  22.  2)    Ö"GGi}.   ü..  2G:  3)    8miri.    a.  13: 


Adversus  Haereses  V  155' 

nnL.nus*ubi  h  l/u  Ll  ihtirtU  Juiiunhif  **^J/  qhi^nu'u  luniituniutul^u 
U  nuttthniun  aujurnLnu%  ^tuifautphinil*  nu/hah  hnntiL.  uittiti-^ 
uiuiuuiUMiInnLpiiLl/li  uiuutuag  nn  ihnutuh  hi_nnil  lunbiuupu 
ihnLhiua  aiibn  fi  liuui'h^f  tiuMin  hnnnu  uin.  tfha  tun.  ihnLbuuiuu 
piupbniu/i  Diu9iuu^l^u ,  ^uAjq^  "t/'^t  ^'^*"  jutn.ut9utq.Lnj^lj  mnubeui 
b  n^  iqfiuij^  A^'i.  ^'^"'  /'  ifbnnau  JipnnL.  biunuiL.uibinjf  pusjß 
ifbn  biuniuuin  bun  tun.  'Uiuiti  ^luu lu n lubni-P^bui'h f  b  iliuuii  lu f^ 
unnbb  nut  ni^noiuiu^u  luntniunu  ^^bn  nb*uWUf  ab  nifbq  nnqb 
itbu/Uqutitiuj'u     (h  n  qn  t^^b  u  tj  ^    \ujL.ni 

Rfh  au'b^u.3^  mimai'hui.  i50r. 

L,^  qn  L.%  tu  i%n  b  u%ninbn  b%  utub%bb*U  f  nn  qtuifb*Uuj  i*U 
q Ulli ui u n ^li n L P b Llili  luuuinnbu  qihuinni_&ni  b  quutnuhniu  tbnn'^ 
bnL.ß-bL%  ULnu/Uu/u  b  qdbnuuib'li  o^ünLljq.  'ünnuji  u/liujuiuini-b'u f 
nS  R-"i  n'lJ  q-n  LÜ  uj  b  lu'u  quuj  ujubinJ  ui'liuiutujbu/linL.p^bu/ht  Ul- 
li f^^  nS  luiqnbuqb  uiu,  luiuiu  «V  o^Hf  ni^nbißi ,  lunbtuifn  bi.nnil 
ibnbbiuq  qifbq  b  rri  niuj^iul^  nn^nLß^biu'b  ^luuiu niubni  j(h bLli  4" 
lunbu/l/u  "hnniUf  b  n^  ^luqUf  q" P  p b b iu% b if[p_ f  ^luuiu piuLnL.p bi*li 
1^  iliu  pühnj'li  linpiu  t  T^iuuqb  lupbifu  n^  bqbqb)  putiq  bß^b 
jbpiubuiQ  b  g  ituipilbng  b  J'uji  bu  b  uiupqlj  q.n iuiqnL.ffb*ü^,  qnp 
^ ^ if lu p ui ui ujI^ u  bqbtui  h  uA/h  lAuuinLo^n  i  iupbiuifp*ij  fiLpiiJ  ibpp— 
bbiua  qubqt  l^uui  npnuu  b  iimtuobiui'u  linpui  luu^f  ((Onpnnf 
p%l£iu^iu^  qijiplj^ni^p-jiifu  ji  ^bnU  uepbu/u  lUnpui  qß^ n qn l ß^ b ifli 
iiubqiu'hiuqiiy)     t 

2*  Ul.  qfi  lu'iiq.uiii^  bifp  %nptUf  b  b  Abrtilj  lu^^kiiup^hu  bb-' 
p tu I^p fi if,p f  b  qui^luiup^u  lUiu  utui  iTbq,  quipbniuljU  hi-p  i^uiabinJ 
b  inbqOi^niJ^  "^^  npiq^u  I^uitf^f  qui^fu lu p^l^u  qpiu(f-iubu  hi~p  lupfiLÜ 
junumnij^u/ubuitj f  jnpif^  ui^^  ifbp  uipl^iifliUf  b  q  fi  iiw^kiiup^l^u 
^lutj  [iLp  ifuipifj^'u  ^uiuinuimbiui  buniiif  inpif^  b  ifbpu  lu^^ 
ifuipif^%  *»     ihpq    jnpj^iuif    luiunUbiui^    piuJ-tulAi       b       bqbiui     ^iug% 


*)  ^  ^nLutu\lgu'll^  «'Jjo  Suinftu  duni'U  [i  juiuuiniiub utp.uihtuli^ui'b^'ii 
llp[iumamhi^'lt  ^s  Shu  biipuijp,  npuiJ-uili  iip^nj^j  uAiiunpiih  [nii  uiphili 
utuiuy,  jnptft  «"^t  f^^i'  mpfiLitu-  nfi  p  l,  p)nf.  ü'bp  utpfuli  mj^  fifi^  luiiiithli^ 
u}uiailiiii)i[iy  uitti  l^uiif  2"«//,  fiuti  'i^p^uinauji'u  iu)i ui ni m liuili  ant,  li  luif- 
luuip'i^ti  iiun  [iip  f^uiy    diupdfiV  Jiujin  ^  ft  l{niii^)i,  S»\t*fk    ^^k    *//'/'    ü'iiipü'[i'bii^ 

1)  a.  MnrGp.  d-    IG:  2)   '-innnu    U    14:  3)    ITiusp.    b.  45: 


156  S-   Irenaei 

i  oOv.  T^n huuinu h  jiujugiu'Ug  uil^i^  L.  auinUjiuaujL.  ifbnnj  uiuntfunju  an" 
jiuanL.p-hi-h  f  ahiunn.  n^  n'lj  n.n  ifu  ui  Lui'u  Q-"  [  auutnujiuu  luubu 
ujujna.Unu  Lhuuini^anj  f  nn  g  Lhu/ho  iu£L/tuik*iiuiLui*iiDf  ujj%f  nn 
jsunb'u^  Im.  h  Uuinißjnj'u  rnhumnuh  uhbtui  ih^h  ^  uj'Un.uju  ^ 
*ünnujf  nnujgu  bniu%kib  tun.iunbiui'u  uiu^  J""*-  ^riniluiujbgbuli 
(T^A  tu'lin.iuu^  V n buuinub  b  ifui nifun /"u  'Unnm  b  jnubbnutgu 
%nnin))  f  ni  iiuniunu  ^  n  a.bn  n  uj  bu/u  nLntiLD  b  lubuibuiulib  inj 
iftupq.L.nj  luubi^ni^  qujjunu^lf^,  C(rui%afi  ^na.^  n^  nulj^bpu  b  n^ 
tfiupif^^u  ni^ji  ^ ,  UJJI  jutntunu  ^^^^P"^ h*^  tfu£pq.Lnj  ui'UujLp^'^ 
unupbtu*iu f  nn  b  tfujnißjn i  b  b  ^iina  b  inubbnujn'u  nuinbuiniuL» 
tfuinnu  gf  nn  b  niuffujbl^'iUf  nn  1^  mn/iLÜ  'Unnuif  uTju/hfiLn f  b 
^lug^f     nn     ifiunifb'ii    *Unnutf     w^^t 

3,  Gl.  nnnuiLnb'hujL  tbiu  itnn.  nnffnj)  tun'Uuj  n^biu  i  b  nli  — 
linniiu/ubuii  J^ phhp i  bi-nnuf  (f  lu iF uiti uj b t/h  abn^  luinnLn,  b  '>ujLn 
gnnb'Unj'u  uj'ül^buji  jbnbhn  b  inL^-btui  b  ^utlj^butj^  pujg^ifuju^us*' 
tnbb  fLunbujL  b  Abn.'li  Z,nn.un  1%  lAuuinLa^njf  nn  ^"'/'"'-""'Y  V" 
quiifb'iiiuj'ij  b^Sf  b  ujufiu  b  ^brLU  bifujuuinL.I3-bu/lAj  b  ujl^inu 
uuinn.bui'ii  bnbiui  b  n'ubiuibuji  bu  qh  uA/u  lhuuinL.anjf  q.n^nL'^ 
p-fiLU  [[i'b^f  np  4"  i^iupifji'li  b  wp^iSi  rpltuinnu^  f  lujuiq^u  b 
uujnub'hDU  b  uuu/u^  u^ubiuiOf  bjn'Uui n^buj in  b  n*iu b n n ifiuh b lu in 
ibnbbn  b  ,pujbuibujin  b  'Uifujf  jiun bg^  ibunnuiT  J^iuifiu'Uiubbf 
h u/u b'u     lAumnLanj      %nguj       niuinnuß^biJlj'ii    ^nnibinJf       b    ibujn.u 

I51r.  U.uinnLt>nj  -^lui^p,  np  ifLU^lj^uAjiugni-^'lj  niu^iftu^nuf^bLÜ  uiniU" 
gni-gu/iil^  b  lu  tqui  Ij^u/h  tu  g  n  l.  ^'iu  qui*UuJiqujbuAjni-l3^  bi^  ^ph  2^"  P"^ 
^q  '  *  ab  quiLptiLpiiL^  LhuinnLanj  ju/ubuj pn^ß-biu^h  biuuiutph  "*♦ 
nb  üb  bppb  jiuJiAui'hg  ubpnu  pUnnLübinJ  nbbu/UU}  tbntuqbuii 
^ujiupuiiuunnLj)  Lpp^o  b  bt iu*lj ^lu q b lu  1  puj pApiuuqni.^  b  Jbpuii 
IhuuinLO^nj  ujiqbpujfuui  ubinu  uin.bujif  piujq  ibnp^ftL.  nLubuiiOf 
q^  ji  'Unpiu  lu niu i^b i^n t.p b*li ^'it f  '"Jl  "i  t  *^^P^k  p*li n  1^ ^ b*U ^ u  nw 
%^Lf^  quiiL  ^  tfji^^ui  in bn qn t- P^ fi i*h% >  b  if^  juiqiuqu  jU,uuinLiijyii 
Ij^uj p b^ b UM g f     nptM£^u      1^ f     ij^p^tqbuM^     ui'bbgnL.^      ^P^t^f     ^    rH     qtJbp 


i^uiu)i    ifbp    piuplßfuiULu    ^    uin    ^uijp    U    ^Hqftni 

1)    bl.hu       b.     nO:  2)   Xn^li'      l'T-.     39:  3)    UL     UnrGp. 

S-b.    53:  4)    fV    l|nrG|).    d-H.    9: 


Adversus  Haereses  V  157 

atiiinL.fJ^/tL*üu  uAiahuiuJugni-D)  ^"1/  ll'  ij-ftuiutußriL^f  f^^  if'^t 
(Xuuini^iuh^  Luin^  U  qft*U^  uiunnu  aujnbnn n&ft *  u.  uh  ij^npu^auanLO 
bpnl^o  b  ^^iTiunutrtLf^ff'ü^'u  juMniuau  i^^ali f  npu^i^u  4"  /f  uut^ifu/ul^ 
ahinnLphbtu'u  f  tu  lu  blUr^i  1^  LhuutnLO-n  i  b  uujnnLnj»  b  üb'  an  Lag  fr  g  f 
nnutgu  jiun.iu^uitri.njuu  muiuaui pf  b  ijtuu'u  tuiunnbb  iiu'üAblM  biW" 
lUiL  UtUurnLiuo-  aujun.ng%  ibnLbn  aifbn  ini^anuiTU  omLuiuuiU f  n p'' 
ut^u  ab  luub'Uutfli  UMt^ppUiubuti^p  jupiuinbiuip  b  ^pm^uju^biu^^f 
fUiJ'h%bub*U  luin.  iujujiuJu%  bnfianLD  ann  i2Jif  b  tjr&^uiupinnLkrbi-li 
ahuiuMabiuipf     nj     aU,umnt.tu6-    b    n^    tj^iu'uk^'hu    uj%i^^tnmgbuif^ut 

Kap.  IIL 

1*  Gl.  ^uiLtuuinuian fiiu  lunuj pbuj i  banjOf  ß^  p%cibn.bgtuL. 
b  uiuui'ubaiui.  b  <\bn*ii  /tLpni  uibui pnt.ßbuj'ii'u  umpn)  ab  üb 
^ujupiupöibuii  bppgn  Jpftujbuagf  u/iiLbiui  b  ^2"^"P"^"'-P""'3")  15lv. 
ibpLpn pn.n uifb  utn.  ^ a p% ß-uia bu*it  lujuuil^u  luubinil*  (.(Gl.  utnut-' 
L.biaL.ßbiuUp  iiu iia'Uai-ßbu/Ua'u f  ab  tfb  pujpcipujtfiu iq f  laaLiuL. 
buci  pjiujp-  baibb^  uiupfuinj  ^pb^iaiuL  umuiiu*ljf  ab  bn.tJibuqg 
ib"*  jutqujqu  utjunp[,li  ^S^p  tuquj^bg/t  bp/igu,  q[t  fi  pujjg 
butjßßl^  ^^*lti^*  uiuiug  gl'Uf  2_ujui  ^  ^^1  ^np^'b  biff  ouAjqfi 
quLLpnLfcrpL*ü  bif  j luU biu p n i_ ß b lu^i  biumiupbt  U,pq  ^b2"ib  iw- 
n.ujLbi  luutpabuiu ig  b  laliiu pn^ß b^liu f  ab  pUiubbuq^  ibu  qiuL.'^ 
pni.p-pLJliu  rpbuianuby)  t  U^pq  q/t^^  tauuiuq^  "Jf.)  ^P^  butif^p 
Ogpu  qujn.iuDbuji%  h^P  luiuuiqu  Lntbtu^uip  ib%bi  b  ui  luujbub 
qP"!  iulibtupni.pbL*U»  utiti)  uiug  h  luTjlt  f  nu/Uqb  qiuupnLß  biti 
pUf  uiug)  j  uju  qui  p  n  L  ß  b  ui*ii  Luiiauip/n  l^ujL.ujqn  i*h  qnpabiaJ  uui^ 
np  ^  Abnü  jtLpnj  uj%ibiu pnußbiu^u  ^u/üujKI^  qqiuLpni^ß bi^li  ILu^ 
uinL&njt  ruiuqb  qbiupq  aLUUJL.  unjpqU)  bßl^  b*iij/u  iu%biup  ^  b 
p'hnL.p^biuitp  ifiu^lj^iu'UiugnL.f  hub  lJ,uutnL.ujS-  luhiTiu^  b  ^qiui^pf 
bßg  nK  qbpljnLgnL*ljg*ij  lun-buii  ^p  qibnpA*  ou/jjqb  q/jLp  u/übut*' 
pm^P^liL^i'u  nL.uuj*ijb^  ^  kbtLÜ  ^utifpbpni^ßbu/u  Smp  "jf*^^  kf  r/' 
*iiuL  iun.LUL.bi  b  biupb  f"J*^  P'^Pl'  ^f  "i  u/uLuibt  b  Jpbiqbi  b 
quijP^hi^  j^LpnLi/  p*ünt.ßbuAj*i/*  put  ig  ^LuJ'puin-'iiiui'u  b  ^uiiup-' 
utiuuiu/ü  b  Jbpiuj  UtUuinL.anj  b  biupo  bu  ^luiu pui nt-ßb luli  ib'üD'u 
pliqnifubi^  jiutqui^bnp^nLßpL.^  qpqnL.b\gnt.gbuii  qifiupqUf  ifbS-  loJr. 
qüuiuu     b    qplj^iu'Uu  lUiLÜ^p    'Uifui)      b    q^^ifuipmnL.ßbifii'iu  iTbiu'Uqut'^ 

1)    r-.    tiurGp.    d-P    7—9- 


]58        •  S.   Irenaei 

itujjJM  U  au^n'li  h  Uuja  ^tuuiuAjbintl  h  'Uifu/h^f  aiui'Uf  nn  tun. 
uinujnnn%  k H *  t'ulj  hnlifiLanifUn  aihnnAli  U2^uum n liin*li  iiunutCLU 
ihuuinu^nj  U.  uuinriLnj  a/7uini-f}ftL%  an nffbiua  *Uuui  L.  ui^banja 
%nnuj  auin  h  jlkumn liuo'u  n^n*  b"U  nun  ui£ibanuiflj  uhnni 
i^f  uAin.uii.bih  ihutnn  ifXuuin  i-^n  i  qujL.nnuP^b'u^'u  uuiutau/hb 
uhnnniuaU       t^uit 

2,        hul^         "['<P       u/üujpq.b^  b        u/u  an  u'li  b'u  tj^ij^uiupniw 

P^jiifu'ii  Ibuuini-h^nj  f  b  n^  f^H-  ifhui  lub^buji  ^ujj^^  b  uib— 
uui'ub'u  buujnbujin  q^2"'^p/'"'^f  "/»  luj'iubtu  nn  lB^  biflt  ilbuihj 
^tujb'u  u ui p ifii n i*!! f  aaujLnni^ß^buh'u  luinnLtjnnb'lJ  nuui  b  ifbnbinn 
n\  n*bn.  uhin  uiabutint  i''u/ltnb  bji}^  a if ui ^ b u/u ui n n ulj  nj  bbtiutanno^ 
b  qiuujUibu/Uujnnuli  nS  lUjnnLqtu^^  lu/buiujiubu/iinLp^ buU f  uiuiui 
nS  bu  ^nuti_n  tMuujnt_uj^*  ujii  nb  ^nujLn  ^  iujifb%bub%  juijun" 
"b^*  b  "^"'^"''^k"  ifbnif^  P^n-  ^b"^  uih^bi  b  biFut'tiiui  uju/nujbifof 
qji  ^lun  lAuuinLuiS-  ^nq  J^C'^P^  ^  ^uutbn^  ntfuinnü,  b  uiul^^uifij 
bujnb  jnjfr  n& n Lut  n uj an  ib  b  ut^U^uiLUMinuiULni^i  ^n  in^^b'J  ""** 
Ij^bpuMg  b  ^[i^g  b  juijiiT^  nuui  dutnnU  ui*ij ut Ln b'li n uß^b'lil^  lunltb^ 
b  anjuLp^bifu  b  ^SujLnn  b  p.iu*ltuibu/b  qnnhbi  bb'Unu/u b f  ffg 
qbnbu/i^  b  ujumuj  jbinnj  u/ltnn^'u  inLaburj  b  nu/buibuji  J"P^br 
duiiiij  uiiuinotujnujuUf  nnnu  luinujyujqun  lu  uiuia niuof  nut n&bui i^ 
152v.  uAinnl^'lj  ^luuuiiuurb/f  l^'f^  bnß^uji  biu/ljbif  inn  b  buuqaiuligu 
^b  bu  bnbuii  bnbn  uuinnt  T^u/hab  nn  b  ubnau/u  u/tsn  an^gult 
Uinurrif  in  ntruiu  buiu  bniuiSU  ^  bu  biunb  l"lv  iun.iuubi  quj^iu  fc*- 
nbutiuu  niundbuii  uj*ünnl^*ü  ^ujuui  ujinbut  i  iiunnujnbua^  biuifb- 
gbiui  jbi-nug  uiuLbiui  bbut'buf  b  quiqb  b  nti nn lU ut butU  b  uiuj'^ 
pnn  tfujpifji'Uu  U,uinnL(^nj  qujLnn Lß^bu/l/h *  ou/bqb  bfJl;  b  uI^qpuAi 
u/bn.  bqnjq  jb*bnbu£%  q ui n n üb u in'li  U,utnnt_^njf  b  ^  b*^^*  "P  " H"- 
umImu  mbuujünq f  b  ^  bu^f  nn  niStilili  lunqf  b  ^  nn  cibnU  ^iuL'^ 
^uitbnq  b  an naiuifubin f  b  ^  b*^!t  "P  ^ b l-P-  '^ "tr% uj Ln bli ui b  p  um 
tu*übbiuii2  b  ^ui*ubuiiDf  nn  ujb'Un  b  uitTpnq^  b  bbf  ujuJ^b'b  qiu*li^ 
auiuuUf  b  ^  A^^5  "P  2*^'i"'P^ P<B  ^  bnuibn  ujnbu/h  b  2'b^nf  uinnLo 
n Uli uj b Ulli  o f  b  g  /'^'^  "P  qu/u tu qm^li  tbnnntnfiDf  b  ^  b'Jt^  nn  lunbiflj^ 
^ui qliiu uin  ^nqi_n  I  b  tfiuntßjn  if  b  qb*ü^  n*t  ^  Pb'~  "'"^7  qtuilb*biufii 
4r  "p  puin  LI  tupqun  ili  t^  muqujtJujqnpffni.labL.ltf  np  n<  ujnujuq 
pujqni_il  btfujuinni^p-btu*li*h  ll,utnni_an  1  bqb-  b"^  "'J^  A^'^^  "P 
ujpuLbuuib  b  At/u7i7i/fm.^/fi/7^  p*lj  qn  l^j  b  in  l  ß- b  i-'ti  lunUnL.  jihu-' 
tnuLO njf  pUqnt^jbini^ß^bifb    niflib     b     quiLpui^P buj*lj     'Unpujt 


Adversus   Haereses  V  159 

5.     UnUiUJ       n^       ni-iihitu       UM%piud       L     luUttutuii      1^       ifujptf^^'ii 
I  mnni-buui^    U    jjiifuiuuinLpL'liI^    L    fi    tj^uiLpn Lp^k'ü^%     lkuuinL.^njt 
IAii     auiL.nnLfJ/iL.%      'linniU)       np     ^      uihlJi^      Ij^b'JU  ui  rj  u  f    j  u/u  Ij^ui  p  n  t--^ 
phuAs    l^iu m ui p fi f     uijuj/b^pU    I;    /r    ifiu p^ifii [n    U'^q^    luuiuußb'u    ifhij^f    1  53r. 
nnn       luuhVu       nK       ßtni        rAi  tj.n  ifu  ut  l^uAi       ij^if ui  p  if j/u  u      jlMuunnL&nj 
innLlighinj    l^k'Uiug'h,    [lull     uipij-hi-^    /^fr^nij^      lujdif    U   pü tj.n i^ b i^n ij^ 
/jgnprinLfffji*ü    lj^b%täg'h    utub'u    i^ujjunu^/f^f    bß^^  pUiuL.      lu if b'u U f/u 
I^blUiug  Ij^gapfj-ni^p^fiifu  nL^[i%  b    n^ft^^,  P"^J3   ifbtibiui^u   tj^[i'h^bujii u 
b    iiupbirtLtf    b    jui.-LUJ^ftbujj  ^    (^uiifuM*liujlj^[iii    junuinni^iuh [iij *       "^Ji 
bj<H^    ifbn.biui^P     b%,     i^^iupq.    b    2^ujpff^^*ü    b    ^ujlu^*ü     b    tj^ujj^     bii 
aiutfb'liiujlM     mrvhb'Uf     np    n^    t/bribf^ngf     lujj^    l^^b^b tj.iuU b us ß    ^     tj.np&* 
b     bp^    bbtu'it     lui^tf   b    pninp       duMptf^^b       tingut      Ij^g n p r^ni^p ^ ifliu 
nifu^*U    bb%tugf     ^fji^PI    ftnhjb'li    b    ^lutftupAuji^^^i       n^      1" L      "'"''/ 
niftupifb^Uu    p*ii n.n uU UM b iu%    bb%uig ,     ju n u ui n  Jumu b in  J  ntJlibi     bbuilMU 
iiurnu^bbujj     f^ lu iftu% lu bb u *    tiifiuli   ^f     b^^    no     uiij^niful^     ^nupp  ^^ 
nL%binJ    b    buiif    iiuifauip      inuunj        n^       btupbi    pufitiiJUbi     g9nLp 
uiubn^      auiunLÜi^ii      b    n^    giuiifiuiup'u       iniu*       lu  luujgu     b    unoui 
bbiui     ujubinij    b    bpbiui    gbbiu'liUf     ibupburlja*li       uitup&binJ      luU" 
rjLUjiiuf     luujiu     ibuint    u/hXiu'Ug     bupbiuitg      p*U  tirib  u  u/u  lult       n'>     1"  j 
ij^uiii q.ui ifu    jiLpbiuüg    pü tin lU lu bu/li u      ujub%     bb^tugt       rul^       ^^ß'k 
uituf-iuuiuhujbbiuju    bbiuiUf     np    buipb    inid-    luU b um p ui trn fu     4"  ^"JJi 
g^iujb    np     itui^binb%iubuib  bbiuU^pU  !^ f     b    uuiLiuj'li f  uiju^   uj'lMlj^iup   ^ 
ilb*ü^       bb'h  UM  u.n  p  h^  b  I       gtfbp       ifui^bu/UuinnL.       iultn.tuuuu )      np    ^luU 
quujjii      ni-J-brj^iugL.njli      b    gnphnil       uptunnilt      b   ^lUL^mb'ltutlj^uiii  1  53v«^ 
l^biuU^pU     ^)     q^l^    ^f       nb      «<      bb'Uujiinptybugl;      tj^ifujpif^%u       t^uj^iu 
ikurl^^'^L    ^    JiupJbuji     b    p*ün.bibiui    ^P^l     tjbbu/üut     Ui~   g^fi    p^i  — 
rj.nuUuil^iu'ib    ^    Ij^b'huig     diupifjtliu ^    jmjuuu/ii^    fi  l^b^nju    gnLguAib^^ 
tf-iij*     utpn.      bbujif       npniuii       cf~  lu  ifu/b  tu  tf  u     guni       (XuinnLiu&      biuup 
ll^biui^f     b    g^     U,utnnLUJ^    biupnn     1^    i*""l     uifiu    gbbujj%^    bpbb^^     b 
jujjut^^    ^,    ßti/bg^    iinpiu    urncbiui     ifbg    gbbiuiu      Ij^butU^t     U*pi- 
UtUuinL^^nj    biupnn  b    lib'ljutgn  pi^bi     gutnbnb^nLusb^u      /"-/'      b    üutp*' 
lipbnju    buiputgbuji     bb%uignp^bi,       if*"^^       ^"       uijunu^binb      [ig^ 
np    uipgbintfu    pUnnuUbi    guAiuiu^ujl^u/Tjnup-liifu'li ,   "P  ^  J^P^T 
umIiJuiJuAu/Ii     iLhuuini-b  n  I    uini-buji     bbu/UpUt 


160  S.    I 


renaei 


Kap.    IV. 

ujputujßnj    ßUJ%    tilAptupfi^        riuuujpujp*U      <,tuj[i,      L     piunh      t^Uui 
Ij^n^b'üf       u/ul^iup       U     U£q^bpq.     lt.    ^br^tf.      U    uAj^na      ifUut       b      %bnnu 
ifnL^iu^f     tj^ji    itji    luuiuutjnc^    ^^    U    ^lupiul^U^   jujub^      n^     bb'Uiw-' 
tf"pf^l*[    [t   'litfiuh^    ifbpntfu     ifiupifbng,    ^uAttj^^     "'J^'     "P     rj.nLtf'üut^ 
^btujßu     U   jjiifiuputg     ifujpq.l£tu%  ^  bpbbi^    b    abmnifu    ^     ab    buti 
ißtiu    jujp     uitidiu^,    wjuji'Uß'u    ^    ^ntf/tß  b   2^niJU^^f     b   tj^iu j u uj [i u [i u'u 
uiubi    'itnßut     I^b^iitut^np^^f^    ^    <,ujLp^%,     /tub     n^      ujjiuj^u     bb'UiW' 
anpabiuif        "P'k      "i       ihuuini_uia-       \iuiu      iniual^     abbiui'u  f     inu/ltbi 
iuMiuif     buMU     uibiup     b     luuanpo-    qnLtju/ubi      nZ,uiip*lj       bi-pbu/Un     II 
lo4r.  biua       ujnbpn      b      u/ti^nq.       b        u/Uibnip-      b      Kuiputl^butt      T^uAjqb 
tXpiu p pS      Piuuujpujpu     b    luuui     baliuttinpababinj   uüiupifb'hu    ifbp 
au  UM  ^  bu/u  Lu  a  n  L.       b     aiiupuLp^  buU       unaut       b    Oib/LÜ       ü  ui  p  nut  p  l^  b  t/u 
junuuiujnbiuj     bf     anpiugu    guLaanLOf     Q" p   h*b**     sb*ü  bu   nn   /u'buj'^ 
üriij^     b    ij-Uipifu/hrirj^     b     l^utpnq^     b    l^utuf^u  puip^    nnugnb,     It'pujph^ 
Putuuipiup'ii  f     np     apninp     bbtiutan  pffbuta       qifuj  ptLU  f      bß^^    uuiuf^ 
^ntAi     Z,iuip^    %nqujf     np     quji'Unubbf      "P^     pU n i^ß^ b tu it p     whitiu^'" 
biuiMiutint^^pli     b%i f       ptit pApbut iD       bb*itutti.np(hbif       npng    jbt.pbiu'Uti 
plt n I- Id b'u ^"li       bbbiui*lif       h"U       tu iltntibb)     npnn       utbmb'u       h   %nuuj 
utLi^*ütul£iu*Uni-P-b%^%f     tfb     bbnnb'bf     r»i   bu     bb*üittt^np6^biuf     putphf 
tuji     putp&btui      P^nnbuti       t^ltnuiu       iu*lt^nti.ut  piu  p       b     iliu^nt-t       Pub 
UMpt^bi-^    b    ungut    tibbiu^    ^utjp%    Abp    (  "O    butputgbuti     tiiutnnw^ 
authtbi^     nK     iiiuinni_niu'u^f        bß^^       butpiutibiui  *     utji     bffg      nK     buf^ 
ntutjbiuif     nK     bu     ^ttuti^p     b    nS     biuuiiupbiui     4"       "^J^  f     "P       t^  P       /' 
tJbpn  I      Jii"*Ii        1  hiuuutpiup       fXputpb^      ^*         niu*Utjb  Putuuiputp 

lhputpb<*it  tfutinnLtjut*ii^f  nput^u  tuniu^b  bin  utbuittlibif  Qup 
h*lfS  %iujlt  nS  butp^  ifutuini-t3ut*iibi»  b  bfj-^  bin  put  ab  tut  ni 
uutLnnLtiut%l^f  /iV  bu  putpb  tjnt^tjuihtbf  utji  <*utputl/ltnut  b  "in^'Pf- 
b  utli^nq  ^utjpt  Lft-  bßl^  ututuitiutnu  h'l^S  utuiuutjl/lt y  uutu%  npni 
"t  ^^'^ "^ H" P ^ k  tj'^utpifb'üp^  ^utjp*U  \tngutf  b  t^u^iULntiutrLu'lt  itbb^ 
1.54v»  4^^'^  1^"^JP  bpbbi  ^utLp'lt  b  /f2l"^L  ^  tn^pb^  fi  t^bputj  ptw 
put-ßbiuVu  'itnputf  tnbutpututjb  putpnt^ß^iMt'it  *ünput  i^utu'lt  jt  'itn-' 
gutiuit  luuittqbini  ututufSkiuitb'Ut  bi-  t^ji  pitq.nt/Jtut/^ut'it  /^ti'iiiug*li  b% 
tfutpiffi%^u     ifbpf  uiifb%bgniflt     tnbutu*ubi^    lurt-tu^Ji  ^"'Jf  'fiui'iitfji     ^u» 


Adversns    Haereses  V  161 

gnp.pui'u  (t  utifuM^lnulj^u  t^unuiu  IkuuitiLuib^  /^hui^  /£tu  J  b  u  g  ft ,  U  n^ 
Lu  liiunl^  ujub^  iuhf/Utj.nLiiujIj^ui%u  tf.n£  i^unutu  Ij^h'Uiug'Ut  cA^ri;f* 
bP^  il^uiu'u  ^uj^i/f^fi  L  u£utut^utn.ft  uiJl"J  /'/'/'  /'^  "^  I^l/üuj  q.n p-^ 
S-h*ü  ufjUnnlibf  "P-B  butnbti  pU rj.n Uli b i^  tj^lj^b lult u f  "^PUr  ^uiplj^p 
b  uiujm^uin.b  i^iuttujj  ^utjn%  'Unnut  b  nV  bu  luij^uiui  b  uM*li&ii^2y 
biu/Uu     nutnunn     biuuiugt 

Kap.     V. 

1*       bi-    ah  aiuaifutJ-ujifiu*biubbtuj    bbuig    ifbiug       ifuipif^hj^u 
ifbn    gnn,pu/u     J- ut if uj% lu bu      i^iutf  ^p     U^umnL^nj    b    ^iiil.    ^ujiluip  b'^ 
guJL.    lujuiu^u ,     pli fj- b p n g ji'ü    llfip"     b    i^tngb*lt    jiunui^    .^"'^     tj^ubtj^ 
bi.p-'iu     ^ujpbt_p     b    nuß-    ^uip^Lp    b    ^Vu    ^uip^iLp    I^bgbiu^    luüUf    b 
buip^p    b    b  pphiu  ip    ij^bui    ifiupub^U      %nniu     bpbiu  i*üiuLnpnL.fr^hLult 
b    ptirinifu^p     abbtu*huhf     nnpomu     oiuuuiliuibu     tfUnuiu    UtUuinuiu& 
bbuji*h     bujil^pt     hujin     nb^     iiuniucLU   'hnniu    uiubifof    nup     b    (junJp 
^ui^nj     br^biui     lkuinnL.f>  nj^    npni^     ^lu^nfii     bnb     if lu  p  tfü  n  ij^f     ilrnjitb'" 
OMii_    aibn/uni-ißi     /«j/^   uibnb^    u lu p nut p n i/li    lui nLiu9 lunun  i*ii    abbnw' 
gbuji     t     Gl.    unbmif  nptul^u   ^p'u    b  uinbnSrnLUJO^b*!/    an tujijn L.fl^bui*ü f 
^luupujpAutL.  a^uiuptupcinLißi       ^na.bnpiun*U    uiupiJUMp^u/iiutinij»     b 
"jJ'^J^    [uiutjiui'u     btj^bt.    'bngiu     if ut p\tf f/l/ii    lurL   ib n ib n fu n Lifb    b    ^uitf-'    loOI* 
puipXnuiß/fj  f     ^uAttj^ji      ji    CkbrLli    rtpnj     XbtLUjg      u  in  L  rjS^  b  tu  i*ü        bnb'li 
p    ube^piuli    ujutif     b    AbnU    iinpiu    aJbpuiam-iß/h    b    qibmhn btni-iß/lt 
utnünj^'Uf    ^tuht^^       pUnbiniuio      ^h*h     jU,n.uji/    Abno^b     HuutnL^nj 
J^Pt"^L      L    ^    JuipiTuipbi    b    nuUbi   b    piunliuj i    ijhi-p    uuibnb^n Ltnb^ 
b     ^pb^     b    r^bi^f     nLp    ft'b^'ü     Ij^uiifbugbt      U.prj}    ni^p     lunuß^filAj     b" 
rj.uiL.    ifujprj.*    juijm    ^T    P^     [i  rj- p tn Jij ui [1% ,      npu^^u    g.^p     uiul;*     C(bt- 
in'ulf^buig     U,uutnL.ujS^     q^q.puj^m%    jjjq^biff     pUn    utpbbiu    bnju,   b  bn. 
uAjij.    qdiuptp.!,     ijnp    umbr^h^y)  ^.       b     ui'Urj^nLuui     lupuiiu^u      pul^b^ 
giuL.   jutju    uj^luuip^f    uj^^^nu    bq^bui^:    ^uju%    "P"J  ^  ujub'u    b^bpnL" 
lippUf     iunuM^b^ng%     lu ^^m Ij^b p ui ^ph ,     nt^nfubgbujiu%     luhnp   ihnbibi* 
^luUtj^p    lu  p  rj.uj  p  n  g'h     if lu  p  q.lj^iu'lt      b    'tnt^bl^piug'ii      u/iumpuju  inbguii. 
rj.piujitui'Uf    jnp    b    ^niLrj^nu    mnui^bitj^    ^  *ubp^u     utuipbmi     bnb    b 
l^nLiuL    pu/Uu  luh^utnu  * f    ftppnL    utn.  ifbij^  jutpq.bu/lt    d um if luti lu bb u f 


1)  bpp.     d-a.     rufiTs.     ?TGGr}.      b.    21:  2)   0-.   fa-uiq.     fV    11: 

Texte  und  UutersuchunKen  35,  2.  11 


162  S.    Irenaei 

L  u/Un.  ijwi  ifisiui  qihnhtbabuii^u'u  ifj^i'u^  ^  il^uijuAiu'u  J luifuAjui-' 
khf    lUtn.iu^uiaLni'ii   *h ^u/u tu Lh in ij^  U  utnui^^utfiu/iilr^nt^    ij^lu'üuju^luI^uj'^ 

^ilLf^/luilt 

2*  UL  bp^g  nn  lu'liLutnnn  hujnabua^  juijunuili  (f  tu  u  ui%  lu  L  u 
tnnLbtui  uiuntiLu/ii f  b  tjunhiu  i  n^  ifuinifbnJ  ^unfniuriUbif  UJ 11 
a^iufubußi  nuiupüb'i/ii  'Unniu  ^nbn^'ij  buinuja%f  [^1  "hui  luaal^f 
t^p     OnipjiuU     I ui% rin ifu rtu     anilntfu     n'lilibnbuji    b    jnnnJiui'li    bl^uin-^ 

JÖOv»  ublt  nhlfibtui)  luunnn^  niuncibuji  uinuitunu  fcf^nuiu  ibnbbn f  ^nu." 
ifu/iiLUL  Lkuuinu^nj  ^t  Gl.  U^uAtjiui  b  Ikti^iu n ^i um  b  Ubuuiii^i,  b 
hrUnnlt  lunbbuiin  ^nnjU  i b l. P*U uiiu ui b l/u  an n nn,g_buj i f  n<t  ithuiub^ 
guili  h"S  b  n^  ^nm  ^pni  tLuiiuL.  b  'linuut  t  U^PH-  nn  P*bn.  'Unuiu 
gn  AbnU'u  IhuurnLanjf  ^nuj^ijjibumuinnj^u  JiLU*ü  auUnL-ß^bä^ 
tfuintj.l£UJ*ü  Ji  'hnuiu  biuuiiufibuiaf  if*^^  i^uj n ifw'ii uj ^ ft  ^,  bffi^ 
b  ibn mb nbuj luu  annabuia  ^nuJ2i^tpLitmua.nilJf  mnnmljbujb  bnbuji 
buiuuig'u  suJL.n'u*  b  ^  um  llnnb%  ihuLnnL.anjf  nnuj^u  qHp  uiul^f 
Uiubi  t/üuj  fjuipnunnnn^inun null*  (.(II  \  bnbu  lunu  uiphiun  b  ^/r— 
'iinn'li  b  lu^iu  bu  uibuu/ubil  \nnnnnn.  nnifu f  nn  abiui  2p9h  A  ^  ^ 
^nniit)     b    Sn n nn nnii    'hiliu'u  ^    II nni^n  i'u     il,iiinni_anj  ^t 

3*  UtPif-^  nS  nUnL-P^bihi  nunnun  bnbinnu  b  nS  uAi  b  su  n  n  l— 
piiLlj  iliunifLniu  ^b  nnbunl^  bujuiua'u  Ihuuinuanj»  nui'iinb  nK 
IhuutnLiuo-  bnbinnu f  ujii  bnbuiinu  ^% lu nuAj nb lu i  b  b  ^ibnnni 
u/ubbui I  nlä bli  IhutnnL&n  i f  b  luubuiuiu  PuS  uiuutu  ui lu ^ in lu il uilt 
uiiulub  biuiiiuait  *iinniUf  iliuu'u  nnni  b  ol^n*U  luu^^  ((IJ/übtunn 
uiunnbu/b  biunnnb'u  ihniunLan  i»  ^J  ^PH-  rinuil^u  uti<f-ü'nLn  üiunri'^ 
bu/liUf  "PJ*  "5  ^u/lciu^b%  nin'UiuLn!^'iini-l<lbLliu'u  U,uutnL^n  i*  lu'u  ^ 
^lULiuiniuib       4"  ^        luti^ljuin       b        uAibiup        ffni-bauML.       lu  luntu'jj 

MUiJu  uiupuLui  nLilbn  binpbi  bbiuif  b  bbulAif  "P,P  iujniu9  ^mlt 
aubtAi  ^h'lif  b  bbu/u  ib n jii b n b lu inJi  b  ^liiubiiua.uiniuibeupnLff-bL.'ü 
^luunbpAbinn     bpbtuj*iiiULpnLfJ-biuii*üf    puin    npnLif      b    b    bbinnugTi 

I56r*  ^^  h  ^P"  fit  ^%nnl^  ujifp\nn9o  biu/ubi)  b  bif/b  uti-ti^uibu/itni.ß^biuili'p 
ihuuinuan  if  b  tjnin  nuit  pnL/3-biu*ü  'linpiUf  luiuiul^u  b  luiff-il  nuiii'hn 
nj  alimbinJ  aniuLpnLlJ  biMi^ii  b  njiinuinnuifb'u  U.mnnL^nj  f  p^n." 
O-gu     UMub%     liL.pbiu'lin     ib  p  b  n  l.  ß^  b  uA/li  f     lu'libuipnn     biupi^b'U     butpbi 


])    3ni|GmG    a.      bL     P:  2)    O-iuG.   %.   ]9  cuir.  3)    '^UlG. 

S-.  24— 2ö:  4)   l^nLlj.    d-^.    27: 


Adversus  Haereses  V  163 

alLuuinLiuh^  juinrtLnuAjbi  attutntf^'liu,  tj^iun.  ^t  tfji2"^  uilM.nL.ifit  J'"*" 
pnL.f}lsiuij  unnut  i^Unn^lsi*  nK  uilu^uMLUiuim-P^fiiÜi  luiuiuhulnunu 
hi in ih u/ii b u a t^    nuitiinnlMÜ     U,uinnL&n  it 

Kap.   VI. 

1*  huiltj  ihujnujL.nnbua h  ihi^nnLU  uuibnanL.ujabuf  libnuiiu— 
nuj'üiub^g  t/hiu  b  j tu fi üb l^^i g  ^Lpnj  II firj.Lnjii  Ij^ui tj^U b uj ^^  *  b  tj^^ 
b  ^bnÜi  kbn.uig'li  suiLUf  uiju^^üf^^  4  '' Pt'~"J  ^  ^"1'-"J  it'^l'  '^"^["l^ 
nuui  tuujmbbnb  b  *li  ifiu'b  n  i-fif^  b  w%  ihuuinL.6^nj  f  *^Jl  "^  ifuju'tn 
ifutnnLUjiit  Gni*h*^i  b  ^^111^.^%  ifujunLÜ^  ifwiprj.Lnj'u  Ij^wfib'iu  tj-"  [t 
lUff  tfujnn.  b  n*t  ifbnJ  bt_b,p  n^*  Hub  butuiujnbuii  uuMnuU  rnuiu.-' 
% ui b g n i-Jd^ b ljU  b  u  biui-unni^ß-btAj  ^  2^^"Jf  H  H.^P'^J  p'bbujibujf 
qZfUub'u  ZfiUL-niif  b  iuuitiAtbnbcnj  pun  nuui  tuuiuibbnbu  ihuutnL-' 
d^nj  uuibnO^binLif  uiunifhnjht  Ol.  Juju%  tujunnbb  utn-ujobuii  iw^ 
u^*  Cih itujuinnLJffbL^  hjuit-iibifn  b  buiuiutnbui luy)  f  biumuinbutiu 
luubinil  tjut  i*Unubbf  nnn  b  tlbniui  n'libiu  lu/u  nsnnb*ü  ihuuini_&nj 
b  uiub'üuii'li  ibguLuiLn  fu tuLui^b'h  b  cibn.%  Z,nuun  i*ii f  nntu^u  b 
b%D%  fuiuLugn f  nnu/^u  b  b  utuqtftug  lubifn  bnauinn  ibbbnb'^ 
gi.n9f  nn  uiunniunguibiu'u  2^tnn^u  nL^b*U  b  lu  if b'li  ut  ui  uj  ui  b  b 
^bgnLuiL^  juiui-u^'li  ji  kbuli  Z,ng.Lnj'u  Uppnjf  b  nbiub^nubu  b  |5G\r. 
gnujnisi^bu  uiunubu/b  jbnbbsbu  b  iiuiui%bu  uibb%  iiui_n.nLUi )  b 
gfunn^nLnnU  ihuuinL.an  1  uj ui ui tf^ b*ü f  nnpu  b  ^ n irbn n uj b ui% u  «/«- 
tLujßbuif^  Ij^n^l;*  puut  fAignifubi^ni-P^ buAj  Z,nnL.njh  ^ n gbn p su Ij^u/u u ^ 
"JJI  nS  puui  ULiubuiunLpbu/lj  b  b  pujn  piuuUuiin  1  ifiupffbni*ii* 
niu%nb  bp^q  nnniujnnLlJ^bL^*ii  nn  b  puin  puipcin^  nuuibnh^nL.UL" 
iapit  b  inb  unub  t/u um  g^nnb*h  ifbutib  bilutunbf  n*t  b  iui*UnL^buib 
^nnbn puibuiti  uiupn.  ^  lu luuj bu [1% f  "'//  ^nnb  iTujpn.L.nj  biutf 
Z,ngb  U,uutnL.an I*  /'"^  in pthiuiT  <,ngbu  uiiUf  b  ubuiub*b  bjujn.'^ 
*ubuLi  piiff-  ^nnb  utupuLni'Uf  ubuiLnpbunb  P*bn.  uuibnanLiuabu  f 
JuMuli  ^uiiipuu/ljli  b  h  *hbpnu  ^bnifui*U  Sngi^n i'u f  ^nnbn piubu/b  b 
butuiuipbuii  uiupn.  bnbf  b  uui  g^  np  puui  uiiuuibbpb  b  uuui-' 
%nup^bui%  LhuuinLb^nj  bnbt  lAuf'  bffi^  tgiu/^iuu^g^  ji  ^ntf.unj 
tfujptj.i_nj  ^nq.^'ii  >^  jiu  Ln  p  ui  biuli  f  ujpuiupb  ujjuuj^jiu^*li  b  ilutp-- 
'uh  tu  Ln  p  UM  b  u/u    ptup3ibiui     ß^nnbtui     iu*hbtutniup     "ihßhf     ubbpiuiu-»' 


1)  bu.   hP.    1  .    ümsp.  d-P.    18:  2)    UL.    linrGp.    P.   6: 


164  S.  Irenaei 

piuhti  ni^liinJ  fi  uuibnanLutali^ )  /'"^  lAjuiuhni-P-hifu  n^  Llu 
b  '/^f  "V  r^U^^lisuMi  ji  Abn.%  Z,ntj.Lnjiit  "/"X*  npti^^u  uui  ui%Lui-' 
uiuin  gf  ujjuijjgu  niun<\huii  "ß'g  ujnng  nn  h  pmg  aLhnujiu-' 
ntu%%  L.  u/u lu n nb ut I  uAjCLnu%bugg  auuibn&nLLU&% f  ni  bu  tfiunn. 
bifiu*üiui  biun^f  *"fi  ^u^"*ij  h'^i  t/ujnnLn  if  nnujl^u  iuin.iu^uttf.i-n  i'l/u 
luuiuaiupf     b    biuü    uiji     h'U'*     lunuituanj    ^u/u     aifuintiU*      nu/Uab     b 

157l'»  n**  uuibnanLtua-  uiunißjinjii  b*Tjjili  nuin  b*iinbu/u  um n.\ uAj Ck. bVu 
li'iupn  buiuiLU pbuti  l^f  "'//  liiupub'li  uiupnnj  b  uiuuh  uujpnuiijt 
Gl.  n^  'Uni%  b'ba'li  ut^hSi  iun.iuitA.bVlj  uutpn.  g,  luii  u/u^S/b  ^ 
Juju*ii  ifujptLi  nj*  b  n\  '^nnb'h  ifujpri.  i^ f  itu/bab  ^nnb  ^  b  nK 
uujpn  bnjg,  h"^  I'  "A"'"/»^  ru ut tLli n L.ß^ b ifu  b  ifbiuLU pm^ß^ bub 
unnui  utublibanLÜ  gbujuiuMpbui  i  ifuiptiU  anpf^buiat  Gl  Jutuii 
uijunpbb  iun.iuobiui  b'lin'li  ab'li^pb  luujuitfb  inil  ^ujLutuinb  lupuip 
bujuiuipbuti  bu  ^nnbLn  pujbu/u  uib  pbnLß^bus^  ilutptrUf  luinui^" 
%nLifb  uiii  l't'bunnn'itbbbnbu  uiubinJ  ujiuuj^u*  CCi'ub  ihuinnuub- 
Juuiq^uiq^nL.p-buiifp  uppbug^  a^btj^  pn  in  puibuiui  uj  pu  b  uiifujnnf 
q^Abp  B'^nnbu  b  nu/hcui  b  nuuipifb'li  uiifuih^nLß^buitfp  b  nutiu^ 
utbiu'b  SbuitLÜ  tfbpnj  O^uulu^  u£uj^bunl^))  ':  Gl  tifi"u^  usujui^uin. 
niful^p  bpfiLnUf  ujjub%nu  4"  ui'liAuiup  b  ^naunJ  b  ifutpifijnil 
aujupnn9  pninp  uibnLub  i  ut  p  n  l  ß- b  uA/u  ujnujLß-bLjt  b/Un.pbi 
b  nuiiuuihiu'l/b  ^buin^j f  bßg  n\  nui'UnpgVli  ^uiuuiujuinLß bi^  b 
nifbuJLnpnLß bi^  abpbnb  b  tiub  b  glinj^U  ^inniu  nbtnl^p  nihpp" 
bnLß biflit  H^^tuuii  npni  ^  pninpiubujutuipu  utu^f  "P.P  ijbpbu'u 
uiupbo^  liuUnbu  tuu  b  uj  n  n  l.  u  luu  lili  ohujnAtt  Lhprt.  bmmußpbuiin 
b'b  f  "P-P-  I^^Q.b'u  u^'^'b^b'ljutLnp  J'^P  nL^binil  nlAuinnua  nj  b 
tu^iXujifp^pb  b  ifut p ifij n iJ.fi%  uiupboo  bnbiuinf  ujjub%nij  g^  b 
ntun  b  iUtUUini_utb^  'yuiLiuui  ujcu^bahuiip  b  ututL  b  uhpciiuL.np'li 
ui  p  tLUi  p  n  L  ß  fi  L*ij     ^uiutniuui     uf^in^bui^t 

157v.  ^*     ffi~uut^     b  uruj^iup   ILuuinL^nj    |    ij^uinbri^nL.uii^'h   uju^^   ^11^ 

/'butl^ftf  niubinij^f  t^fi  uituUuip  (XuinnL^nj  l,\p  b  ^ntj^t^j  U,uuinL*' 
d^nj  b  3iba  p*liujbl^*  ^'ß'k  "ß  auitu^uip%  lAuurnL^nj  ut uj^ui If^  ui% ^ f 
utujujbiu'ubun^  n*lttu  ihuinnuujt^ )  ,nui*iinb  intuautp  (AuuinLanj  unipp 
l^f  np  ^^  q.ni-ß))  '~  t  3utjut*üuju£l;u  tuPtupiffiVu  uruj^uip  uMub^nif^f 
jnpnLif  p*lJUß/^^  ^mj.^*!!,  npu^^u  b  S^p  juiqujtf.u  "itnpiu  utu^» 
Xi'fiujlj^bßl^^     t^änui^iupu       '[Ufju       b     bp^iL^jt     uiLnupp^    jiu pn^gu/ubtt 


i)  ü..  ß'buiun.    b.    23.  2.  ü..  timfii).    1-.    16; 


Ad  versus  Haereses  V  165 

auiujH)  ^*  U  tfutju  luu^n  juiiitutLU  ifutnffiMnjlit  IjL.  n^  if^iujj'ü  m w 
^utiif  ujji  U  uAjtiiuuu  T^pbuinnuh  tihmlg  uuiupuU'lju  uhp)  Wnnit-' 
ß-iuai.nq'u  utu/fjni^  uijuuj^^u*  CCUS  ajim^Of  nji  ifiupifjtli^u  ifbp 
luitrLiuup  r nhumnuh  h%*  "T'f  iun.biui  tju/hn.uiil'u  'hnhutrinun 
luniunbn  lu^liniuifu  iunr^uLti'y)^t  //i  iuiniuq.u  utiini  riLnnLn  üiunnun i 
^na.li.nnuiLiuh li  luubinJ  qiu lunubli f  niu'linb  n^  %iu  2*"n"^^*l'^"^f' 
n'iin-  luniviibbf  ujii  uiuntib'liu  ilbnt  Ibiu  h'hj/u  nuiunubuu  J"[''^ 
<f-ujtf  b  untini.fc^bus*U  biutjtj^  tfbiuua^  b  ifiu ppHL-ß-but^ f  uiUiriuu u 
uiuuia  rphumnu b*  H"^  inpffuutf  ^^lu niu ujUi in b u u b  puff  tunnilil^plif 
uj%nu/iin  ib'libi  innnjUbb'Ut  Gl-  duMu^i  tuiunpbb  luug*  (((7frg  n^ 
tiuitu^Lup  LhumnLi^nj  ujutiubui'lii^ f  lu ujui Ij^u/u b u ß  1^  t^ixi  [l,uinnL.iuay)  t 
IMpn}  uuiiutiiup'li  ihuuinL.an I ,  inpnLif  Z,nnb*U  p*Uiubl^  suiL.pu  b 
uu/iin.iuuu*U  T'pbuuinub  nK  p'hrinLUbi  ^LULiuuiupni^P^  btfli  ippbriL.-' 
ß-biuh)  "JJI  h  ünpnL.uui  bpp-uji  luubif  abiupti  n\  ubab  ^tuj-' 
^n  inL-ß-bu/l/ii  1^*  b  üb  üiupub'itnu  libp  n\  jb'u^\bu/u  n.n  imqiiL.-'  1  o8rt 
0^b*ijl^%j  tuji  b  uuii^pnL,p^b*ii^'li  jiun.%^  Ihuinnuan  i f  'l n p*li ß- tu n L.n t/li 
uiu^*  «tßfJ'i^  ifuspilb'li'u  n\  iunixhbni_P'bu/üt  uifl  obustLli  b  0^p*ü 
ifujptßtn/ü*  A"^  ikuiitnL.iu&  f  np  b  ao^p'u  iiupriitif  b  qubu  Jiu-' 
pnuun^    b    kbrtU     qiuLpnL.f[f-bu/ü    ^i-pnj))   *: 

Kap.   YII. 

1*  ^PH-  npiui^u  'npbumnu  CLniiuant-ß^buiup  uiuptninilu 
jutpbiUL  b  bgnjß  ui  ^um  bb  p  ui  lu  n^U  qinbuiu  pbbn.iuali  b  npui" 
gnt-uiau  ^"npR"  '\>  b  lu  lunnbb  *li2uAjuibb'u  ifuiptfhn  i%  iutpni_qbinj 
p  ifbrib^ngf  u/juu£^u  C(Ui~  uifbq,  uiu^f  jtupnLugt^  ^  ^bn*ü  nuiw 
pnLp^buAj  lii_pnj»  '»  IßL  tfiupAbiui  <,n.ntj^J'ujjbßi_na  luul^*  «^b 
bp^^  ^nq^  juipriLgnq^'u  q^p^umnu  fi  ifbn.bing  pUiubl^  ji  ^bu, 
np  jiupnjg'ü  qhp^uunnu  ^  ifbtvb^ng)  Ijb'liiuq.n pbbugl^  b  qifiu^^ 
lluAiuignL.  ifuipif^\iu  kbp»  '^  t  U^pif  njß  if m ^ l^u/u lu g n l.  ifiu ptT^'u^'u 
VB  iu'Ua^'u^  iTuipqnjU   tupt^bi-ß*   utj^  tu^tfujpif^^^    b*iu    iuuk^%n 

u ujprj.i_njU f  pppnL.  tun.  piäsqnuiinnL.p^liL^  ifuj^buj'üujgnLUj&  iftup'^ 
ifhng*  (('Tiu'ütifi  iji^biug  ji  tj_^ifu  ifuupqLnj'u  IXuutnLUi^  nnLÜ^ 
l^b'Uujg     b    bqb    ifuipqU    jui'u^'u    If^b'u tj.ui*h ji »  ^.     ^«/J    2"*-^^    ^b'biug 


1)   3n4[i.     P.     19   bL  21:  2)   ÜL.    UnrGp.    9,.     15:  3)    ».. 

llnrGp.     *»..    17:  4)    ü..      »inrGf»    S..    13—14:  5)    Sniiri.    h.      20, 

25    bL   27:  6)   a.linrGp.  il.  14:  7)    ;n.ii4if.  Ü,.  11:  8)  IfGGq.  P.  7; 


166  S.  Ireiiaei 

Ulli ifiupiF  11*1*  ^f  "JJl  Ij-  n^  ifiu^tj^ui*UutgnL  Lutnb'u  luuhi  t/UiUf  h P'" 
ntiL.  i^ji  2"*-^^  l£h'iiujg  4*  t**-  ij^uiuij  uijunn^L  Plul/jP-  tuul^*  ((öi- 
ttj%^%  fiif  %tfiu  I^liiu))  ^ f  fipptiL.  afi  u/UiTus^  4  pltnuß^ttiÜi  unnut* 
uJji^  L  n^  tj^^nt^^*ü  li^iupb'h  uiub^  tfiu^lf^u/hiugni_t  U^PH-^  ifuinithnjh 
uijunL^buiU  pLiuiLÜiu  ifiiui  ifujpiPliVu  i^iu^lju/iiujnnL.f  "'-//  uinbn" 
ffnuuaU f     nn    ^     tfiunub'ij'iif    jutnujnu    nnni    U     auA/ü   ^   'UifiUf     bf^^l 

lobV.  Lh'liujnnnabugg  t^Uiu  lUuinnuiuff f  n^iulinb  uui  nn  iTbn-u/u bu  U. 
^n^hnihjif  ^"Ji  "^  ui'liX'u  L.  n^  ^nt^ji'u*  ou/Uab  iTbnuAjb i  ^ 
UljliliUjl^^iuVu  ji  putg  pUlj^b'Uni-i  qnifUujlinL.p^bLU  L  ui*Ü2"^^^  ibut 
lujun nbLuti  b.  u/UutiicSi  b.  u/iU2UiPff'  [H^^lf  b  u/linnl^'u  nutbui b i 
inuaiu'libt  lut  hj )  nuuuih  ubbnnli  nniiugni^ß-biuVu  n'libuMiuii.* 
^ui*htili  uiju  nj  u/uSkb*U  luusuib^  1^ ,  ^u/ütj^ji  2"«-^^  k>  "^  bb*hujg 
U  fii  f^nnLnjf  nujlinb  u/Uuujnn.  1^  b  u/u^ut  niunnbiu  i  lutunn  ^n  — 
nnli f  "^A^^  u/hnnl^  inL.GiuUbi  butnuinbiui  b  %iu  bbiu'Un  nninJ 
nhi nn uU n n uj n\i  n'Uiu*  mtnui  luiunu^buib  b  ifiuniRjb^  ifuj^*U  nnu»' 
nu/hb  b  inntfuiil  ^l^k  luttAüf  u/U2"^^  ^  lulsiuliAli  if^^h  ^ 
u  bnu  bb     munnl^u     inLobuii     J"nwpn >     tit-umb     ujnujLt 

2*  ihnn^  UUI  4"  ifui^bui'UuinnLUf  uui  ^  jujnuiau  /7#//7#  b 
uiu^'u  C(H  b'Uuinnnabun^  b  nuui^bu/Uiugnu  ifuinifb^hu  ^bny>t  Uu 
üiuu*li  ui lunn hb  uiu^  luinuinu  unntu  iiunui9*lin i_ifu  uin  H n n% ß-ui'^ 
nbu'u*  cdAiuui^u  lUinuLp^bifu  ifbnbina  ubnifui^ib  ui  ujuj  bu/li  n  l.'^ 
ß-bujun.  b  juinlil^  uiti lu ujuj bu/u n uß^ b ui u n})  *  b  ((  PuLf  uiugf  tjn n 
ubpifiu'hbu'u  f  nK  luinU^f  bfft^  n^  ifbnnb)')  f  nuijg  nb  bnnb 
n'tuiut  nnnb*ÜLn  I  ubniTuAib  b  uiuJiubiu'li  b  ibnbbn,  tsß'k  "^ 
Uifuinifb%u  ibnbbn  b  Juiin  nUbif^f  innif^  b  ubnifuu  u/ubu/ubt 
Gl    iluju*h    uiiunnbb    uiu^*     (iU bnüu/ub    u/huinnm-ß^buiun     b  jiunU^ 

löv)'*  JtumuiLp»  *  ßu/Unji  ^/»^^^  ui'liuipij.uiq.njli  ^  ^"'^  t^ifuipif^'ii  üb*' 
tLbuii  b.  l^uiif  ll''*ij^  ij.ujpAbujf^  ifiuinuiL.npuig.njU  juipuLgb^^nJ 
unnui  b.  ib%D%  pübuiibinj  guili  lu  igui  l^ui%  n  i^p^  ji  lU  t  ubpiftu'uji 
ui'ubuinnuß^buitfn,  juin'h^  nuiunni-p-buMifpf  gji  u/ul^ui pnup-buiup 
[i'u^buAif  Jippnu  gfi  ^nt^  ^f  Ji  ^ni^  bp^uij,  [lulf^  i^uiupuLf^b ujifpii 
IXuinuLS^nj  juipnLgngfi'h  guui  fi  ifbnb^ng,  i( U b p ifuj^b fi  ifuipiff/jj 
2^ ^ui li^uAi ,  jiunHi^  tfuipif^'h  ^ngbnpuil£uAi))  "^ ,  ui'Ujb plf^ni^u/Uuj j^fi  b 
lun.ui'Ug    I/^bguii^uipS^nLp^biu'h    uLunjg,      gfi      n^   jujq^tugu     uAj^^'Ii     b 


1)    Uuiiiif     htt.    31:  2)    ü..   liniGp.     d>b.     42—^3:  3)   IJL. 

lltirGp.    d-b.    36:  4)  ÜL.    MnrGp.    d-b.    44: 


Adversu.s   Haereses  V  167 

ni  iiunuMiLU  ^naLHj  ^  uifuj  piu*Uu,  utj^^  jtuqujiji.u  ifbrih^nj  ifujp^ 
üfiiinrju:  ^u/Uti[i  uijun^/i/£  k%  if lu  p  it [t^  ^  ^^lulf^tuU^,  lujufi^i^^ 
^  nlinniAiitinJ  tit'üä.'iif  1" P  ^  [>  /""^  p%I^b%^nij^  ubrLuAiji f  U. 
luu^iu  [i  ^brLÜ  t,ncf.L.nfu  juj finugbu^iß  ^ji^ifth  ifutfuffi^^  ^ni^bn" 
nu$liu/UOf  ab  b  Abn.%  SncLi.nj'li  ifji^in  J*"p  ^lugbui^  ißiujgbuj^ 
nt.'ubnb'li  abbiuUuU*  iC^uAsq^Ji  utj&if,  wu^,  [i  ifuiu'u^  tf^^iuibif^ 
b  fi  ifuiu*üi^  tfuj[tq.iup^uj^/ujifß*  f*"^  jiuj'uJ  luif,  q.^ifu  tun.  tj.^tfu 
tuu^))  't  fr«-  *^J*b)  nn  b  ^btnpnu^  uiuujgbiuj^  4*  «ö^^  urbubiu^ß 
inn  n^  uibuu/übinJ  ^uiLiuuiiuj^f  ^u*ü  ij^tu  u  ^^^^  ^u*üt^nL^buiifp 
uj'ü^ujnftL))  '^  i  'fiu/Utj^ji  q-k^^  ifbp  inbug^  t^t^l^i^iiht  ILuuinLi^nj  b 
b/Uq^utual^  lu*U  nn  l  ß- b  ui  u  u  ujü^iunfiLf  bnnnL.  ab  aui^üAf/li  bi^nnj 
UM  bu  u/u  ^    ab/linn  i-Ph  t-it  f 

Kap.   VIII. 

Jt.  huiia  uii&ü  uiuuii  b^i  h  ^nn.i-aj*U  *ünniu  ujn*ünLUn 
jutn.iu^iaa.Lnj'u  i lu n nuj n n Lißj  aiunifiunnuu&n  i%  b  %iu luiuuiutui niuu'^ 
uinLfifbLU  u/liuiiuiubiuiUni_jthbuA/li  f  tan.  utubuiL.  uujbiuL.  n^—  lo9v< 
n.bi*üinJ  uiu/libi  b  bnbl  b  aujnfUiu  i  qihuinnuuat  ^nn  b  «in.— 
^lULium^bujj  utn-iuobuti )  ut  lu  ftlta^  4"  utuuli  libutnnLAn  i  binu-' 
uiuiubinnu  uba  autiuuinLnif  tun.  (jibbuuinbuu  uiuia  abui  i  1^* 
((OnniiLiJ  b  nni^n  ini^biui  anuAin.  ^2uiuninnLlJ^bijj*üf  aujL.binui  — 
nuiun  ipnbnLMrbutu  cibnnif  /an  ^ lu l.ui m uj n b la i  bunbniaia  <,nn.^ 
i-ntju^  lunuuiifu/it  U p^njU^  nn  ^  ui n.^ lu lui m Kb ai  (f^ujniti'UanLpbuA/u 
u bpnjX)'  :  iH£H2.  bp^q;  lu n.^ lu nu ui ^ b lu i u  laiu  p'uuibbuji  b  ubo)  ui^iu 
b"^  uiuut  ujii^U  ^nq.bnpial^iu%u  tj.npi^^  b  f^l^^utpu/ufi  iTut^li^uj-^ 
*hiiißni_u  pitiitfus^ni^pb^hlfu,  d^u/lszf^  nni-^,  :^i-'tf  •'•>  t^  /' 
ifiupißi^,  uij^  ^  ^nq.Ln^*  ij^ft  0^^  uinrj.iunb  <,na^1i  U.utanL.^nj  b 
Aftr^  ^))  t  i^ujju  n^  if^  nuui  b  pian  nlibbinJ  aifiunifbVb ,  '"11 
puin  ^tauiapui^nLffbia%  biuif  nuui  fß-uin.u/ubnLfS^biu'li  ^niTLnf'u 
ib^/ff  ,p"i^l[f  "^  bu  u/u ifuj p itJAj^ f  npng  ujn.uj^f;p*U ,  utj^  p'ül£iii^ 
l^buti,p  bu  ti^<,nq.^^  U,uiani-S^nj ,  npuij^  ujq^uirj^ujl^bif^^  Uppui  t,uijp  ^t 
ibpfj-  bp^l^  ujjj-it  q^uin.^uji.utui^bu/j'U  utnuinuibbifn  Uppuj  ZfUttp, 
ll''"^    "ll'Ul'f     jnpJ'iaü      jutpnLßbuii^       rj.l-ifu     lun.    al^ifu      uibuani.n 


\)    a.    linrfip.    d-S-.   <),    12:  1)  a.    «nirsr     a.   8:  3)  bifibu 

a.    13    cuir:  4)    0.    MurGp.  b.4.,;nni|if.  Q    9:  5)  ZamliT  Q.  15« 


168  S.   Irenaei 

tfuuif  inn&tuit  ijjtfb*iitu  iti  lulin.ujun  junnnijuibui  pui  p  funn/un-' 
9u/Uuii-n^%  atiani^ß^hui'L  a.niJnLp^ hifü  lULn^'ünLlff-biu'ü  lupAuiLbiu/ 
tlhffkugb'li f  ibujn.uiLnnbinJ  n  iuinnLnnn*ii  bi^nbu/Un  b  ifbn.bina  b 
nn    qjuiL.buib^iubiu'jj     bbu/hu'lj     2^n  n^bujat      ru/Utjb       bpi^    utn.^OM*' 

160r»  i_iuui<^bujj'u  u  b iuIm tiui u UM jli  p.iubAuja.binil  aifiunrLJü  ibtt^^li  lu^uj 
lurvUl^  luub^  U,ppiu  siujpf  if*^^  /'^^  uipuiun^  uj if b'ü ui jli  ifuiiin.'^ 
Ij^uAt  ^nt^LH^  uiHLbiui  2^np^  jU,uuinLS^nj ,  'bifiuliu  ifba  tiifiu 
i^uitj^ilbug^  b  l^iuuiuipbug^  c^liutifu  Z,ujL.p*iif  ^uAiab  ttnph^bugl^ 
qtJujpriU  puin  bbpiuujpiu%b  %  iT  uAj  n  l  ß^  b  ujiu  U,utnnt_^n  i:  HpH- 
qujjunubb  npn  quin.^ujLUjin'ibuti'h  Z,nni_n  i^U  ni^b*it  b  nj  ^li2*^' 
giuubnL.p-buAig  uuipifltni  h^ lu niu  i b*h )  "'//  A  *bb pnn  i  nÜjb'h  b 
niljiunutljnb%  qbjiobiuiiu  sn[ii_n  i*h  b  pui'Uiubiii'iiiuuj^u  7n9h'^  ^'^ 
t^ujp^^  jujifb%utj%^f  ujpqtMjpiiJiql^u  b  jffpiui.^  turLUJ pbuii*ü  ^nnL-^ 
unpuilj^u/üu  l^n^k)  ll*  /'  ^nquiii^U  U,uuinLS^nj  uiujpiuL.  b  *ünuiu* 
^utUqb  lultüiupubun  ^nqbp  n^  bqbqf/iu  ifiupqbb  ^nqbnpiu^ 
buiun,  "^Jl  qnjiuqnLp^biJiiu  ifbpf  lu  lu  b'lii/h  ^  uMiAb'hu  b 
iTiupißjnju  li ji  lu  L,n  p  n  i_ß^  jiiSs  f  utn.  pUbujibiui  qSnqb'u  U,u  mn  L^nj^ 
^nqbnpiulj^uj'h  tfutpq  l^iu ui lu p b lu n t  Pub  lufUnobb,  " ['•B  A  P'"ff 
pübbnb%  qZ,nqLn  i*ii  bj pm bjni_P^ bi^U  II  ifiupißjn  i  ^b^ui  nuAjIjnL— 
pbiuUg  aujn.uiibgb%  b  u/u  lu  u'h  lu  p  lu  p  iliupbqui'li  b  U£n.uj*liq 
uuiuakUibn&bin I  ^n itiüb qujli  b  &npbqujli  b  ubfrbqujit  ipLpbujljq 
^b^ui  q  iu*li  bn  L 13^  b  i.*h  u'u  f  bppni^  nK  iFb  h^'*f  nuUbinil  2*b*tni-in/ 
MUumriLuti^iii  i'üLn  I  Z,nni_n  i^i  f  tufl  qiuLp^^  htnqbq  b  ^tu^o  Air— 
qbuMinf  qunuui  ibpiuL-b  lutiiunbuti  uujpißjiui^npu  bn^gy  Jiuulj 
n^'b    luii    lib\)     ^"Ji    qu UJ p ifij US biu'u u*U     funp^binJ    'Ungiut 

1G0\'.  ^*     uuj    b     tiujpqiupl^p'u       i^tuu'h        unpji'h       lujunp^I^       iqictui-' 

^lunb  u/iiiuatiLh  bb*hqu/ubujq'ii  %uiuijbqni-qui'ub%  qUnuiUf  JujuIj 
luuiiiunLU  b  Ulli  piuU  uiii/upujuinLhrbuililj  linqiu*  ^(ecpSf)  tuii^f 
bqujifnip  bqh'u*  ^L.pni^iuU^I^L.p  n^  ji  ll^i'^i  P^'^^pt'  'IPP^" 
^biuq))  t  (jL.  qtupAbiui*  C(U  lupn  b  ujuiinnL.b  ^pt  lnJu/ubuii  'ttu-' 
Liuuiupbuiq  u/UinutiLh  wiuin^Lupiug))  t  lA/"^  qb  iluiiAi  /'^P"J 
ujuiuiviiun.b%  ^uiLiuuuipbuii  *üifiu'iig  uiium^nipuiglUf  p^H-  uiutuuniSU 
b  pbq  uAipiu'u  'bujfuuj'iiAbgbuj^  i^uipu,  i^Jl  b  ifb^  u n ij^n p lu iql^ u 
bjiu^b  b  biqbuji  uuipnL.li  qiujuiqftu^u'ii  tuubtf^t  t/i-  jujn.uj^ujqLnj*ü 
Ln*tbuiq    'lJ2"i*builjiuL-    qiuifb'^bu b'h     qiuiunubb     ujLpqu^if     p  qbpiuj 


n    brbif.  b.    8:  2)    üiuinr.    hj^.   21: 


Adversns   Ilaereses  V  1^^ 

Lh'Un.tu'liliiunli  u  innub  n  lun.nL'u  aifiuniLU  *  oui'Uuh  nn  h"S  uniuli'- 
Mj-iuif  hnLujL^nuili  ^  U  h  ijtrp  P^P^  un nn^nLifii*ii f  iliuonLn  Itn  — 
Kkgbiiii*  U  nn  h*lJS  ifhu/liauiiF  nj  at>n/£nu^%  t^tnjunu^l^  U.  n^  '?"/' 
/r^^  ft  unnni'lj^  nt^hnb ^  hnnnu  ntu'Uitiu^nL.pu  ji  [nutj  npn2^lTUif^ 
iflil/iihujn  'f  '-^/»ff*  "J'B  ^'^  ttuinni^p.^J*  "pß  [>  S^jp'l*  b.  jllp^l''^ 
h  ^hrtLÜ  ^tut^iutnnjli  naUiunu'u  ^ lu u in lu in n nJb  m p tu p ji'li f  ^iii^itj^fi 
luju  4"  Itn/juiij^niuLuin'h  ^mii in lumn cß^ jiifu f  II  nfi,p  tj^ii^uiintj.iuuu'h 
Ihutnnuh^nj  ji  uini_l^  U  ji  ^['2^'['['  J"^P  A  [ibpiu'jj  p.bp^tjh'u 
nujnntu9k/niJf  tf/t*üK  nh  L  nnnbni^ß  tj.lirj^brjli^iui-ß  tj^tu  p  rj.uj  p  fi  i^f 
ßui'Uab  luju  ^  npn^nniuaii  tu  n.UM ,pttlt  n  uß- h  i%%  t  Öl.  uj*hifiupn  Lp,^ 
L'U f  np  n^  If^^rj^iul^ü  p um p tf^ uAj  ji g ^'ht  L  n^  ^i  i[lj p  pbpfigb'u  [  ^n-  16  It«^ 
pn^^nLißt'ijf  lujub'ün'ii  ^  «V  nll.uuinLui^*it  ^utLiuin  nifubi^nij^  b  n^ 
uuituinu.inifu'it  tinpui  l"^P  ^"jp^"J/"'jf  ^  "'"  4"  ^bp-iuunuujnu 
i±utp2  u£n^nL.ff^L.'ijt  Pub  mtliOf  "po  ji  i^b p  pbpb'u  an pn^nLiR/li 
b  n^  p tu n ff- Ulli b'^i  b^nutbi/it f  b  'itnniu  lu'u tftunn Lp.p  b*jj f  b  luiu  ^ 
^pgbn%  Ifbnuiujnnni-P^liifu  'übtupuLf  "PP  iltnujina.uiifu%  lAumni--^ 
vnj  b  pbpui'u  piupcibiui  nifuj/Uf  piuia  aribn  ^tuum tumni-P^bu/u 
pmpni^nu  b  btuiluinb  fiLnbu/Un  //i  ibnbuji  b  ^tuu  miumbut  i  bu 
p  Suijp  b  lilpfh'  fr*-  iJtuu%  luiunnbb  b  nbi^p  tnntu  i  ß^  b  lupiu  — 
ij.uin.inp  tuanU  "Unnui  b  niu'jinb  übtituAbLn  b h*!! nu/u b tu n%  nbi." 
ptuitubpo-  ujpujntnnjnpn  b*ü  f  b  ^luum  tuinuttiti  1%  n  b  lu'liuniu  in 
bu  bpbtnubi-^piM f  ibn fuu/ütubh in J  b  ifbi-uni  utunUiubu/li  iftuut^b'»' 
Z"*/  Y**7'"^"'^^  putn  L^utg^*lM  b  t/*^  b^niub^'^  ^uiuintuinbm^ 
lupt-u'ijt  Ul  ut'liifut^ni.pß  b^i  %n/üuj^u  b  utjhnnbbf  npng  b^niubp 
piupj tn'hli'u  b  npn^ni.ffb  fi  i[bpinj  n^  luh^b^U*  b  tuju  tjp^  ^ß^l; 
luifbltuMj'u  tu  tjin'u  i^iu  gii  gnjg  yti\c  ij.^  tf u/u  n  i^^  b  tu'u  ,  b  tipß  n^.i 
l^tuptjiu\i  pUpbnünLU  t^ujiutnq^tuifu^ü  HumnuAnif  b  n^  anpS^nJo 
ujpq.iupnL.pbtnifp  tjtu  p  rj.tu  p  [1% ,  npng  b  S^p'u  mu^*  C(il[^  uju^ß 
Ub"  ^tp  ^kpf  ^  "^  i""^k,pf  1"P  b^t  Luubif))  '•'t  ^tu'Utjfj  tnju-' 
"ib^t-B"  b  ^"*JÜ  ^  J^Plb  "'"^^  ^ tn Ltu in ui i^f  tuji^  n^  pUp^bnUnt^'u 
L  Ij^iu p rj.iu'u  iitMjtuulq.iuJu'u  ILutnnu^nj,  ^utn  npni^iT  uf^utpin  ^ 
ujupft^Uiul^lif  b  n^  uiptf.iupni.pbtu'li  tj.npb^nilß  1  A^i  i^tu p rj.iu p b lu ^g ,  ]ßlv. 
'"Ji  npuft"  Jiuntn^ujnnj^i%  lunuiniim,  nftintjbn  b  u^ui'ijn  n'ljbuii*' 
/•^    1'L'"P"f      JuAiJuißfinL.p^bin'u    b       jnpnt[inj'ütuifn^nLpbtu%      b 


1)    %t;LS.    d-ÜL.   2.,    P..   OrhGf    a-T«.    3    c;ur.:  2)    üiuriif,    [l.    2: 

3)  XhlIi   <?.  46: 


170  S.    Jrenaei 

UMji^iig  Lu  u/u^ntj.nL.p^bui'u  Uj^ij^bptj.nLpbuAj  t^^^'u ^b luU u  i^ium'ltbuitt 
^Vt  SbV"^'-b  tluJJ"U[liu[iuu  iiuiifb'ubujili)  np^  tluju'ü  /iLpbtu'üg 
u/u'^ujumuinuP^biuVu  Ij^ujii'  t^^t^ni^p^but'u'u  i^n^uibgb'lj  iiuumnLUf^ 
&ujjlih  ^ntj.i^nj'u  b  t^ut'u lu t^u/li  ä.bni^^  ti^ b a  b  piua  n%bbnb% 
jlAj^biuhij  tj^lj^b'u UM p lu p  pitiVü)  jiLpbuAjg  ^b^ui  ntuhbni-P^biuif perlt 
lubiuuLuiiputpu  2.ü^b*^ ^  uinuM^buM^  qhnuiu  tfujpißjuiLnpu  b  '^Kiw- 
Ij^u/liu  /^n^biug  f  b"h.  ^"Jpi^^l^h,^  biiU2^b%u  b  tLiuautliu  uuiti'^ 
puiq.pbg^'h  f  [tulj^  unij^n  ptii^p^  JilIiu  ifiupribiuli  uuipnt-b  fuabiuiu  b 
Ui^piu*U  uAjujunLliu  ^ujLiuuinujnn  in  niiumiThui i )  A"^  Uit^pl^^^U 
ui*itunLppu     bn'sbujQt 

Kap.   IX. 

X*     UL.    utiu  ^     lu  lu  f     np     luj  iiriLU      uibnbuli     iiuiLiunbin  au     tu  — 

uujaujL*     icüpi^     ifiupifb*ii     b    lupbi^i     niupout  ini^ß^ltLh^lt     ll,uinni-&nj 

J^ lutiu/Utibi   nj    buip^))     t     i^iuifb^liiu i'u       ut i im nu/h niu a'u     b    ifl^9   pb— 

pbiui     iu/UifuinL.pbiuVlj     b l. p b iu*li u f    jnpif^    b   ^uiuiniuin    ani.aut'iibi 

ibnpAb^if    n^    luuipbi     uitibnanL.iuab'h     (J,uuintLanjf   n^    büutabiuip    b 

plMtL     ifhtn     ui^buiin,     ij^mub     tj^^    J^Ptd    ^td     "P^k"    R"'-B*"'Pf    ^"'*' 

iniupbuji  uiupiih  p lU nbu/u ut  i p     b  uuipifun  i  b   b  lu/ho^^  b  b  ^nnLnj* 

b     ifbnf*iif       np       uiujpbariLnu/Ugü       b     uiujiuLnp^f     np     g     ^nnpU*     b 

iffiLun  i'u     bii     np     luujpb'u     b    uiinuiLnpbf     np    ^     li lu p d lii/h *     b    ubw" 

162r»   ""/^     ^"    I    "P      b    ^^^    ""S"'J^    ^>     "r    ^    UM%^*     b     ^    bppbißif     t^fii 

bpß-uii    uui    a^bui      ^nq.Ln  i*ii      b    b    i/bp     ß^nuiub     b   'uuuiug    b    bp  — 

abifü      in/ücibii     biu ibuii    ^luuu/lib    Uiupuhnili     b        b    Jiujp     u/hbu/hb 

ibpbpuiibti     ^b^ui     aiu^bnLß^biJuu  f      "P,B      ilbiubniuiM     auMutpbgnL.-^ 

nnnli        b       ainujiiiL.n p b^'u      b    libui*itn      n^    nLlibls»     unnujj        ibpiui^b 

b*ii     b    bn^bunb*b     mpbifu   b    ilmpub'Uf    bppnu  nb    /#<   n ifli b'h   u^nnb*U 

UtUmnuS^nj      j b'hobui'liu *       ij^iuu\i      ujjunpjil^     b     ifbnbui^^    un^iu    ft 

Sbtun^^    ujuujgbujf^    b%*     C('ßuAtij[.     ["''i^li^ßf    "^"tf   tj^i^ b n.b tu i^u    p^uj- 

nbi     ubi_pbu/Ug'u    ifbnbtn^u»  ",     i^^uju'u    n*^    ni^ib^n^  'untjutj    ii^mj.fi'u 

il^I^L'ii in p ui p   ifiupq.Lnj%:   l'ulj^  " P'P   i^ [i iu% [j.tu it'    bpl^i^^^'u  jlLuinnub^nj 

b    '^luuiutnui'li    b    niuinuaui    fipn.i-nfij    *linput     b    ji  ^bnU     ^ujL.iuuing'u 

^    nlipinu    fiLpbuAjg    p'uiutj^btjni-guAtb'u      tj^Sntj.fi'u      lAuutnL^njf     un-^ 


1)    a.    Mnrlip.    P.  U  tt  S».  1  cuu-.:  2j    ü..    Uui%.    d-b.     50: 

3^    V'l]-    '*•    üO: 


Ad  versus  Haereses   V  171 

L.    libiu%    U,utnnL^nj,   iliuu%  nuuk^nj    tiintj.fi'li     t^ZfUti.p'u,   n fi    iFiu^p^ 
mtiupr^     U     uiu/u[i     ^luUl^    [t    Ij^bu/ijuii     U^uuinL.^njt 

2*  "ßuj'iitili  npu^^u  i(lT uj p if [i'u u  lu'hliujp  ^,  tujuui^u  /irit^[tu 
juiudutp^»  ji  Skiutihl^  i^l£ujjhutf^,  uiju^'iiß'it  1^  l^iupnq^  If^iu in w p b j^f 
jnp  [t%^  jiui.duip^'Lit  llpq^  ^Pt  ilJUJi-(^uj pni-P^[iLjb  ^ntj^Lnßi  luiun.*- 
%bußt^  np  qiuL.p^'u  n^ujuinLUjuui  ^  [f^H:  "j'l' ^'u  p "  ^^  ß^  b  lu'u  iliup-' 
ißtnj'Uf     UMtfb%ui th       bpiuun     ^uipb    ^      If^uj p n rj^^'li      ['Zt'     L  utppb^ 

uilj^iup^'u  b  pli biu/u fi  1^  lu'ubuipni^p^bui'u  ifujpißjnju  fi  ti^iuLpnt.pb'ul^ 
^nq.Lnj  b  tf.ni  ujjuuf^unuifit  1  n^  bu  ifiupiflsiulj^u/Uf  utjf^  ^nt^bn^  162v< 
puibuAjf  b  ä.bnU  ^nnun/li  ^uiuujpuMlj^ni_p^bit/U:  tA/^T-  ^J^^lk" 
ilbuiijt  Jbujib^f  nßjjifm^binJ  aifm^nLUJuaf  nKpuui  tuUbiu pnuß-biuu 
iTiupifijnj'u ,  luji  pum  jujL<f-iupnL0buj%  ^nq.L.nj%*  ^u/Uij^^  nAjl^iu-' 
pni.ß^buU  iSiupifun  lii  p^ubnifbiui  biupnn  banin  q^nnb'li  *  h"h 
^ncLL.njlj  niupc^buti  bibiui  nu/iubuipnulthbL*ii%)  J-uinm'iinb iiin  qtfiup" 
upUu  jb"J^  ^  ibpbnLnnifUn  bnb  bb^bnuilib  ü'uipnU )  bb%niu%b 
ij^uju%  p^qnLlib  i^nL.p^bu/ii  ^nij.Lnj'u ,  [lub  iTuipn  Jiuu'u  nnjuinnu-^ 
pbiuU  uiupübnjlt*  n^u/Uqb  lunutlMn  Z,nnLn  iti  [AumnL&n  $  uujp  — 
u pli  ü bnbuj if  it\  nihibinil  bbu/Uuf  aiup  nm ini^ß^ bt%%  iLuuinuanj 
<rtnnujiunbi  n^  bmpiunbuji)  ujpbiJli  ui'üpui'u  iu*^li Iuujlu  bapb  q9ni_p 
b  Jbpujj  bpbpb  ^bnbujit  ul  Jiuu'TU  luiunpbb  luu^^  (.(llputbub 
^nqujl£uAi*üf  LUjuuf^ub  b  ^nnbn^Vu»  ~,  h"h  "'-P  ^"if'  ^""-P^  kf 
utUn  tiiupnU  bb%nujhb  ^f  ujpbiJu  pu/lttuunp ,  b  ij p  1^ (^ b/u n. p n l.'^ 
phi-U  jUtUUtnLt^nj  uitn^btni  Lfinpilbti  b  ^nni^n  i^li  J- tu ninh nb lu i 
ifnnmnbuji  tjbiJo%,  f*"^  tin  ptubni_pbihtu  ^ncLt^niii  innpItliLU  luji^f 
^bpitftnptu'bujlf^g  [l^^lt  r'tn*ü^*ii  ll,utnni_iynjt  Gl  iliuu'u  tuiunp^b 
luu^*  ((//puf^u  q^tj.bgiu^  rilfbptii^uipui^iii  ^  n  ttb  tihtlt  jili ,  tjtibgnnL^ 
b    tj^tf^b p ufiu p u/li u     b p lAt uj Ln p bli ))  "^ t 

3,  U*["l  it^'^i.  ^  ^ n rib rj^l^'is'it  u in b rit^ n i_tu b^ )  b  iift'^i  ^  ^P^^ 
uiut.np'ii  ^nr^ji'itt  if^p^^  "p"lk")  "J"^f  mnuAtg  ^ntLi^njU  bpij^tuLnpb 
Zl'2.^9"''^  'l"^P"'-'ß  bppbifii  b  'Ti^ni-Pbiu'u  ifmpifhnjUf  nV  lubinJ 
ihuuinL.&nj)  lujuuj^^u  luj&if  tuniuubi  ti^nnb*ii f  b  1  'im pntini^P bt^  lG3r 
lfb%utg  2_p2.^"g"^^  fubf^ni^  IbumnL&njt  U^prj-^  i^tuu*U  rj^ft  lunuAtg 
Sntj.unjU  Utumnui^nj  tnu^pbf^  n^  ^mpbtl'^f  jnpt^npb^nij^  b  ^piui^^^ 
pb^ni^    tj^ifbij^     uinut^biti^      j^i    3k.bn.%       ^ujt.iuinng     b     unt^pp     tliupni^^nU 


DlTn.sp.  hii.41:  2:    ()..  »Jnrfi|).  d-b.  48:  3.)    U-   hnrfip,  d»b.  49. 


]72  S.   Irenaei 

unitin  luuuini^iui^iujfi'li  ^nq^njU  brj^biui^^^  ij^p ^ uj^b u g n l^  jutp^uj'-' 
I n uß- b% l^*U  bnl/uftg f  nn^buig,  n^  ^  l£uspb£  ifiupißjngu  lu nui^li A j/lAj 
^ui*hn.bn^  lunbiuifpu  qut  poui  ini^ß^  bifl/u  tf-iurLu/habi  alAuutni.anji 
'ßfjAjqb  bß^^  tuiupin  4"  ir&2_'^ujp hin'u  luubi)  n^  €f^iurLuAtq^f  ußjl 
ft^  UJ  niuii  ti.  b  ifiupifb'Uu*  puiti  npnLÜ  U  U,uuinL.Lua  u/ug»  CCGput" 
'tih^  ^bqn,  ab  'ün^iu  (fujn.u/iitj.bu tjb'u  ^^C^/^C^^  f  l'PP"'-  *^"'"*' 
rLu/hbbnbing  jiupDUjjnLß-buAi%  bp/^p^if  nuum^  b  q.njujgnLp^^L.% 
uiuptfitn lu     ilbpnj    gt 

4*  Ul.  Juju%  lujunp  ^b  unL.pp  qinui^uip'u  f"l  l^uiifjif  qfi 
^lu^bijqb  Z,nnb*ij  ihu  in  n  i_ii^  n  i  b  *üuif  bppnt.  ibbuiujb  'yu/puut 
tA/irt*  npui^u  ^lupu'h  tuun  l,u%  uAjiu  i  n<  biupg)  piujn  utunuuUuj-' 
*bbi  bujp^-f  jnpdujif  bl^bun^  b  lutigt^  qUiu  ijibuujj%$ ,  ujjuu£^u  b 
ifiupifb'itu  b'lijiii  iun.ui*li^fil/u  pum  ^'it^bu/u  qiu  p,pujjn  lP^^l^/u 
IhuinnLt^n f  h^iun.iu'Un.b i  nK  biupl^  piuiq  J-iunu/Unb i  b  sn[LLni% 
iinpnLu  int-fJ btfij'ü  biup^*  niu^Uab  <^ lu rnuii bl^  bbunu/iib'ii  qiliubi'-' 
^u/ubnb in  i^U  b'li^Uf  b  uj  1 1  l;  th ui n.ujrU b b itt  b  tu  11  4"  J^iutt-u/ubb j^ * 
Diuhnb  ifb\i  inbpi^  b  ji^jiiui^  ^  b  lj^ujptj.1;  b  r^l^  b  j uj i_ p ^Aj ^ 
IfiRv  H}"f^  b*^'L*  H/^V  ^ Ul n.u/u a^b UM gb f  npiql^u  b  fi'h^'li  I^iuifbutj^i*  A"'^ 
if^L.u*it  ^  %bpnnj  u/h bb IUI  r/u ji  b  ^liuiqiu'liq.^  b  ui^p^  fi  tfui-^ 
ixu/li  an  nl/h  t  U^pn-^  ll^'^t.  ^  bb'Unui^  jiii ,  <,nq.^^/  ll,u  uinL.b^nj*  b 
Ql'"bS  4"  /''^t'P  iluiiu^iiu'ubgbinj'lj)  tu'Urj.iuif^  ifujprj.LnjJbf  "P^  ^ 
tu  UM  tu  b  uAj  b\i^  jbpbpb  b  unniu  J-iun.ut'lia.butin  ih'ltb'li  h  <,nij.i-n  i*U  f 
tbn/ubujrp  luj pntu  ini-Jfh bi^^li  bpl/JU bat  H^iuu'u  uiiunpbb  T'pbw 
uinu  u bo-UJLf  ab  btniubuipiuu  isj L.b ut uj p luli b u  ptuqbuii  b  b  pu" 
inp  uinfuusp^  p%ßujnbuji  %tubj  utmu^bti  utqtuuibuq^  qautnuj fu'u 
hi-Pf  b  luiutu  ff-iun.iu*iUqiuLnpu  n*ünuuj  bujqnLuq^  u ui um q n l.ui b^ n q*h 
bt-pnof  (h  lu  nu/ii  ab  I  nujj*U  snnLnjli  f  npuigu  qnt_qutn»  nuiuqp 
J-uin.uj.'Uq^  bb^tniu*itb*\t  b  ^utnutbab  tliupub'liu*  ab  ifb  b  putq  p*h  — 
bbqbui in  uf^uiniu'iiniuL.n p*h  qifbq  q<,nqb%f  bnpnLuquLn  qbbui%u f 
inpqnpbinil  b  ^piuubpbinil  quhq  tuiLiunbuii  b  Z,nqLa f*ij  S/ü» 
uui piuLnuP  bifli  bqn pqni^jJ^biu'ii  uj p  J- lu^t ut tql^ u  b  b  biupqb  qtu-' 
n.uj9iuuujgbujiu%  luu^^  ((fjfff^  uiupub*ii  b  tup/iL^j  qiupnuj  ini.'^ 
p-^i'li  U,uutnLbn  f  (huia.iu*linbi^  «i  /£iupb%)yt  PppuL.  fj^  luubinij, 
tfji     ifn^np^ß,        bp^     a^     h  utVu       lAuuinL^nj      p^iuj/^liug^       b     Siiqb 


1 )  ITiusp.    l;.  5; 


Adversus  Haereses  V  1"^ 

^lULp'li  fiflffgl*  ff  ^bti,  ßüq.  ilutj[i  U  iini-fi  U  npu^^u  rj^i,ui  ^ 
2pl^"ll'ßf  bl^C"^  P^  ifliuMjU  ,un.uj%X[i'u'h  luiijiifu  L  if tu [i tf [i'u 
/'g^ßf     tj^ujp,giujnL[JliLU'u     tkuinnu^nj     diu  n.iu'Uij.hj^    n^    If^ujp  uju^ft^t 

Kap.    X. 

llU£UJUtnLujutnnL.tßt  ^nqLnj%*  |  (('ßut'Utifi  i/«/j^Ä^/r  Afipb^pf  uiu^,  lo4r. 
^bU>  «i^«jm«i  luuuibßutp  /r  1^ tib g fi l^  ^Itph^/t  U  ^gnptj^  u^iw- 
[tLU^iutnip^buj'ü  äfipit'liL.nj^U  bq^iifi»^t  'ßu/^Ut^fi  n[tu£^u  tj^uijpb'li  [i 
^fipb*U^%  mui ui n uui u m b ui i^,  tj^li  b^^  I^iuggbu  ißtiuugbu  np  [Ai^ 
^(1%  jiun.tu^uitj.i-nßi,  i[ujjpb*ült  Afrpb^ljft^,  <(f'  piug  ^ujuiuj%[i  U 
fi  ^HLp  lu p Ij^u/lM fi »  "^t  U,u^  bp^  If^n-ni-butffj  u^ujuin liuuui'ii  L  tun. 
uißj  t^nfubug^  fi  tj,b rj^b g fi Ij^  ^ fi ß^ b'u [/u ,  ^lipb'ii[i  ^^^/f  "{'"I^^lI'S* 
hpp  h  rtpiufnui  lupfiTiLUb  in*itlibuipt  (Xjuu^^u  U  tJiupq.pl£  bß-l^ 
!i  ^brLÜ  ^uii^iuuinn'u  bpß^bgb'u  ^luunb'li  ft  i^iuLiuq^njVli  L  pli-^ 
biuinh'h  bu  b  Jbpiuj  aZtHaft^  (Mui^niS^nj  b  a  ji  'Uifuj'ul^  u^uiq^tW" 
pbpnL.piiifl/u  b      nriLpu       pbpab*üf       bn^g^*ij         ^ntj.bn  puilj^uAi^f 

b  n.piuhjuilt  UtULnnuoni  ui*libbuj in*  uiiuut  bß-g  p  pi^g  Pßg"" 
aZ,nrib'h  b  butgnb%  ifijutugb*h)  np  WImS  ^ bVu  jiunuj^iutj.njii'li ,  lup^/f^ 
ifiupubiso  *f-"l  biuifbnbiufOf  ,ptuii  ^na.bf  jbpujLp  p  Jbpiuj  luju  — 
lububiuaii  'Siiun.buii  ihijh^  «uff^i^  ifuipifb*lM  b  tupbiJb  atupoiuiriL'- 
P^fiLli  n^  (f ui it.ui'u [L^  nU,utnnL.S^nj)y  '^ )  npti£^u  np  bß-^  tuufigl^f 
bp^g  Jujjpb*üb  d.bpb'üb  n't  phibuiibLui  I H*^  h  h  n.puipiui  b  iku*' 
tnnL&njt  Ikpn}  unu/u^b  i  ujuil^u  iun.ujnbuji  aubp  qpljnt.PpL.liu 
bßnjn  b  qtuifb*üujj*ij  n  in*U  lu  l  p^^nL.p  hLü'ii  U,uutni-S^nj  ^  jtuj^tff 
jnpnuif  ij^utu'u  ifutpifijnj  b  lupbiuVli  b  fi  t^iujp^i  ä. ji p b'h ji n j'ü 
p  u/u  b  i 

2*  rutunb  nptu^u  Abpb'hb  uj*liJiniP  uipiupbuti  b  nj 
jultuiU  iniupbiuj^  b  (fujifu/UutbiuL.  ji^b^  ji  junuiu/ü  piup^buti  pn-^  164v-» 
nbiui  b  tuntnuttl  nui  uujnujn.n*ii  p*liq  ^"^(Pß  pmnnufo  pncubuiin 
p  uuuif  Jutjpblib  3ibpb^b  ib*übf  h^^b  ifhi-U  bu  nujpcibiui  ijuii^ 
pbub  Appb'iipU  p/hujun  I  b  nuipifu/bn  i  ^utubui i  b  utujuini_uiu*' 
uibuii^  iu%qp^%  piiPuigbw^^  b^  j jiut^qpu/iil^  p% n l p b utVu  ujuinui'- 
pbpnt.piiifUf     uijuuj^l^u     b       t^uMpqjil^^       ju/u>^nqnL.pb*ul^      u/hquj  pifuj- 


\)  ;n.m|if.  *a.   l7bL24«  2)  ITujsp.  b-  19:  3)  UL.  llnrQp. 

6'\s.    50: 


174  S-   Irenaei 

uni..paujh  h.'iLiuin  U  aaiuUhnLp-fiLUu  §f lu n ifij un i u  uuiaturLiuaujn 
pnLunt gtiuiif  tun.  ujuAiuUn  liLnbiu^a  luuiin^tun  h  u/ltutinni_n,n 
ut n rj^tu fi n i^P^ b luh  //'^/'»  ^"'^^/'  [>  ^ntfu*ij  A««/  ifiunnbuM^i ,  ß-'fUiu*' 
iffihj  h  ilknuij  uhnuu/iil^  a^ bi_p-nn  % tiLldri tj*!!  nnnifij*  L.  ilututt 
tujunn hli  Ogn  /it_nna  lu 2^iu Itb n m um 0%  lupp-nifli  buti  ^nutuiu^U  bin  t 
Pub  nno  tiui nubiu  1  u/UujuinLn  iiu nniu nn L-Ifhb'u^'u  b*U  b  ^buß^ut-^ 
'liju-P^^  ifuijirj.jil^  lu'üuitfnj  b  tyiu  n  if lub  un  1  ^uiubuii^  b  [ip^P 
DIU luirv nun u Ulli Lißj  lun  n%bujibujin  uhu/j/u  ihuuini^anjf  jh^HnR^ 
puAtt^'u  bpP^buji  biiu*üb*it  ^  ifuinni_njii  oiinLp-ftL.'ii ,  uij'b  nn  nuui 
Ij^b  n  utui  n  lu'u  b^  b  'litTu/hnuß-bu/u  bnbuii  lAuuinL.an  it  U^ll  nnujgu 
iluiinb%b  Abpb'ub^  uiiuuinLiuuuibtui  atin  luinriLlJ-biMj  ibiuiuihu 
b  ptua  nj  nti bb'lii n L )  nuija  tbnful^  an nuibni-P- bifu  uiinrjnjU  b 
ujfini  lu'it n L.ui*ii  ^ ui u tii^U l^ )  n^  bu  Jiuinb  a.bld^b'ubf  uifl  "/'"V*"/^^ 
165r»  ^/'f^b^ib  bnbuji  b  bn^bnbuii  ib%bf  luiuuj^u  b  uutnnU^  b  AbnLi 
^utLiuuznj'ü  UiiuuinL.utuinbuti  b  ujnn'libiuibiui  nZ,nnb*b  LhuinnLO^nj f 
nq.njtugnL^^i.%  iftunißtnj'lj  b  puig  n<  n^ibb^UnUf  pujjn  ij^npuj-^ 
ll^ni^p^l^iifu  u^utq^nj  ij.nph^nn%  tbnlu^  b  uijj  lutini^i  piirj.nLli ji ,  *ü^iu-' 
*li tu Ij^iu'ii  lun  ji  iuiL*ü  tb n eb n fu ifuj'ü )  n^  bu  ifuipi/bli  b  luphi/hj 
UJiJI     utupn.    ^nnbnpiubiu'b     b    4"     ^    ^"iA* 

3*  fju  npuihu  niupA.buj I  tjiuinb'lib  ^bß^b^hlif  "^4"  "5  "^'tjung 
u^uiuinL.utuinb% f  bu/  ifüiu  uAM%ubinu/u  bnbuti  obtunl/h  Juju*U  A*-— 
P"J  'j^'^'J P"""I-P'uumu1j  b  bppb  uAjUMUinun  ibiuiuib  b  piun  ^ut-' 
inbut^  ipi'p  b  b  '^nLp  u/pbiu'lib,  tuiuuj^u  b  ifujnnü^  n <>  utnp'u-' 
l^iuibuji  nujj*iif  np  b  cibnü  ^ ui l.iu ui n  i*ü  n<,nn.L.n  i*h  lu tu ui n liu u ui n i_ifii  f 
II"*!  ubui  ujjii  h'b^  np  1^  p'li  f  ifiupifb'u  b  luptiLUf  ntupotuinL— 
P'pLuu  (JtUuinLanj  J  lu  nu/li  n.b  1  /»i  btupiunbutii  fJ^Pn^  P'"P'-"Jt. 
umiuobuii  tuug  ((U  iupub*ü  bt,  lupbuU  niu pDiujni_p- bifü^  lAu-' 
inuLanj  Jujn-uAjnb  1  nK  bujpb*it~*  b  (.(lipo  h  uiupilbb  b*ii f 
IhuutnL^nj  ^ui^nj  [H^^l  "5  buipb'ii))  "'.  n^  qanjiurjnL.p- fi ifUu 
uiptniunu  ^ui'ubinil  aiTtupißiniUf  luii  q^utifpnLißi  b  *ubpou  pifiuiuit 
q^nij.i_nj'u  /^npqbini^t  fßt.  iliuu*U  lujunpbli  luul^*  ((ul^^  u£iupin  f; 
iliu^/£iu*itiutjnL^u  lujuifbb  nnh*iint.i  uiu'Uiuiuiuljiu*hnL^^L*Uy)  "* t 
Ol  qiupAbiu^  tuu^*  ((fj[<H^  t"'-'P  "t  ^ß  b  '^'^[i^l'f  "'Jl  /'  ^nq" 
'-"2.'    it    ^P'k    iupqutpb    Snalih     U,uinnL&nj    ^1    Abq      1^»    '.     Ul    ^iu*- 


1)    irms}>.     S'%.     2^.y   üififs     U'iusp.    h'h.  42.,   bb.    13.,   ITiurlj.    d^%. 
33  r.iur.:  2)  HL.   hxxv^x-^,  d-b.  50'  o)   ;n.nilif    Q.  8:  4)   «.. 

Ijnrfip.  d-b.  53:  5)  2,rLn\\\[.    Q     9: 


Ad  versus   Haoi-eses  V  175 

t-ui  u  in  lu  rin  iIm     Ilu     uuiiu     kqnin     luiiliinJ  *      (cfr^^      iftupufiu     ubnbuii 
'4"    il^niitii    I    itbniUQ     II     ^riLtf/h    hhiu     Jluu'Im     lu nriuj nni-p-hiuii *     U.    /i^^jf)5v* 
^nafiUf    nn    jtunnin    atßhuni^u     h   iTlmli  inn  f     aUiulti^     h   An  Of     n  n    jui" 
pn^nii     qT^nliuuinu     b    ifbrLbinq f     bb^liiunn nb^bu q^     bi.     qüuj^biuu tti^ 
grtL.    ifiunif^'iiu     ^bpf     ij^iuu'li     niiutbbinj     ^nnL.nfii    'linntu      ^    äbq»      f 
Ol.     qtuncibuii     lun.    Z,n.n!JuLuibnbu*ii     mu^*       ((^h     bjJl^     nuin    itiunii^ 
^tni     bbuiiDf       ifbniu*iibinn      ^,p))  "  *       n<       b   i/tu p ifL lu i^n n        n^tuqbnU 
*ünnuj     bL     b    2p9f'ini*ü     ^piurf tupbti/i f       nu/Unb     bt.    h*iJ,B^     uiuptfUiu-' 
Ln p    ^p     bt-    npt^p     unnuif     "'11     qqiultUnuß pLAiU     b    puin    '^uitniulib^ 
\ni\    qULupißjnif       nüuj^iu&nnu'lj       iliupriL.ni'lit     Ut~       Juiuli      lujunpbb 
b    Jbpujj     bpbp*     <Xpub     bf}^      Z,nni_ni^    qqnpb     tftupifünj       uuj^u/tiiw 
*iihph-^)     ^^R?h<B*     'PuAjqb     np     iTbu/UtruiiT  Z,nni.ntj^    Ikuuini^&nj    ij^iu- 
p  h^li )     un.niu     b*ii     npnbn     U.uuinL&n  i))      t 

Kap.   XI. 

1*  UL  q'Uni%  l/iMjiii  unnnau'u  qbbn  in  f  qnpu  luul^  ilutpifuiu-' 
biuiiUy  n  HD  hqb'üf  iutn.uj9ujnn  i'li  snbubuii  qiuiqnL.fa^pL.lj  piriLUM" 
%ujn  ui*U^iULUiui bq^ü f  b  b%j]^  qb^lM^pli  utiumubind  Wp  p"^  piun.'^ 
*Uuji  fJ-nqnLi  b/linbp f  rtpn  ftlbpuj^ujLUjmnLff^biuu pli  niiub'u  qUuif 
lun.  /^uiqujuiujqbuli  uj luiu^u  luubinij*  (.(Ulv^  bpbbih  bu  q.npa;p 
ifui p tßj n  I u  f  np  4"  'i'Uni.pbuü f  ujnnübn i^ß- bifli  f  ujuif um  DpnL.hr piSU f 
qb9nL.j3^buU  f  bmuujiui^innLfJ^  bi^U  f  bui  juiu  pn.nLp- biJb  f  M-^uiunL.*' 
ffbi_%af  ^bn,  %uibMiuhXy  upmifmnLp^bLhOf  ^uilj^uin-uil^ni^p^  fii^  pf 
bpbitinnLß^bifiUOf  Uiqui*i/n.p_,  StiipujI/hnLfr^^L*ii,p)  lu  ppbijn  uß^  ^ifli^f 
uAslujnutbnLffbLÜn  b  'Utfiuhn  ujjuna^bf  qnpu  juinui^iuqnjli  uf  166r« 
ubif  ^bof  npuj^u  b  jiunui^  h"k.  "'"hb i  ib  "P'P.  iujj"uib"b"^ 
n_npab'üf  qui pnuß ini^jd^bi^lu  IhucnnLan i  nV  ff lu nu/b qb\i yy  '* t  upub'^ 
iiuqni'u  nuipnqbuj I  luihnqbbf  " P'B  /""">  lb  t.  ^  uuipupu  b 
ujpbiJli  qujpnuijni_f}bL%*U  U,utnnt.bnj  n^  J-ujnu/Uqbugb'b*  qb  "Pß 
quJiu*ii  qnphb'ii  f  uipniupb  pum  uiupubnj  qliuili)  bbiui  tS,iiuin  i_— 
S^nJ  n^  bujpujnbujint  (jL  q.uipä.bujf^  q^ n qbn p um Ij^nAj uU  p  qbpujj 
bpbp  qqnpii^u  bb%utpujpu  ifui pqLnj% ,  ujju ft'u.pb  ^  qu^uiuinLuiU'^ 
utnLißjf     lujuiq^u     utuuitjbuiif     bffi^^     «Gl.    uj^uinuq     ^nq.Lnj*it    g    "kf^f 


1)   ;iLni|if     a-    10    ciur.:  2)    ^anilif.  Q.   13:  3)  ^n-nilif    {^    U: 

4)   4-uiquis.   b.  19- 


176  S.   Jreiiaei 

ßhulif  niunnL.l<}liLli )  ^lULiuin  f  ^uatiLp^  h  lIi  )  mna  niuiLn  nnLß^  hg^  ^ 
unnni.0 huib*  h  ijbnujj  lujuuiliubiugU  uiLnl^'u p  /j<  b b ui'u })  t  n u/u q Ig 
npu£^u  uijU)  np  ji  i^iulIi  i^iulttj  t^iutj  b  quj^uinL.rfu  iinnb-biuq 
Z,nqLnj'u  f  luubuuijU  bnuiL.n  b  utub'übb'u  utuinb  Jluu'Ii  <,nqt_n  jfU 
^iuuiuptulj^nL.p^biuht  U.juuj^^u  ll^^^^J  ^UJ  b  Jm niu^^ujuwabiu luu 
ifiupißinju  qnphu  tfiufitfuiul^uAif  ujnqtunbL-  Jiuu'ii  nK%  iun.n%~- 
qni^b^ni  qSnq^tb  IXumnuhnj,  qiu  p^iuiriLp^  ^lU'Ii  n\  biuniuuu^ 
€riun.uiuqbi  qbpl/ubgli)  nnuit^u  niupAbiui  b'iin*!!  ujn.Lunbuji  Jbujil^* 
Ccbp^t  "^  l['"'k.ßt  ujub^nijl^  g^ n p'bp^uig^u^ ,  q^  utb^piuLn  qiup'^ 
oiujnLf}bL.u*ü     LhuuinL&ii  I    n^  (fuin.uj*iiqbuqb%*   üb  unin pbo)     luu^f 

tH-Uiq^uiDf  n<t  ti.nqnf  //i  Lun.ui^O)  nS  ujppbgnqOf  bc  n^  nujiJpiu-- 
unqof  n*t  iiuib^ui  uibnqo  qui  pniu  ini^jd^  btHAj  U.uinnLanj  (f^uin.iuU-' 
nbuqb'u»  b l.  luiunnbb  nifLuhn  l^bp-  "'Jl  h  /*"-"7  inutuquipnLOy 
in  II  uipqujpiuqiii  iD  iiu^UhlÜi  ^buirtii  ohunntb  T^pbuuinub  bu 
b  Z,nnb'ij  lUuinni^&nj  ifbpnj))  " *  bpbb juiq.njuu  gnLqbiuif  b  AbttU 
npnq  bnp'liKb  i^iupqlS)  b^l^  biuqql^  ifiiiuugl^  ipuui  ifmpiTb'u  bbuiif 
Af-  h  AbiiAi  npnq  niupcibini  uiiup/i*  bi^  "Ptß  itiiupbqnLquilibli f 
uiu^f  qni  qiuUnifu  obuin^  iFbpni  (JbunLub  'hpbuuinub  b l.  qZ,n-^ 
Q-h"     Ikuuinua  n  I    ubpiiit 

2*  ikpn^  Juju*ü  qb  tuutit  iutn-iu9uiqLnj*U  uuinpbiui  ffnL-^ 
buiq  quiiLui*hq  ^nqun  lu'u  qifutpifbn  ili  qq.npaUf  "P.P  ^^  uui^iu-^ 
pbpof  buipquiLnpiLnql^u  itun.ui^ujuiuqbi nq*li  b  'üifu/u^  b  Juibi*' 
^lulib  ffqfjni*li  ilbui^qiuuinj^i  bn^buig  ((f/piugu  qqbniuo  qbbp  — 
ujuipuj%u  ^nqliqb'ii  b%  f  qqbnnnc^  bu  qbbpuiuipui'hu  qbpl/liiui-ii'^ 
ph*b*  Diuliub  quiju  ujubiff  bqpiiip^f  q^i  tfujpif^*U  bc  uip^Lli 
quip.p.uijnLfJ^bL*ii%  (/.uinnL^nj  duinui'Uqb^  n^  l£iu p tu u ß b'it ))  "^t  Hu^ 
npiq^ii  qqjaqiun^  qbbpiqiu pu/liu  '> n nb npLi bu f  uuutU  g  uijtJif 
«Ul.  uijunnbb  nifui*Un  ^/t^*  '"JL  /'  P"^ff  ^nnugujpriL^f  "'Ji 
uppbnuipnLnf  uiji  lu  pqiii  piuqüjin  u/lint^itiupli  obujii*lj  l)b-^ 
unuub  r  phuinnu  b  b  snqLiiitu  U,uinnLOnj  ifbpnf)):  iMpti  ^PP 
nui  p&b  iii  I  qp^mn  qqbpiqiup  uiliu  'tn  qbqblibli  *  jnptruiü  ujuiw- 
J.67r*  U         b^"     J lupilbnju     qnpo^nu      quimuipgblj    b    ilbqt    ul.   b  pp        qutp" 


1)  *)-ujiiuis.  \i.  22:  2)  U.  ^^nrfi{).  ß.   9—11:  o)  U.   linrGp. 

d-b.    19    ciur  : 


Advei'sus  Haereses  V  177 

aItiui  nlibniuutnujiiu  qbnl/UiuLn  n  IAj  f  in  ntfiuif  luu^  li  P^^f 
int-iuniu  lOf  ^uiLiuuiiuabuiip  luiliniSli  ^hitin*U  /t  n*l3 L ti: i h  :ij :^  %nnuf 
tjSiQh^i*  b.  h  aiua  itiLtuubiuiD  nK  qnn iujnnLfJ^/ji_%  tfujnißjnf*ü  U 
n^  nlibnuiiuniuiiu  u in bnariLiua h U f  uj 1 1  q  Iiun^uj9 uitin  1%  qnL.ltuj  f^ 
ttnuP^bu/li     rrliiuqut 

Kap.    XII. 

Jf»  lUnq  l"P"  ^"l''^!fh^J*  ufliq^ustfuit^  qnpobind  qujiquibui— 
'Uni.p bifiMU% f  b  unubu  ituiuniibb  bbliiuqn nh  btia  qit n&binij 
qSnqi-n  lutit  T'tu%qb  nniqt^u  ujujiubujiUnuß^bu/li  n'UnnifUujb  ^  üutn»' 
iffiiiUf  uiiuiql^u  b  u/Uuiiqiubu/iiiii^P^bu/lM*  b  nnuil^u  tfut^riLf  luiii-' 
ui^u  b  bb*liiuq*  b  uijunnbb  tlhübui^q  inbnb  uiiuli  b  bnbnnb*ii 
n^  bu/ii  tßiu/u  ^  i^liujuli'h  Ji  if^nnF  ij^utjp^  if^iuTjqiuiTutj'Uf  ujJ[ 
tuniniunu  ilqbtui  ^uj*biu*iib  libVli  b  übt_iiül^i ,  b  jiu niiLqb in iia 
ifbni'hf  b  auiq  iiuinAbiui  ih^'h  tlbt-uti  bui  U-.iuui  b frl^  ifui^u 
n%arLUbiui  builqb  qifiuiin*Uf  b  fiujq  ifqbu/i  b^u/li  qlinnui  qbbiuliuU 
b  tfbrvbiu  I  bqniq,  bu  biunb  ini(f-  mmui^bi  bbiub^pU  nünrvUbiui 
b  bbiui  qiMiunrLÜ)  b  aiuq  uqbiui  ^u/Un^  qifui^'u  b  bb'liquilin 
quuinqJi  biuqnLuql^  ihnuinuanit  riuliqb  bß^l^  uuj^*ü  ubmiunn  n-' 
abiußf  n*iiq^n  bbu/lii/ij  b  Jbniui  bbbuii  /li  bbtiuiqn  nabu  ql^ 
qutupqljf  nniq^u  Gutuib  ifuinquin^  luu^^  ((öbnLi  itus^  quiL-niu— 
gbiuiy)*  b  qiuncibiui^  CCP  P'^tJ  baiuiiA  LLumni^uia  quiifb'h lu  1*11  luti" 
utiuLup     lutdb'iiujfii     nbti'iuqy)   ^t 

2»  IXpuiuj^pu  iTqbiui^  ipnlubßuiL  ujn.uj^^*ü  li^biuh^gU,  j  qfi  n^  16  7v< 
/r  kbn.'u  <,nqunj%f  lujj^  fi  ^.bnÜi  '^^n^'b  ^p  inni^buif^*  ^lu^iqfi  lujf^ 
^  ^HLh^  t^b^Uiutj,  np  b  ui*li^'Uujlf^iuü%  qnpS^J^  qifuipqU,  b  uijf^  ^ 
Snq/i'b  If^b'u UM qn p b^ ,  np  b  ^nqbn piulf^iu'ü  qhiu  uitLÜ^  b  biuininp^t 
bi-  tluju'u  uijunp/il^  buiuj/i  uiu^*  «Hjuiq^u  luu^  Sl^p,  np  uipiup 
qbplj^li'ii  b  Ij^uitLnjß  qUuj,  np  ^luuuiuiinbiutj  ^^7»^^/»  b  q  [1  uifiuju^f 
b  bin  dnqni[pqbu/u'u  ^ni.^^,  np  /i  ,[bpuij  unpui,  b  ^nqfi,  npß  l^n^ 
fubVu  quui)y't  ^2_"'-^^  ^t^umpujlj^tuiq^u  luifb'ubßnLUn  injunqbbf 
np  ^  i[bpujj  bplj^pfi  dnqnil^pqbutVu  uiutuug^  innubiui^,  ^ub  q'inqb% 
ujn.ui'u^'üuipiup  jinuin^I^  uij%ngfi^,  np^  l^nfub'u'ü  1^ p lip ui j fi^U  ßtuli^ 
linL-PfiuUuUt   ^uiuU  npnj    b    quip^biu^^   jAi pü    huiujfij     npn2^bi^ni[    b 


I)   bu.    hb,    8:  2)   bu.    bf'.  5: 

Texte  UHd   ÜRtersuchungen  35,  2.  12 


178  ■  S.  Irenaei 

ifbljUbiniluiiutLui^uigbuiiuUf  ujugf  bp^^(.(Z,nn.h  ib'li^'u  bial^  b  rinLnu 
U.  q^nLÜ^u  aiuilbutuilM  bu  uiniiinb))  t  ^^nrib%*ii  ui tLuAj <lk. b'h'ij  iiu»' 
mniJi  b  Jbntuj  IhuinnLanj  biu  nnbiuij  f  UJ  fli  f  nn  b  iliuju^iuh 
d-iuifu/Uuibiua^li  b^bn  qUiu  b  ^briU  n n ti!^ cl n n l ^ b luVu  b  Jbniui 
ifiunnbnLß^bu/liut  i'uli  ^//l^/^^  ^luuiu  niubiuujl^u  n*li  13^  ^  u/u  n  l  n  b 
Jbnujj  iw^btiun^bu  j  b  luniupnuiuh  tAj  uj  bn^hujn  b  ujjl  bifb 
luniunbuii  lujntunnn^lit  LhrirL  ^ntSLiyU  lu tuTiuu  luauibbiu  i  ^f  h"h 
Z,nn.b'u  iiuLbunutuiuniua  if^uiti^h'liujLnn  ^t  'Jl.  nntfli^t^h  ^uiubnii  b 
nui nnuiqbuj I     lu n     uiuIjiul.    uiubiuL.     b     tr lu u u/h ui b ut l.     buU    butqbujif 

lt)oJ'.  ibin  lu  lunnbb  trliiuj  lun.  nnuh\f  niu nck^bmi  ß^nnbiui  aiu/u  J"" 
nnuil  ^PtJ  iiuntuV  f  b  <,nq.bu  tniu  nibutbbiu  i  lib  nnni-Uin  b  tu  p'- 
uiiuonLiiui  qUiunntif  bnnnL.  ab  ub^m  iiunu§lßiu iiubiuh  ^  b  iiu^ 
i_l~(^iuißiiutj )  n^  ^l'P^ß  bP^'^L  P^"13^  i^liujf  utji  'huikj  juin.uj9iv^ 
anfu  ^niibn nuibiultU  uiug  iun.ut^buji  qujjUf  bnnnL  um  ifbn  uin. 
ifiunnbbu  ujubinJt  ibj  I  uujju  uj  n  usii  ök%  ui  b  u/u*U  f  ujuium  ujfuuj^u 
^nn.bnnujbuji*ü^  ~  f  bujnn  nutn  bujnnbt  r  u/jt  q  b  tquinin  b  utntf-u/h 
^  uuiki  umtuy^bu  uuibnOiu%bi  uujnnun  i^U ,  b  uuibqh^buii  utnlinci 
luhoüi)  b  utiuui  Lujuujqu  n^ujuuM  nutiinLt}biht*li  Z,nn.i_n  i^  b  *iibnnu 
n%nnL.%bit  ^l^utu*h  nnnj  b  C(  LLnnj^  b*U*U  bnb  U^nuiif  iiu'li^'ii  bh'li'- 
q.iu'ii^,  bplj^pnpi^i  LLquiiT  j^i  <,nq.^  ifb'ür^ut'liiupujp»  '^r  ILpn^  nnuf^u 
np  ^luithSth  liU%q.uiii^  hqbuji_,  tfuibiui  ji  Juiu}fJujp%%*  bnpnju 
qLbiu%u%)  ujjuuj^u  nujpcibuji  *lini%  b'Uj/u  lu ib f  b  lutifu  bpß^buii 
bibiui     b     uinpUbuiibuji     qbb%uipujp     snq.b'iif     ninq^     qbbuj%u*ü: 

3*  t^uiijqb  «V  inil  kf  "P  ubmu'ub'Uf  b  ujfl)  np  bh%ujnn p-^ 
h^b^i*  b  npuil^u  n^  '"flf  "P  h"p'^bb*^)  ^  ^"JL^  "P  übpuuib*l/iu 
n.uiuj*iib)  mil  q*hni*li  qbnpnuubuji  n\/uujp%  bl/li  O^p*!/  b/ün.pbit 
iftpn-  ifi^^  kp  ubnbuj^*  ujilb'iiUijh  bpiuLo  iJiupuUnju  nniiunni^" 
j3-bih/b)  np  b  b  putq  p'ltbl^q  q^uLÜ'^  bltltiuq'ii  b  ui'li^nLh's  b 
ifbnbuti  bqbt  U^PH-  f^J"  blAj  o^pu  bb%ujnnpdbif  ab  npuil^u 
iU,q.iutf  uiifbiib  0/1*11  ithnu/h bifnf  qh  ut% oüi tu but'u  n  btlny  T^p butnn*» 
üb     bbqqni^jif    qh  ^nnbn piutiiu*iin    bilnf   n\     b  pntq   tilibini]    quuibqW 

168  ,  ♦  ^.TLWid^  Ihuinnuhnjf  "'//  q q m"!! li n l  Ith b i^  ifcuptßjnjUf  b  tunpU" 
biuibiuin  qsnnb'h  utii^ppf  nputl^u  tuntuobttii  J"^^  H  nitnuiunbuu 
iuu^*  cdhpn.  tlbnni^q^n  qtu*üqintfu  Abp  qjbpbpbu))  t  Ui-  "/^  "" 
UMjun^bbf     pU^U       uitutntlbiuq,     (ii\uinrLlibnLU^bt*lt*ltf     qtu'li  im  tti  p  p  n  l." 


1)   bu.  l?t.   Kj:  2)    IJ..   linrGp.  d-W.    iÜ"  3    H.  ^iirfip.  d-b.  iö: 


Adversus  Haereses  V  1"9 

b n.utuj UM 2^117 ni^P^liLüy)  ^t  ^unguj  rj^piugiurj.[inLp^ fuflrlt  lutitju^Lui^  ^"'*- 
pnal^f  L  atujuujhufi  tj^ij.np^nrj^u'li  f  jippU.  tj^fi  tfujptipu  U  luppLU 
iffiUMjii  l^f  n^  I^ujplf^,  uj"kf  tliup^utjnuPfiifu'u  ^p^td  aiurLUJÜ-^ 
tibit  T^iuiinb  ^niif/ij  *linnuj  ffuji-iuitiuji  L.  jbnujq.njU  lun.  t^uiui'^ 
Putp'ü  li  ji  'tnribq^^%  g luU Ijn i_p ft i^ uU  fi^bujj^)  'linß^i^  b  'ungiujnjU 
b^iuii  ui^ it Lut'ii lu b n ^ n L P b lu^ f  annu  b  aujn  ffubi  libtj^  f^puiuiuli 
inni^biui^f  q^uifjäbiuf^  [i  'hifji'u  PriP^[i  uiu^^  Cf/*  pujff  tfb pl^^iutiut^^ 
ti^fi*ü  ifujpif.%  ^ut%qbp^  t^np^ni^p'h  ^Lpni^^))  ^t  Ui-  tj^"JJ"  utu^  n^ 
abubnitu/tilu  ^  n  lud-iu  n  b  i  quinbn^nLiu^%  f  luiq  b^-g  n^  u£ujpui 
b  lunj^u/ii  l;n  libq  quM\ikb%u  u  wu/u  u/u  b  in  ij^  ifbl^lib^  jujutnnLum 
il'upnug    rfliUMgl^gx 

4,  U^Jl  b  l^it^i  lutTLUipbiu^f  fipfinL.  qfi  ^ufj  h^f  "[*  jwpqiub^ 
rjh'lJ  uuibn&iuL  U  innnJiu/ii^  ujnmiunu  bi/ljf  b  Pqprpu  qpbiu^ 
UMtiiu^^p  ifbq,  b  ubbusi%  b  tfuinifbb  U£tnnLq  q.npS-nj  ptnumni^iu" 
%bußg  utn.  *P^ibujbnbu'ü  "'^  b  ujinnun  qnpS^nj  ^nq.Lnj'h  ^,  pttijf/ 
^uiunifiAi  q.nnbbi  qifujnifb%u  b  miunuibiuli  u/hutiqtulj^u/Uni-pbuAjt 
U.nn}  bp!^  bbiu^  b  iTiunifiib'u  ujinnLq  rinnb^l^f  luiqiu  n^  nLfibuü  [ 
qqnjiugni-pbifj/ii  iu*liiunnbuMi  u/u  bn  u'li  1^  n  qifiu  pißtnj'u ,  juiulj^  ioJr, 
jj  pwg  ifbpbiugujjp  n^b%  ifiupn%  ^uitiij.bpa.  q.np&nt^p%  P'-P"^^f 
'"JL  'L  h  P^d  '^^P^^gf'-^  qutn.tu^b'U  tj^iiugjig  ijjupni_glj  übpng 
qbpbnjgf  np  ^'iiiuitbi_p%  b  uuiuiubu/ubi^pt  Ut-  ij^ujuli  uijunp^q 
b  *L^[""J  ^P^P^  ((Gl.  qqbgujpnLn  a'bnp'iif  np  *ünpnq.^i%  ^  t^" 
innL^^ifü  b  ^  bbpujujpu/it  ^ lu u tn ^b'ij »  ^ t  U,prt^  juiubi\i  qhnpnqbnj 
^  q.^uinL.p^L*hf  qbbnjnf  nb%nj*Li  bti^pli  uijhf  np  ju/bqjiirtnLpbiuuli 
qp  iitin.iu^iunn  i\i  ifiupn^if  luju  1111,0^  ^*  np  nK'h  qput^p  qthU" 
innLuid-f  b  Abnü  b  ^tuflt  nbsnnLß-bu/u  'bnpnq.biu^  ib'^b*  ^"'"ib 
CLbmni^pbtfliii  ihutnniuan  i  'unpnq^  quiupqUi  ui-  juiubpU  putti 
bbpujiupiuiib  ^ujuin^b%^  qpnJiu%niubnt-pbL*ü  qj^JitiULn  pnL^  jiifljU 
qbbnjg  t/Unpiu,  giujhp  qubqpiuVu  qifujpq.Lnjit,  puui  gqiu in I^b p pti 
bqbinjh  ILuuinub^njt  Jji-  qfi  ^nj*ü  fiiiplt  'üiu  l;p  iun.ujpbiuf% ,  np 
j n p n i[iiJjij ^%  ^%btu^  bqb,  mjafTh^'h  4*  b  "^IIP^*^'^  ifiupffbnßj 
qn  iuiqnL.pbuU  f  b%^pii  iiun.  T*Luqiuufuiqbuu  luugf  b^g  ((xjnp&uju 
^lu^bguiifh f      np    npn^biui     ifblAibnig    qhu    jnpni^utjhl^  tfuji.p     b       J 


1)    Ijaqnu.    %.    5:  2)   Mnipu     %.  9:  3)   ^lilliuj.    11.    22: 

4)  linqnu     %.    10: 


180  S-   Trenaei 

U  Ij^n^buig  ll^"  [>  ^bnfu  '^np^^'u f  juMjui'libi  nflnnh'u  ht-P  jh"f  ijh 
tULhuiiunui^baha  t^iu  h  ^bß^u/ünuu)^  t  Ihnn^  ii<*  ut 1 1  niflj  ^pf  nn 
ahiuuib  in nnilujj%^'u  f  nnwl^u  jLun.iu9ujn.n  iVu  uMUiuaiuO)  b  luii  niflif 
nn  uj t-b ui lu n Luii g n  nll nnb%  IhuuinLanjf  ujii  'Unjli  /tUd^U  'UiUf  nn 
iuin.iu9uja.n itilu    n'jt'u    q.bui^n     b     ^uiiiual^n     qbbbnbnji'Uf       i uß i ut*ii n l»' 

in9v«  P'h^^  %uuj  jbnl/bbn  bnbuji  b  biuiLubtibiui  /i^'X  'Uifm  obiurLÜy 
nnuigu  jbnunnnnnLUü  gnLniun  crbnuy  lUL^bmui ntultl^n  ullnnli'u 
l/tUUtnLanj  uijbuni_u  T'nhuinnuf  uiun.  '/  n%  uiujqn  ifu  'I  bnuiuinu  bu 
fuui^bnbtui*  lun.iu^'Un  I  u/ün.liinnL.p^b  uiVu  iti  uiut  Ltu^  b  u  b  in  i  h  ibinni 
bnbiui  nb in n i^P^ b'li ^% f  npuil^u  Ln  inj^ )  pnn  nt/^^^"''^  ^kp*^f  tjLnL»' 
nnt-ß^bifl/u  b  PuitJ  n'hbbah'u  b  uiifnnn9  u/hnnl^'u  n'u  biti  luj'u 
annituani-ß hi^  lu^iunisy  b  "hnnfiünn  uijUnnbu^)  nnnJn  juiitui-^ 
^tMja.ni*ü%  nV^  uibuui%^fi*ü  ui^uilo^Ij)  u/u  11.11  l^*U  n*lM  rin  uU  i^  b%  auia^ 
uiubbi'li*  u/u in h u n  1.13^ li uiVu  b  m b u n i^ ß^ b%  1^%  itbiii  1I.1  b  nuta  ^*U^b-^ 
9  L"J  ^  hl  Ulli  a.iu  n  b  inj  b  uim^u  ubinj  nnjuinnt-ßbu/u  iju\ußn%  f  nb 
b  CkbnLlM  nnnn  n^hi  m b u ui'u  1^ b^  bnbuuin f  b  d.bnU  lu luntj bb  ninb»" 
uui^b/h  uAjnnl^*h  n'ubiuibulipf  nn^iuu nb*lt  uiu  i*iium*U^ ,  nn  niun-^ 
Abinj^  *itnnui  tj in b u uAj b ilb  iu%nnl^'h  ^uiutn lumbiu i  ujn.nn9uj nn  in t 
Gl.  nnnn  nuiLu  Xbnli  nf/^A^oMJt.  ,  b  iuifb%bnb'u  übuAjn.uii^iu/u 
uiutnnuiniun  nnnu  n(f^bbujn% ,  nK  n  b  ubnaui'lil^  innniJuji%^ 
na'iibuji  u/üniuuu'ii  ibn/abiuio  ib*lil^b*hf  "'II  tlUniib*h  uiufUnubb 
nn9u     lutirin^li     lunUnililjt 

O*  ru/Unb  lu n n i-b u m in n.^ in'u  anin nbtjnuU f  LhumnLf^n  1  h um'u'u f 
nn  b  b  ubuniu'ii^'li  ^uinbij^  nifujnnüf  b  <iu nn i^ßb^hl^'u  ninbini 
uuinbna nLin^%  hi~n  nnnnininnbini  b  ijhiuubinif  uiitb'Uiujhbi_nn(^2'" 
bbuin*     t,n     h*b^f     nn      b      nuin     bi.ninnujitShi-n     hi-niunin'u^bLn     ntli-^ 

]  TOr»  iLinuni/ii f  nningu  b  ubnnmVli  uuibnaiuU)  b  g  h"^)  "P  "  "A  "'"*' 
niudtujli  nnf  b  mifinnn^  uAinnl^'ij  I^intj^ifbi  tj^ii' in p r^ ,  l^uimuipbuj^ 
n*üiii  lu^Ab^i  /jLpnLif  itnn.in^inn.Lnj'ii  bmnifbini  im  ptiL-ß  piSU  t  U  l. 
n[i^S  ufinini&inn.  nifu^p  nifuipifünju  ui'hq.inifu  p^^^k^'L  ^  ui'u  rj.  p  l^ti 
intfann^  b^nLnu/hbi  iiumu^bli  aIlU f  bfJl^  n^  ^in*litj.bpäliin^  l^p 
UJU^p^^  /'  ^"^'"^4^^  pd^llbtn^»  ^uAnj^fi  b^^  m nJ m it uAt lu If^b lu 
l^p  ujn.  ji  'hifm'üt^  in i^bm n l [J [1  ifu'u ,  n^fi'hK^  Ij^iu p [1  ifb^uiifuimnjg  ^ 
%ifuj%^*li  pd2^bbj^nrj*ljt  Iji-  l£Uiif  ij^^inpif  ff"^  inub*ii  nv  ^«^  pUtj.nL'- 
*Uuilf^u/u     t^if lu fi li' ji^U u     mn.    ji   'Uihu'lil^i    If^b^inij'lj,    np    t^iuti    ^  'infin'u^'u 


1)  S-iuqius.    a.    15— IG:  2)    \m.\[.    9,-    G    ci 


Adversiis    Haereses  V  181 

nJ-2bni.p-hLU  n^iLiuiiuL.t  'nuAinb  ltliiuii,pU  h  ^hnLÜ  p. d 2^lj^n l ß- h luVli f 
huL  uiliwuiLuLuAinuptufl/ii  li  ^htvü  bb'Uiug%  umiuauAjIit  tA^Jy.*  np 
1P^2.k."'~Pt"-^*'^ *  MUi  Ll  alibiuUuiif  U  np  ij^lj^b uAi u f  uut  b  t^u/liiu'^ 
ui tu b ui^ n  L. P^ b lui/u     uuiuitjiiLnui'uti     uuibijitnuua b'u     fiLpriLUt 

Kap.    XIII. 

1'  ihnn.^  iuuiuuab*ii  ifbof  n nn  an*hn.ti^ifu*U  utub%f  ui lub'u^^U 
4^*  nri  niirirLi^ißi  bi_nbiu'iia'u  luub'u  Ji nbni^pbu/jj f  ^lu n bunuiuibui b% 
dtubj^u/hbuji  iiLumn'ü  b  ujinni*h  nntiblU)  nn  utn.  nnuMuU  ubnbiui 
tupinuiDU  ^u/Ul^b%f  b  l^iuauinnu  b  2P"pl*  ^" P h P  ""-/'  tiLubinJ  ) 
nnnJp  luinbui'u  ifiuntßtnJo*  lujiut  ^f  bß^^  %nJbunnf  niinJp  b. 
ubfLu/li*Ut  ru/hab  bß-^  nK  %nJbifnf  uiuiut  n^  riLnbifb  luiiiOf  nnn 
ubn.ujVu  lujnbu/ut  T^ui'Unb  ((hnt.riü  ^^uipf  luu^f  ^kp  ijCib\n.iu*ü^  ]  70v< 
ubnbin  i'u  b  tuug  albiu,  ujiuuiu/libf  luiuuiu/utif  ^ba  luubif*  b  b 
Jbp  buj'u  all  b  lu  I  'Uulhiul.  ubn^biu^  b  ^piuuiu  ibiutj  *ituut  uiiut 
nL.inb^  b  bin  ^Uiu  iftuLp'b  jjLpnjy)  t  Öl  qL,iuaiup  dä^uijlibiug  f 
Ok.ui  i%bL.  ilbautLf  luub iniJf  i^uiaüipf  bb  uiiup^  uipuiutnu*  b  bi 
iupmujnu )  luugf  ubtLbuii*üf  biuiubuti  antnu  b  tiAbnu  uiulibn'^ 
pujLo))  '^ t  Gl-  ujfu  *ij2*^^"^^  kp  2"'7""V"'"'^/''/^'  h  ^bnu  uiup-' 
n.iLn  1%^  b  ilututi  lu  lun  p  bb  luul^  ^kp^  (( UrpAiubba^o  11-*^  b. 
ßrij!  uini-^  bpßiui))t  U'prj-^  npu£^u  pJ-^bbutipU  qjiun.ut^iufutntu*' 
qbiui  lu'u n.iu ti uSi  p&2bbujin  bnb*Uf  b  ubnbuiit/u  *UnilbiFp  iiupbiu*U 
uiupifhitUDf  Ulli tiiu u n all  b  uiupifiinq'u  %nqiu  p^ubiuibinci  qpfh^bm-'" 
ßbi-Uu  b  quin,  h  obuinbi^  uinubiui  bbiu'Uu'Uf  b  Ck.bnii  luntfiu" 
ifiu'iiiu^buiij'ii  jiunui^iuqn/u  ntuquii/iiupbiui  qjiuLbinb%ujbiu*Uu%f 
bt-  bijnjg)  qji  'Uiu  1^ ,  np  qpj-^^"'-^ ["^"^  uinbq^ni.iuS^^%  /iLpiij 
b.  qbbiuuuu  iniui  btup^f  qb  *liuiu  b  iiuquinu  iuipnLßbiu*U  ^iw 
uuiiniuuij^  puA/h f  tujuiu^u  b  ßi  diubi^uiliib  b  Jbp^/i^  ibnqü  ■*  ^lui" 
'iibiui  obiutvU'Uf  iiupbqb'li  ifbubiuij/iif  npiul^u  h'br^  luug*  «tf'" 
bbuqg  J-iuLif  jnpnLif  iutfb'iibnb%  ubnbiuiri*üf  np  b  ^hph""^  b% f 
ini^^aliit  qkiui%  Upnt.njU  Uiupnnj  b  biab%  lupiniußu*  np  qpiW' 
ph'li  q.nphbqb'lM f  luipmufj-bifu  bb%uiqf  b  npn  q^iupu  qn pabq b'u f 
b    jiupnL.ßbLjj     q.iu ui ut u in iu*U hlb y)  "^ t 


1)   ümrl^.  b.  22.,  VlIj.  t    12  bt  3n4fi.  d-U..  39:  2)  irmrl|.  b. 

41,  43.,  Xm\\,  b.   14—15:  3)  Snqfi.  d-ü..  43  cmr.:  4;  ü..  »inrGp. 

<^b.   52:  5)   3n4ri.   b.  28   ciur.: 


182  S.   Irenaei 

17  Ir»  2*     U.nn}    p'UnnLÜiuj'ün         li*ii       U      lunniunU       ^^'"-'""^"'^"'^.P^ 

nno  qiu  luujhujiuU  abnUbinu  bu  ajiujui*li  hu  nV  biULib'h  a.binbiy 
ujfi  itiiutu^blu  b  itiLunjU  ^2^uujnuinLp^b'h^  bt.  buJtf  banb  qnn-^ 
p.bna.ujbtu%'h  nuin  Jb2ujujnuib^*ü  Gi-rrbiunrLUJ  i  au/üA.b'lju  bnw' 
ntugnLgtu'libut  (jf-  nnuj^u  u/UifnLnuD  bu  uj'üa.nL.ujujnnf  ^lubiuniw' 
bbinJ  n"ff-  ^"Jl^Jf  "/'  h*^!}  uuiu'li  qüuMniSbnflt  b nbnLnnLiInn  Ab" 
rtiuLn  anLulJ  ^lunbuii)  b  AbiiU  uiilinf  np"l  nifub'li'lif  qiunbuAjb'u 
bu  u/ubbtuiD  biunhb'ii  lutnld^hif  iliuuh  ^btiu  b  nutaiu  n  ^lubiurLut-' 
bnLp^bu/ü  unt^rLÜ  ^ui nbu/ltb in  i%  bu  ilu/Un.b in  i*U  q*UifuAjt,f  qnnif^ 
b  ubaniuVu  anLtiU  ^tunblu  uuAjnuiifn  iti  f  h"^  um  lunbu/ub^  b 
hiuqp  I^uiiniul^uAiuig  bu  ib'üb'ljf  uijuiu^u  bt.  iuji^uiqiu%q.^'u 
C(U  nipif^'U  bi.  uinjiuü'ij  quinniujnuß^bi^'li  Ihuinnuhni  J-iumu*ijgbf^ 
nK  buinuinbuii))  bnbnLU  nuinu  lunbuii  iiun-UJobinif  n^  nifbuiu 
qiunuipbinjU  awlinLnbuii  nbinujnb%f  b  h's  qqtuL.nni^ß  biSi  nui*' 
uuigbinnjj  n^üli  b  n  b*ii  f  nuiin  inb  unub  ifbiui'ü  qaiun.bnu  auiiw-' 
giulig  anLn.%  ^uinbiui,  b  tiniiiu  Jin%tibuji  iFbn.u/ii b*ii f  n ui if b'h ui i'u 
quihujupl^ljnLp^bi*lAj f  nn^ujib  bunbu/ün  O-iiil  ^f  biuinbiujnbinJ  b 
b qb^ uiii b i^n ij^    nU^utnnLS^n  i*üt 

3'     T'iuIm     bp^^    uibnujnuin      bubujiu^u       b    ilbnuii       ifiunifbn^li 
qiuiu     luubi    UI u Lu u n hi% f     b    nV    b    Jbnuii    iTiu nißjuibiu'iitutj    unnb^nn'Uf 

171v«  "P"lh"  H"^n"^<B*  qltbnbuiii  ^uibumiub  b  nn^nn^u  niunuinbuii 
utub^nt^  guL.ggb'iit  Gl.  u/Unl^'u  /rub  ij^ui nij^iu nuj Ij^  ji  b  *Uifji*U  ß^nßhf 
uiumuujgnin  uiniubinil  b  Jbpuii  iFiu n ifii n  i*ü  f  tu  luui^u  luul^* 
id^uiuq^  iquipui  b  uip€hui'u  4"  luu^uilj^ui'UiunnL.bu  uijuifbb  nq-b-^ 
uni_^  qu/üiuiqujl£ui\inL.p^lii*li  b  ifiu^bui*liuinnLbu  utjuifbb  anb^Unui 
qu/hüuif^nLp-jiLli^  b  jnpJ-ujiP  ifiu^lj^iu'hiunnLU  uiiu  qnbnnb  nui%'" 
ifiu^ULp^^ifli ,  jiuj'uJ ujif  bq^g^i  puiVu  qpbui^i^  nUbiiuL  ifiu^  fi 
jiuqPnLp^^ifUt  H'^Lp  ^pn  ^  ifiu^  fuinj^ngf  nt_p  ,pn  ^  ifiu^  J'^l" 
P  n  L  p  ji  L^li »  t  T^uAiq^  lujunobb  jbpiuLb  uiuiugbuji  ihnt'^' 
Jiujluriuu )  jn p&uiü  uiu^biu*bujgnLU  uiiu  b  utuiinfj ;u*iiiunni.  ifiup" 
upUUf  uin.  npnij^  b  ifui^ii  inniu,  np  b  utbp'in  b  ifui^iiLiu^i^ ,  ^ 
qbuiliu  p  'l^l'  b^buij^  qqbgg^  nui'ljiuiuiubiu'Unipbuii  b  auAiifui-^ 
^ni-P piSUt  'ntuunb  iiui'Utfiuit  uipnutpb  Iin/irib  iiiiu pinbuii  ifiii^^i* 
jiuj*ljdiuitf  np  ji  'Uifu/b^  pifpixlibgb  iTiu pifb^l/b ,  big^  b  in^pm." 
pb'ü^^i    %npuit     Öl     qiupAbuif^    gfpftf^/iiqfig^u^     "iut,f       ^'[^L        «ITbp 


1)   U..    Ijnrfip.  6b.  50:  2)a.  l|nrG|).  *b     53   cu.r.: 


Adversus   Haereses  V  183 

Sktunü  ß^utJLufi,  nn  2.P2.^"'L  */^"l"^"[/t  tj^if UJ  fi  if [i'u  %  n  i^ut  u  in  n  u^ 
pbu/iiu  tfbnnj^  Lhnufujniuijiulj^hg  tfujpifünj  i^uiniui^  ^Lfinrjf 
nuui  'Jjbnnnn&nLffbit/h  tf^ujftk^njli  %npui»  ^t  lA[iq*  np  ^  *üni-UJU-- 
tnni.p^hu/h  liuipii^'U)  1"ü  lV^^*"i  ifinjubugl;  S^fi^  Ij^b  p  ui^iu  p  us  " 
*Utubbn  ifiijn&ünj  ihiuntun  jiLnna*  jusitn  b  bpbbji^fi  ^f  pH'  L  i  '2y* 
aifiunifb'Uu,  nn  b  'UnLiuu in u/Uiu  b  ju n^ in p ^ ft ,  lu^il^buj^  J^pk.tP^ 
2p^uiibnfunLß^bL%  kbnj'u  unpui,  bppnL.  tj^ji  ifiu^l^iu^iugnL  b  luiif^iw^ 
buAjiuanL.  ^f  uAtifm^  b  iiAi  in  itj^in  Ij^in'h  l[''^l^)  "^  jl"-["^^  t^njin^ 
nnLff^b'ü^'ii f  inii  piim  obmnU'u  'ubpnn pffni^ß^biuVu  buipbmi  linpin 
ifui^bui'ltiunnLb'u  niu%trin^nLp^buU  b  tuujuibu/Uinnni-bn  uiniunnu— 
nu/hbi  n ui'u in uj m b u/ü n L P^ b Lhi t  Ui-  i]inu*ü  m  lunpbb  niu^  ibpirpn p-^ 
nnL.ißi  lun  H  n  p^U  fj^iun  bu  f  CC»^/r  p'ubnubunb  ilui^bu/UinaiiL*U  p 
bL'Uinn'lj,  Z*"^  "['  lluitj^ifl^*U  b  anpS^^'h  b  inn.'li^'%  nü'btj^  p  " "J*^ 
jutjUf  Ihnuinuiub^  ^f  np  bui  ifbtj^  auin^iuLinin^bni  snaLnfil))  '^ * 
bpbi-biiunnjliu  jiuninnu  iluipißjniu  niubinJ  qmiut  nin*hnb  nS 
u/lM^Si  if in ^ I^uAj in ß n u  1^  b  n^  ^nnb%*  b  biu/hb  it m ^ bm'h in a n ifu  b 
bb'UujnUf  in p&iuu  n\  bu  m iti n l^ b m b  tfiupu  b'u  ifbnbmi  g,  "'![ 
bbmj  b  luuiuutiubui'li  bu^l  ifbmif  iFb^m  iut.p^%binJ  b  nnübinJ 
atnjlif  np  p  unjU  f^fJ  anpabuii  b in n ifb in a'b  aä'ba^  U,uuinL.uiat 
Ihpn.  ap  jinju  bmaifbuiip  iiu pnin pbu anLji)  ptnpLnn  n^ np^ß^iw- 
gftu*ü  inu^f  bp^l^  C(^uininL,n pbn^n  uHumniui^  b  iFinpifüb  ^b-- 
ptiLif))  "^ t     Öl.    IkumnLUjir    u/Uinujinbin%nL!9^bnt'ii    ^    nuiinqnLob^t 

4*  UL.  qp  n^  jmninnu  injinj  nLpni.n  uiupifbntf  uiii  imninnn 
Umpifbnju  mul^  qmjnnup/^f  jmjui^tnin^u  b  mnuAtg  jbpbnLUjiiin^ 
l^nj  b  innn/Uß  intfb*binjli  bpbpnij  bbninbin p^yniAß-bn/lin  Wnpp*lf^]  7 2v* 
P^  m  ß  ä^n  tf^i  tnn^*  (.(Z,u/iiujujusiin  piL  uJ'LiLbiiiLpbiJl/h  xi  pusii^u  b  b 
ifiupifli*Uu  ^[*^l"^f  if*  ^  bbu/Uo'li  ij^inni^nfi  'rpfiumnub  ji  ifinp" 
ifpUpu  ifbpnuit  bpbbnab'Ut  ^b  bp^  ^bo  bb'lin.inii bnu  b  tfui^ 
uinuiltbifa  diint'u  \jbunt.uhy  b  bbin*ijn*ii  obut:i_ub  bpbbutj  b'li  b 
tfin^l£in^jinßnL.  iftnpißifi  ifbpnLif))  "*  r  Ui-  ab  sni'b'h  ifbin'u  ninifinj'li 
2tn qin iqm m ji  pl"]-  i^mpifu jiu f  ji  'liifb'lj  ß^nPh  mut^f  ^Pk  ^'^k'B 
PnuqP  'np/iumnnli,  uf in ^i^f tn  1.%  mmpbini  b  ififuff  npbiut  n^ 
u b m Lin qb qn if^,    mjf^    Z,nt]LL.n^    IXumni^i^nj    lj^b*iu q.u/u i_n  1  f    n^   fi    uiinju-- 


1)   'l>lillui|.  %     20  cujr.:  2)  ß.JlinrGp.    b.   4:  3)ü..l4nrGp. 

Ä.    20«  4)    r«.    linrGp.   n-.    10    cuir.: 


184  S.   Irenaei 

uituhu  Dujnknl;'liu ,  ^Jl  /'  tn UJ [u ut tu If^u  unin^  iTiu pifijkrj^l^'Uu »  t 
U^nn}  bp^  tu  16-1^  r^r^nuliuil^iuii^  tfui  pifijb  tj^t^*li^  Z,ntj.Lnjii  i^^At  ji^ 
uhnuiou  f  llf^^  tj^ui  p  iTiu^  tu  ^^  ^  jtu  pnL,pbiiiVu ,  ^/^^  i^Sntj.Lnfu 
attint-biui  miunnji  Lbtu'u*  jtuntucLU  nnnj  iitinni-P^btu*ij  tuuuiobuti 
iiun.  4^bibiubgbu*lu  tujutul^u  luu^*  CCH  b  puj^iu  piu^iulj^ji  g  bt^but^ 
iftu^nifu  %nniUf  ij^^  ß^bpbu  ^tuujig  ji  jiu fini^p^ jitfl/u  jtuj'u,  np  ^ 
ifbn.bina'U)}  .  ILpti^  inpnLtf  jtujini.tJ  b  iliu^btu'UiugnL.b  ifiuptflip 
bifiuhihi  biup^  bbtu'üDU  bpbbiui,  bff^^  n^  juijuti  ji  tf.njiugm.'- 
Id^btu'üf  np  U  tfbn.tuL.  tltuuli  tun.  b  jiXutnni-iu(/h  bt n u in n iltuu n i-^ 
ß-biu'hf  nptu^u  b%jaU  luu^  Ccfjf^^  pum  ittuprLnj  iiiutitu'Uiuifinp'^ 
mbgtu  lUJibiinUf  gfi^S  utt.t^ni,ui  t,p  [lii^)  b^l^  tfbnbiu j^p^  n^  jutn.-^ 
^b%z  '^lu'iiab  bß-^  iPbn.biu/D  n^  jtunüb'lif  U  n^  T^pjiutnnu  jiuphiuiL, 
173l.  b  bff^  "ßpjfiuinnu  n^  ^  jiupni^gb tu^,  |  nthMtujU  l;  ^tu pnrj^ni-P Jiifü'u 
ifbpf  ntjUtuj'u  b  ^lULtutni^  ^bpt  T'imu'b^tf^  b  unuui  i£l^iuj,p 
U,uinni_6njf  tj^ji  t^/^tujbgiu^f  bfd^  jiupnjg  tjrp^utnnu,  tj^n  p  n^I/ 
itupnjgt  'rui'Utib  bß^^  tfbn.btuio  nS  jtunLib*lif  b  n^  T^pjiuuinu  ^ 
itupnutjbtu I*  b  bß^  T'phuinnu  aiV  t;  jtupni^gbtuif  nnup  g  b  i^iu-^ 
LUiuirf  ^bp,  ijb  iniubtui_b%  ^o  ^  ifbnu  Abpt  Gl.  "Ii^j ^b g b tu ^^%  ft 
^pbutnnu  bnpbiu'bt  ußt^  bb*iiuiL.^u  lu^um.^!^  ji  T'pjtutnnii  J"*-  — 
uuitibtui  btfn  ifbtui%f  nnnputunnjli  btln  oiu'b  niuii butuilt  iltup'^ 
it'k'  frf.  bp^l^  'ßpjiutnnu  jtupnt^gbtu^  ^  [t  tfbnb^ngf  *üiufu%p 
'l/u^htib inn'u.  ntu'Utib  b  ^bnli  tfuipnnj  tfiu^,  b  ji  ^Lnli  tFiuptj.nj 
juipnL.ßjn.'ii     tfbnb^ng))  '' i 

5*  U,pri}  I  tu  if bi*li  b  u  b%  itu  lunu  bbf  nptu^u  ituit.tuStutLnjhu 
uiUiuniuDf  btutf  p*hn.n.btftunbtui  ht-p  giun.tunbuti  luuiuugbltf  pp"^ 
pnL.  tun.  C(U  iuptfb*iju  b  tupbi/ii  nttipotujnt.ßbtMtj*ij  ihutnnL.ani  <rtU'^ 
n.tu*hnbi  n<f  btuph'ü)) ,  b  btutf  rj.tupAbtu^  ^ujpu  b  pulitug^pnc-ubtui^u 
^tupbbuab\i  tu  if L*Ij  b  n  n  ifu  tuutunbinn%  uinttbi  tiiutu  in  u  n  il  ja  p  i^ 
tfbb'UnL.ßbuiVu  f  tun.  b  ilinnLi  b  ut  iiujibnbtb  1  tjtJbtnu  tuiitugb-' 
snii'Ut  ^ntu'htib  ti/i'%^  K^i  phtuu  b  nuigblt  tuubi  "n9f  bp^g  Alfii-' 
^iituplj^ltugb'h  utj  i^iutj^tj.  tfbl^b^^  t^^iujU  f  b^l^  ((^luptn  b  tupdtiiii  t; 
utiutubiu'Utiitjni_bu  tuiutfbb  nnb'Uni-i  tjtu%iuujtubttjljnt,firpL.li  U 
tJui^litu%iunni-bu  luintfbb  atf.li'bnLi  tjtu'liiJtu'^ni.ßpLJj))  .  lt.  <(  ^4p 
lV3v.  Ijbiu'hn^     l)bunL.ub      bpbbttnb'b     b    tftu^biu*iitunni-       tfiupuhlpu       tlL^ 


1)   I-.    linrCu).  ^-   ^>=  2)  *^|llln^.  *!-.  11  cuir.:  3)  U..  linrGj>. 

d-b.  32   bi.    13  «'IUI-.:  4)  ll-   UurGp.  d-b.  53: 


Advei'sus  Haereses  V  185 

tiHLif»  ^  *     U    utjipU    Lu    luifhluh^^^,   jnpu    iun.iu,ßbui^    h p Üb ^^ui uf^l^ u 

nujnna^t      U-pri^     ^  lu  n  hb  u  g  fiii     U    tj^iuju^^m'Uu'lj      ^lupui^uiL.       luj^ujtj^tj^ 
ifbl/itbj,     n  n^     tj^if[i'u     n^    /£ujir^*ü    ^ifiu^ujj^    piupi-n^i 

Kap.    XIV. 

1»     ^b    ni        q'iiißj^^i       anjiugni^pb'ul^      iTuinifftnju       U     lupbuju 
ujuuta     ^'1  lULnnu     nK     (^ujn.u/lia.bi    uuui   aujnnujjni-ffnL.^*iif    luubliiuju 
ni-nbo     iunuinbiui     b    Jbniuj     Sbiun.'u     ifbpnj     ofiunLU^     rpftuuinufi 
tluinb     uiunffün  lu     b    lunbu/Uu   u/Uni^ujua*    g   h'^^f     ih    *l"'"Pn-"    un  — 
nuj    ^uiuiniuuibugl^    b    ^uAit^^i    JAm^^    ir^^^^I/    nfttj^li  umu^ji    üiuptj.nj) 
b    ^    h*^^f        lh     Qi[ipbni-Phi^        tfuinifijnju       ifbnnj     ^luuinujuibugl^t 
j^iu'hgb     bpi^    n*¥     ^n     ^lu^tibnAbtui     uuinub'üu     luujnbif       luiuiu       n^ 
nuiii%     ILuuinub^nj     ifiuntfjiij     br^b*     b       b^i^      n^       l^p     ^u/iirj.bpAbuj^ 
tunftLU     lu  n  nuj  n  n  g*li     b/ltnn  bif     n\     nLnbub     uinbifu     nlibiuiuiL.     O^p* 
ujfl     ah     h    ubnau/ut^    nu/hutunn   ^    tun/iL.^     tu n nuj n n all f     ihumnL.iua 
g'^luijji'li     tuuiuof     nn     uuiutVu  abnniujn'u    [it-pf     ((ä^iujh    ui^bu/u     b rj^^ 
piuLp     an     Q-nSk    "J"-    huy)   'i      Gl    a^    ^luhrib pkbiu i^     ^p    Ii/Uri.pbi^     tw 
pfiLl/h    ttnaiUf     tuuiua      ujiiinabbf     np        tun.    Jjntb        <fiuuui'Uuibujifli 
C(tjL.    ^uAjt^^^     tj^^bp     uipbuli       au/u^u/bn       3ibpng      ^%q.pbß^ß       If" 
^   A.bn.uiß     uiifb^uij'u     auiau/buta»  t     frt_  iiiupä.buii^    C( It p     ^brj^nt.    q^iu-^ 
P ["^     ifujprj.njf     ihnbiuAitub     wpbuAi      *linpiu      ^bnn^))  ^t        bifiultui'' 
u^^u     b    O^p^     ujj*ünnbb,       "Pß     ^iu*ün\bpAbuji*b     ^fi*li      ^btttiLi    'Unpiu  2  74r- 
Jj^ut p ^ LÜ*JLi f    uiu^p^    nlu'lttipbugb    luifb'Uiuj'u     uip^L.^i     utpq.tup    ^bq^buj^ 
b    ^^P"^J    ^Pk.Pb*     iuipb*h^t       'i'Pklb     ujpriiupnj      ifji'li^b     giupjiLltlt 
i^iUDUipbuii    npnuni    h ut piuobui  i f    pnp    uuiu/hgn    h   ul^9    muitiuj p pU 
b    ubnuAjLn  i'Ut     ILirtf     UMuliif     ^ba,     bbbugb%     tu  if b*ii  b  n  b'u    lujunnbb 
b   ilbputj    luagbu     uijun p bb))  ^f     ^pn Jiu'ün.iubnL.p-buU    nibiiUL.npnL.'-' 
pbu/lj     ^bnifiu'u     iupbiu*l/li     b    ubapiu%t/u       luiib'ubanuU     lupniupngu 
b     tfiiipniup^bgitf     np      ji    'Uiuj%     ib*iibinuii    ^p,    ublj^njgf     b    '[/"^'t/'P 
itipbiuii    *ünqut     b    Abnjb     hi-p^    hui  in    «V    bilinpbuji    ib%l^p   uiUf     bpi^ 
nj     b    luiupbi    ^u/ljn.bp Abtut    ^p*     b   ni    jh'^tE   uiupCkbiui    pntJiultq.iu»' 
bbtui     tj^ifutui-np^p       tjunutu       ^kPf     ^P^^      "^     ^    A^'^^       tliupubli     b 


1)   p.     UurGjj.    n-.    II:        2)   Ö-GGii.   0«    10:  3)  ö-GGii.  ß».  5— G: 

4    VlIj     J'll-   50  ht   U'iusp.   h^.   35  cmr.: 


186 


S-   Irenaei 


uinhg^     nuui     u  If^ij^p  lu'u     umbtj^h^riLiub^  ji'u     hnbiui      ilä'u^pf     uju^phgnL" 
nuj'ubinJ     ihlin^      b    buiiniunuj&b     abn nnuubiu i^U      b    ubaniuh       u/u ri. 

2*  IAu^ui  bp^  ji  Ck.bn^  iuji^ujij^ai_nj  h P [141  Ui'UuJLn^'UnLp-btuU 
S^l'^  tfujpifbiuguji.  b  jiuj^ifl^  tj.njiugnL0^b^^  tfuinifft'h  bpbp, 
uju^Lu  n^  tiLpbffü  jji'u^'u  t^^luujLnpbiui  anJui'lin.ujbbujg  nifiupr^if 
luii  b  n\  utunuph  bii  butnb  utubi*  ifujpifb'u  ^  bubiutnl^u  b 
ubapujljg  P"^  uutbno  nLiu&nj*ij  b  ^nrrni  bnbiui  ihn btu/Un pnnL.-' 
P^^LÜu.     tuu^'     bp-l^    juijf^if^     ij.njuiijnL.p^b%^     nLübi     uifuM     ujujpin      b 

2  74v.  iup€t'uAj  gp  nii.njujgnLfcrbL.uUf  bubgpuAj  u/hn.  fuj II  "^  nnjiugnL^ 
l(f-h%l^  Zftuip'ü  %bpunp&gp  bniu'ubi  aiu^Unn Luj&b%  unpui:  tAnix 
ujiffil  np  h*b\  gp  bn pnLubui I  Uuipn.Uf  uut  ib p b uj bu/li'u  bnb 
h tuh'u f  b  AbnU  hi-p  qtun.  *iiuifli  ^luuiu puibnLß^bLÜ ^  b  nupLUi 
u*hnpiu  Ji pbnLp buiVü  nnphbuiit  Pub  bn pnLubiu j^  l^p  uiphL^üiH" 
LU p  b  ifuipißtuiLup  t  J^uj%gb  ^nn  b  ibpbp^  äun*li inij  U,uuinLUja- 
uuibna  niluipriiif  b  Juiu'u  unpui  uiifb'Uuji%  ui^Ij  w  l  p  ^^  n  l  13^  b  lU 
iLuti^uuibiuVu  obwnhjt  i^p'l-^  nL%l^p  b  *liut  ituj pifb*ii  b  uipfrLli  n^ 
UJJ^  "jg^tj-  ujLp^'ijuiI^f  ^Jl  gul^gpuj*ü%  n'^  Z,uiLp^%  uutbn^nLiu& 
ib%n'ii  pnJiu'Unuib  nibjuiunpbuii  b  Jbpuurb*ü  b/linph  inil  gbn  — 
puLubuj  i^z  Gl  iluiuii  uj  funpbb  uin.ujnhuji  iiun.  'l  n  nnuui  g  buti 
luu^*  «Öl  guL^  hppbifu,  np  ^fr^  ujLtn  lu  p  ui  gbui  ip  b  ß^^'hutJ^^ 
ifututg'u  *hnpuj  b  gnpau  ^ujpuf  ujpg  ujicftf  ^ut^uibgbut in  b  ous" 
Lbuiio  b  il  UI  pifubu  unpuif  b  AbnU  uui'^nLli  linpiu  luiugbiluiu 
bujgnLgiuubi  gAbg  unLppu  b  uiupbvu  b  uiu tu n ^ ui uju gu  umuiyb 
'linpiuy)  z  r  uiupiih l/i] f  uiu^f  ^ui^inbgbiuin  b  A-biLÜ  iiujpüüplj 
^npui»  uiiu^  gb  utpguip'u  ifuipiFj/u  ^ui^uibgnjg  giuj%f  np  b  ubgu 
pifpn*ltbuii  ^p  if ut p if jiltii f  b  ji  puipff/iujifnLp^fiLli  usb^  U.uifjnL^njf 
3*  Ihpg  bf&g  nn  puut  uiiuubb  ui  iitugg  lULp  buuib  buK 
luii^  gSbiuiLl/u  gutupifb%%  b  ilbpni  ifujpifünjUf  bffg  'liiu  iiK 
tfbniuL     b     nV     guiuiL    ^b'u gnLJi} IilIi     b    pbpuAj    %npiUf       h"U     "^'^ 

\1  hv.  ifbgiuLnpn)  piupLiin  uiu^.  uiuj  b tJ ^  "'//  gn lUjgnLlJ /jl^  gobiuivU 
ifui p ifli n  i*ii  unLUt  biluiuubf  n<  bu  'liifiu  lujUf  np  luigutgu  Siwy^ 
utnLpbuA/u  q  puj*Uf  puigbuinbuji  ^ujuin luuibug bt  ru/hgb  b  ^luif" 
pnjp  ^ ut 2m n L p^ b lu^j  f"^J  "^J^' f  "P  h  ^^^""^^"'-Pl'^"^'^  bppbifit 
bgb*     luui^     ^1 P k    J"^JL^     gn  iiugnLfdh\i^     ü'iupü'b'li     bpbp     S^p*Uf     /rV 


J)    l|ni|nu.    H.    21    r,iur. 


Adversiis  Haereses  V  1&7 

'Uuiirii%  q^npS^kßbiu^'ü  l;pt  U^pq^  [i  AhnHj  Luti  *hujjh  ^ uj u uj p ui l^n i-^ 
P^kiuit  ^u/ninLgnjg  S^p  tit/iupr^'ü  pi\jrj.  ZfiuLp'li,  ^uj^uibgni-ijb  lu  j^ 
qifbtj^  fr-p)  [i  ^bnfu  Jujpifunßj  ["-pnj  U  ujpbu/ü'h  ftt-pnj  t^pl^btuf^ 
atfba,  npui^u  lurLtußbujj^  jlj t{i b u ut g un g'li  utul^*  CCOnpnLif  pUl^w 
[UJio  aJtpbnuP^jii'u ,  fi  Abn%  utpbiu%  *ünpuj,  t^^ n q^n l f^ [t ifu  ifb^ 
qiutjiiy>  '.  U  ij.ujp^buji^  g'Unultii*  Ccl^tiL^f  uiul^,  np  bppbißj  k['.p 
^bn.[i,  bq^ß  iftuLin,  lupbtuifp'u  i^ pjiumnu [i»  ".  b  rj.utp^.but f^ 
i(^P^'^iuMifni-(fh[tLU'ü  fi  ifiuptßj^'u  ^LpnLif  qiuLpl^'hu  u^ujuinL^puf' 
'iiiutjU  l^pujtfiu%iuLn  kl lu ih uj% k ui /))  "^i  Gl.  j um ifh'li uij*ü  P~'lP^P  ^'"*' 
mujnujp  ilLiui^  ujn.uinbuj j f  ab  b  cibnjU  ü lupißjaiu  obtuii-U  ubpnj 
b     uipbuiifp'u    'Unput    tfb.p    luu^pbguM^t 

4-  Lhpri^  ^P^  ifuipifb'ü  b  ujpbi^  ^f  np  uinui nnLq luLigu 
ifbq  qbbujiiu*ii,  luu^iu  n^  ^ul^tuu£^u  ^i  i^bputj  iTuipißjnj'u  b  lu-^ 
pbwiVu  tuuiugtui}  «V  l^iupbi  %ngui  (f  11111.111% t^b ^  qiu p^iujnLp^ fuflAj 
U,utfinL.S^n ff  "^fl  h  ^^P"^J  iLun-Uj9uiuujnbinn  u lu p ißä lu biuu ui r  ]  75v< 
iin panq% f  npn  b  ubnu'lj  n.ptini.bunLUu/ilb'li  b  pininnpbu  quiuptjJti, 
upbbti  b  b  pujq  ^ijj*ub*ii  aiiui  b  ljb*ljiut/U'  Gl.  ijiuuu  lujunpbb 
lUJtt.  Z,n.niluu.'jbnbu%  uiul^*  dihpn.  üb  pujn.iULnpbuQ^  ubnpu  b 
u tu ^ bu/li lu a n L.  uuipifbb  dbpnLLlf  tun.  b  itibi  ^iifiu  b  uttLübi  qiuli-' 
tLiuifu  3ibp  nl^ii  iu%b  piUL.nL.p^biu'u  ifbnujn%,  tuj^  uiputpl^^  qAbq 
lAuutnL^njf  bpnb  b  ifbinbinn  bh*iintu%^Uf  b  quAirj.utifu  ^bp  q^'ü 
uupn.ujpnLß^buj*ü  IhumriLS  n  1))  '^ t  lApn.^  npnJp  ujuriuiuujt.n  aiunui*' 
jbgiuo  ubniuab  b  lumnunu  pbptuo  ifiu^nLf  unnbifo  iujunnbt_n 
luUrLtuunJpu  &uin.ujjbi  atfba  iJiuu'u  tu p aiu p n l. ß^ b luTbu f  ab  uiuinLq 
abpanuD  qbbiuuu'u  '' :  U^pq-  f"-?  utabuiif  ubpbib,  qb  ilutnißjnuU 
Sbtun.'u  ifbpnj  ijipbbgiup  b  ujpbiutfp%  %npm  qubgiup  b  (fnni^tiii 
^  tu  p  biuu  b  in  ij  qnihin  1%  f  innif^  iiiitb*lsui  1%  tiujpuliVli  bbbqb  qLn  1 
I tu Lrf.iu If^g b tu  1^  ju tu qtu ib lu un  tu^^)}  ''^  uiiubliD'ii  ^  qifujptfiiiuLnp 
qq.tuinLum%  qilpnL.nj*ii  IXuinnub^n  1  b  qU,uiunLiua  hi  n  u  tu  n  iliu*ij  b -^ 
inJf  b  qiJtupuu  'linptu  ^tuutuiuintuiu^u  p% q.n L*h b in il,  b  b  hhp 
tuubtui  qqpnq'ii  qniq^  ab  Lpiuiqi^u  bqi^qbu  b  biiup  biiu  pbu  qbu  f 
nptqgu  qncqujnf  qiuilb%iui'iif  np  H^S  if  b  ujIi  q.ui  it  ibui  ui  lunp  bb 
uHLtn    pilujgbiui     huS     uiubqabiui  [hqh     itu  iiiuqu/iiq.iuq*U     bipiuinot 


1)  bi{jbu.  a.  7:  2)  bijibu.    P».     ]:]:  3)  bijjbu.  f^.  15: 

4)  ;n  ut|if.  il.  12  cuir  :  5)  lTim\\i,  9.   21—22  bt  l;.  5:  G)  '-im|nu.  Tv  ]{): 


188  S.    Irenaei 


Kap,  XV. 


1,     ÜL-   ah  nn   uinLn&*ij     h    uLanuj*ü^*ü   auiunriUf    ihm    uAjn.nl^*h 

176r.  knaiuVUbin  1%    'Unnui      ilrnL/rn,     /unuiniuabuji      *ijtfuj       a' fr     Jbnuuih'u 

a^inLÜnü*       Diu%qb       Guuiift       uijuujgu       uiul^*        (fr    ^^'P        lujnhnb'h 

ubnbiuiE^f    b    biu'li all b u g b'^ f    nn,p     b  tLbnbauu/iiii*li    b*üf    b    atib^tuw- 

btiL-P huü  4  'Ungiu»  t  Gl.  nuinCibiu i  ((l/u  ubi b jd^iu nba ba  qAba  b 
ifjpnLUuingtjb  u/tibßujnbiui  lh9h^f  b  mbu^bof  b  bAjniuuql^  ubnui 
aibpf  b  nubbnn  Abn  bnnb  qbinui  b  Übn  anuuq b% f  b  Oiulibab  ^bnfu 
obujii%  iui%nqbbf  "  P.p  luiu  2^ui  b*i/li  t/biu))  t  Hub  Gtjbb  bl^i  miu-^ 
UJ^u*  ((Gl.  bnb  b  Jbniuj  bif  Abn*U  obuin\if  b  b^u/li  tibu  nnb 
^bujtLli f  b  bn.  ^A"  A  ri.iU2^uibu)  bu  utu  gn  ib  nubbniuLo*  b 
nnLn9  uiS-  tihLi  2P9"*-"'"  2"*"/^^*  ^'"  ui^iu  fniff^  aujtjnLLf  b  ilbniui 
ribdiua  iLuinuib'Uf  quiuuin  inicfi  Gl.  luug  ujil  bu*  Unn-H  U  uiprin  i , 
bffl^  bbqtilj%  nubbn,pu  lu  lun^bb*  bt-  uiuiugb  ^^Pf  rnu  qbuibu  f 
nn  uiniunbn  qqnuiut  Gl.  uiuiug  uiil  ftu.  ifuipqiup ^lugfi p  ^  i^h-- 
pmj  nubbpiugn.  uijring^b  bu  ujuiuugbu  qqnuui*  nul^bpp  fj^'" 
iFutnbtuin^  inLtupnLD  qpuj'ü  obinn.%*  1"^J"  uiu^  ^kp  gnw 
bbpuiL  quijqnu^bt  U,^ui  bu  uiS^biP  ji  tj^bpiuj  Xbp  ^nqji  Ij^L-" 
%ujq  bu  uiiuq  b  ^bq  9hl"  ^'-  tLi^bqriLnbg  cibq  uuipupUU)  b 
Ujpbbqbq  b  ^bq  ifnp^  b  utiiig  q^nq.fi  ftif  ^  kbq  b  ^[bß^.l'.p  b 
^u/bb^hn,  qb  bu  bif  S^pt  Gl  iftupquip^ujguj  npu^^u  b  uj^tuuinufi-' 
I^Q  ;,  pbuiq*h  b'üit  bu  b  qb  b  ifuipqujp^uj*iiujf^i  ^if,  b  ui^tu  ^lu  p  tf^  n  uifb  f 
b  bbbuji  iTluui^I^^^  nul^bp^'u  fiuptu^uj^i^^up  np  iiin.  jmi-q  juip" 
tfuiptfuAi  bupnj»  b  inbubf  b  ui^iu  Ji  ij^bpui  %nguj  ^f^lß  h.  ifiup" 
iTb'bn  pnuuui'li^[i'lif  b  b^iu^i^fi'ü  ^  ij^bpiuj  *Ungui  ifnpp^,  b  ^nqfi 
nS  ^p  h  *iinuuit  Gu  uiu^  lun.  jiu*  iTiu pqiu p^iiig ji p  ^  ij^ttpiuj  ^nqung, 
ifuipq.ujp^ujglip,  fipqft  Wujpqnj,  b  luuiu  g^nq^,  ^uiju  luu^  S^p, 
b  Snpbg  ^nqifng  bl£  b  t^^biii  fi  ifbribiuf^uu  jujjunufil^  b  If^bggh^ji 
bu  tfiupquipl^ujgiu,  npiql^u  b  u£iuutnufipbuig*ü  fi*iiä:  bL.  bJ'nuui 
jt'Unuui  ^nql/h  b  If^bgli'h  b  If^uig^'h  fii^bpiuj  tiin[ig  [luphuAig  c//#- 
nnt[nupr^  puiqnutf  jnj*f^»  *^»  fr*-  q-mpAbuif^  '^'"/^  uiu^,  «^luju  uju^ 
S^pt    ui^ui    bu    puihjujif  qqbpbqifuAiu    Xbp,    b  ^uAibif    q^hq    [i  ll'P" 

1  )  b-Q.  hÄ.  19:  2)bu.  U9,.  13  ciur-:  3)  bq!.!].  I.l;.  1  cmr.: 


Adversus  Haereses  V  189 

q^ft  hu  IfJ  S^p,  fr  puAjiu^i  ffuk  t^t^hftbt^tfiuUu  ^bp,  /r  ^luhik^ 
/r^A  fi  tj.hpbutfut'Uiug'u  tj^d n q^n ifn l fi i^  [itff  L  uttug  q^nqfi  ff"  f*  ^kq 
U  llbg^[t.g,  U.  brj.ftg  l^^l  J^ckoh  ^^P"^*^  ^  S^iu*ü/i^lt^f  qp  ku  htf 
S^Pf  1"l'  f*^j  jutuLubgiufii  L  mniunfia)  luu^  ^^p>^  *  ^PH:  fJ^P^'P" 
'^ft'lt  b  luuuiuAiuMLp  /^b*üutq.np^bf^nil^  qifbn.biui^  ifujptffi^iiu  ifbpf 
nnuil^u  utbuLuliibi  luniu^b  bußjf  b  ajutn/iLfJ^ftLii^  'ungut  furtuuiiw^ 
abtut  b  q  b  qb n b qifiu'h ut gti  b  q'' fi  ^f'P^^'H^  /'  4.^ P  ^1"*^ f'b n luü 
b  qiu'üiuujiubtu'Uni.p^bi!li%  ^nn^buii,  ^ut'Uqft  putn  ijitujtn pU  qb" 
%ujgf  uiu^f  tui.nt.pD*it  %nqui  bqft\gfi*if ,  u tu  tfjtiu^  U^ituini^iu&  177r. 
qni^qtu'h b f  rt p  qiuiu'li  lupiupf  b  *itiui  piupb  Z,ujjp  g  piupbutgu 
qbbtu'Uu       2^np^biniJf      "Pß      jt'^'P^"^'^' ö      "t    "^['^^     qlj^but*ljut 

2*  kl-  i[uju%  ujjunpftl^  ^lUL-tuuinuMqtijit  bgnjg  qfhj^t  b 
Sujjphif  np  ^  fii^ptig  tu^^iulj^b p tn tu g*ij ,  tun  n^  bu  fu%qpb^  tuj/  U.u^ 
urnt-tu^  tupufiu^nj  oiu'b  utstbqS^ft^  qtfujpqrtj*üf  b  2^"'^^  If^b'litug 
*jljifiu  2^np^biuf^,  b  n^  jtuju^iu'u  ifn^nLp^ftL.*ü  quJ[f  ^t^^  lt  "'^ 
fLiut-bi  ßtu^ii  qikpiup b^  rujutuptup*ü  qi"J[^  "^  P^l  "/""  ut&b^  b 
biftu'Uiui  uni-tii  ^tuip'Ui  ihiutul^u  f  niuuqb  luji^plt  luu  bubnpU  np 
if b tuti qui it  iluiu'h  j tu% g tu% lu g  p^q  ^"^Plt'^  t^"i  Lt'^^C  u/ligiu*' 
*iibi  ujfuuiD  ^buui'Uqni-P^biu'lig ,  pti/lilii^  pd^^lbujgi  Gl.  iftuu'li  tujun-^ 
pftll  luu^p^  C(lk^tu  nq^  bqbp,  iffi  bu  ifbqut%^bpf  qft  tffi  ^'u  p 
/'^t  Lt'^^t'dt'  -P^l''^  ^*  bpbbgnt-giu*üb^nif,  qft  ifuiu*ü  j ut*ü g tu*ii tu g 
ut'u^ini-ß^biu'ii  ifbqtug'ii  ■^bmUbgiu'ü  utfump  ^fit_iu*üqni_fJ^biu*ügJtt 
f'ub  ft  bVUqb'u^'iu  btti-pft'u  nS  bu  fi  A.brLU  ptu'ufif  £üj^  qnp&nij^ 
qiu^u%  tu'bql^'ii  biuqifbiug»  /ii  P^H-  '/"'J/'  ^  nptql^u  rj,l^iq  bqb  quJJ" 
qnp&btjjg f  ^'Jl  if*  ff"*-ff^  q^btil/u  IbutnnL^njf  qiujlt f  np  ft 
ubqpiu'lt^'u  uutbqo-  qtliuptiüt  Gl.  tJuju%  ui lutt p fib)  jnptriuu  ^lupgfiu 
g'litu  ut^tulj^bput^pit  f  nip  tqtuut^LuniuL-  b"jp  ^^tuL.f  fit-pnif,p  lup-^ 
qbiuLßf  bf^^  b^tJJt^qiug'ii f  tuu^*  CClls  ft'u pU  ifbqiULf  b  n^  ö^ünq^U 
ffL.p,  mjl  qft  bpbbugfi'u  qnphpli  ll,u tn n i.h^ n i  ft  %ifiuy)  t  (Jl.  qnpa  1  /  7V' 
lAutnni^^n  I  u tn b q a n t-ifh%  ^  tfiu pqn  i f  niu*hqft  quiu  qnpantf  lupiupf 
nptq^u  qfip  tuui^*  aUL-  tun.  U,uutniLiuS^  ^nq  J^p^pt  ^  buuibq& 
qifutpnLU»  ■'*  4,iuu%  "P"l  ^  '"kp  bß-ni-^  ft  qbinft'u  b  lupiup  l^tUL. 
b    it^btfibuig     qUiu    ft    ifbpiuj    lu^tug'U)    qu Ij^qp lu'h'u  gnL.gbiu^    quuibq*' 


1)  bqbl].    l,t.  12  ^^^''  2)  bu.  »ib.   22:  3)  3n4ri.  b.  U: 

4)  Sn^fi.  P-.    3:  5)   Ö-GGi}.    P-    7: 


190  S.    Iromiei 

S^ni  tuS^^if  npu^l^u  htj^lLÜ*  ij^iuu'u  aji  ji  Atrn.'li  IXuinnub^n §  b nUbqnL*' 
guAjL^ni[  uj/hntj/tl^,  np  ft ifiu'lj tu f%  l/^iupb'u,  jt  ^bn%  "P"J  [>  ">"*- 
1"/^  "uibr^S^ujL.  ifujpq*ü,  ^lu^t^^  np  jn pnij^iujü ^'u  ^  uuibtid^uj'- 
ub^i  bpujpa.  bj^ntj^  lu pnL.buuiiuq.l^ui'ij  p u/lt ,  quiiu  ibpUbi  hu 
tuUrj.p^'li  bf^jig,  q^  bpLbugft'ü  qnpS^^'ü  U,uinni_i^nJ  fi  'hiFuM,  U  if^ 
"^JL  ^^"^'  l"*"^pf'"g"'-ßf  tipnij^  uinbn^ujL.  ifiuprili,  bu  iffj  ut 1 1 
'^^"JP  H:t"""^d^^"L'Pi  lh  "C  buuibqh'u  qifbq  fi  u Ij^qp u/u l^'u  bt. 
uinbq&ut'ij^  jn pnij^iujJi ji  3ibn.n  Ihuinnub^nj f  uiu  b  Jui/u^uj'ii  </u/- 
tJLU^iul^mg  l^npnLubuu^  ^^  i^bputnfi'ü  ^*ijrj.pbujn  aifba,  qbLp% 
jt  'P^  '^"'^P^^pbf^ni^  bu  tfnqnij^bini^  iqmriLnu  bt.  b  Jbputj  nmng'h 
puipAbuij^  qri^/uujp%  bnpni_ubuii  bu  b}*ljnnLffbiuifp  b  thiupiuk/h 
^tuunugbutj^     bt/ltiuaht 

3*  Gl.  ab  i n p n il uij%i ^  uuibn&iu^i!^  qifbq  h lulth  ly,uuinuhnif 
luug  gUpbuhiuj,  ((OiijrLiu9  .pujli  au m b n& u/u b i'h  anbq  ja patlutj'- 
uhf  ouuii  q^pbof  b  iiunuty  puiu  qbiujuhiU  na  lujpquiua^f  upp^ 
pbqb  qnbq  b  uuipquip^  b  ^b0uj%auu  bnb  qnbq  t  Gl  "luiL." 
178)'  n""  tiutu'iiujiul^u^  aPuli  lap  (^utif  ^uj^bqujLf  uju^f  ap  apa2bujq*ii 
qpa  tapailujtu^  üuJLp  buaif  qb  ujubutujpujubqpq  qltiu  b  Sc— 
ß-utljauuyy  i  U^pq}  la pailui  1% b  b  hu/ul^'u  uuibq^bqbiai  ifbp,  'Ua^'h 
aifii  h uA/it  b  0% p'h qb*ii  1^%  baLpb  quipXbuji  huutbqb^  qutbuaL  — 
PpLUU*  quiju,  ap  b  aujaauli  uuibqh^b*^  ^  ifbpf  iiujui'uhu  b  b-^ 
pbbihu  bgaiqf  qb  b  'Uai%  b%^nii  h uiVu  bpbbib  ifuipq,bu/lj  bqb, 
q  b  ubqpiu*ü^*ü  quuibqb^auuio*ii  qibqujifiu  1  uiiuui ifbiailf  qbtupq. 
bqbu  b  apaJ  Abatuifp  uuibqdutUf  b  ifiuu'h^  qpa iap*U  qauqbuii: 
rui'liqb  ap  quj^u'h  u/Uqnk'^  uuibq^  ^ k [' )  ""^  kf  "P  'JP"I"P  qaiuprjLÜ 
buuibq&  bkuiTujLn  Z,uii_p*Uf  b  ujppiu'hbuib  bqbi  Gl.  Juiu'u  qb  ipuui 
Ibqiutni  u  utb  no^auuia  b  b  ituuquiltu  bqbuji  uutpqu  biupuii-in  ^p 
uiuiuqutSib  übputab*h  ^'li'u qb u/i/h  "^ f  jbut  b  Jbpujj  utj^uia'h  'liapui 
uuibqaiu'ltbia I  qbujuh)  luuujq  qltiu^  ^ P P^  h  U biailuLif  b  laLiuabp  ' , 
upuLuq.uLLlujj%  b  quuibqhai-ifh% f  b  qiu  ili  ap  b  a^ba^  tu l.ui qu/l§  jih 
qi^b  p  u  in  ^t*it  h'liaihirjLU  '^  tu  tt  ta  tu  ui  b  la  tl  %iftut  Gl.  i^utu*Jj  ujjuapftl£ 
l^auuigbuti  blAj  b  m  b  u  tu*it  1^  p  f  qft  b  qjiLp'h  ^tu'ii^ß^  qumbq^fi^ 
u  auugb  q^l^p'Uf  np  iu*Uqpl^%  ^ututaiuuibtui  uttu  "ütiiu  qbbuiuuu ^ 
4*     U,pq-      qpbuibujip       b a p o ui^i b'Jt     b     apn     b    H^ttiqb'liui b'iiiuj'u 


1)    brbif.    \\.    5:  2)    n-iumus     IJ.     15   ciur  :  3)' Sji 

«ni[(\.    fd*.    7: 


Adversiis   Haereses   V  191 

ptul£iu'h^%  b  ft  ij^ji  J  lu  l^ut^i  I;'U  b  [i  m  tu  p  tu  S^  b  f^nj  1^  b  rj^b  q^b  f^n fli  t  178v. 
^luUub  jnpif^  ^nrj^nj  S^[i*ü  %iipuj  buuibrj^d^  tj^ui^u'u,  jujjuifujht,} 
bnbbib  b  iiu  iin'u b  ^f  ab  b  b  iibanu/li  u/ü ri.  uutbnaiUL.  u utnrLlit 
T^iu*iiub  n^  l^n  ifiupP-  lu  iinLuui  nmuibn  aui^u'ü  b  lUjinLum  qiuji 
li' ui n if ftltii  uinbnhriu'ubi*  nniu^u  n^  ^  ifiupP^  utj^^nLif  riLifb^  qJujp-^ 
itb'u'li  b  luiinLÜ"  umbnb^iuhbi  qiu^u*ü*  "'J/  *^"J^  jf^,^  uuj,  np 
ji  u/^tipuj^^  uuibqi^  qU.qujifb,  p^ij-  npnLif  b  ju lu lu b ij ui l.  Suijp'ü 
lUubiniP  C(U,puiugnLn  tfwpri  puin  bbpu^ujput'h^i  ifbpnnf  b  puui 
%iJ tu%nLf}biu%))  )  b  iluilii^u/u  J-iuiluAiiubuin  nplijt  bpbhnncqbuji 
ifutpubiulif  ujf%i/f  np  ilhTituifui  I  bnip'u  o^jujl  ui^qp^lu  uiftbnb^ 
qiu\u'üi  tßt-  Juju*ü  uitunpbb  tibp  *Li ^ ""^ ^*^ ^k  H^t'f'btTbpAbwiiUf  utugf 
f^uinnLqhtn  I  ihn.iuifuj  i  iluiu'h  i  u/li  q  ui'u  tu  all  f  obuttiü  9^"'/  jf'^*^ 
(fujub     uin.  %uj     b    u/Uqp^'li    bn^bi     b    uiubif     C(ll   Lp     bu))      ♦     ujiu      ab 

b  uuibiüuilj  (Tuju  tuuujbuiq  bunlt  bbbtui  h  ujuu  U.uuiaLffa  t  uilf^ 
qppt/h  ba^bi  quuipqUf  ib2bqnLqut*1jbiaiJ  b  b  übui  ui  p  biu'u  b  i  a  J 
*Uuuj  qnapbu*h  h*-P)  inpu  iluipbinijh  b  tLÜuiiati  ß-uinuLabuii 
nujLqbuji  gp  iU,uuiaLba  it  T^ui'hub  apujgu  jujjhJ-iuu  /»^'X  Lkn.ui'- 
uuji*ii     ih'bii     &iuunLU       luuiLubnuiL       bilUqpbiatl       qUiu     UtUmnLuia) 

ui iuumI^u     b   Juifu^u/u    (J-iuiTui'üuibutq f     b    dba.%   *Jbapb*ij   Auji'ubf     l^'l'l 

b/buj/     bt'Uqpl^     quiqqjli    *liapust 

Kap.   Xyi. 

1*  Gl  qb  luj  i*iiifiu'li^  f  ap  puut  tfbq  ^aqu  ^f  uuibqoaLutaü 
bqb  ihq'uuuif  ihp  "'"^"^  IhuinaLaai  utubi  q*üuj^  ((/'  nbpui*h  qh'  179r 
iftuq  ^ng  bbpbgbu  q^uiqby  ifbti^b  iu*hqp^%  qutpAqbu  b  ^aq^ 
lapu^  ujauipu  t  u^pq  bß-l^  J'^fl  A^'^  ^nq  u/liqp^%  quMo^iuii 
ibui  quihjUujup  u  lupubltnu  f  H-h^  ^  uiujutb^  ^  iu*üuiaLUUt  b 
qa  lajqaLp^bLÜ  ULlibit  ihiqui  hff^  b  uaih  tutiU)  luiiui  bpbbib  ^f 
qb  b  b  uuu/Ug  uuibqO^aLut&li  uuiu  bqb)  apiqqu  b  0^p*ü  ujpußp 
bpbb^^f  juijuifui*ii^  ucfui  quiju'ii  uuibqbbuiit  Ul  ^  ^ba.bVu  uuiul-^ 
qutu^l^u  ^2'^iup^in  guLtjbuji  lJ,uutaLS^aj,  ^  ä.ba%  "P"!  umbq-' 
O-utLÜ  (Aquiif  b  uutbqbbuj^ß  bqbiu^  b  ifbo,  b  '^A"/  b  'Uapb'u 
^["J    S^Jt-pf     "P"J     ^uj/b^M    ^    ul^qpiu^!^     tfji%^  ^   i^ui^iSlu/u     ifutLUi     b 


Db-Gfii..   U.  1^5:  2)  Ö-GGi^,   %    9:  3)    Ö^GGri..  %.    19s 


192  S.   Ireiiaei 

a^u  ifhfinj  ^  kbrtU  uj uhi in lu p lu^i ji^ü  gnughinj  ^iulujuujuiuj^u ,  n\ 
Uu  U£tupui  L  uip(fuAj  4"  ^'"Jl  "<ß  ["'^tr^L  ^^JU'  uininujnn  I 
^UiU  quitif  u.  n\  "^Jl  A^^  qnn^iuanuß^hihj  uuthn&nuui^ hu  iflrnnif 
u/nuiuian  ^utu  qiutn.iu^utuiugbiui'ü  U  nnLqbuij^i  h  obiurvU^ f  L. 
n^  utji  AbrLÜ  UtUtnnL&n i  ui nuiutnn  i  ^pu/ü  qiuiUf  nn  b  ubaautli^ 
tfb%iK  b  iliubj^u/u  uuibnauAj^  qifbq  b  itunifuinl^-  b  bbu/Uu'u  b 
g  ub^ut  if^l  u m b na n Liu a bti  bi^nnLif  b  nnna^  qUut  nuin  bbn-^ 
uiujnuAjb  b  % if u/u n i-f} b luli  (J,uinnub^n  it  ul.  iiujUS'iut^  ui  lu  jj'>«//i#— 
ph'n  qni^nuiLf  in  nfriuu  ifiunn  h  u/iAj  bnb  IbuinnL&n  if  nb*ün% 
uujnnnj*U     b    quuinnli      t"^P      'li u u/u LU b b n       uiniunbiuif     ab       b    AbnU 

179v.  ""1  llntibu  Ij u itiu n L kr b luu  ujui  uinuiubiuh  u m nnU  bnbqb  SujLnt 
T^uAjqb  ji-umu^b'h  (futuuAiiubu*li  luufiLn  nuui  bbniqiunu/ub  U.u*' 
innL.(^nj  bnui'ubi  qifutnqU )  niuiq  n^  qnunu/ub f  nu/Uqb  uiuMbtn-' 
t-b%  bu  lu'u in b u u/u b I b  ^n  n utl/lt  b  u/ubnbnißf  "P"\  pum  bbp-' 
lULupu/ub  ilujpnh  bnbt  H^iuu'u  luiunpbb  b  qüuuAjnufJ^buljii  nbu'^ 
puiiq^u  b  pujq  p*iib^qt  Pub  inpif^  ^bm^  tliupifb'iu  h u/L*h  biib 
(MuuiiiLanif  qbpbnuj/u  ^luumiuui  biu  q  b  bpiuuiuqniq*  b  nu/liqb 
alj^bpuiiupinVli  bgnjg  l^^tfiup^inf  ^'ü^'ii  ujju  bqbiuf^,  np  ^p  l^bp" 
iquipu/i/ii  'UnpiUf  b  qUiiu/hnL-PliLh  ■^uiumiutugu  u/Unp^'u  ^tuu-^ 
uttuutbuiq)  ^uiLiuuiup  'Uuui'hb qni.qbiu i  quiupnlt  lu'Uinbuiu'ub in  i 
SWLp'üf     b    ^Lnhi     mbuiu%bini     hu/ub'ht 

2»  UL.  hS  libiujii  b  Cibnii  jujniu9uiuujnbini*ü  b  qZ,iu ip*U 
b  qb'lij/u  qbbnjq  O^pf  '"Jf  "  A  o^bnU  unppli  pu^pU  ^mpSiupiU" 
\tujalit  "^huiiiqji  ^  P^^g  inLb^u/ubi^nt^  b  lu ui iji uj% h in ij^  q  bubqptu*' 
'U^'U  b  ibiitiinli%  bqbiuf^  qtfujpqnjii  qu/u ^ i^n l ß^ ji i^^  {(SiriL.  bqbiui 
ub'usb  b  ilui^  b  b  ifui^  bjui^li)^  fit'  ^l"^!'"  H'^  iniu  piu  luni^jj  b  iMj 
b  ^bnU  ihuiim  b^i  ^  inufj^  biuti  dk/^AÄ^"//»  hmjq  P^H-  mj^Unu  b  b 
u/hgbiui  i[''^^nf  lu  UI  ijt  uAj  b  i^n  ij^  b  f^n  t_^  iu%  b  in  ij^  quin.  uuibqb^  ft^ 
ubp  iniupuiiunuP^bLÜ f  b[3^^  1^'JL  "<i-  "itumugp  S"Jjpt  ^l^iuuu  qh 
b  Xbnü  ripnt  mui piu luiuj/u  ikuinnu^ni  b  u/h'^uiLuj'iibqiu p  pui-' 
lib^    *linpuif    b   ^bivii    iinnnLU    lujungfil^    q^i^ni^P J^ilU    fi    ifbq    bifnt-Uif 

180l'«  tquiutifbuii  b  quill,  b  h luVu  fii-p  q^ ui t-uAi n l IJ b i^U f  bpbbiuinnjlM 
qUut  qni^qui'lil^  IhuinnLui^ )  nJ  np  J tu mii ^% n L.ini  ibntuu luj  qiui-^ 
fclbgiujD,     n^     uiiLliLinil      %npui     uuiiu  in  n  l  ^i  p  uiVu ,      /^"^      J^'[^^i['"[''' 


1)    *|.i|ii4-    ^''   8: 


Adversus  Haereses  V  193 

fini-ifü     ihn-utifuj  I     u/Urin^*ii     ^uiuuituinbaiuOf       ^/"^ß  l*     t      P     u  uthi 

bnhuiit       T^u/ünh      nV       uiiinul       iiluIijj     (,'uju      luiu  uuiumujuj  u^  f       "^Ji 
UMi'iiilf     "P"J     ^     ainiu in n L h n luJU in iSU    uiUnuio     n    uuapujuut 

Kap.   XVII. 

1*  (ji-  4  ""*  Ihftiupji*^ f  nn  nuin  ufinnj  suijp  ^)  [iliIi  Jiuut 
qiuL.nni.p-bujii*U  ^luum  h\  U  ^l^fi)  /'"4  num  huiuuinnL.p^bujuU 
lÄnuinfi^  U  Umhni^^j  t^^Pf  "n"J  lUfutumi^li  niu'ltujuü  ij^iuh  g  b  lu  ^ß 
P'^iuifbgiJUD  tun.  Iiui:  Ul.  Jiuuh  lujunpjilj^  ji  ij^uijn^u/ü  (fiudiu-^ 
'Uuibiug  b  u^n  n.utnbbuiifnL.p-buiii  luun.n^'li  biuaubujg  tjubt^  ^b^l^f 
b  jt  Xbnü  bunnj  ifiunißjLULnnnL.pbu/iAj  ((U  [tf^npq.  H,uuini-Onj 
b  uiunnbiuh  bnbuji))  f  ^tn^mbanL-au/ubinif  JluuU-  ifbn  £^cA«  — 
mnuiua  f  inn  lUL.bib'li  luAjniuOf  b  aubn  autujnuJiunLfrpL.lju  p 
AbfL%  bL.nni  ^inLß^buiVu  uthnibbuii  libj b ß^uj nbiua f  b  t/ba  2""/**' 
^buig  amn  b  jlAnuinb^  nujnX  b  ^*ü tu tj^iu% r^n l^- ^ l^ i  H^iuuU 
nnnj  jujnuiLß^u%  luubi  qifba  nLunjg^  icl^nq  tfbq  qu^utfiuipu 
ifbp))  '^  *  lutTb'UujjU  ^pujLß,  qji  uiu  ^  Sujjp'hf  np  4^«/^  u^tupuruj*' 
Uiiuho^  tuTUgbiurp  qufutmnLbpui'UiuiSi/ii  tinpiut  Ul.  n  ^  uiu*  p"^ 
uipqbuii.n,  u/bq^mb^^  nß  ^f  b  ^b  bu  bpp^^  b  n^  ifp  pu^ 
uj^uj Ul n L. b p uAs  uinubuii  tfbq  sujipf  bß  1^  ^J^ f  " P  [*  ifutpqtup^fjg'b  180v* 
oiupnqbqiuL.  lkuuinL.iua f  npni  b  luut puiiuiuuAjo  bita  utUgbiuiji 
qniiuuinLhpiu'UuMuli  %npujt  ul  mni_ujL.  iuiuLnnL.bpiu\M  uiupqun  i'u 
^  ä.bn!ii  ntuU^'itf  ^luUqb  (.(L,nLLULf  luu^f  Lhqiuif  qAuij'lt  obiun^li 
U,uutnL&nj))  ^t  Ihpq^  pmpLnn  n u/h'ü  linput  uitL  ifuipqü  uiu^,  idff'n^ 
ß-buti  l['n['  'P^l  i^bn^pU  ,pn))  "* *  *lin/u  jiU,plM  *biUf  jnp  uJL.bi^fi^ii 
ju/ligbuip  ^  ulj^qpuiVU)  qß- n qn l-S^ ^ uU  tfbquig'li  ^  i^ui ju ^ utlu [i 
2*ünp^bujqt  ikiq  bßl^  qiuiini  u/Uqbiui  ^'u^  qiqiutnnub puili tu L^ti f 
b  UJJI  kp  "[>  ^""tpf  Pk  C( ß" n qiuU  1^%  pbq  ifbq^pU  p" » f  "^ 
niupb  ^p  b  oi  ii2Ü Lupbut  b  nj  lupquip  lujuiqbubljt  J^iuuqp  qp^ 
täpq  P^ct'  t[*f  "[*  "t  I"-P"9*^  ^Unp^l^p*  l^ujif  q^ujpq  utpquipf 
np  qiujinjuij  j  lu  iji  ^ui  lu  If^l^  p  i^tb^pUt  hmjg  b  ql*^pq  ü^"  "^  C  P"* 
ßnqu/u  tfbq  J'bq^'u,  b^^  n^  ^"J^  /'^-^^  *hu£f  np  tfbqtn^lif  iqiup^ 
qbbuiq       qt}nqni.p  fiiJljiu  ,        ((H,inu%       qßni-P-bu/u        n  qn  p  ifn  i-ß- b  utU 


1)  ü..    S[iifnp.  B.    5:  2)   ITiusp.    Ä.    12:  3)    trGGij.    %.   & 

kL  10:  4)    ITuisp.   ß-.    2  bL    ^nü].    b.    20: 

Texte  und  Untersuchungen  35,  2.  13 


194  S.    Ireiuiei 


2*  H^uiuti  "nnj  L.  Pff^2^  L"J  uj'ii  H-UJ  u  LU  in  L&  hli  (i^lruauiin 
luu^f  (f^nnnJn^  ih  iun.iui-n  nb  tj  h*ii  nlXuuini^iua )  nn  binli  lujuuihuh 
h^htiuhni^P^biJU  u  lu  n  rLliiuU  y)  t  ihnn-  tjnn  ihuinnuiuö-  iJtujn.ujLnnb- 
gblif  nn  2"'-r$_  ^"^jh'^  uiuan ki.^li*  auiniu'ljniua'u  uni-Ui  bifiunbiui 
aiulninuibin  ^uijn*  b  apiunn  aahiuiSU  luububbu  9"^  o^uiunL." 
gbuj^    lint^ui^    iji lu niu Ln p  1^ ^"ü t      ttna*     bpbbib     1^ ,     ti  i lu l p bli in q%     b 

I.8I1''  tj^tfujptf.ujp^^ß*h  ßuipnabuii  (AuinnLujb-  tbujn.ujJLnp^b*ü  Pupu.ij^'^ 
iiuapfiUf  np  b  g  Z,usjp  obujnlj  ubpnjt  Ol  Jujn*ii  uiiunpbb  n L'" 
ununui'ut^p  aifäuptibl/u  uuibpifnLß-biuifpf  b  ^bnli  npnn  ujnU^n 
*!£ ^u/u ui nti f  miui  ibiunu  sXuuinu&n  it  IhLum^  ^f^k  J'^f/^^  ni^ifbol^  b 
Suiup^  j/ii^pU  bl^buji^  ^p  b  tl"JJ[  IXuuinLUih-  ib uj n.uM un p  1^ bti  ifutp-' 
H-hbt  ui  b  u  tu*ij  b  in  il  'linpui  nqiuLpnLl^bLiiüii  f  iuutm2^n  p^u  altnuut 
b  ij^mjp  luniu^nr^  Z,ujjp  ij^p(^2^l"*-l^l"^*^'^  I^mnif^p»  «i/f  iluiu'u 
ab  ll^k*^  IbumnL^nj  U^uj^fi^^  llprj.^'u  [['^tp  f*  thpbni-0 fn-^ 
ifuipribu/üf  b  n^buifiui^uiLtuuiu'ii  b  ^bnU  npnn  ujnlil^p  ntuLnnL-^ 
tS-biuhaii^  uiujuibiuii.bnnLnujUgp  inuii  ibuinu  Z,iuupli*  hub  luiltn^ 
nbbf  np,n  n^%  plinnL^^bli  anui in uu in  all pnun  1%  linpiUf  b  iliuu'u 
luiunpbb  n<t  ^ lu i^ut in lu  1  b*h  b  'uüiuJjq  bnbtnj  ß^nnn uß-bu/l/u^  ibiu*- 
pfiubgi_nnh  uju^pf  Cf^/r  tj^fiin utu^ji^  b  inbu^^ft^f  b^^  ^^f""^^"'-'^ 
P [ii^  nuliji  n pri[t  Uuiprj.nj  [1  i^bpiuj  bpl^p^  pm^nL^  q^ifbqu»  "^^ 
b  am  lu  luubinJ  ^ p lu iftaj h tu a  u/Unuiifujinja-  uutpnnjh  uinUnui 
aifiu^h^u'lj f  J"P"J  4.^P"^J  "t'lJ tj.b ui  1^  r^i^Lp,  c^iu^  ji  mni'li  ["-p* 
b  Xbnii  bmmiupbinLpbu/ii  ^2'"^/'^  jiuifujLp  lunul^p  tj^iu^^iu-^ 
Liatnu'isf  b  'u 2^10^ iii bb in ij^  tj^ji  ji'u^pU  ^  A.iajli'h  ihuinnui^nj ,  fi  kbnU 
npnj  ^  ij^bpujj  ^P^pt  l^ujn.  ifinpr^  tj^u^utinnL^pu/hu,  q^npnt^ß 
u/Uabuji  bnb  ifbnuiLnp  b  fi  dbr^uitjh  pni.bnuifb  i^ifiuVu  -^Ä  — 
jnbhnuiL.t 

ISlv»  ^*     ^Cl      t^tfbrj^u'u    pnribiui^    |    t^ifui p  1]^%    pd^llbiag     bu    iift^^^ 

bpbbi^inui^u  bgnjg  n  n^  ^t  ^uAiq^ji  b^^  n^  n^  li^jpk  ^nrinL^ 
i^ifbriu,  puijg  if[i  IXuinnuujb,  b  Pnqnjp  iiuijunufilf^  S^p  b  pf^p^" 
l^^p  t^ifiaprfbf  bpbbf^fi  ^,  tifi  ^nj%  [i'u^  p luVu  IXuinnui^nj  npq.[i 
ifiupq.L.nj  bribuji^,  [1  ^uiLpl;^  i^ji^^fuiuhni-P [ilU  tiß n i^n l p b tuht  iTb^ 
nuigii  iun-biui^f   tifi    tfiuprj.  b  fi[i    IXuinnLuibt     ^fi  [ippb   tj^ifiaprj.    Siap^ 


1)  V-V    U..    78:  2;    ITuisp.   ß«.   8:  3)  U'iusp.   P».   6: 


Adversus  Haereses  V  195 

S  uinuiLhn  ihtjb  ifba  Ll  hnnU.  ulhuuinLiua  nnnnubuah  uba  u. 
p-nij^ß^  tfha  aufiuninhuf  annu  U,pujn^fi*ü  tj^ifh^  muipui  ^usp  Iku-' 
mnLO-njt  ut-  iJutu*U  luiunnhli  Piui-hp^  lUMit-UM^iucLn  ^l»  AujjUiJUtg* 
aunu/uhp)  nnnq  ß-nniulj  iuiMUJL.nl^nLß-hLU  pU  b.  a^iu&bbgiuu 
tibn^U*  bniuiib  uiunn.niy  annni  nK  ^luuiunbutj b  ö^p  atfbnuu))  » 
/t  aiujU)  nn  b  AbriU  auMinuuilrui*h*ii  %nnuu  ß-nnnLpbLU  ^Pf  Jiu^ 
n.iu9uju.t.n  rU  ahb  ni_n  buii  f  nnnil  ((M*ii9biun  qA.bn.uja  tj-hp  qtuujp'^ 
uinLqu  ubpnq  bu  ptri^bn-biui  biugnia  qUui  pliq  bjiu^b*iiy)  t  H^ut'u-' 
q^  npu^l^u  ji  ä.btili  i^iujm ^%  iqujpuitutqiu%^  bqiu^  LkuuitiL-b^nif 
b.  b  cibn-%  Jiujfuib^ü  luiup^'ü  uinqnLo  qß-nqni-ß^bL^  qiqiupmbuiqu 
ifbp  nqt 

4*  i^iuiu  b  dbn*ii  utiinq  piuquuMqf  ui ji  'Uuu  b.  b  AbrLÜ  tiqh-^ 
^utib  ifiupqtup^b  % niu'u lu buj p lu p  qriLqiuL.  t  ru/Uqb  np  p^q  %utu 
4JLupqujpi^o*ü  ^b*h)  ^luuiu/ubinil  qihiuiunuii  b  bujqunLpbuh  inuf^ 
qiuLiupbf  bpbuijiFu  b  PUJiJ  nuuitiLqbuj  i  ih  luj  ui  lu  m  b%  b.  luUqbtut 
b  Onpqiu'Uu/U)  nS  bu  quiiulibi^p  b  linqui^l^*  b.  bbkuii  tfqb^^utj  lP)2r» 
h  uibqb%  b.  nt-ubuii  qbqbuii*üf  ihuijin  b  ^nt.p'u  p'ubgqf  b.  qiuiu'Unpuj 
utpiupkiuif  b  i^bpnj  bl^iun  quiLqbiui  bpl^iu^-  ijiiujui ji'ii )  b.  fi  ijjjpujj 
tfbu/Uu/iiq  9pnjli  uin.b'li  qUuif  npojujn.uji9*ü  ^  piug  nuutnLgbiuf^  pU-^ 
bb%njb*üt  T'nph^nij^  gtiLgbtui  iftupqujp^^*ü,  q^  ql^iup^-p  qh luli'u 
XLuuinub^njf  1"^  ^bqqtuputp'ii  ft  puig  pülj^bgiu^f  n^  quiiu'ul^ui^ 
u/Uqp^'u  utfLÜnuif  quipcibiui  b  cibriü  ibiuimb'u  u/Uiui-pgUnLp-buiuU t 
Ui_  qb  ibujjuiiuui b  tMUu/ubquiu  h ujVIi  Utumni-vn i f  ön^u/u  U  bptn b^ 
utu^  lutqiuqu  'UnpuM)  ß^!^  ((ih^uj  ibiuiuiiuin  uin.  uipiif/u  oiun.ngu 
biuqy)  t  Gl.  upbubiu  *üniiitq^u^  d h uA/h  luu^f  obuiixU  bppb  uiiu-' 
iqiupf  mu/^binq  qJgtJu))  "' t  Lhpq^  um  auiabbuti  b  ul^9  ibwiiuit/lM 
bqnjqf  npiql^u  iujn.uj9uiqn i'u'li  uiuutquiDf  in'UuiLpgUnLß-biflMtniu'liqb 
b  cibn.il  tbujiuib'JLi  h  puiq  p*hbbqujD  qUuif  b  tbut lui bi_  qujpAbui/ 
bpbb^^  ujifb%bgnifu  bqbf  guLgutTUbintj^  qput  pä.pni_p-btfu  b  qbp^ 
biuj'Uns.p^bifu  b  qii-ujlini.p^bi*iu  i b'linbu/Ut  Gl.  npui^u  UJII  nifii  iiu-^ 
n.uM^ng'ii  S-bpnL.%bujg  ^  ^bnU  uj^pbifu/u  kbnuig'b  qbpbnub*U 
q(^nqni[nL.pqu*b  ji  ifji  lLuinni-Ui&  d  n  qn  ij^b  ut  j^*  ^u/hq^i  bpl^m.^ 
bti  A.bp^pUf  i^uMU*it  qji  b  bplj^uL^  J-nqni^nL.pqD*U  utbnbujin  b 
gpni.but^^    [i    ui^bqbpu     ^/»'^f/'/'*     ^    ^t  ^     t    ^b^"Bb    ^Z"*"/"^^     ib 

1)  Uiuilif.  IP.    1—2.  2)  Unqnu.  P    U;  3)  P.  P-iu^.  Sl-  6: 

(^  ITiusp.   q..    10:  5)   brbiT.   ^*^.    29» 


196  S»  Irenaei 

Ll  irji  LhuinnLuiif-  ^)  np  ft  ij^hpuij  uiifb'ubgnLU  U  ft  khtiU  luifb-^ 
^hfqnuJi     U     I ui u k*ii b u  hti     b    ifba    ^t 

Kap.    XVIII. 

\S2v.  ■'-*     ^'-    tjmj'J^puj'i'     aui'UiULpl^inLß^bLU      n^       b    Abn^j     uiLsnuf^ 

puutjf  luji^  ji  kbn^  jiupnj  ui piu piubng'u  biuiniup^p*  b  nS  b  ä,bn*U 
UJj*Untjlilj^f  np^  j u/u qji ui n Lß- b^  1^%  b  b  b  ujiubuiunLpb*h^*U  bnb'üf 
'"JL  t  ^^"-^  "'/^"nb^f  "P  lh^i""uitii.p-bui'u^  b  b  auiLpriLffbli^ 
Siui_pU  'linpuj  tj^piutj^lj^uißnL.p liiLh  r^biuiiuht  'ßiuliab  b  n^  ui^^— 
piuL.  ^pf  ap  ujjinj  h^h^  aiu'übiuuab*  b  n's  lunnujin  b  n^  iniw 
ptu/^nLubui^f  tj^Ji  iT^  ^  ^bnfu  jn-pnalu  i^it^puli  lupiuugl^  tj^lj^b uAj uh f 
IP^P  [i  '/"'/'  uip/^biui  uiu^htuip^^  u*tL  tfutprinjU  ib pbai^ß- buUt 
J^u/Uq^jt  b  n^  I^iupi^p  /i"^  t/üuj  puitLÜuti  uJ2luujp^f  bff^  u/tiab-^ 
intiLp^bu/u  b  uiiubiuunL.ß  bifu  ^p  utn.iupbnujd^  bi^t  Uu  ab  h  lu^l/u 
UtumnL.an  I  ifuipifbiunbuii  btu/ubaujL.  qihui lui^'h f  b  3ibn.%  pu/nifujq 
qnt-qiun*  b  un ppU  pub  ui 1 1 lu n luu npU  qpjuiKb tjbiu lu  runu uinuiw 
liblit  (jL  nbiupn.  nAiq.butnL.ß^biu'ii  b  tnuibiuunt-ß-bui%  lurLiupbnu-' 
P^bi-U  t^bpuiiupnuUuibiubuiU'u  lUiTb'ubqni^'u  abuinuß-bu/u  b  qbiU" 
muipbujili  piurLüiui  bujpgpt  Gl.  qbiupn.  b  puin  ^ujinbuji%  b  utU— 
Sjpuibinbui^  ubbnL.ub  nt.pbifu  b  <,iui.p^U  b  biupb  I" fff'  tjututnc^ 
ßbujiu  uj2fuujp^u  bpuipci  q'Unpiu  qhtuVüt  Hub  bß^^  b  b  ^pb^'^ 
inutbutn  uui  bnb  biuil  bßt^  jut*Unbin bg  nuu/ün  qnbp  b  ilbpuyu 
ui tfb'ü b n n iMt  (JtUutnLUja  b  biuu  nbui'Uujbu/Liujq  uiuiuqbuj i  obiurvU f 
bff^     aUu    ^    Z,ujjp     b    Z,iujp     b    iftu)')  ^ y     qjitupq    qSuijp'h     tfjiiu'LqiU'^ 

JOOi'.  ifuijU  b  qilpnb'ii  uiptuptuhSi  ^ p b ^in lu l^ui g  ptuti^w^  ^uAjqnL.p" 
ihbuigt  tjL.  qbiupq  np  lu p ui lunn  1%  gp  ,puju  gipni.ßbLUUf  iu2pJ"'p^ 
Miiiupuju  1^1  b  p  tquj  p  n  lU  lu  ij^uj  Ij^tuVu  luifb'Uiuj'u  ^pnL^bu/Ugt  "/»T^* 
luiunpfil^  uiifb'iiujj'li^  jippnL.  uAil^^iupp  b*ü  b  "^/»^^  nifuf/li  ^luu-^ 
tnuiinni-Pliuht  Hjf^  iffttuj'ü  ^^^'"['l""  4  b/^bqbgLtij'h  ^uipnqnL- 
P^fiuU,  qfi  ^Lp  uJ2luujp'iuf  np  fi  qiULpnLf^L'b^^  b  jui pnL.buui^'u 
b  jfiJ'iuuinnu^b'ul/u  ILuuinL^nj  piuqlj^iu gbm j^  bqb,  pujpAbuj^ 
l^pbutg  gUujf  np  puin  tuiibpbnjP^  ub'u ui b u n l ^ b lulAt  [t  Z,ujLp^% 
ptup^biui  Uph*  nup  b  putn  ui'Uuibuiu'übiL.nj  bpbn^pi^i  piup3ibiuf^ 
bp^    t^npiu    apiubti*     b    tuiu     ^    ^2'^"'^/'*"^'^  .^"'^'y/'    ^'"JP     <//r*w^— 


1)   Sntia.    6%     11: 


Adversus  Haereses  V  197" 

niuitiuji:  aui^juujn^  U  apuAj%  ["-^  [iujp3ihtu^  ^f^'  ^  P utVu  ptiun.-^ 
*i]UMinJ  h  SiuLnl^'u  uiiu  u^nii./i*ü  luilk'iubgnifUf  nniuqu  Lutuh  Z,ujjnlif 
ui/Una puf  nn  nuui  ut^pjujn^ftu  nU f  niu2[WJ^P^f  n n  ^  hnbujiu f 
hub  tu ihnabbf  nn  nuui  n nn.bn.nnL.ß^buMVu  b'u )  n  b  Z,uiL-nt^'u f  nn 
4"  b^nuiir^  *ünpuj:  Gl  ujjuu£^u  lF^  lAuuinL-UiS^  Z,ujjn  nni.nut'iubf 
nn  ft  i^bpuij  ujifb*übßnL%  b  ^  ^bn^  uitfb^bnnuU  b  j uj if b'u b u b'h 
b  tfbn  i;t  ^b  b  i^bnuij  ui ifb*U b n n l^*ü  sujjn'üf  b  *üut  4"  if.int.bj*ü 
'ßnbuutnub*  b  b  ^bn*U  usifb^bguLÜ  h ut%*ü f  b  'Uui  ^  aint.^  bbb" 
nbaunjU»  b  juMifb'ubuli'ii  ji  tfbtj^  sntj.^'u  *,  b  'Imum  4"  ^rn-nlt  l^b%'' 
tiu/lj b f  ff'P  UIIU  ^hP  "^J^^HrTf  "n  n unnui ui^ uti  b  *üuj  ^ujluj»' 
uiiunb%,  b  ubnbnbli  iAmui  b  tj.^uib*Uf  nb  ((üb  U,uuinLUJ(^  Suijpf 
np  b  Jbpujj  luiTb'ubunuU  b  fi  3ibn.%  uj tfb% b n n t/b  b  injitblibu ji^U  \  ,S3v« 
^    db,l    i-»h 

2*  H^buiil^  UB lunnbb  b  hnij^u/üf  obuinU  ui^utbbpui^if  Juj-' 
i.b ui ut p u/ii h*ü  ujubinJ  ujjuuil^u *  (CP  ubtipuA/li  l^p  h u/l/h  b  h ut'Ju'u 
^p  uin.  IXuuinLUih'  b  LkuuinLuia  ^p  hu/l/u*  uitib'Uuij'u  p*^'j  H 
Abn.*ü  'Unpiu  bnb  b  mmuilbn  'Unput  bnb  b  nSb*li^y)t  Gl.  ujujui  iuj-^ 
nuinu  'Unpb'u  hu/ub%  uju^*  C(OiU2/uujpibu  ^p  b  ui^fuiup^u  b 
Abn'ii  *iinpuji  bnb  b  uj^Hjum p^u  aliut  ni  &ui'ubiui-*  ibL.puu  blflt 
b  bL.p.pli  tAiUM  ns  r^bu^i^u/Uf  hub  np^  if^uj'üa.uitf  utn.^^*ü  t^uif 
bur  *linnui  ji^luui'ünLß^ IilU  tfu/libniuiu^  Ibuuinub-nj  [/'^"If  uijüw^ 
gh^f  "PtB  ^uti-uiuiwi*ü  ju/UnuU  %npui)):  (Jl  n.ujp^buif^  *ü ^ui^ü ui ^b ^ntf^ 
*Unpm  npuui  ifuipnnjU  ui'uujL.p^'üni-P^  bifb  f  uiul^p*  ((Gl.  h  u/üU 
uujpirb*U  bnb  b  p*üuibbujn  b  ifbg^t  Gl.  uiujui  b  Jbpujj  bpbp^ 
«Gl.  uibuut.p  ni^uin.u'u  'Unpui,  tjibuinu  jippb  aUftutS^ii^  ^  Z,Lui-p^ 
ib  2^np^ujL^  b  ^^uutpuini-Pbujifp)')  ^t  Z,uj puuiuja.n i'u pu  nnc*' 
nbuii  ujj%nn^lj^f  np  lub^  bujifb'Lf  ujjub'u^pU  ^  ujjUnnbbf  "PB 
UM  Ij^u/h  ^u'ü  nL^U^'iif  tj^Ji  iljt  lXuuinL.ujb-  suijp  uitfb'ubnnuU )  b  iTb 
Piu'ii'u  u.uuinub^njf  np  ^  kbn^  uit^b'ubnnL'u f  b  ä.bn.'u  upnj  bnbli 
uiubuujiunu*  IL  np  ui^h^ um p^u  unpuj  iun.ujuApuU  ^  b  b  AbnSU 
*bnpui  bnb  b  puui  butifuLtj  sutLp)  uiti  n\  b  cibn.%  ^pb2uiiubujn 
b  n*>  b  3ibn^  uiuLiuumujtfpnLffbuj'b  b  ujUjbiuunL.pbui*U  b  «iZ/ttA*- 
ui n L. ß- b lu'u f  b  n\  b  A/in.*U  tMuiLpnuß-bu/u  ULpuLo  "j pni^ b\buLj f  184r< 
tinp  b  ifutjp'ib  l^n^b'u  nifu/u^,  b  n^  h  kbn*U  utj^nj  ULpnu.p  uj^" 
Jim  uip^uipuMp^f     np      n^      tj^fiui^      tiSiujp*it:      'ßuAiti^      ui2luutp^uLpusp 


l)  3n4f\.   b.    31):  2)  bijibu    T«.   6:  3)  Snilfi.    U.    1— U: 


198  S.   Irenaei 

UMnniunli.  P  luVu  iLuutni^b^nj  ^t  U  ui  ^  S^n*U  ifbri)  nn  h  Jtu/w 
"ßk-u/u  ujLnLpg  ifiupij.  btj^buji^f  np  juj2luutp^^u  b^nij^,  li.  nutn  u/uh-^ 
nUniß-  u/UuibunL.p^buiVu  libiuaiu'u  b  tuuirvU  nifub  abnbiuiulr 
ntuiSb*hbu^iii)  b  jiuifb*hujjii  tn2l"'"p^l*"  [>  "libpu  ju lu ^lu n b ui jt  ab 
piuVu  IhuinnLan I  'liiuLiuuuibinJ  b  ilutuiiubiu niu nbinit  b  juip'^ 
ifuinbinJ  aiuifb'liutj'u  h*bSt  Gl.  uuiuU  Uijunnbb  ibi.nu'u  u/Umbuiu»' 
pujp  bl/u  b  ifuipifjt'u  btj^b  b  l^ujjubgiuL.  tj^ijiutjinl^ ,  ab  niuifb-^ 
'Uuji%  h'^b  ih^'BP'^  anJu/Uriiubbuii  aibiuiLanbun^*  b  fn-P  iftun-' 
ribl/b  i^Uui  nK  pUbiuiujUf  nniut^u  b  (J  nJugu  uuni*ü  quiiu  ab»' 
briLabtui  luug  a(rnnnijni^nriU  *  C((ji-  "nhfjh  Ubiulin  nn  biulub'-' 
abiui  rj-gif  tiubribaiuli  ui^iun  ^n a  b  n^  ^lULiuuituu^bn  bb'Uujgu 
nna)y  ^t  "»#»«.*  nnn'u  n*^  pUbuijiuU  t^uif  n^  utn.b%  ubbiu'üu'üf 
hub  n  nn  n'u  b  uj  i  uA/li  aUui)  bin  'ünniu  b2[nu/iini^P^  biuU  llnnbu 
IhuuinL^n  I  bnu/libit  riubab  'lnu  i^Pf  nn  niuub*hbanifu'li  b^fnuJ" 
*UnLl(hlnfu  niflib  b  Z,iui.ngU f  nb  h u/h  if,uinnL.&nj  b  ilu/nn  a^uiw^ 
nhui  ^f  b  uAMbubnuP^bt/u  b  um% in b u u/u b ib lu nb  uin.iu^Unnn.  [h*bhf 
uu/iiuJLnnuiuj^u  b  ifuibnbif  h/huiunuß^buiua  uji_ni^'hujn.nbinJ 
uiub'Uiui*li  hnhji  ibi-nnLißi  bu^i  uliwii  bL.nujn^u/ü*tbL.n  nuilbo  b 
184v»  rituunLf  b"b  in b u u/u b ib tu n'u  b  u um n r^biu ili i-n n'li  ß'ujnujL.nnb'^ 
inJ  bnbuibbf  b  utifbiibnnifu  niupduAiujLnp'u  ji  ij^bpuij  ui^b^ntl 
niunrjLtunutt^ujutnLf^^L.'üf  nnuj^u  b  Puti-^p^  tj^bpbhj^^  tj^tj^ui i^n uu in'b 
%nniu  %2"^^*^^^l"'[  uju^»  idhuuinL-Uia  ubn  bnbbimuj^u  bbbun^* 
UtUinnuuta  ifbn  b  n^  nujn.Uinbua^))  *  b  ujtuuj^  n  b  'üifu/hl/ij  nn 
b  Jbnuii  luS^buii'ü  ib^h  riuj in uj u ut uA/u  nbbn  in f  luubtnil*  ((<,nLn 
uirvui^b  *iinnui  ui  tnbunb  b  2"^n9  t/UnJuiL.  unnbb  in  ij-*  tun  b*iin'it 
bn^bun^      abubj/u       b     Jbn       b      nbnbbn      nnn2bi     nuimbt     aj-ntin»- 

Kap.    XIX. 

1*  U'Pn-^  bnbbiuMuil;u  ibi.nu*li  ^^^ff^["J  obuin%  b  ^i^pnjli 
t/Uui  uuindbuji  uj2biujn^bf  nn  b  *huiu'u^'u  niunXbuti  bn/iLtif  b 
qantliu'Un.utbni-P^buü  n.tbiujLnnnL/J^buj^f  qiujlt)  nn  b  uiiuiinpu 
m'u^'huiqui'UnnL.pbuM'lAi  uAi^ ini-f<}buiVu  bnb,  [i  aLiiU  ^  ijiiiijinliu 
^inuJihbutVu    lupiupb tun  i f     b    luiupl^nLtd^LiuVu       uifiinppli       ini^aiw^ 


1)  P.   OrtGf   M^.  6G:  2)  Uu.nif.    hiß*.  3—4: 


Adversus  Haereses  V  1^9 

%kiL.nj)  ttnn  /tjujnhuji  ujujuinlrnußtAj  juiptuu^^gu  uifiujup.p  l^njuU 
hi-iuj^  fi  ^btLÜ  ^2^^uJiiuinLp^biuVu  tj^np  in  üb  m  tu  p  luU  h  ij  ui  lU  pujp- 
'-"'P  h  ^P^1"^ui^k'^  lupiuifpfi  li^nju%  Uujp^ujtft  'Ttuüqfs  npu^^ii 
*Lui  fi  ä.btLU  uii_butiupu/ljujlf^uj'u  puAi fi'li  u£ijs £t ui b tu ^  fuiu pbgiui.  f 
ab  tbiulubgl^  jlku  uini-h^nj  f  u/Uabiui  tj^p.  ut*U  jt  i^  tinpiu,  uijuu^^u 
iiiu  b  XbrLÜ  lu  üb  uiiu  n  uAi  ui  liiu*li  piuli  ji^i  uiubmiupu/ub  tjutLf  t^p 
pujpcibiuj  bpbuu^  tfUtUuinLiuo^f  ^inu  bnbuii  piuubü  unpuit  Gl. 
npuj^u  *Utu  biiupbuii  ufujpmbniuL.  ^  miuXput^ub^  U,uuinu&njf  ]^g5j. 
ui  lu  lu^u  ULU  ^  tu  L.uj*ü  b  n  lu  L  ^iriL.  ib*übi  ihutftnL.a^nj  f  ab  bnt-upu 
ÖL-tuib  bnjuh  Jjuipbiutf  bnbaji  tTlu  liß-iu  pnL,p^  fiL.'u  b  jitpr^n" 
pnL.ifh  b  putpbbttuLUt  Ul.  npitJ^u  biutM^bauti-%  ß^^  iTut^nL.  "J^l- 
ittjjpnbui'h  b  AbrL%  bnt_ubf  ini^b^iuL.  b  Jt  ^bn*ü  I^nm^f  ^tttp/^tjjLti-^ 
pbahiini  bnuuiubiu'li  tntupiuiunt-P-btu'h'u  b  abnAj  bni_uiubtitU  bu 
^int^fj^bta%%*  b  usjl  bu  *h tu hj u: u tn b q^b j/u  ifbrj^uig  ji  ä.bn%  nuq^^ 
nnt^P^btuib  iujnp-ni_p-btuVu  b  tt m btli jiii  tuiir^pi;,*lt  t^lj^tu i^t^ n i-^ ji t^^ 
p'bbiu ibii-n  I f  b  lun p tu tf  111*11  briLp^btu^li  uii_a.b*b  iiunß^bubini  uiuub— 
nnt-li}btuifp  tuntutfUn ^ f  b  b lu ui u/u tu tjli  'Untib'ii  lujlig  b  pmQ 
ujpcitubbit-n ff     b    Abnjtt     npnti     biuuMbgiu^pU    pliff    iJtu^nut 

2.  Whm-uiTniJu^  b  tuhjupiuui^  lutfb'ub pb'li  luj ^turj^tulurj^^'u  b 
iuiitj.l^tn^  ui'u  tu  Lp  ^%  n  Lß^  b  tuVu  stuupf  b  tu*!»  ili  n  p  k.p  lUfisiff  np  putn 
tfutpr^.njb  tj.nph^  tuhriprij  l^ )  hppriL.  bnLptugbtuip  tun.  jj^ '^"'A"" " '-'*' 
p-^tflAif  ^^i^btu'hn  bt.pbtu%g  ib  p  bni.  ß^  b  iu*ljii  pUr^rj.l^ti  luub'uz 
lltltu'u^  l^ujl  nifii  ^  *Tjbpou  iTnL&iu'ub'u  tuptutunnj  ßiu*ü  qU.'- 
putp[i^  htuuiupuip  Zfiujp'ut  IjL  ntfiu*üß  b  ^  ^ p b 2^111  tu tj^tii g  tuub'jj 
btj^iuubi^  i^iu^fuLup^tu  b  g^tj.njiugni.p!ti^  unpiu,  b  niftuli^  ^brcji  /it.— 
pbuU  b  tJ  blj^ni_u  p  aLumni-tjbiu  1  lihutnnLhn  1 )  putn  %ntjtu  atw^ 
"'/^^'^  Si^*-pt  [''^^plM  &uj.2^b^  L  q.ni^  [i'u^'L-u:pnjUf  b  nifiu^^ 
jtujUnulil^f  J"P"  tupij.bi^biui  tbtubbtui  ntfuft  ^uijp'Uf  Ji  uj^tubiU'^ 
uni_pb'u^  b  jtu%q^^tnnt.p^b*b^  1  tj^tj.njtugni.p[tLU'li  plj tj.n ifi: b f^t  hi.  185v* 
'"Jl'P  ntiiu'iip^  tj^bpbbi^^  attiuinL.iitn'u  tu'u  an  111%  b^ü  tjSbuin'ii'Uf 
tj^tTiupuLiuunpnLp^jiL'u'h  %nptu  nK  pli nn ifu b in ilt  Ul-  uiitp  niiiitJin 
ij-tup^btui^f  n^  g.^uibi^ni^  q^lf^n lu filii  ut%tui.pl^%nt  j^ ^tfu ,  ^:  Srnj^uJ^"^ 
ifiufj  luub'u  tfUtu  f^ft^hb^t  IjL.  niftu%,p  b  n^  t^tu'h^'u  bi^pbiu'Ug  b  nK 
tj^iftuptfli'u  pii  q^n  i*ij  b  1^  If^utpbf^  tuub'u  qjiuLfttnb'Uiubtu'u  bbiu'Uu'Uf 
pwjg  t^ltinfu  t^bp^Ji'h  qJ'tnpt^,  b  tf.n^  qu  tu  tiiS^tmu'u  j/f^- 
^btu*iiu  ^iniPiupji% f  npnL.if  b  tf^;u/j*ü  b  tibp  bpßtui  bitu*ubi  tun. 
l^iu  in  tu  p  b  tu  1^1     tuL.p^i*iiiuq.pb%t       Gl.     niftulbn       niu*iiX'u%      tutupbiui     /»V 


200  S.   Ireuaei 

n% n.n t.% h  1^  ifutpiÜing*U  linniu  ajlkuutnLi^njij  ih n Ln l P fi uTU )  npu^gu 
b.  juMnut^nLif  tj.ftpuij  luumgiUDf  jnnriLif  Ii  aumnnutrj.pnLp^JiiuIiu'ü 
'itn^iu  tj^uiifb'iihtjnLU  i^lrnuuifi^  UJwuitfbaujn  L_  au/h^inuintuuint^— 
Pfttfh    *Unguj  U  tj^ui%tj.njuj gnt^p fiuli  JipuigU  jh plf^nn prj.nLißt  gnutjUM^t 

Kap.    XX. 

1*  Gl.  uiuahbnh'h  unnuj  Lujnft  int  ff  ujuin  h  ilujjn  ni_nbißi 
LnuiuapiutinjUn  h'u  ^^"^  nbuthubniunuu'li,  nnntj  tun.iiistbiu in*h 
tu  lum'u  rj.b  tu  1^  phä.bn-haji'ii  cibbbnbnbu%,  b  Qutju  j  b  n  bn  n  n  rin  t^iflj 
iibpu  utifbltujjii  tja.nL2"'-P^^""P  2^^*/"inmnL^ivt«^^  iiuiui'bb 
bpbbatti^ntunt  U^Pi]-^  \tupbbtui  n i^ b*U  ujiiL*hiu  i*ii  iiurviu^utuiuabtu i 
tu  ntu'u  rinu )  ijiuu'u  bni^pu/liiu  in  i^Ij  tun.  2{^i/iMnf#»/»i-^/rf-^^^  niuji 
b  IJUJII  tilJiuj^  Lu'ii£uj*iiLUUJujp^  tuptnni_nnLf}^iMjf  b  ij^tuub  itjjunp^lf^ 
luuiibujaiuuiubb  b  uitituu  ti  biuprtb  '^HP  "  ninli  uipnb  ui  i  bu 
ISGr-  ^bttin  iliuptj.iuuj^bitint-P^bu/li'h  %nntut  Hul^  lujlingftt^f  np  jblj^b" 
nbui.njli  4"  utput^bm'üf  b  ij^jt  ß^l^uj^l-^ui  pUiJ.  pninp  uj^fuiupi  ptU" 
tb tt/u cj lu'li n  ^f  bppnt-  nb  ^ tu ii ui ui ui n t^i  mtib  qjtuntunb in nu  lU'^ 
i.uj*iin*ii  u'hAbn.nt^jJ^biuii,  b  qinbuiu'hb rU  tfntj  ^^np^biniJf  tuifb" 
'bbanifu  *Unijuj  iTbnLif  b  'htfb'u  U.uLnnL^n  i  Z,utt-p*ü  lutfblbhqnifu 
^itii^tu^hnbin tj f  b  *iiifb%  tn*ütui^p^*üni^ff^buj%  ifLupißiitJi,npnL.0^buju*ü 
fiprti-n  i^t  IXumni^^n  I  ^uiLtuin lunb in ti  f  b  qlinfu  ainnup  asntrt-njU 
nbmnnujn f  b  tfUnfij  ij^ui p ff b ^n ij^  b  ^pP'^'l"^  ^  plj p^ b rih ^n ij^  quj^uiui" 
ni-bptu'iiu'ii f  bL.  tj^inj*ii  kbi.  uij'u ,  np  puin  bl^bqhgLnj  r^ujunL.%  ^, 
iiMm^b% )  bt.  *iiiib%  uil/li  nifublj  nuiipuinbuiuli  ^biunAi f  bi^  t^njU 
fbpbnt-P^btMi  1P"I"P  tPijj p q.nj% f  uiju jAi^'u  ^  luh^ji'u  bt.  tfutpifbnj, 
lul/u     nL*iifi^t 

2,  lAprt^  bbbnbni-n  i*ü  ^tu p n an i.ß b i^  ^2"*"pf"^  ^'-  njn.iu*Uti 
bn^tu*übiLn  I  bt.  'iuiuiniULnnLÜ  ^)  tun.  npni^if  tfbbi^n  ilt  tbpbn t^" 
l^biuVu  ^  utli  uiuj  US  p  ^  b  pninp  tu^httiip^bu  ijnLniuiibf  d  lu'li  ab 
iiiftu  ^lULtuuiiuqiui.  iniuti  ll,utnnui^  n  it  Ol.  iJuju*ii  luiuripbb^  Cf/*  — 
li^uiu  uini-P  bifl/h  ll,uuinL.an  I  f  b  Abn.'u  "P"J  luiuplt  tiriL  n lu'li t^*ii 
qifiuptibü)  f^l"  ^u/liusiuiup^iuq  nntib  bi..  ^  p  lutiiiu  piubiui.  ^lU" 
ifiiinAiufintfrlbi%  nbnh*  h  ilbnini  f^iuipbn  tuiupuuiiuulj  ntupnqh 
bt-  b  qpni^iu  ntuqiu^tun  q.ptu9uipbpnt-P^L.*h  luu^lD  :  rui'bqji 
autfb'iitui'ü       nLpbn     bbbqbab     niupnqbint^     q^2^^  ["""*- P  t^^*^'*^' '     ^' *- 


1  )    Ikii-inl].    a.    iO— 21 


I 
I 


Adversiis  Haereses  V  201 

uiu   4  liLpttnuniLuM^     UM 2^ui u/u tu Lf   nn  u'nnhuuinu/t%    uiunALiu^    k.P^ 
ainjuu     t     UtPff  "P'P       nutna.fi'u       ß-nnl/u       aDutnnqni-ß^hL-U      hLlf—\Qov*- 

tj^bgi.nj*U  f  tn^ftinnL.f^jliL.%  S^  b  n  n  tfli  h  ut  0%  lu  du.  um  um  Ulli  ib'uhini^)  n^ 
nbuiiughiui  nn^uMlu  niu%  um  quM%  Ir  tu  1  bt.  um  uuii^b  ibuM  1  ^  iniLqinu 
bp/^^i.quMS-  ßtMt%  t^^uMj^njnn  bi.  qi  UM*ii  rLn  m-mlIm  b  if lu  u  in  um  1/Im  f  puM%qb 
UMjuuj^jiu^^  b'lM  UMifb'lMiujlM  lu  I  IUI  nuM%  ur^  f  b  bnnnL  uiubib  bifü 
UMit.uMLb^  ^u/u  qi^2^f UM ^ m n i^p ^ lIm'Im  qiniu'ubi  buMnuinbiuif  ^binbbiuia 
ql^ji  jiun.uM^UMUUMtjbi^riß'u )  UMqq.fi  luqqb  umlu bSiuibuiun  bt.  niuquLit 
ui b u UM Ij^ui L^  bt.  u^iu^uipujp  uMti^b'u  qqUuMau*Uf  iiuqiuqu  *lMngnuU 
*"JL  ^PP^^  "^JL'^lt"  jupuiuiu  piuntiLg  niMtibinJ,  banuL  b"JPß 
^  /£nLpuig  uinuM^n pqbuii^f  j^piui^^  ji  ifuMjn  imm^U buM'lM b^  ib^Mß^iu-^ 
llUMj  ui'Uifinni.p-bui'ii  bi n n ju n p um inlu ,  ifb^^ui  bi%iqpbiiiJ  bt.  n^  bp— 
p^.p  qiniu'ubinij^  qti2^ituM p liui%  ^t  Ihpq^  UMuipui  bu  uMptfuM^U  ^  uiifb" 
'huMiti  ti^uujptnnLp^biuup  ibuMfu^bi  b  puMpnL.q'u  "iMnqiu  bi.  qqniy 
buMif  q^  ifft  quLg^  ifu^iu u  Ij^pbugni-^  ji  'bngui'ui^,  bi.  ibiubi^bi 
tu  UM  UM  u  ui  uilM  b  I  ibbbqbtj  b  f  bt.  unpiu  iiiuIm  qpq/'l  bt.  qpqbi  bt. 
nnqLniJ  bt.  ui  g  p  n  t.11  lu  btuli  tu  Ln%  ulMUiubi  bt.  Y"'/'"A/  fP"'l-fi* 
*nuMiiqb  ui'ubbqujt.  bbbqbq  b  qpiuhjuAi  iiu^fuiup^bt  ((Lhpq  iiu-' 
ifb'UuMi'li  ihuMjui^  qpuiluui fiq  n t_ui b in ij^  ^^phl.l'P-'^  ^ *  umu^  <,nqb% 
UtUUinLO-n  I*  UM  lu b*iir^  g  ujubuiu ^  in g p n iSli ui biu*lM  qpnq  bbp^ 
Hub  iiuttiut.biuibMnp^ni^P^b'li^  ^  um  tu  p  m  n  l /J^  b  um%%  uli  nuin  hqbu  b 
ifb  ^iqbuubu  iiuub^uMjb  um  1  i'.iu q um*Im qiu biu'ü  bpbumnLJi^biuVu*  ]  S  /  r. 
nuM%qb  fu  n  u  in  n  il  u/Im  b*lM  *iinniu  qiu'ud.h'Uu  abinnt-P- bifu  nt*iMbi 
puMpi^ni*lM  bt.  1Jt"p/'f  b  qbp  ji  tlbpnj  ßiu^  qU,ptupfi^  jitpbuM%g 
qUiUinni^uih-  ^qbi  qbin p^tiLpqu'li  bLpbiu'u qt  U.pq^  luriUMi-biu  junp^ 
^b'u  bt.  puin  Swiibni  binp^pqni'li  n\  q^Mui'ii*  iliuu'Unpni  bt.  immmlui'^ 
nbuMi  uMug*  «U  p  utitiuLbiu  bin p^bif  ^iu'Im  qnp  iqiupin  bt.  lup— 
ffiuVu  4"  /unp^bi f  UMii  junp^bi^lM  inq^iu/uiip^bi))  ^f  qb  iib  q^n^^ 
qiuili  bbpbqni^D  qb  m  n  i-f}  b  iSm  f  qiurLutt.biiujun  p^nuprtU )  bt.  uMp" 
inuinu  p^blfbabuMin  lf'g"'-'ß  f*  qpuM^inl^'u  l^b'Uiunf  inp  S^p*b 
iniupbuMi  ifnt.aiu'lig  qiu  i^bnu  bb)  np  lubliiM  'linpiu  niupnqtiL" 
ß-biuVlif  ((nnij^ui'iMquiI^  q^^uMt.npbuMf  jft^i^buih  qiuifb'buMj'li  h^i^Sf 
quMib    [i'liS     np    J^P^/*^"    k    ^^    "P    [>    'l^P'"J     ^P^ph^^     '     ^JL    ^"/^''P  - 

np    ibplibtiu^  bt.  ^nqbt.npiu/f^iu%^  bti *  [lulf^  J^P^p/''P"^  ^"f^  "P  P"'" 


1)  b[f   bb.    37   bi.  6mjsG.   \\.  20:  2)   0.  Stiifnp.  4-.   7: 

3)  ^Göri-    P.    16:  4)  ;am|ir.:  d'B.    3:  5)  bi^ihu.    \\,   10: 


202  S.   Irenaei 

utunn.Lnjii  ^  annat  ihnO-  aiujunu hb  jl/u^^U  anJiuuriiuLhmi  nni-^ 
JuuiLnpbma f  ufiuiLnnhuii  auuintLli  p'^H-  ^ncLLnjU  bi.  a^na.b'lr 
ahuibbatiLabiui  b  uuintyli*  blipU  ^nni_ni%  ninL.bj  bnbiui  bc 
q^ntib*ü  urnt-buii  tfiunn.nj*ü  ib*übi  ainubif  nuiltab  b  c>.brvU  *hnnui 
uibuiuiibun     bi.     lubun     bt-      bjuiuubifnt 

Kap.      XXI. 

1*  ^Pt^  aiutfb'Uut/it  fi'li^  jt'^B^  t^/fuujLnpbinil^,  tj.i^uiLnp-^ 
buja  b  auin.  b  P^^uiuiibu  ubn  aujuiuibnujnuü f  ai bituun pbiu i  b. 
b    Jbnuitib*h      uujuinL.abuj  i      b       iiunß^biu  i       lUiliUf       nn       bubaaiut/U 

lfi7v  jV'1*^'^  ababiua  aifbof  b  bnfubuif^  %nput  ij^rj. j^n l. ^'it )  npu£^u  nL.^fi 
b  l^b'ubini.p^buMVli  ujubi  amL.A*ü  nU,uinnLiuS-*  ((fjL.  btj.fig  p^^iuifni--^ 
PPu'ü  p  iT^l  4»n  b  /,  J^l  l{Unl,  b  /r  //^^  h^um^umI^I,  ^n  b  [.  i/^^ 
auiLUjbb  n.nnuj*  niu  nnnf  uuiiuubuß^  tll""J  ^  rj.nL  uuj^iuubu^ 
pbu  tinnni  tiiun^inujuinfi»  ^t  ru/ütj^^  juij^tf  ^bur^  np  ji  l^n^l^'u 
bnLul;  ^uj'Un.bn^ibiui  ^n  ^"ijuAj^f^  C^t  "Jj f^^u/h n l^ b uAj  U,q.ujifujjf 
jiun.iu^uiq.L.nj'u  ^ujpnti^Lp  u ujuj u b j^n ij^  'Hl""J  ulLAjihf  b  tuju  ^ 
qiuLtub%f  itunuitru  "pnj  luu^  lurnu^b  uj  j\i  J^n-  ruiqut  miuß  ftuh* 
((^uiLn^'iju  iinn^nn%  n-*^l*l)  ^t'^t.  ^^^"d^  qiuL.ujIj'üf  npnL.tf  ^nu-' 
utuigbui^ii  ^p»  t  Ui~  ^lUL.tuuuiLUtj.nj'u  bu  ji  'hifji'h  bßnjß  PlP^l'f 
luiuuj^u  ujubinJ*  ((Pub  jnpcf^iuif  bljü  /pnLp^^L.%  (f ut tfuj% uj l£^*ü f 
lunLuobuia  ibuinnuua  nnpiibli  hi~pf  bnbuji  b  blin9g))  ^t  rujuqb 
"t  jtP^'-l'  J^lP^^^^i  bqb  p^^iuiflAif  bp^^  n^  p  I^ün^^  tftupq. 
J^Pf  np  iutnj9^biuq%  *liUui»  ouAjqb  b  ixbtvU  I/hn^  iTuj pqunj  inb-' 
pbtun)  b  ubqpu/hg  ablbr^  ^iubuin.uib  bqbiui  uutpqL.n{itt  ihpq 
i^izjut:  u.-junp^/£  b  S^p  qli%^pU  l!p'l['  U  ujpr^i-nj  jvnit mn 'l^tjt'^.-^n j 
u*h lu bi^U t/u  niiuipiiU  qiufU)  jnpul^  uj iti f  np  puut  t/Un^  uutbn^ 
b^nL.iuh*h  bnb)  ib'UpU  qituiuLnpbinJf  ab  npuj^u  b  Xbn*U  tfiupn'' 
LH  i'u  iiun^b  ab  in  I  4"^  A  H_"^jn  H  "^"^  luqnu  ifbp,  lu  iuum^u  nutp  — 
Abuii  ^  Abn*ü  ü'uiprj.L.njli  jui^ß^nq^  luUqpifu  b  tlb p  bignLO 
b    bbu/huii*     b    npiq^u    ^lun.    qif p ß luh lu l/u    ifiu^     b   kbn^i    ifuipni_njU 

188r»  ^"rbiun-iulj     t^bpf     utjuiq^u     qiupAbujj     tfb^       ^iubutn.\iub       tfui^nt.     h 
^bn.%     uiupnL.ni     utnnnun     qtJpquj%ujbt 

2*     IXji^   n^  t^p   Sbujn.'ib   q[i u Ijqp uAi t,'^,   quißj    qutn.  uju^'u    ß^^iuj^ 


l)  «TGGri    S-.    15:  2)  S-u.qius.  *f.   19:  3)  S-uirjuis.   0-.   4: 


Ad  versus  Haereses   V  ^203: 

iTnuf^/tLÜ  j/t^nli  nifuiULnplfutif  fi^l"^  tj^hi n u ui n uifu  Ihfiui p^fi'u  U 
Iftu  in  tu  n  k  in  il  'ünnuM  a^piuifu/l/Uf  bpl^  juijiil'^  nnfff^g  h/f^trui^ 
jft  <,uji-p^t  U^Jl  tlfi  tf[i  ti.  ^njU  i^y  np  ft  ulj^tj^pui'lAj  uuibiiS^  tj^ifbtj^ 
Ll  fi  ij^utju^uAili  aflnruh'u  lunuiobuiif  a^niuiFiult'u  linpui  l^iuututp'^ 
buia  S^pf  btihuji  h  l/ün^l^  U  kj lu dt u/lt b m i  a^ujbujn.uibnpnJi  tfbpf 
b  buiaubuji  b  iiu ptiui pb tu i  nifuipriU  puui  bbpuMui piuiib  b  Z/t/iii«- 
'Uni^P^bu/u  (AuuiriL^n  it  Ul  iliuuii  uu  tun  p  bb  n\  "Jfl  nLUUib^  auus 
tu  ui  ib  ui*U  b  uj  a  f  ujii  b  ^lunba  uiup  tilMut  t/u  qZfiuL.p'h  utiuinni-b  piuu 
bpptiL.  aiuuDLlMUibiuii  b  bhp  utiLbiui^  b  bt m ib luU n l.UU  b  iiulin^b-^ 
ifu/UnLß^bifu  luutuiniuifpb  ^  p  b  2Ui  lu  b^*b  t  ^u/Utj^ji  tiutju  lutt-UM^^ti 
uiuHLpu  Diunmunifü  uutu^bmif  %ifuj*üuju^^u  U  nij^u^u^  b  Uqlitiijj^f 
jbutnj  ßuinabuii.f  qft  qifuipqU  'Unput  ^2^'^uipljui  b  ^ uj u ui uj ut n ifi-i 
btfiuugnL.pt  riuhab  lu n.ui%i ^ bVii  ^  b  fn-p  f*"^  p'hnLJp-bu/lt'h  ifiup^ 
if-n f  iu%uni-ujn  ib'ubinil  niunq'UnL.i*  b  ujufiu  riuipAbiui  ab  niSlip*^ 
ab  ^labiunLUibn  pali  ni_pta%iuLp  ^luubiui  pnLn.pu  ^lupg^t  "i^iuuU 
ab  b  ubapuA/b  b  dbn^  bbpiubpn  i  n^  niunqbiuif  quujptLÜ  futa— 
pbiui  luiuut  pbuiq  utUauiubi  qujiuuinL.b  pu/iiiUL*li  IhutnnL&nj  f  p 
Jiubi^u/ub  niunqbiui^  /vV  qiuLpbtuq  ^iuLui%bqnLtiui%bi  nj  V"'/ 
ujhuuii  jlhuutnLan I  bbpiab p\n i*h t  rui'Uqb  ibnpcibiui  *hnpiu  b  iW"  J  bbv. 
uufßbuji  C(fjf^^'  npqb  bu  ihuuiauan  i  f  luuiLif  ab  niupblinu  '"/•' 
""'^bk.  ^^d  it'dt'^-^^  ^ *  ^kn  h  ^bn.%  UJuiutnL^piu^^  uji_p^%ujg*iii 
ui'üq.p^'u  ft  pujß  ifbpff-buji  ifnbutg  altui  uuubintj^*  «rpbuj^^  n^ 
^ujg^L  I^bgg^  tfuipnh))  ^*  ab  uin.  uifii  CCUff^  npq.^  bu  U^uuinL.'^ 
J"*  I"*-"-  bnbuii  tiiuniupbutq  U.  bnLpuiqa  ig  gUui  tfuipgLnjJj 
lunuuinij^ui'hni_p^biuifp  b  b  XbivU  ^uijpb%b  ■^uin.b'u  gujn.ui9b% 
gjLupAui/^nLißj  %npuj  bi lu ib ii/li b lu g t  M/iJy.*  "'/^  "H  H  ri-puiuui ji'it 
juijgnuißj  ^ni-UMjuinupbiuli  iTui  ptj.Lnj'u  ^p  l^pli^ji^li  ^iu^ui/^ujl^i  f 
^HL&bui^  ^lul^uibguiL.  ji  Xbn^i  jui2h^uip^bu  bin  pujL.innL.p-biu'Ui 
Pub  Uuif  uiLppuuipujp  P^l-  bpaub  ^uipbuii f  ibnp^^p  b  'Uiu  b 
cibn^  uinnL.p^bu/u  g.iupAbuii  uiLpb*üiupuip  nm^ubi  qqpbp*litj.^uin.- 
um-^hifu  2^"n"^^^"^""'~P^buMViu»  niu'Unb  b  pujpcipiugn  i%  miutiiU'^ 
phu     b     ffb    ^ujubuii     ünnut     luul^pf     ((.(JP'I^       npnb     bu       ihuutni-O-n  if 

'^'Pk.  1'ß^l  b  '/"'J/'^  ^"'^'^A  tP^^'l  ^*  bp^  ^pb^uiui/'uig  iqui— 
uinLJ^pbui^  4"  tj^uiupU  ^n  b  jfi  Jbpujj  ^bniug  puipkgb'ü ,  if^  nuL-^ 
gl^    ^lupgbu     Ißt^p/*     tinin'u    ,paX>  '^ *     qu ui n l P b tfl/li    ji   tibppu     S^uit^" 


1)  ITuisp.  T-,  3:  2)P.  OrtGf  C  3:         3)  ITiusp    'b.  6.  .,  Uiuqif.  ^   11: 


204  S.  Jrenaei 

Lbtui    Pui^njg       ^    q.fipuf       1" P     uin^hli     luifi/Uiuj^        uijiujnuAjrint 
"ßaAttj^fi   lutj'u  C(^l^ph2^uiuil^iuijfAt   u^ujuinLftpbuj^))  ij^utuhi  Isapiu  trnn*" 

biu^    ^p,     puijg   alLpll  Iß^l    [>    4.^JC^^^    ^  "t  ^h  't/r    "t  '""^Pf    '"J[ 
iu/u^*ij^  bi-nif^   njupujui'li  tj^wju   utuuiu/Uuij  kpbp    ft  rj,ni_nut    Ijl.   S^p 

189r.  uiLpf/Uuspusp  inuipujIf^nLubßnjß  tj^ut,  uiuutabuji  tj.iup\Abiui^  ((^hpp'^ 
buii  l^p^  h<i  ibnp^bugbu  l^^p  lkuinnLiu&  ßn))  .  ^  ^btLÜ  jiuLpl^'ltu'li 
^uijU^  anL.abuii  tj^utjh ,  np  puut  if lu  p  rj^un jlt  ^f  bß^^  n^  uiiupin 
b.  utpti-uAM  4"  i^^"P1^'-"J  il*np^b^  q^U,uutnLUJ^t  rul^  tj^iujh )  np  ujn. 
%tuj'u  4">  ijh  inbuiu*übinLÜ  uuiprvU^  nK  tbnpc<bua\^  qo^p  lAuutnuuS- 
fiLpt  Ikpn^  utn.iui^biutbMn^riL.p^bLU'h  luj'Uf  np  j^ULOLb'u  ^pf  /uujtbuj  — 
*übuii  oiubmbtitUL  b  cibrL^i  b  tiuiptilj  fu n*U tu p ^ n l0^ b*ü ^ f  b  bpbbqu 
ut^iu  uiiupuibqiuL  b  npntj  piu'u u ut p bn äfu f  ^utbuttiiubu  luiumni^b-^ 
puitih'ii  iXumnuan  I  lupium  uiiuinJ  iiuutibtjiuubiui  b  puin  pui-^ 
pnLn*ii  bi-pnq  luumni-iu&iuifui  put  qnLqiuLi  fji-  bppnu  ifb^iuui^u 
b  in uj p lu bn LU uj'ü u  uuitnubuti  b  bppnn.  tun.  b*Ur^  (fnnnJbintl  quf 
ifb*liuj i%% f  np  hu\  ntJjqp  qiuupni^B-bLU  b  uinm-ß-bu/u  ^luifpiu" 
pbiuif  butpqbiun  qbppnprLlif  nnuqiu'Ugp  ^uiu  aiu^fftup^bu  f}uj^ 
aiu Ln p n L.p b i^U u  uiifb*UuM i%  b  ntbujnu*h  *bnnuMf  UMubinJf  tipujqu  lh2'^ 
bwn  l^ni_biuu^  «i^iuifb'liiujii  quijunu^b  ^bq  utuig,  qjt  JAm^l  innLbtJUf^ 
i^f  b  nLif  nuifbgi  l^^iutf^d  miutf  qiujUf  bß^l^  uj%/f^biu^  ^P^lIt  «^«'■*' 
qiuUbqbu  f/UA)')  t  Ikpn^  ^kp  lu/ltqbuti/jjb inil  qUuif  "pP  "U  ((öpfif'f 
luu^f  ibtnu  u lu ui u/u tu I f  nu/hqb  qpbiui  ^  obiunU  Ihuiftnua-nj  nn 
bpbbpiquiqnbu  b  'üiTutj  ifjiuji'u  iquj^uruiL^i  tntupnbu»  ^*  tfbp^Uf 
qbuii  q*Uiu  b  a.biLU  u/UnLUiVu  b  qnuqbiui  n  nn  t^p^n  T'ujuqp 
u lu in ui*U luj n    puj i    bpput iuibiu*Uutifu     qui iqtu u ui tu iM p'u     luqqbqnLqut  — 

loyV^^^j  U i_  b p b n u  uAj qiu if  tuiqP^biuiliifiUf  lu^inL^btnb  b  puin  ilqbiui 
ifli p<f-biun  ib*ltnb%^f  bppnL  lUL.pb'Uuipiup  tuiqfS'bqbuj i*  b  inL^butt 
nuibinbquiL.  ui  i%  f  np  b  ilbpiuf  U,nuJifui  i^  bbujq  iquiinnubpui  — 
*hb*lt  lUiiinnL.vni  iiu%qiiiiinf  b  ökbiiU  uiui^uitulinL-lJ-biuii  iiiiuinnLb^ 
put*iib  tu  Lpb*JLi  1110*11,  qnp  iqiu^btug  ffpqfi'ij  Uiupq.njf  n^  lu^igbiu^ 
qiututnnLbpiu'uutuU     (AumnLanjt 

3*  IXp'P  "  V  ^kp^'  ihutnni^uta  f  b  'npbuuinu^  iJbitt  ihuit  bqb^ 
qnp  n**ii  np  ihnpc<buql^  bi.  npnt-if  bpbbp*U  luiuqiu'iib  i  tfbq 
iup(fui*lt  ^    bn.    lUifiu    li'btuiii    luiu^uiiuLjU    tniu^bi*    uitfb'ltiu  1*11    bpiuLa^ 


1)   ITuisp.   Q.    7.   fiirils.   IV  ürUIf   3,     IG:  2)    IulIj.    ')-.    6—7: 

3)    U'ujs}>.    'b.    10: 


Adversus    Haereses  V  205 

n[i  bi^  iiiui.pl^'ijuU  bin  LLumnuu^t  'ßiu'Utilr  injun^ftli  jwLp^'üu'u 
jujnujlujtj^nj'u  kutjUbiui^  ^fAi,  b  l  [i  kbn^i  lu t-^i  jfu lu  tfu  £.uin[itj 
bgnjg  S^^f  ll*  ujLp^*Lß%  /r  ^luni^'u  tiS,2^J'ui [i [iinU  ll.uuinLiu^ 
UJtuuttf^n,  bt.  lu mut u ui lu if p'u  HuutnL^nj  !^ p b 2^ui ut l^  /r  kbn%  *lin-^ 
ptujnjü  juiuifiu/ult  ^utjUltf  juA/tj.fiiftu'hbutf^  n  rtß  ^*ij ,  bt-  jiuripbutj^ 
jflnn-i-njh  irujptj.nj,  np  u£UJ^bujg  q^u^iuuinL^piuU'u  lAuuinL^njt 
llpri  iluMU%  ti[i  /r  u/£tipwi*ü*ü  t^i/u/^r^^  ^utL.iu'Jubgnjg  lu'Ugiuubi^ 
tj^uj^iuinnu[ipu/Uujifu  U.putp^li%  bu  ^ujplf^  pürf.  /iLpni[  ^^[uiuUnu^ 
P^biuitpUf  bi.  l[i2/iiui*iinLfJftLU  'Unput  ^  jiuUgiuh^  b u  uu uj^ut u ui uj if- 
pm-Pfiuiif  bt-  ttjjunßfit-ß  i^uju^bujg  ij^ifiupt^,  fi  Xbn*U  ilutprj.njU 
niupkbiui  u^utpui  bu  utpdiuU  l^p  'liä^uj  J^^lP^tl  ^^  ^iulj^utn.iu[j^ 
butufjii  linij^lt'ii  Ij^tu  Uf^tuU  tu  1.^ ,  "ftn^jB  liu^uj^btutj  ij^i/uj  p  q.*U »  t^p 
iTuiprfü  inL-b^biui  lu^trj.p^'h  bpP^btu^^  q.tjjpAg^  tun.  [ti-p  ^hP"f  190r. 
%ifui  tjbuuuj^iu'Uu)  ji  ^bn^  "P"B  ^""Y^"'^^  kf  piupA.biui^  p^nr^ggf 
tu  tu  b*hr^  ^)  ti  I  ui*ii  ti  lu'u  u*Li  f  niulUtjb  tinpiu  biuujiuUnnt  int-aiuuß 
bnb%  tfiuprLnjUt  iCriu'Utib  nj  tt^  btup^  ifitiiulibi  b  inni.%  ^ij^tuL.pp 
bt-  tjiu'üiut-P-pu  'iinpiMJ  luiip p2inuibbif  bpH^  ni  %iutu  t^^tj^iut-pu 
btuntbug^S)  ^t  U^pij,^  ^p*ünti^tfu  bt-  tt^ tu Ij^iu tLtu bu  piu'uji'lt  uijUpf 
np  aiutfb*Utu ili  b'lt^^i  iitpiupf  ibuinntS-n i f  iiu^rrbtlujubuji  tfbut  ögp 
^piuiiiuU  tniuintl  bt.  uitu in n i-b p tuU fi^ f  bu  luiuinni-bpiu'iu  Ihutnni-a^nj 
UJt-pg%,p*ü  bltf  ibuj biuinbiu  tfUiu  ifiuprjLlt  *Unptu  bt-  m tu p tu i- p ^*ii  bc 
lu  iijiu  u  in  tu  IM  p  Utumni-an  I  tint-gbini  f  tu  f*iinL^binbt-  h  luVu  ^tuiitup'^ 
( AJäubni-ß-biuilp  niu^^iu ibptiL.pbtu*ii  biuiubtutj  bppni.  nhi_p  tithtu-^ 
fu pu tn tu If^iuU f  bt-  jiut^^intubbutg  'Unpiu  ntLtu*li ku'u y  iuiu^*ii^pU  ^ 
t^  fi  Utltu'hl^  plttj-  [i^l^ut'ljrii-Pbtuifp  tutt bb tu lulu  tTtuptibb,  npnijp 
utu  tuu pptuL.tupiup'u  iJtup^pf  bt-  ti.bpbtituL.  ibpiuLb f  np  gtFtuprLü 
luupptutAi  tibpbiugf  bi_  ituntu^uJCLn  i*U  ii.bpbtui  titupttU  bt 
tuptniu^u  iptfpnUniib*lM  b  ^jtJ  iu%  n  l  ^  b'u  ^  putn  ntjn  ptTm-ß-biuVu 
UtUmnLO-n  I  stui-p*  tu  i*h  f  np  ti  p  ß^  tu  tj  tu  ifu  b  utnbn&ni-tuaU  /"-/' 
bi.  thpbnuß-bi^  lUtMtu  b  d-bnU  h tuti b*ii f  tuiub%r^  ^  b  cibnlt 
i*p  pumnu  b  lupbtuuUf  'tiuutntuinbtui  2^np^btut]  f  nb  tpnpaipt- 
ni-ugfi  li'uipr^f  t^ji  nj  itu^^tÜi^  bi.ptf^f  tuji  b  itJitipcLbi-^'u  UmU— 
inntLvnj     lunMnL.    titulituttttubtu*Uni-P-bifUi 


1)    ITiusp.  d-P.    29   bL   ITuirli.    %.    27: 


206  S.    Irenaei 


Kap.   XXII. 


1*  ll,nti}  uiiuiuqu  bnaLbiuiui^u  nnugauji  oaiuriü)  qh  S^P 
1 90  ♦  jjji/u/n/ri//  ht-  iffi  IhuuinLUJO-  iiui_n h'Uiua^  pLunnqbiufiJf  nuj*Uqfr 
qnn  tuLp^'Un'ii  nuj  nn  qhq  h*li  iiun.uj9utqn  i*ü  U,uannLLua-f  quiu 
'nnhuutnu  bnntq  siuipf  nnriLU  bt.  ubiufit  luiunui  bi^  lunj-u/h 
^  ujui2'nujL*ü  uttuiibi  'Pnhumnub  ui^iubbniniun^ü  f  bt.  b  cibnu 
iUJLnl^*hu*ü  l^Lurtbq  n^iubiurLuilin  nqU  ubn  ruuiibu/ubuj  i)  bu  iul.-^ 
ngU^pij  nlXpiunb^  Ptuuitiniunu  uiLn^ttbiui  qnijj^  nU.uuinL.iua  bt. 
^ifiu  tfbuji'it  luuti^uiutL^  uiui%bi  ^niuifu/u  ui  ut  f  nK  bi_u  ujutnui 
bu  uipffu/u  ^  1"^JL  "'P  ["^IP^L  ^"'Jr  ujncnuioni  ^ui%  nuuj, 
bannt,  ab  ((U  h  v  IXuuinLutaf  nn  ui n niu n um n n Ln u/u  1^  nß-iibuj-' 
ttinLß^bLjU'ij  ^  ^uiLutuing,  bt.  qu/li ß-jibuiuinup-bul/u  b  ^bnU  ^um-^ 
uujuinj))  t  ru/Uqfi  bß-l;  "JJ[  "ß  4"/*  t^P  A  'i.^P"J  .^"'^  quui 
butuiujpbujf^  n^  ZgUijp,  n^  ^  Ck.bnU  unpuM  pu/u^n*lM  bt.  ufujuini^b^ 
pu/Uutß%  ^uitjiu/ul^p  quiu^uinujifpnLff^^L.^'üt  'ßuj%nb  bi.  n^  b 
^bnU  ui'hnbuinLß-bu/ii  ujji  luujibiuubj  bi^  inL-auAjbi  bujp^  ui%*' 
nbuinL^btSibf  iipu^l^u  q^  bu  n^  ^  ^bnU  *ünLUjqnL0^buj'ii  'ijnuuj-' 
onuß-fiulj  ju  Ui  iji  ujh  li  i^t  Ihpq^  ^[^t  uiLp^'u^pli  juAjnjiuinLp^b'lil^  bu 
b  %ni-iuqnt-ß-b'lj^f  qbtnpn  b  %aujjn  ^utnr^i  qu lu ui ui% ui  i uj bu/JU 
qujilUqbuinLp-^L.%^  f^nuS^u/übi  bt.  ^uj/^utbi  l£ujp^^*ü  bt-  ^qujLpfi*ü 
lUMqPbi*  nutiiqb  n^  b  'unLUiql^'u  bt.  nK  b  % if u/u Ln i*U  ^quJLp*ü 
luiqß^buji  ihqhf  "^11  iuiiiiuiu%^f  np  uj  n.ui  t.b  i  b  ui  itt  i^t  Gt.  uin.ut»' 
t-bibuti  ^  Jiui'^  qutifb*Uui  1%  h'^'b  h uiVli  IbuuinLan i f  um ^  np  lutt.*» 
p^%u%  inqujqujl^^^  ((^f^nup  rupuij^f^Jf  O^p  lhuujni_uj^  ^n  ö^p 
ifb  ^f  b  ubpbuqbu  qo^p  ikuuint-Utb^  nn  b  pninp  lu^öAi^  ^nuuug 
IQly^/rt.  utfui  bpbbputuiqqhu  bt.  uuut  ubut^  luujninutt^  tnujp'^ 
qbu))  '^ t  f'ub  jujLbututpiu%^'üf  ^i  kbnU  ungnt%g  ^utn.ftgu  uijun- 
qhlt  btujibu/hbtnil  qujutiuuuiutupnLp^bifl/h  bt.  ^tujpb'itb  cLujjuptJj 
^bpobuii  ^quiup  b*U  bt.  qut  t.p  hüt  ui  qhi  ujuj  in  n  l  b  p  ui'u  h*-P  i^uinu 
bjnuuinJuAjbinJf  iCll  S  ibnpkbugbuf  utu^f  I^^T  ihuinni-utyit)^  ^t 
'ßui'Uqh  n^b  Abn*ü  uj/inj,  ujji  b  ^bttli  pnt.%  4,uji.p*ü  ^t.pnj  iqiu m n t. ji " 
pu/hb     tu  lu  ih  lu'ü  b  ui  n    q^  lu  but  itiu  bn  p  q^     bt.    ^quii^p^'u    juiq^btußt 


1)   iiLnilif.    9-    30:  2)    P.  OrhGf   ß.  4,  5,   13:  3)  ITu.sp. 

7.    riiTils.    B.  OrtGf  S.    16: 


Adversiis   Haereses  V  207 

-2»  UL.  aifbof  nini-h^biitiuu )  h  cibn^  'hnnh'h  ujiuinn i.hnujü h 
nuun la f  inp€t'UiU  nuMnabuti  babiTitf  b'Ui  ifijuti  b  uuituubi  Isu in ii l.-^ 
onj'u,  nn  uniu  bbntubnLn:  l^ub  nno  jiuubuiuau/u  niupAnt.  2^nn-' 
Ab  b*ü f  b  butu  jiunn.ujnni_P^biu'u  anno^uh  ujiu*üaujabutiOf  b  biuil 
tun.ujub  itiLpbujii  luiu^miuuuiua  auinnuinbujijaf  ni  n*iin.Jqbi  b 
^UJLuniniu%tui)  b  üb  ibfinAbi  nUtUinriLUjaf  "'//  J t" "b^i lu i^i b  'hnuuiU'^ 
intutun n^  ib*übif  b  lun.  dibn.%  luutuinuiuui  nLübi  C(!^n^  ibtincibunbu 
aö^n  UtUuinLuto-  on)))  nnui^u  b  lunLajobiu/ü  rtLunta  «U  b  piun-^ 
AtiLliUf  ujubinJf  funn^bnf  ^^11  P*^^  %ni-iuuuiu  qbviunnLo))  ^f  b 
b  ubffnLlJ^blig  b  juJ2htiii n^uibiult  tbuirLiun  b  iiun.J-uiuu/UutbbuM 
bpbnL.f}^ff  ^u^LupuinLfi^biu^  ifji  juiib^urtubbit  puijn  tibuibi,  ab 
SbiurLÜ  IhumnLb^nj  u^ujput  b  ujpj-u/u  ^  b p Ij^^ n luiu quAi b i  b  'üiFiu 
ifbuiiti  lu ui nt^ ( u/ J i-%  U7ut%bi  b  nK  ^uiliuuiuji  uti^iUf  np  unuin 
junuuiiintfUu  junuiniu'Uiuj^  1"t  l"-l'"*^f  b  uiul^li^  CC^iuju  luifb'bujj'li 
inuin  Ißbiff  pi^  uAilj^buii  b plj^ji puj^uitj.gbu  ^^^:^t  ru/Uqb  iiii,pU  binu-^  191' 
inndiuiii^f  qji  b  plj^jtpuj^mquMlib^  'Uifiu  b  ql^ujifu^ü  *linpiu  uinLübi^ 
iü%biu*iibi  ^  b  ibiutLujqu  ihuutnL.&n  it  Gl.  hlu  h"['^  ^bnui  b  piup  — 
i.n  f  bqnptini-ß^biMi  lurLübi  buipuiun^  luU  bu/li  b  ^j  f  bt.  buiü  nf^^S 
*" U  h*^i  lubtibuiiab  lu i*ii lu b u bu f  b^g  nK  uiu^nLf  nu/Uqb  u/ltbb-^ 
ini'u  b  Jujip  uiuLui  ^  uiu^*  mb  uui  bu  n\  quMjh)  np  tunumiu-' 
nujL*h  inuinl^*  b  niubab  nbiupn.  f  inuiqg J  ui'u bb in  fij t  Gl.  luinut  ab 
b^/ui^  in ifb*li b u n L*ü f  b  %ub*U  uti'liu  Ihumnt-Ujo^f  b  ((LhnuM*hq  siui^p'u 
tfbpnj  bplf%uji.np^  b  fiV  i^pu£iqnL!j^  u/hlj^afi  jbpb[ipy>  ~i  Pub  C(U,ju% 
tuub'liujjli  pUAU  uinL.buii  q  b  nuü  nL-ubo  buiifbif  uiiuu  qujiuy)f 
luifputp^uii-ujcibinij  b  ut  i iiulUniubbinJ  luul^*  nu/Uqb  b  n^  ul^— 
hjiup^u  p*bn.  'unpui  b^hiut'hnL^pbwiifp  ^f  inp&iuif  b  lib^li  bub 
b  JuJ2pJujp^^iJ  V'  "*-  "^  *Jjuj  qi/ujpn.buj%  quj pniu ini_p^bifli'li  uuiiw 
qni^qiuul^  uuipqbu/ii f  utii  puui  ^pmuut'ub'u  u%uuinL.an i  suMi^pf  lu i-' 
tnij^^pU  ujifb*iiuj^^L.  b  puui  ifuj pq^l^uAi  bu  hp^  ifuiui ujbuj piu pbas^ 
jb'üb'h*  t'"^  "4"/*  "^"tf  ^P'k  aU lUuiu/Uuij  unt-in  ^  ^i  ubqptu'ul^f  b 
b  A^uui pinni.p-biuuh  n\  bbiuq))  ^t  l/,pq}  bß^  unum  ^  b  n^  buf»' 
abuj^  ^  A^ifiupuini^P^buiVU)  luiqui  n^  ni^pbißt  ^^ifujptniuuj^u  u/it^pf 
bff^  C(lhju  ujtfb%ujj%  ^^A  uini.buji  ^  b  m-if  nLtTbn  butifbi?  uiiuiT 
qujiu))f     Ulli     umbin  Jt 


1)  ;n.mlif.    d-P.    16:  2)    ITuisp.   d-     29:  3)  3n4ri.   Q..  44: 


208  S.   Irenaei 


Kap.    XXIIL 


tj^uf^ui  rj^n  glt  tj^lj^bpuilf^ni_p  lul/li  lu  ^u  luh  X  uin.iutnni-fflfwJ'a  Ihutnnu&nj 
innLlJiii^f  pujjg  ^  tf^n^i^  ^lun.nj  if^tu^  lumuini^h nui%  uinuhiui 
n^  ncutlr^  Ji  'uüut'u^f  npu£^u  tj-fip  "'"tf  utubi  lAuutniS^nj  g1Xn.ujtf* 
(( O UJ tlku ujj%  ijiiujtn^f  nn  Jr  nntufum/tin)  nt-utbinJ  ^^ph9hPf  P^^Jff 
p  ipuijutgü  ctfiinb in  I  aaiunfAi  lt.  n^iun'u^  tfft  nLutfta^o  b  'liifiu^ 
"k)  ^"^^^^  jnpnLif  utLnup  ^^p['9[',p  /'  'itifiuul;,  tfui^nu  ij^ui^^iu'*' 
ubu^p^y)  t  Pub  unpiu  unusi  btiut-ubabiui  aihuuinuanj f  ibn pd.buta 
tj^ifu/pr^  f  npuf^u  q-fip  luu^,  luubi  luukb'lj  nbb*h%*  <!^S,^  kt  ll* 
luuuig  LhuuinLUib^f  tfli  tiLtfi^n^ß  iiuifb'liujjLi  ibutjui^f  np  Ji  q.pujfu»' 
uipui  q))  t  Gl.  l/hn^%  juAjn.bifiu'ubiui  *linpuj  autstnt-ßbL.%%  /t 
luuubnuMpuip  abbnunbut  I  *Uuiu  nuitumnLbputViM  f  jiuubj^  C(l* 
lumrinj  ibiti lui bui )  np  b  npuijum bn  ^f  bbpbanLOf  ptujg  b  ujpui*' 
tjnt  ibuiiinbuf  np  1^  b  u  bSn  u  b  ri  p  lu  tu  in  bli  f  luitujtj  LhUuinLUJU  üb 
nLUtbggn  b  *Uuu/lil^  b  üb  tlbpQ.b*buMjn  b  *huif  ab  üb  ubn.^bn)y  ^t 
IlLubuii  b  l^n^l^'lt  glXuuinLan I  nuiUMUiuLbputi/bf  btutpn.utLnL.*' 
P^buiifp  biujpbuiQ  tAjui  ^p^ll^'f'  uAttj^utiTf  uinuLp-buiifp  ujubf^nJ 
«fj'j  ifbn.9bnf  ousliafi  ij.fiui^p  Ihuutnuuid^  ^ß^k  Jupui-iT  utunup 
^^ph9h,P  [>  'Utfui'u^'Uf  puinn^'u  Xbp  uj^^  b  ^^^^/f.^  hPP^  i^U.u»' 
utULUiS  Uf  ^ui*iiuj^b I  aputpb  b  tj^^iup))  '^ t  Jjuj^  iun.uj^fi*ü  jlLuuinw' 
t^nj  rj^puiutnji  ^utLuft  ju/r^uj^u  ikuuini_i^^nj ,  ^ppnL  f}^  n^  l*fft 
'Uiu  u/Uq.f  ^uj*ütf^fi  i^ifbb^ni.piiLU*U  LLuuinL&nj  n^  i^fiijt^pf  b  utu^ui 
192v*A  ^^'^^*t  "Lubuj^  tj^uiubi*li  j  IkuuiUL^nj  tfuj^nu  ifbn.ut'uji^ji^f  bß^ 
^uj^ufbbql^n  b  iuj/luj9  ujuuigb^nj  tjiujjui^*h  f  ^  C  t  [*  "»^^""^^ 
uuibuii  uiu^p^  nK  ifui^nL.  iTbu-u/li  ji^^ji^pt  *^Jl  ll*  lkuuinL.iuh- 
^2*^utp^ui  1^  b  unuui  ^  ujL.X'U)  ft  l^utuiut put^^  jiputßU  guLgujLf 
ifui^niMj  b  Jbpujj  ^UMubuji  utjhjnglil^f  np^p  l^bput'lAit  T'u/ltt^^ji  i/^i— 
ut'Uq.ujiFut i^U  p^lifJ-  bbpuibpnjii  b  aifut^'u  j Ithi^bu/hu  I^uptf^but^^  ^q.b" 
gh'lJ*  i[uju%  tj^fi  ui US p UM i^u b i^n ifu^  If^bpu/lj,  ^ut'Ug^^t  ui ut p um ^u n i.ß ji uU'li 
U^umnuhnj  ifui^  [i  i[bpujj    ^utunuguAil^i   bi-  i[uiu%    lujunpfi/i^  jutjhif-' 


1)  ^GGi).  P.  IG— li:  2)  Ö-üüfj.  «f.   1:  3;  l/GGii.  ^.  2-3« 

4)  IrGGn    %.  4: 


Adversus  Haereses  V  209 

^km^    ifuiui'ubgus'lM     /i    Abnu   'ünniUf    luiu niniui.n p^    tfui^ni-    bq^hiu^^ßt 
2*     j^uAjali    h   %ifji*U    tuunup     ifbtLuAjf      jnpnLif    If^irpuAi^ü f    jn-" 
nnt-if    bu    ujuMnuiLUUjUM*iUnjb     bnb'u    uiu^nifu f     bu    JuiuU    qp     lu^miup'^ 
^bu     uii-p  it^    4^,     DuAiqli     bnb,     uiu^,     bpbbnj  bi_  bqbi.    ij^ui qn p rj.tujU 
uiLp    übt     tiL.     lUiiuif    tut-nup    bbpu/ii     bi-    b    uiff/li    bt.   ubn.iultt    rub 
puin    2P^'"*^"'^h    ^*-  p'lt P' '" tj h tj     uiL.nupn*li f  puui  npnL.u    g    np  uirLiw^ 
9b*bf     bu    4"    "P     "P^P" PH-f     ti*-    ubi_u     buu     bppnpn.    bnKbf     bpi^    nß 
biuubuqb  nOk2^uiupinni-P-hLfl/u  n i.u luu b i      inpnuu   iuL.nL.p    ibi^P^u/Ugu 
uiLni_pq'u     ubtiiuL.     ibiiuiiff     quiq^     b    obiutLh    bpuit/hi     ru/Uab     pn^ 
ilu/litiiubbinij     bt.    nibiLULnpbinJ      upndu/Un.uib      quuipqU      jb'u^plif 
b     ubuuu/Ug       ub%^       b    iluibj^iu'u f     b    Jbpuuib'jj    q iju ui i.n p b ui q     bi. 
qifuj^%    tinputt     Ihpq}   bpbi_bib    ^f     qb  juijliu   lULticp    bpbiuq     ^l^pf 
lubin^   ZfUii^pf     inpni-U   ubfLiui^  U^quiu   inuipiu^inL-biu  i  U.uui  nL.a  n  i*  \voV*- 
hub     inpnL.u     ubiiuiifu f         b   tiubu     bi.      bbbpf        oiuuqb     luuujq     ihu  — 
mnuiua        inpnLU       lui^nup    h^'ph9hp      P     "UUjJi^f     uiu^nu    ubn.9  bat 
ibpq      quiiu     qiULp       qipiuiLnpbinq     ipUnpU      ^^pf     bl/ü     b    ^ujp<u£-' 
puiUuu    iiuiruiu^    ^luU    qubui^utpujld^b^f     np    g    i/bqbpnpq    LU2fuujp-^ 
^bu     Luupf    jnpnLif      bi.     uiupqU     uuibqauji_f     bpbpnpq.    u  m  b  q  6- n  L.ifu 
b   *hUuj     b    liun^nuu/Ug    b    AbtiU     fiLprij     ** lu p \ ut p luU um q*U     2%n p^bintl t 
Gl.       nuiultu       quMpCi.buii       b    ^iuqu£piuub*huil/u       inuMpbiui       ^luhblt 
quiw^u  qibqujuiujf     C(H,luuu  qb  lUL.p'h   öbiunui     hpp     ^tuqujp   uiif  ^))    t 
hutjg       nV       qiulig     uipiup     q^uiqiupu     uiüiui-Df     "'AI     A   'bifb'li     b  ^ui-^ 
qutpuiifb'libl^^'ii  ifbniuu,  qiiuliguiijujg*U     labiui     qiquu ui n u^ lu u t   U,pq^ 
Ij^uiif   puin  uniupiu^^uni_p-btuViM  f     np  ^p    ifiu^'lif    b  biuif  ijuiu'u     luiilid'^ 
^buiqli     ifujuiub^    *ünquj       b       R-n  1     utu^nL.    iq  lu  p  ut  um  iq  tjj%n  f     b    biuiT 
puui     tf^nL.ifb     b    puin    'litf^'b  uiLULplu f      inpnLif  bbpui'li'ij  b  dbn.u/u'Uy 
qb     up    g    uj2pjuiphibu     ujupf     b    buiiS'    puui     uubii    puui     ui'Uqpiu^p*' 
^nt-P'bu/u    utLnL.pn'u f        qji       b    tiifb'u      libn-u/Uf      inpuLif    b    bbpuA/üf 
UMjujiii^piu    ^    ji    tj^n^bgbini^if    nLppuiP^nt^)  1" P    ^    ^kp    ^£^"-/7*  ^"'/'** 
^ujpui^u    Ij^pbuti^    ^  'iiiiutf     b    biuiS   puui       n^      qu/b n     lunbbi    q^uj" 
qui p Ui ifb'ü b I^ui Lü f       "^Jt       f*   'biiuifli     ifbn.ui'ubit     U^pq      puui  uiifb'ub^ 
nniJb    puui     U^u/li lub bgbin ju     ihuuinnua-    ^2"^**ph"^    k*     pu/Uqb  ifb— 
n.iuU)   npn   Aui^uibbqb'u    b  ibiuiui^'u*     t"'^    uila'u    unuui     qnL.qutL.        b  193v. 
u  uj  p  q^iu  u  iqiu*U  f       npiq^u       b    O^p      luu^       iiuqiuqu     ^npuif     bß^^    (("/• 
ul^qpuAit^    ifujpquiuiquAi    1^    b    ji   ^^^utpuinLß-buiVu    ni    bbutg»  "^ t 


DP.   «Hbsr.    S-.   8:  2)  3n4a.  Q.   44: 

Texte  und   Untersuchungen  35,  2.  14 


210  S.   Irenaei 


Kap.    XXIV. 


Uu/u^  uuik^nij^  luu^pf  ((^ujju  lutfb'UwjU  Jihi^  uinLbiuf^  ^  L  hliT 
l^ujüp^  utiuif  tj^uiju»  f  ij^ji  n^  tiLU  npn^biui  qujutnjg  auj^/uLun^bu 
p-iuq.ujLnpnLp^^tAiUf  uJJi  Lhumnuiub-t  (('ßuj'iiab  ubnut  p-uiaiuunnb 
[i  kbn.^iii  IkumnL^hnjy)  '- 1  Jjl.  U n qn ij^il'n'ü ^ l.  luut^  piuVu*  C(f^*üb. 
P^iut^tuLnpß  P^iutj.uBLnpb'u  uj prj.iu pn^p^butlb f  L  ^%b  ifb^^  J'bS^w^ 
lituUf  b  q.nn.ntj^ß  [i'lib  nifub'u  aiu^hjujp^»  ^*  O*-  ^ujunnu  lutiiuobiui 
p  unjU  jujju  uiu^*  C(U,ifb*ljujjii  b nhi "j'b n L.p^ b lu'u f  nn  b  Jbnnj  b% , 
h!u lu tj^iuh rj.b lu  1^*  ^u/lMt^jt  n^  ^  b 2^bj uj% n L.ß^ ji ifu ,  piuja  iLhuinnL^^nj ,  b 
"Pß  bull  jU,uuinL(^n  I  biu  nnbuj  in)}  *t  Gl  n.uinXbiu  i  iiunuiau  *ünguj 
utu^*  C(UP^  n^  ßUtj.nL*iiuij*U  abjutnali  ^pkf  .P'^^lf'  IbuuinL&nj 
Uf^iU2^uiuii^ibiuj  ^f  ij^n^d^ bi'iinbn  b  auinl^nufffii/ü  \ui n*ü  q.np6-nnpX>^ t 
Ol-  tfb  ujjunpbb  n<t  luiniuau  ^pbomiubtua  b  ^hj  u/u  n  l  ^  b  u/li  n  f  b 
ni  jiuniunu  u/tibpbni-P^ ba  b^fmu^ltuJtJ  ujli^ f  n pin^u  niFu/hn  b^bibtt 
u buJLibif  ujji  qutiuaiu'u^)  npo  pum  ubqu  b*li )  utju b'h^t  ^f  np  b 
Jbpiuj  uiupn.biu%u  b^juiuho  biuptibiuin  b'u f  b%r^  utul^*  i(T^uj^qb 
tjiuu'u  ut lun p bb  b  ^lupbpu  ^tu pbu/ul^nf  ^uAsab  ihuuinL.anj  ujuj2»' 
utiuifliui  in  bti )  b  uni*h  luiiu  ujuipuiuibuiin  b  n.bu.bpbiiiiD))  *'? 
194r  ^ujju  b  ^tp  ^uiuinuiinbuin f  nV  lupiupbuii  ab  u ui in u/h tu il^ 
qpj p lu ui uti f  piuiq  uiiu^u/h^nnuinlM  ^piuuiuibuti  Jiuuu  ht.p  b  iliuu*U 
'Ibinpnub  U1UII  a^uipl/ü  '  f  ab  ujiu^musiMjiujn  (Xuinni-an  i  b^b f  b 
uniu     luiiu    uiliqbiui     uiiupiuuibut 

2*  'nui%qb  uiiqiuuuiuiifpbuii  likuuinLCa i  uutpqUf  lui i*Udum*U 
iliu  ipb'Uiuubiui  nuiqu/UuiniuiLf  ub'UK  ab  q^iuuuiqq.b'b  ^'fuiuiib  b 
u^iumbpuitpSnq  ^luifuipb^^f  b  iiuiibtiiiijU  u m ui^ lubn uß b luli  b  ifiup-" 
n.iu u ufu/iin Lß^ b lu'u  b  tu q.uM ^ n l. ß- b u/li  u/JU b p b b un  ib%ibif  bn.  h  iJbpui  i 
"Unqui  lhuuiauiu&  uiupiibuMib%  bplibLtif  niubqb  nV  ^ uAm lu \l^ b^li  qihu^ 
uinL-b^ni  nbpbbuniit  i^b  bnpiiu'linLpbitJi'ii  uuipn.  ^tiiuauiuabiuiEfU 
b  *iinquii  uiLpb*iiuiLo%  bppb  quiuiiibuipiubiuL.  iluipbqbiui  pum 
bubo     huh,P    puLn.'ii     ^uipqb'u     quipaui  puLß-b'u^*       b    ^uiibujLnp^     u 


1)    ITwsp.    T».  9bLVLli    T-     6:         2)  Uniulj.   MJ..    1;         3)ü.n.mlj. 
Q.    15:  4)    ;n.ni|if.    d-S-.    1:  5)  ;n-n4ir.    **f   4:  G)  An-nq.J". 

d'%.    6:  7)    ITiusp.    a-t-  26: 


Adversus  Haereses   V  211 

liuntfuinn  i h a hlu  lu n luU ^ h*ii u  iiuj*ütfiu%^  nn  jhnltkf^pu'ü  lutiuj^p 
liuij  juiMtnaii  bntini-gbutipf  nniu^u  uin.ut^hiuiit  uju^*  «riu^üi^^  n^ 
n^ii tin lU ui i'u  akiiuntiU  unbnhuji  ^f  nu/tiah  (AuinnLanj  ujuj^utiUL-^ 
*itbui  ^f  b  painbriLß^ IilU  ilngf^b/iirtbno^iun'Unnnffnnb:^t  Gl-  iliuuu 
Ui  lun  nbb  b  b*iinbiuhn  b^lvtu'u^pli  biu  laiul/h  lunriujnnLß-bu/ü 
aiuLn^%u*ü  nuUb*inij^f  q^  nn  /r^^  ifj^tiu%qtutf  ui pquj pm^p^butiTp. 
ujun  tAiiunutn  lunuiunbu)  n^  jwnuiqu  uijunnbb  lun^uiujuqbuji  in 
ibsf^*  /'«Ä  nn  [i^Li^  if^u/UqiuiT  ftuui  jnnmn ptfui%'u  itunnuinbii 
lult bniuLiunuin f  b  u/u b n um un L.ß- b um u n.  b  qnn.nnuiun^'lt  liuiuiuin^bu-'  ^o^Y. 
qb'Uf  iiuiunubb  linntinbli)  IhuuinLö-n i  ujnnujnuiniuurnL.0buj*ü%  b 
Jbniu  tutfb*itbnnuU  'Uilu/UiULn^'b  ^utubin  i  b  ni  ifbnLit  hi^h^  n^ 
m/^ujpiußb^njt  ih[tq^  juiLqnLin  uiqiu%ig  bplj^nuijJT^i  li2^lum*UnL.p- huiiu 
bniuL.  lUtUutnLO^n Iß  '"1/  "S  A  u lu in u/u tu i ^ f  im i'uifut'lil^  nn  b  n'ib 
bnngn  nLnbn  ^luuuiiuinnLU  bbiui  b  n^  n^bß^u/Unuu  biuifbf  nb 
bpbni.nbiuij>  b  liuui'til^  uiunnbb  nububu/hu  niuLn^%  Abu/Un  ilb 
lj^^iuhjißb*iif  ^"Ji  t  ^^"^  iui-nb*hiunii  H-P H  uu/iikbunblb  b  lun  — 
qb^gbli  qp.iunni.ifu  q^ b ß- iu% n u ui n^li  qu/u b niuL-nuß^ bi^ f  b  iliuu'ii 
lujun n bb  iqtunuiiuifUui  lo  b'u  ikuuinutyn  it  "»/"f  ^P'k  uf  i" 2 "' "^ '-" 
uuiin  U,uuinL&nj  b*ii ,  nn  q^iunbu*b  luuüntfu  b  ifl^'ü^f  b  uni'u  jiuju 
U£  lup  lu  iqbiuin  t 

3*  C(Ul.  nnß  bli  b 2^lu u/h n u ß- b lU  d^ f  jlhuuinLh nj  Ij^iu p q.b tu j^ 
^pU))f  jiujui  4"  l[i  uuibinJ  uiumu/Uiui  luu^p^  (f/'^A  utni-biu^  4" 
b  uLtf  li^iuif^iT  uiiuif  qtujunubb))  *  ^u/JLiqb  npnj  ^ p uj iTu/u ut l.  ifiup-^ 
Ipb  aU  lu'u  t/lt  f  unpiu  ^  p  lu  u  uiit  ut  i.  b  ßujquiL.npn  ß-iuaiuLn  pbu  / 
jiupifiupbuiin  puui  lufUn  &iuifutiiiub^f  np  pliq  pujqiuL.n  pnU'^ 
P^biuifp'u  S^iun.iujbiuip*U  ib*üb*ii  b  linniuli^t  "nu/üq^  nifiu'lt^  j^  *ün-^ 
gu/ü^  inLqqnLfiJ-bi_'ii  b  jiuuqni_ui  h^iun.iuj bn^U  uinubiuio  b  ji  iqiu-' 
^nL-ub  lu p niu p n utS- b luVu f  b  nifu/hn  ibpb fiLq  b  b  iqiu in n l.^ ui u  b 
b  uuMUiUf  b  nifuAjn  b  b^iuqp  b  b  ß i^li tu u uAj u  b  iiuifpiuputiuLiu»' 
unt-ß-pLÜf  bppnL  qb  iupfj-iu%  bn  ^h'u  lhuuini_&n  i  lu  p  quj  p  lu  qiu  " 
uinußbujVli f  npiu^u  iiu\n.iu^iuqn  iVh  luuujquiOf  b  qbpiuj  luubub"  195r. 
gnifb  *b iTui'Uiuiq^u  ^luubiuit  rub  uiuin lutiiui ,  ^ppnL.  qfi  luiqiuu-' 
uiiuup  ^pb^uiiub  ^pf  qiufiju  ubiufij  biupqf  qnp  b  qnp&btuglif 
bubqpu/lAj  unLin'u  ^ lu uu/u b n n L.n u/u b i  b  Jp^iubnnLguAjbf^  qpuipu*U 
ifiupqnjh )  1  lu'ü  n  uAj  b  I  quj^iuuinLli  piu*ii  luifu  IXuuinLanj  f  b  ^u/u^ 
qiupuibb  ^  iu%  qiu  p  ut  ^  l£  l^nupiuguLgiu^bi  qifjiuiu'Uf  "P-P  "'^*' 
uuiqbVii    *üifutf     ujn.    b    ifnn.iu%uji     q^2""^ph^"^     U,uuinLUJa-     b    uuui 


212  S.   Ireiiaei 

hanni^     U^uinnL.hni    bpLh  niuuia.tu'lih  it 

4*  Gl.  nnujgu  in  uiiu  u  ui  ui  u  a  nn  qJiutn  h'^i'f  ui  uui  a  um  L  lu»^ 
ptnp  ^luubruj^  I^uji^hijj^  u^uj^nLug^,  U  bplj^hgnmg^  i^iujliu,  riP.P 
ji  'Uuiuj'lif  U.  1J1UJI1.U  p^ lu tj.uj i_n n ^  tfp^hijji  uiiungb  1  lu  ili a uj*it ^ , 
"T'P  "^  tj-fwuib^  bp^l^  lu  uj^iu  u  tniu  if p.  4"  b  ujumquibf  uijuui^u  b 
uiuiriui%uijf  p^bpbu  ji  l^ p b ^ui tu biu 0*11  1  lu jU a utlt l^ ,  "P'B  A  ÜbnuJi 
^ntitfnju  uJju  np  juii^qu  Ij^utpqbtfb^n^  ^f  nptq^u  ^lULt^nu  tun 
j(jt^buuig^u%  qbl^njgf  ^lu p tu /£% b tu f^  ifutntfnjh ,  inuJiuu mutifa  jlXu" 
uinL.iuo^ujjiijli  bnb  iuL.n  b'Uuiqt  Y'uä'Uqb  ^iunLub*ijnL.ffbL*ii  iULUiuin 
^  U,uuinu^njf  b  ^uiiiq^  Ji  ^btvU  i^iupqnpj  1  u/li qji if u/u b n uj l )  bibnn-' 
a.iunui'u  p.iunnLa'u  iinniu  uiunrLÜ  bnb)  b  bu  umuMiLbi  ab'Uj/ü  utunn  — 
i-njh  ^lubiutLiub  buinnbiuof  ^lu n lu I/u b  1  n ihi  *hnniu  n*bn.  bbui'Uu'Uf 
b  n'Un  bi-nnJ  luiuiuuuiiubu/liiuL.  b2hju/UnLJd^biuifn%  buiubqbuji  tun-' 
biu*libi  qUiut  Pub  iuub*libnniAi*li  lu  n  n  üb  u  in  ui  a.1^  in  h  luVü  ihu-' 
195  '♦  """-^"Z  iftttntrnJ  iiunlif-buii  'Uiiiu  b  ujumiuuui mifu.  aliiu  qni_qbujif 
^tubiuiLUib  u/lin.n^*U  ^"huiaiuhribiun  ifiunnni'u*  ((th^iUf  mu^f  imuif 
^bq  b2fiiiu%nLfJ^bL*ü  bnbibi  b  Jbnuij  tuLAbq  b  oiunnbu  b  b 
Jbnuji  Luifb^iiu/b  qiuunnup-bui'u  ß-^iiuiiLni'U))  t  J^/r  nniu^u  111  b-- 
nbuiu  iiujnni_n  iti  b  Cibn*ü  wiujutuuiujunnL.p-biuliUf  ujjuiugu  qiun'- 
Abiui  b  cihriü  uiunnni%  u/Uqn^'u  bnpf^bujf  bibuti  tun.  IhU" 
uini-iu&)     biiuibiu'ubuq  b     luujuiu  m  luupn  L.p^  bifulj    'Unnuii 

Kap.    XXV. 

1»  Gl.  n^  ubujt%  b  cibriü  ujuiugbinnu,  ^"Jl  ^  A  Cibnu 
Jjhn.b*ii*ü  qnL.qm%  b )  ab  luuituuuiiuifn  b  uii-iuntub  ^f  bunnu  ab 
uja(ru/%b  '^lULluiab  qut'liA'li  babaMJJiuqaL./J^bL.'ii  ^P"lf  ^  t'PP"'~ 
ab  auiiLiuj  gf  ffiuqusLan  ql/li^nh  oujnnqb uii  ^a^ujbbgnL.giuugt 
*nu/liq^  %ui  quiifb'ijiujh  jh'^tR^  nlibutibiui  qu  lu  ui  u/u  uj j  lu  Ij^u/ii 
MjUiL.nnLf<}bLfli*h }  bbbuql^  nV  Hßp  q[3^ uj qui L^n n  lunqian  b  n^  cPP 
qn'iiq  iUL.n  b'UuJi-n  lf,uuinL.6ni  ^'lituquiiiqf  aiti  u/Uiui-pgu  b  u/U" 
biunqf  hpn  qiu  Ulm  u  ui  tu  if  n  b  quAjbnujL.  b  qu  UL^tuu^uipin )  PPP 
quii-ujqujb^  tiuuMUiuAiujjiubtu'u  quiL-paup^pL^i^  J^*lJßü  q^^uiLUpbiuf^^ 
b  qbuL.n.u'li  Ji  ij^uijn  n^ibb'lini.f  qfi'Jb^^  ujnjuj'ii^i  ^uiüujpbui^  t"L 
IbuinnLiui^^f     b     qj^i'hn'h    juinnL^aut^hbinJ      b    l^uä'h qU b in ij^    ^ji       l^nuitu 


1)   bijibu.  P-.    2:  2)    *IdlI]     d».    19- 


Adversns    Haereses  V  213 

wuiinljbnlif  nifuifinJ  ift*ünauj/%  nujjinn  alin.na*U  anuiqifiuutiuj" 
h^iun.  nfuLunnuj/unLfy^ftLÜu  tfn  in  nni-P^biuVlit  ^^  "Pß  t  ^brLÜ 
aiuariLif  nuin2nL.0-hiti/üa  U.  qui'hiuaiu'u  lj^tLng*ii  bp/f^p\u£iuq.nLp^^t-U  I^C^Qy, 
ifuiuinLguj'ij^/t'ü  u tu m tu*ü ujj /i*ü f  un,ptu  ji  ^bn*ü  ifftrij  lf^n.n g'u  muM2^ 
intUL.%  intunnh'u  *üifujt  htuqujqu  "[inj  uirnu^biu^i  J"*"-  If^bun'^ 
nnlu^Lbßftu^i  j b fi Ij^p n ji rj.n Ltfit  uijuu^i^u  tiiu^*  (C^/i  ^^4^  "^  ^^^"^4" 
ujufuiuutujtJ'pnLp^fsLi  *h tu ju lili%  U  jiujui'ubutj Ji  ifuipqü  tfbqiug,  np'" 
n.h'u  bnnnuinbu/u ,  ^Lulitunujbnni[%  U  tutfpui^t^iuLUJ^buj^  ji  ij^b" 
nuii  ut tfb*ü b a n i.*ü f  nno  luuji'li  HuiitnutuS-  l^iuif  u^uM2^uiiui^f  uji^Jb^ 
ab  titfuM  b  mufSiUin'u  U,uuini_i^nj  bnntiL.  nlkuuinnub^  'JLiumbj^f  guL." 
giuiibintj^  quAjkli^  ffl^  IXuuirtLUib^)^  ^t  Unbbiuju^l^u  luniußbiu^  qb" 
bniq  b  quiuiiuum uiifnn lIB^ bLU*b  'Unniu  b  nb  ^utuniutiAbwi  ^luiun^ 
ututugb  b  dbnuii  luub'ubqnLUf  "PJ^  uiul/u  ujumnuiua^  buju 
iquj^mujL^f  utju ^'ii^'ii  ^  b  Jbnujj  uiiTb'üiujii  bting*  ^lu'Uqli  un^ui 
b% f  nno  tuubli  b  uui nnbuAj^  b  ib*ü  muinnLUiap  b  ab  uui 
ablt^^U     qnn.nqiuaujn     ibn  nAbun  b     nnuau/libi     [AuianLUiat 

2*  Gl.  usn.  uj lunobuo  bu  qbbniu  b  qiujhif  ab  b  ifgiu^U  h 
Ct-baU  niuquiuau  gut  luui  an  uq  biu  i'u  f  qb  um  ili  f  an  ifjnnL.uujqqu 
uiiuHiunii  ^f  num  ^niuifu/li b  jJ^t/ti/zri/iA^  UtUinnLan i  bqbt  rut'Uqh 
h'u^uU  uiaiunbuii  ibi_nif^  nhifiuq'u  lULn  l/huinuj  n  inustiuin  qUut 
bn^buiq  Ibuinnt-an  it  Gl.  qnLquta  ibnbnnnnnLU  nbnuü  oi  1^"Ji 
nn  iUMaiunbing*U  ib%nbtu%*ü  qbifuiq  luuunnLUj&uj  aiuli  b  i)  autjg 
qQ'u  gujiqgu  IhuuinLuto-f  q\iuin  obuin*ü  ubnnif  rinnt  ^ n ui uiuu tu Lli 
t"J^  nfi  jG p n Lu'iu q^ifij  bqb  tatu^tun'u ,  iluMu*h  j tu ti.iu9uj u tu g b i^njU 
ji  ifl^*lt^  uj^tutn^iunjif  inn  ^ tu biu ata bn n tLÜ  'liuungb f  i^np^bgbiu^  196v 
gji*lt,pU  gnugu/ubi  ^nbutanu ,  nntql^u  b  St^n  tuu^*  «Gf^^  /"/'*' 
iriuil  inbu9bn  qqiupi^Lt  qiaL.bntuanif  q^uinbuii^t  b  Put*übl^ig 
ifujpqtup^^f  l^uigbiui  ji  inbqi.n9  unanuff  n n  nh ß-biLUnLgnLlt  ^■^ 
ifiuuf  ui Jiuug b f  luj iIm&umi^  b  ^ n ^ ui u in ui'u b j/u  ibuibjbqb%  b  ibnb%u 
b  nn  b  uiiu*iibu'u^  itb  b^ql^ti  luaUnui  h'li^  b  uiiulil^*  piuUqb  bqbqb 
iiuiIm&uiu  tibgm-ß-biJU  ub&f  nnuibub  n^  bqb  b  ubqau/ü[^  ut^  — 
juiup^fi  if^'u^b  guijdif,  b  n^  bq^g^))  ^t  f'nl^  "hiuü^l^^  I^^P^' 
quM nnuj  inLid^bujuLi  qtlujjticiiuUu  uibuuiubinq)  ui lu bli^^lM  J^  qqbn-' 
^btiu'u  quiiuu'u  qP^  ut  qui  Ln  n  u'u  f  jnnu  niunff-u/ubq  b  qß^  ai  qiu  Ln-^ 
nni-Pbifl/u    %ngiUf     uin.    npnij^D    npq^*ii    ui uiiu u m lu i¥ pn i.ß- b luU    qurj* 


1)   P.     P-buuin.     B.     3—4:  2)   ü*uis^.     M-.    15—17     bt   2l: 


214  S.    Irenaei 

nu/hah  bn^bnjif  uiu^nf  uiuiunuljn  h  Übn  utiL.uuj'hL  i  aiuatuufiu 
U  Hill  ifhi_u  Ilu  bn^ttLn  tltnnn  nnLuujl%/t  h  i/g9  %nguj  L.  bnho 
bn^bnj/u  iiun.ui^'Una  linniu  b  puin  [u i b i  b  n.buiua  'Unnujt  ((ul. 
lu^iUf  luu^f  ut^^pU  hpn  "J^.P  ifuinn.ni  jbn^bnu  iiujuubb)  b  ab-^ 
nuA/u  nn  biutuub  ifbi^iuitbh^u ,  b  uibulii  'Unpus  tfb^  ^ui'u 
qiujinnrAj  aiuau/Uujnt  öbuiu%gb  b  bn9bn%  "^J"  uunJj^p  u^ui-' 
mbniuaif  P*^^  uni^nau  b  aujL.nu/Uuiin  b  Jbniuj  %naiuj  upli^b 
bl/ü  ZfbuwLnLnn'u  b  aniu  in  uj  u  in  lu'li'u  bin  unangu  h  mncinb^nj  b 
ffiuilu/Uiul/u     ^^luuf      b    giunnuj  inLlfh  bull       n'ubwiiiu'u       ununnou))     t 

19/ r.  Gl.  luiuiu  b  inuh^ifiuVü  ui b u ib lu'ü  t/u  utuiugiuL.  'Uifiu*  «rmq^iuUU 
^"PP"nn~  P^uiauiLn nnuß^biflj  ^"PP^P^  biuilibi  ji  ij^bptuj  bpl^ppf 
np  nui'Unnuunl^  qui iinJn  /J^iuquuLnpnLfifbujUpoJi  b  bbppgq  quf 
ifb'Utuj'u  bplf^ftp  b  Ij^nlubuß^  qliiu  b  Ij^ninn pbu g^t  Ul.  uiiuu%  bq^ 
9bpn*ii  %npuj^  uiiuuii  ß^mquiun  pnup}^  bulin  iiupbnbuf  b  qqltp 
unpiu  iLupbu^  *"JI>  "P  qiu'UqnLug^  ^ujpnLl^b  tuu  pß  qujubub'- 
DnLUpn  quLn.uj^^nilp'ü*  b  bpbu  ß^iuqujLnpu  b  qiujp  uipqggf 
b  pu/iiu  Lun,  hiupApbuii%  bjiuLubunbf  b  aunup pu*ii  hujpcipbinj 
ifninpbqnLun^f  b  buipabuq^  ibnbibi  nj-uiifu/liujbu  b  qiuupl^'UUf 
b  uiuigji  ji  ^brLÜ  tinpui  ifj/h^b  ji  fJ-iuiTu/UuLbu  J-ujifu/Uujbuin  b 
b^u  &  lu  u  luij  tu  bb  y)  *  luiub'lt^pU  ^  bpbn  fjjifn^  b  Jbq  luifbur^  f 
jnp"  bl^btu^^  qnn.nqU  q.nn.nqujputp  t^uipbug^  J^P^P h^  ßiuniunu 
npnj  qujp3ibuj^  iun.tu^bui^  '^lUL.qnu  jbpbpn  pnnL.ifh  tun.  ß^b" 
u tu qn*h fi Ij^b g fi uh f  uij[  b  quj^tutn^iuuu  qtu ipu tn b utVu  *ünptu  luiuuf 
ifbinil)  tu  lutu^u  tuul^*  (.(Gl.  i  tu  1%  (J^  tu  if  1  utj  in*ij  b  u  n  b  tu'u  tu  i- p  ^Vu  f 
1"  P  ^kp'^  obunt-u  uLUUiiubbug^  ^nqi_ntJ  pbptuiiLnjIi  bi_pni  b 
/uiuibtu*übuqg  itu  im'UnL.p^bujup  qiuiuuibtuu'ii  bupnjf  "P"J  quL^ 
inL.utn'u  fium  'lib pqn panup-btuti  u tu m iu*ij tu  1  b  1^ f  ut if b^t lu i*U  qiuL.-^ 
pnt^p-biuiJp  b  '^U^iu'ubi^n  b  uni-tn  tu pn ubum jiLo  b  iuirb*Uiuj*U 
uituin  ptutituuja     lu'u  bptuunuß^bu/u       lin  pni-ub  in  n*Ui       ^nbiuAitub       ab 

IQlV'  1"^P  ^2'^"'/"''"'"^^"'^^  "t  Z'^^"'/"'^*  itulupbgnL.giu'ubi  ntu'b'^ 
ApliUf  bi.  iltuuu  luiunpbb  lutLiunl^  "iinaiu  IhuuinLtua-  *hb pnnp'^ 
O-nLprbLu  un in pn^ßbiu^i f  b  ^luuiuiutui  *linqui  uinnuß^btuVu f  qb 
q.iu  tn  lu  ui^tu  p  Ul  b  tu  i£t  it'fjl''^  tuiSb*ub^jt^  f  "P<P  "i  ^  uj  l  tu  ui  tu  g  JiU 
^2^"^P"^"'-P^^'^*^  f     "^Ji     ^uji^bgtuii    pliq    tu*!! b p tu un t^ U b ul/li »  ^  t 


1)   T-uiG.      b.     8,    20—22:  2)   'l-iuG.   t-   23—25«  3)   P«. 

ia-butui].   JV   8—12: 


Adversns  Haereses  V  215 

u^n*  «iju  bLIi  lu/ünL^t  Siuun  hifni  L.  n^  uttilinLn  IP"*  "^V 
utji  bbbual^  ituUnihi  [ii-n^  tfUiu  [^^^"[^['tß^^  *  fr*-  1^"/^  ujubf^ni^ 
qubtLl/hf  nh  ^  tuLUiiunuiabiui  lU.uurnL&n i  b  *Um  ^  (( luU ti n lu l. 
tLUjutuiLnn*iif  nn  b  o  b  ut  tLli  1^%  luuutgbujj^i  bnbf  nn  ithumriL— 
vn/li  tiK  bnl^^l^n  b  n^  b  uujnnbujug  Ufiumbiun^n ))  f  uin.  nn 
ibtubtnLßbujti  uAjbutL.  uju^tnuinujifpbuj^  tjjjp^%  "'A^f  rtp  ifnnut-^ 
aiuihi  alhumni-UMaf  luju f/h^^U  g  bnbnLujbu  unnmiunl^ifitf  b  iJn^(h 
lunhniLi  b  ß^^iuui^n  i*iji  ^n n  b  utnutung  b  b  (/^iuiftu%ujbft  lunniw 
ini-P biuVit  bi^nni*  ihn btbun b  ß ut niu Ln n n Lß- h  1!^%  b  *iiiu  b  b  iniu*' 
^lunjiii  'huuin^  U,uuinLh^nj ,  ^ lu luAj b g n i^tj uAi b j^n ij^  nbnbnujuianLuit 
hi-Pf  t'PU"'~  P^^  l^b^^  hS^  '^n fi ji u in n u*li i  H^uju*ii  nnnj  tuu^  Piu-' 
*ub^i*ii  nuinAbmi*  ((ui~  u  n  ani^TJ^  hiSUTi  utLbnbun  b  U  uini_iuL.  b 
nn^uli  ifhnn  b  ßlilj^bgiuL.  Ji  tj.bmj^i'u  tu ^ q.Lu p n t_0 ^ ifh'ü ,  b  uinuin  b 
jui^nnbniuD)  ^t  Ul.  riuppfi^f^  ^pb^miul^'bf  ^nL^uAibinJ  luifiu  ainb" 
ubiuiuii  iiurj^iuq.u  *iinp^*lif  luul^p*  dUt-  [t  iJ^ui^^um'Tj  ui nnui ini_P^buAj 
*iinntu  jufnhgg  hriuniuLnn  ihpp  '7-A"""-^>  b  nn  hifu/JUmj  ujn.LU-^ 
^ipu f  b  pnLn*ü  ^  tj^iuLfini-P^^ifu  "hnpiUf  U.  u ^iu*U ^b ib üb )  inuiuibiu-'  I98r 
'bbung  b  iiu9nnbunb  b  luniuuu^  b  utuMutbu/ibbun^  g^guiLnu  b 
(rnnniJnLnn  unLnpf  Ll  inL&  u/bnnj  linniu  lui^nnbunbf  %b*üa.ni_-^ 
0'bt-%  b  Abn.b*li  %nnui  b  unm/tt.  bi_nntj  ifbaujunbf  b  'üb^nnL— 
ß-butua  luuiiuliuiubunl^  naiunnuilu f  b  bnnnLuut  aiunifiun  buinnl^ 
b  ^ppb  tj^cinLU  cibn.utt/p  iji ^p b u tj t; »  t  Ihn^iu  b  qJ-utiTiuiiuibu  an^ 
n.ntj^nLl3^buj%%  *bnpui  nbbnLnu/tibinilf  jnnnLif  (f tu ifui% tn b fi  ^tuiiu^ 
o-bunpu  unLnnoUf  tjiliuDni_n  tu  lu  :n  ui  p  tu  nij  ifiutnnL.tjtu*iib  inii  (Au-^ 
innt-anif  ((G'il  p  b^u  ^lupiu ß n l*Ii f  luul^f  ptupa.tjb'u  btf  itJtuintu— 
p'i'IP^J  b  'linL^ppii  U  ji  tnniAntph'iii  ninS^nt  ßht.'li  uii^b ptiih^n  tli )  II 
tjb*U^  b  iJtupjatuu  J- tu tf ui'ü tu b b  1  tuli ti.n L.ifu  btutji tu ptui^ h  innt.btut 
ihsh  b  ^^['"^J  iUL.bptuh^i-njiiy)  ''♦  b  l^j^u  2}"P"^P"^  bpbn  ujifn 
b%     b     tutfbuD     ijbiit 

4*  Onpnß  jtutfb'hbgni^n  n^  tfjttuhj  tuiuiut:tntudpni^ßLiu*h%f 
"P'P^  bpbbf^ft  b*itf  b  "JJ*b  np  j^t^U^i  ntuifb'lttiijlj  tribjuiunp[^p*U 
niuii'b%iui'li  quiutntu'ljiujtubtu'u  qii n inpni^ß- fiuiM% f  luti  b  ab  ifh  b 
'Unjii       U,uinnL.ut6^    Z,ujipf       np     ^    iftupi^UMpl^jigii       ^iupnqbiui*U    b     h 


l)    Ön4ti.    b    43:  2)   Vi-l]    ^^-  2    cuir..  3)   T-uiG.  Q  ]2: 

4)    T-uiG.  Q.    23  cuir.:  5)    "ViuG.    i^.    27: 


216  S.    Ireiiaei 

p^iugfiuj^u  ^  ij^lr^iuij  tj^ui lu^u/h jiTLi f  Sl^n  ^tuumiumbutn*  C(3nn(f-iui/ 
intru^j^ßf  uiul^f  tj^t^mp^i  lULlrpuj^njf  aßuiiLbiuj^  h  Abriü  Q^ uj*ij ft ^ i fi 
ifujpq^tup^ft»  ^f  ftulj^  'h u/u [t l; i^[i  ^pb^uiuilj^  ^Luppfi^j^  tj^ifbl^riL^ 
198v.  P^JilUu  inbubgbi^ng%  rj.npd^biug,  b  uiu  ^  1  ^pb^uiiulf^uju^bui  IX'" 
piufi^[iiif  b  ""fit  "I"  U  lup liujiPuij  tuubin bu  bui%  ^  abnbni_ifij 
t^iu  i^pu  %n  b  lui/u  b  tj^ifujpifLtuL.nnnLp^bL.%%  'finbuinnubf  t/b  b  'Jmi'u 
U»uinnL.uj&  bpbbi^ujq.njü  ßtHLgbutj^  if^t'  "ü  *{^"'P1"*P^"b  jnbtua 
b    tj^n ptj^li'ü     lunuj^bujg     b    tj^ifbij^    /^n^biug    fi    rj-funaLp^fiifu   fi^p: 

Kap.    XXVL 

-Z.  Öl-  ^utLuiuiftujq.Lnj%  bu  jutnuiau  ij^bn^j/JU  & ut if iu% tu b^i'u 
b  p  uuiujU  ui iii u'u  j(h lu aiu i_n p uj a*li f  l"P"  piud-ut*ubtu i  ifuiu^ubu a b  f 
np  lujfrurj^  luugbiui  nulib  b2hju/ijni-ß^ bifurif  abbnja  Onu^iu'ui^Uf 
^biunJU  ui nm bb p inb f  b  3 uj  i m*U n l ß^ b tfu u'u  'u^u/hiubb in  J f  " l,P  "" 
ifu/u^  ^[i*h  muiu'u  bt^^bp,pU  ji  nu/ufi^i^'u  mbubuj^,  lujuujI^u  iw 
ubind  uiubi  'Uiliu*  C(tjL  niniuu'u  bn^bpu%  f  1"  P  mbubp  f  uiiuuh 
P^iutriuLn pni^P^bifUj/u  b*!) f  npn  f^iutJUtLnpnLp^bLJLi  i/t  bu  b*U  pti" 
buiibiuif  uiji  b2[uu/linLp^bifu  bppb  ß^ujauiLn prii-ß^bL^  ab  tf-uiu 
MUtLÜni^  ibiti  a.uiniu%b*üi  (Jn.puj  ijbiup.ui'u  niflib'u  b  aaiuLpnLß-ftLÜu 
b.  qb2l"">^nLJ9^bL^u  qbi^pbu/Un  nuMqiu'ub'u  uiiunb'b  b  unniu  p^fl- 
niunbVlj  wiuuibpiuqu  inujnb*U  b  niutili  iiunp-buql^  *bnquit  ^b 
O^'/T  mbpiuUa  g  b  fJ^ujqujLnp  ph  lu  niu  un  p  uj  q  y)  t  Lhpq^  bpbbib 
t^ )  qp  h  unniulig  qbpbuu  uiuuiiubbugqf  np  qiujUy  b  "'//^^  ^'ittw^ 
qiult qb u g b*ii  %Uujf  b  b'lij/iu  bqbqb  muß^bpnpq  b  "hnuiu*  b  ujub-' 
pbuqb'ii  qh uj pbinitu  b  luipbuqb'u  qUut  ^ni^pp*  b  iniuqb*li  qjj^ui-' 
19Dr.  quiL.npn%.ß^ biSi'u  bLpbujhq  qiuqu/lib*h  b  ^ui  iiuabuqb^i  qbbbqb'^ 
gp^}  ujufiu  fi  jtujui'UnLrf^biu'u  SbuMn^  tfbpnj  tu ui ib tub b u g j/ü t  Ul. 
qb  pujp(t-UM*U bi  iquipui  l^  IJ^uiniuLn pm-ß-biuVu  b  n^  ujjuuigu  bnppli-' 
shlf  Stp^  "'"tf  ((lbifb*iiußj%  p^tuquii.npnL.p^^iLU  pujpjuj*ijbut^  jf**^"^ 
^pli  fuuihtqujpbuqb  b  uj  if b*U  uj  i'u  nuiqujn  biuiT  uintAi  putpt^ui'u»' 
buti  ib*lii/u  n^  butqqi^  ^uiuutuiuinL^j ))  "*x  ikpq^  pujptfiu'ubi  ktiu-^ 
li.uJLnpnLf<Jbuj*ii*ij     b     Dujquinb*ü     b    uiuiVu     utuipui     ^       b    uiuiunLliut 


1)    IFiiisp.    bO«.    15.  2)    'Imlj.    UL.    2G    cmr.:  3}      öuijsG. 

^•b-   12— U:  4)    Uuisp.    d-l*.    25: 


Adversiis  Haereses  V  217 

ht.  t!itiu%  uijunn bb  ui^tu  tj^p.uj nf^uAiriL.ifh'u  U  tj^ßutjßutjnLißj'ü  JitJ-' 
n.uj^iurinj*U  utu^t  Gl.  ^uinnL.q.uju^t^u  hui'liji^^  1^.^  ü^t''^  l."PP"P'h 
P  iua.uML.nnnLp-fiLU  aifiuutniAiu'ii  utu^  nui^ig'ii  t^r7[  1 /i  IjiunnL*' 
nnnniinunntujii  inbubinj  uj^m m l^b p ^*ii f  jnpnj  i^bptuj  bl^ü  DUin*üf 
nn  ujn-u/iia  kbn.iua'u  ^luutiuL,  npu^^u  ji'lj^'u  utul^^  ((f/utpii  ifuiu*U 
h'ijS  bnljUßfihli  b  iTiuu'ü  lubtjbt^^'u»  itjAi^  ji  p"Jß  ^bpXiuL  ßuff* 
utrLu/lia  Abnuäg  b  b^ujn  aujutuibbn%  b  ijbniuj  ninbn*h  bnbui^ 
ß-uia  b  /ubnbnb*üuja  b  uuAjpbiun  b  uuJiun))  t  Gl.  utuiiu  b  tfbb-^ 
'UnLßbiuiiii  uMul^*  ((Gl.  afi  uibubp  tj^nmuh  b  tj^if lu  tn  ii  l.'u  uli  ifuiuU 
ttiiS  jubabnl^'h  b  ifuMuU  bnbiuß^bf  ui nniu ini^ß-bifl/u  auM nj-u/übiu i 
bnbnb  b  im nifujuii_n  i  b n b tu ß^ i^n  1%  bnbab  b  %ii'ujf  tjnn  uiLnb'Uiub 
uibubn  qbnbiuP*li  biiuiLübmi  n*lirt-  [""Hh"^  ^  uuimnL^n  nnibaij 
tliuuii  h'liS  bnbwp-b  b  uufu*li  jubnbngUyy  t  UtPH-  iftuju*ü  uiuuinifun 
nmbn'u^  unnui  b*iu  uiutu'li  jd-iunmun nj/li ,  l"P"  nuinj^iuhb  fj^iw  lOOv 
a.iui_n nni-P bul/u f  nnna  nifu/liDi  ^aiuLnn  b  lut^nnbutin  b  b  nnnh^ 
uiubbiuinf  b  nuu/Un  inbiun p  b  wlitinnan  b  n^  ifbiuau/ubuab'Uf 
nnujqu  riuTUb^i^U  luu^,  (.(U  luuli  A^'^  ui nniu  inL.p^biu'l/ii  bnbab 
hiatULn  b  p  uuui'lil^  bnbab  uiu'hpbuiif  ab  inbubp  abpbuijB^ 
biutn^but I  p'ltrf-  h'^tjb'lt)  itbu/Uaiuifiu i*!/  biuMO^biuin  bqbab'ji  p'ii'}- 
quiLuib  Uußpn.buj%  b  «i  bnbab  iiupbuji  uui  ['"H-  uuiUf  apiul^u 
hpl£iufc^*U  n^  /uufa*üb  p^'q  ßuboLn  i%y>  '^  t  Gl.  if^'b^  fi  ij^bpiuj  uagiu 
i^^iu^^u/li*li  ih^h)  uiul^^  «bi.  jiuLaLpu  Plutj.mLnpujg'u  lujhatjfilj^ 
iiupaLug^  HuinnLUiS^  bpl/ub  ß luquii^n pai^ß- bifli )  np  j um l ji ui b ui% u 
nK  luujuibuj^buqb,  b  lu  poujjnLp  fiL^i  %apui  (fnnaJpqhuiu  "'7*' 
jaL-U  n^  ßnnqb*  uiuhpbuql^  b  ^nubuq^  qutifb%uji%  PujquiLa»' 
pnLp-pLJUu  b  'iUuL  luipbq^  iiuubuibiu'üu *  1"P  ULLp b^Uiub  inbubpf 
ab  b  ibii^jg  ^ujuiujl.  ^tap  ujaiu*üq  Ck.bn.ufq  b  ifuAj pbuiq  qbjbqbuf 
qbpbujp'hf  quiqjiitoSif  quiph^mß^M  f  qnubb'ht  ihuinauiui^%  ilbaü 
h^utuaiq  uj pnutj b )  ap  h*b's  UMutpui  ^  ib^ubi  ibin  uj luaq bbi  Gl. 
^^ifuipj^ui     4"     bpuitAj      b     ^ujLuiuiuipbiT    if bl/ba  1.^/11/1  jli))  '* t 

2*  G'Pfl-  "Ph  ihUutaLUJO-  uba%  iiuauL^ujqi_nj'li  buipqbujq 
b  ULL.ph'Uuiqpbutq  b  Abn.*ü  Pu/libl^ib  qib'ubinq'h  b  tluiu*ii  ifpq'^ 
ä.nfyi     ^uiuiniuuibiuq  f       b       j^p  buuinu     ^       nujp*ü     ^ujuibui  1       ujnui*hq 


1)    T-mG.     P.      33—34:  2)    O-iuG.    P.    41—42:  3)      "^ujG. 

-P.  42—43'  4)   T-uiG.    P.  44—45: 


218  S»  Irenaei 

^knuiq  f     nn    fuiuiJtiu^g     qiun.(rujuujliiuLbuj     P^iuaiui.nnnLfcf^/iL.'iiu     lt. 

^OOv .  u  luj L bin b'UiuLu/i/u  Ji  t^bpujj  ^uiuni.gu/ü^ ,  np  ^  iuptj_iup\ng  /"'*' 
nni-ß^bifu f  oiuiiqb  juinnLuugf  luag,  (AuinnLiua  bnlAjb  ß uitriuLn-^ 
pnLphhifu  f  nn  iinubinbiuuu  nV  muMtnbiulMbuabf  imuiuLp-  bnbtut 
u O-UJ u m lu u n b*ii  b  ufJ^mipbunb*ü  b  b  ifbut  uinnb'u )  nnn  n  Pujuuj'^ 
pujp  ibpinpb^  tnuqnuljgbu  b  ntfujpquip^u%  n *>  bj n u in n ilu/h  1^ bu 
b  'Uifb*ii  b  Z,ujLpg  luniunbif  jnpug  b  ogp^  ^l/l*f  ^  buiif  b  am-' 
'UutquAin  qiut^pnupbm%q  bnu/ubi  qilui  pa.ujpl^ni-ß^  bifu'Ut  r^ml/nb 
iU,pmp\^%  iinn.in9ujnLn j%  ^iun.bqbmin  'UiTu/limiul^u  b  A.bnU  tu-' 
ifb'Uuti'li  if lu pampig bq% f  ntujunu bb  T'pbuinnu  b  ilutbi^iu'ub'hf  inp'^ 
pm^biub  ili^bjjnij^  siuup'u  l^uitfiußf  b  i\sinij^  qpum  if ut p rj.l^n l. ß^ b uA/u 
ui'ii  in  Lp  ^'li  n  L.p  b  lU  t  U^pri  "Pß  ^luj^njb'u  qihpiupb^  b  biuif  h*bn  — 
*ii  lu  put  nn  t-ß-  b  in  li  p  b  bpbb  iiuinqu  npingu  uifliDy  np  b  (J  mpbbnJ-' 
^Uint'h  b% f  b  buiif  puin  junuin p'u mbni^lff bu/u  pinpnLoli y  nptn^u 
npo  b  H^iunb*iiinb*ijiu{iM)  b  iuub'ubnb*U  u  m  ui'lt n  ifu  n.b in%  ui  buAjn*ij  f 
niiph^bo  uiuinLu%utjb  bli ,  in  ilb'ü  ujj*ii  luuin  n  Liuaiuiu^in  b  11%  ^A" 
uiiuqbujjD  1^11111%)  bß^  b*h f  b  A-bnli  npnq  u ui in lu'li tu ilt  lui&tl  b 
n^  iiunin^innLnj*ü  ^brtliiu  pbbinn  pmifpinub^  qU,uinnLinS-f  q^ni.p 
n  iiui-b inbumbinu  uiiuin pmumbiu  1  mubumiU  muJLUUinuju pm." 
ßbu/l/u*  iiuiu*h  üb  b*iijili  puin  b'Unbu/u  ifbpb  nS  b^ful^  ^lu t^njbi 
npi-p  nihpmpbs'h,  npin^u  b  bubnpmVu  b  ^bnU  lUL^A.b'u  juiupbiui 
U£intnpbtng     qituipt^j  f     jippnt.    a.nniu'Umi     qU,uinnLiuS^t 

200v.  ^'-    P"^n*-"'P       ö n Lu in b uAj\n II       mumof       ab        iujnin9    ^mu 

qqm  i^n  Lu  in%  xibiunü  n^  ^PF^'P-  l'Zl"^"^^  ummu/Uiui  ^luj^njb^ 
qlhuinnLiuS^f  ^ppnu  qfi  sb  bu  ^p  nbiniunbini  qhi-p  qn-iuinm" 
u^tnputHL^^L.'h^j*  tj^tnu'ü  nb  mnmbint-^  b  Lujimptn'itnLßbiuifpa 
^1  ifiuprj^usp^jig'ü  jniniunu  'hnpin  uj  u  11:  q  b  tu  1  hqh*ijt  hub  /'""' 
ntniumbinuli  obiurLÜ  h  pu/ijbq'u  T^pbumnub  b  iiunujDbtng\i 
linpiu  iiLubiuj^,  jinjin'uujuil^u  bpbb,  bß-^  ^ntp  1  m l b m bti lu biuii  4" 
'Uilui  uj^iu m p lu u m b in i^f  np  b^iobiuVli  biuiPiuun  b  pmn  bbtnn  in*' 
u^muinLuupbiui%  jil,uinni.i^ n  it  ul.  mifb'ubnnuUf  n in  u/iiininiu2mL. 
q^iutjpli  ifbiugpii  jmp  imuiujijiniuifptiLßbui%*ü ,  b  Abn*ii  lu tuinb— 
ubuigli  uuipnbin*U  ^luj^njbi  niuihif  np  q niu m in u m u/l/u  b  Jbpuii 
ino^g  O^pUf  pppnL.  ui^ui  nminuitnitipinbini  b  qifbqu  q/iLpnf 
qinui^iuuininü'pnL[i}biuVu  iimbq^^^  b  uipinp^fi  ^Lpnj  q^b^  b 
tniTpinutnu/ubf^f  injf^  n^  fn.pnL.if  ^'h  ^'u  in  lim  iT  pmpni.g'Ut  Hpui^u  U 
"P'P     ^"ßP""       qmLppJiLUL^,       b    mu£m     qmm      utminij,    uimm^mn.u 


Adversus  Haereses  V  219 

muMlt lu I iMt Liuli  ^ntLunthi  ihjjif  nhi-n  utirp.iuuuiu/hnLp^hLhu  ifiuuinL.-' 
niuUali  alhnuin^f;^^  ifknif^f  II  nn  ^na.h'u  Lb'Uuja  ^^nn^buia  L. 
uiLn^uu  iii  u  b'u  b  a  n  ifu  iiunifiunuibu/Uu  btif  b  n^  biuiff/u  lunniun 
t"L  11^ "^ ^" " '" '"^ "^  IkuuiniLi^njt  H^iuuli  nnnj  b  uij/  tinifü  unLut 
buut'Uiu'u  u/h^uAi^iujnLuauMn  '^luipf  nn  nK  ^nnuji  b  n^  füll  tnu  201r; 
inu/iib  nuin  ifbnnnu  f  tnb  'Uui  b  ^ui^iuibhn  ^  P^^  ujilb'UujjU 
ubnu*ht  riulbub  b  fJl^  ni  nutuili  4,ufin*ü  b  buiiT  ß^l^  n^  ihniß^  g 
'buui  b  biuil  bß-i^  ^uiabuii  g  n'^H-  bnbmi  bnu'u  uiub'hutjli  b 
bpg  nj  nujuibf  uiub^bob'^  iiu'UnhuinLld-bu/iu'iu  ihnt/li  b  b  'Uubu 
^tnuuinbujio  if'fff'*^  n.'^lt'h*  ^PH-  ujLbinnn  g  aui in l.u ut'u  ^rnbu" 
uinub    b    n'Un.n^ii'^    n^^    n.iuinbi*U    linniut 

Kap.  XXVJL 

1*  (iriuunb  bl^  nuibbi  tjifuinn  ^lubuitiiub  ^uiLn  tiL-nni 
b  tj^qni-uuip  ^uiI^iuiTLUjI^  ifuiLn  b  lAinu  ^uibmnuib  iibbunb))  ^»  b 
bpbnLg  t/'ff  /*  'L'^P"^J  '^l'"J  ^^'"^^uju^  nitbVli  uinlinLi  b  t^tf^ti^ 
auiniiiui  p-nnnLi  ♦  b  bnbnLtj  nn  ujnui*li  b  iFbnul  bnbuilibf 
atfbVu  uintinui  b  aiffiLu'li  ffnnitLi*  b  b  tj^iu ju^iu/u fi  ^^piuifu/li  muif^ 
^*üAnnuin*ü  f^nnnJbi  "liiubi  lun.iu^b'u  nn  pn  i^niftiu'li  b  ju  pAliiu  p.iu  p 
luinbi  ui*ii2^9  ^nnijli  b  aannbuiVu  b  2^^^! b il lu n u/u ii  ^ *  bi^  nniw^ 
nf/Uu'^i  b  uiuiin nuiumbuii  luiiDuiini.pbuU'u  '^niuL.b nbui lu  muilibif 
hub  niuiabutj  b  luii-bui  b'Uiubuilu  ^nLn'u  jnbif  nuJLuuinuiuinbuiiJi 
b  Z,uii_n^*li  u lu in iu*U ui I b  b  ^nb2uiujbujn  hunnn*  b  nn  h"il  UiJUtL. 
uiifb'ubli'u  blAi  ^  bnnh^u/Uni-ifb  b  ji  iiunm-ß-^Lli  piut^ifuig,  fi 
bnnau/UnLub  iu% ^ ui i-Ui% b n*ii  'Uifuif  nnnn  b  lu nui üb iiu ni^n {li  uinL.-' 
nu/u  ujiuund^b  ^luh  nU ntinifuinLn nhi  b  rniln niuni-n t/h  b  n.iumuiu-' 
inu/üb  uujiunUiuniUL.f  b  b  iiu  nnL-ß^bifu  ^  ui  Liu  in  lu  n  b  in  nli  b  nna 
tuniunh*ii  nbiuuu%  Z,iui-n'ü  t'nrid  ibnlbbliu  '' t  if^pH-  b^q  niuinLUUi  9Q1  i7 
//nnun  i*ü  %uui*üuiuigu  b  ijbisiuj  luublibnnLAj  ^uiubuji)  b  phuinn" 
niubui'li  b  n nn2nnuibu/iu  ^luuiuin ui nbinnu  4"  b  uAj^uilumui bn f 
i^^uiu'u     nb     bunnil    biuifuiLWh ,        np       ^iuLiuuiuij*U^       uin*li^       ij^buiä'u'u 


1)   ITiusp.     *.     35:  2)   Xn\\.    d-t.    84—35:  3)     ITwsp. 

^%    30:  4)    AiTifs.      Umsp.     *^.      12.,   bb.    33—34,   41.,    VlIj-    I*. 

34  bL  d-.    12: 


220  S.  Irenaei 

iinnujf  L  /tLnnt^  l£LUifujLß*ii  ui'u^tui.uiuiii  n^  ifb^^b%ujj  ^  ij^utn-' 
nujujbuinLp^^ifu%  'UnpiUf  Im.  n^  ^nLiu^liuj^  If^ujif^,  bnUb/ft  ^y  ah 
Im.  Z,iuin*U  *linnuj  aiuub'libuli'u  'Uuu/hiuuäqu  lunuin  uj  tLu/li  ^  tii/u  y 
niunu  ujn.uAjAb'h'u  bLniunu/u^bi-n  nuubn  niMibinJf  b  ifbinu 
uiatuui)  b  ^lujb  uibuu/jjg  h  Jbniuj  tuub'übnnifu  b  iiubu/u^  b 
b/Uuiu  mu/ub  Luub%bnnulM)  C( ^ui n b niu bu  hi-n  uiunbinJ  b  Jbnuij 
Kiunbiutj  b  niunbuia f  b  uibnbiuj  b  Jbntuj  uinnujnna  b  iu*U b— 
puiLUjg))   S 

2*  Gl.  np  /j'b^  iffm/utj-usif  tj^iun.  ji  *huijU  wiu^^  nu^n,  urr^ 
niu  abi_n*li  u lu in n La a/u l^  ^iuuu.iauMbai_ß^bifu *  b  ^luuuj aujl/aufS^ bifu 
lAumaL^nj  ^  L"J"  ^  l^buM^U^  b  i^ujibiSaLp-buU  uja  b  'ütfiujU 
niuabutat  Pub  na  h'bs  uhu/bniuif  b  pma  bin  b  ujiuiuuuiujifp 
^  pum  btnifiua  bt_paa  b  'uuu/ul^f  uaaia  a b lu ifb a b tu  1%  iiuhAu/Ucf 
aj/iLpili^  aubbaLuaLpbifl/u  ui&g  b  ijbpuji*  nu/liab  ifbbaLunL»' 
ß^bifu  ihuinnui^a  I  uiu^  ^  b  u/u 9uj in n L.ißj  laLuai  biiuLiap  b  u/ü'^ 
^uiiaaLOü  IhumaiS^aj  b  puja  pUbbanLifb  ujub'Uiu  i'u  b  "ijuu/lil^ 
uiaubabina  piupbiut/Ut  Ih  fn.^  " f<P  A  ^^"*b  iuujUJUinujupai_P^buiVu 
b  puta  pUbbuai.1  qjiuniu9ujuuiQbuiiu%f  bppnL.  ab  ujiubuju  bli] 
202r.  itilubuujiu  piu pbujtj f  lujubuiuiub  inmuyiuuu  '^ujpaLuj&aa  ninut'^ 
'ub'b*  bppnL.  ab  IhumaLuiS^  nK  *üuj^ujujb  lainpiup  Lian  aujtnbf 
pujia  '^binbb  uiiuaabb  inuiuSujun  niu  in  lu  u  m  u/li  uj  0%  b  ijuju*U 
uiiubiuub^  jiuubuiui'u  piupbiuai  hm  ja  j  lu  l  b  in  b'u  uj  b  u/Ij  p  b  u/U'" 
Juibj^uAjn  b*ii  jihULnaL.an  I  pujpbn*ij)  b  iJuju*ü  lu  lun p  bb  b  tuui" 
biuuaup-bifu'h  'Unaiu  iiuL.binb%iubu/u  g  b  u/u iliu bi U uAi f  bppnu 
afi  ^  iu%  lu  u^iu  tj^n  p  ij.^  injulu*  "P<P  ^n  l  p  lU  g  n  i.a  ul%  b^  au/hä.b'^Uf  b 
biuif  lujjina  baLpiuabiuio  1  b'li tAi f  ^u/üiuuuujanpn  luujbiuubuii  bhi 
b  ^ujiabuii  b  lai^unili  Jujibi^aLpi/lil^f  nS  lauun f%  b  Jbptni 
^luuaLtjbuii  %nauj  auijUf  np  b  bai_pai.prbli!^  laujinaL^ujuli  f  ^^Jl 
^npfi^ii  b'üD*!!  bat.pnLff-buj'ü'h  lub^biu^^  ji  ij^bpiuj  M^rj.(f*üq.uM^nLp-^L.^*ii: 
tjL.  Jiuu'ii  luiiinpbb  luugp  ((11  p  '^uiLiuinuj  1  jH")  "j  niuinhiui 
ih'bh  b  /ri  npn^buii  b  ^uinpbuj^f  luju^tip'u  4*  "^  iah ^ui m uAj ji 
ilXuinnt.i^njf  nuAja^  if^utLnpbui^  4"  A  Xbnlt  ^luuiuinnj'u  [j^l 
U^uuinLtuS  t  hub  np  a^i  ^luLuiinujjt  uiu^f  lu^ui  rj.iuinbuj^  ^f  tj^ft 
n^  ^uiLiuuiiug  ju/hai^  Ißbuj&^b  fl prLL.ajh  IhuinnL&ajf  iujii^^^*U 
4*    h    P^g     apn^biug       qb'u^'u     iU,uinni.^nj f     ji'u pli m l^^iu ü'      puipnL^t 


1)    ITuiSj».    b    45: 


Adversus  Haereses  V  221 

*ßu/iUub     tiiUf     uju^f     ^    n.ui  ui  lu  u  in  luVu  f     ah     l"J"     bl^     j  lu  ^jtJ  lu  [>  "^     " 
ubphgl/u     ifujittj.^^    ij^juujLUjfi    utn.iui.kf^    ,5^"'^    1L"J"*     T^^^ll*    ujua^ 
lUujjitf     np  l^u^l^    tf.npi^biu,   luuil^  ij^j^nju'u    U    n^    *f"'J    ""^    L"J"^*     ib 
if[i    j lu'u ii.li tfiuii h u tj [i'u    tj.niih^^^    ^inpiut    |    /»u/jr     nji    lurLÜ^    ijß2^J'uM p-'  202v. 
uinLp^liuU*ii f     tj-utj  uin.  ^nju^if     ^^i  ILu ui n i^i^ n ij^    b*ü   tj.n p it^ b g b um  1^^ J>     t 

Kap.    XXVIIL 

1»  U,nn.^  Jiuuii  ab  ^  jtuL^mb'iifru  jiujuifbb  nifiulin  pU" 
p-wi*UuAM  ujtL  iniu  b  b  XbnSi  ^uiLiuuiL.n ß'li  ifjuuLtinb^U  ajAtobu/Uu 
P*brL  U^umnu&nj,  h"^  "P'P  t  P^'d*^  l^^u/u  lu ii^iu u ui ui if a b lu ip  b 
iHLunjhf  b  uuig  nnn^b'u  g^iu^i ^ ^% u'u  jlkuurni.6^nj f  q.uj  p uA/li 
lXumni_i^nj  luiTb^übanuiu  tj^jiujiifiupuil^uj'u  p'u um If^n  1^ p^ It liAj  ji  Jb-^ 
null  ui^binJ,  lujhngbLf  nn  ji  inuu^i'ii  b'b f  tun  ^  ij^iujbibi  *iingiu 
b  'UiTui  10*11  nujnbuig*  /'"^  "n<P  t  ^""-'"/»j^^^  «""  [1  jn'ünnL*iibi 
*iinqui  h  'bifiui'u  n.f^'UrLiubni^P^b'iigi  Gl.  Juiu'h  uijunnbb  luu^ 
g  iui9if^u%  b  Jbnui  ibn^bi  b  ZfiULnu  iunnuiinLp-biAj*ii*  A"^  nui'" 
^bbiuiu'li  b  iiuLbinb*liujbu/u  ^ncn  IH^I  *  ^"'"ffA  guAjA.b'liu 
bi_nbu/Ua     iiuub'Uuii'li     auinbuigti     ^luinbiui     gnbbnbut 

2*  Gl.  Juiu'u  uijun n bb  uitiiunbiui  uiug  ((^^ n bi uili ui b  ab  ugnu 
IhuinnLO-nj  nj  nJi  bui  iiu*li ,  ab  uiiunbug  b^U  b*Unbuiupf  b  iliuuu 
uiiunnbb  utnut^g  %ngiu  ibuinnLiu&  ^hbattn n&nL-P-bLÜ  ifninnni,-^ 
P^butUf  h  ^lULiumui I  ungiu  u m n l^ b u/j/u y  ab  nuiinbuiip  nnn'- 
^bugpU  ludbubobuf  "PtP.  "^  ^  m  lui  ui  m  g  b'u  i^^//Minf«n£.Ä?^ij#^^'i/^ 
utj^  ^lu^bgui'u  pUg  u/it^nuiL.nLpjiLU'uy)  t  ru/Ugb  bbbinj  'Unniu 
^Lpni^,p  /£uii/ujL^f  b  guiigLUUinuiifp.iiLpiiLU'u  jji'iia'li  gi/uujLnnb'^ 
l^njf  b  iu'uk'iili2luu/linLpbuiira.  gnnS  nnbf  1" P  h'^i  if  b u/li gm iT  b 
l^uipuMug^f  b  ^  iniuüuipii  ihuuinL<^nj  liuingbf  gb  bpn  'ßnbuinaub 
*Uum  bpl^^pu£ujggb%  ifni^npbui^^%  ji  tiiTuAil^ ,  Juiu'h  "n"J  ^  203r» 
j^piUL^  fi  l/t^^ii  ^'P^gl*  ^P"J^  ^*  f'ulf^  IXuinuL^nj  nuur  pLnuLif 
juinui^uig^uinupbui'ii%  jiuaui^iugnj%  gluniugbuii  gujifb'Uiu  itt 
fi'ij^  b  j ui p ifui p lu /£ui%  J-iuiTu/iiuil^^  giuiuigbubti  ^u/Ugb n^bui  1 
l[i^bi  UJ^bui^f  ^1  ^ujLuimiui  *hnguM  u m n uß^ b u/ii% f  gb  a\i m n b u g l/u 
luifbtib^li'Uf       "Pß       "^       ^uiLiuintug^*ü       ^^ifuipmnLpbui'ii'ljf       uijl 


1)   Snilfi.  S-.  18—21:  2)   ITiusp.   M?.   34  Itl     41»  3)    P. 

P«kuuiq.    P.  10—12:  4)   3uijs5.   <J-ß»,   20: 


222  S.   Irenaei 

%^u    fi    3ujjin%nL.f[l^L*üu^     tujuu^^u     tj^hl^njtj*     ((Gl.    tj^q.ujtj^uj*ü*ii ,     1" P 

inbuh)    'Uifu/U    ^n     n%S-nL,     Ll    nui^ti    'Unpuj    [i^p    1^U^"J     ^  p.bfiu/u 

%nnuj     hnnlt    aabntuli     lurLbi^i^riLt    Gl.    bin  ^ifiu     ij^li^uLUj^    tj^tiuti-pnL.-^ 

PfiLlAj     hi-n     b    aiuß^ntLli     ht-l'       b     b2hjUL*bnL.p^biLU     uba*       b    tiub     b 

Lj.ijiinn'u    %nnuj     bnnni.     funnfunnbuii     b     uiu^f     b    ^Lunm-iu&li        diu»' 

^riLii    'hnniu     u(f^2bbgujL,     b    ^fiiugbiui^     ij^iu p ifw g tu l.    ^"/"^       ^P^IT 

t^^bui  tj.tuti^iu^lt'u,   b    b ji Ij^fi p muM tj. [i'u       ij^^2iuuj^[i'h f         tj^fi    bin    tifL^fviU" 

"ünt-P bifl/u     auitju/ii bii )    luubinij^    n   ^    titfiu'u    tj.iu ij^iuh li u     b    n    Li^iup^ 

wuiuibniuaif    uiuji     p'bn.    uifiut       Gl-     mnnuL.  *iiuui     abnu/h      bi ui i_u n n 

iPbS^LUifbS-u      b    ^w  i^njni-PbL*li*       b    innt-iuL.     li2ltiuL'bnup- ^i^      *hifut 

iun.*hbi     luiTbuu     nLunuLuni^     bnl£nL.u*      b    l^aiug      i^pbpu/ü'ii       /"-/»     /^ 

^uj  i^n  ini^P^bifu       utn.       U,uutnLiu&f      ^luj^njb^       i^uj%nL.*U       linpuj        b 

tinhiubnuß^bi^    %nnut)    tj^uijhinu jilj^)    np    j b p Ij^ji'iM u'u    pU lu Ij^b ut j^i     b'hi 

Ijl.    mni-iuL.    *hifuj     ^2/""'^"'^^^^^      /r     if^bpujj      luifb'Uujj'u      ujtj^i^[i    b 

203v»  ff'ri/jniJpn.bui'u   b    ibtjnL.^     b    ititj^^lif        b    bp/£^pu£ujq.gb*ü    'uJ'ul    luifb-^ 

'ubnb'ii)    np  p'Uuilj^bui^     b'u    [t    ij^bpuij     bpl^pfif    npnj    n^    b*h    tf.pbut^ 

ui%nifu'li     bi.p    [1    l[*p"     lib'Uutg      tj.iun.^i'u'ii f     t^b'bbgb^nj    ji    ^^ifüujp- 

bnL.f^b%I;    lu^luLup^fi*     np     n  1^1  ^    nifjjl^    f^ni^^g^*   np    fi  tj.b p nuß^ fi ljU 

bpfhuLj,     np     upnij^    uu^iu*üu/ü^^     u^mpMn    ^      'liifut       upnt^      ifbnui'u^^^t 

Pub     inpni-if    nn  I    ^lUifpbpnLpflii^    b    ^lULUJin    uppngj)      t     Gl.    uju^ul 

iuinuiuu     ujui ^ui uj^iu'u [1%    'Unpujf     tj^n p      b    uului      if ut p tj. ui p ^'u    ^rr^tf 

cdUuti-U^p     uju^,       [ipp^     1^t'Z'""lf       ^    tifi^l^iu'Uni.piiL'u     tiuj  Liui'u  [1% 

nuinuj^nj    tj^iuifb'liujjib     uiuül^  uin.UM^[i   lUnpuj*     b    luuU^     l^pktT    ^ 

tip*üuj/£/i^u'u    ft    utfuj*     tili      bpli[ipuiuitigb*U    [/.ui iiuAj [i'h    iuuujpjnt.t/ , 

npnj    pt^^l^bgujL    il^p^     ifuj^uLij    'im put t     Öl.    tnn%^    'u^u/liu    ifb&uj^ 

tfb^u,     tift    b    ^nt.p     ujuü/tg^      J^P^^      [tliu'ubi      jbp^ftp       utnujllt 

tfutptj^/iut%f     b    tfninpbtjni.gtu'itl;    tip*lt ut I^p ^u    bpl^pfu)  'x     bi.    tifi     if/t 

nn      n'ltuti       n'"J"       luuuint.uthiuliitt'u      t^tui.pnt.pbiuifp'u      l^tuph^fig^ 

lunUbi     tfu^iuUUi     uiJi     iftiij^ujliuj%       'üL  ptf^n  p&n  i^ß  hiuifp'u       I^iuluutp- 

iini.pbut%*     b    n^[,'u^    b'it     tiiupifut*lt,p,   b^^    T^l"-"^g     ^    uj uiiu u ut uj J ^ 

piubtu'Ututfu       luiuntflif        np       tuppiu*ith/£b%      'htfuj,     ^t     kbti^      %ngtu 

utputugb'u      'it^ut'ltu,       npnil      tFn  ^n  pbgnLU  g^    tip*U  uj  li[i  ^u'u       bpiip/i: 

C(bi-    libpuiiupiu'u,     utul;,     ^pujifujjbug^    l/^'^^'L      ^"'?"'^^/      ^     ^nt^^/t 

tnutgl^    uiutuilibp/t'it,     «/^^^    ^/f    funtt^ub^    11^01  ui l^b p ft'u *     b    np^     n^ 


1)  öuijsG.    d^%,   2—10:  2)    öuijsG.   d^%.    11— U: 


Advcrsus  Haereses   V  223 

^umIj^iu\ui[i'u  L  /f  i^bpiuj  äkn.jfi'ü  uj^nj  utputug^  utiuf^,  ti[t  iffi  n^  J0  4r 
^lupujugl^  tpjhi^  L  I^uitf  »[uß^iutLlr^,  ^^4"  "t  "T  "'-^/'  IIIt  1^" 
'UnLiuii  iici.iuq^u/ulAi  II  l£iutf  tlPfri-  utiinLuAs  'Utifuu,  U  tj.n ^^  tiP^fiLlt 
i^bß  fiujpliLp  i^iup^uniJij  L  ilhtf,  np  ^  f^ujp  fiLpiuli^  ijbß  U 
uiuiu*ühujl£ß  i[Irg  U  tT^ujI^.p  ^^g»  *♦  /^  tj.f^lniui-npnip^fii.'h  luifb" 
%uji*üfi     h    iltitj     ^iuaujnu%     luifii'ü     bnbinj     uiu^tuuutiuiipnLpbuiUut 

3*  ^uj*ütifi  np,put'it  ujL.nLpp^  btj^b  iu2[iiutp^Uf  utjupuAi  4«i- 
i^uj  p  lu  ifuj  L^  juAiq.  bf^iu^ü^*  U  i^uju'ij  lujunpftlf^  umuI^  ttC  L.fi'ijb'-' 
inLpbtuVh*  cdßL.  butmiupbgiuiu  bp^^^p  b  ffp^f^p  ^  uiifb*ütuj% 
auipn.  linauit  Gl.  buiiniupbujn  ihuuinuui&  iiuLiiLpu  ij^b ij b p n p rj.n i.u 
tj^^np^u'ii  ["-pf  1"P  tupiup,  b  rj.uir^ujpbujg  U,uuinLUJ&  juiLtiLpu 
bL.p^bpnpnnLif  jiuifb'iiUMjii  nnph^ntfu y  npng  uipitip^)  t  Ol.  g  uiu 
juin.ui^  bnbinaii  luiu in it n uß^ b l% f  npusl^u  bnbf  b  i^ft'lj b f^n g'u  üuip-' 
q.ujp^nLp^liLii*  ^lu'hab  bß^^  uiup  Sbiun%  jippb  tj^^Lut^iup  luüp  ° f 
b  ji  ^Ibg  uiLtiLpu  biuiitujpbgiu*ü  bnbujipUf  bpbbj^ji  ^,  tj^fi  Ij^iuuiiw 
pbirtLfif-^LÜ  %nguj  Jbg  ^ uj giu p b u/u  lutfü  ^t  Gl.  i[luu*ü  lujunpplf^ 
jiutfb'üujjij  J-iuifu/Uiubbu  iiujutTbb  uinbnS^bui^  ^ulf^tj^piuVu  ifiuptjM 
AbfLUiLpis  IXuuinuS^njf  iuju^*ü^*U  ^  flpq-i-njU  b  Snq.L.nj'u ,  //f^/f  puui 
/£bpu£utpuL%b  b  %ifuAjnLp^bu/ü  U,uurnL.^njf  jujpij.^*ü  Ji  pu^g  pin-^ 
utuj'iib^njf  np  ^  uMUj^iuuuiuLitpnLp^[iifli'u f  b"^L  ^"/»^^"-nj^  [i  2'"V*' 
tfiupiuiiii  b  Jbp  uiixbinif  np  4">  "P-B.  7"'"-  A  llhuitini^iuaü  ^uiLiutn 
u£utnLq^  pbp^*üi  Öl.  ij^ujuh  luiunpfilj^  b  % b ij^n l p^ fi l^  |  ^ uj p Ij^tu L.n p  204v 
k>  "l''ß  uJU£p^%%f  D^  LULpb^uib  bißj  %ppbujfp  b  pujpui^uLgbiu^p 
b  q^iJuhtj.^utbuji^  ^  ^bn.'ü  ^ijjifpbpnt.pbu/u  p*bq-  p uji*ü*ü  U,uuinL(^nj 
b  ui p m lu 2^^ but g b uj ip  b  ^ut^o  b  b  n^iup  bnfigp*ü  ft  pujg.ujLnppu 
jupuijuriLp-lii^  ij^utjbi^tiLpbiuii ,  npiu^u  uiuuig  nißt  fi  ilbpnglif 
tj^tuuli  ujtL  ji  jU,uuini.tuh^  JbuMjnL.pbu/li  n.ujuiuju£Lupinbuj^  uin. 
IJ.IU tj^iuU u f  Q:^ji'Up  gnpbu/u  ^plminnufif  b  fi  kbrLÜ  du/iibujg  g.iu^ 
t^iuUiug    luniugbiui    itAibiTf    ab    ifuM^nup    ^'ug  guiuijg    U,uutni.&nj))  t 


1)    SujjsQ.      d-S-.     14—18:  2)   tyGGri.      P--     1—2: 

^fcsr.   %.    8: 


224  S.   Ireiiaei 


Kap.     XXIX. 


tf.ppuf  ifuiu'u  npnj  ju/h^h'h  Liuiuil.  lAuurnLuiS-  lujuif  lujuuj^u 
£plih^f  U  luuj^ui  giiLgiuDf  aft  tutfb%Iißft*ü  utjuu^fjufi^u^  jiuniunu 
np  uju^pfi  uujnn.ni%  bnltf  a  luls  ^Si  h  2^»  iu%  um  lMu/ii*l4  ht-P  ^luuni^aiu-' 
'ub^nif  L.  p-jubi^nif  tun.  u/u if ut ^ n l ß- h lLi%  L.  ft  ^ui^  U  b  ff^^ui  tjh'Uo 
ujn.  ji  üji^^ui  ^'u ui tj^u/u nn L,p^ b l*1jTj  Ihumnui^nj  Ij^ui uif b in Jt  Ul.  Juju'u 
^"J""Vbh.  uj^biut n^    P^H-     nutnnnfli     huilubtui     uuM^h*    Jtu/iiab     n^ 

uutpq.  tfujuu  unnujif  ujii  ui^fuiun^u  bnb  iJuju*U  ifujnnn  i'Ut  Hub 
ujtj^pU^li  b  Tjnoujf  nun  n^%  puinXb^  nut^u  bunbu/Un  jbnbb'hu 
"t  l^^^gi'j'lf  nlLnujnKl^'h  bi_nbuAjn  b  //V  ^inju  ^^ifiunutnL" 
pbunjU  bujubnu/ii  uibnu/hbif  '"II  quMi_nq'u  uiunbuibn  unLu-^ 
buj^P  A  l^'npni_p^ftL*lj  u/Ui^uini-ß^bui'h ,  jftpuiuft  n utVu  [ippb  (.(Huf 
P^  P I    p      H-"'-!^     ^    hPP^     if^in     b^nn  I    b     bppb     "^H^^  ^luuuipbuji 

^  ^-  bnb))  f  utjunu/li  ut b ut uAj lu n n l.  bnlbu/i  b  ujLnnLUi  uj p nui p n n'u ) 
nppu/u  ujbuiui'UiunnL.  lh*bb  nnnnifl/u  tun  jujt%nLub  tf n p b*ü t.nj'h  b 
jujpn%  *ünpuj  fUifpnLtfLf  uin  b  nnpt^  nubi^n  i:  Gl.  Juju'u  uijunpbb 
p  Jut bitiu/h b  I u/ii b uj p b^ Ul L p ^*ij  ifbut'hti.ujifiui'ii  uiiL^usuutpuib  uiu-- 
uinLuui  bljbqbßunj  ft  ifbp  umbtnjf  «Ul.  ^^['st'f  '""kf  'bbrj^nL-' 
P^fiifUf  npu^fiufi  n^  bnb  ft  ubnpiu*ü^  b  n^  ^ihst^^  ~'  .^"»^^A 
uiu  '{^"Pl^P"  tluiput  *biu^ujinujbnLffbuj*ü  ^  uppnt/u )  tjnp  luinfi}-' 
biuj^     uj^u  lu  Ij^b  u  g  jAi     nut*hiuujuibuiiini_p^bL!ijt 

/^*  Ut-  ifujuu  uMiunpbb  b  a.utnujVlj f  np  niujh)  nibtutLnpnu'^ 
P^fiifu  ifi'ijli  ujiTb'iiuji'u  ui^bpiuLnupbiu%  b  uiifb%ui/h  tib'iinnu-^ 
pbuiU  .  ^^  fi  'hii^ui  iffiutiiCLiuifujfu  b  b  //A  tlutip  ^nubiui  uin-' 
^uiuuipml^  pUuipbuii  b  ji  ifji  nni^ifujpbiui  luifb'butfu  nuii^pm.*' 
P^ptJj  tu ujui u ui ut u piu buAj f  b  ^'linti'u  uipbnb  ^pnii  ihprj.^  nnt-tiiu»' 
Mi£l;u  b  fn/tn.  b  iu'UnL*lj  'Unptu  ni^ft  t^^ jit^  ^[^ff  '^ujpfti.p  ij^uj ^^ 
uniSU  b  tfbnljf  iiiptiUL.npbuji  ib%n*it  niui^hf  np  iujniu'9  pu/u  Q^pp-^ 
*ibfj^bq%  4"  tj^uMitb'UiujU  tj^Sui  pnL.p^btuVu  ijfuiun.%ni.iu^u  (f-nnnilnjU 
p  '^ p b 2^tn lu Ij^ut If^iu'ii  uiufuiutnujifpnL.pb'u^'ii  bnbiuit  'ßii/litib  Xtni  ^p 
ujifuig  ifbg  ^ujpfii_pngf  b  ^p^bq^brj%  blf%  [t  ifbpiuj  ^p^p/tf  ^^^b-^ 
L"4.    1J'"P"'-[J^['^i    ^'P^l'l'f     »[uju^i    tun    Xfnjfitfu       J luUtj.      b    juniniult 


1)   bB.   b.    15  L-L   17:         2)    ITmsp.  I^'V.  21:         3)  ÖiujsG.  d-P*.  20: 


Adversiis  Haereses  V  225 

uianlih,  U  iii^lii tu Ln fi b i^n i[  L  q^ ft  ^fi ^ h rih q^^*U  tj^iuiTb'Uujj'u  I^n.iuq.np" 
b^ujbu/ib  J'ni^n£inL.pfiL.%  b  t^ifuiiiiiiufi^Jiß^  uu^tuUni-ifb  b  ti^bn.nL.--' 20oy* 
anLißi  iupq.ujiitng%t  '/^ui^/^/r  p  \jut^ni-^nq.niinun piujb  1^11/11 1^ b uj J^ 
uiiu in Ij^b fAi  piupä.pnLp[iL^i  If^iubt^ng  t^^utpunulj  br^b  b  i^iußMni.p^ [ilU 
buAjoijnn  t[bg,  i[ujuU  npnj  b  WlituUfiiu  b  ILtj^uj ft fi tu  b  Ultuui-' 
1^1  n^  ujutabiui  'Uiftu  J^n^hPf  f*  ^'bngli  lupl^tu^  ^pnjli*  p  AbnAi 
tuUnbint/u  n*bn.  'Unuui  tfiunti.iup^iugiu*ü  ij^uijU ,  np  fi  ij^ujpj^uAjp 
^bn-nLonLißj  f^fi^bi^ng  ^p  tu p i^ui p n ßU ,  ^luUt^ji  P"L"C  u£ujuilf^bp*U 
lu  fh  *ijutfuLun.uinujJtujpnL.J^pL*ü  l^p  unpiu  i^uj^puutbujUU ,  np  b 
iiutfb'iibgnLÜg  tfpuj*ijq.iutfujj*ij  fi  tfui p q.I^uj'ii ^  tj^fi'hp'lt  iFjiujj'u  lup- 
J-UM*ub  uitLli^  b  pbpuj^ujnnLp  jiifü  ^iP^i^  ^Tt^  4J^Ö  ^tiippLppli 
uttfn*ü  unibf  tun.  npnJa  hnb  9p^bnbn*ü  Juju*ü  uiuituuiniuil  pn  l.*' 
ß-biuVii  b  bu/lit/Uuj^iuthnLß^lii^  ujuiujbbpp*ü  f  tj^utu'li  "P"J  '"P'' 
n.ujpn*ij  b  ^*Unt/u  lupbiuli  ^pnif  aßbL.  qiu%nL.tu*ü  'li  ^i^"  um  bbli 
*ünpujf  inp  tiihjuiLn p f/u  Jbq  ^luniup  uiuiun^U  aiuifbliiu  1%  utiijuiu-- 
inuiupnLß^bifu  b  niü%i  b  puiLnLß-bL^  b  q^ui  p  n  i^ß-  b  l^  b  aunLUr 
tTutpcLUipl^nLp bull      b    qh b\i an  1. ^ b ifu ,       ij^iuu'u      "P"J      ^    ^p^bqbr^ 

Xap.  XXX. 

1»  UL.  lujunqbb  ut luiul^u  bnbinq  b  iiutSb'liiu ^  iiurLiunb*ub 
b  ^p*it  *liuj^*ijp  uiLpp^ujbu  p^ni^nju  uijunpbb  bq.bing  b  ilbuijb'u 
'Unpfiii  lujhn^jil^f  np  q.^if  j iu*ü np ifiu%  bpbuiuLo  qf/J^ut'ii'u  inb-^ 
ubuf  b  puAibu  nLunt^nbut I  aifbuf  qP-bt.  uAjnLu/u  iriunu/u pU 
puui  u i^i^iu rj^Lu tj Ln gb  ^ujtTuipnjU  b  3ibn.%  b  'üiftu  npnali  tJ^ff  '^OPr 
^luppLp  I^uji^ßp  b  ij^utpuniJu  b  iJbpf  uijuh'hj/u  ^  qmuiuhbiubu'u 
qnjqu  ^ujppLpujI^LUß*ü  b  q^utpbLpbiubu^  qnjnu  ifbujbiuq'Uf 
^iu%qp  ij^bgpg%  PpL.  p  äbn*ü  mifb'ubgnifu  % ifuj% uj u£^ u  ujifpnq^^ 
tqiu^bgbuif^  qqf^juiuLn  pnL.p  pLÜ*!!  qbbnuniuh^  qiuifb*Ittuj*U  qui" 
iqiuuiniuiSpnL.pbuA/li f  qiujUp,  np  p  ulj^qputVli  b  qiufiiUf  np  ft 
ifft^li^  diuifut'Uiulj^u  b  qmjUf  np  p  tj^ui pjviiuU [1%  bqb,  pujjff  "^ 
q.fintbtJf  qpujpq.  j uAj tj b ut'li  ntfiuU^f  q^but  bp^buiip  uiq.puinL-^ 
pbuAjf  b  qdji^p'li^i  luhqnuiibiui^  jnnuibßp'it  qP^L  qu/UnLuAtf 
jpunub  PfiL.  [1  pujg  pujpXbut^  b  ipnfuuAjiub  Jbg  utuju'ubbiuq'ü 
tfp    inuju^but^    If^uitfbguAi    q-nj^.     b   uiju    p    q-k^*l  k>    "ptqt"    puiqnLtf 

Teile  und  Untersuchungen  35,  2.  15 


226  S.    Irenaei 

Uihtj.iuifu  [ip[i  l/'^^l  ij.jiuil^ui'u  u^uj^rtLißj  juAigu/Uiug  bnu/ubif 
ij^u/u%  t^lt  b.  tj.pntlßü  p^pu^%  tylsfiiif  r]L^Lpuju£^u^  ^  i^^nfu  [i 
jnij^uiwiVü  uiiu^iui^bgb^nj  b  u^ujpt^bqbinj*  b  nifu/h^  u/u tunLtjiU'^ 
pujn  uiu^uinn  auiju  iun.buii,  nuiuha  ujujnoiunuin  b  u/ltifbnui  — 
pujn  b  uirtuiua  niuinnuifuni-P-bu/u  'Uifb'u  hpH  bpP^bqu/h  b  b 
tl^u*n  iun^ti)  b  nifiuUp  puut  u/iip.uipbibn nknuß-bu/u  ^luifujpa.ui-' 
bbaiuii  b  I lub rLCLÜ b a u/u  b  uiUnnuliu  ,pU%b i  b  b/hn.pbif  np  nuUb 
aubMUiibut^     b     aiut'u  anLnbuj  i    P^bt^i     ihjl     "JJ*bnnbbf      "PJ^     inuip  — 

^Ohy^.  nujpujp%  b  uAjubntiLp-bujup  aiuju'u  uipuipb'hf  n-k"l  k  ^  ß'nnlnL'^ 
ß-bub  ib'libi  ilhuutnLan  i>  ptuju  "Pß  puui  u'uiuujuj  pf^ni-ß  bu/u 
n  pn^b  UM  I  uuj^uujUbapli  luUnt-iuUu  ubpiuiupnt-Uujbiubiuliu  utuiu^ 
[bini  b  iiuTjariLgbinj  f}nt-nib  b  n  i b^Unbu/Utjb  q^u/uUiupuf' 
pujp  biluiubuji  u/Untfli  npn^buqb'u  tj-ti  i  lUnpiu  ^u/Un.bp^b»' 
irißb  q-UJlf  n^  uAsifUiuu^  lujuiq^u^nu  ^n  nnujpbugb'h  f  Hpp  hH 
aiuliCkblMu  b  q^ UM LUiU b lu luli  bLpbm'Un  biiupbuji  uituuipbab'üt  ul. 
^ujbi  ujn.uj9b%  ihiuju  Jpbujbi*ü  b  jC^i/«i#nM»//i.^/r^^^  b  qSt^'u  hpp 
qg  bin  pab  I*  b  Luiqiu  q  itni-biin  ili  b  qb  pu^q  ^luuibin  i  p  qpnqu  f 
qiqmui  bo'  ujuiuinu^uiu  bli  n^  qni-quuj,pbuj  ili  pubiuibini  luiju 
luhbu/ubi  ^ujpb  ^t  Lhiuuibuni-ifij  b  ^btnbb  b  ithi-U  bu  wil  "5 
n.n i-qU utnb ui  iliniuliq  inujpujbnLubf  npn  uuiiupuipli  iiun.iu^Lunnj'ü 
lun.b'u  nbuibi  qw/^niMi  *hnpuit  i^u/jiqb  bß^l^  "'/Z  A^^  unoiu 
bujpab'b  qbmbi  b  uiji  bißj  'Uiu  nuUbinq  bbbuq^f  qbi_piuL.  bjuj»' 
pbuii^  iqiuuipbuqb'ü  utn.  b  'liuiuh^f  bppb  qb  i/t  bu  ^uiubin  i 
*JUnput     b     ifujLuibinj)    qn p  ujuj^bi     b    qqnL2Uj*buji     uipj^uj*ü    I^i 

2*  U'Pq^  ujutpui  b  ujpJ-uAj  4  quijiiuj^^u^u'u  2['1.^L  ^  "'-■*' 
unLguAjbi  b  ji  ^^^utp^uib  bp^buti  biu/ub^  uitinLiuVu  P^["-> 
qb  üb  b  uni-ut  i/iupquip^b q*ü  q^^JpH  Ijujpnbutip  '^utuui pbug pU * 
puiiq  qbutujqbuiiD  ^utu uiuiinuiui^u  q  b  qpnq*ii  qbbni-gbuj i 
pttLU)     ujiub'lt^nU     I-     iJbg     ^uip/iLp     JuiffunL.%      b       ij^bu^%f       ^'"L 

^Olw  ißiuii  b  uiqujubi  *ijuj/u  uin.uj^b'b  b  uiujuniflju  ß-utquii.npnL.-' 
P^bu/li'u  pui&jihU)  b  ujuiui  *iinaiu  b^^bibnbuij^  b  ur^pbgbiu^  b 
biup^babuii  'iini_ui'&bi  b  ^Luuurutinbi  qliupbu/hg  tp"  ^  uj^b- 
griLgu/libi  qJ^Lpbu/üg  d^^/""'^"'-^/"-^^^  "P  1^ t  ^^^"^k  tZ" 
juuAtni-pbiuVb  jui'ulj^utp^uiLp^'it  putijibuji^  b  j[ih,pU  ij^ujujpbuj^ 
b  ujujbnLgbuji  uuipubguLug^  qjujn.uj^uiuujgbuj^u'ii  f  nifub^^nij^ 
u/Unifu^  'iibpujujpnL.%ujbujbuj%  b  jujn.uj^ujuujgbinj  p^uLnjh f  b  quut 
'^'^i^ujpbut     qbuibi     qn  I    qquip^'b     uii-bpuianjt       ^utju      b     uirvuj  pb  uj^ 


Adversus  Haereses  V  227 

fi/u4*  ((Snpduiif  luuuiugh'u  fii lu riuj rin i^p [i i^  II  ^luuurujuinLpitLij, 
juißuhiuif  jui'ulliup^iuiili  'üngui  [i  ^.^puij  ^tuug^  u tu ut uj  1^11  Lifit )}  ^  t 
Pu/i  bplftffttuj  n^  ifftiuj'ü  iijiu%liiupi^ujLpl;Vu  *ünpiu  ii  /r  i[bpuij 
Hiui^f  UMji  U  tiuin^ißt  *Unfiw,  jnpifi^  tj.uj^ng'ü  ^,  iuiitj.buig,  ujjw 
uti^u  uiubinJ*  C(P  'hiuUiu  ^ni^jitjnL.^  kiufu  i^h fi lu t^n t.p b tuU  bpli^ 
Jujnujg'ü  *Unniu*  /r  ^ujjU^  Afiujt[ujpnLpbuj%  i[fip2_^uAi1i  ^[mg 
%npuj  ^uMp(fbug[i  uutfb%iufu  bplj^ftp*  b  bl^bug^  b  l/^bpjig^  I^P" 
If^ftp  b  iii^pni^p[tLU  'ünpiu,  qßiuq^iu^'u  b  tj^p*U ui l^li ^  /r  %ifiu))  ^t 
kt-  i[uju^t  lujunpfili  n^  ^tuifiupbui^  ll'^l'  "'"^t^"  '^J"  [>  J^'J*^*" 
^hlP^lüuü  pliq-  injUnu^tl^^,  "T'B  UJ  uil^  b  i^n  g'ü  b'Ut  U^Cl^  t^tj.nL.'-' 
i^uMtrnpt  b  ^ UM u ui lu ui uj tj.njU  ^  b  um*U ij^ui um^ tj}  ^["^l  ifbuj^^  b  lu'Uuuti^ 
bib  ifutnifiup^riLpbu/i/u  b  i^ß.ut pifu/u ,  ^uj'lt  [  bpi^  ^wi*üq.^u£b-'  '201 V*- 
gtiLgu/ubi  b  ^ifiujiupmp  q.^uiuj'iiuj^  ij.ni.t^uj^btu  b  rj.pu£UJLnp 
u/u n L.u/ii u *  bppHL.  ab  piuannT  lu'bnuu'ü^  ljutp^*ij  tj.ui uAj ji j^f  np^ 
HL^blu  giuin.iu9iuuujgbiui  P biLU f  b  n^  'ünLiuu  ^"^ij  b  tfiiiu  'Unj'u 
bi'bn.bpt  T^iuitab  bp^  auignufn  blu f  np  nuiuiupü  u.iU n i.utli ^pU y 
np  nifub^lM  apfiLh,  tjnp  no  b  % n g luh l^'h  ^[^['ßk  q^q.bgbu/^  np 
q-ujfu,    fu'üq^pbuglit 

3*  Gl.  ah  nS   iJluuTj    mtupuibnuub  luh n i_iuii a u )  np  niSlipli    nPpu 
au/bnuiuiMU    au/junpbL,        luubt/n    gtujUf       "^Jl    ij[ui"ii    "'"-     /^    jLku-^ 

uinLiu^*ü     bpbbunb    U.    'Uiu bjiuiiak.nL.  ^^u«/n£«m_^Ä^i*iI/I/ uuinUpuiu 

uitini^n.  nifüb  tib/ltnpbiui  pbi^f  '^  11  "^A^^  iiuniuau  tujunpbU 
""»B  tjp^bujio  ^luumuMuibunt  o/f  *Uui  b  L,ujuib*Unu  u/ünL^n.  ntfub 
tlt^bg  ^ujpftL.pnil^  ij^uipunifu  b  ilbgbg'u  PHl.*  b  buipb  ^ui^  uip" 
fj-tu'lili  4"  ^uji.ujuiiui^nj  f  il^Luu*ü  11^  b  ^bp^ft%  PuiauiLn  pni^p  bi^u 
luLJu  ni^^  tj^uAjnL^*  ^m'ljtj^lt  l^ixi m fiii um g ji ^  b*U ,  np  uijdiftj.  u/b" 
gbuii^  nifuli^  ti^2/""'*bnt.p^i_%*  uij^^  n^  ujjuni^pb  ifb^  ifb^uiifbi^u 
f^i.  *l'>^"^d^^"i  l""['^['gl^^^*  SH  'Uuj  b  ShuiuAjtL  uinuL^filä  J^ui'u^ 
tj-fiii  [i  A.bnU  bp/^nug  kuij'UuLi-npuig  b^b*ü  b  b'u b'u  tipbabinj,  ui-^ 
tlb'ubgni^  g.uibpng'ü  tun.  ifbtj  utii  n  i^u/JU  g  ^usliuuiw  pttuLanjh  ^  b 
^uJLiu^b^^f  b  ^u/iitj^li  tj^jiunuj^uLUUjgbiui  pbiit  ULüb  ib'liabu/u , 
^  1P"3  ^  4.^3^3 f  [ii-puj^ßui'u^[n.p  ni^pni^ß  iluj%ti[,  jbppg  tj.pngu 
puLtj^/^iugbi^njf  b  ^^"ii  ^  b  'Uuibt'uh  U.  gujuibuji  b  apn^buji  iTb-^  208r 
I^ULU^*  ßu/ütf^ft  n^  n^f  np  ft  ifbpnnf  dutifui^utbliu  putcLutLnpb" 
glf^)     ^n^bgujL.    C)[iuiu/hf   b  n^  np    if fi uj piu*U ut Ij^uMtj    d n rj^n ij^p tf.n g   bp^ 


1)  a.   (Huwq.  b.  3:  2)  brbiT.  Q.  16: 


228  S.    Irenaei 

Ij^p^pujiunnuß^JMLU  nULuiiUiii  l^n.ng  tun.  G iiiu t^iu g ^i uh  U  uin.  ßtun-' 
aiunnuu  niJuh  aiutinAu  aiuju*  U.  unu/hKbih  jd^nLh  aiuqifiua  tf-H i 
luUntAiUf  uj/JU**  ah  U  tunba.uj//u  öbuiu/u  ^nShl  i  UJ 1%  a  u/u  1^  f  nn 
lujrrun  luugkiui  näflähli  ah 21" ufu n l ß- b lU *  b  bnbbnnLtju/ul^  luiw 
lafKr  uiui in n L,^ ut u h  hifb  b  iln^ft^h/lin.nnuP^hLÜ  h  Jbnuji  tuS^b'" 
l^nj  luujnntflttJubl^f  *J"n  A^^  *iiuj  luium^iuabu n^  J^uitunb  ini/li 
tjJii^irbtUrLnni^P^bifu  luniibi*  b  um  iriiu^u  ilhi^u  bu  laun  b*iiiub 
Puit^iULnniubiu'u  f  iah  'Uum  lurLiuubi  ann.naujbu/u  g  uj\inL^'Ut 
ihpi^  luju^ujii  tnjUbinJ  ^tiit_ut%nLf^^LÜ  uMbni^utVUf  tf^*h^  ah 
b      auiau  lua       mbubnnbi  ilbij       b       uj  lu  tft  b  tu  n.b  1  f       b      uh        nriLn^ 

obuiu/lAj  uinnbiuLOf  nn  aujint/li  ^f  bn^bunh,  ubn  n^  h  Jn-- 
tnuiua.  uiuinlubuji  ^in in uib u a n ld  h  \iuuMf  b  n^  amnAbuti  ^utw- 
miuinuiaiun  ^niuifu/ü  uiuitf,n  qujiu  niMibt  'Uifm  qu/Unifu,  nbuiui-- 
gbiuinf  nuiuqh  ß^l^  luiunin  b  ujnj-m'u  ^n  juMjin%h  bnbbiujiu^u 
jiunnbu/u  €fmuu/hujbhu  nuinnqhi  lu'UnLu/u  iinnuif  h  dbnü  'ünnui 
uiutughuj^  j^^'hl^pf  nn  b  njiuim'UnL.pjiLjU'u  butbut  ^ßu/Uqh  ni  #tu~ 
nuj9  nutqnLU  h'l'S  & ui ü u/lt ui buM un  mbuiuLf  ujjl  unbff^  tan  ifb-- 
JUo\'.  pnJ  nujnnLUf  uin  biuiniunujh^iuL.  hntfbuihuj'hnuh  h 2 H^ ^"'^ " '-'" 
pbiu^'Ut 

4,  ßujjg  uijdif  qP^liL.  uAi n LuAi'h  ujqrj.huigf  q^  i^^nc^""'*' 
gnun  h  *üifu/bl^f  b  bbbuii  ^Unnut  qh  qbtn hqbun  nn  i^ *  auiiq 
ntuUnifü  in.buti  nujnuinhmq  qh  n^  g  tunj^u/u  iiuim'uh  ^nn*^ 
^M/^^^  ^  Snqunjii  U nanjt  riu'Uqb  hß^^  ^n^uit^buii  ^n  ^  'Uifiu'u^f 
P^bpbu  pujqnt-if  (finifu/üuibu  biujnt  f'ul^  luj&tf^  t^uju*U  qji  ((Qp  b 
n^  ^f  b  hiiuh^  h  Jbp  1  u/li rLli qn q*ii  b  h  bnpnLuin  hpßiui))  f 
pppnL.  p-g  nK  b"U  pUiuL.  ujdb%bh*ii  bqbini  *UnptUf  b  n*>  u/Unifu'u 
jujjinu  h  ^tL^iubbquJLf  nuAjqh  *,l^h%  u/Unuh  nK  ^n^ujbbtui  JO"/  — 
P^lpf  fjL.  p  tJbpuii  ^uiubuti  unpui  b  iiu pAtnbb uj  1  iiuubuuiiJj  iu2*' 
pjuip^hu  P luqtuLn pnLßbui\i^  ujifuiLn  ItphLo  b  luifuujLn  Jbq,  b 
qpu^*ii  'UuinnL.ubiui  if7  pni^uuiqt^ubu/u  uiui^ujph'u  f  bbbugg  "4/' 
jbpqUpq  h  qbpuji  luil iijnq f  qiutnu/Ln  S'ULpf  b  quuj  b  qtltiuquju^ 
q.buiiu'u  b  qinLbiuiu%  "liifut  h  lh^*lt  '*/'"/  uinutnb inilf  b  ut^biniJ 
p  Jbpiuj  tapniupngii  qiupnuijnußhuAi'lj  J-iuiiiuutnbf  uiiuh'Ufili  ^ 
q^ui'bq^iuutb  qh^ß^ltb  pn  pn  inuplUf  qupphat^t,  b  ^tuuinLgm'ub  inJ 
lAppuj^wunL     qbinuuiü'iu^U       ^uiniu'UqnLp  hiSi  y      inpnuM       lupnuijnL.-- 


1)   8ui]sG     d-b.  8: 


Adversus  Haereses  V  229 

ß-biuVu     o^n*ü    luu^       ah uiqnLUfi      iiunUb ihn     U   jutnUifinfia     kLLiui 
a.iuauauah'ii    p*ltrL    lUnnuM^iuunL.    U.    Uiu^iubuii    U    Otu/jnJauji     t 

Kap.      XXXI. 

1»     H^uiu'it    qh    nütuiinf     n/t     ffnchu       nunniuiul^u       ^ujt-Uiinuji t 
qut'UqnLquAjb'h        ntiuiubt.    uinnutnnq'u   lun.iu^tuuinLß^biu'u )    b    quin-'  •"^'^^* 
ntunnLißt    tun.     h     lu/UuMiutubiu'UnLp  fiL'u      briß^nuß^biuli     nS    qbinb%f 
nii q.q.b if n uß- b ihi    u/ubnun^2**^"'-P'"'^""  nunnLub    nifublif    "^Jl   luiiiu'u-' 
nuibiuiit     ^luitqb     in  i lui qiuU qn^     isi*li q.n u*ii b ^n i^    quitibq^nuuih-      U,u- 
inn^h^ni     b    n'i     rAi  nn  uU  b  in  ij^    qiji  p  l^n  l.  ^  ji  l.'u       iFut  pifiinjli       ^Lpbut'Unf 
u/banu*ub*U       b    qbinumnuifij       LhuinnL&njf     qaninn      qui%q       lunub*!} 
qUtUinnuanil)    tun n^binJ    ifbu/liq.iuifuii'u   P*bq.  ubn,ui%bi'u    bunbiuliq f 
uiublj     qbn     b     Jbnni     bnß^iui     biu/ubi     bnl/libq       b      q'Unilbifa       h^U 
q  hujuiupiupiuL.   Lbpiun^iuifUf   b   bpffuii  lun.  iTiujp'b    b   buiif   uin.    ih'b^ 
^buAiß    unum    ^ifuigbmi    siuiplUt     ihpq-^    "P'P     qpninp'u    uAi  q.n  u'h  b*b 
IJ'^P^'-P l'^'i'f     np^iuU     jii.pbui'Ug    l^'L     ^r*      h    P^9    pwn^uj'b 
qiuj*U    ji    i^li^ng^f     ll'^t    ^"'/"^"'^"'//'    tt       ^f^t    "^    qquiu    juipnL-^ 
pbuiuu     qbmb'Uf     n^     buiifbqbut in    p'bq.  ubui     luabi   b    bifui'Uiui f    qh 
bp^^  uiiu   uijuujgu   ^p)    npui^u   luubVUf    b'Ur^  H"^   ^kpf    f"P    uiubVli 
^uiLuiuiuiif   n^  b   cibnu   bpbq  uiLnLpq   uiptupbuii  t^p  qjuipni_pbi^%f 
"*JL    b    ^^P"'J    1""^^^*^'    qnq.^u'U    lu pmiu^Kiugbui j^    t^"l    "'-^^^    bp-" 
pbui^     q%uigbuif^     ^p    ^    ij^bpf     pnqbiui^     qif uj p iS [iVü    jtfplipb*     ^Cl 
uijdif    bppL^     uiL.nLpp^    uAjq.   ^p^bginuf    nup    I^fi^l/Uf    " p.p    i[iu fu^i.ui-' 
'ubtfuiVu,    npiq^u    tfiupquip^'b    uiuJ^   jufqujq.u   "hnpiu*    ((3[i2^bujß    S^p 
quni_ppu*li,       qJbnbuij/u'b     'Unpiu,       qjujtiuj^      'u'li  ^b  g  b  tu  f^u'u       /r     l^nq 
^Uküb       ^    kt\    ^"^      'Unuiu'^      fi    iftpllb^     t^.nuuiy      juiuipbgni.ßtuubi^^^''* 
q'UnuuDU     bi-    ^^^^    /lul^     S^p"^     Ccfipiq^u,     mu^,       b     SniJ^UuiVu      jn^ 
pn^uifuji     li^uinu[,'u     bp[iu     uiLnupu       b    bp/iu      q^[i2^bpu,       uijuiq^u 
^ibdb    f^ülb    Vuipq^unj    [,    ufipui    bplipfi»  2,       Jlji^       b    lunuipbuMfu 
'Unpui     uiut,     Pt     «bl^       qli^'u^    ^,       bp^      n^^       q[,       ^^    [i    uuinpli^u 
^Vkvb^^  ^    Ru4ju  b  'hiui^lip    l,   %tu    iTujpq^uip^uj'üui^nil    ujuuig'     ((bu 
^pllbgbp    qui'uä.'u    [iiT   [,    q.dnlung      libp^'üng»  ^       bi.     jiupnugbuij^ 
jbpp„pq.nuif    uiun^ifu,    j ui n.ui pi n Lifu    uibubuii    'Ö'*"    V ui p [, um ifn u    b 


1)   ITuisp.    Q    11:  2)  ITiusp.    d-P.   40:  3)   bihbu.    T».     9» 

4)  UuiqiT.    ab.  13: 


230  S-   Irenaei 

hibiui   bif    bu     uin.    Z,ujin*U     huf     ujji    aUiu    lun.    «y^uiAn^/imw«    b.    uiuiu 
q^nuui^     biu/itbif    utn.    Z,utin     bii     biurL    siuin     Abn))     t 

2*  tt^#f*  tf^t  [i^^'  Sl;p*ü  til^ujpq.  ij^iulu^u/übßb^ng^  uf^uj-' 
ftbuipf  ab  bnbgb  % lu ju lu b^ l/h  ifbtibing  b  ^n^bgbuii  bpfiu  lULnLpu 
b  uuinnb'iiu  bnbpbf  ibui  ui lunn bb  lUßnnLtjbuji  uui ntßjuiLti n f  u pU^ 
ab  b  quibiuu  abbtiujn%  gnLgiu*hbi  tunujbb  nuiiua*h  )  lujuu^gu 
ujujia  bi  tan.  Z,UMin'Uf  gbiunn  n^  uj l/li b n n b*L f  nnn  utubVu  aaanbiu 
tj-ai  anuui  ifbau  uj2hjtun^f  A"^  'j'^f'P^h^  tftanaü  /iLnbiuljg  f^n-" 
nbuii  ujuin  uiFianubt/u  b  tibn  b  Jbnni'u  bnbb*li  bnß-buj i  b  iiu-^ 
%bf  uibn^t  'ßu/Ua^  rpfiuuinu^  b  tfl^9  uuinLbn^t  ifni^nL.  ifhuj-»' 
gbinj  f  nLn  ^nab^  uiu tutiujlj b g b in a'u  l^b'u f  b  uiiauj  uutnuhuj»' 
Ln£tuju£^u  Jiupnigbujj^f  b  jbui  lui nni.ß^buAji^  ilbnuigbuti  jujjui  — 
^\Qy »  % uj uj^ u f  iliuu'ü  ab  b.  ut 2^uj bb n ui uj t/u  bLnaOf  Juju*ü  nnng  b. 
t^ußju%  q.np&biug  Si^p'üf  ujiiä.^%ß%  bnß-u/u  j uj*U b n bb ib'u  ifbg 
h  rij-n lang  uibnbf  jnnn^buji  uut^uu/bbuj^iM  bunbu/üa  itXuuinu.'^ 
o^rtjf  b.  utUn  ilbuSb  giUMnnußbihi  aliuj'u  lü^b*^*  buiinii  ifhuiiitd  II 
uufUfubinij  juinnLpbuiVu f  b  uiuiiu  n'ubujibiuiD  q if uj n if b'u u^U  b. 
tutlanq9  jiunnLgbujijtf  ujjub'li^pU  g  nnujl^u  b  ^^n*U  iiunbujLf 
UMjuuil^u  bbbugb'u  jbnbuu  UtUuinuan  it  C(*nu/Ugb  n^  nn  ^  uj2ia— 
bbnui  utnuiL.bi  ni/i^  qiltanquiujbui%*  b.  buiaiTbuii  b.  luinniunbuj i 
uiub'Uuji'u  bnbnb  nnuj^u  ilujanutuibui'u  biunCC  "*»  ^PHr  nnujgu 
iluinnujujbui'u  ifbn  nS  ui%qn^%  JujnJujnujbb  b  puig  nLn.nLgbiai 
u/iUq  qUwaf  uiii  bbtag  ifutug  u/UuiugbuJi  nnn^bgbinLuU  p  S""-'^ 
plfli  h  fuipnLJJ^bia^^  bi_pni  (f-utifu/liuibbf  np  b  b  cibn.%  OnuUujunL. 
jujnuj^utnn  1%  ujgnbquii-f  uJiub*h^nU  4"  J^*"  PtS  ""-"*-/' ^f  jujpnL.-' 
qbuti  üb  puiquit-f  uiiuut^u  b  ifba  biuu  ißjiui  b  tauuuJi  iqujp— 
tabün  liftUUinL&n I  npn^bnbini  i um p n l ftf^ b ujVIm  ubpnj  qfTuiüuiUiul^ 
jutnuj^ujqbbnLgbinuißj  ^t  iSuipquipl^JTig*iif  b  uiuj^uj  ujjuiq^u  juipaL" 
gbutip  tlbpuä*ubif   qnpu    libut'Uquiif  O^p  J'"J"    uj p (h uAi ji u    ujpujug^t 


1)    3mlfi.  h,  17:  2)    Snqfi.  h.  20  bt  27:  3)    Uiuqif.  l'P.  4: 

A)    %nilj.    *l.    40: 


Ad  versus    Haereses  V  231 


Kap.  XXXII. 


1*  tA/"7-*  ijuju%  oft  ribtiUbuti  nnrinLl/u  nifu/ü^  pujpLn^ 
I lu n u/it n.iu a'u  i lu n A luli tu a f  n^  ahmbinJ  nuiü tu L.n jj^li n Lm^ n iSU uli  U,u-' 
tnnt^&nf  U  qjun p^ni-ntt.  uintitunntiu  iiunnL.\pbtu*U  b  tun  niti  in il'^  ^lOv*- 
ß-biu'lif  nn  ^  tun^iui-tuin^bttj  tunui9iui^iu*ittututun^  tu'Ututuujbtu'UnL.*' 
ß-btu'ltf  b  Ot.bnU  "n"J  tun^tujnL.p^biu'u  tunj^tu^uh  bribtuin% 
ttjuttnatu^bb  tt£tutntj.iu^fil^  pjttr^bf^iu'iifi'ü  uttu^fi^  jU,utnnnu^t  stun— 
biui-nn  ^-  tuubi  jtuniuti^u  unniujf  ttb  uiiuntn  b  luntJ-iu'it  ^  titun-' 
ntunu^t  ^lufu  tuntu^ji'u  'üncfiu  ji  t^bptuj  tu^fuiunsbu  tujunnbb 
'Un nntLbtjbin I  unniu  jbnbifiuuq'lj  ^biuriü  iiu nnt^iibut i^  tu'iUnn^'u 
tun.*ünt^i  tj^  tu  tu  n  i.ß  n  t  ifü  ^nuuitttu*U  fftun.iu'ütinL.p-biu'u'TU  ,  1"  H 
Ihumnt-iua  lunuiniu iiiut.  ^lutik/hf  b  p ujuuji_ii üb i  ji  *ü tfut f  b  lutuiu 
tujutugu  tu  lihti  b  n  n  Lli  lh"bi  riU  tu  n  n  t.  ß^  b  t*lt  tiui  in  tu  u  tu  tu*U  b  t  T^tu'htib 
innnL.tl  tu^fuuin^b  tutufhiuttbiuin  tuiuntutiibtjtu'u  tu  if bli  tu  tti  tu  in  b  b 
iui.n  b'iu  tu  Lutten  P*bti  ibnnc<  ^u/hnbub  u/Unbiuip  ^utJ'ab  pni^pbui  iTa) 
^piui.tug^  4"  ^  tupff-u/Utui_nn  ^  utftu  tiujin n i^tfu  pürinifubi  %nnuj 
tj^^tutfpbpni^pbtu'li'u»  b  jnpnLif  tu^fuiun^^  ii uitulb tu*h  iliuu'u  utn.  b 
jlhutnnL.iuS^  ujtpnjf  ji  'Uif^'ii  blsiiiutLnnhbi*  b  jnnnt-iT  tujtuiun^b 
i^tuniujni_pjitfu  ^['bg[''bf  iiuiuiT  piuuuit.n nbi  *iinniui  ^u/ltnb  t^bh- 
b  i^tupPtuit  ^  luifb'Utujiil^ti^  lAuinnLiuS-  b  tu ifb*it tu  1%  b'liS  ^  'Unniut 
^rt^  "l"^P"^  ^  ujpdiu'it  ^  b  'Uifj^'h  [lii^pU  tu2luiup^^u  lu'Uq.p^'ti 
t^l^tuqifnLißM  j tu p  1J.U1  p n i_p b ujVü  pütj^nt^b^  ituntu^^'bV  lu'u bt tu ib iu*U 
^ujntujbf^  tu  p  rj^iu  p  n  g*ü  i  Ul.  t^ujju  tuniu^bui^  utptup  bpbbi^,  J'uti. 
Sn.ntj^iftujbgfru'h  tujuuj^l^u  j  tuubj^ni^*  d^ ut*ii t^ji  tu l^ Ij^ut ^n i.^ ^ ifli  <2\\^ ^ 
uii^^tup^ltu  jtujtn'UnLßbtu'u  riprii-ni'iu  uuftuuh*  .niu'Utjh  p'utinL.^ 
'UtujUnt^pbtu\i  lu^/uiup^u  ^'Uiutjiu'htibntut-,  n\  biuiftut^f  ujji  ilutu*it 
iuj*Upf  np  ^*ü tu t^tu% tj.bg njg'ü  jnt^untl*  ^iu*iiijb  b  'Unfu  bltn^  uj^" 
jutup^u  lu tj^tu tu b it g ft  ^  ^iun.iujni^pb*h^  uiUMtubtu'iinL.[}btu%^  iiuutw' 
uinL.p-^thi    t^tuniug    II prj.t.nj\i     lAutuni.&nj))  ^t 

2*  ^P1^  "^J"'^k"  ^  lunumnuifb  (/.umni^S^nj ,  ijnp  kinutuuf^ 
giuLJLi  (J,ppiu'tuisJnt-f  '^ tu u ut lu isi n iSü  biu  iflsiUf  uiu'Uub  tuutug  'litfiu 
lAutunutuS^^  C(Stuifptupk  tj^tu^u  ^n  b  tubu  j^  tubtii^n^klf  "^[* 
tujdtf    'l'f-fl    ^"f    ['    ^/ti-u^u^i     b    li    ^lupiut-f   jtupbb/u    b  ^  S^ni^*     tjj^ 


1)  Unilif.    Q.    19—21: 


232  S.  Irenaei 

niULiub b       ort      ub%^lM.   jiuLJimaiuU)y      t       Gl    niunAtTuii       tuul^       dImum 
((U,nh)     i"ijg    'l^"'J    J^rk.Pb      imjhni^p^liLU      unpiu      U    j b p l£UJj*li n l" 
ß-bifUf     nb    jpba    iniua    qutu))     t     Gl.    n\    ^lun.     b    uuiu       (fujn.uM'Uanw^ 
P^b^U     U    ni    ^"^ il     "h    ninb'iif     uiii     ub^ui     iuluiui n      b    utiu'Un.nLbjui 
b    uuiu     bnb     t     Gl.     inntruju     duirutiujUbnujL.     (J lutitu i     b biiu     unnuj) 
biuifbau/ii    *Uutu       'pbinutabr^       "/'A       lhuii       uibnb,      ab     ffiunbua^ 
atiiu*     n^     buMifbauiL.    uiiiUnuif     luii    aubiun    ^hph'^    ^"P^'P    ^lu n bi_n 
nu/üDUjn       lun&uiPnj      inni^biui       iiuL.b     (jibnnihj  bin     U  lu^iutLbiu'Un'ij 
'nbinujaLni     f    biuinil   ifbujinJ   U  tuhuiuinJ  ju n u ui uiuVu  ihuinnt.a'nj f 
b.    nj     btuifbtfbiui     ^ujifiunbi    n'Un.ni'libi     b    ifuinnbu/u^f    tjnn   'uuiuiu 
2llV*  binumiuauji.    tniui       ibuutnLui&f       lujuiugu      luuujnbuMi*         ((^tuLiuIf^p 
nnLif  uiiua   qbnbbnu    qtujUf     b    nbuinj'u    Uqbiuinnub   üb'uKb    b  q.auj 
b    ifbb^     H, n lu b^ iu*ii b y)    '♦     b     ffnLbuji     ^tuuut nbniuL.    nuiiuuli     utqpuuU 
nalMuibhuj lu'u     iiuub'üiui'u     b    Jiujnbu     iiujuubbt      Utnn.      bß^^     binu-^ 
uiuiqtuL.    'iitfui    qbnbbn*U    qiui'Unnbb    q(hujn.iu*hqn l^ bifu    Imu ui n luj a f 
b.    nS    tun.     luiifb'Uiu i'ub    uiu/UqtuuinL.p^buA/u       bLnnuUf      1" P     ujiunur 
b.    LunJu/ü    4'/'     ujnünLi    'Utfiu    ^uAiq.bn3i    qiuLiul^ujLU      jn-priij^f      "'J- 
ub*h^pli     h,     bnbbquibni^ß*ü     U,uuinLbnj     b    ^ lu i_ui ui lu g b f^n ij^    ft   'liuj    ft 
juinnLpbuj%%  lupquipngi  Pujjg  qujLuil^*lin piu  ^  blf^bqbß^,   fi  ^bn.'U 
Sbujnhi  qiun.   b'Uui  nnn^qnnL.f^^L.%*ii  n^ül^iu^biu^f  npu^^u   uiu^p   Oni^" 
^luVu^u   iriiptfi^i^,    bp^   ((fjtup^     Ikuuinuutb^  [i  pujpuAtgu  jiupnLgui-' 
'hbi   npqbu  IJLppuj^uJifnL))  ''<     tA/#   b    ujiLUMBihuji   luu^  utn.    T'utqujuiuj-' 
qbu'Uf     bß^l^   (('hnLßß     bqpätp^f    putn    U lu^ujl^ut  lunuinifutVlt  "prj-[i^ 
^D))  "' :    bt-  qiupkbiui^    /r  %tf^%  bpbb^uju^^u   uiu^  q  [i  ^pfiumnuU   ^lu- 
Ltuuiuiqbiuiuii     u/Uqpt,'u    pUqnifub^  ji  ^bn^  'fip^uuinuft  qU,ppuj^uj^ 
ifnu  q ju n u in n Lifi/ii ,     luiuiq^u^  ((Ihppiu^iuifnL.  uiuujgbiuj^   bqb%,    luu^, 
tunuitiifnifu^pU     b     qiui_utbb    %npui,     n^    utu^^      U    qiuLiul£Ujg ,     ^ppnt. 
b    ij^hpujj    piuqifiug,    ujj^    /'PP    t    4.^P^J    '^b"J*     ^    quiL.iulj^^   ^n,    np 
^    '/^nA"w»"">!)  ^»     IjL.    qiup^biuf^     t[b p u UI ft^lf ,     ^ in u tn ut m b i^n if^      quinuj" 
qbiuiu'Uf     luu^*     ((Opiq^u       IXppiu^iuifij       ^  lu  L.ui  ui  um  tj      IMuutnL&nj       U 
^ujifiupbgiuL.    'iiiTui   jinp^äupuLf^ftLÜf     qftutujß^^     luu^iu,       q[t       np^ 
212r.  /f    ^iui-ujuin\tf%,     un^iu     b'u       "pr^/tß        U.ppuj^iuifni.t       ßiun.uj^iuqnfu 


1)  TyGGr^.   6-%.  14—15:  2)  ö-üG.^.  ^%.  IT:  :])   S-nr^f  b- 

5  bL   bpr.  <MJ..    13:  4)    b-GGq.  bS«.  11    cmr.:  5^   i)*GGrj  d«b.    18: 

6)  V'l]-    '>••    8:  7)    *»-uiiiius.    0-.    28.  8)  9-uiijius.  %.    16: 


Adversus  Haereses  V  233 

uiLuLuMj  L.  a/ttnuiakiui  tinnof  tj/t  h  ^uiL.iuuinn  utnrLUunuiunugutu^ 
q^bp-iuiinuu  lJ,u ut n liu (^ ,  jiun.iu9iuti.nj%  utLhur/ru  but,  ^inuuiuM" 
ahuii  Lhpnut^utunLf  P^  UJLn^'ubu n li'u  b  Jtbq  uiub'Uiu ili  ^b[}u$-' 
*Unup*  uiuttu  nupLifu  "P^  h  ^ ut uui ui n q'u  b*U f  uiLn^'u j/u  n*^n- 
^utLiuuiuMqbinju  lApptu^iuilnL.))  ♦  b  unoui  b*ü  "HH-h^  Ikpnui'TiUi-' 
ünut  UtpfJ-  mnuutiuabtui  g  UtUtnnt.anj  qcf ujrLuj*iinn  1.^/11.% u  bpbpb 
iLppuj^iuunu  b  quJLUjbb  *ünpiu*  b  ni  ihppiu^iuunL.  b  n^  aiuuiubb'u 
unpiUf  ujiubuou  n pn  b  ^tuuiijutn alt  ut p ritu p uiu luU f  Luitru  lunAinult 
b  uifiu  qJ-iun.iu'iiqnL.ffbiAJf  piujn  mnqb'u  b  lui pnLpbu/l/u  uip'^ 
riujpnqt  'nui*üqb  :^2^üujp  hm  b  SutuinujinnLÜ  ^  jiuubuiMJjUb  tAw  — 
innLUib )  b  iliuu'u  lu  lunpbb  öl^p  bpiu*hb  uiiuip  ^banof  ab  Itnout 
J  ujn.uj%q.bugb*ü    1^p^l*p»  ^* 

Kap.    XXXIII. 

i»  UL.  i^iuuii  lujunp^l^^  ji  ^lu p ^uj p u/u u'ü  quiinilf  ab  uiuh^ 
injiu  iniuß^  ll,ppiu^ujifnL.  b  ujj^nrj  jilj^f  np^  ß^H-  ^'^"'/^  kH^ 
qpuiqnLuU  (^ luiiuiuqnLp buiuli f  nn^ujqbuii  b  ilbpuit  piufj-uibbtt 
b  uippbuii  p  uifwlig  b  uint-biui  um 2uj bb p ui m q'u y  uiul^p  tinaiu*^ 
((Ihpp^ß  l»  uifiu'u^  uMüb*lMb^^t*hf  ^uAiqft  u ut  ^  ujp^L.%  ^J'  ni^ju*' 
in b^ f  np  luinujqu  piantfiunU  ^bniu'ubf  b  PnnnLpbuU  ubnutqt 
hutiq  uiubil  Abq  n^  bu  luppbq  iiu luu^bml^  ituiuiT  i^'lt'li qb'li  1^ 
"'J't'-"J^  ^t'^i  I  ^""-/»^  3"^/^}  jnpdiuif  qquj  Uippfiß  *ünp  pUq.  2l2v. 
Abq  iiupnujjni-PbujVu  Siui_p  büni))  t  Ih u b'u lu ili  bpujLo  utuiiu-^ 
^4^  t'  f^i""-Ut'ijtj.nLpbuj'u  bpbp^%f  qnpnj  b%^it  *iinpnqbuql^  b 
jiupqtupbugq  tun.  b  tqiwiui  ujl*ü  uuituuiut-n  pau^biu^U  ibutniuq 
l/pqLnj*ü  lf,u  ta  n  t,^  nj  f  npiq^u  rtaL.bp'u  uju^^  Ccflp  tinpnql^ 
qq^ifu  ^/»^/»/'^^  ^*  lUnuuiiußbuii  ^  pifiubi  ji  hVuqb'bl^  iuiqL.ni 
pbq  /"-[*  UM 2^uj bb p ui u\i f  qbpbnub'b  bgnjg*  b'  qdutn.ut%qnuP fit.'l/u 
bpbpbf  nt.p  luppgpU  np  b  aUnifUn  uiiquni*iif  b  qu uj p ium uj un p 
jujpnLPfn%  ui^uibbpinuig'u  bi_pnn:  ruAjqji  *Un  pnquiuj^l^u  juf 
pnLqbuji  uutpu  biMUf  u lu  c^ f  np  b  unpniu  b q n p nn i-P b iJu  uinJjnL. 
ptfujbiLn it  rutUqb  n\  b  Jbp  b  qbp  b  qbpni'h  inbqLn9  binJ 
'Unput    ^ui*Unbpk    ui ^ut If^b p ui ui Ln%    buipji    ^ifuth^i    pifuibini^   qujjq-^ 


1)  S-mijius.    %.    6—9:  2)  ITiusf».    b.   5:  0)  ITiusp.    bi^. 

27—29:  4)  Uuii|if.    aT-.  30: 


234  S.  Jrenaei 

niuhah     ifuinißjnj     hi-P    h"^     uirLuAi^liVu     l^f      L     n^    ^nq.Lnjf     jtnjq.-^ 
t-n  1%     utn.biui     anuiubi/r%t 

2*  UL  ij^iuu^  tujunpltl^  uMul^  S^p*  «Onntf-ujif  Lun.%ftßhu  ^ui^ 
Liuu  n^iP^nhuf  u/i  Ln\bn  aiJiujnß^uiu  nuifiuiafiu  U  uh  nnujnbbutuu 
1.10"^ Sb"*  ih  b  *b " b* "^'^ ^" h^  bn^buablu  q^btjf  b  bnhcjb  ^bq 
ujjnng*ü  ^ujutnLanLißj  b  % n q u/h q*li t  Ihfl  bn^biuq  qbiuqUf  qbnjnu f 
qujq^Uiuiu  f  b  bpuAjbj^^  i^n^u*  q^  "i.b'^t  "^b*^  "^JtP^^  ^«i- 
MtinLOuj'iibi     nbqf     utji       ^luuinLiiqb    ßbq     b     iiunni^jd^bu/lAj       lunqiw 

S.lor.  nna)}  :  (jLquinlAbiuiuJu^  C(i/n  bff^nq  uuquiniubu  biuif  uinLhu  buiiT 
tuqqu  buiif  nnqbu  Jiuu'u  hif)  ^ut n bt-niuiqutui bb  ujn.ql^  b  tUMub-" 
uibupu  jiujuubbf  b  jutfitu  nn  quiiti  qbbu/huit  iiuL.bmb'u bq  (f-iu— 
n-tuuqbuq^))  ^t  j^iuhqb  b  iuti^binb*ubu  iiuiuifbb  ^lu n bi_nujuiUM'^ 
uibb^pli  b  ^ui^fiU  luiqniuuiu  b  n'lj ß^ n br^U )  nn  ^ tu m n Ln u/h t/u y  um i^ 
un^bb  b*ij  nnn  b  'übnnu  ilu nniu iul^ biuVu  (f lu if u/u uj b blu f  ui i— 
ubht^nii  ^  iiuLnLn*ü  bt-fcfiibtinnunLif  b  u npbqbinLifb )  inpnnf  qui*- 
nujpbtuq'li  (AuuinLtua  iiuub'Tjujj%  qn pann'h f  jnpnn  lupiup'U)  np  (^ 
^2^f^"pb"^  ^"pqu'pnq'u  2"^ P^" P' f  jnpnLU  n**  uiputunb'u  quMiib'Uutfit 
qmiu ptriuubip  b  qimun.ujiuujbiuu  P"S  q^^p*^)  "^fl  tun^my b  bqbiut 
ujiuinpujutu  q.inqb'u  ubqu/u  lihuutnLO^nj)  fupiufu  ibubinil  unntu 
ujub'uuiuiiuui  bb     bj  ptu  bini^ß^buMilpi 

3»  f/ptui^u  b  U tu ^ lu b lu  i*it  iqtupniMiiub^  tui-p^lin l^ bifu  f 
qnp  tui^pVubiuq  qnpqb%  b'-P  qbpirtubp'u  qOtubniJp*  ((Ih^tU)  tU'^ 
u^f  ^ntn  n pqi^n  I  btini  bPP  '*"'"  tuuqi^ni  ipnif  qnp  tut-p^libtuq 
ö^py>  )  C((jL.  tu%tituuuitu%*ii  tu2intup^u  ^y)  ■*.  b  tltunti  luiunpbb 
jiuLbi^  ((Oiug^  ßbq  lAumnLiu^  ^  guii_qnj  bpl^^  b  ^  luuipiup»' 
inni-Pb'liI^  bpbph  b.  b  pitiqLlntpf^fri*!/  nnph^in^n  >  b  qb^Isi^n i,  b  &tu-- 
n.iuibuqb'h  Jibq  tiiqh'hn  b  bpbbptuuiqqb*U  b^b^uitjOf  b  bqhqbu 
O^/»     hqptuup     DnLtl       b      bpbb piuutqnb'u      ^"q    "PH-b'B      ^""-/'    •R"* 

213'  -  '/•  it^t  initi  ib  qobq^  ttqntlbtuif  b  np  p  tu  p  b  bi  tu  i-U  blb  q,pbq  tuL.p^-^ 
*ijbuji  ibnb^-'  ^'  ^Pt^  qtujunujil^^  ^Pk  "^  "^  P^k.^'Ldb  JUMUtU" 
qbuiiii  tupnLUfnt-fJ^butVii  J'tutfiu'iiiubu f  b  ptuqnL.u  ^lubujriiubtu^tu-^ 
n-nuf^^i.^     b    pUqqjiä'tuptu'UnLp^liLÜ     ttj^l^q^,     npu^^u     b       ^pl^tuj^*U 


1)    ^nLlj.   a-T«.    12—13:  2)    ITuisp.    d-P-.     29    bt    'Uilj.  d-Q. 

29—30:  o)   ö'Gfi.i.    bb    27:  4)  ITiusp.  d-^--  38«  5)  lyGGij. 

l't.    28—20: 


Adversus    Haereses  V  235 

ui^hUkiuioi^  I UM if b*ij UJ i*U  tnuuniuLnLuu/iiu  u tu uiu b g luu t  T^u/Uab  n^ 
iriiuji*ij  I ui u ui b ui*ij u  %2'J-^^"'-P^h*^  ujuji%n.bjinnLffbuA/  huibnJaujj 
nK  i^ujn.iu  ibn  b'u  *Uuui  ^bf^iuhtnuDy  "'//  ^  ibui  um  i.  n  ^u  n  i_  ß^  b  tu'ti'u 
b*Un*U  iiUujabuti  a  ui  n.ui  i  b  uj  u  obu-un  i'u  bLnnLU  l^bautlinL.  ujunn-" 
L.n  I  lUJifu  nuu/iu  t  Gl.  n^  ubujj*U  nV  bnb  05"/»  bnuujLnu  bunnif 
uJii  U  b*üj/ü  (jUiULUi  bbbn  ^ujuiaf  inntfuiu  rtuinAbuii  uuijn 
h  U  h9uiti.buiiun  uitL  ^ujin*bf  b  n*hAutju  tiutuni^uu  ifuiuin  la  'Uifui 
b  auMaifnL.pbLU  gnnb'üLnj  b  g.^*itun^  t  i^Jiiäfirj^  d^ ut nu/u Lf.b um g 
luuuif  nn  Jumu^Im  bnbinj  jbpl^p^^iif  jnprtLif  p^buMb^fif  umj^njlMf 
iGa.i-UMiMtnu  dinbibnuMi-f  ^^b  um  tiiuiM  rrb  um  1  UMi*iiUf  nn  1  um  iti  (T  um  ab  ß^iw 
tj.uM i-n n ^ n%  unbuMUtnu b )  H^ um n um un'u b  '^ t  f-bpfj-^  luuuMtjbiui  UML.n^*i§ni_'^ 
ß-bulMU  jUMn DUM inLß^bui'iM  UM'u^uMbuin.uMbuM auM n  bnld^buMi  uj*lMauM*hl^ 
d UM u ui*h UM bu f  jnnnLU  ß- um tiuM i_n n b u n b'ü  UMunuMnchj^  JiunnLabuji  b 
Mlbtibingf  b  b  Abnu  unnbu  jUMnnL.ßbuM'iM  UMuiuini_buMi p  b  fUMff 
ubuMija  jU,uutni..S^nj*  jnpJ-iuiT  b  UMpuMnuM^^u^  uMtjuMuibuMi  b  'Unnw- 
abuMif  p-iMMM^ifni-P^^i^  ft  ij^bp  utncbuMi  nni_unL.ug^  um if b*lM um tiuM^  1 
bbpuM/^png^  ^  guMM-tjnj  bpl^ji  b  ^  tMMUMnuMnutnLßb'b^  bnbnb*  2  1  4r 
npuf^l^u  b^bpuiJuli^pU  jl72^b'lif  "p,ß.  tj^O  n  ij^  um'Im'Ii  ^  u  tiuM2^utbbnui'iM 
aobuMtilM  inbubu)  /""/  H  uifuMug  jumiiumii^u  tu if um'Im um b um oIm  UMi^Un  — 
g[ibf  1"['  nL.uni.giu'ul^p  ^kp  ^  uiul^p*  ((Ulf^bugb%  lULni^n^f 
innu  nnßn  ant-unLugbu  nuiMi  libn^  ilbni  nbL.nu  riLnu  ni^bintl ) 
b  fi  if^uLtf  tf^nuif  nt_n.u^  £t^tt.nu  tunifbnL.%u,  b  biLnuMniu%i>bi_n 
UMnijbiulM  abi_nu  2^iu  n.UM  i-b  nu  f  b  bt_ntUDiuiM^bi_n  i^ttM  n.iMM  M_b  n  tu  iiIm^ 
pfiLfiu  nq^I^njtj^u,  b  ^i^ptu^uM^b^^t^p  nq^l^njt^u^  p^Lpu  U£utni.tiu,  b 
^Lptupiu%^^up  n^  u£innt-tj^  ^t/^biu^  iniui  nutu'u  b  ^b'lMn  ^imm^umImu 
tj.^'üLnjt  Gl.  t^fi  pHurLlM  ^UMpbtiM^  t^um^pp  nrj^lj^nLal^  ni_pni-n,  tuir 
"'lk"J1  ^"^^"d^f  ^"  lUML-UMt^njU  bif,  it'J  tun.,  ft^ub  tj^S^p  luup^'^ 
^btiit  unjlMUj^^u  b  ^ttMunb  gnpb'bi.nj  p^i_pu  pn i_un un lu'li b  1  ^luubuf 
b    ^LpiußtMM'ii^^L.p     l^uMulj^    p^i_piM       u L% b f^u i^      ^ tu tMi u ,     b     bi_piuntu%^ 

^LP      ^lUlMI         ^Ji'ImIj^        I^IMMU^^^U         ^tMM2[l^  tMI  tMM  ^         iftU^ULpUt  Jj  L.      UMJIO 

UMifb'Utuj'u  iM£inriiupbpß  S^tMMU.^  b  ubptfuM*üß  b  piu'u^uip^  puui 
^tuifbifiutMinL^biu*iM  tMMjung^b  biupniupLupt  Öl.  imm  it b'u  tu  i*Im  bb'b-- 
ij.iu'lM^    tu'lMtMMunifu^    If^bpuMlj^pntj^u    tujunL.lil^    ji  iMj^^tnu     iJuMpbabiuiOf, 

"Pß     J^rkr^         lUtlbtMMf^         l^^l'itp'bf       ^UlMMMllMMrilMM/f^lMM^ß  tMM  U.      if^lfblu'ilU       b 


1    cuir.: 


236  S.    Irenaei 

uhuiau/üD       li.       ^tuuaiijnD      l/*""lf      "      ^%  uj  aiu%  tib  tu  in     ifusnnljuj*U 
lu litiit uij*U     ^ti tu t^ uAj tj^ni-P^bui ifn y)  : 

4*     i^iujunu pL     u     'I utuihuju f    O n il^ u/i/u n i.     uJ2ut^bnui     iunn*üf 

h  'f"PP"Pn-"^"  atinu'u  hL-nnulf  ^u/Uah  h'u  'Unniu  ^h'Uti.  ahnn 
^tuniuriiuubiuipf  U.  iiuubi  ujubinJ,  bß^^  ^^U^J^^^tPH^  ^LULLumiw 
nbifn  b'u  ^uii-ium w a bin a*U i  T^uAjab  b  OnLtiuijbf  luu^f  ifiuui'u\b'u^ 
nj  ^uiiLUiiniunbinj  b  *^iungbinif  H"^  t^^PP  "V "<^ "'^«^ "  *^nf/"-^^ 
b  ifujnnbui'lil^  ctnnabunb'lif  uiubi  ^buirLh^  obuab*üf  "/'J?  blibw" 
nbVu  im  lunu  bb))  t  f-bp'l-  aJ-uiiluAjiubu  aiujunubb  uiunniun^iw- 
liuiinJ  uuiuibf  luug*  C(ui-  ui nuiabug h  nuiii  purj-  tiuin.b*ij )  b  b'liX 
iFiubiunbua b  lun.  nuinif  b  nn^  b  iinnuniub  b  LunfiL^^  ifbui'Uq.uf' 
ifiuiti  ^uinujbbuab*üf  b  uuj%ini_b  ibn pn  (hnnnübu a^  tjUnuiut  ul.  b t^ 
b  iup9  ilbiuUtriuuuiiu  uj  niuhbu  n  bu  f  b  u  biuutLUju  lu  lU  uiuubnLAjn 
hnbnb'u  'Unqui,  b  ujnbL&  b  bt^  bbnbab'u  luiniif  b  uuAjnub  utntu 
b  hriub  b(}bn  b  b  biuniun  a*ünun.ng  P<rbg  cibn.%  uinbal^  b  n^ 
biunuiuab'u  Suin  lu tLlj b if  b  n^  p.'UuiL.  /f"^  l^tufiuiugbli  /f^npnLULU" 
'ubi  tjnn  b  ibiutvli  unanLt}bui'u  büniy)  t  Gl.  riiu nCk.buii  t^nf*li 
qiu  lunu  bb  nibjuiLnnbinJf  uiug*  ((Oiujliu  fruiutuUuibb  niuii  b 
a.iun.b'lin  l^uinuibbugbli  ubui*iinLuuujj*li,  b  lunbi^a  hpP  abt/ü 
bbnbni^  iiunrif  b  uila  a^nij  bnnb  n^tun,  b  nK  ifbnbab^i 
b  n<*  ujnujuab*ü  uüuiu  b  ibnbliu  u nanLpbu/u  bilnj)  uiug  ogn))  : 
JlOY»  piuin  n<*  u/hti.l^ui  buy  ab  nifu/Uj>  autiunubb  b  a.uiqu/Uui\ck.bu  b 
b  nmqu/liujaujni_niu  b  b  nuihjuiqiu'u  luquAjq  b  nujqifuiujuMin bb 
bniuq  qn  nffnq  "^uinuui  ui  qbuj  lu  b  ibin  ^m  i^uiin  ui  in  iii  ubujAuijliu 
b  ifbuiau/hii  lunquipng'li  k h  rvU tu p Ij^b'u  luub^ni^t  U>JI  q/r  p-^u^but 
b  uii(fif  UI  lu  ih'bh  b  Jbpuij  uui  piibui%  f  b  piuquiuutuimbb  uiquAin 
b  iTb  buiifu  ^uiLiuinng  bl^bgb^^ngf  "^/»^^  *hni_ijjq  bqfig^  jui pqui-' 
nnq%  lui pm-ß^bui'u  h  Jbptui  bb*üntu*iibuja  ui% lu u'li n q'u f  npuiqu 
luuuiqbtui  4»  ,P'"^*lh  t^bi^  ^  um if b^b tu jlt ^i l.  U,u uinLiui^ t  Ul.  u£uipin  b 
b  lunJ-uAj  4  ui2/utup^bu  ibL.p*U  lu^qp^'ü  ^uiuuiujinbqbinj  l^bi  b 
qpiu'u  uin*bbi  b  ^'h  tu  quAj  qb  ^^  qtuqiu'iiiuau  tutfb*ijtujii^  tfiupqnj, 
b  ituit.iu9b*ii*ü  fUtUmiii-^n  1  b  utnubtui*U  tu'Uqp^'ii  bpO-btui  bitulibi 
bbpiubuLpf     npiugu    jiun.uj9     Jiiu*iu     qtn  tu  p  tu  lu  n  l  ß- b  i^*h       Sii  itiqiuU'" 


1)   bu.    d'll.  G— 9:  2)   bu     Mb.  2r». 


Adversus  Haereses  V  237 

nbuji  ^p  lAfLu/ifiujf  aujurnLn  hnLnft  nLuiff^ntj^  'Un^iut  (7*-  uu/uiw^ 
Liuhn.  uh  utjfhif  n^  q.nj  nnLntu%h^  ej^iunfti.^  jtuprj.^L.  Ij^h p lu Ij^ji fi ^t 
bi-  ujiu  %2"^^""^t  tiifbh^nLp ^ifl/li  Ll  au£UjnuiputnL.p^^L^  uj^ui rj^n ß'u t 
ru/Uah  bp^  ujtibLi^  bb'üq.tu^fiq.  jujprf.^L.  if^bptul^pbug^ ,  ,piu%fi 
A^i  b  If^tuif  npu£^u^  h'^'BlL^  gnpbuj'ü^  itst^  "^"J  J"^C'J^  A 
bb puibniLp    jtupifiupbuß^    tun.bi.6^niLg t 

Kap.  XXXIV. 

1»  Öl  [t'li^piu  huujjfi  bpbbji^uju^^u  t^b^njg  tj^iujuu^^u^  t^ni.'' 
p tu bä n uß- b iSi  ji  jiupnL.ß-biuii'u  lu p rj^iu p n gti )  tj^jr  £^^bj^ng  g)  umjw- 
u£^u  uiubtnif*  C(3ujp^\ab%  ifbn.biu  ipli  f  b  Ij^utti  t^  b  u  g  li^li  f  "  p^.  A215v. 
abpbuifiu%u'u  b'lj f  b  ni^piubj  ibab'u  ihpbpb  nnt  rtuiiab  nuturfUf 
np  b  J>4^  l^f  pt^2^"'-Pt"^  k  ^ntiui))  S  Ul  n*ijnj*ü  b  O'ilbl^^i^f^ 
luu^*  cdh^uj  piuiiuiii  izhnh^"  ^bp  b  ^luhjin  t^Abtj^  ji  2^^pUujg 
dbpnnf  b  unut^bg  gAbg  jbpbbp^i  Puputjgibf  b  amubyp^f  gp 
bu  biT  ö^pf  h  puM^Uiu ^U  bit  ggbpbguiuitu*ij  Ct.bpf  b  ^luUbpU  puA 
b  gbpbgifu/UuMg  gj-ngn iltiLpg^i  bit*  b  in m g  g^ngb  bu  b  Abg 
b  bbg^b^f  b  bgbg  gaibg  ibpbbp*U  Abp  b  &uj^ b^bof  gp  bu  bil 
Sl;p»  '^  t  hi~  guipAbuii  ""J^  h*^J*^  ""*  uiu^*  ((^ujjunu^I^f  uiu^ 
^kPf  tfngnJbgbg  guiUb'Uuii'u  Pupui  i^i  iujub%uji%  lugi-uugf  ULp 
gpriL.bguj'u  u/Ugf  b  uppbgui ig  b  *Unuiu  lurLUiy^b  trngngpgnn 
lugiuugli  b  p*Uiubbugb*ii  ibpbpb  /tLpbuiugf  *l"P  buiriL.  aiu-' 
nuiib  bifni  OiubnJpiuif  b  pUiubbugb'u  b  'Uuiu  lULunJ  b  ^A** 
'übugb'ü  uinL^u  b  ui'hbbugb'u  luigpuf  b  pUiubbugb'u  iiil-^ 
unJf  jnp(J-iuu  b  uipiupbg  bpuiLtiifliu  gui  ui  um  u  in  u/li  b  luiublub-^ 
u  bu  f  npp  Ulli  lu  p  gb  g  bVu  glinuiu  f  tipn  ^ni-p^  glinniuLn*  b  atu— 
'ubnbu  gb  bu  bu  O^p  U^umnL.iua  *üngui  b  U.umnLiua  ^iupg*ü 
*iingiuy>  ^t  Gl.  guLgiu^p  '/'"'PP  '^h  l"^"-^"9^"'J-n  1^ )  iH  bbbnbnb  ^ 
giuLiul^  U,ppui^iuifiiLt  UL.  Jiuu*ü  lujunpbb  inbuguLn,  gb  b  %n-' 
pnL.it  l^m lu l^^iu p u/ü ^'ii  luiun^jib  bgjin^'hf  np  iiuitb*Uiujb  lugu/UnU 
a^ngngg  g  p  '^ b M^ lu'u n u lu g'u  gm igp b ui lu  b  nujpiu%g  iiupnLniuubi 
"Pit'"  U-ppui^LuiTnLt  UL.  Upbiflftiuj  luu^*  C(*t,iuu%  lujunpbb  lu^ui  91  ßp, 
lULULpo  giuUf  uiu^  ogpf  b  n*t  bu  luuiuugb'u  bb'Ugui'hb  g  ^gpf 
np       b'^iu'u     gn  pgbu'u      Pupiui^ib     lugbiguin  u^  f       ^"11     bb*Ugu/ub     ^ 


\)  bu.  1'^.  19'         2)  bqblj.  \h    12—14:  3)  bqbl^.  hQ.  25—26; 


238  S.   Jrenaei 

Sl^p,  np  lf^uj%  q^nprj-liuU  f'upujj^ili  jbpl£p^*ü  ^frLufiunj  U  jindh^ 
'iiuji'ii  tLiuLiuniug f  mit  iTbndbguj'u  uj*üq.p,  Ll  u/hq.p^1u  ^uiunuug^ 
tAinuut     ibplilifi    fii-pbiuiig f     tj^n p     bin     ^uipg    %ngiu»  ^i 

2*  kl-  ab  lu^^juiun^  tu  if b'li  ui  fii  nuui  l^uiifuig  lhuuini_6^nj 
jui^nLißi  b  ji  ij^ui p ijLiu g n uifii  bq^figfi ,  tj^fi  b  uijuu^^u^u  fi  i[bp  inuig^ 
anLUHLgbiui  b  ^uiunuug^  uiutriLij^u ,  Uuiuj^  luu^*  C(ui-  brj^^g^  ^  i^b-^ 
null  ujifb'üuij%  i^bpji'u  puipAriL  b  ^  i^bpujj  luifb'Uiujli  pipnff  piup^- 
piugbing  9nLp  ß^ lu ib us trU ui g f  luiLiiLp  jiuj'liiFfili^)  jnpduiif  I^np^-' 
nb*U  aiugriLifp,  inpj-iuif  p^il^bg^'^  ui ^tn ui p lu I^^ ,  b  ^fl/^g/i  i"J"*^ 
itiL.u'hb  bppb  giniu%  uipbcLiuI/ü  f  b  injuli  lupbniul/li  bL^Tiiw 
ujulinbb)  iiUL.nLp'u  inpff-ujir  ptf^^^^gt  ^tp  t^pbl^riLißi  (^nq.ni^p^ 
q.biu'h  ^L.pnj  b  t^giuLU  ij^fipuig'u  ^n g  P^2.^^"g^»  ^*  rul^  guiL. 
Jbpiug  ^f  tjnp  J^puiLnpbgujL.  ifiuprj^,  ^  ulj^tj^pu/u  lulirj.  jU^rj.iuu 
iniupuj  ini_buii  f  lu  lu  b%^^U  ^  uui^f  Qnp  pj  nbbugg  IhuinriLuia  jui'^ 
ptiLgbuii  uifbn  J^  ifbnb^ng  b  ui%q.p^*ü  ^iuuni_gbuii  ^  ^uipg*ii 
fl^uin.iu'iig.ni^phbi^ f  npuigu  b  Oiuibbli^ujjii  igiuptii^liuib^  lui^p^'UnL-' 
f^fiL.^*  icC^'hrfuipkujbbug^  LhuinriLiu^  Oiuijibp^li  b  p*Uujbbug^  b 
uinLÜii    U bifiu»  t    Gl.  tj.uip^biu^    Cfuiujji     uiu^*    CC&l    ^nhgh"    jiiluui" 

;2l6v.  g^"'i  h  ^kn*  ^  ^uAi^gl^  i-^^i  b  p'^pni-P'l"-^  ^n^nh  ^  ^lULfpbug^ 

^btj  uJ-iurLUJ%gnL.I3-bLii  OiubnJpuij  g^uiLp  jtn))  ^*  uiiub'Ur^  ^* 
quii'üf  np  b  obuitiUl^  luuiuabuii  bnb  ((U pu/bbibn  b'u  h^iun.iu  i^U 
UMj%n^^l£f  g^npu  b/£buij^  o^p^  g.ing^  uipP^nifuu»  luif^'u  uiubiP 
^btjf  afi  g.uiL.ui^  P^'t  ^t$_  '"^g^  ^  puit^ifbgni^ug^  tAinuui  b  b 
if^^  u/Ugbmi^  uj^ui 2^ui b u g  1^  t^nuuit  Öl.  bp^^  blj^bugl;  jbpbbn^% 
uiui^nLlif  guigg  lujuiuqu )  bpiu%bibn  b'ii f  ab  piuaifbgnLuq^  q'ünuiu 
b  U£ui2utbug^*  b  b^^  jbpI^pnpqnLif  b  bp^^  jbppnpqnLif^  bpui'- 
%bi^^  b%))  ^t  !4.^nj'ü  lujju  b  Ornj^iaVUnL.  3 lui in*U ni_p b uAAi  uiu^f 
(cbpiaiib^fi  b  unL.pp  1^ f  np  nifu^  ifiuu'li  ^  j lu p n i_ p b uAi'u  uinui^-' 
%nLif»  '^t  Gl.  t^J- um iTiu'u ui l^  qhbnjg  Giiuiibf  jnpnnf  uijunnblAj 
bnbgb'b*  ((Gl.  luuuigfif  uiu^,  iF^'ii^b  iljpp  S^pt  Ubti^b  uiLb" 
pbug^%  ßuiqiu^ß^  uin.  Ji  jn^  p^ m Ij^ji ^,  b  innifu^^  lun  fi  jn^  f"i 
ifuipnbbf  b  bpbbpu  l^fh  uiL.bpuibt  Gl.  jbin  uijun pbb  ibpbiu-^ 
pbuq^  Ihuuint-Uio-  quiupnbb  b  ifb  lu  n  b  lu  i.gLU  piuqaiuunb*b  b  Jb'- 
puij    bplji^p^))  "j     ^Jl    ^     Piu'u^i^i     luu^    qunjii*      ((Gl.    P uinuii_npnL.^ 


1)  brbif.  b*f.  7—8:  2)  bu.  l,  25— 2G:  3)   bu.  b-Q.    U: 

4)  Xnhli»  *n.  37—38:  5)  öiujsG.    ^.   6:  6)   bu.   S,.   11: 


Aclversus  Haereses  V  2.39 

Pfiifu  /t  [i2[uuj'Unt-Pln-'ü  U  iFhi^HLpituU  lu/Unglili,  np  [t  'ubfi^nj 
Piutj.uiLnfiiug'h  bplilili,  utni-uju  upfing%  f^ ujpkpb f^nj .  U  pixtr/.iu- 
Lnpni.piiifu  'Unpiu  puMc^ujun pni-PliuU  jujL[iuib%ujlj^u/u  b  tu iT b'u lu j'u 
[i^luu/UnupiiLUß  'bifiu  ^ujn.ujjbugb'u  b  ^'u uj i^u/u rj.b u g [i*h »  ^t  &l 
lb  ^b  J"'J"  <^«/i/*»»»»»»|»»»..CC.».i^/r^  ji  i\bftiu  dnri^ni[fiiibu/ü  [iifiij  2  l  7r. 
b  n^  bu  ^nLfigft  ft  'Uifiu  ^lufu  lUM^itj  b  ktujü  lu t^^uM t^ui Ij^fi ,  b  n  ^ 
bu  l^/ig/i  uAjq.  luiiinli  b  ^bp,  np  n^  Ldd^  ii^ m d u/u lu l^  ^i_^  ^ 
^uAjub  bnbnb  ti luU  n  i^lfli  ^iunbi_n  uiifiugf  1*"t  "C  ubn.gji'h  ifb^ 
nuii-nn  ^iunbi_n  luiTuig  b  ^q^nij^btuf^  ^H.t'db*  2b*^^"9^^  uinifuu  b 
b'UabtuIj^  piiUMl^bugb*ii  b  inb Ij^b u g b'u  tujtj.[iu  b  ^'li^biuli^  I^bp^gb'u 
aid/urtiLtiu  %ngujt  Jji-  n^  2^l/ijbugb*U  b  "JJlß  p^iuff^bugbli,  b  n^ 
ui'ulj^bugb'li  b  "JJ[.p  ^trp^gb'ijf  ^ut'hiili  puin  ujLtiLpg  Ij^b'ltuig 
tbujjui^%  uji.nLpß  <fnri^nil^ptj.bu/h  fiifnjf  tj^bplj^u  q.np^ng  jiupbiu'hg 
uiu2buab*ii})     t 

Kap.    XXXV. 

1*  UtUJUJ  bpg  nuiuliD  AbrLÜiu nbbu n b^  lu iimau/libi  aujiu-^ 
ujbubuu )  n^  biunutunb%  ubuiau/Un  b  ^uiduiAtuiu  ilbubu/Ua  ntn  lu^ 
*iibif  b  I luii rtb uiuh b u u blu  b  'Unanubg  b  ^iun.bn% f  nn  uiugU  n^P 
luiubuiiuniulib^  d^niunuinu  ^bß^u/bnututj  tun-  b  in^  txlMiubb i  b 
qmniSUu  tun.  b  in^  R-"  1  iJ^*^ P^b^i  ^  l'B^^'^bi  ^P^b P"  ujt-bniub)}  t 
'ntuliabf  lu^iUf  fjuiujb  luu^f  ((Lh^iu  lui^n  l/,uuinL.an  i)  tu n-iuu g 
p(f2ll"i-P  biu*h  uptuiruini.pbtuifa  b  auinbni^pbujifaf  riubi  q^bp-^ 
llbp"  tut-bpiulj^  b  qtfbqiui_npti  linpiii^uu/hbi  b  uiftu%^y)  '^ :  Jji- 
rj.tupüi.btui^  uiu^^  «niupAgb  tutfpiup^n"' f  ib  ^b  "^^"Rk  gibiun.u 
obiun.%))  'f  tßt_  jbin  ib^^/"J  tujunnbb  (.(obpbiu pbugl^ )  tuu^f 
IhutunLiua  qiftupq^I^f  b  ißiiunnptin^  ntuqtfiuu  g  j/u  ft  ilbpiuj 
^Pk.Pb  ^  2_b^^"\d^'^  uiniJüu  b  b'Uobtu'Uo  p*üiubbugb%f  b  mpü*'  217\r, 
If^bugb'u  tujqjiu  b  [t^^btult^  l^b pjigb*iiy)  '  »  ULjui^Itu fi^u  uJiTb'UtujU  . 
jiupqtupng*U  jtu  pnupfiäflj  iun.iu%g  ^lu/^iutitubnLpbtu'ü  b  pbptu- 
piu'bnLpbiu'b  luutugbiu^^  1^ ,  np  l[iii [i  jbin  qtu^utnbtu%  lßbn.^%%  b 
l^nputnbuj^    luifb'htuj'u    ^bptu*ünuujg ,     np^    phq    'Uni[tutfu    b% ,    jn^ 


h  irtLuiulitjuV   «i^fiLfil^  I;  ivltl^hii»'.   Es  felilt  hier  ein  Blatt. 
1)  T-iuG.    b   27-  2)  bu.   lib.    18—23:  3)   bu.   S..    11, 

4)  bu    d-T».   0:  5)  bu.    h3,     10:  6)    bu.  S    12  bt  '-ib.  21: 


240  S.   Irenaei 

[tni.il'  pujtj.ujLn[tbugh'u  uni.pp^'u  [i  il^pujj  ^/»^/i/'*  wAbi^nil  jb^ 
fibifiuUl^'u  Sbujn.'u  U  ft  kbnh  'Unpiu  ji^ ri.b i^us'u [i^  b  ll[' ß [t'lt  miu^ 
%b^  tiiltujn.u  Z,uiL.p%,  b  tißUq^  uppng  ^pb^utujl^ujg^  ifjiuMpu/u 
p'li lu Ij^n L p^ ft ifu  b  t^^utuujjiujlj^nL.p^[iL^  b  trifft ujLnpnLp^L.^  ^ntj.bn^ 
ptuliuß'Uujgft^,  jnp  uip,piujnL,pfiLU  inutpbwj^p  itüt'^  ^  ^uiugb'üt 
fjL  'Un^uif  t^npit  ifftiu%q^ujif  S^p'u  ifujpifbnij^  ^luubiui  truigi^,  "P'P 
k"'JS^'^  ^iujgb'u  b  uuiuju[igb'u  *Liftu  jbpl^*ijftg  b  ^ujifpb^ 
p^gb'ij  'ubq^HLpbuAj  b  l^nqnij£p^gb'b  juj*üu/Lp^*ü^%  ^bn.ujg,  unoiu 
b'u,  jiuiiwt^u  npng  iTiuptj.iu pl^'h  uiu^,  «IJl.  ifij lu g b lu i^^*U  piut^ifujuglt^ 
^  t^bpujj  bpl^p^)):  Ul  t^npu  t/^iu^t^ujif  ji  ^bpu/Unuujg  Q"jju 
jiun.uj^uiijj.nj*U  uj^umui puiuuibu g^  U,uuinLiuS )  b  ifijuji%  puiqifu/UuMi 
b  H.  P"'J  vk.Vb  ^^  j3^uiij.uji-np^i^  ^1  uppng'u  b  ujuj2ui lulU  uiu/ubi 
jUpnLuutrj^^üli  f  b  b  p  bb  ^lu  g.n jlt  bu  jujrj^ujtj.u  Jjpni.uuin^ifb  b  b 
'Uüurjh  Lup^puijnLpbui'u ,  1^k"jg  Upbtf^ujj  iftupnujp^,  CC^riLp^ 
21 8l'.  ^^J^^g )  iftbuf  luul^f  jiupb  bipu  gbpnLuujn^iff  b  uibu  anLput-'^ 
JunL.p^L*ü*li  tj^jl/tUUinL^nj  ßbtj^  bi^but^t  ih^iu  t^iuh  "Pll'ß  JP" f 
it^npu  p  pujg  ujiLiuobnbp*üf  n.ui'u  ffnnnilbujip  tut pbbiba  ifb%^b 
p  a  HLUiu }  piuUpL.  uppniUf  luhniu  inil  iptun.ujLDU  IhumnLO^n  i: 
Ubpl^utg^pf  (7pnL.uujq^tff  gtutuin iTHL^uiVh  tj^uq^nj  b  n^iupKiuptu*-^ 
liuig  ^ntj)  b  gnbnbp  qiliuibi^ni^pbuU  g  iU,uLnnL&nj*ü  Stnu  ibui^ 
n.iun  iiui^buibiu'Ut  U^P^jHp  1'B^  gbpb'Unq'lt  g  lU.uinnu^n  i  ujpniu  — 
pni-Pbiu*li  f  b  ghp  l/""  fP*^  h  gi"*-/^  >B"  gjiuLpinb'Uiubu/lj  ibut-^ 
TLiug*h)  Diuhqb  lAuuinLut^  tjnLgg^  ^  'ubp^nj  bpl^^u  iudb*hiujUJi 
gpnj  nujutjS^iunnLp^L.%  inLunig»  ßiu^gfj  I^^n^bug^  ^n  u/Uni^t 
ilhumni.&n  I  luii.binbiuh  tuiuniunn l^ bi*ii  lu ptiiu pnLpbiuU  b  ipuitLO 
uiuinnt-iuh^iuui2innLpbut'iUt  ikphf  UpnuuuMngU)  b  ün§g  b^g  p  gb— 
pujj  pujpkriL.  b  ^ni-p^  ^lujbuig  juipbbi^u^  ui^iuj  d n gn ij^b uj i^  np-^ 
gbj*  Jtn  jutpbitunbg  ifb^lt^b  Jiupbbi^u f  pu/u^u  uppnjli,  ^%quj^ni£ 
b  pbpbpbinJ  p*bg  U^utnnL^nj  j ji ^ui m lu l^ t  ui/'*b  /»  p^"  ^butp^ 
Jujpbqbu/io  b  P'i'^iutfbujg'ljf  b  uni-aui*u[;  gUnuut  lhuuinLUj&  tun. 
.pbg  pujpApbiuipu  tbujtituLo  b  gtupnn.  puigiuun  pnLpbiuU* 
^uAigfi       l^uipqbujg       IXuitinutu^      fi    ij^iujpiuUuj ^       utifb'htuj'u      ^bp^% 

ptup^iHL   b  pipng   if2.'"'^2.^*^""-"C"^ü *    ^   ^"r>ß   ^^'"-L  j^pfi^k"*-" 

ifpU     bplf^pfi,        gjft     g'lJiuugt,        lUjpufj^j!       ggn  u^uj  puj  p  f        IXuuiniS^nj 

ibtuiLUiLo:     IßL.    ^nt^uj%bguj%    uAjuiustt^  b  ludlibut^  ijiiujin^    lu'jjnt.'- 

nui^nmru-PbiuU       f^uptujt^^fi ,       ^ p utä" luh lu ifu      lj.uutnt.ii  nj f       ^uAMgft 

218V-  uJtLUt^^j    j    bpP[ig^  Ikutnnuiuik'u    hnptuj^i^fi,   ni.puiluni.pb tu ifp   i^nw^ 


Adversns  Haereses   V  241 

uni     ihiun.iug'u     /iLnnq)     '^ iu*iu rrn n a     nnn nunL-ß-autuaii    U.    um n n.iu n n l.'^ 

2*    Ihpq.^    ujjuu£^tj^ßu    uiifL'üuij'u  jn^    1^ P    H   ilbnnju*ii    h n l/u b 
If^iufiji'u    ji  if u/Im  Ijn^f    ^iii*lit^^     Ihuittnuiub  f      luu^f       gnt-ag^       h    ^Lnonj 

UJJI       juin^LujnLp^bui'ii'u      (^luiTuAjuil^    %nnnn.kaljfnj       ui^hiiun^bu     h 
rpfiuinnu^    U.    t^b^i^utrt^*ij    2[''^^y^>!".j        Gnnt-uujn^if/i       nuin       ^Un  i 

((ih^iu  ji  iJhnuij  AntLutg  bann  %biunbab  qiuut n buiurif  b  utiius^b 
pu  bu  ^LUliuiuiutan  nii)}  t  fju  lurnunbiu  i  iuil  T' lu  n  lu  ui  tu  u  b  u'u 
%Uut*ütuu£^u  luu^^  arub  ij^bnltVl:  U  nn  uutunl^tf  uinutui  ^,  nn  4" 
JC  "bn))  '  ♦  //i  jujnujnu  lim lu&nLp-bu/u  luiubuib'ub  iTninnb'^ 
9  L"J  "'"V  l^'J")  ^  "^  J""7"'9"  giuL.nni^l(fbuAj  nLnnLn  ui^l^ui" 
"^  L"J  ^  h  /""9  uhl/ubini  b  inni-P-L%l^ii  b  'i  nnifü bbui i f  *"  f  1 
juiniunu  cibn.iun'ii  LhuianL&n i  b  Jbnuinb^b  ^/bujpbqbin  i*U  U n n t.-^ 
uutnqubt  i^nn  b  qUiu  b^iiiitbirni  b  Ij lu  i in'ii n l ß- h ljU utt  ^tnbu  3nil^ 
^u/ii  b  Jbnut  I  tinn  bnunji^U  "*.  niu'l/qb  /"*"  ut nniu i n uß- b u/j/u 
ffuiifiuijuibu^  cdh^iUf  uiul^f  uiPnn.  tfbS^  uu^j'nniu/^  b  nn  'Uuin^'h 
^  Jbnutj  'UnniUf  "P"J  h  ryhifujn'li  ihiajubuMU  ^l^^ll*l*  ^  bnl^^*ii  b 
uibnji  nK  nuruiL  ^ingtu))  ^t  Gl.  gn^ß^ut'ünLfi  qprr^np  tuti^iuutw^ 
puib  qiuiniiL.p-bu/i/li  b  quii-h^ifiuli  uj  i% n t.'i b ui b  utiunjug f  uibuiu-^ 
^b^  luubi^nij^  ((^tfbn.bujiu%  b  1  qifbS^uiifbS^u  b  qijin^nifüu:  219lN 
"rmitqli  bin,  uiu^f  h^nJ  nifbn.b ui lu^  q  ji  'bdiuiuh y  b  iTiu^  b  qtfn^^ 
bttini^i  qt^btibiu^u  gb%nbui%u  b  qhp,P  fiu/gut*U*  tu  ^  %ijj  b  [j^h  — 
hiiunli)  luuqf  uuiaiUL.  qhnnf  b  giuinbutip  nnn^bqtuit  il  bn-biuiou 
b  n.nbnbinn%  b  nbnu'h  num  nnn^u%  bLnbtuug,  b  ifui^  b  q.frnpj 
lunbiu'u  b  [b^  ^nni'h,  b  tf.ni  Q I h^  ^nni'u  qbnbnnnn.  nifuiHiu))  ^t 
Gl.  uiu  bn^bnbtui  rb^b'lif  f"P  "4"/'^  luuuiq  ^iii.n  juiLnutb^ 
*hujbiu'u  't  «Gl.  bßl^  nj^f  uiul^f  nK  q.mgji  ji  ti^pu  lj^b% tu g'h  q.pb" 
gbutif  lunbiuL.  b  ib^  ^nnj^i))  ^t  IJl.  jbtn  tujunplib  uiul^^  ((obu^ 
qbnb^'iiu  ^jnn  b  H^P^/tP  *bnn,  niu%q[i  lutLtu^jt'lt'b  bplf^ji'u  b 
uin.iu^b'ii  bnbbn  ui*li q b'lt f  b  anJ  nS  bu  l^t  Gl.  qnuiqiuo'lj  unLnnt 
qU  n  n  L.U  lu  ttl^  if      %nn        utbu^f      qji       ^^lu'ü^p      jbp^lt^      jlhuuinLOnj 


1)    Pinrntf   T».    36.    cu.r.    bt   b:              2)  bu    hi^.   IG:  3)  H-tu- 

ijius.O-.  2G:              4)   8»ujsG.  ba.   2:              5)  Giujsff   h.  11:  0)  8ui]bG. 
I».    12— U:             7>  ITiusj».  bb.    41^            8)    «mjsQ,    b.    15« 

Texte  und   nuUrsiic.bua^en  35.  2.  16 


242  S.    Irenaei 

Bif^iu ui p lu u ui b lu  1^  [ipp  ^uipuiif  tj^ui p tj.iu p b lu I  lun.'ij  bi_pnLiFt  bi-  tnLui  i 
tuu^  ^ußj'li  ji  ifbh^^  juip^nrinj^i f  np  luu^p^  IL^ui  binpiuVu  IXu^ 
uinu^nj  plJrj-  tf lu p t^lj^u/h f  U  p'ü uj l^b u g ^  ß^t  ^"""^)  ^*  ^n^iu  </n- 
qntJ^nLp^ß  lUnpiu  bi^^ig^'Uf  b  jfu^U  IXuinni^ujh^  ü.^^  'hnuiu  ifl/fffl* 
%nguj  IXuMstnutuS^t  ku  ^p%^bugi^  tiujifb%ujßj  tupinusLup  juM^UMß 
'UngiUf  b  ifuM^  n^  bu  [[fglif  ^  "^  unuif.,  b  n^  uiqujq^tulf^f  b  n^ 
giUL^  b  n^  bu  btj^^g^^lj,  i^tuu^ü  tj^fi  lun-iu^liit.^  luUg^'u  t^ui^ 
glfU)^  t  Gu  Uuujj[t  tj^njU  uju^*  C('ß  wlii  tj^ji  bn^n^%  bplt^hj  'Unp 
b    bpl^^p    'bnp*     b    n^    bu    jli^bugb'u    t^^wn.uj^fi'liu'u ,       b    n^    ^[fft      [* 

219v.  ujipui  'linguif  utJl  ni^pujjunLp^^Lü  b  [  g'u i^ n lÜ^ ji i^  auigb'u  [i 
Jiüui))  i  Gl.  ujju  ^f  np  b  jturtujobing'ii  luuuigbuji  bnb^  «LhUguAj^ 
Ab  w^^uip^^u»  •*»  IjL.  %tfuj%uju£^u  b  Sl^p'h  uju^^  ((bpbh'ij  b  bp" 
H.OP  uj'hggb*h»t  ikprj}  ungut  u/hgbingu  b  Jbpuijf  'Unp  bpif^li 
H^ij^b p ji'h'li  GpnLuuiq^^if  uju^  SbuiiLÜ  ui ^^lu bb p ut'li  SnJ^u/h  b'^ut- 
ubif  pppuL.  ^utpu'u  au/pnuipbuji  b  uinuiuL  uinU  bi_pni.if»  b  auuj 
1"L  ll""p^''b^  Lkuuinuh^nif  inpuLif  p*hujbbug^  IXumnuub-  p^fj- 
uujprj.l^uAjt  Lhjup  GpnLuuiq^tf^  I^b p utuj p lu'u  "j/^f  "/»  [*  ^.^'H'^J 
utnujy^pu  "pUpp"  G p n L.U ui nl^uU  s/*^  jnpnuif  ujpriujp.plM  lutnut-^ 
Stuij.njU  ^pPp'J  "-  pU  rib  lu/li  b*h  b  ilujpj^b'u  nui^uiuMUibu/UnL-' 
Ppt-U  b  IUI piLuipbiuiD  bujuiiupb'h  b  'Uuujt  Gl.  atuju  ahjnpu/ub 
ij^q.ujr^uii^iup*ü  ^lun.  UnJu^u  b  ibpb'ij'ii  "*?  ku  n\  ifb  h'uS  h  ungiuh^ 
ujj^ujpuj^^j^  n^  I^uip^f  ujJl^  uiifb'uuij'li  b'^'i  '^""""""""'-^  ^  '^PZ" 
uuippui)  b  anjujgnLp fiLÜ  nifub  b  Juiibiu  uiu pn.buAj  uipnujpna 
jUtUUtnLan  I  bnbiuit  ru/Uab  npuj^u  a^'^"*/*  *""*"/ 4"  IhuujnLuid'  ^f 
np  im pnLnujut^  nu  ui pnli )  ui  luiu^u  ü2u  uipuiiuiul^u  u  ui pnli  ituppa^ 
h  ifbnbinn f  b  ni  tuiiujpu/UnL.p-bujupf  b  npiul^u  b  dbnh  iujunut*Ugu 
uiuiuianLnujot  Gt-  fnpiu^uj  ujpnuipb  ^2"'^P'^"^"lt"  J"^P/"J^  f 
ut  luui^u  b  ^^uuipuiiiiiuqu  jujn.uj9ujnn  1%  bpffbu/i  Juipcf^bugb 
nu/iiuJUiutbui*UnL.pbifu  b  uiiibugg  b  ^ujubuti  uiupnujugb  b  ubp" 
ort  I    ujpDUijnLJtJ-bu/i/ii     & lu il lu'u lu bu ^     lun.     b  ib*ubi  *iUifui     ui ui*ii lu biu'u 

J JUr,  /t  p'ün.nLÜnn  siut-p'u  ipiuniug*  b  luujiu  ui ifb*Li b n niMi  lin pnu.ui— 
nn pb^L  inu^  ^nuuipuiujuigu  b  ^uinusn'ij  p*iiiubbugg  LhuuinL^^njt 
Qi*ßiu*liub  uiuiuuf  uiugf  np  ^uuil^p*U  jujfJnn.  ibuinuig*  ui'^ui  "ijnp 
iun^bif    auiifb*Uujjii    [i^^'     Gl.    uiu^^    aphiiif     nji    pu/h^u      '"/"     '>«/- 


1)    8iujsG.    Y\k.   1—1:  2)  bu.    l)b.  17—18:  3)   ü..  Murüp, 

V.   31:  -i)  b^f  l'b.   40: 


Adversus  Haereses  V  243 

uiatuih^    jutn il lu ntultiuli p    aiu'ini-firnutu t 

Kap.    XXXVI. 

1*  ruiliafi  oi^uiun  bin  ifiunn.buj*U  bnbina*U  ^2""^n/'*^ 
ij-iil  u^iupui  ^f  L  n2p9^uj*üu  rib ab n uAi ui all  'UngiUf  wji  nK  uinuiiu»' 
uibnbi  in^b'lM<uh f  "/#/  /4""^  iiun.uiinbit  riuliab  /»i  a.n iiuanLJB^buU 
b.  ni  b% p- lu b ui I n L. P^ b ifu  wniunuianau  lu uiui b iu*U b tu i  bjiu^q.uin b f 
nu/Uab  ^^//«y«Ä/«  bu  ^uiumiumniht  ^f  nn  auinbitinnitjU  tftiuty 
Ulli  A.bi^u  iu%aiultl^  UM^hiiup^bu  lu  lunnbb  f  lUiubu^pU  1^  f"n" 
jui*üaiu*üp%  bnb*üf  ab  ^*üuinuiL.  UiunalM  b  %nuiut  Gl  JuliuU  uij-' 
'Unnbb  Abi^u  luiu  tu a(h lu u iu% tu bb ui  bnbLf  iiuaiuv^Luanj'u  abuiuigbuii 
aiuifb%ujj*U  [li^S  U,uuini.^ajf  npu^l^u  *ii lu ju If^^Vu  tjnLgui^  jiuauj^^ 
^aLifü  ^ui%  quiiu'u  abnuf  bi.  uiuujui^uiau  ujaJ-iuuuji'iiujbbui 
ui2hiujn^uiaujnnLpbut*üUf  nn^uiJi  inui*h^pf  i^iu  p  tj.um  Uj^b  in  b  um  j^  4u/— 
uinLgui^i  fri.  uAißbinj  kbi^nju  uijunpfilj^  bu  'Un pntf.bgb j^nj  ifiup^ 
rj-ajii  bt.  quipaiugbini  jiu'Uuiuiuili^iu'linLp jjuli )  ifji'u^  q^  n^  buu 
btupb%  '^'ituAiuiif  bnbgb  bpbb*ü  %np  bu  ^['^/^[^  ^"[*f  [>  J"^"  ^ 
%np^  luipuibui  iHiLu  ifuipn^f  ub^ui  linpnquiuigu  ubpA  bujinJ  b 
biuiLubinJ  P^H-  lhuuini-hn it  ui-  ab  ub^ui  uijunobb  J'^P  buju 
tffiu/ii        lali  Jui [u^tuii ,  huuiib       uijuiul^u       luul^*        C( ^nptuLpp*üui/£  220 V". 

bpbfi*ii  %np  b  bpbbp  *iinpf  1"P  bub  uiahbiff  biu  ißiui  luaui^Ji 
^itf  tuu^  S^pf  u/juu£^u  I^uigg^  quiLiu/^ü  ^bp))  ^t  Gl.  npu^^u 
^bpnL.'jjbn'ii  ujub*lif  i uij% (f- ui if  npn  tu p J- lu'li jiii  bqbii  bp/^*b^^  Zül.^^ 
pnj  b  pUiul^nt^ßbtu'ii  lu'Uqp  ßbtj  bpPbgb%  ^luugb'ü)  ['"^  ntftu*U^ 
Ji  rj.piujuinli'li  biptujunLp-b^l^  iluiibibugb'li  b  niPiu'ü.p  qtj^bqbg/^nL'^ 
PIilU  ^tuniun^ii  btuigb^,  bu  tuifb'biufi.i  nupb^  ikuinnuub-  bpb-^ 
i-biui  uibuqbf  npiul^u  bt.  luptf-uAibo  bnbtjb%f  "P-^  m  b  ii  lu'b  blbii 
t^iut  Ul-  tf-n I  ijiu%9iutnnLißi  npn^tfiu^  p*ü tu bn l fif b iu*U u  tujunpfi/^ 
"r<ß  n^ujpliL.pu'u  tutnnunu*U  pbpgbli  b  qiJiuf(J-unL.uu*ili  b  qbpb-" 
uniSUuu  *)  npnn  niliuun  ibpbb'Uu  iJbptugnLu qb%  b  niltu'Un  b 
qpiubimb'ii  J/'i'A^'  ^  ntliu'lin  b  ntuniunb%  pUutbbuab*it y  b  iliuu*iu 
lu^unp^l^    luub^    obiuaU     ji    StULp'u    tUL.p-bij^Luhiu    tf-"/    piunni_tfu)')  ^t 


1)  SiujsG.    Ml.  5— ßt  2)  ü.     iinrfip.    t-  31:         3)  bu.  M9..  22: 

4)  ITmsp.   d-S-.    8  bL   iruirl|.  T-.  8:  5)  3n4ß.    d-T-.    2: 


244  S.  Irenaei 

hiujg  uiuaiiuijUpU  IhuinriLanj  f  nn  uiub'hLgnLU  qiuniTtunujLu/u 
ahni^P Jii^'ü  uutinnLau/ul^f  nniu^u  h  u/lt*h  IhuintiLb^n  i  luu^f  ujifb*' 
'ubgnifu  p tu J^ ui*ü ^ f^  jlhuuiriLS^nj  Z,iUL.pl^  ßutn  lu ndu/huiLn nriLpL luh f 
nnng  nn  n%ujLnntinujL.  lun&iuUb  Luiu  bnhnfit  Ol.  aiuiu  Q-"  I 
auiui^ujn%  f  innnLiI  nuiauhunhli  hunutju  itAtbi  Ln'^b  uhiutn'u  b 
^ lu n u lu'u b Uli  i  i^uuiu  tj-ti i  atiutu  L.  ajuiniitunnuifii  luiunbabin q^h 
uiubu  ff  b  n  n  ilIi  n  nii  f  tun.ujnbin  nU  lu^uj  u  b  ntni^  f  b  b  &bnJU  uiin'^ 
utbubutq     iu2^ui b^u/liujn     b    ab    b   Ci.brLU     Z,nni_n  i%     i lu rmj 9 lu ui ^    illn-' 

221r«  H-h'^  ^*  h  ^""^'  II  nn-Lnyu  biiuiil^  lun.  Z,uiin'u*  llnni_ni  lu  i^riL.^b'- 
mbt.  unbnb  uiL.biui  b  n  ücilinbuii  i,uiLnu  qnnnau  biLpf  nnuj^u 
b  lajnniob in  1%  ^uin.bnuii^f  bß^l^  C(  'fiunui  b  lunj^u/u  ^  ffuiqui-" 
Ltipb^  *ütfiUf  ifpli^b  q^n^  quiifb'Uujjh  ^^ ifu lu d ji uli  pltq  nuiliLn  %nnuj 
UtUUinLiua*  ibinbu  rdi-^ujub'u  lu ui ili ui% b  uui^))  ':  ru/liqb  uinnui-' 
inL.pb  uiliu  (f  ui  u  Ulli  uj  b  u  iiiiiquin  uuinqli  b  ilbniui  b  n  u  n  b  binUf 
unrLiuuqb  uijl  qübn.iu%b^t  C(.T'u/liqb  innt^uiü  luuujuq^,  luu^f 
bß^^  ujub*iiuji%  b'^i  ^"ii tu quAi qb Lu I  g,  ixuiiq  b  ^'iiuiqu/Uqnqb'li 
*iiiftu  q UI if b^U tu  1*11  f  qb  bqbqb  Utuuint-Uia  uiilb'liuijii  luitlb^iiufliby)  ^t 
ll,nq}  uinnL.qujtql^u  Onil^uAi%l^u  jiun.iu^uicLn/lj  btnbu  uin.ui^b'h 
qtu n qiu ti n gli  jutnnL.p-bifu  b  qjiunnuijnLkfbui^'ii  l^plipl'  qJ uinu/u-^ 
qni-P IilSi f  b  'lini_uiqui nui n  b  iItxintLiunl^o*ii  ifui nqiu nl^iuqiuii  jui"" 
qiuqu  'linnuit  T'iu^iqb  quiiunubb  b l.  ol^n  iiLun  iq  f  qluuitt*iinLtJ nu 
n tu (h tu b b*li  'linn  i ui nniu  i n i^ß^ b luVu  p'itq  tu ^ui bb u ui u'u  ntfuibi  funu*» 
iniu%uii  "^ t  ^tji-  quinAbiui  luiibrnJ  (((jbbuqb'u  uii_nt.nnf  jnnni^tJ 
ifbn.btuint%f  nn  b  2h P h'^"'b  b*ii )  inLbqb'u  qXni i*li  llpqt.ni'li  U  lunqnj 
b  iiunbqh'li*  "PJ*  qp/tinbuli  qn nh^bq  b*U  f  b  iLunni.f}bL*ii  bb% tu n  f  b 
nfij}  q^iun*ü  qnnd^bqb%f  b  1 111  n  n  t.  fj^  b  ifu  qtu  in  iu  11  m  uAi  b  '  )'>  t  lUn.iu^bliu 
iiun^tibi  uiubintl  qnuinbuiq%  qqn  nb  nqu  f  nn  bnLIiuti'iu  b  ^u/hqbuiu  * 
uiujuj     UI  iiitq^u       qiui^linubb    jtun*hbif     "  PfP     tiui  ui  b  in  u'li     bli:    llntqgu 

22  1  V.  ntJhb  q/'PP  u'ii'liqbu/li'ii^  lui'JiqnLißi  iluiju^u/lib  jiui.h\uib'Lbu  luj-^ 
iinnbii  qti  1  f  ^1^  f  I' I'" P ^f  iiii^n'lif  uiju b^t^nli  1^  tiilb  q^uiqiu nbu/li  iiitnif 
b  UIUJUJ  tu lutu^u  iibt-fj'iibnnnq  ^ tu% q ti ui b iu*li  iuiLn*lif  jiuqiuqu  "['ifj 
uju^%  hiui-bph )  lAfu  1^  ^tu%qbutii  htff  tu nquinn  iJtniu%b%  b  utu* 
uiiub*ij,pU     4"    qbiL.U'ii     ^uiqtu  nbuAi      ttiifh     qtunniujnt.fj^buili     tiuinqtu-' 

lllTuisp.  Mv  2  cuir.:  -2)  IL   l^ni^l).    db.  25-26:  3)  H. 

IjnrGp.   t)-b.  27—28:  4)  ü'uup.  bi>.  29:  5)  8ni[ri.  b.    28—29: 


Ad  versus  Haereses  V  245 

png*Uf  jnnnLiT  luinui^iucLnjlt  LnfiHiugk*ü  niu'liiuiij^utlf^iuhnL.p^pi-li 
^nnntiLabinj  iu2hiiun^hu  lui'hnalibf  nn  lutiu'u  uJUJ'^lfgtuu  t  llfi'^ 
uj^u  U.  ^uiL.nnu  ujn.iu^liiu j^  luul^^  tuautin^i  ij^iu 2/u lu p ^ u  fi  &uj  — 
fLiu inLß^h'ul^  ujuJUjLui*lini_P^hiuh f  iiuaujuinuß huh  t/tiuniua  11  nnunjTi 
IhuuinLanj  i  lU  nuinnJu/uhiua  tuifb'ubDni..un^  uijunobuD  b  p 
3ibn*it  Luifb'hbgnuU  if^  b  'Un/u  lLuuinL.ujS^  Z,iujn  gnL.giuli^f  np 
uuibna  auitinn.*iif  b  q(fiunuj^nnL0bL*ü  bnbnb  liinuuiujamL  ^lun-^ 
an%f  bt.  bui  am  lu  b  iiunnLpbu/ii  lunntunnnf  b  abjnumunLJjuU 
buitniunbuja  ill nni^n^*U  bLnni  lunnujjnLfi^buJUUf  b  uju£uj  uuiuinL." 
guM*h^  aiujU  ^luiniu titun y  1" P  "^  ujI^ü  butbu,  b  n^  nifuijli  ^nLUiUf 
b  nS  b  ubnui  ifiupr^nj  luhlj^iuL  t  Gl.  ^u/Utj^^  tf^i  ''f^lV  ^^  "P 
abiutfu  ZfLULn'u  biuin UMnbiug f  b  ifh  ifutnnbnL^^tifU)  j n p n Lif  Ij^iu ui iw 
nh*ij  funn^ni.nnn%  U,uinni_an  1  f  li^P"  gu/hbiuU  ^nb^uiiui^p  jiun.bi^ 
Atu  §bi  ^  f  nV  biantugbiui  ^btnuj/unja  /A^^/  ^  ^luuu/ub^  ^üiuw-' 
in n L. ß^ b u/iAt  lkuLnnL.an  I f  b  cibn*U  "P"!  uutbnoLiuaTj  unnui  l^^bp-' 
ut  ut  11  UM*!!  ui  b  b  a  b  ifiuniRiiulibn  II  nnun  ilu  btunubiui  biuuiiunpf  ap 
h^nifliah  %nriiu  u/li q.n u/u ^ b  niu'ub%  ['^ßk  Jiu pui piua'u f  iujufi*li^pU 
^  b  uinbnS^t.uj^*iif  b  uiutpbiiti  it'nh  t  *^^"^'^k)  ^  uipiupiuhru 
nujp\3ibuJi  uiuipgb  apuA/Uf  b  big^  tun.  tjuif  uuj*üg  lun^b^ni^*^  222T* 
puui  ^pb2Uiutbu )  b  ib*übinJ  puun  bb piuuipu/lt b  b  *UuutUnL.p-buMuu 
iXuuinuanJt 

i^rb^pnuh  "hi^r-ß  ^nv  swb'hhiruxnhß^bmb  bh 
bvrirai  vsuxnKb  "hi^snhßbait: 


*)  Diese  Sätze,  zwischen  zwei  Sternchen,  fehlen  in  der  lat. 
Übersetz  iini^. 

**)   h  [niuiuGguG'    «Dl  luGgiuGb^nil»: 

1)    ;n.n4il'.    Q.     21:  2 )    U     Uavüi^.    B.  9    ßüifs-    bu.    k'h.    i: 

3)    U.    '<lbsr.    ü..   12« 


^  pu.n-R'hi' ru 

usb4>ü.^■bnu^  n-nc-BUS  l^u.l^b^b3^n3 

wu.sbtR'hij.rux  mbSmhWb  irmpainhßbav 
80PßR-fik08  t,nüsuxvbnh<iioiün3. 


ihrj^guiLnp U,* JX  q  ß  tu  L  n  p      luub'u      ^/i^       tj^iujuuj^uh       JLiujnL" 

jnt.pi^u'Uz     [IV    54]z 
Ikjpiugbuii^ CA. '^lupui     ^n     tfiupr^njU       UMiniuahtui      aiuniTiw 

'Uuti^t    [IV    63,    2]; 
Wu  ju  n  Ltj^b  f^ji fr. tt  'ujunLij^bf^li        L        uAf^'ub^^lt         ^ifiuuujnL'- 

f^bu/li'h     Lhuinnuf^nit       ^"JßB*     El'WeiS  1» 

ÜJit^uttf fr.- U,%  /f^  uj  if    n^     b^buj/^     ujtL    'üujt     \Snjg^*     ElWeisl« 

Ihii^uil^uj^ujn. cA» U.ii  ^  lu  b  UM  ^  lu  n.       U      ^^iTuinbuj       ujujujgnjat 

[IV   11,   ö]t 

IhUiTnLpg /». flpu^^u    ut\i  if  n  i_  p  n      b    uilbani^ujui p      ^uibiutLuj-^ 

[tiij^    plitj.    ujj^ni_ift       V    13}     2\t 
l/,%2"*-p2. ^* U  [nul^uiiT^f        uj%2"'-p^^        ^        ^'^J^IJ^nni-^^*^ 

[IV  61,   l]t 

IhUULuuinujpuip ih* U,  'huujuuiuiptup  iiupAujbbinJt  IV 

42,    1], 

ihUj^mputlubtui cA» ofiiftupnLpiiLUu    piuanLtfu  u/hbiu'ii^i  ^ujpt^  ^ 

lujuujbub  piRj ,  in  tu  nS  luutujpiu'ltbuji  lutibp  — 
ubug^,  n<  puui  ^un.Ui'Uujbiu'L  b'h ,  n's  puui 
^2^ujpml.%;     [IV    49,     1\* 

Ikuj^tupu/unLp^LU 7". "huitibp^pii       Q^ni^uiiaj      rj.^Lpujtibpuß      tun. 

ui  iij  tu  p  tu*iu  n  t-  P  b  L.  ^*  biuphbobtui  atu'üAb'itu 
Jiupbu/lig       inb     tfhiui     ^tupp'Ut       IV     48 ,     1  \i 

lbu£tu q.n tj^b tu ^ —  /•, 1'' Pn^h*^      lkutnni.i^nj      tu  tij  tu  g  n  tl  b  tu  i      tun»' 

gbgfi'Ut 


Adversus  Haereses  IV   V  247 

(J,u^uiq.nt^f)if U,* 5"/»     uj  it^  lu  q.  n  i^  h  g  fi  ^j     j^h^li n ti.ßU f       ^lu     bq^U 

niniunji     uAjLbui*Ui     j  JV     58 f     l\i 
IhiuiuuinLuiiujI^u/u h* UL.    l^H-      t''~P"'L      UJ  Uj  UM  u  m  lu '^U  ui  l^  ui  *U 

b^^hjiuUriLp^biuun     huiubnhiu  i       uinbiutibi       alitut 

[V  24,    4\z 

U^nuta.uiqinn r» ru/üq^  ifb^uj^^Lo'^   bb'ünu/ubutQ    lu  p  lu  q.  tu— 

q.  I  n  n   n     b*ü ,    b  ^uttitnvum lun.n i%n      b nbiu^bi-n*Ui 

[V  8,   2\ 

IXnnbiutL-tinbiF U* ^^lUfinL^fiiAi      %npui       uriLpp^     ui  p  q  b  ^^  tu  — 

L.  n  p  b  uj  g     [^"J^P*     El  weis]» 

UtnqbiutL.n nni^P^bifü fr. Z,buibb\i  qut ip-iftiL^iOfb  tu  n  q  b  i  tu  l  n  — 

p  n  L  p  [t  1.%  (fnL(f/£tuf^nLp^buAjt^3njg,p*  ErVVeisJt 

U,pbli—'h ILpbli     Ju,pif[,'ü,p     b'ü     ,nbnqßt     [V     10,     l\t 

ßuipbbb'hquAinLß^ftL'h 1/.. IT fi  fqijiu/UuJi       p  tu  p  b  Ij^  b^li  q  lu— 

*üni-l(^biLuifp         b       uti       fupiubj^in%nLff^bujupt 

[IV    3,   2]: 

T>bpiuqpni-P^bLU /•♦ T'iuhq^     n^    p ut qqiu in n l ^ ji L*h ,     b    n^     q  b— 

p  tu  q  p  n  L.  p^  Ji  l'u  pliqniJub^li  ^  ujjuujfiui.njt 
[IV    4,     1]: 

riw^tub Jj.» ^ri      q  ut  2*tf  "J  ^  "       ^["t"9*^    1^ plj^nLp^biuit     uuuftt 

[IV  25,    2]t 

hui'^iubiutul^u Ih* O uj p ifiu p o p i^*ü  b  q  lu  ^  *iM    lu   b   lu   iq   ^  u 

%nLUjqu     ^^ujpt       IV    34,     7  ]i 
Ppuibil fr. h  hmbi       qbpbbp%       lunuinbiua     q*hnuiut      \  3"JQ,R* 

Eivveisjx 

Upiuifopl^*it fr. Ö  p  ui  if  o  p  ^*i/       p'ltuttif^b'ij       jbui        ui  ^ui  uj  p  lu  bb*U 

2l^'l:nipbuA':    [8njg^,     ElV.Cis]: 

upbujtqqti /*. —  P'bn^iupuitLnLjd-bujup,     b     b  p  b  tu  ut  ^  u       npiul^u 

lujurt,     npo     b  tuii*üt       V     2ß ,     2  \t 

(j o pii n u in b Ulli A» fr  o  P'ü  n  u  ui  b  utu       iii ^f^n ui^^ : ui L%      iiui    ^      np 

q-ßpfiuinnut     [V     20,    2]: 

l^ui'ii  tu  quill  tu  qn jU fr. ^  lu  ii  tu  q  iu*U  lu  q  n  i  %   ^  iu%  b  p  ci  b  q*U  Sntl— 

ul^ifiiujt   \^8njtfß*    Ervvei.<]» 

ß'uitffiu'ügbtf—U. ß-  uj  i/itn*l.gt    tfp%^b  fi  tfbq  ^nju^Ut  [IV  33,  2]t 

ß^lubiuf^ — (a. ^ihüh    '^^["l^    J^J"-^*"*^      ^tuiibiu^,     b     p  fu  b  tu  i: 

[IV   61,   21* 

fiti^piiiupUinnLp  Jil.'Li —  A» P  *U  ^'Uiupuinni^ßbtuifp    b  bpbtu** 


248  S.  Irenaei 

u^^u  npu^^u   lußi^,   npß    b'u    plitj.  fu n in n p*ü lu l^n lo- 
P^buiiTp    piuprtLg'üt    fV    26,    2}t 

t''it^'ituiinbunLp^[tt^ tt. QL  Lu   l^tupi^p   ifujpq,  ^t  ä^hrLÜ  ^li  ß%  ui^ 

ut  k  u  n  L  M- k  ui%  mbuiuhhi         all,uinni_b^n  lu'Ut 

[IV   49,   2\t 

lu  utp  juuip  bu CA« l^unti^il     ^lu  nut  aiu  nnLoli     b    nnn      hi  ui  n  bi  iw- 

pb*D,     b     bq^&iuhib'u    t^nuuit     QV     Pl'aef.     l^t 

UuiiSut^ni-n.  —  G* a^iuütn^  b*ü ,  npß  b  t^iujj^u  tu uj^iu Lu/u b'ht   ^  um    if  w^ 

i^  n  L  tv   il^ujpq.ujij^btnnLp^bujifp*üt[3njgß*^lWQl?ili 
lfnpuMli^tu% 7*. n^    [i    ^nqnj     u in b q^^ u/h b ^     tj^iftupr^ ,     ujjj^    ^    S^  n-^ 

p  tn  I^  uj  %  t;  ^i    b  ^  i^pdiiui£uAt^^  ujub*lit  l\  15,  4\t 
*1  UM  Ij^m  ij^n  in U,* ''/ujpij^    itdt'    1^1"'-    lltulf^uinninuin       b     niun'- 

g  hn     '^SjP     linLnuint        IV     5o ,     2\t 
HutjupnLÜ^ß tA« //^       ^      l£  in  j  u  n  n  L*ü  b  UI  n*lj       nLlibii     quin    ^ 

ui^uiu^t     [IV     46,     1]: 
Hiup^nq^ G* U  fuj^p^uipuLn        Ifinp^nn^o,         il^nin        ifino,pt 

[Snjgß*    Erweis]* 

'jbmnu /*♦ Oo'Uiu'u  tnpniJuit*ü         b  b  m  n  u  h*lj  p*übinLqbmii 

[V  3,   2\t 

*J ß-ninbiui  —  tf* f^opuinmpnLo     cibno    I<P^*'^i>Bf       ^    anuLao      inu'^ 

^biuf^ß,     b    l^  p^  n  m  b  UI  i^^i     \3"jg^*     El'WeisJ» 

*Juiuugp ih* '/ ^  UI  u  ^  p    ^p  ß  lu  nm  t-n  pti   Unnnun'Ut     IV  42,   3\t 

Zfiujpb'Uuibbn U* IIS     h    ^  lu  i  p  b'u  ui  b  b  n%       bupbui'Uq     j^pbu  — 

uinu    iul^uMi^^i%     sp^uij.pUt     lonjgß»     El'Weis    f 

Z,tujpopgU Ut* obuuj%bib    4"    Hutnni-uio-   jiu pniujni.pbu/u    "P'j'^ 

'üfig    l^uijpop^'ü:     [IV     34,     5]z 

ZfUiuinji^ Ik* ^  ^  uj  u  UI  1^1  K^U    bpl^fi    b    ^p^ipl'    U£ui2^inbift 

<, b u ui UI ^ UI L.UJ ui /•♦ ^  ^  b  u  in  UI  ^  UI  i_  lu  m  u'li        lu um m bui nb n n l.-^ 

guM^kpi    [V    17,    2^1 

sbuibp^nL Ib* i^fi    ^'fllfnh      ifuiptiU       iw^uMljbpm      b      ^  b  m  b  p" 

P  n  u    IhutnnLS^njt       IV    27,     3\t 
Z,£nLni.p[iLht 7*. 5  [i   ijiuijin^'u   iniupuif^um-ß^L^    [i  ä.biiU    i^nuj" 

in^i%     l>  i^n  L.  n  L  P  b  lu'u    pj ^^^'"l*    1  V    ^^ >    ^\* 
Z,nLdlji^nLp[tL*U IL* 9*/iinbi^ni[    qi^uLut,      b    q  '^  n  l  (f  I^  n  l.  ß  fi  t-^ 

qui p qiu uib in n uß b u/u    *iinquit 
IT ui*U Ij^uj g b ui £* h* IT  iu*U  biu  g  b  in  i  biuifo  ^lu pni.pbuiifpf 

[^"JB'P*  Enveis]» 


Adversus    Haereses  IV  V  249 

U  luuiLnn* h* Gl    tunuiutnu   ifbrcbiu i'u f    biuiultiui    tjninu    U   acilfttu 

if  uj\i  k  L  n  n  o  ^t        V     13,     l\t 
(J  tfnunLuü u  * q h  rLli lu L.n n lu n        if  b  n  b,n  l  ifu       n^tib^     Juinbu/Ut 

[3njff^*  Erweis]» 

U'u^ni.l^ U* l/qnpifbut^       U,uutni.^nj       lJ,pnuj^iuifnL.,      nn     ifbujjU 

ifii^nclj^  ln%q.[t^fi  qUuit  \^3"jgß*  Erweisjj 

Uni-ng /•. Gl.     nniugu     lu 'u  u  n   lh  an     b     uAj  nn  i_ujum  n  p     ^lubiu-' 

niubbinJ     n*bn     lu i in a t        V     l^ f     ^  \* 

O  lu^U  llIi  iP lu'u  lu  b  UM  q G* 1>  111%  rj.  b  iT  usti  ui  b  lu  q         qiftunqbb        mi*- 

fiujugb%     U.uuini.b^njt     \^3njgß*     E^VVeis]» 

ohnnuiT G* On^^biua       b     ^  j  b  q       U,uuinLuii^     q^uj^tuufuin^      *hn^ 

nuMf     uninnbi     t^nuui  f     ^iti  nbu/ubinil     lu/Uiuuiiu-^ 

m/i^t   [Snjy^*   Erweis]» 

Uuii-uiuuibi G* ü  lULuiumbinJ    b     onb*üujq.nbinJ       b    ilbniuj 

bplipfit    [Snjg,g*   Erweis]* 

OuttLiuubq U* 'IpPtß    pni-uni-U qb^U    nt.iLUf    b    ni^mn    qiunubni^Uf 

b  lu  nubriLAjn  q^iu  mu  lIi  qu  f  b  2^*^"-"^'-hn<ß 
qnq/^njqut     \Onjg^*     E^WCis]* 

^UMnntfUuibbif G* LhuuinL.iub^    ^  lu  p  n  l*Ii  ui  Ij^  1^  qb plj^iuj'UtiLp- fiiJlt 

unpuit  O  ui  p  rt  L%  tu  l£  ^  q^npu  tlonjg^*  El'VVeisJ* 

O^Stupbp #•♦ '^l'l£      ^b'iibLuiD      iqui^blii       qiu*üq.ujifu  f       b     4"       ['"i. 

np     2  ^  ^  "J  P  ^  Pf     ^    bpuibo     uipbiu'Ut     \\     3f    2\t 

Zip^uii^njuntp^fii^ ^* ^  P  2,  "^  ^  "/""*- [^  l*  "-^       ^^"g      *ünputt 

[V   13,    3]t 

nLpnL.uji£uAj Ib» //^        if^iujü       n^        qn^        Ikuui  n  uuii^u ,        lujf^       b 

n  i.  p  n  u  tu  b  ui*U  u     nbLiugt        IV     38 ,     2  \t 
Sziupuifupiuui ib* L,%qrj.l^if      jiu p lu piu p n Lß%       b      ^  lu  p  ui  tu  p  tu*' 

uifig'üt   [IV  Praef.    ij» 

Hiupiul^btuj h* 1^^    n^     ^  tu  p  ui  b%  b  tu  j     tuubq^     qsuijp'hit 

ütuptu^uLL. ib»  —  /*  P'"g   'i"'/    [1   Stu  p  tu  ^  tu  L.  tinpS^nnt   [IV  24,  llt 

"Ilu^ G* Ibqop-u        tuiLlibif        tu 'h  tu  tu  fu         q^tuLiutn         iqiu^binJt 

[3"j9ß*  Erweis]? 

^tu^ino^ IX* ^  tu  2*^0%     uitu%bi^     U,uutnLS^njt     [IV     46,     3l: 

^ uj p n lU tu Ij^iu I^tu*!! IL. *y  tu  p  n  !_%  ui  Ij^  tu  Ij^  ui*U    ^    tuifb'UtujU    ptW" 

pbtug  inj"^  Juit.[iuib*Utulj^tu%t  flV  ^^>  ^]* 
Ukl' ^* n^  2"^'B>    "t    "  k:  1^**'    f^tun.ui'Uqb'u  qtuppuijni.p^[iLU 

RnuiUL^njt     [IV     43,     1*     V    11,     l]z 


250  S.  Irenaei 

nnLULun^iff        uß^tunkinil      u     uumhinJ     liuiut 

[Snjg^*    Enveisjx 

Un%DUJ*iitutf U,* — -fli-unLguj^l^    iffi    u  n  %  ^  lu'u  lu  ^f       U    j  rj^t^  iu*ij  tu  ^ 

uiupbLls'Un^uAtnLp-bujifut        IV     ^f     -2» 

U  innLbnuiaujn fr.  —  U  uinubpiup^uip    ^^%ß'%    ij.pbg  ji'u  qrpftu^ 

innul;t     [Snjgß»     Erweis]* 

H^uji*ütj.bif A. H,iuu%     anLn.%     ^tu  nliiu'übinju )       b     ijiu'Utrbinj'u 

t/lt ti utii i^ t  l/nilUt  hnt-tiAt  ^tunbiuip  b  ttnuuMf 
J  ut 'ii  a  b  tu  I     tfbntiAj li'ht       IV    13 f     -Sjj 

4,ujnn.iuufburiu*iUna r* H^  tu  n  n  ut  iti  b  in  tu^li  n  a    'Utiaiu     jujjuriin 

ift'iibing  ^t  [V  Praef.jj 

Stuniuiubtf /*. oiunLUiuutn     U^utnni_ani,     b    uAj^uJLiuiibntun 

ntuiib  "hnntut  U  bnutL  UtiLUiti  y^ujniujubtui 
UtUinnL^nit       V    23i     2\t 

Stunutbtun^ fr. f'tb'^'t     1"Jp*^"*^*"[l'    kf    b    n<     tn  ut  p  tu  If^  us  p  ht 

[3njg^,    Erweis]/ 

Sffo-ti^ ih* Öl     nS     ifuipnbiu'ü     ut*ütunt-Uin      j  h'Unbtuuu » * »      lutub-^ 

puifuin    b    uw  J-  a.  n  ^    flt^bi    a%tfuj^^t  j  IV  61ß    1  \i 

Sfttu  — CA» S  u^  n  g     b     luntulf^iug:     |1V     "^0 ,     1  \t 

S'itop^'ii Ut* U^abinb inil    asiujp% f    b    aiu ponifli bau     b     a  tn  1j  o«» 

p  l^%  u%  "iinpiut  uniiit  Ii  uipnboo  hfk  ^uj  — 
Liutniupbtf  in*iiop^*Uf  *J"P  biutint^ua^  o^"/*^ 
b    iJbptui     a.bpiiiuutnuj*ibb     /jLpnfi 

^  UM  n  ut  b  tu  ut  tu  p  ut  bu/ü cA. //v   ib  tu  n  lu  b  tu  ui  ut  p  ut  b  utit       tun-' 

riuipni.pbtu*U  ttß-itbiuuint-Pbifu'u  bin  LhutnnLtuat 
[IV    27,    1]: 

^ ttt p ff^ tu if #». /*    ^tU2***     ifft     bnibp       n  tb  ut  p  0-  ut  tf      ptuniuabu 

b     ifji     tf^putpb/^tutfut     I  V     33^     2lt 

^npXtu puiti /      -      '{'*  n  p  A  tu  p  tu  %     pitipnLtJ     %npui       ttutpiiU       bnu 

[V   24,  4], 

Vp[}nL.ifli cA- OL       np^ptu'ht        iffitu'itntuif       "hn^tu        t^  p  ^  if  tu  tf  p 

tniunLiutMtiuitttttj  Stup\tupttt\iu  bpbtnil  butadb'u*»* 
tfb^    bu:     [IV     46,     l]t 

y>p&iu%btf 7*. ffS       tinrintttpbiui        tb  p  i  tu  l       lkrj.iutf       jt     ä.bn.tug 

IhutnnLi^n  it     ■  \      1  \: 


I 


rr 

'b^'h. 

6 

19,   20,   26 

Ä. 

3 

106 

18 

232 

25 

191 

d^k. 

9—11 

49 

26 

9,26,  154 

17 

24 

28 

35 

dQ. 

1  2Uip* 

26 

/?. 

1— 

-2 

223 

14  2'^c* 

104 

3 

161 

24 

126 

7 

65,  165,   189 

26 

112 

16 

201 

27 

50 

16- 

-17 

208 

31  —  32 

104 

%. 

1 

208 

33 

104 

2- 

-3 

208 

35 

104 

4 

208 

/»/?. 

^  l^V 

19 

5 

8 

6 

19 

8 

193 

17 

25,   27 

9 

191 

b'h. 

11  2«/^»» 

232 

10 

193 

hb. 

23 

77 

15 

146,  202 

26 

77 

19 

191 

32 

78 

'h. 

7 

59,   60 

H^ 

27 

234 

10 

185 

28—29 

234 

b. 

22 

U  24 

50 

itt. 

41 

235 

24 

161 

i^.. 

3 

235 

5. 

2^ 

tup» 

126 

IQ^ 

28  2"/#»» 

84 

/»•. 

5- 

-6 

185 

lu^. 

^2"^- 

235 

c/-. 

tL' 

50 

fyß. 

10—12 

34 

</-/?. 

3 

77 

c/-?.. 

14- 

-15 

232 

bl^. 

17 

232 

a. 

13—14 

101 

d-l-. 

22 

20,   24 

p^ 

21 

76 

d^b. 

5 

24,   25,   27 

?.* 

6 

18 

252 

S-  Irenaei 

7—« 

S 

26,   40 

P 

omß. 

19 

99 

"h.   14 

52 

ß.  35 

98 

24 

71 

d-a^   12 

100 

b.     2— 

3 

51 

d^P.   35 

100 

22 

47,   52 

<^7-.  28 

95 

24 

69 

c/-^.  11 

108 

5*  4 

11,   206 

h.    12 

33 

5 

206 

h'h^      7 

88 

13 

206 

hh.   37 

201 

16 

204,   206 

40 

46,   62,   242 

C.      3 

51,   203 

PQ.      4 

74 

</•♦  ai* 

50 

Ul.    13 

50 

9 

29 

IP^      4 

47 

12 

52 

6 

93 

16 

50 

/>.  2— 

3 

48 

d^'h.     3   2 

ui  n  * 

169 

11 

71 

d^R.    5— 

6 

33 

20 

68,  74 

16 

59 

20— 

22 

72 

d^C.      1 

29 

l'h.      6- 

7 

71 

/»/?.  66 

34,   198 

IbhS. 

l.   19- 

-20 

52 

IP.      1 

10 

Q.      7 

74 

6 

34,    105 

c/.,  1- 

-2 

87 

l'h.       9 

29 

d^R.     2 

169 

sbunh 

^Rhbll3. 

ßhh-ß^ 

p^    1 

76 

d^P.     8 

71 

P.      6 

28 

10  U  14 

76 

d^'h.   30 

98 

M. 

ß^a'h^ 

d-b.    32'^ 

!*"/'* 

29 

d^P.      3 

l'"C 

88 

d^R.    15 

88 

d^b.   22 

53 

33 

87 

/»tt.  4 

Z"^ 

.  28 

d^Q.   20 

29 

hll.     8 

14 

p. 

ß-a'h. 

Ib.     25 

28 

5.  6 
d-a^  27 

195 
90 

Adversus  Haereses  IV  V 


25ä 


d^p. 

1 

9.. 

90 

Iß. 

7 

3 
4—5 

53 
113 
114 

?.. 

28 

91 

8 

113 

'h. 

32 

^iup. 

91 

12 

143 

b. 

IL' 

l'"V' 

91 

17 

19 

Q^ 

27 

91 

hk. 

3 

15 

ih. 

1 

V"V* 

91 

luQ. 

21 

17,  148,  168 

d^a^ 

1 

2"^* 

91 

luß^. 

3—4 

198 

c^?-. 

10 

V"V' 

87 

9—13 

54 

dß-. 

11- 

-12 

72 

14—15 

54 

7-. 

ß-a'h^ 

18—19 
4—5 

54 
148 

p. 

11 

161 

^Q^ 

22 

115 

uRiir^ 

ib 

2 

114 

211. 

6 

9 

a. 

2 

169 

6—7 

141 

p^ 

8 

78 

2b. 

13 

229 

9.. 

6 

105,    115 

1- 

11 

203 

/?* 

3 

36 

%b. 

1 

30 

dt. 

46 

147 

%b* 

1 

30 

dQ^ 

6 

116 

XC* 

1 

116 

PIX. 

8 

115 

i^UJ 

25—28 

14 

16 

71,    115 

^9./ 

30 

17,   233 

19 

115 

^/^. 

1 

113 

31 

166 

i^db 

.  11 

131 

pp* 

4 

230 

i^<hb 

.22 

108 

h'h. 

1 

129 

22—23 

123 

7 

116 

i^p'h 

.    8 

11 

9 

116 

i^IuC 

.    5 

146 

IP* 

1- 

-2 

195 

i9.. 

9 

146 

llfhü,^. 

13- 

-15 

57 

14- 

-15 

124 

11. 

20—21 

200 

17 

96 

"h. 

19—20 

W    öö 

i?-. 

9 

36 

/?. 

15 

1210 

Lb* 

12 

115 

Z2~25 

66 

254 


S.   Irenaei 


27- 

-31 

67 

d-ß^.   17 

62 

m.    1 

210 

bUÜSh. 

R.      2 

11,    147 

8 

16 

10 

148 

11 

54 

15 

61 

16 

148 

16- 

-18 

54 

17- 

-19 

124 

22 

37 

23 

13 

fi.      3- 

-4 

120 

17 

116 

b.   12 

12 

^^      1 

113 

5 

71 

10 

98 

11 

238,   239 

12 

239 

i,   13- 

-14 

110 

14 

114 

17 

81 

/?*  3 

114 

ß.      6 

114 

fha.      4 

108 

6- 

-9 

236 

12 

108 

d^'h.     9 

239 

hb.      8 

177 

9 

31 

hR.   10 

239 

19 

114,    188 

^t.  6 

15 

hß-. 

Ib. 


hR. 
hiß. 


lu'h. 


Jub. 
luß, 

tra. 


^R. 
ijb. 


13 

1 

25—26 

4 

3 

5—6 
12 
15 
17 

4 

1 

3 

5 
10 
12 

5—7 
10—12 
19—21 
23—24 

7 
16 

6 

8—9 

6 

3 

4 

7 

8 

1 
16 

6—9 
14 
17 

1 

4 

2 
17—18 


39 

60 
238 

17 
114 
114 

63 
224 
224 

17 
163 

72 

11,  177 
30 

30 

45 

17 
116 

56 
144,    145 
241 
115 
116 

15 
108,   115 
114 

81,  108,  115 
114 
121 
178 

56 
238 

89 

12,  81 
245 
115 
242 


Adversus  Haereses  IV  V 


255 


18- 
21 

-23 

239 
239 

PlkPOh-P. 

22 

189 

9.. 

37 

67 

25 

236 

7-. 

36  ^uip* 

241 

^^^ 

2 

56 

b. 

tL* 

241 

3 
13 

2ujp. 

61 

188 

b^b^t. 

22 

243 

a. 

1  2_^p. 

72 

bPbir. 

h. 

28 
12 

73 
50 

R. 

5 

190 

24  2"jp* 

47 

P^ 

19 

137 

f^Q^ 

25—26 

237 

"h. 

22 

13 

i^. 

26 

116 

fr. 

8 

148,   168 

Ik^ 

1  2«^/»» 

188 

5* 

17- 

-18 

125 

12  2-/.. 

189 

20 

55 

12—14 

237 

h^ 

2— 
3 

-3 

55 
124 

'hm. 

21- 

-25 

55 

P. 

33—34 

217 

25- 

-29 

128 

34—35 

73 

29- 

-30 

125 

41—42 

217 

Q^ 

16 

227 

42—43 

217 

ß. 

2 

85 

44—45 

217 

24 

56 

9«. 

19  2'"r 

162 

c^tt. 

15 

56 

24—25 

162 

d^b^ 

9 

115 

26 

73 

d^k* 

9 

114 

b^ 

8 

214 

PR* 

17 

60 

13 

108,    113 

h'h. 

7- 

-8 

338 

13—14 

73 

20 

86 

20—22 

214 

23 

64 

23—25 

214 

29 

195 

27 

239 

m. 

26 

105 

Q- 

12 

215 

31- 

-32 

30,    116 

23  2"^n 

215 

Lb. 

15 

128 

ß. 
dp. 

27 
3 
4 

215 
25,   86 

86 

256 

S. 

Irenaei 

7                 86 

/9-.      9 

108,    115 

^"h. 

20                 87 

d-P.   10 

113 

52 — 53        88 
56                 88 

RR%R^. 

S^'h. 

3—4          18 

11.      2 

77 

24                 18 

10- 

-11 

58 

n  -i  u  b* 

11 
P.   10 

58 
65 

a. 

2—3          75 
6  L9          75 

7-.      1 

16,    108 

p. 

10                 75 
23                 75 

R-RSß-, 

^* 

6                 57 

R,   20- 

-21 

81 

<hp. 

10                 69 

22- 

-23 

81 

sn^hh 

P.   14 
?..      9 

76 

25,    27,    143 

'h. 

16               114 

10 

29,  126,  195 

aiT  n^u. 

11 
12 

2u,[,. 

16 
108,  113,  219 

R, 

2                114 

7-.      3 

23,   203 

h. 

25—26        48 

6 

203 

/?. 

9—10      115 

7 

204,   206 

8  n^%a%^ 

^^,            162 

9 

10 

22 

b.     5 

210 
204 
19 
172,   233 

IT  f'  •/?. 

8 

68 

7-. 

2—3        120 

10 
12 

112 
112 

iiu'  p  a  fj. 

14 

25 

P. 
9.. 

4               118 
3               114 

16 
17 
17- 

-18 

133 

13 

118 

.oa-ßii  r* 

20 

41 

l- 

9—10        56,    124 

^1'. 

)lUf1* 

42 

/?. 

16—17        57 

21- 

-22 

41 

17               124 

22 

53,    123 

Adversus  Haereses  IV  V 


257 


23— 

24 

59 

27 

20,  24,  26,  66 

27— 

28 

41 

(hP.      6 

30 

28 

53, 

123 

7 

57 

32 

123 

18 

163 

33— 

34 

41 

20 

72 

34 

12 

25 

216 

35 

12, 

15,   128 

29 

205 

37 

41 

36 

53 

39 

120 

40 

229 

41 

42 

41- 

-42 

31,   HO 

43- 

-44 

42 

50 

147 

45 

43, 

130,  155, 

</•?..  8 

243 

220 

10- 

-16 

98 

5*  3 

102 

17 

34,    79 

12 

193 

24 

146 

b^      1 

102 

25 

146,   174 

5 

102 

30 

219 

15 

49 

38 

146,   148,    234 

19 

29, 

173 

40- 

-43 

145 

C.   11 

27, 

229 

44 

85 

11- 

-12 

132 

52 

30,  86 

13 

135 

J^b*     3 

37 

ß-.      2 

193 

3- 

-4 

32 

6 

194 

6 

32 

8 

194 

d^il.     6 

148 

17 

117 

d^h.      3 

72 

29 

135 

26 

210 

c/-.  6 

13, 

82 

ihC.      8- 

-9 

95 

10 

29 

J^ß.      7- 

-8 

48 

15 

96 

17- 

-22 

40 

29 

207 

21 

42 

35 

219 

29 

234 

d^R.   12 

136 

P.      1 

2Uip 

130 

19 

105 

16 

49,    94 

23- 

-24 

126 

m.    8 

2"^* 

36 

24 

126 

13 

13 

25 

vfo  1 

11 

iTirq  TTn 

t,p.rsnp.hnTi0"f 

16 

m  35.  2. 

36 

17 

258 

S.  Irenaei 

19 

126 

33—34 

219 

28  2'"p* 

131 

34 

97, 

145, 

221 

31 

76 

34     36 

62 

33—34 

123 

35—36 

102 

PP. 

1—15 

127 

41 

94, 

97, 

113, 

2  2"*p* 

244 

144, 

145, 

148, 

3  2*"^* 

143 

219, 

221, 

241 

7 

129, 

130 

PR* 

24 

96 

13 

128 

26   ^lun* 

57, 

108 

14 

129 

27—29 

233, 

244 

29 

18 

40  ^ujfi. 

79 

31 

18 

41 

171 

32 
37—40 

18 
38 

irar^. 

/»?•♦ 

2—4 

39 

R. 

24 

23 

3 

41 

9.* 

27 

205 

9 

9 

7»» 

8 

243 

24 

111 

fr. 

22 

181 

26 

60 

41 

181 

27—28 

60 

43 

181 

33 

148 

ß-. 

23 

135 

34 

30 

d^R. 

6 

123 

35  ^ujp* 

185 

(/•9.* 

33  2"'/»* 

174 

37  2"*n* 

131, 

132 

c^?.. 

22 

108 

37—38 

135 

37  2"'/»» 

79 

P'h. 

15 
15—17 

216 
213 

%nhk. 

21 

116, 

213, 

224 

R. 

2 

8 

42 

125, 

174 

26  2"'/»» 

216 

45—46 

89 

35 

153 

48—51 

88, 

134 

46 

24 

hb. 

13 
19 

174 
92 

71  L  75 

78 

67 
194 

21 

35 

P. 

8 

24 

23 

35 

17 

24 

28 

45 

29—33 

24 

32 

145 

34 

219 

Adversus  Haereses  IV  V 


259 


9-  8 

25,    27,    143,   1 

29 

27 

232 

1 

32 

148 

9 

29,    126 

34  ^lup* 

131 

11 

102 

J.7.,  12—13 

234 

IG  'jiun* 

16 

(hb*  11  2.^p* 

130 

17 

108,   113              1 

22—23 

46 

'h.      3 

23 

c^^.  9 

100,   103 

6 

210 

16 
19 

16 
12 

6— 

7 

204 

31 

11 

18 

81 

</.^,  26—31 

125 

21 

81 

34—35 

219 

34 

23 

d^Q.     2  liup. 

215 

b*   20 

193 

7—8 

95 

R.      3- 

4 

28 

8 

113 

Ö2 

lup. 

180 

10  2^tup* 

131 

29— 

-31 

42 

27 

68,   162 

40 

230 

29—30 

234 

46 

134, 

169 

d-ß.     8 

40 

i.   12 

181 

15 

92 

14- 

-15 

181 

/».  13 

123 

C.   10 

98 

hR.     4 

59 

ß-.  60 

170 

33 

14 

c/-.  12 

96, 

126,   219 

34 

134 

19 

212 

34—35 

125 

21 

11 

PP.    19 

108 

22 

20, 

24,   26 

19—20 

57 

23 

98 

45   2"T 

.  79 

24 

79 

/»T-*  26 

86 

c^-tt.  50 

185 

39 

156 

d-P.   35- 

-36 

125, 

134 

47 

86 

37- 

-38 

238 

45- 

-46 

88, 

134 

sn^z,. 

47 

134 

a.   1—14 

197 

48 

92, 

126 

3 

106 

d'%     6 

^ujp 

.    131 

12 

147 

15- 

-16 

27 

13 

154 

28 

27 

14 

66 

im 

S.  Irenaei 

18 

70, 

73 

dk*      5 

44 

50 

31 

24 

45 

P.   19 

165 

dß.  11 

60 

21 

165 

15 

78 

9..  14 

14 

34 

109 

18— 

21 

221 

P.    17 

230 

36 

135 

20 

165,    230 

7-,  14 

126 

25 

165 

35— 

-38 

80 

27 

165,    230 

37 
41 

85 
14 

"hn  rtr-ß. 

42 

14 

P.   41 

82 

b.   14 

129, 

189 

"h.      4 

82 

28  ^ 

lu  n  t 

181, 

244 

t.      5 

232 

39— 

-40 

33 

38- 

-43 

48 

43 

215 

Q.   17 

139 

46 

11, 

33 

27 

81 

47 
t.  39 

11 
197 

^fhfi^ir. 

Q.   44 

147, 

207, 

209 

R.   17 

118 

56 

19, 

25 

18 

95 

58 

44 

21 

107 

ß^.      3 

189 

28 

99 

7 

190 

P.      4- 

-5 

133 

14 

28 

5 

117 

J-»  35 

10 

7 

133 

d^R.  25 

19 

?.,  21 

118 

39 

181 

23 

52,   92 

43 

2ujp. 

181 

30 

80,    206 

</•/?.  32 

14 

7-.  3 

19,   26 

41 

113 

12- 

-13 

25 

ch'h*  25 

74 

16 

25 

J-7-.  2 

243 

R.      9 

92 

6- 

-7 

26 

12 

2«i/T, 

187 

11 

196 

21- 

22 

187 

d^b*   15 

43 

k.      5 

187 

16 

45 

1      18 

131 

Adversus  Haereses  IV  V 


261 


C^ 

8 

174 

17 

29, 

165 

9 

167, 

174 

7«. 

4 

31 

10 

l'"ü* 

175 

b. 

6 

95 

11 

165 

11 

95 

13 

175 

.9. 

9- 

-10 

94 

14 

175 

9- 

-11 

176 

15 

31, 

167 

11 

94, 

135 

19- 

-21 

231 

12 

134 

21 

245 

13- 

-14 

165 

ß^. 

5 

8 

15 
25 

14 
15 

165 
165 

10- 

-13 

77 

20 

183 

13 

77 

t 

5 

49 

25 

75 

6 

48 

(/•, 

3- 

-4 

39 

12 

48 

d'R. 

17 
21 

76, 
93 

93,   173 

14 
25 

75 
49 

24 

173 

31 

14, 

16,    242, 

26 

14 

243 

34 

151 

ß. 

24- 

-27 

137 

J^P. 

3 
16 

201 
207 

(/•* 

1- 
4 

-13 

93 
46 

th'h. 

1 

210 

5 

129 

1- 

-7 

130 

11 

47 

4 

210 

16 

155 

6 

210 

23 

134 

10 

38 

c/-tt* 

23. 

lU£t* 

57 

13 

135 

23- 

-24 

108 

a.  jjfinß 

<^/?. 

4—7 

69 

28 

89 

P. 

6 
9 

163 
245 

d^9^. 

2 
9 

38 
167 

14 

170 

9- 

-10 

31 

9.. 

2 

ujp. 

170 
139 

12 
13 

31, 

38 

167 

3 

139 

d^'h. 

20 

98 

16 

164 

d^b. 

10 

82 

262 

S.    Irenaei 

13  2"^p* 

184 

6 

26 

22 

154 

6- 

-9 

233 

25—26 

244 

16 

232 

27—28 

244 

19 

202 

32 

184 

24 

14 

36 

166 

7..      4 

202 

42—43 

166 

26 

241 

44 

166 

28 

25, 

232 

45 

178 

fr.    13 

53 

46 

178 

19 

175 

48 

171 

22 

176 

49  2"*p* 
50 

171, 
170, 

176 
173, 

174 

b^bU. 

182 

11.      7 

187 

52 

181 

10 

201 

53   ^lun* 

141, 

156, 

174, 

13  2 

tun* 

167 

182, 

184 

21 

64, 

83 

P,    tlfiPlß 

* 

P.      2 

7 

212 
17 

/?,   15—16 

98 

13 

187 

17 

89 

15 

187 

9-,     3 

184 

20 

84 

7-.      4 

99 

7-,     5- 

-6 

106 

10  2"'/'» 

183 

6 

65, 

197 

11 

185 

9 

79, 

229 

b.      4 

128, 
183 

141, 

167, 

16 
25 

106 
134 

b*      2 

89 

29 

134 

/?*      1 

111 

b.     4 

134 

d^P.      4 

161 

6- 

—7 

95 

7—9 

157 

8 

135 

9 

156 

30 

156 

"hinas. 

4>hlP^, 

a.  15—16 

180 

a.  22 

179 

15  2"*p* 

190 

P.      6 

26 

9».      5—9 

77 

8 

83, 

192 

1 


Adversus    Haereses  IV  V 


263 


15 

19 

p.  sf^ir. 

9.. 

11  2*^p* 

184 

?.. 

7 

201 

12 

31 

7«. 

7 

137 

20  2«!^. 

183 

SI^S. 

7.. 

17 
18 

29 
61 

7.. 

5 

190 

b  p  r. 

^n%nu. 

<hR^ 

5 

50 

tt. 

14 

155 

13 

232 

18 

12,   66 

SR^fHP. 

21  2^'^p* 

186 

p^ 

11 

50 

a. 

18 

151 

14 

195 

22 

151 

19 

106,   187 

p. 

23 

44,  50 

9.. 

5 
9 

179 
179 

tt.  ^bSP. 

R* 

4 

35 

10 

179 

8 

31,   167 

a.  ßbuai. 

11 

25 

12 

118,   245 

b. 

3 

227 

p^ 

9 

117 

23 

164 

16 

53,   134 

p*  ß-buai. 

22 

66 

7«. 

14 

112 

a. 

5 

126 

6—8 

113 

p.  ^bsr. 

6—10 

95 

?.. 

8 

209,   223 

9—10 

113 

snh'h. 

ß. 

3—4 
8-12 

213 
214 

7 

126 

10—12 

221 

sass-b. 

21 

99 

R. 

12- 

-17        74 

a. 

sbir. 

15 

17 

46 

74 

a. 

9 

51 

17- 

-18         74 

p. 

5 

193 

20 

201 

% 

7 

66 

264 

S.   L 

L-enaei 

h. 

3 

66 

12—14 

216 

6 

74 

dß-^ 

11—17 

75 

8 

58 

20 

221,    224 

R* 

2 

78 

P. 

2 

8 

d^R. 

19 

62 

6 

238 

d^P. 

9 

8 

11—15 

241 

d'h. 

2- 

-10 

222 

m. 

2 

241 

11- 

-14 

222 

3 

62 

14—18 

223 

1—4 

242 

d^. 

8 

228 

5—6 

243 

TEXTE  UND  UNTEßSUCHUNGEN 

ZUR  GESCHICHTE  DER 

ALTCHRISTLICHEN  LITERATUR 

ARCHIV  FÜR  DIE  VON  DER  KIRCHENVÄTER-COMMISSION 

DER  KGL.  PREÜSSISCHEN  AKADEMIE  DER  WISSENSCHAFTEN  UNTERNOMMENE 

AUSGABE  DER  ÄLTEREN  CHRISTLICHEN  SCHRIFTSTELLER 

HERAUSGEGEBEN  YON 

ADOLF  HARMCK  und  CAEL  SCHMIDT 

DRITTE  REIHE,  FÜNFTER  BAND,  HEFT  2 

DER  GANZEN  REIHE  XXXV,  2 


r 


LEIPZIG 

J.  C.  HlNRICHS'scHE  BÜCHHANDLUNG 
1910 


DER  HEBRÄERBRIEF 


IN  ZEITGESCHICHTLICHER  BELEUCHTUNG 


VON 


D.  BERNHARD  WEISS 


LEIPZIG 

J. 

c. 

HINRICHS'soHE  BUCHHANDLUNG 
1910 

''  ^/^ 


DER  HEBRÄERBRIEF 


IN  ZEITGESCHICHTLICHER  BELEUCHTUNG 


VON 


D.  BERNHARD  WEISS 


i 


LEIPZIG 

J.  C.  HINRICHS'scHE  BÜCHHANDLUNG 
1910 


TEXTE  UND  UNTERSUCHUNGEN 

ZUR  GESCHICHTE  DER  ALTCHRISTLICHEN  LITERATUR 

ARCHIV  FÜR  DIE  VON  DER  KIRCHENVÄTER -GOMMISSION 

DER  KGL.  PREUSSISCHEN  AKADEMIE  DER  WISSENSCHAFTEN  UNTERNOMMENE 

AUSGABE  DER  ÄLTEREN  CHRISTLICHEN  SCHRIFTSTELLER 

HERAUSGEGEBEN   VON 

ADOLF  HARNACK  und  CARL  SCHMIDT 

3.  REIHE  5.  BAND  HEFT  3 
35.  BAND  HEFT  3 


Einleitung. 


Man  hat  bei  manchen  neutestamentlichen  Briefen  bezweifelt, 
ob  sie  ursprünglich  als  eigentHche  Briefe  gemeint  sind  oder  als 
Abhandlungen,  denen  höchstens  der  Verfasser  selbst  oder  ein 
Späterer  aus  irgend  einem  Grunde  mehr  oder  weniger  einen 
brieflichen  Rahmen  gegeben  hat.  Bei  keinem  aber  hat  sich 
diese  Ansicht  so  festgesetzt  wie  beim  Hebräerbrief.  Ich  teile 
diese  Ansicht  nicht  und  halte  sie  für  ein  Erbstück  der  alten 
dogmatistischen  Exegese,  die  noch  lange  nicht  so  überwunden 
ist,  wie  man  meint,  und  die  in  der  sogenannten  religionsgeschicht- 
lichen nur  eine  andere  Form  angenommen  hat.  Sucht  man  nur 
nach  religiösen  Yorstellungen  oder  Lehren,  so  ist  es  natürlich, 
daß  man  vorzugsweise  bei  den  lehrhaften  Abschnitten  eines 
Briefes  verweilt  und  auch  bei  den  ermahnenden  höchstens  zu 
ermitteln  sucht,  welche  der  theologischen  Richtungen  innerhalb 
des  Urchristentums  die  Mißstände  hervorriefen,  die  sie  veranlaßten. 
Nur  von  einer  ganz  dogmatistischen  Auffassung  des  Hebräer- 
briefs aus  konnte  man  doch  zu  der  Ansicht  kommen,  daß  seine 
Leser  Heidenchristen  seien.  Wenn  derselbe  beweisen  soll,  daß 
das  Christentum  die  einzige  wirkliche  Offenbarungsreligion  sei, 
und  doch  daneben  so  furchtbar  ernste  Warnungen  vor  einem 
Rückfall  ins  Heidentum  stehen,  der  nur  durch  Leidensscheu 
oder  wiedererwachte  Sinnenlust  veranlaßt  sein  kann,  so  muß 
man  annehmen,  daß  der  Verfasser  diese  Fehler  durch  theoretische 
Betrachtungen  überwinden  zu  können  hofft.  Wenn  er  aber 
vollends  diesen  Nachweis  dadurch  führt,  daß  das  Christentum 
eine  höhere  Offenbarungsreligion  sei  als  das  Judentum,  das  eine 
solche  neben  ihm  zu  sein  beansprucht,  so  setzt  er  voraus,  daß 
seine  Leser  nach  theoretischen  Erwägungen  unter  den  vor- 
handenen eine  Religion  sich  aussuchen,  während  es  doch  im 
Wesen  der  Religion  liegt,  aus  praktischen  Bedürfnissen  hervor- 
gegangen zu  sein. 

Texte  u.  üntersiichnngen  etc.  35,  3.  1 


2  Weiß.  Der  Hebräerbrief. 

Ein  lebendiges  Verständnis  des  Hebräerbriefs  kann  über- 
haupt nur  gewonnen  werden,  wenn  man  auch  bei  den  lehrhaften 
Partien  desselben  immer  zuerst  fragt,  warum  der  Verfasser  diese 
Dinge  bespricht,  und  Avarum  er  sie  so  bespricht,  wie  er  tut. 
Diese  Frage  kann  aber  nur  beantwortet  werden,  wenn  die  Leser 
ein  persönliches  Interesse  an  den  hier  behandelten  Dingen  haben, 
d.  h.  wenn  sie  Judenchristen  sind  und  zwar,  da  es  sich  beständig 
um  den  jüdischen  Kultus  handelt,  solche,  die  noch  im  Bereich 
seiner  Übung  lebten.  Freilich  meint  man  in  weiten  Kreisen, 
die  patristische  Ansicht,  daß  der  Brief  an  palästinensische  Juden- 
christen gerichtet  sei.  längst  durch  wissenschaftliche  Gründe 
widerlegt  zu  haben,  ohne  die  Instanzen  zu  prüfen,  die  dagegen 
geltend  gemacht  sind,  und  die,  welche  für  die  ältere  Ansicht 
sprechen.  Es  kann  eben  eine  solche  Frage  nicht  entschieden 
werden,  solange  man  nur  um  die  Auffassung  einzelner  Stellen 
und  die  Erw^ägung  einzelner  geschichtlicher  Momente  streitet. 
Ich  glaube  den  exegetischen  Beweis  führen  zu  können,  daß  der 
Hebräerbrief  in  allen  seinen  Teilen  nur  aus  seiner  Beziehung 
auf  das  palästinensische  Judenchristentum  und  zwar  nur  von 
einer  ganz  konkreten  Zeitlage  aus  verstanden  w^erden  kann. 
Freilich  darf  man  dabei  nicht  von  dem  Bilde  des  Judenchristen- 
tums ausgehen,  das  man  vielfach  aus  der  Polemik  des  Apostels 
Paulus  gegen  die  Judaisten,  die  seinen  Heidengemeinden  die 
Beschneidung  und  das  Gesetz  aufdringen  wollten,  abstrahiert. 
Mit  dieser  Kontroverse  hat  das  palästinensische  Judenchristen- 
tum, an  das  sich  unser  Brief  wendet,  garnichts  zu  tun.  Es  hat 
in  seinem  Schöße  gerade  genug  Nöte  und  Schwierigkeiten :  und 
die  Abzwecknng  aller  theoretischen  wie  praktischen  Erörte- 
rungen des  Hebräerbriefs  auf  diese  zeigt,  daß  er  ein  Brief  und 
keine  Abhandlung  ist. 

In  der  Detailexegese,  w^elche  diesem  Nachweis  zu  Grunde 
liegt,  stehe  ich  ja  in  allem  Wesentlichen  noch  ganz  auf  dem 
Standpunkt  der  Auffassung,  die  in  meinem  Kommentar  (Kritisch- 
exegetischer Kommentar  über  das  Neue  Testament,  begründet 
von  H.  A.  W.  Mej^er.  13.  Abteilung.  Der  Hebräerbrief.  6.  Aufl. 
Göttingen,  Yandenhoeck  und  Ruprecht  1S97)  eingehend  begründet 
und  in  der  Auseinandersetzung  mit  abweichenden  exegetischen 
Auffassungen  gerechtfertigt  ist.  Nur  auf  die  Punkte,  auf 
welche  sich  die  Annahme  heidenchristlicher  und  die  angebliche 
"Widerlegung  der  Annahme  palästinensischer  Leser  stützt,  mußte 
ausführlicher  eingegangen  w^erden.    Wenn  ich  mich  dabei  durch- 


Einleitung.  3 

gehend  mit  von  Soden  (Handkommentar  zum  Neuen  Testament. 
3.  Band.  2.  Abt.  3.  Aufl.  Freiburg  im  Breisgau,  Mohr  1899) 
auseinandersetzte,  so  tat  ich  es,  weil  ich  damit  eine  Dankes- 
schuld abzutragen  meinte,  da  derselbe  an  allen  wichtigeren 
Stellen  meine  abweichende  Ansicht  notiert.  Freilich  konnte  er 
es  im  Rahmen  jenes  Kommentars  meist  nur  durch  kurze  Ab- 
lehnung tun;  aber  umsomehr  hielt  ich  mich  für  verpflichtet,  so 
weit  nicht  schon  in  meinem  Kommentar  das  Nötige  gesagt  war, 
die  Gründe  für  seine  Auffassung  oder  für  die  Ablehnung  der 
meinen  aufs  Grenaueste  zu  prüfen  und  ihnen  die  meinen  entgegen- 
zustellen. Ich  glaube,  daß  nur  durch  solche  Detailarbeit  ein 
wirklicher  Fortschritt  unserer  Exegese  erzielt  werden  kann. 

Was  aber  diese  Abhandlung  bezweckt,  ist  durch  die  sorg- 
fältigste Detailexegese,  wie  sie  ein  Kommentar  liefern  kann, 
schwer  zu  erreichen.  Der  Nachweis,  daß  der  ganze  Brief  eine 
bestimmte  geschichtliche  Situation  voraussetzt  und  durch  seine 
überall  intendierte  praktische  Abzweckung  auf  dieselbe  seinen 
Briefcharakter  gewährleistet,  konnte  nur  durch  eine  Analyse 
jedes  einzelnen  Abschnitts  geführt  werden,  welche  zeigte,  daß 
Inhalt  und  Form  desselben  auf  jenen  praktischen  Zweck  be- 
rechnet sind.  In  der  Detailexegese,  die  an  allem  Einzelnen 
mit  gleichem  Interesse  haftet,  verbirgt  sich  so  leicht  der  Blick 
auf  die  Punkte,  welche  das  Ganze  erst  in  die  richtige  Beleuch- 
tung rücken.  Erst  durch  eine  freiere  Analyse  konnte  ein  Ein- 
blick in  den  inneren  Zusammenhang  jedes  Abschnitts,  der  über 
die  Erörterung  des  logischen  Zusammenhangs  der  einzelnen 
Sätze,  welchen  die  Einzelexegese  feststellt,  hinausgeht,  und  in 
den  Zusammenhang  der  einzelnen  Abschnitte,  wie  sie  im  Auf- 
bau des  Ganzen  aneinander  gereiht  sind,  gewonnen  werden. 
Eine  solche  Analyse  ergibt  dann  eben  das  Resultat,  welches  ich 
bereits  in  meinem  Lehrbuch  der  Einleitung  in  das  NT.  (3.  Aufl., 
Berlin,  W.  Hertz  1897)  kurz  zusammengefaßt  habe  und  von 
dem  aus  meines  Erachtens  allein  ein  wirklich  lebendiges  Ver- 
ständnis unseres  Briefs  zu  gewinnen  ist. 


1* 


Weiß;  Der  Hebräerbrief. 


1.  Der  Brief eiiigang. 
(1,1-2,4) 

Das  Problem,  wie  es  komme,  daß  der  Hebräerbrief  keine 
Adresse  zeige,  hat  schon  die  alten  Alexandriner  beschäftigt. 
Neuerdings  hat  man,  wo  man  nicht  ohne  jeden  Anhalt  ver- 
mutete, die  Adresse  sei  verloren  gegangen  oder  tendenziöser 
Weise  entfernt  worden,  eben  daraus  geschlossen,  das  Schrift- 
stück sei  gar  kein  Brief,  sondern  eine  Abhandlung.  An  einer 
Adresse  fehlt  es  nun  freiHch  auch  dem  ersten  Johannesbrief; 
aber  schon  Lücke  hat  überzeugend  nachgewiesen,  daß  1 .  Joh.  1 , 
1 — 4  ganz  den  Charakter  eines  brieflichen  Eingangs  habe,  so- 
fern in  diesen  Yersen  der  Verfasser  sich  und  seine  Leser 
charakterisiert  und  einen  Wunsch  ausspricht,  dem  er  mit  seinem 
Briefe  dienen  will.  Nun  löst  sich  aber  auch  in  unserem  Briefe 
ganz  ebenso  der  Abschnitt  1,  1 — 2,4  von  dem  Briefe  selbst  ab, 
der  mit  seinem  tisqI  fjg  ^.aXovjuev  2,  5  deutlich  genug  seinen 
Anfang  markiert.  Ebenso  charakterisiert  der  Verfasser  1, 1  f. 
sich  und  die  Leser  als  die,  zu  welchen  Gott  in  Christo  geredet 
hat,  wie  er  einst  in  den  Propheten  zu  den  Vätern  redete.  Ab- 
gesehen von  3,  1,  wo  absichtsvoll  auf  diesen  Eingang  zurück- 
geblickt wird,  ist  in  dem  ganzen  Briefe  nie  mehr  von  der 
irdischen  Verkündigung  Jesu  die  Rede,  wie  hier  und  2, 3 f., 
wo  am  Schlüsse  des  Eingangs  gezeigt  wird,  welche  schwere 
Verantwortung  sie  uns  auferlegt.  Daraus  erhellt,  daß  der  Ver- 
fasser, ehe  er  an  das  herantritt,  was  er  seinen  Lesern  zu  sagen 
hat,  das  hervorhebt,  worüber  sie  beiderseits  völlig  eins  sind; 
und  das  ist  der  Messiasglaube.  Denn  dieser  besteht  doch  darin, 
daß  Jesus  der  letzte  und  größte  Gottesgesandte  war,  welcher 
die  bevorstehende  messianische  Errettung  verkündigt  hat  und 
durch  seine  Erhöhung  zur  Rechten  Gottes  mit  der  vollen  Würde 
des  messianischen  Weltherrschers  bekleidet  ist,  der  sie  herbei- 
führen kann  und  wird.  Es  ist  bemerkenswert,  daß  in  einem 
Brief,  der  in  seinem  Inhalt  liauptsächlich  von  der  Entsündigung 
durch  den  Tod  Christi  handelt,  in  diesem  seinem  Eingange  des 
zweiten  irdischen  Hauptwerks  Christi,   der  Reinigung  von  den 


1.  Der  Briefeingang.  5 

Sünden,  die  für  die  messianische  Zeit  verheißen  war,  nur  ein- 
mal 1,  3,  und  zwar  ganz  allgemein  (bem.  das  Fehlen  von  fifxcbr 
hinter  xadag.  rcbv  äjLiaor.)  gedacht  ist,  weil  erst  nach  Vollendung 
desselben  die  Erhöhung  des  Messias  eintreten  konnte,  ohne  daß 
auch  nur  angedeutet  ist,  wie  jene  Sündenreinigung  durch  seinen 
Tod  vollzogen  ist. 

Da  nun  der  briefliche  Eingang  darauf  hinauswill,  warum 
die  Verkündigung  dieses  letzten  Gottesgesandten,  der  in  der 
von  allen  Propheten  in  Aussicht  genommenen  Endzeit  auftrat, 
eine  so  verantwortungsvolle  Nachachtung  verlangt,  so  w4rd  der- 
selbe im  Gegensatz  zu  den  Propheten,  in  welchen  Gott  zu  den 
Vätern  geredet,  charakterisiert  als  ein  Sohn,  dem  Gott  bei 
seiner  Erhöhung  als  sein  Erbe  die  Verfügungsgewalt  über  das 
All  gegeben,  den  er  also  in  die  messianische  Weltherrschaft 
eingesetzt  hat  (1^2).  Dieser  Sohn  wird  aber  1,6  ausdrücklich 
als  der  TzgcoTÖroxog  bezeichnet,  also  als  der  Erstgeborene  unter 
andern  Gottessöhnen;  und  das  können  nach  ATlichem  Sprach- 
gebrauch nur  die  Engel  sein.  Darum  wird  auch  1, 4  bereits 
betont,  daß  die  Würdestellung,  zu  der  er  erhöht,  dem  einzig- 
artigen Sohnesnamen  entsprach,  den  er  in  der  Schrift  AT. 's  zu 
seinem  besondern  Erbteil  empfangen  hat.  Das  wird  1,  5  durch 
Verweisung  auf  Psalm  2,  7  bestätigt,  wo  der  Messias  in  einzig- 
artiger Weise  persönlich  als  Sohn  angeredet  wird,  sowie  durch 
die  messianische  Deutung  von  2.  Sam.  7,  14.  Dagegen  ist  im  AT. 
von  den  Engeln  immer  nur  in  ihrer  Gesamtheit  als  von  Gottes- 
söhnen geredet,  w^ie  auch  Israel  nur  als  Volk  Sohn  Gottes 
heißt.  Es  entsteht  aber  die  Frage,  warum  in  diesem  Brief- 
eingang und  nur  in  ihm,  die  Erhabenheit  des  Messias  über 
die  Engel  betont  wird.  Die  dogmatistische  Erklärung  unseres 
Briefes  läßt  zwar  hier  einen  ersten  Teil  desselben  beginnen, 
welcher  diese  Erhabenheit  begründen  will;  aber  in  den  einzigen 
Stellen,  in  welchen  im  Folgenden  die  Engel  erwähnt  werden 
(2,  7.  9.  16),  ist  von  dieser  Erhabenheit  nicht  im  Entferntesten 
die  Rede,  geschweige  denn,  daß  hier  gar  eine  Polemik  gegen 
eine  Engelverehrung  vorliegt,  welche  dieselbe  in  Frage  stellte. 
Es  bedurfte  doch  auch  wirklich  keines  so  ausführlichen  Nach- 
weises, daß  einer,  der  zum  Erben  über  das  All  eingesetzt  ist  und 
sich  zur  Rechten  Gottes  gesetzt  hat,  über  die  Engel  erhaben  sei. 

Der  Verfasser  kann  also  nur  darum  auf  die  Erhabenheit 
Christi  über  die  Engel  zu  sprechen  kommen,  weil  auch  sie  für 
die  Frage  in  Betracht  kommt,  warum  das  Wort  des  letzten  und 


6  Weiß,  Der  Hebräerbrief. 

höchsten  Gottesgesandten  eine  so  verantwortungsvolle  Xach- 
achtung  verlangt.  Darum  bleibt  der  Verfasser  nicht  dabei  stehen, 
daß  bei  der  Wiederkunft  Christi  ihn  alle  Engel  Gottes  anbeten 
sollen,  weil  sie  nach  seiner  Auffassung  von  Psalm  104,  4  nur  die 
Werkzeuge  sind,  deren  Gott  sich  bedient,  um  seine  Macht- 
wirkungen in  der  Xatur  auszurichten  (l^Cif.),  sondern  er  betont 
1^  13f,  ausdrücklich,  wie  im  Gegensatz  zu  dem  Messias,  den 
Gott  zu  seiner  Rechten  sich  setzen  hieß  (Psalm  110,1),  die 
Engel  nur  als  Diener  Gottes  ausgesandt  werden  um  derer  willen, 
welche  Errettung  ererben  sollen.  Da  es  sich  um  eine  Ver- 
gleichung  des  Sohnes  mit  allen,  durch  die  Gott  vorher  sich  den 
Vätern  offenbart  hat,  handelt,  so  zwingt  der  Kontext  allerdings, 
dabei  an  die  Glieder  des  auserwählten  Volkes  zu  denken  (gegen 
v.  Soden,  Handkommentar  zum  NT.,  3.  Band,  2.  Abt.,  Aufl.  3, 
S.  25).  Das  wird  klar  durch  2^2  bestätigt,  wonach  Gott  bei 
der  Gesetzgebung  sich  der  Vermittlung  der  Engel  bediente 
(vgl.  Act.  7,  53.  Gal.  3,  19).  Es  soll  also  gezeigt  werden,  daß 
das  durch  den  Messias  geredete  Wort  nicht  nur  mehr  ist  als 
das  prophetische,  sondern  auch  als  das  durch  Engelvormittlung 
geredete  Wort  des  Gesetzes,  auf  welches  der  Brief  immer 
wieder  und  wieder  zurückgeht.  Gerade  weil  bei  diesem  allein 
sich  feststellen  ließ,  welche  Vergeltung  die  Nichtachtung  des- 
selben nach  sich  zog,  ist  behufs  der  Warimng  vor  Nichtachtung 
des  Wortes  Jesu  ausdrücklich  neben  das  Prophetenwort  das 
Gesetzeswort  gestellt,  und  die  Erhabenheit  des  Messias  über  die 
Engel,  deren  sich  Gott  bei  seiner  Vermittlung  bediente,  so  nach- 
drücklich betont. 

Wenn  der  Verfasser  die  Erhabenheit  des  Sohnes,  in  welchem 
Gott  zur  Endzeit  geredet,  1,  2  auch  durch  sein  uranfäiigliches 
Verhältnis  zur  Welt  charakterisiert,  so  ist  es  auch  hier  unrichtig, 
daß  er  eine  Lehre  über  den  Sohn  Gottes  vortragen  will,  wie 
er  sie  etwa  durch  Übertragung  seiner  alexandrinischen  Speku- 
lation auf  Christum  gewonnen  hat,  da  er  ja  im  ganzen  Brief 
nie  wieder  auf  diese  Dinge  zurückkommt.  Auch  deutet  das 
y.ai  an,  daß,  wenn  der  Sohn  zum  Erben  über  Alles  gesetzt  ist, 
dies  nur  der  Tatsache  entspricht,  daß  Gott  durch  ihn  auch  die 
Weltzeiten  gemacht  hat.  Er  setzt  also  als  selbstverständlich 
voraus,  daß  nur  der  zur  Weltherrschaft  gelangen  koniUe.  der 
von  vornherein  bei.  der  Weltschöpfung  beteiligt  war.  Nur  daher 
ist  ja  nicht  einfach  von  der  Weltschöpfung  die  Rede,  sondern 
von   der  Entwicklung  der  Welt   in  allen  Weltzeiten,    weil   der 


1.  Der  Briefeingang.  7 

Messias  ja  nicht  zur  Herrschaft  über  die  Welt  gelangte,  wie 
sie  einst  aus  Gottes  Hand  hervorging,  sondern  wie  sie  am  Ab- 
schluß der  Weltentwicklung  ihm  als  sein  Erbe  übergeben  wurde. 
Es  ist  damit  natürlich  nicht  gesagt,  daß  diese  Glaubensaussage 
den  Lesern  ebenso  die  selbstverständliche  Voraussetzung  der  Er- 
höhung Christi  war,  wie  dem  Verfasser.  Wenn  dieser  aber  sie 
schon  in  Psalm  102,  26 ff.  angedeutet  findet,  so  will  er  sie  auch 
damit  nicht  etwa  den  Lesern  beweisen ;  denn  dieser  Spruch  geht 
doch  weit  über  das  hinaus,  was  1 , 2  vom  Sohne  ausgesagt  war, 
und  wird  nur  mit  unter  denen  aufgeführt,  welche  die  Erhaben- 
heit des  zur  ewigen  Königsherrschaft  berufenen  Gesalbten  über 
die  Engel  bezeugen  (1,8 — 12).  Vollends  von  dem,  was  l^Sdarüber 
gesagt  wird,  daß  der  Sohn  auf  Grund  seines  gottgleichen  Wesens 
(bem.  das  innerlich  verbindende  te  nach  (pegcov)  das  All  durch 
sein  göttliches  Allmachtswort  erhielt  bis  zu  dem  Zeitpunkt, 
wo  er  nach  Vollendung  seines  Erdenwerks  in  die  messianische 
Weltherrschaft  eingesetzt  wurde,  ist  in  den  folgenden  Schrift- 
worten garnichts  enthalten,  das  es  etwa  erst  beweisen  sollte.  Es 
ist  das  nur  aus  der  Plerophorie  des  Glaubensbewußtseins  des 
Verfassers  heraus  gesagt,  hat  aber  für  die  Ermahnung,  die  2,  l 
aus  der  Erhabenheit  des  Sohnes  über  alle  bisherigen  Vermittler 
der  Gottesoffenbarung  gefolgert  wird,  keine  dieselbe  unter- 
stützende Bedeutung. 

Auf  diese  Ermahnung  will  offenbar  der  Briefeingang  hinaus. 
Sie  ist  auch  nicht  bloß  an  die  Leser  gerichtet,  sondern  der 
Verfasser  schließt  sich  ausdrücklich  unter  die  ein,  für  welche 
es  eine  so  dringende  Notwendigkeit  ist,  auf  das  in  der  letzten 
und  höchsten  Gottesoffenbarung  Gehörte  in  noch  viel  höherem 
Maße  zu  achten  als  auf  alle  früheren.  Nur  der  Grund,  der 
dafür  angeführt  wird,  deutet  darauf  hin,  daß  der  Verfasser  zu 
einer  Zeit  schreibt,  wo  das  Hören  auf  diese  Gottesoffenbarung 
durch  Zeitströmungen  gefährdet  wird,  von  denen  ergriffen  man 
leicht  an  dem  Gehörten  vorbeifahren,  d.  h.  vom  Achten  auf 
dasselbe  abgelenkt  werden  konnte.  Allein  die  Hindeutung 
darauf  hält  sich  noch  ganz  im  Allgemeinen  und  vermeidet 
noch  jede  Bezugnahme  auf  die  konkrete  Lage  der  Leser.  Sie 
dient  nur  dazu,  zu  der  Vergleichung  des  in  der  Gegenwart  ge- 
redeten Gottesworts  mit  dem  grundlegenden  Gotteswort  des 
durch  Engelvermittlung  gegebenen  Gesetzes  überzuleiten,  weil 
die  schwere  Folge  einer  Nichtachtung  schon  dieses  Wortes 
als  Tatsache  vor  Augen  lag  (2,2).     Denn   die  Unverbrüchlich- 


8  Weiß,  Der  Hebräerbrief. 

keit  des  überall  mit  Strafandrohungen  begleiteten  Gesetzes 
wurde  dadurch  immer  aufs  IS'eue  erwiesen,  daß  jede  Übertretung, 
die  zugleich  bewußter  Ungehorsam  gegen  das  Gesetz  war 
(bem.  das  zu  beiden  Worten  gehörige  Träoa).  eine  gerechte  Ver- 
geltung empfing.  Es  wird  also  als  bekannt  vorausgesetzt,  daß 
es  nur  für  Schwachheits-  und  Yerfehlungssünden  eine  Opfer- 
sühne gab,  was  die  Ausleger,  die  das  nicht  sehen  wollen,  zu 
ganz  willkürlichen  Unterscheidungen  von  jiagußaoig  und  jiagaxoi] 
verleitete.  Denn  auch  die  natürlich  noch  viel  strafbarere  Nicht- 
achtung des  durch  den  Sohn  geredeten  Wortes  soll  nicht  als 
ein  gelegentliches  Übersehen  dieses  oder  jenes  Punktes  in 
demselben  aus  Schwachheit  und  Fehle  gedacht  werden,  sondern 
als  grundsätzliche  Ablehnung  desselben  (vgl.  10.  26.  2S).  Darum 
wird  2, 3  als  Objekt  derselben  gleich  der  spezifische  Inhalt 
jenes  Wortes  genannt,  die  von  dem  Sohne  verheißene  messia- 
nische  Errettung;  und  an  der  einzigartigen  Größe  derselben 
(bem.  das  T7jhyMVTi]g)  die  gesteigerte  Gewißheit  bemessen,  daß 
man  der  gerechten  Vergeltung  für  ihre  Nichtachtung  nicht  ent- 
gehen werde.  Es  ist  damit  angedeutet,  daß,  was  die  Zeit- 
strömungen bedrohten ,  eben  die  Hoff'nung  auf  die  von  dem 
Messias  verheißene  endgiltige  Errettung  in  dem  bevorstehenden 
letzten  Gericht  war,  die  doch  die  Messiasgläubigen  von  dem 
Verderben  erretten  sollte,  welches  der  Zorn  Gottes  allen  Sündern 
androhte,  während  das  Opferinstitut  den  frommen  Israeliten  nur 
von  den  zeitlichen  Folgen  der  Schwacliheitssünden  erretten 
konnte  ^. 

Man  zerstört  den  ganzen  Zusammenhang,  wenn  man  in  2,  3 
mit  V.  Soden  S.  26  die  oconjgia  als  prägnanten  Ausdruck  für 
die  Botschaft  von  ihr  faßt  und  annimmt,  daß  diese  Verkündigung 
bereits  der  Anfang  der  ocoT}]gia  sei,  was  ohnehin  dem  tech- 
nischen Begriff  des  Wortes  durchaus  widerspricht.  Daher  kann 
das  did  Tov  kvqiov  nicht  zu  laXdo^m  gehören,  wie  er  will. 
Vielmehr,   wenn   das  begründende   )]Tig  die  Größe  der  ooni]oia 

*)  Diese  ganze  Argumentation  setzt  voraus,  daß  den  Lesern  nicht 
nur  aus  dem  AT.  bekannt  ist,  wie  die  Heilsordnung  desselben  ihre 
Schranke  an  den  Bosheitssünden  hatte,  sondern  daß  ihnen  durch  die  Be- 
strafung derselben  sich  auch  die  Strafandrohungen  des  Gesetzes  als  un- 
verbrüchlich erwiesen  hatten.  Sie  müssen  also  ebenso  unter  dem  Gesetze 
Israels  gestanden  haben,  wie  sie  nach  1, 1  das  prophetische  Wort  von  den 
Vätern  empfangen  hatten.  Denn  daß,  wenn  dabei  in  irgend  einem  Sinne 
an  ihre  geistlichen  Väter  gedacht  sein  sollte,  gerade  ein  fjfdor  oder  riiwr 
dabei  stehen  müßte,  hat  v.  Soden  nicht  zu  widerlegen  vermocht. 


1,  Der  Briefeingang.  9 

begründen  soll,  welche  ihre  Nichtachtung  so  verantwortungsvoll 
macht,  so  kann  der  Anfang,  den  sie  durch  den  Herrn  ge- 
nommen hat,  nur  die  dgxi)  laleloOai,  d.  h.  der  Anfang  ihrer 
Yerkündigung  sein.  Nur  dann  steht  ja  dem  köyog  di  äyyeXwv 
Xahjßeig  gegenüber  die  oa)Ti]Qia  öiä  tou  xvqIov  XaXi^ßeloa.  Daß 
die  o(OTi]oia  durch  den  Herrn  zuerst  verkündigt  ist,  macht  sie 
soviel  größer  als  alles,  was  das  durch  Engel  verkündigte  Ge- 
setz bieten  konnte.  Um  diesen  Gregensatz  zu  betonen,  ist  ja 
der  viog,  in  dem  Gott  zur  Endzeit  das  Wort  von  der  oojti^qIu 
geredet  hat,  in  einzigartiger  Weise  als  der  xvoiog  bezeichnet, 
zu  dem  er  nach  1,4 — 14  hoch  über  die  Engel  erhöht  ist.  Die 
durch  die  Bezeichnung  des  Sohnes  als  des  xvgiog  ausgedrückte 
gottgleiche  Herrschaft  des  Sohnes  macht  ja  die  Nichtachtung 
der  von  ihm  verheißenen  oojnjQia  soviel  verantwortungsvoller 
als  die  Nichtachtung  des  Gesetzeswortes. 

Das  setzt  natürlich  voraus,  daß  die  Yerkündigung  der 
messianischen  oojTi]ota  durch  das  Wort,  das  der  jetzt  erhöhte 
Herr  einst  in  seinen  Erdentagen  geredet  hat,  der  Gegenwart 
in  schlechthin  zuverlässiger  Weise  kund  geworden  ist.  Es  muß 
dasselbe  für  den  Verfasser  wie  für  seine  Leser  (elg  y^uäg)  un- 
verbrüchlich geworden  sein  (bem.  den  Rückweis  des  ißsßaicoßi] 
auf  das  eyersro  ßsßaiog  2,  2)  durch  das  Zeugnis  der  Ohren- 
zeugen, welches  Gott  selbst  durch  die  dasselbe  begleitenden 
Wunderzeichen  bestätigt  hat  (2,  4).  Der  Verfasser  charakteri- 
siert dadurch  sich  und  seine  Leser  als  nicht  mehr  der  ersten 
Generation  angehörig,  welche  den  Herrn  noch  selbst  gehört 
hat,  sondern  einer,  welche  erst  durch  die  Verkündigung  der 
Ohrenzeugen  die  Heilswahrheit  direkt  oder  indirekt  über- 
kommen hat^ 


*)  Wenn  v.  Soden  S.'26f.  diese  Tatsache  dadurch  wegzuschaffen  sucht, 
daß  er  das  eßsßaico^}]  erklärt,  die  Verkündigung  sei  von  den  Hörern  bis  auf  uns 
festgehalten,  so  hat  er  diese  Bedeutung  des  Worts  nicht  nachgewiesen, 
und  jedenfalls  ist  sie  hier  durch  den  Gegensatz  zu  dem  eyersro  ßeßaiog 
ganz  unmöglich  gemacht.  Da  dadurch  der  gen.  abs.  seine  ursprüngliche 
Bedeutung,  die  Verkündigung  der  Ohrenzeugen  als  schlechthin  glaub- 
würdig darzustellen,  verliert,  bezieht  er  das  am  Schlüsse  stehende  xarä 
ri]v  avTov  &sh]oiv  unmöglicher  (weil  für  keinen  Leser  erkennbarer)  Weise 
zu  eßeßo.id)&t],  obwohl  doch  bei  dem  Ursprung  der  Verkündigung  es  ganz 
selbstverständlich  war,  daß  das  Festhalten  derselben  Gottes  Wille  war, 
und  die  Wunderzeichen,  wenn  sie  dasselbe  bewirkten,  doch  nur  bezeugen 
konnten,  daß  es  Gottes  Werk  war.  v.  Sodens  Bemängelung  der  einzig 
natürlichen  Verbindung  mit  dem  Subst.  verb.  (jiv.  äy.  jusgiofioTg),  wobei  es 


10  Weiß,  Der  Hebräerbrief. 

Fragt  man  aber,  wie  es  doch  des  Exegeten  Pflicht  ist^ 
warum  der  Verfasser  sich  in  dieser  Weise  mit  den  Lesern  zu- 
sammenschließt, denen  die  Verkündigung  Jesu  von  der  o(OTi]oia 
von  den  Ohrenzeugen  auf  unverbrüchliche  Weise  überliefert  ist, 
so  tritt  hier  erst  der  Zweck  dieses  ganzen  Briefeingangs  her- 
vor, und  gibt  uns  zugleich  die  Antwort  auf  die  Frage,  warum 
der  Brief  nicht  die  gewöhnliche  Form  einer  Adresse  hat,  in 
der  der  Verfasser  sich  und  seine  Leser  benennt.  Er  steht  eben 
den  Lesern  nicht  in  irgend  einer  autoritativen  Stellung  gegen- 
über, die  ihn  berechtigte,  sich  an  dieselben  zu  wenden,  wie  er 
ja  auch  im  ganzen  Briefe  immer  nur  als  ein  christlicher  Bruder 
zu  den  Brüdern  redet.  Er  will  aber  auch  nicht  einfach  seinen 
Namen  nennen,  da  aus  13,18.22  unwiderleglich  erhellt,  daß 
er  keineswegs  sicher  ist,  es  werde  sein  Wort,  als  von  seiner 
Person  herrührend,  vorurteilslos  aufgenommen  werden.  Auch 
adressiert  er  den  Brief  absichtlich  nicht  an  die  Gemeinde  oder 
den  Gremeindekreis,  auf  die  er  wirken  will,  da  13,24  zeigt, 
daß  der  Brief  einzelnen  ihm  befreundeten  Vorstehern  übergeben 
wurde,  damit  dieselben  sein  brüderliches  Mahnwort  ihren  Ge- 
meinden nahebringen  möchten.  Darum  geht  der  Brief  einfach 
aus  von  dem,  was  ihm  mit  den  messiasgläubigen  Juden,  für  die 
er  schreibt,  gemeinsam  ist  vmd  betont  zum  Schlüsse,  daß  er  in 
derselben  Weise  wie  sie  zum  Glauben  an  die  messianische 
Heilsbotschaft  gelangt  ist.  Wenn  er  aber  von  ihnen  nichts 
anderes  verlangt,  als  was  er  sich  selbst  gesagt  sein  läßt  der 
Zuverlässigkeit  dieser  Heilsbotschaft  und  ihrem  Urheber  gegen- 
über, so  hat  er  doch  2,  1  schon  angedeutet,  daß  er  angesichts  von 
Zeitströmungen  schreibt,  welche  eine  Nichtachtung  dieser  Heils- 
botschaft herbeizuführen  drohen,  die  doch  eine  so  furchtbare 
Verantwortung  mit  sich  bringt.  Damit  ist  deutlich  genug  ge- 
sagt, was  er  durch  seinen  Brief  zu  verhüten  trachtet,  und 
was  der  Segen  sein  soll,  den  ihnen  derselbe  anwünscht.  Es 
bedarf  also  eines  besonderen  Segenswunsches  so  wenig  wie 
1.  Joh.  1,4. 


steht,  ist  hinfällig,  weil  erst  die  Tatsache,  daß  Gott  den  Ohrenzeugen 
durch  die  in  Geniäßheit  seines  Willens  zugeteilten  Geisteskräfte  solche 
Wunder    zu  tun  gab,    sie  zu    Mitzeugen   für  ihre  A^erkündigung  machte. 


2.  Das  Ärgernis  des  Kreuzes.  11 


2.  Das  Ärgernis  des  Kreuzes. 

(2,  5-18) 

Wir  bemerkten  bereits,  daß  das  Tiegl  rjg  laXovfjLev  2,  5  aus- 
drücklich den  Beginn  der  beabsichtigten  Erörterung  bezeichnet. 
Dem  widerspricht  durchaus  nicht,  daß  der  Satz,  mit  dem  sie 
beginnt,  als  Begründung  an  das  Vorige  anknüpft.  Rom.  1,  18 
knüpft  Paulus  ebenso  den  Beginn  seiner  lehrhaften  Erörterung 
als  Begründung  an  seine  persönliche  Auseinandersetzung  mit 
den  Lesern  (1,8 — 17).  Wir  sehen  daraus  nur,  daß  unser 
Schriftstück,  genau  wie  der  Römerbrief,  ein  wirklicher  Brief 
ist,  und  nicht  eine  Abhandlung,  die  ihr  Thema  selbständig  auf- 
stellen würde  und  nicht  im  freien  Gedankenfluß  darauf  kommen. 
Als  dies  Thema  ist  aber  die  olxovjuevi]  juW^ovoa  bezeichnet,  was 
freilich  sehr  w^enig  zu  dem  stimmt,  was  man  gemeinhin  als  das 
Thema  dieser  „Lehrschrift"  zu  bezeichnen  pflegt.  Xun  wissen 
wir,  was  sich  im  Folgenden  uns  immer  aufs  Neue  bestätigen 
wird,  daß  der  Verfasser  den  alojv  jue?dcov  und  damit  die  Welt 
der  Heilszukunft  bereits  mit  der  Stiftung  des  neuen  Bundes 
durch  das  Opfer  Christi  angebrochen  sieht,  weshalb  er  ja  auch 
1 ,  2  die  derselben  vorhergehende  Verkündigung  Jesu  an  das 
Ende  des  aicbv  ovrog  versetzt.  Es  muß  sich  also  zwischen  ihm 
und  den  Lesern  um  die  Frage  gehandelt  haben,  ob  die  ver- 
heißene Heilszukunft  bereits  eingetreten  sei,  oder  ob  dieselbe 
erst  mit  der  Wiederkunft  Christi  beginne ,  auf  die  man  nun 
schon  so  lange  vergeblich  gewartet  hatte.  Daraus  folgt,  daß 
unser  Brief  nicht  theoretische  Erörterungen  beabsichtigt,  sondern 
die  Lösung  einer  sehr  praktischen  Frage,  welche  in  der  kon- 
kreten Lage  der  Leser  eine  brennende  gew^orden  war. 

Die  dogmatistische  Erklärung  des  Hebräerbriefs  sieht  hier 
immer  noch  die  Erörterung  über  die  Erhabenheit  Christi  über 
die  Engel  fortgesetzt.  Und  doch  ist  im  Folgenden  ungefähr 
von  dem  Gegenteil  die  Rede,  nämlich  von  der  Erniedrigung 
des  Menschensohns  unter  die  Engel.  Daß  es  einer  so  nach- 
drücklichen Bestätigung  des  von  den  Ohrenzeugen  überlieferten 
Wortes  Jesu  von  der  messianischen  Errettung  bedurfte,  wird 
nämlich  damit  begründet,    daß   die  Welt  der  Heilszukunft,  mit 


12  Weiß,  Der  Hebräerbrief. 

der  diese  Errettung  kommt,  nicht  etwa  ^Yesen.  wie  es  die  Engel 
sind,  zur  Begründung  und  Leitung  untergeben  ist.  Diese  würden 
ja,  wie  1,  7.  14  zeigt,  als  Gottes  Diener  und  Werkzeuge  seine 
Befehle  ohne  weiteres  ausrichten  und  so  die  Welt  der  Heils- 
zukunft mit  einem  Schlage  herstellen.  Aber  es  hat  schon  einer, 
der  wohl  wußte,  wie  das  den  Glauben  an  den  Vermittler  des 
Heils  erschweren  würde,  feierlich  versichert,  daß  es  eine  gnädige 
Herablassung  Gottes  war,  wenn  er  einem  schlichten  Menschen- 
sohn, der  für  kurze  Zeit  unter  die  Engel  erniedrigt  sei. 
alles  unterworfen  habe.  So  deutet  der  Verfasser  nämlich  die 
Stelle  Psalm  8,  5 — 7,  indem  er  ausdrücklich  bemerkt,  daß  in 
das  jidvra  auch  die  AVeit  der  Heilszukunft  eingeschlossen  sein 
müsse  (2,  6 — 8).  Nun  liege  aber  die  Tatsache  vor  Augen,  daß 
der  göttliche  Ratschluß,  wonach  dem  Messias  alles  unterworfen 
werden  soll,  noch  lange  nicht  erfüllt  sei  und  daß  es  daher  wohl 
einer  so  kräftigen  Verbürgung  der  Heilsbotschaft  bedürfe,  wenn 
man  in  dem  eine  Zeitlang  unter  die  Engel  Erniedrigten  den  Mittler 
der  von  ihm  verkündigten  messianischen  Errettung  sehen  sollte. 
Was  den  Verfasser  zu  diesem  eigentümlichen  Ausgangs- 
punkt seiner  Erörterungen  bewegt,  wird  2,9  klar.  Es  lag  ja 
nahe,  daß  je  länger  die  Wiederkunft  Christi  und  mit  ihr  die 
Heilsvollendung  ausblieb,  der  Anstoß  an  seiner  menschlichen 
Niedrigkeit,  den  man  einst  in  der  Aussicht  auf  seine  baldige 
triumphierende  Wiederkunft  überwunden  hatte,  wieder  seine 
[Macht  über  die  Gemüter  gewann.  Daß  aber  für  Juden  allezeit 
sein  Tod  am  Kreuze,  wo  er,  scheinbar  von  Gott  verlassen,  das 
Bitterste  erdulden  mußte,  dabei  den  eigentlichen  Schwerpunkt 
bildete,  wissen  wir  aus  l.  Kor.  1,23.  Mit  großer  pädagogischer 
Feinheit  bringt  der  Verfasser  diesen  Tiefpunkt  seiner  Ernied- 
rigung erst  zur  Sprache  als  die  Ursache,  um  deretwillen  der 
Messias  nach  der  Psalmstelle  (bei  seiner  Erhöhung)  mit  Herr- 
lichkeit und  Ehre  gekrönt  ist,  wodurch  ja  jener  Anstoß  eigenthch 
schon  gehoben  war.  Darum  ist  eben  ausdrücklich  sein  Todes- 
leiden genannt,  dem  er  sich  willig  unterzog,  weil  dies  ihm 
mit  jener  Krönung  vergolten  werden  konnte,  und  angedeutet, 
daß,  wenn  Gott  nicht  an  jenes  Todesleiden  seine  Krönung  ge- 
knüpft hätte,  jeder  Einzelne  die  ganze  Bitterkeit  seines  Todes, 
die  in  der  Gottverlassenheit  gipfelte,  hätte  schmecken  müssen, 
wenn  er  ihn  nicht  zu  ihrem  Besten  erlitt  ^ 


*)  Es  erhellt  hieraus,  daß  das'/jogh  tOsov  für  deu  Gedankenzusammen- 
hang,  in  dem  v.  Soden  es  S.  29  bedeutungslos  findet,  durchaus  notwendig 


2.  Das  Ärgernis  des  Kreuzes.  1  3 

Es  konnte  freilich  immer  noch  die  Frage  entstehen,  ob  es 
Gottes  nicht  unwürdig  sei,  seinen  Messias,  wenn  auch  in  der 
gnadenreichsten  Absicht,  einem  so  schimpflichen  Tode  preis- 
zugeben. Denn  da  Gott  ja  der  ist,  um  dessen  willen  überhaupt 
das  All  da  ist,  und  durch  den  es  da  ist,  wie  es  ist,  so  ist  der 
Gedanke,  daß  etwa  die  Übermacht  seiner  Feinde  diesen  Tod 
herbeigeführt  und  so  die  Absichten  Gottes  durchkreuzt  habe, 
völlig  ausgeschlossen,  und  man  kann  nur  fragen,  warum  dieser 
Ratschluß  seinem  Wesen  allein  angemessen  war. 

Um  diese  Frage  zu  beantworten,  erinnert  der  Verfasser  2,10 
zunächst  daran,  daß,  wenn  Gott  viele  Söhne  zur  Herrlichkeit 
führte,  was  doch  der  letzte  Zweck  seiner  \yeltschöpfung  war, 
vorher  die  definitive  Errettung  derselben  vom  Verderben  ein- 
treten mußte,  da  der  heilige  Gott  nicht  dem  Verderben  ver- 
fallene Sünder  in  die  Gemeinschaft  seiner  Herrlichkeit  und 
Seligkeit  aufnehmen  konnte.  Diese  Errettung  hatte  der  Messias 
schon  in  seinen  Erdentagen  verheißen  (2,  3);  aber  um  sie  zu 
verwirklichen,  bedurfte  es  eines  Heerführers,  der  den  Menschen 
zu  diesem  Ziele  voranging;  und  das  konnte  nur  einer  sein, 
welcher  keine  Schuldbefleckung  an  sich  hatte,  weil  seine  sünd- 
lose Vollkommenheit  in  der  höchsten  Probe  bewährt  war,  und 
darum  kein  Verderben  ihn  anrühren  konnte.  Nun  sind  aber 
Leiden  das  spezifische  Mittel,  um  den  Gehorsam  und  das  Gott- 
vertrauen des  Menschen  zu  bewähren,  und  darum  geziemte  es 
allerdings  Gott,  den  Messias  durch  Leiden  zu  seiner  sittlichen 
Vollendung  zu  führen,  ohne  die  er  nicht  vom  Verderben  er- 
rettet werden  und  auch  die  zur  Herrlichkeit  bestimmten  Gottes- 
söhne nicht  zur  ocorrjQia  führen  konnte  ^. 

ist.  Diese  Lesart  muß  nicht  nur  der  Schwierigkeit  wegen ,  ihre  Ent- 
stehung zu  erklären  —  die  bisherigen  Versuche  dazu  sind  doch  kaum 
ernst  zu  nehmen  — ,  sondern  auch  darum  vorgezogen  werden,  weil  das 
XO-QiTi  d-eov,  so  nahe  diese -Formel  den  an  Paulus  gewöhnten  Abschreibern 
lag,  die  sich  um  den  Sinn  wenig  mühten,  nun  einmal  keinen  erträglichen 
Sinn  gibt.  Denn  es  ist  hier  keineswegs  „die  letzte  Ursache,  welche  eine 
solche  durch  die  Erhöhung  vermittelte  Wirkung  des  Todes  Christi  über- 
haupt ermöglichte,  angegeben",  wie  v.  Soden  sagt,  sondern  das  läqixi  &eov 
verbindet  sich  nun  einmal  ausschließlich  mit  dem  von  Christo  ausgesagten 
Schmecken  des  Todes,  d.  h.  mit  der  subjektiven  Erfahrung  des  in  diesem 
Tode  ihm  auferlegten  Leidens,  wozu  nur  eine  nähere  Bestimmung  darüber, 
was  an  diesem  Tode  das  Bitterste  war,  paßt. 

^)  In  der  herrschenden  Ausleguog  wird  der  Gedanke,  durch  welchen 
der  Verfasser  die  von  ihm  gestellte  Frage  nach  dem  jiqsjiov  für  Gott  löst, 
meist   verkannt.     Weil   man    das  dgxtjyog  ohne   weiteres  mit  dem  ahiog 


14  Weiß,  Der  Hebräerbrief. 

Daß  es  aber  dem  \Yesen  Gottes,  d.  h.  seiner  Heiligkeit  ge- 
ziemte, sowohl  die  Gottessöhne  als  ihren  Heerführer  zu  seiner 
Herrlichkeit  nur  gelangen  zu  lassen,  nachdem  jene  durch  sein 
Todesleiden  vom  Verderben  (im  ewigen  Tode)  errettet  und 
dieser  durch  seine  sittliche  Vollendung  für  immer  dem  Ver- 
derben entrückt  war,  begründet  der  Verfasser  2,  11  dadurch, 
daß  der,  welcher  jene  durch  seinen  Opfertod  der  ins  Ver- 
derben bringenden  Weltgemeinschaft  entnahm  (6  uyid^ow)^  und 
die  durch  ihn  Gott  Geweihten  (oi  äyiaCojuevoi)  gemeinsamer 
Abkunft  waren.  Darum  schämt  sich  der  über  sie  doch  so  hoch- 
erhabene Messias  nicht  sie  seine  Brüder  zu  heißen,  wie  er  es 
nach  der  Auffassung  des  Verfassers  in  Psalm  22,  23  tut.  Aber 
dabei  kommt  es  dem  Verfasser,  wie  die  Verbindung  mit  den 
beiden  anderen  Stellen  aus  Jesaj.  S,  17  f.  zeigt,  nicht  etwa  bloß 
darauf  an,  daß  der  Messias  sich  als  eines  Geschlechts  mit  ihnen 
bezeichnet,  sondern  daß  er  es  als  seinen  Beruf  erklärt,  wie  es 
der  Beruf  des  auserwählten  Geschlechts  war,  Gott  zu  preisen, 
ihm  zu  vertrauen  und  zu  stetem  Gehorsam  bereit  zu  sein 
(2,11 — 13).  Denn  daraus  folgt,  daß  er,  genau  wie  sie,  nur 
vollkommen  werden  konnte,  wenn  er  auch  in  der  höchsten 
Leidensprobe  durch  Gottvertrauen  und  Gehorsam  den  Is'amen 
Gottes  gepriesen  hatte.  Was  also  bei  Wesen,  wie  es  die  Engel 
sind,  sich  ganz  von  selbst  versteht,  mußte  der  Menschensohn, 
dem  Gott  die  Welt  der  Heilszukunft  untergeben  hatte  (2,  5  f.), 
in    der  kurzen  Zeit  seiner  Erniedrigung   unter   die  Engel  erst 

(5,9)  gleichsetzt  und,  den  technischen  Sinn  von  ocoT^]oia  verkennend,  an 
die  Errettung  von  der  Sündeuschuld  denkt,  nimmt  man  an,  daß  mit  dem 
öiu  :Ta&}]iiäTcov  auf  die  schon  in  dem  Iva  2,  9  angedeutete  Heilsbedeutung 
des  Todesleidens  Jesu  zurückgewiesen  werde,  was  schon  der  artikellose 
Plural  ganz  unmöglich  macht.  Der  tiefere  Grund  ist  das  Schwanken  der 
Ansichten  über  den  Begriff  des  xbIsiovv.  v.  Soden  gibt  selbst  zu,  daß  das 
Wort  einfach  heiße:  einen  jälsiog,  d.h.  zu  dem  machen,  was  er  sein  soll 
(S.  31).  Wenn  er  aber  damit  die  Bedeutung  gleichsetzt:  „einen  zum  Ziel 
seiner  Bestimmung  gelangen  lassen",  so  ist  das  ein  mehrdeutiger  Aus- 
druck, welcher  auch  eine  völlige  Umbiegung  des  Gedankens  decken  kann 
und  bei  ihm  ausschließlich  deckt.  Wenn  der  Opfernde  dadurch  rüeiog 
gemacht  wird,  so  heißt  das  nicht,  „daß  er  zu  dem  Ziel  gelangt,  das  er 
mit  seinem  Opfer  erreichen  will",  sondern  daß  er,  weil  das  Opfer  die 
Sünden  in  Gottes  Augen  zudeckt,  fortan  als  xüeiog  vor  ihm  dasteht.  Wenn 
aber  einer,  der  keine  Sünde  hat,  rüsiog  gemacht  werden  soll,  so  kann  das 
nur  so  geschehen,  daß  ihm  Gelegenheit  gegeben  wird,  seine  Süudlosigkeit 
in  der  höchsten  Leidensprobe  zu  bewähren.  Von  einem  Gelangen  zum 
Ziel  der  Vollendung,  die  ihm  im  Jenseits  bestimmt  ist.  ist  bei  keinem 
die  Rede. 


2.  Das  Ärgernis  des  Kreuzes,  15 

erringen.  Um  das  aber  zu  können,  mußte  er  an  dem  Blut  und 
Fleisch,  das  alle  Menschenkinder  an  sich  tragen,  Anteil 
empfangen,  weil  nur  damit  die  Todesfähigkeit  gegeben  war, 
w^elche  die  ihm  bestimmte  Leidensprobe  erforderte^. 

Es  lag  für  eine  theoretische  Abhandlung  so  nahe,  hier  in 
umfassender  Weise  die  Notwendigkeit  des  Todesleidens  Christi 
durch  seine  Heilsbedeutung  zu  begründen,  die  in  dem  vtteq 
navTog  2,  9  nur  gelegentlich  angedeutet  w^ar.  Aber  der  Ver- 
fasser gibt  als  die  Absicht  seiner  Menschwerdung,  die  ihn  todes- 
fähig machte,  nur  eine  einzelne  Bedeutung  des  Todes  Jesu  an, 
die  sonst  nirgends  erw^ähnt  wird.  Er  sollte  nämlich  dem  Teufel, 
der  durch  den  Tod  des  Sünders  die  Macht  bekommt,  ihn  dem 
ewigen  Verderben  zu  überantworten,  durch  die  Entsündigung 
der  Menschen  in  seinem  Tode  diese  Macht  nehmen  und  so 
diese  von  der  Todesfurcht  befreien,  welche  sie  doch  nur  knechtet, 
weil  sie  (mit  Recht)  durch  den  Tod  dem  Verderben  zu  ver- 
fallen fürchten  (2,  l-tf.).  Fragt  man,  wie  billig,  warum  der 
Verfasser  gerade  diese  Bedeutung  des  Todes  Jesu  hervorhebt, 
so  kann  der  Grund  nur  in  den  konkreten  Verhältnissen  der 
Leser  liegen,  die  in  den  ihnen  bevorstehenden  Verfolgungen 
zuletzt  um  des  Bekenntnisses  zum  Messias  willen  das  Leben 
opfern  zu  müssen  fürchteten.  Wenn  sie,  wie  wir  sahen,  bei 
dem  Ausbleiben  der  Parusie  wieder  in  Gefahr  standen,  wegen 
des  schmachvollen  Todes  Christi  an  ihrem  Messiasglauben  irre 
zu  werden,  so  sollen  sie  wissen,  daß  er  eben  darum  so  tief 
unter  die  Engel  erniedrigt  ist,  damit  er,  über  den  als  den 
Sündlosen  zum  erstenmal,  auch  als  er  starb,  der  Teufel  keine 
Macht  hatte,  demselben  durch  ihre  Entsündigung  in  seinem 
Tode  auch  über  sie  die  Macht  nehme  und  sie  dadurch  eben 
von  der  Furcht  vor  dem  Tode  befreien  wollte,  den  etwa  ihr 
Messiasbekenntnis  ihnen  zuziehen  konnte. 

Daß  dem  Verfasser  diese  Gedankenreihe  vorschw^ebt,  folgt 
aus  der  Begründung  in  2, 16.  Denn  daß  Christus  sich  doch 
nicht  solcher  Wesen,  wie  es  die  Engel  sind,  annimmt,  die  als 
nvEVfxaxa  (1,  14)  dem  Tode  nicht  unterworfen  sind  und  deshalb 
von  der   Todesfurcht  nichts   wissen,   kann   doch   nur   andeuten 


^)  Die  ungewöhnliche  Voranstellung  des  ai^axog  vor  aaoxög^  die  sich 
nur  noch  Eph.  6,  12  findet,  wo  ein  ganz  ähnlicher  Grund  obwaltet  (vgl. 
m.  griech.  NT.  2.  Aufl.  II,  S.  410),  macht  es  unzweifelhaft,  daß  das  s^ 
hög  2,  11  auf  menschliche  Abstammung  geht,  die  eben  die  Gemeinsamkeit 
von  Blut  und  Fleisch  zur  Folge  hat. 


jß  Weiß,  Der  Hebräerbrief. 

wollen,  daß  er  eben  um  jenes  Heilszweckes  willen  nicht  als 
Engel  auf  Erden  erschien,  Avie  sie  doch  sonst  den  Heilszwecken 
Gottes  dienten  (1,  14),  sondern  Blut  und  Fleisch  annahm,  um 
durch  seinen  Tod  den  Menschenkindern  einen  Dienst  zu  leisten, 
den  ihnen  kein  Engel  hätte  leisten  können.  Daraus  folgt  dann 
freilich,  daß,  wenn  es  im  Gegensatz  dazu  heißt,  daß  er  sich 
des  Abrahamssamens  annimmt,  dies  nur  im  eigentlichen  Sinne 
von  denen  genommen  werden  kann,  die,  weil  sie  aus  Abrahams 
Blut  stammen,  sein  sterbliches  Fleisch  an  sich  tragen,  also 
ebenso  wie  alle  ihre  Stammesgenossen  (bem.  das  auf  i^  evog 
ndvreg  zurückweisende  tovtovq,  oao«  2,  15)  von  Todesfurcht  ge- 
knechtet waren  und  noch  sein  würden,  wenn  der  Messias  nicht 
durch  ihre  Entsündigung  dem  Teufel  die  Macht  genommen 
hätte,  sie  durch  den  Tod  in  seine  Gewalt  zu  bekommend 
Wird  doch  gleich  2,17  daraus  gefolgert,  daß  Christus,  um 
dem  Samen  Abrahams  helfen  zu  können,  seinen  Brüdern  gleich 
werden  mußte,  was  doch  nach  2,  11  nicht  Geistesverwandte  in 
irgend  einem  Sinne,  sondern  solche  sind,  die  seine  Abstammung 

^)  Die  oft  gehöi-te  Behauptung,  daß  die  Bezeichnung  der  Leser  als 
o.-i£g,ua  'Jßo.  über  ihre  Nationalität  nichts  aussage,  übersieht,  daß  weder 
hier  noch  irgendwo  in  unserem  Brief  sich  eine  Spur  von  den  Gedanken- 
gängen findet,  durch  welche  Paulus  das  Recht  begründet,  ruit  diesem  Titel 
auf  die  Heiden  das  Anrecht  an  die  dem  ö.t.  'Jßo.  gegebene  Verheißung 
zu  übertragen;  und  daß  ohne  solche  die  Umdeutung  dieses  Ausdrucks  auf 
geistliche  Abrahamskinder  in  irgend  einem  Smne  für  einen  Judenchristen 
völlig  unmöglich  ist.  Hier  aber  schließt  sie  der  Zusammenhang  von 
vornherein  aus.  v.  Soden  behauptet  zwar  S.  30,  daß  schon  2, 11  nicht  von 
menschlicher  Abstammung  die  Rede  sein  könne,  da  das  l^  Irög  nach  dem 
Zusammenhange  (der  doch  nicht  den  geringsten  Hinweis  auf  diesen  Ge- 
danken bietet)  nur  auf  Gott  bezogen  werden  könne,  obwohl  er  selbst,  um 
für  das  Folgende  einen  erträglichen  Sinn  zu  gewinnen,  es  dahin  umdeuten 
muß,  daß  „ihr  gegenseitiges  Verhältnis",  also  d?is  ayidCsir,  wie  das 
äyiä^Eodai,  seine  Wurzel  in  Gott  hat,  was  doch  eben  nicht  dasteht. 
Wenn  „erst"  2, 14  von  der  Annahme  der  Menschennatur  seitens  Christi 
die  Rede  ist,  so  wird  das  doch,  wie  er  selbst  sagt,  mit  dem  ovv  aus  dem 
E^  ivög  „gefolgert",  muß  doch  also  in  ihm  bereits  enthalten  sein.  W^ill 
doch  der  folgende  Satz  eben  begründen,  wie  Christi  Tod  auf  solche  ab- 
zielen konnte,  die  mit  dem  Fleisch  und  Blut  aller  Menschenkinder  auch 
ihre  Todesfurcht  überkommen  haben.  Daß  aber  mit  der  eigentlichen 
Fassung  des  o.i.  'Jßo.  das  Heil  auf  die  Juden  beschränkt  werde  (v.  Soden, 
S.  33),  ist  augenfällig  unrichtig.  Der  Verfasser,  der  zu  Lesern  redet,  deren 
Väter  die  Propheten  gehört,  und  die  von  den  Ohrenzeugen  die  Ver- 
kündigung Jesu  überkommen  haben  (1,  1;  2,3),  redet  überall  nur  von  dem 
Heil,  das  sie  erfahren  haben,  ohne  darauf  zu  reflektieren,  ob  dasselbe  auch 
anderen  zu  teil  geworden  sei  oder  zu  teil  werden  könne. 


2.  Das  Ärgernis  des  Kreuzes.  17 

teilen  und  nach  2,  17  durch  dieselbe  das  gleiche  Blut  und  Fleisch 
überkommen  haben.  Offenbar  nämlich  kehrt  2,  17  gewisser- 
maßen zu  2,  14  zurück,  um  die  dort  aus  der  leiblichen  Gleich- 
artigkeit Christi  mit  den  Menschen  gefolgerte  Todesfähigkeit 
zu  verallgemeinern  (bem.  das  xaxä  jidvra)  und  auf  seine  Leidens- 
fähigkeit überhaupt  zu  beziehen.  Es  handelt  sich  ja  immer 
noch  darum,  weshalb  der  Messias  durch  Leiden  vollendet  werden 
mußte,  und  nun  erhellt,  wie  nur  durch  die  eigene  Erfahrung 
derselben  er  Mitgefühl  gewinnen  konnte  (bem.  das  eh7]ucov)  mit 
den  Leiden  der  Abrahamskinder.  Denn,  w^enn  wir  auch  sehen 
werden,  wie  in  der  Lage  der  Leser  selbst  der  Gedanke  an 
Martyrien  nahegelegt  w^ar,  so  waren  es  doch  zunächst  nur  die 
Leiden,  welche  ihnen  die  immer  sich  steigernden  Verfolgungen 
ihrer  ungläubigen  Volksgenossen  bereiteten,  die  sie  zur  Ver- 
leugnung oder  geradezu  zum  Abfall  vom  Messiasglauben 
versuchen  konnten.  Hatte  aber  der  Messias  selbst  erfahren, 
wie  leicht  Leiden  zur  Sünde  versuchen  können,  und  sieg- 
reich mit  diesen  Versuchungen  gerungen,  so  wußten  sie, 
daß  er  vom  Stande  seiner  Erhöhung  aus  auch  ihnen  in 
ihren  Leidensversuchungen  zu  helfen  imstande  war  und  da- 
durch auch  ihnen  zu  ermöglichen,  dieselben  siegreich  zu  be- 
stehen (2,18). 

Die  Ausleger  erliegen  vielfach  der  Versuchung,  bei  dieser 
Hilfe,  die  er  ihnen  leisten  konnte,  wieder  an  den  Versöhnungs- 
tod Christi  oder  w^enigstens,  wie  v.  Soden  S.  34,  an  die  durch 
denselben  bewirkte  Befreiung  von  der  Todesfurcht  zu  denken, 
worüber  das  neue  Moment  in  2,  17  f.  nicht  zu  seinem  Rechte 
kommt.  Einen  gewissen  Anlaß  dazu  gab,  daß  die  völlige 
Gleichstellung  Christi  mit  seinen  Brüdern  (in  seiner  Leidens- 
fähigkeit und  Versuchbarkeit)  nicht  nur  durch  das  dadurch  zu 
erlangende  Mitgefühl  mit  ihren  Leidensversuchungen  motiviert 
wird,  sondern  auch  dadurch,  daß  er  in  seiner  Stellung  zu 
Gott  ein  treuer  Hoherpriester  werden  mußte.  Denn  da  der 
spezifische  Beruf  des  Hohenpriesters  ist,  sühnend  die  Sünde 
des  Volks  zuzudecken,  so  mußte  der  Messias  zur  pflicht- 
mäßigen Erfüllung  dieses  Berufs  ebenfalls  dadurch  bewogen 
werden,  daß  er  das  ganze  Elend,  welches  die  Sünde  über 
den  Samen  Abrahams  brachte,  indem  sie  ihn,  wie  v.  Soden 
S.  34  sehr  richtig  sagt,  von  Gott  trennte,  mitzufühlen  imstande 
w^ar.  Nur  in  dieser  bestimmten  Beziehung  wird  hier  der 
sühnenden   Bedeutung    des    Todes   Christi  gedacht,    nicht    um 

Texte  u.  Untersuchungen  etc.  35,3.  2 


18  Weiß,  Der  Hebräerbrief. 

aufs  Neue  auf  die  Notwendigkeit  seines  Todes  zurückzukom- 
men^. Wir  sehen  hieraus  nur  aufs  Neue,  wie  es  in  dem  Ab- 
schnitt 2,5 — 18  nicht  auf  eine  theoretische  Abhandlung  über 
die  Notwendigkeit  des  Leidens  und  Todes  Christi  ankommt, 
sondern  wie  derselbe  die  konkrete  Leidenslage  der  Leser  im 
Auge  hat  und  dieselbe  nur  benutzt,  um  das  neu  aufgetauchte 
Ärgernis,  das  man  am  Kreuze  Christi  nahm,  in  wirksamster 
Weise  zu  heben.  Denn  wenn  es  Gott  geziemte,  den  Heer- 
führer der  messianischen  Errettung,  die  ihnen  verheißen  war, 
durch  Leiden  zu  vollenden;  und  wenn  der  Gipfelpunkt  derselben 
im  Kreuzestode  nur  dazu  diente,  sie  von  der  Todesfurcht  zu 
befreien,  wie  seine  Leidensversuchungen  ihn  befähigten,  ihnen 
in  ihren  Leidensversuchungen  zu  helfen,  so  war  doch  jeder  An- 
stoß an  der  tiefen  Erniedrigung  desselben  unmöglich  gemacht. 
Statt  die  Leser  zur  Verleugnung  oder  gar  zum  Aufgeben  des 
Messiasglaubens  zu  veranlassen,  diente  dieselbe  ja  nur  dazu, 
sie  zur  Erduldung  aller  Leiden  um  ihres  Messiasglaubens  willen, 
ja  zur  freudigen  Hingabe  des  Lebens  für  denselben  zu  befähigen. 

^)  Es  erhellt  daraus,  wie  unrichtig  es  ist,  wenn  v.  Soden  S.  33  meint, 
der  Ausdruck  ojiegfxa'Aßg.  sei  gewählt,  um  auf  den  Begriff  des  Hohenpriesters 
vorzubereiten.  Der  zunächst  doch  einfach  die  leibliche  Abstammung  von 
Abraham  bezeichnende  Ausdruck  kann  wohl,  seiner  Anwendung  in  den 
Verheißungen  der  Erzväter  entsprechend,  auf  das  Anrecht  an  die  Erfüllung 
derselben  hinweisen,  hat  aber  mit  dem  Beruf  des  Hohenpriesters,  (am  großen 
Versöhnungstage)  die  Sünden  des  Volkes  zu  sühnen,  nicht  das  mindeste  zu 
tun.  Die  mit  bewußtem  Ungehorsam  begangenen  Sünden,  welche  allein 
die  schließliche  Eriüllung  jener  Verheißung  vereiteln  konnten,  wurden  ja 
nach  2,  2  garnicht  gesühnt,  sondern  verfielen  gerechter  Vergeltung.  Daß 
aber  der  Beruf  des  Hohenpriesters  hier  mit  Bezug  auf  den  Ritus  des  großen 
Versöhnungstages  formuliert  wird,  zeigt  das  tov  laov  unwiderleglich.  Es 
ist  nur  unsere  homiletische  Gewohnheit,  dafür  einfach  „unsere  Sünden''  zu 
substituieren,  aus  der  man  das  Kecht  entnimmt,  unter  dem  Volk,  das  nach 
dem  Zusammenhang  nur  den  Samen  Abrahams  im  leiblichen  Sinne  be- 
zeichnen kann,  die  Christengemeinde  zu  verstehen,  die  doch  erst,  nach- 
dem alle  ihre  Sünden  durch  Christum  gesühnt  waren,  ein  Volk  Gottes 
geworden  ist.  Warum  aber  überhaupt  nicht  von  einer  „Einführung''  des 
Hohepriesterbegriffs  geredet  werden  kann .  als  solle  derselbe  erst  ent- 
wickelt und  auf  Christum  angewandt  werden ,  wird  im  Folgenden  klar 
ffenu«:  werden. 


3.  Das  Warnungsbeispiel  der  Wüstengeneration.  19 


3.  Das  Warnungsbeispiel  der  Wüstengeneration. 
(3, 1-5, 10) 

Zum  erstenmal  bringt  unser  Brief  eine  Ermahnung,  die  sich 
direkt  an  die  Leser  richtet.  Es  bestätigt  sich  dadurch,  daß 
1,  1—2,4  der  ßriefeingang  war,  und  der  eigentliche  Brief 
mit  2,5 — 18  beginnt;  aber,  da  das  ößev  3,1  folgernd  auf  die 
Erörterung  dieses  Abschnitts  zurückbhckt,  erhellt,  daß  der 
eigentliche  Zielpunkt  des  Briefs  die  hier  beginnende  Ermahnung 
ist.  Ebenso  bestätigt  sich,  daß  der  Verfasser  nicht  in  irgend 
einer  Autorität  redet,  sondern  den  Genossen  einer  himmlischen 
Berufung,  die  für  den  Empfang  eines  seligen  Zieles  von  der 
Welt  ausgesondert  und  gottgeweiht  (äyiot)  sind,  eine  brüderliche 
Ermahnung  schreibt,  zu  deren  Befolgung  sie  dieser  hohe  Vor- 
zug verpflichtet.  Sie  sind  aber,  was  sie  sind,  dadurch  geworden, 
daß  sie  mit  dem  Verfasser  Jesum  als  den  letzten  und  höchsten 
Gottgesandten  (1,2)  und  als  den  Hohenpriester  (2,  17),  d.  h. 
als  den  Messias  bekennen^.  Wenn  aber  der  nächste  Gegen- 
stand der  Ermahnung  3,  2  ist,  daß  sie  ihr  Augenmerk  auf  die 
Treue  Jesu  richten  sollen,  so  tritt  hier  deutlich  hervor,  daß  sie 
im  Glauben  an  diese  Treue  wankend  geworden  waren,  offenbar 
weil  die  Verheißung  seiner  baldigen  Wiederkehr  sich  nicht  zu 
erfüllen  schien.  Wenn  er  in  dieser  Treue  dem  Moses  gleich- 
gestellt w^ird,  so  erhellt  ferner,  daß  man  anfing,  ihm  gegenüber 
auf  Moses  hinzuweisen,  der  nach  dem  Urteil  Gottes  selbst  (^Num. 

^)  Es  ist  hiernach  also  nicht,  wie  v.  Soden  S.  33  sagt,  eine  un- 
begründete Behauptung,  daß  2, 17  das  Hohepriestertum  Christi  als  eine 
bekannte  und  selbstverständliche  Tatsache  erscheint.  Denn  wenn  sie 
Jesum  als  den  Hohenpriester  bekennen,  muß  ihnen  doch  diese  Vor- 
stellung vollständig  geläufig  sein.  Freilich  meint  v.  Soden  S.  35,  daß  der 
Genet.  Jesum  als  den  bezeichnet,  „dem  dies  Bekenntnis  zu  verdanken  ist", 
was  schon  darum  ganz  unmöglich  ist,  weil  dies  mit  der  Funktion  des 
Hohenpriesters,  wie  sie  2, 17  formuliert  ist,  garnichts  zu  tun  hat.  Es  ist  aber 
von  hoher  Bedeutung  zu  konstatieren,  daß  die  Leser  bereits  Jesum  als 
den  Hohenpriester  bekennen,  weil  die  Auffassung  unserer  Schrift  als  einer 
Abhandlung  wesentlich  daran  hängt,  daß  man  als  ihren  eigentlichen 
Zweck  die  Erörterung  des  Hohepriestertums  Christi  betrachtet. 

2* 


20  Weiß,  Der  Hebräerbrief. 

12,7)  treu  war  in  seinem  ganzen  Hause,  der  also  sicher  denen, 
die  sich  an  die  von  ihm  geordneten  Heilsmittel  hielten,  seine 
Yerheißung  erfüllen  werde.  Aber  —  so  führt  der  Verfasser  aus  — 
auch  Jesu  Treue  gegen  den,  der  ihn  zum  Apostel  und  Hohen- 
priester gemacht  hatte,  hatte  ja  Gott  selbst  bezeugt,  indem  er 
ihn  sogar  einer  viel  höheren  Herrlichkeit  gewürdigt  hatte  als 
Moses.  Denn,  wie  Grott  den  Sohn  nach  1,3  zum  Erben  über 
das  All  gesetzt  hatte,  weil  durch  ihn  dasselbe  gemacht  war, 
so  hat  er  dem  Messias  die  Stellung  in  seinem  Hause  angewiesen, 
welche  der  Ehre  entsprach,  die  dem  gebührte,  der  durch 
seine  Wirksamkeit  in  der  vorbereitenden  Heilsgeschichte  dies 
Haus  selber  erst  hergerichtet  hatte.  Gott  hat  ihn.  als  er  ihn 
zum  XgioTog  erhöhte,  als  seinen  Sohn  zum  Herrn  über  sein 
Haus  eingesetzt,  in  dem  Moses  doch  immer  nur  Diener 
war  (3,  3—5)  K 

Die  Yoraussetzung  dieser  Ausführungen  ist,  daß  die  Leser 
von  vornherein  zu  dem  Hause  Gottes  gehört  hatten,  d.  h.  zu 
der  familia  dei,  welche  sich  in  der  ATlichen  Theokratie  verwirk- 
lichte, in  der  einst  Moses  Diener  gewesen  war,  und  der  jetzt  Gott 
seinen  Sohn  als  dji6oTo?.og  xal  uQXieQEvg  gesandt  hatte.  Wie  er 
seine  Treue  erwiesen,  indem  er  als  jener  die  bevorstehende 
messianische  öconjoia  verkündigte  (2,  3)  und  als  dieser  sie  durch 
sein  Sühnopfer  ermöglichte  (2,  17),  so  wdrd  er  sie  auch  er- 
weisen, indem  er,  nachdem  er  seine  messianische  Herrschaff 
(als  XoioTÖg)  über  jenes  Haus  angetreten,  die  endliche  Errettung, 
die  Gott  durch  ihn  am  Ende  der  Yorbereitungszeit  seinem  Hause 
verkündigen  ließ,  herbeiführt.  Es  kommt  nur  darauf  an,  ob 
ma-n  wirklich  zu  diesem  Hause  gehört.  Die  Leser  sind  nicht 
erst  durch  ihre  Bekehrung  zum  Messiasglauben  Glieder  dieses 
Hauses  geworden,  sie  sind  es  stets  gewesen  und  sie  allein 
sind  es  (3,6).     Denn   die  Zugehörigkeit   dazu  ist  an  die  Be- 

^)  Die  clogmatistische  Auffassung  des  Hebräerbriefs  findet  hier  die  Er- 
habenheit Christi  über  Moses  erwiesen,  wie  der  erste  Teil  des  Briefes  seine 
Erhabenheit  über  die  Engel  erwiesen  haben  soll,  obwohl  doch,  wenn  diese 
einmal  festgestellt  war,  jene  sich  ganz  von  selbst  verstand.  Aber  hin- 
sichtlich der  Treue,  von  der  zunächst  die  Rede  ist,  wird  doch  Christus 
dem  Moses  nur  gleichgestellt,  und  diese  Gleichstellung  kann  nur  da- 
tlurch  motiviert  sein,  daß  die  Leser  geneigt  waren,  nachdem  ihnen  die 
Treue  Jesu  zweifelhaft  geworden  war,  sich  ganz  auf  Moses  zu  verlassen, 
dessen  Treue  in  der  Bezeugung  dessen,  was  er  dem  Volke  reden  sollte. 
Gott  selbst  bezeugt  hatte  (3,  5)  und  der  doch  in  seinem  Gesetz  klar  genug 
gesagt  hatte,  wie  der  fromme  Israelit  sich  sein  Heil  sichern  könne. 


3.  Das  Warnungsbeispiel  der  Wüstengeneration.  21 

(lingung  geknüpft,  daß  man  die  Freudigkeit  und  den  Ruhm  der 
Hoffnung  festhält.  Die  Hoffnung  auf  die  messianische  Er- 
rettung hat  ja  auch  das  ungläubige  Israel;  aber  ihm  fehlt  die 
Freudigkeit  derselben,  welche  nur  die  besitzen,  die  sich  rühmen 
können,  in  dem  Messias,  den  sie  bekennen,  den  zu  haben, 
welcher  der  Bürge  der  von  ihm  als  ä7töoTo},og  verkündigten  Er- 
füllung jener  Hoffnung  ist.  Dann  aber  ist  klar,  daß  die  Be- 
kenner  des  Messias  auf  die  Treue  dieses  Messias  ihren  Blick 
richten  müssen,  der  auch  hinausführen  wird,  was  er  verheißen 
hat,  wenn  sie  mit  dem  Verfasser,  der  sich  in  dem  i^juelg  wieder 
mit  ihnen  zusammenschließt,  zu  dem  Hause  Gottes  gehören  wollen, 
dem  der  zum  Herrn  über  dasselbe  gesetzte  Sohn  die  Heils- 
vollendung bringen  wird.  Denn  nur  dann  werden  sie  an  der 
Freudigkeit  und  dem  Ruhm  der  Hoffnung  festhalten. 

Wenn  man  die  Homilie  über  Psalm  95,  7 — 11  aus  ihrem 
Zusammenhange  heraus  verstehen  und  das  Motiv  erkennen  will, 
warum  der  Verfasser  die  Wüstengeneration  als  Warnungs- 
beispiel aufstellt,  so  muß  man  von  4^  2  f.  ausgehen,  wo  er  die 
Analogie  hervorhebt  zwischen  der  gegenwärtigen  Situation  und 
der,  in  welcher  sich  die  Wüstengeneration  befand.  Auch  diese 
hatte  ja  die  Freudenbotschaft  empfangen,  daß  Gott  sie  durch 
Moses  in  das  gelobte  Land  einführen  wolle,  das  den  Vätern 
verheißen  war,  um  dort  zu  ihrer  Ruhe  einzugehen  (vgl.  Deut. 
12,  9  f.),  wie  die  gegenwärtige  Generation  die  Freudenbotschaft, 
daß  der  Messias  ihr  die  messianische  Errettung  bringen  werde. 
Aber  wie  der  Wüstengeneration  diese  Freudenbotschaft  nichts 
nützte,  weil  sie  das  Wort,  das  dieselbe  verkündigte,  nicht  im 
Glauben  aneignete,  und  deshalb  Gott  ihr  durch  einen  Eidschwur 
das  Eingehen  in  die  ihr  verheißene  Ruhe  im  heiligen  Lande 
versagte,  so  gilt  es  noch  heute,  daß  nicht  die  israelitische  Ge- 
meinde als  solche,  sondern  nur  das  gläubige  Israel  (bem.  das 
ol  jiLoxevoavTeg  4,  3)  in  die  Gottesruhe  eingeht,  deren  typisches 
Vorbild  jene  Ruhe  im  heiligen  Lande  war,  und  die  nur  die 
Kehrseite  der  verheißenen  messianischen  Errettung  ist.  Denn 
die  Verbitterung,  vor  welcher  der  Psalm  warnt  (3,  7  f.),  bestand 
nach  3,  18  f.  darin,  daß  die  Israeliten  von  damals,  die  doch  beim 
Auszug  aus  Ägypten  jene  Freudenbotschaft  gehört  hatten,  ihr  den 
von  Gott  verlangten  Glauben  an  dieselbe  verweigerten  (vgl.  4,  6) 
und  durch  diese  Todsünde  des  Ungehorsams  sich  das  Um- 
kommen in  der  Wüste  zuzogen,  das  ausdrücklich  mit  den  Worten 
aus  Num.  14,  29.  32  als  Strafe  solcher  Todsünde  bezeichnet  wird. 


22  Weiß,  Der  Hebräerbrief. 

Ihre  Sünde  wurde  noch  dadurch  vergrößert,  wie  der  Verfasser  in 
der  Wiedergabe  des  Psalmworts  3,  10  (durch  die  Beziehung  des 
jeooeQdxovra  hi],  dessen  ursprüngliche  Beziehung  zu  noooMyßioev 
er  nach  3,  17  sehr  wohl  kennt,  zu  eJdov)  andeutet,  daß  das  Volk 
40  Jahre  lang  die  Wunder,  durch  welche  es  Gott  in  der  Wüste 
ernährt  hatte,  sah,  wieder  genau  wie  die  gegenwärtige  Gene- 
ration, welche  von  den  Wundern  gehört  hatte,  durch  welche  Gott 
die  Predigt  von  der  Verkündigung  des  Messias  bestätigte  (2,4). 
Daß  jene  Gottesruhe,  Avelche  die  Wüstengeneration  durch 
ihre  Glaubensverweigerung  verscherzte,  nur  ein  typisches  Vor- 
bild war  der  Sabbatruhe,  die  Gott  am  Schöpfungssabbat  seinem 
A^olk  bereitet  hatte,  ersieht  der  Verfasser  daraus,  daß  Gott  mit 
dem  orj/jiEQov  der  Psalmstelle  durch  David,  in  dem  nach  3,  7  der 
heilige  Geist  redete,  nach  so  langer  Zeit  einen  neuen  Tag 
festsetzt,  an  welchem  die  Generation  der  messianischen  Zeit, 
<ler  das  ganze  Schriftwort  gilt,  vor  der  gleichen  Verstockung 
gewarnt  wird.  Er  beweist  das  ausdrücklich  dadurch,  daß  ja 
Josua  wirklich  das  Volk  in  das  gelobte  Land  einführte,  und 
nun  doch  der  Psalm  davor  warnt,  des  Eingehens  in  die  Gottes- 
ruhe nicht  verlustig  zu  gehen,  woraus  doch  folge,  daß  die 
eigentliche  Sabbatruhe,  auf  welche  die  einst  mit  der  Freuden- 
botschaft von  ihr  Versehenen  hinwies,  dem  Volke  Gottes  noch 
bevorstehe  (4,4:  — 10).  Darum  beginnt  die  Anwendung  des 
Psalmworts  3^  12 — 15  damit,  daß,  solange  noch  jenes  Psalm- 
wort der  gegenwärtigen  Generation  zugerufen  wird,  man  sich 
nicht  dagegen  verstecken  soll.  Ganz  wie  3,  6  die  Zugehörigkeit 
zum  Hause  Gottes  abhängig  gemacht  war  von  dem  Festhalten 
der  Hoffnung,  die  sich  durch  das  Psalmwort  näher  bestimmt 
als  die  Hoffnung  auf  das  Eingehen  in  die  wahre  Gottesruhe, 
heißt  es  nun,  daß  wir  Genossen  Christi,  der  der  Herr  dieses 
Hauses  ist,  und  damit  Angehörige  desselben  nur  geworden  sind 
und  bleiben,  wenn  wir  die  Zuversicht,  die  wir  am  Anfang  ge- 
habt haben,  bis  zu  Ende  festhalten  (bem.  das  ijteyoi  re/.ovg,  das 
erst  hier  im  Gegensatz  zu  t)]v  äoy))v  seine  Bedeutung  gewinnt 
und  nur  3,  6  von  den  Abschreibern  antizipiert  ist.  Vgl.  Texte 
u.  Untersuchungen  XIV,  3,  IS96,  S.  1 26).  Diese  vTiöoraois  tcov  tlm- 
Cojiuvojv  ist  aber  nach  11,1  der  Grundbestandteil  des  Glaubens: 
darum  denkt  der  Verfasser  die  Verstockung  gegen  die  Mahnung 
des  Psalmworts,  vor  welcher  er  warnt,  ausgehend  von  einem 
Herzen  voll  Unglauben  wie  der,  um  deswillen  die  Wüsten- 
generation   den  Eingang  in   die  Gottesruhc   verscherzte  (3,  19). 


3.  Das  Warnungsbeispiel  der  Wüstengeneration.  23 

Wenn  er  dies  Herz  voll  Unglauben  sichtbar  werden  sieht 
(bem.  das  ßXenexe)  in  dem  Abfall  von  dem  lebendigen  Gott, 
so  will  er  damit  betonen,  daß  der  Glaube  an  den  lebendigen 
Gott  selbst,  der  durch  die  Sendung  des  Messias  die  Bürg- 
schaft gegeben  hat,  daß  er  seine  Verheißung  erfüllen  kann  und 
wird,  aufgegeben  wird,  wenn  man  den  Glauben  an  den  Messias 
und  die  Zuversicht,  daß  er  diese  Erfüllung  herbeiführen  wird,  preis- 
gibt. Darum  heißt  es  ja  nachher  ausdrücklich,  daß  der  Unglaube 
der  Wüstengeneration  die  Todsünde  der  Gehorsamsverweigerung 
gegen  Gott  war,  der  immer  zuerst  verlangt,  daß  man  seinem 
Wort  und  seiner  Yerheißung  Glauben  schenkt.  Solcher  Un- 
glaube konnte  nur  erzeugt  werden  durch  den  Betrug  der  Sünde, 
wenn  die  Weltlust  und  Leidensscheu  den  Lesern  vorspiegelte, 
sie  könnten  ihrem  Gott  auch  fernerhin  treu  dienen,  wenn  sie 
durch  das  Aufgeben  des  Messiasglaubens  sich  mit  ihren  Volks- 
genossen aussöhnten  und  sich  mit  den  Gnadenmitteln  begnügten, 
welche  durch  die  von  Gott  selbst  anerkannte  Treue  des  Moses 
ihnen  das  Heil  verbürgten^. 

Es  ist  für  die  ganze  Situation  des  Briefes  sehr  bedeutungs- 
voll, daß,  so  bestimmt  auch  mit  dem  Indic.  futuri  eorai  die 
Besorgnis  ausgedrückt  wird,  daß  der  besprochene  Fall  wirklich 
stattfindet,  doch  3,  12  nur  davon  die  Rede  ist,  daß  er  ev  tivl 
vjLicbv  stattfindet  (vgl.  auch  rig  e^  vjuojv  3,  14),  und  die  Gesamt- 
heit der  Leser  vielmehr  aufgefordert  wird,  auch  ohne  den  Zu- 


M  Wenn  v.  Soden  S,  37  behauptet,  der  Abfall  von  dem  lebendigen 
Gott  könne  nur  die  Rückkehr  zu  einer  heidnischen  Religion  oder  zu  ab- 
soluter Glaubenslosigkeit  sein,  so  widerspricht  dem  der  ganze  Zusammen- 
hang. Da  das  Si6  3,  7,  wie  er  selbst  sagt,  an  3,  6  anknüpft,  so  kann  von 
einem  solchen  schlechterdings  nicht  die  Rede  sein,  sondern  nur  von  einem 
Abfal],  der  sich  durch  das  Aufgeben  der  Hoffnung  vollzieht,  welche  die 
messiasgläubigen  Glieder  des  Hauses  Gottes  unterscheidet  von  denen,  die 
nur  von  einem  Hause  Gottes  wissen  wollen,  in  welchem  Moses  Diener 
war.  Bei  seiner  Deutung  wird  jede  Analogie  aufgehoben  mit  der  Sünde 
der  Wüstengeneration,  die  doch  so  nachdrücklich  als  Warnungsbeispiel 
vorgeführt  wird.  Nach  v.  Soden  ist  es  das  sich  verstockende  Herz,  welches 
die  djiioTia  hervorruft,  während  schon  der  artikellose  gen.  qualit.  zeigt, 
daß  die  Bösartigkeit  des  Herzens  im  Unglauben  besteht,  welcher  die  Ver- 
.stockung  gegen  das  Mahnwort  des  Psalms  zur  Folge  hat.  Der  Betrug  der 
Sünde  aber,  die  v.  Soden  selbst  wesentlich  richtig  deutet,  kann  nicht 
darin  bestehen,  daß  sie  „um  die  oconjgia  betrügt",  was  eine  völlige  Um- 
deutuug  des  Wortsinns  ist,  ja,  eigentlich  ein  nur  im  Deutschen  mögliches 
Wortspiel,  sondern  nur  darin,  daß  sie  uns  etwas  vorspiegelt,  was  in  der 
Tat  nicht  der  Fall  ist,    wie  Mrk.  4, 19,  Eph.  4, 22  deutlich   genug  zeigt. 


24  Weiß,  Der  Hebräerbrief. 

Spruch  eines  dritten  sich  selbst,  d.  h.  jeder  den  andern  täglich 
zu  ermahnen  auf  das  Psalm  wort  zu  hören  (3,  1 3).  Auch  4, 1 
spricht  nur  die  Befürchtung  aus,  daß,  obwohl  durch  die  Art 
wie  die  Wüstengeneration  die  Erfüllung  der  ihr  gewordenen 
Verheißung  verscherzte,  dieselbe  keineswegs  aufgehoben  oder 
zurückgenommen  ist,  einer  von  ihnen  meinen  könnte,  in 
diesem  Punkte  zu  kurz  gekommen  zu  sein  und  nun  daran 
Mangel  zu  leiden.  Offenbar  deutet  der  Verfasser  darauf  hin, 
daß  einzelne  an  ihrem  Messiasglauben  irre  wurden,  weil,  nach- 
dem mit  der  Ankunft  des  Messias  die  erhoffte  Zeit  des  Heils 
tatsächlich  nicht  gekommen  war,  da  das  Volk  ihn  verwarf,  und^ 
da  es  sich  immer  noch  nicht  bekehren  wollte,  die  Parusie 
immer  länger  ausblieb,  jene  Heilszeit  auch  nicht  mehr  zu  er- 
warten sei.  Darum  schließt  ja  die  Homilie  4-^11  mit  der  Mah- 
nung, eifrig  dafür  zu  sorgen,  daß  nicht  irgend  einer  auf 
Grund  des  Beispiels,  das  die  Wüstengeneration  mit  ihrer  anel^eia 
gegeben,  auf  dem  Wege  zur  Heilsvollendung  falle  und  sein 
Ziel  nicht  erreiche.  Auch  in  der  Charakteristik  des  Gottes- 
Avortes,  Avie  jener  Psalmspruch  eines  ist  (4-,  12),  Avird  mit  Nach- 
druck hervorgehoben,  aaIo  dasselbe  die  in  den  verborgensten 
Herzenstiefen  sich  vorbereitenden  Anfänge  der  Sünde  bloß- 
legt, und  zur  Begründung  der  Schlußermahnung  hinzugefügt,  daß 
der,  vor  dem  auch  jene  Herzenstiefen  offenbar  sind,  es  sei, 
dem  AA'ir  dafür  verantwortlich  sind  (4-,13).  Damit  ist  doch  klar 
genug  angedeutet,  daß  jene  Verstockung  im  Unglauben,  vor 
Avelcher  der  Psalmspruch  Avarnt,  noch  nicht  in  der  Rückkehr 
Einzelner  zur  Gemeinde  des  alten  Israel  zu  Tage  getreten  Avar, 
aber  sich  bereits  in  den  Herzenstiefen  vorbereitete. 

Es  ist  durchaus  unmöglich,  den  Vordersatz  von  4,1-4 
durch  das  ovv  aus  dem  Vorigen  folgern  oder  rekapitulieren  zu 
lassen,  um  das  2,  17.  3,  1  aufgestellte  Thema  schärfer  zu  fassen 
und  zu  begründen,  Avie  noch  v.  Soden  S.  41  in  der  Konsequenz 
der  dogmatistischen  Auffassung  unseres  Briefes  sagt.  Denn 
2,  17  Avar  ja  das  Hohepriestertum  Christi  nur  erAvähnt,  um  zu 
motivieren,  Aveshalb  der  Messias  uns  in  allen  Stücken  gleich 
Averden  mußte,  AA^ie  3,1,  um  zu  begründen,  Avarum  man  auf 
seine  Treue  achten  solle.  Dort  Avar  also  gar  kein  Thema  auf- 
gestellt, sondern  das  Hohepriestertum  Christi  einfach  voraus- 
gesetzt, hier  Avar  es  ausdrücklich  als  Gegenstand  ihres  Be- 
kenntnisses bezeichnet.  Vollends,  daß  er  ein  hocherhabener 
Hoherpriester  sei   und   als   solcher  die  Himmel    durchschritten 


3.  Das  Warnuugsbeispiel  der  Wüsten generation.  25 

habe,  war  doch  im  Yorigen  noch  nirgends  angedeutet;  denn 
wenn  im  Briefeingang  die  Einzigartigkeit  des  Sohnes,  in  dem 
Gott  zur  Endzeit  zu  unsredetO;,  durch  seine  Erhöhung  zur  Rechten 
Gottes  begründet  wird  (1,2.4),  so  hat  das  doch  mit  seinem 
Hohepriestertum  nichts  zu  tun.  Es  ist  vielmehr  hier,  wie  in 
jenen  beiden  Stellen,  nur  die  Voraussetzung  der  Ermahnung, 
die  durch  das  ouv  aus  4,  11  gefolgert  wird,  wo  sich  der  Ver- 
fasser ebenso  wie  hier  in  dieselbe  einschloß  (bem.  das  oTiovdd- 
ocojuev — xQaxojjLiev)^  weil  sie  nur  das  Endergebnis  der  von  ihm 
3,  7 — 4,  10  erörterten  Psalmstelle  war.  Nur  tritt  jetzt  ganz 
klar  hervor,  was  in  der  diese  Erörterung  durchziehenden  Parä- 
nese  wiederholt  angedeutet  war,  daß  bei  einzelnen  Gemeinde- 
gliedern bereits  die  ]N"eigung  hervorgetreten  war,  durch  Auf- 
geben des  Bekenntnisses  sich  von  den  Drangsalen,  unter  denen 
sie  litten,  zu  befreien.  Der  Inhalt  dieses  Bekenntnisses  aber, 
zu  dessen  Festhalten  ermahnt  wird,  war  ja  eben,  was  als  Vor- 
aussetzung dieser  Ermahnung  vorangeschickt  wird,  daß  wir  in 
Jesus  den  Sohn  Gottes,  d.  h.  den  Messias  haben.  Warum  der 
Verfasser  aber  so  ausdrücklich  betont,  daß  wir  in  diesem 
Messias  einen  großen  Hohenpriester  haben,  der  die  Himmel 
durchschritten  hat,  darüber  spricht  sich  der  Begründungssatz 
4, 15  völlig  klar  aus.  Er  kommt  damit  noch  einmal  auf  2,  18 
zurück,  nur  daß  jetzt  ausdrücklich  hervorgehoben  wird,  wie 
Christus  eben  darum  mit  unsern  Schwachheiten  Mitgefühl  haben 
kann,  die  es  uns  so  schwer  machen,  in  allen  Versuchungen  am 
Bekenntnis  festzuhalten,  weil  er  in  allen  Stücken  versucht  ist 
wie  wir,  nur  natürlich  nicht  von  eigener  Sünde.  Und  weil  wir 
diesen  Hohenpriester  jetzt  am  Throne  Gottes  wissen,  so  können 
wir  demselben  mit  voller  Freudigkeit  nahen,  weil  wir  bei  ihm 
allezeit  Barmherzigkeit  zu  finden  gewiß  sind  (2,  17)  und  die 
durch  sein  hohepriesterliches  Opfer  uns  wiedergewonnene  Gottes- 
huld, welche  uns  rechtzeitige  Hilfe  bringen  wird,  wenn  uns  die 
Kraft  zum  Festhalten  am  Bekenntnis  versagen  will  (4, 16). 

Hier  erhellt  nun  sofort,  daß  die  dogmatistische  Auffassung 
unserer  Schrift,  welche  b,  1  die  Vergleichung  Christi  mit  den 
aaronitischen  Hohenpriestern  beginnen  sieht,  dem  ganzen  Auf- 
bau derselben  widerspricht.  Denn  sie  muß  annehmen,  daß  der 
Verfasser  sich  unbegreiflicherweise  5,  11  —  6,20  in  seiner  eben 
begonnenen  Darlegung  unterbricht;  und  sie  übersieht,  daß  5,  1 
als  Begründung  davon  eingeführt  wird,  daß  wir  mit  voller 
Zuversicht  dem  Gnadenthron   nahen  können,    weil  wir  bei  ihm 


26  Weiß,  Der  Hebräerbrief. 

einen  Hohenpriester  haben,  der  Mitgefühl  mit  unsrer  Schwach- 
heit haben  kann  (14, 15f.).  Das  wird  doch  in  der  klarsten  Weise 
dadurch  begründet,  daß  jeder  Hohepriester  eben  darum  aus 
Menschen  genommen  wird,  damit  er  bei  seinen  Opferdarbringungen 
ein  maßhaltendes  Urteil  haben  könne  den  Schwachheitssünden 
gegenüber,  da.  wenn  er  sofort  in  heiligem  Zorn  entbrennte  über 
jede  Sünde  und  sie  damit  zur  Bosheitssünde  stempelte  (vgl. 
2.  2),  er  sie  ja  durch  Opfer  nicht  sühnen  dürfte.  Darum  ist 
jeder  Hohepriester  auch  bei  seiner  spezifischen  Dienstleistung 
am  großen  Yersöhnungstage  verpflichtet,  immer  zuerst  für  sich 
selbst  zu  opfern,  damit  das  Bewußtsein  der  eigenen  Schwach- 
heit, auf  der  jenes  Maßhalten  beruht,  in  ihm  immer  wach  er- 
halten w^erde  (5,  2,  3). 

Sollte  freilich  der  Hohepriester  am  Gnadenthron  uns  die 
Freudigkeit  geben,  demselben  zu  nahen,  so  mußte  noch  ein 
zweites  dazukommen.  Er  durfte  sich  nicht  selbst  sein  Priester- 
tum  angemaßt  haben,  sondern  mußte  von  Gott  zu  dieser  Würde 
berufen  sein,  der  seine  Interzession  verlangte.  Avie  einst  Aaron 
und  nach  ihm  jeder  gesetzlich  fungierende  Hohepriester.  So 
hat  auch  der  Messias,  der  bei  der  einzigartigen  Würde,  die  ihm 
Gott  als  seinem  Sohn  Psalm  2,  7  beigelegt,  am  ehesten  dazu 
berechtigt  gewesen  wäre,  sich  diese  Würde  nicht  selbst  an- 
gemaßt, sondern  sie  von  Gott  empfangen,  der  ihn  Psalm  110.  l 
-als  einen  Priester  nach  der  Ordnung  Melchisedeks  erklärt  hatte 
(5,4 — 6)^.  Wie  eng  aber  dieser  zAveite  Grund  dafür,  daß 
Christus  uns  in  unsern  Versuchungen  hilfreich  vor  Gott  ver- 
treten kann,  mit  dem  ersten  zusammenhängt,  zeigt  die  nähere 
Ausführung  des  Gedankens  von  5,  4  ff.  in  5,7 — 10.  Denn  wie 
w^enig  Jesus  die  Ehre,  Hoherpriester  zu  werden,  sich  selbst  bei- 


^)  Im  seltsamen  Widerspruch  mit  seiner  Annahme,  daß  die  Leser 
Heidenchristen  seien,  findet  v.  Soden  S.  44  diese  Ausführung  gegen  solche 
gerichtet,  welche  meinten,  daß,  weil  Jesus  nicht  von  Aaron  abstamme, 
er  garnicht  Hoherpriester  sein  könne  und  daher,  wenn  nur  er  selbst 
sich  oder  seine  Anhänger  ihn  dazu  erklärt  hätten,  die  Versöhnung  nicht 
bewirkt  haben  könne.  Es  ist  doch  recht  unwahrscheinlich,  daß  ehemalige 
Heiden,  die  von  der  ATlichen  Priesterordnung  kaum  etwas  wußten,  daran 
Anstoß  genommen  haben  sollen,  daß  Jesus  nicht  ein  Sohn  Aarons  war; 
und  von  der  Versöhnung  ist  ja  hier  überhaupt  nicht  die  Rede,  sondern 
von  der  Hilfsleistung,  die  er  den  in  Versuchung  Befindlichen  am  Throne 
Gottes  vermittelt,  was  gerade  im  Vorigen  nicht  auf  sein  hohepriester- 
liches Sühnopfer,  sondern  auf  sein  echt  menschliches  Mitgefühl  «mit  der 
Schwachheit  derselben  zurückg-eführt  war. 


3.  Das  Warnmigsbeispiel  der  Wüsteugeneration.  27 

legte,  zeigt  die  Tatsache  seines  Grauens  vor  dem  Tode,  in 
welchem  er  sein  hohepriesterliches  Opfer  bringen  sollte,  und  sein 
Gebet  in  Gethsemane,  das  um  Bewahrung  vor  diesem  Tode  flehte 
und  nur  insofern  erhört  wurde,  als  er  von  dieser  Todesfurcht 
befreit  ward.  Daß  er  so  in  seinen  Fleischestagen  erst  Gehor- 
sam lernen  mußte,  um  jenes  Opfer  bringen  zu  können,  obwohl 
doch  sein  Wille,  weil  er  Sohn  war,  vornherein  mit  dem  Willen 
des  Vaters  eins  sein  mußte,  und  zwar  durch  Leiden,  die  ebenso 
mit  der  Liebe  des  Vaters  in  Widerspruch  standen,  machte  ihn 
ja  gerade  fähig  zum  Mitgefühl  mit  den  Schwachheiten  aller 
Gotteskinder,  denen  er  als  Hoherpriester  in  ihren  Leidens- 
prüfungen Hilfe  vermitteln  sollte.  Er  hatte  jenes  Mitgefühl 
durch  die  eigene  Erfahrung  davon  erworben,  wie  schwer  es 
ist,  unter  den  Leidensprüfungen  Gehorsam  zu  lernen  und  die 
Kraft  dazu  durch  Gebet  um  rechtzeitige  Hilfe  zu  erringen. 
Wenn  aber  das  Resultat  dieses  Gehorsamlernens  in  das  reXeiaydeig 
^zusammengefaßt  wird,  so  müßte,  wenn  dies  von  der  Vollendung 
seiner  Heilsmittlerqualität  verstanden  werden  sollte,  von  einem 
Akt  Gottes  die  Rede  sein,  durch  den  dieser  dieselbe  vollendete, 
während  das  part.  aor.  ausdrücklich  sagt,  daß  er  durch  seine 
sittliche  Vollendung  der  Urheber  einer  für  ewig  gültigen,  d.  h. 
der  messianischen  Errettung  wurde.  Denn  daß  erst  nach  der 
geduldigen  Übernahme  des  Leidens,  in  dem  er  das  hohe- 
priesterliche Sühnopfer  brachte,  sich  dadurch,  daß  Gott  dasselbe 
annahm  und  ihn  so  zum  Heilsmittler  machte,  seine  Berufung 
zum  Hohenpriester  vollzog,  zeigt  die  Verweisung  auf  die  schon 
5,6  angezogene  Stelle,  in  der  er  als  solcher  begrüßt  wird. 
Daß  dort  nur  von  einem  Priester  höchster  Ordnung  die  Rede 
ist,  hinderte  den  Verfasser  nicht,  dafür  ägxieoevg  einzusetzen, 
da  der  Urheber  einer  endgiltigen  Errettung  doch  nur  ein  einzig- 
artiger unter  den  Priestern,  wie  der  Hohepriester  einer  ist,  sein 
konnte. 

Auch  daß  5,9  betont  wird,  wie  Christus  allen,  die  ihm 
gehorchen,  der  Heilsmittler  geworden  ist,  kann  nicht,  wie  die 
herrschende  dogmatistische  Auslegung  annimmt,  einen  lehrhaften 
Ausspruch  beabsichtigen  über  die  Universalität  des  Heils  für 
Juden  und  Heiden,  weil  eine  Reflexion  darauf  dem  ganzen 
Kontext  völlig  fern  liegt.  Es  kann  auch  nicht  betonen ,  daß 
nichts  anderes  verlangt  werde,  und  auch  die  Leiden  der  Leser 
daran  nichts  ändern  könnten  (v.  Soden  S.  45),  da  nicht  ab- 
zusehen ist,  an  welche  andere  Bedingung  im  Kontext   gedacht 


28  Weiß,  Der  Hebräerbrief. 

werden,  und  wie  an  irgend  einer  Bestimmung  über  jene  Pflicht 
die  Leidenslage  der  Leser  etwas  ändern  könnte.  Es  ist  viel- 
melir  genau  derselbe  Gedankengang,  wie  2,  10  ff.,  wenn  hervor- 
gehoben wird,  daß  er,  der  in  seinen  Fleischestagen  allen  seinen 
Brüdern  gleich  geworden,  durch  die  höchste  Bewährung  seines 
Gehorsams  seine  Berufung  zum  Hohenpriester  erringen  mußte, 
weil  das  Heil,  dessen  Urheber  er  damit  wurde,  nur  allen  denen 
zu  teil  werden  sollte,  die  ihm  gegenüber  denselben  Gehorsam 
beAvährten.  Daß  aber  dieser  Gehorsam  sich  im  Festhalten  am 
Bekenntnis  (4,  14)  bewährt,  war  ja  das  Resultat  dieses  ganzen 
Abschnitts.  Denn  wenn  die  Wüstengeneration  infolge  ihrer 
äjiei&eia  zu  Grunde  ging  (4,6.11),  so  kann  die  gegenwärtige 
Generation  doch  zu  der  Errettung  vom  Verderben  nur  gelangen, 
wenn  sie  ihr  Bekenntnis  zu  dem  Apostel  und  Hohenpriester 
Jesus  (3,  1)  dadurch  bewährt,  daß  sie  die  Zuversicht,  in  der 
sie  einst  sich  zu  ihm  als  ihrem  Messias  bekannte  und  die  Er- 
füllung ihrer  Hoffnung  (bei  seiner  \Yiederkunft)  sicher  von  ihm 
erwartete,  bis  zum  Ende  festhält  (3,6.14).  Nur  so  kann  sie 
ja  in  der  gegenwärtigen  Zeitlage  allen  Versuchungen  gegen- 
über, die  sie  davon  abtreiben  wollen,  das  von  Jesu  verlangte 
Achten  auf  sein  AVort.  in  dem  er  die  Xähe  der  oony^oia  ver- 
kündigte (2,1.3),  bewähren. 


4.  Der  gefahrdrohende  Zustand  der  Leser.  29 


4.  Der  gefahrdrohende  Zustand  der  Leser. 
(5,11-6,20) 

Gewiß  ist  der  Verfasser  mit  5,  10  auf  einen  Hauptpunkt 
gekommen,  den  er  seinen  Lesern  klar  machen  will.  Nur  denkt 
man  dabei  gewöhnlich  an  die  Erhabenheit  des  Hohenpriesters 
nach  der  Ordnung  Melchisedeks  über  die  aaronitischen.  Aber 
was  daran  schwer  verständlich  zu  machen  ist,  wie  5, 11  sagt, 
ist  doch  wirklich  nicht  einzusehen.  Denn  wenn  der  Sohn,  in 
welchem  Grott  zur  Endzeit  redete,  wie  doch  auch  die  messias- 
gläubigen Leser  annahmen,  nach  der  Yollendung  seines  Lebens- 
werkes zur  Rechten  Gottes  erhöht  war,  und  wenn  sie  nach  3,  1 
selbst  bekannten,  daß  sein  Hohepriestertum  nur  die  andere 
Seite  seines  Lebenswerkes  war,  so  verstand  sich  doch  wohl  von 
selbst,  daß  der  Messias  ein  Priester  höherer  Ordnung  war  als 
die  aaronitischen.  Wir  werden,  wenn  die  intendierte  Erörterung 
kommt,  etwas  genauer  zusehen  müssen,  was  der  so  schwer  ver- 
ständliche Zielpunkt  derselben  ist.  Aber  schon  hier  erhellt, 
daß  es  nicht  sowohl  am  Gegenstande  liegt,  wenn  derselbe  so 
schwer  verständlich  zu  machen  ist,  sondern  daran,  daß  derselbe 
zu  tiefergehenden  Belehrungen  gehört,  für  welche  die  Leser 
harthörig  geworden  sind.  Das  können  unmöglich  rein  theore- 
tische Beiehrungen  sein,  da  die  Fähigkeit,  solche  aufzufassen 
entweder  da  ist  oder  nicht,  und  es  niemanden  zum  Vorwurf 
gemacht  werden  kann,  wenn  er  sie  noch  nicht  erlangt  hat.  Es  liegt 
aber  in  dem  voj&qoI  ohne  Zweifel  ein  Vorwurf;  es  fehlt  den 
Lesern  an  der  Willigkeit,  Erörterungen  anzuhören,  wie  der 
Verfasser  sie  beabsichtigt.  Dieselben  können  schon  darum  nicht 
rein  theoretischer  Art  sein,  sie  müssen  einen  sehr  praktischen 
Punkt  betreffen. 

Es  erhellt  schon  hieraus,  daß  wir  es  nicht  mit  einer  für 
das  große  Publikum  bestimmten  Abhandlung  zu  tun  haben, 
sondern  mit  einem  auf  konkrete  Bedürfnisse  berechneten 
Schreiben.  Sahen  wir  doch  schon  in  der  Ermahnung,  die  durch 
den  Hinweis  auf  das  Warnungsbeispiel  der  Wüstengeneration 
gestützt  wurde,  daß  der  Verfasser  ganz  bestimmte  Gefahren  im 


30  Weiß,  Der  Hebräerbrief. 

Auge  hat,  welche  die  Leser  in  ihrem  geistlichen  Leben  be- 
drohten, auch  wenn  dieselben  zunächst  noch  nur  einzelne  ge- 
fährdeten. Hier  aber  hören  wir,  daß  dieselben  in  dem  inneren 
Zustand  der  Gesamtheit  begründet  waren.  Der  Verfasser  kennt 
denselben  ganz  genau;  denn  er  wagt  es  ja,  einen  schweren  Yor- 
wurf  gegen  sie  alle  zu  erheben.  Vergeblich  bemüht  sich 
V.  Soden  S.  46  nachzuweisen,  5,12  solle  kein  Vorwurf  gegen 
die  Leser  sein,  sondern  nur  eine  Rechtfertigung  seines  Vor- 
gehens. Gerade,  weil  er  dafür  „keinerlei  besondere  Autorität 
in  Anspruch  nimmt",  wie  v.  Soden  sehr  richtig  sagt,  auch  nicht 
die,  welche  eine  längere  Erfahrung  im  Christenstande  geben 
Avürde,  sondern  sich  nur  als  irgend  einen  bezeichnet,  der  tut^ 
was  sie  alle  bei  der  Dauer  ihres  Christenstandes  nicht  nur  tun 
könnten,  sondern  zu  tun  verpflichtet  seien,  ist  es  doch  ein 
schwerer  Vorwurf,  wenn  sie  selbst  wieder  der  Belehrung  in  den 
Elementen  der  Gottesoifenbarungen  bedürfen,  mit  welchen  man 
beginnt,  wenn  man  einen  zum  Christentum  bekehren  will.  Da 
das  erst  sein  Zagen  rechtfertigen  soll,  mit  welchem  er  zur  Er- 
örterung über  den  5,  10  angezeigten  Hauptpunkt  schreitet,  so 
ist  klar,  daß  alles,  was  der  Verfasser  bisher  geschrieben,  nur 
dazu  dienen  sollte,  sie  in  diesen  Elementen  zu  befestigen.  Xun 
wird  erst  ganz  klar,  warum  er  Kp.  1  so  ausführlich  entwickelte 
und  aus  der  Schrift  rechtfertigte,  was  doch  für  jeden  Messias- 
gläubigen selbstverständlich  ist,  und  worin  der  Verfasser  sich 
auch  mit  ihnen  völlig  eins  weiß;  warum  er  Kp.  2  noch  einmal 
daran  erinnerte,  wie  die  tiefe  Erniedrigung  des  Menschensohnes 
bis  zum  bittersten  Tode  gerade  notwendig  war,  um  ihre  dringend- 
sten Bedürfnisse  zu  befriedigen;  warum  Kp. 3.  4  die  Ermahnung, 
im  Vertrauen  auf  die  Treue  des  Apostels  und  Hohenpriesters, 
der  ihnen  die  nahende  Errettung  verkündigt  und  ermöglicht 
hatte,  an  ihrem  Bekenntnis  zu  ihm  festzuhalten,  auf  das  furchtbar 
ernste  Schriftwort  begründet  wurde,  das  vor  der  Verstockung 
im  Unglauben  warnte. 

Nicht  umsonst  hat  der  Verfasser  nach  der  Besprechung  des- 
selben darauf  hingewiesen,  wie  es  die  Art  des  Schriftworts  sei, 
aufzudecken  und  zu  richten,  was  in  den  verborgensten  Herzens- 
tiefen sich  vorbereite  (4,  12).  Wenn  er  auch  klar  genug  an- 
gedeutet hatte,  daß  erst  bei  Einzelnen  zu  befürchten  stand, 
wovor  das  Psalmwort  mit  dem  Hinweis  auf  die  Verstockung 
der  Wüstengeneration  warnt,  so  ist  doch  klar,  daß  solche  Ver- 
stockung, welche  das  Gotteswort  nicht  mehr  hören  kann,  nur 


4.  Der  gefahrdrohende  Zustand  der  Leser.  31 

das  letzte  Resultat  ist  eines  Nichmehrhörenwollens.  Ein 
solches  Nichthörenwollen  macht  aber  der  Verfasser  in  dem 
vw&Qoi  Tolc;  cxKoaig  5,  1 1  allen  Lesern  zum  Vorwurf,  nur  daß 
sich  derselbe  zunächst  nur  auf  ihre  mangelnde  Geneigtheit 
bezieht,  zu  hören,  was  er  ihnen  über  das  melchisedekische 
Hohepriestertum  zu  sagen  beabsichtigt,  und  was  daher  sicher 
nicht  rein  theoretische  Belehrungen  sind.  Das  wird  recht  klar 
aus  der  Art,  wie  er  h^VM'.  das  Bild  erläutert,  w^onach  er  ihr 
Bedürfnis,  immer  noch  über  die  Elemente  des  Christentums  be- 
lehrt zu  werden,  als  ein  Bedürfnis  nach  Milch  bezeichnet,  der 
er  die  feste  Nahrung  entgegensetzt.  Denn  daß  der  Säugling 
nur  mit  Muttermilch  ernährt  wird,  hat  doch  wirklich  seinen 
eigentlichen  Grund  nicht  darin,  daß,  weil  er  selbst  nur  lallen 
kann,  er  auch  richtige  Rede  noch  nicht  versteht;  und  daß  die 
feste  Speise  Erwachsenen  zukommt,  nicht  darin,  daß  sie  durch 
lange  Übung  die  Fähigkeit  erlangt  haben,  „gesunde  und  un- 
gesunde Kost",  wie  V.  Soden  S.  47  vortrefflich  erläutert,  zu 
unterscheiden^.  Wenn  der  Verfasser  gerade  diese  Seite  der 
Sache  hervorkehrt,  so  will  er  ausdrücklich  nicht  direkt  aus- 
sprechen, sondern  nur  andeuten,  nach  welcher  Seite  hin  er  das 
Bild  angewandt  wissen  will.  Weil  die  Leser  noch  nicht  reif 
genug  sind,  selbsttätig  für  ihr  Bekenntnis  einzutreten,  bedürfen 
sie  neuer  Stärkung  in  demselben;  und  weil  sie  noch  nicht  fähig 
sind,  gesunde  und  ungesunde  Lehre  zu  unterscheiden,  werden 
sie  nicht  willig  sein,  Erörterungen  anzuhören,  die  sie  leicht  für 
schädliche  Irrlehren  halten  könnten. 

Nur  aus  dieser  etwas  eingehenderen  Analyse  des  Abschnitts 
5,  11  — 14  läßt  sich  sein  Zusammenhang  mit  dem  Abschnitt  6, 
1 — 4  verstehen.  Wenn  das  (pegco^ue&a  6,1  mit  dio  an  den  im 
Vorigen  gegen  die  Leser  erhobenen  Vorwurf  angeknüpft  wird, 


^)  Urasomehr  muß  es  freilich  auffallen,  daß  er  das  deutet  auf  die 
sieh  den  Lesern  aufdrängende  Entscheidung,  ob  sie  Christen  bleiben  sollen 
oder  nicht,  um  auch  daraus  einen  Beweis  zu  entnehmen,  daß  es  sich  nicht 
um  einen  Rückfall  ins  Judentum  handeln  kann,  wofür  ja  auf  dem  Stand- 
punkt des  Verfassers  das  Bild  vom  xaxöv  viel  zu  stark  wäre.  Mir  will 
es  scheinen,  als  ob  der  Abfall  vom  Christentum  auf  jedem  Standpunkt 
mehr  als  ein  xaxöv  ist.  Aber  diese  Frage  kommt  ja  hier  garnicht  in  Be- 
tracht; denn  es  handelt  sich  im  Zusammenhange  garnicht  um  eine  Unter- 
scheidung von  Entschließungen,  sondern  von  Lehren,  da  die  feste  Speise 
jedenfalls  die  ist,  die  der  Verfasser  vortragen  will,  im  Unterschiede  von 
der  Milch,  welche  die  Leser  noch  bedürfen. 


32  Weiß,  Der  Hebräerbrief. 

so  folgt  daraus,  daß  der  Verfasser  ia  der  1.  Person  pluralis 
sich  mit  ihnen  zusammenschließt.  Das  macht  auch  gar  keine 
Schwierigkeit,  da  die  Trägheit  zum  Hören,  die  er  ihnen  vor- 
wirft, überwunden  werden  kann,  und  da  der  Verfasser,  über  ihr 
im  Widerspruch  mit  der  Dauer  ihres  Christenstandes  stehendes 
Bedürfnis  hinwegsehend,  versuchen  kann,  sie  durch  die  be- 
absichtigten Erörterungen  zum  Ziele  christlicher  Mündigkeit  zu 
führen,  sobald  sie  nur  die  neue  Probe  der  Willigkeit,  zu  hören, 
die  er  ihnen  damit  stellt,  bestehen  und  sich  zum  aufmerksamen 
Hören  anregen  lassen.  Hier  sagt  es  der  Verfasser  direkt,  daß 
er  die  Anfangslehre  von  Christo,  um  die  sich  der  bisherige 
Inhalt  seines  Schreibens  gedreht  hat.  die  Verkündigung  der 
nahenden  oon}]oia,  die  Bedeutung  seines  Todesleidens  und  die 
Hoffnung  auf  seine  Wiederkunft  verlassen  muß,  um  mit  den 
Lesern  zu  dem  Ziel  zu  fahren,  das  durch  seine  beabsichtigten 
Erörterungen  und  durch  ihre  Überwindung  aller  Unwilligkeit 
zum  Hören  erreicht  werden  kann  und  soll.    Was  die  Ausleger  so 

vielfach  mißleitet  hat,  ist  die  Voraussetzung,  daß  das  ,u?) 

y,aTaßa/J6/ievoi  nur  negativ  ausdrücke,  was  das  ä(pevTEg  positiv 
sage.  Das  ist  aber  sprachlich  unmöglich,  weil  das  part.  praes. 
in  anderer  Beziehung  zum  Hauptverbum  stehen  muß  als  das  part. 
aor.,  und  sachlich,  weil  in  dem,  was  das  äcfhieg  negativ  erläutern 
soll,  von  einer  Lehre  von  Christo,  von  der  dieses  doch  handelt, 
gar  nicht  die  Rede  ist.  Das  part.  praes.  mit  ^w>)  kann  nur  aus- 
sagen, worin  das  etu  zi]v  Te/.ei6T7]Ta  cpEQeodai  nicht  bestehen 
soll.  Es  läge  ja  bei  dem  schweren  Vorwurf,  den  der  Verfasser 
wider  die  Leser  erhebt,  nahe,  zu  meinen,  daß  er  damit  einen 
völlig  neuen  Grund  ihres  Christenlebens  legen  wolle.  Denn 
das  Fundament,  auf  dem  alles  Christenleben  sich  aufbaut,  ist 
Buße  und  Glaube.  Warum  damit  nach  6,  *2  sich  eine  Belehrung 
darüber,  daß  im  Unterschiede  von  anderen  jüdischen  Waschungen 
bei  der  christlichen  Taufe  eine  Handauflegung  stattfindet,  sowie 
eine  Belehrung  über  Totenauferstehung  und  ewiges  Gericht 
verbinden  würde,  wenn  einmal  wieder  Grund  gelegt  werden 
soll,  läßt  sich  doch  nur  verstehen  daraus,  daß  beide  Belehrungen 
für  den  Verfasser  mit  Buße  und  Glauben  im  engsten  Zusammen- 
hange stehen.  Das  ist  aber  wohl  verständlich,  weil  die  Folge 
davon,  daß  einer  Buße  tat  und  glaubte,  doch  war,  daß  er 
die  Taufe  empfing,  die  ihn  der  Sündenvergebung  versicherte 
und  ihm  durch  die  Handauflegung  die  messianische  Heilsgabe 
des  Geistes    verlieh,  Avodurch   seine  Errettung    vom  endgiltigen 


4.  Der  gefahrdrohende  Zustand  der  Leser.  33 

Oerichfc  gesichert  war  (vgl.  Act.  2,  38.  40),  die  nur  durch  Toten- 
auferstehung erfolgen  konnte  ^ 

Warum  der  Verfasser  so  nachdrücklich  betont,  daß  das  von 
ihm  intendierte  qyegeo&ai  ejzI  rrjv  releiori^Ta  nicht  in  einem  neuen 
Orundlegen  besteht,  zeigt  6,  3 — G,  w^o  der  Verfasser  erklärt,  daß 
die  Ausführung  seiner  Intention  davon  abhängig  sei,  ob  Grott 
sie  erlauben  werde,  indem  er  seinem  Wort  die  dazu  notwendige 
Wirksamkeit  verleiht,  und  dies  dadurch  begründet,  daß,  w^enn 
ein  neues  Fundamentlegen  bei  ihnen  nötig  sei,  es  unmöglich 
wäre,  da  es  ja  unmöglich  sei,  einen  Abgefallenen  zur  Buße  zu 
erneuern.  Dieser  enge  Zusammenhang  von  6,  3 — 6  mit  6,  1  f. 
tritt  freilich  dann  erst  klar  hervor,  wenn  man  endlich  das  ziel- 
lose Raten  der  Exegeten  über  die  nach  6,  4  f.  mit  der  Be- 
kehrung verbundenen  Stücke,  das  es  im  besten  Fall  nur  zu 
unerträglichen  Tautologien  bringt,  aufgibt  und  dieselben  ein- 
fach aus  diesem  Zusammenhang  heraus  erklärt.  Das  ist  aber 
schon  darum  notwendig,  weil  das  äna^  (pwrio^evrag  auf  die  ein- 
fürallemal  erfolgte  Erleuchtung  hinw^eist,  welche  den  Gläubigen 
veranlaßte,  sich  taufen  zu  lassen  und  damit  die  Heilsgüter  zu 
empfangen,  welche  nach  christlicher  Lehre  die  Taufe  mit  sich 
bringt.  Dann  aber  ist  die  himmlische  Grabe  die  Sündenvergebung, 
in  der  ein  köstliches  Gotteswort,  nämlich  die  an  die  Taufe  ge- 
knüpfte Verheißung  bereits  tatsächlich  geschmeckt  wird.  Dann 
sind  die  Kräfte  der  zukünftigen  Weltzeit,  die  mit  der  Aufrichtung 
des  neuen  Bundes  durch  das  Todesopfer  Christi  bereits  Gegen- 

^)  V.  Soden  behauptet  S.  49,  daß  mindestens  die  beiden  letzten  Stücke 
nicht  spezifisch  christliche,  sondern  orthodox-jüdische  seien,  und  daß  von 
dem,  was  ich  über  den  Unterschied  ihrer  Auffassung  bei  Christen  und 
Juden  gesagt  habe,  nichts  dastehe.  Letzteres  ist  vollkommen  richtig,  da 
der  Verfasser  ja  ausdrücklich  sagt,  er  wolle  nicht  mit  diesen  Lehren  aufs 
neue  Grund  legen.  Aber  das  entbindet  den  Pkegeten  nicht  der  Pflicht, 
zu  untersuchen,  in  welchem  Sinne  die  Belehrung  über  diese  Lehren  mit 
dem  Fundament  des  Christenlebens  in  Buße  und  Glauben  eng  verbunden 
ist.  Auch  Sinnesänderung  und  Gottvertrauen  sind  doch  wahrlich  nicht 
Dinge,  die  dem  Judentum  fremd  waren;  aber  daß  sie  hier  in  dem  Sinne 
genommen  sind,  in  welchem  der  Täufling  allen  toten  Werken  (ein  Be- 
griff, der  nur  vom  AT.  her  verständlich  ist!)  absagte  und  auf  Gott  ver- 
traute, der  seinen  Sohn  gesandt  hatte,  um  uns  die  messianische  Errettung 
zu  bringen,  wird  auch  v.  Soden  nicht  leugnen  wollen.  Daß  die  christliche 
Lehre  von  der  Auferstehung  nicht  die  orthodox -jüdische  ist  (vgl.  Mark. 
12,  25),  und  daß  der  gläubige  Jude  das  Urteil,  das  im  Endgericht  (bem. 
das  HQifxa  alcovioi')  gefällt  wird,  sehr  anders  denkt  als  der  ungläubige, 
brauchte  wirklich  den  Lesern  nicht  erst  demonstriert  zu  werden. 
Texte  u.  Untersuchungen  etc.  35,  3.  3 


34  Weiß,  Der  Hebräerbrief. 

wart  geworden  ist  (vgl.  2,  5),  die  Wirkungskräfte,  die  von  dem 
in  der  Taufe  empfangenen  heiligen  Geiste  ausgehen  (vgl.  2,  4)  ^ 
Als  Grund  dafür,  daß  die  nach  solchen  Heilserfahrungen  Ab- 
gefallenen nicht  mehr  zur  Buße  erneuert  werden  können,  wird 
zunächst  6, 6  auf  die  Größe  des  Frevels  hingewiesen .  wenn 
einer  in  seiner  Anschauung  den  Sohn  Gottes  aufs  neue  kreuzigt 
und  damit  dem  Gespött  aussetzt,  das  damals  den  Gekreuzigten 
traf,  was  doch  nur  einen  Sinn  hat,  wenn  der  Abgefallene  ein 
gläubiger  Jude  war,  der,  nachdem  er  den  Glauben  daran  auf- 
gegeben, daß  der  Tod  Jesu  ihm  das  Heil  erworben,  wieder 
zu  dem  ungläubigen  Judentum  zurückkehrte,  das  ihn  als  Ver- 
brecher gekreuzigt  und  wegen  seiner  Ohnmacht  verspottet 
hatte.  Der  tiefere  Grund  aber  ist  in  dem  Gleichnis  6,  7  f.  an- 
gedeutet, in  welchem  das  über  den  guten  Acker  Gesagte,  wie 
gewöhnlich,  nur  zur  Illustration  dessen  dient,  was  von  dem 
unprobehaltigen  Acker  gesagt  werden  soll.  Denn  wie  es  ein 
Naturgesetz  ist,  daß  für  den  Acker,  der  in  häufigen  Regen- 
güssen alles  empfangen  hat,  was  ihn  zum  Fruchttragen  ver- 
anlassen sollte,  und  doch  nur  Disteln  und  Dornen  trägt,  keine 
Möglichkeit  bleibt,  ihn  zum  guten  Acker  zu  machen,  und  darum 
im  Abbrennen  desselben  nur  der  göttliche  Fluch  an  ihm  voll- 
streckt wird,  so  können  die,  welche  infolge  ihrer  einmaligen 
Erleuchtung  alles  erfahren  haben,  was  ihnen  der  Übertritt  zum 
Christentum  von  Heil  brachte  und  dann  doch  ins  Judentum 
zurückfallen,  nicht  mehr  aufs  neue  bekehrt  werden,  w^eil  alle 
Motive,  die  eine  Bekehrung  bewirken  können,  bei  ihnen  bereits 
einmal  wirksam  gewesen  sind  und  sich  doch  auf  die  Dauer 
nicht   als  wirksam   erwiesen  haben.     Das  ist   ein  von  Gott   in 


^)  Gegen  die  Beziehung  der  öcogsä  iijovgdriog  auf  die  Sündenvergebung- 
wendet  v.  Soden  S.  50  ein,  das  Adj.  bedeute  nicht,  was  vom  Himmel  kommt, 
sondern  was  himmlischer  Art  ist,  in  die  himmlische  Welt  gehört.  Aber 
dieser  Behauptung  widerspricht  der  durchgängige  Sprachgebrauch  unseres 
Briefes  (vgl.  8,  5.  9,23.  11,16.  12,22),  wie  die  durch  v.  Soden  selbst  angezogene 
xlfjoig  ovQÖLViog  3,  1  zeigt.  Denn  daß  die  Berufung  ebenso  vom  Himmel 
her  erfolgt,  wie  die  Verheißung  der  Sündenvergebung,  obwohl  sich  beide 
auf  der  Erde  vollziehen,  ist  doch  unbestreitbar.  Daß  aber  das  artikellose 
Q^IJ,a  dsov  das  Evangelium  als  solches  bezeichnen  soll,  findet  auch  v.  Soden 
S.  51  „auffällig"  und  entschuldigt  es  nur  damit,  daß  der  Artikel  ebenso 
bei  Jivevfi.  ay.  und  bei  dvväfieig  [^ull.  ahov,  fehlt,  obwohl  es  doch  ganz  in 
der  Ordnung  ist,  wenn  die  messianische  Heilsgabe  in  der  Taufe,  welche 
Wirkungen  hervorbringt,  wie  sie  der  ahov  ovrog  nicht  kannte,  ihrem  Wesen 
nach  als  heiliiSfer  Geist  charakterisiert  wird. 


4.  Der  gefahrdrohende  Zustand  der  Leser.  35 

das  Menschenherz  gelegtes  Gesetz,  über  das  er  selbst  nicht 
hinaus  kann,  und  das  ihm  unmöglich  machen  würde  zu  ge- 
statten, daß  der  Verfasser  aufs  neue  Grund  lege,  wenn  die 
Leser  wirklich  bereits  abgefallen  wären. 

Aber  er  erklärt  6, 9  f.  mit  einer  in  unserm  Brief  ganz 
einzigartigen  Liebesversicherung,  daß  er  sich  von  ihnen  eines 
Besseren,  noch  für  sie  Errettung  in  Aussicht  Stellenden  versehe, 
daß  nämlich  Gott  gestatten  werde,  seine  Absicht  auszuführen 
und  sie  durch  Überwindung  ihrer  Trägheit  zum  Hören  zu  der 
Vollendung  ihres  Glaubenslebens  zu  führen.  Er  beruft  sich  auf 
die  Gerechtigkeit  Gottes,  die  ihm  nicht  gestatten  werde,  über 
allen  Mängeln  ihres  Glaubenslebens  der  werktätigen  Liebe  zu 
vergessen,  welche  sie  in  den  Dienstleistungen  für  die  Heiligen 
d.  h.  für  die  Gottgeweihten,  die  seinen  Namen  tragen,  und 
damit  eigentlich  diesem  selbst  erwiesen  haben  und  erweisen. 
Die  einst  so  beliebte  Mißdeutung  dieser  Worte,  welche  hier 
an  ihre  Beisteuer  zu  der  Kollekte  dachte,  die  Paulus  für 
die  Armen  in  Jerusalem  sammelte,  und  darum  für  den 
glänzendsten  Beweis  gehalten  wurde,  daß  der  Brief  nicht  an 
die  dortige  Gemeinde  gerichtet  sein  könne,  hat  schon  v.  Soden 
S.  53  mit  Recht  energisch  zurückgewiesen.  Weder  kann  nach- 
gewiesen werden,  daß  irgendwo  die  Glieder  der  Muttergemeinde 
als  die  Heiligen  schlechthin  bezeichnet  sind  (vgl.  dagegen  13,  24), 
noch  kann  mit  einem  so  nachdrücklich  als  ein  ständiges  be- 
zeichneten Verhalten  jene  doch  immer  nur  in  einem  Einzelfall 
bewiesene  Dienstleistung  gemeint  sein.  Der  Verfasser  sagt,  er 
begehre  nur,  daß  jeder  Einzelne  von  ihnen  denselben  Eifer,  den 
sie  im  Liebesdienst  erwiesen  haben,  auch  hinsichtlich  der  vollen 
Überzeugungsgewißheit  der  Hoffnung  bis  ans  Ende  beweisen 
solle,  was  er  schon  3,6.14  gefordert  hatte  (6,11).  Klingt 
auch  in  dem  k'xaoiov  vjuojv  wieder  die  Tatsache  an,  die  wir  im 
vorigen  Abschnitt  beobachteten,  daß  bei  Einzelnen  bereits  der 
Mangel  an  der  Erfüllung  dieser  Forderung  offenkundig  ge- 
worden war,  so  folgt  doch  aus  6, 12,  daß  bei  allen  bereits  die 
5,  1 1  gerügte  Trägheit  eine  Ermattung  ihrer  Hoffnungsfreudig- 
keit herbeigeführt  hatte,  wie  sie  bei  der  fortdauernden  Leidens- 
lage der  Leser  sehr  begreiflich  war.  Wenn  sie  aber  im  Gegen- 
satz dazu  auf  das  Vorbild  derer  verwiesen  werden,  die  durch 
anhaltende  Ausdauer  in  ihrer  Glaubenszuversicht  die  Verheißungen 
ererben,  so  weist  das  wieder  auf  den  scheinbaren  Verzug  der 
Verheißungserfüllung  hin,  welcher  dazu  geführt   hatte,    daß  sie 

3^^ 


36  Weiß,  Der  Hebräerbrief. 

träge  wurden  in  dem  Eifer,  die  Hoffnung  festzuhalten,  und  die- 
selbe darum  ermattete. 

Die  Bedeutung  des  Schlußabsehnitts  6, 13 — "10  wird  darum 
gemeinhin  verkannt,  weil  man  Abraham  nur  als  ein  Beispiel 
derer  denkt,  welchen  die  Leser  nach  6,  12  nachahmen  sollen. 
Es  handelt  sich  vielmehr  um  die  Begründung  davon,  warum  der 
Verfasser  ein  so  unbedingtes  Festhalten  der  Hoffnung  fordern 
und  erwarten  kann.  Wohl  mag  v.  Soden  S.  54  darin  gegen 
meine  frühere  Darstellung  Recht  haben,  daß  das  ejiayyei/Aaevog 
auf  die  Verheißung  einer  großen  Nachkommenschaft  geht,  die 
Gott  mit  einem  Eidschwur  bei  sich  selbst  versiegelte,  und  die, 
weil  Abraham  an  ihr  ausdauernd  festhielt,  sich  an  ihm  erfüllte 
(6,  13ff.).  Aber  der  Verfasser  sieht  in  dieser  mit  einem  Eid- 
schwur versiegelten  Verheißung  mehr.  Wie  er  in  der  Ver- 
heißung, daß  Gott  die  Israeliten  in  die  Ruhe  des  Landes  Kanaan 
einführen  werde,  nach  S.  22  einen  Typus  sah  für  die  Verheißung 
der  Einführung  in  die  himmlische  Sabbatruhe,  so  sieht  er  in 
jener  abrahamitischen  Verheißung  den  Typus  der  Verheißung 
der  Endvollendung,  welche  Gott  den  Erben  jener  Verheißung, 
also  all  jenen  zahlreichen  leiblichen  Xachkommen  Abrahams, 
zu  denen  ja  die  Leser  gehören,  bereite.  Die  Unwandelbarkeit 
dieses  seines  Ratschlusses  hat  Gott  durch  zwei  Tatsachen,  seine 
Wahrhaftigkeit,  die  jede  Lüge  ausschließt,  und  den  Eidschwur, 
mit  dem  er  nach  Menschensitte  seine  Verheißun«^  bekräftis^te, 
versiegelt.  Durch  diese  beiden  Tatsachen  haben  die  Leser,  die 
bei  ihrer  Bekehrung  im  BHck  auf  das  nahende  Endgericht, 
welches  die  Endzeit  in  Aussicht  stellte,  sich  dazu  geflüchtet 
hatten,  die  Hoffnung  auf  die  messianische  Errettung  zu  er- 
greifen, eine  starke  Ermunterung,  an  ihr  unentwegt  festzuhalten 
(6,  16  ff.).  Dazu  kommt  noch  Eines.  Unmöglich  kann  die 
Tzooy.ei^fvi]  eAnig  ein  subjektives  Hoffen  sein,  da  es  sich  ja  bei 
ihr  um  etwas  vor  Augen  liegendes  handelt;  es  ist  vielmehr  das 
Hoffnungsgut,  an  welchem  die  Seele  einen  sicheren  und  zu- 
versichtlichen Anker  hat.  der  sie  vor  dem  Verderben  schützt. 
Nur  von  diesem  kann  gesagt  werden,  daß  dieser  Anker  bis  in 
das  Innere  des  Vorhangs,  d.  h.  bis  in  das  Allerheiligste  Gottes 
selbst  hineinreicht.  Denn  in  der  Gewißheit,  dort  einst  zur  Heils- 
vollendung zu  gelangen,  ist  ja  ihre  messianische  Errettung  gleich- 
sam fest  verankert,  weil  jenes  Hoffnungsgut  nur  die  positive 
Kehrseite  derselben  ist  (6,  19).  Gewiß  ist  aber  dieses  Hoff- 
nungsgut ihnen  geworden,  weil  Jesus  als  unser  Vorläufer  (vgl. 


4.  Der  gefahrdrohende  Zustand  der  Leser.  37 

den  dgxrjyög  2,  10)  zu  unserm  Besten  dorthin  einging,  um  die 
durch  seinen  Tod  bewirkte  Sühne  dort  zur  Geltung  zu  bringen 
und  uns  so  die  Heilsvollendung  zu  ermöglichen.  Diesen  letzten 
Grund,  der  die  Leser  zum  Festhalten  an  der  Hoffnung  ver- 
anlassen muß,  benutzt  aber  der  Verfasser,  um  zu  dem  Thema 
der  jetzt  intendierten  Erörterung  (5,10)  zurückzulenken.  Denn 
nur  weil  Jesus  ein  Hoherpriester  geworden  ist  nach  der  Ord- 
nung Melchisedeks  (6,  20),  kann  er  uns  droben  im  himmlischen 
Heiligtum  den  Dienst  leisten,  unsere  Heilsvollendung  unbedingt 
sicher  zu  machen  und  so  unsere  ocorrjQia  so  fest  zu  verankern, 
daß  die  Seele  auch  in  den  Versuchungen  der  Gegenwart,  sie 
mögen  noch  so  schwer  werden,  nie  verzagen  darf.  So  geht 
dieser  Abschnitt  darauf  hinaus,  die  Leser  zu  immer  neuem  Eifer 
anzuspornen,  die  Überzeugungsgewißheit  ihrer  Hoffnung  bis  ans 
Ende  festzuhalten  (6,  11). 


38  Weiß,  Der  Hebräerbrief. 


5.  Die  Änderung  des  levitischen  Priestertunis. 

(7,  l—S,  5) 

Wenn  der  Messias  nach  der  Weissagung  (vgl.  5,  6)  ein 
Priester  nach  der  Ordnung  Melchisedeks  geworden  ist,  so  lag 
es  nahe,  zuerst  festzustellen,  wie  hoch  denn  dieser  Rang  war. 
Zu  diesem  Behufe  weist  1, 1 — 3  darauf  hin,  was  die  Schrift 
von  Melchisedek  erzählt,  soweit  es  dazu  dient,  diesen  Rang 
zu  vergegenwärtigen.  So  begreiflich  es  uns  war,  daß  der  Ver- 
fasser 5,  10.  6,  20,  wo  er  den  in  jener  Weissagung  dem  Messias 
beigelegten  Titel  braucht,  um  Christi  Bedeutung  für  uns  fest- 
zustellen, die  nach  des  Verfassers  Ansicht  indem  hohepriesterlichen 
Sühnopfer  gipfelt,  das  hgev^  in  äoyieoevg  umsetzt,  so  auffallend 
ist  es,  daß  er  hier  bei  dem  einfachen  legebg  r.  deov  r.  vyj.  der 
Erzählung  stehen  bleibt,  wenn  hier  die  Darlegung  der  Er- 
habenheit des  melchisedekischen  Hohenpriesters  über  den  aaro- 
nitischen  beginnt,  welche  nach  der  gangbaren  Annahme  das 
Hauptthema  des  Briefes  sein  soll.  Dazu  kommt,  daß  nachher,  wo 
der  Verfasser  über  das  in  der  Schrift  von  Melchisedek  Erzählte  zu 
reflektieren  beginnt,  zunächst  betont  wird,  daß  schon  sein  K'ame 
dort  auf  seinen  königlichen  Rang  hindeutet,  obwohl  davon  weder 
in  diesem  Abschnitt  noch  irgendwo  sonst  im  Briefe  für  die  Fest- 
stellung der  Bedeutung  Christi  oder  seines  Hohepriestertums 
Gebrauch  gemacht  wird.  Ja,  wenn  bemerkt  wird,  wie  die 
Schrift,  die  weder  Yater  noch  Mutter  von  ihm  nennt  und 
kein  Geschlechtsregister  von  ihm  bringt,  um  ihn,  der  darum 
keinen  Anfang  der  Tage  und  kein  Lebensende  in  ihr  hat.  dem 
Sohne  Gottes  gleichzumachen,  so  scheint  sich  die  Sache  geradezu 
umzukehren.  Nicht  an  der  Größe  des  Melchisedek  wird  die 
Größe  des  messianischen  Hohenpriesters  bemessen,  durch  die  er 
den  aaronitischen  überragen  soll,  sondern  die  Größe  Melchi- 
sedeks wird  dadurch  klar  gemacht,  daß  er  in  der  Schrift  dem 
Sohne  Gottes  glcicligemacht  wird  und  deshalb,  wie  Psalm  110,  4 
sagt,  Priester  bleibt  in  Ewigkeit.  Als  ein  solcher  Priester  hat 
er  sogar  den  Abraham  bezehntet,  wozu  ilim  doch  kein  Stamm- 


5.  Die  Äoderung  des  levitischeu  Priestertums.  39 

bäum  ein  Recht  gab,  da  nur  die  levitischen  Priester  das  Recht 
haben,  in  der  gesetzmäßigen  Weise  (d.  h.  durch  die  Leviten) 
ihre  Brüder  zu  bozehnten,  die  doch  nicht  anders  wie  sie  selbst 
leibHch  von  Abraham  stammen,  und  ihn  priesterlicli  gesegnet, 
was  allein  schon  seine  Erhabenheit  über  Abraham  zeigt,  da 
nur  der  Geringere  vom  Größeren  gesegnet  wird  (7,  4 — 7).  Ge- 
wiß kann  man  für  ein  jüdisches  Bewußtsein  die  Größe  Melchi- 
sedeks  nicht  eindrucksvoller  schildern,  als  wenn  man  ihn  so  über 
den  „Patriarchen"  erhebt;  aber  mit  dem  Yerhältnis  des  messia- 
nischen  Hohenpriesters,  der  diese  priesterlichen  Prärogative  nie 
geübt  hat,  zu  dem  aaronitischen  hat  das  doch  garnichts  zu  tun, 
imd  der  Verfasser  kommt  auch  nie  wieder  darauf  zurück. 

Dennoch  gipfelt  diese  Einleitung  zu  Kp.  7  gerade  darin, 
daß  alle  Zehntempfänger  sterbliche  Menschen  sind;  der  aber, 
von  dem  die  Schrift  bezeugt,  daß  er  lebt,  durch  Abraham  so- 
zusagen auch  den  Levi  selbst,  den  Zehntempfänger,  von  dem 
alles  Zehntenrecht  stammt,  bezehntet  hat,  sofern  er  damals  noch 
in  den  Lenden  Abrahams  war  (7, 8 — 10).  Es  ist  doch  klar, 
daß  der  Verfasser  mit  dieser  etw^as  künstlichen  Wendung  nur 
auf  das  levitische  Priestertum  überhaupt  kommen  will.  Daraus 
erhellt  aber  definitiv,  daß  das  Thema  der  folgenden  Erörterung 
nicht  die  Erhabenheit  Christi  über  die  aaronitischen  Hohen- 
priester ist,  da  nirgends  darauf  weiter  reflektiert  wird,  daß 
diese  ihr  Priesterrecht  von  ihrer  Abstammung  aus  dem  Stamme 
Levi  ableiten.  Vielmehr  wird  das  viel  umfassendere  Thema 
7,  11  dahin  formuliert,  daß  mit  der  Aufstellung  eines  Priesters 
nach  der  Ordnung  Melchisedeks  eine  Änderung  des  levitischen 
Priestertums  überhaupt  eingetreten  ist,  und  sofort  die  schwer- 
wiegende Bedeutung  dieser  Tatsache  dadurch  veranschaulicht, 
daß  die  ganze  gesetzliche  Ordnung  auf  dem  Priestertum  ruht. 
Unmöglich  nämlich  konnte  Gott  einem  sündhaften  Volke  ein 
Gesetz  geben,  an  dessen  Erfüllung  in  seinen  Augen  die  lehlwoig 
des  Volkes  geknüpft  war,  ohne  welche  es  der  ihm  von  Gott 
bestimmten  Segnungen  nicht  teilhaftig  werden  konnte,  da  Gott 
ja  wissen  mußte,  daß  es  an  mannigfachen  Übertretungen  jenes 
Gesetzes  nicht  fehlen  werde.  Eben  darum  hatte  er  das  levitische 
Priestertum  eingesetzt,  um  durch  die  gesetzlichen  Sühnopfer 
dem  Volke  die  durch  jene  Übertretungen  verloren  gegangene 
Vollkommenheit  immer  wiederzugeben.  War  also  eine  Ände- 
rung des  Priestertums  notwendig  geworden ^  wie  sie  durch  die 
in  der  messianischen  Weissagung  in  i^ussicht  genommene  Auf- 


40  Weiß,  Der  Hebräerbrief. 

Stellung  eines  ganz  andersartigen  (bem.  das  ereoov)  Priesters 
nach  der  Ordnung  Melchisedeks  (und  nicht  etwa  nach  der 
Ordnung  Aarons,  der  nach  5,4  zum  Hohenpriester  berufen 
wurde,  so  daß  damit  die  Weissagung  mir  sagen  würde,  daß 
der  messianische  Priester  ein  Hoherpriester  und  kein  gemeiner 
Priester  sein  werde)  eingetreten,  so  war  das  ein  Beweis,  daß 
das  levitische  Priestertum  seinen  Zweck  nicht  erfällt,  also  die 
xeXeioyoig  nicht  beschafft  hatte. 

Mit  einer  Änderung  des  Priestertums  tritt  aber  nach  7, 12 
notwendig  die  Änderung  eines  Gesetzes  ein,  wenn  dasselbe  auf 
dem  Priestertum  beruht,  wenn  nur  unter  Voraussetzung  desselben 
seine  Anordnung  möglich  war,  wie  es  nach  7,  1 1  bei  dem  Ge- 
setz Israels  der  Fall  war.  Denn  das  Gesetz  hatte  doch  immer 
nur  den  Zweck,  das  Volk  vollkommen  zu  machen  in  Gottes 
Augen;  und  wenn  dieser  Zweck  durch  das  gesetzliche  Priester- 
tum nicht  erreicht  Avurde,  so  mußte  eben  eine  neue  gesetzliche 
Ordnung  eintreten,  welche  die  rehiMoig  an  ganz  andere  Be- 
dingungen knüpfte.  Aber  trotz  dieser  w^eittragenden  Konse- 
quenzen ist  eine  Änderung  des  Priestertums  tatsächlich  ein- 
getreten, da  ja  der,  welchen  die  Weissagung  als  Priester  für 
die  messianische  Zeit  aufstellt,  aus  einem  Stamme  entsprossen 
ist,  dem  von  Moses  im  Gesetz  keinerlei  priesterliche  Funktionen 
übertragen  sind,  nämlich  aus  dem  Stamme  Juda  (7,  13 f.).  Aber 
wenn  der  neue,  andersartige  Priester  in  Gemäßheit  seiner 
Ähnlichkeit  mit  Melchisedek  aufgestellt  wird,  so  rührt  sein 
Priestertum  überhaupt  nicht  von  einer  gesetzlichen  Anordnung 
(evToXrj)  her,  welche  dasselbe  an  leibliche  Abstammung  knüpft, 
sondern  macht  es  davon  abhängig,  daß  er  eine  Kraft  unauflös- 
lichen Lebens  besaß,  wonach  er  auf  ewig  ein  Priester  bleibt 
nach  der  Ordnung  Melchisedeks.  Denn  von  diesem  ist  ja  in 
der  Schrift  bezeugt,  wie  der  Eingang  (7,  3.  8)  so  nachdrücklich 
hervorhebt,  daß  er  Priester  in  Ewigkeit  bleibt  (7,  16  f.). 

Damit  ist  der  Verfasser  auf  den  Punkt  gekommen,  von 
dem  er  5,  1  1  voraussetzte,  daß  er  den  Lesern  so  schwer  ver- 
ständlich sein  werde,  und  sie  ihm  schwerlich  ein  williges 
Gehör  leihen  würden.  Es  handelt  sich  nach  7,  18  um  die 
(durch  die  Trennung  das  Subjekts  von  seinem  Genetiv  so  stark 
betonte)  ä&hrjoig  eines  göttlichen  Gebots,  wie  es  die  nunmehr 
abgeänderte  Priesterordnung  war.  Es  ist  schwer  zu  verstehen, 
wie  V.  Soden  S.  58  behaupten  kann,  durch  die  Ikzeichnung 
dieser   hzoh)   als    einer   nur   vorläufigen    werde   klar,    daß   der 


5.  Die  Änderung  des  levitischeu  Priestertum.s.  4 1 

Verfasser  bei  seinen  Lesern  keine  Gesetzesliebe  voraussetze.  Das 
Gegenteil  liegt  auf  der  Haiul.  Der  Gedanke  an  die  Außerkraft- 
setzung eines  göttlichen  Gebotes  konnte  den  Lesern,  die  bisher  ganz 
naiver  Weise  neben  ihrem  Messiasglauben  an  dem  Gesetze  in  vollem 
Umfange  festgehalten  hatten  (was  freilich  nur  bei  palästinensischen 
Lesern  möglich  war),  nur  dadurch  zugänglich  gemacht  werden, 
daß  diese  evroXi]  als  eine  solche  bezeichnet  wurde,  die  von 
vornherein  nur  für  eine  vorhergehende  Zeit  bestimmt  war  und 
zur  messianischen  Zeit  der  neuen  Priesterordnung  (7,  16)  Platz 
machen  sollte.  Da  7,  11  bereits  angedeutet  war,  dal)  eine 
Änderung  der  Priesterordnung  nur  eintreten  konnte,  wenn  das 
levitische  Priestertum  die  durch  dasselbe  erhoffte  Tskeiwoig  nicht 
herbeigeführt  hatte,  so  kann  der  Verfasser  diese  jetzt  abgeschaffte 
Priesterordnung  als  eine  solche  bezeichnen,  die  zu  schwach  war, 
um  zu  bewirken,  was  sie  bewirken  sollte,  und  darum,  weil  dies 
ihr  einziger  Zweck  war,  als  eine  ganz  unnütze.  Dann  freilich 
konnte  dies  Gebot  von  vornherein  nur  ein  vorläufiges  (nach  des 
Verfassers  Ansicht  ein  nur  w^eissagend  auf  die  messianische 
Priesterordnung  vorausweisendes)  sein. 

Aber  mehr  noch.  Mit  absichtsvoller  Rückweisung  auf  das 
7,  1 1  über  die  Teleimoig  Gesagte  heißt  es  7,  19,  daß  das  Gesetz 
überhaupt  nichts  zur  Vollendung  gebracht  habe.  Denn  es  hatte 
weder  die  Gesetzeserfüllung  bewirkt,  die  in  Gottes  Augen  dem 
Volke  die  zur  Erreichung  seiner  Bestimmung  notw^endige  voll- 
kommene Gottwohlgefälligkeit  verliehen  hätte,  noch  durch 
seine  Priesterordnung  die  jehkooig,  weshalb  ja  7,  12  gesagt 
war,  daß  mit  einer  Änderung  der  Priesterordnung  das  ganze 
Gesetz  abgeändert  werde  und  an  seine  Stelle  eine  neue  Heils- 
ordnung trete.  Aber  es  galt  nun  zu  zeigen,  woher  man  keinen 
Anstoß  daran  nehmen  dürfe,  daß  jenes  vorläufige  Gebot  al)- 
geschafft  sei.  War  doch  mit  seiner  Außerkraftsetzung  zugleicli 
eine  bessere  Hoffnung  eingeführt.  Das  wäre  freilich  Heiden- 
christen gegenüber,  die  an  die  ATHche  Priesterorduung  nie 
eine  Hoffnung  geknüpft  hatten,  einfach  sinnlos;  aber  die  palä- 
stinensischen Judenchristen,  die  noch  am  Gesetz  festhielten, 
hatten  doch  immer  gehofft,  durch  sie  eine  religiöse  Förderung 
zu  erlangen,  und  diese  Hoffnung  war  auch  keineswegs  eine 
eitle  gewiesen.  Denn  die  Sühnakte  des  levitischen  Priester- 
tums  hatten  immerhin  ihre  Übertretungen  zugedeckt,  welche 
sie  hinderten,  der  Wohnstätte  Gottes  im  Tempel  zu  nahen  und 
an  seinen  schönen  Gottesdiensten  teilzunelimen.    Aber  die  Hoff- 


42  Weiß,  Der  Hebräerbrief. 


nung*  auf  eine  is/Mooig.  die  ein  wirkliches  Nahen  zu  Gott  er- 
möglichte und  damit  die  Yollendung  des  religiösen  Verhältnisses 
zu  Gott  herbeiführte,  hatte  die  alte  Priesterordnung  nicht  er- 
füllt. Erst  die  neue  Priesterordnung,  mit  deren  Eintritt  die 
alte  abgeschafft  Avurde.  sollte  und  konnte  sie  erfüllen. 

Es  ist  von  Bedeutung  zu  erkennen,  daß  das  y.ai  7,  20  ein 
zweites  Moment  einführt,  wodurch  jeder  Anstoß  an  der  Ab- 
schaffung der  alten  Priesterordnung  gehoben  wird,  sofern  durch 
die  neue  zugleich  eine  bessere  Hoffnung  eingeführt  wird.  Der 
Verfasser  sieht  nämlich  in  dem  Eidschwur,  mit  welchem  Psalm 
1 1 0,  4  das  messianische  Priestertum  eingesetzt  wird,  die  Gewähr 
dafür,  daß  der  Träger  desselben  der  Bürge  eines  besseren 
Bundes  ist  (7,  21  f.).  Auch  das  levitische  Priestertum  war  ja 
Bundesbürge,  sofern  seine  Sühnakte  die  Übertretungen  in  Gottes 
Augen  zudeckten,  welche  die  Israeliten  hinderten,  die  Segnungen 
des  alten  Bundes  zu  empfangen,  die  Gott  nach  Exod.  20,  24 
verlieißen  hatte  an  der  Stätte  seiner  Gnadengegenwart  im 
Tempel  zu  spenden.  Aber  schon  7,  1\)  war  angedeutet,  daß 
es  noch  ein  ganz  anderes  Nahen  zu  Gott  gebe,  welches  die 
durch  das  Priestertum  immer  Avieder  hergestellte  Gottesgemein- 
schaft im  alten  Bunde  nicht  vermitteln  konnte.  Hoffte  doch 
Israel  auf  Grund  der  Weissagung  auf  einen  neuen  Bund,  der 
erst  sein  religiöses  Verhältnis  zu  Gott  vollenden  sollte.  Dieses 
besseren  Bundes  Bürge  ist  Jesus  Christus.  Inwiefern  das  aus 
dem  Eidschwur,  mit  welchem  der  messianische  Priester  ein- 
gesetzt ist,  abgenommen  werden  kann,  zeigt  7,23 — 25.  Es 
wird  wolil  nicht,  wie  ich  es  noch  in  meinem  Kommentar  dar- 
stellte, ein  dritter  Punkt  eingeführt,  an  welchem  klar  wird,  daß 
mit  der  Abschaffung  der  levitischen  Priesterordnung  zugleich 
eine  bessere  Hoffnung  eingeführt  wird:  denn  diese  Ausführung 
schließt  sich  selbst  im  Ausdruck  zu  absichtsvoll  an  7.  20 ff.  an. 
Daß  die  levitischen  Priester  als  eine  Mehrzahl  Priester  ge- 
worden sind,  war  ja  schon  damit  gegeben,  daß  sie  nach  7,  16 
kraft  leiblicher  Abkunft  Priester  Avurden,  Aveil  der  Tod  jedes 
Priestergesclileclit  verliinderte  dauernd  zu  fungieren,  und  so 
eine  Bestimmung  getroffen  Averden  mußte,  auf  wen  das  Priester- 
tum nach  seinem  Abscheiden  übergehen  sollte.  Der  aber,  dem 
Gott  durch  einen  Eidsclnvur  zusicherte,  daß  er  in  EAvigkeit 
Priester  bleiben  solle  (7,  21),  hat  eben  darum  ein  Pi'iestertum, 
das  niclit  mehr  auf  andere  übergeht,  weshalb  er.  und  kein 
anderer,  imstande  ist.  die  endgiltige  messianische  Errettung,  das 


5.  Die  Änderung  des  levitischen  Priestertums.  43 

oüVCeiv  sig  lö  navzeleg,  zu  bewirken.  Nun  erst  erhellt,  was  der 
Verfasser  7,  19  unter  jenem  Nahen  zu  Gott  verstand,  das  erst 
die  wirkliche  releiwoig  ermöglichen  konnte;  denn  ausdrücklich 
wird  in  dem  rovq  Tzgoosgxojuevovg  reo  Oew  das  eyyiCeiv  reo  deq) 
aufgenommen.  Es  handelt  sich  um  das  Hingelangen  zur  vollen 
Gottesgemeinschaft,  welche  die  definitive  Errettung  im  Gericht 
gewährleistet.  Denn  weil  der  Priester  der  neuen  (messianischen) 
Ordnung  allezeit  lebt,  um  für  uns  einzutreten,  indem  er  die 
Folgen  seines  Sühnopfers  vor  Gott  zur  Geltung  bringt,  also 
auch  an  dem  Tage,  an  dem  mit  dem  Endgericht  die  letzte 
Entscheidung  über  Heil  und  Verderben  fällt,  kann  er  die, 
welchen  er  jene  volle  Gottesgemeinschaft  vermittelt  hat,  von 
dem  Verderben  erretten,  das  jeden  trifft,  der  nicht  zu  der  voll- 
kommenen, d.  h.  durch  keine  Sünde  mehr  gestörten  Gottes- 
gemeinschaft gelangt  ist.  Eine  solche  aber  vermochten  die 
levitischen  Priester,  die  nur  eine  sehr  beschränkte  Kategorie 
von  Sünden  sühnen  durften,  nicht  herbeizuführen. 

Es  bestätigt  sich  also,  daß  die  erste  umfassendere,  schein- 
bar rein  theoretische  Erörterung  unseres  Briefes  nicht  beab- 
sichtigt, die  Erhabenheit  des  melchisedekischen  Hohenpriesters 
über  die  aaronitischen  darzustellen.  Es  ließe  sich  sonst  nicht 
begreifen,  wie  der  Verfasser  den  Hauptpunkt,  das  ihm  nach 
7,2  sehr  wohlbekannte  Priesterkönigtum  Melchisedeks,  sich 
hätte  entgehen  lassen.  Aber  es  ist  ja  auch  in  dem  ganzen 
Abschnitt  bisher  von  dem  Hohepriestertum  Christi  noch  gar- 
nicht  die  Rede  gewesen,  sondern  nur  von  seinem  Priestertum, 
und  von  Aaron  nur  7,  11,  wo  lediglich  konstatiert  wird,  daß, 
wenn  der  messianische  Priester  als  einer  xarä  tr]v  zd^iv  ^Aaocov 
bezeichnet  wäre,  nur  ein  Hoherpriester  an  die  Stelle  gemeiner 
Priester  gesetzt  wäre,  aber  nicht  ein  andersartiger  Priester  auf- 
gestellt. Was  dagegen  so  ausführlich  begründet  und  gereclit- 
fertigt  wird,  ist  die  mit  dieser  Änderung  eingetretene  Außer- 
kraftsetzung der  ganzen  levitischen  Priesterordnung.  Wenn  der 
Verfasser  selbst  andeutet,  daß  diese  Erörterung  seinen  Lesern 
schwer  verständlich  sein  werde,  so  muß  diese  Frage,  die  als  rein 
theoretische  doch  wirklich  nicht  allzu  schwer  verständlich  ist, 
einen  sehr  praktischen  Hintergrund  gehabt  haben.  Wenn  die 
Leser  wegen  des  Ausbleibens  der  Parusie  an  ihrem  Messias- 
glauben irre  wurden,  wenn  sie  aus  Leidensscheu  ihr  Bekenntnis 
7A\  dem  Apostel  und  Hohenpriester  Jesus  aufgaben,  so  blieben 
sie  doch  immer  noch  fromme  Juden,  die  wohl  wußten,  daß  sie 


44  Weiß,  Der  Hebräerbrief. 

der  Gnade  Gottes  bedurften,  die  ihnen  das  levitisehe  Priester- 
tum  vermittelte.  Waren  sie  wirklich  in  Gefahr,  in  ein  gott- 
und  zuchtloses  Heidentum  oder  in  ein  glaubensloses,  etwa  in 
übergesetzlichen  Enthaltungen  sich  genugtuendes  Judentum  ab- 
zufallen, wie  man  unbegreiflicherweise  angenommen  hat,  was 
konnten  ihnen  dann  diese  Erörterungen  nützen?  Was  für  ganz 
andere  Dinge  mußten  ihnen  dann  gesagt  werden?  Nein,  daß  man 
seines  durch  keine  Sünde  gestörten  Bundesverhältnisses  mit 
Gott  gewiß  werden,  daß  man  ihm  nahen  wollte  in  seinem 
Tempel  mit  dem  Bewußtsein  seines  guten  Rechts  und  einst  im 
Endgericht  als  ein  ihm  vollkommen  wohlgefälliger  vom  Ver- 
derben errettet  werden,  das  setzen  diese  Erörterungen  voraus. 
Aber  dazu  hatte  man  ja  das  levitisehe  Priestertum,  und  daran 
war  doch  nichts  geändert,  wenn  man  den  Glauben  an  Jesum 
als  den  messianischen  Hohenpriester  aufgab.  Nein,  sagt  der 
Verfasser,  so  liegt  die  Sache  nicht.  Mit  dem  Auftreten  des 
Hohenpriesters  Jesus  ist  die  Priesterordnung  geändert,  ist  das 
levitisehe  Priestertum  außer  Kraft  gesetzt.  Hinter  diesen  nur 
scheinbar  theoretischen  Erörterungen  liegt  die  brennende  Tages- 
fi'age:  Kann  man  den  Glauben  an  Jesum  als  den  Messias  auf- 
geben und  doch  ein  seines  Heils  gewisser  Jude  bleiben?  Der 
Verfasser  hat  sie  verneint,  weil  es  die  Heilsmittler,  die  einem 
dann  angeblich  immer  noch  blieben,  gar  nicht  mehr  gibt.  Das 
levitisehe  Priestertum  ist  und  bleibt  abgeschafft. 

Fragt  man,  wie  es  kommt,  daß,  obwohl  die  Erörterung 
des  Unterschiedes  zwischen  dem  durch  einen  Eidschw^ur  ein- 
geführten und  dem  gesetzlichen  Priestertum  nach  7,  28  einfach 
fortgeht,  nun  endlich  7,  26  wirklich  von  einem  Hohenpriester  die 
Rede  ist,  wie  er  uns  geziemte,  d.  h.  die  Eigenschaften  hatte,  die  er 
uns  gegenüber  notwendig  haben  mußte,  aber  freilich  nun  gerade 
nicht  mehr  von  einem  Hohenpriester  nach  der  Ordnung  Melchi- 
sedeks,  so  liegt  das  doch  einfach  daran,  daß  am  Schluß  von 
7,  25  von  einer  priesterlichen  Funktion  die  Rede  war,  die  nur 
der  Hohepriester  ausüben  durfte,  wenn  er  am  großen  Ver- 
söhnungstage im  Allerheiligsten  erschien,  um  das  durch  das 
Blut  der  gesetzlichen  Sühnopfer  entsündigte  Volk  vor  Gott  zu 
vertreten  (bem.  das  hxvyydveiv  vTieg).  An  diesen  Punkt  aus- 
schließlich, und  nicht  etwa  an  das  Resultat  der  ganzen  bis- 
herigen Erörterung,  die  ja  gar  nicht  von  einem  Hohenpriester 
handelte,  knüpft  das  Toiovrog  ydg  an.  Die  Eigenschaft  aber, 
die   er  durchaus  haben   mußte,   wenn   er  uns  Sünder  vertreten 


5.  Die  Änderung  des  levitischen  Priestertums.  45 

sollte,  war  doch,  daß  nicht  auch  er  selbst  ein  Sünder  war,  wie 
wir,  sondern,  wie  der  absichtlich  plerophorische  Ausdruck  be- 
sagt, seine  völlige  Sündlosigkeit,  die  ja  Gott  selbst  dadurch 
anerkannt  hatte,  daß  er  für  immer  (bem.  das  part.  perf.)  von 
den  Sündern  abgesondert  und  über  alle  Himmel  erhöht  war, 
wo  er  in  der  Wohnung  Gottes  selbst  uns  vertreten  konnte. 
Wäre  er  dieser  sündlose  nicht  gewesen,  so  hätte  er,  der  nach 
7,25  uns  allezeit  vertreten  sollte,  nach  7,27  täglich  tun  müssen, 
was  die  Hohenpriester  alljährlich  tun,  nämlich  zuerst  für  die 
eigenen  Sünden  Opfer  darbringen,  danach  für  die  des  Volkes. 
Jenes  brauchte  er  nicht,  weil  er  ohne  Sünde  war,  dieses  nicht, 
weil  er  durch  seine  Selbstdarbringung  einfürallemal  die  Sünde 
des  Volkes  gesühnt  hatte.  Da  letzteres  erst  im  folgenden  Ab- 
schnitt näher  begründet  werden  soll,  brauchte  7,  28  nur  noch 
das  erste  dadurch  begründet  zu  werden,  daß  das  Gesetz 
Menschen  zu  Hohenpriestern  einsetzt,  die  sündiiche  Schwachheit 
an  sich  haben;  der  Eidschwur  aber,  der  nach  jenem  Psalm  1 10,  4 
einen  neuen  Priester  einsetzte  und  damit  das  alte  Priestertum 
aufhob,  einen  für  alle  Ewigkeit  vollendeten  Sohn.  Daß  in  diesem 
Gegensatz  das  leTs^eicDiuevog  nur  den  bezeichnen  kann,  der  nach 
2,10.  5, 8 f.  in  der  schwersten  Gehorsamsprobe,  im  Leiden, 
vollkommen  geworden,  sollte  doch  nicht  mehr  bestritten  werden. 
Auch  8,  1 — 5  gehört  noch  mit  zur  Begründung  des  jiolvtote 
Ca)r  elg  to  ivrvyxdveiv  vneg  avzcöv  7,  25,  wie  der  Verfasser  durch 
die  Wiederaufnahme  des  roiovrog — aQXi^Qevg  aus  7,  26  andeutet. 
Ihm  erscheint  bei  dem  über  diesen  Hohenpriester  zu  Sagenden 
als  Hauptsache,  daß  der  über  die  Himmel  Erhöhte  sich  zur 
Rechten  des  Thrones  der  Majestät  gesetzt  hat,  um  dort  in  der 
himmlischen  Wohnung  Gottes  ein  Pfleger  des  wahren  Heilig- 
tums zu  sein.  Woher  er  dies  himmlische  Heiligtum  als  die 
wahrhaftige  Hütte  bezeichnet,  die  Gott  selbst  und  nicht  ein 
Mensch  hergerichtet  hat,  erklärt  er  8,  5  durch  den  Hinweis  auf 
Exod.  25, 40,  wonach  Moses  die  Stiftshütte  baute  nach  dem 
Vorbilde,  das  ihm  auf  dem  Berge  gezeigt  w^ar.  Droben  ist  also 
die  axi]vi]  dkrj^iv^^  von  der  die  Stiftshütte  nur  ein  schatten- 
haftes Abbild  war.  Daß  der  messianische  Hohepriester  im 
Himmel  fungiert,  ist  dem  Verfasser  darum  so  wichtig,  weil  darin 
ein  neuer  Beweis  liegt,  daß  das  messianische  Hohepriestertum  das 
levitische  Priestertum  überhaupt  abgeschafft  hat.  Denn  auf  Erden 
konnte  der  neue  Hohepriester  garnicht  fungieren,  w^eil  dort  solche 
vorhanden  sind,  die  gesetzmäßig  dem  irdischen  Abbilde  des  himm- 


46  Weiß,  Der  Hebräerbrief. 

lischen  Heiligtums  dienen,  so  daß  er,  der  nicht  zu  den  levitischen 
Priestern  gehörte,  überhaupt  nicht  Priester  sein  könnte,  wenn 
er  auf  Erden  fungieren  wollte  (8,  4).  Und  doch  mußte  er,  wenn 
er  Hoherpriester  sein  wollte,  die  spezifische  Funktion  des  Hohen- 
priesters vollziehen,  etwas  im  Allerheiligsten  darzubringen  (S,  3), 
und  das  konnte,  da  ja  in  der  ox)]v}]  keine  Schlachtopfer  dar- 
gebracht werden,  nur  das  Blut  sein,  das  er  dort  als  Zeichen 
der  vollzogenen  Sühne  vor  Gott  brachte,  w^e  der  Hohepriester 
tat,  wenn  er  am  großen  Yersöhnungstage  ins  Allerheiligste  ging, 
um  das  Blut  an  die  Kapporeth  zu  sprengen.  Dann  aber  konnte 
erst,  w^ie  die  Schlußworte  von  7,  25  besagten,  der  im  himm- 
lischen Heiligtum  lebende  Hohepriester  dort  allezeit  die  Sünder 
vertreten,  weil  sein  Blut  die  auf  Erden  vollzogene  Sühne  be- 
stätigte ^.  Daß  der  Verfasser  den  tiefsten  Grund,  aus  welchem 
dieser  Abschnitt  von  der  Aufhebung  des  levitischen  Priester- 
tums  handelte,  nicht  direkt  ausspricht,  beruht  einfach  auf 
seiner  Lehrweisheit,  nach  welcher  er,  die  letzten  Konsequenzen 
dieser  Erörterungen  zu  ziehen,  dem  entscheidenden  Höhepunkte 
seines  Briefes  vorbehält.  Zunächst  mußte  doch  vor  allem  noch 
gezeigt  werden,  wiefern  denn  das  neue  Priestertum  geleistet 
habe,  was  das  alte  zu  leisten  nicht  vermochte. 

')  Weil  V.  Soden  S.  61  diesem  so  klaren  Zusammenhang  entgegen 
8,  1 — 5  als  Einleitung  zu  dem  folgenden  Abschnitt  faßt,  der  von  dem 
Priester  dienst  des  Messias  handelt,  so  muß  er  das  einfache  v.-ioösr/aaTi 
xal  oxia  laTOEvovoiv  rwv  e:iovoavlwv  8, 5  so  künstlich  umdeuten ,  wie  er 
S.  62  tut.  Er  behauptet  nämlich,  daß  die  8,  4  vorausgesetzte  Unverbrüch- 
lichkeit des  Gesetzes  für  den  Dienst  am  irdischen  Heiligtum  zeige ,  dal3 
7,  18  nicht  eine  eigentliche  Abschaffung  des  ATlichen  Priestertums  aus- 
gesagt sei,  sondern  nur,  daß  neben  demselben  immer  noch  das  messiauische 
Priestertum  Raum  habe,  und  daß  auf  ein  Verhalten  der  Leser  zu  dem 
levitischen  Priestertum  überhaupt  nicht  reflektiert  sei.  Das  ist  für  ihn 
ja  sehr  begreiflich,  weil  ein  solches  seine  Hypothese  heidenchristlicher 
Leser  definitiv  ausschließen  würde.  Aber  wir  haben  gesehen,  daß  die  ganze 
Erörterung  dieses  Kapitels  nur  motiviert  ist,  wenn  die  Leser  mit  dem  ganzen 
Gesetz,  an  dem  sie  als  Messiasgläubige  noch  festhielten,  auch  die  heilsmittle- 
rische  Funktion  des  levitischen  Priestertums  noch  fortdauernd  dachten.  War 
ihnen  auch  der  Messias  schon  bisher  Hoherpriester,  so  folgte  daraus  für  sie 
keineswegs,  daß  neben  ihm  und  unter  ihm  nicht  auch  noch  irdische 
Priester  fortfungieren  konnten.  Auch  für  den  Verfasser  ist  es  durchaus 
kein  Widerspruch,  daß  er  8, 4f.  aus  einem  doch  nur  für  die  jetzt  ab- 
geschaffte levitische  Priesterorduung  giltigen  Gesetz  argumentiert.  Denn 
das  zeigt  ja  nur,  daß  die  neue  Priesterordnung  auch  eine  ganz  neue  Stätte 
seiner  Wirksamkeit  dem  messianischen  Hohenpriester  zuweisen  mußte, 
wenn  sie  nicht  wieder  zu  den  durch  sie  abgeschafften  Ordnungen  der 
alten  zurückkehren  wollte. 


G.  Die  Abschaffung  des  Opferkultus. 


6.  Die  Abschaffung  des  Opt'erkultus. 
(8,6-10,18) 

Dem  höheren  Heiligtum,  in  welchem  der  messianische 
Priester  fungiert,  entspricht  auch  ein  ungleich  höherer  Priester- 
dienst,  den  er  überkommen  hat,  und  von  dem  im  vorliegenden 
Abschnitt  die  Rede  sein  soll.  Aber  merkwürdig  ist,  daß  8,6 
die  Größe  desselben  nicht  an  der  Größe  des  Hohenpriesters 
bemessen  wird,  wie  man  erwarten  sollte,  wenn  nach  der  gang- 
baren Auffassung  unseres  Briefes  der  ganze  vorige  Abschnitt 
dieselbe  darlegen  sollte,  sondern  an  der  Größe  des  Bundes, 
dessen  Bürge  Jesus  nach  7,  22  geworden  ist.  Hier  aber  wird 
das  xgekiovog  ausdrücklich  durch  den  Satz  mit  fjiig  dahin  er- 
läutert, daß  jener  bessere  Bund  auf  Grund  besserer  Verheißungen 
seine  gesetzliche  Ordnung  empfangen  hat.  Das  sind  nun  natürlich 
nicht  die  Verheißungen  der  Endvollendung,  da  ja  der  neue 
Bund  nur  gestiftet  wird,  um  die  alte  Bundesverheißung  endlich 
zur  Erfüllung  zu  bringen.  Es  sind  vielmehr  Verheißungen,  die 
besser  sind  als  die  mit  der  Stiftung  des  alten  Bundes  unmittel- 
bar gegebenen.  Darum  zitiert  der  Verfasser  so  ausführlich  die 
Stelle  Jerem.  31,  31  —  34,  welche  die  Stiftung  eines  neuen  Bundes 
weissagt,  weil  sie  die  Verheißungen  nennt,  welche  mit  derselben 
unmittelbar  gegeben  sind.  Voraus  schickt  er  aber,  daß  für 
einen  andersartigen  Bund  keine  Stätte  gesucht  wäre,  wenn  der 
erste  untadlig  gewesen  (8,  7).  Sehr  fein  erläutert  das  8,  8  da- 
hin, daß  mit  der  Weissagung  eines  neuen  Bundes  eigentlich 
nicht  der  alte  Bund  getadelt  wird,  der  ja  ebenso  von  Gott  ge- 
stiftet war,  wie  der  neue,  sondern  nur  die  Bundesglieder,  welche 
durch  ihr  Verhalten  die  Bundesverheißung  unerfüllbar  gemacht 
hatten  (8,9).  Der  Punkt  also,  an  welchem  Gott  gleichsam 
einen  Ort  für  den  neuen  Bund  suchte,  weil  der  alte  an  ihm 
noch  etwas  vermissen  ließ,  ist  eine  Anordnung,  welche  die  Er- 
füllung der  Bundesverheißung  schlechthin  sicherstellte  und  jede 
Vereitelung  derselben  durch  das  Verhalten  der  Bundesglieder 
unmöglich  machte.  Hier  mußten  also  die  besseren  Verheißungen 
einsetzen,  die  unmittelbar  mit  der  Stiftung  des  neuen  Bundes 
gegeben  waren. 


4S  Weiß,  Der  Hebräerbrief. 

Tsiiii  nennt  die  8,10  —12  zitierte  Jeremiasweissagung  \\'irklich 
drei  dergleichen.  Zuerst  die  Yerinnerlicliung  des  Gesetzes, 
durch  welclie  seine  Erfüllung  gesichert  und  das  Volk  erst  zu 
einem  wahren  Gottesvolk  gemacht  wird,  dem  sein  Gott  alle 
im  Bunde  mit  ihm  intendierten  Segnungen  zuwenden  kann ;  so- 
dann die  Allgemeinheit  einer  vollkommenen  Gotteserkenntnis. 
Man  hat  sich  wohl  gewundert,  weshalb  diese  beiden  doch  so 
hochwiclitigen  Verheißungen  im  ganzen  Briefe  nicht  näher  er- 
örtert werden;  aber  es  sind  ja  solche,  die  ihrer  Natur  nach 
relative  sind,  weil  sie  sich  erst  allmählich  im  neuen  Bunde  mehr 
und  mehr  erfüllen  können.  Dagegen  ist  die  dritte,  die  Yer- 
heißung  einer  vollen  Sündenvergebung,  erst  eine  absolute,  die 
sich  mit  der  Stiftung  des  Bundes  entweder  erfüllt  hat  oder 
nicht  erfüllt.  Sie  schließt  ja  auch  den  frevlerischen  Bundesbruch 
(8,9)  ein,  für  welchen  der  alte  Bund  kein  Sühnmittel  besaß, 
und  ebenso  die  bei  der  erst  allmählichen  Verwirklichung  der 
beiden  ersten  Verheißungen  immer  noch  zurückbleibenden 
Mängel  und  Versäumnisse.  Es  handelt  sich  bei  dieser  Ver- 
heißun"-  um  einen  rückwärts  und  vorwärts  wirkenden  einmaho^en 
Akt.  und  das  wird  doch  eben  der  Sühnakt  des  messianischen 
Hohenpriesters  sein,  welcher  die  leXeiMoig  bewirkte,  die  alle  Sühn- 
akte des  levitischen  Priestertums  nicht  zu  bewirken  vermochten 
(7.  11.  19).  Daher  heißt  derselbe  hier  der  Mittler  eines  besseren 
Bundes  (8,6),  wie  7,22  sein  Bürge.  Dieses  war  er  geworden, 
weil  Gott  ihm  durch  einen  Eidschwur  zugesagt  hat,  daß  er  in 
alle  Ewigkeit  Priester  sein  solle,  und  er  also  bis  zur  endgiltigen 
Errettung  hin  durch  seine  Interzession  bei  Gott  auf  Grund 
jenes  Sühnaktes  (7,25)  die  ungestörte  Fortdauer  des  Bunde» 
sichern  konnte,  jenes  ist  er,  weil  er  durch  die  Darbringung 
eines  Opfers,  das  einfürallemal  gilt  (7,  27),  die  volle  Sünden- 
vergebung und  damit  die  TEleimoig  herbeigeführt  hat,  welche 
der  neue  Bund  verhieß.  Die  letzte  und  höchste  dieser  Ver- 
heißungen will  also  nichts  anderes,  als  die  bessere  Hoffnung, 
durch  deren  Einführung  die  Abschaffung  des  levitischen  Priester- 
dienstes vergütet  wurde  (7,  19),  zur  Erfüllung  bringen;  und  daß 
sie  durch  das  Opfer  Christi  auf  Golgatha  erfüllt  ist,  will  eben 
unser  Abschnitt  zeigen. 

Ist  damit  die  Frage  beantwortet,  woher  die  Größe  des 
Priesterdienstes,  den  der  messianische  Hohepriester  geleistet 
hat,  8,  6  an  dem  Vorzug  bemessen  wird,  den  der  bessere  Bund, 
dessen   Mittler   er  geworden,    vor   dem   alten   voraus   hatte,   so 


6.  Die  Abschaffung  des  Opferkultus.  49 

macht  8,13  noch  darauf  aufmerksam,  daß,  wenn  das  Gottes- 
wort den  verheißenen  Bund  einen  neuen  nennt,  es  damit  den 
ersten  für  altgeworden  erklärt  und,  wie  alles,  w^as  alt  und 
greisenhaft  geworden,  für  dem  Verschwinden  nahe.  War  das 
damals  der  Fall,  als  Gott  durch  Jeremias  sprach,  so  ist  klar, 
daß  dies  Verschwinden  jetzt  bereits  eingetreten.  Denn  jene 
Tage,  für  w^elche  er  die  Stiftung  des  neuen  Bundes  verhieß, 
sind  ja  mit  der  Endzeit,  in  welcher  Gott  nicht  mehr  in  den 
Propheten,  sondern  in  dem  Sohne  redete  (1,  1),  bereits  ge- 
kommen. Seit  auf  Golgatha  der  neue  Bund  gestiftet,  ist  der 
alte  verschwunden.  Die  gangbare  dogmatistische  Exegese  macht 
sich  doch  gemeinhin  nicht  ausreichend  klar,  was  diese  Aussage 
voraussetzt,  wenn  sie  nicht  etwas  selbstverständliches  und  über- 
flüssiges sagen  will.  Garnicht  von  denen  zu  reden,  welche 
heidenchristliche  Leser  annehmen,  da  solche  doch  nicht  das 
mindeste  Interesse  an  einem  Bunde  haben  konnten,  dessen  Ge- 
nossen sie  nicht  gewesen  w^aren^  Aber  Gläubige  aus  Israel, 
die  bei  jeder  Feier  des  Herrenmahls  hörten,  wie  Jesus  in  der 
Nacht,  da  er  verraten  AAard,  von  dem  durch  sein  Blut  zu  stiften- 
den Bunde  geredet  hatte,  sollten  doch  wissen,  daß  durch 
diesen  neuen  Bund  der  alte  abgeschafft  war.  Dennoch  setzt 
der  Verfasser,  indem  er  das  erst  aus  dem  Schriftwort  deduziert, 
voraus,  daß  das  keineswegs  ohne  weiteres  der  Fall  war,  daß 
man  an  den  Messias  glauben  konnte  und  doch  seine  Bedeutung 
so  ganz  in  der  Zukunft  suchen,  die  erst  mit  der  Wiederkunft 
anbrechen  sollte,  daß  für  die  Gegenwart,  wenn  der  Glaube  an 

^)  Gerade  v.  Soden,  der  diese  Annahme  vertritt,  scheint  mir  ein 
feineres  Gefühl  dafür  gehabt  zu  haben,  als  die  meisten  Exegeten,  was 
dieser  Ausspruch  voraussetzt.  Da  das  aber  für  seine  Hypothese  tötlich 
ist,  so  sucht  er  S.  64  nach  Gründen,  welche  beweisen  sollen,  daß  der  Ver- 
fasser die  Leser  nicht  „von  einer  Überschätzung  des  alten  Bundes  ab- 
bringen will".  Aber  daß  er  seine  Aussage  „als  Folgerung  aus  einem  Schrift- 
wort einführt",  das  doch  ihm  und  seinen  Lesern  gemeinsam  die  höchste 
Autorität  war,  beweist  gerade,  daß  für  sie  jede  andere  Begründung  der- 
selben unzureichend  gewesen  wäre;  und  daß  er  die  letzten  Konsequenzen 
davon  nicht  selber  zieht,  wie  v.  S.  andeutet,  sondern  sie  nur  durch  die 
Erörterungen  dieses  Abschnitts  darauf  hinleitet,  zeigt  nur,  wie  er  die 
Harthörigkeit  seiner  Leser  gerade  auf  diesem  Punkte  nur  zu  gut  kennt. 
Freilich  ist  das  Resultat  dieser  Erörterungen,  wie  wir  sehen  werden,  nicht, 
„daß  durch  den  alten  Priesterdienst  die  Einsetzung  eines  neuen  nicht  aus- 
geschlossen war"  (wie  v.  S.  sagt),  auch  nicht,  wobei  man  meist  stehen 
bleibt,  daß  derselbe  ein  besserer  und  höherer  war,  als  der  levitische, 
sondern  daß  durch  den  neuen  der  alte  abgeschafft  ist. 

Texte  u,  Untersuchungen  etc.  35,  3.  4 


50  Weiß,  Der  Hebräerbrief. 

jene  Zukunft  ins  Wanken  geriet,  zur  Not  auch  der  alte  Bund 
mit  seinen  Heilsmitteln  genügte.  Diese  Illusion  will  der  Ver- 
fasser mit  jener  Aussage  gründlich  zerstören.  Aber  damit  ist 
ja  eben  das  große  Neue  gegeben,  daß  mit  der  Stiftung  des 
neuen  Bundes,  der  den  alten  aufgehoben  hat,  der  akov  jiie/.ko)v 
nun  wirklich  angebrochen  ist  (vgl.  zu  2,  5),  in  welchem  man 
bereits  die  Kräfte  dieser  Weltzeit  schmeckt  (6,  5). 

Mit  alledem  soll  natürlich  der  Bedeutung  des  alten  Bundes 
keinerlei  Abbruch  getan  werden.  Denn  auch  der  alte  Bund 
hatte  nach  9, 1  seine  (gottgegebenen)  gottesdienstlichen  Ord- 
nungen und  das  dazu  gehörige  Heiligtum,  freilich  nur  ein 
dieser  Welt  angehöriges,  in  dem  der  zur  Rechten  Gottes  er- 
höhte messianische  Hohepriester  nicht  zu  fungieren  berufen  war, 
da  es  seine  eigenen  Priester  hatte  (S,  1 — 5).  Das  er/sv  setzt 
voraus,  wie  8,  13,  daß  der  alte  Bund,  der  diese  Kultusordnungen 
hatte,  nicht  mehr  besteht,  wofür  es  ganz  gleichgültig  ist,  ob 
ein  nach  ihnen  geregelter  Gottesdienst  noch  irgendAvo  fort- 
gesetzt wird  oder  nicht.  Wird  doch  das  dazu  gehörige  Heilig- 
tum als  eine  oxijv/]  bezeichnet,  weil  nach  der  Stiftung  des 
alten  Bundes  Moses  ausführliche  Anweisungen  erhielt,  dieselbe 
herzurichten  (8,5),  wie  sie  in  der  Schrift  AT.s  vorliegen,  ob- 
wohl die  Stiftshütte  längst  nicht  mehr  bestand.  Aber  der  Ver- 
fasser kennt  die  Einrichtung  derselben  ganz  genau  aus  dieser 
Schrift  und  könnte  über  jedes  einzelne  Stück  und  seine  Be- 
deutung noch  viel  ausführlicher  handeln,  als  er  9,2 — 5  tut. 
Eben  weil  er  im  Begriff  ist  nachzuweisen,  daß  diese  Kultus- 
handlungen mit  dem  alten  Bunde,  für  den  sie  bestimmt  waren^ 
aufgehoben  sind,  liegt  ihm  daran  nachzuweisen,  daß  es  nicht 
etwa  Unkenntnis  oder  Geringschätzung  dieser  Dinge  ist,  wenn 
er  so  über  sie  urteilte 


^)  Die  früher  herrschende  Annahme,  daß  hier  grobe  Verstöße  in  der 
Beschreibung  des  Tempels  zu  Jerusalem  vorlägen,  fällt  von  selbst  fort, 
nachdem  man  sich  überzeugt  hat,  wie  auch  v.  Soden  mit  Nachdruck 
geltend  macht,  daß  hier  gar  nicht  von  dem  Tempel  zu  Jerusalem  die  Rede 
ist,  sondern  von  der  Stiftshütte,  von  welcher  der  Verfasser  nur  wissen 
kann,  was  das  AT,  über  sie  sagt.  Ob  er  dessen  Angaben  über  die  Ein- 
richtung derselben  überall  richtig  verstanden  hat,  ist  an  sich  sehr  gleich- 
gültig; aber  in  meinem  Kommentar  ist  gezeigt,  wieviel  sich  daiür  sagen 
läßt,  daß  er  sie  ganz  richtig  verstanden  hat.  Wenn  man  gemeint  hat. 
der  Brief,  der  die  Einrichtung  des  Heiligtums  so  ausführlich  beschreibt^ 
könne  nicht  an  Judeuchristen  geschrieben  sein,  die  doch  diese  Dinge 
kennen  mußten,   so   braucht  man   nur  die  Reden  Act,  7  und  13  zu  lesen. 


G.  Die  Abschaftung  des  Opferkulfcus.  51 

Dem  Verfasser  kommt  es  aber  vor  allem  an  auf  die  Teilung 
der  Stiftshütte  in  das  Heilige  und  Allerheiligste,  von  denen 
jenes  mit  seinen  Geräten  den  Priestern,  dieses  ausschließlich 
dem  Hohenpriester  bei  ihren  Kultushandlungen  diente  (9,  Gf.). 
Er  sieht  in  der  Beschreibung  derselben,  wie  sie  in  der  heiligen 
Schrift  vorliegt,  die  Absicht  des  heiligen  Geistes,  uns  über  den 
Charakter  des  ATlichen  Kultus  zu  belehren.  Ihm  war  das  Be- 
stehen des  Yorderzelts,  das  selbst  den  Priestern  den  Eintritt 
ins  Allerheiligste  verwehrte,  ein  Gleichnis  dafür,  daß  zur  Zeit 
des  alten  Bundes  der  Weg  zu  der  eigentlichen  Wohnung  Gottes 
(im  Himmel)  noch  nicht  (durch  Entfernung  des  Vorhangs)  offen- 
bar geworden  sei.  Da  aber  der  Zweck  alles  Kultus  ist,  wie 
unser  Brief  wieder  und  immer  wieder  hervorhebt,  in  volle  Ge- 
meinschaft mit  Gott  zu  kommen,  so  konnte  ein  Kultus,  der  das 
nicht  nur  nicht  erzielte,  sondern  ausdrücklich  verhinderte,  nur 
für  die  Zeit  bestimmt  sein,  von  welcher  der  heilige  Geist  redet, 
und  die  volle  teXekooig  nicht  bringen,  weil  seine  Opfer  nicht 
imstande  w^aren,  dem  Gottesdiensttuenden  das  Bewußtsein  einer 
vollen  Schuldfreiheit  zu  geben.  Sie  konnten  nur  wie  die  anderen 
äußerlichen  Satzungen,  wie  Speiseverbote  und  Waschungen, 
welche  dem  Israeliten  auferlegt  waren,  eine  vorläufige  Weihe 
seines  leiblichen  Lebens  bezwecken,  bis  eine  Zeit  käme,  wo 
durch  eine  Verbesserung  des  Kultus  der  letzte  Zweck  desselben 
erreicht  wurde  (9,  8  —  10).  Diese  Zeit  ist  mit  Christo  gekommen. 
Er  ist  der  Hohepriester,  der  die  Güter  der  messianischen  Heils- 
zeit (vgl.  2,  5.  6,  5),  die  mit  dem  neuen  Bunde  verheißen  waren, 
bringt.  Er  ging  nicht,  wie  der  Hohepriester  im  Gleichnis, 
durch  das  mit  Händen  gemachte  Vorderzelt,  sondern  durch  die 
unerschaffene  Himmelswelt,  in  welcher  Gott  selbst  wohnt,  zu 
ihm  ein.  Freilich  durfte  der  messianische  Hohepriester  so 
wenig  wie  jener  (vgl.  9,  7)  ohne  Blut  vor  Gott  erscheinen,  wenn 
er   seinen  Priesterdienst  ausrichten  wollte;    aber   es  war   nicht 


die  vor  Juden  gehalten  sind  und  doch  so  ausführlich  die  Geschichte  Israels 
behandeln,  welche  dieselben  doch  auch  kennen  mußten,  um  sich  zu  über- 
zeugen, daß  die  Komposition  derselben,  mag  sie  nun  auf  treuer  Über- 
lieferung beruhen  oder  nicht,  voraussetzt,  daß  man  sich  bei  Juden  nicht 
besser  einführen  konnte,  als  wenn  man  genaue  Kenntnis  ihrer  altheiligen 
Erinnerungen  zeigte.  Aber  die  gangbare  Voraussetzung,  daß  der  jüdische 
bzw.  judenchristliche  Laie,  der  nicht  Priester  oder  Schriftgelehrter  war, 
über  diese  Dinge  wirklich  genau  Bescheid  wußte,  ist  doch  recht  zweifel- 
haft, namentlich  wenn  mau  bedenkt,  daß  es  sich  um  die  Stiftshütte 
handelt. 

4* 


52  Weiß,  Der  Hebräerbrief. 

Tierblut,  das  er  darbrachte,  sondern  sein  im  freiwilligen  Opfertode 
vergossenes  eigenes  Blut,  da  es  galt,  einfürallemal  eine  für  alle 
Zeit  gültige  Erlösung  von  der  Sündenschuld  zu  bewirken.  Wenn 
das  Tierblut,  wie  die  anderen  A.Tliclien  Reinigungsmittel,  nur 
eine  äußerliche  Reinheit  erzielte,  welche  dem  Israeliten  die 
gottesdienstliche  Weihe  gab,  so  konnte  das  Blut  des  Messias, 
den  seine  fleckenlose  Yollkommenheit  befähigte,  vor  dem  An- 
gesichte Gottes  zu  erscheinen,  und  dem  sein  Tzvev^ia  akonor 
ermöglichte,  auch  nach  der  Hingabe  seines  leiblichen  Lebens 
in  den  Opfertod  als  Hoherpriester  zu  fungieren,  indem  er  den 
Ertrag  seines  Opfers  vor  Gfott  zur  Geltung  brachte,  dem  Gottes- 
diensttuenden das  Bewußtsein  geben,  von  der  Todesunreinheit 
der  Sünde  völlig  befreit  zu  sein  und  dem  lebendigen  Gott  zu 
dienen  im  heiligen  Schmuck  (9, 11 — 14).  Damit  war  jene  Yer- 
besserung  des  Kultus  eingetreten,  welche  erst  den  Zutritt  er- 
öffnete zu  der  eigentlichen  Wohnung  Gottes,  der  bis  zu  ihrer 
Zeit  verschlossen  blieb,  wie  es  die  Einrichtung  der  Stiftshütte 
darstellte  ^. 

Deshalb  war  Christus  der  Mittler  eines  neuen  Bundes  ge- 
worden, der  den  allein  seinen  Zweck  erfüllenden  Kultus  an  die 
Stelle  des  ungenügenden  setzte.  Wodurch  er  das  tun  sollte, 
sagt  das  ÖTzojg  in  9, 15.  Was  die  im  alten  Bunde  zur  Er- 
langung der  Bundesverheißung  Berufenen,  die  ihnen  ein  ewiges 
Erbe  in  Aussicht  stellte,  wovon  der  Besitz  des  gelobten  Landes 
nur  ein  schattenhaftes  Vorbild  war,  an  dem  Empfang  derselben 
verhinderte,  waren  die  Übertretungen  des  Gesetzes,  welches  den 
Empfang  der  Bundesverheißung  an  die  Erfüllung  ihrer  Bundes- 
pflicht knüpfte.     Eine  volle  Erlösung    von  denselben    hatte  der 

^)  Hier  entscheidet  sich  auch  der  alte  Streit,  ob  Christus  nach  der 
Anschauung  des  Hebräerbriefs  schon  auf  Erden  Hoherpriester  war  oder 
es  erst  durch  seine  Erhöhung  zum  Himmel  wurde.  Von  letzterer  Annahme 
aus  bestreitet  auch  v.  Soden  S.  66  die  Beziehung  des  .-ragayeröfieroc;  9,  11 
auf  das  geschichtliche  Auftreten  Christi.  Aber  ausdrücklich  wird  hier 
doch  gesagt,  daß  Christus  im  Himmel  nicht  fungieren  konnte  als  Hoher- 
priester, wenn  er  nicht  vorher  das  Sühnopfer  gebracht  hatte,  das  nur  ein- 
mal im  Jahr  der  Hohepriester  am  großen  Versöhnungsfeste  brachte,  weil 
er  mit  dessen  Blut  vor  Gott  im  Allerheiligsten  erscheinen  sollte.  So 
hatte  er  also  bereits  bei  der  Darbringung  seines  Opfers  hohepriesterlich 
fungiert  und  war  bei  seinem  geschichtlichen  Auftreten  gekommen  als  der 
Hohepriester,  der  die  Güter  der  messianischen  Heilszeit,  oder  wie  es  wohl 
nach  richtiger  Lesart  heißt,  die  mit  ihm  gekommenen  Güter  {tmv  yevo- 
/tih'cov  dya&Mv,  vgl.  Nestle),  die  mit  dem  neuen  Bunde  verheißen  waren 
(8,  9),  bringen  sollte. 


6.  Die  Abschaffung  des  Opferkultus.  53 

ATliche  Kultus  nicht  zu  bringen  vermocht,  indem  der  Hohe- 
priester nur  die  Schwachheitssünden  (bem.  die  dyvo}]juaTa  9,  7) 
sühnte;  aber  nicht  die  vorsätzlichen  Übertretungen,  für  die  er 
kein  Sühnmittel  besaß.  Die  volle  Sündenvergebung  war  ja 
erst  im  neuen  Bunde  verheißen,  als  dessen  Mittler  der  messia- 
nische  Hohepriester  die  für  alle  Zeit  gültige  Erlösung  erfand, 
die  er  durch  sein  eigenes  Blut  beschaffte  (9, 12)^.  Darum  deutet 
ja  9,  15  durch  das  so  nachdrücklich  vorantretende  ßavdrov 
yevo^uevov  an,  daß  der  intendierte  Zweck  des  neuen  Bundes  erst 
erreicht  werden  konnte,  wenn  ein  Tod  eingetreten  Avar,  und 
dies  wird  9,  iGf.  dadurch  begründet,  daß  ein  Testament  erst 
durch  den  Tod  des  Testators  definitiv  rechtliche  Gültigkeit  er- 
langt. An  dieser  Begründung  hat  man  nun  freilich  von  jeher 
berechtigten  Anstoß  genommen,  weil  man  meist  voraussetzte, 
daß  sie  auf  einem  bloßen  Wortspiel  mit  den  beiden  Bedeutungen 
von  diaß}]X}]  beruhe,  und  man  nicht  annehmen  konnte,  daß  der 
Verfasser  die  Notwendigkeit  des  Todes  Jesu,  an  dem,  wie  wir 
Kp.  2  sahen,  die  Leser  wieder  so  schweren  Anstoß  zu  nehmen 
begannen,  in  einer  Weise  begründete,  deren  Unhaltbarkeit  jedem 
Nachdenkenden  klar  sein  mußte.  Die  Versuche,  diadt^xi]  eine 
Bedeutung  zu  geben,  unter  die  sich  die  Begriffe  Testament  und 
Bund  subsumieren  ließen,  bieten  nur  eine  scheinbare  Lösung 
der  Schwierigkeit,  da  in  9,  16  f.  ebenso  bestimmt  die  Vorstellung 
eines  menschlichen  Testaments  vorliegt,  wie  9,  15.  18  die  eines 
Bundes,    also  jene  W^ortbedeutung    doch    beide    Male    in   ver- 

')  Die  Erwägungen,  durch  welche  v.  Soden  S.  68 f.  den  9,15  klar 
vorliegenden  Beweis  zu  entkräften  sucht,  daß  die  Genossen  des  alten 
Bundes,  zu  denen  der  Verfasser  und  die  Leser  gehören,  durch  die 
mit  dem  rjaCw  9,  14  auf  sie  bezogene  Wirkung  des  Blutes  Christi  zum 
Ziel  ihrer  Berufung  gelangen  sollen,  sind  unhaltbar.  Denn  erstens  ist 
die  xhjQovofiia  keineswegs  identisch,  wie  wir  sahen,  mit  den  durch  den 
messianischen  Hohenpriester  beschafften,  für  den  neuen  Bund  verheißenen 
Gütern.  Zweitens  besteht  das  Hauptstück  dieser  äyaßä,  die  aTiokvxQcoan;, 
nicht  darin,  daß  die  Übertretungen  verhindert  werden,  wie  v.  S.  sagt, 
sondern,  wie  aus  dem  ganzen  Zusammenhang  erhellt,  darin,  daß  wir  von 
den  uns  als  Schuldbefleckung  anhaftenden  n:aQaß6.oeig  vollkommen  befreit 
werden.  Endlich  beweist  der  Eintritt  der  ersten  Person  in  9, 14  nicht, 
daß  dort  andere  Personen  gemeint  sind,  als  9,13.15  (wodurch  ohnehin 
jeder  Zusammenhang  zerrissen  würde),  da  der  Verfasser  für  das,  was  das 
Blut  Christi  an  der  ovvstöijoig  wirkt,  nur  an  die  Erfahrung  seiner  Leser 
und  an  die  eigene  appellieren  konnte.  Vielmehr  zeigt  das  8iä  rovxo  9, 15 
unwiderleglich,  daß  es  sich  auch  bei  dem  tjfxwv  9,14  um  die  Genossen 
des  alten  Bundes  handelt,  die  erst  im  neuen  erlangen  sollten,  was  der 
alte  ihnen  nicht  zu  beschaffen  vermochte. 


54  Weiß,  Der  Hebräerbrief. 

schiedenem  Sinne  genommen  werden  muß.  Dagegen  fällt  jede 
Schwierigkeit  fort,  sobald  man  die  Stiftung  des  neuen  Bundes 
als  ein  Testament  Christi  denkt,  das  erst  mit  seinem  Tode  in 
Kraft  treten  sollte.  Nun  hatte  aber  nach  der  ältesten  Über- 
lieferung, die  auch  nach  2,  9.  5.  7  dem  Yerfasser  wie  seinen 
Lesern  wohl  bekannt  war,  Jesus  selbst  bei  der  Abendmahls- 
einsetzung sein  Blut  als  das  Bundesblut  bezeichnet  (Mrk.  14.  24) 
und  damit  angedeutet,  daß  erst  durch  seinen  gewaltsamen  Tod. 
in  welchem  sein  Blut  vergossen  ward,  der  neue  Bund  wirklich 
zu  stände  komme,  den  er  hatte  stiften  wollen.  Diese  Bundes- 
stiftung war  also  wirklich  sein  Testament,  das  er  seinen  Jüngern 
hinterließ,  und  das  erst  mit  seinem  Tode  in  Kraft  treten  sollte. 
Sahen  wir  doch  schon  oben,  daß  eben  um  dieser  den  Lesern 
wohlbekannten  Tatsache  willen  der  Verfasser  bei  der  Erörterung 
des  messianischen  Priesterdienstes  von  der  Yerheißung  eines 
neuen  Bundes  ausgeht. 

Erforderte  schon  das  Inkrafttreten  des  Testaments  Jesu 
seinen  Tod,  so  brachte  es  der  Umstand,  daß  dies  Testament 
eine  Bundesstiftung  war,  mit  sich,  daß  dieser  Tod  ein  Opfertod 
sein  mußte.  Denn  auch  der  alte  Bund  war  ja  durch  Opferblut 
eingeweiht  worden  (9,18 — 21).  wie  es  behufs  Reinigung  von 
der  Schuldbefleckung  fast  überall  notwendig  ist  (9, 22).  Aus- 
drücklich hat  aber  der  Yerfasser  bei  der  Darstellung  der  Bundes- 
stiftung nach  Exod.  24  die  traditionell  angenommene  Besprengung 
der  Stiftshütte  und  ihrer  Geräte  hinzugefügt,  weil  sich  an  ihr 
die  objektive  Notwendigkeit  der  Sündensühne  durch  Opferblut 
am  klarsten  darstellen  ließ.  Denn  nicht  nur  darf  ein  schuld- 
beflecktes Yolk  um  seiner  BeschafiPenheit  Avillen  nicht  in  die 
Bundesgemeinschaft  mit  dem  heiligen  Gott  treten:  es  würde 
auch  das  Heiligtum,  in  dem  Gott  diese  Gemeinschaft  pflegen 
will,  verunreinigen  und  dadurch  Gott  nötigen,  von  dieser  be- 
fleckten Stätte  zu  weichen,  wenn  sie  nicht,  wie  das  Yolk,  durch 
Opferblut  geweiht  würde.  Da  aber  die  Gottesgemeinschaft  des 
neuen  Bundes  erst  vollständig  im  oberen  Heiligtum  gepflegt  wird, 
so  versteht  es  sich  von  selbst,  daß  dieses  durch  bessere  Opfer 
vor  jeder  Befleckung  bewahrt  werden  muß,  als  sein  irdisches 
Abbild  (9,23). 

Hat  schon  die  Betrachtung  des  Opfers  Christi  als  Nachbild 
des  einmaligen  Bundesopfers  sichtlich  den  Zweck,  zu  erklären, 
wie  dies  einfürallemal  gültige  Opfer  Christi  (vgl.  7.  27.  9,  12) 
alle  ferneren  Opfer  ausschließt,  so  wird  dies  noch  ausdrücklich 


6.  Die  Abschaffung  des  Opferkultus.  55 

9, 24—26  ausgeführt.  Wenn  der  levitische  Hohepriester  bei 
.seinem  Eingehen  ins  irdische  Allerheiligste  stets  in  Aussicht 
nahm,  jedes  Jahr  wieder  einzugehen,  weil  sein  Sühnopfer  mit 
fremdem  Blut  immer  nur  für  ein  Jahr  gültig  war  und  am 
nächsten  großen  Yersöhnungstage  wiederholt  werden  mußte, 
so  ging  ja  der  Hohepriester  des  neuen  Bundes  in  den  Himmel 
selbst  ein,  um  dort  vor  Gottes  Angesicht  den  Ertrag  seines 
Sühnopfers  (die  volle  Sündenvergebung)  zur  Geltung  zu  bringen. 
Unmöglich  konnte  er,  wie  jener,  ein  wiederholtes  Eingehen  in 
Aussicht  nehmen,  sonst  hätte  er  seit  Grundlegung  der  Welt 
immer  wieder  den  Opfertod  erleiden  müssen,  um  die  immer  sich 
wiederholenden  Sünden  aller  Generationen  zu  sühnen.  Nun  ist 
-er  aber  tatsächlich  nur  einmal  am  Ende  der  Weltentwicklung 
(ejti  zfj  ovvTeXeia  rcbv  atcovwv ,  die  der  Yerfasser  nicht  mit  der 
Wiederkunft  Christi,  sondern  mit  dem  hohepriesterlichen  Opfer 
Christi  eingetreten  denkt)  als  der  messianische  Hohepriester 
offenbar  geworden  für  alle  Zeit  (bem.  das  Perf.  necpaveQonai)^ 
nicht  um  die  Sünden  eines  einzelnen  Aeon  zu  sühnen,  sondern 
um  die  Sünde  überhaupt  außer  Kraft  zu  setzen,  so  daß  sie  nicht 
mehr  beflecken  kann,  weil  sein  Opfer  für  alle  Zeit  (in  Yer- 
gangenheit  und  Zukunft)  sie  in  Gottes  Augen  zugedeckt  hat. 
Ist  aber  schon  für  ihn  eine  Wiederholung  dieses  Opfers  un- 
nötig und  unmöglich,  so  kann  erst  recht  kein  Sühnopfer  eines 
levitischen  Hohenpriesters  mehr  irgend  einen  Sinn  haben. 

Allerdings  steht  ein  Wiedererscheinen  Christi  auf  Erden 
noch  bevor,  das  aber  nach  Art  und  Zweck  ein  so  völlig  anderes 
ist,  wie  sein  erstes,  daß  es  die  Unwiederholbarkeit  desselben 
nur  bestätigt  (9,  27  f.).  Denn  wie  dem  Menschen  gesetzt  ist, 
nur  einmal  zu  sterben,  so  hat  auch  er  nur  einmal  bei  seinem 
Selbstopfer  den  Tod  erlitten,  um  nach  Jesaj.  53,  12  Vieler  Sünden 
zu  tragen;  aber  bei  seinem  zw^eiten  Erscheinen  hat  er  mit  der 
Sünde,  die  für  immer  gesühnt  ist,  nichts  mehr  zu  schaffen. 
Yielmehr,  da  dem  Menschen  nach  dem  Tode  nur  noch  das 
Gericht  bevorsteht,  das  ihn  zum  ewigen  Yerderben  verurteilt, 
w^enn  er,  mit  ungesühnter  Sünde  behaftet,  stirbt,  so  könne 
Christus  zum  zweiten  Male  nur  erscheinen,  um  denen,  die  mit 
ausdauernder  Erwartung  seiner  Wiederkunft  entgegensehen,  die 
messianische  Errettung  von  diesem  Yerderben  zu  vermitteln. 
Es  ist  überaus  fein,  wenn  somit  das  Hauptstück  der  Erörterung 
über  die  leirovoyia  des  messianischen  Hohenpriesters  (8,  6)  mit 
einem  Hinblick   darauf  schließt,    daß  der  Endzweck  derselben 


56  Weiß,  Der  Hebräerbrief. 

nur  erreicht  werden  kann  bei  denen,  die  auf  seine  Wiederkunft 
ausdauernd  warten  und  nicht  etwa,  wie  es  bei  dem  scheinbaren 
Ausbleiben  derselben  bei  vielen  geschah,  an  ihr  irre  werden. 
Es  ist  das  nur  ein  neuer  Beweis  dafür,  daß  auch  dieser  Ab- 
schnitt, der  am  stärksten  den  Anschein  einer  rein  akademischen 
Erörterung  hat,  sehr  bestimmte  Bedürfnisse  der  Leser  im 
Auge  hat. 

Das  wird  aber  besonders  klar  an  dem  Schlüsse  desselben 
10,  1  — 18,  wo  sein  praktisches  Ziel  unzweifelhaft  hervortritt. 
War  schon  9,  25  angedeutet,  daß  die  einmalige  Außerkraftsetzung 
der  Sünde  die  Wiederholung  des  jährlichen  Versöhnopfers  aus- 
schloß, so  wird  hier  direkt  gesagt,  daß  die  levitischen  Hohen- 
priester unabläßig  jährlich  mit  denselben  Opfern  ihre  Sühn- 
tätigkeit vollziehen  mußten,  weil  sie  die  zu  Gott  Nahenden 
niemals  in  Wahrheit  zu  der  rs/.ei(ooig  bringen  konnten,  die  ja 
nach  7,  1 1  das  Priestertum  erstrebte.  Hätten  die  Gottesdienst- 
tuenden wirklich  durch  jene  Sühnopfer  das  Bewußtsein  voller 
Sündenreinheit  erlangt,  so  würden  sie  ja  keine  weiteren  Opfer 
zu  bringen  nötig  gehabt  haben.  Xun  erinnerte  sie  aber  die  jähr- 
liche Wiederkehr  des  Versöhnungsfestes  daran,  daß  sie  solcher 
immer  wieder  bedurften.  Diese  Unfähigkeit  auch  des  großen 
Versöhnopfers  begründet  der  Verfasser,  wie  er  schon  durch  das 
iv  at'jLiaii  äXloToUp  9,  25  (vgl.  9,  1 2)  andeutet,  daraus,  daß  Tier- 
blut unmöglich  die  Sünden,  die  an  uns  in  der  Form  des  Schuld- 
bewußtseins haften  bleiben,  völlig  hinwegnehmen  könne.  Daß 
Gott  diese  Opfer  doch  trotzdem  selbst  angeordnet,  erklärt  er 
daraus,  daß  das  Gesetz  nur  den  Schattenriß  der  zukünftigen 
Güter  habe,  aber  nicht  das  Bild  dieser  Dinge  selbst  (10,1—4). 
Das  kann  man  freilich  nicht  verstehen,  wenn  man,  wie  die 
Ausleger  meist,  darunter  die  Güter  der  Heilsvollendung  ver- 
steht und  unter  eixdtv  irgendwie  eine  die  Wirklichkeit  in  sich 
tragende  Erscheinungsform  (vgl.  noch  v.  Soden  S.  72).  Denn 
ein  Bild  enthält  eben  nicht  das  Wesen  der  Sache  in  sich,  sondern 
stellt  sie  nur  dar;  und  ein  Bild  der  ewigen  Güter  sucht  doch 
niemand  im  Gesetz,  das  nur  Forderungen  stellt.  Wohl  aber 
sucht  man  in  ihm  nach  Weisungen,  welche  uns  dazu  verhelfen 
sollen,  wirklich  vollkommen  in  Gottes  Augen  dazustehen;  und 
das  Bild  dieser  Güter  sollte  uns  befähigen,  seine  Forderungen 
zu  erfüllen.  Nun  ist  aber  nach  8,  12  erst  im  neuen  Bunde  die 
volle  Sündenvergebung  verheißen,  welche  die  Güter  der  Heils- 
zukunft (vgl.  2,  5.  6,  5),  die  Reinigung,  Heiligung  und  Vollendung 


6.  Die  Abschaftung  des  Opferkultus.  57 

in  sich  schließt.  Unmöglich  also  konnte  das  Gesetz  des  alten 
Bundes  ein  Bild  derselben  geben,  weil  es  dann  auch  hätte  zeigen 
müssen,  wie  sie  zu  erlangen  seien.  Aber  einen  Schattenriß 
derselben  wollte  es  geben;  und  auch  die  oxid  ist  ja  nicht  etwas 
wesenloses,  wie  man  im  Yerfolg  der  Mißdeutung  von  elxcov 
gemeinhin  annimmt,  aber  es  zeigt  freilich  auch  nicht  das  Bild 
jener  Güter  selbst,  sondern  nur  ihre  Umrisse.  Was  es  um  eine 
volle  Sündenreinigung  sei,  um  die  (religiöse)  Heiligung,  um  die 
Vollendung  in  Gottes  Augen,  sollte  der  Israelit  ahnen  lernen 
aus  dem  Gesetz.  Daß  diese  Güter  nur  durch  ein  hohenpriester- 
liches Sühnopfer  erlangt  werden  könnten,  wollte  es  zeigen;  aber 
wer  der  Hohepriester  sein  sollte  und  was  sein  Opfer,  wenn  diese 
Güter  im  neuen  Bunde  in  voller  Wirklichkeit  kämen,  konnte  und 
wollte  es  nicht  aussagen.  Man  kann  in  der  Tat  nicht  klarer  aus- 
drücken, was  die  Grundanschauung  des  Hebräerbriefs  ist,  daß  das 
Kultusgesetz  des  alten  Bundes  nur  typische  Bedeutung  hat. 
Nur  daraus  erklärt  sich,  wie  der  Verfasser  von  der  Ab- 
schaffung eines  doch  von  Gott  selbst  gegebenen  Gesetzes  reden 
kann.  Das  tut  er  aber  10, 5 — 9  direkt,  indem  er  nach  seiner  Lesung 
und  Deutung  von  Psalm  40,  7  ff.  darin  die  Erklärung  des  Messias 
findet,  er  komme  nicht  um  Tieropfer  darzubringen,  die  Gott 
jetzt  nicht  mehr  wolle,  sondern  um  mit  dem  Leibe,  den  ihm 
Gott  bei  seiner  Menschwerdung  bereitet,  seinen  Willen  zu  tun. 
Dieser  Wille  ist  aber  nach  10,  10  kein  anderer,  als  daß 
Jesus  Christus  durch  die  Opferdarbringung  seines  Leibes  ein- 
fürallemal  unsere  Weihe  an  Gott  (^vgl.  2,  11)  durch  volle 
Sündenreinigung  vollziehen  sollte.  Da  aber  bisher  immer  nur 
von  dem  hohenpriesterlichen  Sülmopfer  die  Rede  war,  geht  der 
Verfasser  10,  11 — 14  noch  einen  Schritt  weiter.  Er  stellt  der 
täglichen  leixovQyia  der  Priester  überhaupt,  die  immer  dieselben 
Opfer  darbringen  müssen,  weil  sie  ihrer  Natur  nach  nicht  im- 
stande sind,  die  Sünden  völlig  hinwegzunehmen,  Christum  gegen- 
über, der,  nachdem  er  durch  sein  einmaliges  Opfer  die,  welche 
zum  fehl-  und  fleckenlosen  Eigentum  Gottes  geweiht  werden, 
für  alle  Zeit  zur  leXelcooig  gebracht  hat  (bem.  das  Perf.),  sich 
zur  Rechten  Gottes  gesetzt  hat,  wo  er  nur  noch  der  Erfüllung 
der  Verheißung  von  Psalm  110,  1  wartet.  Diese  Vollendung  des 
Erlösungswerkes  durch  ihn  bezeugt  aber  auch  der  heilige  Geist 
in  der  schon  8,  8  — 12  angezogenen  Weissagung,  mit  welcher 
in  verkürzter  Wiederholung  seines  Hauptinhalts  der  Abschnitt 
schließt,    wie   er  mit  ihr  begann.     Lii   neuen   Bunde  wird    die 


58  Weiß,  Der  Hebräerbrief. 

Erkenntnis  des  göttlichen  Willens  und  der  Sinn  zu  seiner  Er- 
füllung geweckt,  für  alle  aber  in  der  Entwicklung  dieses  neuen 
Lebens  noch  vorkommenden  Sünden  eine  volle  Vergebung  ver- 
heißen. Dann  aber  kann  es  eine  jigooqjogd  tieql  äjuagiiag  über- 
haupt nicht  mehr  geben;  der  gesamte  Opferkultus  ist  damit  ab- 
geschafft (10,  15  — 18).  Mit  der  Erfüllung  dieser  Yerheißungen 
des  neuen  Bundes  ist  die  erwartete  Heilszeit  gekommen,  sie 
kommt  nicht  erst  mit  der  Wiederkunft  des  Messias.  Wird  man 
bei  der  scheinbaren  Yerzögerung  derselben  an  der  Hoffnung 
auf  diese  irre,  und  meint  man  bei  dem  Aufgeben  des  Messias- 
glaubens sich  immer  noch  der  Gnadenmittel  des  alten  Bundes 
getrösten  zu  können,  so  ist  das  eine  leere  Illusion.  Gott  selbst 
hat  die  kultische  Ordnung  desselben,  die  nur  eine  typische 
Bedeutung  hatte,  abgeschafft.  Zu  dieser  Erkenntnis  die  Leser 
zu  führen,  die  all  ihren  Voraussetzungen  widersprach,  und  für 
die  daher  der  Verfasser  5,  1 1  wenig  Willigkeit  zu  hören  bei 
ihnen  voraussetzt,  ist  der  praktische  Zweck  all  dieser  Er- 
örterungen. ^ 

^)  Es  handelt  sich  also  nicht  darum,  ^solchen,  denen  unter  den  Widrij?- 
keiten  des  Lebens  die  beseligende  Erfahrung  der  von  Jesu  Leben  (V)  und 
insbesondere  seinem  Tode  ausgehenden  endgültig  erlösenden  und  zu  Gott 
führenden  Kraft  sich  verdunkelte,  die  Richtigkeit  und  sichere  Begründung 
derselben  klar  zu  machen"  (v.  Soden  S.  74).  Von  subjektiven  Erfahrungen 
ist  hier  gar  keine  Rede,  sondern  von  der  objektiven  Tatsache,  daß  der 
ATliche  Opferkultus  abgeschafft  sei.  Was  daran  Heidenchristen,  die  den- 
selben kaum  kannten,  jedenfalls  nie  eine  Bedeutung  demselben  beigelegt 
hatten,  für  ein  Interesse  haben  sollten,  ist  in  der  Tat  nicht  abzusehen.  Und 
selbst  die  Kehrseite  davon,  daß  in  Christo  volle  Sündenvergebung  be- 
schafft sei,  konnte  für  solche  kein  Interesse  haben,  die  infolge  ihrer  Ver- 
lockung zu  den  alten  heidnischen  Sünden  oder  aus  Leidensscheu  ihr 
Christentum  aufzugeben  in  Gefahr  standen,  da  sie  ja  damit  jedes  Be- 
dürfnis nach  Sündenvergebung  preisgaben,  am  wenigsten  aber  in  dem 
ATlichen  Opferkultus  dafür  Befriedigung  suchten. 


7.  Die  Zeitlage  des  Hebräerbriefs.  59 


7.  Die  Zeitlage  des  Hebräerbriefs. 

(10,19-12,  11) 

Die  dogmatistische  Auffassung  unserer  Schrift  sieht  in  den 
Erörterungen  über  das  Hohepriestertum  Christi  und  sein  Opfer, 
die  sie  (wie  wir  sahen,  irrtümlich)  bereits  5,  1  beginnen  läßt,  das 
eigentliche  Hauptstück  derselben,  dem  nun  nur  noch  eine  prak- 
tische „Nutzanwendung"  folgt  (vgl.  v.  Soden  S.  75).  Sie  über- 
sieht, wie  absichtsvoll  10,  19 — 23  an  4,  14 — 16  anknüpft,  in 
welcher  Ermahnung  die  durch  die  Homilie  über  Psalm  95  als 
die  wichtigste  charakterisierte  Ausführung  des  Briefes  über  das, 
was  den  Lesern  nottat  (3,1 — 4,13),  gipfelte,  da  sich  5,1 — 10 
nur  als  Begründung  derselben  einführt.  Die  Sache  verhält  sich 
also  gerade  umgekehrt.  Das  Ermahnungsschreiben,  das  dort 
zuerst  sein  praktisches  Ziel  ins  Auge  faßte,  wird  hier  erst  fort- 
gesetzt, nachdem  5,11 — 6,20  ausgeführt,  wie  dringend  die 
Leser,  um  dasselbe  recht  zu  Avürdigen,  die  Erörterungen  über  die 
Änderung  des  Priestertums  und  die  Abschaffung  des  Opferkultus 
(7,1  — 10,18)  bedurften.  Der  Brief  geht  von  nun  an  in  rein 
auf  die  Zeitlage  der  Leser  berechneten  Ermahnungen  aus  ohne 
jede  theoretische  Erörterung,  da  wir  sehen  werden,  daß  auch 
Kp.  1 1  nur  denselben  dient.  Zum  TiQooeQxeo^aL  jueto.  Tiaggi^oiag 
war  4,  16  ermahnt,  und  unser  Abschnitt  beginnt  damit,  daß  wir 
diese  7iagQi]oia  haben  auf  Grund  dessen,  Avas  im  Vorigen  er- 
örtert ist  (bem.  das  ovv  10^  19). 

Wie  die  Erörterung  über  die  Abschaffung  des  Opferkultus 
damit  begann,  daß  die  Teilung  der  Stiftshütte  in  das  für  die 
Priester  bestimmte  Heilige  und  das  für  den  Hohenpriester 
reservierte  Allerheiligste  lehre,  daß  im  alten  Bunde  es  noch 
keinen  Zugang  zu  Gott  selbst  gab,  bis  der  messianische  Hohe- 
priester mittels  seines  eigenen  Blutes  in  die  eigentliche  Woh- 
nung Gottes  im  Himmel  selbst  einging  (9,  1 — 12),  so  beginnt 
unser  Abschnitt  damit,  daß  wir  in  dem  Blute  Jesu  eine  Freudig- 
keit haben  in  Bezug  auf  den  Eingang  in  jenes  himmlische 
Heiligtum.     Wir    sind   nämlich   gewiß,    denselben   nicht    mehr 


60  Weiß,  Der  Hebräerbrief. 

verschlossen  zu  finden,  seit  Jesus,  wie  der  Verfasser  in  An- 
spielung auf  die  alte  Überlieferung  Mrk.  15.  38  sagt,  durch  den 
Tod  seines  Fleisches  den  Vorhang  hinwegtat,  der  das  Aller- 
heiligste  verschloß,  und  so  einen  gangbaren  Weg  zu  der  Woh- 
nung Gottes  bereitete,  den  er  selbst  zuerst  durch  seinen  Ein- 
gang in  dasselbe  einweihte  (10, 19  f.).  Und  wie  8,  l  f.  als  der 
Hauptpunkt  in  der  Erörterung  über  die  Änderung  des  Priester- 
tums  betont,  daß  der  neue  Priester  im  oberen  Heiligtum  fungiert, 
wo  er  zur  Rechten  Gottes  sitzt,  so  verweist  10,  21  darauf,  daß 
wir  einen  großen  Priester  haben,  der  durch  sein  gottgleiches 
Walten  über  das  Haus  Gottes  (vgl.  3,  6),  uns  alles  vermitteln 
kann,  was  wir  nach  4,  16  in  unserer  gegenwärtigen  Lage  be- 
dürfen. Wie  ausdrücklich  10,  22  auf  diese  Stelle  zurückblickt, 
zeigt  die  Tatsache,  daß  aus  ihr  lediglich  vorausgesetzt  wird, 
worum  es  sich  bei  dem  völlig  unbestimmt  gelassenen  Tiooaeoyeodaiy 
zu  dem  hier  aufgefordert  wird,  handelt.  Auch  das  i^ietä  äh-j- 
-^ivrig  yModiag  erhält  doch  erst  einen  Inhalt,  wenn  das  Herz 
aufrichtig  nach  dem  verlangt,  was  dort  bei  dem  Hinzutreten 
zum  Gnadenthron  erfleht  wird,  nämlich  die  göttliche  Gnade, 
welche  allein  trotz  aller  Gefahren  und  Xöte  der  Gegenwart 
uns  rechtzeitige  Hilfe  schaffen  kann.  Jenes  Herzutreten  ist 
aber  freilich  nur  möglich,  w^enn  man  voll  überzeugt  ist  von  den 
im  Vorigen  erörterten  Heilstatsachen  und  sich  auf  Grund  der- 
selben im  Gewissen  gereinigt  weiß  von  aller  Sündenschuld,  weil 
man  beim  Eintritt  in  den  neuen  Bund  eine  Entsündigung  er- 
fahren hat,  wie  Israel  sie  bei  der  ersten  Bundesstiftung  durch 
die  Besprengung  mit  dem  Blut  des  Bundesopfers  erfuhr  (9,  20). 
Es  sind  nicht  nur  grammatische  Gründe,  welche  nötigen, 
das  xal  —  —  yMieyco/iev  als  das  zweite  Stück  der  Ermahnung  zu 
betrachten,  wie  auch  v.  Soden  S.  75  richtig  erkannt  hat;  denn 
hier  wird  erst  klar,  wozu  wir  uns  bei  dem  noooeoyeodai  Hilfe 
zu  erflehen  haben.  Was  die  Ausleger  so  oft  irre  geführt  hat, 
ist  die  sprachliche  Gleichgestaltung  und  die  sachliche  Beziehung 
des  kEXovouFvoi  und  oeQavriouevoL  mit  einander,  woraus  man  die 
Verbindung  der  beiden  Partizipien  durch  xai  folgern  zu  müssen 
meinte.  Man  übersah  nur,  daß  beiden  ebenso  ihr  Recht  wird, 
wenn  letzteres  im  ersteren  wieder  aufgenommen  wird.  Dqww 
die  Abwaschung  mit  reinem  Wasser  (in  der  Taufe)  ist  ja  nur 
die  sinnbildliche  Versiegelung  der  Reinigung  des  Gewissens  von 
Schuldbewußtsein,  die  in  der  Taufe  erteilt  wird.  Da  aber  nur 
diese    den   Täufling  der    definitiven    Errettung  im  Gericht   und 


7.  Die  Zeitlage  des  Hebräerbriefs.  (j  1 

damit  der  Erlangung  seines  Hoffnungszieles  gewiß  macht,  so  ist 
ihre  Versiegelung  in  der  Taufe  ebenso  die  Voraussetzung  des 
Festhaltens  am  Bekenntnis  der  Hoffnung,  wie  die  Entlastung 
vom  bösen  Gewissen  die  Voraussetzung  eines  freudigen  Herzu- 
tretens  zum  Gnadenthron.  Auch  die  Ermahnung  zum  Festhalten 
des  Bekenntnisses  der  Hoffnung  10,23  ist  lediglich  eine  Rück- 
kehr zu  der  grundlegenden  Ermahnung  des  Briefes  4,  14  (xga- 
TcojuEv  rfjg  öfioloyiag);  denn  daß  hier  speziell  das  Bekenntnis 
der  Hoffnung  genannt  wird,  hat  doch  seinen  Grund  schon  darin, 
daß  in  der  Situation  der  Leser  gerade  dieser  Punkt  gefährdet 
war,  sofern  das  scheinbare  Ausbleiben  der  Parusie  an  derselben 
zweifelhaft  zu  machen  begann.  Aber  das  war  es  doch  über- 
haupt, was  die  Messiasgläubigen  von  ihren  ungläubigen  Volks- 
genossen unterschied,  daß  sie  die  ganze  Zukunftshoffnung  Israels 
an  die  Wiederkehr  des  von  jenen  verworfenen  und  gekreuzigten 
Jesus  knüpften;  und  diese  Hoffnung  war  also  in  der  Tat  der 
Mittelpunkt  des  Bekenntnisses  zum  Messias,  das  sie  bei  ihrer 
Taufe  abgelegt  hatten  und  nun  unbeugsam  festhalten  sollten. 
Dann  aber  wird  es  vielleicht  besser  sein,  bei  dem  eTiayysikdiuEvog, 
auf  dessen  Treue  der  Verfasser  seine  Ermahnung  gründet,  an 
Jesum  zu  denken,  der  ja  seine  Wiederkunft  verheißen  hatte. 
Wir  werden  uns  erinnern,  daß  die  grundlegende  Ermahnung 
des  Briefes,  die  in  dem  KQaicbjLiev  jfjg  öjuoXoyiag  4,  14  gipfelte, 
mit  der  Aufforderung  begann,  den  Blick  auf  die  Treue  Jesu 
zu  richten,  den  sie  als  ihren  äjiooTolog  xal  aQXieQEvg  bekannten 
(3,  1). 

Man  sollte  billig  fragen,  wie  es  kommt,  daß  an  die  beiden 
für  das  Christenleben  grundlegenden  Ermahnungen  10,24  eine 
dritte  geknüpft  wird,  die,  so  wichtig  sie  sein  mag,  doch  schein- 
bar nur  ganz  konkrete  Einzelfälle  in  Betracht  zieht,  nämlich 
seine  Aufmerksamkeit  aufeinander  zu  richten,  um  (nicht,  wie 
V.  Soden  S.  76  sagt,  zur  Befolgung  der  beiden  ersten  Er- 
mahnungen, sondern)  zur  Liebe  und  zu  guten  Werken  anzuregen. 
Die  Antwort  darauf  gibt  der  Partizipialsatz  in  10, 25.  Es 
handelt  sich  nämlich  nicht  um  eine  gelegentliche  Anregung 
im  persönlichen  Verkehr,  sondern  um  eine  Anregung  in  der 
Gemeindeversammlung,  wo  jeder  seine  Gabe  nutzen  soll,  um 
auf  etwaige  Mängel  im  Liebesleben  oder  im  sittlichen  Leben, 
die  er  bei  aufmerksamer  Beobachtung  im  Gemeindeleben  wahr- 
genommen hat,  hinzuweisen  und  zur  Abstellung  derselben  anzu- 
regen. Aber  die  Warnung  vor  dem  Verlassen  der  Versammlungen, 


62  Weiß,  Der  Hebräerbrief. 

wodurch  man  die  Gelegenheit  zu  so  segensreicher  Wirksamkeit 
versäumt,  setzt  nicht  etwa  einzelne  Fälle  von  Lässigkeit  im 
Besuch  derselben  voraus,  sondern,  wie  das  xadoK  edog  noiv 
unzweifelhaft  zeigt,  daß  Einzelne  dieselben  prinzipiell  vernach- 
lässigten. Es  genügt  auch  nicht  den  Grund  davon  darin  zu 
suchen,  daß  ihnen  die  dort  besprochenen  Wahrheiten  gleich- 
gültig geworden  waren,  obwohl  auch  das  ja  schon  schlimm  genug 
war;  denn  das  eavTwv  involviert  den  Gegensatz  ihrer  eigenen 
Yersammlungen  ^Q^Qn  andere  ähnlicher  Art^.  Jene  riveg  ver- 
mieden also  den  Besuch  der  messiasgläubigen  Konventikel,  um 
nicht  mehr  augenfällig  sich  als  Christen  zu  zeigen,  oder  weil 
sie  bereits  in  den  synagogalen  Yersammlungen  eine  ausreichende 
Erbauung  fanden.  Es  ist  nur  die  Lehrweisheit  des  Verfassers, 
wenn  er  diese  höchst  bedenkliche  Erscheinung  nicht  als  das 
rügt,  was  sie  in  der  Tat  war,  der  beginnende  Rückfall  ins 
Judentum,  sondern  als  Verletzung  der  10,24  empfohlenen 
Liebespflicht.  Das  wird  ja  auch  daraus  klar,  daß  er  dort  eben 
nur  von  Anregungen  zu  praktischer  Betätigung  des  Glaubens- 
lebens redet,  Avährend  doch  der  ganze  Brief  zeigt,  daß  es  daran 
viel  weniger  fehlte  (vgl.  6,  10)  als  an  der  Festigkeit  des  Glaubens- 
lebens selbst.  Aber  dazu  konnten  freilich  die  am  wenigsten 
anregen,  deren  Verlassen  der  Versammlungen  bereits  von  den 
schwersten  Mängeln  desselben  zeugte. 

Die  drohende  Hinweisung  auf  das  nahe  Ende,  mit  der 
10,  25  schließt,  und  zwar,  um  ihre  Bedeutung  hervorzuheben, 
in  einem  selbständigen  Satze,  der  sich  mit  xai  anschließt,  kann 
weder  auf  alle  Ermahnungen  von  10,  22  an  gehen  (v.  Soden. 
S.  76),  da  weder  die  erste,  noch  die  zweite  die  Motivierung 
durch  eine  Drohung  verträgt,  noch  auf  das  jiagay.a/.ovvxeg ,  das 
ohne  Objekt  nicht  einmal  einen  Satzteil  bildet,  der  zu  Tooovroy 
jLiäX^ov  ergänzt  werden  kann,  sondern,  wie  es  in  der  Xatur 
einer  Drohung  liegt,  zu  dem,  wovon  im  vorigen  abgemahnt 
war.  Dann  aber  liegt  darin  unzweideutig,  daß  das  Verlassen 
der  Versammlungen  als  das  Sympton  einer  Gesinnung  aufgefaßt 
ist,  die  bei  dem  nahendem  Gerichtstage  die  schwerste  Strafe  zu 
erwarten  hat.  Fragt  man  aber,  woran  die  Leser  das  Nahen 
dieses  Gerichtstages  sehen  sollen,  so  haben  wir  hier  ein  Datum  für 


^)  Wenn  V.  Soden  S.  75  dem  dadurch  zu  entgehen  sucht,  daß  er  sagt, 
der  Verfasser  habe  nicht  r],u(öv  geschrieben,  weil  er  selber  nicht  dabei 
sein  konnte,  so  übersieht  er,  daß  derselbe  dann  vfiwv  geschrieben  oder 
jeden  Genetiv  weggelassen  hätte. 


7.  Die  Zeit  läge  des  Hebriierbriefs.  03 

die  Abfassungszeit  unsers  Briefes,  wie  es  bestimmter  gar  nicht 
sein  kann.  Denn  das  ßleners  weist  auf  Zeichen  der  Zeit  hin, 
welche  das  Nahen  dieses  Tages  unzweideutig  ankündigen.  Nun 
steht  aber  aus  der  ältesten  Überlieferung  der  eschatologischen 
Reden  Jesu  fest,  daß  man  die  Wiederkunft  Jesu,  der  jenen 
Gerichtstag  abhalten  sollte,  spätestens  im  Verfolg  der  mit  dem 
jüdischen  Revolutionskriege  hereinbrechenden  Trübsalszeit  er- 
wartete. Der  Brief  kann  also  nur  unter  den  Vorzeichen,  welche 
den  Ausbruch  dieses  Krieges  unfehlbar  erwarten  ließen,  ge- 
schrieben sein,  wie  schon  seit  der  Bleekschen  Erklärung  viel- 
fach anerkannt  ist.  Gerade  in  dieser  Zeit  begreift  sich,  wie 
in  der  gesamten  nationaljüdischen  Bevölkerung,  zu  der  ja  auch 
die  Messiasgläubigen  gehörten,  noch  einmal  die  Begeisterung 
aufflammte  für  die  Heiligtümer  Israels,  für  die  jetzt  der  letzte 
Kampf  gestritten  werden  sollte.  Andrerseits  begreift  sich,  wie 
der  Haß  der  Bevölkerung  gegen  die  Abtrünnigen  in  ihrer  Mitte, 
die  diesen  Kampf  nicht  mitmachen  wollten,  sich  in  einer  Weise 
steigerte,  die  das  Schlimmste  befürchten  ließ.  In  diesem 
kritischen  Augenblick  war  es  begreiflich  genug,  daß  die  Frage 
entstand,  ob  man  sich  nicht  mit  seinen  Volksgenossen  aussöhnen 
sollte,  indem  man  den  Messiasglauben  aufgab,  der  schon  solange 
die  Hoffnung  auf  die  Wiederkehr  des  Messias  enttäuscht  hatte. 
Hatte  doch  die  palästinensische  Christenheit  in  ihrem  Messias- 
glauben nie  einen  Gegensatz  gesehen  gegen  die  Heiligtümer, 
in  welchen  der  fromme  Jsraelit  von  jeher  seine  religiöse  Be- 
friedigung gefunden  hatte,  und  an  denen  man  um  so  mehr  fest- 
halten mußte,  als  jede  Vernachlässigung  derselben  und  jede 
Bestreitung  ihres  Wertes  die  Mission  unter  ihrem  Volke  aussichts- 
los und  so  die  immer  noch  gehoffte  Gesamtbekehrung  des 
Volkes  unmöglich  gemacht  hätte.  Diese  einst  so  vollberechtigte 
Anhänglichkeit  an  die  alten  Heiligtümer  war  im  gegenwärtigen 
Moment  zu  einer  ungeheueren  Gefahr  geworden,  deren  erstes 
Sympton  jenes  Verlassen  der  Versammlungen  war. 

Jeder  Versuch,  die  Bedeutung  davon  abzuschwächen,  wird 
aber  definitiv  ausgeschlossen  durch  die  furchtbar  ernste  Drohung, 
welche  10,  26  erst  die  Andeutung  einer  solchen  in  dem  Schluß- 
satz von  10,  25  erläutert.  Es  handelt  sich  hier  um  das  Begehen 
einer  bestimmten  Sünde,  welche  als  eine  wissentliche  und 
willentliche  im  Gegensatz  zu  den  Schwachheitssünden,  die  das 
AT.  als  ein  äxovokog  ä^uagidveiv  bezeichnet  (Lev.  4,  2),  charak- 
terisiert wird.    Sie  ist  noch  nicht  begangen,  wie  das  ^jlicqv  und 


^4  Weiß,  Der  Hebräerbrief. 

das  Part,  praes.  zeigt;  aber  der  Verfasser  setzt  voraus,  daß  sie 
begangen  werden  könnte,  und  damit  kann  nur  der  Rückfall 
ins  Judentum  gemeint  sein,  der  schon  6,  6  als  die  Sünde 
charakterisiert  war,  von  der  es  keine  Umkehr  mehr  gibt,  und 
die  doch  sichtlich  mit  jenem  Verlassen  der  Versammlungen 
bereits  begann.  Ausdrücklich  erinnert  das  //era  t6  laßelv  zip 
emyvMoiv  rfjg  äh^üeiag  daran,  wie  die  Leser  eben  noch  in  den 
vorhergegangenen  Erörterungen  die  volle  Erkenntnis  darüber 
empfangen  haben,  daß  mit  der  Änderung  des  Priestertums 
im  neuen  Bunde  der  Opferkultus  überhaupt  abgeschafft  sei,  es 
also  für  die,  welche  zum  alten  Bunde  zurückkehren  wollen, 
kein  Opfer  für  solche  Sünde  mehr  gebe,  sondern  nur  eine 
furchtbare  Strafe,  wie  sie  das  Gesetz  Mosis  über  die  verhängte, 
welche  die  Bosheitssünde  einer  absichtlichen  Nichtachtung  dieses 
Gesetzes  begangen  hatten  (10,  27  f.,  vgl.  2,  2).  Es  liegt  am 
Tage,  wie  diese  Drohung  ihres  Eindrucks  völlig  verfehlen 
mußte,  wenn  sie  an  Pleidenchristen  gerichtet  war,  welche  die 
ATliche  Unterscheidung  der  Schwachheits-  und  Bosheitssünden 
kaum  kannten,  denen  sie  mindestens  nicht  von  Jugend  auf  so  in 
Fleisch  und  But  übergegangen  war,  wie  geborenen  Juden.  Auch 
die  Art,  wie  die  furchtbare  Strafe,  w^elche  der  Feuereifer  Gottes 
über  die  Bosheitssünde  verhängen  müsse,  von  der  10,  26  redete, 
an  der  Größe  ihres  Frevels  veranschaulicht  wird,  setzt  doch  Leser 
voraus,  welche  wissen,  daß  das  Kostbarste,  was  das  AT.  ver- 
hieß, der  Sohn  Gottes,  d.  h.  der  Messias,  ist,  den  man,  nachdem 
man  ihn  in  Jesu  gefunden,  wenn  man  jetzt  den  Messiasglauben  auf- 
gibt, wie  die  allerwertloseste  Sache  behandelt,  die  man  hinaus- 
wirft, damit  sie  die  Leute  zertreten  (vgl.  Mtth.  5,  13).  Absichtlich 
ist  10,  29  nicht  von  dem  Blut  des  neuen  Bundes  die  Rede, 
sondern  von  dem  Bundesblut,  das  jeder  Jsraelit  als  ein  Alier- 
heiligstes  achtete,  weil  dadurch  einst  sein  Verliältnis  zu  Gott 
eingeweiht  war,  und  von  dem  sie  aus  den  Abendmahlsworten 
wußten,  daß  das  Blut  Jesu,  in  dem  sie  zu  Genossen  des  neuen 
Bundes  geweiht  waren,  ein  solches  war,  um  anzudeuten,  welchen 
Frevel  sie  begehen,  wenn  sie  dasselbe  für  profan  achten.  Auch 
der  Geist,  der  durch  seine  Wunderkräfte  ihnen  einst  die  Wahr- 
heit der  Heilsbotschaft  bezeugt  hatte  (2,  4).  wird  als  eine  Gabe 
göttlicher  Huld  bezeichnet,  den  als  einen  Irrgeist  zu  schmähen 
doch  der  höchste  Frevel  ist,  den,  wie  noch  einmal  in  altheiligen 
Schriftworten  gesagt  wird,  das  furchtbarste  Gericht  erwartet 
(10,  30f.). 


7.  Die  Zeitlage  des  Hebräerbriefs.  (35 

Ganz  wie  der  Yerfasser  6,  9 f.,  wo  er  von  den  unseligen 
Folgen  eines  Abfalls  vom  Christentume  geredet  hatte,  die  Leser 
damit  beruhigt,  daß  er  sich  zu  ihnen  noch  eines  Besseren  ver- 
sehe, geht  er  10,32  von  der  furchtbaren  Drohung  für  den  Fall 
eines  Rückfalls  ins  Judentum  dazu  über,  sie  an  ihr  Verhalten  in 
früheren  besseren  Tagen  zu  erinnern,  das  ihm  die  Hoffnung 
gibt,  jenen  Abfall  durch  seine  Ermahnungen  noch  abzuwenden. 
Weder  ist  dabei  von  einer  besonderen  „Verfolgung"  die  Rede, 
die  in  der  Vergangenheit  liegt,  noch  von  einer,  die  sie  jetzt 
bedroht.  Denn  das  (pcoT.iodhTeg  kann  ohne  ein  ägii  oder  dergl. 
unmöglich  besagen,  daß  sie  unmittelbar  nach  ihrer  Bekehrung 
einen  schweren  Leidenskämpf  erduldeten.  Es  lag  doch  so  nahe 
der  Grefahr  des  Rückfalls  ins  Judentum  gegenüber,  in  der  sie 
schwebten,  obwohl  sie  eben  noch  eine  eingehende  Belehrung 
darüber  empfangen  hatten,  wie  mit  dem  neuen  Bunde  die 
Gnadenmittel  des  alten  aufgehoben  seien,  daran  zu  erinnern, 
wie  schon  die  Erleuchtung,  die  sie  durch  die  erste  Heilsbotschaft 
empfangen,  sie  zu  der  Ertragung  eines  schweren  Leidenskampfes 
befähigt  habe.  Andrerseits  kann  doch  die  Absicht  dieser  Er- 
innerung nur  sein,  sie  zur  Geduld  in  dem  gleichen  Leidenskampf 
zu  ermuntern.  Es  handelt  sich  also  nicht  um  Verfolgungen,  die 
durch  bestimmte  Umstände  hervorgerufen  waren,  sondern  um  die 
Leiden,  die  den  messiasgläubigen  Juden  naturgemäß  aus  ihrer 
sozialen  Gemeinschaft  mit  den  ungläubigen  Volksgenossen  er- 
wuchsen. Daher  stehen  10,  33  die  öveidiojuol  voran,  durch  welche 
man  die  Anhänger  des  zum  Tode  verurteilten  und  am  Holz  des 
Fluches  gestorbenen  Gotteslästerers  als  verabscheuungswürdige 
Ketzer  schmähte  und,  damit  innerlich  durch  le  xai  verbunden, 
die  mancherlei  Bedrückungen,  die  man  sich  solchen  gegenüber 
erlauben  zu  dürfen  glaubte.  Daß  es  dabei,  unter  welchen  Vor- 
wänden immer,  selbst  bis  zu  Einkerkerungen  kam,  war  ja  auch 
in  der  Gegenwart  nach  13^  3  immer  noch  zu  befürchten;  und 
daß  auch  die  Güterberaubungen  (10,  34)  immer  noch  fortgingen, 
erhellt  aus  der  Ermahnung  1 3,  5,  sich  auch  mit  dem  Wenigen, 
was  ihnen  geblieben,  zu  begnügen.  Wir  haben  aber  gesehen, 
warum  in  der  gegenwärtigen  Zeitlage  nur  noch  eine  Steigerung 
dieser  Bedrängnisse  erwartet  werden  konnte. 

Was  die  Tage  der  Gegenwart  von  den  früheren  unter- 
schied, war  nicht  eine  Änderung  ihrer  äußeren  Lage,  sondern 
ihre  innere  Stellung  derselben  gegenüber.  Einst  hatten  sie 
nicht   nur   selbst  die  ihnen    aus  ihrem   Glauben   erwachsenden 

Texte  u.  Untersuchungen  etc.  35,  3.  -5 


65  Weiß,  Der  Hebiäerbrief. 

Leiden  freudig  erduldet,  sondern  auch,  wo  dieselben  sie  noch 
nicht  trafen,  durch  die  Gemeinschaft,  die  sie  mit  bereits  leidenden 
Glaubensgenossen  hielten,  indem  sie  Eingekerkerten  tätige  Teil- 
nahme erwiesen,  sich  selber  willig  gleichen  Leiden  preisgegeben. 
Jetzt  war  man  eher  geneigt,  sich  von  der  Gemeinschaft  der  um 
ihres  Glaubens  willen  Leidenden  zurückzuziehen,  um  nicht  in 
das  gleiche  Schicksal  verwickelt  zu  werden,  wie  schon  die  Er- 
mahnung 1 3,  3  zeigt.  Einst  hatte  man  den  Raub  seiner  Güter 
freudig  begrüßt  in  dem  Bewußtsein,  ein  höheres  und  bleibendes 
Gut  zu  besitzen;  jetzt  war  man  geneigt,  sich  als  von  Gott  ver- 
lassen zu  fühlen,  wenn  man  sich  mit  Wenigem  begnügen  mußte, 
wie  aus  der  Mahnung  13,  5  erhellt.  Was  hatte  diese  Wandlung 
bewirkt?  Man  kann  sich  den  quälenden  Widerspruch,  in  dem 
die  älteste  christliche  Gemeinde  lebte,  nicht  schwer  genug 
denken.  Dieselbe  hatte  mit  dem  Kommen  des  Messias  auf 
eine  Zeit  ungeahnten  Glücks  gehofft;  und  nun  hatte  der  Glaube 
an  den  Messias  ihnen  lediglich  eine  Zeit  schwerer  Bedrängnisse 
eingebracht.  Li  den  früheren  Tagen  hatte  man  diesen  Wider- 
spruch überwunden  durch  die  Hoffnung  auf  die  nahe  Wieder- 
kunft des  Messias,  die  all  jener  Xot  ein  Ende  machen  und  die 
erwartete  goldene  Zeit  herbeiführen  sollte.  Es  war  doch  keine 
rhetorische  Übertreibung,  wenn  der  Verfasser  sagt,  daß  man 
durch  die  demonstrative  Gemeinschaft  mit  den  gefangenen 
Glaubensgenossen  sich  fast  zum  Martyrium  drängte,  daß  man 
den  Raub  seiner  Güter  mit  Freuden  begrüßte,  als  sei  ein  er- 
wünschter Gast  bei  ihnen  eingekehrt.  Solange  die  Hoffnung 
auf  die  nahe  bevorstehende  Wiederkunft  mit  frischer  Glut  die 
Herzen  erfüllte,  konnte  man  es  nur  für  ein  Glück  halten,  Avenn 
die  Opfer,  die  man  für  seinen  Glauben  brachte,  Gelegenheit 
gaben,  denselben  in  schwerer  Probe  zu  bewähren  und  so  von 
dem  wiederkehrenden  Herrn  als  seine  echten  Jünger  vorgefunden 
zu  werden.  Aber  je  länger  die  Wiederkunft  ausblieb,  desto 
schw^ächer  glomm  der  Funke  jener  Hoffnung;  und  als  diese 
gar  geradezu  ins  Wanken  geriet,  da  mußte  wohl  die  Frage  ent- 
stehen, ob  der  Messiasglaube  die  Opfer  lohne,  die  man  täglich 
in  der  Entzweiung  mit  seinen  Volksgenossen  brachte,  und  die, 
wie  wir  zu  10,  25  zeigten,  in  der  gegenwärtigen  Zeitlage  nur 
immer  noch  größer  zu  werden  schienen. 

Was  den  Lesern  damals  die  Freudigkeit  gab,  allen  Leidens- 
anfechtungen gegenüber  am  Glauben  festzuhalten,  war  doch 
genau  dasselbe,  wovon   10,  19  gesagt  war.    daß   es   ilmen  noch 


7.  Die  Zeitlage  des  Hebräerbriefs.  67 

jetzt  die  Freudigkeit  gibt,  allezeit  den  Weg  zum  Thron  der 
Gnade  offen  zu  finden,  nämlich  die  durch  das  Blut  Jesu  emp- 
fangene Entsündigung.  Darum  fordert  sie  der  Verfasser  10,  35 
auf,  das  kostbare  Gut  dieser  jiaoQijoia,  das  sie  besitzen  (bem.  das 
e'xovTeg  10,  19),  nicht  wegzuwerfen,  da  dieselbe  doch  (bem.  das 
rjng)  eine  große  Belohnung  hat.  Denn  wenn  es  einem  an  dieser 
Freudigkeit  nicht  fehlt,  so  kann  er  allezeit  am  Gnadenthron 
erlangen,  was  er  bedarf,  um  die  verheißene  Heilsvollendung 
dereinst  zu  empfangen.  Es  tut  aber  dazu  nach  10,36  nur  eines  not, 
das  ist  die  Ausdauer  im  Festhalten  an  jener  freudigen  Zuversicht, 
die  unter  den  Leidensanfechtungen  der  Gegenwart  der  Wille  Gottes 
von  uns  fordert  ^  Denn  in  einem  Prophetenspruch  (Habak.  2,  3  f.), 
den  der  Verfasser  mit  einer  Reminiszenz  an  Jesaj.  26,  20  ver- 
schmilzt, um  zu  konstatieren,  daß  der  Prophet  ausdrücklich  der 
Meinung  gegenüber,  die  man  eben  jetzt  so  häufig  hörte,  daß 
das  Kommen  des  Verheißenen  verziehe,  die  Nähe  desselben 
verkündigt  (10,  37),  heißt  es,  daß  der  Gerechte,  d.  h.  der,  welcher 
den  Willen  Gottes  in  normaler  Weise  erfüllt,  leben  wird,  d.  h.  das 
kommende  Heil  erlangen  auf  Anlaß  des  Glaubens.  Der  Glaube 
ist  aber  doch,  wie  schon  10,  22  sagte,  das  Fundament  jener 
freudigen  Zuversicht  (bem.  das  ev  nXf}QO(poQiq  moiecog)^  deren 
ausdauerndes  Festhalten  in  der  Gegenwart  gefordert  wird  als 
das  Eine,  was  nottut  zur  Erfüllung  des  göttlichen  Willens. 
Ausdrücklich  heißt  es  ja  nach  10,  38  in  dem  Prophetenspruch 
weiter,  daß  Gott  an  dem,  der  feige  zurückweicht,  kein  Wohl- 
gefallen hat.  Damit  ist  der  Verfasser  auf  den  Kernpunkt  der 
gegenwärtigen  Situation  gekommen,  in  der  man  zu  fragen 
begann,  ob  man  den  Messiasglauben  noch  länger  festhalten 
solle,  oder  aus  feiger  Furcht  vor  einer  Steigerung  der  Leidens- 
anfechtungen ihn  aufgeben.  Damit  hob  man  ja  nur  selbst  die 
Voraussetzung   des   Empfangs    der  verheißenen   Endvollendung 


^)  Die  Ausleger  suchen  meist  hin  und  her.  was  der  Inhalt  dieses 
Willens  sei,  wie  noch  v.  Soden  ihn  S.  78  aus  Kp.  12  erheben  will.  Aber 
das  kann  doch  nur  aus  dem  Zusammenhang  entnommen  werden,  der  da- 
durch festgelegt  ist,  daß  10,36  begründet,  wiefern  das  Festhalten  der 
naQQYjola  (im  Gegensatz  zum  ajioßdllsiv  10,  35)  eine  große  Belohnung  hat. 
Da  nun  diese  Belohnung  zweifellos  in  dem  xo[.uL,so-&ai  n)v  ejiayyellav  be- 
steht, so  kann  der  Wille  Gottes,  von  dessen  Erfüllung  dieselbe  abhängt, 
nur  in  dem  bestehen,  was  den  Gegensatz  zum  djioßdXhiv  rt]v  jtaQQt]oiav 
bildet,  und  das  ist  eben  die  vjio/uov/].  Der  Begriff  der  vjio^iovrj  aber  erhält 
seinen  Inhalt  nur  aus  dem  Zusammenhang,  der  ihn  eben  als  die  Ausdauer 
der  freudigen  Zuversicht  bestimmt,  wie  10,  38  sofort  aufs  Klarste  bestätigt. 

5* 


68  Weiß,  Der  Hebräerbrief. 

auf,  die  an  die  Erfüllung  des  göttlichen  Willens  geknüpft  ist; 
und  dieser  verlangt  eben  die  Ausdauer  der  auf  den  Glauben 
an  den  Messias  sich  gründenden  Freudigkeit,  am  Throne  Gottes 
allzeit  die  Kraft  zu  erlangen,  die  zur  Erlangung  der  Heilsvollendung 
nottut.  Darum  schließt  sich  zum  Schluß  der  Ermahnung  10, 
19  —  37  der  Verfasser  mit  den  Lesern  zusammen,  von  denen 
er  hofft,  daß  er  sie  durch  seine  Ausführungen  überzeugt  hat,  in- 
dem er  10,  39  erklärt,  daß  sie  Glaubensmenschen  seien  um 
der  Seelen  Seligkeit  willen,  damit  sie  nicht  dem  Verderben  ver- 
fallen, das  solche  vtcootoXi]  notwendig  nach  sich  zieht. 

Den  Lesern  wollte  die  Zuversicht  wanken  auf  die  Wieder- 
kehr Jesu,  die  all  ihre  Hoffnungen  erfüllen  sollte,  weil  diese 
scheinbar  ausblieb.  Darum  meinten  manche,  ihre  Überzeugung, 
daß  Jesus  der  verheißene  Messias  sei,  aufgeben  zu  dürfen,  um 
sich  mit  ihren  ungläubigen  Volksgenossen  auszusöhnen,  die  ihren 
Glauben  mit  fanatischem  Haß  verfolgten.  Aber  von  diesem 
Glauben  machte  das  alte  Prophetenwort  alles  Heil  abhängig 
für  Zeit  und  Ewigkeit.  Darum  wirft  der  Verfasser  11, 1  die  Frage 
auf,  was  denn  der  von  dem  Propheten  geforderte  Glaube  sei,  und 
beantwortet  sie  zunächst  dahin:  Es  ist  aber  der  Glaube  eine 
gewisse  Zuversicht  des,  das  man  hoffet  (wie  Luther  unnachahmlich 
übersetzt),  also  jene  Zuversicht,  die  bei  ihnen  ins  Wanken  ge- 
kommen war.  Freilich  muß  diese  Zuversicht  einen  Grund  haben, 
und  dieser  Grund  ist  ein  unwandelbares  Überzeugtsein  von  Tat- 
sachen, wie  der  Apostel  sie  in  seinen  Erörterungen  über  die  epoche- 
machende Bedeutung  des  messianischen  Hohenpriesters  und 
seines  Opfers  dargelegt  hat.  Denn  das  sind  nicht  sichtbare, 
handgreifliche  Tatsachen;  sie  wollen  im  Glauben  ergriffen  sein. 
Daher  muß  der  Glaube,  der  von  den  Lesern  gefordert  wird, 
zugleich  ein  Überzeugtsein  von  der  Wahrheit  jener  Tatsachen 
sein.  Das  wird  nicht  ausgeführt,  um  einen  Lehrsatz  vor- 
zutragen, sondern  um  ihnen  nahezulegen,  daß  nicht  durch  das 
Wankend  werden  ihrer  Hoffnung  ihre  Überzeugung  von  der  Messi- 
anität  Jesu  entwertet  werden  darf,  sondern  daß  der  Glaube,  von  dem 
das  Prophetenwort  all  ihr  Heil  abhängig  macht,  wenn  sie  Gott 
wohlgefällig  sein  wollen,  ebenso  das  Überzeugtsein  von  der  in  jenen 
Tatsachen  begründeten  Messianität  Jesu,  wie  die  Zuversicht  der 
gehofften  Heilsvollendung  sein  muß  ^  In  diesen  Tatsachen  mußten 

')  Es  kann  unmöglich  richtig  sein,  wenn  v.  Soden  S.  79  die  iXjn^ofieva 
und  die  Jigay/iara  ov  ßh.TÖfisva  identifiziert  und  daraus  folgert,  daß  die 
:iioiig  hier  „unter  die  psychologische  Form  der  iL-rig  gebracht  sei",  da  eben 


7.  Die  Zeitlage  des  Hebräerbriefs.  69 

sie  das  bereits  gegenwärtige  Heil  ergreifen,  Avenn  sie  der  ge- 
hofften Heilsvollendung  zuversichtlich  gewiß  werden  wollten, 
und  durften  nicht,  weil  ihre  Hoffnung  ins  Wanken  kam,  den 
Messiasglauben  preisgeben,  an  dem  schon  jetzt  all  ihr  Heil  hing. 
Die  grundlegende  Bedeutung  des  so  seinem  doppelseitigen 
Wesen  nach  charakterisierten  Glaubens  wird  11,2  dadurch  be- 
gründet, daß  auf  Grund  desselben  die  altehrwürdigen  Männer 
der  Yorzeit  Zeugnis  in  der  Schrift  empfangen  haben  von  dem, 
was  sie  erfahren,  getan  oder  erlitten  haben,  sofern  nur  ihr 
Glaube  solches  ermöglichte.  Daß  aber  dabei  an  keinen  andern 
Glauben  gedacht  sei,  als  an  das  Überzeugtsein  von  unsicht- 
baren Dingen,  wie  das,  worauf  alle  Zuversicht  auf  die  gehoffte 
Heilsvollendung  ruht,  erhellt  nach  11,3  schon  daraus,  daß 
die  Grundvoraussetzung  aller  Religion,  wonach  die  Schöpfung 
des  All  ihren  Ursprung  in  Gott  hat,  auf  solchem  Glauben  be- 
ruht. Denn  damit  nicht  das  Sichtbare  aus  solchem  geworden 
sei,  was  in  die  Erscheinung  tritt,  wodurch  sein  Ursprung  Gegen- 
stand sinnenfälliger  Wahrnehmung  (und  nicht  Glaubens)  würde, 
ist  durch  ein  bloßes  Wort  Gottes  die  gesamte  Weltentwicklung 
fertig  gestellt,  und  dieser  Hergang  kann  nur  durch  solches 
Glauben  wahrgenommen  werden^.    Erst  11,  4  kehrt  wieder  zu 

die  :xioziq  ebenso  als  eine  vjrooxaoig,  wie  als  ein  eksy/og  bestimmt  wird, 
die  jedes  ein  ausdrücklich  verschieden  bezeichnetes  Objekt  haben.  Es  ist 
nicht  richtig,  daß  dann  beides  durch  ein  y.ai  verbunden  sein  müßte,  da 
beides  nur  die  durch  die  Verschiedenheit  ihres  Objekts  bedingten  ver- 
schiedenen Beziehungen  des  einen  Grundbegriffs  der  jitozig  sind.  Denn 
dieser  Grundbegriff"  ist  das  Vertrauen,  das,  wenn  es  sich  auf  die  gehoffte 
Heilsvollendang  richtet,  zur  vjioozaoig,  und,  wenn  es  sich  auf  die  Wahr- 
heit sinnlich  nicht  wahrnehmbarer  Tatsachen  richtet,  zum  eleyyog  wird. 
')  Auch  V.  Soden  S.  80  erneuert  die  herrschende  unrichtige  Auffassung 
des  Kp.  11,  als  handle  es  sich  in  ihm  überall  um  die  Aufzählung  von 
Glaubensmustern,  wenn  er  dieselbe  auch  kontextmäßiger  zu  formulieren 
sucht  als  die  meisten  Ausleger,  Aber  er  bestreitet  ausdrücklich,  daß  es 
sich  hier  um  eine  Bestätigung  des  11,  1  über  das  Wesen  des  Glaubens 
Gesagten  handelt,  da  es  dann  heißen  müßte:  roiavzr]  yäg  Ei^iaQzvQi]dii  iv 
roTg  ageoßvzsQoig.  Aber  abgesehen  davon,  daß  dabei  das  fxagzvQeTo&ai  in 
völlig  anderem  Sinne  genommen  wird  als  11,2,  würde  der  Verfasser  viel- 
leicht ähnliches  geschrieben  haben,  wenn  er  eine  Abhandlung  über  das 
Wesen  des  Glaubens  schriebe.  Aber  das  immer  wiederholte  artikellose 
mozsi,  das  mit  Nachdruck  an  die  Spitze  all  seiner  Sätze  tritt,  soll  doch 
zeigen,  daß  nur  durch  einen  Glauben,  wie  er  11,1  geschildert  ist,  alles 
möglich  geworden,  was  im  Folgenden  aufgezählt  wird,  und  darum  auch 
nur  ein  solcher  10,  88 f.  gefordert  wird,  um  die  Ermahnung  10,  o5f.  zu  be- 
folgen. Daß  aber  nicht  Glaubensmuster  aufgezählt  werden,  beweist  11,  3 
unwiderleglich,  da  weder  von  Adam  und  seinen  gläubigen  Nachkommen, 


70  Weiß,  Der  Hebräerbrief. 

11,  2  zurück,  um  zu  zeigen,  wie  alles,  was  die  Schrift  von  den 
Männern  der  Urzeit  bezeugt,  auf  einem  Glauben  beruhte,  wie 
er  nach  11,  1  gemeint  ist,  wenn  Gott  in  der  Schrift  erklärte, 
daß  sein  Gerechter,  d.  h.  der  ihm  WohlgefäUige  auf  Grund 
Glaubens  leben  wird.  Schon  Abel  wurde  durch  einen  Glauben, 
der  ihn  befähigte,  ein  \Yertvolleres  Opfer  im  Vergleich  mit 
Kain  darzubringen,  als  ein  dixaiog  bezeugt.  Worin  der  Yer- 
fasser  diese  Bezeugung  sah,  sagt  der  ^Qn.  abs.,  der  schon  durch 
seinen  Wortlaut  auf  Gen.  4,  4  b.  5  a  hinweist.  Gott  hat  durch  das 
Zeugnis,  das  er  über  das  Opfer  beider  ablegte,  das  des  Abel 
für  ihm  wohlgefällig  und  damit  ihn  für  gerecht  erklärt.  Das 
AYesen  seines  Glaubens  aber  Avird  klar  aus  dem  Gotteswort 
Gen.  4,  10.  Denn  wenn  sein  Blut  um  Rache  schrie,  so  redet 
er  in  demselben  noch  heute,  obwohl  er  gestorben  ist,  und  be- 
zeugt, daß  er  mit  der  zuversichtlichen  Überzeugung,  es  gebe 
einen  Gott,  der  ihm  Recht  schaffen  werde,  in  den  Tod  ging. 
Auch  bei  Henoch  veranlaßte  sein  Glaube,  daß  er  entrückt 
wurde,  um  den  Tod  nicht  zu  sehen,  also  des  10,  38a  ver- 
heißenen Lebens  teilhaftig  zu  werden,  was  11,  5  dadurch 
motiviert  wird,  daß  ihm  vorher  wiederholt  das  göttliche  Wohl- 
gefallen bezeugt  war  (vgl.  Gen.  5,  22.  24).  Da  nun  10,  3Sb 
ausdrücklich  angedeutet  ist,  daß  nur  der  Gläubige  Gott  wohl- 
gefällig ist,  so  bemerkt  der  Yerfasser,  daß,  wer  Gott  naht  und, 
wie  es  nachher  heißt,  sein  Angesicht  sucht  (mit  Gebet  oder  Opfer), 
glauben  muß  (11,  6).  Wenn  der  Verfasser  aber  hinzufügt,  daß 
er  von  der  Existenz  Gottes  überzeugt  sein  muß,  den  man  doch 
nicht  sehen  kann,  und  den  Segen  zuversichtlich  erhoffen,  den 
man  mit  seinen  Nahen  zu  Gott  erstrebte,  so  ist  klar,  daß  er 
darauf  hindeuten  will,  wie  in  dem  Glauben  Henochs  jene  beiden 
Seiten,  die  nach  11,1  zum  Wesen  des  Glaubens  gehören,  vorhanden 
waren  ^.  Noch  deutlicher  weist  das  neol  xCov  ^uijöejico  ßiejiouerojr 
11,  7,   das  V.  Soden  zweifellos  richtig  gegen   die   meisten  Aus- 

noch  von  einem  Glauben,  den  die  Schrift  als  Muster  aufstellt,  oder  was 
sonst  V.  Soden  und  seine  Vorgänger  hier  eintragen,  auch  nur  mit  einer 
Silbe  die  Rede  ist. 

V)  Das  wäre  auch  dadurch  keineswegs  ausgeschlossen,  wenn,  wie 
V.  Soden  S.  82  behauptet,  das  fao&a:iod6z))^  auf  die  fiioßa.-ioöooia  10,  35  zurück- 
blickte, da  der  Verfasser  ja  auf  den  Glauben  nur  zu  sprechen  kam,  um 
im  Zusammenhange  mit  der  Begründung  dieses  Verses  in  10,  36  zu  zeigen, 
weshalb  man  die  xragoijoia  nicht  wegwerfen  soll.  Aber  dazu  gibt  doch 
der  Ausdruck  hier  keine  Veranlassung,  und  der  10,  3G  dazwischen  tretende 
Begriff  der  vnouov))  macht  es  unwahrscheinlich. 


7.  Die  Zeitlage  des  Hebräerbriefs.  71 

leger  mit  sv?.aß}]deig  verbindet,  so  ausdrücklich  auf  die  Jigäyjuara 
ov  ßXejiojLteva  11,1  zurück,  daß  hier  ganz  deutlich  der  Glaube, 
Avelcher  das  Verhalten  Noahs  bestimmte,  als  einer  charakterisiert 
wird,  der  ganz  dem  11,  1  geschilderten  entsprach.  Denn  er 
baute  die  Arche  doch  nur.  weil  er  infolge  der  ihm  gewordenen 
Oottesweisung  fest  überzeugt  war,  daß  die  Sintflut  kommen 
werde,  von  der  doch  noch  nichts  zu  sehen  war.  Wenn  er  aber 
zuversichtlich  hoflfte,  in  ihr  für  sein  Haus  die  Errettung  zu 
finden,  die  ihm  von  Grott  in  Aussicht  gestellt  war,  so  sprach 
er  durch  solchen  Glauben  der  damaligen  Welt  das  Urteil,  das 
sie  zum  Untergange  in  der  kommenden  Flut  verurteilte.  Aus- 
drücklich aber  wird  am  Schluß  noch  mit  Beziehung  auf  10,38a 
gesagt,  daß  Noah  durch  dies  glaubensgemäße  Verhalten  in  den 
Besitz  der  diy.aioovvi]  gelangte,  die  ihm  ja  Gen.  6,  9  wörtlich 
bezeug  wird.  Es  wird  also  dabei  bleiben,  daß  es  sich  11,  3  —  7 
nicht  um  Glaubensmuster  handelt,  auch  nicht  um  Beispiele  für 
die  Wirkung  des  Glaubens,  wie  v.  Soden  will,  sondern  um  den 
Nachweis,  daß  der  Glaube,  dem  die  Verheißung  10,  3S  erteilt 
wird,  kein  anderer  ist  als  der,  dessen  Wesen  11,  1  geschildert 
wurde.  Dabei  tritt  schon  hier  klar  hervor,  daß  nur  aus  rhe- 
torischem Grunde  dasselbe  nioTet  immer  wieder  mit  Nachdruck 
an  die  Spitze  gestellt  wird,  obwohl  es  11,  3.  4.  7  die  bewirkende 
Ursache,  aber  11,5,  wo  es  mit  einem  passiven  Verbum  verbunden 
wird,  die  veranlassende  bezeichnet;  und  daß  die  Motive,  aus  denen 
die  damit  eingeleiteten  Aussagen  eingeführt  werden,  recht  ver- 
schieden sein  können  (vgl.  besonders   11,  3). 

Das  wird  aber  besonders  bedeutsam,  wenn  man  den  Ab- 
schnitt, welcher  den  Glauben  der  Erzväter  behandelt  (11,  8 — 22), 
richtig  verstehen  will.  Es  bedarf  doch  wirklich  der  Erklärung, 
warum  der  Besprechung  der  charakteristischen  Glaubenstaten 
der  Einzelnen  (11,  17 — 22)  eine  so  breite  Erörterung  einer 
Glaubensäußerung  voraufgeschickt  wird,  die  ihnen  allen  gemein 
war.  Der  Grund  ist  natürlich,  daß  es  dem  Verfasser  auf  diesen 
Glaubensakt  ganz  besonders  ankommt,  weil  er  genau  dem  ent- 
sprach, welchen  er  von  den  Lesern  fordert.  Gewiß  war  es  ein 
Glaubensakt.  Avenn  Abraham  sofort  nach  seiner  Berufung  auszog 
in  das  ihm  verheißene  Land,  ohne  nur  zu  wissen,  wo  dasselbe 
lag  (11,8).  Aber  auch  als  er  dasselbe  erreicht  hatte,  mußte 
er  mit  seinen  Söhnen  und  Enkeln,  die  doch  Miterben  der 
Verheißung  waren,  in  dem  Lande  gastweise,  wie  in  einem 
fremden,  als  Nomade  umherziehen.     Das  konnte   er  nur,  wenn 


72  Weiß,  Der  Hebräerbrief. 

er  an  dem  Glauben  festhielt,  daß  ihm  eine  feste  Wohnstatt 
beschieden  sei.  die  ihm  der  himmlische  Baumeister  bereitet 
habe,  und  dieselbe  in  fester  Zuversicht  erwartete  (11,  9f.).  Hier 
aber  muß  der  Verfasser  daran  erinnern,  daß  auf  Grund  des 
Glaubens,  der  fest  auf  die  Treue  dessen  vertraute,  der  die  Ver- 
heißung gegeben  hatte,  auch  Sara  die  Fähigkeit  zur  Empfängnis 
erlangte  im  Widerspruch  mit  der  von  der  Xatur  dafür  gesetzten 
Altersgrenze;  und  durch  solchen  Glauben  auch  von  einem  seiner 
Zeugungskraft  nach  längst  Erstorbenen  die  ihnen  verheißene  zahl- 
lose Nachkommenschaft  gebar  (II,  11  f.).  Denn  hier  wollte  er  be- 
tonen, wie  diese  ganze  Nachkommenschaft  (bem.  das  ouioi  jidvTeg 
11,13)  sich  dauernd  im  gelobten  Lande  als  Fremdling  fühlte 
und  doch  im  Glauben  an  den  Gott,  der  sich  nicht  geschämt 
hatte,  ihr  Gott  zu  heißen,  dahinstarb,  ohne  die  ihr  gegebenen 
Verheißungen  empfangen  zu  haben,  aber  dieselben  von  ferne 
schauend  und  das  Land  ihrer  Sehnsucht  begrüßend,  das  ja  nicht 
ihre  mesopotamische  Heimat  war,  zu  der  sie  allezeit  hätten 
zurückkehren  können,  sondern  ihre  himmlische  (11,13—1(3). 
Auch  hier  betrachtet  also  der  Verfasser  die  dem  Abraham  ver- 
heißene x?.rjQovojuia  nur  als  einen  Typus  des  himmlischen  Erb- 
teils und  legt  dem  Abraham  und  allen  Abrahamskindern  die 
zuversichtliche  HoflPnung  auf  dieses  Ziel  der  Heilsvollendung  bei. 
Damit  ist  aber  die  Situation  der  Leser  handgreiflich  ge- 
schildert. Auch  sie  sind  der  Berufung  in  die  Messiasgemeinde 
gläubig  gefolgt,  weil  sie  hofften,  in  und  mit  ihr  das  Gottesreich, 
in  dem  sich  alle  Verheißungen  erfüllen  sollten,  zu  ererben. 
Auch  sie  müssen  erfahren,  daß  hier  auf  Erden  das  Land  der 
Verheißung  noch  nicht  liegt,  und  doch  an  dem  Glauben  fest- 
halten, der,  weil  er  glaubt,  ohne  zu  sehen,  die  Zuversicht  auf 
die  gehoffte  Heilsvollendung  nicht  verliert,  auch  wenn  sie  alle 
vor  der  Erfüllung  hinwegsterben  sollten.  Gewiß  gilt  es  dabei, 
Wünsche  zu  opfern,  an  deren  Erfüllung  man  die  alte  Gottes- 
verheißung geknüpft  glaubte.  Aber  auch  Abraham  war  im 
Glauben  bereit,  den  Eingeborenen  zu  opfern,  an  den  doch  die 
Erfüllung  der  Verheißungen,  wie  er  sie  aufgenommen  hatte, 
geknüpft  schien,  und  emphng  wenigstens  im  Gleichnis  als  Lohn 
dafür  die  tatsächliche  Gewähr,  daß  Gott,  wie  er  geglaubt  hatte, 
auch  von  Toten  auferwecken  kann  (11, 17 — 19).  Auch  die 
anderen  Erzväter  aber  haben  in  ihren  Segnungen  und  An- 
weisungen der  Söhne  immer  im  Glauben  eine  noch  ferne  Zu- 
kunft (^bem.  das  betont  gestellte  negi  iieUorro)}'  1  1 ,  20)  ins  Auge 


7.  Die  Zeitlage  des  Hebräerbriefs.  73 

gefaßt  (11,  20 — 22).  Wie  diese  Anwendung  des  von  dem 
Glauben  der  Väter  Gesagten  von  dem  Verfasser  wirklich  inten- 
diert ist,  wird  uns  erst  später  ganz  klar  werden.  Erst  hier  also 
wird  wirkUch  der  Glaube  der  Erzväter  als  Muster  aufgestellt. 
Die  Glaubensbeispiele  der  mosaischen  Zeit  beginnen  natur- 
gemäß mit  dem  Glauben  der  Eltern  des  Moses,  die,  weil  sie 
in  der  Schönheit  des  Kindes  das  Zeichen  seiner  hohen  göttlichen 
Bestimmung  sahen,  es  gegen  den  Befehl  des  Königs  furchtlos 
am  Leben  erhielten  (1 1,  23).  Dagegen  fällt  auf,  daß  11,  24  —  20 
zuerst  und  am  ausführlichsten  eine  Glaubenstat  des  Moses  be- 
sprochen wird,  die  in  dieser  Weise  gar  nicht  im  AT.  erwähnt 
ist.  So  wird  auch  hier  die  Art,  wie  sie  formuliert  wird,  da- 
durch bedingt  sein,  daß  den  Lesern  die  Verpflichtung  zu  einem 
gleichen  Glaubensakt  nahegelegt  werden  soll.  Auch  sie  sollen 
lieber  mit  dem  Volke  Gottes,  das  allein  die  gläubige  Gemeinde 
bildet  (vgl.  3, 6),  sich  mißhandeln  lassen  als  durch  die  Sünde 
des  Abfalls  von  ihr  sich  den  kurz  dauernden  Genuß  einer  Be- 
freiung von  ihren  gegenwärtigen  Xöten  verschaff'en.  Nur  daraus 
erklärt  sich  die  merkwürdige  Art,  wie  der  Verfasser  das  Leiden, 
das  Moses  erwählte,  bezeichnet  im  Gegensatz  zu  den  Schätzen 
Ägyptens,  die  ihm  als  Sohn  einer  Königstochter  winkten,  und 
die  er  verschmähte.  In  der  Gegenwart  war  ja  die  Schmach, 
welche  die  Messiasgläubigen  als  die  Anhänger  eines  gekreuzigten 
Missetäters  erleiden  mußten,  der  schmerzhafteste  Stachel  in 
allen  Mißhandlungen,  die  sie  von  ihren  ungläubigen  Volks- 
genossen erfuhren,  und  diese  Schmach  war  keine  andere  als 
die  Schmach,  die  Christus  getragen  hatte  und  die  sie  mit  ihm 
tragen  mußten,  wie  13,  13  direkt  gesagt  w^ird.-  Nur  im  Hin- 
blick darauf  konnte  der  Verfasser  darauf  kommen,  die  Leidens- 
gemeinschaft des  Moses  mit  seinem  Volke,  die  er  für  größeren 
Reichtum  achtete  als  die  Schätze  Ägyptens,  als  die  Schmach 
Christi  zu  bezeichnen.  Denn  freihch  war  der  Gottessohn,  der 
die  ATliche  Theokratie  hergerichtet  hatte  (vgl.  3,  3),  schon 
damals  zum  Messias  derselben  bestimmt,  und  mußte  sich  in  der 
Bedrückung  des  Volkes  Gottes  die  Schmach  gefallen  lassen, 
als  könne  oder  wolle  er  nicht  dasselbe  aus  seinem  Elende  er- 
retten. Zu  alledem  bot  die  ATliche  Erzählung  auch  nicht  den 
geringsten  Anlaß;  derselbe  kann  also  nur  in  der  beabsichtigten 
Anwendung  auf  die  Zeitlage  der  Leser  gelegen  haben.  Wird 
doch  zuletzt  noch  als  das  tiefste  Motiv  dieses  Glaubensaktes 
der  Blick   des  Moses   auf  die  /.uodanodoola  genannt,  von   der 


74  Weiß,  Der  Hebräerbrief. 

ebenfalls  das  AT.  nichts  Aveiß,  die  aber  10,35  den  Lesern  als 
Lohn  für  die  vom  Verfasser  intendierte  Forderung  in  Aussicht 
gestellt  war. 

Es  ist  geAviß  ein  Beweis  seiner  Lehrweisheit,  wenn  der 
Verfasser  diese  beiden  tief  in  die  gegenwärtige  Situation  ein- 
schneidenden Ausführungen  einreihte  in  eine  harmlose  Betrach- 
tung von  Zügen  aus  der  altheiligen  Geschichte,  bei  der  die 
Erinnerung  des  Volkes  so  gern  verweilte.  Sobald  das  geschehen, 
lenkt  er  wieder  zurück  zu  der  Betrachtung,  wie  der  Grlaube, 
der  in  der  Schrift  AT.'s  gerühmt  wird,  kein  anderer  sei,  als 
der  von  ihm  11,1  charakterisierte.  Handelt  es  sich  doch  11,27 
schon  dem  Wortlaut  nach  um  das  Uberzeugtsein  von  einem 
ov  ßXsjiö^uEvov,  und  11,28 — 31  um  Vertrauensakte,  die  durch 
die  unmittelbare  Erfüllung  des  e^^m^ojusvov  auch  die  kühnste 
Zuversicht  rechtfertigten.  Wenn  aber  in  den  unzähligen,  nur 
noch  im  umfassenden  Überblick  aufgezählten  Glaubensakten 
11,32 — 38  je  länger  je  mehr  nicht  sowohl  große  Erfolge  ge- 
nannt werden,  die  der  Glaube  errang,  als  vielmehr  schwere 
Leiden,  die  er  zu  erdulden  befähigte,  so  tritt  hier  wieder  die 
Absicht  hervor,  den  Lesern  den  Glauben  zu  stärken,  der  ihnen 
unter  den  Bedrängnissen  der  Gegenwart  nottat.  Diese  Absicht 
tritt  aber  ganz  klar  hervor  in  dem  schon  durch  den  Rückblick 
auf  11,2  markierten  Abschluß  dieser  Aufzählung  11,39t*.  Die 
Leser  sollen  bedenken,  wie  hoch  sie  vor  all  diesen  Glaubens- 
helden bevorzugt  sind,  die  nur  darum  die  verheißene  Heils- 
vollendung nicht  erlangen  konnten,  weil  sie  durch  dasselbe  ein- 
malige Opfer,  das  für  alle  Vergangenheit  und  Zukunft  gilt,  mit 
ihnen  zu  der  reAeiwoig  gelangen  sollten,  die  allein  zur  Erlangung 
der  Heilsvollendung  befähigt.  Die  Leser  aber  sind  bereits  zu 
dieser  TeXeuooig  gelangt  (vgl.  10,  14),  für  sie  ist  bereits  die  Heils- 
zeit angebroclien.  sie  schmecken  bereits  ihre  Güter  und  können 
mit  voller  Freudigkeit  der  Heilsvollendung  entgegensehen,  deren 
entscheidende  Vorbedingung  jetzt  erfüllt  ist  ''■. 


^)  Diese  Pointe  des  Abschlusses  wird  freilich  völlig  zerstört  durch 
die  häufige  Mißdeutung  des  zelsiovr,  an  der  noch  v.  Soden  S  91  festhält. 
Aber  gerade  sein  Versuch,  die  sachliche  Identität  desselben  mit  dem 
y.o/iiiCsoß^ai  rijv  8Jiayye?Javnü,ch7uUW eisen,  zeigt  die  völlige  Unmöglichkeit  davon. 
Denn  „Fertigsein"  ist  nun  einmal  eine  subjektive  Bestimmtheit  und  kann 
daher  nicht  identisch  sein  mit  dem  objektiven  Erlebnis  des  „  Anizieleseins", 
Jenes  „Bestimmtsein  dazu"  bringt  ja  keineswegs  die  Realisierung  dieser 
Bestimmung  unmittelbar  mit  sich.  Diese  steht  für  die  Leser  ebenso  noch 
aus   wie    für    die  ovtoi  .-rarrf-r.     Das  xosTnöv  ri    kann    also    nur   darin    be- 


7.  Die  Zeitlage  des  Hebräerbriefs.  75 

Aber  freilich  will  dieses  Ziel  errungen  sein,  weil  jedes 
feige  Zurückweichen  vom  Glauben  nach  10,  38  f.  des  göttlichen 
Wohlgefallens  und  damit  des  ewigen  Seelenheils  verlustig 
macht.  Der  Verfasser  wählt  12,  1  dafür  das  Bild  des  Wett- 
läufers, der  erst  nach  Erreichung  des  Ziels  den  Kampfpreis 
erringen  kann,  weil  er  all  die  Kp.  11  aufgezählten  Glaubens- 
helden, die  um  der  Leser  willen  auf  die  Heilsvollendung  Avarten 
mußten,  als  die  hochinteressierten  Zeugen  dieses  Wettlaufs  dar- 
stellen will,  sofern  sie  natürlich  sehen  wollen,  ob  jene,  welche 
endlich  mit  ihnen  die  rehiojoig  erlangt  haben,  nun  auch  wirklich 
das  Ziel  erreichen  werden.  Um  das  zu  können,  müssen  die 
Leser  freilich,  wie  der  Wettläufer,  alles  vorher  ablegen  (bem. 
das  part.  aor.),  was  sie  am  Laufe  hindern  kann.  Das  ist  aber 
erstens  die  Sorge  um  das  irdische  Wohlergehen,  das  durch  ihren 
Glauben  gefährdet  werden  könnte  und  darum  wie  eine  schw^ere 
Last  ihnen  die  Kraft  zum  t^e^eiv  lähmt ;  und  zweitens  die  Sünde 
des  Zweifels  und  Unglaubens,  die,  wie  dem  Wettläufer  das  lange, 
die  Füße  umschlingende  Gewand  alles  ernste  xgexeiv  unmöglich 
machen  würde.  Denn  hier  wird  es  direkt  gesagt,  daß  das  Ziel 
nur  erreicht  werden  kann  durch  Ausdauer  in  dem  Kp.  1 1  ge- 
schilderten Glauben,  also,  Avie  es  10,  36  hieß,  di  v7iojuov7]g. 
Daher  gibt  es  nach  12,  2  keine  kräftigere  Ermutigung  zu  diesem 
Toeyeiv  als  den  Auf  blick  zu  dem,  der,  weil  er  den  Glauben 
durch  seine  Bewährung  in  der  höchsten  Probe  vollendet  hat, 
unser  Anführer  im  Ringen  um  diese  Vollendung  geworden  ist. 
Denn  bei  Jesu  können  wir  es  ja  aus  den  geschichtlichen  Tatsachen 
sehen,  wie  er  in  der  zuversichtlichen  Hoffnung  auf  die  ihm  in 
Aussicht  gestellte  Freude  den  äußersten  Gegensatz  davon,  einen 
Schmach-  und  schmerzvollen  Tod,  wie  den  Kreuzestod,  erduldete 
und  infolge  dieses  in  der  Geduld  bewährten  (bem.  das  innerlich 
verbindende  re)  Glaubens  seinen  Sitz  zur  Rechten  des  Thrones 
Gottes  eingenommen  hat  (bem.  das  Perf.),  wo  ihm  jene  Freude 
selbstverständlich  im  vollsten  Maße  zuteil  ward  ^. 


stehen,  daß  die  Verheißungserlauguiig,  auf  die  jene  so  lange  warten 
mußten,  jetzt  bereits  unmittelbar  bevorsteht,  weil  sie  durch  die  Erfüllung 
ihrer  Vorbedingung  sichergestellt  ist,  aber  nicht  darin,  daß  jene  „mit 
Rücksicht  auf  uns"  warten  mußten.  Denn  uns  wird  doch  dadurch  immer 
nichts  besseres  zu  teil  als  ihnen,  wenn  sie  zuletzt  dieselbe  Vollendung  mit 
uns  erlangen. 

^)  V.  Soden,  der  ganz  richtig  S.  93  erklärt,  daß  Jesus  die  Herrscher- 
stellung durch  sein  vjiof.iey£iy  errang,    trägt  hier   die  Wahl  zwischen  der 


76  Weiß,  Der  Hebräerbrief. 

Das  Aufschauen  auf  Jesus  als  das  höchste  Glaubensmuster 
empfängt  aber  für  die  Leser  seine  volle  Wirksamkeit  erst,  wenn 
sie  nach  12,  3  ihre  Leidenslage  mit  der  vergleichen,  in  welcher 
Jesus  seinen  Glauben  aufs  Vollkommenste  bewährte.  Zu  dem 
Zweck  mußte  dieselbe  durch  einen  Ausdruck  bezeichnet  werden, 
welcher  ein  tertium  comparationis  zw^ischen  beiden  ergab;  und 
das  ist  der  von  v.  Soden  S.  94  bei  der  gangbaren  Lesart  und  Er- 
klärung vermißte  Grund  des  scheinbar  so  schwachen  Ausdrucks 
ävidoyia.  Mochte  der  Widerspruch  der  ungläubigen  Juden 
gegen  die  messiasgläubigen  zu  noch  so  schweren  Beschimpfungen 
und  harten  Bedrückungen  sich  steigern,  keinesfalls  war  es  doch 
ein  solcher,  wie  ihn  Jesus  erfuhr,  als  er  in  der  Sünder  Hände 
übergeben  ward,  und  diese  ihn  zum  schmachvollen  Kreuzestode 
verdammten.  Hatte  er  ihnen  im  vTcojuevsiv  solchen  Wider- 
spruches ein  Vorbild  gegeben,  so  mußte  jene  Vergleichung  doch 
genügen  zu  verhindern,  daß  sie  im  Glaubenskampf  ermüdeten, 
weil  ihren  Seelen  die  Spannkraft  zu  weiterem  vTiojueveiv  erlahmte. 
Bei  dieser  Gelegenheit  hören  wir,  daß  der  Widerstand,  den 
sie  bisher  allen  Versuchen  gegenüber,  sie  vom  Messiasglauben 
abwendig  zu  machen,  geleistet  hatten,  noch  nicht  dahin  geführt 
hatte,  daß  sie  im  Kampf  wider  die  Sünde  der  Verleugnung  oder 
des  Abfalls  genötigt  gewesen  wären,  Blut  und  Leben  dafür 
einzusetzen  (12,  4),  daß  es  sich  vielmehr  nur  immer  noch  um 
Leidensprüfungen  handelte,  die  sie  auf  Grund  der  Schrift  als 
eine  heilsame  väterliche  Erziehung,  die  ihnen  Gott  angedeihen 
ließ,  betrachten  konnten  und  sollten  (12,  5 — 11).  Es  folgt  daraus, 
daß  die  palästinensischen  Gemeinden,  an  welche  der  Brief  ge- 
richtet ist,  einer  zweiten  Generation  angehörten,  welche  die 
Verfolgung  nach  dem  Märtyrertode  des  Stephanus  nicht  mehr 
erlebt  hatte,    w^as  immerhin  nicht  ausschloß,   daß  noch  zu  ihrer 


Zagd  und  alaxvvrj  ein,  von  der  nichts  dasteht,  da  diese  nur  als  das  be- 
zeichnet wird,  was  er  im  Verhältnis  zu  der  dem  vjiof^ieveiv  vorgesteckten 
Freude  für  nichts  achtete.  Er  will  damit  den  Gedanken  auf  das  oj'/ 
aQjiay/nov  r)yi)oaxo  Phil.  2,  7  reduzieren,  während  dann  das  Verhalten  Jesu 
gar  keine  imöoraoig  iXjiiCofihcov  mehr  enthält,  das  ihn  doch  allein  als 
höchstes  „Glaubensmuster"  charakterisiert.  Denn  als  solches  kommt  er 
hier  wirklich  in  Betracht;  aber  daß  er  als  solches  in  gar  keine  Beziehung 
zu  der  Wolke  von  Zeugen  gesetzt  wird,  die  garnicht,  wie  er,  als  solche 
erscheinen,  zu  denen  die  Leser  aufblicken  sollen,  zeigt  evident,  daß  diese 
fidoTVQsg  nicht  Zeugen  für  den  Glauben  oder  gar  für  den  Erfolg  des 
Glaubens,  wie  v.  Soden  S.  92  meint,  sind,  sondern  Zuschauer  des  Glaubens- 
kampfs der  Leser. 


7.  Die  Zeitlage  des  Hebräerbriefs.  77 

Zeit  Einzelne  ihren  Glauben  mit  dem  Märtyrertode  besiegelt 
hatten.  Völlig  ausgeschlossen  ist  aber  dadurch,  daß  es  sich  hier 
um  eine  staatliche  Yerfolgung  handelt,  die  nur  noch  nicht  zu 
einer  blutigen  geworden  war,  wie  etwa  die  neronische,  was  doch 
billiger  Weise  endlich  verhindern  sollte,  die  Leser  in  Rom  zu 
suchen.  Aber  von  einem  Widerstände  gegen  solch  eine  Yer- 
folgung (bem.  das  ävTixaTeoT}]T£)  kann  doch  überhaupt  nicht 
die  Rede  sein,  sondern  nur  von  dem  Widerstände  gegen  eine 
dvidoyia^  die  sie  zur  Verleugnung  oder  zum  Abfall  bewegen 
w^ollte,  und  der  gegenüber,  was  noch  nicht  von  ihnen  gefordert 
war,  sie  schlimmstenfalls  das  Leben  einsetzen  müßten.  Daraus 
folgt  aber,  daß  dabei  nicht  an  Christen  gedacht  ist,  die  in  heid- 
nischer Umgebung  lebten,  da  diese  doch  nicht  mit  ihnen  dis- 
putierte und  ihren  Widerstand  herausforderte,  ja,  falls  ihre 
Antipathie  gegen  die  neue  Religion  zu  tätlichen  Mißhandlungen 
und  Bedrückungen  fortging,  den  Christen  nach  des  Herrn  Wort 
Mtth.  5,  39  nicht  erlaubt  war,  äviiorfjvai  loJ  jiovi]ocp.  So  be- 
stätigt das  Eigentümlichste,  was  der  Brief  über  die  Leidenslage 
der  Leser  aussagt,  daß  er  an  die  Gemeinden  Palästinas  ge- 
richtet ist,  die,  als  Juden  unter  Juden  lebend,  allem,  was  man 
gegen  ihren  .Messiasglauben  seitens  der  Ungläubigen  vorbrachte, 
furchtlos  und  ausdauernd  Widerstand  leisten  mußten. 


78  Weiß,  Der  Hebräerbrief. 


8.  Die  Gemeinde  und  ihre  gefährdeten  Glieder. 
(12,12-13,6) 

Es  ist  einer  der  schönsten  Charakterzüge  des  alten  Israel, 
daß  die  Yolksgemeinde  sich  solidarisch  verpflichtet  fühlt  für 
ihre  einzelnen  Glieder.  Die  alte  Bundesverheißung  war  ja  nicht 
Einzelnen  erteilt,  sondern  dem  Yolk  als  solchen ;  und  die  Gottes- 
gerichte, die  über  dasselbe  ergingen  um  seiner  Sünde  willen, 
setzten  keineswegs  voraus,  daß  alle  Einzelnen  in  gleicher  Weise 
an  dieser  Sünde  beteiligt  w^aren.  Die  Unschuldigen  mußten 
eben  die  Strafe  der  Schuldigen  mit  tragen.  Nun  verstehen  wir 
es  erst  ganz,  wie  in  der  die  erste  Ermahnung  des  Briefes  be- 
gleitenden Warnung  vor  der  Verstockung  der  Wüstengeneration, 
die  doch  an  die  Gemeinde  der  Leser  als  solche  gerichtet  ist, 
derselben  immer  wieder  ans  Herz  gelegt  wird,  dafür  zu  sorgen, 
daß  auch  nicht  ein  Einzelner  aus  ihr  der  schlimmsten  Sünde, 
zu  der  die  Verstockung  führt,  verfalle  (vgl.  3,  12.  14;  4,  l.  11). 
In  demselben  Sinne  appelliert  der  Verfasser  hier,  wo  der  Brief 
seinem  Schlüsse  entgegengeht,  an  die  Verantwortlichkeit  der 
Gemeinde  für  die  einzelnen  bereits  schwer  gefährdeten  Glieder. 
Der  tiefste  Grund  derselben  liegt  darin,  daß  die  Sünde  der 
Einzelnen  tatsächlich  mit  verschuldet  war  durch  die  Gesamt- 
haltung der  Gemeinde,  deren  Mängel  es  mit  sich  brachten, 
wenn  es  mit  Einzelnen  so  weit  kommen  konnte,  wie  es  bereits 
vor  Augen  lag.  Wäre  dieselbe  rechter  Art,  so  bewahrte  sie 
auch  gefährdete  Glieder  und  brächte  die  bereits  ins  Wanken 
gekommenen  zurecht.  Das  di6  12, 12  weist  doch  zurück  auf 
die  Ermahnung  12,  1.  Zum  TQeyeiv  Si  vjtouovfjg  zu  ermahnen 
tut  aber  nur  not,  wenn  die  Sorge  um  das  irdische  Wolilergehen 
oder  der  Zw'eifel  an  der  scheinbar  ausbleibenden  Ileilsvollendung 
die  Kraft  zum  vjtojusvsiv  unter  den  Leidensanfechtungen  der 
Gegenwart  hatte  erschlaffen  lassen,  wie  es  durch  die  markigen 
Bilder  aus  Sir.  25,  23  ausgedrückt  wird.  Darum  wird  die  ganze 
Gemeinde   ermahnt,   sich  aus  dieser  Erschlaffung   aufzuraffen  ^. 

*)  Wenu  V.  Soden  S.  99  die  erschlafften  Hände  und  die  gelähmten 
Kniee,  die  man  wieder  aufrichten  soll,  bei  den  gefährdeten  Gliedern  sucht, 


8.  Die  Gemeinde  und  ihre  gefährdeten  Glieder.  79 

Wie  die  Gemeinde  es  machen  soll,  für  ihre  Füße  ebene 
Gleise  herzustellen,  wie  der  Verfasser  wieder  mit  einem  Bilde 
aus  Prov.  4,  26  sagt,  d.  h.  alles  aus  dem  Wege  zu  räumen,  was 
sie  an  dem  rgexsiv  Si  vjio^uovrjg  hindern  kann,  sagt  er  12^  13 
noch  nicht  und  deutet  damit  von  selbst  an,  daß  dies  erst  die 
letzte  Vorbereitung  ist  für  die  Ermahnung,  in  welche  der  Brief 
auslaufen  soll.  Wenn  sie  es  nicht  an  sich  selbst  merken,  wie 
nötig  ihnen  das  Sichaufraffen  aus  geistlicher  Erschlaffung  und 
das  energische  Hinwegräumen  alles  dessen  ist,  was  sie  am 
rechten  Christenlauf  hindert,  so  sollen  sie  es  daran  erkennen, 
daß  sie  nur  so  den  gefährdeten  Gliedern  Hilfe  bringen  können. 
In  Anlehnung  an  das  Bild  12,  12  bezeichnet  er  dieselben  als 
To  xoj?Mv^  was  aber  nicht  eine  durch  allgemeine  Ermattung 
herbeigeführte  Erschlaffung  bezeichnet,  sondern  eine  krankhafte 
Lähmung,  die  alles  rgexeiv  durch  Hinken  unmöglich  macht  und 
darum  der  Heilung  bedarf,  wenn  diese  Glieder  nicht  den  Weg, 
auf  dem  die  Gemeinde  ihre  Heilsvollendung  erstrebt,  völlig 
verlassen  sollen.  Freilich  ist  nach  12,  14  eine  solche  heilende 
Einwirkung  der  Gesamtgemeinde  auf  die  Einzelnen  nur  möglich, 
w^enn  man  mit  Allen  Frieden  hält,  also  auch  die,  w^elche  bereits 
in  unverantwortlicher  Weise  ihre  einfachste  Christenpflicht  ver- 
nachlässigen (vgl.  10,  25),  nicht  durch  Eifern  und  Streiten  ganz 
von  der  Gemeinde  abdrängt,  sondern  durch  Eintracht  das  Band, 
durch  das  sie  noch  mit  der  Gemeinde  zusammenhängen,  zu 
festigen  sucht.  In  diesem  Zusammenhange  kann  unmöglich 
von  einem  persönlichen  ayiaojuog  die  Rede  sein,  dem  man  nach- 
trachten soll;  und  an  die  Heiligung  in  sittlichem  Sinne  zu 
denken,  verbietet  der  durchgängige  Sprachgebrauch  unsers 
Briefes  (vgl.  2,  11.  9,  13.  10,  10.  14.  29.  13,  12).  Es  handelt  sich 
um  die  Gottangehörigkeit  der  Gemeinde,  die  ihr  allein  die  der- 
einstige Vollendung  ihrer  Gottesgemeinschaft  verbürgt,  da  nur 
eine  von  allen  Flecken  reine  Gemeinde  dem  heiligen  Gott  nahen 
darf,  um  ihn  zu  schauen,  wie  er  ist.  Die  Bewahrung  der  ihr 
dazu  geschenkten  Gottgeweihtheit  muß  aber  von  allen  Gliedern 
der  Gemeinde  erstrebt  werden,  da  kein  einzelnes  dieses  Ziel 
erreicht,  wenn  es  die  Gemeinde  nicht  erreicht,  der  es  allein 
im  vollendeten  Gottesreich  verheißen  ist. 


so  fühlt  er  selbst,  daß  das  roTg  Tioalv  v^icöv  12,13  das  verbietet,  was  er 
ganz  unzureichend  abzuwehren  sucht.  Aber  es  wird  ja  schon  durch  das 
dio  unmöglich  gemacht,  das  auf  12, 1 — 11  zurückweist,  wo  doch  eine  Er- 
mahnung an  die  Gesamtgemeinde  gerichtet  war. 


so  Weiß,  Der  Hebräerbrief. 

Daß  der  äyiaouög  in  diesem  Sinn  gemeint  ist,  zeigt  un- 
widerleglich 12,  15,  wo  das  öiojxeiv  desselben  ausdrücklich  durch 
das  emoy.oTcovvxeg  als  ein  Achthaben  darauf  erläutert  wird,  daß 
auch  nicht  ein  einziger  sei,  der  den  Heilsgütern  der  Gemeinde 
den  Rücken  kehrt,  wie  es  ja  nach  10,  25  schon  etliche  zu  tun 
begannen.  Denn  die  ydoig,  in  welche  der  Verfasser  diese  Heils- 
güter zusammenfaßt,  ist  ja  nicht,  wie  die  Gnade  bei  Paulus, 
das  Heilsprinzip,  sondern  die  der  durch  Christi  Opfer  gereinigten 
und  Gott  zum  Eigentum  geweihten  Gemeinde  fortan  zugewandte 
Gotteshuld,  die  ihr  die  zukünftige  Heils  Vollendung  gewährleistet. 
Warum  aber  der  äyiaoLiog  der  Gemeinde  nur  erstrebt  werden 
kann,  wenn  man  darauf  achtet,  daß  auch  nicht  ein  einziges 
Gemeindeglied  sich  durch  Nichtachtung  von  dieser  Gotteshuld 
abwende,  sagt  der  Parallelsatz,  welcher  das  Bild  aus  Deut.  29,  1  7 
dahin  deutet,  daß  durch  dieses  eine  die  Gesamtheit  befleckt 
wird,  also  ihrer  durch  die  Reinigung  im  Blute  Christi  erlangten 
Gottgeweihthoit  verlustig  geht.  Gewiß  ist  das  ^uiardcboiv  zu- 
nächst im  Sinne  der  ATlichen  Stelle  gemeint,  wonach  die  Ge- 
meinde die  Strafe  für  die  Sünde  des  einzelnen  Gliedes  mittragen 
muß,  aber  der  schriftkundige  Verfasser  weiß,  wie  schon  dort  die 
Anschauung  zugrunde  liegt,  daß  von  dem  einzelnen  sündigenden 
Gliede  eine  Macht  der  Ansteckung  auf  Viele  ausgeht,  und  daß 
schon  der  Vorwurf,  die  Sünde  des  Einzelnen  nicht  verhütet  zu 
haben,  die  Gemeinde  mit  Schuld  befleckt. 

Der  dritte  Parallelsatz  12,  IG,  dessen  breite  Ausführung 
zeigt,  wie  der  Verfasser  darauf  das  Hauptgewicht  legt,  führt 
aus,  wie  jenes  voregeiv  änb  riig  ydoirog  lov  deov  eines  einzelnen 
Gliedes,  das  12,  15  als  so  verhängnisvoll  für  die  ganze  Gemeinde 
darstellte,  nicht  eine  Verfehlungssünde  war,  wie  sie  wohl  bei 
jeder  Gemeinde  vorkommt,  aber  von  dem  Hohenpriester  der 
Gemeinde  in  seinem  himmlischen  Walten  immer  wieder  gesühnt 
Avird,  sondern  eine  Frevelsünde,  für  die  es  keine  Sühne  gibt. 
Darum  wird  sie  als  eine  Hurereisünde  im  ATlichen  Sinne  be- 
zeichnet, d.  h.  als  ein  Abfall  von  dem  lebendigen  Gott  (vgl.  o,  12), 
und  mit  der  Sünde  Esaus  verglichen,  der  profanen  Sinnes  sein 
Ei'stgeburtsrecht  um  den  Preis  eines  einzigen  Essens  da  hin- 
gab. Das  Erstgeburtsrecht,  das  der  Abtrünnige  opfert,  ist  eben 
die  Gnade  Gottes,  die  ihm  mit  dem  Eintritt  in  die  gottgeweihte 
Gemeinde  zuteil  geworden,  und  der  er  den  Rücken  wendet, 
Avenn  er  den  Messiasglauben  aufgibt,  um  durch  die  Aussöhnung 
mit  den  ungläubigen  Volksgenossen  sich  die  Befreiung  von  den 


8.  Die  Gemeinde  und  ihre  gefährdeten  Glieder.  81 

Nöten  und  Bedrängnissen  zu  verschaffen,  unter  denen  die 
Messiasgläubigen  litten.  Das  ist  aber  die  unwiderrufliche  und 
darum  un vergebbare  Sünde,  von  der  schon  6,  6.  10,  26  redete, 
wie  der  Blick  auf  die  Geschichte  Esaus  12,  17  lehrt.  Denn 
nachdem  derselbe  durch  die  göttliche  Verwerfung  definitiv  von 
dem  Erstgeburtssegen  ausgeschlossen  war,  bot  sich  ihm  keinerlei 
Gelegenheit  mehr,  durch  vollständige  Sinnesänderung  seine 
Sünde  wieder  gut  zu  machen  und  so  den  Segen  doch  noch 
zu  ererben^. 

War  der  bei  den  gefährdeten  Gemeindegliedern  drohende 
Rückfall  ins  Judentum  als  ein  unwiderruflicher  Frevel  be- 
zeichnet, so  begreift  sich,  daß  die  großartige  Schilderung  dessen, 
was  die  Leser  mit  dem  Eintritt  in  den  neuen  Bund  empfangen 
haben,  12,  18  als  Begründung  davon  eingeführt  wird,  daß  jeder, 
welcher  der  in  jenen  Heilsgütern  der  Gemeinde  zu  teil  ge- 
wordenen Gotteshuld  den  Rücken  kehrt,  solche  unverzeihliche 
Frevelsünde  begangen  hat.  Aber  wenn  dieser  Schilderung 
12,19 — 21  so  ausführlich  vorangeschickt  wird  die  gegensätzliche 
Schilderung  der  schreckhaften  Zeichen  und  bei  dem  Volk  wie 
seinem  Führer  Furcht  und  Zittern  erregenden  Erscheinungen, 
unter  w^elchen  das  Yolk  in  den  ATlichen  Bund  eintrat,  so  raubt 
man  derselben  jede  sachliche  Bedeutung,  wenn  man  bestreitet, 
daß  es  sich  um  die  Größe  des  Frevels  handelt,  den  die  be- 
gehen, welche,  die  Heilsgüter  des  neuen  Bundes  verachtend, 
sich  fortan  mit  denen  des  alten  Bundes  begnügen  zu  können 
meinen.  Denn  der  Berg,  von  dem  aus  der  alte  Bund  gestiftet 
ward,  war  doch  der  Berg  des  Gesetzes;  und  jener  besaß  darum 
nur  die  Heilsgüter,  die  in  diesem  Gesetz  enthalten  sind.  Aber 
die  schreckhaften  Zeichen,  unter  denen  dasselbe  gegeben  ward, 
zeigen  zur  Genüge,  wie  dasselbe  einem  sündhaften  Yolke  nicht 
Heil  und  Segen,  sondern  nur  Unheil  und  Verderben  bringen 
konnte.  Anders  steht  es  nach  12,  22  f.  mit  der  Gottesstadt,  zu 
der   die    messiasgläubige  Gemeinde    herzugetreten   ist,    und    zu 

^)  Man  darf  wohl  fragen,  ob  die,  welche  so  bereit  sind,  die  Leser 
für  Heidenchristen  zu  erklären,  auch  erwogen  haben,  ob  solche  wirklich 
diese  Ausführungen  in  dem  Sinne  verstehen  konnten,  in  dem  sie  gemeint 
sind.  Ohne  Kenntnis  des  Zusammenhangs,  in  welchem  Deut.  29,  17  das 
Bild  von  der  Qii^a  jiixQiag  gebraucht  wird,  ohne  ein  Verständnis  des  jiogvog 
im  ATlichen  Sinne  und  ohne  eine  Vertrautheit  mit  der  Geschichte  Esaus, 
wie  sie  kaum  bei  dem  Gebrauch  des  AT. 's  im  christlichen  Gottesdienst 
vermittelt  wurde,  verlieren  dieselben  doch  notwendig  die  beabsichtigte 
Wirkung. 

Texte  n.  Untersuchungen  etc.  35,  3.  Q 


§2  Weiß,  Der  Hebräerbrief. 

der  schon  die  Erzväter  hoffend  hinaufschauten  (1  l,  10.  16),  dem 
himmlischen  Jerusalem,  in  dem  die  Festversammlung  der  Engel- 
myriaden den  auf  dem  unsichtbaren  Zion  thronenden  Gott  um- 
gibt. Wohl  ist  die  NTliche  Gemeinde  zu  dieser  Gottesstadt 
noch  nicht  tatsächlich  gelangt;  aber  dieselbe  ist  das  ihr  bereits 
fest  versprochene  Erbe ;  denn  damit,  daß  sie  als  Bürger  jener 
Gottesstadt  im  Himmel  angeschrieben  sind,  haben  sie  bereits 
das  Erstgeburtsrecht  empfangen,  das  ihnen  die  Güter  der  Heils- 
vollendung zusichert.  Man  opfert,  wie  Esau,  dies  sein  Erst- 
geburtsrecht um  eines  irdischen  Yorteils  willen,  wenn  man  der 
Gotteshuld  den  Rücken  kehrt  und,  von  der  messiasgläubigen 
Gemeinde  abfallend,  wieder  in  den  Schoß  der  ATlichen  zurück- 
kehrt 1. 

Ein  neuer  Absatz  in  der  Schilderung  beginnt  12,23  b  auf 
Grund  der  Reflexion,  daß  auch  in  der  himmlischen  Gottesstadt 
ein  Richter  thront,  wie  er  sich  damals  vom  Sinai  in  schauer- 
licher Majestät  vernehmen  ließ;  aber  dieser  Richter  ist  der 
Gott  Aller,  denen  er  im  neuen  Bund  ihr  Gott  zu  sein  (vgl.  8,  10), 
d.  h.  ihnen  alles  zu  gewähren  verheißen  hat,  was  das  Yolk  von 
seinem  Gott  erwartet.  Er  kann  das  freilich  nur,  weil  die 
Glieder  der  NTlichen  Gemeinde  nach  1 1 ,  40  mit  den  Geistern  der 
Gläubigen  im  Alten  Bund  vollendete  Gerechte  geworden  sind, 
die  keinen  Richterspruch  mehr  zu  fürchten  haben.  Das  sind 
sie  aber  nur  geworden,  weil  sie  nach  12,  2-4  mit  dem  Eintritt 
in  die  Messiasgemeinde  einem  Mittler  eines  eben  erst  ent- 
standenen, also  gerade  für  die  gegenwärtige  Generation  be- 
stimmten Bundes  zugeführt  sind  in  der  Person  Jesu,  der  sie 
durch  Besprengung  mit  seinem  Blut  behufs  Eintritts  in  diesen 
Bund  vollständig  entsündigt  hat,   wie  vorbildlich  das  Yolk  des 


^)  Man  bricht  dieser  Pointe  der  Schilderung  die  Spitze  ab,  wenn 
man  mit  v.  Soden  S.  101  die  Gemeinde  der  Erstgeborenen  von  den  Engeln 
versteht.  Das  ist  sprachlich  unmöglich,  weil,  während  das  xai  siebenmal  fort- 
schreitend die  Stücke  verbindet,  die  mit  dem  Eintritt  in  den  NTlichen  Bund 
gegeben  sind,  es  einmal  (in  der  Verbindung  von  .laryjyvgec  und  fy.y.bjoia) 
nur  zwei  völlig  synonyme  Ausdrücke  verbinden  soll,  die  in  der  so  knappen 
Schilderung  eine  unerhörte  Tautologie  bilden  würden.  Es  widerspricht 
dem  Sprachgebrauch  des  ganzen  NT. 's,  das  ey.y.h}oia,  wo  nicht  der  griechische 
Originalsinn  obwaltet,  nur  von  der  NTlichen  Gemeinde  gebraucht,  und 
das  Aufgeschriebensein  im  Himmel  naturgemäß  nie  von  den  dort  schon 
befindlichen  Engeln,  sondern  nur  von  Menschen  aussagt,  denen  die  himm- 
lische Vollendung  erst  bestimmt  ist.  Auch  werden  ja  die  Engel  1,  6  aus- 
drücklich von  dem  rrowröioy.og  unterschieden. 


8.  Die  Gemeinde  und  ihre  gefährdeten  Glieder.  §3 

alten  Bundes  bei  der  Bundesstiftung  entsündigt  wurde  (9,  19). 
Dieses  Blut  aber  redet  besseres  als  Abels  Blut,  das  um  seiner 
Ermordung  willen  zum  Himmel  schrie,  während  Jesu  Blut  die 
durch  ihn  vollbrachte  vollkommene  Sühne  verkündigt.  So 
schafft  sich  der  Verfasser  in  dem  zw^eiten  Teil  dieser  Schilde- 
rung die  Gelegenheit,  neben  dem  Heilsgut  der  den  Ghedern 
der  Messiasgemeinde  garantierten  Heilsvollendung  das  spezifische 
Heilsgut  des  neuen  Bundes  zu  nennen,  das  sie  in  der  mit  ihm 
angebrochenen  Heilsgegenwart  bereits  besitzen,  um  so  die  ganze 
Größe  des  Frevels  ins  Licht  zu  setzen,  wenn  man  mit  dem  Auf- 
geben des  Messiasglaubens  dieser  Gotteshuld  den  Rücken 
wendet. 

Um  die  Bedeutung  und  Absicht  dieser  Schilderung  ganz 
zu  verstehen,  müssen  wir  uns  erinnern,  daß,  so  viel  auch  unser 
Brief  von  der  Hoffnung  geredet  hat,  doch  in  dem  weitaus 
größten  Teil  desselben  auch  nicht  die  leiseste  Andeutung 
darüber  vorkommt,  wo  und  wie  der  Verfasser  sich  den  Ein- 
tritt der  Heilsvollendung  denkt,  die  den  Gegenstand  der 
Hoffnung  bildet.  Wenn  der  Brief  von  der  durch  Jesus  ver- 
kündigten ocoTfjQia  ausging  (2,3),  wenn  er  4,  9  f.  von  der 
Gottesruhe  redete,  die  dem  Volke  Gottes  bereitet  ist,  so  sind 
wir  ja  gewöhnt,  dabei  stets  an  das  Jenseits  zu  denken.  Aber 
wir  vergessen,  daß  der  Judenchrist  das  große  Gottesgericht, 
das  ihn  aus  der  Hand  aller  seiner  Feinde  erretten  sollte, 
sich  hier  auf  Erden  vollziehend  dachte  und  damit  das  Gottes- 
reich anhebend,  wo  der  ungestörten  und  vollkommenen  Gottes- 
dienstübung im  Lande  der  Väter  auch  aller  irdische  Segen 
zugedacht  war  (vgl.  Luk.  1,  74f.).  Darum  mußten  wir  darauf 
aufmerksam  machen,  wie  bedeutsam  es  war,  daß  der  Verfasser, 
wo  er  das  Wesen  des  Glaubens  als  eine  vTiooiaoig  i^jii^ojuevMv 
entwickelt,  so  ausführlich  nachweist,  daß  die  Hoffnung  der  Erz- 
väter nicht  auf  eine  irdische  xh]Qovoiiua  ging,  sondern  auf  die 
himmlische  Gottesstadt  (11,3  —  16).  Direkt  aber  sagt  es  erst 
12,  23  f.,  daß  die  messiasgläubige  Gemeinde  bei  ihrer  Berufung 
zum  neuen  Bunde  nicht  den  Zutritt  zu  einem  irdischen  Messias- 
reich erlangt  hat,  sondern  zu  dem  himmlischen  Jerusalem,  als 
dessen  Bürgerschaft  sie  bereits  angeschrieben  ist.  So  wird  diese 
Schilderung,  welche  zunächst  nur  die  Größe  des  Frevels  be- 
gründen sollte,  wenn  einer  dieser  Gotteshuld  den  Rücken 
wendet,  zugleich  zu  einem  bedeutsamen  Wink  für  die  Gesamt- 
gemeinde. 


S4  Weiß,  Der  Hebräerbrief. 

Das  zeigt  die  mit  dem  ßleneTs  fir}  12,  25  eintretende 
Warnung  vor  dem  Tzagairelodai  rov  an  ovgavcbv  yQtjjuaTi^ovra, 
dessen  Verschuldung  der  Verfasser  nicht  ohne  eine  etwas  ge- 
zwungene Umdeutung  mit  dem  TiagaiisToßm  der  Wüsten- 
generation in  Parallele  stellt,  um  ihre  Strafwürdigkeit  an 
dem  Schicksal  der  letzteren  ersichtlich  zu  machen.  Auf  die 
(pojvi]  ?)g  Ol  dxovoavTEg  jTag)]T)joavTO  12,  19  weist  das  ov  yj  (pcDvi) 
12^  26  ausdrücklich  zurück  und  setzt  so  der  Stimme,  die  damals 
erscholl,  die  entgegen,  welche  jetzt  in  dem  Prophetenwort 
Haggai  2,  6  erschallt  (bem.  das  tote  —  vvv  de).  Daß  dies  eben- 
falls schon  der  Vergangenheit  angehörige  Wort  durch  das 
Perf.  EJirjyyehai  als  noch  in  der  Gegenwart  erschallend  dargestellt 
wird,  beruht  auf  der  dem  ganzen  NT.  gemeinsamen  Vorstellung, 
daß  das  Wort  der  Prophetie  nicht  ihren  Zeitgenossen,  sondern 
der  Generation  gilt,  welche  die  messianische  Zeit  erleben  wird; 
und  daß  diese  mit  dem  Stiftungsopfer  des  neuen  Bundes 
bereits  angebrochen  ist,  haben  wir  immer  wieder  gesehen.  Nun 
verkündigt  aber  dieses  Propheten  wort,  wie  12,  27  ausführlich 
erläutert,  eine  große  Weltkatastrophe,  welche  nicht  nur  der 
Erde,  sondern  auch  dem  Himmel  den  Untergang  bereitet,  weil 
an  die  Stelle  der  ersten  Schöpfung  das  bereits  in  ihr  intendierte 
Ewige  und  Unvergängliche  treten  soll  (bem.  den  uns  aus  7,  12 
bekannten  term.  techn.  der  /nErdi^Eoig).  Erst  im  neuen  Himmel 
und  der  neuen  Erde,  die  keinem  Wechsel  und  keiner  Verände- 
rung mehr  ausgesetzt  sind,  kann  sich  das  Heil  vollenden.  Die 
furchtbar  ernste  Warnung  vor  dem  jiagairelo&ai  hat  aber  nur 
einen  Sinn,  wenn  die  Gesamtgemeinde  von  dieser  Seite  der 
Zukunftsweissagung  nichts  mehr  hören  wollte  und  sich  geradezu 
von  ihr  abwandte  (bem.  das  änooTgEqpo^uEvoL  12,  25).  Gerade 
daß  die  Gemeinde  noch  befangen  war  in  der  Hoffnung  auf  das 
irdische  Messiasreich,  das  mit  der  Wiederkunft  Christi  kommen 
sollte,  hatte  bei  dem  langen  Verzug  derselben  zu  jener  Er- 
mattung der  Christenhoffnung  geführt,  die  bei  Einzelnen  bereits 
zum  völligen  Aufgeben  derselben  und  zu  der  Neigung  führte, 
sich  durch  das  Aufgeben  des  Messiasglaubens  überhaupt  mit 
ihren  Volksgenossen  auszusöhnen  und  sich  dadurch  aus  der 
Notlage  zu  befreien,  deren  Ende  man  vergeblich  mit  der  Wieder- 
kunft Christi  erwartet  hatte.  Die  Weissagung  von  der  Heils- 
vollendung in  der  neuen  Welt  war  ja  der  gläubigen  Gemeinde 
aus  Israel  nicht  unbekannt ;  aber  man  wollte  eben  von  diesen 
fragwürdigen  Hoffnungen  nichts  mehr  wissen,    ehe  nicht  durch 


8.  Die  Gemeinde  und  ihre  gefährdeten  Glieder.  85 

die  Wiederkunft  Christi  das  nächste  Ziel  ihrer  Sehnsucht,  das 
irdische  Messiasreich,  herbeigeführt  war.  Nur  aus  dieser  Zeit- 
lage erklärt  sich,  wie  der  Verfasser  in  diesem  Zusammenhange 
gerade  auf  diese  Haggaiweissagung  kommt. 

Der  Verfasser  will  die  Hoffnung  auf  ein  irdisches  Messiasreich 
seinen  Lesern  nicht  abstreiten.  Aber  wie  die  Verstockung  des 
Volkes  die  ursprüngliche  Absicht  Jesu,  das  Gottesreich  im  Rahmen 
der  nationalen  Theokratie  aufzurichten,  vereitelt  hatte,  so  blieb 
die  Erfüllung  dieser  Hoffnung  für  die  Urgemeinde  immer  ab- 
hängig von  der  Gesamtbekehrung  Israels  (vgl.  Act.  3,  20  f.). 
Und  kam  sie  auch,  so  zeigt  ja  das  Hoffnungsbild»  der  johanneischen 
Apokalypse,  daß  das  tausendjährige  Reich  immer  nur  eine  be- 
grenzte, wenn  auch  noch  so  lange  Dauer  haben  konnte,  um 
nach  der  letzten  großen  Weltkatastrophe  dem  himmlischen  Jeru- 
salem Platz  zu  machen.  Dieses  war  und  blieb  doch  der  letzte 
Zielpunkt  der  ChristenhofPnung,  der  von  keiner  Bedingung  ab- 
hängig und  keinem  Wechsel  und  Wandel  mehr  unterworfen 
war.  Daher  kann  der  Verfasser  sich  und  seine  Leser  12,  28 
als  solche  bezeichnen,  die  ein  unbewegliches  Reich  empfangen, 
wie  wenig  man  auch  in  der  gegenwärtigen  Notlage  davon  wissen 
wollte,  und  betont  die  Pflicht  der  Dankbarkeit  dafür,  daß  Gott 
uns  diese  herrlichste  Zukunftsaussicht  eröffnet  hat,  weil  darin  die 
gottwohlgefällige  Xargela  besteht,  auf  welche  die  ganze  neue 
Bundesstiftung  abzweckt  (vgl.  9,  14).  Aber  die  Verweigerung 
dieses  Dankes  in  Geringschätzung  solcher  Zukunftshoffnung 
würde  uns  nach  12,  25  ein  Gericht  zuziehen,  dem  wir  um  so 
weniger  entrinnen  können,  je  größer  die  Gotteshuld  ist,  die  sie 
uns  geschenkt  hat.  Darum  gilt  es,  mit  Furcht  und  Schrecken 
jene  Pflicht  zu  erfüllen;  denn  unser  Gott,  der  uns  alles  ge- 
schenkt hat,  was  wir  brauchen,  um  seinem  Gericht  zu  entrinnen 
(vgl.  zu  12,  23  b),  ist  nicht  nur  ein  gnädiger  Gott,  sondern  nach 
Deut.  4,  24  auch  ein  verzehrendes  Feuer  (12,  29).  Diese  furcht- 
bare Drohung  gilt  also  nicht  bloß  den  Einzelnen,  die  in  Gefahr 
stehen,  die  unwiderrufliche  Frevelsünde  zu  begehen  (vgl.  12, 
16  f.),  sondern  der  ganzen  Gemeinde,  wenn  sie  sich  in  Undank- 
barkeit von  Gott  abwendet,  der  ihr  diese  herrlichste  Ver- 
heißung gegeben  hat,  und  nicht  nur  nichts  tut,  um  die  gefähr- 
deten Glieder  zu  heilen,  sondern  sie  geradezu  durch  ihr  eigenes 
Befangensein  in  ihren  irdischen  Wünschen  zum  definitiven  Ab- 
fall verleitet. 


86  Weiß,  Der  Hebräerbrief. 

Zum  dritten  Male  sehen  wir,  daß  der  Verfasser,  ganz  wie 
6,  9f.  10,  32ff.  einlenkt,  um  der  Gemeinde  im  Ganzen  zu  zeigen, 
daß  er  für  sie  noch  nicht  befürchtet,  was  diese  Drohung  zu 
befürchten  schien.  Nur  so  ist  der  unvermittelte  Übergang  von 
ihr  zu  den  schlichten  Ermahnungen  zu  verstehen,  wie  sie  schließ- 
lich auch  der  besten  Gemeinde  immer  noch  nottun.  Ja,  von 
Mahnungen  ist  im  Grunde  13,  1  kaum  die  Rede.  Denn  nach 
dem,  was  schon  6,  10  von  ihrem  Eifer  in  der  Liebesübung 
sagte,  fehlt  es  auch  bei  ihnen  an  der  Bruderliebe  nicht,  die  doch 
die  erste  spezifisch  christliche  Tugend  ist;  und  dieselbe  braucht 
nur  fortzudauern.  Da  aber  die  Gastfreundschaft  die  erste  und 
nächste  Liebesübung  war  in  Zeiten,  wo  sich  den  Messiasgläubigen 
die  Türen  ihrer  ungläubigen  Volksgenossen  verschlossen,  ver- 
steht sich  dieselbe  bei  ihnen  so  von  selbst,  daß  es  nur  wie  ein 
unabsichtliches  Vergessen  erscheint,  wenn  sie  einmal  versäumt 
wird,  und  13,2  nur  daran  erinnert  zu  werden  braucht,  welches 
Segens  man  sich  dadurch  möglicherweise  selbst  beraubt.  Auch 
an  der  Sympathie  mit  den  Gefangenen  hatte  es  den  Lesern, 
wenigstens  in  früherer  Zeit  (vgl.  10,  34),  nicht  gefehlt,  daher 
brauchen  sie  nach  13,  3  nur  ihrer  zu  gedenken  und  sich  in 
ihre  Lage  zu  versetzen,  um  zu  wissen,  wie  wohl  ihnen  liebe- 
volle Teilnahme  und  LTnterstützung  tun  würde.  Obwohl  das 
xaxovxdo^ai  dem  Wortlaut  nach  über  das  hinausgeht,  was  die 
Leser  ihres  Bekenntnisses  Avegen  zu  leiden  hatten,  so  zeigt  doch 
11,  25,  daß  an  die  Mißhandlungen  und  Bedrückungen  gedacht 
ist,  welchen  die  Messiasgläubigen  seitens  ihrer  ungläubigen  Volks- 
genossen ausgesetzt  waren.  Da  diese  aber,  namentlich  in  der 
gegenwärtigen  kritischen  Zeitlage  (vgl.  zu  10,25),  jeden  Augen- 
blick auch  sie  treffen  konnten,  so  lange  sie  noch  im  Leibe 
waren,  so  war  damit  das  Motiv  zu  demselben  Verhalten  gegen 
die  bereits  davon  Betroffenen  gegeben,  wie  bei  den  Gefangenen. 

Wie  absichtsvoll  der  Verfasser  nur  solche  Mahnungen  auf- 
zählt, die  nie  fehlen  dürfen,  wo  es  gilt  einen  rechten  Christen- 
wandel zu  charakterisieren,  zeigt  am  deutlichsten  13,  4-.  Man 
hat  wohl  gemeint,  hier  und  im  Folgenden  die  paulinischen 
Warnungen  vor  den  heidnischen  Kardinallastern  der  Unzucht 
und  Habgier  wiederzufinden,  um  dadurch  die  Hypothese  heiden- 
christlicher Leser  zu  stützen,  aber  dabei  die  so  charakteristisch 
verschiedene  Art  übersehen,  in  der  hier  von  beidem  die  Rede 
ist.  Nicht  um  die  heidnischen  Unzuchtsgreuel  handelt  es  sich, 
für  deren  Schandbarkeit  und  Schändlichkeit  Paulus  nicht  Worte 


I 


8.  Die  Gemeinde  und  ihre  gefährdeten  Glieder.  87 

genug  finden  kann,  sondern  um  die  Heilighaltung  der  Ehe,  die 
man  als  göttliche  Ordnung  ehren  soll,  wie  sichs  gebührt.  Es 
widerspricht  doch  allen  exegetischen  Grundsätzen,  wenn  man  das 
Iv  jiäoiv  mit  V.  Soden  S.  105  aus  ganz  entlegenen  angeblichen 
Parallelstellen  erklären  will,  statt  aus  der  Art,  wie  der  Ver- 
fasser es  im  Folgenden  selbst  erläutert.  Denn  die  Warnung 
vor  Befleckung  des  Ehebetts,  die  ja  nur  das  Zeichen  davon 
ist,  daß  die  Ehe  nicht  heilig  gehalten  ist,  wird  im  Folgenden 
dadurch  begründet,  daß  Gott  Hurer  und  Ehebrecher  richten 
wird.  Der  Ehemann,  der  mit  andern  Weibern  Unzucht  treibt, 
befleckt  sein  Ehebett  ebenso,  wie  der  Ehebrecher,  der  des  Andern 
Lager  besteigt  (Gen.  49,  4),  um  mit  seinem  Weibe  geschlecht- 
lichen Umgang  zu  pflegen.  Beides  verbietet  die  Heiligkeit  der 
Ehe,  über  welche  Gott,  der  die  Ehe  eingesetzt  hat,  der  Richter 
ist.  Ebensowenig  handelt  es  sich  13,  5  um  die  grobe  nXeove^ia, 
welche  das  irdische  Gut  zum  Götzen  macht  (vgl.  Kol.  3, 5), 
wenn  die  ganze  Sinnesart  ohne  Geldliebe  sein  soll,  da  der  Ver- 
fasser dies  selbst  dadurch  erklärt,  daß  man  sich  mit  dem  Vor- 
handenen genügen  lassen  solP.  Diese  Mahnung  versetzt  uns 
aber  wieder,  wie  schon  13,  3  in  die  Notlage  der  Leser  zurück, 
die  infolge  der  Güterberaubungen,  die  sie  nach  10,  34  erfahren 
hatten,  und  sicher  immer  wieder  erfuhren,  oft  genug  in  der 
Lage  waren,  sich  mit  Wenigem  begnügen  zu  müssen,  und  doch  auf 
Grund  vom  Gen.  28,  1 5,  Deut.  31,6  dessen  gewiß  sein  mußten, 
daß  Gott  sie  nicht  im  Stiche  lassen  oder  gar  gänzlich  verlassen 
werde.  Wie  absichtsvoll  aber  der  Verfasser  diese  Situation 
der  Leser  ins  Auge  faßt,  erhellt  daraus,  daß  er  13,  G,  weit 
über  die  bisher  in  Betracht  gezogene  Notlage  der  Leser  hinaus- 
gehend, sie  auffordert,  mit  Psalm  1  IS,  6  vor  allem,  was  Menschen 
etwa  uns  antun  können,  sich  nicht  zu  fürchten,  weil  Jehova 
ihr  Helfer  sei.  Wir  erinnern  uns  dabei  daran,  wie  in  der  10,25 
angedeuteten  Situation  ihnen  noch    ganz  andere  Drangsale  be- 

^)  Es  erhellt  hier,  wie  unrichtig  es  war,  wenn  man  die  6,  10  gerühmte 
Liebestätigkeit  der  Leser  als  Beweis  dafür  anführte,  daß  der  Brief  nicht 
an  palästinensische  Gemeinden  gerichtet  sein  könne,  weil  diese  notorisch 
arm  waren.  Unser  Verfasser  hat  jedenfalls  nicht  so  gedacht,  wenn  er  die 
Ermahnung,  die  Übung  der  Bruderliebe  und  Gastfreundschaft  fortzusetzen 
(13,  1  f.),  damit  für  vereinbar  hielt,  daß  die  Lage  der  Leser  im  Großen  und 
Ganzen  eine  solche  war,  welche  nur  bei  Genügsamkeit  ertragen  werden 
konnte.  Aber  es  ist  doch  auch  eine  landläufige  Erfahrung,  daß  die  Armen, 
eben  weil  sie  wissen,  wie  weh  die  Not  tut,  oft  mit  ihrem  Wenigen  hilfs- 
bereiter sind  als  die  Reichen,  die  das  nicht  wissen. 


88  Weiß,  Der  Hebräerbrief. 

vorstanden,  als  die  bisher  erfahrenen.  Wenn  der  Terfasser 
aber  von  den  absichtlich  so  allgemein  gehaltenen  Ermahnungen, 
Avelche  zeigen  sollten,  daß  er  für  die  Gemeinde  im  Ganzen 
nicht  befürchtet,  Avas  den  Zorn  Gottes  herausfordert  (vgl.  12,  29), 
wieder  zu  der  speziellen  Situation  der  Leser  zurücklenkt,  so 
deutet  er  damit  selber  an,  daß  er  nunmehr  zu  einer  Ermahnung 
kommen  will,  durch  deren  Befolgung  nach  seiner  Ansicht  allein 
den  Gefahren,  welche  diese  Situation  für  Einzelne  bereits  mit 
sich  gebracht  hatte,  endgültig  begegnet  werden  kann. 


9.  Die  Tendenz  des  Hebrä,erbriefs.  89 


9.  Die  Tendenz  des  Hebräerbriefs. 

(13,7-17) 

Auch  das  entspricht  der  Lehrweisheit  des  Verfassers,  daß 
die  Ermahnung,  auf  welche  der  ganze  Brief  hinauswill,  nicht 
unvermittelt  auftritt,  sondern  zum  Schluß  einer  Reihe  von  Er- 
mahnungen, über  deren  Berechtigung  kein  Zweifel  sein  kann, 
und  die  immer  wieder  auf  die  gegenwärtige  Lage  der  Leser 
hinwiesen.  Den  Übergang  aber  zu  der  Parole,  die  der  Verfasser 
ausgeben  will,  wenn  die  Gemeinde  sich  aus  der  Erschlaffung 
ihres  Glaubens  aufraffen  und  den  bereits  gefährdeten  Gliedern 
einen  festen  Stützpunkt  geben  soll  (12,  12f.),  bildet  13^7  die 
Erinnerung  an  ihre  einstigen  Führer,  in  deren  Hochschätzung 
der  Verfasser  sich  mit  der  Gemeinde  eins  weiß,  da  sie  ihnen 
die  Heilsbotschaft  verkündigt  haben  und  so  die  eigentlichen 
Väter  ihres  Glaubens  geworden  sind.  Die  Gemeinde  gehört 
also  mit  ihm  nicht  der  Generation  an,  die  den  Herrn  noch  selbst 
gesehen  hat,  aber  es  sind  auch  nicht  einmal  die  Ohrenzeugen 
(2,  3),  von  denen  er  hier  redet;  denn  deren  Autorität  beruht 
ja  auf  ihrer  Beauftragung  durch  den  Herrn  selbst,  während  das 
oiriveg  sagt,  daß  sie  durch  die  Verkündigung  der  Heilsbotschaft 
ihre  Führer  geworden  sind.  Aber  auch  die  sind  nicht  mehr 
am  Leben,  da  die  Leser  den  Ausgang  ihres  Wandels  anschauen 
sollen,  um  ihren  Glauben  nachzuahmen.  Sie  haben  also  an  dem 
Glauben,  den  sie  verkündigt  haben,  unentwegt  festgehalten  bis 
an  ihr  seliges  Ende.  Daß  sie  ihren  Glauben  gerade  mit  dem 
Märtyrertode  besiegelt  haben,  ist  nicht  gesagt,  und  würde  wohl 
direkter  betont  sein,  wenn  es  gemeint  wäre.  Aber  der  Jesus 
Christus,  welcher  der  Kern  und  Stern  ihrer  Heilsbotschaft  war, 
ist  derselbe  heut,  wie  in  den  Tagen  dieser  Führer,  und  bleibt 
derselbe  in  Ewigkeit  (13,8),  so  daß  der  Glaube  an  ihn  un- 
wandelbar bleiben  muß,  wenn  auch  die  Führer  wechseln. 

Damit  ist  von  selbst  der  Übergang  gemacht  zu  der  War- 
nung vor  Lehren,  die  einen  ganz  andern  Inhalt  haben  als  das 
von  ihren  Führern  ihnen  verkündigte  Gotteswort  (13,  9  a).    Denn 


90  Weiß,  Der  Hebräerbrief. 

dieses  enthielt  überhaupt  keine  Lehren,  sondern  die  Verkündi- 
gung des  göttlichen  Heilsratschlusses  und  die  Anweisung  zur 
Erlangung  des  uns  durch  Christus  bereiteten  Heils.  Schon 
weil  diese  Lehren  buntscheckige  sind,  haben  sie  mit  dem  Einen 
Heiland  und  dem  Einen  Heilsweg,  den  ihre  Führer  verkündigt 
haben,  nichts  zu  tun;  und,  weil  diese  von  den  Dingen,  welche 
diese  neumodischen  Lehren  behandeln,  nichts  gewußt  und  nichts 
gesagt  haben,  nennt  der  Verfasser  sie  fremdartige.  Es  folgt 
daraus  von  selbst,  daß  es  sich  nicht  um  Irrlehren  in  unserm  Sinne 
handeln  kann,  wie  sie  hier  und  da  in  den  paulinischen  Briefen  be- 
kämpft werden.  Es  wäre  doch  auch  unbegreiflich,  daß,  nachdem 
in  dem  ganzen  Briefe,  der  soviel  Lehrhaftes  enthält,  nirgends 
von  andersartigen  Lehren  die  Rede  gewesen  ist,  die  der  Ver- 
fasser bekämpfen  muß,  und  denen  gegenüber  er  die  von  ihm 
vorgetragenen  Lehren  rechtfertigt,  hier  plötzlich  am  Schlüsse 
eine  Warnung  vor  solchen  auftauchen  sollte.  Unmöglich  kann 
man  die  Bestimmung  darüber,  was  diese  Lehren  enthielten,  mit 
V.  Soden  S.  106  dem  Folgenden  entnehmen  (wie  er  es  auffaßt) 
und  etwa  an  Lehren  über  Speisefragen  denken,  da  der  Ver- 
fasser doch  offenbar  voraussetzt,  daß  die  Leser  wissen,  was  für 
Lehren  er  meint,  aber  von  Speisefragen  noch  nirgends  die 
Rede  gewesen  ist.  Es  kann  sich  doch  nur  um  das  handeln, 
wovon  im  ganzen  Briefe  die  Rede  gewesen  ist;  und  das  war 
das  Verhältnis  des  neuen  zum  alten  Bunde.  Ihre  heimgegangenen 
Führer  hatten  keinen  Anlaß  gehabt,  von  diesen  Dingen  zu  reden, 
da  die  Messiasgläubigen  nie  einen  Widerspruch  zwischen  ihrem 
Glauben  und  dem  Glauben  der  Väter  gefühlt  hatten.  Wenn  der  Ver- 
fasser aber  so  geflissentlich  nachweist,  daß  der  alte  Bund  durch 
den  neuen  aufgehoben,  das  alte  Priestertum  durch  das  messianische 
Priestertum  ersetzt  und  der  gesamte  Üpferkultus  abgeschafft  sei, 
so  setzt  das  allerdings  voraus,  daß  man  in  der  gegenwärtigen 
Situation,  wo  mit  der  Hoffnung  auf  die  Wiederkunft  Christi  der 
Messiasglaube  überhaupt  ins  Wanken  geriet,  zu  lehren  begann, 
daß  doch  der  alte  Bund  mit  seinen  Gnadenmitteln  nicht  auf- 
gehoben sei  und  immerhin  noch  ausreichende  religiöse  Be- 
friedigung bieten  könne,  wenn  man  auch  auf  das  verzichte, 
was  man  einst  im  Glauben  an  den  Messias  gefunden  zu  haben 
glaubte.  Diese  Lehren  konnten  sehr  mannigfaltige  sein,  je 
nachdem  man  jene  Befriedigung  suchte  in  der  Schrifrgelehr- 
samkeit  (vgl.  Joh.  5,  39)  oder  in  peinlichster  Gesetzeserfüllung, 
im  Opferkult  oder  in  den  Opfermahlzeiton. 


9.  Die  Tendenz  des  Hebräerbriefs.  91 

Daß  nur  von  solchen  Lehren  die  Rede  ist,  bestätigt  sofort 
der  Begründungssatz.  Eine  Warnung  vor  Irrlehren  im  gewöhn- 
lichen Sinne  kann  man  doch  nur  dadurch  begründen,  daß  die- 
selben Unrichtiges  enthalten  oder  von  der  einzig  richtigen 
Lehre  abführen.  JSTun  ist  aber  in  18^  9b  von  theoretischen 
Fragen  überhaupt  nicht  die  Rede,  sondern  von  der  einen  rein 
praktischen,  wie  das  Herz  fest  werde,  d.  h.  seines  Heils  gewiß. 
Religiöse  Befriedigung  kann  man  nur  finden,  wenn  man  ein 
Mittel  findet,  diese  Heilsgewißheit  zu  festigen;  und  als  das  einzige 
Mittel,  durch  welches  das  geschehen  kann,  nennt  der  Verfasser 
die  Gotteshuld,  die  uns  Christus  im  neuen  Bunde  durch  seinen 
Opfertod  erAvorben  hat,  und  von  der  12,  15  gesagt  war,  daß 
etliche  davon  nichts  mehr  wissen  wollten,  weil  sie  bereit  waren, 
um  aller  Not  und  Drangsal  zu  entgehen,  den  Messiasglauben 
aufzugeben,  in  dem  man  doch  allein  teilhaben  konnte  an  dem, 
was  uns  die  Grotteshuld  im  neuen  Bunde  bietet.  Dann  aber 
ist  klar,  daß,  wie  man  auch  nachzuweisen  versuchte,  daß  man 
auch  im  alten  Bunde  und  in  seinen  Heilsmitteln  eine  religiöse 
Befriedigung  finden  könne,  niemals  dadurch  das  Herz  fest 
werden  konnte,  sondern  man  konnte  immer  nur  durch  solche 
Lehren  an  dem  einzigen  Hort  unseres  Heils,  an  der  Gotteshuld, 
vorbeigetrieben  werden. 

Auffallen  kann  nur,  daß  im  Gegensatz  dazu  nur  Speisen  ge- 
nannt werden.  Selbstverständlich  kann  dabei  nur  an  Opferspeisen 
gedacht  werden,  die  man  nach  1.  Kor.  10,  18  als  ein  Analogen 
des  christlichen  Abendmahls  und  darum,  wie  dieses,  als  ein 
geistliches  Stärkungsmittel  betrachtete,  weil  sie  in  die  Gemein- 
schaft mit  dem  Altar  brachten,  an  dem  Gott  verheißen  hatte 
zu  seinem  Yolk  zu  kommen  und  es  zu  segnen  (Exod.  20.  24)  ^. 
Aber  sicher  werden  die  noiyAlai  didaycü  auch  noch  andere  religiöse 

^)  Denkt  man  an  die  peinlichste  Einhaltung  der  Speisegesetze  oder 
"über  die  ATlichen  hinausgehender  asketischer  Satzungen,  so  übersieht  man, 
daß  es  dann  immer  nicht  die  (genosseneu  oder  nicht  genossenen)  Speisen 
sind,  durch  welche  man  eine  geistliche  Stärkung  zu  gewinnen  sucht, 
sondern  die  Enthaltung  von  allem,  was  nach  irgend  welchen  Satzungen 
verboten  oder  schädlich  ist.  Der  klare  Wortlaut  redet  aber  von  Speisen 
selbst,  die,  sie  mögen  noch  so  levitisch  rein  oder  vegetarisch  eingeschränkt 
sein,  unmöglich  das  Herz  stärken  können.  Wenn  aber  v.  Soden  S.  107 
seiner  Hypothese  von  heidenchristlichen  Lesern  zu  Liebe  an  Opferfleisch 
oder  die  Teilnahme  an  heidnischen  Opfermahlen  denkt,  so  muß  er  an  die 
Stelle  der  Herzstärkung  durch  die  ßgco/nara  ein  ,.Sichfestdünken  wegen  des 
souveränen  Umgangs  mit  ihnen"  setzen,  und  aus  der  einfachen  Verneinung 


92  Weiß,  Der  Hebräerbrief. 

Stärkungsmittel  genannt  haben.  Immerhin  ist  es  nicht  unwahr- 
scheinlich, daß  man  in  den  Opferspeisen  am  häufigsten  seine 
religiöse  Befriedigung  suchte,  weil  sie  den  Opferkultus  und 
seine  strenggesetzliche  Übung,  wie  sie  die  Schrift  fordert,  vor- 
aussetzten, also  gewissermaßen  alle  ATlichen  Gnadenmittel  in 
sich  vereinigten.  Aber  wäre  dies  auch  nicht  der  Fall  gewesen^ 
so  lag  es  dem  Verfasser  nahe  genug,  diesen  Punkt  heraus- 
zugreifen, weil  seine  Besprechung  unmittelbar  auf  die  Forde- 
rung führt,  auf  die  er  hinauswill.  Der  Relativsatz  konstatiert 
nur,  daß  noch  niemand  in  Opferspeisen  einen  wahren  Nutzen 
für  seinen  religiös  sittlichen  Wandel  gefunden  hat,  wie  ihn 
andere  Speisen  für  den  Wanderer  haben. 

Zu  dem  Hauptpunkt  nämlich,  auf  den  er  hinauswill,  führt 
den  Verfasser  die  Beweisführung  dafür,  daß  es  für  die  Christen 
Opferspeisen  überhaupt  nicht  geben  könne,  weil  das  einzige 
Opfer,  das  sie  haben,  das  Opfer  Christi,  der  Antitypus  des 
hohepriesterlichen  Opfers  am  großen  Versöhnungstage  ist, 
von  dem  nach  Lev.  16,  27,  d.  h.  nach  den  ATlichen  Vorschriften 
in  betreff  desselben,  auf  deren  Wortlaut  im  Folgenden  immer 
wieder  angespielt  wird,  niemand  etwas  essen  durfte.  Für  diesen 
Gedanken  ist  es  völlig  gleichgültig,  ob  und  wie  weit  der  Verfasser 
nach  13,  10  in  dem  Kreuze  Christi  den  Antitypus  des  Opfer- 
altars sah,  da  die  Erwähnung  desselben  nur  dadurch  herbei- 
geführt ist,  daß,  wie  wir  sahen,  die  Opferspeisen  ihre  religiöse 
Bedeutung  nur  davon  herleiteten,  daß  sie  vom  Altar  kamen.  Für 
ihn  war  nur  das  bedeutsam,  daß  von  dem  Opfer  des  großen 
Versöhnungstages  selbst  die  levitischen  Priester  (oi  t/]  oxtp'f] 
laTQEvovTEg^  vgl.  8,  5)  nicht  essen  durften,  die  doch  auf  den 
Anteil,  den  sie  auch  von  solchen  Opfern  bekamen,  von  denen  die 
Laien  nicht  essen  durften,  für  ihre  Ernährung  angewiesen  waren 
(vgl.  1 .  Kor.  9, 13).  Nur  um  diesen  Hauptpunkt  recht  festzustellen, 
wird  ja  13,  11  mit  so  unverkennbarer  Anspielung  auf  die  ge- 
setzliche Vorschrift  für  den  Ritus  am  großen  Versöhnungstage 
hervorgehoben,  daß  die  Leiber  der  Tiere,  deren  Blut  durch 
den  Hohenpriester  ins  Allerheiligste  gebracht  wurde  rrfo/  ä^KaoTiag. 
verbrannt  wurden.  Daß  eine  antitypische  Vergleichung  des 
Opfers  Christi,  dessen  Leib  doch  eben  nicht  verbrannt  wurde, 
hier   nicht  mehr   beabsichtigt  ist,    erhellt  daraus,    daß  das  k'^co 


jener  die  ^getadelte  Übung  der  Teilnahme  an  dem  Opfermahl ~,  was  doch 
nun  einmal  beides  nicht  dasteht. 


9.  Die  Tendenz  des  Hebräerbriefs.  93 

Tijg  7TaQeußoh']g  lediglich  dem  Wortlaut  der  Opferordimng  ent- 
nommen ist,  die  noch  mit  dem  Zustande  des  Volkes  während 
seiner  AYüstenwanderung  rechnete  ^. 

Mit  diö  beginnt  13^  12.  Also,  d.  h.,  um  festzustellen,  daß 
das  Opfer  Christi  der  Antitypus  des  Opfers  des  großen  Ver- 
söhnungstages war,  von  dessen  Fleisch  niemand  essen  durfte: 
und  daB  es  daher  für  die  Christen,  die  kein  anderes  Opfer 
haben,  überhaupt  keine  Opferspeise  mehr  gibt,  hat  auch  Jesus 
außerhalb  des  Tores  gelitten.  Ausdrücklich  hebt  auch  der  mit 
Nachdruck  vor  das  Verbum  tretende  Absichtssatz  hervor,  daß 
er  durch  sein  Leiden  das  Volk  als  solches  heiligen,  d.  h.  durch 
Entsündigung  zum  Eigentum  Gottes  weihen  wollte,  Aveil  dadurch 


^)  Die  Beziehung  des  ^voiaoxr}Qiov  auf  den  Abendniahlstisch,  die  nicht 
nur  dem  Zusammenhang  ganz  fernliegt,  sondern  ihm  widerspricht,  da  ja 
von  ihm  allerdings  gegessen  wird  (wenn  auch  nach  1. Kor. 10,  16f.  11,27  nicht 
der  Leib  Christi),  ist  durch  die  neuere  Exegese  ausreichend  widerlegt. 
Aber  wenn  dieselbe  hier  den  Gedanken  findet,  daß  die,  welche  noch  an 
den  ATlichen  Ordnungen  in  betreff  der  ßgcbfiata  festhalten,  sich  dadurch 
selbst  von  dem  Genuß  des  Opfers  Christi,  d.  h.  von  seinen  Segnungen  aus- 
schließen, so  widerspricht  das  ebenso  dem  Wortlaut,  wie  dem  Zu.sammen- 
hange.  Kein  e  Berufung  darauf,  daß  von  den  Christen  9,  14.  12, 28  ein 
XazQsveiv  gefordert  wird,  kann  es  rechtfertigen,  dieselben  als  oi  nj  ox}]rfj 
/.azQEvovTeg  zu  charakterisieren,  da  von  einem  Antitypus  für  die  axrjvrj  da- 
bei nicht  die  Rede  sein  kann,  und  die  handgreifliche  Beziehung  auf  die 
Opferthora  verbietet,  an  andere  zu  denken  als  die,  welche  nach  ihr  mit 
den  Opfern  zu  tun  haben.  Das  aus  dieser  Beziehung  leicht  erklärliche 
l'^o)  r>)?  Tiageiiß.  kann  unmöglich  andeuten  wollen,  daß  die  noch  an  jüdischen 
Ordnungen  Festhaltenden  sich  außerhalb  des  Lagers  der  Gläubigen  be- 
finden und  darum  keinen  Anteil  haben  an  dem  Todesopfer  des  aus  Israel 
Ausgestoßenen.  Das  alles  wird  doch  ohne  jede  Andeutung  im  Wortlaut, 
der  weder  von  Satzungen  in  betreff  der  ßgcofiara  überhaupt,  noch  von 
den  Segnungen  des  Todesopfers  Christi  redet,  rein  eingetragen.  Vollends 
mit  V.  Soden  S.  107  an  den  Genuß  des  heidnischen  Opferfleisches  zu  denken, 
zu  dem  die  Christen  kein  Recht  haben,  kann  durch  keine  „Allegorese" 
gerechtfertigt  werden,  nach  welcher  sich  die  angeblich  heidenchristlichen 
Leser  eine  ihnen  kaum  bekannte  jüdische  Opferordnung  deuten  sollten. 
Auch  V.  Soden  bringt  dieselbe  nur  heraus  mittelst  der  in  der  Exegese  des 
Hebräerbriefs  herrschenden  Koufundierung  der  beiden  hohenpriesterlichen 
Akte  am  großen  Versöhnungstage,  nämlich  der  Darbringung  des  Opfers 
auf  dem  Altar  und  der  Darbringung  des  die  vollzogene  Sühne  bezeugen- 
den Blutes  im  Allerheiligsten.  Denn  diese  betrachtet  er  als  den  Typus 
des  eigentlichen  „das  Volk  heiligenden"  Opfers  Christi  und  das  demselben 
folgende  Verbrennen  der  Leichname  als  den  Typus  des  demselben  vor- 
hergehenden oder  mindestens  gleichzeitigen  Leidens,  womit  außerdem 
jede  Analogie  zwischen  Typus  und  Antitypus,  wie  sie  v.  S.  selbst  für  die 
„Allegorie"  fordert,  aufgehoben  wird. 


94  Weiß,  Der  Hebräerbrief. 

konstatiert  wurde,  daß  sein  Opfer  denselben  Zweck  hatte  wie 
das  Opfer  des  großen  Versöhnungstages,  das  ja  allein  für  das 
ganze  Volk  dargebracht  wurde.  Nun  wurde  allerdings  dies 
Opfer  nicht  außerhalb  des  Lagers  gebracht,  sondern  gerade  im 
Heiligtum  als  dem  Mittelpunkt  desselben.  Aber  die  Yer- 
brennung  der  Leiber  der  Opfertiere,  die  diesem  Opfer  so 
charakteristisch  war,  weil  sie  bezeugte,  daß  die  Tiere,  deren 
Blut  die  Sühne  für  das  ganze  Volk  bezweckte,  ausschließlich 
Jehova  gehören  sollten,  der  ihr  Blut  sich  für  den  Zweck  dieser 
Sühne  vorbehalten  hatte  (vgl.  Lev.  17,11),  und  deshalb  den 
Opferakt  erst  abschloß,  fand  außerhalb  des  Lagers  statt.  Eben 
darum  wird  im  Antitypus  nicht  der  Opfertod  Jesu  genannt, 
sondern  sein  Leiden  (bem.  das  k'jiaßev)^  das  nicht  bloß  darin 
bestand,  daß  er  starb,  sondern  daß  er  den  schmachvollen  Yer- 
brechertod  erlitt,  der  ihn  als  einen  von  seinem  Yolke  Aus- 
gestoßenen erscheinen  ließ.  Das  sieht  der  Verfasser  sinnbildUch 
dadurch  angedeutet,  daß  Jesus,  zur  Stadt  hinausgeführt  (vgl. 
Mrk.  15,  20),  außerhalb  des  Tores  gekreuzigt  wurde.  Denn  im 
Antitypus  konnte  natürhch  nicht  mehr,  wie  im  Typus,  der 
Akt,  welcher  dem  Opfer  des  großen  Versöhnungstages  seinen 
charakteristischen  Abschluß  gab,  außerhalb  des  Lagers  voll- 
zogen werden  wie  damals,  als  das  A^olk  noch  in  der  Wüste 
umherzog  und  dort  sein  Lager  aufschlug.  Jetzt  hatte  das  Volk 
ja  in  Jerusalem  den  Mittelpunkt  seiner  theokratischen  Gemein- 
schaft, und  die  Ausstoßung  aus  derselben  konnte  nur  dadurch 
versinnbildet  werden,  daß  Jesus  den  schimpfhchen  Kreuzestod 
außerhalb  des  Tores  erlitt,  wobei  jeder  palästinensische  Leser 
natürlich  nur  an  das  Tor  Jerusalems  dachte.  Was  im  Typus 
des  großen  Versöhnungstages  sich  in  zwei  Akte  auseinanderlegte, 
von  denen  der  erste,  die  Opferung  selbst,  nur  im  Heiligtum 
vollzogen  werden  konnte,  während  die  Verbrennung  der  Ticr- 
leiber,  wodurch  dieselben  erst  ganz  und  ausschließlich  Jehova 
geweiht  wurden,  gesetzmäßig  außerhalb  des  Lagers  stattfand, 
mußte  natürlich  im  Antitypus  zusammenfallen,  indem  Jesus 
außerhalb  des  Tores  den  Kreuzestod  erlitt. 

Der  Verfasser  sieht  in  dieser  Verschiedenheit  sowenig  ein 
Hindernis  für  die  typologische  Gleichsetzung  des  Opfertodes 
Jesu  mit  dem  Opfer  des  großen  Versöhnungstages,  daß  er  gerade 
diesen  Zug  ergreift,  um  13^  13  daran  mit  dem  feierlichen  toIwv 
die  Aufforderung  anzuknüpfen,  auf  die  der  ganze  Brief  hinaus- 
will.    Alle,  die  Jesum  als  ihren  Hohenpriester  bekennen  (3,  1) 


9.  Die  Tendenz  des  Hebräerbriefs.  95 

und  an  der  Frucht  seines  Erlösungstodes  Anteil  haben  wollen 
(bem.  wie  der  Yerf.  sich  durch  die  1.  Person  Plur.  mit  den 
Lesern  zusammenschließt),  müssen,  da  sein  hohepriesterliches 
Opfer  ihn  nötigte,  als  ein  von  seinem  Volke  Ausgestoßener  die 
Schmach  des  Kreuzestodes  außerhalb  des  Tores  zu  erleiden^ 
zu  ihm  hinausgehen  und  seine  Schmach  mit  ihm  tragen,  um 
sich  als  seine  Anhänger  zu  bekennen.  Absichtlich  greift  der 
Verfasser  zu  dem  charakteristischen  Ausdruck  der  Opferthora 
{e^co  rrjg  7iag€jußo?ü]g  vgl.  13,  11)  zurück,  um  anzudeuten,  daß 
es  sich  nicht  um  ein  buchstäbliches  e^EQ^soßm  jigog  amov^  das 
ja  in  dieser  Form  unmöglich  war,  handelt,  sondern  darum,  daß 
sie  bereit  seien,  wie  er,  willig  die  Schmach  zu  tragen,  aus  der 
ATlichen  Gemeinde  ausgeschlossen  zu  sein  ^.  Das  aber  war  es 
gerade,  was  der  Verfasser  in  der  kritischen  Lage  der  Gegen- 
wart für  das  einzige  Mittel  hielt,  um  der  Gefahr  des  Rückfalls 
ins  Judentum  vorzubeugen.  Einst  hatte  das  Festhalten  an  der 
sozialen  und  kultischen  Gemeinschaft  mit  den  ungläubigen  Volks- 
genossen seine  volle  Berechtigung  gehabt,  weil  es  allein  die 
Gesamtbekehrung  des  Volkes  ermöglichte,  von  der  die  Zukunfts- 
hoffnung der  Urgemeinde  abhing.  Aber  jetzt  wurde  die  Auf- 
rechterhaltung derselben  zu  einer  schweren  Versuchung,  sie  durch 
das  Aufgeben  des  Messiasglaubens  zu  erkaufen.  Einst  hatte  man 
in  jener  Gemeinschaft  keinen  Widerspruch  gesehen  mit  dem 
Messiasglauben,  aber  jetzt  begann  man  sich  zu  fragen,  ob  man 
nicht  an  den  Gnadenmitteln  des  alten  Bundes  sich  genügen 
lassen  könne,  auch  wenn  man  sich  mit  den  ungläubigen  Volks- 
genossen aussöhne  und  damit  all  seiner  Not  und  Bedrängnis 
ein  Ende  mache.  Nur  in  dem  entschlossenen  Abbruch  der 
sozialen  und  kultischen  Gemeinschaft  mit  ihnen,  die  sie  vor 
ihren  Volksgenossen   als   aus   dem  Volke  Gottes   Ausgestoßene 


1)  Dem  hierin  liegenden  entscheidenden  Beweise,  daß  der  Brief  an 
judenchristliche  Leser  gerichtet  ist,  sucht  v.  Soden  S.  107  durch  die  Be- 
hauptung zu  entgehen,  daß  das  s^ca  zfjg  Tiagsf^iß.  mit  dem  Judentum  so 
wenig  zu  tun  habe,  wie  das  xfj  oyrjvfj  laxQevovjEq.  Von  diesem  haben  wir 
nachgewiesen,  daß  es  nach  dem  Zusammenhang  nur  auf  die  jüdischen 
Priester  bezogen  werden  kann ;  und  daß  jenes  auf  die  Ausschließung  aus 
dem  jüdischen  Volke  geht,  zeigt  die  Erläuterung  des  i^sQxco/usßa  jtgdg 
avtov  durch  röv  ovsidiofiov  aviov  qpsgovzsg.  Wenn  er  behauptet,  daß  das 
nur  ein  „gangbarer  Ausdruck"  für  Verfolgungen  sei,  und  daß  das  i^sg/jodai 
in  einem  Verlassen  der  Neigung  zum  Essen  des  Götzenopferfleisches  be- 
stehen könne,  so  verzichtet  er  einfach  auf  jede  Erklärung  des  klar  vor- 
liegenden Wortsinns. 


96  Weiß,  Der  Hebräerbrief. 

erscheinen  ließ,  sieht  der  Verfasser  das  Mittel,  den  Gefahren 
der  gegenwärtigen  Situation  vorzubeugen.  Darauf  will  er  also 
hinaus  mit  allen  Erörterungen  und  Ermahnungen  seines  Briefes. 
Mit  voller  Absicht  ist  diese  letzte  Konsequenz  derselben  um- 
so kurz  angedeutet;  der  ganze  Brief  gab  den  unmißverständ- 
lichen Kommentar  dazu. 

Aber  der  Verfasser  gibt  einen  solchen  auch  deutlich  genug 
in  der  Begründung  seiner  Aufforderung.  Denn  das  coöe  13,  14 
geht  keineswegs  auf  das  gegenw  artige  Erdenleben,  wde  v.  Soden 
S.  lOS  will,  wo  jede  Stätte  nur  eine  jiagejußo^  ist,  die  bald 
wieder  abgebrochen  wird,  da  das  e^co  rrjg  7iaQ£^ußo?j']g  13,  13 
nichts  weniger  als  diese  allegorisierende  Deutung  intendierte, 
sondern  auf  die  gegenwärtige  Situation  der  Leser,  wo  sie  noch  in 
sozialer  Gemeinschaft  mit  dem  ATlichen  Bundesvolke  leben.  Das 
fordert  unweigerlich  der  Zusammenhang  mit  der  Aufforderung, 
sich  dem  aus  dieser  Gemeinschaft  Ausgestoßenen  zuzugesellen, 
und.seine  Schmach  zu  tragen.  Gewiß  kam  es  einem  Sohn  Israels 
hart  an,  die  Gemeinschaft  mit  seinem  Volk  zu  lösen,  das  in 
Jerusalem  seinen  nationalen  und  kultischen  Mittelpunkt  hatte,  in 
dieser  Stadt,  die  jeder  fromme  Israelit  liebte,  wie  seinen  Augapfel, 
und  die  doch  nach  der  Hoffnung  der  Urgemeinde  einst  auch  der 
Mittelpunkt  des  durch  den  wiederkehrenden  Messias  vollendeten 
Gottesreiches  werden  sollte.  Aber  es  Avar  ja  vorauszusehen,  daß  die 
ATHche  Gemeinde  diese  fluchwürdigen  Ketzer,  als  die  sie  sich 
durch  die  Aufhebung  der  sozialen  und  kultischen  Gemeinschaft  mit 
ihr  erst  offen  darstellten,  nicht  mehr  lange  in  ihrer  Mitte  dulden 
w^erde;  und  man  kannte  in  der  palästinensischen  Gemeinde 
nur  zu  gut  die  eschatologische  Rede  Jesu,  die  von  einem  Zeit- 
punkt redete,  wo  alle  seine  Jünger,  die  in  Judäa  lebten,  sich  nui- 
durch  die  schleunigste  Flucht  würden  retten  können  (Mtth.  24, 
16 — 21).  Daher  Avar  ja  schon  1 1,  8 — 16  darauf  hingewiesen,  wie 
der  Glaube  der  Erzväter  auf  eine  himmlische  Gottesstadt  hinaus- 
blickte, und  12,  22ff.  darauf,  daß  die  Genossen  des  neuen  Bundes 
bereits  als  Bürger  des  himmlischen  Jerusalem  eingeschrieben 
seien:  der  Verfasser  konnte  darum  seine  Aufforderung,  aus  der 
ATlichen  Gemeinde  auszuscheiden,  nicht  wirksamer  begründen, 
als  dadurch,  daß  er  zum  dritten  Male  daran  erinnerte,  wie  sie 
hier  keine  bleibende  Stadt  hätten,  sondern  mit  allen  Gläubigen 
der  Vorzeit  (vgl.  11,  14  ff.)  die  zukünftige  suchten. 

Aber  auch  die  Lösung  der  kultischen  Gemeinschaft  mit 
ihren  Volksgenossen  darf  ihnen  nicht  schwer  werden.     Das  so 


9.  Die  Tendenz  des  Hebräerbriefs.  97 

nachdrücklich  an  die  Spitze  tretende  öi  amov  13, 15  involviert 
notwendig  den  Gegensatz  des  levitischen  Priestertums ,  durch 
dessen  Yermittlung  sie  bisher  ihre  Opfer  dargebracht  hatten. 
Das  war  es  ja,  was  hauptsächlich  das  irdische  Jerusalem  den 
Lesern  so  wertvoll  machte,  daß  dort  der  Tempel  stand,  in  dem 
die  schönen  Gottesdienste  des  Herrn  gefeiert  wurden,  und  in 
dem  sie  auch  fernerhin  meinten,  ihre  Opfer  darbringen  zu 
können,  um  so  ihre  religiösen  Bedürfnisse  zu  befriedigen,  selbst 
wenn  sie  ihren  Messiasglauben  aufgäben.  Nun  begreifen  wir 
erst  ganz,  warum  die  einzige  theoretische  Erörterung  des  Briefes 
auf  den  Nachweis  abzielt,  daß  mit  der  Änderung  des  Priester- 
tums im  neuen  Bunde  dieser  ganze  Opferkultus  überhaupt  ab- 
geschafft sei.  Wenn  sie  die  kultische  Gemeinschaft  mit  der 
ATlichen  Gemeinde  aufgeben,  indem  sie  sich  dem  von  ihr  Aus- 
gestoßenen zugesellten,  geht  ihnen  ja  keineswegs  ein  wahrhaft 
wertvoller  Opferdienst  verloren,  wie  sie  ihn  an  den  Tempel  in 
Jerusalem  geknüpft  glaubten.  Durch  den  messianischen  Hohen- 
priester werden  sie  vielmehr  erst  befähigt,  Gott  das  wahre  Lob- 
opfer (vgl.  Levit.  7,11  f.)  zu  bringen,  das  nicht  nur  hier  und  da 
einmal,  sondern  fortan  beständig  von  ihnen  dargebracht  werden 
soll.  Denn  der  Yerfasser  bezeichnet  es  mit  ATlichen  Worten 
als  die  Frucht  der  Lippen,  die  seinen  Namen  bekennen,  indem 
sie  ihn  als  den  Urheber  des  durch  seinen  Messias  ihnen  be- 
reiteten Heils  preisen.  Dies  Lobopfer  hatte  der  Verfasser  ja 
schon  12,  28  als  den  einen  Gott  wohlgefälligen  Gottesdienst 
bezeichnet,  den  er  mit  dem  heiligsten  Ernst  von  ihnen  fordert. 
Die  Leser  verlieren  also  durch  das  Aufgeben  ihrer  bisherigen 
Kultusgemeinschaft  nicht  nur  nichts,  sondern  sie  vertauschen 
nur  den  wahren  Kultus  mit  dem  von  Gott  selbst  abgeschafften^. 
Wenn  aber  13,  16  hinzufügt,  daß  man  bei  diesem  Lobopfer 
doch  auch  nicht  der  Wohltätigkeit  und  Gemeinschaftsbetätigung 
vergessen  darf,  so  geschieht  es,  um  jetzt  noch  direkt  zu  sagen, 
daß  diese  Opfer,  die  jetzt  an  die  Stelle  der  levitischen  treten, 
allein  Gott  wahrhaft  wohlgefäUig  seien.  Es  liegt  in  der  Natur 
der  Sache,  daß  erst  hier,    wo  der  Yerfasser   an  diese  Art   der 


^)  Wenn  v.  Soden  S.  109  auch  hier  nur  die  Verzichtleistung  auf  die 
heidnischen  Opfermahlzeiten  findet,  die  er  schon  im  Vorigen,  wie  wir 
sahen,  mehrfach  wort-  und  kontextwidrig  eintrug,  so  kann  das  Lob- 
opfer des  neuen  Bundes  dafür  keinen  Ersatz  bilden,  da  doch  die  Heiden- 
christen mit  der  Teilnahme  an  den  Opfermahlzeiten  nicht  beabsichtigten, 
den  heidnischen  Göttern  Opfer  darzubringen. 

Texte  u.  Untersuchungen  etc.  35,  3.  7 


98  Weiß,  Der  Hebräerbrief. 

Gott  wohlgefälligen  Opfer  erinnert,  die  Ermahnung  in  die  2.  Person 
Plur.  übergeht,  da  er  ja  für  seine  Person,  wie  diese  Aufforderung 
zeigt,  dieselbe  nicht  vergißt. 

Wenn  der  Abschnitt  13,  17  mit  einem  feierlichen  Appell 
an  den  Gehorsam  der  Gemeinde  gegen  ihre  gegenwärtigen  Führer 
schließt,  wie  er  mit  einem  Hinweis  auf  das  Vorbild  der  Heim- 
gegangenen begann  (13,  7),  so  muß  es  sich  in  demselben  wohl 
um  wichtigere  Dinge  gehandelt  haben  als  um  Differenzen  in 
der  Speisefrage,  an  die  v.  Soden  S.  1 09  auch  hier  wieder  denkt. 
Diese  Führer  waren  also  nicht  die,  welche  ihnen  zuerst  die 
Heilsbotschaft  verkündigt  haben,  da  sie  denen  gegenüber  ja 
Gehorsam  bewiesen  haben,  wie  daraus  erhellt,  daß  der  Ver- 
fasser sie  überall  als  messiasgläubige  Juden  anredet.  Wenn 
er  aber  den  gegenwärtigen  Führern  gegenüber  Gehorsam  ver- 
langt, so  müssen  diese  ganz  auf  dem  Standpunkt  des  Verfassers 
gestanden,  und  er  von  ihnen  erwartet  haben,  daß  sie  seine 
Forderung  13,  13 — 16  nachdrücklich  unterstützen  würden.  Schon 
darum  kann  es  sich  nicht  bloß  um  „Meinungsdifferenzen"  gehandelt 
haben,  weil  der  Verfasser  seine  Ermahnung  dadurch  begründet, 
daß  diese  Führer  über  ihre  Seelen  wachen,  damit  sie  nicht 
auf  Irrwege  geraten  und  verloren  gehen.  Sie  sind  also  im 
eigentlichsten  Sinne  Seelsorger,  nicht  Lehrer  oder  Prediger, 
nicht  Gemeindebeamte,  welchen  irgend  ein  Kreis  von  Gemeinde- 
angelegenheiten autoritativ  zu  ordnen  befohlen  ist.  Ihnen  ist 
die  Leitung  der  Gemeinde  auf  dem  Wege  zur  Seligkeit  auf 
ihr  Gewissen  gelegt;  und  sie  werden  am  Tage  des  Gerichts 
Rechenschaft  ablegen  müssen,  ob  sie  diese  Pflicht  erfüllt  haben 
oder  nicht.  Schon  darum  kann  es  sich  bei  der  Nachgiebigkeit, 
die  von  der  Gemeinde  verlangt  wird,  nicht  um  Einzelfragen 
der  Lehre  oder  der  Lebenssitte  gehandelt  haben,  sondern  um 
Dinge,  von  denen  der  Seelen  Seligkeit  abhängt. 

Aber  wenn  der  Verfasser  seine  Ermahnung  so  eindringend 
motiviert,  so  setzt  er  offenbar  voraus,  daß  es  der  Gemeinde  an 
Willigkeit  zum  Gehorsam  fehlen  wird.  Darum  erinnert  er  sie 
daran,  daß  sie  dafür  verantwortlich  sind,  wenn  die  Führer  ihre 
Pflicht  nicht  mit  Freuden  erfüllen  können,  sondern  nur  mit  Seufzen 
über  die  Unfolgsamkeit  undUnnachgiebigkeit  der  GemeindegHeder. 
Das  Verhältnis  der  Gemeinde  zu  ihren  Führern  beruht  also 
noch  nicht  auf  gesetzlichen  Ordnungen,  deren  Befolgung  man 
nötigenfjills  erzwingen  könnte,  sondern  auf  der  Einsicht  der 
Gemeinde  in  die  Bedeutung  der  Aufgabe,  die  den  Führern  ge- 


9.  Die  Tendenz  des  Hebräerbriefs.  99 

stellt  ist,  und  in  die  Bedingungen  ihrer  Lösung.  Aber  diese 
Einsicht  verlangt  der  Yerfasser  nicht  etwa,  weil  das  Gedeihen 
des  Gemeindelebens  davon  abhängt;  denn  der  Schlußsatz  ist 
sicher  nach  der  bekannten  Litotes  aufzufassen,  Avonach  es  ihnen 
nicht  nur  nicht  nützlich  ist,  wenn  die  Führer  ihre  Amtspflicht 
mit  Seufzen  erfüllen  müssen ,  sondern  eine  schwere  Verant- 
wortung auch  für  sie  mit  sich  bringt.  Wie  die  Führer  Gott 
dafür  Rechenschaft  ablegen  müssen,  ob  sie  ihre  Amtspflicht 
erfüllt  haben,  so  auch  die  Gemeinde  dafür,  ob  sie  diese  Er- 
füllung ihnen  erschwert  oder  erleichtert  hat.  Diese  Vorhaltung 
muß  der  stärkste  Impuls  für  sie  sein,  den  Führern  zu  gehorchen, 
wenn  sie  ihnen  sagen,  was  sie  zu  tun  haben,  um  die  Forderung 
zu  erfüllen,  mit  welcher  der  Brief  geschlossen  hat. 


100  Weiß,  Der  Hebräerbrief. 


10.  Der  briefliche  Schluß. 

(13,18-25) 

Es  ist,  wie  von  den  meisten  Auslegern  anerkannt  wird,  ganz 
unmöglich,  daß  in  dem  nQooevx^o^e  ^eQi  rjjJLQyv  13, 18  der  Ver- 
fasser sich  mit  den  gegenwärtigen  f]yoviu£voi  zusammenschließt, 
von  denen  eben  gesagt  war,  wie  die  Gemeinde  sich  gegen  sie 
verhalten  soll,  da  dies  notwendig  durch  ein  jieqI  avxcbv  xal  neol 
Efiov  oder  dergl.  angedeutet  sein  müßte  ^.  Ebenso  unmöglich 
freilich  ist  es,  ein  iy/i£??,  dem  im  folgenden  Yerse  die  erste  Pers. 
Sing,  gegenübertritt,  als  schriftstellerischen  Plural  zu  fassen. 
Gewiß  schließt  sich  der  Verfasser  in  dem  jieqI  i]fjicbv  mit  andern 
zusammen,  aber  da  er  im  Begründungssatz,  welcher  besagt, 
weshalb  er  ihrer  Fürbitte  nicht  unwürdig  zu  sein  glaubt,  im 
Plural  fortfährt,  so  kann  das  mqi  fj/jiwv  nicht  daraus  erklärt 
werden,  daß  jede  christliche  Bitte  und  Fürbitte  immer  auch 
andere  mit  einschließt  (vgl.  Mtth.  6,  11 — 13),  sondern  nur  daraus, 
daß  er  sie,  wie  sich  selber,  ihrer  Fürbitte  für  wert  achtet.  Aber 
gerade,  daß  er  sich  auf  sein  und  ihr  gutes  Gewissen  beruft,  das 
ihnen  ihr  Bestreben  bezeuge,  unter  Allen  einen  guten  Wandel 
zu  führen,  zeigt  uns  deutlich,  woher  der  Verfasser  befürchtet, 
daß  man  ihm  und  seinen  Genossen  die  Fürbitte  könnte  ver- 
sagen wollen.  Es  handelt  sich  um  einen  Kreis  von  Personen, 
welche   sich  mit  ihm   in  einer  Umgebung    befinden,    die  ihnen 


^)  Wenn  v.  Soden  S.  110 f.  wieder  den  Übergang  aus  der  dritten  in 
die  erste  Person  dadurch  zu  rechtfertigen  sucht,  daß  es  sich  13,  17  um 
ihr  amtliches  Tun,  13,  18  um  ihr  persönliches  Verhalten  handelt,  so  ist, 
ganz  abgesehen  von  der  Frage,  wie  das  jenen  Übergang  rechtfertigen  soll, 
in  dem  (.ietö.  xagäg  —  GxsvaQovisg  13,17  so  bedeutsam  ihr  persönliches  Ver- 
halten bei  ihrem  amtlichen  Tun  ins  Auge  gefaßt,  daß  hier  doch  Grund 
zur  Fürbitte  genug  vorliegt,  und  damit  jeder  Anlaß  zum  Personenwechsel 
fortfallt.  Den  entscheidenden  Beweis,  daß  der  Verfasser  sich  nicht  zu 
den  tjvov/iisvoi  zählt,  der  in  dem  Gruß  an  sie  alle  (13,24)  liegt,  will  v.  Soden 
dadurch  entkräften,  daß  der  Verfasser  „zur  Zeit  nicht  unter  ihnen  weilt', 
aber  auch  dann  würde  er  sie  nicht  als  ihre  {jyovi-isvoi  schlechthin  be- 
zeichnen und  es  den  Lesern  überlassen,  das  „eure  gegenwärtigen  faktischen'' 
Führer  zu  ergänzen. 


10.  Der  briefliche  Schluß.  101 

Anlaß  geben  könnte  zu  einem  tadelnswerten  Wandel.  Wenn 
aber  der  Verfasser  sich  auf  ihr  Gewissen  dafür  beruft,  daß  das 
nicht  der  Fall  sei,  so  kann  es  sich  nicht  um  ihren  sittlichen 
Wandel  im  Allgemeinen  handeln,  von  dem  er  ja  nicht  wissen 
konnte,  was  das  Gewissen  seinen  Genossen  in  betreff  desselben  be- 
zeugte, sondern  nur  um  eine  Differenz  im  Wandel,  in  der  jeder  nur 
nach  seinem  eigenen  Gewissen  entscheiden  kann,  ob  derselbe 
recht  sei  oder  unrecht.  Dann  kann  der  Verfasser  sehr  wohl 
von  seinen  Genossen  ebenso  wie  von  sich  selbst  sagen,  daß 
sie  überzeugt  seien,  mit  gutem  Gewissen  einen  richtigen  Wandel 
zu  führen. 

Was  der  Verfasser  mit  dieser  Begründung  meint,  kann 
nur  aus  einer  ganz  bestimmten  geschichtlichen  Situation  heraus 
verstanden  werden.  Da  die  Leser  Judenchristen  sind,  welche 
noch  an  der  sozialen  und  kultischen  Gemeinschaft  mit  ihren 
ungläubigen  Volksgenossen  festhalten,  ja  darüber  sogar  in  Ver- 
suchung geraten,  ihren  Messiasglauben  aufzugeben,  so  ist  klar, 
daß  dieselben  argwöhnen,  er  und  seine  Genosse q  könnten  aus 
Nachgiebigkeit  gegen  ihre  heidnische  (oder  heidenchristliche) 
Umgebung  in  der  von  Jesu  nie  verbotenen  und  von  ihren  heimge- 
gangenen  Führern  trotz  ihres  Messiasglaubens  streng  festgehaltenen 
Treue  gegen  das  Gesetz  der  Väter  bereits  nachgelassen  haben 
und  so  in  ihrem  Sinne  keinen  guten  Wandel  mehr  führen. 
Nur  so  erhält  das  durch  seine  Voranstellung  so  stark  betonte 
iv  jiäoiv  eine  wirkliche  Bedeutung.  Es  ist  nicht  nur  nicht 
nötig,  sondern  nicht  einmal  zulässig,  es  in  einen  Gegensatz 
zu  dem  Wandel  zu  stellen,  den  er  einst  unter  ihnen  führte,  da 
er  ja  dasselbe  von  allen  seinen  Genossen  sagt,  die  sich  mit  ihm 
in  gleicher  Situation  befinden.  Es  kann  aber  auch  den  Lesern 
nicht  unbekannt  sein,  daß  draußen  in  der  Diaspora  sehr  ver- 
schiedene Ansichten  darüber  herrschten,  wie  weit  der  messias- 
gläubige  Jude  um  der  Gemeinschaft  mit  seinen  heidenchrist- 
lichen Brüdern  willen  das  strenge  Festhalten  am  väterlichen 
Gesetz  drangeben  müsse,  und  daß  ihre  Volksgenossen,  die 
darüber  anders  dachten,  wie  sie,  sich  dafür  auf  ihr  Gewissen 
beriefen.  Daß  aber  der  Verfasser  diese  Frage  gelegentlich 
der  Bitte  um  die  Fürbitte  der  Gemeinde  zur  Sprache  bringt, 
hat  seinen  sehr  begreiflichen  Grund  darin,  daß  sein  Brief  darauf 
hinausgegangen  war,  die  Leser  zur  Lösung  jener  sozialen  und 
kultischen  Gemeinschaft  mit  ihren  Volksgenossen  aufzufordern, 
und  daß  dieselben  sich  dieser  Aufforderung  von  vornherein  ver- 


102  Weiß,  Der  Hebräerbrief. 

schlössen,  wenn  sie  den,  der  dieselbe  an  sie  richtete,  selbst 
schon  für  einen  halbwegs  Abtrünnigen  hielten,  wogegen  er  sich 
auf  das  gute  Gewissen  beruft,  mit  dem  er  und  seine  Genossen 
ihren  Wandel  führten  ^ 

Nun  erklärt  sich  auch,  wie  der  Verfasser  13,  19  sagen 
kann,  daß  er  trotz  des  Argwohnes,  den  die  Leser  gegen  ihn 
hegen,  nur  um  so  dringlicher  sie  zur  Fürbitte  für  ihn  ermahne^ 
weil  er  dadurch  rascher,  als  es  den  Anschein  hat,  ihnen  wieder- 
gegeben zu  werden  hofft  (bem.  die  durch  die  Wortstellung 
schlechthin  geforderte  Verbindung  des  neQioooTtoiog  mit  Tzaga- 
xakw).  Das  iva  —  äjioxaTaoTadcb  setzt  zAvar  weder  voraus,  daß  er 
aus  der  Gemeinde  der  Leser  stammt,  noch  daß  er  einer  ihrer 
Führer  ist,  sondern  nur,  daß  er  früher  unter  ihnen  gewirkt  hat 
und  dringend  w^ünscht,  so  schnell  als  möglich  zu  ihnen  zurück- 
zukehren. Hat  seine  jetzige  Umgebung  in  der  Diaspora  ihn  der 
heimischen  Gemeinde  entfremdet  und  Argwohn  gegen  ihn 
aufkommen  lassen,  so  w^ünscht  er  doppelt  dringend,  mit  ihnen 
sich  persönlich  über  die  etwa  sie  trennenden  Fragen  in  betreff 
seines  Wandels  zu  verständigen  und  dadurch  in  den  Stand 
gesetzt  zu  werden,  die  ^Aufforderung,  in  die  sein  Brief  ausging, 
vor  vorurteilsfreien  Hörern  nachdrücklich  zu  unterstützen.  Was 
ihn  gegenw^ärtig  noch  von  der  Gemeinde  fernhält,  ist  hier 
Avenigstens  nicht  angedeutet.  Gewiß  ist  nur,  daß  von  Verfol- 
gungen, vor  denen  er  auf  der  Flucht  ist,  oder  von  einer  Verbannung, 
sei  sie  nun  zurückgenommen  oder  noch  in  Kraft,  worauf  v.  Soden 
S.  11 1  sicher  schließen  zu  können  meint,  nicht  die  leiseste  An- 
deutung vorliegt.  Ja,  w^enn  er  doch,  wie  v.  Soden  selbst  sagt, 
nach  13,  23  „Herr  seiner  Bewegungen"  ist,  seist  beides  ausge- 
schlossen; und  die  Bitte  um  ihre  Fürbitte  zeigt,  daß  es  lediglich 
in  Gottes  Hand  liegt,  ihm  zu  ermöglichen,  was  ihm  für  jetzt 
noch  unmöglich  ist. 

^)  V.  Soden  kann  natürlich  seiner  Hypothese  in  betreff  der  Leser  wegen 
das  ev  näoiv  nicht  maskulinisch,  sondern  nur  neutrisch  nehmen,  vermag 
aber  so  wenig  wie  seine  Vorgänger  darin  zu  erklären,  woher  dasselbe 
mittelst  der  Trennung  durch  zwei  Worte  von  seinem  Verbum  so  stark 
betont  wird.  Seine  Beziehung  desselben  auf  die  Doppelaufgabe  in  13,  7, 
das  Wort  zu  verkündigen  und  sich  den  Verfolgungen  zu  unterwerfen,  die 
wegen  der  Entlegenheit  dieses  Verses  kein  Leser  erraten  konnte,  kann  doch 
unmöglich  dadurch  gerechtfertigt  werden,  daß  das  häufige  araoroeq^eodai 
auch  10,33  einmal  von  dem  Verhalten  in  Verfolgungen  vorkommt,  wovon  hier 
mit  keiner  Silbe  die  Rede  ist.  Was  v.  Soden  sonst  gegen  obige  Fassung  ein- 
wendet, ist  durch  die  ausführlichere  Begründung  derselben  gegen  die  mehr- 
fachen Mißverständnisse  gesichert,  von  denen  seine  Polemik  S.  110 f.  aus2reht. 


10.  Der  briefliche  Schluß.  103 

Offenbar  will  der  Verfasser  mit  dem  feierlichen  Segens- 
wunsch 13,  20f.  seinen  Brief  schließen.  Er  wünscht  den  Lesern 
den  Seelenfrieden,  der  aus  der  Gewißheit  der  Gottwohlgefällig- 
keit fliel;5t,  und  den  darum  der  Gott  des  Friedens  allein  wirken 
kann,  indem  er  das  vor  seinem  Angesicht  AYohlgefällige  selber 
in  ihnen  schafft.  Denn  wohlgefällig  ist  ihm  natürlich  nur  das 
Tun  seines  AVillens,  und  sie  dazu  fertig  zu  machen  in  allem 
Guten  vermag  nur  er  (bem.  die  Korrelation  des  noifjoai  — 
TTOiöjv)^  an  den  darum  der  Segenswunsch  appelliert.  Es  ist 
sicher  nicht  absichtslos,  daß  der  Verfasser  nicht  noch  einmal 
in  concreto  aufzählt,  was  nach  seiner  Ansicht  gerade  in  der 
gegenwärtigen  Situation  der  Wille  Gottes  von  ihnen  fordert, 
da  es  der  Brief  deutlich  genug  gesagt  hat  (vgl.  10,36.  12,28. 
13,  13).  Aber  das  hebt  der  Segenswunsch  durch  das  mit  so 
großem  Nachdruck  an  den  Schluß  tretende  öid  ^h]oov  Xqiotov 
hervor,  daß  Gott  sein  Gnadenwirken  an  ihnen  nur  ausführen 
kann  und  wird  durch  Yermittlung  des  Messias  Jesus,  der  durch 
die  Schlußdoxologie  gefeiert  wird,  wie  der  Briefeingang  mit 
seinem  Preise  anhob.  Gerade  weil  der  Messiasglaube  in  den 
Lesern  zu  wanken  begann,  zählt  der  Partizipialsatz  im  Eingang 
des  Segenswunsches  alles  auf,  was  Gott  getan  hat,  um  Christum 
zu  dem  zu  machen,  der  allein  jenes  göttliche  Gnadenwirken 
vermitteln  kann.  Wie  Gott  einst  den  Moses  als  den  Hirten 
seiner  Schafe  aus  dem  Meere  heraufführte  (bem.  die  unverkenn- 
bare Anspielung  auf  Jesaj.  63,  1 1  f.),  so  hat  er  Jesum  als  den 
großen  Hirten  der  Schafe  aus  den  Toten  heraufgeführt. 

Es  ist  die  einzige  Stelle,  wo  der  Auferweckung  Jesu  ge- 
dacht wird,  da  sonst  immer  nur  von  seiner  Erhöhung  zur  Rechten 
Gottes  die  Rede  ist,  die  nach  urchristlicher  Anschauung  freilich 
damit  zusammenfiel.  Es  soll  eben  die  Größe  der  Machttat  Gottes 
hervorgehoben  werden,  die  nötig  wai ,  um  Jesum  zu  dem  zu 
machen,  der  sein  Gnadenwirken  an  ihnen  vermitteln  konnte. 
Denn  auch  diese  Qualität  des  Messias  wird  stärker  als  sonst 
irgendwo  in  dem  Briefe  betont,  der  immer  nur  von  dem  irdischen 
Opfer  und  der  himmlischen  Vertretung  des  messianischen  Hohen- 
priesters redet.  Der  ATliche  Ausdruck  dafür  ist  aber  das  Bild 
des  Hirten,  der  die  Herde  Jehovas  weidet  (vgl.  Ezech.  34,  23) 
und  ihr  dadurch  alles  vermittelt,  Avas  sie  bedarf.  Eine  wirkliche 
Herde  Jehovas,  ein  Volk  Gottes,  wie  es  sein  soll  (vgl.  8,  11 
nach  Jerem.  31, 34),  ist  aber  Israel  erst  geworden  im  neuen 
Bunde   auf  Grund   des  Blutes,    durch   das  es  von  aller  Schuld- 


•104  Weiß,  Der  Hebräerbrief. 

befleckung  gereinigt  und  befähigt  ist,  mit  Gott  in  ein  Bundes- 
verhältnis zu  treten,  das  auch  nicht,  wie  der  alte  Bund,  durch 
immer  neue  Sündenfälle  aufgelöst  werden  kann,  in  einen  eAyigen 
Bund.  So  kommt  der  Verfasser  noch  einmal  auf  den  Grund- 
gedanken seines  Briefes  zurück;  aber  wenn  nur  auf  Grund 
seines  Blutes  Christus  der  große  Hirte  des  XTlichen  Bundes- 
volkes werden  konnte,  so  mußte  er  eben  von  dem  Tode,  in 
dem  er  sein  Blut  vergossen  hatte,  erweckt  und  somit  von  den 
Toten  ausgeführt  werden,  wenn  er  seine  Tätigkeit  als  Hirte, 
durch  die  er  dem  Yolke  alles  Gnadenwirken  Gottes  vermittelte, 
beginnen  sollte.  So  erklärt  sich  die  einzigartige  Erwähnung 
der  Auferweckung  Christi  eben  daraus,  daß  der  Verfasser  die 
sonst  in  dem  Briefe  nicht  zur  vollen  Geltung  gekommene 
Qualität  des  Messias  als  des  großen  Hirten  zum  Schlüsse  noch 
mit  der  bisher  fast  ausschließlich  betonten  des  hohepriester- 
lichen Bundesmittlers  vereinigen  wollte.  Es  erledigen  sich  da- 
durch von  selbst  die  wortwidrigen  A^ersuche  v.  Sodens  S.  112, 
auch  hier  die  Erhöhung  Christi,  der  mit  seinem  Blute  ins 
Allerheiligste  einging,  einzuschieben. 

Was  auf  diesen  Segenswunsch  folgt,  kann  nur  als  Nach- 
schrift gemeint  sein.  Es  ist  zunächst  13, 21  ein  brüderliches 
Zureden,  das  wohl  mehr  als  Bitte  und  nicht  als  Ermahnung 
gedacht  ist.  Sie  sollen  sich  das  Mahnwort  des  Briefes  gefallen 
lassen.  Es  erhellt  daraus  aufs  neue,  daß  der  Verfasser  ihnen 
gegenüber  keine  Autorität  hat  und  keine  beansprucht,  also  sicher 
nicht  zu  den  rjyovjuevoi  gehört.  Nur  als  christlicher  Bruder  hat 
er  den  Brüdern  zureden  wollen;  und  er  appelliert  an  keine 
Verpflichtung  ihrerseits,  auf  ihn  zu  hören,  sondern  bittet  nur 
um  ihre  Willigkeit  dazu.  Es  erhellt  also  auch  hier,  daß  er 
derselben  keineswegs  sicher  war  aus  Gründen,  die  er  schon 
13,  18  andeutete.  Es  ist  bemerkenswert,  daß  unser  Schriftstück 
sich  selbst  als  ein  Mahnwort  bezeichnet,  welches  seine  Pointe 
in  den  ermahnenden  Abschnitten  und  nicht  in  den  erörternden 
hat,  sodaß  wir  ein  volles  Recht  hatten,  jene  als  die  Haupt- 
sache zu  betrachten  und  diese  nur  als  ihre  Begründung,  nicht 
aber,  wie  die  dogmatistische  Auffassung  des  Briefes  tut,  diese 
zur  Hauptsache  zu  machen  und  jene  nur  als  Anwendung  zu 
betrachten.  Das  wird  aber  lediglich  bestätigt  durch  die  Art. 
wie  der  Verfasser  seine  Bitte  auch  dadurch  (yMi  ydg)  begründet, 
daß  das,  was  sein  Brief  ihnen  ans  Herz  legen  will,  in  aller 
Kürze    gesagt    sei.     Hier    bezeichnet    also    der  Verfasser    sein 


10.  Der  briefliche  Schluß.  105 

Schriftstück  ausdrücklich  selbst  als  einen  Brief  (bem.  das  ejieoreda) 
und  deutet  an,  daß  ihm  die  Hauptsache  ist,  was  er  in  brief- 
licher Weise,  auf  ihre  konkreten  Verhältnisse  eingehend,  gesagt 
hat.  Nur  so  erklärt  sich  das  auffallende  öid  ßgaxecov.  Man 
pflegt  wohl  zu  sagen,  daß  ihm  dem  umfassenden  Gegenstande 
gegenüber  das  Gesagte  nicht  erschöpfend  scheine,  aber  daß  die 
lehrhaften  Erörterungen  Kp.  7 — 9,  oder  selbst  die  Homilie  über 
Psalm  95  oder  die  Aufzählung  der  Glaubensbeispiele  in  Kp.  11 
kurz  seien,  kann  man  doch  im  Ernste  nicht  behaupten.  Was 
für  einen  Brief  charakteristisch  ist,  sind  nun  einmal  die  An- 
deutungen über  das,  was  ihre  individuelle  Situation  von  ihnen 
fordert,  und  das  ist  wirklich  mehr  angedeutet  als  ausgeführt. 
Wir  bemerkten  das  besonders  an  der  Stelle,  an  der  sich  der 
letzte  Zweck  des  Briefes  uns  enthüllte  (13,13 — 16).  Auch  soll 
die  Bemerkung  ja  eine  Begründung  der  Bitte  um  das  ävexeodat 
«ein.  Ob  man  aber  ein  Mahnwort  sich  gefallen  lassen  darf, 
das  hängt  doch  wirklich  nicht  davon  ab,  wieviel  Zeilen  dasselbe 
umfaßt,  wohl  aber  davon,  ob  man  in  zudringlicher  Weise  auf 
die  Leser  einredet,  als  müsse  man  ihnen  erst  alles  klar  machen, 
was  sie  sich  doch  selbst  zu  sagen  imstande  sind,  ihnen  in  allen 
Details  vorschreiben,  wie  sie  ihr  Yerhalten  den  Verhältnissen 
entsprechend  einrichten  sollen,  die  der,  der  mitten  in  ihnen 
steht,  doch  besser  kennt  als  jeder  andere;  oder  ob  man  seine 
Ermahnung  mehr  nur  andeutet  und  es  ihnen  überläßt,  alle 
Konsequenzen  davon  zu  ziehen. 

Ganz  den  Charakter  einer  solchen  Nachschrift  trägt  auch 
die  Mitteilung  13^  23,  wonach  Timotheus  freigelassen  ist  und, 
falls  er  schneller  kommen  sollte,  als  gegenwärtig  in  Aussicht 
stand,  ihn  bei  seiner  Rückkehr  zu  ihnen  begleiten  wird.  Sie 
klingt  doch  ganz  wie  eine  nachträgliche  Erläuterung  zu  13,  19, 
wie  schon  die  Wiederkehr  des  raxELov  dort  in  dem  xäiEiov  hier 
andeutet.  Dort,  wo  es  sich  um  die  von  der  Gemeinde  erbetene 
Fürbitte  für  ihn  handelt,  genügte  ja  selbstverständlich  der 
Wunsch,  sobald  als  möglich  zu  ihnen  zurückzukehren,  und  die 
Andeutung,  daß  er  es  Gott  anheimstellen  müsse,  es  ihm  zu  er- 
mögUchen.  Hier  wird  klar,  daß  er,  wenn  irgend  möglich,  zu- 
sammen mit  Timotheus  kommen  will;  und  ob  das  möglich  sein 
wird,  hängt  noch  von  Umständen  ab.  Den  Lesern  dort  war 
also  bekannt,  daß  Timotheus  gefangen  gewesen,  sie  müssen 
daher  zuerst  erfahren,  daß  er  aus  der  Gefangenschaft  entlassen 
ist;  denn  daß  er  verbannt  gewesen  und  das  Verbannungsdekret 


106  Weiß,  Der  Hebräerbrief. 

aufgehoben,  wie  v.  Soden  S.  113  annimmt,  um  den  Brief  in  die 
Zeit  Domitians  zu  versetzen,  in  welcher  die  neuere  Kritik  viel- 
fach eine  allgemeine  Christenverfolgung  annimmt,  von  der  die 
geschichtlichen  Zeugnisse  nun  einmal  nicht  das  Geringste  wissen^ 
steht  doch  wirklich  nicht  da.  Aber,  wie  schnell  der  Frei- 
gelassene zu  ihm  kommen  wird,  und  ob  er  so  schnell  kommt, 
daß  es  dem  Verfasser  noch  möglich  sein  wird,  seine  Rückkehr 
bis  dahin  aufzuschieben,  das  steht  in  Gottes  Händen^. 

Es  liegt  in  der  Natur  der  Sache,  daß  in  einem  Brief 
mancherlei  vorkommt,  was  den  Lesern  unmittelbar  verständlich 
war,  w^ährend  es  uns  unverständlich  oder  wenigstens  mehrdeutig 
ist.  Das  gilt  von  den  Grüßen  in  13,  24.  Gewiß  wird  man  das 
äojrdoaoße  zunächst  an  die  ganze  Gemeinde  gerichtet  denken, 
an  die  das  äveyeo§e  und  yivcoaxeie  1 3,  22  f.  gerichtet  war.  Aber 
das  wird  eben  unmöglich  durch  das  Tcdvrag  zovg  '^yovjusvovg, 
aus  dem  erhellt,  daß  die  Angeredeten  Einzelne  aus  den  f]yov- 
l^ievoi  sind,  die  dem  Verfasser  näher  standen,  und  denen  darum 
der  Brief  übergeben  wurde,  um  durch  sie  an  die  Gemeinde  zu 
gelangen.  Wenn  v.  Soden  S.  113  das  Tidviag  dadurch  zu  er- 
klären sucht,  daß  es  auch  die  einschließen  soll,  deren  Autorität 
erschüttert  war,  so  sagt  doch  13,12  von  der  Erschütterung  der 
Autorität  Einzelner  nichts,  und  auch  aus  13.  17  kann  sie  nur 
erschlossen   werden,    wenn  man  das  i)i.icbv  (wie  wir  sahen,  un- 

^)  Es  mag  hier  noch  bemerkt  werden ,  daß  man  in  der  Erwähnung 
des  Timotheus  als  eines,  der  dem  Leser  wie  dem  Verfasser  brüderlich 
nahe  stand,  oft  einen  Beweis  gefunden  hat,  daß  der  Brief  nicht  an  palä- 
stinensische (lemeinden  gerichtet  sein  könne,  die  doch  unseres  Wissens 
keine  näheren  Beziehungen  zu  dem  Paulusschüler  Timotheus  hatten.  Wie- 
weit nun  das  xov  adslcpov  tjftMv,  das  doch  zunächst  nur  die  Mitteilung  von 
seiner  Entlassung  aus  der  Gefangenschaft  motiviert,  für  welche  man  das 
Interesse  jedes  christliclien  Bruders  beanspruchen  darf,  solche  Beziehungen 
voraussetzt,  mag  dahingestellt  bleiben.  Aber  wir  wissen  doch  auch  nichts 
von  einer  Gefangenschaft  des  Timotheus,  wie  sollten  wir  uns  wundern, 
daß  wir  von  den  Verhältnissen  nichts  wissen,  unter  denen  sich  seine  Be- 
ziehungen zu  den  Palästinensern  gebildet  hatten?  Nehmen  wir  aber  an, 
daß  der  Brief  an  paulinische  Gemeinden  gerichtet  ist,  die  dem  Paulus- 
schüler von  vornherein  nahe  standen,  so  entsteht  doch  wieder  die  Frage, 
wie  es  kommt,  daß  der  judenchristliche  Verfasser  besser  weiß  als  sie,  daß 
er  bereits  freigekommen  ist.  Schließlich  lohnt  es  sich  wohl  der  Mühe, 
einmal  die  Frage  aufzuwerfen,  woher  wir  denn  so  genau  wissen,  daß  der 
paulinische  Schüler  und  Freund  gemeint  sei.  Gerade  diesen  Namen,  der 
doch  seine  Bedeutung  so  klar  zeigt,  wie  unser  „Fürchtegott",  kann  doch 
mancher  hellenistische  Jude  neben  seinem  ursprünglich  hebräischen  ge- 
führt haben. 


10.  Der  briefliche  Schluß.  107 

möglicherweise)  auf  die  i]yovjuevoi.^  und  nun  gar  auf  Einzelne 
von  ihnen  bezieht.  Aber  wenn  auch  die  Autorität  Einzelner 
erschüttert  war,  so  hatte  die  Gemeinde  doch  dadurch  keinen 
Anlaß,  diese  von  dem  Gruß  des  Apostels  auszuschließen,  sodaß 
sie  erst  ermahnt  werden  mußte,  es  nicht  zu  tun.  Das  vjuöjv 
beweist  aber  erst  recht  nicht,  wie  v.  Soden  will,  daß  die  Auf- 
forderung an  die  ganze  Gemeinde  gerichtet  ist,  da  die,  welchen 
der  Brief  übergeben  ward,  natürlich  nur  ermahnt  werden  konnten, 
alle  ihre  Kollegen  zu  grüßen.  Ebensowenig  ist  aber  das  jzdvrag 
vor  Tovg  äyiovg  zu  erklären,  wenn  man  das  äondoao&e  an  die 
ganze  Gemeinde  gerichtet  sein  läßt.  Denn  davon ,  „daß  die 
Gemeinde  mit  dem  Verhalten  einzelner  Glieder  nicht  ein- 
verstanden war"  (v.  Soden  S.  114),  ist  in  dem  ganzen  Brief 
nicht  die  Rede  gewesen.  Im  Gegenteil  hat  der  Verfasser  in 
demselben  erst  auf  die  schwere  Gefährdung  einzelner  Glieder 
aufmerksam  gemacht  und  deutlich  genug  zu  verstehen  gegeben, 
daß  die  Gesamthaltung  der  Gemeinde  mit  daran  Schuld  und 
sie  dafür  verantwortlich  sei,  daß  die  Gefahr,  in  der  jene  schweben, 
durch  ein  energisches  Sichaufraffen  der  Gemeinde  abgewandt 
werde  (vgl.  12,  12f.).  Aber  wollte  man  auch  eine  schärfere 
Verurteilung  jener  Einzelnen  durch  die  Gemeinde  annehmen, 
so  konnte  der  Verfasser  doch  wieder  nicht  voraussetzen,  daß 
sie  deshalb  ihnen  seinen  Gruß  vorenthalten  würde,  sodaß  er 
sie  dazu  erst  ermahnen  müsse.  Es  bleibt  also  dabei,  daß  der 
Verfasser  nicht  die  Gemeinde  als  solche  auffordern  kann,  alle 
Heiligen  zu  grüßen,  sondern  nur  Einzelne  der  Vorsteher,  denen 
der  Brief  übergeben  ward.  Das  sind  die  entscheidenden  exe- 
getischen Gründe,  aus  denen  wir  annehmen  müssen,  daß  das 
äojidoao&s  an  eine  andere  Adresse  geht,  als  13,  22  f.  Jene 
einzelnen  Vorsteher,  denen  der  Brief  übergeben  wurde,  ver- 
standen natürlich  ohne  exegetischen  Kommentar,  daß  diese 
zweite  Nachschrift  sich  an  sie  speziell  richtete. 

Genau  dasselbe  gilt  von  dem  Gruß  der  oi  and  ttjq  ^haliag. 
Gewiß  denken  wir,  die  wir  den  Brief  lesen,  zunächst  an 
italienische  Christen,  die,  weil  sie  von  ihrer  Heimat  entfernt 
sind,  die  Christen  daselbst  (oder  vielleicht  nur  die  Einzelnen, 
an  welche  die  Aufforderung  des  dojidoao&e  erging)  grüßen  lassen. 
Das  ist  ja  auch  der  einzige  Grund,  der  veranlassen  konnte,  die 
Leser  des  Briefes  in  Rom  zu  suchen  und  wohl  gar  deshalb  sie 
für  Heidenchristen  zu  halten.  Daß  letzteres  unmöglich  sei,  hat 
uns  der  ganze  Brief  gezeigt.     Aber  auch  an  Judenchristen  zu 


"108  Weiß.  Der  Hebräerbrief. 

denken,  die  in  Rom  oder  Italien  lebten,  ist  ganz  unmöglich. 
Alle  Erörterungen  desselben  über  den  Opferkult  und  das  Priester- 
tum  wären  dann  rein  akademischer  Art.  Denn  für  die  Dia- 
sporajuden, die  höchstens  ab  und  zu  einmal  den  Tempelkult  in 
Jerusalem  mitmachen  konnten,  hatten  dieselben  keinerlei  prak- 
tisches Interesse,  während  wir  doch  gesehen  haben,  daß  ein 
solches  in  ihnen  allen  aufs  deutlichste  hervortritt.  Die  gesetz- 
lichen Gebräuche,  die  allein  in  der  Diaspora  gepflegt  werden 
konnten  und  von  den  strengen  Judenchristen  auch  wohl  eifrig 
gepflegt  wurden,  werden  nur  einmal  in  unserem  Briefe  ganz 
gelegentlich  erwähnt  (9,  10).  Dazu  kommt,  daß  die  Römer- 
gemeinde, wie  doch  heutzutage  wieder  von  den  Meisten  an- 
erkannt wird,  keine  judenchristliche  war,  und  daß  es  höchst 
sonderbar  wäre,  einer  Gemeinde  gegenüber,  die  vor  wenigen 
Jahren  die  neronische  Verfolgung  erduldet  hatte,  zu  sagen,  sie 
hätten  noch  nicht  bis  aufs  Blut  widerstanden.  Nun  sollte  man 
zwar  nicht  leugnen,  daß  ol  äno  'Ira/Jag  italienische  Christen  be- 
zeichnen kann,  ja  daß  wir  an  solche  zunächst  denken;  aber  es 
ist  das  aus  exegetischen  Gründen  gerade  so  unmöghch,  wie  die 
Beziehung  des  dojidoaoüe  auf  die  ganze  Gemeinde,  und  den 
ersten  Lesern  war  das  auch  ohne  exegetischen  Kommentar 
selbstverständlich. 

Nun  wird  aber  allgemein  zugestanden,  daß  der  Ausdruck 
das  keineswegs  bedeuten  muß.  Die  ganze  Frage  ist  nur  da- 
durch verwirrt  worden,  daß  die  patristischen  Ausleger,  welche 
die  Leser  richtig  in  Palästina  suchten,  daraus  schließen  zu 
können  glaubten,  daß  der  Verfasser,  den  gerade  die  ältesten 
Vertreter  der  richtigen  Adresse  für  Paulus  hielten,  sich  in  Rom 
befand,  während  doch  dann  gerade  ol  er  tj]  'IraUq  der  einzig 
natürliche  Ausdruck  wäre.  Wo  der  Verfasser  sich  befand, 
wissen  wir  schlechterdings  nicht;  und  da  die  Grüßenden  den 
f\u€lg,  an  die  der  Gruß  erging,  ebenso  bekannt  waren,  wie  sie 
uns  unbekannt  sind,  kann  der  Ausdruck  nur  vermutungsweise 
erklärt  werden.  Die  Adressaten  des  Grußes  wußten  eben,  welche 
ihrer  Landsleute  von  Italien  her  zum  Verfasser  gekommen  Avaren, 
wo  er  sich  auch  aufhielt,  oder  ob  er  sie  während  seiner  Ab- 
wesenheit irgendwo,  vielleicht  wirklich  in  Italien,  getroff'en  hatte, 
und  von  ihnen  Grüße  mitgenommen.  Wir  aber  wissen  es  nicht; 
und  es  ist  völlig  vergeblich,  darüber  Untersuchungen  anzustellen. 

Auch  der  Segen,  mit  dem  der  Verfasser  13,25  die  Xach- 
schrift  abschließt,   beweist  noch   einmal,   daß  dieselbe   teils  an 


10.  Der  briefliche  Schluß.  109 

die  ganze  Gemeinde  teils  an  Einzelne  in  ihr  sich  richtete.  Denn 
ohne  völlig  aus  der  Luft  gegriffene  Kombinationen  bleibt  das 
jidvTCDv  in  ihm  ebenso  unerklärlich,  wie  das  zweimalige  jidvrag 
in  13,  24.  So  sehen  wir,  daß  der  Briefschluß,  soweit  er  uns 
durchsichtig  ist,  überall  nur  bestätigt,  was  wir  aus  dem  Briefe 
selbst  entnommen  haben.  Freilich  bleibt  uns  manches  undurch- 
sichtig ;  aber  das  ist  doch  nur  der  klarste  Beweis,  daß  derselbe 
nicht,  wie  man  annehmen  wollte,  erst  später  angefügt  ist,  da 
sonst  der  Interpolator  doch  wohl  nur  allgemein  verständliche 
Dinge  in  ihm  angebracht  hätte.  Ist  er  aber  ursprünglich,  so 
vollendet  das  nur  den  Beweis,  auf  den  es  uns  ankam,  daß  wir 
keine  Abhandlung  vor  uns  haben,  sondern  einen  wirklichen  Brief. 


Texte  u.  Untersuchungen  etc.  35,  3. 


In  li  a  1 1. 


Einleitung 

1.  Der  Briefeingang (1,1 — 2,4) 

2.  Das  Ärgernis  des  Kreuzes (2,  5 — 18) . 

3.  Das  Warnungsbeispiel  der  WüstengeneratioQ    (3, 1—5,  10) 

4.  Der  gefahrdrohende  Zustand  der  Leser    .     .     (5,11—6,20) 

5.  Die  Änderung  des  levitischen  Priestertums     .  (7, 1 — 8,  5) 

6.  Die  Abschaifung  des  Opferkultus (8,6—10,18) 

7.  Die  Zeitlage  des  Hebräerbriefs (10,19-12,11) 

8.  Die  Gemeinde  und  ihre  gefährdeten  Glieder  (12,12—13,6) 

9.  Die  Tendenz  des  Hebräerbriefs (13,  7—17) . 

10.  Der  briefliche  Schluß (13. 18-25) . 


100- 


Seite 

1 

4 

11 
19 
29 

38 
47 
59 
78 
89 
-109 


TEXTE  UND  UNTERSUCHUNGEN 

ZUR  GESCHICHTE  DER 

ALTCHRISTLICHEN  LITERATUR 

ARCHIV  FÜR  DIE  VON  DER  KIRCHENVÄTER-GOMMISSION 

DER  KGL.  PREUSSISGHEN  AKADEMIE  DER  WISSENSCHAFTEN  UxNTERNOMMENE 

AUSGABE  DER  ÄLTEREN  CHRISTLICHEN  SCHRIFTSTELLER 

HERAUSGEGEBEN  VON 

ADOLF  HARMCK  und  CARL  SCHMIDT 

DRITTE  REIHE,  FÜNFTER  BAND,  HEFT  3 

DER  GAi^ZEN  REIHE  XXXV,  3 


4 


LEIPZIG 

J.  C.  HINRICHS'soHE  BÜCHHANDLUNG 
1910 


EIN 

JÜDISCH-CHRISTLICHES  PSALMBÜCH 

ABS  DEM  ERSTEN  JAHRHUNDERT 

[THE  ÖDES  .  .  .  OF  SOLOMON,  NOW  FIRST  PUBLISHED  FROM 
THE  SYRIAC  VERSION  BY  J.  RENDEL  HARRIS,  1909] 

AUS  DEM  SYRISCHEN  ÜBERSETZT  VON 
JOHANNES  PLEMMING 

BEARBErrET  UND  HERAUSGEGEBEN 
VON 

ADOLF  HARNACK 


LEIPZIG 

J.  C.  HINRICHS'scHE  BUCHHANDLUNG 
1910 


EIN 

JÜDISCH-CHRISTLICHES  PSÄLMBUCH 

AUS  DEM  ERSTEN  JAHRHUNDERT 

[THE  ÖDES  .  .  .  OF  SOLOMON,  NOW  FIRST  PUBLISHED  FßOM 
THE  SYRIAC  VERSION  BY  J.  RENDEL  HARRIS.  1909] 

AUS  DEM  SYRISCHEN  ÜBERSETZT  VON 
JOHANNES  PLEMMING 

BEARBEITET  UND  HERAUSGEGEBEN 

VON 

ADOLF  HARNACK 


LEIPZIG 

J.  C.  HINRICHS'scHE  BUCHHANDLUNG 

1910 


TEXTE  TmD  UNTERSUCHUNGEN 
ZUR  GESCHICHTE  DER  ALTCHRISTLICHEN  LITERATUR 

AECHIV  FÜR  DIE  VON  DER  KIRCHENVÄTER-COMMISSION 

DER  KGL.  PREUSSISCHEN  AKADEMIE  DER  WISSENSCHAFTEN  UNTERNOMMENE 

AUSGABE  DER  ÄLTEREN  CHRISTLICHEN  SCHRIFTSTELLER 

HERAUSGEGEBEN  VON 
ADOLF  HARNACK  UND  CARL  SCHMIDT 

3.  REIHE  5.  BAND  HEFT  4= 
35.  BAND  HEFT  4 


Druck  von   August  Pries   in   Leipzig. 


Vorrede. 

Wenn  diese  Oden  Salomos  schon  bekannt  gewesen  wären, 
als  jüngst  wieder  einmal  ein  unberufener  Dilettant  die  Christen- 
heit mit  der  Behauptung  beunruhigte,  Jesus  habe  überhaupt 
nicht  gelebt,  so  wären  sie  gewiß  in  die  Debatte  gezogen  wor- 
den. Nimmt  man  sie  in  der  Gestalt,  in  der  sie  uns  vorliegen, 
als  eine  einheitliche  und  originale  Sammlung,  so  läßt  sich  mit 
vielem  Scheine  zeigen,  daß  der  verdiente  Entdecker  und  Her- 
ausgeber im  Unrecht  ist,  wenn  er  diese  Gesänge  als  christlich 
(judenchristlich)  bezeichnet  hat,  daß  sie  vielmehr  jüdisch  und 
vorchristlich  sein  müssen.  In  dem  Momente  aber  ist  »der  vor- 
christliche Jesus«  gegeben;  denn  die  Oden  nehmen  in  der  Tat 
soviel  Christliches  vorweg,  daß  die  Geschichtlichkeit  Jesu  im 
höchsten  Maße  bedroht  erscheint. 

In  Wahrheit  aber  führt  sowohl  die  Entscheidung,  diese 
Oden  seien  jüdisch,  als  auch  die  andere,  sie  seien  christlich,  zu  so 
großen  Schwierigkeiten,  daß  sie  beide  unhaltbar  sind.  Ich  habe 
es  auf  den  verschiedensten  Wegen  und  mit  Hilfe  verschiedener 
Hypothesen  lange  versucht,  die  Einheitlichkeit  der  Oden  zu 
retten,  einen  gnostisch-judenchristlichen  Mystiker  als  Verfasser 
anzunehmen  und  von  hier  aus  den  complexen  Charakter  der 
Oden  verständlich  zu  macheo;  aber  alle  diese  Bemühungen  sind 
fehlgeschlagen.  So  habe  ich  mich  zu  der  Hypothese  entschließen 
müssen,  diese  Oden  seien  wie  die  Testamente  der  zwölf  Patriar- 
chen ein  jüdisches  Werk,  ein  Psalmbuch  aus  dem  Zeitalter  Jesu, 
welches  von  der  christlichen  Gemeinde  in  Palästina  übernommen 
und  durchgreifend  bearbeitet  worden  ist  (schon  etwa  um  das 
Jahr  100).  Harris  hat  diese  Annahme  gar  nicht  in  Rechnung 
gezogen;  aber  er  hat  sie   insofern   vorbereitet,   als    er   die  Mög- 


IV  Harnack,  Die  Oden  Salomos. 

lichkeit,  die  Sammlung  umfasse  auch  jüdische  Oden,  ausdrück- 
lich offen  gelassen  hat.  Daß  ich  mich  nicht  leicht  zu  einer 
Interpolationshypothese  entschließe,  wissen  die  Fachgenossen. 
In  diesem  Falle  sah  ich  mich  durch  den  Tatbestand  zu  ihr 
gezwungen  und  bin  ihrer  sicher  geworden:  nur  auf  diesem  Wege 
läßt  sich  das  geschichtliche  Problem,  welches  diese  Oden  stellen, 
lösen.  Sieht  man  von  ihm  ab,  so  ist  die  Annahme  unvermeid- 
lich (und  sie  würde  auch  von  den  Testamenten  der  zwölf  Pa- 
triarchen, als  einheitliche  Schrift  betrachtet,  gelten),  daß  diese 
Oden  eine  beabsichtigte  Confusion  und  eine  formelle  Mystifica- 
tion  darstellen!     Aber  daran  kann  nicht  gedacht  werden! 

Die  meisten  Ausscheidungen  des  Christlichen  —  so  evident 
ist  freilich  keine  wie  Testam.  Benjam.  11  —  ergeben  sich  ohne 
Schwierigkeit;  denn  es  zeigt  sich  schnell,  daß  die  christlichen 
Sätze  in  vielen  Fällen  geradezu  störend  sind.  Aber  ich  bin  doch 
weit  von  dem  Glauben  entfernt  und  möchte  das  hier  ausdrück- 
lich ausgesprochen  haben,  als  sei  die  Untersuchung  bereits  ent- 
gültig zu  Ende  geführt,  vielmehr  zweifle  ich  nicht,  daß  nicht 
Weniges  noch  zu  verbessern  ist,  weil  zwei  Augen  hier  nicht 
genügen.  Ich  bin  in  Bezug  auf  die  Lösung  des  Rätsels,  wie  ich 
hoffen  darf,  auf  dem  richtigen  Wege,  aber  vollständig  gelöst  ist 
es  noch  nicht.  Einige  meiner  Ausscheidungen  sind  mir  selbst 
nicht  recht  sicher:  an  anderen  Stellen  mag  ich  über  Schwierig- 
keiten hinweggelesen  haben.  Das  Ergebnis  kann  aber  schon 
deshalb  kein  völlig  befriedigendes  sein,  weil  die  Zahl  der  Stellen 
nicht  gering  ist,  die  ich  überhaupt  nicht  verstanden  habe. 
Der  Grund  liegt  m.  E.  nicht  an  der  syrischen  Übersetzung,  die 
ich  für  vortrefflich  halte,  sondern  schon  an  ihrer  Vorlage. 
Manche  Oden  können  in  dieser  nicht  als  originale  Conceptionen 
vorgelegen  haben,  sondern  waren  vielleicht  schon  Compilationen, 
bevor  die  Christen  sie  interpolierten.  Dies  gilt  besonders  von 
der  41.  und  42.  Ode,  aber  auch  von  ein  paar  anderen.  Auch 
Lücken  und  Auslassungen  finden  sich,  die  schwerlich  erst  der 
Übersetzer  oder  seine  Abschreiber  verschuldet  haben. 

Die  Feststellung  der  Tatsache,  daß  wir  in  den  Oden  ein 
jüdisches    Psalmbuch    etwa    aus    dem    Anfang    unserer 


Vorrede.  V 

Zeitrechnung  und  in  nicht  viel  späterer  christlicher 
Bearbeitung  erhalten  haben,  genügt,  um  die  außerordentliche 
Bedeutung  des  neuen  Fundes  ans  Licht  zu  stellen.  Dem  glück- 
lichen Entdecker  gebührt  aber  auch  als  Herausgeber  der  wärmste 
Dank!  Seit  der  Entdeckung  der  »Apostellehre«  vor  bald  dreißig 
Jahren  haben  wir  nichts  gleich  Wertvolles  erhalten  —  die  Be- 
deutung des  Fundes  der  Fragmente  des  Petrus-Evangeliums 
und  der  Petrus-Apokalypse  muß  hier  zurücktreten  — ,  und  in 
mancher  Beziehung  ist  der  neue  Fund  sogar  noch  wichtiger 
als  jener  urchristliche  Katechismus;  denn  wie  er  in  neuer  Weise 
die  Originalität  und  Einzigartigkeit  der  Verkündigung  Jesu 
sichert,  so  ist  er  für  die  höhere  Kritik  des  Johannesevangeliums 
epochemachend,  weil  diese  jüdischen  Oden  (nicht  erst  die  christ- 
liche Bearbeitung)  bereits  alle  wesentlichen  Stücke  der  johan- 
neischen  Theologie  samt  ihrer  religiösen  Klangfarbe  enthalten. 
Die  Tat  des  »Johannes«,  sie  mit  Jesus  Christus  zu  verknüpfen 
und  sie  zu  noch  größerer  Erhabenheit  und  Werbekraft  zu 
bringen,  bleibt  gewaltig  genug;  aber  sie  erschöpft  sich  auch 
ganz  wesentlich  hierin. 

Daß  diese  Oden,  die  in  der  christlichen  Bearbeitung  außer- 
ordentlich anziehend  sein  mußten  und  den  tiefsten  Stimmungen 
der  Christenheit  entgegenkamen,  doch  eine  so  schmale  Über- 
lieferungsgeschichte haben  und  so  frühe  in  das  Dunkel  zurück- 
getreten sind,  erscheint  höchst  auffallend;  allein  das  Rätsel  löst 
sich,  sobald  man  die  Christologie  der  Gesänge  näher  ins  Auge 
faßt:  durch  die  christliche  Bearbeitung  ist  an  mehreren  Stellen 
der  jüdische  Dichter  mit  seinem  »Ich«  zu  Jesus  Christus  gewor- 
den, und  daraus  sind  Seltsamkeiten,  ja  schwere  Anstöße  ent- 
standen, die  nur  ganz  naive  Menschen  zu  übersehen  vermochten. 
Wer  genauer  zusah,  dem  mußten  diese  Anstöße  unerträglich  er- 
scheinen, auch  wenn  er  eine  solche  Ausführung,  wie  man  sie 
im  Anfang  der  19.  Ode  liest,  sich  gefallen  ließ.  So  erklärt  es 
sich,  daß  eine  Liedersammlung  schon  frühe  bei  Seite  geschoben 
wurde  und  bald  fast  ganz  aus  der  Kirche  verschwand,  die  ein 
selbständiges  und  einzigartiges  Dokument  des  Urchristentums 
und  seiner  bedeutendsten  Vorstufen   ist.     Die    fünf  Stücke,    die 


yj  Harnack,  Die  Oden  Salomos. 

uns  bisher  allein  (aus  der  Pistis  Sophia)  bekannt .  waren  und 
die  ich  vor  19  Jahren  (Texte  u.  Unters.  Bd.  7,  Heft  2)  unter- 
sucht habe,  waren  eine  zu  schmale  Grundlage,  um  eine  halt- 
bare Vorstellung  von  dem  Charakter  und  der  Bedeutung  der 
ganzen  Sammlung  zu  gewinnen.  Doch  darf  ich  mich  dessen 
freuen,  daß  ich  mich  an  einigen  wichtigen  Punkten  bei  ihrer 
Kritik  nicht  geirrt  habe. 

Mein  Kollege  an  der  Königlichen  Bibliothek,  Herr  Direktor 
Flemming  hat  die  Güte  gehabt,  den  syrischen  Text  durchzu- 
prüfen und  ins  Deutsche  zu  übertragen,  da  meine  einst  erworbenen 
syrischen  Kenntnisse  für  eine  solche  Aufgabe  nicht  ausreichen. 
Den  syrischen  Text  abzudrucken  haben  wir  unterlassen,  um  der 
Editio  princeps  die  Unentbehrlichkeit  zu  sichern. 

Berlin,  den  25.  März  1910.  A.   Hamack. 


Inhalt. 

Seite 

I.  Einleitung. 

1.  Die  Handschrift 1 

2.  Beweis,  daß  das  von  Harris  entdeckte  Psalmbuch  die  alten  „Oden 
Salomos"  sind.    Die  Überlieferung 2 

3.  Vorläufiges  über  das  Alter,  die  Ursprache  und  die  Einheit  der 
Oden 9 

4.  Über  das  Verhältnis  des  syrischen  zum  koptischen  Texte    .     .     12 
II.  Die  Oden  Salomos  in  deutscher  Übersetzung  nebst  Kom- 
me n  t  a  r  25 

IlL  Geschichtliche  Untersuchungen. 

1.  Kritik  der  Oden  (Scheidung  des  Jüdischen  und  Christlichen)    .    74 

2.  Kritik  der  Oden,  Fortsetzung  (Das  religiöse  Selbstbevnißtsein 
des  jüdischen  Sängers) 85 

3.  Die  Frömmigkeit  und  Theologie  des  jüdischen  Sängers    ...    97 

4.  Die  Zeitspuren.     Der  Ort.     Die  Ursprache.    Der  Verfasser  und 
sein  Kreis 104 

5.  Der  christliche  Interpolator,  sein  Werk,  sein  Standpunkt,  Zeit 
und  Ort 106 

6.  Zur  ästhetischen  Würdigung  der  Oden 112 

7.  Was  lernen  wir  aus  den  Oden  für  die  Geschichte  der  Entstehung 
des  Christentums? 118 

Initia  (Deutsch)       125 

Initia  (Rückübersetzung) 126 

Sach-  und  Wortregister 127—134 


\ 


Einleitung: 

1.  Die  Handschrift.^ 

Rendel  Harris  hat  eine  syrische  Papierhandschrift,  die  er 
seit  mehr  als  zwei  Jahren  besitzt,  nunmehr  mit  einer  englischen 
Übersetzung  und  einem  ausgezeichneten  Commentare  publiciert. 
Die  Handschrift  soll  3 — 400  Jahre  alt  sein  und  aus  dem  Tigris- 
lande stammen'"^.  Der  Text  ist  gut;  er  ist  sorgfältig,  wenn  auch 
etwas  roh  geschrieben,  hin  und  her  mit  Vokalen  in  nestoriani- 
scher  Weise  ausgestattet;  vereinzelt  finden  sich,  wohl  von  späterer 
Hand,  griechische  Vokale  in  jakobitischer  Weise.  Die  Hand- 
schrift zählt  56  Blätter  (in  Heften  zu  6  Blättern),  ist  aber  am  Anfang 
und  Eode  defect.  Vom  ersten  Heft  fehlen  drei  Blätter,  vom  sech- 
sten Heft  ein  Blatt.  Ob  sich  daran  noch  ein  oder  mehrere  Hefte 
schlössen,  bleibt  zunächst  ungewiß.  Ungewiß  bleibt  auch,  was 
die  Handschrift  enthalten  will,  da  Auf-  und  Unterschrift  fehlen. 

Allein  die  Ungewißheit  läßt  sich  heben.  Harris  erkannte,  daß 

die  zweite,  etwas  kürzere  Hälfte  der  Handschrift  (jetzt  auf  dem  32., 

ursprünglich  auf  dem  35.  Blatte  beginnend)  die  1 8  Psalmen  Salomos 

enthält,  und  zwar  vom  1.  Psalm   bis  zum  17.  (v.  37).     Es  fehlen 

also  nur  Ps.  17,  38—51  und  Ps.  18,  1—14,  d.  h.  28  Verse.     Da 

die  306  übrigen  Verse  in  der  Handschrift  25  Blätter  füllen,   so 

25  28 
beträgt    das    fehlende    Stück        '        Blätter  =  2  Vs ,    also    drei 

oUu 

Blätter^.    Die  Handschrift  hatte  also  ursprünglich  62  beschriebene 

Blätter,  von  denen  am  Anfang  und  Ende  je  3  Blätter  jetzt  fehlen 


1)  J.  Rendel   Harris,    The    Ödes    and   Psalms    of   Solomon, 
now  first  published  from  the  Syriac  version.     Cambridge,  1909. 

2)  »From     the  neighbourhood    of    the  Tigris«:    mehr    sagt  Harris 
(p.  3)  nicht;  auch  ist  ein  Facsimile  nicht  gegeben. 

8)  Harris    nimmt    infolge    einer,     wie    mir    scheint,    irrtümlichen 
Berechnung  fünf  fehlende  Blätter  an. 

Texte  n.  Untersnchungen  etc.  35,  4.  1 


2  Harnack,  Die  Oden  Salomos.    Einleitung. 

Die  Psalmen  Salomos  sind  in  der  Handschrift  nicht  von 
1—18  (17)  gezählt,  sondern  Yon  Nr.  43—60,  weil  42  (jetzt  40) 
Psalmen  vorangehen,  an  die  sich  die  bekannten  Psalmen  Salomos  ^ 
so  anreihen,  als  bildeten  sie  mit  ihnen  ein  Werk.  Diese  40 
Psalmen  waren  bisher  unbekannt.  Aber  einem  so  gelehrten 
Manne  wie  Harris  konnte  nicht  zweifelhaft  sein,  wo  er  zunächst 
zu  suchen  habe.  Er  erinnerte  sich  der  »Oden  Salomos«,  die 
in  der  altchristlichen  Literatur  vorkommen,  und  diese  Erinnerung 
war  sofort  mit  einem  vollen  Erfolge  gekrönt. 

2.  Beweis,  daß  das  von  Harris   entdeckte  Psalm- 
buch die  alten  „Oden  Salomos"  sind. 
Die  Überlieferung. 

Der  Beweis  ist  bereits  von  Harris  erschöpfend  geliefert 
worden: 

1)  Lactantius  citiert  (Instit.  IV,  12,3):  »Solomon  in  ode 
undevicesima^  ita  dicit:  Infirmatus^  est  uterus  virginis  et 
accepit  fetum,  et  gravata  est  et  facta  est  in  multa  mise- 
ratione  mater  virgo.  item  propheta  Esaias,  cuius  verba  sunt 
haec  (lesaj.  7,14):  Propter  hoc  dabit  deus  ipse  vobis  Sig- 
num etc.«  [Dazu  Epitome  39:  »Apud  Solomonem  ita  scriptum 
est:  Infirmatus  est  uterus  virginis  et  accepit  fetum,  et 
gravata  est  et  facta  est  in  multa  miseratione  mater 
virgo.  aput  Esaian  sie:  Ecce  virgo  accipiet  in  uterum  etc.«] 

Diese  Worte  finden  sich  wirklich  in  der  19.  Ode  des  Syrers 
(v.  6).  Also  kannte  Lactantius  die  uns  jetzt  vorliegende  Sammlung, 
las  die  Oden  in  derselben  Zählung  und  betrachtete  sie  als  zu 
den  heiligen  Schriften  gehörend.     Es  ist  aber  auch  wahrschein- 


1)  S.  die  Ausgabe  von  Geh  bar  dt,  Texte  u.  Unters.  Bd.  13,  H.  2  (1895). 

2)  Harris  p.  8  gibt  an,  daß  die  Zahl  in  der  Überlieferung  zwischen 
19  und  20  schwanke  und  die  Worte  ^in  ode  undevicesima«  eine  uralte 
Beischrift  seien.  Allein  die  Zahl  schwankt  nicht,  wie  man  sich  aus 
Brandt's  Apparat  überzeugen  kann,  und  bisher  ist  nur  eine  Handschrift 
nachgewiesen  (Cambridge  Ms.  Kk.  4.  17),  in  welcher  die  Worte  fehlen 
(Cod.  H  bietet  statt  »ode«  das  Wort  »libro«  ohne  Zahlenangabe,  Cod.  P 
«psalmo«). 

3)  Das  Wort  (vgl.  Rönsch,  Itala  S.  370 f.)  ist,  wenn  es  nicht  ein 
Euphemismus  sein  soll,  falsch,  s.  unten. 


2.   Die  Überlieferung.  3 

lieh,  daß  er  eine  lateinische  Übersetzung  der  Oden  vor  sich  hatte, 
weil  er  sie  als  heilige  Schrift  las  und  weil  er,  wo  er  keine 
Übersetzung  hat,  sonst  griechisch  citiert  (s.  seine  Citate  aus 
den  Sibyllen). 

2)  In  der  Pistis  Sophia  ^  stehen  fünf  Oden  Salomos.  Ich 
habe  über  sie  im  J.  1891  in  meiner  Monographie  über  die  Pistis 
Sophia  ausführlich  gehandelt  (Texte  u.  Unters.  Bd.  7,  H.  2,  S.  35  — 
49)  und  gezeigt,  daß  sie  dem  Verfasser  des  gnostischen  Buchs  mit 
und  in  dem  AT  überliefert  waren  ^  und  spätestens  um  die  Mitte 
des  2.  Jahrhunderts  verfaßt  sind,  aber  auch  älter  sein  können. 
Im  Jahre  1891  haben  auch  Ryle  und  James  in  ihrer  Ausgabe  der 
Psalmen  Salomos  ^  diese  Oden  besprochen.  Folgende  Tabelle  zeigt 
am  einfachsten,  daß  der  Verfasser  der  Pistis  Sophia  die  Oden 
Salomos  genau  wie  die  kanonischen  Psalmen  behandelt  hat  und 
daß  die  neu  entdeckten  Oden  Salomos  eben  die  hier  citierten  sind*. 

C.  33:  Maria  sprach:  Deine  Lichtkraft  hat  einst  darüber 
prophezeit  durch  den  Propheten  David  im  68.  Psalm:  Folgt 
Ps.  68, 1—36. 

C.  36:  Petrus  sprach  zu  Jesus:  Deine  Kraft  hat  einst  durch 
den  Propheten  David  prophezeit:  Folgt  Ps.  70, 1  — 13. 

C.  38:  Martha  sprach  zu  Jesus:  Deine  in  David  befindliche 
Lichtkraft  hat  einst  prophezeit  im  69.  Psalm:  Folgt  Ps.  69, 1 — 5. 

C.  40:  Johannes  sprach:  In  betreff  dieser  Reue  hat  einst 
deine  in  David  befindliche  Lichtkraft  im  101.  Psalm  prophezeit: 
Folgt  Ps.  101, 1—21. 

•  C.  43:  Philippus  sprach  zu  Jesus:  In  betreff  ihrer  Reue  hat 


1)  Ausgabe  von  Carl  Schmidt  (Berliner  Kirchen-Yäter-Ausgabe), 
1905. 

2)  Der  Verfasser  allegorisiert  die  Oden  wie  die  kanonischen  Psalmen. 

3)  Siehe  über  diese  auch  Schürer,  Gesch.  d.  jüd.  Volkes  im  Zeit- 
alter Jesu  Christi,  111^  S.  205  ff.  (1909). 

4)  Jedem  der  folgenden  großen  Bibelcitate  geht  ein  hymnisches 
gnostisches  Bekenntnis  der  Pistis  Sophia  voran,  das  auf  Grund  eben 
dieses  Bibelcitates  zurecht  gemacht  ist.  Das  betreffende  Bibelcitat  —  es 
wird  targumisch  erklärt  —  erscheint  dann  als  die  alte  Prophezeiung  und 
die  Entschleierung  des  Sinns  des  Hymnus  der  Pistis  Sophia.  —  Der  Ver- 
fasser schätzt  die  Oden  Salomos  also  ebenso  hoch  wie  die  kanonischen 
Psalmen;  also  standen  sie  in  seiner  Bibel  auch  mit  ihnen  zusammen. 

1* 


4  Harnack,  Die  Oden  Salomos.    Einleitung. 

einst  deine  Kraft  durch  David  prophezeit,  indem  sie  im  87.  Psalm 
sagte:  Folgt  87,2—18. 

C.  45:  Andreas  sprach:  In  betreff  der  Auflösung  der 
sechsten  Reue  der  Pistis  Sophia  hat  deine  Lichtkraft  einst  durch 
David  im  129.  Psalm  prophezeit:  Folgt  Ps.  129, 1—8. 

[C.  45:  Maria  sprach:  In  betreff  dieses  Worts  nun  hat  deiue 
Lichtkrafr  einst  durch  David  prophezeit,  indem  sie  im  81.  Psalm 
sagte:  Folgt  Ps.  81, 1]. 

C.  46:  Thomas  sprach:  In  betreff  der  Auflösung  der  sieben- 
ten Reue  der  Pistis  Sophia  hat  deine  Lichtkraft  durch  den  Pro- 
pheten David  prophezeit,  indem  sie  also  sprach  im  24.  Psalm: 
Folgt  Ps.  24, 1—22. 

C.  49:  Matthäus  sprach:  Über  die  rechte  Reue  hat  einst 
deine  Kraft  durch  David  im  30.  Psalm  prophezeit:  Folgt  Ps. 
30,  1—18. 

C.  51:  Jacobus  sprach:  In  betreff  dessen  hat  deine  Kraft 
einst  durch  David  im  34.  Psalm  prophezeit,  indem  er  also  in 
betreff  der  neunten  Reue  der  Pistis  Sophia  sprach:  Folgt  Ps. 
34,  1—28. 

C.  53:  Petrus  sprach:  In  betreff  dessen  hat  deine  Lichtkraft 
einst  durch  David  prophezeit,  indem  sie  im  119.  Psalm  sprach: 
Folgt  Ps.  119,  1-7. 

C.  54:  Salome  sprach:  In  betreff  der  Auflösung  der  elften 
Reue  hat  einst  deine  Lichtkraft  durch  David  prophezeit,  indem 
sie  im  51.  Psalm  sprach:  Folgt  Ps.  51,1 — 9. 

C.  56:  Andreas  sprach:  In  betreff  der  zwölften  Reue  der 
Pistis  Sophia  hat  einst  deine  Lichtkraft  durch  David  prophezeit 
und  im  108.  Psalm  gesprochen.     Folgt  Ps.  lUS,  1—27. 

C.  57:  Martha  sprach:  In  betreff  dessen  (der  dreizehnten 
Reue)  hat  einst  deine  Kraft  durch  David  im  50.  Psalm  pro- 
phezeit: Folgt  Ps.  50, 1—4. 

C.  58:  Salome  sprach:  Meine  Kraft  zwingt  mich,  die  Auf- 
lösung der  Worte  der  Pistis  Sophia  zu  sagen.  Deine  Kraft  hat 
einst  durch  Salomo  prophezeit:  Folgt  eine  Ode  =  Ode  Salom. 
Syr.  5,  1—9. 

C.  59:  Maria,  die  Mutter  Jesu,  sprach:  Deine  Lichtkraft 
hat  einst  in  betreff  dieser  Worte  durch  Salomo  in  der  19.  Ode 
{cDÖT})  prophezeit:  Folgt  eine  Ode,  die  im  Syrer  fehlt. 

[C.  60:  Maria  sprach:  In  betreff  der  Auflösung  dieses  Wortes 


2.    Die  Überlieferung.  5 

hat  deine  Lichtkraft  'einst  durch  David  im  84.  Psalm  prophezeit: 
Folgt  Ps.  84,  10.  11]. 

C.  65:  Petrus  sprach:  Was  die  Auflösung  der  Worte  be- 
trifft, die  du  gesagt  hast,  so  hat  darüber  deine  Lichtkraft  einst 
durch  Salomo  in  seinen  Oden  {cDÖai)  prophezeit:  Folgt  eine 
Ode  =  Ode  Salom.  Syr.  6,7—17. 

C.  67:  Jacobus  sprach:  Was  die  Auflösung  nun  der  Worte 
anbetrifft,  die  du  gesagt  hast,  so  hat  darüber  einst  deine  Licht- 
kraft durch  David  im  90.  Psalm  prophezeit:  Folgt  Ps.  90, 1 — 16. 

C.  69:  Thomas  sprach:  Was  den  Hymnus  betrifft,  den  die 
Pistis  Sophia  gesagt  hat  .  .  .,  so  hat  darüber  deine  Lichtkraft 
einst  durch  Salomo,  dem  Sohn  Davids,  in  seinen  Oden  {möai) 
prophezeit:  Folgt  eine  Ode  ==  Ode  Salom.  Syr.  25,1 — 11 
(also  vollständig). 

C.  71:  Matthäus  sprach:  Was  die  Erklärung  des  Hymnus 
betrifft,  den  die  Pistis  Sophia  gesagt  hat,  so  hat  darüber  deine 
Lichtkraft  einst  durch  die  Ode  {mörj)  des  Salomo  prophezeit: 
Folgt  eine  Ode  =  Ode  Salom.  Syr.  22,  1—12  (also  voll- 
ständig). 

C.  72:  Maria  sprach:  Was  die  Auflösung  der  Worte  be- 
trifft, die  die  Pistis  Sophia  gesagt  hat,  so  hat  deine  Lichtkraft 
sie  einst  durch  David  prophezeit:  Folgt  Ps.  29,  1 — 3. 

C.  73:  Martha  sprach:  Deine  Kraft  hat  einst  durch  David 
in  betreff  dieser  Worte  prophezeit:  Folgt  Ps.  29,  10.  11. 

In  dieser  Weise  folgen  noch  Ps.  102,1—5;  39,1—3;  7,1—7; 
7,  12—17;  106,  1—21. 

Von  den  fünf  salomonischen  Oden  stehen  also  vier  im 
Syrer;  aber  auch  die  fünfte  v^ird  dort  nicht  gefehlt  haben.  Sie 
allein  ist  numeriert  (die  19.  Ode).  Die  19.  Ode  im  Syrer  lautet 
freilich  anders.  Höchst  scharfsinnig  aber  und  gewiß  richtig  ver- 
mutet Harris,  der  Verfasser  der  Pistis  Sophia  (bz.  der  ihm  zur 
Verfügung  stehende  Codex)  habe  die  18  Psalmen  Salomos  und 
die  Oden  Salomos  einheitlich  durchgezählt  —  wie  ja  auch  der 
Syrer  sie  durchzählt,  aber  dieser  unter  Voranstellung  der  Oden  1. 
Dann  ist  die  19.  Ode  =  die  1.  Ode;  diese  fehlt  aber  im  Syrer, 
weil  die  drei  ersten  Blätter  des  Codex  fehlen  (s.  0.).    Die  Pistis 


1)  Ursprünglich   haben   die   Psalmen    in   der   Überlieferung    voran- 
gestanden, s.  unten;  die  Voranstellung  der  Oden  ist  das  Spätere. 


6  Harnack,  Die  Oden  Salomos.    Einleitung. 

Sophia  bietet  also  (wenn  auch  nicht  sämtlich  vollständig)  die 
Oden  1.  51.  6,7—17.  22.  25. 

Damit  ist  erwiesen,  daß  die  neuentdeckten  Oden  Salomos 
diejenigen  sind,  die  schon  dem  Verfasser  der  Pistis  Sophia  vor- 
gelegen haben  und  die  in  der  Kirche  seiner  Provinz  neben  den 
Psalmen  Salomos  zum  AT  gerechnet  w^urden^. 

3)  Im  Codex  Alexandrinus  standen  einst  nach  Ausweis  des 
Index  die  18  Psalmen  Salomos  (nicht  auch  die  Oden),  aber  ganz 
am  Schluß,  so  zu  sagen  unter  dem  Strich: 

^Ajtoxalvxpig  ^Imavvov 
KXrjiisvToq  EJrtöToXrj  a 
KXrjuevToq  sJciOzoX?)  ß' 

ofiov  ßißXia  — 
^aXfiol  2JoXof/(DVTog  irj. 

Die  Oden  begegnen  uns  (I)  in  der  Synopsis  Sanctae  Scrip- 
turae  (Pseudo-Athanasius)  im  6.  Jahrhundert  und  (II)  in  der 
Stichometrie  des  Nicephorus  im  Anfang  des  9.  Jahrh.^ 

I  ^                 II 

(Nach  den  ATlichen   Antilego-  {tcol  oöai  dvrtXeyovrac  xal  ovx 

menen)  exxXrjOidCovrac  ttjq  jiaXaiäg 

övp    exsivoig    öh    xal     ravxa  avxai  elatv) 

^QiO-firjvrai,-  Maxxaßalxa  y    ötIx-  ,?t'. 

Maxxaßaixa  ßcßXia  6'  ^ocpla  ^JoXoficävzog  örlx-  ,«(>'• 


1)  Harris  hat  ermittelt,  daß  die  Pistis  Sophia  Ode  1  und  5  bei  der 
Erklärung  verwechselt  hat;  daher  kommen  in  der  Erklärung  auch  v.  10 
und  11  vor,  die  im  Citat  fehlen,  s.  Harris  p.  18—35.  93 f. 

2)  Die  Pistis  Sophia,  obgleich  gnostisch,  setzt  einen  ATlichen  kirch- 
lichen Kanon  voraus  und  hält  sich  an  ihn,  —  Erwiesen  ist  jetzt  auch, 
daß  Lactantius  und  die  Pistis-Sophia  aus  einem  und  demselben  Buch  der 
Oden  Salomos  geschöpft  haben.  Ich  habe  das  früher  bezweifelt,  und 
dieser  Zweifel  war  fast  geboten,  so  lange  man  das  ganze  Buch  nicht 
kannte;  denn  der  Vers,  den  Lactantius  citiert,  sticht  von  den  Versen,  die 
die  Pistis  Sophia  citiert,  sehr  stark  ab,  und  in  der  19.  Ode,  welche  sie 
auch  citiert,  fehlten  sie.  Das  Rätsel  hat  sich  gelöst:  die  19.  Ode  der  Pistis 
Sophia  ist  in  Wahrheit  die  erste  Ode.  Die  19.  Ode  sticht  freilich  noch 
immer  von  den  meisten  übrigen  sehr  ab,  aber  sie  fügt  sich  doch  etwas 
besser  in  sie  ein,  seitdem  wir  das  Ganze  und  nicht  nur  fünf  Oden  kennen. 
3)  In  dem  »Verzeichnis  der  60  Bücher«  stehen  nur  die  Psalmen 
Salomos  (ob  die  Oden  mit  darunter  zu  verstehen  sind?). 


I 


2.  Die  Überlieferung.  7 

r  II 

nrol£(iaLxa  2o(pia  'irjöov  ZiQax  ^'^^X-  ß^'^- 

¥a).[iol  xal  cp6ri[cp6al]  2o'     TaXiiol    xal    möal    2JoXo- 
XofiSvtog'  fiojvTog  ötix'  ßg- 

lovöld'  ÖTIX-    ci^p- 

2(D6avva  ötIx-  ^ • 

Tcoß^jv  6  xal  Tmßlaq   örix-  ^' - 

Die  Oden,  die  in  beiden  Verzeichnissen  mit  den  Psalmen 
Salomos,  denen  sie  nachfolgen,  ein  Buch  bilden  (wie  in  der 
Pistis  Sophia  und  im  Syrer,  aber  in  letzterem  stehen  die  Oden 
voran),  stehen  in  der  Stichometrie  des  Nicephorus  an  etwas 
günstigerer  Stelle  als  in  der  »Synopsis«.  Daß  aber  die  Oden 
eben  die  neuentdeckten  syrischen  Oden  sind,  bat  Harris  (p.  5) 
mit  Hilfe  der  Stichen  gezeigt.  Die  Psalmen  und  Oden  zu- 
sammen haben  nach  Nicephorus  2100  Stichen;  die  Psalmen  haben 
(nach  den  Unterschriften)  950  Stichen  i;  also  bleiben  für  die 
Oden  1150  Stichen.  Hiernach  verhalten  sich  also  die  Oden  zu 
den  Psalmen  wie  23 :  19.  In  dem  Syrer  füllten  die  Oden,  als 
sie  vollständig  waren,  34  Blätter,  die  Psalmen  aber  27^3  ^.  Das 
ist  dasselbe  Verhältnis;  denn  23:19  verhält  sich  in  der  Tat 
fast  genau  so  wie  34:27V3-  Also  ist  gewiß:  die  Oden  Salo- 
mos, welche  in  der  Stichometrie  gemeint  sind,  waren 
ebenso  umfangreich  wie  die,  welche  wir  jetzt  in  syri- 
scher Übersetzung  lesen,  also  waren  es  dieselben^. 

Somit  ist  dreifach  erwiesen,  daß  die  syrischen  Oden  Salomos 
das  alte  Apokryphum  dieses  Namens  sind. 

Welch  eine  kapriciöse  Überlieferungsgeschichte  bieten  doch 

1)  Die  Überlieferung  ist  schwankend,  obige  Zahl  ist  die  wahr- 
scheinlichste. 

2)  Gegen  Harris,  der  die  Psalmen  auf  30  Blätter  berechnet,  s.  o. 

3)  Von  den  Oden  fehlen  uns  noch  —  da  die  erste  in  der  Pistis 
Sophia  erhalten  ist;  doch  wissen  wir  nicht,  ob  sie  vollständig  ist  —  die 
zweite  Ode  ganz  und  der  Anfang  der  dritten.  Das  uns  Erhaltene  (c  510 
Verse)  steht  auf  31  Blättern;  die  drei  fehlenden  Blätter  umfaßten  also, 
wenn  auch  die  erste  Seite  voll  beschrieben  war,  c.  49  Verse;  wenn  sie 
nur  halb  beschrieben  war,  c.  45  Verse.  Von  diesen  49  (45)  Versen,  sind 
aber  4  (=  die  erste  Ode  oder  ihr  Anfang)  in  der  Pistis  Sophia  uns  auf- 
bewahrt. Die  noch  fehlenden  45  (41)  Verse  verteilen  sich  auf  die  zweite 
Ode  und  den  Anfang  der  dritten,  bezw.  auch  auf  den  Schluß   der  ersten. 


8  Harnack,  Die  Oden  Salomos.    Einleitung. 

diese  Oden  wieder  dar  —  in  der  an  Kapricen  so  reichen  Über- 
lieferungsgeschiclite  der  altchristlichen  Literatur!  Fünfmal,  nicht 
öfter,  sind  sie  bezeugt^:  in  der  Pistis  Sophia,  bei  Lactantius,  in 
der  pseudo-athanasianischen  Synopse,  in  der  Stichometrie  des 
Nicephorus  und  in  einer  syrischen  Handschrift  des  16.  Jahr- 
hunderts! Nach  den  beiden  ersten  Zeugen  erscheinen  sie  als 
eiu  vollgültiger  Bestandteil  des  ATs  in  der  zweiten  Hälfte  des 
3.  Jahrhunderts  —  aber  wo  sind  die  Kirchen  zu  suchen,  bei 
denen  sie  diese  Ehre  genossen? ^  Nach  dem  ersten  Zeugen  (der 
Pistis  Sophia)  bildeten  sie  bereits  mit  den  Psalmen  Salomos  ein 
Buch,  und  so  bleibt  es  auch  nach  dem  dritten,  vierten  und 
fünften  Zeugen  ^.  Nach  dem  dritten  Zeugen  (des  6.  Jahrhunderts) 
gehören  sie  zur  minder  guten  Hälfte  der  ATlichen  Antilegomenen 
(den  Apokrypha).  Die  Stelle  zwischen  Makkabäern  und  Susanna 
wäre  nicht  schlecht,  stände  nicht  unmittelbar  nach  jenen  ein 
Buch  Namens  >/7ro/£,wßtxß«,  von  welchem  man  gar  nichts 
weiß^.  In  welche  Kirche  die  pseudo-athanasianische  Synopsis 
gehört,  ist  ungewiß.  Sie  ist  eine  »gelehrte«  rohe  Compilation, 
in  der  auch  Widersprüche  nicht  fehlen  (»der  ganze  Abschnitt 
über  die  Antilegomenen   und  Apokrypha   ist   entlehntes   Gut«^). 


1)  Harris  (p.  80)  sucht  es  wahrscheinlich  zu  machen,  daß  Clemens 
Protrept.  I,  5,  2  (ed.  Stählin)  auf  die  verlorene  zweite  Ode  zurückgeht; 
aber  das  ist  im  besten  Falle  eine  bloße  Möglichkeit.  Ebenso  wenig  läßt 
sich  erweisen,  daß  Irenäus  die  Oden  gekannt  hat  (gegen  Harris  S.  81f.); 
denn  Iren.  IV,  25:  »Non  quasi  indigens  hominis  plasmavit  Adam«:  und 
»in  quantum  deus  nullius  indiget,  in  tantum  homo  indiget  dei  com- 
munionc«  hat  zwar  eine  starke  Berührung  mit  Ode  4,  9,  aber  sie  reicht 
doch  nicht  aus,  um  auf  eine  Abhängigkeit  zu  erkennen.  —  Weder  die 
»Sapientia  Salomonis«  des  Muratorischen  Fragments  noch  das  gnostische 
»Psalmbuch«,  welches  am  Schluß  desselben  genannt  ist,  läßt  sich  mit 
unseren  Oden  in  Beziehung  setzen. 

2)  Die  Bibel  des  Lactantius  war  eine  abendländische  Bibel  mit 
Maccab.,  Sapientia  und  Ecclesiasticus  und  mit  eigentümlichen  Zugaben 
(außer  den  Oden  Salomos  eine  apokryphe  Stelle  aus  Esra,  das  Buch  Baruch, 
Doctr.  XII  app.,  Praedic.  Petri  et  Pauli  und  mehrere  apokryphe  Citate). 
Die  gewöhnliche  afrikanische  Bibel  war  sie  nicht.  Die  Bibel  der  Pistis 
Sophia  gehört  wohl  nach  Ägypten,  weist  aber  letztlich  auf  Syrien-Palästina 
zurück,  da  die  Stoffe  des  Buchs  dorthin  weisen   (s.  meine  Monographie). 

3)  Aber  der  fünfte  Zeuge  (der  Syrer)  bietet  die  Oden  an  erster  Stelle. 

4)  Ist  der  Titel  vielleicht  verschrieben? 

5)  Zahn,  Kanonsgesch.  II  S.  302  ff. 


3.  Vorläufiges  über  Alter,  Ursprache  und  Einheit  der  Oden.  9 

So  läßt  sich  diesem  dritten  Zeugen  nur  entnehmen,  daß  irgendwo 
in  der  morgenländischen  Kirche  die  Psalmen  und  Oden  einmal 
zum  Appendix  des  AT  gehört  haben.  Der  vierte  Zeuge  weist 
auf  Jerusalem;  denn  dorthin  gehört  die  Bearbeitung  der  Sticho- 
metrie,  wie  sie  uns  vorliegt  1.  Die  Zusammenstellung  mit  Weis- 
heit und  Sirach  schafft  drei  »Salomo«- Schriften  (denn  auch 
Sirach  ging  unter  dieser  Flagge)  mit  Antilegomenen-Charakter 
gegenüber  den  drei  kanonischen.  Da  diese  Stellung  eine  ver- 
ständige ist  und  auch  der  fünfte  Zeuge  auf  Syrien-Palästina 
weist  (welche  Dignität  er  den  Oden  und  Psalmen  beilegte,  wissen 
wir  nicht;  aber  wenn  man  sie  überhaupt  abschrieb,  mußten  sie 
Dignität  besitzen),  so  läßt  sich  immerhin  mit  einiger  Wahr- 
scheinlichkeit sagen,  daß  die  Oden  (wie  die  Psalmen)  auf  Grund 
der  Überlieferung  nach  Syrien-Palästina  gehören.  Dafür  sprechen 
Zeuge  4  und  5;  aber  auch  Zeuge  1  darf  dafür  geltend  gemacht 
werden.  Zeuge  3  widerspricht  dem  jedenfalls  nicht,  während 
Zeuge  2  —  der  Abendländer  —  eine  Singularität  darstellt,  wie 
jene  lateinischen  Bibelhandschriften,  welche  den  apokryphen 
Briefwechsel  zwischen  Paulus  und  den  Korinthern  enthalten. 

3.  Vorläufiges  über  das  Alter,  die  Ursprache  und 
die  Einheit  der  Oden. 

Was  ich  S.  45 ff.  meiner  Abhandlung  Ȇber  das  gnostische 
Buch  Pistis-Sophia«  über  das  Alter  der  Oden  geschrieben  habe, 
bleibt  vollkommen  in  Kraft,  ja  wird  durch  die  nun  erst  ge- 
wonnene Einsicht,  daß  Lactantius  dieselben  Oden  vor  sich  gehabt 
hat  wie  die  Pistis-Sophia,  noch  verstärkt. 

Ein  Schriftwerk,  welches  zur  Zeit  der  Pistis  Sophia  und  des 
Lactantius  beim  AT,  und  zwar  mit  voller  Dignität,  gestanden 
hat  und  welches  wahrscheinlich  auch  bereits  in  einer  lateinischen 
Bibel  stand,  also  gewiß  schon  geraume  Zeit  vor  der  Mitte  des 
3.  Jahrhunderts  kanonisches  Ansehen  genoß,  kann  nicht  später 
als  auf  die  Mitte  des  2.  Jahrhunderts  angesetzt  werden;  ja  es 
erscheint  auch  dieser  Terminus  vom  Standpunkt  der  Kanons- 
geschichte wohl  als  zu  spät.  Daß  irgend  eine  Provinzialkirche 
ein  nach  der  Mitte  des  2.  Jahrhunderts  entstandenes  Schriftstück 
in  das  AT  aufgenommen  hat,  ist  ganz  unwahrscheinlich. 


1)  Zahn,  Kanonsgeschichte  II  S.  295  ff. 


\Q  Harnack,  Die  Oden  Salomos.    Einleitung. 

Es  erscheinen  aber  schon  in  der  Pistis  Sophia  die  Oden  in 
engster  Verbindung  (als  ein  Liederbuch)  mit  den  Psalmen 
Salomos;  denn  die  Pistis  Sophia  zählt  die  1.  Ode  als  das 
19.  Lied  Salomos  (also  mit  und  nach  den  18  Psalmen).  Die 
Verbindung  mit  den  Psalmen  wird  auch  durch  Zeuge  3,  4 
und  5  bezeugt.  Lactantius  bezeugt  sie  allerdings  nicht;  in- 
dessen darf  man  auch  nicht  sagen,  er  habe  die  Psalmen  Salomos 
und  ihre  Verbindung  mit  den  Oden  nicht  gekannt.  Er  kann 
sie  gekannt,  aber  die  Oden  besonders  gezählt  haben;  er  kann 
aber  auch  die  Psalmen  mit  den  Oden  fortlaufend  gezählt  haben 
(in  der  Reihenfolge  des  syrischen  Übersetzers).  Eine  Sonder- 
überlieferung der  Oden  —  ohne  Psalmen  —  ist  nirgends  sicher 
überliefert,  wohl  aber  eine  Sonderüberlieferung  der  Psalmen  in 
deren  Handschriften  und  in  dem  Codex  Alexandrinus,  vielleicht 
auch  in  dem  »Verzeichnis  der  60  Bücher«. 

Dieser  Tatbestand  macht  es  klar,  daß  die  Psalmen  in  der 
Verbindung  der  stärkere  Teil  sind;  sie  stehen  in  der  älteren  Zeit 
voran  und  sie  haben  eine  ältere  Geschichte.  Die  Oden  sind 
zu  ihnen  hinzugetreten.  Also  werden  sie  auch  jünger  sein. 
Die  Psalmen  sind  z.  Z.  des  Pompejus  geschrieben;  also  bleibt 
für  die  Oden  die  Zeit  von  c.  50  a.  Chr.  bis  höchstens  c.  150  nach 
Christus;  freilich  w^ahrscheinlich  ist  das  letztere  Datum  nicht  mehr. 

Die  Psalmen  Salomos  sind  jüdisch  und  palästinensisch. 
Also  besteht  das  Präjudiz,  daß  auch  die  Oden  jüdischen 
und  palästinensischen  Ursprungs  sind;  auf  jüdischen  Ur- 
sprung deutet  ja  auch  der  Titel  »Oden  Salomos«  hin,  und  die 
Überlieferungsgeschichte  (s.  o.)  legt  syropalästinensischen  Ur- 
sprung nahe.  In  Syrien  allein  haben  sie  sich  außerdem,  und 
zwar  bis  zum  Beginn  der  Neuzeit,  erhalten.  Der  christliche 
Ursprung  muß  demnach  ausdrücklich  bewiesen  werden,  wenn  er 
behauptet  wdrd^. 


1)  Von  christlichen  Oden  und  Psalmen  ist  Ephes.  5,  IS.  19;  Kol. 
3,  16  und  im  sog.  kleinen  Labyrinth  (Euseb..  h.  e.  V.  28,  5)  die  Rede. 
Origenes  spricht  von  Psalmen  Valentin's  und  Oden  des  Basilides.  Von 
Oden  Hippolyt's  berichtet  der  Index  seiner  Werke  auf  seiner  Statue. 
Sonst  ist  mir  von  christlichen  Oden  aus  alter  Zeit  nichts  bekannt.  Von 
Psalmen  hört  man  viel  häafiger.  Um  das  J.  300  schreibt  Methodius  (de 
lib.  arbit.  p.  762  Gallandi):  oojvrjQiag  iozl  öiriymia  ^  ticq'  fjfxTv  coöri. 
Über  eine  unechte  Ode  des  Montanus  s.  Bonwetsch,  Montanismus  S.  197. 


i 


3.  Vorläufiges  über  Alter,  Ursprache  und  Einheit  der  Oden.  1 1 

Harris  hat  p.  35 ff.,  37 ff.  u.  46 ff.  mit  ausreichenden  Be- 
weisen gezeigt,  daß  sowohl  unsre  Psalmen  als  auch  die  Oden 
aus  der  griechischen  Sprache  in  die  syrische  übersetzt  worden 
sind.  Die  Psalmen  sind  aber  bekanntlich  ursprünglich  hebräisch 
verfaßt,  so  daß  unser  Syrer  die  Übersetzung  einer  Übersetzung 
ist^;  gilt  dasselbe  auch  von  den  Oden?  Ob  diese  Frage  heute 
noch  zu  beantworten  ist,  ist  zweifelhaft.  Für  die  Psalmen  Salo- 
mos  besitzen  wir  noch  die  Version,  aus  der  die  Superversion 
geflossen  ist;  aber  hier  fehlt  sie  uns.  Es  muß  hier  also  zuerst 
die  Version  hergestellt  werden.  Ob  es  möglich  ist,  die  Retro- 
version mit  solcher  Sicherheit  zu  machen,  daß  dann  aus  sprach- 
lichen Einzelbeobachtungen  auf  ein  semitisches  Original  zurück- 
geschlossen oder  umgekehrt  die  Originalität  des  griechischen 
Textes  behauptet  werden  kann,  ist  fraglich.  Seitdem  die  Psalmen 
in  der  Übersetzung  der  LXX  verbreitet  waren,  war  es  nicht 
schwierig,  im  Griechischen  Psalmen  zu  dichten,  die  wie  Über- 
setzungen aus  dem  Hebräischen  anmuteten;  man  vgl.  z.  B.  die 
Psalmen  bei  Lukas  c.  1.  Ob  aus  der  Betrachtung  einzelner 
Stellen  eine  Entscheidung  sich  nahe  legt,  wird  später  zu  er- 
örtern sein  2. 

Harris  hat  p,  48 ff.  eingehend,  aber  nicht  abschließend,  über 
den  Ursprung  der  Oden  von  einem  Verfasser,  gehandelt  und 
kommt  zu  dem  Ergebnisse,  daß  »nahezu  alle«  von  einer  Hand 
herrühren^.  Eine  Ausnahme  statuiert  er  in  Bezug  auf  Ode  19  —  sie 
sei  zu  grotesk  und  unterscheide  sich  dadurch  von  den  anderen  — , 
und  auch  Ode  42  glaubt  er  ausnehmen  zu  müssen;  über  ein  paar 
ganz  kleine  Oden  lasse  sich  ein  Urteil  überhaupt  nicht  fällen. 

Die  Einheit  der  Hauptmasse  begründet  Harris  sowohl  durch 
den  einheitlichen  Gesamteindruck  als  auch  durch  folgende  Einzel- 
beobachtungen (die  man  auch  noch  vermehren  kann): 

(1)  Der  Ausdruck  »Frucht  der  Lippen«  findet  sich  in  Ode 
8.  12.  14.  16. 

(2)  Mit  einem  Bilde  beginnen  die  Oden  6.  14.  15.  16.  28. 


1)  Zur  Wiedergewinnung  des  Urtexts  der  Psalmen  Salomos  vermag 
der  neugefandene  Text  als  Superversion  also  kaum  etwas  beizutragen. 

2)  Harris  hat  die  Frage  nicht  erörtert  (trotz  der  Ankündigung  auf 
p.  35). 

3)  An  einer  Stelle  läßt  er  die  Möglichkeit  offen,  daß  sie  »aus  einer 
Schule«  seien. 


\2  Harnack,  Die  Oden  Salomos,    Einleitung. 

(3)  Der  Ausdruck  *  Milch  aus  Gottes  Brüsten«  oder  ähnlich 
findet  sich  Ode  4.  8.  14.  19.  35. 

(4)  Erwähnung  einer  Zither  findet  sich  Ode  6.  7.  14.  26. 

(5)  Der  Ausdruck  »Spuren  des  Lichts«  findet  sich  Ode  7.  10. 

(6)  Der  Ausdruck  »Siegel  Gottes  auf  seinen  Geschöpfen«  findet 
sich  Ode  4.  8. 

(7)  Christus  als  der  Geliebte  und  Lebendige  Ode  3(?).  8. 

(8)  Die  Gläubigen  als  Glieder  Christi  Ode  3.  17. 

(9)  Die  unverwelkliche,  lebendige  Krone  Ode  1.  5.  9.  17.  20. 

(10)  Verwandlung  des  Antlitzes  der  Gläubigen  Ode  17.  2 1. 4ü.  4 1. 
Diese  Merkmale   schließen  nach  Harris  22  Oden    zu    einer 

Einheit  zusammen,  nämlich  ^i 

3  (zwei  Merkmale);  4  (zwei  Merkmale);  6  (zwei  Merkmale); 
7  (zwei  Merkmale);  8  (vier  Merkmale);  10;  12;  14  (vier  Merk- 
male); 15;  16  (zwei  Merkmale);  17  (drei  Merkmale);  19;  20;  21; 
26;  28;  35;  40;  41. 

Solche  Merkmale  sind  gewiß  beachtenswert,  aber  ausschlag- 
gebend in  Bezug  auf  die  Einheit  des  Ursprungs  sind  sie  nicht. 
So  haben  Ode  27  und  42  die  Ausbreitung  der  Hände  (=  das 
Kreuzeszeichen)  gemeinsam;  dennoch  nimmt  Harris  hier  ver- 
schiedenen Ursprung  an.  Wichtiger  ist  der  Gesamteindruck, 
und  in  dieser  Beziehung  muß  ich  Harris  Recht  geben:  die 
Oden  machen  den  Eindruck,  als  seien  sie  in  ihrer  überwiegenden 
Masse  aus  einer  Feder  geflossen.  Gewonnen  ist  freilich  damit 
noch  nicht  viel,  vv^eil  sowohl  die  Möglichkeit  einer  gemeinsamen 
»Schule«,  zu  der  sie  gehören,  offen  bleibt,  als  auch  eine  Sicher- 
heit für  die  einzelne  Ode,  zum  ursprünglichen  Stamme  zu  ge- 
hören, nicht  geboten  werden  kann.  Aber  auch  mit  der  Möglich- 
keit ist  zu  rechnen,  daß  die  Oden  Interpolationen  und  Um- 
formungen erlitten  haben. 

4.   Über  das  Verhältnis  des  syrischen  zum 
koptischen  Texte. 

Der  koptische  Text  repräsentiert  einen  griechischen  Text, 
der  spätestens  der  Mitte  des  3.  Jahrhunderts  angehört.  Wie  alt 
der  griechische  Text  ist,   aus  dem  die   syrische  Übersetzung  ge- 

1)  Oden,  bei  denen  nichts  bemerkt  ist,  haben  nur  eines  der  oben 
aufgeführten  gemeinsamen  Merkmale. 


I 


4.  Über  das  Verhältnis  des  syrischen  zum  koptischen  Texte.  13 

flössen  ist,  wissen  wir  nicht;  er  kann  eine  späte  Abschrift  sein. 
Man  hat  also  den  koptischen  Text,  soweit  er  vorhanden,  zu 
Grunde  zu  legen  und  zu  fragen,  wie  sich  der  syrische  zu  ihm  verhält. 
Den  koptischen  Text  zu  bevorzugen,  wird  aber  noch  durch 
eine  andere  Erwägung  bez.  Untersuchung  nahegelegt.  Vergleicht 
man  nämlich  den  Text  der  zahlrei(^hen  kanouischen  PsalmeD, 
die  in  der  Pistis  Sophia  in  extenso  mitgeteilt  siud  (s.  oben  S.  3 ff.), 
mit  dem  Septuaginta-Text,  so  findet  man,  daß  dieser  vor- 
trefflich wiedergegeben  ist.  Die  Pistis  Sophia  reprä- 
sentiert ohne  jede  Falschuug  oder  Entstellung  einen 
alten  kirchlichen  sahidischen,  das  Original  auffallend 
treu  wiedergebenden  Text.  Dieser  Text  —  auf  die  Frage 
brauche  ich  mich  nicht  einzulassen,  wie  er  sich  zu  den  uns  er- 
haltenen sahidischen  Psalmentexten  verhält^  —  steht  dem  Cod. 
Sinait.  wie  ein  Z.villingsbruder  nahe,  daher  hat  er  auch  mit  R 
(Psalt.  Graeco-Latinum  Veronese)  nicht  weniges  Verwandte  und 
geht  manchmal  noch  mit  U  (Fragm.  papyr.  Londinensia)  zu- 
sammen. Ich  habe  die  Texte  ganz  genau  geprüft:  abgesehen 
von  den  sehr  zahlreichen  Weglassungen  und  Hinzufügungen  von 
xal,  die  zum  Charakter  der  koptischen  Sprache  gehören,  und 
Mängeln  in  der  Wiedergabe  der  Tempora,  finden  sich  zwar 
^in  paar  Abweichungen  von  der  griechischen  Überlieferung, 
so  weit  sie  bekannt  ist,  aber  sie  sind,  ebenso  wie  die  offen- 
kundigen Übersetzungsfehler,  sehr  spärlich  und  können  das 
Urteil  über  den  Charakter  der  Übersetzung  als  einer  sehr  treuen 
Wiedergabe  des  Originals  nicht  modificieren.  Wohl  aber  finden 
sich,  wenn  auch  ebenfalls  selten,  einige  Auslassungen  von  Versen 
(so  P.^.  68,24^;  69,3^;  87,12^  u.  13^;  50,4^5^6^  usw.)  Hier- 
nach darf  man  schließen,  daß  auch  die  Oden  Salomos 
in  der  Pistis  Sophia  treu  überliefert  sind,  vor  allem, 
daß  jede  tendenziöse  Entstellung  fehlt.  Der  syrische  Text 
muß  sich  also  an  dem  koptischen  in  bezug  auf  seine  Reinheit 
bewähren;  nur  wenn  im  Kopten  ein  Halbvers  fehlen  sollte,  der 
im  Syrer  steht,    und  dieser  Halbvers   durch  den  Zusammenhang 


1)  Rahlfs,  Die  Berliner  Handschrift  des  sahidischen  Psalters  (1901) 
S.  7,  hat  geurteilt,  daß  die  meisten  Psalmenübertragungen  in  der  Pistis 
Sophia  sich  an  die  gewöhnliche  sahidische  Psalmenübersetzimg  anschließen, 
daß  aber  die  auf  p.  86  -  110  stehenden  Psalmen  eine  selbständige  Über- 
setzung darstellen. 


14  Harnack,  Die  Oden  Salomos.    Einleitung. 

uns  notwendig  gefordert  erscheint,  wird  es  erlaubt  sein,  anzu- 
nehmen, daß  er  im  Kopten  durch  ein  Versehen  oder  absichtlich 
ausgefaiQen  ist. 

Wie  verhält  sich  nun  der  syrische  Text  zum  koptischen? 
Zur  Vergleichung  steht  freilich  nur  etwa  ein  Zwölftel  des  Ganzen 
zur  Verfügung;  denn  mehr  enthält  der  Kopte  nicht.  Was  aber 
den  Syrer  betrifft,  so  darf  man  auf  Grund  der  Nachweisungen 
von  Harris  (in  bezug  auf  den  syrischen  Text  der  Psalmen 
Salomos  in  seinem  Verhältnis  zum  griechischen)  p.  37 — 46  als 
wahrscheinlich  annehmen,  daß  er  eine  wesentlich  treue,  durch 
keine  Tendenzen  entstellte  Übersetzung  ist.  W^enn  sich  also 
bedeutende  Abweichungen  des  syrischen  Textes  der 
Oden  von  dem  koptischen  ergeben  sollten,  so  ist  zu 
folgern,  daß  dieselben  auf  Verschiedenheiten  der  grie- 
chischen Vorlage  zurückzuführen  sind  und  nicht  erst 
dem  Übersetzer  angehören. 

Im  Folgenden  ist  das  Material  aus  der  Pistis  Sophia  nach 
Schmidts  Ausgabe  abgedruckt^.  Zu  dem  ersten  Stück  findet 
sich  im  Syrer  keine  Parallele,  weil  die  ersten  Blätter  im  Syrer 
fehlen  (s.  o.): 

(c.  59).  Mein  Herr,  Deine  Lichtkraft  hat  einst  in  betreff  dieser  Worte 
durch  Salomo  in  der  19.  Ode  prophezeit  und  gesagt    [folgte  diel.  Odej: 

Der  Herr  ist  auf  meinem  Haupte  wie  ein  Kranz,  und  nicht 
werde  ich  von  ihm  weichen. 

Geflochten  ist  mir  der  wahre  {aXTjd-eia)  Kranz,  und  er  hat 
Deine  Zweige  {zXdöoL)  in  mir  aufsproßen  lassen. 

Denn  er  gleichet  nicht  einem  vertrockneten  Kranz,  der  nicht 
aufsproßt,  sondern  {aXla)  Du  bist  lebendig  auf  meinem  Haupte 
und  Du  hast  gesproßt  auf  mir. 

Deine  Früchte  {xagjtol)  sind  voll  und  vollkommen  (reif), 
angefüllt  mit  Deinem  Heile. 

(c.  58).  Deine  Kraft  hat  einst  durch  Salomo  prophezeit,  indem  sie 
sagte  [folgt  die  5.  Ode]: 

(C.  58)  Ich  will  Dir  danken,  o  Herr,  denn  Du  bist  mein  Gott. 
Nicht  verlaß  mich,   o  Herr;  denn   du  bist  meine  Hoffnung 

{eXjtig). 


1)  Schmidt  hat  auf  meine  Bitte  die  Übersetzung  im  Vergleich  mit 
dem  Syrer  noch  einmal  genau  revidiert. 


4.  Über  das  Verhältnis  des  syrischen  zum  koptischen  Texte.        15 

Du  hast  mir  Dein  Gericht  umsonst  gegeben,  und  ich  bin 
durch  Dich  gerettet. 

Mögen  hinfallen,  die  mich  verfolgen,  und  nicht  laß  sie 
mich  sehen. 

Möge  eine  Rauchwolke  ihre  Augen  bedecken  und  ein  Luft- 
nebel (a?J())  sie  verdunkeln,  und  nicht  laß  sie  den  Tag  sehen, 
damit  sie  mich  nicht  ergreifen. 

Möge  ihr  Gedanke  machtlos  werden,  und  was  sie  beraten, 
möge  über  sie  kommen. 

Sie  haben  einen  Ratschluß  ersonnen,  und  nicht  ist  er  ihnen 
gelungen. 

Und  sie  sind  besiegt,  obwohl  sie  mächtig  sind,  und  was  sie 
böswillig  {xaxcog)  bereitet  haben,  ist  auf  sie  herabgefallen. 

Meine  Hoffnung  {sljtig)  ist  in  dem  Herrn,  und  nicht  werde 
ich  mich  fürchten;  denn  Du  bist  mein  Gott,  mein  Erlöser  {ömTrjQ). 

[Der  zugehörige  Psalm  der  Pistis  Sophia] : 

(c.  58).  Ich  will  Dich  preisen  {vßvsveiv),  o  Licht,  denn  ich 
wünschte  zu  Dir  zu  kommen.  Ich  will  Dich  preisen  ({\uvevslv),  o  Licht; 
denn  du  bist  mein  Erlöser. 

Nicht  verlaß  mich  im  Chaos  (/«og),  rette  mich,  o  Licht  der 
Höhe;  denn  Du  bist  es,  das  ich  gepriesen  {vf/.veieiv)  habe. 

Du  hast  mir  Dein  Licht  durch  Dich  geschickt  und  mich 
gerettet;  Du  hast  mich  zu  den  oberen  Örtern  {zutcol)  des  Chaos  (x«o?) 
geführt. 

Mögen  nun  die  Emanationen  {nQoßoXai)  des  Authades,  welche 
mich  verfolgen,  in  die  unteren  Örter  {xötiol)  des  Chaos  ix^oq)  hinab- 
sinken, und  nicht  laß  sie  zu  den  oberen  Örtern  [xötiol)  kommen,  daß 
sie  mich  sehen. 

Und  möge  große  Finsternis  sie  bedecken  und  finstres 
Dunkel  ihnen  kommen.  Und  nicht  laß  sie  mich  sehen  in  dem 
Lichte  Deiner  Kraft,  die  Du  mir  gesandt  hast,  um  mich  zu  retten,  auf 
daß  sie  nicht  wiederum  Gewalt  über  mich  bekommen. 

Und  ihrem  Ratschluß,  den  sie  gefaßt  haben,  meine  Kraft  zu 
nehmen,  laß  ihnen  nicht  gelingen,  und  wie  (;nrar« — ) 'sie  wider  mich 
geredet,  zu  nehmen  von  mir  mein  Licht,  nimm  vielmehr  das  ihrige  anstatt 
meines. 

Und  sie  haben  gesagt,  mein  ganzes  Licht  zu  nehmen,  und 
nicht  hatten  sie  vermocht,  es  zu  nehmen;  denn  Deine  Lichtkraft 
war  mit  mir. 

Weil  sie  beratschlagt  haben  ohne  Dein  Gebot,  o  Licht,  des- 
wegen haben  sie  nicht  vermocht,  mein  Licht  zu  nehmen.  Weil  ich 
an    das    Licht    geglaubt    {tclgtevciv)    habe,    werde    ich    mich   nicht 


jß  Harnack,  Die  Oden  Salomos.    Einleitung. 

fürchten,  und  das  Licht  ist  mein  Erlöser,  und  nicht  werde  ich 
mich  fürchten. 

[Worte  der  Pistis  Sophia,  in  denen  der  Schluß  der  5.  Ode  para- 
ph rasiert  enthalten  ist.] 

(c.  59)  Das  Licht  ist  geworden  ein  Kranz  um  mein  Haupt, 
und  nicht  werde  ich  von  ihm  weichen,  damit  die  Emanationen 
{TtQoßolai)  des  Authades  es  mir  nicht  rauben. 

Und  wenn  alle  Materien  [iXai)  sich  bewegen;  ich  aber  {6e) 
werde  mich  nicht  bewegen;  Und  wenn  alle  meine  Materien 
{v)ml)  zu  Grunde  gehen  und  im  Chaos  bleiben  —  diese  (Materien),  welche 
die  Emanationen  (nooßoXal)  des  Authades  sehen  — ,  ich  aber  (rfg)  werde 
nicht  zu  Grunde  gehen. 

Denn  das  Licht  ist  mit  mir,  und  ich  selbst  bin  mit  dem  Lichte. 

(c.  65)  Deine  Lichtkraft  hat  darüber  einst  durch  Salomo  in  seinen 
Oden  prophezeit  (folgt  die  6.  Ode): 

Es  kam  heraus  ein  Abfluß  {äjcoQQOca)  und  wurde  ein  großer, 
breiter  Strom. 

Er  riß  (zog)  Alles  an  sich  und  kehrte  sich  zum  Tempel. 

Nicht  konnten  ihn  fassen  gebaute  Orter  (=  Dämme  und 
Bauten)  noch  (ovös)  konnten  ihn  fassen  die  Künste  {zr/rcu)  derer, 
die  die  Wasser  fassen. 

Er  wurde   über    das  ganze  Land  geführt  und  erfaßte  Alles. 

Es  tranken,  die  sich  auf  dem  trockenen  Sande  befinden;  ihr 
Durst  wurde  gelöst  (gestillt)  und  gelöscht,  als  ihnen  der  Trank 
aus  der  Hand  des  Höchsten  gegeben  war. 

Selig  {fiaxagtoi)  sind  die  Diener  {ÖLaxovoi)  jenes  Trankes, 
denen  das  Wasser  des  Herrn  anvertraut  ist. 

Sie  haben  gewendet  (erfrischt)  vertrocknete  Lippen;  Herzens- 
freude haben  empfangen  die  Entkräfteten.  Sie  haben  Seelen 
{tpvx,al)  erfaßt,  indem  sie  den  Hauch  schickten,  damit  sie  nicht 
stürben. 

Sie  haben  Glieder  {liiXrj)^  die  gefallen  waren,  aufgerichtet; 
sie  haben  ihrer  Offenheit  [?J  {jiaQQ7]öia)  Kraft  gegeben  und  Licht 
ihren  Augen  gegeben. 

Denn  sie  alle  haben  sich  in  dem  Herrn  erkannt  und  sind 
durch  Wasser  ewigen  Lebens  gerettet. 

(c.  65)  Aus  dem  Targum  der  Pistis  Sophia  zu  dieser  Ode: 

Ein  Abfluß  (anÖQpoia)   kam   heraus  und  wurde  ein  großer,  breiter 

Strom  ....    Er   riß  Alles    an    sich    und  führte  es  zum  Tempel 

Nicht   konnten  sie  fassen  Dämme  und  Bauten Er    wurde    über 

das  ganze  Land  geführt  und  füllte  Alles Es  tranken,    die  sich 


4.  Über  das  Verhältnis  des  syrischen  zum  koptischen  Texte.      j7 

auf  dem  trockenen  Sande  befinden Ihr  Durst  wurde  gestillt  und 

gelöscht Es  wurde  ihnen  der  Trank  durch  den  Höchsten  gegeben 

»Selig  (fiaxdQioi)  sind  die  Diener  {öiäxovoi)  jenes  Trankes«  .  .  .  , 

denen  der  Lichtabfluß  {änöggoia)  anvertraut  ist Sie  haben  ver- 
trocknete Lippen  gewendet  ....     Herzensfreude  haben  empfangen   die 

Entkräfteten Sie  haben  Seelen  (xpvxal)  belebt,    indem    sie    den 

Hauch    schickten,    damit    sie    nicht  stürben Sie    haben   Glieder 

ifisXri),   die  gefallen  waren,   aufgerichtet  oder  (^)  damit  sie  nicht  fallen 

Sie  haben   ihrer   Offenheit  (naQ^rjala)   Kraft  gegeben  ....     Sie 

haben  Licht  in  ihre  Augen  gegeben  ....    Sie  alle  haben  einander  erkannt 
in  dem  Herrn  ....  Sie  sind  gerettet  durch  Wasser  ewigen  Lebens. 

Auch  schon  in  der  Einleitung  zu  diesem  Abschnitt  finden  sich  An- 
klänge an  diese  Ode: 

(c.  64)  Ich  nun  (seil,  das  erste  Mysterium)  und  auch  die  Kraft,  die 
von  mir  gekommen  war,  und  die  Seele  {ipvx^),  die  ich  von  Sabaoth, 
dem  Guten  {dyad-ög)  empfangen  hatte,  sie  kamen  neben  einander  und 
wurden  ein  einziger  Lichtabfluß  {dnoQQOia),  der  gar  sehr  leuchtete 
....  er  verbreitete  sich  .  .  .  und  nicht  konnten  die  Emanationen 
{ngoßolai)  des  Authades  es  wagen  {zoXfiäv),  jenen  Lichtabfluß  {dnÖQ- 
QOLo)  im  finsteren  Chaos  {xaoq)  zu  erfassen,  noch  [ovöe]  konnten 
sie  ihn  erfassen  mit  der  Kunst  (rexvr])  des  Authades  ....  Und  die 
Körper  ....  empfingen  ihr  Licht  .  .  .  .,  weil  ihnen  das  Licht  durch 
mich  gegeben  war.  Und  Michael  und  Gabriel,  die  gedient  {öiaxo- 
velv)  und  den  Licht abfluß  zum  Chaos  gebracht  hatten  ....  sie  sind 
es,  denen  der  Lichtabfluß  anvertraut  war  ....  und  die  Lichter,  die 
in  die  Pistis  Sophia  gestoßen  waren,  belebten  den  Körper  ihrer 
Materie  {vXij)  .  .  .,  die  im  Begriff  war  unterzugehen  .  .  .  und  sie 
richteten  alle  ihre  Kräfte  auf,  die  im  Begriff  waren,  sich  auf- 
zulösen, und  sie  nahmen  sich  eine  Lichtkraft ....  und  alle  Licht- 
kräfte der  Sophia  erkannten  sich  gegenseitig  .  .  .  und  wurden 
durch  das  Licht  jenes  Abflusses  gerettet. 

(c.  71)  Deine  Lichtkraft  hat  einst  darüber  durch  die  Ode  des  Salomo 
prophezeit  (folgt  die  22.  Ode): 

Der  mich  hinabgeführt  hat  aus  den  höheren  Orten^  die  ober- 
halb, hat  mich  herausgeführt  aus  den  Ortern,  die  im  Grunde 
unterhalb. 

Der,  welcher  die  in  der  Mitte  Beiindlichen  dorthin  getragen 
hat,  hat  mich  über  sie  belehrt. 

Der  meine  Feinde  und  meine  Widersacher  {avTiöixoi)  zer- 
streut hat,  hat  mir  Gewalt  {s^ovöla)  verliehen  über  die  Bande, 
um  sie  zu  lösen. 

Der  die  Schlange  mit  den  sieben  Köpfen  mit  meinen  Han- 

Texte  u.  Untersuehungen  etc.  35,  4.  2 


jg  Harnack,  Die  Oden  Salomos.    Einleitung. 

den  niedergeschlagen  {jtaraöösiv)  hat,  hat  mich  über  ihre  Wurzel 
gestellt,  damit  ich  ihren  Samen  {öJiSQ/ia)  auslösche. 

Und  Du  warst  mit  mir,  indem  Du  mir  halfest;  an  allen 
Orten  umgab  mich  Dein  Name. 

Deine  Rechte  hat  das  Gift  des  Schlimmes  Redenden  ver- 
nichtet. Deine  Hand  hat  den  Weg  für  Deine  Getreuen  {jttöToi) 
gebahnt. 

Du  hast  sie  aus  den  Gräbern  {rdcpoi)  befreit  und  sie  mitten 
aus  den  Leichnamen  fortgeschafft. 

Du  hast  tote  Gebeine  genommen  und  sie  mit  einem  Körper 
{öcöfia)  bekleidet  und  den  Unbeweglichen  hast  Du  Lebenskraft 
{evegysLO)  gegeben. 

Dein  Weg  ist  geworden  Unzerstörbarkeit  und  Dein  Antlitz. 

Du  hast  Deine  Welt  {aicor)  in  das  Verderben  geführt,  da- 
mit sie  alle  aufgelöst  und  erneuert  würden,  und  Dein  Licht  ihnen 
allen  Fundament  sei. 

Du  hast  Deinen  Reichtum  auf  sie  gebaut,  und  sie  sind  ein 
heiliger  Wohnort  geworden. 

In  dem  Targum  (a.  a.O.)  wird  diese  Ode  stückweise  wörtlich  und  voll- 
ständig wiederholt. 

[Der  daza  gehörige  Psalm  der  Pistis  Sophia]: 

(c.  70)  Ich  preise  {vfiveveiv)  Dich;  durch  dein  Gebot  (Beschluß)  hast 
Du  mich  herausgeführt  aus  dem  höheren  Aon  (auov),  der  ober- 
halb, und  hast  mich  zu  denÖrtern  {zunoi),  die  unterhalb,  hin- 
abgeführt. 

Und  wiederum  durch  Dein  Gebot  hast  du  mich  aus  den  Örtern,  die 
unterhalb,  gerettet,  und  durch  Dich  hast  du  dort  die  in  meinen  Licht- 
ki'äften  befindliche  Materie  genommen,  und  ich  habe  sie  ge- 
sehen. 

Und  Du  hast  zerstreut  von  mir  weg  die  Emanationen  [tcqo- 
ßokai)  des  Authades,  die  mich  bedrängten  und  mir  feindlich 
waren,  und  hast  mir  die  Macht  (i^ovala)  verliehen,  mich  aus  den 
Banden  der  Emanationen  {TtQoßo7Mt)  des  Adamas  zu  lösen. 

Und  Du  hast  den  Basilisken  niedergeschlagen  (TiaTdoaeiv), 
den  mit  den  sieben  Köpfen  und  ihn  hinausgestoßen  mit  meinen  Hän- 
den und  mich  über  seine  Materie  {vXr])  gestellt.  Du  hast  ihn 
vernichtet,  damit  nicht  sein  Same  (ansQiJia)  sich  erhebe  von 
jetzt  ab. 

Und  Du  warst  mit  mir,  indem  Du  mir  in  all  diesem  Kraft 
gabst,  und  Dein  Licht  umgab  mich  an  allen  Örtern  {xönoi),  und 
durch  Dich  hast  Du  alle  Emanationen  {nQoßoXal)  des  Authades  kraftlos 
gemacht. 


J 


4.    Über  das  Verhältnis  des  syrischen  zum  koptischen  Texte.        19 

Denn  Du  hast  die  Kraft  ihres  Lichtes  von  ihnen  genommen 
und  meinen  "Weg  grade  gerichtet,  um  mich  aus  dem  Chaos  (yäog) 
zu  führen. 

Und  Du  hast  mich  fortgeschafft  aus  den  materiellen  {vXlxol) 
Finsternissen  und  all  meine  Kräfte  von  ihnen  genommen,  deren  Licht 
genommen  war. 

Du  hast  in  sie  (sc.  Kräfte)  gereinigtes  Licht  gestoßen  und  all  meinen 
Gliedern  (ßHi]),  in  denen  kein  Licht,  hast  Du  gereinigtes  Licht  aus  dem 
Lichte  der  Höhe  gegeben. 

Und  Du  hast  ihnen  den  Weg  gerade  gerichtet,  und  das  Licht 
Deines  Antlitzes  ist  mir  unzerstörbares  Leben  geworden. 

Du  hast  mich  hinaufgeführt  oberhalb  des  Chaos  f/«og),  des 
Ortes  (zönog)  des  Chaos  (x^og)  und  der  Vernichtung,  damit  alle  in 
ihm  befindlichen  Materien  (vXaL),  die  an  jenem  Orte  {zönog)  sich  befinden, 
aufgelöst  und  alle  meine  Kräfte  in  Deinem  Licht  erneuert  würden, 
und  Dein  Licht  in  ihnen  allen  sei. 

Du  hast  das  Licht  Deines  Abflusses  {änoQQOia)  in  mir  nieder- 
gelegt, und  ich  bin  gereinigtes  Licht  geworden. 

(c.  69):  Darüber  hat  Deine  Lichtkraft  einst  durch  Salomo,  dem  Sohne 
Davids,  in  seinen  Oden  prophezeit  (folgt  die  25.  Ode): 

Ich  bin  gerettet  aus  den  Banden  und  bin  geflohen  zu  Dir 
o  Herr. 

Denn  Du  bist  zu  meiner  Rechten  gewesen,  indem  Du  mich 
rettetest  und  mir  halfst. 

Du  hast  meine  Gegner  verhindert  (xmlvsiv),  und  nicht  sind 
sie  sichtbar  geworden;  denn  Dein  Antlitz  war  mit  mir,  mich 
rettend  in  Deiner  Gnade  {xccQig). 

Ich  wurde  verachtet  im  Angesicht  Vieler  und  hinausgestoßen; 
ich  bin  geworden  wie  Blei  vor  ihrem  Angesicht. 

Durch  Dich  ist  mir  geworden  eine  Kraft,  die  mir  half;  denn 
Du  hast  mir  Leuchter  gestellt  zu  meiner  Rechten  und  zu  meiner 
Linken,  damit  keine  Seite  von  mir  lichtlos  wäre. 

Du  hast  mich  beschattet  {özsjta^sip)  mit  dem  Schirm  Deiner 
Gnade  und  ich  wurde  überhoben  den  aus  Fellen  gemachten 
Kleidern. 

Deine  Rechte  ist  es,  die  mich  erhöht  hat,  und  Du  hast  die 
Krankheit  von  mir  weggenommen. 

Ich  bin  geworden  gekräftigt  in  Deiner  Wahrheit  und  ge- 
reinigt in  Deiner  Gerechtigkeit  (öixaioovvrj). 

Es  haben  sich  entfernt  von  mir  meine  Gegner,  und  ich  bin 

2* 


20  Harnack,  Die  Oden  Salomos.     Einleitung. 

gerechtfertigt  in  Deiner  Güte  (x(>^ö'?^oö-);  denn  Deine  Ruhe  währt 
bis  in  alle  Ewigkeit  i. 

[Der  zugehörige  Psalm  der  Pistis  Sophia] : 

(c.  68):  Ich  bin  aus  dem  Chaos  {yaoq)  gerettet  und  erlöst  aus 
den  Banden  der  Finsternis.    Ich  bin  zu  Dir,  o  Licht  gekommen; 

Denn  Du  wurdest  Licht  auf  all  meinen  Seiten,  indem  Du 
mich  rettetest  und  mir  halfst. 

Und  die  Emanationen  (nQoßoXal)  des  Authades,  die  gegen  mich 
kämpften,  hast  Du  verhindert  (xojXvsiv)  durch  Dein  Licht,  und 
nicht  vermochten  sie  mir  zu  nahen;  denn  Dein  Licht  war  mit  mir 
und  rettete  mich  durch  Deinen  Lichtabüuß  {anÖQQOLa). 

"Weil  nämlich  {yäQ)  die  Emanationen  (Tigoßolai)  des  Authades  mich 
bedrängt,  meine  Kraft  von  mir  genommen  und  mich  in  das  Chaos  (xdoi) 
hinausgestoßen  haben,  indem  kein  Licht  in  mir  war,  so  bin  ich 
wie  schwerlastende  Materie  {vXrj)  im  Vergleich  zu  {napa)  ihnen 
geworden. 

Und  darnach  ist  mir  eine  Abfiußkraft  (aTiÖQQOia)  durch  Dich 
gekommen,  die  mir  half;  sie  leuchtete  zu  meiner  Linken  und 
zu  meiner  Rechten  und  umgab  mich  auf  allen  meinen  Seiten,  damit 
kein  Teil  (fxeQog)  von  mir  lichtlos  wäre. 

Und  Du  hast  mich  bedeckt  mit  dem  Lichte  Deines  Abflusses 
{anÖQQOia)  und  gereinigt  aus  mir  all  meine  schlechten  Materien  [vXai), 
und  ich  wurde  überhoben  all  meinen  Materien  {vXai)  wegen  Deines 
Lichtes. 

Und  Dein  Lichtabflaß  {aitÖQQOLo)  ist  es,  der  mich  erhöht  und 
von  mir  die  Emanationen  {nQoßoXal)  des  Authades  genommen  hat, 
die  mich  bedrängten  (S-lißeiv). 

Und  ich  bin  geworden  fest  vertrauend  zu  Deinem  Lichte  und 
•  seiend)  gereinigtes  Licht  Deines  Abflusses  (dnÖQQOia). 

Und  es  haben  sich  entfernt  von  mir  die  Emanationen  (TtQO- 
ßoXai)  des  Authades,  die  mich  bedrängten,  und  ich  leuchtete  in  Deiner 
großen  Kraft;  denn  Du  rettest  allezeit. 

Ergebnisse: 
In  der  5.  Ode  sind  folgende  Abweichungen  des  Syrers  (S) 
vom  Kopten  (K)  zu  verzeichnen-^: 

(1)  V.  1  K  »denn  Du  bist  mein  Gott«;  S  >denn  ich  habe 
Dich  lieb«. 

(2)  V.  2  K  »0  Herr«;  S  »Höchster«. 

(3)  V.  3  K  »Dein  Gericht  (Recht)«;  S  »Deine  Gütec 


1)  Auch  diese  Ode  wird  in  dem  gleich  folgenden  Targum  stückweise, 
aber  vollständig  wiederholt. 

2)  Abweichungen  im  Tempus  sind  nicht  vermerkt. 


4.    Über  das  Verhältnis  des  syrischen  zum  koptischen  Texte.        21 

(4)  V.  3  K  »Durch  Dich«;  S  »durch  sie«  (seil,  die  Güte). 

(5)  V.  4  K  »hinfallen«;  S  »kommen«. 

(6)  V.  7  K  »möge  ihr  Gedanke  machtlos  werden«;  S  »zum 
Stumpfsinn  [?]  möge  ihr  Gedanke  werden«. 

(7)  V.  8^  K  »und  sie  sind  besiegt,  obwohl  sie  mächtig 
sindc ;  om.  S. 

(8)  V.  8^  K  »und  was  sie  böswillig  bereitet  haben,  ist  auf 
sie  herabgefallen«;  S  »sie  haben  sich  böswillig  vorbereitet,  und 
es  ergab  sich,  daß  sie  leer  ausgingen«. 

(9)  V.  9  K  »denn  Du  bist  mein  Gott,  mein  Erlöser«;  S  »und 
weil  der  Herr  mein  Erlöser  ist,  werde  ich  mich  nicht  fürchten«. 

Die  Verse  10 — 12  sind  in  der  Pistis-Sophia  nur  in  einer 
Paraphrase  (nicht  als  Citat)  enthalten;  diese  zeigt  aber,  daß  K 
denselben  Text  wie  S  las.  Die  Einsetzung  von  »das  Licht«  in 
V.  12  statt  »der  Herr«  in  K  ist  Absicht  und  kommt  auch  sonst  vor. 

In  der  6.  Ode  (v.  7—17)   unterscheidet  sich   S  von  K  also: 

(10)  V.  8  K  »er  riß  Alles  an  sich  und  kehrte  sich  zum 
Tempel«  (aber  in  der  Paraphrase:  »führte  es  zum  Tempel«); 
S  »denn  er  hat  Alles  überschwemmt  und  niedergerissen  und  zum 
Tempel  gebracht«. 

(11)  V.  10  K  »es  tranken,  die  sich  auf  dem  trockenen  Sande 
befinden«;  S  »und  alle  Durstigen   auf  Erden  haben  getrunken«. 

(12)  V.  12  K  »das  "Wasser  des  Herrn«;  S  »sein  Wasser«. 

(13)  V.  13  K  »Herzensfreude  haben  empfangen  die  Ent- 
kräfteten«; S  »sie  haben  den  Willen,  der  kraftlos  war,  wieder 
aufgerichtet«. 

(14)  V.  14  K  »sie  haben  Seelen  erfaßt  (Targum:  »belebt«), 
indem  sie  den  Hauch  schickten,  damit  sie  nicht  stürben«;  S  »und 
die  Seelen,  die  nahe  daran  waren  abzuscheiden,  haben  sie  vom 
Tode  zurückgehalten«. 

(15)  V.  15  K  »aufgerichtet«;  S  »aufgerichtet  und  aufrecht 
gestellt«. 

(16)  V.  16  K  »ihrer  jtaQQrjOia<i  [das  griechische  Wort  ist  in 
K  erhalten];  S  »ihren  Kommen«   [also  jtagovöia]. 

(17)  V.  17  K  »denn  sie  alle  haben  sich  in  dem  Herrn  er- 
kannt«: S  »denn  ein  Jeder  hat  sie  erkannt  in  dem  Herrn«. 


22  Harnack,  Die  Oden  Salomos.    Einleitung. 

Abweichungen  in  der  22.  Ode: 

(18)  V.  2  K  »der,  welcher  die  in  der  Mitte  Befindlichen  dort- 
hin getragen  hat,  hat  mich  über  sie  belehrt«;  S  »er,  der  die  in 
der  Mitte  befindlichen  Dinge  sammelt,  der  tut  mich  auch  hinein«. 

(19)  V.  6  K  »an  allen  Orten  umgab  mich  Dein  Name«; 
S  2>und  aller  Orten  ward  dein  Name  von  mir  gesegnet«. 

(20)  V.  10  K  »Lebenskraft«;  S  »Hilfe  zum  Leben«. 

(21)  V.  12  K  »Und  Dein  Licht  ihnen  allen  Fundament  sei; 
»Du  hast  Deinen  Reichtum  auf  sie  gebaut,  und  sie  sind  ein 
heiliger  Wohnort  geworden«;  S  »und  die  Grundlage  für  Alles 
dein  Felsen  würde,  und  auf  ihn  hast  Du  Dein  Reich  gebaut,  und 
es  ist  der  Wohnplatz  der  Heiligen«. 

In  Ode  25  sind  folgende  Abweichungen: 

(22)  (23)  Y.  1  K   »den   Banden«;  S   »meinen  Banden«.  K  »o  ' 
Herr«;  S  »mein  Gott«. 

(24)  V.  2  K  »Du  bist  zu  meiner  Rechten  gewesen,  indem 
Du  mich  rettetest«;  S  »Du  bist  meine  Rechte  zur  Rettung 
gewesen«. 

(25)  V.  4  K  »und  nicht  sind  sie  sichtbar  geworden«;  S  »und 
ich  werde  ihn  nicht  wieder  sehen«. 

(26)  V.  8  K  »mit  dem  Schirm  Deiner  Gnade«;  S  »mit  dem 
Kleide  Deines  Geistes«. 

(27)  V.  10  K  »es  haben  sich  entfernt  von  mir  meine  Gegner«; 
S  »es  fürchteten  sich  vor  mir  alle  meine  Widersacher«. 

(28)  V.  11  S  »Und  ich  bin  dem  Herrn  zu  eigen  geworden 
im  Namen  des  Herrn«;  fehlt  in  K.  —  (29)  K  »in  Deiner  Güte«; 
S  »in   seiner   Güte«.  —  (30)  K  »Deine  Ruhe«;  S  »seine  Ruhe«. 

Auf  Grund  dieser  Abweichungen  darf  man  sagen,  daß  die 
Überlieferung  in  S  der  in  K  sehr  nahe  steht,  wir  also  im  Ganzen 
zu  S  gutes  Zutrauen  haben  dürfen.  Von  den  30  hier  aufgeführten 
Fällen  beziehen  sich  14  auf  Pronomina  bez.  Pronominalsuffixe 
oder  bedeuten  sonst  wenig,  z.  T.  nichts  (Nr.  2.  4.  6.  10.  11.  12. 
15.  17.  20.  22.  23.  25.  29.  30);  in  einem  Fall  (Nr.  16)  haben  beide 
Zeugen  eine  falsche  LA;  Auslassungen,  auf  die  man  gefaßt  sein 
mußte,  finden  sich  in  K  2  (Nr.  9.  27);  doch  ist  im  ersten  Fall 
möglicher  Weise  in  S  ein  überflüssiger  Zusatz;  Auslassungen  in 


4.  Über  das  Verhältnis  des  syrisclien  zum  koptischen  Texte.        23 

S  finden  sich  außer  Nr.  7  nicht.  Ob  K  oder  S  im  Rechte  sind, 
läßt  sich  in  4  Fällen  nicht  entscheiden  (Nr.  1.  3.  13.  21);  in  den 
Fällen  Nr.  5.  14.  18.  26  ist  S  vorzuziehen,  in  den  Fällen  8.  19. 
24.  27  aberK^.  Hieraus  folgt,  daß  die  Überlieferung  in 
S  nicht  schlechter  ist  als  in  K,  daß  wir  uns  also,  den 
Text  anlangend,  mit  S  auf  einem  recht  sicheren  Boden 
befinden,  so  wenig  der  Text  als  ganz  fehlerfrei  gelten  darf. 
Wahrscheinlich  sind  die  Oden  nicht  häufig  abgeschrieben  und 
so  von  Fehlern  bewahrt  worden. 


1)  Die  Begründungen  s.  im  Kommentar. 


DIE  ODEN  SALOMOS. 


1 


1. 

[nur  in  der  Pistis  Sophia  c.  59  erhalten.] 

^Der  Herr  ist  auf  meinem  Haupte  wie  ein  Kranz,  und  nicht 
werde  ich  von  ihm  weichen.  ^  QgßQßi^l^eji  jg^  j^ij.  ^er  wahre 
Kranz,  und  er  hat  deine  Zweige  in  mir  aufsproßen  lassen.  ^Denn 
er  gleichet  nicht  einem  vertrockneten  Kranz,  der  nicht  auf- 
sproßt, sondern  du  bist  lebendig  auf  meinem  Haupte,  und  du 
hast  gesproßt  auf  mir.  ^ Deine  Früchte  sind  voll  und  vollkommen 
(reif),  angefüllt  mit  deinem  Heile  .... 

2.  [fehlt.] 

3. 

....  ziehe  ich  an,    ^u^d  seine  Glieder*  sind  bei  ihm,  und 


*)  Die  Hs.  nach  erster  Hand  -»meine  Glieder«. 


(Zu  Ode  1.) 

1.  S.  Jes.  28,  5:  sozai  xvQioq  Saßawd-  ö  axbfpavoc,  xf]q  ikmöoq  6 
nXEXEcq  zrjq  6ö^tjq  toi  xavaAei(p&£VTL  zov  Xaov.  Das  Bild  vom  Kranze 
findet  sich  in  den  Oden  auch  sonst  (s.  das  Register),  vgl.  Proverb.  4,  9  u.  N.T. 

2.  Der  wahre  Kranz,  d.  h.  der  echte  Kranz,  d.  h.  die  Lebenskrone. 
»Deine«  Zweige  —  man  erwartet  *seine«  Zweige;  allein  schon  der  erste 
Vers  und  ebenso  die  folgenden  zeigen,  daß  der  Besitz  des  Kranzes  mit 
dem  Besitze  Gottes  selbst  identificiert  wird.  Hier  haben  wir  echte  Mystik: 
»Du  bist  lebendig  auf  meinem  Haupte,  und   du  hast  gesproßt  auf  mir«. 

3.  Der  Besitz  Gottes  ist  kein  toter  Besitz  —  ein  lebendiger  Kranz 
voll  Blüten  und  Früchte.  —  Ob  die  Ode  mit  v.  4  geschlossen  hat,  wissen 
wir  nicht.  Für  diese  Ode  sind  in  K  die  Originalworte  a?.r]&6Lag,  yJ.aöovq, 
aXXa  und  xaQTtoc  erhalten. 

(Zu  Ode  3.) 

Die  erste  Hälfte  der  Ode  fehlt. 

2.  Ephes.  4, 15 f.  —  an  ihnen]  an  ihm?  Die  Pronomina  sind  in  der 
syrischen  Übersetzung  öfters  vertauscht,  s.  v.  2  a,  wo  aber  die  zweite 
Hand  das  Richtige  bietet.  Sollte  »an  ihnen«  richtig  sein,  so  wäre  der 
Sinn:  »ich  bin  ein  Glied  wie  sie«. 


28  Harnack,  Die  Oden  Salotnos.    Text. 

an  ihnen  hänge  ich,  und  er  liebt  mich;  ^denn  nicht  verstände 
ich  den  Herrn  zu  lieben,  wenn  er  mich  nicht  lieben  würde. 
4 Wer  vermag  die  Liebe  zu  beurteilen  außer  dem  Geliebten? 
^Ich  liebe  den  Geliebten,  und  meine  Seele  liebt  ihn,  ^und  wo 
seine  Ruhe  (ist),  da  bin  ich  auch;  '^und  ich  werde  kein  Fremd- 
ling sein,  denn  es  gibt  keinen  Neid  bei  dem  Herrn,  dem  Höchsten 
und  Barmherzigen.  ^Ich  bin  vereint  (mit  ihm)*  weil  der  Liebende 
den  Geliebten  gefunden  hat.  ^Weil  ich  ihn,  den  Sohn  liebe,  werde 
ich  Sohn  sein;  i'^denn  der,  welcher  jenem,  der  unsterblich  ist, 
anhanget,  der  wird  auch  unsterblich  sein,  ^^und  wer  Wohlgefallen 
hat  am  Leben**,  wird  lebendig  sein.  ^-Das  ist  der  Geist  des 
Herrn  ohne  Falsch,  der  die  Menschen  lehrt,  daß  sie  seine  Wege 
erkennen.    ^^Seid  weise,  erkennet  und  seid  wachsam.     Hallelajah. 


*)  wörtl.  »ich  bin  vermischt«.  **)  so  d.  Hs,,  Harris  ändert  j.^.«« 
in  \..ä^  »am  Lebendigen c<. 

3.  I  Job.  4,19;  Job.  14,21. 

5  ff.  Vgl.  das  Hobelied,  das  bier  in  allegoriscbem  Verständnis  anklingt 
(c.  1,  7  etc.).  »Der  Geliebte«  ist  bier  u.  v.  8  (s.  5,  1)  Gott  selbst,  nicbt  der 
Messias. 

7.  Fremdling]  Schwerlich  ist  an  Hiob  19,  27  zu  denken.  —  Dem 
Höchsten]  sehr  häufig  in  den  Oden,  s.  das  Register. 

8 f.  Ich  bin  vermiscbt  mit  ihm]  das  ist  der  Höbepunkt  der  mysti- 
schen Aussagen  (s.  I  Kor.  6,  17:  o  xoXXcofxevog  xöj  xvquo  %v  nveifxd  saviv)-, 
er  wird  erklärt  durcb  v.  10:  die  Unsterblicbkeit  gebt  von  Gott  auf  den 
über,  der  mit  ibm  vereint  ist,  und  bierin  beruht  die  »Vermischung«  (vgl. 
n  Petr.  1,  4:  xoivwvol  &ela<;  (pvoEcog).  Schließt  aber  v.  10  enge  an  v.  8 
an,  so  ist  v.  9  eine  Interpolation.  Das  zeigt  aber  auch  der  Inbalt  des 
Verses  selbst;  denn  während  die  Verse  2 — 8  unzweifelhaft  von  der  Ver- 
einigung mit  Gott  selbst  sprechen,  erscheint  hier  plötzlich  »der  Sohn« 
als  der  Gegenstand  der  Liebe  und  die  Sobnscbaft  (statt  der  Unsterblicb- 
keit). Damit  ist  nicbt  nur  der  Zusammenbang  gestört,  sondern  es  ist  auch 
ein  Gedanke  eingefübrt,  der  in  den  Oden  sonst  keine  Parallele  bat.  Ist 
die  Interpolation  an  dieser  Stelle  erwiesen  —  und  der  Beweis  ist  m.  E. 
ßtringent  —  so  folgt,  daß  diese  Ode  jüdiscb  ist,  aber  christlich  redigiert. 

11.  Harris  übersetzt  auf  Grund  einer  Änderung  des  Textes:  »and 
he  wbo  is  accepted  in  tbe  Living  One,  will  become  living«,  und  versteht 
unter  dem  »Living  One«  Jesus  Christus;  allein  da  die  Conjectur  über- 
flüssig ist  —  denn  das  Wort  »Leben«  scbließt  sich  enge  an  die  »Unsterb- 
licbkeit« in  V.  10  an  — ,  so  ist  die  Beziehung  auf  Jesus  Cbristus  hinfällig. 

12.  Das  ist  der  Geist  des  Herrn]  d.  b.  diese  Vereinigung  in  der  Liebe 
lehrt  dieser  Geist.  —  ohne  Falsch]  d.  b.  Lüge,  s.  Hebr.  6,  18:  dSvvavov 
tpeioao^aL  xöv  &€Öv,  Tit.  1,  2:  o  dip£v6^/g  ^eög  und  ATlicbe  Stellen. 


Ode  3  und  4.  29 

4. 

Niemand  verändert  deinen  heiligen  Platz,  mein  Gott,  ^und 
keiner  ist,  der  ihn  vertauschte  und  an  einen  andern  Platz 
stellte,  weil  er  nicht  die  Macht  (dazu)  hat.  ^Denn  dein  Heilig- 
tum hast  du  bestimmt,  bevor  du  die  Plätze  machtest;  ^der  ältere 
(Platz)  soll  nicht  tauschen  müssen*  mit  denen,  die  jünger  sind 
als  er.  ^Du  hast  dein  Herz,  o  Herr,  deinen  Gläubigen  gegeben, 
nie  wirst  du  müßig  sein  und  wirst  nicht  ohne  Frucht  sein; 
6 denn  eine  Stunde  des  Glaubens  an  dich  ist  mehr  wert  als  alle 
Tage  und  Stunden.  ''Denn  wer  wird  deine  Güte  anziehen  und 
ungerecht  handeln?  ^Denn  dein  Siegel  ist  bekannt,  und  deine 
Geschöpfe  kennen**   es,  und  deine  Heerscharen  besitzen  es,  und 


*)  wörtl.    »vertauscht  werden«.  **)   so   nach  der  Conjectur  von 

Harris  das  Aktiv  statt  des  Passiv:   »bekannt  sind  ihm  deine  Geschöpfe« 

(Zu  Ode  4.) 

1 — 4.  Gewiß  hat  Harris  Recht,  daß  es  sich  um  den  jerusalemischen 
Tempel  handelt,  und  wahrscheinlich  ist,  daß  zugleich  an  den  Tempel  von 
Leontopolis  (auch  Garizim?)  als  den  Rivalen  gedacht  ist  (bezw.  auch  an 
andere  jüdische  Opferstätten,  die  es,  wie  wir  jetzt  wissen,  in  der  Diaspora 
gab).  Aber  dann  folgt  auch,  daß  beide  Tempel  noch  stehen  (gegen  Harris). 
Der  Tempel  von  Leontopolis  hat  von  c.  160  v.  Chr.  bis  73  n.  Chr.  bestan- 
den, also  etwas  länger  als  der  jerusalemische.  Unsere  Ode  ist  mithin  vor 
d.  J.  70  n.  Chr.  gedichtet.  Der  Verf.  verwirft  den  Tempel  von  Leon- 
topolis nicht,  behauptet  aber  seine  Inferiorität  gegenüber  dem  von  Jeru- 
salem und  schützt  dessen  Superiorität  gegenüber  Herabsetzungen  zu  Gun- 
sten des  Onias-Tempels.  Urteile  der  Palästinenser  über  diesen  s.  bei 
Schürer,  Geschichte  des  jüd.  Volkes  Bd.  HI^  S.  97ff.  Die  Verwahrung 
richtet  sich  wohl  gegen  ägyptische  Juden  (gegen  Samaritaner?).  Die 
Vorstellung  (v.  3),  daß  der  jerasalemische  Tempel  älter  als  die  anderen 
Plätze  d.  h.  als  die  Welt  ist,  war  bei  den  Rabbinen  sehr  verbreitet. 

5  ff.  Die  zweite  größere  Hälfte  der  Ode  steht  in  keinem  Zusammen- 
hang mit  der  ersten,  so  daß  man  schwer  glauben  kann,  daß  die  beiden 
Stücke  ursprünglich  eine  Einheit  gebildet  haben. 

5.  »Deinen  Gläubigen«]  kann  natürlich  ebenso  von  einem  Juden, 
wie  von  einem  Christen  geschrieben  sein.  —  Der  Zusammenhang  von  5  a  und 
5  b  ff.  ist  nicht  ganz  deutlich,  aber  doch  vorhanden. 

6.  S.  Ps.  84, 11,  aber  welche  Fortschritte  hat  die  Innerlichkeit  der 
Religion  gemacht! 

8.  »Dein  Siegel«]  S.  8,  16;  Apoc.  Joh.  5.  7,  2ff".;  II  Kor.  1,  22;  Ephes. 
1,  13;  4,  30;  IL  Tim.  2,19.  Über  das  »Siegel«  könnte  man  eine  lange 
religionsgeschichtliche  Abhandlung  schreiben  und  zeigen,  wie  es  das 
»Wort«    sakramental    gemacht   hat    und  wie    es   den    Besitz    Gottes   an- 


30  Harnack,  Die  Oden  Salomos.    Text. 

die  auserwählten  Erzengel  sind  damit  angetan.  ^Du  hast  uns 
deine  Gemeinschaft  geschenkt,  nicht  weil  du  unser  bedarfst,  son- 
dern wir  bedürfen  deiner.  ^^ Sprenge  auf  uns  deine  Tautropfen, 
und  öffne  deine  reichen  Quellen,  die  uns  Milch  und  Honig  fließen 
lassen.  ^^Denn  bei  dir  gibt  es  keine  Reue,  daß  du  bereutest, 
was  du  versprochen  hast,  ^^und  das  Ende  war  dir  offenbar;  denn 
was  du  gegeben  hast,  das  hast  du  aus  Gnaden  gegeben,  ^^so  daß 
du  es  also  nicht  entziehen  und  (wieder)  nehmen  wirst.  ^'*Denn 
alles  war  dir  als  Gott  offenbar  und  war  von  Anfang  an  fest  be- 
stimmt vor  dir,  und  du,  o  Herr,  hast  alles  gemacht.    Hallelujah. 

5. 

Ich  sage  dir  Dank,  o  Herr,  denn  ich  habe  dich  lieb. 
2 Höchster,  verlaß  mich  nicht,  denn  meine  Hoffnung  bist  du. 
^Umsonst  habe  ich  deine  Güte  empfangen,  ich  lebe  (oder:  bin 
gerettet)  durch  sie.  '*  Meine  Verfolger  werden  kommen  und  mich 
nicht  sehen;  ^eine  Wolke  der  Finsternis  wird  auf  ihre  Augen 
fallen,  und  Luft  der  Dunkelheit  wird  sie  umschatten,  ^und  sie 
werden  kein  Licht  haben,   zu  sehen,   so   daß   sie  mich  nicht  er- 


zeigt   und   das    donum    custodiae   dei    et   perseverantiae    einschließt.    In 
diesem  Sinn  wird  es  auch  hier  gebraucht  sein. 

9.  Gott  ist  aTCQooöeriq,  die  Menschen  aber  bedürfen  seiner  —  ein 
jüdischer  und  christlicher  Gemeinplatz. 

10.  »Milch  und  Honig«]  öfters  in  den  Oden,  s.  d.  Register. 

llff.  Gott  ist  a^exaiJLeXrixoq,  s.  Rom.  11,29;   II.  Kor.  7,10  und  A.T. 
14.  Auch  ein  jüdischer  und  christlicher  Gemeinplatz. 

(Zu  Ode  5.) 
Diese  Ode  ist  auch  in  der  Pistis  Sophia  enthalten  (s.  o.  S.  4.  14 ff. 
20 f.);    sie   erinnert    mehr    als    irgend  eine    andere    an    die   kanonischen 
Psalmen  und  bedarf  keiner  Erklärung  (Ps.  7,17;  9,16;  146,5). 

1.  Hier  läßt  sich  nicht  entscheiden,  ob  K  (»denn  du  bist  mein  Gott« 
oder  S  (»denn  ich  habe  dich  lieb«)  das  Ursprüngliche  bietet.  Möglich  ist, 
daß  der  subjectiv  stärker  gefärbte  Ausdruck  der  spätere  ist;  möglich,  ja 
wahrscheinlicher  ist,  daß  die  Pistis  Sophia  diesen  Ausdruck,  der  sich  auch 
€onst  in  den  Oden  findet  (s.  Ode  3;  0,2),  vermieden  hat. 

2.  »o  Herr«  K,  »Höchster«   S.    Eine  Entscheidung  ist  nicht  möglich. 

3.  »Dein  Gericht«  K,  »deine  Güte«  S.  K  kann  im  Rechte  sein,  wenn 
man,  was  Schmidt  für  gestattet  hält,  »dein  Recht«  übersetzt.  —  Ohne 
Bedeutung  ist  die  Variante  »durch  dich«  in  K. 

4.  »hinfallen«  K,  »kommen«  S;  hier  ist  K  wohl  im  Unrecht;  denn 
«rst  5  ff.  wird  von  der  Strafe  berichtet. 


Ode  4-G.  31 

greifen  (können).  ''Zum  Stumpfsinn (?)*  möge  ihr  Gedanke  werden, 
und  was  sie  ausgesonnen  haben,  möge  sich  gegen  ihr  Haupt 
wenden;  ^denn  sie  haben  einen  Plan  ausgedacht,  und  er  ist  ihnen 
nicht  gelungen,  sie  haben  sich  böswillig  vorbereitet,  und  es  er- 
gab sich,  daß  sie  leer  ausgingen.  ^Denn  auf  dem  Herrn  beruht 
meine  Hoffnung,  und  ich  werde  mich  nicht  fürchten,  und  weil 
der  Herr  mein  Erlöser  ist,  werde  ich  mich  nicht  fürchten.  ^^Wie 
eine  Krone  ist  er  auf  meinem  Haupte,  ich  werde  nicht  beben, 
und  wenn  alles  erschüttert  wird,  ich  werde  feststehen,  ^^und 
wenn  das  Sichtbare  zugrunde  geht,  ich  werde  nicht  sterben; 
* 2 denn  der  Herr  ist  mit  mir,  und  ich  mit  ihm.     Hallelujah. 

6. 

Wie  die  Hand  über  die  Zither  gleitet,  und  die  Saiten  er- 
tönen**, ^so  redet  in  meinen  Gliedern  der  Geist  des  Herrn,  und 
ich  rede  durch  seine  Liebe;  ^denn  sie  tilgt,  was  fremd  ist,  und 
alles  gehört  dem  Herrn***.     '^Denn  also  war  es  vom  Anfang  an 


*)  wörtl.  » Geschwulst <f,  in  Übertrag.  Bed.  vielleicht  »Stumpfsinn«, 
■wie  das  von  derselb.  Wurzel  herstammende  ) Zo.^^'L.  ja  auch  »Dicke«  und 
»geistige  Stumpfheit«  bedeutet.  Harris  »dicke  Finsternis«,  Pistis  Sophia: 
»möge   ihr    Gedanke   machtlos    werden».  **)  wörtl.   »reden«. 

***)  Harris  hat  die  Lesart  d.  Hs.  Ur^?  in  iHr^?  geändert    und  über- 
setzt: »er  tilgt  was  fremd  ist  und  alles,  was  bitter  ist«. 

7.  Die  Worte,  wie  sie  in  K  lauten:  »möge  ihr  Gedanke  machtlos 
werden«,  sind  keine  Variante. 

8.  In  der  Mitte  dieses  Verses  finden  sich  in  K  die  Worte:  «und  sie 
sind  besiegt,  obwohl  sie  mächtig  sind«;  sie  sind  als  echt  anzuerkennen; 
denn  K  bietet  keine  willkürlichen  Zusätze,  v.  8c  lautet  in  K  besser:  »und 
was  sie  böswillig  bereitet  haben,  ist  auf  sie  herabgefallen«.    S  ist  verderbt. 

9.  In  K  fehlt  das  zweite:  »ich  werde  mich  nicht  fürchten«  (vorher 
heißt  es:  »denn  Du  bist  mein  Gott,  mein  Erlöser«).  Die  Fassung  in  S  ist 
vielleicht  vorzuziehen,  weil  sie  einen  Parallelismus  ergibt.     Non  liquet. 

10.  S.  Ode  1.  9.  17.  20.  Specifisch  Christliches  findet  sich  in  der  Ode 
nicht.  Von  dieser  Ode  sind  in  K  die  Originalworte  sItclq,  aeQoq,  xaxojg, 
ü(i}Tt]Q  erhalten.  Letzteres  ist  nicht  unwichtig.  —  Bemerkenswert  ist,  daß 
in  Ode  3  die  Liebe  ein  Hauptstichwort  ist,  in  Ode  4  der  Glaube,  in 
Ode  5  die  Hoffnung  und  in  Ode  6  die  Erkenntnis.    Ist  das  zufällig? 

(Zu  Ode  6.) 
If.  So  ist  die  Inspiration  durch  den  Geist  in  der  jüdischen  und  alt- 
christlichen Literatur  öfters  geschildert  worden,  s.  die  Apologeten  und  den 
Ausspruch  Montans  (Epiph.,  haer.  48,  4:  töov,  6  avS-QcoTtoq  (bael  Ivga,  xayo) 
^(flnxaixaL  wasl  nXfjxTQOv). 


32  Harnack,  Die  Oden  Salomos.   Text. 

und  (wird  sein)  bis  zum  Ende,  daß  nichts  (ihm)  widerstreben 
und  nichts  gegen  ihn  sich  erheben  wird.  ^Der  Herr  hat  die 
Kenntnis  seiner  selbst  vermehrt  und  er  ist  eifrig  bemüht,  daß 
das  gekannt  wird,  was  durch  seine  Güte  uns  geschenkt  worden 
ist;  und  seinen  Lobgesang  gab  er  uns  für  seinen  Namen,  ^unsere 
Geister  preisen  seinen  heiligen  Geist.  'Denn  ausgegangen  ist 
ein  Bach  und  ist  zu  einem  großen  und  breiten  Strome  geworden, 
^denn  er  hat  alles  überschwemmt  und  niedergerissen  und  zum 
Tempel  gebracht;  ^nnd  die  Hindernisse  der  Menschen  vermochten 
ihn  nicht  zu  hemmen,  auch  nicht  die  Künste  derer,  die  die  Wasser 
dämmen,  ^^denn  er  ist  über  die  Oberfläche  der  ganzen  Erde  ge- 
kommen und  hat  alles  angefüllt,  und  alle  Durstigen  auf  Erden 
haben  getrunken;  i^und  der  Durst  ward  gestillt*  und  gelöscht, 
denn  vom  Höchsten  ist  der  Trank  gegeben,  i^ggiig  g[j^^  ^Iso 
die  Diener  dieses  Trankes,  denen  sein  Wasser  anvertraut  worden 
ist**,  ^3 sie  haben  die  trockenen  Lippen  erquickt  und  den  Willen, 
der  kraftlos   geworden  war***,    wieder    aufgerichtet;    ^-^und   die 


*}  wörtl.  »gelöst».  **)  wörtl.  »die  mit  seinem  Wasser  betraut 

worden  sind*?.  ***)  wörtl.  »der  aufgelöst  war«. 


6.  »seinen  heiligen  Geist«]  braucht  nicht  christlich  zu  sein,  s.  Ps. 
51,  13;  Jes.  63,  10.  11  (auch  Ps.  143,10).  Von  v.  7  an  bis  zum  Schluß 
bietet  auch  die  Pistis  Sophia  (s.  o.  S.  5.  16 f.  21)  die  Verse,  auf  die  die 
Einleitung  (v.  1 — 6)  vorbereitet. 

7.  Das  Wort  anÖQQOia  (S  »Bach«)  ist  in  K  erhalten,  vgl.  Sap.  Sal. 
7,  25  (von  der  Weisheit):  änÖQQOia  xr^q  rov  navzoxQäzoQoq  öö^t]g.  Die 
großartige  Schilderung,  die  nun  folgt,  ist  nicht  »gnostischt,  sondern  —  nach- 
dem das  Thema  in  v.  4  f.  angeschlagen  war  — ,  soll  die  kraftvolle  Verbrei- 
tung der  Gotteserkenntnis  über  die  ganze  Erde  und  ihre  Unaufhaltsam- 
keit dargestellt  werden.  An  die  Taufe  ist  nicht  zu  denken;  auch  nichts 
»Mythologisches«  liegt  hier  vor.  Vgl.  Henoch  39,5;  48,1;  49,1;  anders 
Apoc.  Baruch  36 ff.  und  Sap.  Sal.  5,22. 

8.  »und  zum  Tempel  gebracht«]  Damit  ist  das  Judentum  des  Ver- 
fassers erwiesen:  alle  Gotteserkenntnis  kommt  dadurch  zu  ihrem  Ziele, 
daß  die  Menschen  zum  Tempel  kommen.  K  und  S  differieren  hier  nicht, 
wenn  man  die  LA  in  K  bevorzugt,  die  sich  im  Targum  (s.  o.  S.  16)  findet. 

12.  Die  Diener  des  Tranks  sind  die  Lehrer,  die  zugleich  missionieren. 
Die  Variante  in  K  »das  Wasser  des  Herrn«  ist  ohne  Belang. 

13b.  K  bietet  dafür:  »Herzensfreude  haben  empfangen  die  Entkräfteten«. 

14.  K  bietet:  »sie  haben  Seelen  erfaßt,  indem  sie  den  Hauch  schickten, 
damit  sie  nicht  stürben«.  Das  ist  schwerlich  das  Richtige;  denn  v.  13 
legt  es  nahe,  daß  S  im  Rechte  ist.    Man  erwartet  keine  Angabe  darüber, 


Ode  6  und  7.  33 

Seelen,  die  nahe  daran  waren,  abzuscheiden,  haben  sie  vom  Tode 
zurückgehalten;  ^^und  die  Glieder,  die  gefallen  waren,  haben  sie 
{auf)gerichtet  und  aufrechtgestellt,  ^^sie  haben  Kraft  gegeben  ihrer 
Schwachheit*  und  Licht  ihren  Augen.  ^''Denn  ein  jeder  hat 
sie  erkannt  in  dem  Herrn,  und  sie  sind  durch  das  lebendige 
Wasser,  das  ewig  (währt),  errettet  worden.     Hallelujah. 

7. 

Wie  der  (Sturm)lauf  des  Zornes  gegen  die  Ungerechtig- 
keit, so  ist  der  (stürmische)  Lauf  der  Freude  zu  dem  Geliebten 
hin,  und  er  bringt  ein  von  ihren  Früchten  ohne  Hindernis. 
2 Meine  Freude  ist  der  Herr,  und  mein  Lauf  ist  zu  ihm  hin;  das 
ist  mein  schöner  Weg,  ^denn  er  ist  mir  ein  Helfer  zum  Herrn. 
^Er  hat  sich  selbst  mir  bekannt  gemacht  ohne  Neid  in  seiner 
Einfalt,    denn    seine    Güte  hatte    seine    Größe    klein    erscheinen 


*)  im  Text:  »ihrem  Kommen«,  der  Syrer  las  also  naQOVoia   avtcbv, 
■der   Kopte    hat  TCa^Q^öla',   Harris    vermutet  TcaQaXvaiq  oder  nageaiq. 


wie  die  Seelen  vor  dem  Tode  bewahrt  worden  sind,  wohl  aber,  daß  sie 
nahe  am  Tode  waren.  Im  Griechischen  hat  wohl  aTCOTtveo)  gestanden  und 
K  las  anonsfjLTCiv  und  ergänzte  dies. 

15.  »(auf ) gerichtet  und  aufrecht  gestellt«]  im  Original  wird  (nach  K) 
hier  nur  ein  Verbum  gestanden  haben;  die  Syrer  haben  öfters  ein  Yerbum 
durch  zwei  wiedergegeben. 

16.  Der  Text  ist  in  K  und  S  verdorben;  vielleicht  naQaXvaig. 

17.  »sie«,  nämlich  die  Lehrer  —  so  scheint  es  wenigstens;  dann  ist 
in  17b  ein  Subjects Wechsel  anzunehmen.  Besser  K:  »denn  sie  alle  haben 
sich  in  dem  Herrn  erkannt«,  obgleich  auch  das  etwas  dunkel  ist.  Zu  dieser 
Ode  mag  man  Ps.  51, 10;  97, 11;  Jes.  12,  3;  Sap.  Sah  11,4;  Apoc.  Joh.  21,  6; 
22, 17  vergleichen.  Von  dieser  Ode  sind  in  K  die  Originalworte  aTCOQQOia, 
ovSe,  TB'/vaij  [xaxaQLOL,  ÖLaxovoi,  ipv/ag,  (xeItj,  TtaQQrjaia  erhalten.  Von 
diesen  ist  öidxovoi  nicht  unwichtig  (ßtdxovoi  xov  Xöyov). 

(Zu  Ode  7.) 
1.  Ein  prächtiges  Bild  eröffnet  diese  Ode.  —  »von  ihren  Früchten« 
ist  auffallend  (man  muß  es  auf  »Freude«  beziehen). 

3.  Wenn  der  Text  in  Ordnung  ist,  müßte  der  W-eg  der  Helfer  sein; 
der  »Weg«  wäre  dann  =  »die  Lehre«,  wie  so  oft.  Harris  übersetzt  in 
Abweichung  von  dem  überlieferten  Text:  »for  I  have  a  helper,  the  Lord«. 

4.  Auch  Testam.  Isaschar  8  wird  anXörrjg  von  Gott  gebraucht.  — 
•  ohne  Neid«]  so  auch  3,7;  11,6;  15,6;  17,12;  23,4:  d(pd-öv(og. 

Texte  u.  Untersuchungen  etc.  35,  4.  3 


34  Harnack,  Die  Oden  Saiomos.    Text. 

lassen*.  ^Er  ist  wie  ich  geworden,  damit  ich  ihn  empfangen 
sollte,  ^er  wurde  mir  völlig  gleich  geachtet,  damit  ich  ihn  an- 
ziehen sollte;  ^iind  ich  bebte  nicht,  als  ich  ihn  sah,  denn  er  ist 
mein  Erbarmer  *'''.  ^Wie  mein  Wesen  wurde  er,  damit  ich  ihn 
begreifen***,  und  wie  meine  Gestalt,  damit  ich  mich  nicht  von 
ihm  wenden  sollte.  ^Der  Vater  der  Erkenntnis  ist  das  Wort 
der  Erkenntnis.  ^^Er,  der  die  Weisheit  geschaffen  hat,  ist  weiser 
als  seine  Knechte,  ^'und  er,  der  mich  geschaffen  hat,  wusste, 
ehe  ich  war,  was  ich  tun  würde,  wenn  ich  in  das  Dasein  träte. 
i^Denn  darum  hat  er  sich  meiner  erbarmt  in  seiner  großen  Barm- 
herzigkeit und  hat  mir  gewährt,  daß  ich  ihn  bitten  soll  und 
empfangen  von  seinem  Opfer f;  i^denn  er  ist  unvergänglich,  die 


*)  Die  Stelle  ist  dunkel,  aber  soviel  ist  sicher,  daß  die  Übersetzung 
von  Harris:  »die  Größe  seiner  Güte  hat  mich  erniedrigt«,  nicht  möglich 
ist,  denn  die  beiden  Substantive  stehen  nicht  im  Genitivverhältnis  zu  ein- 
ander, und  >aZj^"||  ist  nicht  ^JZi.:^l|.  Ich  kann  das  ^  nur  als  über- 
flüssig tilgen.  **)  wörtl.  >>mein  Erbarmen«,  vielleicht  ist  aber  besser 
^ll«*/5\  »der  sieb  meiner  erbarmt  hat«  zu  lesen.  ***)  wörtl.  »ler- 
nen«,           t)  Nestle  vermutet  ovala  statt  Q^vaia. 


5 — 8.  Diese  Verse  mit  4  b  stellen  Gott  als  den  Menschgewordenen 
dar;  also  sind  sie  christlich;  allein  sie  lassen  sich  leicht  ausscheiden,  wenn 
auch  nicht  mit  solcher  Sicherheit  wie  3, 9.  Nach  ihrer  Ausscheidung 
schließt  V.  0  an  v.  4a  sich  enge  an.  Hier  heißt  es:  »er  hat  sich  selbst 
mir  bekannt  gemacht«;  nun  wird  in  v.  9  fortgefahren  —  allerdings  im 
Ausdruck  etwas  dunkel  — ,  daß  der  Vater,  der  Erkenntnis  schafft,  dies 
durch  das  Wort  tut.  Die  zwischen  liegenden  Verse  geben  eine  naive 
modalistische  Christologie  wieder  (anders  als  Phil.  2);  der  Gedanke, 
daß  Gott  so  klein  wurde,  damit  wir  ihn  ganz  aufnehmen  könnten,  ist  von 
den  Kirchenvätern  öfters  —  auch  schon  lange  vor  Athanasius  —  ausge- 
sprochen worden.  Harris  vergleicht  Lactant.,  de  div.  inst.  IV,  26:  »is, 
qui  humilis  advenerat,  ut  humilibus  et  infimis  opem  ferret  et  omnibus 
spem  salutis  ostenderet,  eo  genere  afficiendus  fuit,  quo  humiles  et  infimi 
solent,  ne  quis  esset  omnino,  qui  eum  non  posset  imitari«. 

10.  »Die  Weisheit  geschaffen  hat«]  s.  die  jüdische  Weisheits-Literatur. 

11.  S.  Ps.  139. 

12.  Da  »Opfer«  ganz  sinnlos,  hat  die  Conjectur  Nestles  (ovola),  die 
graphisch  in  der  Majuskel  so  leicht  ist,  viel  für  sich,  s.  Ode  3,  8.  10. 

13.  »Die  Fülle  der  Welten«]  vielleicht  ==  zö  TiXi'iQiofxa  xCov  x6ofx(or, 
s.  Ephes.  1,  23;  3,  19;  Kol.  1,  19;  2,  9.  Zu  xöoßoi  s.  Ode  12,  4fl'.  1.  Clem. 
20,  8:  ioxEavög  ansQavzoq  avS-QcbnoLq  xal  ol  /^er'  aviöv  x6ö[xol.  Aber 
wahrscheinlich  hat  im  Original  auoveg  gestanden. 


Ode  7.  35 

Fülle  der  Welten  und  ihr  Vater.  ^^Er  hat  ihm  gegeben,  denen 
zu  erscheinen,  die  sein  eigen  sind,  i^daß  sie  den  kennen  lernen 
möchten,  der  sie  gemacht  hat,  und  nicht  meinen,  daß  sie  von 
selbst  geworden  seien.  ^^Denn  er  hat  festgesetzt  seinen  Weg  zur 
Weisheit,  er  hat  ihn  breit  und  lang  gemacht  und  zu  aller  Voll- 
endung geführt,  i'^und  er  hat  die  Spuren  seines  Lichtes  darüber 
gesetzt,  und  ich  bin  (ihn)  vom  Anfang  bis  zum  Ende  gegangen. 
i^Denn  es  ist  von  ihm  gemacht,  und  er  hat  seine  Freude  am 
Sohn  und  um  seiner  Erlösung  willen  wird  er  alles  erhalten. 
^9  Und  der  Höchste  wird  bekannt  sein  unter  seinen  Heiligen, 
denen  die  frohe  Botschaft  zu  bringen,  welche  Lobgesänge  haben 
auf  die  Ankunft  des  Herrn,  '^^da&  sie  ihm  entgegengehen  und 
ihm  lobsingen  mit  Freude  und  auf  der  vielstimmigen  Zither. 
■^^Es  sollen  vor  ihm  hergehen  die  Seher  und  sollen  vor  ihm  sich 
zeigen  ^^u^d  sollen  preisen  den  Höchsten  in  seiner  Liebe,  denn 
er  ist  nahe  und  sieht.  ^^Und  der  Haß  wird  weggenommen 
werden  von   der  Erde  und   wird  mit   dem  Neid   zusammen  ver- 


14.  15.  Diese  Verse  sind  wiederum  eine  Interpolation;  denn  v.  16 
führt  den  Hauptgedanken  fort  (die  »Weisheit<f  s.  v.  10)  und  der  Satz:  »Er 
hat  ihm,  d.  h.  dem  Sohne,  gegeben,  denen  zu  erscheinen,  die  sein  eigen 
sind<f,  ist  ganz  abrupt,  s.  zu  diesem  johanneisch  gefärbten  Satze  Joh.  1,  11; 
10,  3.  4.  12;  13,  1;  zu  v.  15  s.  Psalm  100,  3. 

16 f.  Das  ist  sicher  jüdisch,  s.  die  Weisheitslehren  im  A.  T.;  nach 
dem  Evangelium  ist  der  Weg  schmal.  Auch  das  Bekenntnis  des  Sängers, 
er  sei  den  Weg  bis  zu  Ende  gegangen,  zeigt  jüdisches  und  nicht  christ- 
liches Bewußtsein.     Zu  den  Spuren  des  Lichts  s.  Ode  10,  7. 

18.  Das  ist  die  dritte  christliche  Interpolation,  die  noch  störender 
ist  als  die  beiden  früheren.  Die  Worte:  »denn  es  ist  von  ihm  gemacht^^, 
sind  übrigens  vielleicht  nicht  richtig  überliefert.  Die  folgenden  Verse, 
die  ursprünglich  sind,  zeigen,  daß  von  einem  Kommen  des  Sohnes  gar 
nicht  die  Rede  ist,  sondern  von  der  Ankunft  Gottes  selbst,  und  er  selbst 
bringt  (v.  19)  die  frohe  Botschaft  {evayye?ua).  Der  Annahme  einer  Inter- 
polation kann  man  nur  entgehen,  wenn  der  Sänger  unter  dem  Sohn  sich 
selbst  meint;  aber  das  ist  unmöglich. 

19.  unter  seinen  Heiligen]  s.  Ode  9,  6  etc.  In  den  ATlichen  Apo- 
kryphen häufig,  im  A.  T.  selbst  selten. 

21.  Die  Seher]  wohl  =  die  Propheten.  Harris  schreibt:  »the  com- 
bination  of  seers  and  singers  is  peculiar  and  belongs  to  a  very  early  period 
in  the  Church  History<f.  Allein  diese  Combination  ist  nicht  christlich, 
sondern  jüdisch.  Was  Harris  mit  der  Verweisung  auf  Luc.  2,  25  meint, 
verstehe  ich  nicht. 

22—29.]  Zahlreiche  Parallelen  in  den  Psalmen. 

3* 


36  Harnack,  Die  Oden  Salomos.    Text. 

senkt  werden;  ^^Jenn  die  Unkenntnis  ist  vertilgt,  weil  die  Er- 
kenntnis des  Herrn  gekommen  ist.  '-^^Es  sollen  lobsingen  die- 
jenigen, welche  die  Güte  des  Herrn,  des  Höchsten,  besingen, 
26  und  sie  sollen  ihre  Loblieder  darbringen,  und  wie  der  Tag  soll 
ihr  Herz  sein,  und  wie  die  Herrlichkeit  des  Herrn  ihre  (lieblichen) 
Stimmen,  ^Vund  nicht  soll  es  irgend  eine  Seele  geben,  weder  ohne 
Erkenntnis  noch  stumm;  ^s^eun  er  hat  seinen  Geschöpfen  den 
Mund  gegeben,  um  die  Stimme  des  Mundes  zu  öffnen  nach  ihm 
hin  zum  Preise,  ^oyerkündet  seine  Macht  und  zeiget  seine  Güte. 
Hallelujah. 

8. 
Offnet,  öffnet  eure  Herzen  zum  jauchzenden  Empfang  des 
Herrn,  '-^und  eure  Liebe  nehme  zu  vom  Herzen  bis  zu  den  Lippen, 
^um  Früchte  zu  bringen  dem  Herrn,  ein  heiliges  Leben,  und  zu 
vermindern*  die  Rohheit**  durch  sein  Licht.  -^Erhebet  euch, 
und  stehet  auf,  die  ihr  einstmals  niedergebeugt  wäret;  ^ihr,  die 
ihr  in  der  Stille  wäret,  redet,  da  euer  Mund  aufgetan  ist;  ^ibr, 
die  ihr  verachtet  wäret,  erhebet  euch  nun,  da  eure  Gerechtigkeit 
hoch  erhoben  ist.  ''Denn  die  Rechte  des  Herrn  ist  mit  euch, 
und  er  ist  euch  ein  Helfer  geworden;  ^und  es  ist  euch  Frieden 
bereitet,  bevor  euer  Kampf  sich  erhob.  ^Höret  das  Wort  der 
Wahrheit  und  nehmet  an  die  Erkenntnis  des  Höchsten.  ^^Euer 
Fleisch  wußte  nicht,  was  ich  euch  sagen  würde,  und  auch  nicht 
eure  Herzen***,  was  ich  euch  zeigen  würde,     i' Bewahret  mein 


*)  Harris  übersetzt:  »zu  reden  mit  Wachsamkeit  in  seinem  Lichte-, 
er  hat  statt  nWnViN   des  Textes  ^WViVibi>  gelesen.  **)    wörtl. 

«Wildheit«.        ***)  Hs.  irrtüml.  ^OÄ^aril^   »euer  Kleid«    statt  ^zi^:^-^ 
von  Harris  verbessert. 


(Zu  Ode  8.) 

In  dieser  Ode  spricht  v.  1—9  der  Sänger,  aber  dann  Gott  selbst  (bis 
v.  22),  endlich  von  v.  23  an  wieder  der  Sänger.  Solche  Übergänge  kommen 
auch  im  A.  T.  nicht  selten  vor. 

8.  An  einen  bestimmten  Kampf  ist  schwerlich  gedacht  (s.  Harris). 

11.  Hexaplarische  Lesart  zu  Jes.  24,  16:  tö  fjLVöii'jQiöv  (j.ov  ^fxoi. 
In  einem  apokryphen  Evangelium  hat  nach  Clemens,  Strom.  V,  10  und 
Clem.,  Homil.  XIX,  20  das  Wort  Jesu  gestanden:  /nvaTr'jpLOv  ffxöv  e/iiol  xal 
xolq  v\ol<;  {xov  oiicov)  fxov.  Aber  weder  diese  noch  die  Jesajas-Stelle  braucht 
dem  Verf.  vorgeschwebt  zu  haben.  Dagegen  ist  es,  wie  Harris  richtig 
gesehen  hat,  möglich,  daß  Lactantius,  der  ja  sicher  unsre  Oden  gelesen 


Ode  7  und  8.  37 

Geheimnis,  ihr,  die  ihr  durch  dasselbe  bewahret  seid,  ^^j^ewahret 
meinen  Glauben,  ihr,  die  ihr  durch  denselben  bewahret  seid, 
13  begreift  meine  Erkenntnis,  ihr,  die  ihr  in  Wahrheit  mich  er- 
kennet, 1^ liebet  mich  mit  Inbrunst,  ihr,  die  ihr  liebt,  ^^denn  nicht 
wende  ich  mein  Antlitz  von  dem,  was  mein  ist.  ^^Denn  ich 
kenne  sie,  und  ehe  sie  waren,  habe  ich  sie  erkannt,  und  ihr 
Antlitz;  ich  habe  sie  versiegelt,  ^'^ich  habe  ihre  Glieder  gebildet 
und  meine  Brüste  für  sie  bereitet,  meine  heilige  Milch  zu  trinken, 
auf  daß  sie  dadurch  leben  möchten.  ^^Ich  habe  Wohlgefallen 
an  ihnen  gefunden,  und  ich  schäme  mich  ihrer  nicht;  ^^denn  sie 
sind  mein  Werk  und  die  Kraft  meiner  Gedanken.  20\Yer  also 
wird  auftreten  gegen  mein  Werk,  oder  ihnen  ungehorsam  sein? 
2 lieh  habe  Verstand  und  Herz  gewollt  und  geschaffen,  und  sie 
sind  mein,  und  zu  meiner  Rechten  habe  ich  meine  Auserwählten 

gestellt;  ^^und  wenn  nicht  vor  ihnen  meine  Gerechtigkeit '*'. 

Und  sie  sollen  nicht  meines  Namens  beraubt  werden,  denn  er 
ist  mit  ihnen,  ^sßij^^gi^  ohne  Unterlaß**  und  bleibet  in  der  Liebe 
zum  Herrn,  ^^und  die  Geliebten  in  dem  Geliebten,  und  die,  welche 
bewahret  sind,  in  dem  Lebendigen,  ^s^nd  die  Erlösten  in  dem 
Erlösten,  26m^(j  ]\-^j.  qq\\[^  unvergänglich  erfanden  werden  in 
allen  Äonen  für  den  Namen  eures  Vaters.     Hallelujah. 


*)  Lücke.  **)  Hs.   o^aIöJ    »umzäunet«  statt  Q~^l  »macht  viel«? 


hat,  in  VII,  26  von  unserer  Stelle  und  von  v.  12  abhängig  ist,  sie  aber 
anders  deutet,  als  sie  gemeint  ist:  »deo  jubente,  ut  quieti  ac  silentes  ar- 
canum  eins  ....  teneamus;  abscondi  enim  tegique  mysterium  quam  fide- 
lissime  oportet,  maxime  a  nobis,  qui  nomen  fidei  gerimus«.  Man  beachte 
in  V.  11 — 14:  »mein  Geheimnis,  meinen  Glauben,  meine  Erkenntnis«;  so- 
dann die  Aufforderung  zur  Liebe. 

16.  Man  kann  auch  übersetzen:  »und  ihr  Antlitz  —  ich  habe  es  ver- 
siegelt«; aber  diese  Übersetzung  scheint  minder  gut.  Zur  Sache  s.  Ps.  139; 
über  das  Siegel  s.  Ode  4,  8. 

17.  Der  eigentümliche  Ausdruck  »Gottes  Brüste«  auch  Ode  (4).  14. 
19.  (35). 

20.  »ihnen«]  »mein  Werk«  ist  als  Plural  zu  verstehen. 

21.  »meine  Auserwählten«]  s.  23,  2. 

22.  Die  Annahme  einer  Lücke  ist  unvermeidlich. 

23.  Der  Schluß  der  Ode  erscheint  christlich. 

25.  »In  dem  Erlösten«  ist  auffallend. 

26.  Man  beachte,  wie  stark  die  Oden  durch  die  Zusage  der  a(pQ-aQoia 
beherrscht  sind. 


^8  Harnack,  Die  Oden  Salomos.    Text, 


Öffnet  eure  Ohren,  ich  will  zu  euch  reden,  gebt  mir  eure 
Seele,  daß  auch  ich  euch  meine  Seele  gebe,  ^das  Wort  des  Herrn 
und  seinen  Willen,  den  heiligen  Ratschluß,  den  er  gefaßt  hat 
über  seinen  Gesalbten.  ^Denn  auf  dem  Willen  des  Herrn  beruht 
eure  Rettung,  und  sein  Gedanke  ist  ewiges  Leben,  und  unver- 
gänglich ist  eure  Vollendung.  •^Seid  reich  in  Gott,  dem  Vater, 
und  nehmet  auf  den  Gedanken  des  Höchsten,  ^seid  stark  und 
laßt  euch  erlösen  durch  seine  Gnade.  ^Denn  ich  verkündige 
euch  Frieden,  euch,  seinen  Heiligen,  '^  damit  alle,  die  (es)  hören, 
nicht  in  Krieg  geraten,  und  die  wiederum,  die  ihn  erkannt  haben, 
nicht  verloren  gehen,  und  daß  die,  welche  (es)  angenommen 
haben,  sich  nicht  schämen.  ^Die  ewige  Krone  ist  die  Wahrheit, 
selig  diejenigen,  welche  sie  auf  ihr  Haupt  setzen;  ^ein  kostbarer 
Stein  (ist  sie),  denn  Kriege  sind  um  die  Krone  geführt  worden, 
i^und  die  Gerechtigkeit  hat  sie  genommen  und  hat  sie  euch 
gegeben.  ^^ Setzt  auf  die  Krone  in  seinem  Bunde,  die  Wahrheit* 
des  Herrn.    ^^Uj^j  ^\\q  diejenigen,  die  den  Sieg  errungen  haben, 


*)  Harris  übersetzt:  »in  dem  wahrliaftigeii  Bunde    des  Herrn ^    der 
Text   bietet    aber    l^i-A«  und  nicht  j^j-^. 


(Zu  Ode  9.) 

1.  »daß  auch  ich  euch  meine  Seele  gebe«]  ein  sehr  starker  Ausdruck 
für  die  Correspondenz  zwischen  dem  Prediger  und  seinen  Hörern;  aber 
im  Wort  des  Predigers  redet  Gott  selbst. 

2.  über  seinen  Gesalbten].  Hier  braucht  an  sich  an  Jesus  keines- 
wegs gedacht  zu  werden  (gegen  Harris);  aber  2b  sieht  wie  eine  Inter- 
polation aus;  denn  3  schließt  an  2a  an  und  vom  messianischen Ratschluß, 
seinem  Inhalt  und  seinen  Folgen  ist  in  dem  Psalm  gar  nicht  die  Rede, 
sondern  die  Verkündigung  des  Predigers  genügt. 

3.  »Unvergänglich  ist  eure  Vollendung«.]  Harris  richtig:  xal  tv 
a(pO-aQOia  xö  ziXoq  vjuOJv. 

4.  »dem  Vater«]  ob  ursprünglich? 

6.  »seinen  Heiligen«]  s.  Ode  7,  19.  Zur  Friedensankündigung  s.  Luc. 
2,  14  und  Ode  8,  8;  11,  3. 

7.  »nicht  in  Krieg  geraten«]  Es  ist  unstatthaft,  hier  mit  Harris 
auch  nur  die  Möglichkeit  zu  erörtern,  ob  die  Flucht  der  Christen  nach 
Pella  hier  gemeint  sei. 

8.  S.  Ode  1. 

9.  Nicht  irdische  Kriege  sind  gemeint. 
12.  Das  bekannte  Buch  des  Lebens. 


Ode  9  und  10.  39 

sollen  eingetragen  werden  in  sein  Buch,  ^^denn  ihr  Buch  ist 
der  Sieg,  der  euer  ist,  und  er*  sieht  euch  vor  sich,  und  will, 
daß  ihr  erlöst  werdet.     Hallelujah. 

10. 

Der  Herr  hat  meinem  Munde  die  Richtung  gegeben  durch 
sein  Wort  und  hat  mein  Herz  geöffnet  durch  sein  Licht  und  hat 
in  mir  wohnen  lassen  sein  unsterbliches  Leben  ^und  hat  mir 
gegeben,  zu  reden  (von)  der  Frucht  seines  Heils,  «^um  zu  lenken 
die  Seelen*"^  derjenigen,  die  zu  ihm  kommen  wollen,  und  ge- 
fangen zu  nehmen  eine  gute  Gefangenschaft  zur  Freiheit.  ^Ich 
bin  stark  und  mächtig  geworden  und  habe  die  Welt  gefangen 
genommen,  ^und  es  ist  durch  mich  geschehen  zum  Ruhme  des 
Höchsten  und  Gottes  meines  Vaters;  ^und  die  (Heiden-)Völker, 
die  zerstreut  waren,  wurden  zusammengeschart.  "^Und  ich  war 
unbefleckt  in  meiner  Liebe,  weil  sie  mich  verkündeten  auf  Höhen, 


*)  nämlich  »der  Sieg^^  **)  das  unverständliche  ^i^aJ   ist  in 

zu  ändern. 


13.  Dieser  Vers  scheint  fehlerhaft  überliefert  zu  sein;  so  wie  er 
lautet,  kann  man  ihm  kaum  einen  Sinn  abgewinnen.  Soll  der  Sieg  per- 
sonifiziert gedacht  sein?  Zu  vgl.  ist  (mit  Harris)  Apok.  3,  5:  o  vix&v 
...  Ol?  /x^]  egaXELipoj  xb  Övo/na  avzov  iz  zffg  ßlßXov  xfjq  t,a)fjc. 

(Zu  Ode  10.) 

1.  In  dieser  schwierigen  Ode  scheint  der  Dichter  (der  Prophet)  im 
Namen  des  Messias  zu  sprechen.  Das  ist  keineswegs  unerhört;  aber  sehr 
schwierig  ist  die  Entscheidung,  ob  die  Ode  jüdisch  oder  christlich  ist. 
Daß  der  Messias  (?)  redet,  als  habe  er  sein  Werk  schon  vollbracht,  spricht 
mehr  für  christlichen  Ursprung.  Bei  der  Unbestimmtheit  scheint  mir 
der  jüdische  Ursprung  doch  wahrscheinlicher;  ist  —  wie  unter  dieser  Vor- 
aussetzungnotwendig —  die  Ode  christlich  überarbeitet,  so  läßt  sich  der 
ursprüngliche  Text  doch  nicht  mehr  sicher  herstellen  (Näheres  später). 

3.  s.  Ps.  68,  19  u.  Ephes.  4,  8.  —  zur  Freiheit]  s.  Ode  42,  26. 

4.  »ich  habe  die  Welt  gefangen  genommen«]  .  .  .  Anders,  aber  doch 
verwandt  ist  Joh.  16,  33. 

5.  »zum  Ruhme  des  Höchsten  und  Gottes  meines  Vaters«]  Min- 
destens die  letzten  Worte  sind  wohl  christlich. 

6.  Vgl.  dazu  die  Verheißungen  im  2.  Teil  des  Jesajas. 

7.  Harris  bezieht  diesen  Vers  darauf,  »that  the  reception  of  Gen- 
tiles  has  not  pollated  Christ.  Such  language  does  not  belong  to  the 
Hellenic  world,  nor,  we  think,  to  the  second  Century.  But  it  is  quite 
natural  in  a  Judaeo-Christian  Community  in  Palastine  in  the  first  Century«. 
Allein    der    Gedanke,  daß    der    Christus    trotz    der    Heidenmission    un- 


40  Hamack,  Die  Oden  Salomos.    Text. 

und  es  wurden  die  Spuren  des  Lichts  auf  ihr  Herz  gelegt,  ^und 
sie  wandelten  in  meinem  Leben  und  wurden  erlöst  und  wurden 
mein  Volk  in  alle  Ewigkeit.     Hallelujah. 

11. 

Mein  Herz  ist  aufgeschnitten  und  seine  Blüte  sichtbar  ge- 
worden, und  Güte  ist  in  ihm  aufgesproßt,  und  es  hat  Früchte  ge- 
tragen für  den  Herrn,  ^ßem^  j^r  Höchste  hat  mich  durch- 
schnitten mit  seinem  heiligen  Geiste  und  hat  meine  Nieren  auf- 
gedeckt zu  sich  hin  und  hat  mich  erfüllt  mit  seiner  Liebe.  ^XJnd 
sein  Schneiden  ist  mir  zur  Erlösung  geworden,  und  ich  bin 
geeilt  auf  dem  Wege  in  seinem  Frieden,  auf  dem  Wege  der 
Wahrheit.  ^Vom  Anfang  bis  zum  Ende  habe  ich  seine  Er- 
kenntnis empfangen  ^und  habe  fest  auf  dem  Felsen  der  Wahr- 
heit gestanden,  wo  er  mich  hingestellt  hat,  ^und  redendes  Wasser 
kam  an  meine  Lippen  aus  dem  Quell  des  Herrn,  ohne  Mißgunst, 
■^und  ich  trank  und  ward  trunken  von  dem  lebendigen  unsterb- 
lichen Wasser,  ^und  meine  Trunkenheit  war  (mir)  nicht  unbe- 
wußt, sondern  ich  ließ  die  Nichtigkeit  und  wandte  mich  zu  dem 
Höchsten,  meinem  Gott.  ^Und  ich  wurde  reich  durch  seine  Gabe 
und  ließ  die  Torheit,  die  auf  die  Erde  hingeworfen  ist,  und  ich 

befleckt  sei,  scheint  mir  eingetragen  zu  sein;  denn  daß  speziell  die  Liebe 
zu  den  Heiden  gemeint  sei,  ist  nicht  gesagt.  Allerdings  bleibt  es  unklar, 
weshalb  der  Verfasser  hier  auf  die  Unbeflecktheit  der  Liebe  des  Messias 
kommt,  zumal  da  die  Begründung:  *weil  sie  mich  verkündeten  auf 
Höhen«  (auf  hohen  Plätzen),  ganz  dunkel  ist.  Vielleicht  ist  etwas  ausge- 
fallen  oder  der  Text  ist  sonst  nicht  in  Ordnung.  —  »und  es  wurden  die 
Spuren  des  Lichts  auf  ihr  Herz  gelegt«]  s.  Ode  7,  17.  Die  Spuren  des 
Lichts  sind  wohl  die  Strahlen  des  Lichts. 

(Zu  Ode  11.) 

If.  An  allen  drei  Stellen  in  v.  1 — 3  kann  man  auch  »beschneiden« 
übersetzen.  Daß  an  die  Beschneidung  gedacht  ist,  aber  in  geistlichem 
Sinn,  ist  möglich.  Die  Ode  ist  zweifellos  jüdisch;  die  Beschneidung  des 
Herzens  ist  ja  ein  geläufiger  Gedanke  von  den  Propheten  her  gewesen. 

2.  »meine  Nieren«]  s.  Ps.  7,  10  und  sonst.  Apok.  Joh.  2,  23. 

6f.  »redendes  Wasser«]  Harris  vergleicht  Ignat.,  Rom.  7:  vömq  t(x)v 
xal  Xalovv,  Man  erzählte  von  Wassern,  die  prophetische  Gabe  verleihen. 
Aber  ist  daran  zu  denken?  —  »ohne  Mißgunst«]  s.  3,7;  7,  3;  15,  G;  17,  12; 
23,  4  {a(fÜ-övo)(;)  — .     »Trunken«]  Mysterien? 

9.  »hingeworfen  ist«]  Harris  übersetzt  »difl'used«;  aber  das  heißt 
daß  Wort  nicht. 


Ode  10  und  11.  41 

zog  sie  aus  und  warf  sie  Yon  mir.  ^^ünd  der  Herr  erneuerte 
mich  in  seinem  Kleide  und  nahm  mich  in  Besitz  in  seinem 
Lichte  und  gab  mir  von  oben  unvergängliche  Ruhe,  ^hind  ich 
wurde  wie  das  Land  des  Sprossens  und  Jauchzens  in  seinen 
Früchten,  ^^xjnd  der  Herr,  wie  die  Sonne  über  dem  Antlitz 
der  Erde,  ^^  erleuchtete  meine  Augen,  und  mein  Angesicht  emp- 
fing den  Tau,  und  mein  Atem  erfreute  sich  am  angenehmen 
Geruch  des  Herrn.  ^^Und  er  hat  mich  in  sein  Paradies  ge- 
bracht, wo  der  Reichtum  der  Lust  des  Herrn  ist.  ^^Und  ich 
betete  den  Herrn  an  um  seiner  Herrlichkeit  willen,  und  sagte: 
Selig,  0  Herr,  sind  diejenigen,  die  in  deinem  Lande  gepflanzt 
sind,  und  diejenigen,  die  einen  Platz  in  deinem  Paradiese  haben, 
i^und  sie  wachsen  nach  dem  Wachstum"^  deiner  Bäume  und  sie 
ziehen  sich  aus  der  Finsternis  dem  Lichte  zu.  ^"^ Siehe,  alle  sind 
deine  vortrefflichen  Arbeiter,  die  gute  Werke  tun  und  sich  von 
der  Bosheit  abwenden  zu  deiner  Freundlichkeit;  ^^und  sie  haben 
die  Bitterkeit  der  Bäume  von  sich  abgewendet,  nachdem  sie  in 
dein  Land  gepflanzt  worden  sind.  ^^Uj^^^  ^Ues  ist  geworden  wie 
ein  Überrest  von  dir  und  ein  ewiges  Gedächtnis  deiner  gläubigen 
Werke.  ^^Denn  es  ist  viel  Platz  in  deinem  Paradiese,  und  es 
ist    nichts    Unnützes    darin.     '^^Ich   fülle**    alles   mit   Früchten. 


*)  Harris:  »durch  die  Früchte«.  **)  Harris:  »ich  bin  ganz  voll«, 
Aber  >3,Jia!:^s  hat  gewöhnl.  nicht  adverbielle  Bedeutung  wie^^^^-s  allein,  da- 
her ist  die  aktive  Wendung  vorzuziehen. 


10.  »in  seinem  Kleide«]  =  in  seinem  Lichte,  s.  Ps.  104,  2. 

13.  Der  Wohlgeruch  des  Herrn  ist  die  Unsterblichkeit  s.  die  christ- 
lichen Martyrien,  z.  B.  Mart.  Polyc.  15. 

14ff.  Vgl.  die  Schilderung  des  Paradieses  in  der  Apoc.  Petri  und 
sonst. 

16.  S.  Ps.  1,  3. 

18.  Den  guten  Bäumen  des  Paradieses  stehen  die  bittren  Bäume  gegen- 
über. Dieses  Bild  ist  die  Nachwirkung  einer  uralten,  mit  den  Paradieses-Le- 
genden  verbundenen  Vorstellung.  Bei  den  bittren  Bäumen  speziell  an  die 
Ehe  zu  denken  (s.  das  Ägypterevang.),  ist  nicht  angezeigt. 

19.  »Wie  ein  Überrest  von  dir«]  d.  h.  indem  sie  an  Gottes  Wesen 
Anteil  bekommen,  erscheint  dieses  in  ihnen  und  sie  selbst  sind  wie  Teile 
Gottes.  —  »gläubige  Werke«]  =  zuverlässige  Werke. 

21.  Wenn  zu  lesen  ist:  »Ich  fülle  alles  mit  Früchten«,  so  schiebt  der 
Dichter  —  was  die  alten  Propheten  auch  tun  —  einen  Gottesspruch  un- 
vermittelt ein. 


42  Harnack,  Die  Oden  Salomos.    Text. 

Preis    sei    dir,    o    Gott;     die    Lust    des    Paradieses    auf    ewig. 
Hallelajah. 

12. 

Er  hat  mich  angefüllt  mit  Worten  der  Wahrheit,  daß  ich 
sie*  aussprechen  möchte,  ^und  wie  das  Fließen  des  Wassers 
fließt  die  Wahrheit  aus  meinem  Munde,  und  meine  Lippen  haben 
seine  Früchte  gezeigt.  ^Und  er  hat  in  mir  gemehrt  seine  Er- 
kenntnis, denn  der  Mund  des  Herrn  ist  das  wahre  Wort  und 
das  Tor  seines  Lichtes.  ^Und  der  Höchste  hat  es  seinen  Welten 
gegeben,  den  Dolmetschern  seiner  Schönheit,  den  Erzählern  seines 
Ruhmes,  den  Verkündern  seines  Ratschlusses,  den  Herolden  seines 
Gedankens  und  denen,  die  rein  bewahren  seine  Werke.  ^Denn 
für  die  Leichtigkeit  des  Wortes  gibt  es  keinen  Ausdruck,  und 
wie  sein  Ausdruck,  so  ist  auch  seine  Leichtigkeit  und  Schnellig- 
keit; ^und  ohne  Ende  ist  sein  Gang,  und  niemals  fällt  es,  son- 
dern es  steht  fest,  und  es  kennt  nicht  seinen  Abstieg  und  auch 
nicht  seinen  Weg.  "^Denn  wie  sein  Werk,  so  ist  auch  sein 
Ende,  denn  es  ist  Licht  und  Aufleuchten  eines  Gedankens,  ^ünd 
die  Welten   haben    dadurch  mit  einander  geredet  und  es  waren 


*)  nämlicli  »die  Wahrheit« 


(Zu  Ode  12.) 

Diese  Ode  könnte  man  »Lobrede  auf  das  Wort«  überschreiben;  aber 
an  den  hellenischen  Logos  ist  nicht  zu  denken. 

4.  »Welten«]  s.  Ode  7,  13.  Wahrscheinlich  hat  im  Text  »Äonen«  ge- 
standen; dann  läßt  sich  nicht  verkennen,  daß  wir  hier  ein  Judentum  mit 
einem  »gnostischen«  Zug  vor  uns  haben;  aber  dieser  »gnostische«  Zug 
war  bis  in  die  Doktrinen  der  Pharisäer  vorgedrungen,  woher  ihn  auch 
Paulus  hat.  Die  Äonen  sind  die  Vermittler  und  Herolde  Gottes.  Übrigens 
ist  der  Übergang  von  dem  Gedanken  Ps.  19,  If.  zu  dem  unsrigen  kaum 
merklich.  —  »seiner  Schönheit«]  s.  Ps.  104,  1. 

5.  s.  Ps.  19,  6 f. 

6.  Harris  übersetzt:  »it  knows  not  descent  nor  the  way  of  it« ; 
im  anderen  Fall  ist  der  Sinn  wohl,  daß  der  Weg  des  Worts  von  oben 
nach  unten  keine  Spuren  zurückläßt. 

8.  Die  erste  Hälfte  des  8.  Verses  ist  verständlich,  die  zweite  ist 
dunkel;  aber  vermutlich  ist  der  Sinn:  die  Äonen,  die  an  sich  keine  Sprache 
hatten,  wurden  durch  die  Begabung  mit  dem  Wort  redend.  An  eine 
gnostische  Äonen-Genealogie  ist  dennoch  nicht  zu  denken,  auch  bei  v.  9 
nicht.  Denn  daß  das  Wort  Liebe  und  Eintracht  stiftet,  ist  ein  nahe- 
liegender Gedanke.     Aber  es  ist  sehr  wahrscheinlich,  daß  in  8b  das  Sub- 


Ode  12.  13.  14.  43 

im  Wort  diejenigen,  die  schweigsam  waren.  ^Und  aus  ihm  ist 
die  Liebe  und  die  Einigkeit  entstanden  und  sie  haben  eine  der 
andern  gesagt,  was  sie  hatten,  und  sie  sind  durchdrungen*  von 
dem  Wort;  ^^und  sie  haben  erkannt  den,  der  sie  gemacht  hat, 
darum  weil  sie  in  Einigkeit  waren.  Denn  es  hat  zu  ihnen  der 
Mund  des  Höchsten  geredet,  und  seine  Erklärung  verbreitete** 
sich  eilig**  durch  dasselbe;  ^Menn  der  Wohnsitz  des  Wortes 
ist  der  Mensch,  und  seine  Wahrheit  ist  die  Liebe,  ^^g^lig  sind 
diejenigen,  welche  dadurch  alles  verstanden  und  unsern  Herrn 
erkannt  haben  in  seiner  Wahrheit.     Hallelujah. 

13. 

Sieh,  unser  Spiegel  ist  der  Herr;  öffnet  die  Augen  und 
beschauet  sie  in  ihm  und  lernet,  wie  euer  Gesicht  ist,  ^und  saget 
Lob  seinem  Geiste  und  wischet  ab  den  Schmutz  von  euren  Ge- 
sichtern und  liebet  seine  Heiligkeit  und  ziehet  sie  an  ^und  seid 
allezeit  ohne  Fehl  bei  ihm.     Hallelujah. 

14. 

Wie   die    Augen    des    Sohnes    auf    seinen    Vater,    so    sind 

*j  wörtl.  »durchstochen«.    Das  Wort  ist  am  Rande  hinzugefügt. 
**)  wörtl.  »eilte«. 

ject  geändert  und  an  die  Menschen,  zu  denen  das  Wort  gekommen  ist, 
gedacht  ist;  dann  sind  auch  in  9  b  ff.  die  Menschen  Subject,  und  es  ist 
zu  übersetzen:  »sie  haben  einer  dem  andern  gesagt«  usw.  Jedenfalls  ist 
in  V.  10  u.  11  von  den  Menschen  die  Rede. 

11.'  »Seine   Wahrheit«]  seil,    die    des  Wortes. 

(Zu  Ode  13.) 

1.  »Unser  Spiegel  ist  der  Herr«]  s.  Jak.  1,24  u.  den  seltsamen  Abschnitt 
in  Pseudocypr.,  de  mont.  Sina  et  Sion  13:  »Ita  invenimus  ipsum  salvatorem 
per  Salomonem  speculum  immaculatum  patris  esse  dictum  (Sap.  Sal.  7,  26: 
anavyao^ia  yaQ  saiiv  (pojxdg  alölov  xal  eaonvQov  ax-iilldcoiov  xfjq  rov  &eov 
ivegyslag) ,  eo  quod  sanctus  spiritus  dei  filius  geminatum  se  videat,  pater  in 
filio  et  filius  in  patre,  utrosque  se  in  se  vident:  ideo  speculus  immaculatus. 
nam  et  nos  qui  illi  credimus  Christum  in  nobis  taraquam  in  speculo  vide- 
mus,  ipso  nos  instruente  et  monente  in  epistula  Johannis  discipuli  sui  ad 
populum:  ,ita  me  in  vobis  videte  quomodo  quis  vestrum  se  videt  in  aqaam 
aut  in  speculum'«.  Aber  dies  ist  nur  eine  Sachparallele;  unsere  Ode  hat 
nichts  specifisch  Christliches.  —  Statt  »beschauet  sie«  erwartet  man  »each«. 

(Zu  Ode  14.) 

1.  Das  schöne  Bild,  welches  nach  dem  in  Ps.  123,  2  gebildet  ist,  ver- 
tieft in  der  Richtung  auf  die  christliche  Religion;  aber  die  Ode  hat  nichts 
specifisch  Christliches. 


44  Harnack,  Die  Oden  Salomos.    Text. 

meine  Augen,  o  Herr,  allezeit  auf  dich  (gerichtet),  ^denn  bei  dir 
sind  meine  Brüste  und  meine  Lust.  3\Yej;i(ie  nicht  ab  von  mir 
deine  Barmherzigkeit,  o  Herr,  und  nimm  nicht  von  mir  deineFreund- 
lichkeit;  ^reiche  mir,  o  Herr,  jederzeit  deine  Rechte  und  sei  mir 
Führer  bis  zum  Ende  nach  deinem  Willen.  ^Ich  will  wohlge- 
fällig sein  vor  dir  um  deiner  Herrlichkeit  und  um  deines  Namens 
willen.  ^Ich  will  errettet  werden  vom  Bösen,  und  deine  Sanft- 
mut, o  Herr,  bleibe  bei  mir  und  die  Früchte  deiner  Liebe.  ''Lehre 
mich  die  Lobgesänge  deiner  Wahrheit,  und  ich  will  Früchte 
bringen  durch  dich,  ^und  öffne  mir  die  Zither  deines  heiligen 
Geistes,  daß  ich  mit  allen  Tönen  dich  preise,  o  Herr,  ^und  ge- 
mäss der  Größe*  deiner  Barmherzigkeit  gib  mir  und  eile,  zu 
gewähren  unsere  Bitten;  und  du  vermagst  alles,  was  uns  nottut. 
Hallelujah. 

15. 

Wie  die  Sonne  die  Freude  für  diejenigen  ist,  die  ihren 
Tag  suchen,  so  ist  meine  Freude  der  Herr,  ^Jenn  er  ist  meine 
Sonne,  und  ihre  Strahlen  haben  mich  aufgerichtet,  und  ihr  Licht 
hat  alle  Finsternis  vertrieben  vor  meinem  Antlitz.  ^Ich  habe 
durch  ihn  meine  Augen  erworben  und  seinen  heiligen  Tag  ge- 
sehen. ^Mir  sind  Ohren  zuteil  geworden,  und  ich  habe  seine 
Wahrheit  gehört.  ^Es  ist  mir  die  Idee  der  Erkenntnis  zuteil 
geworden,  und  ich  bin  ergötzt  worden  durch  ihn**.  ^Ich  habe 
den  Weg  des  Irrtums  verlassen  und  bin  zu  ihm  gegangen  und 
habe  die  Erlösung  von  ihm  empfangen  ohne  Neid.  'Und  nach 
seiner  Gabe  hat  er  mir  gegeben,  und  nach  seiner  Herrlichkeit 
hat  er  mich  gemacht.     ^Ich  habe  Unvergänglichkeit  angezogen 


*)  wörtl.  ^Menge«.  **)  Mascul.,  also  auf  den  Herrn  gehend  wie 

auch  in  den  übrigen  Sätzen.    Harris:  »sie«. 

2.  »Meine  Brüste«   d.  h.  Gottes  Brüste,  s.  Ode  4.  8.  19.  35. 

4.  S.  Ps.  48,15.  Mit  Recht  bemerkt  Harris,  die  Ode  stehe  den 
kanonischen  Psalmen  näher  als  die  meisten  anderen,  ohne  doch  ein  Cento 
zu  sein. 

(Zu  Ode  15.) 

1.  Harris  vergleicht  Ps.  130,  6,  aber  schwerlich  mit  Recht. 

2.  Ps.  84,  12. 

3.  Durch  die  Erkenntnis-Mitteilung  ist  ihm  das  zu  Teil  geworden; 
also  ist  »der  heilige  Tag«  nicht  der  messianische  Tag. 

Bf.  S.  I.  Kor.  15,  53tf. 


Ode  14.  15.  16.  45 

durch  seinen  Namen  und  habe  die  Vergänglichkeit  abgelegt  durch 
seine  Güte.  ^Das  Sterbliche  ist  vernichtet  vor  meinem  Antlitz, 
und  die  Hölle  abgetan  durch  mein  Wort,  ^^und  aufgestiegen  ist 
im  Lande  des  Herrn  Leben  ohne  Tod,  ^^und  es*  ist  bekannt 
geworden  seinen  Gläubigen  und  ohne  Einschränkung  allen  denen 
gegeben,  die  auf  ihn  trauen.     Hallelujah. 

16. 

Wie  das  Werk  des  Landmanns  (das  Hantieren  mit)  dem 
Pfluge  ist,  und  das  Werk  des  Steuermanns  das  Ziehen**  des 
Schiffes,  ^so  ist  auch  mein  Werk  das  Lied  des  Herrn  in  seinen 
Lobgesängen,  meine  Kunstfertigkeit  und  meine  Arbeit  (bestehen) 
in  seinen  Lobgesängen,  ^denn  seine  Liebe  hat  mein  Herz  ernährt, 
und  bis  zu  meinen  Lippen  sprudelte  es  hervor  seine  Früchte. 
'*Denn  meine  Liebe  ist  der  Herr,  darum  will  ich  ihm  singen, 
^denn  ich  bin  stark  durch  seine  Lobgesänge,  und  ich  habe 
Glauben  an  ihn.  ^Ich  werde  meinen  Mund  öffnen,  und  sein  Geist 
wird  durch  mich  reden,  "^(von)  der  Herrlichkeit  des  Herrn  und 
seiner  Schönheit,  (von)  dem  Werk  seiner  Hände  und  der  Arbeit 
seiner  Finger,  ^(von)  der  Größe  seiner  Barmherzigkeit  und  der« 
Macht  seines  Wortes,  ^ßej^j^  (j^g  Wort  des  Herrn  durchforscht 
(beides),   das,   was   nicht  sichtbar  ist  und  (das),   dessen  Gedanke 

*)  nämlich  »das  Leben «r.  **)  das  wird  man  kaum  als  »Steuern« 

fassen  können,  eher  läßt  sich  vielleicht  Steuermann  als  »Schiffer«  über- 
setzen. 

9.  Es  muß  heißen  »durch  sein  Wort«.  Das  hält  anch  Harris  für 
wahrscheinlich;  aber  es  handelt  sieb  vielleicht  nicht  um  einen  Schreib- 
fehler, sondern  der  christliche  Interpolator  (s.  oben  zu  Ode  3.  7.  10)  wollte, 
daß  der  Psalm  als  von  Christus  gesprochen  aufgefaßt  werde;  allein  um 
V.  6  und  7  willen  ist  das  doch  wiederum  zweifelhaft  (s.  18,  1). 

(Zu  Ode  16.) 

Iff'.  Harris  vergleicht  stoische  Gedanken,  besonders  Epiktet,  und 
fährt  fort:  »I  am  almost  tempted  to  believe  that  our  Odist  knew  Epic- 
tetus,  Disc.  I,  16  (»I  must  sing  to  God;  that  is  my  proper  work«),  and 
had  christianised  it.  It  may  well  have  been  a  populär  religious  quotation 
in  the  latter  part  of  the  first  Century <?.  Aber  eben  weil  der  Gedanke  sehr 
nahe  liegt  und  weit  verbreitet  war,  braucht  man  nicht  an  literarische 
Abhängigkeit  zu  denken.  Kaum  wichtiger  ist  die  ebenfalls  von  Harris 
beigebrachte  Parallele  Clemens,  Protrept.  X,  100:  yeajgyei,  (pa^h,  si  yecoQybq 
ei,  aXXä  yv&Q-i  zöv  d-söv  yecoQyibv,  xal  tiXeT&l  6  xfjq  vavxiXiaq  i^ibv,  aXXa 
xbv  ovgavLOV  xvßeQvrjtrjv  naQaxaXwv. 


46  Harnack,  Die  Oden  Salomos.    Text. 

offen  darliegt;  ^^denn  das  Auge  sieht  seine  Werke,  und  das  Ohr 
hört  seinen  Gedanken.  ^^Er  hat  die  Erde  ausgebreitet  und  dem 
Wasser  Wohnung  im  Meer  angewiesen,  ^^er  hat  den  Himmel 
ausgespannt  und  die  Sterne  festgesetzt  und  die  Schöpfung  ge- 
ordnet und  aufgerichtet  ^^and  hat  geruht  von  seinen  Werken. 
i^Und  die  Geschöpfe  laufen  in  ihren  Bahnen  und  verrichten  ihre 
Werke  ^^und  kennen  nicht  Stillstand  noch  Müßigsein,  und  seine 
Heerscharen  gehorchen  seinem  Wort.  ^^Die  Schatzkammer  des 
Lichtes  ist  die  Sonne,  die  Schatzkammer  der  Finsternis  ist  die 
Nacht.  i^Die  Sonne  aber  hat  er  für  den  Tag  gemacht,  dass  er 
hell  sei,  die  Nacht  aber  führt  die  Finsternis  über  die  Erde  herauf, 
^^und  der  Wechsel  des  einen  mit  dem  andern  predigt*  die 
Schönheit  Gottes.  ^^Und  es  gibt  nichts  ausser  dem  Herrn,  denn 
er  war,  bevor  irgend  etwas  existierte,  ^o^jj^j  ^[^  Welten  sind 
durch  sein  Wort  entstanden  und  durch  den  Gedanken  seines 
Herzens.     Preis  und  Ehre  seinem  Namen.     Hallelujah. 

17. 

Ich  bin  gekrönt  von  meinem  Gott,  meine  lebendige 
Krone  (ist)  er,  2  und  ich  bin  gerechtfertigt  durch  meinen  Herrn, 
meine  unvergängliche  Erlösung  aber  (ist)  er.  ^Ich  bin  befreit 
von  dem  Nichtigen  und  bin  kein  Verdammter.  ^  Meine  Fesseln 
sind  zerschnitten  von  ihren  Händen**,  Antlitz  und  Gestalt  einer 

*)  Harris  verbessert  —  aJ^Ia^   d.  Hs.  »erfüllt«  in  —  >\?:>^^ifl^. 
**)  st.  ax^f^i].^   »ihren  Händen«   ist  wohl  besser    »seinen   Händen«    oder 
»seiner  Hand«  za  lesen. 


11  ff.  Parallelen  bei  den  Propheten  und  in  den  Psalmen,  s.  Ps.  104. 

15.  Harris  bemüht  sich,  hier  zu  zeigen,  daß  der  Sänger  die  Sabbats- 
ruhe nicht  mehr  gelten  lasse,  ja  antijüdische  Polemik  treibe,  also  ein 
Christ  sei!  Er  vergleicht  Justin,  Dial.  22,  wo  es  allerdings  in  antijüdischer 
Polemik  heißt,  daß  toc  ozoixeXa  ovx  aQyeZ  ovöh  ocißßaxiL,eL.  Allein  eben 
»Ol)  Gaßßarit,EL«  fehlt  an  unsrer  Stelle;  daher  ist  auch  an  antijüdische 
Polemik  nicht  zu  denken.    Die  Ode  ist,  wie  die  anderen,  jüdisch. 

20.  »Die  Welten«]  s.  Ode  7,  13.  Zur  ganzen  Schilderung  s.  I.  Clem.  20. 
(Zu  Ode  17.) 

Diese  Ode  ist  so  schwierig  wie  die  10.,  der  sie  nahe  steht. 

1.  S.  Ode  ]. 

2.  »Gerechtfertigt«]  s.  25,  11;  29,  5.     Zu  v.  3  s.  Rom.  8..  1. 

4.  »von  ihren  Händen«]  doch  wohl  Fehler  für  »von  seinen  Händen«.  — 
»neue  Person«]  durch  die  göttliche  Erlösung  ist  ein  neuer  Mensch  entstan- 
den, s.  V.  6;  28,  14;  41,  8. 


Ode  16.  17.  18.  47 

neuen  Person  habe  ich  angenommen,  bin  in  sie  hineingegangen 
und  bin  erlöst.  ^Und  der  Gedanke  der  Wahrheit  hat  mich  ge- 
führt, ich  bin  ihm  nachgegangen  und  nicht  in  die  Irre  geraten. 
^Und  alle,  die  mich  sahen,  waren  erstaunt,  und  ich  kam  ihnen 
vor  wie  ein  Fremder.  "^Und  der  mich  kannte  und  mich  großge- 
zogen hat,  (ist)  der  Erhabene  in  all  seiner  Vollendung,  und  er 
hat  mich  mit  Ehren  bedacht  in  seiner  Freundlichkeit  und  meine 
Erkenntnis  erhoben  bis  zur  Höhe  der  Wahrheit;  ^und  von  da  an 
hat  er  mir  den  Weg  seiner  Satzungen  gegeben,  und  ich  habe  die 
Türen  geöffnet,  die  verschlossen  waren,  ^und  habe  die  eisernen 
Riegel  zerbrochen;  mein  Eisen  aber  ist  glühend  geworden  und 
hat  sich  vor  mir  aufgelöst;  ^^und  nichts  erschien  mir  verschlossen, 
denn  die  Pforte  zu  allem  war  ich.  i^Und  ich  ging  zu  allen 
meinen  Gefangenen,  sie  zu  lösen,  daß  ich  keinen  übrig  ließe,  der 
gebunden  wäre,  oder  der  bände.  ^^Uj^j  {q}^  gab  meine  Erkenntnis 
ohne  Neid  und  mein  Gebet  in  meiner  Liebe.  ^^Und  ich  säte  aus 
in  die  Herzen  meine  Frucht  und  verwandelte  sie  in  mich,  und 
sie  empfingen  meinen  Segen  und  wurden  gerettet,  ^^und  sie 
scharten  sich  zu  mir  und  wurden  erlöst,  denn  sie  waren  für  mich 
die  Glieder,  und  ich  ihr  Haupt.  ^^Preis  dir,  unserm  Haupte, 
dem  Herrn,  dem  Gesalbten.     Hallelujah. 

18. 

Mein  Herz   ist    erhoben    durch    die   Liebe    zum    Herrn   und 


8.  »den  Weg  seiner  Satzungen«]  nicht  das  mosaische  Gesetz  kann 
gemeint  sein,  sondern  besondere  Anordnungen. 

9.  »mein  Eisen«]  kann  nicht  richtig  sein;  man  lese  »das  Eisen«. 

10.  »denn  die  Pforte  zu  allem  war  ich«]  Dieser  Übergang  ist  nahezu 
unerträglich.    Zur  Sache  s.  Joh.  10. 

11.  S.  Ode  10,  3.  Es  ist  möglich,  daß  hier  an  den  descensus  ad 
inferos  zu  denken  ist  (vgl.  Ode  42);  doch  ist  diese  Erklärung  nicht  not- 
wendig.   S.  Ephes.  4,  8. 

12.  »ohne  Neid«  s.  zu  Ode  3,  7  etc.  Zu  vgl.  sind  etwa  Stellen  wie 
Gal.  4,  19;  2,  20.  —  Man  kann  auch  übersetzen:  »Mein  Gebet  (war)  in 
meiner  Liebe«.    Der  Spruch  ist  auffallend. 

13a.  S.  Matth.  13,  3 ff.  —  13b.  »ich  verwandelte  sie  in  mich«]  Mystik! 
s.  Ode  3,  8.  —  »wurden  gerettet«]  man  kann  auch  übersetzen:  »lebten«. 

14.  »Glieder  und  Haupt«]  s.  Ode  10,  8;  L  Kor.  11,  3;  12,  27;  Rom. 
12,  5;  Ephes.  4,  20;  5,  23  etc.    Die  Yerse  11—14  sind  sicher  messianisch. 

(Zu  Ode  18.) 
1.  Durch  seinen  Namen  ist  zu  lesen. 


4§  Harnack,  Die  Oden  Salomos.    Text. 

ist  besser  gewordeo,  so  dass  ich  ihn  preise  durch  meinen*  Namen. 
2 Meine  Glieder  sind  stark  geworden,  so  daß  sie  nicht  fallen  vor 
seiner  Kraft.  ^Krankheiten  sind  meinem  Leibe  fern  geblieben, 
und  er  stand  vor  dem  Herrn  nach  seinem  Willen,  denn  sein 
Königreich  ist  wahrhaftig.  ^0  Herr,  um  der  Schwachen  willen 
nimm  nicht  von  mir  dein  Wort,  ^auch  halte  nicht  um  ihrer 
Werke  willen  von  mir  fern  deine  Vollendung.  ^Das  Licht  soll 
nicht  besiegt  werden  von  der  Finsternis,  auch  nicht  die  Wahr- 
heit vor  der  Lüge  fliehen.  ''Zum  Siege  wird  deine  Rechte  unsere 
Erlösung  machen,  und  du  wirst  von  überall  her  aufnehmen  ^und 
beschützen  jeden,  der  im  Unglück  festgehalten  ist.  ^Du  bist 
mein  Gott,  Falschheit  und  Tod  sind  nicht  in  deinem  Munde, 
10 sondern  Vollendung  ist  dein  Wille,  und  Nichtigkeit  kennst  du 
nicht,  i^enn  sie  kennt  dich  auch  nicht;  ^-und  du  kennst  keinen 
Irrtum,  ^^nur  weil  er  auch  dich  nicht  kennt.  ^^Und  wie  ein 
Blinder  erschien  die  Unwissenheit  und  wie  der  üble  Geruch  des 
Sumpfes;  ^^und  sie  meinten  von  ihr,  der  nichtigen,  daß  sie  groß 
sei,  i^und  auch  sie  kamen  in  ihrer  Gestalt  und  wurden  nichtig. 
Und  es  haben  Erkenntnis  diejenigen,  welche  wissen  und  nach- 
gedacht haben  ^''und  sich  nicht  befleckt  haben  in  ihren  Gedanken, 
weil  sie  im  Sinne  des  Herrn  geblieben  sind.  ^^Und  sie  haben 
über  diejenigen  gelacht^  die  im  Irrtum  wandelten,  ^^und  sie  haben 
die  Wahrheit  verkündet  aus  der  Eingebung  heraus,  die  ihnen  der 
Höchste  eingegeben  hat.  Preis  und  Herrlichkeit  seinem  Namen. 
Hallelujah. 

19. 
Ein  Becher  Milch  ist  mir  gebracht   worden,   und    ich   habe 
ihn  getrunken  in  der  Süßigkeit  der  Güte  des  Herrn.    ^Der  Sohn 

*)  Harris  in  der  Übers,  »seinen  Namen«-. 


3.  »er  stand«]  Sinn?  der  Leib?    Besser:  »ich  stand».  —  »denn  sein 
Königreich  ist  wahrhaftig«]  Zusammenhang? 

4.  »um   der   Schwachen  willen«]     Die  Schwachen  sind  hier  augen- 
scheinlich die  Schlechten,  s.  24,  7. 

16a.  Sinn:  weil  sie  die  Unwissenheit,  die  doch  nichtig  ist,  für  etwas 
Großes  hielten,  nahmen  sie  sie  an  und  wurden  nun  selbst  nichtig. 
18.  »gelacht«  s.  Prov.  1,  26;  Ps.  2,  4;  37,  13;  59,  9. 

(Zu  Ode  19.) 
1 — 5.  Da  der  Sohn  in  Ode  3,  9  und  sonst  interpoliert  ist  und  da  er 
in  dem  merkwürdigen,  breit  ausgeführten  Bilde  hier  nur  in  dem  kurzen 


Ode  18  und  19.  49 

ist  der  Becher,  und  er,  der  gemolken  wurde,  der  Vater;  ^and  es 
liat  ihn  gemolken  der  heilige  Geist,  denn  seine  Brüste  waren  yoII, 
und  es  hätte  sich  nicht*  geziemt,  daß  seine  Milch  achtlos  ver- 
schüttet wurde.  ^Der  heilige  Geist  hat  seinen  Busen  geöffnet 
und  hat  die  Milch   der  beiden  Brüste  des  Vaters  gemischt  und 


*)  Harris  übersetzt:  »es  war  nötig  für  ihn,  daß  seine  Milch  genügend 
abgelassen  wurde«,  indem  er  j.  in  «uiu  ändert  und  ^).n  a=iw  mit  i^^j>aaIO 
verwechselt. 


und,  wie  es  scheint,  nichtssagenden  Satze  steht:  »Der  Sohn  ist  der  Becher«, 
der  ohne  jede  Störung  ausgeschieden  werden  kann,  so  liegt  die  Annahme 
nahe,  jener  Satz  sei  eine  Interpolation.  Das  Bild  findet  sich  auch  sonst 
in  den  Oden,  wenn  auch  nicht  so  ausgeführt  (s.  Ode  4.  8.  14.  35).  Allein 
obgleich  die  Personiücation  des  Geistes  und  das  Prädicat  »heilig«  für  ihn 
auch  jüdisch  ist  und  obgleich  auch  im  Judentum  Gott  »Vater«  heißt,  so 
ist  doch  die  runde  Bezeichnung  »der  Vater«,  »der  heilige  Geist«  —  zumal 
nebeneinander  gesetzt  —  schwerlich  jüdisch.  Also  wird  auch  »der  Sohn« 
hier  ursprünglich  sein.  Dann  sind  die  Verse  1 — 5  christlich,  und  dies  ist 
um  so  wahrscheinlicher,  als  die  folgenden  Verse  christlich  sind.  Hier 
haben  wir  also  eine  von  Anfang  bis  zum  Ende  christliche  Ode,  die  unter 
die  anderen  eingemengt  ist.  Ist  sie  auch  in  ihrer  ersten  Hälfte  mit 
einigen  von  ihnen  verwandt  (s.  o.),  so  sticht  sie  doch,  wie  auch  Harris 
gesehen  hat,  im  ganzen  von  ihnen  ab  und  zeigt,  daß  sie  nicht  Geist  von 
ihrem  Geist  ist. 

4.  »seinen  Busen«]  im  Syr.  steht  das  Fem.;  also  auf  den  h.  Geist  be- 
zogen; allein  das  ist  unmöglich  —  der  Geist  zieht  ja  die  Milch  des  Vaters 
ab;  daß  er  seine  eigene  mit  ihr  vermischt,  ist  nicht  anzunehmen;  man 
muß  das  Mascul.  einsetzen.  —  »Die  beiden  Brüste  des  Vaters«]  Harris 
denkt  an  die  beiden  Testamente  und  wittert  eine  polemische  Absicht  des 
Verfassers;  allein  das  ist  wohl  nicht  richtig;  denn  unsere  Ode  ist  älter 
als  das  Neue  Testament,  und  wenn  die  beiden  Testamente  gemeint  wären, 
würde  der  Verfasser  sich  wohl  deutlicher  ausgedrückt  haben.  Die  »Mi- 
schung« aus  der  Milch  der  beiden  Brüste  ist  allerdings  auffallend  und  der 
Verfasser  mag  sich  etwas  Besonderes  dabei  gedacht  haben;  aber  wir  wissen 
nicht  was.  Zur  Sache  s.  Clemens,  Paedagog.  I,  6,  43:  rj  XQOcp^  zb  yäXa 
zov  naxQÖq  ....  snl  xöv  kaS^ixrjöea  fxa'Qöv  zov  naxQÖq  xöv  Xöyov  xaxa- 
(fEvyofiev  .  .  .  f^övog  rjfxlv  xolq  vrjmoiq  xö  yaXa  xyq  dydjtrjg  /o^T/yft,  xal 
ovxoL  Log  dXrjS-ibg  fiaxagioi  fiövoL,  o(JOl  xovzov  S^T]Xd^ovac  xöv  /laotöv,  vgl. 
auch  das  Folgende,  45:  xib  ovv  yaXaxXL,  xy  xvQiax^  xgocp^,  evS-vg  fisv  dno- 
xvi]&svxeg  xiS-Tjvovf/ed^a  .  .  .  xoTg  t,7jxovaLV  vrinioig  xöv  Xöyov  ab  naxQixal 
xfjg  (piXav&QCDKtag  d-rjXal  ;fop??/oi;ai  xö  ydXa.  Weder  hier  noch  in  den 
Paralielstellen  in  den  Oden  ist  ein  »Milch-Ritus«,  auf  den  angespielt  wäre, 
anzunehmen  (Harris  hält  das  für  möglich),  sondern  es  handelt  sich  ledig- 
lich um  ein  Bild. 

Texte  u.  Untersuchungen  ete.  35,  4,  4 


50  Harnack,  Die  Oden  Salomos.    Text. 

hat  die  Mischung  der  Welt  gegeben,  ohne  daß  sie  es  wußte; 
^und  die,  welche  sie  empfingen  in  ihrer  Fülle,  sind  die  zurRechten^ 
^Er  umarmte(?)*  den  Leib  der  Jungfrau,  und  sie  ward  schwanger  und 
gebar,  und  die  Jungfrau  wurde  Mutter  mit  vielen  Gnaden.  'Und 
sie  ward  schwanger  und  gebar  einen  Sohn,  ohne  Schmerzen  zu 
haben,  ^und  weil  es  nicht  aus  Unbedachtsamkeit  geschehen  war, 
daß**  sie  keine  Geburtshelferin  gesucht  hatte,  da  er  sie  am 
Leben  erhielt***,  gebar  sie  mit  eigenem  Willen,  als  wäre  sie  ein 

*)  Harris:  »öffnete«,  woher  diese  Übersetzung?  Das  syr.  Lexikon 
gibt  für  das  Verbum  ^a^  keine  hier  verwendbare  Bedeutung  an,  im 
Targum  bed.  das  Piel  tpi^  »umarmen«.  **)  Hs.  iJo,  vielleicht  besser: 

|3?   zu  lesen.  ***)  vielleicht  geradezu:  »da  er  ihr  als  Geburtshelfer  bei- 

stand«, denominativ  von  ]L^at  »Geburtshelferin«. 


5.  Man  kann  Matth.  25,  33  in  bezug  auf  die  »Rechte«  vergleichen. 

6.  Die  zweite  Hälfte  der  Ode,  die  hier  beginnt,  hat  mit  der  ersten 
höchstens  einen  losen  Zusammenhang,  das  Ganze  ist  also  eine  Compilation, 
s.  den  Hymnus  am  Schluß.  Sie  ist  auch  christlich;  denn  es  ist  in  hohem 
Grade  unwahrscheinlich,  daß  bereits  in  der  messianischen  Dogmatik  des 
Judentums  die  Entstehung  und  Geburt  des  Messias  so  ausgebildet  war; 
absolut  unmöglich  ist  es  freilich  nicht.  —  »er  umannte«]  der  Geist,  der 
also  hier  männlich  erscheint,  wie  Luk.  1.  Welches  griechische  Yerbum 
hier  gestanden  hat,  ist  ungewiß;  Lactantius  hat  die  Stelle  so  citiert:  »Jn- 
firmatus  est  uterus  virginis  et  accepit  fetum,  et  gravata  est  et  facta  est 
in  multa  miseratione  mater  virgo«.  Harris  vermutet,  daß  das  griechische 
Wort  ivExoXmoS^r]  war.  —  »mit  vielen  Gnaden«]  s.  Luk.  1,  30:  evQSg  yägiv 
naga  xib  d^Eoj. 

7.  »ohne  Schmerzen  zu  haben«]  Dieser  Zug  tritt  in  der  älteren 
apokryphen  Literatur  zurück,  doch  s.  Acta  Petri  c.  Sim.  24:  »neque  vocem 
illius  audivimus  neque  obstetrix  subit.«  S.  Walter  Bauer,  Das  Leben 
Jesu  im  Zeitalter  der  NTlichen  Apokr.  (1909)  S.  67  ff.  Das  gebärende  Weib 
in  Apok.  Job.  12,  2  schreit  und  hat  Qaal. 

8.  Die  Stilisierung  ist  dunkel,  klar  aber  der  Sinn  (unrichtig  wohl 
Harris:  »and  becaiise  she  was  not  sufficiently«  prepared  [perhaps:  »and 
because  there  was  not  (pain)  she  was  snfficient«],  and  she  had  not  sought 
a  midwife  —  for  He  brought  her  to  bear  —  she  bi-ought  forth,  as  if  she 
were  a  man  etc.«).  Der  Verfasser  ist  also  der  Meinung,  eine  Hebamme 
sei  ohne  Schuld  der  Maria  nicht  anwesend  gewesen,  s.  Protevang. 
Jacobi  19.  20.  Seltsam  ist  der  Schlußgedanke  des  Verses  ausgedrückt ;  ge- 
meint ist  wohl,  daß  der  Geburtsact  sich  bei  ihr  so  selbständig  vollzog, 
wie  der  Zeugungsact  beim  Manne.  —  Diese  Vorstellungen  vom  Geburts- 
act Christ  waren  bereits  im  Anfang  des  2.  Jahrhunderts,  und  vielleicht 
schon  früher  vorhanden. 


Ode  19  und  20.  51 

Mann.  ^Und  sie  gebar  (ihn)  in  Beweisung  und  erwarb  (ihn)  in 
großer  Macht  ^^und  sie  liebte  (ihn)  in  Erlösung*  und  behütete 
(ihn)  in  Freundlichkeit  und  zeigte  (ihn)  in  Größe.     Hallelujah. 

20. 

Ich  bin  ein  Priester  des  Herrn,  und  ich  leiste  ihm  priester- 
lichen Dienst,  und  ich  bringe  ihm  dar  das  Opfer  seines  Gedankens; 
2  denn  sein  Gedanke  ist  nicht  wie  (der  Gedanke  der)  Welt,  auch 
nicht  wie  (der  Gedanke  des)  Fleisches,  auch  nicht  wie  (derer), 
die  fleischlich  schaffen.  ^Das  Opfer  des  Herrn  ist  seine  Gerech- 
tigkeit und  die  Reinheit  des  Herzens  und  der  Lippen.  ** Bringe 
deine  Nieren  dar  ohne  Tadel,  und  dein  Inneres  soll  kein  Inneres 
zwingen,  und  deine  Seele  soll  keine  Seele  zwingen.  ^Du  sollst 
keinen  Fremdling  erwerben  um  den  Preis**  deiner  Seele***  und 
auch  nicht  suchen^  deinen  Nachbar  zu  verzehren;  ^auch  sollst 
du  ihm  nicht  die  Decke  seiner  Blöße  rauben.  'Ziehe  aber  an 
die  Güte   des  Herrn   ohne  Neid  und  komme  zum  Paradiese  und 


*)  Harris  empfiehlt  für  |.l.c9a>s  :  Iä^^oä  »Windeln«  zu  lesen;   aber 

das   ist   durch   die   parallelen  Ausdrücke    ausgeschlossen.  **)   statt 

|.^i^   ist  wohl  besser  {.^lot^  zu  lesen.        ***)  Harris  corrigiert  in  der 
Übers,  »deines  Silbefs«^. 


9.  Hier  haben  wir  einen  kleinen  fünfgliedrigen  Hymnus  in  der  Ode 
zu  erkennen,  der  in  der  Form  an  I  Tim.  3,  16  erinnert.  —  »in  Beweisung«] 
d.  h.  offenkundig.  —  »in  Erlösung«]  ist  nicht  möglich;  aber  welches  Wort 
hat  dafür  gestanden?  —  Harris  will  auch  in  der  zweiten  Hälfte  der 
Ode  polemische  Absichten  erkennen;  allein  sicher  sind  solche  keineswegs. 

(Zu  Ode  20.) 

1.  Daraus,  daß  der  Verf.  hier  das  Priestertum  in  geistlichem  Sinne 
faßt,  folgt  nicht,  daß  er  das  berufsmäßige  Priestertum  förmlich  verwirft 
(s.  seine  Verehrung  für  den  Tempel  in  Ode  4  und  6). 

2.  S.  -Job.  14,  27.  —  3.  »seine  Gerechtigkeit«]  »seine«  zu  tilgen. 
4b.  Richtet  sich  gegen  die  Gewalttätigkeit  im  Allgemeinen.    S.  zum 

Folgenden  Exod.  22. 

5.  Es  ist  sachlich  ein  bedeutender  Unterschied,  ob  man  mit  Harris 
»Silber«  statt  »Seele«  einsetzt.  Ein  Grund  für  diese  Correctur  —  nach 
ihr  wäre  die  Sklaverei  überhaupt  verboten  —  liegt  nicht  vor.  So  wie  der 
Text  lautet,  verbietet  er  die  Erwerbung  eines  Sklaven  nur,  sofern  sie 
seelenverderblich  ist,  weil  der  Fremdling  für  den  Israeliten  zum  Verführer 
werden  kann.  Solche  sittliche  Ermahnungen,  wie  v.  4 — 6,  sind  in  den 
Oden  sonst  nicht  zu  finden. 

7.  Vgl.  Ode  11  und  1.  —  Selbst  Harris  erklärt  zu  diesem  Psalm: 
»one  couldnot  say  of  it.  taken  by  itself,  thatit  was  necessarily  Christian; 

4* 


52  Harnack,  Die  Oden  Salomos.    Text. 

mache  dir  eine  Krone  von  seinem  Baume  ^und  setze  sie  auf  dein 
Haupt  und  sei  fröhlich  und  stütze  dich  auf  seine  Sanftmut,  und 
Ehre  wird  vor  dir  hergehen,  ^Und  du  wirst  empfangen  von 
seiner  Freundlichkeit  und  seiner  Güte,  und  es  soll  dir  wohlgehen 
in  Wahrheit  durch  den  Preis  seiner  Heiligkeit.  Preis  und  Ehre 
seinem  Namen!     Hallelujah. 

21, 

Meine  Arme  habe  ich  zur  Höhe  erhoben,  zur  Gnade  des 
Herrn,  denn  er  hat  meine  Bande  von  mir  weggeworfen,  und  mein 
Helfer  hat  mich  erhöht  zu  seiner  Gnade  und  zu  seiner  Erlösung. 
2 Und  ich  habe  abgelegt  die  Finsternis  und  augezogen  das  Licht. 
^Und  es  sind  mir  Glieder  zuteil  geworden  zu  meiner  Seele,  in 
denen  kein*  Schmerz,  auch  keine  Pein  und  keine  Leiden  sind. 
^Und  besonders  hilfreich  war  für  mich  der  Gedanke  des  Herrn 
und  seine  unvergängliche  Gemeinschaft,  ^und  ich  wurde  erhoben 
in  sein  Licht  und  wirkte  vor  seinem  Antlitz,  ^und  ich  war  ihm 
nahe,  ihn  preisend  und  ihn  verkündend.  ''Mein  Herz  floß  über 
und  fand  sich  in  meinem  Munde  und  stieg  empor  auf  meine 
Lippen,  und  die  jauchzende  Begrüßung  des  Herrn  wuchs  auf 
meinem  Angesicht  und  sein  Preis.     Hallelujah. 

22. 

Er,    der    mich    herabbrachte    aus    der    Höhe,    wird    mich 


*)   Hs.  fälschlich    »ist«    statt    »nicht  ist  (sind)« 


though  its  affinities  are  with  Psalms  that  are  definitely  Christian <r.  Er 
hält  ihn  also  doch  für  christlich;  andererseits  sagt  er  aber,  der  Vei fasser 
könne  wegen  v.  If,  und  v,  5  ein  Essener  sein.     Die  Ode  ist  jüdisch, 

(Zu  Ode  21.) 

3.  «Glieder«]  =  der  Leib,  s.  zu  Ode  25,  8  (auch  17,  4;  18,  2f.).  Es  ist 
der  Leib  der  Unsterblichkeit  gemeint.  Harris  bemerkt:  »It  is  impossible 
to  decide  definitely  from  the  reading  of  the  Psalm  -whether  it  is  Christian 
or  Jewish:  if  he  was  a  Christian,  he  was  a  very  joyous  Chiistian;  if  he 
was  a  Jew,  he  knew  the  salvation  of  Israel  that  comes  out  of  Zion,  and 
had  the  dew  of  Heaven  upon  his  vineyard« .   Die  Ode  hat  nichts  Christliches. 

(Zu  Ode  22.) 

Diese  Ode  ist  auch  in  K  erhalten. 

1.  Es  ist  wohl  an  Präexistenz  zu  denken  (s.  28,  15;  41,  15 f.);  aber 
ob  der  Messias  hier  spricht,  ist  sehr  fraglich;  jedenfalls  ist  an  Jesus 
Christus  nicht  zu  denken.  Auch  Harris  sagt:  »There  is  nothing  defini- 
tely Christian  about  the  Psalm  .  . .;  it  seems  to  be  a  Jewish  product,  or 
at  loast  the  work  of  a  Judaeo-Christian«[?]. 


i 


Ode  21  und  22.  53 

auch  hinaufführen  aus  den  Niederungen,  2 er,  der  die  in  der  Mitte 
befindlichen  Dinge  sammelt,  der  tut*  mich  auch  (mitten)  hinein. 
2 Er,  der  meine  Feinde  und  meine  Widersacher  zerstreut,  "^ist  der, 
der  mir  die  Macht  gab  über  die  Fesseln,  sie  zu  lösen.  ^Der  du 
durch  meine  Hände  den  siebenköpfigen  Drachen  bezwangst,  du 
hast  mich  auch  über  seine  Wurzeln  gestellt,  daß  ich  seinen 
Samen  austilgen  möchte.  ^Du  warst  daselbst  und  halfst  mir, 
und  allerorten  ward  dein  Name  von  mir  gesegnet.  "^  Deine  Rechte 
hat  sein  schlimmes  Gift**  zerstört,  und  deine  Hand  hat  den  Weg 
für  die  geebnet,  die  an  dich  glauben.  ^Du  hast  sie  zusammen- 
gebracht aus  den  Gräbern  und  sie  von  den  Toten  gesondert. 
^Du  hast  die  erstorbenen  Gebeine  genommen  und  sie  mit  Leibern 
überkleidet;  ^^und  sie  waren  unbeweglich,  und  du  hast  ihnen 
Hilfe***  zum  Leben  gegeben.  ^^ Unvergänglich  ist  dein  Weg 
geworden  und  dein  Antlitz  f.  Du  hast  deine  Welt  zur  Ver- 
nichtung geführt,  damit  alles  aufgelöst  und  erneuert  würde,  ^^und 


*)  Der  Kopte:    »hat    mich    belehrt«;    somit  wäre    es    möglich,    daß 
wir    mit  Harris    |?5o   statt  |.ii05o    zu    lesen    hätten.  **)   d.    Kopte: 

»Gift  des  Verleumders«.  ***)  d.  Kopte:  »Lebenskraft«.  f)  so  möchte 

ich  mit  dem  Kopten  trennen,  denn  y-so  .  j^  ist  Mascul.  und  kann  nicht  mit 
der  Femininform  iwi^u]  verbunden  werden.  Harris:  »dein  Antlitz  brachte 
die  "Welt  zur  Vernichtung«. 


2.  Die  Lesart  von  K:  »der,  welcher  die  in  die  Mitte  befindlichen 
Dinge  dorthin  getragen  hat,  hat  mich  über  sie  belehrt«,  ist  um  einen 
Grad  unverständlicher  als  die  von  S.  Ist  die  Erde  gemeint  als  die  Mitte 
zwischen  Himmel  und  Unterwelt?  Ich  verstehe  den  Vers  nicht,  ziehe  aber 
S  vor. 

5.  Ob  unter  dem  Drachen  ein  bestimmter  höllischer  Feind  gemeint 
ist  oder  der  Satan,  ist  unsicher;  letzteres  ii=t  wahrscheinlich;  s.  Hermas, 
Vis.  IV,  Test.  Äser  7:  iv  fjavxicc  avviQißcov  zt]v  xe(pal^v  xov  ÖQaxov- 
xoq,  etc. 

5b.  »Wurzeln«]  das  Bild  ist  seltsam;  gemeint  sind  die  Ursprünge, 
aus  denen  er  sich  neu  zu  bilden  vermag.    S.  38,  18  f. 

6.  Die  LA  von  K:  »und  an  allen  Orten  umgab  mich  Dein  Name«, 
ist  vorzuziehen. 

9.  Fleischesauferstehung  der  Gerechten. 

11.  »und  dein   Antlitz«]  ist  unverständlich;   aber  K  und  S  lesen  so. 

12.  K  bietet  statt  »dein  Felsen«  vielmehr  »dein  Licht«;  da  das  Licht 
als  Fundament  unverständlich  und  da  die  Pistis  Sophia  sich  mit  dem  Licht 
so  viel  zu  schaffen  macht,  so  scheint  die  LA  von  S  glaubwürdiger;  aber 


54  Harnack,  Die  Oden  Saloinos.    Text. 

die  Grandlage  für  alles  dein  Felsen  würde,  und  auf  ihn  hast  du 
dein  Reich  gebaut,  und  es  ist  der  Wohnplatz  der  Heiligen. 
Hallelujah. 

23, 

Die  Freude  gehört  den  Heiligen,  und  wer  wird  sie  an- 
ziehen, außer  ihnen  allein?  2j)ie  Gnade  gehört  den  Auser- 
wählten, und  wer  wird  sie  nehmen,  außer  denen,  die  auf  sie 
trauten  von  Anfang  an?  ^Die  Liebe  gehört  den  Auserwählten, 
und  wer  wird  sie  anziehen,  außer  denen,  die  sie  beseßen  haben  von 
Anfang  an?  ^ Wandelt  in  der  Erkenntnis  des  Höchsten  ohne  Neid  zu 
seiner  Freude  und  zur  Vollkommenheit  seiner  Erkenntnis.  ^Und 
sein  Gedanke  war  wie  ein  Brief,  sein  Wille  kam  herab  vom 
Höchsten  und  war  gesandt  wie  ein  Pfeil  vom  Bogen,  der  mit 
Kraft  abgeschossen  ist.  ^ünd  es  stürzten  sich  auf  den  Brief 
viele  Hände,  ihn  zu  faßen,  zu  nehmen  und  zu  lesen.  "Und  er 
entfloh  ihren  Fingern,  und  sie  fürchteten  sich  vor  ihm  und  vor 


was  ist  unter  dem  Felsen  Gottes  zu  verstehen?  Die  LA  von  S  klingt  an 
Matth.  16  an;  doch  ist  das  wohl  nur  zufällig.  K  bietet:  »Du  hast  Deinen 
Reichtum  (s.  41,10:  »sein  Reichtum  hat  mich  erzeugt«;  9,4:  «seid  reich 
in  Gott«;  11,9.  14:  »im  Paradies  ist  der  Reichtum  der  Lust  des  Herrn«) 
auf  sie  gebaut,  und  sie  sind  ein  heiliger  Wohnort  geworden«.  Diese  LA 
ist  viel  weniger  glatt  als  die  von  S,  aber  vielleicht  doch  die  richtige.  Non 
liquet.  Harris  sucht  eine  concrete,  bekannte  geschichtliche  Situation  für 
diesen  Psalm  zu  ermitteln;  aber  das  ist  hoffnungslos,  und  er  selbst  zieht 
den  Versuch  halb  zurück,  indem  er  meint,  es  könne  auch  an  den  Descensus 
ad  inferos  gedacht  werden.  Das  scheint  mir  weniger  wahrscheinlich  trotz 
einiger  Verse,  die  man  so  deuten  kann.  —  Von  dieser  Ode  sind  in  K  die 
Originalworte  dvziöixovQ,  iqovaiav,  enaza^s,  OTtEQfxa,  tiiozolq,  xacpoiq,  ocußa, 
ivE^yaiav,  aliova  erhalten.  Letzteres  (=  Welt)  ist  nicht  unwichtig  (v.  11).  — 
Vergleichen  kann  man  Jes.  26,  5;  Ps.  89,  11;  54,  6;  20,  2;  25,  8.  9;  Ezech. 
37,  12.  13;  Ps.  18,  31  etc. 

(Zu  Ode  23.) 

1 — 4.  Diese  Verse  passen  nicht  zu  den  Folgenden. 

5.  Der  Sänger  sieht  in  der  Offenbarung  des  göttlichen  Gedankens 
bzw.  Ratschlusses  ein  ungeheuer  Plötzliches.  Daß  er  mit  dem  Brief  etwas 
Bestimmteres  meint,  ist  nicht  ersichtlich. 

6  f.  Man  denkt  an  den  Pandora-Mythus.  Zu  vgl.  ist  Apok.  Joh.  5, 1  ff'., 
aber  die  Verwandtschaft  ist  nicht  groß. 

7  ff".  Das  Bild  ist  nicht  einheitlich  ausgeführt;  erst  suchen  sie  den 
Brief  zu  erhaschen,  dann  geraten  sie  in  Furcht  des  Siegels  wegen  (s.  4,8; 


Ode  23.  55 

dem  Siegel,  das  darauf  war,  ^weil  sie  nicht  die  Macht  hatten 
sein  Siegel  zu  lösen,  denn  die  Kraft,  die  über  dem  Siegel  war, 
war  stärker  als  sie.  ^Es  gingen  also  hinter  dem  Brief  her  die- 
jenigen, die  ihn  gesehen  hatten,  damit  sie  wüßten,  wo  er  bliebe, 
und  wer  ihn  lesen  und  wer  ihn  hören  würde.  ^'^Ein  Rad  (Wirbel- 
wind?) aber  nahm  ihn  auf(?)  und  kam  über  ihn,  ^^und  es  war  mit 
ihm  das  Zeichen  der  Königsherrschaft  und  der  Regierung,  ^^y^^j 
alles,  was  das  Rad  in  Bewegung  setzen  wollte,  das  mähte  es  nieder 
und  schnitt  es  ab.  ^^Und  es  raffte  die  Menge  dessen  zusammen, 
das  ihm  entgegenstand,  und  es  überdeckte  Ströme  und  überschritt 
sie,  es  entwurzelte  viele  Wälder  und  machte  den  Weg  breit. 
*^Das  Haupt  stieg  hinab  zu  den  Füßen,  weil  bis  zu  dem  Fuße 
das  Rad  gelaufen  war,  und  was  ein  Zeichen  an  ihm  war.  ^^Der 
Brief  aber  war  ein  Empfehlungschreiben,  weil  (darin)  zusammen- 
genommen waren  alle  Orte.  ^*^ünd  an  seiner  Spitze  erschien 
das  Haupt,  das  offenbart  war,  und  der  Sohn  der  Wahrheit  vom 
Vater,  dem  Allerhöchsten,  ^^und  er  erbte  alles  und  nahm  Besitz 
davon;  der  Plan  vieler  aber  wurde  vereitelt.  ^^Es  zeigten  sich 
aber  viele  Abtrünnige  frech,  und  sie  entflohen,  und  die  Ver- 
folger und  die,  welche  im  Zorn  waren,  gingen  zugrunde.  ^^Und 
der  Brief   war    eine    große   Tafel,   vollständig   geschrieben    vom 


8,  16),  obgleich  der  Brief  gar  nicht  in  ihren  Händen  ist.  Sie  wittern  Un- 
heil, ziehen  sich  aber  doch  nicht  zurück,  sondern  wollen  wissen,  was  mit 
dem  Briefe  wird  und  was  in  ihm  steht. 

10 — 14.  Diese  Schilderung  ist  mir  völlig  unverständlich;  ich  muß 
daher  auf  eine  Erklärung  trotz  aller  Anläufe  verzichten.  Besonders  un- 
verständlich ist  (außer  v.  12j  das  Verhältnis  des  Briefes  zum  rollenden  Rad 
(Wirbelwind?  s.  Ps.  77,  19:  (pojvfj  zT/g  ßQovvfjq  oov  iv  xqoxöj)  Es  scheint 
das  messianische  Gericht  (s.  v.  11)  abbildea  zu  sollen,  bevor  der  Herr  selbst 
erscheint,  s.  v.  14.  Wie  kommt  »das  Zeichen«  hierher  (s.  27,  2;  29,  7; 
39,6;  42,2)  und  was  bedeutet  es  hier?  Ist  unter  »den  Füßen«  die  Unter- 
welt zu  verstehen,  zu  der  das  Haupt  nun  herabsteigt?     Schwerlich. 

15.  »ein  Empfehlungsschreiben«]  d.  h.  wohl  »wie  ein  Empfehlungs-  d.  h. 
Rundschreiben«,  welches  viele  Adressen  hat;  der  Brief  bezog  sich  auf  die 
ganze  Welt  (»alle  Orte«). 

16.  »und  der  Sohn  der  Wahrheit«]    Das    sieht   wie    ein  Zusatz    aus. 

17.  »er  erbte  alles«]  s.  Ps.  2,  8. 

19.  Dieser  Vers  ist  sicher  christlich  und  ein  Zusatz;  denn  nachdem 
in  V.  15  der  Brief  schon  einmal  beschrieben  war,  folgt  nun  eine  neue 
Beschreibung,  die  außerdem  ganz  anders  lautet.  Jetzt  soll  man  sich  den 
Brief  nach  Analogie  der  Gesetzestafeln  vorstellen.     Die  christliche  Inter- 


56  Harnack,  Die  Oden  Salomos.    Text. 

Finger  Gottes,  und  der  Name  des  Vaters  auf  ihr  und  des 
Sohnes  und  des  heiligen  Geistes,  zu  herrschen  in  alle  Ewigkeit. 
Hallelujah. 

24. 

Die  Taube  flatterte  über  dem  Gesalbten,  denn  er  war 
für  sie  das  Haupt,  und  sang  Lob  über  ihn,  und  ihre  Stimme 
wurde  gehört.  ^Und  es  fürchteten  sich  die  Einwohner  und  die 
Seßhaften  erschraken,  ^und  der  Vogel  ließ  seine  Schwingen 
(müssig),  und  alles  Gewürm  starb  in  seiner  Höhle,  und  die  Ab- 
gründe, die*  verborgen  gewesen  waren,  öffneten  sich  und  suchten 


*)  Es  ist  mit  Harris  statt  r,A^^Z]o  besser  caülsZI?   zu  lesen,  sonst 
wäre  zu  übers.:  »und  die  Abgründe  öffneten  sich  und  wurden  bedeckt«. 


polation  mag  schon  v.  16  beginnen;  aber  es  ist  unmöglich  zu  sagen,  wie 
der  ursprüngliche  Text  gelautet  hat. 

(Zu  Ode  24.) 

1  f.  Diese  Ode  bereitet  dem  Verständnis  die  größten  Schwierigkeiten 
oder  vielmehr,  sie  ist  als  Ganzes  und  in  mehreren  Einzelheiten  völlig  un- 
verständlich. Gleich  der  erste  Vers  ist  ganz  dunkel.  Ist  an  die  Erzählung 
von  der  Taufe  Christi  gedacht?  So  scheint  es;  aber  nicht  nur  das  Fol- 
gende stimmt  dazu  gar  nicht,  sondern  auch  die  Aussage,  daß  der  Messias 
das  Haupt  der  Taube  sei,  ist  auffallend.  Ist  sie  als  sein  Bote  gedacht? 
Wenn  aber  die  Stimme  der  Taube  die  Stimme  des  Gerichts  ist,  welches 
sich  nun  sofort  vollzieht,  darf  dann  noch  an  die  Taufe  Jesu  gedacht 
werden?  Muß  nicht  ein  ganz  anderer  Zusammenhang  zwischen  Taube 
und  Messias  bestehen  als  der  in  der  evangelischen  Geschichte  voraus- 
gesetzte, so  daß  diese  Geschichte  ausscheidet?  Dann  müßte  der  unsrer 
Ode  zugrunde  liegende  Mythus  umgekehrt  für  die  christliche  Taufgeschichte 
herangezogen  werden.  Daß  von  der  Taube  gesagt  wird,  daß  sie  Lob  über 
den  Messias  gesungen  habe,  spricht  für  die  Beziehung  auf  die  evangelische 
Taufgeschichte;  aber  das  ist  auch  der  einzige  übereinstimmende  Ziig. 
Daß  die  Stimme  der  Taube  gehört  wurde,  leitet  schon  zu  etwas  Fremdem 
über.  Ist  nicht  das  Flattern  über  dem  Gesalbten  eine  christliche  Inter- 
polation in  der  rein  jüdischen  Ode,  so  daß  der  Anfang  einfach  gelautet 
hat:  »Die  Taube  flatterte  über  der  Erde,  und  ihre  Stimme  wurde  gehört«? 
Dann  ist  an  die  rabbinische  Vorstellung  vom  h.  Geist  als  Taube,  vielleicht 
auch  an  die  syrischen  und  phönizischen  Vorstellungen  von  der  Taube  als 
göttliche  Botin  und  Gehilfin  zu  denken.  (Von  Gottes  Fittichen  ist  28,  G  die 
Rede).  Dazu  paßt  auch  v.  2,  ja  dieser  Vers  verlangt  geradezu  die  Con- 
jectur  »Erde«.     Also  ist  v.  1   christlich  interpoliert. 

3.  Die  Taube  erscheint  hier  als  der  Lebensgeist;  wenn  sie  ihre 
Schwingen  müßig  läßt,  tritt  der  Tod  ein.     Aber  von  hier  ab  ist  die  Ver- 


Ode  24.  57 

den  Herrn  (ängstlich)  wie  Gebärende;  ^und  es  wurde  ihnen  nicht 
Speise  gegeben,  denn  es  war  keine  für  sie  vorhanden.  ^Und 
man  versiegelte  die  Abgründe  mit  dem  Siegel  des  Herrn,  und 
es  gingen  zugrunde  durch  diesen  Gedanken  sie,  die  vorher 
existiert  hatten,  ^denn  sie  waren  verderbt  von  Anfang  an,  und 
die  Vollendung  ihrer  Verderbtheit  war  das  Leben.  '^TJnd  es 
ging  von  ihnen  alles  zugrunde,  was  schwach  war,  denn  es  war 
nicht  möglich,  das  Wort  zu  geben,  daß  sie  bleiben  sollten.  ^Und 
der  Herr  vernichtete  die  Gedanken  aller  derer,  bei  denen  die 
Wahrheit  nicht  war;  ^(Jenn  es  waren  der  Wahrheit  verlustig 
gegangen,  die  sich  in  ihrem  Herzen  erhoben  hatten,  und  sie 
waren  verworfen  worden,  weil  bei  ihnen  nicht  die  Wahrheit  war. 
^^Denn  der  Herr  hat  seinen  Weg  gezeigt  und  hat  seine  Gnade 
weit  ausgebreitet,  und  diejenigen,  die  ihn*  verstehen,  kennen 
seine  Heiligkeit.     Hallelujah. 


*)  nämlich  »seinen  Weg". 


worrenheit  so  groß  (auch  kann  der  Text  an  mehreren  Stellen  nicht  richtig 
sein,  s.  z.  B.  v.  6),  daß  man  nur  sagen  kann,  daß  hier  eine  Schilderung 
vom  Anfang  des  Gerichts  vorliegt,  das  sich  auch  auf  das  Totenreich  er- 
streckt, sonst  aber  auf  jede  Erklärung  verzichten  muß.  In  v.  3  übersetzt 
Harris:  »sie  schrien  zum  Herrn«.  —  In  der  Überlieferung  ist  der  evan- 
gelische Bericht  von  der  Taufe  Jesu  schon  frühe  mannigfach  ausge- 
schmückt worden,  aber  diese  Erzählung  hat  schlechterdings  keine  Parallele; 
daher  ist  der  Recurs  auf  ein  apokryphes  Evangelium  hinfällig.  Harris? 
der  ihn  versucht,  legt  großes  Gewicht  darauf,  daß  es  bei  Justin  (Dial.  88) 
U.A.  heißt:  iniTiT^vaL  in'  avzöv  u)q  nsQLGZEQav  xö  ayiov  nvev^a,  und 
vergleicht  damit  den  Ausdruck  in  unserer  Ode.  Allein  das  ist  doch  eine 
zu  geringfügige  Parallele.  Harris  meint  weiter,  die  Taufe  und  der  Des- 
census  ad  infeios  seien  in  der  Ode  möglicherweise  verbunden  und  dafür 
könne  es  in  der  kirchlichen  Legende  eine  Tradition  gegeben  haben ;  aber 
abgesehen  von  den  ganz  unsicheren  Spuren  einer  solchen  Verbindung 
(Harris  vergleicht  Desc.  ad  inf.  21:  *Ego  Joannes  vocem  patris  de  caelo 
super  eum  intonantem  audivi  et  proclamantem:  Hie  est  filius  mens  di- 
lectus,  in  quo  mihi  bene  complacuit.  Ego  ab  eo  responsum  accepi,  quia 
ipse  descensurus  esset  ad  inferos«)  —  der  Messias  steigt  in  unsrer  Ode 
nicht  in  die  Unterwelt  und  vollzieht  hier  überhaupt  nicht  das  Gericht  oder 
hält  einen  Triumph,  und  die  Stelle  im  »Desc.  ad  inferos«  verheißt  nur, 
daß  Jesus  später  in  die  Unterwelt  steigen  werde,  bez.  sagt  nichts  über 
den  Zeitpunkt. 


5S  Harnack,  Die  Oden  Salomos.    Text. 

25. 

Ich  bin  entkommen  aus  meinen  Banden  und  habe  mich 
zu  dir  geflüchtet,  mein  Gott,  ^denn  du  bist  meine  Rechte  zur 
Rettung*  gewesen  und  mein  Helfer.  3ß^  }iast  zurückgehalten, 
die  sich  gegen  mich  erhoben,  ^und  ich  werde  ihn  nicht  wieder 
sehen,  denn  dein  Antlitz  war  mit  mir,  welches  mich  errettete 
durch  deine  Gnade.  ^Ich  aber  war  verachtet  und  verworfen  in 
den  Augen  vieler,  und  ich  war  in  ihren  Augen  wie  Blei.  ^Und 
es  ward  mir  Stärke  zu  teil  von  dir  und  Hilfe.  'Einen  Leuchter 
stelltest  du  mir  zu  meiner  Rechten  und  zu  meiner  Linken,  und 
nichts  soll  an  mir  sein,  das  nicht  Licht  wäre.  ^Und  ich  bin 
bedeckt  mit  dem  Kleide  deines  Geistes,  und  er  hat  weggenommen 
von  mir  die  Kleider  (von)  Fell,  ^denn  deine  Rechte  hat  mich 
erhöht  und  hat  Krankheit  an  mir  vorübergehen  lassen.  ^*^ünd 
ich  bin  stark  geworden  in  der  Wahrheit  und  heilig  in  deiner 
Gerechtigkeit,  und  es  fürchteten  sich  vor  mir  alle  meine  Wider- 
sacher.    ^^Und   ich    bin    dem   Herrn    zu    eigen**   geworden    im 


*)  wörtl.  »der  Rettung<  j.l.s5c^?  ^l^licu,  wahrscheinl.  ist  aber  der 
Text  nicht  in  Ordnung.  Der  Kopte  liest:  »du  bist  zu  meiner  Rechten 
gewesen,  indem  du  mich  rettetest  und  mir  halfest«,  also  etwa  im 
Syr.;  \.£Of.2  ,.s  ^l-»ia-/  ^sä^  «du  bist  zu  meiner  Rechten  gewesen  als  mein 
Retter  und  Helfer«.  **)  wörtl.   »des  Herrn«  Ur^?;    Harris    ändert 

en    Text    in    li-*^?    »ich  bin  wunderbar  geworden«. 


(Zu  Ode  25.) 
Die  Ode  ist  auch  in  K  überliefert. 

I.  K:  »den  Banden«  und  *o  Herr«. 
4.  K  richtig:   »sie«  (nicht  »ihn«). 

8.  K  unrichtig:  »Schirm  deiner  Gnade«;  es  ist  ein  Schreibfehler 
(Schmidt):  Deine  Gnade  ==  ns/iva;  dein  Geist  =  nexnva.  —  »Die  Kleider 
von  Fell«  sind  der  Leib,  an  dessen  Stelle  ein  neuer  geistiger  Leib  getreten 
ist;  das  ist  nicht  gnostisch,  wohl  aber  hellenistisch;  s.  die  jüdisch-philoso- 
phischen Erkläningen  zu  Gen.  3,  21  (Philo),  vgl.  Ode  11,  10;  21,  3  und 
Harris  p.  06 ff. 

10.  K  wohl  besser:  »es  haben  sich  entfernt  von  mir  meine  Gegner». 

II.  »Und  ich  bin  dem  Herrn  zu  eigen  geworden  im  Namen  des  Herrn« 
fehlt  in  K  durch  Nachlässigkeit.  —  »Deiner«  und  »deine«  (K);  diese  Vari- 
ante scheint  durch  den  Ausfall  des  vorigen  Satzes  entstanden  zu  sein. 
Harris  will  nicht  entscheiden,  ob  die  Ode  jüdisch  oder  christlich  sei; 
»it  is  possible«,  fährt  er  fort,  »that  this  Psalm  may  be  meant  to  express 
the    experience    of  the    Messiah     (aber    ich    finde    nichts    Messianisches 


Ode  25  und  26.  59 

Namen  des  Herrn  und   ich   bin  gerechtfertigt  worden  in  seiner 
Güte,  und  seine  Ruhe  währet  in  alle  Ewigkeit.     Hallelujah. 

26. 

Ich  sprudelte  Lob  für  den  Herrn  hervor,  denn  ich  bin 
sein  eigen,  ^und  ich  will  sein  heiliges  Loblied  vortragen,  weil 
mein  Herz  zu  ihm  (hingezogen)  ist.  ^Denn  seine  Zither  ist  in 
meinen  Händen,  und  die  Gesänge  seiner  Ruhe  werden  nicht 
schweigen.  ^Ich  werde  ihn  anrufen  von  ganzen  Herzen,  ich 
werde  ihn  preisen  und  erhöhen  aus  allen  meinen  Gliedern;  Menü  ^ 
vom  Morgen  bis  zum  Abend  gehört  ihm  Lob,  ^und  vom 
Süden  bis  zum  Norden  gebührt  ihm  Danksagung,  "^und  von 
den  Spitzen  der  Höhen  bis  zu  ihrer  äußersten  Grenze  herrscht 
seine  Vollendung.  ^Wer  kann  aufschreiben  die  Gesänge  des 
Herrn  oder  sie  lesen?  ^Oder  wer  kann  (selbst)  seine  Seele  zum 
Leben  erziehen,  daß  seine  Seele  gerettet  würde?  lOQder  wer 
vermag  so  zu  ruhen  auf  dem  Höchsten,  daß  er  mit  (aus)  seinem 
Munde  rede?  ^^  Wer  vermag  zu  erklären  die  Wunder  des  Herrn? 
^2 Denn  der,  welcher  sie  erklärt,  würde  aufgelöst  werden  und 
würde   zu  dem  werden,   was   erklärt  worden  ist.     ^^Deun  es  ge- 


in  der  Ode),  emerging  from  His  conflicts  into  victoiy:  ia  that  case  it 
need  not  be  the  Christian  conception  of  the  Messiah,  but  it  might 
conceivably  be  such  a  human  representation  as  we  find  in  the 
Psalms  of  the  Pharisees  (e.  g.  Ps.  Salom.  17).  But  our  collection,  as  to 
its  first  block  of  Psalms,  is  certainly  of  a  later  period  than  the  Pharisee 
Psalms,  so  we  ought  to  hesitate  before  ascribing  the  same  Messianic  ideas 
to  the  two  parts  of  the  hymnal«.  Von  dieser  Ode  sind  in  K  die  Original- 
worte excoXvaaq,  laQixi^  boxenaaaq,  öi^eaioavv?;^  und  xQriax6xi]XL  el'halten, 
Vergl.  Ps.  16,  8;    28,  7.  8;    18,  29;  119,  105;  Zephan.  3,  15;  Ps.  132,  14  etc. 

(Zu  Ode  26.) 
3.  »seiner  Ruhe«]  d,  h.  weil  bei  ihm  die  Ruhe  für  die  Seele  ist;  umge- 
kehrt sagt  der  Sänger  14,  2  j^meine«  Brüste,  wo  Gottes  Brüste  gemeint  sind. 

9.  Gegen  den  Gedanken  der  Selbsterlösung. 

10.  Dieser  Gedanke  ist  der  Schlüssel  für  die  ganze  Haltung  des  Sängers 
in  vielen  Oden! 

12.  »er  würde  aufgelöst  werden«]  seil,  als  kreatürlicher  Geist;  er 
würde  selbst  ein  Wunder  werden.  Das  ist  ein  richtiger  Gedanke:  was 
erklärt  werden  kann,  ist  damit  in  die  gemeine  Natürlichkeit  herabgezogen. 
Auch  bei  manchen  Kirchenvätern  findet  sich  diese  Einsicht;  Harris  citiert 
Lactant.,  Inst,  div.,  praef. 

13.  ägxel  yäo  yiyvwaxeiv  xal  ävanaveiv.  Mit  Recht  vergleicht  Harris 


60  Harnack,  Die  Oden  Salomos.    Text. 

nügt,  zu  erkennen  und  in  Ruhe  zu  sein,  denn  die  Sänger  stehen 
in  Ruhe,  ^-^wie  der  Strom,  der  einereiche  Quelle  hat,  und  dahin 
gleitet  zur  Hilfe  derer,  die  ihn  suchen.     Hallelujah. 

27. 

Ich  habe  meine  Hände  ausgestreckt  und  dem  Herrn  ge- 
heiligt, 2 denn  das  Ausdehnen  meiner  Hände  ist  sein  Zeichen,  und 
mein  Ausbreiten  das  aufgerichtete  Holz.     Hallelujah. 

28. 

Wie  die  Flügel*  der  Tauben  über  ihren  Jungen  und  der 
Mund  ihrer  Jungen  zu  ihrem  Munde,  ^so  sind  auch  die  Flügel 
des  Geistes  über  meinem  Herzen.  ^Mein  Herz  ist  fröhlich  und 
hüpft  wie  ein  Kind,  das  im  Leibe  seiner  Mutter  hüpft.  ^Ich 
habe  geglaubt,  darum  habe  ich  Ruhe  gefunden,  denn  er  ist  treu^ 
an  den  ich  geglaubt  habe.  ^Er  hat  mich  reichlich  gesegnet  und 
mein  Haupt  ist  bei  ihm,  und  das  Schwert  soll  mich  nicht  von 
ihm  scheiden,  auch  nicht  der  Säbel.  ^Denn  ich  war  bereit,  bevor 
die  Vernichtung  kam,  und  ich  war  auf  seine  unvergänglichen 
Fittiche  gesetzt,    "^und   unsterbliches  Leben  ist  hervorgekommen 


*)  statt  ^s..^  ist  |.a^  zu  lesen,    denn    ein  Stat.  constr.   mit    folg.  ? 
is-t  unmöglich.     Vgl.  auch  das  zu  Ode  10,  2  Bemerkte. 


Clem.  Alex.,  Paed.  I,  6,  29:  xö  negaQ  xrjq  yvihoewq  r/  avaitavöLq.  —  Die 
Sänger  stehen  in  Ruhe]  d.  h.  die,  welche  Gottes  Herrlichkeit  erkennen  und 
besingen,  sind  sv  ävanavaei. 

14.  Der  Strom  fließt  insofern  in  Ruhe,   als  er  stetig  und  nicht  nur 
stoßweise  fließt,  bezw.  niemals  versiegt. 

(Zu  Ode  27.) 
If.  S.  Ode  42,  1—3;  das  ist  eine  Dublette  zu  unserer  Ode  —  die 
einzige,  die  sich  in  der  Sammlung  findet.  Gemeint  sein  kann  nur  das 
Kreuz;  denn  »das  aufgerichtete  Holz«  kann  nur,  wenn  es  mit  einem  Quer- 
balken versehen  ist,  mit  den  ausgebreiteten  Händen  verglichen  werden. 
Der  christliche  Ursprung  dieser  kleinen  Ode  scheint  unzweifelhaft.  Die 
Kreuzes-Symbolik  ist  im  Christentum  uralt  (s.  Barnabas,  Justin  usw.).  Oder 
kann  man  mit  Aussicht  auf  Erfolg  zu  zeigen  versuchen,  daß  die  Kreuzes- 
Symbolik  im  Judentum  irgendwo  bereits  vorhanden  war?  Auf  eine  uralte 
exotische  Kreuzes-Symbolik  zu  recurrieren,  scheint  mir  unstatthaft. 

(Zu  Ode  28.) 
3.  Vgl.  Luk.  1,41.  —  5.  Vgl.  Rom.  8,  35. 
6.  »bereit«]  d.  h.  in  dem  richtigen  Zustande. 


Ode  27  und  28.  61 

und  hat  mich  geküßt*  und  davon  ist  der  Geist  in  mir,  und  er 
kann  nicht  sterben,  denn  er  ist  lebendig.  ^Es  wunderten  sich 
diejenigen,  die  mich  sahen,  denn  ich  war  verfolgt  und  sie  meinten, 
ich  wäre  verschlungen,  denn  ich  kam  ihnen  vor  wie  einer  von 
den  Verlorenen.  ^ Meine  Bedrückung  aber  wurde  mir  zur  Rettung, 
und  ich  bin  zu  ihrer  Verwerfung  geworden,  weil  kein  Eifer  in 
mir  war.  ^^Weil  ich  einem  jeden  Gutes  tat,  wurde  ich  gehaßt, 
^^und  sie  umringten  mich  wie  tolle  Hunde,  die  in  ihrem  Un- 
verstand gegen  ihren  eigenen  Herrn  gehen;  ^^(^enn  ihr  Verstand 
ist  verderbt,  und  ihr  Sinn  ist  verkehrt.  ^^Ich  aber  hielt  das 
Wasser  in  meiner  Rechten  und  seine  Bitterkeit  ertrug  ich  durch 
meine  Süßigkeit.  i'*Und  ich  ging  nicht  zugrunde,  weil  ich  nicht 
ihr  Bruder  war,  denn  auch  meine  Abstammung  war  nicht  wie 
die  ihrige.  ^^Und  sie  suchten  meinen  Tod  und  fanden  ihn  nicht, 
denn  ich  war  älter,  als  ihr  Gedächtnis  (reichte);  ^^und  vergebens 
bedrohten  sie  mich  ^^und  die,  welche  hinter  mir  waren,  ver- 
suchten umsonst  das  Gedächtnis   jenes,    der   vor   ihnen  war,    zu 


*)  ^n  n  a1  kann,  vorausgesetzt,  daß  der  Text  richtig  wiedergegeben 
ist,  nur  Perf.  von  wj3.a.3  »küssen«  sein.  Harris  übers,  »wird  mir  zutrin- 
ken geben«  also  Imperf.  Afel  von  l-a-A.,  das  müßte  aber  ^Uxa^J  lauten. 
.aaaJ  ist  dann  als  verlängerte  Perfectform  zu  fassen.] 

9.  »zur  Rettung«]  hier  erinnert  man  sich  an  den  ebenfalls  ganz  para- 
doxen Satz  in  Ode  24,  6:  »und  die  Vollendung  ihrer  Verderbtheit  war  das 
Leben«.  Ich  glaube,  daß  hier  wie  dort  der  Text  nicht  in  Ordnung  ist.  — 
»zu  ihrer  Verwerfung,  weil  kein  Eifer  in  mir  war«]  d.  h.  kein  unheiliger 
Eifer  nach  ihrem  Sinn ;  aber  der  Satz  ist  nicht  verständlich.  Harris  fragt, 
ob  nicht  zu  übersetzen  sei:  »Weil  ich  kein  Zelot  war«.  Das  gäbe  einen 
geschichtlichen  Fingerzeig;  aber  die  Übersetzung  wäre  ein  Wagnis. 

11.  Vgl.  Ps.  22,  17. 

13.  »das  Wasser«]  Harris  meint:  »that  I  might  put  out  their  flame«; 
aber  das  ist  unmöglich;  das  Wasser  ist  ja  bittres  Wasser;  Harris  über- 
setzt freilich:  »ihre  Bitterkeit«.  Daß  er  das  bittre  Wasser  in  seiner  Rechten 
hält,  ist  ein  ganz  dunkler  Ausdruck.  Sollte  »ihre  Bitterkeit«  zu  lesen 
sein,  so  wäre  das  Wasser  als  Sakrament  zu  denken. 

14.  Durch  die  Prädestination  Gottes  und  die  Erlösung  ist  er  ein 
anderer  als  sie;  vgl.  17,4.  6. 

15.  Hier  sieht  man,  daß  an  Christus  nicht  zu  denken  ist.  —  »ich  war 
älter  als  ihr  Gedächtnis«]  ist  wohl  von  seiner  Prädestination  zu  verstehen. 

17.  »hinter  .  .  .  vor«]  d.  h.  jünger  .  .  .  älter,  s.  v.  15.  Der,  der  vor 
ihnen  war,  ist  er  selbst. 


62  Harnack,  Die  Oden  Salomos.    Text. 

vernichten;  ^^denn  dem  Gedanken  des  Herrn  kann  man  nicht 
zuvorkommen,  und  sein  Herz  ist  größer  als  alle  Weisheit. 
Hallelujah. 

29. 

Der  Herr  ist  meine  Hoffnung,  ich  werde  nicht  durch  ihn 
zuschanden  werden;  ^denn  er  hat  mich  nach  seiner  Herrlich- 
keit gemacht  und  hat  auch  nach  seiner  Güte  mir  gegeben,  ^und 
er  erhöhte  mich  nach  seiner  Barmherzigkeit  und  stellte  mich 
hoch  nach  seiner  Majestät.  ^Und  er  führte  mich  hinauf  aus 
den  Tiefen  der  Hölle  und  riß  mich  aus  dem  Rachen  des  Todes. 
^Er  warf  meine  Widersacher  zu  Boden  und  rechtfertigte  mich 
in  seiner  Gnade.  ^Denn  ich  glaubte  an  den  Gesalbten  des  Herrn, 
und  es  schien  mir,  daß  er  der  Herr  sei;  ^und  er  zeigte  ihm  das 
Zeichen  dafür  und  leitete  mich  in  seinem  Lichte  und  gab  mir 
den  Stab  seiner  Macht,  ^daß*  ich  ihm  Untertan  mache  die  Ge- 
danken der  Völker  und  zu  beugen  die  Kraft  der  Gewaltigen, 
^und  Krieg  zu  machen  durch  sein  Wort  und  den  Sieg  zu  er- 
ringen durch  seine  Kraft.  ^^Und  der  Herr  warf  meinen  Feind 
zu  Boden  durch  sein  Wort,  und  er  war  wie  Spreu,  die  der  Wind 
wegführt.  i'Und  ich  gab  dem  Herrn  die  Ehre,  weil  er  seinen 
Knecht  groß  gemacht  hat  und  den  Sohn  seiner  Magd.   Hallelujah. 


*)  statt  ,.,:aii.A,jo   *und   ich   machte   Untertan«  ist  besser  ,.nL.A.|?    zu 
lesen,  worauf  auch  die  folg.  Infinitive  hinweisen. 


(Zu  Ode  29.) 

In  dieser  Ode  sind  die  Verse  6  und  7 a  offenbar  christlich;  denn  «das 
Zeichen«  ist  das  christliche  Kreuzeszeichen  (s.  27,  2  und  42,  2;  die  Stellen, 
wo  das  Zeichen  sonst  noch  vorkommt  [23,  14;  39,  6],  können  nicht  ver- 
glichen werden);  aber  diese  Verse  durchbrechen  den  Zusammenhang  in 
einer  unerträglichen  Weise,  und  von  dem  Gedanken,  den  sie  anschlagen, 
wird  im  Folgenden  gar  kein  Gebrauch  gemacht.  Schaltet  man  sie  aus, 
so  setzt  sich  die  lobpreisende  Erzählung,  wie  Gott  den  Sänger  geführt  und 
erhöht  habe,  einfach  fort:  »Er  warf  meine  Widersacher  zu  Boden  und 
rechtfertigte  mich  in  seiner  Gnade;  er  leitete  mich  in  seinem  Lichte  und 
gab  mir  den  Stab  seiner  Macht«,  v.  1 — 7b  bilden  also  (außer  v.  6.  7  a)  eine 
geschlossene  Einheit;  aber  die  vv.  8.  9  erscheinen  sehr  hoch  gegriffen 
und  V.  10  a  ist  eine  Dublette  zu  v.  5  a. 

7.  »er  zeigte  ihm«]  Schreibfehler  für  »mir«? 

10.  S.  Ps.  1,  4.  —  11.  Vgl.  Sap.  Sal.  9,  5. 


Ode  29-31.  63 

30. 

Füllet  euch  Wasser  aus  der  lebendigen  Quelle  des 
Herrn,  denn  sie  ist  für  euch  geöffnet,  ^^nd  kommt  alle  ihr 
Durstigen,  und  nehmet  den  Trank  und  erquicket  euch  an  der 
Quelle  des  Herrn,  ^weil  sie  schön  und  rein  ist  und  die  Seele 
erquicket;  denn  ihr  Wasser  ist  angenehmer  als  Honig,  ^und  die 
Honigwabe  der  Bienen  ist  nicht  damit  zu  vergleichen.  ^Denn 
von  den  Lippen  des  Herrn  ist  es  geflossen,  und  aus  dem  Herzen 
des  Herrn  stammt  sein  Name.  ^Und  es  kam  endlos  und  un- 
sichtbar, und  nicht  kannte  man  es,  bevor  es  in  die  Mitte  ge- 
stellt* war.  'Selig  sind  alle,  die  davon  getrunken  haben  und 
dadurch  erquickt  worden  sind.     Hallelujah. 

31. 

Die  Abgründe  sind  zerstört  worden  vor  dem  Herrn,  und 
die  Finsternis  ist  vernichtet  worden  durch  seinen  Anblick,  ^der 
Irrtum  ist  in  die  Irre  gegangen  und  untergegangen  durch  ihn, 
und  die  Torheit*"^  bot  einen  pfadlosen  Weg***  und  wurde  ver- 
senkt durch  die  Wahrheit  des  Herrn.  ^Er  öffnete  seinen 
Mund  und  redete  Güte  und  Freude  und  stimmte  ein  neues  Lob- 
lied an  für  seinen  Namen,  ^und  er  erhob  seine  Stimme  zu  dem 
Höchsten  und  brachte  ihm  jene  als  Söhne  dar,  die  in  seinen  Händen 
waren,  ^und  seine  Person  wurde  für  gerecht  erklärt,  denn  also 
hatte  ihm  gegeben  sein  heiliger  Vater.  ^Geht  hinaus,  ihr,  die 
ihr  geplagt  seid,  und  empfanget  Freude  und  nehmet  eure  Seele 
als  Erbe  durch  seine  Gnade  und  nehmet  euch  das  unsterbliche 
Leben.     "'Und    sie   erklärten   mich  für  schuldig,   als  ich  auftrat, 

*)  wörtl.  »gegeben«  **)  statt  l^a4-i-4.   des  Textes  lies  ]Zq-.4l.4., 

***)  wörtl.  »ein  Nicht-Gehen«  resp.  »einen  Nicht-Weg«. 


(Zu  Ode  30.) 

5.  Jes.  55,  1;  Job.  7,  37:  ^äv  xiq  öirpa,  sp/sa&o)  tiqöq  (xs  xal  tclvItco. 
Apoc.  Joh.  22,  17:  6  öixpihv  SQX^Gd-w,  6  d-ekcov  Xaßsta)  vöcoq  ^co^i?  doj^edv» 
Zu  V.  3  und  7  s.  Matth.  11,  28:  dvaTtavaoj  v/näg,  aber  unsre  Ode  braucht 
nicht  christlich  zu  sein.  —  5.  »Herz  des  Herrn«  s.  4,  5;  16,  20;  28,  18. 

(Zu  Ode  31.) 
1.  S.  die  24.  Ode.    Der  Herr  in  v.  1  und  2  ist  Gott  selbst;   aber  in 
V.  3 — 5  spricht  der  Sänger  nicht  von  Gott,  sondern  vom  Sohn  Gottes,  ohne 
daß  der  Übergang  angezeigt  wäre;  diese  Verse  sind  offenbar  christlich. 

6.  Erinnert  an  Matth.  11,  28,  ist  aber  doch  wohl  unabhängig  davon. 
7 ff.  Die  Rede    geht  auf  einmal   (und  bis  zum  Schluß)  in  die  erste 


54  Harnack,  Die  Oden  Salomos.    Text. 

der  ich  (noch)  niemals  schuldig  gewesen  war,  und  sie  verteilten 
meine  Beute,  während  ihnen  doch  nichts  geschuldet  wurde.  ^Ich 
aber  duldete  schweigend  und  war  still,  als  ob  mich  von  ihrer 
Seite  nichts  gerührt  hätte,  ^ sondern  ich  stand  unbeweglich  wie 
ein  feststehender  Fels,  der  von  den  Wellen  gepeitscht  wird 
und  standhält.  ^^Und  ich  ertrug  ihre  Bitterkeit  aus  Demut, 
^^um  mein  Volk  zu  retten  und  als  Erbe  zu  besitzen,  und  um 
nicht  ungültig  zu  machen  die  Verheißungen  an  die  Erzväter, 
die  ich  ihnen  gegeben  hatte,  zur  Errettung  ihres  Samens. 
Hallelujah. 

32. 

Für  die  Seligen  gibt  es  Freude  aus  ihrem  Herzen  und 
Licht  von  dem,  der  in  ihnen  wohnt,  ^und.  die  Worte  aus  der 
Wahrheit,  die  aus  sich  selbst  stammt;  denn  sie  ist  stark  durch 
die  heilige  Kraft  des  Herrn,  und  sie  ist  unerschütterlich  immer 
und  ewiglich.     Hallelujah. 

33. 

Wiederum  (aber)  eilte  die  Gnade  und  ließ  das  Verder- 
ben und  kam  herab  in  ihm,  um  es  unschädlich  zu  machen. 
^Und  er  vertilgte  die  Vernichtung  vor  seinem  Angesicht*  und 
zerstörte  alle  ihre  Ordnungen,  ^ünd  er  trat  auf  einen  hohen 
Gipfel  und  ließ  seine  Stimme  (schallen)  von  einem  Ende  der  Erde 


*)  wörtl.  »vor  sich«. 


Person  über.  Der  ganze  Abschnitt  ist  höchst  wahrscheinlich  christlich ; 
denn  die  Verweisung  auf  Jes.  53  reicht  nicht  aus.  Übrigens  macht  diese 
Ode  den  Eindruck  einer  Compilation  wie  Ode  41  und  42. 

7.  S.  II  Kor.  5,  5;  I  Petr.  2,  22.  —  8.  S.  Mark.  15,  5;  I  Petr.  2,  23.  — 
9.  Harris  vergleicht  Ignat.  ad  Polyc.  3.  —  10.  S.  Matth.  11,  29.  — 
11.  S.  Luk.  1,  55;  Rom.  15,  8. 

(Zu  Ode  32.) 

2.  avzo<pvriq.  Harris  vergleicht  Lactant.,  Div.  Inst.  I,  7:  die  gött- 
liche Natur  ist  avzocpvriq,  aöiöaxxoq,  a,urjx(t)Q,  daxv^shxzog. 

(Zu  Ode  33.) 
1.  »aber«]  wird  wohl  besser  nicht  übersetzt.  —  »die  Gnade«]  s.  34,  6; 
man  erinnere  sich,  welche  Bedeutung  rj  xägiq  bei  Paulus  und  Johannes 
hat;  aber  unsre  Ode  ist  nicht  christlich.  —  »ließ  das  Verderben <f]  unklar. 
—  »in  ihm«]  sowohl  dieser  Ausdruck  —  gemeint  ist  natürlich  der  Herr 
(Gott)  —  als  auch  das  »Wiederum«  machen  es  wahrscheinlich,  daß  der 
Eingang  fehlt. 


Ode  33  und  34.  65 

bis  zum  andern,  ^und  er  zog  zu  sich  heran  alle,  die  ihm  ge- 
horchten, und  keiner  erschien  als  böse.  ^Aber  es  erhob  sich 
eine  vollkommene  Jungfrau,  die  predigte,  rief  und  sprach:  ^Ihr 
Menschensöhne,  kehret  um,  und  ihr  Töchter  kommet*  'und. 
verlaßt  die  Wege  dieses  Verderbens  und  kommet  näher  zu  mir, 
und  ich  will  in  eure  Mitte  treten  und  euch  herausführen  aus 
der  Vernichtung,  ^und  will  euch  weise  machen  auf  den  Wegen 
der  Wahrheit;  ihr  sollt  nicht  verderben  und  auch  nicht  zugrunde 
gehen.  ^ Höret  mich  und  laßt  euch  erlösen,  denn  ich  verkündige 
die  Gnade  Gottes  unter  euch,  und  durch  meine  Hände  werdet 
ihr  erlöst  werden  und  selig  sein.  ^^Ich  bin  euer  Richter,  und 
deneü,  die  mich  angezogen  haben,  soll  kein  Unrecht  geschehen, 
sondern  sie  sollen  die  neue,  unvergängliche**  Welt  besitzen. 
^^ Meine  Auserwählten  wandeln  in  mir,  und  meine  Wege  will 
ich  denen  kund  tun,  die  mich  suchen,  und  ich  will  in  ihnen  Ver- 
trauen erwecken  auf  meinen  Namen.     Hallelujah. 

34, 

Es  gibt  keinen  rauhen  Weg,  da  wo  ein  einfaches  Herz 
ist,  ^auch  keine  Wunde  bei  geraden  Gedanken,  ^auch  keinen 
Sturmwind  in  der  Tiefe  eines  erleuchteten  Gedankens.  '^Wen*** 
von   allen    Seiten   Vortrefflichkeit f    umgibt,    in   dem  ist  nichts 


*)  es  ist  natürlich  nicht    mit  Harris  ^mZ  (die  richtige  Form  wäre 
^-AJ4Z)    »lebet«,  sondern    r^-*-»-^  Imperat.  von  jz|   zu   lesen.  **)   lies 

|.\nii     P^jV  ***)  mit  Rücksicht  auf  tyLd  im  zweiten  Teile  des  Satzes 

möchte  ich  lieber  lt-»l    statt    Uu|    »wo«  lesen.  f)  wörtl.  »das  Schöne, 

das  Vortreöliche«.  Die  Übersetzung  von  Harris  ist  ganz  unverständ- 
lich: where  one  in  surrounded  by  every  beautiful  place,  there  is  nothing, 
that  is  divided. 


4.  »keiner  erschien  als  böse«]  seil,  von  den  Gehorchenden. 

5.  Der  Übergang  ist  so  abrupt,  daß  man  an  der  ursprünglichen  Ein- 
heit der  Ode  zweifeln  muß.  —  »eine  vollkommene  Jungfrau«]  Wer  ist  das? 
Die  Weisheit  Gottes  (Prov.  8)?  An  die  Jungfrau  Maria  ist  jedenfalls 
nicht  zu  denken.     Gemeint  ist  vielleicht  der  h.  Geist. 

7  ff.  Die  Jungfrau  spricht  in  messianischen  Worten ;  es  ist  hier  lehr- 
reich zu  sehen,  wie  unbekümmert  der  Sänger  in  Anwendung  derselben  ist. 

lOf.  Wohl  Subjectswechsel;  denn  in  diesen  Versen  spricht  Gott 
selbst.    Auch  diese  Ode  macht  einen  corapilatorischen  Eindrack. 

(Zu  Ode  34.) 
.  If.  Das  sind  gute  und  warm  empfundene  Worte! 
Texte  und  üntersuchuDgen  etc.  35,  4.  5 


66  Harnack,  Die  Oden  Salomos.    Text. 

Zwiespältiges.  ^Gleich  dem  was  unten  ist,  ist  das  was  oben  ist; 
denn  alles  ist  oben,  unten  ist  nichts,  sondern  es  kommt  denen 
so  vor,  die  keine  Erkenntnis  haben.  ^Die  Gnade  ist  offenbart 
worden  zu  eurer  Errettung.  Glaubet,  lebet  und  laßt  euch  er- 
retten.    Hallelujah. 

35. 

Den  Tautropfen  des  Herrn  hat  er  auf  mich  in  Erquickung 
geträufelt,  ^mid  die  "Wolke  des  Friedens  hat  er  über  mein  Haupt 
gestellt,  die  [mir  Beschützerin  war  zu  jeder  Zeit.  ^Bei  der  Er- 
rettung wurde  sie  mir  zu  teil,  alles  bebte  und  war  erschreckt. 
^Und  von  ihnen  [seil,  den  Erschreckten]  ging  aus  Rauch  und  Ge- 
richt, und  und  ich  war  ruhig  in  dem  Befehl  des  Herrn,  ^und  mehr 
als  Schatten  war  er  mir  und  mehr  als  Fundament.  ^Und  wie  ein 
Knabe  von  seiner  Mutter  wurde  ich  getragen,  und  es  gab  mir 
Milch  der  Tau  des  Herrn,  ''und  ich  wurde  groß  durch  seine 
Gabe  und  ruhig  in  seiner  Vollendung,  ^und  ich  breitete  meine 
Hände  aus  bei  dem  Aufstieg  meiner  Seele,  und  ich  nahm  meine 
Richtung  zu  dem  Höchsten  und  war  errettet  bei  ihm.    Hallelujah. 

36. 

Ich  ruhte    auf    dem  Geiste   des    Herrn,  und  er   erhob  mich 


5.  Das  ist  eine  mystische  Speculation;  nur  das  Göttliche,  das  Gute 
(das,  was  oben  ist)  hat  Sein;  das  Schlechte  bzw.  das  Irdische  hat  keine 
Existenz.  Vgl.  Acta  Philippi  34:  Einev  yaQ  (jlol  ö  xvqloq'  'Eav  fx^  noi^- 
OTjve  vfx&v  xä  xdio)  eiq  zä  avoj  xal  zä  aQiOzsQa  elq  za  ös^iä  ov  fj.^  eiosl- 
S^Tjze  elq  r^v  ßaaiXelav  fxov.  Übriges  erwartet  man  5  a  die  umgekehrte 
Aussage:  »Gleich  dem,  was  oben  ist,  ist  das,  was  unten  ist«.  Indessen  ist 
doch  fraglich,  ob  hier  an  das  Gute  und  Schlechte  gedacht  ist.  Alle  Dinge 
haben,  bevor  sie  auf  Erden  erscheinen,  ihre  Existenz  bei  Gott  und  vor 
Gott  gehabt,  und  dies  ist  ihre  wahre  Existenz;  unten  zeigt  sich  nur  ihre 
Erscheinung  {(favsQOvvzai).     »Unten<f  ist  daher  »nichts«. 

(Zu  Ode  3(3.) 
In  dieser  Ode  ist  die  Stelle,  die  christliches  Gepräge  trägt  (v.  3), 
interpoliert;  sie  paßt  gar  nicht  in  den  Zusammenhang,  und  der  Interpolator 
hat  das  übel  dadurch  verdeckt,  daß  er  in  v.  4  den  Schluß  des  3.  Verses 
nachgeahmt  hat;  aber  v.  4  paßt  auch  zu  v.  8  so  schlecht,  daß  man  vielleicht 
annehmen  muß,  statt  v.  3  habe  ursprünglich  etwas  anderes  gestanden. 
Jedenfalls  ist  v.  8  aus  der  ursprünglichen  Ode  zu  tilgen.  Anlaß  zur  Inter- 
polation gab  dem  Christen  der  5.  Vers,  wo  von  einer  Salbung  die  Rede 
ist  (s.  Testam.  Levi  8:  6  n^ibzog  ijXeiipt /ne  aXaUo   äylcp  xt?>.);   ihr    sollte 


I 


Ode  35—38.  67 

zur  Höhe,  ^und  er  stellte  mich  auf  meine  Füße  auf  der  Hohe 
des  Herrn  vor  seine  Vollendung  und  seine  Herrlichkeit,  während 
ich  (ihn)  pries  mit  der  Harmonie  seiner  Gesänge.  ^Er  (der 
Geist)  hat  mich  erzeugt  vor  dem  Angesicht  des  Herrn,  und  ob- 
wohl ich  ein  Mensch  war,  bin  ich  das  Licht,  der  Sohn  Gottes, 
genannt  worden,  ^ während  ich  (ihn)  pries  mit  den  Preisenden 
und  groß  war  unter  den  Mächtigen;  ^denn  nach  der  Größe  des 
Höchsten  hat  er*  mich  gemacht  und  nach  seiner  Erneuerung 
hat  er  mich  erneuert.  Und  er**  hat  mich  gesalbt  aus  seiner 
Vollkommenheit;  ^und  ich  wurde  einer  von  den  ihm  Nahe- 
stehenden, und  mein  Mund  öffnete  sich  wie  eine  Tauwolke,  "^und 
mein  Herz  sprudelte  hervor  wie  ein  hervorbrechender  Strom  der 
Gerechtigkeit,  ^und  mein  Nahesein  war  in  Frieden,  und  ich 
wurde  festgegrtindet  durch  den  Geist  seiner  Regierung.  Hallelujah, 

37. 

Ich  habe  meine  Hände  ausgestreckt  zu  dir,  mein  Herr, 
und  zu  dem  Höchsten  habe  ich  meine  Stimme  erhoben  ^^nd 
habe  geredet  mit  den  Lippen  meines  Herzens,  und  er  hat  mich 
gehört,  als  meine  Stimme  zu  ihm  reichte,  ^ seine  Antwort  kam 
zu  mir,  die  mir  die  Früchte  meiner  Mühen  gab,  ^und  mir  Ruhe 
gab  durch  die  Güte  des  Herrn.     Hallelujah. 

38. 

Ich  bin  hinaufgestiegen  zum  Lichte  der  Wahrheit  wie 
auf  einen  Wagen,  2 und  die  Wahrheit  hat  mich  geleitet  und  mich 
gebracht  und  hat  mich  vorbeigeführt  an  Schlünden  und  Spalten 

*)  Femininform,  also  ist  Subject  »der  Geist«.]  **)  Masculinform, 

somit  könnte  nur  »Gott«  Subject  sein. 

die  Geburt  aus  dem  Geiste  vorangehen.  Vers  5  schließt  nicht  schlecht  an 
V.  2  an;  der  Geist  des  Herrn  ist  (s.  v.  1)  Subject  in  5 ab.  In  v.  5c  tritt 
der  Herr  selbst  als  Subject  ein;  dieser  Wechsel  hat  nach  dem  Charakter 
der  Oden  keine  Bedenken.  Nach  Ausscheiden  der  Yerse  3  u.  4  (unver- 
ständlich sind  die  Worte:  »und  groß  war  unter  den  Mächtigen«)  erhebt 
sich  auch  bei  dieser  (jüdischen)  Ode  die  Frage,  ob  sie  messianisch  ist.  Sie 
kann  nur  im  Zusammenhang  der  gleichartigen  Oden  erörtert  werden.  Doch 
kann  schon  hier  gesagt  werden,  daß  die  Annahme,  daß  hier  ein  jüdischer 
Frommer  spricht,  näher  liegt. 

(Zu  Ode  38.) 
Ein  Lobpreis  der  Wahrheit,  wie  sonst  die  Weisheit  gepriesen  wird. 
Die  Ode  ist  apokalyptisch,  vgl.  Henoch. 

5* 


63  Harnack,  Die  Oden  Salomos.    Text. 

und  vor  Klippen  und  Wogen  mich  errettet,  ^ünd  sie  wurde 
mir  ein  Hafen*  der  Rettung  und  setzte  mich  auf  die  Arme  des 
unsterblichen  Lebens,  ^und  sie  ging  mit  mir  und  gab  mir  Ruhe 
und  ließ  mich  nicht  irregehen,  denn  sie  war  die  Wahrheit,  ^ünd 
mir  drohte  keine  Gefahr,  weil  ich  mit  ihr  ging,  ^und  ich  irrte 
in  nichts,  weil  ich  ihr  gehorchte,  denn  vor  ihr  floh  der  Irrtum 
und  begegnete  ihr  nicht.  'Die  Wahrheit  aber  ging  auf  gradem 
Wege,  ®und  alles,  was  ich  nicht  wußte,  zeigte  sie  mir,  alle  Gifte 
des  Irrtums  und  jene  Schläge,  welche  man  für  die  Todesfurcht 
hält,  ^ünd  ich  sah  den  Verderber  des  Verderbens,  während  die 
Braut,  die  verdorben  ist,  geschmückt  war,  und  den  Bräutigam, 
der  verdirbt  und  verdorben  ist.  ^^Und  ich  fragte  die  Wahr- 
heit: »Wer  sind  diese«?  und  sie  sprach  zu  mir:  »Das  ist  der 
Verführer  zum  Irrtum  und  der  Irrtum,  ^^und  sie  gleichen  dem 
Geliebten  und  seiner  Braut,  und  sie  verführen  die  Welt  und  ver- 
derben sie.  ^2 Und  sie  laden  viele  zum  Gelage  ^^und  geben 
ihnen  den  Wein  ihrer  Trunkenheit  zu  trinken,  und  (jene)  speien 
(dann)  ihre  Weisheit  und  ihren  Verstand  aus,  und  sie  machen 
dieselben  von  Sinnen,  ^^und  darnach  lassen  sie  sie;  jene  aber 
laufen  umher  wie  Rasende**  und  Verderben  bringende,  indem 
kein  Herz***  in  ihnen  ist,  auch  suchen  sie  ihn  nicht«.  ^^Ich 
aber  war  weise  geworden,  so  daß  ich  nicht  in  die  Hände  des 
Verführers  fiel,  und  ich  freute  mich  für  mich  selbst,  daß  die 
Wahrheit  mit  mir  ging,  und  ich  war  festgegründet  und  war  er- 
rettet und  war  erlöst,  ^'^und  mein  Fundament  war  auf  die  Hand 
des  Herrn  gelegt,  weil  er  mich  gepflanzt  hatte.  ^^Denn  er  hat 
die  Wurzel  gesteckt,  und  sie  getränkt  und  gefestigt  und  ge- 
segnet, und  ihre  Früchte  währen  in  Ewigkeit.  ^^Sie  drang  tief, 
kam  empor  und  breitete  sich  aus,  sie  war  voll  und  wurde  größer. 
2^ Und    der  Herr   allein    w^urde    verherrlicht  in  seiner  Pflanzung 

*)  MI-iAlik  möchte   ich  limenä    aussprechen.     Harris:    le-mänä    »zu 
einem    Werkzeug«.  **)  Hs.  i-.«|.as   «Suchende«,    Harris    verbessert 

^j-as.  ***j  =  Verstand. 


9.  »den  Verderber  des  Verderbens«]  d.  h.  den  verderbten  Verderber. 
Die  Figuren  (2  oder  3)  sind  nicht  deutlich. 

11.  Sie  sind  das  böse  Gegenbild  der  wahren  bräutlichen  Gemeinschaft 
zwischen  dem  Herrn  und  den  Seinen. 

13.  Vgl.  ähnliche  Prophetenstellen. 


Ode  38  und  39.  69 

und  in  seiner  Bearbeitung,  in  seiner  Sorge  und  in  den  Segens- 
sprüchen seiner  Lippen,  ^^m  der  schönen  Pflanzung  seiner 
Rechten  und  in  dem  Auffinden  seiner  Pflanzung  und  in  der  Er- 
kenntnis seines  Ratschlusses.     Hallelujah. 

39. 

Gewaltige  Ströme  sind  die  Kraft  Gottes,  ^und  diejenigen, 
welche  ihn  verachten,  bringen  sie  herbei  den  Kopf  nach  unten 
und  hemmen  ihren  Schritt,  ^und  sie  zerstören  ihre  Furten,  zer- 
reißen ihre  Leiber  und  vernichten  ihre  Seelen,  ^denn  sie  sind 
geschwinder  als  der  Blitz  und  schneller;  und  diejenigen,  die  sie 
im  Vertrauen  überschreiten,  werden  nicht  erschüttert,  ^und  die- 
jenigen, welche  auf  ihnen  wandeln  ohne  Fehl,  werden  nicht  er- 
schreckt, ^denn  das  Zeichen  an  ihnen  ist  der  Herr,  und  das 
Zeichen  ist  der  Weg  derer,  die  hinübergehen  im  Namen  des 
Herrn.  ''Ziehet  also  an  den  Namen  des  Herrn  und  erkennet  ihn, 
und  ihr  werdet  ohne  Gefahr  hinübergehen,  da  die  Flüße  euch 
gehorchen  werden.  ^Der  Herr  hat  sie  überbrückt  durch  sein 
Wort,  und  er  betrat  und  überschritt  sie  zu  Fuß,  ^und  seine 
Fußtapfen  standen  auf  dem  Wasser  und  wurden  nicht  zerstört, 
sondern  sie  waren  wie  Holz,   das  in  Wahrheit  fest  eingerammt 


21.  »in  dem  Auffinden«]  kann  nicht  richtig  sein,  wenn  es  nicht  ein 
Synonym  zu  »Erkennen«  ist.  Harris  schreibt:  »We  are  tempted  to  believe 
that  the  writer  had  at  one  time  been  brought  face  to  face  with  some 
special  outbreak  of  erroneus  teaching,  one  of  the  many  Antichrists  of  the 
first  Century.  There  are  some  things  which  suggest  Simon  Magus  and  bis 
Helena,  who  went  about  to  mislead  the  faithful.  It  is,  however,  useless 
to  try  and  define  the  Situation  more  closely«.  Mir  scheint,  daß  der  Text 
nicht  fordert,  an  eine  bestimmte  häretische  Bewegung  zu  denken. 

(Zu  Ode  39.) 

Das  Gericht  des  Herrn  ist  hier  unter  demBilde  eines  gewaltigen  Wasser- 
stroms vorgestellt;  es  reißt  alle  Verächter  in  Tod  und  Untergang;  aber 
bereits  in  v.  5  heißt  es,  daß  die  Fehllosen  auf  diesem  Strome  ruhig 
wandeln  bzw.  ihn  kreuzen  (s.  v.  6).     Jes.  43,  2  ist  anders. 

6  b.  Dieser  Satz  ist  dunkel;  ich  halte  ihn  für  verderbt.  An  das  Kreuzes- 
zeichen zu  denken  (wie  27,  2;  29,  7;  42,  2),  liegt  kein  Grund  vor. 

6—9.  »Der  Herr«  ist  (s.  v.  1)  Gott  selbst;  vgl.  Ps.  77,  20. 

8  a.  Das  Bild  wechselt,  aber  8  b  wird  das  frühere  wieder  aufgenommen. 

9.  Das  Akumen  ist  hier  nicht  mehr  das  Nicht-Einsinken  im  Wasser, 
sondern  daß  die  Faßtapfen  des  Herrn,  d.  h.  Gottes  wie  eingerammte 
Pfähle  im  Wasser  stehen  (ebenso  v.  10). 


70  Harnack,  Die  Oden  Salomos.    Text. 

ist.  ^^Und  hüben  und  drüben  erhoben  sich  die  Wellen,  die  Fuß- 
tapfen aber  unseres  Herrn,  des  Gesalbten,  blieben  bestehen  und 
wurden  nicht  getilgt  und  nicht  zerstört,  ^^ünd  der  Weg  ist 
festgesetzt  für  diejenigen,  die  nach  ihm  hinübergehen,  und  für 
die,  welche  dem  Wege  seines  Glaubens  zustimmen*  und  seinen 
Namen  anbeten.     Hallelujah. 

40. 

Wie  der  Honig  träufelt  aus  der  Wabe  der  Bienen,  ^und 
die  Milch  fließt  aus  dem  Weibe,  die  ihre  Kinder  liebt,  ^so  ist 
auch  meine  Hoffnung  auf  dich,  mein  Gott.  '*Wie  die  Quelle  ihr 
Wasser  hervorsprudelt,  ^so  sprudelt  mein  Herz  hervor  das  Lob 
des  Herrn,  und  meine  Lippen  bringen  ihm  Preis  hervor  und 
meine  Zunge  seine  Lobgesänge,  ^ünd  mein  Antlitz  frohlockt 
in  seiner  Freude,  und  mein  Geist  jauchzt  in  seiner  Liebe,  und 
meine  Seele  ist  licht  in  ihm,  'und  die  Furcht  vertraut  auf  ihn, 
und  die  Erlösung  ist  fest  durch  ihn,  ^und  sein  Überfluß  ist  un- 
sterbliches Leben,  und  seine  Gäste  sind  unvergänglichen  Wesens. 
Hallelujah. 

41. 

Es  sollen  den  Herrn  preisen   alle  seine    Kinder   und   sollen 


')  Ji^k  >a.^A/  bed.  nie  »vollenden«  wie  Harris  übersetzt. 


10.  »Des  Gesalbten«  ist  sicher  Interpolation;  denn  von  Gott  selbst 
war  noch  in  v.  9  die  Rede. 

Harris  hält  es  für  sicher,  daß  Matth.  14,  25  ff.  zu  Gmnde  liegt,  aber 
mir  ist  es  fraglich,  ob  diese  Stelle  auch  nur  die  Interpolation  beeinflußt 
bzw.  hervorgerufen  hat;  denn  ihr  Akumen  ist  anders  als  das  der  Matth. - 
Erzählung.  Auch  v.  11  führt  nicht  auf  sie.  Wohl  aber  können  solche  Bilder 
eine  der  Voraussetzungen  der  von  Matth.  erzählten  Legende  sein. 

(Zu  Ode  40.) 

Harris  bemerkt,  die  Ode  stelle  die  anima  sitieas  deum  in  bernhar- 
dinischer  Weise  dar.    Allein  es  ist  die  anima  iabilans  in  domino. 

(Zu  Ode  41.) 

Dieser  Psalm  ist  zum  Teil  sicher  christlich;  er  ist  auch  in  v.  1 — 7. 
11  kein  Ich-Psalm,  sondern  ein  »Wir-Psalm«  und  unterscheidet  sich  dadurch 
von  den  meisten  anderen  (wenn  ich  nichts  übersehen  habe,  findet  sich  ein 
»Wir«  nur  noch  in  4,  9.  10;  6,  5.  6;  17,  15;  18,  7).  Aber  die  Composition 
des  Psalms  spottet  zwischen  v.  7  u.  8  sowie  zwischen  11  u.  12  jedes  Zu- 
sammenhanges und  außerdem  ist  v.  11  auch  mit  v.  10  unverbunden.  Er 
ist  also  ein  Cento.    Die  Verse  1 — 7.  11  gehören  zusammen,  und  zwar  bildet 


Ode  40  und  41.  71 

die  Wahrheit  seines  Glaubens  sammeln,  ^und  seine  Kinder  werden 
ihm  bekannt  sein,  darum  wollen  wir  singen  in  seiner  Liebe. 
3  Wir  leben  in  dem  Herrn  durch  seine  Gnade^  und  wir  empfangen 
Leben  in  seinem  Gesalbten;  ^denn  ein  großer  Tag  ist  für  uns 
angebrochen,  und  wunderbar  ist  er,  der  uns  gegeben  hat  von 
seiner  Herrlichkeit.  ^Laßt  uns  also  alle  miteinander  uns  ver- 
einigen auf  den  Namen  des  Herrn  und  ihn  ehren  in  seiner  Güte, 
^und  unser  Antlitz  soll  leuchten  in  seinem  Licht,  und  unsere 
Herzen  sollen  sinnen  in  seiner  Liebe  Nacht  und  Tag.  "^Laßt 
uns  frohlocken  vor  Freude  über  den  Herrn.  ^Es  sollen  staunen 
alle,  die  mich  sehen,  denn  ich  bin  von  einem  andern  Geschlecht, 
^denn  der  Vater  der  Wahrheit  erinnerte  sich  meiner,  er,  der 
mich  besessen  hat  von  Anfang  an.  ^^Denn  sein  Reichtum  hat 
mich  erzeugt,  und  der  Gedanke  seines  Herzens;  ^%nd  sein  Wort 
ist  mit  uns  auf  allen  unsern  Wegen.  ^'^Der  Heiland,  der  lebendig 
macht  und  unsere  Seelen  nicht  verstößt,  ^^der  Mann,  der  er- 
niedrigt wurde  und  erhöht  ward  durch  seine  Gerechtigkeit,  i*der 
Sohn  des  Höchsten  ist  erschienen  in  der  Vollendung  seines 
Vaters,  ^^und  ein  Licht  ist  aufgegangen  aus  dem  Worte,  das 
zuvor  in  ihm  war.  ^^Der  Gesalbte  ist  in  Wahrheit  Einer,  und 
er  war  bekannt  vor  Grundlegung  der  Welt  ^"(als  der),   der  die 


V.  11  (lies  »denn«  statt  »und<r)  das  zweite  Versglied  zu  v.  7.  Die  Verse  8 
bis  10  gehören  dem  Sänger  an,  der  die  meisten  Oden  gedichtet  hat,  und 
sind  als  ein  eingeschobenes  Trümmerstück  zu  beurteilen;  sie  sind  nicht 
messianisch,  sollen  aber  im  Zusammenhang  messianisch  verstanden  werden. 
»Von  einem  anderen  Geschlecht «  (v.  8),  s.  17,  4;  28,  14,  wo  derselbe  Ge- 
danke ähnlich  ausgedrückt  ist  (an  das  bekannte  »tertium  genus«  ist  nicht 
zu  denken).  Er  ist  ein|  neuer  Mensch;  er  ist  »älter«  als  die  anderen  (seine 
Präexistenz  im  gnädigen  Ratschluß  Gottes);  man  denke  an  »die  neue  Crea- 
turcf  des  Paulus;  aber  hier  spricht  ein  Jude.  Dagegen  beginnt  mit  v.  12 
ein  ganz  christliches  Stück,  von  dem  man  nur  zweifeln  kann,  ob  es  ur- 
sprünglich für  diese  Stelle  gedichtet  ist.  .  In  v.  13  ist  das  Lehrstück  von 
der  Erniedrigung  und  Erhöhung  ausgesprochen;  in  v.  15  steckt  die  Logos- 
lehre, wenn  auch  nicht  die  hellenische,  und  nach  v.  16  a  tut  es  bereits  not, 
die  Einheit  des  Christus  (wie  Paulus  I  Kor.  9,  6,  Ignat.  ad  Magn.  7  u.  a.) 
zu  behaupten.  In  v.  16  b  (vgl.  Johannes,  bes.  17,  5)  ist  die  Präexistenz 
Christi  rund  ausgesagt.  Die  Ode  ist  also  eine|  Compilation  aus  drei  Teilen 
1—7.  11;  8—10;  12—17.  von  denen  wohl  nur  der  mittlere  jüdisch  ist.  Zu 
V.  2  s.  Joh.  10,  14.  In  v.  4  ist  »der  Tag«  nicht  der  Gerichtstag, 
sondern  der  bereits  erlebte  Tag  der  Erscheinung  Christi.  »Der  Tag«  ist 
hier  also  anders  zu  verstehen  als  15,  3.  —  Zu  v.  6  s.  Ps.  1,  2. 


72  Harnack,  Die  Oden  Salomos.    Text. 

Seelen  errettet  für  ewig  durch  die  Wahrheit  seines  Namens.  Ein 
neues  Loblied  (soll  erschallen)  von  denen,  die  ihn  lieben. 
Hallelujah. 

42. 

Ich  habe  meine  Hände  ausgestreckt  und  habe  mich  mei- 
nem Herrn  genähert,  ^denn  das  Ausbreiten  meiner  Hände  ist 
das  Zeichen  dafür*;  ^mein  Ausbreiten  (bedeutet)  das  aus- 
gestreckte Holz,  welches  am  Wege  des  Gerechten  hing.  ^Und 
ich  bin  ohne  Nutzen  für  die  geworden,  die  mich  nicht  ergriffen 
haben,  und  ich  werde  bei  denen  seiD,  die  mich  lieben.  ^Alle 
meine  Verfolger  sind  gestorben,  und  es  haben  mich  gesucht  die, 
welche  ihre  Hoffnung  auf  mich  setzten,  weil  ich  lebe,  ^und  ich 
bin  aufgestanden,  bin  bei  ihnen  und  rede  durch  ihren  Mund; 
'denn  sie  haben  ihre  Verfolger  verachtet,  ^und  ich  habe  auf  sie 
das  Joch  meiner  Liebe  gelegt.  ^Wie  der  Arm  des  Bräutigams 
auf  der  Braut,   i^so  ist  mein  Joch  auf  denen,  die  mich  kennen, 

*)  Die  Femininendung  zeigt  an,  daß  nicht  von  einem  Zeichen  des 
Herrn  die  Rede  ist,  wie  Harris  meint,  sondern  von  einem  Zeichen  der 
Annäherung  an  den  Herrn. 

(Zu  Ode  42.) 

1  ff.  Diese  Ode  ist  unter  allen  in  bezug  auf  Sinn  und  Composition  die 
schwierigste;  ich  halte  sie  wie  die  41.  für  eine  Compilation.  Sie  beginnt 
in  fast  wörtlicher  Übereinstimmung  mit  dem  Gedanken,  den  die  Ode  27 
zum  Ausdruck  gebracht  hat,  d.  h.  mit  einem  christlichen  Gedanken  (v.  3 : 
»hing«  ist  unerträglich).  Aber  er  ist  einem  älteren  jüdischen  Stück  vor- 
gesetzt; denn  v.  4  ff.  spricht  der  aus  vielen  Oden  uns  bekannte  Sänger 
(v.  4  »ohne  Nutzen«  ist  dunkel;  Harris  übersetzt:  »of  no  account«;  ebenso 
ist  V.  5b  u.  6  dunkel;  Harris  bietet:  »they  sought  after  me  who  supposed 
that  1  was  alive«,  was  unmöglich  ist;  v.  6  a  darf  nicht  als  förmliche  Auf- 
erstehung verstanden  werden) ;  der  Überarbeiter  will  diese  Yerse  auf  Jesus 
Christus  bezogen  wissen,  aber  ursprünglich  haben  sie  nichts  mit  ihm  zu 
tun.  Wie  weit  aber  dieses  Stück  reicht,  läßt  sich  schwer  entscheiden. 
Eines  aber  ist  deutlich:  in  v.  15  u.  16  liegt  eine  ganz  andere  Vorstellung 
vom  descensus  zu  Grunde  als  in  v.  17  ü".;  denn  hier  ist  der  Gottessohn 
heruntergestiegen,  ist  dem  Tode  Essig  und  Bitterkeit  geworden  (Harris 
übersetzt  v.  17,  um  der  evangelischen  Erzählung  willen:  »I  had  gall  and 
bitterness«,  wodurch  alles  verwirrt  wird),  hat  Hölle  und  Tod  »schlaff  ge- 
macht« (in  V.  18  ist  natürlich  »machte  ich  schlaff'«  zu  lesen,  und  unter 
»Füßen  und  Haupt«  ist  wohl  die  Hölle  und  der  Tod  zu  verstehen)  und 
seine  Toten  herausgeführt;  dort  aber  waren  Hölle  und  Tod  so  barmherzig, 
den  Sänger  zurückkehren  zu  lassen  (Harris  übersetzt  v.  15:  »sheol  was 
made  miserable«,  was  den  Sinn  in  sein  Gegenteil  wendet;  »und  viele  mit 


Ode  42.  73 

^^und  wie  das  Brautlager,  das  ausgebreitet  ist  im  Hause  des 
Brautpaares,  ^^so  ist  meine  Liebe  über  denen,  die  an  mich 
glauben.  ^^Ich  bin  nicht  verschmäht  worden,  auch  wenn  man 
es  von  mir  glaubte,  i'^und  ich  bin  nicht  zugrunde  gegangen, 
auch  wenn  man  es  von  mir  dachte.  ^^Die  Hölle  hat  mich  ge- 
sehen und  war  barmherzig,  ^^iind  der  Tod  hat  mich  zurück- 
kehren lassen  und  viele  mit  mir.  ^'^Essig  und  Bitterkeit  bin 
ich  ihm  (dem  Tode)  geworden*  und  ich  stieg  hinab  mit  ihm  (dem 
Tode)  so  tief  wie  sie  (die  Hölle)  war.  ^^Füße  und  Haupt  machte 
er  schlaff  [lies:  »machte  ich  schlaff«],  denn  sie  konnten  mein 
Antlitz  nicht  ertragen.  i^Und  ich  veranstaltete  eine  Versamm- 
lung der  Lebenden  unter  seinen  (des  Todes)  Toten  und  redete 
mit  ihnen  mit  lebendigen  Lippen,  ^o^amit  mein  Wort  nicht  ver- 
geblich wäre.  21  Und  es  eilten  zu  mir  jene,  die  gestorben  waren, 
und  riefen  und  sprachen:  »Erbarme  dich  unser,  Sohn  Gottes, 
und  handle  mit  uns  nach  deiner  Freundlichkeit,  22^1(1  führe  uns 
heraus  aus  den  Banden  der  Finsternis  und  öffne  uns  die  Tür, 
durch  die  wir  hinausgehen  sollen,  ^^denn  wir  sehen,  daß  unser 
Tod  nicht  an  dich  herantritt.  ^^Laß  auch  uns  erlöst  sein  mit 
dir,  denn  du  bist  unser  Erlöser«.  ^^Ich  aber  hörte  ihre  Stimme 
und  schrieb  meinen  Namen  auf  ihr  Haupt,  ^ 6  denn  freie  Männer 
sind  sie,  und  mir  gehören  sie  an.     Hallelujah. 

*)  Harris:  »ich  hatte  Galle  und  Bitterkeit«  gegen  den  klaren  Wort- 
laut des  Textes. 


mir«  V.  16  ist  vielleicht  ein  Zusatz  des  christlichen  Bearbeiters,  nach 
Matth.  27,  52fi".;  es  paßt  gar  nicht  in  den  Zasammenhang).  Die  Brach- 
stelle liegt  also  zwischen  v.  16  u.  17.  Von  v.  17  bis  zum  Schluß  ist  alles 
christlich,  ganz  verständlich  und  bedarf  keiner  näheren  Erklärung.  Die 
Ausführung  ist  würdig  und  schön  und  namentlich  der  Schluß  von  uner- 
warteter Größe  (zu  »sie  sind  freie  Männer«  vgl.  Ode  10,  3). 

Die  Schwierigkeit  der  Ode  liegt  also  in  den  Versen  4—16.  Sie  ent- 
halten in  den  Versen  13—16  einen  uneigentlichen  descensus  des  jüdischen 
Sängers,  der  den  Christen  veranlaßt  hat,  den  descensus  Jesu  Christi  daran 
zuheften.  Aber  die  Verse  4—16  sind  schwerlich  einheitlich  (wie  abge- 
rissen ist  V.  7!  wie  unerwartet  kommt  »das  Joch  der  Liebe«  und  »die, 
welche  an  mich  glauben«,  und  wie  störend  tritt  dann  v.  13 — 16  ein!).  Sie 
sind,  so  wie  sie  lauten,  ganz  rätselhaft  und  ganz  unverständlich.  Der 
compilatorische  Charakter  dieser  Ode  ist  ebenso  deutlich  wie  der  der  vor- 
hergehenden Ode. 


74  Harnack,  Die  Oden  Salomos.    Untersuchungen. 

Geschichtliche  Untersnchuugen. 

1.   Kritik  der  Oden 
(Scheidung  des  Jüdischen   und  Christlichen). 

Harris  urteilt,  daß  die  Oden  judenchristlich  sind  und  zwar 
aus  einem  Christentum  stammen,  das  dem  Judentum  noch  ganz 
nahe  stand,  ja  sich  so  zu  sagen  erst  mit  dem  halben  Leibe  aus 
ihm  herausgearbeitet  hat.  Daher,  so  meint  er,  können  auch  einige 
rein  jüdische  Oden  in  der  Sammlung  enthalten  sein;  doch  ist  es 
ihm  wahrscheinlicher,  daß  sie  mit  ganz  wenigen  Ausnahmen  (19. 
42)  aus  einer  Feder  stammt.  Ihr  halbjüdischer  Charakter  ver- 
langt, sie  hoch  hinaufzusetzen;  er  ist  geneigt,  sie  dem  apostoli- 
schen Zeitalter  zuzuschreiben  oder  einer  nur  wenig  späteren  Zeit. 

Zunächst  ist  zu  constatieren,  daß  die  Oden  —  die  Einheit- 
lichkeit der  meisten  Stücke  ist  auch  mir  evident;  womit  freilich 
über  die  Einheit  des  Verfassers  noch  nichts  entschieden  ist  — , 
mögen  sie  nun  christlich  oder  jüdisch  oder  gemischt  sein,  nicht 
zum  großen  Strome  der  Religionen  gehören,  sondern  zu  einem 
mystisch-individualistischen  Seitenarm.  Gesänge,  in  denen  der 
Name  Jesu,  sein  Kreuz  und  Leiden,  sein  Wort  und  Vorbild 
ebenso  vollständig  fehlen,  wie  alle  Gedanken  von  Sünde,  Buße, 
Taufe,  Vergebung,  in  denen  ferner  die  Worte  (bez.  Gedanken) 
»Kirche«,  »Bruderschaft«,  »Gemeinschaft«  usw.  nicht  vorkommen, 
die  dagegen  erfüllt  sind  von  g)(x>q,  ayajiri,  C^mrj,  yvSocg,  avajtav- 
Oiq  und  acpd-aQoia  und  die  fast  nur  auf  individuellen  Erlebnissen 
fußen  und  überwiegend  nur  Individuelles  begehren,  gehören  min- 
destens nicht  dem  großen  Strome  christlicher  Entwickelung  an. 
Aber  ebenso  sicher  ist  es,  daß  Gesäuge,  die  keinen  Zusammen- 
hang mit  dem  nationalen  jüdischen  Leben  verraten,  für  die  das 
ganze  Ceremonienwesen  (Fasten,  Opfer  usw.)  einfach'  nicht  existiert 
und  die  ebensowenig  von  dem  Gesetze  und  seinen  Geboten 
sprechen  wie  von  Moses,  David  und  Israel  ^,  nicht  dem  vulgären 
palästinensischen  Judentum  zugesprochen  werden  können.  Es 
sei  gleich  noch  mehr  gesagt:  diese  Oden  können  auch  nicht  nach 
Alexandrien  oder  in  die  Diaspora  versetzt  werden;  sie  atmen 
nicht  griechisch-philosophischen  Geist,  so  gewiß  sie  von  Griechi- 

1)  Einmal  (31,  11)  kommen  die  Erzväter  vor]^(christliches  Stück). 


1.    Scheidung  des  Jüdischen  und  Christlichen.  75 

schem  nicht  ganz  unberührt  sind.  Ihrer  Gesamthaltung  nach 
dürfte  man  sie  etwa  zwischen  die  Weisheit  Salomos  und  die 
Johanneischen  Reden  stellen  1,  aber  mit  deutlicher  palästinensischer 
Färbung.  Demnach  ist  ihre  Stellung,  sofern  sie  einst  zum  AT 
gerechnet  worden  sind,  hinter  den  Proverbien,  dem  Hohenlied 
und  der  Weisheit  Salomos  und  unmittelbar  vor  dem  NT  eine 
ganz  richtige 2.  Endlich  —  irgend  einer  Sekte,  etwa  einer  gno- 
stischen,  kann  man  sie  schwerlich  zugesellen.  Zwar  fehlen  Elemente, 
die  an  den  Grenzen  der  im  Judentum  bez.  in  der  Kirche  er- 
träglichen Speculationen  liegen,  nicht  und  sie  sind  voll  von 
Mystik;  aber  Häretisches  findet  sich  in  ihnen  nicht. 

Wohin  gehören  sie  nun,  wenn  sie  doch  sicher  nicht  jünger 
sind  als  die  Mitte  des  2.  Jahrhunderts,  höchst  wahrscheinlich 
aber  älter?  Was  die  Überlieferungsgeschichte  bereits  wahrschein- 
lich macht,  das  bestätigt  die  innere  Analyse:  diese  Oden  sind 
zum  größten  Teil  jüdisch.  Die  Indifi'erenz  gegenüber  dem 
geschichtlichen,  öffentlichen  und  vulgären  Ausdruck  beider  Re- 
ligionen, die  sie  zeigen,  ist  unter  der  Voraussetzung  ihres  jüdi- 
schen Charakters  um  einen  Grad  erträglicher  und  verständlicher  als 
unter  der  entgegengesetzten,  sie  seien  christlich.  Ich  kenne  kein 
Christentum  ältester  Zeit,  das  sich  in  seiner  religiösen  Aussprache 
so  versteckt  hätte,  wie  dies  bei  der  großen  Mehrzahl  der  Oden 
der  Fall  sein  müßte  ^,  das  immerfort  von  Wasser  spricht  und 
dabei  nie  an  die  Taufe  denkt,  von  Milch-  und  Honigessen  spricht 
und  nie  das  Abendmahl  erwähnt  usw.  Dagegen  zeigen  mehrere 
jüdische  Schriften  namentlich  aus  der  nachmakkabäischen  Zeit 
eine  höchst  bemerkenswerte  Loslösung  der  Frömmigkeit  vom 
nationalen  Leben,  vom  öffentlichen  Ausdruck  der  Religion  und 
vom  ganzen  Ceremonienwesen'*;  unzweifelhaft  w^eist  also  die  In- 

1)  Jedoch  ist  nicht  an  das  specifisch  hellenische  Element  in  der 
Weisheit  Salomos  zu  denken;  in  dem  Johannes-Ev.  fehlt  übrigens  dieses 
Element. 

2)  Mit  den  Psalmen  Salomos  haben  sie  wenig  gemeinsam. 

3)  Der  Jesus-Name  fehlt  zwar  auch  im  Hirten  des  Hermas,  aber  er 
bietet  a6£X(pÖQ,  äöeX(p6xriq,  anbaxoloi  und  itQOcpTjxai,  acpeaig,  ßanTit,eiv, 
öiaxovoq  und  sniöxoTtoq,  exxlrjaia,  xaS-eSga,  xriQvaao),  xriQvyixa,  x^lQ^  ^«^ 
OQcpavög,  nlTjO-oq,  noifzeveg,  TtQeaßvxeQOi  xfjq  ixaXTjalaq,  71  QO'Cazdfxevot, 
TtQorjyovfAEvoL  und  vöojq  (als  Taufwasser),  etc. 

4)  S.  Bousset,  Die  Religion  des  Judentums  im  NTtlichen  Zeitalter 
(2.  Auü.  1906)  S.  63 ff.  u.  sonst. 


7ß  Hamack,  Die  Oden  Salomos.    Untersuchungen. 

differenz  auf  eine  Art  von  Judentum.     Das  ist  aber  auch  durch 

zwei  Stellen  sicher  zu  belegen.     In  Ode  4, 1 — 4  heißt  es: 

j Niemand  verändert  deinen  heiligen  Platz,  mein  Gott, 

»Und  keiner  ist,  der  ihn  vertauschte  und  an  einen  anderen  Platz 

stellte, 
»Weil  er  nicht  die  Macht  dazu  hat. 
»Denn  dein  Heiligtum    hast  du    bestimmt,   bevor  du   die  Plätze 

machtest; 
»Der  ältere  (Platz)   soll  nicht   tauschen  müssen   mit   denen,    die 

jünger  sind  als  er«. 

Hier  erkennt  man,  daß  der  Tempel  noch  steht,  daß  er  für 
den  Verfasser  das  Heiligtum  ist,  welches  Gott  vor  der  Schöpfung 
der  Welt  geschaffen  hat  und  daß  er  kein  anderes  Heiligtum  ihm 
überzuordnen  gestattet^.  Also  ist  er  ein  Jude,  und  das  bestätigt 
Ode  6, 7  f.,  wo  die  Gotteserkenntnis  mit  einem  gewaltigen  Strome 
verglichen  ist,  der  alles  überschwemmt  und  niederreißt  »und  zum 
Tempel  bringt«,  das  heißt  doch  wohl,  daß  der  Tempel  das  Ziel 
ist.  So  konnte  ein  Christ  niemals  schreiben;  grade  vom  Tempel 
wußte  er  ja  aus  dem  Munde  Jesu,  daß  er  untergehen  werde. 
Audi  ein  Judenchrist,  mag  man  ihn  sich  noch  so  jüdisch  denken, 
kann  daher  unser  Verfasser  nicht  sein. 

Aber  andererseits  sind  mindestens  drei  Oden  in  der  Sammlung 
vorhanden,  die  sicher  christlich  sind.  Ode  19  kann  nur  ein 
Christ  geschrieben  haben;  denn  die  jüdische  vorchristliche  Sekte 
müßte  noch  entdeckt  werden,  die  mit  dem  Bekenntnis  zu  Vater, 
Solm  und  Geist  beginnt,  um  sodann  die  Aussage  von  der  Geburt 
des  Sohnes  aus  der  Jungfrau  daran  zu  knüpfen,  und  ebenso 
sucht  man  vergebens  nach  einer  jüdischen  Sekte,  die  die  Kreuzes- 
Oden  27  und  42, 1 — 3  gedichtet  haben  könnte,  selbst  wenn  man 
sich  an  vorchristliche  Kreuzes-Symboliken  erinnert.  Also  um- 
fassen die  Oden  Jüdisches  und  Christliches.  Sobald  das 
aber  constatiert  ist,  erkennt  man  sofort  an  einigen  Stellen,  daß 
das  Christliche  sich  nicht  in  den  Zusammenhang  fügt,  in  welchem 
es  steht.  Hieraus  folgt:  die  Sammlung  ist  eine  durch 
christliche  Stücke  vermehrte  und  christlich  inter- 
polierte Sammlung  jüdischer  Oden. 


1)  Die   Polemik   gegen   andere   Heiligtümer   (Tempel)   ist   übrigens 
augenscheinlich  keine  radikale. 


1.   Scheidung  des  Jüdisclien  und  Christlichen.  77 

Es  ist  sehr  auffallend,  daß  Harris  in  seiner  Kritik  und  Be- 
stimmung der  Oden  die  Möglichkeit  von  Interpolationen  gar 
nicht  in  Rechnung  gezogen  hat,  und  doch  ist  diese  Annahme 
ganz  unvermeidlich,  soll  die  Sammlung  in  ihrer  religiösen  und 
theologischen  Haltung  nicht  ein  potenziertes  ßätsel  bleiben. 
Die  Annahme  ist  aber  auch  keineswegs  schwierig;  denn  die  Tat- 
sache, daß  die  Christen  zu  jüdischen  Schriften  in  ihrem  Interesse 
Zusätze  gemacht  haben,  steht  fest/  und  hat  besonders  an  den 
Testamenten  der  zwölf  Patriarchen  —  und,  wie  ich  meine,  auch  an 
der  Offenbarung  Johannis  —  ein  illustres  Beispiel.  Aber  jenes 
Werk  ist  überhaupt  sowohl  an  sich,  als  auch  durch  seine  christ- 
lichen Interpolationen  die  beste  Parallele  zu  unseren  Oden  2,  und 
wenn  oben  behauptet  worden  ist,  ihr  religiös-theologischer  Cha- 
rakter stelle  sie  zwischen  die  Weisheit  Salomos  und  die  johan- 
neischen  Reden,  so  muß  man  die  Testamente  der  zwölf  Patriarchen 
hinzufügen,  um  eben  diesen  Charakter  noch  näher  zu  beleuchten 
und  als  weniger  singulär  erscheinen  zu  lassen.  Und  auch  darin 
ähneln  sich  die  beiden  Werke,  daß  die  christlichen  Inter- 
polationen wesentlich  im  Stile  der  Vorlage  gehalten 
sind^.  Sie  sollen  als  ATliche  Frömmigkeit  bez.  Weissagung  er- 
scheinen, und  wirklich  ist  eine  gewisse  Stileinheit  erreicht, 
die  bemerkenswert  ist.  Die  relative  Stileinheit  ist  es  gewesen, 
die  die  Interpolationen  der  Testamente  der  zwölf  Patriarchen 
so  lange  verdeckt  hat  —  ich  glaube,  ich  war  i.  J.  1874  der  erste, 
der  auf  sie  hingewiesen  —  und  die  auch  Harris  gehindert  hat, 
sie  in  den  Oden  Salomos  zu  erkennen^. 

Eben  diese  relative  Stileinheit  macht  es  aber  auch  schwierig, 
die  Scheidung  zwischen  Jüdischem  und  Christlichem  restlos  vor- 
zunehmen ^  Ich  habe  im  Commentar  bereits  die  Scheidung  an 
einer  Reihe  von  Stellen  vollzogen;  aber  so  evident  mehrere  ein- 
zelne Fälle  sind,  soviel  Unsicherheiten  bleiben  bei  isolierter  Be- 


1)  Justin  wirft   den  Juden  Abstriche  vor,   aber    es    handelt    sich   in 
Wahrheit  in  der  Regel  um  christliche  Zusätze  (s.  Dialog  71  f.). 

2)  Zum  Vergleiche  bietet  sich  auch  Einiges  in  der  Didache. 

3)  Das    gilt    aber  nicht  auch    von    den    christlichen    Stücken    der 
Johannes-Apokalypse. 

4)  Sein  Urteil  »judenchristlich«,  ist    also    cum  grano    salis    richtig, 
d.  h.  Grundtext  und  Zusätze  haben  eine  gewisse  Verwandschaft. 

5)  Dasselbe  gilt  von  den  Testamenten  der  zwölf  Patriarchen. 


78  Harnack,  Die  Oden  Salomos.    Untersucliungen. 

handlung  noch  übrig.  Es  ist  daher  notwendig,  im  Zusammen- 
hang des  Ganzen  das  Problem  aufzunehmen.  Die  Schwierig- 
keit liegt  dabei  nicht  nur  in  der  relativen  Stileinheit, 
sondern  in  noch  viel  höherem  Grade  in  der  Tatsache, 
daß  die  jüdische  Grundschrift  ein  religiös-theologi- 
sches individualistisches  Gepräge  trägt,  welches  zwar 
mit  den  Sprüchen  Jesu  so  gut  wie  nichts  geraeinsam  hat, 
welches  aber  einem  Zweige  christlicher  Frömmigkeit 
und  christlicher  Theologie  (besonders  »johanneischer«) 
so  verwandt  ist,  wie  keine  uns  sonst  bekannte  jüdische 
Schrift.  Man  wird  daher  vielleicht  noch  lange  über  das  Haupt- 
problem, welches  dieser  neue  Fund  bietet  —  jüdisch  oder  christ- 
lich? —  im  Einzelnen  streiten;  doch  hoffe  ich,  daß  die  nach- 
stehenden Ergebnisse  der  Untersuchung  größtenteils  Billigung 
finden  werden.  Bei  der  Untersuchung  kommt  Alles  auf  den 
richtigen  Ausgangspunkt  und  den  methodischen  Gang  an. 

Man  hat  zunächst  innerhalb  der  Oden  vier  Gruppen  zu 
bilden.  Die  erste  Gruppe  umfaßt  die  beiden  sicher  jüdischen 
Oden  4  und  6.  Die  zweite  Gruppe  umfaßt  die  für  die  Frage 
»jüdisch  oder  christlich?«  ganz  indifferenten  Oden.  Es  ist  die 
Hauptgruppe,  nämlich  1.  5.  11.  12.  13.  14.  15.  16.  18.  20.  21. 
26.  30.  32.  33.  34.  35.  37.  38.  40. 

Die  dritte  Gruppe  bilden  die  beiden  rein  christlichen  Oden 
19  und  27. 

Die  vierte  Gruppe  bilden  die  in  bezug  auf  ihren  Charakter 
(jüdisch  oder  christlich)  zunächst  problematischen  Oden  3.  7.  8. 
9.  10.  17.  22.  23.  24.  25.  28.  29.  31.  36.  39.  41.  42. 

Der  Versuch,  Unterscheidungen  in  bezug  auf  die  Adresse 
zu  machen,  führt  zu  keinem  Resultat.  Zwar  sind  die  Oden,  ob- 
gleich sie  nicht  selten  Gott  anreden,  keineswegs  »Contemplationen« 
—  kaum  von  einer  einzigen  läßt  sich  das  sagen  — ;  sie  richten 
sich  vielmehr,  z.  T.  aufs  kräftigste  und  eindringlichste,  an  Hörer 
und  Genossen,  ja  auch  an  ein  weiteres  Publikum.  Aber  eine 
differenzierende  nähere  Bestimmung  der  Adressaten  ist  unmög- 
lich.    Sehr  selten  sagt  der  Verfasser  »Wir«,  nämlich  nur 

4,  9. 10:  »Da  hast  uns  deine  Gemeinschaft  geschenkt, 
nicht  weil  du  unser  bedarfst,  sondern  wir  bedürfen 
deiner.     Sprenge   auf  uns   deine  Tautropfen,  und   öffne 


1.   Scheidung  des  Jüdischen  und  Christlichen.  79 

deine  reichen  Quellen,  die  uns  Milch  und  Honig  fließen 
lassen«. 

6,  5.6:  »Der  Herr  ...  ist  eifrig  bemüht,  daß  das  ge- 
kannt wird,  was  durch  seine  Güte  uns  geschenkt  worden 
ist,  und  seinen  Lobgesang  gab  er  uns  für  seinen  Namen; 
unsere  Geister  preisen  seinen  heiligen  Geist«. 

17,  15:  »Preis  dir,  unsrem  Haupte,  dem  Herrn,  dem 
Gesalbten«. 

18,  7:  »Zum  Siege  wird  deine  Rechte  unsre  Erlösung 
machen«. 

41,  2 — 7.11. 12:  Das  ist  das  einzige  größere  Wirstück. 

(Das  »Wir«  in  42,  21 — 24  gehört  nicht  hierher). 

Häufiger  ist  »Ihr«  K  Lediglich  als  Schlußadmonition  tritt 
es  3,13;  7,29;  34,6  auf;  mitten  im  Text  steht  es  plötzlich  23,4; 
31,6;  39,7;  in  33,6—10  läßt  der  Verfasser  eine  »vollkommene 
Jungfrau«  die  Menschen  anreden;  nur  die  Oden  8.  9.  13,  30 
können  somit  als  solche  bezeichnet  werden,  die  sich  sofort  mit 
einem  eindringlichen  »Ihr«  an  Hörer  wenden. 

Läßt  sich  hier  nichts  zur  näheren  Bestimmung  der  Oden 
gewinnen,  so  muß  man  bei  der  vierten  Gruppe  einsetzen  im 
Vergleich  mit  Ode  19  der  dritten  Gruppe.  Diese  bringt  die  Ver- 
kündigung von  Vater,  Sohn  und  Geist  und  ist  deßhalb  christlich. 
Wie  steht  es  nun  mit  »dem  Sohne«,  bez.  »dem  Gesalbten«,  in 
den  anderen  Oden?  Mit  dieser  Frage  muß  man  in  der  Kritik 
beginnen;  denn  »der  Vater«  bez.  »der  (heilige)  Geist«  sind  kein 
so  gutes  Kriterium,  da  bei  ihnen  die  Entscheidung,  ob  »jüdisch 
oder  christlich«,  nicht  so  leicht  ist. 

Der  »Sohn  Gottes«  findet  sich  (außer  in  19)  in  den  Oden  3. 
7.  23.  31.  36.  41.  42,  »der  Gesalbte«  in  den  Oden  9.  17.  24.  29. 
36.  39.  41.    Aber  wie  findet  er  sich  hier? 

Ode  3,9:  »Weil  ich  ihn,  den  Sohn  liebe,  werde  ich  Sohn 
sein«  —  der  Zusammenhang,  in  dem  diese  Worte  stehen,  macht 
es  höchst  wahrscheinlich,  um  nicht  zu  sagen  gewiß,  daß  sie 
interpoliert  sind;  denn  vorher  und  nachher  spricht  der  Psalmist 
von  seiner  Beziehung  zu  Gott  selbst.  »Der  Sohn«  kommt  wie 
aus  der  Pistole  geschossen,  durchbricht  den  Zusammenhang  von 


1)  Die  Anrede  mit  »Du«  findet  sich  nur  20,  4—9. 


§0  Harnack,  Die  Oden  Salomos.    Untersuchungen. 

V.  8  und  10  (Vereinigung  mit  Gott  —  Un Vergänglichkeit)  und 
verschwindet  sofort  wieder. 

Ode  7,  18:  »Denn  es  ist  von  ihm  gemacht,  und  er  hat  seine 
Freude  am  Sohn  und  um  seiner  Erlösung  willen  wird  er  Alles 
erhalten«.  Wer  die  Worte,  die  vorangehen  (»Denn  er  hat  festge- 
setzt seinen  Weg  zur  Weisheit;  er  hat  ihn  breit  und  lang  ge- 
macht und  zu  aller  Vollendung  geführt,  und  er  hat  die  Spuren 
seines  Lichtes  darüber  gesetzt,  und  ich  bin  ihn  vom  Anfang  bis 
zu  Ende  gegangen«),  liest  und  die  Worte,  die  folgen  (»Und  der 
Höchste  wird  bekannt  sein  unter  seinen  Heiligen,  denen  die  frohe 
Botschaft  zu  bringen,  welche  Lobgesänge  haben  auf  die  Ankunft 
des  Herrn,  daß  sie  ihm  entgegengehen  und  ihm  lobsingen  mit 
Freude  usw.«),  kann  nicht  zweifeln,  daß  der  Vers  eine  Inter- 
polation ist.  Weder  auf  »den  Sohn«  nocb  auf  die  Freude  an 
ibm  ist  man  in  dem  Zusammenhang  gefaßt. 

Ode  23,  16. 19.  Dies  ist  neben  Ode  19  die  einzige  Stelle  in 
den  Oden,  in  der  »Vater,  Sohn  und  Geist«  vorkommen.  Ein 
Jeder  muß  erkennen^  daß  23,  19  ein  Zusatz  ist,  der  zur  vorher- 
gehenden Schilderung  nicht  paßt  und  auch  formell  nachklappt 
(»Und  der  Brief  war  eine  große  Tafel  [!],  vollständig  geschrieben 
vom  Finger  Gottes,  und  der  Name  des  Vaters  auf  ihr  und  des 
Sohnes  und  des  h.  Geistes,  zu  herrschen  in  alle  Ewigkeit«).  Dann 
aber  wird  wohl  auch  v.  16  (»An  seiner  Spitze  erschien  das 
Haupt,  das  ofiPenbart  war  [?],  und  der  Sohn  der  Wahrheit  vom 
Vater,  dem  Allerhöchsten«)  schwerlich  ursprünglich  sein.  Auf 
»den  Sohn«  ist  man  durch  v.  1  —  15  schlechterdings  nicht  vor- 
bereitet; auch  »der  Sohn  vom  Vater«  befremdet;  man  darf  w^ohl 
annehmen,  daß  die  Urschrift  einfach  lautete:  »das  Haupt,  das 
offenbart  war,  der  Allerhöchste«.    Auch  v.  17  ist  zu  tilgen. 

In  Ode  31  kommt  »Sohn  Gottes«  nicht  vor,  aber  v.  5  heißt 
es:  »denn  also  hatte  ihm  (der  für  Gott  Söhne  erworben  hatte) 
gegeben  sein  heiliger  Vater«.  Der  heilige  Vater  mit  dem  Sohn 
ist  christlich.  Hier  aber  liegt  keine  Interpolation  eines  einzelnen 
Satzes  vor,  sondern  v.  3—11  (d.  h.  bis  zum  Schluß)  sind,  wie 
sich  zeigen  wird,  christlich. 

In  Ode  36,  3  heißt  es:  »Er  (der  Geist)  hat  mich  erzeugt  vor 
dem  Angesicht  des  Herrn,  und  obwohl  ich  ein  Mensch  war,  bin 
ich  das  Licht,  der  Sohn  Gottes  genannt  worden«.  Daß  diese 
Worte  eine  Einschiebung  sind,  die  ganz  unpassend  ist,  zeigt  der 


1.   Scheidung  des  Jüdischen  und  Christlichen.  §1^ 

Context  evident.  Voran  steht:  »während  ich  (der  Sänger)  pries 
in  der  Harmonie  seiner  Gesänge«,  und  es  folgen  die  Worte: 
»während  ich  pries  mit  den  Preisenden«.  Ungeschickter  kann 
man  eine  Interpolation  nicht  machen. 

In  Ode  41,  14. 16  steht  (s.  den  Commentar)  »der  Sohn  des 
Höchsten«  und  »der  Gesalbte«  [»der  Sohn  des  Höchsten  ist  er- 
schienen in  der  Vollendung  seines  Vaters«  und  »der  Gesalbte 
ist  in  Wahrheit  Einer«]  in  einem  ganz  christlichen  Stück.  Das- 
selbe gilt  von 

Ode  42,  21,  wo  »Sohn  Gottes«  in  der  Schilderung  des  de- 
scensus  (Jesu)  Christi  steht,  während  vorher  (v.  15  u.  16)  ein 
ganz  anderer  Descensus  zur  Aussage  gebracht  ist. 

Ode  9,  2  findet  sich  »der  Gesalbte«,  aber  auch  hier  ist  die 
Interpolation  sehr  wahrscheinlich,  ja  evident.  Die  Worte  lauten: 
»Gebt  mir  eure  Seelen,  daß  auch  ich  euch  meine  Seele  gebe,  das 
Wort  des  Herrn  und  seinen  Willen  —  den  heiligen  Ratschluß, 
den  er  gefaßt  hat  über  seinen  Gesalbten  — ;  denn  auf  dem  Willen 
des  Herrn  beruht  eure  Rettung  usw.«.  Wie  man  sieht,  schließt 
»Wille«  an  »Wille«  an  und  vom  messianischen  Ratschluß  ist 
im  Folgenden  schlechterdings  nicht  die  Rede,  vielmehr  ist  der 
Sänger  selbst  in  der  Lage,  den  erlösenden  Willen  Gottes  zu 
verkündigen. 

Ode  17,  15  schließt  mit  den  Worten:  »Preis  Dir  unsrem 
Haupte,  dem  Herrn,  dem  Gesalbten«.  Nach  dem,  was  vorangeht, 
muß  es  zunächst  offen  bleiben,  ob  der  jüdische  Messias  oder  Jesus 
Christus  gemeint  ist. 

Ode  24,1.  »Die  Taube  flatterte  über  dem  Gesalbten;  denn 
er  war  für  sie  das  Haupt,  und  sang  Lob  über  ihn,  und  ihre 
Stimme  wurde  gehört,  und  es  fürchteten  sich  die  Einwohner  usw.« 
Im  Commentar  habe  ich  wahrscheinlich  gemacht,  daß  der  Messias 
hier  christliche  Interpolation  ist.  Zur  Evidenz  kann  man  das, 
wenn  man  die  Stelle  für  sich  allein  nimmt,  nicht  bringen,  wohl 
aber  im  Zusammenhang  der  anderen  Stellen, 

Ode  29,  6  u.  7^  Ich  habe  in  dem  Commentar  gezeigt,  daß 
die  Worte:  »Denn  ich  glaubte  an  den  Gesalbten  des  Herrn,  und 
es  schien  mir,  daß  er  der  Herr  sei,  und  er  zeigte  mir  das 
Zeichen  dafür  und  leitete  mich  in  seinem  Lichte«,  den  Zusammen- 
hang völlig  durchbrechen  und  daher  nichtj  ursprünglich  sein 
können. 

Texte  und  üntersucliungen  etc.  35,  4.  6 


§2  Harnack,  Die  Oden  Salomos.    Untersuchungen. 

Ode  36,5:  »Er  hat  mich  gesalbt  ans  seiner  Vollkommen- 
heit, und  ich  wurde  einer  von  den  ihm  Nahestehenden c  Hier 
ist  überhaupt  nicht  von  einem  Messias  die  Rede,  sondern  der 
Sänger  spricht  von  sich  selbst  und  meint  entweder  eine  geistige 
Salbung  oder  ein  Salbungssakrament. 

Ode  39, 10:  »Die  Fußtapfen  aber  unsres  Herrn,  des  Gesalbten, 
blieben  bestehen  und  wurden  nicht  getilgte  Die  Interpolation 
ist  deshalb  klar,  weil  vorher  vom  Wandeln  Gottes  selbst  auf 
dem  Wasser  die  Rede  ist  und  er  auch  v.  11  gemeint  ist. 

Ode  41,3:  »Wir  empfangen  Leben  in  seinem  Gesalbten«. 
Wie  das  Folgende  zeigt,  ist  sein  »Tag«  schon  da.  Der  Vers  ist 
christlich. 

Aus  dieser  Untersuchung  ergibt  sich,  daß  »der  Sohn  Gottes« 
(außer  in  Ode  19,  die  ganz  christlich  ist)  überall  nur  in  Inter- 
polationen auftritt.  Dasselbe  gilt  von  »dem  Gesalbten«,  so  jedoch, 
daß  in  Ode  17  und  24.  wenn  man  sie  für  sich  betrachtet,  die 
Möglichkeit  zugestanden  werden  muß,  daß  der  jüdische  Messias 
gemeint  ist.  Man  darf  aber  nunmehr  auf  Grund  der  übrigen 
Stellen  sagen,  daß  auch  in  jenen  beiden  Oden  der  Messias 
christliche  Interpolation  ist;  denn  es  wäre  wunderbar,  wenn  in 
der  jüdischen  Grundschrift  der  Gesalbte  nur  an  einer  höchst 
paradoxen  Stelle  und  in  einer  Schlußdoxologie  vorkäme. 

Dieses  Ergebnis  ist  für  die  Kritik  der  Oden  von  größter 
Tragweite;  denn  damit  ist  erwiesen^  daß  die  12  Oden,  in  denen 
sich  »Sohn  Gottes«  und  »Gesalbter«  als  Interpolationen  finden, 
ursprünglich  jüdisch  und  ohne  Messianismus  sind,  daß  also  auch 
die  anderen  Oden,  die  in  bezug  auf  das  Christologische  ganz  in- 
different sind,  als  jüdisch  angesehen  werden  müssen,  was  ja  an 
und  für  sich  und  nach  der  Überlieferung  mit  und  in  dem  Alten 
Testament  das  Wahrscheinlichste  ist. 

Sind  aber  nun  in  den  Oden,  abgesehen  von  den  ganz  christ- 
lichen Oden  19  und  27  und  den  kleinen  christlichen  Zusätzen, 
die  sämtlich  entweder  »den  Sohn  Gottes«  oder  »den  Gesalbten« 
enthalten,  noch  Stücke  nachweisbar,  die  offenbar  christlich  sind? 
Diese  Frage  ist  zu  bejahen;  denn  es  wurde  bereits  oben  darauf 
hingewiesen,  daß  die  christlichen  Zusätze  in  Ode  31.  41.  42  in 
größeren  christlichen  Zusammenhängen  stehen,  und  auch  von 
Ode  7  gilt,  daß  sie,  abgesehen  von  der  christlichen  Interpolation 
in  V.  18   noch   Christliches    an    anderen    Stellen    enthält.     Dazu 


1.   Scheidung  des  Jüdischen  und  Christlichen.  83 

kommen  noch  die  10.,  17.  und  29.  Ode,  deren  Kritik  aber  be- 
sonders schwierig  ist  und  die  daher  erst  später  erörtert  werden 
sollen.  Mehr  Christliches  läßt  sich  aber  mit  irgend  welcher 
Sicherheit  nicht  ausscheiden  ^  Die  ferner  noch  als  christlich 
auszuscheidenden  Stücke  lauten  also: 

Ode  7,4^ — 8:  »Seine  Güte  hatte  seine  Größe  klein  erscheinen 
lassen.  ^Erist  wie  ich  geworden,  damit  ich  ihn  empfangen  sollte; 
^er  wurde  mir  völlig  gleich  geachtet,  damit  ich  ihn  anziehen 
sollte;  "^und  ich  bebte  nicht,  als  ich  ihn  sah;  denn  er  ist  mein 
Erbarmer.  ^Wie  mein  Wesen  wurde  er,  damit  ich  ihn  be- 
greifen, und  wie  meine  Gestalt,  damit  ich  mich  nicht  von  ihm 
wenden  sollte«.  Da  v.  9  gut  an  v.  4*  anschließt  und  keinen 
specifisch  christlichen  Gedankeninhalt  aufweist,  so  kann  man  nicht 
zweifeln,  daß  hier  eine  christliche  Interpolation  vorliegt.  Das- 
selbe gilt  aber  auch  von  den  Versen 

7,  14.15:  »Er  hat  ihm  gegeben,  denen  zu  erscheinen,  die 
sein  eigen  sind,  ^^daß  sie  den  kennen  lernen  möchten,  der  sie 
gemacht  hat,  und  nicht  meinen,  daß  sie  von  selbst  geworden 
seien.«  Das  »ihm«  kommt  wie  aus  der  Pistole  geschossen  —  man 
muß  natürlich  an  den  Sohn  Gottes  denken,  aber  er  ist  vorher 
gar  nicht  genannt  und  auch  in  der  weit  zurückliegenden  Inter- 
polation V.  5 — 8  ganz  plötzlich  und  ohne  Bezeichnung  eingeführt. 
Auch  schließt  v.  16  trefflich  an  v.  13  (s.  auch  v.  10)  an.  In  v.  18 
folgt  dann  die  3.  Interpolation  in  dieser  Ode  (s.  oben  S.  80). 

Wir  haben  oben  die  beiden  Oden  19  und  27  als  ganz 
christlich  bezeichnet;  die  Ode  7  ist,  wie  wir  soeben  gesehen  haben^ 
eine  Compilation  aus  jüdischen  und  mehreren  christlichen 
Stücken.     Eben  dasselbe  gilt  von  den  Oden  31.  41.  und  42. 

Die  Ode  31  beginnt  mit  einer  gewaltigen  Aussage  über  Gott 


1)  In  Frage  kann  nur  noch  8,  23—26  kommen.  Nach  einer  langen 
Rede  Gottes  selbst  nimmt  der  Sänger  das  Wort  und  ruft:  »Bittet  ohne 
Unterlaß,  bleibet  in  der  Liebe  zum  Herrn,  und  die  Geliebten  in  dem 
Geliebten,  und  die,  welche  bewahret  sind  in  dem  Lebendigen,  und  die 
Erlösten  in  dem  Erlösten  [?],  und  ihr  sollt  unvergänglich  erfanden  werden 
in  allen  Äonen  für  den  Namen  eares  Vaters«.  Namentlich  um  des  letzteren 
Ausdrucks  willen,  aber  auch  weil  auf  den  Messias  Bezug  genommen  wird, 
der  in  der  jüdischen  Grundschrift  nicht  vorkommt,  wird  man  sehr  geneigt 
sein,  diesen  Appell  für  christlich  zu  halten.  Ich  habe  kein  Bedenken,  ihn 
zu  den  christlichen  Stücken  zu  stellen. 

6* 


g4  Harnack,  Die  Oden  Salomos.    Untersuciiungeii. 

selbst  (v.  1.  2);  daran  reiht  sich  eine  Aussage  über  den  Herrn,  unter 
dem  nur  Jesus  Christus  verstanden  werden  kann  (v.  3 — 5:  »Er 
öffnete  seinen  Mund  und  redete  Güte  und  Freude  .  .  .  und  brachte 
dem  Höchsten  jene  als  Söhne  dar,  die  in  seinen  Händen  waren, 
und  seine  Person  wurde  für  gerecht  erklärt;  denn  also  hatte  ihm 
gegeben  sein  heiliger  Vater«).  Dann  folgt  v.  6  ein  Appell  an 
die  Mühseligen,  der  auch  christlich  klingt,  aber  nicht  notwendig 
christlich  sein  muß  (»Geht  hinaus,  ihr,  die  ihr  geplagt  seid,  und 
empfanget  Freude  und  nehmet  eure  Seele  als  Erbe  durch  seine 
Gnade  und  nehmet  euch  das  unsterbliche  Leben«).  Dann  end- 
lich spricht  (v.  7 — 1 1)  der  Messias  selbst  (ohne  jede  Einführung 
und  ohne  diese  Bezeichnung);  aber  es  ist  nicht  zu  verkennen, 
daß  es  Jesus  ist  ^ 

Die  Compilation  aus  jüdischen  und  christlichen  Stücken, 
welche  die  Oden  41  und  42  darstellen,  ist  im  Commentar  nach- 
gewiesen worden.  Sicher  christlich  sind  in  Ode  41  die  Verse 
12 — 17:  »Der  Heiland,  der  lebendig  macht  und  unsre  Seelen  nicht 
verstößt,  ^^der  Mann,  der  erniedrigt  w^urde  und  erhöht  ward 
durch  seine  Gerechtigkeit,  ^-^der  Sohn  des  Höchsten  ist  er- 
schienen in  der  Vollendung  seines  Vaters,  ^^und  ein  Licht  ist 
aufgegangen  aus  dem  Worte,  das  zuvor  in  ihm  war.  ^^Der 
Gesalbte  ist  in  Wahrheit  Einer,  und  er  war  bekannt  vor  Grund- 
legung der  Welt  ^''(als  der),  der  die  Seelen  errettet  für  ewig 
durch  die  Wahrheit  seines  Namens.  Ein  neues  Loblied  (soll  er- 
schallen) von  denen,  die  ihn  lieben«.  Das  kann  natürlich  nur  ein 
Christ  geschrieben  haben.  Aber  auch  v.  1 — 7.  11  (sie  bilden  eine 
Einheit)  muß  christlich  sein;  es  ist  der  Jubel  über  den  erschie- 
nenen Messias.  Auch  steht  »der  Gesalbte«  mitten  in  dem  Stück. 
Die  Worte  lauten:  »Es  sollen  den  Herrn  preisen  alle  seine  Kinder 
und  sollen  die  Wahrheit  seines  Glaubens  sammeln,    ^^nd   seine 


1)  "»Und  sie  erklärten  mich  für  schuldig,  als  ich  auftrat,  der  ich 
niemals  schuldig  gewesen  war,  und  sie  verteilten  meine  Beute,  während 
ihnen  doch  nichts  geschuldet  wurde.  ^Jch  aber  duldete  schweigend  und 
war  still,  als  ob  mich  von  ihrer  Seite  nichts  gerührt  hätte,  ^  sondern  ich 
stand  unbeweglich  wie  ein  feststehender  Fels,  der  von  den  Wellen  ge- 
peitscht wird  und  standhält.  i"Und  ich  ertrug  ihre  Bitterkeit  aus  Demut, 
11  um  mein  Volk  zu  retten  und  als  Erbe  zu  besitzen  und  um  nicht  un- 
gültig zu  machen  die  Verheißungen  an  die  Erzväter,  die  ich  ihnen 
gegeben  hatte  zur  Errettung  ihres  Samens-'. 


2.   Das  religiöse  Selbstbewußtsein  des  jüdischen  Sängers.  85 

Kinder  werden  ihm  bekannt  sein,  darum  wollen  wir  singen  in 
seiner  Liebe,  ^  wir  leben  in  dem  Herrn  durch  seine  Gnade,  und 
wir  empfangen  Leben  in  seinem  Gesalbten;  *denn  ein  großer 
Tag  ist  für  uns  angebrochen,  und  wunderbar  ist  er,  der  uns  ge- 
geben hat  von  seiner  Herrlichkeit.  ^Laßt  uns  also  alle  miteinander 
uns  vereinigen  auf  den  Namen  des  Herrn  und  ihn  ehren  in  seiner 
Güte,  ^und  unser  Antlitz  soll  leuchten  in  seinem  Licht,  und 
unsre  Herzen  sollen  sinnen  in  seiner  Liebe  Nacht  und  Tag. 
'Laßt  uns  frohlocken  vor  Freude  über  den  Herrn,  ^^und 
(denn)  sein  Wort  ist  mit  uns  auf  allen  unsern  Wegen«.  In 
Ode  42  ist  v.  1—3  das  Kreuz  (wie  in  Ode  27)  zur  Darstellung 
gebracht,  und  in  v.  17 — 25  die  christliche  Vorstellung  vom  De- 
scensus  Christi  ad  inferos.  Der  Psalmist,  der  die  Gestorbenen 
in  der  Unterwelt  sprechen  läßt:  »Erbarme  Dich  unser,  Sohn 
Gottes,  und  handle  mit  uns  nach  deiner  Freundlichkeit  und  führe 
uns  heraus  aus  den  Banden  der  Finsternis  und  öffne  uns  die 
Tür,  durch  die  wir  hinausgehen  sollen;  denn  wir  sehen,  daß  unser 
Tod  nicht  an  dich  herantritt;  laß  auch  uns  erlöst  sein  mit  dir, 
denn  du  bist  unser  Erlöser«  —  ist  ein  Christ,  und  nur  ein 
Christ  konnte  den  Herrn  dann  sagen  lassen:  »Ich  aber  hörte 
ihre  Stimme  und  schrieb  meinen  Namen  auf  ihr  Haupt;  denn 
freie  Männer  sind  sie,  und  mir  gehören  sie  an«.  Hiermit  ist 
erschöpft,  was  in  den  Oden  christlich  ist.  Aufgespart  ist  nur 
die  Untersuchung  der  Oden  10.  17  und  29,  die  erst  nach  einer 
genauen  Untersuchung  aller  anderen  angestellt  werden  kann. 


2.   Kritik   der   Oden,  Fortsetzung 
(Das  religiöse  Selbstbewußtsein   des  jüdischen 

Sängers). 

Der  Christ,  welcher  diese  Oden  für  den  christlichen  Gebrauch 
überarbeitet  und  vermehrt  hat,  hat  dies  getan,  weil  er  sie  er- 
baulich und  maßgebend  fand,  und  zwar  fühlte  er  sich  durch 
ihren  religiösen  Inhalt  ebenso  angezogen  wie  speciell  durch  das 
religiöse  Selbstbewußtsein  des  Sängers.  Dieses  muß  er  als  pro- 
phetisch-messianisch  beurteilt  haben.  Er  sah  also  in  diesen 
Oden  ebenso  messianische  Gesänge  wie  in  den  Psalmen  Davids 
und  hat  sie  in  dieser  ihrer  vermeintlichen  Haltung  durch  seine 


Sß  Harnack,  Die  Oden  Salomos.    Untersuchungen. 

Zusätze  verstärkt,  vertieft  und  präcisiert,  ähnlich  wie  in  den 
kanonischen  Psalter  zu  Psalm  96,  10  die  Worte  hinzugefügt 
worden  sind:  «jro  tov  ^vXov. 

In  der  Tat  sagt  das  »Ich«  in  diesen  Oden  an  einigen  Stellen 
so  hohe  Dinge  von  sich  aus,  daß  man  wohl  begreift,  daß  man 
in  ihm  christlicherseits  Christus  gesehen  hat;  aber  in  Wahrheit 
kann  davon  keine  Rede  sein:  es  spricht  hier  ein  Mystiker,  der 
sein  Ich  durch  die  Offenbarung  und  Erkenntnis  Gottes  und  durch 
das  innigste  Liebesverhältnis  mit  ihm  erlöst,  sichergestellt  und 
ins  Ewige  erhoben  sieht,  der  aber  auch  die  Aufgabe  empfindet, 
das,  was  er  erfahren  hat,  als  Bote  Gottes  den  Anderen  mitzu- 
teilen und  ihnen  überhaupt  prophetische  Aufschlüsse  zu  bringen. 
Also  ein  Prophet,  der  zugleich  Mystiker  ist!  Seine  Frömmig- 
keit und  sein  religiöses  Selbstbewußtsein  liegen  auf  der  Linie 
einiger  jüngerer  Psalmen,  überschreiten  sie  aber  bedeutend.  Eine 
Zusammenstellung  der  Selbstaussagen  möge  dies  Urteil  belegen^: 

Ode  1:  Der  Herr  ist  ein  lebendiger,  Früchte  bringender 
Kranz  auf  meinem  Haupte. 

Ode  3:  Ich  liebe  den  Herrn  und  wo  er  ist,  da  bin  ich  auch; 
ich  bin  in  der  Liebe  aufs  innigste  mit  ihm  vereint  (vermischt); 
er  hat  mich  zuerst  geliebt,  und  durch  die  innigste  Vereinigung 
mit  ihm  habe  ich  unvergängliches  Leben. 

Ode  5:  Der  Verfasser  hat  unter  Verfolgern  zu  leiden,  aber 
er  ist  der  gewissen  Hoffnung,  daß  Gott  seine  Feinde  ins  Dunkle 
führen  und  ihre  Anschläge  verachten  wird;  »ich  werde  nicht 
sterben,  denn  der  Herr  ist  mit  mir  und  ich  mit  ihm«. 

Ode  6:  Der  Geist  des  Herrn  fährt  über  den  Sänger  wie  über 
eine  Zither;  er  redet  in  seinen  Gliedern. 

Ode  7:  Im  stürmischen  Lauf  der  Freude  eilt  der  Sänger  zu 
Gott  ....  »Er,  der  mich  geschaffen  hat,  wußte,  ehe  ich  war. 
was  ich  tun  würde,  wenn  ich  in  das  Dasein  träte;  denn  darum 
hat  er  sich  meiner  erbarmt  in  seiner  großen  Barmherzigkeit  und 
hat  mir  gewährt,  daß  ich  ihn  bitten  soll  und  empfangen  von 
seinem  Wesen;  denn  er  ist  unvergänglich,  die  Fülle  der  Welten 
und  ihr  Vater  ....  er  hat  die  Spuren   seines  Lichts   über  den 


1)  Die  Oden  4.  13.  19.  23.  24.  27.  30.  31.  32.  34.  39  enthalten  nichts 
über  das  Selbstbewußtsein  des  jüdischen  Sängers. 


2.  Das  religiöse  Selbstbewußtsein  des  jüdischen  Sängers.  87 

Weg  zur  Wahrheit  gesetzt,  und  ich  bin  ihn  vom  Anfang  bis 
zum  Ende  gegangen«. 

Ode  8:  Vom  10 — 22.  Verse  spricht  der  Sänger  im  Namen 
Gottes  selbst. 

Ode  9:  »Ich  verkündige  euch  Frieden,  euch,  seinen  Heiligen, 
damit  alle,  die  es  hören,  nicht  in  Krieg  geraten«. 

Ode  11:  »Der  Höchste  hat  mich  mit  seinem  h.  Geist  durch- 
schnitten und  hat  mich  mit  seiner  Liebe  erfüllt,  und  sein  Schnei- 
den ist  mir  zur  Erlösung  geworden  .  .  .  Vom  Anfang  bis  zum 
Ende  habe  ich  seine  Erkenntnis  empfangen  und  habe  fest  auf 
dem  Felsen  der  Wahrheit  gestanden  ...  ich  ward  trunken  von 
dem  lebendigen  unsterblichen  Wasser  .  .  .  Ich  wurde  reich  durch 
seine  Gabe  und  ließ  die  Torheit,  die  auf  die  Erde  hingeworfen 
ist  .  .  .  und  der  Herr  erneuerte  mich  in  seinem  Kleide  .  .  . 
und  er  hat  mich  in  das  Paradies  gebracht«  (folgt  eine  Schilde- 
rung desselben). 

Ode  12:  »Er  hat  mich  angefüllt  mit  Worten,  daß  ich  sie 
aussprechen  möchte,  und  wie  das  Fließen  des  Wassers  fließt  die 
Wahrheit  aus  meinem  Munde  .  .  .  und  er  hat  in  mir  seine  Er- 
kenntnis gemehrt«. 

Ode  14:  »Wie  die  Augen  des  Sohnes  auf  seinen  Vater,  so 
sind  meine  Augen,  o  Herr,  allezeit  auf  dich  gerichtet«.  Der 
Sänger  läßt  ein  Bittgebet  für  sich  selbst  folgen  (Bitte  um  Er- 
rettung vom  Bösen  usw.). 

Ode  15:  Gott  ist  für  den  Sänger  die  Sonne  geworden;  er 
hat  Augen  und  Ohren  durch  ihn  erhalten;  er  hat  seinen  heiligen 
Tag  gesehen  und  seine  Wahrheit  gehört.  »Ich  habe  den  Weg 
des  Irrtums  verlassen  und  bin  zu  ihm  gegangen  und  habe  die 
Erlösung  empfangen  ....  ich  habe  ünvergänglichkeit  ange- 
zogen durch  seinen  Namen  .  .  .  das  Sterbliche  ist  vernichtet 
vor  meinem  Antlitz,  und  die  Hölle  abgetan  durch  mein  [lies 
»sein«;  aber  der  Interpolator  hat  vielleicht  »mein«  eingesetzt] 
Wort«. 

Ode  16:  »Gottes  Liebe  hat  mein  Herz  ernährt  .  .  .  meine 
Liebe  ist  der  Herr  .  .  .  sein  Geist  wird  durch  mich  reden  von 
der  Herrlichkeit  des  Herrn  und  seiner  Schönheit«. 

Ode  18:  Der  Sänger  bezeugt,  daß  er  durch  die  Gottesliebe 
stark  geworden  sei.  »Krankheiten  sind  meinem  Leibe  fern 
geblieben   .  .  .    o   Herr,    um    der    Schwachen    [der    Schlechten] 


g§  Harnack,  Die  Oden  Salomos.    Untersuclauiigen. 

willen  nimm  nicht  Ton  mir  dein  Wort,  auch  halte  nicht  um 
ihrer  Werke  willen  von  mir  fern  deine  Vollendung  ....  Zum 
Siege  wird  deine  Rechte  unsre  Erlösung  machen«. 

Ode  20:  »Ich  bin  ein  Priester  des  Herrn  und  leiste  ihm 
priesterlichen  Dienst,  und  ich  bringe  ihm  dar  das  Opfer  seines 
Gedankens«. 

Ode  21:  Dank  für  die  Erhöhung  zur  Gnade  und  zur  Er- 
lösung Gottes.  „Ich  habe  abgelegt  die  Finsternis  und  angezogen 
das  Licht,  und  es  sind  mir  Glieder  zu  teil  geworden  zu  meiner 
Seele,  in  denen  kein  Schmerz,  auch  keine  Pein  und  keine  Lei- 
den sind,  und  besonders  hilfreich  war  für  mich  der  Gedanke  des 
Herrn  und  seine  unvergängliche  Gemeinschaft;  und  ich  wurde 
erhoben  in  sein  Licht  und  wirkte  vor  seinem  Antlitz,  und  ich 
war  ihm  nahe,  ihn  preisend  und  ihn  verkündend.  Mein  Herz 
floß  über  und  fand  sich  in  meinem  Munde  ....  und  die  jauch- 
zende Begrüßung  des  Herrn  wuchs  auf  meinem  Angesicht  und 
sein  Preis«. 

Ode  22:  »Er,  der  mich  herabbrachte  aus  der  Höhe  [also 
wohl  der  Präexistenzgedanke]  wird  mich  auch  hinaufführen  aus 
den  Niederungen  .  .  .  Er,  der  meine  Feinde  und  meine  Wider- 
sacher zerstreut,  ist  der,  der  mir  die  Macht  gab  über  die  Fesseln, 
sie  zu  lösen.  Der  du  durch  meine  Hände  den  siebenköpfigen 
Drachen  bezwangst,  du  hast  mich  auch  über  seine  Wurzeln  ge- 
stellt, daß  ich  seinen  Samen  austilgen  möchte.  Du  warst  daselbst 
und  halfst  mir,  und  allerorten  ward  dein  Name  von  mir  gesegnet. 
Deine  Rechte  hat  sein  schlimmes  Gift  zerstört,  und  deine  Hand 
hat  den  Weg  für  die  geebnet,  die  an  dich  glauben«. 

Ode  25:  »Ich  bin  entkommen  aus  meinen  Banden  und  habe 
mich  zu  dir  geflüchtet,  mein  Gott  .  .  .  Du  hast  zurückgehalten, 
die  sich  gegen  mich  erhoben  .  .  .  Dein  Antlitz  war  mit  mir, 
welches  mich  errettete  durch  deine  Gnade  ....  Ich  aber  war 
verachtet  und  verworfen  in  den  Augen  vieler,  und  ich  war  in 
ihren  Augen  wie  Blei«.  Aber  Gott  hat  ihm  geholfen.  »Ich  bin 
bedeckt  mit  dem  Kleid  deines  Geistes,  und  er  hat  weggenommen 
von  mir  die  Kleider  von  Fell  .  .  .  und  hat  Krankheit  an  mir 
vorübergehen  lassen.  Und  ich  bin  stark  geworden  in  der  Wahr- 
heit .  .  .  und  es  fürchteten  sich  vor  mir  alle  meine  Widersacher, 
und  ich  bin  dem  Herrn  zu  eigen  geworden  im  Namen  des 
Herrn  und  bin  gerechtfertigt  worden  in  seiner  Güte«. 


2.  Das  religiöse  Selbstbewußtsein  des  jüdischen  Sängers.  89 

Ode  26:  »Ich  sprudelte  Lob  für  den  Herrn  hervor;  denn 
ich  bin  sein  eigen  .  .  .  Seine  Zither  ist  in  meinen  Händen«. 

Ode  28:  »Die  Flügel  des  Geistes  sind  über  meinem  Herzen 
.  .  .  Ich  habe  geglaubt,  darum  habe  ich  Ruhe  gefunden  .  .  . 
das  Schwert  soll  mich  nicht  von  dem  Herrn  scheiden,  .  .  .  . 
unsterbliches  Leben  ist  hervorgekommen  und  hat  mich  geküßt 
...  Es  wunderten  sich  diejenigen,  die  mich  sahen,  denn  ich 
war  verfolgt,  und  sie  meinten,  ich  wäre  verschlungen  .  .  .  Meine 
Bedrückung  aber  wurde  mir  zur  Rettung  .  .  .  Weil  ich  eiuem 
jeden  Gutes  tat,  wurde  ich  gehaßt,  und  sie  umringten  mich  wie 
tolle  Hunde,  die  in  ihrem  Unverstand  gegen  ihren  eigenen  Herrn 
gehen;  denn  ihr  Verstand  ist  verderbt,  und  ihr  Sinn  ist  ver- 
kehrt. .  .  .  Ich  ging  nicht  zu  Grunde,  w^eil  ich  nicht  ihr  Bruder 
war;  denn  auch  meine  Abstammung  war  nicht  wie  die  ihrige. 
Und  sie  suchten  meinen  Tod  und  fanden  ihn  nicht;  denn  ich 
war  älter  als  ihr  Gedächtnis  (reichte),  und  vergebens  bedrohten 
sie  mich,  und  die,  welche  hinter  mir  waren,  versuchten  umsonst 
das  Gedächtnis  jenes,  der  vor  ihnen  war,  zu  vernichten;  denn 
dem  Gedanken  des  Herrn  kann  man  nicht  zuvorkommen,  und 
sein  Herz  ist  größer  als  alle  Weisheit«. 

Ode  33:  Der  Sänger  läßt  eine  »vollkommene  Jungfrau«  (den 
h.  Geist?  die  Weisheit?)  in  messianischen  Worten  sprechen 
(»Höret  mich  und  lasset  euch  erlösen;  denn  ich  verkündige  die 
Gnade  Gottes  unter  euch,  und  durch  meine  Hände  werdet  ihr 
erlöst  werden  und  selig  sein«).  In  den  beiden  Schlußversen  läßt 
er  dann  Gott  selbst  sprechen. 

Ode  35:  Während  Rauch  und  Gericht  ausgeht,  ist  der 
Sänger  geborgen  und  erquickt  und  ruhig  in  Gott.  »Mehr  als 
Schatten  war  er  mir  und  mehr  als  Fundament.  Und  wie  ein 
Knabe  von  seiner  Mutter  wurde  ich  getragen  .  .  .  und  ich 
breitete  meine  Hände  aus  bei  dem  Aufstieg  meiner  Seele,  und 
ich  nahm  meine  Richtung  zu  dem  Höchsten  und  war  errettet 
bei  ihm«. 

Ode  36:  »Ich  ruhte  auf  dem  Geiste  des  Herrn,  und  er  erhob 
mich  zur  Höhe  und  stellte  mich  auf  meine  Füße  auf  der  Höhe 
des  Herrn  vor  seine  Vollendung  .  .  .  .;  denn  nach  der  Größe 
des  Höchsten  hat  er  mich  gemacht  und  nach  seiner  Erneuerung 
hat  er  mich  erneuert,  und  er  hat  mich  gesalbt  aus  seiner  Voll- 
kommenheit,  und  ich  wurde  einer  von  den   ihm  Nahestehenden 


90  Harnack,  Die  Oden  Salomos.    UntersucIlUTigen. 

....  und  mein  Nahesein  war  in  Frieden,  und  ich  wurde   fest- 
gegründet durch  den  Geist  seiner  Regierung«. 

Ode  37:  Der  Sänger  bezeugt,  daß  Gott  seine  Stimme  gehört 
und  ihm  geantwortet  und  ihm  Ruhe  gegeben  hat. 

Ode  38:  »Ich  bin  hinaufgestiegen  zum  Lichte  der  Wahrheit 
wie  auf  einen  Wagen,  und  die  Wahrheit  hat  mich  geleitet  und 
mich  gebracht  und  hat  mich  vorbeigeführt  an  Schlünden  und 
Spalten  und  vor  Klippen  und  Wogen  mich  errettet«.  Folgt  ein 
Lobpreis  der  Wahrheit,  die  den  Sänger  schützt  und  leitet  und 
zum  Leben  führt.  Sie  hat  ihm  auch  den  Verderber  und  seine 
Braut  gezeigt.  »Ich  aber  war  weise  geworden,  so  daß  ich  nicht 
in  die  Hände  des  Verführers  fiel,  und  ich  freute  mich  für  mich 
selbst,  daß  die  Wahrheit  mit  mir  ging,  und  ich  war  festge- 
gründet und  errettet  und  erlöst.  Und  mein  Fundament  war  auf 
die  Hand  des  Herrn  gelegt,  weil  er  mich  gepflanzt  hatte«. 

Ode  40:  Der  Herr  ist  die  Hoffnung  des  Sängers  und  seine 
jubelnde  Freude. 

Ode  41:  Diese  Ode  ist  eine  Compilation  und  sie  enthält  in 
V.  8 — 10  unvermittelt  und  plötzlich  ein  Ich- Stück:  »Es  sollen 
staunen  alle,  die  mich  sehen;  denn  ich  bin  von  einem  andern 
Geschlecht;  denn  der  Vater  der  Wahrheit  erinnerte  sich  meiner, 
der,  der  mich  besessen  hat  von  Anfang  an;  denn  sein  Reichtum 
hat  mich  erzeugt  und  der  Gedanke  seines  Herzens«. 

Ode  42:  Auch  diese  Ode  ist  eine  Compilation.  Die  Verse 
4 — 16,  die  sehr  dunkel  und  nicht  christlich  sind,  lauten:  »Ich 
bin  ohne  Nutzen  geworden  für  die,  die  mich  nicht  ergrifi'en 
haben  (?),  und  ich  werde  bei  denen  sein,  die  mich  lieben.  AUe 
meine  Verfolger  sind  gestorben,  und  es  haben  mich  gesucht 
die,  welche  ihre  Hofi'nung  auf  mich  setzten,  w^eil  ich  lebe,  und 
ich  bin  aufgestanden,  bin  bei  ihnen  und  rede  durch  ihren  Mund; 
denn  sie  haben  ihre  Verfolger  verachtet,  und  ich  habe  auf  sie 
das  Joch  meiner  Liebe  gelegt.  Wie  der  Arm  des  Bräutigams 
auf  der  Braut,  so  ist  mein  Joch  auf  denen,  die  mich  kennen, 
.und  wie  das  Brautlager,  das  ausgebreitet  ist  im  Hause  des  Braut- 
paares, so  ist  meine  Liebe  über  denen,  die  an  mich  glauben. 
Ich  bin  nicht  verschmäht  worden,  auch  wenn  man  es  von  mir 
glaubte,  und  ich  bin  nicht  zu  Grunde  gegangen,  auch  wenn  mau 
es  von  mir  dachte.  Die  Hölle  hat  mich  gesehen  und  war  barm- 
herzig, und  der  Tod  hat   mich    zurückkehren    lassen   und    viele 


2.   Das  religiöse  Selbstbewußtsein  des  jüdisclien  Sängers.  9  1 

mit  mir«.  Dieses  Stück  spottet  in  seiner  Verworrenheit  aller 
Kritik,  und  man  sieht  sich  genötigt,  es  bei  Seite  zu  lassen  als 
einen  wirren,  wahrscheinlich  aber  auch  (namentlich  in  den  Pro- 
nom.)  schlecht  überlieferten  Cento  (auch  Christliches?). 

Alle  diese  Stellen  geben  ein  zusammenhängendes,  wesent- 
lich einheitliches  Bild  von  dem  Sänger,  das  keine  messianischen 
Züge  trägt,  überhaupt  den  Messianismus  gar  nicht  in  Rechnung 
zieht  und  mit  den  christologischen  Zügen,  die  S.  79  ff.  festgestellt 
sind,  schlechterdings  nichts  zu  tun  hat.  Es  ist  höchst  charakte- 
ristisch^ daß  der  Sänger  die  einzige  Botschaft^  die  man  messianisch 
nennen  muß,  einer  »vollkommenen  Jungfrau«  (33,  6 — 9)  in  den 
Mund  legt.  Er  ist  ein  Prophet,  der  in  der  innigsten  Gottesliebe 
lebt,  sich  zwar  seinen  gläubigen  Hörern  gegenüber  stellt,  aber 
auch  öfters  sich  als  Gläubigen  mit  ihnen  zusammenfaßt.  Bringen 
wir  die  einzelnen  Züge  in  eine  Einheit: 

Gott  nach  seiner  Größe  hat  ihn  gemacht  (7.  36);  der  Reich- 
tum des  Herrn  hat  ihn  erzeugt  und  der  Gedanke  seines  Herzens 
(41);  Gott  kannte  ihn  vorher  (7);  bei  Gott  hat  er  schon  früher 
ein  Sein  gehabt;  er  hat  ihn  herabgeführt  (22.  28).  Der  Vater 
der  Wahrheit  hat  sich  seiner  erinnert  (41);  er  hat  ihn  gepflanzt 
(38).  Durch  Gott  und  seine  Wahrheit  hat  er  den  Weg  des 
Irrtums  verlassen  (11.  15.  38);  die  Wahrheit  hat  ihn  nun 
stetig  geleitet  (38);  bis  zum  Ende  ist  er  den  Weg  der  Wahrheit 
gegangen  (7).  Gott  hat  sich  seiner  erbarmt  (7);  Gott  hat  ihn 
erlöst  (11.  15.  18.  21.  22.  25.  33.  35)  und  gerechtfertigt  (25); 
er  hat  ihn  die  Erkenntnis  vom  Anfang  bis  zum  Ende  kennen 
gelehrt  und  ihm  Augen  und  Ohren  gegeben  (11.  12.  15);  er  hat 
ihm  lebendiges  W^asser  gegeben  und  ihn  trunken  gemacht  (11  u. 
sonst);  Gott  hat  ihn  erneuert  in  seinem  Kleide,  hat  ihn  das  Licht 
anziehen  lassen,  hat  ihn  bedeckt  mit  dem  Kleide  seines  Geistes 
und  ihm  die  Kleider  von  Fell  weggenommen  (11.  21.  35.  36); 
der  neue  Leib,  den  er  hat,  kennt  keine  Krankheiten  noch  Leid 
(18.  21.  25).  Er  ist  in  der  Liebe  mit  Gott,  der  ihn  zuerst 
geliebt  hat,  vereint;  er  wird  nicht  sterben;  denn  er  besitzt  Un- 
sterblichkeit als  Geliebter  Gottes  und  unvergängliches  Leben; 
selbst  das  Schwert  scheidet  ihn  nicht  mehr  von  Gott  (3.  5.  7. 
11.  15.  16.  18.  21.  28);  er  ist  einer  von  den  Gott  Nahestehen- 
den geworden  (36);  er  ist  das  Eigentum  des  Herrn  (25.  26); 
er    hat   geglaubt   und   Ruhe    gefunden    (28).     Er   hat    den 


92  Harnack,  Die  Oden  Salomos.    Untersuchungen. 

heiligen  Tag  des  Herro  gesehen  (15);  Gott  hat  ihn  erhöht  (21); 
er  ist  ein  Priester  Gottes  (20);  er  ist  gesalbt  aus  seiner  Voll- 
kommenheit (36);  er  ist  in  das  Paradies  Gottes  geführt  (11). 
Allein  andererseits  richtet  er  heiße  Bittgebete  an  Gott 
für  sich  selbst,  daß  das  Wort  nicht  von  ihm  weiche 
und  er  auf  dem  rechten  Wege  bleibe  (7.  14.  18). 

Er  hat  Schweres  erduldet,  aber  er  ist  aus  den  Banden  ent- 
kommen (25);  der  Tod  war  barmherzig  und  hat  ihn  nicht 
behalten  (42) ;  er  war  verachtet  und  verworfen  in  den  Augen 
vieler  (25);  schlimme  Verfolgungen  hat  er  erlitten  (5.  22.  28. 
42);  er  wurde  gehaßt,  weil  er  einem  jeden  Gutes  tat;  aber  die 
Verfolger,  die  sich  wie  tolle  Hunde  gebärdeten,  sind  nieder- 
geschlagen, obgleich  sie  ihn  schon  tot  glaubten  (28);  er  hat 
den  siebenköpfigen  Drachen  bezwungen,  damit  er  dann  auch 
seinen  Samen  austilge  (22);  die  Widersacher  müssen  sich  bereits 
über  ihn  wundern  (28),  ja  ihn  fürchten  (25).  Zu  Grunde  ist  er 
nicht  gegangen,  weil  er  etwas  anderes  ist  als  seine  Gegner;  er  ist 
nicht  von  ihrer  Abstammung;  er  ist  nicht  ihr  Bruder:  er  ist  von 
einem  anderen  Geschlecht  (28.  41).  Er  ist  durch  den  Geist 
Gottes  regiert,  der  ihn  durchschnitten  hat  und  durchwaltet; 
der  Geist  redet  in  ihm  (6.  11.  16.  36).  Daher  spricht  er  im 
Namen  Gottes  (8.  16.  33).  Daher  verkündet  er  die  Wahrheit, 
die  wie  ein  Strom  aus  seinem  Munde  fließt  (12),  verkündet  Frie- 
den (9),  und  Gottes  Name  ward  allerorten  von  ihm  gesegnet  (22). 

Das  Meiste  geht  hier  über  die  Linie  des  gottbegnadeten 
Propheten  in  der  Entwickelung  einer  bestimmten  Linie  der  Fröm- 
migkeit ^des  Spätjudentums  nicht  hinaus.  Die  Präexistenz  ist 
nach  Psalm  139  und  verwandten  Stellen  zu  verstehen,  und 
von  hier  aus  sowie  aus  der  so  kräftig  erfaßten,  die  Unver- 
gänglichkeit  involvierenden  Erlösungsidee  erklären  sich  auch 
zur  Not  die  auffallenden  Aussagen  darüber,  daß  er  nicht  »der 
Bruder«  seiner  und  Gottes  Gegner,  sondern  aus  einem  anderen 
Geschlechte  sei.  Die  Frommen  sind  kraft  göttlicher  Präscienz 
und  Prädestination  stets  bei  Gott  gewesen  und  können,  nachdem 
sich  ihre  Erlösung  vollzogen  hat,  sagen,  daß  sie  auch  einen 
anderen  Ursprung  als  die  Bösen  haben.  Was  er  von  dem  Aus- 
ziehen des  alten  Leibes,  dem  Anziehen  eines  neuen,  leidlosen 
und  von  dem  bereits  perfecten  Besitz  der  Unsterblichkeit  sagt, 
sagt  er  nicht  nur  von  sich,   sondern   von    allen  Gläubigen    glei- 


2.   Das  religiöse  Selbstbewußtsein  des  jüdischen  Sängers.  93 

cherweise^.  Das  Nähere  hierüber  s.  im  3.  Kapitel.  Aber  ein 
Überschuß  eines  auf  jüdischem  Boden  angewöhnlichen  Selbst- 
bewußtseins bleibt  bestehen. 


Die  literarische  Kritik  der  Oden  ist  damit  vollzogen,  und 
wir  konnten  sie  bis  auf  den  dunklen  Abschnitt  42,  4 — 16  ein- 
fach mit  dem  Messer  vollziehen.  Aber  drei  Oden  haben  wir 
bisher  bei  Seite  gelassen,  deren  Kritik  so  schwierig  erscheint, 
daß  es  angezeigt  war,  sie  erst  zu  unternehmen,  nachdem  man 
über  alle  übrigen  Oden  ins  Reine  gekommen  war.  Die  drei 
Oden  sind  die  10.  17.  und  29. 

Ode  10:  Die  drei  ersten  Verse  bieten  keine  Schwierigkeit; 
sie  sind  sicher  vom  Verfasser  des  Ganzen:  »Der  Herr  hat  meinem 
Munde  die  Richtung  gegeben  durch  sein  Wort  und  hat  mein 
Herz  geöffnet  durch  sein  Licht  und  hat  in  mir  w^ohnen  lassen 
sein  unsterbliches  Leben  und  hat  mir  gegeben  zu  reden  von  der 
Frucht  seines  Heils,  um  zu  lenken  die  Seelen  derjenigeo,  die 
zu  ihm  kommen  wollen  und  gefangen  zu  nehmen  eine  gute 
Gefangenschaft  zur  Freiheit«.  Außer  dem  Bilde  von  der  Ge- 
fangenschaft ist  Alles  aus  den  anderen  jüdischen  Oden  als 
gleichartig  sicher  zu  belegen:  das  Bild  von  der  Gefangenschaft, 
die  frei  werden  soll,  ist  für  den  jüdischen  Verfasser  nicht  auf- 
fallend. Ebenso  gewiß  ist  aber  umgekehrt,  daß  der  letzte  Vers 
christlich  ist;  denn  das  ist  die  Sprache  des  erschienenen  Christus 
(v.8):  »und  sie  wandelten  in  meinem  Leben  und  wurden  erlöst  und 
wurden  mein  Volk  in  alle  Ewigkeit«.  Zu  »mein  Volk«  s.  das 
christliche  Stück  31,  11;  sonst  kommt  der  Ausdruck  nicht  vor. 
Schwierigkeit  machen  aber  die  dazwischen  liegenden  Verse  4 — 7: 
4  »Ich  bin  stark  und   mächtig  geworden  und  habe  die 

Welt  gefangen  genommen, 
^»und  es  ist  durch  mich   geschehen  zum   Ruhme   des 

Höchsten  und  Gottes  meines  Vaters, 
^»und  die    Völker,    die    zerstreut   waren,    wurden    zu- 
sammengeschart, 
'»und  ich  war  unbefleckt   in    meiner  Liebe,    weil   sie 
mich  verkündeten  auf  Höhen,  und  es  wurden   die 
Spuren  des  Lichts  auf  ihr  Herz  gelegt«. 

1)  Daß  er  den  siebenköpfigen  Dracben  bezwungen  hat,  ist  für  uns 
dunkel,  aber  nicht  ohne  Analogie  bei  apokalyptischen  Propheten. 


94  Harnack,  Die  Oden  Salomos.    Untersuchungen. 

Es  ist  doch  ganz  überwiegend  wahrscheinlich,  daß  diese 
Verse  christlich  und  Jesus  Christus  in  den  Mund  gelegt  sind. 
Daß  die  Welt  von  ihm  gefangen  genommen  worden  sei,  kann 
der  jüdische  Sänger  schwerlich  behaupten,  und  auch  die  Zu- 
sammenscharung der  Völker  kann  nicht  wohl  sein  Werk  sein. 
Dazu  kommt,  daß  zwischen  beiden  Aussagen  der  Satz  steht:  »zum 
Ruhme  Gottes  meines  Vaters«.  In  den  jüdischen  Stücken  heißt 
aber  Gott  zwar  der  Vater  der  Erkenntnis  (7,9),  der  Wahrheit  (41,  9), 
der  Welten  (7, 13)  und  er  heißt  einfach  »Gott  der  Vater«  (9,4)^:  aber 
nur  in  den  christlichen  Stücken  heißt  er  »euer  Vater«  (8,  26) 
und  Vater  des  Sohnes  bezw.  des  Messias  (19,  Ifi".;  23,  16.  19;  31,  5; 
41,  14);  also  ist  der  5.  Vers  christlich.  Andererseits  findet  sich 
der  Ausdruck:  »es  wurden  die  Spuren  des  Lichts  auf  ihr  Herz 
gelegt«  in  der  jüdischen  Ode  7,  17,  und  auch  die  Einzelworte 
von  V.  4:  »Ich  bin  stark  und  mächtig  geworden«  scheinen  auf 
die  Grundschrift  zu  weisen.  Endlich  sind  die  Worte:  »Ich  war 
unbefleckt  in  meiner  Liebe,  weil  sie  mich  verkündeten  auf  Höhen«, 
ganz  unverständlich.  Man  wird  die  Ode  für  eine  mißglückte 
christliche  "Überarbeitung  einer  jüdischen  Ode  halten  und  auf 
eine  genaue  Scheidung  verzichten  müssen. 

Ode  17:  Die  Schwierigkeiten  dieser  Ode  beginnen  erst  mit 
V.  8b;  bis  dahin  fügt  sich  Alles  zu  den  sonst  in  den  jüdischen 
Oden  geläufigen  Gedanken.  Vers  1  (Gott  die  lebendige  Krone) 
s.  Ode  1;  V.  2a  (»ich  bin  gerechtfertigt  durch  meinen  Herrn«) 
s.  25,  11;  29,  5;  v.  2b  (»meine  unvergängliche  Erlösung  ist  er«) 
s.  Ode  11;  15;  18;  21;  22;  25;  33;  35.  Niemand  wird  an  Jesus 
Christus,  sondern  an  den  jüdischen  Sänger  denken,  wenn  es 
dann  in  v.  3  und  4a  heißt:  »Ich  bin  befreit  von  dem  Nichtisjen 
und  bin  kein  Verdammter;  meine  Fesseln  sind  zerschnitten  von 
seinen  Händen«.  Der  nun  folgende  Satz  v.  4b:  »Antlitz  und 
Gestalt  einer  neuen  Person  habe  ich  angenommen,  bin  in  sie 
hineingegangen  und  bin  erlöst«,  und  der  v.  6  (»Alle  die  mich 
sahen,  waren  erstaunt,  und  ich  kam  ihnen  vor  wde  ein  Frem- 
der«) sind  nicht  mehr  so  paradox,  wenn  man  sie  mit  den  Aus- 
sagen in  41,  8;  28,  14  sowie  mit  dem  vergleicht,  was  der  Sänger 
auch  sonst  von  seiner  Erneuerung  sagt.     Zu  dem   5.  Vers  (»der 


1)  Die  Möglichkeit  ist  offen  zu  lassen,  daß  das  ein  christlicher  Zu- 
satz ist. 


V 


2.  Das  religiöse  Selbstbewußtsein  des  jüdischen  Sängers.  95 

Gedanke  der  Wahrheit  hat  mich  geführt,  ich  bin  ihm  nach- 
gegangen und  nicht  in  die  Irre  geraten«)  s.  die  z.  T.  wörtlich 
gleichlautenden  Parallelen  in  Ode  11;  15;  38.  Dasselbe  gilt  von 
den  Versen  7  und  8a:  „Und  der  mich  kannte  und  groß  gezogen 
hat,  ist  der  Erhabene  in  all  seiner  Vollendung,  und  er  hat  mich 
mit  Ehren  bedacht  in  seiner  Freundlichkeit  und  meine  Erkennt- 
nis erhoben  bis  zur  Höhe  der  Wahrheit,  und  von  da  an  hat  er 
mir  den  Weg  seiner  Satzungen  gegeben«.  Aber  die  nun  fol- 
genden Aussagen  gleiten  von  dem  Bekenntnisse  eines  Propheten 
zu  messianischen  Aussagen  hinüber.  Zwar  können  v.  8b  und 
9  noch  zur  Not  von  jenem  gesagt  sein,  aber  die  folgenden  Verse 
10—14  nicht  mehr: 

^^  »und   nichts    erschien   mir    verschlossen:     denn    die 

Pforte  zu  Allem  war  ich, 
^^»und  ich  ging    zu   allen    meinen    Gefangenen,    sie 
zu  lösen,  daß  ich  keinen  übrig  ließe,   der  gebunden 
wäre  oder  bände, 
^2  »und  ich   gab    meine   Erkenntnis   ohne    Neid    und 

mein  Gebet  in  meiner  Liebe, 
^^  »und  ich    säte    aus    in    die    Herzen    meine  Frucht 
und  verwandelte   sie    in  mich,    und   sie   empfingen 
meinen  Segen  und  wurden  gerettet, 
^^  »und  sie  scharten  sich   zu  mir  und   wurden   erlöst; 
denn  sie  waren  für  mich  die  Glieder,  und   ich  ihr 
Haupt«. 

Die  angehängte  Doxologie  (»Preis  dir  unsrem  Haupte,  dem 
Herrn,  dem  Gesalbten«)  haben  wir  schon  oben  (S.  82)  als  christ- 
lich in  Anspruch  genommen;  aber  auch  diese  fünf  Verse  können 
nur  christlich  sein  und  müssen  auf  Jesus  Christus  gehen.  Sie  passen 
schlechterdings  nicht  zu  dem,  was  der  Sänger  in  1 — 8  a  (und  in 
den  anderen  Oden)  von  sich  ausgesagt  hat.  Er  spricht  sonst 
nicht  von  »seiner«  Erkenntnis,  die  er  ohne  Neid  gibt,  sondern 
von  der  Erkenntnis,  die  Gott  ohne  Neid  gibt;  er  kann  die 
Menschen  nicht  »seine«  Gefangenen  nennen,  und  sie  sind  auch 
nicht  »seine«  Glieder,  und  er  nicht  »ihr  Haupt«.  Umgekehrt  er- 
innert V.  10  an  Joh.  10,  v.  11  an  Ephes.  4,  8,  v.  13  an  Matth. 
13,  3  ff.,  v.  14  an  paulinische  Stellen.  Die  beiden  Teile  der  Ode 
sind  also  ganz  übel  miteinander  verbunden  von  dem  christlichen 


96  Harnack,  Die  Oden  Salomos.    Untersucliungen. 

Interpolator,  der  so  unverständig  und  so  kühn  gewesen  ist,  den 
jüdischen  prophetischen  Sänger  als  Messias  zu  verstehen.  Dieser 
Christ  hat  aber  auch  das  kühne  Wort  geprägt  und  Jesus  in  den 
Mund  gelegt,  daß  er  seine  Gläubigen  »in  sich  verwandle«;  s. 
darüber  unten. 

Ode  29.  Aus  dieser  Ode  haben  wir  oben  bereits  die  Verse  6 
und  7a  als  christlich  ausgeschaltet;  aber  damit  ist  vielleicht  noch 
nicht  alles  geschehen.  Die  Composition  ist  folgende.  Vers  1 — 7 
unterscheiden  sich  nach  jener  Ausscheidung  durch  nichts  von  den 
Aussagen  der  großen  Masse  der  übrigen  Oden.  Gott  hat  (v.  2)  den 
Sänger  gemacht;  er  hat  ihn  nach  seiner  Barmherzigkeit  erhöht 
(v.  3);  er  hat  ihn  aus  Tod  und  Hölle  heraufgeführt  (v.  4);  er 
hat  den  Widersacher  za  Boden  geworfen  (v.  5  a)  und  den  Sänger 
gerechtfertigt  (v.  5b);  er  hat  ihn  in  seinem  Lichte  geleitet  und 
ihm  den  Stab  seiner  Macht  gegeben  (v.  7)  —  zu  allen  diesen 
Aussagen,  außer  zu  der  letzten,  finden  sich  zahlreiche  Parallelen. 
Aber  auch  die  letzte  würde  nicht  auffallen,  wenn  sie  sich  nicht 
also  fortsetzte  (v.  8 — 11): 

^  »daß  ich  ihm  Untertan  mache  die  Gedanken  der  Völker 
und  zu  beugen  die  Kraft  der  Gewaltigen, 

^  »und  Krieg  zu  machen  durch  sein  Wort  und  den  Sieg 
zu  erringen  durch  seine  Kraft. 

i^»Und  der  Herr  warf  meinen  Feind  zu  Boden  durch 
sein  Wort,  und  er  war  wie  Spreu,  die  der  Wind  weg- 
führt, 

^i»und  ich  gab  dem  Herrn  die  Ehre,  weil  er  seinen 
Knecht  groß  gemacht  hat  und  den  Sohn  seiner  Magd«. 

Die  Ausdrücke  scheinen  auf  den  ersten  Blick  zu  stark,  um 
das  Ich  eines  Propheten  hier  anzunehmen,  vielmehr  scheint  der 
Messias  zu  sprechen;  allein  bei  näherem  Zusehen  ist  das  unwahr- 
scheinlich. Vers  10  correspondiertmitv.  5a,  und  vom  Widersacher 
ist  überhaupt  nur  in  der  jüdischen  Grundschrift  die  Rede,  nicht 
aber  in  den  christlichen  Interpolationen.  »Ich  gab  dem  Herrn 
die  Ehre«  lautet  auch  nicht  messianisch  und  ebensowenig  die  Selbst- 
bezeichnung »der  Sohn  seiner  Magd«.  Auch  würde  doch  der  Messias 
selbst  seinen  Feind  zu  Boden  werfen  —  also  ist  hier  weder  der  jüdische 
Messias  (es  wäre  auch  die  einzige  Stelle,  wo  in  den  Oden  der 
jüdische   Messias    eingeführt    wäre)    noch    Jesus    Christus    anzu- 


3.  Die  Frömmigkeit  und  Theologie  des  jüdischen  Sängers.  97 

nehmen.  Freilich  erscheint  das  Selbstbewußtsein  des  jüdischen 
Propheten  in  dem  8.  Verse  stärker  als  in  irgend  einem  anderen. 
Nur  um  diesen  Vers  handelt  es  sich.  Ist  er  vielleicht  im  mes- 
sianischen  Sinne  vom  Interpolator  gesteigert  vs^orden?  Stand 
vielleicht  für  »Völker«  ursprünglich  ein  anderes  Wort?  In  den 
Oden  finden  sich  die  Völker  (die  Heiden)  nur  noch  in  10,  6,  und 
dort  stehen  sie  höchstwahrscheinlich  in  einem  christlichen  Stück, 
vgl.  Ode  10,  6:  »ich  habe  die  Welt  gefangen  genommen«.  Die 
Untersuchung  der  drei  schwierigen  Oden  hat  also  ergeben,  daß 
zu  den  christlichen  Interpolationen  noch  hinzukommen  Ode  10,  4b. 
5.  6.  8,  Ode  17,  10—14  und  vielleicht  eine  Correctur  in  29,  8. 
Christlich  ist  also  in  den  Oden  etwa   ^3  des  Ganzen,  nämlich : 

3,  9. 

7,  4b— 8.  14.  15.  18. 

8,  23—26. 

9,  2. 

10,  4b.  5.  6.  8. 
17,  10—14.  15. 
19. 
23,  16.  19.    ■ 


3.   Die  Frömmigkeit  und  Theologie   des 
jüdischen  Sängers. 

Wenn  im  Folgenden  von  der  Frömmigkeit  und  Theologie 
des  jüdischen  Sängers  als  von  einer  Einheit  gehandelt  Vv'ird,  so 
soll  damit  nicht  behauptet  sein,  daß  die  Oden  in  ihrer  ursprüng- 
lichen Gestalt  sämtlich  von  einem  Dichter  stammen  müssen. 
Sicheres  läßt  sich  darüber  nicht  sagen;  aber  zweifellos  ist,  daß 
fast  alle  aufs  nächste  miteinander  verwandt  sind  und  daß  ihr  ein- 
heitlicher Ursprung  daher  —  wenige  Ausnahmen  abgerechnet  — 
wahrscheinlich  ist^ 

1)  Eine  gewisse  Ordnung  innerhalb  der  Sammlung  nach  den  An- 
fängen läßt  sich  an  einigen  Stellen  auch  beobachten;  doch  reicht  sie 
nicht  weit.  Ebenso  unterscheidet  sich  die  zweite  Hälfte  der  Gesänge  von 
der  ersten  durch  einige  Merkmale  (hier  regiert  z.  B.  »das  Licht«  stärker, 
dort  »die  Ruhe«);  doch  sind  die  Übereinstimmungen  im  Allgemeinen 
überall  größer  als  die  Verschiedenheiten.  Einige  Oden  liegen  auch  ab- 
Texte  und  üntersuehangen  etc.  35,  4.  7 


24, 

1. 

27. 

29, 

6. 

7  a. 

(8?). 

31, 

3- 

-11 

36, 

3. 

39, 

10 

41, 

1- 

-7. 

11. 

12- 

-17 

, 

42, 

1- 

-3. 
in 

17- 
4- 

-25 
-16. 

u. 

Teile 

9S  Harnack,  Die  Oden  Salomos.    Untersuchungen. 

Die  Oden  enthalten  auch  in  ihrer  Urgestalt  so  Vieles,  was 
wir  als  christliche  Frömmigkeit  in  Anspruch  zu  nehmen  gewohnt 
sind,  daß  trotz  der  Evidenz,  mit  der  sich  christliche  Interpolationen 
ausscheiden  lassen,  doch  immer  wieder  der  Argwohn  sich  einstellt, 
oh  nicht  doch  die  Mehrzahl  ganz  wesentlich  christlich  ist.  Sind 
die  christlichen  Interpolationen  etwa  Interpolationen  in  einen 
christlichen  Text,  der  durch  sie  specifisch  christlicher 
werden  sollte.  Ganz  undenkbar  wäre  das  nicht!  Aber  dagegen 
spricht,  daß  in  den  beiden  Oden,  deren  jüdischer  Charakter  zweifel- 
los ist  —  die  Ode  4  u.  6  — ,  bereits  die  meisten  von  den  Tönen 
angeschlagen  sind,  die  die  übrigen  Oden  charakterisieren.  Man 
vergleiche  namentlich  die  Verse  4,  5 — 8.  10.  12;  6,  2.  5.  6.  10 
bis  13.  17.  Sind  die  hier  ausgesprochenen  Gedanken  sicher  jüdisch, 
weil  der  Hinweis  auf  den  Tempel  dies  verbürgt,  so  muß  man 
auch  die  übrigen  Oden  als  jüdisch  anerkennen  und  muß  also  von 
dem  Auswege,  christliche  Interpolationen  in  christlichen  Oden 
anzunehmen,  absehen. 

Was  nun  die  Frömmigkeit  und  Theologie  des  Sängers  be- 
trifft, so  sind  sie  durch  die  Begriffe  bezeichnet  ^i 

Der  Herr,  der  Höchste, 

Das  Wort,  die  Weisheit,  der  (heilige)  Geist  des  Herrn, 

Die  Schöpfermacht  des  Herrn,  die  Präexistenz  des  Erschei- 
nenden bei  ihm, 

Der  Irrtum,  die  Unwissenheit,  die  Hinfälligkeit,  die  Gefangen- 
schaft, der  Tod, 

Die  Verfolgung,  die  Niedergebeugten  und  Verachteten, 

Die  Gerechtigkeit,  Güte,  Gnade,  Barmherzigkeit  des  Herrn, 

Der  Glaube,  die  Gläubigen,    der  Aufstieg  der  Seele, 

Die  Mitteilung  der  Erkenntnis,  die  Wahrheit,  die 
Erlösung,  die  Rechtfertigung, 

Das  Licht,  das  lebendige  Wasser,  die  Milch  Gottes, 

Die  Liebe  (hier  vor  allem  die  3.  Ode), 

Die  Mitteilung  unsterblichen  Lebens,  Ausziehen  des 
alten  kranken  Leibes  (der  Fellkleider),  das  Heil  —  alles 
schon  gegenwärtiger  Besitz  (wie  bei  Johannes), 


gesehen  von  den  christlichen  Interpolationen  schwerlich  in  ihrer  ursprüng- 
lichen Gestalt  vor;  sie  sind  Compilationen. 

1)  Über  die  Häufigkeit  der  Worte  s.  das  Register  am  Schluß. 


3.   Die  Frömmigkeit  und  Theologie  des  jüdischen  Sängers.  99 

Gewinnung  einer  neuen  Persönlichkeit  (eines  neuen 
Leibes)  zum  Staunen  der  Widersacher, 

Die  Früchte  (man  beachte  auch  den  Jubel  des  Verfassers 
in  Ode  6  darüber,  daß  sich  die  Erkenntnis  Gottes  über  die 
ganze  Welt  verbreitet  hat), 

Die  Ruhe,  der  Friede,  die  Seligkeit^. 

Dieser  Complex  deckt  sich  zu  einem  großen  Teil,  namentlich 
die  Begriffe  x^Q^^^  Jitörevsti^,  yvmöLQ,  dXrjd-eia,  (fcög,  vöcoQ  C^cöv, 
dyajtrj,  t<cori  betreffend,  mit  den  religiösen  Ausdrucksformen  und 
dem  Begriffsmaterial  (auch  mit  seiner  inneren  Ordnung  und 
Verwertung),  mit  welchem  Johannes  arbeitet.  Dieser  Tatbe- 
stand stellt  die  wichtigste  geschichtlicheErkenntnisdar, 
die  uns  diese  Oden  bringen.  Zugleich  laufen  die  Fäden  rück- 
wärts zu  der  in  den  Testamenten  der  zwölf  Patriarchen  usw.  aus- 
geprägten Frömmigkeit,  d.  h.  die  Oden  stellen  das  Mittel- 
glied dar,  welches  uns  bisher  fehlte,  um  von  einem  sehr 
wichtigen  Strang  der  spätjüdischen  Literatur  zu  den  Voraus- 
setzungen der  Frömmigkeit  und  Theologie  des  Jo- 
hannes zu  gelangen,  ohne  den  synoptischen  d.  h.  den 
geschichtlichen  Jesus  Christus  auch  nur  zu  streifen 
und  ohne  jeden  Messianismus^! 

Kann  uns  eine  ersehntere,  wichtigere  Kunde  überhaupt  ge- 
bracht werden?  Aber  noch  mehr  läßt  sich  sagen.  Was  der 
christliche  Interpolator  der  Oden  durch  seine  Interpolationen  be- 
zweckt und  bis  zu  einem  gewissen  Grade  auch  erreicht  hat,  näm- 
lich diesen  Complex  von  Frömmigkeit  und  Theologie  —  diese 
höchste,  bisher  ungeahnte  Blüte  spätisraelitischer  Religionsent- 
wicklung, diesen  hoch  gesteigerten  Individualismus^  —  mit 
Christas  in  Zusammenhang  zu  setzen  und  ihn  ins  »Christliche« 
zu  transponieren,  das  hat  Johannes  nicht  durch  dieses  mecha- 
nische Mittel,  sondern  durch  eine  einheitliche  Conception  und 
daher  in  viel  höherem  Maße  erreicht!  Er  hat  den  synoptischen 
Christus    mit    dieser    Religion    von   Licht,    Liebe,    Leben     ver- 


1)  Alles  in  individueller  Färbung  und  Haltung! 

2)  Auch  »das  Reich«  tritt  verhältnismäßig  zurück;  ebenso  »der  Tag« 
Gottes. 

3)  Man  könnte  ihn   einen    messianischen  Solipsismus    nennen    ohne 
Messias. 

7* 


100  Harnack,  Die  Oden  Salomos.    Untersucliungen. 

schmolzen  und  sie  in  ihm  begründet!  Aber  auch  das  ist  nun 
gewährleistet,  daß  diese  Religion  nicht  speculativ-hellenisch  ist 
—  die  Contexte,  mit  denen  sie  in  den  Oden  auftritt,  machen  das 
ganz  klar,  noch  klarer  als  bei  Johannes  — ,  sondern  daß  sie  aus 
jüdischem  Boden  hervorgewachsen  ist,  freilich  aus  einem  Seiten- 
felde unter  fremdem  Einflüsse.  Am  meisten  hellenisch  mutet 
der  Präexistenzgedanke  und  das  Abtun  der  Fellkleider  an  sowie 
die  in  der  durch  Erkenntnis  sich  vollziehenden  Erlösung  ge- 
gebene Unvergänglichkeit.  Aber  auch  das  war  in  der  spätjüdi- 
schen Entwicklung  so  vorbereitet,  daß  man  es  nicht  einfach  als 
hellenischen  Import  bezeichnen  kann.  Stark  hellenisch  klingt 
auch  34,  5:  »Gleich  dem,  was  unten  ist,  ist  das,  was  oben  ist; 
denn  alles  ist  oben,  unten  ist  nichts,  sondern  es  kommt  denen  so 
vor,  die  keine  Erkenntnis  haben«.  Allein  dieser  Gedanke  hat 
wohl  den  Sinn,  daß  alles  oben  bei  und  vor  Gott  seine  wahre 
Existenz  hat,  hier  auf  Erden  aber  nur  seine  »Erscheinung«,  und 
dies  ist  ein  jüdischer  religiöser  Gedanke  ^.  Präexistent  bei  Gott, 
versetzt  auf  die  Erde,  durch  Erkenntnis  (Licht,  Wahrheit,  leben- 
diges Wasser)  zur  Liebe,  von  der  Liebe  zu  Leben,  Unvergänglich- 
keit und  Anapausis  —  man  wird  es  lernen  müssen,  darin  eine  jü- 
dische Conception  (Babylonischer  Einfluß?)  des  hellenistischen 
Zeitalters  zu  erblicken,  die  nun  mit  de«  griechisch-philosophischen 
in  ein  Bett  flutet;  aber  dort  beruht  alles  auf  der  Veranstaltung 
Gottes,  hier  auf  der  Natur  des  Geistes.  Das  braucht  freilich 
nicht  immer  deutlich  hervorzutreten,  und  so  gilt  auch  hier,  was 
von  vielen  sprachlichen  Erscheinungen  des  hellenistischen  Zeit- 
alters gilt:  sie  sind  Hellenismen,  sie  sind  aber  auch  Semitismen. 
An  einem  Hauptpunkte  freilich  bleibt  die  mystische  Reli- 
giosität dieser  jüdischen  Oden  weit  hinter  allem  Christlichen 
zurück:  sie  weiß  nichts  von  Sünde,  Buße  und  Vergebung. 
Hier  zeigt  sich  der  stärkste  Abstand  nicht  nur  von  Paulus,  sondern 


1)  Philosophiscli  klingt  2(3,  11  ff:  >Wer  vermag  die  Wunder  des 
Herrn  zu  erklären?  Denn  der,  welcher  sie  erklärt,  würde  aufgelöst  wer- 
den und  würde  zu  dem  werden,  was  erklärt  worden  ist;  denn  es  genügt 
zu  erkennen  und  in  Ruhe  zu  sein«.  Aber  philosophisch  im  strengen  Sinn 
braucht  das  nicht  zu  sein.  Es  ist  eine  Reflexion,  die  auch  dem  Frommen 
kommen  kann.  Voran  gehen  übrigens  die  Worte:  »Wer  vermag  so  zu 
ruhen  auf  dem  Höchsten,  daß  er  mit  seinem  Munde  rede?«  In  einigen 
Oden  ist  der  Verfasser  so  kühn,  das  zu  tun. 


3.  Die  Frömmigkeit  und  Theologie  des  jüdischen  Sängers.       \()l 

auch  von  Johannes  dem  Täufer  und  von  Christus.  Deshalb  ist  diese 
Mystik  im  Grunde  nicht  christlich  (auch  nicht  genuin  jüdisch) 
trotz  so  hoher  Töne,  wie  sie  in  Ode  3  und  sonst  angeschlagen 
werden.  Da  jene  Begriffe  fehlen,  so  gewinnen  auch  die  häufig 
gebrauchten  Begriiffe  Güte,  Gnade  und  Barmherzigkeit  einen  anderen 
Sinn;  sie  beziehen  sich  auf  den  Menschen  als  den  Hilflosen,  Ver- 
folgten und  Hinfälligen.  Das  ganze  große  Gebiet  von  Schuld  und 
Gnade  fällt  aus.  Hier  erinnere  man  sich  aber  wiederum,  eine  wie 
geringe  Rolle  bei  Johannes  Schuld  und  Vergebung  spielen,  wenn 
sie  auch  bei  ihm  nicht  fehlen,  d.  h.  in  befremdender  Weise  lediglich 
an  ein  paar  Stellen  unvermittelt  —  dann  aber  freilich  sehr  stark  — 
hervortreten.  Johannes  hat  in  c.  6  den  Vergebungsgedanken  bei 
dem  Abendmahl  ausgeschaltet  und  an  zahlreichen  Stellen,  wo  man 
ihn  erwartet,  ihn  nicht  gebracht.  Aber  er  kennt  ihn  doch  und 
hat  ihn  zu  seiner  Frömmigkeit  und  Theologie  addiert;  in  unseren 
Oden  dagegen  gewahrt  man  keine  Spur. 

Zahlreiche  Einzelheiten  in  dem  Frömmigkeitsausdruck  und 
der  Theologie  der  Oden  müssen  hier  unbesprochen  und  zukünf- 
tigen Exegeten  und  Historikern  überlassen  bleiben,  aber  einiges 
sei  doch  noch  hervorgehoben: 

(1)  Der  Tempel  ist  dem  Verfasser  wertvoll  und  heilig,  ja  er 
bringt  sogar  die  Erkenntnis  einmal  mit  ihm  in  Zusammenhang 
(Ode  4.  6),  aber  den  ganzen  Tempelkultus  läßt  er  beiseite. 

(2)  Er  nennt  sich  (20)  einen  Priester  des  Herrn  und  spricht 
vom  Opfer,  aber  beides  in  übertragenem  Sinn.  Wen  er  (7,  21) 
unter  den  »Sehern«   meint,  wissen  wir  nicht. 

(3)  Er  schließt  sich  mit  den  Gläubigen  und  mit  »den  Hei- 
ligen Gottes«  (7,  19;  9,  6;  22,  12;  23,  1)  zusammen,  doch  läßt 
sich  nicht  feststellen,  wie  w^eit  er  diesen  Kreis  zieht. 

(4)  Er  spricht  »vom  Siegel  Gottes«  (4,  8;  8,  16;  23,  7 ff.; 
24,  5);  aber  ob  darunter  ein  förmliches  Bewahrungs-Sakrament 
zu  verstehen  ist,  bleibt  ungewiß,  zumal  da  das  Siegel  an  den 
verschiedenen  Stellen  nicht  dasselbe  bedeutet.  Ein  »Milch-Sakra- 
ment« würde  dem  Verfasser  jedenfalls  zu  Unrecht  beigelegt 
werden.  Es  handelt  sich,  wo  er  von  der  Milch  Gottes  spricht 
um  ein  Bild. 

(5)  In  Ode  11,  14flP.  ist  eine  Paradieses-Schilderung  gegeben, 
die  an  die  Apokalypsen  erinnert.  Die  dunkle  Gerichts-Ode  23 
(»der  Brief«)    ist   ebenfalls  apokalyptisch.     Die  Sammlung  zählt 


102  Harnack,  Die  Oden  Salomos,    Untersuchungen. 

noch  drei  apokalyptische  Gerichtsoden  (24.  38.  39),  von  denen 
namentlich  die  erste  auch  sehr  dunkel  ist.  Der  h.  Geist  erscheint 
hier  als  der  über  der  Erde  schwebende  Lebensgeist,  läßt  er  seine 
Flügel  schlaff,  so  flieht  das  Lebeo  auf  ihr  und  das  Gericht  be- 
ginnt. Während  in  Ode  39  das  Gericht  unter  gewaltigen  Stürmen 
dargestellt  wird,  wird  umgekehrt  in  Ode  6  die  sich  verbreitende 
Erkenntnis  Gottes  mit  einem  großen  Strome  verglichen. 

(6)  Von  besonderer  Wichtigkeit  sind  Ode  12,  in  welcher  J>das 
Wort«,  in  Ode  18,  in  welcher  ebenfalls  »das  Wort«  und  mit  ihm 
verbunden  die  Schöpfung  gefeiert  wird,  und  Ode  38,  welche  zum 
Preise  »der  Wahrheit«  gedichtet  ist.  Die  Personification  des 
Worts,  der  Wahrheit  und  der  Weisheit  (7,  10  Erschaffung  der 
Weisheit)  gehen  nicht  über  die  Linie  hinaus,  die  schon  in  den 
Proverbien  vorliegt.  Dasselbe  gilt  vom  Geist  des  Herrn.  Sehr 
beachtenswert  ist  der  Satz  12,  11:  »denn  der  Wohnsitz  des  Worts 
ist  der  Mensch,  und  seine  Wahrheit  ist  die  Liebe«.  Der  philo- 
sophisch-hellenische Logos  liegtnichtim  Gesichtskreis  des  Verfassers. 

(7)  Von  allem  Messianischen  ist  der  Verfasser  (s.  o.  S.  98  f.) 
so  weit  entfernt,  daß  er,  wo  er  eine  messianische  Botschaft 
bringen  will,  eine  »vollkommene  Jungfrau«  auftreten  läßt,  die 
schwer  zu  identificieren  ist,  und  sie  ihr  in  den  Mund  legt. 

(8)  Nur  in  einer  Ode  bringt  er  sittliche  Regeln  i;  er  schreibt 
Ode  20  (nur  an  dieser  Stelle  braucht  er  »Du«):  »Bringe  deine 
Nieren  dar  ohne  Tadel,  und  dein  Inneres  soll  kein  Inneres  zwingen, 
und  deine  Seele  soll  keine  Seele  zwingen;  du  sollst  keinen  Fremd- 
ling erwerben  um  den  Preis  deiner  Seele  und  auch  nicht  suchen 
deinen  Nachbar  zu  verzehren,  auch  sollst  du  ihm  nicht  die  Decke 
seiner  Bloße  rauben«  (v.  4 — 6).  Da  das  Verbot:  »Du  sollst  keinen 
Fremdling  erwerben  um  den  Preis  deiner  Seele«  das  einzige  Spe- 
cielle  hier  ist,  so  muß  der  Verfasser  ein  besonderes  Gewicht  auf 
dasselbe  legen.  An  ein  allgemeines  Verbot  der  Sklaverei  ist 
schwerlich  zu  denken,  sondern  an  ein  bedingtes  (s.  den  Com- 
mentar).     Essenismus  kommt  also   nicht   in  Betracht,   der  auch 


1)  Asketische  Bestimmungen  bringt  er  niemals;  denn  daraus,  daß 
er  (38,  12)  vom  Wein  der  Trunkenheit  des  Verderbers  redet,  sonst  aber 
nie  von  Wein,  dagegen  viel  von  Wasser  und  von  Milch,  wird  man  doch 
nicht  schließten  dürfen,   daß  er  den  Weingenuß  verworfen  hat. 


3.  Die  Frömmigkeit  und  Theologie  des  jüdischen  Sängers.        103 

sonst  durch  den  Inhalt  der  Oden  ausgeschlossen  erscheint  ^.  Aber 
ebensowenig  sind  in  den  Oden  Spuren  der  Ethik  der  Bergpredigt 
zu  finden,  so  daß  man  sich  hier  noch  einmal  in  dem  Urteil  be- 
stärkt findet,  daß  die  Oden  in  ihrer  ursprünglichen  Gestalt  mit 
dem  Christentum  nichts  zu  tun  haben  und  das  Christentum  über- 
haupt nicht  in  ihrem  Gesichtskreis  liegt  ^. 


1)  Ich  finde  nichts  von  dem,  was  für  den  Essenismus  charakteristisch 
ist,  in  den  Oden  wieder. 

2)  Häretisch- Gnostisches  ist  auch  nicht  zu  finden.  Früher,  als  man  nur 
fünf  kannte  und  diese  in  der  Beleuchtung  der  Pistis  Sophia,  habe  ich, 
wenn  auch  nicht  ohne  Bedenken,  an  Gnostisches  gedacht.  Allein  —  wie 
auch  Harris  richtig  gesehen  hat  —  die  vollständige  Sammlung  zeigt, 
daß  der  Verfasser  nicht  zu  den  Gnostikern  gerechnet  werden  kann  (oder 
nur  so,  wie  auch  Johannes  zu  ihnen  gehört).  Er  ist  auch  in  keinem 
Sinne  paganisch,  sondern  vertritt  einen  reinen  und  lebendigen  Monotheis- 
mus im  Sinne  des  jüdischen  Schöpfergotts  und  hält  sich  von  »Mythen 
und  Genealogien«  frei,  viel  freier  als  die  gleichzeitigen  Apokalyptiker. 
Der  siebenköpfige  Drache  (22)  und  die  Taube  (24)  bilden  allein  eine  gewisse 
Ausnahme;  das  übrige  ist  harmlos  (das  Siegel;  die  Brüste  und  die  Milch 
Gottes;  das  redende  Wasser;  trunken  von  unsterblichem  Wasser;  die 
Abgründe  usw.)  oder  bloße  Bilder.  Man  kann  die  Religion  des  Ver- 
fassers daher  auch  nicht  .»synkretistisch«  nennen,  wenn  man  darunter  die 
Reception  und  Vermischung  verschiedener  Kultmythen  versteht.  Aber 
im  tiefern  Sinn  ist  sie  allerdings  synkretistisch ;  denn  der  reale  Anteil  am 
Wesen  Gottes  durch  Vereinigung  und  Verschmelzung  mit  ihm,  der  den 
Höhepunkt  der  religiösen  Aussagen  bildet,  ist  keine  aus  der  gemeinen 
jüdischen  Religion  gezogene  Folgerung,  sondern  stammt  aus  fremden 
Einflüssen.  Das  Stärkste  in  dieser  Mystik  ist,  daß  sie  sogar  so  weit  ge- 
trieben ist,  daß  sich  der  Verfasser  kraft  seiner  Erlösung  selbst  eine  neue 
Person  schon  jetzt  beilegt  und  daher  den  anderen  angeblich  als  »ein 
Fremder«  erscheint.  Johannes  hat  sich  gehütet,  die  Speculation  so  weit 
zu  treiben,  obgleich  auch  er  den  bereits  gegenwärtigen  und  realen  Besitz 
des  neuen  Lebens  für  die  Gläubigen,  d.  h.  für  die,  welche  die  Wahrheit 
erkannt  haben,  verkündet.  Indessen  darf  man  doch  nicht  übersehen,  daß 
der  paulinische  Gedanke  vom  Ausziehen  des  alten  und  Anziehen  des 
neuen  Menschen,  der  nach  Gott  geschaflen  ist,  der  Aussage  unseres  Ver- 
fassers sehr  nahe  kommt.  Eben  dieses  »Anziehen«  kennt  auch  er  (er 
zieht  7,  Ö;  33,  10  Gott  an,  13,  2  Gottes  Heiligkeit,  15,  8  die  Unvergäng- 
lichkeit,  20,  7  die  Güte  Gottes,  21,  2  das  Licht,  23,  1  die  Freude,  23,  3 
die  Liebe,  39,  7  den  Namen  des  Herrn);  man  braucht  dasselbe  nur  stark 
zu  betonen,  so  hat  man  »die  neue  Person«?,  die  nur  auf  den  ersten  Blick 
so  befremdet.  Gewiß  ist  der  Verfasser  um  einen  Grad  »mystischer«  als 
Paulus  und  auch  als  Johannes,  aber  eben  nur  um  einen  Grad;  seine 
Mystik  liegt  auf  ihrer  Linie. 


104  Harnack,  Die  Oden  Salomos.    Untersucliuiigeii. 

Das  Wichtigste  schließlich  in  der  Frömmigkeit  und  der 
Theologie  des  Verfassers  bleibt  sein  religiöses  Selbstbewußtsein, 
wie  es  im  vorigen  Abschnitt  gezeichnet  w^orden  ist.  Durch  dieses 
ist  die  Linie  der  väterlichen  Religion  Israels  wirklich  überschritten 
und  nicht  Jesus  Christus,  wohl  aber  das  Christentum  —  auch 
ein  paar  charakteristische  paulinische  Gedanken  sind  angeschlagen 
—  in  ungeahnter  Weise  vorbereitet^. 

4.  Die  Zeitspuren.     Der  Ort.     Die  Ursprache. 
Der  Verfasser  und  sein  Kreis. 

Harris  hat  eine  Reihe  von  speciellen  Zeitspuren  in  den  Oden 
finden  zu  können  geglaubt,  freilich  den  größten  Teil  derselben 
selbst  als  unsicher  bezeichnet;  in  Wahrheit  sind  sie  alle  hin- 
fällig bis  auf  die  eine,  daß  der  Tempel  noch  steht.  Ob,  wenn 
wir  alle  Oden  genau  verstünden,  sich  versteckte  Zeitspuren  nocli 
nachweisen  ließen,  mag  dahin  gestellt  bleiben.  Indessen  genügt 
die  eine  Zeitspur  einigermaßen;  denn  da  die  Oden  sehr  wahr- 
scheinlich nach  den  Psalmen  Salomos  abgefaßt  sind  (s.  o.  S.  10), 
so  müssen  sie  zwischen  c.  50  a.  Chr.  n.  und  c.  67  p.  Chr.  u. 
gedichtet  sein.  Es  steht  also  nicht  viel  mehr  als  ein  Jahrhundert 
für  die  Abfassung  offen. 

Was  den  Ort  betrifft,  so  ist  (s.  o.  S.  10)  bei  Palästina  bezw. 
benachbarten  syrischen  Gebieten  zu  verharren.  Zwar  ist  hier 
mehr  der  Gesamteindruck  und  die  Uberlieferungsgeschichte  ent- 
scheidend als  specielle  Argumente,  da  solche  leider  fast  ganz 
fehlen;  aber  gegen  jene  kann  nichts  Gewichtiges  eingewandt 
werden,  und  jeder  Fingerzeig,  der  auf  ein  anderes  Land  wiese. 
wird  vermißt.  Dort,  wo  die  Testamente  der  zwölf  Patriarchen  und 
die  verwandte  Literatur  entstanden  ist,  werden  auch  die  Oden 
verfaßt  worden  sein. 


1)  Die  3.  Ode  z.  B,  stellt  doch  eine  Gottinnigkeit  und  einen  reli- 
giösen Individualismus  dar,  den  man  als  auf  vorchristlichem  Boden  er- 
blüht bisher  nicht  geahnt  hat,  und  diese  Ode  steht  nicht  allein!  Er- 
innert sei  an  28,  5:  »Er  hat  mich  reichlich  gesegnet  und  mein  Haupt  ist 
bei  ihm,  und  das  Schwert  soll  mich  nicht  von  ihm  scheiden,  auch  nicht 
der  Säbel«,  ferner  an  34,  If.:  >'Es  gibt  keinen  rauhen  Weg  da  wo  ein 
einfaches  Herz  ist,  auch  keine  Wunde  bei  geraden  Gedanken,  auch  keinen 
Sturmwind  in  der  Tiefe  eines  erleuchteten  Gedankens.  Wen  von  allen  Seiten 
Yortrefflichkeit  umgibt,  in  dem  ist  nichts  Zwiespältiges «,  u.  v.  a.  Stellen. 


4.   Die  Zeitspiiren.     Der  Ort.     Die  Ursprache  usw.  105 

Die  Ursprache  anlangend  (s.  o.  S.  11),  so  ist  gewiß,  daß  diese 
Oden  in  semitischem  Geiste  concipiert  sind,  aber  das  ent- 
scheidet noch  nicht  über  die  Sprache.  Stärker  fällt  ins  Gewicht, 
daß  in  einer  Anzahl  von  Oden  Sinnschwierigkeiten  und  Dunkel- 
heiten sich  finden  1,  die  durch  eine  Rückübersetzung  ins  Grie- 
chische nicht  gehoben  werden,  die  man  aber  auch  nicht  auf 
Fehler  des  syrischen  Übersetzers  zurückführen  kann,  da  er,  wie 
wir  wissen,  treu  und  mit  Verständnis  übersetzt  hat.  In  diesen 
Fällen  liegt  die  Annahme  nahe,  daß  die  Oden  hebräisch  (aramä- 
isch?) abgefaßt  waren  und  der  griechische  Übersetzer  dem  Texte 
nicht  gewachsen  war,  wie  das  ja  auch  bei  den  Psalmen  Salomos 
beobachtet  wird.  Das  Sprunghafte  und  Unlogische,  welches  sich, 
wenn  auch  nicht  sehr  häufig,  doch  öfters  findet,  empfängt  bei 
der  Annahme  einer  semitischen  Urschrift  seine  beste  Erklärung. 
Doch  bin  ich  nicht  in  der  Lage,  eine  Entscheidung  zu  geben. 

Das  religiöse  Selbstbewußtsein  des  Verfassers  ist  oben 
gezeichnet  worden;  er  ist  kein  Pharisäer,  kein  Essener,  kein 
synkretistischer  Gnostiker;  er  gehört  aber  auch  nicht  zu  dem 
Kreise  derer,  die  auf  den  Trost  Israels  warteten;  er  schaut  nicht 
auf  den  Messias  aus,  denn  der  Herr  hat  ihn  bereits  erlöst.  See- 
lenzustände  und  die  (durch  die  geofifenbarte  Erkenntnis  ge- 
wonnene) Seligkeit  beschäftigen  ihn  mehr  als  alles  andere.  Alle 
Vermittelungen,  Ceremonien  und  die  religiösen  Apparate  sind 
unter  seinem  Fuße;  er  ist,  was  man  heute  einen  »liberalen« 
Frommen  nennen  würde,  voll  Innigkeit  und  vom  Geist  der  Liebe 
durchströmt  (aber  ohne  den  Ernst  und  die  Tiefe  der  christlichen 
Sündenerkenntnis;  einen  Versöhner  braucht  er  nicht).  Er  ist  ein 
mystischer  Prophet;  nur  einen  realistischen  Punkt  hält  er 
fest,  das  ist  die  Erwartung  des  Gerichts.  Darin  ist  er  Israelit. 
Er  ist  kein  Einsiedler  und  scheint  auch  kein  Asket  zu  sein;  er 
steht  in  einem  Kreise  und  sorgt  für  die  Gläubigen;  er  will  sie 
weisen,  trösten,  entflammen  durch  die  Mitteilung  seiner  Erfah- 
rungen. Aber  das  Volk  Gottes  erwähnt  er  nicht,  und  die  Ge- 
schichte desselben  liegt  weit  hinter  ihm.  Erst  der  Interpolator  hat 
die  Erzväter  eingeführt  und  denkt  an  das  Volk  Gottes.  Also  steht 
er  nicht  mitten  im  Volke,  nicht  bei  Moses  und  den  Propheten, 
sondern  neben  und  über  ihnen.     Wo   ist  er  zu  suchen,  und  wo 

1)  S.  den  Coinmentar.  Vielleicht  liegt  in  Ode  24  (Rad  =  Wirbel- 
wind) ein  Fingerzeig  für  die  hebräische  Grundsprache. 


105  Hai-nack,  Die  Oden  Salomos.    üntersucliungen. 

der  Kreis,  zu  dem  er  gehört?  Wir  wissen  es  nicht;  vergeblich 
sucht  man  bei  Juden  und  Juden  Christen  des  Zeitalters  der  Apostel, 
vergeblich  bei  Epiphanius,  Philo,  Josephus.  Da  an  die  Essener 
nicht  zu  denken  ist,  soll  man  an  die  Therapeuten  denken?  Aber 
die  Therapeuten  sind  in  Ägypten,  und  trotz  der  wortreichen 
Schilderung  Philos  wissen  wir  von  ihnen  sehr  wenig.  Immerhin 
—  wenn  es  solche  Therapeuten  im  Zeitalter  Christi  gegeben  hat. 
was  immer  noch  nicht  ganz  feststeht,  so  erklärt  ihre  Existenz 
manches  in  den  Zügen,  die  den  Verfasser  dieser  Oden  charakteri- 
sieren, xiber  noch  wichtiger  bleibt  der  Zusammenhang  mit 
»Johannes«.  Dieser  »Johannes«  mag,  bevor  er  Christ  wurde, 
bereits  ein  jüdischer  Mystiker  gewesen  sein  wie  der  Verfasser 
unserer  Oden.  Ihm  ist  er  am  nächsten  verwandt;  sie  können 
aus  einem  Kreise  stammen.  Aber  »Johannes«  wurde  Christ 
und  knüpfte  Licht,  Wahrheit  und  Leben  nun  an  den  Jesus 
Christus.  Mit  diesem  hat  der  Verfasser  der  Oden  gar  nichts  zu 
tun.  Die  originale  und  herbe  Größe  Jesu  wird  durch  diese  Oden, 
wie  man  auch  über  sie  urteilen  mag,  überhaupt  nicht  betroffen, 
und  sie  bilden  keine  Voraussetzung  für  sie. 

Von  dem  Verfasser  habe  ich  stets  gesprochen.  Es  haben 
sich  nach  Ausscheidung  der  Interpolationen  keine  bestimmten 
Beobachtungen  ergeben,  die  anraten,  die  Oden  auf  mehrere  Ver- 
fasser zu  verteilen.  Daß  sie  viel  einheitlicher  sind  als  die  älteren 
oder  die  jüngeren  kanonischen  Psalmen,  liegt  auf  der  Hand.  Ein 
Blick  auf  das  Vokabular  bestätigt  es.  Dennoch  kann  die  Mög- 
lichkeit eines  anderen  Verfassers  für  diese  oder  jene  Ode  nicht 
beseitigt  werden,  und  so  muß  man  sich  mit  dem  Ergebnisse  be- 
scheiden, daß  die  Oden  wesentlich  einheitlich  sind  und  daher 
auch  größtenteils  von  einem  Verfasser  herrühren  werdend 

5.    Der  christliche   Interpolator,  sein  Werk, 
sein  Standpunkt,  Zeit  und  Ort. 

yQa<pslOai    top    loyov  rov    d^sov  zov  Xqiötov  vfivovöt  d-eoXo- 


1)  Ob  die  Oden  schou  iu  der  jüdischen  Urgestalt  >^Oden  Salomos* 
geheißen  haben?  Ob  sie  wirklich  für  salomonisch  gelten  wollten?  Wir 
können  darüber   nichts    ausmachen.    Das  erstere  ist  mir  wahrscheinlich. 


5.   Der  christliche  Interpolator.  107 

yovvreq,  schreibt  ein  römischer  Schriftsteller  um  d.  J.  200  bei 
Euseb.,  h.  e.  V,  28,  5.  Man  kannte  also  in  Rom  uralte  christ- 
liche Oden,  in  denen  Christus  als  Gott  gefeiert  wurde  (vgl.  die 
bekannte  Stelle  im  Pliniusbrief).  Es  mag  sein,  daß  der  Verfasser 
unsre  Oden  im  Sinne  hatte,  kannte  sie  doch  100  Jahre  später 
Lactantius,  der  Abendländer;  aber  beweisen  läßt  sich  das  nicht. 
Die  ältesten  christlichen  Gesänge  werden  wohl  sämtlich  —  vgl. 
die  Gesänge  in  der  Offenbarung  Johannis  —  den  ATlichen  und 
spätjüdischen  sehr  nahe  gestanden  haben.  Die  ATlichen  Psalmen 
durfte  man  nicht  verändern  ' ;  an  sie  gewöhnt,  wird  die  christ- 
liche Liederdichtung  überhaupt  sich  eng  an  sie  angeschlossen 
haben,  auch  wo  sie  frei  schaffen  konnte.  Lieder  aber,  die  keine 
so  hohe  Autorität  besaßen  wie  die  kanonischen  Psalmen,  konnten 
verändert  und  christlich  ausgeprägt  werden.  So  ist  es  mit  den 
Oden  Salomos  geschehen. 

Wie  ist  nun  der  Interpolator  verfahren? 

Er  hat  Christus  in  die  Oden  hineingesetzt,  den  Sohn 
Gottes  —  das  war  ihm  die  Hauptsache,  ja  fast  sein  einziges  Be- 
streben bei  der  Bearbeitung,  und  er  ist  dabei  genau  so  verfahren 
wie  der  christliche  Bearbeiter  der  Testamente  der  zwölf  Patriarchen, 
d.  h.  er  hat  dies  entweder  in  kleinen  Zusätzen  getan  (so  in  Ode 
3.  7.  8.  9.  24.  29.  39)  oder  in  längeren  Ausführungen  (so  in  Ode 
7.  10.  17.  23.  31.  36).  Dazu  aber  kommen  noch  zwei  ganz  christ- 
liche Oden  (19.  27)  und  zwei  compilierte,  wesentlich  christliche 
Oden  (41.  42)-.  In  der  Regel  hat  der  Interpolator  den  Sohn 
Gottes  so  eingeführt,  daß  er  ihn  vom  »Ich«  des  Sängers  unter- 
schieden hat;  aber  in  Ode  10.  17.  31.  36.  42  (auch  in  41,  doch 
liegen  hier  die  Verhältnisse  etwas  anders)  hat  er  durch  seine 
Zusätze  das  Ich  des  jüdischen  Sängers,  das  so  hohe  Dinge  von 
sich  selbst  aussagt,  als  Christus  erscheinen  lassen  und  dadurch 
große  Schwierigkeiten  geschaffen,  die  ihn  selbst  aber  nicht  ge- 
stört haben.  Die  kleinen  Zusätze  markieren  nur  den  Sohn  Gottes, 
bez.    den  Gesalbten  2;    in  den    größeren    aber   und    in    den    ganz 

1)  Daß  dies  in  einem  Falle  doch  geschehen  ist,  ist  oben  bemerkt 
worden. 

2)  Den  Namen  »Jesus«  hat  er  überall  vermieden,  wohl  um  die  Oden 
als  ATliche  Weissagungen  erscheinen  zu  lassen. 

3)  »In  dem  Erlösten»  (8,  25)  halte  ich  kaum  für  erträglich;  es  muß 
wohl  heißen  »in  dem  Erlöser«. 


j^Qg  Harnack,  Die  Oden  Salomos.    Untersucliungen. 

christlichen  Oden  kommt  eine  ziemlich  vollständige  Christologie 
zum  Ausdruck: 

(1)  Vater,  Sohn  und  h.  Geist  (19.  23). 

(2)  Die  Erzeugung  des  Sohnes  als  Gottes-  und  Menschen- 
sohn (»der  Geist  hat  mich  erzeugt  vor  dem  Angesicht  des  Herrn» 
und  obwohl  ich  ein  Mensch  war,  bin  ich  das  Licht,  der  Sohn 
Gottes  genannt  worden«   36,  3). 

(3)  Die  Geburt  aus  der  Jungfrau,  die  der  h.  Geist  umarmt 
hat,  die  Geburt  ohne  Hebamme  (19),  die  Erscheinung  des 
vorweltlichen  Sohnes  (»der  Sohn  des  Höchsten  ist  erschienen 
in  der  Vollendung  seines  Vaters,  und  ein  Licht  ist  aufgegangen 
aus  dem  Worte,  das  zuvor  in  ihm  war.  Der  Gesalbte  ist 
in  Wahrheit  Einer,  und  er  war  bekannt  vor  Grundlegung 
der  Welt  als  der,  der  die  Seelen  errettet  für  ewig  durch  die 
Wahrheit  seines  Namens«,  41). 

(4)  Der  Sohn  wurde  ein  Mensch  (»Er  ist  wie  ich  geworden, 
damit  ich  ihn  empfangen  sollte;  er  wurde  mir  völlig  gleich  ge- 
achtet, damit  ich  ihn  anziehen  sollte;  wie  mein  Wesen  wurde 
er,  damit  ich  ihn  begreifen,  und  wie  meine  Gestalt,  damit  ich 
mich  nicht  von  ihm  wenden  sollte«  7). 

(5)  Das  Wirken  Christi  (»Er  öffnete  seinen  Mund  und  redete 
Güte  und  Freude  und  stimmte  ein  neues  Loblied  an  für  seinen 
Namen,  und  er  erhob  seine  Stimme  zum  Höchsten  und  brachte 
ihm  jene  als  Söhne  dar  [s.  auch  Ode  3.  42],  die  in  seinen  Händen 
waren«,  31.  »Ich  bin  stark  und  mächtig  geworden  und  habe  die 
Welt  gefangen  genommen,  und  es  ist  durch  mich  geschehen  zum 
Ruhme  des  Höchsten  und  Gottes  meines  Vaters,  und  die  Völker^ 
die  zerstreut  waren,  wurden  zusammengeschart«  10).  Anderer- 
seits ist  es  »die  Milch  des  Vaters«,  die  in  dem  Sohne,  dem  Becher, 
vom  h.   Geist  »der  Welt«   dargeboten  wird  (19), 

(6)  Das  Leiden  Christi  in  Demut  (»Sie  erklärten  mich  für 
schuldig,  als  ich  auftrat,  der  ich  [noch]  niemals  schuldig  gewesen 
war,  und  sie  verteilten  meine. Beute,  während  ihnen  doch  nichts 
geschuldet  wurde;  ich  aber  duldete  schweigend  und  war  still 
als  ob  mich  von  ihrer  Seite  nichts  gerührt  hätte,  sondern  ich 
stand  unbeweglich  wie  ein  feststehender  Fels  .  .  und  ich  ertrug 
ihre  Bitterkeit  aus  Demut,  um  mein  Volk  zu  retten  und  als  Erbe 
zu  besitzen,  und  um  nicht  ungültig  zu  machen  die  Verheißungen,  die 
ich  den  Erzvätern  gegeben  hatte  zur  Errettung  ihres  Samens«  31). 


5.  Der  christliche  Interpolator.  109 

(7)  Der  Kreuzestod,  das  Kreuz  (27.  42). 

(8)  Xqiövoc;  6r/caL(D&elg  (»seine  Person  wurde  für  gerecht 
erklärt;   denn  also  hatte  ihm   gegeben  sein  heiliger  Vater«,  31). 

(9)  Erniedrigung  und  Erhöhung  (»der  Heiland,  der  lebendig 
macht  und  unsre  Seelen  nicht  verstößt,  der  Mann,  der  erniedrigt 
wurde  und  erhöht  ward  durch  seine  Gerechtigkeit«,  41). 

(10)  Höllenfahrt  (42):  »Und  ich  stieg  hinab  mit  dem  Tode 
so  tief  wie  die  Hölle  war  .  .  .  und  ich  veranstaltete  eine  Ver- 
sammlung der  Lebenden  unter  den  Toten  und  redete  mit  ihnen 
mit  lebendigen  Lippen,  damit  mein  W^ort  nicht  vergeblich  wäre. 
Und  es  eilten  zu  mir  jene,  die  gestorben  waren,  und  riefen  und 
sprachen:  Erbarme  dich  unser,  Sohn  Gottes,  und  handle  mit  uns 
nach  deiner  Freundlichkeit,  und  führe  uns  heraus  aus  den  Banden 
der  Finsternis  und  öfPne  uns  die  Tür,  durch  die  wir  hinausgehen 
sollen;  denn  wir  sehen,  daß  unser  Tod  nicht  an  dich  herantritt. 
Laß  auch  uns  erlöst  sein  mit  dir;  denn  du  bist  unser  Erlöser. 
Ich  aber  hörte  ihre  Stimme  und  schrieb  meinen  Namen  auf  ihr 
Haupt;  denn  freie  Männer  sind  sie,  und  mir  gehören  sie  an«. 

(11)  Christus  hat  das  Volk  Gottes  gesammelt,  und  es  ist 
sein  eigen  in  alle  Ewigkeit  (10.  42).  »Nichts  war  mir  ver- 
schlossen; denn  die  Pforte  zu  allem  war  ich,  und  ich  ging  zu 
allen  meinen  Gefangenen,  sie  zu  lösen,  daß  ich  keinen  übrig 
ließe,  der  gebunden  wäre  oder  der  bände.  Und  ich  gab  meine 
Erkenntnis  ohne  Neid  und  mein  Gebot  in  meiner  Liebe,  und  ich 
säte  aus  in  die  Herzen  meine  Frucht  und  verwandelte  sie  in 
mich,  und  sie  empfingen  meinen  Segen  und  wurden  gerettet,  und 
sie  scharten  sich  zu  mir  und  wurden  erlöst;  denn  sie  waren  für 
Djich  die  Glieder,  imd  ich  ihr  Haupt«  (17). 

Diese  christologischen  Bekenntnisse  —  in  hohem  poetischen 
Schwung  —  sind  ihrem  Glaubensgehalt  nach  großkirchlich 
im  vollen  Shm  des  Worts,  d.  h.  sie  haben  nichts  specifisch 
Judenchristliches  und  schlechterdings  nichts  Gnostisches.  Der 
Ausdruck,  der  am  meisten  für  Gnostisch-Häretisches  sprechen 
könnte:  »Ich  verwandelte  sie  in  mich«  (17),  darf  auch  nicht  so 
verstanden  werden.  Die  Gläubigen  haben  Christum  angezogen, 
so  sind  sie  in  ihn  verwandelt;  auch  fährt  ja  der  Sänger 
fort:  »und  sie  empfingen  meinen  Segen«,  was  doch  deutlich 
zeigt,  daß  die  Verwandlung  cum  grano  salis  zu  verstehen 
ist.     Auch  die  uns  anstößige  Schilderung  in  Ode  19,   in  der  der 


HO  Harnack,  Die  Oden  Salomos.     Untersuchungen. 

Vater  vom  h.  Geist  für  die  Gläubigen,  die  seine  Milch  trinken 
sollen,  gemolken  wird,  während  der  Sohn  als  der  Becher  für 
die  Milch  erscheint,  hat  nichts  Gnostisches.  Daß  wir  es  hier 
mit  einem  bloßem  Bilde  zu  tun  haben  und  an  ein  Milchsakra- 
ment oder  Ähnliches  nicht  gedacht  werden  darf,  lehren  die 
übrigen  Oden  aufs  klarste.  Die  Schilderung  ist  eine  Naivetät, 
nichts  anderes,  eine  kostbare  Reliquie  aus  einer  Zeit,  in  der  man 
solche  Bilder  noch  wagen  durfte  und  in  der  Christen  (Landleute?) 
solche  Bilder  erbaulich  fanden.  Die  Beobachtung,  daß  der  h. 
Geist  hier  sowohl,  wie  in  seinem  Verhältnis  zur  Jungfrau  (und 
in  36,  3)  männlich  gedacht  ist,  lehrt  übrigens,  daß  dem  Verfasser 
der  Geist  nicht  als  die  Mutter  Christi  galt  wie  im  Hebräer- 
Evangelium.  Derselbe  Autor  aber  —  wenn  es  derselbe  ist  — , 
der  so  naiv  gedichtet  hat,  sagt  nicht  nur,  daß  der  Sohn  »in 
der  Vollendung  des  Vaters«  erschienen  sei,  sondern  bezeichnet 
ihn  auch  ausdrücklich  als  Mensch  und  Gottessohn  zugleich  und 
bekennt  sich  sowohl  zur  Präe^istenz- Vorstellung  in  Bezug  auf 
Christus  als  auch  zu  einer  Art  von  Logoslehre  (»das  Licht,  nämlich 
der  Sohn,  ist  aufgegangen  aus  dem  Wort,  das  zuvor  im  Vater 
war«).  Daß  dem  Verfasser  nichts  Häretisch-Gnostisches  bewußt 
ist,  zeigt  endlich  sein  Anschluß  an  die  den  Erzvätern  gegebenen 
Verheißungen  (31).    . 

Die  Christologie  des  Verfassers  ist  zweifellos  eine  geför- 
derte Christologie;  aber  sie  verläßt  m.  E.  nicht  den  palästi- 
nensischen Boden;  man  darf  sie  übrigens  schwerlich  über  das  Ende 
des  1.  Jahrhunderts  hinaufsetzen.  Dies  bestätigt  sich  auch  da- 
durch, daß  der  Verfasser  wie  Justin  bereits  eine  apokryphe 
Legende  in  Bezug  auf  die  Geburtsgeschichte  Jesu  herangezogen 
hat  (19)  ^  Abgesehen  davon  aber  ist  der  Typus  seiner 
Christologie  durchaus  dem  johanneischen  am  nächsten 
verwandt,  ja  man  muß  sogar  fragen,  ob  er  nicht  das  Johannes- 
evangelium gekannt  hat.  Namentlich  nach  der  41.  Ode  ist  mir  das 
recht  wahrscheinlich ;  ich  zögere  nur  zu  behaupten,  daß  es  gewiß  sei'-. 


1)  Die  Einheit  des  christUchen  Interpolators  ist  natürhch  ebensowenig 
sicher  wie  die  des  Verfassers  der  jüdischen  Oden.  Es  ist  z.  B.  sehr  wohl 
möglich,  daß  die  Ode  19  ihren  besonderen  Verfasser  hat;  doch  ist  hier- 
auf nicht  näher  einzugehen. 

2)  Bekanntschaft  mit  Paulus  ist  noch  weniger  sicher,  aber  auch 
nicht  als  unwahrscheinlich  zu  bezeichnen. 


5.   Der  diristliche  Interpolator.  \\\ 

Auf  alle  Fälle  ist  der  Interpolator  ein,  wenn  auch  unbedeu- 
tenderer Zwillingsbruder  des  »Johannes«,  viel  weniger  stark 
und  abgeklärt,  naiver,  aber  auch  minder  aggressiv.  Auch  das 
Nebeneinander  von  ganz  realistischen  Elementen  neben  den  vor- 
herrschend idealistischen  ist  für  beide  charakteristisch. 

Für  »Johannes«  hat  also  sowohl  der  ursprüngliche  jüdische 
Verfasser  als  auch  der  christliche  Interpolator  die  größte  Bedeutung. 
Das  ist  geschichtlich  die  wichtigste  Frucht,  welche  uns  diese 
Oden  bringen,  daß  sie  in  doppelter  Weise  das  vierte  Evangelium, 
d.  h.  seine  Religion  und  seine  Theologie,  beleuchten.  Was  sie 
hier  lehren,  ist  ebenso  neu  wie  aufklärend  zugleich  und  wird 
die  Kirchenhistoriker  noch  lange  beschäftigen.  Man  hat  hier 
den  Steinbruch  vor  sich,  aus  dem  die  johanneischen  Quadern 
gehauen  sind  I 

Sind  aber  der  ursprüngliche  Dichter  und  der  Interpolator 
dem  Verfasser  des  vierten  Evangeliums  verwandt,  so  sind  sie  auch 
unter  sich  verwandt.  Darauf  wurde  bereits  oben  hingedeutet. 
Die  Interpolationen  sind  z.  T.  im  Geiste  des  ursprünglichen  Ver- 
fassers mutatis  mutandis  gedichtet,  der  jedoch  dem  Interpo- 
lator dichterisch  überlegen  ist.  Dies  macht  es  aber  auch 
wahrscheinlich,  daß  der  Interpolator  räumlich  dem  Kreise  nicht 
ferDgestanden  hat,  dem  die  ursprünglichen  Oden  angehören. 
Anders  ausgedrückt:  auch  der  christliche  Interpolator  wird  in 
Palästina,  bezw.  im  benachbarten  Gebiet,  zu  suchen  oder  doch 
von  dort  ausgegangen  sein.  Dies  gilt  ja  auch  von  »Johannes«. 
Beides  sind  keine  »Juden Christen«,  aber  sicher  jüdische  Christen. 
Für  das  angegebene  Gebiet  spricht  aber  ferner  noch,  daß  eine 
bemerkenswerte  Verwandtschaft  der  Oden  mit  den  Abendmahls- 
gebeten der  Didache  und  mit  den  christlichen  Interpolationen 
der  Testamente  der  zwölf  Patriarchen  besteht,  beide  aber  nach 
Palästina  gehören  ^  Man  wird  also  schwerlich  irren,  wenn  man, 
Ort  und  Zeit  anlangend,  das  urteil  über  unsere  Oden  also  zu- 
sammenfaßt: sie  gehören  sowohl  in  ihrer  Urgestalt  als  auch  in 
der  christlichen  Überarbeitung  nach  Palästina  bezw.  in  das 
jüdisch-christliche    Gebiet.      Die  jüdischen    Oden    stammen    von 


1)  Für  die  Abendmahlsgebete  der  Didache  war  mir  der  palästi- 
nensische  Ursprung  immer  schon  sehr  wahrscheinlich;  aber  ich  habe  mehr 
und  mehr  Orund  gefunden,  auch  die  ganze  Schrift  dorthin   zu  versetzen. 


\12  Harnack,  Die  Oden  Salomos.    Untersuchungen. 

einem  Propheten,  der  einem  Kreise  mystischer  Juden  in  der  Zeit 
zwischen  c.  50  vor  Chr.  und  c.  67  n.  Chr.  angehört.  Die  christ- 
liche Bearbeitung  darf  nicht  wohl  früher  als  auf  das  Ende  des 
1.  Jahrhunderts  datiert  werden  —  wenigstens  nach  unseren  lücken- 
haften Kenntnissen  ist  ein  früheres  Datum  unwahrscheinlich. 
Aber  abwärts  darf  man  sich  mit  ihnen  auch  nicht  weit  vom 
Anfang  des  2.  Jahrhunderts  entfernen;  denn  sowohl  die  Über- 
lieferungsgeschichte  als  auch  der  Inhalt  —  man  denke  an  die 
Behandlung  der  drei  Personen  in  Ode  19  —  widerrät  dies. 
>^Um  das  Jahr  100«  dürfte  die  richtige  Zeitbestimmung  sein. 

Wenn  man  die  Oden  in  ihre  jüdische  Grundschrift  und  die 
christlichen  Interpolationen  zerlegt  hat^,  muß  man  die  Bestand- 
teile wieder  zusammenschieben  und  diese  Gesänge,  als  wären  sie 
eine  Einheit,  lesen;  denn  so  sind  sie  in  den  alten  Christengemeinden 
wo  sie  gebraucht  wurden,  gelesen  worden.  Erst  wenn  man  die 
jüdische  Grundschrift  in  dem  Lichte  der  Interpolationen  liest  — 
sie  bekommt  dann  einen  ganz  anderen,  weil  auf  Christus  be- 
zogenen Sinn  — ,  gewinnt  man  einen  inneren  Contact  mit  den 
Christen,  die  sich  an  ihnen  erbaut  haben.  Dann  lernt  man  aber 
auch  an  diesen  neu  erschlossenen  Quellen  in  einer  einzigartigen 
Weise,  was  in  jenen  Jahrzehnten  an  Empfindungen,  Glaubens- 
gedanken und  Ideen  möglich  und  wirklich  gewesen  ist  und 
welche  Mühe  es  gekostet  haben  muß,  diesen  glühenden  Strom 
geschmolzener  Metalle  in  ein  festes  Bett  zu  leiten  und  zu  Form 
und  Gestalt  zu  bringen. 

6.   Zur  ästhetischen  Würdigung  der  Oden. 

Eine  vollständige  ästhetische  Würdigung  der  Oden  muß 
ich  auf  eine  spätere  Zeit  verschieben.  Sie  fordert  vor  allem 
eine  genaue  Untersuchung  der  Strophik  und  der  technischen 
Kunst  des  Dichters.  Eine  solche  kann  ich  noch  nicht  vorlegen, 
behalte  sie  mir  aber  vor.     Aus  ihr  w^erden  sich   vielleicht  auch 


1)  Daß  der  hier  gemachte  Versuch  noch  nicht  an  allen  Punkten 
geglückt  ist,  ist  mir  selbst  nicht  zweifelhaft;  denn  nicht  alles  ist  hier 
befriedigend.  Curae  repetitae  werden  Besseres  bringen;  aber  sicher  scheint 
mir  zu  sein,  daß  christliche  Interpolationen  in  einem  jüdischen  Texte  hier 
vorliegen  und  daß  man  nar  unter  dieser  Voraussetzung  ein  Verständnis 
der  Oden  zu  gewinnen  vermag. 


6.    Zur  ästhetischen  Würdigung  der  Oden.  113 

ADhaltspunkte  für  eine  Scheidung  der  Oden  in  Gruppen,  event. 
auch  für  eine  Unterscheidung  der  Verfasser  gewinnen  lassen. 
Doch  wird  das  Urteil  schwerlich  umgestoßen  werden,  daß  minde- 
stens die  Hauptmasse  der  nicht  interpolierten  Oden  einem  Ver- 
fasser zuzuweisen  ist. 

Wir  haben  es  mit  einem  wirklichen  und,  wie  mir  scheint, 
originalen  Dichter  zu  tun.  Auch  wo  er  bekannte  Formen  und 
Redemittel  verwertet,  ist  der  Ausdruck  frisch,  überzeugend  und 
wirkt  wie  neu.  Seine  Bilder  und  Gleichnisse  sind  trefflich 
gewählt  und  unterstützen  die  Gedanken  in  vorzüglicher  Weise; 
manche  von  ihnen  sind  frappierend  durch  ihre  Schönheit,  Wärme 
und  Kraft  ^.  Er  verfügt  über  gewaltige  Tone  und  über  zarte 
Klänge.  Die  strömende  Mannigfaltigkeit,  in  der  er  religiöse 
Empfindungen  auszudrücken  vermag,  scheint  mir  die  Echtheit 
dieser  Empfindungen  zu  verbürgen,  die  ich  überhaupt  nirgend- 
wo in  Zweifel  ziehen  möchte.  Phrasen  und  überflüssige  oder 
inhaltslose  Verse  begegnen  sehr  selten.  Unklares  ist  w^ohl  fast 
durchweg  erst  durch  die  christliche  Überarbeitung  zu  Stande 
gekommen;  doch  scheinen  in  einigen  Oden  Compilationen  vor- 
zuliegen, ohne  daß  sich  ein  christliches  Element  nachweisen 
läßt.  Wahrscheinlich  hat  schon  der  Interpolator  die  Gesänge 
nicht  mehr  aus  erster  Hand  erhalten.  Im  Ganzen  ist  der  starke 
ästhetische  Eindruck,  den  die  Sammlung  hinterläßt  (auch  schon 
die  Initien!),   ein  einheitlicher  2. 

In  etwa  dreißig  Oden  dominiert  daß  »Ich«,  so  daß  man  die 
ganze  Sammlung  »Gott  und  die  Seele«  überschreiben  möchte. 
Der  Dichter  spricht  auf  Grund  tiefer  Contemplation  seine  inneren 
religiösen  Erfahrungen  aus,  die  sich  zum  Erlebnis  der  vollkom- 
menen Vereinigung  mit  Gott  gesteigert  haben.  Nicht  weniges 
erinnert  an  die  Weise  Augustins  in  den  Confessionen,  aber  frei- 


Ij  Der  Dichter  liebt  es,  mit  einem  Bildgleichnis  seine  Oden  zu  be- 
ginnen, s.  1.  6.  7.  14.  15.  16.  28.  40.  Am  gewaltigsten  ist  der  Anfang  der 
7.  Ode:  »Wie  der  Sturoilauf  des  Zorns  gegen  die  Ungerechtigkeit,  so  ist 
der  stürmische  Lauf  der  Freude  zu  dem  Geliebten-^.  Wie  lebendig  und 
warm  ist  der  Anfang  der  40.  Ode:  »Wie  der  Honig  träufelt  aus  der  Wabe 
der  Bienen  und  die  Milch  fließt  aus  dem  Weibe,  die  ihre  Kinder  liebt, 
so  ist  auch  meine  Hofl'nung  auf  dich  mein  Gottf^. 

2)  Der  Eindruck  ist  viel  einheitlicher  als  der  von  40  aufeinander 
folgenden  kanonischen  Psalmen.  In  Ode  4,  6  ist  Ps.  84,  11,  in  Ode  14,  1 
Ps.  123,  2  vertieft;  ähnliches  auch  sonst. 

Texte  und  Untersucliungen  etc.  35,  4.  8 


\\^  Harnack,  Die  Oden  Salomos.     Untersuchungen. 

lieh  zeigt  eben  dieser  Vergleich  die  Schranke  unseres  Dichters 
am  deutlichsten.  Er  glaubt  die  höchsten  Höhen  erreicht  zu 
haben,  ohne  doch  in  die  tiefsten  Tiefen  eingedrungen  zu  sein. 
Das  Problem  des  Bösen  und  der  Schuld  existiert  für  ihn  kaum: 
Erkenntnis,  Leben  und  Liebe  haben  bei  ihm  fast  regelmäßig 
nur  die  Schwachheit  und  den  Irrtum  zu  ihrem  Gegensatz.  Eine 
gewisse  Weichheit  und  sublime  Überschwenglichkeit  ist  die  Folge 
hiervon.  Man  braucht  nur  die  Psalmen  Salomos  zu  verc^leichen 
(z.  B.  den  9.  10.  und  13.),  um  zu  erkennen,  was  dem  Verfasser 
fehlt,  der  kategorische  Imperativ,  der  bittre  Ernst  des  Guten 
und  die  Selbstzucht.  Hinterlassen  so  die  Gedichte  nichts  weniger 
als  einen  starken  sittlichen  Eindruck,  so  leidet  auch  der  ästhe- 
tische an  einigen  Stellen  an  Übertreibungen,  denen  mau  nicht 
zu  folgen  vermag.  Mit  Augustin  aber  berührt  sich  der  Dichter 
darin,  daß  er  es  in  der  Mehrzahl  der  Oden  nur  mit  der  Dar- 
stellung seines  Ichs  und  seiner  Zustände  zu  tun  hat.  Soziale 
Instinkte  und  ein  kräftiges  Mitgefühl  mit  den  Nöten  und  Lei- 
den Anderer  fehlen  fast  ganz.  Mit  dem  Gemeinschaftsleben  — 
vom  nationalen  zu  schweigen  —  haben  es  die  Gesänge  gar  nicht 
zu  tun.  Aber  diese  »Ich «-Dichtung  wirkt  durch  ihren  »Egois- 
mus«, der  der  »Armen«  selten  gedenkt,  dennoch  nicht  frostig, 
weil  eine  jubelnde  Freude  sie  durchzieht,  weil  der  Verfasser 
durch  Aussprache  und  directen  Appell  den  anderen  die  Herr- 
lichkeit des  Lebens  mit  Gott  nahe  zu  bringen  vermag  und  weil 
sein  dichterischer  Genius  immer  wieder  Töne  findet,  die  das 
Gemüt  bezaubern  wie  die  Contemplationen  Bernhards  ^ 

Da  die  Oden,  in  denen  das  »Ich«  keine  Rolle  spielt  oder 
wesentlich  zurücktritt,  die  seltneren  sind,  so  verdienen  sie  eine 
besondere  Aufmerksamkeit.  Sie  finden  sich  in  der  ganzen  Samm- 
lung verstreut  ohne  Ordnung  2.  Gleich  das  4.  Gedicht  ist  ein 
schöner  »Wir« -Psalm,  der  jedoch  —  abgesehen  von  dem  merk- 
würdigen Eingang,  in  welchem  der  jerusalemische  Tempel  gegen 
Rivalen    in  Schutz  genommen  wird  —   einen  besonders   charak- 

1)  Man  vergleiche  vor  allem  die  3.  Ode.  deren  Anfang  leider   fehlt. 

2)  Ein  Ordnungsprinzip  innerhalb  der  Sammlung  läßt  sich  m.  E. 
überhaupt  nicht  nachweisen.  Es  ist  doch  wohl  nur  Zufall,  daß  die  sich 
folgenden  Oden  3—7  dadurch  eine  gewisse  Einheit  bilden,  daß  Ode  3  die 
Liebe,  Ode  4  den  Glauben,  Ode  5  die  Hoffnung,  Ode  6  die  Gotteserkennt- 
nis, Ode  7  die  Gottesfreude  zu  ihrem  Mittelpunkt  hat. 


6.   Zur  ästhetischen  Würdigung  der  Oden.  115 

teristischen    Inhalt    nicht  besitzt.     Höchst    eindrucksvoll   ist    die 
Schilderung  der  sich   verbreitenden  Gotteserkenntnis  unter   dem 
Bilde  eines  Bachs,  der  zu   einer  Alles   überdeckenden   Flut   ge- 
worden  ist,    aus    der    die    Durstigen    nun    schöpfen,    in    Ode    6. 
Sehr  lebendig  und  großartig  ist  das  8.  Gedicht,  ein  »Ihr«-Psalm, 
voll  Fülle  und  Kraft,    in  welchem  auch    der  Gedrückten  in  er- 
hebenden Worten    gedacht  ist   (»Erhebet    euch    und    stehet   auf, 
die  ihr  einstmals  niedergebeugt  wäret;  ihr,  die  ihr  in   der  Stille 
wäret,  redet,  da  euer  Mund  aufgetan  ist;    ihr,   die    ihr   verachtet 
wäret,  erhebet   euch    nun,    da    eure  Gerechtigkeit   hoch    erhoben 
ist«),  und  wie  prophetisch-trostreich  sind  die  Worte  Gottes  v.  15 ff. 
—  denn  Gott  selbst  spricht  in  dieser  Ode  — :  »Nicht  wende  ich 
mein  Antlitz  von  dem,  was  mein  ist;    denn   ich  kenne    sie,    und 
ehe  sie  waren,  habe  ich    sie   erkannt  und  ihr  Antlitz;   ich    habe 
sie  versiegelt,  ich  habe  ihre  Glieder  gebildet  und  meine   Brüste 
für  sie  bereitet,  meine  heilige  Milch  zu  trinken,   auf  daß  sie  da- 
durch leben  möchten.     Ich   habe  Wohlgefallen  an  ihnen   gefun- 
den, und  ich  schäme  mich  ihrer  nicht;  denn  sie  sind  mein  Werk 
und  die  Kraft  meiner  Gedanken.     Wer  also  wird  auftreten  gegen 
mein  Werk    oder   ihnen   ungehorsam    sein?     Ich    habe  Verstand 
und  Herz  gewollt  und   geschaffen,   und    sie    sind   mein,    und    zu 
meiner   Rechten    habe    ich    meine    Auserwählten    gestellt«.     Mit 
dieser  Ode  ist    die    ebenfalls    besonders    schöne    9.  Ode  —  auch 
ein  »Ihr «-Psalm  —  zu  vergleichen.     »Ihr «-Psalmen  sind  endlich 
auch    die  30.    und    13.  Ode,    die    letztere   bedeutsam    durch    das 
Bild,  welches  sie  eröffnet    (»Sieh,    unser  Spiegel    ist    der  Herr«) 
und  weil  in  ihr,    was    sonst   so    selten   ist,    die   Forderung   laut 
wird:    »Wischet   ab    den    Schmutz   von    eueren    Gesichtern    und 
liebet   Gottes  Heiligkeit   und    ziehet   sie    an    und   seid    allezeit 
ohne  Fehl  bei  ihm«.     Daß  der  Dichter  so  kurzweg  sagen  kann: 
»Seid  allezeit  ohne  Fehl  bei  ihm«  und  augenscheinlich   die  Ab- 
waschung des  Schmutzes  für  etwas  hält,  wozu    es  nur  des  Ent- 
schlusses bedarf,    ist    kein  Zeichen    tieferer   Erkenntnis.      Unbe- 
deutend ist  die  30.  Ode. 

Die  vier  apokalyptischen  Oden  23.  24.  38  und  39  (s.  auch 
die  Paradiesesschilderung  in  Ode  11,  14 ff.),  sind,  wenn  man  die 
anderen  apokalyptischen  Schilderungen  jüdischer  Propheten  des 
Zeitalters  vergleicht,  durch  strengen  Stil  und  gezügelte  Phan- 
tasie ausgezeichnet.     Leider    ist  uns  hier   vieles    nicht   verstand- 


116  Harnack,  Die  Oden  Salomos.   Untersuchungen. 

lieh;  aber  soviel  erkennen  wir,  daß  der  Dichter  sich  neben  den 
Anderen  nicht  nur  sehen  lassen  kann,  sondern  ihnen  überlescen 
ist.  Er  häuft  nicht  Bild  auf  Bild;  er  gefällt  sich  nicht  in  ab- 
strusen Schilderungen,  sondern  er  sucht  einen  Gedanken  wirk- 
lich durchzuführen  und  er  verfällt  nicht  in  zeitgeschichtliche 
Journalistik  unter  prophetischer  Maske,  mit  der  stets  eine  ge- 
wisse Unwahrhaftigkeit,  weil  Täuscherei,  verbunden  gewesen 
ist.  Außer  den  genannten  Oden  gibt  es  nur  noch  drei,  die 
keine  »Ich«-Gesänge  sind.  Unter  ihnen  ist  die  32.  unbedeutend; 
die  33.  hinterläßt  auch  keinen  starken  Eindruck,  weil  die  »voll- 
kommene Jungfrau«  dunkel  bleibt  und  weil  ihre  Rede  über 
Allgemeinheiten  nicht  hinauskommt.  Dagegen  ist  die  34.  Ode  eine 
Perle  der  Sammlung.  Trotz  ihrer  Kürze  enthält  sie  zwei  eigen- 
tümliche und  tiefe  Bekenntnisse  in  trefflicher  Ausprägung,  die 
Erkenntnis,  daß  es,  wo  ein  einfaches  Herz  ist,  keinen  rauhen 
Weg  gibt  und  keine  Wunde  bei  geraden  Gedanken,  und  die 
andere,  daß  es  kein  Oben  und  kein  Unten  gibt,  weil  das, 
was  unten  ist,  in  Wahrheit  auch  oben  ist  (weil  es  die  Ab- 
strahluug  des  Oberen  ist).  Auch  die  Verbindung  der  beiden 
Erkenntnisse  ist  fein:  Das  einfache  Herz  lebt  im  Göttlichen 
(»es  ist  von  allen  Seiten  von  Vortrefflichkeit  umgeben«);  daher 
ist  nichts  Zwiespältiges  in  ihm;  selbst  der  Gegensatz  von  Oben 
und  Unten  besteht  für  dasselbe  nicht,  weil  es  die  Nichtigkeit 
dieses  Gegensatzes  erkennt. 

Vergleicht  man  die  Weisheit  Salomos,  die  Psalmen  Salomos, 
die  Testamente  der  zwölf  Patriarchen  und  die  gleichzeitigen 
Apokalypsen  mit  unseren  Oden  in  Bezug  auf  die  dichterische 
Kraft  der  Empfindung  und  des  Ausdrucks,  so  bleiben  sie  nicht 
nur  hinter  keinem  jener  Werke  zurück,  sondern  übertreffen  die 
meisten.  Nur  der  Dichter  der  Esra-Apokalypse,  der  freilich 
mit  unserem  Dichter  am  wcDigsten  vergleichbar  ist,  kann  ihm 
als  Poet  gleichgestellt  werden.  Geschmacklos  ist  der  Dichter 
an  keiner  Stelle  geworden,  und  an  nicht  wenigen  hat  er  für 
seine  Gedanken  Ausdrücke  von  bleibendem  Wert  gefunden  und 
eine  Sprache,  der  die  Zeit  nichts   anzuhaben  vermag. 

In  Bezug   auf   die    ästhetische  Würdigung   der   christlichen 
Interpolationen   darf    man    sich    kurz    fassen.     Ein    großer  Teil    f 
derselben  kann  hier  überhaupt  nicht  in  Betracht  kommen,   weil 


I 


6.   Zur  ästhetisclien  Würdigung  der  Oden.  WJ 

es  sich  lediglich  um  kurze  poesielose  Einschiebungen  handelt,  die 
den  jüdischen  Text  in  einen  christlichen  verwandeln  sollen.  In 
Bezug  auf  Geschicklichkeit  und  Takt  vermag  man  dem  Interpo- 
lator  hier  wenig  Gutes  nachzurühmen.  Er  hat  solche  Sätze 
zahlreich  eingestreut  ohne  Rücksicht  auf  die  Herstellung  eines 
erträglichen  Zusammenhangs.  Am  schlimmsten  aber  wird  es 
dort,  wo  er  das  »Ich«  des  jüdischen  Dichters,  weil  dieser  hohe 
Dinge  von  sich  ausgesagt  hatte,  durch  seine  Zusätze  zum  »Ich« 
Jesu  Christi  umgestempelt  hat.  Hier  ist  zwar  ein  Zusammen- 
hang geschaffen,  aber  ein  irreführender  und  schlimmer.  Subjektiv 
mag  der  Interpolator  entschuldigt  sein,  er  mag  wirklich  unter 
jenem  jüdischen  »Ich«  Jesus  Christus  verstanden  haben.  Wie 
unbekümmert  er  auch  sonst  verfahren  ist,  dafür  ist  24,  1  der 
stärkste  Beleg,  wo  in  eine  Gerichtsode  die  Taufgeschichte  so 
unpassend  wie  möglich  eingesetzt  ist,  nur  weil  eine  Taube  in 
der  Ode  vorkommt.  Die  ganz  christliche  Ode  19  ist  im  ersten 
Teile  geschmacklos,  auch  wenn  man  die  Naivetät  des  Verfassers 
entschuldigend  in  Anschlag  bringt,  und  ist  im  zweiten  Teile 
mehr  ein  historischer  Bericht  als  ein  Gedicht.  Es  ist  möglich, 
daß  sie  von  einem  ganz  anderen  Verfasser  stammt  als  die  übrigen 
christlichen  Bestandteile.  Von  den  größeren  unter  diesen  in 
Ode  7,  4b— 8;  7,  10-14;  31,  3—11;  41,  1—7.  11.  12—17;  42, 
1 — 3.  17 — 25  läßt  sich  Günstigeres  sagen;  aber  an  poetischer  Kraft 
kommen  sie  der  jüdischen  Grundschrift  doch  nicht  gleich,  so  sehr 
sie  sich  augenscheinlich  bemühen,  den  Ton  ihrer  Vorlage  zu 
treffen.  Am  höchsten  ist  neben  42,  17 — 25  (die  schöne  Scene 
in  der  Unterwelt  mit  dem  mächtigen  Schluß:  »Ich  aber  hörte 
ihre  Stimme  und  schrieb  meinen  Namen  auf  ihr  Haupt;  denn 
freie  Männer  sind  sie  und  mir  gehören  sie  an«)  41,  12  —  17 
zu  schätzen.  Hier  ist  eine  erhabene  Schilderung  Jesu  Christi 
gegeben : 

»Der  Heiland,    der  lebendig   macht   und   unsre    Seelen 

nicht  verstößt, 
»Der  Mann,    der    erniedrigt    wurde    und    erhöht    ward 

durch  seine  Gerechtigkeit, 
»Der  Sohn    des  Höchsten   ist   erschienen   in   der   Voll- 
endung seines  Vaters, 
„Und  ein  Licht   ist  aufgegangen   aus    dem    Worte,  das 
zuvor  in  ihm  war. 


118  Harnack,  Die  Oden  Salomos.    üntersucliungen. 

»Der  Gesalbte  ist  in  Wahrheit  Einer,  und   er   war  be- 
kannt vor  Grundlegung  der  Welt 

»(Als  der),  der  die  Seelen   errettet  für  ewig  durch  die 
Wahrheit  seines  Namens. 

»Ein  neues  Loblied  (soll  erschallen)  von  denen,  die  ihn 
lieben«. 
Soll  der,  der  diesen  Hymnus  gedichtet  hat,  identisch  sein  mit 
dem  Hirten,  der  uns  in  Ode  1 9  von  den  Brüsten  und  der  Milch 
des  Vaters  erzählt  und  davon,  daß  der  h.  Geist  den  Vater  ge- 
molken und  seine  Milch  in  dem  Becher  d.  h.  in  dem  Sohne  uns  zu 
trinken  gegeben  habe?  Das  ist  schwer  glaublich.  Je  mehr  man 
sich  mit  den  christlichen  Bestandteilen  der  Oden  vertraut  macht, 
desto  weniger  kann  man  an  ihre  absolute  Einheitlichkeit  glau- 
ben. Auch  das  ästhetische  Urteil  legt  dieselbe  nicht  nahe,  son- 
dern vermag  nur  die  Hauptmasse  für  einheitlich  zu  erklären. 

7.  Was  lernen  wir  aus  den  Oden  für  die  Geschichte 
der  Entstehung  des  Christentums? 

In  den  §§  2 — 5  sind  bereits  zahlreiche  Fingerzeige  zur 
Beantwortung  der  oben  aufgeworfenen  Frage  gegeben  worden,  aber 
eine  Zusammenfassung  scheint  noch  notwendig.  Wir  lernen  (1) 
aus  den  Oden  in  einem  entfernten  Zweige  des  Judentums  einen 
religiösen  Individualismus  kennen,  wie  wir  ihn  bisher  kaum  geahnt 
haben  und  jedenfalls  in  dieser  Stärke  nicht  zu  belegen  vermochten. 
Daß  dieser  Individualismus  in  seiner  Freiheit  von  allem  Mythi- 
schen —  das  ist  vielleicht  das  Frappanteste  —  und  Ceremoniöseu, 
in  seiner  spirituellen  Reinheit  und  in  seiner  relativen  Loslösung 
von  der  nationalen  Religion  eine  wichtige  Vorstufe  des  Christen- 
tums ist,  ist  klar.  Zwischen  den  jüngsten  kanonischen  Psalmen,  der 
Weisheit  und  den  Psalmen  Salomos  und  den  Testamenten  der  zwölf 
Patriarchen  einerseits  und  dem  Individualismus  eines  Paulus, 
»Johannes«,  Ignatius  andererseits  finden   diese  Oden  ihre  Stätte. 

Wir  lernen  aus  den  Oden  (2),  daß  die  Conceptionen  von 
Licht,  Wahrheit,  Leben,  von  Glaube,  Liebe,  Hoffnung,  von 
Erkenntnis  und  Unvergänglichkeit,  von  Prädestination  und  neuer 
Geburt  (bis  zu  Formulierungen  hin,  die  als  Eigentum  des  »Johan- 
nes«, bzw.  auch  des  Apostels  Paulus  gelten  und  daher  als  Erzeug- 
nisse des  Geistes  Ciiristi  erschienen),  nicht  »christlich«,  sondern  be- 


7.  Was  lernen  wir  aus  den  Oden  für  die  Entstehung  des  Christentums?  \  19 

reits    vorchristlich   sind.     Wir   erkennen  aber   auch   weiter,    daß 
dieser  mystische  Complex  nicht  als  hellenisch  in  Anspruch  ge- 
nommen werden  kann,  sondern  daß  er  aus  jüdischen  Triebkräften 
erzeugt    ist.      Er    kommt    hellenisch-philosophischen    Gedanken 
sehr  nahe;  aber  er  ist  nicht  philosophisch  im  Sinne  der  Griechen; 
er  ist  nicht  einmal  »Logos«  in  ihrem  Sinne,  sondern  er  conver- 
giert   nur  mit    griechischen  Gedanken,    die  unter    ganz    anderen 
Voraussetzungen    standen  und    sich    erst    allmählich   von  diesen 
loslösten.     In  Bezug  auf  »Johannes«  haben  einsichtige  Forscher 
der  jüngsten  Zeit  dies  bereits  eingesehen  —  in  der  johanneischen 
Theologie  ist  nichts  wirklich  Hellenisches,  wenn  man  vom  Prolog 
absieht  — ;    diese  Einsicht  wird   nun  mächtig    verstärkt   werden 
durch  den  in  den  Oden  vorliegenden  Befund.    Für  die  geschicht- 
liche Erklärung    des  Johannesevangeliums   ist   ihre  Entdeckung 
geradezu  epochemachend.     Es  hat,    wie  wir   nun   gelernt  haben, 
im   Spätjudentum    einen,  Kreis    von  Mystikern   gegeben,   der    in 
den    religiösen  Erfahrungen  und    Ideen  lebte,    die  die  Grundlage 
der    johanneischen    Theologie    bilden.     In    dieses    Gewebe    hat 
»Johannes«  seinen- Christus   hineingestellt,    oder  vielmehr  —  er 
hat  diesen  Complex  als  das  Werk  Christi  betrachtet,  ja  Christus 
als  die    persönliche  Verkörperung  und  einzige  Quelle   desselben 
aufzufassen  gelehrt:  Christus  ist  das  Licht,  Christus  ist  das  Leben, 
Christus  ist   der  Weg   zur  Erkenntnis  Gottes  —  nur   die  Liebe 
ist  er  nicht;   die  Liebe  ist  Gott  selbst.     An  dieser  Spitze   bleibt 
der  reine  Theismus  bestehen.    Bis  in  Einzelheiten  hinein  erscheint 
das  »Johanneische«  in   den  Oden  vorbereitet,    aber  die   originale 
Genialität,    mit    der    »Johannes«    den  Complex   bearbeitet,    um- 
geschmolzen und  gereinigt  hat,  bleibt  doch  noch  sehr  groß,  und 
an  wichtigen  Punkten  ist  ein   gew^altiger  Fortschritt   vorhanden. 
Der  Verfasser  der  Oden  schreibt  (4. 1  f.) :  »Niemand  verändert  deinen 
heiligen   Platz,   mein  Gott,   und  keiner   ist,    der  ihn   vertauschte 
und  an  einen  anderen  Platz  stellte,  weil  er  nicht  die  Macht  dazu 
hat;  denn  dein  Heiligtum  hast  du  bestimmt,  bevor  du  die  Plätze 
machtest;  der  ältere  Platz  soll  nicht  tauschen  müssen  mit  denen, 
die   jünger  sind   als  er«;    »Johannes«  aber  läßt  Jesus   sprechen: 
»Weib,  glaube  mir,  es  kommt  die  Zeit,  daß  ihr  weder  auf  diesem 
Berge,    noch    zu   Jerusalem  werdet    den  Vater    anbeten  . .  .  Gott 
ist  Geist,   und  die  ihn  anbeten,  die  müssen  ihn  im  Geist  und  in 
der  Wahrheit  anbeten«. 


\20  Harnack,  Die  Oden  Salomos.    Untersuchungen. 

Wir  lernen  (3)  aus  den  Oden,  daß  es  auch  in  Palästina  ein 
religiös  sehr  hoch  stehendes  Judentum  gegeben  hat,  das  (ähnlich 
wie  Philo)  Ton  messianischen  Gedanken  kaum  berührt  ge- 
wesen ist,  welches  messiaüische  Ideen  nicht  brauchte,  um  Trost 
und  Frieden  zu  gewinnen,  da  es  auf  der  Linie  der  jüngeren 
kanonischen  Psalmen  Gotteserkenntnis,  Gottesnähe,  Erlösung, 
Wiedergeburt  und  Seligkeit  bereits  gefunden  hatte  oder 
gefunden  zu  haben  glaubte  —  ohne  das  Erlebnis  der  Umkehr 
und  ohne  Bußschmerz  und  tiefere  Sündenerkenntnis. 

Wir  lernen  (4)  aus  den  Oden,  daß  Jesus,  wie  er  sich  uns 
aus  den  gereinigten  Quellen  der  Synoptiker  darstellt,  d.  h.  der 
geschichtliche  Jesus,  mit  der  Mystik  dieser  exotischen  jüdischen 
Oden,  die  in  ihrer  Weise  ein  Höhepunkt  der  religiösen  Ent- 
vvicklung  sind,  sehr  wenig  gemeinsam  hat.  Es  ist  eine  völlig 
andere  Luft,  die  uns  von  dort  und  von  hier  entgegenweht;  es 
ist  ein  ganz  anderes  religiöses  Erlebnis,  das  dort  und  hier  zu- 
grunde liegt;  es  ist  eine  absolut  andere  Empfindung  Gott,  dem 
eigenen  Ich  und  der  Welt  gegenüber;  es  ist  endlich  eine  völlig 
andere  religiöse  Ausdrucksweise  und  Sprache.  Jesus  steht  mitten 
in  dem  concreten  Leben,  die  Oden  des  Mystikers  schweben  über 
demselben.  Es  ist  alles  bei  Jesus  viel  unmittelbarer,  kindlicher 
und  bodenständiger,  viel  einfacher  und  sehr  viel  ernster.  Die 
Nächstenliebe  hat  hier  einen  Spielraum,  der  in  jenem  Complex 
so  ganz  fehlt;  das  »Ich«  empfindet  sich  nicht  als  isoliertes, 
sondern  ist  untrennbar  mit  dem  Nächsten  verknüpft,  und  kein 
W^ort  erschöpft  sich  in  sich  selbst,  sondern  es  weist  über  sich 
hinaus  und  ist  triebkräftig.  Diese  negative  Erkenntnis  in  Bezug 
auf  das  Verhältnis  der  Religion  der  Oden  zur  Religion  Jesu  ist 
neben  der  Einsicht,  die  wir  in  Bezug  auf  das  Johannesevangelium 
gewonnen  haben,  das  Wichtigste,  was  uns  der  neue  Fund  ge- 
bracht hat.  Die  Historicität  und  Originalität  Jesu  erscheint  aufs 
neue  gefestigt. 

Zum  Schlüsse  möge  noch  eine  Zusammenstellung  von  Paral- 
lelen aus  solchen  jüdischen  Schriften  stehen,  mit  denen  die  Oden 
Salomos  am  meisten  verwandt  sind.  Es  ist  zwar  im  Com- 
mentar  Einiges  bereits  angemerkt  worden,  aber  eine  Über- 
sicht wird  nicht  überflüssig  sein.  Die  betrefi'enden  Stellen  in 
den  Oden  vermerke  ich  nicht,  da  man  sie  aus  dem  Register 
leicht  finden  kann. 


7.  Was  lernen  wir  aus  den  Oden  für  die  Entstehung  des  Christentums?  121 

Am  zahlreichsten  sind  die  Parallelen  aus  der  Weisheit 
Salomos;  die  durchgehenden,  welche  die  wichtigsten  sind, 
lassen  sich  nicht  ausschreiben.  Ich  merke  daher  hier  nur  Einzel- 
heiten an: 

Sap.  Sal.  2,16:  eig  7clßdr]Xop  6Xoylo0^7]fi£V  avzS. 

Sap.  Sal.  2,23:  o  d^eog  exxiöev  top  avd-Qcojtov  sjt  a(pd'aQöla 
xai  sixova  rrjg  löiag  lötorrjtog  sjtolrjöev  avzov  (s.  auch  sonst 
^dtpü^agöla^  und  ^dü-apaola^  in  der  Sap.  Sal.). 

Sap.  Sal.  3,  1:  ÖlxüIcov  pvxal  ev  x^^Q^  d^eov,  xal  ov  firj 
(xtpTjTat  avrwv  ßdöapog. 

Sap.  Sal.  5, 22:  ex  jtsrgoßoXov  d^viiov  jtXrjQstg  Qi(prjöotnac 
xdkaC,aL'  ayavaxri^ösc  xar^  avxcbv  vörnQ  ^aXdoarjg,  jtorafiol  6h 
ovvxXvöovöLV  djtOTOflCOg. 

Sap.  Sal.  7,  24 f.:  Jtaö7]g  xLvrjöeojg  xivtjtixcqtsqov  öoq)la, 
öiTjxBt  de  xal  x^Q^i  ^^^^  Jtdvtcov  öia  rrjv  xad-aQOxrjxa.  arfug 
yccQ  eöxLV  xr/g  xov  d^sov  övvdfxsojg  xal  djtOQQoia  xrjg  xov 
jtavxoxgdxoQog  d6^7]g  elliXQivijg  (zu  djtOQQOia  s.  auch  Apoc. 
Baruch  36fiP.)- 

Sap.  Sal.  7,  26.  ajiavyaöy,a  eöxiv  {ri  öocpla)  (pojxog  diölov 
xal  söoJtxQov  dxTjUöcoxov  xrjg  xov  d-eov  svegyelag. 

Sap.  Sal.  8,  Iff.:  xtjv  oocpLav  h(piXrjöa  xal  EB,ECrjxrj6a  Ix 
vEoxrjxog  fiov,  xal  tC^rjtriöa  vv(^(pr]v  dyaytöd^at  kfiavxS ,  xal 
sQaöxTjg  tysvofirjv  xov  xdlXovg  avxfjg.  Evyivuav  öo^dC^si 
övfißlwöLV  d-sov  £%ot!ö«,  xal  o  Jtdvxmv  ösöjtoxrjg  r/yaTirjösp 
avxTjV  [ivöxig  yaQ  eöxiv  rrig  xov  deov  6Jttöxi^fir]g. 

Sap.  Sal.  9,  5:  oxi  syco  öovXog  öog  xal  vlog  xrjg  Jtaiöloxrjg  aov, 

Sap.  Sal.  9,  15:  g)daQxov  owfia  ßagvpai  Tpvx^v. 

Sap.  Sal.  11,  6:  jcriyrj  dsvdov  jioxa[iov. 

Sap.  Sal.  15,  2:  xal  yag  eav  dfidgxcofiEP,  ool  söfxsv. 

Aus  den  Psalmen  Salomos  (vgl.  Hauptbegriffe  wie  a-^wjji^et«): 

Psalm.  Salom.  2,  25:   »der  Drache«. 

Psalm.  Salom.  3,  12:  ol  g)oßovfi£voc  xov  xvqiov  dvaoxT]- 
oovxai  dg  ^co7]v  oXcoviov,  xal  7]  C,a)7]  avxcöv  Iv  ^wxl  xvq'lov 
xal  ovx  exlelxpEL  sxi. 

Psalm.  Salom.  4,  25:  yivoixo,  xvQie,  xo  eXeog  oov  sjtl 
xdvxag  xovg  dyaüimvxdg  ob,  cf.  6,  6;  10,  3. 

Psalm.  Salom.  5, 1:  ol  hjctöxanevoL,  cf.  2,  33:  ol  ^oßovfievoc 
xov  XVQIOV  av  ejiiöxrini^. 


122  Harnack,  Die  Oden  Salomos.    Untersuchimgen. 

Psalm.  Salom.  14,  8:  oöol  avd^Qmjtcov  yvojöTal  Iv(djilov 
avTOV  öta  JtavTOc,  xal  rafista  xaQÖlag  tJtlöTaraL  jiqo  xov 
ysveö&ai. 

Die  Psalmen  Sal.  5  und  6  bieten  nicht  weniges  Verwandte. 

Psalm.  Salom.  6,  3:  £p  öcaßdösi  jtora/awvyMl  öaXco  d^alaöömv 
ov  JtTor]&rjö6Tac. 

Psalm.  Salom.  8,  33:  xvqis  ömTr/g. 

Psalm.  Salom.  9,  1:  o  xvQiog  6  XvTQojöai/evog  avrovg. 

Psalm.  Salom.  9,  8:  öi)  6  d^sog  xal  r/fietg  Zaog  ov  ?]YaJtrjoag. 

Psalm.  Salom.  9,  10:  oIxtslqtjöov,  6  d-ehg  ^löQarjl,  ort  öoi 
iöfisv. 

Psalm.  Salom.   14,  3.  4:  Paradies  und  Pflanzung, 

Psalm.  Salom.  15,  6:  ort  rb  örjueZov  xov  d^sov  hm  ötxaiovg 
elg  öcoT7]Qiav. 

Psalm.  Salom.  16,  4:  o  Oojt7]Q  xal  avziX'^jtrmQ  [lov,  cf.  17,3: 
o  d^ebg  öG)xrjQ. 

Obwohl  die  Testamente  der  zwölf  Patriarchen  viel  Ver- 
wandtes bieten  und  namentlich  die  Interpolationen  und  die  Art, 
wie  sie  vorgenommen  Avorden  ist,  zu  Vergieichungen  auffordert, 
ist  das  Material  nicht  so  beschaffen,  daß  die  Verwandtschaft 
durch  Hervorhebung  von  Einzelheiten  deutlicher  wird.  Dasselbe 
gilt  von  den  Apokalypsen  Henoch,  Esra,  Baruch.  Doch  lohnt 
es  sich  in  Bezug  auf  das  Buch  Henoch  einige  Einzelheiten  her- 
vorzuheben; man  vergleiche  im  Index  der  Ausgabe  Flemmings 
die  Stichworte  »Abgrund«,  »Angesicht«,  »Aufsteigen  zum  Himmel«, 
»die  Auserwählten«,  »Barmherzigkeit«,  »Baum«,  »Buch«,  »Erz- 
engel«, »Erdenbewohner«,  »Erkenntniß«,  »Ewigkeit«,  »Fittiche«, 
»Freude«,  »Friede«,  »Garten«  (Paradies),  »Gedanken  Gottes«, 
»Geheimnisse«,  »Geist«,  »Geister«,  »Gepflanzt  werden«,  »Gerech- 
tigkeit«, »Gericht«,  »Glaube«,  »Größe  Gottes«,  »Haupt«  (Gott), 
»die  Heiligen«,  »der  Herr«,  »Herrlichkeit«,  »Herrschaft«,  »Herz«, 
»der  Höchste«,  »Höhe«  (des  Himmels),  »Hölle«  (Totenreich), 
»Joch«,  »Kinder«  (Söhne),  »Kleid«,  »das  Leben«,  »Lebens- 
freude«, »Licht«,  »Name«,  »Pfade«,  »Pflanze«,  »Quelle«,  »Buhe«, 
»Schöpfung«,  »Selig«,  »Sohn  Gottes«,  »Ströme«,  »Tafeln«,  »Tag«, 
»Völker«,  »Wagen«,  »Wahrheit«,  »wahrhaftig«,  »Wasser«, 
»Wasserflut«,  »Weisheit«,  »Welt«,  »Wort«,  »Wurzel«,  »Zeichen«. 
C.  23".    41.    720".:    Schilderung    der    Regelmäßigkeit    der    Welt- 


7.  Was  lernen  wir  aus  den  Oden  für  die  Entstehung  des  Christentums?  123 

Ordnung.  C.  39,  5:  »Gerechtigkeit  floß  wie  Wasser  von  ihnen, 
und  Barmherzigkeit  wie  Tau  auf  der  Erde:  so  ist  es  unter  ihnen 
in  alle  Ewigkeit«,  cf.  49,  1:  »Weisheit  ist  ausgegossen  wie 
Wasser«,  48,  1:  »alle  Durstigen  tranken  aus  den  Quellen  der 
Weisheit«;  das  ganze  39.  Capitel  ist  seiner  Verwandtschaft  wegen 
zu  vergleichen  (s.  u.  a.  v.  7:  »die  Fittiche  des  Herrn  der  Geister«). 
Dazu  sind  besonders  Stellen  aus  c.  42.  43.  47.  48.  52.  58.  60. 
62.  63.  91.  93  hervorzuheben. 

Endlich  sei  darauf  hingewiesen,  daß  zwischen  einigen  er- 
habenen Ausführungen  des  Clemens  Alexandrinus  im  Pädagog 
lind  den  Oden  eine  gewisse  Verwandtschaft  besteht. 

Zusatz. 

Will  man  es  unternehmen,  bei  der  Kritik  dieser  Oden  ohne 
die  Annahme  von  Interpolationen  auszukommen,  so  muß  man 
es  mit  der  Hypothese  versuchen,  die  Oden  stammten  aus  der 
Zeit  um  d.  J.  200  und  zwar  aus  einem  heidnischen  Kultverein, 
der  starke  Einflüsse  von  dem  Judentum  und  Christentum  er- 
halten habe.  Allein  dagegen  spricht,  (1)  daß  dann  die  Aufnahme 
der  Oden  in  das  A.  T.  zu  einem  vollkommenen  Rätsel  wird, 
(2)  daß  die  Beziehung  auf  die  kanonischen  Psalmen  nicht  nur 
ein  Einschlag  in  das  Gewebe  der  Oden  ist,  sondern  diese  ihre 
wichtigste  Grundlage  sind,  (3)  die  Devotion  vor  dem  Tempel 
durch  keine  Exegese  beseitigt  werden  kann,  diese  Tatsache  aber  der 
Hypothese,  die  Oden  seien  synkretistisch-heidnisch  tötlich  ist,  (4) 
daß  mindestens  einige  christliche  Stellen  sich  unzweifelhaft  als 
Einschübe  darstellen.  Es  muß  also  dabei  bleiben,  daß  das  jüdische 
Element  in  diesen  Oden  das  Entscheidende  ist,  daß  sie  zu  einer 
Zeit  entstanden  sind,  als  der  Tempel  noch  stand  und  daß  sie 
nicht  einheitlich  sind. 

Was  für  ein  exotisches,  mystisches  Judentum  aber  das  Juden- 
tum des  Verfassers  ist,  ist  deßhalb  so  schwer  zu  sagen,  weil  wir 
die  Seitenerscheinungen  des  Judentums,  die  hier  in  Betracht 
kommen^  nur  schlecht  kennen.  Man  muß  die  Therapeuten 
Philos,  die  Hypsistarier  (s.  die  Untersuchungen  von  Schürer 
und  von  Cumont),  die  Theosebeis  des  alexandrinischen  Cyrill 
und  die  Messalianer  des  Epiphanius  ins  Auge  fassen.  Eine 
Identifizierung  wäre  jedoch  ein  Wagnis.  Am  stärksten  hat  mein 
Blick  auf  den  Messalianern  (Euchiten)  gehaftet,  weil  der  Bericht 


124  Harnack,  Die  Oden  Salomos.  Untersucliungeii. 

des  Epiphanias  (h.  80,  2.  3)  über  sie  und  namentlich  über  ihr 
Selbstbewußtsein  zu  einer  Vergleichung  geradezu  aufiPordert: 

Ovxoi  OL  JcQOTtQov  MaöOaXiavol  Ig  ElXrjvwv  [?]  oQficofis- 
vot,  ol  jtQo  TCßv  vvvi,  Tcov  öfjdsv  ajto  ovouarog  Xqcotov 
oQficofisvcop,  xal  ax  rol  jitj  f/sv  ev  tlöl  ycoQaiq  xoiavxa  XQonaQia 
Tiva  xaraöxsvdöaVTeg,  wq  IlQoösvyaq  xaXovfievovg  y.al  Evxx?]- 
Qta.  £V  aXXoig  de  xojtoig  (paöl  zal  exxXrjöiag  ofiotcofiavi  lav- 
xolg  JtOLTjöavTeg,  ocad^  löjctgav  xmI  xaxa  xrjv  tco,  fisxä  jioXXrjg 
Xvxvaxplag  xal  (pmxmv  övva^QOtCof/svoc,  sjiLJtoXv  xe  xaxaXey- 
fidxtd  XLva  vjto  xwv  JcaQ  avxolg  öjtovöaimv  xal  ev<pr](iLag 
XLvag  örjO^sv  dg  xov  O^ebv  jtoiovfisvoc,  cog   6u    xaxaXeyfiaxlcQP 

x£  xal  svcpTjfiicQV  d^sbv  £$,iX£OVfi£Voi,  £avxovg   ajtaxwöLV 

OL  Ö£  XoyoL  avxmv  a(pQ6va)V  £jc£X£Lva.  ov  ö  av  xiva  £ji:£Q(d- 
xrj07;ig  Ig  avxmv  6()fi(Dfi£vov,  £X£lvov  bavxov  (pdöx£t  olov  6* 
av  hd^iXoLg.  7]xoi  yaQ  JtQ0^7]xr]v  £ljtoig,  Xi^ovöt  oxl,  nQO(pri- 
xfjg  £lfu'  7]xoi  Xqloxov  av  ovofidöijg,  (pdöx£i  6xl,  Xgioxog 
£LfiL'  7]xoL  TiaxQidxt^v,  xo  avxo  lavxov  ovofid^£c  avaiömg'  7]xoi 
dyy£Xov,  xal  lavxov  7Ay£i.  —  Hier  scheint  eine  Verwandtschaft 
vorhanden  zu  sein:  aber  die  Messalianer  sollen  dem  Heidentum 
näher  gestanden  haben  als  dem  Judentum,  sind  chronologisch, 
ihren  Ursprung  betreffend,  schwer  zu  fassen  und  sind  selbst 
eine  so  dunkle  Erscheinung,  daß  man  zur  Zeit  mit  ihrer  Hilfe 
nichts  zu  beleuchten  vermag. 


Initia  (deutsch). 


Den  Tautropfen  des  Herrn  hat  er  auf 
mich  in  Erquickung  geträufelt  35. 

Der  Herr  hat  meinem  Munde  die 
Richtung  gegeben  10. 

Der  Herr  ist  auf  meinem  Haupte  wie 
ein  Kranz  1. 

Der  Herr  ist  meine  Hoffnung  29. 

Die  Freude  gehört  den  Heiligen  23. 

Die  Taube  flatterte  über  dem  Ge- 
salbten 24. 

Die  Abgründe  sind  zerstört  woi'den 
vor  dem  Herrn  31. 

Ein  Becher  Milch  ist  mir  gebracht 
worden  19. 

Er,  der  mich  herab  brachte  aus  der 
Höhe  22. 

Er  hat  mich  angefüllt  mit  Worten 
der  Wahrheit  12. 

Es  gibt  keinen  rauhen  Weg,  wo  ein 
einfaches  Herz  ist  34. 

Es  sollen  den  Herrn  preisen  alle 
seine  Kinder  41. 

Füllet  euch  Wasser  aus  der  leben- 
digen Quelle  30. 

Für  die  Seligen  gibt  es  Freude  32. 

Gewaltige  Ströme  sind  die  Kraft 
Gottes  39. 

Ich  bin  ein  Priester  des  Herrn  20. 

Ich  bin  entkommen  aus  meinen  Ban- 
den 25. 

Ich  bin  gekrönt  von  meinem  Gott  17. 

Ich  bin  hinaufgestiegen  zum  Lichte 
der  Wahrheit  38. 

Ich  habe  meine  Hände  ausgestreckt 
und  dem  Herrn  geheiligt  27. 

Ich  habe  meine  Hände  ausgestreckt 
und  habe  mich  meinem  Herren  ge- 
nähert 42. 


Ich  habe  meine  Hände  ausgestreckt 
zu  Dir,  mein  Herr  37. 

Ich  ruhte  auf  dem  Geiste  des  Herrn 
36. 

Ich  sage  Dir  Dank,  o  Herr,  denn  ich 
habe  Dich  lieb  5. 

Ich  sprudelte  Lob  für  den  Herrn  2G. 

Mein  Herz  ist  aufgeschnitten  und 
seine  Blüte  sichtbar  11. 

Mein  Herz  ist  erhaben  durch  die 
Liebe  zum  Herrn  18. 

Meine  Arme  habe  ich  zur  Höhe  er- 
hoben, zur  Gnade  21. 

Niemand  verändert  Deinen  heiligen 
Platz  4. 

Offnet  eure  Ohren,  ich  will  zu  euch 
reden  9. 

Öffnet,  öffnet  eure  Herzen  zum  jauch- 
zenden Empfang  8. 

Sieh'  unser  Spiegel  ist  der  Herr  13. 

Wie  das  Werk  des  Landmanns  der 
Pflug  ist  16. 

Wie  der  Honig  träufelt  aus  der 
Wabe  40. 

Wie  der  Sturmlauf  des  Zorns  gegen 
die  Ungerechtigkeit  7, 

Wie  die  Augen  des  Sohnes  auf  seinen 
Vater  14. 

Wie  die  Flügel  der  Tauben  über 
ihren  Jungen  28. 

Wie  die  Hand  über  die  Zither  glei- 
tet 6. 

Wie  die  Sonne  die  Freude  für  die- 
jenigen ist  15. 

Wiederum  aber  eilte  die  Gnade  33. 

....  ziehe  ich  an,  und  seine  Glieder 
sind  bei  ihm  3. 


Initia  (Rückübersetzung). 


Al  aßvoooL  xazeXvd^riaav  31. 
^4v8ßr]v  uqÖq  tö  (pü)g  xfjq  äkrjO-eiag  38. 
jivsTiavaa  snl  rö»  nvEr/nazi  xov  xv- 

QLOV  36. 

'Avoiyexe.avoiyexe  xäg  xa()Siagvfj.(bv8. 
jivoiyexs  xä  (bxa  vßöov  9. 
^Än8(pvya  ix  x(bv  6ea,u(bv  (jlov  25. 
'ÄQvexe  vfjiLv  vöojq  30. 

Ao^aGWÖL   xov   XVQIOV   TtdvZEQ  OL  TCal- 

ösg  avTOv  41. 
^E^heiva  xag  xeTgag  ßov  xal  ^yyiöa 

X(p   XVQUO   (JLOV   42. 

'E^sxELva  xäg  /ft^«?  f.iov  xal  xaS-iä- 

Qwoa  xä)  xvqIü)  27. 
^E^ixEiva  xäg  x^^^^  f^ov   noög   oi, 

xi'QLE   37. 

'EnXriQioae  (iE  xolg  Ibyoig   xflg  äXt]- 

&Eiag  12. 
'EaxE(pavujd-riv  viiö  xov  9-eov  fxov  17. 
Ev/aQiazvj  ool,  xvqie,  oxl  (pilCo  oe  5. 
'//  xaQÖia  (.wv   ifxEyaXivS-f]    öiä  x^g 

äyaTirjg  18. 
'//  xaQÖia  (xov  sayjod^r]  11. 

'//    TlEQiaXEQä      ETlXEQVyiÖEV     ETtl     XOV 

Xqlgiov  24. 
'//  y^agä  xöjv  äyiojv  egxlv  23. 
'H^a  xovg  ßga/Joväg  jjlov  Elg  xä  avio 

21. 
löov,  xö  eoönxQov  rifxihv  6  xvQiog  13. 


^lEQEVg   xov   XVQLOV   EL/jcI  20. 

KaxeßQE^a  öö^av  xöj  xvqlo)  26. 
!  '0  xazayayöjv  fiE  ix  xöjv  avco  22. 

'O  xi-QLÖg  iazLV  rj  iliiig  fxov  29. 
I  '0  xi-QLOg  int  xfjg  xE(faXfjg  fiov  1. 
0  xvQLog  xccxr^i'&vvE  xö    oxöpta  (jlov 
10. 
'.   OvÖEig  fXExaßäXXEL  xov  ayiov  xönov 
oov  4. 
Ovx  iaxLV  ööbg  xQayEla  34. 
JläXiv  {ÖE)  EöTiEvoEv  ^  yaQig  33. 
Ilozafiol  ÖELVol  rj  öivainig  xov  xvqlov 

39. 
IIoxriQLOv  yäXaxxog  i^vex^-t]  (xol  19, 
Ti)v  öqööov  xov  xvqlov  35. 
1  Tolg  fxaxaQLOLg  rj  yaQo.  32. 
I  j2?  aX  nxEQvyEg  xfjg  nEQiCiEQäg  inl 
xoTg  vEOxzoLQ  20. 
^£ig  ?j  yEiQ  (fEQEzaL  inl  xrfg  xi^ÜQag  6. 
^£ig  6  ÖQÖ[JLog   xfjg    ÖQyfjg   xaxä   xfjg 
aöixlag  7. 
I  'i2e  o   ijXiog  x«^«   iaxLV  xolg  "Qrjxov- 
'       öiv  15. 
Iß?  ol  dcpd-aXßol  xov    vlov    Elg   xov 

naxEQa  14. 
'.Qg  xö  /lleXl  axä'C.EL  ix  xov  xtjqlov  40. 
'i2g  xö  EQyov  xov  yEojgyov  xö  apa- 
XQOV  16. 


Wort-  und  Sachregister. 

Die  griechischen  Worte  sind  durch  die  koptische  Übersetzung  bezeugt. 


aEQog  5,  5. 
alvava  22,  11. 
ä?.7]S^eia<;  1,  2. 
dXXa  1,  3. 
dvzLÖixovg  22,  3. 
dno^QOia  6,  7. 
öiaxovoL  6,  12. 
öixaioavvj]  25,  10. 
ixcDlvaag  25,  8. 

SkTCLQ   5,    9. 

ivEQysiav  22,  10. 
s^ovaiav  22,  3. 
STiava^E  23,  5. 
eaxenaaaq  25,  8. 
xaxojq  5,  8. 
XaQTtOL  1,  4. 

x)M6ovq  J,  2. 
fiaxaQioi  6,  12. 
^fA?/  6,  15. 
oMe  6,  9. 
TtaQQrjaia  6,  16. 
TtiOTOig  22,  7. 
aitSQiJia  22,  5. 
(>a>|Ua  22,  9. 
ouizi]Q  5,  9. 
xacpoig  22,  8. 
xexvai  6,  9. 
XaQiXL  25,  4. 
XQrjaTOzrjTL  25,  11. 
ipvxag  6,  14. 

Abend  26,5. 

Abgründe  24,3.  5;  31,1. 


Abstieg  des  Worts  12,  6. 

Abtrünnige  23, 18. 

Aeonen  s.  Welten. 

Allmacht  14,  9  u.  sonst. 

Allwissenheit  17,  7 

Anbeten  39,  11. 

Anfang 4, 14;  6, 4;  7, 17;  11, 4;  23, 2f.; 

24,6;  41,9. 
Anfüllen  11,21;  12,1. 
Angesicht  Gottes  8, 15 ;  21, 5  (u.  sonst) ; 

22, 11;  25, 4;  33, 2;  36,  3;  42, 18  (des 

Sohnes  Gottes). 
Anhangen  (Gott)  3,  2.  10. 
Ankunft,  Erscheinung  des  Herrn  7, 14. 

19. 
Anziehen    (Gott)  7,  6;    13,  2    (seine 

Heiligkeit);  15,8  (die  Unvergäng- 

lichkeit);  20,  7  (die  Güte  Gottes); 

21,  2  (das  Licht) ;  23, 1  (die  Freude); 
3  (die  Liebe);  33,  10  (Gott);  39,  7 
(den  Namen  des  Herrn). 

Arbeiter  Gottes  11,  17. 

Arme,  die,  erheben,  ausbreiten  21,  1. 

Auferweckung  (aach  des  Fleisches) 

22,  8fl'. 

Aufstieg  der  Seele  35,  8;  38, 1  u.  sonst. 
Auserwählte 4, 8;  8,  21 ;  23,2f.;  33,11. 
Ausspeien  der  (vermeintlichen)  Weis- 


Bande,  die,  17,  4;  21,  1 ;  22,  4;  25,  1 ; 

42,  22. 
Barmherzige,    der  (Erbarmer,  der), 


128 


Hamack,  Die  Oden  Salomos. 


Erbarmen  3,  7;  7,  7.  12;  14,  3.  9; 
16;  8;  29,3;  42,15.  21. 

Baum  11, 16. 18  (Bittre  Bäume);  20,  7. 

Becher  Milch  (=  der  Sohn)  19,  1. 

Bedürfen  (Gott  bedarf  nichts)  4,  9. 

Bestimmung  s.  Vorherbestimmung. 

Beute  (Verteilung  des  Sohnes  Gottes) 
31,7. 

Bewahrung,  die  Bewahrten,  be- 
schützen 8,  11  f.  24;  12,  4;  19,  10; 
35,2. 

Bewohner  24,  2. 

Bitten  s.  Gebet. 

Bitterkeit  11, 18;  28, 13;  31, 10;  42, 17 
(Essig  und  Bitterkeit). 

Blei  25,  5. 

Blitz  39,  4. 

Blöße  20,  6. 

Blüte  des  Herzens  11,  1. 

Bogen  23,  5. 

Bosheit,  böse  11, 17;  14,  6;  33,  4. 

Botschaft,  frohe  7,  19. 

Braut  und  Bräutigam  38,  9  ff.;  42,  9 ff. 

Brautlager  42,  11. 

Brief  (die  große  Allegorie)  23,  5 ff". 

Bruder  28,  14. 

Brüste  Gottes  8,  17;  14,  2;  19,  3  f. 

Buch  Gottes  9,  12  f. 

Bund  Gottes  9,  11. 

Christus  s.  Gesalbter. 

Dank,  danken  5,1;  26,6;  s.  Lobge- 
sänge. 

Decke  20,  6. 

Demut  31,  10. 

Descensus  ad  inferos  42,  15  ff. 

Drache,  der  siebenköpfige,  22,  5. 

Du  als  Anrede  (außer  an  Gott)  20, 
4-9. 

Dunkelheit  5,  5;  11, 16;  15,  2;  16, 16f.; 
18,6;  21,2;  31,1;  42,22. 

Durstig,  Durst  6,  lOf.;  30,  2. 

Ehre,  ehren  17,  7  (s.  auch  Lobge- 
sänge, Preis);  20,  8;  29,  11;  41,  5. 


Eigen  {Bioq)  7,  14;  8,  15.  21;  25,  11 ; 

26,1;  42,25. 
Einfalt  7,4;  34,1. 
Einigkeit  12,  9  f. 
Eisen  17,  9. 

Eitelkeit  s.  Nichtigkeit. 
Ende  4,  12;  6,4;  7, 17;  11,  4;  12,  6f.; 

14,  4,  33,  3. 
Erben  (vom  Sohn)  23,  17;  sonst  31,  6. 

11. 
Erde  6,10;   7,23;  11,9.  12;   16,  11. 

17;  33,3. 
Erhaltung  7, 18. 
Erhöhung  21,  1  u.  ö. 
Erkennen,  Erkenntnis,  bekannt  3, 12. 

13;  4,8;  6,5.  7ff-.  17;  7,4.  9.  15. 

7,  19.  24.  27;   8,  9.  13.  16;   9,  7; 

11,4;  12,3.10.12;  15,  5. 11;  17,  7. 

12;   18,16;    23,4;   24,10;   26,13; 

30,6;  33,11;   34,5;  38,21;  39,7; 

41,2;  42,10. 
Erlöser,    Erlösung,    Errettung  5,  9 

7,18;  8,25;  9,5.  13;  10,8;  11,3 

14,6;   15,6;    17,  2 ff'.  13f.;    19,10 

21,1;  25,2.  4;  26,  9;  28,  9;  31,11 

33,  9;    34,  6;    35,  3.  8;    38,  2f.  15 

40,7;  41,  17;42,  24. 
Erlöste,  der  8,  25  (der  Messias). 
Erwählte  s.  Auserwählte. 
Erzväter  31,  11. 
Erzengel  4,  8. 

Ewigkeit,  ewig  (s.  auch  Unvergäng- 
lich) 6, 17;  9,  3.  8;  11, 19.  21;  23,19; 

25,11;  30,6;  32,2;  38,18;  41,17. 

Fehllos  13,  3. 

Feinde  22,  3;  25,  3.  10;  29,  5.  10  (s. 

auch  Verfolger). 
Fell  25,  8. 
Fels    der    Wahrheit  11,  5.      Gottes 

Felsen  22,  12.     Der   Sohn   Gottes 

wie  ein  Fels  31,  9. 
Finger,  der,  Gottes  23,  19. 
Finsternis  s.  Dunkelheit. 
Fittige  Gottes  28,  2  ff'. 
Fleisch  8, 10. 


Wort-  und  Sachregister. 


129 


Fluss  3.  Wasser. 

Frech  20,  2;  23,  18. 

Freiheit  10,3;  42,26. 

Fremdling,  fremd  3,7;  6,3;  17,  6; 

20,5. 
Freude  (Lust)  7,  1.  2.  18.  20;  11,  13f. 

21;   14,  2;    15,  1.  5;    20,8;   21,7; 

23, 1.4;  28,  3;  31,  3.  6;  32,1;  38,15; 

40,  6;  41,  7. 
Friede  8,  8;  9,  6;  11,  3;  35,  2;  36,8. 
Frucht  1,  4;  4,5;   7,  1;  8,3;   10,2; 

11,1.  11.  21;  12,2;  14,  6f.;  16,3; 

17,13;  37,3;  38,18. 
Führer  14,  4. 

Fülle  {nkrjQoifjLo)  7,  13;  19,  5. 
Furcht,    fürchten  5,  9;  23,  7 f.;  24,  2 

u.  sonst;  25,  10;  35,  3;  38,  8;  40,  7. 
Fußtapfen  Gottes  auf  dem  Wasser 


Gebärende  24,  3. 

Gebeine  22,  9. 

Gebet,  bitten,  Anbetung  7,  12;  8,  23; 

11,15;  14,9;  17,12. 
Gedächtnis,  ewiges  11,  19. 
Gedanke  5,  7;  8,  19;  9,  3 f.;  12,  4.  7 
16,  9f.    20;    17,  5;   20,  If.;   21,  4 
23,  5;  24,  5.  8;  28,  18;  29,  8;  34,  2f. 
41,  10. 
Gefangenschaft ,    gefangen    nehmen 

10,  3 f.;  lösen  17,  11. 
Geheimnis  Gottes  8,  11. 
Gehorchen  33,  4. 
Geist,    Geister   der  Menschen   6,  6; 

40,6. 
Geist,  heiliger  6,  6;  11,2;  14,8;  19,  3f. 

6;  23,  19. 
Geist    des    Herrn  3,12;  6,2;  13,2; 

16,6;  25,8;  28,1.  7;  36,  1.  3.  8. 
Gemeinschaft  Gottes  4,  9;  21,  4, 
Gerechte,  der  (Messias)  42,  3. 
Gerechtigkeit,  gerecht  8,  6.  22;  9, 10; 

20,3;  25,10;  36,  7;  41,  13. 
Geruch  Gottes  11,  13;  Geruch,  übler 

18,  14. 
Gesalbte,    der   (Gottes)  9,  2;    17,  15 
Texte  und  Untersachungen  etc.  35,  4. 


(er  ist  das  Haupt) ;  24, 1  (das  Haupt) ; 
29,  6  (der  Herr);  36,  5;  39,  10  (der 
Herr);  41,  3.  16  (er  ist  in  Wahr- 
heit Einer). 

Geschöpfe  4,  8;  7,  28;  16,  14f. 

Gewürm  24,  3. 

Gift  (des  Drachens)  22,  7 ;  38,  8. 

Gläubige,  die,  Glaube,  der,  glauben 
4,5.  6;  8,  12;  15,11;  16,5;  22,7; 
23,2;  28,  4;  29,6;  33,  11;  34,  6; 
39,4.  11;  40,7;  41,1;  42,12. 

Glieder  3,  2;  6,  2.  6.  15;  8, 17;  17,  14; 
18,2;  21,3;  26,4. 

Gnade  4,  12;  9,5;  19,6;  21,  1;  23,  2; 
24,10;  25,4;  29,5;  31,  6;  33,  1.  9; 
34,6;  41,3. 

Gott  4,  1.  14;  9,  4;  10,  5;  11,  8.  21; 
16,18;  17,1;  18,9;  23,19;  25,1; 
33,9;  40,3. 

Gräber  22,  8. 

Größe  Gottes  7,4;  19,9. 

Grundlage,  Fundament  22,  12;  35,  5; 
38,  17. 

Güte  Gottes,  Freundlichkeit,  Sanft- 
mut 4,  7;  5,3;  6,5;  7,  4.  25.  29^ 
11,1.  17;  14,3.  6;  15,  8;  17,  7;  19,  1. 
9;20,8f.;25,ll;29,2;31,3;37,4^ 
41,5;  42,21. 

Hände    (Ausstrecken    der  =  Kreuz) 

27,  1  f.  u.  42,  Iff.;  35,8;  37,1. 
Hände  und  Finger  Gottes  16,  7;  23,19; 

38,  17. 
Hafen  der  Rettang  38,  3. 
Harmonie  der  Gesänge  36,  2. 
Haß  7,  23. 
Hauch  6,  14. 
Haupt  1,  1.  3;  5,  7.  10;  9,  8;  17, 14f.; 

20,8;  23,14.  16;  24,1;  28,5. 
Hebamme  19,  8. 
Heerscharen  4,  8;  16,  15. 
Heil  (s.  auch  Errettung)  1,4;  10,2. 
Heiligen  (Verbum)  27,  1. 
Heiligen,  die  7,  19;  9,  6;  22,  12. 
Heiligkeit,  heilig  13,  2;  20,  9;  24,  10; 

25,  10;  26,2;  31,5;  32,2. 
9 


130 


Hamack,  Die  Oden  Salomos. 


Heiligtum  4,  3. 

Helfer,  der,  helfen,   hilfreich,  Hilfe 

7,  3;  8,  7;  21,  1.4;  22,6.  10;  25,2, 

6;  26, 14. 
Herr,  der  1,  1;  3,  3.  7.  12;  4,  5.  14; 

5,1.  9.  12;  6,2.  3.  5.  17;  7,2.  3f. 

19.  24.  25f.;  8,  1.  3.  7.  23;  9,  2f. 

11;  10,  1;  11,  1.  6.  10.  12  f.  14f.; 

12,  3.  12;    13,  1;    14,  1.  3f.  6.  8; 

15,  If.  10;  16,2.  4.  7.  9.19;  17,2. 

15;  18,  1.  3f.  17;   19,1;  20,  1.  7; 

21,1.  4.  7;  24,  3.  5.  8.  10;  25,11; 

26,1.8.11;  27,  1;  28,18;  29,1.6. 

lOf.;    30,1.5;  31,  1  f.;  32,  2;  35,  1. 

4.  6;  36,  Iff.;  37,  1.  4;  38,  17.  20; 

39,  6fi'.;  40,5;  41,1.  3.  5.  7;42, 1. 
Herrlichkeit  7,  26;  11, 15;  14,  5;  15,7; 

16,7;  18,  19;  29,  2 f.;  36,2;  41,4; 
Herz  7,  26;  8,  If.  10.  21;  10,  1.  7. 

11,  1;  16,  3;  17,  13;  18,  1;  20,  3; 
21,7;  24,9;  26,  2.  4;  28,  2f.;  32,  1; 
36,  7;  38,  14;  40,  5;  41,  6.  10. 

Herz  Gottes  4,  5;  16,  20;  28, 18;  30,  5. 
Himmel  16,  12. 

Höchste,  der  3,  7;  5,  2;  6,  11;  7, 19. 
22.  25;  8,  9;  9,  5;  10,  5;  11,  2.8; 

12,  4.  10;  17,  7  (der  Erhabene); 
18,  19;  23,  4f.  16;  26,  10;  31,  4; 

35,  8;  36,  5;  37,  1;  41,  14. 
Höhe,  die  10,  7;  21,  1;  22,  1;  26,  7; 

36,  If. 
Höhle  24,  3. 

Hölle  15,  9;  29,  4;  42,  15. 
Hoffnung  5,  2.  9;  29,  1;  40,  3. 
Honig  s.  Milch  u.  30,  3 f.;  40,  1. 
Holz  (das  aufgerichtete)  27,  2;  42,  3. 
Hunde,  tolle  28,  11. 

.lauchzen,  Jubel,  frohlocken  11,  11; 

21,7  (u. sonst);  40,6;  41,7. 
Ihr  als  Anrede  3,  13;  7,  29;  8,  1—14. 

26;  9,  1. 3-6. 11. 13;  13, 1—3;  23,4; 

30,  1  f.;  31,  6;  33,  6—10;  34,  6;  39,7. 
Innere,  das  20,  4. 
Inspiration  18,  19. 
Irrtum  s.  Unwissenheit. 


Jungfrau  (Jungfrauen-Geburt)  19,  6  ff. 
Jungfrau,  die  vollkommene  33,  4. 

Kampf,  Krieg  8,  8;  9,  7.  9;  29,  9. 
Kind,  im  Mutterleibe  hüpfend,  28,  3. 
Kinder  Gottes  41,  If.,  s.  auch  Söhne 

Gottes. 
Kleid  des  Geistes  25,  8. 
Kleid,  das  verliehene,  göttliche  11,10. 
Kleider  von  Fell  25,  8. 
Klippen  und  Felsen  38,  2. 
Knabe  35,  6. 

Knechte  (Gottes)  7,  10;  29,  11. 
Königreich  Gottes,  Regierung  18,  3; 

22,  12[?];  23,11;  36,8. 
Krankheit  18,  3;  25,  9. 
Kranz,  Krone  1,  1.  2.  3;  5,  10;  9,  8 f. 

11;  17,1;  20,7. 
Kuß  des  Lebens  28,  7. 

Lachen  (spotten)  18,  18. 
I  Land   s.  Erde,   auch  11,  11.  15.  18; 
!       15,  10. 
j  Landmann  10,  1. 

I  Leben,  das,  leben,  lebendig,  errettet 
I       sein  [lebendiges  Wasser  s.  unter 
!       Wasser]  1,  3;  3, 11;  5,  3;  6, 17;  8,17 
I       9,3;   10,1.8;  11,7;  15,10;  17,  1 
19,  8;  22,  10;    24,  6;    26,9;  28,7: 
30, 1;  31,  6;  34,  6;  38,3;  40,8;  41,  3 
12;  42,  5.  19  (Versammlung  der  Le 
benden  bei  den  Toten). 
Leben,  heiliges  8,  3. 
Leib  18,  3;  19,  6  (der  Jungfrau);  21,  3 

(neuer);  22,9  (neuer);  39,3. 
Leichtigkeit  des  Wortes  12,  5. 
j  Leiden(schweigend)  des  Sohnes  Gottes 
I      31, 8. 

Leuchter  25,  7. 
I  Licht  (erleuchten)  5,  6;  6,  16;  7, 17 
!  (Spuren  des);  8,  3;  10, 1.  7  (Spuren 
I  des);  11,10.13.16;  12,3.7;  15,2; 
16,16;  21,2.5;  25,7;  29,7;  32,1; 
I  34,3;  36,3;  38,1;  40,6;  41,6.15. 
j  Liebe,  lieben,  der  Geliebte  3,  2.  3.  4. 
5.8  (der  Geliebte).  9;  5,1;  6,2f.; 


Wort-  und  Sachregister. 


131 


7,  1  (der  Geliebte).  22;  8,  2.  14.23. 

24;  10,  7;  11,  2;  12,  9.  11;  13,  2; 

14,6;  16,  3f.;  17,  12;  18,  1;  19,  10; 

23,3;  38,  11  (derGeliebte  und  seine 

Braut);  40,  6;  41,  2.  6.  17;  42,  4.  8 

(das  Joch  derL.);  12. 
Lippen  Gottes  30,  5  u.  sonst. 
Lobgesänge,  lobsingen,  preisen,  Preis, 

Ruhm  7,  19f.  22.  25f.  28;  10,  5; 

11,  21;  12,  4;  13,  2;  14,  7f.;  16,  2ff. 
5.  20;  17, 15;  18, 1. 19;  20,  9;  21,6f.; 
24,1;  26,  If.  3.  5.  8;  31,3;  36,2. 
4;  40,5;  41,  1  f.  17  (neu). 

Lüge,  Falschheit  18,  6.  9. 

Macht  Gottes  öfters,  besonders  7,  29; 

16,8;   18,2;   19,9;  25,6;  29,  7tf.; 

32,  2;  39,  1. 
Magd  29,  11. 
Majestät  s.  Herrlichkeit. 
Meer  16,  11. 
Melken  19,  2f. 
Mensch  (der  Wohnsitz    des  Worts) 

12,  11;  Mensch,  zum  Sohne  Gottes 
geworden  36,  3;  Menschensöhne 
33,6. 

Menschwerdung  Gottes  7,  5  ff. 

Messias  s.  Gesalbter. 

Milch  der  Mutter  40,  2. 

Milch,  heilige  (Gottes)  4,  10;  8,  17; 

19,10".  (Gottes);  35,6. 
Milch  und  Honig  4,  10. 
Mitte  (das  in  der  Mitte  Befindliche) 

22,2;  30,6;  33,7. 
Morgen  26,  5. 

Mühseligen,  die  31,  6;  Mühe  37,  3. 
Mund  (mit  dem  Mund  Gottes  reden) 

26,  10;   Mund  Gottes  öfters,  z.  B. 

31,3. 
(nicht)  Müßig  sein,  von  Gott  4,  5. 
Mutter  35,  6. 

Nachbar  20,  5. 

Nacht  16,  16  f. 

Nahestehenden,  die,  Gottes  36,  6. 

Name  Gottes  6,  5;  8,  22.  26;  14,  5; 


15,  8;16,  20;  18,  1.19;  20,  9;  22,6; 

23, 19;  25,  11;  (30,  5);  31,  3;  33, 11; 

39,  6f.  11;  41,5.  17;  42,25. 
Neid  (Mißgunst)  3,  7;  7,  4.  23;  11,  6; 

15,6;  17,12;  20,7;  23,4. 
Neugestaltung  durch  Gott  11,  10. 
Nichtigkeit  11,8;  17,  3;  18,  10.  15f. 
Niederungen  22,  1. 
Nieren  11,2;  20,4. 
Norden  26,  6. 

Oben  und  unten  34,  5. 

Offenbar,  Offenbarung  4, 12. 14;  34,  6. 

Opfer  20,  1.  3  (in  7, 12  steht  es  wohl 

irrtümlich). 
Orte  23,  15. 

Paradies  11,14—21;  20,7. 

Person,  neue  (ist  der  Sänger  ge- 
worden) 17,4;  s.  Leib,  neuer;  s. 
auch  28,  14;  41,  8  (von  einem  an- 
deren Geschlecht). 

Pfeil  23,  5. 

Pflanzung  (der  Gläubige)  38,  17 ff*.; 
38,  20  (schöne  Pflanzung). 

Platz  11,  15.  20. 

Platz,  heiliger  4,  1.  4. 

Präexistenz  22,  1;  28,  15;  41,  15.  16 
(des  Messias). 

Preis  (pretium)  20,  5. 

Priester,  Priesterdienst  20,  1. 

Quelle  s.  Wasser. 

Rad  (Wirbelwind  ?)  23, 10 ff",  (die  große 

Allegorie). 
Ratschluß,  heiliger  9,  2;  12,  4;  38,  21. 
Rauch  35,  4. 
Rechte,  die,  Gottes  8,  7.  21;  14,  4; 

18,7;  19,5;  22,7;  25,2.9;  38,21. 
Rechtfertigung  17,  2;  25,  11;  29,  5; 

31,  5  (des  Messias). 
Reich  s.  Königreich. 
Reich  in  Gott,  Reichtum  Gottes  9, 4; 

11,9.  14;  22,  12[?];  41,  10. 
Rein  12,  4;  20,  3. 

9* 


132 


Harnack,  Die  Oden  Salomos. 


Reue  (keine  bei  Gotfc)  4,  U. 
Richter  33,  10;  Gericht  35,  4. 
Riegel  17,  9. 
Rahe,  ruhen  3,  6;  11, 10;  25, 11 ;  26,  3. 

10.13;  28,4;  35,4.7;  36,  1;  37,  4; 

38,4. 
Rühe  Gottes  von  seinen  Werken  16, 1 3, 
Riihn]  s.  Lohgesänge, 


Säbel  28,  5. 
Sänger  26,  13. 
Same  31,  11. 

Same  des  Drachens  22,  5. 
Satzungen  17,  8. 

Schämen,  sich  8,  18  (von  Gott  ge- 
sagt); 9,  7. 
Schatten  35,  5. 

Schatzkammer  des  Lichts  16,  16. 
Schlünde  und  Spalten  38,  2. 
Schmerzlose  Geburt  19,  7. 
Schmerzloser  Leib  21,  3. 
Schmutz  13.  2. 

Schnelligkeit  des  Worts  12,  5.  10. 
Schneiden  (beschneiden  ?j  11,  Itf. 
Schönheit  Gottes  12,4;  16,7.  18. 
Schöpfung  4,  14;    7,  10.   11.  15;   8, 

19—21;  12,  10;  15,  7;  16,  llff.  17tf. 

20;  29,  2;  36,  5  (des  Sohnes). 
Schuldig  (der  Sohn  Gottes)  31,  7. 
Schwache  (=  Schlechte)  18,4;  24,7. 
Schweigen  s.  Stille, 
Schwert  28,  5. 
Seele  3,  5;  6,14;  7,  27;  9.  1;  10,  3; 

20,  4f.;  21,  3;  26,  9;  30,  3;  31,6; 

35,8;  39,3;  40,6;  41,12.  17. 
Segen  (segnen)  17,  13;  22,  6;  28,  5: 

38,  18.  20, 
Seher  7,  21, 
Sein,  das,  kommt  dem  Herrn  allein 

zu  16,  19, 
Selig  6,  12;  9,  8;  11,  15;  12,  12;  30,  7; 

32,  1;  33,  9, 
Sichtbare,  das  5,  11;  16,  9  (das  nicht 

Sichtbare), 
Sieg  9,  12f,;  18,  üf.;  29,  9. 


Siegel,  versiegeln  4,  8;  8, 16;  23,  7f, ; 

24,5. 
Söhne  Gottes  3,  9;  31,  4, 
Sohn  (Gottes)  3,  9;  7, 18;  19,  2,  7fi-,; 

23,  16.  19;  31,  3ff,;  36,  3ff.;  41, 14; 

42,  21. 
Sohn  der  Magd  (=  Knecht)  29,  11. 
Sohn  und  Vater  (menschlich)  14,  1. 
Sonne  11,  12;  15,  If,;  16,  16 f. 
Soter,  Heiland,  Erlöser  5,  9;  41,  12ä' ; 

42,  24. 
Speise  24,  4. 

Spiegel  (Gott  als  der)  13,  1. 
Spreu  29,  10. 
Sprossen  1,  2.  3;  11,  11, 
Stab  der  Macht  29,  7. 
Stein,  kostbarer  9,  9. 
Sterne  16,  12. 
Steuermann  16,  1. 
Stille,  schweigen  8,  5;  12,  8. 
Ströme  Gottes,  verderbliche  39,  Itt". 
Sturmlauf  7,  1. 
Sturmwind  34,  3, 
Süden  26,  6, 
Süßigkeit  19,  1  (Gottes);  28,  13. 

Tafel  23,  19. 

Tag  7,26;  16,17. 

Tag,    heiliger,    Gottes  15,  3;    Tag, 

großer,  ist  angebrochen  41,  4, 
Tau,  Tautropfen  s.  Wasser. 
Taube  24,111,;  28,1. 
Teilhaber  (Gast)  Gottes  40,  8. 
Tempel  6,  8. 
Tod  6,  14;  15,  10;  18,  9;  29,  4;  42,  16. 

23. 
Töchter  33,  6. 
Todesfurcht  38,  S. 
Tor  des  Lichts  12,  3. 
Tote  22,  8. 
Treu  28,  4. 
Trank  s.  Wasser. 
Trinken  6,  10;  11,  7  u,  sonst, 
Trinkgelage  38,  12. 
Trunken    von    lebendigem    Wasser 

11,  7f, 


Wort-  und  Sachregister. 


133 


Türe,  Pforte  17,  8;  10(!);  42,22. 

Überfluß  Gottes  40,  8. 
Überkleidung  mit  neuem  Leibe  22,  9. 
Überrest  von  Gott  11,  19. 
umarmen  (begatten)  19,  6. 
Umsonst  (Gottes  Güte)  5,  3. 
Unbefleckt   in   meiner  Liebe  10,  7; 

anbefleckt  in  den  Gedanken  18, 17. 
Ungerecht, Ungerechtigkeit,  Unrecht 

4,7;  7,1;  33,10. 
Unschuldig  (der  Sohn  Gottes)  31,  7. 
Unsterblichkeit,  unsterblich,  Unver- 

gänglichkeit,  unvergänglich  3,  10; 

7,13;  8,26;  9,3;  10,1;  11,  7.  10; 

15,  8. 10;  17,  2;  21,  4;  22,11;  28,  6f.; 

31,6;  33,10;  38,3;  40,8. 
Unwissenheit,  Unkenntnis,  Torheit, 

Irrtum  7,  24;  11,  9;  15,  6;  18,  12ff. 

18;   19,4;  31,2.  38,  4 ff.  8.  10.  13. 

14. 

Vater,  der,  der  Erkenntnis  7,  9;  der 

Welten  7,  13;    euer   Vater  8,  20; 

Gott  der  Vater  9,  4;  mein  Vater 

10,  5;  der  Vater  19,  2;  23,  16;  31,  5 

(heiliger  des  Messias);  41,  9  (der 

Wahrheit). 
Vater,   Sohn  und  h.   Geist  19,  lö".; 

23,  19;  Vater  und  Sohn  41,  14,  s. 

auch  Sohn. 
Verachteten,  die  8,  6;  25,  5  u.  sonst. 
Verdammnis  17,  3. 
Verderber,  der,  des  Verderbens  38,  9. 
Verderbtheit  24,6;  33,  Iff. 
Vereint  (vermischt    sein)    mit   Gott 

3,8. 
Verfolgungen,  Verfolger  5,  4fi:".;  22,  3; 

23,  18;  25,  10;  28,  8;  29,  5;  42,  5.  7. 
Verführer  38,  lOfi".  u.  sonst. 
Vergänglichkeit  (Sterblichkeit)  15, 8f. 
Verkündigen,    predigen   7,  29;  9,6; 

10,  7;  12, 10;  16,  18;  21,6;  33,5.9. 
Verlorengehn  9,  7  u.  sonst. 
Vernichtung  22,  11;  28,  6;   31,  1  u. 

sonst;  33,  If.  7. 
Texte  u.  Untersuchungen  etc.  35,  4. 


Versprechungen,  Verheißungen 
Gottes  4,  11;  31,11. 

Vertilgung  der  Vernichtung  33,  2. 

Verwandlung  der  Gläubigen  in  Gott 
17,  13.^ 

Vielen,  die  23,  17;  25,5. 

Völker,  die  zerstreuten,  10,  6 ;  29,  8. 

Volk  Gottes  10,  8;  Volk  des  Messias 
31,  11. 

Vollkommen  (vollendet)  1,4;  7,  16; 
9,  3;  17,  7  (von  Gott);  18,  5. 10  (von 
Gott);  23,  4;  24,  6;  26,  7;  35,  7; 
36,  2.  5;  41,  14. 

Vorherwissen,  göttliches.  Vorherbe- 
stimmung 4,  14;  7,  11;  8,  16;  9,  2. 

Vortrefieiichkeit  34,  4. 

Wachsam  3,  13. 

Wachsen  11,  16. 

Wagen,  der  38,  1. 

Wahrheit,  wahr  1,  2;  8,  9.  11;  9,  Sf. 
11;  11,3.  5;  12,  1  f.  11.  12;  14,7 
15,4;  17,5.  7;  18,3.  6.  19;  20,9 
23,16;  24,  8f.;  25,  10;  31,  2;  32,  2 
33,8;  38,  Ifi'.  4tf.  7  ff.  10.  15;  41, 

I.  9.  16f. 

Wasser,  Quellen,  Fluß,  Tau,  Trank 
im  Sinne  des  Lebenswassers  4,  10 
6, 7—13. 17 ;  11, 6  (redendes  Wasser) 

II,  7.  13;  12,  2;  19,  Iff".;  26,  14 
28,  13;  30,  Iff'.;  35,  1.  6;  36,  6f. 
38,18;  39, 1  f.;  40,4. 

Weg  3, 12;  7,2.16;  11,  3;  12,  6;  15,  6; 

17,  8;22,7.  11;23,  13;24,  10;31,  2; 

33,  7 f.   11;   34,  1   (rauher);   38,  7; 

39,  6.*  11;  41,11;  42,3. 
Wein,   schlimmer,   der  Trunkenheit 

38,  12. 
Weisheit,  weise  3,  13;  7,  10  (Erschaf- 
fung der  W.);  7,  16;  28,  18;  33,  8; 

38, 13  (vermeintliche) ;  15. 
Welle  31,  9. 
Welt  10,  4;  19,  4;  20,  2;  33,  10  (die 

neue);  38,11;  41,16. 
Welten,  die  7,  13;   8,  26;    12,  4.  8; 

16,  20. 

10 


134 


Harnack,  Die  Oden  Salomos. 


Welterneuerung  22,  11;  33,  10. 
Werk    Gottes,     die    Seinen  8,  18 f.;  | 

gläubige    Werke     Gottes  11,  19; 

12,4.  7;  16,7.  10.  13. 
Werke,  gute  11,  17. 
Wesen  (göttliclie  Wesensmitteilung) 

7,  8.  12.  j 

Widersacher  s.  Verfolger.  j 

Wille  des  Herrn  9,  2 f.;  14,  4;  18,  3. 

10. 
^Wir«,  nicht  »Ich«  4,  9.  10;  6,  5.  6; 

17,  15;    18,  7;    41,  2—7.   11;    [42, 

21—24]. 
Wirbelwind?  23,  10 ff. 
Wohlergehen  20,  9  u.  sonst. 
Wohlgefallen  Gottes  an  den  Menschen 

8,18;  14,5. 
Wohnen  Gottes  10,  1;  32,  1. 
Wohnplatz  der  Heiligen  22,  12. 
Wolke  35,  2. 
Wort,  das,  der  Erkenntnis  7,  9;  der 

Wahrheit  8,  9;  12,  1.  3;  des  Herrn 


9,  2;  10,  1;  12,  5—12  (Schüderung 
des  Wortes);  15,  9;  16,  8  (Macht 
des  Wortes).  9  (es  durchforscht 
alles).  20;  18,  4;  24,  7;  29,  9 f.; 
32,2;  39,8;  41,11.15;  42,20. 

Wunde  34,  2. 

Wunder  26,  11  ö*.  (sie  können  nicht 
erklärt  werden):  41,4. 

Wurzeln,  die,  des  Drachens  22,  5; 
Wurzel  göttlicher  Pflanzung  38, 
18ff. 

Zeichen  23,  14;  27,  2;  29,  7;  39,  6; 

42,2. 
Zeugung  durch  den  Geist  19, 6 ;  36,  3  ; 

durch  den  Reichtum  Gottes  41,  10. 
Zither  6,1;  7,  20;  14,8;  26,3. 
Zorn  7,  1;  23,  18. 
Zusammenbringung  der  Völker,  der 

Toten  10,6;  22,8. 
Zweig  1,  2. 
Zwiespältiges  34,  4. 


TEXTE  UND  UNTERSUCHUNGEN 

ZUR  GESCHICHTE  DER 

ALTCHRISTLICHEN  LITERATUR     , 

1 

ARCHIV  FÜR  DIE  VON  DER  KmCHENVÄTER-OOMMISSION 

DER  KGL.  PREÜSSISCHEN  AKADEMIE  DER  WISSENSCHAFTEN  UNTERNOMMENE 

AUSGABE  DER  ÄLTEREN  CHRISTLICHEN  SCHRIFTSTELLER 

HERAUSGEGEBEN  VON 

ADOLF  HAEIACK  und  CARL  SCHMIDT 

DRITTE  REIHE,  FÜNFTER  BAND,  HEFT  4 

der  ganzen  reihe  XXXV,  4 


LEIPZIG 

J.  C.  HINRICHS'scHE  BUCHHANDLUNG 
1910 


i->?^"^e^vV;^:? 


r 


u-^  '-^ 

1 

OQ    O    j 

rH 

•  o*  :' 

rH   rH;i 

O  ^-^ 

> 

THE  INSTlTUfE  OF  JWEDIAEVAl  STUOlES 
59  QUEEN'S  PARK  CRESCE:    " 
TORONTO  -  5,    CANADA 


r::/^.;; 


:';i^ 


:lyii;:Si;a-' 


r:-«:x'^:.^\ 


mmmwp 

^^^B  ;,..'..> 

»^^'fc^^:: 

.   * 

K 

■       ■    s.   .       .»..  J,.      y,.-.^4.,^,         ■      J^j 

i             •;':5>i:-^r' ■;<;.'- jI 

|H|H^H 

t             -.r-^^^rV-^''"'  ^ 

^^^^^^^^1 

fe:.Ä      1 

■ 

:^}^ 


i^TC 


iv.",?  .i;r.